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in (
Grieehlsehes
WI7BZEIiIiEZIKON
Vheodor Benfey«
E r 8><jr Band.
Berlin^
bei G. R e 1 m e r.
1859.
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Vorrede«
IfasWerk, dessen ersten Band ich hier dem Publicum
Vorlege, bildet ^ wie der beigegebene allgemeine Titel an«
^^igt, die erste Abtheilung einer griechischen Grammatik.
Es soll aber dennoch ein in sich abgeschlossenes sein,
und .es ist meine Absicht 9 auf dieselbe Weise auch die
übrigen, zur Aufhellung der griechischen Grammatik ge-
korigen, Theile als selbstständig zugleich und dennoch un-
ter sich in einem gewissen Zusammenhang stehend^ so wie
einem höhern Plan"^ untergeordnet, zu bearbeiten. Wenn
ich mir erlaube, die Reihenfolge, in welcher ich sie ent-
wickeln werde, hier sogleich mitzutheilen, so glaube ich
damit nur eine Pflicht gegen den Leser zu erföllenj lehne
es aber Tomweg ab, die Grttnde hier anzugeben, warum
ich grade diese Ordnung gewählt habe. Wenn mir das
Gluck zu Theil wird, den Gedanken in seiner Ganzheit
und Einzelheit, wie er mir im Sinne liegt, auch ausserlich
dorchführen zu können , so wird die Wahl der Ordnung
in der Ausfuhrung entweder den besten Vcrtheidiger, oder
den stärksten Ankläger sich selbst schaffen.
Ich mache mit der etymologischen Zurfickfiihrung
der griechischen Wörter auf ihre Wurzeln den Anfang.
Diese bildet unter dem Titel j^Wurssellexikon" die erste
Abiheilung als ^firundlage der griechischen OranmuUik^\
Die zweite Abtheilung giebt die j^Geschichte der griechi^-
ichen Sprache bi$ «a ihrer Betonderung*^ als y^EirUeitimg
vwr gr. Gr.'' Die dritte Abtheilnng behandelt „dfe griecM"
iche Lautlehre^^ als ^^HiUfmoiMtefuchaft zur gi-. Gr^ Erst
mit der vierten Abtheilung wird die ^^Griechische Graun-'
nmNk^^ im eigentlichen Sinn beginnen. Sie .ist die Lehre
von der Art und Weise, wie die Griechen ihre Laute zum
Ansdrack Ton Gedanken benutzten. Der erste Abschnitt
enthalt die Lehre von der Bedeutung (dem funcHaneUen
Werth) der haute ^, der zweite die Theorie der Wurzeln
VI
und Wwr%elformen} der dritte die Bildung der Thenwn $
der vierte die FlexUmslekre j der fünfte wird die Ver —
knüpfung der fleclirten Formen behandeln (Syntax).
'Was die erste Abtheilung betrifft ^ so machte die Art
der Untersuchung nothwendig^ von der gewöhnlichen Ord—
nung des Alphabets abzugehn und die^ Buchstaben nach
ihrer inneren Verwandtschaft au ordnen« Die Reihenfolge^
welche ich gewählt^ bedarf wohl kaum einer Yertheidigung ;
sie wird sie jedoch in der dritten Abtheilung, in der Laut^
lehre finden. Sie ist in Beziehung auf die Folge der Wur-
zeln und Wurzelformen folgende: «, «, Vy o»^» V^> ^^ ^'» 17>
01,00, av, w, rjv, ov, (üw,/, öJ% g^ ^i $, X, p, a«, v, ß, n, 9), Yy
^f X) ^> ^» S'. Bei der wesentlichen Identität der Vokale a, «, a
hielt ich es för das Gerathenste, alle mit Vokalen und Di-
phthongen anlautenden Wurzeln und Wurzclformen un-
ter einer Rubrik zu verbinden. Der Zufall mochte es übri-
gens wohl beim Zusammenordnen ein und das andre Mal
gefugt haben, dass die Ordnung unterbrochen ward; doch
ist mir bis jetzt nur ein einziges wirklich störendes Beispiel
aufgefallen, niimlich ^^ap (S. 141).
Dieser Mangel wird .durch ein ohnedas unausweich-
lich nöthig gewordenes Register ausgeglichen werden. Ich
habe sogleich beim Beginn des Drucks alle Veranstaltung
getroifen, dass dieses zugleich sehr compendiös und doch
genügend ausfalle. Es wird dem zweiten Band beigegeben
werden, in Verbindung mit einem anderen, welches die
früher noch nicht erklärten lateinischen und deutschen und
aa. Wörter, und einem dritten, welches die digammirten auf-
fuhren wird. — In Bezug auf die Ordnung innerhalb der
Behandlung einer Wurzel konnte ich keinem andern Grund-
satz huldigen, als dem, eine solche zu wählen, welche
die Darstellung am leichtesten fasslich machte. Doch ist
jene allgemeine, wenn nicht eben die Gründe der Darstel-
lung es widerriethen, auch hier befolgt
Den Wurzeln und Wurzelformen war es nothwendig
alle einfachen Deriyata beizugeben; von den Compositis
sind nur diejenigen angeführt, weldie Suffixe oder andre
Formationen enthielten, die bei den einfachen nicht vor-
kamen. Wörter, welche nur bei den alten Lexikogra-
phen oder Grammatikern erwähnt werden, sind im Allge-
mdnen nur aufgenommen, wenn sie zur Erklärung der in
der xotyff erscheinenden entschieden beitragen. Vielleicht
werde ich sie später in einem Anhang behandeln.
VII
Man etjTOiDlogiiDliefy erfahren jetzt schon zu hespre-
chei&y ^verhindern mich manche Grunde. Keiner ^er gering-
sten ist, dass dadurch diese Vorrede leicht selbst zu einem '
Buclie anschwellen möchte. Icn wünsche, dass fürs erste
die Thal statt der Worte rede; sollten es Umstände wün-'
Sehens werth machen, so werde ich die erste mir sich dar-
bietende Müsse dazu verwenden, nach meinen Kräften
ZOT Bildung einer Etymologih beizutragen.
Mein Hauptbestreben war, mich so verständlich zu
maclien, als nur irgend möglich war, ohne es aufzuge-
ben, so tief einzudringen, als :ich vermochte. Ich habe
zu diesem Zweck vor allen Dingen vermieden, mehr
aus den verwandten Sprachen zu vergleichen, als zur
Erklärung der behandelten Punkte nothwendig schien.
Ich glaube mehrfach bemerkt zu haben, dass das Viel
in dieser Hinsicht eher verdunkelnd als erhellend wirkt.
Nur in dem Fall wich ich von diesem Grundsatz ab, wo
die ganze Deduction fjDrmen der verwandten Sprachen,
welche sonst noch nicht erklärt, oder auf ihre Wurzel zu-
rückgeführt waren, zugleich von selbst erhellte. — Um
diese Verständlichkeit zu bewahren, machte ich auch so
wenig Voraussetzungen, als nur irgend möglich. Nur die
bekanntesten Lautentsprechungen von denen, die sich in
Boppf Vergleichender Grammatik, Potis Etymologischen
Forschungen Bd. 1 vorfinden, nehme ich als ins grössere
Publicum Übergegangen an. Aber selbst hier hphe ich
bei ii^end auffallenderen Erscheinungen wenigstens ein
schlagendes Beispiel citirt. Mehr durfte ich nicht thun,
damit nicht dieses, ohiiedas über' alle Vermuthung ange-
wachsene. Buch zu stark wurde. Es ist aber auch um
so weniger nothwendig, da die Lehre von der Lautent-
sprechnng in der dritten Abtheilung dieses Vferks eine
umfassende Behandlung finden wird. Etwas mehr ge-
schah natürlich, wo Lautgesetze aufgestellt waren, wel-
che ich zuerst entdieckt zu haben glaube und also ver-
pflichtet war, fester zu stellen; doch auch hier erlaubte
es der Raum nicht, so zu verfahren, dass in jener Ab-
theilung nicht vieles zu ergänzen bliebe. Aehnlich ist
das Verhältniss in Bezug auf die Formationsgesetze ; auch
hier durfte ich vieles als bekannt voraussetzen j anderes
stützte ich fürs erste durch eine oder ein Paar analoge
Erscheinungen, die theoretische Behandlung für den 2ten,
5tea und 4ten Abschnitt der vierten Abtheilung bewah-
V
YUI
rendy welche alle diese Gesetze io flirem Znsammeiiliaiii^
besprecheDu — Vor firemdarligen, noch nicht in die Gram-
matik übergegangenen Ausdrücken habe ich mich ebenfalls
so sehr als mögUch gehütet Nor zwei Bezdchnungswei-
sen konnte ich nicht entbehren, und die, dem Sanskrit
verwandten, Sprachen werden sich schwerlich lange sträu-
ben können, ihnen grammatisches Bürgerrecht zu geben*
Diese sind 1) Gnna und Yriddhi, 2) die Classeneinthei-
Inng der Yerbalwurzeln. Ich erlaube mir daher, sie (är
Unkundigere hier kurz zu erklären« Eine wissenschaft-
lichere Betrachtung kann ihnen erst tou der Theorie der
Wurzeln an und weiter zu Theil werden. Doch wird
auch die dritte Abtheilung,' die ^jOrieckUche Lauttehre*\
sie schon genauer berücksichtigen. Guna wird in den
Sanskritgrammatiken genannt, wenn a vor die Vokale i^
ii, fi tritt, wodurch sie in 2, 6, ar übergehnj genauer
gesprochen ist der Vokal a selbst Guna (vgl. meine Rec^
von Potts E. F. in H. A. L. Z. 1838. Ergzbl S. 910 ff.).
Vriddhi erklärt sich am besten dadurch,* dass man an-
nimmt, dass vor die durch Guna entstandenen Laute ein
neues Gfina (a) tritt j so wird a-f-a (a Guna) zu A; a.f.d (ö
(= a+i) Guna von T) ai; a^ö (ö (=: a + u) Guna von ü)
inj a-|-ar (ar (= a-f-ri) Guna von ri) ir. Da nun im
Griechischen dem sskr. a sowohl a, als etmd o entsprechen,
der Vokal ri aber durch p mit folgendem <, a, «^ o und
selbst V ausgedrückt wird, so können den sanskritischen
Gnnaformen entsprechen: dem a; a, e, o; dem i: ai, ex, ot ;
dem ö: av, ev, ovi dem ar: ap, ep, op; den Vriddhiformen
dagegen könnten entsprechen: dem &: a,ri,coi dem ai: oi^
fji^ coli dem au: äv, i/t;, gov^ dem Ar: ap^ rjp^ oop»
Was die Conjugationsclassen betrifft, so werden im
Sanskrit deren 10 gerechnet. Ihre Unterschiede treten
aber nur in den Verbalformen ein, welche die Sanskrit»
grammatjk besondre (speciales) nennt. Im Sanskrit sind es
Präsens, einförmiges Augment -Präteritum, Potentialis und
Imperativ. Ihnen entsprechen im Griechischen Präsens^
Jmperfectumj Optativ und Jitiperativ Präsentis. Die Iste
erhält als Flexionsvokal a (also möglicherweise griech. (x, e,
o) und zugleich Guna des Wurzel vokals, z.B. Vfurzelform
önv6 in den Specialformen önwSo (öneiöoo). Die 2tc setzt
die Endung an die Wurzelform ohne Fleicionsvokal ; so
Wz. iö, wovon z.B. ia-ti* Die 3te verfährt ebenso, doch
I IX
rednpHdrt sie^ i. B, ^Scoz tf/-9<»-Tt. Die 4te ftgt die
Sylbe ja an die Wzform j da der Laut j im Griechisclien
an nnd (kr sich eingebttsst ist und die Sparen desselben
die Terschiedenartigsten Verkappnngen angenommen baben^
so lasst sich diese Bildung nicht immer mit entschiedener
Sicherheit nachweisen. *Wir werden mehrere Formen so
erklären 9 z. B. gAnpo (tpitlpoo) (fir qtlätfifio und dieses für
ursprOnglicberes qAep-jo* Die 5te hängt die Sylbe nu^an
diel^urzelform nnd im Griechischen erhält — abweichend
vom Sanskrit — der Wurselyokal Guna, z. B. '^Stx wird
Sax^rv (Stbeyvßuy Die 6te iügt, wie die Iste^ a als Fle-
xionsTohal bei, ohne jedoch , wie jene, den Wurzelvokal
zu guniren, also z. B. yXvgf: yXvg)o (yXilf^His))* Die 7te
schiebt vor dem die Wurzel schliessenden Consonanten
eineo Nasal ein, wie z.B. lat liq: linq (linqoo); im
Griechischen ist: hier durchgehends entweder zugleich nach
dem so gemdurten Stamm die Endung «r-or angehängt,
oder der gemehrte Stamm erhält no<^ den Bindevokal
der Isten Classe Und wird auch fikr die fibrigen Verbal«
formen gebraucht, z.B. Xaßi Xuiiß-ftv-o (Xa/^ityco), nyy: rvyyo
{xiyycß). Diese Unregelmässigkeit werden wir an einem an*
dem Ort zu erklären suchen. Hier will ich nur bemer-
ken, dass das im Griechischen eintretende w functionell
ungefähr der Veränderung entspricht, welche bei dieser
Conj. Gl. in den sogenannten gemehrten Formen im Sskrit
eintritt} hier wird die Wzf. jug, mit dem Classenzeichen
jung', in den Termehrten Formen zu in nag' j so ähnlich
im Griechischen Aa/3, mit Classenzeichen Xaßß^cn^. An
diese Form hängt sich nun der, im Griechischen sich fast
in allen Conj. Classen nach und nach fixirende, Flexions«
vokal der isten Conj.CL, also Xafiß^a^^o, und diese (ge«
mehrte) Form bleibt in allen Specialformen. Die zweite
Unregelmässigkeit — die Erhaltung des eingeschobenen
Nasals auch in den Generalformen •— verdankt ihre Ent-
stehung dem Vergessen der flexivischen Bedeutung des
Nasals. Die 8te Conj. Cl. hängt im Sskrit u, im Griech.
V an die Verbalwurzel, z.B. rctyi tarv (tdyvßiot); auch hier
dringt gewöhnlich der Fletionsvokal, sskr. a, ^in, z.B.
tavv-o (nxröco). Die 9te Conj« CL hängt in den ungemehr-
ten Formen im Sskrit nt an den Stamm, in den gemehr-
ten nl. Das Griechische hat hier die organisch -richti-
gere Gestalt erhalten j nur ra, vo, n Ireteaan, welche
einem sskr. na entsprechen wflrden, z.B. Vi: tiyo (tivos).
Oie lOte Conj.Cl. hangt im Sskr. aja an .imd g^nirt den
Wurzelvokal ^ sie ist aber eine bloss denominati^'e Bil-
dung und gehört eigentlich nicht hieher; ini Griechischea
entsprechen eine Menge Yerbalformen auf eo, 00, 00 far qo
a.s.w.9 im Präs. «0 u.s.w. —
Von unserer Seite kann diesem Gegenstand eine iris^
senschafUichere Behandlung erst in dem l^tea Abschnitt
der vierten Abtheilung bei der Behandlung des functio-*
neuen Werth» der Laute und in dein 3ten und 4ten zii
Theil werden. Die bedeutendsten Momente findet man je-*
doch auch schon in Boppä und PotU Werken belsprochea
und vieles hiehergehörige im Yorheigehn im vorliegen*
den WerL
Es veirsteht sich von selbst 9 dass idi im Fortgangs
der Arbeit manches klarer erkannt zu haben glaube, ab
dies im Anfang geschehn war. Es ist die^ in den Nach«
tragen zusammengestellt , welche ich bitte , nicht zu über-
sehn. Damit dies um so weniger geschehn mög^^ habe
ich sie, statt ans Ende des Werks, lieber so^leidi hier
voranstellen lassen.
w
Machträgrc«
Seite 1 Z« 4 vgl. Lansenj Antliol. Sscritica p. 144. — Z. 12
lies 9iß^ po n. aa. — Z. 13 v. u. Das Vorkommen des sskr. Prä-
fixes h imGriechischeD betreflfend vgl. S. 344, 558, 317. —
Seite 3 Z.IO vgl über T S. 282 und ProDom-^o (Bd. II). Da-
gegen bemerke man noch lapoi (dessen i nach Apolhn.^ Pron.
p. o30 zu dem Pronom. i gehört), die Hierwächter \ fiber opo» ((ur
ß&poi) vgL oipog. —
Seite 8 Z. 12 1. adjas, wofiir mit Verlast des s (wie in den
Verbalendungen ma, ta f&r mas, tas n. sonst) adja erscheint i),
n^^n.s.w. —
S.10 Z.18 vßpurrog^ Vgl. Lobeekj Paralip. Gr. Gr. I, 41. —
S. 13 Z. 11 ff. vgl. S. 614. — Z. 23. Dieses an Wzz. tretende
(desiderative) s geht, wie ich glaube, von der V^as, e^ (S. 24)
aus; vgl. auch Poti (E.F. 1, 34. ü, 654,656).— Z. 8 v.u. lies:
vgl. SßLy statt V^FIX. —
S. 14 zu ianroy, idXK& v^l S. 391. — Z. 16 V. o. Dass das
causale p ursprunglich gar nicht so beschränkt ist, wie die Gram-
matiker des Sanskrits lehren, zeigen schon die aus dem Sskrit
hervorgegangenen Sprachen, z.B. Pracrit (vgl. Lassen j Institutt.
L. Pracr. p. 360, 4), Mägadhl (ebendas. 443, 38, wozu man ins-
besondre die Inschriften des Asoka vergleiche, welche zum Theil
inMägadhl geschrieben und voll von p-Bildungen sind, wie pi-
räp, rApäp, harap, ghätap, k1däp und unzUilige andre; vsl.
auch Lassen, Anthol. Sscrit. p. 112). Noch mehr zeigen es dia
verwandten Sprachen.
S.15 Z.l(l v.u. k'kh'fiir $kh' ist auch prakritische Umwand-
lang (Lassen a. a. O. S. 118).
S. 16. Ich entscheide mich jetzt ganz und gar dafiir, die Form
ivpo-to-flr-ojiiac fiir npo^ßlaa^o^ai zu nehmen, so dass es eine
Composition mit /icnr = einem sskr. visksh ist, welches ich auch
vermuthungsweise fiir ptx: ix in ix»iTitg annahm. Da der weitere
Fortgai^ der Untersuchung zurGenuge gezeigt hat, dass schon
vor der Sprachtrennung v oft ausgestossen ward fvgl. insbeson-
dre S. 357 ff. und auch S. 18), so erkläre ich auch die S. 16 mit
^rpo-^Mror-opoi erwähnte sskr. Form praklih' auf dieselbe Weise
aus pra+viklch', welches durch Ausstossung des v und £]isioii
desWzvokals prakl^h' ward, grade wie nid aus ni-f-vad ent-
I) Dran diM ■ d j a g die Urform sei , zpigt das gleich aachhcr erwlbnte
tftdjai oad hjas.
XU Nachtrage.
stand (S. 365). An diese Form lehnt sich die mit icpopx identl--
sehe Form npox. So ist uns hier im Griechischen in npoax die
organische Form erhalten, grade wie in xavx (S* ^8) ^ Gegen*
satz zu sskr. kaksh. Das lat praec steht ihr am nächsten «
wenn man es ebenfalls flir pra+vic fasst; dass im Lateinischen
V leicht ausfallen konnte, zeigen die bekannten Contractionen
amärunt u.aa. (ygl. auch praed S. xvi für pravad); ae steht
für ai wie musae fiir alterthumliches musai; das lat proc
schliesst sich an die schon vor der Sprachtrennung eingetretene
contrahirte Form.
Seite 17 Z. 4 am Ende fuge hinzu : ae^^op, o = ixirrig. -—
Z.17 X im Gegensatz zu sskr.ksh steht fiir umgesetztes $(=xo')t
also <rx mit dem so überaus häufig eintretenden Verlust des an-
lautenden or (vgl. Z. B. S. 169, y^o-fi, y^acf , -y^cnf» V^<rr u. sonst).
S. 19 Z. 4 ßn'iog (^Dawes^ Miscell. crit ed. Etdd p. 275); sollte
es daher mit y «/ (/a) (S. 262 ff.) in Verbindung gebracht wer*
den dürfen?
S. 23 Z. 8 vgl. S. 116. — Z. 15 v. u. vgl. S. 477. —
- 25 - 13 v.o. f&ge man hinzu: Ttepiaxrioq^ oy (für -otxrio^)^
Mer wetendj übermässig. —*
S.28Z.16 vgl. S. 163.—
- 30 - 26 ni^nfn\ii vgl. Po// (E.F. IT, 212).— Z. 2 v.u. vgl.
S.601.
S. 31 Z. 9 V. u. TTvo vgl S. 446, wegen m fiir InLy und wegen
Verlust des thematiscnen o-vgl. S.176 und sonst.
S. 33 Z. 2 V. u. ob xdpta^ov = sskr. kundu, kundura^
kunduru fgum olibanum)? vergl. über dieses Colebrooke in
As.Res. IX, 382.—
S. 36 Z. 1 V. u. f&ge hinzu Ttawid^ta^ ein Laos ziehtt. —
. 37 - 2 - - vgL fiir dtpavpog S. 596. —
. 38 - 3-- vgl.S.260.—
. 39 - 1 -- vgl.S.459.—
- 41 - 14 V. o. fuge hinzu axoXvcppog u. Poti (E. F. 11, 127).
- ^ - 16 — Es entscheidet fiir haur-is das hinzuzufti-
gende heus für heus-e {höre')^ wie die für dice. Dieses bie-
tet uns zugleich, so viel ich weiss, den einzigen Rest einer star-
ken Formation der sskr. «^ghösh.
S. 43 Z. 29 As sammt cöram ftir co+oram.
- 44 dfntaplg vgl. S.621. — da-xdXXa vgl. S.621. —
- 46 Z. 12 v.u. Schlegel (Ind.Bibl. I, 210). — Z. 2 v.u. zu
iXeffo^ trage man noch die aus einem Brief von Hermann (in Gott.
GeLAnzTl839. Jan.(S. 22)) mitgetheilte Etymologie aus t S Xif
i l Xiyef welche nach den Analogieen von atKivog^ loßaxxogy Iv^
vouiiav U.S.W. sehr wahrscheinlich ist Alle diese Wörter sind
aus den stereotypischen Anfängen derartiger Gedichte gebildet
(vgl. auch Zischnü ftir Alterthumswissenschafi 1836 S.531).
S. 49 Z. 7 V. unten ist zu ändern: steht entgegen /ovr, wie
aus äovTog ftir a/ovrog folgt Dieses entspricht der sskr. Form
vut Das aus dem hesych.TardKai, geschlossene /ax entspricht ^
^gegen der angenommenen früheren Form vat; ob/a>T in d-
xuXn zu vat (mit einer Art Vriddhi) gehöre, oder ov in o fiber-
gegangen ist, wage icht nicht zu entscheiden.
Nachtrage. xiii
Seite 51 Jl. 9 zu ar^o vgl 8.660.
S. 52 n. zu güth. silbur yd. Pott (£. F. I, 94). Die ganze
Metallui^e der Deutschen ist slavisch.
S. 55 Z. 17 v.u. lies erenävi (vgl Lasaen^ AntfaoU sscr. &
136); Ineher gehört auch sskr. fina, Sckuid,
S. 59 Z. 15 v-n. Poit (e F. 11, 287) scLliesst c>pa an ipeiSo^
(S.'103). Von ipua kommt: Ipfta^o, stützen i epftaatg, rjj dasStut'-
zen*y ipyLaayMftOy die Stütze \ ip^Tli<a = ip^(ii& ; IpftaTtT)?^, o,
der Stut%ende'y Ip^LiS, ip^Vj -"^vog^ c5. Stütze; avcpfiaTMrrog, ovj ohne
Ballast
S. 63 zu ^pxoyLai vgl. S. 506.
- 71 Z. 2 v.o. 'A^k^ua-, ob eher aus d (= aa S. 382) und
fia?3(S. 522)?
S. 82 Z.1 v.u. ai^Xo; fiir äpsKog scheint zu zeigen, dasSjcAn
als organischere Form aufzustellen ist Alsdann ist es eher mit
derWzf. vridb zu verbinden, steht ffir/r>Ä-/i7, oder vielmehr
(durch Verwandlung ein^s ursprünglicheren a nach/ in v (wie
oft, z.B. S. 265)) /aX^-/»7 und ist also völlig identisch mit dem
deutschen valtu (S. 82 Z. 18 v. u.) und nur in Bezug auf das Suff,
verschieden von /«Artg, ßctXaog.
S. 83 Z. 30 bemerke man neben goth. waurk-jan auch
waurstjan,welcherUnterschied auf den, schon vor der Sprach-
trennung existirenden, Doppeliormen vf idh und, mit Verlust
des d, vrih berulit.
S.87 Z. lvgl.S.619.
- 88 - 28 v.o. über völha vgl. man üwiM^Anth. sscr. 133.
- 90 - 6 vsrl. S.418. Das Suffix ist ^a = J*a = sskr.dja
= tja (vgl. S. 388).
S. 93 Z. 29 di^o) scheint vielmehr für dße^<o zu stehn und
ai^oi eine Zusammenziehung zu sein; d ist dahn :;=: d:=(ra (S.
3S2) wie in dfäpcoy also zusatnmenwacfisen. — Z. 1 v.u. Für an-
lautendes j: in oioQ entscheidet äo^og. Von o^og kommt; oieiSrig^
ig, (istig U.S.W.; o^oiHy Aeste treiben \ äo^oq {dßoiog)^ dvoio^y ov,
ziceyio8\ itoXvc^Uzf 17, V^ielzweigiglseit
S. 96 Z. 12 Tpa/rikog wird vielleicht besser mit lat traho,
fragen^ verbunden, nach Analogie von ai;;(ifv (S. 352)*
S. 99 u. 1(K> ^pr« U.S.W. vgl. S. 598.
S. 102 über Ipo^n vgl. man den folgenden Band unter y/xvp.-^
Das e in tpig ist wolil anders zu deuten ; vielleicht wie das fran-
zosische e in ötrille von latstrigilis, etreindre von stringo
u.aa.der Art, so dass ausarrpiJ zunächst sarpiS geworden wäre,
dann s, wie im Franz. durchweg, eingebüsst ward, also ivpii,
und endlich t sich dem p assimilirte und dadurch verlor.
5.113 Z. 25 vgl. man insbesondre sskr. anarhjatä in der
Bed. Unangemessenheit in Vaedanta Sara von Sadanandoj Sskrit
und Deutsch von Olhfnar Frank, 16, 3.
5.114 über op-ng vgl die später gefundene sichere Etymo-
logie (S. 329).
S. 120 Z. 20 1. 9^pav-aj-o für (^pai^-ajä.
- 122 dvtp. Da sich im Verlauf der Darstellung eine Menge
Beispiele zeigten, wo anlautendes a im Sskr* eingebüsst ward,
siv N a c 1i t r ft g e.
(vgl. z.B. yflgy V^/a) d^^ y/i u-aa.)» so bin ich jetzt derUebenen-
gang, dass das griech. dvtp organisch richtiger ist, als sskr. nri
und dass dieses fiir anf i steht. Bei dieser Annahme bietet siclm
zugleich eine sehr passende Etymologie von y/^dv (S.118 ff.)^
hauchen, aihmen, dar, so dass avep derAthmende wäre. Das Snffl
fi betreffend, welches die Sskritgrammatiker nicht anfuhren, vgl.
man f&rs erste das analoge sskr.ddv-ri = griech. (^ot/i^p) Soaip
(1 e v ir )• An einem andern Ort das Genauere.
S. 129 Z. 4. An goth. sped i$pit) darf man schwerlicli
denken; dies scheint zu ^/"(^<p (S. 537 ff*.) zu gehören und mit
spa(t' (S. &44), »pannen, dehnen, in die Länge %iehn, zusammen-
zuhängen.
S. 130 Z. 23, naUv mOchte ich jetzt lieber mit ^reVo^m zu-*
sammenstellen; dann gehört es zu der sskr. yH^vri drehn*
S. 131, 132 vgl, S.580; ich gestehe aber, dass ich über 'ne^
edm, mlpo im Schwanken bin und noch l^eine Sicherheit erlangen
kann. Das lat p arare (S. 433) erhält in dem mägadhischen pä-
r äp bereifen (Journ. of the As. S. of Beng. 1838 Febr. S.159), wel-
ches im Sskr. päraj lauten würde, ein Seitenstück.
S. 131 Z. 8. Die gegebene Erklärung von porto ist auf je-
den Fall sehr unsicher. Aefanlich wie in dem später (S. 204)
entwickelten Fall, wirkte, glaube ich, hier auch eineSctieu vor
Wiederholung von r in zwei Sylben; ich nehme als Wurzel das
sskr. tri, welches eigentlich tragen heisst, und poi;(= per) für
Abkürzung von orep-a, überi so stände por-to fftr por-tor-o (tor
= toi in tollo {&T toljo, vgl. sskr. tuljämi) grade wie palj-po
fbr palpalo u.aa.; dazu genört auch por-ta, Or/^ wo man etwae
durchträgt\ ob man auch da^ zendiscne pere-thu Brücke, för
pere-f-tur-a (vgl. die sskr. Form tul von tri) nehmen dürfe
\Bau, wn etwas über FiOsee %u bringen'), will ich nicht entscheiden.
S. 136 ist hinzuzufügen: nL (lir ini, z.B. in nui&,
«- 140 Z. 2 vgL noch S. 362.
- 148« Sollte das hinzugetretene x^ In dfdXKo^x'^^ ^^^^ ^^'
der Analogie von fyoko^x^'S erklären? man vgl. auch noch meine
Behandlung des, dem d'yaXXo in dydXkox^''^ gleichen, jüdischen
D^23.^37N in Ersch und Grubere Encyclopädie unter Indien, Ge>
schichte, erste Periode.
S. 149 Z. 18. Analog ist sskr. dalbha, Sünde, aus dri, s^r-
reisneti. *
S. 152. Meine Erklärung des ham bi a-ham (= hjf^*^ h^
findet ihre entschiedene Bestätigung in der aus dem Sskrit hei"-
vorgegaugenen Apabhranca, wo auch die 2te Person, tu, die-
sen Beisatz erhaltend, tu-ham lautet (Lassen, Inst Line. Pracr.
. p.465, 2). Hieraus erklärt sich nun auch die sanskritische Form
desNomin?itivsder 2ten Person tv-am im Gegensatz von griech.
(dor.) XV (gewöhnlich ov), lat tu u.s.w. Indem wie in vai für
nauh! (S.154) das zwischenlautende h ein^ebüsst ward, ent-
stand tu^am; so heisst diese Form noch m den Veden (vgl.
meine Recension in Gott Gel. Anz. 1839. St 68 S. 675, 676, 678);
dieses musste sich des Hiatus Vegen in tvam zusammenziehn.
Aehnlioh ist es mit dem sanskritischen Acc. tvim für tu+häm
oder hftm, was ich noch nicht zu entscheiden wage. Daraus
Nachtrag e. xv
lerUXren sidi nim aach die deutschen Accnsatiire der Pronomina
pich, dich, sieh, wo alao ch dem sskr.ham entspricht Wax^
(das 7 in i^€n^ im Gegensatz zu sskr. h in a-ham betriffi, so ist
lieVedenform des ntmominalstamms ha, nämlich gha, zu be-
Deriien (LasMen^ AnthoL sscr. 134). Die £ndung ham ist das
' »otnim dieses Pronominalstamms, welches, wie das Nentrom
m i: it in denVeden, nnd wie k'it^ svit u.aa., alsPartikel an-
gehängt ward.
S.170vgLS.622.
.171ygLS.6ia
- 172 Zl 3, 4 streiche man : nach der ikn CvgL Bapp^ Gr.
88cr.r.333). — Z. 3 v.o. vgl S. 468.
S.173vgl. S.545.
-I84v^ S.608.— Z. 11 Y.unt schreibe: McAdisr ff/M
fts/a
S. 186 vgl. S. 611.
- 188 vgl. 8.626.
-190 Tgl. S. 608.
- 197 vgl. S. 567.
-198¥gl. S.542.
- 205 Z. IQ v.u. Da nach S.611, 620 (wozu man mm noch
%e, dass dieser Uebergang in der lUtesten indischen Mundart,
welche wir kennen, entschieden Statt findet, nämlich in derMä-
gadhi (vgL LmsMen, Inst L. Pracr. p. 398, 407, 427)) höchst wahr-
scheijilich ist, dass im Sskr. fiir ksh auch sk eintritt, in Grup-
pen anlautendes s aber im Sskr., wie in den übrigen verwand«
teo Sprachen, überaus häufig abfällt, so erkennen wir die dem
ieiitschen scarp entsprechende sskr. Form zunächst in krip-
Wa iür skrip-an'a, Sehweri(das scharfe)^ kr ip-ani, MesMcr^
kifipanaka, kr ipän'ika, wo also die organische Wzform skrip
jst; ferner mitGuna karp und dann mit gewöhnlicherUmwand-
lüog des r in 1: kalp in kalp-aka (derAbMcheerende, vgl. S.200),,
^Mier; kalpana das SchneidMy kalpan'i Scheere', hieher ge-
hört auch kalpa Weltvemichtung (vgl. S. 484).
S. 209 Z. 11. Hierzu fOffe man lat grad-ior, eig. schaben ;
ebeDso ffehbrt hieher, jedoch zu der Wzform, welche im Sskrit
kshfit lauten musste (vgl. Bd. II unter Wpr = sskr. krit für
skfit (wie obenNachtr. zu S.205) fftr kshrit), das nhd. schrei-
en, schritt
S. 210 Z. 13 zu cntoXwt vgL das analoge roknm in xol/imevo.
- 224 Z. 23 fish, wovon rishi der Seher (vgl. auch Lassen
^ Ztschrifl f&r die Kunde des Morgenlandes 1, 65). — Z. 24. Ob
auch zend. ar^na hieher ^ehCrt? Bumouf (Comm. s. 1. Yagn.
1) 438 n.) erklärt es entschieden falsch. Uoch konnte es auch
>nU Verhist des anlautenden d, wie in sskr. a^ru fiir da^ru,
^Ha för dahan u.aa., f&r dar^na siebn.
,S. 257 Z. 21. Wegen t und ^ im Gegensatz zu sskr.th vgl.
floch 8. 583, 584, 632 und nXaxv, nXo&dvn von sskr. pf ithu.
8.KOZ6la!»owatardtSfov(ra.— Z. 15 L 38 fQr 5&
- 291, fiber xiTura vgl. man S.608.
- 305 ff. Die hier genauer gegebene Entwickelung war
^a froher von mir in gedrän^r Form mitgetheilt und bt
XYi Nachträge.
von PM besprochen (HalL Allg. L. Z. 1839. Ei^IiL S. 383 ffO,
allem ich kann kein Wort davon zurücknehmen. Die Schwächung
des n zu I betrefiend, finden sich in diesem Werk viele ähnliche
Fälle; man vgl. z.B. jimcfQa für nivriQaa S.643.
S. 317 Z.13 v.u. zu ^Xog stelle man sskr. balja, sentieii
virile.
S. 320 Z. 13-17 v.u. gehört nicht dabin.
S. 328. Die Auseinandersetzung über &fa ist falsch; dieses
entspricht vollständig dem sskr. vära,ZÄi/, und steht also fur/65poc,
eigentlich mit gleicher allgemeiner Bed. Aehnlieh hat sich diese
im hindustanischen barah zw Jahr umgesetzt. Ffir meine jetzige
Erklärung hätte mich slav.bourja(S.329) eigentlich schon ent-
sclieiden sollen.
S. 331 Z.18 zu £><rat gehört litt werssis (JKalh) und lett.
wehrssis (Ochs). —
S; 340 Z. 18 1. für ßaTTiiXri. —
S. 354 Z. 21 1. erscheint, sondern fiir juva-vacca junge Kuh,
mit dem so häufig eingeschobenen Nasal in venca für veca. —
S. 362 Z. 19. Aus dem Lat. ziehe ich hieher vad in vas,
vadis Bürge, eig. Sprecher (vgl. auc-tor von y/ya\i=j:t'J^ S. 336,
ebenfalls eigenü. Sprecher], Eben hierhin gehört praes, praed
fiir pra+ved (statt vad), mit ausgestossenem v, wie so sehr oft
(vgl. Nächtr. zu S.16). Nachzuweisen, wie der Begriff sprechen
gen gen konnte, so verschiedenartige Garanten, wie auctor,
vas,praes im juristischen Sinne sind, zu bezeichnen, wurde hier
zu weit fuhren. An eine Verbindung von praes mit praeda" ist
gar nicht zudenken; letzteres steht fiir pra(=pre)+heda von
V^hed (hendo) = griech-x«? (y(avMvin) und heisst das Ergriffene^
dahin gehört auch praedium flir prahedium, Besitz. — Bei
dieser Gelegenheit will ich mich auch über viiidex erklären;
es steht für venu+dic (vgl. vinu + dem in vindemia) einer,
der den Kaufpreis nennt (von vÄnu S.313); auch hier könnte ich
jedoch nicht den Gebrauch 'aus der Etymologie erklären, ohne
zu grossen Raum in Anspruch zu nehmen.
S.364 vgl. S.662.
- 380 Z. 2 v.u. 1. regelrechter.
-.386. Hieher gehört auch latomnis fiir comnis = ei-
nem sskr. sahamSna, vereint (vgl. sahita), mit Verlust von sa,
grade wie in den (S. ^Sß) angeführten Beispielen. Das anlau-
tende c ist in comnis abgefallen, wie in ultra für cultra (vgl.
pro-cul für proculs mit pro-pe), ubi für cubi (wie entsrliie-
den das oscische puf zeigt (Grotefend^ Rudimenta Ling.Oscae
p.30)); was die Flexion in is für die nach der Form sahamäna
zu erwartende in us betrifft (comnusl, so vergleiche man si-
mil-is = griech. dfiaXog u. viele aa. der Art
S. 415. Ich habe daselbst die lat Form nicht bemerkt, in
welcher mir das organischere st statt des sp(in spuo) erhalten
zu sein scheint Es ist stup in stup-rum. So wie iv in spuo
= shti V zu u ward, so auch in dem hier anlautenden stu. Das
p ist das causale (vgl. Nachtr. zu S. 14). Die Grundbed. speien
geht hier, wie mehrfach, in heschmutzen über, so dass stuprum
Nachtrage. xvii
viso eigenüi^ Besckmutzung, VerunremigungbeAentete; oder be-
zeichnete es mit stärkerer Annäherung an den Gebrauch dieBe^
nei%un§ (gleichsam Begeiferung) beim Coitus?
S. 429 Z. 15. Die Spuren des anlautenden / bleiben als ein
bedeutendesMoment gegen die gegebne Etymologie aus saksh;
sollte aber saksh fiir sa+aksh (S.,396) stehn, dann wäre/a(p
Tielleicht iiir eine Composition von (a)va-f aksh zu nehmen.
S. 435 Z.14 füge hinzu: Auch das erwähnte ahd. sekan
gehört hieher; auch hier ist v nach s eingebüsst, wie im goth.
sik {sieh) von sskr. sva-f-ham (vgl. Nachtr. zu S.152)«
S. 443 Z. 24. Dahin gehört aucn lat s o 1 e a fiir s o d-1 e a, dasj
worauf man geht, Schuhsohle. Griech. vXta {Hesych.) dagegen ge-
hört wohl zu iM (S. 82) und bedeutet hölzerner Schuh.
S.453Z.16Lrttree:l6.
- 468 Z. 5 in smikan ist vielmehr 1 fiir a eingetreten und
es ist eine Weiterbildung der Wzf. sma (schaben). Danach ist hier
einiges anders zu fassen. Erst die Behandlung dieser Wz. o-u
und der alsdann folgenden gab mir die vollständige Gewissheit,
dass a, i, u, mit radikalen Consonanten verbunden, keinen Wur-
zelhäuten Werth haben. Dieses kann erst in der vierten Abthei-
lung der Grammatik, wo der Werth und die Bedeutung der Laute
behandelt wird, zusammenhängend entwickelt werden.
S. 504 Z.9 hinter laxus fuge man hinzu: oder lassus mit
SS = sskr. ksh.
S. 518 vgl. zu ^va für ^xya das nicht ganz unähnliche
Ytvoftau für yi^vo^ai.
S. 519 Z. 24 V. u. vgl. ^vekog fiir nXvBkog von nXvvcD.
•- 564 Z. 2. spohdeo ist kein echt römisches, sondern ein
dem Griechischen entlehntes Wort
S- 576 Z. 7 u. Z.19 v.u. 1. ßkiix^v.
- 582 - 8 - - vgl. ]4^.1l^af^^ Rom. Lautlehre 1,293.—
- 586 - 24 - - bhü, mit a priv. davor, erscheint in den In-
schriften des Asoka (Joum. of the A. S. of Bengal. 1837 July).
S. 597, 598. Die hier gegebne Etymologie von bullire und
wallan ist falsch; man selie die richtige S.681.
S.638 Z. 17. stolidus könnte man auch mit stupidus (S.
657) unter dieselbe Wurzel stellen.
Wjinelii, welcliG mit einem Vokal ^ odcSr Bipbtliong
anlaaten.
^ c. bn Sanskrit existirt nachweislich ein Pronominalfttamm
2 (Bitpp VergL Gramm. S. 527), welcher znr BQdmiff von meh«>
reren Casns des Pronomens id^am dieses verwandt wird und
littchst wahrscheinlich m einigen Praepositionen, Partikeln
imd a. mit andern Elementen zusammengesetzt erscheint In
jenem Gebrauch ist er im Griechischen nicht kenntlich bewahrt,
wobi aber in diesem. Da aber in diesem Fall die andern hin-
2Q«ekommenen Elemente wesentlicher sind, so habe ich diese
Fonnen lieber nach ihnen geordnet (man vgL dn6^ In » fa
Pnmom., ra Pronom., ifStf unter Sif und a.).
ä, dd. Inierjeetian der Verwunderung, oder Böge. Gleich«
Ujngende und fihnlich oder gleichbedeutende Interjectionen
wie diese und die meisten andern haben fast die meisten, ver*
wandte sowohl als nicht verwandte, Sprachen.' Die Verglei-
cknng dersdben ist aber von wenig oder gar keinem Nutzen.
Denn insofern diese Laute — insbesondere die rein vokali* -
sehen hiterjectionen — nidit Begriffe, sondern Empfindungen
äosserlich darstellen, reproduciren sie, sich nicht, wenn sie
deidi uralt sind, wk dieselbe Weise,' wie die übrigen über-
oefeiten Elemente der Sprachen, sondern schaffen sich in je*
iem Augenblick, wo sie gebraucht werden, von neuem {^eich-
»m. Se treten als SpiegelbQd der Empfindung aus dieser
selbst — dem eigentlicnen Quell der Sprache -^ von selbst
lenror. Ihre Bedeutnnff liegt auch mehr in dem Ton, in wel-
chem flur Laut dargestellt wird, als in dem Laut selbst
a bUerjeeHon des MiÜeids, XntsetüenSj Unwillens.
{; i^ i und noch mehrfach wiederholt: hUerjeeÜan des
Schmerzes.
H ItUerfecUon des Anrufens.
^ als Zusatz von vorne entspricht in manchen Fällen dem
(sanskritischen Praefix und Praeposition ft: eigentlich bis an,
eitteGrSnze, ein Maass beaseichnend (Lassen Ind. BibL III^ 68.).
Daher örtlich z. B. ifnapof^ ij i^cyif) das Ufer an sich habend
(siehe dmS) : Küstenland im Gegensai» des Binnenlandes (vgL
^ßai6g unter /Saio, ^\ixra>p unter apy und ifXv^ unter Xvh).
& bUerjeetum des Staunens, 8chmer%es, der Freude u. s. w.
& Interjection des Anrufens (vgL Buttm. Gr. Gr. II, 303;)
Rietbei erwShne ich die Interjectionen, in welchen «9 da»
Haoptelement ist
&6n^ c&d;r5;r ermunternder Zuruf beim Rudern.
l Dieser Pronominalstamm der dritten Person erscheint
fast in allen verwandten Sprachen. (Hcyip V. G. S. 519. ff.)
^ch von den griechischen Grammatikern wird uns eine so-
f
woli^i ? als t geschriebene Form angefuhrf , welche aber ge-
wölinjich dem Pronomen reflexivum zugewiesen wird (s. i und
Bopp V. G. S. 625.). Manche Umstände sprechen dafiir, dass
beide Formen anerkannt werden müssen und die eine 1 dem
Pronom, reflex., die andre t dem demonstrat zuzusprechen
sei. (vgL Härtung über die Casus u. s. w. S. 114. u. f. Maar.
Schmidt de pronom. p. 13. n. f.) Von diesem Pronominal-
stamm erwähnen die Grammatiker f als Nominativ; dies könnte
Nominativ des neutr. sein: f fttr fir wie rö fttr rot (im Sskr. tat
und it, letzteres in Partikeln) ; doch auch nom. gen. masc, ob-
gleich dieser im Lat und Gcmiisch. das nominative s annimmt
E)enn auch im Sskr. hat dafi diesem Pronomen entsprechende
id - am im Nom. masc. ajam kein ei^ntliches Nominativzei-
ehen, sondern hängt dem Stamm auf dieselbe Weise wie die
Pronomina erster und zweiter Person und das Pronomen re-
flexivum (sva«W6tf() die bisjetzt noch nicht erklärte S}ibe i) am
An (vgl. ah-am ich^ tv-am rf/i,' svaj - am sMst, äj - am er^
femin. ij - am sie neutr. id - am es). So Mne das Lateinische
diese Endung nicht in dem Pi-onomen der dritten Person auf-
genommen hat (vgl. id mit id - am), im masc. und fem. is, ea
sogar einer andern falschen Analogie folgte, ferner sie auch in
der 2ten Person nicht überkam (vgl. tu mit tv - am griech.
rt) neben t€tv^ rtjy^if =tvam), so hat wahrscheinlich auch
die griechische Sprache den Nominativ ohne diese Formation
erhalten, und dann miisste er nothwendig im masc. und fem.
f heissen, welches sich zu aj - am er (abgesehn von der Gu-
nirung des i) und ijam sie genau so verhält, wie tv zu tv-am.
IJeberauR bemerkenswertii ist das von Hesychius angeführte
\ dy, erklärt durch ^cti^o^, also Nominativ und nicht, wie Max.
^ Scknmlt a. a. O. annimmt, Accusativ. Diese Form entspricht
genau dem Nominativ mascuL gen. dieses Pronominalstammes
im Sskr. : aiam; dieser musste im Griechischen eitr heisseu,
da gewöhnuch a durch e und schliessendes m durch v reprä-
sentirtwird; etey zieht sich in ely zusammen. $o haben wir
im Griechischen neben dem Nominativ ohne den Zusatz des am:
t auch den mit demselben : bJv; srade wie r6 ohne Spur von
am und daneben rar röv^tf mit diesem am (vgl. ri) im Ge-
* gensalze von Sskr. tvam"! — Die Hesvchische Glosse tyianiTOf.
aibro^ a{}t&^ gehört wegen des letztem Zusatzes zum Frono-
men reflexivum f ; der Form nach könnte tv auch Dativ von ?
sein, da dieser Stamm auch im Nominativ der Andope der
Pronomina der Isten^ 2ten Person und des Reflexivum K»Igt —
In dieser Analogie liegt auch der Grund, weswegen dieser
Pronominalstamm im Sanskrit und Grieclüschen ganz verstüm-
melt ist* Im Lateinischen, Gothischen u. a« venvandten Spra-
chen erhielt er sich nur durch üebertreten in eine andere. —
\ Als Accusativ wird erwähnt Iv = anitdv und a&njv. Im San-
1) Beilfiiifijr licmerke icli, dass dint um die waltre N(*iitralpndaii|^ ist
nnd d j« fünf sainkritiscben Fomif n ah-am ich , t v - n in du, a j a in er,
ijam sUj idam esy dem Wesen nach idcntiiicli «ind mit dem iin-
deciiiurliar^ svi^jam selbst. •
/. 5
(kril hetsst er im - am und fem. im - am; also ist auch liier
X.
die Sylbe am im Griechiscben verloren; eben so in dem im
Lateiniscben entsprechenden im. Dass das lange ft in dem
Sskr. Femininum im - ftm nnr einer falschen Analoge seine
Üehnong verdanke und eigentlich nichts als der schon im No-
ninativ vorkommende Znsatz am sei, werde ich bei der Be-
liandlong der Flexion an einem a«0. wahrscheinlich machen. —
Spuren dieses Pronominalstammes sind vielleicht in dem
r
angehängten T (vgi jedoch 8 pron. relat) und in tyvtfres (vgl.
jedoch ir unter f ä).
Wahrscheinlich gehört Weher iSi; auch Poft (Et F. 11,320)
zieht es zu diesem Stamme; man kann es f&r it nom. gen^
nentr., welcher auch in denVeden als Partikel erscheint, und öi
nehmen; it -f* ^^ musste iS6i werden und mit Verlust des ei*
nen 8 : I6i^ wörtlich dann aber.
Durch Gunirung des Vokals i entsteht im Sskr. & daraus,
welches dort schon zur Bildung des Instrumentalis, Dativ,
Ablativ, Genitiv und Locativ Plnr. masc. und neutr. und Nöm. .
Sin^. masc. dieses Pronomens idam dient; am häufigsten aber
in Znsammensetzung iasbesondere mit andern Pronominal-
stammen, wie z. B. £-tat £-nat (bei Windisehmann San*
kara S. 161.) £ - va. — Durch diese Zusammensetzungen
entstehn insbesondere die Wörter für Bezeichnung der Einheit,
iadem derB^riff «r, in der gunirtenForm wohl dieser, anfeinen
bestimmten Gegenstand beschrankt, einer allem bedeutet; so
im Sanskrit 6 nach Hinzufügung von ka (vielleicht dem Prono-
men iDterrogativum):dka(«i>i«^; im Zend ä , welches hier afi.
lauten muss {Bapp V. G. S. 27.), nach Hinzufiigimg des Prono-
minalstaromes va (vgl. fÄ):aßva eins (Bopp V. G. 429); so im
Latemischen und Gothischen £ nach HinzufTigung des Prono-
minalstammes na (vgl. va) lat oi - no (unus) gotn. ai - na u.
.<. w. {Bopp a. a. O,). So hat denn dieser Pronominalstamm,
ZQsammengesetzt mit einem andern, auch im Griechischen zur
liezeichnung der Einheit gedient.
Dem zendischen a£va eins liegt, wie bemerkt, die Form
t va zn Grunde ; ihr entspricht im Griechischen vollständig : .
ol-fo; das 6 ist wie gewöhnlich durch oi repräsentirt
IPoftEt F. 1, 11.). Indem das / ausfWlt, entsteht die Form
^'to; sie hat die Bedeutung allein, welche sehr natürlich aus
<ier Einheit hervorgeht; so heisst auch im Sanskrit dka eins,
^lUin und £kala, welches aus jenem abgeleitet ist, nur aUein.
Also ofos", 17, ovallein. Davonkommen:
ola86y einzeln y olö^ev von einetn allein, oiö^t allein ; oidoo
ffreimeln; ol6co allein lassen.
^ Hierzu gehört femer das Femininum Von th, h^: nämlich ^
^ö Tmd fjiia; schon die Identität der Formen mit und ohne ;i
"»«'icht es höchst wahrscheinlich, dass einf zu Grunde liegt
{Pou Et. F. I, 22J). — Die gewöhnliche Femininalbildung
j"^ Sskrit besteht darin, dass statt des schliessenden a des
Themas ! eintritt (Bopp tixemm^ sanscr. §. 240. 242.); so
"»feste von Äva das Fenuhimim 6v! lauten; diesem feminina-
len 1 entspricht im Grieclüschen gewölmliteh t«, vgl. z. B. Sskr.
patnl griech. ndtvia; so miisste denn im Griechischen aus &\\
eine Form entstehen, welche pict scUoss ond eigentlich ol-fia
heiAsen müsste; das i ist hier aber ganz abgefallen, grade
wie im Lettischen und Littanischen, wie wir ^eich sehen wer-
den. Bei dem Ueber^ai^ge des v in m — ein Uebergang, wel-
cher schon im Sansknt besteht und allen diesen Sprachen ei-
genthümlich ist (vgL fiir griechisch z. B. y^vah trafen fax
f und davon fwx - A.osr neben fox - Aet^, lateinisch mare gegen
Sskr. väri Walser und viele andere) — entsteht fiia aus fia.
— Ein.Masculinum ftos gab es scnwerlich; der einzig vor-
kommende Bativ i^ ist eine ganz unoi^anische, nach Analogie
der gewöhnlichen Adjective auf o^, a^ ov rilckwärts gebildete
Formation.
Zusammengezogen in ßia erscheint i*/ain ud-juiX^ai man
vergleiche di^sXXa: jenes eine Hacke mit einer j dieses mit
zwei Zacken (vgl. yf dx,).
Ob sich die^Hesychischen Glossen Ittor=h^ und frvXos =
ßiövos, Sp<pa¥o^ hiermit vereinigen lassen, wage ich nicht zu ent-
scheiden; (vgl. den Eigennamen Firvkos Hom. Od. XIX, 522.).
Indem an die Form £va das' Suffix na trat, wie z. B. im
Sskr. an 6ka das Suff, la in £kala allein ^ entstand die Fornt
£vana; diese liegt dem littanischen wiena-s und lettischen
weena-s eine zu Grui^de; in beid^i ist das anlautende £ ver-
loren gegangen. Im Griechischen erkenne ich diese Forma-
tion mit ebemalls verlornem d in Fiyo: Svos das Äss auf dem
Würfel und in ixdvoi ßövos allein^ mit ;i f&r f.
zu /irfvoff, >7, ov Qaovvos ion.) gehört: ^fiovd^^ Sos^ ij Ein^
heil; als Adject 6, ^ allein; ßiovaSor^ fiord6rp^ einzeln; ßioyd^
allein sein; fjLovaöri^p , lAovaÖriffS der einsam Ldtende; fioraört^
HÖS mönchisch; fiovdötpia Nonne; iwra6x'/ipw¥ Klosler; idordS
einzeln (woU f&r ßJLoydxts); iiiraxos einzeln lebend; fioraxUf
pLovaxov allein; fiovaxoäey von einer^ Seile her; iioyaxvi6s o/-
' lein lebend. — fiovifpffS einzeln^ ßiortö^^ pujrlas^ ov^ S^ einsam,
fwvooo vereinzeln; fjuii^ooöi^^ ij das Alleinmachen; ßiordm^^^
oVy 6y fiov^ns, ^ vereinzell; paycotl einzeln; lUfifoorvids verein-
zelt; ßjun^anös vereinzell; netra/jLdraS einzeln.
f Gehört Mowvxiöt, ^, Eigenname eines Hafens von Athen,
hieher? iiow fiir ßdvos ionisch; dagegen wage ich nicht mit
Pott (Et Forsch. II, 590.) für die Erldärung von vvx an vv^ zu
denken. Dazu gehört Mowvxtdn^j Eigenname eines attischen
Monats. —
Das Neutrum von £va würde £vam sein; mit Verlust des
£, und Uebergang des -v in /i entspricht dieser Form die grie-
chische Partikel iJLeVf in welcher schon Polt (11, 137.) das /i
als Vertreter von F erkannte und sie durch einerseits im Gegen-
satz von 6i (zu Sio vgl. Sfi) zweitens erklärte (II, 324.); do-
risch steht iiis dafiir , . wahrscheinlich durch Anhängung eines,
bei Bildung von Partikeln überaus häufig antretenden ^ ent-
standen (Mf^'+ff in Mfc'ff, wie «iff, is aus ^+s'.) {\^.Potl E.F. II,
14., wozu man noch entscheidendere Beispiele fugen kann). —^
Da sich eben mit £ntschiedienhe|t eine Gnmdform £vana
J. 5
for die Bezeichnimg der Einheit herausstellte; so beziehe ich
auf diese so weit wie möfflich auch die fibrigeii Wörter, wel-
che im Griechis'Jien den Begriff der Einheit ausdrücken; zu-
nächst die Form olro; doch kann man bei diesem Wort sehr
sehwanken. Zuerst, da, wie bemerkt, das Zahlwort emw
im Lateinischen oino und Gothischen aina sich aus dem zu
Grunde liegenden zusammengesetzten Pronomen £na bildet,
im Griechischen abdr £ durch ot vertreten wird, könnte man
es einfacher finden, oho f&r identisch mit sskr. ^na, lat oino
(unu), goth. aina zu halten. Ich habe dieser Ansicht nichts
weiter entgegenzustellen, als dass ich es für überflüssig halte,
mehrere Grondformen für die Bezeichnung des Begriffs der Ein-
heit im Griechischen anzunehmen, wo mafi mit einer aus-
kommt; allein dieser Grund ist, wie ich recht gut weiss, nichts
weniger als entscheidend, da sich dennoch mehrere, dasselbe^
bezeichnende Grundformen neben einander konnten erhalten
haben* Dagegen entscheidet aber auch für oIyo=in& der
Umstand nidit, dass in diesem Fall die Erklärung leichter ist; .
denn was leichter sich erklären lässt, ist keinesweges immer
das Richtigere. Wir stellen also olros unter die Grundform
£vana, ohne die Deutung aus £na mit Entschiedenheit abzu-
weisen. Was die Entstehung von oWo aus £vana anlangt,
so stehn wiederum zwei Erklärungsweisen offen; zuerst könn^
te man annehmen, dass regelrecht övana in oi/ai^o überge-
gangen, und dieses nach Ausstossung des f in o2i^o zusammen-
gezogen wäre; ferner da %vir sehen, dass « verloren ging,
können wir afinehmen, dass olyof aus vapa entstanden sei
mit Verwandlung von va in ot; diese Verwandlung ist aber
sehr selten und sehr fraglich ; in diesem Falle stimmte ohos
ganz mit dem littauischen wienas.
o Irif die Zahl ems auf den Würfein un i o : oMZfiö vereinzein.
Die Zahl ente heisst,,^ im masc. eh; da wir gesehn ha-
ben, dass in der Grundfbrm £vana das anlautende & verloren
geht, so lässt sich dieses iy damit identificiren, indem man es
(da ^ oft in ^ übeKegangen ist, vgl. z. B y/^Ftn) ffc fey nimmt
mit gewöhnlicher Vertretung des a durch e; das schliessende'
a m der Grqndform wäre verloren gegangen, grade wie im
gothischen ains fubr ainas. Allein es ist nicht gana^ unmög-
uch, dass, so wie oho, auch fy vielleicht aus der Grundform
ena entstanden wäre; in diesem Fall wäre «, wie in y/^ösß ge-
gen sskr. sÄv, durch b vertreten, und dieses hätte einen unor-
ganischen £ erhalten wie Jnnos im Verhälthiiss zu sskr. a^va
(vgL V 5**)5 das schliessende a wäre auch hier verloren. Hier
möclite ich nicht schwanken , sondern die erste Ableitung ge-
radezu for die wahrscheinlichere erklären; unbemerkt darf ich
aber mcht lassen, dass nach einer Analogie sich die jetzt erkann-
te Form fey von der angenommenen Grundform £vana loslö-
sen und in engeVerbmdung mit fia bringen lässt Wie nämlich
das griech. riv ir«r im Verhältniss zum sskr. ki (kl) ein, wie
mir scheint, demNeutrum (kirn und diesem analog k'f m ffir k'it,
welches im Sskr. erhalten ist) entlehntes y in das Thema flber-
nommen hat, so könnte auch das griechische Thema Fey aus dem
6 /.
(S. 4) erkannten Nom. gen. ueutn entstanden sein. Dann
hätte das Thema (d)ya (ein9=fe mit unorganischem v fer) hu
Nominat gen. masc. (ä) vas == fa (y)s(=fats) im Femin.(^) vi
=fia im Neutrum (6) vam =s:f€i^ und alle Gesclüechter
hätten eifie Grundform, was bei unsrer ersten Annidmie nicht
der Fall sein könnte; daher ich sehr geneigt bin, dieser zwei-
ten Erklänuigsweise den Vorzug zu geben.
fei^y Fla, fiv (ak, ia (piia)^ er) ems.
Davon ivvtö^ einzig; irörrff^ ij und irds^ dSoSy -ff Eitiheifj
iviüoo und ivöoo vereinigen,
fiffdeU; oiiSsis y ov^sU keiner: (ndt oiSi^ fitfSi) oiSeifdotis
nullmal; oiiSivaia und Q^iöeyla NicbUgkeü; odSeiriBfio und oiSe-
röoo %u nickte machen; iSovSsyiaOy iSovSevÖGU^ i^ouSevi^
(-^eKio?. d€K/^) ßr nickte kal/en; iSovSiyooötS, iSouSiviöi^^ t}
Geringeckatzung; iSovShfoofxa^ i^vSivtößiay tö äae Geringgc'^
eehätxte; iSovSeytönjSy S der Seringsckäizer.
Epische Nebenform von sU ist Icy.
Von den dorischen Formend, als (Pott II, 313.) scheint die
erste, wenn sie nicht aus fav-^t flir /£v-f ^ entstanden ist, un-
sere Ansicht, dass fev imAIascunoi^anisch emv aufgenommen
habe, zu bestätigen; man kami sie für fas ^tatt £-vas n.
gen. m. nehmen ; alsdann darf man aber nicht an das römische
as denken. Die zweite Form als verhält sich zu fets wie du-
risch ai zu ei. Das f ist im Dorischen natiuiich verloren.
Ohne das schliessende v erscheint fa (i) in ijiardy.
Hier ist aber y nur ausgefallen , da naroy gen. n. ist (ßopp
V. G. 495.) und es also fv xaröy ein Hwidert heissen musste.
Wir gehen zu einer andern hieher gehörigen Form über.
Im Sskrit wird aus £ka durch das ComparationssufBx tara:
fikatara einer i^on %$teien gebildet Im Griecliischen l|aben
wir ixiireßos mit derselben Bedeutung; Bopp identificirt C9
auch formell mit dem erwähnten sskr« Wort, indem er c nach
der schon <iben bemerkten Analogie dem e gleichstellt und ^
als unorganischen Zusatz betrachtet An und fär sich sind
diese Annalmien zulässig. Da aber der Superlativ von ex^frc-
poStSnaötos durchgängig F bei Homer hat (Tkiersck Gr. Gn
S. 333. Dawes MisceUL Grit ed. Kidd. p. 237.) und wir die
übrigen Eif^keit bezeidmenden Begriffe an die Grundform S v a
geschlossen haben, so verbinden wir auch diese damit, ohne
fedoch jene Erklärangsweise gradezu zu verwerfen« Der
Form Foia liegtnun £va, vermehrt durch das Suff, ka, zu Grun-
de; das £ ist, wie schon mehrfach bemerkt, auch hier abge-
fallen; eigentliche Form wäre diesemnach FBKdtapos.
audrapoSy tiy ov eig* jederj einer von zweien, jeder von
zweien.
ixatapdxtg auf eine oder die andere Art; ixdtspBa (€vX
btettipco^ay von jeder Seite; ixatapao^i auf jeder Seite; kxvt-'
tipoDöa nack jefier Seite; ixctiapU eitie Tonzart, hei der^ man
abwechselnd mit den Füssen an den Hintern sc/dug; ixatapioo
tanzen, indem nutn die Füsse abwecliselnd liebt.
t. V
Vom Superlativ iua6tes (Tom Saperlativ-StiBK — i&to)
jeder von vieien, kommt: hioKStdut^y hui&t&rsjedemnai; bm&iö^
aUmiJüMen; htaötaxffy bia^taxov ^ iHO&iajiddt Merali; hut^
^ax60e mbermU hm; ijta^axS^ey üöetM her,
Bopp j(y. Gr. S. 550 n. f.) bemerkt sehr riehtig, dass das ga-
thische aiT in der Bedeatang Ewigkeit ^ 80 wie aiv in der Be-^
dentong ir^fetiä za dem acKdischeii a£ va, welches im Sanslcrit
tva laAten würde, grtrihrt Es isl ^ses ebi gi>osses zusam-'
mengefasfites Eins. GehM aber aiy EwtgkM im Godiischeif
za eva, so ffdiöten auch die entspreoliendien Wörter in den
Terwandtien Sprachen dahin; ako zunächst das laleintsehe
aevam, welches demdieh das^Nenlram von ßva ist mit ae^
wie eewtimlich im Laleimsehen, flfar £. Dass dieses mit dem
sanskritischen &ju, ijus (iMgee Liben^ vne j^jn ahm üt zeigt,
was nicht uberhanpl Lehen, sondern Alfi^M liehen hahenid be-
deatet) znsammeahflnge. weiss man schon* lange {P0H 1, 114.);
jetzt wird sich auch die Vermittehmg ergeben. Wie au» di v
im Nominativ djaus sich bildete, gunirt ans der Form djns
(Tgl. Bapp Gr. sanscr. §• SüS»)? so konnte zn <mier Zeit, wo
die beiden Gmndelemente des £in Ava, nUadich a+i {Bopp
Gr. sanscr« §• 33.), noch recht ftUhar -Haaren, sich diese»
wieder in sie trennen und znr Emstehmisr von emem Nondnati
a+i
äjns ans Ava— «s vom lliema ftju* mid daliitf miSsbrMch-
lidi zu einem Thema ftjns Veranlassnng geben 1); airffaUend
wäre hier bbss das lange A; dieses würde sich am be^€fn
eiklären, wenn man annähme, dass bei dieser Verstftrkimg
der Biedentiina van dva im- Sskrit das A in siBin Vriddhi gewan-r
dek wftre^ also hlva zu- Gnmde li^i • Für diese Annkltme
spridit das » Giieetdschen entsj^i^ecnonde- ai in eMiY^ da <ii
bekanntlich nur seltener dem 6, gewOhnMcher sskr. fti ents
spricht ' • - '
Dem Nentnm von 6va:£vam 'eiMsprsfch im Latefnisch^ii
aevnnt, im Griechisdienr könnte da»adjectiyiscb gebrauchte
aifk¥^ ütUv sine Emkeit, Ew9fikm0j imM«r. formell* sowohl
als d^Bedeutnngnach dasselbe sein* AHdn dorisch eiitepricht
diesem aeÜK die Form aiis; haben whi diese fit* fdeitüsch
mit jener mi halten, so ist sie ohne Zrweifeldffanrsprangliche-
re and ^^ verhält sich zu ihr wie Ti}arro-;<«r zu d^fnt dori-
schen xAwto-fJL^s. VTv^ aber dasrin dieser Form arf^^'i^i er-
Uiren sm, wage ich nicht mit Bestimmtiiek zu enlii^eh'eideiV.
1) Dur^ diete Eatftcliayg des WorttsAjo, ajiM. imi d^iii. gite»' masc.
▼ra 6t a erUlrt sich der UmstMid, iUm AJ4i<0',fu^ i^aiif. '|^*'((d)^ii
wird, wai Giese (Ueber den iolis«kcii^ DiaL S« idi.) tm .uuJ9iiU(»d
w»r, dast er ef der Aalorllfit des AmaraleAsha aam Trotz zu vi-
wem neatr. maebea wollte. Aiuner in ijotlrttat ist ' mir Ajtiitlt
ttbngcas »oeh iaie vorgekomBCB, dttB die in Boffps^ &4mmt auf
«jas bexogcnco Stellen gehören alle aum Thema A^a; irae AjnsU*
mat anlangt, so konnte , analog einem im Zcnd fast dorch geh enden
Gd^raneby der Nominati? in der Zusammciiselicung mit dem Suflix
gebrauebt sein.
8 I.
PoU nStym. Forooh. I, 114) Bclieiiil es gtadezu mil &ja8 . zu
identmciren und erklärt es fOr Acc neutr.; aUefai diese Ansicht
beruht ^auf der uus B€pp9 Gloss.Silnscr* geflosseneu irrdifimli*
chen Annahme, dass &jus ein Neutnun sei. Wir habeo für
die ErklAmng von liju &jus schon' einmal die Analone vou
divan^erofeii; vieüeicht wird sie auch hier, wenn aucn nicht
zum Ziel, dooh weiter f&hren; div heisst, wie aus div-A,
hti Tag hervorgeht, nicht bloss der Himmel, sondern anch
der Tag; von dieser Form kommt nun einerseits djus, wel-
ches adverbiell gebraucht wird, z. B. in püry£-djus (giiech.
npch'i^s früh), andererseits das ebenfalls adverbiefi gebrauchte
djas in adjas (ifötf m ätetem Tage) sadjas, und mit Verlust
des d in h-jas (vom Pronominalstamm hi; gnedLX^iQ» Beide
f^ormen sdieinen d^n Wesen nach identisch; und am besten
erklären sie sich, wenn man djus und dj as beide fikr contra-
hirte Genitive statt divas nimmt; im ersten Falle ist iva in u
übergejjangen, wie in djut JUchty för divat, Partieipialform
von v^i V gUk»%^; im zweiten Falle ist divas, nach Gonso-
nantirung des i in j, in djas fibergegangen; ^auf völlig (Reiche
Weise stehn sich Ziüs und Zdcv gegenüber (s. V^^if); wört-
lich heisst pArvö- djus hn ersten Theii des TageSj adjas
dieeee Tßgee,, Was nun aißif anlangt, so sahen wir schon im
Gpibischea, wie das zu. Grunde liegende £va sein schliessen-
des a verlor und ihm bloss aiv entsprach. Unter dem Prono-
minalstamm na werden wir sdhen, wie dieser Verlust auch
bei fiesem im Sanskrit nicht bloss, sondern in fast allen die-
sem verwandten Sprachen, eintrat; eben so trat er bei dem
Pronominalstamm ta im Sskr. in der Zusammensetzung mit
ja, wo taja zu tja wird, ein, worin Gothisch und Aldidl fol-
gen (vgl. Bofi^ V» Gr. S. S06*-^517.)* Sollte nun auch dieser
Verlui^t sich in 4va geltend gemacht hab^n, und dem sskr.
&ju ftju^h nicht £va (&iva) sondern nur 6y (&iv) zu'Grunde
liegen? Dann würde die erwähnte Analogie zwischen der Bil-
duuff des, Nom» äjus von äiv und djaus von div noch schla-
gender sein. In diesem Fall würde aipif ohne Bedenken för
Genitiv der Zeitbestimmung zu nehmen sein und es stände statt
des gewöhnUch im Griechischen die Genilxvendung as reprä-
sentirendeUvOf wie in x^^^ ^ X^^* Bei dieser Ansicht hat
nur das lateinisohe aey-um das zu Grunde hegende £va
treu bewahrt
So wäre also alf^is Genitiv und aliv aus Bun auf dieselbe
Weise entstanden, vrie ttSfntoßiey aus rintoiiBfi nämfich der
Verlust des schliessenden f wäre durch v ersetzt; f&r den vor-
hergegangenen Verlust des ^ spricht die pindarische Form «^.
Aeonsch heisst immer alt (Herodian. n.fwv. X.c£. p. 46,2.),
ohne Zweifel f&r aift^ dorisch mit v igiBXx. altv; diese Form
würde auch auf die zu Grunde liegende aif zurückzuAih-
reu sein und ist der Locativ: m Ewigkeil Ihr gehört auch die
gewöhnliche Form aUi an, entstanden durch Vokalisirung des
f zu e (PöUEt. F, 1, 123.).
Aus der dorischen Form aus entsteht ~^ dis, aus der
gewöhnlichen ■ <iei^ durch Ausstossung des x» in beiden
L 9
fttkanj um den za IhnUcii kBngenden Ton der beiden Sylben
M&uheben.
Von dieseni Adverbhun kommen: iffdto^^gebOdet dnrch das
Sii£Bx tja, welches schon im Sslur. in dja übergeht (in ava-
dja) und im Griediischen gewölmfich Sio lautet; dtStos^ tf, or
fir afyiSw^ <*^; dtötdtifS Ewigkeit
oidtTy äxfoi durch das Suffix gb¥ (etwa eine Verbindung
yon mehrerm caf) Zeit
Daher idecHfi (identisch mit gothischem aiveins?) tmig^
eAfhno^ ewig} akoriSif» ewig madien.
Ehe ich diesen Pronominalstamm verlasse, werfe ich die
Frage auf, ob zu ihm gehöre: tlra, tlttv eodmm. a würde
ich als Vertreter von t betrachten, wie in dixt zu sskrx 6 mi
ich §ehe , und ra sowohl als tck mit dem sskr. Suffix tas Hat
tus, z,B. coelitusroin Hünmel her) identifieiren, welches
Ablativ -Bedeutung hat; dta wäre demnach eben so aus i ge-
badet, wie im Sskrit itasaus dem einfacheren Stamm i; wie
dieses heisse es, nur etwas verstärkt: von da, d.i. darnttf. Was
das Veriiiltniss von ta und rcr zu tas anlangt, so beruht
auf dem Abfall des ff auch der mit tw ganz identische Ueber-
gang der Verfoal-Endung der ersten Person Pluralis mas
m die Form fut"; unersetzt, so wie in ta in tl-xa, ist dieser
Verlust gebUeben in der zweiten Pers. Plur. r« im Verhält-
Bis« zu sskr. thas. Dass aber die Form £tas, mit wel-
cher wir fha, eircr identifieiren, im Sanskrit sogar exi-
stirte, z^igt ibre Erscheinung in der Zusammensetzung mit
hi:ttarhi, wo r statt s wegen des folgenden h. Anders fasst
es Hmrhm§ (Lelve von den Partikeln ^ 303.), welchem ich je-
doch dieils weeen seiner falschen Auffassung von rar nicht bei-
treten kann, meOs weil es hn Allgemeinen teststeht, dass fast
aDe Paräceln dieser Art sich an l^nommalstämme lehnen.
¥^ haben so eben das sskr. £tarhi erwähnt; dieses
heissl: mm, im dieetr Zeit; und mit ihm identificire ich das
griecUsche dätap eögleieh. Zur Vermittelung bieten sich zwei
Wege dar. Entweder nng auf eine factisch entschiedene,
aber bis jetzt unerklärlicne Weise das t in der Endung tas wie
sewOluilioh in B über (v§^ Bopp V. G. 609.^ und hi ging spur-
h>s verioren, wie denn solche Partikeln nänfig verstOmmelt
rind (v^. ärtv ffir äyevBw unter NA)^ oder h warf seine
Aspiration auf t, ehe es versehwand. Was das Verschwinden
dieses h anlangt, so v^rgldche man FE. Pott (Et F. I, 321.)
leitet al^ffp von eödb äpa ab. -*»-
^ I gekm. Im Sanskrit lautet und heisst sie ebenso. Die
entsprechenden, der verwandten Sprachen sehe man bei Pott
(Et F. I9 901.). Identisch nut dieser Wurzel ist die gleichbe-
deutende sskr. V^jft; sie enthält dasselbe Wzelement wie i,
nlindich j, nach einer andern Conjugationsclasse flectfart; im
Griechischen entspri(>ht Mir die Wzform <(; auf welche sich
10 L
mehrere Formen, welche üiit gekm au^wieften werdeu, redu-
ciTüu lassen (vgl. PoU £t. Forsch. 1, 1^. 2U1 u. f.).
Von y^I kommt: c^/ii entsprechend der eskr. gonirtea
Form von i:ömi mit tt =s sskr. & — Das Medinm {e-fiiat ge-
hurt za dem schon erwähnten sskr. ^ä; un Griechischen er-
scheint karzes €| welches eigentUch nditiger ist; so entspricht
griech. V^J^^ der sskr. dh&; ^60 sskr. d& il s. w.
l^fia^ rb Gafig^ htf^ der dreisi darauf Lasgekende; irnri"
HÖiy Itaßios dasselbe; Haßäa, iraßöttfS DreiaügkeU; ekit^ptos
%wn Eingang gehörig.
RedupUcirte Form von Mov : Itfftiw man muee gehen.
Per// (Et F. II, 78.); ddttjros %ugänglieh.
Mit Recht zieht FoU (Et Forsch. I, 201.) hieher: 6ßp-i^,
es ist entstanden aus einer Composition der V^t mit vnip;
nach Auswurf des e erweichte sich n vor pinß (Patt a.a.O. u*
144.). yßptSn aoi>Sy ^ die Uebereehreitung, Uebermmih; ißpiSa?
übenHül/iig eem; vßptÖßMa^ vßptöpög Frevel^ i&ßpw5tiip , vßpt--
öZ7}Sf, 6 Frevler i vßplorpta, vßpi&$iSy iöof^ 1^ Fretlerin^ üßpi-
ÖtoSy i^y 6y gemieehandelt\ ifßiMtoiOSy ^y i¥ frewlerieeh\ ^ßßi^
Cxidco sich freclerisch betragen; ifyjßpUftSy ^ das Aufrechen in
Frechheü. üßptSy MjSoSy 6, t} ^in BasiardtUer, wo die Natur ihre
Gesetze überschreitet
Gehört hieher ißpi^y iSoSy ^ eins Apt Naehisoffel?
Die Wurzel! 9 so wie dieihr g^chbedeuttndegam, er-
hält in. Sskr. mit a4hi componirt me Bedcntangiwe^i; eigent-
lich iteg^tfi& djufßh^hn. ' Dieses wird d«in auch auf intel-
lectueUe y^rriehtnagen überttragen; tmd beide Wz* bezeich*
n^n mit, ava componirt ein geistiges* bis zu Ende durchgehen,
einsehen^ »nt dem Geiste durchschauen^ iperstehen, denken^
In dieser Bedeutung nimmt ava-f-« die Form avi an, im
Praesens avaimi; ihr entsprichtimGriediischeft alumt eigent-
Uch äfoi'fiaiy ursprünglich wohl nur im Medium ^braucht,
(wie im Sskr. i componirt mit adhi Usen} mit der JBedemtunfc
f» sich einsehen, glauben. Waa da&Praefix ava anlaa^) so
werden sich unter f £x noch'm^ihr Spuren desselben zeigen.
Also oImou und ImActiv dt^yoUafiatgtauhen» Dttron oXrffJUXy
' rö aus einer zu. Grunde liegenden zweiten FoKmationt ob (ava^
i' & vielleicht, wie j ä auch m Uyan liegt) die Meimmgx oittfuinor
>iminutiv davon; abjßMorlaSy 6 einer, der eine grosse Meinung
von sich hol; otrfiHSy 1^ das Meinen^ ^iw^^^f ^ ^^ Meinende.
Ob dvibi^os tmvermutheiy äifasiöti hieher gehört, kann zwei-
felhaft sein; die Dehnung des 0 ist analog der von ain dyi^ißos
u. ö konnte vor r eingeschoben sein, wie nicht selten; es liesse
sich aber aber auch mit ^FiS sehen also unbemerkt (im Sskr.
viita gewussi) verbinden, wo S vt>r tht € gewandelt wäre;
ein einfache» Partie. Pfect (den» so mAaseift wir «Uese Bildun-
gen durch SiiOix xo nennen) oiMo fiadet sich weder von
oiiioi. noch M (otSa).
' Hißt entsteht die Frage: ob daa Hesychische dß^icato
denken, bemerken hieher zu ziehen ist; das Präfix ava wäre
/. II
fast ToUstBndig eriialten, nnd zq Grunde iSge dieselbe For-
matioa, wie in c^(fia)j vermehrt durch 66^ welches zur Bil-
daBg von neuen Verbaiformen dient
Omiponirt mit dem Präfix ut aufwärts^ dessen t vor i in d
obergehen muss, heisstudi m dui Höhe gehen. Hiermit iden-
tificire idi das griechische olS^jolSa m die Hohe gehen, auf--
ukweiien, mehweUen. Was den tlebergang von u in oi anlangt,
$o ist er allbekannt; in dieser Wzform selbst ist v noch be<-
wahrt in dem mit olSvor identischen üSvoy^ der Spiritus asper
in dem letzten Wort trat nach dem bekannten Gesetz hinzu^
wodurch alle anlautenden v aspirirt gesprochen werden. Von
der eigentlichen Wurzel i^ welche einen zu schwachen Laut
hatte 9 als dass sie* sich zwischen dem volltönenden Präfix
und den Endungen ^ut halten konnte, sind fast alle Spuren
verloren gegangen, eui Schicksal, welches diese mehrfach be-
troffen zu haben schemt (vgl. die sogleich Folgg.).
Also oiSäaOy olSico schwellen. Davon oiStjßä^ tö das
AufschweUea; olStjßixxdBiS ^ MöCa, w geechwoUetix olStjfiotcbSffff
geschtPüMnriiffi ofdrjöts das Schweden ^ oldcikio^ geschwollen*^
oTöaS, oHoS, 6 unreife Feige. olSavoo, oiSaivcOy aiSlönco schweifen.
KvXotSidy die T/teile unterhalb des Auges geschwollen haben.
^wiS/fS y npoSfpStjS aufgeschwollen.
Die y/^i ist spurlos verloren in dlSoSy ro Geschwulst^ oJSfjia^
X das Schwellen; olSfAutoeis xoU sclupeUender Wogen \, olSvcv
und dafiir auch v6yo¥ ein esabar^r Schwanun. Ol^ijtovi^n^ pr.
hat die eigenüiche Form des Worts am reinsten erlialteu.
Um dies spurlose Yorschwinden der V^i an ciueiUriinter-
stiitzenden Beispiel zu zeigen, will ich noch die* Zu^animeii-
.setznng derselben mit d^xi erwälmen. (lieber dvxt $eh^ mv^
AX) Die Zusammenstellung von dvxdo»^ dvxuioif ^ ävt^iiottf
weldie entschieden zusammen gehören und sich fast verlial-
ten, wie oiSdof (KvX)(nStiia) und ol6{fia), und die Grundbedeu!-
tung dieser Wörter: entgegengehen^ machen es mir nunüic^
sehr wahrscheinlich,- dass sie nicht von äyrio^ abgeleitet^ De-
nominative sind, sondern ebenlall^ . Zusammensetzungen mft
der Wurzel i, deren Bedeutung in ihnen jicaeffnant ist Da-
für spricht auoh. schon der von BuHnunm (Le.xilogus I, 9.) her
merkte Umstand, dass von Adjectivis auf tos keine Verba auf
ma7 gebildet zu werden pflegen.
Also zunächst dvxidtsoj dvxtÖGo, dvxidZoo , entgegen gehetä^
femer heisst es entgegen neluiwfiy grade wie -aujclii iu\ S^kr.
abhi nnd upa mit y i ^^d adhi^. up a mit der gleichbedeuten-
den y^gam etnpfatigen, &rlmUm heisst Das Huizutreten, in
die Nähe treten, wird als Besitzergreifen gefa^st; ferner «»-
geh»^ wie im Deutschen für biiten.
Davon kvarxioo^t^ Entgegemtrebeti\ iyatvxioofXQt x/rf das Wi"
dersir^ende. dvxdco^ dvxioOj wie oidaoD^ olSiao mit denbeidcn
ersten Bedeutungen von dvxuioo. ävxt]6i$y t}^ dndvxrfßay x6
das Begegnen, dvsonfx^^^ i^ und SvScirxfixoSy or dmn man fif$^
gern begegnet ävxfiöis Bitte (Hesvch.); dvtt^&tpf killend. , ^v-
xoiiai endlich mit vollständigem Verlust jeder Spjui^ v<w V^^
12 1.
hegegnen, mii Biäen angehn. \Syrrf das Bittefh Conjector voim
Hemunml.
Diese Auseinandersetzung wird uns geneigt macheu, eiue
Vermudiung von Pott (Etym. Forsch. I, 256.) über die sskr.
«y'^äp und die in den verwandten' Sprachen ihr entspi^echendeui
anzunehmen. &p heisst nämlich wohin teotnmen, etwas erlan^
gen'y ihm entspricht im Lat äp-iscor mit kurzem a statt k:^
eben so ersdieint im Griech. e an der Stelle des langen Sl.
Dieses und der Umstand, „dass im Sskrit fast sämmtfiche
Wörter lÄr Ertangm von der Bedeutung des Hingehens, Ge^
iangens ihren Ausgang nehmen, wie denn letztere auch in V^äp
liegt**, bewog Hrn. Pott^ &p für eine Zusammensetaftmg ans
h + api + Y i his zu einem Pjunktj zuCetwas')j gehn, zu neh-
men. In den Sprachen, wo das anlautende ft oder dessen
Vertreter kurz ist, wäre das Wort in seiner Gestalt api + i,
ohne die zweite Composition mit &, erhalten. Im Sskrit geht
aus ihm ftp— *ti hervor. Erlangtes, Erworbenes, Reichthum^ im
Lateinischen eben so op^-s vorzüglich der der Erde entsprun--
gene Reiehthum. Daher die Göttin Ops Mutter der FeldfrQchte.
Im Griechischen, entspricht:
"Oßinvi^ mit Suff, vo (vgL die erste Person Praes. imSskr.
ftp-nö-mi nach der Vten Conjug. Cl.). Der Nasal vor n Ist
eingeschoben, wie sehr häufig (vgL z. B. HvXiydoo zu hvalt-
Jan unter ^xvfi, ößupij von Pen u. viele andere). Die Bedeu-
tung ist wie die des Lat ops: eigentlich der ReichthuuL, wel-
cher der Erde abgewonnen wird: Feldfrüchte u. s. w. (SßiTrr^
ist zweifelhaft).
Davon "Ofimnä Beiwort der Demeter; der Form nach
ist diesen! altesFemininum entsprediend dem sskrit. auf i (vgL
S. 4.); es steht genau in demselben Verhältniss zum sskrit.
&p-ti Reiehthum wie nSrvta entsprechend dem sskritischen
patnt CfemahUn zu pa-ti Gemahl (griech. noOt).
SfiTtviof gesegnet u. s. w. BjXTtytio^ y 6fimn}p6s, 6finyüi6Sy
ifiTuncmd^ alle gleichbedeutend.
Die Wurzel ftp heisst eigentlich bis zu einem gewissen
Punkt huKnugehn'^ mit pari componirt heisst parj&pta tnn et-*
was bis z. e, g. P. hinzugegangen, passend, idoneus, wie das
lat aptus; diesem parj&pta lieg|t pari+ftp:parjap zu
Grunde und mit diesem identificire ich das griecnische npen
f&r nepjen mit der Bedeutung es legt sich eng hemm, es passi,
femer es %ieml% aus diesem eigentlichen und häufigsten un-
persöWchen Gebrauch idoneum, aptum est entwickelt
sich erst der persönliche npinoo aptus sum ich passe; rtvi
ich bin einem ähnlich, und überhaupt ich bin ein Passender, An^
ständiger, dann sich Auszeichnender,
Davon kvmmt npBTnös, 9f, ov (ganz das sskr. parj&pta
idoneus) ein AnsiÄuiigerj ein Würdiger u. s. w. npinoodri^
ton gezietnender Art
dffpeTrrfffyis unpassend*^ dnpinua^ dnptniay ^ Uuschick"
lichkeit lAiupoitpBn^ofiai niedrig handeln.
Ob vielleicht npinoov^ ovros ein Meerfisch, hieher gehört?
Ehe ich die Wz. I. verlasse, muss ich nur noch eiue Form
/. 15
betrachten. Das Parfic Pf« von t heisst im Sskr. ita; aber
aiidi die gonirte Form £ta kommt vor; denn das so lautende
TTcMt mit derRedeutang gekirnimen, wird niemand Anstand neh-
men, in diese Kategorie zn bringen. Formell entspricht
diesem £ta griechisch oho Tod, Untergang. Nun heisst aber
im Sskr. ein von i gebildetes Wort £tana ebenfaOs Tody (an-
tar-ita ein Todier, wie im Lateinischen 'inter-itu Untergang,
Tod:, pra-|>ita (pr£ta)«ffi Todter) und ich glaube desdiiüb
auch olro^ mit vollem Recht hieherzuziehn. Was die Bedeu-
tung des Sii£ ro betriflft, so ist sie ganz analog in dem gleich-
bedeutenden ^dtva-ro^ und im Griechischen hat dies SufBx
häufig diese Bedeutung, da es, wie ich andern Ortes dar-
thnn w^erde, auch dem sskrit SufBx tu entspricht (vgL wegen
o als Vertreter von sskr« u in der IBndung sskr. ischu PfeU
mit griech. Us).
Ob in Oirokwo^ dieses Abstractnm, oder vielleicht das
Parti<»p £ta selbst steckt, so dass dieses Wort ein Composi-
tum d^rmm&&vnm j^der todte Lmoe (Bopp Gr. sanscr. §. 670.)
wäre, wiU ich nicht entscheiden. Im ersten Fall könnte man
\iyos trotz dem i mit sskr. llna von yHl 1 der Aufgelöste zusam-
menstellen.
i^ schicken. Im Sanskrit existirt eine Wurzelform ish,
in der Causalform mit der Bedeutung eeMcken; sie ist jedoch nur
in der Composition mit p r a, hier aber auch durch nomina belegt .
(z.B. pr£sha, pr£shan'a, das Senden; pr£shita ge^lthtß^
sendet gericJktet). Rosen hat sie irräifimlich der Wzform i sh mit
der Bedeutung wünschen untergeordnet Da der Laut s (hier
wegen des vorhergehenden i in sh verwandelt) Zeichen der
Desiderativform ist (Bopp Gr. sanscr. §. 539.), ferner eine
Wzform ish in der Bedeutung gehen im Sskrit bele^ ist, end-
lich eni enger Zusammenhang zwischen den Begriffen gehen
und tfdUdfc«fr vorliegt, (da letzteres nur Causale von ersterem
ist) so nehme ich keinen Anstand, ish schicken, richten als eine
sekundäre Wzform von V^ zu betrachten.
An diese sekundäre Wurzelform, entweder in der desi- '
derativen Bedeutung gehen wollen (Pott Et Forsch. 1,-269.) oder
in der causativen sehieken^ richten^ lehnt sich wahrscheinlich
schon im Sskr. das Thema ishu PfeU, m.f. Diesem entspricht
genau das im griechischen ^loi, S, xd Pfeil liegende Thema;
dieses selbst steht f&r ursprüngliches iöis und entweder ist u
gradezu in o fibergegangen, wie in dS'<ppay riechen, fttr ut-f-
prin CvgL V^-^^J '^ ^P^X fttr nArug* graben (vgl. -^/^PEF);
oder 9 wie in ftöfo. (i(^o-), welches .gleich ist dem sskr. vis hu
(v^ ^FI2)^ ging u in f o fiber ; im ersten Fall kam 6 sogleich
zwischen zwei Vokale zu stehn und musste nach späterem grie-
einsehen Lauteesetz ausfallen: w für lOo; im zweitenFalle erst
nach Verlust c^s Digamma, also zuerst töfo dann löo dann to.
In beiden Fällen wurde zum Ersatz der verlorenen Laute 't
gedehnt Also ^d^^, 6 Pfeü\ laqfittf^ Pfeilabsender»
Mit Präfix ava oft würde die Wzform, an welche wir
ishu leimten, im Sskr. av£sh lauten; ihr entspräche im Grie-
14 /.
chischen aroit od^r mit Abfall des anlautenden a (vgl. Fotfjuxz
unter ^Tl S. 10) foiff; daher kommt:
foi(fto:it6t6ffj welches im Sskr. av£shita IieisseTi
müsste, (vgl. jedoch sskr. ghushta hören getnacht^ 8tntt
ghdshi-ta, ftlr welches ghnshita gebraucht Mird, Parti-
cip, welches zu dem bis jetzt mir als Denominativ von ghöslin
belegten ghAshaj ffehört), der abgehen gemachte ^ geworfenf^
Pfeil Diese EtjTnologie erweist sich als die richtige durch
den Znsammenliang, in welchen i^örö nun mit W tritt —
öiÖTÖS at^ oiörö^j S Pfeil; itörBVOD tnii dem Pfeil sehiessen ;
Siarwri^p der tnit dem Pfeil Schiessende; d'iÖTBVtv^j lios^ f^
die Kunst des Pfeilschiessetts.
Wir haben hier den Begriff des SchicJeens aus dem des Ge^
hens als dessen Causale sich entwickeln sehn. Auf dieselbe
Weise entsteht im Sskr. aus der Nebenform von i:iä durch
das Zeichen des Causale p {Bopp Gr. sansc. §.519.) jap gehn
machen, werfen^ belegt durch jap -an a n. das Herauswerfen; die-
ser Causalform entspricht im Griechischen:
tan in Iditroo senden j schicken u. s. w.
Gehört hiehcr ^Idnttos (imSskr. j&pita) der Vertriebene?
Wahrscheinlich ferner, da die P- Laute, wo sie zur Bildung
zweiter Wzfonnen dienen, fast immer mit einander wechschi,
ohne dass wir bis jetzt eine AfTicirung der Bedeutung erker >
neu können, gehört hieher:
' iapißo^f, 6 mit eingeschobenem Nasal; wohl eigentlici
der Wurfy der lanibus; bestätigt wird diese Etymologie durcli
das sogleich unter ie^AAa? zu erwähnende laXXot; daher /a/i-^
ßeio^y oy iatnbisch; laßißtuöSj 7), ov iambisch; la^ßiZoo in Iambei\
reden, sc/tmähen ; iafißiörijSj oVj o der in lamben RedendCj Schnui-
hende ; icrßßfjXoS (lies.) Sclimähvr; laßjißcodr/S iambenartig ; na-
piaßißiSj iSofj fj eine Weise der Cithersdnger ; ein Instrument.
Aus derselben Wzform jft durch Anhängnng von 1, vor
welchem a verkürzt erscheint (wie ßak werfen, aus ßTi, gehn
. und imSskrit sthal aus sth& «/(pA/i)^ entsteht mit idTtroo gloicli-
•^ bedeutend taX (Pott Et F. 1, 195.). Die alte Ableitimg dieser
l^'Wzfonn von Jtjfit ist grundfalsch; denn dessen griechische
Wzform ist i (im Sskr. (a)s) und eine sekundäre Wzfonn
musste sich stets an die GrundMoirzel schliessen.
Also idXXo) schicken vl s. w. laXxö^ geworfen; laXXos
' (Suid.) ein Spotter ;XaXXoi Spottverse wie tafißos von idjrtoo.
[Im Lateinischen entsteht durch den Laut c (wie in fac-
ere sein nuidten aus fi q}V im Sskr. bhü) aus i oder j& gehn
jac-ere, jacto].
iff wünschen. Wir habcm schon oben (S. 12.) Gelegenheit
gehabt, Potts Bemerkung anzuwenden, dass in den Sanskrit-
Sprachen der Begriff des Erlangens von dem des Geümgens zu
etwas ausgeht. Gewöhnlich ist jener durch ein passendes Prä-
fix mehr hervorgehoben. Allein schon früh zeigt sich das spä-
ter insbesondere Dichtem eigenthümliche Bestreben dem Sini-
X 45
plex ^ Bedeutang zu ^bea, welche es eigentlich erst durch
die Composilion mit eiuem Präfix erliielt (so heisst im Sskr.
pat fäUen und erst componirt mit ut anfMtrtg falimy ßiege»*^ im
(iriechischen dagegen schon das dem Simplex entsprechen-
de nn% so im Sskr« sad gehn und erst ni (nieder) shad sit%eny
dagegen im Griechisch^i schon id\ so im Sskr. erat ni-drai
^hUfen im Griechischen schon dap-J&; allein bei dem letzten
Beispiel hat auch im 8skrit schon das Simplex die Bedeutung
At& Compositum in NominalbiFdungen erhalten ^ vri. meine Re-
cens. von Poiie Et Forsch, in Hall. A. L. Z« 1837. Ergänzirngs-
Li S. 9!20. 923.). Konnte also das Simplex i schon die Bedeu-
tindg des Erlaagena haben, so musste es durch das desidera-
tive s (ßopp Gr. sanscr. §. 539.) vermehrt, heissen: erlangen
iroUtnj wünwehe». Diese Wurzelfonn lautet im Sskr., indem
sich 4^ nach i in sh verwandelt: ish (Po//£t Forsch. 1, 269.).
Iju Gr'^ecliischen entspricht zmiächst:
Vi -ti;t für löo-rtfr^ iörtj^, ffro^, 'ff durch Suff, rtft aus ei-
nem veilomen NoAien io gebildet : Wiüe (vgL Pott £. F. 1, 139.).
Hieran r^^Sit sich femer noch Potts Bemerkung (a. a. O.) :
"i-lM^.poi (vf^ im Sskr. ishma Liebet; die Länge des t
liesse sick durch den Ausfall des € (für iö-ßie-pcf) erklären,
imd der S])b. asp. fttr unorganischen Zusatz (S. 5.); allein die
Bedeutung des zu ttffu gewöhnlich gezogenen Mediums "iBßiat
tnutedken, mit ebenfidls langem t macht es wahrscheinlich, dass
auch diesiszuderWzform ish gehört: ishamd gewissermaas-
8en. Dieses Ußjun erscheint aber durchgehends im Homer mit
f : fäßun XTkierseh Gr. Gr. S. 233.) und auch in Beziehung auf
il»ipos ermelt sich eine Spur davon, dass es mitDigamma ange-
lautet hab 3 {Dawes MiscelL crit ed. Kidd S. 277.). Trat nun vor die
Wzfoim «sh vi, so entstand vish (die Erhaltung des Praefixes
vi betreffend vgl. 6fi) griech. Fl^ und an diese l^orm lehnt sich
sowob! f r- ßie^pos als FUtiai (fiir ursprüngliches fiöißicn). Ffir
f traf dann L ein wie in y <(fi. und a.
Also FUiuxt, Ußai wünschen*^
'THipai SehfisuefUy Verlangen u. s. w. (Giese über den Aeol.
INalect S. 241. stellt es ganz unhaltbar zu kam lieben), ißispo^
itSj BÖtfa, er Sehnsucht erregend ^ Ifislpoo sich wonach sehnen ^L^
mfitis ersehni% (jlßupa Hes. Blumen und Kränze %u Reinigun^^^
Sien). Ib
Für die Wzform ish tritt im Sskr. in der Flexion der 4^
Specialtempora iklkh' ein (Bopp Gr. S. §.337.). Uniäugbar ist
das Faktum, dass diese Form mit jener wesentlich identisch
ist; wie es zu erklären sei, ist noch fraglich; sollte ik'kh*
f&r is+kli stehn, welches im Sskrit i^kh' eigentlich werden
musste? Eine andere Nebenform von ish ist iksh; sie zeigt
sich insbesondre in bhik^h bitienj betteln Ka% abhi + iksh
contrahirt, ohne Dehnung des i, wie das spätere Sskrit gefor-
dert hätte (femer in den, wie sich weiterhin zeigen wird, hieher
Seliörigen kftksh, vAksh, mäksh neben vak'k'h, m&ksh
lind als Simplex in dem alid. isc GrafAhA. Sprsch. 1,493.); ob
hier ksh eine besondere Bildung aus sh sei, oder eine Laut-
veitretung des kldi' in ik'kh', wage ich noch nicht zu entscliei-
i6 f.
Jen; ftr beides lassen sich GrOnde anftlluran (flir die letztere
Eitilning y^^ oh). Das Faktura, dass von ish die Formen
iklh' und Iksn ausgehn, ohne dass wir bis ietzt eine ^we-
sentliche ModificMion der Bedeutung eiltennen kOnnen, wird
iMdi im Fortgang der Entwickelnng ganz feststellen.
Im Sskr. budet sich durch Zasammensetzong der Formj
iklh' mit pra eine Wuxzelform prak'kh' mit Ansstossnng des
i (wie scdhon Pott l^ 235. bemerkt) : fragen, bittm. Im Lateini-
schen entsprechen Formen mit Ansstossong des i: proc-ns
Freier (vgl. das im Griech. entsprechende npoiS)^ procax,
po-sco, postulo (abj* r.)nnd rogo ittrprogo, nnd For-
men ohne Ansstossong desselben: praecor fär pra+ic-or.
Im Griechischen erscheint die Fprm ohne i nur in Eigennamen
noch: npiU'Vrf (wolil die Gefreite) und Ilp^npi^, tSoc (die
Freiiustige) ; dagegen mit i; npo^tööoßun betteln (wie im Sskr.
(a) bhiksh bettein). Was hier das griechische 6ö anlangt, so
kann man sehr zweifelhaft sein, ob es dem sskr. kldi' ent-
spricht, oder ob das griechische npo^töö ans der nachgewie-
senen Form iksh hervorgegangen ist Ich neige mich ganz
und gar zu letzterer Ansiät, da fOr ksh im Griech. 6ö ge-
wöhmich erscheint, nnd sich dann auch die Fona vi in npo^tu
gerade so zu iksh verhält wie 6h in Shos Auge zu akshi (ent-
standen, wie sich an einem andern Ort zeigen wird, durch Ab-
stumpfung des ebenfalls ksh vertretenden xt in x); dieselbe
Form mit Ksh liegt auch dem Lateinischen praecor, rogo zu
Grunde, da c, ^ nicht k'kh' sondern ksh entsprechen (v^
oculus zu akshi; aug-eo zu waklsh und viele andere).
Also: trpO'töö^ofAat Uttenj bettein. npottr^s:, ov, S
ein Bettler.
(npo-iH) npot^ Hoff, ^ ein Erbetenee. Gabe, Mitgabe, als
Abverbium npootiff, npotxa bitttinga, gratis, wmeoneL npood^
Swy, Diipinutiv von ff/io/£; npoinno^jcrf npovtißuxtoff, q,oy\
npobaoff, a¥ und npotHtpoff, a^ or %ur Aueetener gehörig \ nptn^
Hoffj 6 Bettier; npovä^ aueetatten»
Wir haben hier mit Entschiedenheit tn entsprechend dem
;sskrit iklüi' oder wahrscheinlicher iksh erkannt. \^ neh-
men daher keinen Anstand, nun auch mit dem Simplex das
griechische Thema 7x- ittjs zusammenzustellen: der Bittende,
Iflehende mit unorganischem Spiritus asper. Vermqthen kann
man übrigens, dass auch hier vielleicht 1 ein f vertrete, und
die Wurzelform viksh mit dem PrKfix vi, olme Dehnung des
t, wie im sskritischen bhiksh i), zu Grunde liege. — Die Be-
deutung von iH'irrfS sowohl als insbesondere von Ix^furoff,
einem fichten Partie. Praes. Pass. gewüneckij entscheidet auf
jeden Fall, dass es hieher gehöre.
Also bärtiff, ov, S der^ bUrtff, tSo€, ^ die Flehende; biiöwfj
a, ovy buriiöwSj a, ay (für -tior) den Flehenden betrefend; ixt-
öia, ^j inetsla^ Flehen; bi&tviöSj ti, oy, butd^öwoij ff, er, ixs"
I) iil das latcjBucke Stip^s eiae ÜMSteUug Tm bMkik Aimonn?
* 17
buTffpif^ idas fem. imam^^ ht^öms^ 6 Beltuams iCr«- JSmia —
biert6o9 mm0thm; bdmvfin, rö Sckmh/Ukm; btanvrmic, if, ^,
im SdmtifMmidm h^tNpmd.'
{M-ßMBvo^ auf jeden Fall von einer Fonn ohne Priix
entspreekend ik'kh' oder lk«hr cfwAmdk/^ 9i^a§ (nnr in Ver-
biadiiDg mh ofdpos Whi4 verkommend).
Wie ans pra + ikUi' :prak'k1i' entstand, m enMekC
ans ava -f ik'kh': avftk'kn, and mit Vetinst des anlaa*
tenden a (wie in vi siehe cdnös S. 19) vak'kh' (bei iloa^ff Badd.
sanscr. väkh' geschrieben); daneben biesteht die. ^eichbeden-
tende Form mit ksh: viksh (sammt dem angeblidien maksh
mit m iHr v wenii es ficht ist)* Das a ist im Sskr. gedehnt,
wozn man prak'kh' der Frager vergleiche. In vakh' sowohl
als viksh, wird eJDi Nasal nach dem 4 dngeschoben: vankh*
vanksh mmeekeny}, wie im antsprechenden althd« wnnsc
(Graf Ahd. Sprsfdu I, 906.). Im Grieclnschen wird sawkrit
va sehr häufig durch wu vertreten (z. B. eö-^rif von y v*^
vgLfo^); femer erscheint f&r ksh fast gewöhnlieh ;r ^e
schon im Sskrit selbst im Prakrit und im Altpersischen » vgl
yfavö)i ao entspricht also der Form v&ksh ttmeekm grie-
chisdi:
iöxofM4n 1) wüiUciB für mich, bete n. s. w* 2) wüneeke
mich, eielie mich hoch, rühme mich (v{^ m dieser Bedeutung
abhi-|-Bam+vft,kh' imKenaUpanishad 4,3. mit Sankar.
Scholl. S. 34. ehren).
^X^ß ^ Oehei, Rühmen; tdx^l^'oov, c¥ wmuehene»erih\
fAxhifi^ 4rv, 6 Eeler; mix^aofion Seien, ehren, groeeprahUn;
(i6xwi?fio=siöxoß*cn) ; svy^a, td Gebei, Greeeprahlerei; sixtöf,
^, ir gewüneehii i{fHxäio€, a, c¥ gewünscht. eÖKWtdg, 4, er
wünechend; eAnx^fnoi, av %um Wünschen geh6rig% — eöx^^j
if Gdmbde, GroeefnräUereii töxoaXifiaioS, a, c¥, durch ein Ge^
UAde verrt^chiei, wünechenewerih. — f^ixo^, tö das Erßßhte,
Gdükde, Siol%.
Femer wird sskr. va durch av reprisentirt (z. B. avS
(^faS) Ar sskr. vad); so zeigt sich, dass die Wzform m
aixii PrmhUre^: adXj mit der hier einzig gebrXueUichen zwei*
ten Bedeutung von eiix^ Toxar eine Nebdaiomi von letzlerer ist
und sich ebenfadls an v&ksh schliesst
Also: aöx^, ^ Prahlerei; etix^^ rühmen; aöxriß*^ Sieh;
aix4^^j eMo, er; otixn^odi, ff, ör prahlerieeh; Svsavx^, ig;
litytBiavxo£, ar sehr ruhmredig; ineyetketvxia, ^ Groeefrahierei.
Ist in dem hesychischen dßiöö^oa begehren, die Grundform
av&ksh vollstfindiger erhalten?
Zur Zusammensetzung dient insbesondere der Stamm des
biterrogativums: ki, ku, ka wer, ume (vgL Bopp Gram. s. §.671.
Pott Et Forsch. I, 164 ff.). Die Spuren semer Erhakmig un
Griechischen sehe man unter Pronomen xo. Dieses Prono-
men m der Gestalt xa mit vlkksh zusammengesetzt, bQdet
kavaksk mm wüneehem: prahkn. Im Griechischen eatstdit
2
« I—W0.
Sskr.. tei v^dwisehMtdeiitbeMMii anHpelitQi^ dö dass »cli
kav.(bkftkmkA4fid^^iBlt:eiilge8clioli6Mm]^ kinkshsa-
sammenzog; hier aber mit Vorwaken 4er Bedeutang wiknehen^
Xdtoimt sich prahien; niti^x^y äioS, if Gß^MprmUerin; uaO^
rrittfCi au. .SPuMet. r'. . >
. Ä? Äusmf der VertPäniSehtngy des Schmerzes n.«. w.
a\ Ausruf desiSfchmet^es^^ (^töhttai glbd.).
Dayon altiSoj äciten'j atayßa^ fö tias Wehklugen'y ctia^
KtoS hejanunerii äläi/^f, i^ ttndaläyö^j if^ ör schmenUch. '
ot Ausruf des Schmerzes j der Betrübmss,, des MiÜeids^
der Verwunderung ; {Aotot Aus/ruf des 8chsMr%es).
Dah^r kömmt, wie von dlidÜäjio, vdll <pw^ tptöZ/»^ n.
aa. d. Art gebildet sind:
6'i2ib^, ^ij iff (att olZ'ös) Jammer ; Si^ieo (oiHoo) ptrnmem ;
iiZvpöff jammertoU. ncti^H^, ov gan» jämmeriieh.
ohitoe (als läge oi^ao zu Grande) das Bejmämetn, MitUU.
obiriHoS zum MiiUid gehörig, oixriüßo bejammern j bemiüeiden ;
olKTtäfjia, obtttÖptoS das We/Magen; (d^ootrH tmtieidslosi dyot'^
jtT^ niehimiÜeUäwürdig. Hesych.) xarobifiötf das Ben^Heiden.
aberptkj rf, dt^erbarmenswürdig; obctör^pos, otHttötof. Ans
olxtpös mit zu Grande liegender Form obttspö^:'
ohctHpto bemitleiden ; obctsiprfßa^ öbndprfits MiaddQiJtesX,')\
otKttpiUs (Air obcnpßit mit Scfawächang des e zn i wegen
Position vgl. y/^net mtvioo) MÜeid; obctipficoy, ovo^ miileidig.
notüAKtpiötS das Bemiüeiden (otJcrpiSoa ist zweifelh.).
Gewöhnlich ist of mit Afo/ verbanden: of;iOfiP<^A«fiMr. Da-
her olßi(&Soo wehklagen; olpuxmrö^ beldagenswerlhj wehklagend; o/-
puoHfij olßJUDKtsl kidglich; oifiooyifj oifiooypö^j otßjuxfyßjufj töWehklage.
S ä Ausruf des Unwillens oder dsr Verwunderung^ Formell
könnte es, wie Paesaw annimmt, Imperativ von iitoi> sein, doch
passt dies nicht recht flir die Stellen, wo es vorkommt* Da
der Laut v vorzüglich zn Interjectionen der Art gebrancht
wird: im Sskr. vata weh, lat vah vae a. aa. der Art; f aber
häafig zu s vokaüsirt ward; so konnte es arsprünglich Fä ge-
lautet haben. Nebenfoim davon ist sla.
öd Interjeeiion des Schmerzes; auch dieses o könnte ein
Slteres F repräsentiren.
li/f Ausruf der Freude^ seltener des Schmerzes.
ia6 Ausruf der Freude, Trauer und bedeutungsloser
Sid^kuitdgebung,
lavoi mit dem voriiergehenden identisdi.
isv spottender Ausruf.
Id) Ausruf der Freude.
lov Ausruf des Schmerzes j der Freude j Verwundertmg.
I6<p Ausntf des Verabscheuens,
> An diese sieben Interjectionen, deren Hanpteleinent t der gel-
lend^,! alsa das JUabsk^ Aiifschreien bezeiehnende, Vokal ist»
lelinea sioh mehcere Ableitangeü; üa i^: t
hf'ioff ' Maglick^ ob «1» Beiname des Apoll, wo es auch
if'iof gesckmhen wird, ist fraglich; hier kaim es auch zu
i^o/urt^geinöreii von V^iSv welche maii vgl
ferner i«^A£|a>^ idXefM UagUch, KlagUed\ lotkefii^ klagen i la-»
XjtiiiOtfnet Mia0weib.
Aa 'üv reiht sich trotz der abweichenden Quantität ^üSfio
(wie an o7: dlt^) MArei^; ivyjdoSj Geschrm^ ivyi^ Geschreii
hmtif^, ItßKt^ipj IvHxdj 6 Schreier,
Wahrscheinlich gehört hieher auch '^^vy^ vyyof, 4 ^ ^^O'
9^, weicher, attf em Madiihen' geßochienj %u magischen Opera^
tionen diente j dann einerseits die magischen Operationen, ande-*
rerseits das Rädchen. .
eta und itaj lateinisch eia, Aueruf der Ermunterung.
e^oi, tiidy, iia InterjecHon der Ermunterung, insbe-
sondere bei Bacchusfesten angewandt Ganz mit Unrecht er-
innert P«/r(EtynL Forsch. I, 126.) ojk^ gut (vgl tö unter fa66).
Daher kommen; ei>d^ und ^dZoo:ßia rufen\ Feste
feiemi eöcaffsd^ eHaöfia Jubetruf^ ^aöx^s, eAcustifpxmAieau
zbdömpcc der (die) JuMndei ßäd^j dSoi Bacchantin*, eöadur
xoSßiMndi EmoS ein Meiname des Bacchus^
oöd Aueruf der Verwunderung und des^ Staunens und-
oäai AMsruf des, Schmerzes. In beiden vertritt wohl ov
em ursprüngliches f (vgL la).
dfutoj iftoovo. — Da im Lateinischen der Vogel avi-s.
heisst^ im Griechischen aber das dem latein. v entsprechende
Digammaverlorengeht, und a und o in bedeutungslosem Wech-
sel erscheinen, so braucht man kein Bedepken^zu tragen, die
Sylben at, oi in al^etei und oi--oov6^ fUr api, oft zu nehmen und
mit dem lateinischen avi zu identificiren. — Im Sskrit heisst
aber nun der Vogel rl und vi. Dass wir dieses Wort als iden-
tisch mit dem lateinisdien avi, griech. m, ot betrachten dürfen,
istkeiaem Zweifel unterworfen, aber die Frage entsteht: ob
im Sskr. dn a verloren sei, und vi fiir avi stene, oder ob in
den vetrwandten Sprachen der anlautende Vokal äusseilicher
Zusatz sei. Dass auch im Zend der Vogel vi heisst, ent-
scheidet gar nicht zum Vortheil des Sanskrits; denn jenes
theilt fast alle Verstümmelungen von diesem. Andererseits ist
es nun zwar gewiss, dass das Sskrit anlautendes a häufig ver-
lor, so z. B. in den Wzz. as sein^ wi ecJkärfm (vgL ^jiK);
femer entstand vatansa ein Ohrgehänge, aus avatansa, va-
t6ka eine Kuh, welche eine Fehlgehurt Iwt y aus avatdka u. S.
w. Doch dieses würde auch nicht gegen das Sanskrit für ur-
sprfin^ches avi mit Entsdiiedenheit beweisen. Ein entschie-
dener Beweis ist nur' durch Nachweisung der Entstehung des
Wortes möglich. Hier Jst ein Fingerzeig gegeben, welcher,
wenn auch nicht zu voUstfindiger Gewissheit, doch zu grosser
Wahrscheinlichkeit fälirt; vi nämlich heisst im Sskrit Auch
l^ft, und in dieser Bedeutung ist identisch mit ihm avi Luf^
2*
20 AF.
Wind. Nim exisdrt im Sskr. ehe ^rhffihem, woliep vft-ttt
WituL Könnte nun nicht das av in avl eine Nebenform, ' oder
vielmehr die frühere Form der y/^rk sein? Diese Venniidiiing
wird sehr unterstützt 1) durch das im GMeclL der ^ vk ent-
sprechende dfftffu (^rav-&mi); 3) durch den Umstand, dass
a kein bedeutungsvoller Zusatz einer Verbalwurzel, kein PrS-
JBx sein kann, folglich, wo sich Wzformen mit ü anlautend
neben solchen ohne a finden, die mit a (also hier av) die vol-
leren sind, und die ohne a das 3) im Sskrit leicht verlcHren
gehende anlautende a eingebfisst haben; 4) endlich werden
wir dieselbe Analogie bei der ^ax finden, wo^wir V^a^ ne-
ben V^V^» $A ™^ Entschiedenheit erkennen. So hfttten wir
denn wahrscheiidich gemacht, dass vi in der Bedeutung Lufl
eine Verstümmelung von av-i seL Aber daraus folgt an und
ßkr sich nichts daftr, dass auch vi in der Bedeutung Vog^ei
eine Verstümmelung eines früheren avi sei, und noch weniger
für die Entstehung der Bezeichnung des Begrifis Vo§el durch
vL — Wir haben aber nun femer im Sskrit ein Wort vijat,
welches Wolke heisst, neben vijati, welches Vofel heisst;
vijat hängt nun ohne Zweifel mit dem besprochenen vi:avi
Lfiff zusammen, und haben wir von diesem wahrscheinlich ge-
macht ^ dass seine frühere Form avlhiess, so gib dies ent-
schieden auch von vij at, dessen Sltere Form al^ a vijat ist.
Giebt es nun aber für den Begriff Weike eine schönere Be-
zeichnung, als wenn sie^ da jat das Participinm Praes« von
V^i gehen (jat) ist, wördich tiae durch die Lnfi gehmde heisst?
^ Wäre aber diese Bezeichnung nicht vOUig eben so passend för
den Vogü vi-jat-i? Ganz aus denselben begrifflichen Ele-
menten ist im bslur. viiak'k'ärin Qeier gebildet, nämlich von
dem besprochenen vijat WMt, dann auch allgemeia I^ft^
und k'&rin gehend*^ und ebenso vihanga Vo^i) von vihaZ^//,
und güLffehettd i). So glaube ich denn, dass auch dassskriti-
sche Thema vijati Vogel, trotz dem mir noch nicht deutlichen
Zusatz des i auf dieselbe Weise zu erklären ist, und folglich
eigentlich avijati der durch die Luft gehende heisst Ist aber
die Form taiit anlautendem a hier die oi^anische, so ist sie es
auch im lateinischen avi im Verhäkniss zum sskrit vi Vo^
geh Was nun endlich dieses avi anlangt, so kann man es
mit der '^av wehen vielleicht gradezn verbinden und, obj^ich
für diesen Gebrauch des Suii. i keine Analogie existirt, der j
Wehende^ echneii Gehende, Leichie übersetzen; (vgL das wahr«
scheinlich auf ähnliche Weise, aber mit regebechtem Suffix
aus k a-f^v A<^ p entstandene xinqH>^^ noötpof unter y/^Fa) ; mir j
schemt jedoch y\A wahrschendicher, dass avi eine ^durch '
vielfachen Gebrauch schon in sehr alter Zeit aus avijati
verstümmelte oder veikürzte Form ist j
Der sanskrischen Form avijati, welche wir als die orga- |
nischere anzunehmen haben, entspricht fast von Laut zu Laut
niechisch altt6, eigentlich aftjero. Die Verschiedenheit der
Endung: nämlich griech. o flb sskr. i, kOnnen wir nicht j
iirgiren; sonst sind im Griechischen nur die ihm später I
1) iUkkJv LateioifclicB alet, itit iUr mit den Flügdn Gehende,
AF. U
veriorea jg^angesen Llmte ausgefaUen; von dem Diganuna
Smiet m£ jedoch nooh eine Spur in dem als pergfiisch aiige-
fthtea adtflSsra^, welches wohl schon von griecli.Granuuatikeni
für im» wahncheinlich richtigere Jlßeros gesetzt ist, mit Aus-
stossung d^»^ ; in der gewOnnlichea Form 'ü^Ss ist u unorga-
Bisch lang; vielleicht zum Ersatz des znnftchst aosffefallenen f,
frisT^g. dätös {altixös, AfTÖO AJier; (wie im Sskr.
Tiiak*k'4rin der m der Luft Gehende uee^ iSox^ der Geier
i$t) Gufdel
Daher kommt: ditmo^j w vom Adlern deni&bi, 8 ein
Adletimmgee; deritri^, 6 Adlereiem; dttd>8rfi, es adtermüg. ahrtti*,
öcr nmek Adiermrii aUrdns^ %66a, ^ %mn Adler geköremii ditao-
öts, 4 dm Zmefiiien dee Dechee %um GieMß diroiffux, tö GiebeL
Dass in ol-eoy6 das oi identisch ist mit at in ahtös^ ob-
^icli auch Poä (Et Forsch. II, 598.) der alten, durch die Be-
deutuag nicht im entferntesten geschlitzten Ableitong von olo
eliein seine Beistimmnng giebt, ist kanm eine Frage. Dennoch
konnte der zweite Theil coro schwankend machen. Idi er-
kenne in diesem ooro das Partidp. Med. der ^jjk gehen wie
in jati von avijati das Participinm Activi erkannt ward. Von
diesem Partie Med. mit der sskr. Endung Ana statt m&na
(Bopp Gramm, sanscr. §. 898.) werden wir im Griechischen
noch mehr Spuren finden, z. B. Shtßirfvo^ statt a-fv^m-Ana
ungeeiiüi, unberuhigt, von der sskr. y {am griech. 'naß und
*AS^ffrff die Blühende, von tfd ard Mühen (vsl. yfoß). So
Ist denn ol-cov6s ^\9\ch einer Form, welche im Sanskrit, wenn
sie existirte, avi-jäna lauten, und ebenfalls durch die LuH
gehend heissen würde. Das im Griechischen entsprechende
Wort oia>yd-^ bezeichnet wieder, wie im Sskrit vijakk'&rin
emen Geier j im Griech. ahröf einen Adler, einen grossen Vo-
gel: RmAvogei, WahreagevogeL
Daher kommt; okowtös^ den oioorös behreflendj ehavtSie»
/lOf, denfkufy die Summe des otcffrds beoheehten^wahrsagen, ahn^
deuy nie Bäeee verbedeniend vermeiden; oidrtöfiUK^ rd VogdM^
chen\ Raubgeflügei} oicoriöfiös des Wahrsagen eu 8. w. oiayn-
tfr^f, oieortöT^p Vogelsehauer; otatrytör^fHos, a, or, ebxnnött^
xe^, ijy dr den Vbgelsehäuer betrefend\ oioortötfffnov Ort der
Vegeieehmu, Vorzeichen.
Die liOetnische Form avi-s sskr. vi hielten wir l&r enie
schon sehr alte Abkfirzung von avijati Vogei, Auf jeden Fall
ranss sie schon vor. der Trennung dter Spradben bestanden ha-
ben; sonst hätte sie nicht das Latein so gut wie das Sanskrit
und 2«end. Es steht demnach nichts entgegen anzunehmen,
dass sie, c^er Ableitungen aus ilir in dem Griechischen und
den übrigen verwandten Sprachen voriiommen. Als eine sol-
che betrachte ich das Wort, welches den Begriff Ei ausdrückt,
griech. c5J, lateinisch ovo. Im Sskr. entspricht 8w«r kein
peichbedentendes Wort mit derselben Bildung; allein da die
Elemente, aus welchen und die Gesetze, durch welche diese
verwandten Sprachen ihre Formen bilden, fiist allen gemein-
sdiafifich sind, im Sskrit abe^ am urgetreuesten angewendet
M AF.
werden, so weisen wir dennoch zuerst die Bildidta^ dles?^«
Wortes nach, wie sie sieh im Sskrit hfttte ihftchen mUssev»
nnd lehnen daran die ^ecliische und lateinische Fornl. I>ft«
der übrigen verwandten Sprachen — welche grfVsstenllkäSlt
kenntlich dasselbe Wort in derselben Bedeutung naeh ihrc^TK
ei^enthümlichen Gesetzen verstümmelt besitzen (v^. Pott £!#
F. I, 122.) -* damit zu vereinen, würde UBS. zu weit f&hre^vB.
DasEi ist nun Erzeugnissdes Vogels; es i^ also wolx
am natürlichsten, dass es durch ein sogenanntes PatmAyfai^i-
cum — ein Wort mit einem eine Abstammung ausdMck^d^Ti
Stiffik — von einem Worte, welches Vogel heisst, abgel^l^
ward.. Geschah dies nun aus dem Worte avil^^ dupoli
das T^ddhitä- Suffix a (Bopp Gr. sanscr. S. 269.), se miKS#^^
wie in wäsishtha von wasi.shtha, das anlautende agedebmt
und, wie in bh&rgava von bhrigu das u zu av, s^ hier das i
ea aj'Weirden« Die thematische Form war also ävaia,,.iai
neutirt ftvajam, und hiess Emeugnisa, Geburt des Vogels.
Dieser Form musste im Griechischen, mit Vertretung des
& durch G9, wie häufig, des einen kurzen a durch e, ,wie ge-
wöhnlich, des andern vor neutralem v durch o, wie immer,
d>F^o^^ oder mit Ausstossung jdes im Griechischen verlo-
renen j d>f$ii^ entsprechen. Diese Form ist erhalten in dem
argivis^hen cS/Scov (Hesych.)^ Verstümmelter ist die poetiselie
Form ^e(^, wo noch F verloren ist Aus ihr ist durch Zu-
aammenziehung die gewöhnliche (h6v entstanden ; der Verlust
des t bedarf keiner Erklärung;- ähnlich entstand das lateini-
sehe ovum, nur dass hier d&s v erhalten ist Neben cSeoi^
besteht auch dbidv^ dessen t mehrere Erklärungen zulfisst;
man könnte es selbst für hervorgegangen aus dem früher dem
Worte gehörigen j betrachten, oder für Vertreter des p (wie
oUtiffS für Sferiis (vgl. ^fas)); mir ist jedoch am wahrschein-
lidbsten, dass es eine dialektische Aenderung des € in caeSr
sei, wie dorisch ötös für d'coV und sonst (Die Schreibart ^r
ist diesemnacb völlig grundlos).
Von dföVf £i stammt:
<S4p<o^» tOj ein kleines Ei\ ddSrf^^ iS eifönnig, InoodZoj
iriten^jindaÖtSf i^, ino^aößAoff» 6 das Brüten; inoodStoS^ oy auf
dem Ei; ausgekrochen; inooaötvws zu brüten pflegend.
(JSkak vgL Übrigens Po// (Et Forsch. II, 494), welcher den
Zusammenlumg von AS (als dessen Grundform er ffflLschlich
d'fo schreibt) mit avi:vi ahndet).
An das Wort avi Vogel reiht sich femer oCa^ oder, mit
t fUr Fl otrf und mit Verlust des Fi Boeder Vogelbeerbaum ß rä
oiay oder Sa dessen Früchte.
Gehört hierher femer ddfuvs , ßiiväos ein Instrument zur
Vogelstelle, lat ames, itis? Die Endung ß^^S^^ sulat mit,
verhak sich fa^t wie in iX-fitvSr zu ver-mis (vgl. iXparS anter
Wahrscheinlich lässt sich auch mit derSs vereinen das
cyprische gleichbedeutende dfyop(Hesych.) vielleicht fiirdEF£ro/7
imd r iUr f.
oFtSekmaf. Di»3M Thöito iät» dMPteeistöfi \ter V^fiM^^
fen Sprachen gemeinschaltti^h; iiti Ssltffkv^'V lateitiisch'öti;
ahd. awi u. s. w. Eftte- eig^adio&e'WttiMt .^fcftir za ändeii,^
ist wenig Hoflännig: da. ^' '» ^ i • • -«
ofy. otogf bei Hraieriio^h'd/^^, Ä/for, S, ^ Sekamf. '
DavotiaFa^ 0a^ Aa.Atfj^ SM^affMjSaümf oka^, iLöVfuyf,^
a, w, «aar athmfe; "itdteM^fjkpU»), töyäUha^ßBÜck; löhxnöl^J
ffj 6¥ vmn Seha4tft9ei%j^ woüig.
Da vnt wissen, daas'däS ^ediia^h^ % tirsptünglU^/» a
reprSaenttrt; also arivle^mm iQr dasselbe eintt^eteri kann aad^
iberans häufig- iHnftritC,j so nehhven ^vii^ 'keinen Anstand, als
eanz identisch" mit; ^<Mdr'ta betrachten, da^,* vn&\Buttmänn
LexiL II, 15 C Mlkni gezeigt hat, eigt^uflichdiasii^elbe bedeu-
tende (nftnüich Schuafwoile, ,Ge/locff)aoi)r6s,6, bei*Sp£ten^
rfarov^'trf: Das I Ist veHören gegangen, wie in dem eben
(S. 23) erwähnten Sa im Verhültniss zu ota. Die Verschieden-
heit des Accents ist hier, wie in vielen andern Fällen, hiebt
zu urgiren. In otiurtöi blieb die participaitige Bildung im Be-
WQSstsein, daher der Aceent auf dem Suf&x festgehalten
wurde; in äcaros dagegen sind die eigentlichen Bildungsele-
mente unkenntlich geworden. '
[Das von Suidas und Eustathius erwähnte dootE^cj =:
vipairar gehurt wohl eher zu yjTfij v * ireAefi.]
döiy in Stdt^, ho^s, 'fj ScUmßm, den ein angeachwVlener FhuB
zurückidsst. Diese Bedeutung erinnert eiuigermaass^n an d6tf
Veberf&Utmg ram E^gen (^eS); liegt aber doch viel zu Weit
ab, um eine Verknüpfung damit zu reehtfert^eii; eher noch
könnte man an das ahd. wascan waschen denken, dessen ei-
gentliche Wzform jedoch noch fraglich; ick kenne keine pas-
sende Ableitung.
Das davon abgeleitete d(hos sehUwunig ist noch nicht be-
legt; denn das dahin gezogene ^a6i(p Hom. D. II, 461. gehört,
wie schon Passow ^ (s. v.) bemerkt , nicht hieher (vgl* yfavs).
In Zusauunenhang mit äöis wird gebracht:
dödßiiy^o^j il, Badewanfte'y aber diese Verbindung istsehrfrag-
fich, denn die Zusammenstellung von juv^os mit inFt^^o» rer-
mindern, also Schmutz mindernd, wird man schwerlich billigen
können; sie ist eine von den zu allgemein gehaltenen Etymo-
logieen, welche sar keine Sicherheit m sich tragen. Die Be-
deutung erlaubt hier schon eher an das früher, erwähnte
wascan zu denken; allein ßdivBof bleibt mir noch unerklär-
bar, daher ich auch über dieses Wort keine Auskunft geben
kann.
a<f. fan Sanskrit heisst die Schulier ansa; weil dieselbe
Wertform auch TAW/ heisst, wird sie in beiden Bedeutungen
von einer bis jetzt unbelegten -^ans iheUen abgeleitet In der
ersten Bedeutung entspricht, ihr volljständig goui. ams, amsa
{P^U Et Forsch. U, SÜBO.). Hieraus können wir schliessen,
(iass der in beiden Sprachen dem s vorhergehende Nasal
H AS.
sebon sehr aU mw Qq^iojcih soricbt die gr«se Analogie Xh»-*
licher Ffille daittr , . daM* er idcht vraprfingliGli BeL lu diesem
Falle Iftsat sich am aa- eher daaut verbiuden :
StÖ^tXXa, ^ ilat# fiAer dem Nacken mttf beiden SeketU^m
ruhende Tr0gkoi%. . Doch köimte. dies aach für älteres ar4f^
fUUv stehn, indem sich v dem s assinulirt hAtte, wodurch ctifa
und dann nai^ Aasstossung emm €: äö^M^a entstanden
wäre.
An die Form a^^aa« godu amsa» lehnt sich ohne Zwei-
lid latr hnmerus; in diesem Fall ist das anlawtende h nnor^a-
niscb, und u repräsentirt, wi^ sehr oft 9 sskjr, a, nnd zwischen
der GniBpe ms ist ein Vokal eingeschoben, wodurch das s,
als zwischen zwei Vokalen stehend» nach rfimischem Lant^
gesetz in r überging.
Demselben Thema gehSrt ohne allen Zweifel auch das
gleidibedeutende griech.. dßJLO mu Es veriiSlt sich zn sskr.
ansa fast wie x^ zn ssluv hansa, nnd m^k zq latein.
mens - i (PoU Et Forsch, II, 190.) , mit der Ausnahme, das»
der ursprünglichere Laut des vor s eingeschobenen Nasals,
nämlich fs, bewalirt und nicht in r übergegangen, ist« Wie
in x^ Ar bans a das f nach dem r zuerst jenem assimilirt
und dann zum Ersatz seines Verlustes der yoriiergehende Vo-
kal gedehnt ist, so ist auch air(m)sa zunächst in o/ißio für
o/iöo und dann in Sfu) übergegangen,
dfßioSj 6 Schulter \ Sßtoy, to Diminutiv. t&ßiaSoy auf der
Schulter; "^ßsadU dasselbe. AfiddtoSj a, ar auf der Schulter
Hegend j Aptla^ ^ Schulter ^ (AfiiaSj 6 breitechntierig ; Aptuxto^y
a,o¥ an den Schultern befMHich; dfßdüoif auf die SehmUem ie^
gen\ Apn^r^gj 6 Lastträger ß inApuoSy ineaßiidwff (Suff, tja)
auf den Schultern befindlich} iTTGDßiis, ^ der Oberiheil der Schul-
tern; ein Oewand mit Aertndn ; (xcttot^ßiSiQo einem die Schulter
unterlegen^ damit heben und eo ein Glied einrenken') xattaiu-^
Cfiö^j o das Einrenken eines Gliedes.
äöapor, tö eine Art Pflanze (Stephan.). döapltffs
(phoO damit versetzter Wein. »
döirifj if eine Pfianzenart.
d6lpaxos^ 5 eine Art ungefliigelter Heuschrecken.
^E2 sein. — Im Sskrit entspricht as in derselben Be-
deutung, und dieselbe Wurzel erscheint fast in allen verwand-
ten Sprachen (vgl. Pott Etym. Forsch. I, 114. 373.). Das a
fUllt im Sskrit vielfach unter bestimmten Bedingungen ab
(Bopp Gramm, sanscr. ^. 365.) ; dass es überhaupt in den
Wurzeln, wo es erschemt, nurGunasei, ist schon von mir
bemerkt (HalL Allg. L. Z. 1837. Ergänzungsblätter nr. 116.
S. 922.), daher es eigentlich nicht zu den wesentlichen Thei-
len der Wurzel gehört:
iöpi wird ippt (ipi) und dann nach Ausstossung des
einen p und Ersatz durch Dehnung des Vokals sipL (töät
EX. 9B
innk AsrinulatlM an das aeUiemeiide t Poii Etyn. Forscli.
I^ 33& im Sakr. «dhifilff addhi (#09^9 8.8.0.)).— «2ere9
Miohoe Zw^eifel Optaliy voa tißl
Ana dem Particip, imSakr« mk abgeworfenem a:8at (aant):
grieclu eoKT Ar <<f<W (irt^f Tab. HeracL I, 69, 130. \f^. 6&
ümtItA. PhiloL p. 62. JVeieker ad Alcman. p. 80. scheint dem
sskr. aant senan zn entspredben, vgL weiterhni ittöszss
satja) und oyt entstehen:
ovöla iiöia') ^ Wesen; BesU%; odöllhoVy ro kleinee Ker-
m6gen% oööif&StjS^ K wesentlich; oidötSoa %um Wesen machen;
aöökoöts;, ^ Abstractum davon; dnovötdSißa verlieren; iSoV"
(ha&rij^^ S Machihaber^ iSovaiaönnö^, i/fy iv wiUkührlich; ÖW'»
ovöiaöiS^ ^ nnd öui^otMhctöftöSy 6 Beisehinf.
(Ans demselben Particip ist im Lateinisdien sent-io
durch Composition mit ^\ gehn gebildet; eine ähnliche Bil-
dung ans eineiii Paräcip mit ^ dhft Seiten^ maehenj ist credo,
im sskr. f rad-dhi von der ^qm-hat^n: Gehör ffeken.")
ia^rdf dorisch^ identis^ mitoööia (vom Suff, tn^; daron:
mi-iörci, ^ Wohlsein fast ganz identisch schemend mit
dem aaaskritisdien Gruss svasti (Poii Etym. Forsch. II, 487.)
und ans denselben Wurzeltheilen, aber nicht Wuraelformen
gebildet
Von as ohne das anlautende a kommen im Sskr. üe mit
dem, den GerundiumssuiBxen ja nnd tvft Temrandttt, tja
und tva componirten: sa-tja, sa-tra dtu was noihwendig ist:
als nentr. Wahrheil: Wesenheit^ und satja als Adjectiv: wahr.
Ihm entspricht itsöf, dy öy mit e fOir j (wie in der Genitiv-
endnng weiblicher Nomina auf i : nöXeoos z. B. f&r sskr. pur-
j^s); der Accent müsste eigendicfa auf e vor o stehen Mo^^
wie in den übrigen Gerundiven der Art; ich bemerke dies
nur, damit man ^ehe, dass auch andere Abweichungen in
Bezidmng auf den Accent bei WOrtem, deren eigentliche^
Bildungsgang früh aus dem Bewusstsein schwand, nicht so
scharf zu nrgiren sind. — iröSy if, dv^ identisch mit itsoSy
kommt nur bei Grammatikern vor; das adverbialisch ge-
brauchte hds ist nur vermuthungsweise zu erklären; dass es
Ueher gehört, ist jedoch keine Frage; sollte es ein, nach
Bskritischem Gesetz {Bopp Gr. s. §. 185.) ans der schwachen
Form des Particips sat gebildeter, Genitiv sein, welcher im
Sskrit satas lauten würde, mit Verlust des s, wie in it9^\
also eigentUch: des toahren heissen, oder in Wahrheit f
An die sskr. Form satva scheint sich eher als an IreSs aa
satja zn sohHessen: htvmi. ijy or wahr; itvßioTff^y ^ Waht'^
heil; irvßulf¥tof, ov wahr. — it/jrvfMoiy ov wahr betrachtet
P^ (E^m. Forsch. II, 78.) als eine Composition von htd und
Iwfio. Mir scheint es eher eine der in i-nftias schon bemerk-
teo ähnliche RedupUcation: itrjrvßiia Wahrheil.
Aus dem Particip sat bildet sich femer, mit Verlust den
%: ifmJäia^ das Sein, Wesen witersnchen, prüfen; (gebraneh-
licber ist iSsnlSaai); iraötf. i^, itaößiSs, 6 (gewöhnlicher iSst.^
Prüfung; iraötö^, i/, öv (gewühnlich i5it,) geprüft, i&na^
^riKÖSf if, ör %$m Prüfen passend; ifyta&tiis, 6 Prüfer.
¥cb vatia nlk 1 filr s bildet «ich ^iMflidi : it- ikpufs^ t^^ bv.
(fiTDtAioO ^e^^ (Timn vergL )^ r a e - s ens) , wirkUeH^ vieHetcbt
formiil; auf dieselbe Weise wife itvfws und'^f itlr v, wiebe-^
kanndidiBehr.kftiifig. Davon: itinpukri^^ ^ Bereitheit;' iroi^
lid^oD hereit' machen^ irot/Mcdia j -^^ Bereitkeit; haipuxötff^ y S
ä€r 2Merelier.
itfdtt^. ij eine Pflanze^ Waid; löatdSrjS, es waiäaritff.
^alödkiov. 8 eine kleiiie Fialkenart; der Form nachk5niit.e luait
dies Wort wohlableiten, aber mit zu wenig Uebereinstimmun^;
der Bedeutung; dalier icb vorziehe , es unbestinuat zu lasseu.
^ATS trennen. — Im Sskrit heisst die V^ush hrmnen ;
iihLatr entspricht 'US imPrfis. uro (r zwischen Vokalen Dir
s); vgl. Po// Et F. 1, 260.), deutsch ns in Usel Aeehe und ahd.
usilvar ffetöfarbigy (welchem Graf Ähd. ^rsch. I, 487. nk^t
erkannt'hat) und es im ahdv es-sa (Graf Ahd. Sprach. I,
4SI.). — Das die Wzform schliessende s (im Sslu*. wegen
des vorhergehenden u: sh) haben wir schon bei der^ni als ein
sekimdäres Bfld^gselement erkannt Demnach ist es nicht
unwahrscheinlich, dass es auch in ush nicht zur eigentliclicu
Wnnsd gehöre« Ein inirfger Znsammenhang besteht nun zwi-
aohenftd^iBegriffen weAen und brennen^ vielleicht durch das
Medium trocknen^ dessen Bezeichnung, wie wir weiterhin
sehen werden, von dieser Wzform endämt ist Von der spli-
ter SU behandelnde^ Wurzel AN wehen geht z. B. im Sskrit
anila der Wind und anala das Fetter aus; femer heisst das
Feuer im Sskrit väjüsäkhi Genoese des Windes. Nmi wird
aicli ui^r der Wzform FA wehen erweisen, (was schon bei
bei dftnd bemerkt ist) däss die vollere Form derselben etp ist,
Yon ihr geht avi Wind, Sonne^ av&na trocken aus. Sollte
69 nun nicht möglich sein, dass sich aus dieser Form av durch
Hinzuflgung von s die Wzform avs mit der Bedeutung bremsen
ent^Fickelt hätte? (vgl. öaüto S. 34.) Im Sskr. wäre av, wie
SewOhnlich, in u verkürzt Im Griechischen würden sich
nrch diese Annalmie eine Menge entschieden hieher gehörige
Foilnen leiditer erklären. Doch sind die Wzformen ap und
mvs durch ihre Bedeutungen zu sehr von einander getrennt,
und das uns nur als desideratives Zeichen bdcannte r genügt
zu wenig zur Erklärung des Uebergangs der Bedeutung, als
dass irir diese Wurzeln auch äusserUch neben einander stellen
dürften. Unsere ausgesprochene Ansicht gelte daher nur i&r
eine wahrscheinliche Vermuthung.
Griechisch entspricht aö^co für aöö^so (mit ffunirtem v,
wenn man die Sskritform ush zu Grunde legt; hält man sich
an die vermuthete Entstehung, so vertritt a{) ursprüngliches
«rftf^oder mit vokalisirtem jf^ ccv6)^ attisch mit unorganischem
Spiritus asper ctOta brennen (anders Giese lieber den Aeol.
Dialekt, 339.).
dra6o!> an%ünden\ i^adco ^ anzünden^ IvavCiSy 4j das An^^
zünden; iravö^iay t6 woran man anzündet ri^avöti^pj ffpo^j o
AYI. M
GeröAj eüNu äu0'iUm\Ko€hi9pf vm ne&meny wip ^lawior^y to
((ur av&'^yar} KMempfmin*;' nu^^aiötffi y o UcMmoUe.
Eine Nebenform ikit e flfcr u ist- tdiidy vBoo ^Benget^: davon
kommti a^hfova {init^itftcniemVtgfleich i;oMrtJ';iara (Poti);^
9O0rpct^ ' ^ dh OrtAe, in wetoMr man gacMaMeim Sakmem^
Ateagt; d(peAa> aiMhgen. . ' >
An>die Form mit av schlicisst sich iatemigch anrniti feuere
foMff^ O^M. Vom Ständponkt d^s LiBteintschcn aus Messe sioK
rfur blossen Repräsentanten des s ndnonen;. aDein wtsa sa
Sffö-^eevpöf der letete Tbeilir^poimt' lat« aurum identiseh ist^
was sebr wahrsdiebilihy so gehört r> zum Suffix, welchear
aach bei weiten passender ist^ ^irmmmrüg)^ und öfi/ota steht f&iv
cci)6^poi Ap^r steht fBr'dp/t undvis^ Partioipialbildung Ton 9ip;
Minen (vgL über diese ArtCmippsita meine Reeenis. ^von PoH
Etym^ F. in HalL Aug. Lw Z. Art UO«
^fld-avpSSj 6 iSehmt%. DaVöni dr/öavpiSia>y aufspeithernf^
StfCaAptXffiOj^ö da» EmgenmtmelSe; di/iteii/ntf/Mfr^ oda»\Ein^
aammeinf ätfdavptiti^f y^.o^y S MÜnsamader; 3itidavpt&tm6Sy 9^,'
6y zwn Einsammeln geschickt j dät/öavpiöto^ ^ 6^ 4 ^^^ tf**/**
bewahrt^ nieki anfb^wakrand. •
I ■■ *».^»
Von der Form usb kommt im,Sskr. usha*s zu* der frühe
Morgen^ auch ^e AienddAnfnermngj bddeswon der glühend-^
Totlien Morgen r mid :AbendrüAie ^ß ben«mnt; dalier in Com-
positis der Dual ushäs& erscheint iBumouf Comm. sur le
Ya^n. i, 581.). Daran' schliesst sich ktteiniseh Laut für Laut
nnr mit Gnna statt u:/ auröra (mit r fiir sh und s). CPoit
£t.FJI,1380. ^
Aus dem Griechischen entsprechen hier die Üfer^^rii/A«
bezeiehnenden Wörter, allein die Vereuugnng der yerschtede-
nen Formen setzt eiiiige Schwierigkeiten ^entgegen.
Die aolische Form aüoDS^ tf liesse sieh nooh^mit dem
sskr. ushas verbinden; av ist Guna^ von u^ und 6 wäre, wie
gewöhnlich, zwischen Vokalen ausgefallen. Im Sskr. ist nun
zwar ushas ein. Neutrum; allein als Alasc. oder Fem. er-
schemt usha^ im Zend fVendidads. litliögr. S. 396, 3 v. u.).
Im Sskr. sowohl als, im Griechischen dehnen aber Masc, und
Fem. auf as im Nom. ihr a (für Sskr. vgl. Jiopp .Gr.. sanscr.
§.230.), so dass ixßcoSj oo^y ^ vom Thema avos fOr aiöos
ganz regelrecht wäre ; allein schwer ist es, hieraus. die For-
men ohne t; zu erklären: dtbty ^d)i, iobs^ &as^ und iooeh
schwerer vereinigt sich damit das gewiss hieher gehörige la»
ksnisf^e ^/SfiS^. Man müsste annehmen, dass diä t; in dem
DiphthoM av sich wieder in f habe verwandeln können, wie
dies im Sskrit immer geschehen kann; im Griechischen lässt
sich aber dafür nur ein einigermaassen analoges Beispiel nach»
weisen; nämlich &y66Fos (octävus) aas dx*rd&' (welches dem
sskr. asht&u entspricht) durch Auflösung d^s ftu repräsenti-
renden 09 in 0/ , lateinisch äv. Konnte auf diese Weise arvin
fff zurücktreten, woflir man immerhin die neugriechische Aus-
sprache durch af citiren darf, so erklät sich das ß in den^ la-
konischen aßdo jnorgens einfach als Vertceier des f (vielleicht
igt es ein aher lostmieiitalis at ggkr. usli'asftl In ifoDT, ^c&ff
wire f aiugefalleii inid zviii firsate der Yomergehemle Vo-
kal sedehnt; in äets böotisch morgen, deo folgenden Tag be-
zeieanend, nasb einem ancli im Deotochen gehenden Cre-
brauch, nnd dftf im böotiaehen 4k0Trftiy miar§mi wftre dassel-
be geschehen; (der Form nach scheint hier das Nenlmm im
AccosatiT ab Adverb, bei^ahrt). Das attische f anr (Thema
hai\ steht in dem belLannten Verhältniss von ea> zu «o su dem
donsdien 'acäf (Tliema 'aas*)»
Also Thema drt)o^^ di%^ Jjis, ttoff, ^f MßrgmrMey da-
von (f^-fo^), i^dios, ^V^ß i^po€j iAwffy a^ ar morfmuUie/k,
ä»tiieh; J^üf, ^ die JFWIA^; s^tr^ Saiden rm frühem; J^&St, ieaBä^
früh; ifjpa (bes.) Sotmeoeufpam^ß idtötrofy tfj er mergendUeh;
icaikofy or, kretisch äekoS^mergmMcli, müdem N^fenbegr^j dmss
ee über Nacht gestanden h0f; iooXUim vertagen, mU merdem ima^
eenj y<m dem lakonischen dfl-^ib: dßdöen früheHuken.
Bemerkenswerdüst hos - ipSpos ftr äo€ - <pofias (anorga-
ids ist das vorkommende doogipöpog) mit £rhaltiing des zum
Thema gehörigen r.
Durch das Suffix po bildet sich ans i^ (wohl Ar ^6)i
fißt früh (das i steht fiLr oi , wie in iiiSyu fftr ßiöyotff, so
dass f^pt Locativ ist statt ifpa in dem frühen) erscheint mir in
Compositis; daher vielleicht diese Ahkfinnng: i^ptyei^y i^ in
der Frühe Geburt habend} frühavfgehend j i^ptyifioar, o in der
Frühe Greie.
Davon, wie Fett (Et Forsch. I, 101. H, 83.) schon be*
merkt y dlptötor ans ijpt und iötor (von V^f^) cemponiit; früh-'
gegessen; Frühstück. Das a ist bei Atdkem lang^ bei Homer
kurz; davonkommt:
äptOtdcOy dpiöfdgea frühstücken ; dpt6ti2^ mit einem Frmh^
etack bewirthen\ dpiftt^moty 6 Zeit des Frühetüek» ; drapiörtiroSy
ar ohne Frühetüek\ dräpi6'tti6tg, soo^^ ^ Mangel an Frühstück;
dXtyaptötiay'/j das Wenig frühstücken} 6uräpt6xoS^ or mitfrühstü-
ckend.
Femer von der Form , wie sie im äolischen a^As Begt :
aipo: in äyxavpoi dem Morgen nah. {Pott £• F. II,
393.) mit neuem Suff, to (ja) ctöptov morgen, wovon adpi^
verschieben ; aöptofy a, ov (spät) fnorgendiich.
Es ist wohl nichts natürlicher, als dass nach der Ge-
gend, wo sich die Morgenr5the zeigt, eine Himmelsgegend
bezeichnet wurde; da aber Gegenden stets in einem diialisti-
schen Veriiältniss stehen — rechts, links — Sonnenaufgang,
Untergang — vom, hinten — , so dienen vielfach zur Bildung
der Wörter, welche sie benennen, die einen Dualismus be-
zeichnenden Comparativsiiffixe i); so im Zend apftktara
nördticher(Bnm, C. s.1. Y. Nott CaI.) und nshas-tara (Hunt.
C. s. 1. Y. Nott. CXIV. CXV.) gewissermaassen Mtieher, aber
nicht um einen Gegensatz gegen etwas minder östliches aus-
zudrücken, sondern gegen westUch. Mit diesem ushastara
1) Baber erklärt ticb aucK dat LocaUafBz tra (bei Pon bcbanaelt
Eiym. F. 11, 463. 400.), weichet ebeafallt mit dem ComparaUv-
Suffix tara ^wammcohfiag^.
AtSS. W
ist MfefMdueden identbch iM gleiobbedeiiieiiderijid. Astftr»
(fabclierkläitbm.0«yi;rV.G.S.4O4.), ulclil aber das latenü-
scbe Aus-ter Süden, welches Bepp mitDeutsch Astar ideil-
tificiil b dieaem ist ter ebenfalls ComparativsiifBx, aUein
ans gehört, wie Bofip richtig bemerkt, zu ava, mir ist es
nicht zu dessen Form avank' südlich, .wie B^ annimmt,
«ond^m SU der durch das sendische avA und das sskr. avas-
tat gesicherten avas m sieben; es steht also l&r avas*
tara südUeher im Gegensatz Ton t^dUcher.
Wie ushas-tara und As-tar zu usbas MarfmrSthe ge-
hört, so wahrscheinlich auch griech. Eipoi Südosiwmd Doch
könnte man diesen Namen auch aus der WarzeUbrm ush oder
der gleichfo^enden sush trocknen erklftren und auf die. Wir«
kong dieses Windes beziehen.
IGeht mmrahrscheinlich ist Peite Vermuthnng (Etym* F.
ü, 190.), dass der Name ^Acict zu ushas gehöre und bedeute:
dae MorgenUmd. Die Formation erregt jedoch noch Schwie«
ri^eiten. Mir schefait es au» einer Form, welche einem sskr.
ushasja entsprechen wfirde^ entstanden zu sein. Wenn
man ein Ziffficktreten des v in f annehmen kann, so würde
sich Ae Kürze des aidmitenden a aus äf-aö^ta sehr einfach
erklären; die Kürze sahen wir jedoch auch in dem homeri-
schen 'aßt-'&ic^y und werden die Sylbe ush weiterhin oft bb
za £ Terstibamelt sehen. In dem gewiss el>enfalls hieher ge-
hörigen n. pr. ^Aöia^^ wozu Söioi ^ a^ or nach der richtigen
Bemerkung der alten Grammatiker gehört, ist a lang (wie fai
a<fe). —
Von der Wzform ush bildet sich im Sskr. durch Zusam-
mensetzung, mit dem Präfix pra:prash, welches jedoch un-
belegt ist, und durch Verwandlung des r in 1 Jas belegte-
plush verbrennen. Jenem entspricht im Lateinischen prfina
(t prusna und A wegen Verlust des s) die verkrmmte, die
Kekie (Poii Etym. Forsch. I, 269.); ahd. ohne Zweifel prun
kramn, bmndfarlrig mit p, als ob im Sskr. ein aspirirter P-Laut .
stünde, wegen des folgenden r ^vgL das sogleich zu erwAh-
nende griecb. 9»At;mit^>, und im Griechischen nach der Farbe
benanntt
npoij^ßirot, ^ ßkrfepovg*ßiros (PartPraes.Med.il/tf
hram/e) npouro^^ npovrri, prun US Pftaumenbmun\ npiovixror^
nfiou¥C¥ die Frueki desselben.
Ebenfalls nach der braunen Farbe benannt ist wohl q^pi^
ftlj ij; ippvyof, 6 die Kröte. (9 wegen des folgenden , Aspi-
rationskraft besitzenden, p).
Der Form mit 1 entspricht, wie schon Poti (Etym. F. I,
26B.) bemerkt: tpXv fttr tpXvt in nBpupXöoa und mit gunirtent
V nsfmpX&bes: ringsum versengen.
Wir haben in den Themen, welche ushas entsprachen,
mit Entschiedenheit durch eine Wandlung, welche wir noch
nicht ganz erldüren konnten, ti an die Stelle von ush treten
sehen. Mag unsere ErkUrang g^kh vielleicht falsch sein.
Akthoh ktUit to ftr*dMe WanM fest, «tedm4rtfBiek beim
Foirtganng der EBtmckdqng d<irselbfeit nock mdir bestiligei^
dassinilur dem sricn u«k dardi mancherlei Wandkmgen eia
^; »i &j alft^ yMstiniig entspreekend^ gegen&ber zu stehen
kommen. Fast cKesdben Evsckeliimigen werden sich bei der
V^g«sk , i^riech. yafs wiederhbkn. • Möglich ist es, das« in
dieser Art Wm-zbln gleich von Anfang an zwei gleichbedeu-
tende Fovmeii eine mit und eine ohne ^ den Griechen überlie-
fert wurden, wodurch £e Formationen sich sehr einfach er«
klaren lassen würden; dies Ist^abet bis jetzt ungfewiss, wah-
rend das Faktum, dass y;^ äy ä gradezu -«lem sskr. ush gegen«
über stäit, fest vor uns liegt Dieses Faktum giebt uns das
Recht, auch das in dem gleichbedeutenden mßi^ftprf'^fu er-
scheineiide npr^ der Form prush gerade so gfsgeniber zu
stellen, wie ij im Thema 9^f dem ush in ush-as gegenüber
steht Etwas verwickelt wird zwar die Frage dnrdi das go-
thischebrinnun, niclit so wegen des b, wdehes dngetneten
ist, als ob, wie schon bemerkt, in den entsprechenden Spra-
chen, durch Einfluss des r der P-Laut .wie in tppivti aspiHrt
worden wire, sondern w^pen des Vokals i; idlein hi^ liegt
wieder das ahd. der Sskrfonn ush schon unregebnfissiff ent-
sprechende esines-sa in der Mitte und brinnan «steht für
bris-nan. Erklärt kamt hier zwar noch nicht attes werden,
aber das Recht, nptj nut prush zusammenzustellen, iSsst
sich durch das schon angefiihite ^6i und eine Menge sich im
Verfolg zeigender Analogieen schützen, —
nifATtpjiiKt brennen. Die Reduplication erinnert so sehr
an das sskntische Gresetz, nach welchem bei der Intensivbil-
dung in der Reduplicationssylbe an der Stelle der radikalen
Liquide hüufig ein Nasal erschemt {Bapp Gr. s. §. fi6B*572.),
dass man erkennt, dass sie, obgleich sie nicht ganz damit
übereinstimmt, doch auf demselben Princip beruht Diese
Form ist demnach auch als Intensivform zu fassen, jedoch
nach Art der Reduplication in der dritten Coniugationsklasse,
auf die Flexionen beschränkt, welche gewönnJich die ver-
stärkte Form erhalten; daher ne^nprfßuyos von der unver-
Rtärkten Form ^r/oi;; - lnp%6By wenn das e nicht durch einen
äussern Zwang eingetreten ist, würde npt zur wurzelhafien
Form haben, mit e gegenüber dem sskr. ush, wie in einigen
schon vorgekommenen Fällen ihm ä gegenüber stand; (das e
in Sa}f kann nicht gut verglichen werden, da dieses durch das
Wechselvärhältniss von ao und eco entstand); das hieher ge»
hörige änfiriro^ unent%ündet hat Hesydiius.
Aus der Wzform npti entsteht durch Aniilgung der V^dhft
di^ (eine Bildungs weise, welche im Sskr. nur in ^rad-dhä
erede entschieden vorliegt, im Zend aber {Bum. Comm. s. L
Y. I, 356. 554. Nott CLü.) und im Griechischen sehr gewöhn-
lich ist) npff^y ist jedoch nur in einem Beispiel erhalten: ivB-
npff^oy; dies verhält sich zu prush genau wie yrf^ (im Pfl yf-
yrfB-'a) zu -/"g ush. NatMiph gehOrt npifäoo nur in der Be-
deutung brennen hieher. Davon kommt :
ATZ 51
Wir leiteten schon ein hrmme^ 9chmmmlmh€ Fäthe be*
Keiclmendes Thema von diesem Stamme ab, vnAPo» (E. F.
1, 2GBL) aidit mit Recht anch lateinich fns-cns, far* vus hie*
her; das f geh&rt einer vargesetiKten Präpositioii an, welil
abhL So trage ich d«Hi aueh.kein Bedenken, mit dieser
Wuizel za veiUnden griechisch:
nvßß6 feurnfm-^, roHk; das erste p gehört anim Stamm^
Tertritt das sskr. sh nnd hat sich dem folgenden p assimilkt;
das anbratende ^ gdiOrt einem Präfix, wahrscheinlich api,
wie denn im Sskr. die zwar bis jetzt nnbdiegte, aber regel*
recht gebOdete V^pjush hretmen, mit abgemllenem a, wie
sehr häufig iilr api+nsh angeführt wird; nvfißi steht dem*r
nach iar ni^vs-^pi; dieses wird durch das Medium vpvöpö
za itvppiy und mit Ums^tzmig za der dazwisdien liegenden
Form nvp66, welches fUr dorisch gilt
Akonvßfiö^^ ä, dv feuerfarbig -y nvßp6tvfiy i/f Feuerfmrbe^
itvfipdiSrfi, es rölAlick] nvfipo(o röthUeh machen^ (nvppdSimy
nvfifii^y m^ßpiäSaa rmiich sem\ NT. LXX.) {nvßfiibcfis^ ov^
6; itvfipix€av reihUeh UUL) nvfipay i^; wfipäkU^ ^; nvß^
povKas^ 6 (mit tovXoS componirt), ein röMieher Vogel ^ nvß-
pia^, 6 eine röthUche ScMangenari\ liißfitxot» ff^ ov (mit zu
Grande liegendem ;n;/jp^(ytfai7)^ feurig] nvßpl}^, ij ein (fem^
hger) WafeHimnz'y KvpfiixioSj 6 ein danmeh benannier Verefuee\
nvfijßuxuxHW fff deeeen Maaeee'^ nvßjkxiSi^ die nvfißixtf ian^
%en\ TwfiptxiörffSj 6 der eie Tmnende) nvßßtxtSrvd^, tf, er
diesen betreffend.
nvpöoSj 6 ein Feuerhrand\ nvp6aW(a feuerroih machen \
itvp6€uoa, nvpöoGo in Brand eei%enj durch einen Feuerbrand
[FeueneicMenJ benaekrichiigen'^ nvpCiütj '/f eine eo gegebene
Suckricht\ nvpöevrr^, <$; nvpöitrf^y 6 ein so benachrichtigen^
der] Einheiser i nvpödxSti^^ H einan Feuerbrande ähnlieh.
Sollten wir hiernach zu yiel wagen, wenn wir auch nvp
im Nominativ .2v^Feff er hiermit verbinden? Gewiss ist dies
ein sehr altes Wort, obgleich ihm im Sskr^ nichts ganz ent-
spricht; dafitr entscheidet ahd. viur, und es dürfte uns schon
desswegen nicht in Erstaunen setzen, wenn wir hier eine et-
was fremdartige Bildung anerkennen müssten. Ffir dieselbe
Entstehung aus pi-ush (fiir apiush) wie in Ttvßßös spricht
das ahd. viur, obgleich ich nicht verkenne, dass das i im
Deutschen auch eine andere Erklärung zuliesse. Was das
P als scheinbaren Vertreter des sh betrifft^ so ist es mir wahr-
scheinlich, dass nvp sowohl als viur für Bildungen durch.
das Suffix po zu betrachten sind, also fiir nvöpo stehen; der
scMiessende Vokal wäre, was im Deutschen und Lateinischen
sehr häufig, im Griechischen aber seltener (z. B. in dX-^,
welches man vgL) der Fall ist, abgefallen, und dadurch das
52 AY^
Woit lit die dritte Deelinatioii hiotberffezogen. Daftr gpriclij
mir insbescmdere der Plural xä nvpa. Dadureh wttrde sieh
das lanffe v im Nominativ als Ersatz des verlorenen ö «idä^
ren, al^in etwas auffallend ist die Rückkehr d^ ursprün^^
chen Kürze in den übrigen Casus. — Was die gewl^hnlicb
nach Fr. Sehiegel angenommene Ableitung von nvp von dei
'^pü reinigen anlangt, {Poii £• F. i, 217.) wofür sieh das sskrJ
pAv-ana#>iMr anfuhren Iftsst, so ist sie zwar mehr symbotiJ
scher, als sinnlicher Natur; doch Kesse sie sich von Seitei^
der Bedeutung einigermaassen vertheidigen. Aflein von Seiten
der Form macht sie insofern mehr Schwierigkeiten, als bief
wMmfOidig das v eieie lang sein müsste*
nvp, xvpos^ tö Feuer 'y nvpd^ ^ Plai%y wo Femer mnfetbmn^
det wirä'j nvpdiörfSy es^femig*^ "^ivp(&tepogj a, or feuriger^ ttv^
pieis, Bööaj er feurig {mpovrt^y ol eine Foreiienari}] fn&pz^
yo£, ffj üV feurig\ nvpitri^^ ov, d; nvptttf, t6of, p vetn^ beim
Feuer arkeiiend\ nvpno¥, nvptoVj tö Feueneug^ KoMenpfarnie^
u. s« w.; nvpia, ^ Schwitzbad; Dantpf'y nvpoco brennen] iri$-
pacfötSj eoDS, ^ dae Brennen \ nipoopcL, rö dae Gebrannte ^ nv^
pootof^ 1^ öv feMig\ nvpam^f, ov, S der am Feuer Arbmiendei
nvpeotviioS^ fff tir brennend] nvp%{His> Feuer anmachen] nvpeA^j
idoSj S\ nvpetn^^ ov, 6 der Feuer Anzündende; nvpBvönxöf,
ff, dr zum Brennen dienend] nvptdta, nvpidS^no durch ein
Sehwitzbad erwärmen] nvpiaßia, rd Sehwitzbad] nvpiafhs, -ff
dae Erwarmen] nvpiett69, i)^ irr erwärmi\ nvptarffptorj rd Ort
dee Schwitzbadee] nvpidtri, ij frieche gewarMe MitcL
nvpttis, if brennende Hitze, Fkber] nvpitM¥, rd Dimi-
nutiv davon; nvpert&dtff feurig] fteberartig] nvpiöifco {irtoD)
nvperaivoof, nvpendo9 dae Fieber haben] fobp^, ^ dae Fie-
bern] nvpeHttxot, ff, or fieberhaft.
änvpos, eer ohne Feuer; dnoftvpis, i8oi, 4 ^^ kleiner
Bratßech] dftonvpias ein Brod, wetchee auf Sohlen geröetet
wird; SianvpiStcj durchglühen] Sidnvpov, rö ein (lebendiger)
glühender Funke] Simtvpico anfachen] ZioonvpU, iöos, ^ leben^
dige Wärme] üfismipriöt^, ^ dae Anfachen] Ham^fprfßur, rö dae
Angefachte^
fi^p^'iarpoyj rd eine hitzige gewürzige Pflanze.
Afit Recht zieht Po// 1,269. hieher lateinisch bur-o (bu-
Stum) und griechisch ßavvo] in beiden ist das vorgesetzte
b Ueberbleibsel eines Präfixes, wohl abhi mit Vertretung des
bh durch b (vgl. for-nax aus bhi+ur mit f für bh). Die Bil-
dung von ßatjro ist wie in dem schon vorgekommenen
in}/>-flrwo(S. 27).
ßavYog, ßawos, S\ ßaivTj, ij Schmelzofen.
Daher höchst wahrscheinlich ßdr - avöof, ov für ßauyav-
Wof (Pott E. F. n, 196.) (ein Ofenanzünder')] ein eitzend arbei^
tender Handwerker] ßctravöia, ^ Handwerk] ßavavötxoffj ff, iv
handwerkerartig.
AYS. . 35
Durch das Interrogativproiioinen (vgk S. 17 und ho) ka kn
wird im Sslar. k6sh-n'a (ka*-|- nsh) mit der Nebenform ka-
vdsh-n'a (ans kn + nsh) gebildet, uf$e? heisa, ein wenig
hme. Jener Form kösh entspricht im Griechischaa ganss
genan:
xav6^ ftlr ita+av6i wie wir schon nsh (S. 27 ff.) durch
Ausfall des g und wahrscheinlich Verhist des aus Uf hervortre«
(enden F sich vielfach verändern sahn, so erscheint anch diese
Wzfonn in mannifffachen Veränderungen : xavö, xav (xaf)j
xat (wahrscheinlicii mit. i fUr f , wie in oUrtjg vgLfar^), w/,
jiü, Htf (Dehnung wegen des Verlustes vonf), xa, xs^ xo (mit
spurlose^ Verluste des wahrscheinlich euist u vertretenden f.)
(vgl die Formen bei Butiuiann Gr. Gr.)
^lisOHaioi>9 xüGo brennetK
xcfOßMtj xöy Brand, xavpuxrcoSrfS, eff; KovfictTrfpöe, d, dy,
brennend; xavßotti^ ausdörren; navßioiöia^ ^, ein breiier Hui
gegen die Sonne %u scküi%en; (xavö^fiöf), xav^fiöff, xavßiSs^
6, Brandy xav6tg^ ^^ das Brennen ß xaööißiog, ov, brennbar ;
xavöla, ij^ ein breiter Hui ii.s.w.; xav^g, 6, Brand (ist liier
Hie vollere Wzfornixat;<y bewahrt?); xavöaXis^ {Sog, i^, Brandt
bkse; xaiörjötSy t% das Anbrennen; navööcfun an grosser HU%e
leiden X xavaoopia Brand-; xotiöooVy ovog^.S, Brand, ein s^en^
der Wind. — uavrrfp, xaüiStfjf, xctürrfS^ 6^ Brenner; xavt^^
ßiog, Oy ov; navörixög, tf, öv; xavttxög brennend; xavörög,
V, (>y; xavxiig, r/, Ö¥, gerannt; xavörifpzoy^ xavrtfptov
Brenneisen, Brandmal; xavörtjpög^ rf, öv; xavörapög, ^^^^9
brennend; xhvrrjptd^^ xavötr^tdZoo brandmarken'^ xavörpa^
Vj Oriy wo man Leichen verbrentU. ,
ducnHSrr^piaötog ungeb^andtnarkt; Staxa^g, (g^ durchglüht;
levp'Xäevg, 6, Feueranzünder; Skoxavtöoo (ioo) ganz verbrenn
nen; okoxa&toofia ^ r6, das Brandopfer; SXoxa&tooöi^ ^ ^, das
Darbringen des Opfers; ^vog^xöog^ o, Opferverbrentier,
xä^pTvog^ ij (altes Particip Medii, pTvo für die eigent^che
Endung mäna), die Brennende: Ofen^ \Vie ßavyog (S. 32)*
^ xapwö^ef^ aus dem Ofen; xaplviovj tö, Diminutiv. Kcr/H»-
^»logy df, ov; xaßunaws^ a, ov, zum Ofen gehörig; xapwiti^g^'
ov, 6n ein itn Ofen Gebackenes; xaptydb^ ovg^ 1^, ein Ofenweih ^
^(fßtrcbdTjg ^ eg, ofenartig; xafin^i^ im Ofen arbeiten; xapjyeög^
^«S, 6, xaßJttvevTi}p^ S; xapiyiirpia\ ff, Feuerarbeiier; naiU"
''ritf, ^, xapuyia^ 7?, Sch$nel%ofetiarbeit.
Älit ij entsprechend ush wie in 'ffog (S. 28), xi^-Xeof, x4^
hios, xifXtoS brennend j brennbar; xrfXöco brennen (Hesgeh.);^
ittpi-KTf^Xogsehr dnrehhitzt, dütr,
Bildnngen durch das SufiLx 1 werden überaus häußg wie
wahre Wzformen behandelt (z.B. ßü, ßa\, ßXtf und viele an-,
dere, vgl. ^ax); daher ist es gar nicht unmöglich, däss das
nach Art der Intensivformen gebildete
nay-^xaX'-io^ sehr troeketi hieher gehört; daf&r spricht,
wenn das Wort nicht fremd ist, xdyxetpoy, rrf, ein orientalische»
fiottmWs zum Räuchern; in der Rcdnplicationssylbe ist der
^asal statt der Liquida eingetreten, wie im Sskr. in den in*
3
54 AYS.
tensiven z. B. kan'-k'al statt k'al^k'al (AdK^ Gr. s. %. Q69.)
Doch kann man auch an das sskr. khara heiss denken (ygL
In den gleichbedeutenden Hayxayios, xdyxayos wäre spä
ter der Assimilation wegen auch das radicsde Xin r überge-
gangen (vgL lateinisch eirrt, cincinni für cincirri unter
^KvX).
DieVerbalformen xdyHGOyuayxaiyoety Hayyalvoi) sind wohl
Yon den Grammatikern gebildet; allein sobald man zugicbt,
dass ans na\ neue starke Verbalformen gebildet werden konn-
ten, ganz richtig. Denn es existirt, wie vnv an einem andern
Orte beweisen werden (vgl. einige Andeutungen unter ^arn)^
in diesen venvandte^il Sprachen ein Gesetz, dem gemäss bei
Verdoppelung von Wurzeln, welche auf X, p schliessen, zur
Vermeidung der unangenehmen Wiederholung, im eigentlichen
Wnrzeltheil die Liquida sammt dem ihr vorhergehenden Vokal
verloren geht, z. B. s^kr. k'al bewegen, wird zunächst k'an-
k'al (mit u flLr 1) in kank'ala beweghehy dann k'ank\ eine
von den Grammatikern angeführte und zwar nicht als Verbnm^
wt>hl aber durch k'ank'at-ka zitternd und andere Nominal-
bildungen, beleste Wurzel.
Nach derselben Analogie kann also zu xavs^ sobald es
zu xetX geworden, gehören: noXuxayn^^ ig (ftlr noXvxay-
HoX^if^), sehr trocken, ■-
Aus dem Begriff brennen imd der Wurzel xavs in der Form
infj welche sich zu ihr verhält, wie tf in fjpi (S. 28) zu av^,
entsteht h(k3hst wahrscheinlich die Bezeichnung des iVachses:
XTfpö eigentlich brennbar. Unbemerkt will ich zwar nicht las-
sen, dass im Sanskrit karan'd'a der Bienenstock heisst; doch
wage ich nicht, eine Verbindung zwischen diesem und xrjpö zu
ziehn. Von xtjpö^j S, Wachs kommt: xtjpdhdrjSj b$; nifpircSj tj,
or^ wächsern; urjpiöv^ roj Wabcj xtjpirrfS, ou, <5, Wachsstein; xtj-
piooy, fxn^o^j 4 Wachslicht \ xrjpdbvj &voS^ S, Bienenstock; XffpÖGO
mit Wachs Oberziehn; Hrfpcoficitj tSj alles mit Wachs gemachte;
xijpaafiaTtxdSj ij^ dv, mit WacJissalbe beschmiert; xrfpcoßicrei"
6ti^S^ ov, 6j der mit Wachssalbe Beschmierende; xiffpooöiSj rj^
das Ueber%iehn mit Wachs; xtfpootQSy ifj öv, gewachst; — r Tcrj-
put^ einer Wabe ähnlich sein»
ßMAixgfpoVy TOy der Honig'-Wachskuchen der Bienen; iiAt-
xtfpiat, ^ und puiXtXfipiSj iSos, i^, ein ähnlich aussehender Grind;
npooraxifpioSj S^ der zuerst auf die Wachstafel geschriebene ^
i^tXsfpSnppos, c¥y mit hartem Wachs überzogen.
Hieher gehört auch xiiptvBo^, Sj Bienenbrod und auch xij^
ptrSov. röj eine Sommerblume. Beide Wörter sind mit ävBo^
Blumcy componirt und o: ist in der Zusammensetzung in i ge- |
schwächt (üJ^er letzteres vgl Pott £. F. I, 3).
Das Verbum Sai(» brennen^ anzünden hat f&r seine ver-
schiedenen Verbalfomien ganz den bei -xaloi} vorkommenden
analoge Wurzelgestalten: Sotv wie xavj Sott wie xai^ da wie
Hä^ öff wie xtf, 6ä wie fi& Da nun die Wurzel ush compo-
AYl. 35
nirt init dem PrSfis ut (ys\. über dieses: Pronombialstamm Fa)
whVeheTgang des t vorVmcalen in d (BoppGr. sanscr. §. 56, a)
udnsh hätte werden müssen, anlautendes n aber überhaupt
leicht abfiel (v^. z. B. daka für udaka Wasser) und insbeson-
dre in abenCompositionen mit dem erw&hnten Präfix (vgl. d-rih
filr ud^fih bei ^OP), so konnte grieeh. SctVj San u.s.w«
janz gut einer zu Grunde Uegenden Form dush (ftbr udush),
(xkr Tiebaehr mit €runa: dösb auf dieselbe Weise entspre-
chen, wie xav^ xai vl s.w. einer zu Grunde liegenden kdsh
(S.33). In diesem Fall wäre die griechische Girqndform 6av^.~
Durfte man die sskr. Nomina dava, dkya Feuer^ mit die-
w griechisehen Wurzelform in Verbindung setzen, so wttr-
den sie für die oben (& 26) und hier jedoch mur als Vermu-
timng auszusprechende Ansicht passen, dass der Wurzel ush
blosses u oder v mit einem Vokal zu Grunde liege; d&va Hesse
^ich (itr ud -f- av + a uehihen. In diesem Fall wäre nicht Savs
^ndom dort; ohne 6 Grondform der TorHegenden Wurzelge-
stalt Attnn mit gr^Ssserer Wahrscheinlichkeit zieht Pofi (E. F.
1, 163) dava zu der ^dah hrermen. •
Zn detselben Wurzel feteht Pol/ auch da» yorUegende dcd<o^
(E. F. I, a^. n, e72-67& %n. eSl), weiches dann flbr dah-ji-
mi sOtede, und h fUlt in der That nicht selten ab (vgl. ^fOP)\
deanoefa kann ich ntich nicht ftlr diese ^sammenstellung ent-^
«scheiden; denn erstens Meibt mir der vielfadie Wechsel der
Quantität und Qualität desursprün^chen, durch einen einst'
dagewesen Consonanten geschützten Vokals bei dieser An«
sieht schwer zu deuten; zweitens bleibt *^<^at;ju^o^^ dm;Xdr
^;anziuierklärbar ; denn was das VerhäUniss von d^Aoo zu sskr.
dih, auf weldies sich /*«/f beruft, betriff!, so ist die Identität mit
demselben noch njcbts' weniger als gewiss; und drittens ist
die formelle Uebereinstimmung von Setiw mit nalüs> in Flexion
^ Derivaten zu gross, als dass ich sie von einander trennen
möchte.
tihoSmlaoamt&ndsm, wie natco; SiSAv/Aiybf. — S&os^xöjFak-
M; 6äU^ Wof, jj, Feuerbrandj Krieg (kura; & wie in ixäify); Sa-
^Jov Dimmutiv, daScoSrf^^ sSj kienig; (ioi66tt) Kien ansetzen ] Sa-
ö^HTif, ij, ^s Kfenigwerdeni SSaSos ohne Fackel \ Satnf, ^^ Fak-
W; Sari^Ss, q, Brand] Sonjpik warm; dctXSi^i^ä wie aof S.27),.
^j Feuerbrand] (fiolisch davXös) ; 8aXä>. if, eine ausgedörrte Al/e ;
wog, ^yÖYy ausgebrannt (JaevaSi'); oötXfßös brennend (zw.);
^/uiaij^, ig^ kaib verbrannt'^ nvpodaiötov, rrf, Ort %um Feuer-
«ttwK/«»; n6pSctro¥, nibpdakov^ rrf, kleines Brennholz^ Küche.
^ fai dem entschieden hieher gehörigen xaioo und dem mit
enüger Wahrsdieinlichkeit htmzngef>eu daioo sehn wir ush
durch flt repräsentfrt Da wir nun femer schon in mehreren
Beispielen zur Bezeichnung der schwärzlichen Farbe diese
»yarael angewandt fanden, so nehme ich keinen Anstand, auch
»ueher zu ziehn:
9aid-ff, rf, dy^ schwärzlich; das ^ betrachte ich fÖr iden-
»sch mit dem / im Lateinischen f-us-cus (S. 31).
3ü iiYi;
Der Vokal u, grie«2liis€k v^ weoii^lt innerhalb der grio-
cliiscfaen Sprache selbst, übemus bänfi^ nüt oi (vgl. otäe be;
^I 8. 11); datier ziehe ich hieher:
. glatßO''S die Rfemsej welche ' durch ihren {brennen^t-ti^
Stich </«» llek fcüthend nuKhlß (bremneuder) ^iich; hefii§er an-
hieb (anders P^?// 1, 122.): davon <^i(5r/9c6<$y;ff^ £?^ rid ge9taeh^ii\
oiarptfdoy (üputrum \on\ SuiT. ^^ för &o^ entsprechend dem
sskr^ Suff* tja) wüthetul; oidxpjjsts, Bö^^y cv, umtheml; olörp^iGi?,
oi0tßiGf,y olötpöcü wiUkeiid mache» ; 6i0rpi]6tSy -fjy Wildkeit -j o?-
örpr^ßa^ röj Wutä.
. Sekner zwar^ aber docli geni^g, um • nn» das Recht zu
geben 9 ihn auch hier anzunehmen* ist der Ueber^n^ oder
vielmehr die Ab.scliw.'lchnng von v (für sanskr. u) in o (z. JB.
in .dem Präf. u t grieclü^ch on vgl. Pro«, pa feroer in Cto^ßjux
aui^ der Bskr. y^ sti\); ^^dier ziehe ich hieher: ^
bö^tpa-HQV ffeörfliuite Erde u»s.w. fiir,i;<J-rpa-KO»'; (auf
^nalpge \V(.48e ko^ipit von -y/^ KEP, k^eieß^ xip'-apof £fe6rami/e
Erde) davon dötpaticbdrjs, .€ff, adierhefuirtyg ; ö^tptiHeof^ 4t y ovi
öfftpäHtVfiSy ify oVf d6rpUHi)pQ^\ d, oV; öötpa^tdei^, %66a, €>^ jiac/i ,
Art irdeiifx Geßssey döxpajiiaSy qv, Sy dasselbe; iötp^nittf^y
qvy 6 nyid 4<^tpax^u^y löpf^ tj dasselbe; iötpcaiiSyidQSy^y Sö'^
zpa^ilav^ ro^ Diminutiv you />0tpaKoyf 6<StpiXHivSa Sterben"
9p:el (J:i\iSX. ans yO^/^^ \^ ivdo^XopLO^ i^ ^^xpaH6G9 %u Scherben
mai:lien.\,i6rpaKi?,comt Seherben eti^men.* — öötp^pa^iiö^j o,
lyphamumg d^rc/p diefie Ahfithnmuf^h i
, ,. D^r Fornv(ii(fTp<)r-^iro.mti^te eiii^e le^achere o<^rpo vorhcr-
gej^igen s^tin,. .Nuu.helsst.fernißr ^OtpctHoy.die harte Schaaie
ttßr ^ch({idt^iere j imlem, jH^hder Begriff .de^ Hmtm überhaupt
aus dcn^ dx^s Hartgfibri^mtm in^i^peeie- eatfvii^elte. Nacli der-
selben Aj^k^t^e hiin£i;t)tc«(iido^ tes.ta mtt y/ trish =;: tot-reo
zusammen, (t^sti^ für teipsla =^ tp:sti^)<zu weleh^er aucJi Lni
Griechischen riXKtj eine Muschelart (ftir tspÖ-Xrf : tsfiXtf) geltört
(^^- VT^^P^i) » 1^^ dü|rfci4 1)% also «ohne^ BedoiibG^ hieher
zienen: ..... ; .
Sötp-eoVy ro,' (Si>liiiix]iiiiCT) Afteler; Purpurfarbe^ S0rpeio^,
a^ ov, purptu farbig (zyv.);, <3i0tpi'iyoSy i^\ cv, zur Muschel gehörig;
difrpltfjs AusttTslein. Die der Form nach aus-SörpcpiqrenUvik'
Igelten ^ der Bedöntung nach hieher jjehörigefi Wörter, sind
BötpaKov selbst, dörfkctui^y öörpaH^Wy KeioötpanoSy oVj glatl-
schaalig. . . . . '
dötpvSy dOtppaj ^)^ ein pawH mit iMfteii Schaale,
öötpamov h^j»t fernei: die Scherbe beim gerichtlichen Ab-
stimmen, welche von gebraimtem Thon w^v; sollte man dar-
^s nicht schliessjen .dürfen, dass übcrhappt. Dinge, welche,
nian zum Loosen gebrauchte, aus gebraimter Erde' bestanden
und, so wie Börpoxor zui ush gehört, auch dan seltne Wort
xofvvo^ Looa zu der Wzform xavs (S. 33) 7Ä ziehn sei?
Die Bildung wäre identisch. mit nijp^avyq^y ßwvos (vgl. das
vielleicht analog zu erklärende xXifpos J^oqs ifnter ^x$p).
AYl. 57
Eine der reichsten Quellen von neuen Wzfarnien i»t die,
srlion in sehr fiiihen Zeiten vorgenommene, Zusammensetzinig
vou Wurzeln mit dem Präfix, welches im Sskrit 8a %v.^amiHen
(griech.rf.vgl. Pronomen 6a ^ ä) lautet und mit derWuivjel. wie
«0 viele andre PrSfixe, eng ineinander verwuchs. So ent-
stand aas diesem Präfix mit «sh die Wzform, ^velcho im al-
ten Sskrit sush lauten mUsste (nach späterem Gesetz s6sh)
und im Zend hnsh, da sskr. s durch zendisch h vertreten wird
{Bapp V. G. S. 501 Im Zend finden wr nun in der That hus-
kfl trocken% und ihm ents^iricht der Bedeutung nacli im Sskr.
Cush-ka aber mit dem ^, welches im Zend ehenfalls i^, lau-
ten würde. Dieses und AhH ebenfalls ent.sprecliende latt^ni-
sche siccus bewog schon öopp (a. a.'0. 51) anzunehmen^ dass
das sskr. q in diesem Thema unorganischer Vertreter eines äl-
teren s sei (vgl. Ergänz«, z. H. A. L. Z. 1837. S. 907). Die
dieser Form zu Grunde liegende Wz. <^ush — welche wir hier
>xm emem holiern Standpunkt aus sush schreiben müssen —
beisst im Sskr. trocknmtj, ein Begrifl', welchen wir schon aus
der einfacliea Wm^zel sicli entwickeln sahn, eigentlich: ztf^
itmftmenbreHnen, durch HHze trochen uutchen (im Sskrit wird
diese Wurzel nach €1. FV conjugut, dalier sie tiochnen iutrans.
heLsst) (vgl. Pott E. F. I, 272).
fall Griechischen entspricht zunächst:
6ctv6'apöSj A^ df/von einer Form iuit<Guna:'Sosh) trok-
ken'y davon öavöaptöpo^, 6< Trockenheit der Zunge -^
femer öav-nö-^?^ tf, öv, genau entsprecheiui dem sskr.
^iish-ka (s. sushka) lat. sic-cus f. succus, im Griechischen
mit Verlust des tf vor x, im Lateinischen mit Ässimilirung, wie
Dorisch 6h %n hh wird.
Im Sskr. wird scliliessendes sh (wahrscheiidich « duiTh
Hinzutrettnig noch eines s) m ksb verwandelt, so entsteht:
^uksh belegt durch gukshi der Wind Diesem ksh entspricht
im Griechischen unter andern vorzügüch x (vgl. S* 17 mid 11.
A. L. Z. 1838. Ergbl. S. 317), daher 6avx in: 6avx-ßi6ffj Av,
trocken.
Wahrscheinlich gehört hieher auch: 6axy^^, öv^ trocken
filr 6avxyös wie ßav fiir ßavv in ßdiväv6o£ (S. 32).
Mit Spiritus asper Air das anlautende 6 und Verlust des
schüessenden entspricht derWzform sush, in gunirter Gestalt:
s6sh, griechisch:
avoß (vgl. d(pot{Ha) fllr 006-00, und mit Verlust des anlau-
tenden Spiritus (vielleicht, weil einst av'co gesprochen wurde,
^vie lakonisch Mood für Mov6a, und zirei Spiritus unverträg-
Geh waren): aöoo trocknen \ otdaiyQj (dq^avaivoof) avotivoo trock-
nen. Davon:
cwo^y flr, ovCaioO Pocken; avori^ («*), ^^ Trockenheit', ai6^
rtfs(aa}j 1^, Trockenheit; aöaXio^y a, ov\ avffpö^, rf, öv; aif-»
rikös (zw.) trocken; aiiS'tijpög, dj dv, trocken maehendj tierb;
otö6tripiaj ^; ai&crfp&tt}^, -fj, 'Herbigkeit] citi6raXio^, a, ok, rer-
Hhrumpp; "Ay-ctvpas (abwectkselnd trocknend) n. p. — d<p€tv^
pof, dj öv Of^edönt) schwach j wie auch 6avX'^is heisst.
38 AYS.
ctöa6/Mis(c[ö)Sjih9 Trocknen: etOnv0tSi€tö)^i^,dasTrocknefi,
aiarxi^^ ij (yööot)^ Dirrsuehi; avavtai6£y i^, iv (aü)^ trocknend.
Durch Uebergang des sh in ksh grieck x: (y^ S. 17
und 37.)
aix^ßö^} ^ß ^X'ß^j ^9 Dürre; af5xß^«^> Bööa, ck; aö'^
Xßiffpöfj äj 6y\ ccöxfMaXioff^ a, or^ trocken*^ aöxß(i>Sv^p ^, dürr^
echmutUgi ocöxß^uhio^ cciixß^ echmuMg Um.
Der Bedeutung nach macht darauf Ansprach, hieher
zogen zu werden :^ä-a> trocknen, ausdörren \ doch ist
formelle Vermittelung schwierig. i
Wenn man das entschieden zu &Zoo sehSrige dZaXios trok-
ken mit dem gleichbedeutenden hesychiscnencfdcfAaxav fUr wur-
zelhafi identisch halten darf, so würde sich als die zu Grunde
liegende Wurzelform dS ergeben* Dürfte man diese iur eine
Contraction aus avaS (von ai-^o trocken) halten? Ich wage
nicht mit Bestimmtheit dafiir zu entscheiden. Möglich ist auch
eine Verbindung mit der Wurzel Fa (ap) wehen. Doch liegt sie
noch ferner. —
Als IP^ebenformen von äSoo erscheinen äZrfßcn, dZalroo^
dZdy<x> alle in der Bedeutung dorrefi; hierzu gehört, wie be-
merkt, dSoAlofy a, oVj und vielleicht dödXawv trocken.
Wie ist es mit. dem lideonischen döSavog trocken? Ist es
zu a6s zu ziehen und in dem dS6^ welches vielleicht mit aö in
äSavpa = aöpa und äS^aöciy von ddco beechädigfen u. a. der
Art bei HeepcMue identisch ist, ein Ueberbleibsel des sonst im
Griech. als Präfix verlornen sskr. ati lat. ad zu erkennen? —
Fraglich ist ferner, ob das formell zu dZoo passende dZa^
SZri auch in allen seinen Bedeutungen dazu zu ziehn ist Für
di^ Bedeutungen Trockenheit ^ Stauh, Schmmrl braucht man
keinen Anstand zu nehmen äS^ mit &^ in Verbindung zu
setzen. Es heisst aber ferner Ruee^^ nun liesse sich zwar
der Begriff Rus^ aus dem des Trockenseine, oder wenn man aZ
wirklich mit v^ush in Verbindung bringt, des Brennens sehr
Sit ableiten — obgleich diese Art zu etymologisiren keine' feste
asis darbietet, — und in dem gleichbedeutenden hesychiBchen
dSaXo^ Russ, würde das radicale aS sich zu a^ in aZa grade
so verhalten, wie in dem erwShnten dddXatov zu dS^äkio^^ wo-
durch diese Zusammenstellung noch eine neue Stütze erhielte
— aUein sehr fraglich wird eine solche Verbindung durch das
so nahe verwandt scheinende gothische azga, Aschei genau
entspräche zwar ^inem gothischen zg griedüsch öx, so dass
ako hier formell das audi der Bedeutung nach so nah ver-
wandte griechische iör-dog ßeerd mit azga in Verbindung
träte; allein tf;t vertritt bisweilen ursprüngliches ksh(vgLy^aK)
und dieses erscheint im Griechischen auch als Z (vgL Zoqfo£)^
so dass aZ und 96x unter sich und mit gothisch azg identisch
sein können. Verwickelter wird die Entscheidung über den Zu-
sammenhang dieser Wörter noch durch die hesychischen Glos-
sen dSiids, d6ia, dSis Heerd^ welche man, wenn äZm und
iöxäpat radikal gleiche Bestandtheile haben, mit aZ idenlificiren
könnte. — Liei^se sich gothisch azg und griech. iöx vielleicht
ÄYS. 39
noch nAher mit der Wurzel ush hrennen dorch Annahme einer
Wzform uksh nach Analogie von suksh (S. 3T) und vielen
andern verbinden? Wie im ahd. ess-a wäre der Wzvokal in
diesem Fall geschwächt, Eine Entscheidung wage ich nicht,
führe aber i6xdpa, i^, Heerd mit seinen Derivaten hier auf, da
ich keine bessere Stelle ffir dasselbe kenne; also icfxorpö^ty;
löxapwov^ To, Piminutiv; iöxttptoff^ a, w, zum Heerd gehörig;
iöxap^fSjr, m^o^, 6, Heerd] iöxctpkj ido^j ^, Kohlenbecken; iöxa-
ßitrf^j S, auf dem Roai gebacken'^ iöxotpB^fS, S, Schiff skoch; iöxa-
pdao mit Schorf üöerziehn (von der Bedeutung i^eharf welche
iöxdpa auch hat); iöxfipooöts, j?, BeeehorfUng; ioxofpcottxöSj tf,
ir, wo* emen Sehorf %u baden pflegt
Ich lasse eine Reihe voq WortbQdungen folgen, deren Be-
deutung nut vieler Wahrscheinlichkeit vermuthen lässt, dass sie
ebenfalls zu sush gehören, derea formelle Vermittelung aber
bedeutendere Schwierigkeiten darbietet. Zunächst: 6jip6^. rf,
oi^j heiss, brennend, wie aber öetporlvoo: durah Hitze atutrock^
neUj sseigt, eigentlich mehr mit dem Betriff des Trocknens, so
wie die bisher behandelte Wurzel sush. Nehmen wir an,
dass der Diphthong tt fiuf die gewöhnliche Weise vor einer
liquida entstand (wie tp^ifißco z. B. zu tpSeipco ward), so wer-
den wir aof eine Form öep mit der Bedeutung trocknen geführt
Diese Form erinnert ganz an das gleichbedeutende lateinische
ser-esco (s er- Anus mit altem Participialsuffix = dem sskr,
äna> und ahd^ s£r-awen {Grimm D.G. II, 191). Diese latei-
ni.scne und deutsche' Form liesse sich nun leicht mit sush ver-
mitteln; das sh wäre wie gewöhnlich zwischen Vokalen in r
übergegangen und u in e geschwächt; für letzteres wiirden ynx
das schon mehrfach angefahrte ahd. es-sawoes = sskr. ush
anfahren* Allein dieser Uebcrgang eines ursprünglichen s in
r Lst f&r das Gemein-Griechische mit Sicherheit nirgends zu
belegen, und daher auch schwerlich in 6ap6 anzunehmen. Es
ist daher, so nahe sich öeipö mit jenem ser- zusammenbrin-
gen lässt, doch nur in dem Falle Identität der Wzform anzu-
nehmen, wenn num beide von sush trennen wÜl. In diesem
Fall könnte man an die Ableitung bei Suidas von öaip Sonne
denken; durch diese würde ma^ auf das sskritische svar ge-
ftUurt, griech. öeX^ in öiK-as Glanz ; diese Ableitung passt auch
Ar das lateinische seF-£nus glänzend, allein der in ser-esco
ötipöj^ ötipaivoo liegende Begriff des Trochtens liegt dennoch
etwas zu fem von dem des Glünzena (vgl. Wzform (Sfap gldn-^
zen), und das ahd« lässt sich aiich formell nicht damit ver-
binden, da hier kein v ausfallen würde. Daher ich gerne an
sash festhaken möchte. Obgleich man selbst in diesem Fall
durch gewagte Annahmen ser als eme sekundäre durch An-
hängon^ eines suffixalen r aas susti entstandene Wurzelform
nachweisen könnte (analog wie xaX aus kösli^ fiavö (S. 33)),
80 scheint mir doch geradiener die Formation des lat und deut-
schen ser von dem griechisclien 6ap6 zu trennen. Für ser
weiss ieh keine sicherere Vermittelung zu geben, als die oben
bemeikte ist In ^apö dagegen halte ich prf fttr Suffix und öei
40 AYl.
würd^ sich zu der im GriecUsehen zu Gfnnde liegenden Form
6ccv6 (S. 37) genau verhalten 9 wi'e xn in lui^ayrts und aa. seui
Hotvs. Uebrigens gebe ich diese Ableitung ohne Anspruch suiii
entschiedene Richtigkeit und weise jene andere keineswe^^^
geradezu ab; also: '
ÖBtpö-^^, d, öVj dorrend (glänzend?) keiss; öeiptroi, tf^ €ny
öeVptp^o^f heissj öelptofj a, ov, brennend'^ ößtpidoo leuchten^ hr^wB^
nen, an der ösipiaöiSj ^ (So$menbrand)y IMen; ösipalvaoj dec«-
pdBfiOy öEipioo trocknen^ ö&pwetSy sööa^ ey, voll GluUi und Hii^c
ine der Sirius.
Schlechtere Formen von deipiaoo,. öetpiaött sind 6ifndcOj
ötpiaötg; gehen uns diese das Recht, hieher zu ziehn aucli :
öipaiosj ölpwo^ (plvos'), öipator^ rö, eingekochter (%usam-
mengebrannler;. in der eigentlichen Bedeutung von 6av^) Mosi,
welQherauch lin\pLa dasGekochie, heisst? femer 0Xpös, o^ Grub^
um Getreide zu bewahren (zu trocknen). Man könnte ftir letzte-
res formell noch an viele andere Etymologieen denken, aber
keine von denen, die mir zu Gebote stehn, bietet mehr Walir-
scheiulichkeit ^ ^
Das Verhältniss von 06y zu gtV, der Wechsel von^ftf nut S,
des dorischen xX^£ für jAat^ und einige andre der Art machen
die Annahme, dass sich ursprüngliches ö bisweilen in £ ver-
härtet habe, nicht unwahrscheinlich. Daher darf man wageu
hieher zu ziehn das der Bedeutung nach ganz passende:
^ff'PÖ^^ dj öv, und R^p6s^ d, öy, trocken. Btf verhielte sich
zu Savs wie xtj Jn xt^pög zu xavö; ge wie xe in xi^ctvresi
doch verkenne ich nicht, dass auch eine Ableitung von £a(vgl.
y/^otx) scJiaben nicht ganz unmöglich ^väre ; B^qpo wäre das
Zerachahlmre, Zerreihlntre, Bröcklige und insofern Trockne \ allein
alle Ableitungen solcher Art haben in meinen Augen keine
grosse Walirscheinlichkeit Von Stfpösi
B^pörtis^ ^, Dürre i &ifpiov^ &fipdqnoy^ rrf, troeknee Heä--
mittel} Srfpalyoi) trockneti; ^ifpayöiS] ^fjpcoöts^ ^\ ^pa6^ög^ <S,
ilae Trocknen-^ S,tfpayttxös ^ ^} <^f ^f*"* Trocknen passend; £17-
paöla, ^, Trockenheit.
Mit Vertretung des £ durch öx (wie öxig^os: £Upos^ ent-^
stehen die gleichbedeutenden Nebenformen öxtjpöSj a^ dv^
trocken } öxtfpöo) trocknen (man vergleiche jedoch auch 6x ge-
radezu als Repräsentant eines sanskritischen s in öxatö^'lmks
loL scaevus zu sskr. savja).
Dieser Wechsel ^ebt uns nun auch das Recht hieher
zu ziehen : ^
öxvpö und öxtßßö hart. Die Bedeutung hart entwickelt
sich .gewiss eben so pit aus dem Begriff des Trocknens (eig.
Zusamfnenbrennens).wie oben (S. 36) aus dem des blossen
Brennens. Die formelle Verbindung ist in Beziehung auf die
Vokale schwieriger; wenn öKvpös die eigentlidie Form ist,
so' würde ich an öxvs (= s^sh) -fpo denken, also öxvpö
tur entstanden aus öHvöpoj öxvßpq halten und das s in öxifipo
für eine Schwächung des v erklären. Ist aber öxtfißö Haupt-
form, so kenne ich noch k^iue einleuflUeDde Vermittelung
und m»56 beide Formal als Uoss durch Ihre Bedeatang sich
identisch erweisende when emander bestehen lassen« Von
0iußfi6^^ d^ iv, bari^ koauoXi (ffUfifioy, töy die harte äussere
Rmde nnd, so wie öuißfiog unAäKtfioS, o, öx&ipoS, 6, öxtßfiia,
'"h Gifpsi öHifiplrrjSj 6^ iSffpearheiteri öxißßöco, öKififiaivta hart
wMchen^ öxipfiooßia, to, Verhärtung^ ÖßafificbdijS ^ es^ hart.
Von öxvpös kommt: (Tkvpöco mit Steinen pfiastem^ CKupoo^
f(ky Jijä¥y gepßaeterti öxvpthStj^^ es^ hart.
En^ch mit üebergans des snffigirten p in ^ entsteht ffxA
identisch mit &p; daraus bSdet sich znnächt ein neues Ver-
bom (yg^ über diese BQdnngsweise ein schlagendes Beispiel
bei '^ö<pv)i
öniXXcOj 6HBKioo trocken machen \ davon:
öxAitppöS^ dy^ öVj trocken^ ÖxAetö^j 'ff, öv^ ausgetrocknet i
6HAetdfdrf^, es, wie getrocknet aussehend \ öxeXetsAco dürr man-
chen ^ öxAirevfiUXy ro, das €retrocknete] öxAstsia, öxAetia^ fj^
TracketUteit.
Femer durch Umstellniig des X: öxXti^pö^, d^ 6y^ dUrr;
üHKrjpöcOy üxXfipifvoo hart machen; önXffpoDfAaj önXifpvöfza, rci,
rerhdrteter Körper; finXrfpötrj^j "fj, Härte; önXt^pvößjiö^j 6, die
VerhArtW9g'j 6xXrfpwtVi6s^ if^ <iv, verhärtend; önXtfpiaj ^, Härte;
6*Xrfptdco hart sein; 6nXrfpia(hS, ^, Verhärtung; ÖKkiffia^ rv,
Verhärtung % axXtiqfpös^ d, ör (wie ouBkig^pös) hart. —
Zum Schlnss, da wir sahn, dass die Bezeichnmig f^rfener*^
farHg dieser Wurzel entlehnt (S. 31), das a ferner durch £ ver-
treten ward (S. 40), eine Ausbildung der Wurzeln durch S',
die wir überaus häufig werden anerkennen müssen, schon
voi^ekommen ist (S. ^ß); so mfissen wir fragen, ob hieher
zu ziehn sei: <
fioü-S'-öff sammt ^ar^ös (vgl. noch das (S. 26) erwähnte
ahd. nsilvar) brandfarhig^ gelb. Den formellen Zusammen-
hang von SovSö mit der hier behandelten Wurzel nachzuwei-
sen ist leicht, statt des av in nav^j oavs haben wir ov, wel-
ches bei dem Wechsel zwischen o und ^r schon an und für sich
nicht auffallen wfirde ; derselbe Fall bietet sich jedoch auch
in dem gleich zu behandelnden o^?, ais Ohr dar. Das spur-
lose Verschwinden des o vor d haben wir schon bei npTfBco
(S. 30) erlpumt Schwieriger ist die Vermittelung von ßcty^ö^;
r werden wir jedoch überaus häufig als Einschub vor dem
«chliessenden Element einer Wurzelform erkennen (Pott E. F.
II, 245; m Sskr. wird auf diese Weise die siebente Classe
der Conjngation gebildet), und fär neue Wm*zelformen haben
wir die Bfldungeu durch ^ stets zu nehmen ; so werden wir
auf die Wzform Sota gefuhrt; ist in diesem a lan^, so würde
Sa sich zu eaus verhalten, wie ncUof zu nqv^, ist es kurz,
me m htd^ffv zu uavf. In beiden Fällen ist die fonhöUe Ver-
bindung von Set mit Sftvi geschützt
Ako Sovä'ds, ^^ dv, feuerfarbig (aus der eigentlichen
Bedeutung von sush %ueammenbrennen) , goldgelb; Saväö^^
ff, loK, .damil identisch. [Die spätere Bedeutung von Soväöff
42 i oyz
fein gehört nicht hieher, sond^tn bu f^{y/^a%y\% der Begriff
des feuerfmrhigm ist noch recht kernitSch in Find. Fyth. IV, 401.
Bar^äy yeyAoov von den fenevspeienden Stieren, von weldien
lason bedroht ward. Vom Saifdö t;omiiit :
Sotv^örriiS, ^j bl^mde Farbe; Sity^zor, r<^, die Spitzklette
(zum Gelbfärben der Haare). Sixv^iSof, Eayäöoo gelb oder
bräunlich machen; ßdySiöjxay td, das Gelbgefärbte*
y^orS". Im Sskrit heisat ghdsha das Ohr, Dies ist eine
gunirterorm von ghush, welche Wurzel jedooh nur imPar^
ticip ghush(a, und zwar mit der Bedeutung hären gemacht,
als verbum belegt ist Im Gothischen entspricht haus-jan
hören] femer aber mit Verlust des anlautenden, das sskrit. gh
vertretenden, h: auso Ohr (Gra/fMÜiä. Sprsch. 1, 457). Auch
im Slavischen ist jedie Spur des gh vcirloren (vgl. die Formen
anderer verwandter Sprachen bei Pott £• F. 1, 138). Ob im
Latieinischen aur-is für ein älteres, einst noch im Römischen
bestanden habendes, hauris stehe, lässt «ch nicht entscheiden.
Auf jeden Fall dürfen wir, gesttttzt auf die gothische Doppel-
form, auch die griechische oiia-^act Ohr, als vorn verstümmelt
anselm. Wenn Pott (£. F. I, 270) ghush mit Recht als ent-
standen aus hv£ rufen, betrachtet, so erklärt sich diespr Ab-
fall dm*ch die Analoge von nv\^t(y)S' zu fäXivöj im Sskr.
hvri, hval Cvgl. y»t;p); allein Potte Meinung stützt sich
auf die der v^ghush gegebene Bedeutung pronuntiare, wo-
bei er übersieht, dass sie in dieser nur in der lOten Conjuga-
tionscIas.se belegt ist, also pronuntiare nur Causale von dem
Begriffe audire ist; die Sskritgrammatiker setzen ghush
zwar auch in die erste Conjugationsclasse und geben ihm
diese Bedeutung, allein ohne Beleg ; wenigstens kann das
Particip ghush-ta und das ebenfalls gebräuciiKche ghushita
nicht für einen solchen gelten.
Die Form oiia-at ist von demselben Verbum, von wel-
chem das sskr.ghösha eine Nominalbildung durch Suffix a ist,
dn^ Participium Präs. generis neutr. mit gunirtem Stammvokal
und steht genau entsprechend f&r ein säritisches ghdshat:
das Hörende (Bopp Chr. sanscr. §.693); das Gnda von u, im
Sskr. A, ist in ddeser Form durch ov vertreten, im cretischen
ocö^s (fUr aia-ott) erscheint die gewöhnÜdiere Guhafonn drv;
im tarentinischen it ist a durch Zurücktreten des t; in / (i^.
S. 27) entstanden {avo^ax: ccv^ott: af-at: aar: ctt). In der
dorischen Form <£f fllr cba^ctt wird^ gemäss dem bekannten
Gegensatz von dorisch co zu gemeinem ov, China durch a> ver-
treten. —
Die Formen oioott, aiaott^ dtoar werden durch den ge-
wöhnlichen Ausfall des o zwischen Vokalen zu odar, ctbotr,
aar; indem im Nominativ das schliessende tj wie im Griechi-
schen gewöhnlich, in £ übergeht, entsteht oiecs die ionische
Form, und zusammaiigezogen otrr; femer c&, et6s mit der
Zusammenziehung, wie in ov^; im Genitiv u. s.w. bleibt ionisch
oiatty in der gemeinen Sprache und dorisch wird dies aber in
0Y£. 45
Gn eoDtralurt, tarendnbch in Jh. Die Bedleutung Ist Ohr;
Grf m emem Q^än. Davon:
o^orr-dor, ^6a, ck; üdärtofj a^ C¥j geöhri; drtdptovy
äthnt, röj ein Oehrchen\ ätmd^j ^j dVj %um Ohr gehörig^
itckt^j iaoa, e^j geShrii Atitijfj oVj 6, dytitt^j tioSj ^j ge-
ftür/, ^hrähniieh n. s. w«
äfupomoSy oi^y dßiq^i&fiSjB^'j äpuposrttSy ^, %mei6hrig\ dyoiotros.
09y ohne Ohr; codSino hären {Heegeh.) ; Aaro^dtfoofioi (Heegch,)
mit yf^ componirt ganz wie lateiDisch audio fttr aus-di-o
wo di SB 6skr« dhft. — kroottSoficti %u Ohr bekommen.
Dnrdk Vermittehing der tarentmischen Form i-ctt llsst
Mch aach äaräa Ohrgehänge (Heegeh.) liiermit verbinden; der
letzte Theil ar^a gehört wohl voitä^^oi zusammen (vgl. dfieofK^a
bei yfan). War vielleicht emsi auch bei den Uriechen die
altindische Sitte sich Blumen ins Ohr zu stedken? oder hatten
überhaupt die alten Ohrgehfinge die Gestalt von Blumen?
&to£, ovy und tbröfj cv^ 6, Ohreule\ dtiSj iSoSj ^j eine
Trappenert mii^ langen Ohrfedem, u« s. w.
livöumov, töf iwcsoorU, iöo^j ^j eine Art Pflanze.
PiM verbindet mit diesem Thema (E. F. I, S. 138):
nap^itdj fj, die Wange. Dass das Wort mit napd neben
componirt ist, leidet keinen Zweifel. Poit nimmt es fUr rd
nap^dti das am Ohre. Allein die Vermittelung ist schwierig;
man müsste annehmen« dass ovs in n übergegangen sei, ähn-
lich wie %ctva m %n (y «^0- Ausserdem scheint mir die Be-
zeichiraDg der Wange dnrcn das neben dem Ohre Liegende nicht
ganz passend« Dünen wir wagen ein Wort hier zu erkennen,
welches als 'Simpiex in der eigenüichen Bedeutung gar nicht
und in einer metaphorischen nur vielleicht im Griechischen
Toilommt? ich meine sskr. ftsja-m lateinisch As der Mtmd.
Die Bezeichnung der Wange als das- neben dem Munde Liegende
wäre schlagend richtig, und die Form betrelTend hätten wir hier
zunächst nap-ifftor mit Uebergang des sskr. j in x und dem
AiLsfall des a zwischen zwei Vokalen; daran schliefst sich
^opf^U, tSoi, if, mit gleicher Bedeutung und endlich mit Ver-
kürzang des 17 vor x napttd.
Der vermudieten Verwandtschaft wegen schUesse ich hier
zn^eidi das Wort an, in welchem ich äsja wiederum zu er-
ieniiep glaube; ich meine nämlich ißisfr^ dros, fff&Vj 6, Ufer;
ich erimiere an dieselbe sehr natärliche übertragene Beden«
^STOB OS, im Lateinischen 6ra und im Deutschen Mündung.
m diesem FaBe ist 'fftöM, Booa, iv, bei Homer mündungsreichj
^Q schönes Beiwort des Skamander; ^anosi ifidvws, a^ or^
*«■ Ufer gehörig. —
Was das Nichtvorkommen von einem, ftsja der Bedeu-
^ nach genauer entsprechendein Worte betnfit, so werden
^^e homerische Wörter noch mehr Beispiele der Art liefern.
I l^oeh verkenne ich die darin liegende Schwierigkeit nicht und
verweise daher auf Buiimanns Versneh (Lexilogus ü, 24) die-
I ses Wort not dem Deutschen Aue (allfad. awa Graf. I, 604)
I
l
zu vermitteln, mocUte ilin jedoch, ehe ich ihni beitrüte, von
einer sichereren Hand ausgefilhrt sehn.
iaoTttSj iSo$, ^, ier Jaspis; ein zmiilchßt von Phönicieii
her entlehntes Wort, wie das h«!»'. HCTK^ zeigt; iaanlUnDjaspis-
artig sein.
loo^^ Qifxoiy 6, ein unbekannter Fisch.
SaqtaXtos^ ff^ Judenpech. Dies Wort, obgleich es 8icli
formell an griechische Wzformeu schliessen Hesse (jedocii
oluie iimeren Zusammenhang der Bedeutung), scheint mir,
wie das Product, welches dadurch bezeichnet wird, irenid.
Davon: dog}aKxitrj^j ov, (S, Ixigj ^, da^aXtGüöt^Sj £?, erdhar-
"^ig; da<paXtÖGO mit Erdhar% iiberzielmy dag^dXtcaaiSy t% die Be-
streichung damit.
Sltl)tr3foff, ^] dtplvBiov, tö, IVermuth; eine formell zugleich
und der Bedeutung nach einleuchtende Ableitung kenne ick
nicht Davon : dtt^tväitTf^j S (olroff), Wermuthwein.
dc%d\a(pos^ 6, ein Nachtvogelj Hesse sich an .manche
Wzformen schhessen; damit aber eine solche Etymologie
Sicherheit hätte, müsste man das, was die Wzform bezeich-
net, als eine hervorstechende Eigenthumlichkeit des Thieres
kennen.
dandvtf}^^ ov, <S, ein schlechtes Betty fjehnstuhi; dürfte man
an die lateinische Wz. skand, welche im Sskrit ebenso lau-
tet und^eAi» heisst, denken (vgl. y/^axctd)*i
da^ctpif^ 1^, ein Eingeweidewurm,
äa^vpov^ röy eine Art Johanniskraut.
dax^^ in daxdKkWy daXoXXdco sich kränken, argem u.r.w.
Der Form nach lässt sich zunächst die sskr. Wzfonn skhal
vergleichen: wanken, wovon skhalita Particip. Pf. P«iss.
in der Bedeutung: erschüttert, verwirrt] in letzterer Bedeutung
liesse sich aaxotX, indem man a als entsprechend dem sskr.
Präf. k (vgl.»; S. l)jiälmie, &ir bis %u einem gewissen Grad
t erwirrt sein fassen, das hiesse, wie k vielfach als Präfix
zu deuten ist, indem man das Maass als ein grosses nimmt,
sehr verwirrt sein. Doch lässt sich auch fiir jboederlsins Zu-
sammensteUnng mit äx-os manches sagen ; ich würde apx
in diesem Fall als ein Inchoativnm betrachten fär a^f+öjc, in-
dem die Aspiration des Wzelements auf das y. des Inchoativum
übergeht, wie ^aS'+a» ndoYoi^ wird. Endlich könnte man
aber auch an das sanskritische a-fkshar (als Causale) tadein
deidcen. (Uebor letzteres sehe man v^ox.)
iaxt,. t^v. Die Form faxts, ^, die fjendsj hat Hesgch.
bewalu*t; bestätigt wird sie durch hx^ Lende , Hüfte, Hüft-
^de»L Den ZusammenNang mit i&vg, vo^, ^^ die Ge§md
über den Hüften ^ die Weichen, sah man schon früher. Die
Namen filr die in dieser Gegend liegenden Theile des Körpers
werden oft mit einander yertaiiseht Eine Venvandtschaf); mit
^^JT-^ {vx^^) ^frf^i wäre vielleiclit nicjU imdtal^bar, da hier
uer Sitz des Saamens ist, (lihniicli Inmhus von lub liebjm)l
aHeiu dies wäre eine von den J^llg^nologieen, weiche als blosse
Mogliclikeilen da stehen. würden, da sie durch die entsprechen-
dcD Bezeicluinngen der verwandten Sprachen nicht gestutzt wird,
lui Sanskrit heisst ijttr Sjcheakel sakthi* Diesem würde grie-
ciiisch dxrz den gewöhnlichen £iit<>prechuijgsgesetzen gemäss
correspondiren (r für th wie in ata = sskr. sthä); mit Ueber-
gang des r in a a& oder mit Verlust des ' : a&. Mit Ver-
tausehiini; des ä ^egen o^ (vgL y/^an) md Schwächung des a
zu z (\w\e tnno zu agva) toxi mit der ^Nebenform iBt oder mit
SuiBx 11 statt z: iSii. SoHte diese, etwas weit geholte, aber
auf die nahe Verwandtschaft der Bedentiingenf gestützte Z'n-
sammenstellnng erlaubt sein? Doch' wir.dilrfci^ noch eine
andre Möglichkeit nicht Hi^ersTfil^nt lassen« Im Sskr. heisst
diese ganze Gegend vankshana die JffrMnmui^gj mit einem»
wie man sogleidi erkennt,. sphr, besseichnenden Namen, ge->
bildet von der Wzform vanksli, welche aus vi-|-anksh com*.,
ponirt ist;, wenn aiif analoge Weise, dem grif)elus<Dhen,c£-t;,
zj^-i die W;dorm vaksli/»/;<<»i«'^Mj, zu Grande, läge, so wäre,
ksh dort durch g hier durch ox vertreten, dort das Suffij^ v
lüer X gebri^ucht.. In beiden. Formen wäre anlautendes r ver-
loren. Ich wage weder eine £4iU»cheidupg zwischen nocU fär.
diese Etymologieen. — Pavon ,....•
i^vöätv von der Lende an. lax^ov^ rd, ,i>^e.u#jS«w. icX^^?
adoe^ ^, »u den Hüflen.gehöiifi;. iox^^^^^og, 7)^ oV; ia;tzaÄoV,
?/, oy, an HüfUcJmierzen leidend i^dyioX^os^Xtr^.oäne Lende.
alox. ^ Wäre nicht das gothiscbe aivisk-jis Sc/mam,
so würd^l ich vohi Standpunkt der griechischen. Spji*ache aus
all eine Zusammenstellung mit ßaid scMmen^ denken; allein
das gothiscbe, entschieden identische \Vort ve'rbietet dieses.
Sollte man an die Wzform^ welclie im Sskr. iksh tvtmscheu^
lauten wurde (S. 15), denken dürfen und aivisk-jis entweder
für das wtg^wtunsdiende aya+iksh .(== avßksh), welches
!:riech. afaiox hcissen*\\üVde, nehmen pder an die aus ik$h
zusammengesetzte Wzform viksh mit a privat, also griech. a-
-wX'Po denken: dae nicht %u' Wünschende.' Eme andere Wz-
form, an welche es sicl\ ebenfalls schliessen könnte^ .Aväre
<tas sskr. vIksh nus vi+iksTi^e/m; dafür spräche die Ana-
logie Von d£it:ia (vgl. ^Töxr).' viksh würde griech. riajc mV
vorgesetztem a priv. df^oxp^- In atleh Fällen macht das go-
thiscbe i in dem anlsiutenden ai Schwierigkeiten. (Vgl, übri-
gens Pofi E. F. I, 246. II, 36. «90.) ^
ftfet^' ^^* Schande j aiuX'PO^^ rf» ov, hässlich (Comphra-
tiv al§]({oov wie von aloxy-s)'» ciiaXP^S>^V» Schitnpf; alQXpvco
(M'fichimpfen) rtfoJtiJvi;/ ^/iScÄ<jf«rw*/ alaxvynfjp, S, Be&€hinfpfer\
oLioxurtös, jf^ öv^ verscUduUj schändlich'^ aiQXwrijpös, ti^ <iv;
46 AA—EJ.
dvmaxwtiay i^, Frechheii\ Afcttax^f^i^ unversdkami sem^ drm^
oX^^m^^ia, %dy tmverMekmmie Thai^ iitataX'fft i^9 sdumpfiick.
dXaKif^ dXaXaXat aUgetneme Au9rufe% ähnlidi ist im
Sßkr. ar£, ararA, artrd, al4, alald; R und L sind die
am lautesten lärmenden Consonanten; daher!
dXaXif^ ij^ besonders KrieffsgeBehrei imd allgemein jede9
laute Geschrei \ dXaXrfrös^ 6 (^dXaXtftig^ ^ SBW.), SctUachlgeechrei^
Wehgesekreij dXäXd^ Kriegsgesehrei erheben; dXaXe^f dXar^
Xayfiös^ 6i dXdXetyßjia, rö, Jauekaen; dXäXdSno^ Beiwort des
Kriegsgottes. '
iXeXBv; iXäXtXBv dasselbe wie dkaXff bezeichnend« Da-
her iXäXiSca SMaehtgeschrei erheben.
. Mit Umwandlung des Vokals, oder von einem ähnlichen
Ansruf oXoX geht ans:
6XöX6Za>^ dXpXirtQo^ nlul-are (im Sskr. in Aln, nlAka
ahd. üla, uwiXei EtUe^) laut schreien, jauchzen^ klagen^ 6X0^
Xvyif^ /i^, dXöXvyßia^ rd, öXoXvyßiöf^ 6, dXoXvycbVy 6^ lautes Ge-
a^rei u. s. w. -
Eben dahin gehört femer mit einem Vokal n wie im La-
teinischen ul-ulare iX mit, wie stets bei v, anlautendem
Spiritus asper. Daher:
tiXdoj (heulen) bellen ; öXdaoo), vXAonteOy ^Xandoö^ ißXdxtco^
{iXdtxrifiy gleichbedeutend; iXemif, 1^; SXatypia^ rrf; {fXayyidg^
6^ das Bellen; üXanöetf, Baoa^ »^; iiXctHttkö^f if^ öVy belüg y
{SAirgy 6; {fXoKXfftifi^y S^ BeUer.
'EXitpas, avros^ Ä, ohne allen Zweifel ein fremdeis Wort,
und zuerst Bezeiclmung des Elfenbeins, später erst des Ele-
phanten. Am wahrscheinlichsten erhielten es die Griechen
von denPhöniciem, diese selbst von den Indem. Im Sskrit
heisst dcfr Elephant unter andern ibhas; dieses Wort, ver-
mehrt durch den semitischen Artikel al, kam zu den Grie-
chen in der .Gestalt alibhas woraus ihr Öiiipas\ daher:
^BqfavrivdSy 1^, oV, elfenbeinern'^ iXBqfdvmos^ ov, %u»n
Hlephanten gehörig; iXt<pavri6r^g, 6, Elephantenführer \ iX«-
(povridoD an der iX^tponrtiaai^ ^ i^i oder iXi^avtiaopLÖ^y S^ (eine
Art Aussat%) leiden. —
— r—
lA.eoS', <J, eUeJc, (Xsöv, ro, ein Anrichtetisch] iXitxrpog, S,
Koch ; wenn Pott (E. F. 1, 197) das Wort dfp-roff mit Reclit
zu sskr. v^^rai sriech. nnp kochen zog, also Abfall des x
(filr sskr. c) annahm, so können auch mit Uebergang des r
in ;i die eben erwähnten Themen zu derselben Wzform ge-
hören« t : —
IXByog, S, Klagtied] iXeynöSj a^^ or, elegisch \ iXByttor, rö,
IXeyjBiaj 7^, Elegie.
OA. 47
^OA. Im S^kr. heisat eine Wimel ri, mk China ar,
beuhadigen, verleinen^ iSdien; sie ist sswar als Verbalwnrzel
noch Dicht belegt» aber durch das daher kommende ar-i Fehui
fast hinlfinglich gesehfitet; ebenso auch durch das aus einer,
durch 8 gebildeten, sekundären Formation derselben stam-
mende fi'-sli^ti^SckwerM und aa« Daher nehme ich keinen
AostMid das ^ichbedentende griechische cX mit der gunir-
ten Form ar (o wie gewülmlich s= a und X statt p) zu iden-
tificiren, um so mehr, da dieser Wurzel völlig dieselbe For-
mation gegeben wird, nämlich durch nu (Zeichen der 5ten
CoDJugationsclasse) , wie im Griechischen durch . vv (nach
fiti/lM«iif# richtiger Bemerkung Griech. Gr. II, 108), so dass
sskr. fin'u und griech. oX^-vv (durch As»milatton oXXv), ab-
gesehen von dem im Griech. oftmals wider die Sskritregeln
eintretenden Guna (v|l. Hall. A. L. Z. Ergzbl. 1837. S. 913),
sich ganz identisch suid. (VgL noch Futur, ar-ishjämi mit
^ieeh. JA-^o^ Perf. ära mit griech. (oX)-(ft7Aa). (Andere Ab-
leitungen sehe man bei Foit Et. F. I, 208. Äff. Benary Lat.
Lautlehre I, 281, welche sich jedoch leicht als unstatthaft
zurückweisen lassen«)
SXXv^t vernichten u.s.w. Davon:
dXmfpt ij iXir^pa, dXitt^, iff^ der (_diej Verderber 0*0^
das e kaim man hier als Bindevokal nehmen; aber an einer
andern Stelle wird sich erweisen lassen, dass dem sskr* ri,
wie im Zend ere, so im Griechischen ebenfalls ein p oder \
mit Vokal vom und hinten gradezu entsprechen (so noXgn-aiyo
der sskr. Wz. kri^, (vgL mehrere Beispiele unter ^op und
IlalL A.L.Z. 1838 ErgzbL nr. 42, S. 334); so dass auch hier
oXe gradezu einem sskr. ritri entsprechen könnte, da das Suffl
tri der Regelnach keiuGuntf annimmt; BXf'^pog(mit Suff, tra)
Verderben} öXtöpiog^ a^ ov, verderblich; öXo^pivcD verderben j
dXöSpevaiSj ^, Verderben^ öXoäpBVtff^^S^ dXi-noo verderben] dXoiös,
oV; (ftoifofy ov; dXqpioSj la, tov] 6Xoög, 9^, ov; oiXoög^ öXosiS^
iQca^ ev, verderblich'^ oiXog, ij^ ov, verderblich] oöXtofj a, ov
(vgl. Buthn. LexiL 1, 188; sehr fraglich noch); oüXipog, r/, ov,
terderlUch} oTjXö-ßieyoS (Partie.) verderblich;
iEäkt}g, eg^ gan% verdorben] i^cbkna^ i^, gan%liehes Ver^
derben.]
äprffiiyog gequält u. s. w., lässt sich als Partie. Pf. von
cpa ftr cjXa (sskr. kra) fassen.
Als Hauptbildungselement zweiter Wurzelformationen ha**
ben wir schon (S.14) die P- Laute kennen ^lemt, so entsteht
im Sskr. aus ri: rifn Feinde identisch mit ari, und rip-ra
tchlechi^l dass ripu und ripra mit der liquida r, nicht mit
dem Vokal ri geschrieben wird, entscheidet gegen unsere
Zusammenstellung nicht, da auch rishti bald mit dem Vokal ri
bald mit der fiqmda r erscheint.
Femer werden, jedoch bisher unbelegt, angeführt als.
Wurzeln riph, riph und mit eingeschobenem Nasal rimph-
fimph beschädigen, venvnnden; daher- glaube ich mit Recht
beher zielin z^ dürfen iXo(p gleich sskr. i+p rm :
48 OJ.
SXo^-'iino^ verderhHch'y ferner seheini Mii^ iie ßedevtiuig
Ton iXi^aipoßioz keineswegen mit^ikna» in VerbiAdna^ ge-
netzt werden zu können (wie bei P4msmt gescfaiefat); ^egen
' diese ZusammensteUnng spricht amcfa die Fomi, 'da ^Xnaf ent-
schieden mit f anlautete, iXiq^aipojdOi aberkefaie Spar des-
selben zeigt ; daher scheint nur in' iJaq^alpcßAin die äner*
kannte Bedeutung desselben schädigen als primäre gesetzt
werden zu müssen, und ich betrachte es als eine blosBe Ne-
benform von oXofp mit 8 für o. Also
iXe<p-aipofjtai ßchädi§en, betrügen^ Uktacken.
Schwankender bin ich, ob ich auch dXog> in dXoip^öpojiiaf
hieher ziehn und auf ähnliche Weise wie die alten Gramma-
tiker als Giiindbegriff : sich aus Scftmer% Tmwimdm^ aufstellen
darf. Diese leiten es von \6no^^ iKdmoo (sieh das Haar aus^y
raufen, worin ihnen Pott (E. F. I, Sß8) folgt Im Sskrit hat
lap mit dem Präfix vi die Bedeutung ktageuj vielleicht lic^se
sich daher" an eine ZiisammensteHong mit diesem denken.
Ich wage keine Entscheidung über dieses Wort Von flim
kommen :
dXocpvpfiog^ ($; SXögfvpatg^ ^, das Klagen) SXo^vptinög,
if, dy, kläglich] eben dahin gehört:
SXo^i^ klagen 'y öXogrudvög^ i^, df, (SktxpvySög^ ifj örS)
weUdagendj bejam$nemsu?4rth.
'■III
Indem vor die Wzform ri ein Präfix vi (vielleidit auch
ava mit, wie im Sskr. häufig, verlorenem anlautenden a (S.
10)) tritt ^ entsteht (völlig ebenso vae aus ridh wachsen das
^eicbbedeutende yridb, &.'^op) aus ri, vfi. Diese Wz-
form finde ich in dem sskr. vri-tra Feind (f^. ari S. 47 und
ripu S. 47) und in vra-n a Wunde (vgl. das gleichbedeutende
ar-us vom Simplex), wo für vri vra erseheint, ganz ebenso
^vie in vra-ta (Particip) von vri wählen. Dem sanskiitischeu
vran'a entspricht nun das lat vul-nus (vielleicht auch Ictt.
rona Wunde)^ welchem statt der im Sskr. erscheinenden Sylbe
vra die eigentliche Gumiform von vri nämlich var = latVnl
(statt vur) zu Gnmde liegt SoUte nun nicht auch das grie-
chische oi)A;7, 7?, Narbe, hieher gehören? Konute es niclit
ursprünglich Wunde überhaupt geheissen haben, ^vie wir ja
aucn Wunde statt Narbe sagen, und dann erst die Bedeutung
Narbe, eigentlich alte Wtmde, erbeten haben 1 Schwierig-
keiten erregen zwar die Derivata von ovXij, z. B. ovXöco^ wel-
ches j wenn öiXi^ in der Zeit, wo jenes sich bildete, Wunde
hiesB, verwunden, nicht vernarben heissen müsste; bemerkens-
werth ist aber hier, dass^ diese Derivata aUesammt äusserst
jung sind und keins über 'Aristoteles hinausgeht. Bis zu die-
ser Zeit konnte in ovX^ seine eigentliche Bedeutung Wunde
schon ganz und gar verschwunden sein. Eine andre Ablei-
tung von otjXjj ist schon alt (auch bei Butlm. LexiL I, 190);
man betrachtet oiX^ als Heilung bedeutend und stellt es mit
dem Gruss oä\c (wobei man Gregorius* ionische tyHkAv für
irftaivtvP nicht zu gering ansclilagen darf) zusammen, und
zog beide zu bXog^ indem man sie fiir ionische Formen hielt.
OA- 49
Dass letzteres duilrrthum ist, wird mcli unter SXo iiir sskr.
8arva nnd ovX gleich lateinischem \äl-ere von y/^fsp (wel-,
che man vgl.) zeigen. Letzteres heisst kräfN^f sein. Dass aber
die Bedeutung Narhe von der des kniffig seim ausgehen könue^
wSl nur nicht einleuchten; doch will ich meine. Ansicht nicht
gndeza vorziehn.
Also oiX^ aus der gunirteuForra var för vfi, mit ov fiir
va nnd X an der Stelle von t, beides gewöhnliche Wand-
lungen: Narbe \ 01^X600 vernarben \ dnoiXooatg, 'fj^ Venuirbung^
drcovXc^ynxöSj ^, 6y, zum Vernarben-, vnovXoSj ok, unter der
Narbe % vnovXAttfS^ 17^ verborgener Schaden.
Indem die bei ovX zu Grunde liegende Forn^ var für viri
regelrechter in FbX übergeht, würde durch Präfix ano : anofeX
entstefan; da aber f ausflUlt, und o nun vor e tritt, so fällt es
der allgemeinen Regel nach ebenfalls weg, so dass amX dar^
aus wird in:
%ö dmX^os die Narbe^ völlig gleichbedeutend mit ovXt)^
Eine der gewöhnlichsten (Po// E. F. 1, 170, welcher sie
iedoch filr seltener hält) Formationen sekundärer Wurzeln
ist die durch Anhängung eines T-Lautes ; sehr natürlich , da
t zur Bildung der einfachsten Nominalclassen dient (Bopp Gr.
8. S.643); so würde aus vi-i die Form vfit entstehn. Nun
werden >vir aber mehrfach Gelegenheit haben, zu bemerken,
dass schon in sehr alter Zeit \l^ormen, welche mit Conso-
nanten beginnen und scldiessen und ri als Vokal haben, die-
sen Vokal in a oder u verwandeln, oder genauer gesprochen
n.ach Verwandlung des H in ra, ru die Liquida r, wie dies
oft geschieht, embfissen (v^l. Pott E. F. 1, 162 ff. 172 und sskr.
^nrit und nat tanzen; vfvfcnd neben vrind/i-raka; masg'
neben mrig', dfiann bei y^p die sskr. vah, vaksh femer ^ey
u. so viele andre). So tritt demnach zunächst in Verbindung mit
vri lettisch wats femer ahd. wunta (vgl. <?/<#/ I, 896) mit
(uie auch im Sskr. in diesem Fall sehr häufig) eingeschobe-
nem Nasal. Allein auch im Sskr. selbst wird uns eine, bis
jetzt jedoch unbelebte, Wurzel vut' verwunden, tödfen. ange-
flihrt, welcher in oer Flexion grade wie im Deutscnen ein
Nasal eingeschoben wird (vun't'-ajämi); geht sie nur nach
der lOCenClasse, so erscheint sie, grade wie das deutsche rer-
ttunden (vgl. Graf Ahd. Sprsch. I, 896), wie ein aus einem No-
men vunt'a gebildetes Denominativ; das cerebrale t weist
zogleich auf ein früher im Worte bestanden habendes ri hin.
Diesen Formen, als deren erste nach Verlust des ri: vat, vut
genommen werden müssten, steht gegenüber im Griechischen
zunächst ovt, welches ich wegen des hesy einsehen faraXat
= dneiXal, für Vertreter der ersten Form nehme; davon eben-
falls schwachförmig gebildet :
oijr^iioo^ odtdSiai} (ganz identisch mit dem sskr. vu(n)t'-
aja-(mi)fVA mache wund] oOrri^ts, ^^ IWmmdung; oitiftfjß,
ovtrfrTf^y ß; o^ffreipa, 17, der (^diej Verwundende; dvovraxo^
nictU verwundet^ dvovtnrL ,
4
so OA.
Mit Vertretung von ov dnrch m aOsttht dntAdi, ^f die
Wunde.
Schwankend frage ich nun, ob hiebet ideUeicbt za ziebn
ist •
dpax (Buiim. LexiL I, 223 ff.) und eigefttfich also die Bt^
deutang verwunden, echädigen hat, gewiss die passendste von
allen; die Vermittelnng bildet pataKat ;=: AtBAaU Das Di-
gamma betreffend, welches schon Buiimann erkannte, so enU
scheidet daf&r ausser dem von ihm angefahrten afata (Pind.
Pyth. n, 52) und ddßaxw (Hee^ch.) für ddatoc^ noch dya-
rdoßca (^HeepehS) f&r &Fatioß(n beschädigt werden \ Buiimann
nimmt nun zwar als Grundform bloss apa an; allein auch
aus apctr lassen sich alle hieher gehörigen Formen erklfiren.
Was die Uebereinstimmung mit ovt anlangt, so liegt sie in
dvcößiai fftr afaräoßjuxt und odtdoßiat fast ganz vor; nur sehn
wir uns genOthigt, entweder ffir das allen diesen Formen zu
Grunde Hegende fi eine Composition mit ava (S. 48) anzu-
nehmen, dessen a in afcn (fiir vat') erhalten wäre; oder
wir müssen das anlautende aß für blossen Vertreter des ur*
sprfinglichen v halten, dessen zwischen Vokal und Consönant
schwiuikende Aussprache (ähnlich dem englischen w) hier
diese Sprechweise einst fixirt gehabt hätte. — Völlig abwei-
' chend ist Poiie Erklärung (1, 196), aber ebenfalls zweifelnd
vorgetragen. Gestützt auf die, von den indischen Grammati-
kern der yf^^ gegebene, Erklärung laedere verbindet er
ifdco mit dieser. Allein wir kennen v& bis jet^t nur in der
Bedeutung wehen und die Bedeutung laedere scheint mir
nur wegen v&n'a Pfeil gegeben zu sein, welches sich, wenn
es hieher gehört (denn die Erkläpmg des n macht Schwierig-
keiten), sehr gut ans vä wehen: der Fliegende^ Forfgewehie^ er-
klären Hesse. — ^
Also: dfax^ contralurt atrf dße Schädigende ^ dann dFct^
ra(o(ßir avataj&mi) ätdoo beschädigen^ davon kommt, da die
Denominative in den allgemeinen Verbalbildungen ihr Deriva-
tivzeichen aj im Griechischen spurlos verlieren, d&öa (eben-
so ddaifjVy daödfirp^^ döaö^ai); ddtoti^ ääätof halte ich ffkr
contrahirt aus apararm^ etpatatoi wie npAtos aus np^a^
tos entstand; dtfjpög^ c, dy; (draptffpös^ rf, ÖVy wie Itffxio^
aa.?) dtfip^Sy is; dt^ptos (zw.) verderblich ', dvatos^ Wj un^
verleM; drarei ohne Schaden;
dtiao für ipariw mit kurzem ä also nicht contrahirt, son-
dern durch Elision entstanden : (^geisfes^') verwundei s^fin ; luif
ähnliche Weise entsteht die reduplicirte Form:
drdöSakoSfCv; th+ar mit neuer Formation durch S (vgL
np^ioi> in -^crvO» vor welchem x m6 übergeht; frevMu^t;
davon draOäraXla, ^, Frevel] draö^dXkco frevelhi^ sein.
Von apat mit Elision kommt durch das Präfix: d^d: (vgl.
iXeg^alpoßcn) dnättjy ^y Betrug\ (fiir anpotTtf statt anopemf)
dnatdoo^ dnetteöco betrügen) dndtfjfia^ rd; dndttföiSy ^y TäU"
schung; dnatffnKÖ£^ ^9 ^t dnatfiXöSy tf, övi dncmfhoSy w.
Mr^fflhMk; «farim^/Mor, 6; Aiaxko¥y 6^ Beirü^er; tovKancttiOj
i/y 8eUnembeini§\ Svfaatdtrflof^ er, schwer %u beirü§en\ iSa^
Matiöne» Mrißfm; iB/Oftctnftijpy Oj Betrüger; qfptraxihif^j 5,
Verfikrer. — Man konnte jedoch aneh in Versnehnng kom-
men, «r mit eskr. ▼a(n>k' ieirügem, zn identificiren nnd dafBr
Fax ak Wnrsel zu setzen.
Dnrdi ^e neue Fonnalion niit*0 nnd vor diesem einge-
sdiobenem Nasal geht von &t ans:
dtißßt» 9erM%m; dtiiäfiws (Et M.) mglüdsUch.
Fenner mit dem schon in itieo ansgeprSgten nentnden
Begriff:
dt'-AltoßMaz ^eiwiemferwirrt eein; iMSi/loff, tfy er, geisiee»
vermVitmUm
GdiSrt endEch znr Form vat' mit Uebergang des v in /3
wie sehr Iiäofig (vgL ßoöXoßim anter y^Fip)
ßdt^ofy ^j Doraeiraueki die verwundende Pflanze? ßd^
tvsr, tSj Diminntiir davon; ßdto¥y x6, Dombmtm^ ßexria^ ^,
Ihmslrmucki ßammtf^if^ Diminnt davon; ßättro^^rf^cvi ßatö-
€tf, ^6a, er; ßatd>6ffiy 9S^ dornig} ßatiSj fj^ eine Pßrnnej eim
wf Dormtüeckm niUender Vogdj nnd so wie ßAtos^ 6y Siaehel-
Endlich, da wir eme Menge Wwide bedeutender Wörter
iueher zogen, femer die Ansbudnng von Stämmen dnrch An-
fägniig von Gottmralen eine der gangbarsten ist (vgL vri, vrik'
bedeckem nnd viele andre, welche vorkommen werden), wagen
wir SU der (S. 48) gefundenen Form vri noch lat nl-c-ns
md giieclusdi iAx«<Mr Wtmde zn stellen ; in letzterem also *
den Spir. * Ar Vertreter eines Uteren £ anzusehn.
lAnDf, tSy Wunde; ihtdSpwr^ rö^ IMm«; i\3i6o9 sekwdrende
Wtmde verursaeken; tXxooßia^ rö^ dae Verfmmdete\ iXxflädi;^,.€^,
me eme Wumde\ iJüiWfienvukj ^, öy^ Wunden machend; il-
»s'tf^, ^, Verw9mdung\ drihtanos^ w, ohne Wunde] övseht^ff^
if^ drnen Wunden eehmer heiienj ig^AxU^ i^, Schorf,
dX6yto^ nnr bei Heegeh. erwfihnt nnd erklärt 1) durch
(fwntrig; in dieser Bedeutune wflrde es mit ^Xvy identisch
sein (^ Xtßx); 2) dnrch /i^«, punipös^ dgißf, xaxös; —
vorkommt euie formell ähnliche Zusammensetzung: At-oDlt)-
ytos^ welche ich jedoch, wenn die Bedeutung: weithin gehört
die passendste ist, eher zu der ftbrigens nur bei Grammatikern
vorkommenden Fonn von dpvyoD tönen (vgL yTpv^ ziehe; die
Dehnung des o ist wie in Su»fioöia und X stellt wie oft fOr p.
oiXoyf röy gS^^ 9^, Zahf^eiech; formell Hesse sich das
Wort an eine Men|;e Wurzebu schliessen, z* B. an fcp decken^
sodass das Zahnfleisch gleichsam eih Valium Bedse^dtr Zähne
war; die alte Etnnologie bringt es mit ovX {wollig) weich, in
VerUadung (s. ^Kup)j weil dieses Fleisch weich ist Aber
4*
S» AAfl-AAK.
weder, diese npch jene, nock aiii}€;re derartige £tyniolo|^een.
welche maii leicht häufen kannte, benijiea auf eiaem innigei
Zusammenhang zwischen der Wzbedeulung und der yonoifXov
Davon kommt :. ivQvka^ rä, Zmhnfleiseh an.der imiem Sfiiie de»
Zähne i btovT^^y^y Ge^chwuUiM tmd vher dßm Zftht^Jleisc&.
' ■' ' .■ ' '
(dXn-yös) kommt als Simplex nicht vor, wohl aber in
der Zusammewfltzung qnit im imakuvo^ MebUck, sm»s, und
im Superlativ äXnviöro^, Die |^wöhnliclien Zusammen-
Stellungen sind blosse Bathenei. Wir wagen es mit dem sskr.
ruk'-ita, ruk'-ira und rnk'-ishja süss, Ueidieh, zu ver-
gleichen; k' wh^ im.Griech. duirch n vertreten, vgl. pak' nkn
kochen^ und ru vertritt älteres ri (vgl. Hall. A. L. Z. ErgzbL
1837. S. 912 if.;^; indem iOr dieses seui Guna ar eintritt, also
für ruk': ark' erscheint, entspricht ihm mit p für A.: oAir;
die Sskritwurzel selbst heisst übrigens eigentlich leuchten^ ent-
sprechend formell und der Bedetttung nach griech* Xun; von
'dem Begriff leuchim geht zunächst der des schönenj daim des
imgenekmemj 8u$9eu aus«
- — ■ .- >
d\^~d^, 6^ weiitse Hau^eken^ besonders m Geeieki; sclion
bei dieser Bedeutung dachte man mit Recht an eine Zusam-
mensteUnhg mit dem lateinischen albus; aber Smd. und Heä.
erwähnen dX^poi^s sogar gradezu mit der Bedeutung kBVfunjs.
Ein mit grosser Wahrscheinlicldceit aus den verwandten Spra-
dien hieherzuaiebendesWort ist mir unbekannt; im Abd« albiz
Schwan, alba Fiuse (Graf Ahd. Sprach. I, 343) wäre die Be-
deutung zu sehr specialisirt, als dass man mit Sicherheit an
eine Identität denken durfte. Wenn den Wz., welche leuchten
bedeuten (vgl. l<v^ apy^ Atw), eine Form aus blossem sakr. ri
bestehend zu Grunde liegt, so darf man etk-^ fär eine nur
im Griechischen. UJH^ Lnt. erhaltene Ausbildung derselben durch
g9 halten. VielieicJit ist jedodi Identität mit dem sskr. abhra
die Ainwsphäre, Welke^ GM i), iUdch fMmerat} anzunehmen.
' Deiin alle diese Bedeutungen sind vielleiclit vom Begriff der
.' glänzenden Farbe ausgegangen. Dann wäre aX^My durch Um-
stellung von bhr in rbh und Wandelung des r in 1, wie
überaus häufig, entstanden.
Wenn dXdß^aörpo^^ 6 (rrf), Alahaefer^ nicht fremdlan-
disdi ist, so nehme ich bei dem Wechsel von <p und fi keinen
Anstand es hieher zu ziehn und für gebildet aus eiXtpaSi =
aXaßaZ zu halten; davon kommt: dKctßd^tpsor^ t6^ Dim.
dkaßaatpitfis ^ o, icK, t), der Alahmsiereiem ; die Attiker wer-
fen p aus: Adßaötos^ dkaßddtta^. —
etXw^^ 1^^ EUmUhkr, ist fremd (vgl. Pott E. F. 1, 85. Graf
Ahd. Sprsch. I, 235).
1) Bcilftafig bemerlie ich, das» das litt, sidabras m. hieKcr gebort;
es ist »rae ZmamneBsetattag aus ^r^ta lotiff, mtä abbra OoM, md
b«de«tcC Silbtr, Bbcmo colstaBd das «laiv. »rHiro «id das deotache
Silbtr,
OP. 55
yfOP. — Im Sanskrit hnt die Wiirz^l rt die Bedeutung
wkm gdtmgen, im Cänsaie wöhm jfeiatfffen* mncken*^ daraus
niössen wir schon scliliessen, dass die eigendiche Bedeutung
9fkii ist Dieser Schluss wird aber durch ein!e Menge Ablei-
(Qtt£:en und mit iri zusammenhängende Formen bestätigt: z. B.
ri-ii der Weg, ar-a fmit Guna) die iSpeiche des Rade», als Ad-
f^aelmelii ra-tha(niit ra flir 9\ Wie in srash'tri von srig')
ftoM 1L9.W* Der Vokal wird fiberans häufig ^reh die Li-
ooida r mit fast allen Vokalen vertreten (v^. dar&ber Hall.
% L. Z. 1837, ErrSiizbL S. 9\&SM so ist ir ffeht^ idenHsch
mit fi; femer das als Veirbum unbelegte ri, woran mAi aber
n\?L9cknaf, schliesst; iemer wird diese Bedeutung durch
sebudäre Bildungen erwiesen, z.B. fish gehn, welche sich
zufi verhält, wie ish zu i Tvgl. S. 13 iH; femer fik'kh' gehtty
welche sich zu fish verhält wie ik'kh' zu ish und so meh-
rere andre, welche weiterhin gelegentlich envähnt werden. —
Im Grieehischeu wd Lateiniadien habw aber schon die der
einfachen Form entaprechenden Formen fest durchgehends
die causale Bedeutung gdm macken, bewegen; sollte demnach
letztere die eigentliche Bedeutung sein, und darin der Unter-
sehied von der sonst gleichbedeutenden Wurzel i liegen?
Oder sollten manche gridtohische und lateiuische einfach
seheinende Formen nicht dem Simplex entsprechen, sondern
^hon eompmvt sein? oder endlich hier, wie nicht selten,
<Ke vrsprflnriich mediale Bedeutung durch einen noch nicht
ganz eikennbaren Prozess causal geworden sein?
(JprtJeo, Bpyvßit bewege, nach der 5ten Cl. (adj. rv) aber
nach einer, vom Sskr. sdmurstracks abweichenden, im Grie-
cEscheii aber fast durcligehends herrschenden Regel, gunirt
— hn Medium ist es inabesondere die Bezeichnung einer Be-
wegQDg von unten nach oben, wie lat orior; dan man dcs-
f^egcn Tielleicht an eine Zusammensetzung mit dem Präfix
üt denken, welches sein t dem p erst assimüirt imd dann
verloren hä|tte, grade wie in Spi^ööca u. aa. (vgl H. A. L. Z.
im. ErgzbL nr. 42 S. 330 und /«))
ipfuvo^ schnell; xorioprös^ 6, Slnubwolks} xovtopjooo he^
t^uhm; norioptä}8fi^^ ef, bestaubt} SSoptoSf Of^y von Gott er^
refft
iplroo bewegen; liier scheint die Formation die Vermu-
Anns ^ner Composition mit ut schon eher zu bestätigen , da
Pi der ^f i in ihrer einfachen Form entsprechen würde;
nodi mehr Wahrscheinlichkeit hat diese Annalinie in dem
ebeofaüs hidier gehörigen :
ixpivQo (anders eiklärt von Pott E. F. II, 278) anregen;
^«ntepricht Wer sskr. fi wie in <ppvy = sskn bhf ig'. Doch
Kann man, wenn man weder lüer noch bei 6pWoo eine Zusam- >
mensetzang der Art annehmen will, atpv f)ir entstanden aus
^^ Form opv erklären und zwar durch Einschiebun^ eines
^teenden t wie in ßorpv fiir ßopv von ßpv (vgl. weiterhin). —
Von ixpins kommt :
itpwi^P'^ — n/r, 6, Anireiber} Stpwttftöff, »7, öv, antrete
^] irpvrrig, 1^, Otpuyöt^^ j^, Ermunterung.
54 OP.
ifpäkloQy 9, of> und Sxfnipös^ d^ d¥, wekulL Ueber dieso
beiden kann man zweifelhaft sein, ob man sie Ueher steilem
soll oder zu rap.
Spoiüoo^ wo daa au äeoL-dor. Dialektform f&r t; ist; also
tSar opv und pv ftbr ri wie in örptbroa: mck k^üg bewegen^ dmr^
Ol/ iaagehn; Spovßia^ rö; dpovötfj ^, Trieb\
öpoäj mit Ansbildmig durch ä (& 30^ nnd opo entweder
f&r at+po statt fi, oder was wahrscheinhcher flbr ri (wie ia
dpM^apvot n* aa. S. 69), in Spod^yoo anreinen, erregen.
Der Betriff der Bewegung von nnten nach oben wie in
Sprvßunß orior, liegt zn Grande bei :
Spdpo€^ 6, Sotmenmfgtmg s Marge»; dpSiptröf^ if^övi
SpSptoCy tf, oy, dpStpiSto^^ a, cy, mergeHUehj Spdp^iooj 6p-
dpHSioi> früh auf sekk
AtLB der Form f i bfldet sich im Sskrit y^rl, welche eben-
falls mit der Bedentnng gehn angefahrt wvd, aber nicht be-
lep;t ist; daran schliesst sfch aber das Nomen raja SchaieiUgkeii,
nut dem ohne Positiir und Comparativ erscheinenden i^^gpl-
mässig daraus gebildeten (vgL Bttmouf Nouv. Joum. As. lo34
Janv. S.64) Superlativ: rajishtha echnellsie. Der Zusam-
menhang zwischen den Bedeutungen sehneU und leiM ist so
einfach (vgL fiaötdmi Schn^Ugkeii^ Leiehtigkeii)^ dass ich kei-
nen Anstand finde anzunehmen , dass das formell ganz iden-
tische ßätöros mit rajistha ein und dasselbe Wort ist.
Daa a ist im Griechischen wegen des hinter ihm ausgefiedle-
nen j sedehnt; also:
fidtöro^j nr, ov (dor.), ß^tötos Ion., ßf^örog ffewShnliclL
Davon ßftötdjvrf^ ^, Schnelligkeit, LeiehHgkeii i pf^örofvsöafy
ß^öroovido leichtfertig 8ein\ ßaörArevihg^ ff, Leichffertigkeif.
Ein eigentlicher Positiv fehlt auch im Griechischen ; der
Regel gemäss können aber aus dem Nomen selbst, welches
zu Grunde liegt, durch Hinzufilgung gewisser Suffixe (vgL
Bumouf a. a.0.) Adjective gebildet werden, welche die Steile
des Positivs vertreten. Als solches SufBx ^ent im Griech. 6io
(= sskr. tja), so entsteht (/Sat-Aiof): ßrjtdtos mit gedehntem
a (ff) wegen Ausfall des j: ß&Siogy a, ov, leicht
, Hieraus bildeten die Griechen den, im Sskrit nicht vor-
kommenden, Comparativ regelrecht (vgLütfrnot^ a.a.O.), nach
Abwurf des Suffixes, durch die Endung tov (im Sskr. Ijans) :
ßaioi^f ß^iw, fiäcfi^ (ß^ßo^j fi^ov) leichter ; ßadva^g^ ßflceg
wozu auch das attische fiqlov gehört, wenn es gleich nur po-
•»sitive Bedeutung hat (auJf Ähnliche Weise hat das sskr. vara,
welches eigentlich nur besser heisst (v^ V^^^P)» «mch die Be-
deutung g^tt erhalten) ; femer ß&ta für pewra und ßiet (wo
das richtige b erhalten ist) völlig analog dem homerischen Com-
Jarativ nXief für nXe^toyss (von nXaor im Sskr. pr£-jans). —
^avon ßätZfio erleichtern.
Eine andre Comparativform, eigentlich wider die Regel
gebildet, ist ßrft^xtpo^^ ij^ ov, durch das in dieser Art Adjectiven
im Sskr. nicht gebräuchliche Comparativsuffix tBpo gebildet
QP. 55
Eni die Gnimmatifcef kennen einen eiorach - adjeetivi-
schen Positiv: ßdioc^ p4^o^y welchen das richtige Sprachge-
fohl gewiss verwarf. -—
Von dem zu Gninde liegenden Nomen snbst erscheint im
Griechischen eine Spur wohl nur in ßjc^^viAo^^ ov, leichisitmig,
wena man nicht auch dies so gut wie patZfiD zu dem Compa-
rativ aehen wilL
Da der Vokal iFi sehr hSufig zn ra wird, so ist zu dieser
Wurzel zu ziehen sskr. ratha der Fuss^ doM Glied; das Suffix
tha wird im Sskrit zu den seltner vorkommenden und schwe-
rer zn deutenden Unadisuff. gerechnet; wahrscheinlich ist das
darin liegende th Zeichen einer sekundären Wurzelform. In
diesem Falle erklärt sich das im Griechischen ßi^-os, rö, Glied
entsprechende Neutralsuffix, welches nur an Wzformen tritt,
desto leichter. Im Deutschen entspricht goth. lith*ns GUed.
Der Regel nach müsste zwar d statt th stehn, aber in demFaU^
wo £e r-Lante Repräsentanten einer sekundären Wurzelfor-
mation sind, werden wir häufig die Gesetze der Lautverschie-
bung im Deutschen nicht so streng beobachtet sehn.
Ferner heisst im Sanskrit ratha der Wagen ^ ihm ent-
spricht wohl latem. rota Rad (vgl. Pofi E. F. II, 103); das
entsprechende griech. piSijy j^; ßiöioVj röy Wagen^ l^te ich
f&r fremden Ursprungs.
Sollte sich an diese Formen auch fioS^og^ S (Hes. op.
et d. 392) in der Bedeutung Gang, Bahn (vgl Plut. ed. Wyt-
tenb* y, 3, 767) reihen? mit ßöäos in der Bedeutung Rauechen
schdnt es mir mcht identisch sein zu können.
Die V^i hat femer die Bedeutung erlangen (vgl. Ap S. 12);
in dieser entspricht ihr griechisch, niit dem rv der 5ten Con-
jugationsclasse :
äpvvßit, äpyvßat gewinnen. Auch das deutsche arn£n
perdienen, gehört hieher (bei Graf Ahd. Sprsch. I, 426) und
das zendische eren (Bopp Gr. sansc. S. 329. BMtm. Joum.
des Sav. 1833. & 596).
Femer äp-^og^ röj Gewinn^ und in der Zusammensetzung:
fnO^aprico Iiohn gewinnen; ßiiOäetf^yrfttxögj ff, dv, %wn
Ijohnarbeiien gehörig] puö^ilfmff, S; ßlöBapvo^, S; iu6^dpvt66a^
fj^ TagKhneri ßititöafiyiaj ^, das Lohnempfangen *^ puöSapriHÖ^^
i^j dr, Ltohnarheiier betrefend.
Ist X^P^ns der Dissimilation wegen (Aber. Dissimilation
vgj. PoH E. F. 11,65—112) aus x^P+^Pp?S zusammengezo-
gen? auf ähnliche Weise entstand eötpp&roop aus et;:{-^peK-'
\arip^ wie Potl^ E. F. 11, 111 bemerkt. Dann heisst X^P^^^
n^og, 6y ganz wördich der Handarbeiler ; X^P^^Sj ^IX^P^^"
rajpj S; X^pr^tUf i^, Handarbeiter(iny^ X^P^^V^^Sj ^j ^j *»*«'
gehörig.
Hieher gehört femer aipopai tOr ap nach der 4tenCon-
jiigationsclasse: ar-jA äolisch dppo gewöhnlich mpo ftir eich
gewmnen (hei Paesow unter afpoD erheben^ nr. 2.), vgl. II. XU, 435.
36 OP.
Gehort endlich auch ip75ro in fpTSof^,.S;i^, Lohnarieii^^
iLStW. hieher? steht ep f&r ap mit gewöhnlicher Vertatiscihung
von € und a? in ipl erkenne idi den alten Dativ, wohl fOr ip^
von einem Thema ipa^ welches Gewhn^ helssen wlWli;(vgi.
äpttj äyxi u. aa. (ur dptoi wie ^iytg für /löyots, oder ftir «rp-
ra+z), So ist von der Wurzel dhä Se, also ^pZ)^o /»r G^witm
ihumd; bei Homer heisseu al ipiäot Spinnentwen; (3ies ist je-
doch sicher nur Specialisirung der allgemeinen Bedeutung und
nicht deswegen an eine Ableitung von Iptot^ Wolle (^xjüp) zu
denken ; von Mpl^os kommt : ipiäsAco um Lohn arbeitm'f ipt-
^iia\ r}j Lo/marbeii; ipiSfaxög, ij, Tagtöhneriti.
Weiterhin werden wir als eine sekundäre Formation vot»
ri die Wzform irig' erkennen, von dieser bildet sich fig'-u
firade und recht, genau yne von derselben Wzform das lat.
rectum kommt Diese Analoge beachtend hat schon Po// (E.
F. I, 219) bemerkt, dass auf dieselbe' Weise zu der Wurzel fi
das gleichbedeutende sskr. ri-ta recht, fr<iAr gehöre, worin ich ihm
ganz bcistimmo. Von diesem f ita kommt nun im Sskr. anf ita
tmrecht; griechisch entspräche diesem Worte nach Assimilatiou
des n an r appiro oder mit Uebergang des p in ^ aXhxo^ aXtro,
und ich glaube es in der That in dXirioo^ dXttalvcOj äXt'^
tBioo, dessen Grundbedeutung nichts weiter ist als tmreehi ihmtj
wieder zu erkennen. Dalier kommen dann: dXitfjfia^ rö, Sünde;
dXtt^fioor. <S, Sander; (dXitripös, 6y% dXmfpwCj or, eündig^
dXmjpKihSffS^ €S, was dem znkommf, der eine Sumderachuid trmgi%
mit unorganischem li) dXttpög Sünder; dkerpioa^ {dXapcdyeo'i}
' sündigen : —
Endlich mit einem (man mag meine Etymologie oder eine
der andern bis jetzt gegebnen flir richtig halten) hier e%ent*
lieh unregelmässigem Uebergang des t in ei (weil dieses t hier
kein selbstständiger Vokal ist, sondern mit p zusammen den
Vokal fi vertritt): dXdtris, (5, Sünder, und äolisch sogar dXoi-
^^^ 4» (ganz nach der Analogie von Xtn : X&,n : Xotn). Von
dieser regelwidrigen Gunirung finden sich jedoch auch im
Sskrit schon Spuren (vgl S. &I).
yrfXlnigj ii^ schuldlos.
Der Form sowohl als der Bedeutung nach könnten dprtos^
dvdptios ebenfalls identisch sein mit irita, anf ita; der Vo-
kal fi wäre in ihnen gunu-t: arta, anarta. Allein die Iden-
tität von äpxt und dppoi spricht sehr für die alte Etymologie
von dp in der Bedeutung fügen. Wie ist es aber mit dieser
angeblichen Wurzel? Formell ist sie augenscheinlich mit
der bisher behandelten op identisch; denn a und o wechseln.
Sollte sie nicht überhaupt mit ihr gleich sein? Mit ap stehen
eine Menge Themen in untrennbarer Verbindung, welche sich
auf eine Form dp ftlgm, reduciren lassen. Dieser entspricht
lat. sero. Im Sskrit haben wir zwar auch eine Wurzel: sfi,
aber als Verbum heisst diese nur gehn. Man könnte jedoch
eine Spur der Bedeutung yon fügen in dem formell auf sie re-
ducirbaren sar-at Faden erkennen. Auf diese Weise wfir-
OP: S7
den sich sskr. sri, tat ser, griech. <fp schon in Verbindung
bringen lassen. Diese Verbindung wird aber noch wahrschein-
licher, wenn w» bedenken, dass bei Behandlung der '^op
sich ergab, dass in ihr mehr die Bedeutung bewegen als gehn
vorherrscht' 1>a tiun si^i aus einer y^^? Präf. sa, entstan-
den ist, wie die IdentHftt der Bedeutung voii si^i und ri und
sfig' und vrig' steigt (vgl. eine Menge aiidre Betsptele die->
ser Zusanimensetztuig und Zusammenziehung in der Folge
und Poit^ £. F. 1, 163), so i^ürde e^ %usamm€fAewegen\kB\&9exk^
also: %u8ammefifügen. Nun steht aber die griechische Form ap
mit ip in einer so engen Verbindung, dass man sie nicht
trennen darf. Sollen wir annehmen, dass nrp den ihm ge-
bührenden ' wie nicht selten (vgL z. B. dpQ^ = sskr« sara)
verloren habe? Ich glanbe nicht, d^ss es nöthig ist Denn
wir finden sehr häufig, dass im Griechischen dem Simplex die
Bedeutung £u Theil wird, welche ihm eigentlich nur in seiner
Gomposition zukam ; so z. B. heisst nsr im Oriech. /Uegen^
n-ahrend die eigentliche Bedeutung faüen ist und im Sskr. erst
nt-pat m die HMe fidien, ßegen heisst Diesemnach gehört also
yf ap in der Bedeutung fügen ebenfalls zu der sskr. Wz. tu —
(Spco) dpapiöKoo (mit reduplicirter Wurzel) fügen ; äp^ '
fisvos; {dptnioo \Hesgeh!\ paesend tnacheii) dpBpiög^ 6j Band;
dß^piüo fügen i äpäßuog, a, o¥j verbunden \ dp^piee^ if. Ein--
traehi'^ dprAt^ ^, Band, dppol (Locativ.) in der Fügung '^ %u
der pateenden Zeit; eben] audb dpfioi. — Stq^pffSj ^9j fM
dem Sehwert vereehn. — nt^dpifi^^ 6, TUürhüter. — Bptfpof^
a, or, verbunden ii.s.w., Geieed; ifjiifpe6<o, -^ie»^ %U9ammeH''
frefen U.S.W.; Sp^psußia^ ttJ, Geiaeel*^ dptfpsla ( — £a) i^^ dae
%u Pfände Dienen. : L,
äptioSy a, QVj wie zusammengefügt, passend, grade, recht;
Sp6ios = hlnato^ (ßuid.)\ dprtöttf^, ^, Unversehrtheit*^ dpftd-
)(tg als grade Zahl\ dpuaöpös, 6, Grad^ vder Ungradspielen\
dpruiUioo genau zählen.
FragKch ist es, ob dpto in Sßxaptrf (^, apaptff (ff) zu
dieser Bedeutung von H gehört, also wörtUch hJesse: in dem
Zusammengefügten (vgL Spo zugleich) oder zu der Bed, geht^y
so dass es hiesse: in einen Gang'i Davon 6paprifStp^ zusam^-
men; opapricj zusammengerathen,
&ptt iben, ist alter Locativ von dpto und steht f&r dpxoi\
filr Ol steht i wie in pöyig fftr pöyotg.
Zu dieser Bedeutung von f i gehört femer: dp^t^iüa> voll'-
enden 'y HündptiötS, ^, Hcetaprtöpög, S, das Einrichten; xatap--
tt&t/fp und — xiffS, 6j der Einrichtende; — femer dptiod, dp^
rio), dptvyao zusammenfügen, zubereiten*^ äprvpa, x6, womit man
etwas wiirzl; äptvötg, ii, di$s Zubereiten] dpTvttHÖg, tf, (iy; —
dpvbyas^ 6j eine obrigkeitliche Person. — - inaprtfs, h, fertig.
Der Bedeutung nach gehört auch hieher dptsp^i, ifn
frisch und gesund; es erinnert an das schon bemeskte (S. 55)
S8 QP. '
«skr. arth in samartka «toA; daher dpte/iia, ^, Gemmd^
imii dpnfUoif gesund sem.
Ikp-'t^'-fiög, ausgebildet durch ä wie lat or-d-o, wolil
nrsprfliu^ch eine Reihe, daaa ZMenreiAei schon die einfache
Wurzel nat^dieseSedeutung wie es scheint in vi^pttofy oy, {va ^
etp-^-vta) MmgeMäkU. —
ipiäfiioj ztUUen; äpiSfßOfßMj tö, dae Ge%ähUe; iptößjuf^
fhS, i, dme Zahlen % äptäßUfröf^ ^, öv; äptäpiOSj ^t oi^j 9^^
%äUif iptS^jMtitoiöSj i/, dr. — löJjptäpoi. —
GehSrt ferner ^elleicht zum Stamme aß in der Bedeu-
tung fügen: nap^opoS, ov; ndpapoSy av, das niehi an das Joch
gespmuUe Pferd, Handpferd f weniffstens kann ich die Etymo-
logie von dslpso auf kernen Fall bmigen; davon naptfopia^ tf,
die Leinen des Handpferdes \ fttr meine Ableitung spricht 6uy^
cap^iSy 4y Zmagespann (vgL äpiia von der Composition sa-f- ri) ;
0v¥os^iüsi) %usanunenspannen\ CwtoptHSÖOfun »ui einem xspei-^
spännigen Wagen fahren} öuvaopioo wemii
Hikshst wahrscheinlich gehört endlich zur Wurzel ri: dfpa
mit den epischen Nebenformen dp: ßd\ allein die eigenüii^e
Bedeutung dieser Partikel ist bis jetzt viel zu unsicher erkannt,
als dass man mit Entschiedenheit etwas bestimmen, könnte,
Ist sie der von äpti, dppol verwandt, etwa: grade j just u.s.w.,
so schlösse sich dpa an iri in der Bedeutung fugen. Hat da^
gegen Härtung (Partikeln I, 4t22) richtig als Grundbegriff von
dpa das Ueberrasehende erkannt, so schlösse es sicn an f i
mit der Bedeutung gehn^ und wäre identisch mit dem sskr. ara
schfidL dpa fasse ich mit PoU QL F. II, 175) als Zusammen-
ziehung von ij dpa.
Die Wzfonn sri zoff unsere Aufmerksamkeit schon auf
sich ; sie soll daher aucn die Reihe der sekund&reu Wurzel-
formen von ri eröffnen. Sie entstand aus f i durch das Präfix
sa; haben wir bei fi mit Recht die Bedeutungen bewegen und
gehn angenommen, so heisst also sri ebemalls zusammen^
bewegen und %usammengehn. In jener Siedeutung entspricht
griechisch dp:
dpfAÖ^j,6, Fuge; dpp^ioa^ passend; dpp6^ ( — öööooj — cfrra?)
%usammenpassen; dppoy^, i^, Zusammenfügung: dpßiödioSjCi^oy,
%usammenpassend; &ppo6iSj ify das Fügen; — dppoöpa^ röy das
Zusammengefügte; dppoöia, if, das Ordnen; dpßioötffpj — ti^$',
taopj Sy der Zusammenfügende; dppoötatög, ^^ öv. — dpfux^
dpptfy ^9 Verbindimg, Vereinigung; dppioyia, i^, Verbinduttg
U.S.W.; dpßioyvtösy i^, öv, dppdriog, ov, harmonisch a.s.w%;
dyapfioötia das Unpassende; dyappoötico unangetnessen sein.
ßtftdpßKoif Tdmter. — IVlit e för «: Spöig^ auch ip^ig^ r},
Verbindung.
Wohin bringen wir das homerische ieppivog verbundeti.
op. m
nammtttfrtomiAäeBShMmirapßiii^gf An elnra dritten iden-
ttsdien Stamm f «p darf man schweriieh denken ; daher ieh
diese Formen mit PoU (E. F. ü, 79) sa diearai dp nät b atatt
a ziehe«
GSebt nns dies das Recht aneh flptpog^ 6, die Gefmfgm»
Mdmft, hieher zu ziehnf oder gehört dies mit eZto^ znsammen,
frdches ich zn Fap ^=zpA geiieUt habe ?
dpßuAtdj ^, %mgieikeiUßj kktreiehmde Nahrung. Selnr frag-
lich, ob es mit Bedit hieher gezogen wird.
Das Fflgen aaf ZuMunmmfügen von Oefftnetunden mvf ei^
mer 'Schmor (vgl sskr. Bar*at Sehnm) fibertragen, entsteht
darans:
ip-ßMcij tö, Ohreehmtr; SppoC^ S^ Sehimrj Keiie (8ppo€ ASm.);
opßiithtog, 0, Dimin« ; xaSdpßitoy^ td (lzx) ; Spfuxäog^ &, eme
Reihe f Spßidätor Dim.; SppatiSioo mtfireihn\ Blppöf, S, Reihe. —
Sp^jnd^ ^9 Angehehmw\ Spimöeo mn§dn\ Spßuevt^ S, Angler.
Spf^a, tö^ (dae Zuemmmengefugie eigentlich; aber in spe-
de) Wegen (vgL öweopls S. 68); dppättoY Dim.; dppdtuog^
ipßidtwg^ ipiAottwög^ d^ d¥; apiAottÖHS, e66a^ w^ %um Wagen
gehörig i Appcethrfi^ Itis (zw.); dppctreAtD den Wagen lenken. —
ßpufäpßuxtog, ov, wagenbelaeiend.
Gehört hieher oder zu der zweiten Bedentong dieser
Wnrzel gehn (s. weiterliin) 8p^ßiog,6^ die Rhede] müssen wir
sie als die Steile ansehn, wo man das Schiff anknüpfte, oder
ist es, wie Buiim. (LesSL 1, 111) annimmt, der Punkt, von wo
man ausgeht?
SpßUOD vor Anker Hegen] SppiZoo hoteen, feeletellen] Sp/w^
6tSj if, dae Fähren dee Schifee an den AsUcerplai% ; Sppt&nf»
pia^ 1^, ein Seil eiwae feei%uhaUen\ iroppitijgj 8, im Hafen
Hegemdi ügK>pßu6Tiip, 6, der unien beeehweri und feeihaU,
Da wir in der Reihe d^r eben bemerkten Wörter den Be-
griff des Siehems stark hervortreten selm, so scheint es kaum
zu gewagt, auch an das so nah verwandte ipAior, rd, Siittzej
BefeeOgungemitid der aufe Land gezogenen Schife, zu denken.
Doch ist diese, so wie manche andre EQrniologieen davon,
welche ich geben könnte, unsicher.
Sri in der Bedeutung %u8aamengehn, sehe ich nur in zwei
Themen bewahrt ; ^sunächst im sskr. sara dicke, %neammen»
geiamfene Miiehy lat serum und griech. dpög auch 6fifi6g und
ionisch oApög^ <$, Molken i ößß&Stfg^ er, molkig i ößfiöeo %u
Melken machen \ StößßooCtg^ ^j die Verwandlung in Melken^
IgßfifiiSlfiS) ton Molken reinigen.
Femer sehe ich sie im sskr. aautm. n. iSs/s, welches be-
lumntfich auch durch efaie Art GerinnetUaeeeney Crgeiallieirene
gewonnen wird (vgl. le^ falt gerinnen^ gefrieren)^ der Na-
men kehrt fast in allen verwandten Sprachen wieder; lat
sal^ gc^salt; Ikt m surus (mIi;^), lettfahls; griechisch
entspricht :
60 OP,
rfA, Sy för rflo, Im Nom. äk^ fBr S\o^^, ÜtoM thematische o
iMt ansp^efhllen, wie Im Griechischen seltner, hn Gothisclicii
gewöhnliifth ; der Verluf^t wurde duroh da^ vor d^m a ste-
hende r (später 1) herbeigeflihrt; auf üUidiche Weise, vne im
Lateinisdicn p.Her för pnet*^ Itand dieses iilr puer-u-s un<l
Afehnliches entstand. Durch diesen Verlust wurde <fiU) alsdann
aus der zweiten in die dritte Declination hinübergezogen. Eine
Form Skag; äkcno^^ tö^ erinnert ganz an das gothische 8 alt;
sie ist ein Partie, gevij n. von der y siri, dessen Thema und No-
min, im Sskr. sarat heissen ivürde; das schliessende r ist
im griech^^hema €(A<]rr i^ie gewöhnlich in s übergegangen. —
Davon r dXig^ ^, Saizigkeii\ dXtä, i^, SMrfass; dKiapog^ €fy^
eingesalzen i RXtpLog^ ov, salzig; SKtyog, V> ^} ^^* 'Sferfo ^e^
macht i dXviög^ i^, öy, salzig; dktxig, ^^ SMzigkeiix SKvhö^^
ff, 6y, salzig; dXvHÖttfgj ^, Sälzigkeit; iiXvnk^ fj, SalzqueUex
äXvHdbSffg, sS, salzartig ; AklZfo salzen; SXiötg, ^; dXiöfiöir^ <$,
Einsalzen; dXi6töi^ i/, ^, gesalzen; AXftrij i^, Sabmasser; rfA-
lAtig, t}^ mit Salz eingemacht; iSXpnfagy eööa, sv, gesalzen; SX-^
fua, tetj eingesalzene Speisen; äXpiatog^ a^ oy, salzig; AXii^oj
einsalzen; &Xpiev6i^y'/f^ dasEihsaizen; dXfiSVtiff, 6, der Fruchte
einsaht; AXfivpög, d^öv^ salzig; AXßAVpöttff^ ^%t^ {dXßöfna^
rdtj zw.) AXpLvpig^ i^, Salzwasser; dkpv^tZGß salzig sein. —
äväXoSjOV; äyaXros, oVy ohne Sah; na^aXfitfg^ ig, sehr
salzig.
Mit ö statt ' in 6dXyapä^^ rrf, Eingetnaehies (spätes W.)
Sehr hftufig bewirkt die Zusammensetzung einer Wurzel
mit sa {zusammen) weiter nichts, als dass die Bedeutung der
Wurzel verstärkt wird. Durch den Gebrauch wird diese Ver-
stärkung sogar nach und nach^vieder so gemildert, dass die
zusammengesetzte Wurzel mit der einfachen identisch zu sein
scheint So heisst sfi im Sskr. nur gehn; dagegen ist in den
verwandten Sprachen die Bedeutung in ihrer Verstärkung be-
wahrt: heftig gekn, sich bewegen, springen u. S.W,
Im Griech. entspricht zunächst 6p in
. Sp'pij^ 'fjj heftige Bewegung; Spprfdör mit UftgesHim; Sp^
pdeo^ ipfiaivGo hin und her bewegen; Spptfpa heftige Bewegung
(vgl. Buttm, Lexil. ü, 4); Sp^öttfp, 6, SppdötBipa^ i^, der^
{^die') Antreibende; Spptjti^pioVj W, Mittel zum Antreiben; Sp^
ßjtfttxög^ tfyöv; Sppfftiag, 6, ungestitm; navoppi^ navoppd
mit aller Kraft (zw.); itpöpprfözg^ ^, Ort zum Angrif; öni-^
6SfopiAiQi> zurückeilen; öfttöSöppijtog^ cr^ zurückeilend*
Indem, nachdem die Form gunirt ist (iri in ar), 1 fiir r
eintritt, entsteht die sskr. Wzf. sal, welche bei Rosen mit der-
selben Bedeutung. wie sri {gehn^ angefllhrt wird, und zwar
nicht alsVerbum, aber durch eine Menge sich daran knüpfen-
der Nominalthemen belegt ist — Dieser Form entspricht
griech. AX spritigen (ßich heftig beweget^}. Int sal-io, goth.
sah (mit einem t als Element einer sekundären Bildnng).
&XXopat\ die doppeken XX sind durch Assimilation aus 1 j
(nach der 4ten Conjugationsclasse) entstanden, wie das lat
OP. 61
sal-i-o seigt DaTon: ä^Märto^ Spnit^\ &\6iS^^^^UisSfifingen%
aXt^pe^^ o\ Biemawe^, weiche twr Vennehnmg der Spm^krafi
MÜeniem ; dXtrfpia^ ij^ dae Spru^get^ dami\ dXrtxds^ rf^ ov^ he-
heml: äfpaktos^ ar, %urüdsepri$igend; ftp&oK^Sf is^ roraptmgend;
im-'äkkopaix kommt daher hndKtnf:^ und mit Uebertritt der A*
ftpiration von äk auf das ni igndtXttfS^ 6, der JJpf akdaim Bdr
türliöh auch : ignaktiay i}y itpu£ktiO$^^ rö^ ein ffegen das Aipdrücken
dienendeei Krüui\ in diesem Fall glßhört vielleiclit auch hieher:
i)niJ^ffS^ fftoSy o ; '^Miokri^y ov^ 6^ Alp^ obgleich mir die Formation
nicht klar ist; oder sollten ^e mit ^niako£,6y Fieber^ identisch sein?
Alit Bewahruni^ des organische 6 entsteht im Griech. die
Form öaX, natürlich ebenfalls mit dem Grundbegriff des üf^
iigen Bewegene.^ Daher
0aX^o^, 6y heftige eehwmtkende Bewegung, mebeeondfre des
Meereej dessen Nameu selbst, wie sich sogleicli zeigen wird,
aus diesem Begriff hervorgegangen ist; öäXa^ f% Ersc/iuiierung.
öaXvüoo, öäköoD, 6äkd66co heftig ietvegen (trans. und in-
transitiv wie auch schon ri in der Grundform); ödXBVpux^ toy
Bewegung; ÖäkBia, J}y Erschütterung i Öakatrrös^ ?}, int, bewegt i
döaXjfs^ iSy tmiewegi; eaXetyioi}, 6aXikyco ([vgl. lat* salax) aus
öaXdödGD womit es identisch; CaXdyriy tjj Unruh) ödXaSy &y
Bergmannseieb; (mit h statt y) öaXancay^ otn^og, 6, ein Mensch^
der sich hin tmä her wirft, lio furtig bewegt \ ^aXcouartboo, öa^
Xcowa¥iZ/oi> pomehm thun; öaXcoiooyda, öaXaHßo¥ia, ^y dae Vor-
nehmihun. — ÖaXdtZßa in Unruh sein; 6aXats, tj; öaXäiÖßiös,
6^ Ängstgesehrei. — öaXiyfi^ rj (wo v66 zu Grunde liegt, wenn
nicht, wie Pnesow verm^thet, 6äXdyff zu schreiben) das stete
Bewegen* — .
Von dem Begriffe des heftigen Bewegens sind vielfache Na-
men des Wassers, der Flusse und Meere ausgegangen; so
heisst im Sskr. sar-it jPVti«#, sar-i WusserfM\ saras Teieh^
saras-vat (begabt mit saras) Ocean; mit 1 f&r r: sala Wasr
ser, salila Wasser u«s«w«
Im Griechischeh entspricht dX (i^) wieder mit Verlust des
thematischen o (vffl. S. 60) statt dXo woraus im Nominativ dXs_
lat salum = sskr, sala-m Meer. Davon :
SXuys; dXmög, f), 6v; dXipoSy if> oTy %um Meer gehörig;
iXuk, ^y ^d.; dXuü^, Sy Fischer; dXuüoo fischen % dKzavrtt^^
SXtJ^ospy Oy (nicht mit i^top componirt) Fischer ß dXuvnHÖQy
liy ör; JfXuia, ify Fischerei; dXidSat, ol^ Seeleute; ivdXu^Sy ^
or (di^aX), m dem Meere; hfaXos insula (Pott E. F. II, 187).—
BBt 2 in Setkafiifj n. p.
Gehört hieher öiX-^iyor, töy Eppich? als iXeoSpi^cv
oder als Schlingkraut? oder ist es wegen des Glanzes der
Blütter za der y von ösX^as zu ziehn (öfetp)'i ich wage nicht
zu entscheiden« Dass es zu iXi66co und %Xos nicht gehören
könne, wird sich unter y/^nvp zeigen, da in diesen ' nur
das F vertritt, kein ursprttnj^ches s. Zu ciXirov gehurt tfe-
hritrifj 6y mii Eppich bereitet ^ ösXWwoS, t;, or, ton Eppich be-
reitei; ösXtrovöia^ j^, eine eppichähnUche KMart.
69 OP.
Wohin öiipfow gelilM, ist vieüeiclit auch 6MtMj rd, und
tfMtlf O 4^ «<M Pfmmmmt, xa seteen (vgl jedoch O/JU). —
In der zu d^n Begriff des Simplex geschwiehten Beden-
(ng von Sri §am, entqpricht wahrscheimMi im Grieduschen
die Form 6%X in
c^XU^ iiy der Om9§j im Ploral die Ginge zwischen öett
Ruderibänken n.s.w.; öaXiStor^ td, Dhn.; öaXiSc^fia. tö^ s=
69Xis\ äiXfiot^ tdy Verdeck dee Si^e (woranf man geht) (eö-
öAiMos^ oyy — Doch kann man anoh an andre Etymologieen
denken, und eine sichere ist schwer zn erzielen, da wir die
hervorstechenden Aensserlichkeiten dieser Gegenstände nicht
kennen. ^
Ans der Wnrzelforra sri in der Bedentong feknj bildete
sich durch das caasale p eine nene sskr. Form sf ip, welcher
auch die einfache Bedentong gehn im Sanskrit gegeben wird*
Die imLat imdGriech. entsprechenden serpo nnd
^Epn haben die modificirte Bedeutung des A^MrAew (sollte
das causale p dem allgemeinen Begriff die Modification des
Lmn§8wmen haben verleihen können ?)• Diese tritt wohl auch
in dem sskr. sarpa =: serpens =: 6pnet6v hervor. —
ipnoo kriechen \ ipinS, 4, dae Kriechen j ipnetös, i^^ aVy
(ipnrös zw.) kriechend] ip^eröeig, B66a, er, %um ipxetdr (das
Geschlecht der kriechenden Thiere) gehMg; fpnr/^j «/tor^ 6,
ipnffvj ffro^y 6; ipmfSi&y, ^, ein um eich freeeender Schaden \
ipnrföriipj — <ftif^^ Sy Kriecher^ ipfetfötviö^j tf, 6v, kriechend \
ipjnfttHÖSj 1^, ör, ron der Art dee ipiitjg\ x^ßHP^j i^y on der
Erde kriechend. — ip7nMioi> kriechen ; ipnvößiöSy Sj ipnvSdry
^f doM Kriechen^ ipnvönff, ipnvötifp^ S, Kriecher % ipnvöttxöff^
if^dr^ kriechend. — ipntfXXog^ 6 und — Cfr, tdy eine rankende
Siaude] IpmiXXiro^^ if^ er, da%u gehörig. — ipaiiXtf, ipnAXJcrfy
ipirj^Xffj ipniXXa, ipnvkXi^^ i/y ein kriechendee Thier;
'ipnvötäHoi) kriechen.^
Von der ^ri kommt femer durch Anittgung des deside-
1*ativen s die Form rish, welcher ebenfalls die Bedeutung gehn
gegeben wird (bdegt durch Sankara zu IsaUpanishad p.
16). Das desideratnre s hat aber ohne Zweifel diese Beden*
tung modificirt Formell entspricht dieser Wzform goth. airz, ~
in airzis, airzitha irr% lateinisch mit Assimilation des s an r
err-o; so dass wir also sehn, dass das desiderativische s
zunächst eigentlich gehn wollen daraus machend, dann die
Bedeutung viel gehn, irren, hervorrief. Griechisch entspricht
zunächst:
Ififipo filr Ipöoo herumechweU^, ralUoe eein^ wetm das
ein Dinmma vertretende fi in pifififfSt^ Spanhrf^ und flifi^
fietv: opaneneAur auf wurzelhaAes F wiese, so wäre unsere
Zusammenstellung fakch ; allein erstens finden wir nicht sel-
ten Beispiele, wo F nur unorganisch hinzugetreten sein konnte,
nnd zweitens kannte es Ueberbleibsel eines Präfixes sein,
vielleicht von ava: F^
ap. 65
Gehört lueher ä^^ofifiotj cr^ und das fast glelehbedea«
tende wctXiropöos^ or, mmruekgekmdt Man ktante jedoch
uch mit andern an' die Wz. ßv (srn) /Kegsemj denken.
Indem Xi&rp eintritt nnd ein X ansOUt, entsteht die gleich-
bedeutende Nebenform äX irren f
jtXfis ^9 Herumkremj GsmiUkstmtuk; dXAopLot umkerirrm^
im Geisie irr sein, (dX^äX-^ßctt) ; dXifMooi^, 6, LatuUireieheri
dlfffio^in^^ ifj dM Umherechwe^em^ ditjtrfCj Sj Lanääireieher^
äbfte6ap umherirre»^) dX/ftüa^ f% Herumechweifen ; dXaiyeo um^
hersehtpeifen % fjXairos}^ ^Xdöxo^, ^XaöxdiSa} wnheraehweifen. —
An diese Fonnen mit f/ fttr ilf (vielleicht ein Ersatz für den
nach X verlornen Laut) schliessen sich wohl :
^iXö^y §7, dr\ ^jXsö^j »7, öv; ^Xifiarog, ti, w, (über iictto
TgL yf^fiov^ ifofa denken j von welchem es das Particip ist,)
irr^ fkaricki; vielleicht kömite man jedoch auch an ^Fa wehen,
Tinus, feteböiot denken« — i^Ao(rt^, t}, Thorheii)' ^A/^for,
ff, er, ihdriekt, vergehUch; ^Xätd^, ^Xiätöoo ihöriehi, einfäi^
Hg hmuUni ^Xi^ön/Qy ^^ Einfalt j und ifXiäct in der Bedeu-
tang: umeonsi»
Endlich gehört hieher vtylffXot, er, ihöriehi; über des-
sen ren idi zweifelhaft bin (vgl. yayro).
Schwanken kann man, ob man mit Recht eine Menge
Bildm^een hieher ziehn darf, welche sich an eine griechische
Gnmdlorm dXv schliessen. ^ )
dX^co (irr im Geiei eeih) heelür%isein\ dXvÖfiöSj 4$, Aengst-
Uchkeii'y dXvö/K&öff^, €f, dngstiieh; äXvötf, ^^ Angei; dX^ööea
wakneinmg sein ; dXvörairco, dXvöSairt» krank sein ; dX^H%
17, Angeil dXvxtd^, dXvKtaivco, AXvKtioD in Vfuruhe eem;
dXvftrog^ or, heunmhigi\ dXvxtoCfh^^ 1^, Angei.
Bei Spätem kommen Bildungen aus dieser Form mit v
aach in der Bedeutung des physischen Umherirrens vor: dXii^
6wo umherirren ; dXvg^ ^, dae Umherirren, welches sehr flir
die formelle Verinndung mit dX irren, spricht
Wie sich zu ish die Wzform ik'kh' verhalt (S.16), so
verfallt sich zu der eben behandelten rish die* Wzform rikh'
(mit der Nebenform f ikh')* Sie hat dKe Bedeutung gehn und
eHmngen^ durch welche sie sich deutlich als sekundäre Forma-
tion von. f i in beiden Bedeutungen (S. 63. 55) erweist Da die
eine Form nach der Isten Conjugationsclasse des Sskr. geht,
so hat sie China in den Specialtempor., also als Bildungsthema
arkh'. Dieser Form entspricht genau :
"Epx-'Oßiat gehn.
Ebne andre ebenfalls damit fibereinstimmende Form ist
ipx in- ^PX^^Ofiat ich bewege mich h^g, imne. Daher
ipxrßpds (öpxfföpSs att), S, Tims; Spxr/öi^, f}j das Tomen i
^PnP^ß fd, ein Tmn% opxn&trjp^ — tf)s, o, ein Tan%er\ d/>-
Xndrpta, ^j Tännerini dpxi7<ftixÖ€j 17, dv, stau Tmnt gehörig;
^PXn^P^j ipxn^P^^i ^9 Tansraumi öpjpfitpwry td^ Dimm.;
ß* op.
€heM gekört; 9^XopxfiM^09f^9 ^^9 tamdiebe^,
I < ,
Viele Tempora von ipxoßiat und fast alle Nominaltfiemcn,
welche in verwandtschaftlichem Verhältniss zu ilmi stehn, wer-
den aus einer Wzform iXvSr gebildet. Ist diese nun eine for-
mell ganz, unverwandte, bloss wegen Uebereinstimmung der
Bedeutung — mid weil man Formen, wie ijpgrfytiiyv z.B., we-
gen möghcher Verwechselung mit dpx vieUeicht versclimahtc
— zti ipx gezogen? oder ist sie mit dieser auch formell iden-
tisch? Was letztere Erklärung anlangt, so müsste man, um
^Xv3f mit ipx formell zu identificiren, annelmien, dass zu-
nächst auf griechischem Boden — denn S Entspricht dem sskr.
kh' im Allgemeinen «iVjä/ — 3" für x eingetreten, wie fopKz^
für Fopvix; ferner, dass iXv den Vokal ri vertrete. Im Fort-
gange der Untersuchungen werden sich uns eine Menge Bei-
spiele zeigen, wo sskr. fi durch p (oder dafür X) mit zwei
Vokjden opo^ 0X0 (s. bei aX^, öpöS^-aftvo^, femer HoXlH^atvos
und viele andre) u.s.w. vertreten wird. Die besondere Zu-
neigung des ;i zu V hatte vielleicht statt der in diesem Fall
Sewohulichen Vokale a^ e einv herbeigeführt DieGunilung
es V in bXbv^j sXovB scheint nur auffallend; denn auch im
Zend und Sskrit werden i, u, sobald sie sich fixirt haben —
mögen sie mm aus f i oder a entstanden sein, in 6, ö gunirt
und überhaupt behandelt, als ob sie ursprünglich wären (vgL
z. B. pri fällen j woraus auf eine theilweis unregebnässige
Weise puru vielj imd daran schHesst sich das vriddlurte
paurastja und vi^le andre). — Für diese Ansicht, dass
eXvd mit ^p;t formell identisch sei, scheint mir der Umstand
einigermaassen zu sprechen, dass sich alle der Bedeatnng
nach zu ipx gehörende Themen formell nur aus iXvSt gebil-
det haben. — Verwirft; man diese Etymologie, so steht ein
so grosses Feld fiir Vermuthungen offen , dass man keine
mit Sicherheit umfassen kann. —
'EXvSi komm^i in ifXvSroyi ^XS^ov: iXEv(fopuni dlffXovBa
U.S.W. Davon: iXtvöiQ. ifXvötg; ^iXv6la, ^, dms Gehn\ intf-^
Xvg^ vSoSj iTttiXitriS, (f, Ankömmimg; ini^Xv^oSy ar, angekim^
meni ÖweXevtftucög ^ 17, cV^ umgänglich*
Eine der einfachsten und liäufigsten Sekundärformationen
entsteht durch Antretung eines sskr. g' an dieWmrzel; so wird
z;B. aus sskr. ja jug'. Auf ähnliche Weise würde ans ri
als zwdite Formation rig' entstehn. — Schwer ist es bis jetzt,
zu bestimmen, auf welche Weise dieses Element die Wuizel-
bedeutung modificirte. Wenn wir aus dem Verhältniss von
srig' zu siri schliessen dürfen, wo sfig' dieselbe Bedeutung
hat, wie in der Causalform von sri (Prüf, pra-fupa) näm-
lich verlassen, so scheint in diesem g' fast etwas causales zu
liegen. — In diesem FaU würde rig' im Verhältniss zu f i
bewegen machen heissen. Diese Wurzelform existirt nun zwar
nicht mehr im Sskrit, allein mehrere thematische Formen be-
weisen, dass sie früher dagewesen ist, z. B. fig'-ra Führer
OP. 63
{GOmmmt^erf) «g'u grade {gprichtetf) (vgl rÄg--! LMe, wel-
ches bei deitf Wechsel von f i mit r und fast allen Vokalen
(tsL H. A. I». Z. ErszbL 1837. S. 913 ff.) ebenfalls Ueher ge-
Mit). Im LateniisGhen entspricht augenscheinlich und ist als
starke Wurzel erhalten: reg-o riMen% ebenso im Deutschen
rikan («/. Grimm D. 6. «/^ nr. 215). Im Zend haben wir hie-
her gehörig rag'i Leihmg^ Unierrichi\ das Verbum ra£g' (mit
ganirtem i als ob rig' die Stammform wäre) (Bttmouf Comm«
8. L Y. I, 464. 466. n.) und dem sskr. f ig;[nentsprechend
erezva (ütim. a. a. O. 411. n.; vgL Nott CÜtSII o. aa.).
Im Griechischen entspricht :
^Opey (wo ope dem sskr. iri entsprechen kOnnte, so wie
dU in MoXsxayo dem ri im sskr. krig, ich aber vorziehe, o
für ein Ueberbleibsel des Präfixes ut zu halten, also Sßsy
für ut+rig' zn nehmen; vffL ÜalL A. L. Z. 1838. Ergzbl. S.
330 und fa Pronom.) in dpiyrvßt^ dpryydoßon (mit i wegen
der PosiCioii), Spiyco bewegen machen fsich bewegen maehen')j
Mireckm^j reieken, streben n.s.w.> wie H bewegen uid eich b&^
wegen ist Davon:
Spey^ßiaj rd^ das Sirecken ; ipt^j i^. Streben ; Spiydjjy,
Wttt auagestreckien Händen; Spextd^^ i^, dr^ geatreciU; opf'ftr/^,
o, amar, der mit vorgeetreckter Lanze kämpft; SpBxttHdg, i;, dv,
%tir Begierde, gehörig. Spexrioa und dpeKnäa) (spät) =; ^pi-
yofun; dp^x^^» verlangen (bei Paseaw Bed. 2.); dyopu^la, if^
Mangei aa EsslueL —
ißyvxA ist ein Femininum von einem Adjectiv auf v
völlig identisch mit dem sskr. iFig'vl (fem. von rig'u); statt
des f i ist un Griech. die Gunaform op eingetreten, und statt
des schliessenden 1 wie immer (vgl S. 12) tä. Da fig'n
grade, so heisst also ipyviA eigentlich die grade Linie, die
Strecke; erhielt sich aber bei den Griechen nur als Maass-
bezeichmmg, indem es zunächst die Länee zwischen den bei-
den ausgestreckten Händen und Armen bedeutet, die Länge
eines Menschen, gegen 6 Fuss, ein Klafter. Davon:
dpyutcno^^ a, av ; Spyvtdsi^j e66a, sv, ein Klafter lang ; d/>-
yvtdm klaftern a.s.w. 6oidpytnog\ ov^ tan W Klaftern.
Indem statt des fti -Vokals bloss a eintritt (vgl. S. 49),
entsteht fOr fig' die Wzform ag'. Im Sskr. wird sie zwar
angeflihrt {jtL^gehny bewegen)^ ist aber nicht belegt In den
verwandten Sprachen di^egen erscheinen Formen, welche
der sskr. ag' formell entsprechen und dieselbe Bedeutung ha- .
ben, wie && sskr. rig' in rig'-ra Führer, nämlich führen.
So wie in rig' geht aber diese Bedeutung von der allgemeine*
ren dea Bewegenmaehens aus. Lateinisch entspricht ago, nor-
disch aka {Orimm D. G. D, 11) und griechisch:
^jly (anders Pott, indem er es an die von mir erwähnte
aber nnbelegte sskr. V^ag' anschliesst, £. F. 1, 161; noch
snäers Benarg Rom. Lautl. 201 und vgl S. 68).
dyay, fuhren; Slye, wohlauf; 'f^}ih^ao?, veretdndig; dyooy^j
Fuhrung (Reduplication mit Delmnng fBr ctySy); dyocyö^, rfi^,
5
66 OP.
yiMogp OK, leiehi %u fMreni djmy$iSj 6^ Fuhrer} dyqoyaios^ ar^
oy, %um Führen gehörig; OHtoop, 6^ Führer % nvpeaitioö^ n-u^
paxtöa) im Feuer 'herwadrehn\ äy^fiiAa^ rö, das Geführte, Z^ug
(ag-men).— dytriaa^ dyivco und cret dyviaf (J7e«.) führen; —
ayaydjytaj rd^ Opferfeei bei der Abfahrt} dyaya^Ux^ ^^ Un-
enogenhesit ^ ,dyayciywf.j ov^ m die Hohe (jaurück"') führend %
drayaoyviöi, i^, öy^ erhebend; ineotti^p^ ineoitpßöi^ 6^ der Sä-
ger ; inaixpiq^ i^, uad Incoitpcv^ td, ein kleiner Nachen, {^we-
nigstens ist die sonst angenommene Verbindung mit dhcry)
formen nicht möglich); inoKtiHÖS^ i^, rfr, anleitend \ naxoYpLot^
x6y die zum S^ttmen gekrumpelte Wolle^ (von narAy&r (den Fa-
den) herab»iehn, spütnen'); napaurrf^, S^ der HerMführetide^ —
7rpoayoi>ye6oOj vorführen; npoayajyeiayi^y das Varfu/iren; titva-
Si^y ^, das Zusammenführen; SrfßAayoDyiayj Detnagog sein; nat-
iceyooyüor^ x6. Ort eines nandaycoyög.
Durch Dehnung des wurzelhafien tf entsteht zunächst äy
in eääyi^s, is^ agilis (? s. Passow); femer mit i; für ff: «r^px-
Vyrff, hj herumgrführt; dpxnyög, Beginner; dpxffyviög, i^, öv.
An diese Form mit gedehntem a schliesst sich eine neue
(denominative, nach Regel 568 in Bopp Gr. sanscr. gebildete)
Verbalbildung ^yi-ofim (= sskr.ftgaja-m£) rorangehnj führen^
mit nnor^aniscliem Spiritus asper, wie mir scheint; (anders
fasst es PoHy £• F. I, 250). Von ihr konimen :
Hytipa^ xöy Abführung} dqnfytfiAotwös^ tf, 6r, ausfuhrnngs"
(enkählungs"^ weis; Strfytfpdxioy^ xö, kleine Erzählung i {fyrföt^j
^, das Anführen; ^ytjXTfp; i}yexjf$; ^yifxoopj S; i^yijxapa; ^i/-
xpta^ ijy Anführer (-rm); i^yrfXtfpla; ifyrjxopiay ^, eine in Pro-
cessio» getragene Feigemnasse; i&jyflXviSs^ f}j <^> zum Ausle^
gen geschickt. — ijytikd^ führen.
^spdfVj 6y Führer; ^epönf^ ^yepoviSy 17, Führerin; fjyt"
pöytog^ a, ov; ^eßidöuyosy tf, or, zwn ^y%iAoa¥ gehörig; ^e-
povia, ^yepoyBia^ tj, Vorrang ; ^ytpoyinög, i^^ öv, zum Füh--
ren gehörig; i^y^poveioa^ vorangehn; ^yefioyioOy die Anführung
habeii; ^yetfia^ ^j Führung; ifjyhrig, o, Führer.
^PX'W^^^ ^j Beginner ; dpxtfyexeöoD, obherrs4fhen ; dp^
X^^tios, beginnen ; — nwiiyia^ ^, Jagd; Hwr^ystmös^ i^, 6y^
fogerisehi Hvrtfyixig^ 1^, Jagerin; öxpattfyU, ^, feldherrUeh ;
öxpaxffywv; öxpccxfiyslovj x6^ Feldhermzelt; öxpernfyioo, Heir-^
führer sein; öxpatfiytduo, Feldherr sein tnögen; öxpaxsfyqpay fö,
Feldhermthal.
An jede auf g' schliessen^e Wurzelform kann sich eine
lehnen, welche durch Zutritt des desiderativen s dieses g'
in ksh verwandelt (so wird mraksh aus mirig', jaksh aus
jag', laksh ans lag'); so also auch an.ag', wie im Sskr.
die letzterwähnte Wurzelform heisst, aksh; diese Wurzelform
finden .wir im sskr. akslia, ein Rad, ein TheU eines Wagens^
OP. 67
em Wtigmy wo £e Bedeatiingen zymt nicht mit Entschiedeii-
keit dafür sprechen, dass das Wort zu dieser Wurzel zu zie-
lten sei, aber eine intellectuelle Vcrbmdnng (insbesondere
nit a^ in der jedoch nicht belegten Bedentung gekn) keines-
Xsdur unwahrschemlich ist Auch wird das, dem sskri-
Worte im Griechischen genau entsprediende df£a7y,
oro^, j| Ackge, gewöhnlich zu äy-^co gezogen und eine ent-
$%liiedenere^rmologie steht mir bis jetzt nicht zu Gebote;
daher möge d&ov hier seinen Platz finden. Also:
ä&or (nom« äBfoy, S)^ Achse, im Sskr. aksha, Wagen, lat
axis, ahd. ahsa ii.s.w. (vgLPo/T Etym. F. 1, 85). Davon: i&S*
m^^a^Wj %ur Achse gehörig; Aipa^öyioVy töy Achsenspiize ;
dfufHi^i» Ton Achsen die sich nach beiden Seiten drehn :
rmikeni femer SfA-aSa^ auch äßiaSa^ dfux&aia (wo der Spi-
ritus asper nnregefanässiger Weise verloren ist), ^, (eine Vei-
brnduaf von Achsen): Wagen \ dfidSnoy, tö\ aßjuxSis^ ^; d"
im^pwr, röf Diminutiv; diAa&iäio^% dpuxSato^j ar, er; dßuxSi''
xdg, 1^. ör, 9um Frachiwagen gehörig \ dpietBsüoffj ftaehifahren ;
ifia^s^ j, Fraehif uhrmann ^ djdaSeia^ l^, das Fahren mit Fracht-
ws§en ; ipuiüfrög^ dv, mit Frachtwagen befahren ; dfAa£tdj ij,
Wsgeofeleis; dßiaEisAs, iS, Lastfahrer ; dfAaUtti^y 6, %um Wa*
§e» gehörig; dßjus&tös, dy und djuxBirög, von Frac/ttwagen Ae*
(akrok ^ dyajidBavtogy ov, nicht mit Frachtwagen he fahren*
Das £ vertritt im hier behandelten grieehisohen Worte
^kr.ksh; an des letzfeer^a* Stelle werden wir aber insbeson«*
dere in dem hier vorkommenden Fall, wo ksh einer weiteren
durch s gebildeten Wurzelformation angehört, unter vielen
andern R^räsentanten desselben auch ^ finden, und in Z6g>0j
S^genfiber dem sskr. kshapa, erscheint Z geradei^ als Ver-
treter von sskr. ksh. So glaube ich mich denn berechtigt,
ff^ in kiriXig (Polt,) oder äSTfpig (Hesgeti,)^ dem Natnen)tter
^nammmg am Wagenj an welcher die Stricke hmtgen, flir eine
Nebenform von a£ zu halten. —
Wenn wir ^eich der Bedeutung wegen unentschieden sind,
ob wir aksha zu der Wurzelform ag' ziehen durften, so tra-
fen wir dodi kein Bedenken , die Fntstehung einer Wurzel-
form aksh aus ag', wie ay im Sskr. lauten würde, fiir mög-
lich zn haltao. Einer solchen Form aksh entspräche im Grie-
chischen wiederum mit gewöhnlicher Vertretung des a durch
s und des ksh durch 00 (wie in akshi Sööi Auge}; iöö:
Eine solche Wurzelform findet sich' in iöö^i^y^ ffyog^ S^
d» Bienenkönig. Sollte dieses Wort demnach hieher zu ziehn
ond durch Suffix tfv gebildet (wie nsv^*^) eigentlich bloss
^ Führer sein? iöö würde nändich gleichbedeutend mit ay
S^nommen, da wir bei diesen Formationen bis jetzt keine hl
die Aoffen fallende Modification der Bedeutung bemerken kön*
neu. An eine Zusammenstellung mit dem gleichbedeutenden
^UMchdentschen wiso ist nicht mehr zu denken, da dieses
i^ ßrufs richtiger Deutung (Altfad. ^rsch. I li 67) zu wt-
o
68 OP.
san gehört], welches, wie ich beillUifig hinziifllge, dieCansali
form der y viz rentepreehend sskr. vid) ist, sehn muMch^^
heisst und formell und der Bedeutnnf^ nach gleich ist dein
askr. YÖdaj. — Ist aber iöö^-iir zu ay in der Form €iSö z,v
ziehn, so nehme ich keinen Anstand, das so nah verwandte
iöfxös oder, mU alsdann nothwendig für unorganisch zu nehi
mendem Spiritus asper, iößws, S, Bienetuehwarmj ebenfalls
hieher zu ziehn; iö-fjiö stände alsdann für iöö^fu) und liiesse
€Ufr G i» führte f eigentlich: der Zug, Schwärm y Bieneneehwai-tn^
Diese Ableitung wird um so wahrscheinlicher, wenn wir das
im Lateinischen gleichbedeutende eit-amen berficksichtigen.
Dieses steht ohne Zweifel für ex-ag-men und fUirt also auf
die' der griech. Wzform by entsprechende latr ag zurück.
AOein nun entsteht ein neues Bedenken. Wir werden näm-
lich eine Menge Beispiele erkennen , wo griechisch y ^ii^d 1^^-
g gradezu sskr. ksh entspricht; z. B. sskr. -^ uksh s= try in
^P^Sy y^hakshsB q>ay lat aug, gegen ^ech. oniS uiid
zend. vaksh und viele aa« Sollte es nun nicht vorzuzielin
sem, griech. iöa in iööifv^ iOfiög und lat ag in exagmen
auf eine und dieselbe Wurzelform zurückzuführen , also
schon die sskr. Wzform aksh als die dem lateinischen ag
entsprechende aufzufassen? Dann müsste man aber auch
dasselbe von griech. ay annehmen und diese Wzform wSre
nicht als identische Nebenform von pty in opey (Fig') zu be-
trachten, wie wir (S. 66) annahmen, sondern erst als eine
sekundäre ; sie verhielte sich dazu ungefthr wie das zendi-
sche vaksh zu dem sskrit vrih (beide waeksen)^ welche
durch eine Zwisdienform vHksh sich vermitteln.
Mit der Wurzelform äy wird gewöhidich verbunden £^
Btog, a.cr, von gleUhmn Werth\ formell liesse sich diese An-
nahme durch die so eben mit einiger Wahrscheinlichkeit er-
kannte Form schützen, welche im Sskr. aksh lauten würde,
und da aksh ?= a£ ist, o&o recht gut aus sich bilden könnte.
Die Bedeutung würde sich aus äy&y h xtf^üj ijyiofion, schätzen
und ähnlichen entwickeln lassen; besonders wahrscheinlich
würde diese Etymologie dadurch jedoch keinesweges. Doch
auch die, welcne mir wahrscheinlicher scheint, hat nicht die
Zeichen, durch welche sie sich als entschieden richtig zu
erkennen giebt Deswegen möge äBaog hier seinen Platz
finden; wenn meine Etymologie richtig, so gehörte es zu
dem Pronomen A. — Im Sskrit erscheint nämlich das Ad-
jectiv sah ja mit der Bedeutung gleich, ohne Zweifel durch
das Suff, ja ans saha (f&r sadha aus dem Pronomen sa)
mueßmmen^ gebildet; aus diesem saha stammt unter andern
eine Form mit s in sahasä, welcher griechisch if^r entspricht
(vgL^f Proiiom.); sollte ans einer ähnlichen Form mit Soff.
jSn welclie also im Sskr. sahasja lauten würde (eine Form,
welche sich im Sskr. anch würkuch aber nur als n. pr. eines
Monats erhalten hat), und der Bedeutmg nach ganz identisch
mit sah ja wäre (wie das mit saha gleichbedeutende, nur
durch das häufig bd Adverbien antretende s gemehrte (Poii
OP. 69
LROf, U) sahas in salasA zeigt), JF&or für SStof (fast in
(demselben Verhältniss zu sahasja stehend, wie i&fg au sa-
hass) mit dem nicht seltnen Verlast des anlautenden ' ent»
standen sein, und also ebenfalls eigentlich ffhich beissen?
Ich Terkenne nicht, dass wir auch an manches andre den«
ken dürfen, dass vielleicht selbst iie sskr. V^vah griech.
Fax in der fan deutschen «o^ai ausgebildetißn Bedeutung, viel-
leicht sogar das deutsche ah-ton {achiem, Graf Ahd* Sprsch.
K 106) iaBetracht gezogen zu werden ver^nt, doch würde
aus allem nur folgen, dass eine entschieden richtige oder
sichere Etymologie noch nicht zu finden ist Aus df£io^,/r,oK^
r«M gldekem Werihj dann überhaupt werthvoU, bilden sich :
ciia^ t% WerihfoSidtTjgj ^, Würden aSiöoOj würdigen^
uhäizen, wwuehenj meinen : äStisoßia^ röy Würdigung U.S.W.;
ßS/Q«Ji5, Würdigurtg u.s.w.; i£ga>ßxcttviögj if^ öv, %ur Würde
Wir sahn in der Wurzel ii = op insbesondere den Be-
sriff da im die Höhe, aufwar/s-' Gehette ausgeprägt (S. 53. 54) ;
eine der gewöhnlichsten Sekundärbildun^n tritt femer durch
Aufugong eines dh ein, in welchem wir (S. 54) bei einem
der vollständigen Gleichheit der Bedeutung wegen schon dort
angeführten Beispiel, einen Ueberrest der Wurzel dh& sahen.
So glaube ich denn mit BestimmAeit in der sskr. Wzform
fidh iich vermehren j wachsehy eine sekundäre Bildung von f i
zü erkennen. Ueber ridh vgl. Poif (E. F. I, 250).
lu Bedeutung sowohl als Form am kenntlichsten ist'diese
Wunel erhalten im grieclüschen :
ip^o, gewachsen, hoch ; ihm entspricht im Sanskrit ürdh-
va ÄorA^ wo das ür Vertreter des ri -Vokals ist, aber nicht
«icnWerth eines Guna hat, wie dieses theils das im Zendi-
^cben entsprechende eredhva zeigt, welches sich grade so
211 ürdhva verhält, wie zendisch perena zu sskr. nürn'a
^^^)^ theils allgemeine Entsprechungs^setze , welcne hier
nicht entwickelt werden kOnnen -(man vgl. jedoch einiges, die-
sen Fall erläuternde in meiner Rec. von Potts E. F. in Hall. A. '
L.Z.1837. ErgänzbL S.917); ürdh-va ist formirt durch das
von Bopp ausgelassene, aber schön von Pott (E. F. II, 468)
erkannte, Krit-SufBx va, in welchem wir an emer andern
Stelle eine Nebenform des Suffixes u nachweisen werden.
Im Lateinischen entspricht ftrdhva, eredhva: ardu-u.
^ba wir hier allenthalben v vor der Endung, so ist es wohl
keine Frage, dass es auch im Crriechischen einst bestand;
*« ToQere Form von ip^ö war demnach Sp^pö. Das lat
ardna und kriech, dp^pö haben die Gunaform des Vokals ri,
^ob im Sskr. das Wort ardhva hiesse. Abweichungen der
verwandten Sprachen von einander in Beziehung auf Guni-
rong und Nich^unirung sind aber, wie voi| mir (H. A. L. Z*
1837. ErgzbL 912) bemerkt, flberaus häufig :
M leh ke»«rlie die« «itsdridilkli, weil Bon (E. F. I. S. 9. 10) ArdliTa
Tot Tri 4 h ableitet.
70 OR
6pipö\ dpSd€^ ^, dv, ü$ die HSks femäekamy mtfreehi
1L8.W. Davon: Öp9€hffg^ ^; 6p^o6ivff^ i^, mtfrechier Stand
11. s.w.; d/addoi, dpdtabüOj m»finehien\ Spdüo6ts^ ^; dp^noöla^ ^,
das Riehiem% dpicot^p^ öy der Michiendef dpSi&ötog, 6j Bekcart
des JupUw: Stator; öpBm)öia, ^, Beiwort der Ärtemiei 6p^
StfXö^^ i/fy 6r (zw.), aufrecht; dp^dStog, oy^ frade; ^Op^ih^g^
o. ein Dämon der ueüheitj vom angerichteten männlichen Glied
benannt; Bp'ämSj ia, to¥, gradaue^ gradat^äria n.8.w. Crehfirt
das f in der Endung einem nenen Suffix, oder ist es, wie
oft (vgl olittif;)^ Vertreter des f ? also Hpirw wie der Bedeu-
tang, so auch dem Wesentlichen der Form nach ursprfin^ch
|!;anz identisch mit dpSo, indem dort f in i überging, ni^r ver-
loren ward) SpdtiiSej SpBtdZB^ gradauf\ dp^täZoo^ mit «r-
hobfier Stimme reden] Spdiaöfia^ rö^ Rufi öpSiaS and ioBiarg^
6y der untere Theil des Mastbaumo ieieh erhebende) \ ö^didoo
= öpSSoo. — SiOfSioot^s, Sj Berichtiger ; StSpäoofjia^ tOy Be-^
richtigung; StopSanviög, ^, 6v^ bericIUigend. —
Ob hieher das fycophronisohe, zweifelhafte SpSdyys =
5^og zu zieha ist? ob der erste Theil in öpSantoy^ tö^ eine
wollene Decke %nm Abwischen f
Indem ftir i^idh die Gnnaform ardh eintritt and Ar r
wie seJir gewöhnlich X, entspricht genaa die griechische Wz-
form ttki wachsen machea, fällen^ heilen n.s. w., letztre Be-
deutung herrscht vorzflglich; im Sskrit ist dieses bei dem
Verbum Hdh nicht der Fall, allein dass sich auch imBe-
wusstsein der Inder die BegrüTe wachsen machen und hatten
nahe lagen, dafür scheint das Nominalthema f iddhi eine Heil^
p/tan%e, zu sprechen. Im Lateinischen erkenne ich als aXB^
fidh entsprechendes Verbum oled in ad-ole-sco u.s.w. und
aled inco*ale-scou.s.w. beide mit der eigentlichen Bedeu-
tung wachsen*^ was die Form anlangt, so ist der ri-Vokal hier
durch ein r vertretendes 1 mit vor und nachschlagendem Vo-
kal ausgedrückt, grade wie gewöhnlich im Zend (wo fere
sskrit f i entspricht) und nicht selten im Griechischen. Fer-
ner gehört hieher das lateinische altus (vgL ad-u]tus) und
steht eigentlich für aldtus oder aled-tus Part Ps. iPass. ge^
wachsen, hoch. Aus dem Gothischen gehOrt zu altus: ald-s
mit dem Begriff erwachsen j bejahrt, welchen im Sskrit das
ebenfalls zu dieser Wurzel gehörige aber mit dem Präfix ver-
sehene viriddha hat i).
Die Wurzel dKä erscheint in : SKSod, dkäaWco, dhäicoy
clXSiiößoo, dXäi^HOD, oKStföxoOj wachsen machen j heilen u. s. w,
äX^og, tön Heilung i dkärfsig^ eööa^ w, heilsam % dXS^önfpw^^
or, oder äkäeat.j heilsam i äXäeds^ 6, HeOeri äkä^ßS^ 4j B^-
I) Ich bemerke dÜete Ableitaiigen, Mreil diese Wftrtcr hU jetzt ga«t rer-
kanat twd bei Pott^ Et f^ I, 0. 10, Ort^^ Abd. SpnichMb. 1, 102,
und MMMt; daM aack lateiniaeh al-ere wackseii midun^ md gotb.
*ljaa biebev gehdren und ikrca D*Laat eiogcbtkmt babcSi will icb
. aar beil&afig aaiaprecbcii.
OP. 71
itmffl dOSma^ if, Mäite (fdsHdlpflanze? fiddhi)^ ia^äkä^^
che J^Uer emakriej wmchsm mochte, gehört ohne Zweifel
ebenfalls asn dieser Wnrsel ^ das vorgesetzte api steht fllr
«ju (Tgl. JißnaSa und Hßiaßa und <(), am die Wnrselbedeutung
ZD verstSiken ; wie das im Sslu*. <(/i entsprechende sam.
Der Bedentmg nach entspridit der V^f idh in der gnnir-
len Foon ardh, noch bei weitem bestimmter, ' als das eben
behandelte ,aL^, das griech. aXd waek9et$. fraglich wird ahier
die ZuBammenstellimg durch das 8, da sonst im Griechischen
dem sskr. dh B entspricht (PoU £• F. 1, 250); allem, obgleich
diese UnregelmAssigkeit sich noch nicht in jedem einzelnen
Fall erklären Usst, finden sich dodi einige analoge Erscheinun-
gen SS« B. /cd m feSya imVerhältiuss zn sskr. vadh; naS im
VerhMtniss zu sskr. f ndh, dann einige zweifdhaftere und fer-
ner mdhrere innerhalb des Griechischen selbst, z.B. uvSfuixhil^
KokUnheekenj im Verhältniss zu A^d'paS, Kokk. Durch diese
Unregelmässigkeit lasse ich mich demnach von einer Zu-
sammenstellung nicht abhalten; allein ein anderer I^unkt ist,
dass, wie inv Griech. 6 erscheint, so im Gothischen airt-an
(ur. fiI7 bei Grimm) j w'elches der Bedeutung nach ebenfells.
hieker 'gehört, t, welches im AUffemeinen griechischem und
sanskridschem d entspricht ; sollen wir uns dadurch be-
weg«i lassen, als eine andre sekundäre WurzeUbrm von fi
euie Bildimg mit d anzunehmen, welche im Sskr., wenn sie
dasdbst existfate, rid lanten würde? zumal da sekundäre
Formationen durch d uns häufiger vorkommen werden? Ich
wage es nicht Ich glaube vielmehr, dass auch im Gothischen
hier in der Lautentsprechung etwas eingetreten ist, was wir
noch nicht einmal unre&elmitesig nennen dürfen. SNenn man-
cheriei Fidtta, welche Ich hier mcht zusammenstellen kann,
sprechen daffir, dass die von •/• Grimm entdeckte und im All-
gemeinen erwiesene Lautverlauschang, wie sie auch sonst bis-
weQen Ansnah|nen erleidet, so insbesondere filr die nicht ra-
dikalen Lunte, wie hier das sskr. dh, selteh durcbgefilhrt ist;
so entspricht, um eine» ganz ajaalogen Fall anzuiiihren, goth.
haird-an {Grimm nr. 619) dem griech. xpcrr, während es
demLautverschiebungsgesi^ta gemäss halr^an heissen müsste.
bidMch verhält sich wie. airt-an zu ridh so vairt-an zu
dem sogleich au erwähneoden vridk; soUten wir auch vairt-
an von letzterem trennen ? Ich kann mich bei der sonstigen
Uebereiaslimmung der Form und Bedeutung nicht dazu ent-
schliessen, und stelle daher sowohl cäd als gothisch airt-an
dem sskr. ridh gegenüber, indem ich mich gerne bescheide,
die Grunde für den unregelmässigen Eintritt des S und t noch
nicht mit Entschiedenheit angeben zu kOnnen : oKSaivw, oA-
6ia0, ä^dtfaiiOf, fiXiiöHCDj aXÖvyoo zw.) w/oehsen, wachsen ma^
€hen U.S.W.; äliöffmg, «W<r, «v, waeh9end%, iofaXS^g^^ ef^ jiirhf
vachsend. — Von Pacsow und auch von Pott (E. F. II, 292)
wird äväkto^^oy, welchem man die Bedeutung umättighar giebt.
zu äkä gezogen. Euctathiuc zieht es zu AkÖ. Formell sii d
yäf op.
beide Elymologiera mSglich; alleia die BefientaM iU noch
keineswegs ganz »eher au steUen; daher mck aaca über die
Etymologie nodh nicht ganz entscheiden Ifisst — FonneU so-
wohl als der Bedeutung nach Usst sich zu äkS sowohl als
. ZV aX& — welche nach nnsrer Ansicht ursprünglich identisch
sind — ziehen : dXötg, ^, Wadutlmm.
Indem der Vokal fi anf ähnliche Weise, wie im Zend
durch ere, auch im Griechischen durch p mit einem Vokal
auf jeder Seite vertreten wird (vgL meine See. von P^U E« F.
H.A.L.Z.Ergzbl.1836. S. 334) und für dh,wie mikS, ein S
eintritt, entspricht der Form iridh opoS\ diese Form erscheint
in: öpöd-aßyog (ein Partie PrSs. Med. mit altem Binde-
vokal a und Verlust des 8 zmschen pr\ der Oewaehseme, Ast%
weiterhin werden wir eine ziemliche Menge Würter mit der
Bedeutung Zmeig, Sck&ssUng u. s. w. als Derivata von dieser
Wurzel erkennen: öpoS-^aprig, ijy Diminutiv; öpaftrog wird
von PoBßow als zusammengezogen aus dpöSapvog betrachtet,
- vielleicht ist es aber eine aus der Fonn opS gebildete Neben-
form mit Veriust des S und steht bloss för opSapyot wie im
Lateinischen alumnus für aldumnus (aled-umnus).
Wenn man, wie ich früher (H. A. L. Z. 183a ErgzbL nr. 42.
S. 334) timt, annimmt, dass vor SpöSaßtrog ein F verloren ist,
so kann man dieses Particip auch zu dem sogleich zu ^rwfih-
nenden, ebenfalls aus derselben Wurzel entstandenen vridh
ziehen. Doch finde ich sonst keine Spur von f. —
Indem f&r ri der Vokal pa, po eintritt, entsteht die Form
fiady fioS in : fiäS^I^f 6, Zweig, Retlig (aus dem Begriff IFur-
%d specialisirt, wie latradix): fikS^aiAVog oder fiöS^aßdrog
= dpöSapvog; davon fiaSapvdhötig, €f, %weiguriig.
Zu der Form 6pS oder dpd ftr f idh" gehurt 6p6ö in dp*
^y^ff 9 junger Schaee, Keim (v^, in Beziehung auf Bedeutung
lat rad-ix, wo iridh sich in der Form radh zeigt; das la-
teinische d für dh ist bekanntlich resdbrecht); was das 6 hier
anlaufet, so scheint es mir nicht diAren eine Vertausdiung gra*
dezu Glor S oder d eingetreten zu sein, so dass 6p66 fBr opöö
oder Sp^ö stände, sondern es ist f&r ^p8(ä)rö (Partie.) ein-
Bstreten, welches alsdann Spörd^ Spmi ward, obgleich dieser
ebergang nicht ganz regelredit ist i) ; dpöö wäre diesem-
nach das Oeteocheene, ssur. f iddha, von welchem es ^nur
durch die Gunirung des iri abweicht
War haben schon mehrfach gesehn, wie der Vokal ri
ohne Einwirkung anf seine Bedeutung durch r mit andern Vo-
kalen vertreten wird (vgl H. A. L. Z. 1837. ErgzbL S. 911 ffi);
femer ist die Abschwächung von dh zu h überaus gewShn-
I) Auf «Ucielbe WciM crldire ich weiterliui «Aao;.
OR 75
lieh (^jL 3.B. vah wm vadha, das alle ia den Veden Tor^
koBunende sadha mk dem späteren aaha, die alte fanperativ-
eodmig dhi mit der qMiterea hi U.8.W.); liiernaoh iLSaaeii wir
also nül der grdaaten Entoddedenheit ^ mit ridh cleichbe«
deutende Wunelform rah auch ala formell identisra mit ihr '
betrachten; ru vertritt ri mid h: dh.
Die Wurzelform ruh hat nun ausser waehsem die daraas
auf e^nwiBige Beweeung übertragene Bedeutung heraufsiei^
§etu Bestand nun scaon, wie man dies mit Sicherheit .an«-
nehmen darf, zur Zeit der Sprachtrennnng die Form mit h
neben der mit dh« so erhielten die Griechen natfirlich auch
jene, nnd Aä bei ihnen x dem siäkr. h entspricht, so erhalten
\v\t dadurch das Recht, die ebenfidls a^rfsieigen, aufkletteru be?
deutende Wurzelform piXj mit pt fttr den ursprünglichen ri*
V^okal, in: dptxdo^aty gewöhnlich ayapixdoßiotj ndl. Händen
tmd Füssen keraufkUitem, ebenfalls zu dieser Wurzel zu ziehn»
Das anlautende a gehört einem Pr&Gx; ob es mit sskr. & gleich
ist? __^
Die Causalform der Wurzelgestalt ruh heisst rdp mit
Gnna, causalem p und Verlust des h vor diesem. Wir sahn
nun schon oben ^S. 72), wie zu einer andern Gestalt derselben
Wurzel das griecnische /5ifdt£ mit der Bedeutung von ßatpa^Uj
R€iti§^ und lat radi^s, radicula gehörte. Sollten demnach zu
dieser Gestalt mit p-Laut auch die formell sehr ähnlichen
Wörter mit der verwandten Bedeutung ü^i/i^^ i266tf zu ziehen
sein ? Ihre Urbedeutung wäre alsdaim Wwr%d gewesen und
darans ihre gewöhnliche specialisirt, wie wir' dies noch in
pdSii, radix, radiculaerkennen. Also ahd. ruoba {Rübe)
latYapa, rapum, griechisch fiänvg; fidq>vs, ^* ßcm^'icnt,
7Ö^ Rübe (vgl Poiij £• F. I, 109); und ßatpatrig, «oy, ij, (mit
^ wie in pd^»w) RsUtg-^ fidtparo^, 8^ dass. (bei Att Kohi)] ßa*
fpdrrfy ^, dass.; ßa<parffiÖ¥, von RetHgart\ ßa<pavi6ioy^ rö^ ein
Uemsr Reitig; ßatpdvwo^, rf^or^ von Rettig gmnaeht; ßaKpetri-»
ttfS^ ^9 — trig, if; ßa^Hxydtötfg^ ^\ ßatpaviScbii^g^ BS, rettigar-»
Ug\ fiaq9€nn66oo, nuf einem, Retiig bestruf et$\ ßa^ayiSaoötg , fjy
diese Strafe.
V<m der Wzform ruh mit der Bedeutung •racAMfi*.kommt
im Sskr« rö-man mitGuna und Verlust des h, mit derBe*
deutnng : Hnar: das durch seinen Wachsthum an thierisdien
Gestalten besonders in die Augen Springende ; völlig analog
komnit auch griech. tpix Hmr von der hier behandelten Wur^
zel mit demBegriff wachsen^ wie sich weiterhin zeigen wird ; mit
Uebemmg des r in 1 wird aus rö-man: löman, welches die-
selbeSedeutung hat; von jener Form kommt nun römaf a, von
dieser Idma^a, beide als Adjective mit der Bedeutung Anon^
(ob das scUiessende Qa zu der yf^\ tiegen, in Haaren Uegenä^
Short, wage ich nicht mit Besdmmdieit zu behaupten)';
mßf ^ aber heisst lAmaf i im Femininum ein Fuehsj mdem
also dieses Thier nach seiner hervorstechenden Eigenschaft :
d» Brnnrigen, bezeichnet ward. Nun heisst aber Fim^ femer
74 OP. .
andi lop&tak& mid lApa^ikA im FeMliuiimi ; in bdden ist
k& SufBx; es bleibt also nach Abtrenaaiig desselOen lApt^a
lApAft (wohl eigentlich lApA<^in)« Sollten wir nun molit, zu-
mal wenn wir bedenken, dass andi noch eine dritte Beseich-
ming des FuehMes IdmilikA ebenfalls von seiner Haarfgkeit
endelmt ist, wagen dürfen, IdpAf i für wesentlich identisch
niit lAma^A an haften? Konnte nicht r dpa, womit Idpa
identisch sein wfirde, von der schon (S. 73) bemerkten, aas
mh durch p gebildeten Form, röp, weldie alsVerbum causa-
tive Bedeutung hat^ entstanden sein f
An diese Form ldpd<^ä schliesst sich znnSchst die lit-
tauische lape mit Verlust der Endung, einer Verstümmlung,
wie sie bei derartigen concreten WOrtem, deren subjective Be-
deutung mit der Zeit natürlich ganz vergessen werden musste,
sehr natürlich war; nur wenig weiter ab liegt ahd. vah-s, wo
V und h ganas regelrecht sskr. p und ( entsprechen und die
anlautende Sylbe 16 ganz aufgegeben ist Bei der Ueberein-
stimmung des sskr., Jittauischen imd deutschen dürfen wir
wohl auch die Identität des griechischen dXdonriK^ exo^, ^y
Fuchs, mit 1dpi fi vornweg vermuthen. Abgesehn von dem
anlautenden a ist XamrfH oder XaimeH fast von Laut zu Laut
mit lApäca identisch, da dem sskr. 9 bekanndich durch«
gehend» h entspricht; langes a ist wie gewöhnlich durch rf
vertreten, wenn man die im Nominativ Sing, erscheinende the-
matische Fcrm für die organischere hftlt ; ferklfirt man sich
fttr Xq^ttb^^ wie die übrigen Casus haben, so wöre anzunehmen,
dass ft entweder verkürzt ist, oder, was mir wahrscheinlicher,
dass nach Analogie von 1dm S^a mit ä auch eine Form Idpä^a
mit ä existirte; das schliessende a von Idpftga ist verloren
ähnlich wie in ä\^ (S. 60) und das Wort dadurch ans der er-
sten Dedination in die dritte übergegangen. Was das anlau-
tende a im Griechischen mdangt, so spricht mir das lateini-
sche vnlpes, welches meiner Ansicht nach ftir fiteres vul-
f>ex steht und Contraction von volüpex ist (vgl. culmen, co-
Amen u« aa. der Art), daf&r, dass ihm F vorherging, und
also die vollere Form des Themas faXai^nsx (eigentlich f orXov
ntfx'o) oder faXaonsx war; dies Fat lat vo halte ich f&r iden-
tisch mit dem sskr. Prüfix äva (avardpa: vielleicht sich sirthi-
hendes Haar). (Vfß. über diese Wörter Poft, E. F. I, 149. 258
wo er irrt, und II, 481. 506 wo er die Identität von Idpft^aka
und dXtbmfS im Allgemeinen schon eriLennt). — Also FtiXA-
nrfSf sxog, i/f (weiblich wie im Sskr«), Fuchs i dkoonhiioy^ röf
Diminutiv; dXxkm&iig^ ^; dXotnt&aösfigy Sj ein junger Fuchs \
dkwte&tASifg^ sgj fuchsarUg ; dkamoiiett^ 6, dasselbe und eine
Haißschart\ dXaonexff^ '/j, FuehsfeU\ dXamsHia^ ij, Fuchdoch^
Fuehskrmnkheii^ dkoonsHlaOtgj 4} Fuekskrankheii ^ dXairte&tiZßo,
ein Fuchs sein.
dXotmd =B dkdntfi^ nncKHesgMus; hier ist wie imLittaui-
. sehen der Schlnss des Wortes verloren.
Dies ^ebt uns um so mehr das Recht auch XXdmos, or^
fuchsfarhigj hieher zu ziehn.
OP. 75
Wir haben ab entsprecliend der WunseMbmi irldh fan
Griediischen dX& kennen gelenit Bekannt ist nun der Wech-
sel Bwischen S: ^ z« B. in qfifp Ar Shfp n. aa«, dalier formell
niclits entgeffensteht eineWzfomi dXtp im Gegensatz z^ ridh
und identisch mit dlld: <Atf anznnehmen. Was die Bedenttuig
der dahin zn ziehenden Wortformen anlangt, so wird sich die
genaueste Uebereinstimntnng ergeben. Zunächst erkenne ich
sie in : dX^^zror^ rd, der Form nach ein Particip. P£ Pass.
mit Bindevokal t ; im Sskrit entspricht, aber ohne Bindevokal
gebildet, fiddha (nach euphonischen Gesetzen ftr Hdh+ta)
ebenfiyis Oelreide. Im Griechischen hat JcXtpnov insbesondere
die Bedentnng Oertiengnmpeni xit äXqnra im Allgemeinen Le^
örusumieriüMi äXqn^ rö, ist die abgekfirzte Form. (Ganz an-
ders betrachtet dies Wort Poii, £. F. U, 311). Davon: dXqn-^
rifpog^ d, ÖTy sie CUnimgmupm gehMg*^ dkt^twöi^ tf^ dr, rof»
Ger9ieH§rmmpeni d^xfntriSdy, naehOer9ien§rmupenari% dXgntsAff^
6j Ger»ien^aupemnaeher; dXtpneüoo^ Oersi^rmupen macheu ]
d^gntMia oder dXqntia^ Jfy Bereitmtg der Gertiengraupen ; WX-
tpitstay, TOy Oerstettffrmupenmühie; Staktpttdüo, gamt mit Oereleth^
grmttpen erffiüm:, gfaSdXqnros, or, sparsam^ ^nSaX^tkoj, spat*
fem; 'AXiptTd) n. p. eines Gespenstes.
Aus dem Begriff waeheen machen geht der dee Gemkm^
hriihgene, Reichihumbemirkene hervor, wie sich insbesondere
im sskr. riddhi (fttr ridh-ti) Reichihum, zeigt. Daher hie-
her gehört : dXtpaivoo, dXtpayoa in der Bedeutung eintragen^
erwerbet^j (die Grammatiker haben noch die Formen dXtpdi;»^
AX(paico, äXg^duDj akxpioo, Sk(pGi>)\ daher &K^j ^, dX^ihg,
TJ, Gewinn i aXqniötifp^ &ktprj6tr)Sj 6. beirieheam^ äkipfjpiaj rö^
Lohn {Bockh Corp. Inscr. 2226). (Anders Poii, £. F. I, 269,
welcher äk<p von &-labh leitet).
Die Bedeutung wacheen machen, in den naher liegenden
Begriff nähren fibergegangen, zeigt sich noch in :
dKqh'e0i''ßoio^, a.ov, Stiere nährend u.s.w. (fiber die Com-
positionsweise vgl. HalL A. L. Z. 1838. ErgzbL S. 338).
^AXq^eÖQ n. p.
Indem in der Wurzelform aXq» das dem Wesen nach
^eichbedentende o für ar eintritt, und <p mit /), wie nicht sel-
ten, vertauscht wird, entsteht die Wzform 6Xß in SXß-'OS
Meiehihwn, Gtück, welches aus dem Begriff wacheen durch
dieselbe Ideenverbindung entsteht, wie im Sskr. riddhi Eeieh*
thnm. Glück U.S..W. ans der im Sskr. entsprechenden Hdh;
am enischiedenaten zeugt dafiir efaie Vergleichung des sskr.
&dh'ja reich, — dessen cerebrales dh' fttr den Auäall eines r
spricht, so dass Adhja Ar irdh-ja steht (PoU, E.F. 1,172),
— mit dem ihm fast ganz identischen IMioßi Ardh-ja ist
aus Mddhi nachBegM 6S2 m Bopp Gr. s.S. 278 gebfldet, in-
dem das Suff, ja ahgehfingt ward, und deswegen ri in sein
Vriddhi kr fiberging; .diese Verwandlung m Vriddhi hat wie
76 ' ÖP.
gewSknlich das GriecU^he nicht beibehakeii'; dies ist die
emzige< weseptUchere VerscUedenheiC; sonst entsprechen : oX
dem sskr. kr: ß dem dh (nach der gegebnen Entwickelang:) :
10 dem Suffix ja nnd in der Bedeutung sind sie sich gaiiz
d|eich. Also: oXß^of, 6, WmekBihumy Segen, Rmchihum, GiiicA;
oX/3io?, ov (Saperlatiy Skßtötas)^ glucklieh\ Skfiifn^, eööa, €f^
dasselbe, aber spSA; dkßi^, beglücken (ikß^dSlfio zw.); dkßia^
ijf Giüekeeügkeil
Ans dem Begriff des Waeheene entwickek sich diffch das
Medium gewacheen, angewachsen 9em der des Starksems ^ sO
ist das sskr. df iddha stark nur ein Particip von drih waeAsen.
Schon aus diesem Zusammenhang dieser Begriffe leuchtet die
Mögliclikeit eines innem Zusammenhangs zwischen der sskr»
Wurzelform ruh wachsen, der griechischen po? in ßdjvwßu^
wachsen machen, starken, und der im lateinischen r6b-ur
Stärke, liegenden ein. Für die formelle Vermittelung dieser
Wzformen lassen sich mehrere Wese einschlagen; aber eben
darum ist keiner absolut sicher. Wenn wir annehmen dürfen,
dass die in ruh liegende neutrale Bedeutung wactuen ohne
formelle Umgestaltung der Wurzelelemente in die causale von
/i<iiyyv^ty wachseti machen^ stärken, übergehn könne, so lässt
sich ßdjyyvßjit gan^ einfach mit ruh vermitteln; ruh nämlich
durch den Zusatz der 5ten Conjugationsclasse nu gebildet,
würde nach der Sskritformation zwar rnh-n6mi im Präsens
heissen, allein nach der im Griechischen geltend geworde-
nen Behandlung dieser Classe — vgl sskr. di^-n^-mi mit
SflH'VV'jM — gewissennaassen rdh-nü-mi; letztrerForm ent-
spräche fast Laut fQr Laut ßdfyrvßju; das radicale h wäre,
wie sehr häufig (vgl. weiterhin Spv u. aa.) ausgefallen, aber
hier durch Verdoppelung des folgenden r ersetzt (vgl. Zcorvv/u
von v^jug'). Für diese Uebertragung der Bedeutung lassen
sich nun in der That viele Beispiele geltend machen. Was
das lateinische rdb- zu ruh anlangt, so würde 6 Guna von u
scm und b verhielte sich zu dem — ursprüngliches dh ver-
tretenden— h in ruh wie in rub-er gegenüber vom sskr.
röh-ita roth, welches der Wurzel nach dem sskr. rudh-ira
roth, gleich Ist ^— Lassen wir diesen Uebergang der Bedeu-
tungen nicht zu, so liesse sich annehmen, dass die im latei-
nischen röb-ur liegende Form der sskr.Causalform von ruh
entspräche, welche durch das causale p mit Verlust des radi-
calen h gebildet, rdp-aj lautet, und wachsen nutchen heisst
In diesem Falle liesse sich fioayyvßu fiir ursprüngliches
poonwju oder mit Enveichung, wie im Lateinischen, podßvvfu
nehmen ; f&r letztere Ansicnt könnte man das lakonische
^<a)fil6ag, 6y ein Knahe ran einem Jatire, anfiihren, wenn es,
was jedoch nocli sehr zu bezweifeln steht, unter eine Wnrzel-
form mit dem Begriff stärke», wachsen machen gehört ; denn
seine Bedeutung spräche eher für eine Wuraelform mit dem
blossen Begriff tt7iic/M€iir> in welchem FaU^eiil«^ kein causales p
vertreten würde, sondern wie in dX/3- (Su 75) ursprüngliches
dh* Nimmt man diese zweite Ansicht über ^durrviu an, so
nnss man diese Caiiaalli8d«B|g i&r etoe sdir alte nehmen ;
denn sonst könnte sie niclit nach der Sien Coiüugalionselasse
gehn. Wie man aber auch im Einzehien sich den Zusammen-
hang Ton sskr.^rnh, lat. rdb nnd griechisch /Sü&rrrv/tf den«
ken mag, so kann man doch für si^er nehmen, dass sie zu
einer Vnuzel gehören. Also: ßfavyviii, fiGanfv<x>, wocAmm
machen, stärken (ftCüOoo); pcü-^ß^tf, ^^ Stärke \ ßcb^ia^ röy dass«;
ßajjLoKiogj cfjOVj stark ß pacßiakEÖrrfg ^ rj, tStdrke; ßcofiaXBÖoCy
4srk sem\ pao^pög^ i^ ör, stark {^HesycL^; pdööir, ijy Starke \
paöraB, 6y Haiti pooQxiHÖs, i^j öy; ^ooör^fMSj a, ov, stärtiendi
ifi^t^p^ 6. der Stärker; ^cüöxQ^at, stark sem\ äßfCOötog^aVj
kraftlos; a/iadoötlocj ^^ Seiiwäche; dfi^ÖtioDj krauk seift; dß-*
^(üörtifia^ ro, Schwäche; sCpaota^ 7^, GesundiieU (^ÜespcLj.
Indem fi in a übergeht (vgl. S.49. 65), wird aus fidh die^
Worzelform adh; im Sskr. erscheint diese Form nichts das;e-
gen Ädh mit t ftr ri iii der Bedeutung wadusen. ImGrieclü-:
sehen aber haben wir die Wzform a^- oder, wie sehr oft,
wo ri verloren ward, mit eingeschobenem n; dv^ in äv^^o^^
was, wie Passow richtig angiebt, eigentlich das Aftßeimende
heisst, rieh also am besten mit einer Wurzel verbindet,
welche wachsen bedeutet Pott leitet (E. F. I, 211) Sr^og vori
iJrtf+Ät; ab, was weder mit der Bedeutung noch mit der For-
mation znsammenpasst Also; äv^os^ röy Keim, Btwne u.s.w.;
MvXktoy^ rd, Dimin.; äv^Bpov^ rö; dr^eptU^ ifj^ Blwne; Av^i^
fitoy, rd, Biüthe; dyBefiöeig, eööa, «v, blumig; Ay^efzcbör^g , sg^
blumenartig; iyBBßii^fjion, Bltwien abpfltuken ; hev^tfpög, d, öy;
iv^ö^j 1^, dv; dy^uyös^ j^, oV; äyätpog^ff^ oy\ äv^öiy j^, or;
ify^ti^^ eööa^ €v; (dyBi^ög zw.) btüheadj AySrciSffS, «?, ölumig^
ay^oöuytf yf}y das Blähen, — - cb<^^67, herrorspriessen\ äy^/4aj rö^
dasBlühn; ayäjfßcay, ov^ Uwnig; ay^Tjrixds^ 1^, 6y, Btüihen trei-»
bend] äv^nöUj ^; äv^t^y ^^ Biüthe; äyä^Xtf,^, Biüthe; «b'S»/-
ponj^ySy Frisdu a.s.w.; ay^i^^ mit Blumen bestreuen^ iS^
ay^töfuky Sj Aufblühn; i^äy^i^ßa, tö, Biüthe \ 'Ay^^Ctiffpta^
rctj em Frühlingsfest ^ ^Ay^tötripidxy^ S, der danach benannte
Monat, — ßiifycty^og^ ^, eine Blumenart; olyoiy^ig, rjij der erste
Trieb der Weintraube; avav^i^s^ hy ohtte Biüthe: in Zusammen-:
Setzungen ausser ccy^ss auch okScI, z.B. &y^o}tdprjvoy. — «K^t-
a>, 0, eine Fischart ^ äyäptföKoyy röy und iiy^vXXis^ ijy Blumen^
arten.
Von äyäog m der Bedeutung: Bart, kommt &y^epsd>yy
S^Kinn; ibrSo^, Sy Haarivurzel, Haar; loyäiiSj ^j haarig. Das
vorgesetzte i ist mir noch unerklärbar; ist es ft i&r fiOy
forf —
An ayd als Verbalwnrzel schliesst mch femer ifyo^a in
dy-^oBa und iy-^i^oBa, xar^ey-'ifyo^a ; i2z2il2^i2^ (^S^
Buttmakn, Lexil. I, 966 ff.); dieses Perfectum ist genau vne
^oxa von iyx formirt (vgl. fiber letzteres HalL A. L. Z. 183S.
ErgzbL S. 321.)r^ßbHdet nach sanskritischer Regel in Bopp
Gr. sanscr. nr. 433^iStte es eigentlich tfyai^a heissen müssen
(entsprechend sskr. An-andha); der IKsi^imilation wegen ist
78 OR
aber wie in 1h>X^ fiiv ^h^X^ der sweüe Nasal iienmsgeiror-
fea; es heisst: ich kk$ mtf§ewndum, Bieke.
I I — ^
IMe Warzelform ohne eingeschobenes r: tö erkimnie ieli
froher schon zunächst in dem n. p. ^A^^^rri C^^tfrca), wel-
ches ein Partie. Präs. Med. ist, gebildet durch das Sufnx wp^a^
welches dem sslur. Ana (ßopp, Gr.scr. r. 598) entspricht niiil
also die Blühende heisst Ffir diese Ableitonff sprach dor
Name eines Fleckens in Kynuria: ^Av&^ffi^ (Thu<nrd.yy 41)^
wo wir die Wzform.'^y^ haben ;> daf&r femer die Forme ii
*Att^viog, 'yirr^akig u.s.w., welche sich dialelctisch ebenso
zu ^J& verhalten, wie das boOtische ftitt zu m& (nei&eo).
Ueber den Zusammenhang Boötiens mit Attika bedarf es aber
keiner Bemerkung; eine vierte äoMsche Form von 'Ad' Uegt in
^At&'-ig, wo dem ^ ein t vorgeschoben (eigentlich ^.ver-
dopoelt ist) grade wie in 2an<pcb zuöatpj "Ictxxog zu laxn.B.'w.
Endlich ^diOrt ^Anfvtf n. p. eines Demos der Phyle Attalia in
Attika lueher ; die Wzform erscheint hier in der Gestalt ^At
mit, wie ich vermuthe, Verlust des einen f , so dass hier die
bo0tische Form 'Art zu Grunde läge. (Anders Po//, £.F. 1, 42.^
Ist auch "Axtfi^^ "Arr^ts n. p. hieher zu ziehen und heisst
eigentlich der Blühmdef
Höchst wahrscheinlich gehört hieher auch der Namen der
stark duftenden Dille ävtid^ov^ A^öor^ Svrftciy^ davon iv^
&tyog, flfOf^f ayTj&itqg.
Da sich ans der Wurzel ridh so viele Themen, welche
Wachnendee bezeichnen, entwickeln (s. noch weiterhin), so
nelime ich keinen Anstand auch hieher zu ziehen :
A&'^ifp, S, der Halm {der lang in die Höhe geeckaseene
Vgl. fx/^<iav)\ A&ipciSf/gj €^, dhrenformig] a&epirrf, ^, ein gra--
HgeriPiech ; a^ptfXoiyd^, 6, Aekrenpeel ftr Wurfschutifel (Orakel-
wort) ; endUoh av&ipiS^ <$, von der iWzform ttv&^ und or-
^ipviog^ 6; w^ipiurf^ i^, Hahn^ oa^&epaa&öjjgj M> hahmrüg^
Durch Vorsatz eines Präfixes mit v entweder vi oder, wie
mir wahrscheinlicher ist, ava mit Verlust des anlautenden a
entstand aus der sskr. Wurzelform ridh zunächst varidli
und dann durch Contraction der Vokale a und ri Twie utarih
zu tfih, vgl. weiterhin): vfidh mit derselben Bedeutung wie
ridh, näimich wachset^ Ihr entspricht im Griechischen zu-
nächst die im äolischen ßpi^ nlr fpiSet gewöhnlich giZa
Wurzel liegende Wurzctform ; fraglich ist aber, wie diese
aussieht Wenn ich mit Recht weiterhin als ebenfalls der
V^ vfidh entsprechend die äoLFonn fipaS^työg: gewölinlich
^aS-'irdg in die Höhe gewacheen, betrachte, so ist es mir am
wahrscheinlichsten, dass, wie in ikS filr ridh (S. 71) das
sskr. dh durch 6 vertreten ward, so auch in Fpl&a die grie-
chische Wurzelform fpid sei, und das Z di^urch entstanden
sei, dass frOher ein t auf das 8 folgte, wie- in n^ö Ar neßtöi
(piia steht mir demnach ßk älteres fptS'ta ito »ton Wach-'
OP. 79
gm Dimmide, dh Wm%dx wie hier die Bezeichniiiig des Be-
griffs WttnH ans dem des Wachaetu eulwickeit ist, so aacli
in dem lateinischen rad-ix.
Also: ^i&a^ ^, Wurui% ^d$^ddo€, if, zw.; ^/^, t% poSt;
Ulfiö6v, $tftr%€lmrtuf\ MStf^er^ fnZö^ir, vMt der Wur%d au8\ ^-
Oo»^; ^i&i0i% T<j, Dinunutiy; ^Siias^ 6,au9 der lVmr%ei sfemaeäi;
^iStHÖf, rf, dy^. strr Witr%^ gehM^'^ ^i^oMf/f^ es, mtrzeimri^;
^S^, wur%eln maekm; ^i^ßia, tö^ dae Emgeemrzeliei ^IStioo^
ötSj 17, d&e Emwm%^9Üaeeem ; — mpdß^^^^ or, oben wnr%eimä^
yXwtAßft&or, ro^ Süeewurveiß fJUXHpofi^Ha^ ij, LeugwwnUickeik
\ . . .
Eine andre Form dieser sekundären Wnrzel bildet sich,
indem, wie wir schon an vielen Beispielen i^alm, der sskr.
Vokal ri im Griechischen durch pof vertreten wird ; so ent-
spricht die Form FpaS äoiisch ßpad gewöhnlich ^a6 in
Qaöiyös, rjj öv, hochmifgfachosBen, schlank, —
Indem femer statt des p wie überaas gewöhnlich ein X-
eintritt und statt des anlautenden f ein /S, entsteht ans vridh;
ßka^ oder nach Analogie von FficiS^ ßkaS; durch das Parti-
cipialsnf&x ro musste daraus ßXaötS werden; so gehört denn
zu dieser Wurzel :
ßXa0rög, S^ Eeim; ßkdtfttfy i^; ßldömcr^ rd; fikd&niiia^
t6% ßkd&OffMf, Oj Sproee a.8«w.; ßkaötmös^ tf^ ör, %um Trieb
gehdrijß\ ßkaördvee, epraeeen; ßkäönfötf^ 9^, dae Keime9i^ ^Xcr*
&njßjuiary o, %um Trieb gehörig*^ ßkaötfftviög^ ff, 6r, %wn Keimen
geneigi Q.S.W.; ^nepßXaötrlfj ii, whermdeeig keimend; AßKa^'
(frico, meht oder eehlechi keimen ^ äßXaörof^ or; ißXäönftos, ov,
eMecki keimend} edßkddt&a; eößKaöria, if^ dae gute Wacheen.
Von vrih kommt im Sskr. dasParticip vrih-at mit der
Bedeutung groae, weii, eigentlich dae Wachsende, sichErhebefme.
Da nun eine Menge Beispiele im Sanskrit und den verwandten
Sprachen zeigen, dass sskr. h häufig und insbesondere als
Schlussradikal verloren geht (so z.B. wird aus ruh: rdp,
rdman und unzählige andre); femer, dass vri häufig m
ur sich verwandelt (vgl z.B. urn'a FeU aus vri bedecke»);
so nehme ich demi keinen Anstand, das, mit vrih-at gleich-
bedeutende sskr. ur-u auch für wurzelhaft identisch und filr
entstanden aus vHh-u: urh-u: uru zu eiklären; der Com-
parativ varljas steht fiir varhljas und ist gebildet, als ob
der Positiv vrih-u wäre (vgL über diese Bildung H. A. L. Z.
1&37. Ei^bl. nr. 115. S. 915). PoU (E. F. I, 221) verbmdet
uru fälschlich mit vri wählen, decken.
Im Griechischen entspricht dem sskr. uru: eißp6; da
nun häufig im Griechischen Guna vorkommt, wo das Sskr.
noch kemes hat (vgl. H. A. L. Z. 1837. ErgzbL S. 912), so ist
die Annahme am einfachsten, dass dem griech. söpü eine
Form var-u statt varh-u zu Grunde liege, woftir auch das
gleichbedeutende lett garsh spricht; va ward zu ev wie in
a^^ (S. 17); also:
I
80 OP.
weü flachen; e6p6fityog^ V^^y tdpvpL^g^k^ und ißptJfMras
fl^o^^ fSr ^fiig (poSt); Etjpv^ieyat^ al, n. p.; ayeOpvöjÄaty -rö,
Erweiterung*^ ffipog^ rd, Brei^.
Ans den Begriffen breit, groeB, meii haben sich im Sski-ij
eine Menge WOrter zur Biaeichnnng der Erde ab Weltdtei^
entwickelt; so heisst dasF^nuvon prithn öreii: nHthvl r/«^
Erde; so mahl von mah-at ffrose; so endlich anch das Fefm^
von nrn, nämlidh nrvi für ursprün^iches nrvjli; mit letz^
terem hat schon Foii (£• F. II, 178) den Erde bezeichnendei«
Göttemamen ^P^iri^ *Piä^ ^Pirf zusammengestellt; das an-
lautende n ist verloren ;ivie in nöö&ti gegen upastha, und vi
in € übergegangen. i
Gehört nieher vielleicht auch das sehr bedenkliche Sparta!
afif die Erde (vgl. Pott, E. F. 11, 179 und 1, 250, wo jedoch kein
positives Resultat); steht ipaZs, wie Pott richtig sieht, für
epasSs, so kann ipotf fiir fpar stehn, lyid dieses könnte vnhat
in der gimirtenForm varhat griechii^ch Iporir sein ; Ipcrr ver-
hielte sich zu eApjLf, ^Peirf wie döpoir zu 66pv^ oder uru zu
vf ihat» Für diese Deutung sprechen die eben bei 'Peirj an-
gefahrten analogen Bezeichnungen des Begriffs Erde. Will
man ohne bestimmte Analogieen rathen, so bieten sich eine
Menge V^gleicfaungspunkte dar, welche aber noch bei vrei-
tem weniger Sicherheit gewähren. Nach der hier ausgespro« !
eheaeu Deutung steht ipas fSür fepar, eigei^ch varhat (f&r^
vrihat), und heisst zuerst grose, dann die Erde,
Aus dem Begriff des Wachsens geht am natürlichsten der
der Elö/m hervor ; cUese als das am Berge Hervorstechendste,
dient zur Bildung der Bezeichnung von JBergen ; so schon in
dem angefahrten adri Berg, für adrih, und im Zend ist gra-
dezu das, dem eben besproclienen sskr. vrihat gross^ hoch^
den Lantenfsprechungsgesetzen gemäss gleiche, berezat znr
Bezetclmung' von ^^/7^ gebraucht Ebenso. ist das lateinische
mont nichts als eine Zusammenziehmig des sskr.mahant^ro««^
hoch (vgl Hall. A. L. Z. 1838. Ergzbl, 332). Deshalb nehme
ich auch gar keinen Anstand, das griechische ^pog^ röj Berg,
ebenfalls hieher zu ziehn und als Föpog zu fassen ; es verhält
sich zu vfih-at, mit Ausnahme des anlautenden po für et;,
geilau wie rb B^pog; an die Stelle der participiellen Endnng at
ist das Neutralsuflix os (€?) getreten; von dem radikalen Theile
ist h verloren und vvi in sein Guna var gewandelt: dieses
ist in fop-off, .wie gewöhnlich, durch fop repräsentirt ; vrihat
ist das Hohe, Föp-o^ dagegen die Erhöhung, Eine andre Ab-
leitung von opoff hat Pött (E. F. 1, 123) nämlich aus orior ;
dajfur spricht aber wedeir eine Analoge noch einfacher Zu-
sammenhang der Bedeutungen; fraghcher kann es sein, ob
man fiir hpo^ nicht eher an das sskr. giri im Zend gairi,
slav. gor Berg, denken muss. Das sskK ir, wie das zendi-
sche air, welches in den meisten Casus ar wird, und das
slav. or lassen sich alle als Veränderungen des Vokals ri
£Etösen; un griechischen Zpo^ könnte gar gradezu liegen, in-
OP. 81
dem g entweder ganz abfiefallen, täer in f abergefpmgen wftre.
Dock seheittt mir diese Amialime bei weitem bedeiikucher, als
meisfe fiübere.
föpogy röj Berß^ ionisch oöfiof^ dorisch iSpoff ; dpavöt^ ¥fj
rV; Sfi9o^, a, C¥, bergig \ Speidg, ä6og^ ^, %wn Berg gehörig;
ißnrrfgj ov^ 6^ Bergbewohner^ (Spilroop, <5, zw.), (öpiötrfg ohne
Beisp.) ; Spiöttpog, a^ w, comparative Form : Ueher m Ber^
§em mHBnd% Sp€6u€k; Spearig^^y Bergbewobnerin ] Spi&nov^tö,
em Kraut f dxpthpuaj i}^ Bergspii%e\ napöpwg^ a, ov, neben
dem Berge*
Sollte 6pe6g^ ionisch oApeöij 6^ MauUhier, wirldich, we-
^ai seines Gebrauchs in bergigen Gegenden, von Bpos^ wie*
schon die Alten annahmen, semen Namen erhalten haben?
Entsdieiden kium ich mich fOr diese Etymologie nicht; doch
kenne ich keine bessere« Möglich, aber doch sehr gewagt
wäre der Versuch, den radicalen Theil des Wortes mit dem.
In dem bald zu behandelnden iiinAog, pvx^<ig% mulus, zu
identificiren. — Von dpeög iLommt ip&xög^ tfj öv, %um Mmd^
tbier gehörig. ^
Wnr müssen einen Augenblick zu uru breit (S.80) zurftck-
kefaren, ^um die Frage ,anfzuwerfen, ob sich das sskr. iirn
SchenkelJ daran' scliliessen lässt Ich glaube es in der That;
denn um breiig dick ist das Charaktenstische dieses KOrper-
theUs, daher er auch im Deutschen das Diekbein heisst Was
die Dehnung des u anlaugt, so erscheint Analoges oft selbst
ohne Aendemng der Bedchitmig, vgL ürdhva neben urdhva.
Wie wir nun, um iöpiü mit uru zu vermitteln, nach vielen
analogen Fällen ein denkbares var-u annahmen, so scheint
mn* neben Arn ein v&'ru angenommen werden zu kOnnen;
diesem würde griechisch Ftfpv entsprechen; da aber f mit
|i häufig wechselt (vg^. S. 4), und das u in der Endung häu-
fig durch o vertreten wird (vgl S. 13), so nehme ich keinen
Anstand, das griechische piffp^ög mit Arn durch ein zwischen-
liegendes Viru zu vermitteln.
Also: jJOfpdg^ oVj 6, dae Dickbein ^ Schenkel; pffpiar, rö;
ptfjpa, xd, SchenkelknecAeni prip%äiogj a, or, zu den Schenkein
gelMrig; 6iafafpiSSa>^ die Schenkel auseinander breiten; Stapfipt'
Cpuygj 6% ßieöopujpiflt, räj der Raum zwischen den Schenkeln;
TiapaßtrfpiÖwg^ ov (Suff. Sto =s tja), an der Seite befindlich^
gnarofu^pi^j ^y Hüften zeigend.
Dürfen wir zu vridh das mechischeThema^^3Lli>of, WM,
ziehn? Weswegen ich eine Verbindung mit Vridh und nicht
mit ridh annehme, also päKö^oS zur Grundform mache, da-
für fiegt der Grund in dem deutschen Wald, welches ich
trotz des nicht ganz regelmässig entsprechenden d zu vridh
stelle; denn in den sekundären Mdungselementen gelten, um
dies ein für allemd zu bemerken, die Lautverschiebungsge-
setze schon im AHgemieinen nicht so streng und das deutsche
d entspndit hier vielleicht, wie sich -sogleich zeigen wird,
gar nicht dem racKkalen dh sondern dem suffixalen t, in wel-
6
82 op:
chefli Fan die Lamtrertaiisclniiig ganz regdrecht von Statten
gegangen wäre. Das gnech.fäkö-os könnte zunächst för faXr-of
mit gewöhnlichem Uebergang des r in tf stehn ; dafür spricht
mit grosser Entschiedenheit das eleTsch dem Worte äXö-^g ent-
spr^ende dfA.T-tff, 6\ letzteres würde icU gradezu mit dem
sskr. vf iddhi statt ursprünglichen vHdh-ti Anwuchs, identifi-
,ciren; vri wäre, in seiner Gunaform var, griechisch mit X
fiSr Py fak geworden und ärort ausgefallen, also vfidh-ti
=z ßapSt-tt; dann f aA^-ri^ fäk-ttj dKtt die Stufenfolge der
Umbildung; daraus ward dann, um ein coUectives Neutrum
durch d&s im Griechischen überaus häufig gegen die sskr«
Regeln angewandte MeutralsufBx as zu bilden, €a.-T-o^; viel-
leiäit ist dies jedoch auch eine besondre Bildung durch das,
im Sskr. seltner, im Griech« häufiger gebrauchte NeutralsufBx
tas, griech. ro^, so dass ^A^ogr iur FcAä^tog^ rJ, stände (vgL
sskr« srä-tas, n.). Wie dem aber auch im Einzelnen sei,
was sich schwerlich mehr entscheiden lässt: im Allgemeinen
stehn von dieser Seite der Verbindung von SXö^og^ Skng niit
der Wurzel vridh keine Schwierigkeiten entgegen; wohl aber
von Seiten des von der Verwandtschaft mit aköog nicht gut
anszuschliessenden latein« saltus. Denn dieses liesse zu-
nächst den häufig eintretenden Verlust eines anlautenden 6 in
dem griechischen äX^öog voraussetzen, und beding für <ßl-
6og dieselbe Wurzel wie für saltus; allein welche ist die?
Unter keiner Bedingung möchte ich sal-tus, wie Döderiem
(Synonymik I^ 172. II, 92) nach Varro thut, mit sal-io griech.
£k springen, verbinden« Denn welche Ideenverbindung ist
zwischen diesen BegrifiSen? Einen ähnlichen Fall wird uns
upa, vnö^ sub, Ukri^ sylva und griech. ortJX-a^ lat sul-cus
und sskr. hal-a ftr hval-a darbieten (vgL y ict;p). Was
saltus und FctX^rog Waid, betrifft, so halte ich in dem la-
teinischen Wort s für Ueberbleibsel des Präfixes sa, so dass
ihm sa-vriddhu statt sa-vridh-tu mit Suffl tu zu Grunde
liegt; vridh-tu wäre Sm Lateinischen, ähnlich wie im Griech.
und Deutschen, valtu geworden und sa-valtu in saltu zu-
sammengezogen, ähnlich wie ja im Römischen überhaupt v
zwischen zwei Vokalen ausfiel (amaverunt — amarunt).
WOrtUch hiesse saltu der %U8ammengewaeh9€ne (Ort^, dichier
Wald; beiläufig bemerke ich noch in Beziehung auf das, wie
schon bemerkt, zweifelhafte griechische Suffix von Fäk^rog^
dass man aus dem römischen sa-valtu vielleicht schliessen
kann, dass dem griech. tag g. jl ein tu g. masc vorherge-
gangen sei, dessen u in griech. og umgewandelt sei, um es
zu neutralisiren,* wie dies fan Griechischen allgemein Statt
fand (vgL söp6: sßp'og\ ßad^ii ßddiyg u. aa.); also:
FäA-'öof. äköo^^ td, Ham\ f <fA.-Ti^; SkttS^ wSyS^ dass.;
dködaSrig, «f, hainartig ^ dkötft69Sj alj Ngmphen der Haine ; €iJ-
äkö^g^ is^ mit giften Hainett; dXöiyff^ ^, eine P/Ian%enepeciee.
Da wir eben äXöog mit vridh zu vermitteln suchten, so
werfe ich die Frage auf, ob nicht zu •/^ridh oder viidh
auch das, mit JO^öog fast gleichbedeutende, €X^ gehört Die
OP. 85
Bedeatang ^tidit sehr daftr; es isl Aw Gemüeh9ene, Reimg^
G€swei^^ die Form betreffend, so yerbinde ich es mit der y^
Hdh md identificire es wegen der LBnge des v mid wegen
ies loteimschen sylva mit dem sskr« Ardhva, wdches im
Sfikr. awar insbesondere die Bedentnng koek hat, eigentlich
aber nur §emmehMen heisst ; mit Verwandimig des r in 1 und
Vorsats des Spir. asp., welchen v im Griechischen stets hat,
entspräche vX&f'Oj im Fennninmn vA^^^if, dem sskr. ürdh-
Tn; dnrc^h Assimilation entsteht ifKFrj^ wie es sich im lateini-
schen sylya zeigt Für das im LieUeinischen anlautende s
habe ich noch keine andre ErklSnmg wie die eben für ^tkaog
= saltns gegebene; beüäofig bemerke ich, dass wir auch
im Sskr. schon bisweilen ein s dieser Art finden, z. B. aratni
= saratni emeEUe\ auch liier scheint s Ueberrest des Prä-
fixes sa zn sein; (die Wnrzelform ist ar, welches jedoch Ans
hvar TerstOmmelt ist; TgL ^xup). — Also: üXtf^ ^, Waid;
Uidmi^^ 6, Waidbewohner; Cktfiia^ rö^ Geb&sek; {fhxöty ¥fy <ff^
mtUeriM ; iOuiSioßiin, Hol% machen \ iiXa&n^y 6\ iikd&ipta, if^
hoiftfäilend; €Xaö6a, rj (Heejßch,)^ eine Menge Hot%; ärvXo^j ov,
koi%ios; in Compositis vkri'^öxdjrog nnd üko-'CxöftoSß ov, IVafd-^
mtfeeker» ^
Die Wnrzelform vf ih mit dem Präfix nt hat im Sskrit
die Bedentnng bewirken, gewi^sermaassen hervor (ut in die Höhe)
wacheeu machen, im Zend entspricht nach bekannten Lautge-
setzen der Form vrih: yerez und diese heisst schon im Sim-
plex — wie in diesen Sprachen oft die eine schon dem Sim-
plex die Bedentnng giebt, weiche es in der andern erst dnrch
Compo8ilioneriiält(IüaLA.L.Z.1837. ErgzbLnr.llö. S.919}—
wirken, ihwL Diesem vrih entspricht anch trotz äer nicht
ganz regelrechten Lantvertretong ahd. wer ah (Werk), femer
godi. ga-wanrk-jan ils.w. Im Griechischen entspricht zu-
nächst mit Vertretung des sskr. h durch y (wie aham: ^o^),
und H dnrch sein Gima e/>: fepy^ dessen Digamma schon
längst erkannt ist (vgl. dpa, thun, weiterhin) :
IpY^^ß rd^ Werk; ipytblhp, ef, mäkevoü; ipyos>8ia,ify Müh^
m/; ipydiopun (ipydoo lxx.), fertigen; ipyaötioa (Desiderativ);
ipyaöta, if^ Arbeii; ipya^p; ipyatfr^g; ipydtrigy 6; ipyd"
Trf, 17 ; ipyaÖEiS^ ol, Arbeiter; kpyaOxifipvor, tö, Werkstatt; dSt^
ipyatftofj or, nicht verarbeitet', ipyctteüoo, arbeiten-, ipya0rtx6^^
ifj ok; IpYotvtSgj ff, öv, arbeitsam ; ipyäötßw^, oy; ipfurfffftos,
Wy was gearbeitet werden kann; ipya6ioo¥, 6, Ackerbauer; ipya^
rirrfg^ 6y Arbeiter; ifryaöxtraiy al, die Jungframerij welche den
Pfpios der Athene webten; ipräaorsg; ipydttossSy derOri, wo
die Sdaren schliefen (die Bildung noch fraglich); ipY/JUx, töy
Werk-, ipfärffi ^ *« Arbeiterin: ipYäkstor, tö, Werkzeug] —
dfädosfyff^, Wj Gutes thuend; aspr^, ig ; ätpröi, 6ri dpySg^
ÖTj mMdüg; dspyiay dpyia, i^, Vnthatigkeit i dsprioD; dpyioo\
apytieo (vw.)y unihaiigsein\ deppfXdg, ff, öv, unthäUg^ ctdxoip^
riytof, of, selbst gearbeitet \ dHovp^g, ^y ein Purpurhleid; ysAp-
rioTj xö, Adler n.s.w. ; ywpyviög, rj, dr, %um Ackerbau ge
84 OP.
hMjf*, y^cSkfiytifictj t6j beaekeries Land} yiMf^rithiMoS, €f¥, iemieO"
bar; dyzoofy^la^Vernachlä89igug de9Aek€rbm$9*^ Si^^aw
jöy Werk9tatt€\ ivifyfna^ff^ Thaiigknt:, ivBfyjfntoidi, f^j dVj wirk-
sam \ eäifyyitifSj S; — tSj if, WokUhaier; edtpynioo, gut ihun;
eöspystixögj i^, öy^ Wohlihäier hetrefend^ iötfiyittffjux^ rd; et)-
epyiöta^ ^^ WMlhat; navovpyaioßjunj Kstig u.8.w. ktuuieitt;
noYoipytvßa ^ tö, Bubenstück,
Als Yerbalbildungen erscheinen von FBpy : fpSoo (Fut),
lopya (Perf.)> i(i>9yeiy (Plqpf.)» ^PX^n^ (Aor. Pass.), UpyjJLoti
(Pf. Paiss.)- —
Indem nach gewöhnlicher Vertanschnnff für €: o eintritt,
entsteht dieWzform Fopyi dpyävtf = Ipyavrf^^ Zpyayor^ rö,
Werkzeug u.s.w.; Spydrwy, röj Dimin.; Spyarviös, i/, 6y, durch
Werkzeuge u.s.w. kertorgebradU ; 6pycty6<ji>, mit Werkzeugen
versehn ; SpydvaXSt^, ^9 vweckmäseige Einrichtung. — Darf
man ivspy/JiöfjSi irspSiSj ij (Hesych.)^ diu Cit/ierspiel, hieher
zi^hn? Gehört hieher SpydZoa und ist durchatbeiten seine
eigentliche Bedeutong? oder ist es befeuchten, strotzend macheti,
so dass es zu ßöpytf, fopyäco (S. 94) geh&ren könnte ? Da-
von öpyaö^g, 6, das Eneten n.s.w.
Dass F^pS, tfitm, in ipdao identisch ist mit F^py ist keine
Frage ; schwieriger ist eine sichere Erklärung des diese Wz-
form sdiliessenden d; ist es erst auf griechischem Boden an
die Stelle von y getreten, wie dialektisch (dorisch) Sitpovpa
für yiqfvpUj Sä fUr yaia u. aa«, oder ist ^ so zu erklären,
wie wir es oben in ak6 erklärt haben? Ich entscheide mich
hier fttr die erste Ansicht, weil von BpS so wenig Spuren
übrig sind, dass man es fiir eine dialektische Form nehmen
darf, von der sich zuf&Uig einige Formen in die gewöhnliche
Sprache festgesetzt haben (vgL auch das boötische FpiSao ne-
ben Fp^yy
Indem der Vokal tri durch ps vertreten wird, entspricht
vrih griec)i.fp€>^: (fptS boötisch); davon |{i2a^ Mtifi, wo das
Z wie in ijlhZov durdi Nachtritt eines 1 (Fpey^uio nach der 4ten
sskr. Conjugationsclasse) herbei^efUut ist: fi&injpy S; ßixxti'
pa, 1^, (ßxrrjSj S,) Thäter\ ^tffpwg; äfifioctos, ok, ungethani
ütixopiypxar, ovj eetbatthuend.
Haben wir die eben behandelten Wurzelfbrmen mit Recht
mit ridh, vridh u.s.w. verbunden, so sahn wir die Bedeu-
tung transitiv werden, was auch sonst nicht ungewöhnlich isf.
So wäre es denn schon dadurch der Bedeutung nach erlaubt
dsipoD hieher zu ziehen und es fiir «Ofi etwas weg waetueih
machen, atdivarts tkeben zu erklären; allein der transitive Be-
griff sowohl, als der des aufwärts scheint erst durch For-
mation zu dem eigentlichen Wurzelbegr^ gekommen zu sein.
Das anlautende a halte ich für Ueberbleibsel des Präfixes
ava (vgl. ä A.L. Z. 1836. ErgzbL 325 und Fa)^ welches deich-
stämmig und fast deichbedeutend mit ut ist, aber mebr von
etwas weg hdsst Die Wurzelfomi ist /^ (vgl dip6tir)i wie
OP. 85
in Tieien andern Themen (vgl tdp6, Sfiog u. aa.) ist der
scfaiiessende Radical verieren; diese eomponirteWzrorm'tfj^sp
ist mit dem Zeichen der 4teii Coivjngationsclasse flectirt, also
fff€pfo, nnd hat dadiB*di die trerndtive Bedentnng erhalten,
fffcpt-fi» wird äollsch dpBßßaoy difißt» und %otyw$: dwipGO zn-
f^ eafy<0, m die Höh« hebmi ; ameh das Ton Poit (E. F. 1, 134.
^) mit d^p&> verglichene lettische wirs oben% wirssn,
wlrsti kmaufrückmj glaube ich mltBecht m sskr. v4Fidh in
der Form vf ih (s letl. f&r h wie immer) zn ziehen imd finde
darin eine Bestätigung meiner Ablettang von dftp* Das von
mir an&enommenelMgamma war schon firßher ericannt Da-(
Ton: dip6ffr a^gss« dpötfte, in die HB/m mnp&rgBfwbem^ äp(Hf^,tff
Hebung \ äpfjLa^ rö^ i^^'^ ^P^Py S^-^ine 4ri tV%eehuh u.s»ir«;
dep'i&ofiaij hangen, echn>^en\ deptdZßo, erheben,
Dnrch Uebergang de» f in i (vgL älitrfg f. 6+p6tt^) ^ent-
steht ahxfpiBO^ eehweben (ans einer men Pfbildnng ai^efpa för
a-\'Fwpa wie aAa m SK^eoXaj vgl. äoifpto {fkr ilircbpto)^dat#n
ahhprfiJM, rd, dae Schiebendem aldbprfihg^ -f^^ dai Ai^hängMf
tt{6prftogj oy, echwebend% damit hlln^ zusaknmen ttic^^^ 'if^
Sehwebe 'j cdwfiZioo ss edwpina^ (Andre Sofaretbarteti sind ^ffM
faidem für F€p: pop eintritt, entsteht die Wzlw^dFopi
davon iopr^p^ 6^ (der in die HSh^ hebende) WehrgeUofki Aöf^
trfi, 6y ein SIMerran%en; AoprioOj at*f hangen % äof^petj td, ■%'itlei
Ltmgenlappen'; doptif^ j^^, die grosse ISehiagaderj \^^gen ihrei^
La^; demnach kennen wir auch dp^pia, ^, hieher^iriehnV
wobei dopv^ ergänzt wird: Lufhrohre u.s.wi; die ZusaMAieti«*
ziehm^ von az^ in ap sahn wir schon früher; davon äpttf^
pientög^ i^, c>y, %ur Arierie gehörig \ dprrfpicbörjg, fi^, afterie^i^
artig % dfnrfßfaZea, %ur Ader iaesen. ' ' - '
SDt der Zsziehung von ttfip in etp entsteht femer dpi-^id^oi;
einhängen; Sprtjpux, rö, Gehängt; dprdvtj, i^, Tau; äydprtfötg^
das Afifhängen\ dptifion^, S, Brämstgd. —
Darf man mit Passom zu cffep: iap^rö (ä?), das Sehweri
als das Hängende ziehen, so wie doprifp das Sehtterigehenk
nai^iSox^ bezeichnet!^ Xpvödosp^ rf, ndi gtddnem SchwerL '
. . . ^ . ... ' 1
Eins der schwierigsten Wöitfer ist IBiiy grml Die enge
Vemandtoebaft der Bedeutung macht mir'iKe Identität mit
«5^ii, welche auch schon früher erkaimt wurde, unzweiftelhnft.
Allem schinerig ist es diese Formen miteinandei^ zu vermitteln.
Soviel kann man zunächst erkennen, dass £3^\ihit einem ?
^gelautet haben mui^ste, welches sich hiti'^Sfd hi Verbindung
mit einem ihm folgenden Vokal zu bv diphthongisirte ; allem
ob dieser dem F folgende Vokal, tvie in dem angenommenen
^«^v, ein rwar, muss wieder sehr zweifelhaft scheinen, da
bis jetzt kein sicheres Beispiel vorliegt, wo ursprünglicheres
^i sich in IV diphthongisirt hätte. Liesse sieh aber dies den-
noch vermuthen, so würde man bei Aufsuchung von Vei^lei-
chiingspunkten zunächst - auf gotbiseb vithra wider, ratiien,
^venn dieses nicht, was Graf (Ahd. Sprscli. I, 635) tibersah,
mit emem denkbaren sskr. vi-tra identisch wäre, aus vi (dvi
86 OP.
9m/, von zwei v^rsdiiedeBen Bfehtmgeii) nnd dem Lokdl-
sofHx tra. Diesem estepiftche griedL Fttfa^ dessen Ueber-
gang in iäA, eöBii doch etwas weil liegt Ausserdem liegt
in yithar der Begriff der senkrechten Richton^, grtide in die
Höhe, wddien iSi), eddti ebenfalls hat, gar nicht Letzterer
Umstand insbesondere giebt mir den Muth FtäA^ eöäi eben-
falls hieher und swar zn der Wurzelform viridh zu ziehen,
wobei. ich midi jedoch ffem bescheide, vor jeder sichereren
AUeitiHig, bei welcher £9^, södA nicht radical setrennt ^er-
den, di^ mehlige fallen zu lassen. Was die formelle Yer-
mjttelqng anla^, so entstand ffd-^ ans yridh durch das
Suffix u nach Verlust des r in der anlautenden Consonanten*
^ppe (ygL ßatd f&r sskr. yr^d' ans yrld', noti i&r nporl\
(patpia aus tpßorpta^ iimwoih-oa ans d-Hpof^aöBon m aa«) ;
stellt also eigentlich för fptSti^ auffallend und unerklärbar
blpibt mir noch die Dehnung des t (ygL jedoch yrlh-i S. 87
au» yrih).' Indem dagegen yfidh in yradh überging und r
yerjbr, also yadh ward^^ya aber im Griechischen als bv er-
scheint, wie in €Öxoßiai (S. 17), entstand durch dasselbe Suf-
üx,^,^d{f.,. Was die Bedeutung betrifit, so heisst B6^ eös^
zunächst, grade wie das aus derselben Wurzel — mit iedoch
einftBCcherer Wurzelform ridh — entsprungene Spä^ög (S. 69),
äenkreckf in die Höhe, grade, dann, wie das deutsche grade j
yereint ^s, imt de^i Begriff der senkrechten den der horHonta-'
len,Ricf^tmt§^, Seine Gleichstämmigkeit mit 6p^ös leuchtet selbst
daraus h^ryor, dass beide auf gleiche Weise in sittlicher Be-
ziehung gebraucht, das eUtlich Eiehtige, Gereehie bezeichnen. —
Also: i^TL}S^ Aa^ i (ftr FTä<)', Fpiä6% grade-, iBig Adyerb.
steht für IBiöt und ist Locatiy Plur. wie iyy^g (f&r iyyööt^
welches man ygL) : in den graden, grade : IB6 (gleichbedeuten-
des Adverb.), weiches erst nach Homer erscheint, kann man
deswegen leicht f&r identisch mit iä^g halten, indem man g
iiir abgefallen erklärt; sonst ist es natfirUdi das Neutrum im
Accus. — i&ioog; tö{fcq, grad andringen; tö6c,iio€,^y Andrang]
iävyoo, gradmachen; täuröig^ ^. dae Bichien^ iSvrt^g; £^vk-
rifpi i!ä6ytGop, 6; üäiimipa^ if^ der Gradmachende; i&vyTrf-'
pios, ov, zum Gradmaehen geschickt — l&^rtata (ygL Patt, JE.
F. II, 254) gewissermaassen yon täwtSg. — iSraysvifg (i^on-
yeyiiß)^ ^^ ächt^ ffir töif+ysrTfg (ygL auch Pottj E. F. H, 283).
f&v/ißogj 6, ein Tanz.
Mit dem Begriff des grad darauf Lasgehens steht der ties
Schneiten in enger Verbindung, wie denn w&tbg Stuart, sogleich,
ihn gewöhnlich besitzt; daher ziehe ich hieher: täiapj iäctpös
{^Hesg€h.\ schneit. —
t^Sig^ äa, <), (fOr yadh-u) = l»i)g\ sii^g^ sdSi6 Ady.
s=r l^g, Büj femer sogleich u.s.w.; eöSt&nji, ^, Chrmdheit;
säSirroi?, gradmachen, richten; eOäurog, S, Prüfer i sC^uytftg;
eüävya (ciJdt^), ^^ Sichten, Prüfen; e6§vyrö^y 17, öv, grad^
gemacht; edSwt^g; iii&vi^py S, der Richtende ; eöSfwn^fHogy
a, ov; eäävyttHÖfj 1/, dr, richtend; edStvrtripla, ^y der Ort im
Sch^j wo das Steuer befest^t ist. — drsv^wia^ ^^ Nichts
rechenschaftpßidktigkeit.
OP. 87
WoUn der letzte Thefl der Znsammenseteiing in bö&i^
mposj er, in frmder lUchiung gehend, gehört, wage ieh nicht
80 bestiimien. Sollte in «»po ein Ueherbleibsel der Wzform
Sri la der Bedentmig gekn'(y^. S. 56) liegen? Daron et)»
^veopia^ ^y jprade JUeki$m§; vi^veapie^j grade far^ektk —
Indem an dieWnrselfonn vf idh, in der Gestalt vrih um
dner nenen Formation wÖIen, s (wie wir glauben das, als de-
sideratiTes erhaltene, früher aber Ton umfassenderer Beden--
tung gewesene,) tritt, entsteht eine neue Formation vrii^sh;
h-f s wird nUmlich in ksh (x) verwandelt (vgl. weiterh. vaksh
und Bopp Gr« s. 1021»); diese Formation ist zwar im Sskr. nicht
als Vei1>nm belegt, woU aber durch das sskr. Thema yfiksha
Brnnm (der %u wachsen begehrende, stark wachsende^. Mit die-
sem sskr. Worte stefle ich zusammen, ohne jedoch mehr als
eine Vermnthnng sehen zu wollen »
Spsöx-^s, avpoöx-^^^j äpaöx^s^ Apiöxtf, Zweig. Der
Vokal f 1 ist durch p mit Vokal vorn und hinten vertreten,
ähnlich wie im Zend, wo gewdhnUch fi durch ere repräsen-
tirt wird; das aMautende v ist ausser in cnipoöx^s verloren;
ksh ist durch 6x vertreten (vgl. dtf;ifo).
Als~ eine andre Form desselben Wortes Iftsst sich iXo^
6xoi,oi(Steph.) in der iBedeutung Sfengei betrachten; r ist
hier mit X vertauscht Ich erwähne hier auch nepiß^ßetKiSe^j
at, Paimzweige^ dessen Wurzeltheil patn sich mit vriksha ver-
einigen lässt, ohne jedoch zu behaupten, dass es wirklich
hieher gehört» Die Form würde sein : fp«x, wo ri, wie oft,
durch pa und ksK, wie in om gegen aksh (vgl.oxr) und sonst,
bloss durch x wiedergegeben würe.
Von der Wurzel vrih kommt, um dies beilSufig noch anzu-
merken, sskr. vrihi Beis (Pott, E. F. ü, 168). Das h des Sskr.
mnsste im Zend zu z werden ; wie aber Reis im Zend hiess,
irissen wir nicht; (ob vraizi?); im Persischen erscheint ///
ors dafür ; aus dem altpersischen Worte kam ohne Zweifel
das griechische SpvZa^ ^ oder SpvZov^ Reis^ mit dialekti-
schem Uebergäng von ^ in #, vor diesem, wie in fremden
Wörtern oft, eingeschobenen Nasal, und richtigerem Vokal
SpivSaj ij\ SpiySijSj ^y Reisbrod.
Indem für f i a eintritt (vgl. S. 65) , entsteht auch als Ne-
benform von vrih för vHdh: vah. Diese Wurzelform, auch
bah geschrieben, wird in der Bedeutung crescere wirklich
von den indischen Grammatikern angefTthrt, ist aber als Ver-
bum bisher nicht belegt Daran scUiesst sich aber sskr.
bahn: vähu in derselben Bedeutungf wie vriddhai)rf>( und
i) Beilialic bemcrlKe icfc» dmn ebcüo cq dieier Wand das tob Röitn
(Badd. Lanier. 869) unier Trih loqni gestellte upa-{-vyin1iita an-
erfuttt, gekort. Was deo elngescliobeBeB Nasal anlangt , so Terglddie
naa die angeBliclie, mit.Trih gleichbedeutende vbaoh, vad dcnSn-
pcvlafiT TOB babn viel.- baahUbtb'a v.8.w.
88 OF.
vfihat, uru, gro99, hreii: diesem vahn enttprioht annSchst,
wie A. BefMrif (Rdm. LautL S. 138) richtig bemerkt, griechiscsh :
^Xot ^ foxa; das sclüiessende a wi VerhfiltiuM zu dem
sanskritischen und adjectivischen n anlangend, kann man das
adverbiale cSxa gegenüber dem adjectivischen c&xti verdicken;
5xot heisst demnach rieij am vieles, bei weiiem ; (anders BuU-
mannt Lexilog. 1, 19).
Zn derselben Wurzelform gehOrt mit Vertretung des h
durch Y wie in iydo gegen sskr. ah am :
Fayay, äyav, viä, sehr, in der Composition dya z. B.
dya^MX&tdgi es kann daher fraglich sein, ob das schlies-
sende v bedeutungsvoll ist, in weldiemFall fdyav einem sskr«
vaham entsprechen würde (wobei jedoch auffallend wäre,
dass nicht, wie sonst immer, dies neutrale a durch griech. o
repräsentirt ist, also fdyoy^ oder nur bedeutungsloser Zusatz,
gleichsam ein später angewachsenes v itpeXhvöriHciy, in wel-
chem Fall Faya grade wie ßoxa zu betrachten wäre.
Als mit äyay compoiiirt betrachtet wird auch i/^ydBeo^^
flyoy, heiUgi das a wäre durch Dehnung — gleichsam Vriddhi
•r-r zu i; geworden; ich halte diese Zusammenstellung jedoch
noch nicht fiir sicher; kenne aber keine sicherere.
Aus vahu, in der Bedeutung viel, bildet sich durch SufBx
la das gleichbedeutende vahula viel; ist es erlaubt, damit
griech, oxXo zu vergleichen, die Menge, es also för eine Zu-
sammenziehung von foxvXo zu nehmen? Eine wahrscheinli-
chere Et3nnologie wüsste ich nicht zu geben. Oder macht das
fiolische SXx^9^ ^ir FöXxoQ, nnd nöXxog^ wo rr für f, eher eine
Zusammenstellung mit dem ahd. volh und dem sskr. völha
(Sehaar) der Veden räthlich? allein auch das sskr. vdlha
würde' wahrscheinlich zu derselben Wurzer gehören nur in
ihrer primäreren Gestalt vfih; von letzterem Kommt nämlich
varh-a Schaar, und mit diesem ist das vedische vdlha iden-
tisch (über ö für a vgl. das analoge vddhä-smi von vah;
d entsteht durch Einfluss des vorhergehenden v, und 1 steht
für r wie oft). Ich wage nicht zwischen beiden Fällen zu
entscheiden; in beiden gehörte es jedoch hieher. Also: B^
X^og^ 6y Menge; dxhxös^ ff, öv, %um Volkshattfen gehörig; 6^
xX<&dffg^ £^, dem grossen Haufen äfuüich ; öxXico, beunrtüiigen ;
ixki^j Volkshaufen %usammenroften; dj^dSi/oo, sich aufrühre--
Tisch %usammenrotten ^ ^X^VP^^9 ^9 ^^j beunruhigend^ Sxkqpiay
Jjy Läsligkeil; i}0^6tg, i^, Beunruhigung; äxhrrviö^j ^y öv, den
grossen Haufen beireffend; dnapevöxXt^rog, av, ungestört; noKv-
oxXia^ rj^ 'Volkstnenge.
'' Diie Verbindung von ix^g mit dieser Wurzel bringt mich
auf die Frage, ob auch das, der Bedeutung nach nicht fem lie-
gende IS^vo^, röy Volkj hieher gehöre; einen bessern Platz
weiss ich ihm nicht anzuweisen, kenne auch kefafie Etymolo-
g*e, welche auf einige Sicherheit Anspruch machen könnte.
ie von i^os, Sitle, verdient keine Erwähnung; denn es be-
steht kein so enger Zusammenhang zwischen diesen Begriffen,
OP. «B
iass er emerEiynM^gie nur die eeriftgste Stfllze geben kannte.
Ich würde fid^^o^ mf die, vak au Grande liegende Form
vadh wm vfidh zwiiekfiihren und als seine eigentliche Be-
itntaag den ecAlediv-abstracten (wegen des neutralen Sui*
fixes vos) Begriff von JUeti^ fassen, l&vos (ßr Ft^yoi)^ toj
Sehtiwr, Faft; i&rtHog^ ^9 oTß stm Volk gehörig a.s.w. ; i*
S^dc^vMfcerweMr; i^iOtrfS; i&vitti^, 6, Landmann \ 6ß40€&yijC^
kl SpuiB^^^es, OK, am demisetten VM; SßMOBdyieo, von demgei»
bm Volke sein ; 6ßio$^la^ 1^, Abstammung von demselben VolksL
Ich muBs noch einige Themen hier erwtiinen, welche zu
diesen Wsfomen zu gehören scheinen. Von vah kommt eine
participiale Bildung vAdJ^a (nach sskr. euphonischen Gesetzen
statt yah-f ta, vieUeicht auch imVerhllltniss zu vriddha wie
i\dhja zu fiddhja (S. 75) stehn würde)^ welche vielj reich'-
lieh, hart, fest heisst, lauter Begriffe, die sich auf gewachsen
reduciren lassen. Schliesst sich an diese sansluritische Form
ddirös, fff 6r, rsichUchj didU U.S.W.? (ygL anderes bei Bnttm.
Lexü- 1, 207),
Schliesst sich femer an v&dha in der Bedeutung hart, fest, r^,
jS-lOö^^ d, övj (so dass es eigentlich Paö^pög hiesse)^ voil^'-^^tf^''
atsgemachsenj reif, stark, oder ist an die erste Bedeutung yon^«^^
vah: gemaclksen, zu denk^i? Davon dSpörtfg^ 1^$ Mpo0iinf^
Tfj Reife \ A6ß{nfO0i ASpöooi ädpi&>, zeitigen U.S.W. ; äSpvrötS^
//; aSpjföig^ ijy das Reifen*
Beilllufig erwähne ich das hesychische dSßiaivBtr s=r ^-
yiairmr^ indem ich mich auf die Analogie von ßdnfwpt (S. 7§)
beziehe.
Aus dem Begriffe des Wachsens sahn wir die Bezeichung
des Hohen insbesondere von Berg hervorgehn (S. 80) ; wir
»chliessen daher an die Wurzelfbrm vah entsprechend *FoX
grieclüsch: öx&of, 6, Erhöhung, Hügel; wir geben ihm also F
als Anlaut; dasSufBx ist fo (Part Pf.Pass.) und dessen r durch
Eioflass der vorhergehenden Aspirata in & verwandelt (vgl.
&j[dog unter y/^Fotx \ öqf*^aX^ög unter oxt u. aa.) ; die eigent*
liehe Bedeutung also = sskr. vriddha gerracfuen, hoch\ eben
dahin eehdrt FOx^Hj Bx^9 ^9 die Erhöhung des Ufern; davon
6x&rfpos, ä, 6v, erMlH*^ öxd'ebStfg, sf, erhaben wie ein Erdhügel,
Vfcrrand. — Bx^ißog und Bxd^ßos, S. ein Purpurstreif auf detn
Gewand, SO benannt, weil er etwas hervortritt oder wie ein
(Iferrand das Kleid umfasst; ßo ist von yf ßa gehn, am Ufer,
Band (djc^oi alter Locativ wie olnoi) gehend, oder von q^a schein
nes : uf er ähnlich.
Wur nähern uns einer neuen Reihe von Ableitungen. Be*
kannt und gewöhnlich ist der Uebergang von v in m ; so ent«
steht aus vah die Wurzelform mah, weiche von den indischen
Grammatikem mit ders^^lben Bedeutung wie vridh, wachsen,
aogeftilnt wird ; zwar als Verbnm nicht belegt ist, wohl aber
durch Themen, z.B. mft4^* ^^^ mah+ti (wie oben vadha V
statt vah-f-ti) Keim, u. aa. Davon kommt im Sskr. müla statt (
90 OP.
mah-ula (Püi^ E. F. ü, 108 imd «mtst)» ^ Witnteli fldt die-
sem identindre ich das homerische ßidbXv, rö\ PoU leitet 09
(E.F. 1, 345) von V^mrid ab, worin ich ihm gar nicht beistiiii'
men kann» Dass es nur Wur%el^ Xnoüm bedeute, zeigt der
spStere Gebrauch desselben fttr KnaUauch ; abgeleitet davon
ist ßu&KvSaj ^y eme Knoblauchart ^^ was ist lu^ ^f steht es
für Swi, vom griechischen Saffl Sto sslur. tja? At m 4 ist ein
bekannter Uebergang, z. B. ^ för Sii\ aadi aaf andres iLann
man rathen.
Eine einfachere Bildung ans mah nnt qnantitaliver Ver-
änderong des Wurzehrokals und ebenfklls dnrch Suffix %o
und Ahfall des radikalen h (wie in Spo?, e^/M) und aa.) ist:
fidXor (dor.), u^^ov. rö^ m&lnm, Baumfruehi überhaupt
{Lehr9 Aristarch. 106} (IVad^Mmfe«); mkia (ßii^ltf poSt.), ^,
Abfeibawn] pußig^ ^ (po§t), dasslb.; Mt/kiSsSj MtflutÖsf^^ £r£»
Nymphen der ObaMtume^ fi^XivoSy rf^ ov, wm Aepfeln u.9.w. ^e-
machi'j fifjhroadijfy is; fMrfktvöa^^ e6<fa,.ey, apfei^ oier quiiien^
farbig; fjufkitrff^ iy Apfel-' oder Quiiienweü$ ; prfidSlfio^ dem Apfei
oder der QmUe ähnlich eem\ pn^XAv, &rof^ 6, Obstgarien^ gehört
^eher ß^Xoa&pov, töy eine weisse Reb^usrtf
pifKo¥ liegt deutlich in dem Namen des Goldkäfers: ptriXo^
Xdr^y ^; (ptfXo-^Xdvdtf^ prfkiiy&ff und pffXiy^ff zw.); womit
Xov^ zu verbmden, weiss ich nicht; wenn prfkövSftf nicht
zweifelhaft wäre, so würde ichandf^^^o^ denken; ilid Apfel--
bUkihe, goldgelbe Farbe habend.
So wie /u^iXof ziehe ich femer zu mah: piXla, ^, Esche-^
also auch eigendich bloss gewachsen^ so tiel wie Raum über-
haupt, wie ja auch 8pög eigendich Baum übeihaupt hiess und
dann insbesondere auf Eiche übertragen ward. Von iuXIcl
kommt piktyog^ 17, er und ßuXtirogj t^, ov^ esc/ten; ivfifisXifj^^
ov, 6y mit gutem eschenen Schaft. MeXiat^ auch MeXidSe^y al
(cC 6pvdSBg)y Bamnngmphen.
Darf man ffXa, xd, welches mit pi\Xa identificirt wird,
fiber die Bedeutung Pflaumen hat (Steph. s.y. ßpdßvXa)^ durch
das Medium der mit mah identischen y^vali mit ihr yerbin-
den? also^ als eigentliche Form ßißct nehmen?
Aus der Wurzelform yfih entstand vrih-at in der Bedeu-
tung gross (S. 80); so aus der identischen mah das gleich-
bedeutende und ^eichgeformte mah-at; ihm entspricht grie-
chisch mit y Air h (wie in iy<&: aham):
piyat gross, im Nom. masc psya-g flir psyettg im Neu-
trum piya mit Verlust des t; das Femininum, so wie die mei-
sten Cass. obliaq. werden aus einem durch Suffix Xo vermehr-
ten Thema (vgl. sskr. vahu : vahula) peydXo (vgl. ahd. mik-
il) gebildet; der Comparativ und Superiativ wird aus dem Ra-
dikaltheil durch Anhängung des Suffix gebildet (vgL Bumoufj J
Joum. Asiat. Jan. 1834); mÜsste also heissen: ßisy^-wrifisy- i
t6to; der Superlativ erleidet auch keine Aenderung; allein im
Comparativ wird yi ionisch und gewöbtdich wie in SkiSiar ftir
ikiywr zu ä, äoUsch zu 661 piööov (vgl Poti, £. F. D, 38X;
indem der Wurzelvokal eme Verstärkung erhält (wie in dieser
OP. 91
Art Gonparativen mni Snperlat im Sskr. durchgängig» vgl. H.
Ä. JL. Z. 1837. ErgzbL S. 913 und im Griediischen tax-w in
^aiföor\ wird € zu cf , also lutS^. Von /lei^ot^ kommt fiaZö^
ra?s. Von iMsyat^ ßuyotko: ßisydXaosi ßuyaXiSoi>, erheben; /mc-
a, oy, §r09B; ßieya^&nfg^ i^, Grösse', fuyiAaxfti^ ein anomal
aus $tsyiSkGog gdbildetes Adverb.: m grossem Räume \ gehört
hidier ßssydAXiary ßuydX&ory auch ßUtdKhor geschrieben, rö,
nm wfoUriechmdes SUbölf
§iiy&0£j liiycäoSj tS^ Grösse, au9 fiay^anr + NeutralsufBx
o^f oder ans der Wurzel und dem Suff, rog mit c als Binde-
vokal? das B scheint mir semen Ursprung noch dem, dem v
zu Gnmde liegenden, h zu verdanken, idso mahat-as durcA
üeberlragnng der Aspiration des h auf t in ßisytöog überge-
gangen zu sein; dßuyeSf^^j ig, mehi gross; itBpoßieyeäioify un^
gleich spoeksen; ßisy^öoo, fisyeBiiyot)^ gross machen. An den Su-
perlativ fäytötof schliesst sich /uyi&tdy, Sj später /isytöräyo^^
o, Magnmi.
Von mah kommt mahi Erde (die grosse, vgl. S. 80), el^
gendidi zusgz. aus mahja; diesem entspricht Mala mit Aus
stossung des h, wie oft, als Name der Erdgöttin. An eine Ab-
leitung durch Suff, poj gleichsam ßisyapo nir ßisyoAc schliesst
sich das gewöhnlich mit ßih^ag verbundene ßiayatpoo^ eigent-
lich gross machen in feindlichem Sinn (yf^./BwUtmann, Le»L I,
2S9), mdssgmmen\ iii/apötg^ ^, Neid; ßisyaprögj 6r, beneidei.
Durch Ausstossung des radikalen Gutturals (vgl. S. 164 u.
sonst) wird aus V^mah ßidXa gebildet (gleichsam fiir mah-ala:
fuyä\oi)j rieij sehr (ein Neutrum im Plur.) ; Comparativ davon
ßAäXXoy fUr fiSkwv (vgl. Aiei^oi^), SuperL lukkt&ta. Femer das
kesgehische ßiaXBiv, wachsen.
Sollte sich durch diese Ausstossung das hesgcMsche paöt =:
fpt erkl&ren lassen? es wäre f&r ßidn (vgl. auch das hesgchi-
sehe ßMotlg = piiyag) und dieses aus mahat, imGriech. fjLayat.
Eine Ableitung von mah vermuthet Pott (E.F. 11,323)
auch in ßd' {ßetheuerungsworf) und dem gleichbedeutenden
liffT, dorisch ßdy\ jenes musste maha: ixiya gleichsam sein,
dieses ein maham, ßiyay, was zwar nicht vorkommt, aber,
wenn gleich anomal, doch ein Neutrum sein könnte (vgl. jedoch
fiyar S. 88).
Mdyvrig^ 6^ n. p. (vergl. römisches mag-nus aus mah
durch Participialsuffix nu = sskr. na gebildet).
Durch SuiBx po bildet sich das mit pkyat gleichbedeu-
teade Thema: pum-^pdi ßianpög, d^ dy^ lang. Ein Comparativ
davon heisst ßiaööcr (Draco wQl jedoch pidööoiy') statt /lox-foy,
als ob der Positiv fMoc-vg gelautet hätte (vgl alöx-pöy aiöxioy)i
Supeilativ ßnfx'iörogi davon: fiaxpoSey, ßuxxpöBg, fiaxpdtffg, ^,
Läigs'i lionpürcoy ßicoipöojy verlängern', ßÄdxpvyÖig^ ßidxpcoötg,
^y VerUmgmmti fidxpv/ifia^ r6, das VerUkigeriei ßubtposy^ 6,
Laagkopf.
92 OP.
Mit Dehmmg des a zap wird ans dem schon sabstitoirten
fuxxv auf die gewöhnliche Weise (vgl. eöpii: töpog) gebildet:
ßi^Hog^ tö, die Länge; fJupcAyo^^ dehnen; fujKVÖfidij S^ dae
Langmachen 'i fiqwSavdg^ ^, dy^ lAcotiSvög (Aovo = sskr. Soff,
tana)^ Umg\ dvSpofiifHtjf^ $9^ mannslang \ der Form nnd Be-
deutung nach gehört sehr gut hieher: ßJLtfxcoVj ^y Mohn, wegen
seiner langen Stengel; unsicher wird man aber we^en des
ahd. magd und des slav. mak; denn sowohl g als k zeigt
das griechische h als einem sskr. k, nicht h, wie wir annah-
men, entsprechend. Wenn ^iffKoov^ magö, mak wiiUieh sa
dieser Wurzel gehören, so muss in mah sehr firfih, nicht erst
auf griechischem Boden, h in k verhärtet sein. Von ßi^ctfrz
fitjMGovtxöi^^ ff, iv, %um Mohn gehMg; ßMffxdbrujv, rö, Mohtuafi;
firfxayyitjjgy S^ -tug, ijy mohnaJMichi litpuüvig, ^, MohnüUUch; —
MfinAinj, n. p. (?) _..___
Formell so gut wie /uoe-pS und auch der Bedentang nach
können wir femer hieran schliessen: udxap^ ein Beiname
der Götter, welcher zwar gewöhnlich durch ieelig ausgelegt
wird, aber eben so gut gross ^ mächüg heissen kann; meiner
Ansicht nach ist ßianap eine Abkürznng von luxuapo nnd
dieses ist durch das Suffix apo = ako (S. 90) aus der Wnr-
zelform gebildet ; im Nominat ßduapg ist auf anomale Weise
der schliessende Vokal des SuiBses ausgefallen (wie in dX~g
S.60, 61, d[Kd)mi^ S. 74, vgL S. 176). Bemerken muss ich noeli,
dass auch hier, wie bei ßifHaoy, das althd. Zeitwort mag- an,
wo g dem k regelrecht entspricht, vielleicht eine vollständige
Trennung des Wortes iidnap von der y^mah bedingt; allem
trotz dem, dass ahd. ff regelrecht nicht sskr. h sondehi k ent-
spricht, also sskr. ymak statt mah voraussetzt, bin ich we-
gen der so nahen Venvandschaft der Bedeutung schwankend,
und vermuthe fast, dass mag-an dennoch mit mah zusammen-
hingt, könnte jedoch zur Erklärung der unregelmässigen Ent- ,
sprechung nii^ts Entschiedenes bis jetzt beibringen.
ßiäxapy Sj ^y {/Ädnapgy 8, ßidxcapaj ij) igross, $näehiig)y
sedig \ ßiaxäpto^j <r, ov, (pumaptf, i^) seeUg; ßMoocapia^ fiotHaptö^
tffg, ^y Sedigkeii; ijuaiapittfgj o, -iri^, ^, seel^; lumapi^j
glückUeh preissen; ßuncaptöfiög^ 6^ das Preisen; ßiocxapt&rögy if,
dVy glüeklich %u preisen a.s.w.; fianaptSg^ ifjöif:^ lAaxap,
lutxapiötög.
Ob zu p0tH mit der Bedeutung, wie in ßiOMpdg, das homeH^
sehe ißiatßiäHetos^ i/^ ovj gehöre nnd wigeheuer gross heisse,
wage ich nicht zu entscheiden ; ßiat-fieoi verhält sich zu ßiax
genau wie nett^ncA, zu netk; Aber das anlantende a ist es schwer
zu emer bestimmten Ansicht zu gelangen; als intensives ^asst
(VgL S. 3B2), würde es die, schon durch die Reduplication ge-
hobene Bedeutung nodi mehr verstärken.
Zu der Wz£ mah, in der eigendichen Bedeutung wachse»,
ziehe ich femer: ßutX'Xo^j w, eigendich üppig wachsend, dann
fni: wire letzterer Beffriff der eigentliche nnd der erste ab-
leitet, wie man gewOtmlich aimimiiity so müsste man an ^
\i.by Tehi, /ox^svap {Sxnioo) öesprifigen^ denken;
lUMxkigi ;iff;t^<fe, ^ (poSt), Femininum ; ßiax^^oöi^^ /la-
X^orr^S^ ^y GeUheii] ßiaxXöövyog, fffOr, geii; puxxXttco^ /la-
llsvfo, geA sein ; pajkaiÖQ^ if^ 6y, dem puixhig eigetu
Für identisch mit f^^xXog halte ich Lykophrans piöxkogi v
für a ist äolisch, wie iipu)wg ftlr Sfioiog, wo das so geänderte
0 ursprünglich a war, im Sskr. sama. Daher nehme ich kei-
DOD Anstand, ßivx^<^s Springesel, sammt dem lateniischen mu-
W^ fiir mnhlns hieher zu ziehn; (vgL das gleichbedenteude
^v'ikr. maja, welches wahrscheinlich ebenfalls zu mah gehört
und h eingebnsst hat). Anders PotU Vermuthuiig (£.F. II, 186).
Wir kehren wieder zu derWurzclform(S.87) vah znrQck*
lodern s (das desiderative) an das Ende derselben tritt, entstand
die Form vaksh, welche im Sskr* als Wurzel mit der Bedeu-
tung aufhäufen (in die Hohe wachsen machen?) angeführt wird 1),
im Zend aber in den Gestalten vaksh und vash erseheint und
sowie vah, vridh wachsen heisst Im Gothischen entspricht
Qir vahsjan (vgL Poti, £. F. I, 223-250. II, 50. 688). Indem
ksh, wie sehr häufig, durch g vertreten wird, entspricht lat
attg-eo maekse» maäen^ gothisch femer auk-an, litt augii
1LS.W. \
Im Griechischen entspricht zunächst, indem va durch etu
(vgL S. 17^,' ksh durch £ vertreten wird :
av£ m av&^droi) wachsen machet*; etöSco; avSrf; a^SiSi
aöEfföiSj Tjy Zuwachs i atöBfjßuXj rö^ das Vermehrte ; otö^ffnxöfj
V, or, wachsend^ aöSißM}fj er, vergrössertui ; dvctv^i^f^ iSy nichi
vermehrend ; dyav^rfroSj or, urwermehrt Poetische Form fOr
aCSco ist diSßo; meiner Ansicht nach ist das in der organische-
ren Form vaksh anlautende v zu a vokalisirt —
Iiißem va durch ßo repräsentirt wird und ksh durch <5y,
entsteht die Form ßoöx ' xOöx in ööxo^jO-, döxtf; &6xrf^ ^; (£•
6xos^ 6j Zweig ; indem das anlautende ßiaß übergeht (vgl. /i/a
S. 4), entsteht das gleichbedeutende lioöxos, 6, ^; ßioöxiStor,
t6y ein pmger Zweig; po6xs6oo, einen Ahleger machen % fioöxela^
fjy das P/kns%en eines Ablegers \ lAoöxsvfAa^ rö^ Ableger; ßiööxeV'
ets^ 1^, das Foripßan%en durch Ableger y ßwöXBVttHÖs , ^^ öy, zum
Ablegen geschickt u*s.w. — Gebort mit Schwächung des nr*
spriinglichen a zu f auch ß^iöxogi iilöxos, S, Stengel) hieher?
Indem sskr. ksh^urch 2 fEir g vertreten wird (vgl. z. B.
wo 2 und S mit (Hf und rr wechseln. Hall. A. L. Z. 1838. E^bL
S.313. nnd oben S. 67), entsteht die Form ßoZ in ßöBlof, ö^qs.
6y Zweig. Doch wird die Richtigkeit dieser Zusammenstellung
I) B«ilSiifi|f bemptlce icli, dniii ^fV ilir dat nitr. Takslias Brust, gehört,
wie die Analogie dra glrirbbrdeiitrndeD tslir. nras su nrn Ton vrih
fcew#ial. Die Biraal iaft ala die brtiu^ die hahSy gewölbte n^faaflt. l>nB
■skr. Yakfbai rntaDriclit aber lateiiii<cb ncctui, mit ungewdbHli-
cberem TJeKergang des T in p aad gewöbuicker Vertretung des k ab
dnrek et
94 OP.
ssweifelhaft durch das godiische ast-s, weldiea keine Zosam-
roenateUung mit vakan erianbt, aber mit KSas so nah ftber-
einsämmt, dass man beide nicht gnt voneinander trennen kann.
Sollte man sie nun zu der ebenfaDa hiehergehöriffen Warzel
ridh (vgl. S. 69 ff.) ziehn? Sie w«ren Partie. P£ Pass. mil
Guna rnid ausgefaUenem r; also ardh-ta ward adh-ta und
mit -Verwandlung des dh vor t in s goth. ast-s und mit ano-
malem 2 für (fr griech. BSios türSö-rof. Was den üebeigang^
von dh-f-t in 6t betrifft, so vgl man flXaöto S. 79.
Wie sskr. aksh sehnj durch Abstumpfung dx. entspricht
(vgL ^ oKt), so der Wzform vaksh ßom m äxfifiySi, if^ rfv,
voll ausgewachsen, ein Paräcip. Med. gebildet durch das SofBx
/ui/vö ;= i^kr. m&na.
Mehrfach sahn wir aus dem Begriff des Waeheene den ^er
FÜUe hervorsehn (S. 87 ff.); so heisst auch Particip. Pf. von
vfidh: viriddha viel und ihm entspricht lateinisch multnm
statt vuld-tum, in dem vridh durch vuld vertreten wird und v
in m übergeht Soll uns diese Zusammenstellung bewegen, auch
das niechische, so häufig als Beisatz von'iroXt;^ vorkommende
H-X&^a an vfidh zu knüpfen und hä mit v)fidh zu identi-
ficiren ? Das anlautende 97 wftre das sskr. Präfix k (S. 1). Der
Zusammenhang mit SXtt (V^^xvp) ist entschieden unhaltbar.
Oben bemerkten wir beiläufig das zu vl^ih gehörige sskr.
parivfinhita angefüllt % sollte nicht eben so gut zu der Form
vah f&r vadh im Part Pf. Pass. vadh-f ta (welches im Sskr.
vftdha überreich, ward und griechisch ßsö^to werden müsste
(vgl. ßkaöto S. 79)) mit Umwandlung des ß in fi^ wie in den
eben erwähnten FäUen, fxsörös, ff, 6r, roff, geUOren? Mir
scheint es kaum zweifelhaft ^-- Davon ßJieörötrfS, ^^ Auefül-^
lungi fii&töoo, anfüllen; fJii<fra)fjux,t6jFülie; Hctraßiiörto^jOVj rolL
Die gewöhnliche Bedeutung der Wzform virih, so wie die
aller ihr vorausgegangenen undnachfolgendenFormen war irarA-
M», (reihen bis zu dem Begriff des Streites (jiax S. 92). Den
Uebergang des h in >^ saJin wir in fäy^ag u. aa.; griech. o für
sskr. a ist gewöhnlich; sollen wir nun noch Anstand nehmen
griechisch ßopy-tf, iPT^^ ßofiydoo {dfiydoo) ebenfalls hiehcr
zuziehen? Wie die Bedeutung von dpydiüo strot%eti zeigt, ist
die von Spyif Triek, Leidenschaft im Menschen, erst von dem
sich organisch durch seuie innre Naturkraft entwickelnden
Wachsthum 9er Pflanzen auf das geistige Leben übertragen.
Den angenommenen Anlaut / betreffend, so sprechen dafür die
Formen mit a priv. döpyipcos für dßöpytjrog u. s. w., welche
bekanntlich mit der grössten Wahrscheinlichkeit auf anlauten-
des Digamma schliessen lassen; also ^py^, ^9 eigentlich
Waehsäum, Entwickdung, Trieb, heftiger TriA, Leideneehafiy
Zorn ; öpydoOj Entwickdung, Trieb, heftigen Trieb in sich ha-^
ben'^ streiten u. s. w. Von (ipy^ kommt: 6py{Ko^ tf^ or, nam^ ;
dpyiKdtfff, f^, Jähzorn', SpytfpuXj rd, Zorn; Spytfriff^S^ zormg^
6pyi^\ öpyalvGDy %omig machen] Öpyi0tvi6fj i^, dr; — ddp-
zanUßgf Mapöfiytößiaj td; napof^ytöpuif j 6^ rege gemaehier
Zorn. —
Zu 6pyJi zieiie ich fener: Spyw^ td^ reUgiaee Verrich*'
tuageu, welche mit einer eewissen Leidenschaftlichkeit ver*
banden werden, indem icn glaube, dass es e%endich nur
Name der bacchantischen Feier war. Davon: df^yiAZfio^ 6p^
yiiimx^ Orgien feierm^ öpyiaößiös^ 6^ die Feier der O«; Spytet^
6rii^j Oj der die O. Feiernde; dpyiaOtMJiös^if^ ör, die Feier der O.
ieirefemdi (Sftytd^^ ^^ gibd.) SpYtaörijptoy i^ oder Spyaör^fnoy^
x6^ Ort der O. Feier; ip^&bv^ oder dpyioor^ 8^ ein Orgienprie^
ster; Jp/sc&i^,!^ Orgienfmeeterin\ 6py%oavtHÖS,Tf^öy^ den dfiyidir
betrefend^ fpikSpywei^ oy^ O. hebend \ drofiyiaöros ^ or, in keine
0. eingemnktj drofiyia^ i^, dae NiehieingeweiMeein.
Von dprädj etroi%en kommt ipyAi^ ^^ etrotnendee Land;
Spfaößio^j o, eirot%ende FüHe,
Darf man zu einer mit ßopy identischen Form ßetpy zurück-
kehren, und an eiqe solche den Mamen "Apyos, rd, n* p. knü-
pfen, so dass es eiroHendee Land wäre?
Ans den Wurzelformen rtdh, ruh, entspringt durch Vor-
satz des Präfixes ut, zunächst in seiner volleren, in den
Veden erhaltenen Gestalt Uta aufwarte^ mit Abfall des anlau-
tenden u und des schliessenden h, das im Sanskrit oft verlo-
ren geht: sskr. tarn für utaruh der aufwäriewaehsende ^' der
Bmmn^ (so wie drumaüaimi, welches ebenfaUs zu dieser Wur-
zel gdiört); femer. in seiner späteren Gestalt ut mit fih für
ridh oomponirt mit Verlust des anlautenden u: die Wurzel-
fonn trih wachsen j welche zwar nicht als Verbum belegt ist,
wohl aber durch nominale Bildungen; aus ihr geht nämlich
mit Verlust des h, wie in rdman von ruh hervor: tirin'a
CfM, statt tf ihna, welchem letzteren im Griechischen genau
nur mit cp für ri entspricht: ripxyog^ rpixyog^ tö, Schoee.
So wie wir aus der Wurzelform ruh wachsen das sskr.
Nomen rdman mit der Bedeutung Haar sich entwickeln sahn,
so geht ans einer andern im Griechischen der WurzeUbrm
trih entsprechenden rptx das Nomen rpix hervor, ebenfalls
mit der Bedeutung Haar.
dpiS (mit amautendem 9, indtem die Aspiration des in S
aufgehenden X9 ^"oS das anlautende, ursprüngliche r übertritt),
rpix6^j 9^, fbtfr; rplxt^o^j 97, 01^, van Haaren; rptxinov^ to^
ein Gewand aus Haaren; tpixd)8ris^ eg^ haarartig; tpixiov^ rd,
Hereken; rpixlec^j <S, der Haarige; rpixiotg^ ov^ 8^ und tpi-
Xviij d6os, 4, und tpixds, ^j Drossel; Tpi^/f, 9^, und rpi-
Xiei^j ', eine Sarddknari; tpixiStpr^ ro^ Diminutiv davon; •—
rpixöco^ haarig machen; TOLX&iuxjiof Haarwuchs ^ rpi^^ofiaTcay,
To, Diminutiv; tpl^wriq^ 17, das Haarigmachen ^ t/mx^oto^ if, 6v,
bdiaari; Tf^x^xi^fO; ---Xtk,?}, haarig; rfvxyiiüi xf^x^i^f *«•*
rmj T^^iOaK uild rpix^f V> ^^ne Art Haarkrankheii; tpixi^itog,
69 ein haarfeiner Bise im Schadelknochen; ^pUraa^ i, eine Sar^
deUenarl; — ßadvrpkx^i <^9 mii langem Haar; Xcocorpixif^, e^
haartos.
96 . OP.
Wegen der Aehnlichkeit mit emporsleheBdeii Haaren
scheinen mir die Mauerzinnen dorch dasselbe Nomen bezeich-
net zu sein, nämlich durch ^piyxo ebenfalls von der Wurzel-
form Tpix mit eingeschobenem Nasal Tpi/x nnd mit Wedisel
der Aspiration ^ptyn (grade wie x*'^-«^ ftr xiÄcii^):
^pipcoq^o^^Mauerzinne; (^fH^yo^, o, ^pi)")^, spftter), Ö-ptT'-
TuoVfVo, Dimin.; ^pvpuiiri^j c^» simsartig] ^fKytt6&, mit eisern
Mauerkratn umgehen\ ^pi/xioffpi, rd, Ummauerung; ^pLyitaartg y y;,
das Ufnmauem] napa^pi^^&y an dsr Seiie einen Mauerkratt^
bilden»
Der Begriff des in die Höhe (ut) Oewachsenseins (IFih) , ^r-
hahenseins^ war sehr geeignet znr Bezeichnung des Haises,
Nackens -^ man bedenke die Bedeutung Ton xfaj(riUd& , den
Nacken stol% in die Hohe werfen — ; daher nehme ich keinen
Anstand Tpa^ in Tggy-y>^^ o, Hals, ebenfalls hieher zu ziehn;
dem sskr. fi entspHCIit hier pa; davonkommt: Tpax>fX«a, t«,
ein Stück Fleisch vom Halse y Tpaxrikuüoqy a, ov, (Tpax>iXi^ia^
ay ov, zw.), den Hals betreff ettd^ TpaxfßAädtiq, e^, halsahnUeh^
rpaxfikui&f den Nacken in die Höhe werfen] Tpa^n^^y den Haie
umdrehn^ Tpa/rjkur^oqy 6, das Zurückbiegen des Halses f xpcx^^a-
Xä^j dvToq, 6y dicknackig\ J9nTpa;i^Xio^, oy, an oder anf dem
Hake. ^
Aus der Wurzel f ih iür f idh geht femer durch Composi-
tion mit einem Präfix die belegte nnd ebenfalls wachsen bedeu-
tende Wurzelform dirih hervor; fraglich ist hier, welches das
Präfix sei; da vor Vokalen den euphonischen Gesetzen des
Sskrits gemäss ursprüngliches t in d übergehen musste, so
könnte man drih für eine blosse Nebenform des eben bemerk-
ten trih halten; in jenem wäre, das euphonische Gesetz schon
geltend gemacht, welches in tfih, als einer älteren Formation,
noch nicht angewendet wäre. Allein die schon vorgekomme-
nen und noch weiterhin vorkommenden Beispiele , dass eine
Menge Nomina, welche B^g und Battm bezeichnen, aus dieser
Wurzel entlehnt sind, machen es mir wahrscheinlicli, dass das
sskr. adri Bawn, Berg fttr adrih steht, wie oben tarn für
taruh, und die vollere Form von drih enthält In diesem Fall
ist irih mit dem noch im Zendischen at, im Lat ad, im Sskr.
gewöhnlich ati lautenden Präfix componirt Die Bedeutung
von ad-f rih wäre ungefähr das lat ad-oled-sco anwachsen.
Dieser Wurzelform dirih entspricht im Griechischen d'pi-
da mit abgefallenem h sprossen, und Sploq im Plur.Tct dpta, Ge^
büsch; dpioisu;, eaaa, tv^ {Hesgch.) sprossend. •
Dasselbe Präfix componirt mit der Wurzelform ruh statt
rih würde druh geben, welches zwar nicht als Wurzel belegt
ist, aber zunächst in dru statt druh und im drum a mit ver-
lornem h wie in trina erscheint; beide Wörter heissen Bamn.
Dem ersten entspricht genau griechisch dpv, deutsch triu {J.
Grimm, D. Gr. II, 322):
Hfkc. vo^, 17, während das sskr. dru gen. masc ist, Banm^
dann insbesondre Eichel davon; Spvdptoy, to, Diminutiv; dp^?*»
OB 97
fo^f v/ovy «Mi Eichenkoh} SpvWijq^ 6, eine SieifUttri; df^vfui^, 6,
(vgl das sfikr. druma Baum) Plnr» ipS^iä, toc, 9pt^(Aa>v, (oyog, 6,
ÄÄ, GeMi%i 8fn^ei97i<;j e^, ftaidiff; 8pvdq, ddaq^ if, Baumnj^^
plk\ 9pv€i9TK9 ^9 eiehemnrtig; hieher gehOrt auch ipvxri und mit
M für v: Spoinjy 17, hoi%eme Badewanne^ ^fvo^o^y 6, (mit ^o)
eidkette Rippe am Schif, Oehöi%j (ppvaiteq, al, dsslb, Grammat);
ifmrffj 69 eme Vagelepedeei ipvfpoMxoq^ 6 und -«ror, *ro', Hoh^'
%eun (compomit mit fpay^ dessen p verloren ist, wie in nporl
%orl und aa.)*
ädpoovj Bamnfruehi (von a zusammen, mit Verlast des Spi-
ritus, mae am Baume iei, sicilisch); Schiffe aus einem Holze (cy-
prisch); Y^pdvdfnHtVy TOy alier Baum (componirt mit dem alten
Neutralparticip der ^t^f aU eem, yipav) ; udSpvay ra, zasgz. aus
fuAoipTtMyWy P/Iaumen; x^^fuu^pcj^)/, so viel als xo^icuifvqyiiy eine
Pßanzenspeeies.
Mit Einschnb eines Vokals zwischen den anlautenden Con-
sonantengmppen entsteht ans 8pvi dopv, wie aus der '^Tpoe^:
-rapo^, ans kmar: xofcap u.s.w., und ist Neutrum, während das
fonneU entsprechende sskr, dru nur MascuHnum ist
iopv, Td, eigentlich das Hol%^ als Erzeugniss des wachsen*
den (^BaumeJ^ dann auch Baum, Lanze u.s.w.; in den obU-
qnen Cass. liegt grösstentheils ein Thema dopor zu Grunde;
ganz anidog wie sich zu y6w\ yovar verhält; denn auch das
im Sskr. dem griech. yow entsprechende g&nu ist Masculinum,
imd die Form yovar ist bloss den Griechen eigen; wir können
hieraus vielleicht abnehmen, dass die Vertauschung der En-
^ng V gegen ax in beiden Fällen wegen der Veränderung des
Geschlechts eintrat Bei dopt? ist diese Verwandlung des Ge-
schledits sehr i^atarlich, da 86 fv sich zu dp£^, 17, grade so ver-
hält, wie z. B. 'xoov^vov, TO, die Frucht des Pflaumenbam^, zu
:rporttTo^, ^, der Pßatmenbaum -y bei yow dagegen ist sie nicht
mit Entschiedenheit zu erklären, aber beachtenswerth, dass
dieses Wort auch im Lateinischen' und Deutschen gen. neutr.
ist; hier jedoch ohne eine formelle Veränderung zu erleiden.
Der Gebrauch des Suff.ax als NeutralsufBx xar l^o;^ ist zwar
eigentlich nicht auf die Fundamentalgesetze der sanskritver-*
wandten Sprachen gegründet, da es allen drei Geschlechtem
«ingehört; allehi im Criiecluschen ist es insbesondre häufiger
als Nentnilsuffix erhalten; oder beruht dieser Gebrauch von
fitT noch auf der älteren Bedeutung des y als Zeichen des Ne'u-
hum, woraus sich auch das griechisclie Suffix ftax erklärt? —
Dais Verhältniss ist ungefähr wie im Sskr. uru fßr vrihu ge-
{?cn vrihat (vgL S. 79). Episch im Genitiv 8ovp6<; ohne Zwei-
fel (ur ursprüngliches 8opto^ statt Sopeßog mit ionischem ov; da- '
nciien attisch dopoqy Sopr^y t«, u,s.w, (vgl. Grammatiken). —
Davon 9opv8u3v, oopaTtovy to, Diminutiv; dopuTiatogy a, ovy so
gross j wie ein Speer} SopaTiiofiou, mit dem Speer kämpf en'j 8opa-
Ti«rfio^, i^ Speerkampf% Sopii'ioqy a, ov, hölzern; iopvcrcr&y Speer'-'
kämpfen; iovoaTtog, a,ov; Sovpeioqy a, ov; iovpioq, a, ov, hol--
zem] dioparuxj V9 fSuid.!, die Zeit, wo keine Speere getragen
Verden; knidoparl^y üogy 17, die oberste Lanzenspitze.
96 OP.
Eine äehte Intensivform von 8opv^ gebfljlel nach der 570i
sten Regel in B(^p Gramm« sanscr«, ist Sev^Spea. Nach diese i]
Kegel wird bei Wiederholung einer, auf r schliessenden, Sylbe
in der Reduplicadon atatt des r ein n gesetzt; so entstände ausj
8op{v): ieviopv oder mitAusstossung des, ohnedies unursprüngH
liehen, o: dei^pv; indem das derivative SujBix q mit collectiveii
Bedeutung an diese Bildung tritt, wird aus StvSpv dureh Anflog
sung des vin eß (analog wie aareßoq daxeog aus darrv) iei^pc^
ßovi)i (livSpeov (poet div8puov)j später dhdpov, to, danebeii
8ivSpQq, To, eigentlich eine grosse Menge ve» Holz seiendy Baunu
Davon: 8ev8pi0Vj x6, Dim«; 8ev9pdqf 17, buschig^ dev^piiaq, eorarz^
evy SevSpciuq, eacraf evy bamnteichj Sevdpioi/xoqy ^ev^pued^, V> o^i
dBvSpirriqj o, -Xt^, ^; ^ei^poiTi;^, o» -<afT4^, ^, zum Baum geherig ;
devSp&Srt^f £^, baumartig i Sevdp&Vf o, Baumgarten ^ Sevdpvtpiov, to.
Bäumchen ^ SevSpt4o-), %um Baum werden \ dev^pva^c», unter Buu^
men lauschen; devSpoo^uUf zum Baum aufwachsen; dev^pexnq y r;^
das Erwachsen zum Baum; d^Mpeoq; dSevSpoqy ov, ohne Bäume.
Indem, wie überaus häufig, ri in !r übergeht (vgL H. A. !L.
Z. 1837. Ergzbl. S.915), und h sich zu gh verhärtet, entsteht
aus drill sskr. Air ghsL ausgewachsen, lang. Indem im Zend
dieselbe Veränderung mit h eintritt, ri aber nur in sein Gona
übergeht, und wie imZend gewohnlich, nach r ein e eingescho-
ben wird, entsteht das mit dir gha wesentlich identische und
gleichbedeutende daregha; diesem liegt am nächsten das
gleichbedeutende doXt^o; für p ist hier X eingetreten, und wie
im Zend ein e, so hier ein t eingeschoben; 96h>x^ entspricht
eigentlich einem sskr. dar gha (^1. slav. dolgu lang und lat.
indulg-ere Hall, A. L. Z. 1838. Ergzbl. 42. S. 333.). — ^oX*-
^(6^9 >7, oVf lang; Soh)(pq, o, die lange Rennbahn ; ^oki^tpri^y eg,
lang; SoKi^oei^f ecrcra, $Vy lang. AovXi^^ ^ Pm SoXi^aev&y dem
Dolichos laufen.
Eben hierhin gehört das in Iv-^eXc;^-)?^ liegende itUxi
tK hier ist das Guna von ri und steht für ap; statt des in doUx
eingeschobnen t findet sich femer hier e. Dem Adjectiv Iv^e-
Xe;c*f?> h^ liegt ein verlornes Subst gen.neutr. t6 öiK&x;^^ die
Lange, zu Grunde, und dieses mit iv componirt, heisst Länge,
Fortdatier in sich habend (vgl. Hall. A. L. Z. 1838. Ergzbl. Kr.
43. S. 333.). Davon: iv9tKsxli(ji; h8ekexi& 9 fortdauern; hSeli-
X^f^^ni hStkexuritoqy 6, Fortdauer.
Haben wir oben (S. 83) ßtpy u. s.w. mit Recht zu dieser
Wurzel gezogen, so wird uns auch ein Licht über das Synonj-
mon von /epy: das dimkle (Pott, E. F. I, 201. 11, 11) ^a auSf-
gehn {BoppjV. G. 648 Anm. 5 ist eanz unstatthaft). Die ver-
wandten Formen im Litt, Lett«, Altpr., Poln. und Krainischen
(wozu man slav. djel fugen kann), welche aber nicht den aUer-
geringsten Aüfsclilüss geben, kann man bei Pott und Btpp a.
a. O. sehn. — Da vrin mit dem Präf. ut die Bedeutung her-
vorgehn machen, schaffen hat, woraus die allgemeine Amt floss,
' ^ $
i) Vgl. »Ut. dreTJan h^lztrn^ drevo Baum,
ÖP. 99
rfih aber der Bedenton^ nnch so gnt wie rSRig identiscli mit
seinem Simplex rih {t&r fidh) geblieben ist, dlFili aber eineCom-
position mit einem, nt verwandten Präfix ist, vielleicht so^ar mit
diesem selbst (S.96), so ist es keine Frage, dass es dieselbe Be-
dentnng Schafen, tinm ebenfalls haben konnte; dass sie sie aber
hatte, zeigt wie heijxfy auch hier das Zend, wo derez-&no
Particip. von derez, welches den bekannten Lantentsprechungs-
gesetzen gemäss = dfih ist, höchst wahrscheinlich //ik» ,
betsst {Bumouf, Comm. s. 1. Ya^na I, 517); aber selbst wenn
derezäno faLsch erklärt wäre, wurde unsrer gleich folgen-
den Dentong von 9oa nur eine sie sehr begünstigende Analogie
eotzogta, da sie ihre Basis in dem Verhähniss von drih zn
vrih: nt-f Tfih: jxfy findet. Wenn also dfih die Bedentnng
thm eriialten konnte, so gut i^e vrih, so bedarf es nur noch
der formellen Vermittelnng zwischen dfih nnd Spa^ was diese
aber anlangt, so haben wir sowohl h schon mehrfach abfallen,
als fi in ra übergehn sehn nnd, beide Verändemngen zeigen
sich im Sskr. selbst an dieser Wnrzelform in dra-vi Vermögen
IL s.w., welches sich der Bedentnng nach zn dfih dnrchge*
hends verhält wie fiddhi, vfiddhi zn fidh: vf ih. -^ Also:
ji£^:ia^nut langem a wegen des verlorenen h): thun n.s.w«
Davon ipaarday ich wiü thun (Desider.); dpäaiq, 17, das Thtm;
JpöKTTij^,' 9o€umcrif {ioAcrrupayfi^^Oy Thater\ ^pacT^fpu)^, o, oyj
Jpcurrwo^, 17, oyj ipaari^ioq, ov, thäÜgi dpourrtxrvvri, ij, Geschäft'
ägkeii; Spävo^^ ro, -Thai ; dpodvoy thun wollen \ ipä^Uy to, ^e
TAfl/; 9pafiaTiov, to', Dimin«; dpaftaTued^, 'i^ov^ dramatisch'^ dpa-
fittTi^fr}, dramaiiech behandeln; dSpavT^qf i^; ddpaveogy a, ov, tfii-
&äiig; aSpavio, unthätig eein% dapdvtia; ddpavia, 17, Untiiätig"
teV; ddpQunro^, ov; adpavoq, ov, nngeihan.
Statt 9pa konnte eben so gut die gunirte Form von dfih
darh mit Verlust des h: dar griech. dap eintreten. Mit X für
p wurde diese SaX; diese Wurzelform erkenne ich in der, nach
Analoge von mouitaX aus naX nnd ähnlichen, gebildeten Inten- ^
sirform SotufaX^ sehr thun^ arbeiten^ fein ausarbeiten*^ davon ^ai-
daXo;,i7, ov; iouidkeaqy a, ov, künstlieh ; daiddXKo; daidaXsvo;
doiJoXcM», kunstvoll arbeiten^ douSaX^yTo^ Kfmstwerkß Sat^aXo*
^,t(T(ra^BVy kunstreich^ douSakevniq ; dat^aXemfp, 6, (ßtudaXev-
Tpwf, ij), EOnstler^ ddodSaXroqy ov, kunstlos, —
Aos der Wurzelform ruh wachsen, rmt dem Präfix abhi,
dessen an- nnd auslautender Vokal aber in der alten Com-
position verloren ist, also: bhruh, entsteht durch Suffix na,^
▼or welchem, wie vor ma in druma (S. 97), h verloren geht,'
bhrün a die (driny im Multerleibj wachsende^ ungebome Frucht^
foctus; daher nehme ich keinen Anstand, das in «'fi-lJptvov, to,
liegende ßpv ganz ebenso zu fassen wie das bhru in bhrün a;
es ist diu Heranwachsende^ im Griech. alsdann mit h componirt
<fo« tnmeadig Heranwachsende ; daneben erscheint auch 4^pt7o^,
^j adjectivisch in ietwas anderetn) keimend. Wahrscheinlich
dialektische Nebenformen von iyi^pvov sind oßpta, oßpiTtaXa,
To, die Jungen von Thieren ; §pt verhält sich hier zu ßpv wie
^ptzu dpv (S.96 fil). Das o findet seine Analogie in dem gleich
7*
100 OP.
zu erwähnenden wppv; ist es in beiden Ffillen das Solische o
für dvd ? Diese neue Composition könnte gar nicht auffallen,
da der Werdi des anlautenden ß, als Ueberbleibsel eines fast
gleichbedeutenden Präfixes, frühzeitig aus demSprachbewosst-
sein geschwunden sein musste.
Gewöhnlich leitet man diese Themen von ßpvot) ab; allein
insofern dieses Zeitwort iJii^ üppige Aufkeimen von Pflanzen be^
deutet, ziehe ich auch dieses auf jeden Fall ganz hieher.
Ebenso den Namen des geilwaclasenden Mooses ßpvovf to, mit
ßpvoeu;^ ea'cra, ev und ßjwdidtiqf e^, moosig ; ßfrvöo) mit Moos beiiek--
ken. , Ferner gehören hieher die Namen von geilen Schling-
pflanzen: ßpvG)vi(;; ßpvdvvi ßpvowla; ^pvovta^, 3^ ein wildes Rau^
kengewächs 1). Endlich gehört hieher nach Härtung (Berl. Jahr-
bücher ISST^Nn 97)^ orpv der Name der üppig rankenden Rebe;
ßpv löste sich zunächst in ßoftv (vgl. dpv: Sopv) auf, worauf zur
Stütze T eingeschoben ward (vgl. ßpoi,y% (von yvf inh = ßpeyx);
ßpoL^i ßarpay-oq). Also: ßoTOvQ. 6, {ßoTpvovy t6 zw.) Traube ^
ßoTpvSioVy TOf Dimin.; ßorpvirpo^, a, ov, traubig; ßoTpvivoqfJi^ov^
ßoTpvCoq^ Ti^ov; ßorpvtTriq^ 6 ^ -^'r^, V, von Trauben^ ßovpvosiqj taaa^
ev; ßorpvddnqy Bq, traubenartig; ß<iTpv^g,6, WeMese {^Hesych,');
ß6Tpv)(pqf6f Ranke ^ ßoTpvSov, traubenfonnigi ßovpvooiitu. Trau--
hen ansetzen. ,
Fraglicher ist, ob,fi^uLa.!n der Bedeutung aufsprudeln^ auf'
schäumen^ so dass das in die Höhe Gehn der Pflanzen auf Flüs-
siges übertragen wäre, ebenfalls hieher gehört, oder zu ^v
(vgl* ^sphu^ a(pv) ; ßfvTov. t6 oder ßpvrogyO, ein geistigesj wein-
artiges' Getränic, könnte die Vermittelung bilden. Ich wage
keine Entscheidung, setze jedoch auch die Themen hieher,
.welche sich an ßpva m die'ser Bedeutung lehnen; nämlich:
ßpvinq^riy das Aufquellen \ ßpvrea, ßpvna, rdy Trester; Bpi^rta-
8m n. p. (Kelterer?)
An dieWzform bhru f&r bhi-f-ruh lehnt sich femer, wie
schon Pott (E. F. 1, 111. II, 150, 441) bemerkte, das sskr. bhr A
Augenbraue (alid. pr&wa). Ihm entspricht griechisch : otppvq,
V9 Augenbraue, jeder erhöhte Rand. Das o hält Pott (£. F. II,
163) för Ueberbleibsel von on Auge, so dass dirr-f <^pv wörtlich
Augenbraue hiesse. Insbesondere w^en des, macedonisch d-
(^pvff entsprechenden, dßoovTK; kann ich dieser Ansicht nicht bei-
treten und halte eher o für die äolische Veränderung vonai^a. —
Hieher gehört d(^pva,* o(ppvri9 17, = 6<ppvqi wppvo&^y &raay ev, /lä-
gelig; 6(ppvd8itqf eg, augenbrauenartig; 6(ppva4&y mit den Augen^
brauen winken^ o^pvda^ hügelig sein; wppvo&j mit einer Erhö»
hung versehen ; dc^pvoo-^, ^, Erhöhung; ^uaoKppvov^ to, Zmseh^n^
räum zwischen den Augenbrauen ; awok>pviQ\iay to, das Z/usam-
menfliessen der Augenbrauen; — das lateinische {tont. Stirn,
ist zusammengezogen aus ^hrü-vant, fru-vent ss frunt :
front mit Augenbrauen begabt,
i) BeiUufig bemerke icli, dam auch das'lateinisclie front Lauh, fran-
die kiclier gehört und entweder das Particip b'hrnhant ist = frn-
hent» zttigs. frnnt, dann fr und, wo sich aber das d nicht gut deu-
ten Usst, oder au« bh-frudh = frud entstand und der Nasal , wie
in der 7ten Coiyngationsclasse eingeschoben ward.
OP. iOl
Ehe ich dieWnrzelform f idh ganz verlasse, frage ichnocli
wegen einiger vieSeicht ebenfalls dahin gehörigen Ableitungen,
tretche man sonst schwerlich gut unterbringen kann. Geiiört
^^zu bhrah oder dessen Grundform bhrudh, älinlich wie
vielleicht das lateinische fru(n)d (S.IOO Anm.) ? Die Bedeutnng,
wie sie in §X&^'p6q,d^6v vorliegt: hochaufgeschossen, würde
eotschieden dazu passen. Das m wäre Vrid^i von v.
Der häufig bemerkteVerlust (vgl. S. 79 u. sonst) des radica-
Ifn h oder dh macht es femer so gut wie gewiss (vgl. Poti,
LF.IP, KT), dass man auch zu nh (fiir ifidh) (vgl. S. 73)
oder auch epJ = iridh (vgl. S. 71 ff.) mit Verlust des 8 wie in
o^yoq(ß,j^) ziehen darf:
ep-w)$, To, (für lph-vo$, oder ipi-yoq} Schossling; ^pw§, 6,
(P«((j E. F. n, 395) dsslb. ; I/wo^j?«, e$, einem SchossUng ähniich ;
niepinf;, e;, gui wachsend.
Mit 0 {^ e haben >Tir auf dieselbe Weiser op-^oq (jRir oph-
oder 6p^-j*fiws, ein Participium, eigentlich: gewachsen") oder op-
fim)?,6, Stengel \ wegen der Form mit Spir. asp. kann man an
ifieWzfonn vridh (S. 78) denken, zu welcher auch ipvoq ^-
bOrenkaon; denn ▼ wird bisweiten durch ^ vertreten; doch ist
ancli reiner Zusatz des ' zwar seltner ^ aber nicht so ganz sel-
ten; opfiei^, eoro-a, cy, mit langem Stid\ &pp\uvi4(>h schössen.
Sollte mit Verwandlung von p in X aus dieser Wurzelform
llixriy i die Fichte {die hochgewachsene, wie ürdhva hoch, von
Hdh wachsen,) gebOdet sein? Sonst denkt man an ikavvb\was
gar nicht passt (». y/^^p) ; iXorwo«, i?, ov, {dXdxwoi;) flehten ; ^Xa-
'^^ki n» fehtenähnlich.
ip'ay, TO, Natlerwur%.
dpLuy ^, eine Eichenart
dpi^, ^, ein Werk%eHg der Zimmerleute \ wenn es wirklich
m Bohrer ist, so kannte es zu der sskr. -/Thvar, krikmmen,
Sriech. jwp und ap passen: ifce krummgehende (vgl. V^xup).
dp d^ö, aßfia^o), opapi^o sammt ^a^©, ^ö, lauter dem Tone
des Hundes nachgebildete und denselben bezeichnende Wör-
ter, von dem p, der litera canina, ausgebend (vgl. y p«ft ^®
laadich verwandt ist).
dporia, 17, Mispeibaum.
dpaxoq^ dpaxo^ (später), o, eine Bülsenfruehti dpa^tSva^
^; dfwxtg, 17, glbd. , , e . -
ipdxvn (arahnea),- dpdxvvq; apaX^o^, d. Spinne; apa-
i«m, -~ Eine sichere oder sich durch enge Verwandtschtdt
der Bedeutung als wahrscheinlich empfehlende Etymologie
kenneichnicht , ^
dfißa^^y (Hesych. äpcpa: dpxa)j6j aus dem hebräischen
oder einem, dem hebräischen raiR, Unterpfand^ verwandten
Phoenidsdien Worte: ÄflÄdireW.
102 OP.
dpvL^, V9 emgennsses ¥uU
ipeiol^ ot, zweifelhaft.
ipelxrjj ipvxij^ 17, Heide; ipeutoeiq^ unra^ ev^ heidig (ob 2m
. jpetxco?). kplvtoqi iptvaoq^ 6; ipivd^, 17; ipivo^io^ mlder Feig^^n^
bawn; iMveov^To^ (ipwov)^ dessen Fruchi; lf)(W(, 17, oV, ali^ A.d-
jectiv; tpLvdio; ipivo&j die Fruehi des wilden Feigenbaums über
den zahmen hangen ii.s«w.; ipivaar^q, o, dies Verfahren; dvBpi-
vouTxoq^ ovj nicht durch dies Verfahren %ur Reife gebrachte
Sollte Ipirmi der Wurzelform vridh, wachsen, (S. 78) verbun-
den werden? Formell ist dies möglich; auch wSre das mit iptr-
veov identische oXw^^oq damit zu vermitteln; allein die Be-
deutungen liegen sich nicht nah genug.
ip&Vj V9 Schwung, Kraft, Sioss; damit hängt zusammen
ip&i(Q mit den Bedeutungen: hervorsprudeln, zurückweichen, vm^
r&cktreiben {Ip&d^m^ ruhen, Hesych.)\ vgl. über diese Wörter
Butttnann, Lexil. I, 69, welcher sie auf fiim zurfickfiihrt; von
allen, welche ich berücksichtigte, scheint auch mir diese Zu-
sammenstellung noch die am ersten mögliche; da fitß gleich
der sskr. ^sru fressen (vgl. ^co), so würde ipo^f gleich sein
sskr. sräva^ aber als Femminuni, also ftir apfapi stehn; <r wfire
in 6 übergetreten (vgL Ip^)^ und/ wie gewölinlich ausgefallen.
Wie Ftuss^ das Fliessen^ dic^Bedeutung: Kraft, ip&i& die des
Zuriickweichens , Ablassens erhält, und diese dann wieder auf
ipion übertragen wird, darüber verweise ich nxif Buttmann. ,Sehr
unsicher bleibt diese Ableitung dennoch, da die Bedeutun^n
keinesweges recht zusammenpassen. Man könnte vielleicht
am geradiensten finden kp&n zwei Stämmen zuzuweisen. FoU
(E. F. n, 165) vermuthet, jedoch fragend, ex-f ruo, was sich
gar nicht damit vermitteln lässt.
ipXimipiq^ 17, Streit, stelleich unbedenklich, trotz der
verschiedenen Quantität von t, mit lateinisch stlit (lis) deutsch^
strlt slav. stradati {streiten) zusammen. Diese Formen sind
Nominalbildungen durch Anhängung von t aus der sskr. V^s ri,
von welcher sskr. sfin i, Feind, kommt; zwischen s und r ist
t eingeschoben (vgL sskr. V^stri-h beschädigen, verletzen und
^atß)'j 8 ist im Griechischen in e übei^etreten.
ipiq^n^ Streit; ipi^&i tptSouvfD^ hadern; ipif^Lolvtay trecken ^
ipur^ia^ roj Gegenstand des Streites; ipur^oq^ o. Streit; ipumig^
o, Streiter; ipurrwo^j 17, ovj streiis&ehtig ^ Ipurxoq^ ^9 <^9 bestrit-
ten i Ipdtamrn^i ipidavxeiq^ o, Zanker i nfptro^, ov, unbestritten^ —
Von Ipiü durch Suff, vc kommt ipcd-yv: Ipmmx;^ -h; ipiwvwj
zürnen (vgl. PotiE.F. ü, 287).
Verwandt mit ipid ist augenscheinlich Ip^; alleni wie er-
kläreü WUT das ^ statt i; das lateinische mit ep^ stamm- und
bedeutungsgleiche rlt-o in irrlto, ist ein einfaches Delaomi-
nativ'von stllt, lit, aber in seiner ursprünglicheren Form
strlt, rtt, wie diese auch in rlxa erscheint I*ur das griechi-
sche werden wir wohl annehmen müssen, dass ipA eine ganz
besondre, von eptd zu trennende, Formation der, neiden wahr-
schemlich zu Grunde liegenden, Wurzel durch Anhängung von
EPU-- OP0. 105
& ist; oder ist es auch wurzelhaft zn trennen, und muss man
aa ai^lsfichsiseh vrithan, %&men, denken {Urmun, D.Gr. ^
BT« 167) und an sskr. vaira, Feindsehafif Schwerlick
epe^fi», ip^lia^ reizen; ifnl^urftoqjOy dae Heizen; ip&urfuxj «ro,
itarostnitf ; epe^umf^, ä, der AnreiTtende; Ipc^MTraxo^, 97, dy,
mu zm r^zenpßegii evtp&taxo^y oy, reizbar*
ipi^ in IptLScOj stützen, befestigen 11. s. w. P0// (E. F. II, 161)
vei^leicht lat rid-ica Weinpfahl j hSlt pt9 fUr die Wurzel und
€ für Ueberbleibsel eines Präfixes, etwa hc, wie im lateinischen
erigo. Im Sskr. wird eine y^rud mit der Bedeutung adniti
(eigentUch eine körperliche oder geistige Anstrengung machen)
aopefiihrt; sie ist aber unbelegt und darum weder il^e eigent-
liche Bedeutung, noch ihre Form gut zu erkennen; oder steht
^ för S (wie S. 71) und darf man Ipeid mit sskr. rudh verglei-
ehen^ wovon ruddha (ftr rudh+ta) gesichert, en/gegenge"
9temmtf Die eigentliche Bedeutung von rudh ist in der That
enigegenstemmen und passt besser.
ipdSoOy stemmen, stützen; ipuar^iaj to% Stütze; dnlptunq^ 17,
das Feststemmen; dvrnpk^ i^o^, 17, Gegenhalt; dvTVtpldiav^ to,
Dimin.» ävnipioq (Hesych,)^ einLoth an der Thür, wodurch sie sich
ton selbst schliesst^ (falsdi gebildet, als ob das frühere Thema
dvTr^f^ nicht dvTtiptd hiesse).
ioi^-axo^j ip^svq, ipl^Xoi;, ein unbekannter Vogel; da er
zugleich <p4Hvuun>p6g Rothschwanz heisst, so lässt sich vielleicht
Tennnthen, dass der Wurzeltheil ep^ mit ^pv'^ (vgL iffv^po^)
Tsth sein zusammenhängt ^
epfr^aXt^» ii eine unbekannte Pflanze*
ipk^dxnyifBienenbrod.
np^ryo^j 1}, eine Distelart^ 'ip^yk^ ^> ijp^*^^» '^^9 Dimin.'
ofipoqj oj der Steiss^ schon Pott pi. F. 1, 123) verglich da-
mit das ahdeutsche ars; im Sskr. entspricht ars in ars-as
und ar^as, gen. n., Hämorrhoiden; das zu Grunde liegende rs
ist im Griecmschen wie gewöhnlich zu ßß geworden.^ ^
ipty^sq, aij die Adern (vielleicht zu der sskr. y^vri = 1/
xvp (welche man vgl) die krumm gehenden^.
alpuy Vf Lolch ; a<p*vo$, 17, ov;' otpueo^, if, 6v; alpininq, €$,
kktutrUg; ^atpoo^aij zu Lolch werden*
Hip^Tcri^ n aus dem hebräischen 3*^ (vgl. PoU, E. F.
H, 190).
optpo in 6p<p6<;^ verwaist, entspricht genau dem sskr. ar;;
bha KMl, dem lalein. orb-us, ahd. arb-ja. Welches die y
dieses Themas sei, ist schwer zu entscheiden« Pott (£• F. I,
113. 259) denkt an sskr. V^rabh arrfm$gen, ergreifen, hidem er
denBegnff des Erbens als den ursprünglichen fasst Ich glaube,
dass die Bedeutung des sskr. Worts Kind die erste ist, und
halte arbha för eme, schon sehr alte Verstümmelung von
^arbha, Uterus, Kind (vgL den Abfall des gh in V^ghush
8. 42) von v^gribh und für volUg identisdi mit i^pitpoq (vgl.
104 OP€t—APr.
äyeipco). In den verwandten Sprachen trat zu dem Begriff MUnä
der der EltemtosigkeiL
. ofHpo^^ if, 0V9 verwaiseil PInr. ofKpkq^ofKptoiß^ tJ, Diniiii. ; op-
<p6<D^ verwmaen. Gewöhnlidier i8top()><ryd(, 17, rfi^, «ermm«/; ap-
^amxo^jiijOVj ^bd.; opffavia^v^ Verwaisung^ ofnpaviio; aftpct^
ro&y verwaisen i dp<^aiwmf^, o, Vormund ^ op^oytoe^ /Br fVoMOi
«or^efi; ofHpdvsf^iay TOy Verwaisung^.
gproc« y\ ov« schneU, ist durch den Gebrauch im Hdmer
in seiner Uec^eutting ziemlich gesichert; schwieriger ist die Ety-
mologie; darf man an die sskr.y^ragh, lagh (Poti, £.F.I,132>
und diese, wie häufig, für righ, welcher im Griechischen mit
Gunaform für f i und/ für gh: ap^ entsprechen würde, denken?
lagh heisst springen^ was zu der Bedeutung von dpySq sehr g^t
passen würde. Auf jedenFall ist es vonap/o; in der Bedeutung
treiss zu trennen ; hatte sich wirklich durch eine sonderbare
Ideenassociation der Begriff schnell und weiss aus demselben
StammwoH entwickelt — was sich' trotz dem Mangel von Ana-
logieen denken liess^ — so könnte diese Etymologie doch nie
zur Sicherheit erhoben werden, und musste immer als etwas
Geratlienes, nicht Erforschtes betrachtet werden.
dpyto^j schnell (Hespch.) ; 'Apyo, ij, n. p.
Hieher gehört XiTap^og, ov, ettig^ welches die Grammati-
ker von XtTi7, Thurj einem sonst unbekannten Wort, ableiten ;
da ihm keine andre Bedeutung gegeben wird als dpyoq allein
hat, so hat man gar kerne Basis für eine Etymologie; XiTaftj{4&,
eilen; Xtrap/urixo^, o, EOe.
noiapyoqi apylnov^j dp^vstütiq.
' APF hM sein, ^enau entsprechend dem sskr. arg' in arg u-
na rref>.f ; das hierin liegende arg' ist aber identisch mit der,*
als starkes Verbum belegten, sskr. Wurzel rag', oder, wie sie
gewöhnlich geschrieben wird, rang^, mit eingeschobenem Na-
sal (vgl Pott, E. F. I, 337); dieses bezeugt, arg-una gegen-
über, rag'- ata ebenfalls weiss, und überhaupt haben wir schon
Beispiele dieses Stellenwechsels der Vokale und des Wechsels
der Vokale selbsi bei r in Menge gesehen. Wir fahrten ihn
im Sskrit auf eine zu Grunde liegende Wurzel mit ri -Vokal
zurück (H. A. L. Z. 1837. ErgzbL Nr. 114. S. 913 ff.). Da nun
g' gewöhnlich Element einer sekundären Wurzelbildung ist und
fi-ta erleuehieij ar-una roih heisst, grade wie das Particip
rakta von rag', so wäre es nicht unmöglich, dasff eine Wur-
zel ri mit der Bedeutung glänzen zu Grunde liege. Auf diese
liessen sich eine Menge andrer verwandter Wurzelformen zu-
rückfahren, wie ar-k', ru-k', lA-k und so apdre; doch las-
sen sich diese Untersuchungen nodh nicht zu bestimmten Re-
sultaten leiten; vielmehr wurde man kaum umhin können, vie-
les untereinander zu wirren. Daher genüge es, dieMöeüohkeit
dieses Zusammenhangs im Allgemeinen angedeutet zu haben.
dpY heisst ei^ntlich, wie man sowold ans den Bedeu-
tungen der griechischen Derivate, als aus der des sskr. rag'
schnessen kann (denn im Caüsale, worin es allem belegt ist.
heisst dieses hdl mmehm, fSrim) keU Min. Daher znnäcbst:
ttpyog% n% gy> vem; auch in neXapyo^^ o, Siarek (eig^nU
Ikk 9emmmr%m3Sis)i inKoLfywoq^ if, iv^ satm SUoreh gehörige 9re-
IjMfpütvq^ 6y Storehenfmtgesi nekapy&dngj eg, ßiorehäknUeh\ ne-
XotffiT%qj Vj ««s fmbekmmies KrauL
FernCr ap/if^, rro^ imd ^fro^, trm»^ emPaiticip.Pris. durch
dasSufBx er gebildet mit Verlust des v (v^L Po//^ £. F. n, 39) ;
af7ei9o$, 17, c^j dpftpoug^ wva^ er^ weise; appo^ nro-a, er, zsgz.
of/a^, dfydF^ weisen apptarrn^i dpYttrnip; otpyeorrv^^ weisse dp-
1fU9€^ meiea mein'; dpyia^ fvmt (zw.); dpY$(t4gj6i apyt^wv^ «rd, und
apfjfE^LOij ein Schaden am Auge =r Xmcofia; doye^uivii; doytyiAyn^ 17,
«Dt Krami^ weiehee diesen Schaden heiiL — ei^ap^-if?, 4» (eigent-
lich HeUe in eich hiahendl demiOeh^ hdpyua^ hapyornq^ ^, Deui^
UädeeU ; ipdppifta^ to, imw m die Augen Faliende.
ipy^tpoq^ ay; dfrytxpii^^ iq; dp^vAeo^j a, oVj hettglan%end% in
<^, ^teo erkenne ich die y <f^a =b sskr. bhä, wie sich denn die
meisten Diminutivsuf&xe an Wurzeln schliessen, welche seheUj
scheinen bedeuten 9 so dass das Diminutiv eigentlich bedeutet,
dass das soDerivirte aussieht, wie das, wovon es abgeleitet ist
Für ap^-v v^ lat arg-u-o und
apY'Vpoq^o, =s sskr. rag'-ata, im Zend erez-ata SiUeri
dpYvptop, To, Diminut insbesondre SUbennün%e ; dpyvpUftcv, to,
Diim. VC« CBP/vpcoy; ap7vp8o$(-p^)a,oy; dpyvpuo<;^a^oVy silbern \
dpfvpoBoqj V9 0P9 *nM SUber gehM§\ dpyvplqj 17, S^ergeschirr^
dpfvpLXiK9 o; -Itk, 17, eäherhsdiigi dpyvpüidriif £^, eüherartig^ ap-
/rpoo, versiibem\ dprvpa^ia^ to, Siibergeschirr ; dpyvpe^to^ Silher
graben, schauhen^ apyvo^iov, to, SUbergruhe U.S.W.; dpyvpi^^j
Säher machen U.S.W.; ap/vfuirfio^, d, das SUhermachen u.s.w.
ipY-!^ oder dpyikXoq^ d, weisse Thanerde; dp^tX^oSriq, e^
thanig. — Hieher gehört wohl ap^, d, oder dpyw;^ eine Art
Schlange j von der giau%enden Hautfarbe so genannt
fan Sskr., bemerkten wir schon,, erscheint dieseWurzel gross-
tendieils in der Gestalt rag' (rang'); dieser entspricht genau
das von denGrammatikem als dorisch angefahrte pHot, glänzend
machenj färben, also mit denselben Bedeutungen wie das Cau^
sale von rag'; iüe Wzform von fiii& ist ßey^ das 4 entstand da-
durch, dass ßey entweder nach der 4ten Conjugationsclasse
(im Sskr. durch ja) oder, was mir wahrscheinlicher ist, nach
der lOten mit Verlust des ersten a^ also eigentlich /Se^-ajä-mi
ganz gleich dem sskr.Causale rag-aj&-mi und dann mit Aus-
stossung des ersten a: /5e/-jami flectirt wurde, also /ie^-uo-fit:
fitY-**» ward; 71, eigentlich 7-Kj, gine dann in i über, wie in
okÄ4op fibr oki/yu}v (vgl S. 90); daran lehnt sich: /Sfy-o^, t6j (=
ßofifia nach Hesyeh.) gefärbte Decken fieyumqqi fieytCTiip, d, Fär^
ber\ mit Wechsel der drei wesentlich identischen Vokale a,
e, o: fiafjfew;; ßeyevq; ßoyeiiq, d, Färber ; ßiy\ia^ to, das Gefärbte.
faidem statt ra: r4 fOr fi im Sskr. eintrat, entstand die
Wzform rAg', ebenfSEÜls strahten; imCausale müsste sie nach
Analogie von rag' ebenfalls färben heissen ; diese Wurzelform
Hegt dem griecfaiMhen ßni^; /Siio-o-co, färben, zu Grunde, wo^
von fikf^^ 'TO, gefärbte Decke \ finy^vq^ d, Färber»
106 APr.
*
' ^ Indem p in X übergeht, entsteht Xe/ gegenüber von sskr.
rag in Xiy'vov^ to; X&^-vti^ )?» bunter Saum\ 'kiyv6&, huni »du--
tnen\ Xi^vta^roq^ii, 6v^ bmi gesmmi. Hierher kann auch mit
Wandlung des e ino: al^Xoyoiieg^ das Weisse im Au^Sy ge*
hören.
Von der Wzfomi Xe/ mit dem PrSfix n ^ss sskr. a (S. 1) und
dem SufBx rop = sskr. tri kommt ^-Xex-To^p, o, (der Besirahier}
von der Sonne gebraucht; femer mit dem Suff, ^po: iiXexTpov,
TO ; rJiksMTpoq^ o, 37, (stark strahlen maehend^^ eine besondre Meiaii"
näschung^ Bf SAer Bernstein; nXexvfivo^^oVy wie Plektren gtdnstend;
Tlk&erpddiiqj e^, elektrenartig.
Gehört dXixTQao^ o> derHahn^ vielleieht wegen seines glän-
zenden Kammes so genannt, ebenfalls hieher? Die Ableitang
von a privat und X&evfov wird Niemand biUigen können, üe-
land (Dissertatt MisceU. 1, 119) hält das Wort fiir persisch;
davon : ak&trpv&v^ 6, 17, Hakn, Henne', aXexrpvotya, n^ Hennef
dXexTopao^, ovj vom Huhn» —
Die sskr. Wzform r4g' mit abhi componirt gab nach alter
Weise (vgL & 31. 99 u. sonst) bh r äg' leuchten, gUbusen ; dieselbe
Zusammensetzung erscheint im Griechischen, nur dass ihr,
statt der gedehnten Wurzelform rag' die kurze rag zuGnuide
liegt, sie also gewissermaassen einem sskr. bhrag entspricht;
r ist zugleich wie gewöhnlich in X übergegangen; also: fpXcy
(vffl. Fott, E. F. I, m Bapp, V. G. 127); lateinisch entspricht
fulg, genau so verändert wie valn-us im Verhältniss zn sskr.
vran -a (S. 48).
^Xl'^oo^mit transitiver Bedeutung (leuchten machen") erhdlen,
brennenn.s*'W.(fXiy'0^T6(Hesifch),Fkimmei aXif'najTO^ LBrandi
2. 'Schleitn ; (fXiBY^TtMO^y );, ov ,- ffikeyiuxria^ o ; fpXejyuaxouqj sarcra^
iv% (pT^iJMTuxXoq^a^ovi (pXeyi»aXo^a,ov {zw*), iMdl Schleim ; fpXt-
7ed^, a, övj brennend (zw.). — (fXeyiuxT&di;^ e^ entzündet n. s. w. •—
(pXi^, ^, das Brennen i (pXeyvpog, a, oV, brennend; ^pXey^iovn , 97,
Entziindung XLS.W.I ^^^y^lvco, entzünden; iflktY^avcnq; tflkeyna"
ato, 17, Entzündung u.s.w.; <pXe^-fio^, 6, Brennen*
Gehört hieher fXify^^ 17, eine Art Vogel?
Mit 0 fiir e : <pX6^ 17, Flamme; (pXoydva, 17, dsslbe, aber zw. ;
^Xoyiovy TO, Dim. ; (fXdyeog, a^ovi (fikoyepoqy of, 6v ; t^korfotu;, eo-aa,
w, brennend; (fiXöyivoq, 97, ov, flammig; (fiKoycün^j ^9 feuerartig;
^Xo^erö^y (S, Brand; fpXoyia, )?, Brand; ^XoyuioD, in Brand gern-
then\ KpXoyL;, ii, geröstetes FlHsch; tbXoyiitAyv, tö, Dimin.; ^Xo-
^1400, in Brand setzen ; (fikayurnö^j o; tpXdyt^iq, ^, das Braten;
(pXoyurröq, v,övj verbrannt; fpXayiiög^Sj das Brennen; ipTjoyöoD, ent-
zünden; ^Xd/o^fia, t(5, das Verbrannte; <pX6Y0tkr^qJ 17, Brandn.8.w.
Von (fXey kommt eine Verbdform ^pXey-i^o!), brennen» Fer-
.ner d^wpT^^TiiGo, den Schleim abfuhren; dno^XeYiMMvuF^ög, 6,
dies Verialiren; dtpX&eroq, ov, ungebrannt; d^XiyiiavToq, ov, niciU
entzündet; hcupXöyur^, tö, Entzündung.
Wi&schon Passow vermuthete, gehört hieher: <pX6-^o^^ o,
Eerzenkraul (vgl. Fassow s. v.) ; d^e formelle Bekundung be-
treffend, so ist / vor ft ausgefallen (vgL Xoijiöq). Nebenformen
davon sind: .mit gedehntem 09, uin den Ausfall des 7 zu er-
setzen : ipX&yuo^, dialektisch veränderte ttX^uk Wd <pX6vo^
APr. 107
Ifieher gehört meiner Ansicht nach femer tpey mit einge-
sehobenem Nasal (7teCon]iigation8cla6se)(;^677 m^iyY'G), leueh-
fem IL6.W. Crewöhnfich zieht man es zn <;^a; dazu musste man
eoie sekimdSre Fprm <pef f&r ^r annehmen, von welcher sich
M)]ist keine Spar findet; einfacher scheint mir die Annahme,
duss es identisch mit ^Xoy sei nnd fiir <ppef (== sskr. bhrAg')
stelw; f&r nrspröngHches a erscheint hier, wie gewöhnlich, e
und das r ist ansgefidlen, wie in nivi ftbr npovlj <^Tpia fiire^poe-
rpia and, um dies beiläufig, insbesondere wegen Po/Zr un^uck-
lidkenEiUfirungsvelrsuchs von Ttöre (E.F; ü, 306), zu bemerken,
in dem Localsnffix t8 = sskr. tra, in Srt ^ sskr. j atr a mo {re'-
lativ), 9<JTe = ku-traapo (interromtiv), undTC^essta-traifa
(demonsteativ). fpi^fos steht also mr tp^kfyoi^. Davon: <p^o^ to,
(zw.); (J^e/ytTi;^, o, LeuehUteini d^beyyrt^j 4» Üchilo»*, vtfupiyytui^
iy der einen Cegensiand umffebenae Glan%.
PoH (E. F. 1, 337) zieht femer hieher die sskr. Wzform
lasg' eich eehämen, indem er die Bezeichnung dieses Gef&hls
aas der physisch damit verJuiupfien Erscheinung des Roikwer»
dene ableitet Nun hat aber rag-ata im Sskr. in der That,
ausser der Bedeutung weise auch die : roih. Beide sind durch
die Grundbedeutung leuchien verbunden. Fär diese Ansicht
über lasg' spricht die Analogie von Iß^g^Kt^, erubesco; so
dass von Seiten der Bedeutung wohT nichts enteegenstände.
Schwieriger ist die Vermittelnng der Form. Die Wurzel wird
lasg' geschrieben ; in allen Bildimgen erscheint aber lag'g';
soll man annehmen dorfen, dass lasg' mit eingeschobenem s
und lag'g' mit Verdoppelung des g' gradezu jlur rag' einge-
treten sei ? — Von der Veränderung des r in 1 sprechen wir
natürlich nicht, da sie ganz gewöhnlich ist. — Dieselbe Eigen-
thümlicbkeit in Beziehung auf sg' = g'g' theilen nun aber auch:
mas^': unaßg mWaeeer (aueheni bhrasg': bhrig'g' AarAei»;
sasg : sag'g anhanget^, und sehr ähnlich ist vra^k : vrigk'
%er9pai/en, wo jedoch k' nicht verdoppelt wird. Der Wzform
bhrasg': bbfigg entspricht nun ohne* allen Zweifel ahd. brftt-an,
derWzf. vri^k goth. vrit-an (riizen)i zu dem sskr. lasg' ffe-
b5it wenigstens mit Entschiedenheit ahd. las-tar (GV-^^ Ahd.
Sprsch. n, 96). In vrit-an sehn wir eine Form entsprechen,
welche im Sskr. durch vrid vertreten werden müsste; die Form
las-tar erklärt sich am einfachsten aus laz-tar, so dass ihr
imSskr. ebenfalls eineWzf. lad entspräche, und auch brftt-an
weisst auf eine Form, welche im Sanskrit mit einem T-Laut
schiiessen musste ; nun werden wir weiterhin (vgl. ipouryavov)
eine sskr. Formation khadga aus einer Wurzeiform khad
kernten lernen. Diese wäre entstanden durch Antritt des^ zu
sekundären Wnrzelformationen so sehr gebräuchlichen g' an
die Form khad ; aus g' wurde, wie immer, bei der themati-
schen Bildung ^ (Bopp, G. s. 89 n.); nun wird bei V^f^p? s^-
mehnen, sich zeigen, dass auch masg': mag'g' sich zunächst
an eine Wzf. mad (aus mirid in sskr. ma(n)da, lat mand
U.S.W.) lehnt und eigentlich tn Waeeer erweidken heisst So
108 APr—APK'
bleibt deim nur noch sasg': BUgg übrig, ohne ^inren eines
ursprünglichen d an der Stelle Ton s, obgleich man anch luer
a9 Y sad denken kann; sollen wir nmi nicht diese unbe-
räcksichtigt lassen und aus brAt-an: bhrasg: bhf igg\ aus
vrit-an: vra^k': vrifk', ans mad: masg: magg, las-
tar: lasg: lagg'', und endlich aus der Wzformaiion khadg'.
schliessen dürfen, dass das s, f in diesen Fällen ein ursprang-
liches d vertritt (vieUeicht auch t, da in br&tan das t nicht gut
ein sskr. d vertreten kann, obgleich^ wie schon mehrfach be-
merkty in Sekundärformationen die Lautentsprechungsgesetze
nicht so streng durchgefährt erscheinen) ? Der Üebergang von
d vor g in s &t zwar im Sskr. sonst keine Analogieen, allein
er ersdieint auch ^ar nicht factisch, da alle Formationen g'g'
haben und dieses ist ganz regelrecht {Bof^^ G. s. 61) ; sollteu
die Grammatiker die Schreibart mit s zur Erinnerung an die
Etymologie beibehalten haben? Dafttr, dass sie nidit aus der
Liift gegriffen ist, spricht griech. (pourya (vgl. ^ax) gegenüber
von sskr. khadga.
Ist unsere Erklärung dieser Formen auf sg' richtig, so
schUesst sieh lasg' an eine sskr. Form lad, aus welcher sie
durch Znsatz von g' gebildet ist, ^vie masg' ans mad. In die-
sem Fall ist die PotUehe Annahme einer Verbindung mit rag'
entschieden zu verwerfen, oder man musste' zu viel Zwischen-
annahmen einschieben. — Sehr ssweifelnd frage ich deswegen,
solke eine Verbindung von lasg' mit vrid (vgl. y/^ßoud) eich
schämen^ möfflich sein, also lasg^ fflr vrad+g^ stehn, und
dann V abgetallen und r in 1 verwandelt sein? Die Frage zu
beantworten 'wage ich nicht, sondern lasse lieber lasg' als
noch fragliche Wzform stehn. Dieser Form entspricht griech.
mit Vertretung von g' durch i (wie bei g'ivÄmi = iLu-co =
^dao leben) Xa^. Davon kommt zimächt: aXa^a, *ra, = aUr^pd
{Hesych.)^ Utwerachämies» Davon: aXa^ciii'^ 6j sckaamiöeer {Pra/ii-
hane); dkaiovhrepoq'y akai,ovUrvaToq\ — dXa^onxd^, i}, öv, prah-
lerisch \ dXo^ovEvopxi, prahlen \ dXa^dvevfia, to, das Prahlen \
akaiovda, if, Prahlerei. —
APK; wie sich griech. dpy und sskr. ra^' entsprechen, (S.
104) so auch in Betreff des oo fttr ra, gnech. dpx und sskr.
raksh; in Betreff des k filr ksh vgl. S.16 (siehe auch PoU,
E. F. I, 371). Wurzelformen auf ksh un Sskrit sind nie pri-
mär, sondern durch Hinzutritt eines s (olme allen Zweifel des
als desiderativen noch in den bekannteren grammatischen For-
mationen vorkommenden) entstanden (vffl. H. A. L. Z. 1838.
Ergzbl. Nr. 4(k S. 316); sehr häufig enmält die emfachere
Wurzelform als Schlussradikal in diesem Fall einen Guttural,
oder dessen emollirte Form: einen Palatal. Da sich nun durch
den Verfolg dieser Wzform raksh ergiebt, dass ihre ursprüng-
liche Bedeutung einschlieesen ist, so nehme ich keinen Anstand
eine emfachere Form von raksh in der dem sskr. Thema arg-
ala, Riegel^ zu Grunde liegenden arg' oder rig' zu erkennen^
zu demselben Stamm gehört das ahd. gleichbedeutende rig-il,
wo ich jedoch wegen des regelwidrigen ahd. g fUr sskr. g (g)
APE. 109
sdiwanke, ob dieses nicht von einer za smpponirenden Form
fiksh für f ig' kommt. Aus dem Begriff des EmMchiiessenM
gebt die Bedeutungen von raksli hervor: bewahren, beschul
zatyhdfen\ im. Lateinischen entspricht arc in arx; arceo o.
s.ir« fan Griechischen entspricht ofx in: äpxio?, eehüizen (je-
iQ^'odg^^n jemand: abwehren), heifenj aueh^fen, nützen, ge-»
nä^e»; a^ovv^o»;^ genug \ dpx&riiu , t6 ^ Hüife {HeegchJ) 'y apwe-
ci^, i y Beieiand\ dfmerögj if, ov, hmreiehend\ a/wtoc. a> oy. Ae/-
fend U.&.W. (vgl Buttm. Lexilog« II, 35) ; uirafxii;^ i^ eich selbst
genügend \ avn^dptgta^ 17, SelbstgenügsamkeiL
Indem für p, wie sehr gewöhnlich, X eintritt, entsteht die
Wzform aXx: lateinisch nie in nlc-iscor, van sich abwehren.
dX^'oCkit^ mit Rednplication, hat mehrere Verbaliormen
irebfldet, nit der Bedeutung abwehren, und erscheint in dXoü^
3rr]fp, 6j H^fer'y aXaXaenfpioy, to, Heilmittel^ und in einigen Ei-
^onamen: ^AkaChtovav&oq^ <$, Beiname des Zeus u.s.w»
Die eii^ache Form okn erscheint in den Eigennamen
'AXx-aio^; ^Khtr^iip (f)ir *A%9cp«bi»v von einem zu supponirenden
Nomen: dXx-ft«?) und 'AA^ifi^ {Pott, £. F. II, 334); femer in
oX^K (fnr aXx-Ti-(), 17, Brustwehr \ oXserifp, <S, ^öurtfAr^r;
eäamjpo^^ ov^ ahmehrend', aXxap, to, Abwehr: dhui^co^ ahweh^
reni c^^ (mit Nebenformen aus einem Thema aXx), ij, Stärke,
[das, womit man schätzt); aXxalo^, a, or; dXset^o^, 17, ov; aX-
sorn^, «rcra, ev, stark'i aXxata, 97, Schwanz des Löwen; dX^ti"
ornfg, ^^ Vertheidiger; dvfthtua^ 17, Kraftlosigkeit; dycihdq^^^
krafltee; yrrnktcn^^ iq^ güederstark.
Ob 'AWa, 17 , «tu« ^Z Pflanze, hieher gehört?
Der sskr. Form raksh entspricht fast genau nur mit
Wandlang des r in X die Form 1^ in aXe^» das anlautende a
ist Ueberrest des Präfixes ava (vgl. /a) , ab; ksh ist wie ge-
li^öhnlich dnrch % wiedergegeben«
dXifyo^ {äketjxx))^ abwehren; aX^^^fta, to', Abwehrungsnut"
fei; cäi^ijot^, V, das Abwehren; dXel^rinip; dXifyiraopj S; dXefyi"
rapa, ^, der (die) Abwehrer ( — in); d'KEfyrnipufq , a, oy; aXc^n-
Ttxöq, 17, dy; aXi^o^, 77, ov; aXi^^, a, ov, »tiirt Abwehren ge^
schickt; dls^rinipiov^ -rd, Heitmitiel; dkiliavToq^ (zw.)»
Wie in dpx^ dkst das sskr. ksh durch x repräsentirt ward^
so ist auch hier neben dXe^ eine abgestumpfte Form oXex zu er-
wähnen, zu welcher viele Tempora gehören, die man zu dXe^
zählt; deutlich erscheint sie nur in dA.6x-T97p,<$, Vertheidi^er. —
Femer entspricht der sskr. Form raksh griechisch pv^^:
pG^; was das 7 ftir ksh anlangt, so wiederholt sich diese Ana-
logie sehr häufig, vgl. -^iy im Verhältniss zu sskr. uksh, fpay
zu bhaksh und so viele andre ; was das n und eo för sskr. a
anlangt, so ist entweder die Annahme möglich, dass die Deh-
nung des a schon alt sei, eine Form räksh, gewiss alsdann
mit etwas modificirter Bedeutung, neben raksh bestand, wie
^vir rag' neben rag' sahn (S. 103), oder, was mir wahrschein-
licher ist^ die Dehnung trat erst im Grieohischen ein, vielleicht
110 APR.
weO ksh.nur diirdi y Tertreten ist; JUmlich ist (pKf neben ^a
gegenober von sskn bhaksh, Tay neben xa^ gegenober voi
ssir. taksh u« aa. — Diese Formen ^17/, ^ooy erscheinen in
dpriyco^helfen\ dpooyö^ , iv , MfemL
Das aiüantende a ist wieder Ueberbleibsel eines Präfixes
aber nicht von ava a/a, sondern meiner Ueberzeugnng^ nacl
identisch mit a sa: so dass d^nry eigentlich %u9ammen9€jhüi%ef
heisst , womit der Begriff helfen so ziemlich identisch ist. Voi
optf/o» kommt «>w?4k, 17» Hülfe^j li^nrywv, ä, Heifer\ apijYoa'vvv^ K
Hülfe; ttpQoyn 9 Vy Hälfe} inofooynq^ i^^ helfend. .
Der Form nach können wir entschieden hieherziehn : aXi-
70»; a ist Präfix und Xe/ entspricht dem sskr. raksh mit X=:i
und 7=:ksh, (wie in a^eo). Die Bedeutung fügt sich eben-
falls in diese Verbindung; a-^ wäre: eehr (wenn wir a = c
= sa nehmen) echül%enj sehr wahren j also herücksichU§en u. s.
w. Eine andre Etymologie, (Ue dem Begriff von äKtjf eben so
nahekäme^ kenne ich niditi); Pim^mt« Verbmdung mit XeV(i7
und ahfoq zugleich, ist unvernünftig; die mit akyoi; allein würde
eher einiges für sich haben können ; doch ist Leidempfinden twi
femand \iel zu stark, z.B.m^Biov87riväkiYovTi^ wo servantes,
custodientes, die Bedeutung von raksh, bewahrend, seht gut
passt — Von ä^ kommt noch äktylio), beachten i cäe/ryo?,
besorgen i - änrjXifj^i;, e^, eigentlich Rücksicht (t6 äUyo<;;^ wenn es
ein solches Wort gäbe) fem habendi isxr^ixoj temachlässigen.
Wir haben als die eigentliche Bedeutung der raksh zu
Grunde liegenden Wurzel einriegeln^ einsehUessengetasst Diese
zeigt sich in dem griechischen /cpr, Ipx; ich ziehe daher auch
diese Formen zu der hier besprochenen Wurzel, wofür schon
der Wechsel zwischen 7 und x spricht nach Analogie von df%
und Xey^ ^\ das ablautende / ist Rest einer alten Zusammen-
setzung mit einem Präfix, wahrscheinlich sskr. ava ; auch im
Sskrit existirt eine Spur dieser so zusammengesetzten Wurzel-
form in dem, mit argala (S.108) gleichbedeutenden wark-ut'a,
Riegel; vielleicht entspricht auch ahd. wurg|an {Graf Ahd.
Sprsch. 1, 961). In der Wzform Ipx ist das anlautende / durch
' ersetzt, wie in kXShtu, aa. (vgL V^xi'p). —
ßipyoo (anlautendes Digamma: Thiersch Gr. Gr. S. 233) in
ipycoi Uftyna; etp/ct?, (etp/o? attisch); ipyw\u\ ipyvv<io; df^i^w^i;
üfYvvoo, eitMcMies8en\ (so schützen gegen andres), abwehren,
wie äKei u.s.w. Davon dpyd^o); ipya^ao; iepyd^ao, glbd.; —
ferner dpxTi}, 17, (IpxnJ), Verschluss ; dpy^ö^; elpy^ög^o, das
'Einsperren \ epi^fta, ip>^fia, tJ, UmsMunung.
Schon im Pfect von ßtpy tritt eine Form mit schliessendem
, dem gewöhnlichen Vertreter von älterem ksh (vgl. Hall. A.
Z. 18^. ErgzbL Nr. 40. S. 317) , an die Stelle der mit y (vgl.
über diese Pfformen Pott £. F. I, 42); ausserdem erscheint sie
i) Vielleicht kann man jedoch an die Mkr y^lakihy Tldcre, ohser-
rare, animadvertere denken. Formell lllge sie eben so nahe ; mir
scheint jedoch der Begriff det Bmvahrens^ sorgfältigen SeachtenSf
in didfa mehr herrorEntretttiy nls der dee hloMcn Beackuns,
ii
APK, 111
flSeher gehört dann aiidi Sfx nut o für e in: Spx^i ^PX'^h
i\ ^fTpi^ ^ 9 Zaun ; SpxaToq^ S^ ein mnzmmter Pia$%.
Sehr Ira^ch ist mir, ob hieher gehört 5px-o^, 4$, da die
e^ndiche Bedeutung nicht ^Bm bestimmt ist; ist sie umzduti^
ttr PkU%, SO ziehe ich es , wie opjaxoq hieher; allein yLeropxtor^
xi, der Raum %9cisehen Bauuärtihen spricht eher flir die Beden-
mng Reik^i in diesem Falle kenne ich keine sichre E^mole-
gie; TieUeicht gehört es zu ^dpx*
Mit ae für sskr. ksh gehört zunächst hieher /apK in: apxv^
aifech c^nR3>g^ ^, {Um8teUun§ eigentlich), Net%\ ipxvovj to,
sribd.; — gehört hieher ptfiapxv^; fufiapxt^, 17, (neN^naehah"
mmd), Hasenpf€fer% — OhM Zweifel lii^ dieselbe Wurzel
in Gfw-cSli; ; äfntdvnj 179 Hahi^ woran man die Fäden des Anfluge
^e$tigt\ (vgL ipya^^ zusammenscMieesenj drängen j f^sihaiien).--^
Gehört femer hieher: ifm^Tet^lq; c^ncetdog, 17, Wachholderbeeref
Mit s für a nnd * f&r ß entsteht die Wzform: ipx in: ipx-o^
T9, Zat0t ; epaoo}^, x6^ Um%aummg*j kpxdvv, Vy Eineehiueei ifntivii^
0, ein ein^eep^rrier Kneehi auf dem Landen Ipxetog, ov^ ^P^o^, ov^
%ar Umnäunung^ %um Hause gehörig^
Ans dem Begriffe des durch Einsehiiessen Bewmhren» geht
latekiisch arc- a hervor. Sollen wir anf ähnliche Weise hie-
her ziehen Xay-nvoq^ itj Flasche f Die Wzform Xay entspricht
der sskr. raksh: ^ = r und y ist ßkr ksh wie in cunnf und an«
dem eingetreten; der Form nach ist Xay-nvw; ein altes Partici-
phun Medium (t7vo= sskr. Ana) die Bewahrende: ähnlich ist von
i^skr. y^pä bewahren, ^nfpa Sack, gebildet (vgl. y^tjro) ; eine an-
(be Form von Xaynyoq ist XAywoq^ 6, wohl durch die volksthum-
lichere Aussprache des n entstanden; Xayi^un^^ tö^ Dimin. —
Durch alte Composition der Wzform raksh, griechisch
poLxmiaay^ mit abhi entsteht nach Analogie von bhräg' u. aa.
(S. 106) bhraksh (im Skr« nicht bestehend) griechisch <ppaaai
fp^Y in:
{ppaacra?^ <f>piy^ifv(u^ eineehlieesen, fifitsdfiiMfi(mit Metathesis
fapy in^crp^oo^a* u*aa.Flexioiisformen (lat farc-io zusammen^
ftopfen, drängen)); ^po^fia, tÖj das Ver%äunte\ tppay^q^ 6^ das
Ver%äunen\ tppaYiwvrjq ^ öj %um Zaune dieniichi tppaxnip und
<|>pa3m;^, 6^ Staun; (ppattroq^ 97, oV, rerzäuni ; <ppaxT$9t6q^ ^, dv^
hedeeki; (fipaytdivj S, Domhecke i^fppaySrry, geschirmi; Spwpdaraoij
umfriedigen (lur Sf^pcuraco S. 97, PoU, E. F. ü, 91) ; Spvtpax^
To^, o; Spv(f>aierov, to, Gehege; ^ft(pa7ev6Ga, einzäunen i dpvtpä-
Tcrofvu^ TO, eingezäMtnter Plaiz. —
Schon früher hat man mit tppAatroo zusammengestellt ct<f>pci,y
in crtppaYig^ 17, Sieget. Die Bedeutung spräche sehr danir;
das Vereiteln wäre als ein VerschUessen, seiner ersten Be*
deutung nach, zu nehmen ; allein sehr fraglich ist das anlau-
tende er; ist es Ueberbleibsel eines IHräfixes, so würde ich am
112 iiPÄ— iiPX
ersten öc in Scr-tppalpofiou (vgL ^av) vergleichen und ein o vor
^ verloren glauben; in diesem FaU wäre dieses ^ wie jenes oq
das sskr. ut; doch schwanke ich hier sehr. Von atfipayu;
kommt: frtppaylSiovjTÖ^DiniiMLi ir(pf>ayi4o9^ 9iegeln\ crtApayur^ta^
TÖj das äufyedfuekiif Siegel; Cippayurrnpi (nppayurrn^ o. Siegler \
arifpayuyT^fM)Py rd, PeUeehmfl\ oxrfpfAywroq^ ov, tmvereiegelt
Mit der grOssten Entschiedenheit identifidre ich dagegen
mitfppacnri ^vXacr<n (^Xcura steht ffSüT (fXcura ; zwischen der
anlautenden Consonantengruppe ist ein Vokal eingeschoben wie
oft (vgl. Tta^apa, Tapcurao) u« aa.) ; hier ein v wegen des folgen-
den Xj welches in einer Art Verwandtschaft mit v steht (vgL Je-
doch auch^Jm?;!^: <Vx)» ähnlich wie fpvXatrtr zatpXaacr ist das
Verhältniss des lateinisdien fuligo zu tpXey. In (pXourar ist X an
die Stelle des p in c^poo-o*, wie überaus häufig, getreten. Die
Bedeutung ist die aus EmechUeasen hervorgegangene allge-
meine: bewahren^ beachütxen:
(ivkaarcroOj bewachen; <^Xa$; ipvXooKßiqi <pvKoatoq\ «^Xasenfp;
' ^Xüttniq; fpvXcatxoop^ S^Wächler; (pvXaxelov; fpvKaxsuy»; fpvXdxutv^
TO, Waehiplal%\ ^XayyLO^ to; tpvkaxqj 97, Wache; (fivXuTtlg; tpv-
'koMuriray'ii^Wdehlerin; <pvkaxixo^ii,&v^ %um Bewachen geechickt;
{^Xaauxrtq, S^ der Gefangene; qnjXoatrutoqj rt^ 6v^ gtU bewachend;
^ivXaxTTf pco^, a, ov, beschützend; ipvXaxvnpuiVy tJ, Wachposten
U.S.W«; tpvKafyq^ 17, Bewachung; ipvXal^ii^MO^ov^ %u bewachen: qnh
'koitiiGO, ms Gefängniss werfen (N. T.) ; i^Xasero^ ov, unbewacht;
iupvXeifja,^ 97, Mangel an Wache; atpvXaaitxiw, unbiewachi sein;
ßißkio^vkcüaapj TOy Ort, Bücher at^ubewahren.
apüTo^ im Sanskrit entspricht riksha^^Airr; för ri ist
im Griechischen die gunirte Form ap, flir ksh aer eingetreten;
beides sind gewöhnliche Wandlungen; eine andf e Form mit
blossem x für xr ist apteoi lateinisdi entspricht ursu für nr-
csu; apnToq (ipxoq)^ 6^ 17, Bar; apxxuoq^ a, ov, (apiu^a^ov) vom
Bären; äpxrii^ 17, Bärenhaut; apwtvnto^^ 17, 6v; dpxT&oq^ olj oVj »um
Bären gehörend j nördlich; äpxwoca, etne Jungfrau zur apTtToq
bestimmen (auf einen reU^ösen Gebrauch in Athen bezuglich) ;
apitrsut, 17, diese Handlung. — ap9tTiovj to, Name einer Pflanze.
apiakot {Eustath»)y dpxrvXoij (PoUux) ol, Bäretijunge.
^APX. Formell entspricht imSskrit die y^arh und diese
hat auch Bopp der griechischen gegenübergestellt Aber et-
was schwer wird es sein, die Bedeutungen der griech. Wurzel
mit denen der sskr. zu vereinigen. Letzre >vird nämlich durch
aequare, parem, dignum esse, posse, valere u.s.w.
ausgelegt ; Pott, welcher in apx den Begriff des Vorangehens
als den ursprünglichen findet, zweifelt daher sehr, dass jene
beiden mit einander zusammenhängen, sondern vermnthet,
dass apx eher das sskr. &+ruh ansteigen, sein kISnne. Wenn
dies nun gleich zur etj^mologischen Begründung der angenom-
menen Grundbedeutung nicht unpassend ist, so lassen^ sich
doch die andern Bedeutungen des Stammes wie z.B. äpxi ^/^O
damit nur auf eine gezwungene Weise in Verbindung bringen,
APX. 115
iDd die formelle Begrondang der Zasammenstellang von ä >:(
mit l-fruh ist, wenn gleich mögBch, doch sehr conjectnreÜ. .
leb ludte an der ZusammensteUung mit V^arh fest Denn
wenn man dieGrandbedentang des sskr. arh genauer erforscht,
so werden sich die Bedentangen von apx als völlig passend nnd
öbereinstimmend erweisen^ Die erste Bedeutung des sskr. arh
zeigt sich in dem dazugehörigen Substantiv argha, (wo das
vspranglichere gh statt h erhalten ist). Dies heisst: PreU^
Kßsim^; bei beiden liegt zu Grunde der Begriff der Be%ahiung'y
srh ist diesemnach: der Preis j die Bezahlung (von etwas) seini
(etwas) aufwiegen; rägjam arhati ist: er wiegi die Königs^
kmehafl aufi er iet die Bezahlung^ der WerÜi {hat in sich
dieBezaUtmgj den Werth) einer Kanigsherrschafi; er ist werth
Somg %u seini mit dem indischen Infinitiv oonstruirt, welcher
bekanntlieh der Accusativ eines Substantivs «if tu ist : z. B.
äptum arhati, heisst es : er isi die Bezahlung j hat in sich die
Baahluttg^ das Vermögen, der Erlangung ; d. h« ^r hat das Vermö"
Sen, die Maehi^ %u erlangen. So tritt flir arh die Bedeutung ««r-
w§en hervor; an diese Bedeutung schliesstsich apx'^ m der
Bedentmiff herrsehen i besonders hervor tritt sie in imdo^co. Jm
Griecluschen ist ap^^ nicht mehr transitiv, wie im Ssiur. arh;
aber zu diesem neutralen Gebrauch war auch im Sskr. schon
durch die Verbindung mit dem Infinitiv der Anfang gemacht
Argha die Bezahlung^ mit Beziehung auf den in arh hervorge-
tretenen Begriff des Werthseins (ürh'' Sit ein Würdiger^ arghja
|ind arja ffir arhja mit Verlust des h, irie oft (vgl. z.B. S. 79)),
ist ferner: Wertherweisung: F^reArtm^ und insbesondre (^/#r;
daran sdiliesst sich d^^ Opfer ^ und apxofuw, opfern, welches
man nnr sehr gezwungen aus der Bedeutung anfangen ableitet,
(oder' ist dies: von sieh den Werth geben, nämlich den Göttern,
indem man durch ein Opfer gewissermassen sich selbst loskauf-
te?). Schwieriger ist es hiermit apx^ ^^ ^^' Bedeutung heginnen
^ vermitteln. In dieser, Beziehuiig erinnere ich zunächst an
£e Bedeutung von «px»» in Zusammensetzungen; es ist hier kei-
nesweges mit vfHarog übereinstimmend, sondern durch Vorsatz
vondp;(i wird einer, der an Rang, anMacht aUe übrigen aufwiegt,
jluien zu befehlen hat, bezeicmiet Femer bedenke man, dass
im attischen Sprachgebrauch nicht c^x^^^ (Soph. £1. 522 aus-
^nd^nmen), sondern apxeo^ou im Medium die Bedeutung an-
(mgen hat. Der attische Sprachgebrauch hat sich aber hier,
so wie in den meisten Ftilen, wo er von den übrigen Dialekten
"^ geistigen Theil der Sprache abweicht, ihrem Genius am treu-
^t<^n erwiesen. Dieses berücksichtigend nehme ich an, dass
<^eaSai nicht den Begriff des Anfangens, indem man der Reihe
^tkgeht hat, sondern eigentlich heisst: sich selbst Werth geben
und dann in specie sich an di^ Spitze stellen, den Ehrenplatz * '
(^) annehmen ^ dann wurde es anfangen überhaupt, so wie
^j(n seme ei&|entliche Bedeutung spurlos verlor und nur Anfang
bedeutet Ich verkenne nicht, dass in dieser Etymologie aiu
den ersten Anblick manches Unsichre zu liegen schemt; aber
auch schon im Sskr. hat diese Wurzel eigenthümliche Schick-
^ue in ihrer Bedeutung ; so ist sie z. B. da, wo sie em rei-
o
114 APX.
nes Hr>flichkeitswoTt geworden ist z.B. in Wendungen, wie na
krödliAih arhasi eigentlich: habe nicht die Würde in dir %m
%ürnen fiir woUe nicht, eben 80 weit von ibrer eigentUchen Be-
deutung entfernt, wie im Griechischen in der Bedeutung : sich
voranstellen. — WoUte man übrigens wie Pott den Begriff «m—
/ofi^eit ak Grundbedeutung nehmen, und dpx als componirt be-
trachten, so würde ich eher eine Vergleidhnng mit ä-|-rabh,
welches anfangen heisst, Vorschlagen, und^ für Wandlung eines
ursprunglichen tp halten (vgl 6ipi^ 1^^ gegenüber von ahi: äkgf
und fnx (S. 73. 7B) und äyy^r;jBlv bei txpipi^rrrelv. —
Also dproo^ vermögen j herrschen ß apx^aov^ <$, (sskr. arh-at)
Archottt; «px»?, i?, Magistrat'^ äp)(iiiov^ xd, Diminut.; i^X'^d^, ^,
6vf zum Herrschet geeignet^ ap;^elo^, a, ov^ obrigkeitlich ; ipx^^j ^9
Führer^ ap;i<ETi?^,Ä, iln/SÄr«-; a^yBvoo^ anfuhren, gebieten \ avap^
XP^^ ovj ohne Oberhaupt^ avapyla^ ^9 Mangd an Herrschaft ^ cb*-
afncTo^yOv, unbeherrscht ^ äptgrrapxitöj aufs beste herrschen \ ce-
trvKifxn^i^ (5, unverletzbare Obrigkeit \ favapj^^ ^, Sch^ des üe-
fehlshabers.
vnap^y ^, das Dasein (mit dem Begriff des Vennogendseins,
der selbstkräftigen Substanz) \ vnapi/etiatöq^ i/j ^ 6v, sMstständigi
avvnäpiJM^ ^, das Nichtvorhandensein.
Mk o iur a: opx in : Bpx^^^gj 6, der Würdigste^ mit dem al-
ten Superlativsufiix ma, fio (vgL Pott, £. F. II, 461). —
Gehört hieher Bpx^^Sy Hode, so wie im Deutschen: Ge^
machte von magan ^Grimm, D.Gr. 11, 88.)? Man kdnnte je-
doch auch an die sskr. Formen ut-f rih sich erheben, oder wie
Pott (£. F. I, 250) will, ut+vrih schafen, denken. Die for-
melle Verbindung wäre in beiden Ffillen schwer; för die gei-
stige spräche in Beziehung auf die Zusammenstellung imt
ut-f rih lateinisch testi-cun Hoden, von ati-f sth& hervorstehn
(so wie testis Zeuge, eigentlich ati^stis = anti-stes davor,
dabei stehend, ist). Von op^w: Spx^^^i ipxj^wv, t6, Dimiiu;
ivöpxn^j <$, einhodig''^ ^vopxo^ ov, Hoden ttabend»
Gehört femer hieher SpxlXoq^ S, ein Vogel: Zaunkönigj der
auch ßounXUntoq heisst, so dsuss jener wie dieser Name aus dem
Begriff des Herrschens geflossen wäre, oder ist er mit Seh. ad
Aristoph. (bei Scapul. s. v.) aus Bpxji^ Hode, abgeleitet, weil die-
ser Vogel schriet/ sei?
. äpX opfern j wie im Sskrit argha Opfer, in: a^oyju\ opx^,
ij, Opferi c^fux, x6, Opfern dnapxnßa, xö, Opfer] (man kann
vergleichen: Buttmann, Lexilog. 1,100).
Endlich : apxo^uxi, sich voranstellen, beginnen ; i^C^, 1^, (JEä^
renplatz f) Anfang ^ äpxfi^ev, von Anfang her; ipxalo^ 6c^ ov, ur^
anfängliche alt% c^;catdTi:^, ^, Alter; «qp^jabed^, if^w, altmlhtun"
iwh; apx'^H<^} 9ich altvaterisch betragen \ apx^Ci^^ii^ ^9 Altväter-
kchkeitß äjiapxpuooaj aUerthümlich benennen.
^APA. Im Sanskrit entspricht &rd in &rd-ra/<pirdUl Das
lange ft in diesem Worte ist nicht radical, sondern wie gewOhn-
APJ. 115
Edi Ir Vriddbi eines im Sskrit ursprünglichen ri-Vokals. —
Thifnch schliesst (Gr. Gr. S. 232) ans veoap9i^q, dass die voUe
Form /ap9 sei ; w9re dieser Scmuss richtig, so wiirde man,
indem ans dem sskr. irdra folgt, das ß nicht radical ist, ß für
Ueberbleibsel eines Präfixes halten müssen. Allein derSchlnsa
ist ganz falsch; ausser bei a priv. kann man aus dem Hiatus
io der Zusammensetzung nie auf anlautendes Digamma schlies«
sen. Also:
dpdoj benehieni dpiuog^ o, das Netzen; dp9a, i^, 8chmui%\
ifüidwjv; dpdakiov^TOy Wasaergefäas zum Besprengen ; apSakix;^
9fyheßeekl; äp^aXooDy beflecken; äpSevoö, benetzen i apSevariq^^;
i^uay ]^, das Benetzen ; o^etrrö^, i^, oV, benetzt; äpSiß^q^ &y
ktNehen'y ip9evnf(iy 6, Benetzer ß vsoapiifq, iq^ frisch benetzt;
Ueher gehört "Apdrj^vro^ n. p.
hdem pa statt ap erscheint (vgl. ^ccpy; apx u. aa., wo die«
ser Wechsel hinlänglich belegt ist), entsteht die Wurzelform
^a^. Diese Form zeigt sich noch in Ip-pod-axat (vgl. Pott^ E«
F. 1,18); im Präsens wird durch Anliängung des Zeichens der
Stea ConJQgationsclasse (nft) ^alf-vco^ woraus durch AssimQa-
tioQ ^f^ym und nach falscher Analogie der Wurzeln, welche
auf y scUiessen, ^voa entstand. .Dieser falschen Analogie, ids
obdieWoTzelpai^wäre, foleen alsdann auch eine Menge andrer
Ueher gehöriger thematiscner Bildungen. Doch muss ich dar-
auf aufmerksam machen, dass diese Deutung, bei welcher
ich eine falsche Analogie annehmen musste, durch die Verglei-
thmg des deutschen rinn an sfcweifelhaft wird. Bewegt uns
dieses eine besondre ^/^qav anzunehmen, welche allen Flexio-
nen, mit Ausnahme des angeführten ißfiadarcu und des Aorist
pmaaTty zu Grande gelegt werden kann, so bleibt fiir diese
|riedenun keine triftige Erklärung (oder stände qfpai zu g^ptuv
hitifpcum in einem ähnlichen verhältniss? vgl. jedoch ^pev
M\tT ^av miA\^pa9 unter V^/o^); ich halte micn daher an
die frohere, auch schon von Pott gegebene, Erklärung.
fialvGOy sprengen; ßavxöqy ^, oV, benetzt'^ /Sayri^p, Sy Be^
9eker] fitxyrifpioq, ^^ ^ '^'^ Benetzen tauglith ; ßavxl^oOy be^
fprengmi, pavrurfia, fd, das Besprengte; ßavxixyyLÖq^ 6j Bespren-^
mg] ßarrurrpovy xöy Sprenggefäss; ßavu;^ ^, Tropfen } ßwr\ia;
^A) Tcf, das Gespritze; ßagrroop^ 6, eine Art Becher.
hdemdie mit dem p verknüpfte Aspiration auf den schlies-
senden T-Laut fibergeht, entsteht die Wurzelform pa^: in ßa-
^««y?, J^, Tropfen (vgl. Pottj E. F. II, 508); oder entspricht
l^a dem sskr. ftrdra und ist eine Art Umsetzung, indem es
^ pcäpa steht ? das zweite p wäre der Dissimilation wegen
ausgeworfen, hätte aber die Spuren seines frOhem Daseins in
der Aspirationf des 9 hinterlassen; das Suff, ^ly^ entspricht ei-
nem 8skr. mijKrade wie auch fuv^ in eX-fui^ = sskr. kri-mi
•at. ver-mi (?^L V^wp). Von /5oÄafuy| kommt ßadafi,liaf^
Mengen, _^
ipi m ap9i.q, taq, ^j Pfeitspitze, steht in Beziehung auf die
griechische Sprache- sehr dnsam; mir ist am walirscheinlich-
8*
116 APJ—AM.
sten, dass es ein fremdes und zwar scythischesWort ist (Iwn
Sskr. haben wir eine ^ard todierij vo» welcher ardita getodt^t^
ardani Feuer). Davon h^^wv^ tJ, Pfeil; apdi^xöq^ <5, Köcher*
Gehört hiebet ap^io^ijpa, ij^ Seheet^ ?
ä^äpa^ 1^, Gralen\ an das am in amnis darf man niclit
denken (vgl. S. 118). Davon; ^uxplocj ^, glbd.; a^puxioq, ac^
ov, in einem Grabet^ abgeleitet \ dfiapevft), abflieaaen ; a^Ofeo^iaLy to«
abgeleitetes Schmut%waeser. —
a^äpaxoq^ 6; €C^dpa%0Vy xö^ Majoran i ^MpOMVoq^ V9 <^^ß
von Majoran j Ofiapoxöei^y eo-cra, evj dem Majoran ahnlich,
&^7jgj Tiroq, 6y eine Art Milchkuchen f a^tiTLorxogySy Dimio. ;
Ajidpa^ iffy ein Kuchen\ äiioplTiiq^ 6,
a^Li^a^ eine Art Kuchen QAnakreon^l aii^a^ri^iSiiq^ eine
Art Fricae^/ie. — aftt^io;, {JUes^ Mühle. Formell und auch
einigermaassen der Bedeutung nach wäre eine Verbindung mit
der sskr. ^j am möglich (vgl ^i7(i/a).
a\jL&^'c% und d\i0L^a%vq^ ^y eine an zwei Pfählen in die
Hohe gezogene Traube. Der erste Theil des Worts ist wohl a^ux
zugleich, ohne Spiritus (vgl. ara Pron.).
äfita^, S; tt^j ^y Thunfisch.
ic^aviTai^yoly Erdschwämme.
a\iooToVy xöy Kastanie^ \
ayiODlioVj TÖ^,eine ifidische Gewürzpflanze) a^uo^Triqj 6.
i^v^y v9oq (auch l^ivg) ^f Wasserschildkröte.
c^itypc, 6n Lamm; im Lateinischen entspricht agnus^ des^
sdn formelle Vermittelung mit ä^vo sehr schwer ist, weswegen
Pott (E. F. n , 586) ihre Identität sehr zweifelhaft findet Um-
brisen entspricht F-a^rtra (G. F. Grotefend, Rudimenta linguae
Umbricae 111,16); sollen wir dieses als entstanden aus Sßn ußt
Sc/iaaf(S. 23) betrachten, also fär a/tra stehend, so das$ es,
was dem Sinne liach ganz passend wäre, gewissermaasscn
zum Schaaf gehörig , Tom Schi^af kommend ^ bedeutete? In die-
sem FaUliesse sich o^ivö ganz ebenso deuten; / wäre, ivie so
sehr oft, in f* übergegangen (vgl. S. 5 ff. und S. 89); so wäre
ä^uvo und durch Ausstossung des e ä^vo entstanden. Da v fer-
ner auch in g übergeht (Pott £. F. 1,121 ff.), so lä§st sich das
lateinische agnus ebenfalls auf diese Weise damit vereinigen;
dabei wäre jedoch zu beachten, dass ganz übereinstimmend
mit dem Lateinischen das Slavische agnetz und jagnja hat
(Pott a. a. O.), was ich nicht für bloss entlehnt hdten kann. —
Eine feste Entscheidung scheint noch nicht möglich. Zu ä^ivö^
gehört d^vn; d^vdu;; ä^vl^y 17, weibliches Lamm; duvelog^ a, ov,
vom Lamtne. — i^vlov, to, in der Bedeutung Schaafhaul und
dann in d^r zunächst übertragenen: Hülle der Leibesfrucht ge-
AM. 117
hört ebne Zweifel hieher; allein die «Iritte Bedeutung SchaaU^
mäi der das Opferbiui aufgefangen wird^ ist ohne sehr kühne und
schwer zu begründende Vermuthungen nicht damit zu ver-
mitteln.
i^väiioq; ayLv&\JLmVj Sy Sohn, tinkd, Abkömmling (bei
dem dunkeln Lgcophir^ ist an iivi^^lti von yjyLva^ ^avy erinnern,
zu denken 9 und das Wort von dem bizarren Lycophron falsch
gebildet? soll es den Begriff ausdrücken: der das Gedächhüss
erkalt (ol intensiv. = ä, sa)?
a^<po im Lateinischen ambö; im Sskr. dagegen entspricht
nbha, so wie im Zend uba; dennoch ist dieses anlautende u
schwerlich organisch, da fast alle verwandten Sprachen an sei-
ner Stelle a haben, vgl. litt abbü, altpreuss. abbai, lett abbi
(Poiiy £.F. I,lll). Sehr häufig entsteht sskr. u aus einem ur-
sprun^cheren vä; ich habe deswegen üb ha oft als entstan-
den aus va f^r dva %wei,^ (vgl. viffinti, sskr. vin^ati fiir dvi-
ginti, dvin^ati) und einem, mildem im sskr. ab hi erschei-
nenden bhi verwandten Suffix bha, also ans va-bha beide, be-
trachtet ; allein ich finde in keiner der verwandten Sprachen
eine Spur dieses anlautenden v. Eine noch grundlosere und
den Wechsel von a und u gar nicht erklärende Vermuthung
ist die von Ag. Benarg (Rom. LautL 229), nach welcher ubha
für kubha stehe. — Von wjLcpo kommt zunächst: au<pa)^ Dual-
form (= sskr. ubhau), beide ; femer mn^j alte Locativform
StnguL, %u jeder ton beiden Seiten, um (vgl. ctpxi S. 57), äolisch
irvxi (vgl. Pott, £. F. 1, 112; anders Bopp^ weicher a^(pi trotz
der starken Verschiedenheit der Bedeutungen für identisch mit
sskr. abhi hält (V. Gr. 400)); i^upiq. alter Locativ Plur. (wie
uayu;, ^l6Ku; u.aa), %u beiden Seilen; ayxk soll ionisch dafiir iA
iy^s3iiT€iv für Ai^*^i?Tctv, verschiedener Meinung seitij stehn. —
mupö-^ttffoq^ OLyOVy beide; u^uporefCütu; (fär -xoc^), auf beiderlei
Weise; a^iqxrcioo^ (?), nach beiden Seilen hin; auqxyripa^ev^ von
beiden Seilen; ^iqxyripos^ij auf beiden Seilen; a^tporioGoat^ nach
beiden Seilen hin ; ou^orep/^o?, rings umgebet^; Sia^g^idioq^ abge^
sondert (Suff, dio = sskr, tja). — VonCompositis erwähne ich
nur a^t^pev^j 6^ ein zweihenkliges Gefäss, für mKpupopevq der
gleichen Aspiration wegen (Lobeck, ParalipomenaGrammaticae
graecae I- p. 44). ___^___
•
Siißpog, Sy Hegen, Im Sanskrit entspricht ambara <ä*i?
Wolke^ formell sowohl (dft^apo contrahirt in Siißpo), als der Be-
deutimg nach zu sehr, als dass man sich enthalten kann, es
mit dem giiech. zu identificiren. Sehr nahe an ambara klingt
sskr. abhra, welches ebenfalls Wolke heisst. Dieses abhra
ist zusammengesetzt aivs ap -|- bhra ; ap heisst Wasser
und bhra (von V^bhf i) IrageiuL Wäre es nun mOglicli, am-
bara fär entstellt aus ab+bhara (wo bhara = bhra) zu hal-
ten, so dass b vor b in m übergegangen wäre und bh auf eine
zuialUge Weise seine Aspiration verloren hätte, oder, was walir-
scheinlicher, aus der Grundform abbhra, ambbhra und 80
118 OM—AN,
ambara entstanden wBre, so wlirde ambara sowobl, 9A&Sußpog
zu dem sskr« Thema ap ^hören, welches Pott (£. F. 1, 188)
zu y/^^k trinken, zieht; dieser Wurzel entspricht aber griech.
y^TTo, so dass B^pog also zu dieser Wurzel zu ziehen wfire.
(Zu ap gehört, um dies beiläufig zu bemerken, sakr. apnas,
welches mit Cebergang des p vor n in m (wie freß in ctiivös)
das von Pott (E. F. 1, 109. U, 58) falsch erklärte lateinische
amnis ist). Von B^pog, lateinisch imber, kommt: B^t^ptog^
tt, ov; Sußortvögj j^, öv (zw.) ; (Jfi^pi^pdff, ijf, dr ,• Sußptffnigy eg, reg-
nicht; OyLppia, i^, Regen (zw.) ; S^piao^ regnen; o^fn^ia^ tö^ Äi-
gen (zw.); Sßßplioj, beregnen] — dvo^ißp^sig, ecro-a, ev, sehr reg^
nicht] auoußpLa, 17, Regenmangel] hröiißpritrig, 9^, Beregnung,-^
Mit Schwächung des ursprfinglicli anlautenden a zu i, wie
im lateinischen imb er,/ gehören hieher die NN. pp^lfi^po^;
"IfißpOO-Off.
- 6^g>aK6y Nabel; im Lateinischen entspricht umbili-cns;
imSskr. heisst der Nabel näbhi und vermehrt durch Suffix la:
näbhila ein hervorstechender Nabel ; althd. entspricht n ab ala,
mit dem gricch. in Beziehung auf die beiden Schlusssylben
ganz übereinstimmend. Was das Verhältniss der anfangenden
Sylbe: oyi<p, lat. umb, zu sskr. näbh, altlid. nah, lett nabb-a
betrifft, so ist ihm — abgesehn von der verschiedenen Quanti-
tät des sskr. a, welches jedoch auch in näbhi ursprünglich
kurz war, wie nabhi «m RaH, beweist — ganz analog sskr.
nakha oder nakhara, ahd. nasal gegen iafeinisch ungula
und griechisch dvx^x fSr dyx (ein oyxo^j analog d^upoXS, würde
lateinischem ungula genau entsprechen). Dies Verhältniss
sucht A. Benarg (Rom. Lautlehre 2ß8) zu erklären; Sicherheit
ist, 80 lange man die Etymologie nicht kennt, nicht gut mög-
lich, da wir nicht wissen können, welche Form die primäre
ist Ich vermuthe^ dass dßg^ die organischere ist *Ofi^aXd^,
6^ Nabel; S^ahcv, tÖj Dim. ; 6^aXo&g^ eacra, ev, mit NabeJ
rersehn; ö^tpakdSrig^tg^ nabelformig] d^KpaTJcg ^ ovy den Nabel
beirrend; S^upotkoorög^ 17, or, in Nabelgestalt gebracht] dyjpoCh^
cnipy 6, Messer, die Nabelschnur abzusehneiden '^ dxpö^i^akovi a-
9tpoyLg)(£ku>Vy t6, die Mitte des Nabels.
^AN. Die sskr. V^an athtnen, früher schon durch eine
Menge davon abgeleiteter Nominalthemen belegt, ist jetzt auch
mit dem Präf. pra in der Bedeutimg leben als Verbum nachge-
wiesen (Windisehmany Sankara p. 130). — Zunächst erscheint
sie im griechischen av-efio^^o, Hauch (lat animus, sskr. an-ila
Wind); ave^iovy tö Tzw.I, Dimin«; aveuöstq, eaaa^ ev, ionisch
JjveiLoeiq (ist 97 durch Vriddhi?), windig ß av^id^ngf ^g^ l^tfUSi ^vi-
\uog^ a, ov; aveiuaiog, a, ov; ave^iogy a, ov (zw.), windig; ope-
fi/a, 1^, Blüliung; ave^iöiDj lüften] Ave^o^ durbh Winde bewegen
(N. T.) ; äveiiöTi^ tSog, 1^, die Windstillerin (Beiname der Athene);
' avmmiogj ov, windig, nichtig.
aveyLdvm ävs^unnflgy ^ .und ^i^ov^ %ö, die Anemone.
Wegen der ganz gleichen Bedeutung mit avt^uiaSuog zieht
man mit Recht hieher ^txa\t,mviogj ov; ich fasse es ala zu-
AN. 119
saamieagesogeii ans ^i^tFapnumog (vgL &ifui&vn) ; ^(^ « zwischen
ir «nd fi gii^ leicht verloren und dann war diese Zusajninen-
aebuig nolhwendig. Eine andre Schreibart ist lUTa^Xuygi sie
pk für minder beglanbigt; auch sie wäre zusammengezogen,
aber ans i»emvt^uikiog ; yon einer Zusammensetzung mit der
sskr. V^Ti, grieck &ßn^ wehen j,^ welche Pott (£• F. U, 165 j
-iiier erkeimen will, kann ich keine Spur finden«
Ppü (E. F/I, 253) zieht zu dieser Wurzel femer:
aV'TQOy^ TÖy {kätde} Grotte (wörtlich wäre es : Emriehtuftg
(SuCtpo) man iMQen, Kühlen) ; grosse- Sicherheit liegt in die-
ser Zusammenstellung nicht; ,im Sskr« heisst die Grotte i^iem-
lichäbnlioh randhra, dessen Etymologie noch sehr uugewiss
ist; von Scyrpov kommt: ävrpia^ ff^ HoMenbewohnerhi ; ttvrpalo^
a,oy, %ur Grotte gehörig'^ avrpiidvtgj eg^ grottenartig \ vjtavrpog^
of, tuUer einer Grotte. .
Mit Präfix pra componirt heisst diese Wurzel im Sskr.
pr&n und bedeutet M#»; davon kommt im Sskr, pr4n a Hauch,
Athem^ Kraft j Leben % im Griechischen entspricht lixmopriv
statt qffftpfo ; wie in oK (S. 60) akamrix (S. 74) ist der das Thema
schliessende Vokal abgeworfen und dieses dadurch in die 3te
Dedination hinül)ergezogen; der Genitiv u.s.w. müsste ((iprtv-o^
heissen; er heisst aber <ppiv6i; und e erscheint nun durchweg in
allen hleher gehörigen Derivativen. Ist auch dies durch diese
Verkäizmig des Themas herbeigefiilirt, oder liegt dem griechi-
schen eine Form zu Grunde, in welcher pra+an nicht prän
(durch Contraction) sondern pran (durch Elision) ward (vgl.
fpXef = bhrag' S. 106). (ppi^ ist eigentlich : Hauch; aber
dann wie animus Geistj Verstand vL.%.Vf.\ ^pheg, al, bezeich-
net das Zir^eA/'tf/i^ wie man annimmt; fsindqfpiveg nicht vielleicht
eher, in grösserer Uebereinstimmung mit der Grundbedeutung
die oif^anischen Theüe, welche zur Respiration dienen ? y
^peifö^ey. — tpp&^viög^ i^, 6y, zur tppip^ gehörige (pp^ntgy j^
Wahneinni ^peyntxög^ i^, dv; tpp^xtxög^ if^ ör, wahnsinnig \
^perttlSioif; tppsvstiZoo, wahnsinnig sein; (pptymiooi (ppsytrut"
&9; qfpsnjrtäao, glbd«; ^peysnöjdöf, 8-, (ppeytrtaöig^ ^^ Wahn'
aBM.— <ppey6oif, klag machen^ <ppivco6ii^ ^, Bdehru$ig\ (pp&^QD-
tjfpaoi^y 'tu, Beleirungsmitteh — ßdsrd^peyoy, rd, ein Körpertlieil
%wi$ehe9i jien Schultern u.s.w.
Blit o f&r < entsteht die Wurzelform (ppor in:
^pöng^^y Verstand i (ppörißiGg, oy, verständig \ q^povioo^
i) D«cli BOM ick bier nothwendig auf eioe der tiefer liegeadeo Ueber-
^ — *^ iwitchen dem GrieehitckeD und dem Sanäkrit aufmerk-
macken, welcke einst sti SchlüMen berechtigen werden, die wir
kier kanm andenten dürfen (ygl. hfti)* Die Vedantapbilofopkie tkeilt
die Beapiratioa kekaontliek fuaffaeb in prAna, apAna, riAna, «-
dAna» aamAna; Ton diesen ist prAn'a der vorwärts gehende Haueh,
desfrn Endpunkt die Nasenspitze ist und dessen Anfangspunkt, Wohnung,
im Htrzen, Heisst darum (po-^f fast so viel als Herz ? WAre sckon
dicte speeieUe Bedeutung ron orAn'a, eigentlieh Vorhauch, ausgebil-
det gewesen, als die grieebisoie Sprache sieb von ihren Verwaiidten
treutef ^
120 AN.
de^^-en u.S.^.; qfpdvffßa, rö, VersUmd; qfpo^ßiottla^^ 6, hoch^
sinnig ; (ppoyfjßiOttf&Srfg^ sg^ terständig ; tppöVfjfiotiSßa y muthi^
machen •^ <ppcvtfjAati6ßiogyS, das Muthigmuehen ; ^pörtfötg^ rj,^
das Denken. — f^poyißXBV'ßiaj tö, Verstand^ fppc^ipjeöofjua, cfert-
keni tppovißiivöt^, ^y das Denken*^ ^poviprißa^ xö^ die Handlung
eines Verständigen \ alle spät]
. dyavöq>poo¥^ oVj mOd gesinnt; ifpo<ppoyioi>g^ wohtssoUend ;
öoixppovtKÖg, ff, dvj massig] 6oo<ppcfylZa>, besonnen machen % öoi>^
qfpöytöfiöf, o; öosxppöi^iöi^, i^; 6<x>^pdyi6/da^ xö, Warnung^ 4fa>-
g)poyi6tifpi 6(MHppoyt6xifs, 6, einer der besonnen macht \ 6oo<ppo^
yt(Sx6Sj ^j Witzigung; öao^porttfxpcög, t^, dv, besonnen i 6ooq>pco-^
öirijj 1^, Besonnenheit. — KotxatppovrfXi^g , 6, Verächter % KCcrot''
ippoyrfxvtög, if,6y, gern verachtend; eöxaxa<ppörrfXo^j verächtUch, —
<ppovxig, 7^, Sorge; ippovxiZßOj denken n.s,w«; tppdyrtö^ae,
xö, das Ausgesonnme ; tppaynöxffg, S^ Denker ; tppoyxtöxifptovy
x6j Hörsaal \ <ppoim0rot6g, ^9^^j bedachtsam; dtppörxtöxog, ovy
sorglos ; itpporxtÖXiioo, sorglos sein ; eltppovxtöxia^ Sorglosigkeit,
Mit a för €: <ppon^ ist nur in Compositis erhalten: eöq^pai^
voo (entweder mit dem Zeichen der 4ten Conjngationscl. <ppav^
ja« oder der lOten (der denominativen) ^porv-ajä dessen a
auf ähnliche Weise, wie imOodiischen (Iste schwache Conj.),
verloren ging, so dass sie. formell mit der 4ten identisch irard :
^pav-jä woraus tppaivoo wie Xiatva ans Acorr-ja) erheitern,
BA<ppayx6g, 'ff., öv, erfreut \ eög>pocyxvi6g,iff, 6v, erheiternd^ «5-
tppaöxiat, if (für eöq>pctifX'ta\ Frohsinn^ npdipptkööa, ^, gewo-
gen, (Femininnih statt ytp6q)pBßa, nach Analogie von 6tääa\
das dazu passende Mascnlinum wurde heissen : npotppag^ das
Thema: npoqipctvx^ im Femininum eigentlich: npofppocvxia; wor-
aus nßoq>pttv^6a \ np6€ppa66a, wie ' x^ptiyx^ta : ;|'flrpfctf<yar ;
fast mit demselben Rechte darf man übrigens npötppotööa als
Femininum von npö^paor betrachten, wie Xiatva von Xicov*
denn wie np6<ppa66a ein npotppocy, -arxcg voraussetzt, so um-
gekehrt Xiatra statt Xioov^ »ovxog ein Msc. Xsayj ^ccvog.
Indem vor pra+an (=^parv) die sskr. Präposition ut
atssj tritt, entsteht die Form ntnrin mit der Bedeutung aus-j
vorhauchen *^ im Griechischen gent t vor 9, wie so sehr näufio;,
in g und u in o über, wie fast allenthalben, wo. dieses Präfix
erhalten ist (as.B. Sp^ööoo: ut+rug', ößßooöioo: ut+rud und
so aa«, vgl. H. A. L. Z. 1838. Ergzbl. S. 330 und auch sonst o
für u z,B. S.13); so entspricht denn dem sskr. utpr&n griech.
dstppav aushauchen, duften, riechen. Potts Zusammenstellung
desselben mit ghrä (£• F. 1, 182) ist nicht haltbar. Die Zu-
sammensetzung, so wie die eigentlichen Theile dieser Wurzel
mussten, zumä da das Präfix ut gar nicht im Sprachbewusst-
sein der Griechen blieb, früh, vergessen werden; daher diese
Form dann bald behandelt ward, als ob os<pp ihr eigentlicher
Wurzeltheil wäre: daher 6gq>pairofiat^ 6gg}pfj6oßiazy Ag<ppo-
ßfjy u« aa. der Art Davon :
Sgtppatyxrig ] dgtppoofxrfp^ 6y Riecher; 6gg>pccm^pu)ff, a, ov;
6g<ppctrxui6g ^ tf^ 6y, riechend*^ ögg^payxög^ t^, 6yy gerochen \ Sg^
tppavOtg \ igtppaöig (zw.)? ^ ; dg^ppaöia, ^, das Riechen ; nn-
AN. 121
oT^ffnische Formen mit Verlast des raiSfcalen r ${nd: Sgcppa^
TfnGfrmeh^ Sg^dSiov^ röj Stärktmgstnifteli Sg(pptl(ftg^ ^, das
Rktkm^ 6(Upprftv(oSjij^ay, riechend i SgippiftoSj ij^dr, gerochen, —
&v erscheint in äv-oo (bloss einmal ävowd) außoren, und in
den ^eichbedentenden ävvoo (att ßvvao)^ avvr(o (att ävvTOi))^
eyoouai^ zonächst ist hier dieVersehiedenheit der.Qaantität be-
achteoswerth, wo uns jedoch die drei zulefast erwfihntenForJhlen
zu schliessen erlauben, dass a von Natur kurz ist und in &poo
.«eine Länge mehr seiner Stellung im «Verse, begOnstigt durch
die auf a folgende Liquida verdai^t Thierseh (Gr. Gr. 224) er-
wähnt ans HesgcK ToLverou, =z apvu, und schliesst daraus auf
anlautendes /; dafiir spricht auch aavtjq (Hetych.)^ welches Aßoi,'-
77^; vermudien VSlssX* Dieses liesse also auf eine Wz. /av rathen.
Dagegen haben wir im Sskr., das Substant anta ganz identisch
mk goth. an d e i s, Ende^ welches, abgesehn von dem anlautenden
::. welches aber Ueberbleibsel des Präifixes ava: ßa sein kann,
lo Form und Bedeutung jenen Formen so nahe liegt, dass man
es nicht gut davon trennen darf (vgL Pott £. F. II, 151). Aber
weiches ist die Wzform von anta? In H7/fOfi«Lenkon wird es
von dem unbelegten am ^Wm^ abgeleitet; die indischen Gramma-
tiker dagegen scheinen^eine unbelegte Wurzel at (ant) mit der
Bedeutung ^irtifefi, be$ehrä$üeen zum grossen Theil nur aus diesem
Sabstantiv formirt zu haben. Jene Etymologie hat weder in
Beziehung auf Bedeutung noch Form Begründung; diese nicht
in Beziehung auf Form. Man sieht, welche Schwierigkeiten
f^ich hier häufen, und wird mir darum Recht geben, dass ich
keine bestimmte Wurzel aufzustellen wagte (anders Buttmann
LexiL I, 271). ^ennoch will ich eine Vermuthung ausspre-
chen, ^e aber auch f^ weiter nichts gelten soll. Sollte anta
eine participiale Bildung der vO^^ ^^^^ ^^^ begränzt, beendet
heissen? Vorzüglich brachte mich die Identität von jama und
anta in der Bedeutuujg Tod auf diese Zusammenstellung. .Auf-
fallend wäre in diesem Fall, dass auch im Gothischen jede
Spur des anlautenden j verloren wäre, allein dieses j ist, wie
Mch unter ^a^ zeigen wird (vgl. H. A. L. Z. 1837. £rgzbl. S.
909), Vertreter von d, und 'anlautendes d ging in der ältesten
Form der Sskritsprachen schon bisweilen verloren (vgl. sskr.
a^ru und ahan a. a. O. 925). Wäre jam wirklich die ftir av
anznnehmende Wurzel, so wäre j wie gewöhnlich, oder, wenn
die Griechen diese Formen schon in der Gestalt ajx erhalten , d
schon in einem fri\beren Sprachzustand verloren gegangen,
und v^ wie in dvaripiq und aa. fttr m eingetreten (vgl. y/^da^).
Das anlautende Digamma gehört dem schon erwähnten Prä-
fix.— Von ävvcD kommt: awo-ty, ^, Vollendung'^ avvanjiog^
ov, ßrdemdi awcrrög, dv, vollemtet'y awarixög^if, öv] cbnjxi-
^^9 ^9 ^9 ^^c"* Ziele führend^ ifwarpov, to, ein Magen der
wiederkäuenden Thiere \iti f&r & eine Art Vrjddhi) avijwcrTOi;^ ov.
— ii&vva\ujLy TO, das Vollendete^ —
Von av& kommt dviij ^, Vollendung \ oavif^j iq, was nicht
roilendei werden kann.
122 AN.
avp. Im Sskrit entspricht nri Mäfm mit dßm votaliscKen
i^i; dieses fi ist von den Griechen in diesem Beispiele — in
den allermeisten Casus — eonsonantisch aufgefasst, so dass
der Wurzeltheil nur vp lautete ; da dieser nicht ausgesprodieu
werden konnte, so nnisste als Stutze ein a vortreten; so ent-
stand &yp. mit gewiss ursprünglich kurzem a; später wurde es
auch lang gebraucht; nacb^ffabe des Dionysius soD dieses
Thema früher mit / angelautet haben (vgL Dawes MiscelL Crit.
edf Kidd. 213. 353. 658) ; aus Homer werden zwei Stellen an-
geführt^ in denen sich Hiatus vor avtfp zeige; ist diese Angabe
richtig, so muss man hier ein dialektisch und unorganisch vor-
getretenes Digamma aimehmen (vgl. PoU E. F. I, 106); auf
keinen Fall möchte ich deswegen eine Compositioh von «pt
ißapC^ mit der Form vp annehmen {Pott E. F. I, 222). — lin
NommativSingulans trat an die Stelle von ri: ar (indem ri, gn-
nirt ar, mit demNominativzeichen s: ars hätte werden müssen,
aber nach bekanntem Gesetz dieses s nach r aufgab und statt
dessen den ^vorhergehenden Vokal dehnte), also an die SteUe
von avpi aväp oder cbri^p» 6, entsprechend sskr. na f&r nftr (die ;
Formen andrer verwandter Sprachen vgl. bei Pott E.F.1, 106^;
in dem Genitiv ccpp^ög ward d zwischen vp eingeschoben, also
avdpo^ u.Siw.; im Vokativ erscheint fi gunirt: avep; diese ^u-
iiirte Form aveo ist dialektisch vielfach die Grundform. — di^
öpiov^rö] dyoplöxog^ <5; dvdpdfuwy^ tö\ Dim.; dySpäio^^ ar^
cy^tnäniUich\ dröptia; aySpia\ dvdpötrff; dySpoöüvrf; dySpatö^
njg^ Tf, Mannhaftigkeit^ dySpoiöf^ ¥f, öVy männlich \ ärSpöfjiso^y
et, ov, (von Suff. 11^ = sskr. maja) menachenartig; dvSp^^^ gx,
oY, tiuinfUich'y dySpdStfg, cg^ mannhaft i AySpaxd^^ Ma»im för
Mann (xo^ = sskr. Suff, f as); dySpocnds, dSos y ijf, Pariian:^
ävSpia^td^ Männersehmäuse in Creta\ dvSpdby^ ai¥og\ Ayöpecav ;
dyßpsidby^ S^ dySpoovtrt^y iSoS ^^^Männerwohtuing^ dvSpidks^
A¥Xo%^ 6^ Biid eines Mannee^ dvSpicnrtiöHos ^ 6^ Dim. —
dySpiS/oo^ %um Mann machen^ dvSpiOti^ nach Mäntnerari ^
ArSpiöfMof^ Sj Mannhaftigkeit^ — dvSpios^ zum Mann machen^
dvSpinna (zw.); drSptAofUKi = dy8pi2ofiaL —
ctöxavSpoi^ ov, eanmU der Mannschaft :^ oAravSpi^ Adverb
davon; töavSpioo^ reich an guten Menschen sei$i\ drctyöplix^
dvav6ptla\ i^, Unmännlichkeit^ dvotrSpinS^ ol, Entmannte.
Mit der gunirten Form und zwar op Air sp erscheint: m^o-
pBO^j of, ov, (a Vriddhi) mannhaft*^ dvopia (^opia)^ i^; Mansi^
haftigkeit'j femer vielfach in Compositis, z. B. ^piävoop^ opos^
6j Halbmann\ dytp^opia^ fj^ Mannhirftigkeit^y {inBprpfOpiGo ^ grausen
Muth haben.
Zu der gunirten Form nut ep gehört dyndvtipa^ ij ff'em.
statt dvsp^tix)^ die Männergleiche. Erwähnen will ich noch das
sonderbare dvr\pr\%y welches nachi7e«ycA. müimUch heisst, nach
Suid, f nannlos,
Aus der Form dvSpo^ componirt mit An von (S^, bildete
sich äv^poono^ Mannsgesicht höhend: dv^poonog^ 6, Mensch
(anders Potty £. F. 1, 158. II, 45) ; 5 ward durch Einfluss des
p in d verwandelt ; davon : lt¥^pd>nw¥ ; dv^poondptav \ giy^
AN—ON. 125
9fH07t{6Mo^j Dim.; A^&ßoimotrif, ^, MenschUehkeii^ drStpdmstoff^
«r, or; drdpcmnfioS ^ dy^pdonwos*^ dr^poimvtoS, tf, ov^ mensch^
iiek; drBpamiif^ i^, Mef9$chenhaut ] drStpamiofun , Mensch
#€»»; dv^pctmvl>oiM'tt^ sieh %um Mensehen machen; dvBpca^
m4a>, einen Menschen machen; dy^potmtößios ^ 6^ das Mensch-'
werden^ — ehatväpomtoß^ov^ unmenschlich; dnoty^pamda^^nla)^
^, VnmenschUehkeit% ptXav^pf&niVfia y tö^ tnemchenfretmär-
Hche Handitmff. —
dria, ^Cbei Homer u— später auch vo^y^ Unlusi^ Trauer
Q. & w. Darf ich wagen, damit das sskr. anaja zu identifici-
ren? die formelle Verwandlung des aj in t ist zu einfach, als
dass sie einer genaueren Erörterulig bedürfte: ^nan ent-
gprädie dväta*^ ^was die Bedeutung anlangt, soheisst anaja
Vngiüekj und dieses ist leicht mit dem Begriff von dvia zu Ter-
emigen; anaja ist aus an privat und aja zusammengesetzt;
letzteres kommt von y/^l gehn, so dass, wenn unsre Identifici-
ning richtig ist, dvla zu ^ / (S. 9) zu setzen ist Davon:
driapos^ drnfpoSj rf, ök (vgl. Poit £. F. H, 598); dvtvpoi^ rf,
iv, (spät) iäsiigy dyicbSrf^ ^ SS , kränkend: dvidoo ^ dnaifij ^ 6e-
trüben, kränken\ dydnoSj oVj schmerzlos \ Avöctvias^ Sj Schmer%^
loser. —
irsögy dy oVy auch evrcoV, siunnn; Passow stellt es mit
ifrecD asusammen, und Bedeutung und Hauptelemente des Wor-
tes stimmen auch überein; dennoch kann ich diese Zusammen-
Btenm^ nicht billigen, weil mir äreoD aus ay+aß (vgl, ^ß^j
hauchen) zusammengesetzt ist; nun wechselt zwar sonst a mit
€ ab; aSein so viel mir bis letzt sicher ist, niemals beim a pri-
vativom. Davon iysdcioo^ tysöoo^ verstummen; iveötriSy ^, das
Versfummen. —
Gleichbedeutend mit ivsög ist iXAoV, i^, dv, stumm; ich
fihre ^ hier an, weil es vielleicht wurzelhaft idtotisch mit je-
nem sein, und so auf die Entdeckung der^ beiden- zu Grunde
Hegenden, bis jetzt unbekannten ^ Wurzel fuhren könnte; weim
nSmlich das zweite e in hiög für ein ursprüngliches j steht:
lijo, so verhält sich ikXo fast genau dazu wie iiKXo zu sskr,
anja. —
^EvvA^ jj, Name der Kriegsgöttin ; A'Vfiiov, Tempel der sei--
heu; TrvMxoSj ov^ kriegerisch. —
*"" 'f
Sros^ S^ifj Esel Wenn wir das lateinische asinus ver-
gleichen, aus welchem goth. asilus, slav. osel: oslo litt
asilas übernommen sind, so darf man nicht bezweifeln, dass
das griech. ovo in der Mitte ein 6 eingebüsst hat; die ihm zu-
nächst vorhei^effangene Form war ohne Zweifel dtfvo; im
Sanskrit entspricht nichts. Ich halte das Wort f&r orientalisch,
wie ja auch der Esel vom Orient he;* nach dem Occident kam,
und identificire es mit dem hebräischen TlHhi; dieses wird
griechisch mit neuer Endung dxvo oder ürrvo , und mit Ueber-
gang des t in c,6^o oder döwo geworden sein; in dieser Form
i24 ON—IN.
lernten die RSmer das Wort kennen, und verpflanzten es übei
den ganzen Occident Bei den Griechen aber ward in d(H^<
das ö dem r assimilht und so entstand Syo. Davon: önlptcnr ^
7^, öVj vom Esel; dycbStfSy sffj eselartig; övetoy, to, EseUiail ^
Svela, ^j Eselfell; dr/f, ^5 öyiataa^ (Hesych.) Esßbmsl; tjpuo^
yitrjg, 6, "ittSy ^, vom Maulesel.
Svos bedeutet durch Uebertragung: eine Art Zugmaschine ^
davon Srevog^ S^ glbd.; dvsöcoj winden. —
ivias^ Sj ^ne eselffrane Art des Scarus; SvltfjS^ 6, em^
Steinart aus Skythien ; dvlrig^ ifj ^ eine Art Origanon.
SyvE. vxo^, im Sikr. nakba Nagdj vergL Sfjg}aX6(S.llSy^
aus dessen Verhältniss zu sskr. näbhi wir schon oben schloß
scn , dass die thematische Form von SvvS eigeat!icii dyx 'vvai-,
also b erst eingeschoben ward. Die Ableitung ist ungewiss.
Davon: Syiixtov, röj Dim;; SvvxlZoOj Klauen beschneiden; ävt^xi—
<fßö/, S, das Beschneiden: dvvxKStifß, &, der die Nägel abschne(det ;
ivvxKSri^piov, röy ein Messerchen ; Svvx^go^ %u einetn Naget tna^
chen. Von Svy& als Namen eines Edelsteins: ävix^o^^ V> ov^
von Onyx gemacht'^ dvvxirrf?^ 6j -irzff, ^, dem Onyx ähnlich. —
l'n^ Zusammensetzungen: dxpdbvvxogjoy, mit den Nägele
spitzen gemacht u.s.w.; aHpooyvxict^ ^y Nagelspifze ] dnovuxt-^
öfAa, töy Nagelsplitter; fiafvvS (für ßMy(oyvß wegen Dissimila
tiou); ßicavvxog^ o^j einhufig\ napaävvxig^ ^5 derNehennageL
Gehört hieher 6t6yv£, S, scharfe Spitze der Nägel J ist es
cl0e Zusammensetzung, in deren erstem Theile die ^rct, sfe^
hen, liest ? der hervorstehende Theil des Nagels ? D/ivon :
ötoyvx<xfSt]fj eSy spitzig.
Ivioo^ Ivdoo, ausleeren, reinigen a.S.w. Pott (E. F. I, 1Ö8)
vergleicht damit die sskr. y snft=eriech. ra waschen, so dass
er luso den Begriff des Reinigens als den ursprünglichen be-
trachtet Weder die Form noch die Bedeutung giebt dieser
Vergleichung grössre Sicherheit Doederlein ( Synonym«' I,
96) und andre vor ihm leiteten inänis von Ivdoo ab; anf
dem jetzigen Standpunkt der Etymologie ' wird man natür-
lich nicht mehr so grob verfahren. Allein gefragt muss doch
werden, ob inänis damit zusammenhängen möchte. Meiner
Ansicht nach ist. dies nicht der FaU. Ich leite nämlich
inanis von der V^^n hauchen, wehen (S.^ 118) und be-
trachte es als eine Composition des Präfixes in mit einem Siib*
stantiv, welches etwa dem sskr. äna Hauch {k Vriddhi; die-
selbe Dehnung auch in dem zu an gehörigen änus, der hau^
cltende. Winde lassende oder riechende (vgl. ögtppaivoßiai S. 120))
entsprechen würde, so dass inänis (vgL wegen der Endung
is: inanimis von animus) Ltift in sich habetid (vgl. über diese
Compositionsweise Boop, Gramm, s. r. 667 und das ganz ana-
loge Beispiel ivSAsxv^ S. 98) heissen wurde^ und erst in t^o
fem hohl, leer (vgl. ^v und KotKo^, xirog u.s.w., in denen der
BegriOr/Wi/ aus dem des durch L^tß Aufgeblasenseins sich ent-
wickelt). So ist also an eine Verbindung von Ivdoo und iuänis
IJV-fiB.. 12;
^^za denken ^ i9:nd ^ivir müssen das griechische Wort unal
^^^0^^^ lassenu I>»^oii: ivtj^fJiögj 6y Ausleerung; vniptyoi
^^ ^ennässig €itMM^^lecri\ impivriötg^ jj^ übenmusige Auslei
Mvvis^ ior^ S^ ^9 b^ratibt, ist wohl vOllig identisch mit dei
j^lf* ttna, w^niff^r ^ Jcl^ner, mangelhup, welches bei Zahlwöi
^5^ grade wie da^ lateinische nn-d&, wo^n ihm auch forme
<^^4?J^ ist, gel>irsuDLoht i^vird. Doch erinnert es auch an ahi
P^^0. (Graf AJid.^ Sprsch. I, 854), feUeml. Eine Etymologi
^0^ ich nicht , so '«^enig, wie bei Iräoo^ mit dem es sich vie
^l^t verbinden, lässt.
ifrÄiypov, -rc> ^ geTv5hnlich nn Plural: erhoTiie Ufer^ d(
^^SsseOiS.iTV^., ^rHöIsie 4Erar/«i}^«^/^; man leitet es unerklärliclu
Weise von dvaLÖä<ia ab \ andre schreiben ßy^ijpov und leiten c
>^on 2xv^ ab , indenk sie mehr Gewicht auf die Bedeutung Ooi
^en^ete legen ^ allein wenn man die Stelle der Grammatik«
^;enau beachtet, so zeigt sich, dass der Begriff der Erhöhung dt
^^^esentUche ist; die Präposition dyd liegt darum wohl gewis
^arin; gebort Stfp zu drin mit Verlust des h(vgLS.S6), sodaj
^^a6t]p in die Böh^ wac/uen wäre? —
»' ' ■
Si^^og^ Sy 3fi9i. Pö// (E. F. I, 211) denkt an rfv« + Si
^h finde aber niemals iu dieser so fest im Sprachbewusstsei
besiehenden Präposition dvd einen Wechsel des a mit o iune
\ialb des Gemein- Griechischen (äol. 6 für dvdt kann nicht hi<
%iLHul£e gezogen ipirerden) ; ich denke dalier fast lieber an ssk
^andlia Geruch^ undvermuthe, dass das anlautende g verl
ren ist, i^ie \¥alirscheinlich auch in garbha: 6pf (S.103). -
Ds^on. Skov^oQj oVj ganz kothig.
f — — ^— — — ^
SßaBj coto^, 6\ ein Breit, ein Tischj lat aibacus ; schwe
lieh darf man an lat. abies, -etis (+abhi+jat (y^I) m ä
Hok^ gehend, vgL paries, -etis aus pari-f jat) denken; b
weitem eher möchte ich w^agen, es mit nXdB,^ flach, zu identii
ebnen ; indem a zunächst vor die Consonantengruppe geset
wurde und X alsdann ausfiel, oder umgekehrt; fUr diese Zi
sammenstellung spricht der Umstand, dass das, wie sehe
von andern beme^t, mit nXd^ identische nlvaB, dieselbe B<
dentung bat Das Auffallende der mancheriei Umwnndlungi
im Verhältnis« von äßaat zu nXan erklärt sich vielleicht, wei
man annimmt, dass dßonc eine dialektische Formation ist, d
zuerst in das Gemein -Griechische als Bezeichnung eines, spi
eleu einem Volksstamm eigenthümlichen, Möbels überging, u^
dann eine allgemeinere Bedeutung erhielt ; dafiir spräche d(
Umstand, dass äßcnt so ganz einsam im Griechischen dasteb
in diesem Fall würde das /3 für tt fiir dorisch gelten können. -
IMminutiva sind dßdnicVj rö ; dßaoiiöxos^ S.
"Eßsrofj auch ißivtj^ auch ißAo^^ij, Ebenholz) fremd un
136 JBB— m
wie das hebriische T^i^ zeigt, wahrscheinlich von deo PhSni-
eiern entlehnt; davon ißin^og^ tf^ or^ van Ebenhobu
I' ■ ' '
^Eßiöxo^y f^9 auch Ißiönog^ hibiscns, EAisek. .
IßtSj f% derlbis} ist das figypt. hippen {Pegrw, Lex. Copt.
S. 358)- ,__
dnaplytf^ i^, tOebkrauf.
äniov, töj äpinm, al^d, ebah, Eppich. Sollte es als
Sclilingkraut von der Wzform ein in tSür dm (aus der y/^Ivgh
S. 12) seinen Namen erhalten haben (vgl. die aus der y /i; ab-
geleiteten Namen von Schlingpflanzen, oi^og a;aa.)? Dafiir
spricht vielleicht ein andrer uName von Epheu: Itffos ('^O*» ^
(oder S ?) ; denn wenn dmoy ans dtt, welches gleich dem sskr.
Ap (S.12) wäre, stammt, so könnte tifos zu der Desiderativ-
form von ip nämlich !ps gehören und das sehr umschUngendB
bedeuten, . ■
Aniof, 1^, Bimbaftm^ im Lateinischen pirns; ist zwischen
diesen beiden eine Vereinigung denkbar ? Abgesehn von dem
im Griechischen anlautenden a, in der That, sobald man an-
nimmt, dass das lat r ein ursprüngliches s vertritt, wie dies
sehr häufig der Fall ist; f zwiscnen zwei Vokalen wäre im Grie-
chischen dann ausgefallen; eine Wurzel ntöj lat pis (pins),
sskr. pish, besteht nun wirklich; sie heisst zenaaimeH, %u MeiU
fnachen; von ihr kommt im Griech. unter andern niöog, die meh-^
iigs Erbse, zu ihr gehört TnÖtdKff^ der Pistacienbaum (fremd, v^
sskr. pishia Jfi^A/, pishtaka, Mehlkuchen) von seiner melui-
gen Frucht Sollte auch' der Birhbaum von der mehligenMime
seinen Namen haben? aber willst das a zu deuten? — äntov,
tOj Birne \ dniTtj^^ 6j Birtiwein.
dnö. Im Sskrit entspriclit ap a, im Lateinischen ab, goth. af^
littpa. Die Vergleichung mit sskr. upa spricht ^afor, dass apa
so wie upa Compositionen sind und pa eine besondre, zur Bil-
dung dieser Präfixe verwandte, Sylbe ; ihre Bedeutung ist noch
nicht fixirbar; das anlautende a betrachten wir, da der innig^e
Zusammenhang der Präfixe und Pronomina im Allgemeinen
feststeht, als. den schon (S. l)'erwälmten Pronominalstamm;
fUr die Erklärung der Bedeutung von dnö können wir jedocl^
hieraus noch keinen Gewinn schöben. — dnö^ von (diesem:
a) einein Orte weg, ab U.S.W.; davon dnoBev, dnaoBtr (welches
ein Adverb. cJ^o? nach Analogie von f&i?, Ttdtca voraussetzt), ron
fem ; dnchrepog ; dnd)rarog ; dnai = dnö aus einer Form dTni
gleich sskr. apa; ist das £ als ein Casuszeichen zu fassen,
oder eine blosse Dehnung? ämog, rf^ or, entlegen, — Von den
vielfachen Zusammensetzungen mit dnö (Pott, £. F. D, 127. 129
erkennt es als Präfix vielfach zu a verstümmelt, worin ich ihm
nicht beistimmen kann, v^l. H. A. L. Z. 183a ErgzbL S. 325)
erwähne ich nur die Anemanderrttckung, wo dnö hinten an
einen Ablativ tretend, als Adjectiv dreier Endungen behandelt
An. 127
wnräe in Jfßi^ (== sskr. asmat, Tgl. fydi) ^andg, i/, dv^ der
murine (ton uns eigentUcb) ; iffuSanö^^ if^ oV; dhXoSan6$ ; nav^
roSenrög^ rrjiX^Sanög; noöanög {notanög ist falsche Schreib-
art); onoSanös (vgl. Pott, E.F. II, 264) ; ^SoÄoflrrfff, j?, öy, feind-
Metig , mit Assimifimiig des a von dnö an das o in der voriier-
gehenden Sylbe; davon ix^oöonioo, femdsetig handeln^ ivSa-^
w6^y 1^, or, ehihehmschf ist falsch gebildet ; denn einen Ablativ
von ir^ weichet M lantete, kann es nicht geben; an eine Com-
Position mit irSay (wie Buttman will und nach ihm Pott a. a. O.)
kann man nicht glauben; ich bin daher der Ansicht, dass eine
faisebe Analogie Sana als eigentliche Endunff der frOher er-
irähnten Bildungen betrachtete — was um so. leichter war, da
die ahe Ablativendung auf t (d) schon früh aus dem Sprachbe-
wnsstsein der Griechen geschwunden war — und sie an hfj in,
hiog ; ^eichbedeutend damit ist ivd Arnos j a, ov.
dnö abgekürzt in nz siehe bei nixw.
Wir wefden sogleich im sskr. para iRlr apara den Abfall
des anlautenden a wiederfinden, sowie er auch sonst mehr-
fach nachgewiesen werden kann ; in dem Mangel des a finde
ich also keinen Gnmd, Anstand zu nehmen mit apa da» sskr.
pa^k'ftt zu verbinden. Was das Übrige betrifit, so ist pack'ät
zosanunengesetzt aus pas statt apas (wie die Vergleichung
des zendischen pas-n£ = lat pone. zeigt) und Kat; das
schliessende s von apas ist nur wegen des folgenden V in 9
verwandelt (nach IL 75^ in Bopp, Gr. s.) ; apas ist aus apa
gebildet, genau so, wie das zendische avd ftir avas aus sskr.
und zend. ava (dieses avas kommt ohne Zweifel auch im
sskr. avas-tät und demnach apas in apas -tat vor) und s ist
überhaupt schon als Bildungsmittel von Präfixen erkannt {.Pott,
E.F. n, 14); der zweite Theil k'ät ist Ablativ des Pronominal-
stamms k a (in k'it, k'a-na u. aa. im Sskr. erhalten, identisch
in Form nnd Bedeutung mit dem Pronom. indefinit rW, vgl. re)
sowie in deneben erwähnten apas-tätund avastättät die
ahe Ablativform vom Pronom. ta ist Wörtlich biesse pa^k'at
ton irgendwo weg '^ es ist identisch mit dem lateinischen post
für postftt (vgl. Pottl^ 88, der postea damit vergleicht, also ^
es wohl f&r posteat hält; ebendas, sind auch die litt, lett
osset entsprechenden Formen angefahrt), dessen Bedeutung es
audi hat: nach, hinten, später u.s.w. Dieses pa^kät oder
vollständiger apaf k'At erkenne ich nun genau wieder in dem
gleichbedeutenden 6nt66oi> (vgl. Bum. Comm. s. 1. Ya^n. 1,527),
zunächst mit verlornem ScMuss-r (vgl. ö&ßa för ömpiar u. aa.)
for Sniööcot; das anlautende o entspricht bei dem bekannten
Wechsel zwischen a und o dem sskr. a; die beiden 66 in der
Mitte betreffend, so stehn sie eigentlich für <Tr, da das sskr. k'
am häufigsten durch r repräsentirt wird; durch Assimilation
wird 66 daraus, ein Uebergangs der bei der nahen Verwandt-
schaft von 6 und r nichts auffallendes hat, obgleich ich keinen
ffan% analogen Fall anzui&hren wüsste; einigermaassen ähnlich
ist das lateinische os^ ossis (griech. d6tB0f sskr. asthi), wo
das zweite s den ursprunglichen T-Laut vertritt); dasursprfing-
128 AU.
liehe a Tor diesen 66 ist in t geschwScht, wie oft bei Poisition
und weila in der Mitte zwischen zweiO-Lauten zu schwer ivar,
vgL S.65 und ?;nro für sskr. a^ya (auch Poii^ £• F. I, 9>.
Also dni66oo, hinterwärU, mit Verlust des einen 6 z oirzöoo.
Die Bildung Qieses Adverbs und seine eigentlichen Elemente
mussten natürlich, da sie nur unter ganz andrer Gestalt in der
griechischen Sprache bestanden CSms war dnö und der StAinin
von 6(x> bestand nur in rU und einigen aa.), ganz aus dem Sprach-«
be>vusstsein der Griechen entschwinden ; dass die Endung a>
einen Ablativ enthielt, konnten sie um so weniger wissen, da
dieser ganze Casus bis auf wenige Spuren der griechiseben
Sprache ganz abhanden kam; so war es denn natürlich, dass
sie aMtöniöoa eine neue Ablativen(]|ung Sev hingen, wodurch d*
m6(io^e, dntöGj^ey entstanden wäre; statt dessen erschemt zu-
sammengezoo;en: Bmöäs; SmöSsy^ vonhuUetiher; davon: öni^
6^ioS^ a, ov\ oniöälStogj a, ov, der hmtere\ öm6Biyap^ ro, für 6-
7n65re+3fiyap, der Rücken der flachen Hand {Pott, E.F. II, 120)-
Auf ähnliche Weise verstümmelt erscheint dieses Adverb in
önicfrspos^ a^ avy der spätere, und hni6xaxo^y ijj or; üöcjk kann
man diese auch als zusammengezogen aus &;ri<yro-(T€poS', <-T€r-
TOff) betrachten,, und 67n6to mit apa^k'a zusammenstellen^
welches das Thema von dem Ablativ apa^k'at ist; dafür
spricht schon das sskr.pa^k'a in faiik'äTdha€UeletztereBa//7e,
undpa^k'-ima der Letzte-^ insbesondre aber das mit pagk'at
gleichbedeutende pa^k'a und pa^k'ä derVeden und desZend
(E, Bumoufj Comm. s. 1. Ya^n. I, 527.)» auch könnte man hms^
als entsprechend dem sskr. apas allein annehmen: denn aus-
ser in apas-tät (S. 127) kommt dies auch im Zend^noch mit
dem Locativ des Pronomens na componirt vor in dem schon
erwähnten pa^-nS wörtlich: von weg in dietem^ (lat pone fur
posne). Ich ziehe jedoch vor, hms für eine Verstümmelung
von Sn{6a) zu halten, weil ich mir nur so das x fi&r a deuten
kann; solchen und noch viel ärgeren VerstiLmmelungen musste
natürlich ein Wort aasgesetzt sein, welches ivie b7ri66Q9 Itlr
die Griechen innerhalb ihrer Sprache gar keinen in die Augen
fallenden Aidialtpunkt fand« Daher betrachte ich dann jTerner
Srn^sv^ Bni^a nur für eine Verstümmelung. von SmöBsi^, Brciö^e
und sehe auch nur eine solche in dem ganz von den eigentli-
chen Elementen abgewichenen btny in dvötny, rückwärU, ul ao«
der Art, wo 6m förmlich wie ein Substantiv behandelt ist» —
Ohne die formelle Uebereiustimmung genau nachweisen
zu können, wage ich das ^echische nijß4a-ros^rf,ory der
Utzie ebenfalls hieher zu ziehn: nvfia identificire ich mit dem
sskr. pa^k'ima (dem Superlativ von pa(k'a) der letzte, ohne
jedoch den Hergang der Veränderung genau angeben zu kön-
nen. An dieses Thema würde , df i im Griechischen das Super-
lativsuilSx ma fast ganz verloren gegangen war, das SufiQx der
Ordinalien to (tpito dritte u.s.w.) gehängt, in deren Reihe nö^
fioro auch seinem Begriff nach passt (ähnlich ist die V^erdop-
pelnng der SteigerungssufBxe, welche nicht selten vorkommt,
z.B. npdotiötoi). Die alte Ableitung lässt nvfiotro aus nv^^i^^
Grund, Jgoden, kommen j sie ist wegen der Entfernung der Be-
. . AB. 129
deato^n (yA^^nO) kaum desEn^flinens werth; aber auch
meme E^mologie ist von foim^er Seite noch ».ehr unsicher.
kt ans apa^ k'a statt des erwähnten paf k'a hmim, sfM,
öOrf aitstanden? es stände eigentlich fBr (»r(e)o!re, mit Wegwarf
des Vokals ror a% : oTrore, Welches oi^e oder 04^ ^Bn^ ^o ^M'
wurde, (ftolisch 6^ ; davon : o\^ag, a, or ; oi^W^, ?f, ^;' ai);i^^
«Ty spif; infwoT^ 1^, Verspätung^ otj^ ^, 1^ späieAkenäi cn)«$si
(ö^co 8W.), «/9ir/ /Amt; m^^g, o, Venpähmg,
6eh5rt hieher dsr in ondpaySpäisommerf man kann -an die
Form isthv in dromv denken; oder ist es äpa «rov o^rov, 8aft%eiij
wie dfie Ahen ivollten? Für nuch haben Ableittmgen, wie die
leMen^ ist, gar keine Sicheiheit «
Von apa wird dorohdas alteComparativsnffix ra (vgLsskr.
adba(s}, ädha-ra(inf-erv), adhama(infimu)): sskr.apara
gebildet: «iiner der vom 4ieaem (a) weUer weg ist: ein rnndrer^^
döifen wir dieseForm erkennen m: ri'ntfo^tv^ 6, »esehwäi%er9
ich b^racsfate es ds znsammengesetzt ans irsrepo ss itpara an^
deres, und pen spreeheUj also rar ifsrepo/ßÄew^, was durch Ans-
stossuBg des / und Verschlnckung des mito zusammentreffen-
den e seine Form erhielt (vgL npömov für npo/emcv in ^eonfo-
viop)i das anlautende n statt des sskr,.ä betreffend, so haben
wir schon mehrfach Beispiele dieser vriddhiartigen Dehnung
gesehn (vgL iivei»6aq bei -^^ol' u. aa.). Von yvipoitev^. 6, eigent-
Uch ein Andersspreeher (als er denkt, oder wie ^rocxiXo in nottakjo^
uirr^ VgL 7Ufm$poq) TäuschcTj kommt: rtTteptnnfi^^ 17, täuschend;
V^ttpoxevoifytduseAeni TpteMrjtev^M^TOyBetmg] njnponsvanqy Vj das
Täuschen 'j ii^tponswiq^ o. Täuscher, '
Iffit Verlust des anlautenden a, wie in pa^^k'a, erschemt
lur apara das ihm gleichbedeutende, aber chirch den häufige-
ren Clebraach mehr entwickelte, para. Daran schliesst sich
ans dem Lateinischen peren-die (iUr par^m); im Sskrit bil-
det sich durch Zusammensetzung paraspara emander (wi^ iX-
'kiiio für äXXaXko)^ diesem entspricnt lateinisch per per am idies
durcheinander j schiecht, und griech. srip^pcpo^, ov^ {Pott, E« F.
II, 133* 328) ein Mancherlei, Windbeutel U.S.W. Davon ^epssc-
fdoyLca^ Windbeuteln'^ srepTrepta; srepTreps^, ?7, Windbeutelei '^ ^«
'sfo^-xtpsnpTJßpaqjOj Windbeutel', pcMro9rep9vepi|^pa, 17, Wmdbeutelei,
Zu diesem sskr. para gehört das, im Sskrit nur als un-
trennbares Präfix gebrauchte, parJL; ef ist der alte Instru-
mentalis, welcher später parena lautete {vgl. antarä und
antar«na nebeneinander (H. A^ L. Z. 1838. ErgzbL S. 327.
Pronominalst, va und Bopp, V.G. S. 188 ),; das daraus gebildete
paränk' bedeutet: abgetcandt^ zurückgewandt, und danach md« .
gen wir wohl den allgemeinen Begriff von pa]:a<(: von etwas
Keiler weg) in para uns durch Hinzutreten des Begriffs zurück,
speciaHsirt denken, (m GriecUschen entspridit gans^ und gar
^api, als dessen eigentliche Bedeutung ichaufsteUen wurde:
ein klein wenig weitfif aumck von etwas, di^ hinieni, neb^, bei;
das knnie a betrefen^» aoka^n man an die Endug des s^ndir
9
ISO AD.
«chan bistniMeiitalis a (Bapp, V. G* 8. 188) eriimeni, und an das
schon en^ltfinte pa^ka neben pa^kfi.— ^ nofol mil angehäng-
tem t wie cmoU; eder ist jUeses ein besondrer Casus, vieUeicht
der DadV, entsprechend sskr. paraja, welches Aeselbe Be-
deutung haben wurde wie der Instrumentalis (vgL Instrum.
k'ir«n a und Dat. k-ir &ja lont^) ?
Aus dem eb,en erwähnten sskr. antari (mit zendischer
Instrumentalendung antara) entstand grieeh. arep (statt a«repä^
oder, wenn wir der Analogie von ^apä folgen, dxepä) , wie ich
schon an einem and. O. gezeigt habe- (H. A. L. Z. a. a«0.) ; so wie
sich nun ärep zu dxepä verhät, so, abgesehn Ton dem Eintritt
des wesentlich identischen e ßir a, ixip (die bekannte Partikel)
zu 'stapa. Ich nehme daher keinen Anstand, es ebenfalls mit
sskr.päri zu identificiren nnd ihm die Bedeutung ueten, beinahe
zu geben. —
Pari hat im Sskr. die Bedeutung vmrüek, um^ekehri (das
heisst eigentlich: wn eiwas weiter weg in der Biehtnng, welche
der frwher verfoigien grade entgegengesei%t iei). So gut w ie wir
hier den Instrumentalis als Adverbium finden, konnte auch ein
andrer Casua angewendet werden; z. B. der Locativ; nach
der nominalen Bildung würde dieser par£ gelautet haben; ihm
entspräche griechisch vapoi (yne o&rm) , oder mit alter Zu/sam-
menziehung tirofM (irie in apr» (S. 57), ayx^ ml aa.); ging, wie
gewöhnlich^ p in X über, so entstand die Form naXi^ welche
grade, wie parA, rückwärts {ig TovnUrm Jjehrs Aristarch. 106)
heisst Ich ziehe daher auch cBeses hieher (anders Poit E. F.
II, 2013) ; in TtdXtv halte ich das ^ für l(^fXNtxrTi«oy; will man
^akxv f&r primäre und 'xäU fikr abgekürzte Form hidten, so
könnte man an die Locativform von para Aach der pronomina-
len DecKnation denken : para*(sm)-in, indem man annähme,
dass das in der ThAt ganz fremdartige Element sm bei der
Sprachtrennung noch nicht in dicDeclination getreten war, und
also die den Griechen überlieferte Locativform para-in =
parön gelautet habe, welcher zunächst wapotv, dann Trapii^, ora-
Txv entsproöhen haben wiirde. Ich ziehe jedoch die erste Er-
klärung vor, weil v im (rriechischen bei weitem häufiger zuge-
setzt wird, als aMMlt (über v itptkx. vgl Pott, E. F. II, 3Q3ff.).—
ndkiovpog, 17, eine Art Domstrauch, —
Durch die hier f&r dieses Thema erkannte Bedeutung rück^
Worts, liesse'sich vielleicht ein Weg zu dem Begriff herum,
ringsum bahnen , um auf diese Weise durch Vermittelung der
Begriffe die dies bezeichnenden Formen sskr. pari und grie-
chisch ^epi mit para zu verbinden. Ich gestehe, dass mir das
formelle Znsammentreffen und die* allgemeine Verwandtschaft
der Bedeutung von pari: para hier schon genügend fiirdas
Zusammengehören derselben zu entscheiden scheinen, halte
es aber ffer zu schwer, auf eine einleuchtende Weise bei dieser
Art räumlicher Öegriffsbezeichnungen anzugeben , wie sie sich
von' einer Bedeutung in die andre gleichsam hinüberstehlen.
Weiterhin werden wir an i mit apa verbinden. Durch den
Eintritt von i ftr a scheint hier in dteForm^miri t api g^ichsam
An. 131
eia locatimr Begriff.- ^br der Bmhe mit anfgenommeii va sein.
Bei ap« denkt man sich etwas, von dessen innerstem Wesen,
iMiitelpaiikt, etwas ausgeht; bei api geht es zwar aneh ans,
ei» bleibt aber asngleicb in der Nähe; anf eine Ahnliche Weise
mag man alch. bei pari etwas denken, was zwar ebenfiiUs von
einem Mittelpunkt etwas weiter geht; aber in einer ge^vissen
Eiitfemmig bleibt, nch um den Mitteijfunkt, r^i dem et mmgeh^
h^egi^ ohne sich üb^ eine gewisse Peripherie zn entfernen
:amlerB Poit £. F. U, 177. 3^). Also «»p^, am. Indem der
Begriff des vmn — Miiieipfmkt — Abstehne hervorgehoben wird,
entsteht die allgemeinere Bedeutung: darüber kmaue, eehr (wie
para im Sskr. eigentlich enifenU, dann mekr, übereckreiierUI,
b€9ie)x davon «epiv^d^, 'njAv\ n$pui<r6q (Ar -rio^, mit Suft« tio
= sskr* tja), glejchsam mbr^f§ (vgL sskr. iha-tja kieaig), über^
fTBee lau s. w»; ffeptacron;^, i;, Uebermaaeei v^fifwavif»^ übenulk"
bfsem^ irepiaireuz; TtepUramxnq^ 17, Uebermaaes^ ^ipiaratvfuxi icf-
purffca^, To, dms überfläesig Zwrüekgebiiebenei ntpura&ftaxwog^
if, ip, %mm Ab§0f$ff ffehörig; nepUnrwn^ 17, dae UebeijUeeeeni dn^
f^amro^ ov, sAne UAerßiue.
9rep^, rmgeherum. Entweder ist es identisch mit zendi-
schem pairis (Btir».^ Comm. s. L Y. I, 340) unä steht fiir Ttiotiq
(mit 4 rar ^, wie Insbesondre im Nominativ von Nominib« sehr
oft), oder es ist aus ircfu-fix componirt (wie Poii will £• F. II,
83 VgL jedoch auch n, 616).
An dieBedeutung«it//>rfi/»aikfeo welche pära hat(S.I5i9fil),
scbliesst sich sskr. p&ra (mit ä durch Vriddhi) wohl eigentlidi
d09 entfernte j andre (nämlich Ende)^ dann überhaupt Ende und
endlich insbesondre das andre ^ entgegengesetzte Ufer. Im Grie-
cbischen hat sich mit gleicher Bedeutung ein, nur in Beziehung
auf das, ein kurzes a voraussetzende e, abweichende Thema
zonäd^t in einigen, als Adverbien gebrauchten, Casus erhalten;
uämlich ^xifüv, nipi;v, nipäj jenseüs'j hält man diese für, dem
Casus nach, identische Formen, so muss man sie für Ablative
nehmen: 9vipä steht für nipax (vgl. sskr. k'irät von k'ira lang)
und hat, wie im Griechischen immer, sein scliliessendes t ver-
loren; dieses wäre alsdann in nioavj vipjiv durch v Itpikx ersetzt;
ich kann diese Annahme einer Identität nicht billigen, sondern
halte nur 'nipä fiir Ablat, Tvepav aber für Accusat gen. fem.; tirepa^
ist GSenit« Sing, und ^epiov gen. Plur. — Davon yuprß^iVy 'Ktpa^ev ;
ir<pcttTepo$,a,oir (von einer Dativform 'jttpcu = skr. par&ja)jr>i^ .
9eitM befindlich y ^epatTTjqj 6, Bewohner des jenseitigen Ufers.
An die sskr. Fonn mit gedehntem 4 lehnt sich ein sskr.
mid z^idisches Denominativ ( Bopp, Gr. s. r. 686) pdraj (ßum.
Comnu s. L Ya^. I, 517 ff.). Ebenso an die griecli. Form ntpai
'X€pd<o statt iiTep-aj-o^(s= sskr. par-aj-ami) !• mitUervortre-
ten der Bedeutung Ende: bis %nmEnde dwehdringen, durehgehn;
2. durchdringen maehen, und, mit Hervortreten der andern Be-
dentang: Jenseiüges Vfer: Obermtzeß U.S.W. ; ^ripaat^, 1^, das
Veberseiiuni . «cfcrro^, ii, ov; ^epootfUK, ov, worüber man falwen
kmm ; nifo^^ W» Orl.mnn,Usb€rsei%en\ nepoTif^, 6, dirr Ueber-
152 iill-
fahrende ; aTtepOKrrp^, ay, widurdUriMgHeh ; n$fntnifwop^ «ro, JB^k-^
rer. —
An Tiifa lehnt 8ieh femer ^npatw; (durch Snffl Ija gebildet)«
a, ov, jenseits heftnMchy TttfouS^ev. Davon bfldetfiidi ein neues
Denominativ ittfaiota, übersetzen % mpoUoiHn^ n^ das Ueierseäten:
9repaM»Tueoc, tf, ov, %um Ueberset%en geschickt
Femer kommt von 9repa (dnrch Zahlsnffiif »ro) : niöä^^og, r;^
ov^ am entgegengesetzten Ende^ jenseitig ^ liefMirrßey = Wpcx^ef^.-^-
Dem sskr. para in d^rBedeütong Ende^ entspricht grieeb,
nripaT, im Nominat nipa^^ to, ZtW^ £fu/«. Sollte die Endnng
at die nrsprfinglich neutrale von para sein, also ein älteres
sskr. parat statt des gewl^hnlicnen param voraussetzen ¥
(vgl. sskr. kat = lat quod, in sskr. Znsammensetzungen
wie kad-adhwan gegenüber von sskr. kim). im Grriechi«
sehen wäre unregelmässigerweise (wie nv in t^vo^ tLS.w. vom
eigentlichen Thenui xi) der Nominativ anstatt des Themas zur
Casusbildung benutzt In diesem Fall gehörte utipav m dem
sskr. para (8. 129). -^ Davon ^rtpaToo, beendigen ; 9repaT«xrtCj
' 37, Beendigung \ ^epuTevoo; Tfepalva (wie aus einem Thema mpap
= sskr. param^ dem gewöhnlichen Neutrum), beenden^ irspa-
afu>^, 6f Beendigung^ ntpavrtxoq, li^oVf zum Votlenden pässendi
dfsif^Toq; a^repaonro^; aiUfavxpqy dittpdt&xoq^ ovy unbegram%i\
amnipaa^^ to, Voltendung i av^ntpourftaxtxoq^ ii^ 6y^ vollendend %
frü^fnepaarriMog ^ V^ov^ setUiessend.
£ine Nebenform von nipag ist ^sZpaq und ntlpap^ «ro, (in
Bezug auf die Bedeutong Tau erinnere ich zugleich an sskr. P ft r a
ein Strick, um des Eieptianten Füsse zu binden^ ; an diese schliesst
sich GtTrapo^, or, unbegrdnzt% a^etpaxt^, unendliche A^li dnupa-
X^^x ^^'f ^*n endlich rersctiiedene Art und Weise \ die&fUjLy 17, Un^
endtichkeit; d'JteipoVf ovy unbegränzt; d^elpt/voc^ ov ; otoretpÄno^ (fftr
er-io^, wo er für ar steht), a, ov, (aVapidto^, ov ZW.) unbegranzi.
So wie sich ^elpag zu itipag verhSIt, so, abgesehn von der
scheinbar verschiedenen Verbalendung, uttipo zu mpdo; die
Bedeutung beider ist so übereinstimmend im Allgemeinen, dass
man gar nicht wftgen kann, sie von einander zti trennen. Sol-
len wir aber ^eipoi, wenn wir es gleich zu para ziehn, auf eine
ganz andre Weise, etwa mit Pott (E.F. II, 328) durch Annahme
einer Zusammensetzung mit y^ gehn {ß:9)^ erklären? Ich
würde nicht dafiir stimmen; ich halte trretp ebenfalls fiir ein De-
nominativ und lege auch ihm paraj zu Grunde; dies;ßs ging
aber nicht (imPräsens paraj-ämi) in ^cpaj-o^ = 'xtpä-m über,
sondern in ^epej-o^fu, mit Ausstossung des <: tnrep-j-o: ittpuM* und
Umsetzung 'jtdpooy eine Wandlung, welche bei einer Menge De-
nominative vorkommt und schon erwähnt wurde (S. ISO). In
den allgemeinen Temporibus reicht ndpoo in die starke öonju-
gation hinüber, wie alle ähnlich gebildeten Verba^ eine Unregel-
mässigkeit^ welche theilweise sdion im Ssb. erscheint (Bopp,
Gr. s. r. 584) und im Griechischen durch das Zusammentreffen
von j mit einer Liquida insbesondere gefSrdert zusein scheint;
indem dieses nahe Zusammentr^en leicht den Verhist des da-
zivischen stehenden Vokals herbeiflQhrte, nahm die€onjiu;ation
statt der Foim der iOten Classe» die4er'4tai an; parj statt
AU. 135
paraj, welche denCaansenmitersclded In den aUgemeinenTem-
porilmB aufgielbt — Also: ^elpa^ von emem 6is tum midern
Ende ämrehärmgeni ^resrappiyo^, mit rückkehrendem a; diofi-
srepe'ff (^ta-f aVd), durch and durchs (hiemit vergleiche man latei-
nisch per, welches also eigenflich M» jeMff i^ heisst). — napct,
iy Spü%e {die durchdringende).
Das Durchdringen als Beschäftigen mit eheae gefasst {vfA,
Asiar.vj&'f piraiTMirAi^ft^rffii^) bezeichnet denBegrtff: tersucllin
in ffilpa, n?^ Versuehj Erfuhrtmg {Durchdringung, peritns):
icofdoo; vtifiicap emen Versuch nnsieiieni Ttsipaatg'^ 17; Ttupatryu>g,
0, das VersucJken] nupoumigjo^ V^sucher'y ':nipourviat6g , ii , ov,
9um Versuchen geschickt ^ nupa^siiputVy to, Versuch ^ ^reipirrt^a^^
Hrwehen, — anufog^ ov, unerfahren^ dcneifosv, ov, uneif ehren \
ixsL^u;. djnifodw9{^ rj^ Erfährungsto9igkeit% dneipäro^^ 17, ov^ f#ii.
tersueUi i^nuficDy Erfahrung von etwas haben\ Lvndpomo^^ ov;
mepo^, ov^ IpiMpii^, ig, erfahren % fyatuputoq, ^9<^9 ^(ft nach
Erfahrungen handeii ^ naxaxupaxiip, o; ^(wranufttTTtpia, 1^, das
SeHiibiai ToKandpio^^ ov (ans xaXanupo^)^ gfer Erfahrungen ge^
deidet. —
Mit Hervortreten des Begrffis 3 bis fenseiis durchdringen^ üher-^
9et%m% nnd mit o Ar e, wobei jedoch die Frage noch ungelöst
bleibt, ob sich 'xopo an die denominative Form paraj knüpft,
oder eine weiterhin übertragene Bedeutnng des snGnmde he-
genden para ist : srdpog, o, der Orij wo man iiberset%tj Fürths
(:ropipo5, oy, durchdringend).- — ^ropetiff, o, Fährmann*^ i^opedcey
vherset%en\ nopeia, v\ ^petxn^, 17, öang u.^.w.; ^opevenpieg, ov,
ffongUir; vöpeJpVf ^opwvjTOy Hütfsmittel, den Weg,%u höhnen.
:iroperua, rd, Gang; ^ropeirrd^, i(, 0V9 durchgegangen; ^optvrtutog,
ij oV, reisetid. — f. daXautoorxopiiay das Meer durchschifft ; vmtro*
vopioy 17, Nachtreise^ 69oin6pw6^^ tf, oVf den Weg betrefflmdi o^ot*
'xopioq, oy, glbd« — äoKopoq, ovy unwegsam^ a^opio), ohne Bulfs*
mttd %ium Durchkommen sein; a?R(pi;fia, xd, Jüathlosigkeit; dno-
pCuoTued^, }f, 6vj*%weifeihafti dnoptiruuiq, if, dv, xweifetnd; dno-'
p?(ria, 1}, Veriegenheit\ 9tan6ptim^^ ^, Veriegenheii. — ^ropi^o,
iaWege bringen, mogUch machen, gewahren^ verschaffen n.s.w.;
daneben das in formeller Bexiehnng schwierige, im Allgemei-
nen gleichbedeutende nop in der ougemeinen Zeitform \nopov
(TgL S. 132), wovon dann auch ordptfco^ov, fdhig, %u verschaff en\
^fKnrcu wird fUschlieh hleher gezogen. (Hier drAngt sich der
Vergleich mit lateinischem pärare verschoben, auf; dieses lehnt
aichaber deatlioh an pärlo; ist dieses ursprünglich formell iden-
tisch mit nüpoßj welches wir ja auch als paraj, ^apej, ^vapj auf-
iassten, npd heisst: durchdringen machen: von einem Eftde (durch
msiehtbaree) %um andern (sichibaren) Ende drangen? Dieses wird
«eiur Wahrschehilich durch das sieh daran schliessende a-]^er-io
iicktbar machen, -pkrire sicher sein u.s«wO; ^oMcrMj r6^ das
Angeschaffte; tropuTftd^, 6, das Anschaffen; gropum/^, 6, der Ver^
9ckafer; ^opurro^, ij, dr, verschafft; ^opumatoq, 1}, dv, %um Ver»
•chifen tauglich. — Die Ueberelnstimmung m der Bedeutung
lässt keinen Zfweüel, dass auch ^ooor^vtöj nopcraLvcc, darbie^
^ ebenfalls hieher gehören; sie smd Dencmiinative : nop^oiw
Ton emem Thema mit SufBx rv> ^op<m^i^ verhält «ich dasu
134 AU.
wie yXvmimoo — wejckes eigentlich nadi i&r ffewOhnBdien AlRa«
logie yXvmvv& Iifttte werden müssen, wie ßpoävrco von ^foifi —
zu yXwciJ. —
An Aea Begriff des U^€nei%m9 lehnt sich wieder : «ro^
^^({^, o, völlig identisch mit 'Ji6po<; (S. 133), die Fvrih, der Orl,
wo wum itierseiten kmm^ hier entsteht aber die-Frage über das
^i is]t TMp^ eine neue Verbalworzelbildmig gleich dem lateini-
schen port in porto forUchmfen, irugm^^ oder ist es anzaselm
wie das ^ in of^-'^^y df&fidf fiv^pto.'i Wenn wie letzt^es, «o
ist wiederum die Fraffe, was es bedeutet; Po// (E^ F. 11, 255>
hSlt dieses ftr Ueberoleibsel eines Suffixes und für Vertreter
von T. Ich gestehe, weder hierüber, noch überhanjpt über das
^ in psof^uo ganz im Reinen zu sein; es scheint mir fast nur
euphoniscner Einschub ; dem mag aber sein, wie es wfll^ so
gut wie fit^^io^ zu V fivf axof^^q zu OTUxp a.s.w. zu zielin ist,
eben so gut müssen wir nop'^^q und was dazu gcJidrt z« 4ler
bedeutungsgleidienjyzform ^rop setzen; davon ^dp&fuov$ srop-
^lulov (Tgl. 7tqpu>Vj nopelov)i ^op^ixiftof^, ti^, Fdärplai% u.s.^V'.;
9R>p&p(, 1? SS nof&^q und ^op^ftfXov | 3Pop&fiev( (^op90()y Op FaJkr^
mmmi nof^^uvo, übersei%em ; 9r<ip>fim)(ia, to, du« Ueberf0Jui\ ^rop-
d^iaux j ^of^yioLy ij, d(89 Ueberfahren^ %ofidfi«ov«M^ if» oV, siuis 9ro/>*
dpeo^) oder stir 9vop&fieia gesehiekL
Mit a für o gehört ohne allen Zweifel hieher: nap&vs 'da^og,
6,«9M Ari leiehier Schiff*
Zu der hidier gezogenen Wzform Trapote» (S. 193) passt
^Bipdxn^j 6y S)0miii6er; bedeutet es ursprünglich bloss Sek^^r,
einer der über dae Meer fährt, indem die Bedeutung Yon 9repac9
zu Grunde liegt? Passom bringt es mit der Bedeutung von ^ree-
poo in Verbindung, weil der Seeräuber dieSehife anhäii, und ver^
euchij ober eie nehmen kann (?!)• Davon ^rttpocTuco^ nt oVf see^
ränberieeh; nupanipu^Vf to, Aufenihaii der Seeräuber i Tf^nxivevw,
Seerauberei treiben \ ^upakhUiy 17, Seeräuberei.
Der Begriff des Durchdrin§ene in näpm liegt in vctpovx^ ^re^
povky n, die Spit%e in efner Scbnolle, weielU dureh DurcMhingen
einee andern Gegenetandee etwas befestigt (vgL xetpa S. 133) ; tve*
povauy dureheteehen, ein Kleid befestigen % T^tpovnyMj to, dae Fest'-
geeteekte\ vBpovnvol^; ^repoy^K, 17, einSpangenlUeid\ — dies be-
rechtigt denn aucn hieher zu ziehen: nupalveoy befestigen, und
wie Tupaivfo (& 132) voHenden.
Indem nop mit vollständigem Vergessen seiner Ableitimg^
JÜinlich wie bei wA (S..34), auf ganz gleiche Weise wie dieses
(s. a.a.O. und xepx») reduplicirt wird, entsteht statt nopnopy oder
TfopT^ep bloss iTropTTy ebenialls mit der Bedentong^^e«iV9rM; dies
erscheint in ordporn, 17, die Spange, in welcher die f^epivn sitzt;
Tiopiti^ovy nach Art einer Spange \ nopTcöo; nopnd&i ?rop9m^G>,
mit einer Spange befestigen ; avdp^rofca ; ^opst^ia ^ 9rdp3r<^a, t J,
das befestigte Gewand ß knvxopnLt;^ ^, ein Iwjfeetigtes OaerUeia ;
wpo^nopnotTiiqj 17, öy^ mit der Spange befestigt. Von Tisop^d^oo
kommt 9rop3säS, d, di> Handhabe des Schildes (der Ring woran
man ihn festhält ) ; nopjcaatii&y an der Handhabe festhalten ; ^^uao-
^opK(Miiä%qi%Q!iyQy den Schildgrif sehr hassende r^
An. iss
Z« derselben BegriAentwickehmg gehSH ehdüch ^impov,
To^ eim ZiMmu, vwüAt die LaMhiere an den Wagen gespannt
nnd (Ar aMx-firep-oi^ da» Befeäti^fende) i davon (KfiTrpevo?, ziehen.
Der Begriff des Uebersehens, des ^Tratisporitreue geht in dqn
aügemeinen des I^stentrngem über in w£tp-iy$, »y&o^, 17, der
Wagenkarb'j später 'jfilpti^o<;^ ij. *
Ans der Bedentang : Küste (eigentlich ; enigege9iife9ehsfe, S.
131) erklärt sich inetpoq (doriscn a7n^(.=^ sskr» ipiraj, 1J9
däs Ufer an sich habendj Küstefiiand, im Gegensafz vop Bipnen*
land (vgL n S. 1), dann festes Land überhaupt Dw » imVer-
haltniss zu e in Tcipav (S. 131) miLsseQ wir ebenso fassen, wie
in -xeipoc^ = pära im Verhältoiss zu nipav. — Davon 7in$i^iko
zu festem Land^ machen ; ipvupiirri<^^ 6^ vßm festen Lasule; VT'u-
p&TTMo^, 17, öv, %um nTtufMOTTi^ gehörig f —
Ist nnsre oben (S. 133) gegebi^e Andeutung über die Ai^t
wie lateinisch pärio, aperio, päreo.mit dem hier behandelten
sskr. para zusammenhängt, richtig, so haben wir auch das
Recht hieher zu ziehn nenapeiv^ sieht (mr tnaehen. DiQ FiOria
betreffend vgl man nop (ß. 133>, (vgl weh Pott, & F. 1, 91)1/
Wir haben schon mpalvef in der Bedeutung . beenden ^e-
^hn, so wie 7telpa<; und sskr. pära in der Becleutimg jESfid^.
Dieselbe Bedeutung könnte ißine Verbalfbrm Tcepdai haben^ lind
es ist nur Zufall, dass der Gebrauch sie dieser Form (&. 131)
verweigerte; nun haben wir ein Wort Ttpv^voi;.^ «fi^'v« der
ansserste, letzte*^ wenn man annehmen darf, dass hier das.v diar
lektisch (äolisch) für ursprüngliches a, griech. o stehe y wi^ in
ovxiiay vuofo^ u. ieuL , so würde ich wenig Anstand nahmen,
crpruyo^ fur zusammengezogen aus einem paraj 4-^4- ni'Ami
griech« ?repa^-o-fieyo zu halten: das vollendete j ^P' P^^*^» Wß.at^
n-as vollendet ist; und iUr diese Annahme, dass v nur dialektiisph
ist, spricht ein mit 'xpv^vo^ ohne' allen Zweifel zusa^menhAn^
gendes Wort npiyLvov (vgl. npv^v^v, vXriv cxrä^v&^v das Hol%.«ii
der \Vur%el abhauen und npiuvovf das Wur%elende)\ denn w^nn
^t^vivov mit npv^vov idenäsch ist, so kann dieses .vnvr Reprär
sentant eines zu Grunde liegende» a sein, da e nur a entspricht«
ßeachtenswerth ist hierbei noch, dass das Adjectiv itpv^ivoq nur
homerisch ist, in der gewöhnlichen Sprache erscheint fast nur
-x^uvä als technisches Wort, und ein solcjies konnte leic^t;^,
obgleich ursprüng^ch nur dialektisch, - später Gemeingut
werden.
^ j^pv^väf i, (npv^ivTq)^ Hintertheil des^Sch^es'y npvua^c^BVi
^pr^yrßev; 'jtpv^valo^ya^ovi 7rpop9^<rio^, a^pv^ npv^LViiTixog, r;^ ov^
xutn Hintertheü geltorig ; Ttpv^ivT^jri^^ 6 , Steuermann j , npmpv^aiaf
über Bord. —
TtpiyLvovj To, (7^pi{Lvo^ 6 zw«) , d^s pmserste Ende des BaU'^
mesj iVur%elende; 7fpe^v6^tv$ itpi^viov^^to^ Dimin«; srps^troi^??^,
e^, klotzig i npe^ivlifo^^'svpe^tvuxiOf (ßlesgch.) bis %ßtr Wurzel ausrßt'^
ten'y avTonpe^voi;, ov9.sammt der WurzfL — ,..
136 m.
Daf»s sskr. ap« M mü apa ansamaieiildbifft, haben 'wit
schon obcnpi (S, 130). vernmtheti aa«h die Versi^udedenlieit der 1
Bedeutung dem i statt a zuxusprechen msacht; in diesem Ver- '
mutbuiucea lässt sich aber keine entschiedene Sicherheit auch
nur honen. Üem ssl^r. api entspricht griechisch (vg^ Poii, £,
F. VLj 175): £^t vm etwa* (e t;; a Pronom«. Su 1) ausgehend, nber \
m dessen Nahe bieikend; bei, auf n.s.w,; ^{^toXn;^ für IstmxXx-t:^
mit Uebertritt der Aspvation anf das tnr \Poti, £« F. U, 124>. —
An ^t schUesst man i7ttL% allein sowohl die Form — denn nnrie
ist et ans i eQtstandenl -^ als auch ^e Bedeutung — denn iTvel
bedtatet ein Enifemisein, nicht ein Dabeisein — sprechen sehr
gegcli eibe Verbindung mit htl^ und eher für eine mit dwö^ in^
dem S8kr.'apa nicht durch d-nS^ sondern mit Entsprechung von
e durch isre repräsöntirt ward; daran si^Iillesst sich ^et, ^vic
yeäf TtH und viele andre an ^t (TgL Pronom. xo (no^ nzf) nnci tb
(xoy Doch spricht gegen meine Ansicht, aber pidit sehr stark,
der Umstand, dass die Ableitungen von omo: das anlautende
ssl^l'a', wo sie es erhalten haben, sonst nicht durch e ausdrü-
cken; dagegen l^ann man jedoch bemerken, dass htd in dem
individdeli-griechischen ^irachbewusstsein vielleicht gar nicht
tndhr milf d^6 verbnnden war« Doch ist über diese kleinen
Wflttehen keine v^stSn^gere Sicherheit zu erlangen »^ nnd
djunun mOge hsd hier unt^r hd stehn; die Zssetz. hug^jq (,9oh
{nächydemheni ygL y^^tf), ^aif {von dem aie vgl. Pronom. 6 ==
sAr^ ja}) fftuxQ, {van dm irgend vgL Pronom. to ^ sslf;^* 11'^)
n. 8« w.
,, - » > — ' • < ' ■
Als Con^arativform von api betrachtet PoH (C. F. ü, 176>
pra^^; eb stftnde demnach für api+ra; formell kann tnan
es hn ADgemeinen mit demselben Kecht auch von afia leiten,
also fto apa-^ra stehend nehmen. Die Bedeutung spricht fast
mehr^^^ obgleich ich offen gestehe, bei diesen kleiifen, so &ber««
i^tas' bewegfachen Wortchen dem Gang ihrer Entwickelung noch
nicht immer iblgen, also audi die von PoH (E. F. II,176> ^e^
fbrderte Strenge nicht ausfiUiren zu* können — fUr einen Zu-
aammenhang mit apa; a^a+ra würde heissen etwas mehr t>ofs
^twae ieeg^ und die Hichtun^ bestimmt fast bei allen r8,umlichen
Bei^chnungen erst der CTeorauch genauer; hier w&re es tnehr
nach vome^ Berücksichtigt man die Formation genauer, so
'seheint sie fast nut Entschiedenheit, entweder für eine Forma-
IM aus apa, oder iUr vollstjlndige Trennung^ sowohl von api
als apa, mt sprechen. %ji pra gehörte nämlich schon wegen
deligewdhidicnen Wechsels zwisdien ur, ar und r (v^L |I. A«
Im Z. 1837. ErgzbL 913)^ nod^ mehr aber der Bedeutung we^en :
s^kr. püras (woran sich gothisch faura vot*, faurth fort, leluitj
vorher, früher ui », vr. Iliesem puras entspricht griechiseh
dM i^eichbedcmtende Ttapo^; da nun aber p als Lippenlaut ^e
Vertaderung von a in das ihm verwandtere u im Sskrit h&ufig
het'betfdhrt (topp,Qr.^.9il^ und sonst), so macht -Kdfo^ im
VerhfiUnlisszti puras 'so gut wie gewiss, dass puras (ti^ ftlte^
res'paras steht (wofüraucbzemlischparo statt päras spricht),
undbeiderUebereinfitimmungderBeaeatong mit pra dfinen^vir
AB. ; 457
aMonisoUieMeii, da^pra nicht Ar frilbere8pira(apira);
Miideni para (hieran lehnt aioh gothii&fih fairra) apara eipoig«*
treten ist, und also wie para (S. 1^) am apa gehört, das a»*
iantende a wie jenes Terioren liat, nnd eine vom eiwam mi9ge^.
hifule EuAUmg nach vorue hin bezeichnet Griechiseh eM^
ipricht dem sskr. pra:
^p6 (vri. Paii, £. F. I, loa 0,175) r«r; als PrAfix in alter
Composition vielfaeh <Pf^a) dwtsh £inflvss des firfgend^i, Aspi-
ntionsfcraft habenden, p, z.B. ^ffpäies^, ^pi^v. — Davon: npo^
Tfpo^9 a, oFy der mehr roruij verdere\ «poripo»; n^oxt^mat^
rpoT^MSi^e; «rpoxepisEO^, v^ov^ (jrporepuaf) , taraueilemi:^ JTpore-
|)ai»j flrjX)Tepeoo, (^rpor^i^, zw.) , rorafi «ein ; npon^ifnffn^^ 17, dbf
\'9r9nsemy npo^cifoqyLa^ td, Vor%ug\ npoTBpalrepoq^ a^ 0Vy'{nk
der Koniddie) Ck)mpar|ttiv Ton ^rporspo. — irporrpala^, Oy ov^ am
Tage vorher (ßnffn u} = sskr. Ija).
Dass irpdao-co: itp6ar& ionisqh m^d attiseh nooaeo nnd
vo^/So zu irpd jgehdrt, bezweifelt niemaDd; schwierig ist di^
Entscheidung über die Fonnation; wenn {ch die Formen nfpauß
und noßpGo znsammenhalte, und ^e eige^iche Bedeutung t0€ir
ter vor berücksichtige 9 so ist es mk kaum emem Zweifel zor
gangUch, dass die Grundform: ^rporcp«» sei, znsdmmengeaogen
ffpoTpfio, durch Assimilation npoppco, woraus bei dem Wechsel
zwischen ßfii pa% aa und zmr Vermeidui^ der vielen p nofijkot
npwffi» (vüt Nebenform* vpocm), nofforco entstsmden. Davoif
^pcMTG^ev; nf6a(To^tv\ npoardrepoq/a, ovj (irpoqaoDrifco) ^ erUfem^
ter\ orpoaoraTQ^, ti, QVy ßm eniferuiesiem'; noßpoa&evy noppal^^
sroppoTEpo^y cc, ov; noßfiwva'uoqy ri^ ov^ nofci(»TipQO und ntipawvi
Durch die snveite CJornparativendnng mv» entsprechend
ssfcr. ija(n)s, lateinisch ins würde aus npo^ nach Analogie des
lateiiuschen prius f&r pfo-fins, ;griech. npiov aus npo^iapi
dies wird zusammengezogen in npiv^ ohne Zweifeln mit ur*
sprSn^ch langem i (vgL FoU, £. F. H, 39). Die vollere Florm
wäre npuoy gewesen, mit npe für npo (vgl. nkßlov von noJ/v z^s
sskr. prißjans); , diese hat sich etwas verändert in npiitov (io-
nisch), welchos durch nporapov glossirt wird, bei Heoißchius
eAaken.
Der Superlativ von np4 , nach Analogie de^ Coniparativs
vportpoq wäre nporavo^; dieses ist zusammengezogen in npfor
To;, 17, 0V9 derer9te% bei 4er doiis<;hen Form npdTo^ liegt arpa,
mit a =: sskr« m ^n Grui^de ; sie steht fixr npäraTo^ - Davon
^ftn%vm^ der erei^ eem; nparday n» erster Jianffi nporüqv^ to^
Siefe$preie,
^ Beachtenswerdi ist npooretni^ IJj^etrlXao^ — Eine neno
St^gerong durch das^ Superladvsufnx ktto bildef ans^poTo:
«poTWTQ^, 1?, ay, der aller erste \ davon npGoxumfioDj deraUer^^
^riietein. —
FVi^ioh ist, ob npöfiog^ o,'hieher gehört tiei Homer ist
e^ identisch mit npo^x^ {Lehre Aristanrcn. 109) ; sollte es dar-
aus schon früher cpnjfcrahirt sein? schwerlich. Später bedeutet
^ allgem^ der erele^, ist dies die eigentliche Bedeutung, .so
ist aatüdicfa an eine SusiupmenfiteUaug Qüt npo,z\i, denken.
138 .ifl.
Ilfit'Iatekii8di,ein prlmns iMssl e» sich aber iiidit vergleicfagti^
deon deaseii langes 1 zeigt, das8 das SüperlativsoffiK nua «lich^
BKk den Positiv, scndem an den« ComparatiT gehängt ist; e^
steht f&r priii(s)nius; ganas übereinstnninead damit wAre f;o^
lysch frunia <fer er&ie^ im Sskrit entspricht keine Form pr a.-}^
ma; da wir aber pra als Zusammenziehung aus para enumn^
haben, so nehmen wir kein to Anstand, das sskr. para^f-nia <fe/^
er0t9, beste- n.s.'Wf^ als identisch gegenüber zu stellen , luiiil
glauben darin eine Bestätigonff mehr für unsre Ansicht Ij^berl
die Entstehung ven pra zu ocdien (8. 196). —
* Anm« Diese Bedeutung^ hat, beiläufig bemerkt, sdioii
para im Sskr;; daraus erkl&t sich das aus dem Persisc^eo
entlehnte napa^ntrogy Syhe^rÜschO'TyB^ Park u.s.w. , ^vel-
ehern ein wendisches para+da^yas zu Grunde Hegt: mehöt%^
»iesj bestes Land\ das letzte Wort ist = sskr. d^gas.
Zu np6 gehört femer ölme Zweifel: np&pa^ ij, V&rderth^i
des iSeh^es'y doch ist die genauere Detaillirung des Wortes
schwer. Pott (E; F. 1, 133) seheint es fOr eine Zusammenset«
zung aus npori-oipd zu halten (über ovpa Sehwan% == avara
hintere^ letzte Ende ^ vgL Pronom. ^a) , so dass es Vwderen-d^
gleichsam wäre. Dass es eine Zusammensetzung ist, glaube
Ich ebenfalls; allein gegen die Pottsehe Deutung spricht die
nach dem Et m. zu Ghhinde ^u legende Form npootfa^ wie sich
in Homerischen Ausgaben und bei Simonid. fand. Von Ttp&pa,
kommt; irpdpa^ev; npGOfv&q^ npoopdmr^qy 6, der l/ntersteuermann \
npafparevoOf npoopd^coy Untersteuermami sein\ iip(apaTtx6(;^ 37, 6y,
d^ Untershuermann betrefettd,^^ äv^ponpoopoqy opy mit Männer--
an^esfcht, —
Wir haben schon das sskr. puras, das zendisch ihm ent-
Spi^chende paro fiir paras, und das griechische, formell da-
mit identische, ^apo^ im Allgemeinen erwähnt; ndpoq beisst
verher^ früher u.s.w. — Von irapo^, welches sich mnpo<; (wie
jä'^pd überhaupt entstand) zusammenzog, kommt npoq-^e^
npoißev , t^en vorne her j frpo^toq ^ npo^Sio^ , a , ov , der vordere ;
ijnnpo^icOy davor sein; imTrpo^ßrta'iq^ 17, das Davorsenu
indem statt des o: e eintritt, erscheint filr npoqi nptc. Die-
ses finde^ ich in npeg-ßv, der Alte; ßv ist meiner üeberzeugung
i|ach identisch mit (pv und ein dialektisches Wort, so dass, da
nptqfirüher und ^ seiend heisst, npe^vq wörtlich der froher seil-
ende j Ufere bedeutet Wenn npia'ßv<; in der Bedeutung Gesand--
ier (wobei jedoch der Unterschied in der Prosa und Poesie und
manches' Andre im Gebrauche zu beachten ist) mit jenem, den
Bildungselementcii nach, identisch ist, sq miiss man anneh-
men , ' daÄs die Gesandten dies^en Namen erhalten haben , weil
sie aus derClasse der Aelteren, oder der in staatsrechdicher
Beziehung ulf« Adteren genannten (vgl. Senatores und yi^ov-
xtq bißi Hom.) genommen wurden. Oder bedeutet nptq in dieser
Zusammensetzung früher an Rang\ so dass npei^ det* an Rang
hdher seiende wäre? Oder gehört ßv in dieser Bedeutung von
np&fiv nicht zu (pv^ sondern ist eihe — alsdann höchst unregel-
mässige — Bildung aus ßa gehn, so däss nptd^ der an Hang
vorher gehende, vornehmere überhaupt nSre?- Dflihr könnte man
AU. 139
enteatk die. Analogie des sskr. purAga (wo pwas jßir par A
i^teht and ga ^eke» heisst) der Vorhergehende, UmipUm§ u.is.W4
aniohr«!, uiä -arweitens das cretbdie n^^ytaroi; (ist kier ^rpcfr
= säkr« purA oder mit^opcM za vergleichend) fiir ^pea^taro^
imd 7pa/cpTif^ für nptaßevrn^^ 80 wie 9rpei)^ui f&r ^vp^^na <V|[^
ancli lat. procer =: sakr» puras krita voa ^^ri maehen).
Da die ^ewSknliehe Fonn ßa erat durch Wechsel der mediae
far ra =s askr. ga geh^ eiagetrelea ist, so hfttteCreta hier
die richtigere Form erhalten. Oder endlich wül man die Be^
demmigen mii, und Geemndier in ima^ för nicht ans densri-
ben Eleoieiitan geflossen halten? ])aiin kann man 9cpe^«|-^ o/i^
so erklAren, wie oben von wix gesehehn ; in «f>^+^, Geeamd^
tefj dagegen könnte man vf^. fdr die ftoüsche Form für wf6q
halten 9 nuaAßvÜar ^, gehend \ einer-j der %u jemanden, geht, ge*
ichicki ist. Gecen diese Ansicht spricht aber mit £ntschieden«^
heit die Wiederholung dieser doppelten Bedeutung in dem cre-
tischen Trpei^'um^y »pei/eimi^ ho hat man gewiss nur die
Wahl, ob man in 'xpwßv ein sskr. puröbhü (s. auch Bepp, V«
GL 135) oder pur dga. sehn wül; ein fruhßr eeiender oder früher^
^€hender\ in jenem Fidl wäre.der Begriffs// in den Begriff ror»
ktTTMchend übergegangen (einUebergang, der grade in dergriß-
chisehen Staatengeschichte seine Belege findet^ vgL irpthra^K),
IQ diesem wäre der Begriff vemmhm* aä die älteren übertragen.
Leteterea ist entschieden unnatürlicher; idkin im jener Den*
tuDg müasen wir annehmen, dass ^ erst ^ und dann cretisch 7
geworden wäre, während wir bei der zweiten ^ und 7 im Wech^
st\ in einer Wurzel haben, von der wir wissen, dass die mei<
fiten verwandten Sprachen sie mit g schreiben und nur das
griechische § hat Eine Entscheidung wage ich nicht
■ -. . . .1 ■ .. ■< ■
Neben puras erscheint im Sskr« ferner ^ntk früher, viel
leicht, wie wir schon bei ähnlichen vermutheten (S. 1^), ein
alter Instrumentalis; dies giebt uns zmiächst Veranliässung,
einen Casos auch in no^ zu sehn, welches in irapoi%, ndooir
^€9 VW, erscheint j wahrscheinlich ist es ein Locativ wie ojMoi.
Davon netffolxtffoq^ a, ov, der vordere] napovraro^^ 77, ov.
Pari heisst aber femer: vor euer ZeU\ dader Uebergang
?Mi p in X einer der g^öhnUchsten ist und Dative häufig Ad^
verbien der Zeit bilden (vgl. k'irAja /ait^), so identificire ich mit
einer Dalivform von pura, welche puräja (statt parik ja) laug-
ten wurde, griechisch: nakai ftir ;raXaja, vor aUerZeiL Davon:
voXoto^, iy dp (VgL Poit,TLV. n, 148, welcher nah an das Rich-
tige straft), a//; nakaivtpoqya^ov'i naXaixaToqy if, av i notKcuA-
Ti^, 17, Aiier\ naXouow, aU machen ; naXoUoD^y to, dof AUge*
meehte\ naCk/xSjoctnq^ ifdae AUmachen.
Purä mit dem Suff, tana zusammengesetzt bildet das Ad-
iectiv puritana (lat entspricht nris (fm* prius) --tinns) aU'\
iüermil identificire ich i^rporayt, ohne Zweifel eine dialektische
l^'onn iur TcpoxavQ (vgL PoU, £tym. II, 485): wpvTayt^, eo^;
irporaMT^, 6, eigontlkm also der AHe, dann Ehrentitel PrgUmf'
wie Senator, yifoav^ davon ^pvramd^, 17, dv, %nm^ fif4%api^
oder der n^vraveia gehörig; 'Ttpvrapevoß^ Frgian emn", nfvra-
140 An:
pda, ri^ die Pr^tanie; npmoafOov^ tö^ du Frgitmmim (HanB, wo
die Prytanen speisten). —
Pari heisst ferner, indem das t>or ak ein dieki vereiwoB
gefasst wird, nah^ da wir nun pnras im Wechsel mit par4
scte, puras aber für organisones paras stand, im Griedhi*
sehen aber r durch X und a durch « oder w sehr hftnfig repräU
sentirt wird, ndmie ich keinen Anstand, auch^dai^ mit pari
in dieser Bedeutung iibereinstimmende niXag^ nmhy hieher zu
Biehn; davon kommt ntkaia, n£käns>y näkem^ in dcran Fonna^
tionen t vielfach ausgestossen wird; mkavii^i nelour^^ 6^ «rc-
^Ti^, »dog, )7, der sieh Nähernde d.8.w. eine Art dienten ; ir«*
XaTcatd^, if, (hfy %um fttkuTtiq gehörig y nüartüai^ % der Zmeimnd
dee Fetalen \ ^eXoS^, nähern^ mit AMStossung des ei nkd^co
(vgl. Poii, E. F. U, 120); femer irXctTK, 17» fik ntKdxiq, Ehe^
fntmi nXn<rio(; (ob fiir ^reXoso^^io, dann neXaaatoi nXatrcao und
nia^ar^o^ wie (piX-noro) für (piktaaco (v^. TM<raco)t ^cXecrjo)?}^ a, ov,
nahei nXnianalrepoq; nXifcriavcaTO^j nhtfnajfytO^ eith nakerm\ TcXri-
aioo-fiO^, S; nXiyricurfia^ xdy die Annäherung \ -^ dnSKourvfk^j ov,
^amahber'y epjrfXoo'K, ^9 Anndheru$^\ i^neXdxupa^ 17, Khegenos-
sin\ ^nXaxo^^-w^ unnahhar; i^inüii^övi ^iM$ka8ii;i^, 9iahe dmmi
''npö^Xourrogy ov, annahbar, —
Die phonetische Gestalt des diesen Formationen Sfeu Grunde
liegenden «e^, die schwache Endung ou; und die ihr voriier-
gehende Liquida scheint, so #ie bei x-)^ (S. 133) und cxtXo
iß. 41), wie auch vielen andern die Veranlassung gegebea zu
haben, dass man ^reX, «ep u»s.w. wie staike VerbMWurzeln in
ein uäd der andern Form behandelte. So bei dem schcm' er«*
vr&hnten ntKdwy ntkd^y von denen sich eine Menge Formen
an eine Wzform nXn lehnen. Ebenso mdem man mX als Wur-
zel betrachtete, bildete man mit dem Zeichen der 9ten Conju-
gationsclasse vai nikva^um (t f&r e wegen der folgend^ Position
irie ofVjfi opujfvaQj u. aa., rnxi nlxyantai)^ >
■ " ' ' ' !■■■ ■'■ <
An puras schliesst sich endlich imSskr. eine neue gleich-
bedeutende Form pürva, eili Adjeotiv ^eier Endungen, mit
der Bedeutung früher y dieses 'erscheint imGriecfaiscfaen nur in
zwei Bildungen mit den dazu gehörigen Ableitungen.. Im 8skr.
bildet nflmlich der Locativ von pdrva mit dem Genitiv von div
3V (vgl* über diesen Grenitiv S. 8): pArvddjus im ersten TkeU
dee Tages, d.h. nuir^er»;. dieses hat sich im Griechischen ganz
ei^alten, ist aber zu einem Adjectiv zweier Endungen vemn-
ataltet (indem u m o überging) in ^poSi-^o^, ov; pürvö ist in
fgpGifb verändert; eine Veränderung, welche bei dem metatheti-
«chen Wesen des r sich leicht erklärt; aus pürv6 ward wohl
npvßw^i npGOßoi dann npoopk (vgL fco/K iur ßÖYoic)^ dj in 4 ist
keiner Erklärung bed&rfiig, da sdion j allein im Griech. ge-
wöhnlich durch i repräsenturt wird; das Adverb ist nfnaü^a ; die-
ses hat auch die Bedeutung vorgestern i ebenso heisst im Sskr.
pürvfidjus gestern', sehr natürlich; da es wörtlich heisst: in
emem früheren des, Tages, was auch .f<;«üen}' sein kann und so-
gar mit Ol» einem früheren Tage überibaupt identisch gebraucht
werden konnte« Wir sahn so eben, dass npfot der Form pürv6
Ab—Btt. 141
AiSB*id^; dieses npwt wird mm auch ifflein zur BeselolHiiiag
des Begriffs morgens gehraucht; attisch npm und irpo; davun:
ir^Ga○ npnto^ ; ^^(»o^ (att) ; npdto^y a, c»^^ frühvnüg ; npMdbw i
irpaiipöq^ V, dv; npoouuxBpoq (von fifcka}^ npoDtauTäTOg ; npeeHÖ^
•n:;, 17) «A> FrMe. — GBcAier gehtrC auch das ^fw in nf&nifvcr%y
sskr. pArTd, paru^i, gewissermaassen wOrdich im früheren
Vorn^mkr d.A» vor %wei Jahren. -^
MBt demselben pArva wird imSskr.siisainniengesetzt ahan
Tagj in der Form ahnat pür^fthnas (Gen. wie pArvddjns)
der Vorwtiiimf, könnte aber eben so gat wie püry^djns der
frühere Tag, §eilem, torgeetem beissen; ilun entspricht in der
Bedentnng früherer Tag npAfp Ür Ateres ^ptiav^ wo 'npco sss
pürvnnd <eir = ahn(a8); ^ehSrt das dorische npky ebenfaDs
iiieher , so ging pftrv auch m npa über, welches mit av zusam-
men npclv ward. Die Endnng as ist ganz verloren.
Wie Boa (E. F. I, lOS, wo er npcot falsch mit sskr< prfttar
vergeh) richtig bemerkte, gehört zu ffpoot ansser ahd. vrno
iat prnt*na (so abzntheilen, nicht wie Pott prn-lna) Frühreif;
sollen wir uns dadurch bewegen lassen, auch griech. npm^
3eoc, 6, TfünUrof^en, hieher zu ziehn, oder gehört es zu §pixr^
benetzen (vg^ \J^P<d^
Zu pra gehört wahrscheinlich endlich sskr. pra-ti gegen,
SU. Die bedeutung damit zu vermitteln, will ich gar nicht ver-
suchen, da sich vielerlei, selbst verschiedenes, höchst schein-
bares und doch sehr unsicheres dar&ber sagen lässt Ich gebe
diese Znsammenstellnng nur der Form wegen; Patt (E. (. II,
3A) sieht darin eine Zusammensetzung von pra-|-ati (vgL ^0 ;
im Griecfaiscfaen entspricht genau das ffleichbedentende npoxly
dafür erseheint mitVeriust des i und Wandlung des schliessen-
den T in ^: npö^ (äoUsch n^^ femer mitVeriust des p:
iroTr(doiisch). '^
ino^^ onoq^ 8y der Wiedehopf, lateinisch (entspricht up-
pa; walmcheinlich ebi onomatopoietisches Wort
j^^ap, iinavo^, to, die Jjeber. Im Sskrit entspricht gleich«
bedeutend jakrit, oder mit derGunaform f&r H: jakart, wo-
für lateinisch jecurt oder mit Abfall des t: jecur (Im Genitiv
a.s.w. liegt — entweder mit vollständiger Vermengnng der
Analogieen die im Sskr. dienendeForm jakan (Iat jecin) ver-
mehrt durch das fit des Stammes in seiner Gunubrm , also
art (lateinisch urt: ort): zusammen jecin-ort, oder mit Ver-
last des Schluss-t: jecinor — oder, was mir viel wahrschein-
licher ist, die im Sskrit bei der Decllnation dienende Form jak-
rint mit Verlust des Schluss-t: jakfin in einer nicht ffanz re-
gelmässigen Versetzung jecinor zu Grunde) — griechisch
r.^apT'y im Nominativ mit Verlust des Schluss-r (srap, in den
meisten übrigen Casus ^Ttar mit verlornem p also n^aroq für
vnafTöc «.s. w. (Bopp, V.G. S. 180. Pott, £. F. 1, 113). Far sskr.
k ersÄeint t wie im Pronnminalstamme no für sskr. ko; das
143 ' ■ HU— CM.
ankulende 1 ist in den Spir. asper ttbetgegimgen, wie im Pro-
nom» reL, o flir sskr« ^a und das asipr. a erscheint gedelmt;
davon: i^iraTioy« to, Dimin. ; ifiraTijpd^, a, dy; ^^aTi^ed^, ^9 dv»
^roTtatoc^a, ov; ifutrioiq, d, »tir Z«e(«r gehörig u.s»w.. Übet''
krank} i^artTi;^, d; iiitaTVviq^iiy leberariig', itnaxlioo, der JLeber
gleichen. — ^uto^, d, «fer Leber fieeh*
Obgleich in der Bedeutung eimgennaassen verschieden
nehme ich doch — bei der nicht seltnen Verwechselung der Kar
men för einander naheliegende Theile des menschlichen Körpers
—keinen Anstand, fär entschieden identisch mit^apund Jakf it
za erklären; nrof^ opoq^ to, welchem man als primüre £edeu-
tong: Herz giebt Es scheint a6er vielmehr eigentlich die ed-
len Theile in der Brust zu bezeichnen, welche man bei geisti-
geren Trieben mitthätig oder mitleidend fiihlt Als em solcher
ward bei den Alten bekanntlich insbesondre die Leber ange-
sehn. Formell spricht filr unsre Identificirung von vrop uiid
^qpp das slavische jatra (Dohrowskg, Institt Slav. 212), wel-
ches formell mit, nroo identisch die, Bedeutung von ^ap L,eber
hat Da ^op sich m der Bedeutung Leber schon fixirt hatte,
so wurde v^op mehr zur Bezeichnung der andern Theile ge-
. braucht Aber auch so ist es selten. Beachtenswerth ist, dass
es gar keine Ableitungen von vvop giebt Das Wort scheint
ein dialektischer Eindnngling in die Gemeinsprache zu sein. —
Das anlautende j von jakrit ist, wie gewöhnlich, ganz verlo-
ren; a wie in v^ap gedehnt; k durch eine, Ssdle ^rächen durch*
ziehende Verwechselung der K- und T-Laute (griech. T^voq fbr
Ttavot; und sonst) durch t vertreten; die gunirte Form von fit:
art durch opr und mit Verlust desSchluss-T;opwiederg^eben;
so entstand ^p, welches durchgehends als Thema behandelt
ward. Von Zusammensetzungen bemerke ich: (te/aXifriop, opo^
^9 groesherzig; eoi^rdpio^, ov, gui füre Her%. —
ri^iogy a, or, mUd, eanft u.s.w. Davon i^ton?^, 17, Milden
^ flTcid&f lindem y heilen ; ^iOfta, t6^ Linderung, — Hierzu gehört
'ohne Zweifel das n^io in : 'AcncXiTsrid^, dem Namen des uottes
der Heilkunst, und in 'Hwidirv, dem Namen seiner Frau; und wir
können wohl mit Recht daraus schliessen, dass die eigentliche
Bedeutmiff von into heilend ist (ist ooxXi? in dem ersten Namen
da$ hesychische, welches durch äamicnq glossirt ward?); eine
Ableitmig, welche mir irgend genügte, kenne ich nicht Darf
man, nach Analogie des, übrigens ebenfalls unsichem Zusam-
menhangs von a^oftat, heilen und fiieken, mit V^ax, auf eine
Verbindung von ipno heilend, mit ij^r {%uammnenweben, vgL ^
pi) schliessen? = ^
d9rd(, S, Saß Giese (über den äolischen Dialekt S: 241)
leitet es von ^^nen =: sskr. pak' kochen ; es sei der an derS0n^
nenhilze mtagekoehte (ßuft) ; die Möglichkeit der Richtigkeit die-
ser Ableitung will ich nicht bestreiten; innere Sicherheit hat sie
nicht Sichrer fuhrt Potte Zusammenstellung mit dem ahd.-
S gleichbedeutenden saf ; hierzu fuge ich slav. sok (Dobrowek» -
nst Si. 270). Das uns hier begegnende k fuhrt auf das latei-
nische succus;. dieses hfingt weiter mit sügo (sümea für
00. 143
sagnen) mm§t», nwamnen. Der umstand, das der seUie»-
sende Radieal bald ein K- bald ein P-Lavt ist, weist daranf
bin 7 dass im Sskr. ein k' entsprechen mftsse (vffL Pott, £. F. I,
S7; sskr« pak' mit griech* ure^r, lat coq, deutsdi äacken; sskr*
k'atvar, griech. vurv^^ lat qnatnor, goth. fidwör, «ter;
^kx. pank'an, griecb. itiavt^ lat qninqne, godi. flmf, fwif
0. s. w.) ; nnd in der Tfaat haben wir im Sskr. em Nomen Ifnk •
oka, k'nk'-öka, k'ftk'-nka die Bm»twnr%e\ ftkr dieses wird
bei WU9&n zor Ableitang angegeben, entweder eine yHk'Ash
trmkenj smuget», — welche aber durch gar niclits belegt ist unfd
bloss ans einer Combination von diesen Themen mit dem eben-
falb zu dieser Wz. gezogenen k'üshä ein lederner Gürtet, von
den inWvrzelfermationen sehr freigebigen indischen Granima*
tikem gebOdet zn sein scheint — oder k'Ak'u alsNachahmnng
des beim Sangen hervoi^ebrachtenNaturlatites uiid ka, machen,
f^aü kiri ; was das letztere betr^ so ist es angensoheinlidi falsch
imd ka das bekannte Snflix. Wir abstrahiren aus den gegebe-
nen Themen k'nk' oder k'ük\ da uka, üka bekannte SufBxe
Kind {Boppj Gr. s. S. 261*963), und. fragen: lässt sich k'uk',
k'dk' nicht mit o?r, saf, sok, suc, sAg em»g^ identificiren?
Das schliessende k' findet sich durch^Tr: f; c wie gewöhnlich
ansgedrückt; g i^t zwar minder ffewOhidioh, konnte sich aber
innerhalb des Lateinischen und Deutschen selbst durch eine
zofäDige Veränderung^ eindrängen; ü ist grössteniheils durch n
wiedetgegeben, bloss im Griech. erscheint o daftir, wie bis-
weilen auch sonst (vgL 8. 13) ; im Slnv. und im Deutschen wird
o und a ebenfalls mehr züfSI]lge, subordintrte Vertretui^ sein.
Was dagegen den Anfangslaut k anlangt, so erscheint im Griech;
keine Spnr Ton ihm, in allen übrigen Spradien s, welches
fronst fitöl nie sein Vertreter it Sollen wir uns dadurch von
einer Znsammenstellung völlig zurückschrecken iassenAf Wie
wäre es, wenn der eigentliche Wurzehheil nur uk' wäre? war
dieser Im Sskrit (wegen der Wiederholung der Handlung die
im Begriff eaugen liegt) nach Art der Infensiva (Bapp, Grammu
»iansc. 567) reduplicirt, so entstand uk'-ük'; verlor dieses das
so häufig verloren gehende anlautende ii (vgl. pat*usha f&r
nparusha), so entstand k'ük'; fand die Dehnung desRadfcala
bei den alten Intensiven dieser Art noch nicht Statt, was sehr
wahrsdieinlich, so entstand uk'-uk': k'uk'; wenn die übrigen
verwandten Sprachen, um dieselbe Begriffsverstärkung, welche
im Sskrit durch Reduplicätion erhalten ^vurde, m erzielen, das
Präfix sa vorsetzten, so entstand — um eine Sskritform zu'
Grande zn legen — entweder nach Analogie von sush (S.,37)
mit Elision des Vokals des Präfixes: snk, siik' wie in suo,
sAg, sok saugen, — oder — mit Elision des Wurzelvokala
nach Analogie von prak'kh' (S. 17) — sak' in saf (vgl. das'
ganz ähnliche nanxalvoj imd deutsch sehet^). Im Griechi«
sehen wäre nun entweder s spurlos verloren, so dass in
für atm stände, oder- die einfachere Würzelform cht erhalten. —
So heisst ooro^, dieser Uypothese gemäss, eigentlich lea» num
saugt (succus imVerhfiltniss zu sügo). Davon: cmu)v^ t6, Di*
nun^ besonders Mekneafi:} mouq^ tatra^ ev, eßftig^i ivtmSrig^ gc.
iU 0&
Ansehen des Saftes ; omorfio, ^o, 4er mmgezßgeHe Soft.. — onLou;^
69 käse von Milch, die äweh Feigsnsafij ünö^^ gsrumeH ge-
macht isti — ,
dizaXKhoq^Sy der OpaL Dieses Wort ist ohne allen Zwei-
fel eifi der Fremde entlehntes; ei^ ist das sdkr. upala-s^ Fei«/
Stein und Name eines Edelsteins ^ in letztrerBeziehang wurde es
mitsammt dem Bezeichneten den Griechen von Indien her be-
Im Sskr. erschant eine mat api (S. 136) ziemlich gleich-
bedeutende Präposition abhi. Von ihr finden sich im Griechi-
schen nur Spuren in Zusammensetzungen, welche vor derTren
nung des Griechischen von seinenVerwandten gebildet sind (vgl.
S. 32 ^'öw;, S. 35 ^otd^^ S. 100-106, 111, \\% und sonst).
dfpapj sofort j^ schnell, fortwährend} Einige leiten es vcm
aTTTo ab: knäpfenj indem sie den Spiritus lenis für eine fiolische
Umwandlung annehmen; Andre von dnd und apa; weder Form
noch Bedeutung macht die eine, oder die andre Etymologie
wahrscheinlich« Ich kenne nichts gewisses; darf man an ei-
nen Ueberrest des obenerwähnten sskr.Präfixes abhi denken'^
Von diesem kommt abhitas und heisst schneU\ wäre cM^op =
aAi-^^apoi hin%Uj schnell (apa in der Bedeutung schnell, \g^ S.
08)? Bedeutung und Form erinnert sehr an das (S. 9) behan-
delte 6l^p,' wäre es ähnlich, >vie dieses aus einem 6tarhi aus
Stas, so au^ einem abhitarhi aus dem erwähnten abhitas
entstanden? sodasso^apfurä^eTapht: oM^apht: a^^aph» stände,
wofür die ionischen Formen a<^ap/, d<papel^ sogleid$, bemerkt
werdn könnten? (Ueber den Ausfall des Ii vgl. Pronominalst
XQ und S. 9). In diesem Fall hätte man wieder nicht nöthig,
das sskr. abhi zu Hülfe zu rufen; denn das mit ihm gleichbe-
deutende api (S.136), welches im Griechischen gewohnUcfa cm
lautet, aber auch bei dem Wechsel zwischen a: e: dni heissen
konnte, würde dieselbe Formation mit derselben Bedeutung
haben erleiden können; nämlich amraphi würde, .mit Verlust
des h und Uebertritt semer Aspiration auf das t, >vie in «t^op
(S. 9:, cbrc^ap^ mit Ausstossnng des »; a^r^ap/i durch Assimili-
rung o^^apt, woraus mit zufälliger Aenderung dxpapL - — l)as
Wort ist übrigens, wie sein beschränktes Vorkommen zeigt,
ohne Zweifel nur dialektisch; sollte es darum, bei dem Wedi-
sel von (f> und &> vielleicht, wie in ^et Bedeutung, so auch in
der Form gänsTidentisch mit £l^ap (S. 9) s^in? das a dem a ge-
genüber wäre jedoch schwer zu erklären* — An wftap schllesst
sich ^in Comparativ dtpdprepoqj a, ov, schneller,
6(piq^ to^, ö, die Schlange. Da wir aus vielen Beispielen
wissen, dass im Sskrit h häiifig durch Verlust des organischen
Lautes, aus bh entstanden ist (§0. z.B. grab aus grabh: grbh
vgl. dydfHa)^ so dürfen wir ohne Anstand das mit 6<pt gleidi-
bedeutende §skr. ahi, m., hiehei'ziehn^ und i&r Vertreter eines
O0^Ar. 145
m^rifa^dieii abhi halten. -— Davon: 6<ptiunfi o<f^el9u>v, rö,
Diiniii. ; o^toct^, ccrao, ev; oKpioveög, a, ov; otfuoato^y 17, dvf Schia$i»
ff« beirt^end\ w^uüiiq^tq; tehian^enartig -^ 091x17^; iifuTiiniq^ o;
«^cT»^; «M^ipTK, 179 iMMi i£er SchUmge; wpioun^^ 17, «me aehlangen^
finmige EnibiösBung des Kopfes von Haaren] — o^^^tk, 1}, Sckia$t*
^enstem ; oiplcov^ 6, rm faMhaftee Thier.
Hatte sich die Fonn ahi f&r abhi schon früh festsesetzt,
so konnte natfirlich, da dem sskr. h fi;riech. x entspricht, den
Griechen neben der Form mit (p auch eine gleichbedeutende
iBit X überliefert werden. Daher nehme ich «yig, eooq^ 6^ Oiter^
für ganz identisch mit o<^i nnd sskr. ahi; (die m den verwand-
ten Sprachen entsprechenden Formen hat Poit E. F« 1, 144). —
Davon : ix^^^j '^^j Diroin. ; ^«w^ to, Oitemkraui. — ix^^va
(zsgz. ans kx^-^^pi-vai sehlangenäknliehj eine Art Diminutivform),
r, Otier\ ij^vtovj to, Dimin.; ixf^vaXoq^ a, ov\ Ix^^^j uraa, ev,
%ar Oiier gehörige Ix'^vmSrtq, e^, ot/erariig. —
Eine der gewöhnlichsten Erscheinungen ist die Einsetzung
eines Nasals msbesondre vor den Lauten, welche im Sskr.
durch S9 hy Y reprSsentirt werden ; und diese fand auch früh
in Beziehung auT ahi statt, wie einige der verwandten Sprachen
zeigen, z.B. lat a(n)gui-s, litt angi-s; im Griechischen wäre
auf diese Weise fyx^ entstanden, u^d diese Form finden wir in
eYx^^v^9 *^9 ^9 hit angui-lla, litt ungurys, ahd. &1, Aai;
(das griechische und litt Wort ist gebildet durch das Suffix ru
oder mit Ueber^ang des r in 1: lu (also im Griechischen ^x^Xo
f&r i7X^^ ^^d dechnirt nach Analogie von sskr. bhlru dajalu
also im Nominativ gen. fem. durch Änhängung eines s; im La-
teinischen dagegen ist an lu die Femiuinalendung a getreten,
welche sich sehr häufig einzudrängen wusste: also anguilla
durch Assimilation fbr anguilva ; das ahd. dl ist aus sskr.
ahilu ohne eingeschobenen Nasa\ zusammengezogen und hat
sein SnjGßx eingebüsst). — Davon: ^^Xioy; fy;^Aaovj fy;^eXvov
und i/xcXvdftov, tOj Dimin.; i/pi^eXio^, oi^, vom Aal i fyx^^9 <9vof,
Oy AaUeAälter. ^- ' 1 1
aY^^o^' ^« o»- ^A Bffpp d^nkt (V. Gr. 411) an eine Ver-
^eichung mit sskr. agftdh'a lief, eine Etymologie, welche we-
der der Form, noch der Bedeutung nach passt, um so weniger,
wenn man das gleichbedeutende goth. göd^s, gu^ (Grhnm, D«
Gr. in, 348), wie billig, als identisch mit oj^o^d^ betrachtet
Goth. g ist nun aber Rtepräsentant von X9 iu>^ ^ von t. Das
fährte auf eine Form x^*^^ i™ Griechischen, welche dem gotlii-
schen guP eigentlich entsprechen würde. Diese Form x^'^^
konnte durch Transposition der Aspiration xo^o werden, wie
dies häufig vorkommt, und diese Form hat un^^^ip^i^Aifi« bewahrt
in der Gestalt: oxo^dr; daraus konnte entweder durch eine
Schwächung des x zu / a/oSd entstehn, oder wir sehn hier
gradezu y lur sskr. h, wie oft — ^y© = sskr. ah am — oder
gar 7-& in demselbMiYerbältniss h-t gegenüber, wie in ^iff^-oq
von mahat(S.91). — Ist diese EntwickeJung — beider wir aber
das anlautende a noch ganz unberücksichtigt lassen ^^ richtig,
so entspräche o-ya^o eine Form, welche regelrecht im S»kr.
10
146 AT.
hata lauten müsste. Eine solche In gleicher Bedeutung finden
wir nun nicht, wohl aber hita, gui ^ und ui diesem Ist das i
nur eine Abschwachung eines ursprünglichen a ; es ist nämlich
das Particip Pf. Pads. der ^dhd setzet^, mit h für dh und ver-
hUlt sich zu der beim Griechischen hiemach zu Grunde liegen-
den Form hata wie sskr. sthita zu lat statu, griech. axaro
von arra = sskn sthä. Was das betrifilb, dass das Particip
von der, dem sskr.dha im Griechischen entsprechenden Wurzel
^e: ^cTo heisst, so tritt hier derselbe Fall ein, wie bei ixh o<p*
(S.145), bei aX^: aX(f> (S. 70. 75) und sonst. Bei der Sprach-
trennung musste.die Form, in welcher dh sich zu h abge-
schwächt hatte, schon existirt haben und ging daher ebenfalls
mit deq Repräsentanten von sskr. h zu den Griechen, und Deut-
schen über, aber nicht ih der allgemeinen Bedeutung, welche sie
als Part, von dhä haben müsste: gesetzt, geordnet — diese blieb
dem, durch seine Formation und seinen Laut ^ fort und fort an
die Wurzel erinnernden öcto — sondern in seiner speciellen,
gut. Was das anlautende a im Griechischen betrifit, so wird man
wohl ein Präfix darin erkennen; ist es das unorganisch ver^
kürzte ä? wenigstens heisst im Sskr. fthita^lakshana gute
Zeichen habend, sam-fa-f hita ein Reiner, — Diese Etvmo*>
lögie mag vielleicht Manchen etwas gesucht- scheinen, obgleidi
sie eine Hauptstütze in .dem goth. guP hat Ich habe dya^öq
darum nicht gradezu zu V^^e, wohin es gehören würde, ge-
setzt und weise auch auf die Versudie bei Po// (E. F. II, 299)
hin, von denen einer, wo d'fa^öq als zusammengesetzt aus dyav
+^£0 (besser wäre noch ^eto = sskr. daiva gottlich) betrach
tet wird, wegen des entschiedenen Zusammenhangs des latei-
nischen duonus, bonus gut, mit V^div^ d£va, deus, ^eo,
auf jeden Fall, sobald man meiner Etymologie nicht beistimmt,
am ersten beachtenswertli ist Von a^^o^o^ kommt : dyaSdxjfc,
1^, öüle^ ayoÄtxd^, rechtschtifen, {Snidas] ; dya^oiarvTi^ ^, (mit «
nicht o), Güte; dya^vo), mit einem Guten {Wohlthat) be8chetiketi\
dYod^iio^ou {He8ych,)y gut handeln^ — ar^pa/o^ta, j^, Charakter
eines braven Mannes ; avSpaya^eMj sich als braver Mmm betraget; ;
dvdpaydl^riyuiy rd, wackre That, —
• ■
Ohne die Wurzel fest bestimmen zu können, nehme ich
hier eine Reihe von Wörtern auf, welche durch ihr^ Wurzel-
formen sich nahe liegen und durch ihire Bedeutungen zusam-
mengehalten i^erden; i^ämlich aroX, schmüctcenj dyka^ sciiöiu
gtanzetidj alykti^ Glan%, und oLvyn^ Gtan%. Um diese Wurzel-
formen mit einander zu verbinden, nehme ich als zu Grunde
liegende Form &y, betrachte also aX in dyak und Xa in a^^Xa als
sulnxale Elemente ; die Entstehung der Diphdiongen <m in ody
und av in avy schreibe ich verlorengegangenen Präfixen zu;
aly Hesse sich aus dem Präfix vi+a;', wodurch vja^^ entstan-
den wäre, erklären, indem ja in at umgesetzt ward, wie in
uT£ivö(; =7 sskr. stjäna; es müsste also/ae^ eigentlidi lauten;
in ayy sehe ich das Präfix ava mit abgestumpftem Anlaut und
elidirtem Auslaut, so dass die Giiindform /on^ wäre; in diesem
ging aber /a, wie sebi; gewöhnlich, in av über. Diese Hypo
AT. 147
ibesen sind ftbrigois k^inesweees ohne Stfltssen; indem ich a^
ak Grundform annahm, habe icn die sskr. V^ag leuekien, glan^
SM, iur mieh, welche als Canside mil Präfix vi in der Beden-
\!Ni%9iehibär tnaeken in der That belest isti);* diese Cansalform
rja(n)g'aj gilt zn^eich als Analogie Tür aly\ fßr avy haben wir
imSskr. dieis ganz gleichbedeutende und formell identische Aga
(m.) und dg'as (n^ GkauL Dieses konnte recht gut aus-vag'
für avag' als alte Composition von ava+n^' (vgL S.17) ent-
standen sein, indem vä, wie im Sskr. so hänng vorkommt, erst
in u übergms und dann durch Guna^ zu d ward. Ffir diese An-
oabme spricht sogar das sskr. vag'^ra Datmerkeü^ denn sollte
nicht, wie in fulmen für fulg-men, axtfoni^ ans axikJ^ auch
im Ssluit ans einem Begriff, welcher leuehim, §Uamm heisst,
das Wort für ll/i/« entstanden sein, also vag' ImcÄ/^ heissen?
Ist dies aber der Fall, so wird man kaum umhin können, vae
als dnrch Präfix entstandene Form zu betrachten. — Durch
diese Annahmen würdep demnach diese gleichbedeutenden
Worzelformen zu einer Wurzel vereinigt Dabei verkenne ich
aber lucht, dass, wenn man sie trennen will — wozu man völ-
lig eben so gut berechtigt ist (denn obgleich steh im Allgemeinen
in der That zeigen wird, dass in den lulermeisten Fällen gleiche
Bedeutungen ans gleichen Wurzeln fliessen, so ist dies doch
keinesweges Gesetz) — sich eine Menge andre, nicht minder
gute, vieUeicfat formell noch besser passende Etymologieen dar-
bieten. Ffir dyoK dfirfte man das sskr. g'val leuchten, mit Prä-
fix«, {Qrava(H.A«L.Z.1838.ErgzbLd25)^ vergleichen; dieselbe
Worzelf. könnte auch fiir. ay7^ ausreichen ; yKa könnte flir
gvala stehn mit ausgestossenem a; allein besser wäre wohl
noch eine VerknfipfuYi^ mit der griech. Wurzelform 'ß>av (in
7kr»)^), welche, wie sich dort zeigen wird, im Sskr. ebenffuls
existirt und ebenfalls glänzen heisst; dafür spricht erstens a-
jfU^ weldies ohne i^weifd einen Laut zwischen a-o verloren
bat und zwar, wie man ansasr^aia und ifkav-poq schHessenkann,
eiBv, welches wie in Sydoßos iBySoog) in/ übergegangen war,
mi dann ausfieL Ich gestehe, dass mir diese Ableitung mehr
n ahrscheinlichkeit hat als meine früher gegebne. Dennoch ist
auch sie nicht so, dass ich dieses Thema von den gleichbedeu-
tenden trennen mag; das anlautende a wäre das Präfix a/a. —
in Qty könnte man eine Spur der von den indischen Grammati-
kern angefahrten aber nicht belegten v^ &g glänzen, sehn; avy
^de man natürlicl^ mit deifi schon erwähnten sskr. ö*g a iden- •
tificiren und fllrs erste auf Nachweisung einer Wurzel verzich-
ten.^ Also
iydXXco (entweder \^ dy+ak oder Präfix ava zsgz. in a +
V^gval), glänzend machen, schmücken; dyaX^a, röj Schmuck,
Büäfäitle; dyaX^tiov, tö^ Dimin. ; dyaX^a'tWK; , 6, bildschön 'y
^r^l^OLTÖaif^ zur Bildsäule machen ; dyaXKuiGi) (spät), sich sehr
freuen; dya)iXlaiia, tö; dyaXKLaaiq, ijy grosse Freude \ aus letz-
t) Bei Kosen (Radd. tanscr.) gebdrt nSmli^b (S. 110) an g' mit PrAf. H
aiebt n aag' talhen^ sondern zu ag' leuchten; den mAglicIifn Zusam-
Mcakaoff twiiclieB bcidan wtU ich damit jcdocb nicht in Abrede stellen.
10*
148 AT.
terer Bedeutung stammt die de» von Be9fßchim bemerkten o^^oX-
Xto^, 6, (wolü eig^niiXcYkübermüihig^ dann) em Schimpfender x^ dfoi)^
7Ua^(ü>, 9chi9Hpfen\ a^aXfio^, S^ Beeidigung \ — a7'aAX?rrc7p, o, ifer
(den Vater ?) schmückmde hiess bei den Tareniinem der Snabe
(U^ch,)*^ durch eine ähnliche Ideenverkaupfong heisst imSskr.
nandana der Sohn von ^/ nand erfreuen, —
ayX&öq^ 1^9 6v^ (entweder y^d}^-f Xa-fio (=s Ja) mk spSter
yerlomem i, oder ava in a+gval-faja, oder ava zsgz. in a-f
y'kav oder ^^Xa/ 4-0) glänzend^ wfKaia^ i^^ iS^Amtf cAr ; a^^Xati^ai,
eehmuekenj; d^ldtof^wL^xö^ Z4er\ A/KcCUt)^^ 6y da» Sckmüeken%
d/fKoCiatög^ ff, ehy geedunüekt^ a/Xoopd^, glänzend ^^tLi^. — ^^nj
^^ eine weiese Narbe im Auge. —
at/Xiz, 1^, (entweder podykrj (or vi+ag' ss Tjag' nnd vja
in /oi, oder von sskr. V^^g') Glanz ; oli'Xifei^, eo-o-a, ev, ^/ön-
«auf; ot^^Xifn^ff, J^ Liehisender^ Beiname des Apollo. — arpi^
TSTou^Xog, 1/5 ovy glanzdrehend, —
a^/ijf, n (=s askr. Ag'a, Ag'as^ welches vielleicht ans ng
t&r vag' gebildet ist; vag' wäre ava+ag'), Licht, Glanz -, av-
yi^Bigy Btrcra, eVy leuchtend '9 av^d^ODy bdeuchlet^\ ai^oaryLoty to; av-
fotr^öq, 6y Erleuchiung; avyiao, glänzen; avynnfp, S; uvf^Tupa^
ff. Erheller ; dvavyTiro^, ov, unbeleuchtel $ dvravyifqy ig (enthält
•ro aiyoq, eo^t^ sskr. Ag'as), zurnckgldmend ; dvravyaa^ dp-
TavyadriA, 1^, Widerschein i dnoevydofi^ui , in der Feme erbHcken\
'Ktfiavyog^ ov^ rings iunher glänzend', dna^Yco^^ glänzend (iBet.).
dyd'k'koxov, ro^ das hitlre Aloeholz; dies Wort steht ohne
Zweifel in Verbindung mit dem sskr. gleichbedeutenden agaru
und aguru; fraglich ist nur, ob unmittelbar oder mittelbar, da
das hebräische gleichbedeutende D'^vilN dieUebertragung des
indischen Wortes in das Ph{)nicische so gut wie gewiss mächt.
Die griechische Endung xov hewegt Polt (E. F. II, 49) zujdeich
an das ebenfalls Aloe bedeutende sskr. löha zu denken. Ani
jeden Fan will er dieses, oder ein ähnliche^s sskr. Wort, Idhita,
fär das griech. AXori, 17, die jl/oef,-in Anspruch nehmen. Bei die-
sem denke ich jedoch eher an den Singular des hebräischen
D^/.nyt, nämlich /HN. — Davon kommt: dXotTig, ^, eine Art
Aloe; dXoridttfKoVj tOj ein getvisses, mit Aloe versetzles HeilmilleL —
Die AI06 wäcLst bekanntlich aus einer zwiebelartigen Wur-
zel imd im Griechischen heisst ayaXXLg, 17, eine Zwieöelhltinte,
die Hgazfnlhe (nach Hesych.). Sollte nun nicht auch dieses Wort
mit Verwandlung des r in X dem sskr. agaru entsprechen, so
dass dieses eigentlich eine Zwiebelblume bedeutet hätte? Dieses
wurde alsdann eine unmittelbare Identität von dyciKXox<^v, dydk-
Xig mit agaru sehr wahrscheinlich machen. Die Hofinung,
eine Wurzel fiir diesen Namen mit Sicherheit aufzustellen,
|;ebe ich auf. Die Inder leiten es von a privativ, und gara Gtfl:
etzteres, als Femin., heisst aber auch das Verschlucken (vgL ^T
yap) , und damit Hesse sich eher etwas anfangen. Doch sind
derartige Etymologieen viel %u unsicher. — Wenn dyaXXlg mit
Recht zu agaru gestellt ist, so braucht man auch keinBeden-
ken zu tragen, ayXig^ idog, oder dyXlg^ t^og^ ij, der Kern^ de-
AT. 149
rm mekrere dfe KmUauMotte bOdem, hieher zu ziehen (vgl. je-
doch yt^yis bei ^yap).
äyaptxörj xij Bamm^ oder ZwnderMekwmmi^
■ I ■■■■■»II •
ayog oder Ayog^ tö^ die Sunde. In dieser Bedeatmig lie-
gen zwei ganz gielchbedeutende sskr. Wörter agha (n.) und
Igas (n.) so überaus nah, dass mim sich von den kleinen Ab«
weichnngen gh Ar griechisch y und der Verschiedenheit der
Quantität des a nicht abhalten lassen darf, entweder das eine
oder das andre mit dem griechischen zu identificiren; ich neige
mich alsdann trotz der Verschiedenheit der Quantität (die Länge
des a im Sskrit ist jedenfalls unursprflnglich) wegen der vou-
stftndigen Uebereinstimmung iiA Uebrigen zu einer Zusammen-
stellung von ägas mit iyoe; nicht unmöglich wäre jedoch, was
sich aber nicht ganz demonstriren lässt, dass beide zu ein^r
und derselben Wurzel, nämlich irig', griechisch fiey^ brechen^
eehOren (vgl.d^ = sskr. rig* S.65), von welcher eine Wurzel;;
form ag , ang sich mit Bestimmtheit nachweisen lässt (s. y
ßty). Jmnn messen sie eigentlich Brtteh, em Begriff,, aus wel-
chem der der Sünde sich' am sinnlichsten entwickelt Doch das
iniiss dahin gestellt bleiben. — Die Vergleichung mit dem Sskr.
seigt, dass ursprünglich das Wort ohne * anlautete; so schrei-
ben auch meist die Ausgaben, imd das Et M. bemerkt ausdrück-
lich, dass ayifü in der Bedeutung papo» mit Spin len. geschrie-
ben werde; so haben wir denn den Spir. asper als einen un-
organischen attischen Zusatz zu betracnten ; anders ist es mit
ayo^ Vertkrung{yfdY)^ von welchem &yo(; Sünde, ganz zu tren-
nen ist Davon: ä/^fg, ig^ terbrechensehi da Adjective dieser
Art selten anders als in Compositionen erscheinen , so glaube
ich, dass der anlautende Spir« asp. sowohl, als die Dehnung
desa auf eine Composition mit dem Präfix d{(ra) deuten; eigent-
lich hiesse es: Schuld mit {sieh) habend; daher wie hay^i;^ ig,
iunden9oU^ äyay^gy i^ (Beeyeh,), rein\ ivaytxö^, i^, oV, zum ha-
a>^a»i$, »0$, 1^, Knäuel Ist es wold identisch mit dem
sskr. sanhati, ohne den, ohnedies nicht nothwendigen Nasal?
Dann käme es von der sskr. V^ian und hiesse eigentlich Zw-
•awmenschlagung, Verbindung % man vergleiche insbesondre sskr.
sanhata feei terknüp/t.— aya^ldu>v, tö, Dimmutiv. —
aya<rvXXi<;j f^, eine Pflanze. ^
dr in droa Famf. Jagd. Die Etymologie dieses Wortes rich-
tet Rieh nach der Ansicht, welche man in Beziehung auf die erste
liedentmig desselben hat Buitmann (LexiL 1, 129) stellt aypa
und dypetv zusammen; letzteres, ivie er ganz richtig bemerkt,
heisst ursprUngBch greifen, nehmen ^ wir werden es weiterhin
mit dem sskr. grabh, grah greifen, veigleichen, wo es sich als
ein, mit einem Präfix, & oder a = sa, versehnes, Compositum
dieser Wurzel erweisen wird. Buiimann Ifisst nun ansaYf^tlv mit
^
130 AT.
der Bedentung greifen^ ayfa rieh sunadist mit d^r Bedeutung
Fang, un d daun erst Jagd entwickeln. Diese Unterordnung macht
aber eine wissenschedMichere Betrachtung unnöthig. Da die
Wurzel schon früh grah geworden war, so konnte sich aus ihr
durdi Präfix ganz selbststflndig einerseits d -f ypa mit Verlust des
h (wie z.B. in ^pvS.9Cfu*aa«) entwickeln, und andrerseits a-f^pen»
für (sa) a-fgrah+Ami mitAusstossung des h; wördich hiesse
das Verbum (zusammen) zugre^en, das Nomen der Zugriff, — Ge-^
Ren diese Etymologie liesse sich von einem, sich bloss uvnerhalb
der griechischen Sprache beschränkenden, Standpunkt nichts
erhebliches einwenden; von aussen träte das Sanskrit sogar
einigermaassen schützend hinzu, da grah vielfach mit Gewedl
nehmen heisst. Wenn man sich aber nun des althd. jagAn er-
innert (Graf, Ahd* Spsch. I, 579), welches in der Bedeutung
^ und Form ganz mit einer, ä/pa zu Grunde lie|^a könnenden,
Wurzelform a/ identifidrt werden kann -^ da j im Griechischen
(Schon früh verloren ward und das 7 leicht durch Einfluss des
folffenden p für ein ursprünglicheres k eingetreten sein konnte,
weichem bekanntlich eigentlich ahd. g entspricht, oder sowohl
griech. ^r, als ahdL g einen Doppellaut vertreten könn^i, weU
eher im Sskr. ksh lauten würde und in bc|^den Sprachen häufig
durch g ersetzt wird; ^r femer bedenkt, dasjs Jagd doch ei-
i ^ gendich die wahre Bedeutung, sowohl von a/pa, als den mei*
sten dazu gehörigen Bildungen ist, so wird man dennoch sehr
zweifelhaft an jener Zusammenstellimg, und ich neige mich
ganz dazu, in a/pa eine Wurzel zu sehn, welche ursprünglich
mit dem ahd. jag- on der Bedeutung, so wie der Form nach
identisch war. Die von den zu a/pa gezogenen Themen, in
welchen der Begriff fassen mit Bestimmtheit hervortritt, wie
xptaypay Fleisch%ange\ ayfnvov^ to, Netz n. aa», trenne ich ua-
türlich ganz davon, und weise sie zu ttypelv sskr. grah greifen.
Man könnte fiir diese Zusammenstellung noch grössre Sicher-
heit in einer Verbindung mit der sskr. yj^^' quaero, desi-
dero finden, als dessen Grundbedeutung man den Begriff fiacA-
laufen nicht ohne einige Wahrscheinlichkeit aufstellen kann.
Denn ja k' könnte, da k' gewähnlich Element einer sekundären
Bildons^ ist, eine Wurzelbildung aus ja gelm {y/\) sein. Für
diese Vermuthuug würde Benat-ys Zusammenstellung von dnoxca
mit ja k' am entscheidendsten sprechen, wenn sie nicht ganz
unlialtbar wäre (vgl. V^*/t$). Wur müssen daher j&k'^ welches
bis jetzt nur in der Bedeutung bitten, (zetteln, besorgt sein belegt
ist, von a^-pa und jag-on fdr^s erste fem halten, obgleich es
uns sehr wahrscheinlich ist, dass nach Entdeckung irgend ei-
nes in einer der verwandten Sprachen zu suchenden Zwischen-
gliedes sich der Zusammenhang wird erweisen lassen. ^ Sicher
ist mir nur die Identität von a/pa und jagdn.« — Also a/pa, 97,
Jagd\ dypn^tv, dypalog, a, oi^, zur Jagd getiörig; d'^pev^f o, Jä-
ger ; a7p£vo , jagei$^ a^pevaK 9 17 , das Jagen ^ a^fpevpa , to , das
jErjagie^ dypevroq^ 6v^ gefangen; dypewutoqj v^ov^ zum Jagen
gehöng; , dypevriip; aypsvvrti;^ <J, Jäger] dypeico, jagen (spät);
N dypeßa^ x6 = a^pev^; dypiatay^ (J, Jäger '^ dypi^Sy oy, gefan-
gen (SulL fuo =; sskr, maja); ot/peaux, v, Jagd\ {d^pty^hn;^ ge-
EP. 151
ti', Mangel an Jagd; dt^aypT^^j iq, in der Jagd unglücklich ; hvqot--
ypm^ unglücklich m der Jagd sein ; ^coypicso, lebetulig fang/en ^(hier
k5nnte ype auch zu sskr. grah nehmen j greifen j gehören ype für
ypeh mit Verlust desh); ^coypia, ^(»yp£ia,.i5, da^ Lebendigge^
fmgennehmen ; ^o/pto^, S^ der. Lebendiggefangne ß ^(o/petov, (^6>-
Ypov später)^ xö, (ioiypoqy <J, spät) Käfig -^ ioydyjna, t«, Lohn für
geretleles, geschenktes Leben'j ^rioaypoq,yoVf zur Jagd dienlich'^
^r^paypBTTjqy S, Jäger] ^vaypoq^ o, Mäusefänger ; crvaypig, 9;, ein
Meerfisch. \
lym iehy Pronomen der ersten Person im Nominativ. Im .
Sskrit entspricht ah am; dieselbe Form, nach bestimmten Ge-
setzen yerwandelt, kehrt auch in den übrigen yerwaudten Spra-
chen wieder (Bopp, V. Gl 467, Pott, E. F. 1 , 144). Das griechi-
sche iyta lehnt sich an die sskr. Form; hervorgegangen ist es
daraus durch Verlust des schliessendenNasals und Dehnung des,
ihm vorhergehenden, Vokals { dass dies zum Ersatz desVerlusts
^eschehn sei, wird durch die flolische Form ^cnf und die böo-
Hsche t&Vy welche beide d^i Nasal erhalten und dennoch den
Vokal gedelint haben, unwahrscheinlich. Die Ableitung von
ahara betreffend, so kann hier auf grosse Sicherheit natürlich
nicht gerechnet werden. Bf^pp hlllt das schliessende am nach
Analogie des am in sskr. tv-am du, aj-am dieser, svaj-am
selhsty vaj-am wir, jüj- am ihr, ftir Endung; demnach wäre ah
das eigentlich bedeutungsvolle Element, welches sich aber in
dieser Gestalt mit keiner ähnlichen Form mit einiger Wahr-
scheinlichkeit Verbinden lässt Maxim. Schmidt (De Pronom.
graeco et lat pag. 6) betrachtet iyd als eine besondre WurzeL
Ich vennutlie , dass, wie hn Sskr. das Zeichen des Pronomens
der ersten Person m (%vie es in den oblimien Casus vorkommt)
in der Conjugation schon in sehr alter Zeit verloren ging, —
indem im I^räsens Atman^padi ä für m6 steht, imPotentialis At-
mandp. a (ur ma; im Imperfect Atm. i filr mi, im Perfect Pa-
rasm. a für ma, im Perfect Atniau^p. 6 für mä , im Particip.
Atman£p. ftna neben mana erscheint, — so auch in aham an-
lautendes m, welches eigentliches Zeichen der ersten Person
zu sein scheuit, abgefallen ist. Dieser Verlust konnte schon
sehrfrüli Statt finden, und es braucht uns daher nicht zu ät>er-
raschen, dass keine der verwandten Sprachen eine Form mit
m erhalten hat. Nimmt ja doch das Zend auch an dem unor-
ganischen Veriust des min den VerbalsufBxen Antheil, baird
= sskr. bhard fjlr bhar-.md (pip-o-yuai^ und im Griechischen
erscheint die Participialenduiig r^vo^ entsprechend diia neben
\nvo =z mftna nicht selten; v\arum sollte nicht in einem so
häufig zu brauchenden Worte , wie der Nomin. des Pronomens
»VA, eine derartige unorganische Gestalt sich so früh gebildet
haben, dass sie in allen jetzt zugäns^lichen Seitenverwandten
desSskrits schon Platz griff? Für die Pluralform — als dessen
rehitiv älteste Form, wie sich weiterhin zei^ren wird, asma zu
152 Er.
nehmen ist, hat Bopp schon dieselbe Vemmärang ansgespro^
chen (V. Gr. 474). —
Wenn diese Vermnihung richtig ist, so erhalten wir für
den Nominativ des Pronomens der ersten Person dieselbe War^
^ zelform: sskr. ma, welche auch in den übrigen Casus des Sin*
ffulare erscheint Ob diese Wurzel zu verbinden ist mit dem
Fronominalstamm der dritten Person ma, welcher im Sskxit
und mehreren der übrigen verwandten Sprachen nach^wiesen
werden kann (vgL Pronom. fu>), ist, trotz der Verschiedenheit
der Bedeutungen, wohl zu fragen erlaubt, da vieles darauf hin-
weist, dass die Pronominalstämme der dritten Person ursprüng-
lich bloss den Begriff der Bezeichnung an und für' sich natten,
und erst nach und nach durch den Gebrauch specialisirt wor-
den. Doch Ifisst sich hier noch kein erspriessliches Resultat
erlangen; daher ich solche Verbindungen nur andeute. —
Ist nun ma, das eigentlich bedeutungsvolle Element der er-
sten Person, in aham, so dass dieses für maham steht, so
kann das h nicht zu ma, sondern muss zu dem folgenden Theile
des Wortes gezogen werden, und in diesem ham erkenne ich
die neutrale (vgL S. 2. Aimu und Bopp, V.G. 494) Endung des
Pronominalstamms ha, welcher in allen sskritverwandten
Sprachen, als das eigentlich endeiktische Pronomen fuugirt
(vgL Pronom» x^) ^^^ Skuck in den Veden und üpanischads die
' Bedeutung hier hat, ^ade vne sie im lateinischen hi-c, im
griechischen X'^'f Y^j ^"^ deutschen hi-ri vorwaltet. So wäre
also aham iyfo eigentlich maham, fie-^oy, wörtlich erele Person
hier; was eine sehr bestimmte Bezeiclmung des Nominativs
ist Diese Deutung wird mir um so wahrscheinlicher, oder
vielmehr gewisser, weil spfiter, wo die Entstehung von hya na-
türlich längst vergessen war, y^ ^on neuem zur Verstärkung
hinzutritt: fyooyej e^on^a und fydyri (tarentinisch wie i^iünj für
4u>i7e, ^ity/a), desseni? ebenfiJls den alten Pronominalstamm
ha vertritt, indem eyoivn für fyovha mit Dehnung des schliessen-
den Vokals und Verlust des h steht (anders Poit^ E. F. 11, 323
VgL auch Bopp V. G. 467).
Für die obliquen Casus des Singulars ei:sche]nt, wie schon
bemerkt, im Sskr. ma als Stamm; ihm entspricht griechisch
V ft€, fu> mit e, o als Vertreter von a; femer aber auch jfu, ^.
Bopp hält (V.G. S.468), gestützt auf einige Beispiele, in denen ,
im Griechischen ein Vokal müssig und bedeutungslos vorge-
schlagen zu sein scheint, das hier' anlautende e fmr bloss nfio-
netische Prosthese. Genauere Betrachtung der für solche
. jnüssige Zusätze gelteriden Laute zeigte schon an sehr vielen
Beispielen, dass sie keinesweges müssig hinzugetreten waren,
sondern entweder bedeutungsvolle Zusätze waren (vgl. Potij £.
F. 11,126-160), oder phonetische Entwickelungen; so, um dies
bcnäufig zu bemerken, Ist in den vier von Bopp angeführten
Beispielen dvo^Lu gegenüber von sskr. näm'a; 69ovs sskr.
danta-s, 5(^pt>^ sskr. bhrü-s, und £Xa;(v^ sskr. laghu-s der
im Griechischen anlautende Vokal nichts weniger als müssiger
Vorsclilag» Wenigstens in Beziehung auf dib drei ersten ist
dies ganz zyveifello^; in Svo^ vertritt o das verlorne y; denn
ET. 135
die Wund ist yvo (sskr. g'n&) kenne»] dai Beweis daf&r fahrt
das lateinische co-gnomen; über S<ppvq v^ S.100; 6Sov^
kofflmt von i^ad griech. ed o9 otS essen ^ und das sskr. dantas
hat vielmehr, wie dies im Sskrit überaus häufig vorkommt, ein
anbutendes a ein^busst Bloss in ikayvq kOnnte das e bedenk«*
lieh scheinen; mir erklärt es sich jedoch dadurch, dass la in
lagha wahrscheinlich aus dem Vokal vi entstand, welcher oft
im Giiechischea, wie im Zend, durch r oder 1 mit Vokalen zu
beiden Seiten repräsentirt erscheint — Daher werde ich nir-
gends den müssigen Zusatz eines Vokals einräumen, sondern
Eeber enigestehn, dass ich ihn nicht zu erklären weiss. Dieses
Dfisste icn wohl auch hier thun , kann aber nicht unterlassen
ZI bemerken, dass mir der Unterschied im Gebrauch von fio
oiid^ — dieses steht bekanntlich, wo das Pronomen betont
enchdnt — nicht ^anz unwahrscheinlich macht, dass das e der
Pronomioalstamm ist^ welcher im Sskrit a lautet (vgl.S. 1) und
nr Verstärkung des pronominalen Begriffs hinzugesetzt ward.
Für diese Ansicht spncht auch der sskr. Dual a-vüm, in des-
sen & Bopp (V»6.480) ebenfalls das Pronomen a erkennt Die-
ser Stamm erscheint in fiov, i^ov; cftet^, ^pot^; fiot, i^toti i^dv;
VI, ifu imd ihren dialektischen Nebenformen; ferner i^ev und
tuAji 1?, OF, mein^ ein auf eigne Hand (nach Analogie von io^
<r(pog =: sskr. sva^s) aus dem bloss griechischen Stamm mo
gebildetes Possessivum. —
Zur Bildung des Plurals vom Pronomen der ersten Person
dient im Sskr. in den meisten Casus asma; vor dem anlauten-
den a ist, wie schon bemerkt, m verloren, so dass auch hier
die eigentliche nota der ersten Person: ma das Haiiptelement
bildet Id dem zweiten Theil sma, welcher auch sonst in Zu-
Sjunmensetzung mit Pronominen (^Boyp V. 6. S. 166— 176) und
ab Partikel (Bopp a.a.O. S. 474) erscheint, erkannte Po// (BerL
Jabri). f. wissensch. Kritik 1833 S. 326 vgl. £. F. U, 632) eine
Zosammenziehung des Pronomens sama ganz, aU, seihst, Bopp
(\'. CS. 474**), eine Zusammenziehung aus einer Composition
der Pronominalstämme sa und ma; so hiesse ipa+sma ''cA+
«r <f er^ woraus der plurale Begriff wir sich nicht übel entwik-
kelte. Im Griechischen assimilirte sich er dem fi, und so ent-
stand aus asm die äolische Form dfcfx; durch Verlust des einen
u? and desswegen vorgenommene Dehnung und unorganisch
lunzQtretenden Spiritus die dorische a^\ mit i? filr ä die ioni-
sche ond gewöhnliche iiu. Die EndiHig des Themas betreffend,
so legt Pott (E. F. II, 632) ein i zu Grunde, als ob neben asma
^cForm asmi sich (durch Schwächung nach Bopp, V.G. S.
p, wie im godiischen unsi izvi neben^uusa izva) gebildet
i^. Dieses Thema erscheint in ionisch ii\iitq (fiir i^fieje^ grade'
wie in dem zu supponirenden nöXitq für n6kt^B% identiscn mit
sskr. puraias von puri Sfaäl) gewölmlich tiyitiq (grade wie
^^), aolisch ttfiue^ (ffir a^tyg)^ dorisch ao«^; i^ftccsv (fÄr
Wj wie T^Skeoov flir groXj..»v vg!. den sskr. Genit Sing, von
pari: purjcs, da das Griechische dieser Analogie folgt und
nicht wie das Sskrit im Plur, ein n euischiebt), m^yv, vfidaw^
^m-, ofipi, &muv^ ifnUmv, ^v (vgl. darfÜ^T Bopp S. 474
154 EP.
und §. 292, anders Poitj E. F. II, 305 und Har^ng Casas 260,
wogegen Bopp^ V.G. S« 288**; obgleich keine Entschiedekheit
zu erlangen ist, erkläre ich mich doch für die Entstehung aus
6b^yLiavv)\ endlich äftfie, d^ ohne Casuszeichen, wohl nach Ana-
logie des Accusativs im Singular, und ijftco^, ijuä;. — Der Ab-
lativ von asm a ist im.Sskrit asmat; dieses gut f&r das eigent-
Uche Thema und dient in Zusammensetzungen u.s.w. als sol-
ches; ihm entspricht griechiscli irfier in nyL^^wniq^ )f, 6vj von dem
unsrigen, ehiheuniach u.s.w. (vgl. S,127); femer in i^pirepo^, et,
ov (fiir i^ft€T-xepo$), unser. Eine Formation nach Analogie von
iyiöi; ist das äolische ä|uo'$, if, öv (bei Homer und Pmdar) und
i^ftd^, if, öv, unser.
Den Dual bQdet im Sskr., ausser emem im Griechischen
spurlos verschwundenen Thema, eine Form nau, welche je-
doch nur d^n Accus., Dat und Gen. bezeichnet und nicht flec-
tirt wird. Was die Entstehung dieser Form anlangt, so sieht
ßnpp (V. G., 478)' das n als eine Schwächung eines vorherge-
gangenen m an, so dass auch im Dual m, die^eigentliche nota
der ersten Person, geherrscht hätte; was die Endung anlangt,
60 will Bopp in diesem au nicht diq gewöhnliche Dualendung
desSskrits erkennen, welche dem Genitiv und Dativ auch mcht
zukommen würde, sondern hält es (V. G. 479) filr entstanden
aus äs in n&s, entwederlüs einer Erweiterung des im Plural die-
ses Pronomens im Sskr., ähnlich wie lat nos, gebrauchten nas
(welches selbst, nach ihm, V. G. 476, kein plurales s enthält,
sondern nur eine Verstümmelung von na-sma ist) — oder
Air Verkürzung von einem ursprunglicheren nä-smau im. Acc.
nä-smaj6s u.s.w. — Im Griechischen würde der Form nau bloss
vao entsprechen, nach Analogie von öxrch gegen sskr. ashtau
und Xvxoj gegen vfikau; nun heisst derPual imN.A. vot, vcTtV,
yc&, vdaei imUen. und Dat. vo^iv, r«v; (vgL über denselben Buitnu
Lexil. I, 48 ff. J/irar. Schfnidt, De Pron. gr. et lat »4. Boppj V.
G. 480) ; nach Bopp (a. a. O.) — die Ansichten von, Buttmann
und Schfnidi (letzterem trat auch Pott, £. F. II, 79, und aa. bei>
zu wiederholen, würde zu weit fuhren — ist das t imNom.
und Acc. Schwächung der ursprünglichen Dualendung a, ^'ie-
chisch e; als Unterstützung dieser Ansicht benutzt er die Form
vuiz. Mir scheiut sie daran zu scheitern, dass vO)ivva\c\i imNom.
und Accus, vorkommt ; ferner ist mir die Declination des im
Sskrit undeclinirbar dastehenden nau' sehr auffallend; denn
das lateinische nobis beti*effend, welches mau als Casus des
im Sskr. ebenfalls uudeclinablen nas^, nos miföhren könnte,
so war wegen des regelrecht, wie ein Plural gebildet scheinen-
den nos die Gelegenheit zur Declination nach einer falschen
Analogie zu nah gelegt; aber hier bei nau, vCa ist es grade
umgekehrt; denn wollte man das Wort als declinirbar nehmen,
so hätte man vfi nur zu nehmen brauchen, da es gerade eine
Dualform enthält wie Xvwa, Daher glaube icli denn, dass, so we-
ni^ wie nach Bopp in dem ssKV. nau, ebensowenig in dem grie-
chischen vbiiv^ vdfC eine Declination oder ein Casuszeichen zu
suchen ist Viehnehr entspricht von einem sskr. nau-hi, einem
düroh die Verbindung mit der Partikel hi, welche grade als
VeisiSrkiipg vorkottunt, gebadeten Compositum; idlentasch mit
die.ser Partikel ist das ebenfalk als Verstärkung vorkommende
^echisehe x^ in ov^Xh ^<>^X^ und beide gehören, so wie aach
die schon ads Yerstfirkimg des Pronomens der ersten Person
erkannte Partikel yi zu dem Pronominalstanmi X9. = sskix ha
(v^*Xo). War- nauhi, der sskr.Dual durch' h verstärkt, schon
bei der Sprachtremiang zu einem Worte verwachsen, so erklärt
»ich leieht, warum das h, wie auch sonst oft, z.B. in i^vn (vgL
jii]^ ausfiel und nicht wie bei x^ der Aecent auf den Zusatz kam:
m steht also Ar yeohi und ist ein verstärktes vd. Das im No-
mioativ und Accus. bisweUen, im Gen. und Dat immer, hinzu-
tretende V vSi mir nichts, als der nachschlagende Nasal (v bpthL).
Hierdordi erklärt sich nun, warum sich von so lange unzu
sammeiigezoffen erhielt; der Spraohsinn fiihlt bisweflen nodi
lange einen tehlenden Laut an seiner ehemaligen Stelle nach,
so wie man verlorne Glieder bisweiten zu flihlen glaubt, und
lässt sich dadurch von mandien Veränderungen zurückhalten,
welche er sonst vornehmen würde. Später jedoch wird v&iz
^ welches man sdiwerlich f&r die ältere griechische Form zu
Dehmea hat, obgleich es auf den ersten Anblick Anspruch dar-
auf machen zu können scheint Wie vtit^epoq, a, ov, uns bei-
ilfHgMrigy beweist, war v^c als thematische Form anerkannt
Die Fonn vw dankt ihren Ursprung einer falschen Analogie,
welche von dem im Griechischen eigenmächtig gebildeten Dual
des Pronomen reflex. (vgL Bopp^ V. Gr. 342) her in die Duale
der ProD. der ersten und zweiten Person euidrang. (BuHmatm,
LexiLI,57).
iyvvq, vdo^, 17, Stein, mii welchem die Weher den Auf%ug
tfer Fiden beechweren^ um eie fesiztUialien.
iyndo^aij brüllenj schreien, bes. vom Esel; die Form Syn
ufsse sidi etwa mit der sskr. ru (griech. fictß) durch das Me-
diam des sskr. ruksh in rukaha (raucus), indem ksh durch
^ reprSsentiit, r verloren und ein Nasal eingeschoben wäre,
(akopoatiHo«, 6yn) verbinden (vgl. Ä^^x-oc, Bug, bei ^ßty, sskr.
^ig)* Doch könnte es auch eine eigne Wzform sein, vielleicht
^h dem Laute gebildet, den es ursprünglich zu bezeichnen
^^mmt war. Davon : öyxrßuöq^ 6; Sywiorig^ 17, das Brüllen^
^y»W», %ö, Geörniii 6yiatt^ (dy^crri^i; zw.), 6, Brüiier. —
iyavovy TÖy Schiene um das Rad,
/^AK. Im Sskrit werden zwei Wurzeln, beide als Verba
"JJbelegt, ^1 dann machen, schärfen, und §6 scharfen (vgl. Potty
'^; F. 1,231), angeführt An die auf i schliessende lehnt sich ni-
Vita, vi-^ita geschärft, vlellejcht auch ^i^ira, glta Icatt, u. aa.;
^ die auf ö, deren 6 wir als hervorgegangen aus einem älte-
J"^» n, wie unSskr. durchweg, betrachten mt^ssen, para^n {das
^^r gmharfte) Beil] ausserdem steht damit in Verbindung ga-
^^^nU^it^ geschärft; ^i -na Schleifstein] ^'d-tana das Jßünn"
«^erde^ u. aa. (jcwöhidich leitet man diese Formen mit ä aus
156 AK
derFoim^d ab; da wir q\, f d (oder eigentlich qu) als uresent-
lieh identische Wzformen ersdieinen senn, so setee ich Ar die
Themen mit a lieber noch ^It (9 a) hfaizu, so dass wir drei ire-
sentlich identisdie Worzelfornien: f i, C^» 9^ anisteilen. I>ie-
sen Formen entspricht in den verwandten Sprachen eine reiche
Ansbente von Themen (vgL welteriiin); aber Hand in Hand mit
ihnen gehen Formen, als derfen Wnrzelform sich eine Grestalt
abstrahiren iSsst, welche den gewöhnlichen EntspredmBgsge*
setzen gemäss imSskr. a$i, a9tt oder gar nmr 09 tanten würde;
z.B. lat acu o(= sskr. a^n), altn. eggia, lat aoi-eB(aEs sskr.
a^i), gotb. ftQjn^in aqnizi (Axt)^ slav. os {^Dobrawskiß, iastit.
lu Slav. 259. ^), griech. ox-if, litt ass-trns 9charfj ass-md
Schärfe (= sskr. ag) u.s.w. (vgl. Poii, E.F. 1, 143. ^1). Die
Wnrzelform a^ lässt sich aber aadi im Sskrit selbst nadiwei-
sen, z. B. in a^-ri Schärfe dew Schwerdici und af »man Si^fn^
welches man nach Analoge des «skr. ^i^la F^ (von der Wzf.
f 1) und des lateinischen cös, cotis, keinen Anstand zu nehmen
braucht, ebenfiiUs hieher zu ziehn. Seine primfire Bedentnng;
war, wie in cöt, eautes zuerst sfrituffer, ceharf er (Schieß") Siein
und dann J^iein überhaupt — So haben wir denn schon im
Sskrit nebeneinander einerseits af , imdrerseits (i, (u, ca, und
es entsteht die Frage, ob in a^ das a zugesetzt, oder in 9 i, 9 a,
9a verloren ist Diese ist aber leicht entschiedeib* Denn da
einerseits der Sprachforscher niemals entschieden nachweisbar
unnütze Laut-Zusätze in den Sprachen erkennt -^ a aber als
Vorsatz im Sskrit keuie Bedeutung hat und au(^ kein phoneti-
sche^ Bedurfniss es vor 9 erfordert, — andrerseits Ursprung*
lieh anlautendes a im Sskrit häufig verloren geht — (man v^.
SI.B. sskr. danta Zahnj flir ad-anta von ad essenj den häufi-
gen Verlust des a in der Flexion der Wzform as seht im Sskrit
(Bopp, Gr. sanscr. 365 ff.), den Verlust des a in der im Sskr.
vä geschriebenen Wurzel av, griechisch dß (Afpu), und so
viele andre, welche sich gelegentltch darbieten werden) i) —
so ist es fttr gewiss anzunehmen, dass die eigentliche Wurzel
im Sskrit ursprünglich a^. war. Zu dieser treten vielfiich die,
in der Flexion eine so bedeutende^ Rolle spielenden, Vokale: a
(ä) (Vokal der Isten, 4ten, 6tei| undlOtenConjugatcL), i (eben-
falls Flexionsvokal in derConjugation, Bopp, Gr. s. 354) und u
(Zeichen der 5tenCon]ugationscTas8e ), und indem a schön früh
abfiel, die indischen Gr^minatiker aber weder vokallose Wur-
zeln anerkannten, noch diese Verstiimmelnng erkannten, so
I) lek ^will diese Gelcgealieit ergreifoi, da iicli soMt doch aickt Inclit
eine darbietoi «teilte, eise Bcmerking tob aiir aber D^J.^HTltnN
ia der yob M, A. Stern aad mir beraasK^gekaea Schrilt über iU Mo^
natxnamen einiger alter Volker S. 188 ff. xa Tervallständigea. Das da-
sellMt mit ihm ideatificirte sskr. kshattlFi ßFagenlenker, stekt a&aitich
ebftafalls f«r ursprfiagliches aksksttfi, wie aas sskr. akska If^a-
gen (fgl. obea S. 66), brrforgebt Ebeaso erklArt sieb der ladiseb«
Namen der Kriegerkatte : b«liattra, kshattrija» ksbattria aas
akshatCra b.s«w., wie iasbrsoadre sskr. aksbaahia'i ein volUtän-*
diget Krieg iheer^ tob aksha und Tab zeigt. Die scblicssendcn Syl-
bea lli, tra, trija, tria balte icb fast eher fiur Tbemea der sskr.
^trai i€hiUM€nj als fiir SM&xe.
ASL 1S7
saka sie sidi genSdktgt, verstöinmehe und fakch riMStrahirte
Fonn« als Wurzeln an&ustellen. Ihre Regeln der VerbalbU-
dmig im Auge habend, beschrinkten sie sich anf Aufstellnng
TQD^i^f^d, indem siedieFormen mit k auf letztres reducirten.— -
Der sskr. Wurzel a$ entspricht griech. dbu Die eisent« y
üche Bedeutung ist, wie d^ Verfolg der ganzen DarsteUnng
erwäsen wird, •ehmken und so whärfen. Davon: <f» i^, i^; SfriHe^
moKwf^ if (rednplieirt), Spihte, Schneide; dxig^ ^y Spthte^ davon
Femer Arnnra^ ^ (wie von einem msc« Thema dna^ mit Suff, or
= ssb-* aB)^ änavo^y 6y 8pii%ej Dom.
a TXL 71 gedehnt erscheint in den Composttlonen wie top-
ttt^-fpi^g, ig (bei denen ein Substantiv tö ^Mog^ die SpiHe, za
(künde Hegt), eine itmge Spii%e hebend.
Ans dem Begriff der Spii%e: okj^ entwickslt sich ein De-
nominativ dxiojAat näi einer Spüfte, Nmdel, ari^eiien; füeken;
dxiofiett (Atioo) heisst aber ferner A^«fi» insbesondere Wunden;
sollte auch dieser Begriff von dnif ausgegangen sein, vieUeicJit
weil man die Wunden zunähte? Auf die Analogie von ^mo und
Pfx in ^h^fft^g habe ich schon (S.142) aufmerksam gemadit;
schwankend wird sie jedoch durch äx-og. töy HeHmiiiei; allein
idi kenne keine bessre £tymologie, welche sich zugleich durch
nahe Verwandtschaft der Form empfiehlt Daher vereinige ich
hier die wm äxiofiat in beiden Bedeutungen abstammenden
Themen. Also: AiiätSy f^; tbuößiögy 6, Heiiung; äxeößia-^ äxtf-^
lia, xöyMeilmiiiei; dxiöws, or, heilend \ dxiötßwg, or; dxiößio^^
oy; dxe&tögy i^, dVj heilbar] dxeöt^^y dxi6toi>py ibt^arffp, 6, Hei^
ler; dxiatpia\ iotiOtpigy ^y Heilerin, Näherin'^ axeötopigy ^y HM--
lerm\ äxi&tpor, tö, HeHmiUet; dxiötpa, i^, Nadel sum Flicken ^
diti&c^peog^ a, or ; dxi&rtxögy ^y in^, heilend, (dxiötix^ sc tixyri^
Sehmeiderkunei)i iou6topla, ify Heilkunei\ dxe<Hoptxög^ i^y &r,
sar Heiünmel gehörig \ äxiönigj i^, HeUung. Artfxförog^ rtfxi^
tfros; 09fj unheilbar^ navax^i, is, aUheilend;, TsavdH^ia; Tfccydxify
ny UnieerBabniitel'y ndraxig^ röy eingemieeee Kraul\ vcaranltfig^
6, damil »abereilel — .
dM'^ßiffy ^y Spitze, höeheier Punkt U.S.W.; dxptfy, Adv., im
AugenbüeJk', dxßmtog, a, ov, auf dem höcheien Punkt etehend;
dxpdZfio, nufdänhöcheten Punkt eein\ dxßia&rifg, 6, = dxpatog.
— Ivaxpog, oTi ivaxpifg, iiy dae Höchste in sieh habend \ ina^
xpaöTvtöf^ ff 9 dv, an Blüthe, Kraft (tropisch für {höchete) Spit%e)
iunehmend'j napdxßiaöis, ijy die Zeit des Abnehmene.
Beschränkt man sich bloss auf die griechische Sprache, so
zieht man unbedenklich zu y/"ctx auch äx-poSy a^ov, dae Hoch''
«/^; es wSre wie bei dxpri eigentlich dae Zugespitzte, dann die
Spitze eiis höchstes Ende — > da bei dem Sehen nach oben je-
der Gfegenstand sich verjüngt, zuspitzt — gcfasst Allein im
Sskrit erscheint vOlIig mit gleicher Bt^dentung agra; damit
Hesse sich griech. dxpo ohne zu grosse Schwierigkeit identifici-
ren; nur miisste man annehmen, dnss das g im Sskrft flir ein
un>prün^cheres k stehe, eine Annahme, fiir welche sich zwar
1S8 ^ AK.
keine entschiedeii gleichen FSlle anfthlreii lai^den, die aber doch
nicht sehr unnatürlich ist, da eine Erweichung von k sn g: iil
andern verwandten Spradien nicht selten vorkommt In die-
sem Fall v~ lu^d ^ diese Zasammenstdlnng spricht einiger-
maassen der Accent in äxpos — wäre äxpo natiirUch von der
V^ax SU trennen und zn derselben Wurzel zu ziehen, von ^weU
eher das ^skr. ag-ra stammt« Diese ist ungewiss; vielleiehl
geht agra zunächst von der Wurzdform ak Immunen^ aus ;
denn aus dem Betriff krumm sem^ sieh krumm erheben, ftarA
oben hin wölben geben eine Menge Bezeichnungen von Bergen^
Hugehi U.S.W. aus (?. B. «oA-cPKo^, col-lis, X6<pot tu aa* bei
^^Hvfi}. Ich wage nicht asu entscheiden, ob Shipo zu s/^an zu
ziehen, oder mit agra identisch ist, obgleich ich für meine Per-
son mehr zu letzterer Zusammenstellung midineige, unddaram
wiD ich es sogleich mit seinen Derivaten hier aufnehmen. Also
ixpog, a, ov, das Aeueserete; äxpay'fjj Sfnt%e; axpatof^ cty av^
s= äxpofy auf Bergen wohnend \ dxpdtrig, f^, däe Aeussersi^^ ei^
^pÖTffg, S (zw.)» Haupi; xit äxpBa. dxptasz ixpa; dxpict^ j/^
Böhe und s= dxpaia; äxpig^ toi, 17, Bergepii^ei dxpiüo, Berg^'
gipfel beeteigen \ &xpooi¥,^{aroqy 6, da» auesereSelGiied; dxpanHcr,
l^y Fersifunmeiung dee äuseereien Gliedes *j dxposnfp, S; dxpoavi^
piov, rö, jeder hbehsie^ vorragende Theü\ äxposrnfpukgifio^ die dummer^
slen Glieder abschneiden; dxpoottfpiaOiS, ^; dxpoorrfptaöfdög , S,
Versiümmehmg ; dxpfxnffpiaöfUKj, rö, der abgetrennte Tkeil. ^ -
S&kaxpioor, 6 (von einem, zu supponirenden Sitkaxpog^ die
Spii%e des Feigen habend? sehr feig)y Feigling \ indxptogj ar, emf
den Spit%en seiendj (^ inaxpia,. Hochland), —
ixpipwit, oroij 6, Ende des Astes i änpsporptdi, ff^dv^ aturk^
%weigig.
dxplßffg^ ifj genau (von dxpT f&r dxpoi Locativ wie äpmy
^YX^ (vgl- S. 57), auf der Spitze, Sehneide (vgl. den Gebrauch
von dxiiii) und y/ßct, gehend} i dxplßna^ 9^, Sorgfalt; dxptßöco,
genau einrichten ^ dxpißooöig^ 9^. Genauigkeit im Handeini iinpi^
ßGQfuxy töj genaue Anordnung; dxptßdSiüo (= -/Sdco) und Atpißat^
6fia (= ''ßoopa) und dxptßaöpög (= -/3a7<5tff) (Lxx); <pÄaHpi^
ßicü, Genauigkeit lieben^
Indem man Axcty^iag, eine Art Cieaden, von änav^a so be*
nannt, vielleicht weil sie darauf sich aufhalten, vergleicht (S.
159), kann man auch hieher ziehn: dxpif^ iöos, i/j^ Heuschrecke^
dxpi&ioVj td^ Dim.
Bei dem gewöhnlichen Wechsel zwischen a und o gehurt
entweder zu dxpo oder auf jeden Fall zu der hier behandelten
^ax in der Form ox: Bxpig, tog^ tj^ Spit%e\ dxpiöttg^ e0öa^ fv,
spitz U..S.W.; öxpwetdtfg, is, von spitiiiger Gestalt; dxpidco, scharf
macfien\ öxpioopa^ tö, vorstehende Spit%e u.$.w. — Sxpißag^ ortr^
tog, ethohtes Gerüst (vgl. xxkXißag unter y^xvp) ist mit \( ßot,
geheuj componirt ^
dypi^öxstat, dypiöxftat, bitter {scharf vgl. acer) wer^
den (Hesych.)j gehört gewiss ebenfalls zu y/^ctx -, x ist vor p in
y erweicht]
AK. 158
iiml em Heilmittel für die^ Augen \ äxoräco^ sckärfen, 9tet%en; eheö^
rfjßta, xö, das Wetzen. — Gehört hieher rfxovirov, tö, dadn^
rog, tiy eine Gippflan%e? dxovtttxög, t;^ dvj ton Acanitwau —
äx^üoY^ orro^, 6 {der Scharfe uat^ iSoxv^), Spiese (vgl.
lat cn^spid, von cu =: der Wzf. fU und spid 8pit%en\\ cbi6y^
xiof, röj Dim.; dxovtiSßtfj den IVurfspiese werfen 'y andynötf,
ehio^ntfrus ^ ^j das Werfen des Wurfspiesses ^ dxorrtößids^ Sj
glbd.; dHomdti^i; dxtyyttöt^p, <J, Speerwerfer; dnövria^aj rrf,
der Wuff% iiKO¥ti6ttKOi j j^, dy, zum Speerwurf geschickte Hie-
li€r gehört femer: dHovriag, S^ eine schnell (wie ein Wurfspiess)
zufäkrende Schlange; ein Meteor; jene Schlange heisst aucn
oKoi^Vi&y^, 6j (Hesgch.)',-^ dnoKtihf, j^; dncytixörj td, eine Art
Heibmtiei Cs^^'^ SpeerwundenJ. —^
dnaro^j S^ eins P/ianzenart (mt Domen); davon dxcin^
xos^, ^^ dr-j dHctrdoStfS^ eg; dxdytor, rd, Dimin. ; dkixyi^j
dsrmge Vruehtköpfe tragen.'^-' dn^ar^a,^ (mit dvB componirt
vgl S. 77), Domstrauch (eigentlich: Spit%blüthe)\ dxaräof, ^,
Bärenklau (eine domige Pflanze); dxdr^tor^ ro^ Dim.; rfxav-
^/f , 17; dHorBtxö^^ 1^, 6y\ dxdy^tyog ^tf ^ or; dHoy^^Bis^ eö6ar,
tv'y cbccnfBcodtfi y €^ ^ dornig; dHoySradbv, dxocy^dyyySj Dornge"
dusch \ dxay^i^^ dornig machen; dxay^öoo^ mit Stacheln r«r-
9ehn; dxar^ff, t^, Distelfink (weil er auf Dornbüschen, Disteln,
nistet); iouxvdvJiXlg, 17, Dim«; dnotySiias^ &^ eine etacMige Spar^
gelarty Gcade u. 8. w. —
dx^opra^ 'ff^ eine domige Pflanzenart; dxapva^ 1^, eben-
falls eine Pflanzenart —
Hieher gehört auch dx-aX^-av^i^ = dxav^lg^ femer
duaX-ij^tf^ T}^ Nessel (vgl das gleichbedeutende xridiff von
wäw^ die schabende, stechende); nach Passow auch dxaftiuj
V^ Acadoj ein domiger Baum«
Gehurt hieher dxrtjörig^ tog^ i^, Rückgrad der Thiere?
AfTTj wäre ^dx mit dem Suffix vt; und hätte die Bedeutung
Sfiitze, ort wäre von öra stehen ; nicht ganz unähnlich ist die
Bezeichnung durch spina dorsi.
Fragen mtiss ich auch, ob äx^poov^ ovog^ 6^ Amboss Iiie-
her zu ziehn ist Sollte der Amboss friiher ein blosser abge-
glätteter Stein gewesen und das Thema Axpov identisch mit
s&kr. a9-man Stein (vgl. S. 156) sein? Dafiir spricht sskr,
a^-maYtta? ^in Feuerplatz, Heerd, a^mabhäla, ein Mörser
ton Stein oder Eisen*
Aus dem Begriff des Scharfseins eatmc\ie\i sich der des
gphneUseins yßU iat cl^tns (von der Wztorm> welche ^kfTcl
t cio lautet: schlarfen, anregen), sskr. ä^u schnell (vgl. wei-
terhin), lateinisch äc-er u. aa. Daher nehme ich wenig An-
160 AK.
stand den sskr. Namen des durch seine ScbnelligkeH hervor-
stechenden Pferdes a^-va hieher zu zieto).^ Das Suff, ist v a,
welches als PrimitiT- Suffix bei Bopp Gr. s. ausgelassen ist,
aber leicht durch eine Menge Beispiele , sowohl als Adjeotiv,
wie als S.ubstantiY belest werden kann; littauisch entspricht
assMrft («S/t/l^), goth. aihvu-s, Iftt equns (vgl. Poif^ E. F. I,
J27). Griechisch hätte bipo entsprechen müssen ; dnrch Assi-
milation des / an N konnte dies inxo werden, indem aber b vor
Position, wi|5 oft (ygl. 6pty dptyyatb und aa* Poti £• F. I, 3^ in
f geschwächt wird, entsteht boio im Nom. fxxo;, 6^ Pferd
(äolisch).
Femer scheint in alter Zeit in der Gmppe $ v der Laat v
einen stark vorwiegenden, fast an p anstreifenden, Ton ge-
habt zu haben (so wird sie im Zehd stets durch sp vertreten,
z.'B. eben hier a^ va durch aspa); dadurch geschah es, dass |
in diesem und noch einem Beispiel — nämlich ^^»ai^=sa9van t
(vgl. H. A. L. Z. 1837. ErgzbL S.907 und %fnv^ sskr. «v durch
nn (für x^ ?) vertreten ward. Mit e ftir das anlautende sskr. a
entstand so die Form ^Traro, oder mit Verlust des einen ar «ir in
' dem n.^.''En%ios demNamen des Verfertigers des trojanischen
Pferdes {Pott, E. F. ü, 260) und dem l^t £p-ona {Pot^ E. F. I,
127). Indem aber femer e wie in initos zu i geschwächt ^vard
und zu diesem ein unorganischer Spiritus asper trat, entstand
die gewöhnliche Form lnnoc.6. Pferd {Pott O, 173). htnl^
Sior; inndpujy^ rö ; Inniöxos^ 6, Dim.; intrtogj'aj oy;tirneMog,
ör, ok; IftTnMÖSj li^öv; iTrnaXio^j a, oy. (poet), «fC0i Pferde ^c
hörig '^ hmdi^ f^, %um Pferde gehörig \ hvnd^ßjun , Roese ienk^n^
innttöictj 1^, Reiten; tixnaÖßiOy tö^ Rift; hmaöri^p ^ hntaÖTtfs^^
6j Reiter; hsnaötij rittlings; hrndötpiat {udytiXot)^ %utn /f«f~ |
ten taugliefie; iwstdmiJLOS ^ ov, bereitbar; hticaXiSas^ Sj Reiieri
hntööuvo^^ 1/, ov, %um Pferd gehörige htnoö6yTf , ^^ Kunst des
RoBselenken^'y tnnSttjS ^ (tjtnöra^ , 6 ; {nnöriS ^ ^ j IVagetilenJker
(ist^^ fjr 6njs*i vgl. sskr. a^va-stha); forwoätfiyS', ef , pferde^
artig; i'jv7t(&y, 5, Pferdestalt; mTcöa^^ %um Pferde machm i T/br—
wcwar, (Epona), i^, Pferdegöttm; — f7nre«5ff, <?, Reiter \ hm^co^
reiten; hvKBVtijp\ htTcevrtf^ ^ <J, Reiter; imtBv6i£; hrKBia^ jj, eia»
Reiten u.s.w. •— hvjtrjSöy^ nach Pferdeart; i'jnvchnf, ^; hvsvd^
xrjg, <$, Pferdekäse u. s.w.; htnomai, kömischer Ausruf der
Pferde (Aristoph.); dgnjntia^ ij^ [/ngesehicklichkeit im Reiien,
<!>{XtJtTtos n. p.; qftXmTttSco^ es mit PhiUppos halten^ ^AnrTtlSif^
n. p.; ipiknt^tSöoßcn^ mager wie Philippides werden^ — fsr^cfp-.
Sior (flir htnoTt apSwy vgl. Pottj E. F. 11, 585), tö^ Kamelopardei. —
Durch Dehnung des a in ft (Vriddhi) und das Suffix a ent-
steht aus V^a^ sskr. äf -u scfmelf; diese Dehnung ist zivar'
nicht regelmässig bei Suffix u, doch kommt sie überhaupt hUn-
fig als Bildungselement vor. Sie erscheint auch in' dem lateini-
schen fte-er gegehüber von äc-erbus ac-idus, welche alle
ebenfalls zu y a^, lat ac, gehören. Im Griechischen ent-
spricht dem sskr. ü^u der Bedeutiuig und Form tiach g&xiJ, lat.
ist der Comparattv d c - i u s, das Adverb d c i t e r erhalten. Also
d>xvSy eia, t), schnell ß Comparativ dfxioov und <&HÖtepof; Su-
AK. iU
perlat Smt^ot und ibnJr^moß. -*r D^van: Aft&nfg^ i^, Schnell
kfifü; f&iajyosf, mtr€§m (TgL kt incito zu citas von cio); <i^
xkff, ina (ist lefztresAccgeiun«, als ob chto das Thema wfire/
oder steht es fiir iÜKia, oder ist es ein alter Ikistramentalis ohne
die, mir im Sskrit gebräuchliche Eiosdhiebung. eines n, also =:
kq-yk oder mit Verkürzung des ft, wie im Zend icva, griech.
AmMj mit Ansstossnng des /: Jtxat So^ würde auch o^a S. 88
n erküren sein«), sckneUj Adverb; ^ — dx^eigf %66a^ tr, und
iiuikiof, 9^ or (poet) == cDKt;^ ; dymtbxijgf Bf, windBchneU\ no-
iama. fjj Sekn^igkeii der Fü99e.
Genören die Pflanzennamen t dixtßior, r6f Basäicumj — ' wo-
TOD ^Mt/arog, Vi^^y ^^^^ &9aiwv gemacht, und dmßidSvSf e^ <^^
At. iktüiek, — und äxtror, id, eine Ari Klee, hieher ?
SoO man sich durch die AehnUchkeit der Form verftfhren
lassen, den Namen des Oceans dxg«ydc^ S, mit Axv zu ver-
binden ? Ich würde in diesem Fall das Wort für ursprüngliche-
res cMtiäKp^lialten 5 entsprechend einem denkbaren sskr. ayu-
jina sckaeU gehend (iana vgL man S. 21), so dass dfTtiarog
last 80 viel aJs dxvpßoog wäre. Allein Jeder erkennt, dass
io dieser E^mologie der eigentliche Begriff des Worts so gut
wie gar ni^ hervortritt ; denn eekneU gehend passt auf tan
send andre Din^e eben so gut und noch besser, als auf den
Ocean. Daher wäreich bei weitem geneigter, ook in diesem Fall
mit dem sskr. ap (dem starken Thema von ap, Bopp, Gr. sanso.
§.207) Ist aqua, Wmeeer, zusammenzustellen, wenn aiclr ganz
entschiedne Beispiele des Uebergangs von sskr. p in griechisch
X nachweisen liessen; eins der Artist mir sskr. papa echUchi,
iregenüber dem griech. xoko; doch möchte andern, diese
Zosammenstellnng noch zweifelhaft scheinen. Für die mei-
Inge spräche der Umstand, dass ipa im Sskr. Wuaeennaeee,
<|m» heisst (vgl. WUem, Sanscrit Diction. s. v. äpagä);
^-ovD^kl&nntediesemnach äpa-jina'sein, gewissermaassen
one begrifflich identische Formation mit ipagä ; denn ga
lH9S8t ebenfalls gehende die Bedeutung wäre mdi Waneermaeee
$diind. Entscheiden will ich nichts. Also: diceaydg^ Sj Ocemi
&tidraog, ok; tixeayitrif, 6; -irtf, ^y dtTtearl^y ^; iimm^U, ^f
ifmtnfiig^ ^y wm oder aus dem Oeean sUunmendf tiniMVWfi^ ^^
"f^er dee Oeemne* *^ i^fiOMoriZw, miseerhaib dee Oceane ver^
^d%m\ iSfisnteeanaiMÖg^ 6, das Verset%en ameeerhaib dee Oceane;
^ftpooKtAriogyari napotneeanntöf, ij, öv, am Oeean wohnend* —
Eme andre Form ist dfye^ög und <ifyifKf '^og, S, = cixia-
^^ nnd AytyiSm = AmaviSau —
'Dyiyrfg^ u. p., häuct vieUeicht ebenfalb ndt <&nian^ög zu-
^mmea (vgj. Paeeow).; ist mg darin ss ga in dem erwähnten
^kr. ipa-ga? sdbwierig ist jedoch das v zu erklären, im Fall
man (&« mit äpa identificirt; 'davon o&yiiyiof, a, or, ogggieeh, alt.
Vielfach schon haben wir als eins der am häufigsten zu se-
kundären Wurzelbildungen angewendeten Elemente s kennen
8tlenit(S.iaia 37.62.67.93); durchAntritt desselben an 9 eöt-
162 'AK.
steht >skr. ksh (ftoppyf^.faxmer.^,9S^\ äfesem eütroridit
'griechisch gewOhnlk^h. % ; auf dlebe Weise anreist 6ich der
fonneUe Zusaimnenhaii^ vmi SH^-lpii^ bf, Axi^ mit der Wz. ox;
was die Entwickehuig der Bedeutung aus dem Begriff der Wnr-
zel betrifft, so spricht fftr den Ziisammenhans: des Begriflb^j"/
mit V^ax, ßskr. a^, die Analogie des. zn djer Waform 911 gehd"-
rigen sskr. para-<;ii Beil (S. i64);'ob aber nUn der Begriff iij-/
aus der Bedeutung scharf Bein, also "ias Scfu&fe, oder der noch
allgemeineren schaben, verdünnen (S. 157) in ^er BfodificatioD
spaiten (griech.<r;(i9), wie sie sich in einer später zu ebtwicAelu-
den Wurzelform zeigen wird, hervorgegangen iM, will ich nicht
entscheiden; passendet^ wie Jeder erkennt, Ist die Entwicke-
lung aus dem Begriff «^irf/m; nur tritt dieser sonst nieht mitEnt-
schiedenheit in der primären Form hervo^ (Erhielt die Wurzel
durch das ^siderative s den Begriff häufy, viel verdünnen?)
Völlig auf dieselbe Weise wie griech.a^ entsteht gothisch aquiz
in aquizi Axt, nur dass hier an die Wurzelform aq das sekun-
däre Element s mit Htilfe eines Bindevokals i getreten ist, so
dass die goth. Wzform aquiz emer denkbaren sskr. a^-ish
(f&r a(-is) entspricht; s zwischen zwei Vokalen wird 1>ekannt-
fich lim Gothischen z. Mit Umsetzung des sskr. ksfain se, wie
oft, stimmt meiner Ansicht nach zu a$ lateiniscSi asc in ascia
(anders Pott, E. F. I, 231. 11, 58). Poit (E. F. II, B83) denkt
auch bei ätjivri an im.—^ dfyväpuwfdfyvidmi^y to, Dimin; von a^n?.
Mit o f&r ot^ gehSrt zu derselben Wzform, entsprechend ei-
nem denkbaren sskr. aksh, griech. 6^ in o^vq, sia^ v^ eeharf.
Für die Richtigkeit der Verbindung von iigi mit der Gmndwnr^
zel ax, sskr. ag in specie, spricht vermittelnd und entscheidend
das mit 0(1$ gleichbedeutende lateinische &c6r; vgl. femer 6%o<;
mit äcetum, icidus u.s.w. und innerhalb des Griechisohen
selbst ofyoiHA 3= &kcvia (vgl Pmaeow s. v. ©jetni40), 6%'lmonq = c>xt%-
i^rot^. Pött (E.F. n, IM) t^lellt e& dagegen zu tj^. Davon : <^tnn;^
17, Schärfe % ofy)6eu;^ eaaUj ev = o$i$^ U.S.W. ; ^vvm^ schärfen \ ifysv^
Tifp, 6, Schärfer \ «apo^wn}^, d, Antreiber \ 'napcfysvxtMo^j ?}, oV,
%fim Antreiben geschickt ; -napcfyxr^q^ d, Amei%mn§ u«6. w«
Gehört hieher 6%va^ % später d^. Ob Buche (vielleicht
wegen der Form ihrer Blätter)? ifyilvot;^ n^ w; d^'iw^, buchen.
Zweifelhaft ist auch, ob hieher zu zidui sei: ok-iv^^ r^^
Egge, welches in seiner Wzform identiscb mit lat occ-are,
ahd. eg-|an {Graff, Ahd. Sprach. 1, 136); sowohl da» lat« cc
al^ das cleutsche g (v^l. H. A. L. Z. 1838. Ergzbl. 317) und das
gri^h. % weisen auf eine Wzform, welche im'Sskrit, wenn sie
mit Sicherheit nachzuweisen wäre, aksh lauten würde.
Mit Bestimmtheit dagegen geh5ct zd o£ (ids Wzform Ton
At), wie lat acetum-beweist: oiog^ tJ, Weinessig \ dSsiöwor^
rd, Dim.; SStjpöfj äj dr;^ dSASrjiy €$*, essigmrtigi dSands^ 9^,
dv, mitEsäig zubereitet; SStyrff, (9, saurer lVein\ 6&iSiiQo\ d£|}^ai,
Essiggeschmaek haben i ö&aXic^ 1^, Säuerling; d^^fAtof, ok, sduer-
iich\ dSk^ 1^, Essiggefässx dSspdctg^ (SBvplcr^ zw.), rf, Käse ron
säurer Milch \ d^X/jafy ^^ Essigbrikhe (^mit Hk/ir/ S« 60|coni-
ponirt).
JÜL ifiB
G^rdHelter; SS^ö^yv^ ^9 c2for AtptSog^ eben so gut, wie
Atpk(8. 1B8> zu dn gezogen ward? ob 66^ sdMUt ffeheuät
vgtiiri-^^(S-i6i),
Ehe idi die Wzfimn SS yeriMse, fregc ich, ob fXkMÖ^^ 1^9
6r, 9p^%i§, wie man es auch schon früher mit 6&6^ zusammen-
stellte, wifUieli damit zusammenhängt Das ^ wAre mir ein
Ueberbleibsel des sskr. Präfixes abht (S.144vgl.<^io$ f-uscns
S. 35, flfy» S. 106 n. aa.), <^ wäre musekd^im, %u9ini%€n* —
DazQ gehört <p6fypogy o, em Fiuu/lMk.
Der so eben behandelten Wzform d$ wftrde'im Sskr, nns-
rer Annahme gemäss alLsh entsprechen; ksh wird aber im
Griecliischen insbesondre dnrchx vertreten (vf^ SJ7.37itaa.);
10 entsteht die Wzform dx tehdffemj znnäclist in dx-ax'l^ivo^
Ferner «X'^'p» <^P^^9 ^9 HavtsehmfB, Sehorf (rgh ^'pa);
ober ax'vpov^ rd, die Hülse ren Getreide , Spreu, kann man
zweifelhaft sein; doch spricht wolil die Verg^eidrang des lat
acsg, aeeris, des gotfnschen ahana (rnid godi. ah«8 Aekre)
tiafv, dass ümiee,. Adhre ilnre Bezeiclmung davon haben, dass
sie ^etthirfi, geafrii%t sind; oder ist ax in seiner Grandbeden-
tong Bchmkeny welclie wir später wieder hervortreten selm wer-
den, gebsst, nnd ^x*^P^9 ^^^ Paseow ofp^-va erklärt ^ das Ab'^
»ehMmref — Dazn; äxopo^; dxopcivj o, SpreuhaMife\ dropiVoq,
^,oir; dxDfna4q^ a, iv; a;^pXTK, 1}, von Spreu i ax^paönq^ «^
fpreuertiff; dxof^Lui^ ^, Spreuhtutfen; dxvooo, mii Spreu be^
il^eirai; dxipoxnqj 17, Mengung mii Spreu \ avaj(v fcnoc;, w^ ohne
Spreu.
Dnrch ein andres SnfBx va ist das gleidibedentende äxva^
i gebildet; axpeUhig^ $q^ epreumrHgJ
ippio^^ if, (d seltner), eim dorniger Siraueh, gehört im. der
^d, a^ nach Analogie einer Menge vonox gebildeter Donma-
»«n (Tgl.S.I69); dx^ff^ovcnocy (£tym.m.) di^hg. &x^p8o(; heisst
^ der wiide Birnbaum ; giebt nns dies das Recht, avcli das in
^^ Beziehung gleichbedentende dxpdg^ ddoq^ i zu ix zn
zidm? dxpd9ivoqj 179 ov» von wildem Birnbaum.
Wahrscheinlich gehört hieher d^^aitriy, dx^ti^Vf ct^**^®»
h^iot^nydxotiTv^yO; dxpuA^h^^iijSpieeehireeh.
^^W) ^9 eine Art groeeer Brode, erwähne ich hier bloss,
^ es weder hieher, noch irgend anders wohin mit Sicher-
^it zidm zn kdnnen.
, Der Identität d* Bedentong: wegen kann ich mich nldit
«Aakeo, andi i»»;p-f»if^ i^Um^r nixm »ehn» obgleich
11*
164 AK.
ich dte y^rwandlmig des aimai nidil dnrch entseUedene Bei-
spiele im Griechischen belegen kann. Darf man an die ifai Go-
tnischen vorkommende Verwandlung von ursprünglichem a in
ai vor h erinnern? (vgl. die bei GrHnm^ D. G. I, 45 envfihoten
Beispiele). Poti^(E. F. II, 60) denkt des t wegen an ciaüo
(^ßiy). — Dazni al^andov^ x6 (JBüpeh,)^ Lmmei at;(ftrnfp, vL
nrora, tv^ tm'i Lmwe versehni ol^^irr^pu)^ , a, ov^ kriegeiuehs
alj(p,iiiDy Lan%en werfen \ evffvalxiiag y o, tmi breiter Lmize] p-
TaL^luoqf oVf mitten zwücäen %wei Heeren % oiJUuxiMoqj ov^ gemem^
achafttich kämpfend^ o^Kuxiäia » gememeam fechten i opa(;Qfua, i;,
Kriegahnndniee n. s. w.
NacA dieser Analogie dürfen wir auch alxXo», ot, die Spit-
%en des Wurfsfriesee» iHeeych.') entweder f&r ocIx-Xm nehmen und
zu &x ziehn, oder als aus &^ auf dieselbe Weise entstanden
betrachten, wie ot^ aus &x entstand«
Neben der vollen Wurzel a^ bestanden schon hi aker Zeit
die vom verstümmelten und hintien durch die BindevnA:aIe ge-
mehrten Formen, welche im Sskr. ^i, ^u, ^k lauten^ Dies
beweist ihr Erscheinen in den verwan^n Sprachen, s« B. lat
ca in se-co {von etwas anderm, für sieh (sed) echmfen, sehnä-
den); cu in Culex, cu-neus, (zugespitzt) JTeil; mit Gnna
sskr. (4, lat cA in cAs, cotis, oder can in cau-tes; ci in
cio, schdrfeff, mtreizen ; ferner «lav. dsha-lo : acu-leus {Do&rowi-
kff^ LL. S. 280). Im Griechischen erscheint diese Form zunädist
in dem zusammengesetzten : TreXext?, welches genau dem sskr.
para-^ü (nach Pott: ulteriorem» (l<»^S^o^®™^) ^^ praeci-
" puam aciem habens? E. F. I, 231) entspricht; das sslu-. r
ist, wie oft, X geworden. Also: niXtxvq^ tmg^ ^, Ä«7; ^reÄ^xr-
^tov^ T-J, Dim.; 7reXex£i£> (7r€Xexxi&9 episch ftlr ^re^ex/a-o, indem
in dem Denonun. 9r£Xextva6> v in / übergeht und dieses sich
entweder dem it assimilirt oder ausfiillt), mit der, Axt behaven;
7zeXhtri\iM^ rd', das Zugehauette^ ^eXeKijai^, 17, das Behauen; TrcXe-
wjTTtq i TreXexr/Tföp , o , der Behauende ; wekexvtro^ tVjOP^ behauen ;
^eXoe/^o, mit der Axt abhauen. **- "siBkexwAfHOv , td, ein rundes
Stück Hot%j wie der Stiel einer Axi^ niKamov (für mkexßov)^ Grif
einer Axt) ^reXexxd^, d, und ntk&tiaxtpov ^ glbd. (^Hes^h.). —
Ttikv^ 90, = nikeTtvq (lxx).
Hieher gehört neXendv^ fivo^,' oder attisch nekatäq, ävnK,
auch -Jtekixaq^ avro^f d, eigentlich ihr Baumspecht von ^eKexv
benannt, weil er an den Baumst&mmen hackt, dann ein Was-
servogel: Pelekani neKextvo^, d, auch ein Wasservogel tan der
Art des Pelekans. ^
Femer zu einer Wzform m, entsprechend der sskr. ga
(f j(), ziehe ic|i tt&vo^ indem ich es dem sskr. ni»94-na zuge-
spitzt ßegenüheTnieHe (vgl. auch Pott, E. F. I, 231). Also: «»-
voq, d, (zugespitzt;, Kegel u. S. w.; xfoviov; xeorapun^, TOy Dim«;
«omsedi, 1^, ifü, kege^mmiß^' novlgi ^, fHnkegelßrmi^ Wasser--
gefaaai taApi^^y'iTl^smastaba iHesgo^) wtee* ihrer GiMtab;
fODmK ta derBadeatong: kwfäfirmitif KreM kcumni: »o-
^ dbi Mbrmtel henmireibem^ und ae«9iwc^9 mi JSreUe hemm^
M»i MS der Bedeiitii]i{p von wpo^: (kegelförmiger) Zapfen
iir FkkimMefem n. s. w. ^ht die der Füf^te Überhang und ^
iedeePeeke hervor; daraus Tcmpam, tetpichen; wivntr^n^ Ver^
fkktmf'fTttnrlaq^ 6, verpiehi; wi^f^^fneheni ^Ma/viniS^ o, -^^^^Hfif
^chi; lUfHauifnm^ rnnpichem.
Sollte wal dieaer Wzfoim audh nponta-va^ ^rpo-xc^yca,.
(&<^a), %d\ npaaumai^ Grmtpen venßmger Gersie, Eusanimen-
U gea? 9em ge9irii%i etwa?
Feiner gehört hierzu der Name dße Schierlinge as griech.
ii-viMiVy wavfjw^ {wyuiv Anth. P«), to, lat nütReduplieation der
Wdlcu: ci-cu-ta, etwa die sehr scharfe Pflanze? ^mavuaio^MUf
Sekiaimgeeap irmketu
Okne Zweifel gdiOrt zu diesen Wurzelform auch mm«o in
tifo^^wito^o^ Müek0ß wie uns schon das gleichbedeutende
308 cu gebildete lateinische curlex schliessen Iftsst Was be-.
(ieutet aber wn hier? ist Tuafwan überhaupt eiaeheibegmhif «ovq-
^noFfTo, Dim«; davon xfovemüov^ to, oder Tefavemmv^o^eme,
Art Sinf lern j ringe verhängt, um die Mücken abzuwehren, >
Ob sieh im Griechischen Spuren von einer dem sskr. f i
ot^prediaiden Wz£ nachweisen lassen, will ich nicht mitEnt-
schiedmbeit behaupten. Dürfen wir aber sskr, ^i-gi-ra kali
n 91 zidm, wofflr der Gebrauch unseres eeharfüir kali spri^ht^.
•0 koaaen wir eine (i entsprechende Wzform x» wohl in dem
Namen des kaiien Nordostwmds x<%^x^-a$, o, erkennen; wm-t»
k redoplieirte Intensivform mit Gunirung des Stammvokals ia
derBei^Keatimissjibe grade, wie im Sskr. (vgl. Bapp, Gr. s.
S60); esniesse wdrtlich: eehr e^har feein; oder erhielt dieser
Wild seinen Namen wirklich, wie die Alten annehmqn^ von.
demFluss Kalkus? Mwdvn^^ 6 s= xatHUxq,
Sollte xeAvta^oq, o, eine bietelari (vgl axai/^a S. 159), l^üf
ir^nd eine Weise mit Sicherheit hieher gezogen und seinen
Keslandlfaeilen nach erklSrt werden können?
Ich gehe jetzt zu Verbindungen mit der y^o« Ober , . welche,
ridleiclit sehr gewagt scheinen. Im Sskr. wurde schon 0ei»
Wrform fi die Bedeutung dikn» machen gegeben, wdbhe aasi
^^egtjS eehaben, %erechaken sich entwickelte; im*4dident^
^hen enlspridit houw-u (hanen, Grimm Nr.- 33) formell der
^* Form (9u)^ö, und hat die aus dünn maahen henrorge»
l^e Bedeutung epaUen. Nach dieser Analogie ködnte man!
^n auch griech. m» ftr m/ ap xo es sskr. ^u mitd^r Beden»^
^ »paUen Ueherziehn. Allein schon im Sskr. finden wir
WortCniaien, bei denen die Bedeutung äpaUen^ dann ^eteehtei^
^ za Gnmde liegt, und welche in der Form nah >an ^vV^
%^ sMfen, aber dock nieht identisch sind; so htisst kh'ib
'^^»eidend, epaliendi kh'ft-ta (vgL «dia) %ereehdiite^rigesp0i4
^; dua« geamehij eektMiehy kaA nersehneideny.ub(Behaeidan'9
U^n-rita geeehnäien^ kh'n-rl, khu-rik^ Meeter; khirta
^]^f^ak^^U^\ %etacknU(en, si^^
^ eenin,, wo der Begriff, eieehend .«wieder auf ^ihe Be-
186 AK.
dentoiiffJtfiMlr/ifii, iMWieiD afittiagmnlgtfait, iifEweiM; end-
lich khid, 9ptUtm o. 8« w. Die Be^riSivwUDdiaig aeigC devt-
UgIl das siskr. kskud: welckes nerreiktm {neraehmken vp» ^tt)y
%enHakHenj »erbreckm kesiat, also dncek den Begriff Mr&r«cAea
auf den dea SpMem i&kit — Sollte ea mGglich sein, diese so
nah ankliagenden Wzformen und Themen mit der sslu*. Ws. a^
ztt vereinigen? Ich glaube ja. War, wie man dies nadi dem
(S. 164) Bemerkten annehmm mnss, die V^a^ in der v<Haa ver-
stfimmelten Gestalt sdion sehr froh in Gebrauch, so nmsste
sich, indem den Formen g(i), 9(u), ^a), vom das Präfix ut
TorgesetBt wurde, nach Bopp (Gr. s« r, 61) statt ut-f ^Ci) n* s.
1^., aklLh'U) u. s. w. bilden. Fbel vor kh' das k' wieder aus,
wetehes, sobald die so susammengesetsten Wortfcmnen innig
zusammentreten, im Sskr. sehr oft geschah, und gine der an-
lautende Viridal, wie so oft ^S: 95), verloren, so blieb khVi), z-
B. in khlta (yg^ i^ita), kh'(a), z.B. in kh'&ta (f ftta), kh'(u),
z« B.in khu-rl (vgl. para^f u).
StSnden diese Formen, mit sskr. kh', allein in emem so nah
terwandtschaftlfchen Verhältniss zu der V^a^, so würde man
die eben gegebne Entwickeln^ wohl schwerUdi anfechten;
aUeki eben so nah und noch nfther treten Wzfomieii, welche
ndt sskr. ksh anlauten, z.B., um nmr weniges zu erwahneii, da
sie alle sogleich vorkommen werden, dem sdion erwAmten
sskr. kh'u-ri JM«9#«r fast ganz, der Form «md BedeutangnaclM
gleich kshiira griech. (vpo,. Sokahnassar, wovon kskurin
Barbier y und* diesem gegoifiber mltkh' anlautend kha^^ttrin,
Bärhier\ ferner kshl-na dann gegen kh'i-ta dfimi; griech.
^o, %ij:&j welche ein sskr kshu mit der jBedeutmig von V^af
fordern. Sollen wk* diese Formen von einander zu reissen wa-
Een? ich m5ehte es nicht; aber wie sie verbinden? ich gestehe
einen ganz sichern Weg zu kennen. Sollen wir auch für die
mit ksh anlautenden Formen die fftr die mit kh' gegebne £r^
kläi^g gelten lassen, und eine schon sehr alte Wandlung des
kh' in ksn annehmen? Unmöglich wäre sie nicht, da dem kh'
in den verwandten Sprachen s mit einem Guttural entspricht,
(worans man jedoch nicht mit Lmsaen (Ind. BibL IB, 150) auf
mrspvüng^hes ^kh! fiir kh' scliliessen darQ , z. B. nieeh. 0%,
lat so, deutsch soh (07^«^, soid,#cA«Me» = sskr.knidU und
wir auch schon oben (S. ISffO einen eigenthlunlichen Wechsd
»wischen k'kh'undksjbt in ik'kh': <bh)4ksh bemerkten i); auch
bei den mit kh' anlautenden Formen lag unsrer Erklärung nach
kiLh' za Grunde, dessen Uebergang ia ksh vielleicht denkba*
rer Ist^ ak der des nackten, erst daraus entstanden w kh'; so
hige aoeh bei dcAen mit ksh anlautenden at+g.aa Grunde , so
dass sieiiir nkak statt nk'kh'.stftaden; wie nun hieraus kh'a,
bh'i,.kh'« (xsf m, f i^ 90} entstimd, soeascboiiil anoh kshi-ma,
dOm (^ kk^-<ta), Wafona kslii«^ dümtk fHfht^^ kshu ia
ktel^iHra (^1^ kh'u.*ra),tt. s« w. ;Fulr diese £rkUir^ag i^richt
dec^innigev Zusaaunenhang 2vriacjben s^. kh'aja («»m^) und
^'l^tifetli) %iBk' *«lbif i eni« VeMMoRg twlieh«» «e^ «Ak .¥Pti i^mai m-
fi\knMfdtm^:h^ ß^mim mn^.Fon^ mä.a^lattteadeai ksh die..
Verayueliing bil^eA >v'ürdie (v^ aaua). . Kicbl ganz umnOglich
wäre ab^ auch ^ idi^ die Farmen mit kh' undksh nur wur-
zdksA »BWiinmenliipgeut , ; aber ^icht auf dieselbe Weise entr
j^und^^waron^ daasi man alao bei denßn mit.kli' die obige Er-
Llänui^ bestelui ifesse,' fftr die mi]t ksh, nach einer andern
sachte«, fai diesem Fall könnte man letztere an die durch i^
an^^iUete Form reihen,^ welche im Sskr«. aksh lauten wSrde
(Tgi« S. 161); diese FonQ wäre alsdann wie die Grundwurzel
a^ durch V^riust des ai^autenden a verst&mmelt Gegen diese
Erklslrapg spricht mir j^^ch die geiviss nicht zuföllige Paralr
leiezwisofaen gi^QA? 9^i k^% kh%;)ihu;.kßhi, ksha, kshul
WoU ka«n maa auch andre Erklärungen Yorschla<?en (z. B..
dass die mit ksh anlautenden Formen etwa aus der Wzf. ci+^.
dvch Contraction in ksh entstanden sein)^ oder ganz und gar
mme Ansicht, die, wie ich gern zugestehe, noch kem^sweges
hinljfngliyh befestigt ist;» sowohl im Allgemeinen , als. in Begier
hang auf die einzenieu hi^ber zu ziehenden Wzformen, zurück-
weisen» Dadurch will ich mich jedoch nicht abhalten lassePj^'
sie hier zu vereinigeu, und bei der Behandlung im Einzelnen
H-ird noch manches Mqoient herTorireteA, lyelches für mich
spricht.
Zunftehst nehinen wir die mit kh' im Sskr« aidautendeq
Wzfomen» '^lükA fuhren^ die Grammatiker mit der Bedeutung
iäueH, mUekntitien auf; wie ^6 von gu ausging, fuhren wir
aüehkhVt auf die. primitivere Fc^rm khu zurück t welche sich
iD J^htt-ft V« aa,*aeigt Da i|un neben a/id als Nebenform o-x&J
wdndyl^ «cid und oaed,^ wo ae Ghma von i.isi, vorkommt^ .
^0 Dehme ich keiBien Anstand in dem griechischen xeL-& spaltet^
n. s. Wf das X als abgestumpft aus crx = sskr. kh' zu betrach-
ten, «ad ebenso das lateinisdie cäv^us gespalten, hohl ftir
scäT-Qs. .Der Form xa liegt also crxef 7=kh'd, oder mit Ver-
lost des triajivtk Gmiidc, mit Auflösung des primitiven u^ oder
vielmehr seineS'' Guna 6 in sskr. und lat av, griechisch c/ (vgl
^^fiosoq Ton oxTcj, dessen «> = sskr. au)} in der Form xa ist jp
miübeigegaiigen, wie. in Qutn<; f&r ^ßivm^ Ausgefallen ist^
ia der Fotm ]|te .in {«to ^W*)» x«-a4<<> f&r xe/6^6) , epaUen, Kiaa^io^
"^yHmiititfskaumss Släek; ox^oaro^, ov^ unzersballöar ^ Tualrta^
'^^i flsehArtaxiojK»^, dxiavo^^ d; diteavalj ot, eine Aj'I Ger
««if, hi(wr, wie die Alten annehmen (Etym. M. Hesych^'i
Mit a- statt e also ^otß, oder i fiir /, xat iUr xd = sskr. kh'd
üi xauap^.eit^o^, to, Shhhmä, vgL lat caver in cäverna. Die
tl^ematiscä^ Form ist.ieaia^, wie in n^afnr (S.141), dessen p
tttsilUt; diivon : xfUfirieei^ (für xQuartki^)^ eo-cra, $Vf voll Schluch-^
^\ femer Ttaia^oL/i^ o, Erd$cklund in Sparta, in welchen Staats-
Terbrechar gestürzt wurden« Da xcudSou; auch die Höhlung heisst^
ffmu^derSeAleuäerstein liegt, so ziehe ich auch das gleichbedeu-
tende xtSiop, «ro, auch Höhlen Loch, hieher. Sonst könnte man
avdi an y seu as sskr. fvi denken, woha^ ebenfalls Wörter ge-
hören, welche hiM bedeoten. Der Unterschied ist, dass die zu
*^ gehfaemdeit hMl bedevlen, insivfeni etwas aufgehiaht ^ inwen-
^ Will <vgLV^No),*<' die feu »jc z=: oxe/, mcc hohl, insofern et«
m AM.
was geäpalien ist Dleief ünterscUed litriit sich ^er im Ein-
selnen oft mcht mehr genau etkennen, daher tnan bisw^aen
fichwankt — Hieher gehOrC noch nach Anidogie von tuzMag
das, ähnliches bedeutende x&q^ «ro, Name emee Cfefibi^nisaea
bei denKorinthem, nrsprfingEch auch wohl wie jenes, Sekiuehi.
Ferner nl-apvovy r6 (vgl. ^vfif ?fÄewff), mhaxi\ Instm-
ihent zum Spalten.
Nach Analogie von ^ndi<* » BotHj von o^9^ spältitt, liehe ich
auch hieher xäXov, t6, Hoi%% man konnte auch an xaiia (S. 33)
denken, welches jedoch noch unsicherer ist Seilte man eine
wnrzelhafie Identitftt mit dem deutschen holx annehmen wol-
len, so wäre es von beiden zu trennen, und die Wurzel des
deutschen wie des griechischen schwer zu finden. Davon )ea-
Aus derWzform kh'i (vgl. kh'ita> entoteht eine neue Form
durch den Hinzutritt von d, welches ems der am hSv^gsten se-
kundäre Wurzelformen bildenden Elemente ist (vgl. z.B. kh'ad
beschatten^ mit khft-ja Schatten^ sskr. rud mit ru, beide iönen^
XL aa.). Diese Form lautet im Sskr. kh'id, heisst »palten, und
muss schon sehr alt sein, da sie sich in der gesetzmAssigeo
Wandlung der Laute fast in allen dem Sskrit verwandten Spra-
chen wiederfindet (ygL PoU, E. F. 1, 244): im goth. skaid-an
erscheint sie, ohne regelrechte Vertretung des sskr. d, wie dies
ffradebeisekundärenWurzelbildungselementenhäufigvoriLommt
(vgl. auch skad-us gegenüber von kh'ad und S. 71) guntrt;
Im lateinischen scindo ist dieselbe Flexion wie im Sskr. näm*
lieh nach der 7ten Conjugationsehisse beibehalten. Griechisch
entspricht zunächst mit Vertretung von kh' durdi <rx* ^rjf^ in:
^X^i^ (flir KT/tdikml nach der 4ten Conjugationsclasse), %er^
epaiten\ cr^i^^ ri^ da» Spalten; ar^puz^ xd, da» Cfeepoit^i^e ; ajrv-
o]A>f, ni «r^MTfcii^, 6, da» Spalten] crjata^Toto^j if, av, die Spaltung
belrefend\ ar^urro^j i}, Av, geepaiten. — frj^n^ ii trxl^^, o, em
peepaltene» Stück Holz, Splitter i (jor^a um^egelmässiger Acca-
aativ zu «TJC^^j äIs ob cr^»* das Thema wäre), vx^tia^iv^ ayiy^ar
9ttMv, »pUtterartig\ cr)(tli<K9ui^ti<;^ e^, »plftterdhntteh; <n(f^^ {cr^^
Ist wohl falsch accentuirt), 6 = <ryy^n fHetgck.Ji ^yfiLav, r^
Dim. ; Gxufavo'^ovq (zw.), tnif geepaUenen Fü»»en ; ctxfoo^^t^, i^
am Ende geepaltenj cxfi^ (für axtina durch Suffix co =: sskr.
Ja)» Vy gespaltene» Holz; oTt^tov, t((, Dim.; cr^iiUii^j o, dam^S^fan-
nen (aus der Bedeutung »chaben, Mnn machet ^ wache wie bei
»chdrfen, ac, ax, so auch bei »palten zu Gfimde li^t, fliesst
endlich auch der Begriff dehnen, welcher weiteikin mehr her-
vortreten wird, und »pannen) . — ADt eingeschobenem Nasal, wie
von einer nach der 7ten Conjugationsclasse fleetirten Wurzel-
form: erxt,vi (sskr. kh'ind, lat scind.) erscheinen: trx^^^^'^
ft({f , o, ein geepaltene» und %t§ge»pU%te» Stmets Höh, Sekindel ; 0711^
idXmo^ o, glbd. ; axvvivklm, »palten; arx^vf^knatg, 17, da» Spalten,
Mit X im Anlaut t&r x entspricht«^ zunächst in orxi^^va^a^
{duM^xliSvn^h nach der 9ten Conjugalionschsse, mitangehAog-
tem va)^ »ich %er»pmten, ambraiien; enniapo^^ d, rfy, dann* kleia
(jae^ch.); mit Guia o» f&r naaolio^y oder mit Veriosi des <r:
AK.. IB»
beneis vi im99dkmftog (ss aj(i¥9,)j' 4nuv9akft6q (ra ojd^,), OTuvSob-
laßii^ imthBlokem (spät). —
IBt Verimt des or, >irie in denk eben bemerkteil «oYÜso^^ er-
sdiefalt «gwpw gas oniftr, .
Da derWzform kh'id bloss kh'i zaGmnde lag, oder viU-
mehr m der Wurzel selbst nur kh' MhOrte, dieses aber (vgL
S.16^ auch durch a, u gemehit nadigewiesen Ist, so konnte
TGffi^ p^eichbedeotend mit kh'id auch kVad eütstehn; ^esea
rrscoemt im Sskr. nicht in einer hieherweisenden Bedentong;
Bum mfisste denn f&r k¥at-trin AarAtar^ und kh'a^tra ein sie^
chn.ier Saamm, kh'ad alsWims^. annehmen. Allein im Grie-
einsehen erscheint gleiehbedeatend mit cr;^, orxi^: oryti, aws^;
$oHen wir, am diese Formen zu* erklären, zur Annwme einer
Form, welche im Sskr. kh'ad lauten wurde, unsre Zuflucht
nelmiea? idt halte es nicht flifr dienlich (vgl. jedoch ajpii S<
187). BGr scheint dieses t vielh. .I^r eiii Verderbniss eines sskr^^
e, so dass also der Form o^e^ die gunirteForm, im Sskr. kh'^d
buifead (lal« caedO f&r scaedo), zu Grunde liegt Als analo-
gen Fall kann man griech. <reß fSr sskr. siftv anfthren, allein
der Hauptgrund filr meine Annahme ist, weil auch die meisten
andern rerwandten Sprachen diese Wsobrm in ihrer gmurten
Gestalt vorzfiglich benutzten, so lat caed-o, godi. skaid-an^
le(t./skaida, litt. skSs-ti (ausbrüten) u,s«w. -^ Abo griech«
^ (filr <rxn^ oder «r^^« ^n(P^i da alle drei Diphthonge als
fiiaia Yon * Torkommen,*der gewöhnlichste ist jedodi a) mit a%
Ar kh' bi : ^xi^'n^ ^, SeheH u*s.w.; cyjB^dpuov^ «ro, Tifdehen\ .
fryßL-i. r« ein Fl(^$, scheint mir am ehesten Ueher zu passen^
<ia dn Flosa aus gup^iknen Balktm, Brettern u.s.w. besteht;
a^Ii die Hedeutungen: leichte Brücke (aus Brettern), Oer&ai lasÄ
sen steh so rechtgnt erklftren; weniger die Bedeutung Hein/, in
welcker es vielleicht zu i>f« (vgl. V"/*x) Ä«hört; an or^eJM?? ton
^^yMv (vri. Pronomen «ra) möchte ich nicht mitFaMMr denken |
(loch ist die Etymologie dieses Worts noch keinesweges sichf^.
— Ob axivi'^ylJiDLj tryzvivkri^ ^, ein JVerkzeteff der Schiftfzim^
mfrktUe U.S.W. hieher gehört, ist um so zweifelhafter, da die
Gestdt und der Gebraudi dieses Weriueeugs nicht hiniftnglich
bekannt sind: zu ^o kann es nicht gezogen werden, wie schon
P9li (E. F. n, 603) bemerkt; «r^ei^^Uov, to, Dun.; ayevivXdmj
UNf der ax^rStXa fäeeen.
Mit an Ar kh' entsieht crttti in mnid^wv^ (gebildet nach
^ Sten Cottjugationsclasse durch Anhtegung von w^ ob an
^e Form mesftk, ndt Verdoppelung des ¥y oder an eine maSav^
kaan zwdfelhadlt sdiemen; in letzterem Fall wäre es ein De-
Bominaömm und* dann die Gonjugation' nach der Sten Classe
Ka unregelmässig; auch im erstem Fall wäre übrigens eine
^ ppelbfldwig eingetreten; «nto^oe sa sskr. kh'<da, wäre schon
eineFonn nach derlstenConjngationsclasse; die Verdoppelung
des V findet seine Analogie in xrl-wv^ u. aa.), auch «rxe^aWio,
^^o^i» (ein Deaomin. gewi^ermaassen r= sskr. kh'ddai-Am'i
von kh'Ada Spnliung} nerepnUm, %erHnnen 1L8.W.; cnä^amg^
M70 AS.I
MitVerlusI des BMdti$Mmiisi9i^kpt99^iief,9 »e^<u9^.«r^ci^t# (wo
das ursprüngliche j in i übergegangen)^ sM-4lf^ii^ü:ii.s«cW*; xe-
d^Tayxdj {»Spaltungen, Reissm), €rtUäeirrei8S0n\ näftcs^ciSi^j e^
Geh^M m derFomi 9eia:(ä^. 169>«tjfo(V'i?r^o> ^Mad, weil
sie mh abschaben Hndiscspdten l&9^1 »-^ In diesem Fall ge-
hott an det Form o^ auch crxt^X« (för crut^*^^ 4< <fo Meer-
Utf. Da icr^x^vp^, ?7f ebenfalls JHeen^^M beissit, so w^sdepi wir
akdann auch keinen Anstand nehimen, audbt die^s-IMber
nnd a\Tar znrWafi cr^^ snaiielm; es steht snjttftQhat ftr «ri^y^o^
pndiHe&es für P';i^d^9«^: dur^.AssbnMation des d «11« .eitstand
jenei Form und ans /dieser dnreb Ansstossnngdes einen v imd
dasselbe ersetzende D^mung deat: e^ty^«, 17, Me^^^mebei,
Mastirbaum; davon: a^vvlqyrt^die Be&rede^Mitaiwbtuansi <rxh
^1^^^ 17, o^, vom MMiia^um\ (r^viUtiq^ eg^ mtuMxarÜgi cr^in^w»
(düe Zähne) mit mneM Ma9iixaiäbchen pmlzen, -^ . :
Wenn wir vergleichen^ wie, im Ssfcr. ^ftla, kli&^tft «• aa.
bieher gehörige Farmen mit der Bedeutung abge$ehob$ iikS.w.
dann d^eB^deut^ng sehmaeh eriialten, so dürfen wir WoU au«^
nfit der Wz£ md das he^cMsefut xi^ro^, if, or> mtAimcA^i nosam-
menstellen; doch wird dieteZusammensteUnng Schwierig durch
das gleichbedeutende &iiiivoq\ ist ht^ i für a^a zu nehmen^
so dass vlxi^hw; zsn iei2i>o^ wire^ oder ist.es a:priTat«; 9xuik in
diesem. Falle 'konnte letd bieher gezogen wc^den^ das 'l/fM(p«r//«
^r«^ JCfcüt« 4vgl. axapif^); allein noch bedenklicdherwird aDes,
wenn man anch i^ipog^ 6v vergleicht nnd mit mtivoq der Be-
deutung nach identisch setzt Ich wage daher nicht. eine be-
stimmte Memung tber diese noch:. sehr dunkeln Wörter .««&•
absprechen* » • • , '
Der Bedeutung sowohl) als der Form nsdh. gehört hidher,
iii specie zur Wurzelfonn cnadz ^6<rHtvoPf rü imtxoamiintv)^
Sieb; der Begriff geht von der'Bedentung stfri^iatofi'aus^ was
die Form .ankmgt, so ist sie zur Verstärkimg de^.Begtfffs j^e-
' duplicirt, also vielfach zerepallen, und von den ^ie Weform be-
ginnenden Consonanten ist, da der erste. eine sibttans ist, ganz
der sskr« Regel (Bapp, Or. s*-368, A) gemää&» der 2tmte war
Redupltcation verwandt . AnfTaUead ist der Vokal o m-der Re-
dnplicationssylbe, nnd ich muss mieh begttftgen daftr nur den
übrigens ganz analogen Fall m*axiciK-fba%%m UiüBufiihreii. — >.: J>er
Verlust des i! vor v hat nichts ouffiinendes. Von Socfaqeroy konunls
ttamdviov^ t6y Dinu; • xtHxnvifioVi naeh Aridem Siebenef noafmvi4^
xoatuvritOf sieben, »* •• *' r . ».
An die Wzförm^ welche im SskJx fcha Inotee,'^ lumnte sieh«
durch das causak p ausgehildel^- eine iiei|e£nln^kk'bp fefcneu ;
174
Ov winie gUMbkiA ifkm («adi A]iab(;i6 Mkia«0») «tUspreeheti
(vgl 9l^^Meh%Bchjtp0p0i0en; Qobraumk^, I.Ji«S. S.99). DieM
Fona finden wir in axi^r^apy 0^51x0, .^^ welches wir QachAua-^
logie ¥Oii viaffiwß^ oijarny ?t Agtpg . ehenfiilly hieher ziebiL Doch
bmn viaa oatcgr vieBeicht mitcne«^ Terbkiden, welches ich wei«
terhin übrigens eben dieser tViirseV zvusprechen werde« .Von
uTKtTi'afvov in einer zweiten Bedeutiui^: em^gegpisser chirurgUcher
Verbtmd^ kommt <rxe3rapn;dov, Mch Art eine» chirurgischen Ver^^*
henäe9% eben daher mit der Bedeutung Beilx axemxpW^oi, mit der
Axtbefuttten^ aiuitapvuritoq, 6j das Behatten U.S.W.; aininapvogf
uy, tit^ehmien. — __^
Zn der Form o^ (n kh'i S. 165 ff.) ziehe ich Tu-^ntLov^ to, wel-
ches, abgesehn von dem e statt o, ebenso reduplicirt ist, wie das
eben erwfihnte xoaTuvov; es heisst eigentlich das Zerzupfte, Ab^
geschabte und bes^eichnet: Werg, Heede u.s.w.
Wir gehn zu den hieher gezogenen Formen über, welche
im SdLT. mit ksh anlauten oder, wenn sie dort ausgebildet wä-
ren, anlanten würden (vgL S. 166); zunächst erwähnen wir hier
£e WnrzeUbrm» welche im Sskr. kshu lautet; die Grammati-
ker fühn^n sie zwai^ nicht an, wir entnehmen sie aber dem
durch Snf&x ra daraus gebildeten sskr. ksbu-ra Schahtttesser
(^ Pa^ £.F. 1, 263); ihm entspricht genau griechisch Iivp6vf
To, (ivfog^ 6, später), Seheenhesser; ^futVf l^vpiipufVy t6, Dim«;
fyppou4», sM 9€keeren% fydpau^y fyypkt^ fy^pi^^y »eheefreni fyipntrifqj 17,
das Abmekeeren^ {vpiro]fid^, 6, glbd*; Jlvpftnfto^, oi^^ seheeröar't fy*
pca^ 6y der Ceaeharene; ivptmay Lttst habett^ sich seheeren %u lassen ;
^rpaio^, «, dp, geschoren i aivaoqj ov\ äfyopTiqy ig, ungeschoren\ ^«
ui^rpirro^ ov^ Mbgeseh&renj kopi^ 17, eOte Pfiattze nach^der Aehn-
Üchkeit mit einem Kvpov so benannt —
Zo derselben Wzform ziehen wir nach Analoge von «rpp'^o»
mkov (8. 168) I^V'XoVy TO, Jtotz (gespaitettes) ; ^vX^iov, (^TkUppw
IrAxTTT^y 6, hölzern 'y ^vTud^r^q^ e^, holzartig \ %vK^, 6, Holzplatz \
^rlo», sif Jfols üMitfAeii; (i;X(d<n<, ^, c/a« Holzfällen u. S. W«; $i>-
lonf^, o^ Heüaer (zw.); ^Xevofiai, ^Tols /W/«» u.s.w.; (i^W^, o.
Hoher i §e%fi^$ {oX^,^, ito# Holzfällen^ fy)Xevnig^ 6, Holzarbei^
ter\ fy^Jioitou,^ Hotz holen} livKuffLog^ 6 ts \vXela. — Afy^lkoqj ov;
u^vXäoToq^ar^ d$rXMrro$, ov, nicht attegehatteni 6vfy>X4^^ iq (zw.)>
hilsureichn —
Der Form kshu entsprechend erscheint endlich imGriech.
^ ds Verbom. Dieses fy> hat bri Homer sein v im bnperf. und
Aorist lang imd bm denSpätei>en durch alle Tempora; nur A^«//-
sfsf ha* es kxtfz gebraucht Lang ist « andi in £i>)fXn ^ dadurch
könnte nan auf £e Annahme gerathen, dass ^ü als Verbalwz«*
form am setzen nndetwa^ nioht mit dem sskr. kshu, son-
dern mit einer daran gonirCen FcMm kshA zu verbinden sei,
dessen Guna Ay wie das im Sskr* zn nA gunirte nu der Sten
ConmnpL, fanGrieehisdÜm d»oh v repräsentirt wäre (vgk z.B.
sskr; iB(<»jiA-missil8la^ii«fto)« AUeiQ die meisten Ableitungen
von |v9^€ffweiien rieb dnnb.die Aeoenlaetznng msbesondre
173 ilfi
als mh « y«rselai; daher kk^i-^ da «netdUrbh ftdaaheAmi-
logie ans dem lo dcfr Flexion laiifen ^'yan (^eDtslanleii be*
trachte; in iv<o selbst aber entstand iT dadtir^h; dass ^ nach
der 2ten oder fiten Conhigd.' ging; desw^efi ' ging dessen ry
in t?/ über (vgl. Bopp, Gr. s. 347. 388), mid fn ?^pto.«Ä f^skr.
kshuv-lmt) wurde nach An^stossnng des /, «^ znmErslits ge-
dehnt Für diese Erkifirung spricht mit Eiitschledenheit xvi^co
im Gegensatz zu xpvos (vgL xvvos)» Also:^i7<d, schaben (ssliiz
mit der Grundbedeutung der als primitiv aiagenoinmenen vTur-
zel au); fyocriqf ^, das Schaben \ ^vcriKog^ ovj schahifi-; (txrp^x, «ro,
das Gesehabte \ Itxrfiif^ 17, glbd.; txxrnaTunfy t6, Diin.; ^txr^^, 6,
das Schaben j Jucken 'y fyxm^p^ fycaniqjOf Schaber i fyxmipu^, ov^
%ttm Schaben u*s,w. passend; XvcT^v^TOi (tWpay $txr*rpt^, 3;,
Werk%etig %um Schaben 'y fyxrxfiüTo^^ ov^ ra^uh 9^orbeitei\ %xxmrai^
0V9 geschabt \ fyxmxo^j if, 6v, schabende ^vottov, to, Speerachaft \
^ixrro^, 6, ^a//e (eigentlich poUrter ipo^og); ^varTlq (^var^rtg), j;^
eine Art Kleide ivoug^ urcray^tv^^gut geglättet (HesgeLy^ fy^dXjij
^vnkijy 17, Schabmesser; a^o^Txrrpoo), abreiben. —
Indem v (sskr. u) ffmirt (sskr. ö) und dieses dorph et? aas>
gedrfickt wird, entsteht U^ in dem Compositum Xa4ev«> (ygh
roU, £. F. II, 682), Sf/iwi« «eAatfe»; oder steht ^Bkt ^ß (jrgl.
das folgende)? Davon: Xa^etxri^, ^, tfo« Steinhauen; Xodi/svv€l^
Vj ov, aus Stein gehauen} Xo^eurippj ^a^^vxif^» 6, SteifUumißr^ Xtx^
^BVTvpifiVf TOy Wertneug %um Steinhauen*
Indem Kv nach der Isten ConjcL fleetirt wird, entsteh^ ent-
sprechend sskr« kshav-4mi, mit e für ^i ^e/e», und indem ß
aasfiel, 4^-<o, sehabenj kratte^^ U.S.W«, ganz wie fyimi daFon:
4^K9 Vi ißorp^g^^Of das Schaben \ ^eo^fia, to, das Geschabte^ ^-
oT6g, 77, 6vj geschabt; ^arxpov, xoj Wefkzeug.zum Glätten; ^jejva^
6 (Suid)^ gewöhnlich tnü^riyovj to, Hßckbtock; odovro^urwiii^^ a,
Zahnpui%er.
Mit of itir e/ : $0/ in ^o^ff (für io/o^^ n$ das Schien; $ot^
17, Weris%eug %wn Schaben; (oayov, to> Schnitzwerk; d^ocofa^^
OV9 ohne gesehmi%te Bildwerke.
017 für ev erscheint, alsGmia von u eintretend, in ko'o^^^ g^
9}, Avy wenn es wirklich in der Bedeutung fein vorkommt 9 so
dass es zu einer dieser Wurzelfomien zu ziehn wäre; die Wz«
form ifiv = sskr« kshö, wäre, wie so häufig (vgL weiterhin
i)^a^^U<9 und S. 30), durch ^ (V^^O weiter gebildet.
"* Für sskr, ksh erscheint auch im Griedhischeii ip» z. B.
kshapAs ^ib'ic^^aiXr(vs±ilMoQ und meine Etwnok ISeitiu im
Rh. Mus. V, 103 ff.) ; daher wir keinen Anstand nehmen, den
Wzf., welche mit ksh im Sskr. anlauten, soldie aus dem
Griel^hischen gegenüber zu stellen, welche mit ^ begiamen ;
hier entspricht zunächst der nniften Form von kshu (nämlieh
sskr. kshA), oder der in kshav an%döfiteii die Form t^o (in j
welcher das Gmia oder av durch a« (wie in ^ durab. eo) '
vertreten ist), in ^a«-«^ eigentlidi ebenfiiUs eehaken (wie ^v»
^/), dann ie^U berOhren, (yA den analogen Gang der B^
deotaag In V^XP*^ ™<^ 4^) ^' davttus ^^ofon^iif ^toOotfuty ^, 4fa# j
AK 173
■
Indemwie U» amh iHl^ gebildet wird und / ansffiUt, ent-
stdit ifrcv«», sckmbmMUB^w^i daran lehnt aieh ^-po^» «9 <>y9 »«r-
hdem s durch » vertreten wird: ^ißai i)/a4); indem / durch i
ersetzt erscheint, entsteht : ^e»«, i^aiw, specialisirt tu der Be-
dentnng: zerachmöen, »erreiben^ da¥on: ^to-fia, to, «m kietitea
ähgebr^eke9 Siüek ; i)fai4rro$, )(, ivy %etrrieben ,* ^f^ourrw, Td, §eachro^
tm Gerate \ ^^taureiovy to, Dini.; ^^odaxiop^ 6j der Ahmsehende* -*
i^r-tt, 1^, t)€(0^ i^eo kann man jedoch anch dem sskr. kshi,
wovon sogleich, gegenflberstellen, so dass t)/a«^, 4«^ för i^-j«^
\^, 4«M0 (Ar ifc-jo dem sskr. ksha-j&-mi entsprftchen.
Zn der Wnrzelfonn, welche im Sskr. kshA lauten würde,
ziehe ich femer: >|/ai-pd^, d, ov^ echähig (die Verbaliorm 4«(f9
kommt nur bei Grarnnrntäem vor); das & vertritt das Vfiddhi
von u, indiseh an. Davon: t)^pa, iij KriHe^ ^'fofMaeo^, i{, oV, «1^
IröAt« gehörig ; ^^podi?^, «$; yj^opakioq^ a^ oy 9 i^po^ci^, sorao,
CF (BW.), hräitig; ^pUte^ ^pa»f die Mrmi%e kehmi ^^»fietau;^ ij,
4e$ Krmbugwerden*
Hieher gehört auch -^foq^ o, Paederaei {Heageh.)\ ob a/fMO-
4«pia, 17, «MM ^r/ Mnmkheii (Heegch.), ist fraglich.
Gehört hieher femer ^oXoq^ o, pruriens, em Geäer^ dee»
9m mmmliehee (wlied eich mifgerichM und die Eichel enibUesi hat ?
der Kitzel der Geilheit wird, wie sich weiter zeigen wird (vgL
xmi S. 184), mehrfach durch hieher gehörige Worter ausge-
druckt; auch kann dieselbe Ideenverbmdung hier vorwalten,
welche einem imdera hieher gehörigen Worte 4^^ unci seinen
Derivaten die Bedeutung entbiSset (td^geechubt) gab. Daher lUaXif,
^1 dne männliche Glied\ ^^tSUiv und ^Xoet^, unray tp =s i^Xog.
i'ou QL F. I, 263) denkt an die sskr. V^pAj, foetere; dazwi-
schen finde ich kernen Zusammenhalt ; ist ^i^Xn membrum
inflatum» so stelle ich es mit V^sphu zusammen, wohin ich
fpi^lfH; gesetzt habe (vgl. y/^atpv). Die Etymologie ist natur-
lich nicht sicher.
Gehört ferner hieher ^f^co-fio^, 6, ein Brocken ^en Eeewaaren
(daftr VgL unten t^( u.s.w.), oder ist dies eher zu der sskr.
}fp%k eeeen,zn ziehn? ich entscheide hier nicht (vgL '^ =5
sskr. ps&); davon: i^^'fuoy (i)«>fuoy), to, Dim.; ^^v^divij füttem\
4o{uoT«a, To, Biesen. ^
Die Wzform, welche nach Analogie von kh'i, gi im Sskr.
kshi lautet, kommt daselbst mit den Bedeutungen : abnehmen,
ferwdndem, verechwindenj vemiehten, tödlen U.S.W. vor fvgl. Wile.
Sanscrit Diction. und Roeenj Radd. Sanscr.); jene früheren Be-
deutungen fliessen ans demBegriflf schaben^ terdunnen. welcher
die Grundbedeutung dieser ganzen Wurzelfamilie ist; für todten
vgl man lat caedo zu scindo. Im Griechischen entspricht
der Wz£ kshi mit >^ Ar ksh: iK in ^lu (^^alvw^ Gr.), %erscha^
>mu.s.w.; ^^ia¥i^n^dtieZen0iben\ <^^iiot;i iK% A^h^^Ußkite
iäi AK.
rOf Pim.; '^x'^drii^ e^; iK^udiiiq^ •$, >99i» der €M§90 Hmtr^Mrod^
krttme. ^ti^ie^o as ^ (Gramnli«) > l^^y ^^=b^X^ (^^X £nd-
Bch ttXog^ if, ovy üb^eriebm^ dütm (gUK wievVdas sskr. Partie.
Pf. von kshi: kshUna ebenfiifls mit langem i); akdant ins-
besondre {tikgs9chabi) miblössi «m Hmurenj ktM\ emiöiSssi van
sekitereH Waffen, ieiehi bewmf^nei^ davon^ iptk6%iiq^ 17. Naekiheii,
Kahiheü ; ^iXtxo^, if, ov^ %ftm H>ü^ gekMg\ 1^kXo(4, q, der Eahie;
^cXa^ o, Beiwort des Bacchns: §laHbmrti§\ iM^'<, o, i£er m C&or
«oraii^/«A/(weflimKriege die Leiclilbewaffii6ten,^M^Toran stan-
den); ^4r9K, 0, /^«sA/ bewnfnei] iptXo&y ifM^cff abreiißn, kahl
mßcheni ^/Xcktk, n; ikkurfto^^o, dt$sEf9ibl^emxL.t^w.^ ikkarniq;
^iXiimi^, ö, ifor bermuöi, enMSeet^ luM macht m.s.w*; tM^fueoV,
^, dv, «um Entbioseen, Kahlmachen 11.S.W. geneigt U.S.W.; ^MXg)-
(Mt, x6^ eine van Haaren entMöeäte Steitei ipika^pav, roy ein Mittel
kahi %H machen.
Wir sehen hier i>%k&q fftr die Bezeichnung des KahOOpßgm
wxT ^oxhv hervortreten ; ans einer andern hiehecffeh^rigen W2£
{ledp&y scar eeheeren) entsteht anch die latBesseichnong cal-vns
für scar-vns^«M;Aoreri^ kmhi. Daher stehen wfr demi snnfichst
nach Analogie von ifiXa^ das gleichbedeutende i^^Xvli^ o, einhakt'
höpfigerHaim, zu derWzf.^a(S. 173); ebendahin femer ^7^rd^
o, Kahlkopf; später werdein wir noch ein Thema kennen lernen,
welches gleichbedeutend ist und hieher gehört, nftnilich i>effv6q.
Diese starken Analogieen bewegen mich denn aueh hieher
zu ziehn: <paXa*xp6q, a, 6vj hahthSpfig^ indem ich es eis ein
Compositum betrachte aus (paXa fltr ^^aia, geectkaht, und xdpa
Haupt, also wörtlich: schabköpfig. Was den Wechsel zwischen
fif und f betriffi, so ist das äolisohe (^^rra ftr i>iXTa und tpvrtd
Ttüt fttr ^irraxta bekannt; er beruht auf der Umstellung von i>
in af und Verlust des anlautenden er wie in <^ fttr 2<^7$ (vgl.
a<päTT<gi^ <paayavov weiterhin). Jene Umwmidlung von ^ in <|^
wird dorisch genannt bei Gregor, Carinth. 353. 264 (mders Polt,
£. F. 1, 109). — Davon : <poiXixpa, 17, die KoMheit; (paXaxpdrirc,
i?, glbd. ; <paXaxp6ai^ kahi machen ; ^Xcexpcofia^ to, da» JKahlge-
machten tpaXaxpwHq^ 77, das Xahimofihen; (paXaxpao, (paXaxpuxo,
kahlköpfig »ein.
tpaXa mit At^oq, Waehethum, insbesondre vom Haarwuchs
wie in ioi^aq (S.77) bildet ^u'kav^oqy ovy das Haar abgecchoren
habend, katklköpfig; ((HxXav^laCy 6, Kahlkopf \ <f>aXavToqy ov; t^Xav-
Ti'a^, o, scheinen mir nnregelmässige Schreibarten.
Wenn ipaXäpl<;y 17, das Wasserhuhn^ witiilich von seiner
kahlen weissen Platte so benannt ist, wie Passow annimmt, so
ist es ohne Zweifel ebenfalls hieher zu ziehn, und faXoy auf wel-
che thematische Form es zu reduciren wäre, hätte schon, so gut
wie i>iX6y injvoy auch unzusammengesetzt die Bedeutung fcahf.
Auch kann man über das Adjectiv <paXäp6^y a, ovy wozu es ge-
wöhnlich gezogen wird, und selbst über das diesem zu (vrande
liegende ipaXoq, 6v zweifelhaft sein; denn ihre Bedeutungen:
glänzend, blank können eben so gut, wie von dem Begriff leucik-
ten, scheinen (V^<^) aueh von dem Begriff des Schaben», Wat-
ten», Poliren» ({a^ #«, <pa) aosgehn. Doch habe ieb sie, um
AK. 175
nickt den Sekefa m baben, Mdsä M«Mi an woUm^ da die
Etymologie doch siyischen beiden Wurzeln ftekwankend bleibt,
zn (pa {^eUt. -^ Dagegen tXtYst feh an der Wxfomi <^ Air ^
skflhi, <p%aft6<;, i$^9 ^po^9 Memkj rein {nlnö-ffe/ntH^, gepfü^
tet\ reil neben (^ wkemen, keine Wttrzelfbrm ^ezisdit. Ba-
Ehe wir weitet gebn, woUen wir den Irier bemeritten Wech-
sel zwischen ^zi^iS und weiterhin (S. 172) e;^. benutzen, um '
die Frage aufzuwerfen, ob hieher zu ziefan sei: (piTffoq, 6^
Scheit; steht es för crjfixpo^ und Ist durch Suff« -ffcr gebildet
(also <r;ci^+trpo=:or)fiTpd=<jH>irpo)? oder ist es ZU (pvf6rfv-m «u
ziehn, wie gewöhnlich geschient? DieBedeutting Sek^f, selbst
feuerbrami (vgl. o^t^a, uitXov u. aa.) spricht sehr lÄr die erste
ErkUmng.
Wir kehren zu der Wzf. kshi zurück. Indem deren ksh
durch griechisches xr vertreten wird (wie in äfof^oq S. 112 09er
inraksk u* tau vielfach), entspricht ihr.xrc« Diese Wzf. wird
zunächst gzade wie sskr. kahi nach der fünften ConjugationscL
flcctirt, alfio ro «agehängt; so ent^iricht griech. «xi-yv, oder
mit Verdoppelung des y, smyi^, dem sskr. kshi-n'u. Das sskr.
Wort luit die Bedentangen: iötUen, verleizetk Analog ist der
UebergangderBedevtraigvon soindafaidie von eaed-o. Das
Schubm, D&tmmaehem , konnte säU der Bedeutung tddiefi entwe-
der durch das Medium des Z€r»paiiens (scindo), Zerschlugefut^
oder des Zerrmbms^ Vemiefifena gelangen. Alir scheint letzteres
vorzuzi^lm ; deiin wir werden von jetzt an vielfach , wie schon
bei kshi im Sskr., die allgemeine Bedeutung verletzen in den
Themen hervortreten /sehn, welche zugleich tMten heissen ; das
^erlet^en reiht sich aber eher an die Begriffe schaben, %erreilnnf.
Pott^ wdisher irr» natürlich ebenfalls sskr. kshi geffenüberstellt,
betrachtet kshi (E. F. 1 , 203) als eine Wzf. von V ^as. —
Mehrere Flexionen» welche man zu dem gleichbedeutenden
ndm zieht, ffchören hieher: so Zi B. ikrav^ o^» «; es ist dies
üie ganz regelrechte sechste Aoristbildnng des Sskr. (Bopp, Gn
^•416), in welcher die Wurzeln auf i iliren Sclilussvokal ver-
liere«; Beräv entspricht also ganz genau sskn aksham, und
i» der Endung ist hier das ursprüngliche a erhalten. Auch der
CoDianctiv und die übrigen Modi dieses epischen Aorists gehö-
ren hieher; die Wzform xTav, xrcv selbst dagegen ist eine be-
sondere Formation, wovon weiterhin. — *
Nach Potfe Vermuthung (E.F. I. 203) gehört zu *ti: xt/^
(xTi^o^?), ij, Wiesely Marder (ein beschädigendes Thier); davon
«■i^eo;, a, ov, rom Wiesel u.s.w*; hiervon ist eine Nebenform
roit vorgesetztem »: Ixrlq, i9og, 1J5 wovon lxTt%oc. Für diese
Verbindong von nnS (formirt durch das femininale 8) mit xrs
spricht z. B. das zu der Wzf. ^ (S. 172) gehörige:
♦^y, yog, 17, A> GnHwespe, die die wilden Feigen anfrisst
(finschäht); davon i)/»?W^©, die wilden Feigen u. s. w. mit den
^^in lebenden CUülwespen tmf den zahmen Feigenbaum hangen^
oamit dteGaDwespen die Feigen auch hier anstechen und sie
wjSgea u;s.w. •
IT» AKs
Eia U^e« schM^gcpd^ bsekt fBt^f^mef nhf xio^^ o, der
Hehwwrm, Kömwurmi spfiter wßtdejOi bigIl oßnae Beispiele er-
geboi^ wo sskr. ksh durebt » verteelen i^a (v^apvog S. 113),
flo dass formell dieser Verbindung, welche schon PoU (EL F. 1,
303) ahgenonunen hat, nichts entgegenträte ; Bopp (V.Gr. 310)
denkt jedoch an eine Identität mit sskr. klta, Wurm, Imseki^
welöhes der Bedeatnng nach sehr gut passt , in Beasieliiuig anf
die Form zwar einige Kichwieriffkeiten hat — den Ausfall des t'
imd die Kürze des l im Grieöbisehen (ausser nom. und aoc
sing.) — weldie sich jedoch durch Annahme .einer in derarti-
gen Wörtern leicht denkbaren Anomalie erklären liessen; xk
»tftnde fOr xi:^.^, indem wie in dX (S. 60, 61) akßmeS ($. 74)
fwatap (S. 92) (p^ (S. 119) das schliessende thematiache a
verlohn wäre; dadurch erhielt alsdann das Wort eine Gestalt,
als ob das Thema Mg oder a» wäre, und das i nur im Nom. und
Acc. gedehnt, so dass in den ilbrigen Casus eine Verkftrzung
eintrat Ich wage keine Entscheidung. —
Wurde Unrid ab Nebenform Ton nxli mit Recht hiehergezo-
gen (so dass man also annimmt, dass ein » vor «m getret^i sei,
wie in Urx-^ u. aa., ohne dass man entsdieide, was dieses h
bedeutet, ob es bloss phonetisdie Prothese wegen dw^folgen-
den Gruppe xr sei, oder einem Präfix, etwa sskr. vi angdhöre)
— so kann man vieHeicht audi noeh zwei Namen von schädi-
genden (sehabetukm, %erfre9semUn) kkmen Tkierchen lueher ziehn,
nämlich I£, t£, ixt^^, o, ein den Wein8toekhe8ehädi§e9k der Wurm
und das wohl damit identische (wie schon Paeeow vemnithet)
tf^j Ino^j 6, ein Ineeki, welches die Weineiöcke beeehädigi tgnd
Harn anfrissi ; in der Form Ut läge das abgestumpfte Uer zu
Grunde ; bei In eine Form mit ^rr: l^rr; da auch nx dem sskr.
ksh entspricht (vgl. o^r'(untier ^itt) = sskr. aksh), so hat
diese Vertauschung nichts auffallendes. Die Delmung des »
liesse sich vielleicht dieser Abstumpfung zuschreiben. Ffir h^
finden sich bei Homer einige Spuren von anlautendem ß (vgl.
Thierech, Gr. Gr. S« 333); dieses würde auf eine Composition
mit einem Präfix, etwa sskr. vi, schliessen lassen.
Poii (JE. F. I, 203) zieht auch hieher: IxrtV, trog und Um^
voq^ o, Geier u.s.w., indem er jedoch an einer andern Stelle
auch das sskr. (jiSna, welches Falke heisst, in Betracht zieht;
bei einer Ableitung von letzterem wäre ^ , wie immer, durch x
vertreten und zu diesem als Stütze, wie in nrJikig ffir noXig u. aa.
ein T getreten; J wäre, wie immer ausgefallen, und statt £ er-
schiene, wie oft, i, also onZvofür H]&va. In' der Form UerLp
wäre das thematische Schluss-a, wie in aX (S. 60-61, vgl. oben)
u. aa. verloren, t wäre in diesem Fall woU nur phonetische
Prothesis. -
Wur kehren zu sichereren Zusammenstellungen zurück;
indem fUr kshi ^ ebitritt und dieses nach der 9ten Conj. Cl.
flectirt wird, entsteht iM^ in ifivo^uu (= sskr. kshi-n£ für
kshi-nA-m£, wenn kshi im Sskr. nach der 9tenConj.Cl. ginge),
welches die spedalisirte Bedeutung hat: JUütäen oder ü9i§e§ei%u
AK. 177
FmUe (Mm lanen% davon ^va^» 179 am« Wtinrtibe, wdchB die
BtiUhe w.s.m. fiOien läset
Die specialisirfte Bedeutung Ton ipivofiou, konnte nnr von
deraOgemeineren: beßchädigen, verleiten, Schaden nekmen ans-
^, wenn misere Znsammenatelinng mit dem sskr. kshi
irirUich jricbtig ist ; nnd für diese Annahme 9 dass die Beden-
taug von ^vofiM frfiher allgemeiner war, spricht wieder Fol«
»eodes. Ffir f tritt in fray^a^ fttr ip<iy9aq^ in criTra fiir ifitra^
m oirraxo^ fibr T^vfr^patoq^ ferner innerhalb der zn dieser Wurzel*
form gehfiriffen Wörter selbst, in orox» fur^';^«» n.aa. ein a ein;
ebenso erscheint umgekehrt fp für a (vgL 2.B. ipoXKis) ; fiir das
in welches f&r sskr« ksh steht, erscheint tonst anch £, und
aoch dieses wechselt mit «r (trvvi Svv^ vgl. auch S.40ffl £ fiir er) ;
das sdLT. ksh selbst endlich wurd oft durch cra nnd blosses er
fertretenClcrcnfiry iiruo^ S. 67) ; kurz er erscheint auf die mannig«
Migste Weise im Wechsel mit ^nnd kann sskr. ksh vertreten«
Sollen wir uns dadwch bewegen lassen, mit kshi zu verbinden
pieA, <n in crivoq^ t6^ Schaden^ und tri-vio^aij <ri vofiat, be*
KktMifen U.S.W«? Dieser Verbindunff steht nur ein wesentli-
cherer Punkt entgegen; nämlich die scnwer abzuweisende Iden«
titat von <np mit ahd. s-ulnan abzehren, rerschwmden (vgl. Poit,
E.F.1, 21S). Ich kann nun zwar nicht behaupten, dass es
hinreiehend schützende Änalogieen gebe, um selbst das ahd*
f)>nlnan zu dem sskr. kshi zu ziehn; allein ich darf nicht un-
bemerkt lassen, dass es in Beziehung auf die Bedeutung abso-
lut identisch mit demselben ist; man vergl. nur z.B. Schwind^
inchi Yon sulnan mit dem sskr. ksha-ja von kshi: phthisis
pnlmonalis; kshajathu echwindeüchiiger Husten u« aa. Die
zu Gnmoe liegende Bedeutung in beiden ist : sieh verklememj
tfrdümea, abnehmen. Ich lasse mich deswegen fürs erste nicht
abhalten, (reyo$tLs.w. Ueher zu setzen, indem ich grössere Si-
chenmg dieser Frage zukünftigen Forschungen flberlasse.
Von der Wzf. d s= sskr. kshi (verletzen) kommt diesem«
Mck: «ri-yo^, To, Schaden U.S.W.; irt^vortiq^ 17, Schadhaftigkeit ^
aiMpo^, o, Ap; fnvipog (fUr mv-poq mit eingeschobenem a wie in
^9^^)^ <riv9ptov, cnvoq^ 6 ; oivdq^ ^^schadiget^d'y atvSfnovevo^uUf
^^ckidiffeni w^^ 6, Besehmdiger\ aivd^ (oder alt zw.), beschä
%€n; (np6H^ (spät), beschädigen^ drvti^^ aivng^ aivrwp^ 6, Be*
Schädiger. livGWy n. p. ; dvdpoatvt^^ tiog^ o, 17, menschenverderbend i
mviq^ «5, unverlet%i u.s.w.
Von kshi kommt im Sskr. das schon erwfihnte Part. Pf. k shl-
^^idfmn, sehwach U.S.W.' Von diesem würde ein Denominativ,
nach J9o^ (Gramm, s. r.'587) gebildet, kshlnaj lauten oder
u& Präsens Atmanipadi (Medii) kshinajd fiir ursprüngKehes
^shinaj-a-mft; mit letztrer Form identificire ich griech: arl"
n-o.fiat (ionisdie oder vielmehr organischere Form des) spfi-
ter(eii) orlvQfMj für sieh beschädigen,' verletzen u.B.Yf. In atvio-
f^ ist aoi^, ^prie immer, das j v«i*lbk-en; in oiyofuu auch das e.
DaT(m kommt ferurmo^, or, «cr/k^<f(p^if.
BabaiwirMetf:«dtiit6cjit«i«liiV«iireterd«i« takr.ksh ge-
12
178 ASL
nommen , so kann es auch in andeni hieher gdiSrigen Themen
eMffetreteh sein, und diese müssen wir, ehe wir weiter gdien,
nachholen.
Oben (S. 172) sahn vm^ dass von £v (= sskr. ksha) aeha-
Senj giditen, £ixrrov,. die gegUUieie hal%eme Stange des Speers,
kam; diesem Wort heisstiilsdann uberha«pt Speer il8.w. Der
ffonirten Form des sskr. kshn: kshd entsprach £ev, iM?; bei
dem Wechsel mit er kann sie also «ich durch «rav vertreten wei^
den. Giebt uns nun die Analogie von £v<rrov das Recht, aa diese
W%fonn zu lehnen? aavviov, oAec^rawUnfj to, der Wurfepiesef
Ich wenigstens kenne keine sicherere Etymologie; aawio ist
eine DüninutivC von einem Thema amwo. Davon kommt aav-
vuii&^ mii dem Wurfspiees irefen*
GehUrt hicSier lemer : irarXo^ , 17, or, weihiseh, mit der ei-
gentlichen Bedeutung gegldäetf^ Die andern, gewöhnlichen
Etymologieen liegen von «dem Begriff Sbu weit ab; identisch da-
mit ist aawoq^ i{, ovi^aantpog^ a, 09^; davmis MvX^fiOt, mek wei
kiech bewegen^ atKck&yuoL^ rd, WeiekUehkeiL
Dürfen wir endlich den Namen der Ratten Eidechse: crav-
pö^, 6; o-avpa, 17, hieher elehnt Davon: foraijplStov^ rd, Dlnu;
öavpoytoq^ V^oPf hunigeflecki wie eime Eidechse ; ^avfvvq^^ o, "t'^ngj
^, eidecheenähnlieh.
Zu derWz£ Sk, fa ziehen wir #)f^, iftoq ii.s.w. (die seha^
hende) Kleidermoitej XäerBedentnng wegen vgL man die SLl^ffl
hieher gezogenen Insektennamen).
Schon oben (S.I71) sahn wir <p mit ip im Wechsel, so könnte
denn auch der griechischen Wzf. i?i als mit ihr identisch gegen-
übertreten <^; trat, wie bei 9r so häufig, ein stützender T-Laut
hinzu, 80 musste diese Wzf. in der Gestalt f^l auftreten (ana-
log mit wroki = 9roXt = sskr. puri); so könnte man sich die
Entstehung einer mit ^t identischen Wzf. f^i aus ihr denken;
aliein selbst wenn diese Erklfirung der Entstehung falsch wäre,
so steht doch der Wechsel zwischen i>i <ß>^ fest, z.B. dmpch
das dorische (f&v<r3& neben dem ebenfalls dorischen ifvrr«^
beide speien (vgL ^crij:). Hiemach steht also formell der
Identification von (^ mit ^^ sp sskr« kshi, nichts en^egen*
Durch die Bedeutung von <f>^i whrd sie aber gradezu gelx^n.
Denn f^ heisst genau wie sskr« kshi ebnehmen^ iunechumiden, ab-
%ehren u.s.w., und fp^iöu;^ Schmndsueht, ist = sskr.kshaja« Die
Wzf. <p^i erscheint hit tp^l^ (nur Homer, bei welchem f im Im-
perfect«bdcoi^ kurz ist; «p^^-o ist == öskr. kshaja-mi (isteConf.
CL), mit Znsammenziehnng von nj in i ), <^vi» (=3 »skr. kshi-
.ii'Ä-mi 9teConj.CL), hMtMchwi»denk.%.vf.^ und transitiv (wie auch
im Sskr. kshi) hinschwinde» matten, umbringen u«s.w« Benarg
(Rftniische Lautlehre 176) leitet es von abhi-f &ay ab; Pott (E.
F. I, 215) fragt schon, ob' afipoaat, ^yopsu, if^wi zusammen-
hängen, stettt aber (£.F. I, Ü81> tf»t»^ m sskr. %/\\a. Ueber
den Wechsel der Quantität des 1. vgL man Passo^mki^ PoH (E.
F. II, 685). Ditvon zwiäehst <^i^rnf Schwinihucht\ der Be-
deulung und Foim nach salao vaJljgJittntiach »<t'$8hr> fcshaja^
AK. 179
aber em Feminfaram; es ist. Wie immer im GrieduAclieii, j
ansgefaBen imd ksh doreli ^ vertreten; ^017 steht also für
<l^n. Diese Form leimt sich also an eine Weil von kshi, in
welcher i in aj übergmg (in sein Gona d, vor Vokalen ^);
an eben dieselbe wfirde sidi das; w^gen einiger sweifelhaflen
Formen angenommene Präsens tf^l^ reihen; es stände wie
das homerische fSte nach nnsrerErklärang ebenfalls i&r sskr.
ksbajiL-mi und hätte nnr regelrechter als dieses, wie immer,
sein j eingebfisst Femer: tf&iöig^ 17, Au9%einmffi fp^ukHog^ if,
iehwtmde», mbjfezekrt^ <f&tT6w ^ (p'^lm (Ljfcophr.); ^j^töxtvo^iai^
fon sehwhüUüehiiger Qntsütuiion sein; (pSt^to^, ot^ov, 9chwmdenä\
((^vdgj ^, abnehmend; (p^ivttGf^ q&ivi&j an der Auszehrung M-
dat; ifl^vaöuay to, dae Sehwinden n*s.w.; (f^lva^ 17, Schwind^
iuehi, MeUihau (der schwinden nwchende) u.s.w.; <p^wfüSiiq, tg^
tun der Art der Auszehrung; tflblwXka^ (<p^tÖaj Hesyeh.)^ 17, altes,
ebge%ehries Weib; (p^ivvl^& Tpoet) =1 (fkhno. In den Zsstzun-
gen erscheint tfl^ivo in <f&ivoxafmo^; (p&un in (fl^tölfißporoq, <^di-
Gehört hieher Oiyev^, 6, n. p. mit <^ =r ^: £: sskr. ksh?
Die Bedeutung des Wortes wflrde für die MyÄen vom Phinens
nicht uipassend sein.
Wir wenden uns jetzt zn derBetrachtmig der weiteren Aus-
bildung dieser Wzformen (sskr. ksli in ksha, die Verniehtuna
U.S.W.; kshn, kshi). Hier begegnet uns zunächst sskr.kshan,
wo dieWzf. durch cfas, als Conjugationselement so sehr hervor-
tretende n, ausgebildet ist; da sie nach der 8ten Conj.CL geht,
also im Präsens ksha-n -d-mi hat, so ist es fast eben so gu^
als ob die Wzf. ksha wäre und nach der 5ten Conj.CL ginge,
wo das Präsens ebenfalls ksha-n ö-mi lauten wQrde. Die
Wzf. ksh an hat sich gleichsam aus dem Präsens einer nach
der Sten Conj.€l. flectirten Form ksha als Tliema fixirt Be-
legt ist sie jetzt durch Xaghuvanfa, XI, 72. Ihre Bedeutung
\sti5dieikf vemichien, terwimdeti (in kshata, dem Partie. Pf. Pass.
ttrwtmdei, rerieizi U.S.W.) (hervorgegangen aus der Begriffs-
Terbindung : schaben : zerschäben : vemichien). Im Griechischen
entspricht zunächst mit xt = ksh, wie dpxro (S. 112) und ge-
wöhnlich: Hrav; xrev: ktov (vgl. KTtmTp S* 175) in X'tUviOjtÖdien
iiiS.w.; dieses ist formirt nach der 4tenConjugcL xrei^jft-ml
^ irrer-j-«», äoL KTevy-o, gewöhnlich ktg^o; davon die Flexions-
fonneu ekxayov, ixrova; — femer xxovog^ o, Aford; XTOvi&f iSd^
/oi; ßpecfxjKTovla^ 17, JDndermord; dvipoxtaöLot.^ 17, Mannsrmordm
Da ksh auch durch £ vertreten wird, dieses sich aber
leicht in Cx umsetzt (vgl. S. 4), so kann auch eine mit 6x an-
lautende Form dem sskr. kshan gegenübertreten. Nun heisst
im Sskr. ksha-ta (aus kshan nach Bopp^ Gr. s. r, 92 gebildet)
^e Wunde; soUen wir damit griech. d6xt^i(;^ t^ oder döxißn^
kj tmtersehrij unverwundei, verbinden? Die in dem sskr. ksh
Qod auch im griechischen £ (v^ die attische Schreibart des £
dordi yfi) liegende Aspiration ist auf das folgende ursprfing-
Uche T fibergetreten, so dass dieses ^ ward. Gegen die Ab-
12*
180 AK.
leitimg Ton dönio sind die Gesetze der grieehifidien WorAS-
dung eben so sehr, als die Bedentniig. Sonst könnte man
auch an eine dnrch ^ aus ksha gebfldete Wnrzelform denken,
der Form nach identisch mit dem bald zu erwfihnenden ifo^^
der Bedeutung nach mit kshan •
Indem ksn nur durch x vertreten wird, wie in 6k für aksh
(▼gl. y/^oH) in äpiro^ fÜr äpwro^ (S.llä), entsteht aus kshan xav:
Hov in dem Futur, xavm von dem bei Hespck. vorkommenden
. Hah& (fiir Kay- j- &-m i) tädten ; davon : xalvtav^ o, ebi Hundenamen ;
Hcuvla^ Sieg {Hesyeh.); xaxaHova^ i,^ Verderben, Tod n.8.w.
Das sskr. kshan hatte nach unsrer Vermutliung vor der
hier angegebenen Bedeutung die des Schabetts\ dafiir spricht
die Vergleiclmng des formell identischen ^iechischen Sav^ mit
Vertretung des ksh durch £, wie gewöhnlich. Diese Form er-
scheint in £aivio (gebildet wie Haivia)^ schaben, kratzen , krem-
peln, fast in derselben Bedeutung wie &'(*), i^ao u.s.w. Davon
kommt: B^ivthq^ ii^ dasKretiipein; Sdvrxq, o, ^aPTpia, 17, der (die)
Krempiet{'in)i ^VTVHoq^i^ov^ %um Krempeln geschickt \ Biö^a,
TOf gekrempelte WoUe\ B,avwv^ t6, Krempel, Kamm^ Savita^ der
Zustand^ wo die Hände durch vieles Krempdn erslarreni 5ivn<f^
3}, das 'Erstarren der Hände,
Eben sahn wir, wie aus der Bedeutung des Schmbens, Kral^
%ens sich die Bezeichnung von Kamm, B,aviov bildete. Nach der-
selben Analogie ziehen wir mm zu der, kshan entsprechenden
Wzform, xrev mit der Bedeutung sc/uibenj wie in 5av: das grie-
chische Mre/^, xreyoqj o, Katum U.S.W.; hrtviov^ to, Dini.;
Kxtyiiiüj kämmen \ HTevvÖuoq^ 6^ das Kdtnmen\ Krevii^ni^, ö, der
Kämtnende\ Kt€ViaT6<;^ i^^v^ gekämmt^ gewebt\ nxevdir^q^ e^ kamm^
artig i Hrnidv^Oy iTaiitnt (durch Suffix iov gebildet mit Verlust
des, die Wzf. scliliessendea, v und deswegen eintretender Deh-
nung des diesem vorhergehenden Vokals; ganz analog bildet
sich aus ftav durch SufBx xt : fii^t) ; axTfvtiTTo^, ovj ungekäfntnt
(vgL Pott, E. F. II, 295 und 694, wo er die Frage aufwirft, ob
Kx$v = hoiv sei).
Dem griechischen xtev entspricht lateinisch: pe-cten, wel-
ches Polt (£. F. II, 295) überaus sonderbar aus einem Substan-
tiv von pectere+'ti^^ gebildet glaubt Es ist deutlich eineCom-
Eosition von pe und cten = griech. xxtvi Sav: sskr. kshan'.
i dem voigesetzten j^ erkenne ich das um seinen Anlaut
a verstümmelte Prftfix, sskr. apa, griech. a^ro, lateinisch ab,
in seiner älteren lat. Form ape (v^ lateinisches pa-lumba
für apa-lumba), so dass also ^t cten der Abschabende wört-
lich ist Da nun sskr. ksh auch durch blosses x vertreten
wird, so nehme ich keinen Anstand, dieselbe Composition
in dem griechischen nin& = lat pecto zu erkennen. Der Um-
stand, dass das Prftfix im Lateinischen und Griechischen in
derselben Gestalt vorkommt und nicht in der in diesen Spra-
chen gewöhnlichen, sondern mit einer Veränderung, weiche
. dem Sskr. insbesondre eigen, nämlich dem Verlust des anlau-
tenden a, macht es mir sehr wahrscheinlich , dass diese Com-
position sehr alt ist, um so mehr, da in dem griech. nixa so-
AK. 181
W0U9 akdem loteinisclien peeto, nidit die sskr. Form' ks hau',
welche (nach & 179) eine Verbalwurzelform genannt vm wer-
den kanm verdient, liegt, sondern die dieser zu Grunde lie-
gende kaha. —
Ako: 'xine^y kommen^ itcheeren (beide Bedeutungen fliessen
ans dem Begriff abwcha^en). — 9reiW (episeh); ittcxtu^, )f, dv,
fMmmii n&txim = 'stinm ; ^reirnfp, d, der die WoiU A&scheerende ;
tir^^K, n^ dae Scheereti. Mit o {ur e : ^rdxo^, d, <£i> feeefiorene Woiie
{Kccpsoxet^ als ob^rox, 1}, das Thema wäre); woxäfHov, x6, Dim.,
kkmerPehi woxA;^ 1}, tmiiig^ Tsondi^^ ^roxi^o, H^oi/ff seheereni
voKoa, mit Woiie bedeclifH. -^ oftiHrnroq, ov, nngelsätnmt. —
ntJUKTnqj i^ {Hes^eh>)^ tmgekmnmi, enthält eine WadT« ?»eMT statt
7ar, also mit xt = sskr. kah, oder wäre sehr ungrammatisch
gebfldet * . ^
Eine Form mit öx = sskr. ksh ist in niöxoq =s Ttixoi;
(vzixag^ Heapeh.% WoUe, FM, Hmi, erhalten (vgl. PoU, ¥. F.
n, 37); was die Bedeutung Feil anlangt, so vgL man das er-
wähnte Tcoxdfnov, :
Indem nun femer (nach S.178) fttr Sav : 6av erseheinen kann,
fragen %vir, ob wir hielier ziehn dürfen: Cav-iq^ ri^ Brett, so dass
dies eigendich geglättetes ifoi% wäre. Davon: öaviStov^ to, Dim.;
öavtdaSrtqj eg^ einetn Brett ähnlich ß öandoo^ mit Brettern bedecken ;
öavufordi;, ri^ ovy mit ßrettem bedeckt % ÖaviiiayLay xd, eine Decke
ton Brettern.
Dürfen wo" nicht endlich auch die Wzf. 6av in öaivM^ we^
ddn, streichetn, als identisch mit £av betrachten? Die eigent-
liche Bedeutung wäre also echaben^ streichen, streicheln, und,
von Hunden gebraucht, mit dem Schwanz streicheln u. s. W. Da-
von: 0avvloVf TO, Wedel ß fttr imsere Zusammenstellung spricht
nut einiger Entscheidung, dass die mit 6av identische Form i^av
IQ ixuv^a; fpaivvptoi rlfoivvOÖG)^ wedeln, mif einem Wedel^ Fächer^
ahkühien, wenigstens bei den Grammatikem vorkommt— Darf
man mit Passow zu 6odvci>: ödvvaq-^Oy der Narrj^ ziehn, so war
seine erste Bedeutung wohl : SchmeicMer, Streichler ^ Davon :
6awUäVj 6y Possenreisaer i öawpog^o^ Spassmacher i (Javrp/^o,
fpossen* — .
Haben wir mit Recht (p^k mit kahi identificirt (S. 179), so
steht formeU audi nichts entgegen, das griechii^he (p'^ov mit
der sskr.Wzform kshan zu identificiren. Von diesem muss
die eigentlidie Bedeutung, wie aus Sav, x*rev hervorging, echa-
^ gewesen sein. Sollte nun der Begriff: Verkleinerung, Neid
SOS dem des Abschabens^ Abkratzens, Verkleinems hervorgehn?
Fiir gewiss werde ich diese Eti^ologie natürlich nicht ausge-
ben, da die Bedeutungen sieh nicht ganz decken, allein höchst
watffseheinlichdiiiikt sie mir, undich führe daher noch die Ana-
logie von ^fi) an, weldies ich mit Passow und aa. weiterhin
zn der Wzf. ^ sicihn werde. Also: <p^övog^S^ Verkleinerwing,
Berabsetzung, Neid; (p&ovepög^ a, oV, neidisch U.S.W.; (phopepia,
i> Neidsucht ^ ff&ovim^ neidisch sein\ <p^6vrj(kg^ 17, das Beneiden \
i^^ovoq^ ov, {philu Verkleinerung), reichUehi dtp^ovia, 17, Ueber-
l^i d^&ömfTog^ or, uttbetieidet.
182 AK.
Da sskr. kslt aneh blasses f als Vertreter (S.174) hat, so
kann formell soiwöU ak derBedeutong nach dem sskr. kshan
tödien^ das^le]chbedeiitende<|&oi»; <^v gegenüberffesteDt werden.
Poti (E.F. I^ 255) vergleicht es mit sskr. han; aUein aus dieser
Form konnte es nicht hervorgehn; denn h repräsentiit hier
nicht einen nrsprünfflichen P-Lant, wie in vielen andern Fällen,
so dass han rar bhan stände, sondern vielmehr, wie die in
der Flexion vielfach fbr han eintretende Form ghn(a) zeigt,
einen K-Lant; meiner Uebeixeogiing nach steht han för älte-
res khan, nnd dieses vortritt, wie sich weiterhin ergeben wird,
ursprünglicheres kshan", so dass han in der That als eine
Form des ihm gleichbedentenden kshan erscheint nnd inso-
fern, da wir <}»o»> == kshan setzen, anch mtt^oy verwandt ist;
allein <pov ist nicht auf dieselbe Weise entstanden wie han.
Eben so wenig gehört zu han das, von Pott damit ebenfalls
zusammengestellte, latfend in defendo; von diesem ist es
nicht einmal gewiss, ob die primäre Bedeutung 9ekUt§en ist;
man kann hier an eine Menge wahrscheinlicherer, aber, da das
Simplex nicht erscheint, und demnach die Urbedeutung nicht
fit zu erkennen ist, dennoch unsicherer Etymolo^een denken,
ben so wenig darf man sich durch lat fünus verfuhren las-
sen, dem griech; anlautenden tp eine primärere Geltung zuzu-
schreiben. Wenn sleich ich PoiU Ableitung (E. F. I, 2^) des-
selben von sskr. dbü nch bewegen, (dh&-ma = f& mus Rauch)
nicht beitrete, so muss doch die Dehnung des u schon vcn ei-
ner Zusammenstellung von fftnus: tpov abhalten. AKr ist fu-
n-us aus der ^ush brennen, durch Präfix f (für abhi) unge-
fähr wie fuscus (S. 31) gebildet; nur ist s vor n ausgefalkn
nnd u deswegen gedehnt. Die Bedeutung betreffend vgL bu-
stnm (S. 32); f Anus ist demnach eigentlich die Verbrennung. —
Eine Zusammenstellung von qns^ mit han, fendo, funus wei-
sen wir also mit Entschiedenheit ab; schwieriger ist die Ab-
weisung des ahd. bano Mörder, bani Todf schlag \ zwar könnte
in dieser Form das b gleich zur Abweisung zu berechtigen schei-
net; denn ahd. b würde griechisches tt voraussetzen; allein
es erscheint beides auch mit anlautendem p (vgl. Graf, Ahd.
Sprsch. ID, 125, 126) und diesem entspricht grieä. tp. Müsste
man diesemttach im ahd. pan (goth. ban, vgL Orimm^ D. Gr. II,
485) mit griach. <pov identificiren, so wäre unsre Veigidchnng
von qxyp mit kshan natürlich zu verwerfen. Denn ahd. p ent-
spricht nur einem ^, welches sskr. bh repräsentirt, nicnt e>-
nem, auf untergeordnete Weise, innerhalb und durch Separat-
ansbildung ^er griech. Sprache, entstandenen. Es macht also
diese Vergleichung unsre Zusammenstellung von kshan: tpov
zweifelhaft; allein sie ganz darum aufgeben möchte ich doch
nicht; einmal wegen des im Ahd. zweifelhaften Anlauts, bei
welchem sich schon Oraf zur Annahme eines b bewegen liess,
und dann, weil wir den Bildungsgang dieser deutschen Wörter
nicht wissen; vielleicht konnten sie ja durch efaie Begriffsent-
wickelung, wdcher nachzugehn ni<mt hieher gehört, aus dem
ahd. ban (Grii|f ebend. 124) entstanden sein; auch bei diesem
kommt die Form pan vor, und da sdne eigenliicheBedMitung:
AK. 185
R&ttMmmf, Sprudk, UriheU ist, so ssiehe ich es zu der sskr. ^
bbtn' j|iftfrifc<ii, — Doch eigne idh mir über qnyif keine £ut-
Die Wzf. mit Verlost des Vokals komsnt in dem dnrch Re-
dnplicationgestalteteii ^sri-^v-oir n«s.w; vor, woraus spflter andi
eiDPrfiseas idqm» gemacht wurde; imfpvop stimmt der Bildung
nach XU der sskr, Vllten F<Hrmation des Aorists (Bopp, Gr. s.
^1). — Die Form <paep Kegt hier am wahrscheinlichsten za
Gnmde ^ denn za derselben: Veihalflexion dürfen wbr woM
aadi xiehn: qwtog^i^ 6v (^gl. sskr. kshata von kshan), getöd^
läf md «nf^To»^ bade mit Verlast des v, gem&s der sskr.
SSsten Begel bei ü^ (CSr. &);. eben dahin gehört «iepopt^ ^re-
hk den obrigen Formationen erscheint meistenthefls o als
Vokal, also: ^övog, 6; ^Kfn?, 17, Mord n.s.w.; tpöwog^ a, ov;
^^maU^yij iiß, mUhrderiBeh n.s.w.; ipovmiin(;^ k;^ mordarii§% ipo^
•niwy fltsrifefi; ^rnmfvgi fpofpfvrngjpi q^ovtvr^, 17, Monkr (rin);
^ovevuaj vö, dm9 Ermardeiei g>ovdm, mord^fierig 9ein\ tpovom^ mU
M9rd umd Bkti b^feeken^ ^v6q (yn% yoXn^ S. 185), 17, ov; rpoU
'wia, Mmmmer n»orden\ a^Xi^Xo^owia, 17^ Weekaelmord; dvipo^^V'-
rnt;^ 6, Männ^rmdrder (wie von einer Verbatwnrzel ^ov)> <Hh>-
fK^K, n^ Sehweinemärderin^
Ehe ich diese Wzf. ^im Sskr. ks^han*) yeriasse, bemerke
ich nodi, dass hieher gehOren mag^ mit milaatendenip x tuv an
(v^ &18Q): HÖvTog {ßeglätieieSkmge, vgl fy^ÖTov)^ Speerachafi,
Ruder \ schwerlich ist an eine Zusammenstellung mit dem sslcr.
kunta Lmnae, zu denken. Davon: Kovra^v, tö^ Dun.;, novröia^^
mii emer Simnge fUehen \ xdvraai^ , 97^ da» JFUchetk auf diese Weise ;
wePT^TÖg^ ny dvj mU einer Spange verae/m*
ffieher gehört nun ferner nach meiner Ueberzcugimg die
&skr.Wzfonn khshnu, schärfen, welche zwar nicht als Ver-
bam, wohl aber durch kshnuta, geschärft, geweM, hiiiläng-
Udi belegt ist Die Bedeutung ist identisch mit der von ag (ax),
und wenn eine formelle Verbmdung möglich ist, so ist an dem
BSehei^ehören von kshn u kein Zweifel. Poii (£. F. II, 292)
erldärt kshnu als entstanden aus der Wzf. €<^ + ^^in SuiT.
shnu; einfacher wäre gi-fshnu = kshn'u; clFes Messe als
Adjectiv scharf \ daraus wSre durch ta ein neues Adjectiv ge-
bildet: kshnuta geschärft. Diese neue Participialbildung aus
einem Adjectiv ist mir schon an und für sich unwahrsdieinlich ;
allein noch unwahrscheinlicher wird mir diese Ansicht dadurch,
dass im Griechischen der Wzf. kshn u xw^ xvi^ xva entspricht
(ysI. weiterhin); es ist hier nun erstens sehr bedenklich anzu-
ni£men, dass aus einem, zu Grunde liegenden, Adjectiv kshn'u
sich grade un Griechisdien (und vielleicht Lateiuischen, wenn
fnk-v-nsj wie Pott vermuthet, zu k4hn u gehört) ein solciicr
Keichtnum von Verbalflexionen und Themen denominativisch
gebildet hfitte, wfihrend im Sskr«, nach dessen Kegeln kshnu
aas ^i-shnu gebildet wfire, nur kshnu-ta erschiene. Fcr-
184 AK.
ner woher kAme die griedL Form nm, in im-J und wa ki tbia^r I
Daher nehme ich an, daas die Endnng n u das Zeidioi der Sten
Conjugaiionsolasse sei und die Form kshonn^aoskshi oder
ksha-f-nu entstand; dieser Form entspricht inv; inicvadage- i
gen nnd xvt betraclite ich int und vh als das Zeichen der 9ten i
Oomugationsdasse ; wissenschafttioher ausgedruckt ist dem-
iuun Se Form kshn -n entstanden dnrch Antritt eines Masais
an die Wsf. kshi, oder ksha, so dass die Form kshin
entstand, (welche denn andi von den indischen Grammatikern i
als Wurzel^ angeftJirt wird nnd zwar mit derselben BedentiiD|;
wie kshnn /0f//eitu«8.w.>, oder die uns schon bdianntekshan.
Diese Formen kshin' oder kshan wurden tm Sskr. durch den
Bindevokal n <8te Conj.CLl conjngirt, wie diese Flexion denn
anchden eben angefiihrtenWzformen kshin sowohl als kshan' i
zuffesprochen wird) die so entstandenen Formen kshin n oder ,
kshan'n wurden durch Verlust ifaresVokals^auf flluilicheWeise
wie han vor Enduneen, die mit Vokal beginnen, ghna wird, ,
Biippj Gr. s. 3B7> kshn u; ihnen entspricht k»v\ indem aber die
Formen kshan oder kshin durch Bindevokal a« i conjngirt
wurden (welches, wenn man den Nasal zn dem Vokal zieht, ,
also na, ni als hinzugetreten betrachtet, das Zeichen der 9ten
Conj.CList), entsteht kshna, kshni; diesen Formen entspricht
ffriech« Hva. xvu Eine Unregelmässigkeit bleibt jedoch; näm- ,
Bch die Bildung des Particips kshnuta aus einer Form, wel-
che nnsrer Ansicht nach nicht Wurzelform, sondern Flexions-
form der vier ersten Tempora ist; aliein diese Unregelmässig- ,
keit ist dem Princip nach gar nicht verschieden von dem latei-
nischen in (n)c-tn fbr juc-tu: sskr* juk-ta: ^evx.<rd, und,
wir werden noch vielen Anomalieen dieser Art begegnen. Bei
idten Wortbildungen werden wir nämlich gar nicht so sehen
den Fall eintreten sehn, dass eine HauptbHdung der Sprache
(wie hier die der 4 ersten Tempora, oder des Präsens;, ihre
thematische Form (wie hier ksnn'u) statt der Wzform (hier
kshi oder ksha) aufzudrängen weiss, znmal wo, wie nier,
die Wurzel und der Flexionstheil so eng in einander verwach-
sen sind, dass sie gewiss selbst ein sehr sicheres Sprachbe-
wusstsein nicht mehr scheiden konnte.
Der Form kshn'u mfisste eigentlich tnfw statt £yt) entspre-
ohen; mit Verlust des anlautenden er (vgL S. 160) tritt xw ein
in: xvv-oqj To, Srai%e (vgL ifdpa S. 173); mit Dehnung des v
In dtvvo, kratsten, sehaien n.s.w. (nach der zweiten Conj. CI.
conjngirt ftr xrofOfit=kshnn-v&mi, wie dies gemäss der An-
gabe der indiscnen Grammatiker flecdrt wird); xvvfuz, <ro, das
Krai%en TL S.w»f xvv^ etwas abge^habtes, f&r qenngste8{v^.7itd^).
Indem xin? nach der ersten Coni. CL fleotirt wird (sskr.
kshnavami), entsteht xva^out, mit Verlust des/: «me>, und
mit Vertretung desselben duroh &: xvo/o^ schaben n. & w. Da-
von: xv^pa, TO, das Geriebene; tcvrjtruiy 17, das Reiben^ Schaben
u. 6. w. ; xi^cnacot, xvT^oreuio, Lusi haben sich %u reiben. — GrA5rt zu
einer Form mit e f&r a: xyi(opo^ o, eine Pßan%ef — Mit o iiir a
entsteht xvSa ftr xi^ofo), welches nach Hesych. gleich xvd& ist;
davon: xi^, 6, was tAgesekabi werden kann; 2. das durch Rei^
AK. llBb
Indem ksh^ wie so sdur häufig» dnrchx^^'^otei^'ivvd (v^
&17.37mid weiteriiin), entstellt die Fonn;ei«skAlin'ii. Diese
erschemtm ;i(va^«9 (formirl wie i)«mm0), schobern, krui%e», nm^
W,])iiii.; y(vai€f6<;ya^ip; y^wo^^ili^ 6v^h€kerhmfi,nmMmfi\
)a^vnmi^^i^leckermaMi.
^ MitChminuig dest? «iid Auflösung desGona in o/ erscheint;
X^(Üx x^ßoq)^' 6, was obgeschmbi wird, Flaum ikS.w.; 2. das
^arrm der Bäder (Yfß.ny6oq); j^v^ijo^a^oP ^ x^aiu^waoyi»^ wol^
%: poo^ir^ f$y ßaummriiffj x^oäm ; x*^^ (Denominaliv = einem
utr. kshBa¥aj-ftmi einmal mit ausgestossenem, das andre-
nai mit hl ^ Yemmideltem j), mii feinem Haar (Fimum) bedeeki
m; ifßwjfvoaima ^ ÄtOthAoar wachsen lassen; x^^^9 ^ (icmisoh
;^i; ßrxi^ßii)^ die eiserne Büchse, in der si^ das Bad reihti
iu Easrren der Bader n. ^w.
Mk xi^ der Bedeutung nach identiseh ist jcolviS (in der
StenBed. bei Passow)^ X^'*'^) X^nxi^, 17, und es ist daher woM
imn zweifelhaft 9 diauss audi in diesen nur eine andre Form
derselben Wnrzelfbrm liegt; owisdien y und v ward, um di^
Aussprache zu erleiditem, zneist wahrscneinlieh nur ein 0 ein*
^schoben, wie in dem gleich zu erwfthnenden m^k und sonst
vielfach; weswegen dies o zu ot wird 9 ist noch fraglich; viel-
leidet ward wegen der folgenden Liquida der Vokal durch »
diphthoneisirt; am wahrscheinlichsten scheint mir jedoch, dass
es eine bloss dialektische, etwa aus dem AeolisiJien in die Ttotuni
^^SßBß^ne Form ist (vgLäoL X*9v-oMa fttr Xnnroyrca, wo die
*»vn lmav(fa hat und das dbrische TunSöa^^ alle drei Aende-
fnoges sehn nur aus dem Bestreben hervor, durdi Dehnung
des der LiqiHda vorhergehenden Reinlauts denLaul von dieser
»ibeschrflnken).
Diese Bedeutung von x*^ (^S^* ^^^^ xvoo^ S. 184)
^vi HOS zu der Form Ki^a noch ^vt^^^I^ 1}, in der Bedeutung:
üf Schiene mn das Rad, also das sieh Beibende^ und ^tm^iij ^n^
f^) 4 ^ Speiehe im Bade^ zu ziehn. —
Schon so eben haben wir den Etnscbub eines Vokals in-
>^b der anlautenden Gruppe bemerkt; dieser Einschub ist
iberaas häufig (vgl PoH^ E. F. D, 233|fi.), z. B. in od^i, (das
dtthsde) Schild, von der y^sku decken ^ xauapa von der W^*
Uar (y 9erp) wölben (man vgL auch die identischen Pflanzen-
lernen «yv^a und Kowia). So gehört denn zu der mit xp anlaur
Men Wzf. auch xovm^, o, Bari^ Zopf (was abgeschabt wir^
^ die Analogie von x^^ oben).
Zaefaier dieser Formen gehört wohl iofv^nyiov^ %6^ eine
I»»«« Gifipflame. ^
Ptifi (E. F. II, 226) zieht zu der eben erwähnten aus xv
^^HEiDschub von o entstandenen Form xovi xoyij Stafih; die-
»emnaeh wAre es ditr« Zerretbbare oder Zerriebene. Was die
^dentim; betriffi, so spricht Mx<^9 Slanb (S.191), von die-
^ Seite flir die Ableitung. Doch wird sie unsicher durch
188 ^tjr.
den Verglefek nnt dem lafCefnlBcliefi einif», cineris; wel^^er,
da M^ auch Asche heisst, bei der fast volktfin^genGleirlilieil
der Form nicht so gradeza von der Hand gewiesen werden kann,
wie hei mdeHein^ynkmynAk IV, 948) gesohielit W«re irinis
nnd 7101% in der That identisch , dann wäre an eine VeitriDdiing
von xoM mit der Wsf. «i« (vgl. diese welteriiin bei «ipi^ & 190)
gar nicht zu denlcen. — Beräeksichtigt mnss — da die* Ablei-
tung doch noch unsicher ist — auch sskr. kan'a kMm iver*
den« — xovtq^ n$ Staub Q.8.W.; ndvtow, «ro, DIm« (zw.y^Ttdvtog^
a,ov, 9iaubig% tmLa^ i}, iS/iiff^it.s«w.; irofucMD, besIntAmm^ mii
KaUc üheriunehen^ ntnfUmM, 'nf, KMmuirieh^ tuMamq^ ify dmm An-
streichen tHii K0§kiünehe% ^tomdvnq^ o» der mii iäikt&mhe Ueber^
wireiehende] Tum/oroq^ if , Av^ üÜerkaiki^ iooin6m% xopli»; «ovi&rrc»,
Siämh erregen; K&rUa^ MtMg mmehenf mmotn/lptop^ ^4^ itopUr^pa,
^9 SlmAplmi%\ KovumHSqj li^ dv^ der eich §em im Sinmke ffW-
Mfkfe; MövUralkeq^ 6 (zusammengesetzt mit 0aX 8» 61>, Simub;
xavuraXioq^ a, ov, eUmhig; jrdytrpov, xi (Suid.), 8imA^ oMopvc^g^
ovj unbeetmtbti oKowtl (alter Loeativ fllr -tm: tid}, Adveib«
' Wir wenden mis zn den, dm^ D-Laote gebfldeten War*
eelformationen, welche sich grOsstentfaeüs dnrdi die Ueberein-
stimmang in Bedentang nnd Form zogleich als hieher ^h5rig
erweisen; so ziehn wir denn hieher, imd zwar zai^=k6ha:
j^ai-apog, a, 6v und ifoJhpo^j d^ ov, %erreiMmr\ femer mit c
statt-a : ^e^-vo^, ^, <^, abgerieben, hahi; ifeivirnq^ 17, Kmhiheit*^
i^fBlho&f hmhlmmehen; von der Form ^: ^aiipAg, Uy ot», =
Mit ^r i|ra^apo^, a, 6v; i}«t^p<($, «, ov, MrrmMar; ^otStv
pAnn^, 17, l^mreiblidkkeiti ^advpioy; ^(rdl^pfia, to^ kieinee Siuck^
ehm] ^^No^poopcei^ %erreibbar sein] — i|^a^a%Xi», AariiAiVft^ «cAa-
Am n.s«w.; ^Nddta, 17; ^odtov, «ro, dia kleines BrSekchen (^ =
askr. kshd gonirte Form von kshn)*
Von den Wzfomen, in denen sskn kshi dnrch tht vertre-
ten wird ^S. 180), ziehn wir znnlohst zn der Wzf. om. = 8»kr.
kahi Öxi^TaXoif ol, Namen van Dämonen der SMiheiiy imd
zwar weil der Kitzel der Geilheit dnrch,' zn dieser Wnrzel ge*
bSrige, Wörter bezeichnet wird (vfh iNoXd^, nnii^ia S.173, 190).
Im Sskr. entsteht ans der Wzt. kshn dnrch Antritt von d:
kshnd mit der an kh'id erinnernden Bedentang: %usam$nm9rei^
ten, %emMlmen, zerbrechen n.s. w. (vgl. Poit, E.F. I, 243); einer
solchen Form konnte griech. <nevd entsprechen, nnd diese Wzf.
erscheint auch in öxtia^ 17, Bnmsi, OeUhmi, also zwar nicht
mit einer, der des sskr. kshnd gleichen, aber doch in dieser
Wurzel schon mehrfach hervor^etreteiien, Bedeutung. Na-
türlich ist anch diese Etymologie nngewiss. Davon: <Ait«^a<9,
geUsein.
Gehihrt femer hieher (fxv-ra-Xn, 1?, SUock u. s.w. (wie
schon früher vermuthet ward, vgL Pmssaw)^ so, dass es also
nach Analogie von &oXov (vgl. audi önikof^ nnd aa. weiteriiin),
etwa dns AbgesehmUe, Gegiätteie wfire? ^ütvvaKop^ to; tfMvraX^,
V, glbd«; tütvTokunfj t6j IKm«; (hcv%aktag^6^ wie eimSioek ge^
AK. ÜSfl
xakMW^^ 6j diu Prügthu
Gehört ferner mit Verlost des 6 vor n (S. 180) und nut
eb^eseiiabeiiem Nasal zu der Wzfl 6Hni zz sskr. ksnud: uwi
10 x^iaXoq^ o. {Kvif9ahi^ ^, Heggeh.) ^ Pßock (vgL ÖmO^)!
dmnm Mwdcikufita^, o, mneAri Spiel mit emetn Pfhek \ eine andre
Schreibart isl ikMolKo^^ weleikePaesow verwiirft; dassettie ^iel,
weldies liier durch mv8akA0^g bezeichnet wird, heisst auch
u6vdeL& und Mmrog, o. Diese Formen kann man als blosse
dialeklisdie Verftnd^mn^n der Wziormen ansehn; doch ist
es andi mö^ch, dass sie zu einer Wzform gehör^i, wdche
im SsIlt« kshad lauten w&rde, und auf dieselbe Weise aus
kf*hik gebildet wäre, wie kshud ans kshu» Eine solche Form
kshad kommt nun zwar nicht vor; allein hier ist Folgendes zu
beadilen; nach einem im Pali durcheebfldeten Gesetz wird
sskr.ksh stets kh (Bumät^eiLaesenEsBhi snr le Pali 9&
163); ebendieselbe Veränderung geht in Dialekten des Zends
vor {Bemfep — Stern über die JUanaieumn&i eimger Mer Vol-^
ker S. 17& 18L 196); im Prakrit wird sskr. ksh regelmässig
likh (Lae^en Institutt Ling-Pracr. >S. 262); eipe Menge Spuren
von dBesem Uebergang finden sich endlich auch schon im Sskr,
^Ibst; zunächst erscheint neben kshura als damit ^eichbd.
khura, Baeinnesserj so peben kshud*ra von kshud, kiei9$,
das gleichbedeutende khulla, fär welches bei Wiieen (Sanscr.
Dict.) mit Recht eineWzf. khud als Etymon angenommen wird^
wie denn auch von den indischen Grammatikern eine nur we-
nig Tersehiedne Wzf. khud' %erbreeken (also s= kshnd) ange*
(uhit wird. Diese Wandlung erkannte auch schon PoU (£. F.
1,243). Durch Anerkennung derselben erweisen sich auch
eine Menge sskr. Wzformen und Themen als hieher gehörig»
z.B. kha-t'a, Axt, kha«ra, •fharf-, khärl, Narbe (Schärfe
Tgl. eng^sch scar), khäd, eehiagen, tSdten (nach Analogie von
kshan), khai^ verletzen (unbelegt), khasa, Krat%e, khad', %er*
hrnken, khan Ja, Stüekclien, und viele andre.
Von den eben erwähnten Formen heben wir kliad^on
neuem hervor; diese Wzf* wäre nach der eben entwick^ten
Regel = einem sskr. kshad, welches wir grade vermissten.
Dieser Form würde griech« öxod^ oder mit Verlust des 6 in der
That xo8 entsprechen; doch wäre die Bedeutung im Griech.,
wenn wir xovdaS dazu ziehn wollen, von der, in welcher khad
ha Sskr« erscheint, abM^eicl>end. — Allein viel wiclitiger ist uns
die aiDs khad erkannte Wzf kshad in eben derselben Bed^u-
tsmg, die khad im Sskr. hat Aus dem Begriff zereehuben, %erbre^
r/««, wie ihn noch das im Allgemeinen identische sskr. khad'hat,
ist Ider der dee Tödtene specialisirt Dass nun die Wzf kshad
selbst, wdche der gebrauchten khad zu Grunde liegt, ein^t
im Sskr. wirklich existirte, dafiir scheint mir mit Bestimmtheit
die Wzf 8 khad zu sprechen; weldiemit der Grundbedeutuhg
der luer behandelten Wurzel %ersch0ben angefahrt, und durch
das, sich an die speeialisirte Bedeutung von khad anschlies*
sende^ Thema skhadana das Verwm^den^ Verletzen, Tedte^, be-
legt ist Diese Wzf. sfchad iiann ich aber nur fiir e|ne durch
188 AE.
Umsetzimg vonksh in skh entstandene Nebenform der, aufi
khad geschlossenen, kshad erklären. Vielleicht weist sie
uns sogar nach, auf welche Weise l<h ans ksh henror^^ng;
denn nicht in allen FAllen brancht ^er Uebergang anf die Weise
bewerkstelligt zu sein, ^vie es die Vergleidiung desPrakrit««
imd der Umstand, dass in einigen Dialekten des Zends und
schon im Sskr. selbst bis^reilen sh schon in kh übergebt, wahr-
i^heidich macht, nämHoh dnroh Verwandfamg von ksh In kkh
nnd dann Verlast des ersten k; überaus hItniSg gehn ai» ver-
schiedilem Verfahren dieselben Erscheinungen in der Sprache
herror. GehOrt nnn nicht zn einer dieser Wzformen kshad
oder skhad, grie6hisch Cx^^^^X^i^^ (über tf^^i, wovon
nttr eine Form vorkommt, vgl. Passaw^i^ Was die Form an-
langt, so können wir mit gleichem Recht die Form skhad oder
kshad zn Grunde legen; für skhad bedarf es keiner Bemer-
knng; was dangen kshad anlangt, so finden wir zwar ge-
wöhnlich, bei eingetretener Umsetzung des £ iftr sskr. ksh, im
Griech. 6n; allein, da <5.a8nirirende Kraft hatte, und die attische
Schreibart des S bekanntlich x^ ^^r, so hat auch die Umset-
sung in 6x gUr nichts auffaUendes (vgl. auch oöxoq S.9S}. Was
Ae Bedeutung anlangt, so waee ich nicht öx^ie» in aUen in
Steph. Thes. 1. gr. angegebenen hieher zu zidin, sondern bloss
in der Bedeutung: stechen (scindo), ritzen j schr&pfen {vgl.
^eitethm öxapupj wovon^ scariflco und eehröpfen^. Za <fx^^
gehört: <^a0^^, i}, Stechen n. b.w.; öxdö^a^ nröj tf^^tf^io'^, o,
peschr&p/te Steile; 6xa<fnl(npv, to, eine Lanzette x öxa&VTjpia^ 17,
ein ilf/b (uta die Grfinze der Rennbahn zu bezeiclmen), dann
(das dazu dienende) Seil; ob öxaörvp, 6 , SteUfmile^ hieher ge-
bort, wage ich nicht zu entscheiden (vgl. Paeeow). In diesem
Falle würde auch hieher zu ziehn sein mit <Ac = ksh: öxavia-
Xov^TÖ; (fHdv9aXo^^ S j FaUstrfci[; ÖxavdaXSa ^ 6xav8aXii& 0)j
€inen Anatoee ^eben; öMavddXrßpoVy rd, takAöxa^dKaj i}, das
SieUhol% in der Falte. '
Voft der sskn Form khad' kommt khad'ga, Schwert fv^*
S. ]|f7). ' Da nun dieser Form kshad'ga zu Grunde liegt, ksh
aber durch (p vertreten werden kann (S. 174), so entspricht ihr
griechisch t <fa6ya^ mit Uebergang des d in s, wie es auch im
skr, erseheint (vgl. a. a. O.), in fpdöya^vov, rd, Schwert;
tpaöytxvig, 1}, Dim.; ^a&ydvta, morden (sskr. khad glbd.).
Aus diesem Worte wird im, Sskr. khad'ga-dhdnu, ein
Wfibiiehes ühinoceroe^ gebildet {Schwert '^ Kuh eigentlich); dft
dieses d' später fast wie r lautete, so wandelten die Griechen
diesen, von Indien her überkommenen Namen in Kafxdi&To<;j
um , wie Pott (£. F. I , LXXXI) bemerkt
Indeni dies bei khad'ga zu Grunde liegende ksh nicht
durch (^, sondern die vollere Vertretung öip (vel. S. 174) wie-
dergegeben wird, entsteht die Form ötpa^y^ oder mit tf vor ^,
wie in (parf^t öfpaffy^ und mit Ausstossung desselben, we^n
des schoA vorhergehenden 6 (Dissimilation): tkbay in &fpai<a
(ftr <kpaflm 4te Conj. GL) und 0<^'tt«> (att ebenfalls ftr öfa^ib^y
and zwar zunftchst ftr ö^ötkoj welches aas (kpotfio entstand,
wie (ii60av aus (fey-tav), iidtm^ insbesondre eehlaehiem; ihpa-
JÜL 189
Mwrder (-m) u. B. w«; Ctpfhtxfov^ to, ZoU für geecAtaekieieM
Opfervkh-y (kftayiiy q, das Sehlaehfm a.8. w. ; (Upayigj ij, SeUäcki^
messen Ötpotfjfihiov^ tOj Duh«; 6(pdyiog, ov, seMachiend u. s. w.;
öcpdpov^ TO, ScAiachtlhiern.s>w.; (Utayiayny Opferta$\ <kpa^,
)ia^6i, (f^a/i^o, BcMachUni (kpaywLÖ^^ J, i6w ScUächienß 6^^
)vi(fTiifKOP^ TÖj Opf ermessen (Upay&iqj 6, Schlichter \ iU^ißav^
T(i, Opfermesser iLS-W.; (kpayirr;^^ 6\ -|tk, 4, <<m KMadsr (VOQ
(^(^/li in der Bedeutung, JKs^e^ Stelle des Schlachtens). •— r
d-xoikpdSj yoq^ <$»^9 abgeschmiien\ ai^TOÖ<pafjpi^j i^^ van Bkit
Geschlachteter bedeckt -y ^ovötpa^ita y Minder schlachten ; Suftötpa-
»ti;p,(S, %erschneidend\ xaTaö<pajtTtHÖ^iiydvj %wn Morden iL S.w.
geschickt \ xrjtöö<payua^ t6^ das von einem geschlachteten Thier
A vfgffatigene H. S. w.
Natürlich nitr fragend kann ich folgende Znsammenstel-
Inng wagen. Wir sahn hier ö^i 6(p im Wechsel, beide, wie
wir festsetzten , sskr. ksh vertretend. Einen eben solchea
Wechsel sehn wir in den sicher zusanun^igehorigen: ötprtMj
Wespe f und öy^ai-öv^ Larve der Wespe y Brutzelte, Wachsscheihem
Das X in Cfpipt anlangend, so ist es zwar im Gegensatz zu 9 in
i^X^^ sehr auffallend; doch aber nicht unerklUrbar; wir werden
aHeinemandern Ort zeigen, dass das dorische icXcb<(ftlrxXatK) im
fie^ensatz zu^iXa'i^und alle dieser fihnlichen Erscheinungen audi
in der irotvij (^wozu auch ö(pnH gegenüber von (ij(ad gehört) dar-
auf berahn, doss im Altgriecnischen das nominative -^ unter
manchen Bedingungen zu £ ward, »Xat^s also nXa'i&^ nicht
xXoi^, und aus diesem Nominativ sich die übrigen Casus, nach
falsclier Analogie der, £ im Nominativ habenden, Themen auf
^ Gattnrale, entwickelten, also auch ilir Thema mit einem Gut-
tural schlössen. Die Dehnung des Vokals in n hat nichts Auf-
fallendes und wird sich durch viele Analo^een belegen lassen
(TgL z.B. OipT,v von V^o^(v)a.aa.). Was die Bedeutung betrifik,
so hiess 6y(aB stechen , riisien , und da das Stechen einstder be-
zeichnendsten Merkmale der Wespe ist, so wSre die ßezt^h<>
unng derselben durch ein, aus öxoti und dem damit identiscnen
<^a9, gebildetes Thema die charakteristischste. So steht also,
weder von Seiten der Form , noch der Bedeutung eine Schwie-
rigkeit dieser Zusammenstellung entgegen. Anders aber ist
e8, wenn man mit Pott (E. F. 1, 131; ll, 112), Passow (s. v.
tf^n^) die Wortformen, welche dasselbe Insekt in den verwand-
ten Sprachen bezeichnen, mit dem griechischen Wort vereini-
gen wilL Diese Wortformen sind: lat y^gpa» ultd. wafsa,
day. ocwa, litt wapsa. Mit 6<pri& wftre diese Verbindung
nicht unmöglich; man musste eine mit sv anlautende Form zu
Gnmde legen, von welcher s in vespa u. s.w. abgefallen und de-
ren v im Griech. in <p übergegangen wäre (vgL sskr. sva mit
grieeh. <^<^os^; eine Trennung von öxad^ov wfii^e aber alsdann
unvermeidliGh, und tfk das Verhfiltniss von grieeh. ((v) zu lat
1L8.W. sp: fs, cw, gäbe es bis zur Erkenntniss der Bildung
des Worts gar keine Sicherheit Einen Versuch die Bildung
ZQ erkür», welchmi ich aber mdil billigen kann, findet man
190 AK.
bei A. Bmmrf (RSm. LantL S. 108). Eine Entodiädimg wage
ich nicht Also: öa^vB. 17x0^, 17^ Wespe; crtp^tutog^ a, oy, t^o»
der We8pe\ Öqnptu», i; ötpnxdv^ 6y Weepennesi^j (<9^iiJo<^, n«
zw., glbd.); crqnpdovj rd, WmehmMe der Weepen^ 6qnpt^, 6i
irgnixtiiiiq^ eg^ weepenarHg; öqnt^Ufxog, S, ein kingee, dem Wes^
peneiaeM dhtüich, zugespiizfee Siück Jlai%] ö^niH&ovy xö, eme
weepenahnHche ffiflige SeMenge; aqntKumög^ 6^ ein dem Wespen'»
geemnme ähnUdu^ Ton\ 8ia(kpnpi6a^ in Weepengeetaii brtngem, —
aydäifOPy dvoq^ 1}, die Larve der Wespen n.s.W.
Von der mit w anlautenden Fom (S.183) stammend, ge-
hört hieher zunächst: xvvd in xvvia^ ^ (für xwd-iaj wo 9t iu i
übergegangen ist, wie in ia fiir fia und sonst), das Jucken,
Schaben, Kr ai%ei xvv^ia =: xvvm. GehOren lüeher die idenlisclien
Pflanzennamen xvvia^ Ko'in?^a, i^xJj^cc, 1;, Dürrm$r%\ die letzte
Form nährt sich am meisten der zu Grunde liegenden sskr.
kshnu.
Femer xviS'j das t ist in vielen Formationen lang, was mit
nnsrer Erklärung der Wzf. xvi (S. 184) am besten stimmt; doch
erscheint auch t; (xrt3-ta>): xvi^a^ äc/iaben, ritzen u.s.w.; xi^
a^q^Sf das Jucken^ Bretmen^ la^iö^uoir^q^ eg. Juckend^ xyurrös^ n»
ov^ klein geschabt u. s.w.; xn^eto = wii& (Ifesgch.).
wiiot, 17, die Brennnessel (von dem Jucken, xviö^öq^ welche >
sie verursacht); xytdii^ vi, ebenfalls Brennnessel i davon der Ac-
cusat xMa; xvlSda, TtvM^, mii Nesseln peilsehen u.s. w.; sc^i^o*
cngy )}, das Jucken; tuxraxpiSev&j wie Brennnesseln brennen (zw.).
Mit zwil»chen der anlautenden Gruppe emgeschobenem o (vgl
&185), xovid in növiq, t3o(, ^, Name der Eier van schabenden^
Jucken erregenden, Thierchen: Wanzen, Flöhe u.s.w., Nisse (vgl
Potl, E. F. I, 107, 144; 11, 100, 198). Beachtenswerth sind
die in den verwandten Sprachen entsprechenden Formen: slav.
Snida^ Jett gnldes (Plur.), litt glinda (mit eingesehobenem
^al),'lat lend (mit Verlust des anlautenden Gutturals) und
alra. niz weisen alle auf eine schon sehr alte Ausbildung der
Wzf. kshn u in kshn'id.
Femer xva^d^XXa (wie ^-^-aXXo), schaben, kraizen u.
8.W. (Zu dieser Formation gehört wohl auch, nach Analogie
von lend für glind, lat glad-ius sammt la-mina fßr glad-
mina, daa Geschärfte; denn ksh wird ini Lat sowohl, als
Griechischen und Deutschen nicht selten g.)
Hieher ziehn vrir femer: xrci^cair, ovrog, 6, f mit idorg
eomponirt) hervorstechender scharfer Zahn] 9tv&8a^y cueop, J,
(^abgeschabt) Zapfen (vgl. ditöl^r^ u. aa.); tamddxtov^ xö^ J>iin.;
upc»daxli& , mit Zapfen befestigen.
Endlich mit ^:^ se^if*^«», schaben, reiben u.s.w.; Jucken ver^
ursofihen, kitzeln u.s. w. Davon: xinjöiiu, tö, das Abgesehmkie;
mn^Öiiögj 6^ Ttm^arijumts ^9 ^^ Jucken, Kitzeln] Ttvnf^Lmi^j e^
Kitzel errege$id] xmfirö^j V^ ^9 geschabt, gdsralzt% mntarr^p^ 6;
9»n;<fTK, in; xv^lifrpov, TÖj Schabmesser (v^. Bofov^; mntörriptop,
rd, Dim. von mnfixnpl mn^&vig^ n^ eine Frisunadd (?); mnt&ndB;
AK 191
Lusi haben mch %u krai%eiu — Twv^aq (He$i^)^äxavda luxpd»
Bei aeya^: rvaqf werden wir ^ die Stelle von x vertreten
sehn, und ans dem Begriff des Zerrei^ns, Zerspalten» ging in
mehrfachen Beispielen der Begriff des HohUeine hervor (vgL
S.I67 nnd weiterhin bei (htanTo mehreres Analoge); sollen
inr dessyvegen das Recht Ja Anspruch nehmen > hieher zn set-
xen: /ptJ-S-o^, tOj Hohle, Grubef
bdem diese Wsformen durch Gutturale ausgebildet wer-
den, entsteht mit % ^^^^ ^ {&L173): i>ix^» wischen, berühren
1LS.W.; ipTjjuayXÖ^ das Abgesc/tabie; ^hjxnfp, d; irt^XTpa; 4^-
XTfHo, ^fntitvpts^ ^9 ^in Werkzeug %um AbkraHen u« &• w« ; ^Kxpiov,
tOj Dim.; f^^K, ij, das Abkratzen ^ ^XP^9 ^9 ^9 abgerieben}
ov^To^, ovy nicht abgerieben^ fmgegerbt. —
Ans i|«) (wie ia^pa) entstellt A^^'X^9 ^'täi er f&r^^: ß^yja^
verreiben ; ^x^9 ^t Xteingeriebenes, Staab, Sand] ^aacvös, if, öv,
urrieben^ —
Durch H entsteht Umflt in ^^xtidv, 17, Staubwirbel ; aus 4^^«
rieUeicht ij/av-x-pj^, schnell {?), (vgl. exr^ S.160).
Dinreh 7 aus ^1 "^yvdq (bei Gramm.) = ^9vög^ aus if^e:
i^e/. Diese BMdnng durch /, sskr. g', findet sich auch im Sskr«,
jedoch mit andrer Bedeutung, in khag' lödten, versümmelny
ißhmen, (wo kh flir ksh steht, nach S.187). — - ^iyn, verblei^
nem {obreAen}, herabsetzen, tadeln n.s.w. (vgL tpl^övq S.181);
4c7ua, xö, Tadel} ^Mrifg, S, Tadler; ^exrticdff, i{, öv, tadelsUch^
Ä> U.S. w. ; ^i^eftxög^ 17, öv, getadelt; a>)/iyiiff, iq. — Mit o statt e:
vc^o^, S, TaM^ ^oyiogj a^ ov; 4^f^'^9 ^; ^''> tadetsuchtigi t^
^ea = ij«y» (zw.). __^
bdem diese Wzf« durch P*Laute ausgebildet werden, w^eL
cbe wir, bei dem Wechsel zwischen sekundär antretendem sr,
(3, g> <v^ cfaeosr), woU alle auf das, im Sskr. Causalformen bil-
dende, p znrv^fiihren dürfen, entsteht zunächst im Sskr. dia
Form kshap. Eine solche Wuizel wird von den indischen
Grammatikern wirklich angeführt, und das daran zu schltes-
sende Thema kshap-anju, Verletzung, Veberschreilungy passt
ganzgnC indieBegriffsentwickelune dieser Wurzel (vgl. kshan
xav). Minder passend scheint die kshap gegebne Bedeutung:
ach abmaschen, reinigen^ fasst man aber den Begriff sich reini^
9m als hervorgegangen aus dem des Abschabens, Glaitens, Po^
Ureas, Sin^ so ist dieser Schein gehoben. Endlich wird aber
kshap auch die Bedeutung werfeti gegeben. Sehr zweifelhaft
bum schmnen, ob es auch in dieser Bedeutung hieher gehört;
daior spricht der Umstand jedoch, dass in derselben Bedeutung
auch kshi'p und kshu-l>h vorkommt, so dass mau hier alle
drä Formen ksha, kshi, kshu auf dieselbe Weise begriff-
lich entwickelt zn sehn glaubt Die Bedeutung wfire aus der
des Stassene, welche wir sehe« in kshan, xay sahn, hervor-
g^i;angen. Im Lat erschemi. cBese Fomation in sc ab (scha^
bm)j un Ahd. in sj^apn (Grimm, P.G. y/^ nr. 78), slav. ckou-
bou {ßabrawdsg, L L. S.162}9 litt, skabns, e^Aarf (vgl auch
193 AK.
Poif, E. F. 1,140)9 ^o ^^ mersl anftge^Sgte Bedeutung der
Grundform a; wiederkehrt
Ans dem Griechischen stellen'wir zunächst gegenfiber ^<p
von i)'« =: ksha. Davon: i}^aMxp<)^, a. dv, %erBchaU^, «^r-
reibbar; ^a<pip6q; ^qfapirriq^ 0,- -Xti^, >?, glbd.; 4^9>apta, 1;,
Zerreihbarkeit n«s.w.
Femer gehört hieher nach Analoge des sskr. fi-Ia, a^-
man Siein^ lat 4)ds (vgL S. 156): ^^iifpog^ 17, ein kleiner glai-
ier Siein, Siimmaiein; ^fdqf^gi ^^yB; •^(po^i "^vUx 4^^a£,
glbd.} "^(plov^ '^dj Pinu; ^^vo^^ 17, ov^ von Steinchen gemacht
(zw*); "^^^nSy ^Sy kieselartig \ ^qU^o^ tml Steinchen rechnen,
ahetimmen\ injgnÖr^Si ^^ Rechner \ ^itpUirmd^ ^, iv^ »um Rechnen
gehörig; iniq^j ovo^ 6^ grosser Rechner \ ini^piö^, to^ Beschluss
(durch Abstimmung); ^^q^iö^ar&^ri^y tg^ von der Art eines Volks-
beschiusses; ^(pmTog, i{, ov^mit kleinen ^Steinchen ausgefidlt,
ausgelegt U.S.W.; iH9«>^W, ny Verfertigung eingelegter Arbeit. —
dvaT^q}Ufii9 17, neue Stimmensammlung; di^t<puSToq^ ov^ nicht
durch Stimmen gewählt] i<ioipn<ploLj 17^ StimmengleicMieit \ 9rap^*
gnl (alter Locativ für -9), einstimmsg.
An die Wzf. 4^iea s ksha lehnt sich thtaxtt in der, aus dem
Begriff schaben durch das dazwischen liegende seheeren (v^.
tfxoä und ahd. scar, Pflugschaar)^ entwickelten Bedeutung gra-
ben {yfgL Pott, £. F. 1, 140); dieselbe Bedeutung hat das auf
dieselbe Weise entstandene, vom durcji Verlust .des s verstüm-
melte, slav.kop-ati^raAeii(/9o6roirtfÄrjfI.L.S.104). AhoKhtdnrQj
graben; övwr^dyny 4, Werkzeug %um Graben\ Öwxndviov^ W (zw.),
Dim.; 6wit^itveig\ 6wmavnxn^y S^ G ruber \ Öwinsrog^ ö, Graben;
axanro^j n^ ovj gegraben \ axannipy J; (huinrufa^ ^^ der (dif)
Grabende] (fxa'fifia, to, OruAe.
anan^ifia^ 17, ein Sfnel, wo durch ehien aufgerichteten
Pfahl (o^iVTr, Abgeschabtes^ wie Öwiko^^ crxoXfto^; Vgl. TecvicLkuryti;
S. 187) ein Seil ^ng, an welchem sich zwei Jfln^linge gegen-
seitig in die Höhe zu ziehn suchten; cma^jitp^eom^ ftuf%iet4e»\
icTTeanro^ WO o =s dem sskr. Präfix ut (vgL dpvaao, H. A. L. Zu
183a Ergzbl. 330 und /a).
Mit tp fltr 9r: arxa<p in arxafpiij 17, Graben; mtaqnvq^ Sy Grä*
ier% cmaqnviOj graben; «rxa^eirrif^, j5, Gräber; orxoupevaigj cnea-
ipeia^ 17, das Graben i crxcc^Btov, rrf, Werkzeug zum Graben; aiea-
tpsTO^; cntatprtvi^y Sj Grube; öxicpoq^ to, das Graben, der Gro'
ben, ein Grabscheit (etwas Ausgehö/Ütes)^ ein hohles Gefäss; der
(hohle) Sehifsbauch u.s.w.; (htatpia^ 17 (sicil.), glbd. — Cna^Vi^
17, (ausgegraben, ausgehOlüt), Trog, Schifn.8.w.; cntatpioii^ ti»,
Dim. von 67tdqni und 67id<pog u.8.w.; die eigentliche Bedeutung
schaben tritt darin hervor, dass es auch eine besondre Art die
Haare abzuscheeren bezeichnet; iJnaq>ig = ihtpupio^ und eine
Wurfschaufel, worin die in 6yti ausgebfldete Bedeutung sich
geltend zu machen scheint; ^naqn&trtpurv^xdyWurfsehaufel; ^q-
(piiiovy To, Dim. von cmatpigi crxa^xrtg {oitcc^iftiis zw.), 4?, dier
den Nachen bewegt; mtatpeiai, einen MeHsehen in einem Trog^
nach einer persischen Todesstrafe, umkmtmen lasuni OKognv
Hk, 4, diese Todesstrafe. . • . .
AK. 103
Bei den Füchsen ist das Graben von Lödiern, in denen sie
ach verstecken, bekanntlich äharakteiiitisch« Daher moss man
das aach formell hieher ffehörige crxac^cSpi?, i;, Füchsrntt, hie-
her ziehn (vgl PoU, £. F. II, 141). Eine andre Form ist xaup&pn
mit Verlust des anlautenden er. -«- Durch ähnliche Ideenver-
bindnng entstanden auch die sskr. Wörter f&r Fuchs: khikht
und khinkhira (von der Wzf. khan graben), — Gehört aber
<na(p&^ hieher, so dürfen wir auch ohne Anstand mehrere Na«
men des Fuchses, welche der Form nach zu der Wzf. o-^i^ u.
s.w. =s sskr. kh'id (S. 168) passen, dorthin ziehn. So zu-
nächst: xi8^d<pn9 ^9 Fuchs, (von der Wzf. 7u9 S. 1.69, tfer spal^
ttnds, grabende) ; dieses Wort wird gewöhnlich von einem Ad-
jectiv xida<^, 97, ovj echiaU, abgeleitet Da die Schlauheit die
charakteristische fiigenthünilichkeit des Fuchses ist, so ist es
nicht zu verwundem, wenn das Verhfiltniss wolil umgekehrt ist
und ein Adjectiv mit dieser Bedeutung aijis dem Namen des
Fuchses gebildet ward. Doch kann ich nicht unbemerkt lassen,
dass im Sskr. von kh'id ebenfalls ein Adjectiv mit der Bedeu-
tong UsHg stammt; nämlich kh'itvara. Nebenformen von xL^a-
(^ sind axM-oupoq (Wzf. axi{v)9 S. 169)^ xivicUprj; davon: w/f^
id(6tog^ ov; wSd<f>u}^^ ov, listig i Tttioupevmf UsHg sein^ (ftuch xi/ihz»
(feto für wif9a(pevfa mit verlornem 9).
Diese Analogieen bewegen mich zu <rxi9 ferner zu ziehn:
xtva^Qgj To, Fuchs; was die Bildung anbetrifit, so ist sie aul
£e TteConjugationsclasse w»9 f^r <nav9 zurückzuführen; zwi-
schen S und V ist, wie in dem sskr. kh'inad*mi von kh'id,
ein verstärkendes (gunirendes) a eingeschoben iveA. Tsva^oO*
nyadog ist also der Spaltende. Davon xim^iov, t({, Dim.''
Wir Kehren zu anan zurück. Mit Verlust des er entstellt
die Form lea^r in: xa^r-cTo^, o, Grabenx femer gehört lüeher,
vrie schon Pott (£. F. 1, 141) bemerkt : K^^ro^, o. der Garten
(der gegraben, bearbeitet wird); das 17, als Dehnung des ur-
sprnnglichen a, ist eine Art Vriddhi, wie in ^i^n^^i rnniov^ wr^
^wffTÖ^ Dim«; mptaXog^ a, oy, zum Garten gehörig; Kt/ptivo^
m Gerten bauen ; xirnevrd^, 1$, üV, m Garten gebaut^ Kttnewrifto^
%h mw im Garten gebaut wird; xrinsviia^ to, das im Garten Ge^
oogene; Toitnsvq^ xftnsvnig^ 6, Gärtner i Ttrtnila^ r,, das Ziehn ei^
nerP/knzei htix^mo^^ ov, im Garten j oder dazu gehörig.
NSt X fflr kshund o für a entsteht xoor^ eigentlich mit dem
Meaer abschaben, dann abschneiden^ abhauen und allgemein
hmim, schlagen (vgl Pottj £. F. 1, 140. II, 669) ; slav. entspricht
l^ob-ati,litt kap-oju^ persisch käf-ten mit Dehnung desVo-
l^als, ^e in küf-ten gegenüber von sskr. kshubh. — xomroy
Msuen tu s.w.; xo^rro^, ij, 6v, gesehlagen ; xonuov (spät), xd-
Ttawv (zw.), t6, das Stiidt; xoflr«5$, o, Meieeel; xo^, »J, das Sta-
<<e» u. s.w., xo9r^, ^, Messer; xondpiov, 1*0, kleines chirurgisches
Messtr^ numtro^Of Jammern, mit Schlagen an die Brust rerknüpfl;
^^o^iOi Schlag ß xdfifux, tOj das Geschlagene, Stuck U.S.W.; xoft-,
(^Ttoir, T6y Dim.; xo^ifiaTixoV, )f, ov, aus einxelnen Stücken bestem
^; XQfiffaTia^, d, der -viele Abschmtie in der Rede macht; xo-
13
19t AK.
' vciigy riy dieBeBehnUtme^ GeBtut%ie\ 9eAitavov^ W, Messer, aliesj uro
mil ttian schlagen, stossen kann ; 7umavi4^, stossen ; xoTtavurrr.p,
o, der Stosseri ximavumipiavy tJ, Mörser; seowrif, 17; «OTm^i^, to,
eine Art Backwerk (vom Zerhauen der dazn gehöri^n Speisen);
xonTOLpuyPf TO) Dim.; daher gehört auch wohl hieher: no^ig^ 17,
eine Mahlzeit bei den Lacedämoniem, welche man an gewissen Ft*
stengab u.s.w.; xonl4to, diese ourniq feiern} Tuhnq^ 6, ein Sehwd'
l%er {ein Worthauer, Zungendre^cJier)\ numlifOy windöeuiein. —
9eo?ttaTi7$, 9, Todtengräber (reiht sich dieses Wort an die Bc^den-
tung von (TjeaTT-To?); TtonTti^ 1?, Schnittlauch ; ob auch xoTriy&pov,
To, eine wilde Gemüseart, ist zweifelhaft, ^(oko^^, 97, dms Zer^
schneiden ; aSuLxonoq^ ov, un%erhauen ; Xhtix6nTtig, 6, 4&r hrunai'
Ttmjg, Spötter?); 9rapax(»rTcxo^ if, oV, mit Wahnsinn verbunden; —
ap/vpoxoTreo, ein Mün%er sein; dpyvpoxxmtiovf to, Werkeiuii des
jUmn%ersß dpyvfo/iumum^p^ 6, (Cratmus bei Pollux). dproxojnxoc,
7l9 6v, %ur Bäckerei gehörig ; ^vpoxonlay g?, das Klopfen an die Tkur.
In lumas sahn wir die Bedeutung gestutzt*, in dem za dieser
Wzf. gehörigen slav. skopiti tritt aber die Bedeutung kastriren
mit Bestimmtheit hervor {vgl. Pott, E. F. II, 140) ; dalier dürfen wir
auch ohne weitern Anstand hieherziefan: ^0Ln&v,iavo^j6fEapaMK
Durch Assimilation des nx in xoott wird xotto, und dann
ionisch xoo'ao gebildet in xoaaoq^ o, Ohrfeige, Schlag (ygl. Polt,
E. F. n, 30); davon xoaari4oiiai,^ ohrfeigen. Hieher eehört auch
xoTxaßog^ 6, oder wcraa^oq^ auch ^rra^^ (mit Vertust des an-
lautenden x), det* Name von eu^em Spiel, wo ein geschleuderier
Weiniropfen mit einem Schlag (xo^ttoj) in ein kleines Gefäss fallen
musste. Davon: ouyrtäßioVf xorraßetov, to, das melaUne Gefäss^
welches %u diesem Spiel diente ; xotto^, 17, eine Art Becher; otor-
To^wfd^, 17, 6vf %um£ott gehörig; WTToßi^tö, denSL spielen; sco-r-
To^^^, a; ^urvra^iqj^^ das Stielen des E.; xaXa«eoTxa^,
den K, schön spielen,
Andie Wzf. ^ entsprechend sskr. kshi, lehne ich ^<6 in
?i<jS.o$, To, Sehwert; ich fasse den Begriff Schwert auch hier
wie bei (pwyavov und bei wmig als das Zerschäbende,' Zerhauende,
Im Sskr. finden wir kshrp, im Zend ^if (Burnouf, Comm. s. L
Y. I, 477) in der Bedeutung werfen, welches (nach S. 191) viel-
leicht auf ähnliche Weise, wie fy^ aus fy, aus kshi entstanden
ist Daher kommt kship*an i Wurfgeschoss, mit welchem ich
früher emmal ^oq zusammenstellte. Allein der Zusammen-
hang ist nur radical. Pott (E. F. II, 215) vergleicht arab. Uu^
fsaif, Degeti, damit und hält ijlxpoq för asiatischen Urspnms^,
wed man vielleicht asiatische Klingen benutzte. Ich kann die-
ser Ansicht nicht ffut beitreten, weil §Apo$ schon in der ftühe*
sten Zeit einen solchen Reichthum von Derivaten ans sich ge-
bildet hat, Lehnwörter dieser Art aber in den Sprachen |e-
wöhnUch sehr unbeweglich nnd zeugungsunfähig st^hn.
Also ^oq (dor. (mxpoq; auch fykt>oq soH eme dÜEdekHsche
*orm sem), To, Sciuvert, Degen; fy^lov; bfv9pu}v; fycAeaiav; §*-
9^w, TO, Dim.; fy(piipn<;^ e$, mit dem Schwert gewinnet; fyiplac^
^ifioq.o, alles Schwertfötmige n.s.w.; ^«^oj, eine Art kHegeri^
^chen TamM tanzen; ^ur^,r6; ^ioTt5$,iJ, dieser Sehwerier^
AK. i9S
imn; fyfumtp; fyfpumk^ ^j DegengAeiA* In Zssetzungen fytfn
fSr &^, wie das Thema lauten wurde, z. B, fy(p7t(pofi&j ein
Sektert trugmi. ^^ '
Hieher gehört ferner: {i<pa^ ol, dfe Euen (geBchärftes, oder
»ektthmdeB, kobelndeef) mn HobeL
Ans der Form wo Ar om^ entsprechend sskr. kshn, leite
ich »1^ hl »«^•ifXft^, i^o^, )}f ^jrA Ich ziehe das Wort za die-
ser Wturzel, weil ans Hur so viele andre Axt bezeichnende Wör- -
ter henrorgebildet sind, wie dijivri^ 'k&jbxw;^ tndnapvov ii.s.w.*—
Von itv^Xiq kommt «t^n^t^«.), mü derAxi schlagen ; «v^X^mf^, d,
BUemicU {Heegek.').
Gehört hieher, mit Vertretang des za Gronde liegenden
ksh durch er (S. 177): cr&x und o-o^, so dass diese Formen
identisdi mit ^^^ wftren ? Was aa^ anlangt, * so spricht die Be^
deutoDg sehr daftr; es erseheint in araßanoq^ ^, &Vf zerbrochen^
iertummerij morsch i araßaimj xerMbnmerni oaJ^OHxr^gjOy Tkrtrünj^"
merer. Als Grundbedeutung und Uebergfinge nehme ich scha*
hm, %er$chahen^ %erreibenu.s.'w.^ wie wir schon mehrfach fanden«
Gehört auch cdß^avov, t6, dazu: ein Titch zum Abwisch^^ Ab"
todmen {Abschaben? Tgl. kshap S. 191).
Sdiwieriger ist die Frwe noch bei o-air. Dieser Wzf. wird
die Bedeutung favl in zwei&cher Hinsicht gegeben: 1. favl als
kiMchen Geruch v^^eäend, %faui als ieicht zerfallend, (zerreib^
hat) morsch. Eme dieser beiden Bezeichnungen muss vorge-
waltet haben; war es die erste, so würde icii wenig Anstand
nehmen, <roat zu der sskr. Wz. sphu zu ziehn und identisch mit
i&a, fauler Gentch, zu setzen. Die anlautende Gruppe wäre
wiehii(oW(Swl86) durch einen Vokal gespalten, uiidt^r, welches
srade m dieser Wurzel hanfigmit9tvechselt(vgl.y^<r^(v)), ein-
getreten. Waltete dagegen ursprünglich die zweite Beziehung
vor, so würde ich «rosr, wie das eben erwähnte craJßy zu kshap
stellen und wie dort : zerschaböar als Grundbegriff aufstellen.
Entscheiden lässt sich die Frage jetzt wohl nicht; aber f&r die
Richtigkeit oder hfihere Wahrschemlichkeit der letzten Ansicht
spricht die Analogie von abtß-oauiq und dem gleichbedeutenden
(ra-^., welches sich, wie craTc an kshap: ^9, so an 4^^
(S.186) lehnt Wir setzen also auf jeden Fall f&rs erste aan
hieher: 0-97^61 {üränov), morsch machen, (es ist ächte GausaUbrm
nadi Bopp, Gr. s. 590, kshäp(aj) = (nrrvitj) und kshapaj =s
a(»r(ej) nach Analogie von snäpaj: sn&paj); arinTo^, ^9 o'^i
^^a«5 ^, verfaulh oipmMo^, ^, 6v; inr^rnfpco^, a, ov, faui fna-
chead] 017^, 9ro^, 6, 17, ein fauliges Cresehmir u.s.w.; <r^4^, 1},
FssbdssfoifntStiv^ n, Fdsdniss% cnitsuidovwoq^ ri, 6vy zur Fmtlmss
S^hbrig^^ an^imidv^^ eg, faulig '^ cnpretJö, durch Fduiniss betrrr^
iimde Gifte vergeben ^ oiTsrnf^ 17, einMiitelj durch das man FätUniss
kwirki.
GehM hieher av^la^ 17, Tinl^t^ch (ist die Feuchtigkeit,
die er fahren lässt, ids etwas Faules bezeichnet und danach
der lisch beaannt?); aTptütop; ojineMfioVf to, Dim. ; oT^unf, to,
<nm$, 1;, dSr JRüekanknoehen des Tintenfiseks, der sogenannte
15*
i96 AK.
Meersehmm. — ewrntla^ 17, leiehiet Fmden\ dxpocramn^, kj m
Ende faulend. —
aa^poq^ a, ov, mareehf verfauii^ aoatf&xri^\ croatfla^ ij, FM"
nies; aanpLag^ o, aUer duftender Wein\ <rempl4»l traarpto&i oa-
7Kp6(o^ araitffvvo}, faul machen.
Da uns die Foimen caß^ acm^ cro^ sich .gegenseitig; zu be-
leuchten scheinen, so erwtibnen wir erst mer das eigentlich
zu ^^ (S. 186) gehörige croS in cra^po^^ <f, 6v, mareck, eckamck
a.s.w.; ao&pdxvq^ n^ Mor»chhai\ <ral^p6&^ marsch nuiiken} tri"
^pcdfux, To, das Morsehe. *-
Die Formen, welche der imSskr. mit kshn anlantendeil ent
sprechen (S. 183 ff.), bilden durch Anhängnng eines p zunfichst:
mit Vertretung von ksh durch <ne: cxvibr in oxvinx&y schaben,
s^chahen, ah%wackenj knickern U.S.W.; <ntitm^, if, ov; amvu^g^
if , ov, Knickerei'j oxyinorriq^ 17, Kmckerei\ o-xyt^, t?ro$ und ujkig,
ö, 17, em« Afneisenarij wdehe die Feigen benagt \ mit Vokal zwi* 1
sehen der Qiilaütenden Gruppe: aidw^^ 6, = oxyn)/ (zw.); <r»M* !
TTTfi) und arxrjviKTto = (mvinro) bei Gr.; doch ersdieint 3l<x<n^^^
vinroy zerbrechenj. bei späten Autoren. Mit Verlust des v er-'i
scheint crxt^ = orKvl^\ (y7evT<^6s =:crxvtfK6q und orxt^ = mtwjto-
Ttiq also fiir ein, nicht vorkommendes, cmvUpn stehend. — Wie
ist es mit a(piyyia^ ^, Gei%? SoUte dies späte Wort nicht eine
Umsetzung von awupUi sein ?
Indem das anlautende a ausf&Ut, entsteht sn^t^, vKog^ (tfM;
bei Gr.) o (17), = axva)/; imutoq^ ij, ov, j= crwt«oV; xmpo^ 1}, ov, =
oxn^ U.S.W.; xvlnoTTiS =5 orso^Mr.,- wnircia; xMoria, 17, l^tiMret;
xnTroä), ktiausem; (das von Po//^ £. F. 1, 245. IL 224, mit <rKwi
verglichene nhd« kneifen bei J, Grimm, D. G. y/^ nr. 126 ist auf
dieselbe Weise >vie hvvk entstanden; ebenso ist das godiische
hniupa (•/. Grimm lur. 202) aus einer Wz£ entstanden, welche
im Sskr. kshnu-p,'im Griech. xmm lauten \VQrde, wie ich hier
beiläufig, ohne weitem Beweis, anmerken will).
Mit 7 für H (vgl. Kf^ffTTT«), yvaTTTco) erscheint TvUp&v^ o, Fäs>,
Gei%hahj n. p- '
Wie ^atp (S. 191) zu .^, so verhält sich femer uvagf zu
xva; es erscheint in xvaicTfay kral^am (schaben), aufkraizen,
krempeln (lotvid S. 180^, walken (vgl. w^roi;^ ungeferbi)i eine
weichere Form ist /i^a^rxco,* yvotTtroq^ ij, Sv, aufg^rai%i; Hvi-
vtTtöp; Yvdnro^fiOf Walker; xvä^i yy^^^^V^ das Auffcrui%en,
Aufputzen i xva<poqi fvatpo^^Of die stachlitAe Karde der Wialker;
xvaifuxoj^ VjOVi yvcuptxog^ if, oV, %um Walker gehörig f ttvatpa^
Xov; yvfjupoikovj to, die beim Tuchscheeren abgekraizte Wolle ; yva
tpahäv^ TO, ein »olliges üCmul; waqwi^i yyaqfivg, o, WaUter-,
ifVOLqHvfül yvatpev&f walken \ ^tvaq^BZov, (itißa<pniov) ; ^va^^k^y, to,
WalkerwerksMli xffoupepnato^j Vjov; yva^ftwiMoq^ ^S ov» mms
Walker g^rig.
Wie ^<po zu if^of^, SO verhält sich ^vrt<pn9 v^ zu 9tva^; es
heilst: «fa« Jucken, die Kraine (vgl xmiofid;, 4^pa).
Wir ffehen zu den sekundären Formatioiien durch X über;
das X ist hier, wie sonst, wie sich aus dem. Wechsel ergeben
AK. 197
wird, Vertreter von p; hier erscheint zunftchst von ^ai i}/aX
in dem , durch sefaie Bedeutung sich entschieden als hieber ge-
h^kig erweisenden ifaX^iacrm (vgL ^av(a S. 172)^ berühren \ \\,a'
Xa7[i«, 70y <la9 BtrnMe\ i>aXoat^6q^ i, 6v, berührt. —
Hieher gehört oach i>aX in i^Xocxai^a, rt, ein fabelhafter
Pftamnennomenj femer t^X in iptikaipd&i berühren, betasten^ es
ist zusammengesetzt ans' ipnXo (wohl gehabend) und wp (vgl.
ast^m) berühren, also eigentlich Uiehi berühren. Endlich ^aX3,c^
«do^, i;, dieSehsere (von dem aas schaben sich entwickelnden
Be^nß eeheerenj vgL 4« echearen, und weiterhin xetpo, so wie aa.
schon vorgekommene und noch vorkommende Beispiele); fer-
ner hm»t i)«cX^ em Gewölbe u.s.w. (über den Zusammenhang
dieser mit jener Bedeutung vgL das bei Pa^^mr aus Galen An-
gemerkte); T^^aXLiiov^ TO, Dim.; ^^/aXi^tö, eehneidenj wölben ^ ^.
Tuovd^, ^ j ovy ^eechnälekj gewölbt 'j y^Xtdo&j wölben; ^paXId&fioLj
Tciy Gewölbe^ ipaXidwu^qt f}, cSv, gewölbt.
Gehört zu den, mit &Xj für sskr. ksh, anlautenden. For-
men nach derselben Analogie: crxct'^ls, V9 «ine gabelförmige (ge-
spaltene?) Siülze, eine einechenhlige Leiter f oder stellt es grade-
zu Sar T^foklg und ist eigentlich ehenfaüs Scheeref Ptf««o#r'« Ver-
gleich mit scala ist ganz falsch; denn dieses gehört zu^^scad
mitNas^ scand steigen, — Von ar^aki^ kommt: c^^^^^^h ^^e
durch Gabeln etüt%ens ^rx^Küd^nUy '^Oy die ätüt%ende Gabel.
Mit one^ fiir ^ : atpaX-dcrcnaj nt%enj stechen (vgLo-^o* S.188);
bei Uesgch. on^Xo^, 6, Steehdorn.
Mk mt fmr ksh in crnaXy graben, entwickelt durch den Mit-
telbegriff «rAarr^f» aus dem Grundbegriff; schaben (vghaManrta);
hieh^r gehört das ahd. scollo, Scholle; femer mit dem ur-
sprun^cheren r: sear (in Pfiugschaar (SA92)).
axdXX» (für <rxo^*ji-mi, ^e ConjXL, oderoxaX-ajA-mi,
lOte Conj« CL), scharren n.a.w.; OTfaXcri^y 37, das Scharren u.s«
w.; ouaXi^fiij Werh%sag'$ann Scharren; arxaXi4ay scharren (eM.
fluneaU^ mit phonetischem Vorsatz des a); aitaXunq^ (neakaunq
(zw.), Vf cTtaXuriioq, 6 ==s «neotXirK; cncaXco^p, o, der Grabende;
oxaXum^pioy s= oiettXt^; axaXidtva =r cneaXt^o; crxaXevg^ ^, der
Grabende; otTnaXewA = cntdXXi»; cntaXsvTr^q ^cs. crxaXev^; <rxaXctxn^,
^, das Behacken; cntaXda^ i?, glbd;; cmdXev^, to, das Gehackte;
oTtaXnl^popy TO, am IKerA«6tf^ iler Bäcker ^ Feuer und Kohlet^ »ii-
summen %9§ scharren, «m schüren. NebeikTormen dieses Wortes
and: cuaXasfov^ axdkf^pav^ oTuiXav^pop , irxaXai^pov , und mit
Wechsel zwischen tt und x: tmclX^jiov^ cmdXa^povy crroäav-
^poy, (rsceXai/&por, und mit Verlust des <r: v^dXal^pov. — ountaX-
Toq; daxaXe&rog; äoTtaXo^^ ov^ nicht gegraben u«S*w. — ocrxaX-
01^, n^wooff^ Prüf, ut iiteht (vgl opvao-oi und H.A. L. Z. 1838.
Ergzbl. 330).
Die Grundbed^tung'tfcAoAtfit tritt wieder mehr hervor in
ffxaXijLoq^ ö, Pflock am Seitenbord des Schiffes (der abgeschabt,
y^L amoko^ n. aa.) ; CTtaXuldiov^ to, Dim. ; femer in anaX^r^y i;^
Messer, welcher schwerlich ein fremdes Wort ist Weiter tritt
Ne hervor in axaXi^, n» Schals (vgl. goth. skil-an, J. Grimm^
D. 6. n, 54 Nn 563), das was sieh abschalen lässt-y oKaXliov^ x6,
Dim.—-
Wie wndlai m deäi völlig identischeii <m£Ko^(ß. 206)^
verhält sich auch danaX^a^og, o, 4, mp» dormgeB OeBirSuch]
zu der Wzf. <neaX; nach der Analogie von wtai^a^ und andemi
ans iüeser Wz. gebildeten Namen von dornigen Gewächsen^!
ziehe ich daher auch dieses zn dieser WomeL
Die Bedeutung: beharren, §rmken tritt wieder hervor, in
o-xaX-a^-tSpoi, gräöetn; diese Form ist durch Ausatz eines ^
gebildet: arxaXo^^ und entspricht einigermaassen dem lateini-
schen scrut filr scar-ut m scrntarL Im Griechischen ist
sie ausser durch ^ nodi durch vo gemehrt; davon (necEXa^t'pfuz,
ro, Grübeln^ Poswi oxoXa^vpffaTioy, to, Dim« — •
Da es fest stdit, dass o- in dem anlauteüden an abfSlt, so
kann man hieher ziehn: luk in ud'neXXa. 17, und dL-xeXXd: je*
nes eine Backe mit einer Qia t&r ftta, PaU, E; F, I, 228), -dieses
tnit %wei {di) Zacken *, der ursprünglichere Vokal a wäre hier
durch £ vertreten und Xk wohl aus Xi (Xj) hervorgegangen (in-
dem Suff, to = sskr. ja antrat).
Dennoch kann man sehr zweifelhafi werden, ob diese Er*
klärung richtig ist. Wir haben nämlich ($• 187) bewiesen, dass
schon im Sskr. Siteres ksh durch kh .veitreten wird^ und in
a7tdXX& sehn wir, dass die Entwickelung der Bedeutung auf
den Begriff ^rff6M leitete. Dieses beide zusammengenommen,
flebtnns das Recht, als hieher gehörig zu betrachten das sskr.
han graben (lateinisch entspricht cän-alis, gegrabne Rinne,
cun-iculus, eine Mine und ( das grabende ) Eaninehen; wo-
her das griech. hAvoAxh;^ novwMXoqy wviXog uiid xviwcXo^, p, Ka^
ninehen, entlehnt ist). Da nun sslur. nj zu M. im Griechisdien
werden kann (vgl sskr. an ja x= <SXAo)y so Hesse sidi ttMuu
recht gut auf eine Form khan-ja (vgL das ans khanja ent-
standene sskr.kh£ja, dieHacke\ reduoiren, und also mit khan
statt mit cTtaX verbinden. Di^ Vertretung des kh durch te hat
um so weniger etwas Auffallendes, 4a wir ja khan selbst auf
kshan reduoiren müssen, und % also anch in diesem FaE fturoie
stehn könnte, obgleich- auch x gradeza für kh nicht so ganz un-
natürlich sein mag (vgL auch khara = xtUo^, Paii^ £«F. 1, 86).
InBeziehnng aufx^XXa=]icey.ja — und selbst tfMeStXtfkOnnte man
so erklären — wage ich keine Entscheidung; glaube aber der
Wz£ khan (oder der ihr zu Grunde liegenden kshan S.187)
nun noch eine andre ffriech* Form vindiciren zu müssen. Wir
wissen, dass sskr. h häufig aus älterem dh (wie saha für
sadha S. 73), bh (z.B. ma-hjam Dat vcm aham tdk, fiir
ma-bhjam, wie tu-bhjam von tu ib, und die ganze Lehre
über die Flezionssuffixe bhis, bhjas, bhjamy bhjäm zeigt)
entstanden ist; warum sollte es nicht auf ähnliche Weise aus
kh haben ents^ehn können? so entschieden, wie bei jeüen, lässt
sich der Beweis hier nicht föhren, da kh kein Element von
FlexionssufBxen ist, allein durch diese Apnahme lass^ sich
eine Menge Wursteln vereinigen, welche schon durch ihre Be-
deutung auf nahe Verwandtschaft hinweisen; sollte nicht z. B.
auf diese Weise aus khan die sskr. han sich hervorgebildet
haben? Es ist dies um so wahrsdieinlidier, da in vielen For-.
men von han: ghna als Thema ersdieint, und aus den Bedeu-
AK. 199
tHOgen Too hau mit Präfixen geht hervor, dass seine primäre
Bed. sUsum, sehk^m wohl eigentlich hacken ist Den Zusam-
menhang von stoMm mit graben (khan) vei^anschaulicht uns
bteiniseh fodicare im Verhältniss zu fodere. Sehn mr hier
die Bedeutung stoesen hervortreten, so nehme ich keinen An-
stand, mit khan, oder dem zu Grunde liegenden kshan', noch
nachCri(dich (vgl. S. 179 ff.) zusammenzustellen: griech« xev,_
Dazugehört zunächst: xhrap^ o, Stachler\ xiv-rpov^ rd, /it-
tirumeni %mn Sioeeen% Stachel U.S.W*; 2. Spitze j Hauptpunkt^
MUlelpunkt] beachtenswerth ist, dass das verwandte sskn
kshana zu derselben Bedeutung Mäfelpunkt gekommen ist;
davon »t^poo, spiiaug machen*, xavrpanog^ ?|, or, gestachelt^ xh-
Tpw^, ^, dßB Stechen} xevTfxiSTi^ m xsprpiiuq, earcraj ev, spitzig i
nvT^y ^ = xijfTpovi 9tsvTpl4(Oy stacheln\ ef^Tthrpung , i},- lyxeyrpt-
^9 ^ (von epeejnrptgo mit der Bedeutung pfi^opfen% das Baum^
ffropfeni tdvrp^ov, to, Dim. von xivrpovi cyxeWpta, t«, Sporeni
«vxpuio, stechen ; xivTpiav, ö, einer, ttir den Stachel j die Peitsche,
Hrdieat\ xtvxpimif;'^ wvTplxrigy o, eine Fischart u.S.W-l Tcevrplöxo^
05 ebenfalls eme Fischart. Hieher gehört auch wohl Kivravpoq
für vi^^avpoq (vgl. EL A. L. Z. 1^. Ergzbl. S. 337) und ?ot?-
«JTJK, d, SUertreiber.
Zu einer, durch Zutritt von x ausgebildeten Form: wm
gehM wohl Ttivcrai und xecrrd^, 17, dv (für wvr^oqz xei^rrd^,
^eh$iochenj gestickt U.S.W.; ^tfro^, ov, für viiTcscrxoqj ungesta^
ckdt {Pettj E. F, II, 169) ; xevrlia , stechet^ Ferner : xicrxpov^
TQ, em Werkzeug %inn Stechen^ Crn/e/ U.S.W. (Vgl. oxapt^iog
v^iteriiin; xicrrpo^, d, Griffel U.S.W.; niarpa, 17, Spitztiammer^
(auch xeoTpea)) ; xearpow , imi/ eiViem Griffel einstechen , graviren;
f^pomq^ 17, «Im Eifigraben] acecrrpoTo^, if, dv» zugespitzt; xe-
<i^pn^, maxpoCLo^i Tuarplvoq; xiarpog^ d, etM Fischart } seecrrpe-
fta)eog, d, Dim.; xecrrpedo, /a«/m (weil der Fisch x^arrpcv^ fast
inuner mit leerem Magen gefangen werden soll) , xecrrpiTi?^, d,
üut xiaTpov (xd, Nameü einer Pflanze) angetnachür IVein.
Endlich aus einer durch re gemehrten Form (eigentlich ein
Denominativum von einem Nominalthema xevro, also der Sskr-
^i gemäss (Boppj Gr. s. 588) 9e£i^r-ejo-mi lautend) entsteht
^}vri&» xevrafi), stossen U.S.W.; xivTt^fia^ to, Stachel; xevTTjo-K,
^i das Stechen; xcwrrdg, ii y dy, gestochen; Ttevrtirripj 6^ Stachler ;
''Tirnfpco^^ a, ov; xeynrrwed?, ij^, dv, gestochen j gestickt.
Da wir hier in xei' die Bedeutung stossen aus dein Begriff
^ Grabens j Hackens hervorgehn sehn, so dürfen wir auch die
^ermuthmig aussprechen, dass zu derWzf.i^^eaX die^ nur durch
verlost des 6 und e für a davon verschiedne^ Ttek zu ziehn ist in
^^U» (Fut xiX-Ooi), st0Sf^en% lat cello; Pott (E.F.I, 227) stellt
^"^ mit andern, meiner Meinung nach, nicht dazu gehörigen,
öisanunen; mit o (= sskr; ut,'vgL 6fri66o und H, A.L. Z. 1838.
.^r^zbL 330) zusammengesetzt3 bildet es dx^XXo, aufstossen,
^otsojiire von SdidSen: auf den Strand stossen. ^
^onierWiLöwssfy) mit X, bildet sich tfxvX mit der, in öxiS
vndsomt vielfach hervorgetretenen^ Bedeutung m kUitße Theite
900 iUL
ßies Baar; arTtvkad^ 6y das Zenuntsen. Davon ZievXX«, n. p. -^
Mit Reduplicatlon entgtebt die Form xo-otnvX ( ganz nadi dei
sskr. Regel 368, 4 bei ilii>pp^Gr.8., nur dass oalsReduplicatioiiS'
vokal genommen ist) in »ooimX(i(m«r, t« , AhsebmUneL
■■■ II 11 11
Wir wenden rnid zu den neuen Formationen dnrdi antreJ
tende» p, bei denen jedocb nocb ^^ele mit X zu erwähnen seiil
werden, weU X i&r p hänfiff eintritt — Znnäclist geht aus den^
Begriff des Sehabens der oes Seheerens hervor; so entsteht di^
ah£ Wzf. scS-r-an (J. Grimm, D. G. Ü, Bl. nr. 327), entspre^
chend einer sskr. Wzf. ksha-r, welche jedoch schon zu de^
Bedeutung von kshi specialisirt ist Im Griechischen entsprich^
mit blossem x f&r sskr. ksh (v^l. S.169 und die Masse von schoii
bei dieser y^ envflhnten Beispielen): ^ep: xap: xop. Im Latein
nischen erscheint dieselbe Form, aber mit i und einer anden^
Bedeutung, nämlich c&rere krempln (vgl. (otvo), mit ä dag^e«^
gen in caries, die MorMchheii (vgl. o-ttTr S.195). Po// will xef^
und cirere zu der sskr. Wzü krish stieAe/i; stellen; Bopp zu!
ff i abbrechen
Also: xctpo (fflr xep-Jomi oder tccp-(a)J6)mi, vgl. S.132%
eeheeren, (ihnagen (vgL Ttvata)^ aufzehren j vernichten (vgL die Be-
deutungen des sskr. kshar); xilp-pa, t($, Jeder in kleine Theile
%erriebene (Vgl. die Formen mit der Bedeutung reiben, zerreiben
SA7S) Körper i Geldetiickj 8cheidemün%e\ iup^runfyTOy Dtnu;
xeppar^ci), zerschneiden} xcp^arumj^, o, Geldwechsler i (xipcnfLogy
ov, scheerbarfff)] axeppia, ij, Zustand, wo tnan nicht eitunai ein
seippa hat — dxep<yex6a7i<;, o, Beiwort des Apoflo: mit fstige^
sehorenem Haupthaar, welches Wort vorzuglich Pott bewog, an
das, begrifflich gar nicht verwandte kr ish fftr xe/po» zu denken,
ziehe icn zu der sskr. yOcirit schneiden (bei Pott, E. F. 1, 240),
so dass dxipO&ujyi'riq för a-xeprerx. steht i\ ist wie gewöhnlich
durch ep ersetzt (über die Zusammensetzung vgL H. A. L. Z.
1838. ErgzbL S. 338). —
Mit a; xapoi^, i}, das Seheeren\ xapro'^^ )|, 6v, geschoren*,
xapxovy t6, Schnittlauch (vgh winxii S.194); dnoxapna^vd, das
Abgeschorene, dxapiig, iq^ nicht scheerbar, unfheilbar, kurz ; h
dxapet XP^Vf ^ unverminderbarer Zeit, augenblicklich x dxapa\
OKaptS^j axaa(Suid.)ijixapav {Hesgch,), ungesäumt '^ axofialogy
a, ov; oxapidio^^ a, ov, kurz u«s.w. änapi^ rJ, ein sehr kleines
(gewissermaassen untheilbares) Thierchen, Milbe. Im Sskr. ha-
ben wir dieselbe Zusammensetzung t akshara, wo dieBedeu-
tung unzertheilboTj unzerteibbar sidi einerseits zu dem Begriff
Atom, Buchstabe specialisirt, andrerseits zu dem Begriff cm-
vergänglich, ewig. Den letzteren BegrU* sehn wir nun in dem
griechischen dantXiq in der Bedeutung unabläss^. Da nun
orx = ksh und X ss r, so nehme ich keinen Anstand, in axtk
die Wzf. kshar in vollst8ndi|gerer Form^ zu erkennen. —
Mit o: xop in xop-fiJ$, o, Scheit, Khtz^ wo die Bedeutung
zerschäben, zerspUiterH (wie in qr^ä^ & 168) wieder hervortritt
itopfindov^ une ein Klotzi noopfiaim^ in KUtze scknaiden Q.S.W.
AK. 901
Z« der Form mk a gehfirt nip, wms aif0t«A«A/ kfird (vgl
xrv S.184), übar; oder wäre es idratisch mit ahd. hir (Po/^
E. F. 1,132)?
Zu der Form mit e: «cfvcef^cp, ««rirAfflm (vgL sskr. kshar
in dem Cansale ksharajdmi versehwmdm tmcken, MmtdlAni;
sollte nicht auch xepcrs diese Caasalform enthalteil?) MpaXemig^
09 F€nvw«/«r. Doch kann man auch an die sskr. ^^ri .pemich^
ien, nnd selbst kri musehumderweifen, denken.
Die Bedentmig von x^no, Mchmrem, erscheint wieder in
%ovfi^ 17, die Schmtn Dennoch ist es sehr zweifelliaft, ob es
mit der Formation xep, entsprechend sskr.kshar, in Verbindung
gebracht werden mnss; ich wenigstens sehe keine ganz entr
schiedene Analogie dafilr; sehr möglich wfire jedoch, dass
wo^ Ar xop-ce steht, und <m wegen der Liquida p entstand,
grade so wie ^'V-ofua ans Älterem ^X-oft«» we^^n der Liquida
X ward. ^ Denkbar wfire jedoch auch eine Verbindung mit mwr
m «opGr-cvff n.s.w. s= xov^g u.6.w., der Seheerer; xopar steÜe
ich aber wie xepcr in dx»p&sx6(u;g der sskr. y^krit schneiden,
gegenüber. Ich stelle navp» schon der Uebereinstimmung der
Bedeutong wegen hieher; also: %ovpa^ 17, Seht4r\ »orpevi;, o,
der Sekeerer^ xovpei^o, echeeren\ Ttovptliapi Ttovpioy^ to, Scluiarer^
Stube U.8.W.; xovpmmf^, 6; wn>peiivpta^ 1}, der (die) Scheerer (-«»);
novpioiqj'Oj der geschoren Gehende ', '«'vp^? Vy Scheermesser] itov*
pi$, bei der Schnri Ttavp^tog, ov; xorpcxd^, 17, ovi xovpi^ifto^, oi^,
ftifr Bmrtsehur gehMg\ xovpi^taj immerfort beschneiden ß xovp»aci>,
(xorpoo zw.), fMu^A d^ Schur verlangen*^ ittpLxovpoqj ov, rings tim-
her bescheren 'j wpourdxovpoVf xoy ein Werkzeug, Lauch %u schnei'^
den; npcuroKOvpi^j 9}, eine Raupe, welche Lauch abfrisst\ irpcoro-
Myvplcc, if, erste Schur (lxx). —
Ein Beispiel einer, voUstfindiger dem zu Grunde liegenden,
kshar entsprechenden Form cneaX ist schon (S. 197) erwähnt
Em andres ist: crxoX in o-xoArO-xpo^, ov, mit gestutzten Hörnern
(idpccg), und crxdXXv^^ o, (auch oxoXXv^, oth^XXk, (huAXü; ge-
schrieben), eine Art, die Haere %u scheeren. GehOrt hieher axo-
Xi^ff, eine Dist^ari (wegen des Schabens, Stechens der Di-
steln), nnd fmoXt^u^n^^ e$, von der Art des awÜKvfiJOq'i
Zu derWzf. xop = kshar gehört nun auch nSpi^j 17 (Gern
IOC und xop^, tfo^), WannSy die kratzende, schabende (v^. otdvu; S.
190 u. aa. derartige schon vorgekommene und noch vorkom-
mende Beispiele). Eine andre Bedeutune von xrfpK ist : eitie Art
Jehmmiskraui i so heisst auch das ;(S. 44)'erwfihnte ocrxvpov;
Sollte auch dieses dfüier vielleicht zu der Wzf. ctwp (ss itxdX)
zu ziehn sein? zumal da (ntipov^ to, mit ämevpov identisch zu
sein sdieint»
Eine, überhaupt schwerlich mehr mit Sicherheit erklärbare
Wzf. ist xTcp in dem homerischen nripea mit seinen Derivaten«
xripea^ to, heisst Todtenehre\ Passow nach EustaMus u. aa.
leitet dieses von xroopco, besitzen, ab, ^^indem es ursprünglich tmt
*Tipag := jer^op, Erwerb, Besitz, Habe u.s.w. gMchbedeuterul
gewesen sei; im S^achgehrauch aber stets die Dinge, die man den
Tedien bei der Besiaiiung mitgiebt, u.s.w. bezeichnet*. Andre lei-
902 - AK.
teten es von 7i^w& $b ; wms Oet&dieim zttkmmni^ Beide Etymo«
logieen sind Rathereien; sie slfitaea sioli nicht auf die Kennt-
niss der Bedentang des Worts, sondern wollen diese durch eine
Etymologie erst finden. Will man ehrlich sein, so muss man
gestehn, dass man nichts weiter über ^erepe« weiss, als dass es
Begräimissgebräuche bezeichnet; wussten wir nnn mitBestimmt-
l^eit, welche Gebräuche bei der Bestattung die bedeutendsten
waren, so liesse sich durch Vergleichung von diesen mit y^z-
formen, welche geeignet wären, Bezeichnungen fiir dieselben
zu bilden, wenigstens eme Basis {firJ^rforschung der ^ymolo-
gie gewinnen. Aber auch hier treten Schwierigkeiten ein. Einj
erade \m' Homer vorherrschender Gebrauch bei der Bestattongi
ist das Haarabschneiden, und von diesem Gebrauch bin ich am
ersten geneigt xr^pea abzuleiten. Eben sahn wir, dass xtp^eekee-
ren, einem sskr. kshar entsprechen würde; ksh wird aber
überaus häufig durch nv ausgediiickt (vgL z.B. S. 175 xfclvpt:^]]
so würde «rrp identisch mit xtp sein, dann TtmpCo^) die Heer"
eekur heissen und z.'B. das bekannte hn ttripsa Ttxt^A^Vf die
Haareehur echeeren. — Allein man kann audi an andres den-
ken. Dennoch mö^e es, da ich ihm keinen bessern Piste an*
zuweisen weiss, hier stehn. Also: xTepea,Ta, TotUenehre;
aerepei^o, xrept^o, mit Todienekren beetaUen\ xTepto^ia, to, Beatui''
iung'y icTBpurciiq, 6j LeichenbeslaUer* dxvepi'iövo^j oteripctfro^, ov»
ohne Leichenfeier. — -
Von der Form ^ kommt i)/a/p6>(r= kshar-jimi oder
k8har«-fa)jämi, Conj.Cl. 4, oder 10), eehaben^ aireichen U.S.W.,
also wiederum in der eigendichen Bedeutung.
Indem tp^ eintritt, wie in <^&» (S. 178), entspricht der zu
Grunde liegendenForm kshar: ^'^epj zunächst in ^&e*p0(fur
^cp-(e)jämi = ^Ä«p-(e)jo = 9^epj<a durch Assimilation äoL:
^epp<d und gewöhnlich ^npo, also CausaUbrm und fast ganz
identisch nrit der sskr. Causalform von kshar: kshär*ajAmi,
mit welchem es auch der Bedeutung nach übereinstimmt): htn-
echwinden (eich ahechmben) machen, verderben, eehmichen, U.S.W.;
im Medium tritt die Bedeutwig hervor, welche die Wz£ 9^cp>
einfach conjugirt, haben würde und sskr. kshar wirklich hat,
nämlich hinechwinden (genau wie kshi: tp^i). Den Zusammen-
hang von ^t- and ^^ep alindete man schon früher (vgL Po^
E. F. 1, 195. II, 296); in der Verbalflexion erscheinen aasser
^tf noch tp^api g^op (e^apovi itp^opa) als Themen. Davon:
ifß^a^o^y if, dv, verdorben^ ^apnxo^, if, oV, verderbend^ qi^if-
fia, tJ, das Verdorbene'^ qjßopoq^ 6; tp^opdf 17, das Verderben'^
g^^opiMo^y »f, dyj ^^dptfto^ 1?, ov\ <p/^6pu)qy ov, geechicht %um Ver-
derben U.S.W.; f^opifiaZa^, a, ov, von der Art dee qidopti^i
qjl^opev^ 6j Verderber. — o^ut^l^pla; a^fo^^apata, 17, Uneerder-
henheit\ l^^^pii^, i^, darin verdorben^ dq;i^af%S4eif mteterhiich
tnachen; okXtiKotp^opimj einander iodien.
Die eigendiche Bedeutung: ff cAa6«ii.* echeeren: hrahteinM"
l-miy tritt in dem zu dieser M^form gehörigen Thema : ^^«(pi
o. Laue {die hrai%ende, Jucken erregende, vg^ «ots» wpfug) hervor
AK 905
fSebSdel wie x^ ms ^x^py Davon: ^e^p^dq^ 17, Jy, Lmtae
b^ing^mi% ^p&npMnq^ 6$, iamäewrti§\ ffl^upi^m ((^eipi^ao zw.)»
«r«i dkLmue abmichm ; ^etpioviW^, 97, ^^ Lause »mchmä; ^ei^
pUem (^dttfiuc^o zw.)9 /«om« AoAm; ^^etptacrK, 17, Lämehrmk^
Aa/; 9K^M^e^poftia, nach Hesgch. Läuse suchen.^
bdem ksh durch x vertreten wird (vgl. S, 18&), entspricht
der Form kshar griecb. x«p- Denselben Wechsel haben wir
schon im Sskr«, wo ich knara scharf (also geschabt, wieder
mit derBedeatmig, welche in der primfiren Form a^ zuerst
bervortritt) zn kshar in der Grundbedeutung schaben ziehe;
es verUlt sich dazu, wie khura zu kshura (S. 187). Dem
Sskr. khara entspricht griech. in reduplicirter Gestalt »ap-^apo
mit derselben Bedeutung, welche nur durch die Rednplication
Tio^stirkt sein mag« Also: ndpx^P^^^ ^9 9chiuf, spiMg, xap-
xop-ioq^ a, ovj kefUg u.s*w., mit ^ f&r px napx<^^ioq, ^^oVß
schaff n»a. w. ; Kap-^rap^/o^, o, eine Haifisehart (nadi ihren schar^
fem SUdmen so benannt).
Von der Form j(ap kommt durch Fortbildung nut Hülfe ei-
nes tftf (s=s einem Guttural +p, vgL H. A. L. Z. 183& ErgzU. S.
315): x^p^^^^9 welches fast alle die Stufengänge der Bedeu-
tungen, weide sich aus dem Begriff schaben , scharfen in den
hier behandelten Wzformen entwickelten, allein umfasst, nAm-
hch: scharfen, emkroHen, einschneiden, %erschneiden, fitrchen u.
&w. il*öif, £. F. 1, 143 vgl. mit j^paöiftD nhd. ITori^e, weldies
vielleicht wirklich wurzeUiafl identisch ist). Davon; xjapafy^y 17,
das Sehmrfknachen, Eir^schneiden'^ Xy^vii X^P^V^^y^i ^^ ^''^
gegrabene Zug; xapayyidg^ 6, das Eingegrabene^ xdpay^^ rö^
das Bin§egrmhene, iSdurifitug, Schmti u.s.w. ; x^poxrog^ V9 <^>
eimgejgtmben^ XotpOMrai^^ i,' der Eingraber, Präger. — X^P<*^Pi
6, das Mingegrabene u.s.w., Zeichen, eigenShümUches Wesen \ ^a^
paMTvpii*h nmi einem xotpootnip versehn i ^^apoxvi^piMo^, 17, av^ %mn
Eingmhan dienend; ;i^apaxTi7puf^^, 6, Bexeichnang dsareh einen
}ppaomip^ XCLpaxTiip^6{ia^ t6j Zeichen u.s.w.; xoLpcaixitipiaxixdgj
if, 6v^ ka^BMnend. — ntptxapoMxtMÖs^ 97, av^ %um Rwgsumem''
$ckmeidan geschieht
Von X^pctM kommt feiner: ;(ap-a$,iio^, S, (eiwas Oeschärf^
tea, Gespii%ies,) Sfnbapfahl ( VgL 4^xaXo^) ; x^^^'^P^^^^^^'^i'^^^ Dim.;
;rttpaM£ap, 6^ 9wnSpiistpfahi nmS.w, geschiehii x^P^^^i^ mf/j^i/s-
pfäkie» verrammen*, ;^apaia<yf^d$, o, das Umpfählen^ f^erpaiiisa»
diren; x^pcutön^ pfählen, mit PfMlen stüi%en, verpaUisädirenß
XptpdMnftay TÖf ei$ mnpfäUier u.s.w. Ort; x«P«x<o<^9 Vj dasUm^
ffählan* »^ dxpipdMcrcog^ üv^ unbefesHgi. —
Der Form nach zu einer neuen VerbalbOdung ans wpctn
mit derselben Bedeutmig wie ;(apatf(fi0 gehdrt : x^p^fd^vn^^ o^ ei^
ner, der ktoHt, z.B. ßi^^MXHÖg^ der Bücher hrai%i, schreibi.
Wie an x^p sich x^P^^* ;capa0tf lehnt, ebenso gehört dazu
wohl auch: x^pod in ;(apadpa, 17, Graft, Schittchi, Erdspalt u.
8.W., UmterBcdeutnngen, welche sich einfach an die von x^^
pd66« schliessen, und so nimmt es auch nach dem Vorgang
der ikeren Etymologen Polt (£. F. U, 391). Doch könnte das
5204 AK.
88kr. hratda ein Htfer See, und hr&dia e«i Fhma (grade wie
auch xotpdipa heiftst) sdiwauke&d macheiu — Davon: x^H^'
!tpri8iq, tööaj tv; xotfäipaOog ^ a, ov, s« der ^apo^p« gehörig ^ xd-
fHxSpoSj ^9 xapddpuovj t6, =i xV^P^^ wpdSpiOv, t^, Dim.; x°^'
paJlfpeidnS^ ^S^ klufiartig iL 8. W. ; x^f^P^y ^} ^^ ^^"^ ^^ ^'^^ TP-^
^^paix\ x^P^^P^^} *^ einer xf^P^ machen ii.6.wl; hieuer
gehört xapa^pio£^ 6^ Name einee inEtöflen niBienden V^geU:
Hegenpfeifer, •— • .
' Scholl oben (S. 34) haben wir auf eine eigne Art von Re-
duplication hingedeutet, welche in den Sskritspradien bei Wz-
formen vorkommt, die auf r oder 1 schliessen. Zur Vermeidung
des nnangenehmoa Klanss eines, «ich in zwei aufeinander fol-
genden Sylben wiederholendeii r, 1 wird nämlich in der zwei-
ten Sylbe diese Liquida sauunt dem ihr vorhergehenden Voksd
ausgelassen. Dort erwähnten wir als Beispiel das sskr. k'ank'
von k'al für k'ank'al, dem Intensrnmi davon (nach Bepp^ Gr.
6. 670 J; ganz ebenso gehört k'ark' schrecken, zu k'ar eicJk he-
wegen, %iUem (in k'ara %itleiiul) und k'ark' in der Be^dentnng
laufen zu k'ar gehn. Dieselbe Abstumpfung zeigt sich im sskr.
karka Krebe, gegenüber vcmi lateinischen can-cer für car-
oer (wo n gemäss der eben angefiihrten sskr. Kegel statt r er-
scheint). Lbenso gehören hieher die Formen, iii denen bei der
Ueduplication der Dissimilation wegen auch derConsonaiit der
Wurzelform verändert ist und zwar nicht in derRediiplicaüonH-
sylbe, sondern in der zweiten; so kommt z.B. von gri /änrn
(vgl. ynpvg) garg für ^arg'ar oder eigentlich (nach ßiopp^ Gr.
s. 368, 2) g'argur; ferner von hvfi krOmateH^ in derForm kur
(vgl. Hvf)j kunk' (f&r kunk'ur, eigentlich kurk'ur oder viel-
mehr k urkur) kribumen; dieses Dissimilatioasgesetz dehnt sich
im Sskr. übrigens noch weiter aus, z.B. auf m, z.Bi i^Hiihram
dotmem (fremo^, bei Verdonpelung ba-bhri (f&r babhrani)
Dounerkeä^ auf^n, z.B. y^nan tadten, kagh (wenigstens bei
den Grammatikern für g'ahan); auf s, z. B. ^^as ienchien,
k'ak(fur k'akas); V^has iackenj kakh (und viele ähnliehe
Formen fiir kahas); las wOneehen, lal (fiir. lalas); auf sh,
z. B. push ernähren, davon pushp (für pushpush). Bei r und
m in derWzf. entstehu noch maiicherlet andre Veränderungen,
z. B. das en^ähnte bhram wii*d bhambh (für. bhrambhram)
kl bhambha Fliege, also mit Verlust des r in bei<Een Sylbeu
und des m in der einen, (wegen der Richtigkeit der Verbindung
von bhambha mit bhram vgl. man bbramaraiFVie^«); eine
andre Reduplication ist.barban'iiFVfe^^ wo m in beidenSyl-
ben verloren ist und r einmal erhalten.. Viele andte Bebpieie,
welche ebenfalls hieher gehören würden, kann ich hübr natür-
lich nicht durchgehn. Dasselbe Gesetz waltet auch in Latei-
nischen und Griechischen ; doch beschränken wir uns hier nur
auf einige Beispiele aus dem Gebiet derWzformen mit r und 1.
Von der Vfcar = sskr. ^ri g^hn, kommt cal-co statt cal-
car-o (die intensive Form ist voller erhalten in cal-car eigent-
lich stark ti-eiemi, SftfMrn •, von gur krümmen (= V" hvri) gurg
(für gurgur) in gurges, von vol (= hvifi) velvo (für vol-
AK. ao3
volo), rovk cur (?= hvri) cir-cvs fiir clr-cnr (oircnlaH,
\relehe8 aber Dimmutiv von eircns ist); von gur krummany
ferDcr ciiigo (für cin-gur-o), Ton pal (itoK) pal-po, palpito;
die vollere Kedaplication ist erhalten, aber etwas nnkenntiich,
la pnl-ver for pnl-per (vgL sskr* p&, rednpL piva f&r pipa
nad vregea der Bedeatnng griechiscn T^auKohty ebenfalls von
Ana dem Griechischen erw8hne ich ßa^alvia neben ßm^
^oX-o (entsprechend ist lat bal*b-us f&r balbulus); ferner
sopsf (in jfopnn S. 134) von ^rip, also fftr ^ropsrep; ßak^-og, bulb-
Qs(von ^livfi statt ßbX^oX-); endlich ^4^9r-«> von vk'al, pel
ketMj^em, ireihe», ftr ^rcfi^rsX, welches nach der angefilhrten Re-
gel faat «eSU^eX steht Viele andre Beispiele werden uns im
Fortgang begegnen.
So ziehn wir denn zn xap nach derselben Analogie xep^;
indem wir es fiir eine rednplicirte (Intensiv«) Form von x^ ^i**
klären^ ^ep-yapj welche der Dissimilation wegen die Schiuss*
sylbe ap angegeben hat Was die Bedeutung betrifft, so ist
s^on in dem (§. 203) erwähnten Kap-^ff^-eo^ der Begriff schaff
insbesondre auf die Schärfe, Rauheit des Halses übertrageii^
welche durch Durst, Heiserkeit u«8.w. entstellt Diesd Seite
der Bedeutung ist in xi^-x^ ^'® einzige, so dass es heisst:
scharf j rmuhim Halsej hieiser sein. Poti (E. F • Ü, 670) vergleicht ags*
hraca Büsten. Dies muss uns natürlich über die eben gegebne
Etymologie unsidier machen, doch nicht beweg^i, ^^PX^^ ^i"^
anidre Stelle anzuweisen, da dies einzeln stehende hraca nicht
in seiner Grundform bekannt ist — Von xipx» kommt: Mep-
äakio^^ et, ov; Jrepj^o)^!??, e^, heisen xepxa<o =» nipx^; xipxvos,
y (von Suff, vo = sskr. nu, gebildet, welches aber der Bedeu*
tang nach identisch mit tu ist, vgl. S.13), Heiserkeit ^ xipx'^to;
ittffXrc[»\ MSfxyiv^i Htpxy6& = nipx!^: xspyvoKioc; = xsffX'^^S'*
KeftxpMiq^ = xepxßidiiq; MBpxyaöftoqy o; Kep^i^opa, Td, Trocken'*
heit ; xsp/THardi;^ if, 6vy trocken.
Hieher gehört meiner Ansicht nach xipx'^V^ Vf Thurmfatke,
benannt nach der Heiserkeit seines Lautes; an<äi xeoxvnUi xrf^
ypig; Ms^xf»^' P^^ (E- F. II, 670) vergleidit russ. kretschet
Geierfaike. Ist wirklich ein inniger Zusammenhang zwischen
diesen Formen, so wird xipxyn a. s.w. vielleicht fOr sich zu stel-
len, oder vielleicht gar xtpx^ kretschet und das ags. hraca
besonders zn behandeln sein ; allein ich sehe zwischen diesen
Formen noch keine Vemuttelung.
Indem an die Wzf., welche im Sskr. kshar lautet, ein P-
Laut tritt, würde sskr. ksharp entsteim, eine Form, welche
im Sskr* nicht vorkommt Am unverändertsten ersdieint diese
Wzf. im Deutschen, nämlich godt scarp, scairpan u.s.w.
(J. Qrimm, D.Gr. II, 62, 616), wo die Bedeutung wieder her-
vortritt, wdche so^eich in der erstenForm ag, acuo erschien,
nämlich schärfen. Formell entspricht griechisch tfxopsr. Dieses
erscheint in öxopnioqj 6^ L Skorpion, bekanntlich ein mit sei-
nem Stächet (das Geschaffte, Sfnt%e, vgl. obn} von ax S. 167)
schwer verwundendes Insekt; SL em staehUgerMeerßschj 3. eine
906 AK
siaeU^e Pßrnne; 4 chuiKr^ffmnä^ekine} denllich seigl sich lad
als Grundbegriff der Wzform dtopir der Begriff des Geaekmrf^
Ge9pii%i~j Ge^iaeheli^ftems, gerade wie im deutsdben scar^
Davon: öxopnüupv^ x6^ Dim.; (tKipxaoq^ a^ op; dMopm^iO^, o, oj^
öMopactaa^^ $06a^ «v, vom Skerpwn n.s.w.; tfxopsrtodi^, e^, skor^
pionmriigi (tHOffniavi^^ if, op^ im Zeiehem de» SkorfHotu gehören
ÖHOfntimVy Oy s: ÖKOfmioq 4; ÖKOfnlxtiq^ 6j Skorpions fein; 6Kop\
^tomy öHOfmMivmj erhiiiem, er%ümen, wo die Grandi>edeiitaii§
wieder hertortritt (ygL lat in-ci-to S. ^&V)^ so dass wir als«
diese Formen nteht aJsDenomihaüye von öxpnlog in der Beden«
tung Skorpion fassen, sondern sie auf eine Bildung 6uofxo ode^
6H0fmav aus tfMopsr in seiner lursprüngliclieren Bedeutung »eäär^
fen beziehn. Eine andre Grundbedeutung der Grundf<nm ojk.
welche wir in öxtJi insbesondre, aber aucn sonst, hervortreteo
sehn: %er»ehaken, %erep€^ten, zerstreuen^ zeigt sidi in einer an-^
dem Formation der W^£ öxofmj nämlidi in 6xopnii&^ «er-
eireueni öHofmiö^, 6y Zerstreuung.
MitUebergang des r in ] und der Bedeutung schaben ii.s.w.
gehört hieher lat scalpo; da lat u ebenfalls ursprOn^ches
a vertritt, so kann sculpo mit scalpo identisch sein; doch
könnte u auch ursprünglich sein und sculp ebcünso aus der,
schon im Sskr. von den Graromatikem aus kshura geschlos-
senen Wzf« kshur (vgL S« 171) durch p gebildet sein, wie
scalp aus kshar. Im Griechischen gehört, ebenfidls mit lieber-
gang von r in X und zugleich mit Einschiebung eines Vokals
zwischen Xtt^ hieher: anoXcm für önokm öxomt. Diese Ein-
sdiiebung zeigt sich auch in dem slavischen ckrebou schabeu,
und dem nhdeutschen schrappen (vgL slav. tsharap-ati =
böhnu fskrab-ati, sckrappen^f Dobr. I. L. S. 177). In letzteren
Formen ist dagegen, was uns bald im Griech. begegnen wird, der
Vokal in der Grundform kshar ausgestossen (vgL Poii, £. t\
I^ 140). — ^2Mkon erscheint in öxoXoifj 6y (gesehärfl, gespiint)
Spit%pfahl\ ÖHoXon&in^f tq^ pfahiarhp\ ÖxoXmöu^y £tftfa, ev, pfnhi^
rmeh; öxoXonii&y mnfaiden] öxohmvkj n (mit nolpa)j das Schick^
sal eines Gespiessten.
Die Analogie von cmoKo^ erinnert uns daran, zu. dieser
Wurzel auch attwXoq^ o, SpHvpfahl, Dom^ Stachel zu ziehn.
Es gehört zu der Form crxv ftir fy> (wegen 6k=z% vgU S. 4 u*
5. 1^, das Q ist wie in <\>&^(; (S. 173).
Zu omhm gehört, wie Pott (E. F. 11, 140) bemerkt, wegen
ihres langen Schnabels cKcXona^^ aaioq^ j, eine grosse Scttne-^
pfenart, auch dcrxäXfaif (mit a wie ^eich weiterhin in damdka^),
und döxäXcinag genannt — Femer mit a ifir o: öxdXoifj ono^
6, der Masdwwf {der grabende, indem sich das hier zu Grunde
liegend^ öxaXon an ohkK in der Bedeutung von MoXXcdi^ lehnt).
Indem durch Umsetzung n filr x (wie in crxaks^fiovi öatdXtv^pov
S. 197), und 4 Air ^ eintritt, entsteht die identische Fonn: fmd-
Xaij und mit phonetischer Prothesis des a: dandXa^ (vgl Pott,
E. F. 1, 140; II, 153). Vbn (htdka^ kommt: (htakMxiu^ n, Eur%^
Mchtigkeit, weil bekanntlich die Maulwürfe blind sein sollen.
Hieher gehört wahrscheinlich döxdXa^oi^; daxäkaßdxTig,
S^ eine Eidechssnart, die mit ihren klebr^en Zehen am den Wm^
AK. 907
im Mmm4Umfem hmm {die BduAmde^, Die Fonn entstand , in-
dem statt des o fai tfiroXosr, das nrsprfinglichere a eintrat, und ^
umritt wahrscheinlich ein älteres V 9 ^i^ oft (vgl. z.B. $.75),
so dass also eine Form oxttkxpfSa önapqp za Grnnde lüge, wel-
che nns anch bald begegnen wird. Wegen der anlautenden
Gfuppe ifH trat ein a vor, wie in d6n<ika^ und sonst
Indem an die Grundform (^«p eine Formation Tg}^ latei-
triftch Tb tritt ->- eine Bildung, in welcher mir das i nocii nicht
klar ist — entsteht griech. exapUp^ lateinisch mit Vertust des a
zwischen scar (wie in den eben angefithrten Beispielen, slav.
ckrebou und ahd. schrappen^ woTon sich weiterhin jedoch im-
ner mehr zeigen werden), scrlb mit der Bedeutung einsehabenj
emrii%eny in dem lat scribo specialisirt äsu dem Begriff: schreib
hm. Crriechisch erscheint diese Waf. in öndpitp-o^ rf, ein In^
»frvment %um Ehtschaben, Etnriiaenj Griffel u. s. w.; Oxa^updo^
uoi ; Öxaftupevo) , die Ober/lache eine» K^ers leicht krnizen (echo"
bem) u.s.w.^ öxaffUpeviia; oxapt^^a, röy Grifei U.S.W.; fhtafn-
(pLduoq^ 6, das Aufriizen. —
Wir sehn hier in dem lateinischen scr-Tbo, wie in einigen
andern Beispielen nach Verlust des.a die Gruppe scr entstehn;
konnte dieser nun schon im Lateinischen, Slavischen und Deut-
schen erscheinende Verlust nicht sehr alt sein?^ Gesetzt, er
trat schon in de^ Grundform dieser Sprachen hervor^ so dass
er auch auf das Sskrit wirkte, so musste die griech. önapif la-
teiniseh scrib läutende Form im Sskr. kshribh heissen. Nun
Ist einer der gewöbniiehsten Uebergänge , dass der Laut, wel-
cher im Sskr. ksh (x) lautet, im Griechischen durch y reprä-
sentirt wird, z.B. bhaksh wird q^ay^ uksh: «7 und so vielfach
sonst Dersdbe Uebergans existtrt auch im Deutschen und
Lateinischen, z.^. vaksh, lat augeo, vf iksh (aus trish za
f^uppHren) wird lateinisch rigare, deutsch rignan, aksha
deutoch auga und so andre. Nach Hesychiua heisst nun ypi-
fäö^ai, schreiben, und bei den Lacedämoniem schaben {livav)^
rupfen (öHTfXXoi). Branchen wir demnach nur den geringsten
Anstand zu nehmen, ypup gradezu för> identisch mit lat scrlb
nnd för die zusammen^zogene Form von önapup zu erklären ¥
Es bestanden demnach in der Grundsprache schon bei der
Treminng die Formen ksharlbh und kshribh nebeneinander,
und beide gingen in die verwandten Sprachen zugleich ober.
Mit lat scribo und ypitpä^cu ist nun gleichbedeutend ypcup.
Sowohl dem anlautenden yp^ als dem auslautenden ^, werden
wir dieselbe Entsteknngsweise zusprechen müssen, wie in
rpup; in ^pa^ist nur ein anderer Vokal: ypcup liegt also ein sskr.
ksharabh: kshrabh zu Grunde, ypup dagegen: ksharlbh;
kshribh. Formell und zum grossen Theu auch der Bedeu-
timg nach entspricht ypcttp gtym. gr,ab-an (graben^ einschabenj
vgL <fMaOÜU>), lett grebt, ausschrappen^ slav. grob u.s.w. {Petf^
£. F. 1, 140). — Also X£äS£.9' A^tf^^/ {sekaben), rihten^ ein-^
ßraben, sehreiben U.S.W. (v^ Lehrs Aristarch 104); Ypec^^/eloj
Desiderativ von ypäjf^i TP'*^^^ ^> Sehrifl\ ypsitpiq^ »5; ypcuptliyp^
ypwpUnf^xd^ €lt^jfa(:^^6Hdpyi^oq)i 7/Mt^iM^oVi to, Dim.; fftt^
90S AK. .
qflaxoq^ d, ein Mfurfl9cheäj woid griffeK&rndg gestaltetes» 1»-
strumeni^ ypofpatoqy i^ipy %um Schreiben geUri§\ ypoftA^^o^
Schreiber \ Yfcacroq^ if, 6v^ geriM^ ypcncrv^^ 17» Hiiümng\ /pa^/;,
17, abgesireifie (geachmbie) HmU der SehUmgen ii.a.w. (t^ scalpo
wegen der Bedeutung); ypowpnfp^ yp^^'^^^t^j Schreiben ypa-
ßin^f ritzetidf YfmfM^ t6j Au Eingegrabene^ Geechriebene a.8.w.;
Ypa^drunfj xo, Dlm.,' Sehr^tchen^ yfa^axü%ov9x6y Dim.; /pou-
ftarixog, if, ift^, liie Bueheiaben riMig leeend IUS.W.; ^pc^ifum-
icevo^iiM, Qrmmmnatiker eein\ Ypcc^tfMxevg^ 6^ Schreiber n.8.w.;
^paftftaTBooy ein ypamnaxivq sein ; Y^ctmuM/rOop, x6, dme waratif
man echreibi\ Ori, wo nmn T^po^A^ioeTa Uhrt^ jrpofifiave/a, 17, d^
Schreiben^ dieIMeraiar\ fpotfifiaTiin^ die fpa^t^xa lehren; /pop-
ftaTü^n^;, o, Schtiiiehrer} /paftfuf» 17, Z^tm«; /po^ifio^if^, e^^ ftnieii-
ariig; T'pcBfifuxJ^, 17, ify*, sii LhUen gehörig a.s.w., granunaUschi
Ypo^ii^^ ün Breit epielen (von al YpcLfmai^ das mii Linien durch»
%ogene Spieibrrti); /pauptffioV) ^9 Spieibreli', YpamuipioF^ xiy
(kleine Linien als Gewidit) ^ Un%en —
avrfypou^^, or, gleich geschrieben; ayrt/pou^ov, to, Abechrifl'.
dypmpiov, x6, dae Nichts (in die Staats-Scholdenliste) Geschrieen-
sein ^obgleich man darin stehen mOsste); dpxtypagni^^ iq, eben
gesc/üiebeni napa&cyYpoupia^ den Vertrag gegen jemand wagekn\
yifev9oYpaq)ia,^y falsche Schreibmng ii*s.w.; ^^o^'pafyaTpa,^
das falsch GeschHebene n.8.w. — dyfäfniaxog^OK^ atme Wisem*
schoflen i «rpofcfiaTia, 17, Ungelehrtheiti iptXoyoa^^iaxiia, JUternlw
lieben. — aYpa(i^u>g^ ovj ohne Linie; evypatii^day 17, se/^&ne Zaek
nung\ ^afHxiXriKoYpa^^iov^ xoj Linien habend j welche iu gleicher
BicIUung laufen^ *— tmcy^ayL^^ o, Schreibvorschrifl.
Für Ypcupevq wird uns als Nebenform bei Hesgck ange-
fahrt: Ypofi^fvsi die formelle Abweichnng ist nnbedenteod;
statt a erscheint o wie in trxoX{o)nf und vor dem, die Wzform
schliessenden Consonanten ist nach der Weise der 7ten Conj.
Cl. im Sskr., wie sehr oft, ein Nasal. eingeschoben. Auch ohne
die^ übrigens vollständig daf&r entscheidende IdentitSt von rpa-
<pevg und 7pOfu^ev^, dürften wir eine mit ypoup identische Waaonn
7pOfft(^: Yfwp annehmen; an diese schliesst sich: 7po|c<^-a^; /poa-
Jfigj 17, die Sau (die wühlende, grabende^ scharrende, Pott, E. F. 1,
40). Diese Zusammenstellung führt uns zugleich zurErkennt-
niss der Form, welche im Lateinischen der griech« Wzf T^pof
entspricht, nämlich durch scröfa Sau, und scröb-is Gnibe\ so
kommen wir auf eine Wzf. scrob graben, welche ypcttp^ geuaa
so entspricht, wie scrlb: yplfp. In scrofa ist die Dehnuug
des o auffallend; f steht für (p (sskr. bh), wie nicht selten. —
Gehört zu7pa<^, mit ß fiir (^, wie öfter vorkommt (v^. S. 75),
Ypdßiovy tJ, und Ypaßdlq^ 17, ein geglätteter Stab, welcher %wn
Leuchten angewandt wurde, Holtufackel (yf^. Schneid, s. V.)?
Bei rp^* YP^9 erkannteh wir die Zusammenziehung von
kshar zu kshr; ksh ward hier durch / vertreten; allein
könnte nicht in älterer Zeit auch die griechische Sprache, so
Et wie die lat scr, die Verbindung tfxp nahen eHtagen können 'J
«tand je eine solche Verbindung, so entstand ans ihr, durch
den so Uufigen Verlost des 61 np. Man konnte andi »p grs
AK. 9oe
dezQ ftr Vertreter tob Sikr. kfthr erkUren, da sich x oft als
Reprfisentant Ton ksli findet — So glaube ich denn asu einer
durch sr anegebfldetenForm: »pcim f&r <nepa»r: ncpcS^r-o^o, Dop*
vdbeä, Sickeij ziebn zu dürfen« Was die Bedentung belriBk, so
haben wir schon gleicbbedenlende Wörter in Menge ans dieser
Worzd hervortreten sehn. Auffallender ist das o; man könnte
zorVertheidigiin^ scröfa neben fpofup^ anfuhren; aJUein eben
50 gut und vielleicht noch besser Usst sich annehmen, dass es
das G|ma von n sei, so dass also dem griedu xpct»r-die Form
scrnp, deren n anch im Lateinischen scrüp-us, 0ehwfer FeU,
gedehnt erscheint, entspräche. DieFoim scrup steht aber fiir
6canip=griech.(AioXvnr. — Von xp^d^so^ kommt xpcnruM^^To^Dim.
Sollte man femer zn der Wzf. yfwp ftir 7pa<^, wie wir sie
ipofu^V entnehmen dürfen: ypoöipog^ »f^oöfog^ o, Lan»e^ zie-
en dürfen f Analog wäre das Verhältniss von Xiötpog, Xianog
zu der Wz£ Tjot^ Xyit, gUiiem. Doch scheinen diese Wörter fast
fremd zu sein« — -- ar^
Indem in der Wzf. 7pa<p für p ein ). eintritt, entsteht die j^
Form fKaq} in y^äg^to, auasehahen, aushöhlen fS. 167) u.s.w. H|
Im Lateinischen entspricht formell glab in glaoer, abgeschabt ^^
a.s.w.; wo aber die Grundbedeutung schaben (S. 172) mehr
hervorüitt — Von /Xa^No kommt yhitpv. to, Höhle ^ yKafp^f6^ a,
ov, kohl$ femer mit Hervortreten der Grundbedeutung: gegUi^
(et: rka4n>ptxji , n , Gläiie.
Vom griechischen Standpunkt aus verbindet sich durch
Bedeutung und Form hiermit am nächsten: y^apiq^ i}, Meissel\
man müsste den Ausfall von 97, also als ältere Form: yXcnq^oLq
amiehmen; in der That werden sich audi gelegentlich Beispiele,
wo Lippenlaute ekthübirt werden, obgleich sie im Allgemeinen
seltner sind, herausstellen (so Tatst f&rca för ninifwtxtu bei
yTf^j aiis d^in Lateinischen vgL man einige bei PoH, £. F. I,
287). Wer diese Ableitung eben wegen der Seltenheit dieser
Ekthlipsen scheut, könnte eine durch D-Laut ausgebildete, und
dann zusammengezogne Form zu Grunde legen, auso kshar-ad
(welches seinen Beleg schon in x^?^^ 8.203 findet), dann ksh-
rad: ypoLii 7X0^. Diese Annahme wäre um so mehr erlaubt, da
die verwandten Sprachen diese Wzform haben; aus ihr stammt
atein* glad-ius (die Schärfe) sammt Ift-mina fiir glad-mina
PartPr.Pss.,woPo//^ £. F. 1,200 ganz falsch; vgl.S.l90)mitAb-
au des gwie in llb-er gegen glAbo (Pii/^£.F.I,140); wesent-
ich identisch mit glad ist rad-ere schaben, mitrund verlornem
g; zu ihr gehört femer deutsch: glaii, und vielleicht auch Olan%
n« s. w. So könnte demnach yXaUq för yXad^piq (der Schabende,
Glättende) stehn. Der Ausfall des i ist bei weitem häufiger
(Pott, E. F. I, 286) als der des (p. Entscheiden will ich nicht;
aDem idi neige mich zu der zweiten Erklärungsweise. Gar
nicht beitreten kann ich Poits Erklärung aus der sskr. V^gri
reiben (£. F. B, 597).
Eine vollere Form von ykjatp ist in dem gleichbedeutenden
KfÜMtp f&r 6MoXa<pi (öKofatp) bewahrt; davon: noXa^To, aus^
graben, aushöhten, behacken, sehlugeni wSKoenTnp^ o, Meigsd (vgL
«
210 AK.
ip^ emgegrabeni i^Hokat^aj to, da$ Eingmftabne.
Gehört dazu yoXg^-oc. o, Sekla^j Mr^« n.«. w.f NacJ
Analogie von ic(»rro(S.192)lfest es sich vielleicht vermndrangs
weis annehmen (man vgl. jedoch Pn// (E.F. II, 226X welcher leti
klabbeht {khpfm% litt klibbeti, kiabb^ti {kiappeni)^ klili
h\n%\ (anklopfen)^ und slav. klepati (tnndere, pulsare, Do
hrowskyjhiBi.lj.h.'^) gegenüberstellt, wonadi eher eine eignj
Wzfl mit der Bedeutung klappen wi^irscMinlich wird). Davon
höka<f>l4&^ okrfei$en\ HoXdffutffxa, to, das Ohrfeigen^ dUObrfeige.'
Indem der P-Lant durch den Vokal u angeknüpft wird
entsteht aus der Form mtoK (wesentlic^^entisch mit fry.ak S
197): 6KoXv'jtTGi^ abschälen, (abschaien, jA^ S.197)^ verkünen
mbeelteeren) u« i^ w. — ' ^^
Mit r für X und Zusammenziehung ^B ersten Sylbe ent
ibpricht lat scrüp für scarüp in scrÜB^msc/iarfer Siein (vgl!
c*s.S. 156). ^
Indem dieselbe Zusammenziehung im Griechischen Statj
findet, aber, wie bei ypacp^ 7M*y ^^^ ^^^ ^^ Grunde liegenden
ksh: y eintritt, entsteht mit (p als Formationselement yXvfp (fiii
<hLkv(p\ kshrubh) iUT'Xvc^cd, einschahen^ -eingrüben, nuBhohUn
U.8.W. Dieser Form entspricht lateinisch glübo (vgl. Potty £.
F. 1, 140), aber mit der Bed/eutung abechaien (abschaben) und
mit ü wie in scrüpus. Von ykigHs^ kommt: /Xv^if, i;, daa Ein
graben j Schnitzen; yXwpavog, rifOv; yXvwxoq^^j ov^ geschnil%i;
Ykwptlov; yXwpavov^ to, Schnitzmesser^ Grabsticiiel (yf^cnuLpupo^;
S. 207), Meissel (vgl. yXaplq) tt.s.W«> yXvtplq^ ^, Kerbe; yXwrxifp,
yXwTT??^, o, der in Erz u.«.w. Grabende^ yXrfifia, rd, dae Ein^
gegrabne. — dvdYKv<po(;y ov, geschiuM; apnyX'W^ifs, e$, eb^ ge^
schnitzt; ctpxoyXtxjTTctJjj^, o, {Eustath, Etgm^j, einer j der Aemter
%u erschleiciutn sucht; ^aKTvkAoyXv^^la ^ 17, die Kunst j Siegelringe
%u schneiden'^ ip^oyXvcpev^^ 6, Hermenschnitzer; ip^toyXvgnMogj jf,
oV, zum Bildhauer gehörig 'y HotkaiioyXvtpia^j Hahne schneiden; ft£*
ra^vToiyXAicpioVj to, der Zwischenraum zwischen den Triglgphen, —
Die Grundform von yXwp war ksharubh. Dieser Form
kann eben so gut entsprechen: öxehixp, oder mit dem schon oft
erkannten Verlust des anlautenden 6: TuXwp; diese Form ist
erhalten inxeXvö'ij^vi x£kv<pos\ iuXv<pavav^ to. Schale; sowohl
in Beziehung auf die Bedeutung (ftir welche man auch tfxaX-^
vgl. (S.197)) als die Dehnuns des v ist lat glüb-o analog (vgl.
auch Pott, £. F. I, 140; II, 226); davon: xä^^un^^ rd, Dim.;
K^wpcidiiq; xeXv^avei&iii ^ &;y.hiUsenäknUeh. — "^
Den so eben behandelten Formen lag zunächst eine Form
ksharu zu Grunde; wurde in dieser kshar, wie nun schon
mehrfach vorgekommen ist, zusammengezogen, so entstand,
mit Vertretung des ksh durch )r, wie in yfa^p u.s.w.: /in); dür-
fen Wir diese Wzf. in ypmvoq^ 17, ov, erkennen, welches hohl
heisst (vgl. yXaipvp6^)y nicht angefressen ^ wie man nur wegen
der ganz unpassenden Ableitung von Ypdo annahmt Davon:
AK. dll
7P^9 ^9 CünMBfyXdfril). Um m kt wfe in 4«fMip (von ^aß =
4«); fftr meine E^Mologie 8]^richt j^Bshetychüeke rfenaditq s«:
7pöfA^'ai^. — Soltei ferner sn dieser Wuraelform: rpwo^;
^pomi^, d, Feu^rknmdj nach Aaelogie Ton /paf^y (S^ 207) au
sehn seinf
Mit Sicherheit zieht man hieher rp^^-Tir^i}, {ahgekrai%te9j
terbfßuchtes) Oerümpei, und zwix wegen des entsprechenden
lateinischen scrnta, aach grata, da wir hier wieder den nun
erlLlärten Wechsel von scr: yp sehn (vgl. Pott^ E. F. I, 140);
davon ypvxdpwv^ to, Dim.; hcYpvreiw, perscrntari, durehkra"
mm; ypv^uüny ypvfUa, ij == ypimy. —
Sollte 7p'v in der Bedeutung Kteinigheit von rpi$ in der Be-
deutung Ton (Mucks) zu trennen und nach Analogie von xap
(S. 201), xw (S. 184) hieher zu ziehn sem?
Den Uebergang des p in X innerlialb dieser Consonanten-
Verbindung sahn wir scnon in /Xac^co; so könnte also der
Form grpo, welche wir in yp&vog sahn, yXm entsprechen; sol-
len wir uns darum das Recht nehmen hieher au ziehn; ^Xcix
in 7X0$, x^, rij die Itachel an der Aehrej und ^X«)^^ (oder
V^;c'Of ^^^9 ^9 i^de kervorraffende Spitze? Die Bedeutung
wurde sehr gut passen , da wir den Begriff Spitze sehr na-
türlich und schon vielfach aus dem des Schadens^ ScJuhrfens
hervorgehn sahn. Ich kenne wenigstens keine sicherere Ab-
leitang. ' .. ,.
Hiermit verbindet man gewöhnlich (weh PoU^ E. F. ü, 45)
5l&6öa^ g. die Zwme, welches formell rar /Xca^ta stünde & hat
ie Einwirkung auf vorhergehende Gutturale, dasjli^es sie zur
nichst za palatalen macht, wie z.B. im Italiänischeit ci: tshi
nndgi: dshi ward; daraus erklärt sich der im Griechischen
zienuidi häufige Uebergang von 74, m, ^^t in o-cr, i). Die Be-
deutung sichert diese Etymologie naturlich so gut wie ^ar nicht
Die Zunge hat zwar die Ei^enthfimlichkeit, »piiz zu sem; allein
sie konnte eben so gut nach hundert andern Eigenthümlichkei-
ten benannt sem. Die verwandten Sskritsprachen haben den
Namen derselben aus dem Begriff entwickelt, welchen die tokr.
\rdih hat (wohl in dieser Beziehung benetzen, ifeeken^)^ wie
sich aus den sich entsprechenden Formen mit EnCschieacmheit
erweist (vgl. H. A. L. Z. 1837. ErzffbL S. 909). Der griechi-
schen Bezeichnung yX^aa entspricht in den verwandten Spra-
dien keine Form. Daher ist es Hr. Bopp nicht zu verdenken,
wenn er nach einer, den Begriff Zunge noch schärfer bezeich-
nenden, Wurzel suchte. Er schloss aus der zakotischen Form
fiir ykwnrai /povVro'a, dass dieses Wort mit rpoim, essen (vgL
V^r^) zu verbinden sei (Voküüsnms S. 173 ff.). Mhr |sdieuit
der Begriff des Essens f&r die Beaeicluumg Zsmge weder mehr
noch weniger passend , als der des SpOzsetnsj nnd das p eii^
sehnet bei dem Wechsel zwischen p und X schon im Alls^
meinen und insbesondre in Dialekten , gar nichts. Ich mag lU^
her ni^t entscheiden, und eben so wenig ü» ZaU der pckh
mö^Bchen Etymofe{^en noch vermehren, wa&- mir sehr leieht
wire.
14*
312 AJT.
Abo yX^erva^ n^Smngß, MmtdßMtk tbr JVZSfpo. A.W.; y}^'
mipwp^ To, Dim.; yXavtkq^^j JfUtemmmubiüek^ /Wrnaeo^, i;,
^, %ftr Zim§e gMH§} 7X000^, %i}^ eim Mamntm Wmriy mü
dem man ein peraÜeiM ii.8.ww «nftUr/; fX^MnnifMmaHK» 17, cir, mt
Erklärung emea veralfeim Wm^iee dienend^^ 'jfijaawidt^^ 9g ^ «toi-
* fmähnUeh ; ^Xcsr^cs MfiV^* yXerprivfui^, d, Ai# Beräkren mü
der Zunge heimEu$9\ Y^jmrriieyM^To^ZmifienkMee. —
&/kwyaoqj ov^ %unffeniee\ a/Xttrria, ^, Schweigen^ «pj^Xur-
rfo, ^m« geiäußge Zunge hahen^ hwyXwnrwf/Mi, eckmähemi ixo-
fXnemo^fOv^ un^der ZungeießndUek.
Zu der Wzf. kshar out P-Laut gehört oline allen Zwei-
fel auch lateinisch: scirp»us sammt dem entsprecheDden deut-
schen Schilf j welches aber vielleicht ein Lehnwort ist Den
Namen erhielt es entweder von der Glätte der Slängel oder von
der eieenthumlichen5(i?Mf/€ derselben, oder von irgend einer an
dem Eigenthümlichkeit dieser Pflanase, wdche mit den Begrif-
fen echaben^ aehärfen, gläUen zusammenhängt Mit Recht stellte
Pofl (K F. I9I4O) mit scirpns das griechische ypl^p^o^^ ypi-
^'OqjOy zusammen, indem er es als kOneilich geßochtenes ü««-
eennelz fasst Diese ZusammensteUung zeigt uns aunächst
die eigendiche Grundform der hier vei^ichenen Wörter, yf
steht nach den nun schon bekannten Analogieen für kshar;
7pi^, Ypat also für ksharlbh, ksharip, und das lat scirpns
demnach für scrtpus. Diese Annahme ist auch bei weitem
natürlidier, als wenn man eine Wm*zelform scir setzen wollte,
an welche sich p geschlossen hätte, zumal da uns ein« solche
sonst gar nicht begegnet; imLateinisch^i ist demnach scirpns
durch eine, bei r häufig vorkommende und hier, wegen des
unangenehm tönenden scrlpus, leicht erklärliche Metadiesis
entstanden. Diese musste man nun auch for das deutsche
SbW/jT annehmen, und hierin liegt eben der Grund, weswegen
ich dieses f&r ein, erst aus dem Lateinisohen entlehntes, Wort
halte. *-* An yplipoq^ /pX^ro^, BineennelXj Räiheel lehnt sich:
Ypmd^m'y Yfiactv&j ßechen'j /pi^rerg; ypinatv^ 6^ Fischer; yphnar^
rd, Fang, Oewmn; /piTn^i^, 17, (y^X^) Fischkuneii /pu^etk», in
Bäihseln reden; ypigmdnqj e$, rmfheelhafli ivgypünarxoij 09, «Mr
gewinneüehiig*
Schon oben (S.309) erwähnten wir Beispiele aus dem La«
tein., wo anlautendes g abgefallen war; derselbe sehr natür-
liche Abfall findet auch im Griechischen Statt, z.B. /Xnpi^: Xii^n
XL aa. (vgl. PoUj £• F. II, 204). Diesemnach dürfen wir das, der
Bedeutung nach mit ^pt^ro^, ffi^^ ganz identische pt^, pinog^
37, Flechiwerk von Schilf, Rohr, auch der Form nach damit iden-
tificben, also fpT^ zu Grunde legen. Dieses verhilft uns nnn
BU^eieh mr vollständigeren Erkeuntmss der Identität von scir-
pns und fptaeog. Denn dieses heisst wirklich: Schilf j Binsen,
nicht Moss Binsengeßecht, Bineennei%, wie fp'i'xo^^ und jene ist
entsddeden als die erste und nicht, wie indenLeidcis geschieht,
ids diezw^te Bedeutung zu setzen. Spätere Nebenformen von
fH^Mind iimx;^ 6 und td. —
An iHiiaiEonn schliesst sich zxpiTtoq^ &, Meerenge\ eigent
AK. SIS
Beb aber E%emiaiiien derMecwge ftwitcben Criocherfaiid olid
CuUto; wOrdidi Se mMhBsekOßfe frgl. IVI^ £. F. I» 76) ; davM
trpOTpfty^, gg^ MMiriffem oder Jfa>rwijtf»iar%> —
Da wir bei glab, glnh viid aensl bAqb geaeba baben^
liass bei der Zaaammeiiaiebiiiig des, bier m Gbrude ÜMoidcik.
Ishar die Verwaadfarag das kabittf^lBi Latein ebenfrUsSlatt.
findet, ferner^ dasa dieses Tor r vnd 1 oft abfiült (vgL SL 308),
60 brancben wir kefaien Anstand au. netunen, andi Iat,rlp*a
Ufer, ftif* Vertreter eines (flteren grlpa: acrlpa snerUteeiiy
«0 dasa dms Ufer nach dem, geWimnlidi an Uieni wacbsenden,
&Ai^ benannt wlire, wiemngekebit ar^nndö iScAt^y; von ar (ad)»
Qndam(iR9l^E.F.I,94). Hieraus folgt nun ebenfaUawiedenun,
dftss wir oben nntRecbt aeirpns fiüreineUmaetzang von scrl«
pus eiUSften«
Da wir erkannt baben, dass acirpus su dieser Wnnel
gehSrt, so benutaen wir dies sunAchst, auch andre Namen Air
Bmnn, Schilf welche sieh mit den bisher behmidelten Wafori-
men der y/^an yerbinden lassen, naehträglich anauAthren. Zu«
nScbst verbinden wir mit derWzf. ^ (s kshi S.173) ^^-a^o«,
ioiL^^o^, o, Bäisertmattei die Form ist durch ^ ausgebildet,
aOeia nodi nicht gana klar. — Davon: iful&kov; ifta^tdufVf to,
Diia^; ^ßMc&wdrj^^ aq^ rom 4er Art eüisr Brngenrnmiis*^ in^^idv.
Eine dritte Bezeichnung f&r Bhum ist öxolyog^ d. AmA
dieses Thema lässt sidb aiu die Wzf., welche im Sskr. kshi
lanteii wiirde, anriickfuhren. ksh ist durch 6x repräsentirt (wie
S. 93); cH istQuna von »; oder sollen wir wegen 6x <rxotvog an
der ersten aus ag entwickelten Form kh'i spMe» (S.168) aCfel-
len, ond ihm einen andern BegriiT zu Grunde legen? DieFtNrm,
welcbe im S$ki* ifjat^vo entspräche, wurde ksh£n a sein* Von
^vog kommt: cr^^omii, 4, em Klumpen %ueammenge»0€h9ener
Bmem; oxplvo^j ov; frrplvwoq^ V, ov% ^nc^yi^f n> ^TP^'^^y ^f
iv; oT^yi^nr^, d, *9«K9 Vs muBimen gemmdU\ axwvouq^mrcaf er.
foUBmeemß ax/MHÜn^^ e$, bhuenartig^ cfxwpLoVj to, ein ausBm'
Hn geßeehiener Sfrieki <rx^Wff, Xjog, ^, em ame Birnen geßecbte--
ifu Gefäee\ öxendia^ ein Land nach dem LangenmaasMj welches
<f)(pipoq hiess (vgL das mit Ähnlicher Anwendung gebrauchte
deutsdie Rutke und das hebr. n^)!) Rohr und Maass ttm 6 El'-
'm), euameeeen ; axo^vur^q^ d, das Auetneseen ; Öxoiw^^Mj rd, die
Autmeeeung. — öxoivunoq^ i?, ovy wie ein Seä gedrehi, — 6xot^
vioy, d, auch OxolviXoq; Öypivixoqi ÖxolvinXoq^ Na$ne eines Was^
^ogde, der in SchiLT, Binsen haust Ob die Sylbe xkoq mit
xXcc»^ brechen, zusammenhangt?
Bei ^lif (S.212) sahn wir den Abfall des anlautenden 6ut-
turak Sollen wir uns dadurch berechtigt Ahlen, poup in poupk
(= (ÜMii S. 157), posTTca U.S.W. l&r ffoup zu nehmen, und ihm als
eigentliche Bedeutung ei$igrahen, einrii%en, eineieeken und so
endlich nahen geben? Doch kOnnte man auch ganz die Analo-
gie von oxij, dnioiuu u. s.w. (S. 157) auch auf f(a(|^, 6anxm über-
trafen. Ganz anders Oieee (Ueber den äolischen Dialekt 239,
241), weldher es voq der sskr« ^grah nekmen, ableitet, bidem
ai4 AR
sich „ans demBegitf s <>iiiiiiiiiiiwiiai*iiitii> »iiM»iBig/i/<t#»a>t leicht
der des Ztssttnmettndkm^ eatmduAe*\ lA sehe weder diese
Leichtigkeit, noch worie iek, «eftst trann ieh cAe sähe, ohne
bestifnmte Aaafepeen -^ wie sie e. B. filr nnsre Ableitmig in
ciBnf , dxkfiuu vortiefftB, ^^ irgend etwas auf diese Etymologieen
dnreih selbstgenia<»te mid aUer eigendichen Basis entbehrende
Be'grlffaeniwickölungen geben» Also: fi^rm^ nahen u.%*\^. ; po*
9i^9 fi« ^, g0$Bmhit gesUekt{Y^ M$(rxog S.199); ^itr^^^o^ po-
^vtr/^; fiicT^y'i^ Ftickeri-nn) {Y^dxi6Tfui)\ pa^mMo^, if, ov, stcni
SUekmif NtUun n.s.w« passetui^ fSafifia, t<(, iIbw Genähte lus. w«;
pfltfifia^di^^, ec^ im genäht n«s.w.; f^^h^^ v^ das Zmemmtmen^
p€Ufii^'V^ Naih; Sauptvq; pa^piieoq; patptdeoni^ (ijoc)^ 6^ Näher \
pagfelovy to, WerkstaU des Nähere ; ptupi^evm = piicxio ; pec^tSec*
TÖq , if, dv = panxo^ -^ ^axufÖvppU'jtxcciTjq , o, Lumpenzueammen'
ßtker\ '9üto^a<pito^ Proceeee %eddeln\ 8dko^^ttip7i<;, ^, Zit>/ ort-
%eddeind% Mavdp^atpog ^ ov^ zmeammengenähi \ dpoupuDxitg für h^
foupuixtq^ Beiname dee Bacchus. -^
Wi^ sich ypoyup zu ypaup verhält, so bildet sich pon^ an^
^aq>\n poyLtptv^j SySehueterdrahtj mii dem Schuhe gmähi wer'*
den, (der Näiier eigendidi).
Sollte hiehergehören ^o^<paia,fiy ein groesee 6rettee Sehteeri
(TgL gladius), so. dass also die eis;entliche Bedentnng der,
poftqf zu Grunde liegenden Form, ksharabh, scharfe hier wie-
der hervorträte? oder ist, was ich eher annehmen möchte, die-
ses Wort fremd f oder ^hört es zu pOMpn^ ^^ hrummer Deich,
und ist, wie PtfWMur will, mitsammt diesem zn pofi^og^roj
Sehnabelj zu ziehn?
Von fiif kommt pvKavkng, 6, SehtOateibläeer, eigendidi also
SehUfUäeer; mit diesem Worte gleichbedeutend und sehr ähn-
lieh ^formt ist panavXtig, pa'TsxavXv^^ pantixavXiqg*, da
fa^axfij 1}, die Sehabnei heisst, so ist fia^ccvavXftg die Grund-
form, von welcher die beiden andern nur EntsteHuncen sind.
Sollte nun auch pan-arit zu Yp€c<p zu ziehn sein? Was das ^
anlangt, so könnte es sehr gut dialektisch sein, wie dorisch
pa'Klg neben ^a^pig erwähnt ward. Die Bedeutung betreffend,
so wurde ich hier fpatp: patp die Bedeutung sehen, welche da»
BÜt ypaq^ Identische y'^Mxp hat, so dass paKa%n etwa = ^Xtup^
p«, die hehle wäre,
Wur haben bn Fortgang dieser EntwiekeluAg ehie Menge
Beispiele gesehn, wo <Tx fiir $ = sskr. ksh eintrat; ebenso er-
klärten wir schon anlautendes a ffirUeberbleibsel des Präfixes,
welches im Sskr. ava lautet (S. 109, H. A. L. Z. 1838. Ergzbl.
S. 325). So mag denn zu der Wzf., weldie im Sskr. kshi oder
kshu (S.166 und 171 ff.) lauten wflrde, griedi. dcrxiiQ gehören,
indem es entweder t&r dßu-^MBß-td oder a/ ff-<5xrj.o steht (TgL
axevog S. 316). Seine eigentliche Bedeutung wäre demnach a^
schabet», woraus sich der Gebrauch von oo^io sehr leicht eot-
wickelt Im AUgemehien bemerkte auch schon Poii (£• F. U,
153) den Zusammenhang von oanto mit ^. Am nächsten ver-
AK. äia
^andi mit wnäta scheint übrigens ahd. wascan waschen; sollte
nidit auch diesea ebenso zu erklären sein ? Der Begriff waschen
konale sehr gut ans dem. des Abschahem, Reimgens ^ Glättens^
Pui^em henrorgehn, und dieFonn betreffend könnte wa eben-
falls gleich dem s&kr« ava sein und scan die Form ksha ent* .
halten, da wir ja aus scar ond vielen todem erwähnten Bei«
spielen wissen, dass die hieher gehörigen Wzfonhen, welche
im Sskr. mit ksh anlauten, auch im Deutschen erhalten sind
und hier ksh durch sc vertreten wird. Mit wascan vergleicht
sich alsdann wieder litt maa&goju waschen^ wo w.in m überse-
sangen sein könnte. Für meine Deutung spridit s^br das sskr«
kshal und kshap remigen (S. 191, 216).
Also : döxiia^ rohe Stofe geschicki verarheUen (scha^eUß
gläiiem), schmücken, pui%en. übeui äöHfjy 97; aöxn^^ to, Arbeit
Sckimmck u^s^w.i aöx^^ig^ rij Uebting U.S.W.; a(5iC37Tif^, 6; -Tpio,
1;, der (die) eine Kunsi u.s.w. ausscidiesslich Treibende \ dOKnrög^
if, «F, kiknsilich gearbeitet; döKtinHÖg^ if, öv, zur äönriöig, %wn o-
öxi^rig gehörig^ döurt^ti^v^d^ Uebungsplaizy — dvaÖHtiöLu^ 17,
Mangel an Uebungi Öa^taöntd'j^iqy Leibesübung/9 ((HDvaffHÖ^j o, dU
Die Aenderung der Bedeu^g, welche die Wzf. in d^xie»
durch die Zusammensetzuw mit flem Präfix erhielt, war so un*
bedeutend, dass auch das%implex recht gut dieselbe Bedeu-
tung hätte haben können. War dieses 6HV9 so war dessen gu*
nirteForm axsvy an diese lehnt sich nun formell öK$voq^ röi
oxtv^^ ^i letzteres heisst, wie doKmui^ Xleidung, PuiZj Schmu/eki
erstres ebenfalls so, aber auch (ureräthscha/ten Jeder Artj ins»
bes<Midre Wagen, Rüstung^ Uausrath u.s.w« Sollte nicht audi
diese Bedeutung aus dem Begriff des Schndickenden, Feingear'^
telen, Abgeschabteti, SO gut wie die Bedeutungen von dcrhita und
seinen Derivaten sich entwickelt haben 1 Dann würden wir
keinen Anstand zu nehmen brauchen, es ebenfalls hieher zu
ziehn, und könnten zugleich daraus schliessen, dass auch bei
aaidn oxv zu Grunde liege, dieses also für dßiunUßfa stehe. An
eine Verbindung von (nuvog mit orTteTtdoy xnS^o u.s.w., welche
Psssaw Torzieht,^ ist, obgleich sie sich durch die sskr. V^ska
bedeeksH (v^ aaxog^ axvrog) formell schützen liesse, wegen
der Bedeutung Gefäss u.s.w., welehe awvog hat, gar nicht au
denken. Also: axeroc, xöy (eigentlich Schabung, Putzung y
(khmückung, dann das UsBchuhte u.s«w. = ao^fia, oxetioo-pa)
{schönes) Geräth, Kleidung, Waffen u.s.w.; 0^97, 37, Riistungy
Kleidtmg'y oxevapcov, t(5, Dim. von beiden; aw^ii&y oTtevoa, zu*
rechl machen (vgi^daradio, ausarbeiten) ü. S. w. ; (neevocK, (rxeoooia,
iy Zubereilung |i|j||fl^(rKeuoMrT6$, 17, ov, zubereitet; cnavoMr^^ <n{,
des 20uberei/ete^^^^^y <xv; aasemf^, i(;,^ ohne Geräth; mneet^eo,
iroA/ jzubereitel^^^KpivountsvaaTiauigy'ny ov, zum Wegschaffen^
WiederherstellemjKKnd ß htuntevounniq, o, der Ausrüstende. -^
Auch den ZusamipeiUuuig zwischen amvog nskädoxio deutet P«//
schon an (E. F. 0^1^).
Wir haben. oben schon gewagt, das ahd. wascan mit der
316 AR
hier behandelteii Wnnel in Verbindmig zu bringen; nun exi
stirt fan Sskr« eine Waf. kshal, welclie die Bedeatnng reimi§m$,
iraffcAeff (vgLksli&lana in WiUm^s Sanscr.Dict^ ebenfalls liat;
Mute es uns nun nickt erlaubt sein, diese, mit gewOhnliclier
Vertanschnng von r mit 1, mit der sehen erwähnten Form
kshar Ar fonndl identisch su haltenf Die Bedeutung rmmi^em
nfthertesich melur der, allen hieher gehörigen eu Grunde liegen-
den: ichaben. Für meine Ansicht mricht litt skaliuju m» Güm
mtsspül^h skalbju waschen, skalbinnei der Weiher ManaU^
ehes {ReMgvng)\ vergleichen kann man auch das nhd. eckäUn
als technischen Ausdruck fltr eine Art des Waschens. Wenn
nun die sskr.Form kshal eine ursprünglichere kshar vertritt,
so kann ihr im Griechischen zunächst mit Vertretapg v<hi ksli
durch cTK und Verlust des anlautenden «r (nHvf^u tat tnüp. u. aa.)
nnd o f&r sskr* a entsprechen : nop in nöooq, A^ iKfrifeiffeif (eigent-
Kch der Abaehabende, Reimgende)] tiofl&j kehren; nSfni^j to,
Kehricht; ^tofnßpav^ to, Beeen: äwopn^o^ ov, fm§ekehrii imuxdfo^
Sf den Templd fegmd\ vtemopia^ i^ das Ami dee vmawpo^ ^»
Wir haben oben (S. 177) gezeigt, dass sskr. ksh bei dem
Wechsel zwischen ^ und <r auch durch <r vertreten werde; auf
diese Weise entspricht der Form kshar griedi. <rap zunädist
in <rapac^ o, Beeen y welches ^iesemnach, wie der Bedeutmif,
80 auch der zu Grunde liegenden Form nach mit ftopoq identisdi
ist; adpoVf rci, = <rapoqi arap6&, kehren; <rapo(M s= wip^^ia; era^
pan^pov (auch (rapovpav) = scc^pT^pov; adpomq^ i}, dae Anekehremi
aapönf^, o, der Kehrende. — Die Wzf. aap dient andi als Ver*
bum in craipm, fegen i erdpfta^ to; o^op^ui^, ö, Kehricki.
Wohin sollen wir mit dem crap^ welches in (ratpEfti» erscheint,
wovon jedoch bei Aelteren nur das Pfeet ciarnpok u.s. w. im Ge»
brauch ist, die Zähne fleUcheti, die Lippen per%iehn, eo dmee \
die 2Uhne eieht% Femer kommt daher: gym». t<{, Ledk, Oeff^
mm§, Schlund U.8.W.; cnipayl^^ 770^, 17, Kbtfi, Spelte, Biime u.
8.W., wovon cnnpayywvj t6, Dim«; oripayytiinq^ tg^ hShienrnrüg;
€rnpaYy6&9 hehl machen. Hiernach kann man als eimndidie Be-
deutung von öap den Begriff: gehalten eein anfisteUen, und 0^-
Ofipa heisst woU eigendich mü geepaltenem, klagendem Mmd da-
etehnj gewissermaassen ich kbu^e. -r- Aus der Wurzel a» sahn
wir vielfach Formen mit dem Begriff des Spaliene {<ry(Jl^ änopx
n. aa.) sich entwickeln; der sskr. Wzf. kshar wurde mit Ver-
tretung von ksh durch 6 (wie S. 177) öap fonnell entsprechen;
sollen wir es darum hieher ziehn? Ich will nichts entsdiriA»,
kenne aber auch bis jetzt keinen bessern Platz. Man veigieidie
jedoch auch Pott (ELF. 11,197), welcher an sskr. svar erinnert,
welchem die bis jetzt unbelegte und seljm^jfelhafte Bedeu-
tung verach/en gegeben wird, und an V^^^^K (utSd») lachen]
ich Kann wegen ardp^a dieser Zusamm^^^Bg nicht beitre-
ten. — Zu aap gehört gewiss woM auch^^m^, i (eine fc-
nüninale Bildung durch ta von einem zu supponirenden öetf-n^;
wo civo = sskr. ana, dem Suffix des Parnc Medii) (die Uaf^
fende) fatde Eiche; cropamg oder tepoW^, 17, alle Tanne.
dapcov, &vog^ S, geU^ die weiUlehe Sdiemm. In Beziehung
AK. 217
anf beide Bedentnngeii* kann es hieher gehSren. Den Begriff
prariens sahn wir schon in mehreren Beispielen aus dem de$
Sekuttm&j JMtetu henrofgehn; die Bezeichnung der weiUiehen
Sekmum ging widd ans öap in der Bedeutung klafm hervor :
Sdhr schwankend frage ich endKch, ob zu dieser Form
aach 6op6^y ii^ ein OefäBs, um die Gebeine eines Todten darin
mfinttewmkfen^ geliert Ich zdge es zu der Form kshar (8.
3(M) mit der Bedeutung mueeehaben^ amehohieny so dass seme
erste Bedeutnng etwa me von öxdtpn, auegehöhi^ KBrper, G«-
fiee^ gewesen wfire und es erst durch den gebrauch seine spe-
cieDe Bedeutung 8wrg erhielt Davon: bf€t6fwv^ t6, Sarg; iv
«ropui^ tineurgen. —
liit i^rSsserer Bestimmtheit können whr ein andres Thema
hieher sielm, welches sich aa dem Orte, wohin es gehOrte^
nicht guty oline Dinge voraus zu nehmen, welche erst weit^hm
ihre passende Stelle finden konnten, erwähnen Hess. Sskr. ksh
gdbt, wie sich S.187 zeigte, schon im Sskr. in kh über; so
erschien dort schon fiir die Wzf. kshu (S.171) auch khu in
khu*ra s= kshura (S.187). Nun heisst im Sskr. äkhu, wel*
ches man der Form nach zu khu mit demPrfifik k (S. 1) zielm
kann: RaUe, Marne j Igei, Dieb. Dass alle diese Begriffe aus
der Bedeutnng schaben, scharren, graben geflossen sind, beweist
dasThema ft-khan-ika, welches völlig dieselben Bedeutungen
hat und unleugbar von der Wzi. khan (S. 198) graben, stammt;
RMe, Maus, Igel heissen so, weil sie sich in die Erde graben
(vgL cuniculus S.198), und der Dieb, weil er sich einen Weg
durch die Mauern gräbt — Zu äkhu gehört aber mit Vertre-
tang des sskr. kh durch Xj ^ie gewöhnlich (Poit, E. F. I, 86),
VenLfinsung des ä und Verlust des u, wegen Antritts einer an-
dern Endung, das gleichbedeutende griechische iylvoc. d, Igel^
identisdi damit ist nord. l^ull iCraff^ Alid. SprscL 1, 130), litt,
ezys, lett. efis, serb. jez, wo sslu*. kh durch z, / repräsen-
tirt wbd, als ob es h wäre; wahrscheinlich war es bei der Ab-
sonderung des slav. Sprachstammes schon in h abgeschwächt
und bestMgt also unsre obigeVermuthung fiber han (S. 187). —
i}(wiaHog^ ö, Dim. ; ix^vto8ng, eSy igelarüg] ix^viig^ ciy libysche Mäuse.
Ehe ich diese so reich verzweigte y/^dn verlasse, muss ich
noch wegen einiger Themen fragen, welche sich vielleicht eben-
iaUs am besten damit verbinden Hessen. Von der sskr. WzC
kshi (S.173) kommt sskr. kshlna abgexehrt, mager) sollte mit
didsemParticipPfecti das gleichbedeutende l<ixv6(;yniOi^, iden-
tisch sein? Wie in iTtxiv (S. 176, vgl. l^^t^) wäre i vor kshlna
getreten, ksh durch il^ repräsentfart, wie S. 93 und sonst, so
oass es also uryivo laiuten mflsste; wie in dem sskr. kshn'u für
kshin u (S. 183) wäre alsdann das mitdere i elidirt. Der for-
melle Zusammenhang ist nicht ganz zu sichern; daher ich auch
dieses Thema nicht an die, bei grösserer Sicherheit ihm ge-
bührende, Stelle zu rucken wagte. Sollte f&r meine Ableitung
das mit ur)(v6<; identische ömvög sprechen ? <hc könnte hier
218 AK,
l&r Skeres ^ stehn (ygl. <r3raVoy>= ^aXcov) lud ^ iflt ebenfalls
Vertreter von sskr. ksh (vgt S. 172). Die Etymologie ypn «J^ö,
halten, ist nicht der Envähnttug werth« Von löj^g luofsaat :
1(T;{Wt97(, ^, MagerktUi iaxvalvWf Urxvofa^ m^geTj irockmk machen \
tcrxyctai^^Tt^ das Magermachen \ UrxPC^v^9^^%n^ov9 »<«« Mager'^
machen u.B*yrn geschicki; Ur^vaaLa^n, Trockenheii; lorjvaXiogy
Uy ovj trocken : lo-^ccXeo^ (mit herausgeworfenem v, oder lehnte es
sich an die Wzf. kshi ?j a, ovj glbd.; icr^ff^, ^, trockne Feige y
lor^i^uiv, TOj Dim. ] ,
Da wir Wer t vorgesetzt sehn, femer schon oben (S* 176)
yrv fiir sskn ksh eintreten sahn <vgk weiterhin wrou«0, so
können wir auch mit Recht fragen, ob faieher ra ziehn sei
inro^ai, beschädigen', es reiht sich zunächst an f^ (S.176) und
scheint auch, wie dieses, mit / anzulauten,' so dass es /twtr =
j^+mr = sskr. vi+kshi wfire. Gewöhnlich verbindet man
M mit lit6<a, drücken, vüQevti diese Bedeutung tritt in t^rrofios
nirgends hervor; daher ich gerathener ünde, es zu den be-
deutungsverwandteren zu ziehn, ohne jedoch diese Zusammen-
stellung fllr mehr als Conjectur geben zu können; Ijtt steht
danach tSr kshi, hat t vorgesetzt und das schfiessende i ver-
loren. '
\nr haben oben bei ^ey (S. 191), (p^ov (S. 181), wegen der,
gar zu nahe liegenden Uebertragung der Bedeutungen, eine sol-
che angenommen. Auch im Sskr. finden wir die Bedeutungen
hiehär gehöriger Wzformen schon entschieden auf ähnliche
Weise lortgebildet, z. B. ä-f kshar tadeln, anklagen (aksha-
ranam Anklage, akshärita angeklagt und schuldig)^ wodurch
6ich als hielier gehörig erweist: lat cuKpa und goth. sculan
(debere) (/. Grimm, V. Gr. II, 28). — Sollen wir eine etwas
fihnliche Uebertragung für die Wzf., welche sskr. kshabh(-äp)
lauten wurde (in ^nitp-ög) annehmen und auf sie griech. {fxthrcoi
beziehn? Dieses hiess alsdann eigentlich schaöM, jemand scha-
ben, reiben, kratzen und so necken, spotten, wie wir ja auch auf
ganz ähnliche Weisö gebrauchen :'«ti;A an jemand reiben» Pott
(E. F. I, 260) vergleicht öxiDnTbi mit nord. skimp (ahd. scimf
Spott, Schimpf, y. Cniwf»^D.Gr.II,59,588); auch ich hadte
diese Wzformen insofern fär radical verwandt, als ich sie beide
zu der V^ax, ag ziehe; dieselben Foimationeu scheinen sie mir
jedoch nicht; skimp vergleiche ich mit der sskr. Wzf. kship
(vgl. a-f kship, sperno). — Also: (TxgS^to, spotten a.s.w.;
<^x(D^, 97, Verspottung \ öm&TCTriqy 6; öxdnrpiay Vy Spötter (-m);
l^xcoTTTMo^, ^, 6v, spöttisch; axtfmvoXri^^ 6, Possenreisser\ Ö7tap.^iay
to, Spott i Öxto^drtovj TO, Dim. ; BvÖxd^ijji&Vy ov, gut spottend ;
svöx&^ijioövvriy Fertigkeit im Spotten; (pvkoöxumxia^ Spott lieben. —
Gewiss gehört hieher auch (Txoa^aZo^, 6, 2itcerg (bei den Syba-
riten). — Wahrscheinlich wohl auch öxta^y Wo^, o, (auch mü>)
eine Euletiort, (vgl. jedoch Passow s. v.)- —
GehOn zu der WäC ^ (0v S. 172) ^tf tf c» (att. ^v^^^vt), <,
AR m
die BmHe f Davon: il^iTTTV^iOf (öder thirr^p^oVf Lobeck . Phry-
nich. 74), x6, Dim. —
Amnerk. Wem bei Behandlmi^ dieser Warzel dx noch
nianehes ausser dem^ was ich als zweifelhaft bezeichnete, zwei-
felhaft blieb, den verweise ich auf die Wurzel ö<p(v) asor Yer-
^^ekUamg. _____^____
«xa-ro^, o and v^ ein sehneU eegelndes LaeUchif \ wohl, wia
viele technische Ansdrucke, ein fremdes Wort Man kann flbri-
gens auch an mancherlei Verbindungen mit griechischen Wur-
zeln denken, aber eine etwas walirscheinlichere Etymologie
käme ieh nidit Davon: axaTtov, tq, ein leiehteeSeiiiff^ cbeaTipg,
Oj der gr99se MmeL
ananaXLq^ ^, eine Pflanze. —
Mofoiß^ To, die Wwr%eij und aTtopo^^ i}, die Pfianf$e dee Kul^
mu»; eaeofwmg {olvog)^ über Kalmue abgezogener (Wein)* —
axtvog^ o, eifie Pflanze, wie Bamlikumß Weinbeere. —
dn^vdxn^^ o, ein kleiner Säbei; ist ein persisches Wort|
liegt in oa» das zendisch^ aohi= sskn asi Schwert f
'Aaixo, i;^ ein Gespenst, womit Anmien die Kinder schreckten»
ImLateinisehen entspricht augenscheinlieh der Eigennamen von
Faustolns Frau, welche Romulns und Remus säugte, nämlich
Acca (Larentia). Im Sskrit heisst aber akka Mutierj und es
i^t wohl nicht zu bezweifeln^ dass hiermit iene beiden Wörter,
me dem Laute, so auch der Bedeutung nach ursprünglich iden-
tisch sind, Acca also die Mutter xax e^ox^iv ist, als die, wel-*
che die Grunder des Staates säugte, und 'Axstd zuerst wohl
elte Mutier bezeichnete und dann erst das Grespenst lür Kinder
ward. Alit diesem Gespenst müssen die Griechen jedoch einen
eignen wenig schrecklichen Begrifi verbunden haben; denn da«
von kommt: axxt^opat, sich stellen, als wolle man etwas nicht^
vasman sehr wünscht \ spröde thun. Sollte diese Bedeutung bloss
ans dem eigentlichen Begriff von axxi^ofiat: sich %u einer Akko,
einem Gespenst, machen, sich rerstelten geflossen sein, oder wäre
'Axxtt wirklich, wie auch die Alten angeben, zugleich der Namen
ebeseitlenFrauenzimmers gewesen? — ajoatffio^, o, Ziererei. —
axvXoq, ij die essbare Eichel; im Deutschen ist gleichbe-
deutend nnd auch formell identisch ahd.eichila; dieses kommt
aber von eih (Eiche, Graff, Ahd. Sprsclu 1, 127), und diesem
entspricht also griechisch dv.\ allein dies wäre nicht die regel?
massige Entsprechung; denn i^d. ei repräsentirt im Allgemei-
nen mehr griechisch ot, so dass wir, das Deutsche zum Führer
nehmend, fftr das griechische Wort a?x-tj>vO$ als primäre Form
annehmen mussten, und diese Form findet sich auch in einer
hieher gehörigen Zusammensetzung : fiui-o/xv;^^ die essbare
Fnuhi des Erdbeerbaums; eine Nebenform hiervon ist fu^-axrXov
und eine nach falscher Analogie der Intensivformen fiatfuxx (in
ä-fiaifioaeero^, ^la^ujat^nipuiv u. ähnlichen) gebildete ^icujioütvkov.
Sollen wir hiemach gradezu a&ttXo^ als eigentliche Form an^
nehmen? — Im Lateinisdien heisst aber nun aesculus oder
SiM AK.
esculus eine Art Eiehem mii eeelarenFräehieHimiA^er der Name
des Esquilinns kommt). Wir haben schon mehrere Beispide
gesehn, wo lateinisches sc einem sskr. ksh entspricht, und
wissen, dass dieses jsehr oft durch n im Griechischen reprisen-
tirt wird (vgl. z.B. S.301); so kann denn, wenn aesc die ridi*
tige Schreibart ist, mit diesem das griech. alx, oder wemi esc
richtig ist, und e ursprünglicheres a vertritt, mit diesem das
S riech, ax identisch sein. Nun heisst aber im Griechischen
axpg eineEiche, aber, wieHesifck. hinzusetzt, äataf^og eine »»-
fmekibere] soll uns dieser Beisalz hindern, dOx mit lat esc
tOr vereinbar zu halten ? ich glaube kaum ; dem so genau
konnte man schwerlich die Bedeutung so alter Wörter kennen,
und wenn Aönpa wirklidi diese spedelle Bedeutung hatte, so
konnte sie sie leicht dem stets sichtbaren Bestreben der Sprar
dien, wesentlich identische Wörter durdi einige Modification
der Bedeutung zu scheiden, verdanken. Mit diesem &6npa, ist
aber, gemäss dem zwischen (ht und tht bemerkten Wechsel
(vgl. dondKaJii öxäKot/f S.206 u.aa.), Aa^pog, )}, oder iStfivpK, 17,
ebenfalls Name einer Eiehenart, identisch. So spredien denn
ocne, a(hr, lateinisch esc, ccx {)kr eine zu Grunde liegende Form,
^reiche im Sskr. aksh lauten wurde, und nur das ahd. eih mit
der griech. Nebenform fitfi-aix-vXov scheinen eine Form in An-
spruch zu nehmen, welche ein sskr. ^ksh voraussetzt Allein,
wenn wir den ahdeutschen Diphthong genauer untersuchen,
so scheint er in manchen und zwar gerade in diesem FaU anch
einem sskr. a entsprechen zu können. Er vertritt gothisches äl
(J.Grimm, D. Gr. 1, 101); gewöhnlich ist nun dieses m der That Re-
präsentant von sskr.£ alsGuna von i, z.B. ahd. sceidan, gotfa.
skaidan = sskr. kh'ßd als Gnna von kh'id; aUein es ist auch,
so gut wie goth. ai vor h und r (nach Grimm, D. Gr. I> 44}
blosser Vertreter von ursprunglichem a, z.B. in goth. däils
von sskr. dri in der gunirten Form dar, welches goth. dair
hätte werden müssen und mit 1 für r däil ward; femer inJiäil-s
von sskr. f r i : 9 ar (vel. H. A. L. Z. 1837. Ergzbl. S. 919 ffO u. aa.
Ferner vor h im gothischen säi (ecce) statt säih (vgl. goth.
saihvan, ahd. sShan) för eine ursprungliche Form, welche im
Sskr. saksh, von sa+akf^h, eehen, lauten wurde (vgL y^ox,
oaaoiuxL S. 238). Dass goth. ai auch sskr. a entspricht, lässt
sich femer dadurch erweisen, dass demselben ahd. £, indem es
sich aus ahd. ei entwickelt, entspricht {Griuim I, 90); nun er-
scheint ahd. fldha (precatio), welches demnach eine goth.
Form mit ki voraussetzt Dieses fUha entspricht aber sskr.
grak'kh' hittt^t, oder wahrscheinlicher einer Form, welche im
skr. praksh lauten würde (vgl. ob. S. 16), mit Vertretung des
sskr. ksh durch h wie in dem eben erwähnten säi för sAih, und
fl fiir pr, grade >de in dem ganz identischen latflag in flagito.
Ferner finden wir ahd. z£ha (digitus pedis), webhes formell
dem griech. ^axr- in *aWvXo^ entspricht Dieses Jaxr würde
sskr. daksh lauten (vgl. ^aWiXoc), und so entspräche also goth.
ai= ahd. ei und daraus £, einem sskr. a vor ksh. So wie hier
goth. Ai in sAih, ahd. fl£ha, z«ha einem sskr. a vor ksh ent-
spricht, so dürfen wir nun dasselbe auch im ahd. eih annehmen.
AK. 221
£s «MDple bIm einer Form enisprecheii, welche im Sskr. aksh
laHten würde, mid diese Annamne' wurde uns auch zu einer
sehr passenden Etymologe helfen. Der sskr. Form aksh ent-
sfwime zunAchst aaie, üum^ esc; femer mit Vertretung des
ksh durch x: ax (ou« in ^yMuncXov wftre eine unregebnissig ge-
bildete Form mit o», wie in ttl^^if, alxXov^ oder dura Versetzung
aus dcf ebenfalls unorganischen {/LotA^axvkov entstanden) und
durch h im ahd.eih. Diese Deutung würde noch aimehmlicher^
wenn es wirklich erlaubt ist, das ahd« asc, Esche , trotz der
Verschiedenheit der Bedeutung, mit lat esc-ulus, wie Graf
(Ahd« Sprsch. I, 492) wOl, zu identificiren. Ich bin zwar im
Allgemeinen nie dafür, wesentlich Verschiedenartiges Bedeu-
tendes für wurzelhaft identisch zu nehmen; doch findet dies
bei Baumnamen, welche, wie wir bei V^OP sahn (vgl. z.B. 9^
S. 96), aus so sehr allgemeinen Begriffen specialisirt sind, eme
Entschuldigung« Da die Eigenschaft, welclie z. B. im Griechi-
schen die Eiche (io^g) bezeichnete, auch jedem andern Baum zu-
kam, so hatte sich das Wort auch eben so gut fiir die Bezeich-
nung andrer Bäume gepasst, und wir sehn aus andern Formen
ders^en Wurzel ebenso Allgemeines bedeutende Wörter fQr
die Beaseichnung andrer Bäume gebildet (z.B. ^Xta, uiiKov S.90).
Ebenso konnte, wenn sich im Deutschen zwei der Form aksh
entsprechende Bildungen, eine mit h, die andre mit sc festge-
setzt hatten, recht gut die eine, zur Unterscheidung von der an-
dern, zur Bezeichnung eines andern Baums gebraucht werden.
Ist a sc Yvirklich mit ein gleich, so tritt es zu demselben in das-
selbe Verhältniss wie griech. cunt : dtrst zu ax. —
Was nun die versprochene Etymologie betrifft, so^erinnere
ich zunächst daran, dass in £xrXo$, so wie in esculus der Be-
griff dee Essbaren hervorgehoben ist Derselbe Begriff liegt
auch in einem anderen lateinischen Namen Aex Eiche: qnercus^
welches ich ftir spätere Form von quescus erkläre, undun-
bedenklich mit der sskr. V^g aksh essen, identificire ; es müsste
eij^ntlich, mit Vertretung des g durch gu (welche auch in
viv(o) für guiv = sskr. g Iv, goth. qni v, J. Grirnntj D. G. II, 521
erscheint) guercus heissen. So erinnert denn esculus von
selbst an esca, Speise. Schon PoU (E. F. I, 266, II, 482) hat
dieses Wort mit der sskr. V^a^ essm^ in Verbindung gebracht,
wobei er jedoch übersah, dass zwischen lat esc und sskr. aq
eine durch das desiderative s gebildete Form liegt, welche im
Sskr. aksh lauten wurde (Bopp, Gr. s. r. 98), und dem lat. eso
entspräche. Die Form aksh erscheint im Sskr. als Simplex
gar uicJit, [wohl aber als Compositum in bhaksh, gebildet durch
«las Präfix abhi mit Verlust des an- und auslautenden Vokals
(uie in alten Compositionen so sehr häufig), so wie das lateini-
sche ve-scor durch das Präfix, welches im Sskr. ava lauten
würde; letztres heisst a&e^9«f» iahbeissen')y}etkeseinbeissfn. Eben
dahm gehört das gleichbedeutende sskr.g'aksh; es verhält sich
zu aksh wie k'aksh sehn, zu aksh sehn (vgl. ^a^nxalvcai), nur
dass dort g in der RedupBcation (denn eine solche Bildung ist
hier auf Jeden Fall) erscheint, hier k' (Po//^ E. F. 1, 278, er-
klärt g'aksh anders). Demnach gehört auch das eben er-
üszZ AK*
wähnte qnercnis lAH e'ficiilns unter ehie WnreeL loh v^r-
muthe, dass aach sskr. kshn-dh him§em, Irieher gekört, für
aksha-dh steht und vri& krndh (vgl. xf^ und sskr, knft-ra)
und so yiele griechfsche und zendische Wuraetfamen durch
die V[*dhft (y^. 8. 30) formirt ist
jDer sskr. Composition bhaksh (för (a)bh(!)-f aksh von
^a^) entspricht griech. fpay mit Vertretung des ksh durch yl
wie oft (8.68): ensen (y^VPoU, E.F. 1, 271) 'vtt<pay^lv u. s.w.;
^api^yxo^ das Essen \ tpayrfii^^rt^ das Essen \ (fay^öta^vTS^ ern
Essfest i <payoq'j <payafff (ffafäg, o, Freäseri (payaiva^ ij, Kres^^
suMy ein krebsartiges Gesehtruri fpayiSaiva (wie Xifuva^ Xdxaiva
aus einem zu supponirenden (payt^ov gebildet), 97, dsslb.; <^cr-
ytiai^viHo^^ 97, ovj wie ein Krebs um sieh fressend; tpayeScu*
Wofictt, am Krebs leiden. — Aayiöd^po^y o, Fresser] fpecydv^ 6,
Fresser, Kinnbacken^ qfaypog^ü, der IFe/s^toti (cretisch), weil er
das Eisen anfrisst; eine Fischart, welche auch q^dympog^ oder
q>aY(Dpioqj 6y heisst — <pa/tXo$, 6, ein Lamm, eine junge Ziege
fzur Zeit, wo sie essbar werden); ^rpo^ayiov, to, Zukasti äX-
iri^^djogy ovj einander fressend ; äXKrjhxpayi&f einander fressen \
iXkriKocpayla, 4, das einander Au/fressen; o^t^a/tCfTepo^; -tätoc,
Grade von otJ/o^cc/o^. — Aus dem Lateiniscnen entspricht fag
in fag-mes, fämes (vgl. subtömen), was Pott höchst nnpas-
send zu s^kr. ^hä zog (E. F. I, 200); fämes ist demnach
Esslust, Essgier, wie es schon Förcellini richtig fasste, wfihrend
Döderlem falsch ist (8ynonym]k 111,119); hiehergehört fatim
in ad fatim, welches zum {lustigen, mtmtem) Essen, und dann
wie satis (eigentlich zur Sättigung') gebraucht, genug heisst;
fatim steht für fac-tim (= sskr. bhak-ti-m), c ist verloren
wie in der Schreibart autor für auctor.
Nicht ganz mit Sicherheit zu entscheiden ist, ob hieher ge-
hört 0iryog, 17, ein Baum, welcher eine runde, essbaare Frucht
trägt \ das deutlich entsprechende lat f&gus, welches aber
wahrscheinlich aus dem Griechischen entlehnt ist, beseichnet
die Buche, und daraus dürfen wir wold entnehmen, dass das
ahd. bdha (oder mit regelrechterer Entsprechung' puocha,
wblche Schreibart ebenfalls gefunden .wird, Graf, And. Sprsch.
in, 35), so wie das gleichbedeutende slav. bouk (welches dem
Deutschen entlehnt zu sein scheint) identisch mit dem griechi-
schen (ptiyoq sind, obgleich letzteres nicht ganz ^denselben Baum
bezeichnet. Eben hieher ziehe ich mit Oraff (Ahd. Sprsch. III,
117) das goth. bag-ms Btnnn, In böha: puocha ist wie in <pTr
yoq der Vokal gedehnt (vgl. 8.110); in bagm ist der kurze Vo-
kal geblieben; in letzterem entspricht g dem sskr. ksh wie od
(vgl. S. 207), in Jenem h (ch), wie in eih, eichila. In Buche
und Baum läge also die Bezeichnung des Essbaren, ebenso wie
unsrer Etymologie nach in Eiche. Von (pnfoq kommt: ^if/tyoc,
17, ov; <priYivBOg^ a, ov, vom Holze der (prjyog; tfitydvj 6, ein Platz
voll qniyoi ; <!>riyt'iq n. p. —
Indem bh durch b (wie in buro, bustum S. 32) im Latei-
schen vertreten wird und ksh durch cc für x oder sc (vergl.
ii^&xm = Sii&6mi)y entsteht die Form bapc in bacea, Beere,
AK(EPt^. 225
fi^ve rnnie FimiiU, Nach dieser Analoge ziehn wir auch
Ue&er griechisch: «^one-f (von der Form ^x mit Vertretung des
^. ksh durch n (vgl. S. 220)), if, Linse; (pawvqj 6, glbd.; fpa-
tik^OjLhisetip/imnae u.8.w.^ tpäxioVjTOjLMsenabiudi (paxd&TjSf
!«,', Unsenarhff'y tpaTtertogy if, or, tinsengeßtiätig ^ fp&xivog^ )?, oi^^ roii
Da wir (S.177) gefunden haben, daas sskr. ksh im Grie-
ehischen bisweilen durch <5 vertreten wird, so ziehn wir endlich
Dut Pott hieher: ^a£l2iti£S> fpaöioXoqj (paöioXo^ 6, eine Pflatne,
äe esMiare Schrien trägt.
ax in dn^lv, oHrlq^ ^9 Strahl, Sannenstraht, Blit% u.8.w.
bt schon Pott (£. F. I, 267) mit ay in dem sskr. a(n)y-u Son-^
nensiraU (mit, wie überaus häufig, eingeschobenem Nasal) und
ag-ani Blitz verglichen. Wenn, was die Vergleichung mit
an^u liochst wahrscheinlich- macht, Ttv hier das nominale Suf-
fix ist, so ist es in der ganzen griechischen Sprache das einzige
^er Art, man müsste denn flir IxrtV (S. 176j eine andre Etymo*
logie aufstellen , durch welche Ix sich als das Wurzelelement
ergäbe. Ich hadte es darum auch nicht fiir ein einfaches Suf-
fix, sondern fasse es auf die Weise , wie sich z.B. ^eri^hr»av zu
fit/tÖT-o^, dyxKST'lvoq zu «7;jkJto<; verhält, so dass also aus dx
erst ein Thema durch ein mit t einlautendes Suflix gebildet wäre
(etwa sskr. tu = griech. to, vgl. S. 13, oder griech.T£p = sskr.
tri, wie man ehemals axvvp = dxriv Hymn. Hom. 32, 6 las) und
^ ao die Stelle des nach t folgenden Vokals iv getreten würe;
ganz auf dieselbe Weise verhält sich zu ep^a (S. 59) das da-
selbst nadizutragende ip^lv^ ^p^^ o, Betts ttitze und pny^v zu
pr/ud$. — Von äxTiv kommt: «xtivwto'^, if, oV, umstrahU\ &nrvi'
n^'j 9trMenartig.
\rAK(EPK). Pott(E.T. 1, 267) schon betrachtet das, so eben
alsWzform erkannte, sskr. 4^, griech. «x als primäre Form
«mer reichen Reihe von Wurzelformen mit der Bedeutung lettch-^
'ö», dann sehen. Was die formale Verbindung betrifft, so stiltzt
^ steh auf die sskr. Wzf pa^, sehn, welche er flir eine Com-*
Position von api+af nahm; was den Abfall des an- und aus-
artenden Vokal iir api betrifit, so haben wir schon mehrfach
^ogieen dafür, insbesondre bei dem ähnlich formirten abhi
Seselm(z.B.S.222, vgl. auchPo//^E.F.I,159ir.). DieBedeotung
^**P^ betreffend, so geht zwar der Begriff: Strahl (in Son-
j|en- Blitz- Strahl) nicht nothwendig nur aus dem desGlänzens
»ieiTor; allein die Analogieen von sskr. r d g'i, tat. r a d i u s von r a g'
^men, von fulmeri fiir fulg-men von dem glbd. fulg, spre-
^en doch mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit fiir die Bichtigkcit
^ser Annahme; dennoch möchte ich nicht wagen, bloss aus
*ßij etwas ganz anderes schon als Sehen bezeiclmenden, Sub-
^även dnrch Abtrennung der Endung eine Wzf. abzuscheiden
^d ihr, wenn der Aehnlichkeit mit emer, verihuthungsweise
^^ Ar Simplex zurückgefiihrten, Verbalwurzel eine , mit der
^<^Q dieser identische. Bedeutung zu geben. Und nichts desto
^^njger liegt schon em grosser Theil der Wahrheit in Potfe Be-
^iknng. nur durfte er nicht auf halbem Wege stehen bleiben.
324 AK{EPS).
Dieselbe Bedevtang wie sskr. pa^ hat die Wimelf df i«,
zu deren Ergänzung pa^ dient; wie sich nuii pa^ in pi+i^C
auflöst, so drig in ad+fig (S.96, wo man als das einzige Bei-
spiel ausser adri, wo sich im Sskr. die verkürzte Form Ton
ati: at erhalten hat, adbhuta hinzufügen kann); nun wissen
wir aus einer Menge schon vorgekommener Beispiele C^gL S*
49, 65, 77, 85 fil 6701), dass fitr f i, durch Vertauschung mU ra
und Ausfall von r , überaus häufis; a eintritt Auf diese Weise
ergeben sicli rig, ag als identische Wzff. und zwar a^ als se
kundäre. WQl man diese unzusammengesetzt in a(n)c*ii9 ag-
äni, iic-riv erkennen, so würde formell nichts enteegenstehn;
a(n)(^ verhielte sich zu rig^ wiez.B. va(n)h zu vfin (S.87^, ag
ivie vah (S. 85). Auch von Seiten der Bedeutung ist dieser Zu-
sammenhang keinesweges sehr unwahrscheinlich, aber auch,
wie bemerkt, nicht sewiss^
Die eigentliche Wzform ist demnach r ig, und in Erbmenuiff
bringe ich die, oben (S.104) aufgestellte Vermuthung, wonach
der Begriff £r«ticA/0fi vielleicht durch eine primäre Wurzel r i be-
zeichnet war. Von dieser könnte ri{ wiederum eine sekundäre
Formation sein. Mit dieser Form f i^ steht höchst wahrschein-
lich in Verbindung ruf fmit ru für ri, wie oft (in den Veden,
Lassen j Anth. sanscr. s. v.)) leuchten \ vielleicht bei dem hftufi-
gen Wechsel des sh und 9 im Sskr.: fish sehn {Lassen a.a.O.)
und raf -mi SonnensiraU (mit ra fOr f i), woraus man alsdann
noch mehr Recht entnehmen kann, auch a(n)yu, aTt-riv zu der
Form ac zu ziejin; fraglicher ist, ob ra^-!, ein Sacken dea Zo
iNakusj hieher gehört, und ebenso ob ar^-a-sAna Ferner. —
Sonst zeigt sich die volle Form nur in der erwähnten Composi-
tion d-f if iPoilj E. F. I, 267) fiir ad-f ig, welches also eigent-
lich an^sehn heisst Griechisch entspricht dfpx-a>, sehen^ ge-
wöhnlich neutral, dann auch transitiv: etwas sekn\ godiisch
taurh-ts (splendidus). Von jlgge^^dpaxov, ^edopxa) kommt i
dipYiia^ To, Bück; dep/pd^, ö, tias Blicken; 8ip^g^ 17, das Sehen ^
defnudo^ai, = depxoficu; dpaxog^ to. Äuget 8opxäi& =: 8ipxa (Gr.) ;
dSefmis^ is\ &itpxTog, oy, nicht sehend; äSpcüaig^ ig (JUes.)^ tu»-
sichtbar; 9vg9ifwvog^ ov^ sclkwer %u sehn\ \iovo9ifKxrig^ einäugig ;
ifyStfntio (-dopxio), scharf sehen; o^vSifntua (-^a), (-dopxei^a, 'ia)y
17, Scharfsichtigkeit; o^v^epxued^, i^ovy (-dopxixd^) das Gesichi
schärfend»
Hiermitgehört zusammen zunächst 9p€Mvaiia (JJeiycA.), tiat*
hersehn (vgl. Pottj E. F. I, 229); das lanp:e a ist hier woU dSa*
lektisch für langes cL — Femer i^icodpa^ (wohl für ibrod/iax-t^
Adv.) und mit Verlust des 4: vnoSpa, von der Seite blickend, fas^
ster; daraus modpiiq^ o, der feindliche; 4no8pa6ia, i (BesJ)^ der
ßnstre Blick. — « Auf dieselbe Weise lehnt sich an depx die dia-
lektische Form dpdi s 8ipwD (anders Pott, £. F. I, 2ia 267).
Wenn man will, kann man '^69pa u. s.w. bis 9p& auch fbr eine,
durch Präfix at, vor Vokalen ad und abj. a: 0 gebildete Fona
aus der zu Grunde liegenden Wurzel ri (S.104) ansehn. ADein
, da sonst von dieser Ausbildung keine Spuren erscheinen (man
könnte jedoch vieUeicht litt dairaus sich umsehn^ und altpr.
en-deirit ansehn, daf&r erklären, Pott, E. ¥. 1, 267), inoipa^
ÄK(EPK). 22S
aber neben ix69pa besteht, so bin ich mehr genefct, die er-*
wShnten Formen fiir dialektisch abgestumpfte za hüten; nicht
nndudch mit dem VerhMtniss von vjt69pa zu vTtoSpei^ ist das des
lateinisi^en qnft-li za 9Ux (vel. weiterliin nnd Jl^»^^ V. 6. 6^8 ff.),
indem In beiden dieEndmig (ii: XtK) dem sskr. dfif entsprichti
der Nmninativ hätte nämlich im Lateinischen dnrch Aiih&igong
Ton 8 an die, eigentlich df ig entsprechende Form: 11c, lic-s:
iix werden müssen, tali^, wie griech. nKdi^ dies x wurde aber
in s gesehmeidigt: talis, nnd dieses s schien alsdann Endmig
des NominatiTs, so dass man täli flir das Thema hielt • —
Wenn man sich der vi^en Mythen erinnert, in denen der
Drache als wachsames, sefaie Angen nimmer schliessendesy
darch ihren grauenhaften Glanz erschreckendes Ungehener er-
Bcheint, wird man keinen An(;tand nehmen, hieher, nnd zwar
za der Form 9paH za ziehn: dpänrnv^ ovrog^ o, Drache i ipeU
xamx, dpaxatyiqf ti; J^fOMivrurPj to, Dim. ; Pfiail%e mii Sehlan^
Smfieeken n.s.w.; 9pOLx6vTUO^, a, ov^ SpaxovrUtq, ov, o$ ipoHpv^
Tux^, tidoq^ 17, von Drachen; dpaxovrtiSrjq^ tg, draehenarüg; Spa-
KovtuiVj TO, Drachenbiui, ein Farbestoff; Hpcoiovxlqj 1}, eine Art
Vogeii heSpanovTOtö^ in einen Drachen verwandeln»
Femer zieht man zn 9epxz fopt. H6g^ 17, Eehj Ga%Me, in-
dem man annimmt, dass es seinen Namen seiner schönen An^
gen wegen eihalten hat (so auch Pott, E. F. 11,35). IMese Ab-
leitnng findet von Seiten der Form einige Schwierigkeiten; als
Nebenformen erscheinen nämlich nnter andern i6p%^ xJ^nnd
topwo^; im Sskr. stehn nun in det That d, g^ j in einem gewis*
Ben Wechsel (H. A. L. Z. 1837. Ergzbl. 909), und wenn dieser
schon firüh drei, dnrch diese Verschiedenhett sich speciaBsi«
rende. Formen gebildet hatte, so konnten sie anch ins Grieehi*
sehe übei^ehn, wie in <^ap, inu^ 6^ (f&r joft); allein von diesem
Uebergang findet sich in derWzf. di-i^ weder im Sskr., nook
sonst in emer der verwandten Sprachen eine Spnr. Im Sskr«
konnte eine Form jri äb.erhaupt nicht eidstiren. So mftsste man
denn annehmen, dass aof griechischem Boden 9 in ^ nnd i über*
gegangen wäre; für einen absolntenUeber^ang von ^ in 4 nnd *
findet sich aber keine hinreichende Analogie; auflösen wird sich
aDes, wenn man als Grundform iiop» annimmt; 81 geht bekannt-
lich sehr oft in i über, wodurch iopn entstand; i ftUt femer
ms, wie sehr oft, z. B. in nvp (S. 31), in cnsmäm {Ar atancic^ nnd
S(Mist; so entstand Sopu^ und mit Abfall des ^, wie er z.B. vor
c häufig vorkommt (vgl. alvoc;), die seltne und späte Form lopx.
I>ivch diese Annahme haben wir nicht nötbig, die sich so ähn-
lich sehenden und gleichbedeutenden Formen auseinander zu
reissen, was ich nicht wagen würde (Pott, £. F. II, 387 thut
es, indem er seine frühere Ansicht zum Theil aufgiebt, wegen
des welschen iwr^, Rehbockj womit erlopyto alsdann identificirt;
ober die Form mit i erklärt er sich an dieser Stelle nicht) Neh-
men wir diopx als6rundform,soist eine Trennung von 9epx natür-
lich notwendig, und eine Wurzel, mit welcher sich diese Form
mit entschiedener Sicherheit verbinden liesse, kenne ich nicht
Bemerkenswerdi ist aber, dass im Sskr. dasselbe, oder ein sehr
Umliekes, Thier K^-ja {Anielope bei WiU. sanscr.Diet) heisst,
15
396 AKC^IPK).
was sich vaSt der hi^ va Grande geleglen Wnrael rif,
verbinden lässf, wenn wirklich das kdhehende Auge dieser
Thiere (vxlLiehtmisiem^ AbhandL d. BerL Akad. d« Wissenscfa.
1826. S.232) von so bedeutendem Einfluss auf die Benennimg
4erselben war. In diesem Fall Ifisst sich aber auch eine Ver-
bindung von dem iopH^ i/omi^ Mpx zu Grunde liegenden ^u^pn
mit der hier behandeilten Wurzel rif ziehn. Man brancht 9i
nur als das bekannte Präfix und opx als die gunirte Form von
TiQ zu fassen. Dann wäre St^pu $0kr sehend^ ^ seienäj gleich-
sam sskr. vi-ar9 (== vi-rig-ja). —
Also: i6p^y ^op§, dopud^y iopudg^ni iopiHoq^ topMOq^o; 86p9fr,y
ii iopMmv^ d, Gm$kdl€j Reh U.S. w»; Sopxdlkovj x6^ Dim.; dofna-
8uo^f aj ovy p&m Reh; dapHoSlio^ hüpfen^ eprmgen, wie em lieh;
8opiiciXÜ6q^ alf Würfd mte Rehg^enkeni PeUeehe aue Rekieäer\
iopxUy ^f ek$e Pflan%e. .
Zu dri( gehört auch d/px-17 n. p. der Frau des Avxo^ {dee
Sehenäeth »• *«5<J^)«
Im Sskr. verbinden sich fast alle Pronomina mit den, ans
der Wzf. dfig hervortretenden, Adjectiven dri^, driga und
dfiksha(ansder durch desideratives s gemehrten Wz£, welche
driksh kuten würde, vgLS.221), welche so viel als ameehmd,
ähniieh bedeuten. - So wird ans dem Pronominalstamm tat:
tftrdri^, tä-dri^a, oder ti-dfiksha, dieeem ähnlich , statt
tftd-dric^ aussät (relativ), jftdri^, jadri^a, j&dfiksha o.s.
w. {ßopp, V. G. S. 598 ff.). Im Prakrit wird nun das d verloren,
also z. B. tärisa för t&dri^a (yaramehi bei Lmteen, Inst Ling.
Pracrit 1, 30), und derselbe Verlust zeigt sich fast in allen ver-
wandten Sprachen 1) ; im Goth. leik , im Lat li für lic (S. 235),
im Slav* liko. — Im Griechischen entspricht Xmo, welches
Iftan entweder nut df iga identificiren kann — also mit Verlost
dei» d, Verta^etung des r durch % und q, wie immer, durch k —
gder mit driksha» wo u Tittr im S. 2^) = ksh. Dies zu ent-
scheiden ist natfidich nidit mSglich. Diese Endung ersdieint
(vgl JT«^. Schmidij De Pronom. 72): m Tn^Xbta^ (= sskr. U-
ari<(^a-s oder ti-driksha-s), 17,0V, (Dor. to-Xako^), eigendicA:
dieeem dhnUeh, talis; femer mit dem Fragpronomen no (ei-
! Bndich hva =ss sskr. ka, so dass es sskr. kA-drica flir kad-
ri^a oder k&dnksha voraussetzt): 9n^>ilro(, ij, or, wem mhw^
Keh, wiegroee U.S.W.; davon ^n^XoMfr??^, ^, Qr6eee\ femer mit
dem Rdativ S^ welcher (ss sskr. ja), 11-^0^ (s: jädHpa oder
j&driksha)eigendich: ähnUchwie em erwähnter oder %u erwähn
nender, indem es ein entweder auszusprechendes oder zu denken-
desDemonstrativ voraussetzt DiesesBelativpronomen erscheint
auch in der Zusammensetzung mit dii^: also nkat (r= j&dri^)
im Nomin. ^-X^ = n^iMoq^ dann Überhaupt gleich insbesondre
vom Alter n.s.w.; ij^uc/a, ^, Abstractum von n^lnog^ ZneUmd
i) Vgl. B^nn^ «. •.O.iPoUj B.F. II, 4S, 07). BeUteS« wm ieh Uerbei
bemerken (wegen nopp S. 602), daw die gothitcbe Form leib, abd.
Itb {J.Grimm^ D.Gr. II, £6. nr.iSS) nicbt der Form d^if:, sondeim
dVibfb enttpricbt, welebem eowobl gotbitcb k ole g (so gnt wie in
Griecb. n, r) md, nbd. b, grade wit is cih (S.MOft) geg^sftbcntebt
AK{EPK). SäRT
derA^knUckkeii, (HMOMi mit eiKms mührm, GUieMUeriffkeU iL
setzt mit i^ (ygL cra): Ofjo^^ o, fteJeMi^rjf, wovon ^(ti^Xtxio^ o,
or, gtbd« —
Mic&ts istgewSlmUcher als der Efaisdnib eines Nasals vor
dnem, eine Wz£ schliessenden Consonanten (nach dem Mn«
ster der 7len Conj. Cl.); so entsteht ans der dtiq entsprechen-
denForm Xutz Xvpu Dem sskr. sadrif a^ (welches derBeden-
tang nnd znmTheit der Form nach i) dem deutschen gieieh ent-
spricht, godi. ga-leik-s) correspon^rt mit dieser Veränderung
griech.: dA^f^^og, oder wie in ($ftnX&io$: dXlfxio^ Das anlan-
tende d Terliert aber seinen Spiritus asper, wie sehr oft, z.B«
in a-Mup^ (=s sskn sa-garbh-a) filr d^A^ (ygL aa)i so ent-
steht dann: dXlyKioq^ o, ovy gleich (eigentUdi: zuunnmen (Mer'-^
aas) (mis)sehem4/» Gewöhnlicher ersdieint haXlfMiog.
Aus ri9 entsteht, wie bemerkt, die Wzf. a; (S.234); Uer
v&de anerst dx-rlv (S.223) anzufahren sein, wenn die Bedeu-
tung mit griVsserer Entschiedenheit dafttr spräche, dass es zu
ffieser Wzf. gehört Dagegen bildet sich durch Hinzutritt des
desiderativen s aus 9l^+h (TgL S.221) die Form aksh. Diese
endieint zunächst im sskr« akshin«, Augei diesem Thema
entspricht eriech. mit Vertretung des ksh durch ecr: Scrai, n.
Vom Singmar wird nur Dativ: Scttfu angefthrt; der Dual lautet
wfi ftbr oararee; Gen. plur* Sartri&v (HesgchJ); die übrigen Casus,
welche im Gebrauch sind, werden pluraliscJi nach der 3ten De-
clinalion gebildet: Bcntwvj Baoroig. Man könnte den Grund dayon
darin sehn, dass dieGriechen die Declination neutraler Themen
auf i so gut wie ganz yerioren haben; mit Ausnahme von äxapt,
I und diesem Ikrari ^ebt es nämlich kein Neutrum auf t; viel wahr-
K'heiQlicher ist mir aber, dass bei den Formen Scnrav, Batroig Abb
sskr^ mit akshi gleichbedeutende, Thema aksha, gen. masc.»
za Grunde liegt, und die griechischen Grammatiker haben dem-
nacli gar nicht so unrecht gehabt, neben der neutralen Form,
I welchesie miteinem, auf ihrem Standpunkt leicht verzeihlichen,
' Iirdnun t^ oacrog statt t6 6(r<n schrieben, eine masculine 6 6a€ro^
anzonehmen, mOge diese gleich bei den alten Schriftstellern,
soweit wir sie kennen, mcht vorkommen (S/ntamer, de vers.
ketoic. p. 75). —
An dieform Sööi — jedoch ndt äolisch-attischem tt förtf^f,
welches nicht primär, sondern sekundär ist, wie Xmni beweist,
welches erst aus X166 entstanden ist (vgl. Xiööa^uu) — schliesst
sich rpu>TTlg, Üog^ 1}, (drei Augen, als Bezeichnung einer wahr-
edieimich augenft)rmigen Zierraih, hi^end)^ ein Okr^ehmuck nUi
^ra Bommeln. An die Form SMo schliesse ich die, mit rpunrig
gleichbedeutende, Form Tpukn?^
I) Das gotk gst welclief J; Orimm (D. Gr. 11, iOlS) alt Reelit im AU-
gcaewca mit stkr. ta Tergleiekt» lebeiiit derForai Mieli eher dem,
a«i «a gebildeten, taha in cntfprffclien, und leik ist, wie benerlit,
dYiktba; da« dae Thema ichliraseiide a iel im Gotiueehcn Tar drm
Casaezciehen, wie Immer» abgefaUen, «nd Ton laba blid» anr ha,
welebci regelreehl golb. ga iet
15*
2!» AK{EPE).
Neben dem in aksha, aksbi erscheinenden aksh finden
wir im Sskr. als Verbom !ksh; in Beziehung auf diese Form
bemerkt PoU nicht ganz unrichtig (E. F. 11, 267), dass sie sich
zu aksh ungefähr so verhalte, wie das Desiderativam ips za
^ftp. Nur hätte er statt aksh sagcin sollen: „zu der, aksh
zu Grunde liegenden, einfacheren Form, welche diese auch
sein mag." Und damit man die Analogie noch deutlicher er-
kenne, verweise ich auf das oben (S.12) Bemerkte, wo %¥ir sahn,
dass derWzf. Ap^eine emfachere ap (ebenfidls mit kurzem a)
zu Grunde liegt. 1 in Iksh und ips vertritt diesemnach ein älte-
res a. Diese Umbildung kommt im Sskr. oft vor, ohne dass
die verwandten Sprachen einen Antheil nehmen. Ich finde da-
her für wahrscheinlich, dass sie sich erst nach und nach im
Sskr. festsetzte und früher mit a bestehende Formen in ihr Be-
reich zog. Im Griechischen erscheint nun o(7(^-ofiat (oTrofioi)
als Verbum und schliesst sich, ^vie ich glaube, an die Iksh vor-
hergehende (Desiderativ-) Form aksh, welche im Sskr. nicht
als Verbal wurzelf. dient; odöo^uu heisst: sehn, im Geiste sehn,
voraussehnj voraus verkünden (vgl das ebenfalls hieher gehGrige
oc-men Vorzeichen, mit c iur sskr. ksh, wie in oc-nlus und
op-inor). Hieher gehört denn auch o66evo^uu, (att orxeropai)
a^fi^ii U.S.W.; orreia, 17, Vorahnung, —
Indem sskr. ksh durch die gewöhnlichste Ge^enform xt
vertreten wird, entspricht 6xT-aXXog^6f Auge; mdem ksh
durch KH vertreten wird (fÄr ök wie in SidaTcxo fiir Sidounuö, vgL
S.222)^ SxxaXXogj oHXoq^ und mit Verlust des einen x: oxoc,
oculus. — Femer erscheint ttt- fiir sskr. ksh; sehr naturlich
bei dem Wechsel zwischen v und x im Griechischen (vgL 9ra und
xa, Prott. interrog., s. xa u. S. 232 und sonst). So entspricht:
iicTiXot;, onTiT^oSj und mit Verlust des amautenden o: ttti-
Xo^, nvilXoq, Sy Auge (vgl PoU, E.F. II, 602).— 'ChrriX«:*^, i
Beiwort der Athene. —
Hieher gehört femer die Form onutTevto ; nach der Bedeu-
tung hegtfen und wegen des Mangels des desiderativen s halte
ich sie eher für Intensivform, obgleich ihre Redu^lication, wie
Poit(E. F. 11, 75) richtig bemerkt, mehr nach der der Deside-
raäva (Bopp^ Gr. s. r. 539, 3) und der Aoriste (a. a.0. 426, 427)
sich richtet — Davon kommt: owtijrTn-nip, (5, Gaffer.
Ganz gleichbedeutend mit oTviTtTeva ist onmeva. Die Deh-
nung des t leitet PoU (a. a. O. 76) von dem Wegfall des t ab
TvgL dn in (9\)/); zu oitin gehört ovlntig^ 6, Gaffer; onmsvrnp ^
OTlI/nTtüTTip»
Auf dieselbe Weise, wie aus ojtr: 6x entstand, kommt ans
dsrr (durch das Medium in^i) die Form o'x (im Lateinischen iu
dem schon erwähnten o p - i n o rl als Verbum in o^r-cwra; äcp^r^v,
o}\foyuu u. s. w. ; oij^eiw, Deriderativ. Davon : oufi«* to, Auge (für
o:jr-fia, äoL mit regressiver Assimilation cmna) ; o^^d^tov, o^ua-
TiStovy To, Dim.; o^ireioq^ a, ov, m den Augen; o^maToan^ besdmx
^f^uxToqj ov, bUnd; i^o^aT(o6ig, ^, dae jßarmaehen der Augen'y
dae Blenden derselben. —
H^9 V (gebildet durch das SufBx t*, fiir Anm^; daher die
hesychische Form ott^, vgl. PoUj E. F. II, 40), Ansehn, Gesicht
AK(EPK). 229
n«s.w. if^ov, TOf =r 5^, (falsch gebildet, wahrscheinUch
v<Ni Aesehjßhts selbst; ist es ein filteres Wort, so mfisste man
es dareh Safil avo ans 6i> = aksh mit ^ f&r sskr. ksh (vgl. S.
172) leiten); t^vv (mit Iq componirt koß^n^f worans man mit
Unrecht anf mnen Nominativ oß9n schloss, weldier nie im Ge-
bi-aach war), angesicki^, — d!^, änSg^v, Aupej Gesieht; dieDeh-
mng ist eine Art Vriddhi (vgl. das analoge yäk' Rede im Sskr«,
TOD vak' sprechen). oTmfp, o, Schauer^ Späher] (mnfpto^, a, oy,
in osmfpMx d&oa^ Geschenke für den AnMick von etwas; onxöq, if,
it'j gesehen ; oisTioq^ a, ov^ %u sehn ; inTiM6(;^ ii, dv» zum Sehn ge^
kung; axTotlwDy onrivfa sind Denominative von einer, dem sskr.
al^shan Attge, (also aksh mit dem Suffix an) entsprechenden,
zu snpponirenden Form oTtrav, Auge: o?rray, durch aj formirt,
ward o3rrceir-aj»-mi oder dm-ch blosses j onravj&mi (wobei die
ioT das Sskrit geltende Regel 683, 4 (bei Boppj Gr. s.) im Grie-
chischen keine Anwendung findet); dieses ging in 6nTiv& durch
Verlust des J, in otttcuW durch Ineinanderschmelzen des nj ftber
ImeXimvamrXeav'yt und ähnliche); sieheissen sowie iwri^ei,
Denominativ aus o3rro=i aksha: sehn; in derselben Bedeutung
kommt auch oTcriia, isrTtuo vor; alle diese sind Denominativa;
irxTUja vielleicht nach 583, 4 regelrecht aus 6nrav^= akshän
gebildet, indem n abfiel und a in i überging, so dass dem sskr*
akshijä-mi o^rr/jc-) entspräche und dieses o^rreicd geworden wäre;
mit derselben Sanskritform könnte man onri^o identificiren, wo
j m ^ wie gewöhnlich, übergegangen wär^. Allein ich finde nicht,
dass sich diese Regeln in der griechischen Sprache ganz genau
erbahen haben, vielmehr wird^^ als Denominativbildung sehr will-
iübrlich gebraucht; an oTrra^o) lehnt sich ^roo-ta, 37, Gesicht;
endlich erwähne ich hier MTevo^ sehn; es ist dies ein Denomi-
nativ, welchem ein Thema ^^rrev, Nom. Snrevg supponirt wer-
den mnss; wenn man lüer ev als Suffix ansehn will, so wäre
diese Form unter die früher erwähnten zu setzen, wo ^rr =
sskr. ksh. Allein auch xev könnte Suffix sein und dem sskr. tu
eptsprechen; doch wäre alsdann dies der einzige Fall, wo sich
me Spur des Suff, tu im Griechischen erhalten hätte. Denn
aDe andern Themen, welche auf tgo enden, sind nicht dahii^ zu
ziebn; weder d^x'^crrev^q noch apiörev'q noch ypo^ntarev-g noch
f^avTsvg, noch exTsv-g noch Tpcrev-^, sondern es zeigt sich in
diesen Beispielen insbesondere (vor andern in dyxi^Tevi; gegen
ijfX^ogj oputTSüg gegen ApitSrog)^ dass dieses et? sich in den
Soffixen an die SteUe andrer Vokale drängte, und diese Erklä-«
nmg ist auch für das bei d^rrevo zu supponirende oitTeig anzu-
ttemnen; es wurde ftr Snrnp, fcn^ff stenn. —
En^ich gehört lueher p^g> 97, Lufüoch^ Oeffnung u.s.w.;
ganz analog ist das sskr. aksha-* i^-gav-aksha, Loch, Fen-
t^l); dscalo^, a, ov, mit einer Öffnung.
irxumii , 17, AnhUek ; dmoTtvog^ a, ov^ %um Auge gehörig ; d^rci)-
7u>), setmy dj^enniTiip = inxrip. —
1) Em andres sskr. Wort för Fensler ift TAtAj«Dam fVindgang, Das
im Text angefulirtt und dieses sind, ihren, Feiixtcr insbesondre besrich-
rnendeB, Theilen naeh, rerbnaden in dem abd. windaaga, englisch
wiad«w» «welvheü ivfct« f AI Aksh • eiitspi«€h«D würde.
230 AKiEPK).
Bei den Compositb tst zu Anfang eb Wort: &mo$, ov, ^e-
nehUUM (ähnlich ao^^ dfogrro^) za erwihnen, welches, wenn die
Zasammensetzang nicht bloss den, mit Hecht ebenso lantenden,
aber von /nr, sprechen, ausgehenden (wo also aoj/ ftir dßo^ steht)
nachgebQdet ist, bewdsen würde, dass die bis jetzt behandelte
Wz£ nicht voludisch, sondern mit / anlaute; ^vir müssten alsr-
dann die Zusammenstellung mit aksha und allen entsprechen-
denFormen in den verwandten Sprachen, welche stets mit Vo-
kal anlauten (man veL sie bei Poi^ EL F. 1, 268), aufgeben, wozu
sich wohl nicht leicht jemand entschliessen wirA^ oder anneh-
men, dass dnr eine Zusammensetzung mit dem Präfix a/9 ein-
gegangen sei, wozu man sich wegen dreier Wörter, da sich
sonst keine Spur von Digamma findet, nicht leicht bequemoi
möchte. Ich glaube, dass, so gut wie sich kurzlich in Deutsch-
land einer fimd, der darauf wettete, dass man mdkiff^eeee», son-
dern geeeeem sagen mfisste, und als er die Wette verloren gab,
der Absicht war, dass er nun audh f&r §eerbi gegerbt sagen dür-
fe — eben so gut in Griechenland sich emer einbUden konnte,
dass, so gut wie man iat^f^ eHmnUoe, sagen könne (von i^ für /o^')
nicht dvo^^ es auch erlaubt sei, aq^ von 09rr, ott fttr den Begriff
geeiehisloe zu gebrauchen. Nadidem das ß verloren war, wosste
man ja überhaupt nicht mehr, warum einige, nun mit Vokalen
anlautende, Wörter sich mit dem blossen d bei der Privation be-
gnügten, andre aber dv forderten, und die meisten jener Wörter
wurden nach und nach unter diese Regel gebracnt; wie leielrt
konnte es bei einer so eintretenden Anarcme geschehen, dass
auch aus dieser Regel emmal drei Wörter in jene traten, znmal
wo, wie hier, das regelrechte &n|/, eümmioe, me wahre Analogie
abzu^ben seinen.
ajtoTCTriq^ o, pon uiei» her beeehauend; SUmrfa^ ij; iUnrrfov,
XQ (Tpa und Tpo = sskr. Suff, tra), jedee {hutmmetU) was %um
Dureheehn dieni, Ouekfemter U.S.W.; igompiq^ iy Spiegei; dg^
^cTpijopai, eich beepiegdn ; itoarrptofio^, d, Beepiegeimg ; Mxrcnrrpt-
^^ Vj ^Vj den Spiegel heirefend^ ixor^^ 37, Anblick; tno^^M^^ wi
haop^ijioq^ oy, eichtbar\ hss&nx9iStg(i)\ faroamxo^, 17, oy, den Auf^
eeher u.e.w. bekrefend; txincxiUx,^ 17, Aufsieht ; wt$p(m9vq^ 6 (iTe-
egch.}, Verächter; naUonoqj ov (von osnf), 9kUocherig\ dvMwVy
t6, die 6ege9id Ober der Thür {omh. — XivoTtrio^ Wo^rrcego, m^
ein Netz Acht geben. — X^P^9 ®» ^9 helläugige X^P^^^^^ ^» ^>
glbd.; xotp^^roTi?^, 17, Helläugigkeit. Al^io^ (mit ol^o^, eeh»nr%»
zusammengesetzt vg). ai!^), 6 \ At^urnlq^ 17, nul eehwar%em Ge^
eicht j Aethiopier» davon: oi^Mm/^o, une ein Aethiopier leben; od-
didsrio^, a, ov^ ou^ummo^y 17, iv^ aeÜnopiech.
An das Thema dn lehnt sich: dfaydnui^, 6, -k, 17, mOdbitk^
kend\ dyoiamoqjWj wOMickend; d^wmnq^ig^ etumpfeieUig;
ayißh>Gmiia, stumpfen Oeeiehte sein » d^ißAountla^ 17, Stumpfeichtig''
keitf 8vgdnr,aiqy 97, das Beschämen u. s. w. ; dvgamrt^tay to, Besehä^
mung} ivgornirixog, fi, oV, wumBeschwnen geeignet i ddvgojntrog,
0V9 schaamlosi dwdnu>^y ov^ mit entgegengdcehrtem Auge; hcnn;^
Vf Angesicht; hemaiig; hfonoJfovi hiana9loq; Ivcmidlag (über
die Suif. vgl. das bd Pron. aa, d Bemerkte), von Angesicht-,
9rpov(D9nf^, ^ (von npQ+hem.)^ vwHfärls geneigt; Tffora^Mo^, ov.
AK(EPE). 231
mdtrWmüimis^erkmA (woU zu ovnf, l%dr: vor der Tk&Tj vgl.
apersiof); (pir&jttrry to, iSiAvyi); furwni^iivf süntwäriä; fferanrta^
0, mitimer ^fos^en Stirn; ^itfGnadatoi;^ o, or; (UTwnlitog, a, ov»
ffi/difr Aifin»; fiMrtifxiq, 17, 8tirtibm»d\ dvvi(Urm7wgj av, iitt/ enlge^
fmgdcekrler 8iimi d^pep(a7ta9e^(HesifehJ)f Matmweiberi htAmi^
Q\ htmig^ 17, Außieher {^in) } inwta^^ hremdia^ darauf achten^
naiXoTdim, da» Gesieki schön machen ; xaklmmtriia^ t6, Schmach ;
xaXUnr«i}fog, ä, ddr« Schmüchen\ MaXXamumi^^ 6; noXkamUrrpia^
i der {dUi) Schmüchende ^ xoLkXamuynipto^ ^ oe, or; HaXX&nurvufoSy
iivy den Schmach heirefend^ «xaXXaSsrMrro^, ov^ eehmuchhe] (stü*
310^, o, op; icvxXo9vt$, 17, ^döfriech ; ifi^xXaiTrtoi', to, aRv« IFisl««« an
is^; (^A»^,o,) fc«a»r^ 1}, Kar%eichHgkeii \ (iv&itd^a; yLwanutio^
kunadküg «em; ffvcMK^p = poon)/, knrzsichiigf ftvfonlaaiqy 17, =?
fitemia; «opennftt, 17, derAugenwmkH nehendenSMdfen. — (^/>o$-
exoF, W» = sskr* pratjaksha, welches ans denselben Elemen-
ten: pratizsTspor^ nnd aksha=(ijff besteht; inrpo^&Wra, ra);
TpoonogriSoir, xJ, Maske; npog&Ttidunf, xö, Dim.; nposf^J^ovrva^ ^y
G^üsmü einemOe8ichi(Jmvcposam6iaroa)'t trntpogtonieijvongtaem
Annha eem^ (tfxto&pcinra^o) ÖXf^fHonaaiiSq^ S, %omi§ee Ansehn;
(äpcnf') v9pfiKirM9^i;$, e^, waeeereüchiig \ v^pantiAia, wasaereüchüg
fm\ in&matr^q, ö, das ScMagen ins Gesicht, — Gehört hie-
her racro^ro^, 17, Ysop^ ein Gewürzkraut, (von icrcroq und cnr^
v«rftpie$sariiff?}i davon vao-covrfn?^ (ol^Off), darüber abge%offenar
Wem. —
Za der, aus dem Begriff sehn hervortreten^^, Bedeutung
^fruckaehüffen (wie auch sskr. Iksh mit Präf. a^a^ ava u. aa.
beisst), gehört S^iq^ 17, BeriUksichiigung, Ahndun^.%.vr.% &jtl*
^o|uu, fear sich herücksichiiifenj sieh scheuen i dmdvo^, ^ij^f g^"
t^iui, — Gehört hieher ''öwt^, Ovtvi^^ Beiname der Artemis?
dayon oom^yo^, o, ein Gesang auf die Artemis.
Keine Frage ist, dass hieher gehffrt Stp^aX^oc^^ 6, Auge%
^bwieriger ist aber eine sichere Erklärung der Bildung. fu($
ist entscmeden zum Suffix fco zu ziefan, so dass 6<f>^0LK bleibt;
diesem Iritt lateinisch ocul in oculu so gesenüber, dass man
äeh sehr geneigt fühlt, beide als bloss durch das Suffix Xo mit
Bmdevokal entstanden zu betrachten, so dass also <p^ so gut
jne lat c (f&r älteres cc) dem sskr. ksh entspräche; auch ha-
^yrs schon Beispiele gesehn, wo tp^ sskr. ksh gegenüber-
^ (8.178); nur würde die fllr diese gegebne Erklärung nicht
»ff diesen Fall passen. Dort nahmen wir an, dass q>vir ötp
=:4'=^ sskr. ksh stehe und ^ nur zur Stfitze emgetreten sei,
yc bei n ein t eintritt, z.B. ijroXt: 'stroU. KOnnen wir dies auch
n>er annehmenf Höchst selten ist dieEinschiebung dieses Stfitz-
«ntes und eine lautliche NothwendSg^eit ffir diese Einschiebung
\ m di^Xo, 6<paXu6 nicht vor. bell man darum verrnuAen,
dasg (^^ gradezu sskr. ksh gegenttbenetreten sei? nicht un-
inoglich wäre es; man könnte sagen, dass, wie ksh durch Ttv
»öd w vertreten wird, und femer durch (p, z.B. in ^(p (ßKbpa-
N^yl^ksh, so könne aueh q> mit, durch die Aspirations-
^des Yoriiergehenden <p .aspuirtem T-Laut, also &, gegen«
232 AKiEPg).
abertreten. Allein daifir kenne ich k^e Analoge imd icli wa-
ge mich nicht gern auf das Glatteis der blossenVermuthongen;
noch ein dritter Ausweg wäre, 6((k als Repräsentation von aksh
zu nehmen nach Analogie von §Xe(pj und schon in ^a ein Suffix,
etwa ro zu erkennen, dessen t durch Einfluss von <^, wie ia
if^oq (von k<p für k^^ koehen\ a^^a (von cu^, anzünden, s. agfro)
in ^ gewandelt wäre. In diesem Fall wäre aber d^^a-X-firf
durch drei Suffixe gebildet; dies ist nun zwar nicht so sehr set
ten, aber doch bei einem so einfachen Wort nicht gut anzuneh-
men. Ich neige mich daher zu meiner erstenErUämng, und be-
trachte d<pf^)^aKo^ mit oculu identisch, als Grundform, woraus
sich dann durch Suff, fio df^al^xd fOr dfphahui gebildet hat Poü
bemerkt noch drei andre Erklärungen (E. F. I, 279). — Alsos
ijp^aKi^oQ^ 6, Auge; Sgjl^aX^unf^ to, Dim«; öfp^aX^uxos^ i^ dv,
die Augen betrefend\ Stp^akiuidTig ^ $g^ augenarUg; cJ^ixXfua^ o,
(der eeharfrehendej) eine Adlerart \ 6<p'boLK^^ rt^Augenkrankheä;
ö^alfuouOf ö^'^oJi^o^i4Uf an den Augen ieiden; inotp^äK^uogj or,
an den Augen ; htoq)'^ak^U&, -f^fi»» -fua^o, -paoa, beäugeln ; h*
. oqj^aK^Of glbd.; ivo^i&aXfUO'^, Sy Einimpfung {Snoculirung)',
ßowp^äX^iovj To, Ochsenauge, eine Pflanze* -^
i^^a f&r dfifia, to, erwähnt Heeych, als äolisch und ge-
' braucht Ifieand.; sollte es als dialektische Form, mit Vertretung
Ton (p (statt sslur. ksh) durch ^, zu betrachten sein? —
Wir haben bemerkt, dass aksh eine ahe Nebenform des
im Sskr. als Verbum gebrauchten iksh sei (S. 228)« Die In-
tensivform davon würde nach Regel 567 (Boppj Gr. s.) akftksh,
oder vielmehr mit Emollirung des, in der Reduplicationssvlbe
eintretenden k zu k' (vgl die Intensivform von Iksh, welche
Ik'-iksh-ish lautet, Bopp, Gr. s. 539) ak'dksh lauten; allein
es werden im Ganzen nur 4 mit Vokalen an&ngende Wasfonnea
noch als Intensiva gebraucht, und ob wir aus den beiden mit a
anlautenden schliesseu dürfen, dass a im Wurzeltheil stets zn
dehnen sei, zumal wo, wie hier, ein Doppelconsonant (ksh)
folgt, bezweifle ich sehr; vielmehr scheint mir ak'aksn die
alte bitensivform gewesen zu sein; verlor diese Form wie die
y^ag und eine Men^e Themen (vgl. z.B. S.155) ihr anlauten-
des a, so entstand kaksh, welches von den indischen Gram-
matikern mit der Bedeutung sagen angefiihrt wird; die eigent-
liche Bedeutung ist bemer/een (vgl ik'aksh, indico), und dass
diese von dem Begriffe des Sehns ausgegangen ist, beweist das
damit zusammenhängende sskr. k'aksh*u Äuge, wie denn über*
haupt die Begriffe sehen xokä sagen indem innigsten Connexstehn
(vgL sskr. laksh, TUya) und durch den des Bemerkens verban-
den sind. Griechisch entspricht mit Vertretung von k' durch «
wie in ^pak' = iren (nicraia) und ksh durch orr: naxr in ?ra-
nTaiv(o, umherblicken, ein Denominativ von einem zu Grande
liegenden Thema: ^raorTa^F = sskr. k'akshu, Auge.
Im Sskr. ist, wie schon bemerkt, die Verbalwurzel£ iksh;
sie erscheint in litt islk-udeuilich, mit Guna aisfk-u; ob das
glbd« afsku eine Zusammenziehung von ai zu a enthält, oder
AK{EPK). 233
znder sskr.Wzf. aksh zn zieba ist, kann ich nieht entscheiden.
AnsdcmGriechiBchen ziehe ich zunächst hieher tXXog, 6y Auge,
indem ich es ftir Slteres Ix^Xog nehme, ans welchem durch As-
sifflilatkm iUo entstand^ Doch wage ich diese Etymoloirie trotz
der Uebereinstunmnng in Bedeatang und Form nicht rar ganz
»eher SU geben; nidit wegen l'kXoq, (S, mit der Bedeutung:
vhieieady welches auf jeden Fall eher aus dem Begriff äugelnd
kerror^gangen sein kann, als, wie man es sonst ableitet, dem
des Drtkeiie. Krummene fetX«), welches man vgl. kaim) — obgleich
auch diese Ableitung sehr gut richtig seht kann, — sondern we-
gen des, IXXatrcs« schielen^ so nahe liegenden ^tvSiXX&, hin und
her kii€ken u*s.w.; dies ist augenscheinlich eine rednplicirte In-
tflnsir-Fonn (S. 2(94), welche nicht bloss zu iivita (dev$W'X& ==
$€ydikXai) sondern auch nach den angefiihrten Regeln zu der
^<ikr. V^drig (vgL <^epo S. 324) sehn, passt, so dass sie f&r
^eFdpuelXo mit Verlust des r stände, wie /lör för /p«^ (S. fö),
Qod also häufig eehn, die Augen hin und her drehn bedeutete;
wenn aber diese Ableitung richtig ist, so könnte man auch an-
nehmen, dass IXkog das anlautende ^ verloren habe, wie dies
imSskr. z.B. mehrfach vorkommt (z.B. ahan flir dahan, ayru
for da^rn, H. A.L.Z. 1838. Ergzbl. 925); es i&sst sich darüber
idcht apodictisch entscheiden; doch sprach die Form mehr
dafor, ihm hier seine SteUe zu geben. — Also : IXXog, o, einer
der die Augen verdreht Cäugelnd')^ schielend; tkX&y tXX/^o, tXXalvay
COjixvoi l^Xb-miGi, tXXaml^Gi (mit At^ componirt), schielen; tXXd^
hs* e$, schielend \ tXX&aigj 17, Verdrehitng {des Auges) i ariXXcupa,
Aus dem Begriff sehn tritt mit Leichtigkeit der etw^ mehr
geschärfte: /irr (etwas) ansehn, und mit Beifügung dessen, wo-
»ir man denCregenstand ansieht: {ihn) mit (etwas) gleich ansehn^
fir gleich haiien, gleich setzen, vergleichen', mit dieser Bedeutung
kaben wir im Griechischen, durch das Präfix vi vermehrt: ßU
(Txw (= sskr. viksh. Polt, E. F. I, 267) tcrTKn^ welches nach
Arittareh (Z^Ar« Arist 106) stets bei Homer aequavit heisst.
Was das anlautende / betnfil, so folgt es mit Entschiedenheit
*ns IL XI, 799 tö ßunuivreg, und XVI, 41 aol purxovreg.
sunt mit sskr. ava componirt, würde d/a-ßunt oder mit dem
^ sehr häufigen Verlust des anlautenden a und Veränderung
des auslautenden innerhalb des Präfixes in e.- /e/urx, wie es in
itm mit Itnee. im Allgemeinen gleichbedeutenden ittrxa) erscheint
Dass dieses mit / anlaute, hat schon Dawes bemerkt (MiscelL
^ed.Kidd, p- 256), das zweite Digamma folgt schon aus
der Diäresis et, wie es denn die Etymologie bestätigt (vgl. auch
ÄWAn.^Gr.Gr. n,118).
hdem sskr. ksh nn Griechischen durch x (för xx) vertre
tenwird, entspricht der sskr. Form ava + viksh statt ßtßunt:
«ax,- mit Ausstossung des zweiten c wird dies /et*o: elfxo, von
welchem jedoch nur clx« und Ableitungen von der Pflform /^
.»^«a, io^xa erscheinen, bi fi-ßowa ist, wie sich hier deutlich
«rweist, u nicht RedupUcation, sondern, wie in /e./ix, Präposi-
^Q. DasPÜ hat die neutrale Bedeutung, wie gewöhnlich; ecxo
!234 AK{EPK).
(/e./cx) würde, wie üaxo^ wahrscheinlich: Shtüieh halien, muickea,
aeqaare heissen; dasP£heisst aeqvam esse. Diese neu-
trale Bedeutong ist auch auf eLee übertragen, welches heisst:
€8 sah aus, schien, dünkte gut, (vgl. die Bedeutungen des eben-
falls hiehergehOrigen aequum; vgl. Pott, £• F. 1, 267); so we-
nigstens wird man über ehtt vom griechischen Standpunkt ans
cutscheiden müssen, wo in den von Unt abstammenden Verbal-
formen der Begriff sehn stets transitiv (gleiclisam mnsehm) er-
scheint Im Allgemeinen konnte er übri^iis in neutraler Be-
ziehung (gleichsam aussehn, Micken") ersdieinen, und schon m
difnua tritt diese Beziehung sehr stark hervor. —
Ehe ich die Derivata von /e/ix: dn auMMe, muss idi^noch
eins bemerken. Als eins derselben tritt uns entgegen jsmXog,
mit entschieden kurzem T , eben so al^n; (f&r mrsnrfingliches
d/iaoi<;^ ; wie ist es mit diesen i ? Sollen wir dieser Kürzen we-
gen die Zusammenstellung mit sskr. Iksh ganz auf^ben? Das
wird bei der durchgehends erkannten Uebereinstunmung ge-
wiss niemand begehren. Oder sollen wir annehmen, dass obs
1 im Sskr. gar nicht organisch sei, sondern die ältere Desidera-
tivform aksh, welche wir erkannt haben (S.228), sich zuerst
nur in Iksh geschwächt habe, und dann auf sskr. Boden das
1 gedehnt sei, das Griechische aber an dieser Dehnung keinen
Antheil genommen habe? Dann stände die Form ßlöxta (Unua)
i&r /i+urx (vi+iksh), und bei der Zusammenziehung wäre
das i des Präfixes elidirt (wie im Sskr. bhiksh von (ajbhi-f
iksh S.15^ und sonst in älteren Compositionen) , und pxsKoq
entspräche /Stx, aber mit Vertretung des <rx durch blosses x.
Gegen diese Annahme l^st sich nun aber einwenden : 1. dass
sich zu flieserDesiderativiorm iksh für aksh garkeineAnalogie
findet, 2. dass neben /IxeXog, a/i«??^ sich ganz gleich bedeutend
pSxüjoq^ dcux^g finden, welche so gut wie /aira>, nicht mit einer
j^orm ßiKVax ßunt^ sondern nur mit /e/ix verbunden werden kön-
nen. Daher behaupte ich, dass flwXoq und äßuaiq (11. XXII, 336)
nichts als eine, durch dasBedünhiss des Verses herbeigefbhite,
Verkürzung von ßdwXog sei, und a/axif^ sei. —
Also cepouta, ähnlich sehen\ eigentlich falsch, aber nach der
im Griechischen herrschend gewordenen Analogie gebildetes
Particip ftpovatiq : loundq^ mit Vertretung des zweiten Digamma
durch i ßeuyiHvla: cloixria (II. XVIII, 418); mit Verlust des an-
lautenden /e: olxoiq f&r /otxc)^; davon ^oueoro^, schicklich (ae-
quum). Das riclitiff gebildete Particip — nämlich ohneUeber-
nähme des Guna (v^. sskr. v£da=:/oz9a, Particip vidvas
= £1^(0$) , — wie bi i^oiq ersdieint in clxo'^, «Xa, 09 flir /«-/«•
c<d^u.s.w., wovon elxoTo^. — Von elx kommt: elxciV, dsti {rX
(Gleichniss)^ Ebenbild, Bild u.s.w.i ÜHovtov^ to, Dim.; dxtmxo^,
}f, oy, ahnlieh nachgebildel\ dxoviio, ähnlich abbilden; dMOvur^ioc^
6, das Nachhilden\ elaeoWfia, x6^ Abbild'j cW^o, ähnlieh machen;
etxaifpa, to, Ebenbild} dxaöla, 1;, Abbäd, Vergleichungj Fer*
Hiulhwiff, Erralhen; dxour^g^Oj das Vermuthen; clKoorifff , 09
Erralher; elxai/TMeo^, ?f, 6v, %wn Abbilden U.S.W. geschickt; «•
xatfrd^, li, 6vy angeähnelt j ähnlich ; iixekoq^ verkürzt txAogy n^ ^^
ähnlich; IxeXoo, ähnlich machen; AY\iayx6^ Bild (zw.); iuxn;'^
AK{EPK). 23S
itaei;; oboK» ^y mmuemUek; duxlai dtMla^ obe/a; dttxtbij i, VMäl
oha^j MekmihUck behanddn^ atxurfiJ^^ 6\ atxiöna^ to, UfigMihr\
ouB^^V» O9 -*^pM&9 ^9 <fer (^^) Be$ehimpfeHde\ QbaOrvKoq^ if, or,
sm ifiMAMcfelpi und dergl §eneigt\ ha&atBvm^ em AnBiändiger^
Siu^er 11.8. w. Mein (LXX). An äätAoq scUiesst sich ^igxüjoq^
07, 28gs. ans äcot$ cbceXo^ gotlghieh.
Nicht ganz mit unrecht vergleicht PoU (£. F. ü, 45) die
Kmiimtiye^aui /oxo mit e^ico/ nur entsprechen sie vielleicht der
inznsammengesetzten Form l^n ssz sskr. Iksh, nicht der zu-
sammeDgesetzten jmth. Hav-Umo heisst also gewissermaassen
Pm-iknlieh, und insofern em kleiner Pan. Ich ziehe hieher
die VeriMdendung öx^ und das lat cjur sc in fa-c-io, ja-c-io
(wovon anderes Ortes)^
Der filteren Desiderativform aksh entspricht mit cc für
ksh (vgL S.222), nnd e ftir a: ecc, davon heisst das Particip
eccc, dehe (vgL auch Polt (E. F. U, 138), welcher dieser Be-
merkimg schon nahe kam). Ganz eben so erklfirt sich das
^eidibedentende gothische: ikgga (/. Gntnm D. 6. m, 248),
wo man i för Vertreter des sskr. a, wie es oft vorkommt, neh-
men kann, oder an eine Zusammenstellung mit der späteren
Desiderativform sskr. Iksh denken darf. Wie ist es aber mit
dem lateinischen, mit ecce gleichbedeutenden, en, und dem
an dieses so nahe anklingenden griechischen nvty oder vv? Ich
babe meine Ansicht darfiber schon früher ausgesprochen (H.
A.L Z.183a ErgzbL 328), und wenn ich gleich bis jetzt nichts
gefimden habe, was geeignet wäre, sie fester zu stellen, so
boten sich doch auch keine Gegengrunde dar, so wenig als
eine bessere Etymolorie; daher ich sie hier, als am angemes-
«eoeH Orte wiederhole. Die Bedeutung von j^t, ?v hat Poll
(E.F.II, 138) durch das französische voici, voiirgegeben,
im Allgemeinen treffend; doch scheint mir äeL^Pl&zlichej Ueher-
fachende in n)^, ifv, en, noch stärker zu liegen. Nun heisst im
Ssb. der Locativ von akshi, Äugey gebildet aus dem Thema
aksh an (welches wir auch im Griediisclien onTav — wo-
ber (»nraivo , onxdv& — erkannten), akshni: sollte dies ei-
geatlich im Auge, nicht auch so gut wie das deutsche tm Au^
S^Mcky plöMi'ch, den Begriff des Ueberraachenden, Plötzlichen,
l^ben können? Dafür spricht mit Entschiedenheit das zu
aksh zu ziehnde sskr. kshana für akshana, Aftgenblick,
Moment, und akshn a Zeit Heisst aber akshni im AugenUick,
">Ä da!, so würde sich formell rcvl wohl daraus erklären las-
^n; akshni würde griechisch btvi^ dann durch Assimilation
des X an y: hrn^ durch Verlust des einen Vy und diesen er-
setzende Dehnung des vorausgehenden Vokals, entstände end-
fich rt»i Daraus käme mit Verkennung der Formation und ei-
^eDdichen Bedeutung, das eigentlich adverbiale, dann fast
^peraävisch gebrauchte, ^ lateinisch £n.
Der Bedeutung nach wurde i^xrap, in einem AugenUick,
236 AK{EPK).
nahe (ans fast hervorgegangen), liieher passen. Wäre eine for-
male Vermittelung mit sskr. aksha Auge für Augenblick mög-
licli? i könnte durch Abschwächung wegen der Position ent*
standen sein, wie in fnofxdm^ gegenüber y&a i^aeap (finaS^).
Konnte alsdann berap etwa fiir urrt df stehu? &T«.wbe wie
apart, ay^* U.S.W- der alte Locativ von einer Form Ixro = sskr.
aksha, welches, ^venn gleich es in dem Jetzt bekannten Sskrit
nicht mehr Auge heisst, doch, ^vie aus seinen Bedeutungen her-
vorgeht, einst so hiess (es bedeutet z. B. Auge anf den Wür-
feln); ap wäre wie in dxdf u. aa. hinzuges^zt — Mit x fiir aer
(vgl S. 113), &eap(£re#.)-
Wir wenden uns zu der einfachen Form a^ (S. 234) zu-
rück; hier begegnet uns zuerst mit dem Präfix pi iur api eom-
ponirt pag statt api+a^ (he)sehn. Durch eine Decomposition
mit sa würde sapag; dieses erscheint zusammengezogen in
spa9 (eigentlich genau besehn'), im sskr. spa9a S^ion^ in vi-
spash't'a (statt vi-spag-f-ta deutlieh') und wird auch als Wur-
zel au%e{uhrt (in Wihon, Sanscr. Dict. 2d ed.); femer im lat
spec-ies (inspicio u.s.w.), und in den meisten der ver-
wandten Sprachen, in der durch die Lautentsprechungsgesetze
gebotnen Gestalt, {Potl, £. F. I, 267). Als Zend wird spekh-
sehe tum sehn, in dem Anquetil du Perro/tschen Lexikon auf-
geführt (bei K/eukerj Zend-Avesta III, S. ISO). Im Griechischen
müsste nach diesen Gesetzen oTrex entsprechen, allein durch
eine, der hi (^^raXax für crnaXan erkannten (S.206) grade^entge-
gcngesetzte, Metathesis wird aus crjtex: öitm in crHtJtTO^at^ sich
umsehih, (in die Feme) spä/ien u.s.w.; i(rxEfuu)HD^, umeichiig;
aiä^uiaj To, Betrachtung; o-xc^ifio^ (spät), o; axe\)/K, ij das Sehen
U.S.W.; axenTLXÖq^ ?{, ovy axe^rnfpio^, a, ov, %wn Betrachten u.s.w.
geschickt \ orxeTtToavvrjj n = osee^ (poßt) ; cni(m6qy o, (mit o für i);
1. der Seher u. s.w.; 2. der Gegenstandj nach dem man btickt: Zid
u. s. w. ; fT^on^Loq , ov, %um Ziel gehörig ; cmonri , ii , Spähen ^ Ort
%wn Spähen i axo-jtiajiij glbd»; crxo^ria^a), axontdof pon einer
Warte aus spähen i cneoTrcXo^, o, Warte; <rxo7c»)fn}^, 6, Späher;
cntonlci ((Txo^revo) zw*), spähen \ crxoTtriöi^^ 17, das Spähen; hieher
gehört wolil orxoi^, o, mit der Bedeutung: Geberde derer, die die
Band über die Augen halten, um in die Feme %u eehn\ doch kann
man auch an oxeTraca, bedecken, denken. Davon (neo'nrn^, to,
das in die Feme Sehn, — dnoöntoneiin ^ dxoöxonidimj van oben
herab beobachten, — dnointonioq, ov, das Zeel verfehlend; an-
niarxeftTOqy ovj nicht untersuchend; wxTOxntoniMoq^ iy^^ SM>* ^^
forschen u,s.w» geschickt; xaTountonevlnq ^ ij, das Auskundschaf'
ten; depoaxonlaj rt, das Luftbeschauen; riiupocrxonüov ; i^pcpcnned-
vU)Vf TO, Ort der Tagwache,
Die hier zu Grunde liegende Wzf. a^ erscheint femer, wie
d-ri^ (S. 224), mit d, wie wir annahmen, Ueberbleibsel des Prä-
fixes at, an der Spitze, im Sskr. in der Gestalt da^ fiir ad-|-a^«
Die indischen Grammatiker stellen diese Form als einfache
Wurzel auf, mid geben ihr (nach der lOten Conj.CL conjugirt)
die Bedeutimgen: leuchten j sehen, sprechen, von denen wir die
AK(EPE). 257
erste, ds dtn Grundbegriff anerkennen, ans welchem sich so-
wohl die j^entrale Bedeutung von si^Mi, {ftussehn) als die transi*
tive (ffitfj^, ^sehn, ehtaa sehn') entvv ickelt hat Die dritte ent-
wiciek sieh ans der Bedentnng: sehn, dnrch das Medium be^
merkem. Als Vetbum ist diese Wnrxel nicht belegt, und von
^enNondAalthenieii lässt sich nur ehis — und auch dieses nicht
eiimial mit Gewissheit — nftmlich da^A, LampendocfU^ hieher-
nehn. Es ist dies um so auffallender, da im Lateinischen und
Griechischen formell, und der Bedeutung nach entsprechende
Formen vorkommen, welche uns an der RichtigJ^eit der Auf-
stellung, von Seiten der indischen Grammatiker, nicht zweifeln
bssen« Aus dem Griechischen entspricht zunächst ^ok, mit
der Bedeatung scheinen^ videri, (grade wie gxxLvio^ eigentlich
Ifuchten, und dann ebenfalls seheinen), in doK-io, 96fyä^ scheinen
(mtrans.), dann ich scheine: wähnen, meinen (wie schon t(fx hiess)
iLS.w.; die organische Form des Präsens und der damit zu-
sammenhängenden Tempora u.s.w. ist nicht genau zu bestim-
men. Im Sskr. wird da^, wie bemerkt, als nach der lOten
Conj.Cl. flectirt angegeben; danach könnte man auch die Form
dox-ie eben so betrachten, also Jo^eos^ox-ejo-fa fikr da^-ajä-
mi nehmen, wegen der übrigen Tempora 86^<a u.s.w. ist mir
jedoch wahrscheinlicher, dass doniio einem sskr, da^-jA-mi
nach der 4ten Conj.CL entspricht imd e also iiir j steht, wie
oit — Von der Form iont kommt ^dm?^, to,- doxtjanq^ 17, Jtfisi-
nwig% von &ox: Soy^^ to, Meinung u. s.w.; Joy^iaTMed^, if, dv,
%u Meinungen u.s.w. gehörig \ 9oY\iaxiiiA, Meinungen u.s.w. fesi^
sehen \ SoYyuxxuyrrt^^ 6, einer, der gewisse Grundsätze aufstellt i
hoyuaxiaq^ d, emer^ der voll von Lehrsätzen u.s.w. ist; 86hiIj V =3
ddjn^oK (Gramm.); 86xoq, 6 ; dowo, ^ = Sdiniarig ,* 8dwuog^ ov, (was
einleuchtet, scheint, gefällt, ansehnlich, vgl. nocn svSöxmog)^
erprobt, äehi u. s.w^; doni^rrig^ 17, Gefnrüftheit ^ Soxt^ii, 17, 'Probe;
^(naua^xa^ erproben ^ doxtfuzcria, if; Soiu^iioVyTÖ, Prikfungy 8o7Um
Loonf^, Soxgfia&ci^p, d, der Prüfende y doxt^aarixoq, Vj ^i ^oxt-
uoanfptog, a, ov, zum Prüfen gehörig ; dStflt, (für <^ox-Tta), Sö^ig,
^, Meinung u.8.w.; doiflL^unfy rd, Dim.; do^a^», meinen u.s.w.;
do^ao|uz, TO, Meinung*, 8o^aorla, 17, das Meinem do^aani^ d, der
Meinende i do^irrd^, ??, dv, vermuihet U.S.W.; iofytÖTixoq, if, 6v^
um Meinen gehörig u/s. w.; do^do^iOi, in Rufstehn. — dSoxtiroq^
or; 0^0900^, ov, unvermuthet\ evdoxLoiy 17, Zufriedenheit u. s.w.; —
täoxtiuMrroqy ov, ungeprüft", $v8o7ajU(D, in gutem Rufstehn: ev^o-
3Buu;ari^, evioxt^ia, 17, Lob U.S.W.; at!fofy)g, ov, ru/unlos; aSo^at,
rykmloa sein} d^otjia, 17, Ruhmlosigkeit] hdo^anjqy 97, Ruhm*
Hieher gehört auch ^o^-a^co, meinen, wähnen, (vgl. op-inor
S.228)^ und so wie ^ox-evo, entarten, aufpassen , nachstellen
1I.8.W, Der letztere Begriff, enmrten, ging aus dem des <%•*
^ens, hervor; grade ebenso im Sskr. prati+lksh, envartett,
eigentlich en^egensehnj und im Latein, ex-spec-to. Das Sehn
ist zunSchst als das sehnsüchtige Entgegenblicken gefasst, wie
dies in ^poq-^owim = sskr. pratlksh liegt Ursprünglich hat
gewiss auch im Grriech. zuerst nur eine zsgstzte Form , deren
Irräfix, wie hier ^fOi;^ den Begriff scharf bezeichnete, diese
238 AK(EPK).
Bedeutang gdiabt S]^Uer wurde sie denn auch uf das Sim-
plex übertragen, wozu bekanntlich die poettscfae AnsbUdnn;
einer Sprache vorzäglich beiträgt dwsim hat andi noch die
Bedeutung 119« Au^ faum, ^eüömekim. EBeher gdiört auch
deStnni^oqf in Erwarhmg sMmd. Dazu passt nun SSmto^j 6j
dat Erwarten , insbesondere in feindlicher Ahsielit: NadüMim;
so gehört denn auch hieher dKopnMuoi, ovf Mpemwwwr§end\ und
mit toxica vermittelt sich auf diese Weise äadM^, dSottnro^^ m-
vermuihei, so wie Kapadoacio (wo man wegen leapa als eigendidie
Bedeutung nimmt:) mit auf gerichtetem Uamt erwarten n*s.w.;
davon: napadmaa^ 17, ilaa Ai^JHieeeu; Sdoiiöxoq (Sioi Locat),<$,
einer der auf dem Wege auflauert \ vpoiattii^ ^ Ort, der %um Avf'
tatsem paeeend] npogSoxtuM^ to\ Erwartmg; npogimda^ ij g^bd.;
npo^ihufU)^^ oVf erwartet i npogiAniTogfOVj ^d.
Wie sich nun s« B« zu man (in memini) sr sskr. man,
mn&9 deukent im Geiet haben, latmoneo, monires deaken
fuaehen, ine Gedäehtnies hringen, verhält, so verhält sich zu sd^r.
daf teA€fi (lat dec, in dec-et, ee eieht aue, eteht)^ lat doc-^re,
(ein)eekn machen, tehren\ moneo wie doceo sind Causalfor
men, steimfttr mon-ejA-mi, doc-ejd-mi) und würden ent-
sprechen sskr* da(^-aj&-mi {vf^Bopp, 6r* s. r*Ö17). Anderer
Ansicht sind Pott (£. F. I, 267 unter V^di^, und 184 unter
^g'nci, vgL auch II, 37), und Ag. Benarg (Rom. Land* 33).
Schon dicBedeutung von doceo macht es wahrsdbemlicli,
dass, «wie dieses zu sslur. dag gehört, so auch das gleichbe*
deutende griechische ddfannt hieherzuziehn sein möge ; der B3-
düng nach ist aber ddfaox^ dessen me wir, wie in «neo^r und vie-
len andern Beispielen, einem sskr. ksh gleichsetzen dnifen,
vom sprachversleichenden Standpunkt aus ganz und gar im
Verhältniss zu dag eineDesiderativform davon; indem desider.
s antritt, wurde aus dag: daksh, und da in derReduplicalioiis-
sylbe i statt a eintreten muss (Bepp, Gr. s. 539), so entstellt
ms Desiderativform di-daksh^ grieclu dc^ounc £ntstand aber
dtSaax auf diese Weise, so ist es sdiwer, zu der eigentlichen
Bedeutung desselben^ tehren, zu gelangen; denn weldie Be-
deutung von dag man auch zu Grunde lege, so würde weder:
eehn wollen, nodi leuchten wollen, noch endUch epreehen woüm
dem Begriff lehren identisch sein« Wur werden diesemnacb,
wenn gleich uns die Analogie von doceo daranf brachte, ancli
didourxta hieherzuziehn, doch einen ganz andern Weg einscbla-
gen müssen, um seme Bedeutung zu erklären. Eine sskr. Ans-
büdung der Wurzelform a^ ist KA9, zusammengesetzt aus ka
-f-af, wie? leuchten (vgl. S.17, 33); diese heisst imCansale: wie
leuchten machen: beleuchten: er%ahlen\ ähnlich das Causale vod
diri^: eehn machen: %eigen. Nun heisst eine sskr. Wzf. di9
ebenfalls zeigen '^ da drif leicht sein r verlieren konnte (vgl
S.' 85 und die schon vielfach vorgekommenen und noch folgen-
den Beispiele]), wovon wir schon Beispiele genug gesehen ha-
ben ; so ist di$ eine Nebenform von df if , in weicher sich das
Causale von dieser als eigentliche Bedeutung befestigte. Trat
aber dig in seiner einfacnen Form mit einer Causalbedeutong
AK{EPK) 358
anf, 9o kranle l^nBches auch in Beaniff auf die Wz£ da$
gesehehnsem, und dessen Desiderathr didaksli drückte das
eifiri^ Me$ire6m ehtm9 sn %ei§eny d. h. lehren, aus (vgl. sskr»
daksha weiterhin S.34a Anders PoiST ELF. 1,267.184). Also:
itdäfTHiOf (dtdäfyif iiHaönitki)^ lehren; itda^^ Vt dae Lehren;
iii^f^j TO, Lehre; indoxro^f Vf, ov^ gelehrt\ Mcamxo^^ ^, dv\
ii^^canr^fnogy Oy oy, wUerrichienä u. s. w. ; iüaittpoVj to, Lehrgeld*^
^MaUBÜM^^ Oy I^ekrer\ Stdaöoeakioy n^ Lehre u.s. w.; SÜfathuxXeioVf
toj Sekmlei SiSounuäuop^ to, dM Gelehrte, Lehrgeld^ didaaica-
^^^9 ^9 ^9 sMü Lehrm g^eehiekt a.s.w.; mit % ftr sskr. ksh
(1^ & 186): Maxiy i^ dme Lekre»%\ vo^U^d^m^^ o, Oeeehdeh''
firy irMfoüiHounuLkUd^ mndere lehren*
Wir haben in dc^ounc = einem sskr. didaksh den Begriff
dem Zeigene als am Grande liegend, angenommen. Konnte sich^
frie man schon seit lange annimmt, aus diesem Begriff die Be-
zeiclmang fuTi^bf^^r; als das zum Zeigen insbesondere dienende
iiUed (v^ Zeigefinger^ y gebildet haben? So wenig wir auch
sonst i&r diese Art Ablatungen sind, so liegt hier doch der be-
griffliche Znsammenhang zu nahe , und wird von der Form zu
sehr onterstutzt, als dass man sich nicht zu emer Verbindung
bewogen fühlen sollte. Griechisch heisst Finger idnxvXoqy
lat digitns, und damit verbindet sich abd. z£ha (digitns
pedis). In diesen Formen würde zunfichst der Mangel der
Uediqplikationssylbe zu bemerken sein; diesen haben wir aber
schon oft bei Formen bemerkt, welche das desideratiye s ha-
ben. Ferner ist das lat i in dig-itus auffallend, und scheint
Pott (E. F. I, 366) bewogen zu haben, dieses, so wie die srie-
diische Form zu der sskr. Wz£ dig, %eigen, zu stellen, ^ein
g entspricht, so viel ich mich erinnere, nirgends sskr. { gra^
^ezu, aber sehr gewöhnlich der Grappe, weiche im Sskr. ksh
lauten würde (vgl. S. 16. 93 und sonst); und lat i fftr sskr. a
ist eine so überaus häufige Erscheinung, dass sie keiner Be-
merkung bedarf. Dass auch ^hd. z£h m z£ha einem sskr.
daksh entspreche, ist schmi früher bemerkt (S. 320).
Also icattfAjoQ^ o, Finger \ zweifelhaft wird man über das
Snifix. IstTSrTme Wzf.? Entspricht also nt, wie so oft (v^.
S. 113)9 dem sskr. ksh, oder ist nur dox die Wrf., wie in Äe
(S. 328), so dass also nicht, wie in jenem Fall, bloss vko Suff.
ist, sondern TV das erste SufBz, dem später, dimmutivisch etwa,
lo angehängt wire? Für letztere Erklärung spricht lateinisch di-
gitn, dessen tu auch nicht dem sskr. Suff, ta, sondern tu zu
eBtspreehen scheint, wie wir ähnliches schon vom griechischen
Soff. To (S. 13) vermudieten; dig-itu wäre dann = ^aae-rr,
Qv dass bei diff-i-tu noch der, auch im Sskr. in tausend Fäl-
len bald eingeschobene, bald nicht eingeschobene Bindevocal,
eingetreten wäre. Von idtewXoq kommt: ^oictv^oV, if, 6vy für
üe Finger beeümmi u. s. w. ; SaatrvXuxtoSp a, oy, iaxrvXlq, ^ finger^
kng U.S.W.; doMroA/'n?;, o; -l^tg, ij, fingerförmig; dajiwh&vd^, if,
oV, gefingert} 8aMvvkl4m^mit demFinger %eigen\ iaXfrSho^o. iUng;
icocTvkUtujv^ tJ, Dim.; iotKTvkidTi;^^ o, Bingefinger (zw.); doirrv*.
X^pay ii, Fimgerhmidwh$ih u.s. w.
340 AK{EPK).
Wir haben eben gesehn, dass im Sskr. eine WzC daksh
mit der Bedeutung xeigenj existireu konnte. Kon erscheint an
(»skr. daksh in daksh-a: daksh-ina recA/#^ insbesondre die
rechte Hand, welches ohne Zweifel die primäre Bedentang war.
Diese konnte auf jeden Fall mit demselben Recht aus dem Be-
griff xeigen fliessen, wie die Bedeutung Fmger, da auch die
rechte Hand die zeigefide ist; diese Etymologie ist demnach auf
jeden Fan ebenso sicher, als jene; die in den verwandten Spra-
chen correspondirenden Formen stimmen in Beziehung auf das
Suffix (mit Ausnahme des litt d^ssine, slav. decnüi sss sskr.
dakshin a), nicht mit dem Sskr. überein. Im Lateinischen ist
wegen des dualistischen Verhältnisses zur Linken das Compara-
tivsuffix ter: dex-ter angetreten; imGothischen sogar da« Sa-
perlatiysufBx ma (vgl. lat dex-timus), woför va, in taihs-va
(/. Grimm , D. G. II, 152 ). Im Griechischen entspricht 'mit Suff.
10 (= sslur. ja): ^e(-ui in 9€^i6q, a, dv, rechte; Ssfydj 17, die
rechte Hand: del^Läiiiv (Hesgeh.); ie^^omi^ ^ Geechicklichkeit (vgl.
sskr. daksha, welches auch geschieht Uieisst); ^e^^Tcpd^, a, 6p
= dB^q^ wie lat dexter. de^ioofiot, defyoo^aif mit der Rechten
hegrüesenj ^etjA^UK^ rd, freundliche Begrüseung'y dil^/itaoiqj 17^ Dar^
reichung der Rechten, ^efycän^y d, n. p.
Wir haben schon (S. 238) bemerkt, dass, und wie wir die
sskr. Wzf. die aus diri^ entstanden glauben. Ihr entspricht
griechisch (vgl. Bopp^ V. Gr. S. 128; Pott, E. F. I, 266) das
gleichbedeutende Sut in deix-w^u (nach der 5ten Conj. Cl«),
daxyvQ, zeigen U.8.W.; Ssly^a, rd, Probe^ Beweis U.S.W.; ia^ita^
Ti^(d, %um Beweis zeigen u.s.w. (N. T., 'stapaBuY^Tliat Plut^ n.
aa.)) ^e^9 Vf ^9 Zeigen; deixvvtpi detKvtiq^ d, Zeiger] 'daxruuigy
i(, dv; deuenfpio^, a, ov, zum Vorzeigen u.s.w. geechickti 9eutn^
pidq, ^9 herumziehende Sctutuspieierini dnoduxvos, ov, zu be$Dei^
een U.8.W.; <p(Xev8uxTi(d^ gern anzeigen] iTrideueriao, sich gern
zur Schau stellen mögen] ^apaBet/j^^xutdq, ii^ dv, zum Beispiel
n.6. w. geeignet^ ^apaievyßaxm^q^ e^, von der Art eines ofen^
liehen Beispiels] ^roepoedei/fuxTur^'^ , 6] napaüaY^reHng ^ V9 die
Handlung, wenn ein öfentUehes Beispid gegeben wird; dpidelxsTogy
ov (zsgsetzt mit <^), ausgezeichnet. Die Bedeutung des Suf-
üxes betreffend, so entspricht doxero, wie schon llo#^ bemerkt,
dem dar^ata der Yeden {Lassen, Anthol. sscr. 134),
Hieher (nicht zu thua) gehört, wie auch schon Passow u.
aa. sahn, deUtXoq, oder ddnijXoq^ ov, vorzeigend, darsteUend a.
8.W.; davon ^BiMki^m^ ^etxv^X/^cd, darstellen] deiaukütviiq; BeixT^
Xunrfiq; daxekumliq] ^eunikurniq, d, Nachahmer] diese Formen
werden statt u auch mit » geschrieben.
So wie im Lateinischen ju-dic (judex) der Weiser, nicht
Sprecher (von dicer e) des Rechts ist, so gehört auch hieher Hx-v^
17 , eigentlich IVeisthum, richterlicher Spruch, Recht i dtx/^ioy, ro,
Dim.; Sutavöq, d, Sachwalter {Hes. Gr.); iutamtoqj «f, dvj rechts-
kundig \ dutd^o, (ßixdfo: BiTuo att, ion.), richten] dt3ca<rifio^, ov, zum
Recht gehörig U.S.W«; dtxacmf^, 6, Richter; iiMOurvutoq^ 17, 6v, zum
Recht, Gerieht, Richter gehörig u.s.w.; dueoan^ptoy, Td, Gerichts-
platz] Bueoumipldunfj to, Dim«; dueoio^, a, oy^ gerecht. u^s.Yf.\ ^^
AK{EPK). Ui
ftmor^; 3i$taioovvny V3 OereehUgkeU^ ZvMuiotißo^^ 6, Befaiame des
Zeiu; iatoioOfg/ßrechimachmiiiMOtuoa^
iauuatnq, ^, diu Cereehhnaehen, Vertheidigung n. s. w. ; iixiueniq^
6j Bteäder; itMeumniptop, t6, iUrafhaus\ — ^ dotaloj 17 =s dbem; 8U
iD;(kgy i, itu Bickien^ -^ mtwo^^ oiff tm§ereehi\ d8üäa^ ungerecht
terfainm; äStxttvtatoq^ ^9 <f^» *um Unrechiihun geneigt \ ddüt^ux, .
TOy ma^ereehte Tknt] dHuda^ i) dUxiOVj ro, Unrecht; e6a8baiTos$
09f leiekt %u beieid^eni bAxtinii^ 6, Macher i J^^vdüitig^ d, gerecht
rkhtemd\ 8uxlflxaa^ta^ t6, die in einem Hechtehandel liegende Sache;
^o^ucoopd^, 6^ Rechtehandel} itadtnaölaj ^, entecheidendee Ur»
AeH V.8.W.
ffieher|geli6rt das tarentinisclie &^i{i^, ^ = S^loyla (Hee.),
Vertre^ eigentlich gegeneeiiigee (a^szdsicra, vgl. rron. <ra) Weie^
Aum; gegeneeit^ Rechttoriumg.
Hiemiit wird in Verbindimg gebracht itiilöxofLa^^ le»
grSeeen. Für die Zusammenstelhmg spricht schon einigermaassen
das ^eichbedeiitende'd«iiiairo(Ofiai, welches sich formell nocE
enger an 8oi schliesst; noch mehr aber die Vergleichnng des
6slur. dishtji, eines nrspr&nglichen Instrumentalis von einem
Thema disnti, welches Ton der dm entsprechenden Wd. di(
stammt nnd als Begrässnngsformel gebraucht wird. Der Ge«
brauch ^ines ans dem Begriff zeigen entwickelten Wortes zur
Begrüssnng ging gewiss von einer mit zeigen verl^nupften Be-
grüssungsceremonie aus; welche diese gewesen sein mag, kann
ich nidht bestimmen. Doch erinnere ich, hieher Passendes bei
den Begrüssungsregeln im Manne gelesen zu haben. So erklärt
sich denn iuxavdoiuu aus ^tx so gut wie sskr. dishtj4 aus di$;
aOein bei itiiunt bleibt noch einiges zu bemerken; 'zunächst tot
9aiunt auf den ersten Anblick genau wie Sa8ur (in ^a^io-o-opoi)
gebfldet; letztres kommt von ii^g fär S/tq (s= sskr. dvish) und
ist davon die nach r. 560 (bei Boppj 6r. s.) gebildete Intensiv-
form; diese wurde im Sskr. d£-dvish (wegen der Wiederho-
Inog von blossem d in der Reduplication, vgl. Bopp, Gr. s. 368|
3) heissen; dieser Form entspricht griech. (mit u für A) i&üur
/ar ditSfUf. Ist nun Vitium ebenso gebildet, so ist es Ii^enslv,
nicht von 9ut (das musste Snii» heissen), sondern von 8unu
Dieses durx wurde einem sskr. diksh entsprechen und dieses
irarde , so gut wie sskr. aksh von a^ und das, jedoch nur ^
schlossene, daksh von da(, eineDesiderativform von dig sem;
60 dass hiemach iuiUrx^ou zwar zu derselben Wz£ wie 8eutavd*
ouiu gehört, aber doch eine ganz andre Entwickdung hatte,
äemerkenswerth ist nun, dass im Sskr. daksha in denVeden
ebenfalls, wenn ich mcht irre (denn Roeen, Spec. Rig-Vedae
ist mir jetzt nicht mehr zugänglich), alsBegrussungsformel vt>r-
lumunt (a.a.O. S.23); in mesem daksha verhielte sich daksh
zu daf 9 wie sidi iwn (in iuHUmoyuu) zu im verhält Sollen wir
nicht, in diesem Zusammentreffen eine Bestätigung mehr f&r un«
sere oben (S. 238) gegebneEntwickehmg von iii^ourr, sehn dürfen ?
Noch eine andre tnft uns vielleicht von dem lateinischen disco
her entgegen; denn dass dieses ebenfaUs zu der Wurzel aQ ge-
hört, nmchl sdion dieBegrifisverwandtschaft mit doceo, iJimn»
16
242 AK(EPE).
zweifellos; Eweifelhaft bleibt Jedoch manches; sollen wir es
als einem sskr. diksh oder daksh entsprechend betrachten?
Als diksh entsprechend gefasst, ist die Begrifisentwickelmig
sehr schwer; wie soll ans dem Bemff des ZeigenwoUm* der
des Lernens entstanden sein? oder durften wir, wie bei StSaöx
umgekehrt geschehn ist, annehmen, dass di^;, wie es doch eigent*
lieh von ad^rif; heiicommt, also eigenüich ansehn heissen müss-
le, in dieser Bedeutung wirklich einst im Gebrauch gewesen sei,
und aus ihr diksh sicii in der Bedeutung sehn ieinsehn) woUen,
Urnen entwickelt hStte ? Nehmen wir d i s c sc sskr. d ak s h , so
dass i flir ursprüngliches a eingetreten wfire, so hätten wir die
vollere Form der Wssf., welche auch bei dig-itus (S. 239) vi
Grunde liegt Allein ^e Bedeutungen treten hier wieder we*
sentlich auseinander; fai dig liegt der Begriff des Zeigen», wel«
eher sich mit. dem des Lernens nicht identificuren lässt . Sol-
len wir darum annehmen, dass daksh, insofern es disco 2u
Grunde liege, Desiderativ von da( in der Bedeutung sehn sei,
also eigentnch sehn wollen heisse? Möglich wäre dies sehr gut,
eher ja noch, als dass daksh, wie wir oben (S. 238) annahmen,
zsigen heisse. —
In Beziehung auf 9a9bno(im bemeiice ich nur noch, dass
die ihm von ApoUan,Rhod. gegebne Bedeutung zeigen =slfebnn?p*
schwerlich auf altem Gebrauch, sondern nur auf der Etymolo*
gie beruht "
Formell passt hieher di^nc in iUntoq und ^ fiir ^mx, in ineetv;
die Bedeutungen machen diese Verbindung jedoch etwas zwei-
felhaft 9i<ricog^ d, heisst eine Wurfscheibe, welche man weit,
hoch und nach einem gewissen SSiel werfen musste^ Der Be-
griff Aes Zielens liegt dem des Zeigens (vgl. ÖKonog S. 236) sehr
nah, und im Sskr. neisst die mit dem Präf. ut ganz entschie*
den nach einem Ziel werfen. Davon aber, dass im Griech* Wz^
formen schon im Simplex die Bedeutung haben, welche sie im
Sskr. durch Gomposition erhalten, haben wir schon Beispiele
gesehn (vgl. auch ^ixa\iaiy £^(a)\ iLarxog wftre dieser Etymologie
nach die Zielscheibe. Davon: iundta^ iuntevio, mit dem, Diskus wer*
feni 8Unetv^^ to, Wurftnit dem dlarTttrg; 8Untma, to, das wie der
dlaiog Oewor/ene; ^Mrxetmf^, d, Diskoswerfer. 9iit€lv hat die Be>
deutung »^'^ im Allgemeinen, und wird auch in specie vom
Werfen der Th»ere(Oebäreny gebraucht; reiht es sich in letzterer
Beziehung eher an den Begriff «^m^ etwa auf ähnliche Weise
wie ja auch pärio, pireo in Zusammenhang stehen? avilxia
(äol. nadtiHesgch» f&r dva8.)j in die Höhe werfen; dvSUrfjgj d, eine
Art Schleuder, auch das SteUhol% in der MäusefaOe CHes., Suid.,
Etgm, m.\
Formell passt femer hieher dtxrv zunächst in dem Eigen-
namen-Die tys iPoä^ E. F. n, 587); entspricht hier srr sskr.
ksh, und fassen wir sskr. diksh als Desiderativ von di^ in
der Bedeutung %ielen, so wtre es zielen wollen, also diksh-u
(mit dem, grade beiDesiderativen gewöhnlich gebrauchten Suf-
fix u, Bopp, Gr. s. r. 645 S. 261) der Ziet-, Wurf^y Trtf gierige:
Schütz. Diese Foim Suev scheint alsd^pm f&r den BegimJtigat,
Am^m insbesondre flxirt zn sein. %u eineni iacTt^ in der Be-
deotoog Sehüi% gcJiOrty wie schon PM (a.a.O.) bemerkt, At*
mvpvtij AbtTwa^ ^9 Beiname der Artenus als JogdgoUin. Es
steht {%r Auervwa and verhfilt sich sa dem snpponirten iisufxvg
QDgefiÜbr wie ßacrOit'va am ßaunXeoff. Bei den Lacanen hiess Ai-
xTv$ <ter CreÄer (ifer Joger'f) ; femer heissen ^««n«^^ ol, eine all-
bekannte Thierart Libyens, deren Namen ideUeidit nnr firaeoi«*
iMit ist nnd nicht hieher gehdrt Ans der lülgemeiaen Beden-
tang des J9§enM^ Fangmu floss dagegen: SLxxvov^ to, Jagänet*,
Fisckemei% \ 8t9nv9iov^ to, Dim. ; Sixtvooi^ neMormig machen ;
duerrcoTog, ^9^9 netbßrmig gemacht \ dtaervei?^, o, Netzfiacher.
oicTci, mA/. Im Sskr. entspricht asht'an, dessen ^11, wie
die Dnalendnng an, durch id reprAsentirt ist (vgl., sskr. vrikan
= Xvxo)^ für sskr. sht' erscheint Jfr; schon dieses beweist,
dassdie sskr.Grappe ans filterem c-|-t entstanden ist(nachr.98»
\m.Bojppj Gr. s.); oaf^ sprechen auch in den verwandten Spra-
chen: goth. ahtan, lat.octo. Die litt Sprache hat in akt-ainis
m Achtel, den K-Laut als Repräsentanten von sskr. c erhalten,
wogegen afstuni aehfj der sskr.Form mit sht'entspilcht; ebenso
lett astoni, zend. astan. Das Slav. hat, wie sehr häufig, sskr.
9 durch s wiedergegeben nnd eine andre Endung: ocmi. Hier-
&Q8 folgt, dass bei der Bildung dieses Zahlworts eine Wzf. ta
Gnmde liegt, wddie im Sskr. af lauten wurde. Pott (E. F. I,
276) leitet es daher von der unbelebten Wurzel ac, welcher, so
wie dem ebenfalls unbelegten aksb, die Bedeutung aatfhävfen
gegeb^ wird. Diese selbst (af ) identificirt er mit y as, werfen,
welehes, da sskr. s nie griech. u entspridit, fidsch ist Wemi
ftu im Sskr. Dualendung ist, welches Bapp jedoch in Abrede
stellt, so wurde ich dasjenige a^ als Wzf. betraditen, von wel-
chem sskr. a(n}$a (mit eingeschobenem Nasal) Theü, kommt;
heisst af hiemach theUen, so wurde ag+ta (nn Sskr. ashta)
f^^Mt heissen; ashtau, He beiden getheüten, wfire: die beiden
TAcife. Diese Etymolojgie f&nde ihre Erklärung darm, dass man,
wie schon von Andern bemerkt, ursprungHcn an vier Fingern
der Hand mit Hülfe des Daumens zählte, wodurch die Zahl
8 m zwei Ganze von je 4 zerfällt Bofp scfaliesst aus dem,
^ thematisehe Form im Sskr. angegebnen nnd durch die Ver-
gleichimg des Zend, Litt, Lett bestätigten: asht'an, dass die-
Ks ^e zu Grunde liegende Form sei, nicht asht'a, und dass
Asht^au keine Casusform, sondern durch AuflÖssung des n von
^shtan in n entstanden wäre. Diese Wandlung von n in u
ist überaus unsicher, und n konnte eben so gut in asht'an an-
S^^Sngt sem, wie in pankan, wo es Bapp (Vg.Gr. S. 442) so
^Uftrt, wie denn überhaupt der Nasal sehr häufig bedeutungs-
os antritt Als Grund för die StammhafÜgkeit von au ftihrt er
'*^*™Beh octav-us, griech. ordo/o( undgermanisdi: ahtowe-n
^« Allein dieses entscheidet bei einem Werte, welches sich bei
^^^^riechen, Gothen und Römern als indeclinabel festsetzte,
r^f^h leicht die Ansicht erwecken konnte, als wäre es ein
iikema -- gar nicht, und auch das ahd. ahtowen lehnt sich an
^woUerst aus ahtA— • ebenfalls weil es Ar emThemfi galt—
16*
244 OK^AX^
gebildetes Thema ahtowL Nach einer andemEriLlSrnngsweise,
welche il0^ för dieEntstehmig von au vorschlägt, wftre es ans
As (nach V.Gr. §. 906) entstanden; so erklärt er aber an die-
ser Stelle dieDualform au übeihanpt, so dass au hiemach wie-
derom Daalzeichen wflre. Ich halte meine ErkUnmg ans a^
•^ta Ar ziemlich wahrscheinlich; danach ist «{lero, meva (wel-
ctes in den Derivaten Vorkommt) Thema, und oHrti eigentlich
DuaL Nom. Acc Davon: oKraxtg^ achinuU; oMraxocriM^ ou, a,
Qchtkundert H^ Uebergang des xr in j'd — grade wie in i^o^
liog von htra ßitir nx erscheint — und Aufl5sung des C9 (=
sskr. au) vor o in o/ (vri. ßo/o^ (ßo6^) von ßov, fihnlidi wie sskr.
au vor Vokalen &v wird, wie dies audi im lateinischen oct&v^u-s
ffescfaieht) entstell oydo/og, mit Ausstossung des/: Sythag^, 17, or;
oyBoatxoSy 1?) 0V9 der achte ; oydaalo^j a, ov, von acht Ta§en ; oY^ock^
17, die Zahl acht^ oyioad^xöq^ if , Sv^ %ur Zahl acht gehörig^ i^üi^
nowai Sfd&xovraj aeht%ig; dy^o^^iotfröq^ if, ÖVy der achtzigetei
iYSoipioöraXoq^ a^ov^am acht»igeten Tage.
t«T«po^, o, GeBeucht; eki gMer Vagdj dessen Anblick die
Gelbsucht gehoben haben soll. Die Form erinnejrt an manche
Wurzeln, die Bedeutung entscheidet aber für keine. — Davon:
hevtfvxiq^ if, iv\ IxrepodiKy e$; hevtpuiSnqy e^; Ixrepöei^, eo-cra, tVy
gelisüchtig; iTtrepiaaii Ucrepädj an der Gelbsucht leiden i Ixrepdo-
(Aot, gdMiehüg werden^ iscrepto^, S, eine gelbliehe Steinart.
«y-og^TA Trauer^ Betrübniee U.S.W. Zum Vergleich bie*
tet sich noch am ersten sskr. und zendisch aka, Leid, Sehmert,
Uebel, Sünde (vgl. Bum., ComnLS.1. Ya^n. I, NottLVD, LXXV).
Doch stimmt die Form nicht genau, da sslur. k nicht ohne zwi-
schenliegende Wandlungen durch griech. x vertreten wird. Aus
dem Deutschen kann man goth. og^an fehlen, agld Elend (/.
Grimm, D. G. III, 909. II, 484), ag^j an schrecken, Denominativ von
ag-^is furcht, venrieichen. Dieses darf man aber nicht vvXGreg
(Ahd. Sprach. I,1(K3^ der m\x.^6f^,%ittem, gleichstellen. Denn
goth. g passt formell au x» nicht aber zudem sskr. g'. Nicht an-
mSglidi wäre übrigens, dass Aj(pg und alles dazu (Sehörige von ei-
ner, dem sskr. ahA, deutschen Ach u.s.w. verwandten bterje-
etfon des Schmerzes ausgegangen wäre.-^ Vpn ayo^ kommt: o-
T^ofioi, fywtem] dxioi d^^j tra$iem, ach»en; dxnf^ii^j i£j sckmertr
hafl (zw.); dxoda (Hes,) ss Aypg\ A^yc^cu, sieh betrüben (ro Zei-
clSen der fiten Conj.C^); awSij, -t5o^, ij = Axosi dnav (redupli-
cirt) in cÜMtr^cD u.s.w. (vgl. Passe» unter a»a;^, und über das
schwerlich Degrondbare äfcnxüoLxm BuUman, Gr. Gr. §. 96 An-
merik. 13), traurig sein; dna^a^i g)bd. ; axvixcde^, ö, Kuemer.
ffieher gehSrt, wie schon von Andern {Peti^ E^ F. 1, 5) bemerkt:
^Ayifmf9'6y n. p. Qw kommt von p^o); vielleicht geh(M auch
dxtfotgj n, WeistpappO, hieher {Passam s. v.). ~ ^AyA^S o*
p. (v0. Pöti^ E.F. n, 960 ff.)
Gehört femer zu a^s <^ in ^ytty-ax'rig)? Die Bedeutmi-
gen: schmerzhaften Rei% empfinden, dann aufyebraeht sein u.s.w.
passen recht gut Davon: aj^ai^-ixxTi^n^, 17» 8chmer%j DmiUen\
4X— JUr. 248
arapcutw^röq^ i(y iy, UmmUh mrtgMd 1L8»W.; d]fuva»Ti»dff lij iy,
v4rdng99iidL —
^«9 dfts flgyptische aki (Pq^twi^ Lex. Copt S. 16)» «vm Art
ly^vc. 6 (v im Nom. Acc« Sing, lang, sonst kurz), Fisch.
Lateinisch entspricht piscis, gouufisk, und^ so gewagt es
scheinen nia^, halte ica diese Wörter fttr identisch. Was zu-
nächst die uidung anlangt, so ist lat 1 entweder » wie sehr
haufife^, Vertreter eines Siteren n, so dass piscns die organi-
schere Form wäre, oder an die Endung u w&re, wie ebenfalls
sehr oft, i getreten, wodurch sie in vi übergehn musste (wie
Z.B« sskr. laghu, griech. i'^xv^ im lat levi statt legvi ward),
so dass piscvi-s die oiganischere Form wäre; diese büsste
alsdann mr y ein; für letztere Erklärung spricht das {^eich-
bedentende litt zuwis (Poii, E. F. 1, 142), wenn es sich (s. wei-
terhin) ebenfalls mit diesenWorten identindrenlässt — Was fer-
ner das griechische S anbnfft, so wissen wir, dass der T-Laut im
Griechischen dieEigenthundichkeit hat, als stfitzender Buchstabe
eingeschoben zu werden (vgL ^pv^, ßi^paxo^^ S.100, ^ntlkigi
ctxSkiq, <f&6voq S. 181, wp^aX^wi; S.231, vielleicht auch ^ m ^i^
für xkh Scheiden wir ^ demnach aus, so bleibt ak Thema
^X^ gegenüber von lat piscu, goth. HslL Nun haben wir fer-
ner Beispiele genug gesehn, wo lat sc, goth. sk nnd griech. x
riner Gruppe entsprechen, welche im Ss&, ksh lauten wiirde.
Beide veremigen sich demnach, abgesehen von dem anlauten-
den p, f, in einem Thema, welches im Sskr, (p)ikshu lauten
wurde. Femer entsprach aber lat so, goth. sk, einem sskr.
kh (8*168); eben demselben entsprach griech. «r^i das er in
einer derart^en Gruppe sahn wir aber oft verloren Tz-B. önid^
9u3 S. 16B); dflrfen ?rir annehmen, dass letzteres aucm hier ge-
schehn sei, so kOnnte ausser (p)ikshu auch sskr. (p)ikh'u ent-
sprechen.
WoUn lat piscis gehört, hat Im Allgemeinen fichon Pod
(E.F.1,341 n,S73) erkannt, mdem er es mit sskr. khija Sehai-
ta^ pik'kh'a jSMmsiSylMtfrMM^ zusammenstellte und squamis
obtectus Abersetzte. IMe Etymolode^ erg^ebt sich folgender-
maassen. Von dem obenerwähnten kh'Aja (vrL tfxicE) erschei-
nen im Sskr. weiter entwickelte Wzformen in kh ad, kh'ap (In
kafkh&pa), mit der Bedeutung deekm (vgl Poii^ E. F. 1, 243).
Aber die zu Grunde zu legende Wnrzelform erscheuit femer,
wie sdioB Pol/ (a.a.O.) bemerkt, in der Gestalt sku, ebenfalls &#-
de€km} als dazwischen UeffendeForm deuteten wir schon (S.167)
iLshu an, und diese Amiahme wird bestätigt durch sskr. khua
bedecket^, welches (nach S.187) kshud' vertreten kann. An die
Wzf. sku hededceny lehnt sich mm ganz deutlich lat squalor,
UAenmg, der sich van aMsi Ober Cfegensiande legi: Skhimtnei,
8clmmi%ß grade wie niffSg von sskr. vri bedecken*^ ebenso
«qnama der Ueber%ug der Fische, Sdkupfe (vgL auqh DUerlein,
Synonym, ü, 41 ff.), wie denn auch Schmppe selbst zu derselben
Wurad, aber nicht Wzf. gehört Bier sehn wir schon das d«
246 IX— EA.
geuüich nur Decke bedeutende Wort in specie auf die Bezeich-
nung der Fischhßui beschränkt., und wir werden daher keineo
Anstand nehmen, piscis, mae man fibm ein sab*, pikshu (Ar
pisku), oder pik Rh'n (für pikh'u) gegenfiberstellen, als ans
dieser Bedeutung hervorgegangen zu betrachten und es auch:
Schuppen über eich (wegen des Präfixes pi s= api) habend za
übersetzen. — Im Allgemeinen, wird man nach dem Bisherigen
einsehn, ist tx^9 ^^^^ die organischere Form l;^, ebenso za
erklären ; wie ist es aber mit p ? Darf man annehmen, dass ^sn^v
die Grundform gewesen und n verloren sei? Schwerlich. Die
Auflösung giebt litt z'uwis, lett fiws, verglichen mit litt zwy-
nas Schuppe. — In diesem letzteren — ganz^leich lateinsichem
squama — entspricht zw augenscheinlich emer Form, welche
(mit sku identiscn), kh'n unSskr. lauten würde. Wennidber zw-
y-nas zu kh'u gehört, so müssen wir nothwendig auch z'uwis
(statt zwi-s) eben dahin ziehn, und wir hätten hier also den-
selben Fall, der uns oft begegnen wird, nämlich dass ein Sim-
Slex in einer der verwandten Sprachen durch den Gebrauch
ie Bedeutung erhalten hat, welche ihm eigentlich erst durch
die Composition zukam. Erscheint aber das Simplex (also
vom lateinischen pi-scu(vi)-s gleichsam nur scn) im Litt und
Lett in derselben Bedeutung wie im Lat und Deutsdien das
Compositum, so konnte dasselbe auch imGriecIuschen der Fall
sein. Dann müssen wir aber annehmen, dass t (wie in hedv S.
176, I6)(y6(i S. 217 und 6 in ly^ für xj^e?) eine^wegen der anlas-
tenden Gruppe vorgetretene phonetische Protliese ist Diesem-
nach ist die primäre Form von l;^ im Griechischen j^p = sskr.
kh'u für api-kh'u, und heisst mü Schuppen bedeckt, (Anders
Poti, £. F. 1, 143, 144. n, 167, 481, 339, der l^^^ von sskr.
yOia dae Maul aufsperren, leitet) Zuerst ward durch Einscliie-
bung von &: x^ ^u^d dann durch phonetische Prothese ly^
daraus. Davon: ly^iiSiovy l^^HutVj Ij^vdfutVj t<{, Dhn.; I^^m-
ßschreich ; ly^vdSn^ , e^ , fieehurtig ; Ij^va , n y die getrocknete Heut
des Fisches i ly^A&y l^^vd^Wy /Ischen i l;(^v9f(iaTa, xd^Fischschufh
pen\ Ij^taj riy Fischfang.
d9nv oder o^ifr, hog^ d, auch Vj Drüse, Eichel, Bubane. Eine
auf Wahrscheinlichkeit ^sprach machende Etymologie kenne
ich nicht, wage auch keine, da mir nicht klar ist, ans welchem
Begriff der Name för Druse hervorgegangen sein mOchte. Wäre
es der Begriff dick, so könnte man vieUeicht an dSivSq (S. 89)
denken, wenn hart, vielleicht sogar an sskr. sidhljas sehr hart.
Unsichere EinflUle könnte man jedoch leicht in Menge aufti-
schen. Davon; dSepwSti^j e^, drüsetuwHg.
y/^EA, essen. Im Sskr. entspricht ad (PoU, E. F. 1, 212,
wo man auch die in den übrigen verwandten Sprachen ent-
sprechenden Formen findet).
«a©, essen; ^-msmu nach der zwdtm Conj.CL, nach wel-
cher ad im Sskr. flectirt wird. Davon: Ütöiux^ to, Spase-, »«-
(ffi^TtoVy To, Dim.; »corifff, 6, Essen i^eardff, if, oV, gegessen;
^^^tir^n^ Fre98§iery (Inteiiftiyfoim); eSnrv^^ ^, Speisei Idcsdif, 17,
QntenslvfonB) » Speise; iddii^^oSjCv^esebar'j id^do^y fressend;
ti^txp^ To^ Speise (mit elogeschobenem, aber noch schwer zu
erklärendem *)« — idiarpo^j o, bei dm Persem der Verkäster
der Speisen an der Kömgstafd} es ist daher aach wohl ^her för
firemden Ursprungs zu halten; sollte es ein zendisches nomen
actoris von einer Causalform von zend. ad essen, sein, i^so im
Zend etwa adaj-atri im Nomin. adajatars geheissen haben?
Darans konnte im Griechischen wom nicht leicht eme andre
Form, als eben Idiarpog^ entstehn. — Siavoq^ ii, dv, essbwr (zw.;
T^ JPassoWj s. V. i3av6q\ — di^rfi^v, ovoq^ ri^ die Blumenesserin,
Biene ^ o^narrng^ cä(iiio''njfP, o (von mt6 und (W+riyp) to-r^fp), rö*
kee Wieieeh fressend. — Durch Suffix xt wttrde ein Thema (^^-f
Tt): fon entstehn; dieses ist in der Compositlon mit va privat,
erhalten in: y^dn^ o, 17, {Yr^rQixlik keine Essung (Ätzung) habend)^
uüehtern, fastend} i^Wcfio^ avj %um Fasten geMrig^ mtcm/if^ vriOrri^
vn^'cevqj o; nfoTapa, ij, der (die) Fastende] vncrreiiQ j fasten \ vri"
fTTSv^g^ 6j der Fastende] vrtdxtuiy 17 , das Fasten] vritmnocria^ 17,
dme Nnchtemtrinken ; iiavnartauoq , ö , Frühstück.
Durch Anhängung der Wz. Sh^, setzen, machen (vgL S. 90.
43 VL sonst), entsteht ^ -f- ^ = l<^ gleichbedeutend mit 19.
Diese Formation erscheint in iö^&j iö^lo (nur im Präsens
und Imper£ gebräuchlich). Anders erklärt es Pott (£. F. H,
2o5>. Dffvon i^^vfit^ji^ das Essen (vielleicht if^iöi^^ vgl.
Pnestmi).
Indem sskr. a durch o vertreten wird, entsteht statt 1^: 6i.
Diese Form erscheint in dem Partie. Präs, o^dvr, ö, der Essende,
ilurch den Gebrauch auf die Bezeichnung des Zahns beschränkt
Im aolischen gleichbedeutenden ISow hat sich die gewöhnliche
Wnrzelgestalt erhalten; im Sskr. entspricht d.a(n)t, im lat
dent, beide mit Verlust des anlautenden Vokals (vgL Pott, £.
F. I, 242)p oSov^ (ion. oidv)^ ovrog^ 6, Zahn^ oBomiMog^ ?f^ dv,
für die Zähne paasm$d\ 69avr6io^ mit ZMnen versehn] oSow&ro^
i^ dvy gezahnt] odovndoj zahnen] odovriaai^y 17, das Zahnenß odov-
t{dif£j 6j eineOrasari, welche als Linderungsmittel bei Zahnschmer»
angewendet wurden o8avTi6^qj 6y eine Art^ die Flöte zu blasen, bei
w^eker das Tiahneknirschen der Pytho nachgeahmt wurde. Hieher
gehölt cd^M4»9iMny olfMD^Äa , an den Zahnen einen (von Blut, oii^jM,
herrolirenden) ochmerz empfinden] al^uoSLaj 1}; aifica^coo*^'^, o,
Süanpfheit der Zahne (ion. ri^uoSia u.s. w.). —
Zu U gehört yielleicht femer i^v-vo^, tq, ein dickgekochter
Brei von Hülsenfrüchten] doch ist das t statt i noch unerklär-
bar 9 imd die Bedeutung schon sehr von dem BegriflTe essen ent-
fernt. Im Sskr. entsteht durch das Suffix na ans ad; anna
(statt n^-^nsiiSpeisei auf dieselbe Weise bildete sich im La-
teinischen ein Wort, welches aber nur noch in seinem Derivatum
annAna, Anhamfungvon Speise, Vorrath, erhalten ist^ An irvoq
reihi richs Ifmipög, a, oV, breiartig^ hvinr^ (dpvoq)^ o, ein aus
Hülsenfrüehlen gebackenes Brod. — hnmfvöu;^ n, Kochlofel] Itvo-
iovog^ of^ Brei umrührend.
Das Gansale des sskr. ad würde 8d-aj heissen(S6yy;;y Gr.
s.S17> aitderBe^eiitiii« essen machen. DieserForm entspricht
348 EJ.
goüu at-Jan, clbare (On^ty ^^ Sprsdi. 1, 537) mit
stossenem a (statt at-a-jan); diese Ausstossung haben ^vir
pclion mehrfach, auch im Griechischen, bei Denominativen
(welche durch aj gebildeten sskritischen entsprechen) ange»
nommen (S. 120, 133), EinCaosale von ad würde unter diesen
Umständen im Griechischen su ä^+j werden; nun erscheinen
im Griechischen (xvva^) (Stfa*, Hom. U. c», 211; &cruv^ ebds. X»
818; I/Knovq ä0T^9 ebds. a, 281; atfae^'Apija, ebds. e, 2S9i oii^<yo
Jftfaifu, ebds. «» w9; in diesen Beziehungen könnte dieses ül^ort
stets die Bedeutung atzen ^ futlem haben; ebenso in oaoor^cu
Trdnrro^, ebend. t, 307; dfaeoScu xXav^fAOto, ebend. o, 717, sieh
0i%en'f diese reflexive Bedeutung müsste man auch fftr XP^^
aöaij ebend. X, 574, o^ 317, ^, 168 und /ooto atfa»^ ebend. ^,
157 annehmen. Diese Formen allsammt können auf ein Prä*
aens a^o zurflckgefiihrt werden, und dazu hätte £<^-f j-6>Cf^)
werden müssen, wenigstens nach der allgemeinen Regel. Allein
es ersdieint femer d^uvcu (früher ämuvtu geschrieben), welcbes
sich von diesen Formen nicht trennen lässt Man schloss daraus
auf ein zu Grunde zu legendes Präsens gud (v^L BuUnumn, LexiL
ü, 130); allein es konnte ebenso gut omt-o heissen, in der einen
Schreibart aftfumt wäre er assimuirt, wie in eliftemi, von ^H
sein; in der andern äuev<u wäre das eine fi herausgeworfen«
Nun aber zeigt die Analogie von Un^u (ji<fitiu)s=z sskr. vidjft.mi,
dass euiem sskr. dj auch 6 im Griechischen entspricht; folglich
konnte auch ^,-|'J^>>^l ä(ra>(p) werden.
Nimmt man mit mir an, dass diese Formen die Bedentong
atzen haben, wie sie sie denn in allen aufgezählten Fällen haben
können, so ist dieRichtidceit derVerbindunff mit der sskr. v^d
s=i^ sehr wahrscheinUcL Allein diese Bedeutung ist nicht die
fiberlieferte, und für mehrere, ebenfalls zu den hier aufgezählten
Formen gerechnete, passt sie auch nicht Die überlieferte Be-
deutung ist saiHgenj, und obgleich dieser Beeriflf em Conseqnens
des in der ^ad fiegenden sein mag, so nängt er doch nicht
auf eine Weise damit zusammen, dass er gradezu aus derWzC^
welche ^esen bezeichnet, hervortreten köimte. Poii (E. F» ü,
S73) stellt wohl desswegen ä^uvtu mit litt fotinti, emit^^erny
fAtus, lett fsftts, poln. fyty, nhd. satt, lat saturo zusam-
men (vgl. 1, 196). Um diese Zusammenstellung zu behaupten,
muss man tOr o-^ot spurlosen Verlust des anlautenden 8 und
des schliessenden t annehmen. Femer scheint der Gebranch
dieser Wzfl als staiices Verbum noch einige Schwierigkeiten zu
haben; denn nach dem goth. sath-jan, lat sat-io zu nrthei*
len, liegt sa-tu (»aii) diesen Bildungen zu Grunde, und ist ein
Partidp irgend einer Wurzel mit der Bedeutung gesaiHgL Poii»
Ableitung vony^a^ eeeen (vgL S.221) möchte ich kaum erwäh-
nen; denn es ist unbeffreiflidi, dass er einen solchen Imhiraiy
wonach lat s einem sskr« 9 entsprechen könnte, wiedertiolt.
IMe Formen, für welche der Begriff atzen ^ speieen^ adiwer^
lieb, oder nur auf eine hödist gezwungene Weise passen würde,
sind ^Taft (Scut üerc 101), das oft vorkonmiende oto« {Aoevaq)
und ft»fitrIl.T^ 402 (VgL BnAtoty Lex. 11,132). Allefaiafese For-
■neu «trliibeii sich auch formell nicht bloss geftea ehie Verbin-
düng mit dem Ton mir angenonnnenen Thema o^ (flir dijD^ son-
dern auch gegen das PoitBche dvy gegen das BuUmmmBche äo
und das Ton TkietBeh aufgestellte ddei dß {^Thtertek^ Gr. Gr. S.
383}. Denn wenn oro^ (aarog) wirUich, wie man bisher ange«
nommen, ein a priv. hat, so muss die thematisdie Form mit
einem Digamma aneelantet haben, und ein solches hat keina
dieser fünf aufgestellten Themen. Allein, darf man* doch endlich
fragen, ist diese Verbindipig dieser letzterwfihnteh Formen mit
oujrat Q.8.W. absolut nothwendig? Man übersetzt zwar äavai^
er wird saU, orog, unersätiUeh und ie^uv (iiA^), wir simd BUÜy
allein dieser Begriff aaii ist hier nicht in seinem wirklichen Sinn
zu nehmen, sondern »alt »ein ist hier soviel als aufh&rem. Wenn
wir uns aber nun die Freiheit nehmen, die Tradition zu yer*
lassen, und diese drei Formen zu einer Wurzelform ziehn,
welche in ihrem eigentlichen Sinne aufhären bedeutet^ so enden
damit auch die Schwierigkeiten von Seiten der Form (vgL kirn).
Sollte man zu d9 a^nv, %w Genüge, wirklich ziehn dürfen?
Wenn affatim (= ad fatim) zu griech^^/ gehört, fatim fax
fag-tim steht (vgl. S. 222), so hätte mnPeine Analogie daflkr;
doch könnte affatim auch zu f at (in fessus), patior gezogen
werden; dafür dass &i^ und affatim aus dem Begriff des JEW-
eena, Sfpeieene hervorgegangen sei, spricht jedoch anch aatis
(vgL auch Butim.j Lex. Il, 132).
Sollte man nicht endlich auch (wie schon Poitj E. F. 1, 349
diut) df(ri7, ^ hieherziehh? Es heisst UebereiUHffung, eigentlich*
aber wohl Fressgier (vgL das hiehergehOrige datkyiit; aus d6a
-f-oX/o^, Tgl. YhSaaotkyo^)^ dcrda, (atf<k^<9, acraiv&y Be».)^ über'*
^iügen; eunjpi^^ oV, ekdhaft\ daodnf;^ ^^ übersäiHgf. <-«
^o9j riechen (vgL die in den verwandten Sprachen ent*
sprechenden Formen bei PoU^ E. F. 1,94) ; Pott (1, 196) betrach-
tet es als sekundäre, durch J vermehre Form der sskr y^vl,
wehen; da aber weder lat od-, noch lett Ost, litt udziu, üstau
ein anlautendes v zeieen (das zendische baoidhi Geruch, Bur^
neufy Comm. s. L Y. <Not. XXXIII ist noch nicht ganz sicher, und
wird schwerlich mit 6B zusammengestellt werden dürfen), kann
ich dieser Ansicht nicht beiti*eten. Aus do€r\ua^ äoö^o^^ dMiiq
n. s. w. wage ich nicht auf anlautendes / zu schliessen, weil
diese Bildungen spät sind, und aus Zeiten stammen, in denen
sich die falsche Ueberzeugung gebildet hatte, dass a allem die
privative Bedeutung habe, und v vor Vocalen nur des Eupho-
nismus wegen eingeschoben sei,und daher auch ausgelassen wer-
den könne (vgL S. 230 ). Im Sskr. entspricht keine Form mit Ent-
schiedenheit; da wir aber d für sskr. dh haben eintreten selm(S.
71),undankntendeGutturalenichtselten abfallen (vgL sskr.kam
mit bt am-are, ghdsha und o^ S. 42, und if(po = garbha
S. 103), so wäre eine Zusammenstellung mit sskr. gandha
Qerueh, wohl nicht gradezu zu verwerfen. Dafür spräche viel>
leicht tp'daq (S.125)« In gandha mfisstm wir in diesemFall n.
250 OJ—AT.
wie diesen sehr häufig geschah, als eUigeschohea betraditen,
und als Wzfonu gadh. — o^i», rieehim (eigentUch od-(-ja-^=
aifD-^ nach der 4ten Conj. Cl,)- Davon: o'd^Y» mit tf für d: otffuf,
ij, Geraeh; «J^fiiypo^, a, 6v, (zw.); oiJfwjprf^, a,dy; oaiünjpi?^, «5. ilii/^-
iend; od^^ei^^ eaara^ tv^ dufligs of^akio^^ot^ov; od^uidiiqj tg^ hr^oi-
dn^eg, stark riechend\ oi\Mdoiiioa\ 6(r}uio\Mj riechen, wittern; ocryaiöu;^
Tjf das Riechen (zw.); (Hrft?rrd^, V9OV9 ff pochen; 6(5ß6^=z6cr^Tq (sehr
zw.); oda)Sii, 17, Geruch: S^aidiig, ig^ riechend (sehr zw.); a&^iivo^
(Hesych.) würde das alte Partie. Med. sein, durch Soff, fiipv =
sskr. mäna gebildet; doch gilt es für zweifelhaft. — oidinq^ £^,
riechend, stinkend \ ^17, 17, Geruch] S^oX^gj d, -tp, 4, der (die) Rie^
rhende'j döyudg^ ri^ ein wotäriechendes Kraut; do-^vXif, ^; dcrpdXog, 6^
^^otva; 0^oXtp, 17, e»i eOnkender Potyp\ öö^vhov; öö^vXId^ovy t6,
Dim.; d^otrued^, 97, iv^ einen Polyp haltend; Sionvinig, 6; -Vn^j 17,
Ton der Art der Bi^aivct. — 'O^dXoi, n. p. {Paeeow). — dto(T|fog, 6,
dae Durchdringen der Gerüche %u den Geruehswerk%eugen\ ^o^^U}^,
oy, dufü0 ; ä^oS^tov, Td, Blumenduft] htddrig^ Bq (mit vridcQiiartiger
Dehnung) , anrucläg^ ^rcro^ux, if, Gestank \ dv^oaiuaqj <S, ft/fiiiteft*
duflend] evoi^'y svoa^ia, 17, WoJdgeruch, — x)7G{di7^, eg, mid
xi7G)ei^, Ärcra, ev, dugjg; bei beiden Formen ist die Etymologie
noch sehr zweifelhal^wäre Ttrifievr allein, so wurde ich es mit
der grössten Entschiedenheit aus dem Pronominalstamm xa (Sr
17), dem sskr. yäju (von der V^v& wehen) Hauch, und dem
Siär.vat erklären, also einem sskr.kavajuva(n)t gleichsetzen,
fnit weichein Hauch {Duft) begabt, schön duftend. Dieses würde
griech. xc/ojr/evr mit Verlust des j : xc^cw/evr, femer mit Ver-
lust des V, wegen des folgenden verwandten / xe/ro/eyr, mit
Ausstossung des ersten ß, und Dehnung des vorhergehenden
Vokals zum Ersatz des Verlusts, Mjo/evr, und endÜch »zeeyv.
Allein die gleiche Bedeutung und grosse formelle AehnBchkeit
von xii(od7i<; macht diese Etymologie etwas zweifelhaft Ich halte
sie für meine Person dennoch fttr richtig, und glaube, dass nach
dieser richtigen Form sich mit falscher Analogie die ähnliche
Form Knm9n(; aus od hervorgebildet habe.
. . itwo^dkov, To, Hundestank, ein Kraut
dSSi^i^ ixo^, 17, ein Maass, (von 4 xoLvtauq)^ —
ov9g)V, &voq^ 6, eine Art Fii%schth\ wohl ein fremdes Wort,
lat udo.
dxTaxaly einSchmer%ensausruf;dx%aTaii%\ laTraxa/; Icßx^
xatcaä^y ebenfalls Interjectionen des Schmerzes. Sie entstehn
durch das, bei Schmerzen gewöhnliche, AnscUagen der Zunge
an das Zahnfleisch der oberen Zahnreihe, und erscheinen aach
im Deutschen, wo sie Jedoch ganz in ihrem Naturstande geblie-
ben, und sich nicht bis zu einem Gebrauch in der Schrittspra-
che herausgebildet haben. — Wesentlich identisch mit dr^wrai
ist SxTOTol'y droToZ; ovoTTorcfi; ororororöt, eben£edls Schmer-
zensinterjectionen. In allen ist das t das eigentlich- bedeu-
tungsvolle Element Davon: dror^^c»^ dronroi rufen ^ ^Orarvfyoi^
ot, kom. Wort bei Aristoph, (vgl. Passow).
AT—OT. 851
diTuifir, {hoiU ancli axfievo^, o ; arftei^, ^, /Sfc/Sar, («-*'*}; für
aTU£i>i^ liat*Etm. ad^iodg. Dieser Sdireibart wegen dachte man
an eine Ableitung von ^ofi, so dass c^^n^ = dfici;; in diesem
Falle würde a s= a (sskr. sa, vgL Pron. <ra) zu setzen sein;
allein da aT^ijv und die übrigen hieher gehörigen Derivata stets
mit X erseheinen, so darf man, mag die Etymologie gleich leich-
ter sein, sich schwerlich bewegen lassen, dS^inv als richtigere
Schreibart anznnehmen. Die alte Ableitung von riuif mit d priv«
wird niemand ernstlich billigen können. Die Endung ^uroq
triebt ganz wie ein Partie aus, und wäre die von den indischen
Grammatikern angegebne sskr, y^A^ ™>^ ^^^ Bedeutung binden
iilgend betest, so wiurde ich At-^u^o^ dazu ziehn, indem ich mich
auf die Analogie des lat nexus beriefe. Allein Ober diese an-
gebliche Wurzel at herrscht die grOsste Unsicherheit Eine
andre Etymologie, welche grössre Sicherheit bietet, kenne ich
eben so wem>* Vielleicht darf man an die Nebenform der sskr.
yjam, nän^ch jat 9ich anstrengen^ denken. Von iiT\uvoq kommt
tCTuijßia^ 3f, KneeiUechafi'y &t\uvio^^ ovj mühvoUi at^a^ dienen.
&TTa, freundliche Anrede jüngerer gegen filtere; ähnlich
ist das goth. atta (Poif, E. F. II, 258).
aTTUyas, ^Tra/a^, axTa^^V, UTTayiiq^Of ein Haselhuhn.
aTTcXo^, dxxikf^^ d, eine ungeflOgelie HeuechreckenarL
-aTT?|/o$, d, Bock, fremd und zwar phrggiecL
ixi^ nochj femer u.s.w., entspricht dem sskr. untrennbaren
Präfix ati, vher\ der Anlaut a ist höchst wahrscheinlich der
(S. 1) erwähnte Pronominästamm a; woher die Zusatzsylbe
ti komme, ist zweifelhaft; ähnlich ist die Formation des sskr.
a-tas, darauf \ die eigentliehe Bedeutung von tn ist dieser Ana-
logie gemäss überdies (vgl. Po//, £. F. if, 315). Indem der End-
yocal i abföllt, entsteht die Form at, welche wir schon S. 96
in ad-fi erkannten, und welche ohne allen Zweifel in adbhuta
iar ati-f-bhuta erscheint; ihr entspricht im Lateinischen et,
aber auch ad %u, indem der Begriff über als ein vermehrendes
Hinzukommen sich speciaUsirt; was das d anlangt, so haben
Hir ganz dieselbe Erscheinung in lat ab gegen a^rd, sskr. apa,
sab gegen vno^ upa; auch das im ahd. az entsprechende a
scheint ein d im Sskr. zu fordern; allein auch diese Unregel-
mässigkeit kehrt bei ahd. Af wieder, welches sskr. üb statt upa
zu fordern scheint. Um sie zu erklären, müssen wir wohl an-
nehmen, dass schon sehr früh ati, apa, upa nach Verlust der
Schlussvokale ihre Schlussconsonanten erweichten. Eine Spur
von dieser vericQrzten Form ist oben (S.58) erwähnt
MXä^; ipxAiqi evreklg, ö, eine FischarL
oxoßo^^ anch ixroßog^Oj Toben, Tosen, Larwi U.S..W.,
Passow denkt an «dTro^; selbst wenn unsre Ansicht über kot-
'^^ (S. 194) fakdi Ist, ist dennoch Pasmmfs Zusammenstel-
252 AS-^E».
hing so ganz ohne innre Sicherheit, dass man nnsfiUige andre
mit demselben Rechte wagen dürfte. Bei der einsamen Stel»
lung, welche dieses Wort im Griechischen einnimmt — niur
oTop^cü, tosen, kommt davon — kann man es für einen dialekti-
schen Eindringling erklären, und vielleicht als Nebenform des
ungefähr gleichbedeutenden ^nvTK-og betrachten. Doch erin-
nert es auch an nhd. toben, und die Form mit tt macht die Ver*
muthung, dass or einPräfix, etwa das sskr. ut sei, wenigstens
nnhOrbar.
a^apa, dä&pn^ ^^.f V^ Spelt oder Wai»enjfrmtpOj ein Brei
davon '^ nach PHniue ist das Wort ägyptisch; odapddirff, ogy bref"
ortig \ dänp^^^ to, eine Art Oeachwur.
ideipa^v. hei Homer von den Roeehaaren gebrancht; später
Iloupthmmr. Im Sskr. haben wir nun zunächst sat'ä; so heisst
eine eigenthündiche Haartracht der indtechen Asceten, ioo die tangen
Haare %uea»nmengenommen werden j und vorne über den Vorder^
köpf hinfaUenj eo dose sie teie ein Hom anseekn; femer herab'
faüendee tangea Haar; Haarbüeehe!. Formell entspricht diesem
sat'a lat seta, und wenn wir den Gebrauch von sat'ä in Ro"
ghuoanfo, IX, 60 berücksichtigen, dürfen wbrs at'ä und lat seta
als rein identisch betrachten. Mit seta stimmt aber i^-upa der
Bedeutung nach wenigstens in so weit überein, dass sie sehr
für die Identität dieser Worte m Bezug auf ihre Wzform spricht
Abweichender ist die Form; denn sriech. & entspricht im All-
gemeinen keinem sskr. t', lat t; sofite diese Abweichung viel-
leicht durch den spurlosen Verlust des anlautenden s im Grie-
chischen herbeigeführt sein? Wie man sie auch zu erklären
versuchen mOffe (vielleicht mit Hülfe der sogleich folgenden
Zusammenstellung), sie madit die Richtigkeit mefaier Zusam-
menstellung im AUgemeinen schwerlich zweifelhaft — idof«?)
17 = i^eifai l^npa^fi», langea Haupthaar haben*y Afkai^upo^i ov^
von glanxendem Haar.
ImSlav. entspricht dem Lat seta: schtshetje {Dohrowdof,
I. L. SL 173); das anlautende seht seh setzt im Allgemeinen
sskr. kh' oder ksh voraus, wahrscheinlich vertritt es auch andre
Buchstaben dieser Art. Nun ist mit sat'A identisch sskr. ^'at'^
und die indischenGrammatiker führen, zwar nicht mit kh wohl
aber gh' anlautend, eine Wurzel gh'at' mit der Bedeutung: die
Haare zueammen nehmen an (vgl. Wilson, Sanscr. Dict s. v.). Au9
dieser Angabe dürfen wir wom noch eine dritte Nebenform von
sat'ä nämlich gh'at'ä folgern. Dieser stellen wir die slav.
schtschetje gegenüber. — Dem sskr. kh' entspricht im Grie-
chischen gewOnnlich <rx; sollte in diesem, Übrigens einzeb ste-
henden Fall, — denn gh' ist ein sehr selten vorkommender
Laut — ax auch gh' haben vertreten können, oder sollte viel-
leicht gar aus der slavischen Repräsentation geschlossen wer-
den dürfen, dass sskr. gh' an dieser Stelle nur AbschwächmiS
eines älteren^kh' sei? In beidenFäDen dürfte der Form gh'atkf
griech. orxanij oder mit Verlust des anlautenden ^, wie oft iW'
S.169), x«^ entsprechen. Nun haben wir int Griechischen
'/dy^^ i^ welches in der Bedeatnng wo stemKch sich mit t^upa
8at'A, ^at'i, seta vereinigt: Um^a HampOuunr der Mmecketty
Mihie 4m Pferdee, L6mm\ in der Form ist bloss das einge
scbobse i auffallend; dflrfen wir dagegen nicht al/wi (ß. 164^
TgLfil) als schfitzende Analogie anrofen? dennoch macht es
die ZnsammensteUanc einigennaassen aweifelhaft; eine bessre
kenne idi jedoch nidit, und auch schon Pott (£• F, U, 107)
^(reifte an sie an. — Ist unsre Entwickelnng richtige so stehn
in Sskr* sat'a, gh'at'a neben einander; walirscheinlich sind
f f'^e ^dchbedentend und wurzelhaft identisch ; fraj^ch ist
jedoeh, welche, oder ob überhaupt eine von diesen Formen in
Bezielinng auf den Anlaut die ursprüngliche Wurzelgestalt be-
wahrt hat Beide Formen müssen, wennwhr mit Redit i^mfa mit
der einen, und xaLxri mit der andern verbunden haben , sdion
bei der Sprachtrennung bestanden haben. — Von x^^*^ kommt:
pfocTilct^, «ma, i9j ixaiToug zw.), mit langem Hmarei T^atTwpa, to\
Bekeerung] — ix^poxa^n;^, mU WMhliehemHmtr'^ ava^ami^ die
Mhntm zurückwerfen (von einem Pferde).
yfi^^ Schon Poit (£. F. 1, 334) bemeriLte im Allnmei-
Mtt den Zusammenhang zwischen den indischen Wnrzelformen
math, manth, vjath, kvaht Die begriffliche IdentitSt derselben
geht aas mehreren Zusnromenstimmungen hervor, z.B. matha-
naimd kOtha (statt kvatha) heissen: dae Berwnruhren,; math
heisst beteefffn, insbesondre bemumhigen (von geistiger Unruh),
vjatli (im Medium) m l/nmh, verwirrt eein, im Causale eerwir"
re»; yjathA Leid, Knmmer, ^ehi, kötha (ak Adjectiv SEndun-
gen)* » Leid vereet%t\ lat quatere (=kvath) wie math inBe^
efffung eehen, eehütieln. Formell tritt die wurzelhafte Identität
beiTor, wenn man vjath als componirt aus vi+ath betrachtet^
kvath aus ku (S. 17)-f-ath und in math das m als Vertreter
entweder vm einem blossen v (vgl. S.4, 89 und sonst vielfach),
so dass es flir vath stände (= ava+ath), oder von vj ansieht,
lodasses mit vjath der Bildung nach identisch wäre; ftir letz»
tere Ansicht spricht die Form mith, wenn sie zu math gehOrt
(S.357). Diese Darstellung giebt als zu Grunde liegende Wurzel
atii, ab deren Bedeutung wir fürs erste dem Gegebnen gemäss
die von quatere nehmen können; denn ku wief, eekr, verstärkt
diese nor; kn-f-ath hiesse also eehr aehütlein, vi+ath Airi^A-
iehMebt, math, je nachdem man die eine oder die andre Ei^
Ufamig vorzieht, entweder so viel wie vjath, oder eigentlich
«&irA«4r€in. Der Begriff eckättein wird in allen auf starke, ins-
wondrc schmerzliche geistigeBewegungen übertragen. — Nun
besst aber femer im Sskr. adhi, kdinAnget, geieüge Unmh
^«•w. grade wie vj-ath (im Medium) eieh ängetigen ; v j-adh,
welches sich an die, aus adhi zu abstrahirende Wurzelform adh
grade so lehnen würde, wie vj-ath an ath, heisst verwunden^
^Me^^ grade wie auch math, manth unter andern (vs^ll
naatha, manthana dee Tödien, Verwunden) ; v&dh andrerseits
^^terwirren in geistiger Besiehung, grade wie math, vjath;
^|[onl, bldhana(flir vAdhä, vädhana) Z^eul^ wie vj'athl,
^otha, and ebenso vidh-ura eerwirri, vm vjadh, wie vjath.
9S4 00.
Sollte man hiemadi annehnien durlbi, dass die beiden ntiki.
WnrzeUormen ath and adh nrsprunglich identisdi sind? Da-
für konnte man nnler andern den Wechsel des th nnd dh im
Sskr. in den Suffixen der 2ten Person im Verbnm anführen (t«;L
anch athar, Feuer^xaid adhvara^^lAir, S.260). DieGmndbedea»
fang dieser vereinigtenWurzelformen wurde sioa^en sein, wie ins-
besondre sskr. Ykdh ssjmeeh. ßol^ia zagt (vgL weiterhin oSe»),
daraus träte der BegtiS erseliüiiem alsdann hervor. Zu einer
von diesen Warselformen gehört altn* idia^arheiien CGm^ Md.
Sprach. 1, 147). Idh habe die griechischen Formen 9 weldi^zi
ihnen gehören, hier verbunden, werde jedoch bei jeder ange*
ben, an welche von beiden sie sich lehnt.
An adh in adhi Angst, geUiige Unruhy knüpfe ich \od itt
0^^9 Vy Sorge, Fürsorge^ o&opoi,- ^i®, ä^tfwa^ sich kümmerm a
s.w. Doch kann man S^oiuu auch far^oSopoi nehmen mid mit
dem gans gleichbedeotenden vj ath-£ (rar ursprungltches vj ath*
a-me) identificiren ; dann hiesse ^^ofuu (ifir ßj<Boitai : jx^ouai)
eigenüich m Unruh sein (um etwas). Etwas anders Pott (£. F.
1,261).
Durch Composidon von ,adh (mit der Bedeutung oiaoofn)
and Prftfix ava entsteht meiner Ansicht nach v&dh für av&diu
oder mit Elision des a im Prftfix nach filterer Sitte, die wir
schon in vielen Fällen erkannt haben (z. B. S. 37, 119), vadk
Vädh (auch bädh gesclirieben) hat die Bedeutung schingetf,
plagen t verwirren \ vadh, beoehädigen* Mag nun meine Ableitung
von v&dh richtig sein, oder nicht (sie ist schwankend, weil adh
nicht in der Bedeutung etoeeen nachgewiesen ist), mit ilmi stimmt
ans dem Grieclüschen /C3&, etoeeen (Pott, E. F. 1, 157, 251). Diese
Bed. hat audi das entsprechende litt badäu. Für das anlau-
tende Digamma entscheidet der Gebrauch des syUabischen Aug-
ments m^ofov U.S.W. für ^/<o&01n^ Also: d^ü^ (rao-io), etoeeen b.
s.w.; o^ijaK; ooK, 17$ da|£<{^, 6^ daeStoeeen\ ootii^, 6^ der Sic-
eeer\ d&töq^ if, pv, geetoesen^ coaTueö^, i(, 6vj ungeetüm^ dl^i^^
f&rtetoeeen\ d&ioK,i7; d^uryuöq^ 6^ daeStoesen; wxt14&, Uufy
eioeeen; Araa^^ S, dae Fortetoeeen\ iuocmlip^ S^ ein Iiutrumeni^
eiwae dureh^, oder keraue%uetoeeen; i^aKrrpa, ^, eine Themterm-f^
eehme, wn etwae vorzueehieöeni Bohaöia^ ISeinamen der Lucina,
weii sie die Oeburteeekmer%en vertreibt.
An die sskr.Form vadh, oder an^^ mit unregelmftssig ver-
kürztem a> lehnt sich wahrscheinlich ivoötüv h-ßfj^ in ivoölx^ov,
Erdereekütterer (vgL Pott, E.F. 1, 351); beachtenswerth ist noch
bei Heegeh hvoöifuv sss ini^Xirrcuv und &fvoatq s= Ttivntng, —
— <*— III II ■
vidh heisst perturbare. Davon kommt: v&dhft, vftdha-
na (beides bei Wiieon mit b geschrieben), Leid, Trauer. ImLett
entspricht bödä, Noth, Elend, Unglück. Pott nimmt keinen An-
stand, griech. na& gegenüber zu stellen (E. F. I, 251), welches
diesemnacli f&r ursprünglicheres ßo& stftnde, und nicht, wie in
«o&, den Schlussvokal desPrfifixes mit dem der Wurzel contra-
hfat, sondern ihn elidirt hat Was den üebergang des v in :v
betriflft, so ist' griech. ^nx^s s= sskr. vfthn (welches übrigens
ebenfidls b&hn geschrieben wird) analog (vgl y j^X> Wer je-
09. a5S
doch diesen üebergan^ mcht anerkeDiieii will, kSimte aaneli*
men, dass griech. 7ko&, lateinisch pat-ior, nicht mit Prftf. ava,
»ondern apa componirt sei, also f&r apa-f-adh stehe, oder auch
lass v&dh von b&dh 211 trennen, and no& mit badh zn ver»
knöpfen, dieses aber eine besondre Wzf. sei. Mich irrt dieser
Uebergang von / in ^ in diesem einzelnen Fall nicht sehr (er-
icheint doch selbst 9 für sskr. y in einigen Fällen, z.B. crtpo =sz
}$kr. SY a) ; allein zweifelhaft ist wiedemm Twie bei d^ofuu), ob
licht no^ in diesem Fall eher zu sskr. vjatli zu ziehn sei, des»
seivBedentnng eben so gut, und vielleicht noch besser passt;
?] konnte ebenfalls sehr gut in n verhärtet sein« — Also ^o^
n iTva^ov U.S. w. Davon durch Anhängung von öh eigentlich
TaS-{-<ne-o, mit Ausfall des&undUebertritt der Aspiration auf x:
tdaj^&y eigentlich verwirri werden, m Unruh sein, leiden XLS.vr.\
lavon: tire&o^, ro, LeidxLS^vr.i «o^; ^ro^aK, 17, gib«; ?ra^-
tay To, Leid U.S.W*; ^ce^irrJ^, 1?, &p^ dem Leiden U.S.W. ausge"
Khl\ ^al^rjTtHot;^ 17, ov, emplkuilich, gefüKhoü u.s.W.; ^o&ueo^, i(,
h, sich leidend verhallend, insbesondre bei Päderastie ; ^ro^ueev-
xiou^ sieh wie ein 'Ko^vaog hingeben ; ^adatvo, in Leidenaehafl eeU
(eiii].s.w. — -naurjiTfttiiiOy Luel %um BeisMaf haben\ 9rao;p^ta-
7^5, 6, Geilheit —
Indem in der ursprunglicheren Form ^o&^ua ^ zuerst in 6
ror \i überging, ^iur^^ dann sich dem ^ assimilirte, scofifia, und
tach Ansstossung des einen ft der Vokal gedehnt ward, entstand
r^ua, TO, Leid', nti^ven, in Leid bringen U.S.W.; nripunvroq^ if^
fy, beschädigt 'j nnyLavau;^ )7, dae Verlet%en\ Ts^yLOtrirn; ^n^ftonf, ^^
=: miliar n^^yv, w, echädÜeh'y dmutoria, ij, UnverleMheil; 'Awif-
1(0^^ Beiname des Zeus. — ^poorcbno,^, Varempfinden eines Leiden
i&^o&ri^j ^9 9let8 leidend} dxponal^oq, ovj {Hippoern/J) ; dvalißo^
M&my unverdienter Weise dulden ^ 8wina!^laj 17, das UnglücMei^
im; xtXcavojto&moq (HesX
Indem statt des Vokals a ein e erschefait und ein Nasal ein-
geschoben wird, entsteht aus 9ra&: nev^ (vgl. das ähnliche Ver-
iSltniss von ßciÄ-off zu ^^v und ^o<; zu d^ S. 163). Diese Wzf.
liegt dem Futurum von naa^an 'iteUro^ai zu Grunde. Mit o stiUt
''i a entsteht oroi^ in Ttenai^a. Von vret^ kommt : i^iv^ogy to,
[/^insbesondre) Trauer u.s.w.; weiÄaJUo^, a, 01», fraurig'j wey.
r^«//; 9r€V&i7poff, «, dv; nei^utoq^ »f, oV; Ttii^fioq^ ov, «nr STVair^
M^; w^tcTK, i{(fttrweiÄ*fTi-ff)Zr«irfu.s.w.; ^reySii» (Denom.
ron TTwÄo^), beUagenj betrauem\ nei^^, t^, JT/a^i?; 9rev&9ffu»i^y
w, Uagen0oU\ «eiÄirn?p, o, -ifTpia, ij, ifer (<^ie) Klagende \ w«y&ir-
^Wj «5 01^ «t«»i Trauern gehörig \ ^ei^ytxoi6^^ 1}, oV, rirf klagend^
i^umi^^, ^, betrauemswerOk] dntT&nroqj ov, unbelrau^ri-, ^opv-
»o6aa,- ^pvsreyd^, ij, schwere Trauer.
^ Sskr. vftdh hiess r^nrfrrKfei», «irMi^^ ebenso vjadh; vadh
leisst tMen. Zu dner dieser Formen scheint mir aeS in äc^
^^0;, *, Kampfe Arbeit, Noth, Mhangsai zu gehören. Die Form
«£ (bei Owr^ durchgängig, ausser Od. VIII, 160) zeigt unwider- .
'^gbar,.dass einst einLaut dazwischen stand, welcher dieCon-
traction hbderte; war dies /, so hätten wir ißt^^ welches sieb
3S6 00.
in Bezlehimg auf den letzten Thell /e» am besten mit der Form
radh vergleicht, welche wir jedoch als eine, mit vAdh wegeot-
lieh gleiche anffaasten; /i^-Xo^ entliielte bloss den Begriff des
SMagen$\ in dem anlautenden a erkenne ich das grSsstentheib
ohneSpiritas asper vorkommende ä, %u9ßmtnfn (vgL iäitLtpo mid
andre bei Pronomen ä, 0*0); so dass iß^Xo<; etn Zasammah
^ehimgen ausdrückt, emVerhlltniss, wo zwei oder mehr 9chlagen,
verwunden, iödlen, worin wohl die naturlichste Bezeichnung dei
Kampfes liegt (vgl. das aus dem Begriff saret entstandene lat
bellum, duellum). Wahrscheinlich bedeutete es ursprfinglich
nur einen Zweikampf j Wettkmmpf, wie sich aus &SXov, ^eichsain
dieFmcki äieeee Kampfee (ygL Trpovuvov, t6, und npovavo^ 17, u. aa.),
Kampfpreie, schliessen l&ssf. Man' kann auch vjadh vet^eicheo
und && fbr aje& nelmien mit Vertretung des v durch a. Meine
ersteDentung scheint mir jedoch bei weitem passender. ^c^Xoc,
ZSgz. o^Xo^, 6\ h^Xovi i^'hiv^ to\ a&tkwv^ iSSUoy, to, Kampf-'
/freie; &&'^g,ov; &^}Mgj {a)^ ov^ ^kaum/Mi n* s.w.; a^Xioxi;^
17, Müheali i^Xoavvri^ V^ Kampf; aiOtkL^, äBUof dulden^ ieidat^
kämpfen; o^Xi^fto, xo, Kampf; adXijartqj ^, Kampfübung; aSXirnfp;
a&>^^, 6, Kampfer; ä^Xtrrixo^, if, oV, %um Kampf u.8^w. geU*
rig\ ä^Xevfi); a^X^o, käfopfem a^Xevnfp, 6j Kampfer*
. Neben vjadh erscheint im Sskr. vidh mit gleicher Beden«
tnnff; z.B. vjadha und vidha, vödha heisst dae DurcUachem;
vidhura bemerkten wir schon oben (S.253) und sahn darin
eine Bestätigung unsrer Identificirung von vjadh mit vjatL
Diese Form vidh ist wahrscheinlich aus vjadh durch Ueber-
gang von ja in i hervorgegangen; sonst könnte man auch an-
nehmen, dass schon bei der Composition vi+adh, wie pra+
ik'kh'sss prak'kh', das a der Wurzel verloren sei (vgl. Bv&ioii.
Lehnt sicn an diese Form vidh griech. t&*p«(, 6^ dae VarechnU"
ienef man vergleiche damit i^pi^ (Heegchiue)^ ein vereekmiiener
Widder; vielleicht ist so auch f&r t^pK {A. P. ed. Jacobe 175)
zu lesen; alsdann wurde ich an die Form vjadh denken. £i-
gentUeh hiesse es : etn (im den Heden) Dwrehbohrier. SoUte aber
auch ahd. wid-ar (Widder) vielleicht dazu gehören ?
Vjath, eiffendidi in Unruh eein, hat, sowie vjadh das ebeaj
erwähnte vidh, ebenfalls eine Nebenfinm vith und das davoaj
abstammende nnirte v£th; beide heissen wünechen, veHrnngeJu
euehm. Sie sind zwar nicht belegt, werden aber theils durch dei
gewöhnlichen Uebergang von ja in i, theils durch die Verglei
chung des ahd.bitan(peto)und bltan(=sskr.v£th)expecto
wo sich also die eigenüiche Bedeutung des unruhigen Erwariem
zeigt, wie sie wohl zun&dist aus dem allgemeinen Begriff voi
vjath unruhig eein, hervonregangen ist (v^. die zu bitan geh5-
rigen Derivate bei Gr^, Ahd. Sprach. III, 47 ff.). So heisst dem
vjath eigentlich unruhig eein, dann m unruhiger Erwariung eeii%
eeknen; in dieser Bedeutung entspricht griedu 7tc& (mit ^ wil
S.St54) meiner Ansieht nach; femer heisst vjath wünecheai
hier entspricht ahd. bitjan, lat peto; endlich heisst ea euckei%
wie ebenblk lat peto.
Also: Tso^o^y Sj der umnM§e Zu9imnd de$ Erwartens , Seh^
0AM, Wüneehenei no^uvog^ if, or; vo^ivog, n^iv, ereehnij Tto^i,
i, = nd^g^ no^udy Ttc&alyio (Denomioadve), sehnen u. s.w. ; iro-
h^a^ TOy das Gemwuehie% n&vifng ^ riy das Wünschen'^ no^i^ög^
i, w, gewunsehi% nc&nrvg^ ^, = mJ^i^; sco&^op, Ä, der Ver^
ksgmde; hmKcl^ia^ 17, Se^uuehi.
Zu der eigentlichen Bedeutung Ton yjatli: wtfereinander^
teirrmj schüi^^ gebort, wie ich überzeugt bm: dy^rXevo statt
cot^'Tle6& mit den Nebenformen ßov^vXev&, wo ß fiir /, nnd fiov-
9rXero^ WO ^ für Y, wie im sskr« manth; es bezeichnet efne
^eritse Zuber eihtng mancher.Speisen m der Küche, wahrscheudich
mUnleremandermisehen von verschiedenartig^sGegenständen^ so
wie es Tom Wein gebrancht verfälschen heisst. Eine Nebenform
di^Xcvo ist zw.; cn^ikevo^g (ßoi^^ ^un^.)j n^ diese SpeUeberei^
isa§\ ii^XevTogy 17, iv (fun^.)) 90 bereitet
Daif man mit Pott (E. F. I, 243) zu der sskr. Wzf. math
zielui: fiCtT-o^, t6j Suchen, Forschen, so dass dieser Begriff
ans dem des ühteretnanderschüttelns^ Avfrührenshßrsprgegimgen
wäre? oder wäre der Begriff Suchen von dem cles Wünschens
ausgegangen Cvgl* S.2S6)? Was das t für th betrifit, so ver-
Reiche man ^artflv gegenüber von sskr. V^path. — DaTon:
fiaTev», (larifo, sucheti, %u erlangen wünschen'^ fiCCTifp; (uaTemfc,
0, Sucher; ^«exepevo (ffesgch.)'^ fiart^© =r uaTevby. — Indem an
die sskr. Wzf. math ein T-Lant als Bildnn^eleraent trat, ging
tli m s über; so im lett. mas-t (Pott, E. F. I, 242) trachtete, sfre-
^lywehenyXxnA eben so erklärt sich die mit ^arttv^ gleichbeden-
tendeForm ^aa^ueva^ suclien, trachten n.s.w.; fiUttrreirr^ff, <S, der
Sucher} iieurremng^ ^, das Suchen; |*«(fTifp, iiiöv&pj ^tcurrpog^ iJ,
Sucher 'j iiacrveipay 17, die Sucherin] (icnmTT^peo^, a, or, %um jSIu-
<^9ehbrig\ (icurrvgy ^, das Suc/ien*, fia(5fia, tJ, Suchen f ^/fia-
^^, ovf aufgesucht^ i^fo^curxevrwr,^ 17 {xiyyn)j die Kunst, Was-
^ sufxusuchen.
In der Wzf. ft «er konnte a dnrch e vertreten werden. Soll
DOS dieses nnd der Umstand, -dass \it'cakXa& nngefilhr = fia-
T^o ist, indem es forschen, suchen, fragen n. s. w. Iieisst, bewe-
E^9 viix^aXXov^ TOy Ueher zn ziehn? Demnach wäre uJTaXkov
eigentlich das, wonach man wnschnttelt, aufwühtt, grabt, nnd so J/«-
*dl, (Anders Buttm., Lexfl. 1 , 14(0* Davon : ßsxaXh/xüq^ ^, oy, me^
^dU»ch% [UToKkirrtg, 6, -Itk, 17, gibd. ; \ux€MJ4^h eiuen %ur Berg"
^M'garbeit verurtheden; (irraXXevco, nachMetaUen graben \ fieraX-
'^^9; fl£TaX.%e1^nfg, <$, Bergnunm; peroXXevaK, ficraXXeta, 17; fi£-
raUeZor, T^, das Aufsuchen van MetaUen ; ^uxaKUxfxdi; , 77, (»v, «ri//*-
f^cht] (i^TcxXXeoTuedff, 17, (^^ %um Aufsuchen von MetaUen u.s.w.
§eschkkt.
. Wie sich vith zn yjath verhielt (S. 256), so würde sich
^ith ZQ math verhalten , wenn math nicht aas vath, sondern
^jath entstanden ist (S. 253); nnn haben wir im Sskr. mithjA
mV Ij&ge, falsch, welches dem Begriff nach sehr gut ans verwir-
ren hervorgegangen sein konnte. Nicht nnmSglich wäre fibii-
I 6«&s,dassmithj&an8mathjädaidia8siniilirendeEinwlrkui|g
I ^ 17
des j entstanden w&re. Wenn diese Etymologie richtig, so giebt
sie auch das Recht, zu manth das lateinische ment-iri lögen,
zu stellen, welches man auf keinen Fall mit PoU (£• F. 1,144)
von man, denken^ ableiten darf.
Ist nicht endlich der Begriff des Lernens sehr nah verwandt
voSA'Aem des ForBchenSy Suchens, %u erfahren Wünschens? M'ir
haben eben bemerkt, dass von math eineNebenform mith exi-
stiren konnte. Nun erscheint in den Wzverzeiclmissen sowohl
mith, als dessen gunirte Form m£th^ erstens in der Bedeu-
tung schlagen^ verwunden, wie manth, und femer: lernen, Soll
uns dieses nun berechtigen, auch griech. pa^ hieher zu zieiin?
Ich kenne keine bessere Etymologie. Eine Verbindung mit yf
IUCV9 iiva, denken^ durch Anhängung der ^/"3^e wSre zwar auch
nicht ganz unnatürlich, hat aber meiner Ansicht nach doch noch
weniger WaJ^sdieinlichkeit als jene (vgl. jedoch goth. mdd-s
von sskr. Vornan mit Verlust des n und Ausbildung durch d,
welchem im Griech. ä entsprechen würde).
Also : jiccvSav^iwo der Stamm ftaÄ, der 7ten Conj. CL ge-
mäss, V eingfflSRSÜiii hat, und dann das, im Griech. so oft an-
tretende, ttv hinzugefügt ist), lernen; ^a^tiua, to, das GelenUf,
lioän {HesycK)\ ^id^navg, j}; ^idärog, rd, das Lernen] po^^aTt-
xdg, Vjov, %um Lernen gehörig u.s. w»; fia^Trrog, if, dv, gelernt \
^aBir^Mo^^ li^ovj %um Lernen gehörig i ftaSv^ng^d; fioSijrp^'ffj f*<^-
Biirpiay 17, Schüler (-tu); ^oBnrev&f Schüler sein ; ^aBtrreia^ 1;^ die
Lehre; ^aäitnib-ij ich mochte gern Schüler werden^ a^aBi^c^ is^
ununlerrichtel ; i^aBel^ Adv.; diiäSua, äiuzSiaj r^y Unwissenheit\
äfta^alvfOf umeissend sein ; Upo^riBevg n. p.
Sollte mit o ftir a hieher gehören: ftod-oi», ^oSf-a^^ 6, Name
einer Arl spartamseher Sclaven, welche die öf entliehe JSr%iehwuf
mit genossen (Lehrling)^ wie sie denn auch rpdc^oi hiessen? mo-
Staviaf 17, Ausgelassenheil, weil diese Art Sclaven sich sehr aus-
gelassen betrugen; i/Loifavixoq^ if, or, ausgelassen.
Sollte mit Uebergan^ des zu Grunde liegenden a in v (äo-
lisch) und Dehnung wie m Hpo-^niä^vig hieher gehören: yi,v^o^
d, so dass es also eigentlich die Forschung, Lehre bedeutete 1
Hieraus entwickeln sich die gewöhnlichen Bedeutungen : Rede,
Sage, Roth u. s. w. mit Leichtigkeit Davon : ^vStdpiOv, iivBHioy,
rd, Dim.; ^vdio^uu (Denominativ); ^wdevo, ^v^l4(ä; ^tväl^fmah
sagenu.s,w*i (»t$S^pa, ^väev^ia^To, das Gesagte u.s.w.; ^v^v-
T?}p, ^^iirnq* fuvdtiiTrig i iiv^injg^o, Erzähler; fivdtxd^, if, dv,
zur Sage gehörig \ po^o^i;^, e^, fabelhaft *i d^vShrrog^ ovy unaus^
sprechUch ; ßpaxf>P''odia^ 17, Kürze im Reden; diaffni^o-i^, ^, Berc"
dungß ixe^v^i&f verschwiegen sein\ napa^v^wv, T-d, das Zureden»
Bei Hesgehius wird tlätlv = ^LoiäBlv erwähnt ; sollte man
so kühn sein dürfen, dieses auf das, mit q^th wahrscheinlich
identische, sskr. vjath zurückzuAhren?
Darf man zu math in der Bedeutung ^ßrwirren oder scMa-
aen^o^oc. d, Schlacht, Schlachlgetümmelj ziehn? (vgl. A/tälog
Säovva^ 17, eiaeBgrutie oder mrmUtehe P/lanMf ff^Xc^, eine
AitPflanami.
V^0^ irennen. Im Sskr. entspriclit idh, mit eingeschobe*
nem Nasal, indh (Poti^ E. ¥. I, 249). Davon: l^ahn^ai:^ (Hes.)
mmrm werden^ t^tty« as laLvmi ^fpQf^ a, ivj heiler (vgL sskr»
Ti*fidh+ra: yldhra heiter)\ ]&njiHeM.)^ HaierkeiL^ Mit
Verinst des S firgL pouz) entsteht iaiv»^ erwärmen; Ijiddv^ «r,
Heiierkeiii lojpöq^ a, <fy, iftirdl Erwärmen erweiehij erfirenf.^
Sehen Paesow erkennt den Zusammenhang von i^oy^
heäeny mit laLvm ; jenes ist eigentlich durch Wärme {warme üm^
echiäffet) den Sehmerz eiUien. AnjBTaUend ist die Verschieden-
heit in der Quantität des »; während es in laiv& in der Regd
kurz ist, und nur einmal bei Homer, bei Späteren jedoch öffer,
lang gebraucht wird, ist es m iäo^m dnrdiweg lang und erst
bei Späteren auch kurz gebraucht Man kannte diese durch-
gängige Länge dadurch erklären, dass ja auch ^ in loiviD, wie
bemerkt, später lang gebraucht ward. Mir ist jedoch wahr-
scheinlicher, dass diese Dehnung, wie bei v im vv der 5ten
Con>Cl., und im Lateinischen nehr oft (z.R dic-ere, dlc-are
u. aa.), Ersatz des Guna sei, wie wir denn sodeich sehen wer-
den, dass der gewöhnliche Repräsentant des sskr. idh im
Griedi., Lat., Deutschen durchweg Guna hat Wenn man will|
kann man die, lAlalvm hervortretende, und in laofica ansgebil-
dete, Neigung zur Dehnung des i auch dem Verlust des wurzel-
hiAeo & zuschreiben. — J^ta (u«u), to, Heüung, Hriimitfel;
teaigy n^ Heikoigi idöi^og^ ov (Lncr. ion.), hetibari taxog^ if, ov, ^e*
keUii IwnHogy 17, 6v^ heiisam; leenio (lirr.), tccTop, larpog (l»?.), Sj
Ar%if laTpta; larplvn; i^rpiuya, 97, Jiers/m; lanfpio^, a, of^, ^«i/-
«Mt ; la-ropux, 17, Heäkunet; uxTpuco^, if, 6v, nmn Ar%i U.S.W. ge^
horig'i hxTptvtay Ar%i eetn^ larpelai laTpevfng^ 17, dae Beilen] loi*
rpüov; laTfMoy, tJ, WohMung dee Arztee^ höhn d A»; toptpov^
x6y Lohn dee Arzlee; Umuxfvpiay 17, Roe8ar%neikunei% dnavpezro^
ovy tm^eheHi U.B.W.] <pAtaTpi&^ Fremui der Arwneihuneieein.
Idem TL p. {PoU, E. F. U, 487); Imrd.
Mit gunirtem » entspricht dem sskr. £dh, griech. oi^f lat
aed (in aes-tu), ahd. eit {Graf, Ahd. Sprach. 1, 152). — tttSo,
brennen*) al&og, Tvf, Brand (xg\. sskr. £ahas); otirr^p, 6, An^
xünder {Oppian)^ odSd^, 17, ovj terhrarmt\ ouäriuq, sööa^ 9v, ter^
Irennij feuerfarbig ^ a^^i/rog^ ij^ov^ brenniar; ald^dXi^, 17» Brandt
Uase% aiä&p^ mvog^ hrennendj funkend u.s. w.; 01^0X17, 37; atöoLKoq,
0, Eue9% alJ&a'Xeo^, oy; td^akJtq^ iqy rueeig; al^aXifo^, aircra, ey,
fiühendj rueefg'j ol^aXofdn^, eg^ rueeijg; cdäak6m^ rueeig machen \
oidoWnJff , 17, 6vy %u BMtee gehrannii ddetkitavj Beiname der Ci-
cade, hii%eliehend. KoiuuBaS n. p. (PoH, E. F. 11,487).
Davon femer ald-vo. 6 (Potij £. F. 1, 196), die heiireLtifi;
oldifHog, ay ov, lü/KSi^ U.S.W.; oü^epcoldiT^, i(; atiätfdifi^y e$, äiher^
artige ^auäpoo, in Luft vermmdebi*
Ebenso «udi<riy>pa: i^heilreeWetter. heUrerHJmmai aläpo^o^
FrOMilHft^£dUe(w€ill diese mit heitenuHimmel verbunden ist?);
^fo^^ 6 {Heegeh)^ Morgenwind i?)i ofl»p^f6(;, 6 (Heegch)^ 1
17*
880 IS-OYO.
peMehi ttlStpimj unier freiem Bimmel %/uhri$ijfen*^ cdE9|iio9, a, oi^
ouSffTitu;^ ecro-a, ey, heiierj heU, tuflig} alBpia^ i, ikeHrer Bummel^
ratiheLufi'y aiäfi^<Bj olSpiacD, in freie Luft Mnget9, kmUenf ima^
!^po^, ovj tmier freiem BknuteL
Fast von gleidierBedetttimgimtr3rmdpocista?9o«tf«e, i|(nSiii-
Udi ffxoa)^ eigeifdich eine^ derfMenLitfi %u§mgKehe^ SämletüütUe.
»fit Recbl :ättätPoii (E. F. 1,250) AU^vn ftlr ABvn lueher,
imd 'den zweiten Theil im Wamen'^Hq^^yio'TQfl.
Femerfehört faieber das B$8gckis€he&iTiia=^Xoi nnd steht
fita* alä^ Ueber die wakrsdieinliche Entetehnag des Namei»
Afer m» einer Fonn aUp^fw^ diaiektisdi ifir alB^po^ mit der Be-
dentang sekwam (vgl. Al^io^ iS. 230) , sehe man Jo^ytief in Neu-
tean Jouni. Asiatiqae IX, 19&
Macedomsoh steht uadiffesißdUue ftr oElSpt«: dipaieu Da-
dnrch erklfinen sich mir jetzt die t>ben (S.58) etwfiJinten He^
egekieehem Glossen iieid^^ uHu^ ddlq^ Heerd; sie steim filr
fdd-euxg n.&iv;
Im Zend heisst Feuer Itt-ar; diese Form haben wir schon
an einem, andern Orte (in der ¥on mir nnd J£ A. Siera heraus-
gegebnen Schrift: üeber die Monogamen einkger ^er yMer
8. 76) mit dem sskr. athar in athar«-vaa, Feuerpi-ieeier, idea-
tifioixt, eine Wzf. ath daraas geschlossen nnd mit dieser adh in
adh-vara, Aitar {Feuerori eieendich), combinirt (den Wechsel
von th und dh betreffend v^. S.254). Sollte die hierans ai>-
strahirte Wurzel vielleiclit die ursprüngliche, und idh eine vo-
kalisch geschwächte sein? In diesem Fall wurde auch sskr.
dah anzünden hieher gehören; adh w&re, wie so oft in ah ge-
schwächt (vgLS. 73), und mit ad (vgLS.96)componirt; dah(rar
(a)dah) hiesse also wörtlich mniinden. Aus dem Griechischen
liesse sich alsdann damitverbindena(r)^ in&y5pa$,o, Kohle. Da
jdie angenommene V^ath, adh noch nicht liiulänglich feststeht,
so kann ich diese Vermnthung nicht verfdlgen. Dennodi mö^en
deswegen die Derivata von ivSoat hier Platz finden, da ich
doch keine Et3^mologie desselben mit grösserer Wahrscheinlich-
keit geben kann* Also: dvSfpouaov^ To,i)im*; dv^pax6eu;,eaaay€y:
dvdjHXMlTiK^ o, *t«i^, ^; Af^poxoHris, e^, kohlenartig; dv^paatr,p6c^
et, ov^ %H Kohlen gekMg; dvä^oaTnoq^ of^ kohiachwnr% ; dvBpaxicu^
Sf ein Kohlechwar%er; dvBpaxi^ 17, Kohlenfeuer ^ dv^pamd, ^, ein
KSMenhaufen] avdpaxcfa», verkohlen] dv^paxeis^ o, Kohier; av-
äooatei&j KBhler eein n*8. w«; dvSpaxtvT6^^ if, oy, verkohlt] avdp%-
xft^o, Kohlen brennen n.S« w»; dnavSpOMöfM^ xd, dae OerMeie^
Mit 9 i&r d: avipdykn^ i^ Kohienbecken; — femer heisst
dvipdx^Vy ay*p«yiy» Vi &*j«x^» tv^pox^oq, o, PorMaky wilder
Erdbeerbaumi wonin es in dieser Bedeutung gehören mag, wage
ich nicht zu bestimmen.
ovBa£^ iXTocyTo', init<^ f&r 9: o^ap^ lat über, litt udroja,
euteü^?^. uA^TEuier\ im Sskr. entspricht udhas und fldha.s;
PoU^ welcher weder E. F. 1,106, itoch 11,275, wo- er dieses
Thema behatidelt, die sskritische Form erwähnt, denkt ^ cme
Ableitung von dem Präfix nt und der sskr. V^dhö irinken,^
OYS. 261
Da in der ffrtecliischeu xotvi} bis jetzt kein einziges entschiede-
nes Be&pid besteht, wo ursprüngliches s, wie dieses im Latei-
nisdien häufig ist, in p übergegangen würe, so können wir
ov^vep mit ddhas — trotz derUebereinstimnrang in allem Uebri-
gen — mcht gradeza identifidren. Da nmi aber alle angefillir-
ten verwandten Sprachen das r behaupten, so vermutue ich,
dass es auch im Sskr. ursprunglich bestanden habe. Nun ist
eine andre Bezeichnung der Brust im Sskr. paj6-dhara auf
deuts^ eigentiidi Waaaer (Milch) bragmd^ könnte nun nicht die
Sddnsftsylbe in fldhas: dhas ans dharas (Nom. von dhara)^
dorch die Vermittelung von dhars in dhas zusammengezogen
sein? In diesem Fall würde ich üdhas als componirt aus ud
Wasser (vgL i9^) -|- dhara betrachten; so dass es dem Sinn
nach ganz identisch mit pajödhara wäre« Nach Verlust des
d wäre u zum Ersatz gedehnt. Diese Hypothese wird sehr
unierstatzt durch die, sich daraus mit Leichtigkeit ergebende,
IiTklärang der griechischen Form w^ap. Diese steht nachAna^'
logje von^ap(S.141)filrov^apT; nun könnte aber im Sskr. eine
Zasamniensetzung von ud und \/ dhri nicht bloss ud+dhara,
sondern auch ud+dhrit heisseu (Bappj Gr. s. r.643), also zu*
sammengezogen nach Art von üdhas: Adhrit Dieser Form
entsprich nun ovdapr genau so wie irvopr dem sskr. jakrit
Wttrzela und Wurzelformen, welche mit F anlaaten.
^FA (AF). — vA wird im Sskr. die Wnrsel geschrie-
ben, welche wehen, haMtckenheiHsL Daran lehnen sich auch
die meisten Formen der verwandten Sprachen (vgL Poitj E. F.
1,196), womanlat vänns, «pffM% hinzufügen kann, welches
Pott (E.F. 1,273) falsch deutet Das Präsens Ton y& heisst im
Sskr. y &mi ; ihm entspricht im Griech« ä^u. Pott hält das hier
anlautei|de a entweder fiir Präfix, oder f&r ungewöhnlichen Ver-
treter des sskr. y. Wir haben schon (S. 30), in Folge der be-
begrifflichen Identität des sslur. avi (vi) und v&ta(von va)Z(C^,
vermuthet, dass av eine Nebenform von vä sei. Wie nun avi
sein anlautendes a in vi verlor, so auch in av-ämi, wodurdi
denn daS' Präsens rkmi entstand, woraus die indischen Gram-
matiker die Wzf. v& abstrahirten. Für diese unsre Vermuthung
spricht nun ferner sskr. av-Ana trocken (von der Luft getrock-
net), und mit Verlust des anlautenden a v&na, welches gleich-
bedeutend ist Wir schlössen nun schon an eben derselben
Stelle, dass wenn av als Nebenform von va anerkannt werden
muss, man in ihr zugleich die ursprünglichere sehen müsse,
weil a im Sskr. oft abtalle, a aber kein Präfix (ausser a privat,
welches hier nicht Statt finden kann) sein kann. Seit jene Ver-
muthung ausgesprochen ward, sind uns nun noch mehr Wnrzel-
verstümmelungen durch Verlust eines früher anlautenden a vor-
gekommen (vgL V" AS ^^'^^ ^^j schaben^ und später griech.
£ = sskr. V as und sd). Es ist mir daher jetzt gar kein Zwei-
felmehr, dassdie eigentliche Wzf., wie sie für sskr. 9 d und 9 i, a^
war, so auch für va, av sei, und dieser setze ich griech. a/ in
&/i7fic gegenüber. Diesem nach müsste diese Wurzel dß ei-
gendich schon S. 19 ihre Stelle finden. Das eigentliche Wur-
zelelement ist hier sehr charakteristisch, nämlich v, der leiseste
Hauchlaut.
Also: ä)7fAi (fär dE/ijp), &&(Aß(o)^ wehen vl.s.w.; üticng^v;
&7fia, Tii, das Btaeen, Wehen u.s.w.; OTfn?^, o, äirn?, 97, dae We^
hm, Ziehn'y dtirio^uu (Aratus'), fliegen. Ancrvpoq^ ov, windig ^ int
wohl mit avpio compoiürt. äai& (ofo^o)), hauehen'y aaar(i6g^ 0,
dae Aueaihinen. — • ^uxo (fiir ^iOfcs), durchwehn', axpoif^, i^ (tat
^^^tf/^O» '^^^^ wehend, —
)as 17 in aßri$u gehurt natürlich nicht zu der Wurzel, trotz
dem, dass sskr. v& (fiir avä) das ihm entsprechende & durch-
gängig behauptet Im Griechischen ist in Beziehung auf diese
Art nicht ursprünglichlangerBinde-oder flexivischerVocale ein
durchgängiges Schwanken bemerkbar. Gewöhnlich erschei-
nen sie thematisch kurz, z.B. arä gegenüber von sskr. sthi,
de = sskr. dha (vgl. jedoch icrrniuv) ; hier in Api^i ist das v i^
der Conjugation von <D7p, anagenonunen AufSi, Setg^ 9&aa, er*
PA (AP) 2G3
faalten; io deDDerivationen werden wir es dageg;eii kurz finden.
Ziuiaehst gehört Iiieher deait^pav (fiir ofer-t-^pov, dcsr ist
Part. Präs.: vgL über diese Compositionsweise H. A. L. Z.1838
ErgzbL S. 338), ov, windigen Sinn habend^ idehtsinnig (nicht zn
äza^d-Gi (S.50) gehörig, wie Buiim.j Lexil. I, 224 wollte; diese
Compasitionsweise konnte nicht die Begriffsverbindang gesehä"
ügi mn^ Ftfr^/oiMfo ausbilden ; kSroe es von a/ar, so mOsste es
hräsen: VersUmd^ehuAigmd^ welches die Bedeutung dieses
Wortes im Zusamm«hang nidit zulässt; der Begriff ist unge-
fähr Tirie vanns in vaniloquus, windig, vgl. weiterhin rrdo'to^,
Skioq)^ davon oeon^poifinwft, ol, Unveretmnd. —
So wie sich ans ^i SikX^ bildet, so aus a/: ip-BXKai
g#XX«,ig, Siurmwindi der zweite Theil cUa, da er ganz ebenso
in ^ctXka vorkommt, ist schwerlich ein Suffix, sondern ^veKka
M>wolil als äeXXa sind Composita, und AXa steht für /eUa (aus
^X+j a durch Assimilirung), Wdi%tmg (volvo, vgl. V^^up), so
dass ^^XkayäsK^ ganz wördich Windwirbei{i&kn Wirbd is^ wie
»dl unter y^«rp ergiebt, desselben Stammes wie ptk) heisst;
dzcXXcx enthalt in dem ersten Theil wahrscheinlich ein, durch
ein leicht ausstossbares Suffix gebildetes, Thema, etwa dßi (vgl.
sskr. ayi Wind)^ so dass es für Appl^Xa steht; also: £eXXa, ^,
Win^tiirbeiy WirMwind, Siarm; äOikdSfi^ e^ ehsrmariig} deXXifi^
{>, vom Wind (äci) mtfgewirbdi (zusammengesetzt mit /e^i?^
Wirh^nng habend); äM^iug^ utaa^ ev; ä^KKcRoq^ o, ov, eükrwUechi
aäXd4;^ 17, stnrmsehnell: d£^^Mim (Eigm. m.). wehen. 'AcUto, n. p.
(Po//,E.F.U,486).
Durch Siä. ep konnte sich aus iß bilden i Aßi?^ in? (mp)» &i*
pog^ dy die untere Lufiaehichty Lufi^ ineofem eie eich bewegt, weht*
Auffallend ist aber die stete Lftnge des a (eine Ausnahme Seidler,
de vers. dochmiac. 349) ; soll man sie ftbr die spätere Zeit da^
diirch erklären, dass ein/ ausfiel, für die frühere durch die
leichte Verdoppelung dieser Liquida? oder soll man annehmen,
dass sich diip an die im Sskr. gewöhnlich erscheinende Wzf. v&
lehne? Hesse sich ßä-iqp alsdann etwa mit sskr. v&ju Wind, zu-
sammenstellen, so dass/ö-ep etwa f^ /ä-j-ep stände ? Ein Wech-
sel zwischen u und ri erscheint im Sskr. nicht bloss in den iden-
tischen Themen krdsht'-fi und krösht'-u (Bopp, Gr.s.r. 181)|
sondern auch im Genitiv von Themen auf fi (z.B. pit-u-s von
pit.fi) und manchen andern, schon an einem a.0.^an^edeute-
ten Beispielen, äepoäev; ^epoäsvi aip^vog, rij ov^ luftig \ aipiog^ a,
ovj tuftig (bei Späteren) ; depu&8ri^ egi aBpn'iog (Hesgch,), luftartig ;
aepoetq^ dunkel; depLa, ^, FinetenUee (ätolisch, Heeyeh.)'^ depi^cf),
rm, htpartig sein. —
Anm. Hieher wird gewöhnUch gezogen aipioq^ iip^S^ cf^
ovj welches die Tradition durch morgenlich übersetzt (vgl. Buitmj
Le^dL 1, 115 ff.). Nehmen wir diese Tradition als richtig an, so
^yird es auch gerathen sein, dieses Wort lieber mit einem begriff*
Uch passenderen zu verbinden; da wir nun (S. 28) das Thema
«>?, nog in der Bedeutung Morgenröthe, friiher Morgen erkannt
bben, und von diesem np^ statt ijopoi oder vielmehr noqp^ von ei-
nem Thema ^+pa (entsprechend einem sskr. ushasra) aus-
^, so nehmen wir auch keinen Anstand, mit diesem nopct
264 FA{At).
(oder mit e für osssskr. a: vepaj oder mit a wie in Apurrop* dtpa,
morffeniich)anclkäipiO(; oder v^ffwq zu verbinden; auf diese Weise
würde die Tradition durch die Etymologie geschützt und diese
durch jene gestutzt Für sicher kann letztre natfiilich nicht gel-
ten, zumal da selbst die erste auf kehe grosse Zuversichdich-
keit Anspruch machen kann.
^ Indem flir tj wie sehr hXufig, o eintrSte, wurde die Fora
äop entstehn (vgL dvspi dvop 8.122); diese, mit attischer Vct-
tauschung von äo gegen eo (vgh Mmüiaire, Gr. Ling. DiaL 18 C;
2SC), erkenne ich in der Zusammensetzung fieT^i&p*oq{Sk
ueraopo^, wie insbesondre das homerische lunjopoq für iieraopo^
beweist), or, in der Luft seiend (analog ist die äolische Zusam-
mensetzung mit avpa in vtiravpov); davon: fiereop/^o?, erheben n.
s.w.; (i€T663piapd^, o, Erhebung U.S.W.; iteve&pia; ^tert&poavnij
Tij Lcic/Ueinn (vgl. durUpf&v S. 263).
Indeni a/ in ai> übergeht, entsteht durch SuC oa : avpa, i^,
Lufi U.S. w. ; ivavpog^ ov, m der lAift\ niravpov (neTevpov)^ to,
von Tterd , äoLForm ftär feera, und avpu^ was in der Lufi iei; xax
^0X^^9 ^ifteSianffe, worauf die Hühner eU%en, ein Gerüst für Lufl'
9prüiger\ ^ertcvpl4&^ auf dem Seit tanzen; ^sravpuTTiipj ifcravfMr
cm^V? Oy Seiitänzer; Ttevavpta^g^ o, das Seiltanzen. — Gehört
hieher oder zu ccvpo {Morgen, S. 28) das cyprische xivavpa^ i
s= T^rcxog To o^ i7f^p?? Der erste Theil ist xiviw.
Soll man mit Pott (E. F. II, 603) avXoq, 6, ttote, ebenfalls
hieher ziehn? Wenn wir die hesychischen Glossen ar^Xot, o^i^W
«m^^/, berücksichtigen, und für of-i^Xcrt, ac-T^po nehmen, also für
denominative Bildungen aus ap durch Suff, ak : ap, so wird es
sehr wahrscheinlich, dass arXo^ aus &ßOiK6<; contrahirt ist Es
bedeutete dicsemnach bloss blasend^ hauchend, ein Instrument
%umBtasen. Man kann auch an manche andre Ableitungen den-
ken, aber diese haben keine grössere Wahrscheinliclikeit Da-
von: avXLarxog, S^ Dim.; avhxoq^ )f, dr, zur Flöte gehörig f dvXsf-
eK, fio-cra, ev, glbd.; avki<o, FTöte blasen i avkricrig^ 17, das Ftötespie^
len\ avXi7|xa, tJ, Flötenstück \ a^Xv^nfp; arX^rnf^, 6, Flötenspider \
avkrtTpiai avkir^plg, ^j Flötenspielerin \ avXtirpIdioVf to, Dim.; at-
Xrrirpixo^y riyov^ zum Flötenspider gehörig 'y avTiuT^q, 6^ dasFtole»]
(ivkorvog in avXwrol (p^uHj eme Art PferdegesclUrr mit Scheuen
{avKög für Ttdioiv^ Passow), — Suxvkeuyp] diavkiov^ to', Zwischen'
spiel der Flöte zwischen dem Chorgesang; xaXaftavXi?^, o, Rohr^
Käser; yLovavKoq^ ov, allein auf der Flöte spidend\ fuwavkia, i^
das Alleinspielen auf der Flöte; fioi^avXtoy, to, Tonzeug j um aliein
a. d Flöte zufielen; vXayiavXi^Oj auf der Querflöte spielen', t>
dpavkigy 17, Wasserorgd, —
Oben (S. 17) haben wir die Zusammensetzung mit dem Pro-
nomen interrogativum, sskr. ka, erwähnt, und es sind seitdem
schon mehrere Beispiele derselben vorgekommen; Im Sskr. ist
das Neutrum dieses Pronomens kim und dient häufig in die-
ser Art Compositionen, z. B. kim-purusha feigentL was für ein
Mann: verächtlich) ein tmbedeutefider Mann, kin^kara (eigend.
was thuend) ein Sclav. Sollte durch dieses kim griech. aay (mit
FAiAf). 96S
\i appa zof^n wir «BWMmn lat uez
wememm, Mmtauna, mm^mmmeMmd, rwdIeMif (rsL weheiliiii wxpog)\
der Uebergang yon / in ^ hat nichts anfaUeiides; davon »y»-
^^^am, simketu —
Indem av dnrch oo Tertreten wird (also e^entlich sslur. a
durdi o mit Tdüdisirton v, wie in avaa\ entsteht die Wzü oi in
orpo^, ö, was meiner Anseht nach bloss Wmd bedeotet; ich
ediliesBe dieses ans ooy ov^vcv, oipiop: Windei; alsdann kam
der Be^ de» GünUigm hinzu (anders Poii, K F. 1, 123). Da-
von : €n>pi4oj mier gütuHgen Wind bringen ; ov^uim, guneiigen Wind
Jmbeiii oipioqj a, oy^ mUgtmeiigem Winde; windig (vom Ei); or-
^voqj 17, OF, windig (vom Ei)*
Im Sskr. existirt ein Thema itman. Hauch, Seele. Schon
Poi/(lj 196) leitet es von der hier behandelten Wurzel ab, indem
er es als eine Znsammensetzung von ft+^^^^'^i^An betrachtet.
Da wir als eigentliche Wurzel a v gefunden haben, so werden wir
es natürlich eher als eineContraction aus avätman oder av&t-
man betrachten. Dafür spricht das ganz Reiche ävT^inv. Was
die sskr. Znsammenziehung von ava oder av& in k betrifil, so
haben wir sie schon S. 17 in kiksh s= kaväksh erkannt Sie
entspricht ganz der lat von amaverunt in amarunt. Wie er-
U&ren wir aber das t vor man? wfire etwa eine, dem deutschen
wi(n)t in wint-6n Ähnliche sekundfire Formation avät anzn»
nehmen? Oder wäre es müglich, dass uns hier in avatman
das alte Particip von av: avat durch das Suff, man vermehrt
vorläge? Es wäre dies zwar eine bedeutende Unregelmässig^
keit, da man sonst nur Primär- (Krit-) Sufilx ist Allein es exi*
ftirt noch ein analoges Beispiel dieser Art, nämlich ar-ja*man
in den Veden iLaseen, Aiithol. Sanscr. 145). — Der unzusam*
mettgezogenen Form avätman steht am nächsten griechisch
avT^ify, ivoq^ o, Uauehj Athem, Wind\ dvryuh kOmite für avat*
man stehn mit Verkürzung der Sylbe va in v^ wie dies sehr hau-
% vorkommt Auffallend wäre Jedoch alsdann der Hiatus in a%
uud ich bin für meine Person &st überzeugt, dass hier ein Di-
samma aenrückgebUeben ist, welches man, da man die ^wöluh-
liche Form «t^»?, AvyLog des Verses wegen nicht an die Stelle
setzen konnte, gar nicht zu vertuschen fähig war, ohne die ent-
sehiedne Spur in dem v zu erhalten; es ist meiner Uebemeu«
gnug nach dßVT^iqv zu lesen, und diese Form entstand, indem
«Inf äoUsche Weise (vgl die ganz analogen äßv9oq (cundog) von
V^vad, aet^6), und apvrog von ava (oitto^)) durch Einwirkung
des vorhergehenden / der folgende Vokal (sskr. a) in « ge-
wandelt ward. Eine andre Form ist arr^«?, 1?, wo ich ebenfalls
crvTfc?} tttr homerisch halte. An die zusammengesogene Form
»skr. Atman schliesst sich ahd. ädum mit Verlust der Sylbe an
nnd eingeschobenem u zwischen dm (also fUr Adm-an); im
(rriechischen entspricht ceTftvf , 17 (vgL dvr^), weldies ihan die-
semnach mcht filr erst auf griechischem Boden aus o&rpii (äßv-
286 FA{Af).
Tft)f)contralilrtza hahen braucht; eskmmte achon bei der Tren-
nung der Sprachen, wiArscheinJich Jedoch in der Gestalt driuv
(nom. ätfiify) existirt haben« Die Bedeutung Hauch hat sidi hia*
%n der Bezeichnung Dampf u.s.w* (Ygl. xßvsrvog) specialisirt. Ke-
benformen sind dx^öq^ oi dx^iq, 17. Davon: ax^cüiiq^ e^; axfu-
d&drtq^ e^, dampfig u*s.w.; aTiu^o); arfctaa), dampfen; aTfuirro^,
«{, dv, verdampft i ar^iooff, 17; aTfcurftd^, ö, Jim Dampfen^ a-rp^dt»,
^ Dampf verwandeln. —
Durch od (wie in ^«-odc^ und vielleicht dXt-o^cfy», indem
die Wurzel d« (dhft) an eine nominale Bildung, etwa ein Parli-
cip, gehängt wird, z.B. ßißao^ia fiir ßtßax (ftr ^^*i^r)-f &0 ent-
steht ans ex/: delö^&y mit Verlust des /: aitf^o, oneMmtchen. —
Von dieser Form, zusammengezogen in äö^ (mit ä ftlr ai)
kommt acrd-fi», Td; aus dem Begriff des eiark" HancAene, Dam-
pfefis entstand durch dieselbe Ideenassociation, wie die, welche
im Deutschen ans dampfen äsismitaa^^ gleichbedeutendeWort:
der Dumpf schuf, die Bed. : eine, durch Brustbeklemmtmg enieie-
hende, Art schweren und eich schnell wiederholenden Aihmens, Be-
klemmung U.S.W.; davon: ctoÄfiaTixdff, if, dy; ao^^aTco'^i;^, c$^
schwer athmend\ ao^fta^ct); da^^iouvo, schwer athmen. —
Von der Wurzelform, welche im Sskr. v& lautet, mit Ver-
lust des anlautenden a, erscheint im Griechischen eine Spur in/e-
Tcio-to^; iroiariog, or, vergeblich, eigentlich windig^ wie lat. VÄ-
nus. Das anlautende Digamma ist hier noch im üomer sichtbar
(vgl. Dawes, Miscell. crit ed. Kidd. p. 274). Die Bildung be-
treffend, so liegt zunächst ßtxo zu Grunde, ein Partie P£ Pass.,
welches sich zu der sskr. Form vä-tu verhält, wie die im Grie-
chischen als Flexionsthema gebrauchte y^^e zu sskr. dhä, crräf
zu stbä; diesem/ero entspricht mit eingeschobenem n lat^ventn
goth. viud; diese letztern, so wie das sskr. väta heissen Wind;
dieselbe Bedeutung diirfen wir nach diesen Analogieen ancb iiir
das griechische pero voraussetzen. Was die £ndung wnog an-
langt, so stelle ich sie in Beziehung auf to mit htovaioq zusam-
iUen ; zunächst trat das Suff, va t (van t) : /evx an ; dadurch ward
ßiTOßevT, zusammengezogen /erföVT (eigentlich /erowr) nul Wind
begabt i an diese Bildung trat das Suffl ja, griech. io, artig f so
entstand /ercovrto, oder mit 6 für t: ßexiavcru>^ und AssimiUrung
des 1^ an tf : perwrio^ wörtlich: wie mit Wind begabt. Die Wzf. pe
ist also durch drei Suffixe hier ausgebildet Wie passend diese
Bedeutung ist, bedarf keiner Bemerkung. —
Zweifelhafter ist es, ob man mit Recht auch a-X*oy, 0,01^,
in der Bedeutung vergeblich, fruehUos f&r pä-lMg nehmen, eben-
falls windig übersetzen und hieher ziehn darf. Die Bedeutung
(vielfach = v^nus) scheint mir sehr dafbr zu sprechen* Die
Ableitung von aX^, Meer (welche Passaw annimmt), ist auf kei-
nen Fall wahrscheinlicher. Davon aWo, vereiteln (%u Wind ma-
ehen; Passaw übersetzt: %u Wasser machen). Der Spir. asper
Steht, wie sehr häufig, für /.
Indem an die verstümmelte Wzf. vd, griech./«, das,Causal*
formen bildende, p trat (vgL über dessen, wahrscheinUch einst
bn Sskr. weiter ausgedelmten Gebrauch Nachträge zu S. 14;,
entefaad die sdur. Feim vAp. AHl Erimlmng des orspruiigKdi
kurzen a ersdmat diese Form im lat. väp-or, Dampf (rgh a*
Tiioc); väpidiiSy Yappa ii.s.w. Im Sskr. heisst nuB nir-yap
eigentlich mH9ätmpfen machen, oMtslaachtn mid zwar vom Licht
(«Snmufev. UpakAs. Dist 65 in dem zur Probe herausgegebnen
Sclirifkdhen von Herrn. Broekkmua: Gründung der Stadt Patali«^
putra 1L.8.W.); heisst nun mtyk^mteloeeken, so konnte ft+^^P
sehr gut anzünden, an^iasen, anhauchen bedeuten. Daher ziehe
ich hieher griech. dtp ; gjgTo. anzünden ; hier ist jedoch im Ein-
zelnen vieles zweifelhaft ; zunächst wissen wir nicht gewiss,
ob a von Matur lang oder kurz ist (wahrscheinlich ist es jedoch
kurz), können also nicht entscheiden, ob dtpid-jt) {ur ßcup(ßän')if
cöf (^ött), oder gar filr ä+ßcupC/äjt') oder ä+/a(p(/aw) stehe,
oder encÜich, da das Präf. auch ä (= sskr. sa zueanunen') sein
kann, für ä-f (/%: /&r). Auf die Frage, ob äf^: d?r hiehergehö-
ren möge oder nicht, hat diese Un»cherheit jedoch keinen Ein-
fluss; denn, obgleich es z.B. sehr wahrscheinlich ist, dass im
Sskr. nicht das Simplex f&r sich die Bedeutung anzünden haben \
konnte, aondem nur in einer Zusammensetzung, so ist es doch
f^oreh viele Beispiele (vergl. Trer-ouat) gewiss, dass im Grie-
chischen ein SiMnplex sehr häufig die Bedeutung hat, welche es
im Sskr. erst durch Composition erhält, so dass man ohne An-
stand cnr: hp =c sskr. väp, lat. väp setzen dürfte. Was das <p
am Schluss betriift, so haben wir schon mehrfach Beispiele ge-
sehn, dass grade causales p im Griechischen auch durch <p ver-
treten ward* Also; &?yT(o C= ä-f-/a9rT<0, oder ä-^ßAnxfa^ oder
zixTfa)^ anblasen, anzünden; <it^if, ^, Anzündung\ Svaufca, rrf,
^ Angezündete, Fackel \ ava-^u;^ n^ das Anzünden y fvi^aitrog^
or, leicht anzuzünden f Xv;^«^t>7^, o, Lichtanzünder \ Xvx^a>)^ 17,
das Lichtanzünden.
Hieher ziehe ich atp^a^fi^ eine Art Entzündung (vgI.S.232),
mit Verlust des Spir. asper; etwa wegen «^B? oder wäre diese
Form an/ac6zu scUiessen, und/ abgefallen,^ wie gewöhnlich? —
Davon: CKp^dSn^j e^y an &f^a leidend', cxp^aat, mit Ap^a behaftet
ieuk —
Indem vor die Causalform v&p (wie sie im Sskr. lautete)
Täp (wie im Latein) das Pronomen ka tritt (vgl. S.17 und die
seitdem mehrfach vorgekommenen Beispiele dieser Zusammen-
setzung), entsteht kavap oder kav&p. Wird diese Form im Sskr,
nach Analogie von kaväksh (S.17) zusammengezogen, so ent-
steht käp, oder käp. Nun erscheint im Sskr. kapi Weihrauch,
kapi9a Weihrauch; kapi^a, kapila dunkdbraun {dampffarbig,
vgLz.B.a£daX6off S.359), welche sich an diese, so erklärte Wzf.,
kap sehr passend anschliessen; kapi ist wie riechend: s^sr
oder eehin riechend \ mit eingeschobenem Nasal gehört femer
heher sskr. kampaka Wind; aus dieser Etymologie folgt nun
zunächst, dass im Sskr. einst die Causalform vap mit kurzem
a existirte, und wir dürfen diesemnach dem eben besprochenen
a^T» mit desto grösserer Sicherheit ein ursprfingUch kurzes a
zasprechen. Unsere Etymoloeie selbst findet ihre Bestätigung
<fanxh die, dem Ursprung näher stehenden Formen, welche
S68 FAiAF).
Bclion Pofi (E.F. n,205)iiih^in ^ddb zaerwibneiideii ncexvoy
TcestafpTiog ziisatiuiiMiffestelk liat (womit er aber ffilsohlioli vapor
identificirte), nämlich litt kwepli rieehmi, kw^pas Oerueh^ pa*
kwimpa anfangen, stinkend %u werden (mit eiDgeschobenem Na-
sal wie in askr. kampaka)» nu-^.w^bjf-^H den Geruch 9eriiere»i
ferner goth. af-hvapnan (extingai), lett kwehpefat Crm»'
ehem\ küpeht rauchen^ slav. kopotj üim»; in allen Aesen ist
bei derZasaramenziehnng von ka+vap dasradicale ▼ erhalte
nnd in mehreren liegt däe CansaUbrm mit gedehntem a (vap)
zu Grande. Im Griechischen entspricht der sskr. Controctiott
kap zunächst xa^yr in xaoro;, äol. Tt&nvg^ o. Hauch (eigenffich
ein Wie-' Hauch ^ starker Hauch; nur bei Gramm.) ; davon: «a-
rjtvojy i8tark)aihmen. Fraglich ist, ob man mit Recht hieher zieht:
TuiTtvpoq^ a, 6v (wie durchweht j durch Luft getrocknet} , sehr trok-
ken u. s.w. ; 7ea7vvpi4&9 trockne Ltrft^schöpfen, siehe wohi sein im»^
sen\ xanvpurxricj 0$ Schwelger, — Gehört zu diescD auch; xutsv*
pia, xarKvplduij Toiy Kuchenteig?
xexri<pey auageathmet haben (= T&wpte Hesgch.*)*, uaeatftidg^
vXa^ o^y heftig und schwer ausathmend, röchdnd. t
Das starke Ausaihmen wird als Zeichen einer heftigen Lei-
denschaft gefasst, z. B. im sskr. kup, wo ka-f vap durch Vor-
waltendes Y beiderContraction ein u erhalten hat: %umen{Pott,
£. F. I, 256) ; so drückt dieses heftige Athmen denn auch A«/Iü-
ges Verlangen nach etwas aus (wie schon in dem lat, sskr. kup
entsprechenden, cup-io, Pott b.slO.); daher ^ehe ich hieher
auch: xanTm, happen, geschwind oder gierig perschluekem^ ^tia^^
il^^ das VerschUngen\ iyixcupoq^ 6y ein Mundvoll^ Happen; leawnr
xAnrjy iy (das Verschlingen hindernd): eine Art 3tmMwrb für die
Sdaten, um sie beimMaUen omEssen %u hindern» — Gehört hie-
her xopfia, TÖ, eine Art Backwerk?
Das starke Athmen, Schnaufen ist femer ein Zeichen detMr-
müdung (v^ das hiehergehOrige litt kwepfsczoja, ich keuche
vor Müdigkeit); sollen wir uns darum das Recht nehmen, mit
askr.kap zuidentificiren: Tum in xd'xoc^L Ermüdwia. Matäakeilf
Die gewöhnliche Ableitmng ftihrt es auf xcmro (StldS) zurück
und erklärt es: Zustand, wenn man wie %ersehlagen ist\ davon:
xo9ro>9)7ff, 6«, mühselig \ xQsroe, durch Arbeit abmalten^ xosra^w, er-
m&den^ xosrta, 17, = Ttonog; xo^vmx^; xtmuu» = nonu^mi aeosaa^
p6qj dj wßy ermüdend; dwmlourvogj cp, unermüdlich^ evxosrja, iy
leichte Arbeit
Sollte 2^0^, TOf = xä^uxxoq auf irgend eine Weise mit die-
ser Wurzel (etwa för ßän-og stehend) nach der Analogie von
xcfsrog zu verbinden sein? Man könnte audh an manches andre
denken; doch ist das Wort nicht lunreichend gesichert und steht
ganz einsam im griechisdien Sprachschatz.
Der eigentlichen Bedeutung von va: vap tritt näher anx^
in je»grygg,d, (wie hauchend, rauchend) Dampfe xa^n^, t^, Dim. ;
«wnSS^JTe«» rauehartigi wxsnniKoq^ ör, rauchig \ ^wnvn^Ti^ Rauch-
fang i xaixvlaq,6j rauchig u.8.w*; ^canviiiB; xomndia; MxnvSa;
i(axviie> (poSt.), räuchern^ xanwm^^ n^ <&» Rmchem-y a&nina\i(h
FA{AF). 969
r6fRtmdk; fommoxiq^'ii^ dv^ jferäucÜBri; Ttmtnoqji^ Mnma^iJ,
meiMenma
Ferner mit o Gbt a: wm in «iirpo^, o, (tmi (sehkehi) He^
chend (vgl oben nn-kwejpja), «ArmImmI)^ Jfo/; (P0/y> E. F. Ü,
206). «tarpioff; ^tÖKfenoq; xooifii^l xosvpued^, if^ 0)^9 mtäiig n.8. w.;
wnfavoVy^Oy SiMgmf§} 7umfiau;% xostpia^yo^ adinmbkiger Panen»
rmser (sp&t); wrKfgim^ tumpiGf^ xoor/i^«; 9tonp6wj misiim u^s^W^t
«nrpun^, ^; «xmipu^^, 6, iliM Misten} xoTtpuKrtq^ ij, 4a« MMeiif
tonfuivy dy MiMdiäftr. —
Schon PoH (£. F. 1,356) vermathet^ dass zu sdu*. knp
(welches er, ähnlich wie wir, ans ka-f-wft+p entstanden be-
trachtet) griechisch xaTrpocn o, nebst poln. wjeprz {Schwein^
Bock), (at aprp) ahcUSbar gehört; nach seiner Vermqthnng
bezeichnet es Schnaufer — sei es nun des Zorns, des gierigen
Fressens (hAtv^uv S.ä68) oder der Creilheit (Ka^p<iv) wegen. —
Wir ziehen alle diese Formen zu der im Sskr. kap und in den
slav. Spirachen kwap lautenden Zusammenziehung, und fOgen
noch altif. hafr liinzn; :DieBedeutimg ging imsr^ Ansicht nach
aas dem Begriff henror , welchen diese Zusammeuziehung in yd-
Tcpoq hat, so da^ das Schwein von seiner UnreinUohkeit benannt
ist; dai&r spricht uns der Umstand, ditss wieprz zugleich AocÄ
heisst, woraus ich schliesse, dass lat caper ebenfalls mit grie-
chisch ndjtpog identisch ist Beim Bock tritt aber das Siinken als
charakteristische Eigenthümlichkeit so stark hervor, dass er
ohne Zweifel seinen Namen von diesem Begriff erhielt Im Lat
trennten sich die Formen caper, aper auch der Bedeutung
nach; in den meisten verwandten Sprachen blieb das Wort nur
als Bezeichnung des wUden Sckwems; nur das Polnische erhielt
die, wie ich glaube, ursprüngliehe Doppelbezeichnnng, Der
Verlust des anlautenden Gutturals kommt im Lat und Deutschen
öfter vor (vgL S. 249). — xanptaxoqj o, Dinu; xc^rpco^, o, =
tixpo^ (poSt); nampioi^ ov; otämpeux;, a, atf, vom Eber] xmcpoLLva^
iyväde S«uy Tuxnfeii xcatpiay 17, Eierstock der Srnte u.s.w.; xa-
^puxoj MOTpoe; xoaKpi4&i nomfiii&j läufisch sein, rmi»en, geil sein»
Wir haben die sskr« Wzf. kap erkannt und ihr die Grund-
l^edentang wie hotichen u. s. w. zugeiviesen. Die aus denselben
Kiementen entstandene Form: sskr. kup (lat cupio) drückte
Leidenschaften aus, welche sich durch starkes Schnaufen^ Aih^
mm kund geben; das lat entsprechende cnp-ere hiess hegehren
(Heien). Dieselbe Bedeut konnte auch die wesentlich identische
Form kap haben. Sollen vrir deswegen zu letzterer auch sskr.
bpi Afe rbekanntiich eins der geilsten Geschöpfe) ziehn? So
wnrde auch die Taube im Lat wegen ihrer Geilheit co-lumba
(^ einem sskr. ka+lubh ww liebend) und pa-lnmba (= apa
+lnbh> genannt (wie Pott, E. F. 1,166 bemerkt; obgleich er
selbst diese Etymologie {U^ 397) wieder verwirft und columba
nut sskr. kalar ava vergleicht, halte ich doch aus guten Griuiden
daran fest). PeL r. H^A/eit (Abhandlungen der deutschen königs«*
^rffiT Gesellsch. I^ 71) leitet kapi von sskr. kap futtern, her
870 FA{AF).
md abenetst es: hewe^eh^ ieli will mäd dariUber strekea, ob
diese oder meine Etymologie besser sei — denn bei dieser An
Etymologieen ist in solcheuFällen einegr&idlicheEntsdieidiiiig
kaum denkbar,-^ bemerken- will ic^ jedocb^dass selbst in die-
sem Fall kApi hieher gehören möchte. Denn sollte nicht kap
%iitemy ebenfalls ka+vap, und der Begriff »itfeni ans dem de9
starken Aihmens hervorgegangen sein> welches mit dem Zittern
bei Frostsohauem verbunden isti Dieser« Namen kapi er-
scheint nun wieder, aber als Fremdling, im griechischen ae^^o^^
ocelnog; x^^o^, 09 Afe. Ob er jedoch den Griechen unmittelbar
von Indien her zukam, wird dadurch sehr fraglich, dass wir ihn
auch bei den Juden : ^^p finden. Diese so\^cihl als die Grie-
chen erhielten ihn wohl durch die Phönicierl — Mit Verlust
des anlautenden Gutturals entstand die Femk c^iva^ QHet.);
ihr entspricht deutsch Afe iOraf^ Ahd. SprSch« 1, 159>.
Schon oben (S. 20) bemerkte Ich, daSs Ich zu der Form
ka+vap (wie wir jetzt berechtigt sind, statt kaHjvftpstn schrei-
ben) xirccf^o$, xoi^og ziehe. Die zu Grunde liegende Form bei
*for<poff ist die CausaUorm von vk mit scMiessenderti <^ (wie bei
dcp S. 267)*; also mit dem Pronominalstamm xa zusammengezo-
gen xe<j5 (wohl fär xcf cf, wofür das gleich zu erwlfhnende «eotjf
spricht) ; die Form x87c(p ist äolisch (wie 2a^«( u. aa. der Art) ;
xen<pog^ d, bedeutet: eitten leichten Seevogtl, leiehteinm^en Men^
sehen j Gimpet\ «e+/e<f hiess in dieser Beziehung me wehend,
wie fliegend? leicht*^ davon: «cwe^ioeoff, i?, dv; ««r(^i^, ©^, ^rww-
pelhaft; xrir^doftat, eich wie der xiitfpog leicht locken iaenen*
Indem in <«+/«* (= sskr. kap) wie in xat-t?^ gegen sskr.
kAksh(f&r kavftksh S. 17) eineSpur des v blieb und sich «I-
tend machte, entstand die Form xow^; fihidich ist auch das Ver-
hältniss des im Griechischen erhaltenen a«T|i^v(a/wjAi}^) gegen
arfiif und sskr. atman (S. 265). Davon: mvtpog^ n^ ov, teieh/\
3eot?f dn^^, ri, Leichtigkeit \ xovfi4&, leicht sein, erieichtetn (so auch
tropisch Mv(p6(a, Hippocr.) u.s.w.; TioApur^g^ n; xav<fur^g^6^ Er-
leichterung \ xovtpuriM, To, das Erleichterte^ 9Kw*Mm?p,d, der Er
leichterer ,• xov<pumat6(; , 1}, dy, erleichternd (PoU, E. F. 1, ^9 , ver-
bindet xo^ mit sskr. kshubh bewegen);
Pott (F. F. I, 263) betrachtet femer die sskr. Wzf. puj
häeslich riechen, stinken, als eine Composition von pi (statt api
mit Verlust des anlautenden a) + vi (hierzu trat die nota der
4tenConjug.CLund pivaj ward puj). Die Wurzelf. pfi=:piva
erscheint im sskr. pü-ti (foetor); zu den vonPoti (a.a.O.) ver-
glichenen Formen der verwandten Sprachen füge man noch lat
pu-d-ere (von pü+V^dasssskr. dhft (wie audire S. 43) ei-
gentÜQh in üblen Geruch bringen, daher die Construction mit Acc.).
Im Griechischen entspricht, wie schon PolT (A.a.00 bemerkt:
^vov gleichbedeutend mit sskr. pilja-m, also lur mjov stehend,
wie denn audi Hesych. die orgamschere Form wi'iav bewahrt
hat, TO, Eiier-^ ^ruo^, d, ^hi. nvA die erste Mattet uuUh\ ^vcap,
«TO^, T<f, erste Muttermileh (für wt^joAT, dessen Form mir noch
fiaglich; etwa s einem sskr. p A-Juf),- an mog^ EUotj schliesst
FA{AB% «71
-sFcnfk^; nvwnq^ i}, daß EHem; an die Bedentimg: eraie MMer'^
mikkj -xfoafiTn (irrapfnfO? und umgesetzt ^vpidxiq^ 4, etsU
Ibkh nm einer Kuh, die eben gekaibihni; ^tveria; icvria^ und
mrva, 37, geronnene MUeh, Lab; orrrtd^e, MUeh durch Lab 5»-
rmaen machen^ — Astvo^, or, ekne Eiters Siajm^^ut^ x6^ Durch»
kuck der Eiterung } iuxnvioi^j eiiem machen; ita^jtvfiriMo^ 17, Av^
Liierung fordernd^ ivgsxrriitvoq^ ovy eehwer %ur Eiierung %u brm^
ftn; ^anxni, ^, Lungengeechwür] ^iwüZko^^ ii, Sp^ wdl Euer» —
Indem an die Wzf. tttJ (= sskr. pü für piv4) die V^Äe in
der Bedeutung machen tritt (vgL S. 30) , entsteht n^e mit der
Bedentnng riechen (^eünkenj tnachen, fauleti machen; diese Form
rrschdnt in nv^& (^S^* ^^^^ a.aO.); itv^cidv^ 17, Fäulniee»
Hiezn gehört: Hv^&Vj S^ n. p* des Drachen, welchen Apollo
(in den eumpßgen (faulee Wasser habenden^ am Meer liegenden
(fegenden von Phocis?) tödtete; Hxfbd^ Jlv^dv^ ^, ältester Name
dt>r Gegenden von Phocis am Fuss des Pamass (Sumpfgegen-
den?); wiÄioSi wv3«5o^; TTv^iNO^, if,oV, f^i/if«cÄ U.S.W.; 'mBniVv-
yc^; , if , ov , von Pytho u« s. w« ; 'stv^uit; ^ri^die pythische Priesterüs
a.s.w.; ^rv^ia^cd, vom pythischen Apollo begeistert sein* —
Poti (E. F. I9 263) bemerkt femer, dass auch die, übrigens
noch nicht belegte, sskr. Wzf. knAj stinketi, hieher gehört; sie
^i entstanden aus kam + y&, wie riechen. Wir werden bei
y/"ri ßn auf ganz gleiche Weise 6am + v6 in snu, und bei
V /^ sam+vas in snu fibergehn sehn, so dass die Ausstos-
mag des a in kam, und der Uebergaug von m in n vor u Ana-
logieen findet Das j in knAi ist wie oben in püj nur nota der
vierten Conju^.CL; so dass als eigentliche Wzf. nur knft bleibt.
Xnn haben wur im Griechischen xytcra, oder wie man ebenfalls
schreibt: xviaaa und das ihm entsprechende lat nidor Fett^
dampf; sollten sich diese Formen, deren Bedeutung schon we*
Jen der Analogie von xanvoq zu einer Verbindung mit der y/^dß
vehen, hauchen, rauchen (schon in vapor und vielen andren in
|ieQ verwandten Sprachen) einladet, mit dieser Wzf. knA fai
i Zasammenhang bringen lassen? Was zuerst lat nidor be*
trifft, so ist bekannt, dass anlautende Gutturale überaus leicht
^fdlen (vergl. Pott, E. F. U, 204 und oben S. 209); so wäre
dann diesemnach cnid die Wnrzelform; was das Griechische
betrifit, so konnte in der Form xrur, ^unr das o* sehr gut
ans einem D-Laut entstanden sein ; wir können also auch
liier xvß zu Grunde legen, oder, da lat d auch griech. ^ ent-«
^richt, wi^; daraus konnte durch Hinzutritt des SmT. (10 =s sskr*
ja) xpH'ta sowohl, als xi^t^-ia, Tivlcra^ 7«vT<r<ra (vgl. sskr. madhja
= griech. fieoro, futrao) werden; wir sehn hieraus, um dies bei-
läufig zu bemerken, dass i in xvwra, Teviaa-a von Natur lang ist;
einige Grammatiker kamen nur durch falsche Etymologie auf
den Wahn, dass es von Natur kurz sei; daher muss es bei Kürze
des a auf jeden Fall einen Circumflex erhalten, mag man nun
die Schreibart mit einem oder zwei o- vorziehn (vgl. AHstöph.
^LDinihrf, VIII, 587). Lässt sich nun die Wzf. «i)i9, oder tnfi^
lat cnrd mk knü vartHnden? ich glanbe ja; es ist eine neae
Formation^ entweder durch Antritt von sskr. d, oder dh (=
^ d h ft) wie in 9vv^ (S. 271) ; fraglich ist aber das T; sollen vir
es als eine Umwandhing des sskr. A nehmen , so dass xyvcnra^
Ttwaa^ cnAdor die eigentliche Form wäre? oder wäre es ein
Bindevokal? in letztrem Fall milsste man die Wzf. 9tvl3 anneh-
men, da ^ schwerlich durch einen Bindevokal antreten konnte ;
Schwieridceiten macht hier wiederum die Länge des »; wäre
diese vielleicht, bei der Zusammenziehung von knfl-f^^d in
knvidy griech. xvfid, lat cnvid wegen des Verlustes von z
entstanden? Ich habe keine der Schwierigkeiten verhehlt, we(-
che bei dieser Etymologie sich zeigen. Dennoch halte ich sie.
bei derUebereinstimmung der Bedeutung, f&r viel wahrschein-
licher, als die alte von xvli&» rOzeniS. 19Q) ; alsoxvl<ra; xvlcnray
(ntvlaaa t) 17, (wie riechend, dampfend,) Fettdampf \ wUraog^ t-o, (seltne
Form) = xvicrara; xvurordfKov, to, Dim. ; otvunroieiqj Ttpunniu^ earaa^
ZV ; xyuro-aXiog, a, ov ; Ttvuxaripogj a, dv, toll von Fettdampf u. 8. w. ;
xvuro'ug , oV, fettig u. s. w. ; TtvuroaiiTiq , e$, fettartig ,* xvuTarci& ; xyur-
crdo , Gentch von fettem Fleiech hervorbringen u. s. w* ; Ttina-trcrtog^
ij, dv, gefettete
Sollte zu dieser Wurzel in der Form vä: /a noch das ho-
merische ß^vo-^ (das anlautende f betreffend, vgl. man Dawes,
M. er. ed. Kiddj^T^) gehören, welches Epitheton des Erzes ist?
Ich wfirde es luftfarbig übersetzen, so dass es ungefähr mit
iipo$i9n€ übereinstimmte; vgl rcofpo^/, welches ebenfalls Epithe-
ton des Erzes ist und waoeerfarbig heisst
/o. Dieser Pronominalstamm erscheint mehr in Zusammen-
setzungen, als einfadi. ^chxmBopp (V.G.552) erkannte ihn und
ymft die Frage auf, ob va vielleicht eine Erweichung von (dem
Pronominalstamm) ma sei,- er fuhrt dafür den Wechsel der Suffl
mat: vat, min: vin an. Um die Bedeutung dieses Stammes ei-
nigermaassen zu erkennen, müssen wir die vorzüglichsten For-{
men desselben anführen. Die im Sskr. darauf zu beziehenden sind
1) einfache; nämlich v& oder, u.s.w. femer die Affirmativ- unl
Expletiv- Partikel väi, und die bloss als Expletiv- Partikel ge^^
brauchte u (zusammengezogen aus va) endlich vahis für va^
bhis eine Instrumentalform von va (vgL weiterhin); 2) zusam-
meuffesetzte; mit dem Pronominalstamm a; in avam, weg Cmii
nur durch die Erwähnung bei Potty E.F.II, 640 bekannt); a va
fPrftfix), von\ mit i in: iva, wie\ mit £, Guna von i: £va, so^
e vam, f&rwahr; femer mit nachgesetztem Demonstrativstama
ta: Uta, oder, dann; ut&hö, entweder, ob; ut, herauf ^ und In«
terjection desFragens: wie. Bopp(a.euO,) zieht auch vat(jcevT)|
das Suffix, welches eine Aehulichkeitj ein Begabteein mit efytak
ausdrückt, hieben Von andern Formen ist es theils noch nn«
sicher, ob sie hieher gehören, theils würden sie noch wenige]
zur Abstracdon der Bedeutung dienen können. — Im Zen<
bildet es unter andern (auch erscheinen dort die meisten da
erwähnten sskr. Formationen) mitPronom. a zusammengesetzt
ein neues Pronomen ava mit der Bedeutung dieeor. Dieselb
FA. 275
Fonnadon erschebt im Slavischen owo. welches dber ^^eser
vni jener bedeutet Diese Data imgefölir, welche durdi die
ans dem Griechischen anzuführenden Formen nicht gemehrt
werden, müssen nns senfigen, am uns die Gnmdbedeutung zu
Teranschaulichen. Icn machte fast daraus sdihessen , dass ▼ a
eine Art Wechsel- oder Aehnlichkeitsveriialtniss ansdrüdLt; so
ist iva eigentlidi wie dies (von iyS. 1), wie; i-va^ me diee (£ s=s
rerstärktes i), so; zendisch a^yas, wie er, dieser \ daftbr spricht
die Bedeutung von y&, ata, oder, und von vat, welches ffniF
dem das AehnlichkeitsTerhfiltniss ausdruckt; in seiner Bedeu-
tamg: hegabi sein mii dem Wesen (von eiwas) heisst es aI^mIatwi ei-
gentlich: die stärkste AehnUehkeit (tmt etwas') habend. Aehnüeh^
kät ist aber eine Art WechselbegrUf. Daher fliesst denn auch
Boch die Doppelbedeutung des slavischen owo. Audi der Gre-
branch von so viel hiehergehörigen Then^en als Fragwörtchen
eriüäit sich aas diesem Begrifil Denn die meisten Fragen sind
Bogeiumnte disjunctive Sätze, deren erste Hälfte man ver-
mweigt; z^'B.komtni er nicht?, istgewissermaassen (Aromm/, oder)
hmsiterfuchtf Doch dieses genauer zu verfolgen, wflrde Uer
KU weit führen und für die Lntwickelung der hier zu behan-
delnden Wörter von keiner Entscheidung sein. Denn bis jetzt
ist es bei den von Pronominalstämmen abzuleitenden Wörtern
noch fast unmöglich, den geheimen Gang, wie sich der zu
Cininde liegende Pronominalbegriff fortbildete, nachzuweisen,
nnd das Recht zu Etymologieen dieser Art finden wir weniger
in der Vermittelung der Bedeutung, als 1) in dem ziemlich si-
cliem Grundsatz, dass alle Partikeln von Pronominalstämmen
ausgegangen sind, und 2) in der Form. Ich leugne daher nicht,
dass bei diesen Etymologieen manches schon an und f&r sich
noch unsicher ist
Zuerst tritt dem sskr. vä in seiner sogenannten disjnncti-
ven Bedeutung (Wechselverhältniss, indem die Gegenstände,
welche so verbunden sind, als ähnliche betrachtet werden, wel-
che sich einander vertreten können (vgl Pöf^ E. F. II, 317. 318)),
^ ganz gleichbedeutende griech. n gegenfiber, welches wir
^Ojnischreiboi. Wie im Sskr. vä — vk entweder — odervus,
w. voriLommt, so auch im Griechischen (jn) n — 0^) V' Hieher
gehört ^hUv = ^-^i {entweder erstens — - oder %weiiens\ ^ -«- rrvoi,
n;S.w. {n^alsj könnte man ebenfalls hieher ziehn, und ihm als
^pndiche Bedeutune oder geben; wegen des lat quam zog
ich Jedoch vor, es zu o^ Pron.reL (= sskr. j a) zu stellen). Dieses
R ^ und pi Ji wird femer als Fragwort gebraucht; in dieser Be-
ziehung entspricht ihm zwar nicht sskr. vä, wohl aber das da-
nut zusammenhängende sskr. u-t a, n tähd, und das litt b au» ob, —
Zusammengesetzt erscheint /a zunächst mit dem Pronomi-
ital&tamm a (S. 1) in dem schon erwähnten zend. Pronomen
ava, dieser (Bum. Comm. S. L Y. Not I. zu S. 551 , Fr. Win-
f*^hmsnn in Jen. L. Z. 1834. S. 142, Bopp, V. G. 400. 405. 544.
^l Pstt, £. F. II, 243). Dem Nominativ von diesem ava,
^ich avas, entspricht genau, jedoch mit Veriust des das
^hema schliessenden a (vg^S.176), cretisch avg, welches dem
oum nach gleich avrJ^ ist (Pott, £. F. D , 316). — Femer re-
I 18
274 FA.
scheint, durch dha (AiPi^V. 6.606) ^hOdel, zendisdi aradha
in diesem Orte, hier ; ihm entspräche gnech. ai%CL^ welches jedoch
in der verstärkenden Zusammensetzung mit ^V&a erscheint, und
anstatt ^a-{-av&a=li^av&a zu bilden, wegen der beiden Aspi-
raten \yxi»flS^ (ion. jy&avra), hier, wird (Bopp, V.6.492). Auf
gleicheWeise würde durch Anhänguog von dhasim Zend ava-
dhas entstehn, welchem griech-av^ep entsprechen würde (Bopp,
V. G,609); auch diese Bildung erscheint nur in derZosammeD-
Setzung mit ii^$ (für ii^ev), wo iy^e-fav^ey ivTev^ev (wiL, h-
^evrev) wird: ton luer (Bopp^ a. eu O«)
Auf ähnlicheWeise ist alsdann auch hrowäol (nach Analogie
Von o&eot,*Io^fioZ), hierher, hier gebildet Mit dhi (im sskr* a- d hi)
formirt, bildet sich das locative Adverb av^i, ayfderSieUe\ am
schrieben einige alte Grammatiker statt av^i,\ die neuere Kritik
verwirft jedoch diese Form, und sie ist unr in avTi^evr^g^ ig, emge-
boren (ion. neben ai^vjfWi^) erhalten. Wenn airi. richtig ist, so darf
man es schwerlidi als eine mit av^i identische Form betracJliten
(der Beispiele, wo r dialektisch ^vertritt, sind nur sehr wenige),
sondern könnte es hier für denLocativ von der gleich zu erwäh-
nenden Bildung av-To betrachten, also fiir Vertreter von älterem
a^oi (vgl. äpTc S.57 r.«aa. seitdem erwähnte Beispiele) nehmen.
Im Sskr. erscheint, wie schon bemerkt (S.272), avam, wel-
ches man als Neutrum von ava betrachten muss. Es hat die Be-
deutung von ib'er u. s.w. {PoU^ £• F. 11,640); eine Znsammen-
ziehung davon ist walurscheinlich das in Indien heilige Wort dm,
entsprechend dem zendi$chen,aus der eigentlichen Neutralform
von ava: avem, zusammengezogen aom (Bopp, V. G. 547,
PoU, E. F. 0,321). iMit diesem avam identificire ich griech.
ovv, welches ebenfalls eine Folge (von hier) ausdrückt; eo, aiee,
folglich u. s. w. Im Sskr. entspricht in derselben Bedeutung und
auf dieselbe Weise durch vam, aber aus dem Pronominal«
stamme & , gebildet; fivam (vgL PoU, E. F. 1,273, II, 130, Har^
hmg, Partikeln H, 1). Dazu gehört fudi^ fiir pi^-f (ovir)<Sir^ {Pott,
E. F. n, 133), yovv für yi'\'Ovv u.s. w.
Aehnlich, wie das eben erwähnte sskr. #vam, ist sskr.
£va gebildet und heisst, eo* Sollte mit diesem, oder mit einem
sich zu £va, wie avam zu £vam, verhaltenden ava in Verbia-
dungstehen das griech. Betheurungswort ^,profecto? also ent-
weder fiir dpa = aa=zäjrj stehn, oder fiir alpa = i^px = 17?
Hieher gehört es auf jeden Fall.
Zu der Composition mit Pronomen a gehört femer sskr.
ava, 4^, we§ (Wechselverhältniss: von einem Ort »um andern?}
Dieses Präfix erscheint im Griechischen am vollständigsten in
av-epiHD fiir a/epvo), %urüek%iehn; wir haben schon an ei-
nem andern Ort (H. A. L. Z. 1838 Ergzbl. 325) bemerkt, dass
wir Spuren desselben in ol^uu fiir dßomat (vgl. oben & 10) in
c^ifaao (ebendas.), in e^;(0fiat(S.17|, av;^ (S. 17) finden; wir
haben nun schon bei weitem mehr Beispiele gesehn, wo sich
dpa kund gab , so in o'tdrd^ (S. 14), ovräto (49), äxi? (50)^ p^^a
(78 — 96, wo ddpßt S. 84 mit doppeltem ava, einem Bctkon
FA. 275
fiberkommeiieii in der Wsf. vVih. und eiliem neuvorgeseteten in
d für ofa, besonders zu bemerken) ; a>i$fi (S. lOd^ ; nodi viele
andre werden uns weiterhin begegnen, ygL loo, a^p8& q.8.w.
b vielen bieher gehörigen Beispielen, wie in pt^o^ war die Zu-
sammensetsung mit ava schon überkLommen und das Prifiz so
eng mit der Wurzelform verwachsen, dass selbst schon imSskr.
und noch mehr im Griechischen dieErinnemn^ an diese Znsam-
mensetzong sicher verloren war; in andern wie dkiliia hatte sidi
dßa ohne Zweifel noch nach der Sprachtrennmig im Griechischen
dsPrftfix geltendgemacht, «nd dieErinnemnffdEiran verschwand
woU erst mit dem / selbst, wodurch es laatuch verlcrüppeke.
An dieses Prfifix ava lehnt sich griechisch av, mit der Be-
deutung »urückj ruekwärtBj medemm n.s.w. (v^. S.276 avara).
Geht dieseBedentung von derBezeichnung einesWechselverhalt-
nisses ans, welches wir in va zu finden glaubten, oder ist der Be-
griff der Bkshtungtp^ nur specialisirt, zu dem in umgekehrter Bich''
hmg wegf Bopp (V. G. 646) hält es fllr eine Verstümmelung, etwa
ftr avT (Acc Neutr« mit der alten Endung t), oder f&r das fast
gleichbedeutende avre. Mir ist avxt, hingeger^, wiederufu^ ava
-f-k'a; letzteres ist das indefinite Pronomen, welches dem, mit
welchem es zusammengesetzt ist, eine unbestimmte allgemeine
Bedeutung giebt(vgL sskr. ka9-k'a(na) mit dem lat quis-que
quis-piam, quid-pe, wo que und pe = sskr. k'a). Doch
kann man auch an eine Zusammensetzung mit dem Pronominal-
stamm ta denken, wofür sskr. uta (= va-fta), lat au-t fiir
au-ta sprechen könnte. Zu avvi ziehe ich avTap, aberj und
betrachte es als zusammengezogen aus avre-f-oep fiir äpo. Bnpp
(V. G. 545) hSlt es fiir einen Comparativ von av (mit rap lür
Tepo); mir scheint dagegen der Accent zu sprechen, welcher sich
bei Hinzutreten der Comparativendung nicht auf diese verscho"
ben hfitte, sondern anzeigt, dass etwas, die Bed. sehr speciali-
sirendes, hinzugetreten sei. Gleichbedeutend, und auf gleiche
Weise entstanden ist «Tap, allein das zu Grunde liegende av
war hier in seiner nicht diphthongisirtenForma/(a) mit re : rap,
zusammengetreten; dadurch entstand erst a/Tofp, dann dxdf.
An cn> lehnt sich femer durch Suff. ^t$ = sskr. bis ^in va«
bis z.B. für va-bhis, Instrumentalform): av-^c;, wieder. Hth-
mer hat in derselben Bedeutung avT^^, welches ich aus dem
bei aiyti angeführten Grund lieber zu avro ziehe.
Aus der Bedeutung weg, welche ava hat, entwickelt sich
sehr einfiEush der Begriff der Negation; Poit schliesst daher ovx^
nein, an ein aus ava gebildetes Adiectiv avak', wovon später
(Pff/f,E. F. 11,64. 1,273); erirrte, weü erüber das schliessende x
nicht im Klm*en war. Ich betrachte als volle Form ov)(L (vgl.
rotyi), nieht% sie ist zusammengesetzt aus ava+hi: weg'\'hier
(v^. Pronom. x^); daraus entsteht durch Verlust des &: ov^,
ndt Tennis für Aspirata wk und mit vollstlndigem Verlust des
sddiessendenConsonantenor; ob aber nicht in den Zusammen-
setzungen ovre, ov^^, oiSd^^ OvdSoftcS^, oSn^, cfbn^ u. S.w. die
unzusammengesetzte Form ov =s ava zu Grunde Hegt, scheint
mir noch sdur fira^ch. Die zusammengesetzte und zu ovx ab-
' 18*
276 FJL
gestampfte erscheint in üMti^ ot:'MOw n.8.w. Ich habe hier
die Negation aus dem Begriffe des Entfemens herror^din las-
sen, weil diese Entstehmsg die einfachste zn sein scheint Ver-
gleicht man die Art, wie d^e Negatioit na (lat non, grieeh. vri)
sich bildete, nämlich ans dem Pronominalstamm na, indem sie
zuerst wie lüess (so noch in den Veden, vgl. va Pron.)? so kann
man anch die Negation ov ans dem comparativen Gebranch Ton
va ableiten« bdem es eine Aehnüclikeit zngiebt, leugnet es die
Identitfit '
j -
Von ava bfldet sich zunächst ebie comparatiTeForm avara
(wie von apa: apara (S. 129)), eigentlich wolilnur der wnierwt§
Seiende, dann speciaUsirt der weiter nach hhUen, zurück (vgL at)
wegseiende: der Hmtere, Letzte. Dabin zog schon Pol/ (E.F. 1.123)
oypif 'LHmta-theil^ Schwanz (eig. letztes, hinterstes, ähnKch wie
After j Hintere')', davon: ovpaia = ovpA; ovpaSiovy xrf, Dim.; ov-
ipato^j a, ovy am Schwänze u.s.w.; ovoddii^^ eg, bis zum Schwanz
gehmd (Tsvovreqj Galen,)i tmüovpigf 17, Pferdeschweifi o^p/a^op,
et'Cmit 4^0) componiit), das hinterste Ende u. s.w. — (loXovpi^, -iiy
6 ne Heusehreckenart ^ p4tKovpog, o^ eine Schlangenart,
Indem, wie so sehr oft, das anlautende ft abf&llt (v^l. para
für apara S. 129), wurde vara entstanden sein; diese, im Sskr.
jedoch nicht existirende,Form zeigt sich im griech. opo^ Covpog^
xa ovpa ionO) o, für ßöpoq (das Aeusserste), Ende, Gränze {Pott^ E.
F. 11,123); f& das anlautende Digamma entscheidet aopi^rro^ für
aßSpurro^i davon: Sputöq, »f,oV, begränzetuti optoqjOVf zur Grame
gehörend'^ opiov, tö, (Bronze; SM&j begrdnzen\ Spurnöq, S, das Bf-
^ränze9i\ opcapx,TJ, G ranze y Ofurxri^^ S, derBegränzende; SpiöTi-
xJ$, if, 6vj zum Begränzen geschickt ^ a\»jopiaj 17, die Z/usanuneu^
gränzung^ döpurroq^ ov^ unbestimmt; dopttfri&y dopurtalt^y tmbe-
stimmt sein; aopurrtxo^, n^dv^ unbestimtnl; dopurtUx^ 17, Unbesiimmt'
heil; dopurTtidrig^ e$, von unbestimmter Art; Mpung, i^ DeßmUan
(spät); SlöHovpoi, Tff, Wurfziel; S^pio (Jfiovpeo), zusammemgran"
zeni S^pTionq (J^p9^^), ^^ Nachbarschaft. —
Zu dieser Comparativform von ava: avara ziehe lA nun
femer yriech, iptairepSc^^ ä^ 6v^ Unk^. und zwar ans folgenden
Gründen. ImSskr.heisstüM:« unter andern apashth'u, ausser-
dem heisst dieses Wort entgegengesetzt; ebenso heisst apa-
shth'ura; vergleicht man letzteres n^t nishth'ura fest, so ist es
keinem Zweifei unterworfen, dass apashth'u und apashth'nra
von apa-f sthä kommen, also eigentlich bloss abstehend bedeu-
ten. Nun ist die Aehnlichkeit, ja Gleichheit der Bedeutung von
apa und ava im Allgemeinen so entschieden, dass esH^einera
Zweifel unterworfen ist, dass Bildungen von ava-(-stha diesel-
be Bedeutung, wie die von apa-|-sthä haben konnten!); also
1) Ich Ttrinvtlie cUer' trols der LSnge det A, datt takr. rimm IsnJLr,
ftr aYama ateht nad ekesfaUa i« ava gehArt, iiw abcv der Sa^cr-
lati? UU Aach dia lUbriM BedeoMtfen ?ob vlaia crUirai nA ««a
ava. An diese Farm iflilieast tich das akd. winistar {Oraff, Abd.
Sprach.!, 859). Ooek glaube ich/'dasa nebca TAma auch rAwa
tara, Ufiks, im Sakr. ersehekit, enmiere mick aber ia
FA. 277
avaslitli'ii, avashtli'ara ebenfalls Uhk9 helssen konnte. Nun
sieben die Begriffe reehU und Unks in einem dualifitischen Ver-
hühnisa» und znr Bezeichnung desselben diente wohl anch bei
imks (wie bei dex-ter S.240) dasComparativsoffix; so möchte
sidh denn «ach ans avara und st ha eine Form ayar£ (imLoc
9Mfder iiM»f»)-f stha {ßtehend) durch Aneinandemlcken gebil«
det haben. Dieser entspräche griech. i^a^w^ oder, mit alter Con-
traction der Endung: a/api und mit Verlust des / und eines der
da&selbe umgebenden a: a^-fcrra. Nicht unmöglich wäre je»
doch eine 8(£on alte Bildung avari-f stha, wie sskr« upari-f-
shth'a» An diese Form &fupva^ oder mit o itlr schliessendes a,
^hloss sich, um das im Sprachsinn fortlebende dualistische
\ ertiältmss, dessen schon vorangegangene Bezeichnung in &^
far arapcH vergessen werden musste^von neuem aufleben zu las-
sen, die Comparaäyendung xt^. Diesemnach stände ^No-repoiilr
«bopuTToxepo; allein bemerkenswerüi ist noch, dass im Sskr.
neben avama arama in derselben Bedeutung erscheint, fer-
ner arvaJL'^ arväk'in aneben aväk', av&k'ina; sollte uns dies
bewegen 9 a^ in i^örepo zu diesemi ara zu ziehn und nicht zu
avara? oder wäre gar das sskr. ara nur eine Contraction aus
avara mit, wie so olt im Sskr., verlornem va (S.17 vgle^ceo), so
dass arama, arväk' auf eine unregelmässige Weise aus der
Comparativ- statt der Positiv-Form gebildet wären? Dafiir sprä-
che der Umstand, dass von diesem ara sich in keiner der ver-
wandten Sprachen eine Spur findet Dagegen wiederum die er-
wähnte Unregelmässigkeit
Aus ava bildet sich durch Anhängung des Suffixes ak'oder
tiuW (y^.Boppj Gr. s.t.196): av&k, avunk' mit der Bedeutung
tiiederwäris. Diesem entspricht zunächst griech. dvTrtq f&r cc/ay-
rT^s, a^ehfissig^ mit Zusammeuziehung von a/a hi a und t, wie
gewohnlich, fiir sskr. k*", und neuer Endung. DieseBildung er-
seheint nur in Zusammensetzungen: ({rai^T??^, e^ eigentlich n»/-
9orl8'{' niederwärts, abschüssig y steil \ ävavra, steil i htavxTtq, e^^
*/a/; jea-ravT)j$, «ff, abschüssig'^ xaTavro, bergab*, wvtavxUi,riy ab'
9cküssigeLage\ napavrrtg^ e^ seitab; wapavra; npoqivrrj^eq'y 7Kpo<;''
arrio^^oLyOv, steil hinan. — Ob i^dvTTiq, eff,hiener gehört, ist un-
gewiss. Die Bedeutung gesund u. s.w. passt nicht ganz gut hieher.
Wegen der Identität in der Bedeutung mit av(S. 275) ziehe
ich zu der Form avi«k mit der Bedeutong %wwk: &^, ohne je-
doch über das angetretene ^ hinlängliche Auskunft geben zu
können. Sollte hier, wie sehr häu%, sskr. k' nicht durch t,
wie in dvrv99 sondern durch ^ vertreten sein (vg^. ^anlvn^ und
pak' = ^resr u. aa.), so' dass av Ak zu äßan =: okx geworden und
dami g angetreten wäre, wie nicht selten bei Adverbialbildungen
(vgl PoU, E. F. il,12), oder wäre &y^ aus av4k'+k'a entstan-
den und stände ftir a^a? Mir ist letzteres am wahrscheinlich«
6ten (w^ weiterhm (S. 383) ^o =z nk'k'a). Pott stellt S^ mit
i^6 zusammen (E. F. üylaäj 316), denkt jedoch auch an ava
(a.a.O. 630).
klick keuMT Sldl«; mit lotittrai wifde wiaitUr aack ite Benig «vf
4te Farm ^hmöAsrnwum.
278 FA.
Eine mit avik glelehbedentende Form ist aTikln& Blit
dieser stl^Ue ich griech. atmvti snsammen in l^avimiq^ eigent-
lidi VM dem tA9eh&9mffm, kMUnfw, Hals uherKspf, imd so woU
die similichste Qezeichnimff nir pÜhUehj welches die gewöhn»
Udie Bedeatong ist; anffaUend ist die Verkürzung des u — i-
^t^ steht idso für <;e/tt9r4in79 wie ai^-n^fttrc^^ Daherkommt
t^aniva (später) ss ilia7Üv9tg nnd ifyadvouogj a» ov (ifynuveOoq}^
pUifUieh xLS^w.
Die formelle Identität des gleichbedentenden Xfyxlfvng mit
^fmivrts erkannte man schon lan^. Pomow erklärt auf die
AuctoritSt des Et. m. ifyxnivng fftr die mildere lonischeForm tod
ifyoMpvfjq; damit sind aber die Schwierigkeiten, welche in dem
Ol für a und dem ansgestossenen i zwiscnen (p^ liegen, nicht ge*
löst Diese Erklärung beruht darauf, dass man H^aUfnntq mit tpar^
eraeheinen, verband ; aus wpctmq^ utuieh/barj leitete man ätpvG^
ex improviso, unversehens; davon ixttfviig^ i^aUpvnqj plSMichf
und nun musste2$€r9v/)^^, da dessen Identität mit äiaUpvnq zu sehr
in die Augen sprang, eine dialektische Form davon sein. Diese
^;anze E^mologie ist aber eine unmögliche; denn wo et privat
rniSpracübewusstsein sich erhielt (und wenn (e^lotq^n?^ ans dem
Begnfi unversehens hervorgegangen war, so musste sich die
Erinnerung erhalten, dass der erste Theil ein a privat sei —
denn sie wurde durch den, an die Wzf. (pav anklingenden, zwei-
ten Theil <ffv befestigt — ) da ging es in keinen andern Laut, am
wenigsten in at, über; an eine etymologischeVerbindung von i$a-
^dvnq mit <pav ist aber gar nicht zu denken; denn wo zeigt sich,
oder kann sich auch nur eine Spur zeigen, dass (pap su t»»
hätte werden können?
Meiner Ueberzeuffung nach entstand aus der griech. Form
a^cnava (=sskr. aväK-lna) durch Verlust des i zwischen miv
azoatva; allein n wurde wegen des darauf folgenden y, wel-
cnes in manchen Sprachen aspirirende Kraft hat (z.B. imZend),
in c^ verwandelt; so entstand afsupva^ indem femer /, wie oft,
in i übertrat (vgl. oÜnni<; bei eVo^), entstand akdann nach Aus-
stosstmg des zweiten a aus dßatpvai al<f>va. Davon erscheint
nun zunächst Gen. atfpvnqy plötiUcJi^ eig. kopflmgs; ätcpvia^, glbd.;
aUpMioq^ a, ov (durch SuBl 'm = sskr. tja), plötzlich; femer,
wie ocTTivi?, mit e$ verbunden: i^cdcfvTjq s= äUpvriq und i^arupndiog
Wenn, wie in oin<vn^ &pa in d zusammengezogen ward,
nicht in m, sonst aber dieselben Veränderungen wie in der Bil-
dung von aUpva vorkamen, so entstand die Form dtpva; daher
man auch A^vfo, wpv&^j plöt%lichj Ahhdiye stalttoupvfar (= sskr.
av &k'ln&t), hieher ziehn kann. Formell könnten diese jedoch
auch zu d+^acp gezogen werden; zu ihnen gehört das hesgehi-
sehe dipv6^j plötzlich.
Bei i^endtnuq sahn wir die Vertretung von k' durch ir, bei ei*
tpvng die von ava durch eA; so können wir denn auch zu av&k'
griedu ahn stellen in al^r-vi;, oa, v, ahsdUässig^ jahlmfs, steü^
hoeh\ was das neu hinzugetretene Sofifoc « hi^riiBk, so sahn wir
FA. »9
Biieh wn^ s= avink' auf «hnliche Weise durch Snff. e? ge-
mefat; n alni gehOrt ai)r<{(, 17, Jy, koehy üef; altniei^, ttrca, er;
oMPÖg^ ii^ Svy hoeki ohpvrtog (fbiy^), koeh^ (durch Suff, no
=:5ikr.tja); otliro^, xo, die Höhe.
^ h dem Begriff a6ir«^/t lag der des eekneUen (oiJUpvn) ; wurde
iTtk'mit k'a ssasammengesetzt: ayik'(Neutr.Acc.)-f k'a, so
futKpradi flim mit <u ftfar ava griech. al^a (vgL S. 377 und 'v^/o
S.2S3), sehnM, plöMic/i; so wenigstens scheint mir al>)/a am
l^n erklfiit werden zu können, ^n eine Verwandtschaft mit
0^ denkt auch schon Paseow.') Davon al^pd^, cc, ov^ echneU.
Von ava bOdet sich imSskr. durch Suff, dja statt tja ava-
jja, eigentlich a&«c/ifi«#i^, dann iited!rt^. Dieser Form entspricht
ias hesifc/nisvhe äSiog = xaTavrrig. Heeychiua erwähnt auch
"^tov und alßov in der Bedeutung xaxavr^ Möglich, dass auch
diese Formen zu ava aöwärls, gehören; doch ist die Vermitte-
luüg sdiwierig.
Von dem unzusammenffesetztenProQominalstaram va oder,
^e mir wahrscheinlicher ist, von der Zusammensetzung des-
selben mit a : ava, aber mit Verlust des anlautenden a, leite ich
^^kr.va-hisy ausserhalb. Es steht meiner Ansicht nach für ava-
»bis rvgL wegen h für bh sskx. ma-hjam tnir, laf. mi-hi f&r
ma-bhjam statt ma-bhi-|-am) und ist der, wie uk'k'ais hoch,
^i aa., adverbiell gebrauchte Instrumentalis von ava, gleich-
sam: durch das Weg^-j Efäfemtsein ivon etwas') ^ atisser U.S.W.;
^och kann man his auch für eine (durch s gebildete) plurale
^onn des dhi halten, weldies in sskr. a-dhi erscheint und in
dem griech. Suff.^i erhalten ist; dh ist alsdann, wie oft, durch h
vertreten. Die sskr. Form ist am reinsten im slav. voz aus (Do^
^ow9kifybisUL.SL 413^ erhalten; die Endung is ist abgefallen
^d h, wie im Slaviscnen stets, durch z vertreten; eine Form
^Verlust des v ist slav. iz (aa. 0.412). Im Griechischen ent-
spriclit i$, &; bestand bei der Sprachtrennung noch die Form
Avahis, so steht e$ f)ir ^^tff, mit ausgestossenem i i/exgi iße^
l^mmengezogen 1$; bestand damals schon vahis, so stände
I ^w^; lüi^ene Ansicht, dass i/e in e zusammengezogen sei,
^fticht lat. ex, denn die Römer verfieren v zu Anlang, so viel
u^h midi erinnere, nie (vgl. übrigens PoUj E. F. 1, 200. II, 317,
welcher jedoch vahis «ds eine Znsammensetzung aus ava+hft,
r^bcteii, betrachtet). 'E4 heisst demnach: durch das Wegsein
1 ^ etiPüB, ausser ^ daher die Constmction mit Genitiv; abge-
Btampfte Form ist ^ Poi/(E.F.II,161)wiUinZusammensetzim-
Sen mit Verben auch I als solche erkennen, so in fyefpoi, Ipei^c^
■ An j$, jx schliesst sich zunächst bi-x^g (Suff, xoq sss sskr.
j^)) vm aussen'^ daher ^xro^e, Atro^evi ikrods, aussen] femer
^ovi (fb iSero^-o-e), heraas.^^ Femer ^«0, aussen n*s.w.; frag-
)'«> ist die Formation; wenn 2$ =: (a)vahis, so kann ^co we-
280 FA.
der auf dieselbe Weise, wie dCcro» (von A^ Air hwi)^ lloci^ wie
»OT«> (von xoTif), aus 1$ gebildet seio. Wäre es vielleicht ans
fae-f Tio (s= sskr. tja), «MMerlMA, formirt, so dass bmo asa hetrc^
ify) geworden, und ifya dessen Ablativ statt i%av w&re? oder
wfire es, mit nidit ganse riditiger Analogie, x&xm und fihnlicheii
nachgebildet? Davon: ify&Wj van amsam heri ifyynno^j n^ w,
auMndiseh ; l(6mpo$, (x,ov, Comparativ, ^i/dxaxoqj i^^ oy, Si^eri»
An 14 schliesst sich femer iöx^'^o^^ wie schon Af/ftMOMis
bemerkte; ^xaxo^ steht meiner Ansicht nach f&r 2&xto^ dnrch
Umsetzung des l (s= x^'^ wie es sich auf Inschriften geschrieben
findet) in 6x und to ist das Suffix, welches die Ordinalzahlen
bildet (TjpiTo u. s. w.) ; icyajoc^ u, oy^ der Aeu99er9k u. s. w. ; c-
trxotnüi^ 1}^ rf«r aif^r« «r«/« rA€if» üofUf u. s. w. ; ^r^äno^j kr^arröeg^^
tÖÖOjCPj = ^;i^aT0$; l(T;(aTiii>Ti7g, d; -coti^, ^, ofi ifer äussermien
Gränze: kxrxptirdoi, löyaxev&y brxot!Tii&, der letUe eeim,
Pott (E. F. U, 53, 237) leitet von 1% ab, indem er vemmdiet,
dass es mit sskr. anja(iuii/(frer) zusammengesetzt sei: %ivoSy6^
Fremdling \ diesemnach stände es fiir l^ijo^, einer, der mus einetn
andern (Latide) isti mit Verlust ie% anlautenden e: Sesjo^; mit
spurlosem Verlust des j : fy^g^ mit uv für evj (vgL 'kituva lilr Xe-
avj-a u. aa. der Art): fylvoq. Diese Etymologie wird durch eine
Menge Analogieen in den verwandten Sprachen geschützt; aus-
ser den von Poti angefhhrten auch durch slav. stranaCi/o^o«?«-
kify Inst. L. S*159), welches von iz = i^ kommt und' aus einem
durch dasLocalsuffix (sskr. trft) gebildeten ctr& (f&r iz-f^tr ä),
grade wie lat extr&neus aus extr&(ex), gebildet ist — Von
^oq : ^ßvvdfnovf ^ßvvXKunff to, Dim.; fyviMÖg^ n^ov, dem Oaeifrewtnd
gehärig ,- ^iviöq, a, ovj gaaiUch ; ^evJeK, ecrcra, ev, toU von Fremden;
fyvdv, b, Fremden%immeri ^vri^ n^GnatfrewuUn'^ fyvia^ i;. Gasi^
iiehkeit\ tßvtXovy t6, Gaetgeechenki $ew«), %umGae^reimd tnacJken^
entfremden; ^Qctgy rjy Entfremdung; 4^<s>, gaetlic/i aufrtehngeny
hefremden\ fyvuyy^q^ö^ gastUehe Bewirthung ULH.w»i ^iwr^a^ ^,
Befremdung -^ Ihuru^nygnettieheAufruihmes fyytxei&j gaeiUck auf-
nehmen u«s*w.; ^TÜa^ i, JMen emee Fremden'^ $evevo = ^eyt-
TetHo(zw.).— npo^ifOjjemandeenpö^ßvog sein n.s*w.^ npo^vij-
tfK, 17, dae VermiUdn\ noofyprj^v^q^ o, -irrpta, i5, Vemutiier (rin);
npolifVftTut6iy if , ovj dem Vermiiiler eigen u.s.w.
Schon im Sskr« wurde aus vahis ein Adjectiv vih-ja ^
*^^%> gebildet, als ob vaha in vahis die thei.f^sche Form
wSre ; das a ist VriddhL Dieses giebt uns zunädist das Recht,
aitf ähnliche Weise wie v&h-ja durch Suff, ja, als aus vaha
durch Suffix po gebildet zu betrachten griech* äx'Ph t^^XPh
^X~P^(9 P^X'P^^* Di® IdentitAt der Formen mit und ohne u
deutet auf anlautendes /, welches, wie bekannt, mit ^ wechselt
(.vgl S. 4, 81, 89 und sonst); einige Schwierigkeit bleibt jedoch
in der Vermittelung der Bedeutungen; kann der Begriff atw«er-
halb in die Bezeiclmung die an übergehn? Ich glaube ja; denn
von einer Seite angesän ist dasjenige, was bie %u ebvae geht,
etwas aueeer demselben gelegenes und kann also durch ein, ei-
gentlich aueeer bezeichnendes Wort ausgedruckt werden, and
FA. «81
dass diese Bed. in diesen Wörtern Iksgt, beweist der Umstand,
dass äxf^ am ätuBenien, hU auf» mu^ersU heisst ; /»Xp» steLt,
wenn diese Etymologie richtig ist, f&r /os^pos wie /^^(ptff i&r /o-
TljfOig (nach Analogie von opn, fio/K).
Wir haben oben(SL 279) bemerkt, dass y ahis vielleicht filr
urspriin^ehes yadhis steht; also yfthja dann anch f&r vädh-
ja; in diesem Fall Hesse sich vielleicht o^vtloc. a> of, fr^tad.
mit vAdh-ja yermitteln; es stände also iur f€^v€io^ Doch ist
dieses Wort sdur spät ^
Indem die Zosammensetzanga/a von neuem mit demProno-
minnlstamm to snsammengesetzt wird, entsteht die Form a/axo,
iuwelcdier nnrTO declinirt wird, mit nnregelmässigemNom.sing.
To^T»; imd mitpluIr.Nom*T(K,T(M,wdcher wenigstens y<ni!dergrie«
diischen Analogie abweicht a/aTo wnrde später inovro zusam-
mengezo^n; cUiss aber früher das/ darin war, also die Form
sa, ya (nieht die Form u wie in ovrc^, s. weiterhin) znr Bilduig
gedient hatte, beweist die itolische Form apoxo (hADtme^, Mise,
crit ed.KüikL p.230), in welcher nrsprunglisches a auf äolische
Weise, yielleidit auch durch Einwirkung des/, in v übergegan-
^Ok ist (ygL S. 265). Ans dieser Form erklärt sich ion. tiwo ffir
e/vTo mit im Ion. gewöhnlicher Dehnung und als ob nicht a/a.
sondern mit o für a 6ßa zu Grunde läge. — Also avTo^, i^ iv, ei-
gentlich «Kiefer (aya, a/a S.257)-f itfeeer (to), also ein verstärk-
tes Pronomen demonstrativum; dann mit abgestumpfter Bedeu-
tung er u«s.w. (vgl. Hermann^ Act Sem. Lips. I, 4^. ad Viger.
733). Davon: avroae, dor^m^ avroSc, avrovj aufderSteüe: ov-
TG&f , crvTo^ev, wm da ; fiber avxi, airrt^ vgl S. 274, 275; avxbta
iur avT» statt avroi (alter Locativ) und tta^sz^ct (von dem Pro-
nominalstamm XO) hier) auf der SUUe, sogleich (anders erklären
orr/jta Bopp^ V. Gr. 615, und Pott, £: F. II, 305; jener hält es
iur avTtivtxa und Stellte es mit sskr. ni<;am Nachi (m dereeiben
yacht) zusammen; dieser hält xa für sskr, ah an Tag\ ich halte
meine Erklärung flir einfacher; nach dieser heisst es wörtlich:
m diesem Ori hier, auf der Sielle). Ferner uvrirriq, o, ehieam, für
tick allein \ avxaixoM; für avraXg Tavratff*— * airmg^so^ fiber des-
sea Verhältniss zu air&g sind die Acten noch nicht zum Spruch
reif (v^L Butlm,, LexiL I, 34); (hsavxuK;^ ebenso.
avTo wird nun wieder zusammengesetzt mit mehreren Pro-
nominalstämmen : 1. i^vrov, i^wiiq (ion. I^cam-ov), mein selbst ^
% ÖiavroVf dein selbst i 3« kawov^ avro^, seiner selbst', davon : (pi^
hiTrla, liy Selbstliebe^ if»XavTi(Of Eigenlid^ haben*, — 4. mit dem
Pronondnalstamm to; im Neutrum Tavro für to a'iv6 (att Tav-
riv)j dasselbej wovon: Tatrrcm;^, i?; dieEinerleiheit; Tawl4<0f %u
einem tmd demselben machen', Ta^*Ta4a>9 Ttorce^oi, eins und dasselbe
ihmj sagen^ sieh wobei arnfhattah n.s.w.; Tcvraofid^, 6, das lange
Verweilen bei etwas.
Durch eine gewöhnliche Zusammenziehung wird im Sskr.
aus va: u; dieses u dient dis Expletiv, wird aber insbesondre
häufig mit dem Pronominalstamm ta verbunden, so jedoch,
dass dieser declinurt und u nur nachgesetzt wird, z. B. tamu,
282 FA.
ta da u. s* w. (yg^ £dmm ant Hitopad. p*6). Ans dieser Verbiii-
diiüg erklärt sich auch der sskr. Nominativ msc von ta; er ist
nämlicli eigentlich nur s a, wie die verwandtenSprachen, griech. o,
goth. sa, zeigen nnd im Sslur. die Verbindung von sa+^shas,
welche s&ishas wird. Die im Sskr. gewöhnliche Form sA
ist das nntrennbar verknüpfte sa+u -= sA. Ebenso erkUrt
sich, wie mir scheint, die Nominativform as4n in der Zusam-
mensetzung von ta mit a, in dem Pronominalstamm, welcher
im Sskr. adas bezeiclmet wird. Von ta ist nämlich der gB^
wöludiche Nominat so (= sa-|-a) also von ata eigendich asd;
aber hier ist n von nenem nntremüiar mit asA verwachsen und
so asäu gebildet Im Griechischen erscheint dieselbe Zusam-
mensetzong, jedoch mit einer kleinen Veränderung ; n&ndich
die dedinirte Form des Pronominalstamms to (ta) erscheint
nur in den Nominativen des Singulars und Plurals; in allen fibri-
gen Casus erscheint nur die thematische Form, nämlich to in
den Msc und Meutr., t« im Femininum. So erseheint also dieser
Pronominalstamm, mitvssu zusammengesetzt, in demNominativ
Sing, msc in der Gestalt 6 (= sskr. sa)+« = o^ im Femin. ä
+v = avj im Neutrum t6+v sr tov. In dem Plur. Nom. msc.
erscheint ovj welches man auf den ersten Anblick wieder als
eine Zusammensetzung von o-|-i? betrachten möchte, im Fem. ai$,
welches man für ä-f-t? halten möchte, so dass also auch imPlur.
die Form des Nominat. Sing, zur Zusammensetzung verwendet
schiene ; allein die Vergleichung des Nominat Neutr. tcxv, wel-
cher augenscheinlieh aus xa-f-v besteht, macht es mir gewiss,
dass auch in den Pluralformen des Nom. Msc. und Fem« der
wirkliche Nominativ Plural, von ro^ nämlich ol, al, bei der Zu-
sammeiiziehung zu Grunde liegt, also ov im Plural msc. = ol-i-v
und av im Plur. fem. = at-ft) ist In den übrigen Casus wird
nur das Pronominalthema, zwar undeclinirt, aber nach dem Ge-
schlecht geändert, mit v zusammengesetzt, also to im Msc und
Neutr., Tcc im Fem., so dass für jene die Znsammensetzung mit
1? (to+v =) TOT, für dieses (xä-fr =:) rat? lautet An diese so
zusammengesetzten Fonnen: Nom. Sing. Plur. Msc.Fem.or,avy
Nom. Sing. Neutr. rov, Plur. xat?, wird alsdann, grade wie in ar-
xJff und mit denselben Declinations-Gesetzen, der Pronominal-
stamm TO noch einmal gehängt; so entsteht oth^oq (= 6-fv-|*
xog), avTTi (= «+t?+T»?), Towo (xo-f-v+TO), eigentlich i/^-f^'<^^
'^'deri dieser, diene, dieses; Genitiv tovtov (xo+t?+xor), xarxi;^
(xä-f-ü+x^jff), TovTQv (xo+tj-l-xot?) U.S.W.; Plur. oixoi (oi+ü-J-
xot), avTcu [cu'^'V'^'Tcu)f xai5x«(xa-t-'ü4"'^*)> tovxwv (xo-i-t>-j-
roiv) U.S.W.
Daran lehnt sich ooTo<rt, avxi^i, xovrl, dieser hier U.8.W.
Dieses Ehielt ich noch oben {S.3), jedoch zweifelnd, £&r eine
Spur des Pronominalstammes t. Bei dem Wechsel von tovtI,
xavxi mit xovxo-//, xavxa-^/ist es mir jedoch jetzt keinem Zwei-
fel mehr unterworfen, dass dieses 4 zu dem Pronominalstamm
ha (yo) gehört und dem sskr. hi entspricht; also ovroorL f&r
ovxocni steht; in ovxocr^, ain-t^t, xot^x^, xairn ist h so wie io veo»
(S.154) ansgeiallen, in xooro/t, TawoufL dagegen durch y ver-
FA. 385
treten (wie auck in y^ yrf^ X^)« -^ ToAr^, AmBmti der Beden-
tjmßj aber moht dar Form nach, damit idendscn ist dorisdi
TooTtt, ein LocatiT nentrins gen. wie ^viS, t£Z, %€lnf{9B) (f&r sslur.
ta(sm)in); Totrrvelpa^^ TorromsaWr«, dloniaj»; ovrcD^^ovro, «o«^-
Boffp (V. G. 491) betraclitet ovvos ds au8 o+av«<»f n.8«w« zu-
sammoigesetEt Vom blossen Standpunkt der griechisclien
Spraefae ans möehte diese ErUlmng sogar anf den ersten An-
bfick nditiger scheinen; wir liabai aber für die nnsrige die
Analogie des sskr. sa-f-n.
Die ZnsammensetEnnff von n (=Ta) mit dem Pronominal-
stamm ta findet sich un sskr, nta, Partikel des Zweifels: ra#;
der Frage, wie\ Disjnnction, oder\ Verbindunff , aU9^ mui (for-
mell und der Bedentnng nach gleich dem mi. unda (Graf,
Ahd. Sprach. 1,961), welches ich von anti s sskr. ati trenne.)
Ans dieser Bildnng geht hervor das sskr. PrSfix: nd (wie Äe
indischen Grammatiker mit Recht dieses Präfix schreiben, da
godu At, ahd. ftz entspricht, welche beide sskr. d yoranssetaen)
eigendieh nt Ifer nta (welches, so viel ich mich erinnere, noch
in d^i Veden vorkommt) , «im» utiien h^aufj eigentlich nnr van
(etwas) weg nmeh oben (dieselbe Abkürzung erscheint in der
mit Uta ziemlich gleichbedeutenden Partikel ut) ; der Eintritt des
d iur t findet seine Analogie im Lat ab, sub (vffl. S. 251) ittr
s^. apa, upa. Von diesem Präfix habe ich sc^on frfiher an
einem andern Ort (H. A. L. Z. 1838 Ergzbl. S. ^30) Spuren
nachgewiesen in oöcppaLvo^i (vgL S. 120), opvöata (=: sskr. ud
-f rüg' VgL opoWc»), oppcs^to (sskr. ud-f rud); im Verlauf dieses
Werks werden sich nun noch mehr zeigen, so inäi^si^-o^ssskr,
ut-{-nid, in oK6nT(»j ouopyw^ ithtaXcru;^ ScrTtdücra (S. 197, 192);
o6(pv^; 6pe)^iu>; oTfnipoq u. aa. wo stets ut zuerst in 6t überge-
gangen (vä. S.120), und dann t vor damit nicht gut verträg-
uchenBucnstaben venvandelt oder ausgefaUen ist Anders er-
klärt Po// das o in ouo^w^i in oarxc^mq u. aa. (E. F. 1, 182. II, 163),
Von diesem ud wiird eine Comparativform uttara für
nd-ftara der van etwas {weiter weg Seiende) Entfernte gebfldet.
Dieser entspricht mit er, wegen des folgenden t, f&r das erste,
und einem vor das v, gemäss dem griechischen Lautgesetz, tre-
tenden Spir. asp., vcrrepo {Bapp, V. 6. 328) m ioxtpoi^ «9 ov^ der
tetzierey tUntere U.S.W.; vartpov^ hemaeh', itfripcOo^y a, ov, der
naehherige;i6xtpiiAii<rxtpaUö ZW.), v&vepeiia, '^&tt^¥i später eem
IL s.w.; v&rifn^ux^ xd, das Nachete/tn; varifnicriq, 17, dae Ztw-apäP*
kommen u. s. w.; ««rrepirrwrd^ if, oy, naehstekend.
Dazu bildet sich ein analoger Superlativ: vöraroqj 17, ov,
der leiste (im Sskr. uttama, gom. Istuma J. Grimm , D. C!r. II,
192). vöraxav^ %uUM; «rrflCiiog, 17, ov, eig. dem tet%ten eigen,
khier} ithxmov^ %nlet%t» —
Indem rieh an ud das indefinite k'a hängt, entsteht die
sskr. Form uk'k'a, mit dem, sich an ud in der specialisirten Be-
deutung utr/vd^/l», lehnendenBegriff: AocA; dieserrorm entspricht
piedLHfo (riß. Pott, ^.¥.1^93). Daron:i^,ha€h\vt^^tP^
MHUeri in^dik^ kochi v^wn^ in die Hokei ^ f&r ^o^ kocki
284 FA.
ii, das Erhöhen; «itofio, to, das ßrhShie; vi^lo^, i?, ovi v^Sj
ctro-a^ey, hoch; i^XAriH;, n^ BUu\ tr^iq (tfet.) sss vi^Xd^;
Urov^^t;^ ^, ton fßeieher HBha. —
Wie wir oben (& 196) «pa mit dem Proaomiuktamm ft
veTbanden, so betrachten wir das n in npa als identiadi mit
dem zu u zusammengezognen va. Das scUüessende pa iden-
tificirten wir schon oben mit dem pa in apa. Es bezeichnet,
wie ud «m 9on ernten nach oben, allein nicht, wie jenes, in der
Uewegnng, sondern in Rnlie, tmier, bei Godiisch entmicht: iap
(J.Gnmm, 11,785. 111,253; ahd. Af, Graf, Ahd. Sprach« 1,169),
als ob das Präfix im Sskr. ab lautete (yd. ä. 383), wie denn
auch lat siib auf b scMiesst Im Crriecluschen entspricht vk6,
dessen Spir. asper wir, wie in vanpoq^ dem anlautenden o zu-
schreiben liOnnen. ÄUein im Lat entspricht, wie schon be«*
merkte sab mit anlautendem s, welches bekanntlich im Grie-
chischen durch Spir. asp. reprftsoitirt wird. Ebenso ersdiemt
imPersischen, neben dem Iiieher gehörigen y^il auch j^/ ( Wdk.
Gramm, pers. 82), so dass man auf die Ansicht kommen nkuss,
dass. mit upa gleichbedeutend, sich eine Form gebildet Joabe,
welche vorn durch eine Zusammensetzung, et^va mit demPrflfix
sa, gemehrt war, also sa+upa = supa hiess,und dass diesem
lat sub und die im pers. ^^ zu Grunde liegende Form ent-
q»reche. Ob man nun das griech. vno an diese Form supa
knüpfen soU, oder an upa, lässt dch nicht entsdieiden. ino
dr&ckt die BidiC aus, welche nach einer Bewegung von unten
nach oben (ud) eingetreten ist, und insofern tffilfru.s.w. — (vgL
Po^, £. F. II, 177. 242) ; iiral = vn6 ; vTfouS^a (durch Sufil ^a),
dnmier 9009 ( vgL Lehr'e Aristarch. 123). —
Durch Suff. Tio = sslu*. tja bildet sich vsr-Tto für ino-no
in vTTTio^, a, ovj (rofi unien nach oben eeiead) mit der speciellea
Bezeichnung rüekwärie geiehni\ i^^mar}?^, 17, die Lage emee ruck"
wärie gelehnien Körpers i wtndo; inTtd^etj sich zwüekbeuffen;
iffv/oKTK, 97; vTTrioafMJg, o, das Zurückbesigen^ vTtxlcuyyM^ to, das
Zuruekgebeugie; varTtiJ«), zurückbeugen.
Mit dem comparativen Element r bildet sich aus upa sskr.
npari über (vgL Glossar, zu Lassen, Anthol. sscr. s. v.); ihm
entspricht goth. ufar (^/. Grimm, D. Gr. II, 772). Auch im Grie-
chischen ist das sciüiessende i verloren: t^irep^ da im Lateini-
schen super als entsprechendes Wort ersdieint, so entstehn
über den im Griechischen anlautenden Spir. asp. dieselben Be-
denken wie bei vno. Die Bedeutung ist wie im Sskr. über u.s.
W.; inephßy vwepSev, van oben; vnipTBpos (vneprepeÖTepo^y iftep^t- \
poTcpo^;), vnifyvaToq (vxep&raTOq); vjkefnepiay darüber mw; «^<p-
xepia^ n (vsrcj^p, o; vfrsprnpiovj to zw«), das obere Ende U.S.W.
inipuj Vf das oberste Tau mii den SegeUiangen. GehOrt hie-
her intpoq^ o, (später «irepw,.To),/te Mörserkepdsi und vnef(h
Ttt, eins Raupenarif
FL 28S
Ebk Snpeijflliv mm ino as npa ist iitavo^ mit To^alsSnper-
lativseidieii, wie in den Ordinalzahlen; oder wftre««aTO( wie
ff'pc^o^(S.137), aus wStöcto^ ssusammeii^ezogen? üworo^, 17,01^,
«/«r Höchste^ Consta^ inarutog^ if, oV; v^c^to^^ ?;, or, sum Om«tr|
fehärig ; «^aTero, Consta wein ; vjraTda , ^^ Consufai.
Her Pfonominalstanim va wurde endlcih schon bemerkt in
ol/e0$, oIiK n.8.w* (SL3«9); Tielleidit bildet er auch einen Theil
de» Proin. reflex. im Sskr. sva (vgL ^jx).
V^^ Im Sskr. wird eine Wurzel mit der Form v6 und
der Bedeutung weben, f$mhm u*s.w. erwähnt (Poti, £• F. 1,22^
wo man zu den, ans den verwandten Sprachen entsprechenden
Formen zunächst noch slav« vijo, weben, füge (Dobrowakjß, I.L.
SL 272)). Belegt ist die indische Wurzel als Verbum noch nicht,
und andi von Nominibus knfipß sich ausser dem Part uta mit
Bestinuntheitnur ykni^ äne Weken, daran; durch letzteres sollte
maa fast auf die Ansidit kommMi, dass Uoss vi als We£ an-
znnelunen sei, allein die schon von PoU, (a. a. O«) aus den ver*
wandten Sprachen verglichenen Formen, so wie die so eben
aus dem Slav. hinzugef>e, in denen allsammt fast durch-
gehends der Vokal i hervortritt, fenier die im Verfolg dieser
Behandlung zu erwähnenden Wzformen, in denen sieh ebenfalls
das i vielfach herausstellen wird, raadien es überaus walu'-
scheinUch, dass die indischen Grammatiker die Form v£ nicht
umsonst aufstellten; genauere Kenntniss des Sskrits, insbe-
sondre der Veden, wird uns, wie so manche andre, auch diese
Wzf. belegen, und bei Laeem (^thoL Sscr. Gloss. s. v. v<)
finde ich anch schon eine Verweisung ^ixdRoeen, Rig-Ved. An-
not p.XXVI, welche mir aber, so wie überhaupt dem Publikum
bis ietzt unzugänglich sind. Sskritisches £ ist nun bekanntlich
im Allgemeinen Guna von i, und so wagte ich denn als eigentliche
U'zform /i anfzusteUen i). Von dieser Form vi, durch Guna v£,
kommt vän i durch Vriddhimng des i zu äi und dessen AiiflO-
smig in Aj, mit Verlust des j vor n. Ganz auf ähnliche Weise
Iionnte aus ffriech./aj von /»: frptov, to, Anf%ugaufdem Wehet'
httwm, entstehn, welches scnon Pott (£• F. 1, 230) zu sskr. v£ zog.
Es ist durch SuiBx to aus einem verlornen pt^po gebildet, wel-
ches im Sskr. vd-tra lauten mfisste,und hiess also eigentlich /if-
Tpioy; dahin zieht man Ifrn^pmoq^ ov (dichiffewebl?) dichi, zahlreich
(vj[I. jedoch knjTavo^)*
Hieher gehört femer das homerische lavog, i{, ovj welches
durchgängig Spuren des anlautenden / erhalten hat Es ist
1) DcBDoek ift et aelbr gat nSglidi, A»m diese For« auf I Bvr wegea
I der Goi^agittoB : ▼ a j - A m i auffpettellt ift , dicM aber sick wiaieiisehafl-
liclie^ aoa V^ta4-ja, Zeichen der 4teBCoBJ. Gl., erklirl. (Da die in-
diacbcB Graaiaiatilier heiae Wanehi auf X aacriiaaateB, •• noeetea sie
9Mkm Farmen Wunela auf i oder % gebea). Dafir spricht der so
hlnifc Eintritt Toa Vokalen, w dcke iskr. X db Wnrzelfolial indiciren
(rgl. wetterkin o3(jin^ Ivrv, sskr. vap v. aa.) la den weiteren Bildna-
frea tritt nun swar in der Tkat i kervor (rgL itia aad die dakei and
daaack erwähnten); diese konnten sick aber ans Ta-i-j kerrorgekildet
kabca Dock kiernber llsst sick aock nickt cntMkdden.
286 ' in.
I
das Partfc. MeS. (pastttviscli gebraudit) ihÜ M' «Iten Eadvngl
üpö s= sskr. Ana und etitspricRt genau dem sskr. vaj-iLna^ ^e-
webi^ steht also ^ pwvo. Die organische Lfinge des a hat sichj
imAdjectiv fast dnrdigehends erhalten; doch ist aach et, bis-|
weilen kurz eebrancht, wie auch in der gewöhnlichen Endung i
des Partie. Med. \uvo = askr. mana eine Verkürzung des sskr.
ft eingetreten ist; in der Form üaviv (Hom. D. XVI, 9) ist das
t welches sonst ausgefallen ist, eriialten. Es heissl also ^emeht^
v6v, x6, daß Gewebte, Gewand. Pai(E.t. i, 960) Bieht es za
sskr. vas oder vi £, bedecken j bekleiden, von welchen vas we-
gen üav6<; formen nicht so gut zn vereinen ist; vj£ wfirde for-
mell passen; weniger aber die Bedentnng. — Davon oUave^ ov,
Itlr ofiavogy mit i rar / (wie in oUti?^) tnii einem Eieide.
Gehört nach der Analogie von 17 in v^punß mA v In i^Xa*
9io{ti7, v, Spindel hieher? was ist aber alsdann Xanofni? €>der
wilre es ans einem 17X0 = uaXXd, Wolle (vgl. [mOÜIo, weldies^
wie sich dort ergeben wird, flkr ysaXXo ^vjirl. vellns) steht), gebil-
det, nnd narri etwa zn l^av^ irif^x» <S. 180) zu aiehn? od^r end-
lich, dürfte man es mit der sskr. Wzf. hürk' aus hvH knämenem,
dbrekn, %iehn (vgl. torqueo mit dem dazu gekörigen ^^vpoearro^)
verbinden, so oass es eine Nebeilform von i'Xxo ( wdches mani
Tgl.) wäre? In allen diesen Ffillen wfirde es mit / aidaaten« ^- 1
Dazu gehört ^Wta (für /17X.) , t«, diw Wolle auf der Spmd^i
rthxanaxiiXif^^ e$, van der GeelaU der Spindel; iqkoataT^v$q^ ol ^ eme I
Arl groseer Meerfische. --^
Sttidas und Eualalh. (vgL SlephJ) eeben ein mmvm not der 1
Bedeutung weben, welches, wenn es sicher ist, ebenfalls hieher
Ehört Im SsiLr.heisst derinfinitiv von v£: v&tum; nach dieser
lalogie konnte einNomen agentis v Atu heissen, weldiemgriech.
f(aw entsprechen würde ; nehmen wir das anlautende d = gl, :
cra, zusanunen (wie in ayeLpa u. aa. s. ca Pronom.), so vrfire |
acrtevio ein Denominativ daraus mit der eigentlichen Bedeutang I
%u8ammen weben. Diese Ableitung findet eine Stutze in dem I
gleich zu erwähnenden sichereren Tliema.
Im Ahd. haben wir eine durch t weiter formirte Wzf. ^vat i
(6rrflj^Alid.Sprseli. 1,738), wovon wki^Keid, und gaw&ti, Ge^
iram/ (a.a.O. 740 ff.). Wie sich nun lat vent-us, deutsch WUnd,
zu sskr. v&ta (S.266) verhielt, so verhält sich zu diesem \rat
griech. ßevr in ivxv eigentlich ftvrv^ Tliema'(wie tvrvv& zeigt)
von ivTta (eig. ßivxea)^ ra, eigentlich Gewand^ dann Rüaitoi^^
Geschirr u.s.w. Davon hrvvvDj rüsien; x^'^^^^^^S (zw.), x°^
xevn^g^iqj mit ehmer Rüstung. Buttmann (Lexil. 1,291) scnon
dachte an das ähnlich bedeutende eVwfu (y^/a^), mit welchem
jedoch eine Verbindung formelle Schwierigkeiten hat
Als eine Ausbildung durch T-Laut (als solche erscheinen
schon im Sskr., iedoch unbelegt, vat' knüpfen, kleiden, vad" kiei^
den)f betrachte ich femer o^ mvfc^m 6^6vv (ßo^Avfi)^ 17, fein^
weisse Leinewand, eigentlich gewebtes. Davon: ohonov^ iS^iveiov^
Tci, Dim. ; ä^ovivoqj 17, op^ von Leinwand.
Durch P-Laut schliesst sich die sskr. Wz£ vap bk den Be- ^
JFX 887
denleiigeii wehm, $Mm ils.w. an ▼<; sie Urt in diesen zwar im
Sskr. selbst noch nicht belegt, wohl aber durch die in den Ter-
wjuidten Sprachen entsprechenden Formen, z.B. ahd. weban
</'<»l/^£.F. 1,259. Gr«J,Ahd.Spr5ch. 1,613,644) ImGriech. enN
spridit zunächst pmm oniaqj axog^ to, die Sekusierahie (vgl.
snbula yon suo); oirer^, o (zw*)» gibd.; o^nfrioy; d^nfrctoir;
asnrreidfoy, to, Dim. ; äolisch mit « fiLr o: miag. — Mit Dehnunf;
des bei o zu Grunde liegenden a, woraus n hervorgeht, entsteht
joyw in ri'xnxi^ (fllr /i?wirn}ff),.o, Fiieker (vgl. sutor); ^wifrpwf,
1^9 Jfiickerin'y itJni^puiVi liTtttnifHOV, Tct, Nmäet\ ^iforoado»^ fiickeu
iLoäeek^ Phiyn. 91).
Fon fai ^ixXffv. x^. — ioTtkog macht es sehr wahr-
scheinlich, dass in mXo der anlautende Spir. asp. ein ursprüng-
liches / vertritt, und diese Vermuthung wird zu ziemlicher Si-
cherheit durch das im Goth. entsprechende v£p-n, ahd. w&fan
{Chrafj Ahd. Sprsch. 1,785). Die Bedeutung von /cnrXov, onXov
ist Ge%eu§^ msbesondre RüaHevg, Kriegägerälh, aber auch an-
deres Geräih. Sollte man vermuthen dfiifen, dass es ebenfalls
von vap weben komme und seine eigentlidie Bedeutung: Oewantf^
xn^he^onAre Kriegegewand^ wie das im Deutschen entsprechende
zeigt, sei? dann ward es Kriegeruetfwg^ und, wie lat a r m a, f&r eine
MengeArten vonGe%eug gebraucht. Für dieseVermuthung spricht
das eben behandelte ^W-sa, welchem im Deutschen Crnp^ni/ ent-
sprach, während es im Griech. auch alle Bedeutungen von okXop
hat Eine wahrscheinlichere Etymologie kenne ich bis jetzt nicht,
und setze es dessweffen auch ohne Anstand hieher. — Xon&nXov
kommt: ÖTckapiav^ to, Dim.; osrXifei^, eMa, ev, gerüstet] orrXtTi^c,
o, -iri^, 17, eehwer hewaf net tls.w.i inXixwoqjii, 6v, zum Schwer'»
hewafneien gehörig) onXixivaj HopÜteein; mtJUxda^ ^, der Dienst
des Uophten, — onXofuu^ sich {ein Mahl) zubereiten (poSt. vgK
ivTvv»); o9vX/^«i>, onXio (poSt), zurOsten U.S.W.; o7tkiau;y^i onXt"
(Tuo^o, ZurOstung U.S.W.; onkurriiq^Oj der ZurOstende, — iuyn'ko^y
avtmXo^jOVj Wi^entos; ivonkioq^ ov^ unter Wüfen; virnKla^rty
gute Bewafnung. —
Hierzu ^hört femer v^p mit üebergang des anlautenden
va in r (v^. invog und aa.) und Vorsatz des dem v eignen Spir*
itsp. Das (p für sskr. p betreffend , kamen uns sdion viele
Beispiele der Art vor. iMe Wzf. vf erscheint in v<palva>^ tre*
^(^; die unzusammeneezogne Form ßatp = vap hat sich in der
buchst beachtenswertAenI<orm wp-n^p-acr^uu erhaben (Üw/Knuiftfiy
Or. CT. Gr. 8. 85. Anm. 3 *), welches Pott (E. F. H, 279, 280),
I durch Vergfeichung des sskr. Pf. u-vftp-a von vap, mit Hin-
I zutritt des Gesetzes der attischen Reduplication , erklärt; 1^-
r^p^uruai steht eigentlich f&r v^p-ptcb-atriLau — itpdfo ,* vcöoco ; vfpdia ;
v(pavao = vfpaiv&i ^^9 Vj das IVeben; itpdiiovj to, Dim.; v^pog^
TO, das Gewebte i v^avroqj if , oV, gewebt; v<pavrtM6qj if, dv^ zum
Weber XL. S»w* gehärig*^ wpdvxTiq^ ä; vfpdvTpta^ vfpaÖTpig, 1}, We"
her («m); i<f>ounq% wpavöiq] vtpaöla^ 17, das Weben; v<j^aafia, to,
das Gewebe; wpa =s wpaö^ (Suid,)\ xxpdq^ 17, eine Art Fiecht^
i^erlk (PoKl); ecpap^roix^if^, ^, von Spinnen gewebt ^ ndpvfpo^, d.
888 FI,
efnoHgmaterVontot$.—<l>^f,x6, dermfdMBiamm müssende
MsteL —
Die bei P«Ä (E.F. 1,230) angefehrten Beispiele: lat viere,
▼Imen, lett. wt-t (leiadm), litt, wyti i*Mckem, abwinde», dre-
hen), wynoti (wieMn), wTRtiti {windetn), poln. wie (»Mrfm,
wickeln)^ slav. c-witi (convolvere), goth-vindan (involvere)
nnd vithan (ligare), lat vitta Bind*, ahd. wickeln, zeigen,
dass sich ans demBegriflf dea WAeni, Zii«»w««iiw!*«w der nah-
verwandte <fe» Drehen», Winden», Wiekebu büdete. Zu diesen
Beispielen fiige ich zonächst noch lat vinc-io Mir vic (= nhd
wickeln) mit eingeschobenem n. An diesen Begriff des WöMfaw
knüpfen sich mehrere Pflanzennamen und zwar zonächst das
sskr. vfitasa, wie schon die indischen Grammatiker ableiteten,
eineRohrnrt, vÄtas-vat reich an Bohren (ZH>^en, Windmi^en);
an diese Form lehnt sich das ahd.: wlda sammt dem lateini-
schen vitex, dem griech /m« and den hiermit vewandten
Formen in den übrigen verwandten Sprachen (/»»tf, Ji.*. 1,130).
Den Namen hat dieser Baum von seiner sehr gewundenen, ge-
krümnUen Gestalt. Wenn wir das erwfihnte vStasa, trofat der
kleinen Verschiedenheit der Bedeutung als identisdi beiradrtea
dürfen, so wäre das in den verwandten Sprachen voikom-
mende i=sskr. «, wie denn nicht selten in diesen Dehnung d<s
Gnmdvokals eintritt, wo ihn das Sskr. graihl. In diätem FaB
steht Ma für emöa = vÄtasa Also: iTia, n, 0*«*« sehoa
nach Heepeh bei Thiereeh, Gr. Gr. S.227), Wade-, Itww, o, «i
mitWeiden hewaeheener Ort-, l-rilw;, >i, w, tvnWeiden ^vuuM.—
Als Nebenform von jwTÄ» erscheint mit derselben Bedeutnng
olff-og U.S.W., von welchem schon Pett (a.a.O. 120) bemerkt,
dass man es von Iria nicht trennen darf, in diesem ist die Gn-
nimnff, wie im sskr. vdtasa, erhalten und «, wie gewöhnlich,
durch o* wiedergegeben} t ist, wie oft, in tf übergegangen; «a
steht also ßir eovr. Es erscheint zun&chst m olcros, oUrng {m
poUtoc), 6, ein weidenartiger Stnmeh} 6kro»,x6 (auch ovambt»
%eophr.) , ein FUehtwerk-, o1oa%, (zw.) , ci^tt, n j omiw, w =
olaovi 6la^i.vo<i,rii ov, von Weiden gemaeht.
Pott (E. F. 1L120, n, 246) zog femer den eteh renkenden
(windenden) Wemetoek, vltis, vlnum zu v«; also auch enech.
eouw = V« + Suff, vo; das anlautendeje ist schonlange eikannt;
liUoc.o.Weini tUvapwv, i»,- oivUrHOfy 6, Dim.; oLv»SiKy$s, wem-
artig u.lw.i oivrjp^, «, 6vi tAnvo^, n, ov; oiwrrfff, n, w, te»
Weiaex olv6tu;, ttrira, tv (<»?, ovdOa, ow), mU Wein y«»wf*'5 **
vti&v; 6iviiv,6, Weinlager; olwJ», 4rwi*«i machen; oivwmi,ti, Tnm-
kenheU; olvurvi^, ü, 6v, tranken gemaeht', otworpov, rö, W^anpfM;
oivUa, nach Wein rieehen-, olwmfpi«, t«, eine gewuee ruO^
keU. bei welcher Wein gereicht wurde; oiwrnjpte, u, der Becker,
in weUhem der Wein gereicht wurde-, olrwoom, Wmn trmkeni m-
vn, V, Weintlocki olvdi, v, glbd. U.8.W.; iAvapoy{olvoy zw.), ^
Wei^latti oivdpa, olvapia, .J, oi«.p«w, %6 = 6h>apwi Otwrps,
i, Weinranke-, olväpeoi, «, w, mm Wemlauh n.».w.', »»«K».
Weitdaub abbrechen; (Avapoq, 6, Erdbeerbaum; oXkoivta, r,,Ai-
wechadung in den Weinarten; hrnivun^ov; dro*i>o(, w, MmIF««;
Fl 2S9
tiwpim^ ffldm Wein ftokn ; ^apoimifiaj r6, das beim Wein u.e.w.
ü^^Mhmtdeile; ndpoivavj t6, ein eüeeer eingekochter Wein } ge-
hurt das Uer anlautende xap za ^mp^ kochen (= skr. frai)?
Zu der durch K-Laut gemehrten Wzf. latvic in vi(n)c-io9
deutsch wickeln, gehört der Namen der, sich um eine Stange
oder andre Gegenstfinde gern windenden, Wicke, ahd. wicca
(Gral^T Ahd. Sprach. 1, 717), lat yicia, litt wikke n.s w. {Pott,
LR I, 220), griech. ^ix-tar, tJ, mit ^ ffir /. Davon ßi9u8u>Vy t6,
Diminnft.
Kann man wohl auch laöidvfi^ lourivit^ V^ iaumeindei töa^
TK, Waid (TgL S.S6) hieher ziehn? laa^Vy Vy Jaeminöl, ist wohl
fremd*
Zu/» in der Bedentang winden ziehe ich femer /in? in irrg^
t. Rundimg, Windung. Das anlautende / betreffend vgl. man
Dawee (MiscelL crit ed. Kidd. p. 378). Dann auch idy eigentlich
piy in der aus drehn hervorgegangenen Bedeutung krihnme» \n
t^vdfi» (also eigentlich jaSvoüi)' Die Wzf. /t ist durch einen D-
Laut weiter gebildet; vergleichen kann man goth.vi(n)dan, wo,
wie in sekundären Formationen gewölmlich, d nicht nach dem
Lautverschiebungsgesetz in t übergegangen ist. SoUen wir zu *'
dieser Wzf. jaS den Namen des Bergrückens ''I^a, 17, ziehn und
ihn als den sieh krümmenden fassen? Da er aber als AppeÜlirtV
jedes waldige Gebirge, Waldung, Höh bezeichnet, so vergleicht
man vielleicht noch besser ahd. witu Holz, und den ahd. Wald-
namen wi tu (Graf, Ahd. Sprsch. 1,746), welche vielleicht eigent«
lieh Oeaweig bedeuten und ebenfalls zu der V^^N ^^ gehören.
Wir haben schon vielfach an Beispielen gesehn, wie eng
diePrflfixe mit den Wurzebi verwachsen. Es ist deswegen nicht
unmöglich, Ja sogar wahrscheinlich, dass sich an die Wzf. vi
die, mit der Bedeutung binden aufgestellte, sskr.Wurzelsi lehnt.
Sie bestftnde unsrer Ansicht nacn aus sa-f vi contralurt in hU
mit Ansstossunff des v, wie m kAksh (S.17), itman (S. 265)
mid sonst, und hiesse eigend. zusammenteeben. Als Verbum ist
diese Wzf. nicht belegt, doch erscheint sita gebunden, s£tra
Band, s^ru bindend. Aus den verwandten Sprachen treten Pine
Menge, diese Wzf. bestätigende Themen Unzu; vgl. seilan {J.
Grimm, D. Gr. ü, 44. nr. 4^1), vincire und die bei PoU (E. F.
1, 206) erwähnten. Aus dem Griechischen vergleicht sich ixi-
nächst; <yf^pg^' ^^ »Seil. Strick U.8.W., wo a = sskr. 6, Guna von
i, und pä SSui^ ist; tkifdUkov^ to; öupdq^ ÖupLg^ 17. Dim.; Öeipd'
^, mit einem Seä\ Öupalog^ a, ov^ am Seili ÖupditOy tfapao, mit
demSeil binden] A0apoqj oy, ohneSeil*, dödperro^^ov, nichtansSeii
(sondern ans Joch) gespannt.
Zu dieser Form si können wir nun femer i-fMaw äiehn (vg^
Pofty E. F. n, 174), eigentlich das Zusammengewebie, Seil; das
Suff, ist fWM^r sss sslur. mant; tft«c, o. Riemen \ l^idvTiov; tfjavm'
riStovi Iftorrapiovy rd, Dim.; Ifiai^olji?;, eg, riemenartig; Ifiayri-
yog^ 17, or, von Hürnen gemacht; tficevroaK, 17, das Binden; ijuiv^
Tufio, tJ, Verbindung. Von Ifioinr kommt das Denomin. Itutcroo
19
380 flQSiF).
fiir iuavT'MX ^Mvarof, peUtdkemi «iWfmoTo;, ov, ungepeiMckt^ da-
von durch das lostrumentalsuffix tra (Aopp» Gr.s. S.263) griech.
%pOj dann wegen der Aspiiationakraft des p : ^^ und mit X für p:
dXo: t^utt^Xo in luatf^Xi^^iJ, PeUsche (Bopp,W.G. S.92, erklärt
es falsch). Mit Verlast des anlautenden l entsteht diffans: fuz-
<J^Xiy, ^, Zitfcfer n.s.w.; davon: ^atf^Xi?^, vrog^o^ = fiotf^X^ und
eMi verachmUmter Mensch i ^lai&ki^ui, ro, ss (xaO^^ n.s.w.; (lo-
tf^Xirrivo^, ?7, 0V9 ledern.
Anf dieselbe Weise eiUärt sich die Form ^6 f&r Ifio^ in
uournii das auslautende ti4 betreffend, so steht es dem <m vor-
kommenden Wechsel gemäss för Ttff, oder vielmehr das Thema
^wrri/y steht für ein Thema itcurrüti doch kann man auch an
eine Zusammensetzung mit «rr^o denken ; dann wäre es üi«^
menetacM. Also: ficom^; ftcci^tff, »09^ 17^ die PeUachey ftoim^ctfg,
6, PeUeeher; yMorif Uxg^ o, «m Toi^mtMsA/f^ <fer derPeiiecke werth
t8t\ ^Mum^iavis gern Hiebe haben wollen i luxanffi&f fiflU^n/oo, fia-
^ua; pztfri^cd (f^ourTiado dor.)» peiteeheni futcm/fia, xo^ P^-
eehenÜebi ^öT^yf^öig^ 17, ifiw Peitschen i (ioom/Gitfifio^, oy, A
Peitsche verdienend 'j pai^TiseT^p ; fuxtfrärrfiip; ftaaYurvr/^, d^ P^Y-
«i:A«r. —
An ein, durch Suff, ^o = sskr. ma, gebildetes Nomen, etwa
identischmit dem altsächsischen simoilafM/(beiPo//^£.F.l9206)
lehnt sich das griech., denominativisch gebildete, tfi«o (IfiMzw.\
ein Seil in die Höhe %iehn'y Iftv^off, )?, dv, gesehöpfli IfAirrqpior, tJ,
Ziehseil; dvliiti(ns9 17, <fa« Empor%iehn. — «ftaZo^, a, of, sio» Was-
senüehn gehörig; i^iov^iy n (wie von einem Thema iiiov) und tpo,
ij (zw.), ei» Brunnenseä,
((Tv; at/r). — Aus einer anders gestalteten Zusammensetzung
derselben Elemente entsteht im Sskr. eine Form, in welcher
das Element v insofern erhalten ist, als eine Contraction der,
dasselbe umgebenden, Vokale in einen U-Laut herbeigeführt
ist Diese (Contraction von sa-f-vö zeigt sich in dem, von Ps'i
fE. F. 1,230) mit Recht hiehergezognen, sskr. sü-tra Faden'^ an
diese Wzf. knüpft Po// mm unter andern lat. suo, griech« ori^ (in
xcur-avtD ftir xara-o-vo)), goth. sivjan u.s.w. Formell liesse sich
diese Zusammenstellung vertheiäigen, allein sie wird sehr unsi-
cher auf jedenFaU, meiner Ueberzeugung nach aber ganz wider-
legt durch Folgendes. Die indischen Gramm, fuhren mit dersel-
b^nBedeutung: weben, säumen eine y^siv an, welche zwar nicht
als Verbum belegt ist, wohl aber zunächst in derPaiticipialfonn
BjA-tOf genäht erscheint; femer in einer Menge Nominafformen:
ä'dti, das Nähen, sjüna, sjAta, sjöna (^Zusammengenähtes)
ick'y s£v-ana (wo & Guna von i), Nadel, Nähen, Sack u-s-w.,
s£vaka. Sack; mit dieser Wurzel siv ist goth. siv-jan unbe-
denklich zu identificiren und zwar um so mehr, ^a es auch in
Bezpg auf Flexion mit dem sskr. fibereinstimmt; siv geht näm-
lich nach der 4ten Conj^ GL, also im Präs. siv-j4-mi, womit
goth.s{vjan Laut fiirLaut stimmt Diese Präsensform sivjami
musste griech. (ri/g-G>(fu) werden, mit v fiir / und ausgestosse-
nem j crirw(p) , wie leicht 4 vor v verschluckt werden konnte,
braucht kaum bemerkt zu werden, vgl jedoch arvf^&t für arrwy
FI(FIS). 391
TOB sakr« shl'lv; auf dieselbe Wdse, wie grieclu ovo, entstand
lat. sao; in Beziehung anf das aach hier ausgefallene i vgL das
ebenfalls mit sskr. sht'lv identische s^uo für spiyo: spiu-o,
Dass ich auch die fibrigen, von Pott aus su in sAtra erkWten,
Formen der andern yenrandten Sprachen mit sskr. siv iden-
tificire, brauche ich kaum zu bemerken. Dennoch bewog
mifJi, theils die, vielleicht noch zu bestehn scheinende, Un-
sicherheit, Aefls die Verwandtschaft der Bedeutungen, theils
die 9 ^v^enn auch sehr zweifelhafte , Möglichkeit, dass selbst dBe
sskr. Wzf. siv mit vi gueamuntihinflpn möchte — indem etwa
sa-|-v£ : sv£ geworden und dann die Gruppe sv durch ein i
getrennt wäre (vgl. lat sibil = sskr. svH bei iriptyli) — theils
endKch der sogleich hervorzuhebende Zweifel über nlovjyot;,
<rc& an ^eser Stelle zu erwähnen und nicht ihm, wie übrigens
ach gebfihrte, eine besondre Stelle einzuräumen« Also arvm
9pmmen\ xctoutfia, to, oUe9 aua Leder Iduammengefiekte, Brand"
mMe a.8«w.
Die eigenthflmliche Specialisirung dieser Wurzel zu der
besondem Bezeichnung von Lederarheii, verbundenem Leder^
welche sich schon in {fia^(S. 289) kund gab und hier bei xacrovo),
welches besonders von Häuten und Leder gebraucht wird (vgl«
anch das zu derselben Wurzel gehörige nhd. Schuh) , entschul-
digt die Frage, ob das sonst doch nicht unterzubringende vX/a,
iy solea, Sdmheolej hieher gehört? Das 6 ist hier, wie so oft,
mit Spir. asp» vertauscht (vn. <^ i^l* Mit lat. solea (ftir sod-
lea von sskr. sad §ehn) steht es m keiner Verbindung. Uebri«
gena erscheint es nur bei Heefchme. —
Kann man zu av\ criorv^^ o, Troddelj Qmaeie ziehn? eigent-
lich wAre es etwas mteammengewebfea, verßoehineei die Rednpli-
. cation (mit Vokal »: öi) wurde das Vielfache anzeigen ; eine Ver-
t binduBg von öUho^ mit dem ^gleichbedeutenden ötk'k/vßog ist na*
turlieh alsdann unmöglich; vielleicht kann man auch auron als*
dimn hieherziehn, eine Maarßechie, obgleich diess Wort erst
spftt (lxx) und vielleicht fremd ist. Init letzterem verwandt
scheint enerdpuyp^ to, ein Weibereehantekn
Wenn aUreßog mit Recht hieher gezoffen ist, so erhalten
wir dadurch das Recht, auch das, sich durch seine Bedeutungen
I hieher neigende: x6&vußoc. ö; ttoöv^^ 37 (iuxnriußri), hieMr-
znziebn. Es heisst: Troddel, Quaete am Saume (ahd. soum^
welches ebenialls hieher gehört und zwar zu siujan Orinan,
D. Gr. 1,847, 0,145, 111,553 und sskr. siv, eäumen) desEMde»;
einXeugetreifenj durch den der aufgeechur%te Unter theil deri^a^l^
gehalten wird iSaum)^ endlich dae Aeueaerete an einem Körper
{Saum) ; was die Bildung betrifft, so steht 6vfJ^ flir (^+0 ' <^^ßo
' (etwa nach Bopp, Gr. s. r. 51) : &i^ mit , wie sehr häufig, einge«-
Behobenem Nasal otfi^, welches vielleicht Saum hiess; davor
ist das Pronomen interrogativum uo (vgl. S. 17 und sonst) ge*
setzt, so dass die Bedeutung etwa wäre: welch einen Sautn ha--
hend, oder wae für ein Saum. Davon ^o6v\iJ^m, ein Kleid mit Trod
I ddn hmei%en\ 7toavyi^art6<;^ if, ov, mit Troddeln beeetzt. —
19*
292 FI-'
Mit grSsserem Recht kSnnen wir hieher Athn (vgt PoU,
«»(ie^^oo, öl Haui verwandeln.
Im Sskr. kommt von derselben Form^ welche sAtra, #W-
den, bildet, sAk'i Aacfc;/ und silk'ika Schneider^ indem an die
Form sA ein k' tritt und so eine sekundäre Wzf. bildet ImGrie*
chischen haben wir nun m|yayyroc. 6. der Schuster: dass hierin
wt fiir fori steht, ist wohl kaum eine Frage (vgL mi'^cd), und in
Beziehung auf (Svyyo(; kann man nur zweifelhaft sein, ob man
es nach Analosie von sük'-ika zu sd+k' ziehn, oder nach
Analogie des lat sutor von suo (=(h?&)), des deutschen
Schuster^ englisch sowter (von sew = goth. siv-jan sskr.
siv) als eine im Griech. durch / gebildete Form von <h> =: sskr.
siv betrachten soll. Diese Bildung durch y erscheint auch in
dem schon erwälinten lautlich nah verwandten orty von sht'lv;
letzterer Annalime nach wäre 6vy die Wzform, nach Jener &vn
(= sAk'). Daraus bildete sich wohl zuerst mcrv^ im Nomi-
nativ, von itiövy oder m(frx, dann mit eingesdiobenem Nasal
nitivyX^ mit Thema itidvyyy oder 'jturvpi; aus diesem trat mit ei-
nem, insbesondre im Aeolischen häufigen, Uebertritt der conso-
nanfisch schliessenden Themen in die Declination auf o : et/-
o'v^j'o*^ hervor j davon mövYyioVj to, SchusierwerkehUL —
Indem statt sa dasgleichbedeutendePräf. sam vor sskr.v«;
tritt, wurde bei der Znsammenziehung, wo a zwischen s und ni
ausfiel, m in n erweicht (vdL sskr. snusha aus sam-fvas(Pd//^
£. F. 1, 230) und xvtaa S.271); trat nun bei dieser Zusammen-
ziehnng v£ in u zusammen, ähnlich wie in sskr. uta, sAtra,
sAk'i u. aa., so entstand die Form snu. Diese erscheint zu-
nächst in altn. snAa drehn% snorjft Schnur, Seii (zfiearnmen^e^
drehi"), im poln. snop COarbe), snuc wehen (scnon von Poft
aus sam-f-v£ erklärt, E. F. 1,230), welche beide durch neu
hinzuglBtretene Elemente weiter formirt sind. Diese Watf. er-
scheint aber auch im Sskr. und zwar zunächst id snäva ans
snu durch Suff, a gebildet (wohl eigentlich ein Strick, dann)
Sehne y Nerv, Muekeh Mit dieser Form liesse sich sehr gnt
griecmsch vevpo verbinden, indem man als dessen Primärform
tfyeo-po, aus der gunirten Form von 6w (= sskr. snu): <n«v
dnrcn Su£Bx ao entstanden, dae Bindende, Verknüpfende an-
nimmt; der Abfall des s hsA nichts auffallendes (vgt ya-o =
sskr. snA); hier wiirde aber eine bedeutende Schwierigkeit
durch das lat nervu, welches sich von vnxfo nicht trennen lässt,
entstehn, wenn es wnrklich, wie Pott (E. F* I, 230) angiebt,
nesvo froher hiess; allein bei OeU., XX, I, §.45, wddie Stelle
er erwähnt, findet sich diese Leseart nicht; ich glaube daher,
dass sich nervu zu vevpo verhält, wie parvu zu navpo^ dass
beide durch Umsetzung entstanden sind, also f&r nevru, pavra
stehn, wie umgekehrt griech. ravpo = sskr. garva (vgL Pottf
E. F. n, 113). Neben sn&va besteht übrigens mit derselben
Bedeutung im Sskr. snasA, womit sich ahd. snara (laquens)
FL 295
^erg^ichty und wozu nervo sehOren milsste, wenn es wirklich
lir nesYu stände; in diesemraHe wSre die ursprüngliche Form
»nes^n (= einem sskr. snasu oder snasva). Sollte man
ibei- auch die in sskn snasi liegende Form snas mit v£ ver-
:>mdeii können? Wenn ein s an die Wzf. v^ trat, so konnte
äof dieselbe Weise, wie vap durch p ausihrhervorging(S.287),
luch Tas ans ihr entstehn; diese mit sam zusammengesetzt,
iciebc durch die eben hier vorgekommene Zusammenziehung
[ind ^nsstossung des v: snas. Eine dritte, mit snäva gleich-
bedeutende Form ist sskr. snäjn aus sam-f-väj für v£, durch
Zusammenziehnng (snaj) gebildet (vgL H. A.L.24. 1838 ErgzbL
323). Diesemnach steht also juißßJU^ Schnur, Sehne u.s.w.
for tfvtifov und ist so ziemlich identisch mit dem deutsdien
snoTJä; vevfdj vevpia^ vwpüii^ ^ = vevpov\ revpiov,To, Dim.^ vev-
p£^ 1?, Dim. und eine Pßan%e\ vtvfwoq^-^yOVy die Sehnen betr^fnd\
vf^piriMO^, n^ avj van Sehnen gemaehi\ vevp&ii^f e^, sehnenartig}
i^evftvrr^y o, -Xtk, 17, der Sehne gleich'^ vevpoa, die Sehnen anspann
taen^ stärken^ vevfHiiug^ nraa, ev, sUtrk n.s.w. (HesychSi^ avevpo^
frp, pkneKnoehenbander, €eMafrLB.w,; ixyevpl4b)^ die Seinen »«r-
schneiden, enücräfien; ajtovevftwns ^ 17, da» Ende der JUuskeln, wo
di^me in Sehnen ühergehn, — veopdqj i , Namen einer Pfian%e (vgL
oben wrp/$). .««..___
DieVergleichung von vtpaivwj welches in die allgemeine Be-
deutong : verfertiget^, machen übergeht (vgl. Pose. s. v.), femer
die der sskr. Wurzel tvaksh oder taksh, welche lat tex-ere
mekenj nnd griech. Tev^^ bereiten^ Tix-vr;, Kunsty ist (vgL T/a;^),
^vie auch die des litt pro-wiju, ich fertige ^ thne, welches aus
%vejii, weben, mit Suff, pro filr sskr. pra entstanden ist, endlich
flie Einfachheit und Sinnliclikeit der Entwickehmg des Begriffes
ihun ans der Thätigkeit des Webens selbst, machen es mir sehr
wahrscheinlich, dass, so wie litt pro-wiju, auch die griechi-
f»ehe Bezeichnung von thun: ^oUat aus 'irpo+ßt entstanden ist;
das Prfifix pra werden wir wieder in dem mit noU& gleichbe-
deutenden npcurara) erkennen; indem ßi nach der ersten Conjug.
€1. flectirt wird, musste aus ^po+ßi: Trpo/ejoMu entstehn =3 sskr.
pra-vajämi eigendich verweben; der Abfall des p in anlauten-
den Gruppen ist aber überaus häufig (vgl. orort fbr tTrpoTt, <haxpia
iv^ ipffoTpla), und so entstand oro/eo mitAbfall des /: 'itoea (die
ntt Form) , in dem gewöhnlicheren Gebrauch aber mit » für /,
\?ie oft (oÜTT^g bei iroq) : yotg(g. verfertigen (eigenüichf erüg we^
Aoi), bereiten, tnachen u.s7w.; davon: nolma, to, das Verfertigte,
insbesondre Werk, Gedicht n.s.w.; Tvoti^parixo^, rtj^j %wn6e^
dicht gehörig \ TroeT^ftaTtov, t<(, kleine» Gedicht; Ttolvanq^ 37, daeVer-'
fertigen U.S.W.; aro«rr>jfe,o, Verfertiger^ Dichter i ^oin^ftux^ ij, Dicib^
terin'j nouivdg^ ^f, op, gemacht] ^otTin^g^ ^, dv, %um Mächen u.S.
w. gehörige %um Dichter gehdrig\ ^noiij^lita^ 'xoirtxvMvoyLociy Dichter
sein (v^ Lobeeky Phryn. 764). — a/a&ooroto'^, 6v^ Gute» thuend\
ayo&onoäa^il^ da» WohUhun\ dxapaxTonoirioria^ 17, Handlung ohne
I Leidenschaft \ nnonoutov^ T(i, Werkstatt, wo man Zäume macht;
yzpwiUmoüici^V {'^ix^)9 dieKun»tWeber»chiffe (xepxt^) %u machen^
o4(mo(iied$y if, 6vj »ich auf die Speieebereitung be%ieh€nd.
294 Fh
Wir kommen zn^«<c>iyrfc; dass dieses miC/ angelautet
hat, wird durch ^'iw^^weFches ein ißivo^ voranssetzt, durch das
noch bei Homer mit f anlautende tgi ßU (Dmpet, Mise crit ed.
Kidd. 277) , /Z<pi : I<^ (a. a. O. 378) nnd das, höcOist wahrsdieia.
lieh zu Kff zu ziehende und beiAMter ebenfalls mit/ anbratende
ßivtov, tvvov (Daw^a. a. O, 277), cwr^©« (bei Hesych,^ Daw. a.a.0*
278) und das kesychiaehe fLgzszlLuau;^ ^^^ so ^emlich erwiesen.
Da uns in der eben erwähnten SteUe j:L£ in der Bedeutung tuoc,
Ritfuenj Slrüsky vorgef&hrt wird, und ans dieser wohl, wie bd
nervus: vevpov, so auch bei ($, Ivög zunächst die Bedentui^
tSehne nnd dann Kra/t sich entwickelt hat, die Bezeichnungen
voniS'e^ifir aber aus dem- Begriff des Webens (y\£) in grosser
Men^e hervorgegangen sind, und jct$, jn^vog sich endlich formen
mit dieser Wurzel vermitteln lässt, so ist eine Verbindung mit
ihr die natürlichste und angemessenste (vgl. Pottj E.F. 1, 305).
Was die formelle Bildung betrifik, so schemt mir das v in jxveg
u. s.w. nicht organisch, sondern auf folgende Weise entstanden
zu sein. In demjenigen Dialekt der griechischen Sprache, wel-
cher die Haupt^ndlage der Tcoivn bildet, bestand ein Gesetz,
wonach organisch- schuessendes 9 — wahrscheinlich nachdem
es zuerst ganz abgefallen war — durch v vertreten wird ; so
erscheint z.B. diePersonalendung des Präs. Plural. 1 — imSskr.
nias und dorisch ^ — in der Mowii in der Gestalt fi£v; so Dual
2, 3 im Sskr. thas, tas, griech. jrov, toi/; auf dieselbe Weise
scheint mir aus dem Nominativ ßTs eine Nebenform jav hervor-
gegangen zu sein, wie denn auch eine solche: tv, aber gen-msc,
gleichbedeutend mit ig gen. fem., erwähnt wurd; an diese Nomi*
naüvform schliessen sich nun, mit falscher Analogie, die übri-
S[en Casus auf ähnliche Weise, wie sich z.B. «r&W^ u.s.w. an den
fom. gen. neutr. organisch rty, entsprechend sskr. kim, schlös-
sen. Die thematische Form ist ßig^ wie dies auch dais wahr-
scheinlich componirte p^ick ^nd der alte Instrumentalis p^
zeigt; in dem ersteren ist in» 6 erhalten, während in dem zwei-
ten sich keine Spur von v zeigt Diese thematische Form ist
meiner Ansicht nach durch das fenuninal gebrauchte Suffix as
aus der angenommenen Wurzel v£ gebildet Im Sskr. musste
diese Formation vajas heissen, und diese könnte im Griechi-
schen sich leicht in uq contrahiren. Hier darf man sich zu-
nächst nicht dadurch irren lassen, dass im Sskr. wirklich
ein Thema vajas mit der, an die letztentwickelte Bedeutung von
^, nämlich Kraß nali anstreifenden, Bed. Jufend6iüike besteht.
Denn ob diese aus dem Begriffe weben habe hervortreten kön-
nen, ist sehr zweifelhaft; während die Geschichte der Bedd.
von jdq klar vorliegt Wenn daher sskr. vajas nicht auf die-
selbe Weise aus v£, weben, entstanden ist, so ist es nicht mit /^
identisch.
ffebraucht) statt Upi^ imiKräfien^ stark i davon t^ptog^ a, ov, eierk\
femer &^&ifu>^, 17, oi^, iapfer; die Bildung ist noch sehr zweifel-
haft; em Suffix ^^to giebt es nicht; eben so wenig Tif«o, dessen
FL 295
T dweh Efaiflusfi des ^ hitte aspirirt sein kKimeii (vgl. S.332);
<Ee ake Ansicht, dass es mit nfiif zusammengesetzt sei, ist gar
mtht nadezn zn verwerfen; sie findet ihre Analogie in dem^
ebenfalls ans einem adverbiell gebrauchten alten Casus und
'nici? susammengeröckten Iplrmo^i tcpdifuog st/eht also f&r Upi+
nuog^ imit Kraft %u Ehrender. —
Eine andre Composition ist wahrscheinücli ptr^^ Tan /i^-f
<^< (▼^ ^o) ; davon käme das nicht vorkommende ßurxevq, o,
em Krafthabender, wo das Thema eigentlich nur /ur^ ist ; wir er-
wähnen es, wefl es die Grundlage bildet fiir : IgWo {p>6xi>^\
Kraft Aaheni Urxis Cßta^S), ij, Kr^; l^rxvpög, a^ovj stark; iarxv-
piioitcuy sich stark machen U.S.W.; icr^vpieUof ich habe Lust %u be^
käupieni Icrxopom^ stark, kraftig asachen'^ 2<r;^ptx^, ?f, iv, starke
artig j IfrxpftOiio^ 6, ein SUtrrköpfehen; löx^ri^pioq^ a, ov, stärkend.
Bei dem Wechsel zwischen § und/ kann man sich versucht
iuhlen, j?ia^ g, Kraft, Gewalt, mit ßtg zu identificiren; durch die
Verschiedenheit der Quantität des i braucht man sich davon
nicht abhalten zu lassen. Allein da auch ßla, wie das lateinische
vis (wovon weiterfainl, nur Krafi bedeutet, und ebenfiills keine
Spuren der Entwickelung (aus Stnck, Band) zeigt, welche das
grieclusche j:Tg durchgemacht hat, so ist es eben so gut mög-
neh, dass es zu einer Wzf. vi ^welche man dem lat. vT-ridis,
Ti-reo, vi^eo, sskr. vlg' in vlg a Saamen, Mark (vig'ft, indecL,
ein adverbiell gebrauchter Instrumentalis, tlurch Samnen) entneh-
men darf) in der Bedeutung ireiifen, btiihn, oder anderswohin
(vgL ßpicM) gehören mag. Doch ist in den meisten FäUen, wo
uns die sskr. Wurzelform mangelt^ eine Entscheidung fast noch
^r nicht zu erlangen. Sehr mO^ich, dass, wie Pott (F. F. I^
^) mD, ^Xa sogar zu der sskr. y g'i siegen, gehOrt, so dass es
eigentlich Uebermaeht bedeutet ^ fiir g tritt mit Entschiedenheit
in ^, Bogen, ein; ^ wäre alsdann einem sskr. g'aja gleich,
ond daraus zusammengezogen; dafür spricht die Bedeutung von
^a^», bewäiigen{besiegen). Von ^ kommt: ßiouoq^ a^ovy ^ewatt-
tkätig (übermächtigst ^dri^^, 17, Gewaltthdtigkeiti ^lao, ßiai&, be-
wütigen i ßuKtuöq^o^ Gewatttlkati ßutanqqy ^TYf$,o, gewaltthdtigi
StooTTued;, ^, ov, sti ißemattsreichen geneigt f ä§u}^^ ov, ohne Gemalt
(zw.) ; oiifoßla^j alvoßiTj^^ o, sehr starkm
ßZ Im Sskr. erscheint efaie Wurzelform vi£ bedecken, be^
Ueiden^ in letzterer Bedeutung ist sie belegt; ich (glaube kaum,
dass sie eine einfache Wurzel ist, sondern halte sie fttr zusam-
mengesetzt Wenn bdk'eidm die eigentUdie Bedeutung ist, so er-
scheml sie mir sogar efaie Zusammenziehung aus vi-|-sskr. v 6 (S.
285ff. entweder eineRedunlication von v£, oder eine Cwiposttion
mit demPräf. vi); dieBed.Mlr/ef<fe» hat sich auf dieselbe Weise
entwickelt, wie im deutschen €7«trafMr(S. 286) aus der Wurzel v£
(vgl. auch/c$ sogleich). Sonst kann man auch an vi-|-i in der gu-
nirten Form i denken, und in Bezug auf die Bedeutung ^fhtav
(S. 12) vei^eichen. Die Contraction wäre in letzterem Fall
den Regeln gemäss; in jenem wäre v auf eine noch unregel-
mässigere Weise als in den sonst verglichenen Fällen ausgc-
296 FAS.
stossen. Griechisch entroricht dieser WorzeHorm wabi«^^
lieh das schon vonPo// (£.FJ,230) verliehene /i statt j^i, vni
* statt des Gana d, in ifidTiovj eigentlich /iftartoy; es wfire ein
Diminativam eines verlornen Themas Iftar; doch kann IfUt-rsoj^
auch zu elfta gehören , von welchem Uta als Nebenform as^ge^
{iihrt, jedoch nicht in classischenSchnftstellem gefiindenwbrd.
Von l^tt^iov.xo^Eieid u,s.w> kommt: V^xliu^v^ IjumSifun^y^a^
Dim.; \jULTt4biy bekleiden; IjuxTiÖi^ösy o, Bekleidung n.s.w;; o^c^
(uxTo'o, enikleiäen (wie von ^tarj,
IVIit grosser Wahrscheinlidikeit zieht feiner andii schon /'«oiST
(E. F. I, 280) ßol-rri^ ßoLva^ ein woOigee Hirienkieid, hieher ; mir
scheint es statt ^oi-ra zu stehn und at ist = sskr. £.
So mag denn auch ßev^o^ (auch ßeviog geschrieben), -c-o,
Ari Weiberkleidungj hieher gehören.
ßag^ kleiden. Dass sich aas v£ weben, eine Form vaa habe
entwickeln können, auf welche Weise und dass sie sich viel-
iieicht wirklich entwickelt habe, ist schon oben (S.993) ausge-
sprochen. So lässt sich denn auch vielleicht die sskr. Wurzel-
form vas bekleiden, indem der Be^iff Bekleidung aus dem Be-
griff Gewebe hervorging, so wie bei dem eben behandelten vjS,
zu \6 weben, zielm. Dem sskr. vas entspricht genau grieclu^F^
Cvgl. Polly E. F. 1, 280). Davon kommt zunächst /ea-vr-iu fnacli
der 5ten Conjug. GL), durch Assimilation fhw^ und mit Spir.
asp.fiir /: iifwuA, amiekn. Das anlautende / zeigt sich vielfach
(vgL Dawesj Mise, crit ed. Kidd. 260; FoU a. aiO.), ion. iiwtuy
das die Wurzel schliessende^ zeigt sich noch in vielen Formen;
so Fut ioraria ftbr ßia-öjta (d^upi-^ zunächst für «^(^eaaeci, mit £
für ursprüngliches j, dann dyLtpiam mit, wie gewöhnlich, zwi-
schen zwei Vokalen ausgestossenem<9 und verlornem /, woraus
endlich durch Contraction dp^o ward), Aor. i66a för l/ecr-ao,
' Perf. ^fupt-ea'-|X(u U.S.W.; die Form etpot steht fiir /e<5-fjuu (oder
eher /e-^Ea^at ), /efcftoi, ptiyMu, (vgL S. 24 ). Auf dieselbe Weise
bildet sich davon: d^a^ t6. Gewand. Hieher gehört auch das
Denominatofu^ia^o, umwerfen, umdecken, ungeialir auf dieselbe
Weise entstanden, wie das eben erwähnte Futur, ocft^u»; davon
d^upiour^s^ n 9 oi\upuxxy\i6^^ 6, dae Umwerfen eines Gewandes \ d^upLa^
afta, roy Umwürfe Gewand. —
Durch die so häufige Zusammenselzung mit der y/^^e =
sskr. dha (vgl. S. 30 und sonst vielfach; Poil, £. F. II, 123) bO-
det sich/eel^e. Dieses erscheint in ed^i7^(/eO^^),^o^,)J; &j^o^
TÖ, Gewandj, Kleid, — Im Sskr. erschehit übrigens auch eine
Wz£ vßsht' mit der Bedeutung kleiden, mit welcher, mit e für e
{wie o-Y£*^.169 und(5e^o^ai = sskr. sfiv), und <J^ = sht', ßsa^
vielleicht identificirt werden könnte. Denn wenn gleich v£sht'
von V^vif kommt (PoU, E.F. 1, 2^), und v durch grieoh. x re-
präsentirt, auch bei oxro (S. 243) das so entstandene sskr.
sht' wirklich durch xr wiedergegeben wird, so war es doch
auch recht gut möglich, dass, wenn sht' bei derSprachtrennong
schon fixirt, und seine Entstehung aus 9+t vergessen war. es
auch wie sht' Oberhaupt behanddt werden konnte, wie &B. in
FAS. 397
sht'tv, wo OT dem sht' entspricht Von iä^g kommt : lo^kif
Sollte daakmuiche iT^^Xi^ssdM^Sepa hiehergehören, also
für fur^^ekn oder vielmehr /ur-^A^ = ßtar^^ftti stehn? es bedeu-
tete alsdann: Insirumeni »um Bekleiden, Gewand', zu 4 für e, we«
gen PcisitiiMi, vgL das ionische iöriij itbr iarla.
J^AZ.-* bnSskr.heisst die Wurzel vasiPoAifefi; vielleicht
ist sie aus as, eew, mit einem Präfix, etwa ava, zusammenge*
setzt, mit der ersten Bedeutung : wo eein^ bleiben j eich aufhallen
n. s.1^. Die in den verwandten Sprachen entsprechenden For-
men bemerkt Poll (E. F. I, 279); dazu f&ge man ahd. wondn
iGreif^ Ahd. Sprsch. I, 873 wo es falsch rangirt ist), welches
nach der 9tenConjug.Cl. formirt ist und einem sskr. Präs. vas»
na -ml entsprechen wurde. — Aus dem Griechischen gehört
zonlUslist hieher : cttf«^. eigentlidi also ßaarv (= sskr. vastu,
locns); das anlautende Digamma betreffend vgl. man Dawea
(MiscelLcrit ed. ÄMidL 253); aaTv,x6, Wohnorl, Siadli dieselbe
Form und Bedeutung erscheint im deutschen wist, Heimath
f GrimuHy D.Gr. II, 9St3), und in dem slav. miesto, wo m für v.
Von aO^tv kommt: aörog^ 6 ; odnf , ^, Bürger (--in) und steht |Rlr
/acTTfoy; äOnauigi if, dv; iövoxöq, i}, dy; äöretcgj ov (auch a),
9iäähM€h U.S.W*; fl^Jl^pAi, aax&ecofMM^ eich elädliech benehmen^
aihrüiriio^^ d,/«»ieiHVru.S.W.; dOruonfiqi döraoavvri^ Vf Arüg^
keü; iöTvpov (ißrvpov), to, Sladl (Hee,^ Elgm» m.); vftodoruovy
To {ßoarreßov), Voretadl. Gehört hieher äöTloxoq^ d, eine Zönd^
wmeichme bei Belagerungenf
Im Sskr. bildet sich femer vas-tja, Wehmmg. Ganz amu-
1<^ ist das griech./e(rT/a, I^Tta^( eigentlich zuerst Haue^
dann) Heerd. als Haupttheil des Hauses: Göttin des Wohnene
(Vesta), ion. urrt)?, mit t weffen Position (das anlautende / be-
treffend vgL Dawee, Mise, cnt ed. Kidd, 374). Davon : i&nog^
o, ov, %ur karria gehörig*; körioa^ ein Haue^ einen Heerd gründen}
k&ruAxfiqj d, -c$tk, ^, %wn Hauee gehörig; i&tuc&f im Hause auf^
nehmen, bewirlhen; kÖTvaai^ii^ dae Bewirlhen; iOrlot^uMjxdj Bewir-»
thung\ kö^ucTiap^ d, Gastgeber; kÖTUtxöpiov^ itSnanipiov^ tJ, Speise-*
haue; iönnaTopi€Lw^Schtnaus(LXx):EÖTia<;,^^ derVesta.
y^ie Poll (E.F. 1, 279) bemerkt, gehört wahrscheinlich hie-
ber: oti?, 17, Dorfy es stände für jioai^n = einem sskr. yasja;
/ und 0 wären, wie gewölmlich, ausgefallen. Davon: oidTiig, d,
alaxiq^ d, Dorfbewohner {'in') (Gramm.) —
Feriier zieht Pvtt (a. a.0.) hieher: ^, das nach Euslath.
lacedämonisch sein und daselbst das obere Stockwerk, welches
bei Homer noch vnep^ov heisst, bezeichnen soll. Die vollere
Fonavjtep^ytoig kommt in einer Inschrift yoriPoU a. a.O.), wor-
aus man schliessen kann, dass das Wort mit einem / anlaufcte,
welches im Homer jedoch, wie so viele andre, schon spurlos
verloren ist Die eigentliche Form ist ßoc-ioq = einem ^skr.
väsja Wohsismg\ / und 6, zwischen Vokalen, sind, wie gewöhn-
lich, verloren; meptitiOi^odermcp^Kwflirvsvep,/^^^ —
Der Begriff eich aufhaUan wird speciell in der Bedeutmig
296 FAS.
sekU^en gefiifist; so imSekr. yi+vas und vas selbst in vaa-ati
SehhihteU, Naehi. Hieher gehört daher xanSchst: «Seaa, ctKra-
IttVj änaravy dkrcu^ sehUifm^ schwierig ist jedoch die Form; nach
Abwägimg aller M5ghchkeiten ist mir das Wahrscheinlichste,
dass es für a/e/imra stehe, also eine Composition von dpa mit
/ap enthalte (aAmAit), aber diese Form in a//e(: a/e^ zusam-
mengezogen und wie in riyL<pix6a (yon eWcfM für /eacra) sein ei-
nes 6 eingebüsst habe. Dadurch erklfirt sich mir, dass das an-
lautende a lang und kurz erscheint (vvxra ^liv äfjda-a^ ^Bmu
Od* /, 151), aßjwra (ib. t , 342) ; dagegen: &^a il msr* äfttrav
(Od. /, 490, d, 188), ii^^ » vvnrr'kjdaai (d, 40) ; nachdem / ganz
verschwunden war, war auch die Zusammenziehung aaa in oo-
«OT* fer' rtndfov vtW B6a^ (Oä. n% 367) möglich). — PeU
(£• F. 1,196) vergleicht, jedocti zweifehid, A$6a^ lavo mit dem
noch unbelegten und formell nicht dazu passenden sskr. f as,
sas, schlafen. Zu dura zieht Poii (£. F. 1, 123) ac^po^, Jpo^,
Schlaf; steht es flir of/oapo, dßopfH), dß&poi aopot oder wire es
vas mit dem sskr.Prfif. &: äßoöpol
Vas mit dem Prfifix vi heisst, wie eben bemerkt, im Sskr.
schlafen (eigentlich dwckwohnen, ztibringenj vgl. Nml. si vjushti
rag'anlm; vjushitA r&trim mit dem homerischen vvxrag dv-
wifovg lav£iv)f diesem entspricht griech. j^^^filr /laiTo,- in /a^
ist/a in av übergegangen, wie oft (z.B.avJ^Sri7) und g wegen
des folgenden Vokals (/»-av-a-co) ausgestossen; davon: tor-
9^d^, 6, der Orl, wo man schläft u.s.w. Beiläufig bemerke ich,
dass, obgleich vakHwner einige Stellen vorkommen, welche an-
lautendes / in lavo entschieden ausschliessen, wie z. B. yvirrcg
lofcov ü. /, 325, doch auch eine erscheint, welche es fordert, ^\
p.avov Od. dy 209, und eine Menge andrer, in denen v hptk». vor-
hergeht, wie z. B. h dvxolvriQiv iavag, sich ohne v mit anlaiiten-
dem j: lesen Hessen: ayxoii^ö^ ßucvug, ~r-
An dieselbe Bedeutung — aber in der Form des Simplex —
lehnt sich zunächst wg f&r vas in evviq iiir ev(pnj; ev steht fiur va,
wie oft (vgl. z. B. evyofioi S. 17) ; g ist vor v ausgestossen, wie in
dem ahd. wonen (S 297 1; vij Suffix. evviS. Vj Orij wo nutn (die
Nacht) zubritufi, schlän ; Lager n. s. w. (Potl, £. F. U, 571, denkt
an ri9&i S. 287 vergleicht er oSo (welches in der Bedentang
schlafen \eiiO€\k nicht existirt) und lavm)% davon: tvvcOoq^ «, oy,
im BeH /jager i evvaüj^ ^; eipcOop, t6 s= eivri\ evvta, ri = tvvr,;
wvnu^^ earaccy ev, schUfendi evyen;^, o; &Mng, svw^, ij, Lager^
genassei evpata, ewa^«), lo^^nt U.S.W.; t^cunpo^, ov, gut 9um La*
ger^ «wittmfp; tvva6Tng\ «wanfpj ewiör&p, 6Wi»T«>p, o; ew({-
irrpca; evvareipa j evvvfrpta (e^^omfp u«s.w. die mit 17 filr «), «1
ü«// bringend, Lagergenosse u. s.w. ; e^yariiMov, c^yatfn^piov, «ro, L« •
gerstätte; depxevvng, iq (als ob ein Verbalstanun evw = ahd. wo-
nen existirte), mit ofnen Augen schlafend; HWctnvaö^q^ o, das
%u BettBrhigen U.S.W.; HafCBwacfnipioq^ a, av^ xcptevpa&rueo^j if,
^, zum EinscMafem ii.s.w. gescUckt\ paX^oxeointa, 17, weichen
Bett: (Swtvvtcq, ov; övvswog^av, Betlgenassa\ x^^^^^'^j ^» **/
der Erde Hegend, schlafend % später wM in den dazu gehörigen
Formen a«et> in ev zusammengezogen ; x<^f(«<^'<»9 ^ ^^ ^^ds
FAS. 90»
hegen; x^^^^^^y V9 ^mf imr Erde Hegemi} xa^ainop^ x6j x't*®^
»*?, if, kiemw Lager auf <fer Erde. --
Von der sskr. y^svap eeUmfem, griech. <)n kommt ^a^^
dee wme man im Schlaf erfährt^ eiehi^ Tra$tm (so von sskr. drai,
eehiafem, nhd. Traum)} ebenso scUiesst auf ap das mit vitap im
Allgemeinen gleichbedeutende ovaf\ gewiss dürfen wir es nach
derselben Analogie ebenfalls aus einer Wzform leiten, weldie
scUafen heisst, und welche bietet sich besser dazu, als vas in
der Form j^gf was die Formation von tvao anlangt, so ist es
meiner Ansicht nach wie ficbcap und ähnliche eine Abkürzung
des eigentlichen Thema ovttfo^ wie es in dem gleichbedeutenden
ovapog für Svepo^ (mit e für a),oder eher ovefKo erscheint, so dass
die beiden letzten Suffix po + ^o: pto sind ; diese abgetrennt,
bleibt oyaioye, und diese Form ist meiner Ansicht nach aus vas:
ßog durch das Sntüx vo gebildet Den Ausfall des g sahn wir
schon in mnf (ygL auch ävovx y£num = sskr. vasna); ßogvo
liiess wahrsdieiiäch/ScA&/ (vgl. das ebenso gebildete in-vo von
xTf) und ovapo^ Svspo, was %um Schlaf geJ^ört, eich darin %eigt u. s.
w. Es lautet demnach eigentlich /ovap. Alsor^yop. t6; ivuooc
on: d-
(fiir 6v€pu}s)j ovupovj oveiap, to^ (dve/para, xd) !
ntpetof, Oy Mfft9iifn^9 «rcra, t», träumerisch ; ovuwiSrig^ tg, iraum"
art^\ dv&f&nxo^f n^iVf %um Träumen gehörige oveifdcrarm (-tto),
träumen; im Traum Saamen lassen i aveifory^q^o, das SaamenlaS'
sen im ntum^; ovdpiä^^ i{, das Träumet$ u.s.w.; i^ovapanerueoV,
ij oVf einer der ove^Koyiiovg hat; Bv^vovuplaf 17, der Zustand, in
welchem man leicht auszulegende Träume hat.
Zu ea^ in der Bedeutung sieh aufhalten^ iiisbeflondre«dUi0»fy
gehört femer mit avf&r/a (wie mproiny. adg ii| aiXijs^n^ Auf-
enihaltsortj insbesondre Schlafstätte ; ferner liehe ich auch hie»
ber : aiXiL ^, eigentlich Wohnort j AufhUhaltsortj insbesondre
für Vieh; dass dies die eigentliche Bedeutung sei und nicht Hef
(welche Bedeutung man bloss wegen der Ableitung von A^u als
primäre setzt), zeigt ^pavXo^ (ror der Thür) ausser dem Hamee
wohnendjVsA die meisten gleich zu erwähnenden Derivata; aiki^
ist der eigendiche Aufenuialtsort, welcher bei den Griechen
nidit inneriia)b der Wände, sondern ror dem eigentlichen Hanse
war; ai^Lcio^, o, ov, %ur avki gehMg\ aiSXiop, 0,01^ sti den FMU
stauen gehörig; ajSUof», to, jede ländliehe Wohnung^ Hürde n.8.
w.; w&UtTTjgj ai3l)rnf^,o, Meier^ der die Besorgung des Viehes hat
Aikiäieq, al, Nymphen, die den Viehsfand eehiU%en; aiSki^o^uUf im
Stail ühemaekten, hausen U.S.W*; ov^uFfui^, u, dme Uehemaehlen
im Stall; ttvkuTTi^^.ailkLarTfiM^n^ Hausgenosein\ aiSKcUa^ 17, Themm
/^rrorAm^ (von dem Gebrauch der Vorhänge vor den Gemächern
statt der Thflren, wie er im Orient noch besteht, also eigentlich
9ras den Zugang zur avXn hiUei, vgl. ^po* aÜkno» bei Hemer);
^7pav%o^, ov, mff dem fjunde hausend% dypanhn^^ ig^ |^bd ; dypav-
^, 17, das Leben auf dem Lande; StTpavXiNO^, if , or, sim» L^ben
ausser dem Hause (^pavXia) gehörig ; ^pavÜ«^, ameser dem Hause
9ein; dnavkoawoq^ov^fem vondetnLager; A^otÄor, W, Wohnung;
^pottvluoPj t6^ Platz vor dem Hofe. — hnukurfM^ %6^ Behausmngi
hotvXumiptoq^ or, hewoiknbarM
300 J^4J^
bk avXn trat to^btsondie nach und nach die Bedeutang*.
Wohnung für Thierej Siall hervor; aollen wir deswegen das bej
Lyeophron vorkommende 6orxf%^ov2 to. Statt, ebeumlls zu/a^
mit o flir a, zlehn, also fär eigentticues po&xmj^ov nehmen?
Soll man endlich ßawo'in avo^avvoq^ o, SchwfinesiaH, hie^
her ziehn dürfen, nnd seine Formation nngeÄhr so eriüaren^
me die des (S. 32) zu aig^ brennen, ^'^zo^tnen ^avvot;^ nfimlicb
aus ^ (ftir aipi ss sskr. abhi (vgl. S.144)) nnd avq (fttr vas),
fvo/inenf Identisch damit ist avoßavßaXoq^ 6, welches alsdann
vielleicht auch hieher gehören möchte. Dieses erinnert uns
wieder an ßavßata, ßavpocKlioi^ ein^c/Uafemi auch diese könnte
man sich versucht f&hlen, zu ßuq in der Bedeutung schlafen zu
ziehn. Doch tritt zu ihnen wieder ßavxaXao gleichbedeutend, so
dass man letztere sich doch eher als onomatopoietische Bildung
gen von dem Ton des Schlafenmaehene erUfiren mag.
Wu* haben die Bedeutung eehiafen in der Wurzel ßtx^ so stark'
hervortreten sehn, dass man sich wohl versucht fühlen niuss,
^och einige andre griechische Wurzelformen, welche sich doch
s0iMl-nicht guMmterbringen lassen, hier zu verdeichen. — Zu-
nächst also das nur bei Sappho vorkoAimende yayoi. sehhfen;
sollte es so aus vas entstanden sein, wie wir (S.96) dfihj^pwto)
erklärten, nämlich durch das Präfix ad (vgl. S. 251), also filr
ad-faixr-c9 stehn? äiavöiq {He8.\ schlaf loa.
Femer heisst im Sskr. das Futur, von vas: vat-sjftmi, und
in mehreren Bildungen, welche ich hieher ziehn werde, wird sich
an der Stelle des, vas schliessenden, s entweder ts oder t zei-
gen $ sollen wir durch diese Form das ebenfalls echiafen beden-
tendea£T£2, agretW erklären dürfen (wobei wir, wie bei a«r«,
eine IJomposition imt-a/a annehmen wurden)? oder wäre oo-
«revM aus aoTtv^ =s o{jpa-f-/i^.Tv gebildet? Sonst leitete man es
von äonroc (S. 23); wenn diese Etymologie die richtig^ßt, so
ist sie aidf jeden Fall eine, welche für uns gar nicht beweisbar
ist; vgl. darfiber Bufim. (LesaL H, 21), welcher an a??fu, hau-
chen, mit der Bedeutung aehnarehen denkt ; formell wäre dies
leicht zu vereinigen; denn nach S. 262 ist die WzÜ von an{u\
ap, und sskr. vata, ITi^id^ steht demnach fbr av&ta; diesem ent-
sprädie griech. oe/6}TO, woran sich dßiaxiiA^ dßiarevo ganz regel-
recht achliessen würde. Nur will mir dieser Gebrauch eines
Worts, welches eigentlich eUvAlVind zutrehniygl. ahd.wintou)
%ufaehein heissen müsste, für schlafen nicht recht in den Sinn.—
Sollte endlich hieher auch ivija. schlafen, gehören? Mög-
lich dass man es ebenfalls mit Hülfe der eben erwähnten sskr.
Fntnrform vatsjämi erklären kann; vielleicht ist es aber
eine durch d weitergebildeteForm von vas; va wäre in ev und,
mit unorganischem Spiritus, ev übei^etreten; doch kann ich den
Ausfall des 6 nicht erklären. Bemerkenswerth ist aber noch,
dass der Umstand, dass es gar keine Derivata von evda giebt,
es schon an und fär sich sehr wahrscheinlich fnacht, dass wir
darin eine bloss dialektische Form haben, welche sich durch
llotner in die xocW einzudrängen wusste. Wenn daher unsre
PAS. SOI
jetzigen Mittel hoch tiiclit aMMIkhen , rf^dto nrtt ^ei( auf «^^ eTn«^
leiicfatendere Weise sM vert>fAdem so mag ihm Meht ^msret» ge-
ringen Kenntniss der griech. Dialekte mnsehc^en sein.
—
Mit vas, in der Bedeattmg moham, gehört,- wie schon Pofi
(E. F. 1, 379. II, 676) bemerkte ^ das gleiehbedentende ^ecb.
vai& znsammen. Indem /tt^ mit d^m Präf. n aa s^kr/nl: niM^
(vgiTsskr. niyas s=s vas) Knsamtnengesetst wurde, entstflnd die
Form y*-f/cf?9 mederwohrten^ atehniederUtsBett; fiel schon in dter
Zeit das f ans — - wovon ^r schon mehrere Beispiele sahn (S.
17 und sonst, Tgl. insbesondre ^«>), so entstand vt+(v^, anf ol-
terthQmliche Weise zusammengezogen i^a^ (vgl. sskr. nad and
ni+vad). Diese Wzf., nach der 4ten Conjng.GL formirt, wfirde
im Präs. yaff-jö-p lauten , oder mit Abwurf des fw und Voka]i<^
simng des j zu t voLcrua; da aber i; zwischen mvel Vokalen im
Griechischen gewöhnlich herausgeworfen wird, so entsteht die
Form vaLm mit derBed.: wohnen, sich wo auflioiten. Die Zeichen
derConjag.CL gehören bekanntMcfa eigentliibh nur denFlexions«
formen, welche imSskr. die tempora specialiaiieissen und dem
griech. Präs. im Indic, Opt«, Imperativ und Imperfect entspre-
chen ; in den übrigen Flexionen ftBt also auch im Griechischen
das fr weg und die thematische Form ist mir i^cr ; daher ivaa^a
(mit Verrast des einen a: iväaa^ mit der Bedeutung bewohnbar
machen), hda^r:Vy vivavrat (ftkr ve-va^-vrai) u. S.W. — Wir sehn
hieraus, dass es nicht nothwendig i^t, fiir Formen, ivie d'^eva-
c^irv U.S.W. ein Präsens aarovacs/fiizfanehmen; sie können ffnnz
regelrecht zu ditovidio gehören. Jui^ mit vai& zusammenhän-'
genden Derivationen schliessi^n iidi zum Theil, wider die er-
gendiche Regel, aber nach ^^r ini Griechischen ansgebildeteti
falschen Analogie, welche ^o oft vorkommt, dass ich sie kaam
zu erwähnen brauche, a^Hie durch das Zeichen der Conjiign-
tionsclasse verstärkte pirin ; so erscheint i^ae^^,'aber auch
räixr^g (fiir ratf^^), yttex^p, 6^ Einwohner; davon: vauraa; ht^
wohnen U.8.W. ; fterai^acrtTj^, o; ^aviaxpiay ij, der von einem Ort
zum andern Umziehende ^ furaveurrioq, ov^um ixeraviurrng gehf»
rig^ ^uravatrTevdßf wo andere hinziehn ; öivvcuog, %ueammenwol^
nend (Heegch.); hvaereipäy ^, Einwohnerin. —
Ans ni-fvas bildet sich im Sskr. nivasa, Wohnung*^ die-
sem entspricht, wie schon Po// (E. F. 11,442) bemerkte, griech,
väo^; dieses steht für vatr-oq und ist auf dieselbe Weise aus
nivisa-s entstanden, wie nach der eben gegebenen ErUämng
vaq aus nivas; yaoc. o, attisch vt^g^ eigentlich lede Wohnunp^
dann insbesondre Tempel; vat^iov, ro^ Dim.; hvä^Wj hdio (Hee]
Etgm. m») = Xitavevuv npog votq vaols» —
Der innige Zusammenliang der Bedeutungen von yArroc^
dieRückkehr, mit Wofia», in welchem dieBedeutnng zurückkehren,
tffrückgehn entschieden vorherrscht, macht es höchstwahrschein-
lieh, dass beide zu einer Wurzel gehören. Poit (E. F. 1,117,
207) verbindet vio(iat mit der sskr. v^nt fuhren. Wenn f&r diese
Ansicht angefilbrt werden könnte, dass lat ve»ni»p höchst wahr-
scheinlich zu nl gehört (ssava+nl, wie ich beiläufig gegen
909 FAS.
Ptfir benmkmiivfll^wciciMr venia £. F. I,aeO, 0,961 nut de
8ftkiw V^gam ideatiliciit), und sebon den B^pSbmmem hai
8o vmßB man daliegen doch geltend machentdass iavio^nid
der Begriff gei» im Allgemeinen, liondern specialisirt, nSmIic!
wurüek^kH, herrordritt Bei dieser ZaMnunensteUang mit n
vfirde, wogegen wir ane erUärl haben^ vocrsog von moum ge
trenn! iferden mOssen» Ich glaube daher, dag8 sowohl vitm
als voaxo^ ebenfalls an V^vas gehören* Im Sskr. heisst pra-|
vas , eigendich vmwolmem: weiter we§ wehnen^ sieh en^emm
aaf dieselbe Weise konnte auch eine Composition mit ni eigeot
üchsiirficsIrvsAfMitheissen; denn ni heisst eigentlich iw^fenräri^
nnd leicht konnte das We^ehem als ein Au^firis^, das Sktruek
§ekn als ein NiederwwrU§ekH gefasst werden, v^ z. B. ssiz
▼fit, eigentlich eich bewegen, aber mit ni compoDirt; nivrit «h
rüAkduet^ Ganz ebenso braucht man im gewöhnlichen Lebea
bei uns hermuf$ekH bei einer En^ermm§ Ton seinem Wohnorte
nadi einem andern; hermUerkonumen bei A&[ Rückkehr. Was dki
formale Vermittelnnff betrifft, so ist in vio^uu^ nivas ini^ ood-
Irahirt (also wie ihx^ behandelt, nur dass, statt a, der gewuim-
lichere Vertreter des sskr; a : t eingetreten ist); vioam, steht für
W^-OfAo«, ist also, wie vas im Sskr. überhaupt, naca der erstai
Conj. CL flectiit; in der Form yitofioi (ion.) möchte ich am ersten
die Conjugation nach der 4ten Conj. CL erkennen, wie in imu
(S.d01)« — In der gleichbedeutenden Form vLvoym,^ vlanroum^
acheint mir ni + vas nach einer andern Zusanunensetzong»-
weise, mit Erhaltung des auslautenden Vokals des Prfifizes viid
Elision des Wurzelvokals, wie nicht selten (vgL sskr. pral'kh'
aus pra-f-ik'kh' S.16 und weiterhin (ovudoq) vid ans ni-f vad)
in vtg übergegangen zu sein; veUrara^uu halte ich nur f&r eioe
andre Schreibweise von viuao^uu. — Beachtenswerth ist, dass
sich weder von vio^im nodi vUrao^uu u. s« w. Derivata finden.
Wie in ve^ das sskr, a durch griech. e wiedergegeben ist,
80 endlich in ifo^ durch o: yo<r-TO(, 6 (ob ro = sslur* SuC tu
&13?), Ruckkehr \ voör^iog^ oy, %ur Rückkehr gehörig u.s.w.;'
'Voaxi&y zurückkehren; dvoaTJivoqjOV i avoarxog^ov^ ohtte R&ckkikr',\
dnopooTTianq^ 17, Heimkehr. —
Durch die Form sowohl, als — imAU^meinen wenigstens
— durch die*Bedeutnng drängt sich uns hier auch voötpi, fern,^
entgegen; tfi steht f&r <pi$ und ist die Endung des Instrumentali
des Surits, welcher auch dort schon zur Bildung vonAdverbiej
dient Im Sskr. heisst nun vas mit nis componirt, welche:
da s vor v in r übergehn muss, nir-vas hintetj ins JBxileckickei
ei^ntUch herauswohnen (vj|;L Sdmadeva Vrihat Kath« I, 4. 81
Dieses Prfifix ist ni mit hmzugetretenem s; dieses s gent ii
Sskr. sehr häufig inVisarga (h')über, und im Griechischen wiri
altes schliessende s oft ganz verloren (wie sogleich in der Ini^
Btmmentalendung ^ = sskr. bhis, Praes. Plur. 2: t6 = sskfl
thas und sonst). So konnte denn eine Form entweder nis-if
vas, nih'4-vas, oder ni (für nis) + vas mit der Bedeatonj
exiiiren^ entfernen im Griech. ebenfalls vo^ werden; oder soDtl
man geradezu annehmen dürfen, dass audi eine ZusammeiK
Setzung mit dem im Sskrit ni lautenden Präfix: nivas wege^
FAS. 305
er nahen V^wandlseliaft desselben ndt nie diesoBie Beden-
mg hätte haben kOnnen^ wie im Sskr. nirvaef — Von w$ in
eser Bedentang: em^emm wurde voa^i {dmeh Xmifmnmgen)
Ufemi heissen ^vgL den sskr. Instnunental uk'k'ais AscA);
ebenfonn ist vwnpw\ vo&<pMv^ etUwend^ier Wei9€i voa^ütog^
Indem vas mit sam zusammengesetzt and eontrahirt wird,
ebt, wie oben in sam+T^ (S.293), m in n über und Ta zieh!
ch in tt zusammen; so entsteht die Form snns (im Sskr. we-
?n des vorhergehenden u: snush). Daraus bildet sich sskn
iusha, die Schmtr, Sehwiegerloehier {Pott, £. F. 1,230, 11,16,
)6). Griechisch entspricht mit Verlast des anlautenden 6 (vgl.
fpoy) und des zwischen zwei Vokalen stehenden: woc, tij
der, indem der bei anlautendem v mit zu klingen scheinende
okd auch bezeichnet wird; hvo^^ hwo^, (v{^ iwia) Sclurie^
frtochierm
Wir haben schon oben (S.300) Gelegenheit gehabt zu be-
lerken, dass das Futurum von vas: vat-sUmi heisst Diese
brmatimi giebt uns, obgleich eigentlich naciii}o|ip(Gr.s.r. 100)
ieserUebeigang nur vor dem s von VerbalsufBxen Statt findet,
ennoch, wie ich glaube, das Recht, mit einiger Wahrscheinlich«
eit hieher zu zielm: sskr. vatsa gebildet durch das sonst nur
Sr Derivativsuffix eeltende sa: {wo» im Hau9€ wohni, Hmts^
yer] vgl das ebenudls hieher gehörige sskr. vas-ka, Kr$h =s
tt vacca) Kalb. Dieser Form entspricht lat. vit-ulus mit i
ir a und t iiir ts, undgriech./tTaXo^, ItaXdf^^ ^^Kalh fvyL
reiterhin ßtx in ^ix^oq = sskr. vats). Das i im Griechischen
it Folge der ursprünglichen Position ts; jxtoXos steht fDr/»Tr«
Xo^; aXoy wie lateinisch ulu, ist Diminutmorm.
ffier sehn wir in einer höclist iwahwffheinlirh zu vas ge«
Crenden NominalbHdnng ts an die Stelle von s getreten; nun
aben wir im Sskr. ein Wort vasu welches in den Veden be-^
ühmi heissen soll (Rosen, Spec Rig-Ved. V, 1, 5, vgl. Kaihak,
ipan. 10, 4 mit Sank, Seh. 59); im Zend entspricht ihm völiu
nd vaghu nach gewöhnlichen Lautvertretungsregeln und heisst
aselbst mit einer allgemeinen Bedeutung gut\ im Griechischen
Dtspricht mit derselben Bedeutung ßsav oder mit Verlust von
and 6 zwischen zwei Vokalen: iv (vgl. auchii^.H^ory in den
leri. Jahrb. für wissenschaftl. Krit 1834 Au^. S. 230, Bumo^,
omm. sur le Ya(?n. Noft.CLXX, Po//^E. F. 1,138). Nun heisst
n Sskr. vats-ala ebenfalls gut, liebevoli; sollte uns dieser
V^echsel zwischen ts und s, wie er sich so eben im Verhfiltniss
on vatsa zu vas herausstellte, auf die Vermuthung bringen
Ulfen, dass auch vasu, vatsala zu vas gehören? vatsala
önnte wördich heissen , me einer der zum Hause gehM (vatsa
=Tas+sa wohnliehj häuslich?) i ich kann auf diese Znsammen-
tellnng mity^vas, bei der Differenz der Bedeutungen natOr«
ch, meinen e^rmologischenGrundsAtzen gemflss, nichts geben,
dennoch will ich, was zu vasu und vatsala — denn deren
504 FAS.
miraelhiifte MentftSt kmiii kk bei derGlelcUieH der Bedetitm.
gen nicht fahren lassen — ans dem Griechischen gdiSrt, 6o*
gleich hier bemerken, da man doch schweilich eine andre
J^anz sichere Wurzel Air beide finden möchte nnd wir die
brmalen Gesetze dieser Formen för eine sogleich folmule
Untersnchong werden gebrauchen müssen. Also grie<ä. ii;
rflir /eart$g ohne Spur des aniantenden Digamma im Homer,
o, ^^ff, o, ^, To (ion.); für die Oebersetznng hat man nar die
Wahl zwischen sehr allgemeinen Ausdrttcken; da das im Zend
entsprechende entschieden gut heisst, so thut man wohl an
besten, diese Bedeutung ftirs erste auch dem griechischen 211
lassen, wie sie denn auch die überlieferte ist Das Neutmo
hat im Sskr. die Bedeutung das Gut, Vermögen, Meiekikum n.
8.W.; in dieser Bedeutung hat sich im Griechischen nur der
Genitiv Pluralis erhalten kiwv fiir ßtOß-iav = einem alt sskr.
vas-T&m (später mit eingeschobenem n vasAnam) zendiscli
vaghyanm. Hochwichtig ist hier, dass dieser Genitiv 8icli
nur in der Verbindung mit dtarijpeq und als Beiname der Goner
erhalten hat, grade wie in demVendidadsad^ data va^hvann
vorkommt (Bumouf, Comm. s. L Ya^n. 1,363. n.); hier tritt jm
zuerst das Beispiel eines uralten, schon in sehr tiefliegenden
Einzelnheiten zusammentreffenden Zusammenhangs zwisdic»
dem Griech. und seinen Verwandten im OrieAt entgegen, ffir
welchen sogleich im Folgenden noch ein entschiednerernnd be-
deutenderer Fall hervortreten wird. — Das Neutrum ii (f&r
ßBov), ev wird adverbiell gebraucht und bedeutet gfui^ im Sskr.
hat das eigentlich entsprechende vasu seine erste Sylbe va
durch den Gebrauch ganz eingebusst, so dass su (^»/) dem
Griechischen ev zwar in Beziehung auf die Entstehung, aber
nicht in den Bestandtheilen der Form entspricht
Mit der Form vatsala identificire ich das griechische MJ;
(dorisch) oder ecr^^^dc. w. dy. welches so ziemlich dieselbe Be-
deutung wie ev(; hat, edso^uij wacker^ eigentlich aber wie das
sskr. vatsala liebevoll heisst; dieser Annahme gemäss steht es
für. ursprüngliches /eTcr-cP'Xo^; durch Ausstossung des a würde
ߣT&k6g entstelm. Die Frage ist nun, sollen wir ^cedXog oder
fed^Xoq f&r ältere Form halten ; da derUebergang von tct in ^
sehr fraglich, die Assimilation von t an ein folgendes 6 aber
sehr gewöhnlich, ebenso die Einschiebung eines stützenden T-
Lautes (welcher wie in dem Suff. ^Xo für rpo zu S ward) sehr
natürlich ist, so halte ich die dorische Form l<^q für die or-
ganischere, in i^Xog aber das ^ für eingeschoben. Eine Spur
des ursprünglich anlautenden/ zeigt sich nh^ends mehr. Davon:
i(f^X(a^a, To, wackre Thai] itf^Xorriq^ 17, BrarheU, — PaU (E. F.
I, 230) leitet i^Xoq von der sskr. y/ 6äh.
Ich komme jetzt zu einer E^nnologie, welche einen tiefen
Blick in die schon sehr alte Ausbildung und Entwickelung der
Sskritwörter vergönnt, weswegen ich sie schon in einer andern
Schrift (in der mit M. A. Stern zusammen herausgegebnen:
Veber die Monatsnamen einiger alter Völker S. 225), welche be-
Rtfmuit war, def»%» Fakte Kertonmhalieo^ eblgemunuswen
entwkkdite. — »
Bei der altfnfiselien Efadieiliaig des Smneii- md IMkmd-
Laufs wurde der fflmmel fai gewisse StaCi<fneii, Aufenthaltsorte,
HinBer eingeteilt; ddier heisst die Sonne TiTas-vat von der
Irier behandelten Wvnel vas (die sich ansndiende?) und die
Sonnenstadt vivasvatl. Wenn nun die Sonne imd der Mond
ia Conjonction treten, der Mond zwischen der Erde mid der
Sonne steht (Aimnottif), so helsst diess imSskr.am&vasl, oder
arnftrasjA, oder amftT&sl, das heisst wördich Ton aniAsti«-
tommen (schon in den Veden LoMun, Andiol. sscr. 98, 4), wid
vas wohnen: dtnB Zusänrnmupoknmi oder das JUomenij in imI'
ehern 8&nne und 3§9nd m einem und demmdben Baute, Simüon sn-
semmemtoktien^oäeT anch dmeBesiehung anf diese Znsamnien-
steünng: dae Mameni, in dem 8mme und Mond %usemmen8tehnj
Ko der Mund der Sonne mn näeheien sieht. Nnn heisst im Sskr.
das Jakr nnter vielen andern WOrtem anch samratsara;
in dieser Znsammensetznng ist sam , wueummen, der Bedentang
Badi identisch mit dem amä in am&vasl vnd vatsara kann^
sobald wir das Suff, ra abtrennen nach Analogie TOn vatsa-la
= vasu, so wie vatsa (S. 303>, ebenfalls lüs ans vas, so gut
ine vas in amivasi, entstanden imgesehn werden. — Diese
Znsammenstellnng mrd man nm so mehr erkniben , wenn ich
schon hier bemerke, dass neben samvatsara anch eine mit
amä anlantende Form bestanden haben musste, wie sich wei-
terhin (S. 310) ersehen wird. — Bei dieser Uebereinstimmnng in
den Formationselementeli (sam := amft nnd vatsara, so wie
vast von i/vas) liegt die Frage natürlich nahe, ob sich auch
ein Alittel miden lasse, die Bedentangen Jahr nnd Neumond za
Tereinen.
Schon an dem angefahrten Orte (Veber die Menaisnamen
S.224) ist daranf aafinerksam gemacht worden, dass der Be-
griff/or^ selten eine ganz eigne, ihn nicht bloss objectiv, son-
dern anch snIriectivcharakterisirendeBezeichnmig m denSpra-
dien hat, sondern seine Benennung oft sehr znfUffigen Umstän-
den verdankt Im Sskrit wnrde es faisbesondre nach den Na-
men von Jahreszeiten, selbst Monaten benannt, von denen an,
je nach verschiednen astronomischen oder calendarischen Be-
stimmangen, ein Jahresanfang gerechnet ward, z.B. ist varsha
Hegefneii nnd zagleich./iiAr^ f arad »chwfde Zeii, Jahr; hajana
ist eine Abktasnng von agrahäjana nndeinSvnonymvon m&r-
ga^lrsha, dem Namen des Monats, mit weichem die Jahres-
zeit h^manta Winter, beginnt, nnd heisst ebenfalls JTaAr; aaf
dieselbe Weise bedentet leto lieto bei den Slaven Sommer nnd
Jahr. — Es ist nnn wohl natfirlich, dass man das Jahr, dessen
nrsprftngliche Reglang fast immer der Mond abgab, mit einem
Nenmond — einer Conjonction der beiden zeitbesdmmenden
Himmelskörper einer am&vasl, samvatsara, Zueammenwoh-
ww^ — begann. Hiemach kSnnte man schon vielleicht vermn-
then wollen, dass samvatsara ein Nenmond t^uv ^x^ sei,
nnd zwar eben der, mit welchem in irgend einer alten Jahres-
recfannng das Jahr begann, nnd desswegen znm Unterschied
306 FAS,
VW 46m snbjeclhr c^tiftMiedevleiidbD mmtva»! ii.&w* Ar den
BegnSJahr iBxiit seL — Allein diese m allgemrin gdiabeae
VentauthiiBg wjb40 wenig HalOttikeil betilMii, d»p es giBbt
13 NenmoDde im Jahr, «nd die BeoEeiolniiii^; des Jahres bloss
dnreh ein, Nmunand beaeichnandes, Wort Iftsst noch eine breite
Kkift swischen den Begriffen Neummtd and Jakr znrudL Ver-
M<^en wir, sie anszofUll^ii!
Bei am&vasl a«s.w. ist sn benerken, dass die BeBäcb*
nnng des Begriffs Ntumond (Conjonction), welche doch eigeiit-
lieh nur in der Znsanunensetsiaig liegt, aneh durch den erstea
Theil der Composition allein ausgedrückt wird: amä. Auf
ganz ähnliche weise wird von der, JtfArbezeichnenden9.Ziisam-
mensetznng samvatsara der erste Theil sani^;etreniil9 imd
in der, wie ich überzeugt bin, nach Analogie von am& sebil-
detenForm sami identisch mit samvat sara gebraucht. CSttsz
ebenso wird iül)er femer samvatsara am seinen ersten TheOge-i
kfirzt undinderGrestalt vatsara und, wie sich weiterh]n(S.3ll>j
ergeben wird, auch in einer um das SufBx r a und noch mehr ver- 1
ktosten als gleichbedeutend mit samvatsara gebraucht. — I
Wenn wir nun frOher mit Recht vatsara auf die Wurzel vaaj
redudrten, so ist es keine Frage, dass wir, wenn eine Fonrn
vasara im Sskr, existirte, sie ebenfalls von Seiten der Form!
mit demselben Recht auf vas zuruckftihren dfirften, wie vasl !
in amivasl. EineFwm vasara eadstirtimSskr.nun zwar nicht; i
allein in den verwandten Sprachen bezeichnen den Begriff* |
FrÜUing solche Wortformen, welche efaiem sskr, vasara ent-
sprechen wfirden (vgl Ueher die MmaUnmmem S. 135 und aap S.
309). Im Sskr. selbst heisst FrnhUn§ vasanta, und wie dieses
durch Su£ anta aus vas gebildet ist, so würde vas-ara durch i
Suff.ara abgeleitet sein. So haben whjdenn nun amävasi, vas-
anta (vasara), samvfttsara in einem wurzelhaften Znsam-
menhang, mit den Bedeutungen Conjundiany (Nemnotul)^ FVuh^ \
Ung, JahTj und wie ich hier vasanta (vasara) in dieADtte ge- I
setzt habe, so föllt es, wie ich glaube, die Kluft zwischoi oen
Begriffen Neumond und JiAr aus.
Denn meiner Ansicht nach ist vasara (-anta) nur^so wie
vatsara entschieden,Verstümmelung einer, samvatsara oder
amftvasl analogen, Zusammensetzung: sam*vas-anta(-ara), I
oder ama-vas-anta(*ara) und bedeutet subjectivi so gut wie
samvatsara, mchts als ConjwKtio» der Satwe umd dee JUändee,
Der Gebrauch fixirte aber .schon, wie sich weiterhin ergeben
wird,in sehr alter Zeit, dieFormen sam-vasara,sam-vasanta
i&r die Bezeichnung des vor allen andern — wie eme Menge
Spuren und Thafsachen aus der Vor- und Mitwelt beweisen —
hochgehalteneniViNiifioiMi9(Comnnction), welcher auf die Fruh-
lingsnachtgleiche folgt, — auf diesen Tag ward z.B., um nur
eins zu bemerken, Ramas (Geburtstag gesetzt (^. W. v. SeUesrei,
Anm. zuIUmftjan. 1, 19, 3), — wo also eewissermaassen die hei-
Ike Zeit der aus ihrem tiefen Winterschlaf wieder erwachenden
Natur beghmt Alsdann wurde, wie ichfemervermuthe, vasanta,
vasara, in den wie vatsara verstummelten Formen, zur Be-
zeichnung des JPWiAttv« selbst verwandt So erkl&rt mcfa denn
FAH « 307
2iiiildi8t, wie die Besdchnnng der JUand^ und Srnnim-^CM^
juHüUon anch den Namen für Frühimg bildet.
Mit iitm Frühimg aber als am natargemässesten— weQ mit
ihm ja die ThSti^eit derNatar beginnt— scheinen die ältesten
Völker ilbeilianpt — insbesondre aber die Sanskritvölker —
so z.B. die Perser vor alter Zeit.und noch jetzt (Veöet; die Mo^
naimmnen S. 131 ff.) — das ökonomische Jaiir begonnen zu ha^
ben, nnd nach demselben Prindp wie der Name andrer Jahres-
zeiten (varsha n.s.w. S.305) wurde nnn auch der des Früh-
lings — aber in der Form samvatsara (nicht samvasara) —
Soüt die Bezeichnnng des Begrifis Jair verwandt.
Mit den hier in Znsammenhang gebrachten Wörtern hin-
gen eine Menge griechische zusammen, welche wir denn auch,
trotz dem, dass manches in dieser JBntwickelung hypothetisch
bleiben musste, hier zusammen behandeln wollen. Wir wer-
den, nm den geistigen Zusammenhang der drei Bedeutungen
zu eriiahen, nach der eben entwickelten (h*dnung verfahren.
Also 1) zunächst amft vasl : MomerU. wo der Mond und die
Sonne in Oonjuneiien irefenj Neumond. Der erste Theil allein
ama hat dieselbe Bedeutung wie das Ganze; er ist gebildet aus
dem Pronominalstamm a (S.1) auf dieselbe Weise wie sama
aus dem Pronominalstarom sa; ob ma in beiden eine Suffixal-
fomation sei, oder dem Pronominalstamm ma angehöre (vgl.
fio),will ich hier nicht entscheiden. Amä in der Bedeutung A^^-
mottdist fem. und wird declinirt Schwerlich aber war dieses ur-
gprun^ch der Fall, da amft vielmehr ein adverbiell gebrauch-
ter alter Instrumentalis zu sein scheint Da m nicht selten im
Griechischen v wird, z.B., um die vielen Fälle in den Endungen
unerwähnt zu lassen, taSavo^ ss sskr. cjjäma, dvanip =?= sskr.
jamätri u. aaj, so entspricht der Form ami ganz regelrecht
mit e = a, i7 = A: ^iKft« attisch mit unorganischem Spir. asp.
£^9 ^9 Conßmeiion des Mondes und der Sonne. — Was diess
Wort bedeute, wussten die griechischen Grammatiker nicht
mehr. Es finden sich bei ihnen zwei Erklärungen; nämlich
erstens, dass es Obermorgen bedeute; so heisst es bei Hespeh.:
iwn naX ivn^^ to \Ufc& ^ipf oApusv^mitßT ivvtitpi^l dqTpirtiVy bei
SuiUL fterd rplTrtp^ ebenso heisst es im Harpocrai. : ivTt» ih wjX A^
in^F t6 d^ xfirn» Xtfowh^ Sdi. ad Arisioph. Acham. 172, «k ^^:
ft^ xfi^ntp^ und ähnhch lautet es bei den fibrigen hieher gehöri-
gen Formen, welche wir unten erwähnen werden. Der Um-
stand, dass diese Erklärung neben immt^P^ steht, und eine andre
ToUiMBndig abweichende vorkommt, zeigt uns, dass sie bloss
auf einem Schluss aus Hesiod. (^. «. *H. 4121 beruht; weil hier
6; % aifiov i; x imnfcpw steht, imntipiv also nier ^dravpunf sein
könnte, so schloss man, dass es übermorgen (oder der 3te Tag
von heute, denn xpixn ist hier jdeich mit tö iuxoL xrt» aifwv) be-
deutete, grade als wenn ein Gtammatiker aus dem sprichwört-
lichen Gebrauch: Schieb es nicht auf Morgen und Niemerstag!
schliessen wollte, dass Niemerstag (för Nimmertag bekanndien)
so viel als übermorgen bedeute. Wie passt aber diese Er-
klärung für Besiod^E. x.'H. 772? Hier werden die dies fausti
20*
306 FAS.
au&esfihlt und begonnen: ^p&rov (vny rtxpdg 9i ii.8.w. Hier ^
8olf nun die eben angefähite ErklSrong von «Vn^: dq ^pi^xif ^
vicht übermorgen, sondern der dritte Tag des Monats heissen, ,
Dass ein Wort dieser Art nicht beides zugleicbi bedeuten könne,
lucht den dritten Tag im Verh<niss zu einer bestimmten Zäli
lang z. B. der Woche ^ dee Monats und im Verbfiltnlss zu dem |
heutigen, versteht sich eigentlich von selbst Man kann unmög*
lieh, um den dritten Monatstag zu bezeichnen, ein Wort gebrau- \
chen, welches eigentlich uhennorgen bedeutet, und ebenso vee* j
nig umgekehrt Das mochten auch andre Grammatiker fohlen« ^
und vielleicht — selbst ohne Berücksichtigung des attischen ;
Gebrauchs von ivjtinaXvia^ wodurch der SOste oder letzte Tag i
des Monats bezeichnet ward — schlössen sie schon aus dieser
hesiodischen Stelle, indem sie sie vielleicht mit dem nicht lange |
vorhergehenden (Vers 768): rpiipco^a iiitvdg dpLörrtv zusammen-
stellten, dass imi soviel als Tfwxxdg sem milsse* So erklärt es
Produe zum Hesiod, und bei Heeych. finden wir ivn : Tputuolgy
welches sich, wie wir aus dem Nominativ schliessen dürfen«
auf eben diese Stelle bezieht, und ivnq, TputtuUaq^ woraus man
abnehmen darf, dass es nodi eine Stelle gab, an welcher der
€renitiv stand und ebenfalls durch rpuxxdg ausgelegt ward.
Diese Erklärung durch rpiaxo^ Hesse sich nun zur Noth auch
zur Deutung des schon erwähnten eVi? xal via benutzen, so wie
selbst für die angeführte Stelle iq ravpunf i^g t iinmjifij und mau
hätte sich bei der zuerst angeführten Erklärung unter keiner
' Bedingung beruhigen dürfen. — Aber auch diese Erklärung er-
weist sich leicht als einen blossen Nothbehelf. Denn wer wird !
bei einer Zählung von Monatstagen beginnen: zuerst der SOste,
dann der 4tej 7te u.s.w.t Diese Annahme passt für die he-
siodisehe Stelle um so weniger, da die Tfnandg schon 768 er-
wähnt war. Auch noch melur Schwierigkeiten erheben sich: sie
zerfiedlen aber allsammt, sobald man evi^lA^ ganz gleichbedeu-
tend nut sskr. am& anerkennt, also als das Moment, in welchen^
Sonne und Mond in Conjwution treten^ welches also der eigent-
liche Anfimg des neuen und zugleich äas Ende des alienMonats
Ist In dieser streng astronomischen Bedeutung ist ^ nodi
h^\ Hesiod zu verstehn, weil es in der einen Stelle (772) au«^en-
schemlich den wahren Anfang des Monats bezeicnnet und an
der andern das wvkliche Ende. Denn so lässt sich die Stelle :
|Ai} Jf ai^aXXeo&oi ig x avpiov iq x ivvrjtpiv am entsclueden rich-
tigsten erklären. — Der Tag nun, an welchem diese ConjuncHou
imn eintrat, war ein hochheiliger. So heisst es schon in der
Odyssee (XIV, 162):
TO«y avToi Xvntd^VToq tkevaeroii h^af 'O JixrcrcrV
Tovulv (p^lvovvo^ iitivoq^ xov y löxafiivoio
o1xao$ voifxilöu xal xiarexai, sct.X.
An diesem Tage nahmen daher diedpxai In Athen die npvTaveZa
an (Aristoph. JSnh. 1194); denn der von den Alhenem ivn xal
via genannte Tag ist der, an welchem dieCoujunction (ivn) ein-
trat (Plut. Sol. 25); au^ diesen Tag fiel femer eine Volksver-
sammlung CPetiti Legg. Attic. lU, 1 ; vgl. Anstoph. Acham. 172)
und die Zinszahlungen (Aristoph. Nub.1134). Dadurch mnsste
FAS^ 309
es kiMuneD, dass der Ausdnick ivn, indem er in das gewöhn«
liebe Leben überging, seine eigendiebe sebarfbestimmte astro-
nomisehe Bedeutung verlor und wobi ftir die Bezeichnung des
ganzen Tages, an wekdiem die Coiyunction eintrat, angewendet
wurde, wie auch sclion bei den Indem. War nun schon fllr den
Tag des Neumonds die Bezeichnung vo^tipfla (^eigenüich I\ig,
€n weicha» mofi den neuen Mond wuersi sieht) bin;raffekonunenj
wie diese gewiss schon alt ist, so drftngte der Gebrauch das
Wort i»n nach und nadi dahin, dass man dabei mehr an den
Schluss des alten, als an den Beginn des neuenMonats daqhte,
und die eigenüicbe Bedeutung unwiederbriif^Iicb verlor. In
fiesem Zustand fand iSoUm den Namen ä^ und» da er ihn sich
nicht mehr klar machen konnte^ indem er nicht wusstit» dass
er ejgendich nur ^n Momeni, nicht einen ganzen Tag bezeicln
nete, fibdrte er ihn als Benennung des letzten Tages der voUen
Monde, aber erst nachdem er ihm den Zusatz xal via gab, um
auf diese Weise den Tag zu bezeiclmen, welcher zu^ich einen
TheQ des alten Monats und des neuen umfasst Diese Verbin-
d\ing sanctionirte kleichsam die Bedeutung, .welche sich schon
nach Vergessen des eigentlichen Sinnes von Ani auffangen
batte zu entwickeh; indem nfindich der Begriff fe/«il^. eigenuich
des Monats, sich vendlgemeinerte,, wurde er endliw in eineni
aus üni gebildeten Adjectiv «Vo$, 17, ovi ivoq, 17, oy, auch fttr v^"
fmgen und selbst für alt gefasst (vgL weiterhin S. 311),
Von ^, ^b^, Bvn (att), nj kommen mehrere Casus als
^dverbia vor, nämlich mjf , Ay, ö^yiT^i^, An^v, dorisch A^o^; b^
den Lexicograplien werden nocn mehr Formen erwähnt, ivdq,^
£1^^, ipotf (laconiscfa f&r &fa^ i^Oi ^«p» ivssäq^ btivaf^ krevof^
^^yn^ (was auch bei Die, Cm«. fihOher gelesen wurde), vnSf
vnin^ welches bei He^ch. elg rerapPTv ausgelegt wird« Da
wir me Stellen grSsstendieils nicht kennen » wo diese Formen
vor](ommen,so können wir nieht entscheiden, ob dieAusleffung
der Grammatiker durch übsrmarffen zulässig ist Möglich ist
es, dass sich spätere Schriftsteller durch die Auslegung der
Grammatiker bestimmen liessen und das Wort in diesem Sbm
gebrauchten (vgL eine ähnliche Erscheinung beioXoc^yii). Bei
älteren Schrifistellem war dieiff sicher nicht derFalL BeiAristth
phenee erscheint es noch in der Bedeutung, welche es ziinächst,
nachdem die eigentlich astronomische Bedeutung vedorenge«
gangen war, erhielt, eS ist nändich identisch mit Am wjXyiu*
2. Im Sskrit heisst vasanta Fri<M«v^ nach den obigen
(S.306) Bemerkungen steht dies fär samvasanta. luden ver-
wandtmoi ^riaehen entspreohen ihm aber Formen^ welche ein
sskr. vaaara voraussetzen; imiitt nämlich wasare» imLetti«*
sdien wafsfsare, im Penuschen mit b, wie gewöhnlich, iur v
und h für s: bahar, mit Vertust der Endung, im Zend wahr«'
^heinlich vagbra (vgl Üeber die Monmimamen S. 136), im Lar
teinischen v£r für verera, mitEintritt von r fikr s zwisdien ViH
kaleu^ mit Verlust das thematischen Schlussvokids a, wie ge-
wdhnlicb, wenn ein r ihm vorhergeht, und Zusammenziehung;
endlicli grieciL /r^p, £g|2L^ /£aap mit Verlust des 6 zwischen
510 FAS.
Vokalen und des themadschen Scblussvokals, wie in aX,imd ahn
liehen (S.176). Die Form, welche allen diesen im Sskr. ent
f^prochen h&tte: vasara verhSit sich zu vasanta wie z. B. ^iq-
irä, ein sskr. Name f&r|den zweiten Theil der Wlnteijahrs-
zeit, za sskr. him-ania era^Theä deMWinterB; der Name fui
die eine Jahrszeit ist wie in vasanta durch Snff. anta formird
der andre wie hi vas-a-ra durch Suff, ra, nur dass hier a, bei
(i(;-i-ra dagegen 1 Bindevokal ist — Im Griech. hiess JFViMhü
also eigenmch jxaraoo^ ro; tSpuren des anlautenden / erscheinen
auch im Honier und sonst (DaweSj MiflcelL crit ed. EM. 254) |
daraus wird, wie bemerkt^ ^ap^ clapCndt eingeschobenem i (we
gen des verlorenen er?)), zs^gen ?p, vpog^ rrf, Frühling; iafn\
r6q; dapipö^; rlMVÖg^'^fSv] iiffrtpoß^ a, ov; dapöeiq, eaoray ev.
fr&hUffihafti iapliiOj dmFräUmg %ubringen. — lapi%nq (k&og)^ o]
BiuUtem.—
' I
8. Das sskr. sanivatsara heisst Jahf; allein nebmi dieJ
sem ersdieinteinedieichbedeutende und sehr älmlichkliDgendö
Form samvad. Die indische Ableitung von V^vad sprecAen,
ist Unsinn; samvad ist zunächst aus einer Form sam^^vatsa
tatsCanden, welcher nur das Suff, ra fehlt, um mit samvatsara
identisch zu sein; diese F6nn hat das schliessende a verloren,
auf ähnliche Weise, wie dies im Griecliischen und Gothischen
so oft gesdiah; sokommenwir auf eine thematische Form sam-
vats. Diese musste aber nach Bapp (Gr. s. r. 57) Im Nominat
samvat werden. Dass diesds die richtige Form ist und nicht
samvad, wie es in den Lexicis atifgefilhrt wird, zeigt sskr. pa-
rat, Hn früheren Jahrj welches aus para (S*139)-f vat zusam-
mengesetzt und auf äe gewöhnliche Weise contramrt ist; dass
samvad mit einem schfiessenden d geschrieben wird, ist bei
einem indeclinnblen Woite, wie samvad ist, im Sskr. von gar
keiner Entscheidung; da die Schreibart in irgend einem Text
von dem darauffolgenden Laut abhängt, so kann man es, wo es
fit^i angefiihrt wird , eben so gilt mit t schUessen und wird es
nach der hier eben gegebnen Darstellung vom wissenschafili^
ohta^isprachvergleichenden Standpunkt aus thun müssen. Wenn
ts oder t im Sisl^r. wirklich zu d geworden ist, was vielleicht
detmoeh mOglich wäre, so ist dies attf eine ähnliche Weise ge-
sehehn, wie im Lat sskr. apa za ab, upa zu sub (S. 251) ge-
worden ist —
Da samvatsara und folgltch auch das, bei samvat zu
Grunde liegende, samvatsa nach nnsrer Ansicht eine mit amA^
vasl U.S. w. wesentlieh identische Form ist (S. 305). so durfte
neben samvatsa: samvat eine mit amä, statt des inm gleicb-
bedeuttoden sam, oomponirteForm amävat bestehn,und dass
diese bestand, zek^ das griechische iviai}T6g^ 6^ Jahr\ denn
^ amä =3 hnt (S.307), va aber fibeiraus häufig (S.17 und schon
in unzähligen Beispielen) durch av vertreten ward, so würd^
. der Form ama-f-vat griechisch lvn+ai>r entsprechen. Dass n
durch Eiufluss des darauf folgenden Dhihthongs verkfinst und
in das leichte i abgeschwächt wurde, bedarf Kaum einer Be-
merkung, eben so wenig, dass «ich amävat im Griechischen
FAl. 311
iiiciie als bd^ynabde etktelt, isondeni eine neue und die ge^
w5ludieli8te Endmig os alildilg. Also:' i¥taiyw6q^ &,JMkr; S«-
cevortog, cty ov (ftr Ttog)^ htdin&tatog^ a, op, jäMg a.s.W.; huöV'
-n^ em Jakr dmtem ii»s,w«; dnevwtvrtf^g^ 6; omfnewiuhg^ i^
AhmaunheU muf €im Jdkr\ chueptotwi», eim Jahr lan§ aiwemkt
9€iH^ wxemMixvi(ng^ if ^ AtmmtHheU wMrmd ehieB Jahren. . •
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Indem die sabfective Bedeutung dieser Zusanunenselzang
und die Art md Weise, wie sieh £e objectiven Bedevtmigen*
daraus enimdLeben, früh iaVeraessenhdt gaieih, drfingte sieh
sowohl der eine ab der andbe Thefl desseuen dasu, £e SteUe
dtt ganaien Wortes va vertraten; ^o heisst denn im Sdur» der
«srste Tliefl von samvat in der Form aamä aHein JoAr. mfd'
ebenso der zweite: vat in der schon erw&hnten Znsanunenseto
znw parat iilr para-f rat Ganz anf dieselbe Wdse erscheint
imuriedilsdien von der, eiaeln sskr. amivat entsprechenden^
Zosammensetenng tnamri^ einnflich j^-f /iSr, sowohl dererste
als der nweite llieil mit der Bedeutong des Gai^isen« Also m,*--
dSm^I ivo^, ^i«g,d, /«AfyWeldies sich «war nur bei denßram-^
matikem findet, aber.dnroh die daraus gebildeten, soeleioh
ZB erwtimenden Zasamroensetztiugen bdegt und durch das
wahrsehriUieh entspre^liende lat annus einigermaassen ge-
stutastwird, wdchesebeniallsdem sskr. am4, aber mitMso.«
endung und nn f&r m entspricht; Im Lat^nls^en erscheint je-
doch auch niodi eine Form ndt m, nämlich in der Zusammen-
setzong mÜ bi: bimus IBl" bi (c=: ssfcr. dvi) und im& (ssb sdcr«
amft, mit i fiUr sdur. a, wie gewUniHdi) und als Coi^ositttm
bahuvrihi behandelt: ««mi Ja^r ^i^ml (nach Regel 667ini'<W'
Gns.%-^ An «^g lehnt steh aianächst: ^^, 0i»>aArft^^ asgsetzt
mit d f&r a, eins (vgL Pronom. aa), nach ähnlicher Regel wie bi-
mus. . Oder darf man an eine auGrunde liegende Form amlna
denken nach Analogie des sslur. samtna von samft, so dass
iyig fär a^-emro^, rtviPff mit Verlust des o, wie in dX und oft (S.
17S) stdieY — Femer bildet sich hwvtx;, oy, ^ährih^yilmfogj
Dasr eehon (S. 309) erwälmte Adject ivoq^ Afog, 17, oy, altj
kamt man auch, wie auch ffewöhnlich gesdiieht, aus der Bedeu-
tong von iifog^Jßhrj entwickeln« Ein anlautendes /, wie Tkiersek
(Gr. Chr. & 299 nr. 34) annimmt, hat diese Themenreihe nicht
Der sweite Theil von amä-tat kommt im Griecliischen in
der Gestalt /«ir-o^, ^ro^, *ti, mit der Bedeutung Jahr vor; diese
sbgekflrzteForm erscheint fai derselben Bedeutung auch im sla«
visclien god (i9#6rMMA^LL«S. 102); über das imGriecldsdien
aidantende / vgL man Thieraeh (Gr. Gr. S. 296 nr. 34), Dawea
(]Misc«erit.ed.IMdL274); die Finm r^opt ftr /iroo^ =r #^a be-
ti^eiid T^ man Poiy(E. F. 1, 136,132. n, 6m*-* Davon:
tTAOg, a, 0^9 jährUeh^ Ir^onog, ov, jährUeh^ In^rto», ol (dfyefiot),
Pa$9aimM^ ist meiner Anirfoht mHäx anf dieselbe Wdse durch
Suffiir 9a (Nom.ia^),wle hsi($uo durchSoC ca (Nontio^), aus tvd^
geMdel, mit Dehnung des thematisehen e. PM (E. F. ü, 489)
betraehtetes als ans ^erZusammensetznng von #rog+iVo^, dm
jsAi7alM^ik6fiyeiit8taaden,wasf&r denSinn, aber nicht fiirdieFonn
Ma FAIL
passt— direaf ri, ßtr o/wvta (Bfe^), anil nrit o Ür a und » ftlr ^
oUri7<, e( (f&r ö/^ff), rfMtftftttf /oV Atftaitf (a und o i^
vf^ aa Pronom.); di^ufU^Mq^ di^uicd, Jahr für Jakr% d^upiMo^tM i
(2fi0ieT^gopai; a^upurHofttu {,MeM»)f MjmärUeh miederMrem^ d^-
Uch g^eierU$ fesi; descatrJtt, lij 2«»^ ^dsrJJier wm W Jahrem^ de-
Tetnipoq^ a, oPj zehniährigf botouHexinitg^ d, -tk, 17, weekne&nJdM^
ri^; — ^ Siigtntfia^ if^ im^akr} Ttvpatniputdg^ ^9 ^^ ««v 'vtvpccE«
tiinpig («Ml vierjährig Fe9i)§Mr9§% t^s^, ^iK<(9 deriscii ^vi^rrg,
imäi^ ( Ami'), in di9$em Jähr^ (Tom PropominnliitMnin t»); «r^
Zii>ro^ sieht man anch das alle infiirapS^^v^iif^ marmi^
indem man ibm als Gnmdbedeiituig giebt: diw gtune Imkr dau^
enui, Qttd dann auffehänfij riel, retchkeh. Allein die Bildimef ist
bei diese? Annahme nicmt eiUlrbar. Das SoflBz ««ra scheiiit
eher das schon bei np^ranq (S^lSSf) erwihnle sskr. tana 25a
sein I welches als Zasatz von Zfeitibesiimninagen nnd Pri^iMitio-
nen, z.B. pra-tana, pris-tinns, erscheint WAre nun m ^7^2^
htm Tielldcht eine Prf^osition, etwait^r» gelegen, dann kfinnte
Ivv-rayo auf (M) setetid, mufgehüyft niend wdrtlich heissen» wie ^
Era*tana vor seiend. Unbemerii^l kann ich hier nicht das aiem-
ch ahnlich bedeutende imiT^kfioq (S. 285) lassen und mache
zugleich anfinerksam^ dass laL ternn-s, deutsch tern dieselbe
Bedeulung hativie ukx. tana, vgL a.JB. sskr. hjas^tana, lat.
hes^ternus, deutsch ges-'lermi stände ternu f&r terma =
sskr. tf i+ma (oder tara+ma d. k Ckkmparativ + Superlativ-
BufBx, was mit ti?i+ma einerlei und liier selir passend wäre,
VgL auch Poti^ E. F. II, 687), so wiren bhtrpß>-uo und <«v^aj^
am eine wesentlich identische Weise dw^ gleiehbedeatMide
Soffixe gebildet
Der sweiteTheQ von samvat mit para {andre, S.129) fru^
here, zusammengesetzt, bildet durch eine imSskn heigebraehte
Coatraotion von ava in u: parut imfiruherenJahr^ DiesesWori
ist. im Sskr. so gut wie samvat indecUnabel; im Griecliisclien
entspricht aber nipy öiy eorm Jahre, mit gewöhnlichem Ueber-
gang des T in tf, nlr Ttiffvn und das gleichl)edeutande n^iyru;
0>ei Uartung, Ueber du Caeue 222). Hütten wbr vifttö^ allein,
so würde ich es einem sslcr« naruti (Identifidren und daraus
schliessen, dass zur Zeit der Sprachtrennunff parut noch de*
olinabcl war. Allein nifm^ lässt diese Auslegung kanm zu;
denn schwerlich kam man annehmen*, dass es eine dtueh < g^
mehrte Nebenform von it^pw^ sei, da sich kein sicheres Qdspiel
eines bedeutungslosen Zutritts von ^ amSnde nachweisoalSsst
Diese Form nöthigt.uns daher, eine Form rnfH^r» anzunehmen,
welche sich zu sskr. parut verhfilt, wie hutv^i au amivat;
Von dieser Fonn ist ^r^pim ein als Adverb evfaaUejier («oeativ
Sing«, 'xl^vng Loc Phir. (vgL apn, de/xH d(i^ dii^ n. aa. der Art).
DieseBildunfg, Sskr« parut, griech» mptTv-^, erscheint nun auch
im mhd. vert wie PoU (£.F.U,a66) nachgewieaen hat^ Von vs-
pwi kommt : ^$ftv^v6g^ n, ^ ^ askr» parajt«»tana, pamtna,
wie Poii (E. F. 1, 587) bemerkt; mfnmagi arffMrvo«, vom vgri--
jM» Jahr; ntf&nlfv^i^ wo ^pta ss sskr. pürvA <V(^ & 141). —
Ehe wir di^se ZijmmtmieristeUung verlasse^ erlauben wir
tiDs auf di« hohe Widit^eU 4ei;^elben fftir di^ ve^cluchte der
8skritvGlker aufmerksam zu machen. £s geht daraus hervor,
dasft in uralter Zeit schon, als sie aHesammt noch ab Wn Volk
»raaBttieidebleii4 tia Wittt :hei .Ihiitn: aadatirtQ f. ifekhes das Mo-
memt der Sounenniind ItfaadteoiyiliiQliM aasdruclitQ, so dass
sieh fblp^ch ebnß xueht au Terauhleiid« KemtpisiS 4^t >Astronp-,
mie bei ihnsa TOrfand^^'V^^BlQhe dNuteh die Ärt,.wi^ sich jenes]
Wort am&Vaal Uldetsyaomf Mcheinjgermaas^enTßprfblgt wer-'
dea kann. Ferner aeigt aic^, da^./^efse Völker so lan^ noch,
verbunden lebten, dass bei ihnen zusan^nen dieses Wort eine
Geschichte darchmachcm k<m^f<4nr9h welche^ ea von der Be-
zeichmng diesesMop^n^^ifif ii^Beis^chnujag desBegnffs'/aV
ubergiii^ Hier isl von der yor^uglidkst^ Bedeutung die Form'
txcpvcn» welqhe i^ch demGesetae gebildet ist,, jjirfjlohes im Sskr,
bestand, nieht aber nach einem griechischen l.also ebenfalls^
schon fertig Sfsin musste,,als dieöriecheii und Juentschen sich'
von dem Volke trennten, welch^s.i^ie, und das eigentliche sskrlt-
redende Volk umias^t^. \ '
ßo^ ImSsknt )iabenwii*dasW6rt t'asna'iir^i Daf
na durchgängig Suffix {st, so werden wir auf eme zu Grunde
liegende Wzf. vas geiiihrt, welche wir denn a^ch, obgleich' sich
kerne %virkliche Wurzel mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung'
Dachweisen lässt, wenigstens als Wzf. aufetellefi tAB^ieh: un-
terdrücken kann ich hier dieBemerkunj^ nicht, dAss, wenn eine
V^vas mit der Bedeutung gleich sehätzen existirte, ven weleher
vas «na ungieAlhr auf dieselbe WeiM ausglBfl^, ide «rgha von
V^arh (.S.119>, sieh vielleicht auf dieaelbe Weise, wie arh-«ai
vürdigeTj und Anliches zu ark gehArt, vaisfu lind was damil
zasammenha^st (S. 303) hiehei* ziehn lässt Dafttr sprädie ina^
besondre das sdor. vas-u in der Beideutang tM^Ukmm,
Dem sskr;vasna entspricht deutlich htt vAna(ftr' veani^
and griech. popo (Ar po(rvo)% nach Ausstossung, oder vielmehr
AssimiUrmig des tf, trat Dehnunfir des 'vorhergdienden Vduda
ein fy^ die Art, wie ursprungliches itf-a' anferst i^^ dann dfii
ward^ S. 941. PM (E. ¥. i, 3S5) Vei^^eichl vdnn und fimm mit
der sskr. y^van kmfen. Diese ist einerseits noch nicht belegt,
andreraeits aplicht dfe'QuaHtilSt dagegen, da van kurzes a hat
Für nnsre Zusammeildtellmig spricht, dass griech« jmpo,^ gern
msc ist, wie isskr. rasna^s, dass lat v^enu^^m nur adverbidl
erhriten ist und endlich eh^dättiit znsammwhftngeades starken
Verbum weder hier, noiAiyh Gl4echasellen erscheint. .1
davon ven-der^ fiii^ vemrdäre'n.«a/); &9i43q'^a^cfP^kävpiel^
0^9 i, dM fiM/m; Mo^iBtnom. « l^riüP.-vna»aj(am^A),
kmfe»\ Amt^y to, das Gekaufte, Käff\ ^hnfi^f^ ^^ «Aia JCm/sn;
©iW<, «Wv«p, o, MAMri cSrirrixoe, if, ^ 'mm^MSmfm> gehörige
^i^nvög^ ifip, gekoirfii ivnrutw^ oiyiyrgto^ hMkUlmij iu kimfenj^
5*4 **i t
feniiieher EmkMU} fv&vt^iä, $pöhUM muJieni o^nqu, xd, das
Emkmifm JfOr JSlfiüentL%.i^.% Afäil4äi^SpeUen elHkmufm% o<^
das ZoUpadUe^ ' ' ' ■ "-^ ; i «
^. Int Sskrk lie]S»t*TK0lia*«Mr« Zb weloiier Wvrael
es gebaren Mag, Ütost «ieh tti^lit eHfeMOieldoiL- Im Latdobcben
entspricht vTrtk, viriis> nU^ ii filr » wie f^dliaBdi; im Gtie-
ehischen ist ir/wie geWdhniidk zwischen Bwei VoknloDb, ansge-
f^en, nn^ das i erocliejnt wid im Loti gedeihi^ woftriob kei-
nen JBoreich^i&deA Gnmd Idduie; tio t^prieht ftoq^io^^ o.
I)avon iMfiqj kg, '^tftarti§. . ' ^ - . -
Im Sskfe heisst nun fifehii^r vUli A Mfi Bmnk^ y^a weldiaii
ein TüthUfik iftLi^bendcr Stof ^i^önn^- Wii4; femei^ bea^shnet
vishapusiipa,' das wOrtScft^ "VHfiBlüme hefesen wurde, eine
Blume , die nichtig weniger als giftig ist, n2bnli<^ de«i Muiea Lo-
tos. Im GriecUsohen heisst nun tog auch Rö$t Dil^ses kann
nun ebenfalls biehergezogen werden, indem man anninmit, dass
der Name entweder wegen der rötbfichen FÜ1>e des Rostes so
gewählt ist, oder wegen der, fnftutii§ das Eisen ^erfrcfssenden,
£igen$)Qbaft d^^sß^lbcA; daypn Ioö^. rosteß machen^ löWi??, riw/-
«r%t li^fo^ dem Hpat ähneln'^ dvt(öTo^' 6v, nichf verräslet
.: , Ebepso ziehn wir nach Analogie von vishapashpa auch
denNanieii de^Morn^ Veflcbens hieher: W, rd, oder mit an-
laubqdem/v^Qf^i^Spuren hier vielfach erhalten sind^/Zoi^CvsI.
Ikmiefl^ Mise, Orit ed. Eiäd ^77. Potij E. F. .1, 120), . Die Kürze
des * wirdLunsnicbt überraschen, da wir aus dem sskr. visha
wissen, dass dieJLftfige in ^ vieimehr auffallend ist» — Viel-
leieht ist die Beseichwuig Aet Hauen farU absichdich von der
Beaeachnimg des Giften endehnt Die Namen der Farben sind
aHe a^enthumliob isymbolischerArt; das geistigeBand, welches
diese Üebertrtfgungen venaitt^Ite), ist^^ber in den n^ii^tenFälleu
nnarm/Aagen lüchtragSttgli^^h« — Das lat. viola spricht nicht
gegen «nai^ Ableitung}, e^ ist. ein Lehnwort aus dem Griechi-
schen /und in i^er Zeit^ erlangt, .wo man noch / ausspradi, das
ursprüngyche s (lat, r) aber schon emgebüsst hatte. Von io^
kommt: Im^ ecro»^ tv^ veilchetifar^ dunkel^ Ifdn^i ß^.vedc/Unmriig.
JP»4o(^ t^og^ ij wie dais entsprechend» lat.;V}scnin zeigt,
mitaalantendem/^ JtfMe/, eine Schmarotaerpflanse^^tfuiltferai^
der dmnue bet^Uete Vni^lleim u^SrW.; ^davon: l^&dv^ «$, UeMg
liL8.w»; lila^ i « l^ einePflf^iae: x^fiaüU»if und eineKrank-
heitsart »pö^; li¥K;,6y£m£P^%e mit^gifUgemSafl; Vt/Lou^ scraa,
iF, «w» i$k^ «der i^^ gejnacbtii^G)^ mä Vogdlem Vo^afM^
dy; «WTij(ii«ft#r,.rf^ ri^eWdfcr.^flfr^^ l^lvt^ n^emeniedriBC
dmielmhdicke Stmd^eipflaßme. fr^
GdiörtW^
FAA(FAP). 515
(JTal. JTap.) — Bei dem Im Sskr. gewSlmlldk^il Weitet
tischen b mid v^welcherbekamiffich imFmtgang derSpnUJie
dahin geflUirt hat, dass die meisten, nrsprüa^di mit t ge-
iebeuen, Wörter später b eiliielten, ist es Tomweg nicht
liimög;Iich, dass die sslur. Wörter: hnlaySimrkei hnUin siark
ii. .s.w. für nrsprOngliches vala: yalin stehn; in Aesem Fall
^g&be sich als thematische Form v 81 mit der Bedentmig sfMrit
Bein. Aber val lautet auch die Wz£ des lat väl-or, valeo
«. s. Wm ; ebenso liegt diese Wzü in dem, durch das seknndfire
d ans^bildeten, gotli. val-d-an (v^ lat yal-id-ns nnd idid.
Ce^t^ait imd valor), lett val-d-yti Herrschern. Diese Ueberein«
Stimmung macht ndr die Annahme einer sskn. Wzf. Val mit
der Bedentong efark wein sidier. Ans dem Griedüsdien ent-
smicht nun zonficlist mit oo ftr ya, wie sehr oft (vri. S.S7V)
ovK und zwar in dem mit lateinisch vSle auch im Uebranch
völSg fibereinstimmenden Imperativ eines, sonst als Verbalthema
verloren gegimgenen, oiXia nämlich ovXe, sei etnrk! Ag.Beharfß'
(ROm. LantL 3xa) stellt cüXe mit dem sskr. Gross yardha zu-
sarnmen* Ebenso wenig als dies, ist die Verbindung mit lat
salve (Sffitek, Lexil. 1, 190 Poii, E. F. 1, 130. 166) mö^eh. Für
nnsre Znsammenstellung spricht mit Entscmedenhdt das ioni«
sehe ovXio = iyuuvw^ geswtd seim, wie das lat valeo; Hesgck,
fuhrt auch i>vkl» an. . .
Die Wurzelform val fährt bei dem Wedisel, oder viehnehr
der wesentlichen Identität von 1 und r , lauf eine mit val gleidie
Form var, diese wiederum auf eine mit dem, ar am Gründe He-
genden, Laut, welcher im Sskr. durch den Vokal f i ausgedruckt
fvird (vgl H. A* L. Z. 1837 S.911 ff.). So kommen Wir also
auf die Wzf. vri; eine solche existirt nun zwar im Sskr., allein
nicht in der Bedeutung, in welcher sie hier vorliegt, nämlich
siark sein; Versuche, sie begriMich durch die sich f&r phfloso-
Ehisch ausgebenden basenlosen Entwickelungen zu Verbinden,-
alte ich für sehr unerspriesslich. Wir wenden uns zu den
thatsächlichen Erscheinungen. — Bei den verschiedhcn Wand-
lungen , welcheta sich der Vokal ri unter>vhfl (vg). H. A. L. Z.
a.a.O09 kann €|^ auch in tr fibergehn; auf diese weise sehlfesst
sich also ah vn siark sehisskr. vir-a eigentlich dl^iS/arArip, dann
der HeliL fan Lateinischen entspricht vir ^^r Mann, und ebenso
bildet sidi daraus, wie ich glaube, das Femhiinum vis, vires
von einem Thema vlr-i tCnrfi, SidHce (vgl das sskr. rirjaMErUfO*
— GrewShnlicher ist aber derüebergäng von fl in sein Guna ar
und seinVriddhi är; in Jenem würde viPi: var lauten,und dahin
ziehe Ich den griechischen Namen des Kriegsgotts^'Apir^ (loL
*Apsvg) ; das ursprfinglich anlautende / wird erwiesen durch
das lateinisdie Ma-vors Uhr Mag- vors (rs einem denkbaren
sskr. mahä varush), der Gross-Siarke (Kom/Api7$ ßirßaöv^a^
welches durch Vermittelungvon/apra$idn.>afn7^Whrdyomx1i^^
ßotpvj wie äoL ''Apei;^ zeigt) ; fdfnt^ ist also eigentlidl der SikrkSy
wohl der passendste Namen für den Krfegis^soft^ davon äfeup^
ovi JMio^j ity ov (Ar rapefto^), hiegerisek.
So wie das latemisehe vir-tn8(:=:s^&iem' sskr.' vir a*täü
HeUenOsan) von dieser Wurzel kommt, so auch dme Sweifel
MQ F Ad {FAP).
d^MQtqprechendegriechbclie dftrn fllr>»xper]i(Sii81'nr=ssskrs
ti bfldet^bstraction vonAdjectiven; setzt also emAdjecfiv^ap4
Miark wonxm), 17, äie KräfliykeU, TüehUgkeit, Tugendi davon df^
Tatf (Denom.), taugem; dperauvi» =: aperaco (Gr.), alvapeTt;qj
9U midnar Ungtüdi k^er\ ivaperog^ ov, tugendhaft —
Zu der Ider zu Unuide UeseDden Formation /apo passt m
«nch wohl am besten das nur m Zusammensetzungen yorkomi
mende apt, oder ifi^ sehr, eigentlich siark^ für /aps /^ ein al^
ter Locativ wie apr» und ähmiche; etwa auch das ape in 'Ape
^owm^ n^ Namen von Quellen: stark laufend (&^co)?
Fennfr.zu der Form mit Vriddhi, welche im Sskr. v&r lau
ten wiirde^ siehe ich das, mit sskr. vira der Bedeutung nac^Ii
identische» griechische ^pf»^, 6, fiir phf&^i^ HeUj eigentlidi also
starker Mann. JDavon: ^pmKog^ V$ovi iodlog^ vp^S^ np^og^ einem
JBeroe eig^n U.8.W«; if^?^j npmuovy to, HeUigthum emes Heros z
^pidt^, rifiotviiy lifH^vn, jjpcjto'crc», lip^crira, ij» Heldin; igpoi^o^ sich
ide JBeld sseigen.
Wegen np^v^ HeiUgthum eines Heros, wage ich hieher zu
ziehen npiovj to, Erdhüget^ GrabhOgel, welches mit/: pipiov vor-
kommt (Dawes, Mise. er. ed. Kidd S.275)« Davon ^puv^, o, ein
Todier (Uesgeh.). Natürlich ist diese Etymologie nichta weui-
vger als sicher«.. .l__
. pi^liw l^elie ioih nun anch^^Hpa, welches mit/ viel&ch er-
S(dieint (fJqwes, Mise» crit ed. Kidd S. 275), und lege es die
Stmke aus ; doch hfingt die E^mologie dieses GGttemamens zu
sehr von der Erklärung der Mjrthen ab, als dass man eine An-
sicht ohue hier ungehörige Weitläufij^eit fester stellen könnte
^andre Abteitimgen sehe man bei Pott, E.F. 1, 100, 223. II, 279) ;
tipaXo^f ^9 ov, der Hera geltörig.
Mit Hera verbindet man den Namen Hpoud^^, *Üpaxkii;i;
{PoU, £• F. IIv224, 443); er könnte aber eben so gut zu einer
mit ^M^ id^itischenForm ripag = sskr. viras gezogen werden
und neissen : Heldenruhm hakend.
So wie sskr. vira eigentlieh der Starke, das im Latein ent-
sprechende vir überhaupt Mann heisst, so kann sich ancji an
die Wzf. ptf ein Wort mit der Bedeutung JOngUng schliessen ;
daher nehme ich wenig Anstand hieher zu ziehn^ elp^, hog^ o,
ein /änsfing um 20 Jahnen und weiter (in Sparia\ also ein kräftiger
Jiiili^ing; es steht ftir/ep-i7r; im Sskr. entspricht b&la für vala :
vära, welches dort --r w}e ja gewöhnlich solche Bezeichnungen
immer zue^iemjüngerenAiter herabsteigen (vgl. den XlterenGe-
bKUueh des juhd. Knalls) — schon ein jüngeres Älter bezeichnet.
^. Da sskr» V auch ia trc^xt? (welches man vgL) gegeniiber von
)f4hu dui^h;» ausgedruek( ist, so darf man dcan, aus sskr.bftla
gebildeten, gleichbedenteaden b&laka, einXnabe, Kind, rsAxPoU
(E.f^.I,llQ) griech.:if aXXa^, groUaxo^ U.S.W. |;eg|enfibersteUen.
9v«;|i^4e9ee ,w9rdß eigentlich entsprechen (wobei mir^e Verdop«
pelmig(dfB^%9€tchjucht klaic i^t; vielleicht trat sie statt einer
Dehnung des k ein, wie sonst umsekehrt); das thematische o
istywie ao4^(i(j|^.S,176),attsgeiwen; dadurch entstand: uroX-
'^^ nif^%9 Qj ny «m «T^W^ ^ Madchemi ^oXk^eo^ o, em 90^
FAA (FAP). 517
SMer JirngBig; TtaXkaMOv^ to. Dilti. ; vraXXaaen, na>Xot^ 17, EebB-^
tteik^ TscxiXaxLa, ^aXkaxda^ 17, KeösHmherti ; vofXKoHlvoq^ o, der
mit einem Kebnreib gr%eiigte 8ohn\ TtoXKaiuvc^Mi^ sich ehiMSdekem
%mn Keösmeib haiten\ TraX^axur^a, 'KoXKayyuoL^ to, Kabgweihereil
hcTüoXktxxßiOi^ ot, Bastarde {Hes.\
Da c oft in fi übergeht (vgl. S«4, 90 ff. u« sonst) , so kann
man sich durch die Vergleichung von ^ikXa^ mit 'TtthjMi nnd
ii€Tpa4 mit etpi|rnnd TraXXof zugleich bewegen lassen, auch diese,
ebenfidls Ju/tgliHg bedeutenden, Wörter hieherznziehn. ^tiKKak
stände f&r v&laka-s (= bilakas) und fieZpa^ fiir vira-ka-s.
Bemerken mnss man jedoch, dass sich ein sehr ähnliches Wort
mit m im Sskr., nümuch in kn-mira der Jinigling^ findet (vg^
Pott, E.F« 1,224); in diesem ist kn das gew((hnlich zu Znsam-
mensetzuugen dienende Pronomen interrogativum ; ob fi<tpa(
mid u£XXa^ nothwendig mit diesem zu verbinden sind, oder ge*
trennt werden müssen, wage ich nicht zu entscheiden« In jenem
Fall wurden sie etwa für m&raka-s stehn nnd hiessen wört-
lich der Zarte (vgl. dyiaKo<;\ Auf jeden Fall will ich ihre Deri-
Tata sogleich erwähnen. Zn fi€Xpa(,6y gehört luifaTuov, xd; fc«t-
paxiöTiogjO, ^ipanidiovy iieipaitvkXioVj tJ, Dinu; fcctpoxtcne}?, 1;, ein
Mädchen', lUipaTuitHiOLu ^uipamevo^uu^ (MtpoMevOftoi, fieipoueuiOfiai^
ein Kind jtein ; ^uioaxu^iin^y e^j kmdticti»
Das f i der Wzf vri wird im Griech. durch pi ansgedr&ckt
(ivie z«B. in 9piao S.96) nnd v, wie überaus oft, durch ^; so
entspricht ^pi, und zwar zunächst in ^fXaai (einem Denominativ
von einem Worte ^pia, (emem sskr* vrija?); letzteres könnte
das etjrmologisch zweifelhafte ^/a (S. 295) sem, indem, wie so
sehr Mufig (z. B. orort für ^pori), p in der anlautenden Gruppe
verloren gegangen wäre; ßptao heisst stark machen , stark seini
ßpuzpo^j a^ov(ßMEp6q)^ stark, fest\ Bpuxpevg^ o, n. p. — Ein hie-
hergehöriges Nomen ßptm, in der Bedeutung Starke, kommt
nicht vor; aber daran lennt sich die Form dßptf&o^, )?, oy, wo
o = a, 0<x (vgl Pronom. aa), eigentlich Stärke mit sieh habend,
Sewaliigi i^yioug^ eo-cra, ev = ißp^iog. —
An das vermuihete ßpux (^pio) lehnt sidi das mit apt, Ipi
gleichbedeutende ^/m, alter Locativ ftkr ßpuni ßfu: ^, in ^z =
§^iafHiv (bei Aemil^ jedoch noch fraglicn).
Hieher gehört wahrscheinlich auch ßlXkoq^ t6 dvipBlav alSoU
ov; es stände etwa ftbr sskr. vir ja mit derBed. mdmdich, kräftig
(TgL die Etymologie von äpo-ev und sskr. bala (eigentlich iS/arArip^
dann mdnnUeher Saamen)^ bei den Ephesiem ßiXkiv (Areadißis
bei AU^. ad Hesych. p. 17 n. 9). — Femer ziehe ich mit Pott (E.
F. 1, 110. n, 372) vermuthungsweise hieher pbrygisch: ^171^ jE8-
mg {der waUende S. 315)^
Die formale Verwandtschaft machtes nun sehr wahrschein-
lich, dass hieher auch ^fi^m gehört, und auf die schon oft vor«
gekommene, im Zend vorzugUä, doch auch ImSskrit nicht ganz
selten gebräuchliche Weise durch Verbindung der V^< (S. 30),
= sskr. dhä, zend. d&, mit der Wf. ^p» = emem sskr. vf i, ge-
büdet sei. Die Dehnung des Vokals * findet vielleicht ihre Ana-
518 FÄA (FAP).
logie einigerma&ssen in pßims ivfn^(S.90); erUSren kann ieh
sie nicht Die Bedeutung aber, welche ßp^ hat, vreidA von
denen, mit welchen bis jetzt dieWzLvfi angetreten ist, wenis;-
stens so starl^ ab, dass man einigermaassen zweifelhaft werdea
kimn, ob die Verwandtschaft der Form den angenommenen Zn-
sammenhang sichern Icönne. ßpl^o heisst : se^per «am, (nsdk ei^
ner Smie hm) vor Schwere neigen, überwiegen^ (im Kampfe) «fer-
legen sein und transitiv schwer machen. Dass diese Begriffe mit
dem bis jetzt in vr i hervorgetretenen : krifüg^ siurk sein zumih-
menhängen können,ist wom sicher. Man braucht nur dasSterfe-
sein als ein GewiebÜgsein au&ufassen; wenn man aber die sidi
so eiirfJEMih aus dem Begriff schwer sein entwickelnde Bedeutun;
überwiegen, Oberl^en sein betrachtet, so wurd man es iranu^
eher wahrscheinlich finden, dass der, mit überiegen sein so eng
zusammenhängende Begriff tf/orJ^ sein aus demBegr. schwer seiSy
als umgekehrt der Begpriff schwer sein aus jenem hervorgegan-
gen sei. Nehmen ^vir dieses an, so ergebt sich uns andiiar
diese ganze Kette von Wörtern, von Wurzel- und Wortformea
die, wenigstens bei dem jetzigen Zustand der Etymologie, for
die eigendiche Wurzel zu nehmende Form. Der Zustand des
Schwerseins sowolil, als des Schwermaehens druckt sich ausser-
lieh, sinnlich an den Gegenständen durch ein Gekrianmisein ans.
Es fet daher an und für sich schon gar nicht so unwabracheia-
lich, dass die hier besprochene Wurzelformenkette zu einer,
dies bedeutenden, Wz. gehöre. Nun heisst aber im Sskrit hvfi
krumm sein; aus 9ir bildet sich, wie sich weiterhin (vf^>^) ^i^
geben wird, auch das griechische, mit sskr. guru (rar garn)
identische ßapv^ schwer, indem im Sskr. hv in g fibei^ng, wo-
von sich dort mehr Spuren zeigen werden, in ^apc dagegen h,
wie ebenfalls überaus häufig, abfiel und v durch ß vertreten
ward. Diese letztre Umwandlung fand auch bei dem hier be-
sprochenen ßpika Statt; in den übrigen schon erwälmten Wz-
iormen /ep, /ap, pip (S. 315 ff.) wäre das anlautende h ebenfalls
abgefallen, aber v durch /, wie gewöhnlich, repräsentirt; in ovX
/a, wie so oft, in ov über^treten. — So übera^is wahrschein-
Uch mir diese Etymologie ist, so mögen dieseWzfprmen doch hier
mre Stelle belmlten, da es meinem urundsatze zuwider is^ohne
entschieden vermittelnde Formen — welche beide Bedettlangen
zuffleich enthalten mussten — Begriffe, weldie ziemlidi ausem-
ander liegen — wie schwer sein und kräftig sein — zu identifid-
ren. Nur die Derivata von ^pt^ mögen, da es einmal erwähaC
ist, hier ihre Stelle finden; also: ^p^$, eta, ^, wuehisM\ §ft^
do^, TÖ, Gewicht; ßpi&o^vvnj Vy Wuehi; dßpt!^^^ ig, nicht InstenJ;
ifißpü^etoy 17, Gewicht U.S.W. — Ich ziehe femer auch ßftun in
der Bedeutung Wucht (=: ßp'i&oq) hieher; es steht für ^r^-p?.
(Anders fiber ßpi^to Ag. Benarg, Rom. Lautlehre 192 ; Shnlich
wie ich Pott (E. F. 0, 16Sy
ß^ Poit (E. F. 1, 122) vergleicht Aco^, d, MitUii, Erbef
men, mit dem litt, gailejimas (Mitleid) von gaila (poenitet)
und schliesst daraus auf ein, im griech. Worte anlautendes/;
kk in^ißmA^ » wnidMt. vA di9A.{^icliMft>>pQ^ «skr.
^kHmiMüiäii wenn wir ia oiesem das SqfBx na al^ennen,
•#• Ueibt als Wssf. gnri; npn wird sidi unter y aevo ergeben^
.4mii im Sakr. gli oft hr vertritt (vg^ sslur. ghürn daselbst),
abo gbfi formell mit hvfi idendscb sein kann; eben daselbst,
wie scboB bei ^pi^o bemerkt, i^^ebt sich, dass im Griechischen
i^ianlmdes h. öfters abfällt and fi in eX übergeht; so würde also
iawold ghri (in ghfin ä), als /eX (in Aeo^) einem älteren hvfi
acoieaÜrspnuig verdanken können, ffir meine Ableitung spricht
imabesondre noch folgender Umstand. Bei xvp = hvri wird sidi
aeigeD, dass sskr. hv oft in k übergeht (z.B. krimr fiBr hvirimi
in^ B. A. L. Z. 1838. ErgzbL S. 319); ebeftso ersdieint nnn in
map Bedentang MiMä haben im Sskr. kiri»p mit dem, gewöhn*
Bdi za Sekiindärformationen verwandten (cansalen> p and kri
fnr bvfi, so dass sich also die gleidibedeatenden Formen kiri
vnd ghri in einer nnd derselben Wzf. hvi^i vereiirigen lassen.
Diesemnach steht eX für hceX: /eX. Ob sich hvri auch in der
hier voiüegendem Bedeutung mit der schon (S. 318) erwähnten:
knaam mem vereinigen lasse, will ich nicht entscheiden; dass
das m€k Krummen, eich Herabbeugen als ein sinnliches Zeichen
desMideids aufgrfasst sei, ist gar nicht unmöglich; doch liegen
die Badeotnngen viel zn weit anseinander, als dass ich wagen
wölke, die ohoedies schon ftberaus reiche ^itv^ noch um diese
Nebenform ßxk mit der Bedeutung bemitleiden am vermehren.
Gieee (Ueber den ioL Dialekt S. 233) denkt an sskr. hf ish,
welches eigentlich = (ppLacno ist -^ Von /^.eo^, Aeog, kommt:
Bj6r^Adv.^jämmerb'ch'f ikuivog, t;, dy (att huvig)^ mitieidewerih\
ikdby, IkeoLipmy bemüleiden^ IXe^^v, op, mUlekUgi IXei^ftocriT)^, 17^
MUeidi IXn^fuioMseo^, 17, ovi IXeijTueo;, 17, ov, %um Erbarmen $eneigt\
ikii^Tvq^ 17, Mitleid^ — i^Xinf^, e^; 1^X17^, iff; i^Xaafgj »TniKtig^ dvt"
Xof^; d/wäUnroq^ dmiktitvoq^ ov, erbarmirngtipe.
Ob hieher iXtäq^ dyro^, o, Namen einer JSulenar^ gehören
«ag?
IXsiJ^t 0^9 4r eineMaueearL Ihm entspricht lat glis und
fahrt bei dem Wechsel i^wischen ursprünglichem v und g (veL
Poä, £• F. I9I2I) auf die Annahme eines ursprünglichen f im
Griechoschen. Diese Annalime wird auch durch das sskr. vri-
sba eine RaUe, bestätig Diese Form musste im Griechischen
mit Vertretung von r\ durch eXe (vgL S. 72) /eXecro^ oder mit
neuem Su£ «o = sskr. ja: peXeato, mit Ausfall des 6 zwischen
Vokalen /eXeto werden. Im JLat ging s in r Ober; so entstand;
gliru, im Nom. eigendich glirus, aber mit Ausfall des u, wie
nadi r gewöhnlich, glirs: glis, wodurch das Wort alsdann in
die dritte Declination gezogen wurde.
FAP. Im Sskr. entspricht die Wzf. vri mit der Bedeutung
uahlen^ d. h. van mehreren Gegenständen einen herausnehmen, da-
her lieber i^oBen (vgL sskr. varam besser')^ wünschen (vgL Pott,
£.F.II,221). DerForm nach entspricht zunächst: apafibr/apa,
i, Wunechj Gebetj Verwünschung (vgl. den euphonistischen Na-
men der Erinngen: E^^uW^ep), Schaden U.S.W.; dpaioq^ a, ov, ge*
590 J^ÄP.
wünschen, Heien u.s.w.; dpaöi^q^tinf, gewikneehi, «mrwiwdl/; c^
•nfjf>, S\ dfnirufa^ ^. Beter, PHeeter hm); dfvrtnfün^, x6y Ort %mk
Beien; dffariq^ ti, ivy geMen, erwätiechij terwumeekii dpaxutig
if , dv, %üm tyüneehenj Vermäneehen. -^
Bei diesem üebergang der Bedentang wüneeken In termm
ecken, ist es auch erlaubt, aft%Aj rty (ftix j:apai)^ Drohung^ hlehxa
zu ziehn; davoa dpuo^drokn. — Zuecpa in der Bedeutung J^EvrA,
Sehaden gehört iyaoog^op, verflucht. — Zu d^a gehört: imiptia^
^y Drohung ^ hviipttt^, drahn; «n^peoorfui^, o, = htnpeuu — -
Sollen wir nun auch das gleichbedeutende d^reiXi^ ^^ Bn-
kun§y hieher ziehn? £s vflkte dm+cik fiir /ep s/ap, vri; als)
eigentlich: A^ünechung] nach Analogie des Gebrauchs von o-
nOnw, etwas unmnmtmden heraueeagen, uheagen, Iftsst sieh abe:
AnuKn auch zu dtpo, epreehen, ziehn. Von dntiXi kommt: djaL-
Xim (Denom.; a^etXeia» =s dnuke^imi hat vielleicht das j erhal-
ten, welches in dxukAm herausgeworfen ist), drohn\ d^ukr;ai,
xöy Drohumff} d'nukttviqfj a^reiXiTTif^, 6^ Droher i cnroXirnfpio^, a,
0y; djruXttvnuiij 17, 6v, drohend
Mit 0 ibr « entspricht dem sskr. vri: vaTicep in /pa^at
(ittr /epafio«, mitErhaltung des Bindevokals a für das spätere 0),
liehen ^ ipd», glbd, (eui Denom.?); ipounoq^ 12, oy; /paTO(, x^ov.
§dMi\ IpouTTi;^, d; ipaarptOy 3|, LMhaber (-m); ipourmSa, epa-
o^io, l£eiefi; Ipaxeiyd^, if» o^» lieblich ', ipax/^o, lieben; ipdöiuog
opy iiebUehi ipaöiq^ 17, ifa# Lieben ; Ipawoq^ if , oV (aus cporctyoV:
Ipavevogi ipaTv6g)y lieblich j noudepouruia, ^, Hutbenliebe. —
EQeher gehört: ''Ep«^ ffbr /^^)/£po$, d, C<»// der Liebe,
Wuneeh u«6.w.; epciTun^, tJ; iporfJtv^, d, Dim»; iporicpioism
Dim«; jLft06eA«ii; ipcort^, 17, Liebehen -y Ipcmacd;, i{, dr, »«r £M'
^eMn^; jpcoru^, 17 = iportaei}; Iftaxäuij xdj Eroefeei; ifttvvkog.
6y derLiebe^i ipou^^ «raa, ev, Ueblich, Uebenewürdig; iffemd»^ ht-
bebteüf eein.
Im Sskr. heisst vara dgendich He Wahl, nax ^^xn^ der
9mn Galten Entihltej BranUgam; daher ziehe ich hieher griecL
^p (c»f)» V9 Gattin; o vertritt /, indem ß die halb vokalische Aus-
sprache, ivie das englische w, hatte (vgL ei^rcZy); amSddhiss ist
das thematische o verloren wie in aX u. aa. (S. 176)*
Die eigentliche Bedeutuns der Wzf. tritt hervor in dem
ffriech. ßoX = lat volo, deutsch vilja (Graf, Ahd. Sprach. 613,
öl5), slav. voliti. Sie ist, wie man schon lange in Beziehung
auf ßoToXoiuu bemerkt hat, ich wOI lieber, das heisst ich tcäkle für
mich; die kurze Form ßoX-ofuuj welche man an einigen Stellen
im Homer, durch den Vers geboten, eingeft&hrt hat, zeigt, dass
die Dehnung des o in ov erst nach und nach, wie so häufig durch
Einwirkung der folgendenLiquida X eingetreten ist, um der Ver-
doppelung des X vorzubeugen ; ftixßoXXoaai sprach man |}o vXofia«;
sskr. vri, in der gunirten Form var ist nier mit ^ =^ v und X = r
durch ^X vertreten. Von^cnfXopot kommt, eine tnematischeFoTm
ßovXe voraussetzend: ßovXrnga, xd, derWUUi §ovXnÖiq^ n9 dasWoi-
FAP. 521
Jm\ ^larcmi^^ i^ dv, »um Wetten gehörig} ßovXri^pq, i, oV, ge^
woüi. — dßovUa, mcM wollen.
Femer ßovXn^ ^, WiU^ Rath iiJ3.w. ; .dJäVÖn : ^Xatoq^ a, ov-y
(?ov3tiog, vtnnRaih gehörige ßovkdoyrif lU$ihshermtmrdei ßovXelov,
tOj Rathhaue] §ovXifuqj earaa, evi ßctvXijqy woUberatlten ^ ^vluva^
heschlieeeen iL S.w.; ßovXevfia^ tOj Beschluse-f ßovkev^aTtov, to,
Dim»; Bovlevai^ ^y Beralhung\ ßovXsvT6(;y 97, oV, berathec/ilagi -, ßov^
hvTotoqy'i^ovy %umllaih gehörig] ßovXevrriq^o^ Rath8herr\ ßovXev-
ripiosj ct^ ovj zum Ralhen geschickt; ßovXevTr,pu>v, to, Ralhhaus\
aiovXd, unüberlegt; dßovXla^ 17, 3tangd an Rath ; dvSpoßovXoq, or,
männlichen Entschluee habend; (fv^ißovXiov^ to, Rath. — Gehört
ZQ f^X, mit a ftir o: dßaXalaj 97 (Bee.\ ouoXoyLa^ indem a = a:
6a wäre, es also wörtlich Gleiehteüligkeii hiesse?
Von vfi, habe ich schon bemerkt, kommt im Sskr.varam,
ekentlich lieber^ besser, dann auch fiir gut gebraucht. Daraus
bildet sich ein Comparativ var!ja(n)s besser y ihm entspricht
griechisch: fdpeiov, dpeUiv, ov, besser. Einen Positiv von die-
sem Comparativ kann es eigentlich nicht geben, da schon der
Positiv eine Art comparative Bedeutung hat < — Femer bildet sich
imSskr. der Superlativ varishth'a der Beste -^ griech. /rdpearo
in ofurrogj Vj ov, der Beste; davon kommt : apiörevcoj der Beste
tein-y äpurrivqyOzrz ipiorroq; äpurtewiitöq, »f, öv, %um äpurreveiv ge-
hörig] äpurre^iaj x6; äpurrela, 17, ausge%eiclmete That; äpiÖTelov,
rö,^ Preis der besten That, des Siegers. — Im Sskr. heisst auch
arishtVa so viel ak varisth'a; daher auch eine Verbindung
von SpuTTog mit diesem denkbar wäre. Nicht unwahrscheinlich
ist aber, dass arisht'a wesentlich identisch ist mit varishtha
und dass beide zu der nun schon mehrfach erwähnten V^hvri
gehören. Doch lässt sich dieser Zusammenhang noch nicht
verfolgen.
Wie ßoX (S. 320) aus sskr. var ^iltstanden ist, ebenso ent-
stellt, mit e tiJar sskr. a: ßeX. Daher identificire ich mit sskr. va-
r)ja(n]s das gleichbedeutende griech. ^X-r-^ov und betrachte es
also als eine blosse Nebenform von ßapEiov, Das t ist in ßelriovy
wie schon mehrfach vorgekommen (vgl. tttoX^, TtoXiq, ßoTpvg^
paTpa;i<og), als Stutze eingeschoben ; die eigentliche Form wurde
|JeW sein. Also ^eXTtwv, ov, besser (liir ßeXiöv'); eine Neben*
form, welche in Beziehung auf die Wzf. regelmässiger genannt
werden könnte, wenn sie nicht wahrscheinlicher einer Lek an-
S^hört, wo man diese Wzf. schon ganz vergessen hatte, ist ßeV
'^^?o(;j a, 0V9 durch das, später gewöhnliche, ComparativsulBx rr po
gebildet Sie ist also wohl nicht für ßeX-TspOj sondern (ut ßeXx-
'^po zu nehmen. — Von Bikriov kommt : ßtkvwGij bessern ; ^eXTtco-
^i ^, Besserung; von ß^XrtfOl dßeXxipzioq^ a, or, ungeschickt; o-
ßckepfe, jj. dßtXTiipiov, to, Verfehlen des Bessern. Wie sich ßiX^
•"ov 2u/apttov verhält, so der Superlativ ßikTurfov zu ßdpurvov
(vgl Bö;ti/i^ Vokalismus 167).
So wie ßipeiov und JßQ^novj erscheint endlich auch, in Cre-
brauch und Bedeutung, so wie darin übereinstimmend,' dass es
keinen aus derselben Wz£ gebildeten Positiv hai: fipjtfpg^
^iOv, besser, stärker tt.s.w.; tpip^aroq^ rj^ ov^ (pipurroq^^T^^ ov.
21
522 FAP.
Sollen wir« um auch tliese For^ tptf mit der Wzf j»p a= «skr.
vf i ztt verbinden^ annehmen, dass ^-^ etwa nach der Sprach-
trennmig — innerhalb des Griechischen selbst durch eine star-
ker aspirirende dialektische Aussprache des / das (p an seine
Stelle getreten sei? Ich kenne wenigstens keine bessreEtymo-
logie« Eine Zusammenstellung mit lat for-tls verbietet ge-
naueres Eingehen in die Bedeutung und die eigentlich lat Form
iorc-tis (aus sskr. y^dhirish = ^apfr-vg^ mit c = sskr. ksli,
indem eine Form dhriksh zu Grunde liegt» und mit f fnr dh,
wie oft, vgL Po/(, E. F. ü, 278, welcher auch (^eprcpo? so erklfirt).
Die Positiviorm der hier erwähnten Comparative und So-
Serlative bildet im Sskr. das adverbiell gebrauchte varam je-
och mit der» seiner Wzbedeutnn|; angemessenen, ComparatiT-
bedeutung: besMer^ eher\ sollen wu* damit das griech. ^aXt'mi
^aXe, 0, dass doch, vergleichen? es stfinde in diesem Falle für
^clUv =2 varam und niesse hesser, lieher. *-« GrehÖrt das laco-
nische ißäkri=:äxpeiov{Hesffch.) hieher? femer SßaXi^^ sMeckfe
Olive (Hes.) t Wie ist es mit ßißpol (Hes.)^ guif könnte es eine,
zvLßtpy ßep gehörige, Reduplicationsform sem?
Eine Vriddhiform der hier behandelten V^vrl ist ßKpo =
einem sskr. vära, welches jedoch in anderer Bedeutung vor-
kommt; es würde he\&senWähi5ares, tm Griechischen erscheint
nur der Plur, ßnpa in der Verbindung pipai npa fipeiv tim', ei-
gentlich j^ivuiim^ IVählbfuesj Gutes zutragen, aber schon verall-
gemeinert zu dem Begriff sich jemanden gefällig^ erweisen* Das
anlautende f ist schon lange erkannt (Dawes, Mise* er« ed. Kidd,
p. 275); InLpipai hvinpa gleichbedeutend (PoU, E:F. 1, 124).
Daher gehört denn auchhiehert /Bpl/npos^ iplnpogyoviiplr,-
ptg^ol), sehr gute% femer lmpripai>og^ ennqpavo^, oy, sehr lieh,
und ßipavog^ npavoq^ 6^ J^reund\ ripavom^ bei Gramm, und wie
ripa ^ptiv erklärt
inpiptL (pipav w^rier'BegriSWähthareB erweisen schon ver-
allgemeinert zu dem Begriff GefäUigkeilen erweisen, Nach die-
ser Analogie ziehen wir denn aucn hieher : ßap-icnt^^ : ipiox»,
WähUares maehen,Guies machen^ %u Danke machen^ sühnen m5.w^
xgefaUeni davon: opecrxoWo^, gefällig } ipBöröq^ ^, 6v^ wasgefaiit
u. s. w. ; äpecrrnp^ <$, ein SOhnopferkuchen ; äpe<rrtipu)gj ovy %Hm Sah*
tien dienend^ &pe(nu)g, ti, ov, gefällig] apearxtvoitai^ sieh jemand ge-
fällig y geneigt machen', apiöxev^ioLy t6, Schmeichelei; ip^ÖKÜcf^ ^. gt-
fälliges Benehmen \ SvgapearTeo, missvergnügt sein u. s.w. ; Sv^pttroi-
01^, Vy Missvergnügen \ 9vqapurt7jit4z^ to, unangenehmer Vorfall, —
Sollte man zu dieser Wurzel in der Gestalt /£p endlich ifd*
voq^ Sy (Barßipavogy ziehn dürfen? So heisst eine Mahlzeilj %h
welcher jeder seinen Beilrag giebt, dann aber auch jeder Beitrag.
Beisteuer, nnd Oberhaupt Liebesdienst, Gefälligkeit, Gut$stvm
endlich auch freundschaftlich xusammgetretene PrivatgeseUschaf"
ien u. s.w. Eine Verbindung mit /epouat, lieben (S. 320), wie sie
schon bei Passow vorgeschhigen ist, n^ dalier manches fik meh.
Wäre die eigentliche Bedeutung: Verbrüderung? DasSufBx ovo
betreffend vgl. man j:np<*voq (oben). Von ijpavog kommt: Ipinov,
T^» Dim«; ipcmseo^i}, 6vf den ipayog belrefendi Ipavi^o, Beilrägs
FAPi • 585
irug'y IpopuiinKj o, der Beiiragmde. —
Von Tri »iUe», kommt im Sskr. vrata Gelübde (vgl PoU^
£. F. 1, 234), das mos man gelobt hat^ sollte nicht mit diesem Be*
griff geUkem der Begr. häUgen als eng zusammenhängend be*
trachtet werden können f oder steht heiligen in noch unmittelba-
rerer Be^ehimg mit wählen t wäre daa Geheiligle eigentlich daa
(ßtr die Götter) Auegewählte f Dieses zusammen macht es nicht
^anz unwahrscheinlich, dass zu/cp femer zu ziehn sei lBp6gf
iy6T(lp6s)j heäig U.S.W.; meiner Yermuthung nach stände es
für pßifOy und £e Anfannsylbe p gehört entweder dem sskr.
Präfix Ti (y^pOx S.233), oder ist Reduplicationssylbe; die
eigentliche Bedeutung wäre nach Analogie des sskr. yara sehr
eutwähtbar,tmnügUeh. Eine bessere Etjrmologie kenne ich nicht,
and darum möge bfx/^ mit sammt semen Derivaten fiirs erste
hier seinen Platz finden. Davon kommt: hpov^ to, Heiligthum u«
S.W«; Uf&arlj at^ heiügeWeiee\ Upom, heiligen^ UfHB(iay t6^ daa
Geweihie; ceMxrei^, 17, PrieeterAum U.S.W.; Ufnauwo^j ov, prie^
BierUeh ; lepoofia^ Priester (-«n) sein\ UoartxSq^ v^ ov, priesterUeh ;
Uparm», Priester l-^n) seui\ UpaTeiotj ni teporev^, to', Priester^
tkttmi iepartiop, to, ÄvfenthaU des Priesters i lepeöqi UpeirngyO}
upaoyXtfia^ lipij, Up^imq, n, Priester (-Äi) ; Uptlov^ tJ, Opferthier
a.s.w.; ItfewA, opfern; Icptvcrtpo^, ov, zum Opfer geeignet; Uplg^
i, Priesterin] lepf^co, reinigen, heiHgen; lepK^nf^, 17, il^^^r (spät).
Haben wur nidit ganz mit Unrecht Upoq hieher gezogen , so
werden wir auch mit Poti (E.F. 1, 224) jmech. iopxv, »?, zu^fp,
aber mit o f&ri^ stellen; ich nehme es mr eine mit Reduphca-
tioQ versehene ^intensiv-) Form imPartic.Pf., also lur/e-/op-W,
sämHch ifäpa^ der sehr erlesene (wie es auch Po// flbersetzt) Ttgj
Fest (ion.6pTiq). Davon: koprioq^ov; <opTaTo^,a,oy, festlichj feier-^
bek; iopro^a (opr.), ein Fest begehn\ i6praau;, n; iopraopd^, 0,
dssFeiem emesFestes\ Irfpraiffia, rrf, Fesi\ «o^affifiO«, ov, feier-
hch; lopTourtiiq^Oy der Feiernde i fcpraoTMto'^, if, rfv; ioprfo*»/^, cff,
fekrliah ; iopri^j 1} =fopn} ; Ipdrn und ipoxt^ = fopWj ^opriq äol.
oder ofprisehi dvioprog, ov, ohne Fest
Iffit If/Hfe verbinden Manche iipai, äitos, ä, Babiehi (hei ff om.
^0; ftr diese Etymologie spricnt aber nichts als eine, viel-
leicht rein zuflOlige, Aehnlichkeit der Laute. Dass jedoch ein /
5m Worte liege, zeigt die hesgehisehe Form ßeipaxeq = Upaxe^^
Diese stellt sich zunächst mit dem ebenfalls von Hesyehius er-
wähnten ßsipixri = ajwraxrwci} zusammen, und die Wenn ne-
Ede Bedeutung des Raubens passt entschieden am besten zur
eichnung dieses Raubvogeh. Was alsdann die Wurzel De-
trüR, so wird sich unter yT^p ergeben, dass ursprunglicües nv
imSskr. oft mit g vertauscht wird (vgl. S. 318)-. so könnte man
vieUeicht sskr. gf i m gribh und h« greifen (üher ^en Ausfall
Ton V in der Gruppe hv vgl. V^xrp), auf ein älteres hyri, Ärr/m-
men, reduciren (indem dai Krümmen der Hand als em Symbol
des Besitznehmens gelasst wäre); in diesem Fall «♦«»* f«^"3
h^ und ßapamt «? ßtpa statt h/«Pa (äol. pe/i^* und »der wvn
SS; daa lif^ afcSaUen (v^S. 3l6 j^sonst oft); ßip<^
524 FAP.
wäre derMaubende (der Bedeatang und Wurzel nach identisch mit
lat. rapto fiir grapto = einem durch ta-re verstärkten grab,
welches dem sskr.gr ab h, giribh, grah (fiir grabh)^rer/«fr. ent-
spricht). Das anlautende l in lipaxeq erkläre ich wie inUpo<; fiir^
indem ich es entweder alsReduplication, oder als entspredend
dem sskr.Präf. vi fasse; so stände l£pa4 iiir/x/epa^; ^eipa^ da-
gegen habe ich oben nur mit dem letzten Theil von lif^: /tfcit
identificirt; wollte man die volle Form/(/epa4 darin erkennen, so
müsste man eine sehr unregelmässige Zusammenziehung von/»rz
in ßu: ßu annehmen. — Beiläofig bemerke icl), dass im Sskr.
varanka Votfel lieisst. Wem meine Etymologie nicht zusagt, der
kaim vielleicht eine Verbindung mit diesem Worte versuchen.
Von lipa^ kommt: Upax/oxo^, o, Dim.; Upaxddii^j cq^ habie/Usar^
tig\ UfHXMidev^, 6, das Junge des Habichts \ lEfotad4&, wie Habichte
schreien ; Upoüaov, to, Habichtskraut \ Ufot^S/in^^ 6, Habichie^ oder
Falkenstein.
/ap. Im Sskr. heisst vär oder v&ri Wasser (v^. Poi^ E. F.
1,122. II, 71); m dem Namen des Gottes Var*-una, des Hemt
der Gewässer, ei*8che]jit die in var liegende Wzf. in einfache-
rer, bloss guniiter Gestalt Dieser Fonn entspricht zunächst
das hesgchische apdg für ßapög = XißdSioVf also ein Wasser-
tropfen U.S.W.; indem aber, wie in ßovko^uu fiir ßöXo^uu (^.320),
xovpd für xopa (S. 201), wegen der folgenden Liquida der, sskr.
a vertretende, Vokal in ov diphthongisirt wird, entspricht ßorpi
diese Wzf. folgt aus dem Impf von ovpitoj welches ein ^Uabi-
sches Argument erhält : iovpow für ißovpow (vgl. jedoch S. 329).
Also: /ovo in ßovpovj ovpov, tJ, Urin, Hamy davon: orpjjpo^, a,
6vy zwn Urin gehörig \ ovpm^ Urin lassen; ovfn;^uXy tcJ, Urm; orp^-
(TK, ^, das Pissen; oipttriMog^ ^f, ov, zum Urin gehörig; ovparnfp, o,
der Pisser d. i. derUringang ; ovpnTpLg, ^^ Pisstapfi o^pjf^pa, ij, Urin-
gang; ovpTjTidoj ovprtaeuQ, gern pissen wollen ; ovpavt!^ }?, der Urin-
topf» — iv(yopO(;^ ov, imUrin; dvgovpia^ 17, scfiweres Hamen i ^r^-
ovptMÖq^ nyOVj %um Harnzwang geneigt ; Svgovpiouo, schwer harnen,
Hieher gehört ovpia, 97^ ein Wasservogel. ,
Der Form nach neigt sich ovpavoq^ 6, Himmel, hieher, und
wenn man die Mythen vom Uranos verfolgt, so tritt in Qinen das
befruchtende Element, welches wir mit dem Regen identisch
fassen können, überaus vielfach hervor (v^. z.B. den bekann-
ten Mvthus über die Entstehung der Aphrodite), während iaZeus,
eben&Us Himmelsgott, mehr der Betriff des Himmelsglanzes (s,
9^ß) sich geltend macht Im Sskr. erscheint nun der schon er-
wähnte Gott Varuna, Gott des Wassers und einer der Adhjas
(der 12 Sonnengestalten) ; sollte man Ov^vog als Namen des
Gottes und des Himmels damit identificu*en können? Auch
könnte man, dieselbe Etymologie im Allgemeinen beibehaltend^
ovpavo^ aberfftr zusammengesetzt haltend, etwa an vara-f iiaja
von ni, fuhren, denken, also ovpavo für aipaveo (vgl. dSe^Jtpo für
dSthpeo) nehmen. . Dafür spräche der Accent einigermaassen;
so hiess ovpav6g der Wasserführende. Ich verkenne hier nickt,
dass man auch an andre Etymologieen Renken dürfe (vgL z. B. die
bei Pott, E. F. 1, 123, 221, 222). ..Wenn man aber die so eben
FAP. 52»
i^egebne vcrschmäiit, so wurde ich vorschlagen, ovp in orpavö<;
mit dem sskr. svar, welches ebenfalls Himmel heisst, zu iden-
tificiren. Von svar wäre, Ivie bei Repräsentation der Laut-
gruppe SV im Griechischen gewöhnlich, s ab^fallen und var '
dorch ovp ausgedrückt; das sskr. svar erscheint im griech.aeX
(v^. ariXag^, Von ovpav6q,6y kommt: ovpavö^ev^ ovpavöhi, otJ-
pavckre; ovpaviCnoq, S, Dim. u.S.W.; orpcevio^, a, ov, himmlisch u.
s.w.; OrpctWa, r;, u. p.; oipavia^Oj den Ball in die Luft soMagen^
0i-pan^)j5, Ovpavifov^ Sohn des Uranus; ovpavoeig^ t66a^ ev, htm'"
T^tlartig; oTpavl^OfKu^ an den Hitnmel reiclien; aeöovpaviß)^ milten
im Himmel sein \ ^leöovpavri^a^ ^öovpccvid^a^ to i ^Öovpdvr^Öiqy ij^
der Sland der Sonne mitten am BimmeL
Schwankend bin ich, ob ich mit Poti (E. F. 1, 123, lOa II,
375) hieher ziehn darf: ip-T-qp^ o, ider Wascher; es ist gebildet, /
als ob ein Verbalthema ip = var existirte, von welchem sich
jedoch keine Spur findet (vgl. jedoch Aehnliches bei v^^&p, wo-
von rd-vi?).-
SolHe hieher zu ziehn und als eine Zusammensetzung mit
t):©, oder wohl «her %Ad zu betrachten sein: vp-y.n oder viel-
mehr ohne Spir. asp. mit äolischerForm ifxt ^ F^PX^ (Lobeck, ^
^aral. Gr. Gr. p. 34 n. 36), op-nri^ ein Gefäss? Es stände für
r^?-7jfi (t? fiol. im- o wie m ow\ia z.B.) und niesse Wasserbehälter
oder Wassergiesser; das lat orca, urceus ist von da entlehnt,
hat also auf die Entscheidung über die Etymologie keinen Ein-
llnss. Benary (R5m. Lautl. 256) zieht es zu der sskr. y^vrik'
decken.
Gehört hieher 'Tpict?? , n. p. ?
Im Lateinischen wird durch den gewöhnlichen Uebergang
deg V in m aus väri: märi. Diesen Uebergang fanden wir nun
auch schon vielfach im Griechischen (z.B. S. 4, 257 und sonst);
i^oUen wir deswegen \ivp in tnrXi^p-fbVp-f^ (« ist in der einen
Stelle, wo es im Homer vorkommt, kurz), rt, die Fluth des Mee*
fes, hieher ziehn und als eine Zusammensetzung aus nl^nXrißi,
ßllmj und fivpi = väri betrachten? Letzteres wäre zunächst
^äoL Weise in ßvp^ ubergeffangen (vgl. S. 265 und äoL ow^ia
lurovofta und sonst näufig äoLt) nir ursprungliches a) und dann
; in ft gewandelt Wahrscheinlich ist es ein au» einem Dialekt
^K technischer Ausdruck überkommenes Wort Am klarsten
uegt dieComposition in dem von Hesgch» erwähnten TtXnn^vpS^^
ov> über/UessendjyoT'y es heisst eigentlich volles (füllend) Wasser ^
«avon; orXiffipvpa,!?, Buchnkn^vpa geschrieben; jtKrin^vplainXfi'
fi'*pa)=7rXi?fifit?ptff, auch wXi7fti>p/s; ^Xr^^vpmy VEkr^tmvpcif 7rX»?fi-
F^pt^w (auch mit einem fi), Fluth lutben. Hieher gehört lUif^ifiv- .
?^v n. p.
Abgekürzte Formen sind :rX)fuu>?, wX>}(Jp?, wXiifiij, 17, Flutk^
^cse Abkürzung entstand wahrscheinlich dadurch, das« man
m eigentliche Bedeutung des letzten Theils der Composition ,
^^<^htinehr kannte, und doch scheint mir dieser noch einmal,
«öd sogar als Verbalthema, erhalten, nämlich in: (tvpo, fUessen,
fitpoiwu, Weinen u.s.w., denn dazu gehört aXi^vpifei?, Eotra, evj
'^«urp)i5, 4, ins Meer fliessendj wo der Begriff ^i^m«» ganz eut-
326 PAP.
schieden bervortritt. Dazu ziehe ich ferner fftop-^Op-c^Cftvpfc^Jptf
Hee. }, welches bloss stark flie9$en heisst (IntensiTum, wie TtopifiSptD
gebildet, ungefähr nach Bopp, Gr. s. r. 563) und eben so wenig
mit dem lateinischen marmäro(griech.ftoMiop)ziisanimeiih&n^ty
als uvp iiait maerere. Dies beweist niont bloss die Verscliie-
denneit der Quantität, sondern auch dieBedeutong. Denn ^«p-
ftvpta heisst nach Hetyeh. anch 'überschwemmen, also mit der Be-
deutung, welche sich in ^rXiffiftvpa kund gab; so heisst auch oL^hsl-
yuofivipia aufeprudekij oufachiumenp nicht mtpnurmehi^ davon i^op^
^ivpl^ia = fiopuvpGK Paesew erwfihnt (lOMiiSpco^, a, ov, über die
Quantität des v zweifelnd, mit der Bedeutung rmuehend, ri^^
eelnd; ich kenne für dieses Adject keinen Beleg; heisst es ^lirlL- 1
lieh in seiner eigentlichen Bedeutung rmisehend. so muss das v \
kurz sein, und es wäre aus fiopuvp nach Analogie von tiop^L'vpagj |
einem Fischnamen, gebQdet Ist das v lang, so heisst es mienrk |
ßieseend^ von einem Wasser gebraucht liegen sich übrigens i
diese Bezeichnungen etark flieeeend und rauschend sehr nah; da- |
her eine Verwechslung des eigentlich auseinander zuhaltenden i
liop^uvp und itop-pLvp in dieserBeziehung leicht möglich war. — |
Wenn man die schon von Bopp angenommene Identität von I
sskr. vAri und lat m&re nicht zugiebt, so wird man eine ^gne 1
Wurzelform mir mit der Bedeutung Wasser annehmen müssen |
fvgl. dazu goth« marei, slav. möre, litt milrios JUeer, maris
Ueines Meer% und ihr die zu der Form fxvp sezogenen Themen
zu weisem Ich glaube jedoch, dass Bopps Identincining niclits
eriieblicbes entgegensteht
In dem eben behandelten Artikel war die einfachste sskr.
Form mit dem Begriff Wasser, welche wir erkannten, var in
Varuna (S. 324); eine Verbalwurzelform erschien ausser Jn
liOpta nicht, mid diese halte ich am ehesten fftr ein aus fivpM =
sskr. v&ri, etwa nach Bopp, Gr. s» r.691, gebildetes Denomina^
tivnm. Dennoch macht es schon das regelrechte Verhftltniss
der gunbrten Form var und der iiriddkirten v&r wahrscheinlich,
dass wir eine, nach der allgemeinen Regel ihnen zu Grunde He-
gende, Worzelform annehmen dürfen, welche Im Sskr. vri lau-
ten wurde. Diese Annahme idrd nun sogleich durch die, der
Bedeutung nach so innig verwandte, sskr. Wzf. virish h^emeh^
teny regnen, bestätigt Diese dingen wir, da wir das s schon so
oft als ein, sekundäre Wzformen bildendes, Element eriuuint j
haben, ohne Anstand als eine weitre Fortbildung des hypothe* I
tischen, ungefthr gleiddbedeutenden vri anselm. Dass aber |
dieses vri wiederum eine mrkUcha Wurzel sei, hat starke Be^
denken. Wir werden nämlich Wurzelthemen aus vrish hervor-
gehn sehn, welche Thau, andre, welche manniichen Saamm be-
zeichnen ; ganz ebenso heisst aber auch sskr. rasa sowohl
Thau als mwmUeher Saameni soUen wir nun annehmen, dass
dies fär vrasa von vrish mit, wie häufig, ra fiir f i stehe? aber
erstens ist der Abfall von anlautendem v im Sskrit, so viel ich
weiss, beispiellos, und zweitens heisst auch r£-tas, r£-tra, r£-
tana männlicher Saamen. Ich bin darum der Ansicht, welcher ich
jedoch hier keine Entwidielnng geben kann, und die ich darum
FAP. 527
uur als Vemnithmig aufstelte, dass das^ yrUh nach Obigem zu
zu Grande liegende, vri dne, wie vfidh ans f idh (S. 78; gebil-
dete, Ziisammensetznng aus ava-ffi (S.53) sei, dass es eigent-
lich also kerabgehn heisse nnd urspründich regnen bedeutete.
An diese Form f i schloss sich alsdann das, in rasa liegende,
rish mit Uebertragnng der Bedeutung des Compositi auf das
Simplex^ iviedies oft vorkommt; in demselben Verhfiltniss steht
Jas in r£-tas n*s.w« liegende rj ftir fi, zudem vri, welches bei
den eben behandelten l^ormen zu Grunde lag. — Diesemnach
würde sowohl die Reihe der eben behandelten, als die der jetzt
aus sskr. vFish zn entwickelnden formen zu der >/*f i» griech.
if, gehören ( S. 53-101> --
Wenn wir das, dieser Auseinandersetzung gemäss in vrish
an ein ursprünglicheres yiri gehängte, s in semer eigentliche]^
desiderativen (Beppj Gr. s. r. 539) JBedeutung nehmen wollen^
so würde vrish eigentlich helssen: regnen woVen, idsa träufeln^
und damit stimmt zunächst ahd. risen (f&r ursprüngliches vri-
sen) rieseln, träufeln (vgl die Formen und den Gebrauch bei
Graf^ Ahd. Sprsch, II, 5^7), und weiterhin der ganze Gebrauch
dieser Wzf«, so dass wir, schon anticipirend, tröpfeln als die
primäre Bedeutung von vrish setzen. jDaraus entwickelt sich
daan der Begriff regnen, benetzen u. s.w.
DerWzf.yf ish steht im Griechischen zunächst gegenüber:
tpaa für ^paa, bethauen {Nicand,\ mit Guna von f i: ep. Hierzu
gehiSrt das homerische: dnoipau {djto/ip<rbi)^ dnoepai (a?rd-
/epae), dKoipaj^ (a^o/e/xr??), ditoipaete {dsuoßipaue); esheisst: weg'
nehen, wegse&pemmen und so fortreUeen^
ImSskr. bOdet sich durchChma aus vrish: varsha, Regen^
DieserForm entspiteht griech. P^po')?, mit ^för /: ^xr^, mit Ver-
inst des /: ipern und mit Vokalisirung des Digamma Hpöiq^ n^
(Polt, E. F. 1, 372); difmt (cretisch), Thau. — Davon : ipönuSf
^oUfBr, (i9p^i$ig)i ipadduii^ $ei ipaataq, a^ov, ihmmg»
Schon Pott (a.a.O.) vemmdiet, dass 8p6aog^ ^, Thau, wie
flerBedentung, so auch der Wurzel nach, mitjdp&n identisch sei
Biese Yennuttinng bestätifft sich mir durch das gleich anzuftih-
rende ifitkog; / ging zunächst, wie in dem j^eich zu erwähnenden
^-j^luMi, inä &l^r, und l&r dieses trat, vne in illeköq för ißfMgy
^ em; zn Grunde liegt also bei Spoöog^ Wzf. ßpoö =r einem
sskr. vrash, mit ra rar f i. Von SpSaoq komiht 9po0d&gj «raa,
^; ^poaepögj ij 6vi dpöd^iüg^ ov} 9po<nv6q^ 97, dy, thmtig u.s.w.;
^pofräihi^j eq^ thauartl^\ dpo6ii&, bethauen.
An die. sskr. Form vrish lehnt sich nut denselben Ueber-
gängen des v, wie in ipoeoqi ein griech. fpu;*. §pu;: 9pK, woraus
dpurXo^, durdi Assimilation 9pM^g nnd Dehnung des ti 9pXkog^
Regenwurm; davon SpIXaxeqj Blutegel (ßeegch.).
Wir haben schon mehrfach Beispiele ge$ehn, wo sich
schliessendes sh in ksh verwandelt, wahrscheinlich durchnoch-
maligen Hinzutritt eines s (vgl. z.B. ish und bh-iksh S.16);
eine ähnlich gebildete Form vriksh aus vrish müssen wir nun
anoehmen, um die, nur aus einer solchen erklärlichen, imUebri-
gen KU sehr mit vrish, als dass sie sich davon trennen Hessen,
528 FAP.
übereinstilhmendeh Foi^Aen: griech. ßpexy ^ ^|S ^ "^^^S ^^
ri^are und deutsch rigtu rig-uän (Gr^f; AIid.SprsclL II, 44rl>
erklSreu und verbiudea zu können. Im griech. ^pej^ ist ß tBur jr
und y für ksfi beides, wie scbon oft vorgekommen ist; im Lat.
und Deutschen ist das anlautende v verloren und ksh, wie so
sehr oft (vgl. S. 93 und z,B. auga = sskr. aksha), durch g ver-
treten. — Also: ßpix'Gif benei%en, hefeuchien u.s.w.; ^foxe^<fffy
S, Reffen (varsha); ßpcxn^ ij, Benetzungj äßp&trog^ ov; aßpoxos^
QVi unbeneM] dßpoxl<h 4? UftbenehUheU ; anößpe^^y to, Aufyu^Bi
dpTi^eX'iSp iS} ^^ beneizi. —
Im Sskrit heisst varsha {Regen) ausserdem die Rege»%^i^
dott bekanntlich die «cAontf Jahreszeit. Oben (S.304ff.) bei »^, eVo^,
^tarrjff, crop sahu Wir, dass griechische Namen furZeitbestim*
mungen aus den ältesten Zeitenherrtthrenund den Griechen und
Indem gemeinschaftlich sind. Sollte dasselbe nun nicht auch
in Beziehung auf varsha Statt finden können? varsha wurde
griech. popao oder mit Assimilation foppo und mit Dehnung des
den doppelten Liquidis vorhergehenden Vokals ^iupo. Im Grie-
chischen haben wir nun &pa*y dass dessen ' ein c vertritt, 'olgt
1) aus &(ApQ(;y unzeitig ^ welches, wenn ' organisch wäre, dviopog
hätte werden müssen, und 2) aus m-dpa, welches otpiapa hätte
werden müssen, wenn es nicht mit /(opa zusammengesetzt wfire.
Meinei: Ansicht nach ist/c^pa ganz identisch mit sskri varsha
mit der Bedeutung Regenzeit. In Griechenland bezeichnet es
darum auch ursprunglich den eigentlichen Sonuner (aufweiche
Zeit nach Aufgang des Orion (s. weiterhin) die Sturm- und Un-
Sewitterzeit in Griechenlünd und ungefähr selbst die indische
legenzeit fiUlt, obgleich in dieser Beziehung die indische Be-
stimmung keine Geltung hat, da die Griechen lange in irgend
einer andern Gegend Asiens wohnten und oopa naturiieh in der
Bedeutung genommen wurde, weldie es durch die meteorolo-
gischen Erscheinungen des früher bewohnten Sitzes erhalten
hatte). Daftir dass &m früher — als die Griechen nur noch
die ursprüngliche Eintheilung in drei Jahreszeiten hatten: 1) iap
(wasara S.309), 2) ^Iwq (&pa sskr. varsha), 3) j^a^vi^skr.
h Amanta) — wirklich diese specielle Bedeutmig hatte, spricht
erstens die Bemerkung des altertfaumskundigen Galefh (De ali-
ment fac. II, 2), &pav irovs heisse: bcüvov top ntupov^ iv w ^£-
0&OVTI Tnv rov xvfoq htwoX^ yljvea^aA övi»ßainiU^B*w. ; zweitens
der Umstand, dass in der Beihefolge der ^ech* Jahreszeiten iap,
S^pog, OTTcipa, (p^ivonapovf UTcopiiTSg^ ^^cifMov, tpvToha (Passew
unter ^vrcspa), dt^copa, welches i<m (S. 129) f&r eine Zusammeu-
aetzung aus «nc f&r oipi und/co'pa erkUrt habe, auf ^epog folgte»
also eine Reihe voraussetzt, in welcher ^ipog mit &pa identisch
war. DieVeränderung der Wohnsitze hob dieUebereinstimmnDff
der subjectiven Bedeutong von ß^pa mit seiner objectiven äui;
nur das scheint im ^nn geblieben zu sein, dass es einst die
echone Jahreszeit bezeichnete, und so erhielt es denn auch vom
Sprachgebrauch die Bedeutung schöne Jahreszeit und endlich
Jahreszeit und sogar Zeifmotnentj Tageszeit überhaupt. Ganz
ähnlich ist die Geschichte dieses (im Sskr. varsha lautenden)
Wortes in den slav. Sprachen« Denn da heisst das slav ent-
FAP. 529
«prediende vonrja (Doirowskp^ LL. S. 378), dessen Form init
kriech, ßopa fast ganz übereinstimmt, auch nur noch Jahreszeit
Andre denken bei &pa an das zendische järe, deutsch Jahr
PoÄ,E.F. I, 8,123. J.Grhnräj D.Gr. HI, 490); aUein dagegen
npricbt das anlautende ß und der Umstand, dass sich nicht Bn-
Jet, dass je der Name i&r Jahr zur Bezeichnung einer Jahres-'
\tit angewandt war und bis jetzt wenigstens das zendische järe
licht aJs Namen einer Jahreszeit nachweisbar ist. — Also:/frjpa,
ipa, 17, {Hegen%eU) schone Jahreszeit^ Jahres%eU, Zeümomenf, Ta^
^eszeii ii.s.w.; davon kömmt: äpounv adverbiell; dpalog^ a, oi^,
kr Juhrevaeü angetnessen u.s. w.; 6pcu6rT^q^ rj, die Reife U.S.W.;
?fwje<^, jf, oV; äpifLOSi ov = äpatog U.S.W.; äptoq, a^ov) äpidg, ij,
;fi besiimmien Jahreszeiten geschehend Ti.%.yr.\ dpi^aici, reifen ; C9-
fiiiaLcLy ^j ein astrologisches Worti uopmÖTtiq^ ^, Reife \ (optatog, a,
n\ eine Stunde lang; mpetovy äpiavy Ort, ttm reife Sommerfruchte
,u bewahren ; dpailtQj äpiaivfn, schon machen, zieren ; Apa'ia^og , o,
Schmuck X dpaUrxTqg^ Sj Stutzer i Aopoq, ovy unzeitig ; aopl^ dtöplay
^^»zeii; Tf^ipiov^ tJ, halbeStunde; vvxrapy zur Nachtzeit (wohl'
[ur wxTopi, vgl. Pottj E. F. n, 123).
Bei dieser Gelegenheit wiU ich fragen, ob der Name des
D,pl&v9 zusammengezogen aus oapt6}r, zuder(S.324)erwälmten
iskr. Form var in vari Wasser, gehöre. Beim Aufgang des
l>rion beginnt bekannüich die Sturm- und üngewitterzeit in
r^riechenland ; sollte diesemnach oapiayp für oßapltov stehn und
^'=a, aa (vgL Pronom. ara) sein? Dann hiesse 'öptW der Was-
ser, Regen mit sieh Habende, und wäre gebildet, etwa wie Ot'pa-
yiiäv aus ovpixvoy so aus einem zu Grunde liegenden oßapo. —
Von o^rdoa, 97 (vgl. S. 129), Spatsommer, Sommerfruchte u.
s.w. kommt: o^opivo^^ 17, dv, herbstlich u.s.w.; d^&otaloq^ ayov;
i^oypixog^ »f, dy ,• &jtoiputogy ov, zur onoipa gehörig] ono^pt^tQ, herbstett ;
fyntAftuj^Loq^ o, das Einenidten u.s.w.; o^TtaploWj 6 [Stiid.), Frucht^
handler; XevxoonopoqyOVy mit weissen Baumfrüchien] luaronopioy .
müen im Herbste sein ; ^Toitoypovy rd, Nachherbst ; (p^ivonopigf
^, herbsiUeh} fpiXonwpurTTjq, d, HerbstfiHehte liebend* —
DerBegriS trSpfeln, betröpfeln, welchen wir alseigentUche
Bedeutung von vrish erkannten, wird nun weiter auf den Slaa-
nienerguss übertragen (vgl. das analoge sskr. mih, wovon dfu^jXiy
und uolxrog^^ so dass vrish besaamen heisst Auf diese Bedeu-
tang bezieht sich die Erklänmg von vrish bei den indischen
Ornmmatikem durch erzeugen, männliche Kraft haben. An sie
sthliesst sich vfish-ana, JBTorfi'^'vfishal!, ein Mädchen, wel-^
ches schon die Menstruation hat; vrishasjantl, eine geile Frau y
vrishja(Adj.), zur Wollust anreizend; vrisha Beiname des Got-
tes der Liebe.
Die Erwähnung des sskr. vrish-an a, Hode, macht es uns
nun auch klar, dass hieher das gleichbedeutende ^px^S gehört,
über welches wir oben (S. 114) zweifelhaft waren. Was das x
dem sskr. sh gegenüber betnflEl, so erinnere man sich an ßpB^
(S.327); Spxtg steht also für ßopxu; (die Derivata sind S. 114 an-
geführt Hier sei denn auch ui Beziehung auf die oben (S. 324)
angedeutete Schwierigkeit dSe Frage erlaubt, ob man vielleicht
330 FAP.
besser ihSte, (ripie^ hieher zu zieha, das Pinen «Is ^in Trdjpfetn
zu &sseii (vgl. sskr. mägha Wölke, gr.oidx^n und lat mejo von
V^mih). IndiesemFall stände/;oi?pfur sskr.yarsh ^:sßopöij:ap^.
Sehr naturÜcU ist es ferner, dass ans dieser Wz£ mit dei^
Bed«: besaamen Namen iOr solche Geschöpfe gebildet wurden,!
bei denen der Begattungstrieb als charakteristisches Merkmal
hervortritt; so heisst demnach der wollustige Sperling im Sskr.
vrish-l^jana; femer hat der Widder hiervon seinen Namen
auf fihnJdche Weise, wie der saamenreiche Bock seinen sskr.
Namen m^ndh'a von dem schon erwähntei) mih. Im Sskrit
heisst der Widder vf ish*ni; diesem Thema würde griecbisck
/apcm^ mit, ivie gewöhnlich, gunirtem ri entsprechen; inJemj
aber 6 vor v durch Assimilation ausfällt, der Endvokal s wie oft
(vgLa^ u.aa« S. 176), verloren geht, entspricht /api^, wovon der!
Genitiv ßapvög^ dpvoq lauten würde u. s.w. und auch in dieser Ge- ,
stalt vorkommt Ein Nominativ Sing, erscheint nicht; er würde, ;
wenn wir das. sskr. Thema zu Grunde legen, äpvi-^ heissen müs- 1
sen. Man konnte übrigens das Verhältniss auch so nehmen, dass |
im Griechischen das Thema apw zu Grunde läge, aber der Genitiv j
dpvig und die übrigen Casus Contractionen wären (aus apreog u. i
S.WO und der Nominativ verloren seL Allein weder diese noch i
jene Ansieht sagt mir zu; wir werden häufig Gelegenheit haben
zu bemerken, dass die Griechen, wenn sie auch in allem Uebri- |
gen in Beziehung. auf eine Formation mit dem Sskr. überein-
stimmen, doch im Suffix ein wenig abweichen. So glaube ich
denn, dass auch hier nicht vf ish-n i, sondern eine, im Sskr. in '
der Bedeutung. jS/ier vorkommende. Form vrish-an der grie-
chischen Form entspricht Diese Form müsste griech* couKr-av 1
werden; im Genitiv und den übrigen Casus warf dieses Taema ;
das dem schliessenden v vorhergehende a heraus (nach der 1
sskr. Regel bei Bopp, Gr. s. r. 224 C); so entstände eigentlich I
jrapcr-W^, oder nach der oben gegebenen Auseinandersetscung
jrap-y-o$ 11.S.W. hn Nom. hätte das Thema mit Dehnung des,
dem V vorhergehenden, Vokals (zum Ersatz des verlorenen no- |
minativen s): ßOLpa-nv (fiir^apacv^), dpariv werden müssen ; diese !
Form scheint mir nun nicnt gebraucht zu sein wegen der leich- I
ten Verwechslung mit /ap<n?v: ap<rj?v, Mann. Dass sie aber exi- !
stirte, oder vielmehi* eine gleiche mit gewöhnlicher Assimilation
des ö anp: ßappit»9 dppnVf beweist mit absoluter Entscliiedenheit I
dashesychische Compositum ip^rtvoßoantos oder dtnivoß. Hier ist ent- I
weder /eppnvOf ßapTjvo der als Thema gebrauchte Nominativ (im I
ersten mit e für a, im zweiten mitVermst des einen p) mit einem |
Bindevokal o, oder das mit unorganisch gedehntem a (n) erschei-
nende Thema mit Bindevokal. — Was das in dpvog u.s. w» an-
lautende / betrifft, so ist es schon längst erkannt (Dmvee, Mise,
crit ed. Kidd, p. 253 J. Eine andre Zusammenstellung giebt PoU I
(E.F. 11,407). Von/appay: dpv-^q kommt: Äpyao^,©^, vomLdunm^ I
äpvetdg, 6y Schaaßocki apvioy, to, Dim. von ßopiavi iov€iovy fj, |
{He8.\ Ort, wo Lammfleisch verkauft wird] — apvioj apvcadg^ ^^ \
Schaafpeh (über letzteres vgl man Pott^ R F. 11,111, 607, wo 1
er zweifelhait ist, ob es dppo»voau9 (von voxi^), oder durch 19 mxM
einem zu supponirenden äpyoH gebildet sei (vgl voxir))» äprnc^
FAP. 351
Bodtwprlk9§e nmckm} ippevnipj c^ytor^^, o, LufUprimger^ äpyto-
Tv/My^iJ, LufisfningerhmMi. In Zsstzgen zu Anfang erscheint
ipvoy ofnßeo (istletzsleresi^ejoaus vfisnni?}; nolkvapvog^av, und
Ton der eigentlichen thematischen Form /tppev: TtoXvppiiv (Hir
-xdkv^ßipprt;!^^ auch noXi^pitvcSj ov (fiir noKvßippt^vog)^ lammerreich.
Von der eig^itKch thematischen Form ßappav blieb mit
Verlust der ganzen ersten Sylbe und unorganischer Dehnung
des a in der Schlusssylbe nur pnp. Diese Form wurde mit yoU-
ständig^em Vergessen und Verkennen der Bedeutung (besaa^^
mend)j wonach sie eigentlich stets nur etwas Männiiches aus-
drücken kannte, gradezu, indem man nur den durch usus £xir»
len Begriff äNßAMr/ berücksichtigte, als weiblich betrachtet, und
zur Bezeichnung des weihiiehen Schaafs benutzt. Eine ganz
ähnliche Ersdiemung wird uns das griechische n^eoq^ lat vi-
duus darbieten (vgL meine: EtffmotogUehe Beiiräge im Rhein.
Mus. V, 110). Also pnv^ 17, Sehaaf; pnnxos^ n$ oVf vom Schaaf^
P^^K» pnv^i^ n — pnv. ~ (Anders, aber falsdi, Bopp^ V. G. 290).
Zu vf ish gehört nun femer epar-aij frUthg^ame Lammer,
mit fihnficherFortentwickelnng der Bedeutung, wie in dem eben
betrachteten iM'^; ipöai steht fur/^perat; imSskr. würde efai The-
ma y arsha, oder nut fi Ar ep, wie gewöhnlich, virisha ent-
sprechen. Letzteres erscheint im Sskr. und zwar in derselben
Bedeutnngjwiedas schon oben mit /optfavidentificirte Trish-an,
nämfich i^Uer. Es ist, wie %\äi gleich ergebet wird, genau ge-
nommen, nur ein Zufall, dass sich imSskrit diese Formen nicht
so gut, wie vrishni ftr den Begrifi Schaafloek fizirt haben;
denn auch sie sind eigentlich aus virish hervorgegangen und
vregen desSaamenreichthums des Stieres zur Bezeichnung von
diesem Terwandt (Anders Poit, E, F. II , 53).
An dies^Form mit Verlust des ö oder des, dasselbe vertre-
tenden, p und o flir at /epöoy /effioj ßtpo lehnt sich ein Dimiuu-
tiT von dieser Form ßipi^og, ipKpoq^ ö, ^, junger Boek, Junge
Ziegel diese Diminutivform entspricht genau dem aus vrisha
(=s ifKFa) gebQdeten sskr. vfishabha (zsgsetzt mit bh& eehei^
»Ol); nur dass vfishabha, so wie vfisha, 8Her heisst Das
» für o ist eine Schwächung ans e. Von ipi^oq kommt: ipUpicv^
To, Dim«; ipl(pn9 V9 Zicklein^ iplxpeuyg^ ov, 90tn Böckiem. «^
Gehört hieher der Name des Jupiter "Eppog für Fippog (J5fe-
fffchJ)? Zu einer Form mit schliessendem x (y^ ßp^X^ S. 327,
^p;CK S. 329) gehört das hesychische ^dpi^oi = apvtg^ wo das
sskr. f i durch a/» wiedergegeben ist (vgl. S. 72).
Zweifelhaft kann man sein, ob man das bei CaUhn. und
I^caphr. vorkommende ippaoq^ oder ^pa^, ^^pox)^ beschrieben,
0, Sehaafboek, wMes Schwein hieher ziehn soll. Eine formelle
Verbindung wfire nicht unmöglich; auch spricht die Bedeutung
<la{iir; allein im Sskr. erscheint überaus ähnlich und mit der
Bedeutung mides Schwein varäha, womit es Pea. vielleicht
mit grössrer Wahrscheinlichkeit, vergleicht (E. F. I, 221, 22a
D) S3)i Ob man dieses varaha vielleicht zu der primären
Form von vrish: vfi (S. 326) ziehn dfiife, will ich eben so
wenig entscheiden, als wie es mit griech. ippaog zu halten sei.
352 FAP--FOP.
Im Sskr., ist schon bemerkt, heisst das, von vHsh stam^
vnende, vrisha, vfishan Süer] damit könnte sehr gut grieeh.
ovpo^, d (tar ßopao ßoppö), Auerochs identisch sein. Sein AI-
leinstehn macht es jedoch wahrscheinlich, dass es, wie ancIS
PüMMow annimmt, ein ans dem Deutschen (ahd. nr, Graf^ AhdL
Sprsch. 1, 141) überkommenes Lehnwort sei (vgL PqU, £. F.
1,123,221).—
In allen diesen Thiemamen wurde natürlich das Thier ei-j
eentlich als ein solches bezeichnet, welches besonders iem mfinn-^
Bcher Kraft hervorragt Was ist nun naturlicher, als dass der
Mann selbst, das mdnniiehe Geschlecht auf dieselbe Weise be-*
zeichnet wurde? Diese Bezeichnung hat nur die griech- Spra-
che erhalten, wo gewiss niemand Anstand nehmen wird ^ mit'
mir hieher zu ziehn: /aptf-ev, ßd^p^tv^ männlich, also eigentlich
heaaamend. Spuren von diesem allgemeinen Gebrauch habeu
sich jedoch auch im Sskr. erhalten, wo vrischa mämiUcl^
Kraß, Tugend heisst; femer dies , so wie auch vrishabha /#«-
vorragend, amge%eUhnet^ was eigentlich bedeutet reich an mAtn-
Ueher Krafi^ wie z. B. der Grebrauch von puneava zeigt (aas
puns Mann und gd Stier) , welches wörüich heisst ein Manu
\niächtig^ wie ein Stier, daim überhaupt: ausgeizeicbnet Ich
könnte viele andre Beispiele erwähnen, doch beschränke ich
mich auf Aiiföhmng des ahd. riso für vrlso Riese {Oraff, Ahd.
Sprsch. II, 540), welches der sskr. Form vrisha entspricht,
wie das oben (S. 327) angeftihrte risen der Wzf. vrisn. £9
bedeutet auch dasselbe, nämlich hervorragend, ausgezeichnet,
g^g aber wie dieses aus dem Grundbegriff hervor, welchen
nur das griechische ßaptr^ev bewahrt hat — Also /aptfev, ßoca-
pev, im iNom. äfHXtjv {ä^pnv)^ ev, mdnntich (ion. £p<5i;v); dppeptacog,
^, oy, mäimttch\ dpfnivd^ri^^ e^, glbd.; dpptvoxriq^ 97, MannhafUg-^
keU\ dppev6&, männUch machen* — Gehört hieher dpareviatovy
d^ptviHov, To, Arsenik ? — Nur eine andre Form desselben Wor-
tes ist /opeai^e^, opiave^, oder ßOpeiavB^j opeiayß^,oi (ftir/opctforv
:=zßop(y^v mit op$ mr ri, vgL S. 72 und das eben bemerkte ßd^
ptYOft S. 331), wie die Männer von der Pythia genannt wurden,
(Anders über äpöev Pott, £. F. I, 222. II, 167).
Fopvi^^ ßopvTxj Vogel u.s.w. Den Anlaut des ß glaube
ich mit Bestimmtheit schon aus äopvog filr aßopvoq schliessen zu
dürfen. Bestätigt wird der Schluss durch lat Avernus für das
n. p.^Aopvo«. Hiedurch wird Bopp^s Etymologie (V. G. S, 147),
so wie die von Graf^(Ahä. Sprsch. I, 432) sogleich unmöglich.
Von der Form ßopwx würde ein regelmässiger Nominativ ßopvi^
heissen ; im Lat erscheint nun ähnlich Klingendes in den Vo-
gelnamen cornix Krähe und cot-urnix Wachtel, Was cörnix
betrifEt, so dürfen wir es wohl gleich von jeder Vergleichung
ausscliiiessen ; denn schwerlich irren wir uns, wenn wir cor-
nix als eine Zusammenziehung einer griechischen Form otopa^
vü; für xcopdvn betrachten, zu welcher sich cornix verhält, %vie
nrnix in coturnix zu 6pvic. Die Vergleichung von coturtiix
"wird dagegen um so mchtiger, da wir auch im Griechischen
mit derselben Bedeutiug ein ebenfalls nüt/op anlautendes Wort
FOP. 333
JiabeiL Dento dass ^pTv^, v^o^, d, mit/ -anlaute, dürfen wir
aus dem beßyckisehen y6pnv% schli^ssen. Was nun cotnrnix
anlangt, so wissen wir aus vielen Beispielen, dass nichts häufi-
ger ist, als eine Composition mit dem Pronominalst des Interroga-
tiToms (sskr. ka) ; so dürfen wir also (so gut wie in co-lnmba)
das CO in co-turnix als Ueberblcibsel dieses Pronomens ab-
trennen. Auf diese Weise wurden /opviÄ, ßop-rvy und tur-nic
sich gegenübertreten. Allein u ist häufig zusammengezogen
aus VC (flirursprungliches v a) ; so dürfen wir denn f&r tur-nic
troT-nic schreiben. Femer aber wird im Sskr. bei der Zu-
sammensetzung noch der alte Nom. neutr. gen. von ka^ näm-
lich kat (lat. quod), angewendet (z.B. in kat-ti'in'a, kad-
akhja); so können wir also cotur-nix entweder in cot-vor-
nix oder in co-tvor-nix trennen.
Für eine Trennung in cot-vor-nix spricht 1) der Um-
stand, dass in der Gruppe tv im Griech. eher/ verloren gelm
würde als I (vgl. rix-vn bei V^Tf^x)» bei dß findet sich jedoch
der Verlust von d (vgl. alvog) ; 2) dass in diesem Fall zu der
Analogie von ßop^^x sskr, v&r-anka mit der Bedeutung Vo§ei
treten wurde, und zu der Analogie von cot-vor-nixs^op-xr^
sogar sskr. var-taka, vartika^ wie diese, mit der Bedeutung
Wachtel (die^e Wörter sind in Wilson Sanscr. Dict erat. Ausg.
vergessen, finden sich aber Amara Kosh, ed. Coleln-ooke p. 315) j
damit stimmt auch bucharisch wertig' (Pott, £. F, U, 168). —
Bei dieser Znsammenstellung müsste man die Hoffnung auf ein
Etymon, wenigstens Air's erste aufgeben. — Für co-tvor-nix
dagegen spricht, 1) dass wenn cot mit vor zusammengesetzt
wäre, da v ein tönender Laut ist, das Wort eigentlich cod-
vor-nix heissen müsste; 2) hätten ym eine sehr passende
Wm^el, mit welcher wir diese Wörter verbinden könnten, nSm«
lieh sskr. tvar eilen ^ welches iür Vögel sehr bezeichnend ist. —
Ich halte jedoch meine zuerst ausgesprochene Ansicht flir die
richtige und nehme an, dass es im Lat ursprünglich vielleicht
cod-vornix geheissen habe. -— .
Also: /rfpvK, cJpvt^, Äo^ (*Xöff), o, 9?, (im Plur. auch ifvw^
Vogel U.S.W.; ofw&uyi^^ opvi^äpwp^ to, Dim.; opyl^eioq, a, oi^;
opvBtoqi opvt^u>g\ opyt^Mcc}^, ^, oV; opyiÄMcxdg, i}, dv, zum Vogel
^fÄön>iLS.W.,' opinl^aidriq^ e^, vogelähnlich\ opyiöia^,©, derNord^
imd im FrükUng, mit w^hem die Zugvögel kommen ; ofnnl^civ, d,
Vogethauo'i dpyiSdo), »um Vogel machen u.s.w.; opvi^evw^ togel'^
«/etf(mu.s.w.; opyÄeta, i}, Vogelfang; opvil^evrns^ 6, Vogelsteller.
Aus einem Thema ßopvi^ welches meiner Ansicht nach das
^prünglich richtige ist, und nur durch falsche Schlüsse ans
demNom./dpi'i^, aUerthümlich/dpvi^ dem neugebildeten /opyi^,
jpopvf;^ weichen müsste, bildet sich ßopveovj opveov^ rd, Vogel;
o?yta, Tot, Vogelmarkt y opvsaxoSj >?, 6v, zu Vögeln gehörig; ipvtd*'
^^5>eff, vogelartig; opve6<0j zum V'ogel machen (zw.); apveä^o^aij
V^el fangen» Diese Form mit wct, fliegen, zusammengesetzt,
hüdet opvaniTUfv^ xd, (böot.) Vogel; aopvoq (äßopvoq)^ ov, ohne
Vogel\ dnopy&iaoru;^ ]?, die Verwandlung in einen Vogel; <f>iXopvi*
^i {, Liebe zu den Vögeln»
£in, durch em andres Suff, gebildetes, Thema derselben
551 FEM.
Wzf. erscheint nach Obigem in pSp^m^ (iroU I8r qrgprttng^'
ches /oproxoff mit eigentlichem Thema ßop^oxo^ fioL poorwio
wie sich dieses ans dem im Sskr. entsprechenden vartaka er
gibt; das das Thema schUessende o (=: sskr. a) ist, wie in dha-
ytrpto n. aa. (vgl* S. 176), abgefallen, nnd so entstand ^op^ox^ fiol
ßoprvxj im TSom.ßopTvii das x wurde durch einen bis jetzt nicht
erkennbaren Einfluss in 7 geschwächt), 5pTo$, 6 Ccot-urnix),
Wachteil oprvyioVf roj Dim.
Eben hieher dürfen wir nun auch wohl noch einen dritten
Vogelnamen ziehn; nämlich /op-raXi^, dpr-oX/^, 17, ein Junger
Vogd, junges Huhn; iprdXixoSj opraXt^ev^, d, glbd«; dprolt^tfi
muihwillig seinj wie ein junges Hühnchen u.s.w.
ßip erscheint in Ftoiq^ ^^p^^» ^<Kf 4) Namen der GSfferboän
mid dee Regenbogene* lieber das anlautende / vgL man Dattes
(Mise crit ed. Kidd p. 377). Eme sichere Ableitung kenne ich
nicht PoU legt den Begriff Gesandtin bei seiner Ableitung zum
Grunde und vergleicht deswegen sslur. Irita Ge9andie{yon v^
E.F. 1,218), wobei er eine Zsstzung mit dem Präf. vi annimmt
Für seine Ableitung spricht das von ihm angeführte soth. airus
Bote U.S.W.; allein man kann eben so ^t an die Wzf. yfi spre^
ahen denken (vgl. ^popoi), und muss vielleicht, anstatt den Be-
griff Götterbotin zu Grunde zu legen, die Bedeutung ibyenV^m
zur Basis der Etymologie machen; ja es kann eine Vennitte-
lung möglich sein, wodurch imnd eine alte Gottheit, deren
Symbol der Regenbogen, welche aber ihrem eigentlichen We-
sen nach gar keine Botin war, bei der, dem griech. Olymp ge-
gebnen Constitution von ihrer eiffendichen Bed. zu dieser un*
tergeoi^eten SteUung herabsaiik, wie dies eine Menge Bei-
spiele der griech. Götterordnung wahrscheinlich machon, und
dann kann man weder den BegrittBote noch den des Hegenho^
gern zur Basis machen. Bei solchen Fällen muss man es dem
Zufall überlassen, ob er ein, durch schlagende Uebereinstim-
mung der Form und Identität der Bedeutung bei irgend einem
oder dem andern der verwandten Völker sich eng anschliessen-
des und zugleich erklärendes, Wort uns in die Hände spielt;
idi bekenne meine Unwissenheit, denn die Anzahl der bloss j
möglichen Etymologieen will ich, so leicht das auch wäre, nicht
vermehren. — Davon tpivoq^ 1?, oj^, von der Iris gemachl —
Sehr fraglich ist, ob hieher Fipo^,'*'Ipo^ n. p. gehört;' dass
es mit/ anlautete, folgt schon aus dem daraus gebildeten ätpoq
fto äßipo^ —
^fßcd. Im Sskr. entspricht vam (Pott, E. F. I, 262): das
anlautende Digamma betreffend vgL man Dawes (Afisc crit ed.
Kidd. 259). Davon: /e^i&j i^tiiD (nach der lOten Conj. CL),
ausbrechen (man bemerke If^ffceea); i^ucrloj 17, Neigung %um Er-
brechen; i^<fiqj 17,* fiieroq^ o, das Brechen; ^uro^, y}, ih^gOro-'
ehen; ifcrrued^, if, oy. Brechen erregend Ji»B.w*; ^ftmfp, l^ieriq^
o, einer, der sich bricht; ^(lenfpio^, or, = t^unxoq; cfiero^ip^, e^
nach Art des Brechens; ifienoo, Neigung %um Brechen haben;
FON. 355
ivgmn^j e^, sich schwer erbrechend (Svotfui^ Hippoor.); ihge^uriti^y
ickwer brechen, > —
Dfiifen wir hieber dulq, auch ofi^, Vt Ifachüopfy ziebn, so
dass es iür /aa-i^ st&ndef oder soUen wir vielleicht an die Wzf.
denken, welcne im sskr. am-itra Oefäee^ erseheint, so dass
ouic eigentlich nur Cef nee überhaupt bedeutete? Für letztre
ErUärung spricht der Gebrauch bei AeechyL, wo d^dq und ein,
gewiss im Allgemeinen identisches, Wort d^g Nachen bedeutet
(vgL die Analogie von mtdtpany ausgehdhltee Oefaee, Schif S. 193).
Fav. Im Sskr. wird eine Wurzel van erwähnt, welcher
dieBedeutongen: tödten^ dienen, helfen, ionen, wünechen, ver^
langen, knnfen, gegeben werden. Belegt ist sie jedoch bis jetzt
nnrin derBed. liebai, dienen, veriangen idurch vanita, yantka,
Tanijaka). Im Deutschen entspricht ahd. win fast in allen
Bedentungen (Graff, Ahd. Snrscn. I, 875 ff.) Aus dem Grie-
chischen entspricht mit ziemlicher Entschiedenheit ßov in der
Bedeutung nützen, welche aus der im Sskr. belegten dienen her-
vorgegangen ist (vgl. Poti, E. F. I, 255). Einer Menge andrer
griech. Wurzelf., welche man sskr. van gegenüber stellt, wer*
den wir andre Stellen anweisen müssen. Also /ov in /ov-tr^p,
oyiFijfii» nützen. Diese Form ist gebildet zu einer Zeit, wo das
anlautende/ entweder schon ganz verschwunden war, oder sehr
kraftlos und ohne Einfluss (wie auch das / in ^-if^tcxa tV^vf^a-
(fuat S. 334, 287 u. aa.) auf die Bildung da stand; daher ist die
Wz. nach der sskr. Regel 539, 3 und 426, 427 reduplicirt (Po/t,
£. F. n, 75), welche eigentlich nur für vokalisch anlautende
Wurzeln gilt; oifov ({ur ßovßov) wird durch Abschwfichung in
dem eigentlichen Wurzeltheil ov-iv» Oder sollten wir wegen
dieser ohne/ eintretenden Form und wegen des eoth. an-sts
Gunet^ in welchem auch kein anlautendes v erscheint, anzu-
nehmen wagen, dass sskr «van und die ihm mit v entsprechen-
den Wzformen ein Präfix, etwa ava, enthalten und in dem goth.
an und griech. dy die einfachere Wzf. erhalten sei? Beachtens-
werth wftre dabei, dass sich von ovivti^i'' keine. Form findet,
welche eine Spur eines anlautenden / zeigt Ich wage hi^r
keine Entscheidung; diese müssen wir von zukunftigen For*
schungen erwarten. — Von ovivti^ kommt Fut oi^Vco (/onf-
(70?); femer: oi^cri^, 17, Nutzen j oniamoq^ ov, nütztich; ovr^rog^
i*6vj nützlich; ovfiriMog, if, dv, nutzbar; onfrop, 6^ der Nützende}
ovuTxa =: dWy^Tp; Si^etap, to, Nutzen U.S.W.; ovaoq^ ov^ nütz^
lieh', oviilarTOs^ Vjov, Superlativ davon.
Ilieher gehört wohl *£pi^oi9y77(j ^Eptovvux;^ der sehr Nützende.
Der Formähnlichkeit wegen erwähne ich auch die Pflanzenna-
men ovwvig (ov&vlg); ävaviq, 17; ovoö^uij xd, ohne ihre Abstam-
mung von dieser Wurzel mit Sicherheit behaupten zu wollen.
Zu dieser Wzf. van gehört meiner Ansicht nach femer
dtvv^ai fELr /a/ymai; das anlautende Digamma schloss schon
TMerech (Gr. Gr. 231) aus dnocUwuMi Pott (E. F. II, 689) er-
klärt die Wz. f&r unbekannt. Im Sskr. haben wir van in der
Bedeutung veniangen*, aber der Beer, für eich verfangen könnte
556 FEH.
schSyerlich fn die Bed« nehtnen übergehn, welche ßcdwiuu hat;
wohl aber passt dazu das ahd. win-nan arbeiten^ erweHien, ge-
wmnen; van in der Bedeutung verkmgeti, woraus wohl zunächst
streben^ dann erstreben u.s.w. floss, so dass sich die deatsche
und griech. Wortentwickelung doch an diese Bedeutimg, aber
durch Vermittelung eines andern Begriffs, scUiesst — wird
nun nach der 8ten Conj. CL flectirt, also u angehängt, grade
.wie in ßotxv-v für ßav-v (= sskr, van-u). Vor den LiquidU
trat im Griechischen Dehnung desRemlauts gewöhnlich ein;
hier di^ durch t, welche wir die Solische nennen dürfen. Die-
semnach wäre/aZwpu ein bloss dialektisches Wort, und da-
für spricht denn auch der Umstand, dass es ohne Derivata
da steht
^ßm. Im Sskr, entspricht die V^vak'. Die Bedeutung ist
S frechen (vgL PoU^ E. F. I, 234, wo die in den verwandtea
prachen entsprechenden Formen verglichen sind). Das an-
lautende Digamma ist lange schon erkannt (Dawes Mise, crit
ed. Kidd. p. 271 ff.); sskr. k ist wie in nen durch n vertreten.
Davon: emov und was dazu gehört, oder vielmehr, wie uuror
und eine Menge Stellen (a.a.O.) zeigen: ßetnov u.s.w. Diese
Formen erklären sich einzig durch die Annahme einer, Vokal und
Consonant verbindenden, Aussprache des ^ etwa durch ooe (vgl.
die Art wie cUe Griechen das lat v ausdrückten, und engliscb
w), fast /e, so dass ßen gesprochen, ovee?r durch Zusammenzie-
hung der zwei zusammenstossenden e in a ovu^: ßun ward. —
Femer /wro^, inog, rd, IFor/u.s.w.; ejtvXktov, t6 ^ Dim.;
&nrnfff, d, einer der mit eich sprechen läset u.s. w.; &nrr^, hti-
Toa, )7, freundliche Zurede.
lvßm&^ mit Verlust des /: ev^co, mit Assimilation, twha^
ofMa^tffi u. s.w. (wegen h vgLman lat in in in-quam, von qua
= sski*. khjä sprechen') i eve^tf^, ig^ gutredend \ eiinua^ eitxxa^
?7, Woldredenheit\ nctKlumlbyi schon sprechen 'y mit o für e: IvtKii^
17, Anruf Tk.s.w.
Hieher gehört femer mit orpo zusammengesetzt, vpoßcn, zu-
sammengezogen zu npon (vgl lat amarunt für amavernnt
iandi^o) in ^eo-nponog^ d, der Gottwahrsager (wie tjrpo<pijTjj;), d.
h. ifer, welcher die Absicht der Götter voraus verkündet \ ^ukz^
TÜa^ V, Wahrsagung; ^eoTuponetxa^ wahrsagen.
Hiedurch erhalten wir denn auch das Recht hieher zu ziehn
das Pfectum ninporai und das Partie. TveTtpio^ivog; jenes ist
zusammengezogen aus ^e-npo^ßen-TM^ dieses aus ^tt^^po-pn-
\uvog und beisst wörtlich , es ist voraus gesagt (von den Göttenh
d.h. bestimmt). Die Reduplication betreffend Tgl. man fi£-|UT-
%^lvo^, Buttnumn^s Behauptung, welche hiergegen sprechen
wfirde (Gr. Gr. §. 86 Anm. 2), ist falsch; ^poßtiü ward ^poT^^
und TrpoTTraiTtpoTr^voc, TTporat: npofiivo^; letzteres Steht für
ein nach allgemeiner Regel entstandenes ^po^hog, und fiUirte
vielleicht durch seine Analogie das etwas auffallendere ninpam»
herbei»
Wir haben hier die, uns fibrigens schon als sehr alt be-
kannt gewordene, Zusammenziehung , bei welcher die ganze
FEtt. 557
, ^=r Csdb*. va) ansgestossen ist, von neuem eintreten sehn.
ins (ppai (= sskr. pra-f vad, vgl. y^^aJ), r^yi-^er sprechen, er-
leoD^ wir femer, dass der älteste Sprachgeist das Ueberlegen
ih ein mneres Sßfreehen fasst, welches dem äusseren vorhergeht.
Sollen wir nun nicht ans diesen beiden Bemerkungen das Recht
otnelimen dürfen, hieher zu ziehn: npa^jvldeq, odl es stände
fieseomach flir 'stpa (= ^rpo, vgl S. 137) und ßen-id und bezeich-
1^ die Organe (um mich so auszudrucken) der i/eberlegung,^daxm^
so wie die Respirationswerkzeuge (tppiveg S. 119), eine Gegend
imerhalb der Brust; endlich, wie (ppnvy Verstand. Doch dwf
ijcht unbemerkt bleiben, dass auch eine Verbindimg mit der
Ä'nrzel nicht unwalirsclieinlich ist, von welcher das sskr. k'it,
tita. Verstand, und k'dtana, Seele, kommt» da sie ohne Zweifel
ti lautet, aber vieUeicht von der sskr. V^k'i in der Bed. ««wi-
"e^ verschieden ist ki würde griech« m entsprechen; wovon
»Ä-3ct^ ganz regelrecht wäre.
hdem in die Wz£ ßen ein Nasal tritt, konnte fz^-x entstehn.
Vielleicht darf man daher '^^Trovo-a^ Natnen eines Gespenstes,
kielierziehn und fiir ßi^utovora nehmen,
f "
Indem für e in ßtn: o eintritt, entsteht ßon in /<<;)/, 6if^ ri^
Stimme^ aonog fibr ä/07tog, oVf sprachlos^ ßapvon^g, d, von gewic/i"
^Stimme] «XoiJ', d, der Fisch (zsgsetzt mit OXo^, vgl. S. 123);
Javou ^UosrteiKD, /UcAen.
hdem an die sskr. Form vak', wie ^o sehr oft, s tritt, ent«*
steht vaksh. Im Sskr. erscheint diese Form nicht in der Be-
^OBg reden selbst; doch konunt sie, wie sich sogleich erge-
ben wird^ dort vor und in einer aus reden entstandenen Bedeu-
^g* Der Form vaksh entspricht im Griech. zunächst mit tm
^ ksh (gewissermaassen eine Umsetzung von >)/ = ksh S.
172): peon in ßitfnere : Monere (anders Poti, E. F. II, 684). An
fliese Form schliesst sich äanexog^ovy fiir d-ßt/cncexogy unsäg'*
H mit Verlust des ßt, wie in 'nponog. —
Zu vaksh gehört femer ocrcra {urßSööa^ ij, Ruf, Stimme
f^Ar*Aristarch.96); sskr. ksh ist, wie oft (vgl. owo^ai S.227),
wttchM ausgedrucKt Eine Spur des p finde idi in ßpor^v v ßoö-
^dnovtfT^ (Od.a, 2B2), femer ftera di crtpuriv iaora, wo man
^^ f6cr<ra lesen kann (D. ^', 93> —
hdem <^ iur sskr. ksh eintritt (v0. otb^^aKfuig S. 231, (pov
)i82 IL sonst), entsteht /(xp; mit eingescnobenem Nasal ßo^
«i ou(pii (für ßo\upn^ wovon sich jedoch, wie von vielen anlau«
(enden je, keine Spur erhalten hat), 17, Summe u.siw.; d^ntig,
^^a^ev, porbedeuisndi oyutpr^vqp^ 6, Wahrsager \ o^upvvüHj berühmt
^^^i ; navoucpaioq, d, Sender aller Orakel, Beiwort des Zeus. —
Rollte aber die eigendiche Bedeutung von Sucpv Gesicht sein
oc>men, omen) und 6ip zu sskr. aksh selm (S. 231) gehören?
|;^ spräche der Mangel des/; die Bedeutung Ruf, Ruhm
'''^|te dann erst späterer Alissverstand des alten Wortes hinein-
^<^braclit Mir scheint eine solche Hypothese sehr gewagt, doch
^^^ Bemerkung werth.
22
358 FEH. w
In dem sskr. lps(DeBiderativlbnn von &p oder viehnehr ap
(vgl & 12)), Iksh (Desid. YonderW^ aig, vgl. S.ä33)xeigte sich
ein Uebersang eines iirsprun^cheren ain t ; so könnte man auch
neben vaksh ein vlksh annehmen und mit diesem das griedL
ßnam nnd ßurx identificiren. Doch zeigt sich keine Spar von ei>
nem sskr.,2u vak^ gehörigen, vlksh. MögBdi wäre es nun zwar«
dass die Kegel, nach weicher Ips, Iksh im Sskr. gebildet ist,
im Griechischen fortgewaltet hat; dodi kann man die hieher
gehörigen Formen des Griech. auch aus der Analogie dos Ver-
ältnisses Von oiKiprao zu öxap (in iTMottpci)), ofH^yvcuo <zu opey) er-
klären und daseintretende i für blosse Folge der doppelten Con-
sonanz halten. Ich wage nicht darüber zu entscheiden^ ziehe
aber ohne Anstand hieher ; h^dam'töf ivlirna (vgL h^htto S. 336),
ansogen u. s. w. ; mit nT = sskr. ksh, Mtüto (PhuL).
Hiehergehört auch/Zo-xo, to-xo, sagen, mittfx fiir ksh, wie
so oft (z.B. S.192). Anders P0//(£. F. U, 685. 1,181); rf^BmO-
i(LexiLD,83)
Aus dem Begriff eprecAen geht der Begriff ifa« T4idein9 her-
vor; so heisst schon im Sskr. v&kja von vak'€>it sMechier^ ei-
gentlich %u {besprechender) tadelnder Mensch ; gewöhnlich erhalten
Wurzeln, welche r^ilen bezeichnen, diese neue Bedeutung durch
Hülfe eines Präfixes; so sskr. vad durch apa, abhi : apavada
Tadelj abhivadaroriPt^«i?0^il«i^^ dasahd., vad entsprechen-
de, v&z (bei &r/ijf, Ahd.Sprsch.I,1087.Po/(, ELF. 1,245) dagegen
hat dieselbe Bedeutung auch sdion im Simplex; gewöhnlicher
jedoch in der Zsstzung mit far (= sskr. pra). oo haben wir
denn das Recht, die sskr. Wzf. vaksh mit der Bedeutung Mr-
nen, tadeln (vgl% Rosen, Radd.) ebenfalls hieher zu ziehn. Wir
dürfen sie wohl als ein eigentliches Desiderativ: reden wol/en,
viel reden auffassen. Diese Bedeutung erscheint in der Zsstzg.
Iv^ßLitTio mit TtT = sskr.ksh, oder mit 0(T= sskr. ksh: /y/ur<ra:
ivlnroiy Ivltrara, %ümen, tadeln. Davon Iv^i^inrre oder, vrieBuUau
allenthalben schreiben will, hflvhtt (also mit r,wie ips, Iksh vgl.
jedoch oniTz S. 228) , mit RedupBc. des Präf. Iv, woran wir schon
erkennen dürfen, dass die eigentliche Wurzel aus dem Sprach-
bewusstsein geschwunden war; in der redupHcirt- aoristischen
Formation ^v-i^r-air-e wurde. noch unregelmJlssiff er verfahren;
h erhielt das syllabische Augment; als eigentlicne Wzf. wurde
isr betrachtet und redupBcirt, aber durch cnr. Im Allgemeinen
stimmt diese Bildung mit der 7ten Aoristbildune im Sskrit bei
vokalisch anlautenden Wzformen. Auch dort herrscht in Be-
ziehung auf die Art und Weise der Reduplication kein ganz
durchgebildetes Gesetz. Die formalen lauthchen Schwierigkei-
ten, welche sich oft der Reduplication vokalisch anlautender
Themen entgegensetzen, lassen als leitendes Princip fast nur
den Gedanken bestehn, dass einTheil desVerbal-Themas wie*
derholt werden müsse, ohne genau durchfuhren zu können,
dass es immer derselbe sei und die Reduplication auf rieiche
Weise geschehe. Im Griechischen erscheint grmz anafoff mit
nvvTC'a'K'ti lipvx-^H^e, Aus dem Sskrit Ifisst sicti in Beziehung
auf die hier eintretenden Unregelmässigkeiten ^ besten der
FEH. 559
7te Aorist derWzf. Atnu vergleicheii. Wie in ^or durch Zss-
izanst mit h undVerffessen der Themadieile, wie in ipvx aas ifw
durch Eriiebung derPfctbild. (etura ^pvxa) zu einer Präsensform
cptTx-«) scheinbar zweisylbige Wzformen entstanden, ganz eben-
so entstand aus sskr. v ri bedecken, durch Antritt des Zeichens
der 5ten Conj. CL nu und Zusammenziehung von vri in är die
scheinbar zweisilbige ^ärn u, bedecken. Um aus dieser den
7ten Aorist zu bilden, wurde nun nicht der WztheO, sondern
nu, grade wie in ip-tvx: vk wiederholt, so entstand als diemati-
scheForm des Aorists är-nu-nu, in der Flexion durchAugment
und Antritt d^r Personalkennzeichen aur-nu-nav-am; nach
einer solchen Analogie bQdete sich wohl i}p-^-ax-oy und nach
dieser rtv-in'-ait'Ov. (Ueber die 7te Aoristbildung der vokalisch
anlautenden Wzformen vgL man Bopp, Gr. s. r. 426 ff. oder in
der kurzen deutschen Grammatik, und Pott^ £.F. 1, 60, 181). —
Von der Form h/in mit ^ für ^rr = sskr* ksh (vgl. on S. 230)
kommt Ivliti^ 17, Schmahungy Drohung \lb.w^ mit i, wie in onm
S.226.
Wir haben hier den Begriff ladein, %umenj anfahren mit Ent-
schiedenheit aus der sskr. Wurzel vaV hervortreten sehn. Da-
her brauchen wir in Beziehung auf die Bedeutung nicht den ge-
ringsten Anstand zu nehmen retx, in velTtoq, to, 2iankj Hader u*
s.w. hieher zu ziehn. Was die Form anlangt, so kann uns zu-
nächst das schliessende x schwankend machen, ob wir als Wzf.
sskr.vaksh, mit griech. x(fiir xt) = sskr. ksh (vgl. z.B. S.228),
oder sskr.vak' mit griecluxiOr sslur. k' (wie in griech.lx=sik)
nehmen; die Grunde stehn sich im Allgemeinen ziemlich gleich.
Denn die formale Repräsentation ist beiderseits belegbar und
die Bedeutung ladein ist fiir vak' ebenfalls nachgewiesen; ich
entscheide mich dennoch eher für eine Zusammenstellung mit
yaksh, weil dieses im Sskr. und im Griech. zugleich in dieser
Bedeutunff erschien. — Das anlautende v istUeberbleibsel des
sskr. Präfixes ni; so stände vux f&r ni+vaksh, oder, wenn
man meinen, wie ich sehr gern gestehe, sehr schwachen Grund
nicht gelten lassen will, fiir ni-f-vak', also entweder mederxür*
nen oder mederreden. Für die Ableitung aus nivak' kann man
sogar ivsidog anfuhren (welches man vgl.'). Was die Wandlung
von vißex, wie die organische Form hätte heissen müssen, in veut
betrifft, so beziehn wir uns wohl am besten mf ßtvn (S. 336);
doch konnte derUebei^ang au dieser Stelle auch durch das
dem ß vorhergehende i gef5rdert werden. — Von veXxoq kommt:
ywdiBj veutda (Denom. reue-eoj-co-fu oder yeix-rj-op nach r.585,3
in Boppe Gr. s«), ladeln^ höhnenu.%.w*\ i^axecmfp, vuxnnqp^ 6, der
Tadelnde^ ifdxiicng^ retW7j V = vsTnog. — diuptveixoq^ ov; duxp^
munf^, igi dfitpivebaixoq^ ov, besMUeni (pAovaxiaf 17, SlreilsuclU. —
Indem ß f&r /: sskr. y eintritt, entsteht mit Vertretung von
k durch griech. x: ^ock in dem, dem sskr. av&k' slumm, ent-
sprechenden a^ax in ^^a{, oxo^, o, sprachlos ; wie das deutsche
dumm ursprunglich nur slumm heisst, so entwickelt sich auch im
Griech. aus slumm der Begriff iftimm; so heissen schon die Ne-
benformen von aßa^i dßdqi dßnQ (fles.y fiir o^l;^ welches auch
22*
340 FEn.
in Besstehmig; auf dii! Qnantitfii mit sskr nriV stiiiuiit; femei
die Ableitungen dßaxiq^ ig^ d§axi^t4sw, ov, 9iumm, dumun\ d^Tua^
oi^xt4<09 kindUch (infaus), untckuidig sein, —
Der Form vaksh mit der Bedeutung sprechen (S.338) 8teB
sich mit ß statt / und 66 fifar ksh gegenüber: ßa66:ßanrT. Daj
wenn wir das, in dieser Form an vbXl gehängte, s in seiner ei^
gentlichen desiderativen Bedeutung f^sen wollen, vaksh spre^
ehen woUen heissen würde, so passt die des griechischen (Jar«
TO^, der Stammende, sehr gut dazu. Ich will jedoch nicht sjch-
dezu leugnen» dass^arr vielleicht ein onomatopoi^tischesWon
sein könne, wie man gewöhnlich annimmt Davon: ^aTxapi^to,
ßaTToXoyiOfSMiertfy ^Trafur^iog^o^ da8Siotiem\ ßaT^apiaTr;$f
6, der Stotterer .
G^h^Tt\i\^er^aTTaXoq^^aTaXoq^o,einweiehlicherMea8ehi\
vielleicht weil diese Weichlichkeit sich vorzüglich in der Spra-
che zeigt (man denke an die Schildenmgen m Juven, Sat., aa
dasTpavX/^etydesAlcibiades u«aa.derArt); Asvon^toLklit^tUy
wie eiti ßdraXos tebetu — Sollte auch ßaTv%rj fiir ßaTvXi: oder ^a-
raXv (v^l. Passow), li, Zwergin (weichliche Person), hieher zu
ziehn sein?
Hierzu gehört femer vielleicht auch lay , und zwar für p-f
ßax = sskr. vi 4- vaksh, wo vi das Präfix ist; denn x ^ ^^^
haben wir nun schon mehrfach gesehn (z.B. & 17) und das an-
lautende ß erkannte schon Dawes (Mise, crit ed. Bdä. p. 276).
ßi.ßax bezeichnete hier das laute Sprechen. Man kann zwar nodi
an andre E^rmologieen denken; jedoch kenne ich keine, die
wahrscheinhcher wäre. Also; l&x^ (P/^X®)? ^X^9 ^^^ Bchreie»,
jauchzen ; iäxrnia, t6\ laxn^ n» Geechrei; die äolische Form ist
laxxo; davon "^laxxoq^ o, der Natne des Bacchu8\ davon laatxoioq^
a, ov\ Idxxioqj ov, bacckieeh; laKxi(Of la^xo^Oy dn bacchiechiu Ce*
schrei erheben -^ laxxelov, to, Tetnpel des Bacchus,
Wenn wir lax mit Recht gleich /»/av = vivaksh gesetzt
haben, so dürfen war auch dem sskr. vaksh in der einfaclien
Form, ßax9 mit ß statt/, gegenüberstellen, also auch ein äoL
§axx annehmen ujid mit diesem den Namen BiityoQ. Bax)(rc$
(ein Schreier, Jauchzer) verbinden, so wie mit la^ lox;^ Da-
von: ^ä^x^iy ßaxxi'iSi V9 eine Bacchantin] ^x;(ä^^6, Bacchant i ßoat-
Yao^ baccÜsch schwärmen ß ßaxxjBvos^ a, avy ßaxxios; ßcLxxjtoMog^
VyOV'f ßaTtxiMo^i ßaxxevTUioq^ bacchisch\ ßaxxtvay ßauxtaic^ ßax-
Xi^aoiiou, das Bacchusfest feiern; ^m^evfia, to; ßaxxev6i^, 17^ Bac'
chusfesti ßccxxevrnSi ßaxxevrap ; ßootxeuiTT;^, 6, Bacchant U.S.W.;
ßoKxevari^oq^oVy bacchisch; ßaxxuktj in bacchische Begeisterung set"
%en\ dßccKXBVToq^ ov^ ohrieAntheilanBacekusfesten; ^axx^oxypg^
S, Bacchuslied.
fon. Im Sskrit erscheuit die V^vap in der Bedeutung ^
saameni diese gmg ohne Zweifel von der allgemeineren: ser-
streuen, ausgiessen, werfen (v0. crtttipo) hervor, in welcher vap
sich ebenfalls zeigt Mit dieser allgemeinen Bedeutung, aber
unbelegt, erscheuit neben vap: vip. Letzteres findet mch nun
im Zend in derselben Bedeutang wieder, wie vap im Sskr. (vgl
FOn. 541
Rmi.y Comm. s. L Yaf na. T. 1, 478, 499, 505). Es ist demnacli '
keine Frage, dass sskr. vap und vip identisch sind. Im Grie-
diisclien kommt nun, yip entsprechend, oUp vor, mittj^fiir sskr.
p, wie wir diese Lante schon oft im Wechsel fanden. Eine Er-
klärung für diesen Wechsel haben wir noch nicht versneht ;
sollte hier oUp auf dieselbe Weise entstanden sein, wie im Zend
üir vip in vielen Formen vif erscheint, nämlich durch Einwir»
knng einer ursprunglich folgenden Liquida? Im Zend wird nun
Tip nach der 4ta[iConj.CL flectirt, so dass Präs. 3 vif-j£i-ti fOr
^kr. vip-ja-ti wird {^Bum. a.a.O. 499); sollte ebenso griech.
oupic» für ol^J6a-(mi) stehn und j, wie im Fut (wo dem sskr.
-sjämi nrsprunglich <r£o(fu) entspricht, wie die dorisdie Form
(TD (= öio)j verglichen mit der böot öUi>y beweist) in e ttberge-
treten sein? Dafür spräche die Form citpa, wo das j gauB ver-
ftchhingen ist, wie in «nn^ii für tv^j». Dann wäre auch hier fp
ma dadurch entstanden, dass einst ein gesprochenes j auf das
ursprun^che p folgte, und hätte sich später, nachdem der
Crund dieser Wanmung weggefaUen war, dennoch erhalten.
Win man für den Uebergang des p in «^ diese Erklärung nicht
gehen lassen, sondern (^ dem sskr. p gradezu gegenüberstellen,
wie wir dies bis jetzt auch in vielen andern Fällen thun müssen,
so wurde man annehmen können, dass olaiiia^ wie sskr. vip,
nach Angabe der Gramm«, der lOtenConj.Cl. folge, also fiir oU
<Pqi»i(iu) Stehe. — Da wir aber nun vap und vip als identische
Formen erkannt haben, oUp aber mit ot für vi, wie oft (vgl. öt"
7puai\ der Form vip entspricht, und mit oUp im Allgemeinen
gleichbedeutend An erscheint, in welchem das anlautende/, wie
gewöhnlich, verloren sein konnte, so betrachten wir auch ßon
und oUp (ftir oln) für identisch. Bemerkenswerth ist, dass man
anch schon früher onvUs^ und oUpic^ für Stammverwandte hielt
Wie es komme, dass vap und yip, obgleich mit verschiedenem ^
Vokal, identisch sind,wiU ich nicht entscheiden; aber amersteuv
mögücli wäre, dass weder vap noch vip eine einfache Wurzel
ist, sondern das anlautende v in beiden Ueberbleibsel des Prä-
fixes ava; in vip wäre dies etwa mit einer Wzf. ip so zusam- .
mengesetzt, dass der Schluss-Vokal des Präfixes elidirt ward
(wie sskr. ni-f vad zu nad ward), in vap dagegen so, dass der
Anfangsvokal der Wzf. verloren gmg (wie in prak'kh' fUr pra
-fikkn). Doch ist dies eine Hypothese, welcher man andre
ebenso gültige entgegensetzen könnte.
An die Fprm vap schliesst sich im Sskr. vap-us Körper^
dgenüidi wohl der Besaamende (v^l. apatv S. 332), oder ist es
das, t9as man besaamt? vgl. das gleich zu erwähnende deutsche
Weib ^ doch ist das hier äeichgnltig. An eine solche Mominal-
foim lehnt sich das nach r. 585, 3 (Bopp, Gr. s.^ durch Antritt
von ] gebildete Denominativ; entweder ursprünglich pon-vö-yo^
(ju) oder /OTT- i;^j-o)-ui, welches in beiden Fällen grieck/ow-v-i-oi .
werden musste. Also ßonvi&y qnvLfoioTcviä att), eheUchen, huren, y
Der Fonn vip entspricht ahd. wip, der Körper, weUher Saamen
^pfängi, griech. wie bemerkt: oltplia^ ott^&y oltpao, ehelich bei^
mhnen. — Von diesen Formen kommt: o^'DidX);^, oniMsihig% oU
^M^i ol(^a)X)3ff,d; oUpoXiSf oUfxaiKlg^ ij^ geil', aopoufyog^ ov, einMäd-
542 FOn.
chen besehk^endi wJ^oupla,^^ Ba»chkf {ßeMydL).-^ AjadermPoü
(E. F. 1, 259>
ImSskriterscheiiit eineWzf.vep[init der Bedeutung fuUertk
l^nter ^/^cr(p werden wir sehn, wie nahe die Begriffe %iilem und
jiau9giessen sicli liegen, wenn sie von dem Begriff Mm€» ansgehn.
''Nidit unmöglich wäre nun, dass die eben erwfihnte WzC yap
(Yip)0tMr^V#Mf» CausbUuen, ygL sskr. sphu-t'-a von sphu und
das dazu gehörige lat fundo) ebenso wie das jetzt zu behan-
dehide v£p (vgL sphur, n-phkrafuttern, griech« {malpeO zu der
Wz. aY(a/) wehen (8. 262 ff.) g^ören, so wie die vergUdienen
Formen zu sph biaaem. In diesem Fall hätte es zunächst we-
niger auffSdlendes, dass im griech. /ipr, welches wir als iden-
tisch mit y^p, %iüem^ betrachten » dem sskr. ieian gegenüber-
steht; es könnte/i73r einer, mity£p wesentlichidentischen. Form
y&p (f&r ayap wehen machen^ hewegen^ eehülieU) entsprechen,
weiche jedoch in dieser Bedeutung nicht yorkommt Diese Wz£
/ipv erscheint in: ^niaXo^ (f&TßnvdoXoq)^ n^iaXog^ rpa^vg^OtFie-
berCdasechütieinde')^ und wie man auch das nicht selten erschei-
nende V im Gegensatz yon sskr. 6 (ygl, ^Xv = sskr. dh£nn)
erklären mag, so bin ich doch fest überzeugt, dass man dieses yon
sskr. y£p nicht trennen dürfe. Dayon: n^iokiovy to^ kleine» Fk-
ber (Hee.}i ^uKkdSTigj £$, fMerartig} ^^rtaX^, diu Fieber haben,
Soll man hieher auch n^LoXoq^ o, oder, wie man auch statt
dessen als y.L* findet: n^iXuarngf Idehtmotie, ziehn dürfen, we3
sie in einer stets zitternden Bewegung um das Licht fliegt? Für
anlautendes / spricht das, wie Riemer richtig bemerkt hat, dar-
aus gebildete Urt. päpilio (= dner dorischen Form /äartoXo^).
Die andern, in den yerwandten Sprachen sskr.y£p entspre-
chenden, Formen hat Pott (E» F. I, 259) angemerkt Unter die-
sen ist ahd. weipön (bei Graf, Ahd. Sprsch. 1,630 weibön)
sich hm und her bewegen (yib-rare); nut yorgesetztem Präfix
sa entsteht hieraus das gleichbedeutende altnord. sylf (yibra-
tio). Dieses ist identisch mit goth. syeifan sieh hin und her
.bewegen; diesem entspricht, und erweist es dadurch als eine
schon alte Composition, litt sub-öiu hin und her bewegen, und
sup-öju schaukeln (ygL Mielcke, Littauisch-deutsches Wörterb.
unter suppu wiegen). Sollte nun nicht mit diesen Fonnen
griech. ao^ zusammengestellt werden können? wollte man je*
doch 60^ gradezu mit goth. syeif , litt sup (sub) = sskr. sa
•f-y^p identificiren, also flir eine Zusammenziehung yonou-f
/(e)i(^) mit ß f&r sskr. p, wie im lat yibro und dem litt sub
nehmen, so wurde dies doch wieder gegen die gewöhnliche Re»
fei yerstossen. Wie wir bei prx gegenüber yon sskr. y 6p eine
orm yäp yielleicht annehmen zu können glaubten, so würden
\m auch nier croß als aus<fa-)-/;o9r = sskr. sa-)-yap entstanden
betrachten. Ich weiss, dass di^se Etymologie noch manciie
Schwierigkeit hat; sehr yieles hat sie jedoch auch für sich (ygL
/ crdßi?, q^<<^?7), und bis jetzt kenneich keine sicherere (man ygL^rnSo).
xj — Also: tfoflecafiir orßoßim <aus i^o/oß), eigentlich i»Ä^%«ite«^
gungeeHen, scheuchen, verjagen-, eilig einhergehnxL^vi.i ao^isoH,^,
Fir{ir). 343
yde Aeffigfe^Beweg^um^ I1.B.W.; öoßapo^y a, w, rdMch 11.S.W.; 6oßw;,
X; S^bd.; cfo^pevowu, wich im Gtmg ils.w. hofärii^y 8ioH heneh-^
men^ oe^roao^ipnfp, djtwroßijni^yOj Verseheueker; Gatocroßi^riptog, ov,
%ttm f^ermeketieken; yffaoö^^^ 6j aUeWeiber mBewegtmg setzende
Hieher gehört öößnj i. Schweif, also kl Form (für apSßri) im
A]l«;eineinen und inderBedevtang ganz mit demdentschenVVort
gleich; in der Laatgroppe sv (o-js) scheint der Lant des v (/)
durch den Hinzutritt der Aspiration d^ s gehoben zn sein, so
dass er sich bis zur Identität mit f steigerte. Daher finden wir
z.B. crtpo^g gegenüber von sskr. sva-s; fiel alsdann, wie sooft
(vgL<^i?X^ bei or^oXXcs), das anlautende o- ab, so blieb, im Wech-
sel mit nrsprön^chem er/: (späterem tf); blosses <p (z.B. in ^'p-
uA'f^ von (fop in avp^y^ von ^ svH tamenyj ganz ebenso tritt nier
dem enrShnten (foßn ßbr cßo^ mit im Ganzen gleicher Bedea-
tmig fpi^n |;egenaber Ar 6^6^ = ößdßii'
Sollte hieiier der Nam^i der durch Lmois nnd Ausschwei-
fungen berühmten Stadt 2t?gapi^ gehören, so dass, wenn ir-
gendwo, hier ein nomen et omen Statt finde? Davon: ^vßapU
'Cac, 6j ->lTic, ^, Sffbarii, Schwelger] (fr^pertxo^, rijOV, üppig; 6v*
^pl4^9 <^fwa^o, schwelgen: ifvßpuuruoq^ 6, Schwelgerei; öv^pia-
^p n%A^j schwdgeriach (vgl unten dro).
fiy (;}/ IT). ^- Im Sslurit erscheint eine Wzf. vig' mit der
Bedentong %iitemj eilen (vgl. Poll, E. F. 1, 337) ; zu den von Poli
f a. a« O.) verglichenen Formen aus den jverwandten Sprachen
lüge man noch: litt begu ich laufe, und ahd. wichdn, saltare
{On^^ Ahd. Sprach. 1, 706). Hierzu zieht Poll (a. a.0.) griech.
l'xtLr&^ bedrängen, hedriichen, beeilen, so dass es also mr ^-f
ziy oder, wenn wir vig' nach der Isten Coni CL flectirt nehmen
(wo der Vokal gunirt wird), wie es wirklich voikommt, fiir hu,
•\-puy'Q (= sskr. api4-v£g &mi) steht Obgleich ich mir nicht
eiklären konnte, wie die Bedeutung bedrängen, wie sie in hidy&
vorlien, mit der des Zdäems, Eilens innig zusammenhänge, so
trat ich doch in Ermangelung einer sichereren Etjrmolögie der
PoUschen hypothetisch bei, indem ich das Zweifelhafte darin
liervorfaeben wollte. Seitdem ist aber die sskr. Wzf. lg' in der
Bedeutung drängen, treiben mit Entschiedenheit aus denVeden
belegt {^Lassen, Andiol. sscr. Glossar, p. 180). Diese wird nach
der Isten C!onj.Cl. flectirt, hat also £g'-ä-mi, welchem griech.
u7Hs>-(^i) entsprechen wurde, und es ist mir daher kein Zweifel,
dass ejtdy& (= sskr. api+^g'-^nni) dazu gehört Die Wz. von
diesem ist also lyj hti^-^ly würde hny werden; nach der Isten
Ccnj.CX wird ly durch GuniruQg: wy und hm-^-u/y^ mit Elision
des i in ^i: htdy&. — Davon : itxevyov] ^o^;, 17, Beireibung j
Beeihmgi hreuerTiq^ S, Antreiber; farayoXif, 17, liieb (ßtgm. 1».);
%iuyevg^ S, n. p.
PY. Wenn ein Zusammenhang zwischen den Begriffen dran-
gen und zittern {beeilen') nachgewiesen werden kann — und dies'
ist nicht ganz unmö^ich, nur fehlen mir die, nach festen Grund-
sätzen, sichernden Beweise — so ist es gar nicht so unwahi^
scheinKch, dass vig', zittern, eOen^ nur eine durch Prfif. va (ft-
344 Fir.
ava') veiinehrte Wz£ von Ig' sei; denn die Dehnung des i in
letzterem ist, wie in allen einfachen Wurzeln nicht urspruiiglidi
(vgl. auch die sskr. V^ig beufegen^ welche bei der bekannten
, ursprünglichen Identität von g und g' ebenMs dazu gehdren
kann).
An die Wzf. vig' lehnt sich zunächst griech. fcay mit ou fiir
6skr.S(d.h. gonirtes i) in: alye$, ol (für /aXyc^), grotse Meere*-
wellen. Für diese Zusammenstellung entscheidet erstens das
gleichbedeutende sskr. pari-v£ga, und zweitens das ebenfalls
zu dieser Wzf. gehörende goth. vÄgs Woge. Das Wort wurde
aus vig wegen der zitternden iwogenden) Bewegung der Wellen
gebildet
Hieran schliessen wir denn auch «lyi«X<?c, o, Meermfer(fwi
ßtuyiaXös), eigentlich ein blosses Epitheton: meerwogend, gebil-
det wie <^ep67rTipt>( , flügeltragend (über diese Zsstznngen vgl.
man H. A.L. Z.1838. ErgzbL S.338). Davon: alywOctjg,?; atyia^
Xeio^, ov\ oiyK^'K&^ti<;f e^; oXyuALTTit;^ 6j -tre^, 17^ rnn Geetnd wohr
nendj befindlich.
. Ferner ziehn wir mit Pott (E. F. I, 237) hieher cdrU (ixa
J pau/)flg)^ >7, in der Bedeutung Sturmwind (der eilende^ Dazu ge-
hört Ttaraxfiq^ glbd.; xarat/t^oj, herabstürmen; xa-ratyi^o'^jf^, fff,
stürmisch \ ferner wold airch xarai'^La^ö^j 6y wie Epihur den
körperlichen Reiz zur Wollust nannte; wenn man es bloss ab
Anreiz j Antrieb fasst, könnte man sich bewogen fiihlen, es za
lg' wie htelyo), mit ou fiir sskr. & zu ziehn ; allein me iptuYOv zeist,
war die, kndyo} zu Grunde liegende, einfache y^iy gewiss seor
fröli vergessen; dalier sich säwerlich mehr eine neue Zusam-
menstellung daraus bildete.
Hieher ziehn wir femer mit Pott Ca.a.0.) und zwar zu 57
mit der Bed. %itteni: aty-eipog filr /ai)^apo^, Vj Schwarzpappel
(vgl. Zitterpappel), weil sie am leichtesten vom Winde bewegt
wird; alyupdvy S, PappelJutin\ ol/etpro^, n%^9 t?<ii> Pappelholz j
l^aiyapooiKUj zur Schwarzpappel werden.
Schon Pott (a.a.O.) verglich femer dtöötn, heraneäen; der
Hiatus zwischen at lässt schon ein dazwischen stehendes/ ver-
muthen ; last ganz übereinstimmend in der Bedeutung ist aber
nun sskr. äv£ga Hastj wo vig' mit dem Präfix 4 compouirt er-
scheint Dalier geben wir Pott nicht Unrecht, wenn er (a.a.O.)
das griech. a ebenfalls für das Präfix hält, welches im Sskr. i
heisst Dagegen scheint nun zwar die Kurze des a zu sprechen;
allein wir haben schon einmal dieses Präfix sogar durch c ver-
treten gesehn (S. 217), und bei dßlööiB mochte die halb vokali-
sche Ausspraclie des/ mit auf Verkürzung des vorhergehenden
Vokals einwirken; in einigen thematischen Formen erscheint es
übrigens auch lang. Was die schliessenden 66 betrifft, so ha-
ben wir hier eine Form, welche nach vielen schon vorffekom-
meneu Beispielen (vgl. auch H.A.L. Z.1838. ErgzbL S.315) ei-
ner durch s weiter vermeinten, welche imSskr. viksh statt vig
lauten wurde, entspricht; aus of/oro-o, ^^^gxro^wird att aacf^,
aTT(D, aTVWf wraa. Davon diy^nv, heftig. ^^ 9tofn&ä:ii^ helmbtisch
schüttelnd.
FIT. 545
Kadern sskr. ksh dordi nr ausgedrückt wird, entspricht
der Form viksh (fär yig) /mt. Daher ziehe ich hieher Ixr f&r
älteres /urr in vnBp^ixT-aLvoU'ai sich überaus sehneU bewegen
(vom trippelnden Gang einer eilenden Frau); die gnnnrte Fonn
frürde ßouxr sein* Diese wäre in axTalva, dxTaivooi^ axrot^o
(f&r ßoxTedvo n. s. w.), sich hastig bewegen, in ßaxr : axr zusam*
mengezogen. Wenn man will, kann man bei {letzterer Form
die mit Präf. versehene acucr, atarr, oIhvj omt (wie aad-cs aus
dziacrto ward) zu Grunde legen. —
Mit X för w (vgl S. 112), oder m (& 223, 228) gehört
wohl hielier atx^, ^ (ai^ Hesgch.), he/iiger Andrang i auch hier
ist a lang und * TieÜeicht (me in o^rm S. 228) wegen des Ver-
lustes des T gedehnt Diesem nach steht es f&r a/ucTf. Ver-
gleichen darf man goth« wai h , kmnpfen (bei Gra/f^Ahd. Sprsch.
L 704)9 nur dass meses sich an dlie einfache Form lehnt und
gunirt ist
Mit 4 iUr sskr. ksh, wie soMufig (S. 171), gehört lüeher
ci^ Sollen wir dies in dem, gewöhmich zu dlaram gezognen,
i^aXo^, oy, Beiwort der wilden Ziege, also etwa: piel springettd
erkennen? Demnach stände es für /^^oXo^ Davon V^aXii^ T^^
Zieget^elL -_-—___
Sollte uns diese Zusammenstellung bewegen dürfen, auch
giS^ 70^, ^, Ziege^ hieher zu ziehn? Vielleicht könnte man sich
dazu verstehn, wenn nicht im Sskr. ag'a ffie Ziege hiesse. In-
dem dieses wie äK und andre (S. 176) sein thematisches Schluss-
a verlor, wurde das griechische Thema dy statt ayo. Den
Uebergang des a in at haben wir schon in al;^>f (S. 163) be-
merkt, ohne ihn weder dort, noch hier mit Entschiedenheit er-
klären zu können. (Die in den übrigen verwandten Sprachen
entsprechenden Formen vgl. man bei Pott, E.F. 1,88). Davon:
alyüuyvj to; alYiarhoq, 6, Dim.; atyeioq, a, ov, von Ziegen^ tÜYtr^,
r,^ Ziegen/eil; atyivoeu;^ ecrcrcc, tv, voller Ziegen \ al^iq, >;, Aegide
(Schild von ZiegenfeÜ; u. s. w. ; alydv, d, Ziegenstidl (zw.) ; «t-
7^X0^, ilj ein Kraut j das die Ziegen lieben ^ al/At^, der Ziege ver-
lassen, hoch. — .,
Sollte man zu vig' in der Gunaform vSg' griech. ptuy noch
alyavla, 9}, oder alyavtovj t6 (für /«*/), Wurfspiess (der zit"
temde, eilende) ziehn dürfen? (vgl. der Bedeut wegen das ahd.
sper, Wurfspiess, welches Pott (E. F. I, 239) richtig ableitet;
es gehört zu der Wzf., welche im Griechischen in öital^ni er-
scheint). —
Gehören endlich die Vogelnamen: aXyifhot;, cäyur^og, atyiv-
&off, 6, ein, in Domhecken nistender, Vogel '^ alyt^akog, alyi^aX-
hK^ alyi!^aXi^g, d, Meise '^ und ol/cJXio^, alTiSKijoq, fyoiXco^, d, ^n
Nachtpogelj hieher? —
Foty, offnen. Das anlautende / betreffend vgl. Dawes (Mise.
crit. ed. KidJ. 281). Pott (E. F. 1, 122) vergleicht damit litt
wozu, den Deckel abnehmen, wo jedoch die formelle Vermhte-
limg äusserst schwierig ist Hier, wie fast allenthalben, zeigt %^
sich, dass, wo nicht das Sskrit mit seinen klaren Formen in's
546 FOir.
Mittel tritt, selten etile el^ologisdiel^dfeeTfaeit zu etbalteii istj
Graf (Ahd. Sprsch. I, i06) vergleicht ahd. off an {ofen) va\i
derWzf.uf. Diese liesse sich in der That als Nebenform etne^
Alteren wif ansehn, nach demselben VerhAlcniss, wie un {vd
nn-nan, Graf\^ 271) zu win (in win-ji, Freund n. aa., Orajf\
I, 875) steht Diese Form wif würde regelrecht einem sskrJ
vik' (vrf, Pott, E. F. I, 87) entsprechen, und dieses kennen wi^:^
in der oedeutung trennen ^ spalten. Zwischen den BegriiTeii
^ trennen und affig» liegt nun zwar noch eine bedeutende Lücke ;!
hier ist aber beachtenswerth, dass das griech. /ot/ selten nnd
im Ganzen nur dichterisch in der Bedeutung öfnen erscheint.
Gewöhnlicher, ja fast allein gQltig, wie der Accent in dvoutrog,
ff, oy, wahrscheinlich macht, ist der Gebrauch des Compositnin
dvoiy\ dieses hiesse wörtlich, wenn man ßovf die Bedeutung
irennen giebt, auftrennen , und dieses nährt sich dem Begriff öf-
nen schon mehr. Nun wissen wir aus mehrfachen Beispielen,
dass im Fortgang der Sprachen einfache Formen die Bedeu-
tung erhalten, welche ihnen eigentlich erst die Composition mit
einem Präfix gab; so erhielt sie denn auch das ahd. uf und
griech. povf ißiy). Für diese Ableitung kann man noch anfuh-
ren, dass das, dem ahd. uf entsprediende altnord. op in opa,
weichen heisst, wie auch das griecL von Pott mit sskr. vik
identificirte ßux (eiExo S. 348). Was die formelle Verbindung von
ßiy (ßoiy) mit sskr. vik' betrifit, so stehen zwei Wege offen.
Einmal wird, jedoch unbelefft, in gleicher Bedeutung mit vik'
eine Wzfvig' erwähnt, welcher /t/gradezu entsprechen wurde.
Zweitens könnte man eine durch s gemehrte Form viksh als
Zwischenglied betrachten, dessen ksh, wie oft, durch / aus-
,' gedrückt wäre (vgl z.B. S. 109). Nichts desto weniger bleibt
y^ oieseAbleit. zweifelhaft. Also oira. otyw^C poiy\ öfneni ävoL-
7fta,To; avoify^ 17, Spalt, Oefnung u. s.w. ; Avoocxic^ 97, ov, eröfnel\
?ivpenavoixTriq^ d, Thüröfner\ Svpcu/o^, oV, thuröfnend\ Tol^otyLa,
179 das Oefnen der Fässer ; ^riSoi^ux, ra, ein Festtag (Fassöfnung). —
F&u Schon PoU (E. F. I, 268) vergleicht diese Wz. mit
dem sskr. va^. Diesem geben die Grammat die Bedeutung
mlnschen, verlangen^ und so kommt es auch in den Veden in
der Bedeutung: beten, u^anft (mit gewöhnlicher WaiSdlung für
va^^ana) , Gebet, vor (Lassen^ Anthol. Sanscr. p. 147, Fr. IF»-
disctimannj Sankara 66). Sonst ist dies Verbum noch nicht be-
legt, aber eine Menge Themen beziehn sich auf va^; vaga
heisst: Wutisch\ Herrschaft'^ Unterwerfung {i. h. Znstani , wo
man besiegt, unterworfen ist); femer vaga, Adj. 3 Endungen,
erniedrigt, bezähmt^ unterworfen, daher va$ä eine Frau, eine
Schwester und mehrere Weibchen von Thieren; dies fliesst au-
genscheinlich aus dem Beeriff untertvorfen] va^ikrija, va9l-
karana. Bezauberung (ä.h.XJnteTweriang, Zustand, wo man
^^ durch Zaubermittel Jemand untendrft); vagika leer^ vagja
regier bar, gelehrig ^ v a 9 j ak ä eine gehorsame Frau u. s. W. Ueber-
sehn wir diese Bedeutungen, so wird man sie schwerlich gnt
aus dem Begriff wollen = begehren als primärem ableiten kön-
nen; va^a (Adj.) könnte in diesem Fall nur ein wollender sein,
FEK. 347
mdit aber ^»t tmierworfmer. Vielmehr nrass in yaf der Be»
piSmoUem so gefassl sein, dass er in die Gegensätze ausein-
andertreten konnte, welciie die deutschen WGrter fPo/ZenJ und
rr% (der sich in andrer Willen fiigt) bilden. Dann kann va^a
(Nomen) zugleich Wüle {Herrschaft) und gleichsam ein Ab-
stractum von dem Znstand, welchen das deutsche mUig (unterwür'
/f^) ausdruckt: Unierwür/tgkeit bez/tie\men. Ob nicht gar letztres
die eigentliche Bedeutung ist, dass va^ also Hch unterwerfen
heisst, va^a als Uerrechafl nur die active Wendung dieses Be-
gnfis sei, Unterwerfung und die Bedeutung hetm^ Gebet aber
eine aas dem demüMgen^ unterwürfigen Zustand, in welchen sieb
der Betende versetzt, entstandene Fortentwickelung der Be-
deutung, wiU ich nicht entscheiden. Höchst beachtenswerth ist
indessen, dass im Griechisdien in den entsprechenden Formen
fast nur letztre Bedeutmifif , ndb unterwerfend, wütig, henrortritt.
Zunächst gehört hieber, wie schon Po// bemerkt, /en in
/ex-oy, Ix-oy, ovcra, of, in der Bedeutung wiUig, gefugig\ das
anlautende Digamma ist schon bemerkt iDawes Mise crit ed.
fi^til. p. 258).^ Es ist ein Partie. Prfis. — Dayoni knovrl^wit^
bjf] bmvryiq^ o, der Freiwittige'y bcovmjdov =: heovri Femer:
a^T», durch Willen (alter Dativ fiir Iw^tia von einem, aus einer
Wz£ fe9eB gebildeten, Thema /exirrt). — kxovöioqj a, ov (für
^^^o^^io), freiwüHg\ kxovöid^o^uu, etwae freiwiUig thun^ htovöia-
^^^ 09 freiwütige Handlung ^ •— äßixav, dixtav^ äatav^ ovöa, ov,
f^iderwütig^ dßiMurn; dexa^o^tepog, 77, oy, n$cht wollend $ dexavöicq^
^y^9 unfreiwiUig'j dxovöid^ia^ etwas ungern thun; dxovöia^^^
Zustand der Unfreiwüligkeit. —
Eben so gehört hieher /exijXo^, Snikoq, mit 'für/, oder,
mit et? für sskr. va, evxtiXoq^ ov^ welches Po// wegen der zu
vrunde gelegten Bedeutung von vag nicht ganz sicher finden
konnte. Nach unsrer Entwickelung passt es in der Grundbe-
deutonf wütig, gutwütig, zufrieden, leidenschaftlos, ganz gut hie-
aer. Davon: haikla, d^nda^ ij, Ruhe, Gelassenheü. --
Wir haben nun femer das Wort evxi^XifTeipa, 17, Beruht^
9^u.s.w. Dieses bildet die Brücke, um mit üii/Aii. (Lexil.
U44) hieher zu ziehn: xrikifa ßlr ßocfikiia, Ixi^XicsCeinDenominat.
]on fSHiiXo =: einem sskr. vagila, also vac&lajami = htnike"
J^), ruhig machen, besänftigen, insbesondre be%aubern, grade
^le das schon erwfihnte sskr. va<;lkarana, vagikrija; nach
^^ erbst des anlautenden Digamma und Ausdehnung des Wor-
^f ging das schwach klingende e zu Anfang verloren (grade
^le a so oft im Sskr ; vgl. auch z. B. Verlust des ,ft in diikoq). An-
ders Pott (E. F. I, 263). Davon: xtiXaivei = *i?X^«i xnXtß^A;, o*,
"WÄ«; xj^jßpov^ To, Zaubenmttel; xyfXvjfia, to, das Bezauberte u.
?;^M xifXiiai^, ^J, das Be%aubem\ tnjXn^Pf xtjXnrtap^ xtikrjniqy Tat"
'•^^'^^y onikipeTaq (dor.), o, Ttfiknrupa, V9 der (die) Besänftigende;
^M^pwg^ a, oy, besänftigend; xjfXirrpov, xi^Xirnf/Kov, t<{, BerU"
^*9^9smittel: x^Ttirrueo^, if, oV, %um Besänftigen geschieht i Ktilat-
n, n. p. (die Bezaubernde). -—
Indem die Bedeutung witiig^ unterwürfig, wie im Sanskrit
^^C&j zu der Bedeutung gering, niedrig y aehlechi speeialisflrt
SIS FMK
wird, treten dieBedeatdngen hervor, welche sich in der griech.
VVzf. pöK^ßtpt^ mit Dehnung des ursprünglichen a^(wie in «W
S. 16Ö), zeigen. Hierron zunächst das Adverb, ^a fur/^xa
(vgl. Dawes, Mise, crit ed. KidtL p. 275); wie &ta (S. 160) setzt
es ein denkbares ßriitv voraus, welches wiilig, §efüffiff,^ gering,
niedrig j unhedmteiid heissen würde. Aus diesen Begriffen er-
klären sich alle Bedeutungen des Adverbs. — Davon: aacceXow^
^aXog, i{, ov, (wiUig) eanft^ n^foXouq bei Gramm. —
Aus pt^ bildet sich ein Comparativ, welcher eigendich
ßnKU)v heissen müsste, aber wie ^<rov für ^loy vu aa. der
Art, in pio-crov gewandelt, ri<racnfj w, wird, der mehr wiUige, un-
terworfene, niedrigere, gernigere (vgL sskr. va^a); neben ^ow
erscheint aber auch in gleicher Bedeutung, ion* arcrov (&trop),
mid diese Form dürfen wir an eine Form /ex-v dme Dehnung
(^Vriddhij des« (=sskr.a) lehnen. — Davon: W« (för/w««*)»
ifTTa, ij, die Unlerwerfimg , Niederlage; ^iro-aofiÄt (iJtt.), niedriger
sein ale jemand u.s.w. ; ^croi^fia (i^tt.) , to, Niederlage^ dnaarrtoi
(airrr), ov, fiir dßi{araiiTO^j unhesiegL
Der Superlat bildet sich regelrecht ans pp^v zu pfsmrTO^,
{xurro^, 17, ov. — Einzefaies Richtige sah hier schon Builmami
(LexiL 1, 13. 301).
FeUo; was das anlautende/ betrifft, vgL man Haipe« (Mise,
crit ed. Kidd. p. 356). PoU (£. F. I, 234) denkt mit Bopp an
das schon erwähnte sskr. vik' (S. 346), welchem die Gramma-
tiker die Bedeutung trennen geben, in welcher es auch in der
Composition mit Präf. vi ersdieint Allein liegt die Bedeutung
y separo der, in welcher etxo erscheint, nämUch sich %urück-
^ %ishn, nachgeben y unterliegen, so nah, dass man vik' mit /tue
gradezu identificiren darf? Ich wage es nicht Betrachten wir
/eixo mit seinen Derivaten genauer, so tritt mit Leichtigkeit die-
selbe Begriffsentwickelung hervor, wie in dem eben behandel-
ten /ex; ßeUuD kann zunächst heissen: sich jetnanden willig, tm-
terwOrfig (IxoiV) beweisen, also gehorchen \ sich in Bezieiiimg
auf etwas gehorsam enceieen^ darin nachgeben, weichen: ux&v
Ttyd^ Formal würde sich ßux zu sskr. va^, efgentlich /«e, ver-
halten, wie ßun zu sskr. vak', eig. /«c (vgL S. 336). Diese
Zusammenstellung wird aber wieder zweifelhaft durdi die Ver-
gleichung des ahd. wich-jan, recedo, wo die ganze Begriffs-
entwickelung, wie sie in ßtlxio hervortritt, sich ebenfalls zeigt,
und zwar nicht von dem Begriff des Willigeeins ausgehend,
sondern von dem der örtlichen Bewegung (ztisammenschinel^ea
(in weichyi). Darf man demnach wlchjan von jxUwi uirbt
trennen, so muss eine gemeinschaftliche Form zu Grunde lie-
gen. Könnte diese sskr. V^vrig , vrag sein? Die Bedeutung
würde vollständiger passen; denn beide heissen eigentlich veg-
gehn (ava-f rig S. 64), sich eiUfemen\ allein die formale Ver-
bindiuig hatManciies,waseinigermaassen stutzig machen kann.
Zunächst müssten wir annehmen, dass das r in der anlauten-
den Consonantengmppe schon vor der Sprachtrenunug ausge-
fallen sei, weil dieser Verlust der deutsdien und griechisdieu
Sprache gemeinschaftlich ist Von dieser schon alten Unre-
FEHL S48
elmSssi^ek werden wir noch mehr Beispiele finden, wie
eren auch schon firiüier vorkamen (vgL S.6S dy^ S.90 mahat,
.7aT, mag-nns, mikil von sskr^ mah für vahy fiir virih &
}ar$, vaksh, vahs, aag von einem sskr. vaksh für vf iksh
.aa.). Für sich aUein hätte sie also nichts Ablehnendes; fer-
er aber müsste das i des ri- Vokals im Griechischen unregel-
ilssigerweise gunirt sein; auch dies hat seine Analogieen;
chon im Sskr. selbst, wo z. B. von pri fälienj puru (noXv)
ommt, dessen u in dem Derivatam paura, wie ein ur-
prongUches, gnnirt wird; endlich müssten mr fiir griech. x im
le<;ensatz zu sskr. g' statt vf ig' eine daraus gebildete Form
liksh, vraksh dem Griech. gegenüberstellen (für letztrc
^I. man jedoch angs.vrixl für das ahd.zu wich-jan gehörige
rehs-af); aber ich finde diese HHufung derUnregebnässigkei-
mzu gross, als dass ich diese Etjmologie anzunehmen wagen
üimte. Eine Entscheidung gebe ich nicht, doch neige ich am
leisten zu meiner zuerst ausgesprochenen Ansicht, /ax mit
tt, sskr. va^, zu identificiren und vollständig von dem deut*
eben wlch-jan zu trennen. Also /etKo, eexo. Davon: elxado
att)= ebtm; {htißUTtrog) htuucros, Vj *iv, nachgebend {unter^
'Offen, untertterfbarf) ; vnet^g, i}, das Nachgeben^ «— /eud}; je
ach den verschiedenen Etymologieen, welche man wählt, wird
ine andre Grundbedeutung erscheinen; nach unsrer Ansicht
$t reix^, üxti (alter Instrumentalis), nach eignetn Willen, Laune/
»d insofern planiosjjt.B.wr, vergleicht man das deutsche wtch-
an, so wird man am besten uun, den Begriff gegenüber zu
teilen, welcher in dem- schon erwähnten ahd. wehs-al sich
ntwickelt hat, oder in dem, nach dieser Analogie alsdann viel-
ncht ebenfalls zu/ox zu ziehenden, lat vic in vicis: invi-
em; (vicis kann jedoch eher noch zu sskr. vi^: jmc mit der
{edentong (em)treieH gehören, so dass es in Beziehung auf
eine Bedeutung von Wechsel verschieden ist^ indem es nicht
nsdrfickt, dass zwei oder mehrere Gegenstände alternativ ihre
teilen einnehmen, sondern einer an die Stelle des andern
itt.) pxrii bedeutet dann ein Wechsel^ wo stets einer mit dem
ndem den Platz tauscht, und insofern planlos. — Davon: et-
^'Os, a, ov, ardnungslos u. s.w.» dxaioOvvn^ dxaumiqj r^j Un^
ifonnenheit,
Wenn/e£x«3 in seiner primären Bedeutung die Entfernung
on einem Orte ausdrückt, so ist es vielleicht erlaubt mit Poil
>• a. 0.) hieher zu ziehn: Ixa^ (att &ag) für /exo^, wie das Ae-
^fhitehe (kxdq^ ^o^ zeigt, fem; aus dem erwähnten AefycA.
^<^ nnd ßetxaö^cay, ein wenig vorsehreilend ^ sammt ß$ua^Xd
l&con.), trag (weichend, nachgebend), wenn letztre beide eben-
dls hieher zu liehn sind, dürfen wir wohl schUessen, dass
^fe»^ das e eine vielleicht dialektische (vgl. dndSefyq für
^oiet^ \tni ähnliche) Zusammenziehung von /eixot^ ist Die-
c^ dürfte man unbedenklich mit sskr. vik' trennen, entfernen
^"^ammenstellen; das i wäre in u gunirt, und k' durch x ver-
reten. ])er Form nach ist htd^ wom ein alter Genitiv, dessen
' ^erkorzt ist, wie dies gewöhnlich in den adverbieO gebrauch«
3SiO Fix.
ten, und dadurch nnkennllich gewordenen Casnszeiclioi ge-
schieht; kxa in kTidßepyog; bio^m in kxanfßokoq scheint i&r htaTct^
mit Erhaltung der Endung to^ = lat tns, sskr. tas zn stehn:
mus der Feme» Davon: äu&tVy von fem\ &uxvo^^ 6, femhm
s€JUU%enäj Beiwort des Apollo, wird eben&lls hieher g^ogeiL
y/^pM. Im Sskr. entspricht vig hntzuechreiien^ insbesondre
eintretm (vgl. PoUy E. F. I, 268, wo man ssu dem angeführten
sskr. Ti^, Mensch (gehender), das ahd. wih-t {Wicht) füge
(bei Graf, Ahd. Sprsch. I, 736)). Griechisch entspricht ßut in
tx kommen (jekUreten) j dessen anlautendes / aus dem homeri*
y? sehen atxTo^^ oy, für ä/ixro^, ov^ unzugänglich folgt.
• Also txw (ftxo) mit, bei Homer, gewöhnlich langem, Ij in-
dem die Dehnung das indische Guna der Isten Conj.CL ersetzt
(also ßTwa = sskr. vi^-kmi); bei Pindar ist i kurz (also /utQ,
txQ = sski*. vig-ami nach der 6ten Conj. CL); davon: mmw»
mit kurzem Tund U-vio^uu (nach der 9ten Conj. CL aber nicht
ganz regelrecht), einfreien. kommen u.s.w.; davon: t^K» if da*
Ankommen^ Kommen. — Gehört hieher ixpia^ ra, die Baiken,
welche das Verdeck tragen (das, worauf man gehi\ das anlantenda
f wäre spurlos verloren)? itpiüVf to, ein Balken i UpHtap^n^
Dim.» txpioit), gerOstarlig von Hol% errichten. — »
Indem das Präf. & vor vic tritt, also griech. ä (97) + pn^
entstand nach Polt (E. F. I, 268, II, 153) durch Zusanunenzie-
hung und ^unorganisch hinzutretenden Spir. asp., wie in i^pet^
(S. 171), ^xfi), ankommen'^ xal^rptovT&qy nach Schicklichkeit (sn*
kommend). Die ii^ den Compositis, wie xa^ifxo, Troo^fx», her-
vortretende Bedeutung zukommen, macht die gewönnliche Ver^
bindung von ix^avoq^ if, ov^ nukommend, gebührend, iau^füeh
mit Ix, /MU.S.W., so ziemlich gewiss. Davon: Ucafforriq^ ii
Tauglichkeit u. s. w. ; Ixavom , tauglich machen.
Insbesondre wird hieraus gebildet im Sskr. v£$a eigendich
nur: das, wo hinein man tritt, aber specialisirt für die Bezeich-
^ nung: Haus\ ihm entspricht griechisch foixog^ oIxoc(Po4/a.
a.0.^ und Dawes, Mise, crit ed. Kidd. p. 281), o, Haue; dtxoi
(alter Locativ = sskr. V £96); davon: öbtd^i^ o&o&ey, ohaivSe,
oinadiy ohtoöt'f obioifHoVy olx/^u>v, to', Dim.; olxtoy, to', eig. Dim.,
aber = olxo^; olxUntogj o; otxuno;, 17, Dim., Kdfyi oixiot^ 17, Haus
U.S.W.; fAxelog, a, ov,; ohaoq; otxtxd^ if, oi^ (zw.) ; olxcaxo^ 1^, ov;
otxetoMig (sehr zw.)^ oixtJio^ <», oy, hdusUch u.s. w.; olxayov =
cixslov (Hesgch.); ohtetoniq^ i^, HausgenoesenheitJL8.w.; ouectoo,
zum otTteioq machen •, olxeiopa, to, Verwandtschaft u.s.w.; olxdo-
tfK, ^, ifa« sum Verwandten Machenu. s.w. ; olxeuorixJ^ if, oy, «i«-
«^rfiem^; — clxio, hausen u.s.w.; olx^^, olxiifn/^, olxiTteo^ o;
oZxrvK, 17, Haussdave u. 9. w. ; olxcTeia , obtetla^ ^, Hausgesinde ;
otxerueog, if, dv, Sfim Gesinde gehMg^ oUtereii» ss ocMi«>; ocxerevo-
uo», oijävng sein; o&ei^fia, tJ, IFoAn«fV« U.S.W.; oliOffiaTtov, «rd,
Dim. ; olxi^fcaTtxd^, if , dv, stir Wohnung gehMg; o&otctk, 17, Jm
Wohnen; obtiiaiiu)^^ oVf bewohnbar; olxirnfp, olxifrop, otxsrn^ d,
Bewohner ß olxirrixd^ if, di^, e«pi« H^oAniOTjf sm haben gewohnt; ocxi^
«nfpio^, a, ovj dem Bewohner gehärig; otxirr^pioy, rd, HV^sotA ;
FAX. 551
•txiTKOpfa, n , Bmumik fzw.) ; chnrviq^ ^f^9 bewohnt} oUaiq^ o,
Bmi9gemm9e'vu^w,*y chuio^ ein Haus bauen xi.s.w.; o&itf^, ^;
oiiaöuo^:, 6, Erbammg; ohetamip, ohu&niq, o, der Anbauende u.».
w.; oueMm{fH09^, to, Wefhin9ii%\ oUmmxoq^ 17, oi^, dim Bebauer 60«
£r#>/i9fii/lkS.w.; aTroua^iJ^^dXi^)^ P/Unvutadi'y dnvixeöla, 17, ilut-
^/^ßOLX^irajfeny fahren. Im Sskr. enlspricht yah (vehere).
Pett hUt diese Wzfl f&r entstanden aus ava+h& iPoU, £• F.
[f 283)^ weggehen; da sich die Bedeutangen weder decken,
noch aoch nur nahe liegen, kann ich dieser Hypothese nicht
beitreten. Von den schon von Pofi (a. a.O«) verglichenen For-
men der verwandten Sprachen bemerke man vorzlielich goth.
vigan-, abd wegan (bewogen) , welches die eigentliche Beden-
timg der Wzf. am besten erlialtea hat —
ZnnSchst lehnt sich daran griech. /dx-^oq, ^X^o?» 'ro, das,
ms man bewegt^ tragt; Last. Das Snftix ist roq = ^skr. tas ^n
srd*tasii.aa.)^ das anlautende t ist durch Einfluss des x i^^
abergegangen (v|^ S. 232); anders Poti (£. F. 1, 144). Davon:
a^nvoq, 17, iy; d)^pfi(;^ eq^ lästig; a^^Ofiai, eich beläetigtfuh^
2^111. s.w. (grade wie das ahd. weg^n echmerzenj drücken, Graf,
Ahd. Sprscn. I9 666); dy^y^^Av^ 179 iSchmer%, Kummer. — an^pa-
X^ifc, e^ Männer betaetend^ hta^iw^ betasten; htax^ua, ij^ Belä^
»iigung.
Mitder Bedeutung fahren: ßox rsi pJyoc, ^jyog.To. und oyog^
0, der Wagen {Pott a. a. O. Ebenso im Sskr. vaha, vahj a, v<äh a,
Tähana, vähika, vähja Wageny^ davon: d^ico mit der primS-
reren Bedeutung tragen. Im Med. fahren, reiten; (geit sein, Hes.")
ir/t^^ T-rf, aites, was trä^/t, Fahrwerk u.s.w.; 3;ip7^aTiov, t6, Dim«;
^^y Vy das Tragen; ixt^'^^^9 ^9 ^f ^^^ Fahrzeug gehörige
oytxloy^To = 6x}^Mi dtoxn<;9 hj %weisit%ig; ijtoxoq^ov^ auf etwas
fahrend} ^oxov^^o, Sattelgurt — Hieher eehOrt dyäva (fftr /ay.),
Wa^en (Hes.j vgl Pott, E. F. H, 515); ferner vielleicht äyoßoq
{Bes.^, Lastträger; y = sskr. h, wie in I/o (S. 151) und sonst
Gehört femer zu dem Begriff /ra^^ mit der Bedeutung wä-*
l«i^ wie er in dem ahd. w4ga {Waage, Graffy Ahd. Sprsch. I,
6&}) hervortritt, axAvt^^ 17^ ein Getreidemaass, oder ist ^es viel-
leicht ein fremdes Wort? —
Indem der Betriff fahren (für tragen') sich zu fuhren, leiten
fCestaket, bilden sich aus vah WOrter zur Bezeichnung von
^yssserleitungen, im Sskr. v&hasa Aquaeduet, vahatl, v&hint
fims; so denn auch griech. pox in ox^tSq^ 6, Kanat u.8.w.; <$-
yjr^cvy-to^ Dim.; o^erevo, leiten; o^^ef^ia^nrS, Wasserleitung f
^X^'^, Vj das Leiten, AUeHen; iKOLpoxttiixnq^ 17, die unerlaubte
ÄUeitufig des Wassers.
Zu dem Begriff tragen gehört die Solische Form von oWo:
i*JJ£w^ tragen^ stützen; ox^if , ij. Stütze; ioxxoq = ixog); ^xr^CteK
= oxxieug Fut {Hesgch., vgl Lobeck, Paraiip. Gr. Gr. p. 33).
Zu der Bedeutung reiten: oytii&(ysU op^^co, Poi/a.a.0.), be-
*P^en; ix'^wa^ rd, Befruchtung; o^f^rd^, j}, dy, besprungenj
°X«^?, Bespringer'j dwrrwed^^ if, dv, zum Bespringen tauglich;
^f^yTo, Zuchtthieri oxdotj i} das Besfningen.
3S3 FAX.
Indem ya fai ot? nbcrgeht (S. 17 «.sonst i^eUach% entepriclit
avx. Daher, aix-nv, ivo(;\PoU a.a.O.)» o, (des zum Tragen pau-
sende Körperdieü; vgl. das gleichbedeutende sskr.yaha;,ä^c/#if^
ter, Genick u.s.w.(i*o«, E.F. 1, 283. H, 507); aixiviovy xi, Dim.;
avxivu>q, a, ovj zum Nacken gehörig ^^ avx^viiai^ den Hais a6«rA#i«t-
äen» avx^vumipj S^ Strick %um Erhängen y wpavxetfi(a, den Kopf
hoch tragen, eich brüsten ILS.W. --*
Mit äbUscihem ^xf^ % '"^d nngefindertem va erscheint bei
rr^Rvch, äxyoQ (für /ax;^off) mit derselben Bed.; denn für cJ^ios
ist dfio^ zu lesen. Dazu gehört wohl dxxf^Xlßap laconisch für
aepo^^aro^. Sanfte^ was man auf der Achsely dxxaki (alter Loca
tiv für /ax;caXot von ßaxxako) trägt (^p von ipip(Oj Vgl. jedoch
das oben (S. 351) erwähnte ayoßo^;).
Dem in ßaxxaXi^ßap erkannten Thema ßaxxa^ entspriclit
mit Uebergäng des / in fi (wie S. 4 und sehr oft) und au» einer
Wzf., welche statt x ^^^X9 entsprechend dem sskr.vaksh(vgl
weiterhin S. 354) liir vah, schliesst, hervorgehend iiaöx^'^ in
ixggyaXi?, ij, Achsel u.s.w.; aus derselben Wzf. ist ahd. uohs«
ä,na(fur vohs-ana) Achsel, gebQdet, woraus durch Verlust des
u: ahs-ala {Graff^ Ahd. Sprsch. 1, 140. 139). Dieser Verlust
erklärt uns auch das entsprechende lat ax-illa fttr uaxilla,
wo also auch die Form-uax = einem sskr. vaksh, zu Grunde
liegt (vgL auch lat vecto = vaksh; anders Pott, E.F. I, 223).
Von iiaCx-oLKri kommt: ftcor^^aXt^, i}, eine Höhlttng anP/lanzen^
Bäumen; liaarx^XiOc; , ov; iiaöxaKivoqy i?, ov (von pocr^aXi? in der
Bed. Schoss, wo der Zweig gleiclisam als Schulter, Arm eines
Baums g'efasst ist), von Pahnweigen geflochten ; yiaöxfOuitD, ou
den Achseln aufhängepi^ veralümmeln; iiaarxakuriiaTttf tc, die zer-
stückelten Glieder eines Ermordeten; ft«<Jx«>^<mp, o, SchuUerrie^
Uten; ftacrxaW«, iicurxakuda, '^^ eins Art Säulenverzierung; f*ff-
axcäuov, TOj ein aus Pahnzweigen gt^chiensr Korb (Hesyeh) ; a^-
€pijiouTxaKogj ovj beide Achseln umgebend* —
Gleichbedeutend mit uafrxäkv ist fjLäXiu n ; ebenso steht ne-
ben lat axilla: ala, wohl für axla statt axala {Achsel); m
Lat hat der Verlust des x vor 1 seine Analo^een (z. B. tex-
ere: tÄla); im Griechischen kenne ich keine; auf icden Fall
wird man, wenn fiaXi? wie lat ala entstanden ist, welches docli
das Walirscheinlichste ist, statt ^aöx-U eine Form uo^Xij mit ?
= ksh zu Grunde legen müssen. Die ^sse Aehnlichkeit der
Aussprache von ^ und ö macht alsdann einen solchen, durch As-
similation herbeigeflihrten, Verhist sehr leicht denkbar. Sonst
konnte man ^akn auch an vah schliessen und annehmen, dass
nur das so häufig verlorne (S. 79, 80) h eingebfisst sei
Indem der Begriff /r«r^«fi zur Bezeichnung tragender, h^en^
der Maschinen verwandt wird, gehOrt hieher: /ox^eiJ«, ox^ivg,
S (vectis), Hebel (Pott, E. F. 1, 223); davon o^Xerfo, 6xXi&, o^W-
^Q, mit dem Hebel wegschafen. ^, ^ ^
Indem a fttr / eintritt, entsteht po^ m tur/Xos. 6 (Pott a. a. 0.),
Hebel, Querbalken zum Verriegeln der Thur, Riegel u.s.w. Da-
von: fioxWov, To; fioxWff, n\ fiO^Wow^, *, Dnn.; fiox%<«o$, if, ov,
ztmi Hebel gehörige m^ß pcxXsvQ, mit dem Hebet m Bewegung
FAX. 335
Mastern f fiox^da^ terriegeln} fiox^et^^» ^9 der müdem Heiel JVe-
tretende; fio;(Xrt)(n^, pox^«» n^ das Fortbewegen, r-
Hieher gehört nun woU auch oxbvq für ßoxevg^ 6, welches
insbesondre Riegel^ eigentlich wohl auch nur Balken, Hebel be-
deutet. Doch kann man hier, wie bei mancher andern hieher
gezogenen Bildung, zweifelhaft sein, ob sie zu /ax =sskr. vah,
oder dem daraus gebildeten crax (^x)» ^skr. sah (S.357) gehöre.
Sollte zu einer Form, welche im Sskr. vaksh lauten wnrde,
wie wir sie schon in ^axäkri anerkennen mussten, gehören:
Tcr«-Xoff, «cx-Xo^, aber auch tax-Xogi trykog^ 6, die Bänder und
Oesen an den Schuheohlenj welche sie feelhiellenf von stände tur
fOGi€ z= vaksh {yA.dßvxyLiv S.265); das liahrx müsste für eine
im Munde des Volkes geschwächte Aussprache des v gelten.
Indem in vah:/ax ß wieder durch fi vertreten wird und
das OK, durch Vriddhi gedehnt, n wird, entsteht mx-<^jn^ r^ (ei*
gentlich, so wie fox^ixg^ f^^X^'ff» Bebef, dann) jedes Hmfemütel^
Werkzeug U.S. w. (anders Pott, E.F. II, 571. Oraf, Ahd. Sprsch.
n, 639). Einfachere ffleichbedeutende Formen sind fi^x^^^ ft$-
ya^ (für ivrjX'O^poiv)^ vgL S. 176 u. aa.), to. — Davon: \i7ix<»^ao'
lioL, ii7ixctveo^i4u, ^irixotvBvay geschickt verfertigen n.s.w. (VgL dieBe-
deutt. von moliri von moles fiir vohles Last, was man trägt)i
Itrrx^vniiMy TÖ = fii7x<*W ; \I^^X^vn^^i V9 Anwendung einer fi^x^Wi
\i^nxayrrtrig^ f(i?X^^^'^^9 ^9 der List U.S.W. Gebrauchende \ i^vx^^*
nxog^ 17, dvf anschlägig: ^rixof'Vmoq^ 17, ov, erfinderisch \ \iTiX0Lv6ugy
araa, ev, kunstreich, a^riyavriqy ig; d^TJxo^vo^^ ov, rathlos\ d^iTii*
Xot-viot^y n^ Bathlosigkeiti oL^nx^'^^^f rathlos sein.
Femer kann man hieherziehn: f^ox in ^ox^^oq^ S^ wenn
dessen Grundbedeutung Druck ist und sich daraus die Bedeu-
timg schwere Arbeit, Kummer U.S.W. entwickelt hat, wie bei ßd»
jßtoq (S.351); das ä stände auch hier für t (vgl a.aO.)* Doch
wird diese Zusammenstellung zweifelhaft, wenn man sich des
ahd. mdjan (fiir möh-jan mü/ten, Graf, Ahd. Sprsch. n, 602),
mag-an {kwmeti)^ lett. mäkt (plagen^ erinnert Was jedoch
das ahd. mag-an betriffi, so bemerke ich beiläufig, dass es mir -
ebenfalls nur eine Nebenform von sskr. vah mit m für v zu sein
scheint (vgLz.B. altn. megin schwer, bei Crm/ a.a.O. 620). Der
Begriff kinnen ist hier aus dem des Tragmis (vgl. den Gebrauch
von tX^am im Griech.) hervorgegangen, und aus dem des Kön-
nens entwickelte sich der des Machens, Aehnliches kann man
auch von lett mäkt vermuthen und durch dessen Vermittelung
vielleicht auch von mAjan^» ahd. mir wigit es schmerzt, kümmert
mich [Graf a. a.0. 1, 656); doch wage ich keine Entscheidung.
Nichts desto weniger möge \L6x^og sammt seinen Derivaten
Uer seine SteUe finden. Davon: fu>x^»?/>o$,a,oV^ ftox^»feK,eWa,
ev, mühseehg ; ^J^l4<»>f J*ox^«o> eich abmühn ; ^o^ti^^ to. Müh-
*£f/; (*o;^pia, 1}, Mühsali fiox^toifto^^ o, =s uo^og (jw.) — ct^id-
X^>lTOff, 0V9 ohne Mühei ccftox^fi^ d^-^i (Adv.).
Wohin \i6x-^og gehört, muss man auch das gleichbedeu-
tende fio/o^, 6j ziehn; h ist durch griech. 7 vertreten (vgl.
23
5^ fax:
iyd S. IBl). Davon: \ioytf6q^ et, 6v, mähudigl jwjyio (fioyuro la
kon. also Denominativ, nach Bopp, Gr. s. r. 583, 1 gebildet); po-
7e/w {He8,)^ aiehahmükn n*s.w.; fto'yi^ (fibr fto/ot^), mä Mühe\
dliayrtroq^ ov, unermüdkch; otfiofirrt; ßpa;ifüfioyif5, 4, Ärtcrse ZeiV
leidend. — Sciiwerlich darf man tfftvyepo^, a, ov, von fco^^?,
mit welchem es in der Bed. identisdi ist, trennen; das «■ für o
ist äolisch. Ob aber nicht das anlautende 6 den PronominaLst
öa (= a, rM) enthfilt? (vgLcmXeicoo; nach Po// ist 6 dasPräfl tg
E.F.n,197).
Das mit fso/K gleichbedeutende ^6%^^ ist nach Poii (£. F.
n, 273, 615) flir luyy-'hg zu nehmen, eher poh-XK mit Verlust des h.
Von dieser Wurzel: sskr.vah erhalten femer Thiere ihren
Namen, welche insbesondre zum Lasttragen benutzt werden;
so z.B. imSskr. vähja Lastthier, vhYk^Pferdj vahati, vahata,
vahatu Ochse. Eben hieher, aber zu der Form vaksh, gehört
Bskr. vakshas Ochse; hierzu gehört lat vacca (Poti^ E. F. I,
^3), sammt juvencus, juvenca, welches ich nicht för ju-
venica nehmen möchte, 1) weil die Bedeutung junger Stier,
junge Euh zu sehr vorwiegt, und 2) weil umbrisch i-veca ent>
spricht (C.F. Orotefend, Rudim.Ling.Umbr. 111,18), wo das zu
j^venis nothwendige n nicht erscheint DieEinschiebnng des
n ist aber im Latein, bekanntlich sehr häufig (z.B. sskr. asi lat
ensi); der Verlust desselben sehr selten. Mit vacca stellt P«tf
(a. a. O.) griech. itrfgyo-e^ 6, ij, junges Rind, junge Kuh, zusam-
men. Da hier aber der Betriff jfin^ durchgehends vorwaltet, so
denke ich eher an das sskr. vaskaja ein KM twn einem Jahr;
li4}öxo wurde der einfacheren Form vaska entsprechen, welche
im Sskr. jedoch eine andre Bedeutung hat In diesem Fall ge-
hört (toöxp zu der y/^ßag^ zu vitulus (S.303). Wenn in vacca
der xiegnS junge Kuh einst vorherrschte, so würde es ebenfails
dazu gehören. Die Form betreffend, steht im Griech. f^ für/
and cr;^ für sk oder dessen Umsetzung ksh = x. — Davon : uo-
öxJioVfiioa^äfMOVfTÖfliim.^ (loorj^eioqjov; ^i6iyxiO<;9 0Ljav; yLOÖ^^iog^
a, ov, rom Kalbe; ^locryiq^ V9 junge Kuh; ^loarxictg, o, einem Kalhe
ähnlich u.s.w.; yLoaxl^l yMcr^ri^'n^ Kalbfell; (iotf^^So, muihmälig
* sein, wie ein Kälbchen ß fioöxfi^ov, nach KälberarL lUHTjc^vatog^Oyory
munter wie ein Kalb.
Von vah kommt femer sskr. vahu (der Tragende, Hebende^
der Arm. Wir sahn schon bei einigen Beispielen sskr. v durch
9r vertreten, z. B. na^elv (S. 254^, lat p e ctus (S. 93*) u. aa. Da-
her brauchen wir uns nicht abhalten zu lassen, auch hier die-
sen, vielleicht durch Einwirkung des h: x? oder durch die an b
streifende Aussprache des v (weswegen auch so oft b statt v
geschrieben wird) herbeigeführten, Uebergang anzunehmen und
' w^X"«^ ^^^ v&hu zu identificiren (vgl. Pott, E. F. 1, 109, welcher
aber b&hu schreibt). Von pvfjyys^ &, Arm, kommt: ^n^xt^xioff,
a, ov; wifxwog, a, ov (wi}xtx>?)j armslang; ^nnfi^vaksg^ x6, am Saum
mit Purpur besetzt (von aXg^ Meerpurpur) ; 7n?xw©, «ruf den Arm
geben; dinrp(alHii^ ^9 der Raum zwischen zwei Rudern; 'Kapaari"
r^oPf r6, der kleine Knochen am Ellenbogen.
FAX. SoS
Die BedeotoDg Ton otyo^iMX §ehn, insbesondre wB§§dki,
für foLxp^uu (wie Ao^g fiir aßo^icg zeigt) fordert aar Frage anf,
ob auch diese Form hieher gehören möge. Pott (E.F. f, 283)
vermathet, dass sie aas vi+vak bestehe. Wollen wir diese
Andeutung veHblgen, so können wir annehmen, dass das, die
Warzel anlaatende, v zwischen den beiden Vokalen, wie oft
(TgL kanksh & 17, wm S. 268, weiterhin ix^ u. aa.), aosgefat
len und dann, wie in prak'kh', ans pra+ik'kh', der Schlnss-
Vokal desPrSifixes denAnfangsvokal derWzf« yerdrSngt habe;
sanz analog ist sskr. nid aas ni-fvad (vgL^yetdog) entstanden.
Diese Formation musste aber in diesem FaU schon sehr ah sein.
Denn schwerlich dürfen wir, wenn wir p^x als zn Grande lie^
gend nehmen, zendisch ylshi Weg (ßarnouf^ Observ. s. Alph.
im Coram. s. L Y. I, clxxi) von dx trennen (vgl. oluoq weiterhin!.
Ob man anch das vonJ^tiniofi/yerglichene goth.yig daza ziehn
mass, ist sehr zweifelhaft, weil im Goth. sehr oft sskr. a in i
geschwächt ist, also yig zu sskr.yah gehören kann. Dasselbe
ist der Fall mit lat via mr veha, wie die alte Form yeha be-
weist— Andrerseits wäre es jedoch nicht anmöglich, dass olx
gar keine Composition ist; denn va geht im Sskr. iiberaas häa-
Dg in u über (ygL z.B. sskr. akshan = yakshasl and für die-
ses erscheint im Griech. oft oi (vg;L z. B. otdoo S. 11). Diese Er-
klärong worde in ciöo^uu (S. 3a6) eine Unterstützung finden,
oder man musste aach hier- eine Zasammenziehang yoii yi-f
vadh in yidh zu Grande legen (ygl. jedoch auch ctoi^if beioet^o).
Eine dritte Hypothese wäre, wenn wir, auf zendisch ylshi ge*.
stützt, ^dezu ylh als eine Nebenform yon yah annehmen (ygl.
Tap, vip S.340). Schwierig wird sie aber durch das ausäoifioc
(iur dßoix^g) gefolgerte /. Eine Entscheidung wage ich nicht,
doch neige ich mich zu der Annahme, dass ßo^x Guna yon ßtx
nnd dieses yi-f yah sei (ygh oiii'iov). — Nebenformen yonßolxo'
^ß cixo^uu sind olxvif^f oljt^fuu.
Dayon: /otfio^ fur^o»;tf<^ ('oit yerlomem x^=^^9 wie oft,
z. B. S. 74, ^9), j2^iS£9 o, Weg u.s.w. (anders Oieee, lieber den
SoL Dial. 248); otfii^, i (iür ßoixi^v), Gang^ insbesondre Weim dee
Gesänge, Erzählung ; ^äpoi^g , ov^ neben dem Wege ; Ttapo^iioy i ;
^apoi^uoVf rOf S^mehworti napot^uauSg^ ?7, iv^ natpo^MMÜTiq^ c^>
ipriekwärtlichi naponutt^u^y sunt SpriduDort tnaehen^ ^rafKiifiM,
rw» Weg ahgekn. — nfooLyMv, (ppo^uov, to, Vorspiel u.s.w. —
olua (t&r ßOlx-iiOL)^ heftiger Andrang (ygL yeh-emens, inyehi);
Pott (E.F. 1, 122. 11,287) stellt es mit littwedu zusammen, was,
wie sich gleich zeigen wird, yon meiner Deutung nicht sehr ab-
weicht. — Dayon: olftaa), drauflos fahren ^ oifdjpa = o^ia, —
Wir haben alxi ßoix aus ß$x9 nach der ersten Hypothese
fiir eine Zusammenziehung yon yi+yah genommen. Sollte
diese Zusammensetzung noch unzusammengezogen erhalten
sein? Die Vergleichung yon ota^, äxoq^ 6, mit dem gleich-
bedeutenden olTf'ioVj rd, Gr^ des Steuere^ Steuerruder^ macht
es mu* sehr wahrscheinUch ; in ol-n-^ ist das h, wie sehr oft,
ganz yerloren, es steht ftir yi-y&h-ja, welche Form auch
im Sskr. yorkommt, aber sich an eine andre Begriffsentwiok«
23*
5S6 FAX.
lang von vah lehnt; oläx dagegen steht für vi« v&h-a, miisste
also eigentlich ola^o f&rßtßäxo lauten; allein der, das Thema
schliessende, Vokal ging, wie sehr oft (vgl. S. 176), verloren;
80 wnrde der Nom. oiä^, and indem das eigentUche Thema ver-
gessen ward, Gen. mitx statt x: otaxo$u.s.w. Davon: old-
xtoVf olifMtor (= oln'vov). Davon: olaHttdov; oiaMi^Wy steuern \
oldxur^, TO,^ das Steuern ; olaHumi^ o, der Steurer,
• - -
Der Laut h ist, wie schon bemerkt. Im Sskr. sehr h&afig
aas dh hervorgegangen (vgl S. 73). So haben wir denn au<A
das Recht, neben vah eine gleichbedeatende Form vadh an-
zanehmen. Diese wird denn auch dadurch belegt, dass eine
Menge, nur in Hinsicht dieser Laute, oder für die Grundbedeu-
tung unwichtiger Suffixe und Präfixe, abweichender Themen
gleiche Bedeutung haben; so z. B. sskr. vftha: vi-vadha,
Pferd^ vaha: vi-vadha. Weg, vah-ana, vah-ala, vftdh-u,
^oo/u.6.w.; sodann auch im Slav. ved-« und vez-«r führen,
von denen jenes = sskr. vadh, dieses = sskr. vah, indem sskr.
h, wie im Zend, durch z repräsentirt wird. Aus dem Lat ge-
hört vielleicht väd-ere (vgl. vehere fSr vehere se, ivieschon
im Sskr. vah gebraucht wird) hieher. Aus dem Griecb. wahr-
scheinlich woM otcui^ ich werde tragen^ für old-o'», so dass die
Vorm o\^ zu Grunde liegt; über o* vgl. das bei €1% (S. 355) Be-
merkte (vgl. auch f»o//, E. F. 1, 192, 156). i
Schon das Simplex vah hat, wie auch in der CompositioD {
mit ut, im Sskr. die Bedeutung; heurathen (woU mit derselbea
Begriffsentwickelung, wie die Bedeutung von 6xev& and ähnli-
ches entstand); daher denn vivihä, Hochzeit, vivähja, Schme-
gersohn, und vahjft, Frau; nun haben wir aber so eben als j
Neben- und wohl ursprQnglichere Form von vah: vadh er-
kannt^ und üdh'a (nacn euphemistischen Regeln und durch Zu-
sammenziehung von va in u) fär vadh-fta^ heisst sowohl ^e-
fuhrtj al% yvie geheurathet; ferner Adh'A^ sowievadh-a, eme
Frau. Es ist daher kein Zweifel, dass wir auch die Form vadh
in der Bedeutung heurathen nehmen dürfen. Dieser Form ent- 1
spricht ahd. wid in widamo (<Frii|jf,Ahd.Sprsch. 1,777), Brmd-
schaff; griech. /c* in fi^-vov^ ßvov (mit ' mr /, wie oft), ii^vov
(fast fiir ißcivovi eovebvov mit der eigenthümlichen Auss|ftache
des /, welche Vokal und Consonant verband (vgl. S. 336 und
^XcoO)) 'Tif, Brautschat% a.s.w. (über das anlautende ß vgl. man
Dawesj Mise, crit ed. Kidd. p. 254, über ^ = dh S.71ff.). Da-
von: Sivioq^ a, ovy bräuäich% I9v&g, n (Hes.)^ das Essen, welches
nach Empfang des Brautsehatzes gegeben wird\ iSvow^ idvci^o^ou^
verloben u.s. w.; i9vcrnig (k9v.)^ <5, der Verlober, Freier \ Wywnf, ^,
die vom Bräutigam beschenkte Braut — &e8voq{dßedvoq\ov; ay-aed-
i'o^Cmitvokalisirtem/, wie in iÜfvov),ov; di9vGyro<;,ov, ohne Hoch-
%eitsgeschenke a.s. w. (Anders Pott, E. F. ü, 130;.
Indem griech. ^ vor t in «r übergeht, wird das schon er-
wShnte sskr.Pardc üdh a für vadh-fta eigentlich griech. ßatr-
Ttt, getragen; da aber ß sehr oft durch ß vertreten wird, so er-
sohdnt statt dessen ßaara (vgL dieselben Wandlungen in (Cux-
FAX. 357
<rro cSb 79)). Ans ^ataxa bildet sich ein Denominativ (nach r.
586 hei Bapp^ Gr. s.) ßaöTdiw, iragen^ emporheöenn. s.w. Da*
von: ßd<r%a/y(ia^ to, Lastj ßaarrayii^ ij, die Lasi (Hesych,); aßd-
ÖToxToq^ ov^ WM meht getragen werdm kann; (poproßaaTaKrtj^
0, LaaUrager.
So ziemlich gleichbedeutBfid mit vah tragen, ist das ssLr.
Bah (sustineo, perferp). Betrachten wir nun die Form des
Infinitivs von vah, welche v6dh'um heisst, — indem nämlich
dessen eigentliche Form vädh^um statt vah + tnm werden
masste {Bappj Gr. s. x^lOSa)» aber durch Einfluss des v der
folgende Vokal in den aiesem verwandten Diphdiong ö über-
geht (ebenso im Fut I vödhri u.s. w., Bopp, Kurze Gramm.
des Sskr. Index) — nnd beachten, dass auf dieselbe Weise der
Infinitiv von sah: sddh'«um (vgl, Bopp a a. O. in der Regel,
welche der ann. zu r. ^54 der Gramm, crit 1. s. entspricht)
Fat södh>i heisst — erinnern uns endlich der Zusammenzie-
innig von ka+vftnksh in känksh (S. 17) und vieler, seitdem
vorgekommener ähnlicher — so müssen wir schliessen,, dass
sah eine Zusammenziehung von sa + vah, und sddh'um,
sddh'ri von sa-f vödh'um, sa + vddh'ri ist — Zu dieser
Wzf. sah für savah^ieheich nun griech. ix, welches also ei-
gentlich iär ix steht, wie dieses denn auch der im Futur e^o
und sonst, wo die zweite Sylbe nicht mit einer Aspirata anftngt,
eriialtae Spiritus asper beweist (vgl. auch anderes iiei Po/tjE.
F. i, 283. U, 133, 683, Oraf^ Ahd. Sprsch. h 113. Jopp, V. Q.
639 Anm. 3, welcher meiner Bemerkung nah war, Ag. Benarg,
Rom. Land. 251-, ßM^^^vVebw d. «ol. Dialekt 246). Uebrigens
ist es b^-der äusserUcheii Gleichheit der Form und fast völli-
gen Identität der Bedeutung sehr natdriich, dass man vielfach
schwanken mnss, ob ein Thema zu ßex (= sskr. vah) , oder ix
(für öaßtx ^^ Mir. sah) suziehn sei, und ich gestehe daher
gern zu, dass ich manches vielleicht zu ix zog, was zu ßex
f^höretk mOehte, und so '«neek^ut. Ein formell sicheres
Kennzeichen der Scheidung findet «ich nur in der Erhaltung
des er, oder f ; letzteres ist aber, wie wir nun schon vielfach
bemeikt haben, in der bei'weitem grössten Mehrzahl der Fälle
völlig spnrloA verteilen gegangen. — Also /yo^ kalten, haben
iL8,w*; das An^ment e^ fai etjjpv erkl&rt sich auf ähnliche Weise,
wie sskr. södh um, aus der wieder hervorbrechenden Erinne-
rung an die Gnmdf; ow+^ejf;. es steht lur i(ssz6a^+e+ßiX+^i
ißtxov allein wird BfAuna ^}XJ9»>, iwie ip^t4/ovi <{&c4ov; das I=s(r8
wird von u verschlungen^ und dieses verliert wegen ;if den Spir.
asp.,' üx^ ste^t also fiir dxov^ und ganz regdrecht ist das
Augmeqt s^wisdien dem Präf. i (= <ra) und der Wzf, /ex «toge-
tretOL Davon: ^'X\!^a^ t6, das Anhatletuie, Fesitudi^nde u.s.W»;
iX^^9 halten, anhalten; e^ 17, Haltung, Beeehafenheit u.B.vr.i
tSJdiujp, i^idioy^TOy pim.; biL^o^ov {Heeyeh.}, tan gutem Zustande
eoe^^ .17. leiblichee IVohbein; &Top,ö, festhaltend f tvinrng^o^»
woklMsihti m^ia^ n = eaSe^ia; eveaericd, gesund #em; — bctwoq^
i^ 6v, eme Biüha/fenheit luihend. — ix^riig, 6, der Habende '^ ix^^
0, reich (^Etgm. JU-); ix^Tkn^ ^, Handhabe, Pflugsterze \ J^£TXiov,
558 FAy.
T((, Behaiier; l;t^^<9, pflügen. — d^i)(& (s. d^hp wegesi
des folgenden ;if), umgeben; dj/Li^tx^^'h^ Gewand\ a^'xtxovur^^^
d^'nixovov, tJ, Dim.; dvafi'jt^ovog^ ov, ohne Oberkieid; ^ux^g^ i^
^auseinander gehaiten\ Ttpogixeux^ 17, Zusammenhangs dvexroq^ m»^
erträglich; ^ovixrrjua^TOy der Nachtheil; a7xrpot?;|fta,^, das Fes f^
hallen des Ankers; dkXriXovxioj aneinanderliallen; dkXrjXovxog^ om^J
%usammenhallend'y evvovxiagy ö; tvvövX<o9n^f ^9 einem Verschnitt
lenen ahnlich] bvvovxiov^tö, eine Art La fach \ evvovxii&/%um Ver^^
schnittenen machen; ^povxiq^ 17, Bömer %aöend; iktipovx^dg^ jf J
av, die xKrjpovxia betretend —
Hieher gehört femer a^i?;^!?^, tq (flir d-iuxn^)^ ohne Ein-^
halt, unablässig (vgl. Pottj E. F. II, 204).
Ferner gehört entweder hieher oder zu ßtjci ß^^^ft <*» <^^^
was halten, tragen kann, fest o. s. w.» ix^poTriSs ^^Hall^arkeit 5
iX'^pöw ^ fest machen; Ix^^poiyM, xrf, der haltbar gemachte Orij eve-
X^povy rrf, Pfand\ ivexvpdicD (hexvpidiia)^ ein Pfand nehm^en-j eye-|
Xipaa^^ TO, Pfand; kvtxvpaaia (-pux(r/a), 175 IvEXvpatryM^ (-pux*
ÖyLoq), 6, das Auspfänden i hexvpourrog^ ??, 6v, gepfändet. —
Indem statt e mit gewöhnliohem Wechsel o eintritt, ent-i
spricht dem sskr. sah griech« 6x (f&r crox: 6x). So gehört Ide^
her QXna. bx^ci = ix^9 ix^^'t irid^ 17 , die Handhabe 'y\
«;tF^«> <>,» f^^^ Ort; dvoxn^ Vy das Aufhalten^ Anhalten U.S. w.;
^Xf^9 Vy ein gewisäes Geschwür \ iko^pq^ ov^ sich hervorhebend;
xaxoxiov^TOj Mittel %um Anhalten; xaTOXi^ioqf ovj besessen $ 'Xpoth-
XV9V9 Vorsprung; avvox?fi6v^ %usammenhaltendi arw&x^^f a»*|
haltend. l
Eüeher zieht man auch 6vvox(^^^9 ^9 J^^e, allein das ho-
merische öweox^q mit der Form eox ftr ßox^ wie oben (S. 356)
ie8 für ßeSy schemt mit Bestimmtheit au heweisan» daas dieses
zu ßexi ß0X9 nicht öexi mx gehört SoUte man desswegen nicht
&X^9 mit seinen Derivaten aUsanunt zu ß^x stellen? Sehr
schwanken kann man in dieser Beziehung auch wegen ^i^io-
A:o§, nviox^'ky o, ZiigetfOhrer^ davon: ip*o;t«®f ^woj:«rf«, denken;
nviox^3 nvu)xia, W;tV^*Si if das Lenftstti dv&iwoxn^S^ oy,
sdiwer zu %ügeln.
opö^eTi7$ , ö , »usammempohnsnd f dar, für ofio^ir) i ftr ix^pos
U.S.W« erscheint glbd. ix'opdq, dxvpoTti^j oxpf^ 4*^P«tt«; fer-
ner o^po^aVioy, To, Dim,; djfi5pö<rift 17, das BefesU^^i cltofwaf««-
Tixo^, 97, oj;, stir Bf^esUgung dienend.
Femer : o ;j:«y i?» ^ ; oxavov, -ro, Handhabe am SehM n. s. w- ;
oxoq, o, «Äe«^ fMw Ao^ (Passem, Bed. 1); ojfij, «, VnterhaU (was
erhalt, nährt), Speise. —
An diese Wz£ schliesst sich eine reduplicirte, mit Dehnung
des Wuipzelvokals, wie im Pfect: mca>x. Doch könnte man sie
auehzu/o;fi/a;[f ziehn. woraus sie sich nach spurlosem Ver-
schwinden des ß (vgl ovln;^ S. 335) recht gut ebenfalls hätte
bildeft können. Die Bedeutung kann dieses Schwanken kaum
entscheiden. Diese RedupL zeigt sich in Sx&xn, Vy StöHe;
o«®^«)©, stüt%en, und mit Abfall des anlautenden o: x^x^<Sy
stin%en in dvaxoyxBVG)^ wovon wieder dvcac&Xn, Vy Hemmtmg u.s.
w. (ganz wie dvoxv); «aTtcxmxniOi;^ oa^, der sich anhalten u.s. w.
FAX. 359
£iMA WSL Umsetziing von x und x erscheint ein so (also gewis-
sermaassen mit att ItednpL) gebildetes Pf. 0vv6xf»i^cL iiir ova/-
«^/T« (vgl. BuUnuum, Gr. Gr. 1, 338).
Da die eigentliche WzE aax = sskr. sah ist, so müsste
der Aorist z. B. regelrecht gebildet i-aax-ov = sskr. asaham
heissen. Im Sskr. finden wur aber, dass der mitdere Vokal a
häufig ansfiült (vgl. Boppj Gr. s. r. 357. 365. 370. 453. 456a).
Dieselbe Erscheinung trat nun auch in manchen Bildungen der
griech. Wzf. aax einj es ward also z.B. aus iOaxovi ioxov. Nun
trat dem sich selbst verwirrenden griech. Sprachbewusstsein,
welches diese Regeln vergessen hatte, nach Auflösung dieser
Form, dLh. Abtrennung des t als Augment und des ov als Suffix,
ex als gleichbedeutend mit Ix entgegen. Das Verfahren , wo-
durch sich die, beiden zu Grunde liegende^ Form aax ^ diese
so grell auseinander gehenden Formen gespalten, War nicht
mehr zureproduciren, und so ist es wunderbar genug, dass
sich diese, auf <r;t zn reducirenden Formen (e'-^-ov, a^v^ öx^y
axoütp 11.8.W.) auch nur als Theile von ^^o), durch die einge-
bome, aber nicht mehr demonstrirbare Ueberzeugung von der
Zusammengehörigkeit derselben, erhalten konnten (vgi. iito^uu).
Der vorgessliche und weiter bildende Sprachsinn löste aber 6x
von ix ^ nnd bildete daraus , indem er das gef&gige e antreten
liess, eine neue Formation öxe; an diese scmiesst sich 6xn<f^9
^Xn^^ i^xk\ brx^W U.S.W. — Femer neue thematische Bil-
dungen, und zwar zunächst (nach der 3ten Conj. CL) U6xo
(für öi6x&: iifx^j wie törvfu nir öiön^u von \f6%a\ der Ver-
lust desSpir. asper ist wieder dem x zuzuschreiben), festhallen}
laxavd&j laxdv&j zurückhaUenj kemmen.
An die Form ooe lehnt sich femer: axiau:. n = ^9 Zii-
«tontf U.8.W.; oXerortto^ «, ov (zw.); orXßTiMÖq, ?f, cJv, haitend; axe-
TTfptof , To, das, was abhält Ji.B»w, — Femer mit der gewöhn-
lidien Dehnung: axnatq^ n =^ orxiaig iHesych,')^ axma^ to, Hai^
axfD, d^urxvovfiaA (y^.Pa90aw)i avdaxfiivo^ ov^ %u erdulden u.s«
w.; htuTXjurLa^ ij, das Vorhaltenj Vor»andnsSmW.i döYxt^w^ av^
mUegeetaltel U.S.W.; ocrXiz^i^i'CD^) Adv.: daXn\ioviiByem daXniuov
gern; MXvfwavvn^n^ JUissgesiaUi ouxxni^'vo^j 0^9 oaXi^p^'^M^^
evy ungehUdei.
Hieher gehört i7tiaxvio\iai, (nach der 3ten nnd 9ten Conj.
CL), auf eich nehmen, versprechen u.8.w.; davon vnöaXiai^, ^, Ver-
sprechen, und andre mit den übrigen vonc^x gleicheFormationen.
Femer ^Xo-Xtu ^, (eigentlich: Einhalt, Pause, Ausruhung^
dann). Müsse <, Ruhe u.s.w. Davon: tfXoXcOo^y a, or, mitssig',
^XfikcuÖTii^ 17, Trägheit', ÖXfihxd^^ 97, dv, schulmässigi ÖXfi^tev^ '^^9
Auslegung i öxoX^aöinis^ ^9 Ausleger i (fXokelov^ to^ Schule y ÖXfi-
^«>, Müsse haben u.s.w.; öXfiXuörii^, S-, öXjoXa&oHdi^ 17, 6^9
müssig i öXßXuOnipiavyTSy Aufenthalt in Mussesksndens dnööxa^
U^f oy, kemer Schule angehörend ; atfXoXia, ^^ Besch^tigungi
ia/ftU&y beschäftigen i döxihif/M^ t<5, Geschäft. — .
360 FAX.
Gehört hieher der letzte Theil in lfE-6x%Xlm^ rei%m^neekeä
(vo^ einem nicht vorkommenden If&rxAjoq^ dessen Ipe mit If&ä
S. 102 zusammenhangt)? Davon: Ipeo-xcW«, i}, Sehens — |
Durch den so häufigenÄntritt des ^ (V^^e S.30 und sonst),
entsteht <Tx^^o, festhaiien, einhalien. Davon kommt: trx^P^
d, 6vj oder (vieUeicht #egen der zwei Aspiraten) 6xpip6q^ aus-^
hauend jLB.w.^ und öxe^pö^^ a, dv, (fesi anhaUend) km^, ge*
»mi (vgL Pott, E. F. n, 597V
Hieher gehört femer ^rxi^rho^ a, ov (authaliend, sustinens),
ertragend y elend u.s.w*, (vgLT^^-fiov von raX, tragen) i axerha^
^(0, klagen u.s.w.; <T;t^Xiatfff J^, ö, dae Klagen^ öxerktaöxixdqj i^
6v^ zum Kfagen geneigt. —
Dürfen wir nach Pott (E. F. II, 69, 101) auch hieherziehn:
(Tvxvöq^ »J, 6v^ es käme von öwixuv^ zusammenhalten ^ und
stände fiir orwBXivog. Die Bedeutung passt: anhaltend, zusam"
menhangend n,s.w. Davon: oTXvdTuq^ häufig; crvXvaicuj häufig
eein*j ensxvaa^ögj <$, das häufig Gethane (zw.).
Ueber nimJ^ vgl. man oben (S. 137). Vielleicht gehört auch
hieher: ayi^ik und ofi^txog, 6^ Becher. Steht das erste für aacpi
+eX mit dialektischer Wandlung des finßl Nebenform ist
ift^; klingt hier das in orex=o'e-)-/ex liegende/ durch, und
• war es Grund des v*i (vgl. yavx gegenüber von sskr. kä(n]ksh
S. 17; södhum von sah (S.357) und litt kw^p=ti neben
griech* Tcaiv sss ka+vap S. 268). Alsdann darf man auch ctfi-
7cv^ (mit äoL ä^nl {ftr cc^l)^ <$, Stirnband u.s. w. hieher ziehn.
Davon: ayLnvxr'np, <5, Pferde%ttum\ iftwuxnfpMX, t« (cjVaXapa),
Pferdezaum; dyLnvxai&j (ip^iW^o), das Stirnband umhinden] fff^-
9rt»etTai, Diadem {Eustath.)\ naptx^i'SvvTuov, to, Stirnband, —
Die Form öxe mit dem PrSf. ut componirt, gäbe nach Ana-
logie von oqtppalvoiiai'a.Ba. (S.283) Sg+cxe. Sollte dazu Scrzo^
SaXBoqj S; icrxtov^ t6; ocxiot^ v, Beutel j insbesondre Hodenbeutd
gehören? Es hiesse wörtlich das Aufhebende, Tragende. Da-
hin oKocrx.o<;^ 6, Schlauch. — Mit der Bedeutung hervorragen^
welche ogorxe ebenfalls haben würde (vgl. ^oxog)^ lÄsst sich
6trXiovj rd, der erhabene Bof^d um den Muttermund, verbinden.—
/ Ag. BenargvermaÜiete zuerst (Röm. Laud. 235), dass zu der
sskr.WzC sah lat sänus und griech. o'exo^'gehöre. Diese Ver-
muthung lässt sich durch Verffleichunff des Sskrits zur Gewiss-
heit erheben. Denn auch hier heisst schon sahja (Adj. 3 Endun-
gen) kräftig (eig. zu tragen vermögend), und sahja im Neutr. de
Gesundheit. Eben hieher gehört auch ahd. ki-sunti und steht
für sah-anta=:sskr. sahant, Ptcip von sah, grsntui. Iralat.sä-
nus, s&lus und im griech. öaog ist das, die W^. schliessende h,
wie so oft, verloren (vgl. 9pui(D, opoq, evpvg u. aa. S. 79ff. 96 und
sonst). Das griedi. cra o, welches jedoch im Positiv gar nicht, oder
vielleicht nur Inder Zusammenziehung 6(ogj öav vorkommt, aber
aus^dfem Comparativ tramrEpog imd andern Derivaten geschlos-
sen werden kann , entspricht genau dem ^enVÄnten sskr. s ahj a^
müsste dso o'ahjo heissen. Nach Verlust des h , welches nach
Analogie von sskr. arja aus arh wahrscheinlich schon vor der
Sprachtrennung verloren war, so dass als griech*' Primärform
FAX. 361
crajo za setzen ist, konnte sich anch j nicht lan^ halten. Doch
erscheint es in öwo. Als Nebenformen erscheinen: 1) die or-
ganisch richtigste 6&oq ftir trohtoq, aoioq mit Dehnnng des Vo-
kals, wie im lat sänns,, vielleicht wegön des Verlnstes von h,
oder ans einer vriddhirten Form, welche imSskr. sah ja heisse^
würde; 2) mit Verlust des n tfcoog!, °^9 ^9 zsgzogen öSq, öwvj
gemndxL s.w* Von 6&o kommt: ^aoo?, heU machen t 66m und
ödtn mit der Bed. retteni femer ööcdia (sähajftmi mit Dehnung
des ä) zsgzogen tffi)^<o, 6<dvvvw retten ms. vr»; tfacKnfp, daoinfg,
Ö€Ovtipj Sj Retter; ödrupa^ ?;, Retterin; Öcm^pioq^ a, ov^ ÖornifKieöig^
Vyöi^ (zw.)> rettend; öariipuiSTig, eg^ heilsam*^ önnipiXog, S = <^-
xTfp; öcrtvipla^ 71 j Rettung \ (ki&tri<;, o = 6&n^p; ömÖTÖq^ ^^ öv, ge-^
reitet % 0G)6Ttxög^ ?f, öv, was retten k'attn; ö^örpov^ yöj Belehnung
für JErhaUung des Lebens n. 8. V^. — aeuröoq, öv, stets rettend] e-^
aoux^i^y Wohlstand i &cra)Toqj^oVj nicht %u retten i damrlaj dfrcDnfeUxj
V^ Jüederiiehkeit; daenevo^ai^ Hederlieh sein; dtrwTt^iov^ «o-o-
Tielov^ -rd, Anf enthalt für Liederliche,' -^ Hieher gehört Sa<rf,
Zootg; n« p. (Po//, £. F. II, 487, 588); In Zusammensetzung
ansHT'-tz amaiovxou;: Odozarw: aaöippüypi (rdtpfutv»
Natürlich gehört auch ö&xog, S, kräftig hieher; nur weiss
man nicht, ob man es fftr eine spätere Bildung ans cao durch
Suffl xo, also fUr o-ooxo-^ halten, oder das x lur Vertreter von'
h, und es ^eich sskr. sahja, oder dem angenommenen sähja
setzen soll, also flir o-ottjo mit Dehnung des o^ öder fttr crowjo^^
mir scheint die erste Annahme passender; — dfther- kommt:-
a(OMiw, Kraft haben, —
. , -Fa^Xv. Im Sskr. heisst valahaka dieWolke\ treiint man
die Sylbe aka, welche, wie gewöhnlich niir SufBx ist, so bleibt
valäh, mit welchem man wohl das ahd. woleh in wolchan
{GraffyKhA. Sprsch. I, 796) identifiQlrea darf. Eben dasselbe
Recht dürfen wir alsdann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch
ftir das griech. «y?Li?-A. ij, Wolke, Nebel, ßunkelu. s.w. in An-,
Spruch nehmen. Die Metathesis des mit p so nah verwandten'
X ist auch fast eben so häufig, wie die von p (vgl. auch oXyoq S.
88), Was die Wurzel anlangt, so wird im Sskr. valh mit
der Bedeutung bedecken angefiilirt, an sie konnte sich die Form
valäh recht gut lehnen, so gut wie valabÜ m valabhi. Dach,
an die, mit valh übrigens identische, Form valbh (II. A. L. Z.
1838. Ergzbl. S. 329) ; auffallend ist hier mir die Dehnung des
a in valäh-aka. Valbh wie valh steht übrigens, wie sich
weiterhin (unter -^xtjp) ergeben wird, statt hvribh hvrih«
Nach dieser Vermuthung ging die Bezeichnung der Wolken von
dem BegriS bedecken aus; doch ist sowohl der Zusammenhang
der Formen, als auch Bedeutungen noch zu unsicher, als dass
ich ßCLxX-^g die ihm hiemach zukommende Stelle hätte geben
mögen. — Von/a^^Xvg^ d'^kvg komnit: i-^kvoug^ eGaayev; ax^va-
^Vij £ff> dunkel; üLykivai (zw.), ap^Xvo^, dunkel werden u.s.w.
s/^fOL^. Im Sskr. entspricht väd (vgl. Boppj V. G. 126.
Po//. £. F. I, 245) sprechen.* Wie formverwandt klil>gen die
gleichbedeutenden Wurzeln sskr. gad und vaV (S.336). Eine
Verbindung wäre nicht unmöglich; unter xvpwirdMeb ergebe**
563 FAA.
dass eine gchon alte Wzfona mit der BedeuCnng ^Mred^ (jt^)
' aus dem Begriff aufdecken (ut+vf i im Sskr.) entstanden ist
Diese Wz£ vfi: ßtp 6teht aber f&r hvri, und hv geht oft in g
über; so würde also yri identisch sein können mit grL Nun
werden wir weiterhin auf eine Form vrind für vicid» mit der
Bedeutung Mei» stossen, aus dieser geht sskr.vand und grieclL
/od, ohne den (nach Art der 7ten- Coiy. CIO eingeschobenen
Nasal, hervor (gemäss der schon so oft vorgdkömmenen Wand-
lung von fi in a, vgL S. 49, 65 und oft); ebenso konnte gad,
vad, e^eeken^ aus einer, durch das so oft antretende d gebil-
deten, sekundären Form grid, vri-d entstanden sein; da nun
aber auch k' eins der am häufigsten zur Bildung sekundärer
Formen verwandten Elemente ist, so konnte vak auf dieselbe
Weise aus vri-k' sich gebildet haben. Doch dieses kOnnen
bis jetzt nur Andeutungen sein«
Indem va durch av vertreten wird (S. 17 u.oft), entsj^richt
dem sskr« vad griech. av8 in aiBn^ ^, Rede u^s.w.; ar^ifoc,
eo-o-o, iv^ redend; aüdm^ reden; avavdii^, ig; ävav9oqj oy, eprach^
los; dvavSidyii^ SpraehloeigkeU i dvaidri^og^ov^ ungeeffroehen;
nofitwü^oikg , ii , dae Aneagen.
Hieher gehört mit ^ fiir / (vgl S. 356) ßai^ ßay mit Vertäu-
sehung des 9 geeen y durch Einfluss des ^ und der PräsensbQ-
dung m ßdiw (mr ^-j<ü>, 4te Conj. Gl.)» reden (anders Poii,
E.F. n, 35. 1, 243). Davon: ßdr^, j6, Hede;ßdfyg,ß^ Rede; mit
ReduplicatioB ßo^^mj eehwai%en; po^, ßaßaxrn^ o, Schwätzer.
Nach Analogie von paive^ aus päd (S.115) und weiterhin al-
vim (S. 368) lässt sich auch hieher ziehn: gli^o^, o. Rede u.s4r^
Räihsel, tibr pou^vog und dieses für ßad^vog: ßawog. Doch ist
diese Etymologie keinesweges als eine sichere zu betrachten.
Sehr möglich ist auch eine Verbindung mit sskr. v&n 1 Rede,
ftir dessen Wurzel man das unsichere van giebt; man v^L z.K
sskr. "pTdiivfiiVLi Gegenrede, Antwort, mitdemgriech-av-oti^-opu,
re-cuso. Dieser letztem Vergleichimg nach stände aIiH>^ wahr-
scheinlich für /av-jos und aij wäre, wie gewöhnlich (vgL Xbuva
ftir Xeaija), in cuv übergegangen. — Von alvog kommt: alvLööo-^
^Mxu, in Räthseln Sfurechen; atn^fla, x6*j alviyyudq^ 6^ dunkle, rer-
eteckte Rede*y o(lvi/)f\iaxddriq^ tg^ rätheelhaft; alinyiiwviou;^ 6, einer,
der in Räthseln spricht; alviY^xlioaou,, rälhselhafi reden; oifvi-
y^axurrtiq^ 6 = alviynarlag; alvuero^, if, ev, in Räßueln ausge-
drückt; odvi^triqp^ alvaiTiig^ o, wer den Götterrath in Orakeln ver-
kündet; alvtxT)7p(ö^, a, ov^ räthsdhaft lautend.
dv-alvoiiaif verweigern, 7—
ICeher zieht man gewöhnlich noxaLv%oq^ayav(norr€uv6Q^ r,^
oVf zw.% frisch, neu u.s.w., indem man es nach Analogie von
nuXaiipaxoq aus TtoxL (=s npoxi, np6g)'\-dlvog erklärt; es hiesse
wördich gegen die Rede seiend und stände fär Ttpoxcdvuygy welches
denn auch vorkommt und in der Adverbialform vpoxaivi mit der
Bed. vom, vorher (örtlich) erscheint Wie veremigt sich nuii
dieser lefiBtre Gebrauch mit der eben erwähnten Etymologie?
Es ^vird* niemand mtkaUpaxog in der Bedeutung hinten, hintet
(örtlich) nadiweisen können. — Ich vermnlhe daher, dass npo-
FAJ. 363
rcttM» Hüft der (S. 139) ervrfthntel^ irporai« zn Grande Heftenden
Form nporavo zusammenhängt, welche dem lat pris^tmu uii
allgemeinen entspricht Daraus bildete sich durch Suff, co =;
»sküT. ja TtpOTOvio (=s ssicr. pnrätanja oder eigentlich pratan-
a), aber nicht mit der in purätana: ^pvravi speciaÜsirten Be*«
Jentnng von pra: ^rpd zn: iange, weii vorher, sondern zu: eben^
iieht vorher, wie sich ja in diesen örtlichen Beziehungen cjnet
p*osse Wandelbarkeit in Beziehung auf die Richtung, Entfernung:
1.S.W« kund |;ab (vgLa^rd S. 136-141); so hiesse denn nporavia
nit gewöhnhcher Umstellung npoxtavo voraue, vportuvio eben
'orher und insofern^«»; davon nportuvl alterthämlich(wiea7;ts
iffx-i TL aa.) fiir ^porcuyoij Locativ.
Indem vad mit pra zusammengesetzt und auf die nun
ichon oft vorgekommene Weise (vgl. sskr. sah fiir savah S.
(57) zusammengezogen wird, entsteht prad flbr pravad«-» Im
jrriechischen würde eigentlich ^pa8 entsprechen, da aber tc
iurch Einfluss des piskfp verwandelt werden konnte (vgl. (ppoi-
uov neben npooi^uov i <pf<y&doq u« aa.), so kann auch <ppa9 formell
dentisch sein. Dieses (ppad heisst bei Homer gewöhnlich afi-
vei^en d. h. eigentlich nrpo vor, ßoi sprechen: etwas hervor, her^^
ms sprechen {^Lehts Aristarch. 93). Ferner braucht es Homer in
ler Bedeutung vorher (in sich) sprechen, wobei häufig zur feste«
*en Bestimmung ^v^, peree tpfsöiv hinzugesetzt ist. Dieses vor*
ier — ehe man heraus spricht, ihui — m sich sprechen ist die
nnnlichste Bezeichnung AesSitmens, Denkens, Ueberlegens u.s.w.
b^ielleicht ging dies auch aus dem Begriff des Vorhersagens von
iwas Zukünftigem hervor. Dann wäre <^pad vorhersagen (vgL
^pfl^ot) imd insofern rathen, vorher einsehn, weise sein. — Diese
iedentungen gehn auch so naturlich aus der Zusammensetzung
'on pravad hervor, dass wir gar nicht nöthig haben, anzuneh-
iien^ dass die homerische AusfiiUnng durch ^ftG;u.s.w. erst
len Weg zu diesem Gebrauch gebahnt habe; ohne Zweifel hat
lie bei der Sprachscheidung bestehende Wzf., welche, wenn sie
in Sskrit existirte, prad lauten wfirde, schon diese Bedeutung
;ehabt, und es verbindet sich daher mit ihr und ippaS (jKpad) ^
poth. fra1> in fral^«i Geist d. i. der Vorhersprechende, Denkende,
ind fraP-jan (4te Conj.CL oder Denomin.) weise sein-, fröl>-s
7eise (wovon man aber das, mit Recht aus pro-vid*ens er-
Järte, prüd-ens trennen muss). — Also; fpdi&tAt&r <ppa3*
fr)ut 4teConj«Cl.); davon: (ppa^n^ 'Jj Verstand, Roth u,s.w. (<j^pa-
^di TGv ficXXoWor, Erkenntniss der Zukunft); ((»paS'ngy ig^ verstand
Ug\ <^€c9^uov, ov, kiugi (pp(tS^6vvrj, 17, Klugheit; (ppdöiq, 17, das
ieden U.S.W.; <fpaaTöp, (ppaOinipj (ppaoiniq^ o, Sprecher; cppacm-
»^ , ?? , dv, %um Sprechen gehörig u. s* w- ; (ppaaxv^ , 17, das Nach-^
lenken'^ ^paScuOf (ppadeva, <pp(x8tti(D, sprechen n.s.w.; JleippTidci;
Lp.-— dvix(ppourvo^jüp, unaussprechlich; d'jto(ppaqy ii, unglück*
ich (nefastus); dcppfäla^ 1}, Unterstand^ d(ppa8i&, unvemünf"
ig sein U.S.W.
Sskr. vad, als Causale v&daj heisst tonen machen, spielen
yehHosen,RAdA. sscr. unter vad); imSlav. entspricht goudou
nugeu iJDobr. L L. S. 1Ü3) ^ äoÜsob crsdieint nun fiir das gewöhn-
S64 PAJ.
Hohe avK&96gi aikMß99og imd lUuiliches (vgl TUeri9dk, Cir.Gr. &|
339. Daw€^, Mise crit ed. Xidd. p. 254), eigenaicb: Flöten iÖHen\
Macher d.i. FiöienMpieiern.s*w. Hier finden wir, abgesehn von
dem, ctfliXa scUiessenden a, ßv8 entsprechend sskr. irftd also
wie in dßvroq (S. 381), d/vrfup^ (S. 3(56) das urspröngliche b
auf äoL Weise in «u gewandelt Hieher können wir denmadi
das, nur bei Alexandrinern vorkommende, also wohl ans äoli-
sehen Schriftsteilem entlehnte vdm, vdiw för /vdo, ps^im^ besm-
gen, preisen, ziehn. Das v ist kurz, während im sskr. väd-aj
a gedehnt erscheint Doch ist dies von keinem Belang, da das
Causale von vadCi^ach Bapp^ Gr. s. r. 617) auch väd-aj hätte
lauten können. Dieser Form.im Präs. vadajä^ii würde pv^tQ
für /vdeJ6)(u ganz genau entsprechen. Allein wir dürfen nicht
unbemerkt lassen, dass wenn in iSioi derGnindbegrift nidit sm-
gen, Adam besingen (wie delSeup %iva\ sondern preisen^ loben war,]
esnathwendig ander bald zu erwähnenden sskr.Wzf.vad^My
gehören wärde. -^ Zu üloi gehört vSn<i^ 09 Didier, Weiser, —
Mit grösserer Entschiedenheit dürfen wir das ganz gleich-
bedeutende aeid, singen, hieher ziehn; hier ist aber die Fonn-
vermittelung sdiwieriger. Das anlautende a sahn wir auch in
dem erwähnten äoltschen dpviy wegen des letztem glaube ich,
dass wir kaum umhin können, ein Präfix darin zu erkennen;
anderes FaUüesi' würde ich es wie das a in dv-de^vog (S. 356),
civ-deknro^ (v<m /eX^r) fassen. Ist nun a Präf., so kann man es
wohl nur mit dem sskr. & (in dem mit dud gleichbedeutenden
ftvadCaf)) tJentifieiren; dieVeiicHrzung wurde durch dieFol^
von Vokalen, oder eineh noch nicht zu ermittelnden andern Gmnd
herbeigeführt (vgl. S. 344 u. selbst e für- dieses ä S.217). Das auf
Ä fol^nde ßeid ist gleich dem äol. ptd, wenn dieses eben rich-
tig hieher gestellt ist, und entspricht entweder sskr. väd oder
väd. Für letzteres spricht das ohne Zweifel hieher gehörige
aTjJw fiir d'ßvS'Ov (s. weiterhin); fiir ersteres wurde v^-w spre-
chen, wenn es entschieden wäre, dass es mit/rv* identisch ist.
Dass man die Quantität des v in avKußvdog u.s.w. bestimmt
wüsste, erinnere ich mich nicht Wenn nun ^ei^=vad setzt, so
würde ich diese Form ebenso Erklären, wie oben/etTr (S.336)
erklärt ward, also eine Form petf: oveB&, ßte^ = /«* zu Grunde
legen ; für ßsiS == väd möchte dleie Erklärung schon weniger
Sut durchzuführen sein; allein das 1? in di^^oV Hesse sich, wie
ies bei Thiernamen entschieden erlaubt ist, fiir ejne dialelcti-
scheVertauscluing von et nehmen (vgl.dor. ^tivoi;=xelvoq u.aa.).
So weit* h&ttön wir also eine, äiirch sichre Analogieen hinläng-
lich geschiitzte Deutung. * Allein fast ganz ohne sichere Analo-
gie steht doLS6(; (dßOidog)) hier müssen wir vermuthlsn, entwe-
der dass nafeh* falscher Analogie der Wzff. mit i — in denen im
Präsens regelrecht u und in vielen thematischen Bildungen ot,
beides alstrdna von i, erscheint, — auch hier nach demPräs.of«^
die thematische Bildung doi^ förmirt wäre, oder dass ot ein dia-
lektischer Vertreter des äol.n inofr^og wäre. — Dieser Schwie-
rigkeiten we^en ae/^oryori dem, der Bedeutung liach so ganz
übereinstimmea^eit sskr. fad; 'Ajt frdrinen, wage ich iedoch nicht
Potl dcnkt(E.T; in^i'2d0- 243) an die sskr. V^gäi singeii,mo^
FAA. 365
gegea jedoch Aßviog spricht — Also itLJ^& (for &ßtßm = Sfed),
MH^en; zsgzgen äS& und bei Hesj^ek. dtdm. Davon : &u%ia : ^f^^o^
x6, Gesang ; aöitOrMyy tö, Dim. ; aotülri^ zsgzg* ^37, 179 Gesang u. 8.
w.; Auidg^ sssgz. 9*0^, rf, iSayt^«r; aoiio6vv7i^ ^, &effait^ ils-w«;
esMifioq^ 0V9 besungen ; AiHdid& (einDenom. von doiSii) = oeido). —
odixcf^, ^9 <^9 sum Gesang m.s.w« gekärig^ &detovyTÖy Stngert n.fifr.
w.; eiroocdta, 17, Zaub^gestmg ; hta96gj ov, cfastf singend ja. s.w.;
(ua^radif^ Ar {1070^0)^0^ der Dissimilation wegen) httßujvj to» Dinu
von h€ta9ii; kn&96g] zttplaoiq^ny eine JHodmiaiisn der Summe (zw.) ^
TttpuaSiu^ durch Gesänge beschworen*^ luKtaSfjrdg^ tf , öv^ gesungen ;
Tpcty&idpuyvy -rrf, Dim. von Tpayfadia ; Tpayadttni^y 6 = TpaY€pdd^
pa^^^iSlh:^y xöj das von einem par^dq (vgl. Boeekh, Corp. Inscr.
n, 676) Vargeiragene. —
ffieher gehört, wie bemerkt, diidmv for ipt9d^,yne äßnf^aiy
IHesgeh.) beweist, aifdid, 17, die NachiigaU (eigenü. die Singendts);
ar^oviqy iiy r=: aiit^^v\ arfiowiviiq^ o, Nachi^aUjunges ; &iii6yiog\
ais^<{yao^, ovy von der Nachtigall, -—
Wir sahn oben (S. 339) bei /»r, wie vuxy %tmken, ans vt+peu
=sskr.ni+vaksh entstand; soheisst nun imSskr.anchv vad
mit dem Pix. ap a : schimpfen^ %anken. Wenn atso ein formell hie-
her zu rächendes Wort mit dieser Bedentang erscheint, so durien
wir es ohne allen Anstand mit der V^vad verbinden. Nun wis-
sen wir, dass im Sskrit v zwischen Vokalen oft elidirt wird tind
einer von den sich alsdann begegnenden Vokalen den andern
Terdrftngt; so konnte denn, ans ni+vad gebildet, und mit der
Bedent von ni+ vaksh sehr gut, durch Verdrängung d^s Wz*
vokals (wie in prak'kh' für pra+ik'kh' S.16), nid entstohn.
Diese Wzf. erscheint nun im Sskrit wirklich und zwar in der
schon ans den Grundbedeutungen derTheile geschlossenen Be-
deutung (eigentlich niederreden, dann schimpfen) ladein. Zu den
von Polt (E«F. 1, 244) aus den verwandten Sprachen vergliche-
nen bemerke man noch ahd. neiz-iseli (atflictio, J. Grtmmy
D.Gr. 11,108). Aus dem Griech. gehört dazu zunächst o-vidy
das o ist hier Ueberbleibsel des Präfixes ut (vgL S. 283)i, so
dass oviS einem sskr. unnid (wörtlich ausschimpfen) entspricht
Davon: iv&3oq^ x6 (mit Gunirung des » zu et), Schimpf. Taa'el u.
s.w.; oveideiogyov, schimpfend i ovtiJSdq^yi^ Schimpfe ovudU& (zw.)»
ovudiiG}, beides Denominativa, schimpfen n*s.w.; oveidunq^ ^; 6-
ret^uruog, S^ Beschimpfung^ ovMuryMi^ -rd, Schimpf; oveiSiÖx^gj o-
vtuiLChnipy S, der Tadelnde '^ oveiiuTToq^ov, geschimpft i ovuSiÖi7$x6g^
ri , 6v, %um Schimpfen u« s« w* gehörig.
Diese doppelt zusammengesetzte Composition scheint uralt
zu sein. Dadurch ward es möäich, dass der griechische Sprach-
sinn, welcher die eigentliche Bedeutung des anlautenden o als
Präf. sehr früh vergessen hatte, &vi8 gewissermaassen für eine
sekundäre Form hielt — weil sie zweisylbig war — und ov für
die eigentliche Wurzel. So erklärt sith^ wie ovvincu sich in das
gleichbedeutende dv-o-fiat verderben konnte. Diese Verder-
bong ist aber, wenn ovo^m4u mit dem litt« unniti, welches Pötl
E. F. I9 255) mit Avo^uu vergleicht, wirklich identisch ist tworan
586 FAJ.
Ich übrigens wegen litt ndlti sweifle), ebafifills sdir alt Dil
F<onn nnniti wäre insofern eine Bestäd^ong meiner Erkli
rtuig, als sie noch das doppelte n hat, wie es die organusclu
Bildung (Tgl. sskr. nnnid) nahen miisste« VieDeicht llsst sid
übrigens diese Verstommelmig von oviifuu in Svo^uu nocfi leidif
te}r begreifen, wenn man ihr eine Form za Grande legt, in wd
eher nid, wie im Sskr., nach der 7ten Conj. CL flecdrt wäre
also nnnind-6 (fftr nnind-m£), welchem griech* oypivi^ en(
sp rechen würde. Die drei v mnssten hier natürlich den Verlnsi
de s dem v so leicht weichenden 9 herbeif&hren ; und das sc
entstehende iviv^tcu mnsste auf jeden Fall verstämmeh werden:
iviwii scheint mir alsdann die am allernächsten gelegene Ver-
stiimmelung. Aber wie man anch das Verhältniss von ovoum
zu 6vei9ogi sskr. nid ans ni-fvad fasse, ich wage anf keinen
FaJl, es voil om»o^, wie PoU (E. F. U, 264> will, za trennen.
V(3n ivo^tai kommt: ovtfviqy Vj6v (zw.)» gesckänpft; ovoau;^T^
St'hhnpf; SvoöToq^ if, dv^ dvavög^ if , dvj geschmäht u.s.w.; ovo-
T0'4(Dj schimpfen.
Aßt X i&r V (wie das nicht so selten, vgl Poii, E. F. 1, 207,
24 4) entspricht dem sskr. nid griech. It9 in der gnnirten Fora
Xoi^ in XolS^'OooQ, ovj scheltend, schm^fend} Xoidopia Cüeuom^
sei\elten; Xoidofnt^y to, Seheliwort; Xoufopii^äTkovy to, Dim.; ht-
iopia, 17; Xoc^ofn^djfjut^, S^ das Sehimpfen '^ ioidofniaigj n (lxx).—
dkmiopTiTOi;^ ov, nicht beschimpft^ 8u>LkoiS6fni(hgj 12, dits Zanke».
Fa9* Die sskr. Wzf. vad mit dem Nasal, wie in der 7t«i|
Goiij.CL, versehn: vand erscheint in der Bedeutung loke».
Seh on oben (S. 363) haben wir sie in einen Zusammenhang mit
andemWzff. zubringen gesucht durch Vermittelung einer Fora
viril id. Diese erscheint in vrindira,vfindaraka(/o6efiMr€rü^
angi *nehm, schän. Es bedarf wohl kaum einer Bemerkung, d;
wir * weder die Identität von virindir a mit einem möglichen vaoi
ära noch überhaupt den oben angedeuteten Wzzusammenbi
fiir 1 nehr als blosse Hypothese genalten wissen woUen. DieB
griffe liegen sich keinesweges schon nah genug, um dieser Vei
mutliung grössere Sicherheit zu gewähren und entschiedei
Mitti Iglieder aus den verwandten Sprachen stehn noch m
zu G ebote. Das einzige nicht ganz unwahrscheinliche ist 1
laud.-o, welches, wenn virid die organischere Wzf. ist,'wol
verglichen werden kann; f&r irrid, mit Gunirung des ri in
ersdhiene vard oder mit ra für ri vrad; mit r för 1 wurde(
valdl oder vlad. Bei der, bei v und 1 so häufigen Umsteili
Uesse sich damit laud identificiren. Eine Verbindung von la
mit 6;skr. va(n^d (wie sie mehrfach, auch von Ag,Beharg.^\
Lautr.76, angenommen wird) muss zuviel unregelmässigeY
tauschungen supponiren.
Alit dieser Wzf. va(n)d lohen, identificirt Ag.Benaryieutu^
ffrie<^. ßa9^ d&, gefallen. Die Bedeutungen liegen sich nicht i
fem, -.und doch anch nicht so nah, dass man dieser Zusanune
stellutic eine grössere Wahrscheinlichkeit einräumen dürfte. A
Mittelgued zwischen loben und gefalkn stände vielleicht am \
FAJi'AJ). 567
len 8ieh loken^ ah tobemwerih ausweisen^ oAer soll man anf dep
ictivenGrebrauch z.B. in ovd'o Zeiq imvnävTaq avdavu Gewicht
ß^n? aber auch die hier hervortretende Bedeutung ^^«ffe» liegt
ler gewöhnlichen des sskr. va(n)d nicht nahgenug; ich trete
arum immer eher noch der schon von Poit (£. F. I, 249) vor-
eschlagenen Zusammenstellung von od mit sskr. sväd, sehnte fc-
en, gemessen^ bei. Nur muss man als eigentliche Wzform svad
a Grunde legen, welches im Sskr. zwar nicht als Verbum, wohl
ber durch das Thema svadana das Essen, hinlänglich belegt
X Der ^gnS schmecken wird aber fast in allen Sprachen zu
erBed. §ut schmecken specialisirt, und aus dieser als der sinn-
chstcn Bezeichnung Ae^WofUbehagens iv^. den sskr. Gebrauch
on sväd-u(aus svad entstanden durch Dehnung (Vriddhi) des
^Tie in ftfu S.160) süss, und das auf ähnliche Weise entstan-
ene griech« ykvxro) entwickelt sich am einfachsten dieBezeiph*
ang des Behagens, Gefallens im Allgemeinen.
Der sskr. Form svad entspräche griech. trßad oder, mit *
ir 6y wie gewöhnlich,J^a*.. Diese Lautgruppe */ Pconnte nicht
esprochen werden. Es musste entweder der eine oder der
ndre Laut weichen, so dass die Wzform ^ßad sich zunächst in
nrei gleichbedeutende od, /ad spaltete, oder der erste jLaut
ich ganz, und die Formen oü und /od sind sich identisch, in«
!>fem beide = sskr. (s)vad sind, und in itS das p durch ^, wie
icht selten, vertreten wird. Aus dem Griechiscnen kan^ man
lese Frage niclit entscheiden ; denn wo anlautendes * oder c
II Gegensatz zu sskr. sv hier vorkommt, z.B. im Pron. refl. ov^
w U.S.W., kann man iederzeit nach sehr gewöhnlicher Analogie
fiir Vertreter von / halten (wie S. 350). Doch' entscheide ich
ich für die erste Erklärung, und zwar wegen des Lat. und
oth., welche z.B. im Gegensatz zu sskr. sv im Pron. refl. sva
IS V Tcrlieren, vgl. se, sibi, goth. sik, sis, seina (Bopp,y,
r. S. 489; wegen Prakrit und Zend vgl. man Lassen, inst.Ling.
racr. S. 179, o27); ich folgere daraus, dass das schwache v
ch in dieser Gruppe nicht gut halten konnte, ohne auf unziem-
^he Weise (wie im griech. ö(pe) aspirirt zu werden, und nehme
iber auch 'für das Griech. neben dem entschieden erweisba-
n ßa8 = (s)vad eine Form ad für aa8 = s(v)ad an (vgl. die
it (Tß anlautenden Wurzeln weiterhin). Vollständig zu entscheid
(n ist diese Frage nätfirlich nicht; wenn aber nur eine griechi*
be Form bei ßod und 69 zu Grunde liegen soll , so kann es
iturlidh nur ^a^ sein; weswegen denn auch die hieher gehö-
ren Formen schon hier unter / ihren Platz finden mögen, ob-
eich sie eigentlich bei dem überwiegend vorherrschenden An-
Dt des * unter die mit ' anlautenden gehören wurden.
Also ßa8, a9 (= sskr. svad), schmecken, gut schmecken, ge^
Wen. Das anlautende / folgt aus^ einer Menge Formen (vgl.
b>r«rÄ^ Gr.Gr. S. 224. Dawes, Mise, crit ed. Kidd. p.245, 2^.
\esej lieber d. äol. Dial. 162). Davon: avSdva, ßöLv8ave>, glbd.
'o^efÄr ißaie, Pfect iä8a für/«/:ä*a); äadtlv für ißoSaVf nicht
fallen \ cipaüioq^ unangenehm, —
Hieher gehört wohl auch adriiiaq^ düog^ ^,* Üfiöyia, äcr^ia, x6
fesj^eh.)^ BescUussj placitum; gewiss auch iiSiifielv(Hesgch,)9
568 FA^(AJ).
bewundem (vtV/ Gefallen Jkaben'); acrfievo^ (ßir ßaS^ispos^ii^ov
(^curiievaiTaTog, äa^viarTovog), vergnügt, zufrieden^ avpcyi^o, geru
annehmen (vgL^dopm); äö^ievioj gern haben ^ ao^ccyurro^i if, or,
beliebt, —
Mit £ für a gehört hieher UfavSg^ )f , ov, Ueblieh (eigentlicli
echmackhaft^ obne dass man iiavog schreiben und es von «3(9
ableiten müsste, wie Einige wollten, vgl. Passow). Zu der
hier zu Grunde liegenden Form eS: ßed verhält sich das hestf-
chüche: didovra = opiarTtovra^ wie aid in dväedvoq zaei: ßiim
iSvov (S. 356), — Mit ^ für / gehört hieher ßdi-ofKu {Henfch),
ich liehe, ich habe Gefallen (vgL nio^Mu^ mit dem es, wenn a laug
ist, fast identisch ist)« —
Durch Vriddhi entsteht, wie bemerkt, sskr. svädn, sm,
und zugleich ein^Verbum, welches zwar belegt ist, aber in solch
einer Form, dass man nicht entscheiden kann, ob es nicht viel-
leicht ein Denominativ ist: svad, schmecken. Dem sskr. sv&dn
entspricht genau griech.: ii9vj pi9v (über / vgh Thiersch, Gr.
Gn 224. Dawes, Mise, crit ed. add. 275. Pott, £. F. II, 43.
Die in den verwandten Sprachen entsprechenden Formen sehe
man bei Pott (E.F.I,249), wozu mau ahd. suaz-nissi {Grimm,
D. G. n, 324) fiige. Also: n^vq^ cea, v, suee] idi(Dqi ^tnn,
süssmacheni riSwrogj ?f, oVy gesikeeti rfivvrnpj o» Vereüsseri n^rr-
'vripioqy oVj würzend] ^^n^rtxJ^, )f, ov, zum Würzen geeignet; r^v-
cr^, TÖy das Versüssende\ TfiixryiaTtov^ to, Dim.,* ^va^iw;^ 6, düi
Süssmachen; ^j^vtt?^ 77, SOssigkeit; ^vfU)^, ov, süss; ^vkl4&, süa
thun; ^SvXur^gy 6, das Süssthun; nSavo^j 77, oV=i7dtSg (zw.); ^^0^
aSog^ TO, Vergnügen u.^. w«; aSiivz^iqdiwg {Uesgc/K); ^do^ (ji
9oyuu) , ich freue mich; liaxog^ 37, ov, vergnügt; ^0*1^ ^, Vergnfsgiwf
^dovii {piSovrii wie aus ariSovia fiir dpiiovLa hervorgeht^, i^
Freude 11. s.w.; ^Sovixog, 97, dv, zum Vergnügen gehörig] ari^j;
(daSrig, adng Hesgch.), ig^ unangenehm; avtSlaj ^, Widrigkeit; ir,-
81^(0, zum Widerwillen reizen; dtidio^ Widerwillen hegen; arih'
CTog, ov, nicht versüsst; IvriSovoq, ov, freudvoll; driiovla^ 17, UnlutL
Mit y für /: raSea = ^ap« (Thiersch^ Gr. Gr. 224), mit«
vielleicht das dialektische dx^Siaj ^ (vgl. Giese, Ueb. die aoL
Dial. 190).
An die Wzf. vad (vand) loben (vgL S. 366) , glaube ich|
dagegen mit Entschiedenheit schliessen zu dürfen, griechisrh
/aiv-77, 17, Lob. Dass dieses mit / anlautet, kann ich jedwh
aus dem hesgch. ßouv7i=:vßpiq nicht mit Thiersch (Gr. Gr. 234)
folgern. — Die Form /atv verhält sich, wie ich glaube, z«
vad, wie pouv zu pa8 (S.115) und/a^v zu /od (S. 3w2); /«^^
stellt alsdann fiir ßad-vo: /awo. Doch kann man auch /oty ans
d^r Flexionsform vand durch eine regressive Assimilation in
/avv: /atv erklären. Pott (E.F. I, 24W)) denkt an sskr. \ä^ prei-
sen; damit vereinigen sich die, bis zur Bezeichnung von: blo<^ 1
reden, herabsteigenden Bedeutungen von alvi& nicht. Lß^f^ I
(Keilinschriften b. 164) vergleicht ein bei Rosen (Specim. Ki^-
Ved. p. 20) vorkommendes £na, welches Rosen cum laude
übersetzt, mit alveo; mir steht Rosens Specimen nicht zu Ge- 1
böte, allein wenn, wie sich aus der weiteren Anfuhrong von
FIJ. 5G9
LasMem scUiesstti Usßl, die Stdie gemeint ist, welche tn /^.««
9au Abdruck des SpeeiHieiis in der AsthoL sscr. p. 101, 3 vor-
kommt, so hat sidi Römern m der Uebersetzimg oder Erklftning
Ton £na gehrt, wodurch denn auch La89en*s Znsammenstel-
long mit tuvia wegfiQlt — Also aI>o$ (ßaivos)^ S; cävn^ V9 Lob,
Ruhmi davon: alvit^ (Denom.), toben; (atinf^ äol.); cävuks^ i^
das Ijob€n\ alvevög^ n^/i^ (aivitTog)^ ruikmUich; alvirng^ Sj Rnh^
mer; olf^Ofuusssoti^o; — txaivevtxoq^ if, ovj %mm Loben geseUcki^
vstaivtöla, 17. BäUgmng'j — hieher gehört AivduQj n. p. (Poii^ £•
F. 1,234).
^/lA, oehenj video. ImSskr. entspricht vid mit der, aus
dem neutralen Perfect ich bin tm Zuoiand des Gesehn (Erkannt}^
Hoben», entstandenen, 'Beä.wissetu Die Formen der verwandten
Sprachen vgL man bei Aiy^^ V.6.128. Po//, E.F. 1, 246; hierzu
fäge ich das von ChrofiÄliä. Sprsch. 1,1065) verkannte wls«
Jan, welches das Causale ist und dem sskr. v£daj&mi ent-
spricht: sehen machen, weisen^ es steht eigentL für ve3S*a-jan;
durch den Verlust des a zwischen z und j wurde auch das s für
z herbeigeffihrt — Hieher gehört griech. yad, H in den Aoristen
ü!iov&£r ißtidov und homerisch i^ovf&r ^^01^^ «rA»} ferner im Med«
ßtidofgat, äiafim mit Cruna Cnadi der Isten Conj. Ch); davon
ißoöa^nJ^ und feuxa^ipf U.S.W., erscheinen, ähnlich sehn. Ueber
das anlautende / vgl. man Domes (Mise crit ed. Kidd. p. 254 ff.).
Davon: tlSog, to, Ansehn, GestaU u.s.w.; eldi«o^, if , w )[l^txd$,
jf, op), formell, speeieU} ddaivofujuy dSäkXofuuy MaXio^uu (mit ein-
geschobenem Nasal nach Art der 7ten Conj.Cl.^, ähnUch seini
ud&XoyyWj dos Ebenbild^ tydoXfia, to; lv8aXlt6qjOj glbd.; lv8aX^
uoTiiG^ abbilden; etdoXeZov, to, Ort, wo ein Götterbild sieht} üSi"
Xuiogj 0V9 schön] idia (etwa sskr. vidj&?), ^, Gestalt u.s.w. —
Hieher gehört das Dim.suflix i9io und auch idei, indem dieVerklei«
nemng dadurch ausgedruckt wird, dass etwas als einem andern
äknlichsehend bezeichnet wird (vgLDim.uyxo S.235 und bha: <po
S.331); femer Suff, tyda, welches Spielnamen bildet mit dem Be-
griff nach Art von •.. — dadrtq (für äßeiiiiq)^ iqi didn^, unansehnÜchti
aeldeJux;, 0V9 unsichtbar, dunkel (vgL Buttm., LexiL 1, 251); d'iÜvogj
i^ 6vy unsichtbar; dvgeüeia, ^, Missgestalt •, deutia, i (Suid*), glbd.;
av€iSeog^ ovy gesial/los; xaTet^caXo^, oVf voll Götzenbilder. Gegen*
seitig erhellen sich die schon von But/mann (LexiL I, 251 ff.)
behandelten Formen ätSriXog^ ov, und das hesgchische at^nKog^
iunkd. Sie gehören so gut wie äßi^vog u. aa. der Art ebenißdls
hieher, allein sie schliessen sich an ein Thema, welches dem
sskr. vidj& entspricht, mit welchem wir schon der Form nach
fi^iä veiglichen, nur dass auch in dÜTiiKog für apdnXog und aU
^}jo^ för apinkoq die sinnliche Bedeutung sehen herrscht, wäh-
rend im Sskr. nur die schon angemerkte wissen. Ich schliesse
dies aus der Form tciin^q^ denn nur durch Annahme eines zu
Grande liegenden di lässt sich die Entstehung des i erklären;
dieGrundrorm ist demnach a-vldjä^la und wird mit Verlust
des j ipjHy^, mit ^ für d j aßiinXo (vgl. die Sui&xalendungen ^e,
^e, 6t, welche gelegentlich bei oyLoöt unter 6a erklfirt werden).
Diese Formen werden glossirt durch adnXoq^ ov, unsichtbar, un^
570 FIJ.
gewiss. Hätten w!r dies allein, wer wurde ansfehn, es mit dU
itikog fiir identisch zn halten? Nun erscheint es aber als dirs
privative Form von dijXo^^ v^ ov, sichtbar n.s.w*9 mid kann niur
dann mit äßv8riKog identisch sein, wenn SriKoq eine Absmmpfiing
von ßi8iikog ist Dieses hat schon J9tf//ifMtiit (LexiL 1, 358. Anm«*
11) vermnthet und ich trete ihm in dieser Vermnthung vollstän-
dig bei (auch Poiij £• F. 1, 184); sobald das anlautende ß ver-
loren war, so konnte sich das anlautende kurze i gegen den
Einfluss des gewichtigen Trochäus in 9i(Kog nicht mehr erhalten
und ging, äimlich wie das v in tpoO^ fiir v7to6^ = sskr. opa-
stha, verloren (vgl. auch den noch stärkeren Verlust in pi^ für
ßep-prpf S- 331). Die vollständige Üebereinstimnmng mit a»a?j-
log zeigt das, ebenfalls schon von Buthnann verglichene «pt^^j;-
Xog, worin sich ir^og zu aßv^rikoq verhält wie Sriko<; zu ao^jjXoc.
9^0 steht diesemnach eigendich &iTßiSyeiKo. Davon: driK6&,sichi^
bar machen y difXoxTK, if, das Ofenbaren i ^^fXofia^ irö, dasErkiärie
U.S.W.; d^^XcoTixog, )f, ov, %um Anzeigen n.B.w* geschickt; äSi^Ah-
rriq^ 97, Dunkeißieit; Of^nTUa^ 17, UnsichtbarkeiL
Hieher gehSrt auch 'A t*i?^, <J> n. p. für ^Aßdtiiq später ''Ai^i^c^
der unsiciUbare Galt
DasPfect heisst mitGuna von h aber durch oe reprSsentirt,
ßotSaj olda, und hat, wie schon bemerkt, die Bedeutung wissen^
die Reduplication fehlte und diese Unregelmässigkeit theilt auch
das Sskr., wo vöda entspricht, das Zend und das Gothische
(vgl. Bappn Gr. s. r. 356. Burtwuf, Comm. s. 1. Ya^n« I, 451 n.)»
und so viel man bis jetzt weiss, alle verwandten Sprachen. Die
Flexion betreffend verweise ich auf Pott (E. F. I, 246 ff.). Das
Partie. dd(6q^ «to, o^, ist ganz aus der sskr. Form vid-vas ge->
flössen und stehtfur/a^'/GoCi')^, mitunregebnässigemGuna, ßo^^
ro-Mx, ß&dßög ; (daneben regelrechter ßiSvla, vgL H. A. L. Z. 1837.
Ergzbl. S. 912). Schon im Sskr. wird aber vid mit dieser^ aus
dem Pfect hervorgegangeneu, Bedeutung auch mit Präsenssnff.
versehn; auf dieselbe Weise erscheint auch im Griech. töT^^i,
ich weissj entstanden aus /td-jiriu (vgl. ^aöao^uu und die Snff. de,
öcy fy bei dem Pronomen ca)^ also dadurch, dass /t9 nach der
4ten Conj. Cl. flectirt wird (anders Pott, E. F. I, 246). — Mit
hiervon stammender Bedeutung erscheint: etd^füavy ovy wissend;
EiSrtiia^To; dSrtOrig^ ri^Wissenschafi; tS^wv^ov, kundig; tdp?; tdfuxrv-
vijj )?, Kermtniss; tSpi^j kundige tSpdOy WpicCj 17, Kenniniss; lirr&ipj
Sj Wissender u.s.w. (JLehrs, Aristarch.116); Ufropiof erkunden
(mit ' fiir/) ; löroplaj };, dasErkunden u.s.w. ; UrvSpiov, to, Thatsache
U.S.W.; Urröpriua, to, das Erforschte; Urtoptato^^ V^^j geschickt'
lieh; UrxopLq^ 97, Geschichte. — äühroq^ ov {aßurrog)^ ungesehn;
d'UrrofOj ungesehn nutchen; ddcrvopeq [Hesgch.)^ dMpueq {HippoeraL)^
mkundig; in beiden Fällen vertritt das e das ursprungliche / ;
d'idpTJeu;^ scr<ra, eVf unkundig : dSyboXio fiir dßtd^oXiiMi (vgL dööio S.
344), unkundig sein; aSftüX/a, Unkwnde (Etpm. m.); dvUSxopi^crLoL^
^, Unkunde in der Geschichte; dvurxoprtroc^ ov, unftnterrichtet» —
Hieher ^AehtPoU (E.F. 1, 246) auch tSJ-niyg, <J, wissend (Gr,j
vgl. auch vSriq S. 364, welches idsdann vielleicht ebenfalls hie-
her gehört; ich wage keine Entscheidung). —
Uieher gehört auch ßid-taloi, ol^ Namen einer Obrigkeit in
FIJ. 571
LacedSmon: die KwmJBgm. — Ferner siehe idi hieher: alytetv^
0, hmdig ; es stellt meiner Ansicht nach fSr pau^fi«»r und ist
dnrch das, Cvona erfordernde, Snff. yuop = sskr* man (ßoftp^ Gr.
& S. 264) gebfldet, entspricht also einem sskr. v^d-man; das
Gnna. sskr. £, ist hier dnrch ca ausgedruckt Cetiras abweidiend
Po//^E-F.I,184)-
Der sicho« Volttst des anlautenden /» in dijXo^ bewog PoU
(L F. I, ISi), auch dnige andre Formen an /sd zu schHessen,
welche, in nahstehender Bedeutung, durch Annahme dessel-
ben znfiOl^en Verlustes, sieh in der That sehr gut m\tßi9 ver-
einigen* IKese sind: difo, i€h werde /tmden, welches Poii für
\^i6vi, si^öo mit Verlust des anlautenden iip> undAnsstossung
des 6 irnnrnt; SiaTUi femer (bei£rea|fcA.)=i^'veTa», SombI hmt
er für das sskr. vidjat£, so dass es fur/ideaTia steht; ebenso
Ist natöiiich 3iaTo (bei Homer) für ein avidjata zu erklären. —
Weiter nimmt PeU an, dass auch das ssu-. Causale Ted-aj,
welchem also eigendicli griech. /o^aj : ߀u8aj : jxndaj entspre«>
ehen wurde, durch Verstümmelung seine erste Sylbe einffebusst
hatte. Idi würde diese Verstümmelung durch £iiifliiss des be-
dentungsverwandten 8n^ u.s.w. erklaren. An dieses v£daj, ei-
gendich ttieeen machen, lehrm^ schliesst Poä 9a in SiSoop, ieh^
Ten, welches also eigendidi t&t 8t^8ayov stfinde. Die Sprache
hat hier die Entstehung dieser Form so rein vergessen, dass sie
nur 9a alsWurzel ansieht Das Pf. 8idaa heisst ich bin itn Zuetand
det Beiehrieeine; dSe Form betreffend, so muss es ebenfalls ein
) emgebusst haben (im Sskr. heisst das Perfect, welches peri-
phrastis<:h gebildet wird, naturlich ganz anders v^daj&mosa);
das Präs. würde mit dieser Verstümmelung etwa {cu)dcq'i;ui hei-
ssen, also mit Verlust des j dce?7P9 welches man auch gewSlinlich
alslliema setzt; davon 8g-dan^7ta{=r&daikm kira wieBenmp
(R5m.LaiitL S. 278) sehr richtig die griech. Pfectenduilff xa er-
Uart hat) n.s.w.; hoaaaaxo lennt sich vielleicht ebenfalls an
diese verstümmelte Form, indem es für ioyaö6aTO steht, wof&r
jedoch die Bedeutung, welche eine engere Verbindung mit 8ia^
Tfft heischt, nicht spricht Es bleiben hier noch viele Schwie-
rigkeiten, und auf Keinen Fall wird man diese Verstümmelung
ausserhalb der griech« Sprache in den verwandten wieder su-
chen dfirfen. Darum ist es meiner Ansicht nadi nicht erlaubt,
Uithtia (v0. S. 238) und ähnliche (wie Poit a. a.O. will) mit
dieser, nur gewissermaassen dialektischen, Verstümmelung zu
Terbinden. — Beiläufig erwähne ich noch die Anknüpfung je-
ner Formen an das zend. däh in dähista der weiseste (bei Peii,
E. F. n, 678), und die MSglichkeit einer Verbindung mit zend,
dik, wddie Bumauf (Comm. s. 1. Yä^n. I, 76) andeutet Alle
diese Zusammenstellungen sind noch sehr uncewiss. — An
diese verstümmelte Form 8a(^)t für (ßu)8a(jD€ lehnt sich: 9aif-
u(Av,(n^ (homerisch und nur aus dem homerischen Gebrauch
nnd nicht aus dem Leben später wieder aufgenommen), kundiff;
^ar,uoarvvn^ V9 Kunde; 8aApa (JoZpa), 17, die Wissende j Beinamen
derPersephone; 8cCio^^ trissmd (zw.); dffvro^, 6v (zw.), kundig ^
^o^nq^ftq^ unkundig; ä8wTtoq^av^ungewussi\ a^a'uTTt, unerfnh^
^«i; adtxfiuüpla, 1;, Urkunde,
24^
572 FIJ.
ßüf nehttmen. ImSskr. wird eineWasC rrid' angefiihity i^el-
che als Verbum jedoch nicht belegt ist Zu ihr gehört Aber
vrld'-ita voUSehaam, vrtd'-a, vrid'-ana Schaam\ mit Gana
wurde diese Form Tr£d' heissen wid griech. ßpcui (vgl. atfc^jv
S. 371) eutsprechen. Da aber p in anmutenden Consonanten-
gnippen so oft ausfällt (vgl. 'sipoxii ttotl, ^erivwia für ocpex-CLr-
wai vgL TtXaTv^ hreU)j so geht ßfcui in /oi* über. Dieses er^
scneint zunächst in/ou^csg, at^o'^, 17, Schaam (anders Poii, E*
F. I, 246); das sskr. vrid'a sieht übrigens nicht aus, als ob es
eine einfache Wzf. wäre ; sollte eine Verbindung mit der IVzr.
Tiri bedecken (s. bei svpo)^) möglich sein, so dass die Bezeich-
nung fiir Schaam aus dem Be^iff hedecki werden, verharren «r^r-
den müssen hervorgegangen wäre? Aehnlich erklärt Poii (£• F.
I, 223) lat verfiri aus der sskr. Wzform viri bedecken; Ter^ri
scheint mir jedoch, beiläufig bemerkt, auf jeden Fall mit sskr.
vrld' so gut, wie ßouSoig^ identificirt werden zu müssen; das d
ist wie in alo (S. 70) verloren. Poti (E. F. 1, 122) vergleicht litt,
geda Schaam, mit ql8^ und schliesst daraus schon (E.F. 11» 690)
auf anlautendes /. — Von ßauSeig kommt: otdolo;, Oyop, vor dem
man Schaam hai^ ehrwürdig u*s«w.; aÜotov^xo, Schamngtied (ve-
retrum); oI^omo^i?^, £^, sc!Ma»nartig\ al^octxo'^, 17, oy, zurSeJkaam
gehMg\ alSio^ioHf cäSo^uu (scheint mir Denominativ, also für
sskr. vr^dajämi zu stehn; doch kann man es auch für einfa-
che Conj. nach der 4ten Conj.Cl. nehmen, wie im Sskr. nach
Angabe der Gramm, vrld' flectirt wird, also aldio{yL<u)^at9o{^MMi)
= vrldjä(mi); nur ist dann das Guna unregelmässig; dSese
Unregeunässigkeit ist aber im Griech. sehr häufig (H. A. Li. Z.
1837. Ergzbl. S.912)^, 9ichsehämenn.s.w.i aidn^ifoVjOVjVerechdmi;
aiiri^VGfq; aidij^ioavvrij 37, Versehämiheii ; cudrfyLovi&j verschämt
sem; ai&ecnq^ 17, Scheu ; al8i0ijiX)^j ov, Ehrfurcht erregend; txiSe--
Öi^iOTfigj 17, JEhrwürdigkeit ; alSeÖro^j V9 <ivj verehrt ; dvouJfiig^ ig^
sehaamlasj dvoudia^ dvaUua^ 97, Schaa$nlosigkeit ; dvcuievo^at^
sich unverschämt betragen^ dvoudnroq^ ovj schaamios. Gewiss ge-
hört hieher xivai8og^ o, Mannhure; zweifelhaft bin ich über ouv;
die Ableitung von Mviat findet in der Bedeutung des Wortes kei-
nen Schutz; sollte oav = sskr. kim und das sskr. Pronom. in-
terrog. im Neutrum sein ? Dann wäre die Zusammensetzung
fast ganz identisch mit sskr. kim-f purusha was für ein Memn^
verächtlich gesprochen d. h. «m schiechter Mensch^ und nlvouJSog
wäre ein wie ? sich schämender d. h. «m schaamloser, (über die
Zusammensetzung mit dem Pronom. xa vgl die S. 17 angeführ-
ten Stellen und viele seitdem vorgekommene Beispiele); es
stände für Tu^ßoudoq und (i wäre wie oft in 1^ übergegangen (vgl.
üvavTip^ Tiv in xivog). Davon: xtvac^cjdi?^, e^, einem Gnaden ähn^
Ueh'j Mvatdda^ iavcudia^ ^, unzüchtiges Leben; mvftf^/^o^ca, tut-
%üchHg leben $ «u/oidttffio^, 6j unzüchtige Handlung U.S.W.
ßi^. Im Lat entspricht sve» wahrscheinlich suet, in sne-
sco, sue-tus, soleo, getvohnt sein, ahd. sit-u (bei Grimm, D. Gr.
n, 48,507) Sitte, slav. schoudje Sitte (Dsbrawskg, Inst L. S. 174).
Dieses seh ist = sskr. s (vgl. i^upa S. 252). Im Griechischen
erscheint /s^ in i^og^ to, Süte u.s.w. Dai^s dieses mit ß an-
FEB. 373
lautete, folgt aus derFlenon von i^x imPfect cZcd&or, ie&a fitr
ßißfo&Oj im Impf, d^i^ov für Iß^i^ov und aus den Spuren des ß
in ^i^oq (bei Homer, vgl Dawes. Mise erit ed. Eidd. p. 375). So
haben wir denta/e&, sit, schoud und sue(t) nebeneinander. Aus
der Combination dieser Formen schliessen wir, dass ihnen eine
mit sva anlautende zu Grunde liegt Aus diesem Grunde wei-
sen wir die, auch der Bedeutung nach nicht passende, Pa/Ische
ZusammensteUung mit sskr. s£t verehren (E.F. II, 120) mitEnt*
schiedenheit zurnck. Einige Vermuthungen, welche ebenfalls
von der Voraussetzung, dass die im Sskr. entsprechende Form
sva anlauten müsse, ausgehn, ^ebt Ag. Benarg^ (Rom. hanü.
86, 215); ich fuge die Frage hinzu, ob sich diese Formen viel-
leicht mit sskr. svatva Eigeathfnniiehkeity von sva eigen^ verbin-
den lassen. Man mfisste in diesem Fall annehmen, dass das
griech. ^ durch Einfluss des v aus t entstanden sei; allein es
wird als em ursprui^liches durch das ahd. t geschut^ welches
sskr. dh postulirt Sollte man annehmen dfinen, dass sich aus
sva durch das, so oft sekundäre Wurzeln formirende, dh (^
dhä S. 30 u. sonst) eine Wzf. svadh eigen macheny eigen haben,
gebildet habe? — Also/e^, eigentHch ößä^z '/c& mit spurlos
verschwundenem ' und später nachfolgendem ß. Davon : d^ä$^
S, ^, gewohnt U.S.W.; l^ficjv, ov, gewohnt i ^txdq^ ff, iv, gewöhn^
iiehi &n^^<hivij,v. Oewohnheiii i^i^g^ ovj gewöhnt i i^wfypfle^
gend'y eio^, Ag&otg^ (für ßißm^a mit t iür das zweite / wie Öf-
ters, vgl oUxrig S. 311) U.S.W., welche man an ein Thema i^ia
schliesst ; &(^o, gewöhnen \ &ufx6q^ if, iv, gewohnt \ föu^fi^, Sj
Gewöhnung \ i^uT\ia, rJ, Gewohnheit.
Daraus bildet sich durch Dehnung (Vriddhi) ßf^g^ ri^og^
t6, Gewohnheit^ Sitte u.s.w.; i^^c^, S, ity gewohnt; ^aUo^, a, ovi
^aSiog, otj oVf gewohnt', iji^ixo';, ov, eittiich U.S.W.; w^q^ e^, un^
gewahnt f drßioj drßiartriDj dißi^ofuuj ungewohnt eein; a^^oa, 17^
Ungewohntheit s emt^tauig^ 17, 6v, dem Einfältigen u.s.w. eigen; woauh'
if^eifia, T</, argUsüge Handlung] xoxoij&evopot, argUaÜg handdn.
Fijrpov^ ^tpov, To, der Unterleib^ Bauch vom Näbd ahwätte. fj^tSßi
Im Lateinischen stdit ffeeenflber vent-er, dessen vent sich vuJIßmi^Sf
ßfTfe genau eben so vernält, wie vent in vent-us zu v&t in dem ^ T^tm
glbd. sskr. v&t-a. Wir kOnnen also auch hier das n, wie wir ^ Jj^
es häufig finden, als (nach Art der 7ten Conj. CL) eingescho-^^*"?^
ben betrachten, und dürfen demnach schon aus vent-er schlies-^''^|tf^
Ben , dass n^pov mit / angelautet habe. Diese Annahme wird^^^^^^
vielleicht noch aus griechischen Mitteln bestätigt, wenn es er-
laubt ist, das hesgehisehe yivTtp (= xoiXia Thierseh, Gr. Gr. S.
226j hieher zu ziehn, und 7, wie so oft, ftir j: zu nehmen; allein
Po/t bemerkt nicht mit Unrecht, dass yivTep auch der weibliche
Uterus sein könne, und sich dann zu yep gebähren ftige (E.F. II,
5&t); doch kann man dagegen wieder geltend machen, dass das
höchst wahrscheinlich nnt yivTtp in Verbindung stehende y ^^to,
ra, Eingeweide j Fleisch, sich wohl auf keinen Fall auf dieselbe
Weise deuten lasse. Mit grösserer Entschiedenheit sprechen
für anlautendes/ die von Pott (E.F. 1, 106) aus den verwandten
Sprachen angeführten, mit gleicher Bedeutung entsprechenden
574 FPUL
Formen, nftndicli Utt W6hd<-ers, Bmich, lett wfidaraa, Jfe^cN»
ahd. wanast^ WanMi (letssteres ist, beiläiifig bemeikt, von ahdL
wamba, goth. wamba zu trennen; diese entsprechen, wie ich
vermuthe, dem sskr. vap-u, Korpm-). Diese Formen comb!-
nirt , fuhren auf eine zu Grunde Ue|;ende Form , welche im Sskr.
wahrscheinlich vat anlauten wfir&. Eine solche mit entspre-
chender Bedeutung finden wir da nun nicht; nah anklingend
(insbesondre mit wanast) ist aber sskr. vanishth'u, Emge-
weide ^ dessen Ableitung in Beziehung auf den letzten Theä
shth'u sicher ist; diese gehört zu stha (v^. ni-shth'a-ra und
apashth'u S. 376); für vani ffeben die Inder eine, schwerlich
zu billigende, Etymologie; soUte man vanishthu fttr va statt
ava (vgl. 8.274) abwärts und nishthu «üeAeitJ nehmen dftifen?
so dass es das bezeichnet, was im iSxpov ist? so ist im^tao von
iv -f- ComparatiTSufBx, intes-tina von intus gebildet in die-
sem Falle könnte man die aus den verwandten Sprachen mit
/iTTpov verglichenen Wörter vietteicht, auf ihnliche Weise, wie
er*Tepo, ebenfalls als Comparativbildungen von ava, oder nach
Verlust des anlautenden a: va fttr va-tara fassen; so dass sie
der unlere Unterleib bezeichneten; damit liesse sidi dann auch
lat uteru vereinigen, indem es f&rva-teru stände (a = va,
vA% in vielen andern Fällen, vgl, ur-ina = sskr. väri und &r-
pov); in venter fiir ve(n)-teru wäre n, wie oft, eingeschoben,
und durch Verlust des Endvokals das Thema in die consonan-
tische Declination hinübergezogen (vgL S. 176) ; die litt und
lett Formen erklären sich mit Leichtigkeit aus der angenom-
menen Form va-tara; im Griechischen stände pr^fo für p^
Topo; /errep müsste vielleicht, yhxüL auf jeden Fall davon ge-
trennt werden. Sicherheit ist in dieser Erklärung natQriich
nicht; die Zusammenstellung mit venter u. s,w« aber wohl
schwerlich anzuzweifeln. Von'/^f)ov kommt: n^pialog^ a, oy,
%um Unterieib gehörig \ vnnvfKOVt to, Theü dea Unterleibs unter
dem Jrpoy.
f:$^rH^ Fpf^X' ^ Sskr. wird eme Wz. vrih mit der allgemeinen
Vh •XvvÄSBedeutung einen Tan van sich geben angefllhrt Als Verbum ist
^^[^ sie nicht belegt Dagegen ersdieint das augenscheinlich dazu
"^'^ "^ gehörige Thema vri(n)hita, und bezeicimet das Brüiien de^
»^ •^ / "* Elephanten, wie denn auch bei WUsan Csanscr. Diction.) der yf
^'^ "^Vrih die Bed, to roar as a wild beast begeben wird. Mög-
; f.^^. .- 1{^ {gl es, dass diese Wzf. mit der sskr. ^rn tönen zusanunen-
hängt, also vielleicht eine mit vi oder ava zusammengesetzte,
durch h erweiterte sekundäre Bildung von ru (=ri?) ist, dodi
will ich darüber nicht entsdieiden (man vgl paß-cUraa und die
damit verwandten Formen); vielleicht wird sich dieses in Zu-
kunft fester bestimmen lassen. — Die allgemeine Bed. bräilen
dürfen wir zunächst in der, imGriech. dem sskr. vrih entspre-
chenden Fqrm, ßpax erkennen^ v ist, wie oft, durch ß und ri
durch pa ausgedruckt; also ßpccx^ brüllen: von Ares (Harn. U.
V, 859), von einem verwundeten Pferd f D. XVI, 486), als-
dann von jedem röchelartigen Getöse; hidier gehört ßpuxfxkjov
= XP«^«'^*o-f*o»' (Hesgcb.), und ßpttxitaiovÖcoL =: xp^it»riiov6€Bt{He'
FFfX 575
jydl.), aßpux9y ss nxH^^y (Aff^cA.), wo aber a ßohwerlicb rich-
te; soni^t mass man es woU als Pr8£ fassen und mit äva oder
a/a identificiren (t^L & 274); fiir jenes spricht die Bedeut, für
dieses die Form. Ich entscheide mich flir dvcL Uieher gehört
auch ßf>d4& mit derBedeatmig^mmmei» (vom fof-e/i gebraucht);
es ist ^ccx'ja und xj ward i (vgl. das ähnliche , aber nicht ganz
gleiche ^jui^ov für ^u^iov).
Z^veifeUiafter kann man sehen sein, ob man ßffVX'^^^^h
hmiien^ {^X i™ ^^^^"^ ß^P^^ u.s.w.> wie ßpay vom lauten Ge-
rochel sdhwer Verwundeter] hieher oder zur y ru ziehn müsse«
Die Bedeutung erlaubt beides. Die Form betreffendere müss-
ten wir im ersten FaU annehmen, dass, wie in (pfvy s= sskr.
bhrig'9 ^^^ hl ßpvx = sskr. vrib, iri durch fv ausgedrückt
wäre« Diese Erscheinung ist aber sehr selten. Im zwoiten
Fall müsste man ßpvx an die aus ru höchst wahrscheinlich for*
mirte Form ruksh (im sskr. ruksh-a = lat rauc-us) luiupfen^
and dem Hinzutritt eines PrAf. vi oder ava statuiren, PderW&re
im sskr. ruksh ein anlautendes v verloren, wie im Intr rana
und dem deutschen Rachen (vgl. weiterhin)? In Beaaehupg auf
die Wahl zwischen ru oder vfih bleibt hier noch Manches un*
gewiss, aber die. Frage stets auf diese beiden Wziormen be-
schränkt — ItUßpvxäo^at gehört: ßffvxri^, ro, und ^ov/rß^oq^
0, ?poXK^5 ßi^Xn, n> Brüilen; (3pr;(»7^ov, örüllendy ßpu^äUoi;^ a, ovj
hnäimd^ ßp^xn^ii 0, BrüUeri ppr;^Mco$, ??', ov, bruUenä\ ßpvxf^
ydo^cuj brüiiefL —
Wie man aus dem Gebrauch der angef&hrCeii Wzfofmen
nir das Röcheln der Sterbenden sehen kann, ist das Brüllen
der Thiere ebenfalls als ein Röcheln gefasst Daher ziehe ich
auch hieher ßpccx^ oder, mit eingeschobenem Nasal (nach Art
der 7ten ConJ. CL), ^pa/x '^^ßp^7X^^^9 i^^ Röcheln der Slhn-
me) y Heiserkeit, das Ueberschreien der Stimme u« s.w. , aber auch
Schlund j Kehle (der Brüllerl); hieher gehört das alid. racho,
Rachen^ und rachison (Graf^ Ahd.Sprsch. II, 385), sich hefti^f
räuspern j mit, wie gewöhnlich, im Ahd. abgefaUenemv.filr
vracho^ vrachison. Zu ^payx gehört ferner ßpa^xo^jH^^^n
heiser', mezu ziehn wir auch ßpo^rx^S^ '«'o, Fischkieme \ sie ver-
treten bei den Fischen die Stelle der Lunge ^ welche, eigentli-
cher Sitz des Tonsj Iner als Respirationsofgan gefasst ist,- ßpcty-
Z«*n^f «^ heiserar Hg; ßpayx^^^^^j ^ ^5 heiset'i ßpay^*««» ?P^X«^
Mser sein\ ßpayxui, t«, Fischkiemen y ^p«7X*^Vi fcf^ Flossfeder 'y
^piyxy^r ov, mit Fischkiemen versehn \ — indem die anlautend<^
Gruppe^ wie oft TS. 186), durch einen Vpkäl gespalten wird^ eilt-
steht ßapayxo<i^ papayX*^^ ^ ßp^YX^^j ^poLyyjLOv (vgl. Potl]^ E. F.
11,225). , • '.
Indem ri durch po statt pa vertreten wird, entspricht dem
sskr. vri(n)h: ßpo{y)x in ßooyx^i^^i KeMej ScMtmdj Rachen u.s.
w.(vgL ßpayxog)i davon: ppo/x"*» ^^9 Ende der Luftröhre u.s.w.;
ßpo7X*ii^Oj..re/vcA/cicA^ii (Stesgch.yi ßpoyxf^np^ Sj Halsöfhung am
Kleide,
Völlig identisch in dör'Bed. ist mit ßpoyxogi ßpox^oc,, n;
wir nehmen daher keinen Anstand, auch dieses hieher zu ziehn
und zwar fi« sskr. virih in der nH^hftnasalirten Form. Dm r des
576 FPfX
Suff. Tu ist duroh Einfluss des y (^^ Bchon mehifiMii
kommen, z.B. S. 967) aspirirt Davon ßpaj^MiKj e$, hoM]
X^^^cti, f>ersehUn§Bn.
Wir sahn hier ans dem Begriff des Schhmde» (eig. Rachen,
BtüUer} mehrfach sich den des Vm^BcUmgefM entwickeln in ^po^
X^^<^9 A)07%ia^a> anf älmliche Weise, wie franz. engouler ;
wir dunen demnach hieher ziehn das homerische ßpox in ai^o*
ßpdx^f xaTa^pd^fi», herabacUuoken ils.w. Man könnte zw^ar
an andre Zusammenstellnngen denken, aber keine wäre so sinn*
lieh. -^ Giebt man diese ZusaqpnensteUung zu, so werden \m
femer zu ^fvx (S. 375), aber mit derselben Bedeutung, wie sie
schon in ßpiyx^j §9^X^^ ^^^ ßP^X^^i Schlund^ hervorgetreten
ist, zielm:'ßpv;^6/g, verechhmgen:^ ^P«^, -X^^'ff»^» Meereehkmd-j —
^ptt^eo^, fix), ov, rerechiungen^ passt der Bedeutung nach eben-
faUs, aUeifl die Quantität des v widerstrebt; man musste, nm
sie zu vereinigen, annehmen, dass das sskr. f i eigentUch nur
durch ^v vertreten gewesen und in ^pv^ao^ua ^rst gunaartig ge-
dehntsei. ^ Mit ^pu$ identisch ist ^fov^ (Heeych.), welches aber
— und £es bestätigt meine Ansicht über ßpv^ — gleichbedentend
mit ßpil^^ ist
Wir haben oben bei ßpvx keine Notiz von der Bedeut. beissen
genommen, welche ß^v^fo ebenfalls gegeben wird. Wenn diese
Bedeutung nicht einem zuf&lligen Umstand ihren Ursprung Ter*
dankt, so ist sie der Art, dass sie die Spaltung von^pv;^» in zivei,
wesentlich verschiedene,Wzformen bedingt, wenigstens für nns.
i)enn zwischen ^rti/Zen wiibeiseen liegt eine nicht schmale KloA.
PennochsteImsie,wie mir scheint, in entschiedenerVerbindung,
nur muss man die Mittelglieder finden. So eben sahn virir, wie
aus dem Begriff AacA^ti der des {gierigen) VerschUngena hervor-
gegangen ist. Dieser erscheint nun auch in ^pt>TT(o (welches
wir für eine 66 (=;= einem sskr. ksh).-Bildung aus ^pv^ nehmen
diirfen) nhcYkHesychr* ia^lcoy aber, wie sich aus dem mit ppvvxö
identischen ßpvxo (wo h = dem supponirten sskr. ksh, vgl. H.
A.L.Z.1838. Ergzbl. S.316 und viele schon vorgekommene Bei-
spiele) ergiebt, T^ßpag h^UivCwie es ebenfalls Ae^cA. auslegt).
Aus dem gierigen Verschlingen entsteht ein heftiges Zusammen-
schlagen der Z&hne; daher ßpvx<D nach Hesych, femer heisst:
cvnpdduv Tovq oiovrag a&rd ij/o<(>&D. Dieselbe Bed. hat auch
ßpvTTQ. Aus ihr entwickelt sich ßfwx^oq^ ßpvxszoq, 6, Fieber--
schauer, und ßp^x^ zunächst woU nur in der Bed. mii den Zdh^
nen khppem, bei den spätem Schrifistellera aber QApoiion^
Rhodj N. T.J Epigr.') auch knirschen Daran knüpft sich ßpv-
/^d$, Sj ZiAneknirschen {Hesgch,% und Nicander braucht ^pv^fco,
rö^ in der Bedeutung Biss, und ßpvTcav zugekniffen (%ugMsseny ;
ßpvySrjv, zähneknirschend (Epigr.y Hiemach tritt die Bed. beissen
in ßpvrp gar nicht hervor, und die übrigen erklären sich aus
vrin irüUenj durch das zujffillig entwickelteMittelglied schünden.
Man verkenne aber nicht, dass dieser Gebrauch spät und, wie
es scheint, aus der niedem Sphäre des Lebens gegriffen ist
(ähnlich ist der Gebrauch unsers Schnattern).
Aus der Bed. briiUen geht, wie ich vermtidiungsweise an-
FPIX. 577
Behne, ferner die Bezeichnung de9 Oebrülb des XsA hervor:
^pauTiy V* Was die Form betrim, so ist ßpd^ij ganz so aus vrih
entstanden, wie röman (S. 73) aus rih (ftir iridh) durch Ver-
raittelung der Form ruh. Für vrih haben wir nach Analogie
ron ruh eine gleichbedeutende Form vruh zu substituiren, aus
(reicher durch Antritt des Suff, ma undGunirung des u in d zu-^
Dächst TrAh-ma, dann mit Verlust des inlautenden h: vrdma
entstand: diesem entspricht mit ß für v, wie selir oft, und & für
>» wie in mehreren Beispielen (vgl. S.74), ^pcofto, wovon ßpoi^Av»
Davon: ßpo^juiei^^ wcoLjtVy brüUenä', ßo&itaoiuu, brüllen i ßfoi^nO^g^
\j das Brüllen 't ßpcoftirW^» ^pQfiirrop, o, der Esel als Brüller.
Von dem heisem Ton, welcher durch vrih bezeichnet wird,
hat femer im Griechischen und Latein, der Fr^rA seinen Namen«
Vrih durch vrah ausgedruckt musste durch Suff, na lat vrah-
na oder nach Verlust des h und v rana werden. Im Griechi«!
^hen entspricht zunächst mit der nasalirtenForm vrinh: ßpüay-
•)rpg (Heeych.)^ bei den Phocensem ßfwxyx^vv (Heaych.)^ in bei-
den Formen ist der Vokal a aus der Nasalirung hervorgegan-
gen (man vgl. franz. en, gesprochen fast wie ang, welches aus
dem lat. in durch das Medium lang hervorgegangen ist). Die
gewöhnliche Form ist äguyuauws? oi dieser liegt die nicht nasa-
lirte ß^x zu Grunde; in dieser ward zuerst, wie in ^«pay^^ff (S.
375), die anlautende Gruppe durch den Vokal a gespalten: also
^f^X^ ^u^d dieses aermelt zur Stütze alsdann einr, grade wie
ßorpvg (S. 100, Vgl. Harlung in den Berl. Jahrbb. fiir wissensch.
Krit 18i37. Nr. 97). Durch Umsetzung entstand daraus ßopra^
X%, ßpovaxog und ßpovx^<^S (bei den Cypriem HesyelL)^ (Etym.
m. und Pon, £. F. H, 112, 114, 579). — Davon: ßaT^axU, tios
(t^off), iJ-^Dim.; ßarpaxuoq^ a,ov, zum Frosch gehörige ßaTpaxl4(0,
vie ein Presch Ihun ; ßarpaxuiVy xo, ein Färhekraut ; ßaTfax^ntog^
i ein Theil an der Cither-y ßaTpa^iTtiq^ 6, Froschslein. -—
Wenn statt des ß, welches in allen angeführten Formen
»skr. T vertrat, in älterer Zeit/ erschien, so musste, nachdem
dieses abgefallen war, dem sskr. vri^n)h griech. peC^^Jx u.s.w.
^Tßpeyx U.S.W. entsprechen. D'irfen wir unter dieser Voraus-
setzung mit der Form ßpox (S. 375) pox für /po^ in pöx^og^ d,
du Brüllen des JUeereSj identificiren? Ich glaube ja. Davon po-
X^eo, Qoj^i^fDj brüllen, und opty^ioi = ut+pcy jftir pox^ brüllen
(S. 283). So wie in diesem letzten Thema e mr o erschien, so
üim auch a daf)ir sitehen; daher steht denn auch kein Hinder-
niss entgegen 9 das bedeutungsverwandte p^x'^?^^ Donnerj
Brüllen der Wellen, die Wellen selbst, Brandung^ Gestade, hieher
ZQziehn.
Auch das Sehnarchen ist einTonCBöcheln'), welcher mit dem
dwch vri(n)h bezeichneten nah verwandt ist Dürfen wir nicht
daher auch p^YX^f^^ßP^TX^f piyTua, schnarchen, hieher stellen?
Davon; peyx^^^vSj pe)^(9^77^, £^, wie schnarchend'^ p^^k, 17, das
Schnarchen. Mit o statt < gehört hieher: pdyx'^iy poynogy poynög^
0, das Schnarchen; po^x'^^^^ Saptvaei, schnarchefK
Mit ^ fttr / und pi f&r sskr. ri dürfen wir hierzu wohl auch
578 FPIX.
das ziemlich gleichbedeutende ßpii&, sektäflr^ sein, eumippen^
also eigentlich schnarchen, stellen; o^p^» ä^puero^, schiaßo9\ Bpi-
i&yil^ Traumdeuterin, Oder soll man ^pt^a> za^fi^ (ß.3n)^ schwer
sein und insofern schläfrig sein^ ziehn? ^ |
Sollte endlich zu der Form mit p€ = sskr. iri pv^ca fiir ppr-j
^o (/pv^-jo vgl. 8. 375), pv^iof knurren j gehören? und zuietzt
f'6yj(,ogv\r pfv/yoq^ <5, die Schnauze (als die brüllende)? Davon
pvYxl'OVy Dim.; f&fxP^va^ i}, grossnasig. —
Vrih mit sau zusammengesetzt erscheint Ib dem aus den^
VHhadaranjaka von Bumouf (Comm. s. L Ya^n. L Nott p. clxxiiJ
mitgetheilten Fragment (dist 13) in der Bedeutung ersehüiterni
(zusammenbrülien tnachen?}
Kann man darauf gestutzt hieher ziehn: ßpa<r0Gtj erschüt-
tern (f&r ^pax*j^ od®^ ßp^^X"^^* welches die Causalform wäre,
vgl. ^curcroy för Tap^-u»')?^ Diese Bedeutung erscheint in ^pa-
cryM<;^ 6y Erschütterung; ßpd(fTtig; ßpour^uxTlag, o, Erderschüttenm§;
ßpcur^reiSrigj eg^ erschüUerungsurüg \ abgeschwächt ist sie ia
ßpacrar&, schwingen ^ ßpöurrnp^ o. Schwinge,
Wurzeln and Wurzelformen, welche mit 2, oder Spiritus
asper (') anlauten.
a äj Bezeiehnufiff des Lachens.
<x , Ausdruck des Staunens.
d (aa). Im Sskr. entspricht sa und zwar in verscliiednen
Verbindungen, Zunächst erwähne ich, dass aus ihm, ganz
(vie aus Prononünalstämmen, Partikebi gebildet werden. Man
vergleiche z.B. sa-trä, mity mit ku-tra (vom interrogatiTcn
Pronominalst, ku eigentlich hv^, vgl. ho), wo^ und a-tra hier
(vom Pronom. a S- 1) u.s.w.; wegen des langen k in sa-trft
vgl. man das lat. ex-trä und das sskr. Adverbialsuff. tr4 (z. B«
in manushja-tr&, unter Menschen) , weiches völlig identisch
ist mit dem trä in ku-tra und, wie uns das vermittelnde in-tra
{-=• zendischem i-thra aus dem Pronominalstamm i) und sskr.
sa-tr& höchst wahrscheinlich macht, die ältere und organi-
schere Form ist (alter Instrumentalis vgl. ärep). Femer stelle
man sskr. sa-ha mit (für organisches sa-dha S.73) gegenfiber
von sskr. i-ha (vom Pronom. i) Itier^ sa-dä (m einem fori) ge-
genüber von ta-dä {%u der Zeit); wie femer a-dhas von a, so
hu mit Erweichung des dh (wie in dem eben erwähnten sah.a)
in h, von sa sa-has gebOdet in sa-has-ä (Instrumental). Wie
femer aus dem Pronom. a durch Zusammensetzung mit div;
a-(lja an diesem Tag, so aus sa auf dieselbe Wejse sa-djas
(über djas vgL S. 8) dieses Tages, Wir sehen also in diesen
Beispielen, zu denen noch einige gelegentlich hinzutreten wer-
den, sa, grade so wie die übrigen Prönominalstämme der dritten
Person a, i, ta und das Pronom. interrog. hva (ku) gebraucht
Nun erscheint im Sskr. sa als Nominativ gen. masc sä im Fem.
m der Declination des Prönominalstämme ta (tat^^^^^^^ und
ich nehme daher schon aus diesen beiden Gründen keinen An-
stand, sa als einen ivirklichen Pronominalstamm dritter Person,
so gut wie a, i, ta aufzustellen,- anders sieht Bnpp (Gr. s. r.
%7 und V. G. S. 492) diese Nominative an , indem er das s in
ihnen flir eine Substitution des Sskr. an die Stelle von t nimmt;
da aber dieses s schon fast in allen verwandten Sprachen, ent-
weder selbst, oder durch seine regelrechten Repräsentanten,
und zwar in den am frühsten (wie sich an einem andern Ort er-
gebenwird) von einander geschiedenen i), erscheint, im Goth.,
i) Daher entsclicidef, beilaaflg bemerkt, der Uinttand, dass das Slavi-
sehe ttod Litl. deo Nom. mit b nieht hab^, fdr Hr. Bvpp't AnaiebC
gar nicht. Deno diese haben fast an aUen Schicksalen des Zend An-
theil gehabt, and desswegen aUes besessen» %vas das Zend in Ge-
meinsdiaft mit den früher geschiedenen Sehwesfersprachcn besitxt.
Der Sprachsinii mnsste natünich für eine so gftnx einzeln stehende
Form, wie sa war, ersterben, und so trat sn gut, wie in dein abd.
380 'A(1A).
Zend, Lateiii, Griecbischen, so müsste man annehmen, dass
sie schon lange vor der Sprachtrennung enstirt habe, was bd
einem Uebergang, von welchem sich in den meisten dieser
Sprachen nur wenig Spuren finden, kaum wahrscheinlich ist
Für meine Ansicht spricht ausser dem schon Angeführten nodi,
dass noch mehrere Spuren dieses Pronomens vorkommen ; im
Chiechischen erscheint ausser den den Formen des Sskr. ent-
sprechenden o (=:szkr.sa vgL wegen so S. 282) und n (=S5kr.
sä), audi der rlural ol, und od entsprechend einer Form, wel-
che im Sskr. s£ lauten müsste; allein im Sskr. sind diese Ca-
sus, wie im Ahd.und Litt und Slav. schon im Sing, (siehe Anm.),
ebenfalls aus dem Pronominali^t ta, nach Analoge der Abrigen
Casus, gebildet ImLat erscheinen von dieser Pronominalfonn
der Accusativ gen. fem. sam (für eam) , der Acc gen. masc
sum (für cum), Acc. plur. sos (f&r eos) und der ^lOmin. gen.
fem. sa (?) in der Zusammensetzung sapsa (fiir ea C?J ipsa).
Im Sskr. selbst finden wir ausser sa, sä noch sam, welches
seiner Fo|Tnation nach augenscheinlich der Nom. oder Acc gen.
neutr. ist, aber im Gebrauch nur als Partikel erscheint, und so
viel, wie saha, satri u.s.w., nämlich mii bedeutet; an diesen
Accus, gen. neutr. lehnt sich wieder, die ganz eigenthümliche
Comoosition sam-prati, eigentlich also ^egeti {%u) dieses mit
der Bedeutung in diesem Augenblick \ formell ist mit dieser Bil-
dung identisch das lateinische sein per für sempert-l (mit er
fiir ra, wie so sehr oft) ; allein das lat Wort hat die Bedeutung,
welche sainsa-dä hatte (uäinlich etvig)^ und wie sie auch in
der sskr. Formation sa-nät und sa-na immerfort erscheint
Für genauer mit allen diesen Sprachen Bekannte wird die Frage,
woher es nun komme, dass von diesem Pronominalstamm sich
keine vollständige Declination finde, keiner besondem Beant-
wortung bedfirfen. Minder Bekannten könnte ich nur durch
Zerstückelung aller Prononunalflexionen den Beweis fuhren,
dass es mit den meisten der übrigen Pronominalstämme, und
grade mit den allereinfachsten, und demnach wahrscheinlich
ursprünglichsten, nicht anders ist; so erscheinen von den de-
monstrativenPronominalstämmen der dritten Person i (S.lff.)
und von v a |B. 273 ff.), wie sich schon theilweis an den angeführ-
ten Stellen zeigte, nur noch sehr wenige Spuren, und das Pron.
a (S. 1) lässt sich nur noch in Partikeln und in der Zusammen-
setzung (mit na in a-na, mit sma in asma in der Flexion des
PronouL idam und mit mu in amu, ml in aml in der Flexion
des Pronom. adas) erkennen; denn ob das lange &f hn In-
strum. Dat AbL aller Geschlechter im Dual und des Fem. im
Plur. des Pronom. idam, als die einfache Gestalt dieses Pro-
nominalstamms zu erkennen ist, ist sehr zweifelhaft. Vfir kön-
nen dies hier nicht weiter verfolgen, können aber nicht umhin,
als Resultat von unsem (an einem andern Ort) mitzutheflenden
Untersuchungen anzugeben; dass in der sprachbildenden Pe-
No«. dSr, wo.BoeK dat Goth. t|i, tA hat, ascb im SUt. lud Litt
der recdreckte ickeiacBde, Midi Analcigie der öbfigai CatM gebU-
AtU^ Nom. Utt tas, ti, alUlav. %\ ta tin.
rieAe ein kamn za fibersehender Reichthmn demonstrativer For-
Gnen bestand, dass aber die Sprache, als sie zum Bewusstsein
xnd zur Ausgleichung ihres Reichthums kam, von diesen For-
men eine grosse Menp^, als scheinbar identische » aufgegeben
[tat; andre, welche sich erhielten» verbanden sich Ala^ian^ niit
radikallautlich verschiednen zu einer gegenseitigen Ergänzung;
ron diesem Zustand sehn wir noch die meisten Spuren im
Sskrit. Je mehr aber die Lebhaftigkeit der Demonstration (ein
positiver Begriff) in die Kälte der blossen Negation der Ich*
und Du-PersOnlichkeit (ein negativer Begriff} sidi herabsenkte,
desto mehr trat die Bedeutung der demonstrativen Formen zu-
rück, und desto mehr ursprünglich charakteristische Formen
cvurden demnach aufgegeben, um lautlich analogeren Plalz zu
machen.
Wir nehmen also das sskr. sa als Demonstrativstamm der
dritten Person-, etwa mit der Bed. dieser; ihm entspricht grieclu
6; davon ^, diese, ol, ot. In Beziehung auf die übrigen Casus
Tgl. man den Demonstrativstamm to: die Zusammensetzung
mit V und to ist oben (S. 282) erwähnt*
Indem nun der Begriff* dieser auf einen einzigen bestimmten
Gegenstand beschränkt wird , wird die Bedeutung zu dem Be-
griff: einer modificirt (vgl. die ähnlich entstehenden Bezeich-
nangen der Einheit S.Sff.). Aus dieser Bed» geht die sskr.Com-
Position sa-kf it hervor, eigentlich dies fnachend mit der Bedeu-
tung einmal (vgl. über kr it Bapp, V. G. S. 466). Diese Bildung
mit kr it für diese Bedeutung ist schon alt, wie sich daraus er-
giebt, dass sie auch im Litt und Slav. sic^h wiederholt, wie
schon Bapp (a.a.O.) bemerkt Sie ist aber auch, wie ich hin-
zufügen will, lateinisch. Schon im Litt und Slav. erscheint
statt krit die Form mit gunirtem f i: kart, und im Litt wird
diese als ein männliches Substantiv karta-s behandelt {Bapp
a. a. O.); mit Uebergang des r in 1 und Vertretung des a, wie
im Latein, gewöhnlich, durch u, entspricht ihr röm. cnltu-s
oder ej. t culu in sin-culu, oder, wie man später schrieb,
sin-gulu. Das sin betreffend, so entstand es durch £inschie-
Ujhg des Nasals , und Schwächung des a zu i, beides Erschei-
nungen, die so oft im Latein vorkommen, dass sie keiner Be-
merkung bedürfen, singulu steht abo für sancultu und in
singulu verhält sich sin zu sa im sskr. sa-kfit grade, wie
sich sim in simplex zu a in dem griech. a-srXov^ verhält; sin-
gulu heisst demnach wörtlich: ein eimnaUgtr. Der Begriff eins
erscheint femer im lat se in se-mel; die Endung mel ent-
spricht hier dem, ebenfalls schon im Sskr. und höchst wahr-
scheinlich auch Deutschen, zur Bezeichnung des Begriffs Mal
in dieser Zusammensetzung dienenden, Substantiv v&ra, wel-
ches Zeit bedeutet (vgl. darüber Bopp^ V. G. S. 336); in v&ra
ist im Lat, wie so sehr oft, v (vgl. z.B. mare S. 325) in m,
nnd r in 1 übergegangen; der Vokal ist hinter ursprünglichem r,
wie gewöhnlich, eingebüsst Eben hieher gehört das, nur in,
für das Lateinische unbedeutenden und unwesentiichen, Vokal-
veränderungen abweichende, simul, d. h. m einem Mal zu-
gleich. Aus dem Griechischen entspricht d in a7ra§, einmal^
588 '^(2^)-
in dnXoog^ ij, ov^ einfach (man vdL mit Allem hier entwickelte
die vielfisich abweichende Ansicht von PoU, E. F. 1, 129. 131
n, 615; fiber die Enduig ^ro^ vgl. man miphofu^ über nXoa
9rXim>, und aus dem Deutschen zu onra|: ekifach — weldies d<
Form vnd im WesentÜGhen anch der Bedentuns nadi übereb
stimmt — nnd zu Astkjoog^ einfdUig, welches der Bedentang, aU
nicht der Fom nach stimmt). — Mit der Bed. eins^ weldie s
hier hat, kommt es femer in einer Menge anderer Compositk
nen Tor , nnd zwar znnichst in der Art , welche einen Besi(
anzeigen nnd die man im Sskr. Bahnvrlhi nennt {Bapp, Gr. i
r. 663 ff«); der Art sind dSBKfp6 (=t sskr. sagarbha), nnd dyo
oTop ((idBk(p6<;^ a/(Mrr6}p)9 (wo a mit Verlnst des Spirit aspe
für d steht) , d. h. wOrÜich einen Mutterleib habend ; ebenso aya
Xoatx nnd dyakcotxo {aycCKoJ^ nnd dyäka^itvoi)^ eine Milch ha6a§i
aTpi;^ (<iSp«4), ein Haar habend^ okoctk, oXo^o^, ein Beit habetid
dTctkavToq^ ein Gewicht habend \ dvtaxovpia von einem C!omposi
tnm djtaxop (vgl. weiterhin ^oraTpo), dae Fest derer^ welche eina
Stammvater haben; dsreq (fiir dßereq^ devea S. 312), ein Jahr ha*
bend (^h Ttp avT<p iirev yevo^uva Hesych,)^ ditsdo^j ov, eine Ebern
habend'(gan% ebeti) ; acrxeXeg {•riq^ i^^, einen Schenkel habend (defh
selben, gleichen Schenkel habend); dxoXotl^q (vgl. seeXet^o^), eina
Weg /utbend; dSpvov (S. 92, Bed. 2). — Indem femer für a
mit gewöhnlichem Wechsel o eintritt, gehört hieher A^aTpo^oy.
eüten Vater habend; oTptX = dxpiXi o^vy {6ivy = 6^4^os)n «tf
Joch habend(? vgl. conjnx); oierti; (oUn^^sa/ren^p mit i (wr:}\
o7ca96q^ einen Gang habend. — Hieher gehört anch i^n (^t^^i
ein Jahr habend, ans dO=s&) + hn (S. 310).
In dem Begriff tfiiM lag schon in vielen der hiei: angefühlten
Beispiele der Begriff der Vereinigung. Wie hier memnere Ge^
genstfinde einen Gegenstand gemeinschafÜich hatten, so kann
man umgekehrt den einen Gregenstand vielfach als Besitzer iet
ihn habenden Gegenstände fossen. So wie dSehpoi die siiid^
welche einem Mutterleib (.Sekcpvq ^ gar b ha) entsprossten, ^o
hatte dieser eine Mutterleib {StKtpvq) alle diese dSeXipoi. So
spielen denn luer schon die Begriffe der gesonderten Einhel^
nnd der Ver^ttiigung von mehreren Einheiten selir ineinaii(|r
über. Entschieden tritt nun diese Bedeutung in den Compo^a«
tionen hervor, in denen das erste Glied nur die Bedeutung de^
folgenden durch die seinige bestimmt, ohne ihr den Begriff des
Besitzes hinzuzufügen (imSskr* Karmadharaja-Comp. Bfpß^
Gr. s. r. 620). So also d^Uy^oq (S. 227) eigentlich eins, d. '
Übereins aussehend, d.h. einer wie der andre, mehrere auf eine u
dieselbe Weise, zusammen, lieber die hieher zu ziehnden F(
mationen kann man jedoch nur dann zu entschiedener Sieb
beit gelangen, wenn fiber die Bedeutung des mit d {a) znsi
mengesetzten Gliedes kein Zweifel ist Diese Beschränkung
auch für die, zu den Bähuvrlhi-Composit gezognen, Beisp»
len. Auf das Einzelne können wir hier naturlich nicht eingehe
im AUgemeiDen verweise ich noch auf die Beachtung der W
formen, zu denen die zweiten Glieder gehören. — AVali
scheinlich gehört hieher ä^opßd^^ ein (zusammen') Mitgehende
io^oq^ do<r<T7iTiip , Mitfolger ^?). — Mit o für a, wie oben, o)
'A(SA). 583
rrfX(K=: ^aarmpi ondtov. In dieser Bedeutung dient sa nim
fielfacli nml schon seit den urfiltesten Zeiten ab Verbalprftfix.
M Alterthum dieses Gebrauchs folgt daraus, dass eine Menge
Formen, in welchen es schon ganz und gar mit der eigentlichen
l^zf. verwachsen ist, erscheinen tLB^ix&üc aa+ß^x ^^S.357
leroer S. 37, 56, 58, 110, 289, 292 und sonst); geleffentlich
rerden sich noch eilie Menge Beispiele zeigen, so d^^p^o (=s
iskr. sa-f gr ah), eigentlich Tsummmennehmet^ dßoXi& u. aa. Hie*
hergehört auch ä^ramr {inaq) fOr am^avx (s= sslcr. sa+c^&-
^]t), eigentlidb %u9ammenwa€h»end^ d« h* tvmm eine Menge em-
k«^ Gegenstände %u einer Einheii innig verbunden sind: &8tfyg
iS.241).
Die in solchen Beziehungen scharf ausgeprägte Bed. »u-^
mmen, in Verbindung mit, diente nun ebenfalls zur Bildung
ron Bahuvr Ihi-Compositis (vgl. Bopp, Gr. s. r. 668). Hieher ge-
kort nun doTCkrig (gebildet sa+/c%^ff i&r h/eXXo^, vgl. ^/ xvp),
yf0l%ungy Vereammlung mit sich habend % ayTiq (von xra'{»dyog)^
Seltiäd mit %ich habend (S. 114); o^pcfio^, Schwere mit sich habend
(vgl S. 317) ' dSpvd^ (von sa-f ^p^)? Baum mit sieh habend\ über
B^pror(S.97 Bed.l) bin ich zweifelhaft, ob es als Karmadhar.
oder Bahuvrlhi zu fassen ist Ebenso will ich über dAXog (S.
fö) auch jetzt noch nicht entscheiden; auch mit 6^p6o<;^6^p6o(;
(ob Lärm mit sich habend, oder Zusammefitärtn?) bin ich in die*
Mr Beziehung noch zukeinem entschiedenen Resultat gelangt —
Hieher gehören dagegen mit Bestimmtheit die Fälle, in denen
l&an einem vorgesetzten d eine verstärkende Kraft zuschrieb (d
intensivmn), wie dies i7iir/fifi^ zuerst bemerkt hat (Partikeln I. S.
il7). Pott denkt mit Unrecht an die Möglichkeit einer Erklärung
aus dem a priv. (E. F. 11, 153). Also Ayovoq^ Nachkemtnenschaft
"^ ncA habend, d. h. mit Nachkommenschaft versehn , also unge-
1^ so viel wie TcoXbyovog^ wodurch man es gewöhnlich auslegt ;
«o^£pZ>?$ (= einem sskr. sa-f sprihä, vgL crjrepx), Begierde mii
^h habend, d.h. voü Begierde^ amaoq (= einem sskr. sa+kh'ft-
A)} Schatten mit sich habend: schattig; dxavriq (a-f-zaro^), <?^A-
«w^ mit sich habend. Bei dyv^vaxrroq^ sehr geübt ( HesgchJ), mag
Ä^chwiohl schon eine falsche Analogie eingewirkt haben, wel-
^e in diesem d niu' eine Verstärkung sah; oder wäre dyvpLväibi
üir o-a-^vjxvtf ^o, zusammenüben? Vielleicht gehört auch d^aiud-
«Tog, sehrgrose^ hieher; ftat^axrrog wäre von fiaxrro (= fieyc-
\'\ S.91) nach S.92 eine Intensivform, und o^ouftaxero hiesse
^^^ grosse Grbsse mit sich habend. Eine Menge anderer liieher
S<ihoriger Bildungen werden an den Stellen, wo das zweite Glied
^n?ähnt wird, vorkommen. — Mit Erhaltung des Spir. asp. ist
^beachten a in 6§p6q^ A-naXög, a^iXKa.
Ans sa wird im Sskr., wie schon bemerkt, durch Antritt
^^n ha (für ursprüngliches dha), wie i-ha, sa-ha (in den
^fden noch sa-dha) gebildet, mit der schon Inder obigen Ent-
Jj[ckelnng von sa hervorgetretenen Bedeutung: zusammen, mit.
^^i«nun ans iha hier, durch Suff, tja: iha-tja hiesig also in die-
f«« (i) Orte seiend (Bopp^ Gr. s. r. 652. S. 276) gebildet wird, so
^ynme auch aus saiia: sahatja im Z^tsammen (in einer Ver-
ömdung) mit etivas *e/«i</, gebildet werden, welches im Sskr
584 'AiSÄ).
jedoch nicht erscheint Für tja erscheint schon imSskr. selbst
dja(in ava-dja) und im Griechischen ist diese Erweidrang yqd
t ui d in diesem Suffix gewöhnlich (vgL S. 9 n. weiterhin S. 388).
So würde im Griechischen dem sskr. s aha- tja (oder sahaf
dja) entsprechen tfe^e-^to. Den Vokal zwischen <^ und x sahn wir
schon oben in öx (S. 359) ansfaUen; so entsteht ax^-dtoi dieses
druckt Zusammenhang überhaupt aus, sowohl MUehen als so/-
liehen; also ax^^ioq^ {«^^ovj indem es einen räumlichen Zusam-
menhang bezeichnet: nahej (r¨ich verbunden); indem es (3-
nen zeitBchen Zusammenhang ausdrückt, bezeichnet es den Zu-
eiand, womehreree entweder %u gleicher Zeit, oder bald hmi^eituah
der geschieht 'y so heisst im Sskr. das schon erwähnte sa-ha-si
(S. 379) eigentlich mit einem Mal, dann plStadich, schnell u.s.w.
und ebenso öxi^fog^ plöi%Ueh, haldig j unerwartet j ei^ertig u.$.w.
Davon öxBdirjv, adverbiell gebr.(Acc. g. femOi nahe, baUL Fer-
ner öxeSuc^Oy etwas hurtig machen uu s. w«; crxeilouriutf tc{, das mu
dan Stegreif n»s*vr. Gethane; axißduxaiiög^ S, das Redm u.s.w. ff»
dem Stegreif \ avroöxi^i^S^ a^ovy ohne Vorbereitung \ avxoaytii^'
ifnigj Sy ohne Vorbereitung redend U.S.W.; avTOÖxeStaarli arro-
Öx^^uiarTuuig j 97, 6v, aus dem Stegreife avroarxeSig^ eine Art Seksk
(Hesgch. Poll*)\ gehört (^;(£^ta^, 17, eine Art P/lan%ej hieher?
Indem, wie in irfi^o (S. 369), das i in der Endung Sto weg-
iäUt (vgl. öem^ fiir öiamS)^ entsteht ^o in dem als Adverb ge-
brauchten Acc. gen. n. öxeSov^ nahe (fiir axeSiov) u. s.w., (über
dessen Bed. bei Homer s. LehrSj AristlOO), öx^do^sp.
Indem an sa die Endung has (fiir dhas wie ha für dha &
383) tritt, entsteht sa-has (analog wie aus a: a-dha8(S.379));
dieses Thema erscheint in dem schon erw&hnten Instrumentalis
sahasä zusammenhangend (im Sskr. auf zeitliche VerbindoBg
beschränkt). Aus diesem Instrumentalis können wir schliesseo,
dass im Sprachgeist sa-has als das Thema eines Substantivs,
wahrscheinlich mit der Bedeutung: Zusammenhang^ bestand.
Aus einem solchen Thema konnten sich nomina derivativa bO-
den; so zunächst durch Suff, jarsahas-f-ja, welches zusam-^
menhängend heissen würde. Im Sskr. erscheint diese Formation
wirklich, aber mit einer Bed., welche es, wenn auch nicht selir
zweifelhaft, doch auch nicht ganz sicher macht, dass sie hieher
gehört; sie bezeichnet nämlich einen Monat des indischen Kalen-
ders. Im Griechischen dagegen erscheint k%iig mit der Bed. der
Reihe nach, welches ganz identisch mit der für sahasia noth-
wendigen Bedeutung ist. Griechisch würde eigentlich ijwia
entsprechen, oder nach Ausstossung des s zwischen x luid^
wie oben (S. 359), 1^; an diese Form schliesst sich das hm.
il^vg für ^Ing = ^ng nnd mit Ausstossung des i, wie eben in
orxeSov fUr arxs8u>v und sonst, das gewöhnL i^iig; es ist ein ad-
verbiell gebrauchter Genitiv gen. fem.
Eme im Allgemeinen gleiche Bedeutung, wie das Suff, ja^
wurde auch das Sufi. ra geben. Auch eine solche Formatioo
kommt im Sskr. vor; aber wiederum macht es die Bed. nicht
sicher, dass man sie gradezu hieher ziehn dürfe; sahas-ra
erscheint nämlich in der Bed. tausend, aber nur im Sskr« und in
lern, von aUen bekannferen verwandten Sprachen^ am l&ngsten
nit ihm verbunden gebliebenen Zend* Gijiechisch würde der
«"oiTn sa-ha8*ra entsprechen: öe^ur^po oder mit Ansstoasong
les €y wie in ar^edovi irxearpo, oder nach Assimilation or^^ppo, oder
endlich mit Verlust des emen p: arx^po. Diese Formen erschein
len in den $ mit h und htl componirten , adverbiell gebrauchten
p-oxBpw, l^rt-crxepoy auch h ar^ep^ geschrieben, mit der ganz
lassenden Bedeutung: %$tsammenAätiffendj umuUerbrocheHj so*
rohl rättmUeh, als %eitiieh^
Grammatiker geben dem Thema vxtpo femer dieBed« feMies
Land. Aus dem Begriff des Zusammenhänffena, nieM durch Meer
Unterhroeheneeine^ konnte diese Bezeichnung sich in der That
licht unpassend entwickeln« Doch stimmt die Bedeutung nicht
\o sehr zu sa, dass nicht noch an andre Etymologieen gedacht
Verden könnte. Eine bessere ist mir Jedoch in diesem Augen*
)lick nicht bekannt Die Verbiiidung mit %itp6 (S. 40) hat noch
)ei weitem mehr formale Schwierigkeiten, deren Auseinander*
»etzang jedoch zu weit fuhren wurde. Unerklftrlich ist mir
iber bei der vorgeschlagenen Etymologie, wie x^P^^S 2u der
Bedeutung wüet u.s.w. kommt Sollten wir deswegen an die
»slu-. yHifish, lat horreo, etarren, denken müssen? so dass
Itpar«^^ feeies Land: das hervorsiarrendej eich erhebende, die
Bed. öde dagegen etwa aus demBegriff squalere, wie er auch
II horrere liegt, hervorgegangen wäre. Gegen diese Verbin*,
ioog spricht der Uinstand, dass alsdann ax^po nicht mit x^P^^
identificirt werden konnte. Sollten wir öxepdg mit der Bed. fe--
Ue$Land für eine blosse Erfindung der Gramm, halten und ver«
irerfen? Ich möchte dies doch mcht wagen, und räume daJier
Iftrs erste ^^j^pj mit dem, was dazu gehört, mer eine Stelle ein.
Nach dem Obigen steht ^x^pd für (Sexeorpoz öxBtrpo; nichts ist
kfiufiger im Griech. als der Abfall eines, m einer Consonanten*
Sroppe anlautenden a (vgL z.B. S. 200 ffl, 292 und \r<fih V^^f
Laa.). So wird diese Form zu x^P^i durch Assimilation ent*
steht liieraus x'^Ph^ durch Umsetzung des tfp: x^P^^* beide in der-
selben Bed. wie ^x^paq. — Also: ^rx^pog, xh^^^ X^PP^^^ ^» ^9
ias feste Land, Oede; x^P^^S^ ovy feeiiandüchj öde ; yepo-ato^, a,
i^; x^p(r»ro^, 17, ov, aus festem Land bestehend \ x^P^^^y ^^^ ^^^f
(fem festen Lande aufhalten j öde liegen U.S.W.; x^P^^f ^9 <^
Wüsäiegen; XfiporotOy xtpövvtaj %u festem Ijon de machen ^ verwüsten \
)reptfd^(, tg^ festem^ wüstem Lande ähnlich*
Schon oben (S. 380) haben wir bemerkt, dass von sa im
Sskr. noch das Neutrum sam vorkommt und zwar als Präposi-
HoD in derselben Bed. wie sa-ha mtf^ und als Präfix. Im Grie-
chischen erscheint es in letzterer Beziehung augenscheinlicli in
«ia^a (S.67), 'AfioXSeux (S. 71), mit a f&r o : ofi as sam: o(iAo^
ofwpr? (S. 57); mit 0 vielleicht ä^Xa (für o^-^uXKa).
Femer entspricht der Bedeutung nach dem sskr. sam als
Präposition griech. övvj mit Aber schwierig ist die Formver-
mittelnng. Denn zuerst ist es schon auffallend, in diesem, in
die voii^ schwerlich aus einem Dialekt eingeführten, Worte v
im Gegensatz zu sskr. a zu finden, welches eigentlich nur fBr
2S
586 'A(SA).
SoUsch gelten kann. Femer entspricht ziemlich sicher Ifttcnm,
und im Griechischen werden wir weiterhin sefan^ vermitteb sich
ebenfalls Formen, welche mit n statt 6 anlauten, mit övv. Was
nun diesen scheinbaren Wechsel des 6 und x betrift, so steht
vermittelnd daz>vischen das, för att geltende ^tJv, welches zwar
gewöhnlich für durch dialektische Wandlung des o- in 4 entstan-
den genommen wird, aber auch eine organisch richtigere Form
sein Kann. Wenn dieses fiir ein ursprüngliches öh stände, so
erklärte sich einerseits durch Abschwächung des 4 in a die ge-
wöhnlich griech.Form arvvj andrerseits durch den gewöhnlichen
Verlust des anlautenden 6 (wie eben (S. 385) bemerkt) das lat cum
(vgl.calvus fftr scalvus S.174). Die organischere Form von orr
wäre hiemach zunächst trxwi abgesehn von i? für a, verhielte
sich diese genau so zu sskr. sam, wie griech.anxaio'^, lat scae-
vus zu sskr. savja. Ich habe selbst diesen Uebergang fruiier
angenommen und darauf S. 40-42 die Ableitung von ^vpog o.
s.w. gestützt Es versteht sich also von selbst, dass, so wie ich
hier anfange zu zweifeln, auch alles was sich auf diesen Bodes
stritzt, mit anfängt zu schwanken. — Nun kann ich nicht um-
hin einzugestehn, dass mir die einzige Analogie von savja zq
arxouSq^ scaevus nicht f&r die Annahme eines Uebergangs too
sskr. s in griech. öx gen'igend scheint, so lange wir die Etymo-
logie von sskr. savja und also auch die organische Form nicht
kennen. — Dieses und die, bei einer Identification vom sam
und a-vvj cum anzunehmende, unregelmässise Vertretung von a
durch V macht mir demnach sehr zwe^elhan, ob diese Formeo
so gradezu sich gleichzustellen sind. Dagegen wird es nna
wohl keinem einfaiuen, die wurzelhafte Identität vono^V mit sam
wegzulängnen; ich wage daher folgende Ableitung. SchoQ im
Sskr. sahn wir (S. 303) die ganze erste Sylbe von va-su verlo-
ren gehn; oben bemerkten wir femer (S. 227) schon, dass das
goth. ga {Orimm, D.Gr. 11, 733) für saga = sski*. saba stehe
und seine erste Sylbe sa eingebiisst habe. Nun wird im Sskr.
mit Vergessen und Verkennen der Formation von sa-ha aus die
sem Adverb durch das Suff, i-ta ein participartiges sah-ita (3
Endungen) verbanden mit . .^ begleitet, in GeeelUclwft von . ., ge-
bildet Sollte nicht auf dieselbe Weise auch eine Adjectirbil-
düng durch das Suff, u aus dem aus saha abstrahirten sah ge-
bildet sein, welche sahu lautete? Von dieser wurde ein ad-
verbiell gebrauchter Accusadv gen. ms& sahu-m lauten; letz-
terem entspräche griech. l)6exvv oder nach Ausstossung des r.
$vi% 2) mit ' fiir sskr. s und x für h: hcwj lat secum; fiel nnn
in letztem Formen, wie in dem deutschen ga, die erste Sylbe ab,
so entsprach griech. 9tvv (welches in Ttov-vot; = %wog erscheint)
und lat cum; avv wäre mir in diesem Fall eine Abschwächung
von %vv (vgl. S.176). Eine Ejitscheidung wage ich nicht (vgL
Po//^E.F.II,562).—
Also avv^ §t?v, mit. Daran lehnt sich i,vv6<;^ if , A», gemein^
8chaftUch\ was dessen formale Entstehung betrifft, so glaube
ich , wenn meine zuletzt vorgeschlagene Etymologie richtig ist,
es an die Grundform fyi lehnen zu müssen , woraus es durdi
das Suff, vo gebildet ist Unmöglich wäre jedoch nicht, dass es
•i4(2u4)- 387
ans ^ dardi SnC o foniiirt wSre; dann musste man aber ein
starkes Sein-Selbst-Vergessen des Sprachgeistes annehmen;
toivog^ iyov, mit fyn^g gieichbedetttend, ist entweder anf die- *
selbe Weise entstanden nnd v mit m vertauscht (vd. Mi& S. II
imd sonst), oder <h ist, wie Poit annimmt (£• F. U, 309), durch
ein auf v folgendes & hineingebracht, also xoivd aus wwo ent-
standen; ich mute das Erstere für wahrsdieinlicher. An fyypog
lehnt sidi ^m, gemekuekifüich^ %wa&Vy ^wov^ %vri^iVy fyr^ Sy
Thdiaekmen X^'iogy OyO», gememsami (oi^, {t^yi^o, gemem ma-^
den, —
Von xoipog kommt: xoii^ =: fy^y^; Hotvottigj iy Geineuuchafi^
Mkeif; tukv&ov, »mvIov, to, gemetHsamer Ort U.S.W. (spfttj; xo**
rav, Ttoivmv (ZW.), Ttoiv&v^ xom^coW^, ^, Gefährte n.s.w.; «oivoyta,
^, Mitlheihmg U.S.W.; xoivc^yixo^, if,(^ %urMUtheäung n.s.w. ^e-
Üri^; aeon^omaty xoi)Hzyic9, «/iro« (mit einem) gemeinachafttich haiien ;
wimvTi^uxyTo, das Mitgeiheäie U.S.W.; xotvmniöiq^ ^, das Mitihei^
In Ti,s.w.;^ xou^i^irrueo^, ?{, oV^ »imi Miiiheiün U.S. W. gehMg}
Wfom^ wHviiay gemein machen \ MOii^ofio, to, Gememsehaft] xtufpu^^
jiiTtop, TO, Dinu; «m eisernes Band \ muHvennjOiotf i}, Zustand nicht
forhandener Gemeinschaft*, oauMmvnvoq^ w, nicht gemei$uam} dvoi^
wtwwK, ny Mittheäung. ^_________^
Aus sa wifd durch Antritt von ma: sama gebildet Man
kann schwankend sein, ob dieses ma der Pronominalstamm
ma sei (wovon beiuo), oder das Suffix des Superlativs: ma (S.
138, Y^Pott, £.F. n, 474, 593 ); ich schliesse aus den Bed. von
sa-ma, dass letzteres der Fall sei; denn sama heisst im Sskr«
9(on, alt, d. L eigentlich (vgl. i^eag S. 383) am meisten in eine
Einheit gebracht; auf denselben Grundbegriff reducirt stdi die
Bedeutung gleich, ähnlich (similis^ gan» Obereins mit ...)f
^j Jlach (vgL dneio S, 3K2) U.S.W. — Ob die Bildung sma,
Reiche oben (S. 153) erwähnt ist, hieher wirklich gehört, kann *
ich anch jetzt nicht entscheiden« Im Griechischen entspricht zu-
oachst mit o für sskr. a: o^io in d^io^, if , or, also wörtlich aufs
^te eins seiend^ daher gleich j gemeinsatn, vereint j einig u.s.w.;
^^^S. auf gemeinsame Weise u.s.w.; o^t^g, eigentlich glbd«, aber
[in Gebrauch etwas geschieden : gleichwohl ii. s« w.; daov, o^f,^
^Rs in einem, zugleich {Örtlich unu zeitlich) U.S.W.; oito^ev, van
^selben Orte U.S.W. her] S^idaSy nach demselben Orte hin tt.S.W.
^Vas das SufBx öe betrifit, so vergleicht Pott (E. F. II, 640) das
pers. fsü; dieser Vergleich wäre jedoch nur dann zulässig,
Kenn diese pers. Endung mit dem alten LocatiTsuffix des Plur,
^"itiiBoppjV.Gr. S. 288) identisch sein könnte, welches nicht
^er FaQ ist. Auch dieses Suff, etwähut Pott (a. a. O. ) ; doch weiss
>ch nicht, ob mit ae vergleiclit nd ; ich habe diese Zusammen-
^teDong, wo ce also Air öße stände, lange für die wahrschein-
lichste gehalten, trotz dem, dass der Locat. eine Örtliche Ruhe
■ni Allgemeinen bezeichnet, 6e aber eine Bewegung nach einem
Prte hin. Denn die Bezeichnungen für Bewegung scheinen mir
'^ der ältesten Zeit zu concret gefasst 2u sein, um nicht so-
gleich nachdem der unbewusst richtig wirkende Spracligeist zu
schninden mifing, unter sich selbst in Kampf und Verwirrung
588 'A{SA).
za gerathen. In dieser Znsammenstellimg machte mich auch
Bopps Erklftrang (V.Gr. S. 401), wonach öe = dem sskr. dha.
oder seine andre (ebend. 608), wonach es = sskr. tra wäre,
keinesweges schwankend. Denn was die Bed. betrifft , so wal-
tet in beiden dieselbe Verschiedenheit, wie bei meiner Verglei-
chung; formell liegen sie aber weit femer und sind schwer, ich
möchte sagen , kaum zu vermitteln. Bloss zweifeUiaft machte
mich 1) das sskr. Suffl s&t (eigentlich adverbiell gebrauchter
Abi. eines Suff*, sa (Boppy kürze Gramm, d. Sskr. in dem, r.föä
der Gr. er. entsprechenden §)), welches die Verwandlung eines
Gegenstandes in einen andern bedeutet Die Form ist fast ganz
identisch; sät würde eigentlich airr, da aber t sich inti Griech
verliert, so konnte sich ö-q leicht zu 6b verkürzen; — 2) die, !
dennoch stets den Zweifel wach haltende, Verschiedenheit der i
Bedeutung in allen diesen Combinationen und 3) die Identität !
der Bed. von 9e, (St, ^e ; ich hatte schon an zu vielen Beispielen j
gesehn, dass ganz gleiche Bed. gewöhnlich auf eine gleiche Ur-
form schliessen lassen, als dass ich nicht — obgleich dies kein
absolutes Gesetz ist — die Möglichkeit einer formellen Identit^
ahnen sollte. In dieser Vermuthung bestärkte mich noch Har-
tung (Casus 244), welcher, ohne die' Identität nachweisen zu
können, sie mit seinem, im Allgemeinen scharfen, Spraehsinu
nach alt^r Manier gradezu annahm. Diese Vermuthung be-
stätigt sich ganz vollständig. Alle diese Formationen gehören
zu dem, ganz eigentlich locative Richtungen bezeichnenden Sufil,
welches im Sskr. schon tja, dja lautet (vgl. S. 384); indem in
tia das t wie in Troat = pati, vielleicht auch durch Einveirkung
des j in 6 übergeht, entsteht <fe; indem in dja, dj, wie oft (v^
S. 369), in i übergeht, entsteht ^e; indem j ausftllt (S. 384), h.
Zu eben diesem Locativsufiix gehören auch die Accusat. Ifo^io-
^adövj hn Ganzen, zw.), Srtv und der Instrum. Sig\ welche Casus-
endun^ in ^e, ^e, ae erhalten sei, lässt sich nicht ganz mit Be-
stimmtheit entscheiden; am wahrscheinlichsten ist mir, dass es
der alte Instrumentalis ist, in welchem, ganz wie im Zend, das
Casuszeichen & verkürzt und mit dem, das Thema schHesseuK
den, a in eins geflossen ist; so steht also ofxdcre för o^io-tja-f-a,
oder & verkürzt ofU)+tja+a, zsgzogen ofio+tja = ö^<Je, vgL
z.B. den zendischen Instrum. ana von dem gleichbedeutenden
Thema (bei Bopp^S. Gr. S. 188). —
Von^fto^ kommt: o^o^ verbmden\ o^idq^ 17, die {Emheii als)
Ganzheit \ femer o^ta^o^, 6, welches icn fOr den Nom. des so
eben nachgewiesenen dfux^o = einem sskr. sama-tja oder sa-
ma-dja halte; es bedeutet Menschenmenge {Zueamtnenheii ge-
wissermaassen), dann das Getose einer Menschemnenge^ endlich
Getöse U.S.W. Davon ofta^evcD, versammeln^ o^iaiioy lärmen.
Indem das, insbesondre possessive Pronom. bildende, Suff
Ija an sama tritt, wird im Sskr. samlja mit Verlust des them.
a gebildet mit der Bed. von gleichem Grunde oder Ursprung ; im
Griechischen ist dieses Suff, fast gar nicht zur Bildung posses-
siver Pronom. angewendet (vgl. Bopp.\.G. S. 584), bU^t aber
aus fast allen Pronominalstämmen Adjective, welche Gleichar^
tigkeit (einen abgeschwächten PossessivbegriflF) mit dem durch
'A(SA). 389
lenPronominalstamm Ausgedräcklen beseichnen, und insofern
»ich von der sskr.* Formation des schon erwähnten sanftja an-
lerscheiden, als sie den, das Thema schliessenden, Vokal nicht
aufgeben (vgl. z.B. no-io flir sro-tja und ähnliche); so entspricht
ilso dem sskr.sam-lja (fiirsama+ija} griech. ouo-co fiir 6iu}+
ja, mit Verlust des j im Suff.; aber auch die Tollere Form ist
Ji der epischenPoSsie erhalten, jedoch mit i für j wie gewöhnlich,
[)ämlicn 6iiO'iio\ daher denn ofioto^, 0L9OV, nnd ofio«o$, a, ov, ei-
;entlich: dem 6^ (S. 387) gehörig . eigen, also gleichartig^ gemen^
mm U.S.W.; davon: ofiow-nj^, 1}, Ärmlichkeit, Gleichh^l; ofcoco'cs),
ihttlich^ gleich machen] dfioodfia, rq, das Aeknlichgemachle U.S.W*;
i\u)iG^jMvtM6^^ liy ovj zur Abbildung gehörig u.s.w. ; oyioi&oiQ^ iiy Dar-
UeUung durch ein ähtdiches Bild \ onoumig^o, der AehnUchmaehen^
ie\ o^iouoTutoqj^^dvjtumAehnlichmachen gehörig', ouoiaica!, gleichen
Durch Soff. Xo entsteht 6(iaX6*^^ ^, oV; o^ioXi^^, ^ (Lübeck^
Phryniob. p. 186), gleich, ebeui oiutkdmj^, 17, Gleichheil, Ebenheäi
D^AoXooy 6paX/^(d, ofiaXiW, eben machen a s. w. ; o^ioXumfp, J, der
GlaUmacUende und, so wie ofuiXurTpa, ^, o^dkiaTpov^To, ein
Werkzeug zum Ebnen* Hieher gehört mit Dehnung (Vriddhi)
des 0 : dfx^^^Sj dvm^iaXog ; davon : avta^aXLay 17, vn^enheil u.
s.w.; dv^i$aXio (zw.)» gleic/unac/iem ai^ciXcoatg, ^, dae Gleich^
machen,
ofio erscheint vielfach in Zusammensetzungen z. B. o^^poo^,
fleichhedeulend u«s.w.
Indem die a des askr« sama auch im Griech. erhalten wer«
den^ntspricht a^ (o{uo). Dazu gehört zunächst &fia, zugleich
Q&w., welches ich nach dem oben (S. 388 1 Bemerkten Ar ei-
nen ahen Instrumentalis halte« oua, a^ai (letzteres zw.) sind
Dative; i^ vieUeioht Ablativ (f&r ursprungliches a^x). —
Durch das Suff, tja, dja (S. 3S8) entstände hieraus ä^9to oder
iaoito; diese Formation ist in dem äol. Adverb i^vSiq = ä^ux er-
halten. Ursprungliches a ist nach äol. Weise in v übergegangen
(YgL 6vvfija) und der Spir. asper eingebusst Zusammengesetzt
erscheint es nur in *AitaSfvAg = 'A9pvag.
Indem der in sama: ofto hervorgetretene Begriff ^/etieA auf
Theilung einer Ganzheit in gleiche Theile angewendet wird,
specialisirt er sich zu der Bed. hali^, wo das Ganze nur in zwei
§leiche Theile getheilt gedacht wird. Doch wird, um diese Be-
zeichnung zu erlangen, die Form durch Vriddhi verstärkt; statt
des schliessenden sslur. a erschebt i; so entsteht sskr. sämi^
ein Indeclinabile ; ob das i verstümmeltes Ueberbleibsel eines
Casttszeichens sei, ist fraglich. Dem sskr. sämi entspricht
ahd. Tämi {^Grimm, D. Gr. 11, 533), lat. s£mi, griech. ii^^ Sie
werden jedoch nur in Zusammensetzungen gebraucht, und die*
ses macht es mir sehr wahrscheinlich, dass diese Formen Ab-
kürzungen der adiectivischea sind^ welche nur im Griedi.: n-
^(Jv, Balb^theil, erhalten ist und nach Bopp (V.Gr. 433), in Ana-
logie mit zend. thri-shva im Aoc. thri-shA-m ein Dril^llwU,
durch eine Zusammensetzung mit dem Pronommalstamm sva
tigm (vgl cr/cß) formirt ist; anders Potl (E.F. II, 337). — Also:
590 SEj'EiAS).
tifiKTv-s, n^&a (ffir niuHTjua)^ ^pio-Vy hM IL s.w.; ijfturms, kai^
bireni vy^anv^Mj tö, das Halhirte. — Hieher gehOrC auch na^-voy
71^ die Hälfte des ixreüj. ^^__^___,_^_^_
I ij anch t if Aueruf dee Sehmenee^ su letzterem gehört
höchst wahrscheinlich iXrjfoq (vgl Nachtrag zu S. 46)
V^ZE, *£ (AZ). Im Sskrit haben wir die V^as mit der Be-
deuttuig werfen, wegwerfm u.8.w. Sie wird nach der 4tenCoiy.
Cl. flectirt, so dass dasFrSsens as-jft^mi lautet Nun sahn wir
schon mehrfach, dass Wurzeln dadurch entstellt wurden, dass
sie ein anlautendes a einbüssten (vgl. V^ag S. 155 ff., V^ay, va
S. 261 ff.)* Verlor nun as in der erwähnten thematischen CSestalt
sein anlautendes a, so blieb als thematische Form der 4 ersten
Tempora sja. Dieses Thema fuhren uns nun die indischen
Grammatiker unter der Wzgestalt sA auf, ganz so, wie sie die
abgestumpfte Form der V^a^ echirfm, 9A schreiben und ihr als
thematische Form der 4 ersten Flexionsformen 9Ja(Präs.(jami
für acjämi) geben. Dieser angeblichen Wzform sA geben die
Grammatiker die Bedeutung vemiehten, iödien. Dieses moss uns
natürlich zweifelhaft machen, ob siAmi und a-sjftmi trotai ihres
(dem Angeftlhrten gemftss) formalen Zusammenpassens wirk-
lich zusammengehören. Allein das Latein bildet hier die Ver-
mittelung. Von as+ja kommt nämlich, wie schon Feti (£. F.
^ I»176) bemerkt, si in si-no, eigentlich werfen, dann ie^en, huemi
damus bildet sich durch de ab: de-8i«no mit derBed. abimeeen,
aufhören. Ganz ebenso erscheint sA, mit ava, ab, componirt in
der Bedeut, ablaeeen^ enden, und wir können daraus entnehmen,
dass auch dieBed., welche dem, bis jetzt noch nidit in der ver*
y stununelten Form s-fja belegten, Sunplex gegeben wird: »er-
stiren, von dem Begriff des Werfens (Niederwerfens ) ausgegangen
bt Ueberhaupt erseheint in den verwandten Sprachen nur die
verstümmelte Form, und dient also durchgängig, um die Iden-
tität der sskritFormen as^ja und s-ja (sA) zu erweisen, grade
umgekehrt also, wie bei y ^V und y^av, wo die verwandten
Sprachen die vollere Form erhidten haben, von welcher im Sskr.
nur noch wenig Spuren vorkamen. — -
Die verstummelte Form, nach der 4ten Conj.Cl. flectirt, giebt
also als Thema sja. Dieser Form wurde griech.*J6, dann, mit »
fbr j, U entsprechen, oder mit, wie häufige ausgefallenem {: l,
-^ eigentlich mit der Bed. werfen, dann schicken, senden. Im Allge-
meinen hat dies auch schon Pott (E.F. 1, 276. II, 672 ) bemerkt;
ganz anders aber leitet Bopp (V. Gr. 701) I (ta?ftt) ab. Ausser
den schon von Pott (a.a.O. und D, 174) aus den verwandten
Sprachen erwähnten entsprechenden Formen stelle man zu der
^ sskr. V as das lat serere säen\ es steht fttr se-so, wie schon
Pott (E. F. 1,180) bemerkt, und ist reduplicirte Form; ob wir
in ihr ein j fttr ausgefallen nehmen sollen, also die 4te ConiCL
und se-sjo zu Grunde legen, oder nur die verstummdte Form
von as: s nach der Isten Conj.CL, also se-so ss (8e)+ ssIlt.
s-ämi, will ich nicht entscheiden. Für die erste Amiahme
sprechen die slavischen Formen, poln. flac", alav. cjejati nur
1B/E{AS). 591
scheinbar; denn in den slav. Sprachen isl der Emsehnb v<hi j
sehr hftnfig; eben so wenig aber sprechen die übrigen verwand-
ten Sprachen, welche kein j haben, mit Entschiedenhrit dage-
gen; so gotlL sa-ian(euiDenom,Ton sa wie es im ahd« sä-mo^t
s^£-men erscheint), litt seti, lett seh-t— Da&äUien ist hier als
ein mehrfmehen (Keduplicat ) Aussirmen, Werfen desSaamene ge-
fasst, nnd für den Zusammenhang derBed. spricht mitEntsohie-
denheit dasSskr., in welchem die vollere Form as mit pari her^
um, componirt effundere, spargere heisst (vgL Baghmatifa,
l\j 19. VI, 28). Indem wir aber dieUeberzeugoug erlai^n, dasa
der Begriff jr«0fi durdi as bezeicimet ward, dürfen wir nun auch <
mehrereAehnlichesbedetttendeBildungenimSskiithieheraiehii
und erhalten in ihnen die ersten Spuren von sslüritFormattonen
aus dem verstümmelten Simplex. Der Art ist si-ta Furehe (in
welche gesäet wird), si-tja gepßügi (eigentlich %u besäendes)^
Korny und endlich sa-sja Kwm (wo dieselbe Redn^ erseheint
wie im lat se-so, wenn dieses fär sesjo stdit). —
Wir kehren zu sja mit der Bed. werfen ^ ecMeken zurück;
formell, bemerkten wir, kanngriech.te undl entsprechen; beide
Formen erscheinen in demVerbum tn^h aber so vertheik, dasa
man vom griech. Standpunkt aus sich ganz und gar berechtigt
iuhlen dan, als griech. Wzf. I und Ib als eine, nach AnsJogie
von Tt^if^i, tortiiu formirte, Iledupl. zu nehmen, und dieses um
so mehr, da in keinem entschieden sichern Derivatum von iriM
U als Wzf. erscheint^ sondern nur e. Denn iaXXo^ iaTsro (S. li),
deren Bed. dem ersten Anschein nach zu einer Derivation aus
inai, zumal in der Bed. werfen (sskr. as), bei weitem mehr be-
rechtigt, als zu der von mir angenommenen, können doch auch,
nnd der Form nach passender, zu V^i gezogen werden. WiU
man sie hieher nehmen, so bleibt, genau besehn, in dem Ge-
branch des causalen p in la^-roeine bedeutende Schwierigkeit,
mid das Verhakniss der Bildung durch TJk inla^XiD (welche, bei«
läufig bemerkt, für X\ (vgl. S.198) stehn, sodass idXK&^laK'im- .
f" ist) ist hinsichtlich der Bedeutung ein ganz anderes zu '%fu
als das der Xk in ^oKkui zu ^a (ßa2i^)| von Seiten der Form
mässte man annehmen, dass in la-XXc», lajcTci) das \a dem sskr.
8ja für asja entspreche und das anlautende s eingebässt habe«
Aalautendes s fällt nun zwar in der That oft ab (und bei dieser
Annahme kOnnte mmi auch lat. ja-c-io von S.14 hieher ziehn),
allem wie gewagt ist es wiederum, aus der Form der 4 ersten
Tempora (und eine solche ist sja) statt der Gtirndform, Sekun-
de Wzformen, oder Bildungen, wdiche eigentlich nur aus der
Grondform sich entwickeln dürfen (wie ta^, :entstehn zu las-
send Ich halte deswegen an meiner (S. .14) gegebnen Etymo-
logie von Icä-Xo, Ik'X'VfA fest; und neige mich ganz und gar da-
2^, \ ftur Grundform von tsT^t und U nicht fiir identisch mit sskr.
sja, sondern für eine Reduplication von l zu nehmen. Die-
^% angenommen, entsteht aber auch für k die Frage, welche
schon bei lat. se-so angedeutet ist, nämlich ob wir genöthigt
^ind, I gradezu mit sskr. sja für asia zu identificiren. Vielfacn
l^ommt es vor, dass imSslu*. eine Wzf. nach verschiednenCon].-
(lassen flectirt wird, und die verwandten Sprachen weichen m
383 SEj'B{AS}.
dieser Beriehmig bei weitem häufiger von dem Sekr. ab, ab sie
mit ihm übereinstiamien; so kömien wir auf jeden Fall aas be*
rechtigt i&hlen, aiismiehmeii,da8s die Griechen dieWzYerstüm*
melnng von as in der Flexion nach der Isten Conj.CL uberka»
men (welche also im Sskr. 8«&mi für aa<-ftmi lauten wurde); ia |
diesem Fall wäre die thematische Form der ersten Flexionsfor* i
men sa (f&r asa) griech* k und im Griech. hätte sich diese (wie
bei <rxe S. 309) f&r die ffanae Flexion geltend gemacht, -^ Das
Resultat ist nur bypomelisch, erhält jedoch eine Bestitigung
durch die oben angef&hrten Formen der verwandten Spradien,
weldie ebenfaUs kein j enthalten, und ich, f&r meine Person,
halte es fdr das Wahrscheinlichste. Alsol (= sskr. sa fiir a»>a},
redupL U in %fu, warfen, schicken u.s. w. Davon: {fta, -wi, ätf
Wurf\ fi^uav, 6, Werfer, 8chieuderer; vyLOcrAvri^ 17, GesckicküehkeU
im Werfen] inq^ 17, Trieb; gebräuchlich war jedoch fast nor ^
^ in dieser Bed.*- Gehört hieher das übrigens nodi nicht cri-
tisch sichre iöxi^p (wo Andre eWop), o, Haiinagd mn der Deich'
äeif-^ einwnfiaj 17, Oeechicklichkeii im Werfen. -^ äverog, of,
nmchgelaseen; dvennög^ if, dp, nachiaesend; avi^ttv, iosgeiaseeH;
Afnua^ %6yda8 Abgeechidcte, Herab ff elaseenei 'A^oio^, 6, £Mim$*
#«r^ Beinamen des Zeus; dfirrt^ dtpenip^o^derLosiassettde; dxpi*
Y«>p, 6j der Schleuderer ', dtpenifnoq^ ol, oVj %wh Werfen u. s. w. ge^
ächicki^ dtpevutöq^ li^iv, zum Entlassen i a<^eTepea, Apenffday i^
Jeder Ort %um ForUassen ; heni^ 17, Spange ; tfycria, ^, Aussendun§
V, s. w. ; kpiT^v 9V9 Auftrag ; xa^m^pKTfU^^, o, das Herablassen des
Mttdenfp; dtver^^, ^, 6v^ versUmdig) (hnferii&j verständig rnuiehen]
siawecriaj 17, gute Einsicht U.S.W. **
Zusammengesetat mit ava abj heisst as-ja, in der verstund
melten Form, sja, wie schon bemerkt, abhören (eig. akmerfen^
ableffen, ablassen) ; hier haben wir nun die zweiten Spuren (vgL
S. 391) des Simplex as in seiner verstummelten Form* D^
so wie ava^s4-ta (ParCPf.) aufgehört, wMendet heisst, ganz so
heisst auch das Simplex s*i«ta. Das i nach s ist hier Binde«
vokal des Partie« (also sita eine verstummelte Nebenform (für
as-ita) des ^wohnlichen Partie. Pf. Pass. der V^as : asta).
Doch sahn wur auch schon eine verstummehe und sekundäre
diematische Formation durch i: si (S. 390) im lat si-no, und
nach Analoeie der ans ^af gebildeten Form fi (S. 1S5, 156)
ist wohl auch im Sskr. eine solche anzunehmen. An sie würde
idi die sskr« y^si-dh vollenden^ lehnen, und sie Dto* eine der so
oft vorkommenden sekundären Bildungen durch v^dha haltoi
(vgl. S. 30 und sonst). ^- Doch zurück zu der Form, wdchf
im Sskr. lu^a-f sja*mi im Präsens lauten wurde; ihr entspricht
griech. mn ganz gleicher Bedeutnns ablassen j lassen, aufhöre»
U.S.W.: tiiii, welches also eigentlich ißa6}&-{^) lauten wurde.
Das Digamma ist, wie gewöhnlich, ausgefallen, hat aber noch
Spuren in dem schon von Potf (E.F. 1, 276) erwähnten cm, ißa
und in dempoSt dd&y wo i fihr c, wie schon mehrfach vorgekom-
men (oUd^s S.313), zurückgelassen; die Gruppe crf ist, wie im
Genitiv der StenDeclin. ot> mr 00 f out, o<fjo s^ sskr. asja (Bopp,
V. G. 330) siwischen zwei Vokalen ausgefallen (vgl. audi Poti,
E.F. 11,174); 60 ward es effleo: im».
XE,'B(AI). 385
Sehern firtther (S. HB) demeten wir an , daas hieher eini^
Formen zu ziehn ftein möchten, welche man ^wohnlich mit di
{ßizm) verband; nimlich aara^ — welches in Verbindnng mit
ToX^MMo (Scnt ilerc. 101) vorkommt und sonst nicht, — nnd
iavogj d^o^^ welches ebenfalls in Verbindung mit TtoXiuoio
erscheint, nnd endlich das nur einmal, und da auch nur in Yer-
biiidun^ mit voX^umo vorkommende, i&^iev (ygLBuiim.^ LexiLL
Nachtr. zu S. 9 und S. 330 und IL & 130). Man überträgt diese
Formen 9 indem man als Grun^l^egriff aäitigen nimmt » durch:
ir Mmiii§i mich, wird satt (irXi^povTai) , unersäitUch und xopeoSio«
iof; allem der Begriff mI/ ist nach der allgemeinen Ansicht nur
tn>pis<Ji gebraucm, und steht iur nachlaasetid, aufhörend. Let&r
tie Bedeutung trat als ganz eigentliche in dem zu ^as=l ge-
Ikorigea &£fo hervor, und schon Bn/i^iMmf» dachte, in einer erwill*
Benswertfaen Uebereinstimmung för die Erklärung von äs^uv^
an das ebeiAdls hieher gehörige in^ in der Bedeutung; von
ani?fM, nachiasaen. Die in allen drei FäDen gleichmässig er-
scheinende Verbindung mit ?ro>ifu)u> spricht zu sehr ftr wurzel-
hafie Identität dieser Formen, als dass ich wagen mOchte, sie
von einander zu trennen. Ich ziehe sie daher alle zu der sskr«
/'as^ mit der Bedeutung, welche auch im Lat schon das Sim-
plex si-no hat, nämlich lassen^ mit dem Genitiv: ron etwas lae^
»Mj d,h« ablassen, aufhören. Mit diesem Simplex lässt sicl|
eWyganz gut verbinden; die themfitischeForm wäre i-o; diese
lasst sich mit der vom abgestumpften sskr. sja ftr asja (S.
^) auf zweierlei Weisen verbinden, entweder steht e für j,
wie oft — z.B. im Futur, wo der sskr. Endung sj4mi eigendich
^'^f^)» dann aber o-eM^fu) entsprach — oder k ist, wie m i
(Thema von tviiu), die eigentliche sja entsprechende Grundform
^vnd von neuem durch Hinzutritt des Conjugationscharakters
(ier ersten Classe, welcher siqh im Griech. nach und nach al«
leathalben einzudrängen wusste (z. B. selbst in der öten Conj.
CL vcj vrie iuiwvm u. aa.) o, gemehrt Ich neige mich mehr zu
der ersten Erklärungsweise; eine Entscheidung ist jedoch bei
einer so vereinsamten Form fast unmöglichl Was aarat be*
^rifik, so lässt es sich als Simplex ebenfalls fassen, wehn man
^ einem sskr. asja-t6 gleichsetzt; in diesem Fall wäre es das
^nzige Beispiel, wo im Griech. das die Wurzel anlautende a
erhalten wäre. Allein eben dieses und die Vergleichung mit
«aTog, a<ro^ macht es mir wahrscheinlicher, dass wir hier das
^mpositnm vor uns haben, welches im Sskr. ava-fsjämiim
Präsens lauten würde (vgl. S. 392); dieses ist aber auf eine an-
dre Weise verändert, als das mit ihm wahrscheinlich identische
W» (für If adfjo S. 392) ; wie in ßol^iai filr dßoiuai (S. 10) ist in
^T<u das anlautende a des Präfixei^ dßa (S. 274) eingebüsst,
*o dass äaxm ftlr /oua^jaTcu steht und einem sskr. avasjatd ent-
flicht; das oj ist zwischen zwei Vokalen elidirt (vgl. S. 392 );
Aie eigentliche Form i^ißd&vm; man erkennt hier zugleich, dass
^ keine Zerdehnung einea langen a (einer Form (STOf), wie
^iimann sie annir^mt (Lex. I, S. 300), zu denken ist y sondern
piSrai^ dwtou die regelrechte Form ist, weldie m dem hesffcM^
*^n oToc oontrahirt erscheint. In aarai ist die .V^as neutral
394 SE/E(AS^
gebraucht, daher medial flectirt, welches eigentlich regelrech-
ter ist, als die active Flexion in i&^iev; in beiden FSllen bedeutet
die Wzf. nachlassen. Wenn wir &ax<u richtig flir foajpxou, ge-
nommen haben, so erklärt sich nun endlich audi mit Leiditig-
keit aaro?, zsgz. aro^; das als Privation vorgetretene blosse a
föhrt mit Entschiedenheit auf ein die Wzf. anlautendes /; ttaros'
steht dso für äßaToq. Nun heisst im Sskr. das Partie, des Ver-
bnm, welches im Präsens avasjämi lauten wurde: ava-si-ta
mit der Bed. geendet. Der hier emgetretene Bindevokal i muss
Im Allgemeinen f&r eine specieD sskr. Bildung gelten; wenig-
stens kenne ich nur ein entschiedenes Beispiel, wo er sich im
Griech. iviederholt (vgl. V^p«) ; gewöhnHch erscheint im (Sriecb.
an dessen Stelle regelrechter a oder e Cvgl. z.B. (hsa-^o s= sskr.
bthi-ta, ^e-To=sskr. hi-ta <fiir dhita) u. aa.). Dem sskr.
ava-si-ta kann also auf griech. Boden a/a-<r€.T(^entsprechen.
Indem, wie in /daxat, das dem Digamma vorhergehende a ab-
fiel, entsprach ßa^ö&^TOy indem o- zwischen Vokalen ausfiel,
ward dieses /a^e-xo, woraus durch Elision, welche in alten Bil-
dungen überaus häufig da eintritt, wo man eigentlich Contrac-
tion erwarten sollte, foro werden konnte. Mit a privat wird
daraus dfaxo mit der activen Bedeutung, welche die Partie
Pf. von neutral gebrauchten Verben sehr häufig haben, einer,
der nßcht nachiässt (über die active Bed. derParticipialbildungcn
auf To verweise ich zunächst auf den schönen Excurs 11, wel-
chen Meibom seiner Ausgabe der Anacreontea S. 239 beigege-
ben hat),.dmui aaxo^, ov.
Poti (E. F. 1, 199. n, 177) zieht zu dieser Wurzel, sskr. as,
auch das griechische y^co, häufen, aufhäufen u.8.w., indem er
es als ein6 Zusammensetzung von aVa-f as nimmt, so dass es
eigentlich aufwerfen bedeutete. Bei dieser Zusammenstelliiog
würde ich dvd mit der nicht abgestumpften Form as verbinden
und die Grundform ai/-f e^ im Präsens aV+e.(T}.fi>(mi) geben; anf-
fallend wäre dabei der Verlust des anlautenden a im Präfix ava,
welcher, bei so entschieden in der griech. Sprache fixirlenPräf.,
^vie dvd eins ist, nur dann erscheinen möchte, wenn die ganze
Bildung eine nicht auf griechischem Boden gewachsene, son*
dem aus einer firüheren Bildungsperiode, wo noch fremdartige,
von der griechischen Individualität später abgestreifte, Princi-
pien mftwirkten, fiberkommen ist Hier aber, wo ein niu'defl
Griechen eigenthiimliches Präf. zur Formation dient, idso die
Zusammensetzung nothwendig nach der Individualisirung der
griech. Sprache eingetreten sein musste, ist die VerstümroelnnK
eines son^ durchweg, in «einer bestimmten Form, fixirtenPräf.
nicht wahrscheinlich. Wenn daher eine Verbindung mit y »»
bei reo wahrschehilich ist — und in derThat spricht die Bedeu-
tung und manches Andre (vrf. vaööb^) einigermaassen dafür ^y ^
würde ich eher an eine schon überkommene Composition den-
ken, und hier bietet sich uns, als gar nicht unpassend, die im
Sskr. gebrSuchliche Zusammensetzung mit ni, lüso n jas, dar.
Diese bedeutet zwar eigentlidi deponere, dann aber auch po-
IE, 'B{Alj. 595
nere, colldc&re flberhanpt Dürfen wirinm annelmien, dass
^eBedentniig ponere za componere sich spectalisiren konn-
te? Ich gUnbe kaum, dass bed^tende Grande dieser Annahme
entg^enstehn. Dem Präs. njasjami entspricht nun zunAchst
mit Verhist des j nach n nnd des sj (fSr beide sind schon Ana-
logieen nachgewiesen) viai daneben ersehehit aber^i^; fai
dieser Form ist das v vieUeicht wegen des Verlustes des sj eifi-^
getreten; die vollere Form vbn letzterem möchte das homerisch-»
ionische vnm sein, wo e das j hinter s vertreten könnte. Die
Form mjvia ist eine ganz ächte, nach Analogie des sskr. ^Iif;ak
(aus i;ak) gebildete, fntensivform (nach r.560 bei Bopp^Gt. s.);
bemerkenswerth ist nur, dass in ihr vm ganz ah einfaches VeN
bmn behandelt ist, man also zu der Zeit, wo diese Bildung ein-«
trat, gar nicht mehr wusste, dass Wo, wie wir hier annernnen,
ein Compositum sei. Diese Erscheinung trat uns aber an an«
dem Wsäbrmen, im Griech. sowohl (z.B. Xot^opio) u. aa.), ald
auch schoQ im Sskr. und in den öbrigen verwandten Sprachen
in solcher FlUle entgegen» dass sie nichts auffallendes mehr
hat. yla musste nomweüäg iär ein einfaches Yerbum gelten,
da das Präfix ni ganz aus dem ^ech. Sprachbewusstseni ge«
schvnmden war, und nur noch in einigen fiberkommenen Bil^
düngen fortbestand. Bei einer Composition mit dem Präf. dvd
wäre dies nicht der Fall gewesen , und auch darin liegt ein
Gmnd gegen Pi^i/'# Annahme. — Vonvi<a kommt: r^tf^, ea>$,
"hy das Aufhäufen \ vnroq^ 97, oV, angehäuft, —
Oben (S. 15 ff.) sahn wir, wie sich aus der, durch das de-s
siderative s gebildeten, Wzf. ish eine Form iksh entwickeltem
Ich yermuthe jetzt, dass sie eine durch, von neuem hinzugetre^
tenes, s hervorgebildete Form sei (nach Bopp^ Gr. s. r. 99)1
Da nun das sh in ish ursprüngliches s vertritt, so ist es schon
an nnd f&r sich keinesweges ganz unmöglich, dass auch Wz-
formen, welche aufs endeten, wie hier z. B. y *®9 durch Hin-
zutritt eines s sich zu Wurzelformen auf ksh verändern konn-
ten, also SS in ksh (x) fiberging, wie z.B.'08txraevg latUl^xes
ward und ähnliches. För diese Vermuthung sprechen die eu^
phonischen Gesetze des Sskrits, wie sie uns überliefert suid,
nun zwar nicht; denn nach diesen wird s bei Hinzutritt eines
andern s auf andre Weise modificui; {Bopp, Gr. s. r. 100); allein
es zeigen sich dennoch einige Spuren, welche die Annahme
einer Verwandlung von ss in ksh (x) in einem, dem jetzt be-
kaltnten Sanskrit vorausgegangenen , Sprachzustand nicht un-
wahrschmdich machen. So, um nur em Beispiel anzuführen,
heisst im Sskr. eine Wurzel tras, Streicher griech. Tp«-© ent-
spricht; mit letzterer hängt auTs innigste griech. rpacra: ypar,
oder mit durch a gespaltner Anlautgruppe, wie oft (vgl. S. 185
nnd sonst), Tapao-a: vapax zusammen. Diesen Formen mässte
im Sskr. eine aus tras hervorgegangene traksh entsprechen
(veL H. A. L. Z. 1838. Ergzbl. S. 315 ff.). Diese erscfieint im
Sskr. nun zwar nicht; bestand aber in einer der Individiialisi-
ning desselben vorhergegangenen Formationsperiode. Wenn
dieser se natürliche Uebergang von ss in ksh (x) einmal ange-
396 :fE/B{AX).
poramea ist, 8p koaipte Bioh eine einzeliie Spur recht gut nüttei
liu fiipäteren Sskrit erhaltea haben , wie sich dies ja im Griechi
sehen auf ähnliche Weise uch/Ak vielfach gezeigt hat und nocl
seigen wird. So ist es denn nichts weniger als unmöglicsh, das
die von indischen Grammatikern angeimrte Wz. aksh mit de
Bed. uufuäufen eine Formation von y^as sei. Als Verbum is
aksh mcht belegt, und selbst von njaksha, welches man al
eine Zusammensetzung mit ni betrachten könnte, machen e
seine Bedd. gan^ u.s.w«9 wenn man akshata (von der Wzi
kshan S. 179) ßan% u.s, w. vergleicht, sehr zweifelhaft, ob e{
hieher zu ziehn sei.. Dennoch muss aksh hier erwähnt wer
den, da die ihm gegebne Bed. in vm einen Stütai^unkt finde^
nnd ich noch keinen r all kenne, wo die indischen Granmiatike|
eine Wzf. gradezu aus der Luft gegriffen hätten; zugleich be
leuchtet sie und wird wiederum noch mehr bestätip;t durch daj
griechische vdo-artoi dieses hat man schon lange mit via in Ver
pindung gebracht; seine Bed. ist dicht anhäuferij, »usiunmen"
drücken j »topfen, drücken^ kneten u.s.w., vwxafn wurde sich nui
^ sskr. aksh grade so verhalten, wie vita zu as, nämlich mei^
ner Ansicht nach einer Zusammensetzuns mit ni, also njaksli
entsprechen; j ist verloren und ksh durdi acr, wie im VerbuiB
gewöhnlich, re^räsentirt. Davon kommt: yaaTo'^, if, dv, ge-
eiopft: vaÖTo^^ o, ein dichter Kucheni vaöriöHoq^ o, Dim. Aus
dem Betriff kneten entwickelt sich der des Widkene, daher va^
%%6(;^ri^oVj zusammengestopft, gedichtet, gefilzt^ gewalkt ^ Ta vaxxd^
Fitzß vdxTii^ (5, Watker (zw.); hieher gehört natürlich lat nac-
ca, nacta, natta, Gerber. Letztres bringt man wiedenim mit
^em g»iech« vaxi^, ij, Fliese desSchaafes, zusammen. Dass man
aus Letzterem nacta ableiten dürfe, wird wohl nicht leicht je-
inand mehr annehmen; minder unwidirscheinUch ist die Ver-
mnthung, dass vdxti aus der Wz£ vaaa, oder vielmehr vax für
vctam (vgl S. 228} = sskr. njaksh formirt wäre, und eigentlich
das, was gegerbt wird^ bezeichnete, und so FelL Doch lässt sich
auch hiergegen Manches eeltend machen; es wäre auf jedea
Fall eine weit hergeholte Etymologie und trotz der AutoritAt
von voKxdi eine, um kein Haarbreit sicherere, als die gewöhn-
licheren etymologischen Rathereien sind. Ich habe sie auch
nur deswegen erwähnt, weil man das, entsdiieden zu y^oo-ao ge-
hörige, nacca mit raw? verbindet Etwas wahrscheüdicher, je*
doch ebenfalls sehr unsicher, scheint mir fast folgende Annahme.
Bei pjfv (S. 331) sahn wir, wie von der ursprOngUchen Form
cappjjv (Thema ßappev) die ganze erste Sylbe verloren ging«
Von einem, aus der wesentlich identischen Form apv gebildeten
Adj. dpveoj wurde nur das Femin. dpvia^ i}, mit der Bed* Schasf-
fett gebraucht; ebenso erscheint dpvaxH^ iio<; als durch Suff, i^
movirtes Femininum eines ebenfalls verlorenen Adj. dpvaxo;
konnte nun nicht von diesem A^j« auch eine Femininalform ap-
vaxn filr /ap-mx»? bestanden haben, welche so wie pnv (flir/«/'-
pnv) die anlautende Sylbe /ap ganz verlor? dpvaxti^ eigentlich
/apvaxjf, würde wie dpvia Schaaffell heissen; durch Abstum-
pfung ward das Wort unkenntlich und iiihrte die Vorruckung
des Äccents herbei: vdxn. Neben diesem erscheint auch vdxfx^
S]e/E(AS^ 807
To , jedoch eist nach Homer; der Znsatas iK^sM nacb der ver^
mntheten Ableitung ganz nnpaasenden SniF. eriüSrt sich «oa
der ToDständigen Unkenntniss des wnrzelhaften Zusammen«
hangs. — vaxvptoPj -td, Dim»; hieher geh($lt itaxwvdini und viel*
leicht auch tawcaaij 17; xavvaan;^, 6j eine gewieae Art PehUekler^
Auf den ersten Anblick liesse sich mit der abgestampften
Form der y^as — imPräsens sj&'-mi (f&r asjftmi) — gradezu
das griechische o-e/cd verbinden. Das VerhSltniss wäre fast
(de im g^ech. crxuvo zn sskr. stjftna; nnr entspräche «ra der
im sskr. Präs. liegenden thematischen Form sja, nnd wäre von
nenem durch den flexivischen Vokal der ersten Conj. CL o con«
jngirt. Von Seiten der Bed. stände wohl so gut, wie gar keine
Schwierigkeit, ent£;egen; denn die Bedeutung von treto: eehüU
telu , lässt sich wohl als eine nicht sehr starke Modification des
in v'^as hervortretenden Grundbegriffs werfen {hm tmä her wer^
fett) fassen. Allein diese Erklärung ist dennoch falsch, wie die
Vergleichung des nicht von oreta trennbaren arevio beweist; ftir
dieses Vir d als allgemeine Bed. angegeben: m rasche, heftige
Bewegung set%en; als specielle aber erscheint; werfen, sehleu-^
dern, und daraus entwickelt sich (durch das in crrvo jedoch nicht
hervortretende Medium: echieken, senden) der Begriff: treiben,
jagen, scheuchen, und medial: eilen. Die so bestimmt hervor-
sretretene Bedeut wetfen fuhrt nun aber auch sogleich auf die
Wahrscheinlichkeit emes Zusammengehörens von aevo Ait dem
hier behandelten sslur. as. Was die formelle Vermittelung be-
trifit, so haben wir auf die Abstumpfung der V^as durch Ver-
Inst des anlautenden a schon mehnach aufmerksam gemacht
Non wissen wir, dass die Wurzeln der Sskritsprachen nach
mehreren Conjugationsclassen zugleich flectirt werden konn-
ten; auf diese Weise konnte sich auch die V^&s nach der 8ten
Conj.CL — deren Flexionscharakter u ist — bilden; so entstand
die thematische Form asu; verlor diese das anlautende a, so
blieb als scheinbare Wurzel su fibrig. Völlig auf diese Weise
sahn wir (S. 155 ff.) aus der primären Wurzel ag scharfen ^ her-
Torgehn a^u (im lat. acuo), und daraus durch Verlust des a
^u werden (in dem sskr. para-Qu u. aa. vgl. S. 164ff., andre
ähnliche Beispiele werden uns im Fortgang dieses Werks ent-
g^egentreten). Nun .wird von den indischen Grammatikern in
derThat eine mit as gleichbedeutende Wurzel erwähnt, welche
jedoch nicht, wie man nach Analogie von 9U erwarten sollte,
SU geschrieben wird, sondern sü (jaculari, projicere).
Als Verbum ist sie nicht belegt, woU aber durch das Thema
sA, Sendungu.8.w. Ich glaube kaum, dass man die Länge des
A sehr urgiren darf; dessen Annahme mag vielleicht auf eini-
gen Unregelmässigkeiten in der Flexion beruhn , welche wir,
da uns noch keine Verbalformen von sft vorliegen, nicht beur-
theOen können; vielleicht ist sie auch durch die Neigung des
Sskrits herbeigeführt, Wurzeln schliessende Vokale stets zu
dehnen, wo die organischen Gesetze der Sprache, wie die Ver-
gleichung der verwandten Sprachen zeigt, sie eigentlich kurz
▼erlmgen. (Wäre es erlaubt die einfachere Wzf. in su gehn
zn erkeotiBea? ich ,wage weder daf&r noch dafiregen asa enftsehei-
dea.) Dürfen wir nun hiernach das p;riecluscheo'cr= der SBb.
Wzf. sA setzten, so entspricht creüo dem sskr. sA nach der
Isten Com. CL flectirt, nicht nach der 6ten, wie es nach An-
sähe der mdischcn Grammiadker flectirt wird; ako ist (Jn'o =
aif<i)-(itt)=sskr. savä-mi; in cretw ist, vrie schon überaus häu-
fig vorgekommen ist, das / mit i vertauscht Anders PoU (L
F7I, 216). An «reioi lehnt sich: aeXaig, i}, Erachuiterunsi ffwsii^
w, or, eraehüitertj aaopd^ S; cretafia, to, Erschütterung; orcurua-
tW <5, (w^oO^ {Grab) im Erdbeben^ areUrrpov^ rrf, eine Kfapper;
aeievgi ceirov, <J, Rüttler j ein Gefass zum Rosten der Binnen.
Was cev betrifft, so erscheint als Wzf. öv mit kurzem v in «dor-
juai und allen Formen mit nicht gunirtem v. Davon kommt:
Udnv. stürmisch, rasch (vgj. sskr. kship-ra schnell, von kship
werfen); awdUiJwo^, ov, verscheucht {weggeworfen? mit Hervor-
treten der eigentlichen Grundbedeutung?) ; naXurcvriw^ mit
Heftigkeit u. s. w. zurückfahren; itayarSi^ ^jtavarvSd, tjracraT^ci,
wacrcrüJ/, wawt>Ä«J, mit der ganzen Macht u. S. w. — Zu cm
eehört: murelAav^ o, Flagge; wapaaetw, xrf, iIm o6€r«/e Siegel.
Indem bei Gunirung des v das ursprüngliche a durch gne-
chisch o vertreten wird, entsteht die Form ao/-© im Gegensatz
zu sskr. savMmi); zu ihr gehört: cror^a*, crdo^at, et/«», «cA
Ä^Aff bewegen {dnbrcrova^ lakon.); crdog, <ror$, o, y«ife Ä<//je
Mrmische Bewegung, cowu;^nj%\hA.(zyr.).— Bei den Gram-
matikem wird auch aotJo und dorisch arnftot = crov^ixu ange-
filhrt Zweifelhaft ist, ob hieher zu ziehn sei: a^xfon ff»-
äxQOv^ TO, JPVfe« des Rades. .
Zu der V^s zieht PoU (E.F. 1, 216) Ua-o, «/>fi«>5 dieBed.
hSnet mit dem Begriff* werfen eben so innig zusammen, wie die
v^jtr£t(D; iLSA Sieben ist hier als ein Am- «wrf Herwerfen gefasst
Passow verbindet es mit o-e/w, ae»©, was Pol/ zurückweist Da
wir öei&jaeva ebenfalls als Wzf. von y/ks nachgewiesen haben,
so kommt die Po/ZscheEtym. mit der P«w*o«?schen im Allgemei-
nen auf eins hinaus. Allem die Frage ist nun, mit welcher \^zf
<rä© zu verbinden sei, ob mit der vom verstummelten, nach der
4tenConjXL gehenden, im Sskr. im Präs. (a)sjami lautenden,
oder mit der, aus welcher ödia, tfci5w hervorging; in jenem laU
stände 6cud für öja-© = sskr. sja (als thematische Form von
si&-mi)+ den neu hinzutretenden Flexionsvokal o j im zweiten
Fall stände es für öißa = sskr. savä-(mi), und wäre nur eine
Nebenform von ösva. Ich entscheide mich für die erste An-
nahme und zwar wegen des ohne allen Zweifel hieher gehon-
sen öi-viovj t(J, Sieb, dessen t ich mir nur als aus dem ja des
Flexionsthemas sj a entstanden denken kann ; öwiov steht zu sja
icanz in demselben Verhältniss, wie lat si-no zu (a)-sj4lini).
Fiir Annahme dieser Zusammenstellung spricht auch das ent-
schieden hieher ghörige litt sijoju, sieben, wo wir ebenfalb
das i erkennen; ganz kann ich jedoch über die litt Formaüon
»icht Rechenschaft geben. — 6iviov ist zwar ein sehr spätes,
aber gewiss acht griechisches Wort; es scheint Dim. eines ver-
lornen Themas öivo zu sein; von ihm kommt: oxw«^©, <fcn(w>
sieben; Ötvuxrnptov, öiviaxpov, rrf, Sieb; Civtaaiia, rrf, Abgang.
SE,*B{ASi. 399
Bei weitem hfiufiger als öim erscheint in derselben Bedea-
nng Oißm ; vom griech. Standpunkt aus könnte man es als eine
lof griechischem Boden aus öa durch ^ (S. 30 und sonst) ge-
ildete Formation betrachten. . Diese Eridäning wird jedoch sehr
weiTelhaft durch das Laut fÖr Laut regelrecht entsprechende
Iid.sät in sät* ilSieb { J. Grimm, D. Gr. III, 459) und das litt set
a set-as Sieh, Dadurch wird es wahrscheinlicher, dass in at^y
hd. sat und litt set eine, schon vor der vollständigen Sprach-
rennung fertig sewordene^ Bildung vorliegt Wie nun von af
lit vom abgefallenem a durch Hinzutritt des Flexionvokals sich
dta, 9Äna u.s.w. ^.155 ff.) formirt, so kommt von as: suta,
welches man zu derWzf. zient, welche die indischen Gramm, so
chreiben. So wie sich nun an die, auf demselben Wege ent-
tandene Wz£ si die sskr. Wzf. sidh lehnen liess (S. 392), so
ömien wir auch an (sa) sa(mit gedehntem a, wie gewöhnlich,
renn dies Wzff. schliesst) die sskr. Wzf. sftdh schliessen; diese
at zwar nicht die hier geforderte Bed. schütteln^.vfoh\ aber eine,
reiche wir schon mehiiach in der V^as, auch ohne Zusammen-
etzung (vgl. lat sinere ablassen, und i&uev S. 393 so wie sita
.aa. S.3S@ fi) hervortreten sahn, nfimlich: finiri, absolvi. So
rürden denn griech. (n^S, ahd. sät, litt set formell dem sskr.
idh entspre^en, aber ohne sich so weit, wie dieses, von der
rnmdbedeutnng der Wurzel entfernt zu haben. Dass diese, auf
anz ^eicheWeise, gebildeten Wzff. ein so verschiedenes Bedeu-
mgsgebiet haben, hat gar nichts auffaUendes, sobald man be-
enkt, dass sie zu einer Zeit gebildet sein konnten, wo Griechen,
lennanen und Littauer von dem sskritredenden Volk getrennt
raren. Denn grade die Bildung druch dh (aus der Wurzel dha>
lieb bei diesen Völkern auch nach der Sprachtrennung sehr
?bendig und thätig. — Von an^m kommt: o^^, i?^ das Sieben \
rtiTTog^ n^ivj gesiebt i 67jcrTpov,TÖ^ Sieb^ (fitravetogja^ov; örirdviogj
yoy, durchgesiebt (sollte dies nicht vielleicht eher zaardta zu stel-
m sein ?); hieher gehört dkevp6ni<xvqy ij, Mehlsieb, mit t far 6
rgl. XUrcroiiai) und demnach aach örikla sammt seiner attischen
[ebenform 'Ktikia, 17, Sieb, (fiir öti'^'kia),
ErwBhnen will ich hier, ohne jedoch mit Entschiedenheit
ine Identität mit amß behaupten zu wollen, das, der Form nach
ist ganz identische und in Beziehung auf die Bedeutung nah
erwandte, 17^. Wurde das anlautende 6 in (T^^, wie so sehr
äufig (vgl. (Tvg: vs\ in denSpir. asp. verwandelt, so musste es
'egen des darauf folgenden ^ schon fast von selbst abfallen,
ür das frühere Dasein eines ' spricht aber noch die Schreibart
^liög neben rß^iog. Die Bedeutung ist durchseihen; ob diese mit
em Begriff durchsieben f&r fast identisch genommen, folglich
eide durch eine wesentUdi identische Wzf; bezeichnet werden
onnten, will ich nicht entscheiden. Als der Unterschied her-
ortrat, hätte man in diesem Fall von den beiden, wesentlich
lentischen. Formen die eine für diese, die andre ftlr jene Bed-
eutung fisdrt Identisch mit v^ und also noch mehr als v'^^iog
ir den ursprunglichen Anlaut eines 6 entscheidend ist das gleich-
edeutende slav. zjed (Dobrowskgy Inst L. S. p. 99). Mit dem
400 1E,'E(AS).
gleichbedentencleii mhd. sihen (= 8skr. sik% Poii, E.F. 1, 234)
ist n'^ keinen Falls verwandt — Also ^^o, i$^ua, 17^0, sei&en
11.S.W. Davon: v^ftiq^ i^'^^g^o, Seihehich] 'f'^aptovf ißavtovyxi,
Dim.; ^17(10,^0, diBis Durchgeseihte i iz^irr^p, rßrrt7i(;^ S^ derSeiher\
^^Tifpio^ , oVy zum Durchseiher gehörig ; Jj^urig^ 17 ; ^diorft^, o, dsi
Durchseihen] v'^iöniptov^ x6^ Seiheiueh; il^fUJ^T?^, tg^ nach Art eh
nes DurchscMägs\ dt^f^iTo-t^, n^ das Durchseihen, *—
y Wenn wir oben (S. 394ff.) mit Recht Wo, mtfhmufeny rnid d»
gleichbedeutende sskr. aksh zu der V^as gezogen haben, so
steht die Bedeutung nfcht entgegen, auch Ö&p6q^ 6^ das Aufft-
häufte, der Haufen, hiermit zu verbinden« Wir würden tfoi als
vriddhirte Form der Wzf. ov (S. 397) = sskr. sü (vgl. i&wwiy
pfivwyn) aber mit der Bed. aufwerfen, anhäufen fassen. Eioe
passendere Verbindung ist mir nicht bekannt Von 6mp6g (<5e-
oioQ^ Suid.) kommt: ötOfniSoVj haufenweis (auch öopifiov geschrie-
Den); Öapevta (auch öopevcii)^ aufhäufen ; ödpet^ia^ tJ, das Ange-
hättfte\ (fo'peixTK, 17, das Aufhäufen; Öapsvroqj 97, öv, angehäuft; Otn-
peia^ 3^ das Anhäufen \ (rmpelTnq^ 6iopiTrig, ^9 Öfaplnq^ ^, (bes. Bei-
namen der Demeter), gehäuft u*s.w.; öwpinxoq^ 17, av, in Form n*
nes Häufetschlusses; Ötopotogy ?f, 6v, vom Hainen UiS.w.; tfopoxo^
* o, eine Miste U.S.W. (wonn man etwas aufhebt, bewahrt). — Frag-
lich ist, ob das, übrigens zweifelhafte, tfcopaxt^, g}, der woiiem
Sireichtappen, womit man die Pferde nach dem l^riegebs ähwischt,
hieher gehört — ^
Sehr fraglich ist, ob zu der V^as gezogen werden kann:
tfdXo^, o, eine Wurfmaschme. Wenn das von den Gramm, ange-
führte öüXfü = iXKa, wohl mit der Bed. sehfeudem, mit welchem
man 66Xog gewöhnlich verbindet, als acht anzuerkennen ist, so
iLÖnnte es sich zu as so verhalten wie ^oXXoi zu ßa und älmli-
ches, und as hätte sein anlautendes a, wie gewöhnlich, eingebösst
cru in inlceioVf hcUnoVf htdcrtov, tÖ, die Sehaamhaare der
Sehaamgegend. Sollte die Schaamgegend die erste Bed. und eine
Verbindung mit öelo, sich bewegen, möglich sein ? Ich zweifle
sehr und kenne auch keine andre, nur einigermaassen sichere
oder wahrscheinliche, Etymologie.
Sy Pronomen relativum. Im Sskr. entspricht ja (jat genannt);
das j ist, wie öfter (vgl. S. 141), durch vertreten (vgl. Bopp,\.
Gr. 553. Pott, E.F. 1,113,123). Davon 6g, ^, 5 für 5t (= sskr.
jat), welcher, welche, welches. Davon ov, welches {Orts)^ welcher
(Zeit); L Dat und rj (Abl.=qua?) wie man in ^X^ schreibt, wo
Yfr == sskr. hi (S. 154 vgl. Pronom. xo); ol, wohin, wieweii (alter
Loc); ohtv, von wo; o^t, wo; 6 indtd tOrSid o. Vielfach erscheint
das Thema als Vorsatz inZzstzgen wie o-^rolo^, o^^oaog^ o^i-
Tcpo^, o-wo^t; oTi, OT«; wpfa (fujr Ärcpa, vgL to Pron. indef.).
Weiter ziehn wir hieher nach Analogie des lat quam vom
Fron. rel. qui: n (rj) als Vergleichungspartikel, als u.s.w.; es
scheint dem sskr. Instrumentalis jaja zu entsprechen; t^eti,
wörtlich: nachdem, als, — Femer nach Analogie des sskr. j ad i
U 401
roB jal, wmm, auch das^eichbedeutende cU Was dieForm be-
triA, so idenlificirC sie Bapp (V. Gr. S. 376. 566) ganz und §car
mit dem sskr. ladi, ans welchem d durch Herausstossung des
d, wie im prakritiseheii ^'ai ftr jadi, mid den ffewöhnuchen
Verlost des anlantenden j entstanden wäre. Für diesen Ansfiül
des d kenne ich im Griech* aber nur eine Analogie, und diese
ist, eben weil sie so einsam steht, keinesweges ganz sicher.
Ich kann deswegen Bopps Dentong nicht annehmen, sondern
sehe in sL lieber dieselbe Bildung, wie sie in den Localadver-
bien eae-el, Tijy-el, avr-eZ, w-eX, r-iS u.s«w. erscheint Wöfilr sol-
len wir aber diese adverbiellen Casusformen halten ? Wenn
fiir Locative {vn<t Härtung ^ Casus 312, wiU), so müssen wir an-
nehmen, dass das im Sslur. in diesem Casus eingeschobne sm
ausgefallen sei (wie S. 130) und die Grundform dinSv schliesse,
wie sie im dorischen xtiv-^t auch erscheint Danach stände tlj
tU n.s.w. fflr «Iv, TcXv= sskr. ja-(sm)-in, ta-(8m}-in n.s.w.
Aus dem entsprechenden goth. jabai könnte man vielleicht
noch einen andern Schluss ziehn. Da nämlich goth. bi = sskr.
bhi ist, und i durch Gunirung in ai gewandelt werden kann, so
entspräche goth. ja-bai einem sskr. ja-bhL Nun dienen eine
Menge mit bh, ab charakteristischem Laut, yersehene Suff, zur
Casusbildung, und bhi grade ist das alte DativsufBx, welches
auch in denPronom. der Isten und 2ten Person noch ersdieint,
aber in denen der Isten sein bh durchgängig in h ffeschwächt
hat und in beiden im Sskr. die Sylbe am an bhi hängt So
steht sie denn am reinsten im lat ti-bi, dann folgt sskr. tu-
bhj-am (f&r tu-bhi) Dativ der 2ten Person, dann ma-hj-am
(für ma-bhi) Dat der IstenPerson, dann erst mit Ausstossung
von h griech. i^iiv fUr ^Luvy wie es im dor. xz-iv etwas reiner
dasteht, wo bezuglich sskr. mahjam und ein ihm analog ge-
schwächtes tuhjam (fiir tubhjam) zu Grunde liegt — Dür-
fen wir nun annehmen, dass das eoth. jabai eine alte For-
mation, welche im Sskrit ja-bhi Tauten würde, voraussetzt,
dass diese sich nach Analogie von mahjam und xtiv zunächst
in jahi gewandelt und dann ihr h eingebüsst hätte (wie auch in
y<M S. \M und sonst) und so griech« el ward ? — Vom griech.
Standpunkt aus betrachtet ist tX (= 17, ov) von ei, abgesehn vom
Anlaut, indem dort sskr. j durch * ersetzt, hier abgefallen ist,
nicht zu unterscheiden; dennoch neigö ich mich eher dazu, in
el den Dativ (sskr. ja-bhi), in et dagegen denLocativfsskr. ja-
(8m)-in) zu erkennen. Entscheiden möchte ich jedoch nicht
Eine dem sskr. jadi genau entsprechende Form scheint bei He^
9ych. in dem cretischen a^e-ficty = orav bewahrt zu sein.. Do-
risch ist statt t in el das ältere a erhalten: al; et erscheint viel-
fach zsgstzt: Atz, idv, al^aj at 9tev, eü^e nach Poii (£. F. I, lvii.
n, 328) för el Seog.
Aus ja wird durch Suff, vat mit Dehnung des thematischen
Vokals gebildet : sskr. ja- vat, correspondirend einem demon-
strativen tft-vat; das Suff, bezeichnet dasBegabi-'j Versehn-Sein
mit dem, welches das Thema bedeutet (vgl. S. 273); wenn t&vat
also heisst so begabt , so gross (tantus = sskr. tä-va(n)t-|-(o)),
so bedeutet jftvat wie begabt, wie gross (quantus = einem sskr.
2ß
402 U
ka-va(n)t+(o), welches aber nicht Torkommt). Von dieser For-
mation erscheint nun das Nentr. im Accus, ab Adverb mit der
Bed. einer relativen Ausdehnung, eawohi im Rnum, aiemäer ZeH,
wie lang, wie weit, während, &isdaseydamilu^s*w» Dieser Form ent-
spricht zunächst gr.^fto^ imGregensatz auT^feo^=t&yat, indem
in beiden v durch p und schliessendes t, wie gewöhnlich, durch
q vertreten wird, während n«s.w« Diese E^molog^e ist zuerst
bekannt gemacht vonBopp (Y« Gr. S. 603. 5ä4), und der einzige
Fall, wo es mir leid that, dass eine der, auch von mir gefande-
nen Etymologieen früher, wie dies sehr oft geschehen ist, auch
von Andern erkannt wurde. Dagegen wurde unbeachtet gelas-
sen, dass dieselbe Formation im Griech. noch mehr, scheinbar
sehr abweichende, Repräsentanten gefunden hat Indem järat
regelrecht vertreten würde, entspräche ihm griech. jä/at; ^ng
hier j in ' über und t in p, so entsprach ihm 'ä/a^ ; fiel /, wie
Sewöhnlich, aus, so entsteht das dorische, mit javat gleiobb^
eutende ag.lne dass, so lange bis (vgl. die Stellen bei Harttmg,
Casus S.16o); indem dieselben Uebergftnge Statt fanden» ans*
genommen, dass dem sskn a griech. o entsprach, entstand äog
SÄ äßoq (und Tciog = Tüßogi tAvat); an diese Form lehne ich
ein aus dem cretischen rccog = riag^ (bei Hesgch,') schliess-
bares aag; allein sollte bei diesem tro^ nicht vielleicht das»
nur durch die Aehnlichkeit des glossirenden teo)^ herbeigefiiliit
sein und für raog die organisch richtigere Form zu schreiben
sein, nämlich röog? — Aus der, aus javat so entstandeneo
Form äog entsteht mit der, für attisch geltenden, Vertausebnog
von tto gegen so (wie Xäög: Xedg^ väogi vedg) ica^, bis, sokmfe
bis u. s. w. (episch eicog ; ist hier t = / ?) Durch Znsammenzie*
hung entsteht daraus ag, welches in aUen seinen Bed.: tpie (im
wie weil)^ danUl (Jnsdass') und auch in der Gestalt &<; mit der Bed.
so (wo die Relation nur gedacht wird; vgl. unser deutsches $q,
welches ebenfalls ursprünglich nur relativisch ist, z.B.! so met
= wenn einer^ hieher gehört. Es ist hier nicht der Ort, diese B^
deutungen alle zu entwickeln; ich hebe nur den Örtlichen Ge-
brauch von dg hervor, indem es in der Bed. bis dass die Stelle
einer Präposition versieht In dieser Bed. erscheint nun aacb
dorisch äp (Sturz in Maittaire Dial. gr. liog. 252 c); steht dies
fiir das schon erwähnte dorische ag == javat? (vgl. auch Ar-*
lung, Casus S.155, welcher aber den Missgriff timt, dieses ap
(mit p för ^ff) fär identisch mit lat ar = ad = sskr. äti (S. 351)
zu halten). Hieher gehört auch das dorische mg= ov, in wie tteit,
wo; zusammengesetzt erscheint ägrBj &gavTGig^ oqdv u.s.w.; fe^
ner SSe^ wo das, j&vat schliessende, t eingebüsst ist, mit dem
LocalsufBx 8e (v^. S. 388) att odl fiir äde+i (för hi (S. IW),
vgl. Pronom. x<0* — Indem in javat durch Einflnss des v das
kurze a in i? übergegangen ist (S. 265), entspricht, nach Verlost
des anlautenden j: ^ftn-, oder nach Ausstossung des /: i?vt;
dieses wird, mit dem indefiniten re = sskr. k'a zusammenge-
setzt, eigentiich ifi^-re, dann ?7in-e, welches diesemnach genan
dem, im Sskr. so häufigen, iävak'k'a entspricht; ^vrcheisst,
wie (og^ gleichwie u. s.w. indem das / spurlos verschwand,
U 405
zog »ck ITC zQsammeii) aber nidit in d«, wie mir scheint,
«nnatärlicheB und spSlett Diphthone ijv, sondern in den Diph-
tbon^ ev; so entstand das we8endi<ä mit ^e identische tv^e,
welches wieder in seinen Bed. wesentlich identisch ist mit ja-
yat, wie sich &B. darin aeigt, dass es statt vßp^ den relatiTen
Gegensata zu t^^io^ bildet (Hom. Od. XDI, 93*96; man vgL ande-
res bei«iittMiiii,LexiL U, 327. Poiij £.F. 1,114 D, 370, 319).—
Zweifelhaft hin ich, ob ich mit Recht hieher ziehe: ti^a, da"
mä; ich wurde es für identisch mit dem sskr% Instrument gen.
nentr. j6na halten, so dass es wörtlich hiesset woAtreh.
Dass zn dem Relat 6 auch ^-vtxa, wmm n.s.w. gehöre, ist
nach der Analogie von ^np^uea (vom Pronom. interrog» tiro), tv»
Tuca (Tom Pronom. demonstr. td) keinem Zweifel unterworfen.
Aber die Bildung ist fraglich. BuHnunm (LexiL II, 337) dachte
an lat. vices, Bopp (Abhandlungen der Berl. Ak. V, S.10) an
sskr. nif & Naehiy welches beide schwerlich zu billigen ist (vgL
Pi»i/^£.F.fl,306). Ich erklSre xa Eunichst für Ueberbleibsel
des Pronominalst xo ^ altsskr. gha hter^ (ygl. yo); so bleibt
nur 371^ Tifyiy welche dieselbe Rolle spielen, wie aim in avri-xa;
oDTi können wir nun schwerlich f)ir etwas andres als eine mit
avra {Hortung, Casus 313) identische Form erklären, so dass
es locative Bed. hat und avTi-nui wörtlich heisst: an dieser Stelle
hier. So wird denn auch T17V» in Ti/M-sfa mit xttvd dort, zu identi*
ficiren sein, und wir erhalten dadurch das Recht, auch für ofi^n,
ivi eine solche Erklärung anzunehmen; nun entsteht aber die
Frage, wie entstand die Form «nTvet; man hat hier zwei Wege
offen; entweder muss man annehmen, dass der Pronominal«
stamm na (welchen wir später kennen lernen werden, man vgl.
fürs erste Pott, E. F. D, 153) mit den Stämmen 9ro (= sskr. ka
for hva), 6 (= sskr. ja), to (= sskr. ta) in Verbindung getre-
ten sei (wie im Sskr. mit dem Demonst a in a-na bei idam) —
wobei ich aber die Dehnung des ursprunglichen a zu griech. n
in tripiy ntfif nTivi nicht gut erklären kann — oder — und diese
Erklärung ziehe ich vor — diese Formen sind 1) dialektische,
in denen v auf dorische Weise iiir u steht, also T^-n, n&^^ sL-v^
zu Grunde fiegt und 3) der alte Locativ, wie avrt für avToi,von
einer Form tuvo, nuvo, etyo, welche auf dieselbe Weise aus den
Locativen tcZ, nO, d gebildet ist, wie htu-voy ku'-vo aus i-xsl, xeZ ;
sodass also wie Ttu^vo dortig heisst, so rai^^Ti^yo eigentlich Meeig
a.s.w. Diese Formation mit vo aus einem Locativ steht gana
verlassen da, und dämm halte ich sie fiir nach falscher Ana-
logie gebildet Die falsdne Analogie aber gab das griechische
hiva, welches meiner Ansicht nadi ein alter, bloss adverbiell
gebrauchter Instrumentalis ist und dem sskr. tj£na vom Pro-
nom. tja (zsgz. aus ta+ja dieser^ weicher} entspricht; tj ward,
wie oben (S. 3S8) ^ und £, wie oft, durch u repräsentirt Die-
ses Adverb, dessen Bildung im griech. Sprachschatz ganz un-
verstau dendastand, fing bei sonst noch wirksamem Sprachgeist
gewiss früh an, sich regeneriren zu woUen (so entstand Gen.
etXvog U.S. w.), und war von Einfluss auf die Nachbildung von
Pronominalformen mit vo.
axBj sowie, entspricht fast ganz dem gleichbedeutenden
26*
404 'O.
sskr. ja-thi; t (ttr th, wie aadi in der Personalendnng (Plar.
2) des Verbi und somt Tielfadi (nax 3= sskr. path); das lange
A konnte sich am Ende nidit hidten; gewOhnlidi gilt axe für i
(neiitr, plar.)-f 'r< (indefin. =: k'a).
Ans 6 (sBJA) bildet sich durch das sdion(S. 388) erwähnte
Possessiv-Sutf. Ija: oto fOr S-ijo in olog^ a, w, welehariig n.s.w.
Ferner gehört dazu ofroq^ oöOoq^ 17, ov, wie gross ; im Sskr. die
nen zwei Suff, zur Bildung dieses Begriffs, eiipnal das schon er-
wähnte va(n)t und femer ti. So entsteht ja.va(n)t und das,
jedoch im Sskr. nicht vorkommende, ja-tL Dem sskr. jftva(n}t
würde griech. etwa cd/evr ^entsprechen; da aber im Zend diese
Bildung auch nrit nicht gedehntem a des Pronominalstamms er-
scheint: jay an t iBopp^y. Gr. 690), so kann auch griech. Sßtvr
angenommen werden. Wurde diese Form, wie in dem lat tant-u
fiirtA*vant-u durch einen, dem sskr. a entsprechenden, Vokal
S^mehrt nud in die 2teDecl. hinübergezogen, so entstand (S/evro;
eses konnte sich durch die Stufenfolge S/evöo^ Sßsööo, Seaao
sehr gut in Sööo^ Söo umgestalten. Zweuelhafi wird diese Form
nur dadurch, dass das schon vorgekommene, als Adverbinm ge-
brauchte Neutr. dieser Form das thematische a des Pronominalst
gedehnt hat Doch Hesse sich, wo sich so viel äusserlich ver-
schiedene Repräsentanten einer Form schon auswiesen , auch
annehmen, dass eine der zendischen entsprediende im Griech.
sich erhalten hatte. Bopp findet jedoch daran Anstoss und denkt
deswegen an eine, mit dem schon (S. 389) erwfihnten sva «n-
sammengesetzte, Grundform, etwa j a<-s v a, welche im Griech. Söo
für wTßo geworden wäre. Allein meses Suff, bildet nur Brucb-
bezeichnungen und dient in keiner der verwandten Sprachen
zur Bildung von Pronominaladjectiven. Ich glaube deswegen
entweder an der, zwar formell etwas schwierigen, Verbindung
mit zend. javant festhalten zu müssen, oder lasse Söo, oaao
aus einem, durch Antritt von a, vne in tan tu aus t&vant, weiter
formirten ia-tja (vgl. noma gegen sskr. patnl u.aa.) aus dem,
nach Analogie von sskr. ka-ti, ta-ti (Bopp^Y. Gr. S. 588) an-
genommenen, ja-ti (quot; entstehn. — Von oöog kommt: Söa-
xi, Söaxi^y me viel mai; Söi'noqj a, av == oaoq (vom Numeralsuf-
fix TCO =: sskr. taja, eigentlich wie pieUeiHg)] Söayp^ attf wie tid
Arten (mit xn := sskr. dh&, vgl. Bopp^Y. Gr. S. w7); davon ist
66axmgy glbd., nach falscher Analogie formirt, und wohl anch
^^X0^9 V9 ovj wie klein.
Hieher gehört auch der letzte Theil von dXXoy andrer, wel«
ches aus denPronominalstSmmen susammengesetzt ist, welche
im Sskr. a, na und ja lauten und von denen ja das eben behan-
delte P^nom. reL bt (vgL &hXog).
aiovj xif ein Sumpfgewäehs\ wohl fremd.
V Vj komisch nachahmender Schnuffellaut eines Braten-
riechers.
ot> ist vielleicht der radicale Theil in <f t-o-vpa, 17, ein dicker,
%oiiigerRoek, an dem die Wolle nicht abgeschoren ist. Doch kenne
ich — obgleich man mit Lefchtigkeit manche Verbindungen
Y. 40S
debn köante, z. B. mit ^, mäkm (£k 290), — keine einiger-
maassen walirscheinliclie Etymologie. Wenn das Wort nicht
fremd ist, so ist es auf jeden Fall ein dialektisches und wohl
dialektisch sehr entstellt, wie die vielen gleichbedeutenden Ne-
benformen zeigen, n&nlich alavq^ alatvpoqj aUrvppa, aUrv^vov^aU
OTpyo^^ tnipaf avpUx.
vT'T, lobmj preUen. Im Zend erseheint in derselben Form
und Bed, h n, welches schon Bapp (V. G, 124) mit griech. v iden-
üficirte. Beiden wurde regelrecht imSsIu*. su entsprechen müs-
sen. Dieses erscheint nun zwar nicht in gleicher Bedeutung,
wohl aber stn. Dieses scheint nun zwar aia den ersten Anblid^
sehr abweichend von der Form su; allein im Fortgang der Un-
tersuchung werden uns mehrfache Beispiele entgegentreten, aus
denen sich mit Sicherheit ein Wechsel zwischen s und st als
Wurzelanlaut ergeben wird; man vgL z. B. schon S.1Q2 und y/iip^
(Jrmg^ övXaa und viele andre. Ob man in diesem Fall anneh-
men müsse, dass in den Formen mit blossem s ein organisches
t verloren, wie im griech« öavpfonip ßür öxavpayn^pj oder viel-
mehr — was mir wenigstens in den meisten Fällen wahrschein-
Ucher dünkt und ich auch S.1Q2 annahm — in denen mit st ein
st'Ttzendes t eingeschoben sei, wie im Griechischen insbesondre
^ selir häufig geschah (vgL S. 100 u. 377, so wie vtTckig u.aa.),
will ich nicht gradezu entscheiden. Auf jeden Fall aber nehme
ich das Recht in ^i^spruch, bei sonstiger Uebereinstimmung,
Wurzeln , welche sich nur in dieser Beziehung unterscheiden,
für identisch zu halten, also zendisch hu und griech. v = sskr.
stv zu setzen. Wenn Poii (E.¥. 11, 287) die sskr. Wzf. s£ v ver-
film, mit dem zendischen nu identificurt, so hätten wir in ihr
die einfachere, mit blossem s anlautende, Wzf. auch im Sskrit
I)och erklärt sich Poii an dieser Stelle nicht über das gegen-
^itige Lautverhältniss von s£v und hu. Wenn s6v von einem,
Ott entsprechenden, su ausging, so würde man eigentlich sav
zn erwarten haben, und dieser Form würde das, ohne allen Zwei-
fel mit s6 V identische, griechische 6^ ungleich genauer entspre-
<^6n als s£v, so dass in diesem Fall vreß zwar wurzelhaft, aber
^dit in der Bildung mit s6v identisch wäre. Will man es auch
uiUangsgleich setzen, so würde man öiß nach Analogie von da-
f-cp, 9a-ep gegenüber von sskr. d£v-ri erklären müssen; d£v-
fi ward nämlich zunächst mit Vertretung von sskr. 6 durch ai
(wie in den Personalendungen des Atmanep.= Medium): dcuß-ep
^d mit Ausstossnng des v vor/, welche sich einigermaassen
out der ionischen Form Sex statt detx vergleichen lässt, ^a/ep;
^enso wäre s£v zunächst aa/ (mit et f&r ac bei gewöhnlichem
Wechsel des « und a ; vgl. auch u = sskr. « S. 241) geworden,
dann o-ejc und so areß. — S£v selbst erkläre ich imVerhältniss
2^. sav, aus welchem es nach Pdf» Annahme hervorgegangen
seiu musste, nach Analogie derPerfectbildung, in welcher (nach
%P, Gr. s. r. 4391>) statt der Reduplication Wandlung des a in
^^^treten ist (über diese Wandlung v^. man Bapp, V. Gr.
Ako 1) Wzf. V = zend. hu (sskr. su?). Davon kommt :
106 y.
v^vog, S^ein LohUsdj Festlied^ Gemmg il8.w.; vuvk» {i^nm&y
vfiyuio), besingen ; v^vnatSj ij, dae Besing ; «fiinrnjp, «pwrnf^, ij
a«)^, ov, beeungen^ «(AvirnfpuK, a, ovj v^ivrirutig^ i}, rfi^ swi» io*-
singen oder Preisen geMrig\ kfvftnov^ xö, Gesang %u oder nmch ei"
nem Hymnus. —
'Tfiifv, hog^ 6, Hjgfnen^ der Gott der n>ch£eiten, kanu viel-
leieht eben&Us bieher gehören und bloss der Preisende : der,
welcher das Brautpaar giüekUek preisi^ bedeaten. Poü y indem er
die besondre Beziehung dieses Gottes fester ins Auge fasst,
denkt an die sskr. yf ▼£ (& 285 ff.) weben, und legt 'T^ier, ^e- |
dooh fragend, durch Verknüjßfer aus (E. F. I, 230). Wenn ich
glaubte, dass man sich von dieser speciellen Beziehung in dem |
Namen dieser Gottheit idcht entfernen durfte, so wurde icdi bei
weitem eher an die sskr. ^su oder sü erzeugen, denken, so
dass 'T^iny der Ooii der Zeugung wSre. In diesem Fidl wäre auch
die, auf keinen Fall unbemerkt zu lassende, Schwierigkeit in
Bezug auf die Quantität des v gehoben, welches zwar auch kurz
erscheint, aber bei weitem häufiger gedehnt wird. Ich will
nichts entscheiden, eben weil ich der Ansicht bin, dass so ganz
specielle Bezeichnungen des Wesens derGottheiten nicht immer
Statt finden, sondern die Namen bei weitem häufiger sehr all-
gemeni gehalten sind (wie denn ja auch Bacchus vfieynloq heissf,
wo doch an Zeugung gewiss nicht zu denken), und der Namen
des Hymen mehr in dem Hochzeitlied, dem Fesilied, dem Preis-
gesang seine Stelle findet An der mehr hervortretenden Länge
des V braucht man auch bei dieser Etymologie keinen Anstand
zu finden. Die Eigennamen sind mancherlei, sie ihrer eigent-
lichen Wzf. entfremdenden, Wandlungen unterworfen, v könnte
wie z.B. in Tv9-&bs (lat tud, vgl.TvJev$)Guna von v vertreten.
Von 'Tfiifv kommt ausser dem schon erwähnten v^Mevniogi r^
voto^, 0, der Hock%eUsgesang\ viuvauks;, heurafhen^
2. Mit der Wzf. hu (= sskr. su?) ist, wie wir mit Poä an-
nahmen (S. 405), identisch das sskr. siv; nach unsrer obai
gegebnen Formerklärung wurde es als wesentlich redupKcalive
Bildung eigentlich vielfach lobpreisen heissen und insofern: mt-
ehren» Wenn es wirklich, wie wir annahmen, aus sav(Guna von
su) hervorgegangen ist, so lehnt sich daran, um dies beOänfig
zu bemerken, der Namen der dritten Abtheilung derVeden, der
eigentlich lyrischen, bloss metrische Hymnen enthaltenden,
nämlich säman, welches f&r sav-man steht (vgl. jama (inr
djavma von dju = div Tag^ == nriech. v^epa). Das v ist ans-
gestossen, wovon wir schon m^ere Beispiele gesehn haben
(vg^. S.17, 265, 357 und sonst); em sehr schlagendes der Aii
ist das vedische dldihi, welches vnrklich, wie Lassen (Anthol.
sscr. S.143) annimmt, f&r dl-div-hi steht (vgl. sskr. dlp von
div-|- causales p und noch andre Beispiele b« alxia u. y «vp)«
Ueber das Verhältniss von 6^ zu s£v, deren Verwandtschaft
schon Bopp (V. G. 129) und Poil (E. F. H, 267) erkannt hat, ha^
ben wir schon gesprochen. S£ v wird im Sskr. m gleicher Bed.
im Parasmaip. (Activ) und Atman£p. (Medium) gebraucht; im
Y. * 407
GrieddiBeheft ersehetatt das Act. <tißa erst nach Homer \ bei die-
sem kommt nnr Gißa^iat laderBed« verehren^ scheuen u.s.w. von
Davon: tfcirrd^, if, 6p, rerekri; cf€XT$K6gy ??, 6v; onrr^pio^, «>ov,
««r Farairiüjy gMM^ß tfuvTswDy verehren {fleefeh^. --* Femer:
9^0B^9 'vJ, Verehrung j Scheu ; ane|^«r^Of£ai, «?cA wovor scheuen (ein
DeBom. fasi identieäi mit einem sakr. s£vaj von dem Thema
se V i.*) ; 6i$eufiu», tö, das Verehrt u.s.w. ) trißoukg, 17 ; Öeßauriiö^^ d,
Ver^ikrung; aeßAar^ue^^ {»\^ eerehnm^ewurdig; fftßaur^uirTfg^ öe^
§curf£a€rvv9i , 17^ Ehrwurdigkeii ; at^eri/Miim^ = <M^^bpa« (zw.) ; ov»
(icca^rö^^ if, <^^ verehrt \ aeßaamxoq, i^ev, ehrfkirehievM\ aeßaaxevt»
= treßa^o^tm (apttt); ^Zeßatma^y 17, s^ Angnata; Sc^aurrcZov, tJ,
Temp^ desAuguetu8\ a^^iio. = (r^a^ofioi; anßunrög^ liyivj^:? o-ft
^oor^cC; iHeefßch.). — danßn^j ^y ffoiüoe; daißeuJi, li^ OoiUoeigkeiii
curtßeti», goiiioe sein ; daißvifta, to, FreveUhai\ acri^iqy ^, das Ooii»
tosAmsidehK -^^ deocriTTTop, S^ Oott verehrend —
JDiirdi Antritt des Soff, vo entsteht: ae^i-^vo für crt^S: ctt^vog^
af, 6vy ehrwürdige Qe^ivörn^f X^ Ehrwurdigkeii i aeiiVBjov^ t6j geweiht
ier Orii aefiva&y ehrwürdig machen', cre^vcsfia, TOfJVünle, Sehmuck f
Qtjytvw& =: areyLvo&y im Med«, grossihun n,s.\v.
Ob man aeßiviov^o'eßhviovj to, dieHüUe derPabnJUüihe und 1
Frtichiy zuo-e^ ziehn dürfe, sodass es vieUeicht eine symbolische
Beziehung hStte, ist natürlich sehr fraglich. *-*
3u Indem, wie wir annahmen (S.405), zudem s inderWzf.,
welche imSskr, su lauten würde, ein stutzendes t tritt, entsteht
stu, lohen. Das im Persischen entsprechende i^'^y^ heisst
ausserdem auch allgemein rufen\ aus dem Deutschen verglei-
die ich stAjan, richten. So wie im Zend die Bezeichnung des
Mundes i gaf-na ans einer Wurzel, welche beten heisst, gebil-
det (dem sskr. g'ap), und nach dieser Analoffie auch Aa» deut- /
scheJt^SUf zu der sskr. V^mah </«iaA^/i; jedoch in derBed. beten |
(wie sie in dem sskr. man-tra Gebet, hervortritt) zu ziehn ist;
ebenso ist im Griechischen aus der Wzi. otv =p sskr. stu das
äoL SxidUh ^^ Mund u.s.w. gebildet In der xoivv ist u, wie
oft, in o verwandelt (vgL S. 13, 283 und sonst), so dasa trT6^La^
t6, ent8pri.oht. Davon: <rro^/ov, to, Dim«; oro^aTixJ^, i^^iv, %um
Munde gehörig] aro^KÜhtg, eg^ beredt ß crrdfca^, o^ofua^, S, ein hart*
mäuHges Pferd i (tto^/;, 17, dieMumMnde der Ftötenspider U.S.W.;
OTopJo, mit einem Mund versehn u. s.w. ; ^rrofiofia, tJ, die Mün^
düng U.9.W.; aTOfieHri^, 17^ dasSoitzen (Von arrö^ in derBed. das
vordere Ende, Spitze') \ oToyLG^xTip^ o-To^iOTT^g, 6, der Eisen schärft ^
stählt — ofi^icrTOfio^, ov, doppdmündig^ ayacrTOftenfpio^, a, ov ; aya-
(TTopo^W^, n^APj eröffnend, schärfend \ a^ocrrop^o, der Schneide
berauben} a^oo^opaTi^Oy frei vom Munde wegsprechen ; dftacrrofio-
Tpi^, ij ein chirurgisches Werkzeug^ um geschlossene Theile %u Bf^
nen ; hcxAyaoq^ ovy im Munde ; ewrrrffiMrp», to, GebisSj Zaum ; ^rpo-
(TTOida, ^, Verbindung der Lippenränder. — itaxrxo^XiioyiM^
schimpfen \ dprurvoiäG, deutlich u«s.w. redend iarronanog^ ov, un^
gtschärfL —
Dass <rTfiiiAi;lQg. ov, an gutes Mundwerk habend, zu oT6{ka
gehört, ist keinem Zweifel unterwoifen. Fraglich ist dagegen,
406 T.
wie das a> sa wkllren sc»; ist es eine bloMe Deimiiiig dtfs o,
oder sollen wir es fBr Vriddhi von v fSettsen, so dass iJso «rre-
It^v^Xo einem sskr. stau-mnla entsprecken würde? Eine For-
mation stAmai mit derselben Bed.» wie stn, wird in der That
▼on den indischen Grammat erwähnt; von ihr könnte staum-
ula sehr nt durch dasPrimitiv-Sa£ ula geMdet sein. — Von
oTOMiwXog Kommt: arofiivXfta, 17, Gesehwiitugkeiii arrnfvoKk^^s arth
OTw^vkißpoq, ov; oropvXif&pn^, 6 (zw*)» ge9eiwätug.
Hieher gehört femer crTogiotYoc^ S, eigendich Mündun^y
dann Kehle, Magemnund, Magen. Davon : <rro^;ciNog, if, iv, den
Magen beirrend i ewrro^x^* ^9 galer Magen.
^'Tf befeuchten. Im Sskrit wird mis die regelrecht entspre-
chende V SU angeführt mit der Bed« sieh abwaschen, hefeucMen,
tropf ein n.s.w. Als Verbum ist sie nicht belegt; allein esbe<
ziehn sich mehrere Nominal-Themen darauf, z.B. sft-ma Rigen,
sava Wasser u.s.w. Dass mit letzterem das goth. saivs 8ei,
zusammengestellt werden könne, will ich nicht geradezu be-
haupten; doch steht das ai, imVerhähniss zu sskr. a, nach dem
oben (S. 219) Bemerkten nicht entschieden entgegen. (Erklärt
sich saivs etwa aus einem zu Grunde Hegenden Thema savi,
dessen i umlautend auf a gewirkt hat und dann, wie im Goül
gewöhnlich, eingeb isst ist?). Aus dem Griechischen verglei-
che ich:j5^ betröpfeln y befeuchten, regnen a.s.w. (vgl. das sskr.
sdma/lß^6/f); die Länge des v hat nichts auffallendes; denn
da i nach der 6ten Conj.CL flectirt ward, so musste das Präs.
eigentlich ica^^u heissen (= sskr. suvami, Bopp, Gr. s. r. 333)
und durch Ausstossuhg des / ward alsdann die Dehnung her-
beigeführt (vgl. S.172 und sonst); die Analoge der 4 Special-
tempora mochte alsdann auch auf die Dehnung des i> in den
übrigen Derivaten efaiwirken. Vielleicht darf man jedoch auch
nach Analoge des sü im sskr. süma eine Nebenlorm von sn
mit langem ü annehmen. Kurz erscheint v nur in 'Toi^^ wo es
jedoch auch ehimal lang gebrancht wird. PoH (E. F. 1, 243)
zieht va> zu sskr. und (vgL t^op). Von £sL kommt : wr\iaj xS, der
Regen ; «fia, rrf, das Beregnete; wtc, 1^, das Regnen; ieröq^ 0,
Regen; veroTaro^, sehr regnigt\ «fito^, a, ov; veroeK, Btradh^^^
WTcüfrig^ e^, regnigt; reri^o, regnen; 'Terig, 1}, n, p. einer Quelle
bei Milet;''T97^,(S, Beinamen des Zeus eis Regengott ; des Bacchus;
Tjj, ^, Beinamen der Semele ; 'Ta9e^ ol, das Siebengestim (ßteRer
nendsiO ; ioauim = ieriim (bei Hesgch,).
Sollte hieher zu ziehn sein: vX/^, reinigen? eine wahr-
soheinlichere Ableitung kenne ich nicht Davon: i>Xumip, ^\ ^
'kurripunfy vkurrpiop, tö, der Ihtrchseiher; vkuriio^j J, das Dur ehr
schlagen.
Die gnnirte Form von su ist sav; von dieser konnte eben
so gut, wie das sdion bemerkte sav-a, auch ein savan kom-
men, welches ebrnifaHa FeuehUgkmt heissen wurde. Formell
T. 409
stSnde m diesem savan lat sa(]ig)niu in demsellieii VerhSlt-
IU88, wie lat pi(Bg)ai zu einem aus dem gleiclibedeatenden
S8kr. plv-ara zu supponirenden piy*i. Es stände demnach
von formeUer Seite einer Ableitung von sangnin aus der hier
l>ehandehen V^su so gut wie gar nichts entgegen ; auch die Bed. «
hindert nicht; denn wenn gleich der Begriff B/u/ eine sehr spe- j
cialisirte Art des Flüssigen bezeichnet ^ so ging er doch auch
im litt sraweti bluienj aus dem blossen Begriff des Fiiessens
Csskr. ^sru) hervor, und ebenso in dem ahd, Bldt, welches
man ohne allen Zweifel mit der sskr. y^ plu^tessen^ verbinden
darf (v^L &r«r/^Ahd.Sprsch.III, 252). Wenn lat sanguin aber
sich mit SU verbinden lässt, so giebt dies der Vermuthung
Wahrscheinlichkeit, dass auch das gleichbedeutende ffriec£
aluLat mit y^su: v zu verbinden seL Doch föUt diese Wahr-
scheinlichkeit keinesweges weg, wenn man dem lat sanguin
eine andre Verbmdung zuweist, wie PoU (E.F. I, 275. 11,113)9
welcher es nicht ohne eben so srosse Wahrscheinlichkeit dem
sskr. asrig' Blutj gegenubersteflt (a wäre abgefallen und srig
mit Verwandlung des ri in an, wie oft (vgL S.87, 224 u.sonst)9
in sang übergegangen). Denn was bei der vorgeschlagenen
Ableitung von sanguin angefubrt ward, gilt auch nier; formell
wäre cu-iiuT aus -su: v durch Gunirung entstanden und steht
meiner Ansicht nach für a/t-fuxT = einem denkbaren sskr. sa-
vi-mat mii Feuchtigkeit begabt^ aus einem eben so gut wie sava
möglichen Nominalthema: savi (vgl. das über goth. saiv«s Be-
merkte S. 408). Der Uebergang der Bed. wiid durch die an-
geführten Aniüogieen geschützt Dass diese Ableitung nichts
weniger als sicher ist, versteht sich von selbst; eine bessere
kenne ich jedoch nicht' — Also: j^jj^, x6j Blut u.s.w.; olfiiv-
xicvy tö, Dim., ein wenig Blut'y al^aTtxS^^ v^^i olfiaT^vo^, ijfOvi
oIpaTCD^T^g, e$y aus Blut entsteheful; aijiuTTjpöq , d, ovi a^uxTOBiSf
tööay tVy Blutig i alfiaT/n?^, <5, -Itk, if, Mutartig ^ alfiarta, ^, dU
mit Blut bereitete schwarze Brühe der Lacedamanier i alfiar^o), at-
(uxTo&f blutig machen; alftctToai^, ^, das %u Blut Werden; aXftag^
ij Blut/lussi aiiiakioq^ a, ov; olpi/po^, a, <fr; affudv, blutig] alfUDvui
(ovxa), eine Art rother Feigen ; alyLotxrfrm (al^ioci Hesgch,\ blutig
machen ; atfioxro^, if, 6v, blutig; alfioXcoi)/, o; al^LOLktanlq^ i}, eine
mit Blut unterlaufene Stelle; — &va^io<;j ov\ dvcJjtaTO^, ov, Mu/-
hs; avoifiet; dvou^^Tl, Adr.; dvou^torrig) dvanua^ Blutlosigkeit;
i^oujiaxcyrtxo^, if, oy, geschickt in Blut %u verwandeln; Xsupa^äo,
Blut lassen; oftoufuq^ tj^ Schwester (zw.); ofiaifio<JOT^, 17, Blutsver»
wandtschafli vjtepai^Gxri^j ^^ Vollblütigkeit, —
Passow zieht zu alfta: i?(xfXT^c» in wcpiijfißxTi«, heftigen \
Schmerz empfinden u. s. w. Diese Etymologie hat weder von
Seiten der Form noch der Bed. Wahrscheinlichkeit Sollte man
iTftoer^o als Grundf. annehmen und für eine Zusammensetzung
mit ix» (S.367) halten dürfen? Den ersten Theil würde ich als-
dann, jedoch ohne Entschiedenheit, zu sskr. äma KrankheU
steUen«
Fast mehr der formellen Aehnlichkeit wegeftf als weil ich
410 T.
Biit entschiedener Ueberzeugwig der alten Ableitung von v»,
rennen beitreten könnte, filfaj*e ich hier an: vaXo^, i?; vzKoq^ o, x^
(später) iSRfewMafoy <r/!M a.s,w.; als eigentliche Bed. nimmt maa
an hMf waB8erä!udieh''durcbaiehiig nnd findet in letzteirem die
Vermittelmig mit der Bed« von vco. Einige Schwierigkeite» yob
Seiten der Form bietet die Quantität des v dar, da vo, wie (S.
406) bemerkt, im Allgemeinen nut v erscheint. Möglich wäre,
dass ioXo^y so wie es ein fremdes phOnicisches Erzeugniss ist,
auch einen fremdenNamen hätte; im Slav. helsst nun Glam ctklo
SofaL ohne t sklo, böhm. sklo {Dobrowskg, L L. S. 161) und
n Hebräischen, wo wir wohl den nächsten Aiddang an den
phönicischen Namen erwarten dürfen, mit — wenn man das
trlelleiclit eingeschobne t abzieht — ziemlicher Uebereinstini^
mung: n'^P^^^ von "^3^ rein sein, Vonletzterem ist die ohaldäi-
9che Form H> soUte damit griech. vaXo(; für sg-Xa(*g-Xo : is-Xo)
wofür das slav. cCtjk-^lo spricht, in Verbindung gebracht werden
kömien? -^ ixxX>7, -q z^ iaXoq (zwO; iofXd^rig^ e^ (^eX,), glasartig
ll^S. w.; vaXdei^^ eacra, ev; vdXivoqy 37, ov {vek^ ; valiog, a, ov (rcL),
gläserr^; va^^iTtiq (vbX.)^ 0, -tr^, 97, zum Glase gehörig; vakl^a (vcX.),
dem Glase ähneln i vaXoct), %u Glas machen^ vaXo^, tOj die Fer-
glasung des Auges ^ vaXog^ glänzend {Hesych,y —
Oben (S. 329 ff.) sahn wir in vrish aus dem Begriff des
Tr^pfelns, Regnens den des Besaamens , Erzeugens hervorgeluu
Nun ei:scheint die eben behandelte Wzf. su auch in der Bed.
erzeugenund ist sowohl in dieser Gestalt, als in einer mit langem
As sd, mehrfach belegt— und ich nehme daher keinen Anstand,
nach Analogie von vrish beide Bed. für dieselbe Wurzel in An-
spruch zu nehmen. Die in dieser Bedeutung in den verwandten
Sprachen der V^sü, sü entsprechenden Formen hat schon PoL
(E^ f. I»214) angemerkt Aus ihr gehn insbesondre die Be<
Zeichnungen für Sohn hervor, so im Sskr. su-ta, sü-nu gotL
ßunu u.aa. (^Poll a.a«Q.); nian braucht daher schon im Allge-
meinen keinen Anstand zu nehmen, auch das gleichbedentende
griech^ vld-q^ o, hieherzuziehn, und fast unerklärlich ist, wie
der, ^onst manches richtig sehende, Giese von dieser schon von
Bopp (Glossar, sscr. 305) und Polt (a. a. OO gegebnen Etymo-
logie zu einer ganz unhaltbaren aken zurflckgehn konnte (über
den äoK Dial. S. 230). Schwieriger ist es, die thematische Eil«
düng zu erklären; anstatt die älteren Versuche (bei Polt a. a.
O.) zu widerlegen, will ich bloss meine Erklärung geben, welche
alle Schwierigkeiten beben wird. vl6 ist aus der Wurzel sn (ob
mit kurzem oder lanffem u, lässt sich nidit mitBestnnmtfaeit^eDt-
Bcheiden, doch spricht der Gebrauch mehr fiir eine lange Form;
denn kurz erscheint v hei Hotner nur in der Senkung) durch em
dem sskn ju entsprechendes Suff, gebildet Dieses Suffix hat
Bftpp (Cvr. s. 264) nicht angemerkt; doch ist es schon von PoU
(E. F. II, 472) nachgetragen; es scheint mit der Vju zusam-
menzuhängen und praeditus zu bezeichnen, so dass sä-ju
wördich zeugungbegabt: gezeugt heisst. Dieser Form s Aju ent-
spräche grieeh/^-ji?, oder mit t fllr j: wvj mit Verwaiidluag
T. 411
des scUBessenden v in o wie in 16 (S.13) nnd sonst, und diphdion-
asciier Behandlung von t« scUiesst sich hierander gewdlidUche
ffonnnaiiv vto^ welcher dnrch seine Analogie das Thema «mo
fo die zweite Ueclinalion zn ziehn yermochte. Neben dieser
jbestehn aber anch die regelrechteren Formen: vUo^ für vUjxh^
nüt Gnnirnng des scUlessenden v nnd Erhaltung des o im Ge^
pitivsiilBx o^ vor welchem sich » (Gnna von v) in e/ lOst (ge«
Ken diieAnalogie desSslur.,wo der Genitiv snjds lauten würde)«
Vieser Analogie folgen anch die flbriMn Casus, also via Bir
^xupi; neben vlhg besteht mit der, naw Analogie der, aus der
sskr« Femininalbildung der Cren. derer auf i, t entstandenen, so-
genannten att Genitivendmg ea^ (v^. z. B. sskr. pnri im Gren.
purjas =s ntSXi im Genitiv noX^^ für J^oM&g) «Uo^, welches
gleichsam eine primäre Form vLjrmg (= sskr. sujvis, welches
im Sskr. jedoch nicht möglich ist) voraussetzt und f ganz auf
dieselbe Weise in e verwandelt hätte, wie in noXitdqj. Ausser-
dem erscheinen endlich in der epischen Spradie die Casus Gen.
rSog, Dat vU U.S.W.; in ihnen ist das, das Thema scUiessende,
V vor den mit Vokalen beginnenden Casussuffixen nach der ur-
sprun^ichen Regel in / verwandelt CBcppj Gr. s. r. SOb) nnd
dann ausgefallen; also steht vlog für vtß-og u.s.w« ImDatPlur.
ridtn (für vef-ooi), welchen ilfl|i;|9 (V. G. S. 290**) anfeine sehr
gewagte Weise erklären will, ist, wie ni ^arp^^u dpv^d^i der,
Vokalen und Liquidis gern folgende, Vokal a als Bindevokal
benutzt; die. ^ätere Prosa hat endlich auch den gar nicht un-
richtigen Dat Flur, vievari, welcher der Analogie des zwar nicht
vorkommenden, aber vielleicht dennoch einst gebrauchten No-
minativ vievq (wie Tvdevg von einem Thema Tv9v) folgt —
In dem homerischen Genit v6^ ist das t ausgefallen (nach att
Weise). — voq nom.=vio^ ist att (vghjedockLobeek, PhiTnich.
p, 40). — Von vi6^ kommt: vldiov^ vlaftov, to, Dim. ; «tdri?^, 4»
Sohnachaft; vtoo, %um Sohn machen; viaöi^y 17, Adoption'^ vlxiui^
}f, ov, söhnHeh. — vlanniq^ 6; vUavnj ^9 Enkd (-m) ; über das Soff,
vergleiche man Poti (£. F. 1, 117 11,579), welcher ovo dem pa-
tronymisehen sskr. äjana gleichsetst; am nächsten verwandt
ist wohl lat dno in patr-Anus, matr-Ana Vaier^ Mutter-ariig^
^ dass hiernach vl&p6g so viel wäre als sohngleieh. vLavsv^j 6
= vU&voi; mit Verwandlung des das Thema schliessenden o in
tv (vgl S.229); videvq, vidovi;^ o; vid^j if, Enkel (-m).
Ausser 9io existirt in derselben Bedeutung ty»-^, d, 17,
Sohn^ To€hier\ Pott (E. F. 1,215) vergleicht damit altn. sveinu
{KnaieyJünglhig)i vielleicht sind ebenfalls beide hieher zu ziehn;
wurde aus su durch das — im Sskr. jedoch nur derivative, nicht
primitive Formadonen bildende — Suff» Ina ein Adjectiv for-
mirt, so musste es svlna lauten. Mit diesem könnte, da an-
lautendes SV im Griech. sehr häufig spurlos verschwfaddet (vgl.
z.B. ISlo mit sskr. svid^jami), sowonl Ivig als sveinu identi-
fictrt werden. Was letzteres betriA, so verhält es sich zu der
V^su ganz wie goth. svein zu <n?, i (Schwein).
Poti leitet sehr geistvoll aus su in der Bedeutung jr^//dfi*eii
412 T,
das sskr. strl (f&r su-trt) ab: ^eCaärmdg, J^m (E.F.I,
S14). Mit letzterem k5nnte vielleidit das alte Wort: öt^tv^^
{hnira. n^ Frau zusammenhängen 9 wie er fragend (11,558) an-
deutet .
Mit ziemlicher Sicherheit können wir dangen an v = su
gihären, scllliessen: vöripa^ 17, Gebärmutter; varrepwoqj lijov, die
Gebärmutter betretend. Denn die alte Ableitung von vönpoq kann
wohl niemand ernstlich billigen.
Femer gehölt ao (f&r <ru wie S. 407) in üif/ouio^) o, der
QueUgehome^ hieher (Po//, £. F. I, 215>
Im Sskr. kommt von der V^vap beeaamm, der Namen ftlr
Körper vap-us; sollte auf ähnliehe Weise auch der griech.Aus*
druck crca-ftaT, hieherznziehn sein? Man könnte fttr diese Ver-
muthung vidleicht auch das coth. saivala (J. Chimm, D. Gr.
111,390) geltend machen, welches wie saivs (S.408) zu sn ge-
hören mag. Dass der Unterschied zwischen q^MtunA jy^
welchen Arietutv/i für Homer bemerkte {Lehre AnstdS) — wo-
nach aofia ei$ien todten, di^taq einen tebendigen Körper bezeichnet
— sehr gegen diese Ableitung spreche, glaube ich kaum. Dieser
ünterad^d braucht garnii^m in der subjectivenBed. des Worts
gelegeawhaben^sonidem konnte nur durch den Gebrauch sich
herausgebildet haben. Ausser dieser Etym. kann man jedoch
an manche andre mit nicht viel weniger Recht denken; so z. B>
An die Wzf. sah (S. 357), wenn man ö^ut fQr den geeunden,
starken (S.360) Körper erklären will, wogegen jedoch der ho-
meriseheGehreaick schon etwas stärker protestiren könnte; viel-
leicht ist es mit sa-f v£ (S. 289 ff.) zu verbinden, so dass <r&^
bloss dne Zmammengeeet%te, Gebadete wäre. Ich gab meiner
Etym. nur wegen der Analoge des sskr. vapus den Vorzug
und bin gern bereit, sie vor jeder, einigermaassen sichereren,
fallen zu lassen. Was die formelle Bildung betrifft, so würde ich
der hier ge^benen Ableitung gemäss in 6m^^axi öta alsVriddhi
von ov =: V fassen, also == sskr. sau setzen. Von coua^ to^
Körper^ kommt: Öcn^xtovy öm^iaTBlov, W, DIm.; o-ofiaTueo^, n^oVi
aw^Tivoq^ 17, ovj körperiich; öia^Toidiiq^ tg^ körperartig ] aemaro-
XTt^iqjKörperiietkkeU; acsfiaT/^c»; Örntjuxroo^ verkörpern; <rf^id'C&6ic^
ly, Verkörperung U.S.W.; — oaio^TO^, or, tmkörpeHich\ viowfa"
TCO, etark sein; evaofuxTia, ^, Wo/UMeibtheit.
Schon Pott (E. F. 1, 315 vgl jedoch auch ü, 441) vermnthet,
i dass das, so sehr fruchtbare Schwein von seiner FrudUharkeii
I den Namen erhalten habe, also griech. av,«, lat sn a««.w*C^(^
a. a. O.) gebärend heisse. Bekanntlich ist übrigens anch die
Zeugung^raft des männlichen Schweins sehr stark und man
könnte av u.s. w. aus diesem Grunde aucli zeugend übertraffeil«
Im Sskr. erscheint eine, den in den übrigen verwandtißnSpraclieD
entsprechende. Form in dem mit kara, machend, zusammeoge-
setzten Wort sA-kara^iSg^ipgni. Der angenommenen Etymologie
gemäss muss man es: Zeugung machend oder Toevoncto^t ^j^
Pott (a. a. O.) will, übersetzen. Ob wir aus dem sskr. sft in s«'
kara folgern aoUen, dass öv, v eigentlich langes v haben, ^vie
T— JJF. 415
es in den einsylbigenCasns imGriech. erscheint, nnd dieKflrze
desselben in d^n zweisylbiffen Casus erst spfiter (vocal. ante
vocal.) eingetreten, oder ob die Kfirze im GriedL Ursprünge
fich nnd die Dehnung nach Analosie von fivg^ (tvog später sei,*
will ich nicht entscheiden. — Mso övß^ i^avdq^ «o'$, 6, i?,
Schwein; davon: övtSuWy vtSiovj to, Dun.; avScijQj tq; v<69itqj ^9
schweinisch i v<o8la^ 17, Schweinerei ^ (hoeioq^ a, ov; vuoq, a, ov\ va-
«o^^ ^f ov; v'iauisj 17, av; v'ivo^ 17, ov, vom Schweine ü,S«W.; <lvd^ 17,
Schwein (Heefßch.)^ Övaiva^ 17, dlr> Sau, ein Meerfisch; vativa^ 17,
Hyäne n.s.w.; vaivlg^ 1?, ein Meerfisch i (MiKou, al, Schweittelagerf
avT:v6s^ ii, ov; vTivo^y schweinisch; vtivev^ 6, ein säuischer Mensch;
övr;yi&; vrivlwj schweinisch handeln^ Gvrivia'y vT^via^ 17, säuische he^
hensari; — irv^a%; crv^, o^ 17; av^aXif^, h^ schweinisch (ist das ^
in ^ox, ßa^, ßaXe^ zu der y <^a zn ziehn, also ähnlich bedeutend
(vgl. S.105 nnd 381)?); av<pa6g\ (nxpsog; av(p6q; av<(>edv; av<peT6g
(zw.), 69 Schweinestall; vt^o, wie ein Schwein schreien] v'CcruJ^^ o,
Schweinegequih; vcmfpta^ toc, ein Fest, an welchem Säue geopfert
werden (die Bildung ist anffaUend). —
SoUte zu V der Bhimennamen jaxty^og. o, die HyachUhe^ i
|ehdren? Der letzte Theil des Wortes ist ohne allen Zweifel
ai^aq (S.77). Davon: voaM&ivog, 1^9 <^9 hyaefntheni vaxn^siSii^
K, hyadnthartig] «axtv^/^o, der HufifiMhe ähneln; iaxli^uit^ t«.
Fest des Hyakmthos; 'Tan^lq^ ij Eigennamen einer teasse in
Lakonien. ,
i^ Statt V wird als Thema gebraucht in den Compositionen
ra-Tp4$, lYoc^ auch varrfwyi und v^fn^j o, nf Sauhaar {^pSi S. 95
vg^ PoU, E. F. II, 124), Igel; varpixoqf 6; v&cfijd^j 17, eine Xar^-
hatsche %ur Zikchtigtmg der Sclaven,
ig erscheint femer in iünXrii* nyogi vcmXnyi^ VYT^<i9 v^ wenn '
diess wirklich Stachelstab zum Antreiben der Sehweine hiess;
doch ist -diess noch einigem Zweifel unterworfen«
Da wir, wenigstens in v<frpi4, mit Gewissheit vg^ als wSre es
die Aematische Form, gebraucht sehn, so wird dadurch die
Vemmthnng einigermaassen gestützt, dass auch v00a$, und
iööanoq^ o, die weMiche Sctüiam, hieher gehöre und vq zur Be*
Zeichnung derselben auf dieselbe Weise gebraucht sei, wie ja
auch x^H^S' Der letzte Theil öax ist vielleicht identisch mit aan
in dem mit iöaa^ gleichbedeutenden crd^avSpog (yfA.Pott^ E.F.
".124).
i'^ntv^a^fi^rmiLv^fnlXs^ogyS^Sehweinemistfy^m. beicrxirfp.
^2IF, spuehen. Im Sskr. erscheint gleichbedeutend die
V^sht'lv, welches aber wohl stiv zu schreiben ist; das sh ist
ebestheilB angenommen, weil diese Wz« nur in der Zusammen-
setzung mit dem Präfix ni (nach Pott, £. F. 11,11 nir) im Sskr«
voricommt, dessen Schlussvokal nach sskn Regel die Ver*
Wandlung eines folgenden s in sh bedingt, anderes Theils, weil
die indischen Grammatiker überhaupt Wzformen lieber mit sh
als mit 8 anlautend schreiben. Das Verhftltniss des t betreffend
Vgl. man S.103, 406 und weiterhin Ix ; so wie im griech. me kein t
erscheint, so auch nicht in dem, ohne Zweifel hieher gehörigen,
414 HF.
litt seile, Gafer^ welches denn auch filr «inste (S.1Q9) scboo
aosgespioclieiie Ansicht zeugt, dass t unnrsprunelich ist. Nadi
uns wäre also die eigentliche Wz« siv (dass sie shtiv nicht sei,
bemerkt aadiPo// (E.F.II)11)); vom griechischen er»/ weidbt sie
nur in sofern ab, als das ihier knrz ist Diese Verschiedenbeit
kann uns nm so weniger von einer Identificinmg abhalten, weil
auch, jedoch unbelegt, die ^shti v mit kurzem i im Sskr. er*
wähnt wird. — Von aip kommt zunächst öU-akov^criaXov (ion.
aUKov)^ TOj Ge^er, Speichel \ 6iak6g (öuKoq)^ 6, glbd. Poli ve^
gleicht damit (E. F. 1,5) ausser dem, auch nadi uns damit zu-
sammenhängenden, litt seile, noch lat sallva, slav. clint
und vliä^ ScMeinh Ich weiss letztere drei Formen mit 6tß nicht
. zu vermitteln und möchte sie daher lieber davon trennen; soll«
f ten sie der sskr. ^sru fueeen^ zuzusprechen sein? Von tfta-
%jov kommt: aiaXixo^, f|, oV, von Speichel; aiaXdiiig, eg, epeiekel'
artig i cFictKL^Gi (o-teX.), geifern \ truxXurnog O^ieX,), o, dae vfe^em;
aiaXi6TifM>v ((fteX.), ro, der Theit, des Zßuma, auf welchen der Gei»
fer fäUi {Kinnketie')\ ataXcdfta, to, Geifers IwrtoXmi), hkum$p6a^
{Heeych.') — _
/ Sönte 6X in ÖiUycSv. o, Einnbaeken hieher zu ziehn sein?
Wohin der zweite Theil äyop alsdann zu setzen sei, weiss ich
nicht flme andre Form ist va/oV, welche sich bei unsrer An-
nahme srihr gut ii^t (Ttf-aycoV vereinigen liesse : <ryr wurde cTir,
oder iv und so v (vgl. (rrv^ia). Davon: o-ux/oViovjTd, Dim«; (na-
jfovirriq^ d, der KümbackenmuskeL
Das FetUge, GUn»ende des Speieheia (atoAov^ (nakog) g:ib
femer, wie ich nun vermuthe,Veranla8sung, mit einem, von ala-
Xoq nur im Aecent abweichenden, Worte (und selbst diese Ver-
schiedenheit ist noch nicht ganz sicher) : alakoc^ d, Fett n
/ bezeichnen. Daher glaube ich, dürfen wir auch trlaXoq^if^
mit der Bed. Maetechwein, fettes Schwein hieherziehn; davon:
tfioXdco, mästen^ gldn%end machen (lxx) J tnakmiJLa, rd, em Werk'
%eug %um Glätten.
WennoxaXd(9,^ttvM«it4 if^HV) ino^^^, hieher gehSrt, so steht
von Seiten der Bedeutung nichts entgegen, auch crif in o-trg'
Xdeer. s(r(ra, ev, glänzend u.s.m|| hieher zu ziehn. Die Vemit'
telnng der Form betreffend, so könnten ^vir die Länge des < in
ariy aus der sskr. Nebenform shttv erklären; wahrscheinüdier
ist mir jedoch, dass sie der Ausstossung des ß vor 7 zozn-
schreiben ist Was die Ausbildung einer Wz. durch 7 = 0skr.
g betrifit, so bemerkten wir sie schon (S.64) ds eine der Un-
n^ten. Nicht ganz unmöglich wäre jedoch auch, dass eir ^
ctiß wäre, mit Uebergang des /in 7; doch scheint mir dieser,
mehrfach angenommene Uebei^ang im Gebiet der griechischen
Sprache noch nicht erwiesen, und f&r meine erste ErklSmn;
von 6iy aus <f^ß+T spricht die Analogie des, ebenfalls durch f
ans aiß aber in der Form cm/: <mv: 6tv gebildeten, onrcy fs.
weiterhin). l^faXoeu; setzt eine Nominalbildung aiyaXo vorans;
an diese lehnt sich femer: ai/aXdco ^wie avaX6<a)j glatt maehen't
(Tt^aXofia, t6 (wie <naXfi>fia) , Werkzeug zum Glatten n. s. w.
2XÜI 41$
S^te eine formate VeTbindmig «wischen tnx^^-o^, o^ eim (
iderÄlenaeh (d.li. em Mensch, der ieicht 9or etwas ausspuekij dem
^ntfreder wirklidi übel wird, oder der sich so anstellt, als oh
lim nbel wird),iind «n/ durch dasMedimn der Form 9iy mSgUdi
»ein? kannte man ot;i^, mit der SolischenVerdoppefamg^inaey Ar
iKe Formatton halten, welcher im Sskr. eine raldmig anf Ksh
entsprechen müsste (H. A. L. Z. 1838 ErgzbL S.316)? Dafür
tpridit die, neben mgjs^, beekeln vorkommende «nd mit <nc
naher znsammenhSngende , gleichbedenCende Form xnuivia nnd
äa$ anf eme solche Form entschieden zn redncurende ^^lirxm^ fs»
ireiterhin). Gleichbedeutend mit ötM^otivia ist ferner öiaty^&x
dazu öiHjavTO^ if, ov, verekelnd*, vrbtxogj t6; autroTTig (lxx); #iar»
Xac^itt, ^9 £1^: über diese Wörter vgL man noch Lobeek (Phraii.
226).
Anf welche Weise xrrvy formell mit der thirch t gemehrten
Wzf. sttv fnr siv zosammeohän^e, ist schon (S.4I4) bemeikt
Die Bedeotong betreffend, so heisst es verabtKJkeuen, nnd diese
entwickdte sich ans dem Begriff des^eiens grade so, wie anck
isto^nirSo eigentlich weg-speieUj vered^eheuen heisst Die Ver»
mittelung bildet: durch Ausspeien seinen Abscheu vor etwas üus»
drücken (vgh auch cwrcwrTwrro^, luxTanTvarros). — Also^ KfyviL
r* der Abscheu, Hassy das Verabscheute^ Styx^ Eigennamen emes
Flusses der ünlerw^lt^ ^frvjao^, oe,ot% verabscheut, stygisch\ öxv»
7£G) (nadi der 4ten Conj. €1. för cm^-jo wie ich ans den dazu
gehörigen Formationen iörvyov n. S»w« schliesse), verabscheuen^
hassen, furclUbar machen n. S. w. ; crru^i^fta^To', das Gehasste^ tfrv-
fTtrog^ n^ 6v^ verhasst vu S. w> ; ÖTvyoqj t6^ Hass u. s. w. ; trrcytpogj
a,ov, verhasst i tfTvyeponjg ^ "^ , das Verhasstsein{zw.)^ ^xvyvog
(cfTvyavoi; Aeschm,), i?, dv, verhasst^ traurig U.S.W.; OTrywnjg, ^,
Traurigkeit^ ÖTvyvd^ti^ traurig sein; ^poTotfn?}^^^ eg, Mensehen
hassend j verhasst"; ^eoarvfia^ 17, Gotttosigkeit.
Die Lantgruppe st geht in dieser Wz. in einer Menge der
verwandten Spraenen in sp über; dass dieser entschieden dte
Cebergang durch Einfluss des v herbei^efiihrt wird , wie Po//
(E.F. i,2w) annimmt, Iftsst sich schwerlich zugeben; denn bei
i^axdg und sonst vielfach werden wir ihn auch ohne v finden. —
So entspricht dem sskr% sht'lv, goth. speiwa, lat spuo, litt
spjau-ti (Pott a.a.O.). — Aus dem Griech. ziehe ich zunächst
iddier — also zu der Wzf. cnr^/: ar'sctXog (fir <mi/Kog} auch
o^Ao^, ö, ein Fleck, ein 8chmutm\ die Bed. liegt zwar dem Be- \
^speien nicht so |;anz nah, yermittelt sich aber zu leicht da-
mit, als dass man m ihr emen Grund gegen diese Etymologie
sehn könnte. Davon: (ntiKocDj beschmutzen (begeiferti'i) ; ani^
>.o)(ia, TO, fJeck ; cmikGyco^j ^9^9 beschmutzt i xaraamiXai&j be^
ßecken.
Mit dieser Form (sp?v) verbindet Pott (£. F. 1, 266) do-
risch \)/vTTCi), femer ^Tvo undTrirr/^cs, wozu man das eben-
falls schon von Pott (E. F. ü, 295) angemerkte tp^^ada^ cp^^oy
fugen mussy welche alle dieselbe Bed. haben. Die formelle
4i6 HF.
Vermitteliiiiff ist zwar sdiwlerig, doch ISsst sie sich geben. Die
Fonn spiv hätte sich znnichst zu pslv umgesetzt, woraus i|4t,
daim 1).^ geworden ist (wie S. 416) ; «rro fttr fftfo» ist die sdion oft
erwähnte Stammansbildung ^ in ogS^^cd wäre ^ durch ^^ veitre-
ten, worüber man das frfiher (S. 178 und 238) BemeriUe ver-
^eiche; ^ stände ffir tt, wenn man ffl^a ganz mit ^^ot-tq pa-
raBelisiren will, sonst könnte <f>^v8 auch =s pslv + einen D-
Laut sein (vgl. arnry S. 415); m Ttrv andrerseits wäre t zu
Stutze eingeschoben (wie in urroXt^), so dass die \¥zf. hierher
ist; diese steht alsdann filr anv sslat spu mit dem sehr häufi;
Torkommenden (vgl. '^dfp^ nnd S. 169 ff. u. sonst) Abfidl eines,
eine Gruppe anlautendem tf ; von ^rrvo ist wtrdie» eine, keiner
Bemerkung bedürfende, Nebenform. Allein die Untersnchang
erhält eine andre Richtung, sobald man das von der Verwandt-
schaft mit TTTDco schwerlich, sowohl wegen der Form, als wegen
der Bed., trennbare ^rrap-vv^it, niesen, ins Bereich derselben
zieht ivglPott, E.F. I, 266, IL 295). ImSskr. heisst aber, nach
Angabe der Grammatiker yOcshu niesen^ und diese Wzfl ist,
wenn auch nicht als Verbum, doch durch Nonunalthemen &E
kshut: kshuta, dae Niesen, hinlänglich belegt • Daneben er-
scheint nun auch kshlv mit der Bed. erbrechen fbei Wiis. sscr.
Dict), also in einer nicht sehr von sht'lv abweichenden Bedeu-
tung. Nun kann sskr. ksh, wie wir wissen, sowohl durchs
(vgl S. 172), als durch (p^ (vgl S. 178, 231) und durch wr (rgj.
S. 228, 232) vertreten werden, so dass sich in Beziehung auf
den Anlaut alle Schwierigkeiten heben würden, wenn man t^-
«rro, (p^v-i&f TTTv-fi) mit kshu in Verbindung bringen wollte und
eben dahin auch 'nrap zöge, weldies etwa einer durch ar ge-
mehrten und gunirten Form (wie in sskr. kshava, kshavatho,
dms Niesen, Husten^ von kshu also kshavar, die nach mehr-
fach vorgekommnen Analogieen (vgl. S. 357) in kshar zusam-
mengezogen wäre, entspräche, oder bei der Weiterbildung der
Wz. durdi ar gradezu den Vokal eingebiisst hätte, wovon rieh
weiterhin eine Menge Beispiele zeigen werden (vgl. ttW/o tob
nw). EineTrennung dieses kshu von sskr. sht'lv wird wieder
durch dieVergleichung des, mit nrap-w absolut identischen, lat
ster-nu in ster-nuto widerrathen. Denn dessen st weist
wieder mit Bestimmtheit auf diese Wzf. hin. Wenn es nach die-
sen Combinationen — also einerseits sskr. kshu und griech.
ycrap^niesen^vintAen f&r Anlaut ksh sprechendenFormen ^inkrei,
tp^ioj^txvia^^nicken, andererseits lat : ster-nu-(to) undgr.
j^dfw^MUy niesen^ mit sskr. sht'lv und allen schon bemerkten
damit venvandten Formen — erlaubt ist eine etwas gewaste
Vermnthung aufzustellen, so bin ich der Ansicht, dass sskr.
kshu niesen, wesentlich identisch ist mit der sskr. Wzf. shtf?;
was den Uebergang von Iv in u anlangt, so scheint mir dies
u fir ju zu stenn, also kshu fiir kshju und j ausgefallen zn
sein. Was die Verwandlung des sht in ksh betrifil, so kenne
ich ausser skabh = stabh (vgl. (nnTTcro) keine Analogie dafür,
und auch diese ist weder ^anz identisch (vgl. jedoch cne Ar ksh
bei yfcmap) noch ganz sicher; vergleichen kann man noch den
vermutheten Uebergang von c in ksh (S. 166). Danach wfir
HF. 417
den wbr anaehnieiiydasB bei derSpnMAtreDnimg, abgesehn von
der QnantitSI des i, vier Formen der bier bebandelten Wurzel
sTv bestanden, nämlich znnäcbet 6?t selbst und sht'iv und fer-
ner eine, welche im Sskr. shiftt lauten musste, und eine daraus
hervorgegangene, welche dort ksbu lautet; die Bedeutung von
letzteren beiden wäre identisch ^wesen; griech.?rT<^G>, (p^v-^w^
i^rTTfi) hätte sich nun an ksbu mit der Bedeutung speien gereiht;
und nvapvv an eine aus ksbu gebildete kshar mit der Bed.
niesen ß das lat gleidibedeutende ster-nu dagegen an eine mit
kshar identische shf ar. So sehr diese Ansicht auch Vermu-
thung ist, halte ich sie doch für die wahrscheinlichste Erklä-
rung. — Aus dem Littauischen entspricht dem sskr. kshu:
czaudejau (dieWzf. ist czu^ wie in uz-czu-wu), niesen. —
Also j|x£& speien (nach unsrer Ansicht =s sskr« kshu und
conjugirt nach der 6ten Conj. Cl. also für Trrvfofu (= einem
sskr. csbuvftmi) stehend (wegen Verlust des/ ist v imPräsens
und Imper£lang, in den übrigen Formationen (z.B. Fnt Ttrv-arm)
kurz). Davon: ^Tva^^a^ xu^ das Ausgespuckte i nTvau;^^^ jcrva^og^
6, das Ausspucken i ^rvoXor, vtTvikoVj x6 (vgl. criakov S. 414),
Speichel; nrvaXi^to (nrvek^ vgl. criaXiio)^ ausspeien; Tcnxikuriio^
(:rrr£X.), o, das häufige Spucken] ?t*rva^, 17, die Spuckende^ eine
Schlangenart — Von tttv kommt auf eine zwar et^^s uiiregel-
mässige Weise (vgl. jedoch övtpaf und aa. bei y/^o(p) durch vo-
kalische Spaltung der anlautenden Gruppe ^vrl^m (vgl. auch lat.
pltu-ita), häufig spucken u.s.w.; 9nm(^^a,T({, das Ausgespuckte.'^
cuuOTtxv'Cxdg^ riy oV, Blut speiend (spät); dnoTtTvcrrog y ov, wegge^
spuckt U.S.W.; dnoTCTVfrrrip, d, der Ausspuckende.
Pott (E. F. I, 266) zieht der ahen Ableitung gemäss hieher
auch vTvov. tJ, Wurfschaufel, mit welcher das Getraide in die
Hohe geworfen wurde, um es von der Spreu zu reinigen, eine
ArlMaassi ich kann den begrifflichen Zusammenliang zwischen
dieser Bed. und speien nicht erkennen; sollte ytTvov nicht viel-
mehr eher zu der sskr. Wzf. pA reinigen, zu ziehn sein? Die
Verschiedenheit der Quantität des v und ü braucht zumal bei
folgendem Vokal und, da es auch nach der sskr. Regel 501» (bei
Bopp, Gr. s.) f&r wrGßov stehn kann, nicht von der Zusammen-
stellung zurückzuschrecken. Da sie jedoch nicht ganz sicher
ist, so habe ich ^xvov der alten Etymologie gemäss hieher ge-
setzt: attisch Ttxiov steht fiir wvipov und ist gunirt; davon nrvd'^
fiov'y 'xxvtiiovy To, Dim.; dinxvov^ tJ, em halber Jiedtmnas,
Die Form c^^o erscheint nur in htup^^io (dor. Inupdiiar9m)j
da%u spucken U.S.W. T^fvma ist dorisch (über die Bildung dieser
Formen ist schon (S. 415 ff.) gesprochen).
An TtTaLfün; 9rrapvt?fia^(att), niesen^ schliesst sich: itxaf*
fu^^, o, das Niesen; orrappixo;, tf, 6v\ nrafnmisj ff^ w, niesend^
^rrapTMof, 17, Nieskraut
Wenn man bei ^rap wirklich eine im Sskr. kshar lauten
mussende Form zu Grunde Legen darf, so verbindet sich mit
sTTop auch eine, der Bed. nach fast nod&wendig hieher zu zie-
27
US 'HS (HS).
hende, Fonn, nämlich xJp-«^a, 17, ShJkmtpfm; «op stdit ftr cneop
= kshar, wie oft (vgL z.B, S. 193 nouptifnt und viele andre), die
Endung ia steht wom für 9ta, welche Erklärnng wohl an^ fm
fifrjXi^^a (S. 90) die beste sein mag ; xopv^a und ^d^a stehn übr>
. gens in einer beachtenswerthen Analogie. I]iav<Hi aeopv^ao; xo-
pv^Güf den Schnupfen haben,
•/^HZ (HS), sU%en. Im Sskr. entspricht die y^&s, nie
schon Poii (E. F. 1, 278) bemerkt hat. Der im Griechischen
Vorgesetzte Spiritus asper könnte entweder Ueberbleibsel eines
Präfixes oder bloss lautlicher Vorsatz sein, wie z.B. in uupoi
(S.15); ich nehme letzteres an; die volle Form n^ erscheint zu-
nächst in der dritten Pensen ^(r-Ttti(= sskr. äst£); in der ersten
Person ^(i(u, ich sitze j ist 6\ot^ ausgefallen, wahrscheinlich
nachdem es vorher wie in efifu (fiir eo-fu) assimOirt^fPar (vgLüb.
dieConjug. Pott a.a.O. und Bopp, V. G. 702 und 127). —
Die Form fitaxai (=1 sskr. fts-atS = Jvro*) giebt uns das
Recht auch hieher zu ziehn: elafter^Cmagroan es nun mit oder
olme Spiritus asper schreiben, da dieser nicht organisch ist), ^,
Niederung{Yg\. Pa8sowu.A.W.)i eine andre Schreibart ist Imuiiy
17; auch lafivo^j 6.
I An die Wzf. 175 lehnt sich femer: ga-rro^. ov, eigentlich sih
%endj dann ruhig; die Endung v^o schliesst sich gewissermaas-
sen an eine o-a-Bildung (w-txro-, ijo'.i?;^ vgl. S. 416), und analoge
Erscheinungen werden uns oft begegnen (vgl. auch <rr6ur<xx-<s
S. 408). Davon : i}(rt?x>?j Adv.; w^x^^ff, ov = no^^ogi rttTv^iOTT;^
VfTvxvUj 17, Buhe] vövxouogj a, ovi i5<rü;^t05, a, ov; ijat?;^ift05, ov ==
V<rv)^ogi iqa-vxd^G); nQvxaivG)] i^v^dvo)^ ruhig sein; '^orvxfijarxr.q, Vy
^orv^daTpia, ?7, einsam lebend^ Mönchj Nonn€\ ^cru^aimfpioy, to,
Aufenthalt eines tiav/aöirii^ —
Po//(E.F.I,277)vermuthet,dass fts zuderftüher(S.390ff.)
behandelten Wzf. a^, werfen^ gehöre und zu ihr in demselbeo
Verhältniss stehe wie iat jacdre zu jacere. —
cnfiöciurt^ 97, ein orientalisches Schotengewächs, aus dessen
Frucht c^craftoy, to, noch jetzt im Orient ein Oel gepresst wird;
der Saamen wird gegessen. Das Wort ist ohne Zweifel fremd
und entspricht wohl einer Bildung eines^semitischen Volksstam-
mes aus einer dem hebr. JZ^Ot entsprechenden Wurzel (enva
JDTltTlt VgL lö^ Oet). Daher o^jo-af*^, 17, ein Gemisch mit Sessn
u. 8. w. ; o^ofu^, iSoq lt9oq)y V9 glbd. und eine Pflanze ; (iijo-afuxio^
a, ov; Öriarä^vog^ »?, ov, von Sesam gemaelU\ aniaa^Srt<;^ sg^ sesnm*
artig; 6riaoL^eig^ eaara, ev, von Sesam 'y tfiTcra^uTi?^, d (dfpro^), Sf
sambrod\ u.s. w.; o^'crafio^, -Si^^Sesamfrueht. Zifo-apo^, o, Eigen-
namen einer Stadt in Paphlagonien.
va^j 17, jQremd; der galatische Namen der Seharlaeheiche\
davon: vaylvov, to', die daraus berehete Farbe; wyivim^^ «raa, fK,
scharlachroth. —
arUrapov^ to, ei$ie Pflanze. — <rUr<Qv, d, ein Gewächs.
aovGtpaj aoXatpa^ Vögel im indischen Ocean.
^E^> sechs; im Sskr. entspricht shaah, im Zend csvas;
'ES. 419
lach letzterer Form Teramthet Bopp (V. G. 443), dass auch die
«kr« Form eigentlich kshas gewesen sei; dieser ScUuss ist,
mmal so lange das , sich gegen alle verwandten Formen (bei
lopp a. a« O.) auflehnende, v in dem zend. Wort nicht erklfirt
st, etwas yorsehnell« Denn dagegen spricht auch griech. e^^
at sex und goth. saihs, welche — alle drei in Uebereinstim-
aimg — eine Form fordern, die im Sskr. lauten müsste: saksh
ober die goth. Form vgl. S. 219 ff). Die slav. Form shestj
Thema shesti) stimmt zu sskr.*sh'ash, ist aber durch ein
;iiffix ti weiter gebildet (vd. Bopp.Y. G S. 443 und 441 Annl.*^.
Meselbe Erklärung ist wohl aucn f&r litt szeszi zulässig, wo
las t des Suff, ti m sz aufgegangen ist So steht denn zend.
;syas ganz einsam. Wenn wir nach dem Obigen als eigent-
iche Form saksh supponiren wollen, welches im Sskr. sich
inerst in sash und dann durch Assimilation in shash gewan-
lelt hätte, so ergiebt sich vielleicht eine zwar kühne, aber doch
licht geradezu abzuweisende Erklärung fiir das zend. csvas.
laksh hätte imZend hacs werden müssen; dieseForm konnte
irsprünglich mit einem Suff, versehn sein (wie so viele der klei-
len Wörtchen), welches erst in einem spätem Zustand abge«
*tompft wurde ; im Zend mochte sich hier, wie so oft, der frühere
Zustand erhalten haben; ein solches Suff, konnte aber u sein;
Dit diesem verbunden hätte sechs ursprünglich sakshu, imZend
lacsu heissen müssen. War es nun unmöglich, dass sich
Hü einzelner Casus , etwa der Nom. Plur. von diesem Thema,
ds ein indeclinables Zahlwort festsetzte? wenn man diese Mög-
ichkeit zugiebt, so leidet unsre Erklärung von csvas fast kei-
len Zweifel mehr. Denn von hacsu wäre der Nom. Plur. im
^end: ha csvas (BoppjV. G. S. 308); da aber solche so häufig
l^brauchte Wörter ein leicht nachweisbares Bestreben haben,
iich zu verkürzen, bei jeder Verkürzung aber die Sprache,
[üBz abgesehn von der begrifflichen Bed. de» Worts, den lant-
idi schwächsten Theil aii^iebt, dieser aber in hacsvas un-
erkennbar die anlautende Sylbe ha ist, so ist die Verwandlung
on hacsvas in csvas eine ganz einfache. — Für unsre £r-
Järung spricht aber femer eine, wenigstens ebenso wahrschein-
iche, Ableitung dieses Zahlworts, als die früher gegebnen sind.
tei anro werden wir sehn, dass aus der sskr. y sak' iverknü"
fen) eine Desiderativform der Art, wie wir schon mehr kennen
ernten: saksh hervorging; könute nicht diese die Wurzel von
aksh-u sein? ftir diese Ableitung spricht 1) das bei Sxrci (S.
43) Bemerkte, wonach die ZeHAAcht in 2 Ganze von 4 zerfällt
nd die Zahlen 1 bis 4 vielleicht mit dem Daumen an den 4 Fin-
:em der Hand abgezählt wurden ; 2) die meiner Ansicht nach
ehr geistvoDe und richtige Ableitung des Zahlworts pank'a
08 p in ik'a m^ die Hand, welche wir Jig. Bsnary verdanken (vgl.
'jvvt). Denn, zählte man voA 1 bis 4 an den Fingern, hob dann
leHand auf, um 5 auszudrücken, so knüpf ie man mit sechs- eine
|eue Reihe an. Nun dient aber das Suff, u bekanntlich vorzüg-
ich zur Bildung von Adjectiven aus Desiderativformen.
Also i^ für ursprüngliches l^t^, das Anknüpfende, vieUeicht
rie im Zend Verstümmelung eines ursprunglichen Nom. Plur.
420 ^BS—SIA.
i^e^ Davon: äidng^ s^ehamal^ i^äq^ ^, die SeektuMi i&Sg, ä^
Tog, o. der lat sextans; k^/OMdaun^ ot, a, eeehekumdert; l^oxo.
auxrrog^ if , ov, i/er eeehehmderiele} 14«^ » eeckefmeh^ ^X^Ci ^
eechsfecifie Weise y l§lfaeo9^^c^ Meck%i§\ i^ipeovTOM^, l^ipcorwxi, «ecA-
eech%ig8ien Tage; ätroq^ij^ov, der eecheie; ksevaloq^ a^ov, m
eecheten Ta§e\ Ixtcv^ o, ^er sechste Theil des Medimnoe\ i^fufKrior,
oder iJ^KTovy to, ^tj» halber ttfxtvq. — Ein , erst aus dem rdim>
sehen sextarius corrampirtes und spStes, Wort ist 4^0^, o;
^<rT^i;,Td,Dim.; hierzu gehört auch wohl das cmdische kio^^
ri = ^krrriq {Heaifeh,), .
ZaXofuxWpa, 17, der Salamanderj eine ungeschuppte giAige
Eidechse; Bohlen (Indien, 42) hält es fiir ein demSskrit entielm-
tesWort; allein das von ihm bemerkte SalamandalalFaf»«r^
echlangej kenne ich als so zusammengesetzt vorkommend mcht;
(äla ist äbrigens eine Fischart und mand'ala, Scheibe, Kreu^
8.W., so dass sowohl die Zusammensetzung, als diese Bedeot.
mOgUch wäre. *— Davon öaXa^dvSpeu)^^ ov^ tom Saia»nander,
ÖaXci^j ÖaXd^i^ßri^ 97, Loch, Rauchfang u.8.w« {Lgeephren).
oKpoy Skjo\ im Sskr. entspricht sarva, alt, nicht, wie Boff
(V.6. 433) annimmt, sakala (vgl. Pott, E.F. 1, 130); dasSskr..
wort mflsste eigentlich oKpo werden, aber c fiUlt natiirlich aosi
Im Latentspricnt sol in solidus, aber nicnt in 8ölas(v(Hi sva
{für sich, oAii^) + (ania) aliu, PoU, E.F* 1, 114). Ob auch aII-9
{Graf yAhA. Sprsch. 1, 203) hiermit zu verbinden sei, also das
anlautende s ein^ebusst habe , will ich nicht mit Bestimmtheit
entscheiden; doch ist es mir sehr wahrscheinlich. Bopp (V.G.
550) leitet sarva von dem Pronominalst sa (S. 379 ff.) und dem
Suff. " "" - - . . - - - - ,.
von
aufgefasst^
382 hervortrat) u.8.w.; davon: oXott;^, 17, Ganzheit \ Skotom, i^
oy, allgemein i ^^Xtag^ {a),ov, anderthalb; TJ^XtaiTfid^, 6, Ändert'
halbmalsotielzahlungi rpiTjpi^fuoX^, 17, ein leichtes KriegsscUf cku
Verdeck.
J.6%oi.y eine Stadt in EJlikien; davon: o-oXotxog, ov (eigeut-
lieh wohl ein in Soloi Wohnender, im Gebrauch aber) dnf^
lerhaft Sprechender, Ungesitteter \ aoXoiHlia^, fehlerhaft spreche»^
8. w.; Öo'koiHt4mig j o, einer der immer Fehler im frechen maM\
0oXoüa(Tfu{(, o; aoXoue^, 17, ein Fehler im Sprechen o. s.w.
Öikhj T<{, derWunderbatmi^ auch 6CKkum€fU)Vy ÖiöAij ifhth^
ÖbrCUy (S. 62) xpdTow, und ägypt ißw.
öil.Lyviovy To, Sommertvamen^ lat siligo; haben die Gri^
chen den Namen von den Römern^ oder umgekehrt? In letzte-
rem Fall wäre das Wort wohl fr^d (etwa aus dem Orient?)»
o-fttyv^, 1}, feines Wai»enmehl\ crikiYvlTTjg ^ 6 (aprog), Broddst^n.
arlXtpui^ TtXf 17, Tt(^, ^, ein sUnkendee Insect, Schabe; (döHte
man an ^ = sskr. sirip kriechen (S.62) denken? sfip in ^ihi*
cfCKf wäre ein, im Ganzen sehr einfacher, Uebetgang).
Xi. 421
ötX^iOVjTiii 0im€P/lame (vielleicht aoch von ^pn = sf ip);
lavon; inXfmvoq^ ^9 <^9 *^ Sdphion bereiieii oCkxpidu^^ eacra^ ev^
^iX (das » erscheint, jedoch seltener, auch kura). Im
iskr. entspricht die V^fl, welche in den Veden in ziemlich ^ei-
:her Bed^utong mit griech. iX erseheint Man vgl. as. B. im
lymn. in Agnim aas demRig-Veda (bei Lassen, AnÜL sscr. 98)
vam agnS havishmantö dövam martisa ilatä, wo man
1 am besten durch iX-daxo^uu übertragen kann: te, o Agne
ignis) sacriHcantes denm mortales iXd^xovrou. Rosen (im
$pec Rig-Ved«) übersetzt es durch colunt In seine^i Ver-
;eichniss der sskr. Wurzeln fehlt es , ebenso in Lassens Gloss.
;u seiner Andiologie. Es ist aber nicht bloss durch die ange-
ahrte Stelle geschiitet, sondern auch durch das, participial ge-
>Udete, Adj. il-ita, anpriesen (bei Wthan, Sanser. Dict s. v.>
)ie Auslassung der Wandel 11 bei den indischen Granunatikeni
irklärl sich dadurch, dass sie mit der, von Urnen angeführten
ind in derselben Bed. vorkommenden, Id' identisch ist« Die In-
ier hielten 1 fiir eine bloss lautliche Vertretung des, an dasselbe
$0 nahe anklingenden, cerebralen d' (vgl. die von Jf. A. Siem
imd mir keransffegebne Schrift: Ue^er die Monatsnamen einiger
üier Völker S. 127 und ilita a. a. O.)* Wenn nun aber nnsre Zu-
»ammensteHung von 11 und ik richtig ist, so müssen wir entwe-
der annehmen, dass dieser Uebergang von d' in i schon vor der
Spradtbenennmig statt gefunden und so zwei wesentlich gleiche '^
Formen Id': 11 geschafl^n habe, von denen die Griechen nur 11
fiberkamen, oder dass d' auf griech. Boden in X übergegangen
iei (wie auch im Sskr.) und auch in Griechenland ein Id {Id'i)
an die Spitze gestellt werden mttsse, oder endlich^ dass die ei-
^atKche Wzf 11 gewesen sei, und bei den Indem durch das, 1
im Forteang der £ntwickelung des Sskr. immer mehr um sich /
greifende, Euidringen der Cerebrallante 1 in d' gewandelt sei.
lede dieser drei Ansichten hat manches f&r und manchea^^igen
■ich; und da die, etwas zu viel Raum einnehmende, Abwägung
der Grunde mich zu keinem entschiedenen Resultat führte , so
will ich sie hier ftbersehn. Bemerken will ich nur noch, dass
man im Allgemeinen m Beziehung auf die cerebralen D-Laute
die Ansicht aussprechen darf, dass sie niemals in den^Sskrit-
sprachen rafikal sind, sondern durch Verwandlung vortierge-
e^pner Laute eintraten. Dass aber diese Verwandlung schon
teilweise der Sprachtrennung vorherging, beweist das, dem
sskr. nid'a sowohl der Form, als derBed. nach ganz gleiche,
lat njdgj dieses Wort ist aber, wie schon PS» (E.r: ^y^aS) be-
nierltte, aus ni-f schad-a (Ori wo ntan sich niederset%() contra-
bin Nach dieser Analogie zyirdieilen, könnte id' vieUeicht aus
(lerWz£ish,ff^ii4vcA«fi (S.lo} durch Anhängung eines T-Lauts
(ob aus ish-ti, Wunsch^ Gebet?) hervorgebildet sein und id für
tsbt stdm. In diesem Fall würde id: a schon etwa S. 16 an-
Kutühren gewesen sein. — Was den anlautenden Spir. asp. im
yerhUtniss von ik zu il betrifit, so haben wir ihn schmMnehr-
lach unorganisch vortreten sehn (z. B. S. 15 und 418). Als pri-
433 lA.
mAre Bed. von SK in IX^dano^ai würde ich dieser Etymologie
gem&ss : /Sr skhj zu meinem Besten tobe» und so (eme» Goit) ^cä
huldvoll machen flreben. — Ganz anders, nämlich von sskr.
^Hhf ish — welches ich schon we^en des im Allgemeinen nur
durdi X ▼ertretenen, sskr« h abweisen mnss, noäi mehr aber
wegen der Bed. (vgL x^p») — leitet Gieee (Ueber den ftoL
Dialekt S.139) fX ab. -* Also lXöUmo(uu, häo^m (bUofuu alt),
f ^afioi, sieh huidvollj gnädig machen, versöhnen^ besänftigen ; daraus
gin^, mit Verkennen der eigentlichen Bed. von £X, das spätere
iXacd, mit der Bed. gnadig sein, hervor, wofilr ein, ans demPfect
gebildetes, iXrpua^ in dem Zustande des Versöhntseins sich beßndeoy
im Gebrauch war; doch bemerke man auch den^Imper. iXißij
tka^i (von tka) ; iKoutjuloi^ to ^ Ikaa^öq^ o. Sühnung i ikoumipwqj a,
ov\ iXaaTixo^,9f,({);; TKciöi^qyOv^besdnftigßnd^ M.äoff,o9'(tX€ia$,oF),
versöhntf gnddigj heiter xuB.w.\ TkUoyuu (att) = IXGurxofia4; IXcs-
T^fißv^ t6j was gnadig %u machen geschieht ist (Skiid,) ; 'Xkoi^pa^ r,
der Mond (Empedocles)*^ thxpoq, a, 6vt heiter (vgl. iXccoq); Tkafö-
TTiqjVy Heiterkeit; Tkapoa, iXapuycD, heiter machen i tXapia, tct,
Freudenfest^ tJ^IXaai^ (-v.uu?), 17, Aussöhnung ils.w.; sitka-vo^
sehr gnädig \ eviXaTevc), sehr gnädig sein (lxxJ; aye4^acrro^, oy, m»-
versöhnUch. ■
I,apdßapa^ cräKdßaXka, %&^ auch o-aponra'poi, aX, Bezeich-
nung der weiten orientalischen Beinkleider; das Wort ist dem
Zend endehnt, wo es ^aravara heisst (Vendidad lithographie
p. 418, 6, v^. die schon angeführte Schrift: über die Monaisna^
iii€»ii.s.w. S.191). '
cdoamg^ )}, ein weisses persisches Kleid mit Pwrpwratreifen;
ebenfalls fremd.
ardpt^To^ eine ägyptische Wasserpflanze (vgL RosensnüllfT,
Bibl. Archäologie IV, 1, 187).
adpLööa^ 17, eine makedonische Lanae,
oj^ 6, der Seidenwurmj chinesisch, wo es sse und siron
' geschrieben und sir gesprochen wird (Abel Memusat, Melanges
Asiatt 1,291); davon ortiptxo^ if, oV, seiden^ — Hieher gehört Z^p
alsTolksnamen, woräber wir genaueres in einer in letzter Zeit
von C. Ritter in der BerL Akademie gelesenen, aber noch nicht
gedruckten Abhandlung über die Geschichte des Seidenbaus, er-
Kalten werden (vgl. H. A. L. Z. Decemb. 1838 IntelligenzbLnr. 86).
cipiqj idog (eo^), 17, eine Endivienartm
öipltpogy ni oripi^Vj crtpUpunfj to, eine Art WermutlL
&poc.o.dn^Jnkr. entspricht dem gleichbedeutenden zendi*
sehen j Are (gen. neutr. Brnnouf, Comm. sur 1. Y. p.36 NoCk p.
Xm) und dem goth. j«r, ahd. j&r {Graf, Ahd. Sprsch. 1,608);
] ist, wie oft (S. 141 und sonst), dtrch * vertreten; davon opeo
. = Xpovl4<o {Stephan,') \ hvlopoqj or, neunjährig.
crdpito^y o, holneme Eiste, Haus (bei den BithgmanOi wohl
fremd. —
^UUfi» o, Wein {Lgewhron)^ ist ägyptisch; V(^ das oopti-
sche HPn iP^ron, Lex. öopt. p. 49).
1APK~0PK. 425
öip^o^y 09 auch &vip<pog^ ^^p^, 6ipuf>oq gesohrieben: «me
Mücketmri, ■ ■
ifotpx in q-oepg (äoL ^fi)y n^ Fleisch (bei Hern, gewöhnlich ^
m PInral). TEiSeEtymologie, weldle sich mit einiger Ueber-
seugnng geben liesse, kenne ich nicht Formell könnte es sich
ui die sskr. Wzf« sfig lehnen, welche schon gelegentlich (S.
i4) erwfthnt ist «md im Sskr. insbesondre in der Bed. emamren
^Mssm und in sofern schafen, von der Gottheit gelM*ancht ward.
Könnte FteUeh fär: das OreaiurHehe im Gegensatz zn dem emig \
Gleichen stehn? — Femer scheint litt kraujas Bhäj fast ganz {
dentisch mit sskr. kravja, welches aber Fteiech heisst; ninunt
man diese Identität an, so könnte man andrerseits ^ech. crofK
mit dem, formell so ähnlichen, sskr. asrig', BMj identifioiren
nroUen, and zur Vermittelaug annehmen, dass in beiden Fällen
sine Bezeichnung zu Grunde liege, welche die Begriffe: Fleisch
md Rlui zugleich umfassen konnte. — Von o-ap( kommt: Ma^
tMV'j (rapxiSioyfTO, Dim.; ödfneivoq^ 17, ov; aapxiNo^, n^ovyfleieehigy
anschlich; öafnedSij^^ 6^, fleiechartig'^ Öapnoto, %u Fleisch machen^
irapxcdTixo^, ?f, oV, gut oder geschiekl Fleisch anzusel%en\ ödpwo^j
To, Gewächs von Fleisch; ödfnuDang^ 17, Anwuchs des Fleisches;
(rapa^ti), o-apxa^co, %erfleischenj die Lippen im Zorne einbeissen^höh^
»eti U.S.W.; aapxao'^cl^ , o, das Bohnen; crafwaarrixoq , i^ ^ oV, höh^
nend. — dnoKotrafntogj ov, von zartem Fleische ; döccpxia^ 17, Fleisch^
losigkeil'^ utepurapxta^ j o, das Ringsherumeinschneiden des Flei"
scftes^ vnspaapxioj übermässiges Fleisch bekommen U.S.W. -^
opx ino£nji£^ o, Eid; schon früher wurde es mit ifneo^ u. s.
w., sinengsfi, eig. einriegeln (vgl. S.llO ff.), in Verbindung gebracht ^^
nnd, obgleich dies keine Etymologie ist, welche ohne Gegen-
übertreten von Formen aus den verwandten Sprachen für sicher
gehalten werden kann, so spricht doch manches fiir hohe Wahr-
scheinlichkeit derselben. Das denselben Begriff enthaltende o-
f^i^iu ist, wie sich unter da^iaa) durch Zusammenstellung mit dem
sskr. ni-jama Eid, und dem deutschen Eid ergeben wird^ aus
der sskr. Wz£ j am {Eid = j ati) hervorgegangen. Dieses j am
hat hier, grade wie in dem, ihmebenfaUs entsprechenden, in^
in^T^u/a, Slrafej die Bedeuthng slrafen^ und oyt,vv^ würden wir
wörtlich übersetzen Ich rufe zur Strafe auf (vgL den englischen
Schivur God dam me, wo dam = ^aft, der primären Form
^on jam: oft). Hiemach bedeutet £t<^ eigentlich: eine Versiehe^
^^, welche man giebt, indem man sich, im FaU der Falschheit u«
s« w. den Strafen eines Gottes oder einer für gross gehaltenen Macht
^"^l^f^sirft'y — könnte nun auch ofntog von Ipx, einer Nebenform
"^on/ep/, eme, in diese Beg^sentwickelung gehörende, Bedeu-
^ng halben? Wörtlich wäre es: Einzäunung, Einriegetung, und
also immerhin eine etwas wei^i^ehende Vermittelung der Bed.
noth wendig; daher diese Etymologie denn auch nicht fttr sicher
galten kann. Schon Atfifoi. bemerkt aber ganz richtig, dassopi^o^
"'^ ^entkeh die Handhing des Schwärene, wie Schwur^ jura-
ineiitam ist^andem es ist ursprünglich der Gegenstand j welcher
^ fo VerpfUehteten ^emmU (wir f&gen hinzu: einzäunt, einengt,
^**V0« W« man nun schwor; üiimu 7ma^ Zrv/o^ r*©p und
424 'OPK-^'AM.
I dieses nadi nnsrer Deutung: hiess: m^ n^ mmr Strmfe mmf dm
I Zeu8, die WoMer des Sljfx, so hiesse ^wfu op^tov: ick rmfe eme
\ EuMdunut9§jEm0n§ym§,MedräitgmeeoieTaJiL^
%ur SUafe über nuchy &\iv. \Miya,v xol napTtpov ofntov: ich rufe eme
grosse und eehwere NoÜk über mich, und ofneoq wäre demiiach ei-
geodioh ganz unser Fluoh oder Sdiwur: eehwere Noih(Sehwere'
noih). — Wenn diese Etymologie riciitig ist, so steht das in op.
noii aidaatende * für orsprüagliches;: (v^ S.llOff.)* Also opxo^
(f&r ßofntog^ 6y (Bedrangniee, Schwerenetk)^ Eid lus.w»; ofnaog^ o9\
opwMoq , if , dy, stiis Schwur gehörig n. S.w« ; ofnuov, xd =: opaeo^ o. B.
w«; opHoiSf einen eehwören iaeeen\ ofnuaro^, li, dv, beeidigi\ opae»-
xris^ Oy der eehwören läeei\ opm^iOf %Qj das Schwöreniaeeeny Schwur]
ofnd^fxh einen schwören lflWMf»ii«8.w,; ^pteurfid^, d, Beeidigung^ dfv
Ttkörrsj 6 (spfiter). Beeidiger. -^ d^upu^fmia^ n^ der Sehmmr, den
die Puriheien euumder ver Gericht %u leieien haJUen; i^neSo^ndo ^
eiMKidSg nipOv xd ofma (Suid.); eiofxq^ieiy n^ dae Eidhmliem ^ —
l,ap8<6j Xapffdv, Zap8(ovnj n^ Sardinien^ ein Edelstein i letzte«
rer hat jedoch seinen Namen von Sapdo^, oc, Sardes; daher er
auch öaoiiovf t6, helsst; auch oap96w^ — Von dem Namen Sar-
diniens kommt dagegen adpSa^ ij, eine Thwifischarti öapSitm;, i\
crapSlvo^jOf die Sarddle, — Gehört dazu vielleicht auch aapdovj
97; aapSoviov^ rd, der oberste Band dee etehenden Jagdnetteef
Einige zogen auch erupSdv^o^y ^t^v, in crap8dvu}^ T'Atf^,
grimmiges Hohngelächter (scnon bei Homer) zu dem Namen Sar-
diniens (vgl. Passow), schrieben aber aap86vu)s* Passow leitet
es von öimipa (vgl* S.216} ab« Ich wage weder zu entscheiden,
noch eine neue Etymologie hinzuzufügen. — Daran Idint sich
aapddi& , (yccp8mfl40f grinsend lachen^
ard^a^^ 69 eine Matte, Davon vieUeioht tfaftaxiovy xd, eine
unbestimmte Art des Weiberputzes.
(öem^). Im Sskr. heisst />me« WaizenmeU samiti und sa-
mid a. Damit verbmdet Pott {Hattische Jahrbücher 1838 nr. 311
S. t2493) griech. aefitd-a^t^, ?7, welches gleichbedeutend ist,
sammt lat simila, similago; dieEndung aU hält er entweder
für aus akiis\^ mahlen, entstanden, oder für bloss derivativ. Da-
von öeiuiakiTTnqj o (cifTO^)f aus dem feinsten Wai%enmehl bereue*
tes Brodj Semmel. -
ctiHlntovy x6y ein Ton%eug tan 85 Saiten.
f auuo-Cm rin Sand u>s.w.; ^eichbedeutend damit sind die
1 Formenafrjro§7T«?f*off. Pott (E.F. II, 297) vergleicht mit d«n,
mit ^apfu> formell fast gleichen und der Bed. nach identischen,
i^o^ö^o nhd. sand, lat sab-uloXvyb statt &, ^ojbifio und ofuio,
die etwa aus if^fio^ nach Ausatossung des o, oder ans einem
muthmaassKchien ^^fcAuo durch Assimilation entsprangen*'). /.
Orimm, welcher diese Verbindung auoh.schon vorschlug, ninunt
deswegen als Primärform von sand: sam-d an (D.Gr. II, 332,
226. Naditr. 96a in, 329); fidsch jedoch ist seme Etymologie
desselben von Nr. 565 der verlornen starken Wurzeln (D. 6. 11
'AM. 431$
&55); dcimdfeiiiiterdieflerNr.TeTeiingteiiFoniengekBrenBiim
TlieQ der y^as: s (S. 390 ff.) an, siim Theil znm Pronominalst
va (S. 379 ff.)« Die Annahme der Form 8 am*d ist a«di, wenn
man 4«tffa^ f&r ganz identisch damit hält, nnd ^^xfifio nicht f&r
die der Primirform näher liegende, sondern fbr eine darans
eomunpirte, absolut nothwenmg« Denn es ist keine Mdg^ch«-
keit, dass n vor einem D-Lant in m ubergehn konnte ; der um-
gekehrte Fall ist aber ganz nothweudig; aus letzterem folgt dann
auch wieder, dass san»d eine contraUrte Form sei, und ihm
nicht sam-d zu Grunde lieg«, sondern noch ttlher mk imua& a»»*
streifend: samad« Eine solche Form sam-ad kann aber nie-
mand als eiaeWurzd in den Sskritsprachen anerkennen; denn
alle Wurzeln sind hiernnr eittsylbig. Entweder ist samad: t)/a-
\M& in sam-ad, 4«^-a^ zn zerlegen und ad: a& f&r seknndftra
Fonnationssylbe zu nehmen, oder das a in derSjlbe sam: -^aa^
ist, wie sehr häufig, eingeschoben (vgL utapMpa ss sskr. kmar,
xafiartr& =s tras u. aa.), so dass die Wzf. smad, ^^tod lautete»
Aber auch in letzterem Fall wurden wir sehr geneigt sein, das
schliessende &: d, wie gewöhnlich, filr ein sekund&res Forma-
tionselement zu halten, so dass als primärere Wzf. ijfux, sroa
einträte. Bei dieser Annahme wäre vielleicht eine Verbindung
mit dem sskr. Wort kshmi Erde, möglich, welchem, wie sich
weiterhin ergeben wird, das, mit lat humu ganz unverwandte,
griech. xofta, mit X = ksh (für <ry S.17 und sonst vielfach^ und
mit durch a gespaltener Anlaut-öruppe, oder y^ov (mit einge-
schobenem stützenden T-Laut (vgl. S. 178 und sonst) und Ver-
hist des thematischen Schlussvokals (vgl S. 176) und dadurch
herbeigeführte Wandlung des nun schliessenden p in r und Ue-
bertritt in die Declination der consonantisch schliessenden The-
men) identisch ist. Kshmä konnte mit ^ =5 ksh (S. 173) %Aa
werden; dieses trat in ^ap über (vgl. 9^ai 9ot^)j und bei dem
Cebergang von ^ in <r (vgl. S.177) wäre aap daraus geworden.
Ans einer solchen Form Konnte, wenn man den zu Grunde lie-
genden Anlaut ganz vergass, mit Verwandlung des er in*: ap
und mit Verlust des ' alsdann da werden. Bei dieser Annahme
sind Jedoch zwei Schwierigkeiten; nämlich erstens musste man
annehmen, dass sskr. ksh auch im Deutschen in s habe uber-
gehn köimen, wozu sich noch keine genügende Anzahl vonAna-
logieen findet (vgl. jedoch S.177), und zweitens, dass ein aus
ksh entstandenes kriech, tl) durch er in ' habe ubergehn können,
wozu ich auch noch keine sichere Analogie finden kann. Hierzu
kommt femer, dass man sich nicht eiklären kann , welcher Art
die Modification der Bedeutung gewesen sein möchte, welche
^QE^ = kshmä Erdej durch den Zusatz des ^ erhielt Unsicher
ist in diesem Fall auch die Erklärung des Verhältnisses von
ipi'tuo zu ^a^icxSo; soll man xMpfto etwa fbr ifofuoy erdartig und
insofern Smd, nehmen, also fhr eine, zwar wurzelhafi eleiche,
aber fai Beziehung auf die Bildung von ipa^io&o verschiedene
Form, oder darf man wagen, ihm eine, der von sam-d ähnli-
che, Contraction von ^^^o in i)/apdo zu Grunde zu legen,
welche dann ^^ofifio (durdi regressive Assimilation, wie in innft
für itmoL) geworden wäre? — So wärden die Fragen und Ver-
42S *AM^AIM.
nrathiuig^ za Stefan kommeii, wenn man die, meiner Aosiciit
nach niät aufzugebende, ursprüngliche Idendiät ven i^cfux^o imd|
sand zur Basis derUntersuchmlg macht. Die Mö^chkeit der]
K>n Poii angegebnen Primärform i)/a^fu> f&Ilt, wie sich jedemi
aufmerksamen Leser von selbst ergeben wird, ganz weg. —
Leugnet man dagegen dieldentitftt von ifi^LO^og und sand, oder
betrachtet letzteres nur ab ein Lehnwort, so dass man sich für
op^o^ TMufu», irnfM^o bloss auf den griedi. Standpunkt beschrfinkt,
8Q tritt eine ziemliche Anzahl voneCjmiiologtsch^iMögliebkeiteii
uns entgegen, w^ihe aber allsamrat ^eich berechtigt, gleich
unsicher und mit Reichen Schwierigkeiten verbunden sind; sie
finden sich in den ans der Wzf. i^a gebildeten Sekundärfonnen
(vgl. z.B. ^XPS S. 191); sie zu verfeigen und hier aufzusfthlen
ist unnütz, da eine Entscheidung doch nicht möglich ist — Also
^appoff^ a^ijiosy ttf£^$, TJ (ö t}/afi. bei Arehimedea}, lockere JSrde,
iShnä u. s.w. Davon: i^ä^Tt, n (i^afxua, W, Hespck)^ glbd. ekel-
ten); ifau^tcv, TÖj Dim.; ipaiM^mSiiS; ofifta)})?^, eg^ sandig; ^^ifMäo^
o, öv i TifOMuvog^ ov ; Tf/afcfifTi?^, J, -Tri^^ i}^ von Sand m s.w. ; ^'oa-
iMvög, ifOv, veraandei; i^äiz^^ög^ 6^ das Vergraben im Sande ^ —
T^fcina^ogj ä^Lol^og, ij, Sand\ ipa^ü^tavy %6f Dim.; ^f«aSc»^n99 oi-
IMsAdStjq^ sg^ sandartig j sandig ; ^J/Ofio^ia, 17, sandige Meerufer %
^ofMk^^ff, «ft^off, vf, glbd.; ein Meerßsch\ i>a^»a!^ifioPf.naek Art des
Smdesi t^^Ml^ig^ 17, sandig; ipa^Mo^mv^ Sy sandiger Ort ii.8.K^.;
9afeo&)7^ Woftit^tta, 17, n.p» einer Najade; «zfux^cfeK, taea, ey; n^o-
äde»^, ecr<ra, ey, sandig % ^A^al^ovg n.p.; afect^tri^, 17, itn Sande woh^
nend; d^ia^vfn, %u Staub machen U.8.W.; xo^ofifu^o, versanden.^--'
Der Unterschied zwischen ^Ofio^o^ und dEfux^o^, welchen man
bei Homer beobachtete, dass ifo^io^og ftlr Sand am Ufer, aaui&os
f&r /Salier imFMle erscheint, ward nur durdi denGebrauen her-
bdgeflUirt (Lehrs, Aristarch. 128).
Hieher gehört auch dfpptor, tö, der naiHrliche Zinnober in
Sendgestalt.
2^a%t^, 17 (dorisch) = vöörogy imd Ta Imfcerpa tSv aXermvi
iliJöaog^ a, ovj reichlich (? Hesych,). — IftaXta, 97, reichliche Nahrung.
al^Sg oder atfio^, <S, = ipv^g kommt nur bei Gramm, vor;
damit ist ohne Zweifei aluaöid.v. verwandt, welches bei äö-
mer Gegenstände bezeichnet, welche zur Bildung eines Zauns,
einer Umfriedigung dienen; welcher Art diese Gegenstände ge-
wesen seien, scheint mir ungewiss; denn weder die Annahme,
dass aiyLacrid Dorntiecke, noch dass es Steine bediente, scheint
auf irgend einer Basis zu bemhn (vgl auch Buttmatmj LexiL
II, 90). Könnte die Bed. von alfto ganz allgemein: Um%mmungy
Flechtwerk sein und das für daraus gebildet zu erklärende ai-
liaöid das %ur Umzäunung Dienende bedeuten? In diesem Falle
wäre eine Verbindung mit der Wzf. i (S. 389), welche aus sa+
v6 zusammenwindenj entstand, möglich und oUto wäre: das Zu«
sammengewundenoj eine verßociUene Hecke (= Jp«^, wie die Gr.
angeben, und dieses = Sfnxpaxro S.97). Pott (E.F. 1,186) zieht
es zu Bskr. iöjabschneidenj gewiss mit bei weitem wenigerwahr-
scheinlichkeit — Davon : al^iaöuiSijg^ tg^ nach Art einer aliiaöii.
lAM—'EN. 4X1
ai^iLifvxoVf Ti, audandischer Namen einer woUriechatiden
^flanae, sonst d^ipoocog; dayon: tfapi)/vx«9v^^ ^fOv, von tfofi^
^i 6(Kfjatv^m, dem 8amp9^ehim am Oerueh mhnelm.
Jitkä^iUiM^Sj Bienenkorb i alles Gesammelte, Aufgespeicherle.
Nexin mau dies Wort an irgend einen Namen der Biene an-
ichliessen zu müssen glaubt, wie die zuerst hingesteUte Bed.
wahrscheinlich macht, und die Annahmen, welche eineVerbiU' ,
lung mit yuSkufua vorschlagen, so liegt wohl am nächsten das
ihd. impi (vgl. Schweiz, imbli), ein Bienenschwarm (Graf. Ahii.
Sprsch. I, 257). Was nun das letztere anlangt, so macnt die
Tergleichnng des sskr. Namens fiir Biene: madhu-pa Honigs*
inkend, oder madhu-lih Honig^eckendj pushpa-lih Blumen^^
eckend, sehr wahrscheinlich, dass pi im ahd« impi, wie pa im
»skr..madhu-pa zu der sskr. V^pä trinken, gehöre; im werden
vir alsdann als ein Präf. zu fassen haben und impi wäre wohl
'ormell ganz identisch mit griech. i^-nl-i, die Stechmücke (sieh
einsaugend f^. In 6^i^$ würde ich in diesem Fall 6i^ fbr öa^
vgl. Pron. 6a S. 379) fassen und das schliessende Xoy für ein
Soff., durch welches die, zunächst impi entsprechende. Form
ra^Tto, welche ebenfalls Bienenschwarm hiesse, gemehrt wäre;
la^-^o-Xo wäre contrahirt in öd^nXo, wo a wegen Position in •
geschwächt und « vor X inß erweicht wäre. — Will man das
ils zweite Bed. gegebne: Aufgespeichertes zu Grunde legen und
iaraus dieBezeicImung: Bienenkorb hervor^ehn lassen, so liegt
eme Vercleichung mit der weiter unten (bei cnsvög) zu entwik«
Icelnden Wzf. am, aufhäufen, sehr nahe ; am wurde durch Ein*
Schiebung des Nasals (nach Art der 7ten Conj. Cl.) 6iun und
daraus durch das Suff. Xo atft^ gebildet Ich kann weder enf>>
scheiden, noch behaupten, dass nicht auch andre Etymologieen
möglich sind. — Gleichbedeutend mit öl^i^Xog ist öi^ri^ 17; orl^
3Xio$, a, ov; ci^i^, ij; tftfi^ifto^, a, ov; aifi^t^, ij, vurnBiener^
ftock gehörig; (n^ßkevcny die Bienet^ in Kerbe setzen.
' Yvexa, ion. und episch: evexev, poet att etv^xca, seltener eti«-
^v, wegen u.s.w. Die Abkunft dieses Wortes ist sehr unsicher.
Poii giebt als blosse Vermuthung eine Zusammenstellung mit
der Wzf. van (E. F. I, 255. vgl. U, 304), (gewinnen) verlangen^
ohne jedoch die Form von evexa zu bestimmen; ich denke, aber
auch zweifelnd, an eine Zusammenstellung mit sskr.vftnkkhA,
Wunsch, oder eher nodi jänk'ä. Verlangen^ nur würde ich stall
des femininalen Thema ein masculines zugrunde legen, von wel*
chem ivexaf mit k = k' und eingeschobenem b zwischen v--^ der
alte Instrumentalis wäre (vgL S.161 und 389), ivtata also durch das
Verlangen hiesse; unerklärbar wäre jedoch, warum das sskr. 4
UQ Griech. zu e verkürzt wäre. Sollte man aber Ivt vielleicht fiir
den indischen Instrumentalis desBelativum Ja (S. 400ff.): j£na
halten dürfen? wie in 6$^ för 6»ß = 8£v (S.405) stände &e fär
^^ (vgl etycxa), und xa wäre alsdann der Pronominalstanmiy
welcher fan Sskr. ha lautet (S. 403) und so sehr häufig verstär-
kend angehängt wird (vgl. xo) : so dass cli^e-aea heisst : durch wet-
cheshier. — ovvexafta ov^lyexay weswegen tu B.Wm
428 SIN-^SYB.
öiva'ki, ölyojWf e&g, t6, Senfi Im Sskr. betest er »arsha^
pa, und wenn man annehmen darf, dass die Griechen dieses^
ohne dien Zweifel fremde, Wort tou Persien her erhak^i hai
ben, so ist eine Identität von sarshapa undoxyatn» gar nicM
anmOglich. Denn die persischen Worte, welche r haheai-eAal^
ten statt dessen im Penlvi n (vgl. die angeführte Schrift: Uehe^
die Monatsnamen u.s,w, S.58); so würde sarshapa: sansapa^
woraus dnrch Assimilation aivam werden konnte. — Gleichbe^
deutend mit rriva^i ist vatwvy vcaniov^ to. — Davon kommt : «n^
yaniov, mvoTtiStoVf tö, Dim.; (fivämvoq^rijOVf van Senf i 6$vaniia,
einem ^nSenfpflaeier auflegen u«s.w.; oiya9rtdftd^,o, u^r Gebraut
de» Set^fiastere*
aavTaXov ((ravSaXovl)^ xö^ SandeUaum,Sandelhoi%i fremdl
and aus dem sskr. k'andana. Davon: aavräkivo^j 17, av iöccv^i-
Xivog)^ ton Sandelholz \ hieher gehört auch wohl das beiPseudo-j
Arrhian gefundene 6ayäkxvog,yfo&r wohl <rarJ. zu schreiben.—
Das sskr. k' ist wie in ^avifOKoxxoq =£ K'andragnpta, durch
d ersetzt,
aAv^v%^ aaviJ^^y Mennig \ eine Pflanze, welche heUroIhfarhii
dazu gehört ohne allen Zweifel: accvStcpixrjf aavSapdxn, Vf ro-
thes Auripigmenf, eine hellrothe Farbe U.S.W. Audi dieses Wort
ist aus dem Sslu*., wo minium sind-Ara heisst Da die indi-
schen Grammatiker dieses, ohne idlen Zweifel mit Recht, von
derWzf. sjand ableiten, so kann man als eine primärere Form
ajandu = aav9v% annehmen und etwa sjandura-|-ka = cray-
Sapaxti, 0<xv3affAj(ri. Davon: öaviaf&xgvogyöav^apax^vog^n^^f
eandarachrolhi öaviapoad4(Of 6av3apaxli<Oj eandarachroih eein (vgl*
das mahrattische ^entura bei PoU, £• F. I, uox).
aoi^Tihunff y J, eine Ari Wermuih^
caßol, ein Ausruf der Zaßol bei der Feier des J^aijf>^\
ich hake es fiir eine blosse Interjection so gut wie evof; auf je-
den Fall ist es übrigens fremd. — Davon: o-a^o^, 6; oraßi^ ii
einer (eine\ welcher i-^e) (raßifi rufi\ Geweihler des Saba%io8\ 2a-
^10$, Namen der Gottheit (Bacehoe), welche durch öaßoURvSen
verehrt ward ; cra^iuv^ des Sabazios Fest feiertk\ craßoffyios, 0,
das Zo^aZ-ilttfM ; die Feier des Sabazios. — Wäre der Namen ^-
^«10«, welcher bekanntlich zunächst phryjgischen Ursprungs ist,
aus dem Persischen zu erklären und nicht von fraßol als Inter-
jection abzuleiten, so könnte man für ßa^io an das zendiscke
Vag ja, was terehrt werden mussj denken«
atfvvTiq, ariyv^nfös, 6; aifwovy to, ein Jagdspiess; wahrschelnl/cö
fremd und, wie man vermuthet, nach einem Volksstamm ^r^^
a.8.w. so gwanat (v^. Paesow s. v.). D^von öi^tov, %i^ Via^'
crvßnvn, <rvßvn^ ^, BeikalMss, die Flöte darein zu legen] ^1^'
über die versuchten Ablekiuigen Poit (E. F. II, 110).
*A0CEB). 439
aovßo^j Oy andi arovyog, ffovßkos und adßo^ geschrieben.: <
aaßpiag oder adf^pia^^ S, eine Art THnkgefäsM^
<ra?repdi7;, Sy der rfamen eines emffeaiU%enenFiS€hesi oani^
W, roy Dun. n.s.w.; öai^ef^diq^ i}, em frischer FiscJL
aa«<^iipo(, anch criutpapo^jiy der Sapphir; der Namen
itammt ans dem Orient; vn. hebn TBQ. (ßoeetummUerj BibLAr-
ßhacoL IV, 1, 36). • ^
y^*AO (EU). Im Sskr. ersdieini die Wz. sak' nk derBed.
conjungo; als Verbum ist sie hier nicht belegt, wohl aber
durch Nomtnalthemen; so z. B. san-sakta» »ueammengeknupfli^
Mhy berührend u.s.w., san-sakti, Verinindung^ Nahe, Berührung
B.8.W. (YgL auch die bei mea^ou, anfznftlhrenden Bdspiele). Im
Zend entspricht nach gewöhnlichem Lautgesetz : hak' und ist
hier als Verbum belegt; Bwruouf (Comm. s. 1. Y. 1, 441) bemerkt,
dass er zeigen werde, dass seine Primitivbedeutung sei: rer^M»»
dm,tmfekmHpfieem,vai religiösen Sinn: umfaeeem (embr asser)
nnd im Causale: verkimdem. Wir haben schon an einer andern
Stelle bemerkt TH. A. L. Z. 1838. ErgzbL S. 315), dass Wurzek
auf k' durch Anhängung des desideratiyen s ihr k' in ksh ver-
wandeln; grade so, wie muk' zu möksh wird, konnte sak' zu
saksh werden. Wie nun in ßUtp = sskr. vl£ksh rvgl. S. 231)
0 dem sskr. ksh gegenübersteht, so kann^fes auch f&r saksh
Statt finden, so dass ihm eanz regelrecht grieclL d<6 entspricht;
im Präsens dagegen erscheint fikr ksh: n% (wie S. 228^ 232).
Was die Bed. betriiR, so heisst inTa anknüpfen j grade wie im
Zend hak', femer im Med. sich woran heften (wie im Zend hak'
terbunden sein heisst), anfassen, berühren (welche letzteren Bed«
io den aus dem Sskr. angeführten Themen schon hervortreten)
11.S.W. Anders leitet es Poii (E.F. 1, 156) ab; nämlich von der
ssiwr. Wzf. an (welche wir S. 12 schon erwähnten) ; müsste ich
meine Etymologie aufgeben, wozu ich jedoch keinen Grund sehe.
so würde ich msdann eher an eine Verbindung mit der sskr. ^/^
sap, colligare, denken, welche zwar nicht als Verbum, woU
aber durclk sansapta (in O, Frank Chrestomath. ascr. p. 49
Dhritarashtr. 49) belegt ist —
Also aTCTfo (nach der Isten Coni> CL = einem sskr« sakshi-
nti); bemerkenswerth ist die hiehergezogene Form: ia<p^ii,
welche nur zweimal vorkommt (tforn. IL AlU, 643. XIV, 419)»
^nd auch in Beziehung auf die Bed. noch nicht so fest steht»
^ man mit Sicherheit behaupten könnte, dass sie hieher ge-
a&rt [y^Buihnann, Gr. Gr. Gr. 11,81); ich waee deswegen nidit,
&QS dieser einzeln stehenden Form, wozu jedoch noch äajtxog^
^^, mberührbar, kommt, einen Schluss auf ein anlautendes / zu
2iehn (ica(p^), wovon sich bei otctiq nicht die geringste Spur
^^ig^ Wenn diese Form wirklich so und nicht anders zu schrei-
^^n ist und zu airTco gehört, so musste man vielleicht eher an-
iielunen, dass in älteren Zeiten auch der Spir. asp. die Kraß
gehabt habe (wie im dorischen Dialekt z.B. Mcioia), auch inner-
nalbdes Worts seinenLaut zu behaupten, und demnach das svl«
luiische Augment und d priv. statt dv bedingte (vgl. äcra bei
430 'Ä<»{Bn[).
V^o»).— V<m <i(ivw kommt: er^, T^o^, i! ^oit (^
äunjff Gewöibe U.S.W.; a^, e&g, ^y das Berühren; a^oC) t6j Ver-
bindung, GeUnk (ich erkenne hier die Wsrfl o^ = ssbr. saksk
mit i> = ksh wie S. 173 nnd sonst); dströ^j i(, iv, berükr^ «nra»
«J^, n^iv, zumBerühren n.8.w.; d<p-ii (cup ^s saksh),i}, dasBe-
rühren ius«w.; dtpMy befühien, heiaetem ils.w«; dtfaööo^ dcpae*
ödtay anfassen a.s.w.; oi^a, t6j aties Angeknüpfte, IXsnif iL 8.W4
dyniaxliOf binden. — kpänxiapf S, 17, der {die) Berülurende\ avw^^
i^j ohne Berührung U.S.W.; Itpaztri^j 17, ein mannHehes Krieger^
Ueid; dvai^ia'roq^ oVf ohne Xneieni xnfOJcx&iiAy mU der Benähe-
führen^ X^ifit^ccy V9 Handgemenge O.S.W.— • FragKch ist, ob hie-
her gehört: x^P^^^^^9 ^9 ^''^ JKrankheii der Darme; Andre lei*
ten es von x^P^^ ^"^^ ^ ^^9 ^^ Entscheidung hfingt von einer
ftenauen Kenntniss der Nator dieser Krankheit ab« — cwioifQe,
17, Verbindung. — Von •^Xafaw, mit ^17X0 von ^aj: ^S. 173) com-
ponirt, kommt: ^Xitpriiia, to, eineBerüfurung; ^Xanfut^f^,^ ^^ Jtt
Berühren i ^^tikafptiyöq^ 17, 6v, berührt} f^Xatpia^ 4, s= iiniikcufnfiig\
^nikcuplSfo = T^Xoupd&i T^Xcup&Sijqy tq^ von einem Kranken ge-
braucht, weicher mä den Händen umhergreifi, als woBe er ekm
beiasien ; ^XcufM,y9a {'7r€Ci4uv)y eine gewisse Ari S/nel (spidai\
wie unser Blindekuh.
Zn der Wzf. af in derBed« berühren, beiasten gehört d^af^
(Tgl. Poü, £. F. II9 81, 678), eine Beduplicationsfonn, mit der Bed
täuschen (eiff. durch Streichein, Schmeicheln jemanden anfuhrn^
vgl. das nacn der oben (S. 204 ff.) entwickelten Regel gebildete
m. pal-po (lur pal-pal-o)). Es erscheint bloss in ditoupiaM
(worüber Buttm.j Gr. Gr. Gr. II, 80). ~
Wir sahn in den bis jetzt behandelten Formen die Bed mr-
knüpfen hervortreten« Davon wurde das Medium heissen kSn-
^ / nen: sich antmüpfen. Ist nun dieser Begriff nicht völlig identisch
iti^J^ nut dem Begriff feigen? Da nun dem sskr. k' griech. ?r lat qa
4Uaa/ ' entspricht (vgL AB. y^pak': wen: coqu kochen}, so nehme ich
iv4W keinen Anstand, der unveränderten sskr. ^sak' griech. h in
&touah Iftt. sequ in seqnor ich knüpfe mich an, fo^e, gleichzQ-
steUen. Im Sskr. tritt dieser Begriff einigermaassen weiter ge-
führt in den zu sak' gehörigen Themen: sak'i Freund, sak'iva
Genosse, hervor. Aus dem Littauischen gehört hieher: fek-ti
(nachfotgen-). Ganz anders PoU (E. F. I, 239, 181); das Richtige
ahndete Giese (Ueb. den fiol. Dial. S. 246). — Also«roaai =
einem ursprünglich sskr. sak'-(am)£ später sak'£. tjebcr die
aus der eigentlichen Form 6vjt hervorgegangenen Bildungen I-
&Tc6^ftP, öniöS^cu vgl. man das oben (S. 359) Bemeikte; höchst
unreselmässig, aber, bei der Einwirkung der Präsensform aof
die Verbalbildungen, leicht denkbar ist die Erscheinung d^
Spir. asp. vor dem augm. syll. — Davon : htirnsy d; ht^t^j i
Begleiter (-tii) / intt\imv, <J, Begleiter.
Sollte hieher, wie schon Aü/i^ annahm, mit o für e, gehören
SnXÖTtpogy u, op, und onkovUTog^ 97, oy, der Jüngere, ßingdef
Es wäre also gewissermaassen seeundus imComparadv; sonst
würde ich an das sskr. apara (S.129) denken; m beiden Fil-
len wäre das Tbema ixXo am oiu^ro cmitrahirt Ifit Pasmma
Etymologie von mkov, Waft, kann ich mich nicht befreunden;
?on nominibb. appeDat ist, ehe sie in Adjectiye vervrandelt aindy
keine Gradenbildnng möglich.
Doderlein (Commentatio de äktpa faitensivo ]^I3; TgL Air«
Any^Partikehk 1, 237) zieht hieher äo^Of Diener, indem er es Ar
zDsammengesetzt ans ä^ziyöu (vri. S. 379 ff.) und ht erkl&t;
also: d€rMiiff^gemde,Naeh§ehemde, Dieser Etymoloeie tritt auch
Poti (E. F« U, 33) heu In cHesem Fafl, mnss ich hinzusetzen,
ist die scb«mfur c»t«r angenommene sskr.Form saksh znGnm»
de zu legen und sskr. ksh durch i (wie in i6<^ = kshapa,
Mfi S. 93 und sonst) vertreten. Neben o< = saksh erscheine
auch mitgewöhnlicher Vertretung von ksh durch 66i oöö indem,
ans einem wie do^ gebildeten Thema domro dcrivirien, aoööim.
So treten, abgesehn von der Verschiedenheit der wesentlich
gleichen Vokale m : o, anri oaai oi in dasselbe Verhfiltniss zu
einander wie yitirr: waai wi. — o^ erscheint auchunznsammen-
gesetzt in dem heeifekieehen oiUuj 17, Dienet^ welches aber wohl
nur eine Verstümmelung eines vorhergegangenen do^eicc ist —
Mit Präfix d ; w>ioc^ S ; uo^m, dienten ; von oaor kommt: ahcnarlt^
kiitekn^ h^en, und davon aoMtrdif^ «$, OekUfty Helfer u.8. w.
i^ in £zciiU ^^^ etwas Heriim sein^ thätigy fieiesig^ imeig eem iL
s.w. Die eigentliche Bed. dieses Worts toitt nicl^ bestimmt ge-
nug hervor, um zur völlig sichern Basis einer Etymologie me-
Ben zu können. Ich denke am ehesten an eine Zusammenstel«
iuQg mit der sskr. y^vip, »t//«ro (S.342). Dass der Begriff stA-
Um, eich aekneU htm und her bewegen insbesondre zur Bezeich-
nung des Fletssig^-j Aemsig^seins angewendet wurde, zeigt der
Gebranch von orfnjpo-^ (von Tpi-o); in stände diesemnach für
fi'^f oder vielmehr eigentlich für ßun (vgL S. 405); was das
anlautende / betriffi, so zeigen sich auch Spuren davon (vgl.
Dawes, Mise crit ed.Kidd, 37^). Verwandt mit/£?r wäre alsdann
lat vibH-o u. aa. (vj^- bei PaU^ E.F. 1, 259 V^v«p).
6^X77, 17, Hufj Baue.
Ittt«, 9ieben\ im Sskrit entspricht saptan, im Nom. Acc
sapta, womit hswa ganz identisch ist; über die Formen der ver-
wandten Sprachen vgLwnan Bepp (V. Gr. S. 443). Eine Etymo-
logie, welche ich jedoch nicht billigen kann, versuchte PoU (E.
F* 1, 276). — Auch eine Form nut unverwandeltem anlauten«»
den s hat sich in dem pythagoreischen trtnTaq = knxiq eriud-
^eo. Von hwTO^ oder vielmehr dessen thematischer Form inrav
tommt: hfretq^ 17, die Zahi Sieben; inxdxtg^ htrinty eiebenmal; i"
^Ta^a, hcvayii^ siebenfach ; ETTrcmdo-ioi, oi, a, siebenhundert; ij^o*
^^^n^ov (vgL aySoog S. 243); kßdöiiaToq, 97, ov, der siebente^ <-
^onuTuSy Siebenmai i J^pffZo^, er, ov, am siebenten Tage^ kßdo^wo,
^ siebenten Menaisiag feiern; ißdo^d^^ 17, die siebente Zahl u.s.
^•; h^a^aiiMdqj )f , dy, %ur siebmtm ZaM gehörig; l^ofiifxovTic,
^itbenug; ißdotMoiKOvrOMgy siebaugmal; ißdofitistoarög^ li^cv, der sieb'
aö^ hk aof'6^. if , J^, weise, geeelUcki «LS. w. Idi kenne
keine sichere Ableitung. Ans demGoth. tritt, aber mit nicbt re*
j^elmSssig ent^rechendem Lippenlaut, in-sef-jan(intelligo),
sifi (animus) (/. Orimmj D.Gr. 10, 602) ^egenftber; ans den
Lat dagegen sap-iens, Ton dem, mehr mit sinnlidier Bed er-
scheinenden, sap-io. A§. Benety denkt an das, weder iu Be-
Biehung auf Bed. noch Form nahe liegende, sskr. sah (Run.
LautL S. 217). Verhält sich <ro(p vieHeicht na der Wzf. atp, kk-
een, hauchen, aihmen, wovon ^x^ (ss= goth. sifi ?) kommt, wie
7Ciwt6g EU dem ebenifaUs hauchen bedeutenden wi&t — 1)»-
TOn; (Totpla^ 97, IVeisheii, GeechiekUehkeii n.s.w.; awpii» ((rotpk
vxx)f einen kkigy geeekicki machen. Mehren n.s.w.; criN^caifia, to.
allea Uu§ Ausgetonnene n.s.W*{ anpur^xicv, x6y Dim«; wpwuo
t«m{$, 97, 6v, zum crotpur^a gehörige trofpur^aTeidfiqj c^, eitum <&•
phiema ähtUich ; o-Of^iapJ^, q, := aotpta^ia (spät) ; aofpurrv^i ^$ ^
^icrepia, 17, $teise n.s.w., Sophieii awpumdfoq^ 17, 01% eophisiUtk\
ao(punrBv<Of eo((>uma», wie ein Sephiei reden ; aoipioxtwa^ ru, =
aofpuriut] crotpurrda^ 17, dieKunai eif^g Sophisien : orotpurrrtfHüy, ro,
Lehrari einee Sophieien. — cwacrotpi^^ $nä unklug oder unuaa
eein\ ^iXoa6<pn^ajT6ydaeErgehmee pJkiioeephiecherl/niereuclMh
gen; a(fnXoa6<fnfToq^oVf unpMoeophiech u*u*W»i ^fioao^o;,^
(^ 6v, einem ^v^iocrtxpos (durch eigne Eineichi weise) gehörig. — Zi
iro(p gehört der Eigennamen Tlm(fMc. von einer reduplicirta
Form mit äol. v fiir o, wie C O. Midier bemerkt (Programm zoid
GOtthiger Prorector-Wechsel 1837).
^fixat, — Im Sskr. erscheint die Wzf. sasg' mit der Be-j
deutung: (an etwas) hängen, verwickeii sein; über das, dem i
vorhergehende, s vergleiche man oben (S.107, 108). In dcfl
Flexion erscheint es nicht, sondern ihr Uegt die Form sagg
zu Grunde. Eine Causalform davon würde hmtgen nteche»
heissen; zwischen diesem Begriff und dem des Aufpeckm
liegt so wenig in der Mitte, dass man sich schwerlich da-
durch abhalten lassen darf, formell identische Formen, in de-
nen die letzte Bedeutung als eigendiche hervortritt, mit sskr.
sasg', sag'g'zu identiiiciren. So ziehn wir denn zunächst hieber
V griech.o-a/ mit dem Präsens: o-aTro, pan%en, packen u.s.w. Fori
^-n f a; diese Zusammenstellung spricht noch eine b^nerkenswertheF'
y zelnheit (raxTm heisst nänuich insbesondre : einen Krieger mU
ler Rüstung bepacken, hewafnen, rüsten und das hiehergehör^
o-a/Yf, Rüstunp (Panzer) u.s.w.;^ ^anz auf dieselbe Weise h '
das von sagg' kommende sag'ga: sag'g'ita unter andern:
rüstet, hewefnet und sag'g ana/Uf«/ffii^. — Schon nach der
sensform adxxia Tvgl. auch o-ome in aoMto^ dfirfen wir vermi
dien, dass im Griech. eine Form zu Grunde zu legen sei, welcb
imSskr.sal^sh lauten mässte,mag man diese nun flir rein ideii
tisch mit sasg' halten (also sg'=ksh setzen, wofür ich jedoc
sonst keine Analogie kenne), oder fiir auf die ffewöhnüdieWetf
aus sag'g (sag'?) durch Antritt des von uns rar desideratiTisc
erklärten s (S. 439) entstanden, worüber ich nicht entscheide
kann. Dieser Form saksh entspricht sowohl o-cctt, als anc
au'f', letzteres mit 7 = ksh (vgl S. 83, 109). Für Annahiü
SAt. 455
^iler l^ortti sük^h spricht aber, xmA noch mehr, auch die Ver-
gleichnng der verwandten Sprachen; denn hieher gehört ahd. ,
soa-m La^t (J. Grimm, D, Gr. 11,145***, nhd, Saum in Saum^
TAIer)^ Imd dieses verhät sich *u crny-pa, wie Baum, ahd. b Dum,
abgiesehn vom Vokid und Suff, zn (pTryog; wie aber bei Baum die
nrsprünglicheile Form in 4em gofh. bag-m(s) liegt (vgl. S.22S),
so können wir auch für soum gegenüber von aray-^a ein gothi-
sches sag-m subsätuireta. Nun entspricht goth. g niemals sskr.
g, wohl aber, und zwar überaus hauiSg, einem ksh; folglich
liegt auch ihm nicht ein sag'(=? sagg') zu Grunde, sondern
saksh. ferner im Lat sahn wir Xß* ^1) sskr. ksh zu sc uitd
dann zu rc werden; da nun in sarc-ina, Bündel, Gepäck, die-
selbe Bed. zu Grunde liegt wie in o-arr, so kann mim, auf die-
sen Uebergang gestutzt^ auch eine lat, rt&taaxr identische Wzf»
sarc annehnien; naturlich wurde auch diese niu* von einer
Form aus&ehn können, welche im Sskr. saksh lauten wurde i).
Hierbei eraebt sich aber eine Schwieri^eit Die Form sarc^
wie sie in sarcina auftritt, erscheint auch in sarcio, welches
dieBed.hati^/rAreit. Wie h&ngt dieseB6d.mit der von sarcina,
Bändei, zusammen? Denn zu trennen möchten diese Bildungen j
doch schwerlich sein« J, Grimm hilft sich auf sehr antilinguisti^ \
sehe Weise, indem er beide Bed. ids gldchberechtigte, sowohl
für sarc aimimmt als auch für ahd. sou-m, welches ausser JL<m/
auch den Saum, die Rand-Naih bedeutet Für letzteres wiH idi
Bon zuAädist bem^ken,dass es in det einen Bed. niicht zudeaih
selben Stamm gehört, wie in der andern. In der Bed. Rand^
Naih gehSrt es zu der aus sa-f v6 zusammengezogenen WsdT,,
welche wir oben (S. 289 ff.^ insbesondre 6v S. 290) entwickelten,
Inder Bed. Last hieher. Diese Analogie kann also ftir sarc-ina,
sarcio wenig nützen. Denndch glaube ich, dass auch sarcio
hieher gehört. Die sskr. WzJP. sasg' heisst ausser adhaerere
auch implicari, vermckeli, gebunden, gefeeaeli sefk. Sollte nuti
nicht aus der Bed. binden (wie das Caüsale von sasg' heissen
müsste, dessen Bed. Wir auch bei o-aTro zu Grunde lesen ihuss-
ten), zusammenbinden, die in sarcio hervortretende iSed. flicken
haben hervorgehn köpnen? Ich ftir meine Person hege darüber
keinen Zwieifel; \^ diese Etymologie Jedoch, Aa sich die Be-
deutungen nicht ganz decken, nur als eine wahrscheinliche hin-
stellen. In diesem Fall dürfen wir nun aber sarcina nicht im-
mediat mit saksh verbinden und ihm die Bed. Aufgepacktem ge^
ben, sondern es geht von der in sarcio hervorgetretenen Se-
griffsentwickelung aus und ist das Zusammengebundene: Bändet.
Ob sarcio als CaüsaUorm e= ^saksh-aj-dmi tu nehmen ist,
oder für eine Bildung nach der 4ten Conj.CL = *Saksh-j-amf,
wa»e ich nicht 2U entscheiden; wenn letzteres, so kann mau
atich für <Tuirt(o nicht ohne Wahrscheinlichkeit eine Gnmdform
(TKY-yoy'iii =^ saksh'^j-ämi annehmen. Beiläufig bemerkt er«*
I) Da Mkr. maig' Ut itterg-o wird, so kAnnte man tnrc auch graieia
an aai g Isnüpfen woUen. Ich Jkaan eiac solche ZasammeBSteUiiBg je-
doch nicht biiligen, und swar wegen des lak c in iHrCi wo g atehn
mussle. nerafen köontc man lieh auf «/: tac; aber d:iriUicr seh«
man uy (S. 454).
28
454 lAT.
scheint imLatauchdieFonn sag in sa9-ina(PiKf^E.F.II,571]|'
säg- US (jedoch vielleicht entlehnt). — Von o-aTro kommt: air
'^yuxy To, äas^ was den Saumthieren aufgepoikt wird. Decke, Smtteiy
Lasii SL Bekleidimg von Menschen, ein grobes OberUeid n*s.w«9
aaY^ipia, to, Saumlhiere} (rayiij 17^ das Geschirr der Smimthiere\
Wafenrüshmg^ craflgj n^ Manidsack;^ aoatroSy Vyov, voUgeimcki;
cräxvapj 69 der VoUsiopfer; o'oxnfp, araxraq^ Sj der Sack (TgL sar-
cina); acütTpa, n^ ge^chiener (8aHg\ implicari) iCurft^ Bönäd
n.s.w.; — htiarct^j rt^ Aufhäufung^ navaaf iof vuuraa^loLy 17, veä"
aiändige Waffewrustvmg.
Böotisch heisst ggxTag^ö, Ar%t\ wenn auch im Griech. in
o-ttTr: aay mit Entschiedenheit die Bed. fUeken wie im lat. sarc
hervorträte, virürde ich es ohne allen Anstand mit Passmp nach
Analoge von pänxTi^ (S. 214), dniarTtiq (S. 157) hieherziehn; so
bleibt dyiese Etymologie natürlich noch bedenklich.
Dage^n darf man wohl wagen, nach Analogie von traY^
oraxnip^ aoTcras anch aäxx^og (mit xx = ksh wie S. 223, ^),
o, ein grobes Zeug^ grobes Oberkleid, Sack, Durchschlag n.s.w.
hieherznziehn. Davon: xrüooiuiv, xJ, Dinu; a&ioavog^ v^ov, rsn
Sack oder Sacktuch ; aaMxiag (6lvog\ d, durchgeschlagener ( fVein)\
aaxxitDj Öoanci^dij Öaxxevo}, a-OMMeki^&y durchschlagen ß «rccMxdUo^fia,
t6, dasDurchgeschlagene] (ToixHtKuyxrifMV, x6, Werkzeug zumDurch-
seihen. — {ränavSpog^ S, die weibliche Schaam, ein kom. Wort [dm
Mann einsackend?).
Sowohl der Bed. (vgl. tr&fyLa^ arocHKoe), als der Form nach
passt hieher: Gay-oq^ S, ein grober Mantel n.s.w. Doch gilt das
Wort iur gallisch oder celtiberisch. Davon ordfunf, to, Dim.
Hieher scheint mir femer zu gehören: cuTlvri^ ^, für «tät-
Ttvn (vgl. XtTif für Xtmf), aaxivov^ to, Lastwagen, Streitwagen;
doch soll, es von aa-<rca, paphisch f&r Hct^iarcuj kommen (ist ora in
acc-GOi dialektisch iur ^?).
Kann man wegen der Bed. zusanunenwickeln, stMOfluneaito-
den, implicari, welche wir oben hervortreten sahn, anch kie-
herziehn :jray-?;yg> ^. ein (ae/ioc/Uenes) Fischnetz? Davon: <ra-
yrtvcTioq^ cCy ov, zur aayrtvn gehörig; cayttPiVia, mit der craspimi fsm-
gen; oraYrjvevq^ aofftvtvxip^ aayitimtxiiq^ S, der Netzf scher j aajp^
vdcCf 17, das Fangen mit der aayri.
y^a7(/07). — Bei dieser Wurzel kommt man in Verlegen-
heit wegen der vielen gleichberechtigten ZnsammensteUnngen,
welche sich entgegendrängen. Pott schwankt (£. F. I, 235, z38)
zfvischen emer Zusammenstellung mit den sskr. Wzformoi
bhag'(colere, vener ari) und jag'(deos colere, sacra of-
ierre); ich bin nun zwar der Ansicht, dass bhag'und ja^' ra-
dical gleiche Wzformen sind; indem ich als Wurzel jag mit
der Bed. opfern setze, woraus durch das Präfix abhi vok Ver*
lust des anlautenden a,wie gewöhnlich, bhijag' und durch eine^
fiir die spätere Periode des Sskrits unregelmässige, iOr die al-
tere Zeit aber durch die Ausstossung des v und öftere Efision
des präfixialen i geschätzte, Contraction (vgl. z.B. nid ans nivad
S.365 und bhaksh aus (&jbh(i)+aksh S.221u.aa.) bhag ent-
itand (vri.weiterlifai i^efft=ni+iam imd Wtfo$); aUein wenn wir
uchalsonn eine radicale Gleichheit von o/ mit jag' und bhag'
lanefamen. woDten, so wüsaten wir doch nicdit, welcher Form
wir die Form 07 znsprechen nnd wie wir sie erklären sollten^
irodnrdi die Etymologie auf jeden Fall sehr unsicher bliebe;
Iderza kommt nun das hesgehüehe §aixißh,^^<^^es Thierseh (Gr.
Br. §. 133, 2) mit ayicp wohl nicht mit Unrecht identificirt; dar-
Nis wurde der Anhuit emes/ folgen (vgl. anchPoi/, E.F. 1, 236);
EQ diesem Fall wäre aber weder eine Identificirung mit sskr.
bbag' noch jag' mö^ch; denn es giebt kein entschiedenes Bei*
»piel, wo sskr. bh im Griech. durch/ vertreten würde; eine
Vergleichnng mit jag' (Bopp^Y. Gr. 376) fiele natarlich eben-
bUs weg. Wollte man die Annahme eines anlautenden / nicht
billigen, so fidlen wir zunächst in die alte Unbestimmtheit zu-
rück, zugleich erheben sich aber von emer andern Seite
Schwierigkeiten. — Im Lat entspricht der Bed. nach vollstän-
dig sac m sac-er. Sine lautliche Schwieri^eit liegt aiber im
griech. Y gegenüber von lat c, und den Schutz, welchen man
von ahd. sekan (X Grimm, D. Gr. II, 156) erwarten kOnnte,
müssen wir wegen des k wieder fiir unsicher erklären, da die-
ses der allgemeinen Regel gemäss griech. x bedingen würde.-*
Alle Schwierigkeiten lösen sich, wenn wir a/, oder /a/, als
eineComposition von sskr. su+ak'kh' (in ak'kh'a^ betrachten.
Dieses Adj. ak'kh'a zunächst, Ar welches ich aul eine Etymo-
k^e vornweg verzichte, heisst im Sskr. rem, durchaichtig. Im
Zend entspricht asha, Reinheit (vgl. Bumouf^ Comm. s. 1. Yafu.
L p.l6), und ist da in einem reichverzweigten Gebrauch^ wel-
cher ^anz mit dem des griech. Söiog und ayiog übereinstimmt
Von diesem ak'kh'a wird nun durch Composition mit su (j^ut,
?d. S. 304) svak'kh'a (flir su+ak'kha nach Bopo^ Gr. s. r.
SOb) eig. grU {=aekr) rein, dann rein überhaupt, gebildet Die-
ser Formation dürfen wir zunädist das mit ayvo der Bed. nach
ganz gleiche goth. svikus(J. Grimm, D.Gr. III, 295) unbedeuk«
lieh entgegensetzen ;.a ist hier, wie im Goth. so sehr oft, iu i
geschwächt. Aus dem Lat würde svac entsprechen; sollte man
nicht annehmen dürfen, dass das v in der anlautenden Gruppe
habe verloren werden können, svac also zu sac (in sacer)
ward? Derselbe Verlust tritt in se = sskr. sva und cani =
sskr. 9 van ein. Aus dem Griech. würde eine Form mit anlau-
tendem ^ß entsprechen, bei */«» *pi^9 *ß»n u. aa. werden wir nun
sehn, dass in solchen Fällen bald der anlautende * verloren
ging, tiald das/ (wie im lateinischen sac, se); so kann also
sowohl df als /07, beides für '/a/, ößay^ dem sskr. svak'kh'-a
entsprechen. — ^ Bei dieser ZusammensteUung Hessen wir-noch
die, dem sskr. k'kh'.entsprechenden. Laute unberäcksichtigt; es
smd godi. k, lat c, griech. 7 (und a in SatOf s. weiteriiin) ; alle
diese wurden regekecht eher ein sskr. ksh fordern, als k'kh' ;
aber letzteres sahn wir schon oben (S.15 ff., vgl. auch S.166)
in einem Wechsel mit ksh, ftir welchen sich, je weiter wir kom-
nien, desto mehr Analogieen ergeben werden (vgL z. B. fiap/o^
H.aa.); ich wage noch nicht, eine entschiedene Meinung über
das Verhältniss von k: c: j" (o^) zu k'kh' auszusprechen, kann
28*
436 'ATiTAI).
nuch jedoch durch dieses Bedenken von der, sonst, wie nddi
d&ikt, sichern Zusammenstellung nicht zurückhalten lassen.—
Also >ar = ^^* svak'kV von einer Wz£ ak'kh'. Das lat
sanc-io mit, nach Art der 7tetiConj.CL, eingeschobenem Nasal
ist entweder Denominativ f&r sanc«(aVjo (nach Bopp^ Gr. s. r.
686), oder noch einmal nach der 4ten (TonjXL (also für sanc-
jo) formirt In letzterem Fall darf man äi& ebenso aus a/-)-jo
deuten (mit ^ = 7» wie in ^4ov) ; a^o fiir 'ßÜm hat, wenn man es
mit a/to^ verbmoen darf, woran ich nicht zweifle, wahrschein«
lieh als ursprüngliche Bed. rein, heUig halten, verehren a*s.K.
DochlSsst sich das nicht mit Bestimmtheit versichern, da die
entschiedene Ueberemstimmung der verwandten Sprachen nur
inderAdjectivbildung, welche in allen rein bedeutet, hervortritt,
eine Verbidbildung aber, von der es jedoch noch nicht gewiss
ist, ob sie eine starke oder schwache ist, nur imLatundßriech.
vorkommt, und hier, bei vielleicht gleichem Bildungsgang, ganx
verschiedene Bedeutung haben mag: sanc-i-re heisst heäi§nuL-
ehen, o(^6i, wie bemerkt, eher heiliff halten. — Von o^o kommt
dinT6<;, if , av, verehrungewürdig CSuid.). —
Im Zend erscheint aus ash = sskr. ak'kh' formirt: ashja
(Bumauf a. a. O.)* Diese Formation kehrt zunfichst in dem
gleichbedeutenden griecfa^ dyio wieder; dieses idenlificiren wir
danach mit einer Form, welche im Sskr. s vak'khja oder sva«
kshja lauten würde; sonach steht es {^'ßayu) und zeigtdie bei-
den gleichbedeutenden Formen a/io: /a/to; also <xrtoc> (a\ ot.
eigentlich sehr rein, dann: heilig u»s.w.; davon: ayh6^^\ ayuh
6wntj iL Heiligkeit ; ayioa, heilig machen ; dyiaitOj glbd. (A". T.), rer-
ehren (He8geh.y^ dyiaar^oq^ S\ dylaar^a^ to, Reinigung Csf&O» d*
YUxam^pioVf ro, HeiUgthum (spät) ; ayiaaTta, ^, Heiligkeit —
Das ganz gleichbedeutende So 10 gehört meiner Ueberzen*
gnng nach ebenfalls hieher; es steht für 'ßo<no = svak'khja
oder svakshja; allein über die Entstehung des 0 wase ich
keine entschiedene Meinung auszusprechen; wenn k'kh ganz
so repräsentirt wäre, als wäre es ksh, so könnte ihm 60 enU
sprocnen haben, welches ksh so häufig ge|:enfibertritt; dann
stände 0610 flr cnrcru). Polt (E. F. 1, 126. 11, 38) stellt oöio dem
litt, svehtas heilig u.s.w. gegenüber; dieses entspricht aber
dem zendischen gleichbedeutenden speiita (BoppyY.G. S. 2ft
Btunoufy Co mm. sur 1. Ya^na; T. I, sur TAlphab. Zend p. XCM)
und dessen sp setzt ein sskr. ^v voraus cvgl. Ben feg — Stern
über die Monatenamen S. 73) ; allein dem sskr. 9 entspricht griech.
K, wodurch sich diese Zusammenstellung als absolut irrig er«
weist — Von otfioc.a.oy. heilig u.s.w., kommt : döufny^, iiy Hei»
ligkeit U.S.W.; oöm^ tj^ göttliches Recht, heiliger Dienet U.S.W.;
6<n6&f oöi&iia (ZW.), heilig machen\ oöUiÖiq^ ^, Heiligung] ommrip^
o, das Opferthier, welches nach der Wahl eines Priesters geeehlack'
teiwird. — döoölo^Oiy t6, die Handlung des Weihens u.s.w. —
An dy = ßay lehnt sich femer dy^l^m, einweihen; dyuSruOf
ayurrLotf 17, heiliger Brauch^ dfurrevo}, die heiligen Gebräuche öeob*
achten U.8.W*; xaSa/MrfiJ^, 0, Widmung U.S.W.; hdyuryuty xo, dar»
gebrachtes Opfer; — eüay>?s, e$, rein} e^ayurrog, ov (J^a/i^o)), rer-
wünscht U.6.W.
^ATCFAT). 457
Ferner «y^yog (fDr /a^^rd), 17, Jv (cretisch idv6g^ HeMyehJ)^
91V1 u. s.w.; a^^^ato^, glbd, (Hesifch.) ; ayvtfiv, 6^ ein Ort^ wo den
^ungfrmuen die Keuschheit genommen wird (Athen.) \ dyvQxVii;^ 17^
Keuschheit \ dyvevoj keusch sein U.6.W*; ayviv^ia^xo, keusches Be*
'agen i dynvrrjp^Vj to, Reinigungnnittel U.&W.; dfpevxvxdq^ %j 6v,
Keuschheit bewahrend \ dyvelaj i) Reinheit 'y a/w^o, reinigen, wei"
en U.S.W.; ayniJfto^, o; a^^w^^a, to, da$ Reinigen \ dpfUfTTigj «-
viTT^gy d, Reiniger; dynÖTixor^ r,^ oVj dfviÖTT^piOi;^ a, ov^ zum Sah"
\eti tauglich.-^ ayTT^V^; {oiyn^ns) ((uT /aY^)y 6, Opferer (Hesgch.). —
Gehört liieher: äyvog, ^ (att o), Keuschlamm? es ist ein hoch-
rachsender weidenartiger Baum, welchen sich die Frauen an
'asttagen unterlegten. Passow zieht es zu a^wiiij brechen '^ ent-
icheiden iässt sich natürlich nichts. Davon: &/v(o9rtq^ e^, weiden-
irtigß Ä/yto$, a, pv; c^/vivoq^ 1?, ov, von Keuschlauun. —
Das mit 'ßay identificirte sskr. svak'kh'a hetsst nun femer
ilclit bloss rein, sondern insbesondre gesund i in dieser Bed.
3ntspricht ihm zunSchst litt, sveikas, gesund, wieder wie im
Deutschen und Lat mit k gegen sskr. Kkh'. Femer ziehn wir
üazu griech. vy in i5r-t>f$5 gesund; in der anlautenden Sylbe /ä
ist hier /a, wie in allen Sprachen so sehr häufig geschieht, in v
[;ewissermaassen contraliirt (vgl. 6vp fUr oßap in (^/h/|)< Den
Zusammenhang mit lett. sweikas sah auch schon Po// (E.F. I,
230). Die Form vyug flir /ayt-cff lehnt sich zunächst, wie ich
glaube, wieder an die auch bei &yu) zu Grunde liegende, durch
das SufT. ja gebildete Form, weldie im Sskr. svakkhja lauten
würde. Bei dem Hinzutritt desSuflf, eg kOnnte noch manches be-
denklich scheinen ; allein wir haben echon mehrereBeispiele ge-
sehn, wo das Suff, iiti Griech. auf diese Weise geändert ist (vgl
z.B. 0^X0 i o^aX-ig)' Alsoi vyivCfici vyiug^ e(^tfa,cir(b5ot), ge-
suiid u. s.w. ; davon : vyUifit {iyda\ ri, Gesundheit u.s.w.; iyiuvof;^
if, 6v^ der Gesundheit zuträglich; vjiripoc;^ a, dv^ vy^npi^j h (ZWj^
Stsund; vywlvfo, gesund sein; vyia^a, iyiooj gesund machen; vyi*
ßVToq^ if, 6vj geheilt^ vylaving, vyLourtg^ 1}, Heilung; iylour^, to,
Heiltnittel; vyiaaTucöi;^ ^', öv, gut heilend; (vyuirepog^ unregdm.
Comparat, zu vyii;<;). —
öiyapig^ V^ eine Wafe der skgthischen VHk^reehaften; das
Wort ist persisch*
CayccKnvovy to, der Saft einer Doldenpflanze, auch 0^0^ 6a*
licmrivoq i davon Öayannviioy, dem Öay&nrivov an Geruch ähnlieh sein.
Öay^aroynvn oder öayiiaroyivTjj 97^ ein indisches Zeug.
6iy in (fti»9 tischen, ist vielleicht eine rein onomatopoifiti-«
f^chc Bildung, welche aus dem Zischlaut 61 durch das, imGrie- •
chlschen so häufig gebrauchte, ^ erst auf griechischem Boden
cutstanden sein koniite. Dennoch müssen wir das nah anklin-
gende sskr. kshig', säuseln, z.B. in k&hlg'ana, Säuseln im Roh-
^9^ gegenüberstellen, ohne uns aber f&r einen entschiedenen Zu-
sammenhang zu erklären. Wenn ai^co rein onomatopoietischist,
458 iir^sorK.
so heisst es eigentlich: <n machen, nnd dieses wird gebrcumd
iS zur Bezeichnniig des Stehens, 2) des 8tiÜ8ehweigen''Gebe^^^sMi
Sj des Heizens. Davon: at$K, 17 ; crv/iioq, cruryLoq^ 6, das Td^ds^ws
kKiavfyua,, to, das Anheizen eines Hundes.
Hieher gehört auch wohl der spätere Namen des, iirspfung
lieh 2av (hebr. V Sin) genannten, X, nämUeh arlY^ia, ti, dea^ Ge
zischte, der Zischlaut, Davon : avjf^uixii&f mit dem Si^ma seJur^aö^
U.S.W.; cn/^TUTfco^, 6, das Schreiben mit dem Sigma n*8.vr»
An triia oder vielmehr das vielleicht zu Gninde liegende o-
könnte sich femer iler Hirtenznruf : o-tTTa, auch oirrBf lehnten
von diesem ist eine Nebenform ^rra, auch i)/trrra, wdche siel
durch den Wechsel von 6 und tjf erUart Indem ^ in <rt^ sieii
wandelt und das anlautende 6 verliert (vgL S. 174 u. sonst)^ ent-
steht daraus das gleichbedeutende tplTra (äoL).
y^'^Y' ^ Sskr. entspricht uksh, conspergo, hmnecto^
befeuchten; ksh ist, wie so oft (vgl. S. 109), durch j vertreten!
(vgl. weiterhin övnX Pott (E. F. I, 242) denkt irrig an eine Za-|
sammenstelluns mit sskr. und: ud. — Der Spin asper ist, \^e\
oft (z.B. ng S.418), unorganisch vorgetreten; iy erscheint in r-j
yfoq^ djövj(feuehtartig)j feucht^ nase U.S.W.; vyporti^^ n^ Feuch^
tigkeit U.S.W.; vyp&i(ä, feucht sein {Hippocrat,')\ vypaivfOy iyjnivtal
(ZW.), feucht machen'^ vypavöiq, ij, das Benetzen} vypavvueoq, v^\
iv, zum Benetzen passend y vypaöyMf x6, das Benetzte u.s.vir«; 1^ |
ypaöLoLy 17, Nässe \ vyprj^dv^ tJ, glbd.(A/i;^ocr.); vy^ÖÖ&y benei%en^
feucht sein (poet.). — ÖTewypoOf austrocknen, zusammenziehst — I
(tfo/x). Schon Pott (E. F. 1,127) ahnte richtig, dass o'^xog, \
o, in der Bedeut das Gewicht eines Körpers u.s.w., oyxoq, t^^ ov^
gross von Umfang (schwer')y zu dem litt, sunkus, sciiwer, gehören
möge. Diese Ahnung wird mir durch die Zusammenstellung
mit örjxoq^ 69 in der von Eustathius angegebenen und durch 07;-
ocöoi bestätigten Bed.Cr^rfcA/ "sur Gewissheit; sunkus, o^'xo nnd
<n^o combinirt geben als zu Grunde Uegend eine Form, welche '
im Sskr. sank oder mit nicht eingeschobenem Nasal sak lau-
ten musste. Diese findet sich dort nun nicht vor; sollte aber
vielleicht, nach Analogie von ^oi/yxo zu dfih (S. 95, 96), eine
Verbindung von suuku, oyxo mit der sskr. Wzf. sah (S. 357),
tragen, möglich sein? — Für oyTco wäre als vorhergegangene
Form o^xo anzunehmen, dessen Spir.asp., wie in ä(Lifu>^(S.424),
unorganisch verloren wäre; wenn aber Pott (£. F. a-a. O.) mit
Recht wegen des litt sunki moterillce em« schwangere Frau,
auch ahd. suangar hieherzog, so ergäbe sich nicht eine im
Sskr. sa(n)k lautende Form als zu Grunde liegend, sondern
svafn)k. In diesem Fall wäre imGriech. ö/oyx, /07X (tfcoa^'^ox)
zu Grunde zu legen und stände oy^o zu cnrtto in demselben Ver-
hältniss wie H zum? (vgl. ld^a))u*aa.der Art; in o/xo wäre näm-
lich zunächst in der anlautenden Gruppe sv in / verwandelt
und in ihr das ' aufgegeben, so dass ßopto als Eigentliche Form
blieb, dessen/ später ebenfalls eingebnsst ward; in crns^o dage-
gen wäre wie im lat se = sva (S. 435) und griech. tf*^ für 6pli
der zweite Laut der Gruppe eingebüsst Die vriddhiartige Deh-
SOrK—SIK(FlK). 439
noBg des ursprünglichen a in tf/ax zn 97 in cnpe hat nichts auffal-
lendes. — Bei dieser Annahme einer zu Grunde liegenden mit
8v anlautenden Form leidet die vermuthete Etymologie von der
sskr. Wzf. sah gar nicht; wir wissen, dass sah aus sa-f vah
eontrahirt ist (S. 357), und haben schon mehrfach Beispiele ge-
sehn, wie dieses ausgestossene y in einer und der andern der
verwandten Spradien erhalten ist (so in einigen Formen von sah
selbst im Sskr.(S. 367), in mzvx imGriech«(S.17) und in kw^pti
im Litt U.S. w. (S. 26o). —
Also zunächst i[j:sfi&^wahrscheinlich fiir ro/xo^ ursprQng-
licfa 'ßoyTto^ ^ ^ßoptO(;\ 6, Gewicht u.s.w. Von diesem oyxo^
trenne ich natürlich J^äteÜ^ der Bed. Bug u.s. w. (welches man
TgL mag), aber zweifelhaft bin ich über die meisten der Deri-
vate, da die Bedeutungen derselben so sehr ineinander greifen,
dass man nicht mit voustfindigerBestimmtheit entscheiden kann,
ob sie zu dem einen oder zu dem andern oyxoq gehören. Also:
op^y dem äueeem Umfang nach ver grossem u.s.w* (eig. schwer
machen); 07x00*^, ij, das Atrfblähen ; orx(ü)Td$, 1}, ov, vergrossert u,
8.W» ; S^xm^ictf vd = iy^^S l oyxnipdg^ a, ov ; oyttviog^ oVj von grossem
kärpieriichen Umfang; ^xvXXopat=o/xoo{ia4; oYTcddtiq^e^schwuisi^
wUg^ "KpogoYntriqyiq^ im Gewicht vermehrt; vnBpopto^^oVj von über»
massigem Umfang. —
Femer 6vüc^ d (wahrscheinlich für apt^6\ Gewicht; da-
von: (hpcow, wagen U.S.W.; önwo^, to, Gewicht i öntuanip, 6, der
Träger der Wagschale.
tfd/xo^, 6&fx^^9 ^9 ^^ distelartige Pflanze; doyxdiriq^ eg.
Ix (atx, pxj (Toacy (Trox). — Im Sskr. erscheint eine belegte
Wzf. sik' befeuchten, betröpfeln; die meisten der, in den ver-
wandten Sprachen entsprechenden, Formen verglich schon Po//
(£. F. I, 234). Auch griech. Ix stellt er dazu, und im A%emei-
nen wohl nicht mit Unredit Man müsste, um es gradezu da-
mit zu identificiren, annehmen, dass sskr. s zunächst in ' über-
gegangen, und dann, wie nicht selten, abgefallen wäre. Allein
es findet sich tx mit anlautendem Digamma {Dawesy Mise, crit
ed. Kidd. p. 276), und ich glaube fast, dass uns dieses auf den
richtigen Weg führt. Neben sskr. sik' wird uns nämlich mit
ganz gleicher Bed. sak' angef&hrt; belegt ist diese Wzf. zwar,
nicht, allein sie wird durch Folgendes über allen Zweifel erhoben.
Schon oben (S.405 vsl.413) machten wir auf den Wechsel zwi-
schen s und st im Amaut von Wurzeln aufmerksam; in den al-
lermeisten Fällen entsdieiden wir uns persönlich dafür, die Form
mit blossem s fttr ursprOnglicher und t für einen, zur Stütze ein-
geschobenenLaut zu halten. Dieses Verhältniss finden wir nun
anch hier im lats tili a Tropfen; dieses steht fiir stic-la und stic
verhfilt sich zu sskr. sik' wie sskr. stu zu der ursprünglicheren
Form SU (S.405). Wie sich nun aber stic zu sskr. sik' verhält,
ganz ebenso verhält sich zend. stak' zu der noch nicht belegten
sskr. Wz. sak'. Stak' finden wir aber in der Bed. tröpfeln im
Vendidad lithogr. p. 313, 6, wo af-stak'-inö wassertropfende
Berge erwähnt werden. Wenn aber sak', sik als gleichbedeu-
440 SIK{FIK),
ienie unä. fast gleichförndge Wurzeln anzuerkennen sind, so kt,
wie oben (S. 341) bei vap, vip, die Wahrscheinlichkeit sehr da*
föT, dass weder die eine, noch die andre die wahre Wurzelform
enthält Da nun das anlautende s sehr an das Prüf, sa, wel-
ches schon in ältester Zeit zur Composition diente, erinneil, so
wird man auf die Vermuthung geführt, dass auch hier eine sol-
che Composition vorliege. Wie nun griech. ^ix sich zeigte, so
zeigt sich auch imSskr, eine Wzf. vik' in vik -i die Welle, Soll-
ten wir diesemnach vermuthen dürfen, dass sak' wie sik' eine
Composition von sa+vik', wörtlich con-sperg-o, sei? Kun
wissen wir, dass v bei derContraction gewöhnlich ausfällt; in-
dem nun einmal nach Ausfall des v der Wurzelvokal elidirt ward,
entstand aus sa(vi)k': sak' (wie aus ni(Ya}d: nid S. 365); in-
dem das andre Mal der Vokal des Präfixes wich, entstand aus
s(av)ik': sik'Cwie aus bh(iv)ad: bhad imSskr. bhadra io&etu-
werlhj wie ich beiläufig bemerken will, u. aa.). Ist vik' mit Recht
Uer zu Grunde gelegt, so lässt sich auch sskr. uksh (S. 438)
hleherziehn; vIk' ging, wie so oft, in uk' über und durch Zu-
satz des (desiderativen) s ward daraus uksh.
Hiemach wäre 1) die Wzf. vik' griech. /»x. Davon: Ixfia?
(ßiT^ictg)^ ^y Feuchtigkeit i ht^oiKioq^ a, ov; ?xp*off, ov, feucht \ i-
9^ioilOQja^eVj befeuchtend \ lxiLa9c)d7ig,ig, feucht; Ixpou^to, ri^Feuch^
Hgkeit'y ix^'^co, Ix^/rca, befeuchten] av^xfto^, ov^ trocken'^ dvei/i'
bcfiooTO^, ovj nicht ausgetrocknet u.s.^. — Bieher gehört Ifxpi/, f,^
der Namen einer, an feuchten Orten wachsenden Pfianxe.
2) (Tue = sskr. sik'. Bekanntlich ist die Gurke eine/V^ns^
9^/7 von Feuchtigkeit \ daher ziehe ich hieher : öixvQ^ öaivog, öU
HvoSjO, Gurke ß öIhvov, to, der Kern der OurMe\ dtxra, atxro'w?,
öutwsivlaf 17, die Angurte, Kürbis, Schröpfkopf \ öiTevdtoVf to, Dim,
von öixvog und Övttva^ ÖiKWidov, kürbisartig; Övavdib-iy schröpf en\
<Tixi?G)V, o, Gurkenbeet \ Cixva^Tiq^ e^, dem ötxvogj öutva ähnlich ^ Öi^
ofVi^Xarov, Öixvrifaxov, to, Gurketibeet (von iKarvoi).
3) tfTtx = öM in öriXrj, n (filr öxiat-Xn^ wie lat stilla),
Tropfen (vgL (FraXa weiterhin).
4) <rTax fUr ursprünglich oax (= sskr. sak' zend. stak') im
lat stag-num, ein feuchter Ort\ sollen wir, da auch arxaj er-
scheint, eine Form s(t)aksh, wie in uksh, hier zu Grunde le-
gen, deren ksh sowoU x als 7 regelrecht entsprechen wurden?
Griech. o-Ttt^G) (nach der 4ten Conj. Cl. für oTax (oTa^j-jw-p),
irrigare, beträufeln und träufeln, Pott (E.F. 1, 197) stellt es mit
sskr. sthä stehen^ zusammen. Davon: oTotyua, tJ, Tropfen (vgl
oben stilla); CTaxTcJ^, if, rfv; o'TaxTixo'^, ?J, ov, tröpfelnd , OToxnf,
rudas aus fnscher Myrrhe u.s.Wi. gepresste, tropfemceis ausjaufendt
Öelj ijxaydvj ri; CTdyBq^aiy Tropfen \ CTa/ona^jQ, tröpfelnd*, ara-
yeTö^j d, Tropfen (lxx) ; — awo'a-Ta^t^, ?;, das Herabtröp fein ; daior
i^ly ao-TaxTEt, nicht tröpfelnd \ htixTTay[L6g^a, Betröpfelung Qiy
Wie ImLat. aus stic-la: stilla ward, so wurde auso-Tox-Xa
im Griech. oTaXXa; indem das eine X verloren geht — da die
Griechen die Verdoppelung derLiquidae vermeiden — entstellt
o-TaXa; dieses erschemt in dem Denominativ: aTaXdojaxaXdiio,
crraXouraro, tröpfeln u. S.W.; davon; o-TaXa^fw^ , d, das Tröpfekj
o-TaXaxTo^, if, öKj tröpfelnd i CTaXaxTt^, 17, die Tropf ebnde\ «rraXa-
IIK{FiK). 441
Kttxd^^ ^, dvj trirfendi -^ hieher gehört a^aKii9&Vj ?}, Tropfen
(ffespch,); itepuTTokadov, nepiarrakadriv, beiräufehul. —
Femer gehurt hierzu: aTaX-r'^o, (Tropfen rergiessen) wei"
nen; identisch damit ist (x(7ra>.t-^a), wo nian zweifelhaft sein kann,
ob das anlautende d eine blosse euphonistische Prodiese sei —
weil das Thema mit einer Consonantengmppe beginnt — oder
Ueberrest eines Präfixes; in letzterem Fall wurde ich es für dva
halten, sodass es (ur dv-a-ralv^oi stände (vgl. Poti^ E.F. D,XS3;5
davon ycoaTaXu^, o, frisch weinend.
5) Mit crraTt identisdi ist ohne allen Zweifel >}/ax, mag man
dieVertauschnng des ar mit ^ durch die Analogie ttwrtrrr und
i;.rTx»(S.4X5ff.), oder durch Vertretung des sskr. s durcfh^ —
indem man also V^ax z^ sskr. saV setzt ^- erklären. Ich ziehe^
— da lat. spu im Gegensatz von sht'iv entschieden (S. 415), die
Verwaadlnng von sp in ^ aber die natürlichste ist, — die erste
Erklanins vor, wonach also ^^Svlt älteres ottax stände; nicht
unmöglicn ist jedoch auch die direkte Wandlung von <tt in ^^
und zwar auf griech. Boden, ^ax erscheint in ^axa^, ri^ Tropf^^
chen'y ^axo^to)', tJ^ Dim.; ipaxdiw, tröpfeln', i)otMOLCt%äq^ri^6v, ge'^
tr&pfelt.
Gehört dazu, wie man annimmt: T^dxaXoVf >J««eaXov, rrf
(Gramm.), (^oxaTlog, J, seltener), das junge ^ neugebome Thier?
6) Indem e fiir a eintritt, entspricht die Form ^^at in ^eva^
= ipaaedsi tl^sxddiov ^ ipaxdSiov; T^^exa^ia =c ^oxa^o)«
Als Nebenform von tpaTtd^o wird noch; jedoch nur bei Gr.,^
^aixot^co angefahrt
Kaam zweifelhaft ist es hiemach, dass auch tl>idg, Vj
Tropfen, hieher gehört; allein sehr schwierig Ist die Form zu'
deuten; am wahrscheinlichsten ziehn wir es zu der Wzf. sik*
mit eingeschobenem t: stik' wie in stilla; demnach stände es
t&Ti^^dg und x wäre ausgefallen, woflir ich jedoch keine gaius
gleiche Analogie kenne (vergleichen kann man laivw S. 259, wd
^, und atcmtf^ WO 7 ausgefallen ist). — An tj^of^ lehnt sich:
>l*a$ö, itopfebh .
Wir haben schon oben (S.440) bemerkt, dass lat stag-
»Bm hieher gehört; ferner trat schon in der Wzf. crrax häufig
«in r statt X em (woher diese Wandlung in diesem Fall komm^
^eiss ich nicht mit Entschiedcnjieit zu erklären), alsdann wis-
^n wh- auch, dass nichts häufiger ist als der Einschub eines
Nasals vor den SeMassconsonanten (nach Art der 7ten Conj*
Cl.), und endlich werden wir weiterhin mehrfach Beispiele sehn,
^0 (T, wenn es in eißer anl^^^utenden Oonsonantengruppe voran
steht, leicht abfällt (vgl. z. B. <i;avpoq) ; sohin wage ich, jedoch
zweifefaid, die Vermuthung, dass auch hieherzuzielm sei das, mit
sak', sik', irrigare gleidibedeutende, Teyy»; es stände dem-
nach für cTTfi/y-fo) = cTey = a-rax. Doch darf ich Poils Züsam«»
J^enstellung mit goth. twaha waschen (E. F. I, 282) nicht m-
bemerkt lassen; vielleicht lässt sich diese Zusammenstellung
<Iurcheine, für beide a^sreicfaende, Grundform sichern; doch
^ürde goth. t eigentlich griech. d bedingen und erinnert daher
iV^'^^f
442 JYtL
an das sskr. dhan-ta gewaschen (worüber man v^L SUUM^Kri
tische nnd erklär. Anmerk. zu BohUna Bhartriharis S. 90). —
Zu Tiyyo gehört : riy^ i?. Beneizung j Teyxro^ ^, <?v, beneM, —
Ferner ziehe ich dazu Tlvay-o^ (= stagnum), to, seichleg,
flaches Wasser (eig. : feuchter Ort); es ist aus tet')' gebildet, auf
dieselbe Weise, wie imSskr. aus bhu(n)g': bhu-na-g'(mi) wird
(vgl Bopp^ Gr. s. r. 377 und oben xlvadog S. 193). Von '^iva^fo;
kommt: xtvaytAdrig^ eg^ sumpfige TevayLTiigy d, -tTt^, 17, seichii Tsya-
yiMD, «^A/ fiiacAai; xeiya)"/^«», ««ti;A/ sein.
(^LxBoa. TÖf ein künstlicher Wem; fremd, das hebr. "33^1)
öUivvi^, auch orudvwy 17, dieSikinms, eine ArtTanz; davon:
<fuuwii&,dieSik.tan%eni ÖDuwumiq^SydenheSik.Tamtaide. —
övieov. xrf. die Feige; Pott (E. F. 11, 270) hat die im Go4.
y entsprechende Form smakka, im Slav. cmokwa damit ver-
glichen und lat ficus, undglaubt, dass man mit demselben
Kecht, wie J. Orimm (D. Gr. m, 4SI) an nhd. schmecken erinnert,
auch an sskr. svadu süss, denken könne, dessen d vor dem an-
getretenen Suff, xo eingebusst und dessen v in m übergegangen
sei. Die Vereinigong hat, wie man sieht, bedeutende formelle
Schwierigkeit, und es ist daher erlaubt, auch auf die Möglich-
keit eines fremden Ursprungs aufmerksam zu machen. Mit (^
nov h&ngt bekanntlich (hmdfuvosj der Maulheerbaumj zusammen
tind dieser heisst un Hebr. HtSpTtf. ) dieser Namen findet dort
seine richtige Etymologie und kann also nicht fremd sein. Sollte
aus ihm (im Plur. D'^iPpVt ygL Gesen. s. vO crvxdyMfog hervorge-
I;angen sein, so dürfte man auch avxov för aus dem Orient ent-
ehnt halten. — Dorische (thebanische) Form von avxov ist '^
%ov. Von avMv kommt: avxbiiy crwx^ (dor. a*»a), 17, Feigenbaum\
Feigwarze y avndpioVf crvHHiov, to, Dimüou von ovhop und (rvx^t
crvHig, avxäqj 17, SehnittUng vom Feigenbaum U.S.W.; avjHovy'^Oi
em Getränk van trocknen Feigen; avTuvoq^ 17, ovj vom Fe^fenbaua
genommen*, oWt)?^, o, -rr»^, ^; crmeo^i;^, eg^ feigenartig ; crvx&v^Of
Feigengarten; avHä^a^ Feigen lesen; o^rxoMrnf^, S; avxcurtfta^rij
Feigenpfiäcker (-m); o^xl^go, tnit Feigen füttern; crvuSta^ zur Feige
machen; amusyuöqj 1}, 6v, mit Feigen genährt; ctvtuo^^ t6; avTcm^S^
i^ Feigwarze j crvxcdig^ ^, ein kleiner Vogel, der gern Feigen frissL-^
Hieher gehört, wie bemerkt : trvKd^lvoq^ii (seltener ö)j
Maulbeerbaum; davon: Qvxc^uvia^ 17, glbd«» otnec^fm^oi', tö, <^
Maulbeere; (rvxaiuvddTiq^ eg, maulbeerartig,
crovxi'Ov, tJ, fremd, das lat succinum. — arovMvoi, ni^i
von succinum. —
'■ ■ 1 1 ■ ■■■ . ■
^'AA. Im Sskr. entspricht zunächst die Wz. sad mit der
Bed, gehn. Die zunächst aus den verwandten Sprachen zu ver-
gleichenden Formen s. man bei Pott (£• F. 1, 248). Im Griecn.
erscheint nüt o für a : <$d in SS^Sc. ^, (der Gang) Weg u.s.w. D*"
von : ö*M)$, ovj zum Weg gehörig u. s.w. ; 6*tT>7$, o, der Wandert i
o^MTfia, Tcf (?), dieBrucke, welcheXerxes über den Hellespantscm'j
S9eva^ §ehn\ i9ev(ta^^ to. Weg; Sievrriq^ S. Wimderer; Sivicrmoq^
oy, wegmim\ Sitia^ ^, Reise ii.s.w.; 696ia^ ö9m (zw.)} mfdenWeg
bringen n.s.w.; oicua {69m^ Gramm.), ausführen und verhaufen
U.S.T7.; Si&v6^^ if, 6vj wegbar i Sdalo^, «>ov, zum Weg gehörig; —
&^ixp€>doVj TÖy Strasse il8«w.; ä^upodiov^ tJ, Dim«; ovd^etxro^, ov^
tunpegsam\ äuodia, 17, Unwegsamkeit % äxpoSevnipiov, to, Abtrift:
(dxpoSev^io, Abgang^ Stuhlgang^; htugoiiciiriq, eg^ episoiUsch; i^o-
8ioy, To, der Ausgang u. s. w. ; ^o^otoq , if , ov, zum Ausgang gehö^
rigj i^oSidi&f ausgeben; i^oHourig^ri; iko^tour^g^S^ das Ausgeben i
'5ttfKo8i4cj, periodisch sein; nepuidevari^^ i^y das Herumreisen; mpto*
Stimxoq^ 17, 6v, zum Herumreisen gehörig ii*s«w* — fppovdoqj ij, ov^
(aus Ttfio+SSo) fürder des Wegs, fort U.S.W.
Hieher zient man a<f6p9iov^ t6 = äcp68evfia bei Nicander.
Der Einschub des p ist mir unerklärbar.
Der Laut S wird ionisch gewöhnlich o«, so wurde also
die Wzf. 69 ion. ovd lauten; an diese Form lehnt sich das, aus
dem homerischen Gebrauch in die xott^ übergangene ovSog^S^
die Sehwdie, dasj worauf man tritt, um in ein Haus zu gehn: d4^
Triti; ganz ebenso ist das gleichbedeutende ^r[^£ aus ^vta, gehn,
gebildet. Die att Form von ov96g ist 696^ Für die Annahme,
dass ovdog bloss dialektisch ist, spricht der Umstand, dass es
ohne Derivate erscheint
Ganz auf dieselbe Weise verhfilt es sich mit ov^a^. x6, {das,
worauf man geht) der Boden (vgL lat solum für sod-lum, wo
sod = 69, und griech. s^i^aO > wenn gleich Derivate hier vor-
kommen, so ist doch die Zahl derselben sehr gering, nämlich
ov9alog, ol, ov, aufdem^den, irdisch ; &yu(pov9u; zieht Passow eben-
falls hieher; es wäre vsdann alter Instrument Plur. f&r äufpov^
9oig ; dieVermittelung seiner Bed. in der einzigen Stelle, in der es
vorkommt (Od. XVu, 237), mit der hei Passow gegebnen Etym.
ist noch nidit ganz klar; npoqov9l4(Oj zu Bodeti werfen.
Mit t f&r sskr. a wurde die Wzf. 19 heissen; zu dieser Form
ziehn wir das, der Bed. nach mit ov9a(; verwandte, tS-ac
Boden, Fusshoden u.s.w. Was die Form betrifft, so steht es für
i9a<poq; der Spir. asper ist wie in i9^7jov wegen der, im Worte
folgenden, aspirata aufgegeben; die Endung ipa; ziehe ich zu
der sskr. Wz. bha (= griech. cpa) scheinen, und halte sie flir di-
minutivisch (wie in der Diminutivform acpvo^ vglrdas S.235 über
iUKO Bemerkte und 331); ähnlich erklärten wir sehen (S.105)
ipyw^oq U.S.W.. und nach der Analogie des ebendas. angeführ-
ten Adi. «fr^f*;, äpyvcpiq, in welchem, wie in J#upf»<, die the-
matische Form der Scldussbildung <(>eq ist, kann i9a<poq mit
ganz regelrechtem og im Nominativ — da es substantivisch ge-
braucht wird — gar nicht auffallend sein (wir weisen elsoPot^
Emwurf (E. F. I, 211) ab). — Von i9a(f>oq kommt: »cfej^iov, ro^
Dim.; i9aupi4&, zu Boden werfen ^ dve9mpurToqj ov, nicht fes^etre*
ten U.S.W.
Nach der Analogie von i9a<pog ziehn wir auch zu i9 in der
Bed. gehn: i9i^Xiov oder i9AXov. x6, Grund, Boden u. s. w.
Dooli leugnen wir idcht, dass sowoM i9a(pog als iSAXov auch,
wie man gewöhnlich annimmt^ aus id in derBed. sel%en abgelei*
tet werden kann; nur müsste man alsdann auch ov8ag uQa so-
lum aus SS in dieser Bed. fliessen lassen. Denn i^, sits^n^ ist,
wie sich gleich ergeben wird, mit 69^ gehn, identisch. Ich habe
für meine Verbindung von ^*, ej =? sad in der Bed. gehn, die
Analoge Tonj2ri222^ das, worauf man geht
Im Sskr, hat sad ausser der Bed. gehn audi die Bed. de-
strui; bei letzterer Bed., wird nun von den indischen Gramm,
angegeben, tritt in den Specialflexionen des Verbum statt sad
als Thema sld ein {Boppy Gr. s. r. 328); femer heisst im Sskr.
sad mit dem Präf« ni (niedenrärts) : sich setzen. Nun erscheint
aber fast in allen verwandten Sprachen schon die dem Simples
sad entsprechende Form, z.B. lat, sed-eo, grieoh. i9 u.s.w.
Cvgh Poit, £. F. I^ 248) mit der Bed« sitzen ^ femer stehen ne-
ben diesen Formen mit demselben Begriff Formen, welche der
nngeführten sskr. sid entsprechen, z.B. griech. tSj lat std-ere.
Da nun der für sad; sld im Sskr. angegebne Begriff destroi
sich durch die Vermittelung des schon von Bopp (V. Gr. 126)
als Bed. aufgestellten Begriffs sinken (zusammensinken, de strui)
sehr gut mit der, in den verwandten Sprachen hervortretendeD,
Bed. des Simplex sitzen {niedersinken: sich niedersetzen) verbin-
denlässt, so folgt hieraus, dass sad: sld diese Bed. auch schon
im Sskr. hatte I^aben kOnnen und nur ein Zufall die Bed- ^»^
an die Comnosition mit ni knüpfte« Nun entsteht aber die Frage,
sollen ^vir dieses sad: sld mit derBed« sinken {sieh niedersetzen)
von dem, schon behandelten, sad n»it derBed. geh$% trennen,
oder für identisch halten? Wenn Rosens Angabe (Radicc. sscr.
S. 204), dass auch sad in der Bed. gehAj^ thematische Form
er Specialflexionen sld habe, richtig isTTso würde die, selbst
in dieser ZufiUli^eit ^viederkehrende iTebereinstimmung mit un-
bezweifelbarer lEntschiedenheit für die Identität von sad gfAn
und sinkett sprechen. Nun finde ich zwar diese Angabe nir-
gends bestätigt; dennoch wage ich nicht diese Bedeutt. von ein-
ander zu t»ennen. Sie finden in dem Begriff fallen ihre Veraiit-
telmigf welcher einerseits mit dem des^ Sinkens fast identiscli
und andrerseits auch für denB^gpSGehn ganz. bezeichnend \»U
da dieses der acht wissenschaftlichen Theorie gemäss ein fort-
gesetztes Fallen und sich wieder Aufrichten ist Wir haben also
keinen Grund ,M(^<0> »itzenj von öS, i9 zu trennen, imd haltea
sad sowohl in der Bedeutung gehn ejs sinken für identisch. Di^
Grundbedeutung ist fallen, — An eS schliesst sich aus dem Grieclu
a5unftchstj3Lifl4» '^^ *'' '^''* u.s,^w. iSoiXiov^ to, glbd»; eSal^i^*
auf einen Sitz stellen \ ferner e\oyba% (nach der 4ton Conj^CL
formirt fllr tS-t-ofiat = einem sskr* sad-j-(am)"'6), 9ich sehen»
durch diesen medialen Gebrauch von £* bot sich die, übrigens
auch in iöTnqra {ich stellte, von o-t«, stehn') ihre Ai^alogie findend«»
Gelegenheit dar, dem Aorist activi eine transitive Bed. m S^'
ben: ich setzte ; ich erkenne in dieser Formation eine Spur, dass
ehemals auch ' wie / das syllabische Augment habe bcdlDgeo
kühnen Cvgl. S. 429); denn ich erkläre elara aus ^+e^+(ra(vgl»
AJ, 445
das homerwehe UtftfaTo^ metner Meinimg nach flbr l'^iadaxo, vgl»
BuiimMnj Gr. Gr. Gr. §. 108 Anm. 7); Poti (E. R I, 248) glaubt^
das6 sich das ursprünglich anlautende s in e aufgelöst und mit
dem Wurzelvokal e verschmolzen habe; allein die Möglichkeit
dieser Auflösung von s in e ist noch sehr fraglich; wenigstens
sind die iTon Poti (E« F. 1, 138) dafür gegebnen Beispiele anders
zu erklären. -^ l<p€diqy am Boden illespch.)\ xa^eatg^ n (^M^&r^g^
o?), das Niedersitzen. — Femer durch Suff, pa: idpa^ iiy Sitz u.
U.W.; edpuyp, t6, Dim«$ kSpalog^ (a), ov\ e^pifee^^ eacra^ tr, sitzend u»
8.W.; lopaicm;^, 17^ unbewegliches Vermögen \ kipixo^j ny oVj %um
Sitz gehörig u»S.w.; eifavovj to, Sitz u«s.Vir ; kSpavoq^ S (i), festi
iSpd4&j sitzen machen \ e^pao-pa, rd^ Sitz u.s.w.$ k^pois^^ idpmom^
fesis/eiien; i^fm^a^ edpouw^, toj das Aufgestelite \ ii^ffi, setzen,
steilefM u. s»w.; Wptri^g, o, der auf dem Heerde sitzende Fremdling i
— -jtäpsdpoq, ov, daneben sitzend u. s.w»; dtpedpaiv, q, Abtritt; A^f-
dpevfa, besonders stellen ; ivapedpla, ij, das Danebensitzen ; TräpeJpei'oj
{ptapeSpr^ccroi poet), daneben sitzen; itape^pevTix6(;^ V^ov^ daneben
sitzend n.S.w.; itpiipava, xa, das Gesäss U.S.W.; ^q^^^pt^o), darauf
siizen 11. s.w.; etpeipur^oq, 6^ ein Spiel, das mit Huckepacktragen
endet ; hptüpurxrip^ 6^ der Sieger in diesem Spiel *9 awe^pda^ ^y
das Zusammensitzen u.S.w.; crwldpiovy to, Sitzung U.S.W.; crwe^
^piaxog^ T^^ov, zum owidpiov gehörig ß (rwedpid^oo^ beisanunensitzen;
aweBpevf^q, o, der Beisitzer im Rath.
Wie nun aus sed imLat sella für sedla entsteht, so wird
laconisch e^a, 6, Sessel, für ki-Xa, angeführt {Giese, über den äol.
Dialekt, 249). — ^
Als thematische Bildung: in den 4 Specialflexionen erscheint
imSskr., wie bemerkt, sid für sad in derBed. zusammensinken.
Woher diese Wandlung des a in 1 komme, wage ich nicht zu ent-
scheiden; ich kann nur darauf aufmerksam machen, dass auf
^ine nicht ganss unfihnliclie Weise ursprüngliches a auch in den
Wzformen ap (S.12 u. 228) und (ay) äksh (S. 228) in den De-
siderativformen Ips, iksh in ! iibergegangAi i^ei. -^ Griech.
entspricht i9 in t^o (nach der 4ten Conj. Gl. f&r l^-ir^i)^ sich nie^
dereelzeuj ganz wie das, nur zufUlig medial formirte, i^Ofiot ; wie
sich aber hier eine transitive Bed. fiir den Aorist auf aa fixirte,
so gng auch für t^o die Bed. setzen hervor. — Beachtenswerth
ist »ir 14(a der homerische Gebrauch; wir haben bemerkt, dass
i$ imSskr. nur die thematische Form der 4 Specialflexionen ist
Diese sind 1) Präsens = griecb. Präsens, 2) Imperfect = griech.
hnperf., 3) Potentialis = griech. Optativ Präs. und 4) Imperativ
:= griech. Imperativ Präs. — und im Homer ist nun ganz die*
Sern sskr. Gesetz gemäss der Gebrauch von 18 auf Präsens und
Imperfect beschränkt (Wir sehn hieraus, wie irrig die Trennung
von kd und 19, welche Patt E. F. II, 690 vorschreibt, selbst vom
allein-griech. Standpunkt aus wäre). Erst der spätere Gebrauch,
welcher das eigentliche Veriiältniss von 19 zu k9 nicht mehr kannte,
liess sich durch die Versciüedenheit der Formen verfUhren, 19
als wesentlich verschieden von i9 anzusehn. Dazu mochte auch
der alte Gebrauch von xoed^Q beigetragen haben, in welchem,
446 jU.
als einem sehr verschieden klingenden Wort (vgL btä^ov fäi
TUiAliov, welche Form man trotz Butimmm entschieden anerken-
nen mnss), £^ sich vmi dem eigentlichen Gesetz znerst befreite:
daher schon hA Homer htet^ura n.s.w.; attFnt xo^ud, sowie tchi
t4&9 1&9 gewöhnL l^-ifcro wie yon einem Thema l^»-o. — Schon
bei Homer erscheint eine andre Bildung durch Znsatzides, bei
den Griechen so beliebten f denominativischen) cer; nämlich
l^-cev-o, in denselben Bedd. wie f^o. Hieher gehört auch iin^a,
roy Sitz n.s.W., und wahrsdieinlidi I^an/, iiein Kleid vonZiegeH"
fMen, welches die Satprofneler trugen. — xcK^ccfue, to, da$SU%en
in etwas a.s.w. = Ipid^urfiaj ein mediciniscfaesWort; xd^ung^ r,^
das Sitzen n*s.w.; owi4riar^9 Vy das Zusammensitzen n.s.w.
DieBildone von Nominalthemen ans der Form Id ist dgent«
fich unorganiscn; bei den Griechen jedoch nicht auffallend, da
sie jede mematische Möglichkeit zur Erweiterung ihres Wort-
reichthums benutzten, und sich 19 v/on ki im Sprachbewusstseia
schnell ablösen musste , da dieses Verhältniss im Griechischen
gar keine Analogie hat Dennoch giebt es nur eine thematische
Fortbildung von 19 nämlich li-pvy wovon ein Denominativ IS-g^-v
gebildet ist, zu welchem der schon homerische Aorist t^^vi^r^f
gehört; ein Präsens I9^m kommt nicht vor; wohl aber Id/nfo
(ob f&r ldpi>-j-G>?) mit denselben Bedd. wie e^co^ sitzen^ setzen o.
8.W. Davon: iSpvroq, liy 6v^ festgestellt u.s.w.; Idpvat^^ n, ^^
Niedersitzen U.S.W.; i9pv^ux^ to, das Niedergesetzte a*s.w.
pld' mit derBed, zusammenpressen (eig. durch Sitzen auf etwas)
aus pishad flir api+sad (mit Verlust des anlautenden a, wel-
cher uns schon so oft begegnet ist). Dieselbe Formation, ebeu-
fidls mit Verlust des anlautenden a, aber unzusammengezogen,
erscheint, wie ebMfalls schon Pott (a.£^0. und II, 35) sah, im
griech. m+l9z v^u^o (nach der 4ten Conj.CL wie i^o), drucken,
S\S erhält im Sskr^, insbesondre die Bedeutune quälen und in
leser erscheint ihm, wie ich beiläufig bemerKcn will, eben-
falls aber in der Formation ^anz dem griechischen ^i+^ ^^^'
sprechend, ahd. pi-zad (mit z fftr s zwischen zwei Vokalen
nach gothischer Weise) in maka-pizado {Magenweh) bei J*
Gritnm (D. Gr. II, 267). — Aus dieser und der griech. Form
vi-^-ü schliessen wir, dass bei der Sprachtrennung die sskr.
Contraction in pid' noch nicht Statt gefunden hatte. Dorisch
erscheint 7rt-a|ß>, mitErhaltung des ursprünglichen a, f&r W^o»
eine Form itülm = nä^tsi nimmt man wegen einiger sich da*
durch erklärender Formen an (Butttnann^ Gr. Gr. Gr. §. 112 Ann.
7); bei Hippoer. findet sich nu^^^au, u!s.w.(j9f«/6ii. a.a.O. §.93
iuun. 5). Von om^o kommt: vUtkg^ ^ä^tg^ 17; nuariiög^S, da
Drücken \ v:Uxr\uxj t6, das Gedrückte; üviiötfutg^ ov, drückend; ^^'
(hröqj if , ovj gedrückt; ituötrip^ 6, Drücker, Presser ', nuarrif^Sl
TtuxXiTrifiogi vuxrnpiogj oVj drückend', ntearnipiav (inaoT., fua%*)}
nUarpoVf TO, Presse,
TJ(FirJ). 447
öoiB^j oI, dne Art SkigWigeL
alSif^ if9 Ormmiey Grmnaimpfd ii.8.w. — Nach der Ana-
loge des im Allgemeinen gleichbedeutenden ^oui (welches
Kralurscheinlich die roAe heisst) scheint der Granatapfelbanm
roB der JliUs seiner Blojdien den Namen eihalten zn haben;
iben (S.'428) sahn wir nun, dass im Sskr. Menmg sindöra
liiess; sindnrl heisst roihes Kleid, eine P/ian%eu.s.w. Nnn
irissen wir aus unzähligen Beispielen, dass der Nasal hAufig
lach Art der 7ten Conj. CL vor dem letzten Wzconsonanten
BiDgeschoben wird. Dürften wir danach ans sind in sind-ura
I.S.W. auf eine Wzf. sid schliessen, und an diese 0-1)97 Cder
rothe Baum ?} knüpfen? Wenn gleich i in 6l8n mit der Bedent.
Granate häufiger lang erscheint, so kommt es doch auch oft
kürz vor, so, dass aus der Quantität desselben kein Ge-
gengrund entnommen werden könnte. Freilich blieb es nun
zweifelhaft, ob wir 6i9^n als ein fremdes Wort zu nehmen hät-
ten« oder annehmen müssen, dass die sskr. Wz. sja(n)d (S.
iä&) auch im Griechischen existirt habe, wovon sich weiter
keine Spur findet — Wenn die angebliche Nebenform von öldrtt
<^i7 wirklich anzunehmen ist, wurde sie mehr gegen diese
Etymologie sprechen. — Von öldn kommt: alSiovj rd, die Schale
des Granatapfels'^ öJdouq^ tööa, evj vom Granatapfel, granatrothi
0(^(061$, uraa, ev^ mm der Art oder Farbe der Granatapfelechale*
v9 (fod). — Im Sskr. wird eine Veibalwurzel und, fliee^
*fn, feuehi sein, angefiihrt, welche als Verbum aber nicht be~
^jt ist Zu ihr gehört aber augenscheinlich das, ohne nach
Art der 7ten Conj. CL eingeschobenen Nasal vorkommende,
Thema: ud-'a, Wasser, und das durch Suff, na gebildete Par-
tie, nn-na für ud-na cvgl. an-na f&r aA-nä) feucht, und Deri-
vate von diesen. Jenem uda entspricht mit eingeschobenem
Kasal lat und-a Vergleichen wir die ii^en verwandten
Sprachen entsprechenden Formen (bei Pott, £. F. I, 242; vgL
»ich Graf, Ahd. Sprsch. I, 366, 1127), so finden wir unter an-
dern gotC vatö, and. wazar, russ. woda, litt, wedras (iaL
yädo = ahd. waten, welche Pott ebenfalls hieher zieht, sind
n^ dieser Beziehung noch fraglich); in diesen entsprechen dem
>8kr. Anlaut n Laute, welche statt dessen va dort bedingen
w&rden. Da sich nun, so viel ich mich erinnre, kein Beispiel
^nden Usst, wo sich ursprungliches u in va zersetzt hStte,
wobl aber nnzfihlige, in denen va in u zusammengezogen ist,
^ dQifen wir woU olme Bedenken statt der sskr. Wzf. ud als
^entlidie Fonn vad aufstellen. Für diese Form spricht viel-
leicht audi das phrygische^'d-v, Wasser (welches, beiUniig
^merkt, das ftr lat üvere, üvidus u.s.w. {Pott,E.¥. 1, 242)
^i^ehmende Thema nd-n unterstutzt), und wahrschdnlich
selbst das griedL vd-aar. Denn auf ganz gleiche Weise, wie
pieclt vdapTj ist gebildet ahd. wazar fflr wazard; nun wäre
^aber zu adfallend, wenn diese gleiche Bildung unabhängig
^^ den Deutschen und Griechen bewerkstelligt wäre; da nun
448 'rj(PYJ).
aber nach Obigem vad die primäre Form dl^s Themas ist, \mi
nicht ud, so folgt hieraus schon nothwendig, dass anch dem
S riech, 'dd-apr in specie eine Form pai^a^ Toraüsgegangen ist
im entsteht aber die Frage ^ lehnt sich dieses ßad^-a^ an dne,
in Analogie mit sskr. ud-a schon vor der Sprachtrennung coo^
trahirte Form v^^-apr, oder ging /ad>-apT selbst auf griediisclieB
Boden über, und erhielt hier erst seine Umgestaltung in vd-opr«
In jenem Fall müsste man annehmen, dass der Spir. asp. anor-
ganisch vorgetreteil sei, dem griech. Euphonismus gemäss, wel-
cher kein mit einem Spir. lenis anlautendes v duldete. In die-
sem Fall wäre auf dieselbe Weise, wie ursprüngliches avat-
man (S. 255) in griech. dßtr^iv^ wie ä-Väd-a in äoL dßvdo {S.
364), wie ava-ta in äol. dßtro (S. 281) übergegangen ist, auch
bk ßaS*apTj durch Einfluss des vorhergegangenen /^ das ur-
sprüngliche a in t? übergegangen, und id'^a^ stände also für
psd-aoT mit, wie so häufig, fiir anlautendes/ eingetretenem'.
Für diese letztre Ansicht spricht mir der Umstand, dass in af^
Jpo;, ovy dvdpLa^ das a privat ohne v vorgetreten ist, woraus
ich dem allgemeinen — nur höchst wenige Ausnahmen leiden^
den -^ Grundsatz gemäss auf äßvdpog, apv^pLu schUesse (vgL
jedoch weiterhin, wo sich eine Schwierigkeit ergeben wird).—
Als primäre thematische Form stellen wir demnach vad, wie
^ sie im Sskr. lauten musste, auf. Dürfen wir es wagen, eine
Etymologie fiir dieselbe zu versuchen? - Zu diesem Zweck
müssen wir zunächst wieder zu v^aoir^ ahd. Wa2ar(d) 2urucb
kehren. Däss dieses als thematisclie Form für den Nominativ
i9&p fest^setzen , folgt schon aus der combinirten Betrac^toi^
dieses Nominativs und der Übrigen Casus ; fast von selbst er-
E'ebt sich die Erklärung, dass in vSaroq u.s.W. das p ausgefid*
n ist, im Nominativ dagegen der schlies^ende Consonänt ab-
fiel, und nun zum Ersatz dieses Verlustes der, p vorhergehen-'
de, Vokal gedehnt ist (analog ist das Verhältniss von 'uixa^p za
T6x^p). Dass bei dieser Dehnung 6? statt ä erscheine, hat für
uns, die wir d:e Wesentliche Identität der in ursprünglichem a
sich euiigenden Dreieinigkeit aiB\o kennen, nichts auffallen-
des. Diese Erklärung findet nun ihre entschiedene Bestätigung
in dem oben (S. 141) behandelten ?^ap, ^aro^ fiir ?7rapx, ^«p*
to^ =s sskr. jak^ärt der guniiten Form von jakfit u.aa. Was
nun vd^apr waz-ard anlangt, so erscheint vi^ waz auch in den
übrigen verwandten Sprachen ; eigenthumlich ist ihnen die Em
düng aprx ard; ganz analog ist hierin das griechische ^«eu-apr,
Gattin, im Nom. ^oux^up^ in den übrigen Casus mit Erhaltung
des p : id^-aproq u. s. w. ; auch hier ist ^a.u fast allen Verwand-
ten Sprachen gemein; die Bildung mit dieser Endung dagegen
nur griechisch. Nun wird sich bei y/^^ayi zeigen , dass dessen
Begriff öändißen vorzüglich zur Bezeichnung des BegrifEs heira*
Ü^(ein Mädchen besiegen) diente (vgl. sskr. dam-patl^ Fra»
und Manuj und dam, undeclinirbar, FratCw es >var daher eine
geistvolle Bemerkung von Pott (E. F, II, 311) , wenn er ^aaa^
mit iayb verband ; abweiclien können wir nur darin von ihm*
dass wir nicht dauapr als Zusammenziehung von Sauap+tr^ m
BexMhmung gehend (von y/ l) betrachten i sondern als znsan:-
'YJ(FYJ). 449
mengesetzt ans Sofi (vgL das eben erwähnte sskr. dam, Frau)
lind fit, nach Bopp (Gr. s. r.643) ans y^ri ^Aeft(S 53), so, dass
also die subjective Bed. mit der von Poit angegebenen vOllig
identisch ist (ygU noch öxiap). Därfen wir diese £rkl&ning
auch für vd-apr anwenden? Schon oben (S. 61) sahn wir, wie
aus der Gmndwnrzel H gehuj durch Composition mit sa: sri
sich heftig bewegen^ entstand, Und vorzüglich znr Bildung voa
Namen fiir Waaetr^ Flw und Meer diente. Möglich ist es^
dass dieWzf. sru (p4^) /(^<») nichts als eineNebenform von sri
in dieser Bed. ist; ganz eben so heisst die sskr. v^plu^ gelm
und ߀99en (vgL das Thema plava d^a Hüpfen, Springen u. s.
w., plavaka ein Täßzer n.s.w«; f^r die Bed./fie«.y«fi» ^Xe/roo,
nXito, welche die gewöhnliche ist, bedarf es keines Belegs)*
(^h konnte der ßeSSriSaeUn nnA Rftvm 'Rpi7Ä^\ohnnn& ri rn
ffr mi i^iriiii.j^^iii-ü^igsgajgaagsai-TjriTii.^Hiia.ff.
Was beginnen wir aber nun mit dem anlautenden vad?
kühn meine Vermuthung zu sein scheint, wage ich sie docb
mitzutheilen. Oben (S. 283) sahn wir, dass dasPräf. ud.aus va
+ta, zusanunengezogen in uta» entstanden ist, und nach Ver-i
lost des a: ud ward. Sollte es nicht mödUch sein, dass vata
schon früher vat ge^vorden, und dann nach derselben Analogie
t in d übergegangen wäre? Bei dieser Annähme wäre eine
sehr natürliche Etymologie für ßcä^ttprx wa^-ard sogleich ge-
geben, vad hiesse natürlich, so wie ud, heraus (Sk 283)^ und
vad-rit, welches im Sskr. der ^rwfthnten.griech. und^ahd«
Form entsprechen würde, wäre daa Herauagehtnde, Hervorapru^
deliiJe, und also wahrscheinlich Bezeichnuns; des (aus der Erde
hervorbrechenden) Queliumseers, — Wie vei^iält sieh aber diese
Form mit rit zu denen der übrigen verwandten Sprachen, wel-^
che grösstentheils keine Spur dieser Zusammenset«sung zeigen?
Anzunehmen, dass in ihnen r verloren sei, wie fiir sskr. üdhaa
(S. 261) vermuthet ward, möchte bd der grossen .Uebereiri«
Stimmung derselben nicht leicht jemand wa£||. Ich vermuthe,
dass, wenn in v^-apr, waz'-ard (wozu ma^wohl auch litt av^
dra {Flvtk) und das, vermuthlich wendische, Oder recbAen
kann) dasPrSf. vad (=: ud) mit derWurffiel ri gehn, zusammen-
gesetzt ist — dass alsdann im sskr*ud-a, lat. u(n)d-a^ altpr.
nnd-s, ahd. unda (alts. nthja (ßraff^ Alid. Sprscb. I, 366)*,
lett. Adens, lat. Avidu dasselbe Prüf, ud (=vad) mit der,
mit fi gleichbedeutenden, Wz. i componirt ist, u|id .diese, da
ihr Körper viel zu schwach war,' um sich zu halten, wie in an-
dern Beispielen (vgL S.llff.), sich spurlos verlor. — Ist diese
Etymologie richtig, so ist das (a.a.O.) eben so aus der yf^i ab-
geleitete ol^\ vd für ol^*t, id^i zwar seinen Bestandtheilen nach
mit ud: vad för nd-i: vad-i identisch, st^ aber in keiner be-
grifflichen Subordination unter letzterem, wie Po// (£.F. 1, 242)
völlig grundlos annahm; — So viel von der Etymologie. • —
Also i'^oop, aTOff, TÖ (fiir/v^op von ehiem Thema /ud'-apT
statt ßcsB-apr) , (eig. Queüwaeeer^ dann:) Wasser (r ist eig. kurz,
nird aber im Hexameter, wegen des metrischen Bedürfnisses,
häufig lang gebraucht; bei den Attikem blieb es durchgängig
kurz). Davon vhaTiov^ tö, Dim.; rdc^xtv/)^, >?* oy Ixiaxuvog
29
4S0 ITJ (rgJ).
zw.); v9ar6u^^ eovra^ ev^ wäuerig ii.8.w.; xiaTmiri^j 6$, wamr*
artijf] i9ax6fa^ wdsseng machen 1LS.W*; vSaxaLv&f WMsers6ckti§
seini vdaxiö^^j 6^ das WoBMergeräuseh im Korper mm Wasier^
eüchägeni i^arlq^ 17, eine Waeserhiaee unier dem ober» Atigenlied;
idccTTtpo^^ d^ 6v, %t4m Wasser gehöretul. •—
Zu der Form, iftr welche wir als primftre Gestalt eine Form
annehmen, welche einst im Sskr. vad-i hätte lanten müssen,
und welche in der Gestalt ud (in ud-a u. s.w.) erscheint, gehört
aus dem Griech. v^-o^, to, Wasser. Hierbei muss ich mm be-
merken, dass, wenn ich gleich f&r tS9a>p und die damit zasam-
menhängenden Formen eine Form annahm, welche selbst auf
griech. fiod. noch die ufsprihiglichere, im Sskr. einst mit \i
aiüautende. Form hatte, ich diese {i^-og u.8.w.) jedoch an die
|^|i||0|r^ i^^y ^Ai» Rprü^titrAimnng rniitrfljiirtft Ifthnftj WClche IB
Griech. mit dem Sskr. in Beziehung auf das sogleich anzuneh-
mende ud-ra, Wasser^ und udra, Otter. Diese Bildungen wa-
ren schon vor der Sprachtrennung in der contrahirten Gestah
fertig und letztere erscheint daher auch in allen übrigen v«*-
wandten Sprachen ohne eine Spur yon noch lautendem v (vgl
Pott, E. F. I, 243). Die Griechen nahmen demnach bei der
Sprachtrennung die Formen (>¥ir schreiben sie, wie sie im Sskr.
lauten, oder lauten wurden) yad-rit, udas {i9o9\ ud-raCff"«»-
ser) und udra Oiter, mit Granz ebenso ist das VerhSltniss im
Deuts<chen (wo ebenfalls neben wazar u. s. w. {Graf, Ahd.
Sprsch. 1, 1 127) die schon ßberkommene Contraction : alts. uthja,
and. unda ebenfalls IF<M«tfo und das, dem sskr. udra 0/^> ent-
sprechende, ottar {Graf, a. a.O. S.157) vorkommen) und Lit-
tauischen. Wenn aber griech. 1^ in iS^og und den zunächst zu
erwähnenden Bildungen der schon contrahirten Form (sskr.
nd) entspricht, so ist der Spir. asp. unorganisch« vorgetretea,
und hier zeigt sich die Schwierigkeit, aufweiche idi schon
oben (S. 448) in B^ug auf die Ahnahme von a/t?dpo^ auiineit-
sam machte. Dem äßv^poq lehnt sich eher an die gleich zu er«
wähnende Form 'vSpo = sskr. udra Wasser , als an «^aprs
ursprunglichem ßctd-apv. In jenem Fall ist aber kein organisch
Splautendes Digamma denkbar. Ganz lösen kann ich diese
chwierigkeit nicht; doch ist es mir nicht unwahrscheinlich,
dass das griech. Sprachbewusstsein die wurzelhaft zusammen-
hängenden, durch ihre Bed. stets zusammengehaltenen, mA
durch die Veränderung von väd (in vad-f it) zu ßv<f und ud fln
ud-ra) zu vd, auch im Klang fast ganz deich gewordenen For-
men fvd: v8 mit einander vermengte. VieUeicht hatten selbst
jene ersten beiden Momente darauf Einfluss, dass vad in ,:i^
statt /ed: ßo^: ßoS verändert wurde, und v9 statt des* mder
älteren Sprache mit einem / anlautete (vgl. den höchst wahr-
scheinlichen Eintritt eines / för ': kh in «ra/o^ pavo = sskr.
f ikhifn)). Entscheiden vnB. ich hier nichts; muss jedoch ßr
leicht Zweifelnde wiederholen, dass die Frage über äßv9ffo;ni
Bezug auf die Annahme zweier, im Griechischen erhaltener
Formen — von denen die eine vad entspricht, die andre nd-
von keiner Erheblichkeit ist; dass vB-apr = urspriinglichercio
'YJ{FYJ). 4Si
iberkominenen vad-art und ^-po:= fiberkommeneni udra ist,
üitscheidet dort die thematische Uebereinstimmung mit waz-
ir(d) , hier mit sskr. udra. —
Zu dieser, sskr. ndentsprechenden^Fonfl vd gehört femer:
dapo^ djovi idapii^ iq^ wäMeng VUB.W.; vdccporrig, 17, Wäsmg^
:eiii i8apeiSfiq^ ^j v<^ wässeriger Art; üapom, wässerig machen \
dcdlog^ «, 0V9 wässerig a.s. w.; üepo^^ auch Ofepovq^ o. Was-
er sucht \ iSeputo^^ iy'^^y wassersüehiig \ vSepoSri^ zq^ Wassersucht^
Ttig; v^BpouDj v^epioto; UltpwD^ idspaivwy die Wassersucht haben i
dtpiaöiq^ 17, Wassersucht. -—
Eine alte Formation durch Antritt des Suff, ra an die Form
(d ist udra. Dieses kömmt im Sskr* zwar nicht einfach mit
ler Bed. Wasser vor, wohl aber in der Zusammensetzung mit
;am Czusammen) , wo s^mndra das Mgstjfju s. w. heisst Auch
m Griech. erscheint kein Thema, welches udra gradezu ent-
ipricht; aber an ein solches iSpo lehnt sich: idpiov^ to, kleines
Wasser; vdpatoq, a, ov, auf dem Wasser U.S.W*; i9ptip6qf d,6vi
•ipr[k6^j 17, iv\ i9p6uq^ ecraa, ev, wässerig \ vSpcÜTK^ e^, wasserarm
ig] vdpaivo^ bewässern Ji^B.w.l v9pia^ r^, Wassereimer xuB.yf.\
'ipuntn, Vß Dim,; i^pev&j Wasser schöpfen u.s. w«; iSpso^, t6j
Jrty wo Wasser geschöpft wird, Brunnen^ v^pevrjf^ v^pev^ (po€t >,
Woffserschopfer'y iSpevöig] vSpeia^ 17, das Wasserschopfen U.S.W.;
idpeiov^ Td, Wassereimer U.S.W.; 'TJpiaV, 1}, Wassemgmphe, —
Sdv?;^, J, «rwfihnt Hesyeh. und glossirt vSvoa durch iiyoviH, avv-
vpo<po^; wir können nicht mit Bestimmtheit entscheiden, inwie»
'ern diese Glosse für die Stelle, auf welche sie sich bezog,
>asste ; sollte aber wirklich eine Beziehung zwischen diesem
md dXogvSvri^ welches als Beiwort der Thetis erscheint (IL
De, 207), und gewöhnlich durch Meeresiochter übersetzt wird,
}estehn, so können wir jetzt mit Bestimmtheit erklären, dass
liese Deutung falsch ist; üvoj welches das Thema von^T^ya
>. p.), und diesem, durch Zusammenrückung aus dem Genitiv
ron iXq und vSvn entstandenen, Adjectiv (^u^h n. p.) ist, ent-
spricht in Bezug auf seine Bildung voUstämig dem schon er-
nrähnten sskr. un-na f&r ud-na, and Jieisst: henetsit: befeuchtet,
ind Thetis ist diesemnach iHe {vom Meer befeuchtete) meerfeuchte,
io wie'^T^i^ die Tochter der Scyllis ebenfaUs die feuchte heisst
— Da diese participartige Bildung dem griech. Sprachbewusst-
^ein ganz entschwunden war, so lag es den Erklärem, welche
ins dem Zusammenhang die JBed. zu errathen suchten, nah, in
iko(;i^vn als Beisatz der Thetis, der Tochter aXioto yipovrog^
fine Tochter des Meers zu erkennen Auf diese Annahmen con-
^trairte wohl ein alexandrinischer Nachahmer der altepisdien
Poesie das Wort vSvvg^ welchem er die Bed« iyrovoi; gab, und
bildete daraus das, ebenfalls von Hesgch, angeführte und durch
tpitpuv glessirte, vSvim. —
Von Ck>mpo8itis müssen wir anfuhren: dvdpog (aßv9pog^\
ivviaro^^ oVf wussertosi dviSpevroq^ ov^ wihewässerti dricia
(o/rrdpit»?), 17, Wasserlostgkeiii hvSpow^ wässrig machen*, l^vaa-
rdo, auswässern \ ify^drG>6iq^ 17, Auswässerung ^ ify^Sptag^ 6y in
^en ausbrechend i oporiSpa^ 17, Wasserr6hre\ ^AMhoSpou, {He^
Vch.)^ WasserstrudeL — m
^ 29*
4Sa IFEyS^MiFE).
Das, durch Suif. ra aus der contrahirten Form ud gebil-
dete, Thema ud-ra ist imSskr. zur Bezeichnung der(^hn Wasm
Übenden) Oller verwandt, und so auch schon in die verwand-
ten Sprächen übergegangen (vgl. Graff, Ahd. Sprech. 1 ,157.
Pott, ja.F. II, 242). Im Griechischen entspricht vö^a^ i;, i«Tpc^
i, IVasserscIOange. Davon: iTCKog^ S, Dim. u.s.\v.; w:*p^ m-
Jpt^, ^, Fischotter u. s. w. —
Wenn man tpXvapüv^ utmützes Zeug schwatzen, von «fXiv,
übersprudeln^ vergleicht, so scheint es wohl nicht zu gewagt
wenn wir zu i* (= ud) auch r^Xo?, (5, leeres Geschwätz, zieha
Den Uebergang des 3 in ^ schreibe ich dem, oft eintretenden,
aspirirenden Einfluss der folgenden Liquida zu (vgl t^^^m S
443 für c^ß+Tpov: I'^^-t'Kovx e^e-^Xov). Davon: i5&Xew, schwatzen:
i^-kniia^ To, GesclnSSlSr—
öd^n^ Vj das männliche Glied, AuflTallend und bemerkend-
werth ist, dass von der sskr. Wzf. sftdh, vollenden , machen (S.
399) s&dh-ana ebenfalls mit der Bedeutung mannliches GUed
kommt — Davon: dvSpoöo&ng^ dvdpoad^uv, 6^ Beiwort einet
Knaben mit dem Glieds eines Mannes.
• aoL^ifioVj To, ein in Flüssen lebendes Thier, Biber. —
<xßBy c(po Cjx U.8. w.). — Im Sskr. entspricht ier Prono-
minalstamm sva, wovon auf dieselbe Weise, uie vom Prono-
minalstamm a: a-jam gebüdet ist und als Nom. gen. masc. ver-
wandt wh-d, sva-jam formirt wird, aber undeclmirbar ist und
üieBed. selbst hat, aber nicht bloss reflexivisch cebraucht wird,
sondern überhaupt als Steigerung der Personhchkeit för alle o
Personen. In den verwandten Sprachen, insbesondre im Gne-
chischen, zeigen sich Spuren dieses Gebrauchs, doch tritt die
Beschränkung auf die diittePerson, er selbst, ihn selbst (== sich],
insbesondrehervÄ. Die Stammform selbst wird imSskr-mu-als
Adi dreier Endungen mit der Bed. eigen gebraucht, deren iimi-
cer beffrifflicher Zusammenhang mit der Bed. selbst keiner Be-
merkung bedarf. - Es ist nicht unmöglich, dass sva eme
Zusammenziehung zweier Pronommalstamme, närahch sa (N
379 flF.) und va (S. 272 ff.), ist, also etwa: dieser der bedeutete
und ff'ew issermaassen ein gesteigertes Demonstrativ ist Ganx
eben so ist der sskr. Pronominalstamm tja aus den Stämmen
ta+ia hervorgegangen. — In den übrigen verwandten Spra-
chen erscheint dieser Pronominalstamm grösstentheils decli-
nirt, und zwar im Allgemeinen nach der Analogie der Prono-
mina substantiva der ersten und zweiten Person (vgl Bopp, \.
C* S 486 ff 1.
' im Griechischen konnte sskr. s, entweder er bleiben, oder
sich, wie gewöhnlich, in ' verwandehi ; v ging in /, a in e über;
so entsprechen die Formen ace: /e der sskr. sva; da aber njH
öc- 'c keine Svlbe anlauten konnte, so fiel entweder der erste
oder «weite Laut aus; in jenem F^ entstand ft (v^l lat sei,
oder I, in diesem Fall /e. von der Form ffe hat sich un Gnech.
SFE,S^O(FE). 4Ö5
Leine Spur erhalten, wohl aber sowohl k (in der xocvif und den
»eisten Dialekten), als /e (im Homer bekanntlich durchgAng^
vgl. Thiersch, Gr. Gr. 226, 329, 336; Buihn., Gr. gr. Gr. §. 73.
Lum. 6)). Verlor diese Form das anlautende c, wie dies bei
ler Weiterbildung des Grieoh. durchgängig geschah, so blieb
Joss e zurück. — Ferner aber wurde durch £influss des an-
autenden s der Laut des folgenden v so gehoben, dass er durch
> ausgedrückt werden musste; so entsteht als Nebenform ^t
ebenfalls gleich sskr. sya, vgl. (p6ppLiy%)i durch Verlust des
inlautenden (T, welcher grade in der Lautgruppe v(p so oft ein-
ritt (vgl. viele Beispiele bei^(T(^), entstand daraus blosses <^€;
lurch Umstellung von ötpuk-^ entstand endlich i>e. So ergeben
ich als dem sskr. sva, in Bezug auf die anlautende Gruppe,
tntsprechend e: /e: e: 6^ti <pt% tpe. Diese wesentlich gleichen,
ibcr äusserlich verschiednen Formen wurden durch den Ge-
»rauch in eineDeclination vereint — Als Accus, dient der ein-
ache Stamm e: /e: ee (ist dies sva fz/ej + ha? vgl. Pronomi-
laist. xo; das h \^ äre, wie in vmi(S. 154) und sonst vielfach, aus-
gefallen): <T(f>i (letztere jedoch bei den Att nur); im Gen. er-
scheint ov: ßioi ß^; ptlo^ hXo^ßeov(;, ßlo (nach Analogie von
fww u.s,w.); ii^ev) ß^tv (= einem sskr. sva-tas). — Im Da-
iv: ßlv^ tv (vgl. Thierechj Gr. Gr. §. 204, 4) und ar(ptVj welche
lach Analoge von Teiv gebildet sind, und ako gleichsam einem
iskr. svahiam (wie mahjam fiir mabhjam vgl. S. 401) ent-
iprechen; femer oI, ßoi, ßeoi, ar<f>l^ welche derselben sskr. Form
entsprechen, aber ohne das, nicht zur Casusbildung gehörise,
morganisoh hinzugetretene am, also einem sskr. svahi rar
ivabhi (= lat sibi, wie mahi lat mihi ward); die Entstehung
ron mahjam aus mahi -{- A^y tubhjam aus tubhi -|- ftm hat
iuch schon Lassen CAnth. sscr. S. 139) bemerkt
Bekanntlich u ird auch ein Nominativ : 1, oder t geschrieben,
ur diesen Pronominalstamm angeführt , welcher jedoch über-
uis selten gebraucht wurde, sodass er fast simrlos verschwand
vs;!. über ihn Max, Schmidt, de Pronom. p. 13 ff. Härtung^
lieber die Casus S. 114, Buitmann, Gr. gr. Gr. S. 289ff., und
>ben S.2). JHax. Sehnndt weist diesen Nominativ von diesem
.^ronuminalstamm ganz zurück, aus dem Grunde, weil das Pro-
tomen reflexivum keinen Nominativ haben könne. Da wir
ibcr nun bemerkt haben, dass I gar nicht eigentlicli Pronomen
'eflex. ist, sondern nur die Persönlichkeit steigert (wodurch
»ich, beiläufig bemerkt, der homerische Gebrauch desselben
ur alle 3 Personen erklärt (vgl. M. Schniidt, p. 21 ff.)), so fällt
lieser Einwand weg. Dennoch halte auch ich diese Form 1 .^
)der i (vielleicht /O nicht eigentlich f&r einen Nominativ, son-
iero glaube, dass sie dem sskr. indeclinablle gebrauchten sva-
am seihst entspricht. Der Uebergang von aja in t hat nichts
mlTallendes, zumal da er sich in /tv=svanjam, trotz dem
loch dazwischen stehenden h bewerkstelligte. Auffallend wäre
l>Ioss, dass nicht iv als Nominativ erscheint; doch möchte, bei
ler sonstigen Uebereinstimmung, die Annahme des Verlusts
iincft schliessendcn v nicht zu kühn sein. Unbemerkt darf ich
^doch nicht lassen, dass die BeurtheUuBg jedcjs, nur durch
454 IFEjlOfOiFE).
Graimnatiker, micl nicht aus zusammenJiangendeii Sdiriftstel-
len bekannten Wortes fast stets eine unsichere bleibt (Hieher
kann man vielleicht anch das hesgch. $1 oder d s=s iawiv ziehn
iUarhmg^ Casus 247).)
Für den Dual und Plural wird die Form mit crtp benutzt
und nach Analogie der Pronomina der ersten und zweiten Per
son und der 3ten Declination durch Casus ausgebildet; diese
Bildungen sind übrigens bloss griech.; die verwandten Spra-
chen bedienen sich auch fiir Bezeichnung der dualistischen und
pluralen Beziehung der Singularform. Die griech. Formen fin-
det man in Jeder Grammatik; itur die Accus.-Form crtpi (= svs)
erscheint dor. -^i f&r die dative: 6<pLv^ 6<6U ^^v und <plv (seltne
Form bei spätem Dichtem); äoL wird in beiden Casus ein pho-
netisches a vorgesetzt, wegen der schwer auszusprechenden
Anlautgrappe: ä6(pe, &6<pt (vgl Pott^ E. F. II, 166).
Wir haben schon bemerkt, dass sva im Sskrit als Adj.
3 Endungen sva-s, sv&, sva-m mit der Bedeutung ei^e»
erscheint Dieser Form entspricht genau, mit a«^ = sv, grie
chisch <yJc , 00v ^ Cfovi mit Verlust des s und mit e für s^r. v
entspricht ßJq, mit Verlust des/ und * für s: og, ^, ov; dane-
ben erscheint bei Homer iöq, lif, kov, in welcher Form / (=
sskr. V) zu e vokalisirt und das anlautende s in * uberge$;an-
gen zu sein scheint; fiir diese Erklärung spräche der Um-
stand, dass iö^ vielfach ohne Spureines anlautenden/ erscheint;
z.B.: fö' Uq, Od./, 618; o', 118; WA« lov, IL p , 403, a, 496;
firvxvovioVf n. r , 26; uiv ior, IL y, 500; Ttaxpog cor. Od. ^,
714: wToAq ioio, n. ^,662, t, 399, ?, 11, f , 402,360; rTog koio,
n. v\ 522, ^. 9, IL er', 138; noud^q loXo, IL 4', 266, <r\ 71^ «cu-
Soc^' lö, IL J. 204; äp* itp. Od. 6, 202; ßiv Uv, D. « ,318, x,132;
vlAv iov, n. ft , 292 ; walÄ* kov, D. ^, 483 ;^ nof Irfv, IL n\ 190^
Tov «y, IL i)/',295; T^ Wv, Od. a, 216; xaVlw, Od. p ,5; «omcp
f6$. Od. p, 111; xXaumrj2$ IJv, Od. t, 209; aya^^* Wv, Od. t,
392; curat «öv, fl. o, 211: a^ii^oq lif, IL tjr', 753; i^ypoq a;5, IL
e , 371 i Ti$ 1$, II. t', 148, 290; aeueuro-oo^at !§, ü. xS 404; 700«^
<Jav ^i}r, Od. T ,210; «ai iifv, Od. ^',316. — Dagegen erecbei-
nen Spuren: inuta l&^ IL V^47, fi,84, ^>223; 91 köv, IL a ,533;
doW iövy a (d',296, 310; 17 loz. Od. »",643; o^e 1^^, Od. ^',524;
Tekofifäva 1^, Od. V, 614; yeZpa lifv. IL t^,687; ^etra ^v. Od. ^,
338, y, 129; i<rxldvavro iib. Od. r , 277, D. i}/',3; iaxidvavro id,
Od.^, 258, /, 387, ^,428; hierzu kann man noch folgende Stel-
len mit vorausgehendem v ItpeXx, fugen: ehrev e^, 0. f, 549;
TtkaXev kovj IL 6>',511; yn^iev kiiv^ Od. X,282; levedxeaaiv iolg (hl-
fTiv)^ Od. a\ 218, 430, r, 115, 452; ar^^emnv iolm, II. a, 83:
tmi&raiv iciUnv^ fl. ii.',222; yLtydpounv idUnv^ Od. o', 162; X^poiv
Ipo-iv, Od. &', 148, U. (»', 165; endlich noch Siövj da cUes be-
kanntlich d/eoV gesprochen werden konnte, IL x\ 256. Weoii
man meine Erklärung von toq annimmt, so könnte man in Ruck-
sicht Alf die entschiedne Mehrzahl der Stellen, wo kog ohne/
vorkommt, darandenken, die Stellen, wo es /zu haben scheint,
mit Hälfe des entschieden digammirten ß6qj /t^, ßov (v^ «ora-
crx??/9,Od.o',200i w/9, n.&',4C6; J4/w, ü. e',314; or^f
covg^ D* V,330; oys ßolq^ D. ^\ 5) za verSoderiL Eine Entschei-*
dang wage ich nicht, sowie ich gern eingestehe, dass meine
Erklfining der Form io^ durch die, wenn gleich geringe, Zahl
digammiit scheinender Beispiele ziteifelhaft wird; icn kenne
aber keine mit Sicherheit filr genügender zu erklärende. Mög-
fich wäre vielleicht, dass iog ganz von oq zu trennen, und mit
der sskr* Form svija eigen zu identificiren ist, also für arßTo<;z
poqi löqi ced^: koq steht (v^ tjroX€o^=parj&s). Das für (r<p6g
bei den alexandirinischen Epikern erschemende G(pioq verhält
sich zwar äusserlich zu cr<^o^, wie ioq zu o$, allein eben sein
spätes Vorkommen macht es mir höchst walurscheinlich, dass
es von diesen gelehrten Dichtem, welche auf eine wahrhaft er-
barmungslose Weise mit der Sprache umgingen, aus (r(p6q, nach
Analogie von ioq zu o^, gradezu formirt sei. Denn ihre Ansicht
über die epische Spiucme war eine wahrhaft comipte (vgl. z.
B. die Bemerkung Aber dXaqv^w S. 451). Durch das Suff, des
Comparativs (wie aus ^iier & 154) wurde auch aus acfye ein
Possessivum: atpirepoq^ a, ov, gebildet, welches fiir das duali-
stische und plurale Verhältniss dient; Anthnachua hatte auch
(rtpatvBpog^ a, ov, als Possessiv von c^oi, und ApMon. Rhod*
braucht dies, wie atpirepoq. Was die Bedeutung dieser Posses*
si>formen des Pronominalstamms, sskr.sva, betrifil, so erschei-
nen sie noch im Homer in der umfassenderen Bezeichnung i-i-
gen, wie im Sskr., und gelten daher f&r alle 3 Personen; doch
tritt die Beschränkmig auf die dritte auch hier in specie her-^
vor. — An (kpirepog lehnt sich atperepi^Q, gewöhnnch (regere-
pt^ouot, sich aneignen u.s.w.; (rcperepurftoff, <$, dae Aneignen*,
fftperepurr^^, S^ der sich Gemeingui Anmaassende u.s. w.
Der Pronominalstamm i erscheint zusammengesetzt mit
oLVTog { S. 281) in havrov u. s. w. — Aber auch schon vor der
Sprachtrennung diente er zur Bildung von mehreren Wörtern;
so z.B. nach Potts geistvoUer Bemerkung (E.F. 1, 214) im sskr.
sva-sri für svastri, wie das entsprechende Schwester zeigt,
dessen eigentliche Bedeutung cognata femina ist; eben so
diente es , wie ich hinzufügen will, zur Bildung des, eigentlich
sva-9ura (vgl. H. A.L« Z. 1837. Ergzbl. 907) zu schreibenden,
■sskr. ^va^nra, griech. exrpo (f&r */6-Krpol, Schwaiyer, welches
uach Analogie von sva-sri wahrscheinlich eigentlich cogna-
tus vir heisst
Pott (£. F. II, 45; vgl. I, 273. Berl. Jahrbb. f^ wissen- ^
schafil. Kritik 1833. Nr. 42) hat schon die Bemerkung gemacht,
dass t8ioc. a.Qv. eigen, ebenfalls zu diesem Pronominalstamm
und zwar zu der Form svi gehOren könne. An den angefahr-
ten Orten deutete er zugleich die Möglichkeit einer Etymologie
von lat (di)-vid-ere an; allein da sich jene zur evidenten Ge-
^vissheit erheben lässt, so lassen wir diese Andeutung ganz un-
berücksichtigt; vid: di-vid'Cre gehört, um dies beiläufig zu
bemerken, zu der, im Lat als Simplex verlornen, aber in Zusam-
mensetzungen vielfach erscheinenden, Wurzel da = sskr. dh&
griech. de, sei%enj legen, und ist mit dem Suff, vi (= d vi m %wei)
componirt, so dass es heisst: in %wei legen\ da die Form vi aus
4S6 SFB, 100 (FE).
dem römischen Sprachbewusstsein sdiwand, so wurde die, auf
eigne Hand aus dvi formirte, wesentlich gleichbedeutende Form
dis (fiir dvis wie se für sve) von neuem mit vid(a) componirt
Doch zu i^iog zurück. Dass dieses mit / angelautet habe, be*
merkt schon PoU (£. F. 1, 273 ) ; man vgL auch Dawes (Alisc. crh.
ed. Äidäy 276 ) ; die Form ist also ßLSiog. Nun ist in den Prono-
• minalstämmen ein ganz eigenthümlicher Wechsel der Vokale a,
i und selbst u bemerkbar; so, um nur a: i hier zu belegen, er-
scheint neben dem Pronominalstamm ka (interrogat i gleichbe-
deutend ki (vgL neutr. ka-t, welches in sskr.Zusammensetzimgea
erscheint, mit dem, in der sskr.Declinatiou gebrauchten, ki-m);
neben k'a (Pron. indefin.) in k'a-na (vgl. griech.Pronom. indef.
To) k'i in k'i-t (vgl. griech. Ti~g indef.) u.aa. Nach dies^iAna-
logieen könnte man vielleicht schon gradezu neben sva auch
8 vi annehmen und daraus vielleicht selbst den griech. Nominat
t: t (S.453) erklär^!; über letzteres will ich nicht entscheideu;
allein wir sind nicht auf die eonjectureUe Annahme von svi be-
schränkt, sondern diese Form kommt wirklich vor. Im Sskr.
erscheint nämlich svi-t als Fragpartikel, als Ausruf der Ver-
wunderung, des Zweifels (vgl unser ebenfalls aus sva heraus-
gebildetes 90?) und als Expletiv. So me nun in der sskr« Par-
tikel it das ursprungliche Neutrum des Pronominalst i bewahrt
ist (vgl. Lassen^ Anth. sscr. S. 147), so ist auch in diesem svi-t
das ursprüngliche Neutrum der Nebenform von sva: svi be-
wahrt — Nun werden im Sskr. aus den Neutralstämmen der
Pronomina auf t durch Antritt des Suff. Ija Possessiva gebildet
( BappyV» 6.584),z.B. aus sskr. mat {iehy einer urspr/in^cheD
Neutralform so gut wie a<-ham, tv-am u.aa.): mad*ija (in-
dem t vor Vokalen in d übergehn muss, Bopp^ Gr. s. r. 56«);
auf dieselbe Weise musste svit in svid-ija übergeluu Dieser
Form hätte im Griech. 6ßi3ijo,ßi^ljo u. s.w. entsprechen müssen;
nach Ausstossung des j wurde i wegen des folgendenVokals ver-
kürzt; so, sehn wir, stimmt die Form von ßvSio zu einer Etymo-
logie von sva vollständig; was die Bed. betrifil, so ist die von
i8io identisch mit der des sskr. sva. Bei dieser Uebereinstim-
mung kann die Etymologie keinem Zweifel mehr unterliegen.
Von tSio^ (/i^to^) kommt zunächst: idioLTepog, IdiaiiraToq (spä-
ter IdioiTepogy IduoTaTog)^ welche sich an das adverbiell ge-
brauchte idia (UiUu) schliessen. — Ferner: l^winj^, ^. Eigen"
heit U.S.W.; Üiouy, eigen tmichen; ISLoÖiqj iiy a'as Zueignen; ISuiuaj
To, Eigenheit \ i9iou.ccTUcoq^ if, 6v, %ur Eigenheit gehilrig \ Ufi&Tr^g,
o, -öTij, ^, Privafinann; uftkundig U.S.W.; IdiGyrtxoq^ if, oVj zttm
IduoTTig gehörig ; IduaTiita^ in die gemeine Weise u. s-W- verwmidein;
t^tOTtcftd^ , d, die dein gemeinen Mann eigenthOndic/ie Art %u hon-*
dein U.S.W.; IdioTsvia^ ein Privatmann sein u.s.w.; Iduareia^i^
Lehen des Pricatmanu» U.S.W.; l^ta^co, eigen sein u.s.w.; t^oc-
apd^, d, Sonderbarkeit u. s.w.; l^icarrifg^ d, abgesondert lebend \
Idi^xo^j >?, 6v, eigen,
(TßeX (gbX, /eXl. Im Sskr. wird eine Wurzel sur mit der
Bed. glänzen erwähnt; sie ist weder als Verbum belegt, noch
giebt es nominale Themen^ welche man mit dieser Form gradcm
SFEA {SEA, FEA). 457
verbinden könnte. AUebi im Ahd. haben wir eine Wz. sn^l-aH ^
(brennen), (vgl. J. Grimm, D. 6r. U, 29 nr. 317 und II, 71); da nun
r überaus häufig in 1 übergeht, die Bedd. glätizen und brennen
aber durch den begr. letich/en eng mit einander zusammenhän-
gen, so könnte man schon hieraus auf eine im Sskr. entsprechen-
de Wzf. svar schliessen; da nun aber va im Sskr. bekanntlich
überaus häufig in u contrahirt wird, so wäre schon hiemach
sskr. sur == ahd. su(^l-(an) zu setzen; nuii tritt aber noch als
verbindendes Mittelglied das griech. aek in oriX-agy Glan%j ein;
da wir schon aus mehrfachen Beispielen (vgl. S.435 undm/-dv^
öid^Vtpog u,aa.) wissen, dass im Griech. bei ursprünglich anlau-
tendem Gß das/ oft verloren ging, so identificirt sich atk Air a/ek :
6f£p der Form nach mit ahd. suöl, derBed. nach mit sskr. sur
f&r svar. Nun aber endlich erscheint im Sskr. ein nominales
Thema svar mit derBed. Himmelj femer svar-u Sonnenschein,
Indras Donnerkeil'^ die Bed. Sonnenschein deutet ganz und gar
anf den Begriff des Glänzensj vielleicht auch die : Indras Donner-
keil, wo man wohl eher an den Glan% des Bliizes, als an den
Schall des Donners zu denken hat und, nach der Analogie von
div (Himmel) (von di v glänzen (eine Bedeut. , welche bei Rosen
(Radicc sscr.) fehlt, aber bei Wilson (Sscr. dict.) angeführt Wird)),
auch die Bed. Himmel \ ich nehme daher keinen Anstand, die an-
gebliche sskr.Wzf. sur als €ontraction einer Form svar zu be-
trachten; wie schon so manche andre Wurzeln wird entweder
diese oder jene Form ihren Beleg in den Veden erhalten. ^ Als
eigentliche Bed. nehme ich die von den indischen Grammatikern
angegebene, welche durch griech. o/eX gestutzt wird. Die Bed-
brennen in ahd. suSl ist meiner Ansicht nach erst daraus her^
vorgegangen. —
Hieher gehOrt also zunächst, mit Uebergang des ursprüng-
lichen r in X: or/eX, oder nach Verlust des ßi öeX in gfX-ac. töy
Oianz, Strahl, iJcht u.s.w. — Davon: atkat»), leuchten, erleuch^ *
ten^ arikouriia^ tc5; arekaariwqj 6, das Leuchten, —
Durch Weiterbildung mit Hülfe eines, dem sskr. ksh ent-
sprechenden Lautes (H, A.L. Z.1838. Ergzbl. 316), entsteht das,
jedoch nur bei Nicander erscheinende, o-cXaco-ofta* = crcXawj mit
r für diesen Laut (ksh), wie oft, gehört dazu : azKayita, aeXayii&j
letichtenj erleuchten \ atkayur^a, to, das Leuchten, Wetterleuchten*^
mit X dafiir, wie ebenfaUs sehr häufig, aiXaxoq, t6, eine Art
Fische, von ihrem phosphorartigen Leuchten so genannt; creXa-
Xtsioy, ctKaxu)Vy tJ, Dim.; ccXap^c)^*?«, iff, dem orSkaxog ähnkch.
Im Sskr., haben wir schon bemerkt, heisst svaru (eine Ne-
benform davon ist »Y&vus} der Donnerkeil und svar der Himmel;
unter svar versteht man hier aber besonders die Wohnung In-
dras und derjenigen sterblich Gewesenen , welche durch ihre
guten Thaten sich die Gunst der Götter erworben haben. Selt-
sam ist es nun, dass im Griech. vXvaiov (neiiov)^ -rrf, der Ort
heisst, wohin ausgezeichnete Menschen versetzt werden (wie sskr.
svar, svarga) und 2) (x^pla) riXwnaf imiXvaia, rOy Orte, in die
der Blitz eingeschlagen hat (wie von svaru: svarus). Dieses
Knsammentreffen der Bedeutungen ist zu sonderbar, als dass es
nicht die Idee erwecken sollte, dass auch iJXt'atov hiehergehöre.
4S8 ^'EA (lEA, FEJ).
Was die Form anlangt, so kann man redit gnt annelimen, das» |
dieses Wort früher mit / angelautet habeipiXwufv; es steht m
diesem Fall fiir ößii^vatov nijt verlornem 0 und veiUUt sich in
Bezug auf den Anlaut zu öei^ ffrade wie Id-m zu öld^npos u« aa.
Was die Dehnung des Vokals betrifit, so wäre es, im Fall wir
annehmen, dass nkvaio, in derBed. votnBiäz (ßikvq = syarns)
geirofeii, durch das, hier ganz passende, Suffl ja fbrmirt wäre,
ein ganz regelrechtes VriddhL Denn imSskr. lätte ans svarus
durch das, Adjectiva aus Nominalthemen bildende, Tatfldhita (De-
rivativ)-Suff, ja werden müssen: svarushja {ßoppy Gr. s. S.
378); dieser Form wurde mit gewöhnlichem Uebergang des i
in n : ((T)piXvö'}o entsprechen, oder nach Vokalisirung des j : fn^f^
<no, '^MTw. In der Bed. Himmel der UnaterhUchen liegt meiner An-
sicht nachdieselbeForm sskr. svarus: svarushja zum Grande,
obgleich svarus im Sskr. selbst die Bed. Himmel imCrebranch,
wegen des dafiir existirenden svar, aufgegeben hat /i|Xv<noy,
i7>/t>au>v in der ersten sowohl als der 2ten Bedeut ist, wie sich
von selbst versteht, ein Adi.imNeutr.und heisst eigentlich 6/ih*
Uehy kimmlisch. Auch erscheint -nk/iOvog^ a, ov, aber mit der, aa
die Bed. Elyeitim sich lehnenden, Bed. djßeisch. — Ich ^nbe
kaum, dass sich etwas erhebliches gegen diese Etymologie ein-
wenden lässt, wem sie jedoch nicht zusagt, den will ich in Be-
zug auf die gewöhnliche von /p^oftoi, gehn, darauf aufmerksam
madien, dass diese einen so allgemeinen Begriff zu Grunde legt,
dass sie so gut wie gar keine ist —
Im Sskr. heisst die Somtei sAriai die in den verwandten
Sprachen entsprechenden Formen. hat schon Poä { E. F. 1, 13(^
131) angemerkt; im Griechischen haben wir i^XtGund die dialeii-
tischen Formen d^BhjoicTeX.Heeych.\ dlkw (dorisch), ^eXio, ^'-
Xio (pamphylisch). Dass sür-ia mit svar zusammenJiIngt und
durch das Suff, ja daraus gebildet ist, hat ebenfalls schon Poä
(a. a. Ö.) bemerkt Zweifelhaft kann man hier zunächst sein,
ob bei dieser sskr.BUdung aus svar-f-ja, svar, wie gewöhnlich,
unverändert blieb, oder, wie dies — jedoch seltner — geschieht,
ein Vriddhi erhalten hat; mit andern Worten, ob sskr. sür-ja
eineContraction aus svar-Ja oder svArja ist Goth-saulK litt-
säule, lett fsaule, lat sdl helfen zur Schlichtung dieser Frage
nichts, da sie sich schon an die contraliirteForm sürja lehne».
Anders ist es mit den griech. Formen, welche hier augenschein-
lich einen frühem Sprachzustand bewahrt haben; hier machen
aber die dialektischen Formen Schwierigkeit Stände iho al-
lein, so würde man unbedenklich auf ein früheres sskr. svarja
schliessen dürfen; diesem würde öjniUo entsprechen; aber nach
Verlust des / (: ori^Lo) wäre er, wie gewöhnlich, in ' übergegan-
gen (vgl. Id^p^g neben l^-io, aiS-rtpog von>sskr« svid); aUein die
dialektischen Formen haben an der Stelle des v dlsanunt kar-
sses e und deuten somit auch auf ein sskr. kurzes a. Wie erklü-
l*en wir aber diese Formen? In d^Uho vertritt ß augenscheinlich
/, und wir dürfen also a/eXco statt dessen schreiben; da dieses
nun einem sskr* svarja wesentlich gleich ist, so könnte man
auf den Gedanken geratlien , dass das anlautende a das ur-
sprüngliche er vertrete; dagegen spricht aber einerseits der Um-
SFEA {£EAy FEA). 489
Büind, dass eine solche Vertretung von s noch durch kein ent-
schiedenes Beispiel gesichert ist; 2) dass sich bis jetzt keine
Spur findet, dass sich die AAlantgmppe sv imGriech. irgendwo
ganz erhalten hätte und 3) der ebenfalls triftige Grund, dass
bei dieser Annahme die Erklämng der Form ^^Xio unmöglich
wird. Denn wenn dort d^Xio = svarja ist, so wird es wohl
aadi hier anzunehmen sein; woher käme aber alsdann das an-
lautende ^ ? Ich vermuthe daher, dass bei d^tku>^ diXto, ßa^i)uo
die mit/ anlautende und um das s verstummelte Form f/eXto =s
sskr. (s)varia) zu Grunde liegt; und der Anlaut a erklärt sich
mir durch oie, schon fiir ikdvav (mf-dtdvog, dv-dakTcrog S. 356)
und andre bemerkte, eigenthümliche Aussprache des /, in wel-
cher sich, fast wie im englischen w (vgl. auch ßm S. 336), der
vokalische und consonantische Laut verband; so glaube ich,
dass welio cretisch fast wie aouelio klang, und pamphylisch,
iodem das consonantische Moment noch stärker hervortrat^ fast
wiewaouelio; sonach wäre die Schreibart a^Xu>eigentlichnicht
S^uiz richtig, und man hätte vielleicht eher aoveho und ovaowKio
^ ^ct^Afo schreiben miissen ; allein dialektische Pronunciatio*
nen sind selten ganz richtig zu geben, und ß wurde bekanndich
von den Griechen so weich gesprochen, dass es sich ziemlich
gut zur Bezeichnung passen mochte. In dem dorischen dikio
war, da die Derer jede Spur des / verloren, nur noch der Hia-
tiK ein Zeichen des früher zu a gehörigen /; in ^eXu), welches,
mit Ausnahme einer SteUe (wo ich wohl auch eher v^S sls ^
^9 schreiben wurde), durchgängig bei Homer gebraucht wird,
^ das, im Homer ^ vielfach in Spuren, zu erkennende, p noch
eingewirkt haben; walurscheinlich filhrte es auch die Dehnung
des Anlauts herbei (das oft lang erscheinende a in aeX«o folgte
Wohl nur dieser Analogie). An die homerische Form lehnt sich
nim meiner Ansicht nach r{kio\ in dem anlautenden * desselben
kaon ich demnach keinen Repräsentanten des sskr. s erkennen;
sondern ich bin eher geneigt anzunehmen, dass sein Eintritt der
Einwirkung des, wie ich bemerkte, auch \m Homer lAiAit spurlos
verschwundenen, / zuzuschreiben ist Dieses, unsrer Darstel-
lung gemäss , gleichsam innerhalb des n , oder zwischen 97c (in
1:6^0 iJiegend, wusste sich, bei derContractiou in y;, vorzudrän-
gen (ähiüich wie in ka-Ko^it» S.430), und wurde, wie so sehr oft
(vgJ/EWyi;), durch ' in der xow^ repräsentirt —
Also ffXiOc (aäBkwQ. diktog, iJÄtoff), <5, Sotme u. s.w. Davon :
n^xo^^ if, ov, zur Sonne ffehdriii\ i{Ut&9riq^ eg, sonnenartig U.S.W.;
?^^j n^ Tochter des Helios; 'HXta^??s, 6^ Sohn des Helios} ^Xioo,
^^<^(o, sonnen u. s.w.; iXlaöig, ^Xigx^k, 979 das Sonnen U.S.W.;
«l^^T^^, S, der SoMiende\ iJXtaiTTYfmov, to. Ort sich %u sonnen '^
i^m^ der Sonne ähneln ; dvnikioq [ai^Tihog später), oy, ^ Sonne
ff^eftuber^ itpiikig^ i€(>rj[Klq,7i^ Sonnensprosse i itprikog^ov, einer, der
die tfifkig hat\ gesonnt —
Suidas ftihSrt (wie schon S. 39 bemerkt).^einderBed.iS'oitife
^; wird es wohl zu gewagt sein, dieses mit sskr.svar ssusammen«
zustellen? eigentlicn misste es 6tp lauten, aber wie in xipi x^ip
geht e wegen der folgenden Limiida in et über. Nach dieser Ana-
'<>Kie könnte man von den S. 39 erwähnten wenigstens adpiog^
460 SFEA (lEAj FEA).
a, ov und was dazu gehOrt hieher ziehn und es glänzend überJ
setzen ; doch lässt sich darüber nicht entscheiden. Dies wären
die einzigen Formen, in denen sich das ursprüngliche r erhat
ten hätte.
So wie die Sonne ihren Namen von svar erhalten hat, s(^
auch im Griech. der Mond: (TeX-rv??. ^; es ist ein Partie. Med^
(durch 97^0 = sskr. nna formirt) und steht för ursprüngliche^
crreX-ifvT?, lehnt sich also an die, in öik-ag schon hervorgetretene,
Wzf. Wörthch heisst es : die Glänzende (es musste sskr. s var-äna
lauten, welches ganz genau dem lat. ser-£nu (v ist wie in se =
sskr. sva (S.452) ausgefallen^ entspricht); davon: aeXifi^ov, tJ;
aeXrivl^, iqi aeXiivLcntoq^ d, Dim.; aBkrjvatos, a, ov; aeKfiin^ets , uraai
eVj mondlich ; areXnvaia = creXifvi; ; aeXrivuixog^ 97, ovj zum Monde ge»
Iwng} aeXrjvIdioVf tJ, Mondlicht\ atkTtvuuo, aekrtwaiG^ mondsüchtig
sein ; o-e^TTViao-po^, d, Mondsucht ; (rtkrtvLxi^q^ 6, -»tk, 17^ aus dem
Monde u.s.w.; äöikrivoqj ovj mondlos, —
Hieher ziehe ich auch den Eigennamen jEXeyg ; da dieser
aber ursprünglich mit / anlautete {^Dawesy Mise, crit ed. Kidd,
p. 258) ßtKevrj, so folgt daraus, dass hier die Wzf. /«X (filr svar
mit Verlust des s) wie in ifkiog zu Grunde liegt und * für / steht
Gehört kXhioVf xo, ein Kraut, hieher?
Da Glanz, lAcht und Wärme so eng verschwisterte Begriffe
sind, so fällt es nicht auf, dass im ahd. sufil-an (S. 457) schon
die letzte Bed. ganz vorwaltend geworden ist Aennlich ist es im
Griech.; hier haben wir iXri oder mit e* flir « wegen der folgen-
den Liquida (vgl. x^^P^^Ü^ ^9 ™*i^ ^^^ B^^* Sotmenwärme. Da
^^Xoc> oVj augenscheinlich für AßuKoq^ ov stehend, vorkommt,
so liegt auch bei iMy AXn die mit/: anlautende Form zu Grunde,
und *" steht fiir /. Von AX-n kommt: elXecd, an der Sonne wärmen-,
elXTifTiq^ 17, das Sonnen \ üXi^log^ an der Sonne gewärmt {Hesych»)}
äuXoq , ov, nicht besonnt, —
Gleichbedeutend mit eXri ist^^£2v ^9 und da sskr. a in svar
auch durch griech. a repnlsentirt wird, so setzen wir natürlich
auch diese Form hieher; äXfa steht (ur ßaXia und im attischen
äXia ist / durch ' ersetzt Dass das schtiessende ea dem sskr.
Suif. ja gleichzusetzen sei, will ich nicht mit Bestimmtheit be-
haupten. — Davon: dXeeivoq, riy ov, warm; «Xcift;, e?(?), e/irar-
mend; dXeoq {Hettych,\ glbd.; äX^a^iHj oLKealva, erwärmen, —
Endlich gehört zu der Form ßtX höchst wahrsclieiulich eher
als zu IX = <TtXi iX'dvr, (auch iXivr^)^ ij, Fackel,
yf'i^ßOLp) <rrp. — Im Sskr. lautet die Wz. svi^i ui>d heisst
tonen ; die meisten der, in den verwandten Sprachen, entsprechen-
den Formen vgl. man bei Polt (E. F. I, 225); hinzuHigen kann
man lat sibil filr sbil = svri mit 1 fiir r und zwischen s-v ein-
geschobenem Vokal (in sibilus, sibilare) und ferner Uttbirb
(birb-iju), welches nach der oben (S. 204) gegebnen Regel
über Reduplicationsbildungen aus bir-bir abgekürzt ist; bir
steht aber mit, wie so häufig, verlornem Anlaut s fiir svf i. —
im Griech. ents^Hicht zunächst övp-, zu Grunde liegt liier die gu-
iSFAP)SYP. 4G1
DirteForm von svri, nämlich svar, und diese ist in <T0p contra*
hirt; was die Länge des v betrifft, so vgl. man sskr. siir-ja aus
svar ja (S. 458). -^ An <rvp lehnt sich durch acr-Formation :
tryptarctiä^ avptTx«) cvpl^Gij pfeifen ; (yvpij^Uy avpiar^a, t6j das Ge*
pfi^eneß cvpt^'fio«) avpur^q^ ö, das Pfeifen; trvpty^Tcidrj^^ Bg^ dem
Ton der Pfeife älmlich ; (Tvpixxi^py irrpiXTif^ , crrptcrT>f$ , o, der Pfei-»
fende\ Ärrpueroff, Qv, nicht ausgezischt \ — ferner: o-rpiy^j ij, die
Pfeife U.S.W.; avplf/iov^ x6^ Dim.; cri'ptyT'ta^, o, eine hohle Rohr'-
artj (rvptYYoiSTjq^ eg, rdhrenartig\ arpt^yo«, zur Röhre machen. —
MitT für (T (vgLX/o-ao^at, XittI) entspricht Tvpladu) (don). Mit
' für 6 entspricht jjiU4^ d, die Spitzmaus, sörex, so benannt von
dem eignen Ton, den sie hat und welcher selbst sprichwörtlich
ward (vgl. Terent. Eun. V, 7, 23),
Hieher ziehe ich auch vpoy. tJ, Bienenstock j so benannt
vom Ton der sehwirrenden (auch nhd. schwirren ist = sskr. svf i)
Bienen; vptov, tö, Dim.
Indem der gunirten Form von svri: svar griech. o-cp fiir
cr/ep (vgl. S. 457) entspricht und e vor p in et übergeht (S. 459),
entsteht aup; an diese Form lehne ich pgtp^^y. n^og^ »}, die (siti^
gende') Sirene; arupnddv^ ri, glbd. aapifvto^, a, ov, sirenenhaft»
Indem wie (S. 453) in 6(po^ für sskr. syi6((> eintritt und das
anlautende s wie inc^ti^ verloren geht, entspricht der sskr. Form
svar griech. (pop (ö(pop). An diese Form luiüpfe ich: <f dp-^ty5
(die Tönende^ wie criSpty^), ij, eine Art Cither\ tpopiu^o, die Phor-
minx spielen ß (popfuxnf^, <f opfxtyxrif^ , <5j Cither Spieler] (pop^xrog^
)?, ov, Hfl/ d& Cither gespielt.
Indem för das, in der bei (pop zu Grunde liegenden Wzf.
trtpop^ anlautende a<^ ein ^ eintritt ^ wie in tifh = öipiv (S. 453),
und dem sskr. r ein X^ mit gewölmlicher Vertauschung, ge^en-
übertritt, entspricht dem sskr. svar ==:a(^ar griech. ^aX. Diese
Form erscheint zunächst in \]/aXX(<), spielen; gewöhnlich leitet
man es von ^ (S. 172) ab, so dass ihm die Bedeutung schaben^
kratzen zuGruhde läge; fiir diese Ansicht kann man aber nichts
als das äschylische ipak}^ i^eipav anfilhren. Sonst tritt durch-
gängig — in der Primärbildung sowohl, als in den Derivaten —
die Bed. spielen j tönen machen hervor, welche in ipdXkuv to^ov
vevpdv nur eine eigene, durch die geistige Verwandtschaft von
verpd und x^P^^ leicht erklärbare, Uebertragung erhalten hat«
Wie es mit dem erwähnten äschyl. Gebrauch ^u nehmen sei,
wage ich nicht zu entscheiden ; er steht zu vereinzelt im Ver-
hältniss zum sonstigen Gebrauch von ^X^ als dass ich meine
Etymologie darum aufgeben dürfte , um eine so vage einzutau-
schen; bei weitem eher würde ich ^^oK fBr noch nicht erklärbar,
oder das äschyt. -^^ für eine besondre, von ^aX in der hier vor-
liegendenBed. zu trennende Formation von V'^x, identisch mit >]/ap
(S. 202, vgl. weiterhin), halten. Allein nicht unmöglich ist, dass
der mit der Sprache sehr willkührlich verfahrende Aeschylus
(vgl. S. 229) schon il)aXk& von -^dai ableitete, und deswegen
diese Bed. fiir möglich hielt. — Unsrer Etymologie gemäss ist
^
462 (SFAF)SYP.
die thematische Form inxX = svar; das Pris. ifoKk» ist nad
der 4tenConj. CL flectirt, steht also fär i)/aX-j-6)-(p): Xj ist durch
AssimQation Xk geworden; hier dürfen wir aber nicht nnterlitv
sen, noch eine andre Möglichkeit der Erklärung anziuerkea.
Völlig gleichbedeutend mit svf i: svar ist sskr. syan (lat sod-
are); diesem würde nach derselben Analogie wie (^p) 4<xX =
6V.ar, ^v entsprechen können; svan, nach der 4ten Conj.Cl
flectirt, wurde svan-j&-mi, und so wie sskr. anja griedbaU«
wird, so könnte auch 8Tan-j&-mi griech. ^aX>^-(fu) werdeo.
DieseEtymolorie muss ich jedoch zurückweisen, weil in der gros-
sen Reihe YonDerivaten ans ^X stets X hwirortritt, niemals y.—
Von il>äkX& kommt: ^aXfia, Td,das (auf der Cither) Ge^elUi
i)/aXfu>^c|^ das Spielen der Saiten (eines musikalisdienlnstnuneiits,
eines Bo^ns), Lied^ Psalm 'j -i^Xfuxciff^ )f , 6vj zum Psalm §ehün§\
ijaTjri^^ T^zzzi^/oXuoff ; ^aXxifip, 6, der Spieler eines Inslrumenis; dss
Saiieninslrumeniß ^oeXrifff, ö; ipäkTpuXy 17, Spieler {~in)\ ^aXti^pufry
To, Saiieninstrumeni'y ^aXroV, if, ov, gespielte iffak/tucog^ if, av, zfnn
Spielen gehörig; jPoHtvy^ 17, ein Instrument (vgl. Pott, E- F. II, 508 ).
Zu svar ziehe ich denn auch mit Erhaltung des ursprüng-
lichen r: ^p in der Bed. säuseln (vgl. sibil-o) in ^atpc», wa-
ches ich demnach von dem schon (S. 202) erwfihnten trenne.
Indem das eigenthümliche Tönen, welches svri ausdrückt,
das Säuselte, Zischen — man beachte die zur Bildung desselbei
verbundenen Laute: s den Zisc/Uatttj v den sanften HastchUaä
und r den eigentlichen Spreehlaut (im Wechsel mit 1 dem I^ll-
laut) — als ein utuwticulirtes Sprechen gefasst wird, tritt die Bed
hervor, welche insbesondre das en^L ebenfalls hieher gehörige
. apell hat. Im Griech. wird dazu die Wzf. ^bK — mit £ = sskr.
a — verwandt Davon: ^sXXoq^ if, dv, lallend^ stammelnd, vif
deutlich gesprochen u.$.w.; x^/eXXcm?^, 17, das Stammeln \ ipMJ^^
stammeln n. s. w«; ^bUmt^m, to, das Gestammelte; T]/e^JXurftd^, 0,
das Statiuneln. ■
Indem von der svar anlautenden Gruppe, wie nun schon
oft vorgekommen (vgl. z. B. Pronomen 6ße 8. 452), das anlau-
tende 8 verloren geht und /, wie so sehr oft, durch ß repräsen-
tirt wird, entspricht ßap. Indem dies reduplicirt werden sollte
(nach Analogie von ^p^uap für dfiep-i^fuxp, vgl. fteMia/po) hatte
die Form ßapßap entstehn müssen ; der Dissimilation wegen
wird diese nach obiger Regel (S. 204) ßapß (vd. S. 460 das litt
birb.); an diese Form lehnt sich das wahrscheinlich nur dia-
lektische ßdpß'iTOVj t6; ßdpß-iToq^ 17 (selten <J), ein leterdhnii^
ches musikaL Instrument Davon ßapßixl^e», das Bartnhm ^neten,—
Indem das, so sehr häufig zur Fortbildung von Wurzeln die-
nende p an die Wzf. araX für cr/aX = svar, also mit veriomem
ß (wie se fiir sve = sskr. sva) tritt, entsteht öctXif. Davoa:
ödXTC'iyli (vgl. Pott, E.F.I, 226), ödXni^ (splt), v, die Trompäe
U.S.W.; ÖaX^l^a (o-oXmTTG) zw.), trompeten; öäXifuriuZf xo, Trooh
petenschaUy ÖaXTViyxTrSy OaXmxrrtSf craXwMm}ff,o, Trompeter; coX-
TTACTTixo^, 17, 0V9 zum TrompetoT gehörig u.s.w.; CMraXtnri^xro^, 0;',
(IFAPjXYP. 465
^hne Trcmpeiensehatt i Ttpwroühmairog ^ oPf $to%u vorher irmnpeiei
rird^ TtpocrdXTtiyfyq^ >J, das Vorherhiaaen der Trompete. —
Da adkjtiy^ anch ein gewisser Fisch heisst, so m5gen des-
len ganz fihnlich klingende Namen ordXmi^ ordfmrjj 17, und craX-
^7^9 ^j ebenfalls Ueher gehören.
Höchst gewöhnlich ist imGriech. dieWeiterbOdnngyonWor-
leln durch Anhfingung von Lauten, welche im Sskr. durch ksh
epräsentirt werden würden, crar^ y, X «•«•w. (H. A. L. Z. 1838«
ürgzbL 315 ff.). Noch häufiger ist die Vertretung von ursprfing-
ichem v durch m (S. 4, 352 und sonst oft). Deswegen sei die
Ta^e erlaubt, ob man als eine Weiterbildung von svar be-
rächten därfe: tf^tap^a/, erdröhnen u.s.w.? Davon: 6\iafay^^
, das Dröhnen u.s.w.; Zfiapa/o^, 6, ein Poltergeist; Ö^tapaylta
d^pcurartö zw.), (Tfiapa/i^o, diröhnen U.S.W.; IfuryMpayog^ ov^ sehr
9send. — •
Hieher gehört ohne allen Zweifel: öiiäpayva^ 77, die Klat^
che. Peitsche, Geisset; indem diese Form, wie sehr oft, anlau-
endes tf verliert, entsteht das gleichbedeutende ^payva (^a-
aii^a). Ganz ebenso verhält sicn zu der Form a^apayic} eine,
nit a<r im Präs. erscheinende, Nebenform fidpciaaQ. —
Soll uns diese Analogie bewegen, auch nek in u^X-og, rS.
^Jed u.s.w. filr 6\uk = crjitK = (r/ep = svar zu nehmen? Oder
ollen wir es eher zu sskr. smri: smar, gedenken, ziehn? (vgl.
:£p-fii7pt^6>); ich ziehe die erste Annahme vor und kenne keine
(wahrscheinlichere £t3nnolog!e. Von fuXo; kommt: ^Avdpiov, t6,
)im. ; fteXixog, 1}, ovj zum Gesang gehörig ; fieXi^oiy singen, spielen ;
tXur^, t6, Gesang U.S.W.; ji^Xio-ftaTiov, xo, Dim.; ^'Xi/fi«, to,
wesang U.S.W.; fceXur^io^, 6, das Singen^ bt^X'^qj ig^ misstönend;
LfftiXeta, 17, das Zusammenstimmen ; TtoXkofuXi&f Verse xusammen^
nmen', ^Xr^^iX7i(ru;. 17, das Fehlen (im Singen eigentlich); 'nXrj^'
£kn^, t6j Fehler u.s.w.
Wenn man diese Etymologie billigt, so muss man auch ^itkit
1 jxiX^xm. singen u.s.w. hieher ziehn; ^Xtt verhält sich zu \uX
= svar genau so, wie (ra>.?r (S.462) zu(raX= svar. Von ftiX^6)
ommt mit o ftir e: ftoXTrif, 17, Gesang u.s.w.; ^loXinidov, tnit Ge^
(mg\ iMX)X'naloq^(Xy<yVj singbar u.s.w.; fxoXTrcc^o, singet^; fto^Tr^rop,
oX^racTTifff^ -7r>?iyTifff,q, -orocrTpMX, "Strjrtqj >}. Sanger {-in) U.S.W.;
^cr^ioXnoq^ oVj Gesang liebend; ev^Xnla, 17, schöner Gesang \ ev-
oXnitOf schön singen. —
(flJfaTr: vity pm). — Im Sskr. erscheint eine Wz. svap mit
erBed. schlafen; die in den verwandten Sprachen entsprechen-
en Formen s. man bei Pott (E. F. I, 259), wo man and. sueb
1 sueb-ido (J. Grimm, D. Gr. ü, 249; ido ist = griech. eSov)
nd altn. svef-n (= sskr. svap-na, J, Grimm, II, 166) hinzu-*
Iffen kann.. Im Griech. entspricht in; auf den ersten Blick
cheint dessen Verhältniss zu svap im Allgemeinen dasselbe
o sein, wie d&s von <n?p(S.460) zu svar, nur dass in in — in
iesem Fall ftlr am stehend — das 0 in * übergegangen wäre ;
464 (SFAn)'Yn{JBirn).
wenn man aber avnvog^ dvjcvlo^ dvnvoTTig beruckäclitifft, welche
alle auf ein nach a verlornes / schliessen lassen, so &ann man
schwerlich umhin, den Spir. asp. in t« fiir Vertreter eines ur-
sprünglicheren / zu halten. In diesem Fall ist /t73c als ältere
Foim fiir vn %n setzen und dessen Entstehung aus s vap so zu
erklären: zuerst fiel^ wie in/ß (= sskr. sva), /t^-/cs> (= svid-
ja-mi) und sonst vielfach, das die Gruppe anlautende s ab;
so blieb /aor s=x s vap ; dann ging aber, wie in dßvr^iiv (S. 265),
a^vTo^ (S. 281), d^rvSoc; (S. 3B4), ßvd-(op (S. 448), das a durch
Einfluss des vorhergehenden / in i? nber; so entstand ßtrjt^ und
in diesem wurde alsdann aus /, welches sich doch ni^t halten
konnte, ^ An diese Form w% lehnt sich zunächst vsr-ap, tc,
(indecl.) em (Gesicht im Schlafe Traum; es wird durch den Ge-
brauch von dem, dem Wesen nach begrifflich gleichen, ovap (S.
229) geschieden; über die Formation vgl. a.a.O.; femer v^x-roz
(= sskr. svap-na-s, lat som-nu-s), S^ Schlaf u.s.w.; davon:
invuypj tOf Dim.; vnviwigf if» ovj zum Schlaf Mhörig ; 'cicvwHit^^ <?,
schläfrig; wvoj^xa, riy.8cMäfrigkeit\ iitvauog^ a,ov; vmnikög^ ^,
oVj schläfrig; vnvda^ vnvim, schlafen \ ^vrjriw^^ii^iivj xumSehU'
fem geneigt; vnvi^in^ vnvdia, irstvmaam^ einschläfem\ 'vnvd&y glbd.^
schlafen ; v7W(DTi;KÖg, )f, dv, ein8cfUäfemd\ dimvogy ov (für Aßvnvog\
Bc/daflos; dxntvla, ij, Schlaflosigkeit] dypvmvig^ -q (^HesycAJ) hiess
ein Fest des Bacchus; ewnvid^&j träumen -^ hnmnaamigj <5, Träu-
mer^ hvjtviog, ovj im Traum (evvnvuyv, tJ, vgL somnium, Traum);
hfvnvuiiSriq^ eg^ traumartig; Itpvnviiiogy ov^ zum Schlaf gehörig]
xa^vjtvriq^ ig^ fest schlafend, —
Sollte zu der primäreren Form a^an zu ziehn sein: 'Aae-
wo^, n. p.? Zu der nach Analogie von o-t?p = svar bildbaren
Form crwt wurde das, von Pott (E. F. U, 57) hieher gezogene,
Ufoav^vo^g gehören.
Der Formähnlichkeit wegen erwähne ich hier auch vTcvoTf
tö, eine Moosart» _
(arßTyi nXyK plyx Cy\ — Rlhd. erscheint die Wz. svl^-en.
schweigen (J. Grimm, D. Gr. II, 17 nr. 192); mit ihr identificirt
schon Pott HE. F. 1, 127) das griech. 6ly in öTyri. Dass diese Zu-
sammenstellung richtig ist, beweist das cyprische iya ICHes^ch.)
= ölva. Denn BeideFormen vereinigen sich nur durch Annahme
der AnlautgTuppe 07, welche in aiy^ wie oft (S. 457), ihr /^ in i;-
dagegen, wie ebenfalls oft, zunächst ihr 6 (S. 453) und dann
später auch / verlor. Mit dieser Form s vlg scheint auf den er-
sten Anblick auch lat sil-ere sammt gom. sil-an (•/! Grimm,
D. Gr. I, 850) in Verbindimg zu stehn. Man könnte nämlich
meinen, sil-ere stände für svig-lere, da auch im Lat und
Deutschen v nach anlautendem s verloren gelm kann (vgl. se,
sichj = sskr. sva); dagegen spricht aber die Verschiedenheit
der Quantität So werden wir auf die Annahme gefuhrt, dass
Sil eine sekundäre Bildung eines primären si sei, und letzteres
identisch mit dem o-i, von welchem vielleicht griech. Oi4<^ (S.437)
ausging, da ja der Zischlaut gewöhnlich benutzt wird, um Still-
schweigen zu gebieten. Sollte nun nicht auf eine ähnliche Weise
auch griech. a/ty mlid. svig von einem ebenso gebrauchten
£Pir—SPIJ. 465
durcJi den Hauchlaut v yerstArkten Laut: svi haben au8gehn
können? Für diese Annahme sprfiche das, unregebnässig dem
griecL 7 entsprechende, mhd. g. Nimmt man an, dass diese se-
kundere Form aus einer Bildung hervorgegangen sei, welche im
Sskr. ksh endete, so wäre die Entsprechung regelrecht — Ge-
gen eine Verbindung von öi^to mit öiy (welche Paasoiv annimmt)
spricht die Identität von 6Tyi i/, mhd. sv!g mit Entschiedenheit.
— Also ölvi^ 17^ das StüUchweigen\ davon: Ovjfrikdß^ 9?. 6v^ öiyri-
poq^ aj6v;6vyakiogj schaff eigendi CVjfo^stülsehweigend'y 61/youo, schwei-
gen; öiyTtnxoqj if, av, schweigend; ö^yv^tüvouB, echweigen{Hesych,)\
äöipTvoqy ovj mehi schweigsam ; äövpnarla, 17^ das Nichtschweigen.
*
Mit öTf zusammengesetzt ist, wie Poii (E. F. I^ 116) schon
bemerkt: ö^oTtj^ny dasSchweigen u.s.w. Gehört der letzte Theil,
wie Poti annimmt, zu /osr, Sünune (S. 337), so steht es wohl für
öi^ßcmi (vgl. hon-nV, durch Assimuirung wäre öißßouni entstan-
den und nach Verlust des /, vielleicht zum Ersatz, o gedehnt:
öusncif; auffallend bleibt jedoch die Kürze des &, da öiy stets t
hat; wäre i wegen des folgenden Vokals gekürzt? oder müs-
sen wir, wegen der unverkennbaren Schwierigkeiten, welche
in der Annahme dieser Ethologie liegen, sie aufgeben? In
diesem Falle liesse sich vielleicht eine Verbindung mit de^i öi
(S.~437), welchem wir auch lat sil-ere zusprachen, denken;
dann stände öuami fOr öißomii mit vriddhiartiger Dehnung des o
inßon (vgl. sskr. vak'& (von vak' = /ejr), welches ganz iden-
tisch mit/oTTif sein würde); es hiesse bei beiden Etymologie^n
wörtlich: Schweigstimme ^ Schweigen, Davon: öuanaof schweif
gen} öio'jniariqj jj^ dasSchweigen', ömmrikö^j 17, Av; öiamripo^^ a, ovy
schweigsam.
(Ößtd: 61JS1 ßiSi id: 18). — Im Sskr. heisst die Wz. svid
schwitzen. Die in den. verwandten Sprachen entsprechenden
Formen vgl man bei Poti (E. F. I, 249, 126). Aus dem Griech.
entspricht zunächst l^, wo von der anlautenden Gruppe zuerst
das s aufgegeben ward, also nur /td blieb und später auch^:
verloren ging. Davon 18 lo, schmtzen\ es ist vielleicht wie, nach
Angabe der ind. Grammatiker, sskr. svid, nach der 4tenConj.C].
flectirt {Potty E.F. 1, 114), entspricht also sskr. svid-jä-mi; die
Dehnimg des anlautenden t ist bei dieser Annahme schwer zu
erklären ; man müsste es als Vertreter des sskr. Guna betrach-
ten, welches aber in der 4ten Conj.Cl. eigentlich anomal wäre.
Heben würde sich diese Schwierigkeit und zugleich erklären,
warum auch das zweite i grösstentheils lang erscheint, wenn
man i8i& für einDenominaüv von einem gunirten Nominalthema
(etwa = sskr. svdda, Schweiss') betrachtete, also einem sskr.
sved-aj-&-mi gleichsetzte; dann stände es iur Id-d-coi dafür
spricht der Umstand, dass die Länge femer in I9o^,to, Schtreissj
erscheint, wo man sie nach Bopp (Gr. s. S. 259) unbedenklich
für Vertreter des sskr. Guna nehmen muss (lSo<; = *sv£das). —
Aus iSiymAldunq^ 17, das Schwitzen, gebildet; tSäKuuf^ov, Schweise
erregend.
30
466 IFIJ^SMQ^
Femer entspricht sskr. svid griech. I^; ob wir den anlaa-
tenden Spin asper als Vertreter des sskr. s, oder v (f&r^) zu
nehmen haben, so dass also entweder» wie in ßi8^ das anlau-
tende s, oder wie in dem gleich zu erwähnenden öi^ das v ver-
loren ge^ngen und dann tf in ' verwandelt wäre, lässt sich
nicht mitBestimmtheit entscheiden. Von IS kommt: l^pcoc^cyroc
6y Schweiss; diese Formation durch Antritt von p&t hat etwas
sehr sonderbares; Poif vermnthet (E. F. II, 327), dass par^ von
pi(o komme; so hiesse i8p(ar yrdrüich Schtreis^/liMs; davon: l^pti^
Ttov, TÖj Dim.; ido&8ri^, eg^ sc/iftfeissf'g'^ idpoaa (idpioa)^ tcI, Hitz'
blasen. — Ferner lehnt sich an 18 : I8p6g^ 6 = iSp&g ; idpöio, schw:'^
tze9$; WpciXTi^, ijy das Schwitzen; iSpayvripioq^ ov\ idpamxoq^ ^f, 6i%
Schweiss treibend i — dvidiTi, anSpixl, ohne Schweiss ^ 8udpogj ov,
durchschwitzt, —
Endlich ist eine dritteForm des sskr. svid griech. öXi. An
diese Form lehnt sich 6i8-iiQ0Q» S, Eisen n.s.w. Es hat wahr-
*^ scheinlich seinen Namen davon, dass man es scfiweissen^ d. h. hier
in Feuctitigkeit britigen, schnelzen kann. Dass die Bed. sciunel^
%en ausschwitzen hervorgehn konnte, zeigt ausser dem deut-
schen, mit ffcAiPi/s«!». wurzelhaft identischen, schweissen, insbe-
sondre das sskr. svid-ita, welches die Bed. geschmolzen hat
Dass aber nnsre Etymologie von öH-ripog richtig ist, daiur ent-
scheidet unzweifelbar das sskr. svSd-aul fvon svSd,. der gu-
nirtenForm von svid): ekie eiserne Platte, Wir dürfen demnach
Po/ZIffVergleichungvoncri^vpo^ mit litt swid-us ^aiiA'(E.F.I,127)
nur in dem Fall für richtig anerkennen, wenn auch swidus
zu ssikr. svid gehört; aus der Bed. aber kann man hier we-
der Grunde dalur noch dagegen entnehmen. Mit der Zusam-
menstellung mit lat sTd-us verhält es sich fast ebenso; nur
dass die Bed. von sid-us so ziemlich mit Entschiedenheit gegen
eine Etymologie von svid spricht Eine einleuchtende Etymo-
logie von sldus kenne ich übrigens nicht Denn die Doderlein^
sehe (lat Synonymik IV, 413) verdient keine Erwähnung. —
Von aldripog (zuweilen aidrioa, t«) kommt: aidiipiov^ «rd, Eisen^
geräth ; o-tdafpoo^, a, oy; atdr,peo^j a, ov^ aidTipTieu;^ eacray ey, eisern
u. S.w. ; (Ti^Y^pueo^, 9;, ovj zwn Eisen und dessen Bearbeitung geho^
rig^ (TidriplTrjg^j 6, -Xti^ , iq^ von Eisen u. s. w. ; ffiSiipocs, aus JSisef^
machen u.s.w.; o-t^^fpofta, to, Eisenarbeit vu s.w.; aidr^pli&y die
Härte des Eisens haben u.s.w.; crvinptvuy^ Eisen graben^ schmieden
U.S.W.; iriSzjp^'g^ 6j Schmied^ oidripalov, t6, Schmiede; atSripdoty ^^
Eisenarbeit u.s.w* -
<rii&. — Das Etyth. m. fuhrt (rp.oivri, 17, und ffesgch. cryteig^
Vj mit der Bed. Windstoss an. Pott (E.F. 1, 187) stellt deren An-
lautsylbe mit sskr; dhm&, blasen^ zusammen. Formell lässt sich
diese Zusammenstellung sehr gut vertheidigen , da ^fi als An-
laut im Griech. nicht gebraucht wird und die D-Laute ja auch
sonst vor fi gern in o- gewandelt werden. Dennoch wage ich bei
so einzeln stehenden Wörtern, ziimal wenn sie nur von Gramm,
angeführt werden, kein entschiedenes Urtheil, und in dieser Un-
sicherheit werde icli durch das hesych. ö^ipj = pavlg, xo tt^^ov
bestärkt, welches sich der Bed. wegen nicht zu dhmä ziehii lässt.
1MQ—SM(I). 467
Mit grösserer Sicherheit ziehe ich zu g^io = dhmft: o-fio-
fli|, 6u&3i^j ^(770^9 179 ^f^^ Beute (ei^. Biase}; das 9 in der £n-
dong ^»^ ist mir jedoch noch zweifelhaft; davon önoSixoSj if, dv^
Beulen beirrend,
Da sich weiterhin unzählige Beispiele darbieten werden,
nro in der Anlantgmppe cm das er eingebilsst wird, so nehmen
dir keinen Anstand, anch das, mit ay,öSt4 so ziemlich gleich-
bedeutende: fioXo^' (für (rfUdXctn);), <S, il^«^ Beti/e, Sirietiie n.S.
(7.hieherznziehn; Gn|/ gehört zu oorr, ooicr, (n)/ (S.228); davon: fud-
hunnatoSy n^^p striemig'^ fi&Ksmii&y SMemen macheil, verwunden.
auvvoc* tÖj der Bienenstock, der Bienenschwttrm\ eine Ety- '
mologie, welche irgend auf WahrscheinHchkeit Ansprach ma-
chen könnte, kenne ich nicht; ob man an das eben erwähnte
sskr. dhmä in der Bed. blasen nnd so schwirren denken dürfe,
Hill ich nicht entscheiden; anfuhren könnte man daför sskr.
dhamana, Bohr, Avelches von seinem Säuseln so benannt ist
(Tgl. kshlg'ana S. 437). Davon: cr^nviov^ tö, Dim.; o-fc)^d((y,
sehwamuteiee; <r^ijvQiv (o^iTnciv zw.)» Bienmhaus.
(ofi(0}. — Wir haben einerseits auio. mit der Bed. reiben,
sehmieten U.S.W., andrerseits crvLtkri^ 17, Schniizmesser, scalprum;
eine Combination dieser Bed. luhrt schon auf die ^rundbedeut.
schaben, aus welcher crpXi?, grade wie scalprum, mitder eigent-
lichen Bed. i9^^6fii«««tfr hervortritt (vgL die Yielen^ Jüesser u.s.w.
bedeutenden Wörter, welche aus der '^ox ( S. 155-219) mit der
Bed. schaben hervorgegangen sind). Nimmt man diese Zusam-
menstellung an, so ergiebt sich als Wzf. a^i, woraus (ruao für
afza-jo (= einem sskr. smaj-ämi), wie i>ä(o u.s.w. für ^ajo) aus
ii = kshi (S. 173). Nun gehört aber sowohl der Bed. als auch
der, in den wesentlichen Lauten übereinstimmenden, Form nach
hierzu asunächst: goth. smair-an, schmieren (•/. Grimmj D.Gn
11, 57 nr. 574); formell passt zu diesem litt smail-us, spitzig ^
smailiju, zuspitzen; was die Bed. betrifit, so ist hier, wie in ax
ans dem Grundbegriff schabet», der des Schärf ens, Spitzens hervor-
gegangen; an die andre Bed. schmieren lehnt sich litt, smalh,
Theer. Was nun das Verhältniss dieser Formen zu der aus
dem Griech. abstrahirten cr^ anbetrifit, so setzt zunächst goth.
smairan, litt smailus, wie auch, abgesehn von der aligemei-
nenRegel, litt smala zeigt, ein sskr. smar voraus; dieses aber
^rde sich zu einem sskr. smi, welches griech. arm, entspre-
chen mässte, genau so verhalten, wie kshar (S. 200) zu dem,
entschieden zu derselben Wurzel gehörigen kshi (S.175). Wir
dürfen demnach — mag man nun im Einzelnen unsre Erklärung
des Verhältnisses von kshar zu kshi billigen oder nicht —
^srnar als eine sekundäre Formation von *smi fassen. Dafür
spricht aber nun noch ein Umstand. Ahd. smehh-ar heisst deli-
catus, politus, kann also mit gatemFug auf denBegriflf sctiahen,
reiben zuruckgefiihrt Averden; diesem entspricht aber in der Wzf.
s;oth. smik-an schmecken (J. Grimm, D.Gr. II, 53, 553); was nun
(lessenBed. betrifit, so tritt sie auch in dem litt smailus, lecker,
50*
408 2M{I).
mit Entschiedenheit hervor, und wir dürfen annehmen, dass sie
ans demGnmdbegriff «<;Aii6^ii^ specialisirt zu derBedeutong ml
der Zunge abschaben^ ableeken, hervorgetreten sei. Wenn aber
smik-an aus einer, den Begriff .^r^^^m bezeichnenden Wurzel
hervorgegangen ist, so liegt eine Verbindung mit cr^t (*smi) am
nächsten, und smi-k wäre eine sekundäre Formation von ihr,
welche mit Hülfe eines Lautes entstanden wäre, der im Goth.
durch k repräsentirt wird. Dem goth. k entspricht aber eriech.
^9 und dieses ist sehr gewöhnlich Vertreter eines sskr. ksh (wo-
von wir schon unzählige Beispiele gesehn haben, das erste S.
17, vgl. S. 37)-; danach liesse sich smik etwa auf eine, zuerst
durch einen sskr. Palatallaut ( — etwa k') ausgebildete (*smi-k')
und dann durch ein an diesen tretendes desideratives s in
*smi-ksh verwandelte Form schliessen; doch kann nns die
Erklärung dieser Weiterbildung in diesem einzelnen Fall gleich-
giiltig sein, da es keiner Frage unterworfen ist, dass ffoth. Wur-
zeln auf k vielfach sekundäre Formationen sind (vgl. , um nur
einBeispiel zu geben, stri-k-an, strecken, von der sskr. <^$tfl
griech. crrop-evrvfu). So fuhrt denn also smik auf die piima-
rere Form smi = griech. ayui,. Dasselbe Resultat scheint mir
endlich auch die Betrachtung des goth. smeiP-an (smiP-nn)
schmieden (7. Gritmn^J), Gr. ll, 46, 608) 2u gewähren. Die za
Grunde liegende Form ist hier smi-I>; dass aber & ein Ele-
ment sekundärer Formationen sei, bedarf ebenfalls keiner Be- j
merkung; auch hier vrill ich nur seiP-an (laqueare) nennen^
welches eine sekundäre Form derWzf. si (S. 289) ist 'Derl&t'
griS schtnieden ging aber sehr einfach aus dem des Polirena iV^L
oben smShhar) hervor. Nach diesem allen glauben wir uns
also berechtigt, eine Wzf. <rfu aufzustellen mit derBed. schaben.
Wir bedurften dieser Umwege dazu, weil uns das, diese Unter-
suchungen stets so sehr erleichternde, Sskr. hier seine Hülfe
venveigert Ich wenigstens kenne keine Bildung darin, welche
mit Entschiedenheit zu einer, diesem afu entsprechenden Form
passte. Die der sekundären Formation o-ftap entsprechenden
werden wir weiterhin anmerken. —
Also afu schaben. Davon a^um (für o-fia-joi nach der Isten
Conj. GL), ion. (Tfteo, schaben j reiben, beschmieren^ abwischen;
ö^rj^, To, das Schmieren u.s.w. Wie sich ^Xo in ^Xatpoia (S.
430) zu ^i verhält, so würde sich 6iiii%7i=ia^ii^ zu ap verbal-
ten. Doch ist es zweifelhaft Hesychius erwähnt auch öwr}^
An die Form 6\ijl lehnt sich femer: 6yiiX'n{6^LCKcL)^'h^ Schsh
messer. Die Dehnung des t betreffend, welches ursprünglich
kurz ist (vgl. ö^uvvq)^ so haben wir die ganz analoge Erschei-
nung in ^l'Xo (S. 174). Von 6y£Kn kommt: ö^uXLovy to, Dim ;
O^XuüToq^ Vi ovj wie eine 6\uKri gestalM; ÖyuXevOj ausschsbeth
schmtzen (vgl. yXtxpGi S. 210); tfpXevfia, tJ, das Gesehniizte n.
s.w.; o-fu^itrrog, Vy 6v^ geschnitzt.
Da wir hier ayu^ benutzt sehn , um den Begriff: Schabmesser
zu bilden, wir femer ans cr^ (filro-paj) Bildungen, welche sich
an eine Fomi o-fii? lehnen, schon hervorgehn sahn, endlich das
SiMiiy 469
«danteDde o-, wie sich weiterhin herausstellen wird, in unzäh-
ligen, aus dieser Wz. gebildeten, Formen abfällt^ so ziehn ivir
bieher uv-Xv ({Qr cp^fÄ,»?),??, die Sonden. ^w.j womit eine Wunde
untersucht wird Cdie ieichi sehabende'). Davon ^rikoco^ aondiren;
lirikciortqj ij, das Stnuk'ren; fe^XwTpi^, (-rt^ ZW.), Vy Werkzeug^ um
die Ohren {durch Schabeti) %u reinigen, —
Wie sich aus &^, schaben, in specie auch scharren, eine
Menge Wörter mit der Bed. Hacke, Harke u.s.w. bildeten (vgl.
z.B. S. 203), so auch aus cr\a, schaben^ scharren: ö^iX-vvq^ vog ^
and v<!d$; öytiviriy 17, Karsiß e^uvvSiov^ to, Dim.> o-fKvvrf^, 6v, von
der Hochs, —
Von den Sekundärbildungen erwähnen wir wegen der
grOsserien Uebereinstimmung der Form und Bedeutung noch
vor der zweiten Gestsüt der Primärform (p) zunächst die durch
Hinzutritt von Gutturalen gebildeten. Zunächst steht grade in
demselben Verhältnisse zu (rßi, wie i^nx^^ (^* ^^1) ^^ ^^9 ^^9
mit 6^d& gleichbedeutende Form tfurVo^ abreiben, abwischen,
abglätten. Davon : cr^fry^a^ to, das Schmieren u. S. W. ; crfirjfyq , 17,
das Abreiben U.S.W.; (TfirtY^rddriSieg^ zum Reiben u.s.tt. dienend;
ö«)JxT»7^, 4I, der Schmierende u. s, w. ,• o-fii?«Ttxo^5 >f, ov, zum Schinie-
reu u,s.w. geschickt; a^rperiq, crfiiperpt^, 17, eine Walkererde, um
Zeug damit zu reinigen.
Wie sich ^x^^ (S- ^^^) ^^ 4^ verhält, Ao femer auch ar^d-
^0), abreiben U.S.W. zu o-jw.
Indem x als sekundäres Bildungselement, wie so sehr oft,
an iTfu tritt, entsteht idie Form autx, welcher wir crjux-pd, oder,
mit abfallendem o-, px-pJ zuschreiben ; es heisst entweder ^^-
gesehabtes oder Zerschabbares , und insofern klein. Durch völlig
dieselbe Ideenverbindung ist im Sskr. aus kshud zerscfuiben
(Ton^af, schaben, vgl. S.187), kshud-ra, klein, entstanden.
Wahrscdieinlich dürfen wir hiemach auch goth. smäh-i, mager
{J. Grimm, D. Gr. III, 6S5) hieher ziehn, und als eine zweite
Formation von smi fassen. Wegen des Verlustes von i und
des Eintritts von & vgl. man o-fMD^« im Verhältniss zu cr^. —
Also autttooQ ( i^poq und auch ^tuvvri u. s. w. Maittaire,
Gr. L. Dial. 142 c.), a, 6v (dor. ^xxog), klein u. s.w.; fu-
rponiq (o-pxp.), >J, Kleinheit U.S.W.,* fuxprro (o-fuxp.), verkleinern'^
(TUixptvj?^, Sj ein Knicker (vgl. xvi\)/ S. 196 von ax, schaben). Von
Kwed^ kommt: juxxijXo^, ö, Dim.; ftixvÄo^, 17, or, l)im.; fttxtS^tvog,
im. von filan^og (Hesgch.).
Da wir hier finden, dass <r^p6 zu «rp gehört, und diese
Wtf.in dem gewöhnlichen Gebrauch das anlautende <r verloren
hat, so dringt sich uns fast absolut nothwendig die Frage auf,
ob hieher zu ziehn sei auch nelov^ ov, kleiner, und ^-w^ö, w?i- ^
kleinem, mit ihren Derivaten. Hätten wir fitrvÄo und das, im
Allgemeinen entsprechende, lateinische mi-nu-o allein, so
würde gewiss niemand Anstand nehmen, das anlautende fu in
beiden mit dem hier behandelten cr^ zu identificüren^ und w:
470 SM{I).
nn etwa als Zeichen de^ 5ten Coni.CL zn nehmen; so wSre die
Form fuvf entstanden, an welche die griecL Sprache, freiffebi«^,
wie sie in Fortbildung von Wzf. durch y^^e ist, ihr ^ angehängt
hätte; allein hier haben wir noch in Betrachtung zu ziehn zu-
nächst lat min-us, goth. minni-z-a (vgl. Bopp, V. 6. 419.
420), slav. mnYr (Poti^ E. F. I, 113. ü, 69, 279), lauter Com-
parative, welche gleich dem griech. ^lav sind. Ihre Erklänuig
ergiebt sich ebentalls sehr eiiäach; lat^rnfnus steht, wie gotli.
minniza beweist, für min-ius und fiihrt uns demnach anf
einen zn Grunde liegenden verlornen Positiv mi-nu. Dieser
Positiv wäre augen^Pdieinlich durch das Suff, nu (vgLüop^^ Gr.
s. S. 264) gebildet, und hiesse noch eher als (r^uitpoz %ersehab^
bar, klein. Im Slav. hätte der Compar. min-Yi heissen müssen;
ist aber zusammengezogen in mnYI Aus dieser hier eintreten-
den Zusammenziehung verklärt nun schon PoH (E.F. II, 69) das
griech. ju^eXov; es stände f&r yLVtVyff mit Verlust des y, wie in
Mwrai für Mvo(rai; auch ihm läge ein verlorner Positiv fu-9v
zu Grunde, zu welchem sich \ivtlov vom griech. Standpunkt ans
(vgl. noXv) fast ganz so verhielte, wie nXäjtyp zu voM^ so, dass
TtUiov auf die £ti]dung*fi?foir leicht Einfluss haben konnte. So
weit wäre alles mit ofü zu vereinigen. Nun erscheint aber eben-
falls als nicht ausser Acht zu linsen zunächst sskr. man-Ak,
ein tveniff'y es ist dies augenscheinlich ein durch ak', ank' C^gL
Bopp^ Gr. s. r. 196 ff.) gebildetes Adverb; alsdann bleibt uns
aber als Grundform man flber^ dieses erscheint nun auch viel-
leicht im sskr. manda, klein^ wenn man nicht mit mir vorzieht,
letzteres aus mrid %erreiben zu erklären (indem, wie in vanh-u
von vnh f S.87n.) an fiir ri eintrat, von welcherVeränderung wir
schon viele Beispiele erkannt haben). Ist nun man in man-ak
ganz von fuv in ^w zu trennen? oder wie ist ihr VerhSltniss?
ich möchte sie nicht trennen, und wage daher folgende Deutung.
Ich glaube, dass die Zusammenziehung, wie sie in mnf i ange-
nommen ist, sclion sehr alt sem könne; wie nun aber das Sa-
vische die anlautende Gruppe in der Form men-ischi (^Do~
browskp, Inst Ling. Slav 332) wieder durch einen eingeschobe-
nen Vokal e spaltete, so geschah dies auch im Sskr. in man-ak
für mnäk. Will man diese Erklärung nicht annehmen, so wird
man man-äk wohl ganz von futor, ßivx^<a scheiden müssen.
Denn dem einzigen Beispiel zu Gefallen kann m^n schwerlich
das, im Griech., Lat. und Goth. erscheinende i für aus a ent-
standen erklären. — Aber aus der griech. Sprache selbst
scheint sich ein Woit zur Vergleichung aufzudrängen , welches
die Ursprrmglichkeit des Vokals i zweifelhaft zu machen scheint;
..nämlich (tavo, d/in/ u.s.w., dessen Bedd. allsammt sich nach
Analogie des im Allgemeinen gibdeutenden lat ra-rus ftr ra-
sus (aus rad schaben) auf den Begriff /rrA/i6eii ebenl'aÜs zurück-
fiihren lassen. . Allein, so wie gegen sskr. man-äk, tritt auch
gegen \iä'Vo die Phalanx auf, welche in derUebereinstimmang
des Griech« (fuvv-&6)), desLat(mi-nor) undGöth.(mi-nni-za)
in Beziehung auf i liegt; yia-vo^ ist demnach entweder ganz von
der Wzf. ap auszuschliessen, oder — wenn man bedeutenden
Werth auf das Passende der Bed. und die allgemeuieUeberein-
2M(i). 471
sümimiiig der Form 1^ — entiveder an eine sekandSre For-
malion von tffu zn knüpfen, in welcher, wie in der, dem goth.
smair*an u.s.w. zu Grunde lie^nden, smar und noch mehr
in smah-i (vg^ damit das ebenfiuls hieher gehörige ikhi.9chmai
=^ abgeriebetiy dunti) , statt des Vokals i a erscheint, oder es
Ist, was mir wahrscheinlicher dünkt, als Partie PÜPass. einer
^nirten oder Yriddhirten Form von smi zu fassen (von sm£
oder smai); wenn von smäi, so wäre nach Analoge von sskr.
Ktja-na ans stjai, das Partie smaja-na, und diesem könnte
fiärvo für oTfca ja^^vo sehr g^t entsprechen. Jene Umwandlung
von i in a in Sekundärformationen zu erklären, würde uns hier
za weit fuhren, Analogieen dafür sind theils schon vorgekom-
men (v^. V^ox), theils werden sie noch vorkommen (vgl,
V^tf(p); anmerken will ich nur, dass von der, sogleich nachher
za erörternden, sskr. V^smi lachen, die Causalform im Sskr.
smäp«*aj heisst, also a f&r i erscheint Danach wurde es kaum
ZQ viel gewagt sein, ua-yo an eine, der in smih-i liegendenForm
ähnliche , Sekundärformation zureihn; mir scheint jedoch die
Auffassung von ^vo als Particip für optjä^iH) natürlicher.
Aus der Wz£ atu abschaben^ mit Verhist des anlautenden
6\ ui, tritt zuerst durch Suff, vo = sskr. nu (S. 470): ftt-yo her-
vors etwas obgesehmbieM, kieuL Die Grammat ftihren auch ja^
vre, v^ wirklich mit der Bed. Uei» an; doch scheint es als em-
fache Form nicht vorzukommen, wohl aber in der Zusammen*
Setzung fuyo*opo^, ov; ^iw-uopioqy oy, von kurzer LebetiBdameri
luw-^ai^g, i^ kunte Zeit btükend] aus fuyo bildete sich zunächst
das , als attisch angefahrte , ^iyv6<;^ a, or, ktem. -^ Femer tritt
durch Anhäneung der y^^e (S. 30 vgl ßapvi ßapv^a) daraus
hervor: ^Uw-^a (latmi-nu-o), perkieinemn.s.wr, oder wäre
fu^i^T-dia eine», alsdann höchst unregelmässig gebildete, aber
doch nicht ganz unwahrscheinliche, Formation aus dem, gleich
zu erwähnenden, bei fiiwy^a zu Grunde liegenden fuvu^f fuvv-
^C6), kleiner p^erden u.s. w»; fuvv^pa, r», da» Verkleinerte^ (unnS-
^r,ai^^ 17, das Verkleinern^ ^i^^t^Q, kleiner wmehtnv — -
Durch das Suffix dhä (wahrsdieinlich von^dhi) werden
im Sskrit ZaUadverbia gebildet, welche, wie schon Bapp (V.
G. S.466) bemerkt, den griechischen auf x^ entsprechen fz. B.
hi-yä = sskr. dvi-dhä). Nachdem die Verkürzung des End-
vokals dieses SuCGxes eingetr^n war (;r^=dhä), scheint der
griecb. Sprachgenius sie als eine adverbial gebrauchte Plural-
endung eines Suffixes x^ gefasst zu haben, und liess desw^en
auch andre Bildungen aus ihr hervortreten, z. B. di^oS^, iv/jn^
^lyß^ev U.S.W. Vielleicht hatte er in dieser Ansicht nicht ganz
Unrecht; denn dhä könnte recht gut der alte Accus, gen. neutr.
eines SuJfBxes dha sein, da wir noch in den Veden a als Neu-
traiendnng statt des spätem ani finden {Bopp, Gr. s Addend.
ad r. 143 S. 323), und diesem langen i, wie im Griech. (vgl
T€xr-a nut'dem vedischen van-ä), so auch im Zend kurzes a
gegenflber tritt iBopp^ V. G. S. 264). Hiemach dürfen wir nun
auch die, im Griech. woXXa-^^cS^ (vgl.^X^O* ^«^^-X<>-^*5 mKka-
yo^ev (v^. Ätp^dÄev) , 'scoXka^yii (vgl Ät-^^, man könnte dieses x»?
mit dhi-ganz identificiren wollen und für die organischeieForm
472 SM{1).
halten; mir ist dies jedoch nicht wahrscheinlich) angetretenen^p
auf x^ zurückzuführenden Endungen mit x^i x'o^i^ ^^79* ^iy<^^
also mit sskr. dhä identificiren. Hier ist aber dieses Suffix als
Adverb des allgemeinen Begriffs der Vielheit {^oki) gebraneht,
und nach dieser Analogie darf man auch annehmen, dass es
als Adverb zur Bestimmung des allgemeinen Begriffs der We ^
nigkeit (iLu-)^)habe dienen können; demnach würde es uns gaxj
nidit aimallen, wenn uns Formen, wie fum^-^^rag u.s«w., nach
Analogie von trroXXa-x®^ u.s. w. begegneten. Nun aber ist did
Primärform des Suff. %a^ wie das Sskr. unwidersprechlich be-i
weist, dhd, und dessen Verwandluns in ^ beruht nur auf einer^
dem Wesen nach anomalen (nur lautlich eintretenden), Alni
Schwächung des dh zu h, welche schon vor der Spracbtren^
nung manche Formationen afficirte. Nun haben wir aber schon
Beispiele genug gesehn, dass neben Formen, welche diese
anomale ^ectionen erlitten, auch die primäre Form siiJi in
mancher Bildung erhielt Wir dürften demnach keinen An-
stand nehmen, in fcimv^, wenn es vorkäme, das schliessende
&a mit dem sskr. dha zu identificiren. Die Kurze des a wäre:
nicht anders zu beträchten, als die des xjSl im Verhältniss zu
dha. Nun erscheint aber, zwar nicht fuw^a, wohl aber fc^vrp-
d^o^als Adverb mit derBed. ein klein wenig u.s« w., und da nidbts
häufiger ist, als die Einschiebung eines Nasals — vorzii^lieh
wo, wie hier, eine Suifixbildung zu bestehn scheint^ welcher
eine Verbalwurzel (hier fuw^) vorher zu gehn scheint, and die
Einschiebung des Nasals nach Art der 7ten Conj.Cl. (mw(v}^)
sehr nah liegt — so dürfen wir ^vwäa für Vertreter eines or-
ganischen fui^^a nehmen und wenigfach (wie 8ixa^ zwiefach) über^
tragen. Für diese Erklärung von ^wv^a aus fuw&a sprechen
aber mit ziemlicher Entschiedenheit die Formen ^w^tKos'9 Vj
ov^ mindernd, und luw^mdjig^ e^, schwach, welche eine adjecli-
vische Form ^in^ voraussetzen, die sich zu dem Adverbinm
ytiv^a grade so verhalten würde, wie die temerkfen Formatio-
nen aus x^9 welche im Sprachgeiste wenigstens ein adjectivi-
schesSuff. ^o voraussetzen. — An die Form ^ivw^a lehnt sich:
^wi^adriq^ eg = ^uw'^eiSriq und itipw^adio^^ a, ov (durch Soff.
810 = sskr. tja) (eigentlich wenigfackiick)j'kur% dauernd i Com-
par. fuin^i^adMoVepog.
Heagchitis glossirt aiyv-poc. a, 6v durch fuxpd^ hl dieser
Bed. müssen wir es entschieden zu ^w ziehn, aus welchem es
durch das Suff. po = sskr. ra gebildet ist Sehr fra&lich dage-
gen ist, ob luwpoß in der Bed. wimmernd, klagend meher ge-
hört; wenn man, wie gewöhnlich geschieht, leise singend als
erste Bed. annimmt, so wäre eine Ideenassociation möglich;
doch genügt diese allein nicht, um eine Etymologie zu fixiren.
Nicht ganz unwahrscheinlich ist mir, dass es in dieser Bedeut
onomatopoiStisch ist, und aus dem wimmernden Laut entstand,
welcher sich bildet, wenn man bei Schliessung derLippen leise
intonirt. Der Ton findet alsdann seinen Ausweg durch die
Nase, wodurch sich eine Verbindung des, durch die Lippen
modificirten, Nasals mit dem eigentlichen ergtebt, grade wie
sie in dem, nur durch den einfachsten Vokal i artikulirten fuv
IM(I). 475
vorliegt. An eine Verbindung mit dem sonst bedentmigsgl^
chen xii^po^, dessen Etymologie wir kennen, ist nicht zn den-
ken. — « Von luwpog in dieser Bed« kommt: lavvpo^tuj ^wpi^&y
mnsdnx yuwfuriioq^ 6^ das Wimmern 'y fuvvpiafia, ^vipiyiux,^ t6^
da» Gewimmer. —
Als Compnrativ von \u^w erscheint im Griech. yoL&v^ o^Zoi^;
wir haben oben (S.470) die, von Poit angenommene, Erklärung «
aus iiveiov angegeben, welche sich anf die Analogie des slav.
mnYr und des griechischen nXBtov statzte; hier wiD ich bemer-
ken, dass man sich diese Zusammj^nziehunff des, eigentlich
luv-uyp lanten müssenden, Comparativs auch anders denken
kann. Da nämlich in den Comparativendun^n ein v häufig
zwischen zwei Vokalen entweder wirklich elidirt ward, oder
wenigstens dem Sprachgeiste früh so vorkommen musste, als
ob es elidirt wäre i) — so konnte dieses auch anf ^uviov den
Einfloss haben, dass das zwischen den beiden i stehende ^^aiis-
gestossen ward; ich will iftr diese Ansicht den Euphonismns,
mit dem man so argen Missbranch getrieben hat, nicht eigent-
lich zu Hülfe rufen; dass aber die doppelten h die dreifachen
Nasale, der Mangel eigentlich fester Consonanten einer Con«
traction der Art sehr vielen Vorschub leisten konnten, wird nie-
mand in Abrede stellen. — Die Analogie des Slavischen ent-
scheidet natürlich gar nicht, und die Bildung nX^iov ist, wie
sich bei noXv ergeben wird, nur äusserlich gleich, dem Wesen
nach aber völlig verschieden. Doch verkenne ich nicht, dass
sie auch so als — wenn gleich fidsche — Analogie fbr fi^iopy
wie schon bemerkt, hätte dienen können. Ans der Form ^lelwv^
ov, bildet sich ^utörepoq^ a, ov, um an die Stelle der, als Com-
parativform vergessenen , oder wenigstens nicht gut mehr er-
kennbaren Form lui&v eine leichter zu erkennende zu setzen.
Ans ^istov: (ULova^j Adv. — In der Composition verKert fc«Tw als
enstes Glied sein schliessendes v (z. B. ^ulovpoq von ^ulov + ovpä)^
wie dies auch im Stekr. bei vielen auf n schliessenden Themen
der Fall ist (vgl. z. B. adhva in der Compos. ftir adhvan;
nksha für ukshan u. aa., Bopp, Gr. s. r. 681). Dasselbe fin-
det, ebenfalls in Uebereinstimmung mit dem ^skrit, nur dass
der dem v vorhergehende Vokal, nicht wie hier, zum Ersatz
s^edehnt wird (Bopp^ Gr. s. r. 585, 2), bei der Denominativbil-
dong durch j statt; also p^o fOr pet6jo (statt ^etoijco), geringer
macAeff U.S.W.; fi€ta)fia, tcJ, Verkleinerung u.S.w«; fieicwK, %
1) Die Tolle Endune des ComparatiTS ist nSmlich belsannüicli tjanS,
im welchem im hskr. z. B. grösstentlieils das n eingebüsst ward , so,
data tjas entstellt; im Griecbiscbea aber wird s Terloren; wie noii
aber im Sskr. neben Ijas in einigen Fleiionen ancb tjan dient, ao
konnte im Grieeb. sich neben lov auch io^ (lat. ins) erhalten haben.
Man bann demnach die Forrnrn ohne v im Griech. auch auf diese
Endmiji^ bezieben, z.B. itei^oa für fju^oaa nehmen; darüber will idi
nnn hier noch kein Urtheil abgeben, sondern nur bemerken, dass
der Spracbf^eist, welcher nach Ausstossung des tf« — vnd diese trat
sehr früh ein — keine Spnr dieser Endung io< (für iov^) mehr fand,
Mohl aber die Endung lov mit Bestimmthvil hervortreten sah, noth-
wendtg V fnr ausgefallen halten musste.
i
474 SM(I),
glbd.; lUuorSq^ ^9^9 verkkmeri^ ^uümxdq^ ^9 ^9 **n^ Ferft/et-
nem gehörig u.s.w.
Nach Analogie von lutov bildet sich endlich als Superlativ- 1
form für p*w! f^löTog, »/, ov (vgU Ttkelörog), statt eines oi^ani-
sehen iuviötoc. mindester. Wie fiCickepo^ zu fteu^y, so verhalt
sich zu ihm fmoraTog, —
Zu ft«vrf$, »f, ov, welches nach unsrer oben f S. 471) ver- |
muthuDgsweise gegebenen Erklärung für ö^^öUvog steht, und j
eigentlich a6^^c/Mi6/^ dannctön» u. s.w. heisst, gehört: fuxyouo; i
(Adv. durch SufT. w,g) bei Hesych,; yuxvorriq^ ^, DiamheU; ^^otvo&y
dünn machen \ ^idvinOu;^ 17, Verdünnung \ (ux^vaSiig^ eg^ van ifün-'
ner Art
Wenn nnsre Etymologie von ^w goth. minniza richtig ist,
60 geht daraus hervor, dass die Anlautgruppe sm auch. in den \
verwandten Sprachen — für das Sskrit werden weiterhin noch ;
bei dieser Wurzel entscheidende Beispiele zu erwähnen sein —
entweder unabhängig vom Griechischen das anlautende s Yer- j
loren hat, oder dies^ Verlust schon vor der Sprachtrenniuig 1
in vielen Formen vor sich gegMigen war und eine nut sm an-
lautende Wzf. 1) mit Erhaltung beider Laute, 2) mit Verlust des
anlautenden überliefert sein konnte, oder 3) auch in beiden
Gestalten zugleich. Da wir nun aus der Bed. von afu, schoben
schon in öyilXv die Bed. Messer hervortreten sahn, femer die
Sekundärformation mit Hülfe eines sskr. d eine der gewöhn-
lichsten ist (vgl.z. B. & 168), so dürfen wir goth. roäitan, sehnet-
den, ohne Anstand flir smäitan nehmen, und, da äi Guna von
i ist, einer Form gleichsetzen, welche imSskr.undGriech« smid
lauten würde. Da aber D-Laute in Sekundärformationen, wie
schon oft bemerkt (auch S. 168), durch die gewöhnliche Laut-
verschiebung im Deutschen nicht afficirt werden, so kann ^tb« j
mit in maita auch griecli. fUT (für apr) entsprechen; dass |
auch sskr. t als Sekundärbildungselement vorkommt, und ,
wahrscheinlich flasselbe t ist, welches in so vielen SufBxen er-
scheint (insbesondre wohl das heiBopp^ Gr.s.r.643 brwShnte),
bedarf ebenfalls keiner weiteren Ausführung an dieser Stelle
(vgl. z.B. vQam, Nom. jati und Wzf» jat; vfi bei ^aw^p uud
vri-t; vfi, wählen, und *vfi-t, glbd«; ^gas, schlafen^ und *9ast,
$ vi {Benfeg — Stemi lieber die Monatsnamen emiger alter Völ-
ker S. 73)). —
Ein Partie, von pllt durch Siiif. to gebildet : mr^ro müsste
nach der gewöhnlichen Regel fito-ro werden und hiesse : (fter*
schabt) zerschnitten. Durch Antritt eines neuen Suffixes würde ,
daraus: ^ua^v^, klein geschmtien, und daraus bildet sich zu-
nächst \u6TvKk&^ zerstückeln; so tritt denn dieses Wort in der
That in- den, schon lang geahnten, Zusammenhang mit ^ov \
(vgL auch Doederlein, Lat. Synonym. IV, 326). Hieher gehurt :
denn auch yuUhpvkri , 77 , ein Stückchen Brodj um Brühe damit auf' |
%utunken\ davon \Mi&wXaofmt^ Brühe essen.
Allein es erscheint auch eine Form , welche sich nSher ^oi
das hier zu Grunde liegende /liTSclüiesst, nämlich ftoT-«Xo^ 17,
23lf(J). 475
(an den Hörnern') ge8iui%i, versiümmeli, und in der Bed. nä-
&r liegend das hesychüchei ^rvTCkov glossirt dnrcli iöxaxov^
Tsriov {Doederiem CLSi.0.), Neben idTvXog wird aber auch eine
Tonn ßivTiXo^ erwähnt, und diese wird gestützt durch das, in
ener speciellen Bed. damit übereinstimmende, lat. mnt-ilos;
oUte man daher annehmen miissen, dass die, so nah verwand«
bh , Vokale i nnd v hier wirklich ihre Plätze getauscht hätten?
|(dafur spräche der Umstand, dass man auch ß^vöTÜXia^ fivaxi-
ATT, fi-oarrikäoMou geschrieben findet;) oder wäre pivr von ßuv
ganz zu trennen? Das Letztre will uns um so weniger in den
Sinn, weil sich wieder gleichbedeutend mit ßna-TvXrii fiwrtÜAii
vorfindet: fivörpov^ to, auch ptvarrpoqyS, ein Lö/felj kleines Maass^
wovon iiv&vplcvy To, Dim. Letzteres konnte man nun zwar,
um die Frage zu erleichtem, ganz von ßuaTvXri trennen; ob das
aber richtig wäre, ist auch wieder zweifelhaft. Nicht ganz un-
möglich wäre, dass lat. mut in mut-ilus, zwar in Beziehung
auf die Gmndelemente der hier behandelten Wurzel sm hieher
gehöre, aber, statt dass in dieser sm als Vokal i hat, ehi u
erbalten habe, und dann aus der Form smu: mu die sekundäre
Bildung mut hervorgegangen sei. Wir werden sogleich sehn,
dass durch das Medium: reiben^ schmieren aus der Grundbed»
schaben die des Beschmuizens hervorgegangen ist Nun vgL
man ahd. schmutzen mit goih. smeit-an (von einer Grundform
smit), und man wird die Möglichkeit einer Form smu nicht
ganz abweisen (vgL auch weiterhin dnvdpoq). Do^jli anstatt
diese Möglichkeit zu verfolgen, will ich fiir meine Person lie-
ber eingestehn, dass mir das formale Verhältniss von mut-ilus
zu fjUT noch nicht ganz klar ist —
Wir haben hiehergezogen mait an (fiir smaitan) schneiden;
diesem klingt sehr älmlich lat met-o, mähen, welches eigentlich
auch ein Abschneiden, Abschaben ist Wäre es möglich, dass,
wie in a^ti u. aa. (S.169) e nach unsrer Erklärung einem sskr. t,
einem Guna von i, entspricht, so auch hier in met das e dem ai
(Guna von i) im goth. mait entspräche (vgl. S. 477 n.J? Aber,
wenn man auch dies ^icht zugiebt, so könnte met dennoch hieher
gehören; denn es werden uns sogleich Beispiele entgegentreten,
iu denen in der Wzf. mi (für smi) statt des i sskrit a erscheint,
so dass also met für smet einerForm entsprechen könnte, wel-
che im Sskr. smat lauten müsste. An eine Form mit a scheint
sich auch ahd. mah-an mä/ien (Graf^ Ahd. Sprsch. II, 653), zu
lehnen; hier ist vielleicht h als sekundäres Element hinzugetre-
ten; doch ist dies niclit ganz sicher, we^en des ags. mayan und
des häufigen Verlustes des h« Allein wie man auch über met-o
und mah-an urtheilen möge, fiir das bedeutungseleiche griech«
a-fia-o wird man schwerUch eine wahrscheinlichere Etymolo-
gie als von der hier behandelten Wz.(;fi, in der Wzf. o-fu finden.
\xi(ü steht iür <5fiaj(d(mit gewöhnlichem Verlust des anlautenden
s), wo also (Tfu nach der Isten Conj.CL flectirt ist; a ist ohne
allen Zweiiel eui F^äf. Ninmit man als Bed. von du^ahmahen
{abschneiden, abschaben)^ so wird d für a/a (S. 274) zu erklären
sein; ist aber %usamaummähen die Grundbed«, so steht a für «
y
476 SM(I).
= ffa (S. 383). Für beide Annahmen kann der Crebrauch an
gef&hrt werden, welcher zwar fiir keine derselben ganz ent-
schieden spricht, die erstere jedoch wahrscheinlich macht. Da-
von: diirtrog^Oj das Aömähn^ Emdte%eit\ a^irr^g^o^ emgeemdiele
Frucht ; afivr<^p, 6, Schnitter ; afiirnx^g ^V^oy, %ur Emdfe gehörig \
. o^aiiarrigy 6j der bis spät in die Nacht hinein Mähende. — Dass
auri,ny Harke, Spaten n.s.w. hieher gehöre, wird dnrch die Ver-
gleichung von (rpW^ (S. 469) ziemlich sicher; ob es aber aus
der in afioo hervorgetretenen Bed. sich entwickelt habe, oder
ans der Grundbedeutong von 6^i schaben^ kraixen (harken), ist
zweifelhaft.
Ans den Begriffen schatten, reiben geht der des Ehare^efu,
y Beschmierens^ Verunreinigens hervor. So z.B. ausser der sehoD
beiläufig erwähnten Form, welche im Sskr. smar lauten würde
(S. 467, vffl. auch Pott, £. F. I, 353), das goth. smit (illino),
^ eine, durch Antritt des sekundären t, wie in smait (S.475) ge-
bildete Wzf. Mit diesem stellt Pott (a. a.0. und 11, 196, 273)
griech. fu in fivaivG)^ beflecken^ zusammen, indem er annimmC
dass ö und das, dem goth. t regelr<scht entsprechende S einge-
büsst sei. Dieser Ausfall eines d ist mir noch nicht voi^ekom-
menj und ich möchte ihn daher dieser einen Zusammenstellnng
zu Gefallen um so weniger annehmen, da sich fit, auch ohne e$
von dieser Wurzel zu trennen, anders erklären ll^st. Entweder
kann maM^ nämlich die denominative Form fxc-ar (vgL ora^rTotn»
von dem nominalen Thema 7cawT-ar S. 232) aus einem , durch
Sufi./ay (= sskr. van, BoppfGT.s.v.645 S.26Ö) aus fu (f&r (ku)
gebildeten Thema ^Ipav deuten, oder, was mir am wahrscheio-
uchsten, ja gewiss ist, aus einem, durch Suffix ßo = sskr. va
Sebildeten p/o, mit blosser Substituimng einer Form fucav iiir
ieVerbalbildung, wie bei vielen andern DenominativbildungeD
aus Nominalthemen (z. B. a/pi-aiVcs aus äyptO'g u. aa«). Ueber
das Suff, va vgl. man oben (S. 69). Zur Gewissheit wird mir
diese Erklärung durch die, zwar noch nidit belegte, aber
schwerlich aus der Luft gegriffene, sskr. Wzf. miv, wacher die
Bed. benetzen gegeben wird. Da wir grade im Sskr. den Abfall
von anlautendem s vor m an sehr' vielen Beispielen werden ein-
treten sehn (vgl. z. B. smtl und mil), so dürfen wir miv als
eine, aus vorhergegangenem smi v entstandeneForm betrachten.
Zu noch grösserer Gewissheit wird unsere Zusammenstellnns:
erhoben, wenn es erlaubt ist, mit dem, ohne allen Zweifel za
^lalvo gehörigen ^taposy besudeltj und dann insbesondre eiHer,
der eifie Blutschfdd auf sich geladen hat, das sskr. ml var a zu iden-
tificiren, welches Wilson (sscr. Diction.) durch mischievous,
hurting, killing auslegt. Die Dehnung des i im Sskr. braucht
uns an dieser Zusammenstellung nicht zu hindern; solche ano-
male Dehnungen kommen im Sskrit mehrfach vor (vgl. z. E
prati-vÄ^a von prati-f vfi^a, wo die Dehnung gftr keinen be-
grifilichen Grund hat, u. aa^ der Art); ml-vara lür smi-vara
wäre durch ilas, bei Bopp (Gr. s. r. 645 S. 265) unter den Krit-
Suffixen angeführte vara gebildet, welches aber nichts weiter
ist, als eine Combmation des eben erwähnten Suffixes va mit
SM{iy 477
Jem Soff, ra (bei Bopp a.a.O. S.264), sodass in dem angenom«
menen smi+va+ra zunächst smi-ya = dem fiir ytipaiwa snb*
stituirten \u^ßo fiir aiußo läge !)• Also ^uaivm (für 6}uj:cdvm)^ be^
schmieren, besudeln ^ rerunrenugen U.8.W« Davon: fuamro^, ^f , ov^
^ßestideli] ^Ua/ffötg^ iq ; fuatfpJ^^o, Verunreimgung ; ^daar^a, ^La^uay
roj P^erunreinifftmg n.s.W.l luiör&p^Oy Böset^ichi. Bei Composi«
äs, in welchen von ^uuv das erste Glied entlehnt wird, verliert
es das schliessende v (vgl. S. 473); also ^uaupdvo^ u.s.w. —
uapog (iür y^ßofdg)^ a, iv, besudelt U.S.W. (s. oben S. 476); fua*
^,ily HarMungsweise des ^uapog a.S.w.
Hesyeh, erwähnt ft/ax'^^j '^^ = f*^<Jf*« nnd |Lua;j-prfg '=z\mml'-
o6<;^ welche wie aus einer Formation ^ die im Präsens paaac«
heissen würde, hervorgegangen sind.
Ehe wir diese Formen, bei denen die Wzf. 6yA zu Grunde
lag^ verlassen, müssen wir noch einiges erwähnen, welches
eielleicht ebenfalls hieher passt — Sollte zunächst der schone
platte Taxusbaum eine in die Augen springende Eigenschaft ha-
ben, welche es möglich oder.wahrscneinlich macht, dass sein
Namen der Wz. o-fct etwa in der Bed. abschaben, abglätten (vsL
fSiiiUv(a S. 468) entlehnt sei? Er heisst öiil^Xog (über die Deh-
nung des ( vgl. öiiiXri S.468), auch aßCKa%^ oder mit Verlust des
anlautenden a: yLtkog, y.iKa£,^ Sy und bezeichnet auch andre Ge-
fvächse. Davon: a^iK&uvog^ri^ov, vom Taxusbaum; hiehergehört
auch cvo-fiftoTog, ovj gut gefärbt (Vgl. Sehneider, Gr. Lex. s. v.). — •
Aus der Wzf. (r^ konnte sich, wie gewöhnlich, durch An-
tritt der v^Äe (S. 30) mit wenig veränderter Bed. (r^i!^{e) bilden.
Von diesem in der Bed. abschaben, abnagen (vgl. cr^phnig S.469)
könnte man sehr gut denNamender nagenden Maus : a^Lv^-oq^
6: o-uti^a, criiii^^ ij, ableiten. Vor dem die Wzf. schliessenden
Consonanten wäre nach Art der 7ten Conj. CL, wie so sehr oft,
ein Nasal eingeschoben.
Von dieser Form oui(v)^ mit der Bed. abreiben und so reini^
^en könnte man femer das, oben (S. 23) aufgegebne, d-öd^ii^-o^
»;. Badewanne, ableiten; <rafur& = o-pty^ hätte, wie sehr oft, zwi-»
sehen der anlautenden Gruppe einen Vokal eingeschoben (vgl.
S. 185, 190 und weiterhin ^idkaxoj femer xopapa aus sskr. kmar,
I) BeilSafig bemerkt zeigt iich im Stkr. auch eine Spur tob smiJ,
welclies dem ffolb. smit enigprecheo würde. Wir word^^n nSmlich
weiterhin aas dem Begriff einreiben den des Einölens^ JVeichmachens t
weich hervortreten sehn (rgU (uaAaxdO. Nun wird imSshr. mid (bei
fri/j>.,Sser.Dict.)mitdcrBed. to liquify, to melt, to.be unctnoiii,
to be oily or greasy angefahrt ' Dieses könnte nach der bemerk-
ten Analogie für smi-d stehn. Als Vcrbum ist es zwar nicht belegt;
aber data gehört sskr. mdd-nra (aus möd, der giiuirten Form von
Bitd) weich (r=: fJoXaxö^), m^d-a, m^d->as Mark {das Oelige^ Fet»
tige) ; zu letzterem gehört Tielleicht trotz der verschiedenen Onantitit
des e (Tgl. S. 47tf) lat. med-alla, welches also unter diesem Gesichts-
punkt ebenfalls Lieber zu ziehn wäre; die gewöhnliche Ableitung des-
selben Ton mediu-s (= sskr. madhja««) l&sst sich weder ganz si-
chern, noch gradezu abweisen.
478 SM{I).
TapaarcTio aus sskr. tras u. aa.); das anlautende a halte idifor
Ueberbleibsel desPräf. a/a (S. 274), so dass also aaa^i^g für
älteres dßduriui^og steht und eigentlich: Abreiöer und insofeni
Reiniger^ Badewanne heisst
An 6^{v)^j mit der Bed. von {uaivm und Verlust des anlan-
tenden er, kann man endlich noch yi.iv^'og, 6» Menechenkoth (Et-
echmutzendesj UnreineSj vgl. aucli lat merda zu sskr. mrid)
lehnen. Davon ^v^o&f mit Menschenkoth beschmieren u.s.w. —
Nur derAehnlichkeit der Form wegen, ohne eine etymolo-
gische Verwandtschaft andeuten zu wollen, erwähne ich hier
^Lv^a, ^iv^ij^ ^; piv^off, 6, Minze, ein gewurziges Kraut; da-
von: Ttaka^h^y riy glbd.; xaXafuv^/TT?^ (olwff), <5, darüber abge^
%ogener (Wein)\ xah^uv^dStiq^ sg^ voll van Min%e.
Wir wenden uns jetzt zu denWzf., welche einem sskr.smar
entsprechen werden. Die aus schaben hervorgegangene Bed.
echimeren, beschmieren (im goth. smair u.s.w. S. 467) hat sidi
uns schon in ^ualva in der, noch weiter geführten, B^d. befleckt»
gezeigt. Da nun anlautendes s sehr häufig abfällt, r aber noch
bei weitem häufiger in 1 übergeht, so dürfen wir mit der Wzt,
welche eigentlich smar im Sskr. lauten müsste, sowohl formell
als der Bed. nach sskr. mal-a Fleck, idehtificiren. Dieser Form
mal entspricht nun aus dem Griech. zunächst, wie sdionPo//
(£• F. I, 253) bemerkt, ftoX in ftoX-vvo, wie ^talvm, besuddn, be-
flecken U.S.W.; es ist eine Denominativbildung aus einem zu
Grunde liegenden Adj. ftoXv (vgl. ^apv: ^ajinlfv&)^ welches /Keci^fy
heissen würde. — Davon: yiokyvöig^ jj; ^oXvö^ög, d, Besudeimg;
liöXvöyLa, ftdXr^ifux (zw.), tOj Schmutz'^ ^^wItj^ )?, Arsch (^Hesyck)\
d^idk^vTogj ovj unbefleckL —
Hieher gehört nun auch {toXo-^pdq^ d; (loXo^pz^, 17^ Freiser
[-in\ von fioko = sskr. mala Schmutz, und ßißptdancto, fressen, wie
insbesondre das davon abgeleitete ^Xößpiov, t6, Ferkel, zeigt
Da der eben besprochenen Wzf. ftoX (s)mar zu Grande liegt.
so wird es uns nicht auffallen, wenn sich neben ihr auch eine
Form mit dem ursprünglicheren p erhalten hat: fiop; Diese er-
scheint in ^opvcroTd), einem, wie ^oXv-vby aus fxoXv, so aus einem
adjectivenfiopv durch die, einem sskr.ksh entsprechenden Laote
gebildeten Denominativ, welches mit ^oXvro gleichbedeutend i»t.
avon: M6(yvyos^6^ ein Beinamen des Dionysos in Sicilien, weil
man seinen Statuen bei der Weinlese das Gesicht mit Trauben-
safl beschmierte.
In dem sskr. mala trat der Begriff F/^cA: hervor; formell
kann dem hier zu Gnmde liegenden mal (für smar) nneb
f riech, fiap entsprechen. Da nun die Iteduplicatiou den Wz-
egriff gleichsam vervielfacht, so könnte aap-fiap heissen: n>/-
fach gefleckt Giebt uns dies nicht das Recht, den Namen des
Mannors (bei Homer auch für Stein überhaupt gebraucht), wel-
cher bekanntlieh bei, weitem häufiger gefleckt, gesprenkelt als
weiss gefunden wird, hiehcrzuzielm? Da aber der Begriff g^"
2M{I). 479
vrenkeU 9em mit dem Begr. glänzen aufs innigste zusammen-
ängt, indem nämlich letzterer sehr einfach daraus hervorgeht,
0 versteht es sich fast von selbst, dass ich uapytalpaif flimfnem
^s.w. hieherziehe. Fast völlig dieselbe Bedeutung, wie durch
leduplication, erhält eine Verbalwurzel durch Vorsetzung des
'räf. sa, welches dann die Verbindung von mehreren Emzehihei" ,
m %ur Einheil anzeigt, also sich nur dadurch von der Redupli-
ation unterscheidet, dass diese ihrem Wesen nach eigentlich
ar vervielfacht, sa dagegen zugleich zur Einheit verknüpft
^on ffop kam nun das bei ^topvaaa zu Grunde liegende fiopt?;
bleu so gut konnte von dem glbd. pap: {xapv kommen; von die-
em kommt glbd. mit ftapfta/pc) : a-fiapt?»<T(y6>, wo a =s a (anders
rklärt es Potty E.F. II, 127). Dieser Erklärung gemäss hat die
Irscheinung der unreduplicirten Wzf. fxap mit der Bed. glänzen -
nGriech. keine Schwierigkeit Allein imSskr. erscheint mar-
i'i^ LichMrahl; sollen wir das, darin sich vorfindende, mar
anz von dem hier vorliegenden mar iiir smar trennen, oder
s ebenfalls hieherziehn? Für Letzteres spricht einigermaassen
ntscheidend litt, margas (den Verlust des anlautenden s auch
uLitt zeigte schon birb S. 460) bunl, wo wir auch die, bei
ap|Lia/po, dßapvGQti) zu Grunde liegende Bildung schon in ihrer
infachen Form mit der Bed. glänzen anerkennen zu müssen
;lauben könnten. Völlig zu entscheiden wage ich noch nicht;
Hein selbst wenn diese Formen nicht von fiapfxa/po getrennt
t^erden dürfen, bliebe noch die Erklärung übrig, dass die, im
»skr. angetretenen: ik^-fim Littg-as als Sekundarformationen
iizusehn sind, welche fiir (s)mar dort dieselbe Bedeutungs-
eränderung herbeiführten, die im Griechischen die Reduplica-
ion oder das Präf. d (=== öa) bewirkte. Auf keinen Fall darf
zh mich durch so einzeln stehende Formen von meiner sonst be-
iründcten Znsammenstellung abhalten lassen, durfte sie Jedoch
;uch nicht übergehn, da sie iur die Beurtheilung der Zusam-
lenstellung von einigem Moment sind. —
Also 1) fiapftapo^, 6; ^ap^apovj tSj (gefleckter) Marmor;
lapßidpsog^ayOv; ßapfJL&ptioq^ piapfidpivog, rj^ ov; /lap/iapix^g, ($,
tTt^, 17; liapfiapouq^ eo-aa, $v, tnartnom, glänzend i fjuxf/juxpii&y
ne Marmor sclUmmem, glänzen* —
2) ßiapßÄalpG) (Denom. durch Anhängung von j gebildet fOr
kxp-/iap-i-<o, Boppy Gr. s. r. 582 ff.), gesprenkelt sein, glänzen.
3) Aus ßÄap'ßdapv entsteht: fiapfJLapvöö&yfliinmem, glänzen
I.S.W. (fiapfÄapvi(o, glbd., zw.); davon: ßjuxppuxpvyii^ 1}^ Geflimmer ^
tap/iapvre?^);^, eg^ flitmnemd»
4) a-ßdapv^aarta (für d (= (ia)'piap.\ gefleckt eeMj glänzen
us.w.; dßjuxpvyr^^ >?, das Leuchtern dfiupvyiiaj tiJ, Glanz, —
Hiraer gehört auch /xapavyea, Flimmem vor den Augen ha^
en. Das Wort ist eine Bildung aus einer zu Grunde liegenden
Zusammensetzung aus /iapo, wie ßiapßjuxpo gebildet, (jgeflecki) -f
:^;?(S.146), Cten«.—
Ob ßjidpovj ro, Eatzenkraut, hieher zu ziehn ist?
Schon Pott (E. F. I, 253) bemerkt, dass mit sskr. mal-a
;riech. fuX-av zusammenhängt, und gewiss gab es ursprünglich
480 1M(J).
nicht leicht eine sinnlichere Bezeichntoig för die Farbe sduimn,
als die aus dem Begriff: schtmUzigy bleckt sein en||^nte; demi
diese reine Negation der Farbe tritt dem i7«/^ /iWne» in den Far-
ben, deren Gesammtheit daa Weiss ist, als Dunkles, Bescknutixkt
gegenüber. Auch im Litt ist aus dieser Wzf. die Bezeichonng
einer dunkeln Farbe entlehnt; mel-inas blaw ivgh Poiij E.F.L
112). — Also! ßiik-aq^ cuvay av (aus fjukav-g^ /i^yi^a^ ßtkaf),
schtvarz u. S. w* ; ixtKalvm^ fiekavö^j schwärzen^ ßiikavtrig^ Jiümy^
ÖiQj ^^ das Schwar%werden; piikaöpuiy luKawapux^ t^ Schwane \ fu-
Xaöfiöq^ Sy 8ehwär%ung\ fui^xvrripUxj iq^ Kupfersehwar%; fulam,
fiBXavi4(aj schwarz , oder schwärzlich sei»i ; pukai^iov für fukavdr-
^lov. — Eine ganz sonderbare Bildung ist ßieXaY^x^ßogjOP (Ae-
schj EuripO, schmarz ; analog ist, oder scheint ihr naTdvq-^ßfios;
denn fukayx^'ßos könnte eine Composition aus ßu^v+oiYj(i$eiii
ßieXävdpvqyöy Thunfisch; /juXäv^pvOjTai ßi^kavSfwcu^ oly fia
Theil des eingesalzenen tmd zerschnittenen Thunfisches,
Derselbe Begriff: schwarz sein erscheint auch in den For-
men, welche statt des X das ursprunglichere p erhalten haben;
so gehört denn, wie schon Pott (£. F. I, 263>bemei^t, hieher:
fiop-oVj TÖj die schwarze Maulbeere; lAOfia^ ^, der Maulbeerbaum.—
Övxopiopogy avxoiJtopiaj 17, der Maulbe^feigenbaum ; avxoßwpovj ti,
die Frucht desselben \ ovxofAoplTTiqj 6 (plvog)y ein aus <rv9u bereiU-
ier(Wein).—
^ ' Anm. SoUte das homerische uopquq^ aro-a, sv, welches in der.
^ der Tradition nach, ihm zukommenden Bed. muhroll (künstlich)
gearbeitet schwerlich gesichert werden kann, mit Emesti zu /i^
001^ gezogen und schwärzlich, maulbeerfarbig übersetzt werdei
können? oder wäre die Erklärung schimmernd besser? In letz-
teremFall gehörte das darin liegende ßiopo zu sskr. mala F/erk
und fMopO'ßevT (fiopoevT) wäre ganz gleich einem sskr. mala-
va(n)t mit Flecken begabt, gesprenkelt, glänzend; allein wo die
Bed. so ganz unsicher ist, ist auf keine, auch nur wahrschein-
liche, Etymologie zu hoffen.
Aus dem Begriff schwarz sein in der Wz£ fiap^ oder mit er-
. haltenem 6: o-pap, mit Erhaltung des ursprünglicnen ot, ist mei-
^ ner Ansicht nach die Bezeichnung der Eohle u.s.w*: o-fiap-iXi*,
uap'lXv.v, hervorgegangen. Davon: /ciapi^ca, Eohlen machen \
fiapiXevT^q, S, Eöhier, —
Anm. Indem sich aber in dieser Bezeichnung der Begriff
der Hitze mit dem der Schwärze vereint, gab dies vielleicht \>r-
anlassung, dem, mit fiap zusammenhängenden: //ap-to), wofür
dSeTarentiner ßionpiaG) sagten, dieBed. zu geben: Fieberhiize Im-
bt*n, und fJLalpa, 97, starke Hitze, Hundsstern^ alle drei Wörter kom-
man jedoch nur bei Gramm, vor. Möglich wäre auch eine Ver-
bi ndung mit ßxap-aivox (== sskr. ml ä i )•
Mit mehr Wahrscheinlichkeit zieht man vielleicht ßiapi^av,
6 (auch fdapi^Bvg) hieher: ein Stein, der brennt, wenn man IVsS'
ser darauf giesst. Doch ist auch diese Etymologie natürlich sehr
zweifelhaft. Eine andre gewagte, aber sich an die Bed. gani
eng anschliessende, wäre, wenn man /lapi^ als zusammenge-
1M(I). 481
jtzt mit ISfj brennen (S. 259), betraditet und /uaf» =b sskr. vftri
it, mftri Wasser (S. 325) setzt, so dass es hiesse: (mil) Was"
rr brennend. ■■
Pott (E. F. I, 253) zieht zn ßiöp^ov auch ^avpoq^ a, 6v, dun^ -^
sL Was das phonetische Verhältniss betrifil, so erklärtes sich
m besten durck Vergleichnng des griechischen fowpa^g mit
»kr. garva. Danach wurden wir ßjuzvpo f&r eine Umsetzung
ines älteren ;iap./o nehmen. Diese Ansicht findet eineBestä*
g^ung in dem höchst wahrscheinlich ebenfalls hiehei^ehörigen
itop^rig^ d^p^riq (pecJoytJxriog Suid, Etym, m.),'wo (2 = d = tfa ist
nd ^ für p stände, wie so sehr oft. Diese Formen entsprechen
n Wesentlichen (denn der Wechsel von a: o: e ist nach den nn-
ähligen Beispielen, welche uns schon vorgekommen sind, in
leziig anf den W^elbegriff unerheblich, und die Verschieden«
teit der SnfSxe o nnd tg ebenfalls, vgl. S. 443) der Nebenform
on ßiavpox aßiavpo flir d =s öa'^ßiapßo nnd die Bedeutong von
tllen wäre : sehr dunkel. Steht aber fjiavpo flir fiapßOy so düifen
rir es für ein, dnrch Suff, ßo (= sskr va, vgl. S. 476) gebOde-
es Nominalthema mit der, ans sehmuha§ hervorgegangenen, Bed.
hmkelfarfng halten. — Also uavpoc.o^av. dunicei : dfia^poc ^ a. iw^
\ehr dunkel n. s. w. Davon: fiavp6<0y dßiavpoai, verdunkeln u. s. w. ;
tßiaTypcxnqj 17, Verdunkelung; d/iarportxo^, ;{, ov, %um Verdunkeln
feneigt
Wie wir dfiop^vg hieherziehn, so würde auch duopßdc
lieher gehören, wenn es wirklich die Bed. dunkel hat (vgl. auch
Po//, E.F. 11,128); in ihm wäre beimPräf. der organische Spir.
isp. erhalten, welcher sonst in den meisten Fällen verloren ist
[vgl. S. 382). Allein für dieses sowohl, als dfjiooßiiq, oi^i^pßni
wird das Recht, sie hieherzuziehn, durch die Vergleichung von
wcKp'Voq neben ifK^-vn nnd ipeß^ewöq^ welchen wir wegen des
Wechsels der Form ßwpf und 6p(p eine andre Stelle einräumen
zu müssen glaubten, sehr schwankend.
Bedentungsgleidi mit dßiavpog ist dfivipoq^ d, 6v\ Passow
meint deswegen sogar, es sei nur eine veränderte Aussprache
desselben. Das möchte nun keine etymologische Untersuchung
au einiger Wahrscheinlichkeit bringen. Die wurzelhafie Ver-
wandtschaft dagegen lässt sich dazu erheben. Wir haben schon
oben das nhA^Schrnuiz erwähnt, welches ebenso ein goth. smut
voraussetzt, wie das nhd. besehmiixen dem goth. smit entspricht
(J. Grhnm, D.Gr. II, 14 nr. 141; vgl. auch enffL mud: muddv
mit dem lat merd-a, welches, wie sich weiterhin ergeben wird,
ebenfalls hieher gehört); einem goth. smut müsste aber sskr.
und griech. o-^vd entsprechen. Aus demGrie^ vergleicht sich
nun augenblicklich in, mit dem deutschen Sehmut% nah ver-
wandter Bed. /iv^ (in ßÄvSato u.s.w.), als dessen eigentliche Bed.
wir nach Erwägung des Gebrauchs aller dazu gehörigen For-
men: schlammig, schmutzig sein setzen; aus dem Ssknt würde
dazu vielleicht dieWzf. mud' passen, welche Rosen (Radd. sscr.)
mitderBed. humectare anrührt; sie ist aber noch nicht be-
legt, weder als Vcrbum, noch durch ein dazu gehöriges Nomi-
nalthema. — Aus dem Grundbegriff der, allen diesen Wörtern
31
482 xm{i).
SEaGmndeliegenden^Wnrzel: schaben geht durch dasMe£iim rä*
hen, %erreibenj erweieheiij wie schon oben (S.477n.) bemerkt und
wie sich weiterhin bestimmter ei^eben wird, der Begr. schmd-
%en hervor; an diesen oder den schon bemerkten: sekmiedtn
(S. 468) lehnt sich femer griech. ßAv9 in fivSpog nnd vielleidU
sskr. mnd in mnd-gara Sehmiedehammer. — An die^ schoa
mehrfach henrorgetretene, Bed. Schmier j Schmutz endlich fiv^
in d'^'fo für d^^vS-po (= einem im Sskr« sa^^smnd-ra lauten
müssenden), eigentlich sehr echtnui%ig und dann nach Analogie
von ßMtkavi sehr dunkel — Die hier erkannte Wz£ , welche im
Sskr. smnd lauten mässte, ist, so wie smid (S. 476) Ton smi,
eine durch d geformte Sekundärbildung von smu. Für das i der
zuerst gesetzten Wzf. smi sahn wir in den, einem sskr. smar
entsprechenden. Formen schon a eintreten, wo wir uns auf das
Analoge des VerhSltnisses von kshar zu kshi beriefen (S.467>
Für kshi erschien aber radical gleich auch kshurS.171); diese
Analogie — man vgL auch noch ^UgsL, gu (S. 155) — giebt uns
schon einigermaassen das Recht, auch neben smi eine gleich-
bedeutende Form smu anzunehmen; allein diesen \l^fasel
werden wir noch mehr finden (vgL insbesondre die von uns ^
geschriebene Wurzel), und wenn man auch meiner schon frü-
her ausgesprochenen, aber weeen des Ortes, wo sie entwickelt
ward, weder vollstäüdiff ausgeführten, noch hinlänglich beach-
teten Ansicht, „dass aÜe Wurzeln im Sprachgeiste nur conso-
nantisch liegen" (HL A.L. Z. 1837. Ergzbl. S. 922), noch nicht bei-
treten will (eine weitere Ausführung werden wir in der Theorie
der Ww%eki geben), so wird man doch zugeben müssen, dass
diesen Beispielen gemäss Fälle vorkommen , in denen die Vo-
kale, mit welchen man die Wurzeln schreibt, keinen wurzel-
benifflichen Werth haben; ich erkläre sie fürs erste (wie S.
155, 156) für Bindevokale. — Wenn wir aber somit auf eine,
mit 6/u gleichbedeutende, Wzf. smu zurückgefiihrt werden, so
müssen wir, ehe wir zu deren Sekundärformen übergehn können,
sehn, ob sich eine Spur der Primärform findet —
Da nun aus der Bed. schaben ar^Tjy Schabmesserj hervorgii^
(S. 467, 468), mit diesem aber ßiav^Xlg, 17, so ziemlich gleich-
bedeutend ist, so entsteht die Frage, ob man dieses hieherziehn
darf. FormeU wäre die Verbindung möglich; indem tf, wie ge-
wöhnlich, abfallen konnte, v aber in Guna oder Vriddhi (beides
hätte im Griech. durch av ausgedruckt werden können) über-
ging. Sicherheit oder Wahrscheinlichkeit der Etymologie ist
bei so vereinzelt stehenden Wörtern selten möglich.
Die sekundäre Formation durch d erkannten wir so eben
in dem griech. ßjiv9 für 6fiv9. Dieses erscheint zunächst in ^v-
9oq^ 6 {Schlamm^ VgL engl, mud), Moder, Fäulttiss, Nässe u.s.Wo
fiv^'ifD, schlammig sein, feucht sein, verfaulen u.s.w.; ßivii;cngj
V, Verfaulen, Nässe; ßjtvdoeu;^ etrcra, evi pivioXioq^ o, ov, modeh§,
feucht U.S.W.; ßv^aiviOy modrig tnaehen U.S.W. —
Hieher gehört femer ßivbav, 6, faules Fleisch. — tiviola-
<^K9 Vf eine Art Augenkrankheit, gehört wahrs^ieinlich ebenfalls
hieher.
IM(I). 483
Endlich gehOrt Ueber fAv9diofiai : aich tan etwas (me wm
Ichmuizf) aötrenden (fivödTro^ai)' Doch ist dieses Wort noch
icht hinlSnglich begrändet Dasselbe giebt uns Gelegenheit
.uch hieherziiziehn:
unoöoq^ xöy Schmui% U.S.W. Die Bed. passt vollständig in <
lieseWörterfamiUe; die foimelle Verbindung betreffend, so
lalte ich das 6 für entstanden ans d j (vgL fUr-riiu = vidj-ämi
i. 370) ; nnn könnte man fjtiScr^o^ entweder so erklären, dass man
innähnie, dass ßjiv9 nach der 4ten Conj. CL fiectift (= /ivd-jo)
tnd ßzwr anfeine, zwar eigentlich nnregelmässige,'im Griecni-
;chen aber sehr häufig vorkommende, Weise, aus der Wzform
ianiint der eigentlichen Classennota j, also ßdvdj =z fjivcr hervor-
gegangen sei, oder man könnte es fw eine, bei dem eigenthüm-
ichen Gebrauch, welchen das Neutral-Suff. o^, t<; (•==. sskr. as)
m Griechischen erhalten hat (S.443), nicht unnaturliche Abstract-
bildung aus dem von Hesyeh, erwähnten ßzvö'öq^ ov = jÄva-apög
halten*, fJivöög dagegen liesse sich für /eiv9-jo (durch Sufi. {o: lo
= sskr. ja) nehmen, — /iwog, to, erhält, wie fiiaaiia {S.477),
insbesondre die Bed. sehmutzigej abseheuiiehe That. Die Etymo-
logie spricht für die Kürze des v (vgl. Passow s.v.). — Von fi6^
6og kommt: fivaapög, äy6v(fiv<rep6g spät); fivarriTog^ i?, ov, unrein,
echmuizig n.s.w.i ßJtwrapUiy'n^AbseheuliehkeiiCzw.'); fivaiäta, Ekel
empfinden (zw.) ; pivaraTTWy fivöai& {Hesych,\ beeudeln. Med. Ekel
empfinden \ fJLVQayyua,, tö, sehändliehe Thai} firxra)(v6q^ n^^i Aitv
aoLXpogy zs^g.ßÄvcrxvSg, f^vaxpog.ßivmpogy ekdhaft\ fifvöa^nS, iSj
glbd. (ist dies mit ä^og (8. 351) zusammengesetzt?). — ^eo-
^txnfg, ^ff (?), goUverhaeet. —
Indem der Begriff: schmutzig sein wie in fitkav u. s.w. den
Begr. dunkel bezeichnet, gehört also (S. 481) femer zu ßÄv9 für
ö^vdz d^avS-pog, a, 6v (für ct-fivd-pd), sehr dunkel. Davon: apr-
^poT?;^, r^y Undeutlichkeil % d^vdpowy verdunkeln i d^ivSpeiaigy^^ Ver^
dunkelung'j d^vdpoeu;^ saara, ev = d^v8p6g»
Aus dem Begriff schmelzen (S.482) geht endlich, wie ich ver*
muthe, ßÄvlf'pog,6, glühende (insbesondre Metall^) MassSj hervor.
Schwerlich darf man zu smu ziehn das, von Hesych. er*
wälinte, fÄVTtXoq, 6, /4vxXa, 77, ein schwarzer Streif oder Falte am
Hals und den Füssen des Esels. Wegen des nahe anklingenden
lat. macula bemerke ich, dass letzteres ein, durch die häufig
verbunden vorkommenden DiminutivsufBxe culu (vgl. avu:
avu(n)-Qulu) aus malo = sskr. mala Fleck, gebildetes Dimin.
sei, für mal(o)cula stehe und wegen der doppelten 1 die eine
SylJbe mit 1 eingebfisst habe (Dissimilation). —
Wir haben oben (S. 478 ff.) die Wzform betrachtet, welche im
Sskr. smar lauten wurde, ar verhält sich aber zu dem sslcr. ri
wie aj? av zu den Vokalen i, u (vgl. H.A.L.Z.1837. Ergzbl. S.
911-ä«2). Wie nun aus aj, av häufig durch Contraction i, u
entsteht, so wird auch ar bisweilen in den Vokal f i zusammen-
gezogen. Auf diese Weise werden wir weiterhin aus der Wz.,
welche wir bloss tfc^: sph sehreiben können, sphar hervorgehn
sehn und daraus Formen, welche sich nur durch Zugrundele-
31*
484 2älf(i).
gang einer, sskr. sphrlg' lautenden, deuten lassen. Ganz ebensc
verhält sich zu dem, aas der hier behandelten Wz., welche wir,
nach dem oben (S. 482) Bemerkten, auch nur sm schreiben
sollten, entstandenen smar die Form smrig', oder mit gewöhn-
lichem Abfall des anlautenden s: mrig'. Diese Wzf« erscheinl
im Sskr. und hat da dieBed. streicheln, wischefi (vgl Rosen^ Rad iL
sscr. s. v.)9 welche am einfachsten aus demGrundbegr.derWz.
sm schaben heiTortritt (vgl. ^i^cuo u. aa. bei V^ox) und schon in
der, der primären Form zunächst gelegenen. Form smi(S.467)
erkannt ist Dieser sskr. Form mf ig', in welcher, wie so seiir
häufig, g Element einer neuen Formation ist, entspricht, wie
schon PoU (E.F. I, 236) bemerkt, griech. ßjttoy in d-fii^yo-, da
dieses zunächst abwischen heisst, so halte icn das anlautende i
fjkr üeberbleibsel des Präf. «/ a (S. 274) ab (anders Poii, E. F.
II, 127); aus dem Begriff des Abwischens und Abstreichens geht
dieBed. hervor: dwch Streichen auspressen (man denke hier an
, den Begr. melken, dessen Bezeichnung; am^yo^ ebenfalls hieher
gehört und welches ganz genau ein Auspressen der Milch durch
Herunterstreichen mit den Fingern an den Zitzen ist). Von ai^u^^a
kommt: d^ppi^ n^ das Wässerige in den Otiten, weiches beim Aus-
pressen hervor/Uesst (vgL Pottj E. F. II, 34) ; a^pyd^ , ^^ 6v, aus-
pressend; afiopyei?^, 6, der die ditopyri auspressL —
Gehört hieher dyiopyig^ iiy feiner Flachs van derlnsei *AfiO|>-
yog'i (man müsste natürlich diesen Eigennamen mit dieser Wzf.
in Verbindung bringen). Davon : d^pyi^iov, tö, Dinu; d^o^^^r
xö^, ?i, oV; d\i6fyivo(;, »?, ovj von d^opylg gemacht.
_ «
Hieher gehört femer, wie ebenfalls schon Po// (E.F. 1, 236)
bemerkte, o-^opy-w^i, ebenfalls abwischen, auspressen; nach
der Analogie von opvöö (=sskr. ud-frug') habe ich schon fiüher
solche d fiir Ueberreste des sskr. Präf. ud (S. 283) erklärt; d-
fjtojyy steht also fiir ud+nirig', welches nach dem im Sskr. herr-
schenden Euphonismus unmrig' hätte werden müssen i^Boppj
Gr. s. r. 58) ; dieses musste griech. mit o für u: imu>ffY und mit
Verlust des einen yn o^py werden (anders Pottj E. F. II, 163,
165); erst spät (bei Quintus itmgmO kommt: fjuipyw^ gleichbe-
deutend vor; die Form dfiop/a^o erscheint einmal und ist da-
selbst nur Emendation. — ^ftop^px, to, Fleck (vgl sskr. mala
S. 478). --* a^rdfiop^, n^ das Abwischen, Auspressen.
Bemerkt ist schon, dass die Bed. lyftgii fd,h. durch Herab-
streichen mit den Fingern auspressen ) das Med. zwischen den
3edd. streichen und pressen bildet Da nun nichts häufiger ist,
als der Wechsel zwischen p und X, so identificiren wir ohne
weiteres das, auch schon von Pott hiehergestellte, d-ßiH^'^
mit ätäpYo^ und fassen es auch fSr contrahirt aus dßa+puXY'&
(anders Pott, E. F. II , 127). Da diese Wzf. aber in dieser Bed.
schon in den meisten verwandten.Sprachen (und zwar in den
wesdichen) mit 1 für r erscheint (vgl. die entsprechenden For-
men bei Pott (E.F.I, 236)), so folgt daraus, dass diese phoneti-
sche Scheidung von mrig' in mfig', und mlig' schon vor der
Sprachtrennung Statt fand, und dass die westlichen Sskritvöl
ter — Griechen, RSmer, Germanen nnd Slaven — die Form
mit 1 gemeinschaftlich für den Begriff me/Ar^ fixirten. Ich kann
nicht umhin, darauf anfinerksam zu machen, dass ans diesem
eigenthümlidhen Gebrauch der Wurzel, welche mfig' lautet,
für melken, welche sich bei denselben Völkern auch in Bezie-
hung auf die Bezeichnung der Milch — jedoch mit kleiner Mo-
dification — wiederholen wird — und wovon sich bei den östli-
chen Sskritvölkem keine Spur findet, geschlossen werden kann,
flass die Griechen, Römer, Germanen und Slaven einst, in einen
Korper vereint, als Nomaden lebten; denn sonst hStten sie nicht
insgesammt diese Wzf. übereinstimmend zur Bezeichnifn^des,
keinesweges ihrer eigentlichen Bedeutung so nahe liegenden,
Melkens verwandt Femer, wenn wir nun eehn, dass die, vor
der Trennung von den östlichen Sskritvölkem zur Bezeichnung
dieses Begriffs gebrauchte Wz., welche im Sskr. duh lautet —
denn dass diese in diesem Gebrauch älter war, beweist das al-
len gemeinschaftliche Wort : sskr. duh-itfi, griech. ^yraryo^ . ^-
Tochter n.s.w., welches eigentlich Melkerin heisst, — bei den
westlichen Sskritvölkem diese Bed. nicht hat^ so folgt daraus,
dass , als alle diese verwandten Völker noch zusammenlebten
( als ein Körper) , das Melken nidit ihre vorzuglichste BeschäfH-
g:nng, sondern nur eine einzelnstehende, der Haustochter zu-
gewiesene, war, sie also kein Nomadenleben führten. Man
verzeihe mir diese, vielleicht für die dlteste Geschichte der
Sskritvölker nicht unmchtige Bemerkung. — Also duilva^
melken j auspressen , aussaugen u-s.w. Davon: ä^ukfygjTj^ das
Melken; d^okystig, 6^ der Melkeimer] apoXyiovjTOjDim.; ctfioX/ato^
a^oPj %tim Melken, was gemolken werden kann n.s.w.; dviqyuiXitTog
(mit Vriddhi wie dviive^og)^ arafteXxro^, dvafilKprvog (zw.), or,
\nigetnolken\ Bot7/ioX/d^, ov, Kühe melkend, —
Hieher zieht man das homerische du^^j^^ d, wodurch das ^
tiefe Dunkel {der Nachl) bezeichnet wird; als eigentUohe Bed.
nimmt man Melkzeil. Bullmann (Lexü. n, 39) hält dagegen:
strotzender Euter für die eigentliche Bed. von «ftoXydff, so dass
vvxrdg diÄoXy^ gewissermaassen im Strotzen der Nacht hiesse ;
anders erklärt es Pott (E. F. 11,128); man vergl. auch äpt-
wann (Dissert deHeliadd. p*ll; Bissen im Göttinger Programm
zum Prorektoratswechsel 1836); die Bed. lehnt sich, wie mir
scheint, an einen nicht hinlänglich bekannten Gebrauch. ^
(iuoXy6(; in dem bei Buttmann (a.a.O.) bemerkten Gebrauch fiir
dx^ii knüpft sich das hesgch. dfxo\ydi(a=ziu6riiM^pii(a.
Wenn man slav. mlek6, Milch^ xAiA. Molke vergleicht, wel-
che mit der ebenbesprochenen Wzf. im augenscheinlichsten Zu-
sammenhang stehn, so kann man sich des Gedankens nicht ev"
wehren, dass auch griech. yaXaxr (in Zsstzgen yXaxr) ykay^ lat
lact hieher gehören möge , und dieser Annahme gemäss setzt es
auch Pott (E.F. I, 236. ü, 101, vgl. 204. 225 und 311) gradezn
hieher, indem er ykay in YKdy-oq zu Grunde legt und ohne Zwei-
fel VX als Vertreter von ^ (fiir iiX) nimmt. Die Erklärung deiJ
et im lat lact, des xr in yaXota^x (yXaitz)^ des k in slav. mlekö,
statt dessen man dach, z, oder g erwarten sollte, welche von
486 2i»r(I).
PoU niebt gegeben 9 und zur Feststelluiig der Etymologe nner-
Ifisslidi ist, zwingt uns Jedoch einen Umweg zu machen. ~
Die zuletzt beliandelte Wzf. sskr. mri-g' für smri-g' beruhte
auf der Contraction einer 9 ans dem, als Grundform zu setzen^
den, sm entstandenen Form smar in smri; sobald diese ihi
anlautendes s wie gewöhnlich verliert, wird sie mf L Da aber
{iir ri überaus häimg ra eintritt, so dürfen wir eine Form mra
mit mri identijficiren. Indem bei dem gewöhnlichen Wechsel
zwischen r und 1 statt r ein 1 eintritt, entsteht die Form mla.
Ich habe mit Vorbedacht diese Formen hier aufgezählt, weil
sie uns allsammt als hieher gehörig entgegentreten werden.
Diefted« betreiSend, so sahn \iir aus dem Grundbegriff: 9chw
hen durch die Vermittelung des Begr. schmieren den Begriff:
beaekmutxen hervorgehn (S. 476). Aus dem Begriff: aehml^
geht aber femer durch das Medium rMen der Begriff s^tmAo-
ifen, zerreiöen hervor: ü$ einem ZMetand sein^ wo man leieAt aer-
ächabt werden kann (vgL ^ocoi) S. 173) ; daraus geht mit Lieichtig-
IL'eft der Begriff hinschwinden hervor (vgl. das sskr. kshi 8.
173 £ insbesondre S. 177). — Nun kann fimneil mit der eb^
bis zu der Form mla geführten Umbildung der Wzfl ^smri
(smarj dieW9£ zusammenhängen, welche die indischen Gram-
matiker ml&i schreiben; denn diese Schreibart hat in den n
mlii gehörigen Formen keinen Grund; denn als Verbum zeigt
es eine Spur des 4i nur in dem, hi den Specialflexionen erschei-
nenden, ml&j-a; dieses j(a) wird man aber viel wissenschafi-
Eoher ftb: die Nota der 4ten Conj.GL nehmen; in den übrige
Formen, so wie in den hieher gehörigen Derivaten, ersdieint
aber nur mli alsWzform; die Dehnung eines eine Wzf. schlies-
senden a ist aber individuell dem Sskr. eigen. Was dessen
Bed. betrifft, so hat ml&i die Glosse kftnti-sankshajd tn
Hinschwinden der Schönheit ^ wo also eben das, aus der Wz. a^
welche, wie hmfXT^^^chaben heisst, mit demselben Begriff «fef
Hinscheidens hervorgegangene kshi (S. 171) zur Interpretatioo
verwandt ist; allein der begriffliche Zusammenhang von mUi
mit dem, zu Grunde liegenden sm(i) durch das Medium smar:
mar zeigt sich weniger in seineift Gebrauch als Verbnm, als
wie in seinen Derivaten; so heisst ml&-na zunächst beendet,
unrein und reiht sich also ganz nahe an den Begr. iScAmteo liuxL-
viü^ ptoXvvG) U.S.W. und dann erst schwach, müde, wodurch es
sich an die Bedeutungen von mläi: hinschtmnden, abnehmen, %u-
eammensinkenj verwelken lehnt Ganz ebenso heisst ml&-ni za-
nftchst: Schmui%, Koth und dann Müdigkeit, Schwächey so dass
diese Wörter, indem sie beide Begriffsseiten erhalten, als Ver-
mittler zwischen den nur der einen Seite des Begrifis geweih-
ten smar: ml&i stehen. (Uebrigens lässt sich nicht entschei-
den, ob der Begriff j&^ti/i hier aus dem des Beschmierenden^
oder dem des Zerreibbaren hervorgegangen ist) Unsre Berech-
tigung zur Verbindung von mla mit (s)mar foidet ihre Bestäti-
gung in noch einer Zusammenstellung ; aus dem Begriff des
Zerrmbens geht sehr einfach der des Zarten (teicht Zerreibbaren)
hervor. (Man v^L die Analogie des sskr. mrid-u, »or/, von
mifid terere, griech. xlf-r^v von rep, lat terere und so andre).
£ar(i). 487
Nun eiBch^t im Sbkr. kA^mal« angtnsohrtiBch maammai*
gesetzt mit dem ganirten ProüomiBal«tamiii des Interrogati vams
in der Gestalt kn, und heisst tP€tdl; damit hängt wiederun
sosammen ku-mira, wo das «rsprOn^che r sogar eriudteo
kt; eigentlich: ein wie %mrier, im Gebnmch: Jümgimg. mal
(mar) veihält sich aber so mlA (mf i) wie griech. TaX(«a'o) au
TXi;(fu); so, dass Weder formell noch begrifflich etwas enüre*
gensteht, mla au (s)mar aa ziehn; im For%ang wird sich Be-
stätigendes noch in Fülle herausstellen , weMies an dieser
Stelle ohne Nachtheil fllr das Verständniss nidlit zuisammenge-
hänft werden kann. Also mlAi, wie die indischen Grammatf-
ker diese Wzf. schreiben, betrachten wir als eine Fortbiftung
Ton mal = mar = smar (S. 467, 477). Nmi wissen wir dun£
\iele schon vorgekommene Beispiele, dass nichts hAufiger ist,
als Fortbildung einer Wzf. durch Antritt des Lauts, weldier im
Sskr. kh' heisst (vgl. z. B. iri: fi-kh', ^ehn, S. 63). Da nun AI
im Allgemeinen Vriddhi von i und £ dessen Guna ist, oder beides
eineContraction von &-|-i, oder a+i sein kann, so stSnde formeB
mchts entgegen, die sskr. Wzf ml£kh' m Zusammenhang mk
mlai zu bringen und als eine Fortbildung desselben zu betrachr
ten. Allein ml£kh' wird die Bed« uneorrehi, undeuüieh epreehfm
gegeben, und daher stammt bekanntlich der indische AusdmdL
mr Barbar mlek'kh'a. Wo ist das Band, welches diese Be»
dentungen vermittelt? Zunächst fahren wir als entscheidendes
Medium hier mlish-fa an; durch seine Bedeutung, undeuiliehe
AuMpraehey glieht sich dies als entschieden verwandt mit ml£kh'
stt erkennen; ^eidigültig ist es &üt diese Untersuchui^, ob
man es aus einer Form mit blossem i, statt des 6 in mlAkh',
also etwa mlikh', will entstehn lassen, oder auf eine andre
Weise. Ferner hat aber mlish-t'a dieselbe Bed. wie mU-na,
DftmKoh schwach. Wie erklärt sich nun aber die Bed«, welche
die Wz. ml^kh' haben soll, wird man fragen. Meiner Ueber-
zeugnng nach ans dem Nomen ml^k'kh'a. Dieses hiess, wenn
nnsre Etymologie richtig ist, ursprünglich schwach, und wurde
von den kriegerischen, der sogenannt -canoasischen Völker-
familie angehörigen, nach Indien eindringenden Vorfahren der
Hindus zur Bezeichnung der ihnen i) hier begegnenden geisiig
(denn die Bezeichnung dee geisügen Unvermögens wird sich in
der weiteren Entwickelung der hieher gehörigen Begriffe vor-
s^di herausstellen) und karperüch sclmaohen Urhewohner ver-
wandt Später kam durch das Hervordrängen der objectiven
Bed. des Worts (Barbar) die snbjective {sdhwaeh) ganz in Ver-
gessenheit, eine Erscheinung, welche sich in allen Sprachen
wiederiiolt (v^ auch ^ap-^op-cuss: sskr. varvara von Wz. hvfi
eig. kraushaarig und uraprflngliche Bezeichnung der Negerbe-
völkerung). — Diese objective Bedeutung wirkte auch inif die
^rigen zu dieser Wzf. geh(Mgen Bildungen akdann znrfick,
nnd ergriff so auch »le, wie die gleidie Bed. mit ml^kh' zeigt,
entschieden damit verwandte Form: mlakah. Diese Form
Komite aber ans emer fixfarten Wzf. ml£kh' unter keiner Be-
1) Dm Wort mlek'klia beicieknet MtbeMsdre die Barltaren iu der Ge-
gcad de« lad«s.
486 ' SM{J).
din^mg heiTorgehn ; denn woher wäre £ in a 2iir&ckgegaiD-
gen? Wir müssen, am sie za erklären, bis zn der Form mra«
oder mfi, für mläi zurückkehren; aus dieser, müssen wir an-
nehmen, habe sich dnrch einen Palatallaut, etwa (g), eine Form
mf ig", mrag' (vgl. z. B. sskr. vfig', vrag' weggehn), mlag
gebildet — eine Annahme, welche uns um so leiditer wird, da
wir ja schon mf ig% als zu dieser Wz. gehörig, kennen gelenit
haben; femer wissen wir schon, dass aus Wzibrmen, welche
mit Palatalen schliessen, durch Antritt eines, eigentlich desi-
demtiven, s, eine Wzf. entsteht, welche auf ksh endet (v«L
H. A. L. Z. 18%. Ergzbl. S.316); so konnte aus mrag": mla§:
mr Aish: mlaksh entstehn. Dieses mlaksh nehmen wir also
an, habe ursprünglich im Allgemeinen dieselbe Bed. mit mHkh'
gehabt,* beide, mitmläi zusammenhängend, hätten ei^ntlich
eehwaeh8emheAeuiei\ als aber mlAkh' wegen seines Gebrauchs
in mlek'kh'a, Barbar , die Bed. tmdeutUeh, uncorrekt reden an»
genommen hat, hat sie auch das ursprunglich nah verwandte
und gleichbedeutende mlaksh erhalten. Aber was hier eine
wenig begründete Annahme zu sein scheint, wird sich bald, und
weiterbin noch mehr, zn fast entschiedener Gewissheit erhe-
ben. — Nun müssen wir hier bemerken, dass neben mlaksh
nn Sskr. eine Form mit erhaltenem t erscheint: mraksh, welche
also gradezu durch das Medium mra^'mit mrig' in Verbindang
gesetzt werden kann. Diese Form gehört ihrer Bed. nach wirk-
ch hieher; sie heisst beaekmieren^ einsalben, ist dnrch raraksh-
an a 1) das Einsalben, 2) Oel belegt, und diese Bedd. lehnen sich
an den, in der Formation smar vorzüglich hervortretenden, Be-
griff schmieren, welcher sich durch das Medium eireicUen, ra-
ben mit dem Grundbegriff: schaben verknüpft Wäre es nun za
gewagt, mraksh mit mlaksh völlig zu identificiren, und ibneo
diese vermittelnden Bedd. sireichen, reiben als gemeinschaiUidie
zu geben? Wenn %vir aber dies dürfen, so dürfen wir dann
auch annehmen, dass eben so gut, wie aus mf ig' streichen, trt-
sehen die Bezeichnung des Melkens hervorgegangen ist, die Be-
zeichnung f&r Milch aus dem so nahe verwandten mraksh:
mlaksh sich herausbilden konnte. In diesem Fall erklären
sich mit einem Schlage, das im Lat und Chriech. schliessende
XT, sowie das slav. k imd das griech. 7 (in yXa/) als gewöhn-
liche Vertreter des sskr. ksh (vgl. S. 110. 112 und sonst). Das
Soth. miluk muss man nach diesen Analogteen eben so fassen,
a goth. k vielfach sskr. ksh entspricht (vgl. z.B. auk-an), ob-
gleich im Allgemeinen goth. k auch sskr. g vertritt, folglich
auch mrig' dafiir zur Vergleichung gezogen werden könnte,
bi Bezug auf slav. mlekö gotih. miluK wären wir also ausser
Sorge; sie entsprechen der sskr. Form mraksh, einer Weiter-
bild, von der, melken u.s. w. entsprechenden, sskr. Wzf. mrig.
Eben so könnte man noch lat. lact für mlact erklären; wie vi
es aber mit ^Xoxr? Sollen wir mit Poil annehmen, dass 7X iur
ßk stehe? letztres verhielte sich zu ml, wie griech. ßp in ßfwvo
zu sskr. mrita.' Dialektisch tritt in der That, grade in der Ver-
^ - - ^ " "^f.^
laAst
bindunff mit X, y für ß in yUfp-apov f&r ßXec^-apoy (wo ^^kitp
sskr. vl£ksh) ein; aUein eine dialektische Lautwandlung lü
nur dann znr Erklarang einer Erschehinng in der xon^ aa-
enden, wenn das Wort, wo man sie anwendet, der Artist,
ISS sich annehmen lässt , dass es aus einem Dialekt in die
)iyv zuerst als Provinisialismus übergegangen, und dann im
^brauch festgehalten sei. Wer möchte aber so etwas von
knem so absolut nothwendigen Wort, wie jaka ist^ behaupten?
"t)llen wir y für y nehmen und an die lauthche Verwandtschaft
vischen v und einerseits m, andrerseits g (iPo//^ E. F. 1, 121)
innem? Wie schwankend auch diese Stutzen sind, ehe ich
uch durch die, nur in diesem y liegende Schwierigkeit bewe-
Igen liesse, /Xoxr von den, mit ihm gleichbedeutenden, Wör-
ttem in den verwandten Sprachen, und weiterhin der ^2^
tiraksh: mlaksh zu trennen, wüj^e ich, wenn sich keine
andre Hülfe darbietet, mich mit einer von ihnen begnüffea.
Wenden wir uns zum Sskrit zurück! Die Wzf., welche nier
mläi geschrieben wird, wurde durch k&nti-sankshajd aus-
gelegt: im Huiächwinden der Schönheil; neben ihr erscheint eine,
grade, wie yXanr von. mlaksh , nur in Beziehung auf anlau-
tendes g statt m von ihr abweichende: gläi; schon dieser Wz£
wird eine wenig abweichende Glosse: harshakshajd gege»
ben: im Hinechmnden der Freude \ aber die höchste Identität tritt
in den beiderseitigen Derivaten in Beziehung auf die eine Seite
der durch die Derivate von ml&i ausgedrückten Begriffe (v^
S.486) hervor. Ich will sie zusammensteUen und dieErkul-
Hingen des WiUoti^schen Wörterbuchs hinzufügen: mlä-na,
^wgtiid, weary; glä-na, languid, wearied^ feeöle^ exhausied
hfdiaeaee^ faiigue*, mlA-ni, weariness^ länguor; gla-ni, hm^
9^or, iassiiude, faügue of body^ or deftreeeion of miad; hierzu
^gl. man noch die übrigen Derivate von gläi, welchen keine
gleichen Formationen von ml&i entsprechen; glä->snu, exhau^
9ied ^ diaeaae^ or fatigue^ »earied^ languid\ gl£-ja, exhau^
9tibie^ faüguahle^ femer die unbelegte Wzf. glAp io he poar^
gUi selbst ist als Verbum nicht belegt, wohl aber dessen Caiip-
sale glap-aj (Vicramörvasl ed. Lenz p. 45, 8). Sollte diese
durchgängige Uebereinstimmung ein Zufall sein können? schwer-
lich wird man das behaupten können. Was hier Zufall ist, das
ist, dass gUi, oder seine Derirate, im Sskrit nicht auch die eine
Seite des Begriffs, welcher in den Deriv. von mlai erscheint,
erhalten haben; hierin folgen sie nun zwar einem allgemeinen
luid in allen Sprachen herrschenden Gebrauch, welcher, so-
bald eine Wzf. zwei oder mehr Gestalten, welche eigentlidi
aiir lautlich verschieden sein sollten, zeugt, der einen eine be-
schränktere Bed. zuweist, bei welcher Gelegenheit diese nach
luid naoh von der andern aufgegeben wird. Wenn man dem-
nach zugiebt, dass glaimitmUi identisch sei, so muss man ^
auch zugeben, dass gläi einst auch dieselben Bedeutungen ha-
ben konnte, und endlich, dass so gut, wie aus mläi mlaksJi
(vgl S. 488) wurde, eben so gut aus glai glaksh werden
konnte; mit letzterer Form würde aber griech. /Xoxr Laut für
I'aat(denn 9tT= k sh ist uns hinlänglich bekannt) identisch sein.
Ist denn aber keine formelle Vermittelung zwischen mläi und
glai da? wird Mancher fragen; und ich gestehe gern, keine
400 SM(I).
entsdiiedeKien Analogieen zu kennen, glanbe andi kaum , dasft
ein unmittelbarer Tausch zwischen m und g je nachgewiesen wer*
den könne, wende mich aber zurück zu der oben (S. 489) an-
gedeuteten Vermittelung durch v; dann stände als Mittelfbim
zwisdien ml&i und gläi eine Form vläi, und von dieser wfll
ich hier sogleich eine Spur anführen. An ml&i, hmschwinden,
insbes* vepwelken, lehnt sich (durch den Antritt yon Lauten,
welchen im Sskr. ksh entspricht, also in specie an die Form
mlaksh) lat marc in marc-idus u.s.w.; diesem entspricht
ahd. murg (Grafj Ahd. Sprsdi. II, 851), aber höchst wahr-
adieinlich auch eiid. weih (Graf, I, 840), wie dieses denn
schon Graf mit sskr. mläi ver^eieht Bei düieser Vennitteliiiig
erhalten wir aber drei neben emander bestanden habende Ge-
stalten mla, gla, via, welche alle auf mra, und durch dieses
auf smr a und endlich sm sich reduciren. Einen solchen Reich-
thum an Wurzelwandlungen für so unvordenkliche Zeiten an»
zunehmen, wird vielleicnt Manchen bedenklich erscheinen.
Wir, die wir solche Bedenken bei wissenschafUich^d Unter-
suchungen f&r völlig indifferent halten, können ihm nichts dar-
auf antworten , als dass sich diese Erscheinung hier nicht zum
erstenmal einstellt, sondern schon mehrfach vorpekommen ist,
am reichsten bei v ^^9 und noch mehrfach sich wiedeiholen
wird, z. B. fast in noch reicherem Maass, als hier, bei ^a^f-
Wir wollen noch keine Schlüsse fiir die Sprachgeschidite ans
Aesen Fakten ziehn, werden aber audi nicht durch AnsichteD,
oder Bedenken über Sprachgeschichte uns unsre schwer er-
worbnen Fakta raubey lassen.
Wir haben hier eme Reihe von Wzformen kennen gelernt,
welche primärer s]nd,'als die zuletzt behandelten, und auf glei-
cher Stufe mit smar stehn. Sie diirflen daher das Recht in
Anspruch nehmen, sogleich behandelt zu werden. Dennoch
woÜen wir — ich möchte fast sagen aus Dankbarkeit — erst
fwch das Thema ^Xaarr vorausnehmen, welches uns zu diesen
Resultaten fährte. — Die Form /Xaxr (=s= einem sskr. glaksh
und wesentlich identisch mit der Nebenform mlaksh, aus wd-
cher die verwandten Sprachen ihre gleichbedeutenden Worte
entlehnten (S. 488)) erscheint nur in Zusammensetzungen, z.
B. 7%0HeTO(paVo$; sobald sie als Simplex gebraucht wird, wird
die anlautende Gmppe durch den Vokal a gespalten , wie die-
ses so sehr häufig geschieht (vgL z. B. vaoaaa = tras: ttoftap
s=s kmar, S. 477 und sonst); so entsteht die Form yalaxT^ t«,
im Mom. mit Verlust der, im Griechischen nicht schliessen kdn-
nenden , Consonanten xr ; yaXa> Mäch. Davon : ^aXoxnoi^, ri^
XHm.$ faXccKTutd^j 17, dvi yaXaxrivo^, 97, ov, müchig\ "foKcatvo^^
e$, miMuurUg; /aXaier^ (^e^rpa), ii /aXaiertn?« (Xt^^, 6, em
Siein doTj an§efeuekUi tmd gerieben y einen Milchsaft giM} fcAa-
«rrt^o, mächsgeeini faXoaerui&j vM Milch haben \ faXaurrvofiou,
%uMUeh teerdeni Y^itKdievwÖiq^ 17, ilae Werden derMUch U.S.W. —
An die Nonunativform : y<ÜM schliesst sich : yahcv^ xd, LeUarmUj
/aXotf«^, oder /oXaxe^, al, eine glatte Mnechel. — «/g&Ui{, oirro^
auch dy(£kaatTOi;^ ov, wo a = d s= (fa (S. 382), BlnieperwtmdtiV]
dfaXantoSy ov^ mäehleei dfakaJ^^ 4, Mächheigkeil'y dyakaetl^y
XM(J).
491
iy Ztisiand einer Mutier ohne JUikhi dyaXaKxoavvn^ 17, Blufsver'--
»€tndischafi\ dnofoKaxTiö^g , 6^ Entwöhnung von der Muiter^
milch ^ ^70X0^,0^, milchend] opri^oyo^kov ^ to ^ Vogelmilch, ein
Kraut. —
Indem dem sskr. ksh griech. /, wie so oft, entspricht, ent-
steht die Form yÄ^y, wovon: r'^droc^ tiJ, Milch] yXayepSi;^ «,
Ov; yKoLyduq^ eacra^ ev^ nulchigi /Xa/aoi, voll Milch sein; evyXo-
y^$, i^; evy'kayoq^ ov\ ecyXdyBToq^ ov\ tvyKa^^ tnilchreich, —
Was nun das lat lact im Verhältniss hierzu betrifft, so
kann man es, wie gewöhnlich geschieht, gradezu mit griech.
'jfXaxT identificiren, also den anlautenden Guttural, wie so oft
Cv^ S. 209 und weiterhin labor für glabor), für abgefallen
erklären. Doch könnte man es auch an die Form lehnen , aus
welcher die slav. und gotli. entsprechenden Wörter hervorge-
gangen sind, nämlich ml a ksh; das anlautende m ist im Lat
alsilann abgefallen, wie in laxu-s, eclUafj fiir mlaxus (vgL
malax-o, wo die anlautende Gruppe wie in /a^xr: [uiKcuycr
dnrcha gespalten ist). Doch entscheide ich mich für einelden-
tificinmg mit ^Xoxr, and zwar erstens wegen der Uebereinstim-
mnng in Bezug auf das schliessende ct=sskr. ksh, und zwei-
tens weil, wie sich leicht zeigen Messe, die römische Sprache
lange Zeit mit der griechischen vereint war.
Bis jetzt haben wir Weiterbildungen der Sekundärforma^
ticm von sm (welches wir sm(i) bezeichneten), die smar lautet,
verfolgt; jetzt ist es Zeit, zu dessen Nebenformen zurückzukeh-
ren , welche wir erst eben entdeckt haben , und von ihnen aus
die Untersuchung weiter zu fuhren. Indem smar das anlau-
tende s, wie in so vielen, schon innerhalb dieser Wzf. vorge^
kommenen, Beispielen einbüsst, entsteht: mar. Indem dieses
den reinkmdichen Umbildungen des Lauts r unterliegt, entstehn
die Wzff. mra, mri, mla u.s.w. Aus mla entstand, wie be-
merkt, wahrscheinlich durch Vermittelung von via: gla. Was
die Bed. anlangt, so fanden \Nir den Begriff €/p« Schabetie, als
allen Formationen, welche hieher gehören, zu Grunde liegend.
So sehr ich mich nun hüte , in diesem Werke , wo es bloss gilt,
das Faktische hervorzuheben, Theoretisches einzumischen,
Bebe ich mich doch hier genöthigt, eine, wenn gleich beiiannte,
doch selten hinlänglich beachtete Bemerkung ins Gedächtniss
zurückzurufen. So weniff, als man eigentlich Wurzelformen
in den Bskritsprachen aufstellen dürfte — denn jede Form ist
et aas concretes — Concretes entsteht aber nur durch Verbin-
dung von mehreren sprachlichen Elementen,- ebensowenig dürfte
man den Wurzeln Bedeutungen geben — denn Bedeutungen
sind Gedachtes — jedes Geda<jite , vom sprachlichen Stand-
punkt aus, aber Concretes — und Concretes entsteht, wie ge-
sagt, nur durch Verbindung von mehreren sprachlichen Ele-
menten. Dennoch muss man, sobald man anatomisch in d^
Sprache verfiLhrt, sowohl Wurzelformen, als Wurzelbedeutnn-
gen abstrahiren. Beide muss man sich aber im Sprachgeist
gleichsam sdiwimmend denken, /««/« (concrete) Form und Be-
deutung nur durch Concrescenz mit andern sprachlichen Ele-
492 IM{I).
menten gewinnend. Dies fiihlten die indischen Grammatik^
selir ffnt, nnd um dem Umfassenden einerWnrzelbedeutaBgd
ntdi als möglieli zu kommen, bezeichneten sie sie durch ein, il
Locativ: Zustand der Ruhe, gebrauchtes Thema. Unsre R
Zeichnung durch den Infinitiv Activi ist dagegen viel zn b
schränkt, und z.B. gar nicht fJlhig, die Ausströmungsf&higb
derWurzelbed. nach der activen und medialen Seite hin ii.s.!
auch nur anzudeuten. Im Gregentheil trfigt sie nicht wenig
*u bei, einem die Augen gegen die Anerkennung dieser Fähi|
keit gewissermaassen zu verschliessen. Wir würden rielleic
am besten thun, da wir einmal Wurzelbedeutungen anfstell
müssen, zur Erklärung eine Wendung mit im Ztistand zu b
nutzen, und den speciellen Begr. durch Beifügung eines A1^
stractiim in -ww^r zu bezeichnen. Bei dieser Wz. würden \sxi
also zur Bezeichnung derWzbed. nicht, wie oben geschehen!
ist, schaben hinstellen, sondern im Zfuiand der Schabunff; doci
werde ich mich im Allgemeinen von der gewöhnlichen BezeicI-
nungsweise nicht entfernen.
Von den eben bemerkten Wzformen beachten wir nun zu-
erst mla; dieses ersdieint in der Form mlä in mla-na, mlA-ni,
nnd eben daraus ist auch die Form im Verbum mlä-jämizt
-erklären, fÖr welche die indischen Grammatiker als Wzf. mlM|
aufstellen. Wir erklären das ja als Zeichen der 4ten Conj. Cl
(vgl. S. 285 Anm.). Als specielle Bed. können wir lur die \Vzf
aus der Betrachtung der dazu gehörigen Gestalten den Begriff:
%erreihbar sein annäherungsweise aufstellen. An diese Form
lehnt sich nun sskr. mala, m&ra (mit erhaltenem r) in kö-
rn ala,ku-m&ra (vgl. S. 487), zart, weiche ob man dieser spe-
ciellen Bed. den He^nS abgerieheuj dünn sein, zu Grunde legen
soll, oder den Begr. zerreihbar, schwach sein, will ich nicht ent-
scheiden,* in beiden Fällen würde es zu der hier b^andelten
Wurzel gehören. — Die Form mala finden wir nun sogleich
im Griech. wieder; auch hier zusammengesetzt, aber mit dem
Präf. a = et = <ra (S. 382), so dass diLaXÄc. tj. &v. eigentlich
9ehr %art, weich heisst, dann weichlich überhaupt u.s.w. Be-
merkenswerth ist hier die attische Nebenform mit anlautendem
Spir. asp. dfiaXög'j ist hier der ursprüngliche Spir. asp. des Praf.
erhalten, oder ist er imorganischer dialektischer Zusatz? Ich
würde diese Frage nicht aufwerfen, da ich wohl weiss, dass *
überaus häufig von den Attikem vorgesetzt wird (vgl. z.B.m
S. 307); allein die Form d scheint mir auch in den, wie sich
sogleich ersehen wird, ebenfalls hieher gehörigen: a-^prfs. «•
vtaXo^q erhalten zu sein. • — Von dyiaXdq kommt wahrscheinlich
d^aXöfdj ajxaXiTVG), zerstören, vernichten 'j doch könnte man diese
Formen auch gradezu an ^laX mit der Bed. schaben knüpfet)
und a, so, wie ich es in d^ak8vva> erkläre, für dßa ab nehmen,
so, dass diesen Denominativen eine Form d^ako für dßouiah,
abgeschabt, zu Grunde läge. Auf jeden Fall wärde es za die-
ser Wurzelreihe gehören.
In sskr. kn-mära (eig. wie zari^jung^ vgl. auch mar-ala,
%wrt^ und goth. mar-ävi Zartheit (J. Grimm, D. Gr. II, 180) sahn
SMil). 4sa
vir da» nrspruDgliche r erhallen; mftra ist eine Vriddhi-Form
lus mri (urelche Form^ wie sich weiterhin ergeben wird, wirk»
ich in dieser Kette vorkommt) för smf i ; ans dem schon er*
vähnten Gegensatz von ßporo zu sskr. mri^ta wissen wir, dass
1er Uebergang von mr in §p Statt finde (vgl. S. 494); so kann
lenn auch diesem mfi (in mara) griech. ßpo gegenübertreten.
Dieses ßpo erkenne ich in der Zusammensetzung mit ddm Präf.
i = öa in a-äpo'C. «* <>v> welches also eigentlich: sehr %arty
reich heisst Diese Grundbed. zersetzt sich nach den beiden
11 ihr liegenden Seiten, indem einmal das Zarte (wie im sskr«
ku-mära) als das Schone gefasst wird, das andre Mal als tlas
Weiche j Verweic/äichle, wie in dyiaXög (vgl. ßki^, lat. laxus für
mlaxos, sskr. mlä-na u. 8.w.) in die Bedeutungen: scMtiy
weich U.S.W. Davon: aJß^oxns^ dßpoövvij, 17, Weichlichkeit n.s.w.;
a^fwvidiy verweichlichen; aßoi^o^iou, zs^ppvpofKu {HespclL); dßfwv^
rif^, o, Zierling\ aßpid^^, to, eine Art Frauenkleid. — Fraglich ist,
ob äßpa^Vy Zofe, Lieblingssclavin, hieher gehört; denn schon
alte Grammatiker erklären es fUr fremd.
Indem för die zu Grunde gelegte Form mra mit gewöhnli-
cher Vertauschung des r mit 1: mla eintritt, würde ihr griech.
mit ^ für m wie in ßpoi ßXo entsprechen. Da diese Form hi ?rXo
mit Verhärtung des ^ in ?v ubergehn konnte (vgl. dafür weiterhin
difstXaxiöxav neben diißkaxUhtav und ^Xdio fiir uorXa^o, ^cf^oi),
so steht nichts entgegen, d^^staXo^g mit ihr zu identificiren ; ttX
ist wie yX in yXaxr durch a gespalten und das anlautende d, wie
in d'ßp6-g,^ das Präf. = tfa. Also dnoLkdcj ij. dy. weichlich u.s. w.
Davon: dTtaXorVig^ d'jtaXia^ ij, Weichlichkeit ; aoraXvW^ weich
machen \ a9ra>/v<^^d(, d, das Weichmachen f a^raXcog, d, Spanferkel
(zartes Thier^.
ft
Bisher sahn wir die, dem sskr. mra, mla entsprechenden
Formen nur in Zusammensetzungen. Wenn wir aber nun die,
in mli-na und allem, was dazu gehört, so sehr hervortretende
Bed. schwach berücksichtigen, so scheint es kaum zu gewagt^
mit ffaXo in a^aXd, in Beziehung auf die Grundform zu identifi-^
ciren: ^leXeog, d^dvi alsSufBx würde ich jo= sskr. ja betrach-
ten, dessen j in c übergegangen ist, wie oft {YghnoX-e&q = sskr.
pur-jäs); seine eigentliche Bedeut wäre wohl: zart und dann
schlaf j, nichtig u.s.w. [liXt in 6) fteXe ist davon wohl wirklich der
Vokativ für ft^e (vgl. 066z fttr o66u S. 227), nur dass in ihm
die Bed. %art mehr vorwiegt
An die Bedeutung , welche der Wzf. ml ä i im Sskr. gegeben
wird: verwelken, hinschwinden, leimt sich die des griech. ftap in
uap-at^fiiy hinschiüinden, verwelken machen, imMed. verwelken, hin^
schwinden (es steht durchgängig im Verhältniss zur Grundbed.
wie sskr. kshi zu a^ S.173 ff.); ytap verhält sich zu der, mit
mla, welches bei mlai zu Grunde liegt (S. 486), identischen
Form mrä, wie mal zu mU (S.487); den Zusammenhang zwi-
schen mläi und wxp bemerkte schon Pott (E.F. 1, 221). — Da-
von: ^ipavöu;^ ri^ das (^Schwach") Welkmacben ', fcapavrixdf, ^,0^,
484 SM(I).
{matt') sehwaehmaehend; fiopauTfu^, o, dasSehmindem iL s.w.; ua-
paö^iddriq^ eg^ van der Art des ^uipctö^g. — < dfidpavxog^ oy; opa-
pcivTivo^j opj unverwelkUeh u. s.w. —
Aus dem Begriff: hinschwinden machen, im Passivam : ä#«-
echwindenj geht mif das einfachste der </«« Sterbens hervor. So
ziehn wir denn die sskr. Wzf. mfi hieher, welche, grade wie
das lat mor-io-r, passiiisch flectirt: mri-j-£ ich sterbe heisst
Diese Wzf. mfi Stent der bisherigen Entwickelnng gemäss iur
srari, und wir dhrfen deshalb in dem slav. smertje=lat. mort
das anlautende s fiir organisch halten. Dobrowsky betrachtet es
jedoch als üeberbleibsel des Präf. sa (Dobr., I. L. SL 299). —
Von mri kommt im Sskr. mri-ta, Sterblicher, Mensch. Da&s
/ dieser Form griech. Boo-'^o-c entspricht , ist schon mehrfach be-
merkt (vgl. auch Pott, E. F. I, 228); daneben erscheint gibd.
yiopToq, ov, in welchem, wie im lat. mor-ior, die gunirteForm
des f i eingetreten ist Von ßporog kommt: ^poxeio^, a, ov; ^po-
Tnöiogy ov, sterblich U.S.W.; ßporöo, sterblieh machen a.s.w.
Im Sskr. bildet sich durch a privat aus mrita: amrita, ei-
gentlich unsterblich; insbesondre aber als Substantiv gen. neutr.
die Götterspeise und als Adjectiv schön u.s.w. Diese Erinne-
rungen sind auch im Griech. erhalten; hier erscheint a^ßpoTog^
ov, mit, zwischen fip eingeschobenem, dem fi verwandten, ^
zunächst in der Bed. unsterblich und dann überhaupt: schon jl
8. w. Hier drängt sich nun wohl von selbst die, in Beziehung auf
die Form nicht unwichtige, Bemerkung auf,dass, wie hier pfiporo
= sskr. mrita, so auch oben in ßpo^o = sskr. mf ita fitßp fiir
den eigentlichen Anlaut zu nehmen ist, dass also nicht ^ für m
eingetreten ist, sondern, nachdem sich das, bei dem m fast mit
anßinffende ß als Zwischensatz lautlich geltend gemacht hatte,
p. abfiel; hiemach liegt bei dßpo, dnoKo (S. 493) die Form pßpo,
fiTrXo zu Grunde. Von Si^poirog kommt dußpoauyg^ a, ov (diuxh
Suff, u) == sskr. ja weiter formirt), glbd., und dyißpoaia^ i =
sskr. amfitam Götterspeise (vgl. Buttmann, Lexil. 1,132 ff.). —
aßpoTo^jOv, fiir äßßporog bei Soph. sicher; fiber dßpoTn bei Uo-
mer vgl. Bnttm. (Lexil. 1, 131).
Eine sonderbare Formation aus dem erwähnten fxoprJ^ ist
das hesychische i]iopTev = dn&avev.
Wenn wir den Menschen durch den Begr. des SterhUekseins
bezeichnet sehn, ist es da wohl zu gewagt, die Bezeichnnng
des Hauptmoments des menschlichen Organismus des Bluts:
ßpoTOQ^ Sj ebenfalls hieherzuziehn? Pott, welcher, meiner An-
sicht nach, zu viel Gewicht darauf legt, dass es grade das, aus
einer Wunde fliessende, oder geflossene, dann geronnene Blot
bedeutet, zieht es zunächst zu ßopo (E. F. I, 253) und betrach-
tet insofenr-als die eigentliche Öedeut von ßpdxo das Schtporu.
Auch von dieser Seite erklärt, wurde es zu der hier behandel-
ten Wurzel gehören (v^l. S. 480), nur läge seiner Bed. der Be-
griffet» Sehmutzens, wie er sich durch dieVermittehuig der Be-
griffe reiben, schmieren aus schaben entwickelte, zuGnmde. Von
bd. Blmi ist es ohne aHen Zweifel mit Recht bei PoU getrennt
on ßpOToq kommt: ßparous^ e<jraay ep, bluttgi ßpoTo&j bhUignmchen.
Wir müssen hier, der weitem Ordnung vorgreifend, eine
weifelhafle Etjmologie erwähnen. Im Sskr. heisst die Geaiali
lAr^ti; da hiCT insbesondre die menschliche, von der es vor*
uglich gebraucht wird, gemeint sein mag, so liegt der Gedanke
ehr nah, dieses Wort, so gut wie die Bezeichnung des Men-
chen, von mii abzuleiten, so dass es das Vergängliche, Ver^
?elkende eigentlich bedeutete. Diese Vermuthung wird aber
ehr wahrschenlich durch die Gegenüberstellmig eines andern
;leichbedeutent«enSskritwortes rupa. Dieses ist aueenschein-
ich aus derCausalform von ruh wachsen (S.73) gebudet; diese
leisst nun zwar in dem Sskrit, welches wir kennen, röp-aj
ebdsO, also mit gunirtem Wzvokal; allein wie die verwandten
Sprachen überaus häufig Dehnung haben, wo das von ihnen ge-
Tennte Sskrit Guna zei^, so dürfen wir eine gleiche Annahme
luch fOr das ältere Ssknt annehmen. Daim treten die beidenBe-
seichnongen des Begr. Gesialt in eine schöne Harmonie; beide
sind dem Pflanzenleben endehnt; die eine der Zeit des Wachsens,
die andre der des Dahinwelkens. Wenn aber rflp-a wirklich
durch das p gebildet ist, welches wir, weil es in dem uns be-
kannten Sskrit in diesem Gebrauch entschieden erscheint, das
causale nennen, obgleich seine Bed. ursprünglich entschieden
eine viel umfassendereist, was steht entgegen, anzunehmen,
dass sich auch aus mfi eine solche Cansalform mit dieser Bed.
habe bilden können? Im Sskr. kann nun zwar, nach den später
fixirten Regebi, aus mfi kein Causale durch p gebildet werden;
allein diese Regeln gelten nicht für die Zeit vor der Sprach-*
trennung und nicht emmal für die volksthümlichen Dialekte des
Ssiuits (vgLNachtr. zu S.14). Weiterhin werden wir entschie-
den hiehergehörige Bildungen durch p anfuhren. Dürfen wir
annehmen, dass aus mfi sich marp-(aj) habe bilden können,
so können wir — da wir wissen, dass insbesondre das causale
p häufig imGriech. durch (p repräsentirt wird — das mit mArti
und rüp-a gleichbedeutende fiO0<t>'V. 17, ohne allen Anstand hie-
herziehn. An die unsinnige Zusammenstellung mit forma, wel-
che auch Poit (E. F. 11,119) verwirft, sollte man gar nicht er-
innern. Von /iopcjJjf kommt: fiopcpvuq^ eööa, ev, gestaltet u.s.w«;
fWfHpooy fiOfHpttoiy ßioptpa^a^ /lOfK^ero, gestalten ; ßiSfxpa^y röy Ge^
statt \ ßiofxpaaiiay tJ, Abbäd'^ /EiOfK^coo-t^, 17 ; ßwpipaa^idgj o, Gestalt
timg u. S.w.; fXOp<puiTripj d; fioptpdrpia, 17^ Bildner (-m); fWfxp&ri^
*o5, ?f, 6v, zum Gestalten gehörig ; Mopc^etJg , d, n. p. ; fdOfKpvvwj %ie^
rea; Mopc^o', n^ Beinamen derThemis {die schqne), — a/Xadpop-
<^off, ov, schön gestaltet; d^ptpla, n^ JUissgestati} ofio'p^oTO^, ov,
missgestaltet, —
Wir wenden uns zu mfi : mra: mla in einer^ sich mehr
dem Grundbegriff nähernden, Bed. zurück. Aus deni Begriff ««r-
sckaben geht die Bed. zerreiben hervor. Diese erscheint im ahd«
mer-jan (Graf^ Ahd.Sprsch. II, 840); daran lehnt sich mar-o
mörfe ifiraf a. a. O. S. 831). Aus zerreiben entwickelt sich die
496 XM(I).
Bed. %ermahlm, ahd« mal&n und mnljaii {Gntf^ tuwu0.7ll,ysli-
J. Grimm, D. Gr. II, 54 nr.560); an jeneForm lehnl sich mel-o
Mehl, an diese muH Müfde. Die Verschiedenheit der Vokale
scheint mir nicht einer, anfdentschem Boden eingetretenen, pho-
netischen Umwandlung zuzuschreiben zu sein, wegen des grie-
chischen (ii)X-)7, welches ebenfalls v hat Denn sie erklärt sich
aus der Lautumwandlung, welche im Sskrit, ^ammatisch er-
kennbar, fortbestand. Im Sskrit geht nämlich ri nach Lippen-
lauten in ur über (ßopp. Gramm« sscr. r. 54, wo man vom wis-
senschaftlichen Standpunkt aus ri mit fi, auf welches diese
Regel beschränkt wird, verbinden muss, vgl. Hall. Allg. Lit.
Ztff. 1837. Ergzbl. S. 911 ff.), und mur für mfi erscheint im
Sskr. wirklich, jedoch in einer Weiterbildung durch kh^ mark h'
(vgl. weiterhin); wie wir nun griech. ^p^/o (== lat arduu) und
iXpi (S.69, 82) beide mit sskr. urdhva identiiicirten, indem wir
jenes an die primäre Form (unregelmässig gunirte Form für
Bskr. f idh-va), dieses an die, welche nach der erwähnten, frUher
weiter ausgedehnten Neigung, welche dem Sskr. allein verblieb,
ri in ur verwandelthatte, schlössen (S.69u.82), so schliessen wir
ahd. mal-an an die Form mri in derGestalt mar (för smar);
mul-jan dagegen sammt \Lvkri an sskr. mur in mur-kh'. In bei-
den Fällen ist r, wie so oft, in 1 verwandelt An die erste Form
schliesst sich auch latein. mol-ere (dessen Flexion sich durch
• Vergleidi mit goth. malv-jan mahlen, erklärt), und litt, mala
mit allem, was dazu gehört {JUielcke, litt deutsdies Wörterb. S.
156). Aus diesen Formen erklärt sich goth. malma Slaub (J.
Grimm, D.Gr. II, 147); esist ein Thema aus einer, nach der
oben (S. 204) entwickelten lÜegel verstümmelten, Reduplications-
Ibrm malm fär mal-maL — Also: fJivXiij i; ßAvkogj 6, MüAIa
U.S.W.; imPlur. (die zermalmendeih)Backen%ähne; linokaJ^y ß^vkiag^
fdvXLTrjSj o, Mühlatem \ fivKiMogy li^ovi fÄvXaXog, a, ov, zur Muhl^
gehörig; ßivXevg^ 6, Beiwort des Zeus aU Schützer der Mühlen ;
ßAvXiafDi mit den Zähnen knirschen ; uvXXa. zermalmen (ftir ßÄvkjo}
s= ahd. muljan), Beischlaf treiben ; daher lAvXKog^ o, die weibliche
Schaam\ livXK&g^ riy eine Hure; ßivXoug^ uraa, ev, zum Mühlstein
gemacht y ßJtvXoto (von fjvkri in der Bed. mola uterina), verharten;
fivXoidiißf ^Sf mühlenartig n.s»w»i ßivK&Vj 6, Mühlenhaus; ßivXdiiov,
Tciy Dim.; ßivX(al^p6g^ d, -^pi^, Vf Müller {-in); /ivXo&po^, 6v, zur
Mühle gehörig u.s.w.; ßdvka&pix6^^ if, ov, müllerhaß\ ^vkcal^pibu
mahlen. — atLvkov. to, {ohne Mühle eig., dann) Kraftmehl j wel-
dies man nicht mahlt, sondern auf eine andre Weise bereitet;
identisch damit ist ahd. amar (£rra/, Ahd.Sprsch. I, 253); über
beider genetisches Verhältuiss wage ich keine Entscheidung;
dlivXiOVj TO, ein Kuchen (davon); eTci^vkiog, ov, zur Mülile geho-
rig; von ßvkri in der Bed. Kniescheibe, welche ich jedoch nicht
auf eine in die Augen springende Weise mit den übrigen Bedd.
in Verbindung bringen kann (vielleicht liegt etwas Aehnlidies
in derGestalt, worüber Anatomen entscheiden mögen) kommt:
^^rtfivXifi, iy glbd.; icpoyivXauL^ npo^vklUf 17^ die in der MülUe sie-
hende, ihr vorstehende Göttin ; — mit /ÄvXn zsgsetzt ist fivTMxplg^
• livkafKfigj f^vka^plg^ i^ ein Insekt j Pfiester-^ Schabe \ die Verscüie
lenheit in demzweiteiiTheile lässt keine sichereEtymolo^e zu;
tvXaxpoif olf die Baeken%ähne.
Ehe wir weiter gehn, erlanben wir nns hier eine Frage.
N\t haben schon viele Wurzeln und Worzelformen kennen ge-
emt, welche zur Bezeichnung des Begriffs gehn dienen, z.B.
m Sskr. die Primärwurzeltf i, gam, rL Gewiss lässt sich an-
lehmen, dass in allen der Art der allgemeineBegriff auf irgend
!ine, uns nicht mehr fühlbare, Weise specialisirt war. Konnte
licht eine solche specielle Bezeichnung des Gehns dann auch
lus dem Begriff des Schahens, Über den Boden Hinslreichens her-
orgehn? Giebt man dies fürs .erstahypothetisch zu, so kann
nan mit gutem Gewissen griech. uoX, gehn, hieherzielm. Allein
iir dieseHypothese sprechen auch zwei gar nicht unbedeutende
jründe. Zunächst lässt sich fti keiner der verwandten Sprachen
line entsprechende Form mit entsprechender Bed. nachweisen;
eir dürfen also annehmen, dass diese specielle Anwendung des
iegrüSs reiben rein griechisch ist Fänden sich entsprechende
'^ormen mit entsprechender Bed., so wäre es natürlich unsre
Pflicht, eine besondre Wurzel anzunehmen, da die Bed., welche
uer fxoX haben soll, in dem sskr. mla oder einer, ihm in den ver-
randten Sprachen entsprechenden Form mit derGrundbed. zu-
gleich nicht hervortritt Für diese Etymologe spricht aber fer-*
ler die Form mit einer, fast Gewissheit gebenden, Währschein-
ichkeit Neben pulK erscheint nämlich entschieden identisch da-
nit ßXe),* dass dieses aber fär pil^i iäK& steht, durften wir nach
len mehrfach grade in dieser Wzf. vorgekommenen Beispielen
chon vermuthen; es wird aber zur Gewissheit durch dieHect-
orm fii'ßißkoj^ota, welche nach Analoge von a^{ß)poTo = sskr.
mrita (S. 494) f&r fie-juXo-xa steht (nicht, wie fälschlich noch
on Lobeck in Buthnanns Gr. Gr« Gr* 11, 130 angenommen wird,
iir ߀-§X(D'Xd). So erhalten wir denn als Form p^v) = sskr. mli^
rie es in mlä-na erscheint, und als Nebenform davon ßioX, wel-
hes sich dazu verhält, wie sskr. mal in mal-a u.8.w. zu mlä,
der griech. roK zu rXä (r^^p). Wir haben also zunächst die
chten Formen /i^o, /loX, Femer entsteht auf die schon entwik-
:elte Weise ßXai; aus dieser bildet sich aber, ganz wie aus piKofi
loX, eine neue Form ßoX. — Also : #-jtio>^oy, jaoXoviuu (über pio*
ic} vgl. BuUm, a. a.0. imit Lobecks Zusätzen); ßjiöX'Unttd ersdieint
lur bei Gramm.; uokevw. die Ausläufer {avro^Xoi) abschneiden
\nd verpflanzen*, — a/X^poXo^, ov, nahe kommend; dvr^tokim,
ntgegengehn\ avTC^Xnitrig^ dvroftoTi/a, i}^ das UiAerhmfen\ ixtfo^
oXioq^ ov, wo nur die eine Parthei kommt (W«»j)5 IrepopöJÜa, ij^
^Ibd. («0 ist hier eine Art Vriddhi); Tcpoy^aXrt^ ij, Vorhof, —
Die Form pCkoi erscheint nur in dem schofii angeführten Pfect.'
Die Form ^co mit dem eig. diminutivischen tfx (S« 235) zu-
ammengesetzt, bildet das Präsens zu üyuoXovi ßXgiöTio u.s.w.;
Xd^9 §Xwfyu (^l^cophrJ)\ §lkßa^^n} Ankunft. —
Die Form ^X erscheintnur in Zssetaingen: a»ßo%-e», wo
! = cJ =s 45a rS. 382), zusammenkommen, begegnen^ a^XnrvQj ?},
iegegnrnngl c^oXifriDp, 6, Begegner\ dvTi^Xi&, begegnen u^S^W.»
52
488 i:m(J)-
bäten i dvnßaXnöig, dvnßoXLoh dvrißakiij ij, Begegnem, At^ekmi in
den andern Bedd. gehört letzteres zu ^aX-Xo.
Wenn aus mla reibe», wirklich sich in der griech. Sprache
speciell der Begriff sf^hn entwickeln konnte, so fuhrt uns dies
auf eine neue Verbindung* Oben (S. 55) entwickelten wir aus
der Wz. fi in der Bed. gehn: sskr. ijatha U.5.W., griech. p^og^
Glied \ ebenso kommt sskr. gä-tra GUedy von gä gehn, so dass
wir sehn, dass diese Bezeichnungen eig. eine Bedeutungs-Er*
Weiterung von einem Wort sind, welches eigentlich nxa Fw$
bedeutet (vgl Pott, £• F. 1, 195). Sollen wir uns dadurch für
berechtigt halten, AieX in uiXoc. to, Glied, für eine Nebenfom
von iioK zu hsdten? Auch hier entspricht nichts Gleichförmiges
und Gleichbedeutendes in den verwandten Sprachen. /oÄ^^*
heisst in diesem Fall eigentlich nur der Fues, das Bein, pa^on:
ßidkn^ovj fiekeiarrty gliederweia; /ieXz^cd, %ergUedem\ ßitkur^oSyOjdes
ZergUedem. — i^i^Xriq^ ig, von gesunden Gliedern ^ ovkoiukta^
n, Gan%gUedHgieii. —
Wir sahn in mlä ans dem Betriff des Hinsehmmdene (SHäh
absehübens') den des SchwachseinshßtvortretBn. Der vielfacb
wediselnde Vokal bei ml& konnte uns schon darauf auimerk-
sam machen, dass er von keiner wesentlichen Bedeutung ist
(vgl. H. A. L. Z. 1837. ErgzbL S. 911 ff.). Nachdem die am sb
entstandene Form smar sich in smH: miri contrahirt hatte (vgl
S. 491. 494), so wurde dieser Vokal ri wie ein ursprüngliches fi
behandelt; trat ein neuer Vokal hinzu, so blieb von f i bloss der
consonantischeTheil r zurück (Bapp, Gr. s. r. 37 nicht nach der
im spätem Sskr. gültigen Reg. 51); indem also das adject.Stt£
u {ßepp, Gr. s. r. 645. S. 261) an mri trat, musste mru daraas
werden, oder, mit 1 für r, mlu. Dieser Form wird griechisdi
nach Analogie von /iA(ß)XG> in fÄBptßKtoxa nothwendig /i^v fiir fj^
entsprechen. Diese Form haben wir in d-^v^ Da die eigent-
liche Bedeut der diesen Formen zu Grunde liegenden Wurzel
schaben ist, c^m^^ Aher stumpf heisst, so könnte man das anlau-
tende a (ur ä privat halten, so dass ä^v ungesehabt hiesse.
Allein ich glaube eher, dass ä fiir äpa (S. 274)n8leht und fikv
die Bed. hat, welche sowohl, wie bemerkt, in mli-na u.s.w.
als auch in d^v vorzüglich hervortritt, nämlich: abgeschtPöM
und insofern erst stumpf (vgl. weiterhin luaikvvta}. — Also ifi-
§Xv^^ üa^ 1^5 abgeschwächt, stumpfsinnig, trag U.S.W. Davon:
ofi^'iT^g^iiyStumf^snmigkeit u,s.w.; c^i^tVcs (Denom.), sehireck
machen u.S.W.; «^m^wtiJp, 6, absttunpfend; ofi^wrueoq^ i;,6h
%um Abstumpfen geschickt-, hier will ich eine Zssetzung mit o66
naditragen, welche eig. schon oben (S. 228) hätte erwähnt wer-
den müssen, nämlich afÄßXv^dcra-dD (ä/ip^aatD')^ sttmtpfsickä§
eein\ davon: diA^fhofoy^g^o^ stumpfts'Oesiehii ain^lkm^y oßißkr^
«ifff, ig, stumpfsichtig. —
Hieher gehOrt — nämlich zu der Wzf. mf i (fftr smiri) in
der Grestalt ml, welcher griech. )tf^^ entspricht — a({ur a/a)+
lA^X-i^rnei, eigentL anfangen hinmieehwinden, verungtüdsen (v;^
ofMfrdvn), in specie gebraucht von einer Frau, welche flireGe-
SM{I). 409
nrt nicht anfltragen kann. Dieser intransitive Gebrauch ist der
Itere ; der transitive: eine Fehlgeburt bewirken lehnte sich erst
aran (ich verweise hier auf BuHmmmj Gr. Gr. Gr. II, 111 (2te
lUs^O» dessen Untersuchung die Etymologie bestätigt, so wie
ie durch diese schärfer gefasst werden kann). Neben ayii^t«
x€t> erscheint das Präsens ofAßKoOf augenscheinlich ein Denom.
on einem Thema o-fÄßko, welches eig. abgeschwächt, verunglückt
eissen würde ; dem hieraus gebildeten Denom. ofji^o (für äß'
^ja> nach Bopp^ Gr. s. r. 586) käme eigentlich die transitiveBed.
u, während äfißklaxa in der intransitiven hätte bleiben müssen;
Hein durch die Vermittelung desPerfect: ^^i^XcMea, welches hei-
len Formationen zugewiesen wurde, und beide Bedeutt haben
Lonnte, vermischen sie sich. Von der Form oßdßKoo bildet sich
'ut. dß4§XdöG> U.S.W. ll^4^(D^f t6; dfißkoHriuigj o; äfM^^kanngy 97^
^efügeburt; äßxßk&^pidiovj tOj abgetriebene Leibesfrucht; Abar^
ionsmittel; äfi^vax&j äfji§Xv<ntdv& (von äßi^ wie oßdßMvGii) sss
ifißkL67e(a [Hesych., Pott.}. Anders PoU (E. F. II, 128).
Da die Wzf. ml 4 in mal übergeht, Vriddhi von mal aber
näl sein würde und diesem, mit o für sskr. ft, wie gewöhnlich
>gl. &(u = divi S. 160), ßmX entspricht, so ziehe ich hieher
[mit Suif. u und dieses begleitendem regelrechten Vriddhi, nach
Analogie des eben erwähnten äg-u aus ag) griech. ixSXvg^ v,
Rrelches in der Bed. ganz mit sskr. mlft-na übereinstimmt: «r-
mkdet, erschöpft, kraftlos, träge j stumpf y dumm U.S.W. (vgL die
Bed. von of^l^vg). Damit ist gleichbedeutend: jucdXv^, vw>g\ /ico-
Xvpoq^ ijov^ fXfiXvyyogy /xwX'^Triq^ o, davon: fjuoXv&f fmkvvto (=
vtrp^vv(a); ii<dXv^&, enöcräften, abstumpfen U.S.W.; imXvrixoq^ ri^
iv, enäkräflemL _«-_^___
Der Begriff Mr/> weich trat schon in d^Xog n.s.w.(S. 492)
hervor; er wird uns weiterhin noch entschiedener begegnen.
Nun heisst im Griechischen Honig: ßuXi/r^ und dass zur Bezeich-
nug desselbto AaslVeiche, Sanfte^^ Müde des Honigseschmacks
Veranlassung gegeben hat, beweisen noch so ziemBch die dar-
aus hervortretenden Derivata, wie /ueAix*^^, sav^, mild u.s.w.
Da nun eine formelle Vereinigung von fuX in )W€>^tT mit sskr. mal
fiir mri: smri ganz gut möglich ist, so ist es wohl am wahr-
scheinlichsten, dass d^ese Bezeichnung von der hier behandel-
ten Wurzel ausgegangen ist Nun entsteht aber die Frage, wie
wir das hinzugetretene ix zu erklären haben; da goth. mil-iP
entspricht (y. Grimm, D. Gr. ^ , 248) und goth. ^ regelrecht
griech. t vertritt, so müssen wir diese Formation als eine, schon
•vor der Sprachtrennung bewerkstelligte betrachten. Möglich
wäre Qun zwar, dass $ie auf einer neuen Wurzelform ruhte^
welche durch Antritt von t weiter gebildet wäre (vgl. S. 474);
mir ist es jedoch wahrscheinlicher, dass das t nur SufSx ist und
zwar das bei Bopp (Gr. s. r. 643) erwähnte, dessen Gebrauch
im Sskr. zwar beschränkter ist, allein, wie sich aus den ver-
wandten Sprachen mit Leichtigkeit erweisen lässt, ursprunglich
viel umfassender war. Diesemnach stände /leXlr wie milil>
gleichsam für ein sskrit. mrit, und ri wäre, wie nicht sdten,
52*
SOO Xilf(l).
durch r und daim statt dessen 1, mit Vokal auf beiden Sehen
wiedergegeben (ygL H. A. L. Z. ErgzbL S. 333 und mehrere in
diesem Werk schon vorgekommmie Beispiele wie S. 65 n. sonst).
Also: iiiXt. vrog^ t6 (ob latein. mel fiir melit oder melt steht,
wage ich nicht iflit Bestimmtheit za entscheiden*), ifoitt^. Davon:
liLeXLT6eiq^ea<ra,ep(^7uvf:ovg\homg9ÜS8 u.s.w«; ^XLxetoVj ficAiTio^
To, ein Trank nus Honig und Wasser -^ pi«Xfn?poV, «, 6v\ usXtTiiptos;
yLsXiTv»oq>^ V9 OPj von Haing li»s. w.; iizkuTiTriq^ ö» näi Honig bereit
tet\ \iÜAX(^iiqj e6} honigartig '^ p^TOco^ mä Honig vermischen; ^-
Xlroaiq^ 17^ das Sässmachen mii Honigs (uXi^&pxZf ^6j HomggMck\
fi£^&TaIoi») TO, Namen tarSckosshümMien; psklTouvoL^ ^uAixtux, ya-
Xirrou/pay 17; ^Xivovj to, Bienenkraui (eine Pflanze); iieXxuauos^
6, Crebrauch des Honigs (Schneid,); aeXLag ((FiTog)^ 6 (^TAeephr.);
lUXiS&ov, Bienenkorb {Said.), -^ Hieher gehört ue^o, tck. Süsses,
Angenehmes^ ^uCkivogj ov, sa»ift u.s.w% (über n tur e sogleich).—
w^AÜd^Uof viel Honig machon.
Durch die Bildung, bei welcher ^ast alle Laute eintreten,
welche dem sskr. ksh entsprechen (imPräs. 66y sonst gewShn-
Uchj^, vgl. S*477^, entsteht fteXt^t ^ukuföt (hbUtt)^ Sie erscheint
zunächst in dem Verbum pLeiXl-öö^to (yaXUraG) Aesch^^^ %mHom§
machen, süss machen, besanfligen m s.w. Vor der Liquida X ist,
um die Verdoppelung oder überhaupt das zu starke Hervoitre^
ten derselben zu verhindern, der Vokal gedehnt und zwar na<i
alter Sitte in et (vgl. (p^ipoai (p^upm, {eareXoai SrrsXXa): iÖTeüuoj
^lelXag episch för ^iXaq). Davon: ^iXi/yitoc, ^ulXiMTpov, xq, JLecker^
bissen, HeilnUitel, aUes Wohlthuende u. s. w.i fisfXi^i^ , iiy das Er-
heitern ü. s.w.; ftaXtxTog^ n^ov, erheitert u. s.w.; ^uihaeTtatog^ ij
6v\ fietX£XT9;pto^, ov, zum Er/Leitern u.s.w. dienend; ^{Xt-xog^ ov,
sanft, müJi luiXix'ix^j ^^ sanfte, weiche Riemen der Faustkdm»
pfer; fLstXLxtoq^ a, ov, mUd,süss u. S.W.; yaüa.}(Ulöv^ x6y Tempd
des Zeus ^iXLxu)g.
Ohne die unorganische Dehnung des e zu ei gehört hieher
lieXt^og^ i, 6v, honigsüss. Ferner y^iXiaoa (att fiAtTxa, ^uXira
Emped.% 1?, (die Honig Machende')^ die Biene (vgL sskr. madhn-
kara die Honig Machende, dieBiene)% Davon: ^Xiööalos (fuXLö^
öeiog), o, ov, die Bienen betreffend^ ^i^Mroiiug, toraoLy ty, bienenreickf
fieXtararüiv, 6; ^uXurola^ 17, Bienenhaus; luXvur&dnq^ ^g^ bientnmrtig;
^Xiaaetiq^Oy Bienenwärter ^ fieX/irtriovy rd, kleine Biene, Bienen%dU,
Hieher gehört, beiläufig bemerkt, das ahd. m&l, mdli, wel-
ches &r<fjf(Ahd.S]prsch.It, 714) erwäint; in auggi-malt (col*
lyrium Augensehmier^y wo es dai bedeutet, was man in die An*
gen re^t\ wunt-mali Narbe, wo mali atts der Bed. ochsten
erklärlieh ist u.s.w. Ebenso mal (a.a.O.), wo es mit sskr. mala
Zeichen (aus der Bed. schmieren} verglichen werden kann.
An die mit mUi, mla^ unsrer Auseinandersetzung gemäss,
identische Form glai: glä (S. 489) in ihrer einfachen Gestalt
lässt sich aus dem Griech. mit Wahrscheinlichkeit nichts lehnen;
höchstens vielleicht /Xiz-vo-r«, t« = 'itovri^ (Hesgch.)-; es wäre
einPartic. eines Denominat. (7X77^00) von ykn-vo =: sskr« glä-na
schwach u.^yr»
XM(iy 501
Wir wenden mm nun zu den Weiterbüdungen der zuletzt
behandelten, sieh wesentlich deichen und in mri fDur smH zu
TereinigendenWzff. mar: mal: mla: mra u.s.w. — Bei äuBki-
^xa (S. 496) bemerkten wir schon , zum Theil nach Butt^nann,
dass der B^gr. schwach sein in den des Verunfflückeng überging.
Nun erscheinen m ihrer Bedeutung ganz übereinstimmend : a-
fiap^'Ave^ wovon ri^^poT^oVj ä-^nXoH'lox&j wovon ^-fi^tXowe-oj; un3
wofür dorisch a^ßd^ikoat^löxat ä'ßißkax-elv und endlich ec^TtXax^sZv^
bei wellen man ebenso wie bei a^f^ßk-Uöoua am besten dieBed.
rerungiüeken zu Grunde legt. Was das mit Ausnahme von d^
itapx'-avo bei allen anlautende d betrifft, so werden ivir es, wie
bei dßß^XUkuoj f&r Ueberrest des Präf. apa^ ah, nehmen. Aber
auch bei fluaprttyo erscheint statt a nur in den, mit PrAsens-
form nndFut zusammenhängenden Flexionen c^ sonst zeigt sich
durchgängig auch hier blosses & ; es wird also nicht zu gewagt
sein , aach hier & für die eigentlichere Form zu halten und den
Spir. asp. iür unorganischen Zusatz, wie uns schon eine Menge
Beispiele dieser Art begegnet sind (z.B. S. 418). Trennen wir
nun diesen Anlaut und das, was sich augenscheinlich als Fle«
xionsbildung kund ^ebt, ab. so bleibt uns fiapr: (ißport yinXaxt
tidXctxz -nXaTt. Der Wedisel zwischen den Vokalen a und o ist
von keiner Bedeutung; das wissen wir aus unzähligen Beispie-
len ; der Stellenwechsel eben so wenig; ap ist = sskr. ar: po
und Xct = ra, la, welche wir als Vertreter von ri ebenfalls in
unzähligen Beispielen bemerkt haben, fißpi ^ gegenüber von
^ap ist uns ebenfalls mcht mehr unerklSrlich, wir wissen (S.
494), dass ii^ = sskr. miri und /ci^ =3 ml (für mri); da nir
sskr. vaxi aber mar (dessen Guna): mal eintritt, diesem aber
griech, (luxp entspricht, so kann es natürlich auch für fißptjjißK
eintreten; ^n% tur ^ ist eine rein phonetische, unbedeutende
und keiner Erklärung bedürfende Wandelung; doch hiüben ivir
schon bei dnakog^ (S. 493) auf sie aufmerksam gemacht; auch
die Form ohne anlautendes /<: nXa^ ist uns s^t unsrer Erklä-
rung des Verhältnisses von ßporo zu mf ita (S. 494) nichts auf-
fallendes; auffallend ist nur — aber auch nur vom griech. Stand-
punkt — der Wechsel zwischen t und ät ^aprutßpox gegen-
über von ^TcXaxz ft^Xax; trrXax. Da wir aber wissen, dass sskr.
k' im Griech» sowohl durch t, wie gewöhnlich, als, wie iedoch
sehener, durch x vertreten wird (z. JB. S. 440), so löst sie» auch
diese Schwierigkeit, und alle Formen vereüidgen sich in einer
Wzf., welche im Sskr. mfik' lauten wurde: ftapr entspräche
deren Grunaform mark' und f^por: jißkax einer sskr. Form
mrak' (vgl. sskr. vHg: vrag). IKese JPprmen mrik': mrak':
mlak' exlstiren nun zwar im Sskr. nicht; allein, da k'ein über-
aus häufig zu sekundären Wurzelformationen verwandtes Ele-
ment ist (vgl. z,B. sskr. *v^krun-k' und kunk' von v^vn,
jä-k' von j&, 9U-k' von 5 vi u. aa.; genAueres mässen wir je-
doch auf die Tneorie der Wurzeln versparen), so ist zunächst die
Möglichkeit dieser Formation auch für das Sskr. gegeben, und
dass sie einst dort wirklich bestand , wird uns durch die schon
(S.487) erwähnte Form mlaksh höchstwahrscheinlich. Denn
da ihreBed. der des sskr. mliklch' gleich war (S. 487), dieses
SOS SM{I).
aber, da es (nadi S« 487) eigentlich sehumih keisst, sich also
an den Bedeutungskreis schhesst, welcher in mläi: mli: mla
hervortritt, so werden wir sie mit hoher Wahrscheinlichkeit
auch zunächst an diese Formen knüpfen. Da nan aber mit die-^
sen die erwähnten griech. Bildungen zusammenhängen, weIcKe
ein sskr. mark': mrak': mlak' voraussetzen, aus mlak' aber
mlaksh durch den Zutritt des desiderativen s sich am einfach-
sten entwickelt, so schUesse ich — wenigstens vermuthungs-
weise — dass der Form mlaksh eine, später ausser Gebraacb
gekommene. Form mlak' wirklich vorausge^ngen sei. —
Ako 1^ gf-ni^ttOTttvci (Dpfinm. aus einem Thema auf av (vgl
S.232) und Svo]iaivai) £ur äfa(=ä)-fiapT-aijo^ vermigUkekeny mit
dem Genitiv (ob wegen äßa von einer Sache ab verunglücken?),
verfeJiUn, abüren, fehlen^ sündigen (ich erwähne letzteres we-
gen des seltsamen Zusammentreffens mit dem erwähnten sskr.
ml£k'kh'*a, Sünder, welches sich jedoch eher, aus der objecd-
yenBed. Barbar, und insofern einer, weicher die Hindugehote nieht
häU, erklären lässt). — Davon: audpvriiiaj to,- ä^apria, map-
Tag, i}, Fehler U.S.W.; c^'prtov, to (il^^A,), glbd.; auaprnpo?,
a, 6v, fehlend \ ä^prriTtKoq^ )f, 6v, %wn Fehlen geneigt i oiua^&Xoif
6v, sündhafl; auaprca^if (a^ftroXia zw.), 17, Fehler, — avofiap-
Tirrog, ov, unfehWar; äva^pn^o-ta, i?, Unfehlbarkeii\ n^peprif^, e?,
unfehlbar. —
Die Form ^por erscheint im Aorist ^-^por-ov. Indem wie
in ßpoTo^ (S;494) das anlautende p eingebüsst wird, entsteht 3)
die Form ßpor. Diese erscheint eben&Us mit ä = d/a zusam-
mengesetzt in ä'§poT'di(o, verfehlen (ebenfalls, wie ^lafyrdvQ,
ein Denom., aber aus einem Thema cBporo); äßpora^^ n^ Irr-
thumß em anderes Denominativ ist ä§pori& (fttr aßporejo), fehlen
(Hesych.')\ d^porriyixiVfO, ir^endi dßporivri^ Vj Ifrlhum.
3) d-ftwXax-ftfxo (vgL ä^i^iöxfo S.498), A^yL^iKtKn-i^Mn, glbd.
mit «uaprayo. Davon: a^nkd^yLa, a^iatKiiuovy to; ajLitnrXama, 7;
Fehler u.s.w.; ä^iO^^riroq^ ov, sündhaft. — Wie in d-ß^-di^
das die Wzf. anlautende ^i eingebässt ist, so auch in uTrlaatüy
(vgl. Butim. Gr. Gr. Gr. II, 112).
Da wir hier eine Form mit anlautendem ^X fiir ursprüngli-
ches ml erkannt haben, femer schon in äj^prdvtü, d^^XoexUntf^
insbesondre den Begriff: Ton einem besümaUen Ziel abirren und
dann überhaupt irren hervortreten sahn, so werden wir keinen
Anstand nehmen, auch nkax in 'nXaia in derBed. irren mackt»
(vgl. dfißklarxfOj ofAl^i^y fehlen machen') hieherzuziehn. Es stände
also fiir. fti^XoMe. Allein weit gefehlt, dass wir es etwa för eine
Nebenform von är^Litkan zu halten hätten, so ist es vielmehr ao^
TtKa-vn hervorgetreten und in diesem schon ^Xa mit mU zn
identificiren. Ich erkläre för die eigentliche Bed. von 'stX&'Vn^ ^;
Ermüdung, nach Analogie von mläni, glini (S. 489); alsdann
wurde es specieU auf die, durch vieles Umherirren entstehende
Ermüdung angewendet und bezeichnete das Umherirren selbst
Dass es ffrade in diesem (Gebrauche fixirt wurde, mag zumThcjl
demEinfluss von TcXax zuzuschreiben sein, welches wegen sei-
ner lautlichen Gleichheit im Sprachgeisi gewiss mit dem, in>^
2M(I). SOS
ihm ganz ^eiciuutlg entetandenen, aber oomponirten »-fi^irXa»
in Verbindung bUeb. Die Kürze des ä in nXavii im Gegensatz
za ft in mlä-ni hat ffbr nns niöhts aiüSallendes, da wir diese
Lunge als eine individuelle Erscheinung des Sskrits kennen, und
mlä auch noch in den meisten sskr. Derivationen erschien. —
Von i»|^tfv»^ ^^ das Irren, Henmurren, kommt: nldvog^ glbd. und
Irrthum, Fehler} ^Xävoqj 37, ov, umherirrend u.s,w.; liKavou»^ irre
fuhretm ii.s.w«; n'kavriiMf to, das Irren u«S. w.; ^Xai^crK, 17^ dae
in die Irre Treiben*, wXavifff, ^XayiirTjg^ 6, "nri^yn^ irrend; nXavit-
Tiseo^, li^ov; ytXdvtog^ ov, herumirrend; nXavriTog, if , 6v, verirri u«
S.1V.; ^'XavdSn^, eg^ umherirrend; ^^Xavtr^eia, nXavvrr&y umher-'
irren ^ ieunkainii^ iS) ^i^^ irrend i äU'nXaytaj 3}^ Irrfahrt %ur See}
d^Xavua, 17^ Unwandelbarkeii.
Hiermit hängt der Bed. nach zusammen das schon erwähnte,
der Form nach dem angenommenen sskr. mlak' gleiche^ tnrXax
{für p^vXax), wovon Präs. TtXd^m ff&r «Xa^-j© 4te Conj.Cl.?):
irren machen. Daraus bildet sich, mit eingeschobenem Nasal
(nach Art der 7ten Conj. CI.),' -nXayn^ welches bei der Futur-
form ^Xa/^40 u. aa. zu Crrunde liegt Davon: nkapiroq^ if, 6v^
tnnhi^rirrend XL»%.w^\ nkayTerotyvviiy 'stXaYTtrvg, ti^ das Herumirren;
-stXotynTrip^ 6j der irren Machende; nhxsela^ ^, das Irren {Hesych,)*
Ehe ich diese Form verlasse, muss ich noch das ebenfalls
auf mlak'zu reducirendeA««^cA»c^a-^X€-fi^,T0==a-ftapT-)7^
erwähnen, es steht für a/a-ßXer-^, und p^ex ist = ppoT in
^.p^poT-oy (S.602).
Die sskr. Form mlaksh entwickelte sich nach unsrer
Ansicht (S. 602) aus der eben angenommenen sskr. Form
mlak'. mlaksh ist in dem, uns bekannten, Sskrit im Ge-
brauch noch nicht nachgewiesen; die Bed. ^ welche ihm gege-
ben vnrd, stimmt mit der des sskr. mldkh' ; allein diese Bed.
von mlftkh' ist der Art, wie sich oben ergab, dass man mit
Entschiedenheit erkennen kann, dass sie nur in der indivi-
duell-sskr. Sprachausbildung erlangt werden konnte, dass aber
vor der Spra<mtrennung weder ml£kh', nodi mlaksh die ihnen
im Sskr. gegebenen Bedd. haben konnten. Da aber der wur-
zelhafite Zusammenhang durch Binde^eder wd entscheidende
Weise festgestellt war, so konnten wu* von den Formen schon
lange bei der Vergleichung Gebrauch machen, selbst ohne dass
ihnen eine specielle Bed. schon mit Sicherheit beigelegt wäre.
Diese wird sich jetzt für die Form mlaksh herausstellen. Im
sskr. mlä-na u.s.w., und den damit in den verwandten Sprachen
zusammenhängenden Formen, sahn wir die Bed. abgeschwächt,
ermüdet, erschlafft, erweicht u. s.w. hervortreten; wir dürfen also
aach für mlaksh eine ähnliche zunächst erwarten. Nun wis-
sen wir aus einer Menge Beispiele (vgl. auch H. A. L. Z. 1838.
ErgzbL S. 317), dass sskr. ksh im Griech. unter andern durch
aar, ^9 ^ vertreten wird, ferner (vgl. S. 227, 228), dass iiir das
ebenfalls statt dessen eintretende ax durch Assimilation xx, und
mit Verlust des einen x bloss x erscheine, endlich, dast» für die
904 SM{I^.
anlautende Grappe pX unter andern durdi Spaltung demlbei^
uctX (vgL S. 492), oder durch Eintritt von §: ^j und dann mi^
Verlust des anlautenden f*: ßk sich zeige; im Lat erscheint iuj^
ksh ebenfalls x (sogar schon im Gegensatz von grie<^ crcr^
Ulyxes = '08vaa&ig) und c (S. 227). So treten d^on als fbrH
mm identisch mlaksh gegenüber aus dem Griech. fM^go'cr-caJ
§Xä^^ ßknX'P^9 uaXax-c^, lat malaz-are, malac-isso, und d4
im Lat bei amaiitendem ml das m gradezu eingebüsst wird^
lax f&r mlax in lax-u*s (lax-are); diesen Formen allsamml
liegt der Begriff: •chkf, weichUph u«s«w. zu Grunde, und es
ist also nicht zu gewagt, diese Bed^ auch der sskr. WzL mlaksh
beizulegen (wodurch deim unsre oben (S. 487) gegebne Erklä-
rung von sskr. ml£k'kh'-a ihre volle Bestätigung erhfilt). -
Jetzt zu den einzelnen Formen:
1) ^aXdacra (för ^oo'o'o, lateiu. malaxo, und laxo für
mlaxo), schlaf machen^' erweichen 1) u« s. w« Davon: ^laXoLXfuoc,
if, 6v^ erweicht u.s.w«; ftaXaxr&xJ^, )f, övj %um Erweichen die^
fiendy fioXaxrifp, d, Erweieher\ ^TMyiia^ tö^ aUee Erweichende
U.S.W,; fioXolKy n» ^^ Erweichen^ T^fH^Mka^eviipiov^ to^ der Ort
im Bade^ wo man »ich den Körper^ aie Vorbereitung %um e^enili^
chen Bade, durch Reihen u. e. w. weich machen Ucee*
2) fuxXax in paXax<f^. 17, 6v^ ecJUef, weichüch, weich a.8.w.
Davon: iiakaxörn^f ftoXouoa, 97, Weichheiin. s.w.i ^oLkaxUiv (fia-
Xania^ zw.), d, Weichimg; ^aXäiuov^ fxaXaxetov, to, ein aus wei^
ehen Siofe»i gefioehiener Weiherputz i fiaXoauoaj weichlich eein;
fMoKoaujiio^ liaXatciviD, verweichUehen, erweichen u.s»w*; itaXaxw^
<nqy ny das Weichmachen ^ fiaXaxevcii, erweichen^ [uxKaMtmvnoq^ 1?,
6v^ enoeichendf Ündemdi fiaXaxia, rij MoUueken»
Anm. Da, wie bemerkt, für sskr. ksh griech. % eintre-
ten kann, lässt sich formell mit mlaksh auch ^lakax^^ (oder
mit Wechsel der wesentlich identischen Vokale a: or), fuA^,
^, die Malte, verbinden, und dies ist auch die gewöhnliche
Etymologie (vgl. Paeeow s. v.). Da aber im Hebräischen eine
nah verwandte Pflanze n^blj. heisst (vgL Roeenmi&üer, Bibl. Ar^
chäologie IV, 1, 115) , so scheint mir di^ Wort fast eher fremd;
da ich nicht Botaniker bin , so wage ich naturlieh keine Ent-
scheidung. Davon: (ioXappoy^ luoXdyißVj ein^ maltenfarhigee
Frauenfcleid —
3) ßka^ in ßXd^^ ^koHÖg^ d, $ehlaf, weichUeh^ dünn u.s.w.
Der Eintritt der Dehnung des a Iftsst sich nicht mit Bestimmt-
heit erklaren , in der weiteren Entwickelung (vgl. murkh' bei
yi&fyoq) werden wir auch im Sskr. unorganische Lfingen eintre-
I) Aus allzagrosfem Miittraaen gecen die tob den indliclLeB Grannatt
aufgeitelltco , aber uobelegten Wzfonnen habe ich diese und die fol-
genden Formen mit der mit mlakth wesentlich gleichen, durch No-
minalbildungen belegten Form mrakih (mit Erhaltung des nrtprüag-
liehen, r) früher (H. A. L. Z. i8SS. firgsbl. S.317> xuMmmengestellt,
und ihre Bed. ans dem Begriff einrtih^nj einölen und ao enotichtn
herTorgehn lassen. Diese wesentlich identische, nur eigentlich in klei-
ner ModiAcation abweichende, Erkl&rung nehme ich jetst, wo jedei
Vomrtheil gegen die einstige Existenz ton mlaksh tersch wundes
•ein muss, xurack*
XM(I). 805
ten Bdm; auf keinen Fall konnte sie die Etymologie stUren, sn«
mal da die Form mit der Kürze in dem hesych, ^^K&ä^o^ er-
sclieint. Die nahe liesende Vergleiclianff des lat lax-u macht
es mir hOchst wahrscneinlioh, dass ^af fiir ßXo^o steht, und
wie viele andre Themen (vgl. 2.B« die S« 176 ansefiihrten) durch
Verlust des thematischen o (welchen hier der Alisdaut des No-
miuat. ^aJ^oq gefördert haben mas) in ^4 überging, und so in
die consonantische Declination ninübergezogen wurde. Da-
von: ßkaTUMQg, f7, övjZU einem ßkd^ gehörig; ßhxxcSdijgj eq^ einem
pM^ ähnüch; ßkaxtvG»^ wie ein ^cc$ Iiandeln\ ^ccx£rpZ| tJ, Hand^
lung eines ^a^; §XaHeia, 17 1 Schlaf heii. —
4) Indem das gedelmte a zu 17 ward (welches die gewöhn-
liche griech. Abschwächung ist), und dem sskr. ksh ^iech. x
gegenüber tritt, entspricht ßkrjx in ß'^vX'P^^j ^9 ^9 schwach,
sanft U.S.W« Damit ist im gebrauch identisch a^97;(poV; ob
Tnr hier das anlautende a nach Analogie von aL\iaK6q u« s, w. fiir
a=d=<ra nehmen soUen, oder nach Analogie von ofc^t? u.s.
w. ftir a/a, wage ich nicht zu entscheiden. In jenem Fall hiess
es: sehr sehwach} in diesem ahgesehwächt Nicander hat 0^17-
xm^ kj glbd.
Ehe ich zu einei: Neubildung durch Gutturale Om Sskr. Pa-
latale) übergehe, will ich bemerken, dass wahrscheinlich zn
einer der letzt erwähnten (ssicr« *mrak', *mlak'^ *mrik', oder
mraksh: mlaksh), aus dem Lat noch gehört: marc in mar-
c-idus U.S.W., sefdaf\ ahd. mur-g {scMaf, marsch), hin und
her sehwankend {Graf^ Ahd. Sprsch. S. 851); marac {Graf a.
a.0. S. 844), Mark {das Weiche, Oelige, vgl. sskr. mraksh (Sc
504 n.) und m£das (S.477n.)); mark-a (OrafsueuO. S. 846),
Zeichen (vgl. das gleichbedeutende sskr. mala S. 478) und an-
dre dieser Art
Wir haben schon oben (S.480) bemerkt, dass fi insbeson-
dre bei voraussehenden Labialen sich in ur verwandle, und
haben dabei schon das jetzt zu behandelnde sskr. murkh' an-
gefahrt Dass das hier schliessende kh' Element einer sekun-
dären Formation sein könne, beweist f i-kh' im Verhältniss za
fi^ gehn (S.63), und andre schon vorgekommene Beispiele»
Die Bed. von murkh' ist zunächst 0r#larr«fi> torpere, in Ohn^
macht fallen u. s.w. Der Begriff hinsehwinden, ermattet, erschlaft
•ein, wie er in mUi hervortrat, ist hier auf phasisehe Zu-
stände des menschlidien Körpers übertragen, welche momen-
tan eintreten; diese — kaum Uebertragung genannt zu werden
verdienende — Modification des in mUi u.s.w. hervortreten-
den Begriffs bedarf keiner genaueren Erörterung. Das physi"-
iche Erschlafen, Erstarren wird nun femer mit dem geistigen Er^»
hiarren identificurt, und murkh' heisst stupescere (vgl. lat
torpor, Stupor, stupidus und oben ^&l/cq (S. 499) und ^a%
(S. 604)) und geistig verwirrt sein, in denen der Begriff schlaff
ebenfalls schon den Begriff dumm bezeichnet In murkh' wird
in den meisten Derivationen das u gedehnt — Indem wir jetzt
zu den im Griech. entsprechenden Formen Ubergehn wolient
a06 IMil).
müssen wir znnkdist daran erinnern, dass der Uebeigang des
zu Gmiide liegenden fi -Vokals in ur ebensowenig hier, als in
dem sskr. nrdli-ya von ridh (S. 69), ein organischer (ich
möchte lieber seigen functionelier) ist, sondern ein rein phone-
tischer 3 dass er zwar schon vor der Sprachtrennung seine
Wirksamkeit zu entwickeln anfing, aber keinen bedeutenden
Theil der Sprache durchdringen konnte. Erst nach derSprach-
trennung wirkte er mächtiger, und zwar, so viel ich bis jetzt
erkennen kann , nur im Sskrit, nicht einmal in dem, ihm sonst
so nah stehenden, Zend. In den übrigen verwandten Sprachen
erstarb diese Neigung gänzlich , und was in ihnen zu ihr ge-
hört, ist aus der, der Sprachtrennung vorhergegangenen, Pe-
riode überkommen. Wie demnach griech. op^/J. lat ardnn,
zend. eredh-va (S. 69) zwar dem Wesen nach dem sskr.
ürdh-va entsprechen, vom phonetischen Standpunkt aus aber
ein sskr. ardh-va postuliren, so darf es nicht verwundern,
wenn die, dem sskr. murkh' dem Wesen nach im Griech. ent-
sprechenden. Formen vom lautlichen Standpunkt aus ssIj-.
•markh' gegenüberstehn. — Femer haben wir schon oben (S.
16 ff. vgl. 166), wo die identischen Wzformen ikh' (welche ^vir
nach Bopp, Gr. s. r. 88 ik'kh' schreiben, so wie auch murkh'
mit kurzem Vokal murk'kh') und iksh vorkamen, auf den
Wechsel zwischen k'kh' und ksh aufmerksam gemacht; dieser
ist uns seitdem auch noch mehrfach entgegengetreten. Ans
ihm erklärt sich am besten, was ich oben (S. 63) anzumerken
vergass, das Verhältniss von griech. ipx-o^iou, zu sskr. fi-kh'
(vgl damit i-kh' S. 15 mit ri-sh (S. 62): i-sh (S. 14) und mit
fi (S. 53 j i (S. 9)); wie neben ikn eme Form iksh anzuneh-
men war, so bestand neben fi-kh' vielleicht f i-ksh, dessen
ksh regelrecht im Griechischen durch x vertreten würde, wäh-
rend ich fiir % = sskr. kh' keinJBeispiel kenne. Hieniacb
wäre als eine Nebenform von märkh' (f&r älteres markh')
murksh fiir älteres marksh anzunehmen. Bis za diesem
Punkt gelangt, sehn .wir unser theoretisches Ei^ebniss durch
die Sprache plötzlich auf ziemlich entscheidende Weise be-
stätigt Oben (S. 187) haben vrir darauf aufmerksam ge-
macht, dass Alleres sskr. ksh oft durch kh vertreten wird;
nun erscheint die Form mArkh-a, welche entschieden hieher
gehört, im Sskr. wirklich — es heisst nämlich: dumm, ihönchi,
närriseh (aus dem Begrijff geiMteaschlaf) — ; dürfen wir da nun
nicht in mürkh eme Bestätigung für unsre Annahme eines sskr.
mftrksh sehn? Dieses mürksh, welches wir nach Analogie
von murkh' auch murksh schreiben dürfen^ steht nach der
ersten Bemerkung für älterecT marksh. So weit gelangt, wer-
den wir, da wir ivissen, dass ra mit ar und r mit 1 wechselt,
auch wohl einsehn, dass dieses marksh identisch ist mit dem
eben behandelten mlaksh und die scheinbare Trennung, wel-
che wir durch das Wort Neubildung (S. 505) andeuteten , wie-
der aufheben müssen« — Jetzt können wir uns zu den im
Griech. entsprechenden Formen wenden. Da x dem sskr. ksh
(S. 504) entspridit, X fiftr r aber iiberaus häufig eintritt, so ent
£M{I). S07
spricht 2sii]iäehst griech. fioXx mit dem Begr. phgHMch »9kuren^
erfrieren ; diese Bedeutangsmodification tritt aachini dem^ avs
dem Polnischen hieher gehörigen marz-nac (frieren) ein (Pott,
£. F. I, 221). Also.pttIagi|, ^, das Erstarren u.s.w.; poXxao -
(uaXxioi, ^4xhe$i(0y fxaXxuii, fia^^xteo ZW.), ftolsetaKD, erstarren^ fiflSX-
»0^ (uaXm^), ov, frostig u«s.w.; paXxifiOTepo^, ^^.xurraTO^ —
Femer entspricht dem sskr. ksh griech. 7 (vgl. S. 109 nnd
oß); so erscheint die Form pä|>/ mit dem Begr. geiateeverwirrt
sein (vgl. sskr. mürkh'*ita, geistesetarrj dumm^ verrückt^ nnd
murkha}. Also: ftap/o^, 17, oi^, verrückt 'a.s.vr*\ itdpytig, 6^ .
glbd.; fjuxp70T37^ (f*öfP7^ zw.), yM^oavvrij 1?, fVaÄitwif»; ^tapyiieiq^
Effaa, ei? = ^uifyoq ; ftapyow (Cansale = sskr. mürkh'aj-ft-mij,
wahnsinnig machen \ ^pyawj ^ap^alvOj wüthend setni laarrpifjtaf*
T^ia, 17, Fresssueht (eis. BauchtoUheity
Da wir hier den Begriff /o/l «^1» so entschieden ausgeprägt
sehn, so dürfen wir auch annehmen, dass die ihm vorherge-»
gangne Bed. stupere eine Form mit x = sskr. ksh gehabt
habe, also etwa (tapx oder aakx. Daraus ist meiner Ansicht
nach dnrch Assimilation der Liquida mit x das dialektische (do*
risch?): poxxo entstanden, wovon fiaxxoao, dumm sein, und
der Namen des Buffos der altitalienischen Comödie Maccns.
Diese Vermuthung wird mir durch das syrakusanische fivp*
y.o;, <$, so gut wie gewiss; dieses wird zwar bei Hesgchiue
0 fiJ7 Swduevoq XaXelv ausgelegt; allein dieses Nichtsprechenkon-'
nen ist scnwerlich physisch, sondern geistig zu fassen; es be-»
deutet: Dummkopf Das v darin hüte man sich aber ja durch
Vergleichung mit sskr. mürkha zu erklären; es steht dia«
lektisch (äoL) för ursprüngliches a, so, dass wir also auf
fxapxo geHihrt werden, welches bei (taxxo zu Grunde liegt
Schon oben (S. 187, 217) haben wir darauf aufmerksam
gemacht, dass kh oft in h übergehe. Femer haben wir an
wahrhaft unzähligen Beispielen schon Gelegenheit gehabt, den
Ausfall von r zu notiren (vgl. S. 86 und oft) j so ziehe ich denn
zu sskr. murkh, wie es durch mürkha indicirt wird, die sskr.
Wz. uLuh (vgl. neben dem Pfect müdh'a die Form mugdha),
welche ganz dieselben Bedeutungen wie murkh' hat, nämlidh
obstupescere, conturbari (müdh'a = mürkha). Mit die-
ser Wzf. verbmdet nun schon Pott (E.F. 1, 283, U, 469) griech.
(xoprfff, a, 6v^ oder [i&poq (att); es heisst dumm, einfältig, thö^
rieht U.S. w. Wir werden es ganz identisch mit fuipYog setzen,
also als eigentliche Bed. geistestermrrt, verrückt nehmen, und
diese Identificimng wird zur Genüge bestätigt durch die voll-
ständige Uebereinstimmung von ftop/o^ und ueipog in der Zu-
sammensetzung mit ^xeo-t (l/x^o-ifittpyoff, lyxecifiopog). Die For*
mation von fxaifog betreffend , so ist es durch Suff. 00 (= sskr.
ra) aus der gunirten Form der Wzf. muh nämlicn möh ent-
standen, steht also gleichsam einem sskr. m6h-ra (muh-£ra
in dem, uns bekannten, Sskrit) gegenüber; in diesem ist 6, \\\e
nicht selten (vgl. z.B. S. 74, 76) durch griech. & repräsentirt,
»nd h, wie oft (vgl. S. 76, 79-81 und sonst), insbesondre vor
Consonanten (und grade p) ausgeiallen. Von fiifi>p<$< kommt:
»8 ^ 5M(i).
libaplm^ (toMfrirff, i?, Dummheit^ fKoptfo, Humpf machen «.8.W.;
^WpcMJKy ri^ Absiumpfvn§\ ^foivfo^ dmnm 9em u.n.w. — po-
(Moj'y Ttfy #«rt« ^r/ Mandr^tfform», welche verrftckt madit.
Hieher j;di5rt, wie bemerkt» p»p<)S J^ hfj(&rl^fQs und in
Wir kommea zu d^n Bildungen durch D-Lante. Indem d
an die durch r weiter gebildete Wz. am tritt, entsteht, so wie
mfig (S. 484) die Form mfi«d statt des lUPspriliiglichereD
smri-d. Im Sskiv erscheint mfid mit der Bed. rcHeu, %usam''
menreiben, kUm machen, wischen (aya-mj^id, tiBwisehenf t^
oben oytQfny S. 484). Auch aus diesem Begr. ging der des Weich"
gemachten. Weichen heivor; vgl. z*B. sskr. mrid, Koih (laL
m e r d a)^ H. aa. (vgl. oben S. 492 ff.) der AxL Im GermamscfaeB
ist, wie audb schön in den früher behandelten Formen, neben
der Form,' welche anlautendes s dngebüsst hat, auch die m-
spruQgliche mit s erhalten; ahd. smelzan u.s.w., weich wer-
den (J. Orinim, IX Gfl H, 32, nr. 350), ahd. malz (marcidus,
Graf, Ahd. Sprach. II, 714)« fai beiden erscheint 1 für r, wie
so sehr oft Auch im släy. smrdjeti (foetere) ist das anlau-
tende s erhalten (Dobrowaky, I. L. SL 150); die Bed. desselben
verbindet sich mit sskr. mrid, lat. merda, daneben ohne s:
nilad (=7 sskr. mrid-u iDohr, 121)).
^ Aus dem Griech. entspricht zunächst mit gunirtem f i : fupd
in a«p£pd«6) fiir dßa'*iiif>9&^ eig. wie diäpya (S. 484), mhreiben,
ahwieehen^ wie aber dieses schon im Med. (eig. für sich abwi-
schen^ dann) wegnehmen, ergreifen heisst, so tritt dieser spe-
cielle Gebrauch in d^pijo als herrschender hervor; es heisst
demnach: berauben u.s.w. Hesgchius erwähnt auch das Sim-
plex iäpd& in derselben Bed^; da diese aber nur aus der Com-
Position mit dpa geflossen sein kann, so nehmen wir an, dass
sie nur durch einen, oft ersdieinenden. Missbrauch diesem bei-
gelegt ist
Indem f&r p, wie gewöhnlich X eintritt und, statt e, das ur-
spr&nglichere a erhallen ist, entspricht fiaXd in a-ftaX^v für dpa^
fioXdv, oder, was mir der Bed. nach passender zu sein scheint,
aa-ytuTJSv. Davon kommt das Denominat. dyboöJBvv& (vgl. S 492),
entweder ei^ abreiben oder zusammenreiben , was (Sr die ge*
bräuchliche Bedeutung: zerstören (zermalmen) wohl am besten
passt —
Durch Umstellung der Liquidae entsteht aus einer Form
dyioMav d^vdoK^ wovon dyiävSaXov (^Alcaetui)^ verschwun^ien,
zerstört, und duavdaX6a> (HesgehJ)^ vernichten (vgl. Pott. £. F.
II, 100).
Im Sskr. bildet sich aus mfid durch Suff, u: mrid-n (Zer-
reibbares oder Zerriebenes) , weich, sanft, stumpf (vgL otfi^r S.
496). Dieser Fonn entspricht zunächst, in ihrer gunirten Ge-
stalt, welche mard-u lauten würde, lat. molli fUr moldvi
(vgl. lat. levi f&r legvi = sskr. laghu) ; durch Uebergang des
r in 1, regressive Assimilation und Verlust des v (falsch Af
2M(I). 600
ienmry^ R6mw Lautlehre S. 20B). Dass auch mallens^ Arm«
«er (c^ zermalmende)^ hiebet gehört, und mall ffir mard {vgL
ilav. mlat, jDo^o I. L. SL 121) = mrid steht, ist hiernach
meinem Zweifel unterworfen; sdiwankend bin ich über dieEn»
lung eu8. — Der Comparativ von mrid-u heisst im Sskr. mil
a für iri: mrad-ljas; indem, wie schon mehrfach vörgekom«;
nen, mr durch fipp ursprim^ich vertreten ward, dann fi ein^
lüsste, entspricht der sskr» Form mrad griech. ßpaS. Diese
Tscheint im Griech. schon im Positiv: ß^aS-v^^ tia, v. Die
{ed. ist frag, ehimpfemmg u.s. w.» so dass sich dieses Wort im
kriech, waehr der in den Formen, welche sich an sskr. mlä
ebnen, hervortretenden Bed. nähert (vgl. fL&kv^, §Kali n. aa. S.
199 fr.). Davon: ßfaS^iir^q^ 97; ßp^oq^ tA, Lat^amkeü^ ßfoivv^st^
angsam machen. —
Den sskr. und lal. Gebrauch Von mfidnt mollig finden
vir in dem huychisehen: a-^%ad^eto;, eanfL Statt p erscheint
lier X; das aidautende a ist sc li =s aa, wie in d^Xog v» aa»
S. 492). SoUen wir hiermit lai bind in blandns zusammen^
teilen dmfen? Dann hätten wir hier das v^ste Beispiel, wo
luch im Lat bl fat ml: mr eintritt Diese&e Vertretung^ und
lann sogar Umstellung^ muss man in dem lat bardus = §p9o8v
inerkenneo; allehi ich zweifle sehr, ob sie in diesem Woi% auf
ömischem Boden entstanden ist Ich halte es^ abgesehn von
ler Form^ schon wegen der Beschränktheit seiner Bedeutung
ur ein aus dem Griech. genommenes Lehnwort (v^ Paity £^
'. II, 279).
In diesenFormen lag die sskr. Wzf. mrad zuGnäide, aber
tuch die Bildung mrid-u ist erhalten; ich eikenne sie in den,
lurch .^po^v;, ßpaSvTTig fflossirten, heepchischen Farmen: fttX*
oq, fuXXoTi?^; ^tX^og steht för ^Xhßog (durch Snff.ßoz=^ sskr.
a, welches gleich u ist); die Umwuidlung ist völlig identisch
nit der des lat moUi för moldvi^ -^
Dieselbe Form (sskr. mridu) ist auch meiner Ansicht noch
a dem cretischen ßpixv =: y^/mv (HesyehO erhalten ; das v steht
ier gewiss dialektisch ft^ ^* Damit bringt mto den cretischen
>^'aroen der Dictynna: Bpixo^apxiq in Zt^sammenhate, mdem
nan ihn süsse Jungfrau übersetzt (vgl. Poii, E. F. .0, 440).
wiese (Ueb. d. äol. Dialekt, 105) hält ^lapTig för ein Femininum
les oben (S.494) erwähnten fM>pM$, so, dass es w<$rtlioh hiesse:
üsse Sierbüche-y för eine Unsterbliche scheint mir diese ErklS«^
uiig nicht sehr passend. Ich bekenne lieber meme Unwis«
lenheit
Wur sahn eben aus mrid die Form fuXX för jütX^ entstehn;
IS steht demnach formell nichts entgegen auch ft^ in a-fiiXX-a
deherzuziehUk ^Igj^SÜ^eisfsi Streit j WettsIreU n. s. w. ; wörtlich
rurde es bedeuten (von ä ss ca »usammenxmA mrid): das Zii-
ammenreibettj Oder vielmehr der Zustand, wo %wei oder mehrere
ich %usammenreiben (vgl. a&koq S. 265). Nach der alten etymo-
ogischen Methode wurde man je nach seiner snbjeetiveii An-
icht diese Begriftsentwickelung entweder gut «hmsen , oder
MO ^SM(J).
verdammen, und somit aueli Äe Etymologie. Ffir nns^Sre sie,
ohne andre Stutzen, nieht der Erwähnung werth. Allem wir
haben im Sskr. dieselbe Composition von mf id mit sam (=«):
sam-marda, welches wirklich Schlackt^ Kampf he Aente^y und
diese Analope macht jedcÄ Gedanken an eine andre Ableitoi^
iminSglich. — Von auiKKa kommt: dfu^oofUM, Wettkämpfern iL
ß.w.; oaötXizfi«, w, Kampf; ofuXXirnyp, afwUifrn«, S^ WeUfcam
pfer: duüCkrjTripiOq, a, ov; dpXXirrweJ?) V9 **> »««» WeiAampfft-
hMg'^ afjMMTtpog, atreitsüchHger (Hesgch.)', dva^ÜXrrwoi;^^^ meki
sireitia\ av^ajwXXog, ov, weHeifm§d. — » ^ « , «r
Hieher gehört vielleicht cofitXXa, 17 9 ««^ ^^ «SSp« (Hetf-
kampf?), för daotXXa (S- 385); um die Verdoppelung derfta
vermeiden, ist o gedcJmt, wie in el(i£ (S- 24) und sonst^
Da das Compositum mit sam kämpfen heisst, das Bestre
ben aber, dem Simplex die Bed. des Compos. zu geben, in te
Sprachen vielfach zu erkennen ist, in diesem einzelnen Falle
vielleicht auch aus dem Grundbegriff der Wurzel selbst Äe
Bedeutung kämpfen hervortreten konnte, so werden wu- arf
keinen FjJI Anstand nehmen, hieher zuiziehn griech. aapya-
ua^ kämpfen u.s. w. ^a^vä^un steht «ar^pJ^wx-ftati das a ist
vor dem Nasal ursprunglich wohl assimilirt pagy-w, dann aus-
ffestossen (vgl S. 116). Die Sylbe va ist das Zeichen der 9tcn
Coni. CL, nach welcher miid auch un Sskr. flectirt wird, uni
dieses entspridit in den verwandten Sprachen d^trehgw^
einem sskr, na, nicht n4, oder nl, welches letztre individuell
dem Sskrit eigen ist. ^^
Da wir nun die l&^AßOL kämpf en entschieden hervortrete«
sehn, so werden wir es biüig finden auch hieher zu ziehii: p^
Xoc, 6, Schlacht, Zumkan^f (wie «wXXa). Ob wir ^oÄ^ff »
urfXXos (= uoXa-oq) nehmen, und die Dehnung deni Verhist d<^
Seinen X zuschreiben soUen, oder eher an die emfacAere \l if.
mia denken dürfen, wiU ich nicht entscheiden. Für jenes
spricht einigermaassen das, jedoch nur von Grammati^m an-
ffefiihrte, nd^. Von foöXo^ kommt: fiöXe», kämpfe (Heay^ .
Mehrere, nur^ bei Grammatikern vorkommende, Wörter han-
gen hiermit alsdann ebenfells zusammen, ffoWo, fioXtio = ^
W(D {Hesych.) f vielleicht aUJch fioXofög = ai?»w {Heetfch.) , i^r^
Für das Lateinische bietet sich nun die Etymologie von
mir-mill-o von selbst dar? es ist eine RedupKcation von roiU
=i:mild = mrid, in deren Reduplicationssylbe der schhes-
sende Consonant d einaiebüsst ist, und statt 1 das organischere
r erscheint, einer, der häufig kämpf L
Den Begriff wdch eekij »erden sahn wir schon im afci
sm€lz (S.8(») hervortreten. Er erscheiQtJQ^ imimech.; die
Wzf. ebenfaDs mit X för r, aber mit Veriustdes anlautenden ^
So ziehn wir denn hieher (vgl. Poil, E.F. D, 245) /i^^»-», «wA
machen, fiüeeig machen, schmehenn. s.w. . . ^ , ^^
Da hier diS'Bed. 9chmd%en so ganz entschieden hervortnn,
diese aber auf denBegr. erweichen fiisst, welcher schon in der,
licht durch i gemehrten Wzf. sich kund gab, so giebt us dies
lelegeuheit, unsem Blick noch einmal zn jener zurückzuwen-
len und paX-Epo^, a^oi^^^an sie zu knüpfen; bei Homer ers-
cheint es als Beisatz des Feuers und da werden wir es wohl
iin besten in der Bed. schmelzend lassen , also erweichend. Hc"
ychnts legt es aber durch a^evrtg aus, und hier haben wir es in
[er Bed. weiehUeh, erschöpft und erschöpfend^ wie in dem äschy^
lachen ^laKßpoq ('novog)^ erschöpfende (Arbeityy aus dieser Doppel«
eitigkeit der Bed., wo eine Verbindung von zerriehen und s^r-
tibetid zu Grunde liegt, erklärt sich der ganze Gebrauch dieses
^orts.
Von mrid in der Bed. erweichen ging das schoa erwähnte
skr. mrid (merda) aus, welches unter andern die Bed. Thon
at Bekannt ist es nun, dass die älteste griech. Sculptur vor-
oglich auf Thonarbeiten gerichtet war. Sollen wir .uns da?*
urch bewegen lassen hieher zu ziehn: ßfixaq^ to» GöUerhiUi
P steht für /u^p ; angehängt wäre das Suff. Tag (s=3 sskr. tas,
irelches bei Boppj Gr. s. S. 262 zwar ausgelassen ist, aber au»
lehreren entschiedenenBeispielen hervorgeht, z.B. gm h&renz
rd-tas Ohr, sm fiiessen: srö-tas Fluss u.s.wO; demnach
tände es für ßpiä-ras, eigentlich: Thanbildun^.
Dem sskr. mrid entspricht, wie schon Poii bemerkt (£.(%
»245), lat mord-ere, eig. zerreiben, aber speciell auf die Zähne
nge wendet: beissen* Ebenso bemerkt auch schon derselbe^
ass lat mand-ere damit zusammenhänge. Wir haben nun
chon unzählige Beispiele gehabt, welche diese Form erklären«
'ur f i trat in solchen Fällen, wie wir annahmen, ra ein (also
1er mrad) und ein in' einet Gruppe lautendes r ging letchlk
erloren (vgl. z.B. S. 49, 65,77, 87 und sonst); so entstand die^
orm mad; grade in den so entstandenen Formen ärsdheinf
ann oft ein, nach Art der 7tenConj.Cl. eingeschobener, Nasal,
och ist er nichts weniger, als ein nothwendiger Ersatz. So
ürfen wir demi zunächal dazu ziehn gotfa. mat«s (mit regeli-
echtem t s= lat d), «ms g^caut wird, Speise \ da ffemes im Grie-
bischen 9 mit nachfolgendem j zu (^ wird (vd. ßimiya, S. 370 u.
aO, die Annahme einer Bildung durch dasSidBx ja =3 sskr. ja
icht das Geringste gegen sich hat, so ziehn wir auch hieher
riech. putöoL^ für iJ^a^^ tn ^aöa-oyLai {ß4aö6äoyi4xi)^ kauen^.^e*
es ist ein Denominativ. Das hier zu Grunde gelegte iciodia er*
eheint aber wirklich, und zwar, da ^ gewöhnlicher zu /wird
irgl. S. 388), in fjid^a (fid98a), 17, Speise insbesondre Gersten^,
rod U.S.W., eigentlich aber identisch mit goth. mat-s (vgl. Qraff^
ihd. Sprsch. II, 904). Der Etymologie gemäss kann ich die,
on Draeo vorgeschriebene und von Neueren eingeführte, Beto-
ung ßid^a nidit gut heissen; doch würde selbst die Dehnung
es a die Etymologie nicht unsicher machen; wir wurden sie,
rie so oft, als eine Art Vriddhi zu betrachten haben. Von ^aia
ommt: ßia^lov, to; fio^tamt^ ij^ Dim.; fia^tvog, ov, vonBrod^^ ^a*
npo^9 «, w (z. B. nlvat,\( Teller) für Gerstenbredi jicü^ob^ Ger*'
tenbrod backen. Gehört hieher fiu^tvag. fjiaiivag^ o, Kabeljau?
513 XM(I).
Von fiaö&^^di kömmt: f*a6ttfta (ßdööJ), r6, da» Oekmut^
Gegesetus ; fAvun^ns (^iöö.), riy das Knuen ,* ßicunrnip (^aööJ)^ 6, dei
Kauende; dficuntto^^ ovj ungekaui; TCafayMt/tti^'nq^ 6, MUeseer*
Da im Griechischen ^ vor x'mö übergeht, so gehört zu ei^
nerForm ixourtofur ßud^To (Partie. Pf. PassO : iiaö-va^a, kayen\
ferner pta&rapviaj eig. mit denlAppen machen , aU ob man kauie\
ferner aber /icia-ra^^ 6, der Mwnd, Speiee, Oberlippe, Schnurre
bort Dieses letztere fiihrt naturlich auf die Frage, ob man z^
dem, }m Groth. der Form /JiaS entsprechenden mat, anch trotz
des regelwidrigen P, mnnJ^s ziehn dürfe? Zagieich ist aben
auch das sskr. masta, mastaka zn berücksichtigen; es heiss^
daselbst zwar £opfj aber das dem kriech* ßjtdöra^ (dor. ßdwrra^
^(TTo^^entsptrechende, oder vielmehr daraus entstandene mou-
stache heisst auch nur Schnurrbart Die Möglichkeit, dass derj
ähtnd so gut wie die Augen (Geeühi 6^) das ganze Cresicht, den\
ganzen Kopf bezeichnen könne, wird wohl jeder zugeben. Von
Seiten der Form hätten wir eine Erscheinung (d+t in st), wel-
che sich an die Gesetze des Zends lehnt, und im spätem Sskr.
Sanz regelwidrig wäre; eine Analogie findet sie jedoch im sskn
asta Hand, im Gegensatz des goth. ha(n)d«u,, griech. xa{v)^
dvm, lat pre-he(n)d-o.
Zu /lachro gehört auch ftaöTvxn^ Vy Maeiix, wefl man es
kaute; fJiatrvLxivos^ 77, ov, von Mastix, und endlich fiaöny^^^ kuuen
iPoti, E. F. U, 517).
Wir sahn aus derBed« zerreiben durch die Vermittelong von
zermalmet, %erbeieeen den Begr. essen h^irortreten. Da wir nim
femer wissen, dass die sskr.wzf. ml4 auch mrä lauten könne,
Skr mr aber, den mehrfach erschienenen Beispielen gemäss,
griech. /9p iilr ^ßp eintritt, so ist es, vom griech. Standpunkt aus,
nicht zu gewagt, mit mvägnecti. ^jgjJituT a</W), essen, zu iden-
fificiren. Allein von Seiten des Lateins erhebt sich hier eine kleine,
jedoch nicht ganz wegzuräumende, Schwierigkeit Wie oben
(S. 497) neben ßkm die Form ßoX erschien, so kommt neben ßpo
auch ßop vor. Nun lässt sich von dieser Form /80p nicht ohne
die grössteGrewak lat vor in vorar einrennen (sbiv.brous (Ifo*
browshßy bist L. SL 115) halte ich aus guten Gründen für über-
gegangen aus dem griech. ßpß&ig und zwar durch Aufiiahme in
die Kirchensprache). Diese ZusammensteUung (vgl PoU, £. F.
1,120) macht es aber nothwendig, entweder auch lat vor zu
sskr. mrft zu ziehn, oder /8po, ßop, wie vor, von mrä zu tren-
nen und fürs erste ids besondre Wurzel bestehn zu» lassen. In
jenem Fall musste man entweder annehmen, dass vor wie
griech. ßop aus mrö entstanden sei, und v für ß stehe; dafür
könnte man das oben bemerkte blandu (S. 5(19) geltend ma*
oben, oder man müsste annehmen, dass in der schon altenNe-
benform von mrä: mar (vgl. sskr. mar-äla S.492 «i.aa.) das
anlautende m im Lat sicli auf eigne Hand, oder in Ueberein-
Stimmung mit ahd. weih (S. 490) in v verwandelt habe, kh
wage noch keine Entscheidung über diese Fragen; da aber doch
für memo Etymologie von ßpm viel Wahrschemlicfakeit besteht,
so setze ich es hieher. Also: gtiS^'-axci f nach der StenConj.O.
mit<ne zugleich), /Spo'-crfi), essen, mit der Modification des Gierigen,
IM(I). MS
Dim.; ßpa^xii&j füttern (Oregor. Cor.'yi ßpdiuiy Vi ßp^t^j ^9
Spei9e\ ßf&cngy liy das Etsen n.s.w.; ßpamip, ßpeHrvif^6jE99et%
ßfnicrmoq^ ov, eMäbar^ ßpmrö^^ V^ov, gegessen ^ ßf&vut6g^ ^i^Vj %um
Essen gehMg'f ßpwrtUoj essen woUeni ßp&rvq^ 17, =: ßpiäaig. —
ißp&gy Ö9 Vj nuehtem il8.w.; ißpa^öktf 17^ Ef$thMmg van8peisen.
Von der Fomi ßopißopi^ 17^ Frass^ ßopSq^ a, 6vy gefräseig\ hie-
her gehört öxovoißopoq, ov (wo ökotm LocaÜT, TgL Pottj £• F,
n, 377), heimtüekiseh'j ferner ßioX(hßpö^ (vd. S.478; anders Pot^
E.F. n, 394); iaßpdc. iy, g^mssigiPoitjJS,.^. ü, 36); dazu ge-
hört, mit Verlast des /3, iapog^ o, «m RanbwogeL
Hieher gehört femer Yielleicht der Namen des teniehrenden
Kordwindes ! ßopia^^ 6. Pott denkt an eine ZnsammensteUang
mit slav. bonrja i^Wrm {Doirawskg, I. L. SL 378, PoU, E. F. l(
500), 80 dass ßooias der stürmisehe wäre. Für diese Zusam-
menstellnng spncht die Möglichkeit, dnrch das slav. Suff, ja
die griech. Endnng ea asu erkllren« In diesem Fall gehört es
zu derselben Wurzel, zn welcher wtr/A^ in aeX%a(S.263) zo-
Een* Deren primäre Form ist, wie «ich bei ^aeep cKcben wird,
vri, dessen h YieUach abflUlt, so dass nur vfi übrig bleibt
Die gunirteFonh wäre hvar: var unfd zu letzterer gehörte mit
0 für ▼, wie sehr oft, ßo^^^ eine Entscheidnng kann nur eine ge-
naue Kenntniss der ijt, wie der Nordwind in Griechenland wirkt,
abgeben; ich wage sie nicht Von ßopiag kommt: ßofhßsvy ßd*
pa&tp, ßoftU&Wy popinv9i; ßöpuo^^ atj ov\ ßöpioq^ 0(, ov; ßopiitog^
a, wi ßofooysogy o, ov; ßopenriq^ iQy nSräUch n.s«w.;^ ßopeag^ /3o-
paag, ßopifiag^ ßofnjtq^ V9 Tochter des Borems\ ßoftüfrig^o^ Sohn
des Bereüs\ /nopea^o, das Fest des Boreas feiem\ ßöppmtv (för
/So/yja-dev?); popfiatog, ßop^€iog=z ßöpnog; ßoppäg = ßopiag i
napäßoppo^^ oPj den Nordwind neben sieh habend»
IfVir waren in der Reihenfolge der Entwickelung bei der
aas mf id hervorgegangenen Wzf. mad (S* 511) stehn geblie-
ben, welche wir. m der J3ed. (mit den Zähnen) mermabnen ken-
nen gelernt haben. Allein aus dem ihr, so wie den fibriffenBe-
dentungen der zu sm gehörigen Wzff., zu Grande liegendenBe-
griff schaben, war dnrch die vermittelnng von %erreiben U.8.W.
der Begr. weich, insbesondre schmutaug, ßussig sein hervowe-
gangen (vgl. ausser andern z.B. iMskJHß. 610;, /it>9 (S. 48^).
So werden wir denn keinen Anstand nehmen, hieherzuziehn
lat mad in mad-idus, madere und griech. puii in /lad-ao,
nass sein, %erfUessen, insbesondre vMt AnufeMm^ der Haare ge-
braucht Diese ganz spedelle Bed., welche in den meisten
Derivaten ganz fulein hervortritt, macht jedoch die Frage zu-
lässig, ob sie sich nicht, wie in <^g^ tpakaat^g u. s.w. (S. 174),
an die wirldiehe Gmndbed. dieser V^urzel: schaben lehnt Von
fjux9 kommt femer: ßiadiq^ 17, 6v (Hesgch.)^ /«xJapd^, a, 6p ; ßia-
dalog^cifOv, kahi\ ßiotiapomig, ii,MMköp/lgheit} ßucdapoto, ßiadoAXa
{Besgch,)^ ßiodlio, kahl maehen\ ßModapfacrtg y 17, das Kahünachen',
fiädnaig^ Vy dasKahl^erden'j piHungy n^ dasKahhnachen; fiaSumi-
puwf TO9 Haar%ange; ßidiov (fiadiv)^ v6i fiadfävia, 17, WasserUtie.
(Anders Pott, E. F. 1, 199).
33
^14 SM{I).
Das lat 7iad-itffl%*>^ die spedetteBed» ieinrnkem ia sick
aufgenommen. Diese bat nun anch im Sskr. das, sich an £e
Wau. mad, welche sonst als Verbnm nicht belegt ist» lehnende
Partie* matta (fiir mad+ta). An diese reihai sidi alle nomi'
nalen Ableitungen, z. B. mad«-a 1) wms trunken maehi {geUiige Ce-
tränke)^ 2) Trunkenheit, Z){mde darum hervar§ehenäe psgekiscki
Zustande) Freude, toüheit, heftige Leideneehap n.s.w.; man t^
auch madana, madajitnn, mad&ra, madira, madja, mv
dra {Freude)^ mädana, mäda. Die Bed. freuen tritt nun wie»
der in der belegten sskr. WzC mud hervor, und ich nehme da-
her keinen Anstand, diese mit mad zu identificiren. Wie mad
aus mrad (fiir mf id) entstand, so mud aus mrud (iur mrid).
Dass auch ru f&r f i erscheine, ist mehrfach bemerkt (vgl S.r3
u. sonst). — Doch dies nur beiläufig; sskr. matta hiess, §o
wie lat mad-idus, trunken, femer jenes aber auch tM u.s.w.
Nun haben wir im Griech. iJid%raßogy ap (Heagch.^^ welches
identisch ist mit iiixaioq^ a,oy'y wenn man nun die Bedeutung
von diesem, insbesondre aber die des, entschieden damit id«^
tischen, ßii^ betrachtet, so tritt als ganz eieenüicher Ben-, des-
selben entweder toil, verrückt hervor (vgL z* B* ßd^ a-rop o«
* Tiaxd xocfiof^), oder jn Analogie mit madidns und der primi*
ren Bed. von sskr. matta: wie ein Betrunkener. Ist es nun za
kühn, fjuxtra in dem heeychischen ßÄaTraßog mit sskr» matta za
identificiren? Daran, dass hier eine acht sskr. Bildung vorläge
(da nach griech. Regel /io^-f to fiaOro hätte werden müssen),
wird niemand Anstoss nehmen, welcher dies Buch bis hiebet
mit Aufmerksamkeit gelesen hat Schwierig ist es aber, dieSof-
' fixe zu deuten. Ich schlage folgende Erklärung vor; das Den-
vativsufBx va CBopp, Gr. s. S. 279) ist schwerlich von va(n;t
zu trennen; keya-va, viele Haare habend, ist völlig identisch
mit ke9a-va(n)t mit Haaren begabL Von va(n)t ist aber oben
(S. 273) bemerkt, dass es eiffentlich nur Aehnlichkeit ansdrücke;
dasselbe gälte demnach scnon an und für sich auch f&r va; al-
leui hier spricht mit ziemlidier Entschiedenheit noch dafür das
(a. a.0.) bemerkte i-va wie diee. Wenn wir nun in fäarrvärßo
das schliessende ßo mit dem sskr. va identificiren, so heisst e?
wie ein Trunkener (vgL z.B. sskr. k'andra-vat wie der Mend,
Bapp a.a.O.); daraus erklärt sich nun auch ßiaxcuog ganz ein-
fach; zunächst ist ein t verloren (grade wie in Xmf for XiTxi,
und peXixa S.500) und ijog^gig^ steht für fiaxaßo, mit Uebergaag
des / in i^ wie in oUrrig u. andern. Wenn man will, könnte man
das schliessende lo auch = sskr. ja setzen; die Bed. vrurde im
Allgemeinen dieselbe bleiben; ich ziehe jedoch, um die Identität
der Worte putTraßo^ fA&Tcuo durchgängig festzuhalten, meine
zuerst gegebene Erklärung vor. ßaTitv wurde man für eine
Contraction aus ßorapt» oder /laxiKii^i^ansehn können; doch ha-
ben sich Spuren von Bildungen aus ßia%o= sskr. matta erhai«
ten, und ich ziehe es daher zu diesem (vgL weiterhin). Wasend-
lieh /lo^ betrifik, so betrachte ich es als aus iAa%%aßax (= sskr.
matta- vat wie ein Toller, Betrunkener^ zusammengezogen. Wie
in Tn^og^s sskr. t&vat (S. 402), eing hier zuerst das schlies«
sende t in ^ über: piaTraßttg\ durch Ausfall eines a nach/ ward
OS ßq (oder ^, wenn num ptaxxti^g nach Analogie von ß^vra-
k}g zu Gnmde legt) alsdann ipi ßarraipi da das eine t wie in
livaiog verlogen ging: fiavaifj so war die Contraction in /ia0
durch Vennittelung von ftaxif) alsdann fast nothwendig. — *
AIbo ßiirraßog^ovi fia%Taßn9y 6 {Heß^eh.)^ fAiTaioq^a^ov,
mer, der wie ein Beinmkener üt, verrückt^ ÜMehi n.8.w. Da-
ün : {jAUxouo&ivn Tm^yP^oxanArrig^ 17^ Therheii^Erfotgheigkeii^ ßia^
aw&yvereiieht} ßi€trmii^e>9thoriehihmulelni ßon^fmeeimBeinmke'^
\n, iAöneki'j ßicn^toq^ a, ov, ihörichi; iia^/idTo^, tkönehi (Heeffeh.). —
An dieForm fiaxxo =: sskr. matta, aber ebenfalls mit Ver-
nst des einen t, khnt sich zunächst das ii«cAjf/wcAe iiini^ femer
xaxia {iAO(xin\ n^ Tharheii; fiaTTiv^ ihMehi; ßiaTOuoj ßitxvd^oij ßo^
atiiD, ihMehi sein u« b.w. ; lAttxtfCUryuoq^ 6, ihärichie Handbmg.
Schon oben (S. 106) haben wir bemerkt, dass wir die sskr«
Vzf. masfif für entstanden aus mad und dem, so sehr oft zu
iekundärßrmationen verwandten, g' nehmen« So könnte sie
ich denn formell ganz gut an das eben hier behandelte mad
^ihliessen. Dafür spricht nun aber nicht bloss dieBed. der sskr. -
•"orm — denn so wie mad feuehi eem heisst, so heisst masg' «
euehi machen j einweichen j womit das entsprechende lat mergo
nit r t&T 8 unSlRRR^e^ andre aus den verwandten Sprachen
itimmt (vgL Poiij E. F. I, 236) — sondern ganz insbesondre
las griech.;iaMj in welchem, während es seiner Form nach ge-
wiss mit Recht zu dieser Widf. gezogen wird (von Poii a^a^O.),
üe Bed. kneten, meiner Ansicht nacn, sich eher zu dem Grund-
begriff der hier behandelten Wz. «iMcArit durch die Vennittelung
ron drücken neigt Daf&r sprieht das hieher gehörige ßJLayiakiOf
lay^g^ dva^icurcrm, dnoiioietpa n, aa« Doch darüber möge man
lenken, wie man will, die Zusammengehörigkeit von maspf
md ßÄ€i6<f wird dadurch nicht zweifelhaft, und eben so wems
insre Ansicht über die Entstehung von masg' aus mad-f g.
Vas nun die formelle Vennittelung betriffi, so madit mir der
Jmstand, dass dem sskr. sg' iakiixiech.<f6, Y(m lA&Y'Ufog)
ind X (in ßox) gegenubertritt, wo also sg' grade so behandelt
st, wie sonst sskr. ksh, fast so gut wie gewiss, dass, etwa
lurch eine leicht denkbare Umsetzung von sg' in g's, der Laut
Lsh entweder selbst entstand, oder wenigstens einer, weleher
u derselbenRepräsentation aufforderte. — Also^(^l2fltf (><<^o>),
neien. Davon: ßMey^cc, x6, jede geknetete Maeee\ ii(xy\i6q^ 6, dae
ibwieehen, und ßiwy^g^ Adj. atwiechend, wo wir die urspröi^li-
ihere Bed. zurfickkelu'en sehn, welche schon in der ersten^zf.
•/i» (S.468) hervortrat; ficatxdg^ ii, 6vj geknetet i /loxrifp, /ufam^^,
, der JSneter; fiaxn/iMog^ a, ov, %wn Kneten gehärig; fi&trpay 17^
lacktreg U.S.W.; fioxTpov, t6, Tneh %nm Aiwieehen; fiayig^ it,
Bde geknetete Maeee u. s. w. ; ß^y^i^^ o, der Knetende, Backende,
ibwiechendey ßiaydtOui, n^ Brodkrume, um eich die Hdnde aHu^
neehen; tx^yzlovj x6, die Maeee, worin man etwae ahdrüekt u. s.
IT.; hc^uoaf abdrücken (Heegch.)i cbrdfux^, ^y dae Ahwieehen,
ibdrücken\ AnouMMTpa^ n^ Streichhotz; nep^i&etpia, 1}^ die durch
iat$hermittel Reinigende.
Hieher gehört nun auch ßiaxTva^ ni ßccxrvrtg, 09 e»M Art
55*
^16 IM{1).
OmeJU} fiarxviifaf iMLxxia e$9m, %wb€reii€m, — ffieher zieht
man. anch iMC^a gewöhnlich {S. 511). Ferner uir^e^goj^ifnr
öwsji, Dim. von 4Aayufoq^^ ßiayoputo^^ if, ovj zum Kochen u.s.w«
gehörig 'y fiof&fslovy t6, X&ehe^ /i07»petfc9, ko^en.
Gehört hieher ßiayvSapiq^ 17, eine gewisse Pflanze?
Indem nachArt der 7tenConj.CL einNasalvondem^rtilies-
senden Oonsonanten eingeschoben wird, eitsteht die Form ß^a^/
(veL jedoch auch sskr. mang^ PoUj £.F. 1, 173). Nun sahn wir
schon den Be^^riflf des Eneiena in ^repHttbrrpca in specie auf den
Begriff des Znsammenknetens Ton ZawbemdUdn angewendet
So ziehn wir denn hieher ßAyyuvov, %6, ZaubermUtel n*s.w* Da-
von: fAayyav6ei,iJLaYYavtf6m^he%aubem n.s.W.; iJUVjpfaimjviqqyi, ^f^y^
ytfvetnrpta, 17^ Zauberer {^m)^ ßaYyivevfM, ßoyyavuiyLay^dy Zaube-
rei U.S.W.; liOfffaveiftiatog^ ^, 6v^ zur Zauberei XL.n.w.geharig^
Wie nahe die Begriffe Zauhermiitel and G^ liegen , bedarf
keiner Bemerkung» »o wie jei^es, mag anch dieses nur eine
Specialisirung des Begriffs Zueammengekneteiee sein* Da nun
^ statt des ti0 in paööi x, also die Form jioat erscheinen kann (vgl.
z. B. S. 238, 331)9 <30 ziehn wir hieher ^jLjilUätLgl^ '^^^ welches
y die Bedeutt ZaubermUtel^ Oifij i7(»lMitfl9^Tfi!w^ereinigt Das
vorgesetzte (^ap sieht f&r ^wi and dieses für das sskr.Prfif. pra,
welchem gewöhnlich ^iecn. ^fo entspricht; durch Einflnss des
p wurde n aspirirt, wie in <ppo^og (S. 443) a« aa.^ und (^pa auf
ähnliche Weise, wie im aimochdeutschen far (in far-vaz),
umgesetzt Von fdp^LOxov kommt; (pap^idnunf, %6, Dim.; c^a/^uz-
Toaidgj ff) Av^ dae tpap^i. beirefendy (popjoLoxoei^, toftra^ ev; (^ap^oeacGJ*
^n^y ^} dem (^apfi. älmUeh a. s.w.; ipafytuxitdvj 6, Ort, wo gefärbt wird]
(f^apfiaxao, an empfangenem Oift leiden a.s. w.; <^puaxcTi?9, 6 (ol-
yog\ ein mit Heilmitteln angemachter Wein} ipap^fraa, ein <^'p-
ftaxov anwenden } (pdp^uxfyg^ 17^' Behandlung durch Ar%nei$niitel i
tpapiiOMToq^ if, 6v, vergiftet; ({^ap^xnfp, tpap^ulievi/tg ^ tfaff^ioxogy
fap^ianevqr^Of Oiftndecher a»s.w.; {tpapyLodarraxog SaperL); <^p-
fUxÄerifpiog, a, ov, dem Oiftmiecher gehörig a.s.w.; (^apfiaxo^, «er-
giften \ tpap^Tceim^ tpdpfuxxa anwenden} fpap^iaxeDnig^oi.tpaftitJOt*
neivfia, tpamamiarTfixt, fpapyuaad^^ ij, Zauberer (rin) a.s.w«V ^p^
fiaxevTtaed^, 1}, 6v, zum (jtopfuxaeeonfff gehbrig^ (pupytdKevad, ro ss
(papiiaixov; (^opgoxevori^, ^ap^uxxela^ <pap^ioadaf 97, dae Geben von
^Piux9ta a. s. w.'; (papaoMelov, to, Bude, in welcher Arzneien ver"
iun^ werden Czw*); atpdffuzxog^ c^apfuxxemrog, ov, ohne Arznä
U.S.W.
Da wir hier die Wzformen sskr. mad, mud erwfihnt haben
(S.514), welche insbesondre dem Ausfall des r ihre Entstehung
verdanken, so wollen wir hier noch eine,» von dieser Seite in
dieselbe Kategorie fallende behandeln, pbgleich sie in Betracht
ilires sekundären Formadonselements eigendich schon bei den,
durch Gutturale oder Palatale weiter formirten, hätte erwähnt
werden müssen. Wie sich nänüich aas mf id die Form mud
(darch Vermittelang von mrnd) bildet, so aas mf ig' (S. 484)
mag'. Diese Form and eine ihr gleiche, mit, nach Art der 7ten
SM(I). 5i7
CoDj.Cl.^ eiagesckobeneni Nasal: iiiii(n)g' wird von den Jodi-
seheo Cbranun. wirklich erwfihnt imd zwar mit derselben Bed«,
wie das wesenüich identische mfiaf^ nämlich: aAwisehmjmd
dann (iiurehAbwiseheny reimgem. Belegt sind sie zwar im Sskr.
nicht, werden aber dnrdi die^ imLat. und Griech. entsprechen-
den Formen ToUständig gesichutzt Daa der sskr. Wzfl mrig'
enti^rechende pttpf (&404) hat nSmlich die Bed. (durch Herun^
iermischen} om^uaeH, äuadtückeHj nnd völlig dieselbe erscheint
in denn lat, der sskr. Wz£ mn(n)g^ entsprechenden, mu(n)g-o
in £-mnngo, eigentL kemuß ausdiücken, aber in specie von der
Nase gebraacht : mek sciaamen {Poti, TL F. n, 236, 172)« Diesem
ma(n)gf entspricht nnn aogenscheinlich im Allgemeinen griech.
fi^öö^ ßAWT in dem, als Simplex nur bei Gramm., sonst, wie lat.
ma(n)^ mit £, so mit d^o, kxi zusammengesetzt vorkommenden
ditofi.'caa& u^B^vr.^ absehnäu%en. Was nun dessen Formation
betriffl, so weisen wir es einer Weiterbildung durch das desi*
derative s zu, so dass eigentlich ein sskr. muksfa entsprechen
wurde. Nun erscheint im Sskr. wirklich eineWzform möksh,
welche sich von dieser nur durch Gunirung des u unterschei-
den würde. Von den Bedeutungen, welche ihr gegeben werden,«
würde ejicere sogar hieher passen, allein belebt ist sie nur
indenBedd. solvere, servare, und in diesen scmiesst sie sich
augenscheinlich an die sskr. Wzf. muk', welche man sdiwer«
lich hieher ziehn darf. Von Belang ist dieser Mangel einer ge-
nau entsprechenden Form im Sskr. nicht; denn grade diese Bil-
dung sahn wir schon mehrfach in den verwandten Sprachen er-
scheinen, ohne dass sie im Sskr. vorkäme (vgl. z.B. av% S. 93).
Unsre Annahme derselben wird auch durch lat muc-us unter-
stutzt, dessen p sich zu sskr. ksh verhillt, wie c in oc-ulu zu
sskr. ksh in aksha (S. 228). Also: fiv06<o (nur bei Gnmm.),
dnofivööOf aussehnätneni davon aTropv^/o, 17, UnrenUgkeii, die man
ausBcfinäwiL —
Hieher gehört nun femer: (i9ro-fiv«T/-^a>, durehNaunrüm'
pfen verhöhnen (vgl. d7co^twcT7tpl4(a); davon dnop^vKruriiog^ 4 ^er^
höhnung. fJMtrlio ist ein Benom. von einem durch to aus /jvöö
=^ ^maJ^h gebfldeten Thema: fjtmevo. Die Identität in der Bed.
AoMI^Bacht es mir sehr wahrscheinlich, dass wenigstens in
diesflpeziehung ebenfalls hieher gehört: ß4vx^ii<o\ es wäre
aus Hier Form fjtcx = *muksh mit, wie so sehr häufig, x ^
sskr. ksh, formirt, und zwar wie/ivxro durch Suff, to,* nur hätte,
wie in Atp^a (S. 267, vgl. 232) u. sonst, die Spirata x» regressiv
wirkend, auch das r aspirirt Davon /L(vx^fafid$,6, Verhöhnung.
Wie fAvxTo aus ßMvöö entsteht, so durch Suff, reo: |i«xTif p,
6, (eig. der Schnauzer, Schnaufer)^ die Nase und, wie m den eben
bemerkten Formen, Hohn u.s.w. Davon: /uvaen/pci&Bv^ aus der
Naee^ ßjtvKXVpii&j epMens AnrNTifpurpa, to, Hohn\ liwevnpur^g, 6,
das Verhöhnen^ jtii?xT)7purt^(;, 6, Spötter. — Bemerken muss ich
hier, dass j&!?«yi;/#. neben iiwtxnf als Nebenform ößiottnip aniiihrt;
da das hier anlautende 6 unsrer Etymologie gemäss ursprüng-
lich ist, so fägt sie derselben noch eine Stütze beL —
Indem von der Form fjLvrr fUr ßiv06 das eine x, wie in XatiJ,
fiaxa (S. 514) verloren geht, entspricht dem angenommenen
S18 SM{I).
sskr. ^muksh griech. ßivc. Davon fi^rig^ dtog^ log^ 17 (bei He^
sffcIL mit Eriialtung beider t: /it(mff), Nmwe, aber in 8pe<»e d^
Fische (vgl. 8iephmn.') n.6.w. — Indem ebenso iav66 dias eine tf
einbusst, entsteht ßAvö-idw, seknmfen n.s.w.
Indem, wie scdir hänfig, 4 i&r 88li7* ksh eintritt, entspricht
/fv^ in M'>'4^» ^9 SehUim der Nmee n.s.w. Davon: ßn^fyipunfy tö^
Dim.; ßiv^ßo^p, fivfyr^pCzwO^Naeenhek'j ißx^m^ 9Memi§ sem\
fivfyodn^^ egy seMemug^ ßkoä^tfygy ßKamifuisfyigy persekleumi, dmmm
(vgL weiterhin fiimtog')$ yXapv^o, an Auffeneekieim ieülen,
Hieher gehört wahrscheinlich fni^e^ ▼«, SMeeim, einePflan-
menart; femer fiv^&v (auch tf^s^^oy mit nrsprunsbdiem ö)^ /ir-
igLvog. ßiifyvogf fMvfy^^ (anch ßiafytvog geschr«, wdraes schwerlidi
richtig U «^ ^/«r Meerßeeh.
Indem dem sskr. ksh blosses x (für xx) gegenubertritt, ent-
steht fivx in fivxo^, 6^ Schleim (mucus fiir muccus, vgL mnc-
cedo u. aa. mit Erhaltung beider c för ursprüngliches sc) u.s.
w»; ^ihtog und fit^xo^ Adject, dumm. Hieher gehört auch ^vxr^gj
nroq^ (017), 6, wie dieBed. Schnuppe zeigt; insbesondre bezeich-
net es aber die {schleif nigen f) Pü%e u, s.w. (vgl. Pott, E.F. U, 564).
Hieher gehört denn auch mit tt (für x) = sskr. ksh: (tvTx-axe^
(siciliscn), Schwämme,
Die hier hervortretende Bed-AisMiitisAMn ruft uns eine an-
dre^ ebenfalls zu dieser Wz., jedoch zu einer andern Wzf., ge-
hönge Form ins Gedächtniss, nämlich: ßXivva^ ^. Eoi% u.s.w.
Ich lehne es an die griech. Wzf. /SXex = sskr. mlaksh(S.504);
es steht also für ßißXex'va. Die Assimilirung des x an y betref-
fend, ist mir in diesem Augenblick keine ganz gleiche Analogie
aus dem Griech. gegenwärtig; aus dem Lat entspricht ye-ne-
num fiir ve-nec-num von nec-are mit Präf. ve = sskr. ava
(S.274), nur dass hier das, wahrschemlich ursprünglichere, ve-
nen-num ein n eingebüsst und desswegen den vorhergehenden
Vokal gedehnt hat Diese Assimilation ist übrigens so natur-
lich, dass sie, selbst wenn sie ganz allein in ßkhva stände,
diese Etymologie nicht unsicher machen würde, ^ehei^kiyva
erscheint mit Verlust des einen vi ßkha und ßkhoq^ x^glbd.;
ferner 'stTJvva aus »tirXcx-va, indem 9v zwischen fiX eintrat, wie in
imKoM (S. 601). Von ßKhva kommt: ßkswcidn^^ egiicXewBpogf
df 6v, echleimigi ß^^woq^ 6, eine echlechie Fiechart\ oßXei^^, o,
eine Fischart,
Unsre eben gegebne Etymologie wird vSUig gesichert durch
das, mit ßkai (8.004), ^uSk^ (S.I99), ifißhi^ (S.498)mid vielen
andern ans dieser Wz. hervorgegangenen Themen in der Be-
deutung, und mit ßkhfva in der Formation fibereinstimniende:
^^fmffiWigyi dumm, träg^ stumpf; ßkhvoq^ o, Dummkopf i es
steht für lAßksKß^vog.
Hierbei will ich auch das hesgekisehe ßXdio = iJLapaipo(&
607) erwähnen. Da das Pfect davon ßißiaia heisst, so ist es
wohl am sichersten, es mit der Wzf. /SXod = ßpa9 (in ßpadvg &
ß09)= sskr. mrid zu verbinden und ihm dieselbe UrbedentoDg
SM(I). 519
ni geben, welobe im griedt flpcM hervortritt: sekkif, aber
spefdaKsirt, wie in fimpog u. aa«, iflr ^UteMsehiaf. dumm u. s. w.
Das kewf^dUgekB ßXarT^w dageg^i = nouSafwoo^i/Uj kiniueh,
dmmn sein, verbinde ich mit ßka% = sslu'. mlaJ&sh (S.804) mid
nehme -rr ftr tftf = sskr. Icsli.
Das eben erwfthnte ßiflXaia fthrt nns aber aogleioh auf
ßXai-a^o^^ a^w} dieses ist identisch mit ^Xä8'ap6g^ a^oV; letz*
teres heisst fm&Sj feucM (vgl. (ladoo S.613), dwrch Nässe verdorr
hm CvgL fcv9 S. ^£92) 9 muisehM§, weiehUeh (vgl. uaXoKog S. S04
ond viele andre, mit dieser Bed. in dieser Wz. schon vorgekom-
mene Bildungen), se^wammijf Cvgl. ^vKr^g S.618)., Wir sehn also
dnrchgfingig Bedentongen, welche, sich ans dieser Wurzel za
entwickeln pflegten; da nun n% für fi^X wie in ^ackax (S.601),
\inXex (S. &18) stehn kann, so werden wir keinen Anstand neh-
men, anch nXaS ibr it^^Xod zn nehmen und zn sskr. mlad (für
mrad, mrid) zu stellen (anders Poitj £. F. I, 912); seine pri-
märe Bed. wäre: %erriebenj weichiichj schlaf sein. Also vtX&i^o^
o,* TvXadfi^ Vy ^Xidov, w, Schiafheiij JVeieMichkeii, Fauiniss n.
s.w. Davon; veka^ouq^ earaa, ev; ^XaSapo^^ a, ov; ßka&apo^^ o,
dv, schiaf u.s.yf.i TcXä^apon^g, riy Nasse u.s. w.; nXccdäfHo^uxj t6
= utXa9ogs TcXaioia, weichiich semi^ u. s.w. Aus dem Begr.
geistessehiafy dumm sein geht 7€Xa89%d& hervor: aih^m reden\
es ist dies ein Denominativ von dorisch nXoMo =s einem ge-
u öhnlichen nXa^o flbr 9rXa>-u>.
SoUen wir, um die Bezeichnungen f&r sehwaeh, dumm gröss-
tentheils wenigstens einer Wurzel zuzuweisen, auch hieherziehn
und zwar zn derWzf./3Xax (3= sskr. mlaksh S.604): ^cix-<Xo^,
0, fär ßkoMsXog mit Verlust des ersten X wegen des folgenden
(vgl. (pXavfoq : (pavXo^^ versehniitener (entmannter und also sehwa-
eher) Diener der CjfMe imd dumm? Nebenformen sind ßoaaiXog^
ßoatiXag.
Wir haben hier eine solche Menge Falle gesehn, wo nX^
durch das Medium von yinX, fiir ursprünglicheres ml eingetre-
ten ist, dass es nun wohl auch nicht mehr zu gewagt ist, nXaOö
ebenfalls hieher zu ziehn. nXäöögiheisst formen, gestalten^
wir haben nun schon oben (ßperagS. 611) auf die bekannte
Thatsaohe aufmerksam gemacht, dass die griech. Sculptur von
Thongebilden ausgegangen ist. Das Verfahren hierbei besteht
einerseits in einem Erweichen, andrerseits im Kneten der Thon-
masse. Jenen Begriff sahn wir überaus häufig in den hieher
gehörigen Wzformen hervortreten; diesen in specie in ^uiaao
(S. 515); mag man nun als primäre Bed. für icMurir& erweichen
oder kneten setzen, für die Etymologie ist es gleichgöltig. Die
Bildung ist gewiss eine dialektische und mit der spedellenBed.
formen an dem Ort versehn, wo die Thonbildungen, Plastik im
eigentlichen Smn, sich zuerst erhob. Da wir nun den Eintritt
von fx-jiK statt des gewöhnlichen pißK für ursprängliches ml
überhaupt fiir dialektisch halten — wof&r die, mit Ausnahme
dieses iskiactm, sehr einzeln und gewöhnlich neben regelrech-
ten Formen stehende Erscheinung von nX statt ßX spricht — so
weist uns nkaacFv^ zugleich den Dialekt na«A, weldiem dieses ttX
590 IM{I).
ffehttrt; es ist der klmnasiatlsch-Solisehe hSchst wahrsefaein-
uch; denn hier begann die Plasük. Also '»Xciaam^ #m9 weichem
Massen formen o. s.w. Das Fötor davon heisst -nKderw^ und da-
dordi wird es ssweifelhaft, mit welcher der hieher gehdrigen
Wzformen man TisXaefa verbinden soU; dieF<Nrmation -nXatif^Yov^
Waehepuppe, welche sich sdiwerlidi von vikaacF trennen Ifisst,
würde f&r die Wz£ mlaksh sprechen; allein das in allen übri-
gen Themenbildongen erscheinende 6 anstatt des 66 im Präsens
(Z.B« «Xocr-pa o.aa.) lässt doch eher einen T-Laot als Charak-
ter vermothen, welcher, wie in 6aX'jwfit^q gegen 6aX7WT^^is
,und sonst vielfach, auf dorische Weise, etwa dorch Vemiifte-
long einer PrSsensform jjjyf^f&r yXaoyiP. in y übergangen wäre.
BtMiuum ( Gr. Gr. Gr. §.92Anm. 10)erkl&rt sich wegen der Com*
posita vsnfo-nXJ^o^, xopo^Xc&o^ fiir Annahme eines &, also 7tX€&^
. ond dieser Ansicht triti aoch Poti (E.F. II, 30) bei. Unsre Ety-
mologie würde damit keinesweges ganz fallen; denn wir wer-
den sogleich sehn, dass die Waubrm mri (fiir smri) sich auch
dorch Anfttgong eines ^ (wodorch sskr. mri-dh ond dapraos
mradh entstehn konnte) weiter formirte. Dennoch möchte ich
mich bei dieser Annahme nicht berohigen; 9top<mXtöoq sammt
ntiXonXä^og stehn ganz allein ond werden nor als Sonderbar-
keiten erwähnt (Ziw.Lexiph.) ond InvanXü&og^ welches als ver-
schiedene Lesart in einer 8teUe desPlatoi sicÄi fand, ist von Be^
eker^ meiner Ueberzeogon^ nach, mit Recht dorch t^voirXoumr^
ersetzt Ich kann darom m ihnen kaom eine volksthümhche,
höchstens eine dialektische Formation sehn, vielleicht zo er-
y iSren ans dem dorischen Eintritt von & fiir d CMaüieire, Gr. L.
Dial. 143 A). Sehn wir also von diesen Compositionen ab, so
tritt ons als ganz analog griech. ßpdaram : ßpdarm entgegen. Ne-
ben ßoourarai erscheint aber eoch figg^ ^>^^ ^^ hn äousäen Dia-
lekt ^TTor ^ eintritt, wir aber nXaovo aof jeden Fall fiir dia-
lektisch halten, f o gilt ons das 66 sowohl in ßpctaaro als ftXoUraa
not eis Vertreter von 4. Dieses angenommen, setzen wir als
ursprünglichere Form von vXäaarm: TiXai, wie wir dieses denn
schon eben and^teten, indem wir das ^ in hxvo^Xä^-og f&r
Vertreter von 3 hielten« In diesem Fall setzen wir nXa8 =
sskr. mrad f&r mrid, womit wir aoch schon ßfirag oben in
Verbindong brachten. — Von TrXoao'o kommt: nXdtryLa^ to, das
Büdwsrk O.S.W.; 'nkouryMxvMq^ n^^j nachtiUend; üXaofuxruip,
6, erdichtet j falsch O.S.W; nl<4w\jtax^riq^ tg, erdiekiet O.S.W.;
wX<EaK,i7, das Bilden O.S.W.; wXa<m7(, srXacmfp, d; nKaerxig^
nkdcrrupttf ^rXcearptcc, 1}, Bikher (-m); nkcurroq^ 1$, oVj §efennt o«
s.w.; vXour%m6q^ if, Av, %um Bilden gehMg O.S.W.; 7fXour%afe6&t
bilden {Besißch)* — i^Xayy&v^ d, Waeh^ßuppe. — CByoncXooftd^,
d, Gestalt O.S.W.; fyiKXaaxfO^^ ov, eingssehmiert O.S.W.; IfitirXa-
axpfiSnq^ tg, pßßisterartig\ ^«osrXoo^r^, Qotter hUden n.s.w.; wpo-
nXourriaf 17, dae sinnbildliche Darstellen heiliger GegensUnds; die
drei C!omposita mit nXa!^og sind schon erwähüt
Doch wir müssen zo der Wzf. zorück, bei weldier wir b
der Reihenfolge stehen blieben (S. 516), nämlich fsmnr: fiorr.
Diese Wzf. begegnet ons wieder in ßvxTnxog (yLvaam%dg)^ o.
und fi/vTTOT6v9 xdy ein hreiarH^ea Oeriehi mn zuMmmen^enebenem
SmoiUnuh ii«8.w«; daher fwyrriPTCpgv %u Brei queleehen. Fassen
wir als eigentL Bed. f&r das sni Grunde liegende Thema ^vtto
%errieken^ i&ermaimif so selm wir, dass ausser der Form auch
die Bed« (vgL S. 608) in diese Wurzelkette passt, und werden
nach keiner andern Etymologie suchen.
Wenn in dieser Form sch<m eine, sich dem Grundbegriff:
sehahem n&hemde Bed. hervortrat, so ist dies eben so sehr und
vielleicht noch mehr in d^uvaG^o) der Fall. Das anlautende ä
ist = dpa (S. 274) ; PoU hält es für oivä (E. F. II, 153); in lete-
terem Fall stflnde afivWoo ftkr aiv^vara&; aus dem Begr. ab^scha»
ben oder auf'Schaben ist die Bed. kraizen, ritzen hervorgegangen^
welche wir bei der, mit ^/ayi, gleichbedeutenden, Wz. ax (S.155-
219) so überaus häufig hervortreten sahn.
Von dßicööio kommt: d^juoy^q^ 6, das Zerreiseen^ Zerkratzen
n.s.w.; ä^vYiwtf to^ dae Zerrissene u.s.w.; äfi«^^^ Si^v^ (spät),
ny das Miizen u.s.w.; d^v^^ Adv., ritzend] duvKvtato^j if, oVj rU'»
zend. — Mit ;^ f&r M (= sskr. ksh) : oftv^^, )?, das Hitzen: a«
inxn9dv, dfivxf^, riizetui^ afw^^Zo^, a,ovj (eig. schabend j daher)
die Oberflaehe berührend j oberfldehHeh und ritzend \ diiv^d^v^j eg^
wie eine Verietztmg; d^imj(jii6q, d, Schwerdimundei d^ivxakou {He^
syehjy^ Spitzen der Wurfgeschosse. Nach den beiden zuletzt er-
wähnten Analogieen ziehn wir mm auch lat. muc-ro hieher,
eig. der Biizer, Spitze u.s.w. (c für cc = sc sss sskr. ksh, vgL
S.517).
Unsrer Erklärung gemäss stand d in d^arm wahrschein-
lich fär dßOf ab'j diese findet nun eine Bestätigung, wenn wir hie«
her tu setzen wagen : d-^'v/d-aX??, ri^ Mandd. Und giebt es woM
eine bessere, passendere Etymologie daf&r? Die Mandel wäre
als das^ was man abschabt j abschält (vgL tfxoXi^ von y/^dn S. 197),
gefasst« Ich wenigstens glaube d\iv]f^&k7i hieher setzen zu kön*
nen; was yi beträft, so halte ich es für Schwächung eines ur-
spröng^heren xr =: sskr. ksh; yerffleichen kann man iyioßo^
fiir istvoßo^ (S. 244). Von ä^vyi&hi kommt: d^iytakovj x6y a-
^vydcckogy d^vydaXi^^ i?, glbd.; d^vySakiog^ a^av; d^wydotköugy
tacra, ev, zur Mandel gehörig u. s.w.; ofiv/daXicx, äivvYdakijj 17,
Mandeibaum; ä(Lviy8äKivo^jV,ov; d{ji'o^9aXio^,a,ovs afit9/9aXt«nr^
o, pon Mandelni dfivjfSakddri^^ e^, mandelari^.
SoUte nun auch zu derForm ^vn zzz^vxr {ss^vyH) ^vxrtpo^
6, Mandd, gezogen werden können? Dazu ^vsufpößaqj 6 (lakon.
J«ww7pdß.), Nussknacker.
Da wir ui d^ishfw (S. 484) neben dem Begriff ausdrucken
auch den des Aussaugens hervortreten sahn , so scheint es mir
endlich kaum zu gewagt, hieher, und zwar zu der sskr. Wzf.
mug , an welche sich die zuletzt behandelten Wzff. lehnten (S.
B17), grieeh. f^v^, saugen^ zu stellen. Gewöhnlich verbindet
man es mit pw, aber in der Wdtette, wozu dieses gehört, tritt
diese Bed. sonst nicht hervor, und die Ableitung des Begriff»
Saugen aus dem des Zusammendrückens, weil man beim Saugen
dieUppen zusammendrücke, ist eine der vagen Begriffsent-
529 ' 2»f(J)-
wickelmigen, welche i^ zu einer Zusamnenstelliiii^ berechti-
gen, selbst wenn sie gleich nicht nnmi^i^ädi wir«. BGt ^vim
gleichbedeutend ist ouv^w , dessen d ich für dpa , wie in afAEX7e
im Gegensatz zn mulg-eo nehme, worin denn auch kein gani
nnbedentender Grund fiir die Richtigkeit meiner Etymologie
liegt Gleichbedeutend ist das Denominativ ^Ju» {Um. fLvifa);
Alles seit S. 515 ErwShnte ist hier nur, weil hier seineEnt-
wickelunsr mit mehr Sicherheit gegeben werden konnte, be-
handelt Wir kehrenjetzt dahin zurück, um in den sekundärea
Formationen durch T-Laute fortzufahren. Eine der gewöhn«
liehsten Fortbildungen ist die durch dh, welches wir als Ueber-
rest der Wz«: sskr. dhft, griech. ^ s€i%€u, nmeketf, fassten (Tgl
S. 30 u. sonst vielfach). Im Sskr. wird nun zunächst die Wzf.
mf idh erwähnt, welcne sich zu miri f&r smri grade so verh<
wie m f i d (S.S08). Ihr werden die Bedd. gegeben : feucht sein,
UMen. In jener ist sie zwar noch nicht belegt, auf jeden Falll
passt sie aber in die Begriffsreihe, welche sich aus derWs.
sm entwickelt hat; wir sahn diese und ähnlidie Bedd. sehr oft
hervortreten (vgl. z.B. mad S.513); in dieser (welche bei /l^
sen Radd. sscr. aus^lassen ist, sich aber in WiUan Sscr. Die-
tion. findet) reiht sich daran sskr. mridha, Kampfe Sekiaeht
Wenn nun auch die nahe Verwandtschaft zwischen mfi, sier*
ben (S. 494), und mf i-dh (fOr mf i-dh&), Bierben mmehen, mÜL
so in die Augen springend wäre, so hätten wir als entscheidend
fttr das Hiehergehören von mfidh den oben (S. 510) erwälm-
ten Gebrauch des griech. yutpi == mfid. Wir haben also in
Sskr. eine hiehergehörige Bildung durch dh. Im Ahd. ent-
spricht nun nachdem bekannten Lautverschiebungsgesetz t dein
sskr. dh. Demnach dürfen wir ids zu dieser Form geh((ng
nehmen zunächst ahd. mult-jan {Oraffy Ahd. Sprsch. II, 713j,
in welchem die, dem primären Begriff sich nähernde, Bed. rW-
6«»^ hrai%ent aufkdrken (vgl. y(apair<r(A von s/^dnt S. 303 und o^-
$^^ S. 409) hervortritt (über ul = sskr. fi vgl. S. 496); ferner
aber gehört nun auch zu dieser Wzf. milt*i {6rof a. a O. S.725),
mit dem aus der Wz. sm so sehr oft entwickelten Begriff: reiVA,
eanp u. s. w. (vgl.;iaXax(5-ff). Mit dieser letzteren Bed. erscheint
nun aber auch im Griech. die Wzf. ftoX^, und wir werden also
dieselbe = dem sskr. mfidh setzen, fi ist durch Guna iaaf,
und p, wie so oft, in X übergegangen. — Also fiicX^a, po^rt
i}, weiehee Wache u.s. w. Davon: ^aX^ciditg^ e^, von der Afldtr
ftaX^a; ^«X^or, d, Weichling] fiaXSa^o, ftaX^atvo, (üiobXSoo, er*
weichen. Hieher werden wir nun auch das, mit ahd. mihi gan^
gleichbedeutende: (iaX&a-xdß, ^, iv^ weich u.s. w. setzen, nnd
es nicht für eine mit \MJoCKaM6g identische Nebenform mit einge-
schobenem ^ erklären. Davon : yuoO^awxmg^ jtiaX&aioa, 17, W^d^
heU u«S.W.; fMk^Advo^tzz^tak^axö^^ ^wtX^no&^fia^^aitl^feripei'
cken; lutk^aorcna , erweichen u. s. w. ; fiiXbafyg , 17 , Erweichung v.
s.w.; fuxX^osmaeo^, if, 6v; poX^axTifpco^, a, ov ^ («xXaxTiMk(^
B04); d^l^axTogj ay = ofUiXaxTOff,* ini^utk^ = (io^dcnto?
{Heegeh.-).
XM{i). saß
Anin. Das eben ertvahnte ahd. nrnlt-jan rnik lat« marra,
Grahscheitj ins Gedächniss; gehört auch dieses hieher oder zu
/"mf id (S. 508)? Mit ihm zusammen gehört grieeh. fia^pov^
TOy glbd.
Wie sich nun schon vor der Sprachtrennmig mrid durch
^ermittelung von mrad in mad uiSagestaltete (S.611ff.), gans
sben 80 geht miridh durch mradh in madh über. Als Wz£
wird dies im Sskr. nicht erwfthnt; allein es ergiebt sich aus
»kr. madh-u, ^eMiges Getränk, welches völlig identisch ist
mit mad-a (von mad S. 514). Dieselbe Identität geht durch
Vergleichung des entsprechenden griech. u^^, trunken eem, «
hervor, mit welchem man sskr. mad, trunken sein, lat mad*i-
das, heirunken, ver;^eiche. Zu dieser Form gehört auch nhd.
maii mit der, in itaXoMÖ^ ß^^9 sskr. ml i n a und vielen andren, zu
Wx. sm gehörigen, so oft hervorgetretenen, Bed. schlaf.
An diese Wzf. schliesst sich also zunSchst sskr. madh-u,
^eUüges Getränk, insbesondre Honig. Ihm entspricht genau
goth. midu-s, ahd. motu (J. Grimm, D. Gr. Ü, 471. m, 460;
Grmf schreibt letzteres medu, Ahd. Sprsch. II, 658, fahrt aber
auch die, regelrechter entsprechende Form meto an; die For-
men der übrigen verwandten Sprachen sehe man bei Pott, £•
F. I, 245, vgL U, 484). Griech. entspricht fii^v, tö^ wie schon
Pasoow bemerkt, jedes bermtschende^ Getränk, Wein u.s. w. Da-
von : ftidwo^, (97), ov (durch Suff, sa Boop, &• s. S. 279), trut^
ken^ lulävm, trunken sein U.S.W.; fodtxm^^jo; fuSvarfHa, 17, TWni-
kenboid (-in) ; fiC&txrruM^^, 97 , <(y, %um Berouschen geneigt u.s. w.;
pidtxTfAtt, To, bermisekender Trmiky fitövcri^, ^, das Berauscht'»
c€»iu.s«w.; fU&tHTxo, trunken machen'^ ^u^vuyaXo^^ o, Beiwort
des Bacchus ( von einem Thema (lAv^^vo nir fiedt>-fieyo Part
PrSa. med.). —
Von (LM&, in der Bed. trunken sein, kmnmt: fi<&-n> n» Trun^
kenheüvus^w.; nökvyul^q, i$, sehr trunken^ d^i^varoq^ op^ nicht
trunken^ dfU^varo^^ 17, ein rauschstillendes Mittel, Amethyst', ob
aber auch in letzterer Bed. hieher gehörig, wage ich idcht zu
entscheiden. Davon : ofiedtxrri^o , amethgstfarb^ sein.
Wir kommen zu den Wzformen, welche sich durch Hin-
zutritt des causalen p bilden. Im Sskr. erscheint von mli keine
Bildung der Art, wonl aber von dem, damit identischen (vgl S.
489), gli. Diese lautet mit Wiedereintritt des ursprftnglichen
kurzen a: glip-aj und mit Erhaltung der Dehnung gl&paj
iBnpp, Gr. s. r. 520); erstre Form erscheint in Vicramö^rvasl
(ed. Len% p. 45, 8); da gl&i schlaf sein bedeutet, so heisst
glap-(aj) scldaf machen. Da nun im Lat dieses causale p
häufig durch b repräsentirt wird, anlautendes g aber verloren
geht (S. 209^ 491 ), so ergiebt sich hierdurch dieEtjmologie von 1 ä-
befacio (f&r labet (glabet) alte Participalform vgLä AL.Z.
1838 ErgzBl S. 337) sMaf machen; feiner von läbor. das Er-
schlafende, Arbeit. — Da nun aber gUi wesentlich identisch
ist mit mlii, so steht gar nichts entgegen, dass einst auch eine
Wzf. mläp =5 glip existirt habe, welche sich im Sskr« verlor^
S24 XMil).
ia den VMwandten Spraohen aber erbiek» und ^ese erkeimel
ich in dem griech. (loXa^c in a-^aXa^rTo; <x ist das Prfif. <ȧotJ
wie in den hiehergehörigen Waormeii so sehr häafig (Tgl- <^-
^vro, ayMfxdviQ S. 501 u. aa.);, so heisst a/a-fiaXa?r also ei-j
gendich: weg schiaf machen, und insofern zerstören (= afuxX-!
Sin^fi) S. 508). Nur I^cophron hat diese Form eihalten^ und sie
besteht ohne Derirationen ; ftaXooc steht fUr (ytXaar, und fiX ist,
wie oft^ durch einen Vokal gespalten (vgl. S. 504).
Da uns nun derÜebergang von pX durdi ^ in ^ so über-
aus häufig entgegengetreten ist, so steht von formeUer Seite I
gar nichts entgegen mit juXa^cTu auch ßXd'xxuk en identifietren. '
DieBed. spricht fast mit Entschiedenheit dafiir. Denn es heisst
schwächen j schlaff machen {geistesschlaf in der Verbindung mit|
^ptvot^) und insofern später beschädigen u*s.w. (Tgl. Psuaamy
Allein da ^ auch für sskr. g erscheint (vgl. z.B. ^pv = garu^
ßpitpo^ r= sskr. garbha von ^^gi^ibh, u. aa«), so kann man
auch an eine Verbindung mit der Nebei^orm glap denken, und
diese ist we^n des imGriech., wie im lat lab, fur p eintreten-
den ß (m ßXaß'Ti u. aa.) vielleicht passender. Doch wage ich in
dieser Beziehung keine bestimmte Entscheidung; hieher gehört
es auf jeden Fall. — Von §7id3tT& kommt: ßX.o2pfux, xcf, Scha--
denn,B.w.; ßkdtlHq^'^j Beschädigung; ^Xocarrtseo^^if, (it^r^Xcnrr^.
fio^ , a, ovy schädlich ; ßXa'^opat =s ^^Tixoyuu ; ßXa^i? , ri ; ßkdißog,
TOy Sehaden U.S.W.; SKaßep6q^ d, 6v\ ßkaßoeiqj töcra, ev, schad-»
Heh^ aJ^Mn^oq^ ov% at^Ka^tlg^ iq^ unhssehädigt U.S.W.; d^Xd^isus^
dßkotßia, ily Unverleltkchkeit^, hieher gehört, wie Poti (£. F. II,
129) bemeriLt: ßXagf^tifUtv filr §Xafpupn^iv.
Ehe-wir diese Wz. verlassen , wollen wir noch einiges be^
rubren', welches vielleicht el|enfalls hieher gehört An eine
Wzf. ^ = sskr. ml&i, welche die folgenden Derivationen
höchst wahrscheinlich machen werden, oder ßktS = mfid (S.
508), lehnt sichAX^döia. §Xlrra>^ beschneiden, also eigentli«di
ahschaben^ wie schon in <y^rt (S. 468) ; dass ^xxm aas iMskix
(S. 499) gebUdet sei, wie PoU (£. F. II, 34, 61) annimmt, ist
mir höchst unwahrscheinlich. — ^XItov^ t6j lehnt sich an diese
)Vz. so gut, wie das gleichbedeutende ahd. malta oder melda,
(Ora/f, Ahd Sprsch.U, 723), Melde, ernKüchenge$täehs, — Fer-
ner erwähnt Uesych. ßXLxaq^ ßXi*vnvaq =: fudpov^ (vgl S. 507),
jiXtTopdfipa^, 6, ein Bummkopf {ygl, S. 518).
Indem das Schaben als ein Berühren gefasst wurde , mag
(vielleicht am §Du»in mrid) ßXi-ua^o (filr /SUd-fio-^ci)), bsiasie»,
gebfldet sein. Davon; ßklfijaöiq, i?, das Befühlen.
j^d^-oy. x6, die Rose, heisst äol. ßMiov\ sollte letzteres för
fißfödov (S. 494), fipo*-oy stehn, po8 also zu der Wzf. mfid (S.
508) gehören und eigentlich die Zarte heissen? Ich kenne keine
bessere Ableitung (gegen die von V^pv^» roth sein, entscheidet
die Form])uuid so möge es hier ftirs erste seine Stelle finden.
Davon: pöda^^ ij^ Dim.; ^69woq (poBavoq zw.), p68eo<;^ o^ov; pö*
9uoq , a, oy ; pödtoq , a, ov (6o9ak6q , if , oy zw.), rosig ; ^eo, poJ^,
ij Rosenstrauch 'y poSelay ij^ Rosenkran* (zw.); poißsiv, pt^ddv, 6,
sM(i). ma
ilMoiAtfdltf ; fotli^j der Bote c» Fmrie oder GmwA §leukm%^ ^
ii^, iy eme Smibe v&m üatMit; pMxng, 6, wut Raten mmbereUeii po^
^oac^ eOÖa^ 9Py roeenari^ 1I.S.W.; poiovtOy 17, Jüaeemeirmmeh iLs.w.;
po^oxo^j n^ 6>9y mui Raeem %ubereUeii noXvppodnq (zw;)? "Jfokvppo»
do^y OF, roeemreUk,
m
Sollte derNRmen des JMm endlich ans dieser Wnrzel gebil-
det sein? ..|Ini Griechischen heisst es u^Xv^^oc^ o; daneben er*
scheint pOli^ als hometieehe Form. Die Nebenformen ^uflU^o^
nad ffoXv^ werden yerwoiien« Hier entsteht nadirlidh zuerst
die Frage, welche Form ist die organischere , die ohne, oder
die nnt ^, die mit ^ oder die mit v*t Vergleichen wir die For*
men der verwandten Sprachen! Lat plnmb-nm hat keineSpor
des ^ nnd kein i; wenn man annimmt,, dass das m, wie nberans
häufig, nach Alt der 7ten Con|.Cl., eingeschoben ist, femer
dass in dem anlautenden ^dk im CSriedb. der Vokal eingescboben
sei, wie so sehr ofL {S. 18S nad sonst), endlidi, dass das rOmi*
sehe pl anf die, von ans äoKsch genannte Weise, ans Uterem
mpl lor ml entstanden sei (S.494, 501, 590), so vereinigen sich
Tomisch pln(m)b->n und griech. ^{o)Xv^ unter ein^, nadi einer
srossen Anzahl schon erkannter Analogieen mOglidien, Siteren
rorm mlub« Ahd. pH (Gen. pliwes; bei Grmjj^j Ahd. Sprsch.
DI, 239 bll) brandien wir kaum zu berficksichtigen,- da es ein
aus röm. plub für plnmb getnldetes Lehnwort ist Wie sich
diese Form an das Römische lehnt, so wahrsdieinlich mss.
olowa und lett alwa an das griech. p4)X-(v)^, mit Verlust des
Anlauts m (vgl Po//, £. F. 1, 113). Ob wir das russ. o im Ge-
gensatz zu griech. V oder i urgiren dürfen, will ich. nicht ent-
scheiden; aber der Wedisel zwisdien'v und » innerhalb des
Griechischen selbst macht es kaum wahrscheinlich, dass das
in \jL{o)'ko^9)Oy pln(m)b-u erscheinende u ein organisches (d. h.
ein solches, welches einem sskr. u gegenfibersteht), sei, son-
dern, wenn wir mit Recht aus der röm. Form mit pl auf eine
äoLBUdun^ schlössen, so dürfen wir auch das hier erscheinende
V als 80L Vertreter eines organischen (sskr. a entsprechenden)
0 (vgL äoL iwfut = ovo^ul) betrachten i). So eriliielten wir als
primSre Form ii{o)Xoß. Aus dieser w&e nach bloss phoneti-
schen Aendemngen durch VokakchwSchung (i{o)Xißo und durch
die so oft im GnecL eintretende Einschiebung eines stQtzenden
T-Lantes (vgl. ^rroX«^ u. aa.) mit äoL VerSndemng des o in v:
lt{o)Xvß{S)o entstanden. Die zu Grunde liegende Form wfire
uioß ^ oder da o nur Vertreter von a ist, fiXa/3. Diese Form er-
innert uns aber sogleich an die WzC fiXaur (S. 524); denn es
lässt sich sehr gut annehmen, dass, wie bei dem wesendich
identischen ßkax, das organische p audi hier in ß umgewan-
delt seL Verbinden wir also yXaß mit a-ft(a)XaW6>, so hiess
das Blei eigentlich das weich machende; wäre es beim Schm^^
*en (VgL fiä^cD S. 510 und uoXv/S^oo) benutzt, so würde diese
Bed. sehr passen. Doch könnte es vielleicht audi daa Weiche
1) neiliafig will Seil liier bcmerkaiy dait Jie griech. Hetallwgit bei dra
Afttliichca SlinMea ■« friltftea «ntgrbildet ward.
SM sm.
Wesen Mfner grossen Biegsamkeit n. an., welches n Teffo|gei
nicht der Mühe werth ist, eigendich bedeuten* Nnnmt man an,
dass das 9 m fcoX/i^o^ nrapronglich und organisdi sd — wor ich
mich wegen des Mangels desselben in ^Xtßoq nnd in den Ter-
wandten Sprachen nicht gern verstehe — ohne fedoch in Abrede
zn stellen, dass es, da fule diese Formen, roeiper ^isicht nacli,
Lehnwörter sind (folglich, da sie im Sprachgeist nidbt an eine
bestimmte, nach Innern Gesetzen zusammenhängende Kette sich
anschlössen , fast allen möglichen Lautyerkröppelmigen ausge-
setzt waren), möglich sei — so eröfihet sich ein so nnabsehba-
res Reich von möglichen, aber* gleich wahrscheinlidien, Ver-
bindungen sowohl mit der hier behandelten Wzf. (vergL z.B.
Schwenck, in der AU^;em* Schulz. 1836 S.240), wie mit andern,
dass diese Etymologie ganz und gar in das Gebiet der subjeeti-
ven Ansichten gespielt würde, und solche znverfolgen liegt ausser
dem Plan dieser Untersuchungen, £ine Zusammensteuung wt
mulwa', wenn dieses wirklich hindostan. Blei heisst, bei PeL r.
BoUm (Altes Indien. II, 118), kann ich kaum erwiluien. Die-
ser Namen wäre ihm dort gegeben, weil es ein Product der ProyioB
Malva(imSskrit mUava) ist {aBüier, Asien IV, 1,538), unddie
lautliche Aehnlichkeit wäre eine rein zuf&llige. Dass die west-
lichen Völker den Namen filr dieses so häu% gefundne Metall
erst von Indien her erhalten haben und schon in so firOher Zeit
iHa0ier)j kann ich nicht glauben.
Von noXvßio^ kommt: ftoXv^eo^, a^ av; (loXoßiuog^ n, or;
^Xv§9ivoq^ 97, Qv; ^oXvßdirns^ o^ *^'^^9 ^9 Ueiem; ^Xvß^lg^ fiuA^
ß8ouva^(ui!kvß9ivri zw.)) V9 Bleikugel u.s.w. ; fioXv^toy, to, Metern
Möhre; iiokvßS&Sriq, e^, bleiartig; ^Xißo^ o, ^, = (ioXv/S^o^ ; po
l^ßdoG) i^oXoßSia zw.) ; ftoXi/Soo, verbleien, echmelzen U.S.W.; p^
Xv/3^(0fia, To, Arbeil ron Blei: ^XvßSaöig^ 17, Verbleiung; fU>Xv-
ßdertöq, 97, oVj verbleit) noXvpiuiOf hletf arbig aueeehnj (poXrjSpoV,
a, 6V9 bleifarbig zw.)-
^XML — Im Sskr. entspricht V^smi mit der Bed. Uehen
(Poilj E.F. I, 206). Doch zeigen die Ableitungen insbesondre,
dass Polt (E. F. 0, 196) sehr richtig bemerkt, dass es „eigeot-
lich nicht sowohl laehen heisst, als Tielmehr dae Geeickl rtr- 1
%iehnj eine Miene machen. Aus diesem Grunde kann es die Aens-
serung sehr verschiedner Affecte bezeichnen;" so heisst sskr.
smaja Siolz (verächtlichee Verziehen des GeeiehU), Üebermulh, 1
Verwunderung , Erstaunen; smll und mit Verlust des anhnten* I
den s, mil, \\ eiche durch Hinzutritt von 1 weiter formirt sind,
heissen, mit den Augenlieden winken, nicken, sie zusammendrAckm. ,
Dieselbe Bed. hat auch kshmil, in welchem ksh das s vertre» |
ten wurde; doch ist diese Wzf. noch nicht belegt; ebenso heisst
auch, das durch das desideratiye s weiter formirte, mish (/«{
smish). Die Formen der verwandten Sprachen sehe man bei
Po// (E. F. I, 206. U, 196).
Zu der Form ö^ g|€^ört aus dem Griech., wie schon P«^
(a. a. O.) bemerkt crfUMo^, >f, <{y, oder mit Verlust des a: ftot^t
auch cr^vo^ (Gramm.), einer der ein fnstree Gesicht macht Die
xm. tsM
om trfUHo entstand durch Antritt desSnft o tindGmiinnigdes »
I o^Xsie entspricht der Torkommenden sskr. Form s'maja).
Hieher zieht PüU femer griech. oia6^^ t?> dv^ simnofiMsig^
od diese Ableitung wird B.B. durch den Gebrauch oifia /eXdi^,
9öUißeh lachen, semr wahrscheinlich. Die Bezeichnung siympf"
asig wäre demnach bloss auf den allgemeinen Begr. venerrieif
tesUM hohen 9 basiri. Man könnte auch an andre, dochkei*
esweges sicherere Etymologieen denken. Die Form betref-
;nd, so wäre die anlautende Gruppe durch < gespalten; warum
ies gedehnt ist, weiss ich nicht, doch wird sich die Dehnung
ieser eingeschobnen Vokale Siters zeigen (vgl. atk^p). Von
lujoq kommt: «rcfior)?^, 17, Stumpfhangkeii^ Eingebogenheii\ <n^
io<d, disNmse stumpfen ^ einbiegen j krümmen i crl^iafia, rd, dae
Xufwäriegebogne u. s. W. -^ Hieher gehört auch yielleicht trotz
er Kürze des 11 ^IjjMug n.p. eines Flusses ^ aber <rt^ mässte
Isdann wohl schon ganz in die Bed. krumm übergegangen ge**
^esen sein; denn iri^dcK würde, wenn es hieher zu ziehn ist^
er gekrümmte heissen. Oder dürfte man an eine Zusammen-
teilung mit sslu:. g ihma krumm^ denken? Dieses steht aber
or gi^hmara von «^^yri krümmen^ welche durch den
ehr gewöhnlichen (vgl. z.B. S. 89) Wechsel von v mit m ihre
lonirteForm hvar mit hmar vertauschte. Von ZifideK kommt
mgevnoqy a,0Vj amShnais U.S.W.;. Ziftoetau)^ n. p. eines Troers.
Sollte I,£iiiXn u.s.w. hieher gehören? (vgl. jedoch auch
^ottj E. F.n.,180).
Indem das, so häufig zu sekundären Formationen ge-
rauchte, Element d an smi tritt, entsteht dieWzf. smid;*diese
rscheint, aber mit gunirtem i (zu ai), in lett fsmaid-it, lä-
hetnj schmeicheln (welches letztere, beiläufig bemerkt, eben-
alls eine Sekundärformation von smi ist). Auch im Griech.
rscheint die Form nur in gunirter Gestalt (ei für O9 aber mii dem
chon so oft vorgekommenen Verlust des anlautenden <T. Also
ittS-da (eine Denominativbildung von einem verlornen Thema
iudo)j lächeln u.s.w.; fuldri^y to, das Lächeln; ein an dieWzf.
letd sich lehnendes ^iSo^, rd = fidin\M^ erwähnt Hesgch. ,- fw^
td& (von ßuidu)) = ßi€i8d& ; ßutdlaßiaj puidiaar^a , rd ; iJUi8iour^(;j
, == fMür;^ — apctJjfs, i£\ (^uHnroq^ oy, nicht lächelnd ; fort-
^iaöiq^ 71 y das Zulächeln,
Pott (a. a. O.) zieht auch hieher : crtXXog, d, Bahn, Spott
I.S.W. Man müsste zur Formvermittelung annehmen, dass/i
herausgeworfen sei, wofür ich keine entschiedene Analogie
^enne. Die doppelten X würde ich durch Assimilation des 9
erklären; also aiXko = 6[uin^ setzen, so dass hier die ungu-
urte Form cryuS erhalten wäre. Einfacher wäre vielleicht die
»Verknüpfung mit der Wzf. ai^L in O^to^ so dass tnXKo für <rifiXo
stände. Davon o-tXXdo, mXXoLvfdj verhöhnen. Liesse sich eine
entschiedene Analogie für den Ausfall des /i $nden , so würde
ch auch IsCKitPoq zu <5fta9 ziehn. '
Die Causalform von smi heisst im Sskr. sm&p-aj {Bopp,
'jv, s. r. 521). Nach Analogie ton glapaj neben glapaj, sna-
SaS 2AD.
paj neben snftpaj (ebds. 620) bianchen wir dieDdmm^ idchi
tär ursprünglich zu halten, können also eine Nebenform smap-aj
annehmen. Dem smap in derselben entspridit nun mit Verlas!
des anlautenden 6 und mit Einschiebnng eines Nasals nach An
der 7ten Conj.CL, wie so sehr oft, griech. ^u^uf. Seine eigentL
Bed. wäre lachen machen^ also im Medium (t^i^oftcu, sieh iachen
machen, sich lustig machen (über jemand), höhnen^ tmdein, vor-
werfen u. s. w. Wir werden also Keinen Anstand nehmen f^O^)«^
hieherzuziehn, wie auch schon von PoU (E.F. 1, 206) geschehn
ist Von idpupo^iai kommt: ßifJt^, n, Tadel u.s.w.; ßdeßigpetpoi^
17, glbd.; ßie(i7tT6gj Vj ov, getadelt; fu^vjtxvsoq^ if, oy, tadelhafl\ fjuß^
(j^oXif, 1^9 Tadel (Hesgeh.); d^fifi^g^igj tadellos; d^^txfJjOL^ i}, Tadel-
losigkeit. Mit o für £: /lOAKpif, n (ß^opKpig^ ni ßOF^SyO, spät), Tad^
Hieher gehört femer ß&uoQ^ 6, Höhst, Tadel u. 8.W. Meiner An-
sicht nach ist es nicht aus ^fß^Pf sondern ans einer, der WzC s m ap
ohne eingeschobenen Nasal entsprechenden Form entweder ^uKt
oder ^lam entstanden. Indem an diese das Suff, (lo trat, mnsate ent-
weder fiofiuo oder fuofifAo entstehn; im letzteren Fall entsteht pca^
bloss durcn Verlust des einen ;i, im erstren wurde der doppelten
ßA wegen der vorhergehende Vokal gedehnt und ein/i eingebüsst,
vgl. Tvenpeißävov S. ^36 (anders Pott a. a. O.). Davon : fu^pulo^
fi(u (ßjuDfuo/iai)j sieh lustig machen, höhnen U.S.W.; fid^ti^ictj nro^
das Getadelte, Tadel; /lofiirnf^, o, Spötter; /KOftirrd^, if, 6y, ver-
spottet U.S.W.; ßJUQ^uvfDj höhnen} pm^uvyM^ t6 = fui^r^ua; ßÄ/oßMi-
ÖTtog^ o, ein Theil der Zahne. puS^o, t6 s=s fia^^ Es Stent i&r /id-
fiapov (vgl. S. 176). — Indem äoL v für o emtritt, entsteht fÄv^io^
= puDfios ; /ivftap = /xtS^iap; fiv^pl4(D = ytiofiaopou. Davon Gcp>
(U9r, ov, tadellos.
Gewiss zieht Pott (a.a. O.) mit Recht zu smi auch ulS-xqs^
6, Spötter; die Bildung vergleicht er, nicht ganz richtig/mit der
von ^(9X0 ; denn dieses kommt von sskr. y dh&, dessen & im
Griech. auch durch o repräsentirt werden konnte. Haben wir
aber das i in smi als zur Wurzel gehörig zu betrachten, so stellt
UO9C0 (für ö^tGnto) nicht in gleichem Verhältniss dazu. Nun ha-
lben wir zwar schon in smapaj ein a an die Stelle des i treten
sehn; allein dieses liesse sich aus smajpaj (vielleicht für sma-
japaj) erklären. Da wir sonst nirgends andre Vokale nnmiN
telbar an die Stelle von i in dieser Wurzel treten sehn (wie das
sonst vorkommt, vffl z.B. V^ax, y/^a^U)^ V^<^)j so wage ich
es nicht, als Wurzel hier blosses a\i aufzustellen; ich betrachte
daher ftoxo eher für eine Zusammenziehung aus sskr. smaja
(welches wir bei 6\uiio kennen lernten) -f-ka, wodurch sm&jaka
entstand. Diesem entspräche griech. o-ftojoxo, oder mit Verlust
deso- und j, fMooxo: yuatto. Davon: fi&xao^ zw.; fUDxaojiat» sieh lu-
stig machen, höhnen; fuixii^^yo, Spott; iiöxoq, 6, glbd«; fAoxi^o,
spotten; 9iaiuiini6igy 97, Verspottung.
Im Sskr. bildet sich aus smi durch Suff, ra mit Gnnirang
des i: nm&rny lächelnd. Dem £ sahn wir schon mehrfach griech.
e gegenübertreten (wie wir vermutheten, fiir ursprüngliches et
S. 169, 405). Sollen wir nun deswegen mit Pott (E. F. ü, 199)
das mit tfpoto^ (S. 526) gleichbedeutende ö^BfiäaXiog^ a, ov.
sBmnA criupi'voi hiehenichiL Die Wzfono a^up, fiir cfmp, wSn
durch ein d Weiter formirt wie mr i d (S. 608). Nebembnn ^fup-
iaXeog (vgL i^uMpog S.469). Ich kenne keine Ableitung, die sida*
rer wäre*
Wir haben sctlon bemerkt^ dass zu dieser Wz. smi die sskr.
Wzf. mish (für smish) eehört Einen recht augenscheinlichen
Beweis dafür bietet die Vergleichung des zu mish gehörigen
Themas ni-mish-a, mit dem zu mll (für smil, ygX engl to
smile) gehörigen ni-mil-ana; beide heissen: das Zwmken mii
den Augen. Aus dem Lat ziehe ich zu mish: mic^are, als
dessen eig.Bed* ich mii dem Augen futüiken nehme, dann wird es:
eieh bewegm, so echneü wie ein Augenblick, Die Form betreffend,
so nehme ich als Vermittelung zwischen lat mic und sskr» mish,
eine Form miksh, wie wir denn schon ofk aus Wzformen auf sh
(durch nochmaligen Hinzutritt des desiderat s) Wzff. auf ksh
hervortreten sahn; mic stftnde f&miccs=:misc = miksh (vgl.
rieo S. 328 u.322, 228). In ni-mish-a und ni^mil*ana sahn wir
Töllig dieselbe Bed. erscheinen, und es ist darum Schwerlich zu
viel jeewagty^wenn wir mish, fiir welches die ind. Grammat nur
die Bed«: %winken angeben, fUiig halten, ganz und ^ dasselbe
zu bedeuten: wie mfl; ut+mish und ut-f-mll heissen eigent-
lich auf^%winken (mit den Augen) dann sie aufmachen u.s.w. ni
.-f-misn und ni+mll eigendC %ur'%mKiken (mit den Augen), ela
nehUeeeen, schlafen^ in Ohnmaehi faUen u*s.w. (vgL SchiU%j An-
merkk* zu Rohlena Ausg. des Bhartriharis S. 2). Im Griedi. ha«
ben wir nun denselben Gegensatz in dem bekannten i^fiuxu
dya-fiB^vxoTa mid avii,*fit(iv*6Ta^ jenes ßiaAauf-zwiniendetge»
öfhele)^ dieses %94^%ufinkende (eieh echUeeeende) Augen. Das Sun*
plex ft^co selbst heisst im Giiech. mt/ den Augen %winkenj dann
aber steht es f&r avfi^iiva^ wie ja so oh Simplicla die Bed. des
Compositi erhalten: die Augen %u%winken, und wird überhaupt,
mit noch weiter ausgedehntem Gebrauch, fUr: echlieeeen genom-
men; da aber die hier zu Grunde liegende Wz. smi d&s Mienen^
veniehn des ganzen Geeichte bezeichnet (S. 526), so wird im
Giiech. der Gebranch ron fivo nicht auf die Augen bescluränkf,
wie dies im sskr. mish der Fall ist. sondern auch auf die L^-
pen ausgedehnt Mir ist am wahrscnemlichsten, dass mish wie
^vG} ursprünglich eigentlich die ganze Gesichtsverzerrung be-
zeichnet, weiche bei der Bewegung der Angenliede entsteht : Oef-
utmg undSch/itßsung der Augen, Lippen u. s.w. ; durch Zusammen-
setzung wurde diese allgemeineBeziehung alsdann modificirt; so
viel, ^ube ich, wird jeder zugeben, dass sich von Seiten der Bed.
eine solche Uebereinstimmung zwischen mish und /i^o zeigt,
dass, wenn sich dieForm vereinen lässt, an der Identität schon
jetzt nicht mehr zu zweifeln ist; bei Angabe der Derivata werden
sich noch mehr bestätigende Momente herausstellen. Die Form
betreffend , so stelm uns zur Verehiigunff zwei Wege offen , ent*
weder, wir nehmen an, dass mish, nach der 8ten Conj.Cl. gc*
hend, ein Thema mishu gebildet habe, welchem grieoh. uurr,
oder mit Verlust des er zwischen Vokalen \uv (nach Analogie von
<^r»t7 S.414) zuar contrahirt, entsprochen habe, oder dass
34
SSO sm.
fi^o ans einem, dnrck Soff, n gebfldeten Nomen fuav^ weldiea
auf die eben angegebne Weise zu fiv ward, nach Analogie von
Urxv'O ans l^x^, pe^^ ans fi&v ^n* aa. foimirt sei. Da die
Annalime der 8ten Conj. CL auf schwachen Gründen beroht
(▼gl. Bappj kurze Gramm, d. Sskr. in der Regel, welche r. 382
der Gr. s. entspricht), so entscheide idi mich för die zweite Er*
klänmg. Ans der Znsammenziehnne erklArt sich wohl das
Schwanken in der Quantität des v; doch waltet die Kürze vor. —
Das Nominalthema pov: pv: p« würde: Ja» Geaiehisverziehm
hei dem ZiHnken mit den At^en neissen. Davon; g^o, dma &«•
eiehi terziehn^ indem man mii den Augen %winktj mit den Augen
%winken^ Augen und Lippen %u%winken, zudrücken, sieh eck^eesen
U.S.W. Davon: fi'^K, n, daa Zueanunendrüeken, SehHeeeen der
Augen, des Mundes n.s.w.; hieher gehört zunächst aseafiftvcrro^^
ovj ohneBUn%dn\ ofitxrrty ohne die Lippen %u eehUesseni ä^iwmg
(äfog^ ftop), 17, ein gieriger Trunk (wobei man die Lippen nicht
schliesst); afuxrrt^fi), in teUen Zügen trinken.
ffieher zieht schon Piwmip (unter (iy&) anchi?ii«o; dieBed.
betrefltend, so würde sich zunächst ^vu döxaxotöcnv^ e» mckie
(nictari wie mish wörtlich heisst), daran schliessen. DieBed.
einken, %u»amtnen8iür%en, könnte man mit sskr. ni-m!l m Ohn^
macht failen (eig. die Augen eehiieeeen) vergleichen. Doch diese
Znsammenstellung ist so auf jeden Fall zu unsicher, und das
anlautende v wird auch einer Erklärung bedürfen. PoU (E. F.
I, 169) hält es für Repräsentanten des Präf. ava (S. 374); idi
kenne keinen analogen Fall, und wenn Ich auch die Möglich-
keit dieses Uebergangs nicht gradezu abstreiten will, so ^anbe
ich mich deswegen doch berechtigt, eine andre Erklärung zu
versuchen. Das Pf. von viivm in der Zusammensetzung mit
vno heisst vnt^tvi^^vTce ^ die Erklärung dieser Form, welche ütf/f-
mann (§.85 Anm.5) aufstellt, wird jeder, wenn er sie auch nicht
gradezu verwirft, wie ich es, mit Entschiedenheit thue, doch
noch f&r sehr ungewiss halten. Denn die Annahme , dass zu
dem Pf. ^(iinta die Reduplication mit verkürztem s gesetzt ward
und so eigentlich lu-mivxa entstanden sei, ist so lange ungewiss,
als wir die eigentliche Wzf. von lifitico nicht kennen; denn es
könnte ja recht gut die Dehnung des v eine unorganische sein.
Dass alsdann die Vereee wegen die Reduplicationssylbe wie-
der verlänsert werden musste, ist ein blosser Nothbehelf , wel-
cher ebenfalls nur dann mit Sicherheit angenommen werden
kann, wenn man die organische Form ganz genau kennt Dass
endlich bei dieser Dehnung eigentlich I^l^ hätte genommen wer-
den sollen, ist eine auf gar kerne Analogie gestützte Hypothese,
und dass statt dieses ßp. alsdann \iv^ nach Analogie von ^raXa-
\ivalo^ im Verhältniss zu ^aXapi? und vviw^vog statt vtitw^
eingetreten sei, ist in Beziehung eLXkfvdw^voq ganz falsch, und
in Beziehung auf ^aXo^ivaXoq höchst fraglich. Denn vdw^yoq
von va+ovofuji hat, weit entfernt das v eingeschoben zu haben,
vielmehr die organische Form, welche ovoyLav (= sskr. g'na-
man, lat nomen) war, erhalten und in naXa^vaio^y wenn ich
es richtig mit sskr. k'arman, dieOberfläche der Haut, ver^eidie,
im. SSI
ist dies ebenfaOs der Fall. Die von Buihnmm (in der Anm. S.
337) vorgeschlagene Mögliehkeit, ,,da8S vn-e^ni^-^fivxe auch un-
verändert stand, und die jetzige Lesart durch einen schon alten
Fehler 9 oder auch eben als Variante von einem angeblichen
Verbo ftt^nf^v«» entstanden ist" , widerspricht dem wahrhaft ge-
sunden crit Grundsatz, welchen der technische Ausdruck do-
ctior lectio bezeichnet Was aber ^vn^va anlangt, welches
Hesiß^L durch 6m^ftondi<o auslegt, so ist es, jneiner Ansicht
nach, nur durch die widirhaft gewissenlose Weise, wie man
aus homerisehen Formen — im Vertrauen auf ihre allgemeine
Bekanntschaft — neue Bildungen machte (vel. z* B. akog69v7i^
S.451), entstanden, zeigt aber, dass derSpraimsinn wenigstens
insofern das Richtige beibehidlt, als er den eneen Zusammen-
hang mit tiv& und selbst ^aiu wusste; man vgL öuouSs = <nei>-
^pam6g (S. 526).
Meiner Ansicht nach — und sie stutzt sich auf diese Pfect-
form i^V'Vi^vxe — liegt hier eine Zusammensetzung mit dem oft
nicht erkannten (vgL^i^-ifi^o^a S.77, h'VvoxaVLAJj.Z.Ergaä)l 1838
S. 321) Prfif. h zu Grunde. Das Pf hätte heissen müssen h-u^
fivseai dieses ward höchst wahrscheinlich durch JEanfluss der
Präsensform %^ zu iv^ii^tüxa und durch eine, vom phoneti-
schen Standpunkt aus gar nicht auffallende, Umsetzung i^-ii^
Itmuju Was nun das Präs. anlangt, so müsste es eigentuch h^
ßicm heissen; durch die gewöhnliche Asämilation ward daraus
zunächst IfifAvo und dann, wie bei Liquidis so sehr häuiSg,
durch(Ans8tossnng des einen ft und Dehnung des vorhergehen-
den Vokals iIaivo. Die eigentliche Bedeutung wäre demnach
(mt/ den Augen emmckenj d. h.) eine eehreckliehe Miene machen^
wie ßivTifivo ausgelest ist, femer einnicken überhaupt vofi den
nickenden Aehren und endlich eituinken. — Davon ^jj^xiag^ caao,
ep (Nicand^)j einkend, nickend
An die eigentliche Bed. von ßozsßiwzs: ßu^v s=: mishu
lehnt sich: fivtvia , ein Adv., welches mit ßid (mit nach Art der
7ten Conj. Cl. eingeschobenem Nasal, vgl. &369) componirt
ist: mueeekend wie Blin%en mit den Augen \ z.B. mit ^rot^ftv, BUn^
%en epielen (vgl. Paesaw s. v.).
Femer a«v-c9^,ö, einer, deseen Augen öünzen, sckwaeh, kurz^
iichüg emd (= einem sskr. nimishakshan)«
An ein^ aus der denominat Form aiv-co gebildetes, Nomi-
nalthema/iv-o, welches die Sprache ebenfalls einbüsste, lehnt
sich eine neue denominative Form: j^^ftfi) ^ Lippen feei
xueammendrOckenj dae Geeiohi kramppuifi zum Auedruck dee
Sekmerzee verziekn u.s. w., aber auch mit Hervortreten der Pri-
märbed. bUnzen. Verstärkt ist diese Bed. in dem, nach Analo^
gie von noycpvaam (von V^o^)» reduplicirten ßM)i'ß4v<i&.
Formell gleich mit fivdn (denn die Vokale a, e sind we-
sentiidi identisch) ist ^via^ einen in die ßfyelerien einmeikn.
Wenn mit diesem Actus, wie dieses bei emer Menge geheuner
Gesellschaften der Fall ist, bei der Einfthmng etwa, ein Ver-
54*
S59 xm.
binden, Zndt&eken fleir Aüffen^ verbnnclenrgewesenw&re) so
wäre es gar nicht unmöglidi, dass auch diese Formation hie-
her gehört» Doch lassen sich audi sowohl andre etjinologische
Verbindungen denken, als andre Erklärungen bei derselben
Etymologie. Sie ist also auf jeden Fall noch ungewiss und kann
nur durch genaue Kenntniss des Verfahrens bei den Mysterien
festgestellt werden. Für jetzt kenne ich keine sicherere, und
so mSgen die dazu gehörigen Derivata hier ihre SteUe finden:
fAvutanqf 97, Einweihung ; ain^^a, to, das Eingeweihte \ ^v6nqo (als
ob die Wzf. (i^ wftre, vgL diJLwrrl u.8. w. S. 630), (ni^rfiq^ o; p^.
tfTK, 17, der (die) Eingeweihte; fAiXfnxo^, 1}, oV, geheim iks. w.;
yLV&vrif^g^ ri^ov; fttXfn/piaxtii;, i{. ivt (itxrr^p^) ^9 «^ den Ge^
heimlehren gehihrig ^ fitCxTiptm^j to, Geheimniss tn^^Wh^ {itxm^-
fMJ^ijg, e^ mgsieriMariig ^ lAvöxTifuixiig^ 6, -ori^ 17^ %u den Mpsferien
gehörige fiixm7pia(,{u, m Geheimlehren einweihn^ ftvcrtT^/kocpi^ , o,
Einweihung» *^ d^i'Ärrbg; ä^tv^arröi, or, uneingeweiht. -^
Wir sahn ntm schon in ftvao den Begriff: dtm Gesteht
edimendieh versUehn hervortreten, a^m6<; und aa. hieher sehö*
riffe Formen hiessen finster \ sollte es darum nicht vieUeidht
erlaubt sefai, lat mis-er gradezu zu der sskr* Wzf misli zu
stellen und ihm die Bed. zu geben: einer, der das Geeicht schmer*-^
Ueh verzieht? In diesem Fsdl tritt sogleich in die schönste Ana-
logie dazu! maes-ttts, maer^-eo (mit r für s zwischen Vo-
kiQen) ; ae ist Gnna von i. Ferner liesse sich alsdann auch
griech. pLiö^q hieherziehn* Was zunächst die Bed. betriflft, so
würde alsdann J?(M« alserste zu fassen sein, indem fili^sxmish
in dieser Beziehung bedeutet: eine Miene machen, wdche Hase
ausdrückt. Dass grade in den hieher gehörigen Wzformendü#^r/
der Gesichteverzerrung die, auf diese Weise sich kund gebende,
Leidenschaft bezeichnete, zeigen die Beispiele des §skr. (&
626). So heisst ni-mll-ikä eigentlich das Zueammenkneifen
der Augen, dann abert Versteüungy Hinterlist, Betrugt ebenso
heisst audi mish*a, letzteres abet züj^leich Neid. Was die
Dehnung des i in lua-og betrifft, so vertritt sie die SteUe des im
lat maes eingetretenen Guna, wie oft. DieAehnlichkeit in der
Bed. mit \iv6o(; (S. 483) machte mir zuerst eine Verbindung mit
V^offr annehmlich; doch ziehe ich jetzt diese vor. — Also ^
croQ. TO, Haes, Feindschaft j Abscheu, Gegenstand des Hasses
U.S.W. Davon: \uamirig^t^ verhasst\ ^uaifo^ verahscheuen u.s.w.;
fiun7fia, tJ, das Gehasstei ^uanijroq^ ^9 ^v, gehasst; ^tuniruio^
if, oV, zum Hassen geneigt ; itUnrvpov^ ^iöißpov^ to, Jßttelj um
Hase zu erregen^ fiurirti^^, o, Hassen ^riTtla^ {imtittuk, i^^f/»-
zuchti (uar7tTi4<B = fUGrea>(i7e«sfcA.); — ^to^uaniq, e^, gottverhassti
^eofdön^f e^, Gott hassend; a^^uölaj 17, schnell über Kleinigkeiten
entstehender Hass\ (pikoiiurog^ ov, gern hassend. fiuriTvipo^, 6,
ein Liebender j der gehasst wird. — »
Gehört hieher fiLctv^ to, Vitriolerz f
Aus der Wzf. ^v bildet sich durch die, im Griech. beson-
ders ausgebreitete <5tf-Bildung (= einem sskr. ksh) die Form
fitKro-. Sie zeigt sich als entscnieden hieher gehörig in der Zu-
sanmieiisetanuig mh 6xaf9a^ crnap9aiiv6&m (aacb mit Verlust
des anlaatenden cri ^afkiaf^fiaaro), bUn%ekL Der erste Tiidl,
oxopda, gehört zu cneap, springen, und ist ein, nach Analc^ von
a:toar^a8ä u. aa«, mit dem sskr* Suff, dja s= tj a (vfß» S. Sw) ge*
bildetea Adverb (Neutr« plar.) s oieap^o, eprmgend, scImelL Da«
vons oxapdafitTXTuerfff, )f, <fi^, stmi Bimteln gehörig \ ixitaoiaav9evi^
iiin%eÜ9dß (rxap9afttneTv|^, 4, <fer Btmukr; axapiü^vyiu^^ o, ibt
Bimmeln i €ntafwoi^vKivi& =r oxap^ofivcro'cdu
Da fiir diese Art 66 sehr h&ufig x (fiir Me: m S. 928) er.
scheint, so können wir hieher zunftchst das bei Siepktm. er-
wähnte iivxTi = (it(<n{ , ij, cfa« Biinmdn, ziehn. Femer aber auch
fioXXo^, ivj für fivxXo^, wie ich glaube, einer, welcher die Lippen
verzerrt hat Daher avlCKouvea, £e lAppen verzerren, höhnen, wie
ctXXouiND, ptfwoV u, aa. hieher gehörige Themen ; uvXXo, fUMfitOXo,
<ft> Ldppen xueammendrüekenj wie pvca. -«« Hiener gehört dann
auch fivXXov» ^iJXXo^, rd, ifte Lappe.
Nur von Grammatikern werden erwähnt fA«ie«J(, fAVTT«o^,
pvTi^g, etumm. Da wir hier jisjur haben und dieses entschie-
den die läppen echUeeeen heissen kann, so könnten sich diese
drei Formen sehr ^t daran schliessen; tt, m und t im Wechsel
mit dieser Art 66 sind uns schon sehr oft begegnet Die, eben-
falls nur von Grammat erwähnten, gleichbedeutenden Formen
liv9og^ ^iMfog würden sich etwa fär dialektische Nebenformen
erklaren lassen (vgl. dor. r^ieq). Allein nun drangen sich aus
dem Lat mutns, mnssito und mutio hinzu« Wie ist es mit
ihnen? Lassen sie sich von einer Verbindung ausschliessenl
wo nicht, so schlössen sie sich an eine individuell griech. Bil-
dung fiv (für ^6v) und wären entweder gradezu entlehnt, oder
aus einer Zeit überkommen, wo Griechen und Römer vereint
gewesen wären. Ich wage keine Entscheidung, und zwar um
so wenip^er, da die eben erwähnten eriech. Wörter, welche das
Bindeglied abgeben wurden , nur auf der Autorität von Gramm,
beruhen.
arfiSpLg ((TpafiK), 17, ein kleiner Fieeh (ob Wzf. 6\iap S. 467,
478?).
tr^dpayiog^ auch fiapai^^o^, 6, der Smaragd, Wie die
meisten Edelsteinnamen, wird auch dieser aus dem Orient ent-
lehnt sein; im Persischen heisst er ^j^^ji zftmrud, wo wir das
anlautende s erhalten sehn, imSskrit dagegen, imUebrigen last
ganz übereinstimmend, ohne anlautendes s: marakta und ma-
rakata. Sollte man daraus schliessen, dass im Griech. 6 zuge-
setzt sei (wie wahrscheinlich in arufvpva), oder das indische Wort,
f&r welches sich keine genügendeE^mologie imSskr. bis jetzt er-
giebt, mitPo£f nB.F. II, 195,412) Ar em nach Indien durch Han-
delsverkehr gekommenes halten? Ich glaube letzteres kaum;
wir haben anlautendes s im Sskr. idelfach verUmren sehn, und
es ist sehr rat möglich, dass einer der vielen Volks-Dialekte,
welche aus dem Sskr. hervorgegangen sind, wie so manches ur-
sprunj^che, auch eine Form mit anlautendem s erhalten hatte ;
554 SMYP.
dass wir Ms jetzt keine siebte Etymologie im Sskif t ftr dfieses
Wort haben, entscheidet eben so wenig; denn wir sind bei gar
viden andern Worten in derselben Lage. — Von a^a^aey8os
kommt: crftapa/tfiov, «nt, Dim. ; ÖaafAyiwo^^n^^^y Ö^iapaydaog^
a, ov^ smara§deB n.s.w.; öitapa^ölAnit^^ 6, -Zt^, n» smani^ämrii^i
öyjtfayilim^ die Farbe des Smaragde haben.
aßinpia^ öiAKifld^ ößilpt^y ^9 eine Art Pßanae*
o'M^pt/^, IJLiipiy%y6^ hartes, steifes Haar, Boreten vus^w^
eine sichere Ableitung kenne ich weder för dieses, noch liir:
6ßinpiv^oq^ ynipii^oq^rj^ Schnur, FodSm (schwerlich darf man
an die Composition sam+v£ S. 292 denken); die Endung ver-
gleicht sich mit utelpvi^oi; (ß.l3&).
erfivpi^^ tj, Snurgd,Dia$nantspaih\ Nebenformen sind erfsipi^
öyLiipt£. Man könnte inderThat mit Passow aneineAbleitong Ton
aßii^do) (S. 467 SJ) denken, allein, da alle Edelsteinnamen und
was dazu gehört, ans dem Orient gekommen zu sein scheinen,
so ist mir eine Zusammenstellung mit dem gleichbedeutenden
hebn ^^23X (^S^* RosenmiUler,'hibl. Arch. IV, 1, 45) wahrschein-
licher. DiJtir spricht mir auch das Schwanken in der Form
im Griechischen. — Davon: arfj^piTrt^ 6, der Smirgeieteini o-^tv
pl4(0f aiAnplifD^ abglätten; afjtvpurßia, <r/4iipi6ßJiaj to, dae Abgerte"
tote u. S.W.; ciMvfuriJLdkioVf to, Dim.
Ößivpatva, ßivpauvaj ij, -* Ößvpcuvogj o. — cr/tivXXa, ig,
Fischarten. _^__— _
aßivj^'O^ durch ein Schmochf euer aUmaUig verbrennen n»6.w.
Aus dem Ags. verffleicht Pott (E. F. ü, 270) mit Recht smuc
(fumare), aus dem Lett fsmakt Cddmpfm)^ fsmeekeht
(schmauchen) j poln. sma*zyc ijschmoren)* Wir müssen es da-
her als besondre Wzf. fassen. Schwerlich aber irren wir, wenn
wir X und / (in &rfii?/7^)fitr Zeichen der 66 (= einem sskr. k s h)-
Bildunff eiUären, also alle diese Formen för sekundäre Bildun-
gen haKen. Möglich wire eine Verbhidung nut 6ia (S. 467 ff.),
so dass der Schmauch ßir Schmutz gefasst wäre. Doch fehlt es I
bis jetzt an vermittelnden Gliedern.
anli(o, piepen, von dem Ton der Vögel; wahrscheinlidi
ist es onomatopoiötisoh, so wie auch n^itnCimi letzsteres könnte
vielleicht gar ftr nwniiai stehn (nach Bopp, Gr. s. r. 368, 4,
welche, wie sich weiterhin zeigen wird, auch fiir das filtere
Griech^ch gilt), doch ist mir wahrschekdicher, dass es unab-
hSngig von cncliui gebildet ist, da es sich dem Ton der kleinen j
Vögel (pip, pip ) auch mehr nähert; eine andre, ähnliche Bil-
dung ist 'Konnviu^. Dass sich ans solchen onomatopoiötischen
Formen leicht Namen fiirVogelspecies bilden konnten, versteht |
sich von selbst; so lehnt sich an niTsniimi nmio. Sollte man auf
ähnliche Weise ano^i^o: ani^a^ 0^97, 17, lehnen dfirfen? Weim 1
es wirklich eigentlich jeder Meine piepende Vogei und dann erst |
insbesondre der Finke hiesse, wie Passe» angiebt, so wurde
dies einigennaassen ftr diese Etymologie sprechen ^ aUein wemi
^vrlr das entschiedeD von ani^v derivirte ö-xi^Lou;^ der Fmkenfalk,
^ei^eichen, ferner das so nah anklingende önivoq^ welches
jFinfce, — und wi^nn man bedenkt » dass so noch jetzt in Chios
der JPmke heisst — gewiss mit Kecht ausgelegt wird^ so ist es
bei weitem wahrscheinlicher , dass die eigentliche Bedeutung
J'wke und die Bezeichnung andrer Vögel mit demselben, oder
davon abgeleiteten Wörtern eine, bei solchen Wörtern, luchts
^reuiger als auflTallendeUebertragung ist Wenn aber nun oitLia
wirklich Fmke heisst, so werden wir, zumal wenn wir die Ne*
benform des gleichbedeutenden avlvoqy nämlich aisiyyoq^ be-
rücksichtigen, unausweichlich zu einer Vergleichung mit dem
ahd. ^eichbedeutenden Hnco {firafy Ahd.Sprsch.III, 527) ge-
trieben; da ahd. c (statt ch) dem griedi.7 regelrecht gegenüber-
steht, der Nasal aber im Griech. wie im Ahd. nach Art der 7ten
Conj. Cl. eingeschoben sein konnte, so erhalten wir bis auf den
Anlaut vollständige Uebereinstimmnng zwischen finco und
<rxvf}fo. Wenn aber das erste y der eingeschobene Nasal ist, so
d liiien wir <nrt^a wiederum wurzelhaft mit fntvjf in (fer*(y)y-o verbin-
den; y ist, wie so überaus häufig, wahrscheinlich durch Zutritt
eines Suff. u> {thtiyyo) in ^-o übergegangen, also cnri^a f&r mtrf^
MX. Was i3ndvQ% betrifft, so versteht es sich von selbst, dass es
nicht von tntliaj (hriyyog^ getrennt werden darf; über die Er-
klärung im Einzelnen kann man zweifelhait sein ; entweder
steht oTTtlvostuT&m/yvoCj mit Suff, vo und dann mit Verlust des Gut-
turals (wie in ßkiwa S. 518): (rnivo^^ oder in crTrty/o^ herrschte
der Nasal vor und vernichtete den Guttural; in beiden Fällen
stutze ich mich auf die Schreibart oTttvoq^ die ich nicht gradezu
verwerfen mag. Was nun die Verschiedenheit im Anlaut betrifik,
S riech, cnr, ahd. f , so sahn wir mehrfach anlautendes s in einer
mppe schon vor der Sprachtrennung in Wzformen verloren
gehn (S. 469 ff. oft); es wäre demnach gar nicht unmög^ch, dass
das Griechische hier die volle Form erhalten, das Deutsche
dagegen den ursprünglichen Anlaut eingebüsst hätte. Dass das
Deutsche aber anlautendes s grade vor p-Laut einbüsste, wie
auch das Sskr., wird sich sogleich bei der folgenden Wzf. öfi
sph zeigen, au welcher ahd. funcho gehört (vgL cnrti^ijp).
Weiud nun also finco für sfinco steht und gleich ist dem griech.
crmyyo: o^^a, so ist nothwendig, wenn wir die angeführte Ety-
mologe fesdialten, dass schon vor der Trennung ein dem griecL
(nvt^6ti gleiches Wort existirt habe, welches pi^en bedeutete.
Allein davon findet sich gar keine Spur, und diese Annahme ist
keineswcges wahrscheinlich. Denn soldhe onomatcmoiötische
Wörter sind, wie Interjectionen, selbst bei äusserer Ueberein-
stimmung, gewöhnlich doch jeder Sprache ganz eigen, Gebur--
ten des Momentes, schnell entstehend und eben so schnell ver-
Ehend, weil sie keine Basis in dem menschlichen Gedanken-
eis, sondern nur in dem passiven Gefühl haben. Möglich
wäre es zwar dennoch, da auch solche Geburten fester basirte
Nachkönunlinge hinterlassen konnten. Allein diese Möglichkeit
ist niehl so wahrscheinlich, dass sie uns verhindern sollte, eine
andre, meiner Ueberzeugimg nach, wahrscheinlichere Etymo-
536 sni
lorie, TorzuscMagen. Die sosleicb folgende Wzf. ot^, eigent-
liw blasen (eine verstärkte Vkz. et, vgl, S. 9S2), emSlt, wie
av (S. 967), die Bed. Feuer mMaun und an sie lehnt aicdi das
schon erwälmte ahd. funcho. Im Griechischen tritt entschie-
den ff nnd im Sskr. ebenso p an die Stelle des ph (vgl. weiter-
hin z.B. mtafy mit sskr. shurg' nnd sskr. pulia mit phnlla).
Aus der Bed« brennen sahn wir nun schon mehrfach Namen fiLr
brandarüge Farben hervorgehn (e. B« oi^ifeK n. aa. S. 259, ka-
Ei^a, kapila S. 267). Aus sph werden wir nun die Wz£ sphi
ervortreten sehn; aus ihr durch Antritt von k': sphik'; ganz
ebenso konnte sidbi aus ihr durch g' sphig' bilden, oder mit p
fiir ph: spig'und mitVeriust des s: pig'; wurde in dieser Form
nach Art der 7ten Conj. Cl. ein Nasal eingeschoben, so entstand
ping'. An eine solche Form wfirde sich aber das sskr. pinga
(vgl. Bappj Gr. s. r. 89 Ann.) lehnen, welches grade brandfar^
big (tawny), dann auch gelb heisst. Sollte nun nicht ganz gut
möglich sein, dass der Fmke von seiner Farbe benannt sei?
Dann vermittelten sieh also grieob. fntvjyo^ deutsch finco und
sskr. pinga, durch ein zu Grunde liegendes s pinga für
sphinga. Ich habe hier eine Etymologie gewagt, wie sie sonst
in diesem Buche seltner vorkommen; ich muss sogleich eine
andre daran knüpfen, welche in dasselbe Bereich gehört Beide
leiten uns zu der nun zu behandelnden Wz. Ctp. un Lat. heisst
picus der Specht \ pica die bunte Bieter; aus dem Ssicr. hat
man sdion lange gegenübergestellt pi ka, der indieche Smkkyk^
und gewiss, trotz der Verschiedenheit der Quantität des i und
der Modification der Bed., mit Recht Im Ahd. entspricht speht
{J. Grimm, D. Gr. 11 , 203 , vffL Pott^ E. F. 1 , 235). Auch hier
sehn wir den Wechsel zwischen anlautendem sp und p. Nun
haben wir aber femer griech. aiTTtt, 17, ebenfalls Sptehi. Da
wir nun wissen, dass er fttr ^ (S. 177), femer, dass ^ oft f&r <nr
eintritt, so können wir als eigendiohe Form für criTmi fmiTrn
nehmen; bei dem Wechsel zwischen Gutturalen und xx l&r das
<rer der ttoiviij ist es aber erlaubt, diese Form «rTrirr-n gradeza
mit ahd. spöh-t zu identtficiren. So treten zwei Formen mit sp
zweien mft p gesenüber. Sollen wir nun nidit auch hier eine
Form mit sp anlautend zu Grunde legen und auch den Namen
des Spechts von seiner Farbe ableiten (wie dies auch schon
Poit, E. F. I, 235 tfaut)? Wir haben schon dieWzform sphik
erwähnt; diese konnte Bpik', wie ebenfalls schon bemerkt,
M'crden und aus ihr, nach der eben angeführten Regel spika
oder mit Verlust des s sskr. pika entstehn. —
Also: öntia^ önlim^ 17, FMce U.8.W.; amiiop, rS, Dim. {ffe-
egeh.) ; (fTri^ta^ , 6, ein Finkenfatkj Maieei ffniiltrig^ 6, van der Grosse
einer Maise.
önivog^ 6 ; djrzVa, ()?), 6niyyog^ 6, Fink u. s.w. ; thtlvSdiov, thtlr-
^lov, Td, Dim.; öixTri, V^ Specht.
Wir haben tffm? ftir ^m? s= ovIttv genommen. Wenn
diese Etymologie einige Wahrscheinlichkeit hat, so ist eme Zu-
sammenstellung mit öixxa^ (Hesgeh.)^ öixxotmg^ ^^ixxaxogy ßh-
xateoq (fttr anirxctxog, C^. Ind. 14), <plxxay ^xxüai AoL (fär
ötpivray ö<pixxAai)j Papagei^ kaum absEUweisen, und es tiite die
S0. fö7
so hflafigeErscheinimg ein, dass ein fremder, unbekannter Vo-
gel den Namen eines bekanntem erhaken hätte (t§L das lat bos
lar JSiephmU); zoffleich spräche dies wegen des hier erschein
nenden ^^ rfickwinLend wiederum fftr die Richtigkeit unsrerAn*
Qahme , dass atmr f&r i^iTn? stehe. Wir weisen demnach eine
Erklärung jenes Namens aus dem sskr. f uka eben so sehr zu«
ruck, wip die von Rebmd gegebene Zusammenstellung mit per-
sisch M^03 tedak (Reland, Ophir p. 184, Dissertatt misc. Traf,
id Rhen.): ^Trag wäre diePrimäriorm und daraus wäredurcn
Suffl xo : ^TToxo^ gebildet '^rtaxiov, ^tTxaxiov, tJ, Dim«
xTöf^. Die Grundbed, dieser Wurzel ^ welche wir nur so
schreibeji kfinnen. weil sich aue drei ijrrnna-voKaie damit ver*
>inden , ist im Zustand der Blasung (S. 45« ), Aus dieser Frimär-
led« — - welche auch die Elemente der Wurzel, der Zischlaut 0
md die Aspirata der Lippenlaute (p sehr malerisch bezeichnen
;vgl. av S. 2163) — geht 1) der Begriff blasen hervor: eine Blase,
3laiter, femer ISnen. 3) Das Blasen ab Aufblasen gefasst, gehn
lie Begriffe schwellen j dehnen^ gross sein daraus henror; indem
;s 3^ zu auseinanderüasen modificitt wird, bedeutet es zerplal'^
\en a.s.w.; indem es 4) als Hin^ und Herblasen gefasst wfard,
ledentet es zittern machen u.s. w«; endlich wird es 5) Anblasen
ron Feuer u.s.w. Diese Bedeutungen wollen wir zunächst in den
neisten hieher gehOrieen Sskritformen nachweisen, damit wir
lautlich erkennen, wie jenes wirklich die Grundbed« ist und
vie die daraus derivirten Bedd. in denselben Bildungen schon
n einander spiden, oder in verschiedenen Bildungen gleiche
Bedeutungen sich geltend machen. Wur können bei der Ent-
irickelung der ans dem Griechischen hieher gehörigen Formen
ilsdann desto ruhiger der durch die Formation ooer die Bed.
gebotenen Ordnung folgen. — 1) sph mit Vokal a; Wzf. sphäj
unbelegt), wachsen (d.h. auf schwelen, sieh aufblasen Nr. 3); das
ist hier Nota der 4tenConj.Cl. und die sskr. Wz£ bloss sphA,
\rie uneh die hiehergehOrigen Themen beweisen: sphA»ta, jw-
ehwoUen, ausgedehnt, sphA-ti, Anschwellung^ AufgeblasenÜi,
Winahmsj Vermehrung; 3) sph mit Vokal i: spht-ta, gesehwol^
nty ausgedehnt, viel, mamtigfaeh, glüekUeh, erhaben; sphT-ra,
ielj mannigfach ; 3) sph mit Vokal u : das Anschwellen, das Zst^
oji (Nr. 4 der Bedeutt.), sphu-t-kära (sphut ist eine Bildung
ach Boppy Gr. s. r.643, welche, wie wir schon bemerkt haben,
rsprun^ieh weiter ausgedehnt war, als in dem jetzt bekann-
;n Sskr.; kftra von ^Sifi machen^ eigentl. a'phnt^Machung^
ann dasKnislem (des Feuers, Nr. 5). — Indem diese 3 Wur-
elformen weiter formirt werden, entsteht 1) aus spha mit t':
phat' (unbelegt und bei Rosen, Radd. sser. ausgelassen, aber
ei Wilson, Ss^. Dict angemerkt) zerplatzen und insofern sich
fnen, ausbreilen, femer zerplatzen tnaehen, zerbrechen, zert/iei^
m; zu dieser Form gehört sphat'a(A> zerplatzende, sich zu
^stimmten Zeiten ablosende, oder die dee Aufblasens (Nr. 3), Aif^
fdhens fähige') Sehtangenhaut; sphät'aka, Waesertropfen (eig.
rascerUase, Nr. I), sphat'ikä (das zerbrechliche?) CrystaU\
iit d': sphad' (unbelegt, fehlt bei Basen h^OuO^ findet sich bei
S38 S0.
WUsan a*a.O.) laehm Ceigeiltiich in Laclien nerpbUtMii mit r ;
sphar (iiii|»el^) ^erpMuenj %er9fnin§M^ kerattMSfninget^j sieh
bewegmi ^^ ^'^^ Form lehnt sidi Bpkar-an a doBZitiem {yon
Hin- undHerblasm, Nr.4V, sphAraa a glbd.; sph&ra glbd. und
eine BUue (Nr.l); ab Aq. 3 Endungen: 9ro99, hr^QSx. 2); ▼!•
sph&ra (die zittemde?) Bogemehne^ visphärita, ziiiemd und
Ofen (von aufplai%en Nr. 3); mit 1 iär r : sphal» keraits$prm§f€n,
meh beilegen (vgl sphar); davon: i-sphAlita (eig. anbemegige-
macht) getrof^, geachlagm (^Raghuvanfa XVI, 12); aphäla, ans
Zittern U.8.W.; äsphäla, theflappmg motian of an dephwnte eor»;
sansphäla ein Widder (der etoeeende, mttern maekende).
An die Wzf. sphi Idint sich mit Sekandtobildans durch k':
8plii-k\ die Hüfte (von dem dicken, geschwollenen Fleiscli, Tg^
oG(pvs)\ mit t': sphit' (unbelebt) sehlagen (vgl. sphal), reracA-
len, eig. t» den Wmd Uaeen (vgL fut-ilis windig} n. aa. ; sphitY
(anbelegt) eehiagen, kraftig sein (von groee eeinj aufgeeeimoUen
sein (Nr.2)); an jene Form lehnt sidi san-aph£V-a, Sehimehi
(wöitlich das Zusammsüsck/agen, vgl. weiterhin sansphdt'a).
An die WzL sphu lehnt sich mit Sekundärbildung durch t':
sphut', aufpiahten (Nr. 3), sich öfhen (von Blumen), siciMew «er-
den, platzen machen, zerbrechen, bgHen U.S.W.; sphut^t', versteh^
ien (vgl. sphit't', lat futilis); an jenes schliesst sich' sphut'a,
geöfnet U.8.W., ausgegossen, die asisgedehnte Haut der Schlange^
sphut'i, dasAufschsseUenderFüsse (Nr.2); sphut'aua, das
Zerbrechen} sphnt'ita, serArodb«» U.S.W.; san*sphut'a, pra-
sphut'a, ^Mjfn«/; a-phöie^einSehsnUst, das Zerbrechen; sphö-
t'aka, Schmuist; n^Yk^isineL^ das Zerbrechen ^ san-aphdt'a,
Schlacht (vgl. sansphöfa); vi*sphöta, H/alfer, Biaso\ pra-
sphdt'ana, knospenäfnend u.s.w.; schlagend, eineSchwittge (Nr.
4, vgl. Otpivdovii); i-sphöt'-ana, Auedehming u.s.w.^
Mit t: &-sph6ta, eine Art Jasmin, gleich isphAt'a.
Mit r: sphu-r, zerplatzen, zerspringen, herausspringem, zU^
Um, sieh offnen (von Blumen) u.s.w. Da die Bildungen durch r
sogleich in den ri-Vokal übertreten können, wie diea auch hier
so ffut wie bei mrig' (S. 484) und mf id (S. 608) geschehn ist
(vg(. weiterhin e. B. tfc^pcy), so können wir sphur mit sphar
auch schon gradezu identificiren, indem wir ihnen eine Foim
sphri (^vie dort mri S. 494) zu (gründe legen, welche hier je-
doch nicht erscheint An sphur lehnt sidi: sphurat, zMernd,
schweUends sphura, das Zittern, Schwülem sphurana, das
Zittern, Puisireni hfhttti^ das Zittern i sphurita, ^«icAnMUeff^
zitternd, erschüttert, bewegt.
Wie murkh' aus mf i: mur (S.487), bUdet sich ans (sphri)
sphur: sphurkh' (unbelegt) mit den Bedd. amsbreOen, mtsdeh"
nm (bei Wils.\ bei Rosen aasgelassen), oergessen, — Auf ähn-
liche Weise, aber durch Ifinzutritt von g : sphurg', zerplaizeai
daher sphurg'athu, Donnerschlag (wegen des, einem Zerplatzen
lUinlichen,Tons); sphArg', dMntent (unbelegt und nur bei Wil-
son}; sphürg'a, sphArg^thu, Donner.
Mit 1 idr r: sphul, zittern, sichtbar seinj aufhäufen (v^
Wils.}\ sphula, Zelt (von sphul m der nicht angegebuenBed.
amsdehnenyj sphulana, das Zittem.
20* 838
Hieran lehnt sich sphalinga, ein Feuerfimie (tob Mr. 6
derBeddL); meinerAnsichtDachistesaiis sphulig'fSir sphurg'
(sphf ig, mit uli = ri) gebildet; in sphulig wurde nach Art
der 7ten Con^.CL ein Nasal eingeschoben: sphuling' und dar-
aus ward, wie pin^a (9l536) aus ping': spnulinea.
Wir haben schon mbhriach bemerkt, dass aidautendes b
in Gruppen abföllt und dies auch schon von der hier behandel-
ten Wurzel behauptet (S. 636). Den Beweis liefert theilweis
pha, sehwellendj ainwach8end\ es steht Air spha, und wir haben
in ilun die einfachste Form der Wz« sph mit noch ungedehn«
tem a. Wie dies die einfachste Form ist, so könnten wir hier
anch wohl die einfachste Bedeutung vermuthen, und in derThat
heisst es auch: der beim Gähnen auegesioeeene Hauch und «tor-
ker Wind, woraus wir auf eine Grundbed. stark wehen fiir die
^sph schliessen dürften, wie sie denn auch durch ihrVerhfilt-
niss zn ^av und insbesondre aus ihren Lauten im Verhfiltniss
zu dem v von av höchst wahrscheinlich wird« In pha treten
aber auch sdion die übrigen Modificationen des Begriffs blasen
hervor, welche wir eben in den aus sph derivirten Wzformen
erkannten und weiter noch erkennen werden; also: A»maehsen,
Ausdehnen, Frueh&arkeit (aus dem Begr. Anschwellen')^ eUd (y^
futilis, sphitY, sphutY), ärgerliche Rede ischnaubende, vffl. z.
B. ^oupvararixOy mit Geräusch platstend, wie I^iftblasen , kommen-
des Wasser U.S.W., blasenwerfend, kochend u.s.w. Bermerken
will ich übrigens, dass man gegen diese Art Wörter, wie sie
imSskr. fär jeden Buchstaben erscheinen (z.B. pa, dha u.aa.),
gerechte Bedenken erregen kann, und bis jedes derselben be-
kgt ist, wird man, um vorsichtig zu sein, es als fragliches be-
trachten müssen. Daher will ich meine Ansicht, welche übri-
gens auch schon Pott (£. F. I, 238) andeutete, Ueber durch an-
dre Beispiele belegen, ohne jedoch über das angeführte pha
ein schlechthin verdammendes Urtheil zu fällen.
Man Yf^ also phat'a mit dem schon erwähnten sphat'a;
beide haben gleiche Bed.; phala, Frucht, mit der Wzf. sphal,
aufbrechen oder aufschwellen, wobei man in Erwägung brinee,
dass dieses ^tf/'^r^fA^fi oAer Aufschwellen überaus häufig im Ssur.
vonKnospen und Früchten gebraucht wird; phasphartka, die
ausgedehnte Hand (eine reduplicirte Form); pha(n )da, Bauch
(der aufgeschwollene, vgl. sphad'); phana, die Haut der Schlange
(vgl. das eben erwähnte phata); pnalaka ^ sphik'; phalka,
ein ausgebreiteter Körper (wo wir eine neue Wzf. sphal -fk' ken-
nen lernen); phalgu (von der Wzf. sphrig), eitel, nuhdosCyg^
futilis), als Subst Falschheit (vgL ^et?9off), der Namen desFröA-
Ungs (wo die Knospen außrechen, zerplatzen^] phäla, P/lug (der
zerbrechende^ l phi, Aerger (Schnauben, vgl. pha); phut'a =s
sphut'a; phut, Ausdruck des Absehens (Schnauben: Pfui);
phut-kara, jPVtier (vgl. sphutkära oben bei sphu S. 538);
phutkära, Adj., einer, der phut macht, schnaubt, ein Stolzer i
Snbstant das Blasenwerfen \ phulla (vgl Pott, E.F. I, 239), ge^
platzt, geofnet (von Blumenknospen) ; phulli, das Platzen, Blä^
hen\ fhina^ Schaum X fhinkgiA^ eine Blase; ph£rava,60*
trOgerisehi ph£li, phÄlaka, Auswurf aus demMund (Schaum).
S40 20.
Der Verlust des s wird um so leichter denkbar seliiy wenn
man erwägt, dass es bei der Reduplication im Sskrit stets ver-
loren ^eht (Boppj Gr. s. r. 368, 4)9 so gehört hieher phnnphnsa,
fyffi/ pupphnsa) Me {blasende, aOimende) lA§nge\ pupphttla. Auf"
' ^eblaeenheiK
Ferner haben wir aber schon (S. 536) bemerkt, dass bei
Verlust des anlautenden s auch p statt ph eintrete; dies beweist
Eunäcbst mit sp für sph: spfi, a/ftmm, ferner pulla,a«/^^c|iia£s/,
musgedehnij = phulla, eine Blume; so dürfen wir denn auch
pat'u in derBed^ aufyeplaizt, ausgedekni hieherziehn; vielleicht
parparlka, Feuer(yA. derForm wegen pharpbarlka iOr die
Bed.: |>hutkäral; i^aXld^ ein Komgefäss, eine Schwinge {y^ pra-
splidtana S.538); sicher wieder: pallava, Aushreüungy ^ttf-
dehnung^ZiPeig; f Hl a^ Ausdehnung] fadth^ zerbrochen i para
Queekeilber (sphar, sich schnell bewegen j vgl. äöTvoLfiai)^ pit'a,
einKomgefäss (vgl. palla); pula, gross\ pal, sieh erlieben {aujf^
schwellen)'^ p£ta, pöd'a (vgl* pit'a) und viele andre, welche je-
dooli noch mit gerfaigerer Sicherheit sich hier vergleichen Hes-
sen und daher nur gelegentlich erwähnt werden sollen.
Wenn man endlich bndbud, eine Blassj vergleicht, so
könnte man auch geneigt werden, schon Air das Sskrit einen
Uebergang von p in b anzunehmen. Doch kann dies Wort auch
onomatopoiStisch sein«
Obgleich es au weit gefthrt haben wurde, bei jedem ein-
zelnen nier angeführten Worte seinen Zusammenhang mit der,
aus der Betrachtung aller hieher gehörigen Formen geschlosse-
nen, Grundbed. nacmzuweisen, so glaube ic^ doch, dass ein jeder,
weldier nicht Schwierigkeiten suchen will, wo keine sind, an-
erkennen wird, dass sich alle auf die angegebne Grundbedeu-
tung und deren fünf Modificationen (S. ^7) zuriickfiihren las-
sen und dass femer diese Bedeutungen fiist in jeder einzdnen
Formation noch fast vollständig endialten sind. Wir dürfen da-
her die griech. Formen jetzt daran knüpfen, ohne Rucksicht
darauf, ob im Griech« in einer Wzf. dieselben, oder andre Mo-
dificationen der Bedeutung hervortreten, wie in der im Sskrit
formell entsprechenden.
Wir beginnen mit der einfachsten Form sph+a. Wie im
Sskr. ph in p überging fs. oben), so entspricht im Griech. auch
&3t dem sskr. sph (vgl. auch z.Ti.öutöv3vXog neben dem, fikr att
geltenden, aber organisch richtigeren, 6<p6p9vXog). Auf diese
Weise tritt der sskr. Wzf. sphä (sph& in pha S. 539) (fna ge-
genüber. Das sskr. sphä wurde, wie bemerkt, nach der 4ten
Conj.Gl. flectirt; hier soll es im AtmanAp. (Med.) wachsen,^ eich
ausdehnen heissen; im Parasmaipadam (Activ. Transit) hiesse
es danach wachsen machen, d. h. dehnen, eine Bed* , welche wir
vielfach in den aufgezählten sskr. Wzff. erscheinen sdm (z. B.
in sph&ta); das Dehnen ist aber ein Auseinandendekn, Wvr
identificiren also mit sphä griech. <^a^ mit welchem es meiner
Ansicht nach auch in der Flexion übereinstimmt; önaia steht
fikr (^Trajo = sskr. sph&j-ä-(mi); die Dehnung des a ist dem
Sskr. individuell eigen und das Griech. hat das organischere ä
erhalten (vgl. pha S. 539); man könnte 6na(a zwar wegen die-
X0. Ui
«er Abw^ichUfig lieber M die ebenfalls ^klomte Wssförm spht
schliessen, so dass es nach der Isten Conj. CL ginge und a zu
tu 9 vor o: aj, gnnirt Wftre^ d&ifur sprächen die idich daran
scUiessenden Formen <httd^&iti!^ (vgl. (htli^, tfjri^ouif); entscheid
den will ich jedoch nicht In Besfciig äuiT die Bedeut lassen sich
vei^eichen goth» spannall (tendere) und ahd. spiAnan Fä*
den dehnen j %iehn (Poüj E« F. I, 200); über deren Formen vgL
weiteiiihi (& 543). Von ^JSSSi* *^^> %erren tl«6» Wk^ kommt t
hend a. S. W. ; (hiaatf»OL > xol das Gezogene u. S. w^ $ 6na(ffMT9X>v, io^
Dinu; i9ncurfib6g^6,css6naatgi (hcia^a^ insbesondre die Spannw?<f
des männUchen OUede» ; &itaxr\uiT&an£^ fkacnr^m^^^^ eg, krampfhaft
u. s. w. ; avicntot&vog^ ov^ m die Höhe gezogen ; dnoamagj r ; dno'^
cma9togj üv^ abgeriseeni htumaanip^ d; huumaayrpoy, xo, aiies,
woran man ziehty Tkürriemm u%s*w.; dlvanio^uu (mit ctX =3
sskr. ^^YTi {vgL iTü^vg^ y^p) BQsammengesetzt), eich krüm*
mend foriziehn, krümmen u»SkW.]| elXvama^, x6, wurmfomMe Be^
wegung; vevfocmcurriig ^ d, Puppenspieler, der Puppen an &rick«
eben bewegt; vevpoanottrria), durch Fäden u«s.w. in BeweguiUf
Setzerei vtvfocrjtacrxloLy vtvfcmtoLcrTtLa., if^ Bewegung durch Sämen
0. s« W*
■ I !• fl I I
Hier will ich sogleich emige Fortbildungen dieser Wfeform
erwähnen, welche sich nicht an die allgemeine Bed. dieser Wur-
zel, sondern an die, speciell in (^aca hervortretende, lehnen.
Der Art ist^^tf^rg^ouat. freundlich hewUlkornnmen, hegrussen \\.
s.w. Was das anlautende a betrifft, so ist es ohne allen Zwei«
fei Ueberbleibsel eines Präfixes. Pott (E. F. ü, 129) hält es nach
Analogie von am-plect-or f&r oft^/, so dass A'thtaio^uu wört-
lich hiesse um (jemand) sich ziehni das wäre : jemand umarmen.
Dagegen scheint nun — ^ selbst abgesehn von der formellen
Schwierigkeit der Annahme, dass ä^i in ä abgestumpft sei -— '
dieBed. von aOna^o^cu zu ftprechen; denn m Homer ist es noch
gewöhnlich mit de$i$, x^por^y isttcri u. s.w. verbunden, allein
mit der rechten Hand umarmt man nicht und fast eben so wenig
mit den Händen; es folgt mit ziemlicher Bestimmtheit aus die-
sem Gebrauch, dass aa^caiaum nicht eincBegrüssung durch f/m-
ennvngj sondern etwa durcn Händedruck ursprünglich bezeich-
nete. Ich glaube deswegen, dass dieses & (wit zwar seltener
bis jetzt mit Entschiedenheit nachgewiesen werden konnte, aber
grade nochmals innerhalb dieser Wz. vorkommen wird, vffl. o-
6<p6deKog) dem sskr. Präf. k {an, vgl. )? S. 1) entspricht ; dann
beisst ä-if^a^ofiat wörtlich: ich ziehe an mich heran, wo die ho-
merischen Beisätze ihre ganz richtige Geltung erhalten. Davon:
ixhrcur(uiy to, Oruss u.s.w.; äönaaiidq^ d; aöutouTTvq^ rj, Begrüs^
smtg; äönourroq^ if, Sv^ äönatrioq, (a), ov, willkommen U.S.W.; ä-
Onourrixo^j ifjOV, zum Begrüssen U.S.W. .
Da wir wissen, dass, und innerhalb dieser Wurzel von
neuem eine Menge Beispiele sehn werden, wo in Gruppen an-
lautendes s eingebüsst wird, so passt von Seiten der Form hie-
her ndiouai in i^^nd^oiiai für iv-öndio^Lou,. Die eigentliche
Bed. wärde sein: sich in etwas spannen, wohl in etwas gespannt
x-
S49 S^.
sein. leh glaube, dass daraus die Bed. : steh mm ^mme
mtf etwas Rüeksiekt nehmen recht gat henrorgehn konnte, zumal
da in ä&xd^oyMi und in dem gleich znerwäiuienden äycasaa sidi
ähnliche Begriffe entwickelten. Eine Spur der eigendicken Bed.
tritt in dem mcandrischen xareftTro^c» = xaToXo^ipaVo hervorl
Wie schon in Aönaarogy a&xdcnog def Begriff Ueh hervor*
tritt, so übertrug man ihn auch schon auf (hvä<D selbst, aber in
der Znsammensetzung mit äya, sehr (S. 88), wo wie in ^/mdio-
fuu das ^ eingebusst ist; also ara-'xdm für «ya^tfaray, und ge»
braucht, als wäre es decompomrt aus &/av -f äOnd^o^uu ; f&r
diese Eikl&rung spricht, um auch diese Einzelheit zu erwähnen,
die Form o^onca^o) und das homerische, eigentfidi einzig riditige,
&jf(Mtdio^Mij ä^ayand^o^Lcu. Es heisst cdso eigentlich: sehr aa
sieh hsranziehn, sehr wülkommen heissen und dann ^msikeh em^
pfangen. Heben u. s.w. Daraus ist gebildet (nicht umgekehrt,
wie ich glaube) &if&xri^ 17, Uebe (ein spätes Wort); li^cegnifta, to,
geliebier Gegenstand \ AydKttcnqj 17^ das Lieben^ dyanTiTÖSj if , övjr
geliebt u.s. w.; äyaitttruto^j if^ ov, liebevoll \ diyanria(t6Sy6, ss o^o-
wi/iÄff (^Smd,).
Zu önio in der Bedeut ziehn gehört äönaXog^ ein tüeh
(a&amanisch Hesyeh,)\ i ist, wie ich vermuthe, auch hier das
sskr. Präf. ft, und es bedeutet also eigentlich: der angezogen Wer-
dende (durch die Angel); dieses wird, mit aXtev^ (S.61) zusam-
mengesetzt, zu oiana7j;&ig (ob für aatnaX-aXuiogy Fiseh^Fiseherf).
An die Bed. zupfen, zerren, welche ihtcua hat, Hesse sich
vielleicht auch das S. 198 erwähnte a^önäXa^-o^^ d, 17^ ein dor-
niges (zerrendes?) Gesträuch, knöpfen«
Wir haben das goth. spann an erwähnt; davon kommt
spann die ausgedehnte Hand, und damit vergleicht sidi das, als
zu dieser Wz. gehörig, schon erwähnte sskr. p &n'i Hand, DieVer-
gleichung mit dem, unbedenklich zu der hieher gehörigen Wzf.
sphar, nach Verlust des anlautenden s: phar und redupliciit
pnar-phar zu ziehnden phar-phar-!ka die ausgedehnte Hand,
der Spann, macht diese E^inologie von Seiten der begrifflichen
Verbindung fast sicher. Die formelle Vermittelung ist schwie-
riger; allein sie hat, ist sie gleich noch nicht ganz zu erklären,
doch eine zu Gunsten der Etymologie entscheidende Analogie.
Die Haut der Schlange wvLTde^wie schon (S. 537 ff.) bemerkt, durch
eine Menge aus dieser Wz. hervorgegangener Formen bezeich-
net, z.B. sphat'a und mit Verlust des s: phat'a. Dieselbe
heisst nun auch phan'a, mit demselben n, welches auch in
pän i erscheint. Die vriddhiartige Dehnung des a in pftn'i hat
nichts auffallendes und scheint, wenn die sogleich folgende Ab-
leitung richtig ist, nicht einmal ursprunglich gewesen zu sein.
Äff. Benarg (in den Berl. Jahrbb. für wissensch.Krit 1833, 3. S.
49) hat nämlich das die Zahl 5 bezeichnende sskr. pank'an für
eine Zusammensetzung aus p&n'i und dem indefiniten k'a, wel-
ches die Bed. und hat (vgl. TO^Pron. indefin.) erklärt; in diesem
Fall wäre als primäre Form das sskr. pan-k'a nicht pan-k'an
zu nehmen, und dafür sprechen, wie Bopp (V. Gr. 443) schon
S0. 545
nsgefUirt hat» die Formen der Terwandten Sprachen. Waa
le ErUärnng des anlautenden p an betrifik, so hat Bopp (a. a. O.)
ine andre Erklärung vorgeschlagen, welche mir Jedoch so nn-
estimmt zu sein scheint, dass sie so gnt wie gar keine ist Für
\enarys Erklfirung spricht mir der dualistiscne Grebranch des
rahlworts f&r 8 (vgl. S.243), welches wir durch ilr« beiden Theile
voxk je 4) erklärten, woraus also eine Zähluog bis 4 folgt — und
iniffermaassen auch die ganz analoge Erscheinung in CeUhee,
ro lima ebenfalls dieHtMä und die Zahl fünf bezeichnet (Onip
urdj Archipelag. I, 356). Hiemach stände pank'a fttr pan i
oder pani)k'a, und hiesse wörtlich: und der Spann (die aus- .
:edehnteHand). Die in den verwandten Sprachen entspreehen-
lenFormen sehe man bei Bopp (V.Gr. 441 ff. Poit, £«F. 1, 88).
nGriech. entspricht mit gewöhnlicher Vertretung des k' durch
: 'Ktvtti femer mit Vertretung des k' durch n (wie in nm st
skr. pak") ni^nt (welches Ar äoL gilt), ol, o!, x&, fünf. An
:hTt schliesst sich: Ttevra^, 17, dieFünfitahi; Ttevrix^tov, vo, Dim.
her gleichbedeutend; nevraimögy tf, ov, aue fünf beetehend\ nev^
'i^Sy f&nfinai; utivrax&i orevTa;^*?^ fünffach (x«, yfi = sskr. dhd,
^gL ö. 471); 'jrcvTa;i^(w, an fünf Stellen; Trwnra;^©^, auf fünfer^
ei Ari'j nevrrptovraj ol, al^ xa^ funf%ig\ nevTiptovroi^j rt^ die ZttM
unfzig^ nevTrtKwrroqyii^Svj der Funf%igele; ^ePTtistoaraloq^afOv,
m ftmfzigeten Tage ; itivxrmoctxv^^ n^ die Zahl fUn fbiig i Tcevmtifo^
nrevo, die 'nevnnptwmi (eine Art Abgabe) erheben; ^rempeocmfp
iLBVTttxovxyip^ itevrnxovraTiip ZW.), 6, Anführer ton f»nf%ig Mann \
nvxaTcoötoi^, <Uy a, fünfhundert; nevraitouuKrtoq y Vj^j der Fünf-'
lunderlete; itevTaxoaiütrtvq^ 97^ die Zahl fünfhundert. — An die
""orm ni^me schliesst sich: lu^naq {ne^wtas zw.), 17, = ntvrig;
tt^TtdicDf an den fünf Fingern abzählen j je zu fünfen abzählen u.
;.w.; yte^inoumiq^ 6, der Zahlende \ iti^asTog^ 11, ovj der Fünfte f
ie^nraios^a^ov, ßtnftägig\ mp.'jtTdxiq =1 ntvrdTuq (zwO$ dnanefi^
troofj denfuMften Theil abgeben (lxx). —
An die Wzf. Mo =s sskr. sph(a) lehnt sich die griech. Infer»
ection ^J, eigenthch das starke Blasen nachbildend, gebraucht
ils Ausruf des Ekde (vgL -^a und das mit ^ gleichbed. sskr.
>hut' för sphutT); anders P0/I (E.F. 1,163).
Wir haben bei dem schon erwähnten ahd. spinnan be-
oerkt, dass dae Spannen, Dehnen hier als einFädendehnen, Fä^
lenziehen gefasst sei Auch diese Begriffswendung können wir
m Sskr. verfolgen. Denn da sph in p übergeht (S.540), die
iVeiterbildung durch t' aber eine sehr gewöhnliche ist, so er-
lalten wir hierdurch dasRecht, hieherzuziehn pat'-a, Gemand,
welches wohl aus der Bed. weben (^ spinnen , vgl. sskr. pat'a*
Lara, ein Weber) hervorgegangen ist An dieses pat'a lehnt
»ich pat'a-väsa, pat'a-kut'i u.aa< (eigentlich ein Gewand-Haus)
in Zeli\ pat'aka, ein Lager (ein Ort, wo Zelte errichtet sind;
lat'a hat in dieser Formation schon die Bed., welche eigentlich
lie Znsammensetzung pat'akut'i erst haben sollte); patala^
in Dach (insofern dieses in dem milden Clima wohl nur in einem,
^gen die Sonnenstrahlen schiitzenden,Laken bestand); pat^Aka«
&U 10.
eiH6 Fahnen pat'6g^A, Bin SmttensdUrm, tUBiu Der Bed. nachj
kSnnen wir nun entschieden zu goth. spann an, mit der Bed.
des ahd. spinnan, siehn lat pannus; aber die Vei^leidrang
mit der hier erkannten sskr. Wzf. pat' glebt nns nim auch deo
besten Anfschluss über das doppelte n sowohl in piinmui als
^^ In spattnan. spintiAn» in beiden Fällen ist es durch eine ge-
wöhnliche Assimilation entstanden; span-nan ans snat'-nan,
panntt ans pat-nu; für dieseAnsichtentscheidetgriecL^ffT-o^
einAmtuff der Hera (Gewand)^ welches schon PoU (£.F. I, Ü80)
richtig mit dem erwähnten sskr. pat'a zusammenrcstellt hat.
Ans der Participialform pan-na, für pat'-na, weldie uns das
Lat. erhalten hat, entstand eine neue Wzform, goth« spannaa
(wo das organische s bewahrt ist). Mit latein. pannu identisch
ist griech. ^ntvo für namfo, wO znr Vermeidung des doppelten f\
der vorhergehende Vokal gedehnt ist; aber auch diese gedehnte
Form erkenne ich schon in dem gotLfana (vgL <rrii/^ Ahd.Spr.
III, 620), welches dieselbe Bedeutung mit dem erwämten 6»kr.
pat'&ka hat, und meiner Ansicht naca auch ebenfalls fiir fanna
ssr fat'-na steht Das f entspricht hier regelrecht dem sskr. und
griech. p; das p in spannan dagegen entspricht sskr. ph in der
ursprünglichen Anlaut-Gruppe spb* — - In dem griech. ^ tritt
dieselbe Bed. wie in spinnan hervor, vtiivo^. 6; ^nvn^ V) dff
y^ auf die Spule gewicMie Faden des Emeehiagsi mivlov, ro^ Dinh
die Sfmle u.s.w«; nrivlio (^nfy» Grammat), niTj^ofiat, das Gern
sfntien'i niina^ux^TO, das aufgehaspelte Garn des EinschiagSjGewek,
tvnnvoqj ov, schön gewebt. Hieher gehört lirtnKijni^ n. p. [P^il
E.F.n,261).
Die sskr. Wzf. pat' hat femer die, in dieser Wz. aus dem
Begr. aufgesehwollen sein hervortretende, Bed. ausgebreitet^ grou
(in pat'-u). Daran schliesse ich latpat-ina, eine grosse Sdm^
sei, und griech. TtaToivri^iij auch -ndTavov, t6 (sicil. ßamnu
I SckässeL Man könnte vom griechischen Standpunkt aus auch
an Trer-onnTfu denken; allein dieses steht für ^rper^m^i^rp (^.
9TXaTt>), und es wäre sehr auffallend, obgleich dieses sonst wolil
vorkommt, dass das Latein an diesem unorganischen Verlust des
p m der anlautenden Gruppe grade hier ebenfalls Antheil genom-
men hätte. Folgendes spricht mir dagegen. Aus derBedeutnog
aufplat%enj welche diese Wurzel ebenfalls hat, ging in vielen
scnon vorgekommenen Beispielen der Begriff sieh ög^tsn, ofen
stehn hervor. In dieser Bed. schliesst sich nun an die Wzf. pat'
lat pat-eo ofenstehn^ welches man fälschlieh (auch Pott, E.F.
I9 224) mit griech. ^er-iWvp* zusammenstellt, dessen eigentli-
che Bedeutung breiten ist Auch lat pandere gehört meher,
jedoch eher zu einer sskr. Wzf. päd', ofnen (platten nMehen)\
dafttr spricht mit Entschiedenheit pandus krunun (eigentb'ch
angespannt). — In Bezuff auf naraini müssts man, wenn man
die Annahme einer Etymologie aus ner-aw^u festhalten woUte,
vermuthen, dass röm. patina ein Lehnwort aus dem Griechi-
schen ist, während die meisten Umstände för ein uifigekehr-
tejB Verhältniss sprechen. An naTthni lehnt sich naxdt^, Tra-
ftdveu)Vf TOy Dim.; ^rcvTeXXa, rij = lat patella; ^raviXJUay, t«',
Dim. ; ^twvaxifov, x6, ein flaches j breites Goschirr. — Zu dieser
S0. &tö
Wzf., aber mit Erhaltnag des anlautenden s, also spat\ gehOrt
lat. 8pat-iam, Ge^ogeHes, Dekmmgy Hamm.
An die Wzfonn s^hi in der Bed. schwelten schliesst sich
griech* 6(pnVi Örpnvog^ o^ äer (nach oben liin anscluoellende) Keil
(Tgl« PoUj E. F. I, 239). Davou: Ocprivapiov^ rö; öft^Umogj o,
Dim*; Cfp^vöto^ mii dem KeU spalten^ einkeilen, einzwängen*, 0^if-
voat^^ 17. due Spalten a.s«w.; 6(pivfo\iaf t6, das Eingekeilte.
Hieher gehört ötpiivevq, 6, ein Jteerfleeh (wohl nach seiner
(keilförmigen?) Gestalt benannt).
Die Wzf. sphi (S. 637) lässt sich im Griech. mit Entschie-
denheit wohl nur in ^» in ^-^^, wo 4^^ blasend heisst, nachwei«
sen; ans dem Lat« gehört daam: spissus, dessen spi sich ent-
schieden mit sphi im sskr. sphi-ra geschwollen, aross (Com-
par« sphöjas) vergleicht Die doppelten ss kann ich noch nicht
mit Entschiedenheit erklären; sollten sie för ts stehn,also spis*
sns für spitsus (v^L missns fftr mitsns und max-imns für
mac-timns)? in diesem Fall schlösse sich spissus an eine
(vielleicht aus dem gleichbedeutenden sskr« sphlta gebildete)
Form sohlt oder sphit, lat spit
Vielleicht gehört hieher das oben (S. 181) erwShnte ^ai^
vv^t^j i^aivvpiaf t/faivvööa, fächeln, so dass hier i/^cu, gnnirteForm
(wie im Griedi. stets vor dem w der 6ten Coiy. C9.) von ipi =
sphi (durch eine mehrfach vorkommende Umstellung der An-
lautgruppe, vgL i^öa n. aa.}, die eigentliche Grundbedeut blasen
erhalten nätte. '-■
An dieWzf. sphu lehnt sich griech. iw^ 6(pv; erstereForm
erscheint in ^va, ^ (Or ihßa nach Bopp, Gr. s. r. 60b), ^^ die ^ ^
Lendengegend, wo das dicke {aufgeschwoüsne) Fleisch ist ; fiir die
Richtigkeit dieser Etymologe entscheiden die gleichbedeuten*
den 9 ebenfiüls aus dieser Wurzel entstandenen, sskr. Wörter
sphi-k' und phalaka (anders Po/)r^£.F. 11,196, S»7). Neben-
formen von iria sind ifda^ ifola^ in diesen ist u: v in sein Guna
übergegangen (hier ov) und in diesem ist vor dem folgenden
Vokäe V in /gewandelt; die Grundform ist also ft>6ßa; dieses/
ist in ^<(a ganz herausgeworfen, in tpola^ wie oft, in ( verwan-
delt (vgl. olixns)' Davon: ifotniqy 6 (iwekog), (Mark) in denLen--
denwirbeln.
Gleichbedeutend im Allgememen mit ^a ist oötpvq^ vo^^ ^,
die Hüfte u.s. w., und den Zusammenhaag hat auch schon Pott
(E. F. n, 297) erkannt; nur ist das anlautende 0 nicht mit ihm
für den äoL Vertreter von dvd zu nehmen, sondern es ist das,
schon in ogtpfMuvoyLOA {S.VXi) und sonst erkannte, sskr.Präf. ut
(^ 283); die eigentliche Form wäre demnach: o^-fo-c^ und
wörtlich hiesse es : das in die Hohe SehwMende.
Das oben (S. 173) zu ^ gezogene ^^Xn u.s.w. glaube-ich
jetzt mit ftecht zu/»phu, schwellen, zu ziehn (vgl. foKkög); es
*ist das angeschwollene mämüiche Glied. — ^m ist die vriddlijfte
Form von iN =s einem sskr. sphan; man könnte a> jedoch au<A
für Vertreter von 4 halten , also im s= sskr. sph& setzen.
546 10.
Zu V^sph, eirtweder in der TriddMrten Ponii Ton sphii
Osphau)) oder in der Form sphd, geliört femer (^ m a«o-(po-
Xfto^, ov^ windig, nichtig. Die Bed. lehnt sieh an den primären
Begnff derWz,: Uasen (vgl. arepicaXto« S.118, ßtxwno^ 8.266).—
Indem sph, wie schon in ^^ia^ durch ^ vertreten wlrd^ ent-
spricht dieForm "^tn (= sphau oder sph&, wie eben); der Be*
grift des Blasen» ist hier durch die Vermittelung von Hmtchen^
Aushauchen (exhalare) in den desSiinkens übergegangen (vgl.
die analoge Erscheinung bei xonpog S. 269). Also ^o'a, 17, Ge-
stank \ eine Nebenform davon ist^oLa,- wenn diese für formell
identisch zu nehmen ist, also ta nicht Rlr ein neues Suff., so
stunde sie !su ^oa in demselben VerhSkniss wie ipoLoL zu i^oa
(S. 545) und würde auf ein, beiden zu <3runde liegendes i^&za
schliessen lassen; alsdann wurde man es wohl mit Bestimmt-
heit aus der Wzf. sphn (vriddhirt sphau) leiten müssen; nu
wäre ganz der ssltr. Regel gemäss (Bopp^ Gr. s. r. 55) vor Vo.
kal in 0/ =r sskr. äv übergegangen (anders Pott^ E.F. I, 263).
Davon: ^©1^0^, 17, ov, fauiig; ifa^cc ^ ^eoa (Et. m.). — Zu der
Wzf.sphu gehört beiläufig bemerkt, latfov^eo sammt fav-eo;
beide gehn von der Vriddhiform sphäu, lat fö aus; o ist vor
Vokalen in ov, av übergegangen (vgl. auch octo(= sskr. ash-
tau) ocjtavus S. 243). Die Bed. ist durch Hauchen entärmeu.
Üeber <r>Jwo vgl. S. 195 ff. 5 ganz analog wäre, wenn man
es hieher zieht, die Formation örptog aus sskr. kshi (eigendich
crxi) oder sku.
Kann man mit der Wzform sphu, oder ohne s: phu, also
f riech. ^Vj die Inteijection (f>ev vergleichen? (vgL i^c? S. 543).*
s ist jedoch ein Ausruf des Wehes. Davon <^et?^6), ^ rufen;
der ähnlich klingende Ausruf <pv drückt Ekel aus und ist gewiss
mit der hier behandelten Wurzel verwandt»
Wir kommen zu flen rednpUcirten Formen; das ältere Re*'
duplicationsgesetz fiir Formen, welche mit einer Consonanten«*
gmppe anlauten, deren erster Laut s ist, sehe man bei Bopp
(Gr. s.r. 368, 4). Danach wurde z.B. aus der Wzf. sphu-t': pu*
sphu-t Allein der Uebergang der Aspirata in die Tennis bei
der Reduplication ist in der älteren Zeit noch kein die ganze
Sprache durchdringendes Gesetz. Wir haben mehrere Beispiele
innerhalb der zu dieser Wz. gehörigen Themen geschn,wodieA-
snirata wiederholt war, so phupphusa(furphusph\isa),phar»
pnarlka. Eine so reduplicirte Form erscheint im griech. ^e^a
(= einem sskr. pha-spha), wovon (A^^aloc^ 6, Rauch, Qftalnty
ßiegende FeuerftmketL Was die Bed. betrifft, so würde sich der
Begriff Rauch an die eigentliche Bed. der Wz.: hlasen lehnen
(vgl. das aus V^a/ gebildete Tianvog S. 268 S in Beziehung auf
den Begriff Funke vgl. man oben (S. 537) und sphulinga (S.
639), so weiterhin ömi^i^p und ahd. funcho (S. 535). Die ei-
fendiche Bed. scheint mir jedoch nvtt Rauch zu sein, und Funke
edeutet es wohl nur, insofern diese oft mit dem Aaurfteugleich
aufsteigen; die ionische Form ist <f>i^^/eKog; gleiehbed. tpe^tikrty
'l^SjOf davon fpetlfaX6&, %u Rauch und Asche machen (^Aesehgl.).
£4». 547
Dteftes giebt uaa Gelegenheit nocb ekunal zu der unredu-
pliclrten Form U^ (fiir spha) zurflckzukeliren, und mit ihr das,
mit cpe^ikXo^sa ziemlich gleichbedeutende ^o^op^o, Rauch, Huss,
Dampf u* s.w. zu verbinden. Von y^^Xog kommt; i|/oXdeK, i(f(fotj
ev, rauchig, msvig u. 8. w.
Indem fiLr sph: 6^ eintritt, erscheint mit ^oX identisch tf^X^
**'^^ffff?-*^^T ^(fßokrjj li, Ru8M tt.s.w. Das a ist meiner Ueberzeu-
gung nach Ueberrest des Präf. a/a (S. 274). Hierdurch wird
uns die subjective Bed« von (phljakoq^ itoXog und was wir später,
auf ähnliche Weise werden erklären müssen, klar; daa/aa^und
die Wzf. spha Nasen heisst, so ist ätfßo'kos das Ab^ oder Aus^
gebiaaene, also wahrscheinlicJi Atfehemkü Dampf, üisoferu sie sich
entiveder vom Feuer selbst wegblasen (verdampfen^ oAer wegge-^
blasen werden. In i>SKo<; erscheint das Simplex ftir das Composi-
tum, wie oft; in (ti^TJog Reduplication des Simplex. PoU (E.F.
II, 129) stellt oi(S^%o Ak ößhwiu zusammen and theilt a (ssdnö)'
ff^Xoi für die Wzf. von ößSivv^u hält er, jedoch fragend (£.F.
1, 87), ößesi danach stände ößoXo fär ößog-Xo {ößog = ößsg, mit o
im Wechsel mit e, wie gewöhnlich). Mir ist durch die Verglei-
chung mit anod^og (vgl. weiterhin) so gut wie gewiss, dass (fßiy*
win für ößetf-w^ steht. Danach würde ich, wenn ich in äößoXo
Xo für Suff, halten und das Wort in ei^gere Verbindung mit ößiv*
w^u bringen soll, dößoXo für dößoSlo nehmen. Will man aoer
ö^oXo so erklären, so wird man auch i/foXo für ttfoS^Xo nehmen
müssen und wolü selbst (pe^f^o fiir (pet^aSXo. Ich will diesen
meinen Vorschlag nicht gradezu verdammen. Da wir aber im
Hskr. sphulinga, im deutschen funcho aus sehr verschiednen
Wzff.der V^spn analoge Bedeutungen mit V^dXo, äaßoXo, <pi^aXo
hervortreten sehn, so glaube ich kaum, dass man den gleichen
Uebergang des arOfinö^ in ö^ivw^i und dößoXo zu sehr zu ur-
giren brauche. Denn wir werden ß für oßz= otp noch in mehr
hieher gehörigen Formationen eintreten sehn (vgl. /^r, ß&h),
{}<^aXX<d u. aa.). Doch will ich über diese Incidenzfrage noch
nichts entscheiden. Gegen unsre Ableitung des Wortes aößoXo
von Wz, 6<p spricht sie, wie jeder erkennen mrd, gar nicht;
sondern es bleibt nur schwankend, welcher Wzf es zuzuspre-
chen sei. Von aößoXog kommt: dößoXouq^ eo-o-o, ev (vgl. ^X6ug\
russig \ dö^X&Srig^eg^ russartig} dößoKoo, dößoXouv& {dößokdio seit*
ner), russig mitchen u. s. w.
Wir haben in (pi^ako eine Reduplication nach dem ImSskr.
durchdringenden Gesetz kennen gelernt , wonach ein in Gmp-^
pen anlautendes s nicht in die Reduplicationssylbe aufgenom-
men ward. Aber auch dieses rein euphonische Gesetz xonute
vor der Sprachtrennung, wenn gleich es schon zu wirken an-
fing — wir werden später noch mehr Spuren desselben* kennen
lernen — nicht durchdringen, und um den m!sstön.enden Doppel-
klang solcher mit s anlautenden Gruppen zu vermeiden, zeigte
sich das Bestreben, lieber das s in der Wzsylbe selbst aufzu-
opfern; daher z.B.lat.spo-pondi für organisches spo-spondi,
welches nach der eben kennen gelernten Reffel po-spondi
hätte werden sollen. Auch dieses Bestreben zeigt sich imGri^
55*
548 S^.
cbischen. So entsteht aas o(p{o)y oder mK ^ filr on^: 40 dnreL
RedupUcation 4^<> f^ crtpocr^i ötpo^^ in der ReoapHcations-
sylbe ist <r<pm-^ Übergegangen. Die eigend. Bed. würde sein:
mehrmah im Zustande derBltutmg sein (S. 492); allein li^orpoc^ 6,
^heisst: das Knistern^ Dröhnen^ Lärm xl s.w. Ob man diese Be-
^ ^ % j^deutungen sogleich an den primären Wzbegriff lehnen wül^oder
'rr an den des Zerplatzens (Nr. 3 S. 637), oder den de9 Knisierms
Vy^^(Yom Feuer, Nr. 5 ebendasO» ist für die^ nur die Ableitung im
^T^T^ Allgemeinen feststellende, Etymologie gleichgültig; für fiese
entscheidet die Analogie von sskr. sphurg', sphutkara u.aa.
schon erwähnten. — Von -^öctoc kommt: y^Kp&OTig^ tg^ gerauscht
toU'i ^o(f>io), knarren t tönen u.S.w.; T^6(prioiq, 7;^ das Geräusch^
machen i ^dc^ri^a^ tJ, das Geräusch^ -^otpriTixoq ^ »f, öv^ schallend
B.S.W«; d^ocpTiToqyOVj geräuschlos U.S. w»i d^o^rtvl, AAv.
Wir wenden uns ssuW^formen aus sph, welche durch Ein-
schiebung eines Vokals zwischen der anlautenden Gruppe ent-
stellt sind; diese Art Veränderungen haben wir schon mehr&ch
^esehn (vgl. z.B. S. 185, 190, 196 und sonst). Der schwSdiste,
Iedoch im Griech. seltener so gebrauchte, Vokal i (vgl. lat. si-
>il-o S. 460, <nfto(?) S. 527 und mwros von «w/o) wird einge-
schoben und zwar, wie ai(p<S(iai zeigt, wie in <r^^ gedehnt; so
entsteht aus frcp die Wzf. aTcp. Diese Form erscheint in o-ei^v»
6j ein leerer Körper, d.h. ein Körper, in welchem nurLufl ist (vgl
uusre Etymologie von inänis S.124 u.xevcd^.xoTXo^), daher hohl,
eine Röhre, insbesondre der Weinheber (vgl. acj^cro). Spritze, die
Wasserhosen dayon Krupüivl^o, mit dem Heber einFasn an%fipfen\
atcpa^ouj leer werden, hinschwinden. EBeher gehört wohl cruparufVj
tö, eine Art Pflanze.
Aus dem Begr. leer {lufterfüUt) geht die Bed. von cric^yJc x^
dv.aubloQ. n^iv, hohl (Bed. 2 h^iPassow) hervor; daran schliesst
sich eutsclueden di^ Bed. hungrig (einer, der einen leeren Kla-
Sen hat); zweifelhaft kann man sein, ob auch die übrigen Be-
eutt : ungestalt (ob von aufgeblasen, aufgeschufollen ?), terkrüp^
pelt, blind. Doch wage icn nicht sie zu trennen, wurde auch
keine, nur irgend auf Wahrscheinlichkeit Ansprach mni^hen
könnende Etymologie vorzuschlagen haben. Da wir fiir ff> auch
in önda ein it eintreten sahn, so überrascht uns die Neben-
form von arupXog: amaXös nicht mehr. An die Form aufXög
leimt sich crUpXoqy 6, Gebrechen, Gegenstand des Spottes, dann
Spott selbst; o-u^Xdco, verstümmeln; aufikd^Of verspotten i btiai-
(fikiov, To, Gegenstand des Spotts (Hesgch,). — An die Form <n-
(pvo schliesst sich : aupveis, o, der Maulwurf {der blinde) ; auf^vta^Qf
verspotten, nasenstübem^ aupvoa, verstümmeln. —
aisfudlL^ieisst die Röhre; das damit zusammenhängende lat.
fifunculi kleine Canale (vgl. Festus ed.Lindem. II, S. 711); da-
her dürfen wir dem (jriech. auch diese Bedeut, mag sie gleich
nicht iganz klar hervortreten, zusprechen. Diese Analogie spricht
alsdann auch wieder dafür y zu Wurzel (ff ZU ziehn: 0^01X7; v, 6,
Rinne, Canalj Spritze (also leere, nur mit Luft jgefullte Röhre),
dann wegdn der Aehnlichkeit: holüe Falte im Kleid, Hohlziegel,
ein Schaalenthier. Was die fonuelle Verbindung betrifft, so ha
1^. ^9
ben wir schon hlufig tOxaAi^ eintreten sebn; f wird aber ofi
in ö abgescbwäcfad (ygh S. 177 und sonst); so stände also aoXify
für artpioXiivi ^<oXi^v und hiesse eigentlich lufivoilj leer. Davon':
aiJh^i;»i4nto^j 6^ au/ktivoipiov^ t6, DiBk ; amhiVf^P^i f o, der die Jfeer^
mmeckdj aeih^, fäm^L ^
An diese Wzform <rt0 oder crvx (flir cnfyi (m\ aber mit ein- «
^eschoheii^fli kurzen s lehnt raich £^er t^imrf^tfag^ ^vafosy o,
{iat supparum), db« &0^e/ (da» eich außlaeende, echi^tiet^
von der primftron Bedeutang der Wurzel in der zweiten Modi-
ficatioB (S. 537j). '
Obgleich ich keiite entschiedene Analogie delur habe, M
glaube ich doeh^ dass diese so natürliche, rein phonetische Foftn^
Veränderung von sph zu siph auch im Sskrit exfstiren konnte.
In dlcfsemFall wird man keinen Anstand i>ehmen bielierznziehn:
s^pha (WO i zu ä ganirt ist), welches, wie ♦©Xtf (S. 545} und
qjd^Xigy das oHgescKwoUene männliche OHed bezeidmet
Indem statt i der, in diesen Fftllen gewöhnlichere, Vokal o
(vgl. S. 105 n. sonst) eingeschoben wird, entsteht ot>^. Hieher
wtirde zunächst öo^ög gehören (vgl. S. 432), wenn man die
dort aAgedeutete Etymologie fttr richtig nehmen wfll»
Indem, wie so sehr häufig, nach Art der 7ten Gonj.-Cl. em
Nasal eingeschoben w<rd,.eBt6l;eht ^^up. Dieses erscheint zu-
nächst in öo^tpoq, li^iPf #cAfMi»Mii|r (weil der Schwamm, in Was«
ser getaucht, sicli aufhldhi^ atif^hwIUi) n»s.w»; die Richtigkeil
dieser Etymologie wird durch das, Wenfalls an dieser Wurzel,
aber au emer andern Wnraelform gehörige ^^Ttay^fe^^y öipayfo^ (S.
556) entschieden. Voni^op^i^^ kommt: 6o^»yHolbii^^) ven edmamr
Viiger Art ; <yo^6x7iq ^ 37^ Sdbttammijikeii.
Sollte nach AnalK^e von uyxis neben «fi^^ (S. 117), also
mit einer Vertanschung. vonj^ mit X9 hieher gebären or6fx^9
oder <ny/xo9, 6, eine dieMarlige Pflanme f
Indem zu ir, wie so si^hr hätt% (vgl. z.B. S. 405, 413 ff. und
im Folgenden noch ape^rj^ «in stutzende^ t tritt (ähmich wie in
fCTokL =: sskr. jpurl), entstellt die Form (^rofi^; hieher ziehe ich
tfxit5ud>-^£. o, ^ (ob tur ^Hof^^ioaeos von dem gleich zu erwähnen-
den ÖToiicpo ?), einer (eine)^ der {die) dae Maul auftdäet (also von
der eigentlichen Bed. blasen^, einer, der sich außläsl, Windbeulel,
Grossprahler y (fTofi^o^, o, VTmdbeuleleifOrossprahlereij Schwulst,
tSpoll u«6.w.; ö'VQ^gtoq^ ov, hochlrab^id u»s.w.; davon: (H-o^a^co,
grosspfaMen\ arroiiipourvixöq^ n, Wj grossprahlerisch tt*s.w.; crTOfi«
fpcuT^oq^ 6, das Oros^prahhu. —
An deaUeberffang von ^ in ^ smd wir sehon gewöhnt; da-
her fällt es uns nicht auf, dass iiir 6%6^<po£^6^ drofi^^, ov, und
öTOfupoiiiA gleichbedeutend erscheint: öto^l^q^j 6; tfrofi^c^^, ovi
oxonßdio» — Neben diesen erscheint aber nun wieder in Be-
ziehung auf die Bed. insofern übereinstimmend, als sie nur die
aus grossprahlerisch hervorgetretene : sehimpfend bezeichnet,
die Form ohne den, nach Art der 7tenCoig.Cl. eingeschobenen.
'SSO 1^.
Nasal :'(rTO^ in (rroßoqj 8, da$8chdten\ crroßiuiy aroßdimj 9eM4en\
aröBaa^a^ ro, das Schelten. Mit e ftir o kann hieher gehören:
ariiißw, &reii^i(»)9 schelten tt.S.w.; dfrti^ißaxvog, ov, unbeschimpp.
'Eine andre Form o-t-J^iog = arrthitfag ist nur zweifelliafie Lesart;
wenn sie richtig ist, verdankt 'sie ihren Ursprung nnr &er fal-
schen Etymologie, welche aröyiyfog von o^Jfux. ableitete«
Die WrfiwnUi'tfiy» konnte gemäss der, die ganze griech.
Sprache durchdringenden Neigung, insbesondre anlautendes ö
in den Spir. asn. tlbzuschwächen, in 6^<p ubergehn; dnreh Kn-
flnss der, die folgende Sylbe beginnenden Aspirata hödist wahr-
scheinlich, ging dann dieser Spir« asp. verloren; so entstände
dieWzf. ofi^. Sollen wir an diese Form; ouafut (nach Analo-
?*e von ^Top^a{), n {o schlechter), die unre^e Tratte, schliessen?
olf (£. F. II, 607) fragt ^ ob eine Parallele mit uva pder eine
Znsammenstellung mit ottto (gekocht) möglich sei. Jenes ist
formell unmöglich; denn uva eehört zu ud: uv (S*447) eigent-
lich die wässrige, liier aber wohl die saftige^ und onTo passt nicht
zum Sinn; denn gekocht könnte nur gereift heissen; aber der
Begriff </ejr Unreifen liegt entschieden in o^tpoiJ^ Wollte man an
das Wässrige der unreifen Trauben denken, so wurde eher eine
Zusammenstellung mit sskr. ap IFaM^O anzurathen sein; allein
I diese Etymologie wäre va^ und unbegründbar, eine blosse Ra-
therei; ebenso vag wäre eme Verbindung mit ahd.op-az {Grafy
Ahd. Sprsch. 1,101) oder aph-ul (a.a.O. 173). Für meine Ety-
mologie spricht das, entschieden zu der hier behandelten Wz^
aber zu emer andern Wzf. gehörige <pr[K7i%^ die ttilde Feige j die
schwellend und heranreifend den Schein der Reife hol, aber in der
Thai noch nicht reif ist Cvsh Passow s. v.); dazu vergleiche man
das ebenfalls zu dieser Wz. gehörige sskr. phalgu in der Bed.
geschmacklos caus der 2ten Bed. der Wz.: von Luft angescfucol^
len, aufgeblasen, aber ohne innem Gehalt, leery Auf ähnliche
Weise glaube ich , ist auch iu.tpa.t zu deuten, die luftgeschwol^
lene, weinleere. Dafür spricht, dass ^ftt^o^, o» nj überhaupt un-
reif heisst und auch von andern Fruchten gebraucht wird (vgl
^6^<pawov'). Doch gestehe ich gern, dass diese Etymologie das
'Suchen nach einer vielleicht besseren nicht verbietet — Von
hii^a^ konimt : S^upa^ , o, Vy unreife sauer, mürrisch, grämlich u. s.
w.; d\L(p&iavo<;^ v^ov; oft^axto^, ov, von säuern unreifss^JEgaubm
getnacht U.S.W.; dji^xixtov, to, Oü aus unreifen Oliven i ouqKüa*,
17, Wem aus unreifen Tratten; o^^axux^, d, glbd. und als Adj.
sauertöpfisch, mürrisch; dfi^ax/r??^, d, -tri^, ^, unreif; o^Kpavui^^
unreif sein; 6^<paiu^ v, der herbe Kdeh der Eichel i oftqHXMddns^tg^
von der Art einer unreifen Traube.
Indem entweder als Zwischenvokal v eingeschoben wird,
entsteht aus der Form öq)i Övtpf oder ötpv wird in ffvqf umge-
setzt, oder nidlich die Wzf. 6(px^ wird bei der Spaltung der an-
lautenden Gruppe zu th^qfv^ wahrscheinlich durch Einfluss des
Vokals der Wzforra. Wie man auch diese Form erlüären mag.
nach Analogie der Masse von Namen flir SclUangenhmuiy welche
sich im Sskr. aus der hier behandelten Wz. gebildet haben
X0. mi
Cm.B. 8phut'&, spbal'a, phata, phana), ist es keine Frage,
dass hieher gdiort: evtpapj to» dieUaui, welche die eich hmUen-
€<e» Itieekiea abwerfen (die %erplai%ende? v^L S. 637>
Da wir den Üebergang der Wzf. 6q> in övg^ mit Entschie-
denheit selm« für die Dehnniig des i» aber so ganz i»d gar kein
Grund besteht » dass wir annehmen dürfen, dass, so gut wie
lieitfi4^<)£^(S.548.549}, auch hier0t;^ habe existiren können, so
ndimen vir keinen Anstand hieherzuziehn: a-o-vf^-i^Ao^yOv^
iprelehem die ^ei^mcUemUmift gegeben wird; es ist wie lat vA-
nns, griech. ßertitnog, dve^nahogy anpXdg, dnoiptaXiog (S. 546)
«M herer, nur ton Lt^ gefuUter, eiüerj Geffenetand tue SpoUe
<me tn/^»vwv, vgL mifk&iia S.548 u^aa. daselbst). Das anlau^
tende a ist sicher ein Prfif. ; ich nehme es, wie in ar»^, (ar d
= a s= (ra (S. 383), ein sehr leerer; es könnte auch a/a sein«
Hieher werden wir min auch ziehn: rv^-a^, o» ungegorner ,
junger Wein (d.h« der mufkoehende, aufechäumend»^ von der Bed.
Mlaeen werfeny^ davon Qv<pa7ti4&j Wein leeeni
Indem wir zu denWeiterbil düngen durch SekundSrbildungs^
elemente ubergehn wollen, haben wir zunächst eine Formation
zu erwähnen, vcm der sich nicht ganz entscheiden lässt, ob sie
bloss die einfache Wz. enthalte, cnier diese durch ein s(deside«
ratives) gemehrt sei« Als Wztorm erscheint nämlich sphu-s
im Sskr. nicht; allein zu ihr ziehn kann man sskr. puppauaa:
phapphusa, die I^nge (die Blasende, Hauchende ^ Ai funende);
t%phn ist hier zunächst reduplicirt zu pupphu: phupphu fiir
pn-sphu, phu-sphu (der Uebergaug von sph in pph ist fast
solion Prakxit, vgl. Lassen , InsUL.Pr. p. 264). Entweder kann
nian annehmen, dass sphu schon vor dieser Reduplication
durch (das desiderative) s gemehrt sei, welches hier alsdann
auffallender Weise und gegen die allgemeine Regel nüicht in sh
übergegangen wäre (wie es d^s vorhergehende u gefordert hät-
te), so dass pupphus-a abzutheilen wäre, oder man kann aus
pupphu dieForm pupphu-sa durch das Suff, sa (BoppyGr. s.
r. 652 S« 279, hat dieses Suff, mir imter die Derivativen ge-
setzt; allein dies ist bei mehreren der Fall, welche man als pri-
mitive nachweisen kanii) ableiten. Idi entsdieide mich wegen
pupphu-la, Aufgebiasenheil, wo die reduplicirte Form pupphu
mit Entsclriedenneit erscheint, für letztere Erklärung, so gut
wie pupphu-sa aus der reduplicirten Form pu-pphu konnte
sich natürlich auch aus der nicntreduplicirten spnu: sphu-sa
bilden, und diese Form erkläre ich alsdann natürlich ebenso
wie pupphu-sa. An diese Form könnte man lehnen: griech.
tpvaa^ mit Verlust des anlautenden a fiir 6qn>aa , i;^ {der BUi'^
jtende') der Blasebalg, Hauch. Atüumchy Wind, Blähung u. s.w.
Welchem Einfluss man die Dehnung des v zuschreiben soll
(kurz erscheint es nur in ^pv^L-Yvo^osU weiss ich nicht mit Be-
stimmtheit zu entscheiden; ob bloss dem folgenden a? Auf kei-
nen Fall macht sie unsre Etymologie im Allgemeinen (d.li. die
Ansicht, dass in (pvaiA eine Form der Wz. ö<p zu Grunde liege)
zweifelhaft; dafür entscheidet die Bedeutung sowohl als die An-
lautsylbe giv für öqiv mit hinläiigUoher Sicherheit SoUtc uns
S52 za>.
über die ipedeUe Waf., wdohe bei tptkra su Grande liegt. Int
pustnla (einDim. von pnstii, welches gMwen hassen würde)
emBiäsehm^ und litt pns-t dieEridftrnng verschafflni können 1
Im litt pus-t ist, wie put-lus, altfyeblas^n, zeigt, pnt die Wzf.;
dieselbe könnte auch im lat pnstn za Grunde liegen, so dass
dieses nach einem filteren Ueber^i; TonT-Lant vor t hi s (wor-
aus später durch remssive Assirnuation ss entstand: i6it-td|i
mit-sus: missus) nir pat»tu stände. Diese Waform put ent-
spricht der organischeren sskr. Form enh»u-l'; s ist abgefalloi
und ph wie im Sskr. (8. 540) und GriecL (vpl. <mao u.aaO in p
übergegangen. Aus tat pus^tu konnte, wie bemerkt, mit re«
gressiver Assimilation pussu (nach Analogie von missu) wer-
den; aus dieser Form ging die Nebenform von pustula: pur
sula hervor, ebenfalls mit Verlust des einen .s und Dehnung des
voiherffehenden u, so dass äusserlidi dieses pft*su mit tpv^Oj
abgesenn von dem, des Geschlechts wegen eingetretenen o, ganz
übereinstimmt Nun erscheintaber im Griechischen in der That
die Schreibart (ffvaara neben (^wa, also ganz identisch mit dem,
bei pAsu zu-Gmnde eelegten pus-su. Sollen wir nun annehmen,
dass dieses ^vo-a auf dieselbe Weise aus gytxraa und fw^ra ans
(ffw-aa entstanden sei? In diesem Fall würde (pvr für 6<pvT stehn
und ganz identisch mit der sskr. Wzf. sjphut'sein und eine Wei-
terbildung aus der Wzf. ötpv durch Antntt eines T^Lautes; mög«
Uch wäre auch eine Verbindung mit der sogleich folgenden Wzf.
gwöö (S. 554); eine Entscheidung wage ich nicht Von tpvaa
{(pvarcra) kommt: tpvcrdpiov^ to, Dim.; ^yvöcangj tg^ vott Wmd^ blä-
hend U.S.W«; &Kf(Hpicrii0Vi TOj das gegen das Feuer gekehrte Endi
deeBta»ebalg$i K/n^iun^ ilaeen, wehen, edmauben u.s.w«; ^»ixnTfia,
xoj das OehUueMy Hauch u. s. w. ; daa AufyeUaeenej Blase u. s.w. ;
(pvarriyuinov^ to, Blasehen*, qrtXhtxipfO, Werk%eug teMon Blasen, Bla-
sebalg U.S.W.; qyvatn^qfo, der Blasrnde; fnxnrnfpio^, a, ov, %wm
Blasen gehörig \ ^yvarinffHOVfTO, Blasebalg XL S.vr.i tpwntroq^ri^ov,
geblasen \ gycaiiTvxog^ 77, 6vj %um Blasen geschickt ', qfvaraklgy <pv
caXXig^ tjy eine Blase, Wasserblase '^ eine Art P/tanze j ^mroÜLoq^ d,
eine {sich aufblasende) Kröte u.s.w.; — q)v6vf^^ 17^ die Blase, der
blasenähnUche Stengel des KnMauehs u.s.w.; femer, so wie ^
ölypi, -h^ die äussersteHaut, die die Bolle des Knoblauchs umschUes$t\
q^Hri/yföü^uUf aufgebracht und erhiM sein, wie Kampfhahne^ die mos
durch Knoblauch kampflustig machte. -— qHxnd(o, blasen, pusten^
iteuchen, schnauben u.s.w.; tpvaria(ia, t6, das Blasen u.s.w.; (pc-
öiacryLdq^ 3, das Blasen^ Aufblasen U.S.W.; tpcöitaatq^ n^ das sich
AufblähniN.T.).—
Sollte hieher gehören: f^tScm^, tpwrtyiy q^coxigj riy eine Art
Brod oder Kuchen atis OerstenmeUf es würe alsdann das- Auf"
schwellende. Aufgehende und die Formation wie lat pustu zo
fassen fvgl. unser Pust-^Euclien'); an eine Etymologie ans 9^fw
ist gar nicht zu denken.
Bei dieser Gelegenheit will ich noch ein andres Thema er-
w;thnen, welches meiner Ueberzeugungtiach sicher za dieser
Wurzel gehört. Wir wissen nämlich, dass öipv in qnf ubei^hn
kann ; ebenso dass durch Guna aus ft> vor Vokalen ^/ entsteht
(TgL ^A» a 645); fenier dass T-Laiite hta% ds StUam ^
Lauten eintreten (2.B. vrrdX^); so kasm ana €fvi <pdof werdea
Daraus entsteht dnrch Antritt des Suff, t: ^'^oßh mit Varhistdes/:
9JÖOX t ^^6%g^ n, eme Art (PubS- f) Kuehemi ^ottmog^ ö, Dim.
Sollte hieher ^avtf^yk^ n s pustula gehdrra? läge sph«
in seinerGnnafcManmitöCdieses durch «vreprftsentirt) zuGnmdef
Die Znsammenstellnng itiit tpav^ Uuehie», = <pa (sskr.^bhi) hat
ebenfalls schon von Seiten der Formen Schwierigkeiten (vgL ^^
und zwischen leuehien und Bltue liegt eine bedeutende Kluft.
Eher könnte man ÜAi an ^avg^ hr^nnm (S. 26}) Qiit JhtiL 9»
(für mp^ (S.144)) denken^ ^__
Indem 0^ (wie S. 547) für 6(p eintritt und 6 abfällt, ierscheint
blosses ß als Anlaut. Diesen Uebergang glaubten Wir sogar
schion im Sskr. m dieser Wz, zu bemerken; ^vTtxrig heisst nun
der Bedeut. nach ganz hieher passend: schwellendj aufblähend,
aufdiasend. Daher wage ich hieherzuziehn ß^g in pt;ff-a^'x^i>
indem ich es fiir ßvöi-avxiiv nehme (vgl. qivöUyva^og)'^ wOrtlich
hiesse es: einer^ der dieSehuUem in die Hohe echwellen macht, so
dass also der Kopf dazwischen %u sitzen kommt, dann eihKopfhän^
ger n.s.w. — Wenn aber dieses mit Recht hieher ee^ogen wer-
den kann, so gilt dasselbe auch von ßvo, in welchem wir aber
alsdann nicht mit Passow den Begriff des SchweUens als zweite,
und den des Stopfens als erste Bed. nehmen, sondern umgekehrt;
ßr>(M\ heisst demnach: schwellen machen (aufbUihn)^ dann stopfen. •
Was die Form betrifft, so wird es wohl serathen sein, ßr als
Wzf. zu nehmen und grade«u mit der Wzf., welche sskr.sphu
lauten wurde, zu identlficiren. Nebenform von ^'o ist ^© und
Pv^w, Daran lehnt sich: (Wtffta, to; ^rpa, 1}, ailes zumZusiop^
fen Dienende, Spund u.s.w.$ ßixrr««{ff, if, op, gesiopft\ da Hesff^
ekius ^-aXov = ßvxriiöt anfbhrt, so wird man auch eine durch
^ (S. 30) weiter Ibrmirte Wzf. anzunehmen haben, an welche
sich vielleicht ^f*a u. s.w, schliesst — ^vv, dicht gestopft
(vgl. lat spissus S. 545); ^rom?^, o, schwellend, aufblasend. —
pv^viu> (nach der 9ten Conj.CL?) = ^0; ^(ra© {Hesgch., =
^paTT©), stopfen ; ^aoto = ^& (Gramm.) ; ^wofia, to, (etwas,
das den Weg fiir die Fische gleichsam verstopft) «n^^wiMe^r/
Netz. In ßvKvrig sahn wir einen Guttural eintreten (in Folge der
Bildung, welche im Präsens ^ hat: ?r^«); an dieseForm ßv(xl)
schliesst sich füXk6g = ße^yiivog iHesgch.}\ davon: ßvXXooy
Stoffen-, dxp6^rog,(yp, eine Vorhaut habefid (ChrgsostamO; dxpo^
ßwria, i, Vorhaut CJV.T.r^
Oben (q^itg) sahn wir bei P4ianten einen T-Lant alsStutae
eintreten; wie nTolug. tp'^&ig. ;^a(iak6g {x<^m = wkr. kshm&
(S.435) mit zwischen der Anlautgruppe eingeschobenem Vokal,
wie oft) zeigen, richtet dieser rfdi nach derClasse des vorher-
gehenden (fonsonanten; lautete die Wzform also mit ß an, so
musste als stutzender T-Laut d eintreten; die Wzf. sphu in der
Bed. blasen wurde auf diese Weise 6ß^ (vgL a0^'kog, ö^eiwp),
ßv (Vgl. ^«>> und endlich ßlfv (vgl noch ^dXkmy, ^ nach der
lstenConj.CL flecört wird ^/-ö(f«)» «nem fiifcrAbda)v&mL
S54 2».
IKece ForA erkenne ich ami in ßÜ^a (Air ßiipoi)f ekte Blihmw9
§ekmiM9en, bla$m*^ anders Poii (£• F. I9IIO), wddm wegea
liOhni.b«djti, lettbesdeht, littbezdeti, lat vifrire, vikd^fie-
Sien als Wzf», jedoch fragend, ßtad annimmt; meiner persun-
lidienUeberzeuffang nach gehdrai die hier mit ^eo vergliche-
nen Wörter nicht diAu; doch gestehe ich gern, dass sie, so
lange sie nicht mit Entsdiiedennelt einer andern WsEform zu-
gewiesen sind, meine Etymologie einigermaassen zweifelhait
machen« Eine andre Form von ßdio ist ßSipwfttu (ob P8ar ßSt'
fpv^ oder nach Analogie Ton 6§$vw(u^ dessen wurzelhaften Za-
sammenhang das Sprachbewnsstsein nodi festgehalten hätte,
fdsch gebildet ?)• Davon : ßSokog^ o; ^eOpa, m, Gesiank einer
Biähtmg'p ^<Xvpd^ Äy 6v, (eig. simkend^ dann) Abscheu erryend;
^ßBeXvfflfn, iiy Betragen eines ßSekvfogi ßStkvpevo^iou^sieh wie ein ^i-
XvfHjg belragefi ; ßSekv60<t>f Gestank ^ Ekelj Abscheu verursaeheti a.
8.W.; ^tkvxpogj &y 6v, = ßlSeKvpoqi ßdsXoftrogj if , ov, ekelhaft; ßt^eXv-
yaa^ To, das Verabscheute ; ßSeXv^fiog, 6 } ßitkvyfuot, jj, Ekei n.s, w. —
'ßSviXiA = ßiiia. Diese Form zeigt zunächst, dass wir mit Recht
bei ^£0) als Wzform ß^v zu Grunde gelegt haben; ich halte sie
übrigens für ein Denominat aus einem Tnema ßiv-lo, wohl iür
^i?X.jw(fu). — ^tßSiu) ungefähr = ß9i&i über ^t vgL S. 515;
steht iiß8i& fOr ^^ir-ßdia (etwa nach Regel 643 bei Boppy Gr. $.)?
nur wäre diese Formation hier im ersten Theil der Composition,
während sie im Sskr. auf den 2ten Theil beschränkt wird; dies
ist jedoch wahrscheinlich gleichgültig (vgL sskr. sphu-t-kara
'von sphu). ;
Da wir hier doch zu derWzf. nphn zurückkehren mussten,
so erlaube ich mir die Frage, ob nicht das, für ägyptisch gehal-
tene, tptdöviv {<p&66&v)^ o, grobe Leinwand, besonders Segele so
wie öitpapogza sph, zu sphu oder sphft gehören möchte. Die
Vergleiehim'g mit dem wirklich ägyptischen ßvööog ist der Ver-
schiedenheit derBedeut wegen seiur fraglich. Davon ^pfs^nov
(tp(a66.), TÖj Dim.
Aus derWzf. sphu tritt durch die tftf-Bildung (= sskr. k sh)
eine Reihe von Formen hervor, welche wir hier sogleich an-
knüpfen wollen. Als Medium zwischen sphu und einer im Sskr.
sphukshlautendenForin müssteman zwar eine auf blossen Gut-
tural endeude (im Sskr. mit Palatal etwa sphuk'oder sphu^')
' annehmen; allein iniGriech. findet sich keuie entschiedene Spur
einer Formation aus der Wzf. sphu durch Guttural. Denn iu
öqfv^G) (vgl. weiterhin)) wo der Guttural y hervortritt und sich
als Charakter geltend zu machen sucht, scheint er mir unorga-
nisch und seine Entstehung. Aur dem i im Präs. zu verdanken,
also auf dorische Weise eingetreten zu sein. Ueberhaupt ist zu
bemerken, dass die M-Bildung sich im (griechischen ganz un-
abhängig von ilurer eigentlichen Geschichte, zu machen wusste,
und als eigne Bildung gradezu ohne das, geschichtlicJi eigent-
lich nothwendige, Mittelglied einer blossen Guttundformation
eintrat. — So entsteht also aus ö^y durch Antritt eines 66,
welches als Vertreter^ eines ursprunglichen liautes, der imSskr«
ksh lauten würde und mit all den Lauten wechsdn kann, wei-
S0. SS5
cbe ksh Tertrelen (vgl H. A^IhZ. 1838. EvgzbL S. S13 und viele
schMi im Verlauf dieses Buches Torgekommene Beispiele), ditt
Fomt ^4pv66y oder mit dem schon mehrfach vorgekommenen
Verhist des anlautenden ö: 4pv<rar. Diese Form (wenn m ihr
Dicht t^wTor, q>v6 (S. 552) gehört) erschemt nur in der rednidi^
ctrte» Gestalt: ^ot-e^a,* m der Redii{ilication ist statt t das, oft
mit ihm wechselnde, o^ eingetreten, vgL xouevXXca n. aa. Doch
köunie man dieses o* auch als Repräsentanten von sskr. £ fas*
sen. Dann wdre in der Intensivform (als «faie s#lche ist aber
TtoufnxrfT im Allgemeinen zu nehmen) im Griechischen die 561ste
Regel (bei Bopp^Gv. s.), wonach Wurzeln auf h in derRedupli-
cation S nehmen, welche auch imGriech. gilt (vgl. fiat-pa6) und
das mit 'jtotqyvarorfo auch in der tf<T-Bilduiig übereinstimmende ^ai-
^dcrarco (von ft« für ftva)) auch auf die Wurzeln auf u ausgedehnt
Das -st für <p in der Reduplicationssylbe bedarf keiner Bemer-
kung.— Wörtlich hiesse noicovOO^ mehrmals biasem. also stark
schnauben u.s.w. und wird zur Bezeichnung der Leidenschaften
gebraacht, wolsho mitheftigem Schnauben verbunden sind: s«r-
nen, öedrohn, h^ Schrecken setzen. Davon: ^olqyvfyg, i;,dasSchnaU'
ben^ Anfahren u.s.w.$ Ttot^nT'fux, to^ das Geschnaubte^ ein Droh''
wori; 'jwoipvyditp, schnaubend U.S.W.
Indem far das bei aO zu Grunde lieffende sskr. ksh: <ne
eintritt, wie oft, entsteht öf^v-ön^ oder mit Verlust des anlauten-
den ori (ffvax; dieses erscheint mit der 2ten Modification der ei-
gentlichen Bed. (S. 537) in 0var9tn , ^, <^'tfxo^, o^ der dicke {auf^
gebiasene) Darm, der JUa0en(y gL sskr. pha(n)da für spha(n)-
d'a der Bauch, von einer zu dieser Wz. gehörigen f^orm sphad'};
^voTciovjTOj Dim.; tpvöTUdv^o^einer, der einen aufgeblasenen Bauch
hai^ Dickwanst (vgl, PoU, £.F. II, 588).
Indem ksh, wie so sehr oft, durch y vertreten wird und (T<Pj
wie schon in mehreren Beispielen, durch >)/, entspricht iwx'y A^-
von ifyj; YM Iv im Aorist ü, wo mit der, ebenfalls schon oft vor-
gekommenen, Vertretung des ksh durch yi hH>7W\ eine Form
^^iDssz^j& ftUirennur die Gramm. ah), mitRuckehr der eigent-
Üchen Bed.: hauchen, blasen, aihmen, dann (durch Hauchen) ab-
kühlen, trocknefi. Davon: ^^^lo^yO, das Abkühlen , Erkälten^
Fieberfrost, Trocknen i ^i^^ia, to, das Athemholen, Abkühlen
U.8.W.; ifvxTvp, o^ein Kühlgefäss, schattiger Ort ; T^/vxxripla^rii
TifVTrrrtplag, o, glbd.; ^^nntfuriptov , i^/vxTripIdiOV, to, Dim.; inyitTr,pio^
a,ov, kühlend; ^^ror^oq, i^ov, abgekühlt; ij^xrtjcoff, >f, ov, kühlend ;
^t'4K, Vj Küldung u.s.w.; ^J^w«, o, der Abkühler; -^zXov, to,
Ortj Gefäss %umAbkühlen. — iI^yoc. to, Kühlung U.S.W.; ^X"-
w'^ V,0Vj ^x*^*''^» küIUetkd% ^J^X^^^J '^/vyipffi^abkühlen^ i^ux^^*^» '*^*
abkühlen ; TircxwrTrs^ 6, einer, der sich abkühlt ftill; ^xiioyiai^kalt
sein; ^xj^Xov, t^/vx^ov^ to = t^/oyelovi ava\}a?x»7> Vi <^ Abkühlen,
Athemholen. — Durch Sutt poi tl^v^po^, a, ov, kalt u.s.w. ; >K'XP^'"
Ti;^ i^/v^piot, ij, Kälte 'y ijajxpoo, kalttnachen; ij/rxpl^a), iffvxpcuvo),
kühlen U.S.W.; 4^XP^^^^ ii,6v, abgekühlt; ^^mxpevo^uxiy etwas frosti^
ges reden oder Ihun*^ ,4/t$xP^^^9 '^^^ Kälte, frostige Hede U.S.W. —
4i,rfw$,o, Äste.
S36 X0.
9eeU; -^vxiwig^ 17, ov^ %mr Seeh gehörig U.6.W.; ^vxo^^beseeUni
7^*x«^ifyif, BeseaUm^i dv^l^vxoSy ov, simU deaLAm^^ «^Hx*«» i>
IjMomgkmi\ d^v}(judj lMo$ Mein. —
Ifier ^(vill ich der Formahnlichkeit wegen 4raf4^t>xoy, to,
Namen einer Pflanae, erwähnen, obgleich ich vaÜPusMow glaube,
dass er awaUndwch ist Davon: (ia^i^x^'^^^ n^ ov^ «<m» tfofii]^-
X9P\ cr0ifii]/i?x^9 «Im 6U^^ty}ipv an Germch äkmin*
Wir gehn zu den Formationen durch Guttarale über; aa
0ie Wz£ ö<pa (sskr. apha mit kurzem a, wie es sieh in sphar,
aphat' zeigt) schliesst sich das so oft als sekundäres Elemeut
Torgekonunene y (im Sskr. g' ) ; so würde öcpay entstehn ; da aber
statt arp im Griech. an (S. 540) und filr a wie gewöhnlich 0 er-
scheiaen kAnn« so ist mit dieser Form' identiscn: «nro/j iadein
nach Art der 7ten Conj. CI. ein Nasal eingeschoben, wird, ent-
steht OTWYYm Diese Form erscheint in o-goyygg^ o^' attisch mit
ErhaltuDff des (p: 6(p6yyp(;^ lat. mit Verlust des 6 und u für nr-
sprimgliches a, wje gewöhnlich, fungus, der (eich außldliende)
Schwamm (vgl. ao^o^ S. 549), die echwammigen, porösen Drösm
am Halse\ davon: Ö'noyyiov^ anoyydpiov ^ to, Dim«; aaioyyÄ;,
e^j eehttmmnuurtig^ amoYj&ügy o, iür auf Schwänfme Jagd macht;
onofYtd (ion. cnroyytiy), n = (nroY^og^ 67tiyjfyl^my mii dem Schtcam»
aUwiecfien\ äna^^tayLa^ tJ, das AbgewieclUe\ öito^Y*^^^^ ^9 ^h
mumApumchm gehörig. .
Durch Antritt von dem, ebenfaHs als sekundär schon oft
ißfkanntert ^ ^ entsteht die Wzform (5<^ax. Da wir nun schon im
^i^kt. sphnlinga denCebergang des Begriffs Btaeen In den des
Fefteranbiasene und was* dazu gehOrt safai, und ebenso in <^n^
^ifp, 6nqdiig u. aa. erkennen werden, so ziehe iph auch hieher
'tr<pdx'BXo(;y6, Entzüfuiung der fleischigen Theik des Leibes, Bfsni
n. s. w. ; es heisst aber auch femer unruhiges und krampfhef!^
. ///>»- uni/ HerUwegen, und auch diesen Betriff («tir/^ni),aaan wir
ans der Bed. blusen hervorgehn (vgl. weiternin damalp&j etpa^d^^
Tl. aa. der Art), so dass hier, wie in den sskr. zu spn gehörigen
Themen oft, 55wei Modificationen des Grundbegriffs in einer Form
hervorgetreten zu sein scheinen ; alsdann würde ich nicht die
eine Bed. (hier unruhiges Bewegen) aus der andern -(üra»^) ^b*
leiten , sondern beide nur mit dem Grundbegriff m Verinndiing
setzen, aber von einander ablösen. — Davon kommt s trtpwi^i^
(bei den Att gew. o-q^otxEA^ofuu), an einer Entzündung leiden; 0^'
TceXur^oq^ 6, = (TipdxeXog; orpattiKiag^ o, der an einer MMtündits^
Ijeidende; darrpaTtiXurroq^ ov, meht vom kalten Brand ergrifen.
Sollte (rd>dxoc^ d, SUUbei\ ein langhaariges Bafnn$noos,hk'
her gehören? letztres heisst auch ötpdyvog, (pdcmov und (fowr/o-
vov (vgl. S. 188); davon o-cpaxo'^ij^, €g, salöe/ariig; eine besondre
Art davon hiess: IkeKiarrpaxoq^ 6; davon eXeXtae^ax/Ti?^.
Durch die «rv-Büdung (vgL not<fwro& S. 565) wurde an
diese Form a<pa sich femer lehnen können: a^pouro, oder mit
^/erlnst des an (paura; eine reduplicirte Intensivform wurde nach
SA SB7
ier 661«feii Regel (Sopp, Gr. s.) ncanpoM kRrten. ScAen wir
Kese m Ttaupdaraia erkennen? Man giebt ihm Kwar die BecU
tiid umJkerbh'eken; aber diese beruht einzig nnä ftlkin auf der
lehr nnsilShem Etymologie von fä^ scheinen, ieuchUm. Der Ge«
iraneh bei Hippocratee in derBed. wmhnsmnig sein (d. h. meh wU
rin hter bewegen, vgl. weiteriiin das ebeirfUls zu der hier be-i
liandelten Wzf. gehörige (^tr), so wie die später entschiedeoi
eintretenden Bedeutungen zucken, %9pf^tn{y^, die ebenfalls hie«
l)er geh5r!gen drrjtaipm, e^aidim H. aa.), machen es mir höchst
^ahrscheinlidi, dass auch 'KoMpotao&, wie die erw&hnten Ana«
loga, Uelier zn ziehn ist Im Homer mdchte idi ihm am liebsten
die Grondbed. schnauben geben.
Ans der Wzf. sphi (S^ 537) konnte sich, ganz nach Ana-
logie TOB cmcf/yi atpoyy (S. 556), eine Wzf. o-<^*y7 l^den. Diene ^
erscheint in utbLvyf mit der Bed. %u9ammenpie^8en u.s.w. Wir
sahn nun -schon (S. 545), wie spissus aus dieser Wz. hervor«^
ging, wovon spissare, ranli'^^/ai» (vgl. weiterhin cr^rd^i^oi^ u^
aa. von 07ra-^a); wir zogen ^'o hieher, mit der Bed. stopfem
(welche man auch durch dichi machen erklären kann), wir salmi
wie auch ^äSOX^i^' ^^) ^^^ Verbum a^t^om mit der Bed. ein^ ^«-^
zwängen bildete, und halten es darum kaum iiir zu kühn, wenn
wir diesen Fortschrift der Bedeutung auch für a<piyy& annehmen.
Schwerlich darf man aber lat. figo von 0^^177 trennen; wie m
fungus ist das anlautende s verloren und der Nasal erscheint
hier nicht; das lange t zeigt, wenn diese Zusammenstellung
richtig ist, dass auch im Griech. eigentlich dais i lang sei, also
die Form sphi, wie in dem- ebenfalls hieher gehörigen sskr.
spht-ta, zu Grunde liegt; von ortpfyYo kommt: crtpt/ptnip, 6<piy^
xT&>p, d, was zueehnürty zutindei, 8chnur\ der runde Mhiskik an der
Afieröffmmg u. s.w.; daher ötpiptwi^ =x ^vadhgi ötpi^^trSg, if, oV,
zugeschnürt; 6fpiy\ia^x6j das Zugeschnürte, das Zuschnüren U.S.W.;
öfpiyfyg, ^ {(ffp^^i^Si 09 2W.), dasSehnüren, Drücken U.S.W.; ötpt/^^
yiov, T-rf, Schnur, Hieher gehört Sa//^? ^j (eig. die Würgeriny^ mit
Verlust des anlautenden 6 und ohne Nasal tpi%^ <phui^ (böot.).
Wir kommen zu den sekundären Formationen durch T-
Laute. Den Uebergang bilde 6<pv^&^ welches, %\ie schon be-
merkt, einen Guttural als Charakter zu haben scheint, aber mei-
ner Ansicht nach ihn nur dem i in der Präsensform verdnnlct
(S. 564^; als Wzf. betrachte ich ö^pyd entweder = der sskr. Wzf.
sphuo, oder gradezu der so reich im Sskr. ausgebildeten sphut'.
Bei letztrer Zusammenstellung wird man mir cKe aufFallende Ver-
tretung des sskr. t' durch griech. ^ entgegenhalten ; ich könnte
fiirs erste mit dem einfachen Factum antworten, dass ina(po^e-Xo^
= sskr.asphAt'a oder asphöta, griech. ^sskr.t' oder, was noch
auif aUender wäre, t gegenfibertritt Eine Erklärung filr diese Ver-
tretung zu geben, wage ich jedoch nicht; bemerken will ich nur,
dass es -^ nach den allgemeinen Ergebnissen über die Reibe
der sskr. Cerebrallaute t , tf, A', dh', n ^ — nicht wahrscheinlich
ist, dass sie fBr organisch zu nehmen sind, dass demnach sskr.
i wie d% in diesen Bildungen leicht an die Stelle eines Lauts,
oder «iif^ LanCrarfcmdiuig getreten sein könnie, wdelier 3 ia
Griechischen mit Recht entspredien wurde* — Was die Bed.
von 6t^i& tetriffi, so heisst es ne& hifiig bewegen (wie Otpa-
ddioy^ mit welchem es Paesow »ziisammenAtellt ) , Mht also
aus der 3ten Modification des Grondbegr« von y^spn, wUiern
(tm Zustand der Hm" und Herbheung eein)^ ans. Von d^r^o
kommt: t^pvyy^g^ o, 6(pvy^^ to ((f^h^/^iif, ^, zw.), Äft5§iff, Vi
der heftige (zitternde) Puteschiag, jede Wallung \ a<pvy^u8i^^ öfü-
jyMxeiSn^;^ eg, mit h^Hgem Pulsechlag U.S.W. ve9^unden% öfpvym'
xo$, n^ovy den Ptde betrefend; oöipvieTo^y ovj ohne Puleeckiag;
döi^tneveQy leHoe eein; af^pv^ca, 17, dae Stocken oder Aufhören des
Pulsschlagee.
Da. wir diese SekondärbUdmigen durch T-Lant mit denen
ans der Wz£ 6<pv begonnen haben, so mögen die übrigen dazu
gehörigen sogleich folgen. — Ans der sskr« Wzf. sphn-t' bildet
sich durch Präf. & mk Ganurung des Wzfvokals: äsphöta nnd
asphöt'aka, jenes eine Species von Jaetmn, dieses eine Banm-
art; gleichbedeutend mit jenem ist auch äsphöt'a, welches aber
zugleich auch andre Pflanzen bezeichnet Da das Anfsdiwel-
len, Aufknospen u. s.w. bei Pflanzen vielfach durch aus ^sph
gebildete Formen bezeichnet wird, so ist es nicht auffallend,
wenn auch Pflanzennamen selbst daraus Gebildet werden. Die
formelle Uebereinstimmung des griech. aöäfodeXoq, o, ist nun
so schlagend, dass man sdiwerlich wagen kann, es vcm jenen
Formen zu trennen. Absesehn von od für öt', weicht es von
Asphöt'aka nur in Beziehung auf das neu hinzugetretene Suff,
ab, dort ist ka, hier Xo angetreten. Die Bed. betreffend, so ist
d6<pdieko^y eine blienartige Pflan%e mit vielen kleinen Knollen an
der Wurzel; sind die kleinen Knollen die Veranlassung zur Be-
zeichnungdurch diese Wz. mit dem Begr. aufgeechwoUen gewesen?
Die Bed. der indischen Wörter kann ich, da ich nichts von Bo-
tanik verstehe, nicht specialisiren; äsphdta soll unter andern
i9«Afra/6«fiiriirs bezeichnen; bei derartigen Wörtern ist es übri-
gens auch keinesweges nothwendig, dass sie ganz spedeU-
gleiche Bed. haben. Wenn aber nun gleich da<poitkoq von den
mdisdien Wörtern nicht zu trennen ist, so bleiben* doch noch
viele Fragen offen; die Entsprechung ist nicht etymologisdi,
sondern es sieht mehr aus , als ob die eine Sprache der andern
das Wort entlehnt hätte; wäre sie etymologisch, so mfisste
statt des griech. o im Gegensatz von sskr. ö (Guna von n) auch
ein Guna von griech. v, z. B. ev, erscheinen« Wenn aber das
Wort ein Lehnwort ist, so möchte man es fast eher für ur-
sprünglich griechisch halten, als für indisch. Denn es er-
scheint sdion im Homer, und zwischen etwa 300 vor Chr. und
300 nach Chr. wirkte griechische Bildung — vne man jetzt mit
Entschiedenheit nachweisen kann — auf eine sogar tief ein-
greifende Weise auf Indien ein. Doch ich wage keine Ent-
scheidung über das Verhältniss dieser Wörter im Einzelnen,
hake es aber fast f&r eben so gewagt, sie von einander zu Iren
nen (beiläufig will ich hier sogleich auf einen ähnlichen, aber
noch verwirrteren Fall «ccfxxo^ im Gegensatz von sskr^kd^a
S4^. SB9
Qfineirksftm mftdieii^ Ton irekhem im üeweüm Th^ dieses
tttchs die Rede sein wird). Von doipödskoq kommt aar^oMiS^
'*Vj Aspkodiii hervorbringend^ Anpo^^po^^ ^y<^i 9am Aephodäl^
Indem f&r cnp^ wie in <r9vafi>{S.640)nnd sonst, <nt erscheint,
ntsteht aus der Wz£ tr^t issanpt dsrch Eintritt efaies T-Lauts
vTvd^ t>b einem sskr« «phnt' oder sphud% oder einer l^orm
phnd ent^rediend, von v^neleher letzteren im Sskr. keine l^nr
trscheint, will und mnss ich nnentsohiedea lassen. Doch imt ^
lieses anf die Etymologie keinen Einfluss, da uns Sekiuid8r- •
Bildungen durch den Lant, welcher sich im Chriech. ds i mani-
estirt, hinl&nglich bekannt sind Gunirt, wird aitv^ zu umv9,
»ollen wir diese Form in amtidist erkennen? Dieses hetsst ^e«- — ^
rOhnlich sich sputen (letztres deutsche Wort J. Orimmj D. Gr.
n, 522 würde al^jaiin ebenialls hieher gehAren), eilen. Die 4te
flodification derlted. blasen^ der Begr« züiem^ wfire hier als:
ich eehnell bewegen gefasst. Die Bedd. von jj^solift 'Ähren sich «^
nit Leiditigkeit auf diesen Begriff zurück; ich glaube daher
licht, dass unsrer Etymologie etwas Erhebliches entgegenstel«r,
^^on (TTcevdo kommt: <rn€Vox6(;^ ^9 ^ beeiU, eifrig} <rarc«r«<MJ^
j 6y^ eilig.
Indem bei der Guniran^ sMi b 0=& sskr. a) das demselben
^ant entsprechen jle o eintntt, erscheint, wesentlich identisch
nit anevii inta^. Davon orw'ovdii^ 17, Eiie, Hast, Eifer^ Ernst,
^e»M, JUühe n.s.w. (vgl. Lehrs^ Aristarch. 122). Mit ^rarmf,
rTTot?^ vergleicht man lat stiid-ere; der Uebergang von oyr in
;t müsste als ein nnterceordneter, gewissermaassen znfölliger
genommen werden, und in dem organischeren spud-ere wäre
Ite nngnnirte Form erhalten. Von cmov^ii, 17, kommt: anov*
^xxlo^^ o, o)^, eifrig^ ernstlich n.s.w.; a^ovSou&niq^ 17, Eile, Eifer,
Dichtigkeit u.s.w.^ <movdäi&, sich sputen ti^t^w.^ irgratfJaafAa,
ro, ein Eifer erforderndes Werk U.S.W.; crnor9aer\Mxixvovyx6^ Dim»;
rTcor^oaTif^, o, der sich für einen beeifert. Garnier u. s. w* ; avcv^
^ao"Vix6qj 7f, dv, eifrig u.s. w. — d^ioamovdaaxoqj oy, werth, dass
nan sieh darum beeifrei ao^oedt, wmov9^^ dctyvotidj ohne Eifer;
:sv6anovioqj ov, nichtfge Dinge emstUeh betreibend f xspo<ntov8ia^
\ , das emstUehe Betreiben nichtiger Dinge.
Die eigentliche Wzf. war amvSi da nun a leicht abfällt (vgl.
lyot^oua S. 542), so kam man ^v^ als gleichbedeutend setzen.
Sollen wir nun deswegen nvdapliw^ hüpfen, tarnten, spritigen
lieher ziehn? Auch hier läge die Bed. sich schnell bewegest zu
?mnde; die Dehnung des v würde ich für Vertretimg des Guna
lehmen (vgl. (^ei9c>i^t;iu =r einem sskr. (di^l-n dm i); die Ne-
lenform ^nv^aXlia würde diese £t3miologie nicht zweifelhaft
nachen, wohl aber nvYapl4(i>; allein beide ftihren nur Gramm,
in; nnd sollte nicht die letztere eben der Zusammenstellung
nit dem lakonischen Tanz, bei welchem man mit den Fersen
in die "Jtvyfj schlug, ihren Ursprung verdanken? das JEL ilf. und
nanche, ihm folgend, halten ^vdapii» fiir eine äolisehe Form
ron no8afH4(oi allem ehierseits ist die Ableitimg desBggriff»
am S0.
Ammmh aM noi §&kn (vfjL i/^vod) k^besw^es so ia die Aiigei|
s^riiigeiid, und andrerseits erinnere ich mich keines Beispiek
wo bei Veränderung von ursprünglichem, ä in ioL v letzteres
zugleich gedehnt erschiene. Doch gebe ich auch meine £tym(H
logie keinesweges fiir eine ganz sichere.
Wir werden später finden, dass lat falle » tms^eien, fu
efallOfhieber gehdn; ebenso aus dem Sskr. phal-g-u eäd, uik
Sh£rava (für sph«>6»raya) irugenseh. Sollte nicht so anc
urdi die Vermittelung von: XiMe» vamuKhen, varirm§m, j
. manden Wind, (hlaum) DwMi vormaeien der Begr. Ugen sid^
aus dem Begriff klasen (vgl. y^diiai} entwickeln können (vgl
PoU, £. F. I, 363)? Da nun 6^ durch Eintritt von ^ (wr af,
wie öfters, 4^ werden kann, so wfirde sich durch Antritt von
sekundärem 9 aus dieser Waf« 4^ entwickeln, mit gunirtem
Vokal: tl}eo8. So wärde hieher gehören ^bvSom lügfn, oder im
älteren Gebrauch ^Bv^o^ia^j eig; sieh windig machen, Uk0en\ da-
von: ^eocrfMu. ^tv^Mj tJ, Lüge, Lügenbldiierchen; ^^mrK, iq^ da»
Lügen u. s.w.; T^evartig, d; ^evdrupa, i^evarfnay i, Lügner (-m);
tJ/etxTTAs)^ Lügner eiein^ ä^tvaxo^^ ov, ohnß Lug\ ttaxa^tcor^g^ o,
das Belügen. — ^tvi^og^TOyLügei >)/evdapcov, to, Dim.; ^^^^f
ig; i^evdi^j d, i}, lügend U.S.W. (^evHcrraxog); i^evdaXioq^ a» or;
i3^Bv9dXu)q, a^ov; i)/evdaXcfi0^y 17, ov; -^evH^LsnfyOVj tügenht^i a^^er-
difi), nicht lügen ; a^cv^Ma, 17^ Trugloaigkeit, —
Die ungunirteForm erscheint in iMpo^? «^ydir; ^^vAq^ if,o»;
lügenhaft u. s.w. ; ^'^/>al^, d, einLuge$9blaechen : t^^poxiov, to^ Din.
Für seltenere poötische Form von ^v3 sUt xj/v^, und zwar
für dorisch. Nicht unmöglich wäre jedoch, aass es eine der so
oft vorgekommenen Bildungen durdi ^ (vgl. S. 30 u. sonst) ist.
Davon: i]/i{9^oc. to, Lüge, Ohrenbldaerei, Verläwndnng; i]/t}&if^,
(i)/^ff), igj lügenhaft \ ^^tav^o^ Lügner] ^v'btifo^ zieehebij %w
Mustern (einblasenf) (Gramm.); i)/vi&umf(, d, Zuflüsterer. — Ge«
nört hieher ^^'^to^ (olvo(;\ d, ein herber (verfdlschierf) Wem (vgl>
jedoch auch 6iupali S. 650)?
Endlich erscheint mit ^^og gleidibedeutend ^i^og^ ri,
Ohrenblaserei u. s. w. ; if&tog =s i^^tog. Man könnte hier das 1
filr eine dialeloische Vertretung von v halten; allein ich stelle es
lieber mit dem ebenfalls zu dieser Wz., aber zu derWzf« ö(pti 1^
gehörigen: ^e^ zusammen, in welchem wiederum die eigent-
Bche (yrundbed. blasen hervortritt, jedoch mit der ModiGcation
des Sanften, JLeisen, also %iseheln\ hieher gehört: ^i&t'pd^, w,
zischelnd, lispelnd, säuselnd (d.i. sar^t blasend)^ sanft ranecheni
Davon: ^i^plifo, %ischeln u.s.w.; -^f^ii^o^^aiy glbd. (Grammat);
-^i^Moa^ Td, das Oezischel; ^il^puryio^j d, Ate Zischeln} ^lä^
fnaTTjq^Of der Zischler, Lügner u.s.w.
Aus ifi tritt nun wieder mit Hinzuifigung von i: tiS in ipl^
8av, d, Verlaumder {Hesgeh.')^ hervor.
Augenscheinlich spielen hier die Bildungen aus sphi, sphn
mit Hinzutritt von T-Lauten in Reicher Bedeut. in einander, und
ganz ähnlich ist es im lateinischen fnt*iUa far sphut-ilis.
dig, re-fbt-are. eme iMge ietwas Windiges^ wmüekspeieen, und in*
fit»ia. Lüge, von fut, fit fiir sfut, sfit "^
Der Bed. nach madit avch t^alvv^o^ ovj ^o»yv^iog^ov, lüg-
nerimeh (Hespch.)^ Anspruch darauf, bieher gezogen zu werden.
Man mfissteaber, um es formell zu verbmden, entweder fOr die
Form ^N& eine mit, nach Art der 7tenConjXL eingeschobenem,
Kasalil^y^substitiuren, wie wir deren innerhalb dieser Wzform
bald eine Menge kennen lernen werden — i)/ci^ wäre durch
Gruninmg des tzacu und Einschub eines v ^^V7& geworden —
oder man müsste, was mir wahrscheinlicher diinkt, annehmen,
dass aus ierWzt.^ ranirt ^^ou, durch Sufflrr (vgL ^-w S.47Q)
eine adject.Form gebadet und an diese (vgL (ui^So) ein S ge-
treten seL —
. Schon in naKp&arcm (S.657) glaubten wir, dass der BegrüBT
des 2^'i/ems in den des irr Utnh^rrens fibergehn konnte. Den-
selben Begr. sehn wir ungefähr in (pow hervortreten , nur dass
hier die Bedeut rasch, hastig ^eAi»,sich ebenfalls geltend macht
und so noch mehr auf die Modification des Grundbegriffs zu der
Bedent. %iHem, wie wir sie schon in crjret?^ erkannten, hinweist.
So glaube ich denn, dass ^oct, f&r artpoir^ f&r eine Sekundfirform
der Wzf (rtpv zu hiüten ist, in welcher v, wie nicht selten, durch
0* vertreten ist (vgl. oTdvov == vdvov S. 11 u. aa.). Pott (E. F. I,
238) denkt an eine Vergleichung mit lat bitere, worin jedoch
der Begriff des Irren (welches man fast wie ein Zucken (vgl.
Qtpvi&y a(paSa^&f äa^raipo) fassen kann) gar nicht hervortritt
Doch giebt sich auch meine Ej^^ologie nicht für sicher. Also
<polToqj o, das HerwnUmfen, Herumitren, Wahnsinn u.s.w. Da-
von : fpoiTOUaj sich rasch bewerfen (vgL a^rev^o), herum laufen, «T'-
renn. s.w.; 9^oiTaUoff,a,ov; (potraq^ fj, fierumirrend n.s,w.i foU
TTjcTK, 17^ das öftere Gehen U.S.W.; ^OiTirrjfp, ^ovrrrvri^j cf, der öf"
ters Kommende, Schüler U.S.W.; (poiTi^^ = ^otWo; tpoixaki^gy
^otTaXca>Ti7$.o, der HerumschweifendSjBeiwoTi des Bacchus; depo-
ipoixrigjOi aepocpotxigj 17; dtfd^ovtog^ ov, luftwanddnd; dvexcpoi»
^V^og^ ov, nicht auskommend.
Von der Wzf. atpa (S. 545) bildet sich durch Hinzutritt ei-
nes 9: a9^a^(sskr. sphad', phad', pha(n)d', päd', pa(n)d').
Davon: afpäS-ä^G) (zittern, Ate Modification der Gmndbed. $•
537), zappeln j zucken, sich kran^fhirft bewegen, sich muthmllig
bewegen u.s.w. Davon; afpa^aaitög^oi afpaSaaiia, x6^ das Zu*
cken und Zappeln} atpoäai4(D = o^ct^a^o) {Draeo)\ ouKpiSaaTot;,
ovj nicht zuckend* ..^.__— _
Ans der Wzf ana mit der Bed. reissen (S. 540) bildet sich
ebenso a7ua9. Davon: a^ra^t^, 17^ «m abgerissener Zweig; oita^
^t^o, abreissen, abziehn u. S.w. ; cmaidv^ riy Riss \ onAdtov^ 6, (iovogy
ovroq) einerj dem die Geschlechfstheile ausgerissen sind, ein Eunuch
(seltsam ist das ZusammentreJBien, dass auch im Sskr. der Eu^
nuch seinen Namen von einer, aus dieser Wz. entstandenen Form
erhalten zu haben scheint; er heisst nämlich pand'a, welches,
mit p Ar sp: sph, f)ir spha(n)d'a von sphad, mit ehigescho-
benem Nasal, kommen kann); (nva8ovii(09zerreissenu.B,yr.; a^a»
S6vur^, t6\ (ntadoviaf^ij 6j das Reissen^ Zerreissen; vivpocTta-
^^9 , igy on den Sehnen gespannt.
56
563 10^
Ebenso ist atis der Wzf. ana entstanden: crnaTl^oy. whn»
(durch. Ziehn) saugen , es ist gleichsam ein Denominativ von ei-
nem regelrechten Paröc. Pf. Pass. o-^wa-rTo. Dazu gehört fer-
ner, durch ^ weitergebildet (vgl. S. 3Ö u. sonst), <r3ra-&9 worin
der Begriff defmen, ziehn fast ganz so, wie in and^j tiegL Da-
von o-Tta^i;, 17, ein breites, flaches Holz, welches denWehem dazu
dientj den kinschlag (vgl. niivoq^ spinnan S. 644) feshbuscMe-
gen; wegen der Aehnlichkeit mit diesem, wie mir scheint, b3*
detes dann auch die Bezeichnung des flachen, breiten Ruderen-
des, der breiten Rippen, Schuller, eines breiten Schwertes, Stiel
der Palmblätter u. s.w. In Betracht der Bed. Schulter hat Bepp
(Glossar. Sscr. s.v. skandha) ckol^ mit dem gleichbedeuten-
den sskr. skandha zusammengestellt, eine Verbindung, welche
ich nicht billigen kann. — Von cnro^»? kommt: airaSlay ^, die
breiten Rippen des Schttlterblatts^ aTra^un^, to, kleine Spatel \ ositi-
dto^, a,oy, von der Gestalt einer avtciBf^^ a^a^Lq^ 97 s= ottoI^t; UDd
Gewebe^ arna^lvriq^ d, ein junger Hirsch, Spiesser (nach der Ge-
stalt des Geweihs genannt, vgl. die Wzf spid, spitzen, bei a^t^
S. 565)^ ima^ivalaq^ 6, glbd- — otjraÖtT»?^ (olvoff) , o, Palm-
wein. — aora^aXtor, to, Dim. von cwraS^??, breite Rippen,
Aus anc&ti bildet sich ein Denominativ a^raSi'^o, milder
Spatel umrühren, aufstreichen, tnit dem Schwert schlagen ; a-na^i-
a^oq^ d, flas Schlagen mit detn Schwert (zw.>*
Ferner: cnro^ao, den Zettel oder Einschlag beim Wehen ml
der ama^ schlagen (vgl. Ttijvoqj spinnen); mit metaphorischem
Gebrauch: verzetteln, d. h. verschwenden] anzettelte, d. h. anstif-
ten. Davon: a^a^^, rd, das dichtgeschlagene Gewebe^ otto^s-
«''^9 ^9 das Dichtmachen des Gewebes, das Verschwenden i aTra&ir*
Toqj ?f , dl», dichtgemacht, — wdXt?owoÄ>fff, ig^ dic/it geweht
Wir sehn in o'Kol^do) und seinen Derivaten den Begriff ver-
schwenden hervortreten; schon nach dieser Analogie dürfen wir
auch hieher ziehn ouva-T-aXui, 97, Schwelgerei, Ueppigkeit-, die
Formation w&re aus (T'Ka durch t entwickelt (vgl. o'jtaxiiu
oben); davon orTraraXacD, schwelgen u. s. w. (niiä^akd&j zw.);
omaTOikog^ ov, schivelgerisch^ a'jvaTOhtaaj xo = a^axaXT;»
Hieher gehört ohne Zweifel auch a^araXtov, ajta^a)uo>\
TOy eine Art Haarflechte (eßvas in einander gewebtes, geflochtenesf)^
eine Art Armband. Ob die Schreibart mit t, oder ^ richtig sei,
kann die Etymologie nicht entscheiden, da wir beide Wzformen
arrjtot^ und critcw haben.
Wir haben diese, eben behandelten, Formen gleich zusam-
mengenommen, weil sie sich in ihrem Zusammenhang mit a^m^
aneinanderschliessen und erldären. Wir kehren zu den Bildun-
gen durch 9 nochmals zurück. Die Analode von '^oKoq^ cut^o-
Xoq, (pi^akoq (S. 546 ff.) mahnt uns, zu Wzi. ano8 für afpoS (ans
spha S. 537) auch ajto^dg^ ^, die Asche (das vom Feuer We§-
geblasene oder sich Wegblasende'i)^ zu ziehn. Davon: <rjt6Stov,
TO, Metallasche; amSiogy a, ovj aschgrau; anodoetq^ eararaj ep (vgl
y^okoeiq), glbd.; OTtodwdtiq^ eqi (moSidSriq^ aschartig, voll Asche:
a7ro<>tT775 (cJpTOff), d, Aschmbrod ; (ntodtd^ ^, AscFienhavfen;
onodialoq^ a, ov = Öftodiog} awoJiaxdff, >?, ov, aus Metallasche. —
S0. 5ß3
ano8i4cs, in der Asche rasten ii.s. w«; anoSoo^ zu Asche brennen
u. s.w. ; cnodi^j Asche j Staub abkehren u. s.w.; ^ai^odoq^ ov, von
Asche U.8.W.
BSeher gehört auch wohl anoSidq^ auch crnovdidq^ rj, eine
Art Baum.
Indem o^ durch cr^ vertreten wird (S. 547) und, statt o für
ursprüngliches a, dessen ge wohnlicher Repräsentant £ erscheint,
entstebt cr^t^^ indem dieses nach der 5ten Conj.CL flectirt und
^ dem V assimilirt wird, erscheint, wie ich vermuthete (vgL S.
547^> crflfivy-pfit mit der Bed., welche eigentlich nur do^Tvwiu
(für oLjzafrßivwLu) zukäme, a6-^ ausbtasenj auslöschen (Fut a^ecro
für aßid^odji). Davon: a^eai^, ??, das Auslöschen U.S.W.; a^caT^fp^
aßecTTiig^ d, der Auslöscher-y a^c<rT??pto$, a, ov; oßeomxcg^ «f, 6v,
%um Loschen dienlich 3 aa^ecrTO^, ov, inutuslöschUch.
Indem an die Form i]/o = spha ^ tritt, entsteht -^6^-0$, 6
= -^'okoq. Davon: i]/d^io$, a, ov = ^oldtiq. Eine andre Schreib-
art ist -^oi^oQj wenn sie richtig ist, so würde sich ^oeS ent^ve-
der an -^v = or(pv lehnen, mit oi für v (vgl. S. 561), wie nicht
selten, oder an >]/t = atpi mit zu 01 gunirtem t.
^6^o(; soll ferner = iJ/oVq^ (S. 547) sein (Gramm.); Passota
betrachtet das ^ in dieser Beziehung als dialektischen Vertre-
ter von 9>,- doch könnte es auch der eben erwähnten Bildung
^o^ angehören, und w^e nur in einer andern ModiiBcation der
Grundbedeutung blasen gebraucht
#■• ^-^
Aus dem Begriff tut Zustand des Hin" und Herblasens (S.
537) geht die Bed. hervor: zittern und zittern tünchen y rasch be^
wegetiy schwingen (vgl. sskr. pra*sphdt'-ana S.538 u.aa. schon
erwähnte sslu*. Wörter, welche Sciiwinge bedeuten). So ziehn
wir denn hieher : o-^e-J aus der Wzf. oft (= spha)-f- J, oder,
mit, nach Art der 7ten Conj.CL eingeschobenem, Nasal, atpevi.
Hieher gehört zunächst: ardfsvdövr:. ?7, (eig. Schwinge j dann)
Schteuderj femer, wegen der Aehnlichkeit mit einer Schleuder:
mehrere Arten von Binden ; das Geschleuderte , das Schleudern,
femer wieder wegen der Aehnlichkeit mit dem bogenförmigen
Schleuderwurf: Getpölbe^ Ellipse; wegen der Aehnlichkeit mit
der Vertiefung, in welcher der Sclileuderstein liegt: der Ring^.
hasten. Davon: atpevBovri^ov^ nach Art einer Schleuder ; atptvSo^
vuG) (orcpevdoviiG) , acpevSiMi^o , ZW.) , scMeudem ; ortptvSAvrioiq^ ^,
(hs Schleudern^ atptvdovia^'^riq (o-^er^ovtT^^, zw.), c<pev9oviiniig,
0, Schleudrer'^ ortptviüovntiitöq, 'n^^^ zum Schleudern geschickte
d'jj[oa-(pevddv7iToq, ov, weggeschleiidert.
Anm. Sollte hieher gehören: acpivSafivoq, ^, der Ahorn;
(T<pev9d^voq, 97, ov, von Rüstemhoh, hart? Auf jeden Fall müsste
es sich. wohl an eine andre Modification der Grundbed. blasen
lehnen; ob an schwellen^ aufschwellen machen, dichtmachen?
Mehr an die, bei ortp&v^ovn zu Grunde liegende, Modifica-
tion der Grundbedeutung, nämlich Iieftig bewegetiy lehnt sich die
Form ohne eingeschobenen Nasal a<pi^ in orcped^avög, ?;, oV,
heflig bewegt, eifrig (vgl. <rnBv9(o S. 559), gewaltsam u.s. w. Als
56*
56i i'0.
Nebenform, jedoch zweifelhaft, kommt^ mit Erhaltiuig des ur-
sprfinglicheii a : crfadavoq vor*
Mit o flir e erscheint arfpoS in (rfoipSi^ d^ otk, h^iig bewegt^
rasch, eifrig 11.S.W. Davon: <r<p69pa^ Adv.; atpoiporris^ ij, Eef-
tigkeUjus.vr.\ afpodpvva^ ^f^> hit%ig machen (vgL ancli Pott,
E. F. I , ^39;. .
Zu derselben Wzf. gehört ferner (vgl. nnch j'ol/a. n. O.)
a<p6v^'v'Ko<;j oder mit n f&r <(>% o^ovdvkoqy o, das runden Wir^
bMein, der Wtrbetknocfien des Rückgrats, oder des Halses, der
Wertet an der Spindel, grosser runder Stein, der Kopf der Arti-
schocke, der Theü der Pfiamen, fr«/<;Atfr verticillns genormt ward.
Pott, welcher es (a.a.O.) neben der, wie schon bemerkt, eben*
falls zur V^sph gehörigen sskr. Wzf. sphu-t' erwähnt, glanbt,
der Wirbdknochen sei entweder der Beweglichkeit oder Aev Run-
dung wegen so genannt; beide Beziehungen sind ans dem
Grundbegriff hlasen mit Leichti^eit zu entwickeln. Die er-
stere sahn wir vielfach^ und eben in det wesentlich gleicheu
Wzf. trfsv^ hervortreten; der Begriff der Rundung jgehX ans der
Modification des Aufgehtasen-'y AngeschwMenseins hervor; auch
ich wage keine bestimmte Entsclieidung. ^Die Bed. Wertet an
der Spindel scheint jedoch mehr auf ^en Begriff des Züiems,
sich Hin- und Herbewegens, woraus der Begriff m^^ drehnliervor*
geht, zu deuten. So w&re a(p6vdvko(; das Gedrehte, grade wie
auch idid» Wirbelyon sskr. yHliviri eigentlich <fi» «rA Maan^
mende. Drehende bedeutet Die Etymologie selbst wird Iftt^h
diese Nebenfrage nicht schwankend. Von a<p6v9vkos kommt:
€r(pov8vkiov (€nfOv9.)j ro, Dim.; o(pov8vXio(; (oorcwd.), 6 = o^ov-
9vko^ i fvtpovSvhi&q , eacra , tv , aus Wirbeln bestehend»
Hieher gehört auch wohl <r<j5ovJvXi;, anovSvhq, ij, eine Art
Erdkäfer (welcher die verticilli der Pflanzen anfri^st, in ihneo
haust f). — Femer arfovivXuop^ cr(povdvkiov y to', ein KrauL
Da wir wissen, dass fftr o(p vielfach ait eintritt, so ist mit
der hier behandelten Wzf. ganz identisch o'Kz[v)d. Sollen wir
deswegen wagen dürfen, es hieher zu ziehn? Ich glaube ja,
und zunächst stütze ich mich auf das lat fu(n)do, welches die-
sel6e'Bed. wie (nvivSat hat, und ebenfalls ans dieser Was., aber
aus einer andern Wurzf. entstanden ist Wenn nämlich dem
griech. a^eiv'id sskr. spha(n)d entsprechen würde, so ent-
spricht dem lat fu(n)d ein sskr. sphu(n)d. Man könnte zwar
auf den ersten Anblick, da im Lat auch u organisches a ver-
tritt, auch fundo fiir Vertreter von sskr. sphand halten. Doch
entscheidet dagegen lat foed-us. welches durch qc für n (vgl.
moenia, munire u. aa.) aus der Form von fu(n}d ohne den
Nasal der 7ten Conj. Cl. : fud hervorgegangen ist Denn die-
ses oe tritt nur für organisches u ein. Was die Bed. von foe-
dus betriffi, so basirt sie auf demselben Gebrauch, welcher im
Griech. die Wendung onivSeo^oU rtn in der Bed.: mit jemand
ein foedus schliessen (an welche sich lat spondeo lehnt) her-
beiftihrt Da nun fund und o'jvevd^ obgleich wesentlich ver
schieden, sioh doch beide formell darin vereinigen, dass sie
zn der Wz. sph gehören können, so spricht dies schon sehr
für die Wahrscheinlichkeit, dass wirklich etwas in der Wz.
sph Kegt,. das den Uebergang des Begr. blasen in den des ilu^-
piessens, welchen <rypA>^(o, so wie fundo hat, vermittelt Schwer-
lich difff man dies aber in der, so oft bei den im Sskr. zu
V^sph gehörigen Themen vort^ommenden, Bed. diffused (aus"
gehreiiet) snchen^ Die Vermittelnng der Begrifie selbst Uegt»
wie ich überzengt bin, in der, für tnfivisi schon früher erkann- ^
ten Orondbed. sprihtenj sprengen. Der Begr. spnizen konnte ^'
aber sehr gut von dem des BUuens ansgehn , sobald man nur
annimmt, dass das SpHHen nrsprunglicn nnr das Sfmi%en mii
dem Munde bezeidmete. Dieses geschieht aber, indem man
eine in den Mmid genommene Flüssigkeit mit Hülfe des Biasens
von sich giebt So vemmthe ich denn, dass sowohl arjUvSo
{= einem sskr. sphad) als fnndo (=s einem sskr. sphud) ur*
sprunglich bedeuten : mit dem Munde ausblasen (in specie Flus«
^gkeiten), dann spriHen, sprengen , nnd endlich giessen (Ag,
Henary (Köm. Lautl. 1, 157) leitet fnndo von f+undo (v^l. S.
447>. Möglich wftre auch, dass diese Bed. entstand, wie in
9Xi?G> n. aa. (s. weiterhin).
Von cr7tiv8& ((T'nel<T<a) kommt mit o i&r e : tnfovdii (cr^reZa^,
zw.)y r^^ die Opferspende n^ s.w.; onovSelo^ a, ov, zur Opferspende
gehörigxLB.vr.^ crnovSüov^ <ntov9iov, to, (3efdss zum Trankap fer;
anovSnoq^ o, Spandeus (weil er bei den anov8ai angewendet
wurde); (mavSeictxoqjiiyOv^spondeisch; o^ovSaä^ta , den Span^
deus gebrauchen; oTtovieiaa^iJq ^ 6y der Gebrauch des Spandeus;
oTrar^jf-n?^, onovitTtig, OTtovit^ 6; anovdrjnqj -^ttt^y «J, eine o7tov8n
terrichiend; anovdiiai^io^, ov, zwn Trankopfer gehöfig'j tmöpdi^to
= a9rey9a>(spät) ;--« &urnov8oq^ ovy vomBündniss ausgeschlossen;^
htiarituaiq, 97 ^ das Daraufgiessen des Weins beint Opfer; htiavtu-
aua, To, das darauf Gegossene, die Idbation ; vtapacntovSioj gegen
das BOndniss handeln u.S.Wi; ^apaa^ovinoigj )}, das Brechen eines
Bündnisses; Ttapaanovdrj^^ x6^ bundbrüchige Handlung; aa^ret-
OToq^ ovj durch keine Opferspende %u versöhnen; vipouTtovBa ^ %i
(upa)j ein Trankopfer mit Wasser.
Wir kommen zu den sekundären BOdungen durch T-Laute
aus der Wzü (79^ also zunächst o^pid. Hieher gehört (r<pl8'7iyti
{der sich aufblähende, aufblasende) Darm (vgl» <f>varini S.555), lat
mit Verlust des s: fTdes, Darmsaite.
Indem filr 0*0: o^ erscheint, gehört hieher a^yH mit der
Modification der Bed., wie in oTtiui^ also ziehn, dehnen \ an diese
Ued. dehnen schliesst sich die lat Form spid mit der Bed. dünn
machen, spitzen (vgl. v^Tav), in cu-spid (von cu = sskr. yu
(wie in culex S. 164)), also wörtlich an der Spitze gespitzt; ^^
eben dahin gehört nhd. spitzen. — Also ocjgt^di (nach der 4ten
Conj. Cl. &x oTTid-jcd), ausdehnen (Gramm.); anidriq^ ^^9 mad
dontdiiq (wo d = d=: aasehr S. 382), ausgedehnt, ausgebreitet
(dieselbe Bed. tritt in den, aus dem Sskr. zu dieser Wz. gehö-
rigen Formen vielfach hervor, z. B. sph&ra, sphita u. aa.);
o7rt<^to$, a, ov, gross; a-nidc^BV^ aus der Ferne; o-Tri^oec^, ecraa,
566 Id».
ev, breii, gross; (mt^vö^j if, ov^ dicht (vgl- owo&ijTrfff S. 562 und
lat spissus S. 545).
Indem S (S. 30 und sonst) als sekundäres Element antritt,
entsteht o-^ri^ mit derBed, wie imDeutschen spannan(S.543)«
Dahin gehört: (r^rt^autf , 17, die WeUe zwischeit dem ausgespana-'
ten Daumen und kleinen Finger, die Spanne. Ob Poti (F. F. II,
195) das gleichbedeutende poln. piedz damit mit Recht gleich-
setze, muss ich bezweifeln« — Davon (mi^a^ualo^^ a, ov (a^i-
^a^uxloq ^ZW.") 9 eine Spanne lang 'y omil^a^Sriq , eq^glhd.^ diaitL
^a^oq^ ov; dumil^afujuoq, ovj %wei Spannen lang.
bdem in diese Wzf. , nach Art der 7ten Conj. O., ein Na-
sal eingeschoben wird, entsteht <mti^. Davon cr^ty^-np, 0,
der Fuftke. Die Bed. geht aus der 5ten Modification des Grund-
begriffs (S. 537) hervor; man vd. sskr. sphulinga, ahd. fun-
cho (GrafjAhd. Sprsch. III, 527; wenn hier ch wie gewöhn-
lich sskr. g' entspricht, so setzt es eine Wzf« voraus, welche
im Sskr. sphng lauten wurde), griech. (pi^^ako^, ^oXoq, aa^o^
Xoq (S. 546 ff.), irnoioq, oßivwfu (S. 562 ff.). Davon : a^ti'^pi^tf,
Funken eprükn; amv^apig^ aftti^ipi^, antv^apiy^, ?;, Funke;
aTTiv^evo-} s= cTrii^T^pt^o. Ob zu aniT^iqp lat. scintilla gehört,
will ich nicht entscheiden. Der Uebergang von sp in sc wäre
ein zufäUiger.
Wir wenden uns zu den Bfldungen durch L Im Sskr. ent-
stand aus der reduplicirten Form von sphu: pupphu (vgl. S.
551), pupphu-la, Aufyeblähtheit; ganz ebenso würde aus der
Wzf. (y(p6X (= sskr. spnal) im Griech. zimächst Tto-öcpdky oder,
ebenfalls mit Verlust des die Wurzel anlautenden <y, no-cpok ent-
stehn. Allein bei den Intensivformen von Wzformen, welche
mit 1 schliessen, gilt für das Sskr. die Regel, dass in der Ite-
duplicationssylbe anstatt des wurzeliormigen 1 ein Nasal eintritt
(Bopp, Gr. s. r. 570) ; so entsteht aus (poX für örpoX bei der In-
tensiv-Reduplication noyL-tpoK, Wir nehmen diese Form vor-
aus, %veil in ihr die eigentliche Bed. blasen am stärksten hervor-
tritt. An nofi0oX lehnt sich TroßfoXv^^ri^ die Wasserblase (v^l-
fvöaliq S. 552, sskr. sph&t'aka, Wassertropfen, und das ganz
gleiche litt bumbullis, Wasserblase); ferner , wegen -der Aehn-
uchkeit mit einer Wasserblase, der Schädbuckelj ein weiblicher
Kopfschmuck^ die Zmkbltnnen, tcdche sich beim Schmelzen an Jen
Wänden des Schmelzofens ansetzen'^ TtoiKpoXvyoiSriq^ e^, blasemt'
tig'y 7to^(poXvp;p6q^ «^5 o^» Blasen werfetidy noyt(poXvyiGi j no^Kpo-
Xvyi^Of Blasen werfen ^ nie kochendes Wasser; no^fpoT^oa , in
Blasen verwandeln ', 7roii<poXvy<»T6qj ^^ov, in Gestalt einer Blase
gearbeitet 'y noyiCpoXv^io ^ no^cpoXiaaG) ^ mit Blasen aufquellen j her"
vorspruddn, aufkochen y hervorquellen u.S.w.
Oben (S. 204) haben wir das, sich durch alle Sskrspracben
ziehnde Gesets entwickelt, wonach insbesondre bei Wzfor-
men, die mit Liquidis schliessen, eine Verkürzung der redu-
plicirten Form stattfindet Danach muss aus noß^'poX, dnrch
Verlust der Sylbe oX: no^cp werden. An diese Form schliesst
sich noiKpoq^o^ wie no^foXv^y Wasserblase^ dann auch Brand-
blase,
20. 567
F&r o kann, nach bekanntem Wechsel, s eintreten; so ent-
jsteht die Form nB^p für n$^oX» Daran schliesst sich ne^tp^lq^
jreu^i4, i/o^. 17, mit der, sich an den ganz eigentlichen Grund-
liegriff Yon y ^9^ schliessenden, Bed. : Hauch, AiAem (vgjL i^^x»}),
Wifidy Blase (wie no^öq) u^s^w« Davon ne^ydSn^^ ^ref^pt-
ioidil^, eg, blast ff.
Bieher geh(M wohl ne^tpnpUj v, eine Fteehart
Die Wzf. iS(paX heisst^ wie AaÄ Im Sskr. entsprechende
sphal, zittern machen (hin- und herblasen S. 537), erschüttern^
schlagen (vgL sskr. ft-sph&I-ita, von einer CausaJform sphi-
laj,^ geschlagen, Baghuvan^a XVI, 12). Hieher gehört gnech.
a<paXXo (nach der 4ten Conj. Cl. fiir öfaX-jo), oder, was der
eigendichen Bed* angemessener wäre, eine Causalform fiir ur-
sprüngliches <r<^aX-rj-oQiO == sskr. sphal-ajämi, JBoppj Gr. s.
r. 515), zittern machen^ erschüttern^ zu FaÜe bringen, stürzen, in
Ungliick bringen^ schwankend machen, in Irrthum bringen, täU"
sch^i (lat. fallo für sfallo). Ag. Benarg (R5m. LautL I, 13)
vergleicht c(pctk mit sskr. skhal, wogegen die Form entschie-
den spricht Das Richtige sah schon Pott (£• F. 1 , 238). Da-
von : acpaktfo^^ a, ävy was schwankend macht ^ glitsdiigj verfüh--
rerisch,^ schwankend \ crcp&Xaa^ t6j Sturz ^ Unglück, Irrthum\
(Ttpa'Xfiäio (Hesgch.'), crfaX^n) = arcpuKko^i; c(paKxri<^j 0, der
Unuperfer\ ctpnXoq^ if , äv (f)lr öcpak'kdq mit Dehnung des a und
Verlast der eiüen Liquida, wie oA) , leicht zu erschüttern u.s. w.;
tiaväcr<pa%Toq^ or, sich leicht wieder aufrichtend^ erholetid\ aTto*
6cpi^i6iq^ n {Suid.), Abirrung, Fehltritt; da(paXi^gj e;, nicht wan-
kendj fest u. s. w« ; dcT(p6LUia , 17 , Festigkeit; Qi(T(pakl4(o , feststellen ;
dacpdXurtq^ 37, die Feststellung u. s. W. ; döipäXuraa , xd, das Fest"
gestellte iLS.w.,- 'AarfaXio^^ o, der Sichernde (Beiname des Po^
seidon=yat7fo;(05) ^ atf<^aXTta^ d (öcpdvBvXog), der letzte Lenden-
Wirbel^ gleichsam der Stützer. — Zu dieser Wzf. gehört auch
ahd. fal-lan {Graf, Ahd. Sprsch. I, 454).
Hieher gehört femer, wie Po// (E.F.1,238) schon bemerkt:
Ö^aXX6q (afa^q)^ ö {das Bewegte, Geschwungene^ vgl. arrpsv-
dovTi S« 563), eine runde bleierne Scheibe mit einem Ringe, um .
ei/ien Riemen daran zu knüpfen, an wetchetu man sie über detn
Kopfe sc/uvang und schleuderte.
Zu dieser Wzf; könnte man nach Analogie von ournäko&og
(S. 542) auch das ebenfalls früher zu V"ax gezogne öcpaXcuraii
(S. 197; ziehn. ^
Mit Verlust des «r und o für a entsteht foX. Diese Form
erscheint in dem, nach Analogie. der Bed« von orvtpap (S. 550)
und vielen aus lüeser Wz. entsprungenen gleichbedeutenden
Wörtern des Sskr«, hieher zu ziehenden (poXlg^ 17, eigentlich
Sehlafigenhaut, dann jede ähnliche schuppenartige Haut, dann,
von der Aehidiehkeit mit Schuppen, die Flecken des Panther--
felis n*s. w. Davon; ^oXiid^riq^ schuppenartig ^ foXidenog, ff, ov,
geschuppt u. s. w.
a68 10.
Hieher gehört auch vteUeiolit fp^Xhi^ i?» Hauißetk, wie bei soU
chen, die die Raute haben; wovon ^poXhaui^iiq^ zg^ rät$tig. Das
von Pauow erwfihnte fkflOil s= lat foUis (i^L & 572) beruht
auf einem Missveretfindniss von Sehneider. Ob fpoXkig in der
Bed. o^Xiq iEueMh,^ hieber geUM, weiss ich lücht
An die ino-^oXX hervorgetretene Bed. /autdkm (f allo) lehnt
sich in der Form 997X, mit Verlost des a: 0i?Xdc,i|,oy(vgL 0-^17-
Xog)^ imtechendj trugerüch. Davon: ^17X00 (^i^Aio zw.)» beirü^
gen\ (piihafiaf toj Betrug \ <pnkm<ru;j ^y ^ Betrügen '^ ^?7^^rnf99 o»
Betrüger \ (priKrtrevcij betrügen.
Hteher könnte man ziehn: (pv^-vifO, die wHde Feige, die
schwellend und heranreifend den Sehein der Reife hat, aber m der
That noch nicht reif ist. Danach wäre sie die Tduschettde. Al-
lein die Analogie des gleichbedeutenden ot8a^^ von oldio, schwell
len (S.ll), desähnlichbedeutendenSfti^a^ (S.550), macht es mir
wahrscheinlich, dass <pn^rii zwar von derselben Wurzelform,
aber in der Bed. eehwOlen, aufhlaemr ausgeht; also die Schwel^
fende, (van Luft) Aufgeblähte (aber nicht Reifet eigendich heisst
Davon dno(pi^rptii(Oy Gewalt anthun QSuid^j vgl« Steph. s. v.)*
Da f&r crtp fiberans oft erst eingetreten ist und auch dieses
das anlautende er einbusst Cvgl. z. jd. dya'nätD S. 542 u. aa.), so
iLann mit ertpaX identisch sein ttoX fiir tncaX. Daher JLommt zu-
nächst ^aXXfOj welches auch in der Flezionsform mit ar<paXko
übereinstimmt, also fiir 7raX-j(o(fci) stehn könnte. Ebenso passt
auch seine Bed. Denn es heisst im Med. (und vielfach auch in
der Activform) eich heftig bewegen, zittern (welche Bed. in ei-
ner Menge von Themen, welche aus demSskr. hieher gehören,
hervortrat (S. 537 ff.))» z.B. vom Herzen, vom Pulechlag (womit
(insbesondre mit naX^q) man o-c^^io^. <pXii^ u. aa. v^L), im Act
Cob Causale? vielleicht itaXkQ f&r TrcüUejc», vgl. S. o67) ziüem
machen, in rasche Bewegung setzen, sehlmidem, schwingen (vgl
a<p6vi6vn (&. 563) und e<pakX6q (S. 567)). Dennoch wird man
sehr zweitSelhaft dadurch, dass im Sskr. auch eine ziemHdi gleich-
bedeutende Wz. k'al, betoegeny erscheint Denn da im Griech.
auch 'St dem sskr. k' entspricht (vgl. iresr =: pak"), so kann 'staK
formell auch k'al vertreten. Demioch entscneide ich midi per-
sönlich für meine erste Ansicht und zwar wegen 9f acnraXi? und
TtoL^cpoXiia (s. weiterhin). Lat pello> glaube ich, kann man
schwerlich von ne^Xta trennen (ganz verschieden sind dagegen,
wie ich g^laube, beide von ^^oum sag sskr. y^ vf i, sieh drehn).
^ Hieher ziehe ich auch lat päl-ea {die zitternde') Stoppel, sammt
dem gleichbedeutenden sskr. pala und pal-ila (wo ebenfalls,
wie oft, p fiir sph). Eine Reduplicationsform von pel ist pul-
ver f^ pul-per (pulvis); wegen des v in der Wzsylbe statt p
vergleiche man sskr. piv-imi statt pi-pdmi von y^pä, trin/een.
Also ^dX'KiOf in h^tige Bewegung setzen, in titftiger Bewegung sein
u. s.w. Davon: ^aX^a,Td, das Geschwungene, der Schwung] vaX-
fiö^, 6, das Schwingen, das Sehwanken, Zittern, Ptdssehlag] utaX-
fiaxta^ {ouiryuis)y 6, ein mit heftigen Ersehüttmfmgen verbundenes
{Erdbeben)] naX^mtöqy »f, ov, zum nakfiog gehörig] nakumin^, «5,
emer Schwingung alMicb] ttoXtci^, 17, thj geschwungen; notkrov^
To, insbes. der Wurfepiess; 'kaXxai&y mü dem Wurfefneee weifen^
'xakoq^ 6, das Schwingen^ Werfen^ das (durcKden Schwung atta
dem Helm fliegende) Laos; vatkavat», loosen% noLkaxnj Vy Looe
IL s. w. ; vcaXay^ev. — dunaXiii;^ igy m steter Schwingung y stets
sehiagend (vom Herzen); dvinaXaiq^ ilj^ das Aufschleudemi dno^
vaXia i^Hippocrat,')^ sich starh bewegen \ ivonaXi^tOj hm tmd her
werfen (zusammengesetzt mit ^ivo), schtottem; Svonäkify^^ 37 (£<
M.)y starke Bewegung. — caxianaXogy oVj denSchädsehrnngend.-^
Hieher gehört nun anch das, ans einem Nominalthema tjreX-epo
(vgl. ^okeiLo S. 670) gebildete Denominativ vtXeuiio* in heftige
Bewegung setzen^ zittern nutehenj erzittern.
Wie ar(paXX6s\on atpaXKy so kommt von naXkt jrttXXa. i^
(was geschwungen wird)y der BatL
An die Wzf. ^aXX lehnt sich ^aXnu ij^ (eig. bloss heftiges Be-
wegen, gebraucht f&r) das Ringen, der Ringkampf u. s.w. Davon :
-xaXoLUi (mäkriaa)^ ringen U.S.W.; ?raX(uo-pa, to, ein Ringerstück,
jedes Kunststück u. s. w. ; itoLkaio^oavvn^ 77. Ringerkunst^ dasRiU'
yeni TtaXouaTiigj 6, Ringer; naX(uatixöq^ 17, ov, geschickt im Am-
gen a.s.w.; ^roXotaTpa, iq^ Ringplatz u.S.w.; nakaiarpixo^j if^ ov,
= TipolouaTixög (spät); ^(xkcuQ%pirqqy o, einem 'naXcaairrig gleiche
anaXcucrvoq^ ov, im Ringen unbezwinglich] dnoKouaTpo^^ ov, ohne
Paidstra, ungeschickt U.S.W.; ivgnaki^q^ ig, wogegen schwer an^
zwingen ist; ßovnaDu^j ^^ viel ringend U.S.W.'
TcaXn. )}| feines Mehl, gehört wohl auch hieher ; es ist sol- <
ches, welches durch Schlangen sehr gesichtet ist; eben dahin:
TToX^ipa, t6j glbd.; iraXi^ftaTiov, to, Dim.
Indem eine Intensivform nach der 561sten Regel {Bopp^ Gr.
8.) gebildet wird, tritt in der Reduplicationssylbe 0» = sskr. 6
ein (ygL S. 633), also 9rai-7rflEXXci>, eigentl. sehr stark bewegen,
schwingen, schleudern n» B.w. (Hesgch.). Davon kommt noMtähi,
iy sehr feines Mehl, feiner Staub, ein abgefeimter Mensch. Höchst
beachtenswerth ist nier die Nebenform von tjratoro^, welche :na.
GTcäk-fi lautet Wenn wir in ihr die organischere Gestalt der Wz£
cTTToX =: a<pak erkennen dürfen, weläe alsdann, nach Analogie
von<pe->^aX-o^(S.5^), rednplicirt ward, so wäre dies einschla-
g^nder Beweis filr die Richtigkeit unsrer Etymologie yonnaX. —
avon 77ai9faXao, abgefeimt sein u.s.w. Neben dieser Form wird
nun wieder mit gleicher Bed. (jedoch zw.) na^<paX^&m erwähnt
Auch diese, wenn sie belegt wäre, wäre fast ein entscheidender
Beweis für unsre Etymologie. Denn ^raft-^aX ist, abgesehn von
den Vokalen a statt o — ein Wechsel, welcher bei der wesent-
liehen Identität von beiden, als Vertreter eines ursprüng^lichen a,
keiner Bemerkung mehr bedarf — völlig analog der Formation
?ro([t-9VoX (S.566) und kann formell schwerlich aus einer andern,
als der hier behandelten Wurzel (r<^ erklärt werden. — Von ttom-
nakMw kommt: nainaKin\iat t6; ein durc/Uriebener Mensch u.s.w.;
naiTtakinogjOv; nctutcLktodttg^ €q^ abgefeimt; noXonaiTtaXogj ov, sehr
verschlagen.
Sollte von dem Begriff: m heftige Bewegung setzen die 'Bed.
umrühren j,,zu Brei rühren ausgehn können? Dann würde zu nak
570 lOK
(lat. pel) für (9(paX gehören: noX'TOQ» Oy Breiy lat puls. Für
diese Etymologie spricht, wie bei TtöiKXei, wiedemm die redupli*
eirte (Intensiv-) Form. Im Lat. ist nämlich gleichbed. pul-pa^
bei welchem dieselbe Redoplioation, wie bei pul-ver (S. 568)«
zu Gnmde liegt^ nur dass in pulp nach der oben (S. 204) ent-
wickelten Regel die Sylb^ er abgefallen ist und statt des v iu
pulver noch das organisch-riditigere p erhalten ward.. Eine,
auf ganz gleiche Weiise reduplicirteForm ist nun auch noX0'(L^
6y eine Art FadennuddH\ noX(p steht hier, der uns nun schon
Yielfach vorgekommenen Regel gemäss, für n6^>^(poX, welches
die organisch richtige Intensivform der Wzf. ö^oX: ^oX wäre,
für welche das fast ganz identische no^(poX (S. 566) nur einem
phonetischen Streben au Liebe eintrat. — An noXToq sc^hliesst
sich TtoXxlov, noXxapiov, to, Dim.; noX%m9ri<iy ^Sp hreiarUg.
Dass aus dem Begriff heflig bewegen^ etwa durch das Medium
schlagen j der Begriff Schlacht, Krieg hervorgehn kann, sahn wir
schon an dem entschieden zu dieser Wz. gehörigen sskr. san-
sphet'-a, san-sphöt'-a Schlacht (S. 538)* Sollen/wir uns da-
durch bewegen lassen, auch noX-tiioQ hieher zu ziehn? Wir
/^ hätten hier dieselbe Nominalform, welche schon bei a-£Xcfu^cf>(S.
669) zu Grunde lag, nur mit o für e. Ich kenne keine bessre Ety-
mologie; daher möge es» liier seine Stelle finden. — Also: ^o-
A.6fiog (mit stutzendem r: i^ToXt^wg)^ o, Kriegsgetümmely Schiacht
a.S.W.; noXe^idvdei TroXifuo^, (a), ov; TroXe^ttxo^, if, di^; oroXmeioff,
or^ kriegerisch u.s.w.; TvoXe^i^oy, kriegett U.S.W*; woXcftMmjp, wo-
X^ttcmligy TcoX^uÖräy dj irroXcfuWpta, i}, Krieger (-»»); woX«^JtMmf-
piog^ cty ovj dem Krieger eigene noXe^e^y kriegen u.s»w.; ^roXcfisf-
Toypj 6y ^^ kriegerisch ; ^oXe^iniödoy kriegerisch sein ; TroXepd^), rer-
feinden u.s.w.; dvaTtoXi^riötq, ^, erneuter Krieg; dutoXe^ir^og^ ov,
nicht bekriegt ß hmoXi^öig, ri^ Verfeindung. — Giehört mdier 5ro-
Xeftob'eov, Td, eine Art Kraut?
An die in fallo, -^vc^y frjXög u.s.w. hervortretaide Bedeut
lehnt sich, wie ich vermuthe, itaX in der Form TcaX-evei^ als des-
sen erste Bed. ich demnach täuschen nehme, dann überlisten^ ins
Garn locken, f fingen, u.s.w. Davon: naUviia^ to, die Lockung \
waXcmfff, 6; 'jvaXevrptay naXevxpLg, ij^ Vogelsteller (^in)^ LockvogeL
Indem die Form TraX auf die, imGriech. gewöhnliche Weise
rednplicirt wird, entsteht ^e-naX^ oder mit e f)ir ex, ^s-ttcX, oder
mit Verlust des e, wie im Griech. oft (vgl. z.B. «iTrrför wt-^rfT
bei y/^ner)^ ne-irX. An diese Form scliliesst sich jre>grXog,d
^ (Plur. auch TTCTrXa, ra), eigentlich etwas sich tnehrfachSeSpegm*
des, dann fliegend, aber gebraucht von einem Grewand, welches
sich hin und her t^ewegt : der {fliegende^ Mantel, faUige» Oberkleid}
dann wegen der Aehnlichkeit dasDartnfdl, Net%; eine Art Wolfs-
milch; TtenXig, i}; ninXioVy to, eine Art Wolfsmüehi ^resrXofiOy t6,
Umhüllung^ Gewand; ä'jimXog, ov,^ ohne Oberkleid.
^ 'Wohin man naXXm mit der Wzf. ntü. setzt, dahin gehört
_ meiner entschiedenen Ueberzeugung nach auch nujaci>>n schicken,
S0. 571
nur dass hier statt ttaX^ mit gewöhnlichem Wechsel des a und a,
nsk zu Grunde liegt. Was die Bedeutung betrifft, so ist auch in
dem bedeutungsgleichen lat mitte fiir smitto der Grundbegriff
werfen CvgL Poit, £• F. 1, 253, welcher mit Recht nhd» schmeißen
s^egenüberstellt). Was die Formation von niiiToa betrifft, so
steht es nach der oben (S.204) entwickelten Regel, welche wir
innerhalb der jetzt behandelten Wurzel schon mehrfach ia An-
(rendung treten sahn, für ^refi-nreX und ist eine wie tco^^oX (S.
566) gebildete Intensivform aus der Wzf. ^reJ^X^ür ccpek). Aber
auch hier tritt noch eine Erinnerung an das organischere <p£K
(für artpeX) in der Perfectform nt^no^fpa ein, bei welcher nt^
^tX zu Grunde liegt (über die Perfecta, welche ihren Charakter
zu aspiriren scheinen, kann erst an einer andern Stelle gehan-
delt werden ; hier verweise ich fUrs erste auf PoU (£• F. 1, 42 ffl)).
Noch mehr tritt sie hervor in der Form ni^-^pzX-os neben ^rift-
niK'Oq^ welche jedoch, wenigstens das letztere, nicht die spe-
cielle Bed. angenommen haben, welche der Gebrauch in ni^junoä
hervortreten liess, sondern sich mehr an die eigentlichere Bed.^
d.h. die 4te Modification des Grundbegriffs hlaseuj nämb'ch sich
hin und her bewegen, ziUemj lehnen; ni^iTteXogj ov, wird von al-
ten Leuten gebraucht und heisst wörtlich: sehr schwankend (vgl.
(ffäkXaO, also JUnfäUig\ ni^rpeXoq^ov, erscheint nur in dv^^ni^"
qfeXoqj ovj und wird als Beiwort des Meers und der Sehiffahri
gebraucht, so dass es so viel als gefahrvoll bedeutet;* ob als ei-
gcntUche Bedeutunj§;4fiAfC^. beschieköar (fre^qi)j oder allgemeiner
schwer bewegbar etwa mit der Schattirung des Begriffs zu : beginn*
bar zu nehmen sei, wage ich nicht zu entscheiden. — Tte^n^ ne^tp,
abgekürzt für nz^ntX^ nt^(ptX (S. 204), heisst eigentlich also:
sehr schwingen, werfen (nakA>&)^ dann in specie ni^itia, schicken
U.S.W. (Anders PoU, E.F. ü, 329, welcher Tt^iTC mit sskr. kamp
zusammenstellt)* WoUte man, wie oben (S. 568) angedeutet.
^aX mit k'al zusammenstellen, so wurde 'neyLn dem sskr.k'ank
fiir k'an-k'al entsprechen, welches imSskr. wirklich vorkommt
und von dem Scholiast. zu Bhartrih. (Ill^j^dUfch ein, mit der
hier behandelten Wurzel sph zusammenhängendes, Wort pari«
sphu-r-at ausgelegt wird; Derivata von k'ank' haben ivir
schon oben (S. 34) angeführt; auch bei dieser Etymologie
würde der Begr. schicken aus dem des Starkbewegens hervortre-
ten. — Von niyLn& kommt: ne^yrrög, »}, ovj geschickt '^ nifiipig, ij,
das Schicken. — Riit o fiir c : nounr,^ ij, das Wegschicken, das Ge^
leiten, das feierliche Geleit, Procession; ^ou^os^jgiy der Gesandte,
Bote, Geleitende, Führer; nouniXo^, 6 = no^nog und ein (die Schiffe
begleitender) Meer fisch ; 'no^mog^ a, ov; no^iniatogj if, 6v, %ur no^mii
gehörig*^ noiiTtmog^ {ri)j ov, entsendend u.s.WsijBiilMUf^^y no^naiog,
a, ov, geleitend u. s. w. ; no^nevg^ 6, Geleiter, Begleiter u. s.w. ; ttou^
7rev<o {noimioy selten), geleiten, begleiten, in de»% feierlichen Aufzü"
gen gehn, einherstolziren u.s.w.; noyLntvaig, woiinday i}^ das Auf-»
führen in ProcessioH, der feierliche Aufzug, Prunk u.s.w.; no^nsv^
rvtpj TrofiTrevn/^, o, = noy,nevg*^ no^inevriiptogjayOv, tBur no^mli ge-
schickt \ no^nelovy x6j die %u no^Ttalg gehörige Geräthschaft, die
Rüstkammer dafür 'i npone^TtTiaiög^ '^j^ 6v i npontiin%nfiJog^ajW,be'
gleitend u. s. w.
57a iO^-
Dte Wzf. 6(ptX mit der Bed. schwellen (S. B37). Nbr Ter-^
muthmigsweise setze ich zunächst hieher Q^iX'at;^ a-voq^ to
ICeine alte Participialferm)^ indem ich fra^e, eh nidit seine ei
^ntliehe Bedeut Polster (vgl. ^ S. 553), also das Gestopf ie
oier[das Schwellende gewesen sein machte. Mö^ichwfiren auch
viele andre Etjnfnologieen ; ihre Aii£Rthrung aber reia «mutz.
Indem das anlautende ö verloren geht, entspricht <p6tk* Hie*
hergehört <f>aXX6e^ &, das %eu^ngsfähi§e (angeschwollene) männ-
liche Glied; auch im Sskr. Bell nach einer Angabe (As^Resear«
chesi, in der franzds.Uebers. p.ucxi) phala das tnännliche Glied
heissen« Diese Bed. wird bei Wilson ( Sscr. Dict ) nicht erwähnt,
mid ist mir auch sonst noch nicht vorgekommen, dpch wäre sie
nach Analogie von phaldni: pndendum muliebre (ob aus
phala+lAni componirt; PhaUustertenmf^ung? denn jdni heisst
eigentlich Verbindung ^ oder Ort der Verbindung y der Vermischung),
Dass tpoXkög hieher geh(^re, erkannte schon Pott (E. F. I, 23i9^
vgl. oben ^mK S.545 phalae, Obdiskeny^ wegen des doppelten A,
vgl €r(paXK6g(ß. 567) ; mit einfachem X erscheint gleichbed. : tpakr^f;
(att. ^oiKiig)^ rjTO^jO» Davon: fpakX^xoq^ 17, öv^ zum Phallus gehö^
fig] fpiXXrtvoqj ovj hölzern (weil der Phallus in Feigeidiolz nach-
gebildet ward). — Die eigentlioheGrundbed. blasen tritt wieder
im lat fol-lis für sfoMis Blasebalg (vgl. S. 568) hervor.
Mit 6 fiir a gehSrt hieher <peX in 6<bi'X^o^ wie schon Pott (E.
F. 1, 239) bemerkte : anschwellen machen, was das anlautende 0
betrifit, so erklären wir es nach den übrigen Analogieen(S. 283)
furUeberbleibsel desPrä£ ut, griech.0T, so dass otpikXa für or-
?beXX& steht : in die Hohe schw^en machen {KpthXfn etwa Causa!-
brm fup MeX-ejo, vgl. S.667). In diesem besondemFall spricht
für diese Erklfirung sskr. ut-pala eine Blume (eine attfbreehende,
aufplatzende Knospe), ut-phulla aufgMüht, jenes von der Wzf.
pal filr sphal (vgl. S. 5«)), dieses von phul für sphul (vgL
^ b. 639). Also: ^j^^^X^g^ in die Höhe schwellen machen^ vermeh-
ren, vergrossem, zusainmenhaufen, zusammenfegen ;.o<(>iX6i{iog^oyi
6(piXuiog, ov i dipiXtyiog (mit Dehnung des anlautenden Vokals ;
sollte darin ein Zeichen liegen, dass einst aus orcpeX^iogi o^tpe-
. Xiiiog geworden sei und in der Poesie die einst positionslange
Sylbe später durch Delmung des Vokals ersetzt ward?), eig. ver-
mehrend und insofern nützlich^ otptXiia^ xoy Vennehrung ^ Vorthed,
Kehrbesen : i<p&k'Toov. to, der Besen ; otptXTptvui, fegen, kehren.
Die Dehnung des anlautenden ö, wie in dem eben bemerkten
&<pi'hjLO(;j tritt ferner in der denominativischen Bildung (nach Bopp^
^ Gr. s. r. 586) lArbEXita Onv o)<peX-6J-co(^)) einphier ist der Begr.
anschwellen machen, vermehren schon ganz in die Bed. fordern,
nützen, helfen, beistehnn.8.w.^ welche schon in 6((>iXijU>g hervor-
trat, überges^gen. Die Delmung erkläre icli, wie in a(p^>m9S}
nur ist sie hier durchweg erhalten (man vgl. onht f&r onZiir S«
228). Davon: &(f>iXnortg, tj^ das Helfen, Nützen u.s.w.; wipiXti^a,
TÖy Nutzen 'j &(ptX^in^oq, ov, nützlich, nutzbar ; wfpiXeiaf n^ Hiilfe,
iVtf/sett U.S.W.; dv(a<ptXni/ig, nutzlos; dvii>(pih(ivo^^ovi dv&(p£ko(;,
>, ungenützt, nutzlos U.S.W.; olxio<peXia,^y Nutzen fürs Haus asw.
nv,
10. 573
2a 9^Bk gehört ferner S<p^Xoqy roy F^räenrng, tiMzm, Ver-
theilj Hülfe.
Pqü (E.F. I) 239) trfigt ),wegen der nogefugen Bedeniniig"
Bedenken ) oc^aArO hiermit ara verbinden, nnd gewiss ist es eine
höchst lobenswerthe Vorsicht, nur einzig und allein die Beden*
tuDgen zur Grundlage der Etymologie zu machen, wie sie es denn
in diesem Buch wirklich ist Allem hier, glaube ich^ wftre es doch
zu weit gegangen, wenn wir d^etXo), fiir welches \m Homer gr»-
dezu auoh 6<f>iKk& vorkommt, von dem erwähnten o(pthX& tren-
nen wollten, lind ich erlaube mir einmal, auch ohne Hjüfe der
verwandten Spl'achen — welche uns sonst die Brücken von ei-
ner Bed. einer Wurzel ^su der andern von selbst schlug, n&s
leider aber hier fast ganz im Stich lässt -^ die Vemuttehing der
Bed. zu versuchen. ^^^^ hiess Nui%en, Vortheü, Gewitm. Im
Sskr. erscheint, mit mcntganz passender^ aber auch nicht ganz
unpassender Analogie, dieselbe Bed. in dem ebenfalls zu dieser
Wzform gehSrigen phala, welches eigentlich FnicA/ heisst (die
9chiceUende Und mit Schwellen heranreifende), aber schon wei-
ter geht bis ZU der Bed. Profit. Nun wage ich die Vermuthnng,
dass einst aus dem Begriff Gewmn in sp^cie die Bed* Zm» her-
vorgegangen seL Was sich fUr und gegen diese Vermuthungsa- /
gen lasse, m6gesich ein jeder selbst sagen; denn es isl gar nicht i
meine Absicht zu verbergen, dass ich hiermit eine Lücke in der '
Entwickelung der Bedeutungen von 6<peX aus!ullen will. Erlaubt
man mir aber diese Vermuthung, so gleicht sich alles übrige
Ton selbst aus; von 6<pekeg in der Bed. Zins wurde sich einDe-
nom. otpak oder d^eXX^ beide entweder fiir ursprüngliches (x^eX-
4^fu oder o(t>eK€'<^&^ (nach Boppj Gr. s. r. 585, 4) bilden; indem
letzteres in otpekear-uo^^i) fiberging, kam 6 Zwischen zwei Voka-
len zu stehn und musste also ausfallen ; otpeho ging alsdann in
o<p£iK& über, wie Xiavj-a in Xiouva (u. aa. schon oft vorgekom-
mene Beispiele). Dieses Denominativ würde heissen: %üuen.
Zwischen dem Begriff %in8en und schuldig sein oder vielmehr
schulden ist aber meiner Ansicht nach keine Lücke. — Also
o(ptiXG)y wptkXfQy ich bin schuldig (auch beim Wunsch heisst es:
ich hin schuldig y z. B. t^ icptT! h vn^atri xaraxTa^iev "Afrt^is :
Artemis war schuldig ^ d.h. Mtte sollen u.s.wO; davon: otpuKoV'
rooff^ schuldigermaassen; d^etXif, 97^ Schuld (iV. T.); 6<peiXr;iMLf TOy
die Schuld U.S.W.; offf&Xerrigj o; Stpeikirigy 17, Schuldner (-in^i
otpuXiaiovy röy kleine ScliuUL — Indem , wie in nenkog (S. 570),
der Vokal e ausföllt, entsteht aus 6(peki d^X in ofpX&y schuldig seiti,
verdienen ; 6<pXi(Dy ocphoicäva, glbd. (ofpXa&y 6<pX&v&y ofpXiarxo sind
ohne Beispiel). Davon: o^Xrj^yTÖj Schuldß o<^XY^iff,^^glbd.;
o<pXjrnf$, Oj Schuldner. ___^_^
Sollte zu (poLk in der Bed. schwellen (aufgeschwollen^ gross sein, ^
wie eine Menge aus dem Sskr. hiehergehörige Wörter heissen)
der Namen des (unpeheuern) Waüfisches: ^dX'rf{Lgcophron\
(pnXaiva (auch ipaXX(uva)y ^, gehören? Pott (£. F. I, 112)
stellt es mit altn. hvalr zusammen; dann würde es zu y s^i^p«
Bskr. hvfi sich krümmen, gehören, deren v nach Verlust des h
in der That (wie in ö^e S. 452) durch tp vertreten erscheint
574 10.
Zn g)eK (fbr 6<f>eK) mit der Bed. sthweBm gebort geXXdc, o,
•^ ifer schwellende (oder vlelleiclit auch poröse, nach der Aelmllch-
keit mit dem Schwamm: 60^^ S. 549, ötpifyog S. 655 so be-
nannt, oder endlich nach Analorie mit qfXoiög, tpiXipa bloss als
Rinde gefasst) Kork (vgl. Po//, £. F. I, 239), die Korkeiche, be&
die Rinde derselben. Davon: ^eXh^vog, 17, ov, von Kork gemacht \
(pikXivaq^ 6\ KptKTjütt^^ eg^ korkartig; 9>e^^o, wie Kork oben auf
schwimmen.
^ Zu fptky schwellen, siehe ich femer vermuthungsweise a-
q>eX"?7g.£gi indem ich einfach, ohne SckteuUi im Gegensatz derlfl
tfTÖft^M(S!549) hervorgetretenen Bed* als den eigentlichen Begriff
nehme; daraus entsteht erst dieBed. eben und dann ohneAnstoss.
. Passow leitet es von q)t7,XBvg^ Slein. — An dxpzKriq schliesst sich
dxpeK^gj Adv.; 6i((>tkeuxj 17^ Einfachen, Ebenheit. —
Sicher gehört dazu das, nur von Graflimat angeführte, ia-
iptX-nq^igi allein es wird ganz verschieden ausgelegt; Suidas
glossirt es durch -jcdw dg>Anq^ so dass es eine Composition aus
^a(=r:d«x)+d^£Xif5 wäre; Hesyciuus dagegen durch ftfyaXöj
tlv^xi^ivoy^t'Or'xvpoVi 'bv^m^zg U.S.W. Die erste Glosse zeigt uns
sogleich, dass iawekvc in dieser Composition als ^a-f- ein mit
6ipB'KX& bedeutungsgleiches <peX {6g>aK, anschwellen maclten, rer-
grossem) genommen wurde; und so erklärt das Etym. Jf. ^o^f-
Xog gradezu für eineContraction aus iao(ptKog (= ^a-fo^eX^^il.
Wir wissen, dass o in 6(ptX (S.572) bloss ein Präfix ist, und wer-
den also in dieser Composition nicht 6(pBKj sondern dessen Sim-
plex, nüt so ziemlich gleicher Bed. wie 6g>tK, erkennen, ia-^^
^X-iq heisst also nach der A««ycÄ. Glosse, durch die Etymologie
^ corrigirt, sehr geschwollen. Tai dieser Bed. passt nun sehr gut
der Gebrauch des decomponirten homerischen e^rt^a^eXog, ov,
wo es vom Zorn gebraucht wird, womit auch wir noch meta-
phorisch den Begriff schwellen verbinden ; der Zorn schwillt an
und ähnliches; letzteres ist also eig. wörtlich be+ sehr + schwel-
lend; sehr anschwellend (kochend) hefäg^ hitzig.
Wir haben schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht,
wie ans dem Begr. schwellen^ aufknospen u. s. w. Bezeichnungrn
für Blatt, Blüthe, Blume, Sprosse, Frucht hervorgegangen siad
(vgl. z.B. sskr. ut-phulla, pallava, vgl. 'weiterhin lat. fo-
1-ium, griecb. fvllov, alid. sprioz-an (von einer Wzf., welche
im Sskr. sphrud lauten würde, vgl. oben sskr. sphnrg'),
puUulare u. aa.). So ziehn wir dann mit Pott (£. F. I, 2oS)
niehcr: c^^^eXjxa, to, die (scluvellende?} Blüthe der Steineiche*
Wir sahn oben aus dem Begriff %iehn die Bedeutung saugen
hervorgehn (in omaTl^o} S. 562); er konnte aber auch gradezo
aus der Grundbedeut blasen mit der Specialisirung zu aihmen
(wie in ^vxn S.556, ne^gji^ S.567) hervorgehn, indem AasAth^
men als Lufleinziehn gefasst, und das Saugen durch den Begrifi
Ltifleinziehn bezeichnet wird , weil es dadurch geschieht, dass
durch Lufteinu'ehn ein luftleerer Raum gebildet %md, welchen
die angezogne Feuchtigkeit nun ausfiiUt; auf ähnliche Weise
war in a-nerdia, fundo (b.564) der Begriff Luft ausstossen in die
S0. 575
Bed. aprihm^ und endlich gießen übergegangen. Dodi me
man auch diese Bedeutungen ^ermittebi will, die Analogie von
<rnoLTi4iA (S.562) und selbst crlqHBv{Wemsauyer — Heber S.548)
zeigt die Möglichkeit dieses Ueberganges^ und wir werden
darum lät f eMo , saugen, unter keiner Bedingung von dieset
Wzf. trennen lassen, es also, wie fallo für sfallo, fiir ur*
sprüngliches sfello nehmen* Dass mit fellare das gifech.
gleichbedeutende ^daX-Xo zusammenhänge, ahnte schon PoU .
(E. F. 1, 110, 230); wie die Laute o-y in gg übergehn, sahn wir ]
oben {^isi S. 553)/ Wir nehmen also keinen Anstand ^<^^j^
hieherzoziehn. iJavon: ^oKau;^ 17, das Sa$igen\ veoßdaXroq^ ov^
neu gemolken^ — Mit e fiir a gehört hieher ßSiXXa, ^y der {sav'^
getide) BltUigel\ auch eine Pflanze % ^iXkiov^ t6, eme Pflanze i
^SeXki4faj mUBlutigeln besetzen. — Das litt, dele, Bluiigel^ ist
entweder von ßSikXa zu trennen, und gehört alsdann wolü zu
sskr. V^dhä, trinken, oder es ist ein, aus dem Griechischen er-
haltenes, Lehnwort
Wir wenden uns zu (fyvk in ^;^^^^oj^ td^ Blatt, LomA u*s«w«
Wegen der Bed» bedarf es wohl^emer Bemerkung mehr; ob
sie in specie aus dem Anschwellen oder dem Aufbrechen der
Knospe hervorgegangen sei^ wage ich nicht zu entscheiden. Im
Allgemeinen salui wir und werden wir selm , dass fast alle auf
das organische Leben der Pflanzen bezugliche Begriffe und
Bezeichnungen dieser Wz. 6<p entlehnt sind. Zweifelhaft wird
man aber in Beziehung auf die organische Form von qyiXXov
durch das latfoli um; beide seheinen so eng zusammen zu ge-
hören, dass man zunächst <^X-Xov nach Analogie von fol-ium
fiir organischeres (pvK-uyv zu nehmen geneigt wird. Alsdaim
entsteht aber natürlich die Frace, ob wir nun das v im Griech. .
für Vertreter eines ursprünglichen a (also etwa (pvXkov auf iiol. f
Weise, wie in owyia mv-ovo^j statt c^oX-Xov) nehmen sollen, I
oder das lat o in folium f&r Vertreter eines älteren u. Für
letztere Annahme kenne ich keine nur irgend entscheidende
Analogie; fiir jene spricht aber noch, dass der Lippenlaut <f>
leicht den Einfluss haben konnte, die Umwandlung des o in
das, dem <p mehr verwandte, v herbeizuführen. Die Verglei-
chung des sskr. ut-phu IIa, auf geknospt, entscheidet sehr we-
nig, oder gar nichts zu Gunsten des v; denn wir sahn, dass
fast aus allen Wzformen von y/^^tp dieselben Bedeutungen her-
vorgehn können, weil sie der eigentliche Grundbegriff mit sei-
nen Modificationen mit einer, in den Sprachen sonst selten vor-
kommenden, Kraft lange Zeit durchathmet Folgt man je-
ner Analogie, so liegt bei <f>vXKo die Wurzelform qVoX 6<poX (=
sskr. sphal) zu Grmide, wenn dieser iprki trtpvk (= sskr.
sphnl). Ich wage keine Entscheidung. — Von (^XXor kommt:
cp-cXkaptJOv ^ tÖj Dim»; (pvXXixSg^ v, <fvy blatteng, blatterhaft; (pvX-
Xtvoq, V9 ov^ von Blättern i (pvXXdSrig^ eq, bldtterähftlich] fpvXXLni^f
rj, -Tti^, 1}, pon Blättemu. 8. w.i <(>vXXcc^y 1}, Blätterhaufen u.s.yVm;
rpvXXelov, (prvXXunfj xrf, Laubwerk U.S.W.; <^t?XXa^o, Blätter haben
u. s.w.; <pvXh,a&y Blätter treiben U.S.W.; <^XXt^ti>, abblatten \ c^rX-
XoiOj belauben; rpvXX&^a^ xci, Belaubung, Laub; (pvXXl^^ ri, Blät^
K76 10.
ter häufen U.8.W.; aBUpvXkog, ovj sieis M0uhi\ deupvXkiUj n^ dui
SMsbelaiubtsemi d^offw^Xioig^ 97, afas AbbUiiem. —
In allen diesen Bildnngen durch 1 müssen wir das 1 entwe-
der als blossen Vertreter, oderalsTöUig identischmit ursprüng-
lichem r betrachten« Der Beweis dafiir wurde zn weit iuhreo;
er liest in einer sorafUtigen Erörterung des functionellen Wer-
dies der Laute , welchen wir an einem andern Orte zu geben
vermögen. Bei der bekannten phonetischen nahen Verwandt-
.fidbaß.des r und 1, und bei der ebenso bekannten Thatsache,
dass in einer Sprache, welche beide Laute, r und 1, scheidet,
letztres häufig an die Stelle des ersten tritt (nie umgekehrt;
idle FSUe der Art sind nur scheinbar), so wie endlich, dass
manche Sprachen nur den einen dieser Laute besitzen (z.B. das
Zend nur r, das Chinesische nur 1, und eine Ähnliche Erschei-
nung zeigt sich in den, in zwei Volkssprachen abgefassten indi-
schen Inschriften des Kaisers von Indien, Asoka, vgl. Joum. of
the As. Soc. of Beng. März 1838 S. 219— 283), kann sich jeder
die Möglichkeit dieses Beweises schon denken. So dürfen wir
denn eine griech. Wzf. a-^vX = einer sskr. sphur setzen. In
dieser Wz. tritt die Bed. %ittem^ sich h^üg bewegen in die Bed.
I springen über. Da nun <r<p im Griech. häufig in ^ übergeht (ve^
/ iV^x'^S.SSß u.sonst), so identificirenwirmit sskr.sphur grieä.
ij^vX in 'i^vT^'Ka^ 17, ^i?X-Xog< 6, der (eich durch seine Spnmgkraft
charakierisirende) Floh. Da wir das anlautende sph im Latein
häufig in p übergehn sahn (vgl z.]^. S.544), so ziehn wir hieher
auch das glbd. pül-ex, icis; über die Dehnung des u wage ich
keine Erklärung; es könnte, wie oft, Vertreter eines Guna sein;
ebensowenig will ich über ^e Endung ic entscheiden; möglich,
dass sie nacn Analogie von cu-l-ic(ex) angetreten ist; vielleicht
ist sie auch durch Verlust eines o aus pdl-ico, weldhes durch
das Suff, ico weitergebildet wäre, entstanden,- am wahrschein-
lichsten findet sie jedoch ihre Erklärung in dem ^ des gleich
zu erwähnenden pK-^r^x-i^v. Bemerken will ich hierbei, ohne
jedoch mit Bestimmtheit zu behaupten, dass es zu einer mit
sphur, sphul gleichbedeutenden Wzf. sphar: sphal gehöre,
dass auch im Sskr. ein \^ort pila vorkommt (dessen p, wie in
^melureren schon erwähnten Beispielen, für sph stehen könnte)
- und ein dem Floh nicht unverwandtes Thier, die Laus, bezeidi*
net. Diese Uebertragung der Bed. war nach Vergessen der
subjectiven Bed. des Worts {die Springende) nicht unmöglich.—
An tlniKka lehnt sich zunächist: T^XKi4(o (zw.), ßoheni ^^iKhov^
ifvKXiov^ ^vXXooy, To, Flohkraut. Gleichbedeutend mit ^^noKkAov
ist lat. pülejo, pülegio und daher von Pott fE. F. I, 87) mit
Recht mit pulex verbunden. Nun ist aber mit diesem wieder
identisch ^Xnxmv^ ß^vx^9'V9 und auch schon von Pott dazu ge-
zogen. Wie in den vielen, schon beiy^ax in den Wzformen
kshar, kshal rS.207ff.) und beiv^sm(S.501ff.) vorgekomme-
nen, Beispielen ist bei der Weiterbildung der Formen auf roder
1, der, diesen vorhergehende Vokal aus^estossen; solcher Bei-
spiele werden sich weiterhin auch in dieser Wzf. eine grosse
Menge ergeben; so hätte durch Antritt von t^x &a 4^^ ^^^^
2<I>. S77
a<(>vX : afpXiiX ^ntstehn müssen; da aber otp auch dorch aß wie-
dergegeben wird (vgl (rßivwni S. 563) und das anlautende <r
oft abl&llt (vgl. ßvw S.5Ö3 und aa.), so entsteht aus €r(pX7jx: Ip^vx.
Wie wir aber nun dieses ttx erklären sollen, gestehe ich wie-
derum, nicht mit Entschiedenheit bestimmen zu können. Am
wahrscheinlichsten ist mir, dass es auf der so weit ausgedehnt
ten Bildung^ welche wir die or(r(= sskr. ksh) -Bildung nennen,
beruht, so dass ein atpvK-^crKri ar^pvKaxi tnpKax: ßXa^ zu Grunde
liegt. Aus dieser Aimahme erklären sich auch die Namen des
flohs in den übrigen verwandten Sprachen ; denn diese Aus-
stossung des Vokals ging, wie sich aus der Vergleichung der
unter ax, orf*, und weiterhin erwähnten Wzformen ergiebt, schon
der Sprachtrennung der westlich -sskritischen Völker vorher
(sie kommt auch schon bei den Ostlichen vor, aber nicht in der
Ausdehnung^ wie bei den westlichen). So entspricht ahd. fldh
{Gra/^j Ahd. Sprsch. III, 760), slav. blocha, litt, blussa, lett
blusfsfa (Poiij E.F. I, 87), in denen h: ch: ss: sfsfganz re-
gelrecht einem sskr. ksh entsprechen würden. — Mit Ueber-
gang des ß in / (welcher nur dialektisch ist , vgl. dor. Y7i(papov
für ßXigfapov) wird aus ßki^x^nfi fX-hyiyyv^ y^^cJ. Davon: ßXj?;^©-
v^^, o, mit^ oder wie Polet her eilet.
Wir sahn oben (S. 574) , dass ^eXXd^, der Kork^ hieher ge-
hört, ohne dass wir entscheiden wollten, oder konnten, von wel-
cher Modification der Bed. der Wz. cq^ in specie diese Bezeich-
nung ausgegangen war. Wir werden nun i^eiterhin auch (pXou!^
hieherziehn, welches insbesondre Kork, aber überhaupt auch
Baumrinde heisst; nach diesen Analogieen ziehn wir denn auch
hieher fpi-Xv-pa von ftX, einer Weiterbildung derWzf. <pi: trtpu
Auch hier wage ich nicht zu entscheiden, welcher subjectiven
Beziehung die Rinde die Bezeichnung mit Hülfe der Wz. 6<p
verdanke; wir haben aber seitdem schon $ehr viele, auf das
Pflanzenleben bezügliche, Namen aus dieser Wz. hervorgehn
sehn (vgl. auch das schon von Po// hieher gezogne nlid. blühen
sammt florere u. aa. weiterhin), und der Begriff anschwellen,
aufbrechen mochte leicht auch hier den Grund der Benennung
abgeben. Bei wiXvQa^ ij^ ist, wie ich aus der Vergleichung
mit fpXoUq^ (ptKiös schliesse, die von Passow als zweite Bed.
hingestellte: Binde, Bast, die eigentliche Bedeutung. Erst aus
ihr mag die erste (bei Paesow) , Linde (der Baum , dessen Bast
man zu mancherlei Gegenständen, Malten, Kränzen u.8.w. ge-
brauchte), hervorgegangen sein; davon gnXvouyv^ tJ, Dim., ins-
besondre em Täfelehen von Lindenhol%\ gfiXvpivoqj 17, ov^ ^^iXv-
piog, a, ovj von Lindenholz u.s.w.
Hieher gehört wohl Brich tptXvpia, 17, einbeerentragender
Baum.
1^ gehn zu den Wzformen, welche durch Antritt eines r
weiter gebildet sind , über. So entsteht aus 6na fär a-tpa zu-
nächst : (Tjtap , zittern j %ncken u. s. w. , aus der 4ten Modification
der Grundbedeutung (vgl. S. 537 und atpi^cai). Dieselbe Bed.
erscheint auch in den , zu der, im Sskr. entsprechenden, Wzf.
578 S<l>.
sphar und (mit r filr 1) sphal gehSrigen Themen , ebenso im
goA. spairran (7. Grnnm, D. Gr. II, 61^ nr. 609) und im litt
. spirru, ich siosse, schlage mit den Füssen. Im Griech. erscheint
^gmnftfthftt cfitcLLoui rfiir (r7rap-J6) nach der 4ten Cönj. CL), %ucken,
sich sparen U.S.W. (vgl. Pott, £. F. I, 238; II, 1^2): jcewöhn-
lieh erscheint es in der Form d-anaiptoj in welchem a für dya^
fliv steht, also eigentlich auf%ucken n.6.w. Davon <ncotpi4^=z
(htalpia (Gramm.) und otAntafnita =z davtaipw. dnoÖTtap^a^a
{Hippocrat.) beruht auf einer, durch ^ (S. 30 und sonst) weiter
gebildeten, Form: anao^; es ward mit (rjtodpa identisch ge-
braucht — Hieher gendrt crndpoqj 6, eine Art Fische.
Eine andre Form aus öutap entsteht durch die cra-Bildnng:
<ryao-ttg<r-ci > %erren, %ausen (fast eine Fortentwickelung der in
"^ aTrää) hervorgetretenen Bed«) u.s.w.; <rwapay^, to, ein abge^
rissenes Stück (vgl. dnoamdq) ; (ntapay^TciSrig , (rsrapaj^tcodi?^ ec,
wie zerreissend; cmupal^g^ ^; anapaffiö^f 6, das Zerfleischen^ iia-
(mapaxTog^iii dvj zerrissen.
<m€p für (mapy mit, wie gewöhnlich, e för a und der Bed.
Aiii und her bewegetu Davon ap et fl,|y. hin und her bewegen ma^
'' chen; wenn es (ur eine Caus Iform genommen werden kann,
also für zusammengezogen ai:^ organischem (r3re-p£-j<ü)(vgl. den-
selben Ausfall des dem j vorherseueuden Vokals auch im Ger-
manischen (z.B. in wisjan S. SS))), so würde es ganz wörtlich
so heissen; ^vir glaubten diesen Verlust auch im Griechischen
mehrfach annehmen zu dürfen, wagten uns aber nirgends mit
Sicherheit dafür zu entscheiden. Dieselbe Wzf. liegt in dem
ebenfalls schon von Pott (E.F.1, 239) verglichenen lat sper-no;
dieses berulit aber auf der ganz eigentlichen Bed. derWz. sph,
.r blasen; fifer-nohedevitetjefnand (^verächtlich) anblasen^ in die-
ser Bed. wird auch sskr. spf i angeführt, wovon man spar-itf i
(== spre-tor) mit der Bed. Feind j Unterdrücker u.s. w. ableitet
DieNothwendigkeit, cmeLpfa hieher zu ziehn, und nicht etwa mit
sskr. stfi (streuen') mit 6n für 6x (wofiir sich mehrere Analo-
E*een weiterhin (vgl. önavot;') darbieten werden) zu verbinden,
^gt in dem germanischen spreu und lat spar-g-o, welche On
als organisch auch für das Griech. feststellen. Also lo-gg/po^
{hin umd her bewegen), streuen, säen. Davon: önip^a^ tO, die
Saat, der SaamenvuB^w.^ crnep^aTiov ^ t6 ^ Dim.; cnrepfiaxcadirc,
£^, saamenartig^ a^ep^tav^ %6 = (nripua (Nicand.); cnrepfiaTixdc,
if, övj zum Saamen gehörig u.s. w.; ontp^viag^ o, Saamengurke-,
cnttp^wtig^ )7, die Saatnenader\ arnip^tuoq^ a, ov'j amip^u)^ oy, rofi
Saamen, die Saat betreffend; cmtpyMvii&j amep^iaivw, säen tls^w^;
anep^Turiid^, o, das Saamenlassenn. s.w*i arTTBp^rö&j besäeu'y
amepiiaxtöaigf 17, das Besäen U.S. w* —
Eine Form crnlpa^Bog^ t6 =^crnip^a hat nur Nieander.
Mit a für e, also Wzf. önap^ erscheint, ausser flexivischen
Bildungen von cmrep, wie ia^dprtv u. aa., anapvog^ if, 9v, gesäet,
erzeugt, — Gehört hieher vnapvdf^y Vj 0^9 spärlich, oder ist es
zu crnavog zu stellen?
Mit o f&r c: anopaq^ o, 9}, (fiin und her geworfen), zerstreut\
ornopaSnvj zerstreut 'y ornopadr^i;^ ig (Hippocr.)i anopaitxögj if, oV,
S0. S79
%erstre$ii, eni^ein; anopa^ i\ andpog^ d, d^M Saeti Q.S.W.; cmopi-'
^og, ov, %u besäen, be^aei; anopevg^ d, iSSdf^r; anopevQ^o^ säen (zw.);
amopev^q, 6 = aKof&oq ; cntof^og^ i?, dv, gesäet u. 8. w. ( anofnt^ö^
d, Saai%eii\ — äyyitioanep^o^ ov; dyyuocrnepyuuxoqy ov^ den Saa'^
men in einem Gefäss eingeschlossen habend (von Pflanzen Theophr.) ;
X&ocmepiiov y rd, Sieinsaamen, eine Jfflitnzei noXtxmBfni^^ ig^ weil
au9gesäei\ iniönopUxj 17, das Nachsäen u.s«w.; Aönopog, ov, unge-*
säei^ navcrnzp^ia^ 17, Mischung von allerlei Sämerei] iiavoaTtopi&j
dünn säen.
Sollte bieher mit Verlast des anlautenden 6 und vriddliiar-
tiger Dehnung des e: nnp^iv^ ThiplqylvoQyO^ dsr Saamenbeutel,
Hodensack, zu ziehn sein?
Sollte femer hleher zu ziehn sein o-öTcpiov^ auch oönpov^
To, und oöTTpoq^ d, eine Art Hülsenfrüchte? 6 würde ich furUeber- '
bleibsel des Präf. 6x r= sskn ut) erklären; in 6np wäre, wie
oft (.vgl. 570), der Vokal ausgestossen; wörtlich hiesse es: den
Säumen in der Höhe^ obeti habend. Davon: oönpKodriq^ eq^ von ,
der Gestalt der Hülsenfrüchte \ lödönpiog^ ov, gleich einer Bohne*
■' ■ ■ ■ n' ■ '
Mit dem organischeren a^p anlautend , gehöit hieher G(pap ;
diese Form erscheint in dem schon von Pott (E. F. I, 239) hie-
her gezogenen: a<palpa (fiir ac^apja?), )?, Kugel, BalL Diese /
Bezeichnung geht von demBegriff angeschicolteti, zu etnefnKnol"
len (vgl. ourtpöSeXoq S. 558) abgerundet sein aus. Da auch ein
Werl^eug der Faustkämpfer so lieisst, so könnte man die Be-
griffsentwickelung auch wie in ar(paXX6(; (S. 567), näkXa (S. 569)
fassen; allein der Begriff schwingen tritt in den hieher gehöri-
gen Formen nicht hervor, und darum scheint mir jene Entwik-
kelang angemessener. Davon: ötffoupndov^ nach Art einer Eu^
gel^ GtpaipLoVy artf^tpidiov, to, Dim.; atpalpoq, ov\ arg}otipvx6gy »f, dv,
kugelrund 'y cqtaipiniq^ d, -Zri^, 17, hugelähnlich ; G<paipi4(ii^ mit dem
Ball spielen ; <r<paipuri^ ^ ; aipaiptar^öqy d, das Ballspielen ; cr<p(upi^
€ryLa, to, das Ballspiel i atpaipuTTiip^ cr(paipurTri(; ^ Oy der Balispieler;
(rqtouptarrtpioqy a, ov; trq^Mpiorixog, 97, dv, zum Ballspielen gehörig;
aiponpurrnpiov, to (<r(p<upunrpa, 17, ZW.) 9 Ballplatz i acpaipow, ab"
runden u. s. w. ; c^odp&iia , to , jeder zugerundete Körper u. s. w. ;
orqMxipGKnq^ 37, die kugelßrmige Rundung; o-^otpf^To^, i, dv, gerun^
det'y ogHupiurrip ^ d, ein lederner Riemen ^ die Schuhe zu sclmüren
(lxx); cqnupeiv^ d, ein rundes Fischetnetz.
Indem dtfs anlautende a abfallt, entsteht die Wzf. ^ekx|>.
Wir sehn nun an mehreren Beispielen, wie aus der Modifica-
tion der Bed., Zustand der Zerplatzwig (S. 537), die Bed, mt-
brechen^ zerspalten hervorging, z.B. im sskr. sphat', zerbrechen^
sphut', zertheilen, zerbrechet^, durchbohren^ sphut'a. zerbrochen^
geborsten^ zerrissen^ sphut'-ana, tias Zerreisset^i sphut'ita, p«-
lorsfenv,s.w. An diese Bed. scheint sich nun sskr. phal*a
(für sphala von Wzf. sphal für urspränglicheres snhar) in
der Bed. Pflugschaar (die die Erde aufreissende) zu lennen, so
wie das gleichbedeutende phäla (mit Vriddhi). Hieraus ent-
nehmen wir denn das Recht, aus dem Griech. hieherzuziehn:
ygpo« zerspalten^ zertheden u.s.w., wovon: J||£l(g ganz in d«r- ^
SSO 2<l>.
selben Bed«, wie die in sskr. phala, phala am Grunde Kegende:
dis Erde mit dem Pfluge aufreiaeen^ pflügen n* s. w. Davon : €upa-
p&TO<;, ov, nnd aataooc. ov, ungepflügt Da in sphnt' die Bed.
durchdringen hervortrat, so kann bieher recbt gut lat. per-for-
are sammt ahd. bornan {Grafj Alid. Sprsch. III, 205) gehö-
ren (vgk Pott, E. F. II, 278^ Da wir aber häufig für tf<^ 4Kir ein-
treten, und auch bei diesem das anlautende 6 abfallen sahn,
femer bei mri erkannten (S. 494), dass diese durch r weiter
gebildeten Formen ihr r mit dem yorhergehenden Vokal in
den Laut zusammenzogen, welcher im Sskr. durch ri ausge-
druckt wird, so kann zunächst noch hieher gehören n-pf-ca,
durchbohren (wie in perfdrare, borjan), dann aber auch über-
haupt (wie sphnf) zerspalten^ zersägen vl. s.w. i insbesondre
wird es gebraucht vom Durchbohren mit den l^hnen^ daher beis-
sen, mit den Zähnen festhalten, aber auch inUtder einen Zahn-
reibe gleichsam die andere durchbohren,') knirschen. Bedenklich
wird diese Zusammenstellung fast nur durch das der Form
nach so nah damit zusammenhängende lat friare; allein des-
sen entschiedene Bed. reiben (vgl. fri-c-o) macht , selbst abge-
sehn von der verschiednen Quantität des i, eine Trennung von
npT-6) wohl, wenigstens flirs erste, nothwendig; eben so xi'age
ich auch nicht, mitPott (£.F.II,272) polire, oder gar frendo
(a.a.O. S. 275) mit npUo zu vergleichen. Ich gestehe, d<iss
mir hier noch manches unentschieden bleibt, wie gewohnlich,
wo uns das Sskrit verlässt , dennoch mögen die Derivata vvou
Trpuo hier ihren Platz finden.^ Beiläufig bemerke ich, dass,
wenn nplo-) mit Recht hiehergezogen wird, wahrscheinlich auch
TTEtpoi (S. 132) und vielleicht selbst theüweis nepda (S. 131)
hieher geliört. Was die Formen betrifft, so wäre itep fDr oTrep:
(rq)ep^ die Grundlage ; in itelpw wäre eine Flexion nach der 4ten
Conj. Cl. (77£pj<»)9 m ^epaco eme Causalform (nep-aya) anzuneh-
men; in Ttploy läge die Form mit iri zu Grunde, und es stände,
nach der 6ten Conj. Cl. flectirt, für urspriingliches ^rp^o; we-
gen des Verlustes von j wäre i gedehnt (vgl. z. B. 4^<a S. 173
u* aa.).
Neben jr2^erscheintjr£(^ da in ?rpun^ TTpco-fia das t kurz
ist, so lässt sich vermufhen, dass dasselbe auch in Tcpt^o) der
Fall ist; dürfte man wagen anzunehmen , dass in npl^o die bei
Ttpuo zu Grunde gelegte Urform Tvpljia mit dem gewöhnlichen
Uebergang des ] in ^ erhalten wäre? sonst wäre es natnrlich
eine sekundäre Bildung durch i (d+j nach der 4ten Conj. CL).
Von diesen Formen kommt: arpco-i^, ^; ^pur^g,6, das Sägen,
Knirsehen; npUryM, T<f, das Gesägte u. s.w.; ^pur^iatiov, xd, Dim.;
npMTTÖqj if, oV, gesägt; wpiornfp, nplxrvriq, d, der Säger j die Säge;
^piöm SS5 ütpiw ; ^pUifiot, x6 = TtpUr^ia ; ^rpuorcf^, ^, 6v, durchbohrt;
^pUavy d, Bohrer^ Säge] vtpuinov, tS, Dim; ^pu>vüi$7iq, e^ sägefor-
Mig-; 'xpu3v6(A, sägeßmäg gestalten; npuypmrog, »f, ov, wie eine Soge
gezmekt. ditpl^, festhaltend ^ ob man hier das d als d privat, zu
fassen habe, so dass es heisst: auf eine nicht trennhare Weisen
oder als a intens. (== dis=z6aS. 3K2) , so dass es hiesse: sif-
sammengMsseti^MU^ ich nicht zu entscheiden. Von dem^-bei
S0. S81
Aeschyl vorkommenden, an^yia kann man noch nicht einmal
die Bed. überhaupt genau bestimmen; ditfwrd ist nodi nicht
als Lieseart gesichert
Ich wilihier sogleich auch die übrigen Themen bemerken,
welche sich vielleicht an <pa^ für 0<pap in der hier vorkodkmenr
den Bed. lehnen. Denn die Rechtmässigkeit ihrer Verbindung
mit '^6<p hängt einzig und allein davon ab, ob wir ^potp hieher-
ziehn dürfen.
Zunächst also qta^ in ygox^t^, lio^y iiy die Furche ^ aber
durch den Gebrauch auf JfurcJun im Gesicht, Runzein, Falten
beschränkt Diese Beschränkung ist eine rein zufällige, wie
schon das entsprechende nhd. Furche bezeichnet, welches so«
wohl die durch das <papovv (S. 580) entstandenen Furchen (die
durch den Pflug gebildeten Ackerlandbrüche), als die Furchen
im Gesicht bezeichnet Ahd. heisst dieses furh-i (Graf, Ahd.
Sprsch« m, 684) und gehört ebenfalls zu dieser Bildung; nur ^-
scheint hier statt des organischen Vokals a der durch den Lip-
penlaut herbeigef&hrte : u, grade wie in der sskr. Fortbildung
derWzformenauf r: sphur-kh'uud sphur-g\ Diese Erschei^
iiun^ ist schon oben bei ^ivkrj (S. 4^6), murkh' (S.806) beach-
tet; das deutsche furh-1 steht also für ursprungliches sfurh-i. •
Beiläufig will ich hier bemerken, dass zu dieser W^if. sfurh.
auch das godi. faurh-tei iJFurcht) mit gunirtem u gehört; seb^'
Bedeutung seht aber von dem Begriflf zittern (S. 537) eäm\ die
bei Graf { Ahd. Sprsch. III, 685) angegebnen Etymologieen sijdd
irrig; auf dieselbe Weise ist auch Tat for-mi-do zu erkl&rett; >
mi und do sind SufBxe; for könnte man nun zwar für sfor
nehmen und gradezu mit der sskr« Wzf. sphar zusammenstel^
len, weldie auch schon %itiem heisst; doch macht mir, trotz
der Abweichung des Vokals (o könnte iedoch auch d und Guüa
Fon u sein, so dass för =^ dem goth. faur in faurhtei wäre),
die Analogie des Deutschen wahrscheinlich, dass vor dem Suff*
mi (wie in omen f&r ocmen S. 228 u. sonst) ein Guttural aus*
gefallen sei; forc-mi (mi = griech.fio) hiess also iiasZiijent-^
Doch zurück zu ^Hxpx/g; an ^^ap ist hier x getreten ; völlig die-
selbe Form sehn wir in dem sskr. phalk-a; dass dieses zu der
Wz. sph gehöre, zeigt seine Bed. ScManqenhaut (vgl. die bei
&d€pap angeführten Formen S. 550 u. S. 538 ff.). Nach der ge-
wöhnlichen Regel des Sskrit wurde dieses phalka (v^l. Boppy ,
Gr. s. r. 89 Aimot) auf eine Wzform phal-k', sphalk' fuhren,
welche ^angenommen werden durfle , da wir wissen , dass k'
vielfach als Element erscheint, welches sekundäre Wzformen
bildet AUein der Wechsel zwischen kh: ksh: kh (S. 187, 506
II. sonst ) und auch k (vgl. Nachträge zu S. 205) macht es mir
höchst wahrscheinlich, dass sphalk wesentlich identisch ist mit
hskr. sphurkh'(= sphurksh?); der Unterschied beruht, ab*
gesehn von dem Anlaut, nur in dem eben erklärten Vokalwech*-
sei. Das griech. ^apx fbr 6qH»>^ würden wllr demnach zu einer
Wzform mit der tfcf-Bildung (= sskr, ksh) ziehn. — An (papniq
lehnt sich: g>ap9adciSiiSy $Sy runzlicht '^ 4pafna8p<>>9 runzeln.
Wir haben schon viele Beispiele gesehn, wo schon imSskr.
für sph: sp und dann p eingetreten war (vgl. S. 640 u. sonst);
383 ^^.
ia diesen BHdnngen dareh r erscheint ferner, wie mehrfack be-
merkt (vgl. mi^i S. 494), f i statt des r mit dem vorhergehenden
Vokal. So konnte sphar zu pfi werden. Darf man nun an-
nehmen, dass th ein sekundäres Bildmipelement sei ? Dafür
spricht Folgendes: fi, eigentlich ^«Ait, bildet ra-thaiPV/#« u.s.w.
. (S.55;; aus dem Begr. gehn ging dieBed. erlangeti hervor (S. 55,
. vgl. 12); dürfen wir damit sskr. arth nach etwas streben {danach
§ehn, S. 12, 55) verbinden, also wie rath in ratha aus einer (or-
spriinglich nominalen) BilduaSidttCfib th hervorgehn lassen ? h vfi
heisst rvfen, epreel^n ; h v geht nun im Sskr. oft in k über Cvgl- z-
B. kri-mi bei tkmvg aus y hvfi); dürfen wir demnach mit hv^
(eig. hva, denn jft ist Zeichen der 4tenConj.Cl., vgl. v£ S. 285)
katha die Rede, und davon kath, katth spredien, verbinden?
hvri heisst krümmen'^ hv geht, wie sich bei xT^f^ zeigen wird,
oft in g über, fi wird femer, wie bekannt, oft durch ra vertre-
ten; dorfen wir also mit hvf i: Ijvra grath gekrümnU sein^ ver-
binden? nl hetsst/>l/ir«»; davonkommt nii^thaFüt^rer,Herrsc/kef
(wie sqhon Fott bemerkte, E.F. II, 207); dürfen wir also mit ni:
nftth mächtig seirtj verbinden? Qrf heisst eigentlich ge/in^ aber
mit einer ModificaHon der Bed., welche zunächst in ^f itn^ emerj
%u dem tntm ^pine Zuflucht genommen hat, hervortritt, dann in dem
deutschen hil-an {J. Gnmm^ D. Gr. Wzverzeichniss Nr. 314)
undindemCausale hilpan (vgl. H.A.L.Z. 1837. Ergzbl.S. 920*);
dtrf^ wir demnach mit (ri (eigentlich gf i) in dieser Bedeutungs-
modffioation yrath, befreien, /ie(f€ii(operam dare) verbinden?
Auch noch andre auf th scUiessende sskr. Wzforinen scheinen
in diesem th ein sekundäres Wurzelelement zu erhalten. Doch
liefft die Beziehung nicht so nahe. Wenn es aber hiernach sehr
wimrscheinlich ist, dass th ein sekundäres Wzelem'ent ist, so
steht formell nichts entgegen, hieherzuziehn sskr. pfi-th für
sphar-th, sphri-th. Die Bed. spricht aber ebenfalls daftlr;
denn zunächst erscheint das, mit prith nach einem uns läng^^
bekannten Uebergang des ri in ra, vdllig identische prath in
der Bed. durchdringen (wie npUn^ perforare, S. 580, vgl. SchoL
ad Kaurapank'af.. 44); femer, und dies ist entscheidender, heisst
das, augenscheinlich zu prith gehörige, sskr. prith-ak besan»
dere und das, mit prith entschieden zusammenhängende, lat
part, pars (mit Guna von ri) Theii. Die Bed. theüen sahn wir
aber wiederam schon mehrfach aus dem Begriff zerplatzen ma^
chen, zerspalten hervorgehn. Im Lat ist aber auch die Form
prith selbst mit dem f i erhalten; indem nämlich durch SufT. va
aus prith: prith-va gebildet wird, wurde ihm lat. prithvo ent-
sprechen; ivie in levi fiir leghvi (sskr. laghu) gh, ftUlt aber
auch th vor v weg und zum Ersatz wird das i gedehnt ; so ent-
steht prTvo; dieses heisst nun augenscheinlich, wie privi-gnus
zeigt {ein, von einem der beiden Eheleute besonders (aliein) Gezeug-
ter oderOebomer, gnu = griech.TVo in ^^£09^0^)9 was einem beson-
ders gehört — Ffl^tinsre Verbindung von pf ith mit V^sph, in
der Wzf. sphar, spricht nun aber noch besonders die griech.
^Form <pap6 in tpapö-oc. tS, jedes abgesonderte Stuck, Theil, wel-
ches man schon lange mit lat part zusammengestellt hat In
dieser Form wäre, wie so sehr häufig, das h oder t (als Ver-
S0. 583
freier von sskr. th, denn beide kommen vor; Tgl. napl^hog^
^aT^lv) in 6 übergegangen, das organisch richtigere (p dagegen
erhalten; dieses schlbsse sich also an die richtigere Form, wel-
che mit sph aniauten wurde.
Nun schliesst sich im Sskrit der Form nach gan^ nnd gar
an diese Wzf. prith, mit welcher prath, mit ra für ri, völlig
identisch ist, pirith-if-ka und prath-n-ka, das Junge von jedem
Geschöpf. Wäre es mOglich, dass anch dieses Thema hieher ge*
bort? Ich glaube es fast, gebe diese Etymologie jedoch als eme
rein hypothetische. Die Wziormen pf ith und prath werden nun
in der Bed. werfen ^angeführt; dieselbe Bedeutungsmodification
sahn wir aber schon vielfach hervortreten (vgl. z. B. <nrecp(n S.
578, artpsviomi S. 563 u. aa.). Werfen von dem Gebären der Thiere
zu brauchen, ist nun aber eine überaus nahe liegende Wendung
(vgl. 9ixslv S. 242). Sollte nun auch pf ithuka, prathuka ei^.
das Geworfene, eben Gebome heissen? uka ist nur Suff, und wir
mssen, dass in Beziehung auf die Suffixe die verwandten Spra-
chen nicht selten auseinandertreten (vgl. z.B. S. 330). SoUen
wir nun mit pfith-uka griech. nopTax zusammenstellen dür-
fen? Was zunächst die Bedeutung betrifit, so heisst nopTai^
wie -nopTu;, ^ (selten 6)^ junge Kuh, junges Rind, Ktdb, und über-
haupt jedes junge Thier (also grade wie das sskr. pirith-uka,
^^r^iiirVL^^)^ junges Mädchen U.S.W.; von dieser Seite steht dem-
nach der Identiiicirung von noprax mit pirith-uka nichts entge-
gen. Was das Verhältniss der Formen betrifft, so hat TcopnxH
zunächst, wie gewöhnlich, Guna für sskr. f i, femer t fbr th
(wie in ^^aT = sskr. path und sonst); was das Suff, betrifil,
so dürfen wir, wie bei aXciTtrj^ (vgl. S. 176 u. sonst vielfach vor-
gekommene Beisp.), noprax für ursprunglicheres nop^Ta^xo neh-
men; das o guig im Nomin. 'jtopraxog = prithukas verloren;
so entstand Nom. oropra^ und gab Veranlassung, das Wort in
die consonantische Flexion hinüberzuziehn ; in itopr-axo ist aber
das Suff, axo von dem sskr. uka nur höchst unwesentlich ver-
schieden; wenigstens steht diese Verschiedenlieit einer Identifi-
cirung eben so wenig und noch weniger entgegen, als die Ver-
schiedenheit in Bezug auf a und i im griech. hvy-a-Ttp = sskr.
duh-i-tfi (vgl. 1I.A.L.Z.1837. Ergzbl. S.909) bei diesen. Wur
identificiren also -jfopra^ unbedenklich mit dem sskrit Worte.
Als eine kürzere Form betrachten wir nopriq (vielleicht aus nop-
TOfOy TtopTixog, T^opri^ entstanden i ; Potts Zusammenstellung des
letzteren mit sskr. vrisha (vgl. S. 327) müssen wir wegen der
zweifachen Unregelmässigkeit (tt = v und r = sh) entschieden
zurückweisen. Für iiopri erscheint durch regressive Assimila-
tion -jzoppi (-jtopi Maitiaire, Gr. L. D. 147 A): dieser Uebergang
fand anch vielleicht in dem ahd. itiVTx^ jimges Rind (Graf, Ahd.
Sprsch. 111, 663), Statt, obgleich hier die Form fersa (vacca J.
Grhiim, D.Gr. 1, 123) eher zu einer Verbindung mit sskr. vrisha
auffordert; doch bemerke man, dass auch hier f nicht zu sskr.
v stimmt, und th, wie ja fast alleT-Laute, sehr leicht in s über-
gelm konnte. — Von Ttopra^ kommt nopräxiov, to, Dim. ; nop'
Tci^io^ muthwiUig sein.
In -nopxig sahn wir auch die Bed. junges Mädchen hervor-
584 10.
.treten; wenn gleich seltDcr, werden wir Jedoch auch bisweilen
'^ im Gegensatz zu sskr. th finden (vgl. ^öra xl ^i^g S. 55);
so ist es also nicht zn gewagt, hieher zu ziehn: ndp^-n {SuitL)
oder mit vom Sskr. abweichendem Suff.: ^ao^-ivoc^ iy ßsn^es
/ MädclHm, später auch 6, junger Mann. Aucb hier erscheint statt
des sskr. ri (ra) Gmia, aber nicht, wie in ^opvax mit o, sondern
mit a. ~ Davon : ^dp^oq = vaap'^ivoq; ^ap^encnuipiovj to, Dim.;
'jtap^iiJLogy{a)jOvi Ttap^huog^ ov ^ Ttaf&inxog ^ ii^ ov, jungfrauli^
tmsch^täig u S.W.; wap^cvix?f, 17,= «ap^iyoff,- nap^eveuxj nap^B-
viuy riyJungfrauenatand; vsap^heia, Tcap^tvtXa, Tcap^hvoL^xdij Jung-
frauengesänge^ nap^ivuxy rd^ Zeichen derJungfirauschafl; icap^t-
'^l^S^o, Jungfemsohn^ Tcap^hiov^ xo, JungfernJkraut; nap^ey&ijiSy
zgy jungfrauenartig i nap^evedv, Tcap^evaiVf d, Jungfrauengemachj
ein Theil des Tempels der Pallas in Aihen ; Trap^eyevci), wie eine
Jungfrau halten u. s.w. ; 'aap^ivtxxrig^ Vy der S^ustand einer Jung-
frau ; 7cap^iv6vua , ro, jungfräulicher Stand u. S. w. — ci^rap^evo^,
ovj nicht mehr Jungfrau^ dnaphlvevrogy ov, der Jungfrauschaft bc"
raubt ; dmfnap&evouif entjungfern»
Die WzflT. pf ith , prath werden, wie bemerkt, in der Bed.
werfen (ejicere, projicere) angeführt; diese Bed. ging, wenn
unsre Zusammenstellung richtig ist, aus dem Grundbegr. hlasea
durch dieModification hin und her blasen^ oder auseinanderblasen
hervor. Sollte nicht aus dem Begriff auseinanderwerfen auch
die Bed. zerstören haben hervorgehn können, zumal da der ^e-
gnS zerbrechen entschieden in, zu dieser Wzf. gehörigen, The-
men hervortrat? In diesem Fall ziehe ich hiehergriech. ^tp^,
Ttop^ (Guna von pf ith) und ^rpo^ (= prath). \vir sehn luer
die Wandlungen eintreten, welche auf den Laut basirt sind,
welchen das Sskrit durch f i bezeichnet Schon dieses spricht
gegen eine Identität roitlat. per-do, welches augenscheinlich
eine Composition mit der, im Griech. auch sonst gar nicht vor-
kommenden, Präposition per ist (vgl. auch Pott, £. F. II, 328).
^ Mit Unrecht zieht Ag. Benarg (Rom. LautL I, 239) Pestis hie-
' her; dieses gehört zu der griech. Wzf. ora^, lat pat«ior steht
für pet-tis und heisst Leiden. — Also ^repö-o), auseinandeiwer^
feuy zerbrechen y zerstören^ vertilgen u.s.w. (i^pa^ov^ nsKop^a).
Davon: Ttipcngyiiy Verwüstung \ Trop^io (Denonunativ von einem
Thema Trop^o), zerstören, tödtenß Wp^i^o-t^, 17^ Zerstörung; itop-
^rjniqy Trop^Yprcop, o, Zerstörer^ ^rdp^i^^o, tOj das Zerstörte ^ dnop-
Ä>rro$, ov, unzer stört ^ nToXlno^o^j ov^ Städte zerstörend; v^spai-
TtoUg (für ntp^tx-'xoXig vgl. JEL A. L. Z. 1838. Ergzbl. S. 339>
nepcrer^, n. p.
Wir wenden uns wieder zu sichereren Ftymologieen. Aus
der Wzf. aqyo (= sskr. sphu) bildet sich durch Antritt von p:
crqycpy in der Bedeutung aufgeschwollen sein (veL jedoch Qr(pvpa^.
Daher gehört hieher, wie schon Pott (E. F. I, z38j bemerkte,
anpvpov, rd, Cdie Schwellung am Fuss'iy der Knöchel, jedes Aeus-
serste. Davon : a(pvp6<o , die Knöchel spannen (? zw.) ; <Tqn>piaxnpj
6 = aq}cupGixrip (S. 579 ZW.) i inur<pvpog^ ov; hnarffipiog^ ovy über
dem Knöchel.
Im LateiDischen ist der Knöchel malleolafl, Ueiner Hat^^
mer^ yon malleus (für mald-eus von mfid S. 509) oenannt;,
Dieses Zusammentreffen machte schon auf die MögUchkeit ei-
nes Zusammenhangs von ar(f>vp6v mit crfvpa^ ^, Hammer, Schlä- A,
gel u.s,w. (vgl über die Quantität Paseow), aufmerksam.- Nur
darf man in diesem Fall ar<f>vp6v nicht aus der Bed. geschwollen
sein ableiten, sondern , wie im Lat., wäre der Knöchel alsdann
etwa wegen seiner Aehnlichkeit mit dem Hammer so benannt
Die Verschiedenheit der Quantität (welche übrigens noch nicht
ganz gesichert ist) tritt dieser Zusammenstellung nicht sehr in
den Weg; denn wie für murkh' auch mürkh'erscheint(S.505),
so finden wir auch in dieser Wz. sphiirg' und sphürg'. Will
man anpvpa hieherziehn — und nach meiner nersOnlichen
Ueberzeugung darf man es, obgleich diese Etymologie bei der
Kluft zwischen den Bedeutungen nicht ganz sicher ist — so
wird man seine Bed. aus dem Begriff: %il/em machen, bewegen,
und insofern schlagen (vgl. sskr. ä-sph&tita geschlagen) her-
voi^ehn lassen müssen, so dass der Hammer der schlagende
wäre. Von acpvpa kommt: artpvptov^ a(pvptoVf to, Dim.; crtpvpocoj
hämmern; atpvfmaig, ?;, das Unlerhacken der Saat mit der a(pvpa',
artpvpfOTog, >;, ov, gehämmert i atpvpaiva^ 37, Hammerfisch ^ okoacpv'
po^^ ovy okoar^parog^ oXoacpvprtXo^j oXoatpvfurrog (zw.)) ov^ganz
gehämmert.
Aus dem Betriff des Blasenwerfens geht die Bezeichnung
des Schaums mit Leichtigkeit hervor. So gehört zu der WzL
sphu, oder, mit p f&r ph: spu lateinisch spA-ma, das Blasen^ ^
werfende; ebenso entsteht aus der Wzf. sphi mit Verlust des
anlautenden s: phi, im Sskr. das mit spü-ma gleichbedeutende
phS-n a (wo £ Guna von i). Eben hieher gehört das nhd. ab-
spülen (= abschäumen^, Sphhlwasser, Diese Analogieen be-
rechtigen uns, zu der Wz£ 0*9^ auch d-^poq zu ziehn. Es
hätte demnach eigentlich schon früher (S. 006) behandelt wer-
den müssen; aUein ich wollte erst mehrere Beispiele vorher-
gehn lassen, in denen der Vokal der Wzf. ausgefallen, und an-
dre den hier vorkommenden ähnliche Veränderungen vorge-
gangen waren, damit die Form von dg}p6q sich desto leichter
erklären liesse, und um dadurch den Uebergang zu einer Menge
ähnlicher Vokalelisionen zu bilden. Bei der innigsten und am
längsten gewährt habenden Verbindung des Latein, und Griech.
ist es mir am wahrsdheinlichsten, dass im Griech. dieselbe Wzf.
bei d<pp6g wie bei dem Lat spüma zu Grunde liegt; die Wzf. -^
spu war = griech. a^pv; indem vor diese das^SuSTai'rf (wie S.
578) in seiner verkürzten Form dv trat, musste dva<f>v oder,
durch Assimilation, dag)v daraus werden; wie aber nun sskr.
pu-sphu zu pupp hu ward (S. 551), so glaube ich, konnte
auch griech. aöKpv zu dnqyo^ oder, was man mit diesem wohl
für ganz identisch setzen dürfte, oKfrv werden. Diese Ueber-
gänge halte ich persönlich für das Wahrscheinlichste; doch
konnte man sich die Sache auch so denken, dass aus cr<pvmi
Verlust des anlautenden öj (pv entstanden sei, und vor diese
Form das Prüf, a trat. Gegen diese Ansicht scheint nur nun
•^
586 S0.
das za sprechen , dass man in dem so oft vorgetretenen d nur
dann einen üeberrest von dv für dvd erkennen kann, wenn
solche Laute darauf folgen , welche den Verlust des y, etwa
durch Assimilation, möglich machen; mau könnte zwar sagen,
dass das V überhaupt vor Consonanten habe verloren gehn kön-
nen, wie in dem, entschieden ursprfinglich dv gelautet haben-
den, a priv.; allein diese Analogie ist nicht ganz gleich. Denn
diese Verstümmelung von aV privat, liegt weit vor der Sprach-
trennung, während die Präposition dvd ganz und gar individuell
griechisch ist: daher denn ihre Wandlungen nur aus innerhalb
der gi-iech. Sprache geltenden Gesetzen erklärt werden dürfen.
Nun könnte man zwar vorschlagen, a, wie so sehr oft, für
Ueberbleibsel des Präf.a/a (S.274) zu halten; allein da scheint
mir die Bed. nicht so gut zu passen ; d<pv = ai/ -(- acpv heisst
wörtlich Blasen aufwerfen ^ d<pv s±= o/ra+o-c^ würde Blasen ab^
werfen heissen , und mir wenigstens scheint jenes filr den He-
grin schäumen bei weitem bezeichnender, als dieses. Von a^^
wurde dqyv-po durch Suff, po gebildet, schätnnend heis^en^ in-
dem der Vokal (wie in o^X« S. 573) ausgestossen wird, ent-
steht dtppoi d(f>p6q, 6 {der schdmnende') Schaum. Poil (E. F. I,
3) leitet es von «(j^i^o, welches von Hippocrates in der Bedeut
weisa werden, erbleichen gebraucht wird. Hippocrales hat eine
Menge eigenthümlicher Wörter, wie ynv schon mehrfach Gele-
Senheit hatten, anzumerken^ und gar nicht unmöglich wäre,
ass er hier die Verbalform von dvörp^i d<pv erhalten hätte;
was die Ucbertragung der Bed. betrifft, so erhält das Wasser
durch Schmimett bekanntlich eine ganz weisse Farbe, Uebrigens
kann man aq^ro auch anders ableiten (etwa von (pro , so dass
es hiesse: die natärliche Farbe verlieren, wo jedoch das et priv.
sehr regelwidrig erschiene); aber alle diese Ableitungen blei-
ben, weil der eigentliche Gebrauch von dcpvo zu unsicher ist,
ungewiss. Für die Etymologie von dtppog ist dies jedoch ganz
gleich^tig. Für die Richtigkeit derselben spricht noch das
weiterhin zu erwähnende ä(pXoiar^ der Bedeut nach , und viel-
leicht dipvTj der Form nach. Von d<pp6q kommt: drppwtiSj tcraa,
ev, schäumend] aq)paSrig, cg, voll Schaum; d(ppidv), dippl^Gy, dfppioi,
schäumen; dippriöriiq, d, der Schäumer, Beinamen des Delphins;
dq}pL6^6<;^ 6, das Schäumen^ dtpplru;, d(ppvri, d(pvi;jr;y derSchaum^
fisch. Sardelle.
Hieher gehört zunächst 'A (ppci, tJ, (die Sehamngebnme), Aplu-o-
dite (Potl, E. F., II, 487). Ferner der eigentliche Namen dieser
Göttin: 'A^£o5ht2, 9?, wo dcppoS der alte Ablativ ist (vgl. Bopp,
V. G. 216) und Iti? das aUe Partie. Pf. Pass. der y^i f/ehn, ako
die wörtliche Bed. : die aus dem Schaum hervorgegatt^ne, wel-
ches genau mit dem Mythus über ihre Entstehyng stimmt (man
vgl. den fast ganz gleichen Mythus von der Entstehung der hi-
dischen Göttin Lakshml: Rdmdjana I, 45, 40 ff. und Schlegel
zu dieser Stelle I, Th. 2. p. 145). Davon: d^poMöio^ (für itio^),
a, ov, %ur Liebe gehörig ; dtppoiiöidq^ ?J, Venuspflan%e ; d<f>poSi6ia'
^og, >j, 6v, zur Liebe stärkend u.s.w.; dcppo^iöutidy Liebe geniessen;
drppoSiÖiaö^oq, o, Liebesgenuss ; dxppo^iöiaöxvxoq, if, 6v = dgppoSi-
Öiax6(; ; dvaippodiroc^ ov, ohne Liebreiz : dva(ppo9i6io^ ^, Reizlosigkeit
2:4l>. S87
Wir w/lren jetzt hinlänglich vorbereitet , um zu den For«
men, welche nach Art von scribo, ypdcpG) (S. 207 ff.), ^Xo, ^Xa
(S. 494, 497 ff) den Vokal vor r und 1 entweder ausgestossen
oder, was wesentlich auf dasselbe herauskommt, rmitsammt
demselben, wie sskr. ri behandelt haben , uberzugehn; allein
mehr.'^res in Bezug auf die Bedeutung macht es rämüch, zuerst
die Formen zu behandeln, welche regelrechter weiter gebildet
sind. Indem an die durch r fortgebUdete Form sskr. g' tritt,
entsteht im Sskr.sphürg, sphilrg', mit der Bed. tönen (ausge-
gangen von dem Ton , welcher mit dem Zierplatzen : Zustand der
Zerblasung verbunden ist). Dieses ur drückt wie murkh' (S.
496), auf eine, dem Sskr. insbesondre eigne Weise, indem ri
nach Lippenlauten in ür, ür übergeht, zu Grunde liegendes f[i
aus; es ist also, als ob die eigentliche Wzf. sphar. nach Ana-
logie von mrig' (S. 484) aus (mar) + g', sphfig geworden
wäre , und dem sskr. ür können im Griech. alle hier vorkom-
menden Repräsentanten von sskr. f i entgegentreten. Der Be-
deutungsverwandtschaft wegen (doch scheint die Bed. näher
an den eigentlichen Begriff bUisen zu streifen, und das Rauschen
des Windes zunächst zu bezeichnen, vgl. dveuoac^dpayog^ nen-
nen wir zuerst das schon von Pott (t. F. I, 238) verglichene
öcpapay; hier ist f i durch p mit Vokalen zu beiden Seiten (vgl.
S. 72 u. sonst) repräsentirt Also: a^apayo^, d, Knall j Ton
überhaupt u.s.w.; <r(pap$LYBo^ tönen] (r<j&apa/t^o, mit Geräusch
bewegen.
Femer tritt aber in dieser selben Bildung auch die andre
Modification der Bed. aufgeschwollen sein, strotzen hervor; so
heisst öcpapayia nämlich in der zweiten Bedeutung*
Gleichbedeutend mit örpapayic} ist döcpapaym^ wo d = dvä^
dv (wie S. 578 und sonst). An diese Form lehnt sich das eben-
falls schon von Pott hieher gezogne döcpdpayoq^ d, die Luft^ <
röhre ^ mit der ganz eigentlichen Grundbed. die Aufathmendej so
dass dies nicht zunächst mit ahd. sprehhan (sprechen) zu ver-
binden ist, wenngleich auch sprechen von PoU mit vollem Recht
eu dieser Wzf. gezogen ist.
Die andre Bedeutung, aufgeschwollen sein^ strotzen u.s. w«,
tritt allein hervor iskor(f>pXY (vgl über die Quantität des i Pas^
sow)^ wo also sskr. ri, wie in dpuifi) u. aa«, durch pi wiederge-
geben ist Davon: öcppLyoq^xo (wo man schwerlich o-cpplT'off
accentuiren darf), schwellende Ff^e u.s.vv.; or((>piyav6<;, i}, oy;
ötppiy&dnq^ e^y strotzend i öcpptyda (Denom.), stroti^eH u.s. w.
Indem statt des anlautenden o-r^, wie oft, cm eintritt, uid
der zu Grunde liegende Vokal ri, durch seine Gunaform ap re-
präsentirt wird, entspricht der Form sphfig' griech. Cnapy^
mit derselben Bedeutung, wie eben appty. Also öndpyri^ ^9
schwellende^ strotzende FMle, Begier \ (mapyd& (Denom.), schwel'^
ien, strotzen, voll drängender Leidenschaft sein* -^ Zu derselben
Wzf. gehört lat spargo, aber mit der Bed, welche im griech.
ö'y€Üp& (S. 578) hervortrat.
Indem dieselbe Veränderung des ctp eintritt, das m Grunde
S89 2<I>.
liegende ri aber, wie in döffapayosiS. 587) durch apa vertre-
ten wird, entsteht cmofaY; indem d statt dv für dvd vorgesetzt
wird (wie 578 u. mehrfach), entsteht dxma^ay. Davon: acr^ra-
payot;^ att mit Erhaltung des organischeren 6<pz dötpapaYocy
o, der Spargel; der Begrm attftchwelien ist hier auf das, aus inn-
rem Leben gleichsam hervorschwellende , Spriessen der Pflan-
zen übertragen, wie in dieser Wurzel so sehr oft (vgl. z. B. S. 575);
der Spargel heisst demnach eigentlich und sehr bezeichnend,
der sehneil Aufeprieseende, Aufechieeeende. Davon: d^necpayUcj
' damapaYfXivliX, 97, Spargdwurzel.
Indem dieselbe Vertretung des f i erscheint, das anlautende
6q} aber, wie so sehr oft, sein 6 einbüsst, entspricht: <p<xpay mit
der aus dem Begriflf zerplatzen hervorgangenen Bed. zerspaUen,
^ zarspringeuj hereleti (vgl. S. 537 ff.). Daher: ^»apa/^, 770^, 17,
Spalt, ScMuchl u. s.w.; ffapdyyiov, tö, Dim.; ^payyco^ijg, cf,
voll Schluchten,
Von dieser Form ist. meiner Ansicht nach, nur unwesent-
lich, ja, wie ich persönlich überzeugt bin, nur dialektisch ver-
schieden: 9>apry; das ursprün^che a ist auf äolische Weise
(vgl. dßVTiiriv S. 265, dßvxog S. 281) in v übergegangen und das
Wort durch den homerischen Gebrauch auch in die xoiv^ hinüber-
fefuhrt. Das davon stammende gfdpvy^^ 770s (yog), 1} (selten«)
eisst auch eigentlich \^'ie fapay^y Schlucht, Schlundj und in letz-
terer Beziehung ward es auch auf den Schlund, als Anfang der
Speiseröhre, übertragen. Doch will ich nicht gradezu in Ab-
rede stellen, dass es sich begrifflich auch, wie aötpapayog^ von
dem es in der Bed. wenig abweicht, hätte entwickeln können.
UnterbeidenBedingungen würde es zu der hier behandelten Wz
gehören. Wenn man letztere Deutung vorzieht, und g^pvy^
demnach unabhängig von (papotyli ausderWzf. sphrig' hervor-
treten lässt, so könnte die Analogie des gleichbedeutenden Xdpvy^
vielleicht auf das Herbeiführen des v einigen Einfluss gehabt
haben. — Von {pdpvy^ kommt: fpapvyiv^riv, scMundartig^ (papvy-
yi^tüy aus voller Kehle schreien u.s.w.; q^apiyj^pov^ fpapvy^povy
t6j Schlund; t^Kpapvy^diuvoq {DiOse<nid,)^ i^apvlid^ievoq {Hesgch,),
verschlingend, -
Aus der sskr.Wzf. sphurg' entspringt — dnrchUebei^ans;
des r in 1 und Einschiebung eines Vokals, wie bei diesen aus f i
hervorgetretenen Lauten häufig (vgl. z. B. sskr. valabh-i aus
VTivf ibh H. A. L. Z. 1838. Ergzbl. S. 329), mit fernerem Eintritt
eines Nasals, wie in (pdpay^, <pdpcyi,y wo ich ihn nicht einmal
mehr notirt habe, weil er uns nun schon so oft vorgekommen
ist, dass ich diese Wzwandelung als eine entschiedene betrach-
ten zu dürfen glaube — sphuling', wovon sphulin^a* Keh-
men wir nun eine griech. Wzf. thcapay (wie oben in aaw^payog)
an, so konnte diese, wie oft, ihr anlautendes tf einb^asen, femer
für das erste a, wie so sehr oft;, e und für p ein X eintreten. So
entstände die Wzf. itsKay. So stände formell nichts entgegen,
*'"' liieher zu ziehn: -g^TüMSÄi» '^^9 das Meer. Wenn wir bedenken,
dass aus dieser Wz. schon die Bezeichnung des Begriffs Schaum
(S.585) hervorgegangen ist, femer vielfach der Begr. rauschen,
sa^. £«9
und insbesondre die Wzf.(^Xoi(T^, wie sich weiterhin zeigen wird,
hervortritt, von welcher jtoXvtpXoiößog. ein beliebtes Beiwort des
Meeresj kommt, so ist anch eine niclit sehr fem liegende Ver-
roittelang der Bedd. gegeben; man könnte das Meer entweder
^\s das schäumende, oder als dag rauschende gefasst haben. Doch
bin ich weit entfernt, dieser Etymologie Sicherheit zuzuspre-
chen; nur sind die andern^ an welche man denken könnte, noch
viel vager; so z. B, die von wXa§ (der von irceXa© gar nicht zu
gedenken), wo also sskr. prithu 6m/ ('itkaTv) zu Grunde läge; •
gegen letztere spricht, dass in der Anschauung stets die Erde |
als daa Grosse^ Breite hervortritt (vd. S. 80) und schon deswe- l
gen nicht gut denkbar ist, dass ihr Gegensatz, d'te Meer, in die- '
selbe Anschauung getreten sei ; die phonetische Aehnlichkeit
von griech. itiXayog mit isskr. parftngava, Ocean (eigentlich:
ein andres Wesen habend)^ ist rein zuftUig.' — Ich für meine Per-
son betrachte ntkayog als hiehergehörig und gebe ihm die Bed.
das Donnernde. Dafür spricht nun einerseits, dass ^reXa^^ta, ror,
bei He*pch: xporaka glossirt wird, also der Begriff des Tönens
sich in einer, zu dieser Wzf. gehörigen, Bildung erhielt, andrer-
seits, dass die im Sskr. entsprechende Wzf. sphurg' die Bed»
donnern hat, und Endlich, weil dieser, aus dem donnernden Ton
der Brandung hervorgehende Namen wohl iür die Bezeichnung
des Meeres am nächsten liegt. — Von nikayog kommt : 9reXa-
yogSe; 'stekayeioq^ ^yOV, (^ekayatog zw.) ; ^ekdytoq, a, ov, m dem
Meere U.S.W.; oreXa/ixo^, 97, 6v^ das hohe- Meer Hebend; ittXayU
ty;^, 6y -Xti^, 17, votn hohen Meere ^ i^Ajn^liiikf .wie ein Meer sein^
überschwemmen u.s.w.; ntkayuriio^, o, Seekrank/ieili ^tkaydo^ %u
Meer machen u. s.w.
Endlich ist aber auch die sskr. Wzf. sphurg' selbst, mit vp
= sskr. ur, im Griech. erhalten ; nur dass statt des Anlauts 6^
blosses ^ für ursprunglicheres ön eingetreten ist (wie z. B. S.
540 ff.); •ebenso tritt eine andre Modification der Bed. ein, näm-
lich dfe in ötpfH/y^ antapy u. aa. herrschende : sehweiieti ; so ziehe
ich also hieher ^wpy in SJUUUii} ^' ^^ Thurm {der in die hoho —
schwellende') ; hieher gehört goth. baurg-s (mit gnniitem u), also
eigentlich auch Thurm ^ die Verletzung der Lautverschiebungs-
gesetze ist, wie jeder sogleich erkennen kann, hier von keiner
Bedeutung, da griech. 'Kvpyog eigentlich für öqyvpjog oder, mit
Verlust des 61 (fyüffyog steht, welchem in Bezug auf den Anlaut goth.
b richtig entsprechen wurde. Was den Auslaut betrifit, so haben
wir schon mehrfach bemerkt, dass die von J. Gritnm entdeckten
Gesetze bei den, zu Sekundärformationen verwandten. Lauten
grösstentheils nicht gelten ; auch in andern Beziehungen sind sie,
beiläufig bemerkt, vielfach zu modificiren, z.B. in solchen Fällen
des Anlauts wie hier, wo ursprünglich ein Gruppenlaut bestand.
Ohne etwas von der Richtigkeit seiner Zusammenstellung wis*
sen zu können, hat J. Grimm unter Wz. 446 (D. Gr. II, 39) auch
ahd. berg gesetzt, welchem goth. bairg-ahei fmontanum)
und fairg-uni (mons) entspricht (mit wechselndem Anlaut b
und f, grade wie im Griech. nach Verlust des C sowohl 9» als trr
die zu dieser Wz. gehörigen Wzformen anlautet). Poti hat ihn
S90 S0.
(£. F. 11,118) mit Unrecht deswegen angeUagC; die gotli. For-
men: bairg, fairg gehören in der Thai eben sogaC zu banrg,
wie griech. 6<pLpy. önapy^ nvpy zusanuneugehOren ; in bairg^
fairg liegt, wie im griech. tfarapy, die gunirte Form des, allen
diesen Bildungen zur Basis dienenden sphf ig' zu Grunde; also
eigentlich nur barg, farg {= griech, wepy, s. weiterhin); nach
einem bekannten Gesetz ging aber k vor r in ai über. VöUig
von nvfyyog und baurgs u.8. w« zu trennen ist das ron Bumovf
(Joum. d. Sav. 1833 O^t S. 600) damit zusammengestellte sskr.
yrihat, zend. berez-at, von sskr.vfih wachsen (S.80); zn letz-
terem gehört, um dies beiläufig zu bemerken, das germanische
ragen im nord. regin-fiöU viebragetkd^ koch, mit Verlust des ur-
sprünglichanlautenden V vor r, wie im Germanischen fastdnrch-
gehends (vgl. z.B. rlsen S. 327, rignan S. 328, riso S. 332).
Von Ttv^og kommt: nvpyLoVf ^vpyidioVf %o, wvpytöwo^, q, ^rrpyt-
<htioVf nvpyioTtdfKOVf roj Dim.; Ttvpyr^iov^ thurmartig; nvpyivoqj ?;,
0V9 die Thürme betreffend \ itvpyixiiq^ o, -Zri^, 17^ %nm Thurme ge'
hörig] nvpydSrjqy eg^ thurmartig \ TtvpyoiHj thürmen, tnii Thürmen
versehn; femer mit grösserer Annäherung an die eigentliche Be-
deut : verfnehren u. s.w. (vgl. otpiXka S. 572), hochtrabende Worte
madien (vgL 6xoyi(p6g S.549); itvpyaKng^ 17^ dieAufthürmungi nvfh
^'o^a, tÖ, das Getiiürmte^ der Thurtni nvpyayro^^ n^ovj Tcvft^urruiy
fiy gethüntiL
Wesentlich identisch ist die Form mpy für &jttpY n^t Guna
des, in der zu Grunde liegenden Form sphrig' erscheinenden, fi.
^Daran lehnt sich HigYaao^^ iiy auch Ilcpyaftov, tJ, n. p. der Burg
in Troja ; jede feste üurg; i lepy ^?, n^ n* P «einer Stadt in Pamph jlien.
DieForm, welche sphrig' im Sskr. annimmt: sphurg' hat
dort die Bedeutung donnern. Auch diese glaube ich in einer
hiehergehörigen Form zu erkennen, obgleich in einem sehr er-
niedrigten Gebrauch; mit 6n für ö<p würde (fnvfty entstehn, mit
Verlust des öi ivpy; durch die bei p sehr gewöhnliche AI eta-
thesis Ttfvy (vgl. xpi?/ weiterhin) ; durch Guna des v würde im
Sskr. aus u: 6 entstehn. Wurde dieses im Griech. durch o ver-
treten, so entsprach: TTpcs/; doch konnte dieses & für v auch
vielleicht auf andre Weise eintreten (wobei ich mich jedoch auf
Maitt. (Gr. L. D. 98 D) nicht stutzen möchte). Trat an Ttp&y ein
SufT. mit T anlautend, so entstand Trpo^xr; sollen wir also hie-
herziehn : wpwxTrfj,©, der Donnerer, der Knatter, der Hintere
(etwa für ein ursprünglicheres Trpoxnfp?)? Ich will diese Ety-
mologie für nicht mehr als blosse Hypothese geben, kenne aber
keine bessere. Davon: öavXonp&Ttvuia, den Hinteren im Gehn muf
eine gezierte Weise hin und her drehen.
Wir haben schon bei &Kt£i& Gelegenheit gehabt, auf eine
Umwandlung des anlautenden sp in st aufmerksam zu machen,
welche im Verhältniss von lat stud zu griech. 6nv^ vorkommt
Dieser Gregensatz ist eigentlich keine e^mologische Vertretung
zu nennen, sondern es ist ein rein zufWiger, phonetischer, wel-
cher sich durch die nahe Verwandtschaft der P- und T-Laute
(vgl. spuo S. 415), wenn auch nicht ganz sichern, doch als
20. ßW
eicht möglich erkennen lässt. Er kann deswegen auch recht
ptit innerhalb der griech. Sprache selbst Statt gefunden haben,
snn haben wir schon die Wzf. tfjrapy (S. 587) bemerkt; in ihr
^eht der Begriff «/ro/seft in die nahe liegende Bed. geii aein^ wol"
üsiig sein über. Wie nahe liegt dieser nun wieder der Begr. lü-
^iij welchen wir, wenngleich in etwas abgeschwächterer Bed.,
n öTepY& wiederfinden. Denn dass öripjo mehr von der Liebe
ler Eltern zu den Kindern und überhaupt von minder leiden-
schaftlicher Liebe gebraucht wird (obgleich üTOfyn auch Ge^
ehlechts^/^ögüLT Knabenliebe bedeutet), begründet keinen sehr
px)ssen Unterschied; bei der grossen Anzahl von Wzformen,
velche iiir die Bezeichnung lieb^ fixirt wurden, mussten sie sich
mtereinander gewissermaassen ausgleichen. Auch PoU (E. F.
, 284) liess sich dadurch nicht abhalten, &tt^^rsAt'99]L\\ sprih
^ieeh. 6Tt£px zusammenzustellen, wo der Begr. begehren (sskr,
»pf iha) aus dem des heftigen Bewegene (vgl. tf^er<?«) oder des
\turk Athinens hervorgetreten ist. Denn auch sskr. spf ih ge-
lört, wie wir weiterhin bemerken werden, zu der hier behau*
leiten Wz. Deswegen will ich auch gar nicht in den Weg treten,
(venn man vielleiclit mit Po// {^rep/eti/ lieber mit önep^i sprih
identificiren will, da die Vertretung des ön durch ör^ wegen der
ivir es hier hervomehmen, auch unter dieser Bedingung Statt fin-
let, und die Gruudwurzel dieselbe bleibt. Persönlich neige ich
mich jedoch mebr zu der Zusammenstellung mit Cnofy. — Also
5TEOYiMi. lieben^ gern haben^ ttfünschen, zufrieden eein. Davon :
UTcp^ig, ij^ das Lieben i ÖTcpxrdff, ij, 6v, geliebt \ Örefnevocogj ^, ov,
^umJLieben gekörig; ÖTepyriyLO^ ÖTipyrßpovy to, Reizung %ur Liebe;
^opyiif ^ (mit o für e), fjiebe U.S.W.; ÖTOpym^&tipyea; dno^rop^
yoq, ov, liebelos i dtfrep^Tiq^ ig^ feindselig f (piKo&vopylxx^ ^^ zärüiche
Liebe.
Wir haben hier ein zweites Beispiel, imd zwar innerhalb
der griech. Sprache selbst, geselm, wo sowolil nach Potta als
meiner Etymologie öt an die Stelle von ön getreten ist. Nun
nrerdeu sich weiterhin, wenn wir an die mit öt anlautenden Was-
Pormen kommen, Beispiele in Menge finden, welche beweisen,
dass das 6 auch in dieser Anlautgruppe nicht seltner als in sm
and sph, sp, sb verloren geht (vgl. z.B. Tavpog, taurus). Ist
CS nun gewagt, das mit dem, bei itvpyog zu (xrunde liegeuden,
nvpy in der Bed. übereinstiifintmde4at. turg in ilUJgiJXfc *'*'/"
9ehweüen,mX der Grundform von nvpyi ö-jtvpy für volR^dentisch
zu erkl&ren? turg stände für sturg statt spurg = sphurg
= dem allen diesen Formen zu Grunde liegenden , welches im
Sskr. sphrig' lauten wurde. Wenn aber lat. turg hiehergehört,
so dürfte man ohne Bedenken auch ein griech. Tv>py liieherziehn.
Diese Form erscheint nun zwar nicht. Wenn wir aber beden*
ken, dass itopriq (S.583) durch regressive Assimilation zu Trop-
pig ward, ist es da so sehr gewagt, wenn wir annehmen, dass
das, derBed£ut nach mit nvpyog absolut identische^ Tvpp-*5, >?,
für ursprüuglieheres Tvpy^ig stehe? In diesem Fall wurde ich
rxp6i,g nir eine, nach &lscher Analogie der vielen nebeneinan-
der bestehenden Formen mit pp oder /ht gebildete, Nebenform
von Tvppig erklären; allein ich halte es nicht einmal ffir zu ge-
S99 24>
wagt, in diesem einzelnen Fall anch nripöig^ mit ö für y^ lur die
erste Umwandlang von rvpy^g zu nehmen; sie wurde sehr nn-
terstützt nnd erleichtert durch das auf 7 folgende h welches be-
kanndich fast in aUen romanischen Sprachen und im Griechi-
schen selbst schon (vgl. \uyiovi ^ararav, TCt^i^ovi ^curtrav, ixuif:
fforarov) die Eigenthumlichkeit hat, Gutturale in Zischlaute zu
verwandeln; so wäre also aus Tvpyiqi xvpmg und daraus xrppi:
entstanden. Anders Po// (E. F. 1,170,121. II, 51). Neben t^/k
6ig, Tvppig erwähnt Suüias als gleichbedeutend rvp0oc^ o. Da-
von TvppßtüVi TÖy Dinu
Indem w/Jpt, wie wof» für ^ro^pt (S. B83), sein eines p ein-
büsst, würde rvpt daraus werden. An eine so gewandelte Fonn
^ wage ich TvpavvoQ^o^ zu schliessen ; doch weiss ich nicht und
bezweifle sogar, dass hier dasselbe Thema rrpt zu Grunde liegt,
vielleicht eher xvp-av, woraus durch Suff, to: Tvpavio und dar-
aus durch Assimuation tvpavvo entstand. Wörtlich hiesse es
ein Thurm-' oder Burgherr, vielleicht sehr bezeichnend , da die
Usurpation von freien Städten dadurch geschah, dass man ihre
Burg (TTtjpyoff, xvpdu;) occupirte. Diese Etymologe ist, wie ich
nicht verkenne, sehr gewagt, aber ich kenne leine bessere.
Also: Tvpawoq, 6 (Burgherr), Herr, Burgusurpator^ Tyrann 11.S.W.;
Tvpawoq, nvj tyrannisch i rvpawtxöq, ^, ov, den Tyrannen betref--
fend\ Tvpawig^ Tvpawia, i}, Herrechaft eines Tyrannen n.s.ir.:
TvpawBOf Tvpawevo^ unumschränkter aerrscher Mn u. s. w. ; tr-
pawtToVf TÖf das Haus eines Tyrannen ; TvpawliiG), es mil Tyra^
nen halten \ xTpawiauif nach Tyrannei schmecken ^ TvpawjiaaQ,
nach der Obergewalt streben; dxvpdwtvxog, ov, nicht von Tyranaeu
beherrscht.
Wenn sich,wo{tir vieles spricht, der Unterschied zwischea
tergus und dorsum ajs ursprünglicher, durch den Gebrauch
aber nach und nach aufgehobner, feststellen lässt, dass tergns
ursprunglich nur von Thieren, dorsum nur von Menschen ^•
gölten hätte, so würde ich dorsum fiir eine Zusammeoziehuiii:
von devorsum nehmen (wie auch schon Pottj E.F. If, ^8), ir:
welchem Fall es nur für die Bezeichnung eines menschlichen
Rückens passen kann; terg-us dagegen ebenfalls zu der hier be-
handelten Wzform ziehn; es verhielte sich terg zu turg genau
^ wie nepY zu nvpy (S. 590); tergjjs ist also der aufgeschwolUnf,
höhere-Vkml der Thiere (gleichsam ihr Berg S. 589).
yfiT kehren zu Tvpaiq zurück; neben diesem erscheint, wie
bemerkt, Tvpöo<;\ letzteres steht f&r ursprünglicheres &rvp-
öogy wie die ganze Entwickelung ergab. Weiterhin wird sich als
entschiedene Thatsache, deren Erklärung hier jedoch nicÄt ver-
sucht werden kann, herausstellen, dass ursprünglich anlauten-
des crr durch einen eigenthümlichen phonetischen Wechsel sich
mit ^ vertauscht (vgl. z.B. ^av^a, ^v^g, ^a^ivg u.da. unter den
mit (St anlautenden Wzformen) ; nach dieser Analogie ist ^vp-
tfocj o, formell in der That mit iniparu; in Verbhidung zu setzen,
sodass hier, wie in unserm Werk so sehr oft, die überlieferte
Etymologie i^ssenschaftlich begrfindbar ist, was bisweflen als
ein nicht zu verachtendes Kennzeichen der Richtigkeit der-
selben betrachtet werden mag. Denn ein Individuomy in wd-
£4>. S»3
chem das Spf achbewnsstsein auf eine lebeadiee Weise waltete,
konnte oft, auch beim Mangel wissenschaftlicher Rlittel, durch
inneres Ineinandergreifen des Zusammengehörigen das Richtige
gewissermaassen erahnen, ohne die Richtigkeit der Ahnung
auch äusserlich beweisen zu können. Was die Vermitteluug
der Bedeut. betrifit, so ist sie schwieriger, nicht weQ es an ver-
mittelnden Gliedern fehlte, sondern weil deren zu viele da sind,
so dass man nicht mit Bestimmtheit entsdiCMen kaim, von wel-
cher subjectiven Anschauung es abzuleiten ist, dass ^voaoc d^n
mU Epheu und Weinlaub umwuiuUtien Stab bezeichnet, weleheti
die Geweihten hei Baeehuefesten intgen. Wenn ich die Gestalt des-
selben in' Künstlerischen Darstellungen betrachte, so wird mir
am wahrscheinlichsten, dass ^vpöog ursprünglich nichts als ei* "
nen Zweig j einen Spross bezeiclmete, also der Grundbegriff
in ^vpö (fftr ursprüngliches örvpy = öTtvfyy'i dasselbe bedeu-
tete, ^rie das deutsche, ebenfalls zu dieser Wz., aber zu einer
weitergebildeten Wzf. geliörige Spreee von spriozan (S. 574).
Ick wifi mit dieser Deutung keiner andern, vielleicht besseren,
vorgreifen; aber welche man auch wähle (und ich könnte «^Ibst
noch mehrere, aber keine entschiedenere geben), sie wird stets
m enger Verbindung mit den aus der Grundbed. der ^ö(p sich
ergebenden Bedeutungen stehen müssen. Davon: ^vftöapiov, ro,
Dim.; ^v^yöniia^daeBacchiisfeHl witdetti Thyrauu feieiu\ ^vpOdwy
siffji Tkfßreus machen.
Wir kehren zu Tvpy (flir öTVfty) =: lat. t h r g zuHick ; t u r g e o
hiess 9chweUen\ dieser Begriff war aber aus der Grundbeileut.
von '^sph blasen^ durch die Modification sich aufidaaen hervor-
gegangen. Auf dieselbe Weise entwickelte sich daraus der Be-
griff: Btueen in die Holte warfen, au/schdumen (vgl. z.B. nou(p^ok'^
^6), ä(pp0^u*aa«). An ,eine dieser beidenModificationenlehntsio^
nun die' Bed.von tdi;^ yög, ?;; es heisst nümlich junger, tmgff;
gomer Wein und die Hefe von Weiti\ legt man Gewicht auf die
erste Bed», so vergleiche man das lat. uva turget mero, und
denke an die schwellende, etrol%ende (auch dieses gehört, h^
läufig bemerkt, zu dieser Wzf. und zeigt, dass der Uebergang
von sph in st auch schon vor der Trei^Mmg von dem germani-
schen Sprachstamm eingetreten war) Traube i wenn auf lUe
zweite, 90 denke man sjkdvLS Abgd/irenj.Absc/idwneH des Weins;
ich entscheide mich persönlich für die erste Deutung, vorzögi^
wegen derBed. von rpv^^ und den jdamit zn^mmenJiSngendei^
nehme also rfn:^ fast ganz wie d^Jatein. turg furBezeiclKiubg
des sirol%enden Reifseins. Die formelle Wandlung von xvi^ zti
Tpv/ bedarf wohl kaum einer Bemerkung ; denn die Metatnesis
der Vokale bei p ist zu ffewr>]iuIicL. — Durch das so nahe an«
klingende^ sskr. dräksha, Weirdteere, darf man sich nicht ver-
sucht fiüdeu, eine Verbindimg von xpty mit diesem anzpneh-
iiieii. — Von TpDy in rpr^ kommt: Tpi^n, ^; TptVo?,ö (spät)^
dh isehwelienden') reifen Früchte des derbstes ; Smdte, Trocknies
(vom Trocknen derFr&chte, erst Nicandery^ davon: rpiyjfM^ ein*
erndten n«s%W.; 'rpvynOie^ 1}, Emdte, Weinlese; xpvyr^tfLog ^ ov,
lesbar} Tpxytrtrip, Tpiyi;Tif ff^ 4, Tpryj-Tpta, i7> Winzer {^in) u.s.>v.;
594 ; 1€>.
rpvyiinipioVj to, Wemkeller\ xfnyptröq^ o, Emdie 11. s.w.; Tpi^jreo,
Tpv^o, Tpvcneo?^ trocknen {Hesych!). NSlier an Tpv4 schliesst sich:
Tpryepoff, a,oVj rpryo'Jijg, e?; xpiyivog^ ??, or, A^^; Tpvyuio^^ ^,oy,
roll Äif/fe gemacht} Tpvyia^j o, A^j^; Tpr^/^öj, hefyi werden \ rpt-
j^^a = Tpi55 (zw.). Gehört hieher Tpi'yya^, d, «w Fo;^^ (zw.),
und Tfyoyiqj i}, «m« Getreideart {Skvpa) (zw.) ? — aTpry*??, ig, 1«-
^^ geemdtet} aTprygroc, oi>^ komerieches Beiwort des Meers und
des Aethers; soll heissen: was keine Emdie gewährt \ könnte je-
, doolHtttob &anz anders, in engerem Zusammenhange mit der ei-
gentlichen JDcd. von Tpvy^ geiasst werden ieehr (a = tfa S. 3S)
. echwellend, schäumend, rauschend (S. 588)); dioTpvYio^^ ov{h<i'
♦ merisch')y ivird verschieden erklärt; am besten woHI : mit Wm-
stocken durchzogen. Von xpv%i uTpvyoq, ohne Hefe\ iKcuörpryor,
TO, Oelhefe,
Bei allen diesen, auf / (r= sskr. g' ) schliessenden^ Wurzel-
formen lag eine Form zu Grunde, welche* eigentlich im Sskrit
sphrig' lauten würde. Nun wissen wir, dass der Vokal ri
Qoeraus häufig als ra: pa erscheint fvgl. z.B. we^©, i-mpc&^v
S. 584 und überhaupt H. A. L. Z. 1837. Ergzbl. S. 911 ff. ). So
kann denn statt der Wzf. rpvr f&r ursprnngliches my auch t^K
y erscheinen. DieseForm erscheint in TP«yoc>ö. der Bock, Gedheit;
ich ziehe dieses Thema unbedenklich hieher, bin jedoch nioiit
ganz sicher, aus welcher Modification der Bedeut die Bezeich-
nung hervorgmg. Wenn ich die oben (S. 330) vorgekommeneu
Analogieen berücksichtige, femer, dass xpayog Geiiäeit heisst
so entscheide ich mich persönlich fiir den Zusammenhang mit
der in öripyo (S. 590) hervorgetretenen Bed., so dass also in Tpc-
yog die Bezeichnung des Bocks von seiner Geilheit ausgegangen
wäre. Allein vielleicht konnteer auch von seiner Bewegficbkeit
dem Springen seinen Namen erhalten haben; denn dass ans der
Modification der Gmndbed. zu zittern audfaLdi^ser Begriff her-
vortrat, beweist eben das germanische springen, welches /'oA
schon (E. F. I, 238) hieher gezogen hat Von rpirog kommt:
TpayiÖKoq^ 6, Dim«; Tpa/aiva, 1}^ eine unfruchtbare Zwitieniege\
Tpayeiogy tpaysagj a^ov; xpäywo^j »?, ov, vom Bocke] xpaytov, t/w-
ytlov, TO, einePflan%e, wStehe einen Bocksgerueh hat; Tpäyavog.o,
glbd. (zw.); Tpay/?o, stinken, geit sein u.s.w., eig. Aehnlichkeü
mit einem Bock haben (ist hier i = sskr. j und ist diese Denomi-
nativbildung identisch mit der sskrit. bei Boppy Gr. sscr. r. 683,
1'?). — Mit diesem Wort hängt bekanntlich Tpayö^ta, ^, Tra^
die, zusammen; daher: rpayaSq^ if, 6v, bocksmässig und tragisch^
rpafixivoiiM, sich tragisch gebehr den] rpayixo'J»;«;, $g^ dem Trsfi"
sehen ähntieh] hriTpäyio^^ a, ov, geil, in unfruchtbare Keime
schiessend.
Wnr wissen, dass schon im Sskr. das sph dieser Wurzel in
sp äbergeht; deswegen glaubten wir mit Recht die angebliche
Wzf. spifi athmen, hieher ziehn zu dürfen (S. 640). Da nun h
sowohl als Vertreter eines ursprünglicheren dh(S.73), oder bh
(vgl. sskr. mahjam, lat mihi f&r ursprQnglidies mabhi+am,
wie tubhjam = lat. tibi zeigt, S. 453), oder kh (S. 182, 188 n.
2<l>. 595
sonst), als auch überiianptals ein, sekund&re Wzformen bilden-
des Element anzaerkenuen ist (wovoii an einem andern Orte
genauer), so wage ich hieherzuziehn die sskr. Wzform spf i-h,
mag nun in ihr h unmittelbar als Wzweiterbildnngselement ein-
getreten sein, oder ursprunsliches bh, kh oder dh vertreten.
Wenn wir uns an die der Wzi. spf i gegebne Bed. athmen halten,
so ging dieBed. hegehren, wünschen, welche spirih hat, von dem
starken Schnaufen, als äusserem Kennzeichen des leidenschaftli-
chen Begehrens, aus; halten wir uns dagegen an die, in dem,
imGriecn. entsprechenden 6neüx hervortretende, Bed. eüen (vgl.
fxmv^ELv S. 559), so ging der Begriff begefiren von dem des /y*-
rigy schnell nach etwas Hmeilens aus* Ich ziehe letztere Erklä-
rnng vor, weil sprih im Sskr. als starke Wzform gar nicht, wie
im Griech., erhalten zu sein scheint und die Granunat alsdann
die Wzbed. nur aus thematischen Bildungen schlössen, in wel-
chen sie, auf nominale Weise fixirt, gewöluilich zugleich stark
modÜicirt erscheint' Die in den verwandten Sprachen entspre-
chenden Formen vgl. man bei Pott (£. F. I, 284. II, 437). Das
griech. öntpx hat statt des ri jn der sskr. Form dessen Guna«
Also : tjTtipxoßo^ii eigentl. ich %ittre, bin w schneller Be^tegung;
(tTrip^üj^ ich seine in schnelle Bewegung (vgL Önsvß S. 559); önip^
Jfpnyj mit EHe, Leidenschaft, Zorn; öntpyvoq^ n^ 6v, schnell, hüzig]
^^(TTtep^g^ i$y wo ä = ä = (Ta (S. 382) und ein Nomen dnBpxps
zu Grunde liegt; letzteres (sskr. sprihi) setze ich in der ]Bed.
ganz identisch mit önovS^} also mit Eifer, eifrig, sehr stark, ZTrep-
X^^^Sj n. p.
Wir sind jetzt hinlänglich vorbereitet, um auch zu den Wei-
terbildungen aus den Wzformen auf p und X überzugehn, in de-
nen^der, dem p oder X ursprünglich vorhergeganprene Vokal
aosgestossen i/st Doch ersuche ich noch einmal, auf die schon
innerhalb dieser Wurzel neben den vollen Formen vorgekom-
menen Verkürzungen dieser Art zurückzublicken (wie ocphs S.
573 u. aa.) und zugleich die analogen Erscheinungen bei Wz. dx
und ö^ ins Gedächtniss zurückzurufen. Denn so einfach dieser
Verlust ist, so hat er doch Veränderungen herbeigeführt, wel-
che auf den ersten Anblick unvermittelbar zu sein scheinen.
Zugleich werden die verglichenen Analogieen im Verein mit den
nun folgenden Bildungen die voIlständigeUeberzeu^pmg gewäh-
ren, dass dieses Vermhren schon lange vor der Sprachtrennung
waltete und den Reichthum von wesentlich gleichen Wzbildun-
gen herbeifOhrte. — Da nach meiner Ueberzeugung sowohl
dieWzf. arcpay wie crcpi und srtfiv durch p oder X gemehrt ihre Vo-
kale einbüssen konnten, so wage ich nie zu entscheiden, ob die
^tui eintretenden Grundformen : 6(pp^ ö^X für <f0ap(X), a^ip{X)
oder 6<pvp(X) stehn, kenne auch keine Möglichkeit, wie dfes bei
dieser Wz., in welcher bei allen Wzfonnen alle Modificationen
der Grundbedeutung wieder eintreten, mit Sicherheit entschie-
den werden kann.
An die so entstandene Wzform ö<pX: 6(pp treten von neuem
dieBQdungsvokflJe und zwar v (sskr. u), t (sskr. i) und auöh a,
^ 0 (s= S8&. a). — Wir beginnen mit den Formen mit u, weil
58*
596 2<l>.
uns hier die ^anz eigentliche Gnindbedentung entgegentritt. —
Da wir. nämlich att (^Xavpoa neben ^avkog finden , nun aber
keine Möglichkeit existirt , wonach X hätte eingeschoben wer-
den können, wohl aber^ wenn das Suff, oo^ wie in (^at?Xo^, in lo
verwandelt war, die Ausstossungdes vornergehenden X, der Dis-
similation wegen (Vgl. Pol/, E. F. U, 100) sehr nahe liegt, und
der att Dialekt gewöhnlich die organischere Form erhalten hat,
so schliesse ich, dass fXavpo diese sei. Wurde aber po an die
Wzf. <f)Xv (für öfXv mit Verlust des ö, wie gewöhnlich ) gesetzt,
und deren v wider die Regel vriddhirt (wovon jedoch im Griech.
viele Beispiele vorkommen), oder auch <fXv in (pXaß aufgelöst^
indem po durch den Vokal v oder auch b angekniipA ward, so
entstand entweder gradezu (pXavpo^ oder zunächst <pXafvpo oder
tfiKaßBpOf woraus bei Ausstossung des e sich entweder gradezu.
oder durch Einwirkung des p : c^Xavpo' bildete ; ftir letztre Deu-
tung kann man ^Xt?apo. anfuhren ; eine Entscheidung w^ageich
nipht^ Was die Vermittelung der Bed. betrifft, so lege idi <plv
mit der Bed. bliuen zuGnmde. Denn durch eine vielfach beleg-
' bare Ideenassociation geht der begiiff scMevht, welchen ^Xat-
ooQ bezeichnet, gewöhmich aus dem Begriff de» WmdigetiJfScIü
Verwehbaren, und insofern Nichtsnuiztgen ausCvgl. z.B. fut-ilis
S. 560; vielleicht, und wolil eher (vgl. die Derivata) entstand
auch die Bed. wie die von sperno (S. 578) u.aa.). Also (plai-
po;, ayov^ schlecht (wifuiig oder verächtHch) u.s.w.; «^Xarpori;?;
ily Schlechtigkeit; (pXavpi4(0j terachteru Eine Nebenform ist <^af'
f Qg, welche fast auf eine einst gebrauchte Form mit organisch
richtigerem p: fpavpog schliessen lässt: die gewöhnliche Form
ist (pavkoq^ riy ov; davon: (pavkorr^gy <^avX^o?, <f>avkurii6q , 6; (pav-
Xtafia, To, (Geringschätzung (sperno); (pat^KlöTota, tJ, Verächferin,
Spötterin (vgl. das ebenfalls zu dieser Wz. ^enörige nhd. spot-
ten); ^arXiog, ayOv, = (pavTjog^ aber fpavXia iXaia, eine grosse
dictcßeischige Olive. Dieses <pavkia glaube ich von ^Xav> trennen,
und zu (pav=zfrfpav:=z(r<pv (vgl. S.553) mit der Grunbed. «cAif f/-
len setzen zu müssen (vd. <pnhi% S.568, o^x^a^ S. 550).
^ Höchst irrig habe ich oben S. 37 das hieher (zu <poLvpog) ge-
hörige d(pavpo<;y a^ov, angeführt; es steht flir dßa+farpog^
wörtlich: abgeblasen^ einer, der sich abgejappt tiat, erschuft n»
s.w. Davon: dtpavpoto, schwächen i a^avpon^^, ^^ Schwäche,
Mit der Bed. Blasen aufwerfen (vgl. no\ixpoKvi(i> u.aa.) also:
ai^rallen, aufsprudln, überströmen^ von tmnützen Reden ühei"
ßiessen u.s.w. (v^l. das germanische, ebenfalls zu dieser Wz.,
aber zu der Wzi. <pXvi gehörige sprudeln und mit st fiir sp
. (vgl. S. 593) strudeln, d.h. eigentlich Blasen werfen") ziehe ich
hieher ^Xv-o (für 6q)Xv(o)\ es ist nach der 6tenConj.CL formirt
und steht fiir fpXvßa, Davon: ^Xvoq^ röy Geschwätz (als üher^
sprudelndes gefasst); q>Xvapoq^ ov, geschwätzig; q>Xvapoq, o, Ge^
schwätz; q>Xvapiayij Geschwätzigkeit] (pXvapiw^ unnützes Zeug
schwatzen ß <pXvapriiiaf to, wmützes Geschwätz; ^Xva^, 6 = ^>Xt?ff-
ppq (fftr ursprungliches qfXva7eog\ Geschwätz, Schwätzer; qfkor-
«Ww (lakon. ftir ^Xvatftfoi), schwatzen, mit der uns schon viel-
fach vorgekommenen öö-Büdung; f>XvaxiQv,T6, wird in der Bei
1^. 597
Blase erwähnt; damit wären wir wieder ganz zu der primären
Bed. zoruckgekonunen ; doch ist das Wort fraglich; iianpofpXva-
pirri?^, 6y iangipeiiiger Schwätzer.
Neben (pkviD erscheint mit Reicher Bed. q^Xv^m^ durch i
weiter formurt; vielleicht steht i vSlt ^-f-j, so dass wir hier i^chon
me ebenerwähnte Wzf. q>Xvd =: 6(pXt^ (gerni. sprnd in spru-
deln) h&tteh; doch will ich das nicht entscheiden, da nicht Je-
des i ivck Griechischen auf gleiche Weise entstanden ist ; bei
dieser Annahme wäre q:iXvd hier nach der 4ten Conj.Ch flectirt.
Davon: ^Xr^oxiov, xo, Blaee^ also mit der Grundbed«; ^Xv^axo
in q>Xv4ot9toypiqK>g^ Poeeenspiele sehretbend.
Dieselbe Bed., wie in dieser Bildung durchs, tritt in der Bil-
dung durch xT hervor: ^»Xvxt, in welcher wi|* «x Air Vertreter
desLiauts halten, welcher im Sskrit durch ksh wiedergegeben
werden müsste; diesemnach ziehn wir (pXv^itx zu den von uns
benannten tf(f-Bildungen, wie denn auch l^t-^X'iCöui vorkommt
uieher gehört: tpXvTtTi^j (pXvxxcuva^ i^y dieBlase\ (pXoxraivlSi&Vy
To, Dim»; (pXvxTotiv<Bdn<i9 ^Sy blasenartig \ <pXv/9fxcuv6o\iait %urRlaae
werden; (pXv^tTcdvtaatq^ily das Entetehefi von Blasen \ d(p!kv9tToUvm'
Tog^ ov, ohne Blasen. — Indem statt xr die gewöhnlichere Ver-
tretung des zu Grunde liegenden Lautes (sskr. ksh) eintritt,
nSimÜdoLÖöf erscheint ixtpXvaraw (eigeni^ch hervor Blasen werfen^y
hervorsprudeln, hervorsfnitnen u.s.w.
Hieher gehört höchst wahrscheinlich auch <pXvy mit ^ fttr
diesen Laut (sskr. ksh), wie so sehr oft, in olvotpXvl^j oivo'^ '
(pXTyTCToq, QVj weintnmken (von Wem sprudelnd)} olvo<pXvyl(D, irun^
ken sein; olvotpXvYUx^ 17, Weintrunkenheit \ — wie in tpavXoq geht
in einer Zusammensetzung mit einem mir noch nicht ganz er«
klärbaren 6X0 (ob fttr oKo oder von /eX krätmnen bei V^^n'p) das
X verloren: oXo-fpvySdv iiftr 6Xo<pXüyS<ovj n. Blase. —
Zu einer der zuletzt erwähnten Wzformen, wahrscheinlich
tpXv, gehört (pXvaig^ eo^s n, eine EtU%ikndung in der Haut (BldS'^
efien).
Indem an die Wzf. (pXv (tHr atpXv) ein, sekundäre Formen
bildendes, d tritt, entsteht (pXv^ f&r a(pXv9 (im Deutschen mit
Erhaltung des ursprünglicheren r statt des griech. A.: sprudeln,
sprfltzen (spriuzan, J. Gihnm, D.Gr. II, 21 nr. 234), mit st:
strudeln, strotzen); ^Xvidtaj tpXvydavia (eiuDenom. — denn
diese Endung av ist denominativisch für aij (vgLora^Taivo), ovo-
aaiv<a jjL, aa. an einem andern Ort) — aus einem, nach Art der
7ten Conj. Cl. nasalirten Thema) , eigenüich nbensprudeln , dann
aber flüssige Nässe haben j %erfliessen u.s.w. Davon: <pXt*apo^ a,
dv, malsc/dg,
Indem sl^tt des anlautenden a<^: o-^, und nach Verlust des
a blosses § eintritt (S, 553), muss, ganz wie <f>Xv, die Form ^v
entstehe rfivw, ^Xvita (ßXwrö, zw.) heisst aufquellet^, auf-
sprudeln ^ me <pXvia\ die Bedeutung ist aus dem Begriff Blasen
weifm hervorgegangen. Hieher gehört wahrsdieinlich auch,
lat bullire; aber keinesweges das mit bullire oft zusammen-
gestellte ahd. wallau (Gra/f, Ahd. Sprsch. I, 797); dieses steh!
fiir urspriiin^ches (^h)wallan (vgl. wer, fElr ursprungliches
598 20.
h(wer) von dem Pronominalstamm hva (vgl. Pronom. xa)) und
gehört zu der sskr! y^hvri, sieh krummen^ so dass hier die Be-
deutungen von bullire von ganz verschiedner Auffassung aus-
gehend zusammentreffen. Hiervon kommt: ^ro-po?, o, das Her-
torgprttiieln; ^XvaTnplq^ 17, übersprudelnd i dva^vai^, i5, <*«* ^irf-
sprudeln; dväßkvtq^ al, Quellen {Hespeh.) ; ewt^t^ übfrspmdeind,
reichlieh.
Mit Erhaltung des ursprfinglicheren p gehört femer hieher
gpro, aufsprudeinxLB.w.. über welches wir oben (S. 100) noch
keine Entscheidung wagten, und es dess wegen an falscher
Stelle erwähnten. Mit der grOssten Ueberzeugune dürfen -wii
es jetzt sammt den S. 100 angegebenen Derivaten nieherziehn.
gfnrroy, to U.S.W. als geistiges Geirdnk ist eigentlidi ein Biasen
werfendes, schäumendes. Dazu gehörts wiyyd^prxoff, oy, euu
der Quelle sprudelnd
Hieher geholt ferner ^pra^o,, strotzen ^ übersprudeUi ^^ ins-
besondre vom Zengiinffstrieb der Pflanzen, spriessen] ßprAnr^
d, der lustige (vgl. ssKr. sphad' und aa. eigentlich ron Veber-^
mutli strotzen , dann scherzen}.
Jetzt müssen wir auch noch einen (S. 99. 100) berangeDen
Irrthum verbessern. So eben bei ^fwcc^G) und vielfadi in den
vorhergehenden Themen sahn wir, dass die organische £ut-
wickelung des Pflanzenlebens ihre Bezeichnungen aus dieser
Wurzel erhielt So ziehn wir denn hieher das irrig (S. 100)
behandelte* ^pvo) sammt seinen Derivaten ßpvovj t6 {das geü-
wachsende Moos)^ und ^drpv {die schwellende Traube)^ womit
man das auf derselben Seite aber bei ßpvvoq erwähnte ^pr-xca
(als die Primärform von ßoTfwx ßpv reiner enthaltend) sogleich
verbinde, und iii-ßpv'ov (S. 99) ,. welches wörtlich das mnfetidig
(im Mutlerleib) Anschwellende heisst; in cl^pta (S. 99) ist mir o,
nach der so grossen Anzahl von analogen Fälleiffvgl. z. B. S.
283), Ueberrest des Praf. or^ sskr. ut (vgL otpQCkM S. 572);
zu ^fvm f&ge man det^pwi^^ ig^ immer spriessend.
Wir haben von (pl/im g)hoa£, kommen sehn ( S. 596) ; iden-
tisch damit ist (pXoia%^ o. Wie dieses sich zu <pXva^ verhält, so
vielleicht (^Xoic), qudlen^ schwMen, strotzenu.s.w.zn <pXv&; mei-
iner Ansicht nach steht jedoch (pXoUa fiir (^Xo/o» mit Uebergang
des / in », me in oUxinq u. aa. vielfach vorgekommenen Beispie-
len; die Wzf. cp'h^ (für atphc) ist hier demnach nach der Isten
Conj. Cl. flectirt (= einem sskr. sphlav-ft-mi).
Diese Erklärung wird bestätigt durch das Verbältniss von
^Xoog und (pXoioq^ d, beide Wörter stimmen in der Bedeutung
Baumrinde uberein, imd wir dürfen sie also schwerlich von ein-
ander trennen; nach Analogie von so vielen andern Formen
(vgl. xoto)^ xaeo (noLvöts) u. aa.) stehn sie beide für q)X6zo<;i in
der einen Form ist ß spurlos verschwunden, ir^er andern
durch i ersetzt Was die Bedeutung betrifft, so verweisen vnr
auf tpChifta (S. 577); aus welcher specieUen Modificntion der
Grundbedeutung sie hervorgegangen ist, wage ich nicht zu ent-
scheiden; dass sie aber hieher gehSrt, zeigt mit Entschieden-
heit die eine Bed. von w'Kooc. Bläihe u.s.w. Dieses erinnert
10. 599
iMksi an die schon in Masse vorgekommenen ähnlichen Wörter,
«»Icjr. ut phulla, deutsch apriessen^ (pvXXovj folium u. s. w.
>£i£s nun auch lat flös hieher gehöre, ist schon von PotnE.
*^. I, 239) bemerkt; was die bei diesem Thema zu Grunde h'e-
;exide Wzf. betrifft, so spricht die Analogie des griech., auf
9Xv reducirten, (pXoo ((pXoco)^ so wie die des ahd. gunirten
» 1 d-jan (ebenfalls mit der Wzf. blu = q)kv), dessen E^molo-
;ie schon PoU im Allgemeinen erkannt, Graf (Ahd. Sprsch.
II 9 239) aber wieder verwirrt hat, dafür, dass auch flds auf
lui fiir sflu zu reduciren ist; nach meiner Ansicht ist es eine
^lAsculinarbildung aus dem Suff*., welches im Sskr. as lautet,
ror welchem der Vokal der Wzf. gewöhnlich gunirt wird; so
»teht es für ild + as; ob dieses sogleich in flös contrahirt sei,
>der durch Vermittelung des eigentlich regelrechten Ueber-
;aogs in flovos, will ich nicht entscheiden. (Beiläufig bemerke
cU hier der Bed. wegen, dass audi ahd. blat (Grafa. a. 0. S.
i48j KffvXXovj folium) zu dieserWnrzel eehört, aber zu der bald
SU erwähnenden W^orm, welche grie^ (pXa8({aT a<pXai) lau-
fet). — Von f^Xdo^ bildet Nieander <(>KQa als Accus. Von <f>hniq
kommt: (pXoiipujv^ tJ, Dim«; (p'koidinq^ e^, rmdenartig u.8.w.
p Xo&a, 9}, (lacon.) Beinamen der Persephone (ßie Blühende') i
fXoivo^ fij ov^ van Baumrinde j Baeii (pXot^a^ enlrinden\ (pXouriioqy
iy das Entrinden u.s.w.; tp'Ko'CarrtKog , if, oV, %%tm Ahechalen ge-
9chicki\ dnotpXouio^ abächälen, —
An diese Form <pXoi, für <f>Xv — wo ^j^Xot jedoch auch durch
eine,* nicht ungewöhnliche, Vertretung des v durch ot (vgl. S.
11 n. sonst) entstanden sein konnte — lehnt sich durch Weiter-
bildung mit Hülfe des sekundären d: (pXoiä. Davon die Deno-
minativa <pXoi,d6(ji und (pXotdta&y beide mit, sich mehr dem
Grundbegriff nähernder, Bedeutung aufschweilenj gährm (d. h.
Blasen werfen, auf schäumen) y brausen lassen y etUtiuulen (d. h.
Blasen {durch Brand) bewirken)»
> ■ ■
Wir sahen hier die Bed. blühen in (pXoogy flös, blöjan her-
vortreten; nah verwandt sind sich die Laute <p und^ (vgl. ol(pa^
S. 260); ich gestehe jedoch kein entschiedenes Beispiel zu ken*
nen, wo ursprungliches <p durch ^ vertreten wäre. SoUte es den-
noch nicht zu gewagt, sein, griech.&aX, blühen, für ein ursprung-
liches <paX (vä. sskr. phala, Frucht, S. 539) zu nehmen und
zu der hier benandelten Wz. zu ziehn? Ich kenne keine siche-
rere Etymologie. Denn denken kann mau zwar auch an man-
ches aadre, z.B. an die sskr. v^dhri, tragen, wohl gar an ghar
m ghar-ma {^^f\i6<;^ ^aXTics), warm sein, und anderes, was ich
Dicht, um nicht unnutzer Weise die Anzahl der bloss möglichen
Etymologicen zu mehren, anführe; allein ein jeder erkennt,
dass, wenn dort die Form, hier die Bedeutungen eben so weit
auseinander liegen. Es ist daher, bei dem jetzigen Standpunkt
der Etymologie, fast einerlei, woldn wir diese Wzf. setzen, und
so niöse sie, da sie hier eboonal erwähnt ist, auch hier, wegen
der Gleichheit der Bedeutungen, fürs erste eventuell ihren
Platz finden. — Also 5aXXco (für ^aXj«) , 4te Conj. Gl.), spfies-
9en, blühen U.S.W.; daXepof, ce, oV, blühend, üppig, aber auch
600 HP.
Ton Thräfien, wo man es, wenn diese Etymologie entschieden
wäre, gradezu in der, so oft in dieser Wz. hervorgetretenen Bed.
hervo sprudehid^ hervorquMend nehmen könnte; ^oX^c, 6j junger
Sprassi Zweig (vgl. sskr. pallava); ^aXktvoq^ it^oy^ vonZweigm;
^akia^ ^oKKUx (zw.l, )}, die Biüthe n.s. w.; ^äkaoq^ a^ ov, 6tö«
hend u. 6.W.; ^aXeta, 97, reiehUeh u.s.w. (weim die hypothe-
tisch hingestellte Etymolegie richtig ist: übersprudelnd); ^akM-
iui^ ein frofiee Oashnatd begekn\ daXXiai (zw.), ^aXiw (zw.)? ^ö-
Xf6) =: ^dXXo: ^aXea, toc, Blühendes, Freudiges n.s. w« ; ^aX^o,
blühen, slrot%tn\ ^aXrtfta, ra, Erndfefesi; ^aKv6icu;, 17 (^686g%
Reise %u den Thalysien. Nur eine Umwandlung der Form SaXcd
durch ^ (S. 30 n. sonst) gebildet, ist ti^Xc^, mit Dehnung (Vrid-
dhi) des a, welche in TgXc^ifo, grünen, spriessen,6lmhen n.s. w.
erscheint; aa^aX?/^ e^, tmmergrünend; aee^oXe», imtner §rünen\
^u^aXyax^ ov, Ubenskräftigy Ip^r^J,^ ig^ sehr waehsendi Ipi^aXtc,
ij , «»« Pfian%e. .
Wir haben die Formen <pXou7, ^Xoo fdr (pXoeo gefasst and
zu der Wzf. <pXv gezogen (S. 596). Ganz eben so lässt sich,
bei dem steten Wechsel zwischen a,8, o: <pXia für (pXist^i neh-
men. Nicht minder stimmt die Bedeutung. Es heisst: spru--
dein, queUen, fiiessen u,s. w» — Zu einer der bisher zu ^Xr ge-
zognen Formen gehört auch fpXi&qyO^ oder <^Xov^, eine Sumpf-
pflanze % (pXolvoSj Vf ovy van dem Bastßieser Pßanze (vgl. ^Xd'i^
S.598); (pXi'ivog^ 17, or, von fpXimg gemecht.
An die Form fplu fiir (^Xe/ lehnt sich, wie oben an ^Xoi (S.
599) durch 9 vermehrt: fpXtidv^ 17, Geschwätzigkeii (vgl. fkva-
poq S. 596); (p'kidav, 6, Schwätzer; tfKtSov^Srigy e^, geschwätzig 'j
<p!ie8ovi0f tpXdfovevGi^ plappern^ t^X^oveta, 17, unnikhtes Gesehwät%\
ifthl^oti^ (mit yriddhiartiger Dehnung), schwatzen iHesgeh.).
Eben hieher gehört «^XiJvo^To, Geschwätz; <pXr,viOy fpXnvva,
^XrtVvorafo ^ fpXrtvda^ (fXfivitD ^*q)Xrivev<o y schwatzen; <pXrtva(pos^ 6^
(Beschwätz (ob ein Dim. durch (jf>a gebildet (vgl. S. 331), oder
eine Composition?); (pXiivafpoqj ov, geschwätzig; (pXr,va'put*i, <pXv
vaftvw^ (pXtivacpio)^ schwatzen; <f>Xriva(f>Laj 17, dfts Schwatzen y fM-
vifi^a^ 'VOj Geschwätz; (pXirvafaiSfig^ e^ gesc/iwätzig. —
Aus der Wzf. crtpXv (S. 5B5) bildete sich femer durch An-
tritt von <r selbst, oder einem Anlaut, welcher leicht vor inaii-
chepi Lauten in o- öbetging (etwa T-Laut), mit Vertretung des v
durch Oll (pXolorßog^ 6, das Rauschen des Meers £vgl. iwpog,
sphflrg' vgl.S.588); femer atpXoio-Ho^, o, Schattm (vgl. dfpi;
S. 585, d = dvd). Sollte mit 7rp fftr omp = cr^p auch ^ta-^jrpwr-toc,
a,ov, weit hm braiisetid, tönend hieher zu ziehn sein?
Die eigentliche Bedeutung Nasen tritt wieder hervor in dem
ahd. bU-jan (blähen, blasen'), röm. fl&re, wohin in der That,
als weitere Fortbildung durch d blöz (superbus, eitur, der
sich auf Mäht, wie Graf vermuthete, Ahd. Sprsch. III, 234) ge-
hOii:. Ob im lat fla und ahd. bla die Wzf mit sdUiessendem a
(also organisches sphla) zu Grunde liegt, wage ich nicht za
entscheiden. Mit Entschiedenheit tritt diese mis aber entgegen
2;4>. 601
in einer WeiteririlÜaDg durch 8: <^Xad(nhd* platzen) fiira^^d,
mit der Bed.: tm Zustand d^ ZerUasung^ %erpUU%enj zerbersien,
wie so ofi(beiläQ% bemerke ich, dass auch ahd.br es tan (&ra/
a. a* O. S. 274), beraten, hieher gehört, jedoch zu einer andern
Wzf. ; ebenso das formell zu diesem passende ahd« brüst, aber
]nderBed.tfiMcAve&iii( vgLpectus S.93n.). Also «pXo^o (wohl
fiir <pXa8^ti> nach der 4ten Cou]. CL); in (pkjour^^ 6, nähert sich
die Bedeut mehr dem Grundbegriff, es heisst das Blasenwerfen,
Sehattmen, Brausen. Alit Reduplioation entsteht ^a^pTiod in na-
fpXa^fa^ Blasen werfen ^ brausen, schäumen^ plappern (wie ^^XecD,
ipXveo n. s. w.)» JTttipXour^a^ to, das Schäumen^ Brausen, Ko^
cheti 11.S.W. —
€p'kafü erscheint mit der Bedeutung henwterscfUitigen% sollte
es zu der hier behandelten Wz. gehören und von dem Begriff
gierig lAtfi schnappen ausgegangen sein (vgL xa^rro S. 2to)?
Ueber die or^nische Gestalt der Form, ob sie z* B. für tpXup^
stehe ^ wage ich keine Entscheidung.
An den Betriff ^<w<^ in derForm^Xadscliliesstsichä^Xa-
o-TOf', «ro (aus a ^ avvL oder a/a«f-ot^Xad?), das gebogne Schiffs^
hinieriheU^ auf welches der Wind am stärksten wirkt.
Indem eme vriddhiartige Dehnung eintritt,* und das ur-
sprungliche o-^ in (TTT, wie so oft, übergegangen ist, erscheint
mit ^-Bildung <mXri9 in anXri96(;^ o, Asche; die Bed. betreffend,
erinnern wir an aßivw^ crnoSöq^ Aa^Xot; (S. 663, 562^ 547) n. aa.
Hier haben wir zuerst eine Form mit erhaltenem er in diesen
durch p oder X gemehrten und dann weiter gebildeten Formen.
Wir sahn so eben anXrtd entstehn; ganz ebenso entsteht mit '
Erhaltung des organischeren p und gewöhnlichem Verlust des
anlautenden ai nprid (für crnpni) in npnS^Vy 17, Geschwulst,
Brand. Auf dieselbe Weise, iedoch mit dem so häufig als Ele-
ment von sekundären Wurzelbildungen vorkommenden d, wird
Tüpr,^ gebildet (fiir cntprß) mit der Bedeut aufblähen, anschwel'^
leti. Da wir aus dem Begriff des Blasens durch das Medium
Feuer aU'^ oder ausblasen Bedeutungen hervorgelm sahn, ivelclie
sich aufbrennen bezogen (sskr. sphulinga, nhd.Funke, griech.
T^öXoq U.S.WO, SO wäre es nicht unmöglich, dass auch mni^ia
in der Bed. anzünden (vgl. anra S. 267) hieher, und nicht, wo
wir es hinsetzten (S. 30) , gehören mag; Eine Entscheidung
wage ich nicht DsLVonynfnjöiq^^jdasAnschwelleni ^p^fux, to,
Geschwulst, Brand (wie «'pij^caV); npnarrvp, o> iteftiger Sturm^
tpüid (von der Grundbedeutung blasen) u.s.w. ; arpTjü^'pio^, a,
ov,- frpnaviacög^ if, ov, blasend; eiitfnj&to^. ov, heftig angefacht. —
Indem ^ vor ^ ausfielt (wie 8 S.524), entsteht ein Thema 9rpi?^o
in nptiuaivu)^ aufblähen u.s. w.; nprifiailrij ri, eine OUvenarl (vgL
q^iiXi?^ & B68, dfu^ S. 550).
• . ■ ■ p^i^^— ■ 11 ■ I
Die Vergleichung von ortpvyfiSg, notXiidg und anderen (S. 557,
568) macht es mir sehr wahrscheinlich, dass auch der Namen
der pulsirenden Ader, (pXeß^ zu dieser Wzf. gehört; es ist also
aus fXe=6fXe durch Antritt eines P-Lauts, welchen wir schon
603 20.
80 oft >al8 sekiindAres Element kennen gelernt haben, gebildet
Also fXJTl^ §6^ iy die (puisirende) Aden <pU§iQ)fj xo, Dim»; <pXe-
ßiköq^ 17, ov, %w Ader gehörige' (pXeßcidiiqy e^, ü4^arUg\ ^Xeßo^o
erwähnt das Et. M. mit der Bedeut strotzen ils. w«; vielleicht
könnte man danach bei (^Xe> eine andre subjective Besiehnng
zu Grande legen; entscheidend ist es aber gar nicht, da es au-
genscheinlich ein Denom. von (pli^ ist, und die Ader dnrdi ihre
in die Augen fallende Eigenschaft iits AHsehweUeiUy Bluietrot-
%en» zu diesem Gebrauch von fftXeßaita Veranlassung geben
konnte. — Nach der Analogie von <f>%h^ u. s. w. fflaube idi das
goth. bldth (Gra/ir, Ahd. Sprsch. lil, 252) ebenfalls zu dieser
Wz« ziehn zu dürf<^, und iasse es als das Puleirende.
An die Wzf. (ph, (für öt^Xi) lehnt sich durch 9 weiter for-
inirt (^Xtdco, <^X(d-ao), (pkiHldvGiy %er/liesaen (aus dem Begr, üb^-
sprudefn, vgl. tpXvci S. 696 u. aa.), strotzeHj aufsc/twelten, plahen
C<pXad); (pX/cD wird als gleichbedeutend erwähnt, ist aber ohne
Beispiel.
' Hier will ich das augenscheinlich zu dieser Wz. gehörige
. ^XifiiXia, Ta, Oesc/iwidst erwälmen, ohne zu bestimmen, ob
es direkt von der Wzf. (pXt (für atpXO^ oder von tpXii mit Ver-
lust des 9 abzuleiten ist
Wir wissen, dass das Sskr. das in diesen Wzformen anlan-
tende sph durch blosses p vertreten lässt und dass h als Wei-
terbiidungselement hinzutritt (S. 594) ; so würde aus der Wzf.
sphrih (vgl. sprih S. 595) für das Sskr. die Form (if ih ent-
stehn. Femer wissen wir (vgl H. A. L. Z. 1837. ErgzbL 911
und viele im Verlauf dieses Buches schon vorgekommene Bei-
spiele), dass (ür den Vokal ri, unter andern ri und ri eintreten
kann; so würde sich prih in prih und prlh wandeln können;
endlich ist die Verwandlung von r in 1 so überaus häufig, dass
uns eine Form plihoder plth statt prih, nrih gar nicht auf-
fallen darf. Scnon hieraus fiiesst also im Allgemeinen die Be-
rechtigung, sskr. plihä, plihan, plihan, die Mü%, hieherzn
ziehn. Allein sie wird zum gewissesten Recht erhoben durch
.das, schon von Pott (E. F. II, 195) mit diesen Formen identifi-
cirte, gleichbedeutende griech. önXnv. d. denn in ihm sehen
wir das in plihan u.s.\v. abgestossene s noch erhalten. Koch
mehr gesteieert wird diese formelle Berechtigung durch das,
ebenfalls schon von Pott als mit sskr. plihan u.s.w. zu ver-
bindend erkannte, griech. anXayx-va-^ denn hier bleibt uns als
Wzf. (TTrXayx; dessen Nasal vor x ist, wie so sehr oft, nach Art
der 7ten Conj. GL eingeschoben; so bleibt (Tnk(xx\ ^^^^ fanden
wir aber, dass bei dem sskr. plih ein ursprünglicheres spfih
rfQr sphirih) zu Grunde liegt; da wir aber wissen, dass ri viel-
lach in ra übertritt fvgl. sskr. vrig', vrag u. aa«), so konnte
sich ans spfih auch sprah bilden; mit dieser Form isbaber
griech. crn'Xa^, wenn wir den gewöhnlichen U^bergang von r in
X unnotirt lassen, völlig identisch. Was den Zusanunenhang
der Bedeutung von Md% mit binsen, dem Grundbegriff der hier
behandelten Wurzel sph betriA, so vermittelt ihn uns die Be-
10. eos
deutmig von 6^7^ayx^y ra^ sehr einfach. So wie <^Ärw? (S. 555),
I^arwn, Bauchy crtpidrj (S. 565), Darm, sskr. phand'a, der Bmteh
u. aa. als Biähendea, sieh Aufblasendes gefasst sind, so augen-
scheinlich auch im Allgemeinen tntXayxvoi, als dessen eigent^
liehe Bed. wir ohne Zweifel Gedärme fassen dfir&n. Wenn aber
öTrXa^yxvot vom Auf blähen den Namen, haben, so müssen wir
dasselbe auch von der Bezeichnung äer Milz annehmen, da
der formelle Zusammenhang zwischen crorXify und fjitK&yy^a un-
zweifelhaft feststeht. Ob diese Bezeichnung der Mü% diarak*
teristisch ist, kann idi nicht beurtheOen. (Wegen Ag. Benary^
Tv^elcher das ganze Verhältniss falsch ge&sst hat (Rom. Land. I,
204), bemerke ich, dass ahd. milzi {uraff, Ahd. Sprsch. II, 728)
nicht hieher gehört; die Lautgesetze führen hier auf eine Zu-
sammenstellung mit sskr. mrid (S. 508); ob die Mü% als %arta
(sskr. m f i du) gefasst sein konnte, wage ich nicht zu bestimmen).
Was nun das formelle Verhältniss von aizKriy und €ntKayy(yov zu
sskr. plih&, plihan, pllhan im Einzelnen betrifft, so rufe
man zunlichst ins Gedächtniss zurück, dass das Griech. den
Anlaut vollständiger, als das Sskrit und das diesem folgende
Liatein erhalten hat; letzteres hat sogar das noch im Sskr. er-
lialtne p eingebüsst, und stellt dem sskr. plihan Ifhen (Ifen)
gegenüber; die Dehnung des 6 ist hier von den starken .Casus
ausgegangen, welche regelrecht lien (sskr. plihftn, Bapp, Gr.
Hscr. r, 224) hätten, und hat sich über die ganze Declination
verbreitet. In Bezug auf die Erhaltung des Anlauts stimmt ei-
iiigermaassen mit dem Griech. noch das Slav., wo clezina
entspricht {PoU, E. F, II, 270, Dohrowsky, Inst L. SL 153); im
Anlaut ist das p (ph) zwischen cl ausgefallen; das z ist fiLr
sskr. h, wie gewöhiüich, eingetreten, über i wage ich keine
Entscheidung, und das e vor z wird sogleich zur Sprache kom-
men. Was nun das Verhältniss des griech. rt» in a^rX-ify zu den
verwandten Formen betrifft, so ist zunächst vor ihm entschie-
den h eingebüsst; diesen Verlust sahn wir aber schon so oft
eintreten, dass auch er uns nicht mehr auff&llt (vgL opo^ S. 80,
vi^q S. 79, v^'l S. 152 u. aa.); die Endung fit» erklärt sich, wie
das lat. £n in li£n. Wir sahn also bis jetzt, dass trithit» für
önWi-ttv mit dem organischen Thema 6nKhxv steht Jetzt ent-
steht aber die Frage, welcher Voksd stand zwischen anX und h
und ist bei dieser Zusammenztehung ausgestossen? Die Ver-
gleichung des sskr. plihan, plihan, lat lien spräche f&r i
oder 1, also awWhey; dagegen die von artkax (in cr;rXa^y)x-voy),
die von e in slav. clezina fttr ein ursprüngliches a spricht
Eine ganz gewisse Entscheidung wage ich nicht; denn, wenn-
gleich die Contraction von (TTrWhßv in cniUv (unorganisch o-Ä-Xifv)
etwas schwieriger ist, so scHlieSst dies doch die Möglichkeit oder
Wirklichkeit dersrfben keinesweges aus; persbnuch neige ich
mich jedoch zu der Annahme eines ursprünglicheren o-ffXahev
(vielleicht mit t ftir a: (fTrXehet'), und zwar insbesondre aus dem
Grunde, weil wir die Wzf. onhxx entschieden im griechischen
Sprachgebiet auftreten sehn. Wie man aber auch darüber ent-
scheiden mag, die Vergleichung zeigt hier, dass vor der Sprach«
trennung schon zwei ursprünglich gleiche Formen bestanden.
604 S0.
splihan, oder gplahan und das verstämmelte plihan; jene
erhielt die griech. und slav. (?) Sprache j diese nahm das Latein
mit und verstümmelte sie noch mehr. —
Also crnXvtV, 6 (fiir (ntk-ah^ev oder (rjrXAh'tv)^ Mih. Da-
von : ankrtvixö^, )f, ov, %ur Milz gehörig i <rnXr^v(o9rlgJ eq, mä%arH§]
enXrivixfig^ d, -Irig^ 17, zur 3ßi% gehörig; oTtkrivi^o^a^j anXnvtata^
an der MHz leiden; äarnXrtvog^ ov, ohne Milz* cmXrpf^ wird aach,
ich weiss nicht, ob wegen Aehnlichkeit, oder durdi welche
Meenassociation , zur Bezeichnung eines chirurgischen Verlmn-
des gebraucht; davon: anXrtv6fo^ mii einem cmX^v belegen; cnrXi^
yiov^ önXrrifiSiov, to'; ÖnXriviöKoq, d, em chirurgieeher Verbmid;
endlich heisst önXiiviov und auch damXiqviovj x6 (wo vielleicht
d = dvdy wie oft, vgL S. 578), ein gemsees KrmuL
Aus der Wzf. &stXax (= splah: sprah: sphrih), nüt ein-
geschobenem Nasal, 67cKa.yy(^ bildet sich durch Suff, vo (=sskr.
na) ; criyXffyyyo-y.Td. eigentlich das Geblähte, Oedarme, Eing^
weide imd fast aUe Inneren Theile u. s. w. Davon: (ntKoiyyyüvav^
^d, Dim«; tf7rXa/;^yt^, ^, Herz (Gramm.); 6nXafj/(yvs6q^ ii^ dv, %u
den Eingeweiden gehörig; crTrXaY^vevxa^ die (geopferieh) Eingeweide
verzehren u. s. w. ; «JwXay^v/^o^ot^ sich erbarmen ( JV. T.} j ÖTtkotf^'
Xifi^iw^y d, das Erbarmen {N. 7*.); äarnXaYX^Sß ov^ atme Bingen
weide ^ herzlos u.s.w.; tvanXayyvioL, )|, Herzhafiigfceif.
Aus der Wzf. <pXo (filr a<pXo) bildet sich durch Suff, vä:
fpXoviq^ n = foXig (S. 567).
Hiermit haben wir die durch p oder X gebildeten WzformeD
sammt ihren Weiterbildungen zu £nde geführt; wir wenden
uns zu denen durch v: als Muster derselben haben wir imSskr.
das entschieden hieher gehörige phan (fiir sphan ) in phana^
iSchlangenhaul, und dasvielleicnt mit Recht hiehergezogene pan
(für Span = sphan ) in pan i (S. 542), Spatm. So lässt sich
denn von formeller Seite Poifs (E.F«I, 239) Zusammenstellttog
von tpev-äK mit lat fallo (griech. atpaX S. 567) recht gut ver-
dieidh^en; es ist dieselbe Wumelform, welche auch im sskr.
ph an erschien. Auch die Bedeut. von yg^-«^« ^o^^ d, Wind-
' beutet, passt ganz gut in die sich innernalb cneser Wzformen
entwickelnde Ideeureifie (vgl. 46^« S. 560, fallo S. 567, sskr.
phalgu u.aa.), niid diese Etymologie, wenngleich sie nicht zur
entschiedenen Gewissheit erhoben werden kann, ist der andern,
ebenffdls von /^«//vorgeschlagenen fE. F. II, 508) von (pot^vi\
welche ganz vag ist, und bloss zu den möglichen gehört, aitf
jeden Fau yorzuziehn. Davon: ^evax/^co, betrügen^ (peycutia^i
(zw.); (pevaxia^a^ t6; fpevaTuniio^ 6^ Belrtig^ ^Jevaxto-Ti}^ 0, J5e-
truger; ipevaxKtxixoi;^ <f>Bvai»9t6gjTi^6v, betrügerischi ^ci;ayfia,To=
gftvaxirr^^ wie 'von ftvaa-na) (Phot),
Hieher gehört wohl ohne Zweifel: '^evaxi?, n, bstrufri-
schesHaar, Perücke; wenn wir aber dies mit Recht hiehensielu^
so gehört auch das gleichbedeutende ^rY^i'/x)?,^, hieher, und
von diesem kommt wieder TtrivLxi^G)=z(ptva9d4ui; ^n7w'xtapa,T(<=
<ptvdxi<Tua; hier entsteht aber die Frage: sollen wir dieses ^^^
bloss {är eine, auf griech. Boden entstandene, etwa dialektische
1^. 605
(vgl. die lon. Scheu vor Aspiraten z.B. i-jti^i}^ u.aa.), Umiyand*
lung von <pev halten , oder an eine schon überkommene Neben-
rorm von <pey, nämlich nev für omv =z anpev knüpfend Eine
Entscheidung wage ich nicht
Schon oben (S. 184 ff.) sahn wir, wie auch bei Bildungen
durch n der diesem vorhergehende Vokal, so gut wie bei den
r- nnd 1-Bildungen, schon in alter Zeit vor der Sprachtrennung
ausgestossen ward; so konnte denn ar(p^ irgeiuL^inen der drei
Bildnngsvokale (a, i, u)+n in a<pv übergehn. Diese Form er*
scheint nun zunächst mit Verlust des anlautenden s und einem
(das j der 4ten Conj. Cl. oder das denominativische vertretenden)
h (wfe in blajan, blähan, Grag", Ahd. Sprsch. III, 334; blö-
Jan: bl(^han ebds.239), in ahd. fne-h-an mit der ganz, eigent-
lichen Grujidbedeutuns; der Wz. sph: schnauben (stark Masen)
{Gr^ SU 2u O. 779). llieher gehört aus dem Griech. vielleicht
das zu einer Interjection herabgesunkene ^vet (für crcpvd)^ ob-
gleich ich nicht gradezu läugnen will , dass es auch eine , von
neuem aus dem Laute des Schnaubens hervorgegangene, ono-
matopoietische Interjection sei (nur spricht mir dagegen die
nicht ganz in einer solchen Bildung begründete Aufnalime des
v). Entschieden geliöi-t aber hieher das, wie das ahd. fnelian,
mit der Grundbedeutung auftretende ^rw; das anlautende tp ver-
tritt a^; das a ist, wie so häufig (vgl. ^jt^vo^ S. 544 u» aa.), ein-
gebiisst; an steht, wie oft (a'jfiv3& u.aa.), för acp; an die Wzf.,
mag sie nun'acpa, atpi oder atpv geheissen haben, wofiir es,
wie bei den aus ar((> -f Vokal -^ p oder X zusammengezogenen
( S. 595), keine Entscheidung giebt, trat grade wie bei sskr.
kshnu (S.164) das nu der 5ten Conj. GL; so entstand (acp) an:
TT 4. Vokal + w oder nach Ausstossnug des mittleren Vokals
nvv. Davon Präs. nvißu) (= einem sskr. puaviVmi wider die
eigentliche Regel, aber, weil die Flexion durch den Bindevokal
a statt der ursprunglichen ohne denselben , sich nach und nach
fast in alle Formen zu drängen wusste) , mit Ausstossung des
ßi nvia^ mit t für pi^tcvüjh. blasen, hauchen^ schnauben u.^. w.
Davon: wveiJfia, rö (mit Guna des t>). Hauch n. s.w.; nvtv^äx^ov^
x0, Dim.; Ttvev^taTciir;^ e^, windig] Trpevfiarixdg, if, ov, %um Hauch
gehörig \jLB.yf.\ nviv^itioq'^ ov, dem Winde ausgesetzt U.S.W.;
nv^vyLaxiaq^ 6 = nvev^TiTtoqi Tvvev^aTtaoi, keuchen ^ ^TWtv^rl^ü},
anfachen, mit detnSpir.asp, bezeichnen i nvevuaTio^öqy d, Bezeich^
nung nui dem Spin asp. ; TcveviiaToto, ?n Wind vertpandeln, auf"
blähn\ nvtv^aTioöiq^ 17, das Aufblähen; nvBv^atGiTixoc;, »1, Jv, auf"
blähend; ditvei^xo^^ ov, nicht durchweht. — jivtvau;^ 17, das Bla^
tf^/iu.s.w.; nvtionnq^ d, der Schnaubende, Ketichende, schwer
Athmende; TtvevoxtHog ^ if, 6v^ blähend , blfise^id; ütvevaxiaoy, kefi"
^hen u. s. w.; dv&itvtvaxoc^ ov^ atheinlos. Diese Form ist mir
kaum erklärlich; um sie als eine organische zu fassen, mnsste
man annehmen, dass a^rvr mit einem Präfix a zu Grunde liegt;
denn die Analogie von ar-oee^vo^, aVoeXirt-o^ gilt, wenn unsre
Erklännigvon letzteren Formen richtigist (vgl. S.3ö6), hier nicht;
sollte ^le dennoch danach forniirt sein , so wäre hier, wie nicht
selten^ auf einer Analogie Hilschlich weiter gebaut; es kommt
606 I^K
diese Form mit dieser Bed. aber nnr an einer SteUe (Hesiod
Theog. 797> vor, und ich zweifle sehr, ob sie erhalten werdet
darf; änvevarroq^ ov, ohne Athem\ dnvevaTi, Adv.; a^rvetwTiä
17, das NichUUhmen; dnviv<mai&^ den Athem anhalten \ kyir'Kvei
axioq = cUpfiov (? Heeych.'), — at^orveuofto^ , o, das ZusammeH-
blasen, Uebereinsiimmung U.8.W. — Indem bei der Auflösni)«
des V (in nvv) in / mit einem vorhergehenden Vokal, statt des
6, wie in itviß&y 0 erscheint, entsteht nvoß in nvoßiij mit Ver
last des f : nvoy. mit t für / , ^nfoin^ V9 das Wehen, Blasen, Heu-
€henvL*B.w.; Ttvooq (für irvo/oq), 0, glbd.; dXlTrvooq^ ov, vom Meei
her wehend n.s. w«; iv^vo'ixoq, n^ov^ schwer alhmenä; dv^sn^oco,
schwer athmen\ Svgnvortroqy ov, schwer athmend; tt^^inj^, e^-
TtvnXiiif 6f der Liebende. —
Dorch Suff, ftw entsteht nrev-uay. 6, eigentl. der Posier,
die Lunge (vgLdas aus der Primärform sphu entwickelte gleicli-
bed. sskr. pu-pphusa S. 551); indem X für v eintrat (wie in Xol-
8opog S. 3(i6, vgl. auch Xa(y)x-avw mit lat na(n)c, sskr. naksh),
entsteht das att nXeviiavi daraus bildete sich lat pulmo, wel-
ches so gut wie spien = önXiiv (vgl. Poil, E. F. II, 193) ein
blosses Lehnwort ist — Davon : TCysv^ovtxSgj if , öp, att ^Xevp.,
«wr Ltmge gehörig; nvevyLovlaq , 6, von der Lutige\ ftvevfjLOvlgy att.
nXevu., nvtvyLOviay att. n'hevyL.y 1;^ Ltingensuchi; nkev^oi^r^g, eg^ Imi-
gensüchtigi nvev^vddi^gy nXeviJtovcüfrtgjeg, glbd.; nXev^pcua, nkev-
fiaQ, an der Lunge leiden; TrXev^io^, d, Lungensuchl, ,
Indem die Respirationswerkzeuge als geistige Organe ge-
fasst werden (vgl. <ppnv S. 119, -^x^ S. 556), konnten auch von
nw abgeleitete Themen analoge Bedeutungen erhalten; so
würde es uns also nicht wundem, wenn nw^röq^ if, oV. kit-g
hiesse (man vgl. öofogy wenn es, wie wir (S.549) vermntliefen,
ebenfalls zu y sph gehören sollte, wohin man nach der So-
gleich folgenden Analogie selbst lat sap-ere ziehn l^önnte; nur
müsste man alsdann kiug sein aufiedeuFall als erste Bed. neh-
men und vielleicht sapio in derBedeut schmecken ganz davon
trennen). Hwrög wird nun zwar angefilhrt, ist aber schwerlich
zu belegen; statt dessen erscheint mit durch i gespakner An-
lautgruppe, vne nicht selten (vgl oirp S. 548, Po//, KF. 11, 225,
291), niyvTOQn v, o'v, verständige mwrorr^g, ^ntmf. Tciwöig. jJ,
Verstand^ und selbst ein transitives Verb. : mvwy mvvcrcriDy mrr' \
€rx(äf verstäfidig machen^ belehren, —
ni,vvg statt mwxog erwähnt Hesgchius. I
Ganz nach Analogie von noi'pv66& (S. 554) bildet sich ans
nw eine Intensivform, welche mit noifvööo auch eine und di^ |
selbe Grundbed. hat, nämlich noi^Ttvv^&i über die Wiederho* 1
lung des n allein in der Reduplicationssylbe vgl. man Bopp^Gr* I
8. r. 3G8, 3; was die Flexion betrifft, so steht nvva ftir «nirc 1
(nach der Gten Conj. CL), indem sich auch hier die Conjugation '
durch Bindevokal eindrängte. Aus der Grundbed. stark schunt- j
fen tritt die Bezeichnung tnr Thätigkeiten hervor, bei welchen ,
man stark schnauf em muss: eüen, thätigj geschäftig sem n.$.w- |
S0. 607
vgl. Lehr», AristarcL 109, BuHmmm^ LexQ. I9 177). Davon not-
rrvog, o, Diener (Heepck.).
Za Ttw (S. 184 ff.) standen in einem, davon untrennbaren
i^erhältniss mehrere Formen, in denen statt xvv: ^ov erschien
vgl. S. 184 ff. 190); so konnte der Form nach andi nov zn nw y
;eh()ren. Diese Form erscheint in nSvoq, o, saure Arbeii a.s»w;
»ollen wir deswegen auch dieses hieherziehn? Dafür spricht,
lass derselbe Begriff anch in nanvvQ hervortritt, and die Ana*
ogie der, durch dieselbe Ideenentwickelung, nach unsrer Etymo-
;ie, entstandenen , Bed. von KÖ7ro<; (S. 268), mit welchem ndvos
lach in seinem Gebrauch fast ganz übereinstimmt Auf entschie-
lene Sicherheit kann diese Etymologie natürlich noch Leinen
Anspruch machen; aber eine sicherere kenne ich anch nicht
Uso: nSpoSn 0% saure Arbeit (so stets hei Hemer, Z^e/ir«, Aristarch.
!6-88), später Leiäj Drangaal u. s.w.; Kummer, ErecitÄpfung
furch Arbeit, ilae Erarbeitete y norixog^ 97, 6v, arbeitsmn; novoeig^
(Tora, ev, Arbeit verursachend ^ novioiuxi^ später noviaij arbeiten,
ich anstrengen^ sich^ betsümmem, ein Geschäft (transitiv) eiftHg ter^
ichten ; novia (causal.), einem Arbeit^ Mühe, Schmerz verursachen
i.s. w.; ffdi^fux, To, das Gearbeitete \ novrj^äTioVy to, Dim.; ?roi^-
rt^, 77, Arbeit y Mühsat; novririxo^^ ^, 6v, zum Arbeiten gehörig.
Hieher ge*hört gewiss auch novvpd^'^ cc, 6v (nicht bei Homer,
merst bei Hesiod,)^ eigentL Arbeit^ Mühe, Drangsat haltend odex
nachend, daher schlimm, lästig^ unglücklich, schlecht u.s.w. Da-
joxii novripia, n^ Schurkerei u.s*w.; irovi^pfiro, gewöhnlich novii-
»evo^i, schiecht sein u»s.w.; novjpev^, to, Bubenstück.
Da für dieses o in novj bei dem gewöhnlichen Wechsel zwi-
schen o und e, recht gut e eintreten kann , so konnte eine Form
nv eben so gut wie nov aus nvv hervorgehn. Nun erscheint
rivouait* ganz wie rtovio^ai in der Bed. arbeiten, durch Arbeit
ertigen u.s.w. {Passow s. v. Bcd. 1 u.2), und ich fühle mich sehr
^ersucht, es in dieser Bed. hieher zu ziehn. Allein es heisst fer-
ler, mit nh-rig^ nnn, zusammenhängend, arm sein. Nun könnte
nan zwar bei nhvis mit Passow als Grundbed. nehmen: eiiury
ler sich sein fägliches Brod erarbeitet und insofern artn ist, oder
lelleicht an novnfog denkend, niviig als einen Mühsal Habenden
assen ; damit gerathen wir aber schon in die vagen Begriffs-
tntwickelungen durch Ideenassociation. Dazu kommt, dass die
;anz eigentliche Bed. von ntv in nivrig in (ntav in oTray/o, Man-'
rel, vnederkehrt, mit welchem sich nev durch den uns schon so
>ft vorgekommenen Verlust des in Gruppen anlautenden o- (vgl.
riivog S. 544 u. aa.) und Wechsel von e und a so leicht verbin*
len lässt Ich habe daher und auch aus andern Gründen (yg^.
weiterhin) nhijg mit diesem verbunden und ihm eine andre Stelle
iingerftnmt; gestehe aber gern, dass das nach beiden Seiten
lin reichende nivoitca die Etymologie noch schwankend erhält
Aeinen, bloss die Bedeutung zur Basis der etymologischen Un* /
ersuchungen machenden, Grundsätzen genifibs mus^ich nivo-S^
lai in der Bed. arbeiten u.s.w« fiirs erste von nivo%L(u in der Bed.
\rm sein trennep. — Zu jener gehört : nsviaxijq^ 6, TagMbner
I. s.w.; ntvetmxoq, »f, oifj %um neviaxrig gehörig \ mveartiay ^^
itand des neviarrig u* s.w.
606 SO».
■
Es Ist wohl keinem Zweifel unferworfiMi, daM za nw auch
nvi/ {nvcy) gehört (vgl. Poitj E. F. I, 211); es heisst wörtlich:
"^ einen schwer aihmen machen, ersticken, erdraeeeln u.s.w. Wa<
das formelle Verhältniss zu mfv betrifft, so dürfen wir, da sich
gar keine Spur einer Nebenform von nw, welche nvL lautete,
findet, es uns wohl nur so erklären, dass, wie in nov im Ver-
hältniss zu mfv nur die Anlautgruppe nv zur Bildung diente, so
auch in nvvy das v derWz£ ^rr vor dem Vokal i elidirt seL Die-
ses t fassen wir fKrs erste als einen Bindevokal, welcher das
schon so oft als sekundäres Element erkannte 7 (= sskr. g)
mit der Wzform verknüpfte ; ob wir dieses- y als Causalelement
fassen sollen (Vgl. S« 64), mit welcher Bed* es hier in der Thal
aufzutreten scheint, wage ich nicht mit Sicherheit zu entschei-
den. Wenn wir aber mit Kecht annehmen, dass in der hier vor-
kommenden Bildung das v der Wzform nw ganz elTdirt sei, so
thaten wir höchst wahrscheinlich Unrecht , oben (S. 184 ff.) für
Formen wie tcpiS (S. 190) u.s.w. eine Wzf. xvt, xva neben dem
belegten xw (= sskn kslin'u) anzunehmen; wir tUiin besser,
bei ihnen, nach der Analogie von nviy: nw stets die Form xi^
mit vor dem antretenden Vokal elidirtem v zu Grunde 2ni legen.
Ebenso wird uns nun die oben (S. 271) gegebene Etymolo^^e
von xvXo-a gesichert, ohne dass vm mehr nöthig hätten, zu der
Unform ^vßiJS unsre Zuflucht zu nehmen; auch hier ist die Form
Tivv durch Antritt von «9 gradezu in xw^ übergegangen; auch
die uns dort aufgefallene Länge des Bindevokals v erhält nnn
in ^vLy eine Analogie. Von TrWycj kommt: ^wyfM?ff> o; wvtypa, xo;
^m/fiomf, 17, das Sticken U.S.W.; 9cvt4, )7, das Ersticken u.s. w.:
vvifyg^ n* das Ersticken, das Dampfen (mit grösserer Annäherung
an ^e eigentliche Bed., vgl. ipöXog u.aa.l; 'jvvtydSnSy 'nvtyiuBSr,,;,
€£y stickig] Ttvlyog^ to', Ersiickwiff\ Trwyjjpo?, d^ov, TtviyouSy taax,
tVy stickend U.S.W.; nviyevq, d. Ort oder Gefäss, worin etwas ge-
stickt, geddfnpft wird u.s.w«; nviyia^ v^ ein stickend heissesBade^
Zimmer; 'jtviyii(a^=^'KViytü\ invixTog^rtjOv, gestickin.s^vr.i ny^Kirr^fty
6, der Erstickende-, ^viyaKluiv, '(Dvog.o, Alp; iwiytTOS^o, einStrick
%um Hängen (Hesych.)] amytr^, ^, eitte Thonart. -7- TccfHfjcvi'^i^^
ig. von alten Seiten bis %wn Ersticken gedrückt ; npoTtvtYe'iop, ^6,
der Platz vor dem Tcviyev^
Ehe ich diese Wz. a-cp verlasse, willlch mir noch eineFra^re
erlauben. Wir sahn, wie hiehergehörige Wzff. den Begr. sffu^
gen ausdrückten (.vgl. <> na-rl^oi (S. 562), ßdaKla (S. 575) ). Sollte
auch ierBegTitt)Bchöpfen als ein Aufsaugefi gefasst werden kön-
nen? Ich will diese Begriffe nicht weiter mit einander begriff-
lich zu vermitteln suchen, damit jeder erkenne, dass hier ehie
Lücke ist Dennoch scheint sie mir nicht so bedeutend« dass
ich nicht das Thema, welches ich hypothetisch auf diese Weise
erklare, hier anföhren möchte; es ist ä-^t^-o-a» mit der ange-
fahrten, aber nicht belegten, Nebenform a-«^-». Nach dieser
Erklärung ist a = ai^ ss dva (wie S. 578) und (pv steht für o^
(vgL S. 555 ff. und aa«) ; in dtpvircrio ist die ora-Bildung einge-
treten (vgl. fvawj S.555); ich kenne kerne bessere Etymologie;
denn eine Zusammenstellung mit sskr. V^hug^^ geniessefi, stellt
10^— IK. 609
ron Seiten der begriff lieben Vereinigung eben so grosse Sobwie-
rigkeiten entgegen. Ateo: d(pvao in, eig. aufsaugen, durch Auf^
taugen sehoffim^ Z.B* Wein (yg^. aL(p&v S. 548 (ob Wemamtgerf)
\VeinsehQpfer)% aus dem Begr. schöpfen geht der Begr. sammeln,
whmtf€H bervcNT u.s.w« — Ob wf^ol^oq bieber gebort, ist, da
»eine Bed. noch nngewiss ist, nnsicber«
Zuletzt noch: gehört bieber «^«cr/aTo^, 6, Schlamm und ^
nndre UnreMgkeiteny die ein Fluee mit eich fuhrif Die Analogie
ron wp^Si spiLm.«, sskr. pböna (S. Ö85> spricht 'sehr dafür;
allein die formelle Erkli^ng ist^ schwierig* yvtoQ zunächst
fasse ich wieTn TijXiSycToff j yero isTdasParticip von /«>= sskr.
g an und zwar nach der allgemeinen Regel gebildet, von wel-
cher das Sskrit bei dieser Wurzel eine Ausnahme macht (vgl
Bapp, Gr. s. r. 616); so heisst denn oupva-^eröj durch oupvg ge--
%eugi; danach dürfen wir schon vermuthen, dass iupvg einen
Ablativ endifilt und diese Composition nur durch Aneinander-
rückung entstanden ist Nun haben wir ^iog^^oxos und sogar
^kö-tpoLToq^ wdche, wenn ich nicht irre, schon von Pott durch
Aneinanderrückung und in Folge derselben eingetretene Ver-
stümmelung aus ^zolg^^OTog^ ^eolg-q^aTog erklärt sind. Welch
eine grosse Menge von nominalen Themen entweder verloren,
oder nie zur vollständigen Ausbildung gekommen ist, wird je-
der aufmerksame Leser dieses Werkes schon in unzähUgen Bei-
spielen erkannt haben. Es ist demnach nichts weniger als ge-
wagt, wenn wir annehmen, dass auch in Apvg der Ablativ ei-
nes Themas, liegt. Die Verglöiqhnng mit spik-ma und cbp-oög
(S. 585 aus a (= dv) -f ^ (=: 6(pv)) niacht es mir zunächst wahr-
scheinlich, dass dieBed. desselben Schaum war, dfwryero also,
überaus passend, das durch Schaum Erzeugte (die.Ünreinigkeit,
welche das Schäumen der Flüsse, die Wellen mit sich forttrei-
ben) heisst Aus welcher Form dcpvg in specie verstummelt seii
wage ich nicht genau zu bestimmen. Da im Griechischen der
ursprüngliche Locativ a (im Sskr. su) und der Instrumentalis
S (im Sskr. bhis) dieselbe Bed. erhalten haben (vorzüglich die
des Ablativs), kann man schwanken, ob agfvg filr ce^ixrt, von
einem Thema dqn) {ßae Aufschäumende, der Schaum)^ oder für
cupvotg oder cupvtug von einem Thema d^o, welches entweder
als Masculin« oder Fenun. gebraucht wftre, steht Im letzteren
Fall wäre iupvou;^ oupvouq (im ursprun^ches acpvßoiq^ cupvßoug)
zunächst auf alterthumlicbe Weise (vg^. uoftg S. 353 u. ähnliche)
in dupviq {d^ßig) und dann durch Verscblingung des i (vgl. att
v6g f&r viog u. aa.) in oupvg contrahirt —
^öM. Wir kommen zu einer neuen WurzeL Un Sskrit
heisst der Schatten kh'&ja; das gedehnten können.wir, schon
nach der allgemeinen Regel, ftir das Vriddhi eines ursprünglich
kurzen nehmen; diese Amiahme erhält sogleich ihreGewis$beit
durch die Vergleichung des, mit kh'&ja augenscheinlich zusam-
menhängenden und als eine, durch das, nun vielfach als Bildimgs-
element sekundärer Wzformen erkannte d aus der bei kh'&ja
zu Grunde liegenden Wz. — wie diese mm auch lauten mag —
59
6i0 SK.
gebildeten Weiterformation zu erkennenden kh'ad heschntifn
(mit kurzem a). Wir dürfen also annehmen, dass neben kh'äja
einst anch eine Form, welche im Sskr* kh'aja lauten würde,
habe existiren können. Da wir nun mehrfach (v^L (htidint^ S.
168) sskr. kh' imGriech. durch «ne repräsentirt sahn, so stellen
wir unbedenklich (wie aueh PoU, E. F. I, 243) hieher : <r«oo:, iiy
für ursprunglicheres o^ojcc, Schatten; davon cntoidtov, -ro, Diin.
Aber auch die Form mit t (fUr j) ist erhalten in otuko^^ a, iv,
eehattig.
Indem das ursprungliche ai in kh'aja, wie so of^ in i con-
trahirt wird, entsteht mit crxocc gleichbedeutend <yxXi^ n* Davon :
intittüeiov, axiddioVy to, 6xi,adi<ncij , 97, Schatteadach, SomteHschinti
U.S.W. ; ontKaSri^y Bg^ $chattenartigy schatiig U.S.W.; axupog ^fneta-
poff dor«), a, ov, aaaoeic, eacra, cv, €nuay,6g^ *f, ov, schaltigf u.s.w.:
cntiaq^ rjy Schäl tenäack^ Schirm u.s.w.; atauScu, schattige Ztreige
{Hesych,)\ Öxuoroq^ ^, 6v, beschattet, schaitirt; oTud^c^j aMaco, he»
schatten u.S.W.; tfxtaaua, t6, cnctaaiidg« o, Beschattung; öouaorri'
9c6g, 17, 6v, beschattend. Formell scheint liieher zu gehören: crxia-
orTjjq, o, bedeutet aber: ein Träger (lacedämonisch); crTtipov, tä
ein Sonnenschirm U.S.W.; crxtpdSiovyTo, glbd.; diKpi(nuog,oVj rings-
umschattet,
Hieher gehört wohl auch cnaaievc^ 6, arxia!dig^ cntLotivcty€naüU'
vi^, Vy eine Art Meerfiseh; femer <na, in aidavpoq^ o, Eichhi/mchen,
weil es sich mit seinem breiten Schwanz (ovpd S. 376) bedecken
kann.
Sollte das sskr. kh' im slav. ctje, i^oher ctjenje Schatten,
durch et repräsentirt sein? {Dobrowsky^ I. L. SL 97, 195),
Wir haben zunächst als thematische Form eine solche er-
kannt, welche im Sskr. vor einem Vokal kh'aj lautete. Nun
ist aber bekannt, dass aj vor Vokalen gewöhnlich nichts weiter
ist^ als Cru^a eines ursprünglicheren i. So düi*ften wir also iur
kh aj schon eine Wzf. kh'i setzen. Für das hier erscheinende i
tritt aber in dem schon erwähnten kh'-a-d (weiterhin Werden
noch mehr Beispiele erscheinen) ein a ein und dies fiihrt uns denn
schon auf die Annahme, dass wir hier in dem a sowohl als i,
gan^ wie bei V^oex, y^o-jn, ^<r<pj nurBUdungsvokale, keines we-
ges aber bedeutun^volle, radicale zu sehn haben. Diese An-
nahme erhält sogleich noch mehr Gewissheit dadurch, dass uns,
wie bei den eben erwähnten Wurzelu, auch die hier behandelte
mit dem Bildungs vokal u entgegentreten wird. Wir haben näm-
lich nun schon mehrfach den, zuerst in ikh': iksh (S. 16) uns
entgegengetretenen:, Wechsel zwischen sskr. kh' und ksii be-
merkt (vgl. z. B. S. 166, 504); so werden wir auch weiterhin Wz-
formen in dieser Wz. eintreten sehn, in denen ksh an die Stelle
des, in kh'äja erschienenen kh' tritt Nun kann aber sk sei- '
ner phonetischen Natur nach recht gut eine Umstellung von ksh
sein, so wie wir ja auch im Griech. k (welches wesentlich iden-
tisch ist mit sskr. ksh) im Wechsel mit ax finden und auch ex \
för ksh eintritt. Man kann^ daher wohl mit Bestimmtheit be-
haui)ten, dass so %vie skh für ksh eintritt (vgl. S. 187), eben so j
gut auch sk an dessen Stelle kommen konnte (vgl weiterhin
kshal, skhtil nndskand bei <fxap, t^xa/pe;.)). Wir wag^ü es da*
her auch hieberzuziehn die angebliche Wz. sk-u, das sk der«»
selben dnrch die Vermittelting von ksh mit kh' (in kh'^i) zu
identificiren und da» u als blossen Bildimgsvokal zu nehmen.
Die Bed. spricht vollständig daftr^ da sie bedecken heissen soll,
welches wir wohl auch als den primären Begriff fttr kh'-i zu
nehmen haben« Im Sskr. ist diese Wzf. zwar noch nicht belegt
(und dies ist der einzige Punkt , welcher Poti a.a.O. abhält, sie
zu vergleichen, obwom er sie erwähnt), allein die Formen der
verwandten Sprachen entscheiden vollständig Oir die Richtig-
keit derselben. Denn eine bedeutende Anzahl derselben las^-
sen sich nur ans einer Form erklären, welche im Sskr. shu laug-
ten würde; gewiss werden uns die'Veden noch den Beleg für
den Crebrauch dieser Wz. im Sskrit bringen. Ans der Luft ge*
griffen ist sie von den indischen Grammatikern nicht Aus dem
Litt, lehnt sich nur an sie: sku-ra {das Bedeckende), Haut, Leder
(vgL corium liir scorium wie calvui^ fiir scalvus S.174X
aus dem Lat ob-scil-rus, heschattei^ aus dem Griech. ^t-oitr-
viov, und so andre (vgl. Pott a.a.O., wo sich jedem die nur aus
dieser Form oder höchstens aus kh'«u (wo wir dann ebenfalls
die gesuchte Form mit u hätten) erklärbaren Beispiele von selbst
ent^egendrängen werden. — Ans dem^Griech. ziehnwir zu<>
nächst mit Pott (E. F. I, 244) hielier : attv-xoc^ to, eig« das Äe-
deekende^ dann speciell die Haut, ferner die abgezogene und ge*
gerbte Haut (vgl. daSvCben erwähnte skura, corium), das aus
Leder Verfertigte^ ScMd (vgl. lat. scutum, litt skydä). Für <nct
erscheint mit Verlust des anlautenden (f, wie oft (vgl. yfi^i^ y/^<p)^
XV in ly'^VTiy bü auf die Hand (allein völlig zu trennen ist xv-
Toq) ; die Kürze des v zeigt uns übrigens, dass xvro in dieser Form
keinesweges mit (ntvro-g identisch ist$ auch ist xvrt von einem
ganz andern Thema gebildet; es ist die schon oft bemerkte alte
Znsamraenziehung desLocativs, eigentlich xtrroi; dennocH ist
diese, um das s verstümmelte Wzf schon älter als die Trennung
des griechischen, römischen und germanischen Sprachstamms;
denn wir werden sie im Griech. sehr bald entschieden hervor-
treten sehn, und ebenso erscheint im Lat cü-tis (ftir scu-tis)
und im Deutschen nhd. haut, welche schon eine Wzf., welche
bloss mit k anlautete, voraussetzen i). An axvrcg schliesst sich:
axvrapiov, to, cntvrig^ 17, Dim. ; aievrixog^ 1?, dy, (nnProoff, a, ov, zum
Schuster (Lederarbeiter) gehörige axvrivo^^ i?, ov, tedem, van Leder
gemacht; axvrevq^ o, Schuster; axwretJ», Schuster sein; oxvreloPj
t6, Schustenverksfätt; crxvrdSn^^ tg^ lederartig i axvroö, verledern.
Da wir hier den Begr. Jjeder entschieden hervortreten sehn, so
ist nfir doch jetzt watirscheinlicher, dass das oben (S.186) hypo-
thetisch abgeleitete axvxdXn hieher gehört und die Grundbed.
I) Di^ellie Wzf. ertcKcint io alid. liuot, nlid. Katen d. li. durch Be- .
deckin (flctt: ku) schützen^ thnuo in liA-i {Haus, das Bedeckeiide) ;
feraev in lat. cfiy in caT-eo Ü.b. ein§ Bgdttkung machen, hüten, für
aciT-eo, gunirte und dann Tor Vokal aufgelöste Form ton fcuj da»
▼on cau-ia^ das was man vorsehützu I>Je Tom unTerstüouneUe Form
mit der in hüten hcrrortretetiden Bed. erscheint in nhd. stliützen^
einer Bildung aus einem PComcB schn-t (s= ukr. vka-t).
59*
f^
612 2K.
ist: €twM miiLeder ubenagenes ii.8.w* Wohin axv vr,^ o-aerxa, r,^
Kapfy gehört, weiss ich sidit
So wie hier in mehreren Sprachen der Begr. Sehüd seine Be-
zeichnung aus derWzf. <nev enialten hat, so im slav« schtschit
ScMU, aus der, welche im Sskrit kh'i lauten mosste. Daher
darf man vielleicht vermnthen, dass öxvvog in dieser Bedeutung,
so wie scntum, skydä, mcht erst mittelbar durch dieBed. Le-
der zu diesem Begriff gekommen ist, sondern ihn sogleich aus
der6rundbed.66«l^cA:0it entwickelte (vgl* lat clup-eus von clap
= x(a)Xv9r.To). Bestätigt wird diese Ansicht dadurch, dass im
Griech. noch mehr Formen in dieser Bed« sich aus der Wzf. oxr
entwickejt haben; zunächst mit Spaltung der Gruppe durch a
und Verlust des v: (rax-o<\ to, fast ganz analog wie -mivog (S.
607) u.aa« gebildet; in Zsstzg. craxtq-^pog^ wo oaiaii die fhema-
tiscne Form ist. —
Femer sahn wir schon oben (S. 197, 206) cm fiir ox eintre-
ten (wie wir denn auch umgekehrt ox für aar schon anmerkten
S.236); so entspräche derForm frxr dieForm onv, wie wir nun
aus Ttw (S. 608) wrty, aus xw : xri* (S. 190, vgl. 608) hervortreten
sidm, so bildete sich durch Verlust des v mit Antritt des Snff. i^:
irxiSi dieses erscheint inex-orm^^ SchUd; a als Präfix ist uns schon
oft bej^egnet und wird uns auch in dieser Wzf. noch entgegen-
treten; die Bedeutimsen der damit zusammengesetzten Formen
Hessen es uns bald us entsprechend dem sskr. k (z.B. S. 344),
bald als Verstümmelung von a/a (S. 274) bald von dvd (S.57S)
bald für a (= d= tfa S.^3) nehmen. Wie wir es hier fassen sollen,
wage ich nicht zu entscheiden; nehmen wir wrjtvi als entstan-
den aus derComposition, welche^im Sskr. Asku lauten wurde,
so hiesse es andeekend, wenn = aßatritid, so hiesse es abdeckend
(vollständig, von oben bis herunter? ), wenn für dvcmufy so wäre
das Erheben dea Schildes zugleich mit ausgedruckt, wenn für (a
s= cra) da^id^ SO wäre es zusammendeckend {sehr d, ?), Die Bcd.
räth am meisten zur Annahme der ersten oder der letzten £r-
klärang. — Also : ao-jgic. 17, ein runder (vollständig bedecken-
der) SckUd; doTcüiovj xo, aamdunai, 17, dtmiilaxiovj donidurxaptor,
TOy Dim.; dcmiSlTugy damSi&rrtg^o, einSchiidtragefider\ domtdoug^
eanra, ev^ schildarHg\ daTtt9av(Smd.)y schildartig *j dtml^a, beschul
den; a<rjr*<rT)}ff^ aowicmfp, a^nriaTop, o, Schildiräger\ haanidoo^atj
sich darin beschüden u.s.w.; atn^acnrurpo^, o, dasSiehn und Feeh^
ien in geschlossener Kamp freihe; maoTtiSiog^ ov, unter dem Schilde.
Ebenso wird durch das Präfix a» aber ans der Wzf. nxv,
mit Verlust des schliessenden v und Antritt des Suff, ot danog^
6, Schlauch, gebildet Da diese Schläuche von Leder waren, so
könnte man die Bed. durch llrinnerung an axvrog. Leder QPoH
£• F. II, 129) vermitteln; allein es könnte auch gradezu derBe-
deckende und insofern Auföeicahrende sein (vgL ^n^pa). Davon:
daxlovy darxiStov, t4, Dim»; daxirrig, o» Wassersucht (vgl. Stephau,
Thes.); aaxeJXio, tu. Schlauchest ] dameaikiaim, dtrnfalkL^&j auf den
SchlÄtchentan%enß aaxcoXuzaftog^o, Schlauchtanz; — oxoXoSaTi^«^
= dcrittaXiiia) (Epicharm.").
SK. 613
Die Specialisirung zu dem Begriff Leder tritt wieder in a-
axcj^ay ro, aUes Leder- oder Biemenzeug a.s.w. hervor. Des-
wegen ziehe ich denn auch hiefaer : äaxapoi, oi {Heeych.)^ daxi-
pct, rj^ eine Ari Schuhe (vgl. amyrtcg S. 611).
Die eigentliche Wzf. axv erscheint wieder in axv^viov^ xJ,
die Haut oberhalb des Auges j an weicher die Augenbrauen sii%en;
gebräachlicher ist aber hv^oxv^viov, t6, wörtlich: dasBedeeketule,
Besehaitmde (vgl. PoUj £. F. I, 943). Femer m axv^oo, bedsk'-
keiij verhütten. .
Indem fftr «^x, wie oben (S. 613), tm eintritt, entspricht die
Form o7Kv\ trat an diese das Suff, e^, so mnsste v gnnirt nnd
der Giinalaut wegen des folgenden Vokals in «/ übertreten; so
entstand ausißeg oder, mit Verlust des ß, anieg^ Nomin. o^reo^,
xo^ idieBedeckie^ die OroUe (vgL auch PoU^ E. F. I, 244), Höhle,
Kluft 11. s.w. Hiermit hängt wnrxelhaft auch lat spec-ns zu-
sanunen; allein letzteres stammt aus der durch p gemehrten
Wzf. scep (vgl. weiterhin), und ist eineMetathesis f&r scep-us
(VgL 8.206). Unsre Etymologie wird fast völlig gesichert durch
das mit o'niog gleichbedeutende slav.pe-schtshera {Dobrows"
skgj L L. SL 296), welches sich an die Wzf. lehnt, die im Sskr.
mit kh' anlautete (vgL S. 609), Von Qviog kommt: a^rjjXaioy, tJ,
o^ii^/vy^j riy Höhle; a^qXadtOv, ro, Dim.; o^Tn^^tTi^^, o, %ur Höhle
gehörig^ I,nem, n. p. (vgl PoU, £. F. D, 487, 555) mit » f&r /.
Indem bei asr», wie bemerkt, das anlautende o- eingebusst
wird, entsteht, wie in cutis u. s.w. (S. 611), die Form xvi tritt an
diese das, so häuiSg sekundäre Wzformen bildende S (vgl. S. 30
und sonst überaus vielfach), so entsteht otv^, gunirt xev^; dies
w^ürde wörtlich heissen: bedeckt (sev) tnachen (^e) und, da diese
Gnmdbedeut für xct?^Q. verbergen, verhehlen u.s.w. so überaus
fassend ist, so suche ich keine andre Etymologie. Pott (E. F.
, 240, 281) denkt, jedoch, wie es scheint, zweifelnd, an sskr.
gutb', guh, bedecken; da aber griech. x nie unmittelbar dem
sskr.g entspricht, so musste man erst nach einer formellen Ver-
inittelung suchen; eine derartige, einigermaassen sichre, kenne
ich nicht — Von xevda> kommt: xiv^dvG) (Denom. wie alle auf
avw, vgl. ovo^utivai) ; xi^\ia, to, xcv^^d^^ o, xru^wv, 6, xei^o^, to,
Schlupfwinkel u.s.w.; itayitiv^rig^ ig^ ganz verbergend^ verborgen, —
Die ungunirte Form erscheint in xvSc (statt exi;&6), xexvdcooi;^»!;
^oQ.^ TO, = x£vöo^ Gehört hieher KtS^iypa, toI, Namen einer Insel,
wovon Venus den Namen hat: KrÄ?}p>?. Ku^tpaa, Kt'öapa, KvS>?-
piag U.S.W.? — (Vgl. noch ly^vg S. 245).
Wenn ein ^ an die Wzf. axv trat, entstand axv^. Nicht ganz
unwahrscheinlich ist es mir, dass diese Form in axr^ofiat, zur-
neu, erscheint; als dessen eigentliche Bed. würde ich alsdann
setzen: sich verfinstern^ ein finsteres Gesicht machen, Mittelglieder,
welche diese Etymologie mehr sichern könnten, kenne ich nicht,
oxv^o^ot ist nach der 4ten Conj.Cl. flectirt und steht ffir axrJ+
jo-fuxt; gleichbedeutend damit ist das Denomiu. oxvd-uotVo) (von
einem Thema axv9-(iov gebildet durch Suff. \iov ^ sskr. man);
614 :sK,
damit steht in Verbindung onevduaiiH}^, ov, zornig (He^feh*) ; durch
SnSf po, dessen p aspirirende Kraft auf das 8 ausübt, entsteht
aus axv^: oxv^pog^ d^ov, zamig^unwiUig u.s.W.; intv^pd^&y %or^
mg sein-, mit a>?r (S. 2^9) compooirt, bildet sich: oTcv^pcmw;^ 6y,
zornig'^ davon: irxv&pamoTi?^, 97^ Weaen de» <rxv&pGm6si aritv^p&-
TttticD^ %ümig au9$ehn ils«W«; aitv^fcmatayui^^ 0, zorniges AtisseAn
a.s»Wt _____
Indem an die mit kh' anlautende Wzform das, nun so häufig
schon als sekundäre Wzformen bildendes Element voi^gekom-
mene d tritt, entsteht die sskr. Wzf. kh'ad beschatten, gom. ska*
dus, Schatten. Aus dem Griech. vergleioht Pott (E. F. I, 243)
(TxoT in anÖToc. 6f SofutiieUf Dunkel, Finsiemiss vu s.w. Wie die
Bed« zeigt, gehört es augehscheiidich zu dieser Wurzel , allein
das T im Gegensatz des sskr. d macht mich sehr schwankend,
ob wir <nc6Tog auch der Wzform nach zu kh'ad stellen duifeo.
Wenn wir rückwärts blicken, so war bis jetzt gar kein nöthi^n-
der Grund, eine Wzf. kh'i anaundunen. Wir haben zwar kh aja
(kh'äja) auf eine Form kh'i reducirt. wir folgten aber hier nur
allgemeinen Gesetzen; ganz eben so gut konnten wir, da kh'*ad
mit a Torliegt, kh'ap weiterhin erscheinen wird, kh'aja u.khäja
als Bildungen durch Suff, j a betrachten ; dann erhielten wir bloss
die Waf. ku a neben der entschieden hervorgetretenen sk-u (=
kh'-u). Allein seihst wenn wir kh'i annehmen wollen, so er-
halten wir hier nur dieselbe Erscheinung, welche uns schon
bei y/^dx, V^cru, V^crc^.eDtgegengetreten ist, nämlich dass Wz-
elemente durch alle drei Budungselemente lautbar gemacht sind.
Dies ist ancli der Grund, weswegen wir als Wurzel bloss <rx hin-
gestellt haben und die begleitenden Vokale unbestimmt lassen.
Wenn wir aber somit durch kh'ad, kh'ap berechtigt werden,
auch a als lautbar machenden Vokal für diese Wurzel anzuneh-
men, so steht nichts entgegen, griech* ^^sKoa^ als eine Bildung
durch Suffl to (vgL Öam-To^ und olrog S. 13, wo ich jetzt an-
erkenne, dass ich l^elleicbt zu weit ging, indem ich to = sskr.
tu setzte) aus der Wzf. crxo zu nehmen, also axo-rog abzuth^ilen.
Davon: oxoTioq^a^ov^ axonceiog^ a^ovj (rxoraXqq^ a,ov^ cxoruxloSj
oxorepog, a, 6v, axorlrrtt;, d, axoruvdq^ if, 6v, axovoei^^ eacra, er,
finster U.S.W.; QxoreivoTr.q ^ axorfa, ^. Finsiemiss U.S.W*; cneord-
dtiQy axori^vddTig^ tg^ finster \ axoriaq^ o, Finsterling i oxora^föy axo-
xdiUj <rxor6(ß, axort^o, dunkei machen U.8.W.; <neoT0Mr|f«o9, «neort-
cTMi^, d, das Finslermaehen u.s.w.; crxoxonia, ro^ Sehwindel i uxth
To^aTixd^, riy 6v, Schwindel err tagend u.s.w.; oxorwai^, ^, Verfug
sterung^ Schwindel i oxortoSia, ^, Finsterttiss ; axovetJco, sieh im Fin-
Stern verberge»^ {Hesy eh.) \ hnaxoriof verftnstert$ i ^»trxdriTaK, {;
Verfinsterung,
Indem o^ fiir ax eintritt (S. 612), gehört wohl hieher, aber mit
derBed.vonoxi7TO^(S.6ll), crnaTOi;^ to (höoU)^ Fell, Leder (y^
Pott, E. F. II, 129). Dieses Wort gradezu mit oxvxog zu identi-
ficiren und a fiir einen dialektischen Vertreter von v zu halten,
möchte ich, da Beispiele dieser Vertretung sehr unsicher smd,
nicht wagen. Davon aTraVew^, a, ov, ledern; aitaTom, flicken. —
Hieher gehört vielleicht auch ajroXa«, >;, FelL
SK 615
Wie sieli kh ad ans kh' bildete, ebenso keimte sich, durch
Stritt des, za sekundären Formationen so häufig verwandten,
pausalen p sskr. kh'ap formireu. Als Wzform wird diese Bil*
long nicht erwähnt; sie ist aber belegt durch sskn ka^-khapa
fßpeiche Bedeckung habend)^ SckiMkröie, welches Poit (£. F. 1, 244)
■niührt. Woher er dieseaiAVort hat, weiss ich nicht, vielleicht
US der 3ten Aus^ des HUMMischen Sscr« Diction., welche mir
Di^t 2nigänglich ist Dieser Form entspricht griech. aseesp in
axi-xijj rt^ munatg^ tq, («raefva, pogt Nom. u. Accus.)) Bedeckung,
Sehurmr u.s.w. Davon: axenciaj axcTra^o}, decken u.s.w.; crxenra-
a^9 17^ Bedeckung (i>zx); axestaa^y tossz mthca^] antenaartt^^ 6,
der Bedeekend^XSi?^^ <yxg^«<rco€^ V^ ov, bedeckt] aTeenafXTtxog^ t},
6v, aTcesvaovni^n/oq^ayCv, bedeckend u» B.W.; ofdTvaaTpov, to, Hiktte\
tncejtavoqy 17, OT, cxenffifö^^ n^ ovj OTceauvdqy if, 6yj axattipo^, a, Ar,
deckend; axhtavoVi nrd. Decke; tncixavo^, aninivo^^ 6, eine Fisch*»
ari; aivt^entsT^iq^ iq^ vor dem Wind ecküizendj ^«Xo'axeirog, ov^
Bedeckung liebend. ■
Wir haben oben (S/613) bemerkt, dass zu dieser Wzform
das tait^infiog in derBed. übereinstimmende lat specus gehOrt
In beiden wurde die Bed. Bedeckung zu Grotte, Felsengrotte spe-
cialisirt Sollte danim auch lat scop^ulu^ hieher gezogen wer-
den können, sammt griech«orxo^eXo;, o? Wenn wirklich Warte
die hervortretende Bedeut von diesen Formen wäre, so wiirde
auch ich der alten Etymologie von oTtm (S. 236) betreten ; allein
sie. ist es gar nicht, sondern deiBegriif j^eb waltet entsdiiedMi \
vor. Aueh die eben vorgeschlagene Etymologe hat sehr viel
gegen sich und ieh wage deswegen eine dritte, welche sich viel-
leicht eher auf Beistimmune Hoffnung machen darf* Wir sahn
nämlidi bei V^ax, schaben, dass aus Ihr eine Menge Bezeichnun-
gen für Stein, Fels u.s.w._hervorgegaiigen sind, der jSft^ - also /^
S.166, T ^
als scharfer gefasst i^tiJS.B.^cös S.154, 164, cautes S.166, 164,
scrüpus S. 209, 210); sollen wir nach diesen Analogieen wa-
gen, cnum in oxontKog mit der dort nachgewiesenen 'Wz£ xxxesr
(in oTotnafnfov & 171, axatir S. 192, vgl. 191 aa».w.) zusammenzu-
stellen? Von owjtüjos kommt axo^cXo'^i?^, tg, felsig.
Indem, mit dem^ schon oben (S. 610) angemerkten Wech*
sei, ini Sskr. f&r kh'in der Form kh'ap: ksh eintritt, konnte,
mit kh'ap identisch, die sskr. Wzf« ksbap entstehn. An eine
solche Wzf. lehnt sich sskr. kshap-&, die Nacht; sollte man als
dessen Grundbedeutung, wie im griech. yxc^Tog fS.614Tl. Schatz
lunic der Begriffe:
ten nehmen , und daraus durch Vermittelnng oer Begriffe : Dun-
kel, Finstermssy die Bedeutung Ifa3it liervorgehn lassen? dann
Ktände auch ven begrifflicher Seite der Verbindung mit der hier
belmndelten Wurzel nichts entgegen. Anders erklärt Pott (E.
F, I, 269) kshapk Bemerkens werth ist hier, dass auch (aber
nur nach Hanumatti. to Amar.) kshipä die Nacht heissen soll.
Belegt ist diese Form noch nicht, und audi, wenn sie belegt
wird, kann sie auf die Bemtheilung von kshapä wenig £in-
fluss haben; keinenfalls «nen, unsrer Hypothese über die Ver-
bindung von kshan mit kh'ap hindernd in den Weg tretenden.
Denn die Form Lsnap in kshapä ist auch durch die verwand-
616 ZK
tenSfurachen gesichert; imZend entepridiCy bloss mit Verschie
denheit in Besug auf das Suff*, c sap^s (vgl« Boftpy V. Gr. 390 n.
mit S. 38, 365 and dazu csaparem F€ftdUL Ulho§raph. p. 338,
Z. 11); solche Verschiedenheiten kommen io den verwandten
Sprachen häufig vor^ wie schon oben (S. 330) bemerict ist Diese
Form bildet das vennhtelnde Glied smder im Griecn* entspre-
chenden. Denn da wir wissen , dasSkX^m sskr. ksh im Grieck
^ entspricht (vgL z.B* S. 173) und p'oit durch ^ vertrete wird
(y|^L z. B. S« 191 und Tieie andre schon vorgekommene Bei-
spiele), so dürfen wir mit einem sskr. Thema , welehen das im
2«end erscheinende Suff, hfttte, also ksharpHas (s= zend. esa-
pas) gradezu identificiren griech. ^i&h'oc^ -^i^ctc^ 'vi ; da mm
aber m diesem Worte wiederum weniger die Bedeuton^ Nuehi,
wie in den im Sskr« und Zend formell entschieden entspredieo-
den Formen, sondern, wie in awto^ der Begriff Dwmkeiy #b»-
ßiemiss hervortritt, so bildet es in begriflSicher Beanebang die
Vermittelung zwischen den Begriffen iVacA/und besekmüenj so
me die sskr. Form kshap die Formen vermittelte, nnd wir
glauben deswegen, dass hierdurch jetzt der Zusammenhang
der Wzf. kshap in der hier vorliegende^ Bed. mit der Wz. kh
(ssm) fast hinlänglich begrOndet erscheint. Von ^^fitfiog kommt:
iwpap6(;^ flt, av; iji«p«lo^, «, w; iHPi?w^, n, d», dmnkelf i^^,
venkmkelm ; xaTon)«^^ (tf fligreft«> , glbd.
Obeft (S.^ und sonst) sahn wv ^ als Vertreter vcm sskr.
kah; indem dieaes eintritt, ferner statt des e, als Veitreler voi
sskr. a^ das wesentlich Identische o^ endlidi ^ flbr p , wie ia
ipiqfo^j aber, statt des Suff» o^, bloss das Suffl o 0== sskr. a),
gmde wie in dem sskr. kshap &, nur mit dem Unterschied,
dass das Suff, a im Sdu% als Fenun. gefasst ist, im Grie«di. da-
gegena]g,,^cuL — erscheint iwpo f msc) im Gegensatz des
sÄr. Thema kshapa (Fem.). Also ^^tf^nc. 6^ Dunkeiy F^iitster-^
m$9, AhendBeiiey We^ien. Davon: ^6<^^ o, ovy iö^ptoc^ ov; ^
fftpo^y Aß; {091009, tsva, «r; ^oqnidv^j s^, ätmM u.s.w.; ioipöia^
dwüsHmmehmj ietpnmgy ij dae.Ver/inMtem u.8.w.*, i6(fiapuxy rö^
Verfinsterung. **-
Da in ^ifo^ e statt des o in i6<^g erschien, so wird uns
eiüe Form iitp statt igo^ nicht in Verwunderung setzen. An sie
schliesst sich: ii<pvpoqj 6, Westwind (vgL ^iq^i^^ Westen).
Davon: ietpvpia^^ ov, aAMdKd^u.s.w.; ietpvpiv^ n, West9tnui\
ii^fmSg, n, oy SS ifqfvpio^i iupvfntq^ n zsi ^^»pianf j {«^©p^TiK,
o, -iTK, V = ^^920^^^^ ~
Im Lat heisst crenns-culum. Dämmerung ^ es ist äugen-
scheinlieh ein Dhn. von einem verlornen Thema crepus, und
heisst wördfeh: kleines crepus; dieses Thema stimmt, abge-
sehn von r ük s, und mit der gewöhnlichen Vertretuig von
sskr. und zend. a durch e oder u, ganz genau zu dem zendi-
sehen csapas = sskr. kshap-(as)&, griech. ^^09^, io^fos^
^tf. Wäre es nun mdglich, dass das lat. er s send« os, sAi.
ksh wäre, so wikrde der Identifioationvon diesen Formen nidits
entgegenstdien; denn die sich so ergebende wörtliche Ueber-
setztang von crepusculuro, lUeines Dunkel, passt vortreEDich
Air die Bezeichnung der Dämmerung^ und wird unterstulzt durdi
SK. 617
Adf. creperuB (fibr nrspriliigliches crepesvs), AmkeL
T diese Vertretung van ssix. ksh durch lat er hat nuinche
iwierigkeiten. Anrahren kann man dafür, dass ursprUngK-
bes 8 zwischen Vokalen bekanndich im Lat fast durdigehends
r gewandelt wird, dass ksh durdi rc yertretenwird (S.433),
sich sogar eine besondre Neigung fHr die Lautgruppe er
ED zeigen scheint; dem dem sskr. ^vas trat ^eiohbedeutend
ras gegenüber, dem sskr. $yi, wachsen j cre in eresco; al-
^in dagegen lässl sich doch immer geltend machen, dass sich
^«*~ mir wenigstens -r- bis jetzt kein einziges entschiedenes Bei-
spiel dargeboten hat, wo der ^%}at. Grtippe: ksh unmittelbar
lat« CT gegenaber getreten wäre.
Die Frage whrd durch das Griechische noch verwickelter.
Wir 9ahn oft, dass sskr. ksh auch durch 9x vertreten wir4fz.B^,
& 193), und dass das in der Gruppe anlautende o* bisweilen ver«
loren geht Nun tritt uns in derselben Bed., wie f^it/m^ U.S.W.,
entgegen uvlAac^ tJ, welches, wenn es fftr orgai||uJ||£g,axve-
<pa>^ stände^ nur in Bezug auf das dem x naohtretende v*we-
sentlich abweichen wftrde. Was aber das fftrs erste nur hy-
pothetisch in axpi^q hinzugef>e o- betrifft, so wird diese An-
nahme sogleich bestätigt durch das, davon nur in Bezug auf
den Vokal abweichende, a9v*(f>oq^ das Jhmkel, und mivupoq wiX
der Nebenform ohne anlautendes a: wup6^^ IhmkeL Ist es zu
gewagt, auch diese Formen mit dieser Wurzel zu verbinden 1
Es bietet sich eine ganz entscMedne Analogie dar. Wir sahn
bei ^c(x(S.155 ff«), wie die daraus hervorgetretene Form, sskr.
ksh^a), griech. ax(c) u.s.w* (S. 166) sich durch Hinzutritt von
nu und Ausstossung des mittleren Vokals (S.184, vgl auch unw
S. 605), in k shn'u, griech. arnv u. s. w. verwandelte« Sidite auf
ähnliche Weise die hier behandelte Wz. kh' oder ksh, niech.
orx eine Ausbildung durch v erhalten, und sich in <ntw oder anv
überhaupt erweitert haben? Fflr diese Annahme spräche sdor*
kshan ad&(Fem.), JVaehi, von kshana-)-da; letzteres heisst f^
benä'j sollte kshan'a aus der Wzf. ksh(a) ss kh'(a) (vgl. S.611,
615) hervorgegangen sein und Schauen bedeuten, so» dass also
diese Zusammensetzung wörtlich SehaUen g^end, und insofern
Naehi hiesse? Aus tr^tw sss sskr. kshn'u (oder ans «nev über*
haupt) sahn wir femer xpa(p (fftr oTtva^) entstehn durch Antritt
dea causalen p, welches im Griech. so oft durch <p vertreten
wird (S.196); da nun e wesendidi identisch ist mit a, so könnte
auf ähnliche Weise aus dem fiir die hier behandelte Wurzel an-
genommenen innw oder <rxyz xpctA ftlr oxvetp entstanden sein,
und an diese Form würde sidi Wqpoe^ lehnen. Femer entstand
ans o9tpv oder axv: axviq} (S. 196^ vgl. Ttvly S. 606); konnte auf
dieselbe Weise aus der hier bdiandelten Wz. aitvlg} entstehn,
so liesse sich daran oTtpupö^, dunkel, lehnen. Bei so einzeln
stehenden Formen, wie 7tvi<pa^ und oTtvupöq sind, ist eine Ent-
scheidung sdiwer, und ich wage sie nicht; allahijgtti^idich bin
ich von der Richtigkeit der gegebnen Etymologie überzeugt.
Wenn wir aber «y^^po^ und unvupög aus einer nach Aus-
stossung eines zwisdien on und v siehenden Vokals eingetre-
tenen Weiterbildung dmreh da» oausale p erklären , so ist es
618 SK.
Vielleicht am geradiensten, diese Analogie auch aaf das latei-
nische crepns in crepusculum anzuwenden; wie nvoup (ftr
anvoup) ans <ne + Vokal -f (cauaalea ) p entstand , ganz ^enso
entstand ans sc (= sskr. ksh) + Vokal -f p lat. scrob (=
grieclu Ypoi<p)y wie oben bemerkt C& 206), und grade bei r ist
uns diese Fortbildung seitdem sehr häufig begegnet (v^ z. B.
y^orjK, y/^cnp}} ebenso mssen wir, dass auch im Jjat* in der
Anlautgruppe sc das s überaus oft abfallt (vgl. z. B. caedo S.
167 und eine Menge dort vorgekommener gleicher FftUe S. 174,
198, 199, 200, 218); so konnte dann auch er opus f&r organi-
sehes screpus s sc -f Vokal +r^+Bin<levokal+ causales p -f
SufBzstehn.—
Also anvi^Sq^ n^ ovj odetytwpog^ dtmkel, irüb, dämunerig\
QwMkyc. TC$, da9 Dunkel; axsuf^oD?^, 37, Dtmketheit, Trübnchüf^
keiif oKv&^&y verdunkeln; mit Eriialtung des organisch richti-
geren Vi 4ntvinaZogjf a, ov, dunkel,
xvi<6a.c ^fur oTtviqfag), rrf, Dunkel, Fineienuee. Dumunerune
(vgl. crepusculum); aei^^alo^, a, ov; Ttviipaoq^ w (fpo^t), fin*
eter\ xvg<pol4(Oj verfinstern; axfkowe<fnji;, iq, mü Anßnu§ der Abend"
dmnmetuntf.
Wie ftr Yva<py mit y für sskr. ksh (vgl. S. 207), yvoMp or-
scheint (S. 196), so kann ^vtv&px i^e^ eintreten. Da nun e
und o wesentlidi identisch sind' (vgl. ^^90^, i^^pvpoq S. 616), so
dürfen wir mit xvi^aq: rv6<Doc^6<^ Dtsnkel, Finntemiee, identifi-
oiren. Das /Suff. betireftend,.sd ist hier dasselbe VerhMtniss,
wie bei i6<poq im (jregensatz vmi' ^^ag (8. 616). Von yv6q)ot^
\otoxai yvotptffoq^ öL^ovi yvcifKadn^, eg^ftneier^ yvog^io, jvafoGf
verfinstern.
War sskr« ksh durch ^ vertreten, wie in iwpo^ und bildete
sich daraus aiif demselben Wege, wie sich o^cvtipj anpo<p (in
ypo^q) gebildet hat, -eine Form, so- miisste sie ivofp lauten; da
nun^ vom phonetisoheA Standpuidct aas in den meisten Ffillen
demgriech. Lautsinn als eine Composttion aus o9 erscheint,
die Lautgmppe 4v^ oder a9v aber unertr&gUch war^ so fiel, wie
gewöhnlich, das anlautende o- ab und es^ entstand die Form
avofp. Diese erscheint in dem, mit tl>i<paqf iofpoq^ nvifpag^ yvoqfog
wesentlich ^eichbedeut^id^i: dvo^oq^ o, Dunkelheit^ anders,
aber zweifelnd Pott (£. F. U, 36 vgl. 611). Davon: ^vwbe^
ä^ 6v; dpo^eoq {ffesyctt,)^ dvo^^^ earaoLy ev (Stephan, Tbes.^»
dunkel '
crxa^poq^ovy lat. scaurus, einer, der einen Ktumpfma hat
(Vgl. Schneider B.y») 9 im Sskr. entspricht ganz deutlidi kshura,
eit$ Pferdehuf, so, dass <r%o»>pa)^it gunirtem v) also eigentlidi
pferdefueeiff heisst. Wahrscheiadich gehört es zu der Wzform
(sskrj kahu (8. 171), «^fte€f».
axaf. dtalic^a^ Qv^ IwAmt thdtm^^hm Antanrlcht lat, «cae*
vus, slav. 8choui->za (die linke Hand, Doirawekit, InstL.SL
309), im Sskr« savja; was zunäc^t den AiUdant betrifit, so
zeigt das ouo, verglichen mit dem sskc avja, dass es für apo
steht; das/ist iinGneöhis6hen>eingeMsst; im Lat ist avja:
SKAF. ai9
avia durch eine bei v nicht seltene Umselasung (vgL parvus:
Ttavpoq) in aiya übergetreten, woraus aeva, wie gewöhnlich^
entstand; schwierig ist die Annalime eines Umlauts (wie Ag.
Benarg, Rom. Lautl. 1, 53 will); denn, abgesehn von diesem —
rnir bekannten — einzigen Beispiel dieser Art im Latein, bliebe
1er Verlust des j hinter dem v alsdann mifiallend, oder man
nüsste denn annehmen, dass bei dieser Art durchj oder v (denn
len Umlaut durch v^würde man alsdann auch annehmen kön«
len), wie im Zend, herbeigeführter Umlaute, die, ihn herbei-
'tihrendenj, v dann ausgefallen wären ; danach stünde sc ae-
iu für &caevju, und umgekehrt ivavpoq im (Grriech. fjir navpßo^
)rganisches ^apßo = parvus. Diese Ansicht wird durch die.
[Etymologie von navpoy welche ich am betreffenden Ort vor«
schlagen werde, nicht unterstützt Was nun den Anlaut be-
rifil, griech. o^f, im Sskr. bloss s, so m^imt Beuaiy und so auch
ch fiüher eine solche Verhärtung des <r ^n (v^K dagegen S.
!Sü), dass x: c zur Unterstützung desselben hinzvgenommen
väre. Allein ox: sc und slav. seh vereinigen sich mle drei im
Gegensatz zu sskr. s, und scheinen eher fiir sich die Erhaltung
tiner Andeutung des organisch Richtigen in Anspiiich zu neh*
ueu , und das Sskrit einer unorganiscneu Wandlung zu zeihn*
Ule Anlaute würden regelrecht einem sskr. kh' entspreeJien,
A'äre es nun möglich, dass solch eine Absenkung von kh' zu
im Sskrit Statt gefunden hätte? ein entschiedenes Beispiel
x'iine ich nicht, aber die Verwandtschaft der Palatale mit dem
Zischlaut macht die Vermuthung gar nicht unwahrscheinlich;
o geht im Zend sskr. kh' in ( über {Burnouf, Comm« s. I. Yagn..
Üpnab. p.XCIll), umgekehrt erscheint für sskr. $ unter gewis-
en Bedingungen g' fs ch) {Bum, a. a. O. CXX i Bopp, V. Gr. 56} ;
ndlicb hat, wie an einem andern Orte gezeigt ist, sskr. g'sidi
chon früh in irgend einem, mit dem Zend in näherer Verbin-
ung stellenden, Dialekt in dem Worte g'ihy^ 3;u s herabge^
chwächt (H. A.L.Z. 1837. Ergzbl. S.909). So lies^e sich denn
emiuthen, dass sskr. savja für ein ursprünglicl^es khavja
teile; eine entschieikne Analogie habe icn jedoch dafiir j)ichti
hii'ch eine etwas wahrscheinlichere Etymologie wird diese,
leine Hypothese auch nicht unterstützt Dena man könnte
war an eine Verbindung mit der Wzf. kh'ö, kh u (S. 167, 166)
enk:en, und nach Analogie von ajf«rTepo (S. 276J, die Imke
Sand;, als die gescMedne, andre fassen; doch ist dies zu vag. —
'on axaioq kommt: axato^ev, axaidn^^, o^aiotrvvTjy 17, linkisches
*e/ragen\uB.w.; ^axoudSr^q^ tq^ linkisch* Von oxatog in der Bed.
:hief kommt irxaiotfia, to, Krümmung. Hieher gehört in Bezug
nf den ersten Theil frxou<apla (in Bezug auf den letzten vgL
.87; sollte apo zu sri, gehn (S.60), gehören?), 17, iein schiefes
''erfahren') Nachsteümig, Bösariigkeil u.s.Wm' fncoMopm^ linkisch
andeln u. s. w. ; axaidpruiay to = anouc^plou
Da die Bedeutung schi^ in dieser Wurzelform hervortrat,
er Uebergang von ßuiß aber überaus häufig ist (vgl. z. B. S.
32), ebenso die Einschiebung eines Nasals nach Art der 7ten
!onj.CL, so könnte hieher gehören tfxap^d;, n^oy, krwnm u.8.w«
690 SKAP, SKAJ.
ditafij ^«x*. — Wür haben im Sskr. die Wzf. k 8 hal, welche
darch die Bedeut. io ahake, to move ausgelegt wird (bei Wüsan.
Sscr.Dict)^ femer erscheint die Wzf. skhal mit den Bedeoton J
Sen to move, io go, to dtp, or ML Da wir wissen, dass r ftberaus
äufig sekundäres Wurzeleiement ist, und eb^n dasselbe ancl^
nach den vielen vorgekommenen Beispielen von d f&r bekannl
vorausgesetzt werden kann^ endlich skh in skhalTertreter von
ksh ist, und (vgl. S. 611 u. Nachträge zu S. 205) auch sk wahr-
scheinlich daför eintreten konnte, so fragen wir femer, dürfen
wir als zu einer Wurzel mit kshal, skhal gehörig skad be-
trachten? Die Bedeutungen lassen sich mit Hülfe der vervi-and-
tißn Sprachen leicht vermitteln. Die, welche kshal^ skhal ge-
geben werden: aehüttelnj fallen^ gefin, deuten auf eine hupfende,
heftig bewegte, und dem leichten Fallen ausgesetzte Bewegung. Das
formell entsprechende (crx = ksh) griech. oxap (denn das p im
Gegensatz zu sskr. 1 ist keine, nur irgend eine Unterscheidung
begründende, Abweichung, und wir dürfen p, me allenthalben,
wo es im Wechsel mit 1 erscheint, ftir die organisch richtige
Form halten) hat uns ohne Zweifel, wie die organisch richti-
gere Form, so auch die eigentliche Bed. erhalten; dieses hcisst
^rm^e/t, und bezeichnet also mit dem scUagenden Worte die Be-
wegung, welche wir durch die Verbindung der Bed. von kshal
und sknal gefunden haben. Nun heisst aber auch sskr. skad
(mit nach Art der 7ten Conj.CI. eingeschobenem Nasal skand)
spritigen, und so finden wir beide Wzformen schon in derselben
Bed. zusammentreffend; aber um die Gleichheit vollständig zu
machen, ist dasselbe, was in Bezug auf die Primärbedent. von
skhal = axäp im Sskrit geschehn ist, im Griech. mit der dem
siskr. 9ka(n)d entsprechenden Form vorgegangen Wie skhal
etotperuj fMen he&st, so crxa^ (axct^o)) hinken (auf eine, dem
Fällen ahnliehe W^se gehn). Wir glauben demnach keineswe-
ges zuviel liu Ivageh, wenn wir skhal, kshal, skand für
ursprünglich bedeutungsgleich setzen, und ihnen die Bedeut.
geben sich anf eine hlkpfende W&ise bewegen', oder genauer sich
auf eine Weise bewegen, bei welcher das eine Bein bedeutend mehr
verkürzt (in die Höhe gehoben') erscheint als das andre; diese
Grundbedeutung Verkörpert sich nach der einen Seite hin zu
der Bedeutung sprhufen , nach der andern zu der Bed. hinken^
stolpern. Was die formelle Verbindung von kshal, skhal,
st ad betrifft, so könnte man sich bei der eben angegebenen
beruhigen, also eine W^urzel ksh zu Grunde legen, welche in
skhal, kshal durch (ursprftngliches) r (späteres) 1, in skad
durch d weiter formirt wfire'. Da ich aber keine Spur einer
Wzf. ksh mit einer hieher passenden Bed. fiAde, so schlage
ich vielmehr vor, für den Begriff springen kshfi als Wurzel
anzunehmen; diese hätte, durch d weiter formirt, zu kshrid
werden müssen, allein auf eine, uns nun mehrfach vollkom-
mene Weise, ist statt ri blosses a (vgl. S. 49^ 65 ff.) eingetre-
ten; skad, ska^n^d (ftir kshad, kshänd) treten zu kshrid
in dasselbe Verhältniss, wie z. B. griech. a&, di^ (S. 77) zu
sskr. f idh (= griech. 6p^^ «^ S. 69 ff.).
Also ovtaf{:=z sskr. kshal flir ursprungliches kshar, im
IKAP, IKAJ. 6äl
>lav. enteprichl ckor, 9ckneU, Doirpwikiß, Inst. L. Slav. 163),
n axalpto (4te Conj.Cl. für o-xap-j-cdOu)), afningeUß hüpfen, /am*
,en n. s.i¥. Davon: meap^^o^ (fiir xfio^), 6, <Im Springen; oxapoq^
o, <ler Sprung u. s. w«; ax(xpT97^,.o, i/er Springer i axapt^«), 4|»rtit«
rr/t u. s»Vir.; oTtoipur^oqy 6 = (rxap^ud;; acrxapif^, e^ »irA/ hüpfend i
unca^tö-roq, ov (Smd.)j nicht wickend; axapda (S. 532).
Indem d statt av (ava vgl. S. 578 uiid seitdem oft) vortritt,
mtstehii die mit (ntaipa, o-xapt^o) gleichbedeutend gebrauchten
Formen daxaipia^ dcrxapiiby, eigentlich in die Höhe springen
[vgl. auch Poii, E. F. ü, 152).
Ifieher eehört wohl auch das schon oben erwähnte (S* 44)
icrxapLqj seltner (rxapt^, ij, Springwurm; vielleicht auch (5xa»
^oc;^ 6j eine Art Meerfiechj und axapirrjqy 6, ehenfalk ein (dem
^Käpoq ähnlicher) Fiech.
Indem an die Wzf. öxap ein nominales Suff, to tritt, wurde
tSKaprro entstehn; ein daraus gebildetes Denominativ mtissto
(Txaprctfr) heissen; allein wir glaubten schon mehrfach in Folge
eingetretener Position eine Abschwächung eines organischen
a in t zu erkennen (vgl. auch tLhto und Pott, £. F. I, 3); so
mag man es denn auch erklären, dass wir hier statt des orga-
nisch richtigen öKapraan öxiorda) finden; in diesem einzelnen
Fall könnte man diese Wandlung — jedoch mit minderer Walir-
scbeinlichkeit — aus der Natur des zu Grunde liegenden rl- Vo-
kals ableiten; dass es hiehergehört, zeigt seine, mit der von
öxcdpfo ganz gleiche, Bedeutung. Nebenformen sind ÖHipria^
und bei dem bizarren Nicander sogat6Jup6<a; davon: Öxiprridor^
springend 'y ÖKiprriai^jni ÖMiprrßiio^j 6j das Soringen; Öxiprn^aj
TÖy Sprung; ÖHiprrjniqy o, Springer; öxiprrj^ixoq^ if, ov, zumSprin^
gen geneigt u. s. w. —
Obgleich ich die Entstehung des v nicht mit Entschieden-
heit deuten kann, so wage ich doch hieher zu ziehn: inianvpo^
6 , eine Art Baltspiel. Am wahrscheinlichsten ist mir , dass es
ein dialektisches Wort und v (etwa äolisch) für organisches a
eingetreten sei (vgl. 6w^ =: ovofta = na man (= gn&man)
und v^icg = o^ioq = sam(a) +\JB, S. 388).
Schon oben (S.44) verbanden wir hypotlietisch mit der eben
mit sskr. kshal identificirten Wzf. griech. a-<r;t<*^ in dcrv^Xha
n. s« w. Wir können letzt diese Hypothese zu einem hohen
Grade von Wahrscheinlichkeit erheben, und dadurch die dort
gegebne Deutung corrigiren. Als eigentliche Bed. von skhal
erkannten wir: hüpfen, springen; nehmen wir nun das d in
d-iT^aX, wie so eben in daxcdpm und sonst, für dv = dm, so
heisst acrp^ceXXo in die Höhe springen, und dies ist wohl die sinn-
lichste Bezeichnung eines heftigen Gefühls der Krankung, des
Schmerzes, Unwillens u.s.w., wie es 00x0^X0 bezeichnet.
Schon in dem eben erwähnten a^aX sahn wir, wie im sskr»
kshal, skhal, ein 1 an die Stelle des p in arxap treten; da nun
a mit B wechselt, so wird uns eine Wzf. öxdK statt öxap nicht
aoffi^en. Ich erkenne sie in öfiiX-o^. tö, Schenkel, dessen Zu-
sammenhang mit öxap schon Pott (E. F. I, 263) erkannte. Der
Schenkel ist also als das Springbein ^ als der Theil gefasst, in
622 IKAP, IKAJ.
welchem 6ie Kraft zum Springeti^ ziim wehnellen Beweif ^n mhi
(vgl. öHtklio). Die Etymologie wird durdi die Formen der verJ
wandten Sprachen gesichert« Ags. entspricht scanca (tibiaJ
crns), mhd. schinke (perna), nhd. Schenkel; in Omen ha
ben wir Intensivbildiingen ; die Wzf. skal (f&r kshal) hätte
nach Reg. 569 (in Bopp, Gr. s.) skan-skal werden müssen^
wie im griech. tl^orp (S.547) fiir ^^o-tJ^, lat spo-pond-i für spo^
spondi, ist das s in der Wzsylbe zunächst verloren; so entj
steht skan-kal; femer ist aber nach der (S. 204) bemerktenj
seitdem vielfach bestätigten (vgl. ne^tq^ S. 570 und sonst), und
an einem andern Ort (in der 3ten Abtheilung dieser griechisch.
Grammatik: IjmUlehre ais Hü^sunssenschajp %ur GriecMsched
Graimnatik) ihrem ganzen Umfang nach zu erörternden Regel|
in skank (angels. scauc) cibgestumpft; in mhd. schinke ista
in i geschwächt, wie im Germanischen oft — In dem röm.
crus mit, wie gewöhnUch, eingebüsstem anlautenden s fax
scrus ist das r, wie in öxodpo erhalten; dagegen der Vokal
zwischen c und r, wie oft (S.596}, aufgegeben; crus entspricht
ganz genau einem griech. öiapoq^ das Suff, oq ist im Lateinisch.,
wie immer (vgl. corp-us)^ us geworden, im Genitiv u.s.w. ist
nsis zu uris umgestaltet (vgl. genus = generis für genesis
Q. s. w.). Die Dehnung ist nach einer individuellen Eigenthüm-
lichkeit des Lateins wegen der Einsylbigkeit von crus einge-
treten. — * Die ursprüngliche Bedeutung von önskog war mit
der von crus ohne allen Zweifel identisch, imd bezeichnete
das ganze Springinstrument vom Leib an bis zum Fuee, Davon
öhzTX;^ att, öx^ikJl^ (woraus wir erkennen können , dass die Form
kshal zu Grunde liegt, ksh = x ist att x^'^ durch Umsetzung
cdso 6x)^ n, der Sehinkett, der Hinter fuss und Hüfte einee Thtern]
ob es auch in der Bedeutung Knoblauchbolle ^ wie auch 6Ht\li;
heisst, hieher gehört, bezweUle ich sehr,- in dieser Beziehung
neige ich mich eher dazu, es nach Analogie von öxSXka n.s.w.
(S. 170) zu der Wzf. öxa (S. 169) zu stellen, und für organi-
sches öxtdT^ zu nehmen ; öxtKLq hätte das eine X eingebüsst —
Zu öxtkoc; gehört femer öxiXeaLy al, eine Art Hosen und eine Art
Fussbedeckut^ (Pollux); öxeXl^o, laufen (springen^ wie öxalpo),
ein Bein unterschlaffen; döxekriq^ ig, ohne Schenkel, hraplos, ff-
schöpft, ffleichschenklich (mit ot = a, ca S* 382); lnuTxikr:(fig,
hvicrxiXurtq , ij, der Ansatz des Pferdes im Gehn] wepMnrcXurnfc, o,
der Beinkleider an hat (zw.) ; ^epurxikiov ^ tcJ, JBeinkleid (SotVA);
fwrocTKcXi^ß), einem das Bein untersc/tlagen] davon:) vTvocrxehmioij
o, das Umwerfen durch Unterschlagen des Beins; vnoa7iiKi(r^ayT6^
der Fall durch Unterschlagen des Beins j Betrug.
Indem die eigenthümlicheBewegung, welche durch die hier
^handelte Wzf. ausgedrückt wird, bei welcher ein Bein immer
kurzer als das andre erscheint, oder, was gleichbedeutend ist,
das eine erhöhter als das andre (vgl. lat scando weiterhin),
(was jedoch zu beachten, da sich auf diese Weise die beiden Sei-
ten derBed.«prtft^en und hinken entwickelten), indem nun diese
Bewegung als Aiit Ar^m/gefasst wird, gehört hieher mit Erhaltung
des organischen a : öxdk in öxaXrivoq^ ^, 6v (vgl. Poit, E F. h
IKAP, IKAJ. 625
63), hmk4!nd, tirnnhend*^ in letzterer Bessiehiincc erkennen wir
enselbenUebergang, welcher dem sskr. skhal die Bed« sioi'»
ern^ faiien verschaffte. Femer heisst aber auch önaXrivog, we-
en der Aehnlicbkeit mit dem Stand eines am einen Fuss Ver-
urzten, überhaupt schiefe uneben^ kruimn, welches die Brücke
ur Verbindung mit einer andern Wzform bilden wird. Davon:
xaXrivobi, krtmun machen u. 8. w. ; öHaXviVia, HoektigkeiL Hieher
:ehört das, jedoch nicht ganz gesicherte, öxdXm^a^ t6 (Pofyb.%
(rummung. — Aus dem Litt scheint hieher zu gehören, aber
ut Erh^tung des organischen r : skersas, m die Quer.
In öxakrivög sahn wir die Bed. krumm hervortreten; daher
iehn wir denn zu derWzf. oneXi öxeXXoq (für öxeXjog durch SuiT.
o: io = sskr. ja gebildet, vgl. tfxoX-»o), krummbeinig ß davon öxek*
i4(öj krummbeinig sein.
Indem statt e, mit gewöhnlichem Wechsel, o eintritt, entsteht
lie Wzf. öMoX in önoXMq^ a, ov^ krumm u.s.w. Davon: öxdXtovj
fi, eine Art Tisehlieder (von der abwechselnden, sich schlängeln«
ten Ordnung, in welcher sie von den Gästen gesungen wurden) ;
^xoXtoTifiq^ 77, schiefer (hinkender) Gangy mit Hervortreten der ei-
gentlichen Bed., Krümmung U.8.W.; öxoXidSrjq^ tg, von krumtner
iri; ÖHoXioti}, ÖxoXiaiv&y krümmeti] ÖHoXuixrigy riy das Krümmen;
^xoXloy^f TOy das Krttmmgemachle, Krümmung^ öxoXiol^oyy krumm
ein.
Hieher gehört wohl öxoXo in öxoXontv^pa^ iiy Tat$sendfuss
Krvmmfuss eig., vgl. 'jiovg) und vielleicht auch 6xb'iXvTtxo\xaiy
ich krümmen, welches jedoch nur bei Nicander vorkommt und
luch da noch nicht einmcd hinlänglich gesichert ist Fenier
rielleicht öx^Xy^^ ö, der {sich krümtnende) Wurm u. s. w. Die
Dehnung © Hesse sich als Vriddhi des organischen a fassen,
vielleicht aber auch wie in dem gleich zu besprechenden x^Xog.
Davon: (fKcoXifxioy, to^ Dim.; öx^Xr^xitric;^ o, -Zti$, if, von Wür^-
nem\ öXfaXrjxtd^rii; , eg^ wurmartig \ ÖX(aXrixtd(Oy Würmer enettgeti
I.S.W.; 6x(oXtixtaarig, 6xv>Xr(XCi<ng^ öxtaXtixTiaiq (zw.)»^^ das Wurm-
\tichigsein\ öxtDXijxi^fOf sich wie ein Wurm gebehrde»h\ CntsiXuxöid^
ien Würmern aussetzen u.s.w.
Indem die Bedeut wanken zu der: wanken machen übertritt
vgl. sskr.kshal, erschüttern')^ entsteht fiir 6x&Xovj to', die Bed.
Atistoss (lxx, vgl. öxävSaXop weiterhin).
Wirvermudieten, dass zunächst in diesen Wzformen kshf i
zu Grunde lag ; nun verliert das imLat dem sskr. ksh entspre-
chende sc häufig seinen Anlaut s, das r sahn wir in 1 öbergehn;
»o liegt die Vermuthung schon nah, dass, wie er in crus, so
luch das anlautende cl fiir «cl (scr) in cl->audus lahm, hieher
gehöre. Wie nah die Begriffe tahm und tiinkend, welche Bed.
in dieser Wurzel schon hervortrat, liegen, bedarf keiner Be-
merkung. Der Beweis dafür lässt sich fast aus jeder Sprache
rühren (vgl. z.B. engl, limp hit^en, aber in limping auch lahm,
sskr. khang a lahm, verkrüppelt j Imkend, und so tausendfach).
Das schliessende audai in claudus gehört schwerlich zu die-
ser Wurzel; wir gelm sicher nicht irr, wenn wir es für eineCon-
iraction aus aridui nehmen; in diesem liegt zunächst das Suff.
624 SKAPj SKAJ.
Idoi (y^ ca(n)d-{dii6 von ead = griecb. mo& (fär xc/oS), sskr.
9udh aus der V^^vi weiss sein (vgl. Benfejf — Siem ober die
Monatsnamen einiger alter Völker S.73)+dh (s V^dh& S. 30)
weiss machen)', so bleibt cLav(o); aber vo ==: sskr. va iai eben-
falls ein schon mehrfach erwähntes SnfBx (vgl. z*3. op'^ßö S. 69
Q.aa.); so bleibt. nnr cla als Rest der Wurzel; da wir nun io
öHoK^tl-vog die Form öxaXla) anerkennen müssen, in cras fer-
ner (S.622) den Vokal zwischen c und r ausfallen sahn, so liegt
die Vermnthung nah, dass auch hier cla für ein ursprüngliches
(s)cala stehe. Die Vermuthung wird augenblickUw bestätigt
durch das goth. halt-s, iahm; oben (haut S.611) salm wir, dass
auch im Germanischen anlautendes s abfällt und dann statt der
Gruppe (sskr. ksh, umgesetzt sk) der blosse Vertreter yon k
goth. n erscheint i) ; so wird denn das goth. hal-t-s inBeziehung
auf den ersten Theil des Worts einem lat (s)cal ganz analog;
das t, obgleich es lat d entsprechen könnte, dürfen wir doch
von dem d im lat clau-</-us für grundverschieden erklären* Die
vollständige Berechtigung dazu werden uns die weiter zu ver-
gleichenden Formen der verwandten Sprachen verschaffen; es
ist eine Weiterbildung der Wz. durch den T-Laut, welcher uns
80 oft als sekundäreWzformen bildend entgegengetreten ist, näm-
Uch sskr. d, welchem, den Lautverschiebungsgesetzen gemäss,
S^th. t correspondirt Der Verlust des anlautenden s und die
usstossung des Vokals vor r: 1 erscheint femer imSlaviachen;
daher gehört hieher klo-cen lahm, serbisch kle-tz-ati mamkeny
(im Böhmischen) iahm sein, hinken {Poü, £. F. ü, 274). — Nm
sahn wir femer, dass sskr. ksh im Sskr. selbst mit kh wechselt
(vgl. S. 187 und sonst) ; femer wissen wir, dass g' eins der am
häufigsten sekundäre Formationen bildenden Elemente ist; es
wiirde uns diesemnach eine Wzform khrig' gar nicht anfiallen;
nun trat aber, einer schon oft vorgekommenen, schon vor der
S^rachtrennung eingewurzelten Neigung gemäss, a an die Stelle
von fi, und in diesem Fall zeigte sich gern der, nach Art der
7tenConjXL eintretende Nasal; so erklärten wir oben (S. 620)
Mich skand im Verhältniss zu kshal, skal, skri: skfid.
IDieseForm khang' (fbr khf ig') erscheint aberJn dem ebener-
wähnten sskr. khang'a, lahm, hinkend, und wir werden auch
diese Form also zu der hier behandelten Wurzel ^iehn. — So-
weit ist, wie uns dünkt, eine vollständige Sicherheit regelrecht
sich vermittelnder Formen und Uebereinstimmung der Bedeut
Was auch von jetzt an eintreten mag, die Erklärung dieser Wör*
ter werden wir uns nicht rauben lassen. — Mit gleicher Bed.
und übereinstimmend in Bezug auf den einzigen Rest der Wur»
zel: kh^ tritt ans dem Sskr. nun entgesen: khöt' (unbelegte Wz.
mit der Bed. lahm sein^ und khöd'a, khdra^ khöla, lahm. Wie
ist es mit diesen Wörtem? Sollen wir es wagen, khAt', khöd'
für eine Weiterbildung aus der hier behandelten Wz. zu halten?
Ich wüsste die Formen kaum, oder nur auf eine sehr gezwun-
1) Auf dieselbe Weise ergiebf sieb ans der bier bebandelten Wnrael die
naeb der oben (S. Bn) angegebenen Weise geformte IntensiTfonn nbd.
binken (TgL mbd. scbinlio) = ursprunglicbeni skon^knl.
SKAP, SKAJ. V 625
Eene Weise zu vennitteln; odel* sollen wir mh Pott (E.F. 1, 143.
, IS ; rg\. auch 1, 134. II, 274, 290) diese, so wie auch lat clau-
dus sammt goth. halts, va der sskr. V^vri^ Mimmen, ziehii?
Für claiidus and halts weisen wirjedeZamuthang der Art ab;
für khdt', khöd'a, khdra, khöla w&re ^war eine lormelleVer-*
mittelong möglich, aber heachtenswerth ist, dass ans hv f i sonst,
trotz dem ungeheuren Reichthum der daraus gebildeten Wzfor-*
men (vgl. ^Ttvp), keine thematische Form mit der Bedeut iahm
hervortritt; es fehlt also in dieser Wurzel an einem Gliede zur
Vermitteluns der Bedeutungen. Wenn ich sonach keine andre
Etymologie kennte, so Wurde ich diese Formen lieber ohne Ab-*
leitung bestehn lassen und meine Unwissenheit ungescheut ein«-
gestehn. Um meine hypothetische £t>raolo^e auszusprechen, so
vrage ich zun<1chst nicnt, kb6t', khod'a, khdra, khdla von der
hier behandelten Wurzel, von welcher so viele bedeutungs«
gleiche Formen m den verwandten Sprachen ausgegangen sind,
zu trennen; ferner, da wir wissen, dass die cerebralen Laiite
des Sskr.: t', d' in der Aussprache fast ^anz mit r und 1 übelrein-»
stimmten (vgl. Benfey — Siem über die Monatsnamen einiger
alter Völker S.127), so dass sie in den, aus dem Sskr. hervor*
gegangenen Dialekten gradezu mit r und 1 wechseln {Lassen^
Institutt Ling. Pracr. p. 205, 423), so bin ich überzeugt, dass
khöt'a und khdda nur dialektiscne Aussprachen von khöra«
khöla sind; demnach bleiben uns nur noch diese mit derWzfl
khar, khal (für kshar, kshal) zu vermittelUi; nun habeti wir
aber schon mehrfach Beispiele gesehn, dass der hier zu Grunde
liegende ri -Vokal nicht bloss bei Labialen, sondern, obgleich
seltner, auch bei andern Lauten und überhaupt in ur übertritt
(vgl. z.B. S.69 und die sskr.Conjug. von kiri); nehmen wir also
an, dass dies auch hier geschehn sei, so haben wir eine Neben-
form (aber ungunirt, denn ur hat, wie die Flexion von kri be-
weist, nicht denWeith eines Guna von ri: ar) von khar, khal^
welche khur,khul lauten wurde; beide bestehen neben einander
wie imGriech. ip^ßo (S 69), v)^pn (S. 82) = einem sskr. ardhva
neben urdhva (von fidh). Von khur: khul heisstaber die
Gnnaform regelrecht khdr-a: khöl-a; das auf den ersten Au-
genblick Auffallende einer Gunirung eines nicht eigentlichen»
sondern aus fi entstandenen u haben wir schon früher durch
Beispiele aus dem Sskrit weggeräumt (vgl. noch tiri, iragen:
tul: tdla). — Dass nun mit sskr. khöla das gleichbedeutende
griech. '{aX6c^ r}^ 6v identisch sei, bedarf kemer Bemerkung;
es entspricht dem sskr. khöla Laut für Laut; davon: x^^^^y
i^ Lahmheit, Lähmung^ daa Hinken; x^Xaiv&j lahmen U.S.W.; xd-*
Xav<ngy Vf das Lahmen U.S.W.; x<i^^crfia^ to, Lahmung % x^^^^y
iahm sein u.s.w.; x^^'Xemo, t6j eineLahmtmg; x^^^Vy dae/johm*
sein. Hinken ; ;i^g>>.og), lähmen ; yjaXonngy ^^ dae Lahmen ; x'^^\!^
TO, Lahmung ; ^^oXo/wor^, o, jj, -arorv, to, lahmfüssig ; die Form ;c»-
Xoi hat in dieser Composition keine ganz passende Analogie; sie
ist Locativ.
So wie sich khang' bildete, fbr organisches kshanjg,
kshfi*g'(S.6a4), so bildet sich, wie schon bemerkt, mit sk #
40
696 SKAP,IKAJ.
ksh^ sskr. skand (flbr OTganisdies kshrid); dieses hat, wie
schon bemerkt, die Bed., welche im grietA. intalp» hervortrat,
springen; femer aber auch dieselbe wie sskr. skhal, nämlich
faUenj so dass es die nach beiden Seiten hin. ans der eigentli-
chen Gnmdbed. der Wz. hervorschiessenden Bedeutungen zu-
gleich umfasst Im Lat entspricht augenscheinlich scand-ere,
und dessen Bed, nähert sich dem Grandbegriff mehr als irgend
eine andre bis jetzt vorgekommene; es heisst steigen; dieses ist
aber grade die Bewegong, wo stets das eine Bein höher, das
andre niedriger erscheint (TgL S. 620). Aus dem Griediischen
ziehn wir zunächst hieher mit Pott (E. F. I, 249) das oben (S.
188) zweifelnd erwähnte öxdviaXov^ to, SteüfaUe; öxavS er-
scheint hier, wie auch im Sskr», in der Bedeut fallen 'j diesem-
^ nach yermuthe ich nun aber, dass auch das (a. a.0.) neben öxiv-
doXov bemerkte gleichbedeutende öyanxiip hieher gehöre; es
wurde sich an die nicht nasalirteWzil sskr. skad (wie sie auch
bei Rosen, Radd* sscr. geschrieben wird), griech. 6xa9 (vgl. wei-
terhin) schliessen; wegen (f^^ imVerhältniss zu öxaJi YgL. inaii
CX'^k (S.622); so läge also <5;^ad-f xvfp zu Grande. Wegen der
Bed. von öxavSoKov vgL öurnKcnf (S. 623).
Die Wzf. öKod erscheint, in der audi in tfiraXu.s.w.firnh her-
vorsetretenen Bed. hmken (v^. S.624), in 6Kii& (für öMa3'\-ya
na<mder4ten(3onj.CL).
Vf\r bemerkten oben (S.193) eine Form juva^ptim filr xivHa-
^6fva>j wo also ein 9 neben v ausgefallen war. Sollte es nun nicht
möglich sein, dass, so wie a in öHipTda (S.621) zu i geschwächt
war, so auch neben öxavS eine geschwächte Form öxiv9 sich bil-
den konnte ? Da wir nun wissen (vgl. z. B. S. 193, 200 n. sonst),
dass anlautendes <9 in der Grappe oh so häufig abfallt, so würde
sich an ÖxivSi juvi das hesyckisehe xivi-a^^ o, ri, behend, schnell
(vgl. slay. ckor S.621) u.s.w. (eig. springend) schliessen, ond
nach Analoge des eben bemerkten Myou^evo, aber mit Erhaltung
des tf : 0xiva% fiir öxi^vi^y glbd. —
Sollte hieher gezogen werden können, etwa nach Analogie
von 6mr^ (in ömi/Hf S.566), das, übrigens noch nicht ganz si-
chere: öxivhöq^ 97, iv, untertauchend, so dass das Untertauchen
als eine dem Springen ähnliche Bewegung gedacht wäre?
Wie ist es mit der Bezeichn. des Nasenstühemsi OKivi-afoq^
. 6xiv^apog^ 6^ Nasenstüber f Sollte es ebenfalls hieher gehören?
Davon: ÖxivSapsvtOf 6xiv8apifo, axivSapL^iHy öxav^api^o, diai^a-
Ma, 6x11^14(0, aber auch 0xiuaXiiw, nasensHtbem. Ich kenne
keine einigermaassenwahrscneinlichere Etymologie. — Gehört
dazu 6xiv8dpioVf t6, ein unbek. Fisch?
Mit der Wzf. tfxap, wenn wir sie richtig auf eine Form mit
dem Vokal ri reducirten (S. 620), lässt sich formell öxip-atpo
verbinden; ri wäre, wie im Sskr. schon oft (v^L sskr. dlrgha
von drih S. 98), durch ip wiedergegeben (vgl. jedoch öxeipatpo
weiteihin), und t^p entweder (wie z.B. lä yp-oüp S. 207) als ein
IKAPJ. , «27
w^terbQdendes Wnnel-Elemeiit (^ ftr stkr. ^ cansale) hinzu-
getreten, od«r, wie in ipu^ (S. 331), wire an em Thema 6M$p(a}^
welches etwa springend bedeutete, das diminative <po gefikgt; m
beiden Fällen Hesse sich damit vidleieht 0nifa<po£y auch ömU
pa<pcg (wegen u vgl. die Form öxalo&i statt des a in öueUfHo wäre
in öMtipm 6 eingetreten, wie in tp^upa; vielleicht lässt sich aber,
vvie angedeutet, önupotipo als Grundform nehmen und önlpoupo als
eine Entstellung davon ; dann läge 0H$p zu Grunde), o, ein Werk'»
%eu^ %um Würfeisfrielen, WürfMeeher, aber auch Würf^epieler*
Nehmen wir nun nach der ersten Erkämng öiofoup oder öjmpouf
fiir eine Causalform von lyxap, so hiesse ^xelptupog^ 6Hifa(pog^ der
springen Machendej eine, sowohl f&r den Würfelbecher, aus wel-
chem die Würfel geschleudert werden , als fBr den Würfehpieler,
welcher sie schleudert, nichts weniger als unpassende Bezeich-
nung. Nehmen wir önapafpo nach der zweiten Erklärung, so
wurde es etwa ein kleines Sprungding bezeichnen. Ich neige
mich mehr zu der ersten Erklärung, wage aber keinesweges,
diese Etymologie für eine entschieden sichere zu geben. — Von
öHipcctpog kommt: öxupatpivQ (6hio.) , mit Würfeln spielen; üHifa»
KpevT-ji^j 6y Würfelspieler; ÖxipatAetay ij^ das Würfelspielen; ömpi'
ipuovj 6xsipa<p€U>Vj <hufd(punf, to, Ori, wo man zum Würfelspielen
%usammenkammt -
öna^. ImSskr. wbrd die Wz. kh'irid und, mitGuna, kh'ard
nut der JBed. erbrechen (vomere) erwähnt; als Verbum ist sie
zwar nicht belegt, wohl aber durch eine Menge Nominalthemen,
z.B. kh'arda das Erbrechen, Krankheit, kh'ardana glbd. und
ein Baum (Nimb.Melia a^daracta); kh'ardi dasBrechenx kh'ar-
d i k ir ipu (wörtlidi Feind des Brechens} Cardamomen (als Heil"
mittel gegen die Cholerd)^ woher der mit A^m^ov com^onirte grie«-
clnsche Namen desselben: xapdoftofioi^ (für crxap^a^}; enoKch
kh'ardis das Brechen. Dahin gehört aus demGriech.: enopi in
öxopStvioiiai ftr 6xop8o (statt öxopior^ H. A. L. Z. 1^8. Ergzbl.
S. 3äld)+iivio^(u, sichdrehn undwinden {9i,viopxu)wie einer, der sich ^
brechen wiU (vgL 8ivioftou) ; femeV 6x öpiov, to, iü^oNaueh, wefl es
Erbrechen bewirkt (aus demselben Grunde hat auch der dfimb»
Baum den aus dieser Wz. endehnten Namen, vgL Ainslie, Mate-
rialndica 1,453); davon öxipduypjTÖ, einePfian»e mit Knoblauchs^
gerueh ; indem opo im Gegensatz Aes sskr. i^i oder ar eintritt,'
was sich in den meisten Fällen nicht entscheiden lässt (vgl. S.
72, 98 und sonst) entsteht öxopoS^; da dieses nur in 6x6po9ov es
6x6p9ov vorkommt, so halte ich hier das zweite o f&r eingescho-
ben, und nehme <fx6po9ov f&r die gunirte Form. Davon : öxopo-
Siov, ro, Dim.; 6xopoSl4e), mit Knoblauch füttern; öxopodd&j <^m>/>-
ddo = tfwavtTidio) {Hesgch,)\ öxopoich, 6, KndÜaudibeet'f dxbpo*'
So^u^rjro^^ ^, 6v, knQblauchartig ; öxopo9ctk(i7t ^ 4 9 ^«le BMhk von'
Salzwasser, aX^yi(S.W)f und tEn&Naueh. *
Sollte hieher 6xop94Xog, o> €Hop9vk7i^ i^ und mit Vetlnst des^
anlautenden tf : xopivkogy xopKKity derMoleh {JEkel, Erbrechen er-
regend), gehdren? "
<fxiv9iL smg. öhcivSvt, ihtog^ 6, Kerbel {ob zu 6fmp8 &686t>
40*
«S8 ST (STA).
öH^viai^ö^^ mit Verlnt des aalantenden 6t Miv8a^i^y o, ein
mu99kali§fhes^ in^irumemt mit vier SaUen; ein dem Epbeu mkmiieket
Baum.
,s0Hiy'yQ^y69 auch (bäpio^y eine ohrnUakseheEideehee ; das Wort
istinrohl aus demÖdent endehnt •
OHvß in öHvßaXovj to, Auewwf y Kotit, Miet a.8.w:. Sollte
man es minder sskr.Wz. kshnbh herauewerfen (godi. sciap-an
/. Grimm, D^Gr. II, 18» 309) ii.8.w. verbinden dfiifen? roii (£.F.
n, S09) vermathet, dass es filr öh$^Xo (von tfWp» öxa^oq) stehe;
formeil lässt sich diese Zasammenstellung vertheidigen; dcDo
6xiap steht für tfxopr zsgezogen aus öaxopr der gimirten Form
des gleicbbed« sskr. ssKr it ivgL TcpoLwa); da statt dieses o auch
€ erscheinen kann, so konnte in der That Oxep (fär öxepr) einge-
treten sein ; aber woher nun v iür ep? ich glaube, man könnte es
aus dem u erklären, welches in der Flexion der V^kf i im Sskr.
eintritt iBoppy Gr. s. r. 383), etwa für sakrit eine Nebenform
sakur-t annehmen; dieser würde griech. aeueupr: «ncrpx^ oder
mit Verlust des p, wie in öxarrSg, T^navog (S. 141) u.aa. der Art,
0HW entsprechen ; so stände öKvßaXo für ökvt^Xo (ßaXo von
ßakho); ich wage keine Entscheidung. Von öxvßaXov kommt:
0xvßotXai8ri^^ eg^ dem IVegwurf ä/mlich'^ öxv^Xixö^j ?7, oVj verack-
iei, verdchUieh; öHvßaXi^&y wie Koth acht^, veraehienj ^xv^h-
ci^og, 69 Veraehhmgi ömßdXi(rfia, rd, =: öxv^hrp,
yf6x (<^Ta), eUhm. Im Sskrit wird die entsprechende Wz.
sthä geschrieben; die in den übrigen verwandten Sprachen ent-
snrechenden Formen sehe man bei Pott (£. F. 1, 197). Im Grie-
cnischen sehn ivir im Gegensatz des sskr. th blosses t wie in
^waT =: path u. sonst Im Sskr, wird der die Wurzel schlies-
^ende Vokal gedehnt gesehrieben und diese Dehnui^ zeigt sich
auch in vielen thematischen Formationen, z.B. sthana, Pliit%\
sth&naka, etehendee Waeeery sthänu, ein Spe^ (in die Höhe
Stehend) u.8.w.; sthipaka (ifer etehetiMuchetuie, mit causalem p)
TAeaterd^ector u.s.w>*f sth&pana, 1^ /fowi^//e» u.s.w*; stha-
jin, feet; sth4man, JSrmfti sth&su,4&ii/'/; sthasnu, fesL Auch
uaGriech, werden wir den Vokal gedehnt finden, bei weitem öf-
ter aber kurz; dasselbe zeigt sidi aber auch schon in einem
fressen Theil der im Sskr.jtt sthä gehörigen Bildiingeii, z.B.
tha, eich aufhaltend; sthand'ila, (Sltaudort eigentl«, dami) m
Ofiferpiat%, Landgrenze u.s.w.; sthala, PlaH\ sthapati, ^^
der etwas elehen,maeht, z*B. ein Batimeieter (von sthap mit can-
salem.p); vishth^^U» einPlatZj u,f|a^ welche gelegentlich vor-
kpiji^^eq werden. \. ^Hieraus können wir denn schon schliessen,
dass 4ie Länj^ ^es VoMs nichts weniger als wurzelhaft sei;
feimer aber tntt statt des a oder ä ein i ein; das participielle in
sthi-ta will ich hier nicht ui^giren; es erscheint aber anchin
sthiti, Sftand; sthf ra, fest, und in dem wahrscheinlich hieher
gehörigen sthikfi^ ßOfte (das Hervoretehetfde); temer goDirt in
sthSja, was %u befestigen ist, u. aa. Statt des a, |k, i erscheint
aber auch u, ü, z.B. apa-shthn, apa-shth'u-ra, apa-shth'u-la,
^ffen^g^gengesetUenaeite stehend] ni-shth'ura,/e^/; mitVrid
IT (STA). 629
dht: sthanira, Krafit sthfturin, kräftig j ein PueWner\ nach die*
ser Analogie zieUn wir auch hieher: sthiiriii, sthArin, und mit
Guna: sthArin, einPaekthier; sthüla, eigentl. was da steht, ein
aufgehmtfier Haufen, ein Dummkopf y Cwae eine {bedeutende) Steile
emnifnmt}y gross U.8.W.; wahrsdieinlicb gehört auch hieher
sthüra^ der Mann; femer sihAnaj ein Pfosten (ygl. orrifkrj)^
femer mit av (statt 6) vor Vokalen sthavi, IVebef*, sthavira
festj beständig y alt\ nach dieser Analogie betrachten wir äv in
sthä vara, fest, und sthavira, das Alter, ebenfallaak aus d^.
Wzf. 8thu entstanden; u wurde asn au vriddhirt und dieses gfaigi
vor dem Vokal regelredit in äv über. Wir sehn also als'gleidh^
bedeutende Wzformen sskr. sthä^ athft, sthi, sthu, stfaAy.also
die drei Vokale a, i, u ohne Wechsel derBed. sich miteinimder
vertauschen. ^Dieselbe Erscheinung kam schon mehrfadi vor
(vgl. V^ax, o-ft, mp^ cne), und wie dort, sohliesse&ivir auch hier»
dass diese Vokale gar nicht tur Wurzel gehören, Mnden Uosse
Bildnngsvokale sind; eableibt uns also, von dieser ^eitftbelraoh«
tet, nur sth als Wurzel. Wenn man asth4 Knoclken, zu dieser
Wz. ziehn darf — und die Bed. spricht dafür; die Enotlien wä>^
ren als das stehen Machende betrachtet — so würde sich als ei«
gentliche Wurzel asth ergeben;, denn sskr. a ist, wie ob^i 'be-
merkt, kein Präfix und könnte nur Theil der Wurzel sein (vgk
S.19ff. S.155 u. sonst). Ich will dieFrage, ob asthi hieher ge-
hört, nicht mit Entschiedenheit beantworten, obgleich es nach
meiner persönlichen Ueberzeugung der Fall ist, und ich oariov
deswegen weiterhin anfuhren werde; wenn aber asth sich auf
diese Weise als eigentliche Wzform und sth nur als verkürzte
(vgl. z.B. yfyk für av S. 262 ff., «d fttr a; S. 165 ff., s» {&r as
S. 390) erweisen sollte, so wäre eine weitere Verbihdmig von
asth mit y^as sein (S. 24) gar nicht nnmöfflich; as*th wäre
durch th als sekundäres Wzelement weiter »^rmirt. Doch dies
kann auf dem jetzigen Standpunkt der etymologischen Wissen-
schafl nur Andeutung sein.
Die Wzf. sthä substituirt im Sskr. in den Specialformen der
Conjugation eine reduplicirte Bildung (Bopp, Gr. s. r. 327). In
der KedupUcationssylbe ist der im Sskr. herrschend geworde-
nen Regel gemäss (vgl. S. 546), statt der Anlautgruppe sth nur
t eingetreten ; als Reduplicationsvokal erscheint i; so entsteht
die Form tishtli , welche nach der ersten Conj. Cl. flectirt, als
Bildungsvokal a erhält, also tishth'a lautet Die RedupUcation
findet nun auch im Lat Statt, aber die im Sskr. angewandte
Regel, wonach in der Reduplicationssylbe t eintrat, hat hier
keine Geltung, sondern nach' der allgemeinen Regel wird der
erste Gmppenconsonant angewandt, so entspricht tat. si-st-o;
dieselbe Regel ward auch im Griech. beibehalten; da aber hiev,
nach gewöhnlicher Wandlung, fttr das anlautende <r der Spir.
asp. emtrat^ so entspricht grieeh. terra (vgl. Pott, E.F. H, 681)»
Also tcTTY^fit (aTiiorcri, o^ffaxe), stehn, stellen u.s. w. (die eigent*
liehe Bed. der Wz« ist: im Zustand der Stehung); araWo f5ie
Conj» CL mit Flexionsvokal d^r Isten) s tor^fu (eretisch);
iarav& (selten); lartf^o (Fut, wie voneineni aus demPf. iaripta
hervorgegaiigoi Präs.^<mf»a>), ich werde stehn.^^^ An die Wzf.
630 IT (STA).
«rra lehnen sich: axiaiq^ 17, da8SiiAn^Sklhn,A^simdn.B.vr.;
ardoi^ioq^ (17 selten), ov, Miehend, Hdimd n.s.w«;2 oxamM-nq^ ec,
mufrükreriMch^ <rracria>T97^, o, Aufruhrer^ (Txamcnxttd^^ «f, dv, %u
einer Parikei gehMff) trxam&rtUn^ri^ Neigung %um Aufruhr 'n.s.^.^
(pracria^o, eUhempären u«S.w.; arairtcur^Ldq^ 6y AMftHegelung\
aTaauurri^^ d, Aufruhrer] axcunaöTixog ^ 17, ov, aufrührerisch. —
Hieher gehört wohl axouyl&pov^ xö (vgL S. 619) ; doch ist es zwei-
felhaft.— axaxig^i^ 6v^ Gehend, geateUin.%.vr.% crromMiK, ^,
6v^ eteHeuäy stehu nmehend U.S.W.; axaxiim^ etiehn, eieUen u.s.w.;
axuxeim (gewöhnlicher axal^m), wohl eigentlich ^«»leAft ma»
ehen^ durch Wärme gerinnen machen, dann überhaupt erwärmen
Q.8.W.; crrttrevai^ ( gewöhnlich ora^eocrt^), 17, Erwärmung. —
axaxiip, d, (van toxt^in der Bed«: auf die Wage eielien, siordf-
gen, abo eigentlich der Wägende, nnd da die Bezahlung mr»
sprungUch durdi Znwlegen von Metall geschah (daher lateiD.
pendere)', der Bt%aUende, dann ftberhanpt wohl AtOnze und
endlich) eine gewieee Mt7n%e n. s. w* ; davon: trxaxvfnouog^ a, oy ;
Öxaxi/tpiiuyq^o^ovy einen Slaier werth\ SexourxixTjpog^ ov^ %ehn Sle^
terefi werih n. s.w. ; — ttxaxripö^ a, 6v, feet^iehend u. s.w. (zw.), —
axAhty^ trrrfirtp^ etehend (über 9v^ vgl. S. 388) n.S. w.; arxajüaloq
(fiir €rxa*i%icb<og von 0t«-9io (a.a.O.) «f Snff. to = sskr. ja), a,
oir, aufrecht etehend n. s. w. ; oxiSto^ <*9 cy 9 eichend n. s. w. ; <rra-
i^coy, rd, auch o^a9to^, d (d<Nrisch tfsro^u^), Feeiigkeii, einefest»
eichende Langem, Rennbahn, dae Laufen im Siadivm] axotduvg (<rra-
dto^jZW.), d, der im Stadium Lat^ende; axadtsvm^ im Stadium
taufen n.s.W.; axadufoxig^ 6s=iaxa9uf6q; axaSialogy a, ov, i<m
Maaee einee Stadium habendi oxaÜuxarfuiqj oxaStiarfLo^ d, <<m Mes
een nach Stadien. -—
<rt%a, Td^ <l0r varetehende Theü der männliehen Ruihe, der
Aufißug am stehenden eenkreehten Weberbaum (vgl. sskr. sthavi
S. 629) U.S.W.; or^fuov, d, der Aufzugam W^erbaum n.s.w.;
cm^fcdnov, x6 , Dim.; <m7fidi«o$, zusammengezogen «rr^nog, o,
ov, von Aufsbugefäden gemacht \ axv^oviMÖgj if, 6v (zw.); «mrpoyn-
Ttxd^ if, oVj %um Aufzug gehörig \ oxTi^ovlag^ 6 = cm;ftdyio^ 1^^
Aufxugefäden ähnUeh; cm^fun^ofiai, </<;ii Faden %um Aufzug ff«/'-
sf^Ai»; cmfö-ioe, d, Festetetler. — Hieher gehört femer öxo^iv,
exaylg^ 17, aUes in die Höhe Stehende (v^l. Patt, £. F. II, 694),
Rippen am Schif u.s.w. — Wir ittgen hier sogleich die beson-
dem fliematischen Formen der bis jetzt durchgenommenen Bil-
dungen bei, welche in CompositiB erscheinen. Also : ai^rurro-
o-co^, ov^ aufwiegend ii!W.^\ dvxurxdxtig, d, Widersacher; Am^
trxaxiw^ widerstehn\ dvaaxax^f^ d, Zerstörer \ dvturxuxriM^^ov^
%um Wiederaufstehn gehörig n.H.'w.^ dpourxn(nia (Desiderativ^?
aufrichten woOen ; dvaoTaxSn) , aufrtehn machen u. s. w. ; dvaara'
Toatg, 17, AufMegehing u. s. w.; a^rocrrao'ia, 17, Zwist u. S.w.;
dnoaxdauypj x6 (ftddet sich im Nominativ nidtt), EheseheiAm§\
dnoarxdxi4^ 17, die von etwas Abgehende u.B.w.^ asRMmifttfTU^)
rd, etfi hleiner Auswuchs (Geschwür)', d7tooxn(iuxio^ a, oPi d^o*
ctxvt^xiiSrig y 6^, einem sotchen Geschwür ähnüeh ; a^rocm^iia^
d^ der ein soiches GesehwOr Habende ; dfpemaxAnixog ^ oy, ohne
Aufreher\ wapaoxag\ 17, eig. alles danken Streikte. Pfosten u»s.
w.; dnfHMrraxevxogyffVyOhn^npoirxdxfiq^ dfunocrrmun^^xi^dU'
IT (STA). 651
PiaH, wo die Neine mitMgeapmmi werden (PoUux); ^ounraalaerro^
ovy nicht aufrührerisch; wrraTi&j uneiäi eein.
Hiefaer gehört ferner wohl aach: axÄ^yLvo^ (Partie. Med.
für <rTa-fayo$), o, (ein Aufgestelltes), «^ Gefüee, worinWein oft-
gezogen ward M.j&.yr*\ qto^vIoVj QTa(ivdfHOVj tJ; orofiyibiBOff, Oy
Dim»; xaTourTa^vi4G^9 den Wein auf ein kMneres irdenes Oefase
ubTtiehn,
An die reduplicirte Form urr (=:sskr. tishth' S.629) lehnt
sich: iaxoq^ 6, (eig. was sehr (Reduplieation) m die Höhe sieh^
daher) Masthaum, Webebaum (vgL o-Tif^v}, der Aw4''s>u§ ^sdbsi,
Gewebe U.S.W.; Urxiov^ x6^ jedes Gewebe U.8.W.; Icrrapuyr^ tö^
Dim. von I6%ög: iarrmv^iareiv^ 6, Ori, wo der Websiuhl sieht.
Hieher gehört femer wahrscheinlich^ wie schon Pott(E.F.
II, 570. 486) bemerkte, a-ax^v und &(r%yt9fog^ ov, so wie d^axi?»
voq^ ov, unfflückUch. Nach -dieser Etymologie iston^y, orffvo
das sskr. sthäna, SteUung, und d bedeutet, wie 9vg^ schleehti
in dar'vnv für oumtvos ist, wie oft (vgl. S. 176), der das Thema
schliessende Vokal o eingebusst, und das Thema dadurch in
die dritte Declination hintergezogen. Wörtlich bedeuten diese
Formen {pvoTttvo für organisches ovq^trtrtvo) : eu^e echlechte Utel"
Iwig habendi übrigens ist auch eine Verbindung mit sskr. stjäna
(vgL -Jtivng) möghch; alsdann müsste man aber d in darnvo f&r
d = aa (S. 382) nehmen, so dass es sehr arm bedeutete; ob
dieses bei der Gleichheit von dörnv und Swrripo^ welche £e
Annahme, dass d dem Svq bedeutungsverwandter sei, wahr-
scheinlich macht, rädilich sei, will ich nicht entscheiden. Aus
einem nach Analogie von currnv denkbaren 8wrvnv für dvimtvo
bildet sich das Denominativ dwrraiv&j wie von dcmfv, daraivo^
unglückUch sein^ beides nur bei Grammatikern; dvcrnvia^ 17,
UnglOek.
Schon oben {^paog S. 592) haben wir auf einen Wechsel
zwischen ax und ^ aufmerksam gemacht: diesen angenommen
kann man hieherziehn: ev^n^n^^ h^ blühenden 2iustand haberul,
in Fülle* Es wäre eine Composition von sv und ^rn^ = sskr.
sthana, Zustand. Da wir aber a^ im Gegensatz des sskr.
sth finden werden (vgl. mio^ny a^ivos)^ so könnte man auch
annehmen , dass ^nvo für o^tivo mit verlornem o-, wie oft^ stehe.
Davon Bv'^nvi(Q (auch ev^erico), in blühendem Sksstandsein; ev^n*
vua^ er^ip'ta, ^, glücklicher Zuetand fauch ev^ey., welche For-
men jedoch schwerlich organisch richtig sind, vgL Passow un-
ter wöcwfff).
Der Begriff Säule erhält grösstentiiefls seine Bezeidinun-
gen von dieser Wurzel (vgl. Trapacrrd^, weiterhin anfXi;, aroa
u. aa.) ; im Sskr. heisst nun das Präf. upa, oon unten nach oben
(ys^ S. 284); dieses, mit stha zusammengesetzt, bildet upa-
stha, welches wördich von tmten nach oben stehend heisst; die-
ses u fällt nun schon im Sskr. sehr oft ab (vgl. z.B. pa-rusha,
zornig j fttr upa-f rusha von y^rush, %ümen u.aa.); im Grie-
chisdien erscheint f&r sskr. upa gewöhnlich vno (vgl. & 284) ;
allein sowie von so vielen sskr. Präf. sich Spuren erhalten har
ben (wie z.B. ava S.274, ut (S.283), ni (vgLPronooLi'o) iLaa«),
652 ST (STA).
so konnte sieb' anch die organisehere Fprm imt in irgend einer
Form erhalten haben. Dies angenommen, würde dem sskr.
upa-stha griech. mva-^ara haben entsprechen können. Da aber
dieses anlantende v= u auch im Sskrit hänfig eingebusst ward,
so war es möglich, dass das Griech. diese Form aach schon in
der verstümmelten Gestalt erhielt, also Tcoponr«; aber angenom-
men, vnaarahSdte in einem früheren Zustande der griechischen
Sprache existirt, so musste das f , schon weil es, gegen die
augemeine Regel über anlautendes v, nicht aspirirt war, ganz
vencannt , und wegen des rhythmischen Gewichts der folgen-
den Sylbe leiclit eingebusst werden (vgl. 8nkog S. 370). Idi
ziehe daher auf jeden Fall hieher: naartiq (gebildet wie z. B.
oräpao-TO^), ädoqj 17, f&r vna-'ffTdqj eigentlich ein Baum mii jSsu-
ien (vgl. <rr6a)y SätdenlkaUtj Vorsaalj inneres Gemach, Brautge^
mkek U.S.W.; naoTQ^ 6 =s Tracrra^ U.S.W«; ^vourrifv, to, eine Gar"
dine vor dem Brauigentaeh (zw.)«
Das mit oraoTa formell identifidrte sskr.upa-stha hat aber
die, ihm der Etymologie nach zukommende, allgemeine Bed
nicht mehr, sondeni eine sehr specialisirte,« aus dem Begriff
attfrecht stehend, ist nämlich sehr natürlich die Bezeichnung des
männliehen Gliedes hervorgegangen (vgl. crr^^a S. 630), und
dann auch , durch eine etwas auffallende Fortsetzung der Bed.,
auf die Bezeichnung der weiblichen Schaamtheile ausgedehnt
Da wir nun so eben das anlautende u abfallen sahn, griech. 0
aber statt des organischen a so überaus hüufig erscheint, und
grade in dem, dem sskr. upa entsprechend^!, griecli. vk6, so
wurde es uns nicht überraschen, wenn wir mit derselben Bed.,
wie sskr.upa,-stha, ein griech. Thema: tcootCo) fönden. Statt
dessen finden wir aber noa^a , mit ^ statt des erwarteten t, in
9rd(5^T7, 17, das männliche Glied. Das ^ wird uns aber auch
nicht überraschen, wenn wir bedenken , dass ja eigentlich im
Sskrit th entspricht, und dieses zwar gewöhnlich bloss durch
griech. «r wiedei^geben wird, doch aber auch Fälle vorkom-
men , wo ^ im (ie^ensatz desselben erscheint (S. 584 vgl. ^^^f-
vo<; und den schon un Sskr. wahrscheinlichen Wechsel zwischen
th und dh S.353 ff.). Ich nehme daher keinen Anstand, ^o<r^
mit sskr. u*pastha zu ideniificiren (vgl. meine Etymol. Beitr.
im Rhein. Museum fiürPhilol. V, 102). Davon ^rda^ov, tJ, Dim.*
TToo^cor, iovo^y o, der ein grosses tnännliehes Glied hai\ 'scoo^O'
vev^j d, glbd. Irgend einer Aehnlichkeit wegen ist wohl hier-
nach benannt: ^roo^ia, n, das Gerstenkorn im Auge.
Da wir hier o^a im öegensatz zu sskr. sthä finden, so ist
es wohl nun auch nicht so gewagt, hieher zu ziehn (t^bvo,
Stärke haben u.s.w. Was die Bed. betrifft, so sehn wir auch
in den sskrit Themen sthäman, sthisu u. aa. den Begriff
Stärke aus dem des Steffens , in specie Feststehens hervortreten.
Diese Etymologie giebt Pott schon (E. F. I, 198), und so wie
sie durch ixdc^n von formeller Seite mehr Sicherheit erh&It,^^^
stellt sie auch die Etymologie von mo^i? noch fester, f^^^
ist nach der 9ten Conj. CL flectirt (mit vo sc sskr. na, nichtig
= sskr. nl); die Flexionsform wurde, wie im Grieeh. so oft^
späler als eine Wzf. behandelt, so dass sich Them^i ans o^^
IT (STA). «55
bOden« Also: d&ivo^^ rd, XeErap u.s.Mr. ; o^einaepj^, a, iv^ stark;
a&evd6t>, «/ar/r ^ein ; ci^^veta , rä, eine Art Fauatkampf; o^ivtog, 6^
der Starke, Beinamen des Zens; do^Bvrig^ iq^ schwach i da^svixöc^
if , ov, 9um da^emig gehörig; da^iveiay );, Kraftlosigkeit i da^evifSy
schwach sein^ aG^ivij^a, to, Schwachheit ß da^ivoat^y^^ Schwäche.
S^ey©-, n, p; (Pott, E. F. H, 487).
Wir kehren zu der Form o-ra zurück. Schon oben sahn
wir, M'ie geistige Thätigkeit durch Formen, welche eigentlich
ffehn^ beissen-^'TOzeichnet ward (S. 10). Ganz ebenso wird auch
der Begriff ste/m gebraucht, z. B. anu+sthi heisst geistig he^
trachteti (Kathaka*Upanish. 10, 2. Sankara, Schol. 59), ni-
shtb'ita heisst peritus u.s. w. Ganz nach derselben Analogie
heisst tTTÄ mit htl componirt und medial flcctirt, also litlcrTa^
\LCLh^ wissen u.s.w., eigentlich in etwas festen Fuss gefasst haben
CvgL Pottj E. F. I, 1^, 197). Davon htLoTTi^oi;^ ov, wissend,
JiHndiy\ eTtioTii^ri, i^^ Wissenschaft u.s. w,i lwtoT^^6)r, ov, r^-
ständig \i.s.Vf.\ iiturrri^oavvrj ^ ^ =z htuTT^^ti; httcrT^^iOVi^xog ^ ?f,
6v y der Wissenschaft eigen i tJTia"rrjTÖg y >}, dv, wissbar.
An die Wzf. oto, mit gedehntem ä, welches alsdann^ wie
gewöhnlich, durch griech. n rertreten wird, lehnt sich ojj^jjyl^
i;, (die Stehende), die Saute u.s.w.; o-tt^X/^jJj öTtiklSiov.To^ Diiii.,*
oTTj^XöG), wie eine Saide aufstellen u.s.w.; (TTtiXiTTig, o, -tTtff, if;
o TrfKTiTT^g , 6 , -ijTi^, ij , zur Säule gehörig u. s. w. ; ÖTj^Xtrerco , auf
eine Säule schreiben und so öffentlich bekannt machen; arr^Tivcrid;^
Tiy Brundmarkung i aTr^j^TivriTioq^ if, oV, brandmarkend) aairqKoqy
ov , ohne Säule,
Wie hier Suff. Xo an die Wzf. ötki trat, so konnte auch eine
thematische Bildung durch Suff, po gewonnen werden, also etwai
otTioo, welches etwa stehend, feststehend heissen würde. Daran
schliei^st sich das Denominativ crTtipl^co, feststehen machen,
stützet^ u.s.w.; davon: o-x^fpi/?, tyyo?, ^^ Stütze; crTtipty^og, o,
das Stützen \ GTripiyyia^ to, das Geslütztäj aTTOODfpt^t^, 77, das
Stützen'^ daTjipiXToq^ ovy nicht gestützt.
_._^ ~~~~~~~""~~~~"~~~ . ' •»■
*'Wir wenden uns zu Sekundärformationen aus der Wzform
ara; zunächst erwähnen wir crra-d in Si^cTai^-i (fiir aToJ-jw^
ob nach der 4ten Conj.CLoderDraominativ, will ich noch nicht
entscheiden), eig. zwiefach (SLg) stehn, dann zweifeln u.s.w.
Ferner durch ^ (vgl. S. 30, und sonst überaus oft schon
vorgekommen) o^o^. Davon: o-Ta^-spo^, a, 6vf auch o-Ta^Y?«
poqj feststeJiend tt.8.w*; crra^epoT?;^, axa^poxrig^ 97, Stätigkeii
U.8.W«; wrto&iq y ig y feststehend a.8.w.; evaro^eta, evora^»«,
riy Festigkeit u.s.w«; cvcrra^ect), sich wo/dbe/hiden U.S.W. .
crTa^*8i5o = (7TaTevc3 (S.630). Davon (rroÄcwt^ = (rra-
vevanq; <yTa!^evT6qj »?, ov, erwurmt.
<rT«^y^c. o, Standort u.8.w.; crra^^i?, 17, eigentlich ©«-
frti;A/(von2<rT>7fM, wägen), Senkblei, Loth, Richtschnur u. s. w.;
irTtt&fuoi>, rrf, If^n^jr« u.s. w.; onraSfu^tov, to, glbd. (zw.); o^«-
&fi/^, 17 ssscTToB/Stcig; <rroÄft£i567, Wohnung haben] irta^yMbi^ mit
dem Richtscheit messen u.s.w.; crro^fitt^ö), fra^^/i Q.S.W.; <rrd^\xn'
CPft^, 17, 4itf A&wägung} irso^\kri;tiat6qy % ov^ atal^fMauig^ ri^6vr%um
634 STiSTA).
Abwägen geUri§\ c%o&\iaiy6q^ i{, 6v^ ftwogen ius.w«; frtn&fuaxikf
o. Wager; crra^fuSo), in den SlM (aTO^^g)brm§enii»s.w.% irra^
^^uäSngj eg^ voll Sal%, llnreinigheit\ oto^^v^ ovo£yV9 Slandpmnkt,
Pfosten; darTC&^ievro^ (^dvenuxTd^^uevrog) , ov, bezeichnet einen
der Freiheil von Einquarlierung hal\ ßorora^^iavy t6, Ochsensiaiii
l^urro^fiZa, i^uTTO^yiua^ n, das Einquarlieren a.s.w.; xaTCMrra-
^yuawi^^ o, das ZuUfägen.
Indem ^ an die Wzf. mit gedehntem k Cn) tritt» kann a-n^
entstehn. An eine solche Form wurde sich cttv^-oc^ to, leh-
nen. Es heisst die männliche sowohl« als weibliche Brusij und
bezeichnete sie, wenn diese Etymologie richtig ist, eigentlich
als den sich am menschlichen Körper erhebenden, hervorstekemden
Theil. Davon: GTtßlSiov (aTTßn^uyvj zw.)» cmßvviov^ t6^ Dim.;
(PtyßvaCtcK;^ UjOVi aTrßix6^, V9OVJ von, oder auf der Brust \ om^ia^
o, der Brustvogel i d'j€oaTrßLi& , frei vom Herzen reden, cwepofl^-
^lov, To, die obere Brust ß evpvami^fjq , e$, mit breiter Brust; ficra-
arni^tog^ ov, mitten zwischen den Brüsten^ 'KpOQTtßldiog ^ ov^ vor
der Brust befindlich] npocrin^Ut n^ ein Theil an den Füssen^ YOn
der Aehnlichkeit benannt {PoUux). ,
oTTTivlov^ TO, iUe Brust, erwähnt Hesych. Sollte dieses eine
ArtDiminntiv fi^r axrß-'Viov sein, oder wäre es mit sskr. stana,
Brustj zu verbinden?
Die Causalform von sthä heisst im Sskr. sth&paj (Bopp,
Gr. s. r. 519); sie konnte aber eben so gut sthapaj lauten (a.
a. O. 520), wie denn auch sthäp-ati vorkommt. Der we-
sentliche Theil ist bloss sthap, wie jeder sewiss schon ans
den vielen durch p gebildeten Formen, welche bereits vor-
gekommen sind, mit uns geschlossen hat; aj ist flexivisch.
Wie nun sthäpana eine Wohfwng, d. h. eigentlich eine. Slette
(wie sskr. sthala) heisst, so könnte auch eine FormadoD
sthäpa völlig dieseli\e Bed. haben. Dieser Form würde grie-
chisch o^ono entsprechen. Da wir aber wissen, dass aidau-
tendes o- sehr oft abfällt, so ist mit (rrono identisch *ro^o, und
dieses hat grade die angegebne Bedeutung. Also Tonoc^ 6^
Stellet Platz u.s.w. Davon: Tonuwj to, Dim.; towmco^, ^, ov,
den Or/u.8.w. betreffend^ ToniTtig, 6, vom Ort; nronaita (ganz das
sskr. Causale sthapaj mit ^ für j, wie gewöhnlich), aufsteikHj
rathen; tott^o, rathett {Suid.)i £ro?ro^, ov, nicht am Orte, tfii«
ziemlich U.8.W.; otTO^ria, 17, Unschicklichkeit i dr&jn;^^ xö, tm-
sehickliche Handlung ^ dronaa^oq, ov, nicht zu errathen; ixvd-
Tnog , ovj entfernt von seinem Platze u. s. w. ; h!sonl4f»> , enifßmen ;
bcvonuryiog, o, Entfernung \ htronunrutog, if, ov, zum Entfertan ge^
neigt (anders Pott, £. F. 1, 210).
Wir sahn (vgl. V^ax, v^o-ft, y^o^^p), wie überaus oft r und
1 als sekundäre Wurzel-Bildungselemente dienten. Diese Bil-
dungen gingen höchst wahrscheinlich von nominalen Formatio»
nen durch suffixale r oder 1 aus; da aber die nominalen For-
men oft nicht mehr zu reproduciren sind, so können sie auf
deniietzigaDi Staudpunkt der etymologischen Wissenschaft nicht
für Denominativa, soodem müssen ftir sekundäre Wnrzelfor-
men aagesehn werden, bn Sskiit wird eiae so durch 1 gebil«
dete Wz. sthal erwähnt, mid ihr dieBed. Stare, colligere
gegeben; als Verbal wnrzel ist sie jedoch noch nicht belegt,
undurahrocheinlich nur eine Abstraction ans demNominaltheiaa
sthala^ welches man Ton nnserm Standpunkt aus lieber fuc
eine durch Suffl.la aus derWzform stha gebildete Form nimmt»
ebenso ist es mit goth. stal, Plaht (J. Grimm,. D^ Gr. Wzvz. nn
464). Eine weitre Formation erkennen wir dagegen in nhd.
stelleil (collocare, #/eAit machen), litt stelldti (besielien^ an-*
sieiieny, lett stelleht {bestellen, senden, schicken). In diese
Categorie gehört nun augenscheinlich auch grieclusch oxiKK in
a*reXX6>: da £ fiir a ein ganz gewöhnlicher Wechsel, so könnte
man vom griech. Standpunkt aus axt-XK so fassen, wie ^a-X%,
loL'XX und andre, das heisst als Denominativformen von einem
Nominalthema o^ttKo (vgl. (rxdkoj wo mit unwesentlichem Wech-
sel o fär t eingetreten wäre)^ an dieses ist das denominative j
getr^en (Bopp, Gr. s. r. 682), vor welchem o, wie mfar scheint,
abfiel; so entstände <rveXj^ mit Bindevokal o (sskr. a^ 6te Conji
Cl. ) flectirt, axeXjo im Präs. aTBkj(a(^) i^S^ &}fy^wi dyfä^k&VL
aa.>9 durch ruckwirkende Assimilation (vgl. nXkoq) (XTiXkai'y
wenn diese Erklärung aber auch auf den ersten Anschein für
das Griech. richtig zu sein scheint, so kann sie doch nur dann
erst f&r entschieden angenommen werden, wenn sie auch fiir
die Ton aTiXKfa nicht zu trennenden Formen der verwandten
Sprachen, nhd. stellen u.s.w., mit Entschiedenheit festgestellt
ist; ich glaube nun in der That, dass dies geschehn könne,* bin
aber in diesem Augenblick noch nicht im Stande, den Beweis
vollständig zu fuhren, daher das bei cxikT^ zu Grunde liegende
crjeK f&rs erste als Wz£ gelten möge, obgleich nach Beweis
dieses Satzes axüXa nur als Denominativum von <rxBka anzuer-
kennen sein würde. Pott ( E. F. H, 54) denkt an eine Erklärung
aus orxiXv& (welches im Neugriech. f&r o^iXXo gebraucht wird
und eine Flexion nach der 9tenConj.CList); dagegen entscheid
den aber die Formen der verwandten Sprachen, denen man die,
selbst im Griech. sehr einzeln stehende regressive Assiip^lptip^i
von Xv zu XX (vgl oXXwjw S. 47) schwerlich aufdringen daif. -^
Also g'TgXXia, eigentlich stellen, in der Modification : aufstellen,
d. h. ausrüsten u. s. w. ,* in der Modification : bestellen, d. h. senden,
schicken usw.; in der Modification: einstellen, z. B. die Segely
dh. ein%iehnxi.B.\K\ (<mokeXaa=orTaX€iaaHesi^ch,)i daher wahr*
scheinHch ar^fia, to (was zur Ausrüstung, Anzug gehört, oder
was anzieht, eng macht, vgLor^XX^o^ou, sichanwehn, zusammen'^
vsiehn), der Gürtel {Hesych.}i artk^övM, xd; arxekitovUuj otl, ein
breiter Gürtel; mit a fiü* e, dem gewöhnlichen Wechsel: crraX-
TueJ^, if, 6v, zusammenziehend u. S.w. Mit o f&r e: (rroXo^, 6, üö-
stunp, (ein ausgesendetes, oder eher gerüstetes) Heer, das Büsten,
der Stiel (was hineingestellt wird , vgl. nhd. stiel und Pott, E.F,
1, 197) ; (das, was gleichsam der Stiel am Schiff ist), derSeh^s^
Schnabel u.s.w.; oroXif, 17, Bustung u.s.w.; <rro}J^ 17, JOeid, Falte
U.S.W.; axohay, to, Dim. von «rroX^; . axokidiov, x6, Dim. von
axoX^jOxoXig; axoXideidri^ iq, faltig \ axokM&^anziehn n.B*w»i
arxoW&To^ )f, or, angezogen n.B.w.1 (J^okldtma, x6, Falte\ axoTd-
i IT (ITA).
besfekmyin Stmtd seimm ü. $• w. ; arroXurfiay x6^ Rushmgf o. 8.
(rroXcofid^, o, das Auirusien; <rroXiimfpu>r, to, JOeiderkam^
U.S.W.; anfcik^^y 6 =s axokiar^q (poSt^); irroXa^, ^^ em Tileil
EeiiermaiufM^} axoXdq^ d, »7, fip«e aufgeMteUty geordnet, reihen^
?. — . aTToorTY)^^, ov, mbgeaandi tu s.w.; aTrocrroXed^, o, ^A^
4€r\ onoiTTd^kMo^^ 17, oV, «nr Absendung ii*s«w. gehängt obco-
XifiaXo^, ay 09^. abgesandt; hturxaX^^ to, iIc« Aufgeirmgne^
rroXddfjv^ aufyesckünt^ inurroXiov ^ to, Dim. von esrurröXiJ;
oiToXi6)\, em'Sdnf sehUken u.'s.w.; vaixrvokmia^ Tci, diu» 9U
vif Gebrachte u. s. w. ; vavorroXia , 17 , ilo« Schicken zu Sck^ u.
r.; ouTTaXiii;y'eq;tingerusteL —
ABt£ gehött ^ferner hiehör: orTtXeov^ uro; orTtkBog^ 6 (ßtL)y
d (v^h. o^ToXo^ ^ axeki&tov^ to, Dhn.; onf£>£a, 17, das Lock m
Axt, wo der Stiel hineingesiettt wird:, axeksoio, otsXcujg, nui
*m Stid, versehn; in dieser Form trxtkBo n. s. w* scheint die
düng flo für to = 86kr* j a zu stehn (vgl. Fut aim = sskr. s j a).
em, um die leichte Verdoppelung der Liquida X zu Termei*
1, der Vokal in u gedehnt wird, entsteht oreiXedv, orraXEuh
crrtkeoy; ^nkad = o-TeXca; femer axeikcuöq^ 6 = ax&Xei,
Gehört hieher trxeXlq^ auch darvXLq (wo d^sdv=: dvd &
i), 17) eine Sshmarotzerpfianxe?
Zu dieser-Waf. orcX (mit a f&r e), oder zu der Wz. o^a mit
[F. >^, X«e (filr Xo im Fem. ) gehört femer axaXLq^ f^og^ axd^
, txo^, 17, ait^ Stehende, Stange u.s.w.
Indem statt 1 das, wesentlich identische, r eintritt, entsteht
lar; eine solche Wzf. kennt das Sskrit nicht; sie erscheint
3r in dem nhd. starr ( fesisteftend , vgl. J, Grhnm, D. Gr. D,
) und im griech. cTep. Dass man auch das hier erscheinende
so wie oben (S. 634) 1, fär Ueberrest eines Nominalsuffixes
iten darf, versteht sich von selbst, und in diesem Fall treten
I erwähnten Formen, nhd« starr utid griech. o'Tep(o), zn dem
er. sthi*ra (fest S. 628) in dasselbe Verhältniss, in welchem
ech. imxTo zu sskr. sthi-ta steht; bloss erscheint, mit ffe-
Ihnlichem Wechsel, s <!,tatt des organischeren a, in trttf ; also
tp&od^ dyov (für orep-io vgl. oreXed), starr tdie doppelten r in
irr sind wahrscheinlich ebenfalls aus rj zu erklären, vgl.
en stellen (S.635)); irrBpkoirrjg, >?, Starrlieit U.S..W-; o-TcpcotJ,
/ machen ; orepsofta , to , das. Festgemachte ; tTTtoioyaig , ri , das
ütittnachen; arrtpetidijq , e^, von harter Art; arTtpeuvtoq^ ov, hart
irch Soff, to (=rsskr. j a) aus einem unregelmässigen Partie,
id. axepe^vog für arxepeuevog gebildet); davon o-TcpfiftvMa^iy^, ep,
\ harter Art\ orspeftrcoo), hart machen.
Indem pj (wie oben >j) sich rückwirkend assimilirt, entsteht
; tmpto gleichbedeutend oxeppo in crxeppoq, a, 6v, fest u.s.w.
'epog zw.); OTcppoT»??, 17 = o^epeJT??^; frxeppoia = oTCpeoo.
Nachdem öTcpjo zu öxtppo geworden war, wurde, um die
sphonie einer doppelten Liquida zu heben, ein p ausgestos-
i und 6 in a gedehnt (vgL ^^ifipai f'^sipio u.aa.); so entsteht
ipo in tfTcXpoc^ a, ov, eigentl. tiarty dann von der Erde : harter
„unfruchibaret* Boden, und auf Menschen übertragen: xurZen-
g unfähig (ster-ilis)'; davon: (hretpmdTtq^ sg^ wie unfruchtbar
•w.; trsupdn^ hartj unfruchtbar machen n.s.w.; arBip&aiqj 1?^
Uiifhickibafketii hieher gehört auch cxtlpa^ 17, dtp{f0M)Baupi^
haiken deaJS^Ifea (vgl. ar^pty^a^ crrepe&fia); aräpia^a^ w^ glbd.
Als eine durch 90 (= sskr. bha, vgl« S. 331) gebildete di
minutivartigeForm nehme ich axipi-tpo^^ 17, ov, starr, unfruchi'^
bar, die Bedeutungen von (rTl/>6d u. arrslpo verbindend und abo^
wem» eine Vermittelung zwischen beiden Bedeutungen noch nö<-
thig scheint, diese bildend. Was das formale Verhältniss von
oTTep-«^ 2u aTepo(fbr areppo) betrifil, so ist es ganz analog dem
von ipKpos zu ippo (ipaou, S. 331). Man könnte auf den ersten An«*
blick durch die Form und die scheinbare Verwandtschaft derBe-*
deut von cTiptp-vio^^ ^^^«/f^ ^*^^ u.s.w« sich bewegen lassen, ea
mit diesem zfisammen zu irrpetp von arapCsskr^ stri) zu stellen;
allein hier ist der Begriff hart auf eine ganz andre Weise näm*
lieh aus dem Begr. des Zusammendrehens entstanden. Für un«>
sere Verbindung mit arrepo (von o-xa) entscheidet die Identität in
der Bed. mit (XTBpeog und axelpog« Davon : (rTepuf>6a, feni tnacheu;
(TTtpUpfA^My t6, Befestigung^ Grundlage (vgl, axiipi4<a S.633); axtpi^^
(pezo^iojy unfruchbar sem; a-Tspupvog, if, oV= aripupog (Granun.)* — *
Indem an diese Wzf* (welche, obgleich sie denominativisch
entstanden sein mag, dodi, so wie viele andre, sich als eigent-
liche Wzform geltend machen konnte, sobald sie ihre Gestalt
noch in der si^öpferischen Sprachperiode erhalten hatte) die
Bildung trat, welche wir vom griech. Standpunkt aus die <rcr-.
Bildung zu nennen pflegen, in der acr = einem sskr. ksh ist
und im Griech., so wie in den verschiedenen verwandten Spra-
chen, alle Repräsentanten des s$kr. ksh eintreten können (vgL
S. 597 u. sonst), würde die sskr.Form sthar-aksh oder sthal*
aksh entstehn; im Sskr. erscheint diese Bildung selten, ohne
dass sich die eigentlich ihr vorhergehende Ausbildung durch ei*
nen einfachen Guttural oder Palatal, also etwa sthar-ak' zeigte,
aus welcher sie erst durch Antritt eines desiderativen s (S. 66) *
entsteht. In den verwandten Sprachen und insbesondre imGriech.
hat sie sich aber von dieser vermittelnden Form ganz unabhän-
gig gemacht und in dieser Unabhängigkeit eine bedeutende Aus-
dennung erhalten. So entsteht ahd. star-ach, mit ch = sskr.
ksh, wie oft, femer goth. stairkan(für organisches stark) mit
ai für a wegen des folgenden r, mit Ausstossung oder Nichtan-
wendung des Bindevokals zwischen r und k und mit k, wie eben^-
falls oft, im Gegensatz zu sskr. ksh {J,Grhnm, D.Gr. 11,62, nr.621).
Im Griech. entsteht auf dieselbe Weise aus der Wzf. (rreX mit Xj
wie gewöhnlich (S. 37 und sonst) im Gegensatz zu sskr. ksh:
oTtkex in GTeXexo^j to, der Stanun (was feststelU)\ (rrtT^yriSov^
stammweis; arTekßx<^driq, eg^ (rreXep^talo^, a, av, was %um Stamm ge^
hört U.S.W.; oTtke'xpio^ einen Stamm machen, trßiben\ a<rT€Xe^'^, ig^
daxekex^^^ ^^9 ohne Stamm.
An die Wzf., welche im Sskr. s thu lautet (S. 628), lehnt sich
Siech. OTT VCD rtur o-tv/q, vgl. S. 172), sieben, in die Höhe richtenf
edium sieifstehn, Hieher gehört die Form o-Tevro, mit gunir-
tem V und ohne Bindevokal (also unregelmässig nach der 2ten
Conj.Cl.); mit geistiger Bed. steif iauf etwas) bestehn, etwas fest
658 IT (ITA).
woBmj dann ftberhanpt woUen (vgl. LBhr9^ ArsCsrdi. p. lOB)*
Davon: «rrt:^, rdf, dlp> Aufrichtung deä manttNchem GKMst; cttd
o-K, ij, glbd.; aTtJT^3ed5, if, ov, die EreeüM ßrdemd u»s.w,^ currc-
To^, ovj unvermögend zur Ereeüom.
cTTt^-pa^ (ftlr (TxvooMo^gy vgl. S. 176), o, dlM toiiSsrtfX'mfe dte
Lam%enschaft8 (worauf die Lanze steht); orvpaxioF^ to, Dim.; ax^
paniici^ mit dem untern Lanzenende etoeeen\ v ist hier kurz.
Wegen der formellen Aehnlichkeit erwfihne ich hier, ohne
diese Etymologie iflr sicher ausgeben zu wollen, <rT«pa|, 17 (o
selten), der Storax\ (rrvpa^, to, deeeen Har»; arvpcmipog, 17, ov^
«Utf Storax gemacht; aTopox^o, dlnn Storax an Getfueh dhneim.
Da wir oben (S. 633) auch o^ im Gegensatz zu sskr. 6th
annahmen , so ziehn wir hieher den Eigennamen Mam-a^ivg u.
aa. der Art
Wie oben ans aTtt (S. 633) <mfXi7^ so entsteht aus a^v das
ziemlich gleichbedeutende ctt^Xoc. 6 (vgl« sskr« sthA-la graee,
hoch, breit, dumm (stol-idus?), slav. cteblo Stengei, Dohrowettg,
L L. SL 155), Sdule u.s.w. Davon: aTvkUmoqyO, irwllg, 17, Dim.;
crrvXt'n^g, 6 -Iri^, riy zu einer Säuie gehörig; (rTvX6&, mit Sauten
stützen ; tnurrvhoVf to, der über den Sauten ruhende Bathem,
Indem vor dem Suflf. o das v gunirt wird und dann in os
übergeht (vgl. S.344), entsteht <rtoßo,im Femininum aroßo^ mit
Verlust des/: <rxoA^ mit 1 für/: aroto, mit Dehnung des Vokals
o^oxf (dorisch), 17, SäuUyPfeüer, Säulenhaite u.s.w.; crr^tov^to,
Dim.; aTOixcig, if, 6v, crrot^, 17. ofM der Hatte, stoisch i inpitrvoov,
to, Säulengang; wprfaTOov, npoirrtpov, npofTTiaov, to. Vorhatte.
Indem t? zu av gunirt, oder vriddhiM wird (v^. sskr. st haur a)
entsteht axavppq^ 6, ein aufrectU stehender Pf alU u.s.w. (v(^ Pott,
£• F. 11,197 und sskr. sth&vara); davon: irxavfetfiov, nach Art
eines Pfahts (zw.); crravpoiDj Pfähle einsehlagen u.s«w.; irravpc-
cn^j 17^ das Einschlagen von Pfähten U.8.W.; arat^po^, «rrf, Ver^
schanzwig'y otavpomig^ oravfKonipj o, der Pfähle oder PalUsaden
einsehlägt.
Indem das t nach dem <r ansgestossen wird (vgl. Pot^ E. F.
1,197. n, 68), gehört hieher aavpcoTifp, 6 = axvpa^^ das untere
Ende des Lanzensehaftes. So gehört denn auch hieher aavpoTo^^
iL 6v, mit einem (ravpatiip versehn. <
Indem, wie so sehr oft, das in ot anlautende <r abfiÜIt, ent- {
steht Taupo^ in inlravpog^ fest (Hesgch.).
cTTJao. (rriaxog, to, heisst stehendes Fett, Talg^ Fettgeeekwul^
femer so wie arodg^ crouToq^ to, (stellend gemachter) Teig. Schon
Pott bemerkte, dass beide Formen zu der sskr. y^sthä gehören,
ohne sich jedoch über die Formation genauer zu erklären. Was
ariap betrmk, so ei^cheidet die Analogie von iprapr (S.141),
ov^apT (S. 261), v^apT (S.447) daliir, dass die thematische Form
zunächst oT£apT sei ; ich vermuthe nun , dass dieses ore nicht
zuderWzf.o-Te gehöre, sondern zu ort?,* dieses ward gunirt und
das Guna gins vor a in eß über, so dass zwischen e und a eine
stand, die volle Form also ore/aor war; in ore/ haben wir dann
^ruv; was beginnen wir aber mit apr? ich wage es wie apr in
v^-opr zu erklären; apr wire alsdann e^eich dem sskr. rit (ge-
ST (STA). 639
end) imd crref-apr luesse wOrtltch inSti^yWf [Gerhmm) gehend,
Iso etw0s, was leicht gerinnt, eine Bezeichnung, welche für die
o bezeichneten Gegenstände entschieden passend ist Gilt
lese ErUärong für aTs/apr, so muss sie aach f&r vtcux (Nom*
TaZ$) ihre Anwendung finden. Statt e in arc/ finden wir hier
unächst a, also orTa/apr f&r o-TCfapr^ indem, wie in crreaTo^«
TtoLToSy vdoTog^ ov^uTos, das p ausfiel, musste ora/apr zu crra-
ax- werden; ging dann/, wie oft (yg^. oUrriq S. 311 und sonst
ehr häufig), in t über, so entstand aTOiaT; der Diphthong ver-
chlang dann ent^yeder das folgende (x, so entstand orotr, oder
ie beiden a besiegten t und drängten es zum Iota subscriptum
erab, so entstand das (wie gewöhnlich attische Formen) orga-
nisch richtigere oraT,- im Nomin. ging das schliessende t, wie
o oft (ygl. m^oq S.401 u. sonst), in s über. — Also atiapy axoqy
sgz;. oTTif^ aT7?To$, crroi^, ara^, crrowvoqy crraTO^, to. Dayon;
veOTiov, TO, Dim«; (rreörrdd^j^, crTrjrddrtqy e^, talgartige (rreaTivoq^
, ov, van Talg] areaTO&y %u Talg machen U.S.W.; oTcaTOfia, to,
ralg U.S.W. An otcut schliesst sich: <yTcwtä9riq^ tq, wie Waizen^
lehiy axaixivoq^ ij^ ov, aramr??^, 6, crraiTif'iO^, a^ ov, von IVaizen*'
iehl\ anorq^r: aTCLTiag^truaxivns^Oi aTaTivog^iijOv^sarainvoq.
ImSskr.lieisst sthaura die Kraft '^da^von kommt sthanrin, *
ig. ein Kräftiger^ aber in specie ein krafUgee Pferd, einSaumthier'j
t pack horse, one that earries hurthen Uke an ox or ass; der Begr.
PYerd trat augenscheinlich nur zufällig Jiier ein; es könnte auch
tin Ochs oder Esel bezeichnet sein, je nachdem nach der Landes-
(itte dieses oder jenes zum Lasttragen yerwandt w^urde. Diese
Bedeutung wirkt nun wieder aurück auf sthaura, welches nun
LUch dieBed. erhält: a loadfor a horse or ass etc. Mit sthaurin
n devBed. Saumpferd identisch ist die bloss gunirteForm sth6-
in. ImZend heisst nun ytaora, welches ganz regelrecht sskr.
»thaura entspricht (ygl. Bumoufy Comm. sur 1. Y. I. Nott LUI,
\XXK)^Lastthier\ bemerkenswerth ist hierbei nun zunächst, dass
lier dieses Wort ohne Hinzufüguns des Suff, in, wie im sskr.
;th au^in, erscheint, und zweitens, dass es, wie wir schon für das
>skr. als möglich andeuteten, wirklich Lastthiere überhaupt be-
;eichnet; sskr. sthaura wie zend. gtaora waren yriddhirte Fer-
nen; für sthaurin erschien femer gleichbedeutend die nur gu-
nrteForm sthArin; wie zend.^taora auf gleidibed. sskr. sthau-
ra fiir sthaurin schliessen liess, so können wir auch f&r sthA-
in eine gleichbed. Nebenf. sthdra annehmen. Die zu Grunde
iegendeForm ist sthura; diesem wurde goth. stur entspre-
chen; da aber iu im Goth. überaus häufig die Stelle eines Guna
ron u yertritt (ygl. Hii^p; Vokalismus S. 70), so entspricht goth.
itiurs (y. Grimm, D. Gr. III, 325) ganz genau einem sskr. sthö-
a-s; der thematische Schluss -Vokal ist, wie im Goth. gewöhn-
ich, yor dem nominatiyen s eingebusst. stiurs -würde derEnt-
yickelung^^emäss eigentlich Lastthier bedeuten ; wie aber in
ndien diese allgemeine Bezeichnung, der Sitte gemäss, dem
?ferde zugeeignet ist, so im Germanischen dem Ochsen. Im
jrriechisohen müsste dem zendischen f taora, sskr. sthaura,
rxarpo entsprechen ; da aber anlautendes ö überaus oft abfilllt.
640 iT(STA).
so entspricht nmxavoo^^ ö, und mit derselben Specialisininj
der Bed. wie im Germanischen , woraus wir schliessen dürfe]]
däss diese vor der Trennung des Germanischen vom Griechi
sdlien Statt fand (anders Pott^ £. F. 11, 53) ; rarpo^ bedeutet fer
ner den Raum zwischen After und Hodetuack (ob, weil hier di(
SaamenrOhre ist, der Stier wegen seiner SaamenfuUe znr Be
Zeichnung gewählt ist?). Davon: ravpodi?^, e^, etierarügi xai
peioq^ a, ovj TOvf^eoqj a, ov, vom Stiere U.S.W.; TavpiUf T-arp^, -ra-
pela^ 'ny Stierhaut n«s. w.; xttvpa, iy eine Zwitterkuh % TavpiSwf
To, Dim. von Tavpoq^ Tavptidovj wie ein Stier '^ xctvpueiv^ 6y ein Mo-
nat in Cyzikos; Tavpi,avo^^ n^avjim Zieichen des Stiers gebaren,
vavpiatogj if, oVj zum Stier gehörig^ Tavpiao {Tavpaa zw.)^ rindern,
brünstig sein ; Tavpota^ zum Stier machen ; Tavp&y n. p. — czTar.
ptBToq , oVj nic/U vom Stier besprungen ; Xaarrccvpoq (für Xecanorav-
po^), o, einer^ der viele Haare am xavpoq hat. — Hieher gehört wohl
tiivTavpoq (fiir xeinrcT-ravpo^, vgl. H. A. L. Z. 1838. ErgzbL S.
339), o, eigentl. Stiere, oder Lastthiere überhaupt, spornend (xe>*r
S. 199), Centaur u. s.w. Davon xeyravpMrxo^, o, Dim. ; xevrarpr-
irj^j 6, Centaurensohn U.8.W.; hieher gehört auch Tcevravpiov, jov-
»TaiSpeioVf roj nevravplq^ ^tevxavpitij ijy eine Pflanzengattung*
Sollte sich eine Wzf. durch x («^^'-Bildung vgl. S, 637) aus
&va gebildet haben, arax^ und zu ihr aTa^av»?, if, die Wage,
gehören (vgl. Pott^ E. F. II, 105, 153)? Zu ihr liesse sich mit
Pott (E. F. 1, 197) auch ^xfiUUUw ^9 Aehre, ziehn; sie wäre dii
Stehmde'j wie jeder einsieht, ist diese Etymologie sehr vag, und
ich gebe sie nur, weil ich keine sicherere habe. Eine Verbin-
dung mit dem Deutschen, Stachel (von stehhan •/. Grimm, D.
Gr. II, 27, 296), wäre zwar fdr die Bedeutung Aehre passend,
aber nicht f^r die ebenfalls in a^axvg liegenden Bedd. Pfliante,
Sprössting (vgl. (ruaxv(üj Aehren tragen^ dvaaTaxo&j aufscfuesseH)*
Davon; axaxvfi^ii^j eq^ ährenartig ] orTaxw^pög^ a, ov, mii Aehren
verse/in.
Nimmt man hier eine Form orax aus aTa an, so kann, mit
EewöhnUcher Vertretung des a durch o, auch a^ox hieher ge-
ören, in o-to^o^, 6, tUles Aufgerichtete, Gestellte, Ziel u. s.w.
Davon: (rrop^a^ofiat, wonach zielen^ oro^ao-i^, ^; crroxoMTfio^, o
das Zielen U.S.W.; ax6x<K.cryt,a ^ t6, das, wotnit man zielt u.S.W.i
orTOXttan^q^ o, der Zielende; oro^^ao-TMco^ , if, öv, ztrm Zielen gf"
hörig tt.s.w.; acrro^^eo», verfehlen \ aaTopi^fia, to, das VerfehUe\
ourroxUCy ij, das Verfehlen ] SvgaToxcurro^^ ov, schwer zu irefen»
Was das sskr. asthi, Knochen, betrlfil, so ist schon oben
(S. 629) bemerkt, dass ich es, auch ohne dass diese Etymolo-
gie ganz gesichert wäre, hieher setzen wurde.^ Im Griechischen
würde oo-ti. entsprechen müssen ; wie aber opvto (neutr.) aas
Sppi^ so wird durch das Suff, o, vor welchem i gunirt wird, nnd
dann in ej übergeht, oo^ejo, mit Ausstossung des j : ocrTJo-v, to,
gebildet; was die Bed. betrifil, so verhält sich oerToTzusskr.
asthi 9 wie unser Gebein zu Bein\ die in den verwandten Spra-
chen entsprechenden Formen sehe man bei Pott (E. F. 1, 93).
6<rvapiovy xd, Dim.; do^o^?;^, e^ knoehenahnlieh] oarilvos, 17, oVj
(STET)* 61^
:nöchem; oarihiq (uveXo^)^ d, (Mark) in den KHocAen; dvoaxzog^
w^ ohne Knochen^ l^ooref^cd, entknoehen} ^oarrwngy ^, äae Her"
\us8tehn emee Knochens.
Sollte aöx ano^ SiHaxo^ (att), d, Meerinreie, zä &ta gehören?
(artf). Im Sskr. entspricht sthag terheraen^ emmmeln fftns
lern Mittelbegr. bergen^ aufheben')^ belegt ixacaBhartrihar. 1, 19;
rl^al. MadhaV. p. 9, 1, 10 ed« Laseen^i davon kommii stbagita
edeekl, verborgen', sthagana Bedeckung f athagn (elwan G^^
orgenesy Geeemmeiiee, Haufen^ danü) ün BudkeiCßtwü^ Anfge-
läufies); nX\\9t,fseL (verbergend) heimtückisch, beirügerUch. Diese
iedeutongen reduciren sich allsammt^ wie märi sieht ^ anlfden
iegrifF bedecken \ derselbe tritt nuiMiiich im griech« axiy^ia her-
ror; ebenso im litt stdgti^ Indem anläutendes Cj wie so sehr
»ft schon vorgekommen ist (Vgl. S« 634)^ abfällt, entsteht x€y in
rt/o^ = «TTiyoff, xd, das Bedeckende y Dach; diesen Verlust hat
luch die lat Form teg-o erlitten und ebenso das Germanische,
VC goth. I>ik-an (decken^ J. Grimm, D. 6r. II, 53, tö2), althd.
Iah {Dach, J. Gritmn DI, 430) entspricht; beachtenswetth ist
m Germanischen, dass sie den LantVei-schiebiid^gesefzen ge-
näss nicht einer sskr. Form '(s)thag, sondern vielmehr (s)tag
entsprechen wutden, grade wie die Aspiration des t auch im lett
itegti und griech« oxey eingebüsst ist (vgL Pott, E« F« 1, 163« II,
:94). — * Durch den Organischen Anlaut sth wird man atf die
«*rage gefShrt^ ob diese Wzf«, sskr« stha-g, wohl mit der eben
behandelten stha in Verbindung gesetzt und als eine Sekundär-*
»ildung derselben durch den Guttural & betrachtet werden könne ;
leswegen habe ich auch diese Fotmnier erwähnt, obgleich sie
ler Ordnung nach erst weiterhin ihre Stelle fimde^ Die Bedeu-
ungen liegen sich jedoch nicht nahe genug, um diese Frage
^dezu zu bejahen« — Also öxi'/m. decken^ bedecken, beschütte
en, abwehren^ (Nässe) idfhalten u.s.w« Davon; tfri/^, n^ Dach
I.S.W.; öxlyoq^ To, Dach U.s.w«; öxsfjfavög^ rty dv (vgL sskf. stha-«
*ana), öreyvöq, if, op, bedeckt u«S«w.; dre/ai^, ^^ Bedeckvng;
rT£/airdo = öxiyai öxBfaviifia, x6, die Verbindung der Wände ^
HtyvoxTig^ 97, Dichtheit u^s-w«; ÖTtYvoojf dicht machen u«s.w.; oxi''
v&ang^ 17^ das Verdichten; axe^pcmatäg^ V^^iy, %um Verdichten, Ver^
topfen geschickt; axe^a^a, bededsen\ axi^aaiq^ iq^ das Bedecken y
'Verwahren il.s.w.$ axifaa^, xoj aUes Bedeckende, Verwahrende
I.S.W.; arxeraaxiip^Oi Dachziegel; axifaoxiiq ^ 6 f Dachdecker;
rxeyaox6<;^ 17, 6v, bedeckt; oxeyaaxpig^ ^^ bedeckend; axifaaxpap,
d. Decke U.S.W.; crxeylxiigy 6, -Iti^, 17, zum Dach gehörig U.S.W«
Alt Vertust des anlautenden 6: xi^n = cxlfni yh^Si ^6^=1 axi-^
og; xifiog^ ov, mit einem Dach versehn; Teyiai 17, n. p. — Indem
rn t&rax eintritt(vgl.S.630,635),entsteht<nro/; daran lehnt sidi
nit Verlust des y vor X, wie in crxtKti (S* 440) und sonst; arna"
iwvf d, (eine Verbindung von Dächern ?) ein Schutzdach, unter
^em die Krieger vor belagerteil Städten arbeiteten, «— ^ aöx^ii^^ ig^
laxe^o^j w, äoxaixo;^ op, ohne Dach U^s^w.; 8taxeyictf 17, Haus
on zwei Stockwerken; srpodvijrioy, npoarxiyuyyu ^ x6, Vordach u.
>« w. ; xpUrreyov {dttn^)^ x6^ das dritte Stockwerk.
41
642 1T(1TEI,2:TJA).
\f&z (<jTa, (Ha). — Im Sskr. wird die Wurzel stjai er-
wühiit mit der Bed. %u»ammeiMntfen ; als Verbalwnrzel ist sie
nicht belegt ; daran schliesst sich aber das Partie. Pfect Pas&.
stj&-na, mit den Bedeutt: dick, aufyeäayfl und giati, weich ge-
strichen, feuehi n^s^w.j femer prastlta, prastlina, aufyekmifl;
diese Bedd. vereinigen sich schon einigennaassen, wenn mao
als Verbindungsmittel die Bed. durch Sireichen j Drücken tme»-
mendrängen nimmt; daraus geht einerseits zusammenAdufm her-
vor, so dass etwas einen grossen Haufen bildet, andererseits
durch Drücken , Streichen zuernnmenpreesen ; letztere Bedeutong
hat sich im Sskr., wo stjina sehr vereinzelt steht, za der Bei
%UBamfnengentrichen und so geglättet specialisirt Näher an die
eigentliche Bed* nach dieser Seite hin schliesst sich das imGrie-
ciüschen entsprechende 2Xjyu^, if, äv, wo der Begr. ^uernnmeä-
gefureeet sich zu der Bed. dicht-, eng^emacht, eng^ echmal^ dütm,
knnf^ specialisirt Was die formelle Verbindung betriffl, so
musste zunächst j hinter crr eingebüsst werden; der kurze Vo-
kal 8 statt des ssJur. k ist fast ganz in der Ordnung; denn a als
Schlussvokal der Wzformen zu dehnen, ist fast nur Eigenhet
des Sskr., und wir sehn in dieser Beziehung bei weitem 5fter
kurze VolLule dem sskr. k gegen« ibertreten, als die langen Vokale
des Sskr. erscheinen (vgl S.628 u. z.B. noch «(f-^ia von sskr.pi
trinken, u.aa.); in der ionischen Form crxuvos könnte man zwar
das tt aus dem darauf folgenden v erklären ; es wäre alsdann ent-
standen, um durdiDehnune die Verdoppelung desselben zu ver-
meiden, aber wahrscheinlidier ist mir »st, dass hier &, aus dem
organischenja entstanden sei Davon: örivo^&rtlvo^To^dieEnfe;
irtep6vn^9 ^) dieEnge, Knaftpkeii, Spärlidkkeit, Mmngei; crvanid^j
egy nach Art einer Enge\ axevoiBf crruvöaf engen, beenge» u. s. w.;
crrdv&f eng tnnchen u*8.w.; crretycofia, (rrevofioc, to, die Enge \ ort*
vwngyiiy Verengung'^ crxuvwxdg^ ov, crrevamos (att), eingeengt; an-
^^po^i ^f ^ (Ton einer ao-'^fdune <rrei^ox», crTtwy\ eng; cm-
vnrpS&f %usammen%iehn» Hieher gmört I/ttjvux (wäre dieses i; =
sskr« ä und also hier die sskr. Form stj&na genauer erhalten!),
xdf ein Festtag derDemeter, wo man sich auf den Engpässen echimpfk
U*s.w.; cm/vudaas eckimpfen, Zoten reissen.
Wir sahn schon mehrfach an die Stelle von or ein «nr tre-
ten (vgl <np S.415, cmohTuta S«635, cmtüJum S.641 und sonst);
femer war die Bei %usammengedräi9gt schon in arrevög und sei-
nen Derivaten (vgL z.B. areyoT^;) in schmale eng^ dünn, spdHick,
dürftig u.s.w. übergegangen. So identificire ich denn mit stjana
femer aitävog, if, 6v, dünn, selten, wenig j kärglich, dürftig n.s.W.;
auch hier erscheint, wie in crtsvog^ der Vokal kurz (andere Petl,
E. F^. I, 239). Davon: <ntainoc^ ot, ov, eelten, wenig , arm-, anavti,
ornavLtx, amayioTrig^ anavu;^ -6a>^i ^y S^tenheit, Wenigkeit, Ärmnitk;
anofniktgy eelten; awiiniaif selten, wenig sein, wenig haben\ cnta-
vurrSq^ 17, 6v, spdrUch, MIangH habend.
Schwerlich lässt sich von cmavLot das gleichbedeutende f
9rav/a, ^, trennen; allein die formeHe Vermittelung ist schwie-
rig; einen unmittelbaren Uebergang von a in ?? wage ich, da ich
Mr keine sichere Analogie daf&r kenne, nicht anzunehmen.
Wäre es aus d-anavla mt d{sss aa) + a7favla (S. 382, siarker
2T{STBIjSTJA). 643
Mtmgfd) entstanden? indem <r, wie überaus häufig (S.585), aus-
fiel, Tirfire a zum Ersatz gedelmt Diese Form lässt sieh auf je-
den Fall, da sie Mnz einseeln steht, filr einen bloss dialektischen
Eindrin^hig in die Tunvn nehmen.
Wir sann den Begr. AnmUh sowohl in crxtvo als insbeson-
dre in intavo hervortreten* Nun wissen wir, dass anlautendes a
in einer Gruppe überaus oft eingebüsst wird; der Eintritt von e
iur a ist ebenfalls bekannt; so ziehe ich denn hieher: niv^rigy
'^Tirro^o^arm (vgl. S.606); die Endung betreffend, so spricht ^reWir-
T-epcK (statt TiBvtv^epog) dafiir, dass hier, wie in ap/vf^ ^nrog und
-e-ro^, dasn wohl unorganisch ist und sich erst aus dem Nominativ
in die übrigen Casus drängte (vgL Jedoch auch Po^/^ E.F. 11,348) ;
w&re 9rev als Wzform schon frünnxirr, so wärde idi ct, irr als
eine Participialendung (= sskr. at für a(n)t) nehme'n; allein es
ist mir fast wahrscheinlicher, dass hier bloss eine Vertauschung
des Schlusses eines vorbeigegangenen Suffixes Stattfand, wie z«
B. in apurr-evf fSr äpurr^os u.aa*; dass also etwa an die Stelle
eines o in n^po fiir €ncsv6^zanavo die Endung nv («t) trat; daf&r
spricht mir einigermaassen das Denom. ^revooftoi, arm sein, von
ivelchem idi mvoiuu in derselben Bedeut (bei Passow Bed. 3),
trotz der Unregelmässigkeit in der Bildung (vgl. dieselbe in ntvi-
XpoiuxO für eine blosse Nebenform halte. Für diese Annahme
eines nepo fftr <mevo spricht auch Tcevla^ welches zu nevo in dem*
selbenVerhältniss steht, wie oT^avla zu cntavo. Von Ttirri^ kommt :
ithnnatra (fiir ^rei^iTTia), ^huraa (mit Abschwächung des n in O9
ity die Anne\ ^rmo, 9rey<$opat, nivofMif arm 9ein\ nevnrevto^ vren-
revci», arm «em; ^reyia, 17^ ArmitUh; mvixpoq (vgl. avewypog S.642
wie von Tctvltrami wevix)» ^» ^^j TnvixpaXiogy a, ov, arm-, nenxpo'
Ttiq^ 17, Armi9tih\ ntvixfioyMij arm sein (spät). —
Wie sich crruvo zu arero verhak (S. 642), so jbIvu. n, sn
^npo; der Begriff DürfN§keii ist hier in Htmgersaoih übergetre-
ten; dass er whrklich von arm ausgeht, zeigt wohl sicher ym^
ndvns. Dennoch wird diese Etymologie zweifelhaft durch lat.
penuria; man mässte, um sie zu halten, entweder annehmen,
dass auch penuria zu st jai gehört und auch imLatein (wie in
spuo S. 416) dieser so natürliche Uebergang von st in sp und
dann nach Verlust des s in p (wie in pannus S. 544 und sonst)
sich geltend gemacht hat, oder penuria ein blosses Lehnwort
seL WiU man sich weder zu diesem, noch jenem entsdüiessen^
so wird man tnrelva, penuria fiirs erste f&r sich stellen müssen;
eine Etymologie kenne ich in diesem Fall nicht ; trennen darf
man nOfya und penuria schwerlich. Von nava kommt: nuam^
Xioq^ (a), ov, hun^frig; vuvato^ ituvia (^reii^fu), hungern; ^umrr^
xd; {nuyaTiMoq)^ ^, ov^ Hunger leidend u.s.w*; /ecMmy)7(, ö, arm
an Grundeiueken\ Ttwtcmuvo^y ov, verhungert
Sollte, so wie n^avia sicher mit avtavia zusammenhängt, so
auch usA&iiiUuU, «f, ^, echwäehUch, hmfälHgy hieher gehfirenf
DieBed. ist jedoch nicht hinläng^ch sicher, um zur Basis einer
Etymologie dienen zu können; iavo scheint mir ss dem sskrit
Sufi. tana mit 9 fiir t wie in »tos sskr.djastja (vgL 8.388);
mit sskr. äpat, Unglück, scheint es nicht verbunden werden sa
dflifea. Davon i^gre^av«^, eehwäehen. —
4i-
644 SS(i:TmjSTJA).
Wir haben schon mehrere Beispiele gesehii , wo, wie wir
vermnÄeten, crr mit & wechsehe (Tgl. S. 883); ferner wissen
wir, dass der GrandbefptfT der hier behandelten Wzf. stjai za
derBed. aufhäufen sich imSskr. specialisirte. So Unnte örjivo
griech. ^jkvOf oder mit Verlust des j und 17 für & (vgL T/nivux S.
6^) ^nvo werden, oder mit « ftr ji, ein Uebeivang, wddier
an und fttr sich natiirlich ist, sich im Sskr. vielfach (vgL auch
pra-stl-ta, pra-stt-ma) und auch im Griech. findet (v^.i^
weiterhin) ^tvo. Da nun das schliessende o hSufig abfiOlt (ygl
S. 176 und viele seitdem vorgekommene Beispiele), so konnte
dadurch &i;v, ^iv entstehn und in die consonantiseheDeclination
übergezogen werden« djy>^^^ ^ig, ^bU^ o, auch ny heisst mm,
auch der Bed. nach hieher passend,' Haufen {AufgehäufieMj vgl,
He9pehiuB: ^Iviq ütnv oi ampol r&v 'itvpojv, v xdhf xpiSov; ^iral
if/oefifUM, tn^nikol TAnoi, noX al rmv itafm<ov övyxoiudai)^ insbesondre
Stuulhaufen und zwar die sich am Me^resufer bildenden, daher
Uf» as.w< "^Iv stände für organisches &iW = sskr. stjana
(aret^), welche Form eben bxib HesychiuB angemerkt ist; davon:
^vdSnQ^ gg, Bündig U.S.W.; divoo, verBmnden; dxp^iviov, jö, oatpo-
^iva^ Tce, da9 OberMie jedes Haufens; oxpoSivia^c», den obem TM
emee Haufens berühren; hiebet gehört auch SA17, v^ Hassen (He-
jgf€>A.); ^iaava, ein Erdwali (Hesych.).
Hieher gehört vielleicht das oben (&631) hypothetisch er-
wähnte ti^i^£\ es hiesse alsdann i einer, der viel{6eireidet, avjf
iU^uSdg napfit&p) aufgehäuft hat.
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Alit demselbenÜebetrgang von nx in ^ und Erhaltong des j,
jedoch mit Vertretung durch i und Verlust des dasSuffl schlies-
senden o, könnte &u7v> oder mit «9 fttr sskr. a fz.B. in dttv S.160)
^^mv liiob^r gehören; dieses erscheint reduplidrf, aber mit Ver-
tretung des ^ durch 9 in der Reduplicationssylbe, wie dies das
sskr.C^setz vorschreibt (ilop^^Gr.s.r. 368,1^9 in So^inv, do&u»V,o,
ein Bktfgesehufür; sollten Wir diese Formen also andi hieher zielin
mid als eigentliche Bed« starke Häufung, Aufhäufung nehmen?
SoUtefemer mit Sufll luav hieher gehören: ^ti-fLeiv fftr stja-
fMs»\ auch dcdpoff (:= sskr« stjft-ma^s), o, einHanfen? Eine Ety-
mologie von T&ny^j setzen, legen, ist kaum zulässig; &i7fi<9v ist
äbrigens eineCollectivbOdung aus einem mit ^6)-^ identiscben
^9^0 (vgl. sskr« stima in prastima S. 642). Davon ^iTttomo,
^fiono, ^y =ss ^pcoV. — ^cnfjLtioy häufen {Hesgsh,), — Gehört zo
der andern Phase desGrundbegr. zusanunendrueken, vusammfO'
schnüren nun auch h&^^iy%^ 6, Schnur, Seil? Davon: Sop^^
schnüren, geissein; ^«Dpevcd, verstricken.
Indem an &a = sskr. stjä) aber mit kurzem Vokal, wie in
are, mtäj ein Suff, yio trat und später sein o in « änderte (vgl. if^
ircsig S« 321), so entstände &a-^v^, eZa, v, aufgehäuft (nur im
Hur* gebraucht). Davon; dafi« (wie Susa S.I61), hsrnfenwei»^
s« W. ; ^ütfL&Ttig^ glbd. $ ^afuiog, a; av, ^a^vog^ i, 6v, ^wwog^ da-
ivopög (Gramm.)) gehäuft; ^afuvamg = ^a^OMg] ^aftiim, hiaßf
hemmen. — (Anders Pott, E. F. II, 56).
Ging aus dem Begriff gehäuft, gedichtet, dicht der Begriff
STilTEI,STJA). 6tö
Dkkichi hervor, 80 kAnnen wir hieherziehn hd^voq^ 6 Cviel-
leicht ein Partie Med. Air ^a^^uvog = einem sskr. stjä-mftna),
Dickicki 11.8.W. Davon: ^a^uAWf t6, ^cB^vianog^ o, Dim«; ^a^vd-
^9^ e^9 <9irmmehmrii§; ^a^vhnn^^ o, «-Zxip, iy glbd.; hc^ivas^ riy Wur-
ßei (iS^pMt. jMl); Ixdap'i^ umBroUmn h^^e^ivovif^cu, %wn Stratich
merden.
Formell passt hieher ^irfbu^a g^ o, Lauer, Nachweäk Wäre die-
ses ans der eigeodiclienBed« der Wz. stjai: %usammmdrücken,
dann prmnam hervoif^gangeo, also derAttsgefureshiej nicht durch
Treiem CfekeÜsrief (vgL Inog^ axe^iffwkiTTig).
Indem das, nun schon so oft erkannte, causale p hinzatritt,
müsste stjai zu. stjip werden; da der üebergang von H im
so nat^^rlich ist (v^l. S.642), so wird niemand Anstand nehmen,
diese Form sogleich im lat stipo, zusammendrängen, pressen,
stopfen U.S.W. zu erkennen (Pott, E. F. 1, 198. II, 74). Nun sahn
wir oben ((favpoxTfp S.638), dass imGriech. in der anlautenden
Gruppe (TT das t ausfiel; wir dürfen also nach dieser Analogie
eine Form tftTT mit lat. stip identisch setzeb. Diese erscheint nun
in miV'vay »nn-vg, aiTrrt^, ij, derart, wo Brod aufgehäuft wird;
diese Bed. hindert uns an der Zusammenstellung nicht; die ein-
zige übrig bleibende Schwierigkeit liegt in der Verschiedenheit
der Quantität des t; sollen wir uns durch diese Abweichung zu-
riickschrecken lassen? Ichwill nicht entscheiden; öitoalnvog^ov,
von denselben Vorräthen zehrend»
Völlig identisch mit amvot, ist l-jtva^ {. Diese Form erklä-
ren wir dadurch, dass das ^anlautende er in ontva zunächst in
Spir. asp. über- und dann ganz verloren ^g, wie oft (rgL z.B.
6j = c»=5aS.382).
Durch diesen UebeKang lernen wir aber auch die Form
kennen, welche auch in Bezug auf die Quantität dem lat st!p
entspricht, nämlich i-'n in Inoq^ o, das auf ßinem Lastende, Drük'
kende, Presse^ Stellholz in der Mäusefalle u.s.w. Davon; iTcöcDy
drücken i hnaau^^n^ das Drücken; efy,7i&>Ti9c6q, n^ov, zumAusdrük"
ken geschickte Tf^lyomo^^Of Seihetuch; Tpr/otTrifi), durchseihen.
Nach dem bisher Gegebnen wäre hz aus l^ für Oxm entstanden;
allem hier können wir nicht mehr umhin, zu bemerken, dass
vielleicht umgekehrt o-tTr als eigentliche Form zu nehmen ist, oder
vielmehr — gleich die Vermuthung auf die eigentliche Wurzel
ausgedehnt — nicht stjai, sondern bloss sjai die organische
Form ist und t stutzend eingeschoben ward, wie wir bei '^t/, v
und anderen annahmen. Wir wagen diese fiir eine ^siemliche
Menge Wurzeln entstehende Frage taooh keinesweges zu ent-
scheiden; denn dazu liegen noch nicht alleThatsachen vor. Al-
lein so gut wie wir eine Wzf. 6iß neben sskr. sht'lv n.s.w* aner-
kennen müssen, eben so gut dftrfep wir, derUebcreinstimmung
der Bed, und übrigen Formation wegen, avnx m und daraus m
neben lat stfp f&r sicher halten, um so mehr, da wir denselben
Wedisel in ot^, l^t sig sogleich, aber umgekehrt, wieder-
kehren sehn werden.
Z« Jbc gehört meiner Ansicht nach zunächst t^Srii ^9 ^<^'*
Zapfen im Schiff siaden (d. L der Zusiopfende}^ es steht ffir In-Ttii
646 ST{lTEIyITJA).
den Uebergang von srr in ^ betreffend vgL man fßiofioq tob
Wir wissen nun femer, dase das cansale p, welcahes wir
als sekundAresWzelement von stlp erkannten, imChriech. hftn-
fig dureh § wiedergegeben wird (vgL z.B. S. 524); so betrach-
ten wir denn femer die griecb. WzL ariß als eine Cansalform
der Wzf. stjai (oder sjai); das 4 erscbeint Uer ebenfdls, wie
in aiivy kurz; dieBed. passt vollständig; denn die gonlrteForm
TonaTi^ imVerbum üT$Lß(a bat zurGrundbed«: /««/-^ sfMoiMmeN*
lii'äiigen, dann insbesondre dureh Treten preeeen (^eL Inöv)^ feet-
tnachen, feettreien, zerireienund überhaupt ireien. Davon: &rißo^f
d, Ffteepfad, Spur u. s»w. ; (rTißia>, beireien U.8.W.; trvißeLuy axi^
17. dae Trelem, Betreten; ari^g.o, der Tretende U.S.W.; crvtßeDo
z=z oTißii» ; OTißevnqgy 6 ss arißffiig ^ anßaoog , i, 6v (vgL lett. stijp-
rus, sti$rti)y gedrungen, fest u.s.w.; cnJ^a^ treten n.s.w.; a^tßag^
97 t ^^ aufgehäftftee und %usammetigedrüektee Lager von Stroh, Rm-
een n.s.w.; wir sehn hier beide Phasen derGrundbed. von stjai
(sjai), welche wir oben (S. 642) zu erkennen glaubten, verei-
nigt; HTi^adtov, TO, Dinf.; aTi^oetfo^ %um Untertager brmuclun]
oxvntog^ 1}^ 6v, GTU^To^, ii ^ 6v, feetgetreten, dictU u.s.w.; oreißn^
zmsi QTißsv^l oxeußla ?=: GTißia; mit oi (als Grnna): oroc^if, ^. dat
Stopfen, Dicfitmachen U.S.W.; (rroi^o^o, %ueammendrüctien U.S.W.;
oTOi^aaia, 17^ o'TOi^ao'fto^yOf dne Stopf en U.S.W.; aToc^<mf^,o,
der stopft, aufhäuft u«s. w«; araßaat^o^^ ov, aufgehäuft U.S.W.;
d'xoarTip/ig, ig. vom Wege abgehend; Aaxtißog^ov, aorlßrirog^ ov, un-
wegsam. Hiener gehört ahd. stif-nl (der Tretende).
Indem die Gmndbed. drängen^ drucken sich zu dem Begriff
eindrücken speoialisirtCvgLweiterUnar/^o), gehört wahrschein-
lich hieher oxl^^^ röj {dasj wonni $nan eindrückt, punkürt}^ em
etaehiigee und faseriges Spiesegiansterx, womit die Frauen sich
die Augenbrauen punktirten und so schwärzten; wenn diese,
der Form und Bedeutung nach passende Etymologie richtig ist,
so ist weder oxt^, noch das ihm gleichbedeutende «irtfipi (für
ÖnJ^-^u) fremd ; die neutrale Endung \u macht jedoch wahrschein-
Uoh 9 dass es ein bloss dialektisches Wort sei. Nebenform von
arcfifu ist o-r/pfu^, 17. Davon; an^^co, aTt^fu^cd, die Augenbrauen
scUwär%en\ oTtyL^a^fTOf die aus stibium bereitete Schminke.
Wie sich das ^ in iI^ttüd zu ctt, welches dem sskr. sht' m sht'ir
entspricht, verhält (vgK 8. 416), so das ^ in ^tuvSo^, 44^^^'
6, ^{«^ifu^tov, \]/tfu&tov, ^lUjivl^ioVf rOf zu dem «rr in «rr/fifu; aach
letztere Wörter bezeichnen ei»ie Schminke, und ich glaube, dass
r^fiji^i in ihnen mit or/pfu identisch sei und das ^o hinzugesetzt
Davon : i^te^t^^cD, ^^v^öio, i^xD^t^o, i^x^iow^ schminken ; ^ulv-
d^afiil^, 6f das Schtninken
Indem die aus dem Begriff drücken hervorgegangene Bed.
dicht sich zu hart specialisirt, gehört, wie ich glaube, ferner
hieher orlßtiffiy (hartgefroren) Reif} hier ist das l lang, wie im
tat stip und griech. m (S.645); dfivon: oxißiuij corao, s», reifSf
kalt ; OTi^ixoi), reifen.
Indem für das (causale) p griech. ^ eintrat, wie ebenfalls
schon oft (doch könnte £es auch sskn bh vertreten, welches
ST(STEI,STJA). 647
^ sekimdSre Formen bildet), entolahl cwp ebenfalls mit
agem i in axltpo^j röj alles SStusamtnengedrückte u.s. w. Da-
[>n : cTTttppogj i, 6v (artt^poq zw.); dichi %u9ammetigeärückt u. s.w. ;
vupp6tniq^ 17; Diehii0keä\ oTuppaiD, arruppöo (zw.), ftari machen»
Wir haben schon bei avnß angenommen, dass der Grund«
betriff dr&ekem sieb zn emdrucken modificirte; nun ist derLant,
Welcher im Grieehiscben dnrcb / repräsentirt wird (gewöhnlich
•skr. g'), einer der am häofigsten zu seknndSren Wurzelbildon-
Een verwandten Elemente. So glaube ich denn hieher ziehn zu
5nnen griech. ori^, eigentlich emdrüeketh^ dann siechem, sammt
Ist. in-stlg-o (eig. emsieehen, dann) anstacheln, und gotb. stinga
isions^n {Sieehen) J. Qrinsm, D.Gr« II, 37, 418, mit eingeschoben
nem Nasal wie im lat in-stingno). Das i in instlgo ist, wie
man erwarten mag, lan^; im Griech. ist es in ow kurz; aber
anchNfm Lat erscheint die kurze Form in sti-mulu ((&r stic-
mnluK Wir sahn nun oben statt des Anlauts ar im Griecn«
auch bloss tf erscheinen« Sollte nicht diese Form auch im Lat
haben vorkommen können? ich glaube es und ziehe deswegen
anch lat sig in Signum (eig. elmas Emjtedrüekies, Emgesiochf'^
ne^ und insofern) ein Zeichen, hieher fTgL weiterhin goUi. steh-
han beiaTa^). Also: o-tI^co (für ari^jc» nach der 4tenConj.Cl.)y
pankiiren, siechen u.s.w* ; cnrv^fiOy yo, der mii einetn spiimigen Werk''
^^9*9 gemmchie Punkt, Fleck U.S.W.; CFxiyyLaTloiqy tfxvjffav, 6, der
Flecken, Maale u.S.w. an sieh Tragende \ crrt/fiaTt^o, hrandmar'»
kern ariy^iij «^ti^, rj, das Punkten, Stechen U.S.W.; aTtf(ioao$,
oxtTiutaZof, a, ov, ven der Grösse eines Punktes\ otm^o^^ i?, ev, gs"
punktet'^ crriyeiky o» der Brandmarker U.S.W.; ntpurrtyiii, ig^ überall
gepunktet Ueber fiaaT«{ n*s.w. vgL oben (S.290)»
Gehört hieher QTlXrt (ihr axt/Xir), 17^ als Bezeichnung einer
gtm% kleinen MOnzef (vgl. auch S. 440).
Ohne irgend eine Etymologie wagen zu können, erwShne
ich hier auch aTtXXaq^ antXoq, ^, der Fels, fiir ot stände ott, wie
nicht selten (S. 642); davon o'jtikatcitrig ^ anikdiTig, eg, fels^f.
Sollte man den Begriff /V/« hier, wie oft (vgl. S. 615), wegen
der ^Schärfe (dasStechentie) von dieser Wz. benannt haben, oder
wäre an eine Verbindung mit slav. ckala Feis (^Dohrotcsky^ !• L.
S1.162)zu denken?
In <'Ti^ war der Begriff drücken zu ireteti, gehn specialisirt;
dieselbe Erscheinung tritt bei o-Ti;^ ein ; schon dadurch muss
audi hier die Vermuthung entstehn, dass auch dieses hieher ge»
hört; im Germanischen entspricht stic ( Weg^ 7. Grimm, D. Gr.
111, 396), lat ve-stig-ium fve steht f&r ave (wie in vecors u.
aa.), und ist = sskr. ava (S. 518), so dass^es wörtlich Abdruck
beisst); die in diesen drei Wurzelformen schliessenden Laute
y^ c, g vereinigen sich in einer Wzform, welche im Sskr. auf
ksh schliessen wurde. Da wir nun eine griech. Wzf.(^ri/ schon
kennen gdemt haben, dieser aber sskr. stlgf entsprechen würde,
so konnte sich aus dieser durch Antritt von s (vgl. S.66 u. sonst)
recht gut stiksh bilden, welchem griech. dnx entspricht; wie
in 0i;n (S. 645), tfri^ (S.646), ers<£(rint auch hier das t kurz.
Also 6%Ux^ (mit gunurtem h goth. steigan), gekn a.s.w« Da-
648 St{lfEIjSTJA).
von? tfr^S (ungebräiicBlidi), -tx^Sy ^^X^ (po6t), 6xlxn {vw.)^ 17,
ffrixpqj 6; meiner Ansicht nach hetsst dies etgendich fast so viel
als das gennanische stip, i^W^/viif (vestiginm), dann We^,
Pfaifj (also z.3. drlxBg di^p^Vj Männerpfade, Urnen, weiche sich
durch äerl^ Triii f>on Mutm^rm gMUki haUn, »d daim die sie bil*
denden Matmerfeihen, so endlich) Reihe j Zeile n.s.w,; davon:
<fTtxi^9iov, öjix^piaVf ro, Dim«; ifr^x^^ir, rMetmeie; ihnxnpo^^ «,
6vj ger0iht\ ötIj(ivo^9 VyOv, ton Reihen n«s,w.; 6t%y(ji4^, in Heihen
brh^en tt.S.w.; drijfUMiq^ 6, der in Versen sehrMl; önji^y m Rei-
hen ef^Uen. Mit ot als Guna von t; öTöl^oq^ d, Reihe (vgl. tfvi^);
öT^X^P'^j ^^9 Pm^ ; <fT0^Xnl^ov, in der Reihe ; «Hrocx«^^» ««, reihen-
artig '^ (fro^X^f ^ der Reihe neken einmüler sMm, beOreien v. s.ir.;
(fvof^^pia, yöy Vertrag n.s* w« (sv^t); &to^(!4mj in eine Reihe sM^
len\ 6y<nx:^ftSqf d, dae UmeifMn einer Oegend mit Ja§dneimen\
(Mnx^9 179/1» mufgeworfener Bügel (vgL Päse&mvMer &roxdg}y
in Reihe gMettt n.s.w., einePflatee, welelie andi önxAg genannt
wird, woran sieh &toix<oJfl^rng (olpog)^ 6, {ein) dmnii gemnnter
(fVein}j nnd &vixa9ot6gi tf, 6v^ tnit Stiehms angemmchij lehnt —
Hieher gehört ^rner afnu^^s^» *r<$, (eig., wie ich glaube, wns
eine Reihe hOdet^ 95. B.) Aiehstnhe, (oder eine Linie, B.B.) der Süfi
der SonnedufiY, welcher die Schattenlinie verursacht u.8.w.; die
zusammengeordneten JSIeifiefii;^. Davon: cr«romM»9i7^, e^^stf «feit
Elementen peh^rig u.8.Wf ; (rroiXpiMnog^ ^, ovj glbd. U.8.W.; ortM-
Xjo^f die Anfengegrimde lehren ; arotj^le^poty rd, der QrtmdeU^ u.
8.W.; iTTwxnUByLaTvs6^^ tf, 6v, crroixu^oii^f «ff» %u den Grundetofen
gehörig \ crroixeUßcrt^ , ij^ das Unl^frriehten in den Anfangsgründen ;
atrpft;cef«)Ti7$, o, iler dto Anfangsgrunde Jjshrende; aToixnffmxoq^ 17,
<w, stiifi aTOi^eMDTif^ u,s.W. gehärigf d^UKmx^^, e^, dfuiimxoc, oy,
vsmgk^hß |S gleicher Reihe gehend\ dnp0&nxk$ ^y d^po^^dx^o^f xJ,
Versanfqngi Stöxixia^ ^9,6xij^jfiMf^^ 17^ eine gewisse Mranhheii an den
Auffenliedem; dvTtöro^xla^ dvTi,0TOixeiot>9 V9 OegenüberstMung ;
dvTLöTOiXpe, ovj gegenühergereiht\ dvrurxmxia, in geordneter Reihe
gegenüberetehni fteraifrotp^t, ^teraöTOtxd, in einer Reihe fort.
Ganz \ne sich Ut zu lat stip verhält, lianii sich formell zv
o-Tipf griedi. l;t (^ ^^X < ^x) verhalten ; hier konnte sogar, wie in
^yt,i (S. 357), das folgende x ^^^ Verlust des anlautenden ^ be-
dingen. Diese Form erscheint in ixr-voq^ r<iy Fusstritt, Spur, und
nach Analogie von vestigium (vgl auch Orlßor S.646) wage ich
nicht, es ton cnix ^^ trennen; n^an könnte zwar auch an eine
Verblndüiig fttft /tx (S. 355) denken, aber diese wäre noch mi«
sicherer. Davon: l;^vaofiai, l^vetSo (iT^eo zw.)» spuren u.s.w.;
l;fvatö$, a, ovj spürend; t^fwwng, Ix'^eta, ^, dae Aufspüren \ lyv^v^
Wp) )^>:vitrrif^, d, der Spürer \ txvev^j roj das Äff gespürte ; Ixnv-
ymvy d, (eigend. der Spürer, dann) eine ägyptische Wieseiart u. 8.W.;
V^X^^^i^j ausspüren} Ifyxy^^y^^} ^9 ^e Ausspüren; w^jvftxdro^^oy,
dvixvevrqq^ ov, nicht erspäht,
Wir haben bei Ain bisher zu dlsi- sskr. Wzf. stjai gestell-
ten Formen keinen Grund gehabt, 6ine andre Form als mit ra-
dicalem j nach st oder s (stjai odet* sjai) zu Grunde zu legen.
Nun tritt uhs aber eine Reihe von Formen entgegen^ welelie
mit ihrer Bedeutung ganz und giur hieher weisend, in Bezog
:ST (ITEIy ITJÄ). 648
anT Ae Form nur darin abweichen , dass sie keine Spur des in
den Insher gegebnen radical selieinenden j zeigen. Wir woh
len znerst einige von ihnen aufführen. Also sskr. stA-ma, Bau->
fen> CvgL sskr. stj^na S. 643)^ stA-ka^ dunn^ klein (vgL oxt^iq
S. 6^ nnd die darans, insbesondre in fr7tai,v6% hervorgetretenen
Bedevtongen); stA>^ (mit cansalem p), «n/M^«!»; sta-bh (mit
nach Art der 7ten Conj. CL eingeschobnem Nasal: stambh),
hart sein, fesMHuehmt (aas deA Begriff zmaimimmdr^keny vgl.
cT'rB^, sCliyS»94S),stiibli, kartsein n.s,w.; ans demDcfutscheB
trRt stafttl iJ. «rhrnn, D. Gr. II, 116 vgl. 9 nn76, vgl. Utt.
i^tippinnis, Sktfei), aus dem ^av. ctup-iti ffskn, zu dem ans
jr^sii-eMü in ^0^ (»i 846) , o^d^to (& 647) entwickelten Be-
giriff; ferxver S^tehhan (J. Onmm, D. Gr. li, 37, 299) zu <rr»/
{Sf.64ff)i z« letaterm vielleicht anch shcv. cteaa, W^jr (dessen
z eini^m sskr. k jedoch anch g entspredien k#mite). Sm arup
(S.646) triVf ans deiüGriech. ortxp^ zu Ut, derBed. Bacb^crrs(fA)ß
(mit nach Art der 7ten Conj. CL eingeschobenem Nasal) n. s. w.
(VgL dM Folgende). «Sollte es zn gewagt sein, dibse Formen,
ivelche sich nicht auf stj oder sj« sondern bloss auf st reduei-
reo, ebenfalls hidiOT zu ziehn? Um die Möglichkeit einer Ver-
nrittelung zp erkennen, muss ich auf einen, sogleich folgenden,
analogen Fall aufmerksam machen; im Sskr. heisst stj 6- na
ein MHeb (vgL &x und avkaia)^ so, dass man, wie in stj&*na,
anch hier auf eine, nach indischen Grundsätzen anzunehmende,
Wurzel stjai gefoJirt wird, von welcher es denn auch in WO^^
son^s Sscr. Diet abgeleitet wird; ferner heisst aber st^ja Are*
bereij st^jin und endlich stA-na ein Dieh\ ebenso wird, beides
jedoch unbelegt, eine Wurzel stai und stjai, an%iekn, mit glel-
eher Bedeutung erwähnt Halten wir stena mit stj6na, stai
mit stjai zusammen, so sehn wir auch hier eine Form ohne j
hinter dem st neben einer ^teid>edeutenden mit j. Aus dieser
Analogie würde schon die Berechtigung ater Verbindung von
8 tip (welches glei^sam einem sskr. stj ftp entspricht) mit einer
sskr. Form stäp folgen, oder, da auch bh eins der häufigen
Sekundärformadonseiemente ist (hängt es etwa mit y^bhä,
scheinen j zusammen?), eines griech. cm<p (S. 646 1, mit dem
sskr. stabh; die Kürze des a kann ims nicht auffallen, da die
Längß nur aus der durch jA (jai) gemehrten Form hervortreten
konnte, wir aber nach dem Verlust des j auch über dieUrspr«ing-
lichkeit des ft (ai) sogleich zweifelhaft werden müssen. Wenn
nun aber auch die 'Berechtigung, sskr. stabh u.s. w. mit stjai
zu verbinden, im Allgemeinen nicht mehr versagt werden kann,'
so entsteht nun doch die Frage, wie dieser Wechsel zu erklä-
ren ist. Ich gestehe, keine Gewissheit bieten zu können, und^
spredie das Folgende nur als Vermuthung aus. Die indischen
Grammat stellen für stjdna, pra-stita, pra-stlma die Wur-
zel stjai auf, mit dem Präs. stjftj-ämi u. s.w. Dass ihnen ^
dieses Präsens, oder überhaupt eine Verbalflexion vorgelegen '
habe, ist Schwerlich ^wahrscheinlich, aber selbst wenn sie vor-
lag, wäre es doch wissenschaftlicher gewesen, aus st^-na
bloss auf eine Wurzelf. stjä zu schliessen und das ja k der
Flexion als Zeichen der 4tenConj.CL anzuselm; allein die Fm-
«so ST(STmySTJA).
m^D) auf dienen diese Wurtel beraht, kttiiiit«ia«Gh bob Uoneat
sli oder sti erklärt werden; nähme man dieees an, eo träten
uns in diesem sti (%%'eiterhin werden wir aueh sti kemm ler-
nen) und in den erwähnten stft-p , sta-bh ak eigentliche Radi-
kallaute st, und a, i, u als die schon so oft bedeutungslos wech-
sdbden Bindevokale entgegen (vgL V^ax, V^orfi, y ar<^, ^ar
lind sonst), in Bezug auf u wird. uns bei der, dem sehen er-
w£ttmten stöna, stj^na, IMet, zu Grunde liegenden, Wz. die-
selbe Ersdieinung entgegentreten; im Griech. werden wir one
Form mit.« entsprechen, und also ein sskr. sti( oder sa vor-
aussetzen' sehen. Nimmt man nun st als blosse Wzbestand-
theile fiir die jetzt behandelten Wzformen an, so liegt selbst die
Vermithuttg nicht ftm, dass st fOr as+t stehe und eine Wei-
terbildnng Aer sskr. V^as, werfen (S.SBOff.), sei; auch ans die-
ser sahtt wir Formen mit d^i Bedeutungen mufhäkifen und mU^
pfen (fni hmufm^ %U9am$nmihm9tfen ) her?irortreten ( vgL S. 394,
44)0), welche auch in den hier eitfwiokek#n Formen die eigent-
lichen Gnmdbegviffe bilden. So liessen sich. selbst die unbeleg-
ten Wzff. stai, stjai, an%Mm, also eigentlich uminehywmfm
eridären: das a wäre in as+t, wie in as selbst (S. 390) einge-
busst; das t wäre ein Weitertaldungselement; welcher Art,
wage ich nicht zu entscheiden. — Giadezu zu sagen, dass in
stSna fiir slidna, stai flür stjai u. s.w., und eben in den vor-
liagenden Fälle» slfip, stabh, das j ausgestossen sei, hiesse
den Knoten aerhaaen, nicht lösen, obgleich ich damit keines-
weges sagen will., dass j im Sskr. nie einsebüsst sei; imGegen-
theit, es^ist dies nadhweislieh gescbefan(z.B« in n am=ni+ j am).
Dass ^rnach auch die schon erwähnten Formen, in doien i
auf das s^r. ji reducirt ward, eine andre Erklärung zulassen,
bedarf kaum de« Bemerkuj^.
Wir begianen mit den, dem sskr. sta(m)bh entsprechenden
Formen; im Sskrit heisst es feei i%u9mnmenge4rückt) sei^ fesi^
machen^ (mit vi componirt) etepfen, hmdem, daher m Zö^ei kai-
t0H, (mitsam, ava) beherrechen; »iarrmüchm, das heisst/^-
tM^m, inSr8lmmtn.eet%en\ dazu gehört stabdha, fesi^ beiäubt,
dtmun, verhindert, verecMaeeeäi stambha, ein Pfeiier (fesi ge^
eielii), Dumm/ieü, Kalif {Eretarrung vgL trxl^ti S.646), Versiup-
fem§, Hinderniee; stambhana, VeretopfimgxL.^.w. Aus dem
Deutochen gehört hieher stap (j. Grimm, D. Gr. D, 61, 540^;
58, 586), der fest Machende, Stüiiende. Im Griechisch, entspricht
formell zunächst arac^, oder mit e Air a, und, wie im Sskrit,
eingesehobnem Nasal art^^ beide mit der eigentlichen Grund-
bedeutung zueammettdiückefi , preeeen (vgl. In S.645). Zu OTa^
gehört axAi^-Z^, aT-at^Xif^ 17; Ictztres heisst dSi« tVein^nuhe,
der Weinetocis, d.h. die (der) %u preeeende^ %u kdtemde, dann sind
einige Gegenstände wegen ihrer AehnKchkeit mit Weintrauben
ebenso benannt, BMwage u.s.w.; in ovoupiq ist die eig^itüiche
Bedeutung modificirt, so dass es die getrocknete IVetcAe beaieidi-
net; Nebenformen von oxatpi^ sind cnttcu^, SOrcuplgi das an-
lautende a, 6 steht wohl fiir dv Qssz ava); o wäre die äoliscbe
Form; davon: öraxpidiov^ t<{, Dim«; <Hra<^M>g, ov; Creupidixvif
ö, -iTK, ii, van Raeinen} CrafiiAoj Weinteeren trocknen, ttm-
2T(iTEi,rrjA): e&i
tfyiXtfPQ^^ 179 ov^ 0Of» der TroMtbe ; <Sxait^}J4ai ^ durch Abme99en mit
der Bitiwm^e ^eh machemi hieher gehört wohl auch öroupvkuiwtj
To, 00t Fehür der Hemhaui im Amge; öToupvklvoq^ o, ^^ PoBti"
nach 11.8.W.
Von tfT8fi<^ (vgl. nhcL stampfea, rigendich «MfUHKu
drücken, dann %U8amma^reiei/k wie tfri^ S.646) Lammt öti^^m^
eitittipfe» (a>wO; ^Bfltiiiltt» i^^> euBgepressia W^kUraeAe, dUte.
NaeiHeein (vgl. S. 645); dart^jfri^^ k^ wüßekeUeft^ eigenüich tn»*
geetampft, dann MtcAi iImtM Tamofen erMckmUeri imd inaofeni
/>«/; doch kdnnte man auch in letzterer Bedentnng oc iilr asso-a
nahen und mrefi^ ifie Bedeutung des sskn atambh geben, so
dass aarmifnq^ in dieser BeziehwD^ eigentlich hieasa: Fegägkeiii
tmii Mick habend {&. 383). I>avon oirrfi^eo^
•——•-•— p-«*«^^— . »»I
Die Bed. stmrr mmdken, erstarren ging im aakr. stabhintiMi
Steumen setzten, eretaunen über* Derselbe Uebeigang zeigl Sisli
in den verwandten Spraehen; so litt stebjus, ick vetmmuige*
nueh; ob hier b regeu-eehl don sskr. bh in stabb eatspreeba^
ivage ich nipht zu entscheiden; allein schon im Sdmt ersdieint
neben sta(m)bh in derselben Bedeutung sta(m}b in atamba.
(jein Haufen {amfgehänfiee), Pfeiler (festgemachtae) und) Shtmn^f
heit, Ereiarrung^ wenn dso atebjus nicht za stabh gezogeij^
iverden kann, so würde es auf ^den Fall zu der sskr. Wzform
Stab gehören; indem anlautendes s vor t abgefallen ist, wia
oft, gehört hieher germanisi^ teb in be-teb-en (opprima, /•
Grimm, D. Gr. II, 987, 472). Ganz eben so könnte entspve^:
chen griech* Toup für arroup in iTa<pov, rauftüiv^ iek war eretmn^^
eretaunti dazn gehört nmi Tid-ijira, staunen U.S.W., unddadnrdfc*
ergiebt sich ittr Sokt, Ta<^, welche entschieden ausammengehö««'
ren , noch eine andre Erklärung. Wir haben nämlich aebiKSr
mehrere Beispiele gesehn, in denen irr mit & wechselte (S.592
n.644»; trat dieser Wechsel auch in (rrou^ ein, so entstand die
Wzf.&a<^; beide Aspiratae konnten sich als Anlaut mifeinander
folgender Sylben nicht gut halten; so, glaube ich, spaltete ^iok
diese Form in roup und ^air; will man die erste Erklärung hall-
ten, also Tof fttr oToup als Grundform setzen, so müsste man
annehmen, dass die Aspiration rein zufiQlie (wie z«B. in Tu^mp^
Xi^a>v) vertauscht sei. Ich entscheide mich f&r die Form ^axp
oder S'aTT, insbesondre wesen der sogleich folgenden Fonnen*
An sie lehnt sich: ^no^^ Bdnct (dialektisch); an rcupi rdtfoq^
w j das Staunen.
Wir sahn hier die Bedeutung staunen mit Entschiedenheit
aus derBed. starr werden und der nier behandelten Wurzel her ^
vortreten* Nun sahn wir femer in den oben (S.649) angeführ-"
ten Formen stö-ma, stö«ka die Wzf. st6 erscheinen, deren A
wir ab Guna eines zu Grunde liegenden u nehmen mfissen, so
kommen wir auf die Formen stn oder stfl; diese erscheinen nun
auch in sskr. stftp und stubh (vgl. stöbha. Verstopfendes, Hiw^
demiss u.s.w. mit stabh und dessen Derivaten); so brauchen
whr denn keinen Anstand zu nehmai, audi idid. staunen hie-
m% IT (ITEIy ITJA).
her Ett BÜBkn, und das anlautende stau als eine Gima- oder
Vriddhifoim der eben gefimdnen: aelEr« Wnra£ stn angwnehn.
Dieser Form wärde griedit crcv oder mit Grnna, oder Vriddlu
avam entsprechen ; da nun ab^ cnr mit ^ wechselt (S. 644), so
dürfen wir 2fav als identisch setzen« Paran lehnt sioh aber
^f^JUtfi "^'t Vftmdisrj also etew» Siatmen erregendes^ wid wir
dürfen alsokwtBedmken tragen, ^av mit nhd. stanwneA gm-
dezu zu identificipen« Indem das Guna.» odeirp^mehr Vriddfai
av (dessen Annähme wegen des langen Vokds in der sogleidi
zu erwähnenden Form und in dem ion.&Gi«fia rfttblicher ist) tot
einem Mgapden Vokal sieh in äß )5st (▼^._4oca S. 645 u. aa.),
entstllnde die F<nrm ^äp-o^^ oder mit n für ä: ä^ß-og, oder end*
lieb mit gewöhnlicher Vertretung des >? durch ßi ^n§o^z=s ^o^pa
(AMyttfA.)* An d^pvvfia sohliesst sich: äav^m^ ^a»itaiam^ mtm/r-
rieft u. s.w.; &ai>fAa0'fuic, o, B9mw»denmg\ ^aeft^Eoriks o» Bemwm
derer; davfioaTixd^, i$ , oV, stMt Bemttndem geneigt n. S. w- ; &fin>*
fM6G«^iS$y 17^ 0y. {!b<KoyLax6<;)^ wunderbar^ doopacrroo, wmnderbar
ninikdru^^hoifo^üdmog^ (a), of», inmcfarkir (iur doiepxTio^); ^ocfia-
«A«,'^? Mewunderungi ^v^mrmkiiqj 17, wimiliir^ur« Beechmfknheü
u. s; w.^ davp«^Ncc($ 9 if , 6v^ %mr Verwunderung gehMg \ ^tn>fMa%i*
^^ioi, tft Verwunderung gemtken; ^etv^^du/q^ ecrow, cv (fio€t.),
UPuWbrAsr;: ^atJfcaXio^, a, ov, AMPiMil«tMir«rM; dot^poorraor, -ro
(wie von 9«e^uxave), ^ Oeid, dme man OmMem gieki; ^&vv6^
rpy av (fftr Sonmi^ ^on der Wzf. den)), ^MnmdbriMmerift; dc^ia,
SMi#fjt«(^«i, auch ddifux, j^cofta^co s= dav(uux u.S. W» «--f fitdat^^ficrr^
dämvauaTei^ verwundrungelee^
\ I)ie b^ ^ati zu Grunde liegende Form war ein sskr. stn,
griech. Bv; wurde das « gunirt und ein Suffl angeknfipft» wel*
dies mit einem Vokal anlautete, so dass das Guna (etwa, wie
gewöhnlieh, ei;>aiah in ef lösen musste, so konnte daraus Bt/
wesden. Sollte Ueniu »it» für äißa^ 17, Anöüek, Aneckmuen,
Seheuepiei, Seheue/Mori, Platt im Tkeaier gehören, so dass
dia eieentlidi dae AtMma$en vmA den Oegeneiund des Anekmnens
bezeidtnete,. und erst nach tmd nadi die Bed. zu der blossen
Bezeichnni^ des Sekene gesehwaoht ward ? Ich glaube , dass,
wie von Seiten der Form gar nidMs, so von Seiten der Bedeu-
tung wenigslenis nichts erhebliches entgegensteht. Es entschei-
det für diese Etymologie fast das von Suid. angeführte Sei».
Die von iPo//(E. F. 1, 331) vorgeschlagene Znsammenstellung
mit sskr. dhjai, denken, hat gar nichts für sich; dhjai selbst
ist, meiner Ansidht nach, eine Abkl&rznng von adhjai und ge-
hört zu der Wsu i, ge^; adhi ist mit i, der gunirten Form von
i, componirt, und es heisst eigentlich: übergehn (vffl* adhi-fi,
Ibm», adhi+gam, leeen^ Urnen mB;w.) — Von ^ia kommt:
&g«ou>ai^ ein Denom. für de/orfoftou (naoh Beftp, Gr. s. r. 686),
eich umeehn^ schauen u. s. w. ( dlalektisdie Nebenformen sind
Ste^ofta* (derisch) , ^o^jutu (eine Contraction davon) u*s,w. (vri.
BuUmmm, Gr. Gr. Gr. H, 196 (Lobedi)\ ^ia^, W, AnMick,
SekmiSf^ieli ätanop, o, Zusekuueri »ton;^, 6; dsdvfta^ Vj Zu-
sekaueTj (-an); dearc^^, 17, <fy, gesehen^ sekenswerik-j Storucog, sf,
Alf, num Zuschauer, Seher gehMg] dia%pov^ Bsavf^ (S^^d.), to,
Schauspielhaus n»B.w.i ^saTp^^ioy , to , Dim. i deorpueog, 17,0V,
Sk^tnufdMauM n. s. w. gehM§; Steavplim^ mtf dem fheaier
spteien o.«. w. ; Stofvpumiq^ o, SchauMpnier (Smd, )• — 3«^«»'(fiir
äajnjta^nnd äaU» mit Eilidifiing des j^ aber dnrdi i aiugedriiekt,
erwfilnit Smd, mit der Bed« davpo^; ^is^^a, to» der Form nach
iomseli und := diofia, aber mit der Bed. von S'atffia; dn^fioovi^,
17, Bembachiimg; ädrjiia (dor.) = diafia; d'aarrdg(dor.)9 dearro^(ionO
= i^«flpr<i^; deirrcsp, o (ion.) s= i^MtTif^; IxdeaTpi^o» atr/^i T/Ualer
hrm^mn ii.8.w« — Hieher, oder sndem frnher behandelten doo
(& 653) gdiört Steixr-uepu>v, to, Sckamgermt (Heafßch.^.
Hieher gehdrt ferner ^tiapoq (für Sttpo^nO^ doriseh äeapA;,
09 2rti#€i*atti0r u;«. w. ; es ist dnrdi das Derivativ<4Sdf, po :^ sskr.
ra i^Bapp, Gr. s. p. 378) ans Sf^ßa gebildet, wie die organisch
liclfttigere dorische Form zeigt; in der nwvi ist statt des langen
üy mit gewöhidichem Wechsel, o eingetreten; die Bedentnng:
ein fHm SlamUwegen Gesendeter, um ein Orakei %u helen, oder nm
Of^er oder sanei HedigeB %u ükerkringen, einem Fleete beimtwohnen
n. s.w., ist schwerlich von der eigentlichen zu trennen. Es sind
dies gleichsam offideUe disopot, Zmaehauer. Davon ^Mipio», %u^
eehauen, nie Besandier von einem Siamie %u einem muewärUgen
Vemte nie Zeteekamer gehn ; SfmftnyM^ to, dae Angeeckmuie, Unier^
muehU^ Lehrselbi n. s.w.; d^ofn^fiaTcaeo^ , tf, oy, einen Lehreni% ^-
tretend n.s. w.,* SieoptTO«^^^, BeHraehiung u.s. w.; äinfnirog^ 1?, dy,
hemehmeU'j deopirrMo^, ir, oi^, beeeämtend vu s.w. ; ^«ofnrrpa, 17^ d^eo^
p>rn7pioir, TO, PUUz, von dem man einem Sehauepiel %ueiehi; de^v
plat^ Vj das Beeehmten, ein ofenüiehee Feei n. s. w«; Swnfiatog^ i, 6v^
%ur Bempia gekörig; Bteiptoq (BedpMq dor.), d, Beinaman des Apollo
(als OrakeigaUes) ; äBrnplq^ ^, dae heilige Schiff, auf dem die «r-
wohnten Oeeandten {Bsnpol) fkhren. — d^eapifTl, ohne Aneehmu^
ung i dSfsmptjarla , 17 , das Niehthetraehtm*
Wir kehren zn der sskr. Wzf.stabh, stambh in der Bed.
eretarrt'eein, erstaunen dsarück. Da wir nun wissen, dass grie-
chisch ^ häufig för sskr. bh eintritt (vgl. 's.B. Xaß rr: labh), fer-
ner dass oT mit B wechselt, so kann dieser Wzf. auch griech.
Ba^ entsprechen; da ivir jedoch schon bemerkten (S. 651),
dass auch sskr. stamb diese Bed. hat, so könnte man Bau^
aneh mit dieser Form identificiren. Ein entschiedenes Urtheil
wage ich nicht, neige mich jedoch mehr zu einer IdentificatioD
mit stambh. Wir ziehn also hieher: Bdii^oq^ Td,eig. dasStarr^
werden, Erstaunen u.s.w.; Ba^ißaXioq, a, ov, stamfend; äa^ißatviOj
Ba^iOf etaunen\ Srouißn^u;^ 97, das Staunen; Bdtißr^uix, to, das
Sehredmiss; Ba^ßrtro^^ 97, ov, angestaunt; Bapißiirapaf 17, die er^
etatmUehe u.s.w.; o^of^if^, igj a^ofi^o^, ov, unersehroelwn; a-
äat^ißdj^däafißia, ^^ UnersehroekenheiL
Aus der Gmndbed. der hier behandeilen Wurzel floss ins-
besondre derBegr« aufi^mufen^ welchen wir sdion mehrfach her-
' vortreten sahn. In der Form stAp, wie wir weiterhin sehn wer-
den, erzengt er die sskT.Form stüpa mit der Bed. Aufhnnfung
und höchst wahrscheinlich auch, wie die neuentdeckten Slnpas,
die Reliquien-Denkmahle, (vgl. meine Rec in Gott Gel. Anz. 1839
St 81. S.8M) zeigen, OraMenimuM; denn diese werden wohl wie
bei den alten Gmchen (vgl. npifißop x^m), soraneh bei.denlndwa
6£4 JTiSnOfZTJd^
In einerE'rAiqfMw/lMiv bestanden haben. Non haben wfr sdm
im Allgemeinen, als g^eiehbedentend mit 8tabh,euie Bskr.Form
atubh oder stumbh erwfihnt; an diese lehnt sidi, mit gewöhn-
lichem Verlust des aolantenden a nnd Vertretung des askr. bh
durch § griech. x^ifi^g (vgl. S. 658), eigentlich Mrdmitpmufumf,
dann Grab\ dieselbe Bed. könnte auch sskr. stabh hdben , und
da diesem griech. ^an in ^orroiy begrtAen, und xoup in ledtpog^
Grab, genau so entsprechen wurde, wie oben dost, x€up^ mrmUm^
nen (S.651), so nehme ich kernen Anstand, xdtpog gonan wie
xvyiJ^q ZU fassen und ebenfalls hteher zu zieiuL Es stc^t also
entweder Ar axdapo^ oder für ^<po$, worüber ich aiuA hier
nicht zu entscheiden wage, obgleich hier mehr dafür spricht,
frta<pi Toup als Grundform zu nehmen, nicht wie oben (S.651)
^oup. Denn es kommt keine Form ^om vor; das & in ^aar^m war
aber fast nothwendig; denn xoup musste nach Zutritt des x in
^d^txa nothwendig nach der allgemeinen Regel xaimr werden;
bei dieser Gelegenkeit konnte aber die Aspiration sich auf Ähn-
liche Weise wie im Sskn in emem nicht ganz unähnlichen Fal
(Boppy Gr. 8. r. 81») auf den früheren Consonanten zurückziehn.
xdfpo^^ o, heisst nach dieser Etymologie eigentlich Erdtutfmufy
dannCrrtfft, und weiter entwickeltll€^alaM#^£«t<;A0»/'mr. S^wan-
kend macht mich in meiner Etymologie nur das entschieden mit
xoup zusammenhängende xätppoc. 6, Orahm, Um sie za halten,
musste man annehmen, dassderCraAe» ron der dabei vorkom-
menden Cr^iaiMM»/!««»^ benannt sei; dafhr spricht einigermaas-
sen die Wenduuff xdtpfov ofwrauv, wo optio-orco = sslur. ut-f-mg, so
dass es wörtlich heisst einen Graben aufbrechen. Doch gestehe ich
Kern, dass meiner Etjrmologie der Stempel der Gewissheit, so
lange dieses Hindemiss nicht weggeräumt ist, fehlt Wenn wir
weiterhin mit Recht diup-an zu stubh(Tv(fi)ß) stellen, aohätteo
wir übrigens eine schlagende Analogie f&r diese Annahme; denn
der Begriff Hefen, Hef machen wäre dann auch von dem Auekd»^
ien (vonErde) au» eMlenS/«!!? hervorgetreten. Doch ist auch das
noch nicht ganz sicher. Eine bessere Etjrmologie von xdtfio^ u.
s.w. kenne ich übrigens nicht; denn die von PotiQL. F. I, 257)
▼orffeschlagene hat noch mehr Schwierigkeiten und löst die im
Veniältniss von xd<^ zu xd^oq liegende Frage noch weniger.
Von xdcpoq kommt: Tacpif, n^ glbd.; xwptXoq^ o, ov, xat^Xoq, xd^
ipio^y sfMi Grab geh&rig U.S.W.; xauptdvj •avo^y d, ein Ori, wo Gra^
ber eindi xoupevgj d, Todtetigrdber'y SaWc», begraben U.S.W.; oda-
9rTo^, ovj unbegraben; axoapoqj ov, glbd.; dxoupla, ij^ dae NicMbe^
grabeneein; 8iqxa^ng9 ^^, zweimal begraben i^ ivxaupuii&y begrmben;
ivxauptourfioq^ö^ Beerdigung; hxouptaaxiig^o, LeichenbeeinUeri «e-
voxoupimy einem in der Fremde Begrabenen ein ieeree Grabmai {xeyo-
xcUfftoVy x6) errichten. —
xdt^poc^ 6, xd^^y Vf Graben^ xoupp»^, mtnen Graben $na€hen\
TO^peDfio, xOj der gezogene Graben; xouppeiotf Vf dae Grabemnaehen;
xouppddrtq, €qj grabenarhg ; dnoxdfpevaig^ iy BefeMügung durch Gra-
ben jus.w.
Aus dem Begr. %uemmmendrueken, feei maehen ging iie Bed.
eiühan hervor, an wetehe siirfi ahd. stap lehnte (S. WO). Wir
ITiSTEljlTJÄ). 4m
sahn nun schon oben (S.415) auf eine eigendiftnAdie Weise ein
sskr. ftht' (fiir st) im Wechsel mit ksh; ksh wiedenun ist ein
mit sk sehr nah verwandter Laut, nnd wir glaubten auf den
Wechsel dieser Laute schon mehrere £t3nmolog]een begnmdeu
zu können (vgLNachtr. z. S.205). Sollte nun auch ein Wechsel zwi-
schen st nnd sk selbst so unnatürlich sein? Wenn wir beden-
ken, dass die sskr. Wzf. skabh fast vGlliff dieselbe Bed. hat,
wie stabh, femer skubh wie stnbh, so kann man, auf jene
Ähnlichen Ffille gestützt, l^aum den geringsten Anstand ncdb-
men , sie f&r identisch zu erklären. Bta(m)bh wird bei Wilson
(Sanscr. Dict) ausgelegt : /o stop^ io bioek, to khtder <aus dem
Grandbegriff stopfen) und to he stupid or insensible (starr seiny\
ganz ebenso skabh (ska(m)bh): to stop or Mnd^r, to hnpede,
to hloek, to okstruct und to be ditlt, or stupid ; ebenso stu(m;bh:
to oiopy to be stupid und sku(m)bh: to stop, or Mndsr, to be dull,
or mmenoiUe. Wenn es aber hiemach keinem Zweifel unterwor-
fen sein kann, dass wir in diesem skabh bloss eine Nebenform
von stabh vor uns sehn, so darf es auch alle die Bedeutt ha-
ben, in welchen stabh sich findet stabh heisst nun firmare
»tüi^ess, und dieselbe Bed. finden wir in dem formell fast gans
dem sskr. skabh entsprechenden axrg»To. stützen, feststdUn,
sieh auf etwas mit Gewalt stdtnmenj werfen u. S. w. Schwierig ist
hier bloss, dass in dem schon nach Analogie des deutsch. Stab
(= sskr. stabh) hierzu ffebörigen oxnnenf, o, (der StOhtendeU der
Stak, dieWzüompnr mit schUessendem^ im Gegensatz zu sskr. bh
erscheint; man könnte es, wollte man bloss dasGriech.berucJfr'
sichtigen, vielleicht aus demEinfluss der Formation (nnf^rTo, zu-
mal bei Erinnerung anüasjnitaxiTTraiv ziemlich gleichbedeutende
(ncijTCTpov, erklären; diese bewirkte vielleicht, dass man den or*
ganischen Auslaut (f> ganz vergass. Allein diese — auch so
nicht sehr ausreichende — Entschuldigung ftllt weg, wenn wir
anch lat. scap in scäp-nla SekuUer (die stut^ende^ tragende
vgl. S. 352 ff, Poft^ E. F. I, 223) hieher ziehn dürfen; denn hier
würde man im Gegensätze zu sskr. bh wenigstens b erwarten.
Ich kann diese Schwierigkeit nicht mit Entschiedenheit lösen«
Darum anzunehmen, dass, wie stüp neben stubh erscheint, so
auch neben stabh, skabh eine Form skap Iiabe bestehn kön-
nen, wurde aus der Noth helfen, aber doch gewagt ^ein. —
Die Dehnung v in (napt im Gegensatz des sskr. a in skabh ist
nicht auffallend ; sie ist eine Art Vriddhi. Von <nainT(a kommt:
mnpf/ig^ i}^ (angebliche Siüt%e') Vorwand U.S.W.; o^e^srrpoy, to, Stab
n. 8. w.; oKiiJtToVf to, glbd. (ob mit Verlust des p oder eine besondre
Bildung, wage ich nidit zu entscheiden); cnnfsreoi^, o, onatndnov,
TO, aiapü&Vf q, Stab ; rnnffiorrcd = (nennrm {zw,) ; duneiprro^ , ov, zwei
Seepter habend; dnoaxii^iiaf to. Stütze; axijwTo^, d, ein Wetter-
strahl feig, was sieh plöfodieh und mit Gewalt auf etwas wirft) u. s.w.
Nur in Bezug auf den Vokal weicht hiervon ab: ax^fi^To;
wenn wjr sskr. sK.a(m)bh oder skap bei (rxif^ro zu Grunde le-
gen dürfen, wo also eigentlich axeCfi)?? entsprechen würde, so
verhält sich oxi^wvfQ dazu fast ganz wie ßhcxo zu /eir (S. 338).
Also: o-xtfi^TTG), stützen, sieh stützend gdin, hmkeni ax/^rro, A/n-
ken (zw.); orxliiniap, oxiTt&y (über das i vgl. S. 228), cnrffwrrcw, o,
6Gt6 IT (23«f, ITJA).
SS awqnvifi amfttmtii»^ hmken; hieher gehört CTd^movg (fiur aiaa
izmovg^ fUs99tät%md\ o, JfUt^eMt u.8.w. (TgL PoU, E. F. II, 110)
Mit ß Ckr ny worin wir am ersten eine Erinnerong an dai
sskr. bh erkennen könnten (vgl. S.663), erscheint ax^^ßog^ >?% 6v
eimer, weUker sieh MiüUend gM, hmkt u«s.w.; (ntmßd^&j hinkem.
Himr muss ich der Bedeut wegen axripinTfOj sieh miützMi
sl&nmen, erwähnen ; es kann aber unmöglich der Form iiacl
hidier gehören« Ich kenne aber auch keine einigermaassei
wahrscheinliche Etymologie, und das Wort steht sehr euisam da
Sollte es f&r irunfn^tra stehn und von axnpo durch ^r n;ebildei
sein, wie crriipliia durch Guttural (vgl. S« 633) ? Dass andn in dei
schon gesonderten Sprache fttr av: <rx eintrat, zeigt weiterfain
oxvXa.
An die schon (S.651) erwflhnte sskr. Wzf. stamb lehnt sich
CTiech. oTTiiißoy {festdrneken\ stampfen u.s.w.; «rrefi^a^o, glbd.;
aoTZ^riqy ig =: flEcrrefu^ (S.651); (urrip^oxro^, ovj glbd.
An die Form crraTT mit derBed. stampfen (%msammendrückf$i,
nttsammentreten, vgl« axdß&j axdx&ß ar^yp n«s.w*) lehne ich
Ta9r-i7(, d, mit gewöhnlichem Verlast des anlautenden a: ^as,
t worauf man tritt, Teppich u«s. w. Nebenformen sind xasrc^ and,
Tielleicht dialektiseh, Santig^ <,• anders Pott (E. F. I, 210 und
tUtand, Disaertatt misc II, 249, welcher es fBr fremd liSlt>
Ob ahd. döp-ul hieher gehört (i. Grimun, D.Gr. 11,116), wage
ich nicht zu entscheiden. Davon Ta^nfnoy, to, Dim.
Eben hieher gehört wohl auch Tan-ttvoc. n, 6v, eigentUdi
aiusammengedrückt, zusammengetreten und insofern niedrig u.s.\v.;
ra'xuvorriq^'if Niedrigkeit y xanuv6&, niedrig machen u.s.w»; ra-
nUvmiMtf t6, das Erniedrigte; xandvaai^^ iq, Erniedrigung; Tonu-
v&Ti9t6<;, li, oV^ erniedrigend n,s«w.; axarnivoro^j ov, nicht nieder-
geschlagen, -
Wir kommen zu der sskr.Wzf. stüp; an sie mit derBed.
erstarren, verdummen lehnt sich lat stäp-or, abweichend in der
Quantität, wovon sich innerhalb der zu dieser Wurzel gehörigen
Formen schon mehr Beispiele zeigten. Zu der Bed. zusammen^'
drucken, treten (vgl. creißm, frtely(m S. 646, 648) gehört slav. ctoo-
|)iti gehn (Dobrowskg, I. L. SL 155); femer mit Verlust des an-
autenden s slav. toup (hebes, obtusus). Zu der Bed. kar^
fest sein gehört aus dem Griech. orryn inarynoc. x6, Stock, Sten^
gelf Stiel, Stumpf u. s.w. (vgl. (mnn&v S.655, auch die eb^ er-
wähnten nhd. Wörter mit Ausnahme von Säel scheinen zu der
hier behandelten Wurzel zu gehören); davon <mma^m, schlagen^
von <yrvno<; leitet man crTtJwin ij (auch orrrjwn?), Werg^ der grobe
Theil des Flachs- oder Hanf-Stengels, der sich zunächst an der
harten holzigen Rinde, irtihtog, befindet ; die Verschiedenheit
der Quantität bei v ist auffallend; diese aus der sskr.Wzf stflp
zu deuten, ist zu gewagt. Dass überhaupt diese Verbindiuig
von oTVTtn mit arihrog sicher ist, mag ich nicht behaupten ; doch
kenne ich keine sicherere. Davon : arvnivogj irrvnnnfog^ i^, ot^,
STilTMySTJA). eSI7
arwtnuogf arvnuog^ von Werg gemuehi^ arvm'iaVj crrvmtetov^ t6,
Werg U.S.W.; OTvnoJ^j arvTcno^^Of Sirickverkäufer.
Der sskr.Wzf. stubh entspricht griech.cmx]Mn (ttvc^o) mit
der einen Phase der Gmndbed.: %u$ttmmendrängeh, dicht machen
u.s.w. Davon: orv^^, if^ dae Zueammendrängenj ZusammenTuehn
n.s.w.; crrvnTtxog^ if, 6vj arwsmipiogf a, ov, versiapfend, ztssammen^
ziehend; orrimTripla y rj^ ein zueammenziehendes Salz, Alaun; «rrv-
nTTipi&drjqj eg^ alaunartig \ atv^voq^ ?f, ivj hart, fent\ aTVMia, to,
daSj was zusammenzieht j dicht macht n.s.w.; a^rvtpog^ 97, ov, hart,
dicht \ arvtpörrigy riy das Dicht" oder Festsein \ oTWppogj d, ov, dicht
U.S.W.; axvfpvo^y if, ov, zusammengezogen Czw.); (rtv(f>6eig,,ea(ray
ev, glbd»; axvcpeXoqj if, 6v, hart, fest, barsch, streng n.8.w«; arv-
ipXog^ (if), 6v, gibd«; arTV(peXi4<0f drangen, hart behandeln, schlagen
U.S. w.; (xrvipekiicrfioqy o, das Schlagen j Stossen, JUisshandlung u.
8.w^.; €rTV(ptkiiiri<i^ eg = aTixpekog; doTVKpekixToq^ ov, unerschüt"
tert^ ungestört \ daTv(f>l(Xj ao-Tin^/ta, 97 (Hesych*),
Hieher gehört auch uxv^tdavog^ und mit Verlust des er:
xwf>^av6cf. ein Dummkopf C^tnpi du s); die Dehnung des v kön-
nen wir dem Einflnss der Verbalform irrvt^o) zuschreiben, sahn
aber auch dieselbe Erscheinung im sskn st Ap = lai. stup ; Aber
Suff, »aro veL S. 643.
Wir sann in arvnd4G>, im^eXt^o) den Begriff sehlagen her-
vortreten; ob er aus der speciellen Bedeut von aTvnog, iUock^
und arvipekogj hart, 6ar#«Aj nervortrat, oder vielleicht schon aus
der eigentlidienGrundbed. zusammendrängen, bedrängen, treten,
kann sehr zweifelhaft sein. WSre letzteres der Fall, was ich,
meinem Verfahren gemäss, welches keine Lücke zudecken,
sondern vielmehr sie recht grell aufzeigen will, gar nicht durch
eine, bloss dem inneren Wesen dieser Begriffe entnommene Ent-
wickelung (etwa aus der (S.660) angedeuteten Verbindung mit
/^as we^en) if^ahrscheinlicher machen will, so könnten schon
lie eben behandelten Wurzelformen sskr. stüp, stubh dieBed.
schlagen gehabt haben. Nun sahn wir sowohl imLat alsGriech.
lern sskr. st An mit A eine Form entgegentreten, welche sskr. u«
üso stup, bedingt Ferner wissen wir, dass in Gruppen anlau-
endes s im Sskr. sehr häufig abföUt Nun finde^ wir im Sskr.
lie Wurzel tup, sehlagen, tödten, tn(m)p9 verletzen, tödten; diese
iesse sich also mit der, dem lat stup entsprechen müssenden,
; tup identificiren. Ganz ebenso heisst aber auch tubh, und die-
ses könnte man als Nebenform von stubh nehmen; auch tuph
vird gleichbed. erwähnt^ welches nach dieser Analogie f&r eine
"orm stuph. stehn wurde, von welcher sich sonst noch keine
>par zeigte« Belegt ist nodi keine dieser Formeni allein tnp
5t völlig gesichert durch das griech. tw; wenn sich Tinxfa
telegen liesse, so würde das hier erscheinende Tv(p auch die
.skr.Form tubh sichem(vgL äCkji<pa neben Xa^ von sskr.labh).
»ollen wir also wagen, diese Wzf. hieher zu ziehn? ich kenne
venigstens keine bessere Etymologie und f&r sie spridit insbe-
ondre das ^eich zu erwähnende tc^. — Also tv^tq (xmtr^^
-o), schlagen (vgl. arvara^o), stossen {orupAlim), suchen (ori^o)
US.W.; davon: n^pa, t6, T^i^ii, 17, Schlag Q.S.W«; rvmi^ i,
42
658 ITilTm^lTJA).
rvjtog^ t6, SMüg U.S.W.; n^rct^o, Tvmfca, einirüeken (¥f^. arli»)
1LS.W.; Tvndq^ TD9rt^, 17^ Schiageli «rv^rero^, d, dlow Sehiao0n\ tt-
TTO^, <$, 5i;Ma^ 1L8.W.; Tvniaq^ d, Gehdtnmeries ; Tvsrueo^, if, or,
fMcA ^ifMüfi Tmog gemacht \ Tvnavov, to, em Insirufneni^ auf da$
man sehlägij Pauke U.6.W.; rvndSriqj tg^ einem Abdruck dhnikk
11.8.W.; TUTTO)^, To, das Geformte \ Tvn&ai^y ^, dae Formen y rv-
'XOToqy »}, dv^ geformt \ -rwrcarwed^, if, dv, formend \ Tiwronnyg, 6,
-ooTK, i^ formend. Mit, nach Art der 7ten Con].CL eingescho-
benem msal: TVfiw; davon: Tv^iwayov, to, xv^Litavo^^ o (zw.),
Pauke U.S.W.; TVfiwavMW, to, Dim»; Tv^inavlaq^ d, xv^^raydcij,
ecraa, 61^^ TVft^rexyo^Y?;, e^^ Tv^navlrriq^ 6y einem Tv^^ravor ähnlich
11.8.W.; Tv^navlici, die Pauke schtagen; Tv^unavuryLos^o^ daePau*
keneehiagen\ TVfiTrayurtif^, d, TVftnavlaTpia, ^^ 1/^ (<ir>) Pauken^
echidgeri^in)] dvrixvnriqj ig^ dvrlTvno^^ ovj zurückschlagend ; dr-
Twimißiy %urückstossen U.8.W.; dvriTvnla^ 17^ das Oegenschiagen\
axtfvoTvkxyi^ , d, clsr «t^A ^ii die Brust Schlagende (zw.) ; oTtpvo'
TV9rr&ipa4, «m^A o» ifo Brust sehlagen (zw.); dinXoTinrtTog ^ or,
nieht von Neid getroften; xoLyLCUTvntlovy xd, Plat% ßkr gemeine Hv"
ren (Sfdd,'); dp^irvnoVf xd, Urbild.
Wir haben oben schon anf eine Wzf. xv9 aufmerksam ge-
macht Im Sskr. heisst nSjoilich tnd stossen^ schlagen; das ihr
imGotfa. entsprediende stant-an (mitGona von derWzf. stut)
zeigt, daas im Ssbit nnd in dem entsprechenden lat tii(n}d-o
ein anlantendes a, wie in tup nnd sonst vielfach, abgefallen sei;
so werden wir auch liier auf dieWzf. stn mit derBed. eindruk"
ken, stechen^ stossen, endlich scMagett eeftthrt Das sdu*. d ist ein
schon hiufig vorgekommenes (S. 601) sekundäres Wselement
Im Griech. erscheinen Spuren dieser Wz« nur in Eigennamen,
nimlich in Tvd-^iig (wo v das Gnna vertritt, wie oft) und in
IwSofvig.
Wenn die Bed. sehlagen, wie hier angenommen ward, ans
dem Grundbegriff hervortrat, so konnte auch schon eine einfa-
chere Form diese Bed. haben. Dürfen wir demnach, mit ^ f&r
<rr (vgl S.662), ^ in &«-ay ta, 17^ Prügelei (lakon.), ebenfalls zu
dieser Wz. ziehn? Mdriich wäre alsdann soear^ dass deatf, ^^
Strafe, hieher j^ehSrC Dieses konnte man jedoch auch mit ei-
nem sskr. stj&ja (Grerundivum ) verbinden und übertragen:
was einem aufgebürdet werden muss ; ebenso ^<»o^, d, ein %u Be^
strafender, DieseEt]rmologieen sind natürlich nur Vermuthungen.
Wir kehren zu der sskr. Wzf. Btu(m)bh zurück. Mit ß (tlr
bh (vgl. S. 653) und mit Verlust des anlautenden s entspricht,
wie schon oben bemerkt (S.664), xv^ in xt^^A^og, 6, Erdaufwvrf^
Orab. Da wir den Verlust von amautendem s schon häufig als ei-
nen der Sprachtrennung vorhergegangenen anericennen mnss-
ten (vd. z.B. S.6I1), so wäre eme Verbindung von goth. dinp
(von der Wzf. dup mit Guna) mit sskr. stubh nicht unmöglich
und man könnte selbst slav. doup (concavitas) hieherziehn.
Was das anlautende d betrifft, so vergleiche man goth. daub-il^a
(stupiditas, 7. Grimm, D.Gr. II, 2&), welches nach dem bis-
her Entwickelten niemand von sskr. stubh {erstarren, vardum-
ST{£TEI,ITJA). 659
meto treimen wird; fiber die in der Bed* liegenden Sehwieiig-
keilen vgL man oben (S. 654). Von Tv^ißog kommt: Twßlovj ^6,
Dim.; 'rvpßeZo^, a, ov, tv^ißu^^j mumGrab gehM§i rvfißuis^ V) tv^^
ßidioq , a, ov, glbd. ; '^^tn^^, 6^ *^^9 n* in oder am Grabe; rvfim
§dqj 37^ Zatibrerin; Tv^&Sa, begraben; xi^i^evaig^ if'^das Begaben;
tv^jißev^j TOj Begräbnies'y rvfißüa^ i}^ Beerdigtmgi ärvfißoq^ ov^
dTv^ißetyroq^ ov, mchi begrabet^.
Ehe wir stnbh verlassen, müssen wir noch eineFrage anf*
werfen; wir sahn, dass ans dem Begriff des Eratarrene fast in
allen zu dieser Wz. gehörigen Formen und in allen verwandten
Sprachen die Bed. dumm, ehanpfaintufi ^anch nhd. stumpf ge-
hört zu stubh) hervorging. Diese Bed. tritt nun auch bei dem
griech. «ry<^»X^g^ ^, ov^ nervor, welches stumpf einmg^ hlbdsmnig^
aber in specie Wnd heisst Sollte nun diese letztere Bed. eine
Specialisirung von jenen, und nicht umgekehrt Jene Erweite-
rung von dieser sein? Icn glaube fast, dass in diesem Fall die
erste Erklärung vorzuziehn ist; es spricht mir dafiu^das goth.
dumb stumm, welches ebenfalls hieher gehört und also eigent-
lich entweder überhaupt etarreumig heisst, oder einer, dem die
SpracAwerfc%euge erstarrt sind (auch nhd. stumm gehört hieher).
Dasselbe ist der Fall mit nhd. taub, welches ebenfalls hieher
gehört (vgl. be-tSben (S. 651) und betäuben) und ebenfdls
entweder eigendidi eiarreitmig im Allgemeinen oder eiften, dem
das Oehär erstarrt ist, bezeichnet So mag denn auch Tv<p'X6g
(fiir oTwpXog, vgl S.657) entweder stumpfsitmig überhaupt be-
zeichnen, oder eitien, dem die Gesich/swerkzeuge erstarrt sind.
Eine sicherere Etymologie kenne ichnicht, gebe aber auch diese
noch keinesweges f&r ausgemacht Davon : TwpXdrmqj ^y Bund"
heit U.S.W.; Ttx^Xoo^ verwenden U.S.W.; Tt>(pXo(nff, ^^ dasBImd^
machen. Abstumpfen; Tv(p'kd8ngj tg^ blind u.s.w.; TwpXdTraf bUnd'
#eMi; 'wATAvog {rvfpXmfog^o, whTJLvn, 97, BiindschteicAe.
Hieher gehört endlich noch rvtp^&Sijq^ eg^ in der Bed. fo-
tnuht, dumm (über das v vgl. das oben (S. 657) bei arvtptiavog
Bemerkte; Tixpoo. betäuben, dunun machen; tv^oc^o, Betäubung,
Verbtendungj Dummheit. Von allen diesen sind die Bedeutun-
gen, welche auf den Begriff roucA«» basirt sind, zu trennen und
zu V ^ (St»f) zu ziehn. Hieher gehört aber wohl Tv^dav, Tp-
qxoy, o, n.p. (der starren Machende). — In Bezug aiii* das Sskrit
will ich noch anmerken, dass sich ganz gleidibedeutend mit
stubh die Wzf. d'ubh angefiihrt findet Da wir nun oben s-f d
in d' übergehn sahn(S.4w pld', nld'a), seist auch dieser Ueber-
gang von st in d'gar nicht unwalirscheinlich,und wir dürfen also
d ubh als völlig identisch mit stubh nehmen. Nun erscheint aber
auch dlbh mit derselben Bed. und führt nach dieser Analogie
auf eineForm stibh, welche uns bisher nicht vorgekommen ist
und sich an die WzC sti (S. 650) lehnen wurde. Mit ihr liesse
sich vielleicht cndiiijnma verbinden (S.655), wodurch unsre a.a.
O. gegebene Erklärung dieser Form aufgehoben wurde. Doch
spncht die Wahrscheinlichkeit mehr fOr diese.
Zu dieser Wurzel gehört, beiläufig bemerkt, sowohl lat ttf-
meo für stu-meo (vgL S.644) von der Wzf. sta oder stu. ab
42*
660 ST(2TE}.
tüb-er von stnbh (S.657), ndt ü fttr China, beide mit der Bed.
aufiperfenß in die Höhe gehn^ Bchw^fUn.
o-T {<xxi). BeOänfig ist theilweis schon oben (S.649) erwfihnt,
dassimSskr. stdna, stl^na, stdjin j9t€6, st^ja, staina, stainja
Diehstahi hiess. Durch Ablösmig des Suffix erhalten wir eine
Wz£ stA. Dass damit griech. arxi-pifD. rauhen, berauben, in Ver-
bindnfig stehe, bemerkte schon Poii (E. F. 1, 197). Was das
Verhältniss von griech. e zu sskr. i betrifit, so dürfte ich an atß
(t=: sskr. s£v S. 406) und ähnliches erinnern; allein wir haben
nun schon eine Menge Wurzeln kennen gelernt, in denen wir
einen bedeutungslosen Wechsel der Vokale a, i, n annehmen
mussten (vgl. z.JD«<rTa S.628). Diesen finden wir nun auch hier;
der gewöhnlichen Regel nach dürfen wir i in st£ für Gnna von i
nehmen; dies fßhrt auf eine Wzf. sti; weiterhin wird aich eine
auf ein sskr. stu zu reducirende Form ergeben , und so deutet
die griech. o'Te in (rrepio auf eine, welcher im Sskr. sta entspre-
chen würde. Was die Form a^tt^m betrifil, so ist sie einDenoni.
von einem crTe-po, und bei diesem scheint dieselbe Bildung za
Grunde zu liegen, wie bei dem goth. sti-la-n; nur dass imGotli.
fbr das organischere p 1 eingetreten ist; i fiir e (= einem orga-
nischen a) ist eine im Goth. gewöhnliche Schwächung. Von orf-
plfo kommt: crripo^ai (vgl. S.643 u. die Formation von stilao);
crriprioriqy rt^Beraubungi fTrepTtrixog, if, 6v, beraubend; (rrep/^o (zw.),
orepUnuD^siTTepicii ditoirreprjTiig^Oy dnwrttprtTig^ dnoaxBfnfrplSjVf
Räuber (-m); ^to<rrep7f^, ig, des Lebens beraubend,
Dass hiermit femer rtiTaa^ bernubett, in Verbindung stehe,
bemerkte ebenfalls schon PoU (E. F. II, 558); Tirra ist ein In-
tensivum der Wzf. o-re, oder vielmehr mit organisch richtigerein
a: orra, aber mit Verlust des anlautenden a (S.634); Ta wurde
Tcrra (nach Bopp, Gr. s. r. 561). Davon t^tt?. ^, Zustand der Be-
raubtheii, Mangel. Zu dieser Intensivform gehört auch das slav.
tat (Dieby Dobrawskg, Inst L. Sl. 271 , 75).
Wir haben schon Beispiele genug gesehn, wie aas einer
durch p oder V*eiitwickelten Formation neue Bildungen entstan-
den (z.B. OTtopn S.205); so konnte denn auch auso^ep entsteh» :
o^epr, oder mit ß statt n (wie S. 646), arrepßf oder mit X för p (wie
in stilan), areX^, oder endlich mitVerlust des anlautenden o- (wie
eben>, t^§ in riXßo^ berauben {Hesych.).
Indem statt der Bindevokale a (in ara), i (im sskr. sti), eD<]-
lieh u erschiene, wfirde sich im Sskr. die Form stu zeigen« Ich
glaube sie zunächst im.goth.thiu-f (für) zu erkennen; dieForm
(sskr. stu) ist durch das causalep gemehrt und dann gunirt; das
anlautende s ist eingebusst; im (kriech, müsste otv entsprechen;
allein vHr fanden nun schon mehrfach einen Anlaut <rr mit blos-
sem er wechseln (vgl. z. B. S. 645 und das dort Bemerkte) ; so fin-
den wir denn auch hier nicht cm?, sondern av in crvXov, x6, die
Beute U.S.W. Die Dehnung des v kann man für Ersatz eines Gnna
nehmen, wie im vv der 5ten Conj.CL gegenüber von sskr. nö;
lat* spölium gehört zu orrep oder vielmehr o-reX, wie im Deut-
schen stilan, und steht, mit dem so häufigen Wedisel zwisehen
st und sp (vgl. spuo S. 415) fiir stol-ium Geatahienea^ Beaie,
1TI—ITEP{ASTEP). 661
«1^ zirar einerseks J^gdh^iUe (abgezogenes Thierfell), andrer-
seits Krie§9b€uU. Von gj^^ kommt: cvkui {froXa)^ ^^ da9 Itechij
ein Schif in BescUa^ zu nehmen ti.s.w.; trvXamy avkia>f avkevm,
9iehie9^ u« S.W*; avhifnq^ 17^ Beraubung \ croXijfiay to, Raub; avkii^
€ru>gy av^ geraubt \ avkriviip^ avXiiviqgf QvKrc^&pyO^ avkiirpuJt^ avhi»
vttpGBy 37^ der (die) Räuber (-m) ; äavXo^, ov, dcrvkrivoq , ovj unberaubi
u. s.'W.; wTvkd^ &orvkoVf t6, FreietäUe; davXalo^j a, ovj zum Asyl
gehörig; ourvXoTO^, ov, eniblöeet (zw.); ^aocvX);^, ig, Gott berau^
bendi ^eocvkia^ ^. Tempeirmib,
I>ie eigentliche Wzf. war hier orv; indem (tk ftr o^ eintritt
Cvgl. Sw655), gehört hieher oxv in crnvXov^ auch «rxtiXov, oxvXog,
^6y ganz wie spolium üetjie und zwar Jagdbeute u. Kriegsbeute
bes&nchnend. Davon : <nn?%aa>, cnev^evo, 1I011 getödteten Feind ptüU"
dem 11.S.W.; o-xvXaTueo^, 17^ oy^ plündernd u.s.w.; o-xvXifrpia» 17^ dy€
4l0is gfotödteten Feind PlUndemde'f a^vkivfia, to, dieBeute n«s.w.;
intuXevT^qj d, Plünderer \ fntvkewng, o-wkela, ^, Plünderung n. 8«w.
Etwas vorschnell habe ich oben ^S. 61) aTift^o bestimmt;
mir ist jetzt wahrscheinlicher, dass a = d/a (S. 274) ist und
'vefAßa hieher gehört; orrv, indem es gonirt nnd nach der Isten
Coiij«CL flectirt ward, mnsste erri/a werden, / ging in ß über
und nach Art der 7tenConjc CL wurde ein Nasal eingeschoben;
so entstand ari^ißm (vgl das ganz analoge arxaußo (S. 619); in-
dem das anlantende a, wie so oft, abfiel, wurde Ti^ßo daraus;
cz-r^i^ hiesse danach eigentlich {dtrauben. Für diese Etymolo«
gie spricht, dass tek^o (S.660J durch dxi^ glossirt wird.
<m. oTTtOy i}j auch axlov. tJ, heisst Stein. Von dem germa-
nischen stain (J. Grimm j D. Gr. II, 477) ist es schwerOch zu
trennen (vgl. Pott, £• F. 1, 116); eine irgend sichere Etymologie
kenne ich nicht Davon: aTuddng, steinig ^ azidioi mit Steinen
spieten; Tcokvtrtioqj ov, noXvorTetog^ kiesig.
Bei dem Wechsd zwischen <rr und ^ (vgL.S. 646) ist i}/ia',
-^ud (vgl. noXvoTuog)^ nj Sieinchen u.s.w* schwerlich davon zu
trennen ; die Bed. Spiel u. s.w. vermittelt sich damit durch o-tux^os.
Davon: -^uxi^y ^'^ao (Gramm.), spielen u.s.w.; if/ty^o^, d, Vergnü-
gen i^Hesych.'), Dass hieher auch l^ia, i^da,^ n^ ^^n Spiel mit
Steinchenj gehört, lässt sich mit vieler Wahrscheinlichkeit ver-
muthen ; mit Sicheriieit können wir jedoch . das anlautende I
nicht erklären; wäre es eine Bedup]ication (wie i in carT^p), so
dass i^ia fi&r loria stände? Davon t^o^uu, spielen, u.s.w.
o-xep (fiiorep). Im Sskrit heisst tära der Stern; im Zend
^tar {Burmuff Comm. s. 1. Ya^n. 1, 71, 355, ganz das englische
Star), goth. stair-no (/. Grimm, D. Gr. III, 392, ai vor r iiir
organisches a), lat stel-la (Diminutiv für ster-ula). AUe
diese.Formen entscheiden für anlautendes st, und da wir wis-
sen, dass im Sskr. das s in dieser Anlautgruppe oft verloren
geht (vgl S.660}, so können wir als organischere Fonn von
t4ra: stära nehmen. Diese Annahme wird auch sogleich be-
stätigt durch die von Lassen (Indische Biblioth. III, 18) nachge-
wiesene, mit tära gleichbedeutende, obsolete Form stf L (An
diese schUesst sich, wie ich vermudie, lat trion in septem
eea xtep(axtep).
triones (äietieben fiRtom«); trion steht mit dem so hiafigen
Verinst des anlautenden s f&r stsMMii4- wenn Vmrro riclitig als
organischere Form, terion angäbe, so w8re ster-ion dnrdi
Siuf. ion ganz wie griech. *Acpt$fU»p (n. p. von «urrep) geUldet
yarroif Erklärong durch P/Utgfoehä stiilzt sich anf nidits U Nim
erscheint aber femer im Zend statt ftar: agtar, «nd dieses a
erscheint auch in dem gleichbedeutenden griedi* <«rrep. Die
Uebereinstimmung zwischen diesen beiden Sprachen beweis^
dass dieses a kein bloss phonetischer Zusatz, sondern ein be-
deutungsvolles Element ist; ist dieses aber der Fall, so haben
wir statt des obsoleten sskr. stri die Form astf i zu Grunde zu
legen; wenn aber sskr. astri die Grundform ist, so kann a kein
Praf. sein, sondern ist em wesendicher Theil der WzL (v^ &
SO V^<£x, V^a/ (/a S. 261 ff.), ^fdg (S. 390) u. aa.) Da mm
aber tiri das gewöhnliche nomina agentis bildende Suff ist, so
kSnnte man alsdann sskr. as-tri als eine dadurch formirte Bil-
dung der V^as, werfen (S. 390), betrachten. Danaeh könnte
as- tf i wörtlich der Werfer heissen; sollte dies hier in specie
den Sfralenwi^ifer bedeuten können, so wäre die eegebne Ety-
mologie auch von begrifflicher Seite wenigstens höchst wahi^
scheinlich. Für diese specielle Beziehung spricht nun aber der
umstand, dass sich an die Form mit verlornem Anlaut a, also
sskr. stiri, sowohl das deutsche stralen als das gleidibedeu-
tende griech. o-riX-ß-c» lehnt, also die specielle Beziehui^ dee
Siraiene in dieser Bildung entschieden lag. Eine Vermittelung
zwischen dem Begriff «/irafaf» (asti^i) und weifen (as) bildet das
ebenfalls zu dieser Formation gehöi^uaslav. ctrjela, iler Pfed
(▼gL gemustral, derPfeä). Dieser Etymologie gemSss, wfirde
das mitflur-^p, 8iem, zu Verbindende eigentiidi schon oban
(S. 390) seuie SteUe haben finden müssen. Also o^r^^, i^og^
d, (eig« der Siralenwerfer') der Siem; dorrepUnto^^ 6, Dim.; aorre«
pu)^, (a), ovi dcrxipeu>q^ o^ov% derrepSaq^ eacra, ev; daxtpd9itq^ tg^
gesHrni u. S. w. ^ durvepiato^ a, ov^ eo grase wie em 8tem\ eicmpusf,
d, gestirnt mB^yr^i ceonrepi^ii), dtrrepdaj %um Stern machen i dbrrpcw,
To, Oestim\ dfrrpmo^, 97, 6v; aorrpciog, «, ov, 9an den Sternen^
dcrxpaloqj a,oi>, sternig; darp&irtg^ 8^, stemartig; «urrpdossflMrre-
pi4o\ dvdarrtpoqj Avourrpog^ ovj sternlos, — Wie im sskr. tira
das anlautende s abfiel, se, wissen wir, ftUt es auch im Grie-
chischen oft ab. Daher ziehe idi hieher relpo^, to, Stent (für
^rBpogi oder verträte u das sskr. & in tAra? dann gSbe es eine
Analogie tfär dj^a = sskr. ft-vAd S. 364).
Indem die um das anlautende a verstfimmelte Form, sskr.
stH, im Griech. durch <t%iK für crrtp, mit ip statt sskr. ri , wie
oft, vertreten wird und an diese als weiterbildendes Element
ein griech. ^ tritt, entsteht o^iX^ mit der Bed. stralen (Stralen
werfen); ob dieses ^ einem sskr. p oder bh oder b entspreche,
wage ich nicht zu entscheiden; wur könnten ftlr aDe drei FSUe
Analogieen anfahren; davon axCK^g^ 17, das Gidn%eni <rvi3L^
17, das Straten u. s. w. ; axü^irfi&v^ gtänzmd} crtkßifimv^ 17, Giaa%
u.s.w.> OTiXßoq, if, 6p ^ siralend; «mX^cm?^, 17, Otanm^ o'nkßoa^
glänzend nutehen u. s.w. ; axIXßwmq^ 17, das Gian%endameheni irrik-
^copx, TO, das glänzend Oemackte; ar/X^Cerrpov, rd, ein Werkzeof
STEP. 68S
«Mi PeUrmi cf^Aßm^fj^^ 6, iler PcUrer; arOißmPj d, der Wandel^
BUm des Henmee, em Zmer§ (spät). Hieher gehört femer: onX-
9iryo^y 17, ivy glwmea$d ils^ w. ; wenn dieses em eine Form crrikn
zur&ekzQfilhreii ist und nicht auf crriX^, dessen ß vor i^ in ^ ver^
wandelt wäre 9 so wfirde es mit einiger Wahrscheinlichkeit fttr
die Annahme Sfirechen, dass auch ^ in crvO^o einem nrsprflngU-
chenw (sskr. p cansale, wie in crpan^ vgl weiterhin) entspre-
che. Davon anXjivo^gj iq^ Glan%; ariXnvo&f poUren. —
Indem an die verstümmelteForm, sskr. stf i, das cansale p
tritt, wfirde sskr. stri-p entstehni; wörtlich hiesse es: etroiem
mache». Im Griedi. entspricht ihr zunächst mit pa für ri, wie
ofty axfotm in crrpaorroy bUtten*^ daneben erscheint aber auch oU
OTpanTm: man KönntevdieseForm an die unverstiimmelteForm,
welche sskr. astri lauten wurde, lehnen; da sich jedoch in den
meisten verwandten Spn^ohen> und so auch in aruÄm^ für diese
BedentungsentwiekeluQg die verstOmmelte Form nxht hat, so
scheint es fast gerathener, das a in aarpa^rTo fiir Rest eines
Prfifixes zu halten, also entweder f&r dßotrrpdnTa {herabbiütem
Su274), oder dvarpcmria (herauf, aufbUizen S.578). Doch Iftsst
sich keine entschiedene Sicherheit geben; davon currpowro^ 17,
Blii%9 ouTToanevSj O9 Blii»setUettderer\ ourrpanaloq^ a, ov^ ourrpa-
^uoq^ ovj cujTpanxwo^ 97, ov^ htihend. -^*^dem ri, wie oft (vgl
S. 627) , durch p mit Vokal zu beiden Seiten reprSsentirt wird,
eiftspridbtt: crrtpon in tTTeponii^ darreponiij 17, Blil%i aripo^, ö, i},
bindend; artponevq^ d, der BUhiende (sehr zw.) ; d<rrtporsvir^gy d,
Büizechleuderer (v£^. PeU^ £. F. I^ 225, D, 167, 225).
V^orep. Im Sskr. entspricht die Wz. s tri, strifvgLPoi/^ EJP.
h 225) mit der Bed. Storno, diffundo, dissipo q.s. w. Wenn
wir alle aus dieser Wurzel ent^\ ickelten Fonnen mit ihren Be-
deutungen fibersehn, so emebt sich als Grundbedeut drehn,
ßeehten, aber schon in der Grundform mit der besonderen Mo-
difioaüon eueekmnder drehn^ und Insofern etreeke», amdeknen,
%eretreven. Hieher gehOrt z. B. sskr. stariman, ^wae, warmif
mmh sieh aueeireeki, Leger, vi-sht'ar-a, ein Stuhl (welches nhd.
Wort ebenfalls zu dieser Wurzel gehört, ebenso das gISicECe-
deutende slav. ctol (Dobrowekp^loBL L, Slav, 156), welches
jedoch audi ein Lehnwort sein könnte), slav. ctla*ti, »ireeken
(^Debr. a.a.O.), ctroiti {ßuseinanderetreekm, Dobr p.l58), ger-
manisdi stnr-m {der medersireekemde, J, Örimm, D. Gr. U, 146, *
154) ;, andre vgl. man bei Poii (£• F. a. a. O.). Im Griechischen
erscheint die anfache Form zunächst in arop^w (nach der 5ten
Conj: Cl. mit eigentlich unregelmässigem, aber im Griechischen
stets in dieser Conj. Cl.* erscheinende Gima = dem sskr.
stiri-nu); mit eingescnobenem e nachpund verdoppeltem v, wie
In Torivifv^ (S. 176) , erscheint (rropsvw endlich not «rrpo) gegen-
über v<m sskr. stri: aTp<Mww; dass man hier eine Form stru
aui Grunde lesen mttsse, deren Guna a> sei, woför man goth.
«tr äurjan (vgl Poifa. a. O.) anffthren könnte, glaube iohlLaiim;
das gom« Str aujan ist ein Denominativ von einer Fonn stravi
(vgl zend. ftrava, Siroh, d. h. was gestreut wurd, Vendid. li-
thogr. p.238, 2 v. u.). Die Form o^poivi^v ist wohl zum Theil
664 STEP.
der, meiner Ansicht nach, nur scheiidliaren AehnHchkeit ndc
fdwv'iu (S. 76) und i^vw-fu znznschreibenvin <rrpo liegt <rrpo
= sskr. 8tra f&r stfi zu Grande; davon «rrop-iore, a^pm-^ra il
B.w. Also <rr6pvv(iif erTophnmaj axpeivwpu., und mit Eindringen
des Bindevokals der Isten Conj.CL (ssl^r. a) : arfwvpva. Die Bed.
ist, wie im sskrit stfi, (auseinander drekn, dann) mnseir^eken,
ausbreiten n. s. w. Davon o^ope«^, o, der HMreitendej Bedeekemde
(von der Modification über eittas auseittander drehnj »tri hat
anch im Sskr. diese BedO n.8.w. <rrpä(ia, «ro, Streu, Beiij La^
ger ii.s. w«; (rrpofuxrev^^ o, Helf- oilsr TSkeÄ<l(M^e Q.s.w*; <rrp&^
liar irrig y d, «m Pickeniek, wozu der Wirth nur die Tischdecken
giebt% <rrp(D(iaTl4<*> = crrpc^vw^u; (rrpoiftnf (flhr arpiofuvn Pardc
Med.), V9 Lager ^ Oedectc^ arpwnqy 17, dai^Auebreifenj Decken n.
8.W.; (rroonnfp, crrpmrfjg^ d, iUr Hinbreitende, Bedeckenden* n,w.;
trrp&rripuiioVj to, Dim. ; arpürv6c^ if, ov, gebreitet n, 8. w. ; a^opmh
1}, (£Im gewundene^ Gürtei (Hesgeh,, SiM.)*, darpeuria^ 17, ifa» i^fte*
^«1 öÄ«^ Lager, *
Indem statt (rrpo: crrpY? eintritt (aus der Wzf« crrpe mit Deh-
nung des Schlussvokals), gehört hieher <rrprrv6<;^ n^ 6p ^ eine
Bilmng -durch Suff, vo mit der Nebenform, welche jedoch ge-
bräucluicher ist : (fTonvvc. iq, eigenflich zusammengedreht, eiraff,
streng, hart j rauh u.s.wrf meher gehurt poln. Star anny, eig.
steh hin und herdrehn, betriebsam sein (ob indu-stri-us ist frag-
lich, sicher aber strdnuus); erpiipoq^ d, to, eigentlich Sk^af^
heit, dannKrafli a-TprtvidG), überkrdftig seini arpi^rtl^Q und trrpv^
vvi(Of dessen v hier wolü keine andre Wzf. bedingt (obgleich
wir weiterhin orTpv kennen lernen werden) , sondern nur eine
mundartliche Aenderung ist, stra^, rauh (an der Stiinme') sein^
rauh schreien, brüllen. Doch will ich der sich etwas weit Ton
dem Grundbegriff entfernenden Bedeutung wegen diese Etymo-
logie von arprjvlia nicht für entschieden geben.
Da wir wissen , dass anlautendes er überaus häufig abfUIt,
80 kann aus der Form arop rop werden. Diese erkenne ich in
fdp-yoc. d, Dreheisen (der Drechsler), ein Werkzeug (der Zim-
m^leute), um (eine Windung) ei$un Kreis zu bilden, Drehsmg,
Rundung lau n.w. Davon: Topvurxo^, d, Dim.; rapvoa, runden^
xoovtiio, drehen, drechseln i xopvwrog^ ^, clv, gedreht U.8.W«; too-
yeux, 17, das Drechseln] ropvtvua, to, das OedrechsMci topvevrriqj
d, Drechsler] roopewMoq, ff, ov, zum Drechseln geschickt u. 8« w.;
Topvewiipiov ^ rOy das Eisen der Drechsler; dfupiropvoq, ov, rund
gedreht
Ferner ziehe ich hieher: Top-vvti. 17, (ein Instrument zium
Umdrehn, Umrühren'), R&hrkeSe\ Tapvv&, ropw6[&, Topwiti, ruh'
ren\ ropvvT/irog,^, oV, umgerührt.
Indem f&r o-r, wie nun schon mehrfaeh vorgekommen ist
(TgL S.647),or9r emtritt, geh6H zunächst dieWz£ omp faiehficja*'
CKBlpa Tod filr cmep-ja: o^rep-jaf), alles Gewundene^ €MreMe,
ein gedrehter Skick (vgl. altn. 8tre-(n)g-r aus einer Gottumlbfl-
dnng der vorliegenden Wurzel, so wie nhd. stri-ck, weldies
ebenfalls hieher gehOrt), Biemen, die (sich drehenden, winden^
den^ Masern im Bähe] eine sieh drehendcj schlingende Bmsegun^
STEP. 68S
v. s. ^. ; mtufftflAv^ §€dreki u* s« w.; ovfdpo (für <mep-jfi) 4te Conj.
Cl.>9 d^«/^#» (Gramm«); <r3rapa<9, dir^An u. s. w.; andpiiiia^ -ro,
«r//e» OemUMie, Gewundene u«s. w«; hidier gehört firom anret-
pa £0,17, «tn« Strauchari (vgL Paseew).
Ferner crntlfov^ <mtlpoq^ to', em Oewand zum Umwiekdn,
Beehdsen n.s.w. (ygL aropmig S. 664); anuplovy to, Dim«; cnrei-
pcffi», emmekein; arTsupoiSri^j e^ küUenarÜg,
Mit op für ri (Gima) gehört ferner hieher: emdpxovj «ro,
«»» gedrehtes Setij Strick i andpro^j 6, 97 ^ andprev^ x6 (zw-) 9 A«-
tütf^ riw Siräuehem^ aus denen nmn Stricke drehte; crstdpvri^ ^, «»•
fofs erstdfroq gedrehter Strick { <ntapvlev^ to, Dim.; andpri^vog^ 17,
oVy roft cnrapTO^ gemacht; cntapxLinfi^ 17 ss cnraprij.
Indem ri durch vp vertreten wird (y^. S. 589) , gehört hie-
ber: anvpig^ 17, (eigentlich etwae gedrehtes, geflochtenes, in spe-
cie) ein KorL Da im Lat. jedoch sporta (ebenfalls mit sp fKr
Bt wie S.415, oder Lehnwort) entspricht) so könnte man v auch
tfSkr eine dialektische Wandlung von o nehmen, also als organi*
sehe Form cmopig setzen. Davon: cvtvplSiovj anvplxvtovy to,
Dim. ; cnrt^^dr, nach Art einer <ntvpiq; cmvptSddriqy e^, wie eine
€mr>pLg seiend '^ avtvpLSoVf 1} =r mtvpLq (vgl. Pott^ £• F. U, 507).
Attisch erscheint mit, durch Einfluss des er (ivie im Zend)
aspirirtem, tt: enpvplg s= <mvpig.
Indem crr, wie so oft (vgl. S. 644), mit & wechselt^ tritt
Btatt der Form arrpo (= einem sskr. stra): ^po ein; zunächst,
wie ich vermuthe, in ^p6-vov^ tJ, Geflecht (in specie) von Biu-'
wnen n. s. w. , Blumen u.s.Yr. als ZaubemUtlel\ TvoXv^povo^, ov ; vo"
X^poviog, ov^ Hets Zaubermittel tuibend. Osann (Rhein. Museum
1833 S. 411) zieht hieher ^eXe^poW^, Beinamen de» Chiron.
Indem sich f i , wie oft, in ru wandelt, würde griech. arpv
entstehn, oder mit ^, wie eben, fftr avi &pv. Daher ziehe ich
hieher nach Analogie von ovaprog^ ^prnop^ ro (ob für ^ptßoi^^
vgl. S.637 ?), eine Art Binsen^ aus der man SMcke machte^
Hieher gehört auch ^ptvaXXt^, 179 Iheht (Gedrehtes)^ und
die Pflanze (ebenfalls eine Binsenart), ans der man Dochte
machte.
Da wir sahn, dass aus der Bed. ausstrecken die Bezeich-
nung tat Lager, insbesondre aber Stuhl hervoitrat (vgl. S.663),
«o ziehe ich femer hi^hgr S^^^ojl (far crrpo-yo;), o, SHthl, Sit%
wu 8. w. Davon : ^povlov^ to, Dim.; dpoadia, auf den Stuhl u. s. W.
aet%en% ^povur^g, 6, das Setzen antf den Throan.s.w.; ^fimwrnq^
o, der auf den Stuhl Setzende; 'xjpMa^povog^ ov^ einen Öoldthren
höhend.
t Wdiin aber Srpdvog gehört, dahin mfissen Wir auch 8^pao-
ft«*> sieh setzen (ßusstreeken)^ ziehn ; indem str i, wie oft, durch
<rrpä veprfisentirt wird, entsteht ^pa. Dieses) scheint mir hier
nach der 4tenConj.Cl. flectirt zu sein, so dass dpoofuu fär dpa-
jojECM Steht Davon: dpavo^ 6, Sitz xl s.w.; ^paviop^ ^pavldiov^
noj Dim.,* %W7^Ti7C, 6, Buderer (dar uuf der Ruderbank, ^pävog^
Sitzende) JLBJW.; ^pawmaeo^, 97, or, den ^pai^g betreffend} ^por
686 ITEP.
»Ml U. s.w.
Indem ferner f i durch pt repräsentirt wird , gehtet liidier
^ptog, d, SeU, Strick (vgl & 96 o. sonst).
Indem an die Wz£ stfi P-Laute als seknndäre Wzdemente
treten, entsteht z. B. slav. ctrptiv, ctroptiv^ ein verkehrter
(verdrehter) ; nhd. Straff ^ d. h. feet%u»ammmgedrM^ und gewiss
auch streifen (TgL etreieken und lat. stringo mit den Bedeutt.
streifen und %ueammendrehn, so dass wolil streifen eigentlich
auseinander dretm hiess, dran dehnen, %iehn, berühren ; doch
sind mir die Uebergänge noch nicht ganz klar; allein lateinisch
stringo und die Form erweisen entschieden das Hiehergehören
von streifen), goth. striupan (J. Grimm, D. Gr. II, ^, 527J.
Hieher gehört zunächst mit <p griech. a^e-^fp in arpi^m (o^po-
ip$lq) mit der Grundbedeutung der hier behandelten Wz. drehm
u. s. \v. Davon: arpetpo^ {Heai^ch.')^ orpefuia, to, das Gewundene
u. s. w. ; orrpn^K, aj, das Drehn} crrpejTTO^, i?, oV, gedreht ; crrpe^rriiv-
da (eine Art Spiel), Umwendens (über »vda vgl. S. 369j. Mit o
fbr e : orrpdc^o^, o, «üi geflochtenes S^l u. s. w. ; (rrpo^odi^^, e^, enM»
crvpdi^o^ ähnlich \ arpotplq^ iq; orpac^cov, to, eine kleine Wickel,
BMe U.S.W.; crrpo^ii, 17, das Drelien U.S.W.; arpotpaloq^ ol, oi^,
gewandt M^%,yf.\ arrpot^^, d, «tii setUauer Mensch; crrpocpa^, d, 17,
eich umdrehendxL s. w. ; crrpotpBlovj td, H^erAsdi^^ e/a^a« sti drehn
U. s.w., Strick^ (rrpotpevq, d, Jer Wirbelknoctien des Halses und
Rückgrades , Angethacken u. 8. w. ; crrpd^iyg, 1}, Wirbelknochen u.
s.w. ; irtpo(fi9c6qy 17, dr, «tfiit Drehn gehörig; (rrpo^doftoi, (sich drehn
und winden vor Sehmerx)^ fjeibsctineiden haben ; «rrpo^'o := crrpe-
(^o; (TTpdcf^aXo^, d, em Kreiset'^ (rrpo(paXii(o ^ die Spindel drehn;
OTpd^o)^, TO, fFirötf/ U.S.W.; iyTp&(pa& (vgl. orpojvyi^), drehn
IL s. w.— ßovävpo<prfi6v^ nach der Kehr ackernder Binder n« S. w. ;
trwrtpefi^tdxwv j «rd, Sürudel; on^crrpeffTtaed^ , 17, dy . stMOVMMiMfr«*
AmmI; flurrpoc^^, ^ fmfadbamu. s. w.j dvaurrpotfddnp^ umgekekri;
dvrUrTpo^oq, op^ nach der entgegengesetztu^ Seite gewandt xu s. w. ;
hmrcfi^n^if;, eeine Augen auf etwas richtendn.s.w.\ hwrcpitpuu^
^, AufmeriosamkeU a.s.w.; inurrpwpia^ 17, die Umlenkende^
Da wir schon eine Menge Beispiele kennen gelernt haben,
in denen ehi, in einer Anlautgruppe vorkommendes p ausfiel
(vgl. S. 372), so lässt sioh von formeller Seite hleherziehii
oTe<p iÜr orrpefp ; dieses erschaint in yTctfeia mit der Bedeutung
kränzen, d. h. /hehlen (vgL &poW S.6()5),dann bekrönten ^ um^
kränzen^ umhüllen, bedecken i wollte man letztre beide Bedeu«*
langen von den ersten trennen, so dürfte man an orope«^ iL aa.
schon vorgekommene erinnern; ich glaube jedoch , dass sie
sich ans dem> fiir erTupa speciell fixirten BegnSßectden entwik-s.
kelten. Davon: orii)^, .17^ das Bekran%en\ orififia, rd, JKransU'
OT^ifanvunf^ tOf Dtm.; orreff^rlaq^ 6 , iler mit einem Kran% Ge»
%ierte; cTifi^Tdo, miieinein &an» veraehn U.S.W.; oreffTv«, 1^
-dy, bekrämt'y ontyrnfpio;, ov^ suan Bekrdn%en gehörig \ wicpo^ id;
crrifffavo^y 6; crre^^v, crr&^onßl^ 1}, £nmsu.s.W.; ervupdmon, t6;
arre^apUnto^ d, Dim«; arupavn^i krannformiig^ «rrA^onaSog, o,
STEP. Wl
V^ m einem Eran%e besfehend; ax&pavimv^ d, eine Dohietmri mii
einend Mrmme\ fmtpavl^m, kratnen] anfavdo, kränmen^ umflech^
ten^ umgeben ii.s.w.; CTe<pawd9ti$^ eg^ kramutrOg] oTBtpav&fimj t6^
Xrmmasmn§, Uniffebungu.B»wr^ oTf^aviDfuxTMed^, ti, ov, zum Xrame
§ehöH§\ crretfxivGicri^, 97, Bekrdnnung] ar^favioTtnog^ % dv, bekrön»
%endi {rTexpavmrlg^ crtexpav&Tpiq^ 17, %u Kränzen gehörig; dfjtxpurtt^
fpvigy iqy Ter flochten u.8. w.; a^rooreTCTixog, 17, 6v^ %vm Enikrämten^
evcTTitpioq, ov, ( Anthol.) schon bekränzt; Xuevocrrecpiia, den heiligen
Korb eiuf dem Kopf tragen; darretpdvartoq^ ov^ unbekrämzi^
Indem statt pe, wie in arpztp das zu Grunde liegende iri re-
präsentirt ward, dessen Guna £p erscheint, entsteht die Form
<n;efKfK Sie erscheint zunächst in aTipfLvog^ ??, oy; crTifxpvioqy
Uj av, zusammengedreht j straff^ stramm^ hartj ledern.
Femer oTiptpog, aucn «rrpeefo;, to, mit Verlust des cr.i
TifKpo^ und ip(pog (bei dem bizarren Nicander)^ eigentlich allee
Strafe {fest%u8ammengedreht), Aeinn Fell, Leder u. s.w.; Hülle
(das umwickelnde?); zu trennen von arripcpog = crip(f>oq (S.423).
Davon: crTep<(>6G>^ CTpcc^oo, mit Fell u.s, w. bedecken; {TTtfKfxDoiqj
^, das Bedecken mit Leder u.s. w.; arTBp((twTiip , d, der mit Leder
Bekleidete u. s« w.
Indem in der Gunaform statt des e, welches in <rTep<^ er-
schien, a eintritt, entsteht die Form aTupcp; indem diese, wie
so oft, ihr anlautendes o- einbüsst, wird sie Taptf in Tap(f>vgy
eta, V {raptpieg^ ol, rapc^ia, ra), eigenÜich zusammengedreht,
dann zusammengedrängt, dicht n.8»yf.; raptpaog (für xap<ptßog
von Taptpv)^ a, dr, glbd.; Taptpaq, to, Gedrängtheit, DickichL
Indem, wie hier, das anlantende er abiSUt, aber hinter dem
Guna ep noch ein Vokal eingeschoben wird (vgd«S«663^, wärde
<repe<p 0ür artptp) entstehn« Dürfen wir daher nieherziehn: ts-
pBli'Voq^ dv, oder mit a statt des eingeschobnen e: Tcpa^W^, dy,
dicht Q. s« w. ? Tipi^vov , ripofivoi^, to , fest verechloeeenes n» s. w. ;
'vepe^voTTjq (reponiv.)^ 4, DichUgkeii,
Indem <p an crrp» ss sskr. stH tritt, entsteht ortpitp^vog^ if,
ovy etraff, dicht q.8. w«; axpUpvo^^ 6, straf es, derbes Fleisch (lxx).
Indem f an arpv (S.665) tritt, entsteht (rrp^fj^-ydc, v, dv,
zusammenziehend, herb, sauer. Die Bedeutung könnte hier über
die Richtigkeit der Etymologie etwas schwankend machen.
Doch ist der Uebergang von zusammendrehend zu herb, wohl
kaum stäiker, als der im deutschen zusammanifihend erschei»
nende. Davon: «rrpix^dn?^, 17, herber Geschmack ^ expvtpvom^
sauer machen. Anders Pott (£• F. I, 118), welcher an crxvfp (S.
657) denkt; aber ich kenne keinen Faft, wo p eingeschoben
wäre,- auch die von ihm angefahrten deutschen Beispiele, stam-
pfrn, etrampfen, gehören nicht zusammen; jenes gehört zu
crrefu^ (S« 661) , dieses zu griecfa. «rpa^r flkr orpo^ (s. weiterhin).
668 ITEP.
Indem ßan^ Wzf. oym tritt (wie oft, s. B« & 6G3>9 eot-
«teht ovpe^ Id o-Tfeß-Xo^ if, (h», §€dreht, verdreht u. 8.W.; crrp^??,
17, «m If^rAsM^ %um Drihn^ (xwps^Mrnq^ n» «Km Gedrekimm u. s.
,W«; onrpe^Xoo, drekn, verärehn ii.8.w«; orrp^lkeKn^^ ri^ dasFeUemi
tnrpißhaiviip, arpeßKemi^^ Oj der Folierer\ a^feßkmnipu)^^ et, ov,
foUei/nd; frrpB^icmipuiv^ xd, FoUerbank,
Mit 8 fiLr a gehört hieher: cTpaßogj if, oV, perdreki^ s.w.;
trrpcLßiiay verdrekU Augen haben, eehielen; arpaßu^itoSf o, 4a#
^ehieUni arpaßmvj 6 ^ irvpaßoqi axpdßoLkoq^ ov^ ^«/reA/iuS. w»;
arpa^ijXo^) Oy ein gewundener, p^ehter Eörper} 4H-f>a^, i?, {eiwme
dieFüsae %usammendrekendes) Feeeü Q.6.W.; currpaßif^, ^9 («w«
«fc/i «icA/ dreht) fest; darpaßiio, feet machen; doTpdßrij 17, Sattel;
ourrpdßrikoq =: crrpdißriXoq (d ist wohl Rest TOn dv für ava, wie oft,
vgL S. 578 und Pott, E, F. n, 153); acrrpa^aXt^o {dvaaTp.)j auf"
drehn, aufrichten {Heeych,).
Mit o fiir a: arpoß in «rTpoßio, oder mit, nadiArt der 7ten
Cohj. CL eingeschobenem Nasal, arpo^ßla^ arpoaßoo^ einen
Kreisel drehn n.B:W,] orTpoßoq, cTpop^o^ aber auch orrpoißiq (eine
Form, die ich nicht mit Entschiedenheit erklären kann) , o, «m
Kreisel; arrpoßevq, o, ein Werkzeug [des Waikers) %um Umdrehni
orpo^cXo^, >f, 6v = (rTpe§16gi crrpoßrtrog^ n^ov^ herumgedreht;
crrpoßl'ko^ i{, 6v, gedreht u.s. w.; crxpoätXoqy o, Kreisel, Wirbel u.
S.w.; arrpoßlXiQv ^ t6 ^ Dim»; orpoßtk&dTigj 6^, 9on der Art eines
iTTpoßikogi <rTpo§iXi(Oy a^poßiXo&y (rrpo^iXt^ci), hin und her drehn;
(rrpoßikiaj y}, die länglich runde Fruclii der Tanne, Fichte 11» s. Vi r^
crrpoßiXrj^ 17, eine Wieke von WunJfäden {b. Passe»); crrpoßlXivoSj
von Fichtenzapfen ; arpoßiki'nig , o , mit den Kernen der Fichten-
zapfen angemacht; zu crTpo^ßog gehört auch arpon^lov^ arrpoii'
§£lov, TOy Dim.; crrpo^L^ri^ov, nach Art eiHes orpdp-Jo^; <rTpo(i^G^i;c,
e$, nach Art eines arpoiißag, — noXvaTpoßoq^ noXvcrrpoi^o^, or,
viel umgewirbelt. —
Indem in «rrpou^o; das <rr mit & wechselt (S.665), entsteht
^p6\i^oq^o^ (eigentlich etwae eich zusanunendrehendes), Kiumpea,
Hatten, insbesondre von geronnenem Blute (anders Pott, £. F. II,
245); ^po^ov, ^poft^ÄJir (TgL o^po^.), to, Dim.; ^po^o^i?^, e^
einem ^po^ßoq ähnlieh 'j ^po^§6a>j gerinnen machen; Spofi^csat^, ^,
dasGerinnenmachen; ^poußsioqy a^ ov, klumpig.
Indem ^ an die Form arpv tritt, aber das anlautende o* ein-
gebusst wird (S. 667), entsteht 'vpo^, j> qzu ich xpv§^XLov^ to,
eine Schüssel, Trinkgeschirr, vermuthungsweise (vgl. xopvinj S.
664 j ziehe; sie waren wohl von der Gestalt (gedreiU) benannt
Indem an die WzC <rrpe das, noch als causales im Sskr.
gebrauchte, ^ tritt, und das anlautende a eingebüsst wird, ent-
steht Tpe^r in fji^s^itvpanov)y drehenn. s.w. Da auch im Ger-
manischen sich eine Menge Formen zeigten, welche anlauten-
des s eingebfisst haben, so kann hieher, oder zu crrp»^ goth.
dreiban ( J. Grimm, D. Gr. II, 13, 128 ) gehören. Die gewöhn-
lichen Lautverschiebungsgesetze bussen bei so unoi^anischen
Erscheinungen, wie dieser Verlust von s ist, ihre Geltung ein
(vgl. S. 689y. ~ Von xp&x& kommt: xpenrog^ if, 6v^ gedreht;
Tpcnrutogyn^ov^ drehbar ^s.wrj Tpnrron^^, ^, ^« JEnAr; mito
ITEP. M9
fiir e: «rpo^nf^ 17, da9 Umdrekn ii«s. w«; xpincuo^cL, m^, vkr Wende
D.s. W. g€^hM§\ "tpoTtatov (rpanalov^j to, SK^MMtriU»; TptmcUa
(nvoify ^ i^^ein Weeheelmnd\ rponio s= xp^8>; TponüoVj to, dK«
JTciltor (^; rpom^, o, fVaufaff^ ii.8.w., Arimd Weiee^ Tpono^
7, m» gedrthier Riemens Tfoni9e6gf n^ ovj %ur Wende gehir^i TpJ-
^^ V9 Sehifskielß Tp<ncidu}^ ovj zur Tpdntq gekSHgß «vpoTr^ca, mui
mem Bael versehn j tponlaqy 6 (plvoq\ umgeeehiagner Wemf tfo^
maXklg^ *rponrikl4, ^, {Zuemumengedrehieä) ein Bündel} xponaXli» s=
tpCTcm^ TfojtaKurfwg^ 6 = xpom^i xpanni^, o, Rudergrifs xpwcoe^
n die Flucht treiben; rpoTTfinri^p, 6 == xpassoq n. s.w. ; mil gedehn-
tem & CvgL &tfQfpwd S. 666) TfHondm^ drehn ti.8.w.; mita: xpa-
xtXoqj^ri^ ^9 leicht %u drehn \ Tpa^tcM^o = Tpo7tcüJ4&; dvatxfo^
xtv^y 6, Umwalzer u.8«w.; dnoTpimui4&, abwenden vu s."w*i dno-
rptysTLOL^ 17., Abwendung n.s.w.i dnorponiaö^j t6^ Siihnopfer;
imrrponMxöyiog ^ d, Abwendung durch Sühnopfer ; jxrpcbrifio^, ov,
abgehend (zw.) ; invtponev&f Aufseher sein u« 8. w. ; evriTposrevtfi^,
htvrpiyjttia ^ ij, Aufsicht U.8.W«; forirpcwreüTMco^, »}, oV, »i#r Auf'^
ficht geschickt u.8,w.; evTp»ni(, ig, gewandt U.8.W.; evrpmlia, zU"
bereiten ii.8.w.; tvrpariöftogj 6^ Zubereitung '^^ eirpsmöriigj 6, der
Zubereitende; evrpe^ta, iiy Veränderlichkeit \ i^Xuytponunf, vo, San"
nenwende, eine Pflanze; 'jtakAVxfomiq^ ig, TtaXLvTpQwog^ ov, zurück"
gewandt; notkivTfHyjtdo^ai^ sich zurückwenden; dvq^tfoatüioij 8vq*
Tpa^eXeux, i}. Unwandelbarkeit,
Kann aus dem Begriff sich hin und her drehn (drehn) der Begr.
hin und her freien hervorgehn ? In diesem Fall gehört hieher
deutsch strampfen (vgl. das diminutive strampeln, strap-
peln d.h. sich mil geringer Kraft hm und her drehn)^ ferner goto,
tr i mp an (./. Grimn, D. Gr. II, 33 nr. 365, und S. 143 mit Verlust
des anlautenden s), trappen, traben cvgl. rpex«)) und endlich
griech. Tpa^r in Tpan^iti^j auf etwas hin und her treten und es so
auspressen^ keltern. Davon: TpoTOirnq^o^ Weinpresser\ Tpasnivogy
17, 6v^ ausgekeltert; ätpancq^ ov, ungekelterl (Etgm. Jf).
Zu TpaTT, drehn oder in der letzterwähnten Bedeut gehört
wahrscheinlich rpänri^^Of oder Tpdtpnky einBalketi, etwas damit
zu drehn u.s.w.; es scheint aber eher der Kelterbalken zu sein
(vgLPo//,E.F.II,507).
Zu xpwjc mit der Bed. hin und her treten glaube ich femer
zieh^^ zu dürfen: »»Tpo^-oc foder mit Metatnesis dTapn6g\ i
(wo a = a = cra S. 382 ffl), sehr Betretenes, Fusspfad u. s. w. ; cx-
TpaniTo^ (drapniTog)^ 6, glbd.; dTpaTtlia, gehn (Hesych. ).
Wenn wir rpontj^, rpomg (oben) vergleichen, so erhalten
wir wohl auch das Recht, zu rpan mit der Bed. drehn, lenken
jod^niq^ riy einSc/u/fy zu ziehn. DieWzf. hat nachArt der 7ten
Conj. CL einen NasaJ eingeschoben.
Wir sahn in den bisher entwickelten Formen in der hier be-
handelten Wurzel die Bed. Strick 80 oft hervortreten, dass ich
nicht umhin kann, ehe ich die Bildungen durch P-Laute verlasse,
die Frage aufzuwerfen, ob hieher noch Tonelov, ronn'ioy fiir
Tpaneunf, mit Verlust des p, wie so oft (vgL S.666), to, SeiL ge-
hört
«70 JSTBP.
Wir komaen sm d^n Sekimdärl^Odttiiffen diudi Gvttorale.
Hieher gehört alte, streng-r (Sirick, S. 664), lat stringo ««-
sümiuendrehn (ygL S.666), goth. stringan ( J. Grimm, D« Gr. 11,
37,425; 53,663), 8tranc(SM, J.Orhmn a.a.O. 11,687), strenge
(eigentlich straff (S.666), dann starr) ii.s.w. In allen diesen
ist nach Art der 7ten Conj. CL ein Nasid eingeschoben. Dieses
ist nicht der Fall im nhd. strecken {auseimmder drehen)^ strei-
chen, ahd. strik-an (/. Grimm, D.Ghr. II, 58) d. h. iuenumder
drekn, ver/hchien, so wie das ebenfalls zu dieser Wz, gehörige
nhd. Strumpf, eig.Fieehiwerk (wegen der ineinander yenAoA-
tenen Maschen) ist; poln.staracsie sieh Mühe ffebemCnehhmtmd
herdrehn).
AnsdemGrriechischen gehört zunächst hieher mit nicht ein-
geschobenem Nasal oxpa (f&r sskr. stri, wie S.665) mit an-
gehängtem 7: €Fxpay in-ao-rpa/aXo^, d, der WirbeUmaeken^ d.h.
vondsaso-a (S.382) derzuMommengedrehie (vgl. oben<rrpo^fr$'^
aTfÄ(pi/f% S.666), dann Sprungbein, ferner Würfel Q.8.W« Da-
von: wrvpayakiovy to, dffrpayaTJUnto^^ 6, Dim.; currpa/oXt'n^ff , d,
«Xtk, 17, ofTTfaYokAaSiiiq^ tg^ von der Geeiali eines wrTpdyaXog} d*
OTpayclXti^ 17, Würfel \ dortoayaLKLia^j mii Würfeln spielen; ourrpa-
yoAMT^gyOf Würfelspiel \ ourrpa/oXeto^, ov, daxfaYoKoiTog j li^ov,
knöchern i ourrpa/oXlvo^, d, Distelfink,
Eine verkürzte Aussprache von darpayoLkog scheint mir o-
oTTpiff, 17^ darpiag {Etym, m.), daraus formirt ist AarpixoSj 6,
Würfel \ davon ourrp^o, Würfelspielen,
Sollte acrrpuM noch durch Verlust des anlautenden a sich
verkürzt haben und orrptoi, mitd fOror (S.665), in dpia» fiber-
gegangen sein? ^ficu bedeuten eigendich kleine Steineken ( Wür-
fellf vgL ourrpa/aXdpxyn^, d, 17, aus Würfeln weissagend\ dann
die daraus weissagenden Nympheis, Oder wäre letzteres die erste
Bed. und, ebenfalls mit & iftr irr, identisch mit lat striga Hexef
aber auch dieses scheint eher hieher (strig = stri(n)g-o S.666)
zu gehören, als zu Stridore. Doch kenne ich keine sichere
Vermittelung und wage auch keine Entscheidung.
indem statt pa die gunirte Form von ri; ap eintritt und cnt
flkr <rx (VgL S.642), gehört hieher: tmaoy für axafy in ctvdpym^
(um etwas') wickeln, windeln u. s.w. (vgl. cmelpa u.s.w. S. d64).
Davon ro-^rap^^ai^ov^ to, Windel u.s.w.; cmapyavoQy cmapY^ydOf
emapyavli^f einwindeln u. s. w.; (mapYdvamgj 17^ das Einwiekdn;
cnapydvQ^, rd, das Eingewickelte u.s.w.; anawdvwvy to, eins
kleme Wickel, eine Pflanze; orjcdpYavuirrig, d, Wickelkind.
Indem von der hier zu Grunde liegenden Fonn arapy das
anlautende ar abftllt, entsteht xapydvvj v^ {Gedrehtes^ Oeßeek^
Seü. Wenn , wie in cravpanip u. s.w. (S. 638, 645), das r ausfiel,
oder T, wie oft, in a überging, so entstand crapy; dieses er-
scheuit vielleicht in crapy^dviiy 17^ Geeckt Doch kann man
auch an das sskr. srag' Kran%, erinnern; allein sollte nicht die-
ses auch vielleicht iflr s tr ag' stehn und hieher gehören? es wftre
alsdann die einzige Spur der g -Bildung aus der Wz. stf i im
Sskrit (v£^ Pott, £. F. U, 571).
2TEP. «71
Indeni säkr. ii dueh cX (Ar tp^ Gana) TerirMll wird, ffe-
hSrt hieher ortX/ in crTeXy-Lg, n, emeSireiekplmiie ii.fl.w.(= lat
Btrig-ilis); über die Entwickelnng derBed. s^eiehen vfßu oben
(S. 666). Davon : crTek/yüunfy xo» Dim* ; cmX^t^o, abreiben n. s. w« ;
Indem ri durch Xf iur pi repräsentirt wird, wurde crrh/y ent-
Btelm. Im Lat fUlt non in iit für sllit das anlautende st gan«
ab (S. 103); sollte nun hier, wie in lis, crrXi/ sich in X17 haben
abstumpfen können, so würde hieher gehSren: XLio, eireifeny
rihten lyf^ lat stringo), und Xiydrtify eireifetuL
Indem an die Form orpt) (S.665) 7 tritt, entsteht (XT^vy^ mit
Gana o^pet^ in aTptvyo^ai^ zusammef^fedrehiunA so ausgepressi
»erden (ygjL ^rr^yy)^ Mmälig hmechmachienn. s.w.; oTpevyeddv,
iy Bedrängnise.
Sollte mit ^ fiir crr (S. 665) hieher gehören: ^pvy-avdwj
oder mit bloss eingebüsstem 0 : TpvyavctG), die Thür schaben (vgL
Btringo), eachie klopfen? doch kann man auch an andere Ver-
bindungen (z.B. terere V^xep), aber nicht mit mehr Sicherheit,
denken.
Indem nach Art der 7ten Conj. Cl. ein Nasal eingeschoben
wird, entsteht zunächst aus tfrpay (S. 670) ötpayy in örpdrrio.
%usammendrehen Csirängen^j pressen u.s.w. Davon: 6rpayyog^
auch nicht nasaUrt, 6rpay6g^ if, 6v, gedreht] &tpafyylimf ausdrücken^
örpayydXij, 1}, Strang] 6rpayy<ÄMW, örpayyaXliißy erwürgen; örpay^
yoLXioy iSrpayyakig 37, Strang^ Strick, FaUstrick\ 6rpayyalud(aj Faii»
stricke legen ; örpayyaktovy r<>, eine Verhärtung in den Gliedern ;
(frpayyaXuriutq^ 09 das Würgen U.S.W.; 6tpayyakw9it^ , $g, gewun^
den u. S.w. ; ötoayyaXoiay drehn n. s.w. ; ÖTpayyoiharoq^ V^ov, 9^"
dreht \ örpayyuay örpayyiaj 17, Ötpdyyev^, ro, das Sich^htn-^Mmd-»
her^drehen, Z6gem u. s.w.; 6rpayy€iov, to, ein Instrument, um Blut
zu eniziehn ; <ftpayyiag^ o, eine Waixenarti &epayyswOy dre/m u.s.
w.; örpdy^y 1}^ das Ausgepresste,
Indem, mit gewöhnlichem Wechsel, o für a eintritt, entsteht
(frpoyy in (frpoyyvXoq^ 17, ov, gedreht, gerundet U.S.W. (vgl. rop-
yog S. 664); örpoyyvXo, örpoyyvXXiOj 0tpoyyvXaivo, örpoyyvXl4<af
ötpoyyvXewy örpoyyvXoOf rund mac/ten ; CtpoyyvXorng^ 17^ Rundung ^
(ftpayyvXsv^iqty öTpoyyvX^uxy ötpoyyvX&^iotf ro, das Gerundete; Örpoy»
yvX^öigj 97^ d/e Rundung.
Indem e fftr o und X CBlt p eintritt, entsteht ötXsyy in &tXeyylqj
17,= tfreXyt^ (S.670). Nebenformen sind öreXeyylg, x'Xtyylg^riy und
6TXiyyo^^ ro; örXeyyloVf örXtyyiStoVf ro, Dim.; <ftXifyyLi& = ötiX^
yli(o; örXiyyiöua, ötXiyyiörpoVf ro, = örtkyiö^ioL.
Aus der Wzf. ärXvjf (oben) entsteht 6tXvyy. Dahin ziehe ich
oörXiyt,^ äörXiyJi^ v, Locke: das o könnte man zunächst f&rRest
des Präf. ot (S. 283) halten, so dass es wörtlich die Aufgedrehte
Uesse ; dages en spricht aber das d in äörXi/yi und, wie mir scheint,
das gleichbedeutende und, wie ich glaube^ nicht zu trennende ß d*
ötpv^j "Xog und ^6rpvxoq^ o ; das v in ßoörpv^ ist wohl nur eine
dialektisäie Aussprache des i in einer entsprechendenForm ^J*
«7* STEP.
örpi^; wie im lat 8trig-ilis, im Verlititniss zu giieA.Xlf8^fnf, ht
hier das p erhaken; das x ist zufiUlig entstanden (vgL £pvt^ 8.
332); sind sich aber oatXvy^, ä6rh/y^, ßoOxfn^ gleich, so mnss
man, nm sie zu vereinigen, die anlautenden o^d^ßo anf das Präf .
a/a, dßo zurückfuhren, welches sehi anlautendes a, wie oft (vgl.
ßol^t S. 10 n. aa.) einbüsste; so stehen jene denn für ßoötluY^^
pa6rUY% und in ßoörpvli ist /, wie oft, in p übergegangen; wört-
lich heissen sie das Abgedrehte. (Andero über ßo&ttn^ PoU, £«F.
II, 100). ^ÖTfw^Mw;, To, Dim. ; ^örpvxn^&vi ^^p^^n^h «% toekeit-
arüg; ßo&tpvxo&f -x^®, krdusein.
Indem an die Wzform lat q tritt, gehört hieher, wie ich ver-
muthungsweise annehme, tor-q ftlr storq mit, wie im Römischen
sooft, abgefallenem s. DieUed. dre/ten entscheidet sehr zu Gun-
sten dieser Etymologie und schwanken köimte ich nur zwischen
ihr und einerVerbindung mit der sskr« V^dhvri Ar hvf i (vgl.
xvp) krumm aem; allein gegen diese entscheidet fast mit Sicher-
heit das latein. t, welches einen höchst anomale^ Gegensatz zu
sskr. dh bilden wurde. Welchem sskr. Laute hier q entspricht^
lässt sich nicht mit Entschiedenheit bestimmen, da q mehrere
sskr. Laute vertritt (z.B. k', q) und weder im Sskr. noch in den
übrigen verwandten Sprachen eine, mit Siohei^eit torq-ueo
gleichzustellende Form uns entgegentritt Wenn man das ^ in
nrpsTt einem sskr. k' gegenüberstellen will, und nicht, wie wir,
wegen des innigen Zusammenhangs mit ötpefp, annahmen, einem
p, so könnte man diesem rpc^r, dem latein. torq und dem deut-
schen streifen eine sskrit Form stfi-k' zu Grunde legen (vgl.
z. B. k' im sskr. pank a = ni^ne = quinque = fünf). Für eine
andre ebenfalls hieher gehörige Gutturalbilduns halteich femer
goth. 1^reih-an, ahd. drahan, drah-isal (vgl. roov€v& S. G65,
J. Qrhnm, D.Gr* U, 105) so wie nhd. drängen (vgL we^n der
Formation strängen), wage aber auch hier nicht zu bestimmen,
welcher sskrit Bildung diese Formen genau entsprechen wur-
den; das anlautende s ist auch hier eingebüsst, wofür wir auch
im Germanischen schon viele Beispiele erkannt haben.
Durch Verlust des 6 und Anfügung von x ^n die Wzf. tpo
(für 6rfo) entsteht tpox* Dieses erscheint in Tpoy«dc. o, mlUs Ge-
drehte, kreisßrmig Gerundete, Rad, und ich glaube kaum, dass man
bei dem jetzigen Standpunkt der Etymologie eine sicherere Ab-
leitung für dieses geben kann. Dabei verkenne icb jedoch nicht,
dass man über x sehr schwanken kann. Da % gewöhnlicher fast
ein sskrit ksh voraussetzt, so Hesse sich an eine Verbindung
mit der sskr. Wzform tf iksh denken, von welcher sogleich die
Rede sem wird. Doch hat dieser Zweifel keinen Einfluss auf die
Richtigkeit der Etymologie im Allgemeinen. Von rpo^o^ kommt :
tfox^^ovy tOf rpoxitSi^o^y 6, tpoxl'<f^aoVf to, Dim.; tpoxo^tovj ro, Breie;
tpoxaXiay rpoxn^^f 'tfoy^iXia^ xpoyAoJAM^ rpoxfXlaj ij, rpoxCkia, td^
am ryMder Kärper, der eich »mieehen %wei festen Punkten dreht,
Walze U.S.W.; tfoxa^mf walzen u.s.w.; tpoxaXuidnqs e^, van der
Art einer Rolle\ rfoxlti6yMyt6,dasRaderwerk\ rpoxl^o, auf dem Rade
uaulrehn, foltern (S.6l68)n*B.w.\ tpox^iaXo^Of einrunder, vom Wasser
glatt gerMmer Stein; rpox^n^j cffj radßnmgi rpox^fw^ ^> ramde
ITEP. 675
Buifß$Mmi§. Nochandre hieher gehörige Themen sind der ßanm-
erspamiss we^en zu rplx(Si gesetast Denn bei der fast voUstän«
digen GleicUieit der Jb^orm (e iür o ist ein gewöhnlicher Wechsel)
entsteht natürlich dieFraffe» ob auch tftx^ laufen^ hieher fiehöre«
Kann man das Laufen ate ein Sich^fortbewegen gefasst haben?
Ich lengne nicht, dass sich hier die Bedentang anfeine sprin-
gende Weise entwickelt; doch ist der Sprung nicht sehr gross.
Wenn aber rp^x hieher gea&ogen werden dan, so gehört anch
goth. ^rag-jan {laufen, •/• Grimm, D.Gr. 1, 846) hieher und eben-
so, wahrscheinlich, slav. draea Weg (Dohrowsky^ L L. SL 129).
In diesen Formen ist ebenfalls, wie häufig, das anlautende a
eingebusst; nun wird aber auch im Sskrit eine unbelegte Wzf.
triksh eich bewegen ieiek drehn ?) ai^eftthrt ; da wir wissen,
dass auch im Sslu*. anlautendes s in Gruppen eingebusst wird,
so könnte sie fiir stf iksh stehn; mit gewöhnlicher Vertretung
des f i durch ra wurde sie straksh: traksh, und ihr entspre-
chen rpeXf Itrag, drag ganz regelrecht Anders Poii (E.r. ü,
59)« Also tptxmyieieh drekm) eieh schnell bewegen; ^pi^ofuu (vgL
S. 661), dor., mit Erhaltung des organisch-richtigeren a : rfdy<a ;
davon : dpexrueo^, Vy^^ *Mn Laufen gesehdckl; dpifyxthtov. Mut o
liir «: tp6xoSy6fLaMrfu.8.yrrj tpoxaHnlairflenäi rpox€i4<n>=tpix^9
rpoxaXog^ a, ov, laufend, Trochäus x rpox^'üidgj if, 6v, trochmsch \ tpo*
Xo^g^ lij oVf laufend, rund (vgl. S. 672) ; tpoxctvnip^ o, Laufer. dis
runde (von tpoxog) Vorragung a$n Hüflknochen u.s.w.; rpoxatq^ 17,
eine Art Schuh \ tpoxotöiia^ to, ein Rennwagen; rpoxdiiSf rpoxdof
rpoxt4^f laufen i im Kreis herumdrehn u.s.w.; tpoxtpo^^ a, ov, rpom
X^S^ <if iv (zw.)) sehnettf rund\ tpoxif i, Lauf; rpoxuif rl, hauf\
Umfang des Bades; tpoxAog, 'fpoffiiog, tpojfiko^^ o, ShranMäufer^
ein kleiner Vogel u.s.w.
Indem statt e das a sich erhSlt, wie in dem dorischen toax^
aber p, wie so sehr häufig, in anlautenden Gruppen (vgl. S. 372)
verloren geht, entsteht, durch Suffl v =s sskr. u gebildet, ra^-v
für tpaxoy o»anisch ^tpayv^ schnell {laufend)^ man vgl. auch PoU
(E. F. II, 123). Also ta'ivc. €iay v; im Comparativ wird raxwp
durch Einfluss des t eigentlich zu taacrov^ aber indem die Aspi-
ration auf T tritt, ^dööfov, ov; auch unverändert tayUav, ov, unre-
rlmässiger rayv^xtpog; Superlativ tax^^tog; davon: tdxot (vgl
388), raxiag, schnell; tayivw^ eilig machen \ xax%v6q, li^ovss
raxvgi taxorn^^ n, Schnelligkeit; taxivag^ 6y Beiwort des Hasen;
tdxogj rOfJSme U.S.W.; löotaxi^ ig, gleich schnell] löoraxim, gleich
seünell sein.
Wenn wir triluJunitBecht hieher gezogen haben und ihm
als Grundbedeutung drehn geben dürfen, so ist es femer erlaubt
hieher zu ziehn sskr. tarku die Spindel \ denn die Form betref-
fend, so tritt k im Sskr. an die Stelle von ksh (vgl. Nachtr. zu
S. 205); die Bed. bedarf kaum eines Belegs; man kann jedoch
vergleichen 6tpo<paki4fß (S.666). Da nun dem sskr. triksh, mit
xt fiir ksh, rpaxt gegenubertreten kann fvgl. S.112 und sonst),
so dfirfen wir hieherziehn das jdeichbedeutende Jt^ToaxT^oc^ 6;
das d nehme ich iiir a s= 6a (S. 382) oder für a/a (8. 274), so
dass es wOrdich heisst: der Sktsammendreher, oder der Abdrehe;
man kann flbiigens auch rpax f&r die Wzform nehmen, mit ic sr
45
674 STEP.
Bskr. ksh (k>, wie in ottoq (S. 228) nnd to fftr Sii£ Davon : a-
Tpdx'fiov, To, Dim«; drpanTvK'klgy dTpattTvTUqj 17^ ein spindeiarüffeM
Gewächs (vgl. Pott, E. F. 11,123).
Das Zweifeln kann, wie auch das Denken vielfach (v^. lat.
volvo animo), als ein eich Hin- und Herdrehn gefasat werden.
Dalier ziehe ich hieher das sskr. tarka Zweifei. Dieser Form
entspricht mit pe für ra: rpex in gS£i£äSk9 ^^i %weifeUo9, wahr u.
s.w.; aTp£x€G), genau erleiden a.s.w.; arpexiia, dxf&tlcLy 17, Zuver^
lässiffkei i n,B»w* ■
Sollte zn rpox mit der Bed. eirecken, xiehn, wie im plattd*
trecken, auch ToaxTOg, 6, TpaxrWjTo, (gezogenes) gebleichies,
weisses Wachs^gm&ten.'i Davon: TpoxTai^a, bleichen i xfdjtrm^LOLy
To, etfi Pflasler van weissem Wachs,
Sollte zu der Form rpox (S.672) mit Erhaltung des o- nnd
Guna op ftir po griech. <rTopx in ovopX'd^a gehören? dann
hiesse es eig. %usammendrehnj %usammefidrängen (vgl. S.G67).
Sollte endlich der Strauch von seinen Windungen den Na-
men erhalten haben, so wurde ich sowohl dieses deutsche Wort
hieherzlehn, als auch den Pflanzennamen aTpvxvoq^ 6, ar^pv-
yiyov, xo (crrpv;^, 17^ ZW.), Nachischaiteni es wäre als sekundä-
res Element ein Laut an die Wzf. arpv (S. 666, 671) getreten,
welchen die griech. Sprache durch y repräsentirt Sollte als
dann zu der Wzf. arto auch axip-v^ o, der mittelste Stengel der
Artischocke, gehören f Die Nebenform T^p-va^ erklärt sich durch
Verlust des 6; die andre Tixipvt^ müsste man an die Form tr^tf»
(S.664) schliessen; durch Verlust des 6 ward sie inrep und danu,
wie in ^xoU^y ein t eingeschoben (oder wäre dieses axipm^ mit
dem gleich zu erwähnenden identisch?).
Ehe ich die Wz« crxtp verlasse, muss ich noch das gewöhn-
lich damit verbundene axip^vovj x6, die Brust, erwähnen; eine
sichere Ableitung kenne ich nicht; wenn in dem gleichbedeu-
tenden sskr. stana a, wie so oft, för fi steht (vgl. 2^.65, 87 und
sonst vielfach), so wären beide Wörter identisch. Davon: axtp-
vldtoVf TO, Dim.; axtpvioVj x6, ein Gericht von Brustfleisch \ axip-
yi$, n, das Innere u»B.w.(Hesych.); axtpvixnSy 6, -Trip, 17. von der
Brust; axtpvdin^t^y brustartig} ßodwrepvo^, ov,hochbrustig\ ^tpi-
crxipviogy ov, um die Brust gehend j vtpoöxepvUtioqj ov, vor der Brust
befindlich ; IvöxepvIio^uUf umarmen {Hesgch.).
^ Mit crxep verbindet man endlich ^lfUSUf4i> ^> ^^^' ^'^^
nimmt, dieser Etymologie wegen, als eigentlicbe Bed-Z^i^er an;
ich will die Möglichkeit, dass sie richtig sei, nicht gradezu leug-
nen, aber sonderbar wäre doch die Bezeichnung eines Kriegs^
häufens durch den Umstand, dass er auch lagert. Sollte nicht
eher eine Verbindung mit dem deutschen stri-t u.s.w.(vgL S.
102) vorzuziehn sein? als Wzf. wurde ein sskr. stf i oder sf i
rvffl. a.a.O.) anzunehmen sein, welches von dem eben behan-
delten-der Bed; nach sehr verschieden sein würde; es hiesse
wohl kämpfen, wie sskr. srini, Feind, wahrscheinlich macht
(vgL a.a.O.). Dann verbände sich auch deutsdi ki*stir-ni
STEN. 675
(militia, J. Grimm, D.Gr, U, 63) damit. Davon: (rrpaTda, n,
Heereszug 'j crTpaTe/a, i}, die kriegerische i onrpaTeua, im Kriege die^
nen n.s.w.; <iT^T$v^a,x6yHeere8%ug ^ 6ToaTtvyiaTi»6q^rij6v,aTpa''
Terrtxd^, if, ov, kriegerisch^ crTpdxevaig^ ri^ Feldzug ^ arpaTevin^og^
ov, %um Kriegsdienst tauglich n.s.w.; orpaTui, ri^ Kriegsheer; arpoir
Tiog, OY, kriegerisch n.s.w.; aTparidTinq^ o, Soldat U.S.W.; orpa-
-ri63x^, 17, Kriegerini arpaTtoTtxo?, if, oV^ »fuw Krieger gehörig '^
«rrpaTnxreio, ai// «11«» FM%ug denketi\ oxpaToio^i, (ßutimann
urill cTTpaToo^ouy vgl. Dnncan, Lex. homer. edmRost s. v«, was je-
doch keinesweges nothwendig, vgl. z.B. di}/ao(iai von 01)^), Ai«
^ent; darpaTemro^, ov, ohne &iegsdiensL
crTop^vy^^ oTopSv^, (rrdp^, 97, ili> Spitze n.s.w. Ein^ si-
chere oder nur wahrscheinliche Etymologie kenne ich nicht.
öTopvvn, if ^in wahrscheinlich spitziges Instrument dsrWwsdärzi»,
gehört woid mit jenem zusammen.
^oTsv. Im Sskr. entspricht st an fönen\ die Formen der
verwandten Sprachen vergL man bei Pott (£. F. I, 255); stan
für eine Bildung ans '^tan dehnen, mit demPräf. sa zu halten,
wie Pott will, kann ich mich, bei der Verschiedenheit derBedd,
nicht entschliessen. ImGriech. entspricht zunächst, wie schon
Pott erkannte, örey in aTivio, stöhnen, seufzen U.S.W.; ZT^yrop,
n. p.; orreyd^a (Denomin.) = axhmi axiray^iay to, das Geseufz ;
axevay\i6g^ 6, das Seufzen ; a^evoaevog^ ^, 6v, stöhnendn. s.w. ; &t€vot^
xTixd^, 9;, 6v, immer stöhnend; dorsvaxrl, doTZvaHxti^ ohne Seuf^
%en \ aTevdx,(Of orrtva^iiDf crTCva^t^o = OTivfo, Mit o für e : crrdi/off,
d, das Seufzen i arovoet^^ oro-a, bv, seufzerreich ; <rrova7^, rj, <rrd-
ya;(o^, d, = crrovogi arovaxi&j aTovay(lifa s= orTeva.
Da wir wissen, dass anlautendes s häufig abfällt, so ziehn
wir hieher sskr. täna fiir stäna Ton; in der J3ed.5;pff7im/ii^ ge-
hurt es zu tan. Dass der Begriff des Tönens aus dem des Span-^
nens hei-vorgegangen sei, lässt sich nur annehmen, wenn wir
flauben wollen, dass schon in so alter Zeit die physikalischen
iifahrungen, aufweichen eine solche Bedeutungsentwickelung
beruhen wurde, gemacht wären. Dies scheint mir nicht wahr-
scheinlich, und idh ziehe daher vor, dieses Zusammentreffen der
Bedeutungen in täna der bemerkten formalen Entwickelnng zu-
zuschreiben; dass diese aber grade in dieser Wurzel schon sehr
früh Statt fand, zeigt Folgendes. Im Sskrit ist die Bezeichnung
far Donner dieser Wurzel endehnt, nämlich stan-ajitnu; daher
erhalten wir das Recht, lat ton-are hioher zu ziehn und ebenso
deutsch donar (/. Gri^nm, D.Gr. II, 596,121), in denen beiden
das anlautende s, wie schon so sehr oft, aufgegeben ist Dieses
g'ebt uns aber auch das Recht, goth. I>iunan (Jonen^ J. Grimm,
.Gr. I!, 48, 520) hieher zu ziehn, und ich wage deswegen auch
lattinnire sammt der frequentativen Bildung tin-tin-nabulum
hiermit zu verbinden. Diese Analogieen bewegen mich endlicli
auch Tovog^Ofin der Bed. Ton fiir örSvog zu nehmen und von
Tovoi; (von yf^ioLv, dehnen) zu trennen. Naturlich griffen diese
Wzformen tot fiir nxov (= sskr. tan), nachdem man den physi-
schen Zusammenhang kennen lernte, ineinander über, und der
45*
876 liTPl
Spradisinn blieb sieh der nrsprüiifdiehen Verftdiiedenhett mch!
mehr bewusst rman vgl. y^Tvy). Meine Ansicht will ich jedoct
keinesw^es als sichere Etymologie geben. An xovoq Ibr tfro
vog knüpfe ich: rovdpiovf to, SUmmpflrife; tovuxIo^^o^op, von tfei
Länge eines Tone-y xovli&, beionen. Andre Formen, welche viel
leicht ebenfalls hieher gehören wurden, sehe man bei ^^ey.
6xpii& heisst eehwirren, sehriilen, zmteehem n.s.w.9 ganz
wie das lat strid-eo, mit welchem wir es sicher gleich serzm
dürfen, so dass also die Wzf. dxfii ist Durch Einfluss des {
im Präsens (ygL S. 362) wurde in dnigen themafischen Bildun-
gen / statt des wurzeiförmigen 3 eingeführt; ^^tpiyJ^j 17. ein Nochi-
vogeii (fTpt^YfjLoq, 6, das Schwirren, Sollte das gleichoedeutende
slav. ckred jet (Dobroweky, I. L. SL 165) damit verwandt sein ?
Indem 6 abfSIlt, wie so sehr oft (z. B. S. 673), entsteht die
Form rpid in rplio {rpl6& und Tpt^o, xtrpiya^ so dass wir hier
das or^misch richtigere 9 und das damit wechselnde 7 zugleich
eintreten sehn), glbd. Davon rpuriuig^ xpiy^^ ö, = öxpi^iiog.
Gehört hieher Tpt,YXl4o, kichern?
Fast gleichbedeutend ist rpiJ^c», schwirren, girren ii.s.w.9
and wir sän pt, pv schon oft mit einander wechseln (z.B. in Sptd&
und 8pvq S,96); sollten wir dies demnach f&r örpvd nehmen und
mit (tTfM^ identificiren? Davon : rpvö^oqj d, Gemurr} xpvydv, i?;
du Turteltaube {die girrende); xovyoviogj a, ov, tan der xpvydv.
Wäre es möglich, dass die hier zu Giiinde gele^e Wzf.
öxpti von der sskn V^svri (S. 460) käme, und eine Sekundär-
btldung durch 8 wäre? svrid hätte mit Verlust des v Cvgl. S.
452 und fast alle ursprünglich mit 6/ anlautenden Wurzelformea
von S. 452-466) lat sri d (mit r 1 = ri) werden müssen und nach
Einschub eines stutzenden t (S. 405, 414, 645) strld ; dieson
Formen entspräche eriech. 6pl8, 6xpl9; an die erste Form konnte
sich alsdann mit Verlust des 6 und Gunirung des i: ^018 fßr opotd
lehnen, welches ich hieherziehn möchte, weil es denselben Toa
ausdrückt wie strld; von formaler Seite wäre fast eine Verbin-
dung mit der Wz. sskr. ru tönen, in der Wzf. rud (ch = v S. 11
und sonst) leichter; will man es mit mir hieherziehn, so liesse 1
es sich auch so erklären, dass zuerst 6xpoiJi entstand, dann dns |
T, wie in öavpmxiip (S. 638) eingebüsst ward und, da die Grie-* |
eben keinen Anlaut 6p kennen, das 0 nachfolgte. Also poiiog^ .
d, Geschwirr u.s.w. Davon: ^oi^dSrigj eff, geräuschpolt; potjf'o, ,
schwirren u.s.w.; ^oiin^d^ potir^ov, unter Gerdusch] pot^iffiff, eaaa,
ev^ rauschend; foLiri^y to, Geschwirr u.s.w.; poi^n^&p {poi^axT^pfOy '
EW.), d, riy rauschend 1L8.W.; poiioq^ 6, Geräusch; svpot^i^ro;, ov,
leicht hinrauschend.
Steht mit öxpii auch öxpiß in Zusammenhang? die Bedent
spricht sehr dafür; denn öxpLßoq^ d, heisst fvel. tfrptJ, xpiS)dai
Zwitschern der Vögel. Wenn svri zu Grunde läge, wäre (Trpi-?
eine Bildung durch ^. Davon CxpiJ^lMtLyX^ komisch gebildetes
Wort (Aristoph.^.
Wie sich nun ^oti zu öxpiS verhält, ganz ebenso wurde poi^
zu fepiß passen. Davon folß8oq({}irpoi^xo^ mitRückwirkeader
Media» vgL S.646), 0^ jedes schwirrende Geräusch i formell wfire
STPl. «77
Jedoeh eine Verbindiug mit »skr. r£bh eher mSg^ich, aUein des-
sen Bed.i8t nicht ganss passend; denn r£bh-ana bezeichnet dSst
iinanmen der Kühe. Davon : ^oi^n^ov = poi^iiiovi ^o^im = (toi-
4ie^i p<Uß9n<nqj n == ^ntng-j fioi§8d8nq = ^«•^«J^ff.
Hieher gehört wohl auch fiolßdrpf, fi§in»j fivdnyj fvoStiry, mü
GermucK _^___^_
Da die Sylbe p» in Hx^Ti ohne Zweifel den Laut repr&sen-
tirt, welcher iin Sslur. durch, den Vokal f i bezeichnet wird, wir
diesem (oder dessen Guna) aber schon oft (S. 587) p mit Vokal
zu beiden Seiten geffenflbertreten sahn, femer wissen, dass an-
lautendes 6 oft abfallt, so dürften wir mit 6%^ auch repe^ ver-
binden; sollen wir dieses in T6peT-i^iD erkennen? DieBed«ist
^vieder ganz identisch; %'wiUehem, %irpen u.s.w. Ttpiriia ist wohl
ein Denominativ von Tepero, welches ftir tzpei-To stehn könnte.
l^AVon TcpcTurfio^, 6, Tsp^rurfia, to, das Zwitschern us.w«
Für üxpi^ trat 6Tpiy ein (S.676); dieses würde mit Verlust
des 6i Tpf/ werden; wir wissen nun, dass p in einer anlauten-
den Gruppe oft abföUt (S.673), also ny entstehn wurde. Sol-
len wir deswegen T^-TTi(,o, ftir T6-tfTpc{^ rt-rpc^ nehmen und
bieherziehn ? Es heisst BawngriUe und wurde wOrtlich die ofi
(Reduplic) zirpende bedeuten. Davon: Tem/oVMx, to, eine kleine
€yicadenart\ Tem/ci^i;^, tg, von der Art derGcaden, Terrt^o und
T^ji^G) heisst nun wieder piepen^ %tintscAem; sollen wir nun auch
-r^Tt^o ftir Tfr-i^Tpi^o); Ti-Tpi^o nehmen und bieherziehn? Die
Reduplication mit i (wie in rL-^r^ni, törrj^u) war die im Griech. ge-
wöhnlichere; auffallend wäre zwar die Dehnung in der Redu-
plicationssylbe ; sie findet aber im Sskr. Analogie, Bopp, Gr. s.
r. 560, vgl. Tnrda S. 660). Möglich wlre jedoch, dass Tirt^o
onomatopoiStisch ist, wofttr auch titti im Sskrit erklärt wird.
Davon täti^, 17. ein kleiner piepender Vogel. Hierzu gehört wohl
auch das ziemuch gleichbed. xtrvßliaj Tirrv^t^cD.
Wenn in örpii nur örpi wurzelhaft ist, so könnte man hier-
mit endlich verbmden: örpov'^ (mit Antritt von & (S. 30 umsonst)
an die Form öxpov, vrofovßliT sskr. f i eingetreten (?)) in örpov-
& 6 s, ÖTpo^oq (att), o, ny j^^er kleine Vogdj SperUng u. s.w. (steht
in Sperrung Sper für Ster, wie auch in speien (S. 415), so dass
Sper mit örpov zu identificiren wäre?), femer Strauss (gewöhn-
Bch mit dem Beisatz 17 ytvfd'hi)» Davon: örpox&iovj örpov^aptov^
rJ, Dim. U.S.W.; tfrpovdeio^, a, ov, ÖTpov^wgy vom Vogel u.s.w.;
öxpoT^UQVf 6, Strauss: örpov^^iitOf piepen\ tfTpovSoTo'^, 9?, 6v, mit
Vögeln bemalt ; d6vpoiS&i0To^ ov, der nicht mit öxpo^iov (ein Kraut)
Gereinigte.
Wenn 6xpi hier wirklich dieGrundft)rm ist ,^ so gehört end-
lich dazu lat stur-nus, deutsch staro (/. Grimm, D. Gr. II, 1^)
und bedeutet eigentlich Vogel Überhaupt, dannfii/aar; damit iden-
tisch ist eriech.^'ap, 0$^ d (wegen 4^ ftir tfr vgl. S.646; Potts Zwei-
fel (E. F. II, 397) ist grundlos). Davon ^p6^^ a, i^, siaargrau
n.s.w.
Wurzeln und Wnrzelformen, welche mit 9
anlauten.
V^^ Im Sskr. entspricht psi mit der Bed. esseuy belegt
dnrch psi-ta gegessen, fsknaSpeise. Identisch mit der sskr.Wz.
ist spei im deutschen speisan. Aus dem Griech. ziehe icli
hieher : o->lo; das o ist wohl Rest desPräf. or (= sskr. ut S. 283),
so dass diese Zasammensetzung eigentl. aufessen hiesse ; doch
kömute 6 auch für a = a =: o-a (S. 382) stehn, so dass es m//-
essen, %uessen hiesse. Letzteres tvfirde besser f&r die Bed. von
i^ov, xoy passen. Dieses heisst eigentlich Ztiüro«^ nicht, wie man
der vagen und unhaltbaren Etymologie von ^co wegen annahm.
Gekochtes* Davon: otf/aptor^ oifapidiovj To,Dim., hes. Fisch; o-^&v,
6f Korb, um o^ov darin %u tragen ; d>)^o(iai (Denom.)y ols Ztikosi
essen \ o^yM, to, = i^v^ avo^q^ ov, ohne Zukost; dvt^ia^ r;y
Mangel anZukost\ napo^l^y 17, eine Nebenschüssel mit Leckereien;
TtouKT^ioVf To, Dim. ; napcnlndiogj a, ov, zur utaoo^ gehörig Cvgl.
S. 314).
f^dXtov, TOf die scharfe Kinnkette des Pferdes. Sollte dieses
Wort mit der Wzf. kshar schaben (S. 200) zu verbinden sein?
^ fiir ksh sahn wir oft (S. 616), mid ebenso X für r. Danach
wäre T^oiXiov das (durch Schaben das Pferd bändigende) Gebiss. In
diesem Fall ist eine Verbindung mit dem ganz gleichbedeuten-
den sskr. khal-ina, khal-lna möglich; denn wir wissen, dass
fiir ksh im Sskr. häufig kh (S. 624) und für r 1 eintritt Gewöhn-
lich wird es jedoch von kha Mwidj und 11 na befestigt, abge-
leitet Gegen diese £tymologie zeugt aber die Form khal-i na
mit kurzem L Mit khal-lna ist aber absolut identisch griech.
äaX'Tvog, o, Zügel, Gebiss, welches man aber auch gradezu aus
er bei khal-lna hiemach zu Grunde liegenden Form kshal-Tna
leiten kann, da wir wissen, dass dem sskr. ksh griech. % ge-
wöhnlich entspricht Davon: x'^'h.vixn<;^ 6, -Itk, r;, am 2iawn ju
s.w. ; j(aXLv6(0f zäumen, zügeln i ^^^aXlvcxr^g, 17^ das Zäumen U.8.W.;
p^aXtvoT^pia, Ta, Taue^ mit denen die Schife am Ufer festgebunden
werden; dj^akivo^^ov, dyaTJivoiiToq^ov, zügellos /ungebändigt\ vsro*
j(p^vv^u}q^ ov, unter dem Zaum.
DurchUmstellung des ^ in tf/oXcov entsteht gleichbedeutend
&3tdXiov; wenn man ^ als fa betrachtete Tatt z. B.), wurde durch
diese Umsetzutip^ die Wzf. örpdX oder mit Verlust des 61 (paK ent-
stehn (vgL S.174 und viele seitdem vorgekommene Beispiele).
So kann man hieherziehn (pdXapa; xd^Xblankes) Pferdegeschirr,
Doch kann man qnch an andre Verbindungen denken. Davon:
dpYvpo(pdXapoqy ov, mit sUbertiem Pferdeschmuck.
^iXXtoVi To {-^Ouov zw.)9 Armband. Sollte es ftir öitlklLov
fitehn und zu &stdQ gehören (S. 540)? man kann öcpiy^vp (S. 557)
vergleichen. Davon ^^fekiwoj umwinden.
Waizelo und Warzelformen, welcbe mit Z
aolauten.
yTifi. Im Sskr. entspricht ja; denn j wird im Griechischen
gewöhnlich dnrch i repräsentirt Diese Wz. ist in derBed. r«r-
bmden belegt; ansserdem werden ihr die Bedd. mischen^ binden,
f fidein, trennen gegeben, in welchen sie aber noch nicht belegt
ist. Im Griech. erscheint die entsprechende Form zunächst in
^m-vw-ui; iv ist vor dem Zeichen der StenConjXl. w, wie ge-
^wGhnlich imGriech., gunirt und dasGona Csskr.d), wie in poV-
w^u (S. 76) und sonst bisweilen, im Griech. durch q repräsen-
tirt ; das V ist, wie in crrpcWcfu (S, 663), verdoppelt (vgl. PoU,
F. E. I, 213). Neben 4&vv^u erscheint iawwoy gürten u. s. w.
Davon: ^oJfta (^oxrua zw.), rd, (eig. etwas Umgegürtetes) Wamme,
Gurt U.S.W.; ^rao-^, 17. das Gurten ; ^Gxmfp, o, Gürtel u.8.w. (vgL
Ijehrs, Aristarch. p. 125) ; ^oicm?^, o, gürtend u. s.w. ; ^ocmfpto^,
vi^w, %um Gürtel gehörig; ^toaroq, fi, 6v, gegürtet; ^oarpoVf t6,
Gurt; ^dvri^ 17^ Gurt; ^^viov, ^avdpiov, t6, Dim.; i6)vlTriq,6, -Tti^^
17, »um Gürtel gehörig U.8.W.; äi(DToq^ov(^Etgm. iit.), unyegürtet;
htii&oTTpa^ 17. Gürtel i Trapo^Gxrrpt^, ti, ein am Gürtel hängender
Dolch; napaicivu>q^ ovj napa^ovliiogy oVj am Gürtel befindlich u.s.
w.; ^epc^ofuxTftov, to, kleiner Gürtel \ ä^owoq^ ov, ohne Gürtel. Hie-
her gehört *A|erff, n. p., wo a = d, da (S. 382) und tv Guna von
v, der Zusamfnenbittdende, und ßv^aq^ avrog für ^v-^eßag mit Con-.
traction(<S/f>r^ verbindend); das Guna ev wurde vor a in tß gelOst
Das zu dieser Wz. gehörige Suff, ju ist oben (S. 410) bemerkt.
Indem das, so oft als sekundäre Wzformen biloendes Ele-
ment kennen gelernte, sskr. g'an ju tritt, entsteht die sskr.Wzf.
jug ebenfalls mit der Bed. verbinden u.s.w. Die in den ver-
wandten Sprachen entsprechenden Formen vergl. man bei PoH
(E. F. 1 , 236) und Gralf (Ahd. Sprsch. 1, 590). Im Griechischen
entspricht i,vy. Indem dieses nach der 5ten Conj.Cl. flectirt» und
das V nach griech. Sitte gunirt mrd, entsteht i^vy-w-iLi, mit un-
regelmässiger Conjugatiou auf io: itvyvtxo^ verbinden, zusamdnen*
spannen, %usammenjochen u.s.w. Davon: ^ev/fta, t6, Verbindung
U.S.W.; 4^v^, 17^ das Anspannen U.S.W.; ^evxrd^, ?f, ovj angespannt
u.s.\v.; ^evxT7fp,6^ ifmtTupa, ii^ der (jdie) Zusammenspannende \ i^^v-
xT)fpio^, a, ov, %um Anspannen dienend U.S.W.; ^evyoq^ ro^ Joch u.
s.w.; iivyäptovj TO, Dim.; ieryslogf to, gibd. (zw.); ^eiyccT^fp, o,
= ^erxTifp (zw.) ; ^ery/Ti?^, d, -ZTiff (-^Ttg), ij, angejocht u. s. w. ;
{j^tvylvai) eine Ciasse der atheniensischen Bürger; itv^iaiov^ to, die
SclMtzimg der ^ev^irat; ^ev^Xrij j}^ Joch U.S.W.; ^evyXrßev, ^fivyX»?-
(pt; 8iaitv9CTix6g^ iq^ ovj zum Tremsen geschickt ^ ^la^evj'fid^, 6, das
Trennen,
Von der nicht gunirten Form ivy kommt: ivy^ov (alte Aus-
sprache ivoyov mit d Statt a* = ^, mit verlornem <r (S. 618) v
680 (zy, ZFESy
vo = lat n in jag^um), ro, ivyo^y 6f Joeh o-s-w., Wagei ixyof^v,
ivyLoVf TOy Dim. von ivyog^ Wage\ ivyiog, a^ov, %um Joeh gehörige
ii^mLog^ ovjjoehbar'y ivyutog^ Vj 6v, %w Wage gehörig; ^vyiavogf ^v-
yavoq^ V* 6v, tm Zeichen der Wage geboren; irrydiriv, jochiceie, paar^
tteüf ivfourrpov, to, ein {wohherbundenes) Behälinisa u.8.w.; iv^
fäcrrpiov, to, Dim.; i^yi^f im Joch eetn; ^vyiTri^y o, der Rvderer
in der Mute des SchM} ^17^0», anspannen u.s.w.; ivyi^Gu;^ n^ dae
Jocheni ivymrogy VyOv, verbunden; ^v/ofto, ivyfa^povj to, derQuer^
baiken, der beide Thür/iügel verbindet^ iv^ei^pl^o^ einechüeeseni iv-
Yi/TOti = iffisfi/tax. Crehört hieher s iv^ouva^ i^ Hammerfisehf ^v-
rvlg^ dvyvi^j -hy eine Art Eidechse (vgl. Poii, £. F. U, 35)? ava-
ivyn^ n- Aufbruch o. S.w. ; ivxiivyo^^ qv, sich paarweis gegenüber^
stehend \ iuiiv^ia^ ^^ das Trennen \ otf^v^» 4» ^y <^'^^% ^Sy %usa9n^
mengejoc?U\ vnoivyidSiig^egy einem Lastthier (jamentum für jüg-
mentum) ähnlich.
Wir wissen, dass eins der gewöhnlichsten Elemente der
Sekiindärbildungen dh (^d^hä S. 30 und sonst vielfach) ist
Sollten wir deswegen sskr.ju-dh hieherziehn dürfen? es hdisst
kämpf en\ wäre diese specielle Bed. aof ähnliche Weise entstan-
den, wie lat conserere gebraucht wird (pugnam, raanam,
vgl. navis conserta u.s.w.)f Aus dem Griech. gehdrt dazu,
wie schon Pott (£. F. 1, 252} bemerkte: iaiiLvn (Part Med. =
emem sskr. judh-mäna, gekdmpftes)^nj die ScUaclU (auch im
Dat ia\xlv%y von icr\u,v mit Verlust des das Thema schHessen-
den Vokals, wie S.176 und seitdem noch 6fter vorgekommen
ist); das anlautende j ist durch ' repräsentirt, wie S. 141, 400 £
und sonst; ^ ist vor ft in o- übergegangen; die Wzf. wäre also
«&. Gehört hieher auch va-aoq^ ö, der Wurfspiess (für vd«o =:
einem sskr. judh-Ja)? Davon: wo-ctjrd^, if, dv, wie ein Wurf-'
apiess gemacht Hieher gehört auch oz ds, Spiess (•/! Grimm, D.
6r. II, 226)« Sollte man auch ig in v<r^Xifty%j vyyog, 37, in der
Bedeutung Seil, welches vor die Schranken der Wettrenner geno^
gen war {kämpf 'Schlage$$d?) hieherziehn?
(ivj ißeg). Da. wie bemerkt, Vju auch änrch Mischen
ftlossut wird, und lett jaut (Mehl mit Wasser einrühren) vor«
kommt, so zieht Pott (E. F. I, 213) auch hieher lat jus, Brühe.
Hierbei ist unbemerkt gelassen, dass schon im Sskr. jü in der-
selben Bedeutung vorkommt, nämlich: the water in which pulse
etc., has been boited, pease soup. Schon damit könnte man lat
jü-s identifidren; allein es erscheint femer sslu*. jAsha, pease
eoupp pease porridge, the water in which pulse of various kinds has
been boiled(Wifs., Sanscr. Dict), und mit diesen möchte jus
fOr jüs-um mit Verlust der £ndung (vgl. S. 176 und oft) am
allerbesten zu verbinden sein. Nun erscheint aber femer gleich-
bedeutend mit jAsha sskr.g'Asha; was den Wechsel zwischen
sskr. g und j betrifft, so haben wir schon früher auf ihn auf-
merksam gemacht (H.A. LZ. 1837. Ergzbl. S. 909); bei ^Sau
wird sich j als eine Absenkung von g, welche aber schon vor
der Sprachtrennung vielfach Platz griff, erweisen. Mit dieser
sskr. Form gfish stimmt nun augenscheinlich pers. {:3^^^fif^
(g'Ash-iden, kochen, gischen)i so wie.nun aber im Sskr. jftsli
(Zy, ZFEI). 681
und ^Ash hier nebeneinander sfehn, welchem wir nach Analo-
06 des Persischen die Bed. gmshen, keehm reben dOrfen, so
finden wir ahd. jes-an, ges-an (Grafj Aha. Sprsch. I, 611,
j e r-j an fttr j e sj a n), gähren, gtsrhen. Die Bedentung und Form
stimmt ganz bis auf die Verschiedenheit der Vokale; denn das
ahd. a wurde ein sskr. a bedingen. Nun aber wissen wir, dass
H vielfach ans va entstand; nehmen wir dies hier an, so wurde
die Grnmdform sskr. gVas, jvas sein, diese hfitte sich dort in
S'üsh, jflsh contrahirt, im Ahd. dagegen ist, wie z. B. in lat
can-i (= sskr. 9 van) fdr cvani das v ausgestossen (vgl. S.
452 ff.). So vereinigen sich diese Formen schon hypothetisch.
Aber diese Hypothese wird sogleich durch Folgendes zur ent-
schiedensten Sicherlieit erhoben. Wir wissen, dass s eins der
am häufigsten gebrauchten SekundSrelemente ist (noch als De«
ßiderat im Sskrit); nehmen wir dies hier an, so bleibt von der
Grundform gVa-s bloss gVa; nun ist aber r (1; ein ebenfalls
sehr häufig gebrauchtes Sekundärformationselemeht, und wir
finden g var, gval mit vollständig hieher passender Bed. Im
Sskr. heisst gval nicht eigentlich ^m/im^/t, sondern kochen, vgl.
z.B. gvala bumi riee {Wilson^ Sscr. Dict); gvar wird krank
sein ausgelegt; allein es bedeutet eigentlich , wie gVara, ^>«
her, zeigt, kochend, heise sein. Noch mehr aber entscheidet filr
die Identität der Bed. das Deutsche ; hier haben wir ahd. wall an,
aufkochen, wo, ganz wie im lat bull-ire (f&r gvullire), das
amantende g^^oder vielmehr dessen deutscher Repräsentant ein-
gebüsst ist« Dieser ist erhahen dagegen in ^u elf an, wo g', wie
in quill (s) (= sskr. g'ivj, durch q vertreten ist; auellan bedeu-
tet aufkochen, aufsprudeln (vgl. das von Poti (E. 1«. 1, 133) richtig
von (:>Aajm/^^ abgeleitete pers. &^au^ (k'eshmeh), Quelle). Das
Resultat der bis hierhin ganz sicheren Untersuchung ist folgen-
des. Eine Wurzel, deren bis jetzt zu erkennende, einfachste,
aber auch schwerlich jprimäre Form g'va ist, hat sich durch
Antritt von s, r, 1 zu gvas, gval, gvar weitergebildet Die
Form gvas ist im Sskr. in gflsh übergegangen; das g schon
vor der Sprachtrennung in j erweicht, daher im Sskr. jüsb,
nnd für die einfachere Form eva, jü; im Deutschen zeigen sich
beide Formen , aber mit Ausfall des v, abo gas, j as. — - Jetzt
wenden wir uns zum Griechischen. Hier haben wir iim in der
Bedeutung kochen, sieden, welches augenscheinlich hieher ge-
hört; es stimmt mit dem Deutschen dann, dass es v eingebilsst
hat; ob das i dem sskr. j schon entspräche, oder dem ur*
sprfinslicheren g', lässt sich nicht mit Bestimmtheit entschei-
den, da auch g' (vgl. ^ao) durch i vertreten wird; fiir die An-
nahme von j spricht votro^^ wovon sogleich. Zwischen 6-0 ist
ohne Zweifel ein o-, wie gewöhnlich, elidirt, die Wzform also
4^ (=ahd. jes) fiir organisches i/eq. Nebenformen sind ^iv^
wfii, (evvvoi tut iea-wiu und ieUo (ob fär ^£a.ja)(iu) nach der
4ten Conj. Cl., oder nach falscher Analogie der Verbalthemen
auf v; weß&^ ttWu, nväa^ wage ich nicht zu entscheiden). Da-
von: ieiia^ To, das Gesotlene\ ^ecri^, 17, das Sieden \ ^ecTTu^, vj, dy,
gesollt ; ^caTcin;^, rj^ die Hil%e des siedenden Wassers ; ^euov, heiss
(Etym. ift.)* — ^017, i {^ ^oai^), das Aufkochende in der Milch. '
6891 (ZYj ZFES).
Zu der Fomi ivg :±= g'flsh, oder j4sh, ftehSrt iifin (ftr
iwiut)j V9 Skmerteig (was gähren macht, vgL ahd. jesht hm
Grafj Ahd. Sprsch. I, 611); davon: iv^brngj 6, ^t^ifeK, urcra,
wVß i'OfuidTi^^ e$, ge9äueri; iv^ii^^ , wie Sauerteich riechen n. 8. ir. ;
iv^iotOj eäuem; ivfudaiq^ri^ das Srntem; ^vfiofux, ro, jSbtMr/eft^S
iv^Loroq^ lij ovj gesäuert; ^vfiCDTueo^, 17, oi^, stau Säuern^ Oähret^^
machiH dienend i A^vßo^^ ov^ ungesduerL
An dieselbe Form ivq leimt sich, mit Verlast des er vor
einem antretenden ^ (vgl. S. 30), oder an eine dem sskr. jA
entsprechende primäre Form iv, welche man auch fEbr die vor-
hergehenden Formen mit v annehmen kann: iv^og^ d, ^i^o^ t-o,
ein gährendes Geiränkj Gersienabsud. Auffallend ist die Kürze des v.
Indem « gnnirt, und Guna durch a repräsentirt wird, ^vie
S. 681 , entsteht i&q oder ^o, daran lehnt sich ^coftd^, d, Brühe
(vgl. sskr. jA, jüsha, lat jus) u.s.w. Davon ^ofitdun^, 'vo,
Süppchen ; ^a^itvoi , ritt/ bitter Brühe kochen u* s* w. ; ev^e^ioq ,* oj%
»tt/ <;rtf/6r Brühe ', Ev^ojLtoy, to, «in« ilr/ Pflanze.
Ebenso entsteht ^cdpo^^oV, eig. ahgegohrenj dann rem n.s.w.;
pcXi^copo^, o)^, rof» lauterem Honig,
Zu der Form ^e^ oder ^e scheint femer ^nlXo^, 6, zu geh5ren;
es bezeichnet woU, sinnlich genug, das koc/tende Gefühl, welches
den Eifer, die Eifersucht begleitet Vielleicht könnte man auch
an sskr. jam, sich anstrengen, denken (vergl. -^ 80^"^. Doch
scheint, mir persönlich, jene Etymologie passender; da keine
Analogie aus den verwandten Sprachen hinzutritt, so bleibt sie
natürlich noch etwas zweifelhaft Davon: iriXaio^j a, ov, ajfer-
süchtig ; ^tjXocvvi? , v = in^^ 9 i^'^n 9 V 9 Nebenbuhlerin; ^i^Xifftoy,
ov^ eifersüchtig i ^i;Xdo, ^vikitOy nacheifern U.S.W.; ^i^Xcorif^, ^nXev-
T?}$, d, Nacheifrer; ^jfiwo-K, 17, Nacheiferung u.s.w.; 4>7^a)ffa, to,
Gegenstand der Eifersucht U.S.W.; ^ijXcdrd^, if, dp, nacftgeeiferi^
^riXeyvucoq^ 97, dt^, d!m ^T^Wnf^ ätuilichi 0^17X0^, ov, ohne Eifersucht l
iv<s^r(Kia.j 17, heftige Eifersucht i pi^afiOii^i^Xov, to, eine Art P/lanTte.
Wir haben schon mehrfach Beispiele gesehn, wo sich aus
Wzformen auf sskr. s, die, von uns genannte o-c-Bildung ent-
%vickelte, in denen cro- (=sskr. ksh) im Griedi. mit % wechselt
(z.B. sskr. tras = T(a)pao'(r-c): rapo^). Im Deutschen entspricht
diesem sskr. ksh sehrhänfigch. SobUdetesichaus sskr jushdas
deutsche Jauche (ßrühe)^ mit gmiirtem u. Sollte sich nicht so
auch aus der bei ieg zuGrunde liegenden Form jas eine Bildung
jax haben formiren können? Zu ihr, oder zu ju-ch, wurde
filav. jocha und poln. jucha gehören, welches auch Blutron
Thieren bezeichnet Da nun ja in T übergeht (vgl. S.645 ff.), so
können wir alsdann nach Analogie des poln. jucha auch griech.
lypp^ ^pogj 6 (Acc. Ix®'), Lymphe, Götterblut, hiehei*2^ehn. Da-
von l}((>ip(i8r^i;J 6^ blutartig \ ^x^p/^o), von Eiter reinigen,
' Wir haben beiläufig bemerkt, dass gvara im Sskr. die
Krankheit, ei^. Fieberhitze {wie sskr. kh'ardi, eig. £VA/-0c/«^ii,
dann Krankheit) heisst Trat nun vor die AVzf. jas, fiir jvas,
welche bei iito zu Grunde lag, das Präf. ni, von welchem wir
schon mehrere Spuren erkannt haben (vgl. S. 301, 339, 3(i5 u..
ZEF. 683
sonst); 80 entstand ni-jas oder, ganz so contrahirl wie vb^
aus ni+jam, nur dass, mit gewöhnlichem Wechsel^ o statt s
eintritt, vog^ eigentl.: m iii>ifer(werfender?) Hii%e (Fieber) sein,
tsrank eem. Wenn aer-nmna mit Poti (£. F. I, STO), so wie
Ae-ger, iur aer-ger (ebds. I9I32), von einer Form ä-f jas za
leiten ist, so ziehe ich sie ebenfalls hieher. (Anders PoUj E.F.
I^ 267). Zu trennen ist ahd. nes-an iGraff, Ahd. Sprsch. II,
1098). Also voarog (vovaoq ion«), 37, Krankheit n. s.w. Da-
-^onwocfaSTi^j e$, krankhafi; voattpoq^ voaepo^j a, oV, krank n.s.w.;
Ofoaä^oyLou j kranken^ voaaaapoq^ a, 6vj kränklich ] vocavaiq^ ^, daa
JErkrankeni i^oo-ev^a, to, Krankheit 'i voaiia^ krank sein vus^w^i
'yoarn^oLj TO, Krankheit^ voari\idTiov ^ to., Dim.; vwni^xf^riqj e^,
voaniiotTixo^^ 'iy ovj kränklich; vo<rriXiv&j einen Kranken warten f
nfocrriKda^il^ Krankenpßege\ voariktux^vocr^XM^'cdj Krankendiät \
rooi'^cd, krank machen i ävooroqj dvoariro^y ov, o/ine Krankheit^
liaxpovoaLajtiy langwieriges Kranksein,
An die sskr.Form g'yal(S.681) lehnt sich griech.^aX,ohn6
dass sich auch hier entscheiden liesse, ob die Form mit v den
Griechen überliefert, oder schon vor der Sprachtrennnng das
V ausgestossen sei. Mehrere zu sskr. g val gehörige Formen
der übrigen verwandten Sprachen kann man bei Pott (E.F. I,
264) finden, wo aber auch viele nicht dahin gehörige angefahrt
und die schon im Vorbeigehn oben bemerkten nachzutragen
sind. Aus dem Griech. gehört hieher ^aXi?, )}, (die kochende)
Bewegung des Meers U.S.W.; ^oXog, o, glbd. u.s.w.; ioiköusy eaaaj
ev, stürmisch (waltend); iakdtOj stürmen^ wogen\ ^ai}/, 17, "=- io^^l*
— Hieher gehört ^aXaLva {wUd sein)j nänisch sein. Vielleicht
auch idXeiaj 17, eine Pflanze.
iif. Im Sskr. heisst {ava Gerste\ ^anz eben so im Zend
(l^endiäaJsade lithoCT. p. ^38) und im Litt jawai. Im Griech.
entspricht ^e/a, mit Verlust des /: ^ea, mit i iur ß, wie oft (vgl.
S. 606), itidj 17, fiir dessen eigentliche Bed. wir also Gerste
nehmen dürfen; wie das litt, jawai, scheint es später f&r &e-
ireide überhaupt gebraucht zu sein. Hiermit verbindet man das
hesgchische idvruov^ ifamiovj to, Mühle j dessen Formation mir
nicht ganz klar ist. ievd&poq^ iii&oog.
Indem in der Form java, wie sonst gewöhnlicher, j ein-
gebusst wird (vgl. S. 152 und sonst), würde e/a entsprechen,
oder mit t für/, wie oben: eta. Gras, Futter u.s.w.lHesgeh.j
Said,). Die Bedeutung ist nicht wesentlich abweichend ; denn
die Getreidearten sind Grasarien, auch musste sie in dem sskr.
java zu Grunde liegen; denn davon kommt: j&vasa (durch
Suff, sa vgl trina, Grasz tfin'asa, grasig und träpu, Zinn,
tr&pusha bei Bopp, Gr. s. p. 279 ebenfalls mit Vriddhi wie ji-
vasa), ein Haufen Gras (eig. grasiges). Dieser Form javasa
würde mit Verlust des j, wie in eta und 17 für &, wie oft, vß^aov
entsprechen, oder mit ( ftir /, wie in eta, ^eux, liieaov; mit Aus*
stossung des <r zwischen zwei Vokalen, wie gewöhnlich, fiuov
zsgzgen das bekannte ^toi;, to, wie da^ Futter, Speise (eigentl.
Getreide s= Gerste = Grasarliges)*
684 ZIP.
Bd dem ZusammeBhang zwischen Jasian ftid H^mUer
konnte am ersten hieher lao-tof' n. p. gehören; es wSre eine
Dilduog ans sskr. jävasa dnrch das Suff, ja, also jävasja; in*
dem )ft in i überging (S.645), entstände l/ooio: locru) nnd dar-
aus wäre louriav eine Neubildung.
iiß. Im Sskr. heisst g'iy leben; davon heisst cSn Nominal-
tliema g'iva (vgl. ßio weiterhin), das Leben; daraus büdete sidi
ein Denomin. durch die Laute, welche im Sskr. aj geschrieben
werden (Bopp, Gr. s. r« 686); dieses würde im Sslu*. giT-aj-&-
111 i; griech. entspräche ihm ^if-ajo, oder nach Ausstossun^ des
/ und j: iuifo; indem i den ihm verwandten Vokal t in sich aoT-
nimmt, entsteht id& (ion. iow (für ^v^oj»), ^oS«>) leben u.s.w. Die
in den verwandten Sprachen entsprechenden Formen, wozu
man slav. djiv-iti fäge {Dobrowskp, I. L. SI. 96), vgl. man bei
PoH (E. F. I, 265, 78, Bopp, V. Gr. 128); das lat viv steht fttr
giv (mit g = sskr. g, wie gewOlmlich), das g wurde, wie oft
Cvgl. a(n)g(u)i = sslu*. ahi S.145), gu gesnrodien, so entstand
guiv; dann fiel g ab, so dass viv blieb. Davon: ^017, i&n (von
der Form ^i/aj, oder mit a für o: ^i/oj, contrahirt in ^oj, <c»j}
für iiyiy i^iny wie auch noch die organisch richtigere Form
^'Aa (äol.), 71) zeigt, Lebeneunterhaii-, iooq^ a, öv, i&og, «, ov, i&g^
iehend U.8.W.; i&ov (organisch richtiger ^o'tor), to, lebeiuli^ew
Wesen u.s.w.; iiMxpwp^ idiiovj ^o^apcov, ^oix^oi', to, Dim.; ^o*
diaxd^, 77, ovj ifaidto^j mit Thierchen u.s.w.; ^(oduord^, if, 6v, iens^
'TOff, if, dv, im'/ T/iieren be$nall; ^coi^dov, nach Art der Tftierei
^cDi^pd^, a, oV, lebendig} ^oXxd^, if, dt^, Ihierisch; ^odnr^, 1?, TAier-
/iW/; 4<*'<>fi'9 beleben i ^coatfto^, or, lebensfähig; icmxoqj if, dv, stof
Leben gehörig; im&iTig^ e^, Ihierisch \ ^o-yaSLa^ 17, ThierheiL
Wir haben oben 9voy6v (S.629) fiir ^r/dv angemerkt; eben
so konnte auch dem sskr.g'lv statt ^(/ griech. 9»/ (fiir orS^ß) enU
sprechen (vgl. Pott, £. £. I, 265). Nun heisst im Sskr. giva-
tha, giv&tu, Leben, Exihien% u.s.w. Sollten wir daher hieher-
ziehn dürfen: SLaixa fiir <Ti/:atTa, 17, Lebmtstmterhalt, fjebens"
fceise? Eine Schwierigkeit liegt nur in cu, (denn das kurze i
statt des eigentlich entsprechenden langen werden wir auch in
ßtog finden; vielleicht wurde es durch das Zusammentreffen mit
dem folgenden Vokal herbeigeführt). Eine sicherere Etpiolo-
gie kenne ich nicht; mehrere Vermuthungen über die Entste-
hung des cu lassen sich aus dem bisher Entwickelten schöpfen,
aber k«ine hat schlagende Sicherheit Von SUuTa kommt duu-
Taco , ernähren u. S. w. ; dtoitnjfia, rd, Lebensweise ; SuxtTirrtxd^ if ,
dv; *MXi'n?TifpM>$, a, ov, «t#r Lebensweise gehörig. Erwähnen muss
ich, dass 9laixa zugleich den Spmch des ^iaiTi7T>f^, d, df«
Schiitdarfchleis bezeichnet Wenn dieses von derselben Wurzel
mit iiaira in der früheren Bedeutung kommt, so wird unsre
Etymologie dadurch sehr schwankend. Mi^n könnte es zwar
uvs der Bedeutung Lebensweise entwickeln, so, dass Sloura Le*
Litisregel, dann Regel Überhaupt bedeutet, und ^taiT^rnf;. den^
}Vi*Jcher Regeln feststellt, richtet^ allein derartige, den Begriff hin
und her, und so von seiner Basis drehende Et3rmologieen ha-
ben gnr keine Sicherheit, und wir haben uns von ihnen stets
fem gehalten. LSet man aber 8iavta In dieaer Bedenfnng Aoee-
TTTT-ifg, diat-nfoifioff, Ol', vor den SehtedäHehier gekSrig n.B*yr.j nihl
die hieher gehörigen Bedentimgen der schon bei Oaira erwähn*
ten Formen von ilaira^ Lebensunierhait^ ab, 8<f liest zwar eind
Menge von möglichen E^mologieen vor, aber ich kenne b^s
jetzt keine , anf einige Wahrscheinlichkeit Anspruch machen
Könnende. — dßpoHflairoq^ ov^ weichitch lebend; ixiiouTfiaiqj r,
Abweichung von getcohnter Lebeneweiee^ ddiaiTfirogj ov, frem'i
(^Suid,'); Gxvitau/vnrriq, o, der mii einem andern zusammen lebi n. s.
vr. ; zu iUuTa^ Spruch j gehört noch dv^SMiTitroq^ ov, schwer zf$
aniseheiden, —_____-
iav hiess Lebenstinterhali] ebenso sskr. glvatha, g'lvA tn,
E'lvita; hieher gehört femer slav. djito, Getreide {Dffbrowsh/,
QSt« L. Sl. 300). Dem sskr. givita wärde griech. iJpTo ent-
sprechen, oder mit Verlust des/, und alsdann noth\« endiger
Contraction ^^To ; wäre es nun nicht möglich, dass bei der na-
hen Verwandtschaft zwischen o- und ^, sich in o-Zto^, o, Jje^
bensmiUelj Speise, Getreide, Wai%en n.8.w. ein organisch rieh^
tigeres 4 in or abgeschwächt hätte? o- im Gegensatz des sskr. s;'
werden wir in aii^a (= einem sskr. gn&man: näman von gnn^
kenneni über den Verlust des n vgl. Movarai von y/^mnk) wie-
derfinden. Ich kenne keine sicherere Etymologie für aiTor,
und darum möge es fiirs erste hier seinen Phtz finden. Davon :
dTaj xd\ ai/rdpioVy ro, Dim. U.8.W.; crwavioLq^ o, eine Wai%enait\
arixi&j CiTticij füttern u.S.w,; o-trerro'^, ij, ov, getnastet; o-iTevr^fc,
o, der Viehmäster\ cwua^ i}, das Füttern \ aiTripog^ a, ov, antripi*
ino^j a, oVf zum Getreide gehörig U.S.W.; arvrripiatoVf ro, Proviant i
aiTrioearidiei, mit Proviant versehen; alxr^ciqj ri^ das Essen U.S.W.;
oiTi«;», beköstigen n.s.w. ; atrixrf^, if, ov, trlxivoq^ V9 ov (aivritog^
17, ov zw.)» *um Getreide gehörig u.8. w.; aiTtov, to, Speise; alrt-»
ciq, ri; m%ur\jL6(;,o^, aWur^y to', das Speisen u.S.w.; criTiarog^ if,
ovj genährt; o-iTw'Ji^ff, e^, waizenartig; cirdv, o, Waizenacker. Ztro,
n. p. (Pott, E. F. II, 487); duciToq^ ov, stets gespeist; aVoo-iTta, 17^
Ekd vor Speise i CTrio-irta^o, Nahrung darreichen u.s. w.
Wurde g' in sskr. g'iv, wie im Griech. gewöhnlich durch 7
ausgedrfickt, so entsprach ri/; allein fiir y tritt bisweilen § ein
(vgl ßpitf^oq == sskr. garbha); so entsteht unorganisch ^i/.
Davon kommt zunächst ßtßoqi ploq^ o, mit verkürztem i (vgl. S,
684 und 414) = sskr. g'iva, Leben Cvgl. Pott, E. F. l, 265);
sskr. g'ivata, vgl. glvätu, givita bei ot^oq oben); ßmx^, ^to-
Ti7$, ^, Lebensunterhait u. s.w.; ßidriov, to, Dim.; ^M>T>;<rto^, ov,
ßioTMco'^, i{, o'v, zum Leben gehörig U.S.W.; ßtotcro, fe^i-n; ^lOTfrffnr,
TO, das Leben; ßtoreLa^ n, Lebensart*, aßtoq, ov, ohne hinreichende i
Lebensunterhait u.S.w.; ev^Loroq^ ov, gut tebend\ crv^iQTrfq, 6, ä,'r
mii andern zusammen Lebende. — Nach Analogie der Verwand-
lung von ^i/aj in ^aj : ia (S. 684) ging auch ßißq in §q über; da-
her ^io^iaif oder mit Erhaltung des j, ^etofia», ich werde tis"
hm; reiner ist die organische Form in ^lo^ica^a (= ^i/-o^«(7i^a)
686 ZBT.
erhalten. Hier ist ßtj: nach der Isten Conj.CL flecCirt, vieUeicht
mit derselben Unregelinfissigkeit wie utivoaM (S« 607).
^i^dviov, To, Loic/t. Gehört es zu ^a nnd ist wegen seines
Fortwuchems (?a reduplicirt: stark leben) so benannt?
^livfov, To\ eine Baumart, deren Früchte in den Apodie-
ken jujabae heissen. Letzteres ist unmöglich aus ersterem
entstanden — da j organisch [ilter ist, als 4, aber gewöhnlich
wurzelhafl identisch; buchar. entspricht tshebgan (PotL E.F«
11,36).
46tpa, 17, ein barbarisches Gewand, Das Wort ist fremd. ^
paT^f^, glbd. i^Hesych,').
lio^ßpog^ o, Auerochs] fremd.
Zaypevq, d, Beinamen des Bacchus, Wenn es Jäger bedeu-
tet, so wurde es zu dem (S.150) erwälmten ahd. jag-ön gehö-
ren, und j wäre durch 4 repräsentirt, nicht wie dort abgefallen.
it'yrLßepig^ 17, Ingwerj ist das sskr. (ringay^ra {Polt, £.
F.n,36}.
inr. Im Sskr. entspricht die Wz. jäk', suchen (v^ S.150);
T för k', wie gewöhnlich (anders Pott, E.F. 11,36, Benary^ Rom.
Lautl. 21). Davon: ^tjteq, ^i^tsvo), Denominativa, suchen n.s.w.;
^T^n^^a, TO, das Gesuchte^ Frage XL.B,yf.\ ir^^n^tiov^ to, Dint;
irtTri<Ti<;, riy das Suchen^ ^T^^r^^ O5 Sucher; ^»jT»fat^c, ov, suchbar \
ir^ijxvy.oq^ 7}, oV, «tun Suchen gehörig; d^T^rtroqj ovj ununtersucbL
Gehört hierzu inxfBlov^ iixpuovy ^lirpiov, ^arpctor, ^drpunfy
icrvetov {iovrelov vgl. S.685), to, Örtj wo die gefesselten Sclaven ar
beiten mussten? Die vielen Formen zeigen, dass es ein im Munde
desVolkes sehr entstelltes Wort ist. Oder ist es vielleicht mit ir^
(=s sskr.jam, vgl. ^Joft), strafet», zu verbinden? In diesem Fall
wäre ^au = sskr.jam in der Zusammensetzung mit Suff, tpo ei-
gentlich iampo geworden, aber wie in (i»r^i (für jiay-rO, Ten^ov
(für xTtV'9(»iv S. 180) das v ausgestossen und amn gedehnt i^
Tpeva^ einen Sclaven mit Arbeit züchtigen.
Der sskr. Wzf. jäk' entsprach ivr; dieses ist femer mit'i
(=: Bskr. vi) zusammengesetzt in ^/-^i^r.^ai, welches, mit Ver-
lust des T vor u, zu Sl-^ri^ai ward mit der Bedeutung aufsu-*
ehen u.s. w. Davon: ^t^^o-^, 17, das Suchen^ Jt^Tfpoy, or, suchend.
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