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Full text of "Griechisches wurzellexikon"

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Grieehlsehes 


WI7BZEIiIiEZIKON 


Vheodor    Benfey« 


E  r  8><jr   Band. 


Berlin^ 

bei     G.  R  e  1  m  e  r. 
1859. 


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Vorrede« 


IfasWerk,  dessen  ersten  Band  ich  hier  dem  Publicum 
Vorlege,  bildet ^  wie  der  beigegebene  allgemeine  Titel  an« 
^^igt,  die  erste  Abtheilung  einer  griechischen  Grammatik. 
Es  soll  aber  dennoch  ein  in  sich  abgeschlossenes  sein, 
und  .es  ist  meine  Absicht 9  auf  dieselbe  Weise  auch  die 
übrigen,  zur  Aufhellung  der  griechischen  Grammatik  ge- 
korigen, Theile  als  selbstständig  zugleich  und  dennoch  un- 
ter sich  in  einem  gewissen  Zusammenhang  stehend^  so  wie 
einem  höhern  Plan"^  untergeordnet,  zu  bearbeiten.  Wenn 
ich  mir  erlaube,  die  Reihenfolge,  in  welcher  ich  sie  ent- 
wickeln werde,  hier  sogleich  mitzutheilen,  so  glaube  ich 
damit  nur  eine  Pflicht  gegen  den  Leser  zu  erföllenj  lehne 
es  aber  Tomweg  ab,  die  Grttnde  hier  anzugeben,  warum 
ich  grade  diese  Ordnung  gewählt  habe.  Wenn  mir  das 
Gluck  zu  Theil  wird,  den  Gedanken  in  seiner  Ganzheit 
und  Einzelheit,  wie  er  mir  im  Sinne  liegt,  auch  ausserlich 
dorchführen  zu  können ,  so  wird  die  Wahl  der  Ordnung 
in  der  Ausfuhrung  entweder  den  besten  Vcrtheidiger,  oder 
den  stärksten  Ankläger  sich  selbst  schaffen. 

Ich  mache  mit  der  etymologischen  Zurfickfiihrung 
der  griechischen  Wörter  auf  ihre  Wurzeln  den  Anfang. 
Diese  bildet  unter  dem  Titel  j^Wurssellexikon"  die  erste 
Abiheilung  als  ^firundlage  der  griechischen  OranmuUik^\ 
Die  zweite  Abtheilung  giebt  die  j^Geschichte  der  griechi^- 
ichen  Sprache  bi$  «a  ihrer  Betonderung*^  als  y^EirUeitimg 
vwr  gr.  Gr.''  Die  dritte  Abtheilnng  behandelt  „dfe  griecM" 
iche  Lautlehre^^  als  ^^HiUfmoiMtefuchaft  zur  gi-.  Gr^  Erst 
mit  der  vierten  Abtheilung  wird  die  ^^Griechische  Graun-' 
nmNk^^  im  eigentlichen  Sinn  beginnen.  Sie  .ist  die  Lehre 
von  der  Art  und  Weise,  wie  die  Griechen  ihre  Laute  zum 
Ansdrack  Ton  Gedanken  benutzten.  Der  erste  Abschnitt 
enthalt  die  Lehre  von  der  Bedeutung  (dem  funcHaneUen 
Werth)  der  haute  ^,  der  zweite  die  Theorie  der  Wurzeln 


VI 

und  Wwr%elformen}  der  dritte  die  Bildung  der  Thenwn  $ 
der  vierte  die  FlexUmslekre  j  der  fünfte  wird  die  Ver — 
knüpfung  der  fleclirten  Formen  behandeln  (Syntax). 

'Was  die  erste  Abtheilung  betrifft  ^  so  machte  die  Art 
der  Untersuchung  nothwendig^  von  der  gewöhnlichen  Ord— 
nung  des  Alphabets  abzugehn  und  die^  Buchstaben  nach 
ihrer  inneren  Verwandtschaft  au  ordnen«  Die  Reihenfolge^ 
welche  ich  gewählt^  bedarf  wohl  kaum  einer  Yertheidigung  ; 
sie  wird  sie  jedoch  in  der  dritten  Abtheilung,  in  der  Laut^ 
lehre  finden.  Sie  ist  in  Beziehung  auf  die  Folge  der  Wur- 
zeln und  Wurzelformen  folgende:  «,  «,  Vy  o»^»  V^>  ^^  ^'»  17> 
01,00,  av,  w,  rjv,  ov,  (üw,/,  öJ%  g^  ^i  $,  X,  p,  a«,  v,  ß,  n,  9),  Yy 
^f  X)  ^>  ^»  S'.  Bei  der  wesentlichen  Identität  der  Vokale  a,  «,  a 
hielt  ich  es  för  das  Gerathenste,  alle  mit  Vokalen  und  Di- 
phthongen anlautenden  Wurzeln  und  Wurzclformen  un- 
ter einer  Rubrik  zu  verbinden.  Der  Zufall  mochte  es  übri- 
gens wohl  beim  Zusammenordnen  ein  und  das  andre  Mal 
gefugt  haben,  dass  die  Ordnung  unterbrochen  ward;  doch 
ist  mir  bis  jetzt  nur  ein  einziges  wirklich  störendes  Beispiel 
aufgefallen,  niimlich  ^^ap  (S.  141). 

Dieser  Mangel  wird  .durch  ein  ohnedas  unausweich- 
lich nöthig  gewordenes  Register  ausgeglichen  werden.  Ich 
habe  sogleich  beim  Beginn  des  Drucks  alle  Veranstaltung 
getroifen,  dass  dieses  zugleich  sehr  compendiös  und  doch 
genügend  ausfalle.  Es  wird  dem  zweiten  Band  beigegeben 
werden,  in  Verbindung  mit  einem  anderen,  welches  die 
früher  noch  nicht  erklärten  lateinischen  und  deutschen  und 
aa. Wörter,  und  einem  dritten,  welches  die  digammirten  auf- 
fuhren wird.  —  In  Bezug  auf  die  Ordnung  innerhalb  der 
Behandlung  einer  Wurzel  konnte  ich  keinem  andern  Grund- 
satz huldigen,  als  dem,  eine  solche  zu  wählen,  welche 
die  Darstellung  am  leichtesten  fasslich  machte.  Doch  ist 
jene  allgemeine,  wenn  nicht  eben  die  Gründe  der  Darstel- 
lung es  widerriethen,  auch  hier  befolgt 

Den  Wurzeln  und  Wurzelformen  war  es  nothwendig 
alle  einfachen  Deriyata  beizugeben;  von  den  Compositis 
sind  nur  diejenigen  angeführt,  weldie  Suffixe  oder  andre 
Formationen  enthielten,  die  bei  den  einfachen  nicht  vor- 
kamen. Wörter,  welche  nur  bei  den  alten  Lexikogra- 
phen oder  Grammatikern  erwähnt  werden,  sind  im  Allge- 
mdnen  nur  aufgenommen,  wenn  sie  zur  Erklärung  der  in 
der  xotyff  erscheinenden  entschieden  beitragen.  Vielleicht 
werde  ich  sie  später  in  einem  Anhang  behandeln. 


VII 

Man  etjTOiDlogiiDliefy erfahren  jetzt  schon  zu  hespre- 
chei&y  ^verhindern  mich  manche  Grunde.  Keiner  ^er  gering- 
sten ist,  dass  dadurch  diese  Vorrede  leicht  selbst  zu  einem  ' 
Buclie  anschwellen  möchte.  Icn  wünsche,  dass  fürs  erste 
die  Thal  statt  der  Worte  rede;  sollten  es  Umstände  wün-' 
Sehens werth  machen,  so  werde  ich  die  erste  mir  sich  dar- 
bietende Müsse  dazu  verwenden,  nach  meinen  Kräften 
ZOT  Bildung  einer  Etymologih  beizutragen. 

Mein  Hauptbestreben  war,  mich  so  verständlich  zu 
maclien,  als  nur  irgend  möglich  war,  ohne  es  aufzuge- 
ben, so  tief  einzudringen,  als  :ich  vermochte.     Ich  habe 
zu   diesem    Zweck    vor    allen   Dingen    vermieden,   mehr 
aus   den    verwandten  Sprachen    zu  vergleichen,   als   zur 
Erklärung    der   behandelten   Punkte    nothwendig   schien. 
Ich  glaube  mehrfach  bemerkt  zu  haben,  dass  das   Viel 
in  dieser  Hinsicht  eher  verdunkelnd  als  erhellend  wirkt. 
Nur  in  dem  Fall  wich  ich  von  diesem  Grundsatz  ab,  wo 
die  ganze  Deduction   fjDrmen  der   verwandten  Sprachen, 
welche  sonst  noch  nicht  erklärt,  oder  auf  ihre  Wurzel  zu- 
rückgeführt waren,  zugleich  von  selbst  erhellte.  —     Um 
diese  Verständlichkeit  zu  bewahren,  machte  ich  auch  so 
wenig  Voraussetzungen,  als  nur  irgend  möglich.    Nur  die 
bekanntesten  Lautentsprechungen  von  denen,  die  sich  in 
Boppf  Vergleichender  Grammatik,  Potis  Etymologischen 
Forschungen  Bd.  1  vorfinden,  nehme  ich  als  ins  grössere 
Publicum  Übergegangen  an.     Aber  selbst  hier  hphe  ich 
bei   ii^end   auffallenderen  Erscheinungen   wenigstens   ein 
schlagendes  Beispiel  citirt.     Mehr  durfte  ich  nicht  thun, 
damit  nicht  dieses,  ohiiedas  über' alle  Vermuthung  ange- 
wachsene. Buch  zu  stark  wurde.      Es  ist  aber  auch  um 
so  weniger  nothwendig,  da  die  Lehre  von  der  Lautent- 
sprechnng  in  der  dritten  Abtheilung  dieses  Vferks   eine 
umfassende  Behandlung   finden  wird.     Etwas   mehr   ge- 
schah natürlich,  wo  Lautgesetze  aufgestellt  waren,  wel- 
che ich  zuerst  entdieckt  zu  haben  glaube   und  also  ver- 
pflichtet war,  fester  zu  stellen;  doch  auch  hier  erlaubte 
es  der  Raum  nicht,  so  zu  verfahren,  dass  in  jener  Ab- 
theilung nicht   vieles   zu  ergänzen  bliebe.      Aehnlich  ist 
das  Verhältniss  in  Bezug  auf  die  Formationsgesetze ;  auch 
hier  durfte  ich  vieles  als  bekannt  voraussetzen  j  anderes 
stützte  ich  fürs  erste  durch  eine  oder  ein  Paar   analoge 
Erscheinungen,  die  theoretische  Behandlung  für  den  2ten, 
5tea  und  4ten  Abschnitt  der  vierten  Abtheilung  bewah- 

V 


YUI 

rendy  welche  alle  diese  Gesetze  io  flirem  Znsammeiiliaiii^ 
besprecheDu  —  Vor  firemdarligen,  noch  nicht  in  die  Gram- 
matik übergegangenen  Ausdrücken  habe  ich  mich  ebenfalls 
so  sehr  als  mögUch  gehütet  Nor  zwei  Bezdchnungswei- 
sen  konnte  ich  nicht  entbehren,  und  die,  dem  Sanskrit 
verwandten,  Sprachen  werden  sich  schwerlich  lange  sträu- 
ben können,  ihnen  grammatisches  Bürgerrecht  zu  geben* 
Diese  sind  1)  Gnna  und  Yriddhi,  2)  die  Classeneinthei- 
Inng  der  Yerbalwurzeln.  Ich  erlaube  mir  daher,  sie  (är 
Unkundigere  hier  kurz  zu  erklären«  Eine  wissenschaft- 
lichere Betrachtung  kann  ihnen  erst  tou  der  Theorie  der 
Wurzeln  an  und  weiter  zu  Theil  werden.  Doch  wird 
auch  die  dritte  Abtheilung,' die  ^jOrieckUche  Lauttehre*\ 
sie  schon  genauer  berücksichtigen.  Guna  wird  in  den 
Sanskritgrammatiken  genannt,  wenn  a  vor  die  Vokale  i^ 
ii,  fi  tritt,  wodurch  sie  in  2,  6,  ar  übergehnj  genauer 
gesprochen  ist  der  Vokal  a  selbst  Guna  (vgl.  meine  Rec^ 
von  Potts  E.  F.  in  H.  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl  S.  910  ff.). 
Vriddhi  erklärt  sich  am  besten  dadurch,*  dass  man  an- 
nimmt, dass  vor  die  durch  Guna  entstandenen  Laute  ein 
neues  Gfina  (a)  tritt  j  so  wird  a-f-a  (a  Guna)  zu  A;  a.f.d  (ö 
(=  a+i)  Guna  von  T)  ai;  a^ö  (ö  (=:  a  +  u)  Guna  von  ü) 
inj  a-|-ar  (ar  (=  a-f-ri)  Guna  von  ri)  ir.  Da  nun  im 
Griechischen  dem  sskr.  a  sowohl  a,  als  etmd  o  entsprechen, 
der  Vokal  ri  aber  durch  p  mit  folgendem  <,  a,  «^  o  und 
selbst  V  ausgedrückt  wird,  so  können  den  sanskritischen 
Gnnaformen  entsprechen:  dem  a;  a,  e,  o;  dem  i:  ai,  ex,  ot ; 
dem  ö:  av,  ev,  ovi  dem  ar:  ap,  ep,  op;  den  Vriddhiformen 
dagegen  könnten  entsprechen:  dem  &:  a,ri,coi  dem  ai:  oi^ 
fji^  coli  dem  au:  äv,  i/t;,  gov^  dem  Ar:  ap^  rjp^  oop» 

Was  die  Conjugationsclassen  betrifft,  so  werden  im 
Sanskrit  deren  10  gerechnet.  Ihre  Unterschiede  treten 
aber  nur  in  den  Verbalformen  ein,  welche  die  Sanskrit» 
grammatjk  besondre  (speciales)  nennt.  Im  Sanskrit  sind  es 
Präsens,  einförmiges  Augment -Präteritum,  Potentialis  und 
Imperativ.  Ihnen  entsprechen  im  Griechischen  Präsens^ 
Jmperfectumj  Optativ  und  Jitiperativ  Präsentis.  Die  Iste 
erhält  als  Flexionsvokal  a  (also  möglicherweise  griech.  (x,  e, 
o)  und  zugleich  Guna  des  Wurzel  vokals,  z.B.  Vfurzelform 
önv6  in  den  Specialformen  önwSo  (öneiöoo).  Die  2tc  setzt 
die  Endung  an  die  Wurzelform  ohne  Fleicionsvokal ;  so 
Wz.  iö,  wovon  z.B.  ia-ti*    Die  3te  verfährt  ebenso,  doch 


I  IX 

rednpHdrt  sie^  i.  B,  ^Scoz  tf/-9<»-Tt.     Die  4te  ftgt  die 
Sylbe  ja  an  die  Wzform  j  da  der  Laut  j  im  Griechisclien 
an  nnd  (kr  sich  eingebttsst  ist  und  die  Sparen  desselben 
die  Terschiedenartigsten  Verkappnngen  angenommen  baben^ 
so  lasst  sich  diese  Bildung  nicht  immer  mit  entschiedener 
Sicherheit  nachweisen.    *Wir  werden  mehrere  Formen  so 
erklären  9  z.  B.  gAnpo  (tpitlpoo)  (fir  qtlätfifio  und  dieses  für 
ursprOnglicberes  qAep-jo*    Die  5te  hängt  die  Sylbe  nu^an 
diel^urzelform  nnd  im  Griechischen  erhält —  abweichend 
vom  Sanskrit  —  der  Wurselyokal  Guna,  z.  B.  '^Stx  wird 
Sax^rv  (Stbeyvßuy     Die  6te  iügt,  wie  die  Iste^  a  als  Fle- 
xionsTohal  bei,  ohne  jedoch ,  wie  jene,  den  Wurzelvokal 
zu  guniren,  also  z.  B.  yXvgf:  yXvg)o  (yXilf^His))*      Die  7te 
schiebt  vor  dem  die  Wurzel  schliessenden  Consonanten 
eineo  Nasal  ein,  wie  z.B.  lat  liq:  linq  (linqoo);  im 
Griechischen  ist:  hier  durchgehends  entweder  zugleich  nach 
dem   so  gemdurten  Stamm  die  Endung  «r-or  angehängt, 
oder  der  gemehrte  Stamm  erhält  no<^  den  Bindevokal 
der  Isten  Classe  Und  wird  auch  fikr  die  fibrigen  Verbal« 
formen  gebraucht,  z.B.  Xaßi  Xuiiß-ftv-o (Xa/^ityco),  nyy:  rvyyo 
{xiyycß).  Diese  Unregelmässigkeit  werden  wir  an  einem  an* 
dem  Ort  zu  erklären  suchen.     Hier  will  ich  nur  bemer- 
ken, dass  das  im  Griechischen  eintretende  w  functionell 
ungefähr  der  Veränderung  entspricht,  welche  bei  dieser 
Conj.  Gl.  in  den  sogenannten  gemehrten  Formen  im  Sskrit 
eintritt}  hier  wird  die  Wzf.  jug,  mit  dem  Classenzeichen 
jung',  in  den  Termehrten  Formen  zu  in  nag' j  so  ähnlich 
im  Griechischen  Aa/3,  mit  Classenzeichen  Xaßß^cn^.     An 
diese  Form  hängt  sich  nun  der,  im  Griechischen  sich  fast 
in  allen  Conj.  Classen  nach  und  nach  fixirende,  Flexions« 
vokal  der  isten  Conj.CL,  also  Xafiß^a^^o,  und  diese  (ge« 
mehrte)  Form  bleibt  in  allen  Specialformen.     Die  zweite 
Unregelmässigkeit  —  die  Erhaltung  des  eingeschobenen 
Nasals  auch  in  den  Generalformen  •—  verdankt  ihre  Ent- 
stehung dem  Vergessen  der  flexivischen  Bedeutung  des 
Nasals.     Die  8te  Conj.  Cl.  hängt  im  Sskrit  u,  im  Griech. 
V  an  die  Verbalwurzel,  z.B.  rctyi  tarv  (tdyvßiot);  auch  hier 
dringt  gewöhnlich  der  Fletionsvokal,  sskr.  a,  ^in,  z.B. 
tavv-o  (nxröco).     Die  9te  Conj«  CL  hängt  in  den  ungemehr- 
ten  Formen  im  Sskrit  nt  an  den  Stamm,  in  den  gemehr- 
ten nl.    Das  Griechische  hat  hier  die  organisch -richti- 
gere Gestalt  erhalten  j  nur  ra,  vo,  n  Ireteaan,  welche 
einem  sskr.  na  entsprechen  wflrden,  z.B.  Vi:  tiyo  (tivos). 


Oie  lOte  Conj.Cl.  hangt  im  Sskr.  aja  an  .imd  g^nirt  den 
Wurzelvokal  ^  sie  ist  aber  eine  bloss  denominati^'e  Bil- 
dung und  gehört  eigentlich  nicht  hieher;  ini  Griechischea 
entsprechen  eine  Menge  Yerbalformen  auf  eo,  00,  00  far  qo 
a.s.w.9  im  Präs.  «0  u.s.w.  — 

Von  unserer  Seite  kann  diesem  Gegenstand  eine  iris^ 
senschafUichere  Behandlung  erst  in  dem  l^tea  Abschnitt 
der  vierten  Abtheilung  bei  der  Behandlung  des  functio-* 
neuen  Werth»  der  Laute  und  in  dein  3ten  und  4ten  zii 
Theil  werden.  Die  bedeutendsten  Momente  findet  man  je-* 
doch  auch  schon  in  Boppä  und  PotU  Werken  belsprochea 
und  vieles  hiehergehörige  im  Yorheigehn  im  vorliegen* 
den  WerL 

Es  veirsteht  sich  von  selbst  9  dass  idi  im  Fortgangs 
der  Arbeit  manches  klarer  erkannt  zu  haben  glaube,  ab 
dies  im  Anfang  geschehn  war.  Es  ist  die^  in  den  Nach« 
tragen  zusammengestellt ,  welche  ich  bitte ,  nicht  zu  über- 
sehn.  Damit  dies  um  so  weniger  geschehn  mög^^  habe 
ich  sie,  statt  ans  Ende  des  Werks,  lieber  so^leidi  hier 
voranstellen  lassen. 


w 


Machträgrc« 


Seite  1  Z«  4  vgl.  Lansenj  Antliol.  Sscritica  p.  144.  —  Z.  12 
lies  9iß^  po  n.  aa.  —  Z.  13  v.  u.  Das  Vorkommen  des  sskr.  Prä- 
fixes h  imGriechischeD  betreflfend  vgl.  S.  344,  558,  317.  — 

Seite  3  Z.IO  vgl  über  T  S.  282  und  ProDom-^o  (Bd.  II).  Da- 
gegen bemerke  man  noch  lapoi  (dessen  i  nach  Apolhn.^  Pron. 
p.  o30  zu  dem  Pronom.  i  gehört),  die  Hierwächter  \  fiber  opo»  ((ur 
ß&poi)  vgL  oipog.  — 

Seite  8  Z.  12 1.  adjas,  wofiir  mit  Verlast  des  s  (wie  in  den 
Verbalendungen  ma,  ta  f&r  mas,  tas  n.  sonst)  adja  erscheint  i), 
n^^n.s.w. — 

S.10  Z.18  vßpurrog^  Vgl.  Lobeekj  Paralip.  Gr.  Gr.  I,  41.  — 
S.  13  Z.  11  ff.  vgl.  S.  614.  —  Z.  23.  Dieses  an  Wzz.  tretende 
(desiderative)  s  geht,  wie  ich  glaube,  von  der  V^as,  e^  (S.  24) 
aus;  vgl.  auch  Poti  (E.F.  1, 34.  ü,  654,656).—  Z.  8  v.u.  lies: 
vgl.  SßLy  statt  V^FIX.  — 

S.  14  zu  ianroy,  idXK&  v^l  S.  391.  —  Z.  16  V.  o.  Dass  das 
causale  p  ursprunglich  gar  nicht  so  beschränkt  ist,  wie  die  Gram- 
matiker des  Sanskrits  lehren,  zeigen  schon  die  aus  dem  Sskrit 
hervorgegangenen  Sprachen,  z.B.  Pracrit  (vgl.  Lassen j  Institutt. 
L.  Pracr.  p.  360,  4),  Mägadhl  (ebendas.  443,  38,  wozu  man  ins- 
besondre die  Inschriften  des  Asoka  vergleiche,  welche  zum  Theil 
inMägadhl  geschrieben  und  voll  von  p-Bildungen  sind,  wie  pi- 
räp,  rApäp,  harap,  ghätap,  k1däp  und  unzUilige  andre;  vsl. 
auch  Lassen,  Anthol.  Sscrit.  p.  112).  Noch  mehr  zeigen  es  dia 
verwandten  Sprachen. 

S.15  Z.l(l  v.u.  k'kh'fiir  $kh'  ist  auch prakritische Umwand- 
lang (Lassen  a.  a.  O.  S.  118). 

S.  16.  Ich  entscheide  mich  jetzt  ganz  und  gar  dafiir,  die  Form 
ivpo-to-flr-ojiiac  fiir  npo^ßlaa^o^ai  zu  nehmen,  so  dass  es  eine 
Composition  mit /icnr  =  einem  sskr.  visksh  ist,  welches  ich  auch 
vermuthungsweise  fiir  ptx:  ix  in  ix»iTitg  annahm.  Da  der  weitere 
Fortgai^  der  Untersuchung  zurGenuge  gezeigt  hat,  dass  schon 
vor  der  Sprachtrennung  v  oft  ausgestossen  ward  fvgl.  insbeson- 
dre S.  357  ff.  und  auch  S.  18),  so  erkläre  ich  auch  die  S.  16  mit 
^rpo-^Mror-opoi  erwähnte  sskr.  Form  praklih'  auf  dieselbe  Weise 
aus  pra+viklch',  welches  durch  Ausstossung  des  v  und  £]isioii 
desWzvokals  prakl^h'  ward,  grade  wie  nid  aus  ni-f-vad  ent- 

I)  Dran  diM  ■  d  j  a  g  die  Urform  sei ,  zpigt  das  gleich  aachhcr  erwlbnte 
tftdjai  oad  hjas. 


XU  Nachtrage. 

stand  (S.  365).  An  diese  Form  lehnt  sich  die  mit  icpopx  identl-- 
sehe  Form  npox.  So  ist  uns  hier  im  Griechischen  in  npoax  die 
organische  Form  erhalten,  grade  wie  in  xavx  (S*  ^8)  ^  Gegen* 
satz  zu  sskr.  kaksh.  Das  lat  praec  steht  ihr  am  nächsten « 
wenn  man  es  ebenfalls  flir  pra+vic  fasst;  dass  im  Lateinischen 
V  leicht  ausfallen  konnte,  zeigen  die  bekannten  Contractionen 
amärunt  u.aa.  (ygl.  auch  praed  S.  xvi  für  pravad);  ae  steht 
für  ai  wie  musae  fiir  alterthumliches  musai;  das  lat  proc 
schliesst  sich  an  die  schon  vor  der  Sprachtrennung  eingetretene 
contrahirte  Form. 

Seite  17  Z.  4  am  Ende  fuge  hinzu :  ae^^op,  o  =  ixirrig.  -— 
Z.17  X  im  Gegensatz  zu  sskr.ksh  steht  fiir  umgesetztes  $(=xo')t 
also  <rx  mit  dem  so  überaus  häufig  eintretenden  Verlust  des  an- 
lautenden or  (vgl.  Z.  B.  S.  169,  y^o-fi,  y^acf ,  -y^cnf»  V^<rr  u.  sonst). 

S.  19  Z.  4  ßn'iog  (^Dawes^  Miscell.  crit  ed.  Etdd  p.  275);  sollte 
es  daher  mit  y  «/  (/a)  (S.  262  ff.)  in  Verbindung  gebracht  wer* 
den  dürfen? 

S.  23  Z.  8  vgl.  S.  116.  —  Z.  15  v.  u.  vgl.  S.  477.  — 

-  25  -  13  v.o.  f&ge  man  hinzu:  Ttepiaxrioq^  oy  (für  -otxrio^)^ 
Mer  wetendj  übermässig.  —* 

S.28Z.16  vgl.  S.  163.— 

-  30  -  26  ni^nfn\ii  vgl. Po//  (E.F.  IT, 212).—  Z.  2  v.u.  vgl. 
S.601. 

S.  31  Z.  9  V.  u.  TTvo  vgl  S.  446,  wegen  m  fiir  InLy  und  wegen 
Verlust  des  thematiscnen  o-vgl.  S.176  und  sonst. 

S.  33  Z.  2  V.  u.  ob  xdpta^ov  =  sskr.  kundu,  kundura^ 
kunduru  fgum  olibanum)?  vergl.  über  dieses  Colebrooke  in 
As.Res.  IX,  382.— 

S.  36  Z.  1  V.  u.  f&ge  hinzu  Ttawid^ta^  ein  Laos  ziehtt.  — 
.  37  -  2  -  -  vgL  fiir  dtpavpog  S.  596.  — 
.  38  -  3-- vgl.S.260.— 
.  39  -  1  --  vgl.S.459.— 

-  41  -  14  V.  o.  fuge  hinzu  axoXvcppog  u.  Poti  (E.  F.  11, 127). 

-  ^  -  16  —  Es  entscheidet  fiir  haur-is  das  hinzuzufti- 
gende  heus  für  heus-e  {höre')^  wie  die  für  dice.  Dieses  bie- 
tet uns  zugleich,  so  viel  ich  weiss,  den  einzigen  Rest  einer  star- 
ken Formation  der  sskr.  «^ghösh. 

S.  43  Z.  29  As  sammt  cöram  ftir  co+oram. 

-  44  dfntaplg  vgl.  S.621.  —  da-xdXXa  vgl.  S.621.  — 

-  46  Z.  12  v.u.  Schlegel  (Ind.Bibl.  I,  210).  —  Z.  2  v.u.  zu 
iXeffo^  trage  man  noch  die  aus  einem  Brief  von  Hermann  (in  Gott. 
GeLAnzTl839.  Jan.(S.  22))  mitgetheilte  Etymologie  aus  t  S  Xif 
i  l  Xiyef  welche  nach  den  Analogieen  von  atKivog^  loßaxxogy  Iv^ 
vouiiav  U.S.W.  sehr  wahrscheinlich  ist  Alle  diese  Wörter  sind 
aus  den  stereotypischen  Anfängen  derartiger  Gedichte  gebildet 
(vgl.  auch  Zischnü  ftir  Alterthumswissenschafi  1836  S.531). 

S.  49  Z.  7  V.  unten  ist  zu  ändern:  steht  entgegen  /ovr,  wie 
aus  äovTog  ftir  a/ovrog  folgt  Dieses  entspricht  der  sskr.  Form 
vut  Das  aus  dem  hesych.TardKai,  geschlossene  /ax  entspricht  ^ 
^gegen  der  angenommenen  früheren  Form  vat;  ob/a>T  in  d- 
xuXn  zu  vat  (mit  einer  Art  Vriddhi)  gehöre,  oder  ov  in  o  fiber- 
gegangen ist,  wage  icht  nicht  zu  entscheiden. 


Nachtrage.  xiii 

Seite  51  Jl.  9  zu  ar^o  vgl  8.660. 

S.  52  n.  zu  güth.  silbur  yd.  Pott  (£.  F.  I,  94).  Die  ganze 
Metallui^e  der  Deutschen  ist  slavisch. 

S.  55  Z.  17  v.u.  lies  erenävi  (vgl  Lasaen^  AntfaoU  sscr.  & 
136);  Ineher  gehört  auch  sskr.  fina,  Sckuid, 

S.  59  Z.  15  v-n.  Poit  (e  F.  11,  287)  scLliesst  c>pa  an  ipeiSo^ 
(S.'103).  Von  ipua  kommt:  Ipfta^o,  stützen i  epftaatg,  rjj  dasStut'- 
zen*y  ipyLaayMftOy  die  Stütze \  ip^Tli<a  =  ip^(ii& ;  IpftaTtT)?^,  o, 
der  Stut%ende'y  Ip^LiS,  ip^Vj  -"^vog^  c5.  Stütze;  avcpfiaTMrrog,  ovj  ohne 
Ballast 

S.  63  zu  ^pxoyLai  vgl.  S.  506. 

-  71  Z.  2  v.o.  'A^k^ua-,  ob  eher  aus  d  (=  aa  S.  382)  und 
fia?3(S.  522)? 

S.  82  Z.1  v.u.  ai^Xo;  fiir  äpsKog  scheint  zu  zeigen, dasSjcAn 
als  organischere  Form  aufzustellen  ist  Alsdann  ist  es  eher  mit 
derWzf.  vridb  zu  verbinden,  steht  ffir/r>Ä-/i7,  oder  vielmehr 
(durch  Verwandlung  ein^s  ursprünglicheren  a  nach/  in  v  (wie 
oft,  z.B.  S.  265))  /aX^-/»7  und  ist  also  völlig  identisch  mit  dem 
deutschen  valtu  (S.  82  Z.  18  v.  u.)  und  nur  in  Bezug  auf  das  Suff, 
verschieden  von  /«Artg,  ßctXaog. 

S.  83  Z.  30  bemerke  man  neben  goth.  waurk-jan  auch 
waurstjan,welcherUnterschied  auf  den,  schon  vor  der  Sprach- 
trennung existirenden,  Doppeliormen  vf  idh  und,  mit  Verlust 
des  d,  vrih  berulit. 

S.87  Z.  lvgl.S.619. 

-  88  -  28  v.o.  über  völha  vgl. man üwiM^Anth. sscr.  133. 

-  90  -  6  vsrl.  S.418.  Das  Suffix  ist  ^a  =  J*a  =  sskr.dja 
=  tja  (vgl.  S.  388). 

S.  93  Z.  29  di^o)  scheint  vielmehr  für  dße^<o  zu  stehn  und 
ai^oi  eine  Zusammenziehung  zu  sein;  d  ist  dahn  :;=:  d:=(ra  (S. 
3S2)  wie  in  dfäpcoy  also  zusatnmenwacfisen.  —  Z.  1  v.u.  Für  an- 
lautendes j:  in  oioQ  entscheidet  äo^og.  Von  o^og  kommt;  oieiSrig^ 
ig,  (istig  U.S.W.;  o^oiHy  Aeste  treiben  \  äo^oq  {dßoiog)^  dvoio^y  ov, 
ziceyio8\  itoXvc^Uzf  17,  V^ielzweigiglseit 

S.  96  Z.  12  Tpa/rikog  wird  vielleicht  besser  mit  lat  traho, 
fragen^  verbunden,  nach  Analogie  von  ai;;(ifv  (S.  352)* 

S.  99  u.  1(K>  ^pr«  U.S.W.  vgl.  S.  598. 

S.  102  über  Ipo^n  vgl.  man  den  folgenden  Band  unter  y/xvp.-^ 
Das  e  in  tpig  ist  wolil  anders  zu  deuten ;  vielleicht  wie  das  fran- 
zosische e  in  ötrille  von  latstrigilis,  etreindre  von  stringo 
u.aa.der  Art,  so  dass  ausarrpiJ  zunächst  sarpiS  geworden  wäre, 
dann  s,  wie  im  Franz.  durchweg,  eingebüsst  ward,  also  ivpii, 
und  endlich  t  sich  dem  p  assimilirte  und  dadurch  verlor. 

5.113  Z.  25  vgl.  man  insbesondre  sskr.  anarhjatä  in  der 
Bed.  Unangemessenheit  in  Vaedanta  Sara  von  Sadanandoj  Sskrit 
und  Deutsch  von  Olhfnar  Frank,  16,  3. 

5.114  über  op-ng  vgl  die  später  gefundene  sichere  Etymo- 
logie (S.  329). 

S.  120  Z.  20 1.  9^pav-aj-o  für  (^pai^-ajä. 

-  122  dvtp.  Da  sich  im  Verlauf  der  Darstellung  eine  Menge 
Beispiele  zeigten,  wo  anlautendes  a  im  Sskr*  eingebüsst  ward, 


siv  N  a  c  1i  t  r  ft  g  e. 

(vgl.  z.B.  yflgy  V^/a)  d^^  y/i  u-aa.)»  so  bin  ich  jetzt  derUebenen- 
gang,  dass  das  griech.  dvtp  organisch  richtiger  ist,  als  sskr.  nri 
und  dass  dieses  fiir  anf  i  steht.  Bei  dieser  Annahme  bietet  siclm 
zugleich  eine  sehr  passende  Etymologie  von  y/^dv  (S.118  ff.)^ 
hauchen,  aihmen,  dar,  so  dass  avep  derAthmende  wäre.  Das  Snffl 
fi  betreffend,  welches  die  Sskritgrammatiker  nicht  anfuhren,  vgl. 
man  f&rs  erste  das  analoge  sskr.ddv-ri  =  griech.  (^ot/i^p)  Soaip 
(1  e  v ir  )•  An  einem  andern  Ort  das  Genauere. 

S.  129  Z.  4.  An  goth.  sped  i$pit)  darf  man  schwerlicli 
denken;  dies  scheint  zu  ^/"(^<p  (S.  537  ff*.)  zu  gehören  und  mit 
spa(t'  (S.  &44),  »pannen,  dehnen,  in  die  Länge  %iehn,  zusammen- 
zuhängen. 

S.  130  Z.  23,  naUv  mOchte  ich  jetzt  lieber  mit  ^reVo^m  zu-* 
sammenstellen;  dann  gehört  es  zu  der  sskr.  yH^vri  drehn* 

S.  131, 132  vgl,  S.580;  ich  gestehe  aber,  dass  ich  über  'ne^ 
edm,  mlpo  im  Schwanken  bin  und  noch  l^eine  Sicherheit  erlangen 
kann.  Das  lat  p  arare  (S. 433)  erhält  in  dem  mägadhischen  pä- 
r äp  bereifen  (Journ.  of  the  As.  S.  of  Beng.  1838  Febr.  S.159),  wel- 
ches im  Sskr.  päraj  lauten  würde,  ein  Seitenstück. 

S.  131  Z.  8.  Die  gegebene  Erklärung  von  porto  ist  auf  je- 
den Fall  sehr  unsicher.  Aefanlich  wie  in  dem  später  (S.  204) 
entwickelten  Fall,  wirkte,  glaube  ich,  hier  auch  eineSctieu  vor 
Wiederholung  von  r  in  zwei  Sylben;  ich  nehme  als  Wurzel  das 
sskr.  tri,  welches  eigentlich  tragen  heisst,  und  poi;(=  per)  für 
Abkürzung  von  orep-a,  überi  so  stände  por-to  fftr  por-tor-o  (tor 
=  toi  in  tollo  {&T  toljo,  vgl.  sskr.  tuljämi)  grade  wie  palj-po 
fbr  palpalo  u.aa.;  dazu  genört  auch  por-ta,  Or/^  wo  man  etwae 
durchträgt\  ob  man  auch  da^  zendiscne  pere-thu  Brücke,  för 
pere-f-tur-a  (vgl.  die  sskr.  Form  tul  von  tri)  nehmen  dürfe 
\Bau,  wn  etwas  über  FiOsee  %u  bringen'),  will  ich  nicht  entscheiden. 
S.  136  ist  hinzuzufügen:  nL  (lir  ini,  z.B.  in  nui&, 
«- 140  Z.  2  vgL  noch  S.  362. 

-  148«  Sollte  das  hinzugetretene  x^  In  dfdXKo^x'^^  ^^^^  ^^' 
der  Analogie  von  fyoko^x^'S  erklären?  man  vgl.  auch  noch  meine 
Behandlung  des,  dem  d'yaXXo  in  dydXkox^''^  gleichen,  jüdischen 
D^23.^37N  in  Ersch  und  Grubere  Encyclopädie  unter  Indien,  Ge> 
schichte,  erste  Periode. 

S.  149  Z.  18.  Analog  ist  sskr.  dalbha,  Sünde,  aus  dri,  s^r- 
reisneti.         * 

S.  152.  Meine  Erklärung  des  ham  bi  a-ham  (=  hjf^*^  h^ 
findet  ihre  entschiedene  Bestätigung  in  der  aus  dem  Sskrit  hei"- 
vorgegaugenen  Apabhranca,  wo  auch  die  2te  Person,  tu,  die- 
sen Beisatz  erhaltend,  tu-ham  lautet  (Lassen,  Inst  Line.  Pracr. 
.  p.465, 2).  Hieraus  erklärt  sich  nun  auch  die  sanskritische  Form 
desNomin?itivsder  2ten  Person  tv-am  im  Gegensatz  von  griech. 
(dor.)  XV  (gewöhnlich  ov),  lat  tu  u.s.w.  Indem  wie  in  vai  für 
nauh!  (S.154)  das  zwischenlautende  h  ein^ebüsst  ward,  ent- 
stand tu^am;  so  heisst  diese  Form  noch  m  den  Veden  (vgl. 
meine  Recension  in  Gott  Gel.  Anz.  1839.  St  68  S.  675, 676, 678); 
dieses  musste  sich  des  Hiatus  Vegen  in  tvam  zusammenziehn. 
Aehnlioh  ist  es  mit  dem  sanskritischen  Acc.  tvim  für  tu+häm 
oder  hftm,  was  ich  noch  nicht  zu  entscheiden  wage.    Daraus 


Nachtrag  e.  xv 

lerUXren  sidi  nim  aach  die  deutschen  Accnsatiire  der  Pronomina 
pich,  dich,  sieh,  wo  alao  ch  dem  sskr.ham  entspricht  Wax^ 
(das  7  in  i^€n^  im  Gegensatz  zu  sskr.  h  in  a-ham  betriffi,  so  ist 
lieVedenform  des  ntmominalstamms  ha,  nämlich  gha,  zu  be- 
Deriien  (LasMen^  AnthoL  sscr.  134).  Die  £ndung  ham  ist  das 
'  »otnim  dieses  Pronominalstamms,  welches,  wie  das  Nentrom 
m  i:  it  in  denVeden,  nnd  wie  k'it^  svit  u.aa.,  alsPartikel  an- 
gehängt ward. 

S.170vgLS.622. 

.171ygLS.6ia 

-  172  Zl  3,  4  streiche  man :  nach  der  ikn  CvgL  Bapp^  Gr. 
88cr.r.333). —   Z.  3  v.o.  vgl  S.  468. 

S.173vgl.  S.545. 

-I84v^  S.608.—  Z.  11  Y.unt  schreibe:  McAdisr  ff/M 
fts/a 

S.  186  vgl.  S.  611. 
- 188  vgl.  8.626. 
-190  Tgl.  S.  608. 
- 197  vgl.  S.  567. 
-198¥gl.  S.542. 

-  205  Z.  IQ  v.u.  Da  nach  S.611, 620  (wozu  man  mm  noch 
%e,  dass  dieser  Uebergang  in  der  lUtesten  indischen  Mundart, 
welche  wir  kennen,  entschieden  Statt  findet,  nämlich  in  derMä- 
gadhi  (vgL  LmsMen,  Inst  L.  Pracr.  p.  398, 407, 427))  höchst  wahr- 
scheijilich  ist,  dass  im  Sskr.  fiir  ksh  auch  sk  eintritt,  in  Grup- 
pen anlautendes  s  aber  im  Sskr.,  wie  in  den  übrigen  verwand« 
teo  Sprachen,  überaus  häufig  abfällt,  so  erkennen  wir  die  dem 
ieiitschen  scarp  entsprechende  sskr.  Form  zunächst  in  krip- 
Wa  iür  skrip-an'a,  Sehweri(das  scharfe)^  kr ip-ani,  MesMcr^ 
kifipanaka,  kr ipän'ika,  wo  also  die  organische  Wzform  skrip 
jst;  ferner  mitGuna  karp  und  dann  mit  gewöhnlicherUmwand- 
lüog des  r  in  1:  kalp  in  kalp-aka  (derAbMcheerende,  vgl. S.200),, 
^Mier;  kalpana  das  SchneidMy  kalpan'i  Scheere',  hieher  ge- 
hört auch  kalpa  Weltvemichtung  (vgl.  S.  484). 

S.  209  Z.  11.  Hierzu  fOffe  man  lat  grad-ior,  eig.  schaben ; 
ebeDso  ffehbrt  hieher,  jedoch  zu  der  Wzform,  welche  im  Sskrit 
kshfit  lauten  musste  (vgl.  Bd.  II  unter  Wpr  =  sskr.  krit  für 
skfit  (wie  obenNachtr.  zu  S.205)  fftr  kshrit),  das  nhd.  schrei- 
en, schritt 

S.  210  Z.  13  zu  cntoXwt  vgL  das  analoge  roknm  in  xol/imevo. 

-  224  Z.  23  fish,  wovon  rishi  der  Seher  (vgl.  auch  Lassen 
^  Ztschrifl  f&r  die  Kunde  des  Morgenlandes  1, 65).  —  Z.  24.  Ob 
auch  zend.  ar^na  hieher  ^ehCrt?  Bumouf  (Comm.  s.  1. Yagn. 
1)  438  n.)  erklärt  es  entschieden  falsch.  Uoch  konnte  es  auch 
>nU  Verhist  des  anlautenden  d,  wie  in  sskr.  a^ru  fiir  da^ru, 
^Ha  för  dahan  u.aa.,  f&r  dar^na  siebn. 

,S.  257  Z.  21.  Wegen  t  und  ^  im  Gegensatz  zu  sskr.th  vgl. 
floch  8. 583, 584, 632  und  nXaxv,  nXo&dvn  von  sskr.  pf  ithu. 
8.KOZ6la!»owatardtSfov(ra.—  Z.  15  L  38  fQr  5& 

-  291,  fiber  xiTura  vgl.  man  S.608. 

-  305  ff.  Die  hier  genauer  gegebene  Entwickelung  war 
^a  froher  von  mir  in  gedrän^r  Form  mitgetheilt  und  bt 


XYi  Nachträge. 

von  PM  besprochen  (HalL  Allg.  L.  Z.  1839.  Ei^IiL  S.  383  ffO, 

allem  ich  kann  kein  Wort  davon  zurücknehmen.  Die  Schwächung 
des  n  zu  I  betrefiend,  finden  sich  in  diesem  Werk  viele  ähnliche 
Fälle;  man  vgl.  z.B.  jimcfQa  für  nivriQaa  S.643. 

S.  317  Z.13  v.u.  zu  ^Xog  stelle  man  sskr.  balja,  sentieii 
virile. 

S.  320  Z.  13-17  v.u.  gehört  nicht  dabin. 

S.  328.  Die  Auseinandersetzung  über  &fa  ist  falsch;  dieses 
entspricht  vollständig  dem  sskr.  vära,ZÄi/,  und  steht  also  fur/65poc, 
eigentlich  mit  gleicher  allgemeiner Bed.  Aehnlieh  hat  sich  diese 
im  hindustanischen  barah  zw  Jahr  umgesetzt.  Ffir  meine  jetzige 
Erklärung  hätte  mich  slav.bourja(S.329)  eigentlich  schon  ent- 
sclieiden  sollen. 

S.  331  Z.18  zu  £><rat  gehört  litt  werssis  (JKalh)  und  lett. 
wehrssis  (Ochs).  — 

S;  340  Z.  18  1.  für  ßaTTiiXri.  — 

S.  354  Z.  21 1.  erscheint,  sondern  fiir  juva-vacca  junge  Kuh, 
mit  dem  so  häufig  eingeschobenen  Nasal  in  venca  für  veca.  — 

S.  362  Z.  19.  Aus  dem  Lat.  ziehe  ich  hieher  vad  in  vas, 
vadis  Bürge,  eig.  Sprecher  (vgl.  auc-tor  von  y/ya\i=j:t'J^  S.  336, 
ebenfalls  eigenü. Sprecher],  Eben  hierhin  gehört  praes,  praed 
fiir  pra+ved  (statt  vad),  mit  ausgestossenem  v,  wie  so  sehr  oft 
(vgl.  Nächtr.  zu  S.16).  Nachzuweisen,  wie  der  Begriff  sprechen 
gen  gen  konnte,  so  verschiedenartige  Garanten,  wie  auctor, 
vas,praes  im  juristischen  Sinne  sind,  zu  bezeichnen,  wurde  hier 
zu  weit  fuhren.  An  eine  Verbindung  von  praes  mit  praeda"  ist 
gar  nicht  zudenken;  letzteres  steht  fiir  pra(=pre)+heda  von 
V^hed  (hendo)  =  griech-x«?  (y(avMvin)  und  heisst  das  Ergriffene^ 
dahin  gehört  auch  praedium  flir  prahedium,  Besitz. —  Bei 
dieser  Gelegenheit  will  ich  mich  auch  über  viiidex  erklären; 
es  steht  für  venu+dic  (vgl.  vinu  +  dem  in  vindemia)  einer, 
der  den  Kaufpreis  nennt  (von  vÄnu  S.313);  auch  hier  könnte  ich 
jedoch  nicht  den  Gebrauch 'aus  der  Etymologie  erklären,  ohne 
zu  grossen  Raum  in  Anspruch  zu  nehmen. 

S.364  vgl.  S.662. 

-  380  Z.  2  v.u.  1.  regelrechter. 

-.386.  Hieher  gehört  auch  latomnis  fiir  comnis  =  ei- 
nem sskr.  sahamSna,  vereint  (vgl.  sahita),  mit  Verlust  von  sa, 
grade  wie  in  den  (S.  ^Sß)  angeführten  Beispielen.  Das  anlau- 
tende c  ist  in  comnis  abgefallen,  wie  in  ultra  für  cultra  (vgl. 
pro-cul  für  proculs  mit  pro-pe),  ubi  für  cubi  (wie  entsrliie- 
den  das  oscische  puf  zeigt  (Grotefend^  Rudimenta  Ling.Oscae 
p.30));  was  die  Flexion  in  is  für  die  nach  der  Form  sahamäna 
zu  erwartende  in  us  betrifft  (comnusl,  so  vergleiche  man  si- 
mil-is  =  griech.  dfiaXog  u.  viele  aa.  der  Art 

S.  415.  Ich  habe  daselbst  die  lat  Form  nicht  bemerkt,  in 
welcher  mir  das  organischere  st  statt  des  sp(in  spuo)  erhalten 
zu  sein  scheint  Es  ist  stup  in  stup-rum.  So  wie  iv  in  spuo 
=  shti  V  zu  u  ward,  so  auch  in  dem  hier  anlautenden  stu.  Das 
p  ist  das  causale  (vgl.  Nachtr.  zu  S.  14).  Die  Grundbed.  speien 
geht  hier,  wie  mehrfach,  in  heschmutzen  über,  so  dass  stuprum 


Nachtrage.  xvii 

viso  eigenüi^ Besckmutzung,  VerunremigungbeAentete;  oder  be- 
zeichnete es  mit  stärkerer  Annäherung  an  den  Gebrauch  dieBe^ 
nei%un§  (gleichsam  Begeiferung)  beim  Coitus? 

S.  429  Z.  15.  Die  Spuren  des  anlautenden  /  bleiben  als  ein 
bedeutendesMoment  gegen  die  gegebne  Etymologie  aus  saksh; 
sollte  aber  saksh  fiir  sa+aksh  (S.,396)  stehn,  dann  wäre/a(p 
Tielleicht  iiir  eine  Composition  von  (a)va-f  aksh  zu  nehmen. 

S.  435  Z.14  füge  hinzu:  Auch  das  erwähnte  ahd.  sekan 
gehört  hieher;  auch  hier  ist  v  nach  s  eingebüsst,  wie  im  goth. 
sik  {sieh)  von  sskr.  sva-f-ham  (vgl.  Nachtr.  zu  S.152)« 

S.  443  Z.  24.  Dahin  gehört  aucn  lat  s  o  1  e  a  fiir  s  o  d-1  e  a,  dasj 
worauf  man  geht,  Schuhsohle.  Griech.  vXta  {Hesych.)  dagegen  ge- 
hört wohl  zu  iM  (S.  82)  und  bedeutet  hölzerner  Schuh. 

S.453Z.16Lrttree:l6. 

-  468  Z.  5  in  smikan  ist  vielmehr  1  fiir  a  eingetreten  und 
es  ist  eine  Weiterbildung  der  Wzf.  sma  (schaben).  Danach  ist  hier 
einiges  anders  zu  fassen.  Erst  die  Behandlung  dieser  Wz.  o-u 
und  der  alsdann  folgenden  gab  mir  die  vollständige  Gewissheit, 
dass  a,  i,  u,  mit  radikalen  Consonanten  verbunden,  keinen  Wur- 
zelhäuten Werth  haben.  Dieses  kann  erst  in  der  vierten  Abthei- 
lung der  Grammatik,  wo  der  Werth  und  die  Bedeutung  der  Laute 
behandelt  wird,  zusammenhängend  entwickelt  werden. 

S.  504  Z.9  hinter  laxus  fuge  man  hinzu:  oder  lassus  mit 
SS  =  sskr.  ksh. 

S.  518  vgl.  zu  ^va  für  ^xya  das  nicht  ganz  unähnliche 
Ytvoftau  für  yi^vo^ai. 

S.  519  Z.  24  V.  u.  vgl.  ^vekog  fiir  nXvBkog  von  nXvvcD. 

•-  564  Z.  2.  spohdeo  ist  kein  echt  römisches,  sondern  ein 
dem  Griechischen  entlehntes  Wort 

S-  576  Z.  7  u.  Z.19  v.u.  1.  ßkiix^v. 

-  582  -  8  -  -  vgl.  ]4^.1l^af^^  Rom.  Lautlehre  1,293.— 

-  586  -  24  -  -  bhü,  mit  a  priv.  davor,  erscheint  in  den  In- 
schriften des  Asoka  (Joum.  of  the  A.  S.  of  Bengal.  1837  July). 

S.  597,  598.  Die  hier  gegebne  Etymologie  von  bullire  und 
wallan  ist  falsch;  man  selie  die  richtige  S.681. 

S.638  Z.  17.  stolidus  könnte  man  auch  mit  stupidus  (S. 
657)  unter  dieselbe  Wurzel  stellen. 


Wjinelii,    welcliG  mit  einem  Vokal  ^  odcSr  Bipbtliong 
anlaaten. 

^  c.  bn  Sanskrit  existirt  nachweislich  ein  Pronominalfttamm 
2  (Bitpp  VergL  Gramm.  S.  527),  welcher  znr  BQdmiff  von  meh«> 
reren  Casns  des  Pronomens  id^am  dieses  verwandt  wird  und 
littchst  wahrscheinlich  m  einigen  Praepositionen,  Partikeln 
imd  a.  mit  andern  Elementen  zusammengesetzt  erscheint  In 
jenem  Gebrauch  ist  er  im  Griechischen  nicht  kenntlich  bewahrt, 
wobi  aber  in  diesem.  Da  aber  in  diesem  Fall  die  andern  hin- 
2Q«ekommenen  Elemente  wesentlicher  sind,  so  habe  ich  diese 
Fonnen  lieber  nach  ihnen  geordnet  (man  vgL  dn6^  In »  fa 
Pnmom.,  ra  Pronom.,  ifStf  unter  Sif  und  a.). 

ä,  dd.  Inierjeetian  der  Verwunderung,  oder  Böge.  Gleich« 
Ujngende  und  fihnlich  oder  gleichbedeutende  Interjectionen 
wie  diese  und  die  meisten  andern  haben  fast  die  meisten,  ver* 
wandte  sowohl  als  nicht  verwandte,  Sprachen.'  Die  Verglei- 
cknng  dersdben  ist  aber  von  wenig  oder  gar  keinem  Nutzen. 
Denn  insofern  diese  Laute  —  insbesondere  die  rein  vokali*  - 
sehen  hiterjectionen  —  nidit  Begriffe,  sondern  Empfindungen 
äosserlich  darstellen,  reproduciren  sie,  sich  nicht,  wenn  sie 
deidi  uralt  sind,  wk  dieselbe  Weise,'  wie  die  übrigen  über- 
oefeiten  Elemente  der  Sprachen,  sondern  schaffen  sich  in  je* 
iem  Augenblick,  wo  sie  gebraucht  werden,  von  neuem  {^eich- 
»m.  Se  treten  als  SpiegelbQd  der  Empfindung  aus  dieser 
selbst  —  dem  eigentlicnen  Quell  der  Sprache  -^  von  selbst 
lenror.  Ihre  Bedeutnnff  liegt  auch  mehr  in  dem  Ton,  in  wel- 
chem flur  Laut  dargestellt  wird,  als  in  dem  Laut  selbst 

a  bUerjeeHon  des  MiÜeids,  XntsetüenSj  Unwillens. 

{;  i^  i  und  noch  mehrfach  wiederholt:  hUerjeeÜan  des 
Schmerzes. 

H  ItUerfecUon  des  Anrufens. 

^  als  Zusatz  von  vorne  entspricht  in  manchen  Fällen  dem 
(sanskritischen  Praefix  und  Praeposition  ft:  eigentlich  bis  an, 
eitteGrSnze,  ein  Maass  beaseichnend  (Lassen  Ind.  BibL  III^  68.). 
Daher  örtlich  z.  B.  ifnapof^  ij  i^cyif)  das  Ufer  an  sich  habend 
(siehe  dmS) :  Küstenland  im  Gegensai»  des  Binnenlandes  (vgL 
^ßai6g  unter /Saio,  ^\ixra>p  unter  apy  und  ifXv^  unter  Xvh). 

&  bUerjeetum  des  Staunens,  8chmer%es,  der  Freude  u.  s.  w. 

&  Interjection  des  Anrufens  (vgL  Buttm.  Gr.  Gr.  II,  303;) 
Rietbei  erwShne  ich  die  Interjectionen,  in  welchen  «9  da» 
Haoptelement  ist 

&6n^  c&d;r5;r  ermunternder  Zuruf  beim  Rudern. 


l  Dieser  Pronominalstamm  der  dritten  Person  erscheint 
fast  in  allen  verwandten  Sprachen.  (Hcyip  V.  G.  S.  519.  ff.) 
^ch  von  den  griechischen  Grammatikern  wird  uns  eine  so- 

f 


woli^i  ?  als  t  geschriebene  Form  angefuhrf ,  welche  aber  ge- 
wölinjich  dem  Pronomen  reflexivum  zugewiesen  wird  (s.  i  und 
Bopp  V.  G.  S.  625.).  Manche  Umstände  sprechen  dafiir,  dass 
beide  Formen  anerkannt  werden  müssen  und  die  eine  1  dem 
Pronom,  reflex.,  die  andre  t  dem  demonstrat  zuzusprechen 
sei.  (vgL  Härtung  über  die  Casus  u.  s.  w.  S.  114.  u.  f.  Maar. 
Schmidt  de  pronom.  p.  13.  n.  f.)  Von  diesem  Pronominal- 
stamm erwähnen  die  Grammatiker  f  als  Nominativ;  dies  könnte 
Nominativ  des  neutr.  sein:  f  fttr  fir  wie  rö  fttr  rot  (im  Sskr.  tat 
und  it,  letzteres  in  Partikeln) ;  doch  auch  nom.  gen.  masc,  ob- 
gleich dieser  im  Lat  und  Gcmiisch.  das  nominative  s  annimmt 
E)enn  auch  im  Sskr.  hat  dafi  diesem  Pronomen  entsprechende 
id  -  am  im  Nom.  masc.  ajam  kein  ei^ntliches  Nominativzei- 
ehen,  sondern  hängt  dem  Stamm  auf  dieselbe  Weise  wie  die 
Pronomina  erster  und  zweiter  Person  und  das  Pronomen  re- 
flexivum (sva«W6tf()  die  bisjetzt  noch  nicht  erklärte  S}ibe  i)  am 
An  (vgl.  ah-am  ich^  tv-am  rf/i,'  svaj  -  am  sMst,  äj  -  am  er^ 
femin.  ij  -  am  sie  neutr.  id  -  am  es).  So  Mne  das  Lateinische 
diese  Endung  nicht  in  dem  Pi-onomen  der  dritten  Person  auf- 
genommen hat  (vgl.  id  mit  id  -  am),  im  masc.  und  fem.  is,  ea 
sogar  einer  andern  falschen  Analogie  folgte,  ferner  sie  auch  in 
der  2ten  Person  nicht  überkam  (vgl.  tu  mit  tv  -  am  griech. 
rt)  neben  t€tv^  rtjy^if  =tvam),  so  hat  wahrscheinlich  auch 
die  griechische  Sprache  den  Nominativ  ohne  diese  Formation 
erhalten,  und  dann  miisste  er  nothwendig  im  masc.  und  fem. 
f  heissen,  welches  sich  zu  aj  -  am  er  (abgesehn  von  der  Gu- 
nirung  des  i)  und  ijam  sie  genau  so  verhält,  wie  tv  zu  tv-am. 
IJeberauR  bemerkenswertii  ist  das  von  Hesychius  angeführte 

\  dy,  erklärt  durch ^cti^o^,  also  Nominativ  und  nicht,  wie  Max. 

^  Scknmlt  a.  a.  O.  annimmt,  Accusativ.  Diese  Form  entspricht 
genau  dem  Nominativ  mascuL  gen.  dieses  Pronominalstammes 
im  Sskr. :  aiam;  dieser  musste  im  Griechischen  eitr  heisseu, 
da  gewöhnuch  a  durch  e  und  schliessendes  m  durch  v  reprä- 
sentirtwird;  etey  zieht  sich  in  ely  zusammen.  $o  haben  wir 
im  Griechischen  neben  dem  Nominativ  ohne  den  Zusatz  des  am: 
t  auch  den  mit  demselben  :  bJv;  srade  wie  r6  ohne  Spur  von 
am  und  daneben  rar  röv^tf  mit  diesem  am  (vgl.  ri)  im  Ge- 

*  gensalze  von  Sskr.  tvam"! —  Die Hesvchische Glosse  tyianiTOf. 
aibro^  a{}t&^  gehört  wegen  des  letztem  Zusatzes  zum  Frono- 
men  reflexivum  f ;  der  Form  nach  könnte  tv  auch  Dativ  von  ? 
sein,  da  dieser  Stamm  auch  im  Nominativ  der  Andope  der 
Pronomina  der  Isten^  2ten  Person  und  des  Reflexivum  K»Igt  — 
In  dieser  Analogie  liegt  auch  der  Grund,  weswegen  dieser 
Pronominalstamm  im  Sanskrit  und  Grieclüschen  ganz  verstüm- 
melt ist*  Im  Lateinischen,  Gothischen  u.  a«  venvandten  Spra- 
chen erhielt  er  sich  nur  durch  üebertreten  in  eine  andere.  — 

\  Als  Accusativ  wird  erwähnt  Iv  =  anitdv  und  a&njv.    Im  San- 


1)  Beilfiiifijr  licmerke  icli,  dass  dint  um  die  waltre  N(*iitralpndaii|^  ist 
nnd  d j«  fünf  sainkritiscben  Fomif  n  ah-am  ich ,  t  v  -  n  in  du,  a j  a  in  er, 
ijam  sUj  idam  esy  dem  Wesen  nach  idcntiiicli  «ind  mit  dem  iin- 
deciiiurliar^  svi^jam  selbst.  • 


/.  5 

(kril  hetsst  er  im  -  am  und  fem.  im  -  am;  also  ist  auch  liier 


X. 


die  Sylbe  am  im  Griechiscben  verloren;  eben  so  in  dem  im 
Lateiniscben  entsprechenden  im.  Dass  das  lange  ft  in  dem 
Sskr.  Femininum  im  -  ftm  nnr  einer  falschen  Analoge  seine 
Üehnong  verdanke  und  eigentlich  nichts  als  der  schon  im  No- 
ninativ  vorkommende  Znsatz  am  sei,  werde  ich  bei  der  Be- 
liandlong  der  Flexion  an  einem  a«0.  wahrscheinlich  machen. — 
Spuren  dieses  Pronominalstammes  sind  vielleicht  in  dem 

r 

angehängten  T  (vgi  jedoch  8  pron.  relat)  und  in  tyvtfres  (vgl. 
jedoch  ir  unter  f  ä). 

Wahrscheinlich  gehört  Weher  iSi;  auch  Poft  (Et  F.  11,320) 
zieht  es  zu  diesem  Stamme;  man  kann  es  f&r  it  nom.  gen^ 
nentr.,  welcher  auch  in  denVeden  als  Partikel  erscheint,  und  öi 
nehmen;  it  -f*  ^^  musste  iS6i  werden  und  mit  Verlust  des  ei* 
nen  8 :  I6i^  wörtlich  dann  aber. 

Durch  Gunirung  des  Vokals  i  entsteht  im  Sskr.  &  daraus, 
welches  dort  schon  zur  Bildung  des  Instrumentalis,  Dativ, 
Ablativ,  Genitiv  und  Locativ  Plnr.  masc.  und  neutr.  und  Nöm.  . 
Sin^.  masc.  dieses  Pronomens  idam  dient;  am  häufigsten  aber 
in  Znsammensetzung  iasbesondere  mit  andern  Pronominal- 
stammen, wie  z.  B.  £-tat  £-nat  (bei  Windisehmann  San* 
kara  S.  161.)  £  -  va.  —  Durch  diese  Zusammensetzungen 
entstehn  insbesondere  die  Wörter  für  Bezeichnung  der  Einheit, 
iadem  derB^riff  «r,  in  der  gunirtenForm  wohl  dieser,  anfeinen 
bestimmten  Gegenstand  beschrankt,  einer  allem  bedeutet;  so 
im  Sanskrit  6  nach  Hinzufügung  von  ka  (vielleicht  dem  Prono- 
men iDterrogativum):dka(«i>i«^;  im  Zend  ä  ,  welches  hier  afi. 
lauten  muss  {Bapp  V.  G.  S.  27.),  nach  Hinzufiigimg  des  Prono- 
minalstaromes  va  (vgl.  fÄ):aßva  eins  (Bopp  V.  G.  429);  so  im 
Latemischen  und  Gothischen  £  nach  HinzufTigung  des  Prono- 
minalstammes  na  (vgl.  va)  lat  oi  -  no  (unus)  gotn.  ai  -  na  u. 
.<.  w.  {Bopp  a.  a.  O,).  So  hat  denn  dieser  Pronominalstamm, 
ZQsammengesetzt  mit  einem  andern,  auch  im  Griechischen  zur 
liezeichnung  der  Einheit  gedient. 

Dem  zendischen  a£va  eins  liegt,  wie  bemerkt,  die  Form 
t va  zn  Grunde ;  ihr  entspricht  im  Griechischen  vollständig :     . 

ol-fo;  das  6  ist  wie  gewöhnlich  durch  oi  repräsentirt 
IPoftEt  F.  1, 11.).  Indem  das  /  ausfWlt,  entsteht  die  Form 
^'to;  sie  hat  die  Bedeutung  allein,  welche  sehr  natürlich  aus 
<ier  Einheit  hervorgeht;  so  heisst  auch  im  Sanskrit  dka  eins, 
^lUin  und  £kala,  welches  aus  jenem  abgeleitet  ist,  nur  aUein. 
Also    ofos",  17,  ovallein.    Davonkommen: 

ola86y  einzeln  y  olö^ev  von  einetn  allein,  oiö^t  allein ;  oidoo 
ffreimeln;  ol6co  allein  lassen. 

^  Hierzu  gehört  femer  das  Femininum  Von  th,  h^:  nämlich  ^ 
^ö  Tmd  fjiia;  schon  die  Identität  der  Formen  mit  und  ohne  ;i 
"»«'icht  es  höchst  wahrscheinlich,  dass  einf  zu  Grunde  liegt 
{Pou  Et.  F.  I,  22J).  —  Die  gewöhnliche  Femininalbildung 
j"^  Sskrit  besteht  darin,  dass  statt  des  schliessenden  a  des 
Themas  !  eintritt  (Bopp  tixemm^  sanscr.  §.  240.  242.);  so 
"»feste  von  Äva  das  Fenuhimim  6v!  lauten;  diesem  feminina- 


len  1  entspricht  im  Grieclüschen  gewölmliteh  t«,  vgl.  z.  B.  Sskr. 
patnl  griech.  ndtvia;  so  miisste  denn  im  Griechischen  aus  &\\ 
eine  Form  entstehen,  welche  pict  scUoss  ond  eigentlich  ol-fia 
heiAsen  müsste;  das  i  ist  hier  aber  ganz  abgefallen,  grade 
wie  im  Lettischen  und  Littanischen,  wie  wir  ^eich  sehen  wer- 
den. Bei  dem  Ueber^ai^ge  des  v  in  m  —  ein  Uebergang,  wel- 
cher schon  im  Sansknt  besteht  und  allen  diesen  Sprachen  ei- 
genthümlich  ist  (vgL  fiir  griechisch  z.  B.  y^vah  trafen  fax 
f  und  davon  fwx  -  A.osr  neben  fox  -  Aet^,  lateinisch  mare  gegen 
Sskr.  väri  Walser  und  viele  andere)  —  entsteht  fiia  aus  fia. 
—  Ein.Masculinum  ftos  gab  es  scnwerlich;  der  einzig  vor- 
kommende Bativ  i^  ist  eine  ganz  unoi^anische,  nach  Analogie 
der  gewöhnlichen  Adjective  auf  o^,  a^  ov  rilckwärts  gebildete 
Formation. 

Zusammengezogen  in  ßia  erscheint  i*/ain  ud-juiX^ai  man 
vergleiche  di^sXXa:  jenes  eine  Hacke  mit  einer j  dieses  mit 
zwei  Zacken  (vgl.  yf  dx,). 

Ob  sich  die^Hesychischen  Glossen  Ittor=h^  und  frvXos  = 
ßiövos,  Sp<pa¥o^  hiermit  vereinigen  lassen,  wage  ich  nicht  zu  ent- 
scheiden; (vgl.  den  Eigennamen  Firvkos  Hom.  Od.  XIX,  522.). 

Indem  an  die  Form  £va  das'  Suffix  na  trat,  wie  z.  B.  im 
Sskr.  an  6ka  das  Suff,  la  in  £kala  allein ^  entstand  die  Fornt 
£vana;  diese  liegt  dem  littanischen  wiena-s  und  lettischen 
weena-s  eine  zu  Grui^de;  in  beid^i  ist  das  anlautende  £  ver- 
loren gegangen.  Im  Griechischen  erkenne  ich  diese  Forma- 
tion mit  ebemalls  verlornem  d  in  Fiyo:  Svos  das  Äss  auf  dem 
Würfel  und  in  ixdvoi  ßövos  allein^  mit  ;i  f&r  f. 

zu  /irfvoff,  >7,  ov  Qaovvos  ion.)  gehört:  ^fiovd^^  Sos^  ij  Ein^ 
heil;  als  Adject  6,  ^  allein;  ßiovaSor^  fiord6rp^  einzeln;  ßioyd^ 
allein  sein;  fjLovaöri^p ,  lAovaÖriffS  der  einsam  Ldtende;  fioraört^ 
HÖS  mönchisch;  fiovdötpia  Nonne;  iwra6x'/ipw¥  Klosler;  idordS 
einzeln  (woU  f&r  ßJLoydxts);  iiiraxos  einzeln  lebend;  fioraxUf 
pLovaxov  allein;  fiovaxoäey  von  einer^  Seile  her;  iioyaxvi6s  o/- 
'    lein  lebend.  —    fiovifpffS  einzeln^  ßiortö^^  pujrlas^  ov^  S^  einsam, 

fwvooo  vereinzeln;  fjuii^ooöi^^  ij  das  Alleinmachen;  ßiordm^^^ 
oVy  6y  fiov^ns,  ^  vereinzell;  paycotl  einzeln;  lUfifoorvids  verein- 
zelt; ßjun^anös  vereinzell;    netra/jLdraS  einzeln. 

f  Gehört  Mowvxiöt,  ^,  Eigenname  eines  Hafens  von  Athen, 
hieher?  iiow  fiir  ßdvos  ionisch;  dagegen  wage  ich  nicht  mit 
Pott  (Et  Forsch.  II,  590.)  für  die  Erldärung  von  vvx  an  vv^  zu 
denken.  Dazu  gehört  Mowvxtdn^j  Eigenname  eines  attischen 
Monats.  — 

Das  Neutrum  von  £va  würde  £vam  sein;  mit  Verlust  des 
£,  und  Uebergang  des  -v  in  /i  entspricht  dieser  Form  die  grie- 
chische Partikel  iJLeVf  in  welcher  schon  Polt  (11,  137.)  das  /i 
als  Vertreter  von  F  erkannte  und  sie  durch  einerseits  im  Gegen- 
satz von  6i  (zu  Sio  vgl.  Sfi)  zweitens  erklärte  (II,  324.);  do- 
risch steht  iiis  dafiir , .  wahrscheinlich  durch  Anhängung  eines, 
bei  Bildung  von  Partikeln  überaus  häufig  antretenden  ^  ent- 
standen (Mf^'+ff  in  Mfc'ff,  wie  «iff,  is  aus  ^+s'.)  {\^.Potl  E.F.  II, 
14.,  wozu  man  noch  entscheidendere  Beispiele  fugen  kann). —^ 

Da  sich  eben  mit  £ntschiedienhe|t  eine  Gnmdform  £vana 


J.  5 

for  die  Bezeichnimg  der  Einheit  herausstellte;  so  beziehe  ich 
auf  diese  so  weit  wie  möfflich  auch  die  fibrigeii  Wörter,  wel- 
che im  Griechis'Jien  den  Begriff  der  Einheit  ausdrücken;  zu- 
nächst die  Form  olro;  doch  kann  man  bei  diesem  Wort  sehr 
sehwanken.  Zuerst,  da,  wie  bemerkt,  das  Zahlwort  emw 
im  Lateinischen  oino  und  Gothischen  aina  sich  aus  dem  zu 
Grunde  liegenden  zusammengesetzten  Pronomen  £na  bildet, 
im  Griechischen  abdr  £  durch  ot  vertreten  wird,  könnte  man 
es  einfacher  finden,  oho  f&r  identisch  mit  sskr.  ^na,  lat  oino 
(unu),  goth.  aina  zu  halten.  Ich  habe  dieser  Ansicht  nichts 
weiter  entgegenzustellen,  als  dass  ich  es  für  überflüssig  halte, 
mehrere  Grondformen  für  die  Bezeichnung  des  Begriffs  der  Ein- 
heit im  Griechischen  anzunehmen,  wo  mafi  mit  einer  aus- 
kommt; allein  dieser  Grund  ist,  wie  ich  recht  gut  weiss,  nichts 
weniger  als  entscheidend,  da  sich  dennoch  mehrere,  dasselbe^ 
bezeichnende  Grundformen  neben  einander  konnten  erhalten 
haben*  Dagegen  entscheidet  aber  auch  für  oIyo=in&  der 
Umstand  nidit,  dass  in  diesem  Fall  die  Erklärung  leichter  ist;  . 
denn  was  leichter  sich  erklären  lässt,  ist  keinesweges  immer 
das  Richtigere.  Wir  stellen  also  olros  unter  die  Grundform 
£vana,  ohne  die  Deutung  aus  £na  mit  Entschiedenheit  abzu- 
weisen. Was  die  Entstehung  von  oWo  aus  £vana  anlangt, 
so  stehn  wiederum  zwei  Erklärungsweisen  offen;  zuerst  könn^ 
te  man  annehmen,  dass  regelrecht  övana  in  oi/ai^o  überge- 
gangen, und  dieses  nach  Ausstossung  des  f  in  o2i^o  zusammen- 
gezogen wäre;  ferner  da  %vir  sehen,  dass  «  verloren  ging, 
können  wir  afinehmen,  dass  olyof  aus  vapa  entstanden  sei 
mit  Verwandlung  von  va  in  ot;  diese  Verwandlung  ist  aber 
sehr  selten  und  sehr  fraglich ;  in  diesem  Falle  stimmte  ohos 
ganz  mit  dem  littauischen  wienas. 

o  Irif  die  Zahl  ems  auf  den  Würfein  un  i  o :  oMZfiö  vereinzein. 

Die  Zahl  ente  heisst,,^  im  masc.  eh;  da  wir  gesehn  ha- 
ben, dass  in  der  Grundfbrm  £vana  das  anlautende  &  verloren 
geht,  so  lässt  sich  dieses  iy  damit  identificiren,  indem  man  es 
(da  ^  oft  in  ^  übeKegangen  ist,  vgl.  z.  B  y/^Ftn)  ffc  fey  nimmt 
mit  gewöhnlicher  Vertretung  des  a  durch  e;  das  schliessende' 
a  m  der  Grqndform  wäre  verloren  gegangen,  grade  wie  im 
gothischen  ains  fubr  ainas.  Allein  es  ist  nicht  gana^  unmög- 
uch,  dass,  so  wie  oho,  auch  fy  vielleicht  aus  der  Grundform 
ena  entstanden  wäre;  in  diesem  Fall  wäre  «,  wie  in  y/^ösß  ge- 
gen sskr.  sÄv,  durch  b  vertreten,  und  dieses  hätte  einen  unor- 
ganischen £  erhalten  wie  Jnnos  im  Verhälthiiss  zu  sskr.  a^va 
(vgL  V  5**)5  das  schliessende  a  wäre  auch  hier  verloren.  Hier 
möclite  ich  nicht  schwanken ,  sondern  die  erste  Ableitung  ge- 
radezu for  die  wahrscheinlichere  erklären;  unbemerkt  darf  ich 
aber  mcht  lassen,  dass  nach  einer  Analogie  sich  die  jetzt  erkann- 
te Form  fey  von  der  angenommenen  Grundform  £vana  loslö- 
sen und  in  engeVerbmdung  mit  fia  bringen  lässt  Wie  nämlich 
das  griech.  riv  ir«r im  Verhältniss  zum  sskr.  ki  (kl)  ein,  wie 
mir  scheint,  demNeutrum  (kirn  und  diesem  analog  k'f  m  ffir  k'it, 
welches  im  Sskr.  erhalten  ist)  entlehntes  y  in  das  Thema  flber- 
nommen  hat,  so  könnte  auch  das  griechische  Thema  Fey  aus  dem 


6  /. 

(S.  4)  erkannten  Nom.  gen.  ueutn  entstanden  sein.  Dann 
hätte  das  Thema  (d)ya  (ein9=fe  mit  unorganischem  v  fer)  hu 
Nominat  gen.  masc.  (ä) vas  ==  fa  (y)s(=fats)  im  Femin.(^)  vi 
=fia  im  Neutrum  (6)  vam  =s:f€i^  und  alle  Gesclüechter 
hätten  eifie  Grundform,  was  bei  unsrer  ersten  Annidmie  nicht 
der  Fall  sein  könnte;  daher  ich  sehr  geneigt  bin,  dieser  zwei- 
ten Erklänuigsweise  den  Vorzug  zu  geben. 

fei^y  Fla,  fiv  (ak,  ia  (piia)^  er)  ems. 
Davon  ivvtö^  einzig;  irörrff^  ij  und  irds^  dSoSy  -ff  Eitiheifj 
iviüoo  und  ivöoo  vereinigen, 

fiffdeU;  oiiSsis  y  ov^sU  keiner:  (ndt  oiSi^  fitfSi)  oiSeifdotis 
nullmal;  oiiSivaia  und  Q^iöeyla  NicbUgkeü;  odSeiriBfio  und  oiSe- 
röoo  %u  nickte  machen;  iSovSsyiaOy  iSovSevÖGU^  i^ouSevi^ 
(-^eKio?.  d€K/^)  ßr  nickte  kal/en;  iSovSiyooötS,  iSouSiviöi^^  t} 
Geringeckatzung;  iSovShfoofxa^  i^vSivtößiay  tö  äae  Geringgc'^ 
eehätxte;    iSovSeytönjSy  S  der  Seringsckäizer. 

Epische  Nebenform  von  sU  ist  Icy. 
Von  den  dorischen  Formend,  als  (Pott II,  313.)  scheint  die 
erste,  wenn  sie  nicht  aus  fav-^t  flir  /£v-f  ^  entstanden  ist,  un- 
sere Ansicht,  dass  fev  imAIascunoi^anisch  emv aufgenommen 
habe,  zu  bestätigen;  man  kami  sie  für  fas  ^tatt  £-vas  n. 
gen.  m.  nehmen ;  alsdann  darf  man  aber  nicht  an  das  römische 
as  denken.  Die  zweite  Form  als  verhält  sich  zu  fets  wie  du- 
risch ai  zu  ei.    Das  f  ist  im  Dorischen  natiuiich  verloren. 

Ohne  das  schliessende  v  erscheint  fa  (i)  in  ijiardy. 
Hier  ist  aber  y  nur  ausgefallen ,  da  naroy  gen.  n.  ist  (ßopp 
V.  G.  495.)  und  es  also  fv  xaröy  ein  Hwidert  heissen  musste. 


Wir  gehen  zu  einer  andern  hieher  gehörigen  Form  über. 
Im  Sskrit  wird  aus  £ka  durch  das  ComparationssufBx  tara: 
fikatara  einer  i^on  %$teien  gebildet  Im  Griecliischen  l|aben 
wir  ixiireßos  mit  derselben  Bedeutung;  Bopp  identificirt  C9 
auch  formell  mit  dem  erwähnten  sskr«  Wort,  indem  er  c  nach 
der  schon  <iben  bemerkten  Analogie  dem  e  gleichstellt  und  ^ 
als  unorganischen  Zusatz  betrachtet  An  und  fär  sich  sind 
diese  Annalmien  zulässig.  Da  aber  der  Superlativ  von  ex^frc- 
poStSnaötos  durchgängig  F  bei  Homer  hat  (Tkiersck  Gr.  Gn 
S.  333.  Dawes  MisceUL  Grit  ed.  Kidd.  p.  237.)  und  wir  die 
übrigen  Eif^keit  bezeidmenden  Begriffe  an  die  Grundform  S  v  a 
geschlossen  haben,  so  verbinden  wir  auch  diese  damit,  ohne 
fedoch  jene  Erklärangsweise  gradezu  zu  verwerfen«  Der 
Form  Foia  liegtnun  £va,  vermehrt  durch  das  Suff,  ka,  zu  Grun- 
de; das  £  ist,  wie  schon  mehrfach  bemerkt,  auch  hier  abge- 
fallen; eigentliche  Form  wäre  diesemnach  FBKdtapos. 

audrapoSy  tiy  ov  eig*  jederj  einer  von  zweien,  jeder  von 
zweien. 

ixatapdxtg  auf  eine  oder  die  andere  Art;  ixdtspBa  (€vX 
btettipco^ay  von  jeder  Seite;  ixatapao^i  auf  jeder  Seite;  kxvt-' 
tipoDöa  nack  jefier  Seite;  ixctiapU  eitie  Tonzart,  hei  der^  man 
abwechselnd  mit  den  Füssen  an  den  Hintern  sc/dug;  ixatapioo 
tanzen,  indem  nutn  die  Füsse  abwecliselnd  liebt. 


t.  V 

Vom  Superlativ  iua6tes  (Tom  Saperlativ-StiBK  — i&to) 
jeder  von  vieien,  kommt:  hioKStdut^y  hui&t&rsjedemnai;  bm&iö^ 
aUmiJüMen;  htaötaxffy  bia^taxov  ^  iHO&iajiddt  Merali;  hut^ 
^ax60e  mbermU  hm;  ijta^axS^ey  üöetM  her, 

Bopp  j(y.  Gr.  S.  550  n.  f.)  bemerkt  sehr  riehtig,  dass  das  ga- 
thische  aiT  in  der  Bedeatang  Ewigkeit ^  80  wie  aiv  in  der  Be-^ 
dentong  ir^fetiä  za  dem  acKdischeii  a£ va,  welches  im  Sanslcrit 
tva  laAten  würde,  grtrihrt  Es  isl  ^ses  ebi  gi>osses  zusam-' 
mengefasfites  Eins.  GehM  aber  aiy  EwtgkM  im  Godiischeif 
za  eva,  so  ffdiöten  auch  die  entspreoliendien  Wörter  in  den 
Terwandtien  Sprachen  dahin;  ako  zunächst  das  laleintsehe 
aevam,  welches  demdieh  das^Nenlram  von  ßva  ist  mit  ae^ 
wie  eewtimlich  im  Laleimsehen,  flfar  £.  Dass  dieses  mit  dem 
sanskritischen  &ju,  ijus  (iMgee  Liben^  vne  j^jn ahm üt  zeigt, 
was  nicht  uberhanpl  Lehen,  sondern  Alfi^M  liehen  hahenid  be- 
deatet)  znsammeahflnge.  weiss  man  schon*  lange  {P0H 1, 114.); 
jetzt  wird  sich  auch  die  Vermittehmg  ergeben.  Wie  au»  di  v 
im  Nominativ  djaus  sich  bildete,  gunirt  ans  der  Form  djns 
(Tgl.  Bapp  Gr.  sanscr.  §•  SüS»)?  so  konnte  zn  <mier  Zeit,  wo 
die  beiden  Gmndelemente  des  £in  Ava,  nUadich  a+i  {Bopp 
Gr.  sanscr«  §•  33.),  noch  recht  ftUhar  -Haaren,  sich  diese» 
wieder  in  sie  trennen  und  znr  Emstehmisr  von  emem  Nondnati 

a+i 
äjns  ans  Ava— «s  vom  lliema  ftju*  mid daliitf  miSsbrMch- 
lidi  zu  einem  Thema  ftjns  Veranlassnng  geben  1);  airffaUend 
wäre  hier  bbss  das  lange  A;  dieses  würde  sich  am  be^€fn 
eiklären,  wenn  man  annähme,  dass  bei  dieser  Verstftrkimg 
der  Biedentiina  van  dva  im-  Sskrit  das  A  in  siBin Vriddhi  gewan-r 
dek  wftre^  also  hlva  zu-  Gnmde  li^i  •  Für  diese  Annkltme 
spridit  das  »  Giieetdschen  entsj^i^ecnonde-  ai  in  eMiY^  da  <ii 
bekanntlich  nur  seltener  dem  6,  gewOhnMcher  sskr.  fti  ents 
spricht  '  •     -  ' 

Dem  Nentnm  von  6va:£vam  'eiMsprsfch  im  Latefnisch^ii 
aevnnt,  im  Griechisdienr  könnte  da»adjectiyiscb  gebrauchte 
aifk¥^  ütUv  sine  Emkeit,  Ew9fikm0j  imM«r.  formell*  sowohl 
als  d^Bedeutnngnach  dasselbe  sein*  AHdn  dorisch  eiitepricht 
diesem  aeÜK  die  Form  aiis;  haben  whi  diese  fit* fdeitüsch 
mit  jener  mi  halten,  so  ist  sie  ohne  Zrweifeldffanrsprangliche- 
re  and  ^^  verhält  sich  zu  ihr  wie  Ti}arro-;<«r  zu  d^fnt  dori- 
schen xAwto-fJL^s.  VTv^  aber  dasrin  dieser  Form  arf^^'i^i  er- 
Uiren  sm,  wage  ich  nicht  mit  Bestimmtiiek  zu  enlii^eh'eideiV. 


1)  Dur^  diete  Eatftcliayg  des  WorttsAjo,  ajiM.  imi  d^iii.  gite»'  masc. 
▼ra  6t  a  erUlrt  sich  der  UmstMid,  iUm  AJ4i<0',fu^  i^aiif. '|^*'((d)^ii 
wird,  wai  Giese  (Ueber  den  iolis«kcii^  DiaL  S«  idi.)  tm  .uuJ9iiU(»d 
w»r,  dast  er  ef  der  Aalorllfit  des  AmaraleAsha  aam  Trotz  zu  vi- 
wem  neatr.  maebea  wollte.  Aiuner  in  ijotlrttat  ist '  mir  Ajtiitlt 
ttbngcas  »oeh  iaie  vorgekomBCB,  dttB  die  in  Boffps^  &4mmt  auf 
«jas  bexogcnco  Stellen  gehören  alle  aum  Thema  A^a;  irae  AjnsU* 
mat  anlangt,  so  konnte ,  analog  einem  im  Zcnd  fast  dorch  geh  enden 
Gd^raneby  der  Nominati?  in  der  Zusammciiselicung  mit  dem  Suflix 
gebrauebt  sein. 


8  I. 

PoU  nStym.  Forooh.  I,  114)  Bclieiiil  es  gtadezu  mil  &ja8 .  zu 
identmciren  und  erklärt  es  fOr  Acc  neutr.;  aUefai  diese  Ansicht 
beruht  ^auf  der  uus  B€pp9  Gloss.Silnscr*  geflosseneu  irrdifimli* 
chen  Annahme,  dass  &jus  ein  Neutnun  sei.  Wir  habeo  für 
die  ErklAmng  von  liju  &jus  schon'  einmal  die  Analone  vou 
divan^erofeii;  vieüeicht  wird  sie  auch  hier,  wenn  aucn  nicht 
zum  Ziel,  dooh  weiter  f&hren;  div  heisst,  wie  aus  div-A, 
hti  Tag  hervorgeht,  nicht  bloss  der  Himmel,  sondern  anch 
der  Tag;  von  dieser  Form  kommt  nun  einerseits  djus,  wel- 
ches adverbiell  gebraucht  wird,  z.  B.  in  püry£-djus  (giiech. 
npch'i^s  früh),  andererseits  das  ebenfalls  adverbiefi  gebrauchte 
djas  in  adjas  (ifötf  m  ätetem  Tage)  sadjas,  und  mit  Verlust 
des  d  in  h-jas  (vom Pronominalstamm  hi;  gnedLX^iQ»  Beide 
f^ormen  sdieinen  d^n  Wesen  nach  identisch;  und  am  besten 
erklären  sie  sich,  wenn  man  djus  und  dj  as  beide  fikr  contra- 
hirte  Genitive  statt  divas  nimmt;  im  ersten  Falle  ist  iva  in  u 
übergejjangen,  wie  in  djut  JUchty  för  divat,  Partieipialform 
von  v^i  V  gUk»%^;  im  zweiten  Falle  ist  divas,  nach  Gonso- 
nantirung  des  i  in  j,  in  djas  fibergegangen;  ^auf  völlig  (Reiche 
Weise  stehn  sich  Ziüs  und  Zdcv  gegenüber  (s.  V^^if);  wört- 
lich heisst  pArvö-  djus  hn  ersten  Theii  des  TageSj  adjas 
dieeee  Tßgee,,  Was  nun  aißif  anlangt,  so  sahen  wir  schon  im 
Gpibischea,  wie  das  zu.  Grunde  liegende  £va  sein  schliessen- 
des  a  verlor  und  ihm  bloss  aiv  entsprach.  Unter  dem  Prono- 
minalstamm  na  werden  wir  sdhen,  wie  dieser  Verlust  auch 
bei  fiesem  im  Sanskrit  nicht  bloss,  sondern  in  fast  allen  die- 
sem verwandten  Sprachen,  eintrat;  eben  so  trat  er  bei  dem 
Pronominalstamm  ta  im  Sskr.  in  der  Zusammensetzung  mit 
ja,  wo  taja  zu  tja  wird,  ein,  worin  Gothisch und  Aldidl  fol- 
gen (vgl.  Bofi^  V»  Gr.  S.  S06*-^517.)*  Sollte  nun  auch  dieser 
Verlui^t  sich  in  4va  geltend  gemacht  hab^n,  und  dem  sskr. 
&ju  ftju^h  nicht  £va  (&iva)  sondern  nur  6y  (&iv)  zu'Grunde 
liegen?  Dann  würde  die  erwähnte  Analogie  zwischen  der  Bil- 
duuff  des,  Nom»  äjus  von  äiv  und  djaus  von  div  noch  schla- 
gender sein.  In  diesem  Fall  würde  aipif  ohne  Bedenken  för 
Genitiv  der  Zeitbestimmung  zu  nehmen  sein  und  es  stände  statt 
des  gewöhnUch  im  Griechischen  die  Genilxvendung  as  reprä- 
sentirendeUvOf  wie  in  x^^^  ^  X^^*  Bei  dieser  Ansicht  hat 
nur  das  lateinisohe  aey-um  das  zu  Grunde  hegende  £va 
treu  bewahrt 

So  wäre  also  alf^is  Genitiv  und  aliv  aus  Bun  auf  dieselbe 
Weise  entstanden,  vrie  ttSfntoßiey  aus  rintoiiBfi  nämfich  der 
Verlust  des  schliessenden  f  wäre  durch  v  ersetzt;  f&r  den  vor- 
hergegangenen Verlust  des  ^  spricht  die  pindarische  Form  «^. 

Aeonsch  heisst  immer  alt  (Herodian.  n.fwv.  X.c£.  p.  46,2.), 
ohne  Zweifel  f&r  aift^  dorisch  mit  v  igiBXx.  altv;  diese  Form 
würde  auch  auf  die  zu  Grunde  liegende  aif  zurückzuAih- 
reu  sein  und  ist  der  Locativ:  m  Ewigkeil  Ihr  gehört  auch  die 
gewöhnliche  Form  aUi  an,  entstanden  durch  Vokalisirung  des 
f  zu  e  (PöUEt.  F,  1, 123.). 

Aus  der  dorischen  Form  aus  entsteht  ~^  dis,  aus  der 
gewöhnlichen  ■  <iei^    durch  Ausstossung   des  x»    in  beiden 


L  9 

fttkanj   um  den  za  IhnUcii  kBngenden  Ton  der  beiden  Sylben 
M&uheben. 

Von  dieseni  Adverbhun  kommen:  iffdto^^gebOdet  dnrch  das 
Sii£Bx  tja,  welches  schon  im  Sslur.  in  dja  übergeht  (in  ava- 
dja)  und  im  Griediischen  gewölmfich  Sio  lautet;  dtStos^  tf,  or 
fir  afyiSw^  <*^;  dtötdtifS  Ewigkeit 

oidtTy  äxfoi  durch  das  Suffix  gb¥  (etwa  eine  Verbindung 
yon  mehrerm  caf)  Zeit 

Daher  idecHfi  (identisch  mit  gothischem  aiveins?)  tmig^ 
eAfhno^  ewig}    akoriSif»  ewig  madien. 


Ehe  ich  diesen  Pronominalstamm  verlasse,  werfe  ich  die 
Frage  auf,  ob  zu  ihm  gehöre:  tlra,  tlttv  eodmm.    a  würde 
ich  als  Vertreter  von  t  betrachten,  wie  in  dixt  zu  sskrx  6  mi 
ich  §ehe ,  und  ra  sowohl  als  tck  mit  dem  sskr.  Suffix  tas  Hat 
tus,  z,B.  coelitusroin  Hünmel  her)  identifieiren,  welches 
Ablativ -Bedeutung  hat;  dta  wäre  demnach  eben  so  aus  i  ge- 
badet, wie  im  Sskrit  itasaus  dem  einfacheren  Stamm  i;  wie 
dieses  heisse  es,  nur  etwas  verstärkt:  von  da,  d.i.  darnttf.  Was 
das  Veriiiltniss  von  ta  und  rcr  zu  tas  anlangt,  so  beruht 
auf  dem  Abfall  des  ff  auch  der  mit  tw  ganz  identische  Ueber- 
gang  der  Verfoal-Endung  der  ersten  Person  Pluralis  mas 
m  die  Form  fut";  unersetzt,  so  wie  in  ta  in  tl-xa,   ist  dieser 
Verlust  gebUeben  in  der  zweiten  Pers.  Plur.  r«  im  Verhält- 
Bis«  zu  sskr.  thas.    Dass  aber  die  Form  £tas,  mit  wel- 
cher wir  fha,  eircr  identifieiren,    im  Sanskrit  sogar  exi- 
stirte,  z^igt  ibre  Erscheinung  in  der  Zusammensetzung  mit 
hi:ttarhi,  wo  r  statt  s  wegen  des  folgenden  h.  Anders  fasst 
es  Hmrhm§  (Lelve  von  den  Partikeln  ^  303.),  welchem  ich  je- 
doch dieils  weeen  seiner  falschen  Auffassung  von  rar  nicht  bei- 
treten kann,  meOs  weil  es  hn  Allgemeinen  teststeht,  dass  fast 
aDe  Paräceln  dieser  Art  sich  an  l^nommalstämme  lehnen. 

¥^  haben  so  eben  das  sskr.  £tarhi  erwähnt;  dieses 
heissl:  mm,  im  dieetr  Zeit;  und  mit  ihm  identificire  ich  das 
griecUsche  dätap  eögleieh.  Zur  Vermittelung  bieten  sich  zwei 
Wege  dar.  Entweder  nng  auf  eine  factisch  entschiedene, 
aber  bis  jetzt  unerklärlicne Weise  das  t  in  der  Endung  tas  wie 
sewOluilioh  in  B  über  (v§^  Bopp  V.  G.  609.^  und  hi  ging  spur- 
h>s  verioren,  wie  denn  solche  Partikeln  nänfig  verstOmmelt 
rind  (v^.  ärtv  ffir  äyevBw  unter  NA)^  oder  h  warf  seine 
Aspiration  auf  t,  ehe  es  versehwand.  Was  das  Verschwinden 
dieses  h  anlangt,  so  v^rgldche  man  FE.  Pott  (Et  F.  I,  321.) 
leitet  al^ffp  von  eödb  äpa  ab.  -*»- 


^  I  gekm.  Im  Sanskrit  lautet  und  heisst  sie  ebenso.  Die 
entsprechenden,  der  verwandten  Sprachen  sehe  man  bei  Pott 
(Et  F.  I9  901.).  Identisch  nut  dieser  Wurzel  ist  die  gleichbe- 
deutende sskr.  V^jft;  sie  enthält  dasselbe  Wzelement  wie  i, 
nlindich  j,  nach  einer  andern  Conjugationsclasse  flectfart;  im 
Griechischen  entspri(>ht  Mir  die  Wzform  <(;  auf  welche  sich 


10  L 

mehrere  Formen,  welche  üiit  gekm  au^wieften  werdeu,  redu- 
ciTüu  lassen  (vgl.  PoU  £t.  Forsch.  1, 1^.  2U1  u.  f.). 

Von  y^I  kommt:  c^/ii  entsprechend  der  eskr.  gonirtea 
Form  von  i:ömi  mit  tt  =s  sskr.  &  —  Das  Medinm  {e-fiiat  ge- 
hurt za  dem  schon  erwähnten  sskr.  ^ä;  un  Griechischen  er- 
scheint karzes  €|  welches  eigentUch  nditiger  ist;  so  entspricht 
griech.  V^J^^  der  sskr.  dh&;  ^60  sskr.  d&  il  s.  w. 

l^fia^  rb  Gafig^  htf^  der  dreisi  darauf  Lasgekende;  irnri" 
HÖiy  Itaßios  dasselbe;  Haßäa,  iraßöttfS  DreiaügkeU;  ekit^ptos 
%wn  Eingang  gehörig. 

RedupUcirte  Form  von  Mov :  Itfftiw  man  muee  gehen. 
Per// (Et  F.  II,  78.);  ddttjros  %ugänglieh. 

Mit  Recht  zieht  FoU  (Et  Forsch.  I,  201.)  hieher:  6ßp-i^, 
es  ist  entstanden  aus  einer  Composition  der  V^t  mit  vnip; 
nach  Auswurf  des  e  erweichte  sich  n  vor  pinß  (Patt  a.a.O.  u* 
144.).  yßptSn  aoi>Sy  ^  die  Uebereehreitung,  Uebermmih;  ißpiSa? 
übenHül/iig  eem;  vßptÖßMa^  vßptöpög  Frevel^  i&ßpw5tiip ,  vßpt-- 
öZ7}Sf,  6  Frevler  i  vßplorpta,  vßpi&$iSy  iöof^  1^  Fretlerin^  üßpi- 
ÖtoSy  i^y  6y  gemieehandelt\  ifßiMtoiOSy  ^y  i¥  frewlerieeh\  ^ßßi^ 
Cxidco  sich  freclerisch  betragen;  ifyjßpUftSy  ^  das  Aufrechen  in 
Frechheü.  üßptSy  MjSoSy  6,  t}  ^in  BasiardtUer,  wo  die  Natur  ihre 
Gesetze  überschreitet 

Gehört  hieher  ißpi^y  iSoSy  ^  eins  Apt  Naehisoffel? 


Die  Wurzel! 9  so  wie  dieihr  g^chbedeuttndegam,  er- 
hält in. Sskr.  mit  a4hi  componirt  me  Bedcntangiwe^i;  eigent- 
lich iteg^tfi&  djufßh^hn. '  Dieses  wird  d«in  auch  auf  intel- 
lectueUe  y^rriehtnagen  überttragen;  tmd  beide  Wz*  bezeich* 
n^n  mit,  ava  componirt  ein  geistiges*  bis  zu  Ende  durchgehen, 
einsehen^  »nt  dem  Geiste  durchschauen^  iperstehen,  denken^ 

In  dieser  Bedeutung  nimmt  ava-f-«  die  Form  avi  an,  im 
Praesens  avaimi;  ihr  entsprichtimGriediischeft  alumt  eigent- 
Uch äfoi'fiaiy  ursprünglich  wohl  nur  im  Medium  ^braucht, 
(wie  im  Sskr.  i  componirt  mit  adhi  Usen}  mit  der  JBedemtunfc 
f»  sich  einsehen,  glauben.  Waa  da&Praefix  ava  anlaa^)  so 
werden  sich  unter  f  £x  noch'm^ihr  Spuren  desselben  zeigen. 
Also  oImou  und ImActiv  dt^yoUafiatgtauhen»  Dttron  oXrffJUXy 
'  rö  aus  einer  zu.  Grunde  liegenden  zweiten  FoKmationt  ob  (ava^ 

i'  &  vielleicht,  wie  j  ä  auch  m  Uyan  liegt)  die  Meimmgx  oittfuinor 
>iminutiv  davon;  abjßMorlaSy  6  einer,  der  eine  grosse  Meinung 
von  sich  hol;  otrfiHSy  1^  das  Meinen^  ^iw^^^f  ^  ^^  Meinende. 

Ob  dvibi^os  tmvermutheiy  äifasiöti  hieher  gehört,  kann  zwei- 
felhaft sein;  die  Dehnung  des  0 ist  analog  der  von  ain  dyi^ißos 
u.  ö  konnte  vor  r  eingeschoben  sein,  wie  nicht  selten;  es  liesse 
sich  aber  aber  auch  mit  ^FiS  sehen  also  unbemerkt  (im  Sskr. 
viita  gewussi)  verbinden,  wo  S  vt>r  tht  €  gewandelt  wäre; 
ein  einfache»  Partie.  Pfect  (den»  so  mAaseift  wir  «Uese  Bildun- 
gen durch  SiiOix  xo  nennen)  oiMo  fiadet  sich  weder  von 
oiiioi.  noch  M  (otSa). 

'  Hißt  entsteht  die  Frage:  ob  daa  Hesychische  dß^icato 
denken,  bemerken  hieher  zu  ziehen  ist;  das  Präfix  ava  wäre 


/.  II 

fast  ToUstBndig  eriialten,  nnd  zq  Grunde  iSge  dieselbe  For- 
matioa,  wie  in  c^(fia)j  vermehrt  durch  66^  welches  zur  Bil- 
daBg  von  neuen  Verbaiformen  dient 

Omiponirt  mit  dem  Präfix  ut  aufwärts^  dessen  t  vor  i  in  d 
obergehen  muss,  heisstudi  m  dui  Höhe  gehen.  Hiermit  iden- 
tificire  idi  das  griechische  olS^jolSa  m  die  Hohe  gehen,  auf-- 
ukweiien,  mehweUen.  Was  den  tlebergang  von  u  in  oi  anlangt, 
$o  ist  er  allbekannt;  in  dieser  Wzform  selbst  ist  v  noch  be<- 
wahrt  in  dem  mit  olSvor  identischen  üSvoy^  der  Spiritus  asper 
in  dem  letzten  Wort  trat  nach  dem  bekannten  Gesetz  hinzu^ 
wodurch  alle  anlautenden  v  aspirirt  gesprochen  werden.  Von 
der  eigentlichen  Wurzel  i^  welche  einen  zu  schwachen  Laut 
hatte 9  als  dass  sie*  sich  zwischen  dem  volltönenden  Präfix 
und  den  Endungen  ^ut  halten  konnte,  sind  fast  alle  Spuren 
verloren  gegangen,  eui  Schicksal,  welches  diese  mehrfach  be- 
troffen zu  haben  schemt  (vgl.  die  sogleich  Folgg.). 

Also  oiSäaOy  olSico  schwellen.  Davon  oiStjßä^  tö  das 
AufschweUea;  olStjßixxdBiS ^  MöCa,  w  geechwoUetix  olStjfiotcbSffff 
geschtPüMnriiffi  ofdrjöts  das  Schweden ^  oldcikio^  geschwollen*^ 
oTöaS,  oHoS,  6  unreife  Feige.  olSavoo,  oiSaivcOy  aiSlönco  schweifen. 
KvXotSidy  die  T/teile  unterhalb  des  Auges  geschwollen  haben. 
^wiS/fS  y   npoSfpStjS  aufgeschwollen. 

Die  y/^i  ist  spurlos  verloren  in  dlSoSy  ro  Geschwulst^  oJSfjia^ 
X  das  Schwellen;  olSfAutoeis  xoU  sclupeUender  Wogen  \,  olSvcv 
und  dafiir  auch  v6yo¥ ein  esabar^r  Schwanun.  Ol^ijtovi^n^  pr. 
hat  die  eigenüiche  Form  des  Worts  am  reinsten  erlialteu. 

Um  dies  spurlose  Yorschwinden  der  V^i  an  ciueiUriinter- 
stiitzenden  Beispiel  zu  zeigen,  will  ich  noch  die*  Zu^animeii- 
.setznng  derselben  mit  d^xi  erwälmen.  (lieber  dvxt  $eh^  mv^ 
AX)  Die  Zusammenstellung  von  dvxdo»^  dvxuioif  ^  ävt^iiottf 
weldie  entschieden  zusammen  gehören  und  sich  fast  verlial- 
ten,  wie  oiSdof  (KvX)(nStiia)  und  ol6{fia),  und  die  Grundbedeu!- 
tung  dieser  Wörter:  entgegengehen^  machen  es  mir  nunüic^ 
sehr  wahrscheinlich,-  dass  sie  nicht  von  äyrio^  abgeleitet^  De- 
nominative sind,  sondern  ebenlall^ .  Zusammensetzungen  mft 
der  Wurzel  i,  deren  Bedeutung  in  ihnen  jicaeffnant  ist  Da- 
für spricht  auoh.  schon  der  von  BuHnunm  (Le.xilogus  I,  9.)  her 
merkte  Umstand,  dass  von  Adjectivis  auf  tos  keine  Verba  auf 
ma7  gebildet  zu  werden  pflegen. 

Also  zunächst  dvxidtsoj  dvxtÖGo,  dvxidZoo ,  entgegen  gehetä^ 
femer  heisst  es  entgegen  neluiwfiy  grade  wie  -aujclii  iu\  S^kr. 
abhi  nnd  upa  mit  y  i  ^^d  adhi^.  up a  mit  der  gleichbedeuten- 
den y^gam  etnpfatigen,  &rlmUm  heisst  Das  Huizutreten,  in 
die  Nähe  treten,  wird  als  Besitzergreifen  gefa^st;  ferner  «»- 
geh»^  wie  im  Deutschen  für  biiten. 

Davon  kvarxioo^t^  Entgegemtrebeti\  iyatvxioofXQt  x/rf  das  Wi" 
dersir^ende.  dvxdco^  dvxioOj  wie  oidaoD^  olSiao  mit  denbeidcn 
ersten  Bedeutungen  von  dvxuioo.  ävxt]6i$y  t}^  dndvxrfßay  x6 
das  Begegnen,  dvsonfx^^^  i^  und  SvScirxfixoSy  or  dmn  man  fif$^ 
gern  begegnet  ävxfiöis  Bitte  (Hesvch.);  dvtt^&tpf  killend.  ,  ^v- 
xoiiai  endlich  mit  vollständigem  Verlust  jeder  Spjui^  v<w  V^^ 


12  1. 

hegegnen,  mii  Biäen  angehn.  \Syrrf  das  Bittefh  Conjector  voim 
Hemunml. 

Diese  Auseinandersetzung  wird  uns  geneigt  macheu,  eiue 
Vermudiung  von  Pott  (Etym.  Forsch.  I,  256.)  über  die  sskr. 
«y'^äp  und  die  in  den  verwandten' Sprachen  ihr  entspi^echendeui 
anzunehmen.  &p  heisst  nämlich  wohin  teotnmen,  etwas  erlan^ 
gen'y  ihm  entspricht  im  Lat  äp-iscor  mit  kurzem  a  statt  k:^ 
eben  so  ersdieint  im  Griech.  e  an  der  Stelle  des  langen  Sl. 
Dieses  und  der  Umstand,  „dass  im  Sskrit  fast  sämmtfiche 
Wörter  lÄr  Ertangm  von  der  Bedeutung  des  Hingehens,  Ge^ 
iangens  ihren  Ausgang  nehmen,  wie  denn  letztere  auch  in  V^äp 
liegt**,  bewog  Hrn.  Pott^  &p  für  eine  Zusammensetaftmg  ans 
h  +  api  +  Y  i  his  zu  einem  Pjunktj  zuCetwas')j  gehn,  zu  neh- 
men. In  den  Sprachen,  wo  das  anlautende  ft  oder  dessen 
Vertreter  kurz  ist,  wäre  das  Wort  in  seiner  Gestalt  api  +  i, 
ohne  die  zweite  Composition  mit  &,  erhalten.  Im  Sskrit  geht 
aus  ihm  ftp— *ti  hervor.  Erlangtes,  Erworbenes,  Reichthum^  im 
Lateinischen  eben  so  op^-s  vorzüglich  der  der  Erde  entsprun-- 
gene  Reiehthum.  Daher  die  Göttin  Ops  Mutter  der  FeldfrQchte. 

Im  Griechischen, entspricht: 

"Oßinvi^  mit  Suff,  vo  (vgL  die  erste  Person  Praes.  imSskr. 
ftp-nö-mi  nach  der  Vten  Conjug.  Cl.).  Der  Nasal  vor  n  Ist 
eingeschoben,  wie  sehr  häufig  (vgL  z.  B.  HvXiydoo  zu  hvalt- 
Jan  unter  ^xvfi,  ößupij  von  Pen  u.  viele  andere).  Die  Bedeu- 
tung ist  wie  die  des  Lat  ops:  eigentlich  der  ReichthuuL,  wel- 
cher der  Erde  abgewonnen  wird:  Feldfrüchte  u.  s.  w.  (SßiTrr^ 
ist  zweifelhaft). 

Davon  "Ofimnä  Beiwort  der  Demeter;  der  Form  nach 
ist  diesen!  altesFemininum  entsprediend  dem  sskrit.  auf  i  (vgL 
S.  4.);  es  steht  genau  in  demselben  Verhältniss  zum  sskrit. 
&p-ti  Reiehthum  wie  nSrvta  entsprechend  dem  sskritischen 
patnt  CfemahUn  zu  pa-ti  Gemahl  (griech.  noOt). 

SfiTtviof  gesegnet  u.  s.  w.  BjXTtytio^  y  6fimn}p6s,  6finyüi6Sy 
ifiTuncmd^  alle  gleichbedeutend. 

Die  Wurzel  ftp  heisst  eigentlich  bis  zu  einem  gewissen 
Punkt  huKnugehn'^  mit  pari  componirt  heisst  parj&pta  tnn  et-* 
was  bis  z.  e,  g.  P.  hinzugegangen,  passend,  idoneus,  wie  das 
lat  aptus;  diesem  parj&pta  lieg|t  pari+ftp:parjap  zu 
Grunde  und  mit  diesem  identificire  ich  das  griecnische  npen 
f&r  nepjen  mit  der  Bedeutung  es  legt  sich  eng  hemm,  es  passi, 
femer  es  %ieml%  aus  diesem  eigentlichen  und  häufigsten  un- 
persöWchen  Gebrauch  idoneum,  aptum  est  entwickelt 
sich  erst  der  persönliche  npinoo  aptus  sum  ich  passe;  rtvi 
ich  bin  einem  ähnlich,  und  überhaupt  ich  bin  ein  Passender,  An^ 
ständiger,  dann  sich  Auszeichnender, 

Davon  kvmmt  npBTnös,  9f,  ov  (ganz  das  sskr.  parj&pta 
idoneus)  ein  AnsiÄuiigerj  ein  Würdiger  u.  s.  w.  npinoodri^ 
ton  gezietnender  Art 

dffpeTrrfffyis  unpassend*^  dnpinua^  dnptniay  ^  Uuschick" 
lichkeit     lAiupoitpBn^ofiai  niedrig  handeln. 

Ob  vielleicht  npinoov^  ovros  ein  Meerfisch,  hieher  gehört? 

Ehe  ich  die  Wz.  I.  verlasse,  muss  ich  nur  noch  eiue  Form 


/.  15 

betrachten.  Das  Parfic  Pf«  von  t  heisst  im  Sskr.  ita;  aber 
aiidi  die  gonirte  Form  £ta  kommt  vor;  denn  das  so  lautende 
TTcMt  mit  derRedeutang  gekirnimen,  wird  niemand  Anstand  neh- 
men, in  diese  Kategorie  zn  bringen.  Formell  entspricht 
diesem  £ta  griechisch  oho  Tod,  Untergang.  Nun  heisst  aber 
im  Sskr.  ein  von  i  gebildetes  Wort  £tana  ebenfaOs  Tody  (an- 
tar-ita  ein  Todier,  wie  im  Lateinischen  'inter-itu  Untergang, 
Tod:,  pra-|>ita  (pr£ta)«ffi  Todter)  und  ich  glaube  desdiiüb 
auch  olro^  mit  vollem  Recht  hieherzuziehn.  Was  die  Bedeu- 
tung des  Sii£  ro  betriflft,  so  ist  sie  ganz  analog  in  dem  gleich- 
bedeutenden ^dtva-ro^  und  im  Griechischen  hat  dies  SufBx 
häufig  diese  Bedeutung,  da  es,  wie  ich  andern  Ortes  dar- 
thnn  w^erde,  auch  dem  sskrit  SufBx  tu  entspricht  (vgL  wegen 
o  als  Vertreter  von  sskr«  u  in  der  IBndung  sskr.  ischu  PfeU 
mit  griech.  Us). 

Ob  in  Oirokwo^  dieses  Abstractnm,  oder  vielleicht  das 
Parti<»p  £ta  selbst  steckt,  so  dass  dieses  Wort  ein  Composi- 
tum d^rmm&&vnm  j^der  todte  Lmoe  (Bopp  Gr.  sanscr.  §.  670.) 
wäre,  wiU  ich  nicht  entscheiden.  Im  ersten  Fall  könnte  man 
\iyos  trotz  dem  i  mit  sskr.  llna  von  yHl  1  der  Aufgelöste  zusam- 
menstellen. 

i^  schicken.  Im  Sanskrit  existirt  eine  Wurzelform  ish, 
in  der  Causalform  mit  der  Bedeutung  eeMcken;  sie  ist  jedoch  nur 
in  der  Composition  mit  p  r  a,  hier  aber  auch  durch  nomina  belegt  . 
(z.B.  pr£sha,  pr£shan'a,  das  Senden;  pr£shita  ge^lthtß^ 
sendet  gericJktet).  Rosen  hat  sie  irräifimlich  der  Wzform  i  sh  mit 
der  Bedeutung  wünschen  untergeordnet  Da  der  Laut  s  (hier 
wegen  des  vorhergehenden  i  in  sh  verwandelt)  Zeichen  der 
Desiderativform  ist  (Bopp  Gr.  sanscr.  §.  539.),  ferner  eine 
Wzform  ish  in  der  Bedeutung  gehen  im  Sskrit  bele^  ist,  end- 
lich eni  enger  Zusammenhang  zwischen  den  Begriffen  gehen 
und  tfdUdfc«fr  vorliegt,  (da  letzteres  nur  Causale  von  ersterem 
ist)  so  nehme  ich  keinen  Anstand,  ish  schicken,  richten  als  eine 
sekundäre  Wzform  von  V^  zu  betrachten. 

An  diese  sekundäre  Wurzelform,  entweder  in  der  desi-  ' 
derativen  Bedeutung  gehen  wollen  (Pott  Et  Forsch.  1,-269.)  oder 
in  der  causativen  sehieken^  richten^  lehnt  sich  wahrscheinlich 
schon  im  Sskr.  das  Thema  ishu  PfeU,  m.f.  Diesem  entspricht 
genau  das  im  griechischen  ^loi,  S,  xd  Pfeil  liegende  Thema; 
dieses  selbst  steht  f&r  ursprüngliches  iöis  und  entweder  ist  u 
gradezu  in  o  fibergegangen,  wie  in  dS'<ppay  riechen,  fttr  ut-f- 
prin  CvgL  V^-^^J  '^  ^P^X  fttr  nArug* graben  (vgl.  -^/^PEF); 
oder  9  wie  in  ftöfo.  (i(^o-),  welches  .gleich  ist  dem  sskr.  vis  hu 
(v^  ^FI2)^  ging  u  in  f  o  fiber ;  im  ersten  Fall  kam  6  sogleich 
zwischen  zwei  Vokale  zu  stehn  und  musste  nach  späterem  grie- 
einsehen  Lauteesetz  ausfallen:  w  für  lOo;  im  zweitenFalle  erst 
nach  Verlust  c^s  Digamma,  also  zuerst  töfo  dann  löo  dann  to. 
In  beiden  Fällen  wurde  zum  Ersatz  der  verlorenen  Laute 't 

gedehnt      Also  ^d^^,  6  Pfeü\  laqfittf^  Pfeilabsender» 

Mit  Präfix  ava  oft  würde  die  Wzform,  an  welche  wir 
ishu  leimten,  im  Sskr.  av£sh  lauten;  ihr  entspräche  im  Grie- 


14  /. 

chischen  aroit  od^r  mit  Abfall  des  anlautenden  a  (vgl.  Fotfjuxz 
unter  ^Tl  S.  10)  foiff;  daher  kommt: 

foi(fto:it6t6ffj  welches  im  Sskr.  av£shita  IieisseTi 
müsste,  (vgl.  jedoch  sskr.  ghushta  hören  getnacht^  8tntt 
ghdshi-ta,  ftlr  welches  ghnshita  gebraucht  Mird,  Parti- 
cip,  welches  zu  dem  bis  jetzt  mir  als  Denominativ  von  ghöslin 
belegten  ghAshaj  ffehört),  der  abgehen  gemachte ^  geworfenf^ 
Pfeil  Diese  EtjTnologie  erweist  sich  als  die  richtige  durch 
den  Znsammenliang,  in  welchen  i^örö  nun  mit  W  tritt  — 

öiÖTÖS  at^  oiörö^j  S  Pfeil;  itörBVOD  tnii  dem  Pfeil  sehiessen  ; 
Siarwri^p  der  tnit  dem  Pfeil  Schiessende;  d'iÖTBVtv^j  lios^  f^ 
die  Kunst  des  Pfeilschiessetts. 

Wir  haben  hier  den  Begriff  des  SchicJeens  aus  dem  des  Ge^ 
hens  als  dessen  Causale  sich  entwickeln  sehn.  Auf  dieselbe 
Weise  entsteht  im  Sskr.  aus  der  Nebenform  von  i:iä  durch 
das  Zeichen  des  Causale  p  {Bopp  Gr.  sansc.  §.519.)  jap  gehn 
machen,  werfen^  belegt  durch  jap -an  a  n.  das  Herauswerfen;  die- 
ser Causalform  entspricht  im  Griechischen: 

tan  in  Iditroo  senden j  schicken  u.  s.  w. 

Gehört  hiehcr  ^Idnttos  (imSskr.  j&pita)  der  Vertriebene? 
Wahrscheinlich  ferner,  da  die  P- Laute,  wo  sie  zur  Bildung 
zweiter  Wzfonnen  dienen,  fast  immer  mit  einander  wechschi, 
ohne  dass  wir  bis  jetzt  eine  AfTicirung  der  Bedeutung  erker  > 
neu  können,  gehört  hieher: 

'  iapißo^f,  6  mit  eingeschobenem  Nasal;  wohl  eigentlici 
der  Wurfy  der  lanibus;  bestätigt  wird  diese  Etymologie  durcli 
das  sogleich  unter  ie^AAa?  zu  erwähnende  laXXot;  daher /a/i-^ 
ßeio^y  oy  iatnbisch;  laßißtuöSj  7),  ov  iambisch;  la^ßiZoo  in  Iambei\ 
reden,  sc/tmähen ;  iafißiörijSj  oVj  o  der  in  lamben  RedendCj  Schnui- 
hende ;  icrßßfjXoS  (lies.)  Sclimähvr;  laßjißcodr/S  iambenartig ;  na- 
piaßißiSj  iSofj  fj  eine  Weise  der  Cithersdnger ;  ein  Instrument. 


Aus  derselben  Wzform  jft  durch  Anhängnng  von  1,  vor 

welchem  a  verkürzt  erscheint  (wie  ßak  werfen,  aus  ßTi,   gehn 

.  und  imSskrit  sthal  aus  sth&  «/(pA/i)^  entsteht  mit  idTtroo  gloicli- 

•^  bedeutend  taX  (Pott  Et  F.  1,  195.).     Die  alte  Ableitimg  dieser 

l^'Wzfonn  von  Jtjfit  ist  grundfalsch;  denn  dessen  griechische 

Wzform  ist  i  (im  Sskr.  (a)s)  und  eine  sekundäre  Wzfonn 

musste  sich  stets  an  die  GrundMoirzel  schliessen. 

Also  idXXo)  schicken  vl  s.  w.   laXxö^  geworfen;    laXXos 
'  (Suid.)  ein  Spotter  ;XaXXoi  Spottverse  wie  tafißos  von  idjrtoo. 

[Im  Lateinischen  entsteht  durch  den  Laut  c  (wie  in  fac- 
ere  sein  nuidten  aus  fi  q}V  im  Sskr.  bhü)  aus  i  oder  j&  gehn 
jac-ere,  jacto]. 

iff  wünschen.  Wir  habcm  schon  oben  (S.  12.)  Gelegenheit 
gehabt,  Potts  Bemerkung  anzuwenden,  dass  in  den  Sanskrit- 
Sprachen  der  Begriff  des  Erlangens  von  dem  des  Geümgens  zu 
etwas  ausgeht.  Gewöhnlich  ist  jener  durch  ein  passendes  Prä- 
fix mehr  hervorgehoben.  Allein  schon  früh  zeigt  sich  das  spä- 
ter insbesondere  Dichtem  eigenthümliche  Bestreben  dem  Sini- 


X  45 

plex  ^  Bedeutang  zu  ^bea,  welche  es  eigentlich  erst  durch 
die  Composilion  mit  eiuem  Präfix  erliielt  (so  heisst  im  Sskr. 
pat  fäUen  und  erst  componirt  mit  ut  anfMtrtg  falimy  ßiege»*^  im 
(iriechischen  dagegen  schon  das  dem  Simplex  entsprechen- 
de nn%  so  im  Sskr«  sad  gehn  und  erst  ni  (nieder)  shad  sit%eny 
dagegen  im  Griechisch^i  schon  id\  so  im  Sskr.  erat  ni-drai 
^hUfen  im  Griechischen  schon  dap-J&;  allein  bei  dem  letzten 
Beispiel  hat  auch  im  8skrit  schon  das  Simplex  die  Bedeutung 
At&  Compositum  in  NominalbiFdungen  erhalten  ^  vri.  meine  Re- 
cens.  von  Poiie  Et  Forsch,  in  Hall.  A.  L.  Z«  1837.  Ergänzirngs- 
Li  S.  9!20.  923.).  Konnte  also  das  Simplex  i  schon  die  Bedeu- 
tindg  des  Erlaagena  haben,  so  musste  es  durch  das  desidera- 
tive  s  (ßopp  Gr.  sanscr.  §.  539.)  vermehrt,  heissen:  erlangen 
iroUtnj  wünwehe».  Diese  Wurzelfonn  lautet  im  Sskr.,  indem 
sich  4^  nach  i  in  sh  verwandelt:  ish  (Po//£t  Forsch.  1,  269.). 
Iju  Gr'^ecliischen  entspricht  zmiächst: 

Vi  -ti;t  für  löo-rtfr^  iörtj^,  ffro^,  'ff  durch  Suff,  rtft  aus  ei- 
nem veilomen  NoAien  io  gebildet :  Wiüe  (vgL  Pott  £.  F.  1, 139.). 
Hieran  r^^Sit  sich  femer  noch  Potts  Bemerkung  (a.  a.  O.) : 

"i-lM^.poi  (vf^  im  Sskr.  ishma  Liebet;  die  Länge  des  t 
liesse  sick  durch  den  Ausfall  des  €  (für  iö-ßie-pcf)  erklären, 
imd  der  S])b.  asp.  fttr  unorganischen  Zusatz  (S.  5.);  allein  die 
Bedeutung  des  zu  ttffu  gewöhnlich  gezogenen  Mediums  "iBßiat 
tnutedken,  mit  ebenfidls  langem  t  macht  es  wahrscheinlich,  dass 
auch  diesiszuderWzform  ish  gehört:  ishamd  gewissermaas- 
8en.  Dieses  Ußjun  erscheint  aber  durchgehends  im  Homer  mit 
f :  fäßun  XTkierseh  Gr.  Gr.  S.  233.)  und  auch  in  Beziehung  auf 
il»ipos  ermelt  sich  eine  Spur  davon,  dass  es  mitDigamma  ange- 
lautet hab  3  {Dawes  MiscelL  crit  ed.  Kidd  S.  277.).  Trat  nun  vor  die 
Wzfoim  «sh  vi,  so  entstand  vish  (die  Erhaltung  des  Praefixes 
vi  betreffend  vgl.  6fi)  griech.  Fl^  und  an  diese  l^orm  lehnt  sich 
sowob!  f  r-  ßie^pos  als  FUtiai  (fiir  ursprüngliches  fiöißicn).  Ffir 
f  traf  dann  L  ein  wie  in  y  <(fi.  und  a. 

Also  FUiuxt,  Ußai  wünschen*^ 
'THipai  SehfisuefUy  Verlangen  u.  s.  w.  (Giese  über  den  Aeol. 
INalect  S.  241.  stellt  es  ganz  unhaltbar  zu  kam  lieben),    ißispo^ 
itSj  BÖtfa,  er  Sehnsucht  erregend ^   Ifislpoo  sich  wonach  sehnen ^L^ 
mfitis  ersehni%  (jlßupa  Hes.  Blumen  und  Kränze  %u  Reinigun^^^ 
Sien).  Ib 

Für  die  Wzform  ish  tritt  im  Sskr.  in  der  Flexion  der  4^ 
Specialtempora  iklkh'  ein  (Bopp  Gr.  S.  §.337.).  Uniäugbar  ist 
das  Faktum,  dass  diese  Form  mit  jener  wesentlich  identisch 
ist;  wie  es  zu  erklären  sei,  ist  noch  fraglich;  sollte  ik'kh* 
f&r  is+kli  stehn,  welches  im  Sskrit  i^kh'  eigentlich  werden 
musste?  Eine  andere  Nebenform  von  ish  ist  iksh;  sie  zeigt 
sich  insbesondre  in  bhik^h  bitienj  betteln  Ka%  abhi  +  iksh 
contrahirt,  ohne  Dehnung  des  i,  wie  das  spätere  Sskrit  gefor- 
dert hätte  (femer  in  den,  wie  sich  weiterhin  zeigen  wird,  hieher 
Seliörigen  kftksh,  vAksh,  mäksh  neben  vak'k'h,  m&ksh 
lind  als  Simplex  in  dem  alid.  isc  GrafAhA.  Sprsch.  1,493.);  ob 
hier  ksh  eine  besondere  Bildung  aus  sh  sei,  oder  eine  Laut- 
veitretung  des  kldi'  in  ik'kh',  wage  ich  noch  nicht  zu  entscliei- 


i6  f. 

Jen;  ftr  beides  lassen  sich  GrOnde  anftlluran  (flir  die  letztere 
Eitilning  y^^  oh).  Das  Faktura,  dass  von  ish  die  Formen 
iklh'  und  Iksn  ausgehn,  ohne  dass  wir  bis  ietzt  eine  ^we- 
sentliche ModificMion  der  Bedeutung  eiltennen  kOnnen,  wird 
iMdi  im  Fortgang  der  Entwickelnng  ganz  feststellen. 

Im  Sskr.  budet  sich  durch  Zasammensetzong  der  Formj 
iklh'  mit  pra  eine  Wuxzelform  prak'kh'  mit  Ansstossnng  des 
i  (wie  scdhon  Pott  l^  235.  bemerkt) :  fragen,  bittm.    Im  Lateini- 
schen entsprechen  Formen  mit  Ansstossong  des  i:  proc-ns 
Freier  (vgl.  das  im  Griech.  entsprechende  npoiS)^  procax, 
po-sco,  postulo  (abj*  r.)nnd  rogo  ittrprogo,  nnd  For- 
men ohne  Ansstossong  desselben:  praecor  fär  pra+ic-or. 
Im  Griechischen  erscheint  die  Fprm  ohne  i  nur  in  Eigennamen 
noch:   npiU'Vrf  (wolil  die  Gefreite)  und  Ilp^npi^,  tSoc  (die 
Freiiustige) ;  dagegen  mit  i;  npo^tööoßun  betteln  (wie  im  Sskr. 
(a)  bhiksh  bettein).    Was  hier  das  griechische  6ö  anlangt,  so 
kann  man  sehr  zweifelhaft  sein,   ob  es  dem  sskr.  kldi'  ent- 
spricht, oder  ob  das  griechische  npo^töö  ans  der  nachgewie- 
senen Form  iksh  hervorgegangen  ist    Ich  neige  mich  ganz 
und  gar  zu  letzterer  Ansiät,  da  fOr  ksh  im  Griech.  6ö  ge- 
wöhmich  erscheint,  nnd  sich  dann  auch  die  Fona  vi  in  npo^tu 
gerade  so  zu  iksh  verhält  wie  6h  in  Shos  Auge  zu  akshi  (ent- 
standen, wie  sich  an  einem  andern  Ort  zeigen  wird,  durch  Ab- 
stumpfung des  ebenfalls  ksh  vertretenden  xt  in  x);  dieselbe 
Form  mit  Ksh  liegt  auch  dem  Lateinischen  praecor,  rogo  zu 
Grunde,  da  c,  ^  nicht  k'kh'  sondern  ksh  entsprechen  (v^ 
oculus  zu  akshi;  aug-eo  zu  waklsh  und  viele  andere). 

Also:  trpO'töö^ofAat  Uttenj  bettein.  npottr^s:,  ov,  S 
ein  Bettler. 

(npo-iH)  npot^  Hoff,  ^  ein  Erbetenee.  Gabe,  Mitgabe,  als 
Abverbium  npootiff,  npotxa  bitttinga,  gratis,  wmeoneL  npood^ 
Swy,  Diipinutiv  von  ff/io/£;  npoinno^jcrf  npovtißuxtoff,  q,oy\ 
npobaoff,  a¥  und  npotHtpoff,  a^  or  %ur  Aueetener  gehörig  \  nptn^ 
Hoffj  6  Bettier;  npovä^  aueetatten» 

Wir  haben  hier  mit  Entschiedenheit  tn  entsprechend  dem 
;sskrit  iklüi'  oder  wahrscheinlicher  iksh  erkannt.  \^  neh- 
men daher  keinen  Anstand,  nun  auch  mit  dem  Simplex  das 
griechische  Thema  7x-  ittjs  zusammenzustellen:  der  Bittende, 
Iflehende  mit  unorganischem  Spiritus  asper.  Vermqthen  kann 
man  übrigens,  dass  auch  hier  vielleicht  1  ein f  vertrete,  und 
die  Wurzelform  viksh  mit  dem  PrKfix  vi,  olme  Dehnung  des 
t,  wie  im  sskritischen  bhiksh  i),  zu  Grunde  liege.  —  Die  Be- 
deutung von  iH'irrfS  sowohl  als  insbesondere  von  Ix^furoff, 
einem  fichten  Partie.  Praes.  Pass.  gewüneckij  entscheidet  auf 
jeden  Fall,  dass  es  hieher  gehöre. 

Also  bärtiff,  ov,  S  der^  bUrtff,  tSo€,  ^  die  Flehende;  biiöwfj 
a,  ovy  buriiöwSj  a,  ay  (für  -tior)  den  Flehenden  betrefend;  ixt- 
öia,  ^j  inetsla^  Flehen;  bi&tviöSj  ti,  oy,  butd^öwoij  ff,  er,  ixs" 


I)    iil  das  latcjBucke  Stip^s  eiae  ÜMSteUug  Tm  bMkik  Aimonn? 


*  17 

buTffpif^  idas  fem.  imam^^  ht^öms^  6  Beltuams  iCr«-  JSmia  — 
biert6o9  mm0thm;  bdmvfin,  rö  Sckmh/Ukm;  btanvrmic,  if,  ^, 
im  SdmtifMmidm  h^tNpmd.' 

{M-ßMBvo^  auf  jeden  Fall  von  einer  Fonn  ohne  Priix 
entspreekend  ik'kh'  oder  lk«hr  cfwAmdk/^  9i^a§  (nnr  in  Ver- 
biadiiDg  mh  ofdpos  Whi4  verkommend). 

Wie  ans  pra  +  ikUi' :prak'k1i'  entstand,  m  enMekC 
ans  ava  -f  ik'kh':  avftk'kn,  and  mit  Vetinst  des  anlaa* 
tenden  a  (wie  in  vi  siehe  cdnös  S.  19)  vak'kh'  (bei  iloa^ff  Badd. 
sanscr.  väkh'  geschrieben);  daneben  biesteht  die.  ^eichbeden- 
tende  Form  mit  ksh:  viksh  (sammt  dem  angeblidien  maksh 
mit  m  iHr  v  wenii  es  ficht  ist)*  Das  a  ist  im  Sskr.  gedehnt, 
wozn  man  prak'kh'  der  Frager  vergleiche.  In  vakh'  sowohl 
als  viksh,  wird  eJDi  Nasal  nach  dem  4  dngeschoben:  vankh* 
vanksh  mmeekeny},  wie  im  antsprechenden  althd«  wnnsc 
(Graf  Ahd.  Sprsfdu  I,  906.).  Im  Grieclnschen  wird  sawkrit 
va  sehr  häufig  durch  wu  vertreten  (z.  B.  eö-^rif  von  y  v*^ 
vgLfo^);  femer  erscheint  f&r  ksh  fast  gewöhnlieh  ;r  ^e 
schon  im  Sskrit  selbst  im  Prakrit  und  im  Altpersischen »  vgl 
yfavö)i  ao  entspricht  also  der  Form  v&ksh  ttmeekm  grie- 
chisdi: 

iöxofM4n  1)  wüiUciB  für  mich,  bete  n.  s.  w*  2)  wüneeke 
mich,  eielie  mich  hoch,  rühme  mich  (v{^  m  dieser  Bedeutung 
abhi-|-Bam+vft,kh'  imKenaUpanishad  4,3.  mit  Sankar. 
Scholl.  S.  34.  ehren). 

^X^ß  ^  Oehei,  Rühmen;  tdx^l^'oov,  c¥  wmuehene»erih\ 
fAxhifi^  4rv,  6  Eeler;  mix^aofion  Seien,  ehren,  groeeprahUn; 
(i6xwi?fio=siöxoß*cn) ;  svy^a,  td  Gebei,  Greeeprahlerei;  sixtöf, 
^,  ir  gewüneehii  i{fHxäio€,  a,  c¥  gewünscht.  eÖKWtdg,  4,  er 
wünechend;  eAnx^fnoi,  av  %um  Wünschen  geh6rig%  —  eöx^^j 
if  Gdmbde,  GroeefnräUereii  töxoaXifiaioS,  a,  c¥,  durch  ein  Ge^ 
UAde  verrt^chiei,  wünechenewerih.  —  f^ixo^,  tö  das  Erßßhte, 
Gdükde,  Siol%. 

Femer  wird  sskr.  va  durch  av  reprisentirt  (z.  B.  avS 
(^faS)  Ar  sskr.  vad);  so  zeigt  sich,  dass  die  Wzform  m 
aixii  PrmhUre^:  adXj  mit  der  hier  einzig  gebrXueUichen  zwei* 
ten  Bedeutung  von  eiix^  Toxar  eine  Nebdaiomi  von  letzlerer  ist 
und  sich  ebenfadls  an  v&ksh  schliesst 

Also:  aöx^,  ^  Prahlerei;  etix^^  rühmen;  aöxriß*^  Sieh; 
aix4^^j  eMo,  er;  otixn^odi,  ff,  ör  prahlerieeh;  Svsavx^,  ig; 
litytBiavxo£,  ar  sehr  ruhmredig;  ineyetketvxia,  ^  Groeefrahierei. 

Ist  in  dem  hesychischen  dßiöö^oa  begehren,  die  Grundform 
av&ksh  vollstfindiger  erhalten? 

Zur  Zusammensetzung  dient  insbesondere  der  Stamm  des 
biterrogativums:  ki,  ku,  ka  wer,  ume  (vgL  Bopp  Gram.  s.  §.671. 
Pott  Et  Forsch.  I,  164  ff.).  Die  Spuren  semer  Erhakmig  un 
Griechischen  sehe  man  unter  Pronomen  xo.  Dieses  Prono- 
men m  der  Gestalt  xa  mit  vlkksh  zusammengesetzt,    bQdet 

kavaksk  mm  wüneehem:  prahkn.     Im  Griechischen  eatstdit 

2 


«  I—W0. 


Sskr.. tei v^dwisehMtdeiitbeMMii anHpelitQi^  dö dass »cli 
kav.(bkftkmkA4fid^^iBlt:eiilge8clioli6Mm]^  kinkshsa- 
sammenzog;  hier  aber  mit  Vorwaken  4er  Bedeutang  wiknehen^ 

Xdtoimt  sich  prahien;   niti^x^y  äioS,  if  Gß^MprmUerin;  uaO^ 

rrittfCi  au.  .SPuMet.  r'.  .  > 

.  Ä?  Äusmf  der  VertPäniSehtngy  des  Schmerzes  n.«.  w. 
a\  Ausruf  desiSfchmet^es^^  (^töhttai  glbd.). 
Dayon  altiSoj  äciten'j  atayßa^  fö  tias  Wehklugen'y  ctia^ 
KtoS  hejanunerii  äläi/^f,   i^  ttndaläyö^j  if^  ör  schmenUch.    ' 

ot  Ausruf  des  Schmerzes j  der  Betrübmss,,  des  MiÜeids^ 
der  Verwunderung ;  {Aotot  Aus/ruf  des  8chsMr%es). 

Dah^r  kömmt,  wie  von  dlidÜäjio,  vdll  <pw^  tptöZ/»^  n. 
aa.  d.  Art  gebildet  sind: 

6'i2ib^,  ^ij  iff  (att  olZ'ös)  Jammer ;  Si^ieo  (oiHoo)  ptrnmem  ; 
iiZvpöff  jammertoU.    ncti^H^,  ov  gan»  jämmeriieh. 

ohitoe  (als  läge  oi^ao  zu  Grande)  das  Bejmämetn,  MitUU. 
obiriHoS  zum  MiiUid  gehörig,  oixriüßo  bejammern j  bemiüeiden ; 
olKTtäfjia,  obtttÖptoS  das  We/Magen;  (d^ootrH  tmtieidslosi  dyot'^ 
jtT^  niehimiÜeUäwürdig.  Hesych.)  xarobifiötf  das  Ben^Heiden. 

aberptkj  rf,  dt^erbarmenswürdig;  obctör^pos,  otHttötof.  Ans 
olxtpös  mit  zu  Grande  liegender  Form  obttspö^:' 

ohctHpto  bemitleiden ;  obctsiprfßa^  öbndprfits  MiaddQiJtesX,')\ 
otKttpiUs  (Air  obcnpßit  mit  Scfawächang  des  e  zn  i  wegen 
Position  vgl.  y/^net  mtvioo)  MÜeid;  obctipficoy,  ovo^  miileidig. 

notüAKtpiötS  das  Bemiüeiden  (otJcrpiSoa  ist  zweifelh.). 

Gewöhnlich  ist  of  mit  Afo/ verbanden:  of;iOfiP<^A«fiMr.  Da- 
her olßi(&Soo  wehklagen;  olpuxmrö^ beldagenswerlhj  wehklagend;  o/- 
puoHfij  olßJUDKtsl  kidglich;  oifiooyifj  oifiooypö^j  otßjuxfyßjufj  töWehklage. 

S  ä  Ausruf  des  Unwillens  oder  dsr  Verwunderung^  Formell 
könnte  es,  wie  Paesaw  annimmt,  Imperativ  von  iitoi>  sein,  doch 
passt  dies  nicht  recht  flir  die  Stellen,  wo  es  vorkommt*  Da 
der  Laut  v  vorzüglich  zn  Interjectionen  der  Art  gebrancht 
wird:  im  Sskr.  vata  weh,  lat  vah  vae  a.  aa.  der  Art;  f  aber 
häafig  zu  s  vokaüsirt  ward;  so  konnte  es  arsprünglich  Fä  ge- 
lautet haben.    Nebenfoim  davon  ist  sla. 

öd  Interjeeiion  des  Schmerzes;  auch  dieses  o  könnte  ein 
Slteres  F  repräsentiren. 

li/f  Ausruf  der  Freude^  seltener  des  Schmerzes. 

ia6  Ausruf  der  Freude,  Trauer  und  bedeutungsloser 
Sid^kuitdgebung, 

lavoi  mit  dem  voriiergehenden  identisdi. 

isv  spottender  Ausruf. 

Id)  Ausruf  der  Freude. 

lov  Ausruf  des  Schmerzes j  der  Freude j    Verwundertmg. 

I6<p  Ausntf  des  Verabscheuens, 
>  An  diese  sieben  Interjectionen,  deren  Hanpteleinent  t  der  gel- 


lend^,!  alsa  das  JUabsk^  Aiifschreien  bezeiehnende,  Vokal  ist» 
lelinea  sioh  mehcere  Ableitangeü;  üa  i^:  t 

hf'ioff '  Maglick^  ob  «1»  Beiname  des  Apoll,  wo  es  auch 
if'iof  gesckmhen  wird,  ist  fraglich;  hier  kaim  es  auch  zu 
i^o/urt^geinöreii  von  V^iSv  welche  maii  vgl 
ferner  i«^A£|a>^  idXefM  UagUch,  KlagUed\  lotkefii^  klagen  i  la-» 
XjtiiiOtfnet  Mia0weib. 

Aa  'üv  reiht  sich  trotz  der  abweichenden  Quantität  ^üSfio 
(wie  an  o7:  dlt^)  MArei^;  ivyjdoSj  Geschrm^  ivyi^  Geschreii 
hmtif^,  ItßKt^ipj  IvHxdj  6  Schreier, 

Wahrscheinlich  gehört  hieher  auch  '^^vy^  vyyof,  4  ^  ^^O' 
9^,  weicher,  attf  em  Madiihen' geßochienj  %u  magischen  Opera^ 
tionen  diente j  dann  einerseits  die  magischen  Operationen,  ande-* 
rerseits  das  Rädchen.     . 


eta  und  itaj  lateinisch  eia,  Aueruf  der  Ermunterung. 

e^oi,  tiidy,  iia  InterjecHon  der  Ermunterung,  insbe- 
sondere bei  Bacchusfesten  angewandt  Ganz  mit  Unrecht  er- 
innert P«/r(EtynL  Forsch.  I,  126.)  ojk^  gut  (vgl  tö  unter  fa66). 

Daher  kommen;  ei>d^  und  ^dZoo:ßia  rufen\  Feste 
feiemi  eöcaffsd^  eHaöfia  Jubetruf^  ^aöx^s,  eAcustifpxmAieau 
zbdömpcc  der  (die)  JuMndei  ßäd^j  dSoi  Bacchantin*,  eöadur 
xoSßiMndi  EmoS  ein  Meiname  des  Bacchus^ 

oöd  Aueruf  der  Verwunderung  und  des^  Staunens  und- 

oäai  AMsruf  des,  Schmerzes.  In  beiden  vertritt  wohl  ov 
em  ursprüngliches  f  (vgL  la). 

dfutoj  iftoovo. —  Da  im  Lateinischen  der  Vogel  avi-s. 
heisst^  im  Griechischen  aber  das  dem  latein.  v  entsprechende 
Digammaverlorengeht,  und  a  und  o  in  bedeutungslosem  Wech- 
sel erscheinen,  so  braucht  man  kein  Bedepken^zu  tragen,  die 
Sylben  at,  oi  in  al^etei  und  oi--oov6^  fUr  api,  oft  zu  nehmen  und 
mit  dem  lateinischen  avi  zu  identificiren.  —  Im  Sskrit  heisst 
aber  nun  der  Vogel  rl  und  vi.  Dass  wir  dieses  Wort  als  iden- 
tisch mit  dem  lateinisdien  avi,  griech.  m,  ot  betrachten  dürfen, 
istkeiaem  Zweifel  unterworfen,  aber  die  Frage  entsteht:  ob 
im  Sskr.  dn  a  verloren  sei,  und  vi  fiir  avi  stene,  oder  ob  in 
den  vetrwandten  Sprachen  der  anlautende  Vokal  äusseilicher 
Zusatz  sei.  Dass  auch  im  Zend  der  Vogel  vi  heisst,  ent- 
scheidet gar  nicht  zum  Vortheil  des  Sanskrits;  denn  jenes 
theilt  fast  alle  Verstümmelungen  von  diesem.  Andererseits  ist 
es  nun  zwar  gewiss,  dass  das  Sskrit  anlautendes  a  häufig  ver- 
lor, so  z.  B.  in  den  Wzz.  as  sein^  wi  ecJkärfm  (vgL  ^jiK); 
femer  entstand  vatansa  ein  Ohrgehänge,  aus  avatansa,  va- 
t6ka  eine  Kuh,  welche  eine  Fehlgehurt  Iwt y  aus  avatdka  u.  S. 
w.  Doch  dieses  würde  auch  nicht  gegen  das  Sanskrit  für  ur- 
sprfin^ches  avi  mit  Entsdiiedenheit  beweisen.  Ein  entschie- 
dener Beweis  ist  nur'  durch  Nachweisung  der  Entstehung  des 
Wortes  möglich.  Hier  Jst  ein  Fingerzeig  gegeben,  welcher, 
wenn  auch  nicht  zu  voUstfindiger  Gewissheit,  doch  zu  grosser 
Wahrscheinlichkeit  fälirt;  vi  nämlich  heisst  im  Sskrit  Auch 
l^ft,  und  in  dieser  Bedeutung  ist  identisch  mit  ihm  avi  Luf^ 

2* 


20  AF. 

Wind.    Nim  exisdrt  im  Sskr.  ehe  ^rhffihem,  woliep  vft-ttt 
WituL    Könnte  nun  nicht  das  av  in  avl  eine  Nebenform, '  oder 
vielmehr  die  frühere  Form  der  y/^rk  sein?    Diese  Venniidiiing 
wird  sehr  unterstützt  1)  durch  das  im  GMeclL  der  ^  vk  ent- 
sprechende dfftffu  (^rav-&mi);  3)  durch  den  Umstand,  dass 
a  kein  bedeutungsvoller  Zusatz  einer  Verbalwurzel,  kein  PrS- 
JBx  sein  kann,  folglich,  wo  sich  Wzformen  mit  ü  anlautend 
neben  solchen  ohne  a  finden,  die  mit  a  (also  hier  av)  die  vol- 
leren sind,    und  die  ohne  a   das  3)  im  Sskrit  leicht  verlcHren 
gehende  anlautende  a  eingebfisst  haben;   4)  endlich  werden 
wir  dieselbe  Analogie  bei  der  ^ax  finden,  wo^wir  V^a^  ne- 
ben V^V^»  $A  ™^  Entschiedenheit  erkennen.     So  hfttten  wir 
denn  wahrscheiidich  gemacht,  dass  vi  in  der  Bedeutung  Lufl 
eine  Verstümmelung  von  av-i  seL    Aber  daraus  folgt  an  und 
ßkr  sich  nichts  daftr,  dass  auch  vi  in  der  Bedeutung  Vog^ei 
eine  Verstümmelung  eines  früheren  avi  sei,  und  noch  weniger 
für  die  Entstehung  der  Bezeichnung  des  Begrifis  Vo§el  durch 
vL  —    Wir  haben  aber  nun  femer  im  Sskrit  ein  Wort  vijat, 
welches  Wolke  heisst,  neben  vijati,  welches  Vofel  heisst; 
vijat  hängt  nun  ohne  Zweifel  mit  dem  besprochenen  vi:avi 
Lfiff  zusammen,  und  haben  wir  von  diesem  wahrscheinlich  ge- 
macht ^  dass  seine  frühere  Form  avlhiess,  so  gib  dies  ent- 
schieden auch  von  vij  at,  dessen  Sltere  Form  al^  a vijat  ist. 
Giebt  es  nun  aber  für  den  Begriff  Weike  eine  schönere  Be- 
zeichnung, als  wenn  sie^  da  jat  das  Participinm  Praes«  von 
V^i  gehen  (jat)  ist,  wördich tiae  durch  die  Lnfi  gehmde  heisst? 
^  Wäre  aber  diese  Bezeichnung  nicht  vOUig  eben  so  passend  för 
den  Vogü  vi-jat-i?    Ganz  aus  denselben  begrifflichen  Ele- 
menten ist  im  bslur.  viiak'k'ärin  Qeier  gebildet,  nämlich  von 
dem  besprochenen  vijat  WMt,  dann  auch  allgemeia  I^ft^ 
und  k'&rin  gehend*^  und  ebenso  vihanga  Vo^i)  von  vihaZ^//, 
und  güLffehettd  i).    So  glaube  ich  denn,  dass  auch  dassskriti- 
sche  Thema  vijati  Vogel,  trotz  dem  mir  noch  nicht  deutlichen 
Zusatz  des  i  auf  dieselbe  Weise  zu  erklären  ist,  und  folglich 
eigentlich  avijati  der  durch  die  Luft  gehende  heisst    Ist  aber 
die  Form  taiit  anlautendem  a  hier  die  oi^anische,  so  ist  sie  es 
auch  im  lateinischen  avi  im  Verhäkniss  zum  sskrit  vi  Vo^ 
geh    Was  nun  endlich  dieses  avi  anlangt,  so  kann  man  es 
mit  der  '^av  wehen  vielleicht  gradezn  verbinden  und,  obj^ich 
für  diesen  Gebrauch  des  Suii.  i  keine  Analogie  existirt,  der    j 
Wehende^  echneii  Gehende,  Leichie  übersetzen;  (vgL  das  wahr« 
scheinlich  auf  ähnliche  Weise,  aber  mit  regebechtem  Suffix 
aus  k  a-f^v  A<^  p  entstandene  xinqH>^^  noötpof  unter  y/^Fa) ;  mir    j 
schemt  jedoch  y\A  wahrschendicher,   dass   avi  eine  ^durch    ' 
vielfachen  Gebrauch  schon  in  sehr  alter  Zeit  aus  avijati 
verstümmelte  oder  veikürzte  Form  ist  j 

Der  sanskrischen  Form  avijati,  welche  wir  als  die  orga-    | 
nischere  anzunehmen  haben,  entspricht  fast  von  Laut  zu  Laut 
niechisch  altt6,  eigentlich  aftjero.    Die  Verschiedenheit  der 
Endung:  nämlich  griech.  o  flb  sskr.  i,   kOnnen  wir  nicht    j 
iirgiren;    sonst  sind   im  Griechischen  nur  die  ihm  später    I 

1)    iUkkJv  LateioifclicB  alet,  itit  iUr  mit  den  Flügdn  Gehende, 


AF.  U 

veriorea  jg^angesen  Llmte  ausgefaUen;  von  dem  Diganuna 
Smiet  m£  jedoch  nooh  eine  Spur  in  dem  als  pergfiisch  aiige- 
fthtea  adtflSsra^,  welches  wohl  schon  von  griecli.Granuuatikeni 
für  im»  wahncheinlich  richtigere  Jlßeros  gesetzt  ist,  mit  Aus- 
stossung  d^»^ ;  in  der  gewOnnlichea  Form  'ü^Ss  ist  u  unorga- 
Bisch  lang;  vielleicht  zum  Ersatz  des  znnftchst  aosffefallenen  f, 

frisT^g.  dätös  {altixös,  AfTÖO  AJier;  (wie  im  Sskr. 
Tiiak*k'4rin  der  m  der  Luft  Gehende  uee^  iSox^  der  Geier 
i$t)  Gufdel 

Daher  kommt:  ditmo^j  w  vom  Adlern  deni&bi,  8  ein 
Adletimmgee;  deritri^,  6  Adlereiem;  dttd>8rfi,  es  adtermüg.  ahrtti*, 
öcr  nmek  Adiermrii  aUrdns^  %66a,  ^  %mn  Adler  geköremii  ditao- 
öts,  4  dm  Zmefiiien  dee  Dechee  %um  GieMß  diroiffux,  tö  GiebeL 

Dass  in  ol-eoy6  das  oi  identisch  ist  mit  at  in  ahtös^  ob- 
^icli  auch  Poä  (Et  Forsch.  II,  598.)  der  alten,  durch  die  Be- 
deutuag  nicht  im  entferntesten  geschlitzten  Ableitong  von  olo 
eliein  seine  Beistimmnng  giebt,  ist  kanm  eine  Frage.  Dennoch 
konnte  der  zweite  Theil  coro  schwankend  machen.  Idi  er- 
kenne in  diesem  ooro  das  Partidp.  Med.  der  ^jjk  gehen  wie 
in  jati  von  avijati  das  Participinm  Activi  erkannt  ward.  Von 
diesem  Partie  Med.  mit  der  sskr.  Endung  Ana  statt  m&na 
(Bopp  Gramm,  sanscr.  §.  898.)  werden  wir  im  Griechischen 
noch  mehr  Spuren  finden,  z.  B.  Shtßirfvo^  statt  a-fv^m-Ana 
ungeeiiüi,  unberuhigt,  von  der  sskr.  y  {am  griech.  'naß  und 
*AS^ffrff  die  Blühende,  von  tfd  ard  Mühen  (vsl.  yfoß).  So 
Ist  denn  ol-cov6s  ^\9\ch  einer  Form,  welche  im  Sanskrit,  wenn 
sie  existirte,  avi-jäna  lauten,  und  ebenfalls  durch  die  LuH 
gehend  heissen  würde.  Das  im  Griechischen  entsprechende 
Wort  oia>yd-^  bezeichnet  wieder,  wie  im  Sskrit  vijakk'&rin 
emen  Geier j  im  Griech.  ahröf  einen  Adler,  einen  grossen  Vo- 
gel: RmAvogei,  WahreagevogeL 

Daher  kommt;  okowtös^  den  oioorös  behreflendj  ehavtSie» 
/lOf,  denfkufy  die  Summe  des  otcffrds  beoheehten^wahrsagen,  ahn^ 
deuy  nie  Bäeee  verbedeniend  vermeiden;  oidrtöfiUK^  rd  VogdM^ 
chen\  Raubgeflügei}  oicoriöfiös  des  Wahrsagen  eu  8.  w.  oiayn- 
tfr^f,  oieortöT^p  Vogelsehauer;  otatrytör^fHos,  a,  or,  ebxnnött^ 
xe^,  ijy  dr  den  Vbgelsehäuer  betrefend\  oioortötfffnov  Ort  der 
Vegeieehmu,  Vorzeichen. 

Die  liOetnische  Form  avi-s  sskr.  vi  hielten  wir  l&r  enie 
schon  sehr  alte  Abkfirzung  von  avijati  Vogei,  Auf  jeden  Fall 
ranss  sie  schon  vor.  der  Trennung  dter  Spradben  bestanden  ha- 
ben; sonst  hätte  sie  nicht  das  Latein  so  gut  wie  das  Sanskrit 
und  2«end.  Es  steht  demnach  nichts  entgegen  anzunehmen, 
dass  sie,  c^er  Ableitungen  aus  ilir  in  dem  Griechischen  und 
den  übrigen  verwandten  Sprachen  voriiommen.  Als  eine  sol- 
che betrachte  ich  das  Wort,  welches  den  Begriff  Ei  ausdrückt, 
griech.  c5J,  lateinisch  ovo.  Im  Sskr.  entspricht  8w«r  kein 
peichbedentendes  Wort  mit  derselben  Bildung;  allein  da  die 
Elemente,  aus  welchen  und  die  Gesetze,  durch  welche  diese 
verwandten  Sprachen  ihre  Formen  bilden,  fiist  allen  gemein- 
sdiafifich  sind,  im  Sskrit  abe^  am  urgetreuesten  angewendet 


M  AF. 

werden,  so  weisen  wir  dennoch  zuerst  die  Bildidta^  dles?^« 
Wortes  nach,  wie  sie  sieh  im  Sskrit  hfttte  ihftchen  mUssev» 
nnd  lehnen  daran  die  ^ecliische  und  lateinische  Fornl.  I>ft« 
der  übrigen  verwandten  Sprachen  —  welche  grfVsstenllkäSlt 
kenntlich  dasselbe  Wort  in  derselben  Bedeutung  naeh  ihrc^TK 
ei^enthümlichen  Gesetzen  verstümmelt  besitzen  (v^.  Pott  £!# 
F.  I,  122.)  -*  damit  zu  vereinen,  würde  UBS. zu  weit f&hre^vB. 
DasEi  ist  nun  Erzeugnissdes  Vogels;  es  i^  also  wolx 
am  natürlichsten,  dass  es  durch  ein  sogenanntes  PatmAyfai^i- 
cum  —  ein  Wort  mit  einem  eine  Abstammung  ausdMck^d^Ti 
Stiffik  —  von  einem  Worte,  welches  Vogel  heisst,  abgel^l^ 
ward..  Geschah  dies  nun  aus  dem  Worte  avil^^  dupoli 
das  T^ddhitä- Suffix  a  (Bopp  Gr.  sanscr.  S.  269.),  se  miKS#^^ 
wie  in  wäsishtha  von  wasi.shtha,  das  anlautende  agedebmt 

und,  wie  in  bh&rgava  von  bhrigu  das  u  zu  av,  s^  hier  das  i 
ea  aj'Weirden«  Die  thematische  Form  war  also  ävaia,,.iai 
neutirt  ftvajam,  und  hiess  Emeugnisa,  Geburt  des  Vogels. 

Dieser  Form  musste  im  Griechischen,  mit  Vertretung  des 
&  durch  G9,  wie  häufig,  des  einen  kurzen  a  durch  e,  ,wie  ge- 
wöhnlich, des  andern  vor  neutralem  v  durch  o,  wie  immer, 
d>F^o^^  oder  mit  Ausstossung  jdes  im  Griechischen  verlo- 
renen j  d>f$ii^  entsprechen.  Diese  Form  ist  erhalten  in  dem 
argivis^hen  cS/Scov  (Hesych.)^  Verstümmelter  ist  die  poetiselie 
Form  ^e(^,  wo  noch  F  verloren  ist  Aus  ihr  ist  durch  Zu- 
aammenziehung  die  gewöhnliche  (h6v  entstanden ;  der  Verlust 
des  t  bedarf  keiner  Erklärung;-  ähnlich  entstand  das  lateini- 
sehe  ovum,  nur  dass  hier  d&s  v  erhalten  ist  Neben  cSeoi^ 
besteht  auch  dbidv^  dessen  t  mehrere  Erklärungen  zulfisst; 
man  könnte  es  selbst  für  hervorgegangen  aus  dem  früher  dem 
Worte  gehörigen  j  betrachten,  oder  für  Vertreter  des  p  (wie 
oUtiffS  für  Sferiis  (vgl.  ^fas));  mir  ist  jedoch  am  wahrschein- 
lidbsten,  dass  es  eine  dialektische  Aenderung  des  €  in  caeSr 
sei,  wie  dorisch  ötös  für  d'coV  und  sonst  (Die  Schreibart  ^r 
ist  diesemnacb  völlig  grundlos). 

Von  dföVf  £i  stammt: 

<S4p<o^»  tOj  ein  kleines  Ei\  ddSrf^^  iS  eifönnig,  InoodZoj 
iriten^jindaÖtSf  i^,  ino^aößAoff»  6  das  Brüten;  inoodStoS^  oy  auf 
dem  Ei;  ausgekrochen;  inooaötvws  zu  brüten  pflegend. 

(JSkak  vgL  Übrigens  Po//  (Et  Forsch.  II,  494),  welcher  den 
Zusammenlumg  von  AS  (als  dessen  Grundform  er  ffflLschlich 
d'fo  schreibt)  mit  avi:vi  ahndet). 

An  das  Wort  avi  Vogel  reiht  sich  femer  oCa^  oder,  mit 
t  fUr  Fl  otrf  und  mit  Verlust  des  Fi  Boeder  Vogelbeerbaum  ß  rä 
oiay  oder  Sa  dessen  Früchte. 

Gehört  hierher  femer  ddfuvs ,  ßiiväos  ein  Instrument  zur 
Vogelstelle,  lat  ames,  itis?  Die  Endung  ß^^S^^  sulat  mit, 
verhak  sich  fa^t  wie  in  iX-fitvSr  zu  ver-mis  (vgl.  iXparS  anter 

Wahrscheinlich  lässt  sich  auch  mit  derSs  vereinen  das 
cyprische  gleichbedeutende  dfyop(Hesych.)  vielleicht  fiirdEF£ro/7 
imd  r  iUr  f. 


oFtSekmaf.  Di»3M  Thöito  iät»  dMPteeistöfi  \ter  V^fiM^^ 
fen  Sprachen  gemeinschaltti^h;  iiti  Ssltffkv^'V  lateitiisch'öti; 
ahd.  awi  u.  s.  w.  Eftte-  eig^adio&e'WttiMt  .^fcftir  za  ändeii,^ 
ist  wenig  Hoflännig:  da.  ^'  '»  ^     i  •  •    -« 

ofy.  otogf  bei  Hraieriio^h'd/^^,  Ä/for,  S,  ^  Sekamf. ' 

DavotiaFa^  0a^  Aa.Atfj^  SM^affMjSaümf  oka^,  iLöVfuyf,^ 
a,  w,  «aar  athmfe;  "itdteM^fjkpU»),  töyäUha^ßBÜck;  löhxnöl^J 
ffj  6¥  vmn  Seha4tft9ei%j^  woüig. 

Da  vnt  wissen,  daas'däS  ^ediia^h^  %  tirsptünglU^/»  a 
reprSaenttrt;  also  arivle^mm  iQr  dasselbe  eintt^eteri  kann  aad^ 
iberans  häufig- iHnftritC,j  so  nehhven  ^vii^ 'keinen  Anstand,  als 
eanz  identisch" mit; ^<Mdr'ta  betrachten,  da^,*  vn&\Buttmänn 
LexiL  II,  15  C  Mlkni  gezeigt  hat,  eigt^uflichdiasii^elbe  bedeu- 
tende (nftnüich  Schuafwoile,  ,Ge/locff)aoi)r6s,6,  bei*Sp£ten^ 
rfarov^'trf:  Das  I  Ist  veHören  gegangen,  wie  in  dem  eben 
(S.  23)  erwähnten  Sa  im  Verhültniss  zu  ota.  Die  Verschieden- 
heit des  Accents  ist  hier,  wie  in  vielen  andern  Fällen,  hiebt 
zu  urgiren.  In  otiurtöi  blieb  die  participaitige  Bildung  im  Be- 
WQSstsein,  daher  der  Aceent  auf  dem  Suf&x  festgehalten 
wurde;  in  äcaros  dagegen  sind  die  eigentlichen  Bildungsele- 
mente  unkenntlich  geworden.  ' 

[Das  von  Suidas  und  Eustathius  erwähnte  dootE^cj  =: 
vipairar  gehurt  wohl  eher  zu  yjTfij  v  *  ireAefi.] 


döiy  in  Stdt^,  ho^s,  'fj  ScUmßm,  den  ein  angeachwVlener  FhuB 
zurückidsst.  Diese  Bedeutung  erinnert  eiuigermaass^n  an  d6tf 
Veberf&Utmg  ram  E^gen  (^eS);  liegt  aber  doch  viel  zu  Weit 
ab,  um  eine  Verknüpfung  damit  zu  reehtfert^eii;  eher  noch 
könnte  man  an  das  ahd.  wascan  waschen  denken,  dessen  ei- 
gentliche Wzform  jedoch  noch  fraglich;  ick  kenne  keine  pas- 
sende Ableitung. 

Das  davon  abgeleitete  d(hos  sehUwunig  ist  noch  nicht  be- 
legt; denn  das  dahin  gezogene  ^a6i(p  Hom.  D.  II,  461.  gehört, 
wie  schon  Passow  ^  (s.  v.)  bemerkt ,  nicht  hieher  (vgl*  yfavs). 

In  Zusauunenhang  mit  äöis  wird  gebracht: 
dödßiiy^o^j  il,  Badewanfte'y  aber  diese  Verbindung  istsehrfrag- 
fich,  denn  die  Zusammenstellung  von  juv^os  mit  inFt^^o»  rer- 
mindern,  also  Schmutz  mindernd,  wird  man  schwerlich  billigen 
können;  sie  ist  eine  von  den  zu  allgemein  gehaltenen  Etymo- 
logieen,  welche  sar  keine  Sicherheit  m  sich  tragen.  Die  Be- 
deutung erlaubt  hier  schon  eher  an  das  früher,  erwähnte 
wascan  zu  denken;  allein  ßdivBof  bleibt  mir  noch  unerklär- 
bar, daher  ich  auch  über  dieses  Wort  keine  Auskunft  geben 
kann.  

a<f.  fan  Sanskrit  heisst  die  Schulier  ansa;  weil  dieselbe 
Wertform  auch  TAW/ heisst,  wird  sie  in  beiden  Bedeutungen 
von  einer  bis  jetzt  unbelegten  -^ans  iheUen  abgeleitet  In  der 
ersten  Bedeutung  entspricht,  ihr  volljständig  goui.  ams,  amsa 
{P^U  Et  Forsch.  U,  SÜBO.).  Hieraus  können  wir  schliessen, 
(iass  der  in  beiden  Sprachen  dem  s  vorhergehende  Nasal 


H  AS. 

sebon  sehr  aU  mw  Qq^iojcih  soricbt  die  gr«se  Analogie  Xh»-* 
licher  Ffille  daittr , .  daM*  er  idcht  vraprfingliGli  BeL  lu  diesem 
Falle  Iftsat  sich  am  aa-  eher  daaut  verbiuden : 

StÖ^tXXa,  ^  ilat#  fiAer  dem  Nacken  mttf  beiden  SeketU^m 
ruhende  Tr0gkoi%.  .  Doch  köimte.  dies  aach  für  älteres  ar4f^ 
fUUv  stehn,  indem  sich  v  dem  s  assinulirt  hAtte,  wodurch  ctifa 
und  dann  nai^  Aasstossung  emm  €:  äö^M^a  entstanden 
wäre. 

An  die  Form  a^^aa«  godu  amsa»  lehnt  sich  ohne  Zwei- 
lid latr  hnmerus;  in  diesem  Fall  ist  das  anlawtende  h  nnor^a- 
niscb,  und  u  repräsentirt,  wi^  sehr  oft  9  sskjr,  a,  nnd  zwischen 
der  GniBpe  ms  ist  ein  Vokal  eingeschoben,  wodurch  das  s, 
als  zwischen  zwei  Vokalen  stehend»  nach  rfimischem Lant^ 
gesetz  in  r  überging. 

Demselben  Thema  gehSrt  ohne  allen  Zweifel  auch  das 
gleidibedeutende  griech..  dßJLO  mu  Es  veriiSlt  sich  zn  sskr. 
ansa  fast  wie  x^  zn  ssluv  hansa,  nnd  m^k  zq  latein. 
mens  -  i  (PoU  Et  Forsch,  II,  190.) ,  mit  der  Ausnahme,  das» 
der  ursprünglichere  Laut  des  vor  s  eingeschobenen  Nasals, 
nämlich  fs,  bewalirt  und  nicht  in  r  übergegangen,  ist«  Wie 
in  x^  Ar  bans a  das  f  nach  dem  r  zuerst  jenem  assimilirt 
und  dann  zum  Ersatz  seines  Verlustes  der  yoriiergehende  Vo- 
kal gedehnt  ist,  so  ist  auch  air(m)sa  zunächst  in  o/ißio  für 
o/iöo  und  dann  in  Sfu)  übergegangen, 

dfßioSj  6  Schulter  \  Sßtoy,  to  Diminutiv.  t&ßiaSoy  auf  der 
Schulter;  "^ßsadU  dasselbe.  AfiddtoSj  a,  ar  auf  der  Schulter 
Hegend j  Aptla^  ^  Schulter  ^  (AfiiaSj  6  breitechntierig ;  Aptuxto^y 
a,o¥  an  den  Schultern  befMHich;  dfßdüoif  auf  die  SehmUem  ie^ 
gen\  Apn^r^gj  6  Lastträger ß  inApuoSy  ineaßiidwff  (Suff,  tja) 
auf  den  Schultern  befindlich}  iTTGDßiis,  ^  der  Oberiheil  der  Schul- 
tern; ein  Oewand  mit  Aertndn ;  (xcttot^ßiSiQo  einem  die  Schulter 
unterlegen^  damit  heben  und  eo  ein  Glied  einrenken')  xattaiu-^ 
Cfiö^j  o  das  Einrenken  eines  Gliedes. 

äöapor,  tö  eine  Art  Pflanze  (Stephan.).  döapltffs 
(phoO  damit  versetzter  Wein.  » 

döirifj  if  eine  Pfianzenart. 


d6lpaxos^  5  eine  Art  ungefliigelter  Heuschrecken. 

^E2  sein.  —  Im  Sskrit  entspricht  as  in  derselben  Be- 
deutung, und  dieselbe  Wurzel  erscheint  fast  in  allen  verwand- 
ten Sprachen  (vgl.  Pott  Etym.  Forsch.  I,  114.  373.).  Das  a 
fUllt  im  Sskrit  vielfach  unter  bestimmten  Bedingungen  ab 
(Bopp  Gramm,  sanscr.  ^.  365.) ;  dass  es  überhaupt  in  den 
Wurzeln,  wo  es  erschemt,  nurGunasei,  ist  schon  von  mir 
bemerkt  (HalL  Allg.  L.  Z.  1837.  Ergänzungsblätter  nr.  116. 
S.  922.),  daher  es  eigentlich  nicht  zu  den  wesentlichen  Thei- 
len  der  Wurzel  gehört: 

iöpi  wird  ippt  (ipi)  und  dann  nach  Ausstossung  des 
einen  p  und  Ersatz  durch  Dehnung  des  Vokals  sipL    (töät 


EX.  9B 

innk  AsrinulatlM  an  das  aeUiemeiide  t  Poii  Etyn.  Forscli. 
I^ 33& im Sakr.  «dhifilff  addhi (#09^9  8.8.0.)).—  «2ere9 
Miohoe  Zw^eifel  Optaliy  voa  tißl 

Ana  dem  Particip,  imSakr«  mk  abgeworfenem  a:8at  (aant): 
grieclu  eoKT  Ar  <<f<W  (irt^f  Tab.  HeracL  I,  69,  130.  \f^.  6& 
ümtItA.  PhiloL  p.  62.  JVeieker  ad  Alcman.  p.  80.  scheint  dem 
sskr.  aant  senan  zn  entspredben,  vgL  weiterhni  ittöszss 
satja)  und  oyt  entstehen: 

ovöla  iiöia')  ^  Wesen;  BesU%;  odöllhoVy  ro  kleinee  Ker- 
m6gen%  oööif&StjS^  K  wesentlich;  oidötSoa  %um  Wesen  machen; 
aöökoöts;,  ^  Abstractum  davon;  dnovötdSißa  verlieren;  iSoV" 
(ha&rij^^  S  Machihaber^  iSovaiaönnö^,  i/fy  iv  wiUkührlich;  ÖW'» 
ovöiaöiS^  ^  nnd  öui^otMhctöftöSy  6  Beisehinf. 

(Ans  demselben  Particip  ist  im  Lateinisdien  sent-io 
durch  Composition  mit  ^\  gehn  gebildet;  eine  ähnliche  Bil- 
dung ans  eineiii  Paräcip  mit  ^  dhft  Seiten^  maehenj  ist  credo, 
im  sskr.  f  rad-dhi  von  der  ^qm-hat^n:  Gehör  ffeken.") 

ia^rdf  dorisch^ identis^  mitoööia  (vom  Suff,  tn^;  daron: 

mi-iörci,  ^  Wohlsein  fast  ganz  identisch  schemend  mit 

dem  aaaskritisdien  Gruss  svasti  (Poii  Etym.  Forsch.  II,  487.) 

und  ans  denselben  Wurzeltheilen,  aber  nicht  Wuraelformen 

gebildet 

Von  as  ohne  das  anlautende  a  kommen  im  Sskr.  üe  mit 
dem,  den  GerundiumssuiBxen  ja  nnd  tvft  Temrandttt,  tja 
und  tva  componirten:  sa-tja,  sa-tra  dtu  was  noihwendig  ist: 
als  nentr.  Wahrheil:  Wesenheit^  und  satja  als  Adjectiv:  wahr. 
Ihm  entspricht  itsöf,  dy  öy  mit  e  fOir  j  (wie  in  der  Genitiv- 
endnng  weiblicher  Nomina  auf  i :  nöXeoos  z.  B.  f&r  sskr.  pur- 
j^s);  der  Accent  müsste  eigendicfa  auf  e  vor  o  stehen  Mo^^ 
wie  in  den  übrigen  Gerundiven  der  Art;  ich  bemerke  dies 
nur,  damit  man  ^ehe,  dass  auch  andere  Abweichungen  in 
Bezidmng  auf  den  Accent  bei  WOrtem,  deren  eigentliche^ 
Bildungsgang  früh  aus  dem  Bewusstsein  schwand,  nicht  so 
scharf  zu  nrgiren  sind.  —  iröSy  if,  dv^  identisch  mit  itsoSy 
kommt  nur  bei  Grammatikern  vor;  das  adverbialisch  ge- 
brauchte hds  ist  nur  vermuthungsweise  zu  erklären;  dass  es 
Ueher  gehört,  ist  jedoch  keine  Frage;  sollte  es  ein,  nach 
Bskritischem  Gesetz  {Bopp  Gr.  s.  §.  185.)  ans  der  schwachen 
Form  des  Particips  sat  gebildeter,  Genitiv  sein,  welcher  im 
Sskrit  satas  lauten  würde,  mit  Verlust  des  s,  wie  in  it9^\ 
also  eigentUch:  des  toahren  heissen,  oder  in  Wahrheit  f 

An  die  sskr.  Form  satva  scheint  sich  eher  als  an  IreSs  aa 
satja  zn  sohHessen:  htvmi.  ijy  or  wahr;  itvßioTff^y  ^  Waht'^ 
heil;  irvßulf¥tof,  ov  wahr.  —  it/jrvfMoiy  ov  wahr  betrachtet 
P^  (E^m.  Forsch.  II,  78.)  als  eine  Composition  von  htd  und 
Iwfio.  Mir  scheint  es  eher  eine  der  in  i-nftias  schon  bemerk- 
teo  ähnliche  RedupUcation:  itrjrvßiia  Wahrheil. 

Aus  dem  Particip  sat  bildet  sich  femer,  mit  Verlust  den 
%:  ifmJäia^  das  Sein,  Wesen  witersnchen,  prüfen;  (gebraneh- 
licber  ist  iSsnlSaai);  iraötf.  i^,  itaößiSs,  6  (gewöhnlicher  iSst.^ 
Prüfung;  iraötö^,  i/,  öv  (gewühnlich  i5it,)  geprüft,  i&na^ 
^riKÖSf  if,  ör  %$m  Prüfen  passend;  ifyta&tiis,  6  Prüfer. 


¥cb  vatia  nlk  1  filr  s  bildet  «ich  ^iMflidi :  it-  ikpufs^  t^^  bv. 
(fiTDtAioO  ^e^^  (Timn  vergL  )^  r  a  e  -  s  ens) ,  wirkUeH^  vieHetcbt 
formiil;  auf  dieselbe  Weise  wife  itvfws  und'^f  itlr  v,  wiebe-^ 
kanndidiBehr.kftiifig.  Davon:  itinpukri^^  ^  Bereitheit;'  iroi^ 
lid^oD  hereit' machen^  irot/Mcdia  j -^^  Bereitkeit;  haipuxötff^ y  S 
ä€r  2Merelier. 


itfdtt^.  ij  eine  Pflanze^    Waid;   löatdSrjS,    es  waiäaritff. 

^alödkiov.  8  eine  kleiiie  Fialkenart;  der  Form  nachk5niit.e  luait 
dies  Wort  wohlableiten,  aber  mit  zu  wenig  Uebereinstimmun^; 
der  Bedeutung;  dalier  icb  vorziehe ,  es  unbestinuat  zu  lasseu. 

^ATS  trennen.  —  Im  Sskrit  heisst  die  V^ush  hrmnen  ; 
iihLatr  entspricht 'US  imPrfis.  uro  (r  zwischen  Vokalen  Dir 
s);  vgl.  Po//  Et  F.  1, 260.),  deutsch  ns  in  Usel  Aeehe  und  ahd. 
usilvar  ffetöfarbigy  (welchem  Graf  Ähd.  ^rsch.  I,  487.  nk^t 
erkannt'hat)  und  es  im  ahdv  es-sa  (Graf  Ahd.  Sprach.  I, 
4SI.).  —  Das  die  Wzform  schliessende  s  (im  Sslu*.  wegen 
des  vorhergehenden  u:  sh)  haben  wir  schon  bei  der^ni  als  ein 
sekimdäres  Bfld^gselement  erkannt  Demnach  ist  es  nicht 
unwahrscheinlich,  dass  es  auch  in  ush  nicht  zur  eigentliclicu 
Wnnsd  gehöre«  Ein  inirfger  Znsammenhang  besteht  nun  zwi- 
aohenftd^iBegriffen  weAen  und  brennen^  vielleicht  durch  das 
Medium  trocknen^  dessen  Bezeichnung,  wie  wir  weiterhin 
sehen  werden,  von  dieser  Wzform  endämt  ist  Von  der  spli- 
ter  SU  behandelnde^  Wurzel  AN  wehen  geht  z.  B.  im  Sskrit 
anila  der  Wind  und  anala  das  Fetter  aus;  femer  heisst  das 
Feuer  im  Sskrit  väjüsäkhi  Genoese  des  Windes.  Nmi  wird 
aicli  ui^r  der  Wzform  FA  wehen  erweisen,  (was  schon  bei 
bei  dftnd  bemerkt  ist)  däss  die  vollere  Form  derselben  etp  ist, 
Yon  ihr  geht  avi  Wind,  Sonne^  av&na  trocken  aus.  Sollte 
69  nun  nicht  möglich  sein,  dass  sich  aus  dieser  Form  av  durch 
Hinzuflgung  von  s  die  Wzform  avs  mit  der  Bedeutung  bremsen 
ent^Fickelt  hätte?  (vgl.  öaüto  S.  34.)    Im  Sskr.  wäre  av,  wie 

SewOhnlich,  in  u  verkürzt  Im  Griechischen  würden  sich 
nrch  diese  Annalmie  eine  Menge  entschieden  hieher  gehörige 
Foilnen  leiditer  erklären.  Doch  sind  die  Wzformen  ap  und 
mvs  durch  ihre  Bedeutungen  zu  sehr  von  einander  getrennt, 
und  das  uns  nur  als  desideratives  Zeichen  bdcannte  r  genügt 
zu  wenig  zur  Erklärung  des  Uebergangs  der  Bedeutung,  als 
dass  irir  diese  Wurzeln  auch  äusserUch  neben  einander  stellen 
dürften.  Unsere  ausgesprochene  Ansicht  gelte  daher  nur  i&r 
eine  wahrscheinliche  Vermuthung. 

Griechisch  entspricht  aö^co  für  aöö^so  (mit  ffunirtem  v, 
wenn  man  die  Sskritform  ush  zu  Grunde  legt;  hält  man  sich 
an  die  vermuthete  Entstehung,  so  vertritt  a{)  ursprüngliches 
«rftf^oder  mit  vokalisirtem  jf^  ccv6)^  attisch  mit  unorganischem 
Spiritus  asper  ctOta  brennen  (anders  Giese  lieber  den  Aeol. 
Dialekt,  339.). 

dra6o!>  an%ünden\  i^adco ^  anzünden^  IvavCiSy  4j  das  An^^ 
zünden;  iravö^iay  t6  woran  man  anzündet  ri^avöti^pj  ffpo^j  o 


AYI.  M 

GeröAj  eüNu  äu0'iUm\Ko€hi9pf  vm  ne&meny  wip  ^lawior^y  to 
((ur  av&'^yar}  KMempfmin*;' nu^^aiötffi y  o  UcMmoUe. 

Eine  Nebenform  ikit  e  flfcr  u  ist-  tdiidy  vBoo  ^Benget^:  davon 
kommti  a^hfova  {init^itftcniemVtgfleich  i;oMrtJ';iara  (Poti);^ 

9O0rpct^ '  ^  dh  OrtAe,  in  wetoMr  man  gacMaMeim  Sakmem^ 
Ateagt;  d(peAa>  aiMhgen. .  '  > 

An>die  Form  mit  av  schlicisst  sich  iatemigch  anrniti  feuere 
foMff^  O^M.  Vom  Ständponkt  d^s  LiBteintschcn  aus  Messe  sioK 
rfur  blossen  Repräsentanten  des  s  ndnonen;.  aDein  wtsa  sa 
Sffö-^eevpöf  der  letete  Tbeilir^poimt'  lat«  aurum  identiseh  ist^ 
was  sebr  wahrsdiebilihy  so  gehört  r>  zum  Suffix,  welchear 
aach  bei  weiten  passender  ist^  ^irmmmrüg)^  und  öfi/ota  steht  f&iv 
cci)6^poi  Ap^r  steht  fBr'dp/t  undvis^  Partioipialbildung  Ton  9ip; 
Minen  (vgL  über  diese  ArtCmippsita  meine  Reeenis.  ^von  PoH 
Etym^  F.  in  HalL  Aug.  Lw  Z.  Art  UO« 

^fld-avpSSj  6  iSehmt%.  DaVöni dr/öavpiSia>y  aufspeithernf^ 
StfCaAptXffiOj^ö  da»  EmgenmtmelSe;  di/iteii/ntf/Mfr^  oda»\Ein^ 
aammeinf  ätfdavptiti^f  y^.o^y  S  MÜnsamader;  3itidavpt&tm6Sy  9^,' 
6y  zwn  Einsammeln  geschickt j  dät/öavpiöto^  ^  6^  4  ^^^  tf**/** 
bewahrt^  nieki  anfb^wakrand.   • 

I  ■■  *».^»     

Von  der  Form  usb  kommt  im,Sskr.  usha*s  zu* der  frühe 
Morgen^  auch  ^e  AienddAnfnermngj  bddeswon  der  glühend-^ 
Totlien  Morgen  r  mid  :AbendrüAie  ^ß  ben«mnt;  dalier  in  Com- 
positis  der  Dual  ushäs&  erscheint  iBumouf  Comm.  sur  le 
Ya^n.  i,  581.).  Daran'  schliesst  sich  ktteiniseh  Laut  für  Laut 
nnr  mit  Gnna  statt  u:/  auröra  (mit  r  fiir  sh  und  s).  CPoit 
£t.FJI,1380.  ^ 

Aus  dem  Griechischen  entsprechen  hier  die  Üfer^^rii/A« 
bezeiehnenden  Wörter,  allein  die  Vereuugnng  der  yerschtede- 
nen  Formen  setzt  eiiiige  Schwierigkeiten  ^entgegen. 

Die  aolische  Form  aüoDS^  tf  liesse  sieh  nooh^mit  dem 
sskr.  ushas  verbinden;  av  ist  Guna^  von  u^  und  6  wäre,  wie 
gewöhnlich,  zwischen  Vokalen  ausgefallen.  Im  Sskr.  ist  nun 
zwar  ushas  ein.  Neutrum;  allein  als  Alasc.  oder  Fem.  er- 
schemt  usha^  im  Zend  fVendidads.  litliögr.  S.  396,  3  v.  u.). 
Im  Sskr.  sowohl  als,  im  Griechischen  dehnen  aber  Masc,  und 
Fem.  auf  as  im  Nom.  ihr  a  (für  Sskr.  vgl.  Jiopp  .Gr..  sanscr. 
§.230.),  so  dass  ixßcoSj  oo^y  ^  vom  Thema  avos  fOr  aiöos 
ganz  regelrecht  wäre ;  allein  schwer  ist  es,  hieraus. die  For- 
men ohne  t;  zu  erklären:  dtbty  ^d)i,  iobs^  &as^  und  iooeh 
schwerer  vereinigt  sich  damit  das  gewiss  hieher  gehörige  la» 
ksnisf^e  ^/SfiS^.  Man  müsste  annehmen,  dass  diä  t;  in  dem 
DiphthoM  av  sich  wieder  in  f  habe  verwandeln  können,  wie 
dies  im  Sskrit  immer  geschehen  kann;  im  Griechischen  lässt 
sich  aber  dafür  nur  ein  einigermaassen  analoges  Beispiel  nach» 
weisen;  nämlich  &y66Fos  (octävus)  aas  dx*rd&' (welches  dem 
sskr.  asht&u  entspricht)  durch  Auflösung  d^s  ftu  repräsenti- 
renden  09  in  0/ ,  lateinisch  äv.  Konnte  auf  diese  Weise  arvin 
fff  zurücktreten,  woflir  man  immerhin  die  neugriechische  Aus- 
sprache durch  af  citiren  darf,  so  erklät  sich  das  ß  in  den^  la- 
konischen aßdo  jnorgens  einfach  als  Vertceier  des  f  (vielleicht 


igt  es  ein  aher  lostmieiitalis  at  ggkr.  usli'asftl  In  ifoDT,  ^c&ff 
wire  f  aiugefalleii  inid  zviii  firsate  der  Yomergehemle  Vo- 
kal sedehnt;  in  äets  böotisch  morgen,  deo  folgenden  Tag  be- 
zeieanend,  nasb  einem  ancli  im  Deotochen  gehenden  Cre- 
brauch,  nnd  dftf  im  böotiaehen  4k0Trftiy  miar§mi  wftre  dassel- 
be geschehen;  (der  Form  nach  scheint  hier  das  Nenlmm  im 
AccosatiT  ab  Adverb,  bei^ahrt).  Das  attische  f  anr  (Thema 
hai\  steht  in  dem  belLannten  Verhältniss  von  ea>  zu  «o  su  dem 
donsdien  'acäf  (Tliema 'aas*)» 

Also  Thema  drt)o^^  di%^  Jjis,  ttoff,  ^f  MßrgmrMey  da- 
von (f^-fo^),  i^dios,  ^V^ß  i^po€j  iAwffy  a^  ar  morfmuUie/k, 
ä»tiieh;  J^üf,  ^  die  JFWIA^;  s^tr^  Saiden  rm  frühem;  J^&St,  ieaBä^ 
früh;  ifjpa  (bes.)  Sotmeoeufpam^ß  idtötrofy  tfj  er  mergendUeh; 
icaikofy  or,  kretisch  äekoS^mergmMcli,  müdem  N^fenbegr^j  dmss 
ee  über  Nacht  gestanden  h0f;  iooXUim  vertagen,  mU  merdem  ima^ 
eenj  y<m  dem  lakonischen  dfl-^ib:  dßdöen  früheHuken. 

Bemerkenswerdüst  hos  -  ipSpos  ftr  äo€  -  <pofias  (anorga- 
ids  ist  das  vorkommende  doogipöpog)  mit  £rhaltiing  des  zum 
Thema  gehörigen  r. 

Durch  das  Suffix  po  bildet  sich  ans  i^  (wohl  Ar  ^6)i 

fißt  früh  (das  i  steht  fiLr  oi ,  wie  in  iiiSyu  fftr  ßiöyotff,  so 
dass  f^pt  Locativ  ist  statt  ifpa  in  dem  frühen)  erscheint  mir  in 
Compositis;  daher  vielleicht  diese  Ahkfinnng:  i^ptyei^y  i^  in 
der  Frühe  Geburt  habend}  frühavfgehend  j  i^ptyifioar,  o  in  der 
Frühe  Greie. 

Davon,  wie  Fett  (Et  Forsch.  I,  101.  H,  83.)  schon  be* 
merkt  y  dlptötor  ans  ijpt  und  iötor  (von  V^f^)  cemponiit;  früh-' 
gegessen;  Frühstück.  Das  a  ist  bei  Atdkem  lang^  bei  Homer 
kurz;  davonkommt: 

äptOtdcOy  dpiöfdgea  frühstücken ;  dpt6ti2^  mit  einem  Frmh^ 
etack  bewirthen\  dpiftt^moty  6  Zeit  des  Frühetüek» ;  drapiörtiroSy 
ar  ohne  Frühetüek\  dräpi6'tti6tg,  soo^^  ^  Mangel  an  Frühstück; 

dXtyaptötiay'/j  das  Wenig  frühstücken}  6uräpt6xoS^  or  mitfrühstü- 

ckend. 

Femer  von  der  Form ,  wie  sie  im  äolischen  a^As  Begt : 
aipo:   in  äyxavpoi  dem  Morgen  nah.   {Pott  £•  F.  II, 

393.)  mit  neuem  Suff,  to  (ja)  ctöptov  morgen,  wovon  adpi^ 

verschieben ;  aöptofy  a,  ov  (spät)  fnorgendiich. 

Es  ist  wohl  nichts  natürlicher,  als  dass  nach  der  Ge- 
gend, wo  sich  die  Morgenr5the  zeigt,  eine  Himmelsgegend 
bezeichnet  wurde;  da  aber  Gegenden  stets  in  einem  diialisti- 
schen  Veriiältniss  stehen  —  rechts,  links  —  Sonnenaufgang, 
Untergang  —  vom,  hinten  — ,  so  dienen  vielfach  zur  Bildung 
der  Wörter,  welche  sie  benennen,  die  einen  Dualismus  be- 
zeichnenden Comparativsiiffixe  i);  so  im  Zend  apftktara 
nördticher(Bnm,  C.  s.1.  Y.  Nott  CaI.)  und  nshas-tara  (Hunt. 
C.  s.  1.  Y.  Nott.  CXIV.  CXV.)  gewissermaassen  Mtieher,  aber 
nicht  um  einen  Gegensatz  gegen  etwas  minder  östliches  aus- 
zudrücken, sondern  gegen  westUch.    Mit  diesem  ushastara 

1)  Baber  erklärt  ticb  aucK  dat  LocaUafBz  tra  (bei  Pon  bcbanaelt 
Eiym.  F.  11,  463.  400.),  weichet  ebeafallt  mit  dem  ComparaUv- 
Suffix  tara  ^wammcohfiag^. 


AtSS.  W 

ist  MfefMdueden  identbch  iM  gleiobbedeiiieiiderijid.  Astftr» 
(fabclierkläitbm.0«yi;rV.G.S.4O4.),  ulclil  aber  das  latenü- 
scbe  Aus-ter  Süden,  welches  Bepp  mitDeutsch  Astar  ideil- 
tificiil  b  dieaem  ist  ter  ebenfalls  ComparativsiifBx,  aUein 
ans  gehört,  wie  Bofip  richtig  bemerkt,  zu  ava,  mir  ist  es 
nicht  zu  dessen  Form  avank'  südlich,  .wie  B^  annimmt, 
«ond^m  SU  der  durch  das  sendische  avA  und  das  sskr.  avas- 
tat  gesicherten  avas  m  sieben;  es  steht  also  l&r  avas* 
tara  südUeher  im  Gegensatz  Ton  t^dUcher. 

Wie  ushas-tara  und  As-tar  zu  usbas  MarfmrSthe  ge- 
hört, so  wahrscheinlich  auch  griech.  Eipoi  Südosiwmd  Doch 
könnte  man  diesen  Namen  auch  aus  der  WarzeUbrm  ush  oder 
der  gleichfo^enden  sush  trocknen  erklftren  und  auf  die.  Wir« 
kong  dieses  Windes  beziehen. 

IGeht  mmrahrscheinlich  ist  Peite  Vermuthnng  (Etym*  F. 
ü,  190.),  dass  der  Name  ^Acict  zu  ushas  gehöre  und  bedeute: 
dae  MorgenUmd.  Die  Formation  erregt  jedoch  noch  Schwie« 
ri^eiten.  Mir  schefait  es  au»  einer  Form,  welche  einem  sskr. 
ushasja  entsprechen  wfirde^  entstanden  zu  sein.  Wenn 
man  ein  Ziffficktreten  des  v  in  f  annehmen  kann,  so  würde 
sich  Ae  Kürze  des  aidmitenden  a  aus  äf-aö^ta  sehr  einfach 
erklären;  die  Kürze  sahen  wir  jedoch  auch  in  dem  homeri- 
schen 'aßt-'&ic^y  und  werden  die  Sylbe  ush  weiterhin  oft  bb 
za  £  Terstibamelt  sehen.  In  dem  gewiss  el>enfalls  hieher  ge- 
hörigen n.  pr.  ^Aöia^^  wozu  Söioi  ^  a^  or  nach  der  richtigen 
Bemerkung  der  alten  Grammatiker  gehört,  ist  a  lang  (wie  fai 
a<fe).  — 

Von  der  Wzform  ush  bildet  sich  im  Sskr.  durch  Zusam- 
mensetzung, mit  dem  Präfix  pra:prash,  welches  jedoch  un- 
belegt  ist,  und  durch  Verwandlung  des  r  in  1  Jas  belegte- 
plush  verbrennen.  Jenem  entspricht  im  Lateinischen  prfina 
(t  prusna  und  A  wegen  Verlust  des  s)  die  verkrmmte,  die 
Kekie  (Poii  Etym.  Forsch.  I,  269.);  ahd.  ohne  Zweifel  prun 
kramn,  bmndfarlrig  mit  p,  als  ob  im  Sskr.  ein  aspirirter  P-Laut  . 
stünde,  wegen  des  folgenden  r  ^vgL  das  sogleich  zu  erwAh- 
nende  griecb.  9»At;mit^>,  und  im  Griechischen  nach  der  Farbe 
benanntt 

npoij^ßirot,  ^  ßkrfepovg*ßiros  (PartPraes.Med.il/tf 
hram/e)  npouro^^  npovrri,  prun  US  Pftaumenbmun\  npiovixror^ 
nfiou¥C¥  die  Frueki  desselben. 

Ebenfalls  nach  der  braunen  Farbe  benannt  ist  wohl  q^pi^ 
ftlj  ij;  ippvyof,  6  die  Kröte.  (9  wegen  des  folgenden ,  Aspi- 
rationskraft besitzenden,  p). 

Der  Form  mit  1  entspricht,  wie  schon  Poti  (Etym.  F.  I, 
26B.)  bemerkt:  tpXv  fttr  tpXvt  in  nBpupXöoa  und  mit  gunirtent 
V  nsfmpX&bes:  ringsum  versengen. 

Wir  haben  in  den  Themen,  welche  ushas  entsprachen, 
mit  Entschiedenheit  durch  eine  Wandlung,  welche  wir  noch 
nicht  ganz  erldüren  konnten,  ti  an  die  Stelle  von  ush  treten 
sehen.    Mag  unsere  ErkUrang  g^kh  vielleicht  falsch  sein. 


Akthoh  ktUit  to  ftr*dMe  WanM  fest,  «tedm4rtfBiek  beim 
Foirtganng  der  EBtmckdqng  d<irselbfeit  nock  mdir  bestiligei^ 
dassinilur  dem  sricn  u«k  dardi  mancherlei  Wandkmgen  eia 
^;  »i  &j  alft^  yMstiniig  entspreekend^  gegen&ber  zu  stehen 
kommen.  Fast  cKesdben  Evsckeliimigen  werden  sich  bei  der 
V^g«sk ,  i^riech.  yafs  wiederhbkn.  •  Möglich  ist  es,  das«  in 
dieser  Art  Wm-zbln  gleich  von  Anfang  an  zwei  gleichbedeu- 
tende Fovmeii  eine  mit  und  eine  ohne  ^  den  Griechen  überlie- 
fert wurden,  wodurch  £e  Formationen  sich  sehr  einfach  er« 
klaren  lassen  würden;  dies  Ist^abet  bis  jetzt  ungfewiss,  wah- 
rend das  Faktum,  dass  y;^  äy  ä  gradezu  -«lem  sskr.  ush  gegen« 
über  stäit,  fest  vor  uns  liegt  Dieses  Faktum  giebt  uns  das 
Recht,  auch  das  in  dem  gleichbedeutenden  mßi^ftprf'^fu  er- 
scheineiide  npr^  der  Form  prush  gerade  so  gfsgeniber  zu 
stellen,  wie  ij  im  Thema  9^f  dem  ush  in  ush-as  gegenüber 
steht  Etwas  verwickelt  wird  zwar  die  Frage  dnrdi  das  go- 
thischebrinnun,  niclit  so  wegen  des  b,  wdehes  dngetneten 
ist,  als  ob,  wie  schon  bemerkt,  in  den  entsprechenden  Spra- 
chen, durch  Einfluss  des  r  der  P-Laut  .wie  in  tppivti  aspiHrt 
worden  wire,  sondern  w^pen  des  Vokals  i;  idlein  hi^  liegt 
wieder  das  ahd.  der  Sskrfonn  ush  schon  unregebnfissiff  ent- 
sprechende esines-sa  in  der  Mitte  und  brinnan  «steht  für 
bris-nan.  Erklärt  kamt  hier  zwar  noch  nicht  attes  werden, 
aber  das  Recht,  nptj  nut  prush  zusammenzustellen,  iSsst 
sich  durch  das  schon  angefiihite  ^6i  und  eine  Menge  sich  im 
Verfolg  zeigender  Analogieen  schützen,  — 

nifATtpjiiKt  brennen.  Die  Reduplication  erinnert  so  sehr 
an  das  sskntische  Gresetz,  nach  welchem  bei  der  Intensivbil- 
dung in  der  Reduplicationssylbe  an  der  Stelle  der  radikalen 
Liquide  hüufig  ein  Nasal  erschemt  {Bapp  Gr.  s.  §.  fi6B*572.), 
dass  man  erkennt,  dass  sie,  obgleich  sie  nicht  ganz  damit 
übereinstimmt,  doch  auf  demselben  Princip  beruht  Diese 
Form  ist  demnach  auch  als  Intensivform  zu  fassen,  jedoch 
nach  Art  der  Reduplication  in  der  dritten  Coniugationsklasse, 
auf  die  Flexionen  beschränkt,  welche  gewönnJich  die  ver- 
stärkte Form  erhalten;  daher  ne^nprfßuyos  von  der  unver- 
Rtärkten  Form  ^r/oi;;  -  lnp%6By  wenn  das  e  nicht  durch  einen 
äussern  Zwang  eingetreten  ist,  würde  npt  zur  wurzelhafien 
Form  haben,  mit  e  gegenüber  dem  sskr.  ush,  wie  in  einigen 
schon  vorgekommenen  Fällen  ihm  ä  gegenüber  stand;  (das  e 
in  Sa}f  kann  nicht  gut  verglichen  werden,  da  dieses  durch  das 
Wechselvärhältniss  von  ao  und  eco  entstand);  das  hieher  ge» 
hörige  änfiriro^  unent%ündet  hat  Hesydiius. 

Aus  der  Wzform  npti  entsteht  durch  Aniilgung  der  V^dhft 
di^  (eine  Bildungs weise,  welche  im  Sskr.  nur  in  ^rad-dhä 
erede  entschieden  vorliegt,  im  Zend  aber  {Bum.  Comm.  s.  L 
Y.  I,  356.  554.  Nott  CLü.)  und  im  Griechischen  sehr  gewöhn- 
lich ist)  npff^y  ist  jedoch  nur  in  einem  Beispiel  erhalten:  ivB- 
npff^oy;  dies  verhält  sich  zu  prush  genau  wie  yrf^  (im  Pfl  yf- 
yrfB-'a)  zu  -/"g  ush.  NatMiph  gehOrt  npifäoo  nur  in  der  Be- 
deutung brennen  hieher.    Davon  kommt : 


ATZ  51 


Wir  leiteten  schon  ein  hrmme^  9chmmmlmh€  Fäthe  be* 
Keiclmendes  Thema  von  diesem  Stamme  ab,  vnAPo»  (E.  F. 
1, 2GBL)  aidit  mit  Recht  anch  lateinich  fns-cns,  far*  vus  hie* 
her;  das  f  geh&rt  einer  vargesetiKten  Präpositioii  an,  welil 
abhL  So  trage  ich  d«Hi  aueh.kein  Bedenken,  mit  dieser 
Wuizel  za  veiUnden  griechisch: 

nvßß6  feurnfm-^,  roHk;  das  erste  p  gehört  anim  Stamm^ 
Tertritt  das  sskr.  sh  nnd  hat  sich  dem  folgenden  p  assimilkt; 
das  anbratende  ^  gdiOrt  einem  Präfix,  wahrscheinlich  api, 
wie  denn  im  Sskr.  die  zwar  bis  jetzt  nnbdiegte,  aber  regel* 
recht  gebOdete  V^pjush  hretmen,  mit  abgemllenem  a,  wie 
sehr  häufig  iilr  api+nsh  angeführt  wird;  nvfißi  steht  dem*r 
nach  iar  ni^vs-^pi;  dieses  wird  durch  das  Medium  vpvöpö 
za  itvppiy  und  mit  Ums^tzmig  za  der  dazwisdien  liegenden 
Form  nvp66,  welches  fUr  dorisch  gilt 

Akonvßfiö^^  ä,  dv  feuerfarbig -y  nvßp6tvfiy  i/f  Feuerfmrbe^ 
itvfipdiSrfi,  es  rölAlick]  nvfipo(o  röthUeh  machen^  (nvppdSimy 
nvfifii^y  m^ßpiäSaa  rmiich  sem\  NT.  LXX.)  {nvßfiibcfis^  ov^ 
6;  itvfipix€av  reihUeh  UUL)  nvfipay  i^;  wfipäkU^  ^;  nvß^ 
povKas^  6  (mit  tovXoS  componirt),  ein  röMieher  Vogel  ^  nvß- 
pia^,  6  eine  röthUche  ScMangenari\  liißfitxot»  ff^  ov  (mit  zu 
Grande  liegendem  ;n;/jp^(ytfai7)^  feurig]  nvßpl}^,  ij  ein  (fem^ 
hger)  WafeHimnz'y  KvpfiixioSj  6  ein  danmeh  benannier  Verefuee\ 
nvfijßuxuxHW  fff  deeeen  Maaeee'^  nvßjkxiSi^  die  nvfißixtf  ian^ 
%en\  TwfiptxiörffSj  6  der  eie  Tmnende)  nvßßtxtSrvd^,  tf,  er 
diesen  betreffend. 

nvpöoSj  6  ein  Feuerhrand\  nvp6aW(a  feuerroih  machen  \ 
itvp6€uoa,  nvpöoGo  in  Brand  eei%enj  durch  einen  Feuerbrand 
[FeueneicMenJ  benaekrichiigen'^  nvpCiütj  '/f  eine  eo  gegebene 
Suckricht\  nvpöevrr^,  <$;  nvpöitrf^y  6  ein  so  benachrichtigen^ 
der]  Einheiser i  nvpödxSti^^  H  einan  Feuerbrande  ähnlieh. 


Sollten  wir  hiernach  zu  yiel  wagen,  wenn  wir  auch  nvp 
im  Nominativ  .2v^Feff er  hiermit  verbinden?  Gewiss  ist  dies 
ein  sehr  altes  Wort,  obgleich  ihm  im  Sskr^  nichts  ganz  ent- 
spricht; dafitr  entscheidet  ahd.  viur,  und  es  dürfte  uns  schon 
desswegen  nicht  in  Erstaunen  setzen,  wenn  wir  hier  eine  et- 
was fremdartige  Bildung  anerkennen  müssten.  Ffir  dieselbe 
Entstehung  aus  pi-ush  (fiir  apiush)  wie  in  Ttvßßös  spricht 
das  ahd.  viur,  obgleich  ich  nicht  verkenne,  dass  das  i  im 
Deutschen  auch  eine  andere  Erklärung  zuliesse.  Was  das 
P  als  scheinbaren  Vertreter  des  sh  betrifft^  so  ist  es  mir  wahr- 
scheinlich, dass  nvp  sowohl  als  viur  für  Bildungen  durch. 
das  Suffix  po  zu  betrachten  sind,  also  fiir  nvöpo  stehen;  der 
scMiessende  Vokal  wäre,  was  im  Deutschen  und  Lateinischen 
sehr  häufig,  im  Griechischen  aber  seltener  (z.  B.  in  dX-^, 
welches  man  vgL)  der  Fall  ist,  abgefallen,  und  dadurch  das 


52  AY^ 

Woit  lit  die  dritte  Deelinatioii  hiotberffezogen.  Daftr  gpriclij 
mir  insbescmdere  der  Plural  xä  nvpa.  Dadureh  wttrde  sieh 
das  lanffe  v  im  Nominativ  als  Ersatz  des  verlorenen  ö  «idä^ 
ren,  al^in  etwas  auffallend  ist  die  Rückkehr  d^  ursprün^^ 
chen  Kürze  in  den  übrigen  Casus.  —  Was  die  gewl^hnlicb 
nach  Fr.  Sehiegel  angenommene  Ableitung  von  nvp  von  dei 
'^pü  reinigen  anlangt,  {Poii  £•  F.  i,  217.)  wofür  sieh  das  sskrJ 
pAv-ana#>iMr  anfuhren  Iftsst,  so  ist  sie  zwar  mehr  symbotiJ 
scher,  als  sinnlicher  Natur;  doch  Kesse  sie  sich  von  Seitei^ 
der  Bedeutung  einigermaassen  vertheidigen.  Aflein  von  Seiten 
der  Form  macht  sie  insofern  mehr  Schwierigkeiten,  als  bief 
wMmfOidig  das  v  eieie  lang  sein  müsste* 

nvp,  xvpos^  tö  Feuer 'y  nvpd^  ^  Plai%y  wo  Femer  mnfetbmn^ 
det  wirä'j  nvpdiörfSy  es^femig*^  "^ivp(&tepogj  a,  or  feuriger^  ttv^ 
pieis,  Bööaj  er  feurig  {mpovrt^y  ol  eine  Foreiienari}]  fn&pz^ 
yo£,  ffj  üV  feurig\  nvpitri^^  ov,  d;  nvptttf,  t6of,  p  vetn^  beim 
Feuer  arkeiiend\  nvpno¥,  nvptoVj  tö  Feueneug^  KoMenpfarnie^ 
u.  s«  w.;  nvpia,  ^  Schwitzbad;  Dantpf'y  nvpoco  brennen]  iri$- 
pacfötSj  eoDS,  ^  dae  Brennen  \  nipoopcL,  rö  dae  Gebrannte  ^  nv^ 
pootof^  1^  öv  feMig\  nvpam^f,  ov,  S  der  am  Feuer  Arbmiendei 
nvpeotviioS^  fff  tir  brennend]  nvp%{His>  Feuer  anmachen]  nvpeA^j 
idoSj  S\  nvpetn^^  ov,  6  der  Feuer  Anzündende;  nvpBvönxöf, 
ff,  dr  zum  Brennen  dienend]  nvptdta,  nvpidS^no  durch  ein 
Sehwitzbad  erwärmen]  nvpiaßia,  rd  Sehwitzbad]  nvpiafhs,  -ff 
dae  Erwarmen]  nvpiett69,  i)^  irr  erwärmi\  nvptarffptorj  rd  Ort 
dee  Schwitzbadee]   nvpidtri,  ij  frieche  gewarMe  MitcL 

nvpttis,  if  brennende  Hitze,  Fkber]  nvpitM¥,  rd  Dimi- 
nutiv davon;  nvpert&dtff  feurig]  fteberartig]  nvpiöifco  {irtoD) 
nvperaivoof,  nvpendo9  dae  Fieber  haben]  fobp^,  ^  dae  Fie- 
bern] nvpeHttxot,  ff,  or  fieberhaft. 

änvpos,  eer  ohne  Feuer;  dnoftvpis,  i8oi,  4  ^^  kleiner 
Bratßech]  dftonvpias  ein  Brod,  wetchee  auf  Sohlen  geröetet 
wird;  SianvpiStcj  durchglühen]  Sidnvpov,  rö  ein  (lebendiger) 
glühender  Funke]  Simtvpico  anfachen]  ZioonvpU,  iöos,  ^  leben^ 
dige  Wärme]  üfismipriöt^,  ^  dae  Anfachen]  Ham^fprfßur,  rö  dae 
Angefachte^ 

fi^p^'iarpoyj  rd  eine  hitzige  gewürzige  Pflanze. 


Afit  Recht  zieht  Po// 1,269.  hieher  lateinisch  bur-o  (bu- 
Stum)  und  griechisch  ßavvo]  in  beiden  ist  das  vorgesetzte 
b  Ueberbleibsel  eines  Präfixes,  wohl  abhi  mit  Vertretung  des 
bh  durch  b  (vgl.  for-nax  aus  bhi+ur  mit  f  für  bh).  Die  Bil- 
dung von  ßatjro  ist  wie  in  dem  schon  vorgekommenen 
in}/>-flrwo(S.  27). 

ßavYog,  ßawos,  S\  ßaivTj,  ij  Schmelzofen. 

Daher  höchst  wahrscheinlich  ßdr  -  avöof,  ov  für  ßauyav- 
Wof  (Pott  E.  F.  n,  196.)  (ein  Ofenanzünder')]  ein  eitzend  arbei^ 
tender  Handwerker]  ßctravöia,  ^  Handwerk]  ßavavötxoffj  ff,  iv 
handwerkerartig. 


AYS.  .  35 

Durch  das  Interrogativproiioinen  (vgk  S.  17  und  ho)  ka  kn 
wird  im  Sslar.  k6sh-n'a  (ka*-|-  nsh)  mit  der  Nebenform  ka- 
vdsh-n'a  (ans  kn  +  nsh)  gebildet,  uf$e?  heisa,  ein  wenig 
hme.  Jener  Form  kösh  entspricht  im  Griechischaa  ganss 
genan: 

xav6^  ftlr  ita+av6i  wie  wir  schon  nsh  (S.  27  ff.)  durch 
Ausfall  des  g  und  wahrscheinlich  Verhist  des  aus  Uf  hervortre« 
(enden  F  sich  vielfach  verändern  sahn,  so  erscheint  anch  diese 
Wzfonn  in  mannifffachen  Veränderungen :  xavö,  xav  (xaf)j 
xat  (wahrscheinlicii  mit.  i  fUr  f ,  wie  in  oUrtjg  vgLfar^),  w/, 
jiü,  Htf  (Dehnung  wegen  des  Verlustes  vonf),  xa,  xs^  xo  (mit 
spurlose^  Verluste  des  wahrscheinlich  euist  u  vertretenden  f.) 
(vgl  die  Formen  bei  Butiuiann  Gr.  Gr.) 

^lisOHaioi>9  xüGo  brennetK 

xcfOßMtj  xöy  Brand,  xavpuxrcoSrfS,  eff;  KovfictTrfpöe,  d,  dy, 
brennend;  xavßotti^  ausdörren;  navßioiöia^  ^,  ein  breiier  Hui 
gegen  die  Sonne  %u  scküi%en;  (xavö^fiöf),  xav^fiöff,  xavßiSs^ 
6,  Brandy  xav6tg^  ^^  das  Brennen  ß  xaööißiog,  ov,  brennbar ; 
xavöla,  ij^  ein  breiter  Hui  ii.s.w.;  xav^g,  6,  Brand  (ist  liier 
Hie  vollere  Wzfornixat;<y  bewahrt?);  xavöaXis^  {Sog,  i^,  Brandt 
bkse;  xaiörjötSy  t%  das  Anbrennen;  navööcfun  an  grosser  HU%e 
leiden X  xavaoopia  Brand-;  xotiöooVy  ovog^.S,  Brand,  ein  s^en^ 
der  Wind.  —  uavrrfp,  xaüiStfjf,  xctürrfS^  6^  Brenner;  xavt^^ 
ßiog,  Oy  ov;  navörixög,  tf,  öv;  xavttxög  brennend;  xavörög, 
V,  (>y;  xavxiig,  r/,  Ö¥,  gerannt;  xavörifpzoy^  xavrtfptov 
Brenneisen,  Brandmal;  xavörtjpög^  rf,  öv;  xavörapög,  ^^^^9 
brennend;  xhvrrjptd^^  xavötr^tdZoo  brandmarken'^  xavörpa^ 
Vj  Oriy  wo  man  Leichen  verbrentU.  , 

ducnHSrr^piaötog  ungeb^andtnarkt;  Staxa^g,  (g^  durchglüht; 
levp'Xäevg,  6,  Feueranzünder;  Skoxavtöoo  (ioo)  ganz  verbrenn 
nen;  okoxa&toofia ^  r6,  das  Brandopfer;  SXoxa&tooöi^ ^  ^,  das 
Darbringen  des  Opfers;   ^vog^xöog^  o,  Opferverbrentier, 

xä^pTvog^  ij  (altes  Particip  Medii,  pTvo  für  die  eigent^che 
Endung  mäna),  die  Brennende:  Ofen^  \Vie  ßavyog  (S.  32)* 

^  xapwö^ef^  aus  dem  Ofen;  xaplviovj  tö,  Diminutiv.  Kcr/H»- 
^»logy  df,  ov;  xaßunaws^  a,  ov,  zum  Ofen  gehörig;  xapwiti^g^' 
ov,  6n  ein  itn  Ofen  Gebackenes;  xaptydb^  ovg^  1^,  ein  Ofenweih ^ 
^(fßtrcbdTjg ^  eg,  ofenartig;  xafin^i^  im  Ofen  arbeiten;  xapjyeög^ 
^«S,  6,  xaßJttvevTi}p^  S;  xapiyiirpia\  ff,  Feuerarbeiier;  naiU" 
''ritf,  ^,  xapuyia^  7?,  Sch$nel%ofetiarbeit. 

Älit  ij  entsprechend  ush  wie  in  'ffog  (S.  28),  xi^-Xeof,  x4^ 
hios,  xifXtoS  brennend j  brennbar;  xrfXöco  brennen  (Hesgeh.);^ 
ittpi-KTf^Xogsehr  dnrehhitzt,  dütr, 

Bildnngen  durch  das  SufiLx  1  werden  überaus  häußg  wie 
wahre  Wzformen  behandelt  (z.B.  ßü,  ßa\,  ßXtf  und  viele  an-, 
dere,  vgl.  ^ax);  daher  ist  es  gar  nicht  unmöglich,  däss  das 
nach  Art  der  Intensivformen  gebildete 

nay-^xaX'-io^  sehr  troeketi  hieher  gehört;  daf&r  spricht, 
wenn  das  Wort  nicht  fremd  ist,  xdyxetpoy,  rrf,  ein  orientalische» 
fiottmWs  zum  Räuchern;  in  der  Rcdnplicationssylbe  ist  der 
^asal  statt  der  Liquida  eingetreten,  wie  im  Sskr.  in  den  in* 

3 


54  AYS. 

tensiven  z.  B.  kan'-k'al  statt  k'al^k'al  (AdK^  Gr.  s.  %.  Q69.) 
Doch  kann  man  auch  an  das  sskr.  khara  heiss  denken  (ygL 

In  den  gleichbedeutenden  Hayxayios,  xdyxayos  wäre  spä 
ter  der  Assimilation  wegen  auch  das  radicsde  Xin  r  überge- 
gangen (vgL  lateinisch  eirrt,  cincinni  für  cincirri  unter 
^KvX).  

DieVerbalformen  xdyHGOyuayxaiyoety  Hayyalvoi)  sind  wohl 
Yon  den  Grammatikern  gebildet;  allein  sobald  man  zugicbt, 
dass  ans  na\  neue  starke  Verbalformen  gebildet  werden  konn- 
ten, ganz  richtig.  Denn  es  existirt,  wie  vnv  an  einem  andern 
Orte  beweisen  werden  (vgl.  einige  Andeutungen  unter  ^arn)^ 
in  diesen  venvandte^il  Sprachen  ein  Gesetz,  dem  gemäss  bei 
Verdoppelung  von  Wurzeln,  welche  auf  X,  p  schliessen,  zur 
Vermeidung  der  unangenehmen  Wiederholung,  im  eigentlichen 
Wnrzeltheil  die  Liquida  sammt  dem  ihr  vorhergehenden  Vokal 
verloren  geht,  z.  B.  s^kr.  k'al  bewegen,  wird  zunächst  k'an- 
k'al  (mit  u  flLr  1)  in  kank'ala  beweghehy  dann  k'ank\  eine 
von  den  Grammatikern  angeführte  und  zwar  nicht  als  Verbnm^ 
wt>hl  aber  durch  k'ank'at-ka  zitternd  und  andere  Nominal- 
bildungen, beleste  Wurzel. 

Nach  derselben  Analogie  kann  also  zu  xavs^  sobald  es 
zu  xetX  geworden,  gehören:  noXuxayn^^  ig  (ftlr  noXvxay- 
HoX^if^),  sehr  trocken,    ■- 

Aus  dem  Begriff  brennen  imd  der  Wurzel  xavs  in  der  Form 
infj  welche  sich  zu  ihr  verhält,  wie  tf  in  fjpi  (S.  28)  zu  av^, 
entsteht  h(k3hst  wahrscheinlich  die  Bezeichnung  des  iVachses: 
XTfpö  eigentlich  brennbar.  Unbemerkt  will  ich  zwar  nicht  las- 
sen, dass  im  Sanskrit  karan'd'a  der  Bienenstock  heisst;  doch 
wage  ich  nicht,  eine  Verbindung  zwischen  diesem  und  xrjpö  zu 
ziehn.  Von  xtjpö^j  S,  Wachs  kommt:  xtjpdhdrjSj  b$;  nifpircSj  tj, 
or^  wächsern;  urjpiöv^  roj  Wabcj  xtjpirrfS,  ou,  <5,  Wachsstein;  xtj- 
piooy,  fxn^o^j  4  Wachslicht \  xrjpdbvj  &voS^  S,  Bienenstock;  XffpÖGO 
mit  Wachs  Oberziehn;  Hrfpcoficitj  tSj  alles  mit  Wachs  gemachte; 
xijpaafiaTtxdSj  ij^  dv,  mit  WacJissalbe  beschmiert;  xrfpcoßicrei" 
6ti^S^  ov,  6j  der  mit  Wachssalbe  Beschmierende;  xiffpooöiSj  rj^ 
das  Ueber%iehn  mit  Wachs;  xtfpootQSy  ifj  öv,  gewachst;  — r  Tcrj- 
put^  einer  Wabe  ähnlich  sein» 

ßMAixgfpoVy  TOy  der  Honig'-Wachskuchen  der  Bienen;  iiAt- 
xtfpiat,  ^  und  puiXtXfipiSj  iSos,  i^,  ein  ähnlich  aussehender  Grind; 
npooraxifpioSj  S^  der  zuerst  auf  die  Wachstafel  geschriebene  ^ 
i^tXsfpSnppos,  c¥y  mit  hartem  Wachs  überzogen. 

Hieher  gehört  auch  xiiptvBo^,  Sj  Bienenbrod  und  auch  xij^ 
ptrSov.  röj  eine  Sommerblume.    Beide  Wörter  sind  mit  ävBo^ 
Blumcy  componirt  und  o:  ist  in  der  Zusammensetzung  in  i  ge-  | 
schwächt  (üJ^er  letzteres  vgl  Pott  £.  F.  I,  3). 

Das  Verbum  Sai(»  brennen^  anzünden  hat  f&r  seine  ver- 
schiedenen Verbalfomien  ganz  den  bei  -xaloi}  vorkommenden 
analoge  Wurzelgestalten:  Sotv  wie  xavj  Sott  wie  xai^  da  wie 
Hä^  öff  wie  xtf,  6ä  wie  fi&    Da  nun  die  Wurzel  ush  compo- 


AYl.  35 

nirt  init  dem  PrSfis  ut  (ys\.  über  dieses:  Pronombialstamm  Fa) 
whVeheTgang  des  t  vorVmcalen  in  d  (BoppGr.  sanscr.  §.  56,  a) 
udnsh  hätte  werden  müssen,  anlautendes  n  aber  überhaupt 
leicht  abfiel  (v^.  z.  B.  daka  für  udaka  Wasser)  und  insbeson- 
dre in  abenCompositionen  mit  dem  erw&hnten Präfix  (vgl.  d-rih 
filr  ud^fih  bei  ^OP),  so  konnte  grieeh.  SctVj  San  u.s.w« 
janz  gut  einer  zu  Grunde  Uegenden  Form  dush  (ftbr  udush), 
(xkr  Tiebaehr  mit  €runa:  dösb  auf  dieselbe  Weise  entspre- 
chen, wie  xav^  xai  vl  s.w.  einer  zu  Grunde  liegenden  kdsh 
(S.33).  In  diesem  Fall  wäre  die  griechische  Girqndform  6av^.~ 

Durfte  man  die  sskr.  Nomina  dava,  dkya  Feuer^  mit  die- 
w  griechisehen  Wurzelform  in  Verbindung  setzen,  so  wttr- 
den  sie  für  die  oben  (&  26)  und  hier  jedoch  mur  als  Vermu- 
timng  auszusprechende  Ansicht  passen,  dass  der  Wurzel  ush 
blosses  u  oder  v  mit  einem  Vokal  zu  Grunde  liege;  d&va  Hesse 
^ich  (itr  ud  -f-  av  +  a  uehihen.  In  diesem  Fall  wäre  nicht  Savs 
^ndom  dort;  ohne  6  Grondform  der  TorHegenden  Wurzelge- 
stalt Attnn  mit  gr^Ssserer  Wahrscheinlichkeit  zieht  Pofi  (E.  F. 
1, 163)  dava  zu  der  ^dah  hrermen.  • 

Zn  detselben  Wurzel  feteht  Pol/  auch  da»  yorUegende  dcd<o^ 
(E. F.  I,  a^.  n,  e72-67&  %n.  eSl),  weiches  dann  flbr  dah-ji- 
mi  sOtede,  und  h  fUlt  in  der  That  nicht  selten  ab  (vgl.  ^fOP)\ 
deanoefa  kann  ich  ntich  nicht  ftlr  diese  ^sammenstellung  ent-^ 
«scheiden;  denn  erstens  Meibt  mir  der  vielfadie  Wechsel  der 
Quantität  und  Qualität  desursprün^chen,  durch  einen  einst' 
dagewesen  Consonanten  geschützten  Vokals  bei  dieser  An« 
sieht  schwer  zu  deuten;  zweitens  bleibt *^<^at;ju^o^^  dm;Xdr 
^;anziuierklärbar ;  denn  was  das  VerhäUniss  von  d^Aoo  zu  sskr. 
dih,  auf  weldies  sich  /*«/f  beruft,  betriff!,  so  ist  die  Identität  mit 
demselben  noch  njcbts' weniger  als  gewiss;  und  drittens  ist 
die  formelle  Uebereinstimmung  von  Setiw  mit  nalüs>  in  Flexion 
^  Derivaten  zu  gross,  als  dass  ich  sie  von  einander  trennen 
möchte. 

tihoSmlaoamt&ndsm,  wie  natco;  SiSAv/Aiybf. —  S&os^xöjFak- 
M;  6äU^  Wof,  jj,  Feuerbrandj  Krieg  (kura;  &  wie  in  ixäify);  Sa- 
^Jov  Dimmutiv,  daScoSrf^^  sSj  kienig;  (ioi66tt)  Kien  ansetzen  ]  Sa- 
ö^HTif,  ij,  ^s  Kfenigwerdeni  SSaSos  ohne  Fackel \  Satnf,  ^^  Fak- 
W;  Sari^Ss,  q,  Brand]  Sonjpik  warm;  dctXSi^i^ä  wie  aof  S.27),. 
^j  Feuerbrand]  (fiolisch  davXös) ;  8aXä>.  if,  eine  ausgedörrte  Al/e ; 
wog,  ^yÖYy  ausgebrannt  (JaevaSi');  oötXfßös  brennend  (zw.); 

^/uiaij^,  ig^  kaib  verbrannt'^  nvpodaiötov,  rrf,  Ort  %um  Feuer- 
«ttwK/«»;  n6pSctro¥,  nibpdakov^  rrf,  kleines  Brennholz^  Küche. 

^  fai  dem  entschieden  hieher  gehörigen  xaioo  und  dem  mit 
enüger  Wahrsdieinlichkeit  htmzngef&gteu  daioo  sehn  wir  ush 
durch  flt  repräsentfrt  Da  wir  nun  femer  schon  in  mehreren 
Beispielen  zur  Bezeichnung  der  schwärzlichen  Farbe  diese 
»yarael  angewandt  fanden,  so  nehme  ich  keinen  Anstand,  auch 
»ueher  zu  ziehn: 

9aid-ff,  rf,  dy^  schwärzlich;  das  ^  betrachte  ich  fÖr  iden- 
»sch  mit  dem  /  im  Lateinischen  f-us-cus  (S.  31). 


3ü  iiYi; 

Der  Vokal  u,  grie«2liis€k  v^  weoii^lt  innerhalb  der  grio- 
cliiscfaen  Sprache  selbst,  übemus  bänfi^  nüt  oi  (vgl.  otäe  be; 
^I  8.  11);  datier  ziehe  ich  hieher: 

.  glatßO''S  die  Rfemsej  welche '  durch  ihren  {brennen^t-ti^ 
Stich  </«»  llek  fcüthend  nuKhlß  (bremneuder)  ^iich;  hefii§er  an- 
hieb (anders  P^?// 1, 122.):  davon  <^i(5r/9c6<$y;ff^  £?^  rid  ge9taeh^ii\ 
oiarptfdoy  (üputrum  \on\  SuiT.  ^^  för  &o^  entsprechend  dem 
sskr^  Suff*  tja)  wüthetul;  oidxpjjsts,  Bö^^y  cv,  umtheml;  olörp^iGi?, 
oi0tßiGf,y  olötpöcü  wiUkeiid  mache» ;  6i0rpi]6tSy  -fjy  Wildkeit -j  o?- 
örpr^ßa^  röj  Wutä.         

.  Sekner  zwar^  aber  docli  geni^g,  um  •  nn»  das  Recht  zu 
geben 9  ihn  auch  hier  anzunehmen*  ist  der  Ueber^n^  oder 
vielmehr  die  Ab.scliw.'lchnng  von  v  (für  sanskr.  u)  in  o  (z.  JB. 
in  .dem  Präf.  u  t  grieclü^ch  on  vgl.  Pro«,  pa  feroer  in  Cto^ßjux 
aui^  der  Bskr.  y^  sti\);  ^^dier  ziehe  ich  hieher:     ^ 

bö^tpa-HQV  ffeörfliuite Erde  u»s.w.  fiir,i;<J-rpa-KO»';  (auf 
^nalpge  \V(.48e  ko^ipit  von  -y/^ KEP, k^eieß^  xip'-apof  £fe6rami/e 
Erde)  davon  dötpaticbdrjs,  .€ff,  adierhefuirtyg ;  ö^tptiHeof^  4t y  ovi 
öfftpäHtVfiSy  ify  oVf  d6rpUHi)pQ^\  d,  oV;  öötpa^tdei^,  %66a,  €>^  jiac/i , 
Art  irdeiifx  Geßssey  döxpajiiaSy  qv,  Sy  dasselbe;  iötp^nittf^y 
qvy  6  nyid  4<^tpax^u^y  löpf^  tj  dasselbe;  iötpcaiiSyidQSy^y  Sö'^ 
zpa^ilav^  ro^  Diminutiv  you  />0tpaKoyf  6<StpiXHivSa  Sterben" 
9p:el  (J:i\iSX.  ans  yO^/^^  \^  ivdo^XopLO^  i^  ^^xpaH6G9  %u  Scherben 
mai:lien.\,i6rpaKi?,comt  Seherben  eti^men.* —  öötp^pa^iiö^j  o, 
lyphamumg  d^rc/p  diefie  Ahfithnmuf^h   i 

,  ,.  D^r  Fornv(ii(fTp<)r-^iro.mti^te  eiii^e  le^achere  o<^rpo  vorhcr- 
gej^igen  s^tin,.  .Nuu.helsst.fernißr  ^OtpctHoy.die  harte  Schaaie 
ttßr  ^ch({idt^iere j  imlem,  jH^hder  Begriff  .de^  Hmtm  überhaupt 
aus  dcn^  dx^s  Hartgfibri^mtm  in^i^peeie-  eatfvii^elte.  Nacli  der- 
selben Aj^k^t^e  hiin£i;t)tc«(iido^  tes.ta  mtt  y/  trish  =;:  tot-reo 
zusammen,  (t^sti^  für  teipsla  =^  tp:sti^)<zu  weleh^er  aucJi  Lni 
Griechischen  riXKtj  eine  Muschelart  (ftir  tspÖ-Xrf :  tsfiXtf)  geltört 
(^^-  VT^^P^i) »  1^^  dü|rfci4  1)%  also  «ohne^  BedoiibG^  hieher 
zienen:  .....  ;       . 

Sötp-eoVy  ro,' (Si>liiiix]iiiiCT)  Afteler;  Purpurfarbe^  S0rpeio^, 
a^  ov,  purptu farbig  (zyv.);,  <3i0tpi'iyoSy  i^\  cv,  zur  Muschel  gehörig; 
difrpltfjs  AusttTslein.  Die  der  Form  nach  aus-SörpcpiqrenUvik' 
Igelten ^  der  Bedöntung  nach  hieher  jjehörigefi  Wörter,  sind 
BötpaKov  selbst,  dörfkctui^y  öörpaH^Wy  KeioötpanoSy  oVj  glatl- 
schaalig.  .       .  .    .       ' 

dötpvSy  dOtppaj  ^)^  ein  pawH  mit  iMfteii  Schaale, 

öötpamov  h^j»t  fernei:  die  Scherbe  beim  gerichtlichen  Ab- 
stimmen, welche  von  gebraimtem  Thon  w^v;  sollte  man  dar- 
^s  nicht  schliessjen  .dürfen,  dass  übcrhappt. Dinge,  welche, 
nian  zum  Loosen  gebrauchte,  aus  gebraimter  Erde'  bestanden 
und,  so  wie  Börpoxor  zui  ush  gehört,  auch  dan  seltne  Wort 

xofvvo^  Looa  zu  der  Wzform  xavs  (S.  33)  7Ä  ziehn  sei? 
Die  Bildung  wäre  identisch. mit  nijp^avyq^y  ßwvos  (vgl.  das 
vielleicht  analog  zu  erklärende  xXifpos  J^oqs  ifnter  ^x$p). 


AYl.  57 

Eine  der  reichsten  Quellen  von  neuen  Wzfarnien  i»t  die, 
srlion  in  sehr  fiiihen  Zeiten  vorgenommene,  Zusammensetzinig 
vou Wurzeln  mit  dem  Präfix,  welches  im  Sskrit  8a  %v.^amiHen 
(griech.rf.vgl.  Pronomen  6a ^  ä)  lautet  und  mit  derWuivjel.  wie 
«0  viele  andre  PrSfixe,  eng  ineinander  verwuchs.  So  ent- 
stand aas  diesem  Präfix  mit  «sh  die  Wzform,  ^velcho  im  al- 
ten Sskrit  sush  lauten  mUsste  (nach  späterem  Gesetz  s6sh) 
und  im  Zend  hnsh,  da  sskr.  s  durch  zendisch  h  vertreten  wird 
{Bapp  V.  G.  S.  501  Im  Zend  finden  wr  nun  in  der  That  hus- 
kfl  trocken%  und  ihm  ents^iricht  der  Bedeutung  nacli  im  Sskr. 
Cush-ka  aber  mit  dem  ^,  welches  im  Zend  ehenfalls  i^,  lau- 
ten würde.  Dieses  und  AhH  ebenfalls  ent.sprecliende  latt^ni- 
sche  siccus  bewog  schon  öopp  (a.  a.'0.  51)  anzunehmen^  dass 
das  sskr.  q  in  diesem  Thema  unorganischer  Vertreter  eines  äl- 
teren s  sei  (vgl.  Ergänz«,  z.  H.  A.  L.  Z.  1837.  S.  907).  Die 
dieser  Form  zu  Grunde  liegende  Wz.  <^ush  —  welche  wir  hier 
>xm  emem  holiern  Standpunkt  aus  sush  schreiben  müssen  — 
beisst  im  Sskr.  trocknmtj,  ein  Begrifl',  welchen  wir  schon  aus 
der  einfacliea  Wm^zel  sicli  entwickeln  sahn,  eigentlich:  ztf^ 
itmftmenbreHnen,  durch  HHze  trochen  uutchen  (im  Sskrit  wird 
diese  Wurzel  nach  €1.  FV  conjugut,  dalier  sie  tiochnen  iutrans. 
heLsst)  (vgl.  Pott  E.  F.  I,  272). 

fall  Griechischen  entspricht  zunächst: 

6ctv6'apöSj  A^  df/von  einer  Form  iuit<Guna:'Sosh)  trok- 
ken'y  davon  öavöaptöpo^,  6<  Trockenheit  der  Zunge -^ 

femer  öav-nö-^?^  tf,  öv,  genau  entsprecheiui  dem  sskr. 
^iish-ka  (s.  sushka)  lat.  sic-cus  f.  succus,  im  Griechischen 
mit  Verlust  des  tf  vor  x,  im  Lateinischen  mit  Ässimilirung,  wie 
Dorisch  6h  %n  hh  wird. 

Im  Sskr.  wird  scliliessendes  sh  (wahrscheiidich « duiTh 
Hinzutrettnig  noch  eines  s)  m  ksb  verwandelt,  so  entsteht: 
^uksh  belegt  durch  gukshi  der  Wind  Diesem  ksh  entspricht 
im  Griechischen  unter  andern  vorzügüch  x  (vgl.  S*  17  mid  11. 
A.  L.  Z.  1838.  Ergbl.  S.  317),  daher  6avx  in:  6avx-ßi6ffj  Av, 
trocken. 

Wahrscheinlich  gehört  hieher  auch:  6axy^^,  öv^  trocken 
filr  6avxyös  wie  ßav  fiir  ßavv  in  ßdiväv6o£  (S.  32). 

Mit  Spiritus  asper  Air  das  anlautende  6  und  Verlust  des 
schüessenden  entspricht  derWzform  sush,  in  gunirter Gestalt: 
s6sh,  griechisch: 

avoß  (vgl.  d(pot{Ha)  fllr  006-00,  und  mit  Verlust  des  anlau- 
tenden Spiritus  (vielleicht,  weil  einst  av'co  gesprochen  wurde, 
^vie  lakonisch  Mood  für  Mov6a,  und  zirei  Spiritus  unverträg- 
Geh  waren):  aöoo  trocknen \  otdaiyQj  (dq^avaivoof)  avotivoo  trock- 
nen. Davon: 

cwo^y  flr,  ovCaioO Pocken;  avori^  («*),  ^^  Trockenheit',  ai6^ 
rtfs(aa}j  1^,  Trockenheit;  aöaXio^y  a,  ov\  avffpö^,  rf,  öv;  aif-» 
rikös  (zw.)  trocken;  aiiS'tijpög,  dj  dv,  trocken  maehendj  tierb; 
otö6tripiaj  ^;  ai&crfp&tt}^,  -fj,  'Herbigkeit]  citi6raXio^,  a,  ok,  rer- 
Hhrumpp;  "Ay-ctvpas  (abwectkselnd  trocknend)  n.  p.  —  d<p€tv^ 
pof,  dj  öv  Of^edönt)  schwach j  wie  auch  6avX'^is  heisst. 


38  AYS. 

ctöa6/Mis(c[ö)Sjih9 Trocknen:  etOnv0tSi€tö)^i^,dasTrocknefi, 
aiarxi^^  ij  (yööot)^  Dirrsuehi;  avavtai6£y  i^,  iv  (aü)^  trocknend. 

Durch  Uebergang  des  sh  in  ksh  grieck  x:  (y^  S.  17 
und  37.) 

aix^ßö^}  ^ß  ^X'ß^j  ^9  Dürre;  af5xß^«^>  Bööa,  ck;  aö'^ 
Xßiffpöfj  äj  6y\  ccöxfMaXioff^  a,  or^  trocken*^  aöxß(i>Sv^p  ^,  dürr^ 
echmutUgi  ocöxß^uhio^  cciixß^  echmuMg  Um. 

Der  Bedeutung  nach  macht  darauf  Ansprach,  hieher 
zogen  zu  werden  :^ä-a>  trocknen,  ausdörren  \  doch  ist 
formelle  Vermittelung  schwierig.  i 

Wenn  man  das  entschieden  zu  &Zoo  sehSrige  dZaXios  trok- 
ken  mit  dem  gleichbedeutenden  hesychiscnencfdcfAaxav  fUr  wur- 
zelhafi  identisch  halten  darf,  so  würde  sich  als  die  zu  Grunde 
liegende  Wurzelform  dS  ergeben*  Dürfte  man  diese  iur  eine 
Contraction  aus  avaS  (von  ai-^o  trocken)  halten?  Ich  wage 
nicht  mit  Bestimmtheit  dafiir  zu  entscheiden.  Möglich  ist  auch 
eine  Verbindung  mit  der  Wurzel  Fa  (ap)  wehen.  Doch  liegt  sie 
noch  ferner.  — 

Als  IP^ebenformen  von  äSoo  erscheinen  äZrfßcn,  dZalroo^ 
dZdy<x>  alle  in  der  Bedeutung  dorrefi;  hierzu  gehört,  wie  be- 
merkt, dSoAlofy  a,  oVj  und  vielleicht  dödXawv  trocken. 

Wie  ist  es  mit.  dem  lideonischen  döSavog  trocken?  Ist  es 
zu  a6s  zu  ziehen  und  in  dem  dS6^  welches  vielleicht  mit  aö  in 
äSavpa  =  aöpa  und  äS^aöciy  von  ddco  beechädigfen  u.  a.  der 
Art  bei  HeepcMue  identisch  ist,  ein  Ueberbleibsel  des  sonst  im 
Griech.  als  Präfix  verlornen  sskr.  ati  lat.  ad  zu  erkennen?  — 

Fraglich  ist  ferner,  ob  das  formell  zu  dZoo  passende  dZa^ 
SZri  auch  in  allen  seinen  Bedeutungen  dazu  zu  ziehn  ist  Für 
di^  Bedeutungen  Trockenheit ^  Stauh,  Schmmrl  braucht  man 
keinen  Anstand  zu  nehmen  äS^  mit  &^  in  Verbindung  zu 
setzen.  Es  heisst  aber  ferner  Ruee^^  nun  liesse  sich  zwar 
der  Begriff  Rus^  aus  dem  des  Trockenseine,  oder  wenn  man  aZ 
wirklich  mit  v^ush  in  Verbindung  bringt,  des  Brennens  sehr 

Sit  ableiten  —  obgleich  diese  Art  zu  etymologisiren  keine' feste 
asis  darbietet,  —  und  in  dem  gleichbedeutenden  hesychiBchen 
dSaXo^  Russ,  würde  das  radicale  aS  sich  zu  a^  in  aZa  grade 
so  verhalten,  wie  in  dem  erwShnten  dddXatov  zu  dS^äkio^^  wo- 
durch diese  Zusammenstellung  noch  eine  neue  Stütze  erhielte 
—  aUein  sehr  fraglich  wird  eine  solche  Verbindung  durch  das 
so  nahe  verwandt  scheinende  gothische  azga,  Aschei  genau 
entspräche  zwar  ^inem  gothischen  zg  griedüsch  öx,  so  dass 
ako  hier  formell  das  audi  der  Bedeutung  nach  so  nah  ver- 
wandte griechische  iör-dog  ßeerd  mit  azga  in  Verbindung 
träte;  allein tf;t  vertritt  bisweilen  ursprüngliches  ksh(vgLy^aK) 
und  dieses  erscheint  im  Griechischen  auch  als  Z  (vgL  Zoqfo£)^ 
so  dass  aZ  und  96x  unter  sich  und  mit  gothisch  azg  identisch 
sein  können.  Verwickelter  wird  die  Entscheidung  über  den  Zu- 
sammenhang dieser  Wörter  noch  durch  die  hesychischen  Glos- 
sen dSiids,  d6ia,  dSis  Heerd^  welche  man,  wenn  äZm  und 
iöxäpat  radikal  gleiche  Bestandtheile  haben,  mit  aZ  idenlificiren 
könnte.  —  Liei^se  sich  gothisch  azg  und  griech.  iöx  vielleicht 


ÄYS.  39 

noch  nAher  mit  der  Wurzel  ush  hrennen  dorch  Annahme  einer 
Wzform  uksh  nach  Analogie  von  suksh  (S.  3T)  und  vielen 
andern  verbinden?  Wie  im  ahd.  ess-a  wäre  der  Wzvokal  in 
diesem  Fall  geschwächt,  Eine  Entscheidung  wage  ich  nicht, 
führe  aber  i6xdpa,  i^,  Heerd  mit  seinen  Derivaten  hier  auf,  da 
ich  keine  bessere  Stelle  ffir  dasselbe  kenne;  also  icfxorpö^ty; 
löxapwov^  To,  Piminutiv;  iöxttptoff^  a,  w,  zum  Heerd  gehörig; 
iöxap^fSjr,  m^o^,  6,  Heerd]  iöxctpkj  ido^j  ^,  Kohlenbecken;  iöxa- 
ßitrf^j  S,  auf  dem  Roai  gebacken'^  iöxotpB^fS,  S,  Schiff skoch;  iöxa- 
pdao  mit  Schorf  üöerziehn  (von  der  Bedeutung  i^eharf  welche 
iöxdpa  auch  hat);  iöxfipooöts,  j?,  BeeehorfUng;  ioxofpcottxöSj  tf, 
ir,  wo*  emen  Sehorf  %u  baden  pflegt 

Ich  lasse  eine  Reihe  voq  WortbQdungen  folgen,  deren  Be- 
deutung nut  vieler  Wahrscheinlichkeit  vermuthen  lässt,  dass  sie 
ebenfalls  zu  sush  gehören,  derea  formelle  Vermittelung  aber 
bedeutendere  Schwierigkeiten  darbietet.   Zunächst:  6jip6^.  rf, 
oi^j  heiss,  brennend,  wie  aber  öetporlvoo:  durah  Hitze  atutrock^ 
neUj  sseigt,  eigentlich  mehr  mit  dem  Betriff  des  Trocknens,  so 
wie  die  bisher  behandelte  Wurzel  sush.    Nehmen  wir  an, 
dass  der  Diphthong  tt  fiuf  die  gewöhnliche  Weise  vor  einer 
liquida  entstand  (wie  tp^ifißco  z.  B.  zu  tpSeipco  ward),  so  wer- 
den wir  aof  eine  Form  öep  mit  der  Bedeutung  trocknen  geführt 
Diese  Form  erinnert  ganz  an  das  gleichbedeutende  lateinische 
ser-esco  (s er- Anus  mit  altem  Participialsuffix  =  dem  sskr, 
äna>  und  ahd^  s£r-awen  {Grimm  D.G.  II,  191).    Diese  latei- 
ni.scne  und  deutsche' Form  liesse  sich  nun  leicht  mit  sush  ver- 
mitteln; das  sh  wäre  wie  gewöhnlich  zwischen  Vokalen  in  r 
übergegangen  und  u  in  e  geschwächt;  für  letzteres  wiirden  ynx 
das  schon  mehrfach  angefahrte  ahd.  es-sawoes  =  sskr.  ush 
anfahren*   Allein  dieser  Uebcrgang  eines  ursprünglichen  s  in 
r  Lst  f&r  das  Gemein-Griechische  mit  Sicherheit  nirgends  zu 
belegen,  und  daher  auch  schwerlich  in  6ap6  anzunehmen.  Es 
ist  daher,  so  nahe  sich  öeipö  mit  jenem  ser-  zusammenbrin- 
gen lässt,  doch  nur  in  dem  Falle  Identität  der  Wzform  anzu- 
nehmen, wenn  num  beide  von  sush  trennen  wÜl.    In  diesem 
Fall  könnte  man  an  die  Ableitung  bei  Suidas  von  öaip  Sonne 
denken;  durch  diese  würde  ma^  auf  das  sskritische  svar  ge- 
ftUurt,  griech.  öeX^  in  öiK-as  Glanz ;  diese  Ableitung  passt  auch 
Ar  das  lateinische  seF-£nus  glänzend,  allein  der  in  ser-esco 
ötipöj^  ötipaivoo  liegende  Begriff  des  Trochtens  liegt  dennoch 
etwas  zu  fem  von  dem  des  Glünzena  (vgl.  Wzform  (Sfap  gldn-^ 
zen),  und  das  ahd«  lässt  sich  aiich  formell  nicht  damit  ver- 
binden, da  hier  kein  v  ausfallen  würde.    Daher  ich  gerne  an 
sash  festhaken  möchte.  Obgleich  man  selbst  in  diesem  Fall 
durch  gewagte  Annahmen  ser  als  eme  sekundäre  durch  An- 
hängon^  eines  suffixalen  r  aas  susti  entstandene  Wurzelform 
nachweisen  könnte  (analog  wie  xaX  aus  kösli^  fiavö  (S.  33)), 
80  scheint  mir  doch  geradiener  die  Formation  des  lat  und  deut- 
schen ser  von  dem  griechisclien  6ap6  zu  trennen.    Für  ser 
weiss  ieh  keine  sicherere  Vermittelung  zu  geben,  als  die  oben 
bemeikte  ist    In  ^apö  dagegen  halte  ich  prf  fttr  Suffix  und  öei 


40  AYl. 

würd^  sich  zu  der  im  GriecUsehen  zu  Gfnnde  liegenden  Form 
6ccv6  (S.  37)  genau  verhalten  9  wi'e  xn  in  lui^ayrts  und  aa.  seui 
Hotvs.  Uebrigens  gebe  ich  diese  Ableitung  ohne  Anspruch  suiii 
entschiedene  Richtigkeit  und  weise  jene  andere  keineswe^^^ 
geradezu  ab;  also:  ' 

ÖBtpö-^^,  d,  öVj  dorrend  (glänzend?)  keiss;  öeiptroi,  tf^  €ny 
öeVptp^o^f  heissj  öelptofj  a,  ov,  brennend'^  ößtpidoo  leuchten^  hr^wB^ 
nen,  an  der  ösipiaöiSj  ^  (So$menbrand)y  IMen;  ösipalvaoj  dec«- 
pdBfiOy  öEipioo  trocknen^  ö&pwetSy  sööa^  ey,  voll  GluUi  und  Hii^c 
ine  der  Sirius. 

Schlechtere  Formen  von  deipiaoo,.  öetpiaött  sind  6ifndcOj 
ötpiaötg;  gehen  uns  diese  das  Recht,  hieher  zu  ziehn  aucli : 

öipaiosj  ölpwo^  (plvos'),  öipator^  rö,  eingekochter  (%usam- 
mengebrannler;.  in  der  eigentlichen  Bedeutung  von  6av^)  Mosi, 
welQherauch lin\pLa dasGekochie, heisst?  femer 0Xpös, o^ Grub^ 
um  Getreide  zu  bewahren  (zu  trocknen).  Man  könnte  ftir  letzte- 
res formell  noch  an  viele  andere  Etymologieen  denken,  aber 
keine  von  denen,  die  mir  zu  Gebote  stehn,  bietet  mehr  Walir- 
scheiulichkeit  ^     ^ 

Das  Verhältniss  von  06y  zu  gtV,  der  Wechsel  von^ftf  nut  S, 
des  dorischen  xX^£  für  jAat^  und  einige  andre  der  Art  machen 
die  Annahme,  dass  sich  ursprüngliches  ö  bisweilen  in  £  ver- 
härtet habe,  nicht  unwahrscheinlich.  Daher  darf  man  wageu 
hieher  zu  ziehn  das  der  Bedeutung  nach  ganz  passende: 

^ff'PÖ^^  dj  öv,  und  R^p6s^  d,  öy,  trocken.  Btf  verhielte  sich 
zu  Savs  wie  xtj  Jn  xt^pög  zu  xavö;  ge  wie  xe  in  xi^ctvresi 
doch  verkenne  ich  nicht,  dass  auch  eine  Ableitung  von  £a(vgl. 
y/^otx)  scJiaben  nicht  ganz  unmöglich  ^väre ;  B^qpo  wäre  das 
Zerachahlmre,  Zerreihlntre,  Bröcklige  und  insofern  Trockne  \  allein 
alle  Ableitungen  solcher  Art  haben  in  meinen  Augen  keine 
grosse  Walirscheinlichkeit    Von  Stfpösi 

B^pörtis^  ^,  Dürre  i  &ifpiov^  &fipdqnoy^  rrf,  troeknee  Heä-- 
mittel}  Srfpalyoi)  trockneti;  ^ifpayöiS]  ^fjpcoöts^  ^\  ^pa6^ög^  <S, 
ilae  Trocknen-^  S,tfpayttxös ^  ^}  <^f  ^f*"*  Trocknen  passend;  £17- 
paöla,  ^,  Trockenheit. 

Mit  Vertretung  des  £  durch  öx  (wie  öxig^os:  £Upos^  ent-^ 
stehen  die  gleichbedeutenden  Nebenformen  öxtjpöSj  a^  dv^ 
trocken }  öxtfpöo)  trocknen  (man  vergleiche  jedoch  auch  6x  ge- 
radezu als  Repräsentant  eines  sanskritischen  s  in  öxatö^'lmks 
loL  scaevus  zu  sskr.  savja). 

Dieser  Wechsel  ^ebt  uns  nun  auch  das  Recht  hieher 
zu  ziehen :     ^ 

öxvpö  und  öxtßßö  hart.  Die  Bedeutung  hart  entwickelt 
sich  .gewiss  eben  so  pit  aus  dem  Begriff  des  Trocknens  (eig. 
Zusamfnenbrennens).wie  oben  (S.  36)  aus  dem  des  blossen 
Brennens.  Die  formelle  Verbindung  ist  in  Beziehung  auf  die 
Vokale  schwieriger;  wenn  öKvpös  die  eigentlidie  Form  ist, 
so' würde  ich  an  öxvs  (=  s^sh) -fpo  denken,  also  öxvpö 
tur  entstanden  aus  öHvöpoj  öxvßpq  halten  und  das  s  in  öxifipo 
für  eine  Schwächung  des  v  erklären.  Ist  aber  öxtfißö  Haupt- 
form, so  kenne  ich  noch  k^iue  einleuflUeDde  Vermittelung 


und  m»56  beide  Formal  als  Uoss  durch  Ihre  Bedeatang  sich 
identisch  erweisende  when  emander  bestehen  lassen«  Von 
0iußfi6^^  d^  iv,  bari^  koauoXi  (ffUfifioy,  töy  die  harte  äussere 
Rmde  nnd,  so  wie  öuißfiog  unAäKtfioS,  o,  öx&ipoS,  6,  öxtßfiia, 
'"h  Gifpsi  öHifiplrrjSj  6^  iSffpearheiteri  öxißßöco,  öKififiaivta  hart 
wMchen^  öxipfiooßia,  to,  Verhärtung^  ÖßafificbdijS ^  es^  hart. 

Von  öxvpös  kommt:  (Tkvpöco  mit  Steinen  pfiastem^  CKupoo^ 
f(ky  Jijä¥y  gepßaeterti  öxvpthStj^^  es^  hart. 

En^ch  mit  üebergans  des  snffigirten  p  in  ^  entsteht  ffxA 
identisch  mit  &p;  daraus  bSdet  sich  znnächt  ein  neues  Ver- 
bom  (yg^  über  diese  BQdnngsweise  ein  schlagendes  Beispiel 
bei  '^ö<pv)i 

öniXXcOj  6HBKioo  trocken  machen \  davon: 

öxAitppöS^  dy^  öVj  trocken^  ÖxAetö^j  'ff,  öv^  ausgetrocknet i 
6HAetdfdrf^,  es,  wie  getrocknet  aussehend  \  öxeXetsAco  dürr  man- 
chen ^  öxAirevfiUXy  ro,  das  €retrocknete]  öxAstsia,  öxAetia^  fj^ 
TracketUteit. 

Femer  durch  Umstellniig  des  X:  öxXti^pö^,  d^  6y^  dUrr; 
üHKrjpöcOy  üxXfipifvoo  hart  machen;  önXffpoDfAaj  önXifpvöfza,  rci, 
rerhdrteter  Körper;  finXrfpötrj^j  "fj,  Härte;  önXt^pvößjiö^j  6,  die 
VerhArtW9g'j  6xXrfpwtVi6s^  if^  <iv,  verhärtend;  önXtfpiaj  ^,  Härte; 
6*Xrfptdco  hart  sein;  6nXrfpia(hS,  ^,  Verhärtung;  ÖKkiffia^  rv, 
Verhärtung  %  axXtiqfpös^  d,  ör  (wie  ouBkig^pös)  hart.  — 

Zum  Schlnss,  da  wir  sahn,  dass  die  Bezeichnmig  f^rfener*^ 
farHg  dieser  Wurzel  entlehnt  (S.  31),  das  a  ferner  durch  £  ver- 
treten ward  (S.  40),  eine  Ausbildung  der  Wurzeln  durch  S', 
die  wir  überaus  häufig  werden  anerkennen  müssen,  schon 
voi^ekommen  ist  (S.  ^ß);  so  mfissen  wir  fragen,  ob  hieher 
zu  ziehn  sei:  < 

fioü-S'-öff  sammt  ^ar^ös  (vgl.  noch  das  (S.  26)  erwähnte 
ahd.  nsilvar)  brandfarhig^  gelb.  Den  formellen  Zusammen- 
hang von  SovSö  mit  der  hier  behandelten  Wurzel  nachzuwei- 
sen ist  leicht,  statt  des  av  in  nav^j  oavs  haben  wir  ov,  wel- 
ches bei  dem  Wechsel  zwischen  o  und  ^r  schon  an  und  für  sich 
nicht  auffallen  wfirde ;  derselbe  Fall  bietet  sich  jedoch  auch 
in  dem  gleich  zu  behandelnden  o^?,  ais  Ohr  dar.  Das  spur- 
lose Verschwinden  des  o  vor  d  haben  wir  schon  bei  npTfBco 
(S.  30)  erlpumt  Schwieriger  ist  die  Vermittelung  von  ßcty^ö^; 
r  werden  wir  jedoch  überaus  häufig  als  Einschub  vor  dem 
«chliessenden  Element  einer  Wurzelform  erkennen  (Pott  E.  F. 
II,  245;  m  Sskr.  wird  auf  diese  Weise  die  siebente  Classe 
der  Conjngation  gebildet),  und  fär  neue  Wm*zelformen  haben 
wir  die  Bfldungeu  durch  ^  stets  zu  nehmen ;  so  werden  wir 
auf  die  Wzform  Sota  gefuhrt;  ist  in  diesem  a  lan^,  so  würde 
Sa  sich  zu  eaus  verhalten,  wie  ncUof  zu  nqv^,  ist  es  kurz, 
me  m  htd^ffv  zu  uavf.  In  beiden  Fällen  ist  die  fonhöUe  Ver- 
bindung von  Set  mit  Sftvi  geschützt 

Ako  Sovä'ds,  ^^  dv,  feuerfarbig  (aus  der  eigentlichen 
Bedeutung  von  sush  %ueammenbrennen) ,  goldgelb;  Saväö^^ 
ff,  loK,  .damil  identisch.  [Die  spätere  Bedeutung  von  Soväöff 


42  i       oyz 

fein  gehört  nicht  hieher,  sond^tn  bu  f^{y/^a%y\%  der  Begriff 
des  feuerfmrhigm  ist  noch  recht  kernitSch  in  Find.  Fyth.  IV,  401. 
Bar^äy  yeyAoov  von  den  fenevspeienden  Stieren,  von  weldien 
lason  bedroht  ward.    Vom  Saifdö  t;omiiit : 

Sotv^örriiS,  ^j  bl^mde  Farbe;  Sity^zor,  r<^,  die  Spitzklette 
(zum  Gelbfärben  der  Haare).  Sixv^iSof,  Eayäöoo  gelb  oder 
bräunlich  machen;  ßdySiöjxay  td,  das  Gelbgefärbte* 

y^orS".  Im  Sskrit  heisat  ghdsha  das  Ohr,  Dies  ist  eine 
gunirterorm  von  ghush,  welche  Wurzel  jedooh  nur  imPar^ 
ticip  ghush(a,  und  zwar  mit  der  Bedeutung  hären  gemacht, 
als  verbum  belegt  ist  Im  Gothischen  entspricht  haus-jan 
hören]  femer  aber  mit  Verlust  des  anlautenden,  das  sskrit.  gh 
vertretenden,  h:  auso  Ohr  (Gra/fMÜiä.  Sprsch.  1, 457).  Auch 
im  Slavischen  ist  jedie  Spur  des  gh  vcirloren  (vgl.  die  Formen 
anderer  verwandter  Sprachen  bei  Pott  £•  F.  1, 138).  Ob  im 
Latieinischen  aur-is  für  ein  älteres,  einst  noch  im  Römischen 
bestanden  habendes,  hauris  stehe,  lässt  «ch  nicht  entscheiden. 
Auf  jeden  Fall  dürfen  wir,  gesttttzt  auf  die  gothische  Doppel- 
form, auch  die  griechische  oiia-^act  Ohr,  als  vorn  verstümmelt 
anselm.  Wenn  Pott  (£.  F.  I,  270)  ghush  mit  Recht  als  ent- 
standen aus  hv£  rufen,  betrachtet,  so  erklärt  sich  diespr  Ab- 
fall dm*ch  die  Analoge  von  nv\^t(y)S'  zu  fäXivöj  im  Sskr. 
hvri,  hval  Cvgl.  y»t;p);  allein  Potte  Meinung  stützt  sich 
auf  die  der  v^ghush  gegebene  Bedeutung  pronuntiare,  wo- 
bei er  übersieht,  dass  sie  in  dieser  nur  in  der  lOten  Conjuga- 
tionscIas.se  belegt  ist,  also  pronuntiare  nur  Causale  von  dem 
Begriffe  audire  ist;  die  Sskritgrammatiker  setzen  ghush 
zwar  auch  in  die  erste  Conjugationsclasse  und  geben  ihm 
diese  Bedeutung,  allein  ohne  Beleg ;  wenigstens  kann  das 
Particip  ghush-ta  und  das  ebenfalls  gebräuciiKche  ghushita 
nicht  für  einen  solchen  gelten. 

Die  Form  oiia-at  ist  von  demselben  Verbum,  von  wel- 
chem das  sskr.ghösha  eine  Nominalbildung  durch  Suffix  a  ist, 
dn^  Participium  Präs.  generis  neutr.  mit  gunirtem  Stammvokal 
und  steht  genau  entsprechend  f&r  ein  säritisches  ghdshat: 
das  Hörende  (Bopp  Chr.  sanscr.  §.693);  das  Gnda  von  u,  im 
Sskr.  A,  ist  in  ddeser  Form  durch  ov  vertreten,  im  cretischen 
ocö^s  (fUr  aia-ott)  erscheint  die  gewöhnÜdiere  Guhafonn  drv; 
im  tarentinischen  it  ist  a  durch  Zurücktreten  des  t;  in  /  (i^. 
S.  27)  entstanden  {avo^ax:  ccv^ott:  af-at:  aar:  ctt).  In  der 
dorischen  Form  <£f  fllr  cba^ctt  wird^  gemäss  dem  bekannten 
Gegensatz  von  dorisch  co  zu  gemeinem  ov,  China  durch  a>  ver- 
treten. — 

Die  Formen  oioott,  aiaott^  dtoar  werden  durch  den  ge- 
wöhnlichen Ausfall  des  o  zwischen  Vokalen  zu  odar,  ctbotr, 
aar;  indem  im  Nominativ  das  schliessende  tj  wie  im  Griechi- 
schen gewöhnlich,  in  £  übergeht,  entsteht  oiecs  die  ionische 
Form,  und  zusammaiigezogen  otrr;  femer  c&,  et6s  mit  der 
Zusammenziehung,  wie  in  ov^;  im  Genitiv  u.  s.w.  bleibt  ionisch 
oiatty  in  der  gemeinen  Sprache  und  dorisch  wird  dies  aber  in 


0Y£.  45 

Gn  eoDtralurt,  tarendnbch  in  Jh.  Die  Bedleutung  Ist  Ohr; 
Grf  m  emem  Q^än.    Davon: 

o^orr-dor,  ^6a,  ck;  üdärtofj  a^  C¥j  geöhri;  drtdptovy 
äthnt,  röj  ein  Oehrchen\  ätmd^j  ^j  dVj  %um  Ohr  gehörig^ 
itckt^j  iaoa,  e^j  geShrii  Atitijfj  oVj  6,  dytitt^j  tioSj  ^j  ge- 
ftür/,  ^hrähniieh  n.  s.  w« 

äfupomoSy  oi^y  dßiq^i&fiSjB^'j  äpuposrttSy  ^,  %mei6hrig\  dyoiotros. 
09y  ohne  Ohr;  codSino  hären  {Heegeh.) ;  Aaro^dtfoofioi  (Heegch,) 
mit  yf^  componirt  ganz  wie  lateiDisch  audio  fttr  aus-di-o 
wo  di  SB  6skr«  dhft.  —  kroottSoficti  %u  Ohr  bekommen. 

Dnrdk  Vermittehing  der  tarentmischen  Form  i-ctt  llsst 
Mch  aach  äaräa  Ohrgehänge  (Heegeh.)  liiermit  verbinden;  der 
letzte  Theil  ar^a  gehört  wohl  voitä^^oi  zusammen  (vgl.  dfieofK^a 
bei  yfan).  War  vielleicht  emsi  auch  bei  den  Uriechen  die 
altindische  Sitte  sich  Blumen  ins  Ohr  zu  stedken?  oder  hatten 
überhaupt  die  alten  Ohrgehfinge  die  Gestalt  von  Blumen? 

&to£,  ovy  und  tbröfj  cv^  6,  Ohreule\  dtiSj  iSoSj  ^j  eine 
Trappenert  mii^  langen  Ohrfedem,  u«  s.  w. 

livöumov,  töf  iwcsoorU,  iöo^j  ^j  eine  Art  Pflanze. 

PiM  verbindet  mit  diesem  Thema  (E.  F.  I,  S.  138): 

nap^itdj  fj,  die  Wange.  Dass  das  Wort  mit  napd  neben 
componirt  ist,  leidet  keinen  Zweifel.  Poit  nimmt  es  fUr  rd 
nap^dti  das  am  Ohre.  Allein  die  Vermittelung  ist  schwierig; 
man  müsste  annehmen«  dass  ovs  in  n  übergegangen  sei,  ähn- 
lich wie  %ctva  m  %n  (y  «^0-  Ausserdem  scheint  mir  die  Be- 
zeichiraDg  der  Wange  dnrcn  das  neben  dem  Ohre  Liegende  nicht 
ganz  passend«  Dünen  wir  wagen  ein  Wort  hier  zu  erkennen, 
welches  als  'Simpiex  in  der  eigenüichen  Bedeutung  gar  nicht 
und  in  einer  metaphorischen  nur  vielleicht  im  Griechischen 
Toilommt?  ich  meine  sskr.  ftsja-m  lateinisch  As  der  Mtmd. 
Die  Bezeichnung  der  Wange  als  das-  neben  dem  Munde  Liegende 
wäre  schlagend  richtig,  und  die  Form  betrelTend  hätten  wir  hier 
zunächst  nap-ifftor  mit  Uebergang  des  sskr.  j  in  x  und  dem 
AiLsfall  des  a  zwischen  zwei  Vokalen;  daran  schliefst  sich 
^opf^U,  tSoi,  if,  mit  gleicher  Bedeutung  und  endlich  mit  Ver- 
kürzang  des  17  vor  x  napttd. 

Der  vermudieten  Verwandtschaft  wegen  schUesse  ich  hier 
zn^eidi  das  Wort  an,  in  welchem  ich  äsja  wiederum  zu  er- 
ieniiep  glaube;  ich  meine  nämlich  ißisfr^  dros,  fff&Vj  6,  Ufer; 
ich  erimiere  an  dieselbe  sehr  natärliche  übertragene  Beden« 
^STOB  OS,  im  Lateinischen  6ra  und  im  Deutschen  Mündung. 
m  diesem  FaBe  ist  'fftöM,  Booa,  iv,  bei  Homer  mündungsreichj 
^Q  schönes  Beiwort  des  Skamander;  ^anosi  ifidvws,  a^  or^ 
*«■  Ufer  gehörig.  — 

Was  das  Nichtvorkommen  von  einem,  ftsja  der  Bedeu- 

^  nach  genauer  entsprechendein  Worte  betnfit,  so  werden 

^^e  homerische  Wörter  noch  mehr  Beispiele  der  Art  liefern. 

I  l^oeh  verkenne  ich  die  darin  liegende  Schwierigkeit  nicht  und 

verweise  daher  auf  Buiimanns  Versneh  (Lexilogus  ü,  24)  die- 

I  ses  Wort  not  dem  Deutschen  Aue  (allfad.  awa  Graf.  I,  604) 

I 
l 


zu  vermitteln,  mocUte  ilin  jedoch,  ehe  ich  ihni  beitrüte,  von 
einer  sichereren  Hand  ausgefilhrt  sehn. 

iaoTttSj  iSo$,  ^,  ier  Jaspis;  ein  zmiilchßt  von  Phönicieii 
her  entlehntes  Wort,  wie  das  h«!»'.  HCTK^  zeigt;  iaanlUnDjaspis- 
artig  sein. 

loo^^  Qifxoiy  6,  ein  unbekannter  Fisch. 


SaqtaXtos^  ff^  Judenpech.  Dies  Wort,  obgleich  es  8icli 
formell  an  griechische  Wzformeu  schliessen  Hesse  (jedocii 
oluie  iimeren  Zusammenhang  der  Bedeutung),  scheint  mir, 
wie  das  Product,  welches  dadurch  bezeichnet  wird,  irenid. 
Davon:  dog}aKxitrj^j  ov,  (S,  Ixigj  ^,  da^aXtGüöt^Sj  £?,  erdhar- 
"^ig;  da<paXtÖGO  mit  Erdhar%  iiberzielmy  dag^dXtcaaiSy  t%  die  Be- 
streichung damit. 

Sltl)tr3foff,  ^]  dtplvBiov,  tö,  IVermuth;  eine  formell  zugleich 
und  der  Bedeutung  nach  einleuchtende  Ableitung  kenne  ick 
nicht    Davon :  dtt^tväitTf^j  S  (olroff),  Wermuthwein. 


dc%d\a(pos^  6,  ein  Nachtvogelj  Hesse  sich  an  .manche 
Wzformen  schhessen;  damit  aber  eine  solche  Etymologie 
Sicherheit  hätte,  müsste  man  das,  was  die  Wzform  bezeich- 
net, als  eine  hervorstechende  Eigenthumlichkeit  des  Thieres 
kennen.  

dandvtf}^^  ov,  <S,  ein  schlechtes  Betty  fjehnstuhi;  dürfte  man 
an  die  lateinische  Wz.  skand,  welche  im  Sskrit  ebenso  lau- 
tet und^eAi»  heisst,  denken  (vgl.  y/^axctd)*i 

da^ctpif^  1^,  ein  Eingeweidewurm, 
äa^vpov^  röy  eine  Art  Johanniskraut. 


dax^^  in  daxdKkWy  daXoXXdco  sich  kränken,  argem  u.r.w. 
Der  Form  nach  lässt  sich  zunächst  die  sskr.  Wzfonn  skhal 
vergleichen:  wanken,  wovon  skhalita  Particip.  Pf.  P«iss. 
in  der  Bedeutung:  erschüttert,  verwirrt]  in  letzterer  Bedeutung 
liesse  sich  aaxotX,  indem  man  a  als  entsprechend  dem  sskr. 
Präf.  k  (vgl.»;  S.  l)jiälmie,  &ir  bis  %u  einem  gewissen  Grad 
t erwirrt  sein  fassen,  das  hiesse,  wie  k  vielfach  als  Präfix 
zu  deuten  ist,  indem  man  das  Maass  als  ein  grosses  nimmt, 
sehr  verwirrt  sein.  Doch  lässt  sich  auch  fiir  jboederlsins  Zu- 
sammensteUnng  mit  äx-os  manches  sagen ;  ich  würde  apx 
in  diesem  Fall  als  ein  Inchoativnm  betrachten  fär  a^f+öjc,  in- 
dem die  Aspiration  des  Wzelements  auf  das  y.  des  Inchoativum 
übergeht,  wie  ^aS'+a»  ndoYoi^  wird.  Endlich  könnte  man 
aber  auch  an  das  sanskritische  a-fkshar  (als  Causale)  tadein 
deidcen.  (Uebor  letzteres  sehe  man  v^ox.) 

iaxt,.  t^v.  Die  Form  faxts,  ^,  die  fjendsj  hat  Hesgch. 
bewalu*t;  bestätigt  wird  sie  durch  hx^  Lende ,  Hüfte,  Hüft- 


^de»L  Den  ZusammenNang  mit  i&vg,  vo^,  ^^  die  Ge§md 
über  den  Hüften ^  die  Weichen,  sah  man  schon  früher.  Die 
Namen  filr  die  in  dieser  Gegend  liegenden  Theile  des  Körpers 
werden  oft  mit  einander  yertaiiseht  Eine  Venvandtschaf);  mit 
^^JT-^  {vx^^)  ^frf^i  wäre  vielleiclit  nicjU  imdtal^bar,  da  hier 
uer  Sitz  des  Saamens  ist,  (lihniicli  Inmhus  von  lub  liebjm)l 
aHeiu  dies  wäre  eine  von  den  J^llg^nologieen,  weiche  als  blosse 
Mogliclikeilen  da  stehen. würden,  da  sie  durch  die  entsprechen- 
dcD  Bezeicluinngen  der  verwandten  Sprachen  nicht  gestutzt  wird, 
lui  Sanskrit  heisst  ijttr  Sjcheakel  sakthi*  Diesem  würde  grie- 
ciiisch  dxrz  den  gewöhnlichen  £iit<>prechuijgsgesetzen  gemäss 
correspondiren  (r  für  th  wie  in  ata  =  sskr.  sthä);  mit  Ueber- 
gang  des  r  in  a  a&  oder  mit  Verlust  des  ' :  a&.  Mit  Ver- 
tausehiini;  des  ä  ^egen  o^  (vgL  y/^an)  md  Schwächung  des  a 
zu  z  (\w\e  tnno  zu  agva)  toxi  mit  der  ^Nebenform  iBt  oder  mit 
SuiBx  11  statt  z:  iSii.  SoHte  diese,  etwas  weit  geholte,  aber 
auf  die  nahe  Verwandtschaft  der  Bedentiingenf  gestützte  Z'n- 
sammenstellnng  erlaubt  sein?  Doch'  wir.dilrfci^  noch  eine 
andre  Möglichkeit  nicht  Hi^ersTfil^nt  lassen«  Im  Sskr.  heisst 
diese  ganze  Gegend  vankshana  die  JffrMnmui^gj  mit  einem» 
wie  man  sogleidi  erkennt,. sphr,  besseichnenden  Namen,  ge-> 
bildet  von  der  Wzform  vanksli,  welche  aus  vi-|-anksh  com*., 
ponirt  ist;,  wenn  aiif  analoge  Weise,  dem  grif)elus<Dhen,c£-t;, 
zj^-i  die  W;dorm  vaksli/»/;<<»i«'^Mj,  zu  Grande,  läge,  so  wäre, 
ksh  dort  durch  g  hier  durch  ox  vertreten,  dort  das  Suffij^  v 
lüer  X  gebri^ucht..  In  beiden.  Formen  wäre  anlautendes  r  ver- 
loren. Ich  wage  weder  eine  £4iU»cheidupg  zwischen  nocU  fär. 
diese  Etymologieen.  —   Pavon  ,....• 

i^vöätv  von  der  Lende  an.  lax^ov^  rd,  ,i>^e.u#jS«w.  icX^^? 
adoe^  ^,  »u  den  Hüflen.gehöiifi;.  iox^^^^^og,  7)^  oV;  ia;tzaÄoV, 
?/,  oy,  an  HüfUcJmierzen  leidend i^dyioX^os^Xtr^.oäne  Lende. 

alox. ^  Wäre  nicht  das  gothiscbe  aivisk-jis  Sc/mam, 
so  würd^l  ich  vohi  Standpunkt  der  griechischen. Spji*ache  aus 
all  eine  Zusammenstellung  mit  ßaid  scMmen^  denken;  allein 
das  gothiscbe,  entschieden  identische  \Vort  ve'rbietet  dieses. 
Sollte  man  an  die  Wzform^  welclie  im  Sskr.  iksh  tvtmscheu^ 
lauten  wurde  (S.  15),  denken  dürfen  und  aivisk-jis  entweder 
für  das  wtg^wtunsdiende  aya+iksh  .(==  avßksh),  welches 
!:riech.  afaiox  hcissen*\\üVde,  nehmen  pder  an  die  aus  ik$h 
zusammengesetzte  Wzform  viksh  mit  a  privat,  also  griech.  a- 
-wX'Po  denken:  dae  nicht  %u' Wünschende.'  Eme  andere  Wz- 
form, an  welche  es  sicl\  ebenfalls  schliessen  könnte^  .Aväre 
<tas  sskr.  vIksh  nus  vi+iksTi^e/m;  dafür  spräche  die  Ana- 
logie Von  d£it:ia  (vgl.  ^Töxr).'  viksh  würde  griech.  riajc  mV 
vorgesetztem  a  priv.  df^oxp^-  In  atleh  Fällen  macht  das  go- 
thiscbe i  in  dem  anlsiutenden  ai  Schwierigkeiten.  (Vgl,  übri- 
gens Pofi  E.  F.  I,  246.  II,  36.  «90.)  ^ 

ftfet^'  ^^*  Schande j  aiuX'PO^^  rf»  ov,  hässlich  (Comphra- 
tiv  al§]({oov  wie  von  aloxy-s)'»  ciiaXP^S>^V»  Schitnpf;  alQXpvco 
(M'fichimpfen)  rtfoJtiJvi;/ ^/iScÄ<jf«rw*/  alaxvynfjp,  S,  Be&€hinfpfer\ 
oLioxurtös,  jf^  öv^  verscUduUj  schändlich'^  aiQXwrijpös,  ti^  <iv; 


46  AA—EJ. 

dvmaxwtiay  i^,  Frechheii\  Afcttax^f^i^  unversdkami  sem^  drm^ 
oX^^m^^ia,  %dy  tmverMekmmie  Thai^  iitataX'fft  i^9  sdumpfiick. 

dXaKif^  dXaXaXat  aUgetneme  Au9rufe%  ähnlidi  ist  im 
Sßkr.  ar£,  ararA,  artrd,  al4,  alald;  R  und  L  sind  die 
am  lautesten  lärmenden  Consonanten;  daher! 

dXaXif^  ij^  besonders  KrieffsgeBehrei  imd  allgemein  jede9 
laute  Geschrei  \  dXaXrfrös^  6  (^dXaXtftig^  ^  SBW.),  SctUachlgeechrei^ 
Wehgesekreij  dXäXd^  Kriegsgesehrei  erheben;  dXaXe^f  dXar^ 
Xayfiös^  6i  dXdXetyßjia,  rö,  Jauekaen;  dXäXdSno^  Beiwort  des 
Kriegsgottes.  ' 

iXeXBv;  iXäXtXBv  dasselbe  wie  dkaXff  bezeichnend«  Da- 
her iXäXiSca  SMaehtgeschrei  erheben. 

.  Mit  Umwandlung  des  Vokals,  oder  von  einem  ähnlichen 
Ansruf  oXoX  geht  ans: 

6XöX6Za>^  dXpXirtQo^  nlul-are  (im  Sskr.  in  Aln,  nlAka 
ahd.  üla,  uwiXei  EtUe^)  laut  schreien,  jauchzen^  klagen^  6X0^ 
Xvyif^  /i^,  dXöXvyßia^  rd,  öXoXvyßiöf^  6,  dXoXvycbVy  6^  lautes  Ge- 
a^rei  u.  s.  w.  - 

Eben  dahin  gehört  femer  mit  einem  Vokal  n  wie  im  La- 
teinischen ul-ulare  iX  mit,  wie  stets  bei  v,  anlautendem 
Spiritus  asper.    Daher: 

tiXdoj  (heulen)  bellen ;  öXdaoo),  vXAonteOy  ^Xandoö^  ißXdxtco^ 
{iXdtxrifiy  gleichbedeutend;  iXemif,  1^;  SXatypia^  rrf;  {fXayyidg^ 
6^  das  Bellen;  üXanöetf,  Baoa^  »^;  iiXctHttkö^f  if^  öVy  belüg y 
{SAirgy  6;  {fXoKXfftifi^y  S^  BeUer. 

'EXitpas,  avros^  Ä,  ohne  allen  Zweifel  ein  fremdeis  Wort, 
und  zuerst  Bezeiclmung  des  Elfenbeins,  später  erst  des  Ele- 
phanten.  Am  wahrscheinlichsten  erhielten  es  die  Griechen 
von  denPhöniciem,  diese  selbst  von  den  Indem.  Im  Sskrit 
heisst  dcfr  Elephant  unter  andern  ibhas;  dieses  Wort,  ver- 
mehrt durch  den  semitischen  Artikel  al,  kam  zu  den  Grie- 
chen in  der  .Gestalt  alibhas  woraus  ihr  Öiiipas\  daher: 

^BqfavrivdSy  1^,  oV,  elfenbeinern'^  iXBqfdvmos^  ov,  %u»n 
Hlephanten  gehörig;  iXt<pavri6r^g,  6,  Elephantenführer \  iX«- 
(povridoD  an  der  iX^tponrtiaai^ ^  i^i  oder  iXi^avtiaopLÖ^y  S^  (eine 
Art  Aussat%)  leiden.  — 

— r— 

lA.eoS',  <J,  eUeJc,  (Xsöv,  ro,  ein  Anrichtetisch]  iXitxrpog,  S, 
Koch ;  wenn  Pott  (E.  F.  1, 197)  das  Wort  dfp-roff  mit  Reclit 
zu  sskr.  v^^rai  sriech.  nnp  kochen  zog,  also  Abfall  des  x 
(filr  sskr.  c)  annahm,  so  können  auch  mit  Uebergang  des  r 
in  ;i  die  eben  erwähnten  Themen  zu  derselben  Wzform  ge- 
hören« t : — 

IXByog,  S,  Klagtied]  iXeynöSj  a^^  or,  elegisch \  iXByttor,  rö, 
IXeyjBiaj  7^,  Elegie. 


OA.  47 

^OA.  Im  S^kr.  heisat  eine  Wimel  ri,  mk  China  ar, 
beuhadigen,  verleinen^  iSdien;  sie  ist  sswar  als  Verbalwnrzel 
noch  Dicht  belegt»  aber  durch  das  daher  kommende  ar-i  Fehui 
fast  hinlfinglich  gesehfitet;  ebenso  auch  durch  das  aus  einer, 
durch  8  gebildeten,  sekundären  Formation  derselben  stam- 
mende fi'-sli^ti^SckwerM  und  aa«  Daher  nehme  ich  keinen 
AostMid  das  ^ichbedentende  griechische  cX  mit  der  gunir- 
ten  Form  ar  (o  wie  gewülmlich  s=  a  und  X  statt  p)  zu  iden- 
tificiren,  um  so  mehr,  da  dieser  Wurzel  völlig  dieselbe  For- 
mation gegeben  wird,  nämlich  durch  nu  (Zeichen  der  5ten 
CoDJugationsclasse)  ,  wie  im  Griechischen  durch .  vv  (nach 
fiti/lM«iif#  richtiger  Bemerkung  Griech.  Gr.  II,  108),  so  dass 
sskr.  fin'u  und  griech.  oX^-vv  (durch  As»milatton  oXXv),  ab- 
gesehen von  dem  im  Griech.  oftmals  wider  die  Sskritregeln 
eintretenden  Guna  (v|l.  Hall.  A.  L.  Z.  Ergzbl.  1837.  S.  913), 
sich  ganz  identisch  suid.  (VgL  noch  Futur,  ar-ishjämi  mit 
^ieeh.  JA-^o^  Perf.  ära  mit  griech.  (oX)-(ft7Aa).  (Andere  Ab- 
leitungen sehe  man  bei  Foit  Et.  F.  I,  208.  Äff.  Benary  Lat. 
Lautlehre  I,  281,  welche  sich  jedoch  leicht  als  unstatthaft 
zurückweisen  lassen«) 

SXXv^t  vernichten  u.s.w.    Davon: 

dXmfpt  ij  iXir^pa,  dXitt^,  iff^  der  (_diej  Verderber 0*0^ 
das  e  kaim  man  hier  als  Bindevokal  nehmen;  aber  an  einer 
andern  Stelle  wird  sich  erweisen  lassen,  dass  dem  sskr*  ri, 
wie  im  Zend  ere,  so  im  Griechischen  ebenfalls  ein  p  oder  \ 
mit  Vokal  vom  und  hinten  gradezu  entsprechen  (so  noXgn-aiyo 
der  sskr.  Wz.  kri^,  (vgL  mehrere  Beispiele  unter  ^op  und 
IlalL  A.L.Z.  1838  ErgzbL  nr.  42,  S.  334);  so  dass  auch  hier 
oXe  gradezu  einem  sskr.  ritri  entsprechen  könnte,  da  das  Suffl 
tri  der  Regelnach  keiuGuntf  annimmt;  BXf'^pog(mit  Suff,  tra) 
Verderben}  öXtöpiog^  a^  ov,  verderblich;  öXo^pivcD  verderben j 
dXöSpevaiSj  ^,  Verderben^  öXoäpBVtff^^S^  dXi-noo verderben]  dXoiös, 
oV;  (ftoifofy  ov;  dXqpioSj  la,  tov]  6Xoög,  9^,  ov;  oiXoög^  öXosiS^ 
iQca^  ev,  verderblich'^  oiXog,  ij^  ov,  verderblich]  oöXtofj  a,  ov 
(vgl.  Buthn.  LexiL  1, 188;  sehr  fraglich  noch);  oüXipog,  r/,  ov, 
terderlUch}  oTjXö-ßieyoS  (Partie.)  verderblich; 

iEäkt}g,  eg^  gan%  verdorben]  i^cbkna^  i^,  gan%liehes  Ver^ 
derben.] 

äprffiiyog  gequält  u.  s.  w.,  lässt  sich  als  Partie.  Pf.  von 
cpa  ftr  cjXa  (sskr.  kra)  fassen. 

Als  Hauptbildungselement  zweiter  Wurzelformationen  ha** 
ben  wir  schon  (S.14)  die  P- Laute  kennen  ^lemt,  so  entsteht 
im  Sskr.  aus  ri:  rifn  Feinde  identisch  mit  ari,  und  rip-ra 
tchlechi^l  dass  ripu  und  ripra  mit  der  liquida  r,  nicht  mit 
dem  Vokal  ri  geschrieben  wird,  entscheidet  gegen  unsere 
Zusammenstellung  nicht,  da  auch  rishti  bald  mit  dem  Vokal  ri 
bald  mit  der  fiqmda  r  erscheint. 

Femer  werden,  jedoch  bisher  unbelegt,  angeführt  als. 
Wurzeln  riph,  riph  und  mit  eingeschobenem  Nasal  rimph- 
fimph  beschädigen,  venvnnden;  daher-  glaube  ich  mit  Recht 
beher  zielin  z^  dürfen  iXo(p  gleich  sskr.  i+p  rm : 


48  OJ. 

SXo^-'iino^  verderhHch'y  ferner  seheini  Mii^  iie  ßedevtiuig 
Ton  iXi^aipoßioz  keineswegen  mit^ikna»  in  VerbiAdna^  ge- 
netzt werden  zu  können  (wie  bei  P4msmt  gescfaiefat);  ^egen 
'  diese  ZusammensteUnng  spricht  amcfa  die  Fomi,  'da  ^Xnaf  ent- 
schieden mit  f  anlautete,  iXiq^aipojdOi  aberkefaie  Spar  des- 
selben zeigt ;  daher  scheint  nur  in'  iJaq^alpcßAin  die  äner* 
kannte  Bedeutung  desselben  schädigen  als  primäre  gesetzt 
werden  zu  müssen,  und  ich  betrachte  es  als  eine  blosBe  Ne- 
benform von  oXofp  mit  8  für  o.    Also 

iXe<p-aipofjtai  ßchädi§en,  betrügen^  Uktacken. 
Schwankender  bin  ich,  ob  ich  auch  dXog>  in  dXoip^öpojiiaf 
hieher  ziehn  und  auf  ähnliche  Weise  wie  die  alten  Gramma- 
tiker als  Giiindbegriff :  sich  aus  Scftmer%  Tmwimdm^  aufstellen 
darf.  Diese  leiten  es  von  \6no^^  iKdmoo  (sieh  das  Haar  aus^y 
raufen,  worin  ihnen  Pott  (E.  F.  I,  Sß8)  folgt  Im  Sskrit  hat 
lap  mit  dem  Präfix  vi  die  Bedeutung  ktageuj  vielleicht  lic^se 
sich  daher"  an  eine  ZiisammensteHong  mit  diesem  denken. 
Ich  wage  keine  Entscheidung  über  dieses  Wort  Von  flim 
kommen : 

dXocpvpfiog^  ($;  SXögfvpatg^  ^,  das  Klagen)  SXo^vptinög, 
if,  dy,  kläglich]  eben  dahin  gehört: 

SXo^i^  klagen 'y  öXogrudvög^  i^,  df,  (SktxpvySög^  ifj  örS) 
weUdagendj  bejam$nemsu?4rth. 

'■III 
Indem  vor  die  Wzform  ri  ein  Präfix  vi  (vielleidit  auch 
ava  mit,  wie  im  Sskr.  häufig,  verlorenem  anlautenden  a  (S. 
10))  tritt ^  entsteht  (völlig  ebenso  vae  aus  ridh  wachsen  das 
^eicbbedeutende  yridb,  &.'^op)  aus  ri,  vfi.  Diese  Wz- 
form finde  ich  in  dem  sskr.  vri-tra  Feind  (f^.  ari  S.  47  und 
ripu  S.  47)  und  in  vra-n  a  Wunde  (vgl.  das  gleichbedeutende 
ar-us  vom  Simplex),  wo  für  vri  vra  erseheint,  ganz  ebenso 
^vie  in  vra-ta  (Particip)  von  vri  wählen.  Dem  sanskiitischeu 
vran'a  entspricht  nun  das  lat  vul-nus  (vielleicht  auch  Ictt. 
rona  Wunde)^  welchem  statt  der  im  Sskr.  erscheinenden  Sylbe 
vra  die  eigentliche  Gumiform  von  vri  nämlich  var  =  latVnl 
(statt  vur)  zu  Gnmde  liegt  SoUte  nun  nicht  auch  das  grie- 
chische oi)A;7,  7?,  Narbe,  hieher  gehören?  Konute  es  niclit 
ursprünglich  Wunde  überhaupt  geheissen  haben,  ^vie  wir  ja 
aucn  Wunde  statt  Narbe  sagen,  und  dann  erst  die  Bedeutung 
Narbe,  eigentlich  alte  Wtmde,  erbeten  haben  1  Schwierig- 
keiten erregen  zwar  die  Derivata  von  ovXij,  z.  B.  ovXöco^  wel- 
ches j  wenn  öiXi^  in  der  Zeit,  wo  jenes  sich  bildete,  Wunde 
hiesB,  verwunden,  nicht  vernarben  heissen  müsste;  bemerkens- 
werth  ist  aber  hier,  dass^ diese  Derivata  aUesammt  äusserst 
jung  sind  und  keins  über  'Aristoteles  hinausgeht.  Bis  zu  die- 
ser Zeit  konnte  in  ovX^  seine  eigentliche  Bedeutung  Wunde 
schon  ganz  und  gar  verschwunden  sein.  Eine  andre  Ablei- 
tung von  otjXjj  ist  schon  alt  (auch  bei  Butlm.  LexiL  I,  190); 
man  betrachtet  oiX^  als  Heilung  bedeutend  und  stellt  es  mit 
dem  Gruss  oä\c  (wobei  man  Gregorius*  ionische  tyHkAv  für 
irftaivtvP  nicht  zu  gering  ansclilagen  darf)  zusammen,  und 
zog  beide  zu  bXog^  indem  man  sie  fiir  ionische  Formen  hielt. 


OA-  49 

Dass  letzteres  duilrrthum  ist,  wird  mcli  unter  SXo  iiir  sskr. 
8arva  nnd  ovX  gleich  lateinischem  \äl-ere  von  y/^fsp  (wel-, 
che  man  vgl.)  zeigen.  Letzteres  heisst  kräfN^f  sein.  Dass  aber 
die  Bedeutung  Narhe  von  der  des  kniffig  seim  ausgehen  könue^ 
wSl  nur  nicht  einleuchten;  doch  will  ich  meine.  Ansicht  nicht 
gndeza  vorziehn. 

Also  oiX^  aus  der  gunirteuForra  var  för  vfi,  mit  ov  fiir 
va  nnd  X  an  der  Stelle  von  t,  beides  gewöhnliche  Wand- 
lungen: Narbe  \  01^X600  vernarben  \  dnoiXooatg, 'fj^  Venuirbung^ 
drcovXc^ynxöSj  ^,  6y,  zum  Vernarben-,  vnovXoSj  ok,  unter  der 
Narbe  %  vnovXAttfS^  17^  verborgener  Schaden. 

Indem  die  bei  ovX  zu  Grunde  liegende  Forn^  var  für  viri 
regelrechter  in  FbX  übergeht,  würde  durch  Präfix  ano :  anofeX 
entstefan;  da  aber  f  ausflUlt,  und  o  nun  vor  e  tritt,  so  fällt  es 
der  allgemeinen  Regel  nach  ebenfalls  weg,  so  dass  amX  dar^ 
aus  wird  in: 

%ö  dmX^os  die  Narbe^  völlig  gleichbedeutend  mit  ovXt)^ 


Eine  der  gewöhnlichsten  (Po//  E.  F.  1, 170,  welcher  sie 
iedoch  filr  seltener  hält)  Formationen  sekundärer  Wurzeln 
ist  die  durch  Anhängung  eines  T-Lautes ;  sehr  natürlich ,  da 
t  zur  Bildung  der  einfachsten  Nominalclassen  dient  (Bopp  Gr. 
8.  S.643);  so  würde  aus  vi-i  die  Form  vfit  entstehn.  Nun 
werden  >vir  aber  mehrfach  Gelegenheit  haben,  zu  bemerken, 
dass  schon  in  sehr  alter  Zeit  \l^ormen,  welche  mit  Conso- 
nanten  beginnen  und  scldiessen  und  ri  als  Vokal  haben,  die- 
sen Vokal  in  a  oder  u  verwandeln,  oder  genauer  gesprochen 
n.ach  Verwandlung  des  H  in  ra,  ru  die  Liquida  r,  wie  dies 
oft  geschieht,  embfissen  (v^l.  Pott  E.  F.  1, 162  ff.  172  und  sskr. 
^nrit  und  nat  tanzen;  vfvfcnd  neben  vrind/i-raka;  masg' 
neben  mrig',  dfiann  bei  y^p  die  sskr.  vah,  vaksh  femer  ^ey 
u.  so  viele  andre).  So  tritt  demnach  zunächst  in  Verbindung  mit 
vri  lettisch  wats  femer  ahd.  wunta  (vgl.  <?/<#/  I,  896)  mit 
(uie  auch  im  Sskr.  in  diesem  Fall  sehr  häufig)  eingeschobe- 
nem Nasal.  Allein  auch  im  Sskr.  selbst  wird  uns  eine,  bis 
jetzt  jedoch  unbelebte,  Wurzel  vut'  verwunden,  tödfen.  ange- 
flihrt,  welcher  in  oer  Flexion  grade  wie  im  Deutscnen  ein 
Nasal  eingeschoben  wird  (vun't'-ajämi);  geht  sie  nur  nach 
der  lOCenClasse,  so  erscheint  sie,  grade  wie  das  deutsche  rer- 
ttunden  (vgl.  Graf  Ahd.  Sprsch.  I,  896),  wie  ein  aus  einem  No- 
men vunt'a  gebildetes  Denominativ;  das  cerebrale  t  weist 
zogleich  auf  ein  früher  im  Worte  bestanden  habendes  ri  hin. 
Diesen  Formen,  als  deren  erste  nach  Verlust  des  ri:  vat,  vut 
genommen  werden  müssten,  steht  gegenüber  im  Griechischen 
zunächst  ovt,  welches  ich  wegen  des  hesy einsehen  faraXat 
=  dneiXal,  für  Vertreter  der  ersten  Form  nehme;  davon  eben- 
falls schwachförmig  gebildet : 

oijr^iioo^  odtdSiai}  (ganz  identisch  mit  dem  sskr.  vu(n)t'- 
aja-(mi)fVA  mache  wund]  oOrri^ts,  ^^  IWmmdung;  oitiftfjß, 
ovtrfrTf^y  ß;  o^ffreipa,  17,  der  (^diej  Verwundende;  dvovraxo^ 
nictU  verwundet^  dvovtnrL  , 

4 


so  OA. 

Mit  Vertretung  von  ov  dnrch  m  aOsttht  dntAdi,  ^f  die 
Wunde.  

Schwankend  frage  ich  nun,  ob  hiebet  ideUeicbt  za  ziebn 
ist  • 

dpax  (Buiim.  LexiL  I,  223  ff.)  und  eigefttfich  also  die  Bt^ 
deutang  verwunden,  echädigen  hat,  gewiss  die  passendste  von 
allen;  die  Vermittelnng  bildet  pataKat  ;=:  AtBAaU    Das  Di- 
gamma  betreffend,  welches  schon  Buiimann  erkannte,  so  enU 
scheidet  daf&r  ausser  dem  von  ihm  angefahrten  afata  (Pind. 
Pyth.  n,  52)  und  ddßaxw  (Hee^ch.)  für  ddatoc^  noch  dya- 
rdoßca  (^HeepehS)  f&r  &Fatioß(n  beschädigt  werden  \  Buiimann 
nimmt  nun  zwar  als  Grundform  bloss  apa  an;  allein  auch 
aus  apctr  lassen  sich  alle  hieher  gehörigen  Formen  erklfiren. 
Was  die  Uebereinstimmung  mit  ovt  anlangt,  so  liegt  sie  in 
dvcößiai  fftr  afaräoßjuxt  und  odtdoßiat  fast  ganz  vor;  nur  sehn 
wir  uns  genOthigt,  entweder  ffir  das  allen  diesen  Formen  zu 
Grunde  Hegende  fi  eine  Composition  mit  ava  (S.  48)  anzu- 
nehmen, dessen  a  in  afcn  (fiir  vat')  erhalten  wäre;  oder 
wir  müssen  das  anlautende  aß  für  blossen  Vertreter  des  ur* 
sprfinglichen  v  halten,  dessen  zwischen  Vokal  und  Consönant 
schwiuikende  Aussprache  (ähnlich  dem  englischen  w)  hier 
diese  Sprechweise  einst  fixirt  gehabt  hätte.  —  Völlig  abwei- 
'  chend  ist  Poiie  Erklärung  (1, 196),  aber  ebenfalls  zweifelnd 
vorgetragen.    Gestützt  auf  die,  von  den  indischen  Grammati- 
kern der  yf^^  gegebene,  Erklärung  laedere  verbindet  er 
ifdco  mit  dieser.    Allein  wir  kennen  v&  bis  jet^t  nur  in  der 
Bedeutung  wehen  und  die  Bedeutung  laedere  scheint  mir 
nur  wegen  v&n'a  Pfeil  gegeben  zu  sein,  welches  sich,  wenn 
es  hieher  gehört  (denn  die  Erkläpmg  des  n  macht  Schwierig- 
keiten), sehr  gut  ans  vä  wehen:  der  Fliegende^  Forfgewehie^  er- 
klären Hesse.  —  ^ 

Also:  dfax^  contralurt  atrf  dße  Schädigende ^  dann  dFct^ 
ra(o(ßir  avataj&mi)  ätdoo  beschädigen^  davon  kommt,  da  die 
Denominative  in  den  allgemeinen  Verbalbildungen  ihr  Deriva- 
tivzeichen aj  im  Griechischen  spurlos  verlieren,  d&öa  (eben- 
so ddaifjVy  daödfirp^^  döaö^ai);  ddtoti^  ääätof  halte  ich  ffkr 
contrahirt  aus  apararm^  etpatatoi  wie  npAtos  aus  np^a^ 
tos  entstand;  dtfjpög^  c,  dy;  (draptffpös^  rf,  ÖVy  wie  Itffxio^ 
aa.?)  dtfip^Sy  is;  dt^ptos  (zw.)  verderblich ',  dvatos^  Wj  un^ 
verleM;  drarei  ohne  Schaden; 

dtiao  für  ipariw  mit  kurzem  ä  also  nicht  contrahirt,  son- 
dern durch  Elision  entstanden :  (^geisfes^')  verwundei  s^fin ;  luif 
ähnliche  Weise  entsteht  die  reduplicirte  Form: 

drdöSakoSfCv;  th+ar  mit  neuer  Formation  durch  S  (vgL 
np^ioi>  in  -^crvO»  vor  welchem  x  m6  übergeht;  frevMu^t; 
davon  draOäraXla,  ^,  Frevel]  draö^dXkco  frevelhi^  sein. 

Von  apat  mit  Elision  kommt  durch  das  Präfix:  d^d:  (vgl. 
iXeg^alpoßcn)  dnättjy  ^y  Betrug\  (fiir  anpotTtf  statt  anopemf) 
dnatdoo^  dnetteöco  betrügen)  dndtfjfia^  rd;  dndttföiSy  ^y  TäU" 
schung;  dnatffnKÖ£^  ^9  ^t  dnatfiXöSy  tf,  övi  dncmfhoSy  w. 


Mr^fflhMk;  «farim^/Mor,  6;  Aiaxko¥y  6^  Beirü^er;  tovKancttiOj 
i/y  8eUnembeini§\  Svfaatdtrflof^  er,  schwer  %u  beirü§en\  iSa^ 
Matiöne»  Mrißfm;  iB/Oftctnftijpy  Oj  Betrüger;  qfptraxihif^j  5, 
Verfikrer.  —  Man  konnte  jedoch  aneh  in  Versnehnng  kom- 
men, «r  mit  eskr.  ▼a(n>k'  ieirügem,  zn  identificiren  nnd  dafBr 
Fax  ak  Wnrsel  zu  setzen. 


Dnrdi  ^e  neue  Fonnalion  niit*0  nnd  vor  diesem  einge- 
sdiobenem  Nasal  geht  von  &t  ans: 

dtißßt»  9erM%m;  dtiiäfiws  (Et  M.)  mglüdsUch. 

Fenner  mit  dem  schon  in  itieo  ansgeprSgten  nentnden 
Begriff: 

dt'-AltoßMaz  ^eiwiemferwirrt  eein;  iMSi/loff,  tfy  er,  geisiee» 

vermVitmUm 

GdiSrt  endEch  znr  Form  vat'  mit  Uebergang  des  v  in  /3 
wie  sehr  Iiäofig  (vgL  ßoöXoßim  anter  y^Fip) 

ßdt^ofy  ^j  Doraeiraueki  die  verwundende  Pflanze?  ßd^ 
tvsr,  tSj  Diminntiir  davon;  ßdto¥y  x6,  Dombmtm^  ßexria^  ^, 
Ihmslrmucki  ßammtf^if^  Diminnt davon;  ßättro^^rf^cvi  ßatö- 
€tf,  ^6a,  er;  ßatd>6ffiy  9S^  dornig}  ßatiSj  fj^  eine  Pßrnnej  eim 
wf  Dormtüeckm  niUender  Vogdj  nnd  so  wie  ßAtos^  6y  Siaehel- 

Endlich,  da  wir  eme  Menge  Wwide  bedeutender  Wörter 
iueher  zogen,  femer  die  Ansbudnng  von  Stämmen  dnrch  An- 
fägniig  von  Gottmralen  eine  der  gangbarsten  ist  (vgL  vri,  vrik' 
bedeckem  nnd  viele  andre,  welche  vorkommen  werden),  wagen 
wir  SU  der  (S.  48)  gefundenen  Form  vri  noch  lat  nl-c-ns 
md  giieclusdi  iAx«<Mr  Wtmde  zn  stellen ;  in  letzterem  also  * 
den  Spir.  *  Ar  Vertreter  eines  Uteren  £  anzusehn. 

lAnDf,  tSy  Wunde;  ihtdSpwr^  rö^  IMm«;  i\3i6o9  sekwdrende 
Wtmde  verursaeken;  tXxooßia^  rö^  dae  Verfmmdete\  iXxflädi;^,.€^, 
me  eme  Wumde\  iJüiWfienvukj  ^,  öy^  Wunden  machend;  il- 
»s'tf^,  ^,  Verw9mdung\  drihtanos^  w,  ohne  Wunde]  övseht^ff^ 
if^  drnen  Wunden  eehmer  heiienj  ig^AxU^  i^,  Schorf, 

dX6yto^  nnr  bei  Heegeh.  erwfihnt  nnd  erklärt  1)  durch 
(fwntrig;  in  dieser  Bedeutune  wflrde  es  mit  ^Xvy  identisch 
sein  (^  Xtßx);  2)  dnrch  /i^«,  punipös^  dgißf,  xaxös;  — 
vorkommt  euie  formell  ähnliche  Zusammensetzung:  At-oDlt)- 
ytos^  welche  ich  jedoch,  wenn  die  Bedeutung:  weithin  gehört 
die  passendste  ist,  eher  zu  der  ftbrigens  nur  bei  Grammatikern 
vorkommenden  Fonn  von  dpvyoD  tönen  (vgL  yTpv^  ziehe;  die 
Dehnung  des  o  ist  wie  in  Su»fioöia  und  X  stellt  wie  oft  fOr  p. 

oiXoyf  röy  gS^^  9^,  Zahf^eiech;  formell  Hesse  sich  das 
Wort  an  eine  Men|;e  Wurzebu  schliessen,  z*  B.  an  fcp  decken^ 
sodass  das  Zahnfleisch  gleichsam  eih  Valium  Bedse^dtr  Zähne 
war;  die  alte  Etnnologie  bringt  es  mit  ovX  {wollig)  weich,  in 
VerUadung  (s.  ^Kup)j  weil  dieses  Fleisch  weich  ist    Aber 

4* 


S»  AAfl-AAK. 

weder,  diese  npch  jene,  nock  aiii}€;re  derartige  £tyniolo|^een. 
welche  maii  leicht  häufen  kannte,  benijiea  auf  eiaem  innigei 
Zusammenhang  zwischen  der  Wzbedeulung  und  der  yonoifXov 
Davon  kommt :.  ivQvka^  rä,  Zmhnfleiseh  an.der  imiem  Sfiiie  de» 
Zähne  i  btovT^^y^y  Ge^chwuUiM  tmd  vher  dßm  Zftht^Jleisc&. 
'   ■'    '  .■ '    ' 

(dXn-yös)  kommt  als  Simplex  nicht  vor,  wohl  aber  in 
der  Zusammewfltzung  qnit  im  imakuvo^  MebUck,  sm»s,  und 
im  Superlativ  äXnviöro^,  Die  |^wöhnliclien  Zusammen- 
Stellungen  sind  blosse  Bathenei.  Wir  wagen  es  mit  dem  sskr. 
ruk'-ita,  ruk'-ira  und  rnk'-ishja  süss,  Ueidieh,  zu  ver- 
gleichen; k'  wh^  im.Griech.  duirch  n  vertreten,  vgl.  pak'  nkn 
kochen^  und  ru  vertritt  älteres  ri  (vgl.  Hall.  A.  L.  Z.  ErgzbL 
1837.  S.  912  if.;^;  indem  iOr  dieses  seui  Guna  ar  eintritt,  also 
für  ruk':  ark'  erscheint,  entspricht  ihm  mit  p  für  A.:  oAir; 
die  Sskritwurzel  selbst  heisst  übrigens  eigentlich  leuchten^  ent- 
sprechend formell  und  der  Bedetttung  nach  griech*  Xun;  von 
'dem  Begriff  leuchim  geht  zunächst  der  des  schönenj  daim  des 
imgenekmemj  8u$9eu  aus« 

-  —     ■  .-  > 

d\^~d^,  6^  weiitse  Hau^eken^  besonders  m  Geeieki;  sclion 
bei  dieser  Bedeutung  dachte  man  mit  Recht  an  eine  Zusam- 
mensteUnhg  mit  dem  lateinischen  albus;  aber  Smd.  und  Heä. 
erwähnen  dX^poi^s  sogar  gradezu  mit  der  Bedeutung  kBVfunjs. 
Ein  mit  grosser  Wahrscheinlicldceit  aus  den  verwandten  Spra- 
dien  hieherzuaiebendesWort  ist  mir  unbekannt;  im Abd«  albiz 
Schwan,  alba  Fiuse  (Graf  Ahd.  Sprach.  I,  343)  wäre  die  Be- 
deutung zu  sehr  specialisirt,  als  dass  man  mit  Sicherheit  an 
eine  Identität  denken  durfte.  Wenn  den  Wz.,  welche  leuchten 
bedeuten  (vgl.  l<v^  apy^  Atw),  eine  Form  aus  blossem  sakr.  ri 
bestehend  zu  Grunde  liegt,  so  darf  man  etk-^  fär  eine  nur 
im  Griechischen.  UJH^  Lnt.  erhaltene  Ausbildung  derselben  durch 
g9  halten.  VielieicJit  ist  jedodi  Identität  mit  dem  sskr.  abhra 
die  Ainwsphäre,  Welke^  GM  i),  iUdch  fMmerat}  anzunehmen. 
'  Deiin  alle  diese  Bedeutungen  sind  vielleiclit  vom  Begriff  der 
.'  glänzenden  Farbe  ausgegangen.  Dann  wäre  aX^My  durch  Um- 
stellung von  bhr  in  rbh  und  Wandelung  des  r  in  1,  wie 
überaus  häufig,  entstanden. 

Wenn  dXdß^aörpo^^  6  (rrf),  Alahaefer^  nicht  fremdlan- 
disdi  ist,  so  nehme  ich  bei  dem  Wechsel  von  <p  und  fi  keinen 
Anstand  es  hieher  zu  ziehn  und  für  gebildet  aus  eiXtpaSi  = 
aXaßaZ  zu  halten;  davon  kommt:  dKctßd^tpsor^  t6^  Dim. 
dkaßaatpitfis  ^  o,  icK,  t),  der  Alahmsiereiem ;  die  Attiker  wer- 
fen p  aus:  Adßaötos^  dkaßddtta^.  — 

etXw^^  1^^  EUmUhkr,  ist  fremd  (vgl.  Pott  E.  F.  1, 85.  Graf 
Ahd.  Sprsch.  I,  235). 

1)  Bcilftafig  bemerlie  ich,  das»  das  litt,  sidabras  m.  hieKcr  gebort; 
es  ist  »rae  ZmamneBsetattag  aus  ^r^ta  lotiff,  mtä  abbra  OoM,  md 
b«de«tcC  Silbtr,    Bbcmo  colstaBd  das  «laiv.  »rHiro  «id  das  deotache 

Silbtr, 


OP.  55 

yfOP.  —  Im  Sanskrit  hnt  die  Wiirz^l  rt  die  Bedeutung 
wkm  gdtmgen,  im  Cänsaie  wöhm  jfeiatfffen*  mncken*^  daraus 
niössen  wir  schon  scliliessen,  dass  die  eigendiche  Bedeutung 
9fkii  ist  Dieser  Schluss  wird  aber  durch  ein!e  Menge  Ablei- 
(Qtt£:en  und  mit  iri  zusammenhängende  Formen  bestätigt:  z.  B. 
ri-ii  der  Weg,  ar-a  fmit  Guna)  die  iSpeiche  des  Rade»,  als  Ad- 
f^aelmelii  ra-tha(niit  ra  flir  9\  Wie  in  srash'tri  von  srig') 
ftoM  1L9.W*  Der  Vokal  wird  fiberans  häufig  ^reh  die  Li- 
ooida  r  mit  fast  allen  Vokalen  vertreten  (v^.  dar&ber  Hall. 
%  L.  Z.  1837,  ErrSiizbL  S.  9\&SM  so  ist  ir  ffeht^  idenHsch 
mit  fi;  femer  das  als  Veirbum  unbelegte  ri,  woran  mAi  aber 
n\?L9cknaf,  schliesst;  iemer  wird  diese  Bedeutung  durch 
sebudäre  Bildungen  erwiesen,  z.B.  fish  gehn,  welche  sich 
zufi  verhält,  wie  ish  zu  i  Tvgl.  S.  13  iH;  femer  fik'kh'  gehtty 
welche  sich  zu  fish  verhält  wie  ik'kh'  zu  ish  und  so  meh- 
rere andre,  welche  weiterhin  gelegentlich  envähnt  werden.  — 
Im  Grieehischeu  wd  Lateiniadien  habw  aber  schon  die  der 
einfachen  Form  entaprechenden  Formen  fest  durchgehends 
die  causale  Bedeutung  gdm  macken,  bewegen;  sollte  demnach 
letztere  die  eigentliche  Bedeutung  sein,  und  darin  der  Unter- 
sehied  von  der  sonst  gleichbedeutenden  Wurzel  i  liegen? 
Oder  sollten  manche  gridtohische  und  lateiuische  einfach 
seheinende  Formen  nicht  dem  Simplex  entsprechen,  sondern 
^hon  eompmvt  sein?  oder  endlich  hier,  wie  nicht  selten, 
<Ke  vrsprflnriich  mediale  Bedeutung  durch  einen  noch  nicht 
ganz  eikennbaren  Prozess  causal  geworden  sein? 

(JprtJeo,  Bpyvßit  bewege,  nach  der  5ten  Cl.  (adj.  rv)  aber 
nach  einer,  vom  Sskr.  sdmurstracks  abweichenden,  im  Grie- 
cEscheii  aber  fast  durcligehends  herrschenden  Regel,  gunirt 
—  hn  Medium  ist  es  inabesondere  die  Bezeichnung  einer  Be- 
wegQDg  von  unten  nach  oben,  wie  lat  orior;  dan  man  dcs- 
f^egcn  Tielleicht  an  eine  Zusammensetzung  mit  dem  Präfix 
üt  denken,  welches  sein  t  dem  p  erst  assimüirt  imd  dann 
verloren  hä|tte,  grade  wie  in  Spi^ööca  u.  aa.  (vgl  H.  A.  L.  Z. 
im.  ErgzbL  nr.  42  S.  330  und  /«)) 

ipfuvo^  schnell;  xorioprös^  6,  Slnubwolks}  xovtopjooo  he^ 
t^uhm;  norioptä}8fi^^  ef,  bestaubt}  SSoptoSf  Of^y  von  Gott  er^ 
refft 

iplroo  bewegen;  liier  scheint  die  Formation  die  Vermu- 
Anns  ^ner  Composition  mit  ut  schon  eher  zu  bestätigen ,  da 
Pi  der  ^f i  in  ihrer  einfachen  Form  entsprechen  würde; 
nodi  mehr  Wahrscheinlichkeit  hat  diese  Annalinie  in  dem 
ebeofaüs  hidier  gehörigen : 

ixpivQo  (anders  eiklärt  von  Pott  E.  F.  II,  278)  anregen; 
^«ntepricht  Wer  sskr.  fi  wie  in  <ppvy  =  sskn  bhf ig'.  Doch 
Kann  man,  wenn  man  weder  lüer  noch  bei  6pWoo  eine  Zusam-  > 
mensetzang  der  Art  annehmen  will,  atpv  f)ir  entstanden  aus 
^^  Form  opv  erklären  und  zwar  durch  Einschiebun^  eines 
^teenden  t  wie  in  ßorpv  fiir  ßopv  von  ßpv  (vgl.  weiterhin).  — 
Von  ixpins  kommt : 

itpwi^P'^  — n/r,  6,  Anireiber}  Stpwttftöff,  »7,  öv,  antrete 
^]  irpvrrig,  1^,  Otpuyöt^^  j^,  Ermunterung. 


54  OP. 

ifpäkloQy  9,  of>  und  Sxfnipös^  d^  d¥,  wekulL  Ueber  dieso 
beiden  kann  man  zweifelhaft  sein,  ob  man  sie  Ueher  steilem 
soll  oder  zu  rap. 

Spoiüoo^  wo  daa  au  äeoL-dor.  Dialektform  f&r  t;  ist;  also 
tSar  opv  und  pv  ftbr  ri  wie  in  örptbroa:  mck  k^üg  bewegen^  dmr^ 
Ol/  iaagehn;  Spovßia^  rö;  dpovötfj  ^,  Trieb\ 

öpoäj  mit  Ansbildmig  durch  ä  (&  30^  nnd  opo  entweder 
f&r  at+po  statt  fi,  oder  was  wahrscheinhcher  flbr  ri  (wie  ia 
dpM^apvot  n*  aa.  S.  69),  in  Spod^yoo  anreinen,  erregen. 

Der  Betriff  der  Bewegung  von  nnten  nach  oben  wie  in 
Sprvßunß  orior,  liegt  zn  Grande  bei : 

Spdpo€^  6,  Sotmenmfgtmg s  Marge»;  dpSiptröf^  if^övi 
SpSptoCy  tf,  oy,  dpStpiSto^^  a,  cy,  mergeHUehj  Spdp^iooj  6p- 
dpHSioi>  früh  auf  sekk 

AtLB  der  Form  f  i  bfldet  sich  im  Sskrit  y^rl,  welche  eben- 
falls mit  der  Bedentnng  gehn  angefahrt  wvd,  aber  nicht  be- 
lep;t  ist;  daran  schliesst  sfch  aber  das  Nomen  raja  SchaieiUgkeii, 
nut  dem  ohne  Positiir  und  Comparativ  erscheinenden  i^^gpl- 
mässig  daraus  gebildeten  (vgL  Bttmouf  Nouv.  Joum.  As.  lo34 
Janv.  S.64)  Superlativ:  rajishtha  echnellsie.  Der  Zusam- 
menhang zwischen  den  Bedeutungen  sehneU  und  leiM  ist  so 
einfach  (vgL  fiaötdmi  Schn^Ugkeii^  Leiehtigkeii)^  dass  ich  kei- 
nen Anstand  finde  anzunehmen ,  dass  das  formell  ganz  iden- 
tische ßätöros  mit  rajistha  ein  und  dasselbe  Wort  ist. 
Daa  a  ist  im  Griechischen  wegen  des  hinter  ihm  ausgefiedle- 
nen  j  sedehnt;  also: 

fidtöro^j  nr,  ov  (dor.),  ß^tötos  Ion.,  ßf^örog  ffewShnliclL 
Davon  ßftötdjvrf^  ^,  Schnelligkeit,  LeiehHgkeii  i  pf^örofvsöafy 
ß^öroovido  leichtfertig  8ein\  ßaörArevihg^  ff,  Leichffertigkeif. 

Ein  eigentlicher  Positiv  fehlt  auch  im  Griechischen ;  der 
Regel  gemäss  können  aber  aus  dem  Nomen  selbst,  welches 
zu  Grunde  liegt,  durch  Hinzufilgung  gewisser  Suffixe  (vgL 
Bumouf  a.  a.0.)  Adjective  gebildet  werden,  welche  die  Steile 
des  Positivs  vertreten.  Als  solches  SufBx  ^ent  im  Griech.  6io 
(=  sskr.  tja),  so  entsteht  (/Sat-Aiof):  ßrjtdtos  mit  gedehntem 
a  (ff)  wegen  Ausfall  des  j:  ß&Siogy  a,  ov,  leicht 
,  Hieraus  bildeten  die  Griechen  den,  im  Sskrit  nicht  vor- 
kommenden, Comparativ  regelrecht  (vgLütfrnot^ a.a.O.),  nach 
Abwurf  des  Suffixes,  durch  die  Endung  tov  (im  Sskr.  Ijans) : 

ßaioi^f  ß^iw,  fiäcfi^  (ß^ßo^j  fi^ov)  leichter ;  ßadva^g^  ßflceg 
wozu  auch  das  attische  fiqlov  gehört,  wenn  es  gleich  nur  po- 
•»sitive  Bedeutung  hat  (auJf  Ähnliche  Weise  hat  das  sskr.  vara, 
welches  eigentlich  nur  besser  heisst  (v^  V^^^P)»  «mch  die  Be- 
deutung g^tt  erhalten) ;  femer  ß&ta  für  pewra  und  ßiet  (wo 
das  richtige  b  erhalten  ist)  völlig  analog  dem  homerischen  Com- 

Jarativ  nXief  für  nXe^toyss  (von  nXaor  im  Sskr.  pr£-jans).  — 
^avon  ßätZfio  erleichtern. 

Eine  andre  Comparativform,  eigentlich  wider  die  Regel 
gebildet,  ist  ßrft^xtpo^^  ij^  ov,  durch  das  in  dieser  Art  Adjectiven 
im  Sskr.  nicht  gebräuchliche  Comparativsuffix  tBpo  gebildet 


QP.  55 

Eni  die  Gnimmatifcef  kennen  einen  eiorach  -  adjeetivi- 
schen  Positiv:  ßdioc^  p4^o^y  welchen  das  richtige  Sprachge- 
fohl  gewiss  verwarf.  -— 

Von  dem  zu  Gninde  liegenden  Nomen  snbst  erscheint  im 
Griechischen  eine  Spur  wohl  nur  in  ßjc^^viAo^^  ov,  leichisitmig, 
wena  man  nicht  auch  dies  so  gut  wie  patZfiD  zu  dem  Compa- 
rativ  aehen  wilL  

Da  der  Vokal  iFi  sehr  hSufig  zn  ra  wird,  so  ist  zu  dieser 
Wurzel  zu  ziehen  sskr.  ratha  der  Fuss^  doM  Glied;  das  Suffix 
tha  wird  im  Sskrit  zu  den  seltner  vorkommenden  und  schwe- 
rer zn  deutenden Unadisuff.  gerechnet;  wahrscheinlich  ist  das 
darin  liegende  th  Zeichen  einer  sekundären  Wurzelform.  In 
diesem  Falle  erklärt  sich  das  im  Griechischen  ßi^-os,  rö,  Glied 
entsprechende  Neutralsuffix,  welches  nur  an  Wzformen  tritt, 
desto  leichter.  Im  Deutschen  entspricht  goth.  lith*ns  GUed. 
Der  Regel  nach  müsste  zwar  d  statt  th  stehn,  aber  in  demFaU^ 
wo  £e  r-Lante  Repräsentanten  einer  sekundären  Wurzelfor- 
mation sind,  werden  wir  häufig  die  Gesetze  der  Lautverschie- 
bung im  Deutschen  nicht  so  streng  beobachtet  sehn. 

Ferner  heisst  im  Sanskrit  ratha  der  Wagen  ^  ihm  ent- 
spricht wohl  latem.  rota  Rad  (vgl.  Pofi  E.  F.  II,  103);  das 
entsprechende  griech.  piSijy  j^;  ßiöioVj  röy  Wagen^  l^te  ich 
f&r  fremden  Ursprungs. 

Sollte  sich  an  diese  Formen  auch  fioS^og^  S  (Hes.  op. 
et  d.  392)  in  der  Bedeutung  Gang,  Bahn  (vgl  Plut.  ed.  Wyt- 
tenb*  y,  3, 767)  reihen?  mit  ßöäos  in  der  Bedeutung  Rauechen 
schdnt  es  mir  mcht  identisch  sein  zu  können. 


Die  V^i  hat  femer  die  Bedeutung  erlangen  (vgl.  Ap  S.  12); 
in  dieser  entspricht  ihr  griechisch,  niit  dem  rv  der  5ten  Con- 
jugationsclasse : 

äpvvßit,  äpyvßat  gewinnen.  Auch  das  deutsche  arn£n 
perdienen,  gehört  hieher  (bei  Graf  Ahd.  Sprsch.  I,  426)  und 
das  zendische  eren  (Bopp  Gr.  sansc.  S.  329.  BMtm.  Joum. 
des  Sav.  1833.  &  596). 

Femer  äp-^og^  röj  Gewinn^  und  in  der  Zusammensetzung: 

fnO^aprico  Iiohn  gewinnen;  ßiiOäetf^yrfttxögj  ff,  dv,  %wn 
Ijohnarbeiien  gehörig]  puö^ilfmff,  S;  ßlöBapvo^,  S;  iu6^dpvt66a^ 
fj^  TagKhneri  ßititöafiyiaj  ^,  das  Lohnempfangen  *^  puöSapriHÖ^^ 
i^j  dr,  Ltohnarheiier  betrefend. 

Ist  X^P^ns  der  Dissimilation  wegen  (Aber. Dissimilation 
vgj.  PoH  E.  F.  11,65—112)  aus  x^P+^Pp?S  zusammengezo- 
gen? auf  ähnliche  Weise  entstand  eötpp&roop  aus  et;:{-^peK-' 
\arip^  wie  Potl^  E.  F.  11, 111  bemerkt.  Dann  heisst  X^P^^^ 
n^og,  6y  ganz  wördich  der  Handarbeiler ;  X^P^^Sj  ^IX^P^^" 
rajpj  S;  X^pr^tUf  i^,  Handarbeiter(iny^  X^P^^V^^Sj  ^j  ^j  *»*«' 
gehörig. 

Hieher  gehört  femer  aipopai  tOr  ap  nach  der  4tenCon- 
jiigationsclasse:  ar-jA  äolisch  dppo  gewöhnlich  mpo  ftir  eich 
gewmnen  (hei  Paesow  unter  afpoD  erheben^  nr.  2.),  vgl.  II.  XU,  435. 


36  OP. 

Gehort  endlich  auch  ip75ro  in  fpTSof^,.S;i^,  Lohnarieii^^ 
iLStW.  hieher?  steht  ep  f&r  ap  mit  gewöhnlicher  Vertatiscihung 
von  €  und  a?  in  ipl  erkenne  idi  den  alten  Dativ,  wohl  fOr  ip^ 
von  einem  Thema  ipa^  welches  Gewhn^  helssen  wlWli;(vgi. 
äpttj  äyxi  u.  aa.  (ur  dptoi  wie  ^iytg  für  /löyots,  oder  ftir  «rp- 
ra+z),  So  ist  von  der  Wurzel  dhä  Se,  also  ^pZ)^o  /»r  G^witm 
ihumd;  bei  Homer  heisseu  al  ipiäot  Spinnentwen;  (3ies  ist  je- 
doch sicher  nur  Specialisirung  der  allgemeinen  Bedeutung  und 
nicht  deswegen  an  eine  Ableitung  von  Iptot^  Wolle  (^xjüp)  zu 
denken ;  von  Mpl^os  kommt :  ipiäsAco  um  Lohn  arbeitm'f  ipt- 
^iia\  r}j  Lo/marbeii;  ipiSfaxög,  ij,  Tagtöhneriti. 

Weiterhin  werden  wir  als  eine  sekundäre  Formation  vot» 
ri  die  Wzform  irig'  erkennen,  von  dieser  bildet  sich  fig'-u 
firade  und  recht,  genau  yne  von  derselben  Wzform  das  lat. 
rectum  kommt  Diese  Analoge  beachtend  hat  schon  Po// (E. 
F.  I,  219)  bemerkt,  dass  auf  dieselbe' Weise  zu  der  Wurzel  fi 
das  gleichbedeutende  sskr.  ri-ta  recht,  fr<iAr  gehöre,  worin  ich  ihm 
ganz  bcistimmo.  Von  diesem  f  ita  kommt  nun  im  Sskr.  anf  ita 
tmrecht;  griechisch  entspräche  diesem  Worte  nach  Assimilatiou 
des  n  an  r  appiro  oder  mit  Uebergang  des  p  in  ^  aXhxo^  aXtro, 
und  ich  glaube  es  in  der  That  in  dXirioo^  dXttalvcOj  äXt'^ 
tBioo,  dessen  Grundbedeutung  nichts  weiter  ist  als  tmreehi  ihmtj 
wieder  zu  erkennen.  Dalier  kommen  dann:  dXitfjfia^  rö,  Sünde; 
dXtt^fioor.  <S,  Sander;  (dXitripös,  6y%  dXmfpwCj  or,  eündig^ 
dXmjpKihSffS^  €S,  was  dem  znkommf,  der  eine  Sumderachuid  trmgi% 
mit  unorganischem  li)  dXttpög  Sünder;  dkerpioa^  {dXapcdyeo'i} 
'  sündigen :  — 

Endlich  mit  einem  (man  mag  meine  Etymologie  oder  eine 
der  andern  bis  jetzt  gegebnen  flir  richtig  halten)  hier  e%ent* 
lieh  unregelmässigem  Uebergang  des  t  in  ei  (weil  dieses  t  hier 
kein  selbstständiger  Vokal  ist,  sondern  mit  p  zusammen  den 
Vokal  fi  vertritt):  dXdtris,  (5,  Sünder,  und  äolisch  sogar  dXoi- 
^^^  4»  (ganz  nach  der  Analogie  von  Xtn :  X&,n :  Xotn).  Von 
dieser  regelwidrigen  Gunirung  finden  sich  jedoch  auch  im 
Sskrit  schon  Spuren  (vgl  S.  &I). 
yrfXlnigj  ii^  schuldlos. 

Der  Form  sowohl  als  der  Bedeutung  nach  könnten  dprtos^ 
dvdptios  ebenfalls  identisch  sein  mit  irita,  anf  ita;  der  Vo- 
kal fi  wäre  in  ihnen  gunu-t:  arta,  anarta.  Allein  die  Iden- 
tität von  äpxt  und  dppoi  spricht  sehr  für  die  alte  Etymologie 
von  dp  in  der  Bedeutung  fügen.  Wie  ist  es  aber  mit  dieser 
angeblichen  Wurzel?  Formell  ist  sie  augenscheinlich  mit 
der  bisher  behandelten  op  identisch;  denn  a  und  o  wechseln. 
Sollte  sie  nicht  überhaupt  mit  ihr  gleich  sein?  Mit  ap  stehen 
eine  Menge  Themen  in  untrennbarer  Verbindung,  welche  sich 
auf  eine  Form  dp  ftlgm,  reduciren  lassen.  Dieser  entspricht 
lat.  sero.  Im  Sskrit  haben  wir  zwar  auch  eine  Wurzel:  sfi, 
aber  als  Verbum  heisst  diese  nur  gehn.  Man  könnte  jedoch 
eine  Spur  der  Bedeutung  yon  fügen  in  dem  formell  auf  sie  re- 
ducirbaren  sar-at  Faden  erkennen.     Auf  diese  Weise  wfir- 


OP:  S7 

den  sich  sskr.  sri,  tat  ser,  griech.  <fp  schon  in  Verbindung 
bringen  lassen.  Diese  Verbindung  wird  aber  noch  wahrschein- 
licher, wenn  w»  bedenken,  dass  bei  Behandlung  der  '^op 
sich  ergab,  dass  in  ihr  mehr  die  Bedeutung  bewegen  als  gehn 
vorherrscht'  1>a  tiun  si^i  aus  einer  y^^?  Präf.  sa,  entstan- 
den ist,  wie  die  IdentHftt  der  Bedeutung  voii  si^i  und  ri  und 
sfig'  und  vrig'  steigt  (vgl.  eine  Menge  aiidre  Betsptele  die-> 
ser  Zusanimensetztuig  und  Zusammenziehung  in  der  Folge 
und  Poit^  £.  F.  1, 163),  so  i^ürde  e^  %usamm€fAewegen\kB\&9exk^ 
also:  %u8ammefifügen.  Nun  steht  aber  die  griechische  Form  ap 
mit  ip  in  einer  so  engen  Verbindung,  dass  man  sie  nicht 
trennen  darf.  Sollen  wir  annehmen,  dass  nrp  den  ihm  ge- 
bührenden '  wie  nicht  selten  (vgL  z.  B.  dpQ^  =  sskr«  sara) 
verloren  habe?  Ich  glanbe  nicht,  d^ss  es  nöthig  ist  Denn 
wir  finden  sehr  häufig,  dass  im  Griechischen  dem  Simplex  die 
Bedeutung  £u  Theil  wird,  welche  ihm  eigentlich  nur  in  seiner 
Gomposition  zukam ;  so  z.  B.  heisst  nsr  im  Oriech.  /Uegen^ 
n-ahrend  die  eigentliche  Bedeutung  faüen  ist  und  im  Sskr.  erst 
nt-pat  m  die HMe  fidien,  ßegen  heisst  Diesemnach  gehört  also 
yf  ap  in  der  Bedeutung  fügen  ebenfalls  zu  der  sskr.  Wz.  tu  — 
(Spco)  dpapiöKoo  (mit  reduplicirter  Wurzel)  fügen  ;  äp^  ' 
fisvos;  {dptnioo  \Hesgeh!\  paesend  tnacheii)  dpBpiög^  6j  Band; 
dß^piüo  fügen  i  äpäßuog,  a,  o¥j  verbunden  \  dp^piee^  if.  Ein-- 
traehi'^  dprAt^  ^,  Band,  dppol  (Locativ.)  in  der  Fügung '^  %u 
der  pateenden  Zeit;  eben]  audb  dpfioi.  —  Stq^pffSj  ^9j  fM 
dem  Sehwert  vereehn.  —  nt^dpifi^^  6,  TUürhüter.  —  Bptfpof^ 
a,  or,  verbunden  ii.s.w.,  Geieed;  ifjiifpe6<o,  -^ie»^  %U9ammeH'' 
frefen  U.S.W.;  Sp^psußia^  ttJ,  Geiaeel*^  dptfpsla  ( — £a)  i^^  dae 
%u  Pfände  Dienen.  : L, 

äptioSy  a,  QVj  wie  zusammengefügt,  passend,  grade,  recht; 
Sp6ios  =  hlnato^  (ßuid.)\  dprtöttf^,  ^,  Unversehrtheit*^  dpftd- 
)(tg  als  grade  Zahl\  dpuaöpös,  6,  Grad^  vder  Ungradspielen\ 
dpruiUioo  genau  zählen. 

FragKch  ist  es,  ob  dpto  in  Sßxaptrf  (^,  apaptff  (ff)  zu 
dieser  Bedeutung  von  H  gehört,  also  wörtUch  hJesse:  in  dem 
Zusammengefügten  (vgL  Spo  zugleich)  oder  zu  der  Bed,  geht^y 
so  dass  es  hiesse:  in  einen  Gang'i  Davon  6paprifStp^  zusam^- 
men;  opapricj  zusammengerathen, 

&ptt  iben,  ist  alter  Locativ  von  dpto  und  steht  f&r  dpxoi\ 
filr  Ol  steht  i  wie  in  pöyig  fftr  pöyotg. 

Zu  dieser  Bedeutung  von  f i  gehört  femer:  dp^t^iüa>  voll'- 
enden 'y  HündptiötS,  ^,  Hcetaprtöpög,  S,  das  Einrichten;  xatap-- 
tt&t/fp  und  — xiffS,  6j  der  Einrichtende;  —  femer  dptiod,  dp^ 
rio),  dptvyao  zusammenfügen,  zubereiten*^  äprvpa,  x6,  womit  man 
etwas  wiirzl;  äptvötg,  ii,  di$s  Zubereiten]  dpTvttHÖg,  tf,  (iy;  — 
dpvbyas^  6j  eine  obrigkeitliche  Person.  — -  inaprtfs,  h,  fertig. 

Der  Bedeutung  nach  gehört  auch  hieher  dptsp^i,  ifn 
frisch  und  gesund;  es  erinnert  an  das  schon  bemeskte  (S.  55) 


S8  QP.        ' 

«skr.  arth  in  samartka  «toA;  daher  dpte/iia,  ^,  Gemmd^ 
imii  dpnfUoif  gesund  sem. 

Ikp-'t^'-fiög,  ausgebildet  durch  ä  wie  lat  or-d-o,  wolil 
nrsprfliu^ch  eine  Reihe,  daaa  ZMenreiAei  schon  die  einfache 
Wurzel  nat^dieseSedeutung  wie  es  scheint  in  vi^pttofy  oy,  {va  ^ 
etp-^-vta)  MmgeMäkU.  — 

ipiäfiioj  ztUUen;  äpiSfßOfßMj  tö,  dae  Ge%ähUe;  iptößjuf^ 
fhS,  i,  dme  Zahlen  %  äptäßUfröf^  ^,  öv;  äptäpiOSj  ^t  oi^j  9^^ 
%äUif  iptS^jMtitoiöSj  i/,  dr.  —  löJjptäpoi.  — 

GehSrt  ferner  ^elleicht  zum  Stamme  aß  in  der  Bedeu- 
tung fügen:  nap^opoS,  ov;  ndpapoSy  av,  das  niehi  an  das  Joch 
gespmuUe  Pferd,  Handpferd  f  weniffstens  kann  ich  die  Etymo- 
logie von  dslpso  auf  kernen  Fall  bmigen;  davon  naptfopia^  tf, 
die  Leinen  des  Handpferdes  \  fttr  meine  Ableitung  spricht  6uy^ 
cap^iSy  4y  Zmagespann  (vgL  äpiia  von  der  Composition  sa-f-  ri) ; 
0v¥os^iüsi)  %usanunenspannen\  CwtoptHSÖOfun  »ui  einem  xspei-^ 
spännigen  Wagen  fahren}  öuvaopioo  wemii 


Hikshst  wahrscheinlich  gehört  endlich  zur  Wurzel  ri:  dfpa 
mit  den  epischen  Nebenformen  dp:  ßd\  allein  die  eigenüii^e 
Bedeutung  dieser  Partikel  ist  bis  jetzt  viel  zu  unsicher  erkannt, 
als  dass  man  mit  Entschiedenheit  etwas  bestimmen,  könnte, 
Ist  sie  der  von  äpti,  dppol  verwandt,  etwa:  grade j  just  u.s.w., 
so  schlösse  sich  dpa  an  iri  in  der  Bedeutung  fugen.  Hat  da^ 
gegen  Härtung  (Partikeln  I,  4t22)  richtig  als  Grundbegriff  von 
dpa  das  Ueberrasehende  erkannt,  so  schlösse  es  sicn  an  f  i 
mit  der  Bedeutung  gehn^  und  wäre  identisch  mit  dem  sskr.  ara 
schfidL  dpa  fasse  ich  mit  PoU  QL  F.  II,  175)  als  Zusammen- 
ziehung von  ij  dpa.     

Die  Wzfonn  sri  zoff  unsere  Aufmerksamkeit  schon  auf 
sich ;  sie  soll  daher  aucn  die  Reihe  der  sekund&reu  Wurzel- 
formen von  ri  eröffnen.  Sie  entstand  aus  f  i  durch  das  Präfix 
sa;  haben  wir  bei  fi  mit  Recht  die  Bedeutungen  bewegen  und 
gehn  angenommen,  so  heisst  also  sri  ebemalls  zusammen^ 
bewegen  und  %usammengehn.  In  jener  Siedeutung  entspricht 
griechisch  dp: 

dpfAÖ^j,6,  Fuge;  dpp^ioa^  passend;  dpp6^  ( — öööooj  — cfrra?) 
%usammenpassen;  dppoy^,  i^,  Zusammenfügung:  dpßiödioSjCi^oy, 
%usammenpassend;  &ppo6iSj  ify  das  Fügen; —  dppoöpa^  röy  das 
Zusammengefügte;  dppoöia,  if,  das  Ordnen;  dpßioötffpj  — ti^$', 
taopj  Sy  der  Zusammenfügende;  dppoötatög,  ^^  öv.  —  dpfux^ 
dpptfy  ^9  Verbindimg,  Vereinigung;  dppioyia,  i^,  Verbinduttg 
U.S.W.;  dpßioyvtösy  i^,  öv,  dppdriog,  ov,  harmonisch  a.s.w%; 
dyapfioötia  das  Unpassende;  dyappoötico  unangetnessen  sein. 

ßtftdpßKoif  Tdmter.  —  IVlit  e  för  «:  Spöig^  auch  ip^ig^  r}, 
Verbindung.  

Wohin  bringen  wir  das  homerische  ieppivog  verbundeti. 


op.  m 

nammtttfrtomiAäeBShMmirapßiii^gf  An  elnra  dritten  iden- 
ttsdien  Stamm  f  «p  darf  man  schweriieh  denken ;  daher  ieh 
diese  Formen  mit  PoU  (E.  F.  ü,  79)  sa  diearai  dp  nät  b  atatt 
a  ziehe« 

GSebt  nns  dies  das  Recht  aneh  flptpog^  6,  die  Gefmfgm» 
Mdmft,  hieher  zu  ziehnf  oder  gehört  dies  mit  eZto^  znsammen, 
frdches  ich  zn  Fap  ^=zpA  geiieUt  habe  ? 

dpßuAtdj  ^,  %mgieikeiUßj  kktreiehmde  Nahrung.  Selnr  frag- 
lich, ob  es  mit  Bedit  hieher  gezogen  wird. 

Das  Fflgen  aaf  ZuMunmmfügen  von  Oefftnetunden  mvf  ei^ 
mer  'Schmor  (vgl  sskr.  Bar*at  Sehnm)  fibertragen,  entsteht 
darans: 

ip-ßMcij  tö,  Ohreehmtr;  SppoC^  S^  Sehimrj  Keiie  (8ppo€  ASm.); 
opßiithtog,  0,  Dimin« ;  xaSdpßitoy^  td  (lzx)  ;  Spfuxäog^  &,  eme 
Reihe f  Spßidätor  Dim.;  SppatiSioo  mtfireihn\  Blppöf,  S,  Reihe. — 
Sp^jnd^  ^9  Angehehmw\  Spimöeo mn§dn\  Spßuevt^  S,  Angler. 

Spf^a,  tö^  (dae  Zuemmmengefugie  eigentlich;  aber  in  spe- 
de)  Wegen  (vgL  öweopls  S.  68);  dppättoY  Dim.;  dppdtuog^ 
ipßidtwg^  ipiAottwög^  d^  d¥;  apiAottÖHS,  e66a^  w^  %um  Wagen 
gehörig i  Appcethrfi^  Itis  (zw.);  dppctreAtD  den  Wagen  lenken.  — 
ßpufäpßuxtog,  ov,  wagenbelaeiend. 

Gehört  hieher  oder  zu  der  zweiten  Bedentong  dieser 
Wnrzel  gehn  (s.  weiterliin)  8p^ßiog,6^  die  Rhede]  müssen  wir 
sie  als  die  Steile  ansehn,  wo  man  das  Schiff  anknüpfte,  oder 
ist  es,  wie  Buiim.  (LesSL  1, 111)  annimmt,  der  Punkt,  von  wo 
man  ausgeht? 

SpßUOD  vor  Anker  Hegen]  SppiZoo  hoteen,  feeletellen]  Sp/w^ 
6tSj  if,  dae  Fähren  dee  Schifee  an  den  AsUcerplai% ;  Sppt&nf» 
pia^  1^,  ein  Seil  eiwae  feei%uhaUen\  iroppitijgj  8,  im  Hafen 
Hegemdi  ügK>pßu6Tiip,  6,  der  unien  beeehweri  und  feeihaU, 

Da  wir  in  der  Reihe  d^r  eben  bemerkten  Wörter  den  Be- 
griff des  Siehems  stark  hervortreten  selm,  so  scheint  es  kaum 
zu  gewagt,  auch  an  das  so  nah  verwandte  ipAior,  rd,  Siittzej 
BefeeOgungemitid  der  aufe  Land  gezogenen  Schife,  zu  denken. 
Doch  ist  diese,  so  wie  manche  andre  EQrniologieen  davon, 
welche  ich  geben  könnte,  unsicher. 

Sri  in  der  Bedeutung  %u8aamengehn,  sehe  ich  nur  in  zwei 
Themen  bewahrt ;  ^sunächst  im  sskr.  sara  dicke,  %neammen» 
geiamfene  Miiehy  lat  serum  und  griech.  dpög  auch  6fifi6g  und 
ionisch  oApög^  <$,  Molken  i  ößß&Stfg^  er,  molkig  i  ößfiöeo  %u 
Melken  machen \  StößßooCtg^  ^j  die  Verwandlung  in  Melken^ 
IgßfifiiSlfiS)  ton  Molken  reinigen. 

Femer  sehe  ich  sie  im  sskr.  aautm.  n.  iSs/s,  welches  be- 
lumntfich  auch  durch  efaie  Art  GerinnetUaeeeney  Crgeiallieirene 
gewonnen  wird  (vgl.  le^  falt  gerinnen^  gefrieren)^  der  Na- 
men kehrt  fast  in  allen  verwandten  Sprachen  wieder;  lat 
sal^  gc^salt;  Ikt  m  surus  (mIi;^),  lettfahls;  griechisch 
entspricht : 


60  OP, 

rfA,  Sy  för  rflo,  Im  Nom.  äk^  fBr  S\o^^,  ÜtoM  thematische  o 
iMt  ansp^efhllen,  wie  Im  Griechischen  seltner,  hn  Gothisclicii 
gewöhnliifth ;  der  Verluf^t  wurde  duroh  da^  vor  d^m  a   ste- 
hende r  (später  1)  herbeigeflihrt;  auf  üUidiche  Weise,  vne  im 
Lateinisdicn  p.Her  för  pnet*^  Itand  dieses  iilr  puer-u-s  un<l 
Afehnliches  entstand.   Durch  diesen  Verlust  wurde  <fiU)  alsdann 
aus  der  zweiten  in  die  dritte  Declination  hinübergezogen.  Eine 
Form  Skag;  äkcno^^  tö^  erinnert  ganz  an  das  gothische  8 alt; 
sie  ist  ein  Partie,  gevij  n.  von  der  y  siri,  dessen  Thema  und  No- 
min, im  Sskr.  sarat  heissen  ivürde;  das  schliessende  r  ist 
im  griech^^hema  €(A<]rr  i^ie  gewöhnlich  in  s  übergegangen. — 
Davon  r  dXig^  ^,  Saizigkeii\  dXtä,  i^,  SMrfass;   dKiapog^  €fy^ 
eingesalzen i    RXtpLog^  ov,  salzig;   SKtyog,  V>  ^}  ^^*  'Sferfo  ^e^ 
macht i  dXviög^  i^,  öy,  salzig;  dktxig,  ^^  SMzigkeiix  SKvhö^^ 
ff,  6y,  salzig;  dXvHÖttfgj  ^,  Sälzigkeit;  iiXvnk^  fj,  SalzqueUex 
äXvHdbSffg,  sS,  salzartig ;  AklZfo  salzen;  SXiötg,  ^;  dXiöfiöir^  <$, 
Einsalzen;  dXi6töi^  i/,  ^,  gesalzen;  AXftrij  i^,  Sabmasser;  rfA- 
lAtig,  t}^  mit  Salz  eingemacht;  iSXpnfagy  eööa,  sv,  gesalzen;  SX-^ 
fua,  tetj  eingesalzene  Speisen;  äXpiatog^  a^  oy,  salzig;  AXii^oj 
einsalzen;  &Xpiev6i^y'/f^  dasEihsaizen;  dXfiSVtiff,  6,  der  Fruchte 
einsaht;  AXfivpög,  d^öv^  salzig;  AXßAVpöttff^  ^%t^  {dXßöfna^ 
rdtj  zw.)  AXpLvpig^  i^,  Salzwasser;  dkpv^tZGß  salzig  sein. — 

äväXoSjOV;  äyaXros,  oVy  ohne  Sah;  na^aXfitfg^  ig,  sehr 
salzig. 

Mit  ö  statt  '  in  6dXyapä^^  rrf,  Eingetnaehies  (spätes  W.) 

Sehr  hftufig  bewirkt  die  Zusammensetzung  einer  Wurzel 
mit  sa  {zusammen)  weiter  nichts,  als  dass  die  Bedeutung  der 
Wurzel  verstärkt  wird.  Durch  den  Gebrauch  wird  diese  Ver- 
stärkung sogar  nach  und  nach^vieder  so  gemildert,  dass  die 
zusammengesetzte  Wurzel  mit  der  einfachen  identisch  zu  sein 
scheint  So  heisst  sfi  im  Sskr.  nur  gehn;  dagegen  ist  in  den 
verwandten  Sprachen  die  Bedeutung  in  ihrer  Verstärkung  be- 
wahrt: heftig  gekn,  sich  bewegen,  springen  u.  S.W, 

Im  Griech.  entspricht  zunächst  6p  in 
.  Sp'pij^  'fjj  heftige  Bewegung;  Spprfdör  mit  UftgesHim;  Sp^ 
pdeo^  ipfiaivGo  hin  und  her  bewegen;  Spptfpa  heftige  Bewegung 
(vgl.  Buttm,  Lexil.  ü,  4);  Sp^öttfp,  6,  SppdötBipa^  i^,  der^ 
{^die')  Antreibende;  Spptjti^pioVj  W,  Mittel  zum  Antreiben;  Sp^ 
ßjtfttxög^  tfyöv;  Sppfftiag,  6,  ungestitm;  navoppi^  navoppd 
mit  aller  Kraft  (zw.);  itpöpprfözg^  ^,  Ort  zum  Angrif;  öni-^ 
6SfopiAiQi>  zurückeilen;  öfttöSöppijtog^  cr^  zurückeilend* 

Indem,  nachdem  die  Form  gunirt  ist  (iri  in  ar),  1  fiir  r 
eintritt,  entsteht  die  sskr.  Wzf.  sal,  welche  bei  Rosen  mit  der- 
selben Bedeutung. wie  sri  {gehn^  angefllhrt  wird,  und  zwar 
nicht  alsVerbum,  aber  durch  eine  Menge  sich  daran  knüpfen- 
der Nominalthemen  belegt  ist  —  Dieser  Form  entspricht 
griech.  AX  spritigen  (ßich  heftig  beweget^}.  Int  sal-io,  goth. 
sah  (mit  einem  t  als  Element  einer  sekundären  Bildnng). 

&XXopat\  die  doppeken  XX  sind  durch  Assimilation  aus  1  j 
(nach  der  4ten  Conjugationsclasse)  entstanden,  wie  das  lat 


OP.  61 

sal-i-o  seigt  DaTon:  ä^Märto^  Spnit^\  &\6iS^^^^UisSfifingen% 
aXt^pe^^  o\  Biemawe^,  weiche  twr  Vennehnmg  der  Spm^krafi 
MÜeniem  ;  dXtrfpia^  ij^  dae  Spru^get^  dami\  dXrtxds^  rf^  ov^  he- 
heml:  äfpaktos^  ar,  %urüdsepri$igend;  ftp&oK^Sf  is^  roraptmgend; 
im-'äkkopaix  kommt  daher  hndKtnf:^  und  mit  Uebertritt  der  A* 
ftpiration  von  äk  auf  das  ni  igndtXttfS^  6,  der  JJpf  akdaim  Bdr 
türliöh  auch :  ignaktiay  i}y  itpu£ktiO$^^  rö^  ein  ffegen  das  Aipdrücken 
dienendeei  Krüui\  in  diesem  Fall  glßhört  vielleiclit  auch  hieher: 
i)niJ^ffS^  fftoSy  o ;  '^Miokri^y  ov^  6^  Alp^  obgleich  mir  die  Formation 
nicht  klar  ist;  oder  sollten ^e  mit  ^niako£,6y  Fieber^  identisch  sein? 

Alit  Bewahruni^  des  organische  6  entsteht  im  Griech.  die 
Form  öaX,  natürlich  ebenfalls  mit  dem  Grundbegriff  des  üf^ 
iigen  Bewegene.^    Daher 

0aX^o^,  6y  heftige  eehwmtkende  Bewegung,  mebeeondfre  des 
Meereej  dessen  Nameu  selbst,  wie  sich  sogleicli  zeigen  wird, 
aus  diesem  Begriff  hervorgegangen  ist;  öäXa^  f%  Ersc/iuiierung. 

öaXvüoo,  öäköoD,  6äkd66co  heftig  ietvegen  (trans.  und  in- 
transitiv wie  auch  schon  ri  in  der  Grundform);  ödXBVpux^  toy 
Bewegung;  ÖäkBia,  J}y  Erschütterung i  Öakatrrös^  ?},  int,  bewegt i 
döaXjfs^  iSy  tmiewegi;  eaXetyioi},  6aXikyco  ([vgl.  lat*  salax)  aus 
öaXdödGD  womit  es  identisch;  CaXdyriy  tjj  Unruh)  ödXaSy  &y 
Bergmannseieb;  (mit  h  statt  y)  öaXancay^  otn^og,  6,  ein  Mensch^ 
der  sich  hin  tmä  her  wirft,  lio furtig  bewegt  \  ^aXcouartboo,  öa^ 
Xcowa¥iZ/oi>  pomehm  thun;  öaXcoiooyda,  öaXaHßo¥ia,  ^y  dae  Vor- 
nehmihun.  —  ÖaXdtZßa  in  Unruh  sein;  6aXats,  tj;  öaXäiÖßiös, 
6^  Ängstgesehrei.  —  öaXiyfi^  rj  (wo  v66  zu  Grunde  liegt,  wenn 
nicht,  wie  Pnesow  verm^thet,  6äXdyff  zu  schreiben)  das  stete 
Bewegen*  —  . 

Von  dem  Begriffe  des  heftigen  Bewegens  sind  vielfache  Na- 
men des  Wassers,  der  Flusse  und  Meere  ausgegangen;  so 
heisst  im  Sskr.  sar-it  jPVti«#,  sar-i  WusserfM\  saras  Teieh^ 
saras-vat  (begabt  mit  saras)  Ocean;  mit  1  f&r  r:  sala  Wasr 
ser,  salila  Wasser  u«s«w« 

Im  Griechischeh  entspricht  dX  (i^)  wieder  mit  Verlust  des 
thematischen  o  (vffl.  S.  60)  statt  dXo  woraus  im  Nominativ  dXs_ 
lat  salum  =  sskr,  sala-m  Meer.    Davon : 

SXuys;  dXmög,  f),  6v;  dXipoSy  if>  oTy  %um  Meer  gehörig; 
iXuk,  ^y  ^d.;  dXuü^,  Sy  Fischer;  dXuüoo  fischen  %  dKzavrtt^^ 
SXtJ^ospy  Oy  (nicht  mit  i^top  componirt)  Fischer  ß  dXuvnHÖQy 
liy  ör;  JfXuia,  ify  Fischerei;  dXidSat,  ol^  Seeleute;  ivdXu^Sy  ^ 
or  (di^aX),  m  dem  Meere;  hfaXos  insula  (Pott  E.  F.  II,  187).— 

BBt  2  in  Setkafiifj  n.  p. 

Gehört  hieher  öiX-^iyor,  töy  Eppich?  als  iXeoSpi^cv 
oder  als  Schlingkraut?  oder  ist  es  wegen  des  Glanzes  der 
Blütter  za  der  y  von  ösX^as  zu  ziehn  (öfetp)'i  ich  wage  nicht 
zu  entscheiden«  Dass  es  zu  iXi66co  und  %Xos  nicht  gehören 
könne,  wird  sich  unter  y/^nvp  zeigen,  da  in  diesen  '  nur 
das  F  vertritt,  kein  ursprttnj^ches  s.  Zu  ciXirov  gehurt  tfe- 
hritrifj  6y  mii  Eppich  bereitet  ^  ösXWwoS,  t;,  or,  ton  Eppich  be- 
reitei;  ösXtrovöia^  j^,  eine  eppichähnUche  KMart. 


69  OP. 

Wohin  öiipfow  gelilM,  ist  vieüeiclit  auch  6MtMj  rd,  und 
tfMtlf  O  4^  «<M  Pfmmmmt,  xa  seteen  (vgl  jedoch  O/JU).  — 


In  der  zu  d^n  Begriff  des  Simplex  geschwiehten  Beden- 
(ng  von  Sri  §am,  entqpricht  wahrscheimMi  im  Grieduschen 
die  Form  6%X  in 

c^XU^  iiy  der  Om9§j  im  Ploral  die  Ginge  zwischen  öett 
Ruderibänken  n.s.w.;  öaXiStor^  td,  Dhn.;  öaXiSc^fia.  tö^  s= 
69Xis\  äiXfiot^  tdy  Verdeck  dee  Si^e  (woranf  man  geht)  (eö- 
öAiMos^  oyy  —  Doch  kann  man  anoh  an  andre  Etymologieen 
denken,  und  eine  sichere  ist  schwer  zn  erzielen,  da  wir  die 
hervorstechenden  Aensserlichkeiten  dieser  Gegenstände  nicht 
kennen.  ^ 

Ans  der  Wnrzelforra  sri  in  der  Bedentong  feknj  bildete 
sich  durch  das  caasale  p  eine  nene  sskr.  Form  sf  ip,  welcher 
auch  die  einfache  Bedentong  gehn  im  Sanskrit  gegeben  wird* 
Die  imLat  imdGriech.  entsprechenden  serpo  nnd 

^Epn  haben  die  modificirte Bedeutung  des  A^MrAew  (sollte 
das  causale  p  dem  allgemeinen  Begriff  die  Modification  des 
Lmn§8wmen  haben  verleihen  können  ?)•  Diese  tritt  wohl  auch 
in  dem  sskr.  sarpa  =:  serpens  =:  6pnet6v  hervor.  — 

ipnoo  kriechen  \  ipinS,  4,  dae  Kriechen  j  ipnetös,  i^^  aVy 
(ipnrös  zw.)  kriechend]  ip^eröeig,  B66a,  er,  %um  ipxetdr  (das 
Geschlecht  der  kriechenden  Thiere)  gehMg;  fpnr/^j  «/tor^  6, 
ipnffvj  ffro^y  6;  ipmfSi&y,  ^,  ein  um  eich  freeeender  Schaden \ 
ipnrföriipj  — <ftif^^  Sy  Kriecher^  ipfetfötviö^j  tf,  6v,  kriechend \ 
ipjnfttHÖSj  1^,  ör,  ron  der  Art  dee  ipiitjg\  x^ßHP^j  i^y  on  der 
Erde  kriechend.  —  ip7nMioi>  kriechen ;  ipnvößiöSy  Sj  ipnvSdry 
^f  doM  Kriechen^  ipnvönff,  ipnvötifp^  S,  Kriecher  %  ipnvöttxöff^ 
if^dr^  kriechend.  —  ipntfXXog^  6  und  — Cfr,  tdy  eine  rankende 
Siaude]  IpmiXXiro^^  if^  er,  da%u  gehörig. —  ipaiiXtf,  ipnAXJcrfy 
ipirj^Xffj  ipniXXa,  ipnvkXi^^  i/y  ein  kriechendee  Thier; 

'ipnvötäHoi)  kriechen.^ 

Von  der  ^ri  kommt  femer  durch  Anittgung  des  deside- 
1*ativen  s  die  Form  rish,  welcher  ebenfalls  die  Bedeutung  gehn 
gegeben  wird  (bdegt  durch  Sankara  zu  IsaUpanishad  p. 
16).  Das  desideratnre  s  hat  aber  ohne  Zweifel  diese  Beden* 
tung  modificirt  Formell  entspricht  dieser  Wzform  goth.  airz,  ~ 
in  airzis,  airzitha  irr%  lateinisch  mit  Assimilation  des  s  an  r 
err-o;  so  dass  wir  also  sehn,  dass  das  desiderativische  s 
zunächst  eigentlich  gehn  wollen  daraus  machend,  dann  die 
Bedeutung  viel  gehn,  irren,  hervorrief.  Griechisch  entspricht 
zunächst: 

Ififipo  filr  Ipöoo  herumechweU^,  ralUoe  eein^  wetm  das 
ein  Dinmma  vertretende  fi  in  pifififfSt^  Spanhrf^  und  flifi^ 
fietv:  opaneneAur  auf  wurzelhaAes  F  wiese,  so  wäre  unsere 
Zusammenstellung  fakch ;  allein  erstens  finden  wir  nicht  sel- 
ten Beispiele,  wo  F  nur  unorganisch  hinzugetreten  sein  konnte, 
nnd  zweitens  kannte  es  Ueberbleibsel  eines  Präfixes  sein, 
vielleicht  von  ava:  F^ 


ap.  65 

Gehört  lueher  ä^^ofifiotj  cr^  und  das  fast  glelehbedea« 
tende  wctXiropöos^  or,  mmruekgekmdt  Man  ktante  jedoch 
uch  mit  andern  an'  die  Wz.  ßv  (srn)  /Kegsemj  denken. 

Indem  Xi&rp  eintritt  nnd  ein  X  ansOUt,  entsteht  die  gleich- 
bedeutende  Nebenform  äX  irren f 

jtXfis  ^9  Herumkremj  GsmiUkstmtuk;  dXAopLot  umkerirrm^ 
im  Geisie  irr  sein,  (dX^äX-^ßctt) ;  dXifMooi^,  6,  LatuUireieheri 
dlfffio^in^^  ifj  dM  Umherechwe^em^  ditjtrfCj  Sj  Lanääireieher^ 
äbfte6ap  umherirre»^)  dX/ftüa^  f%  Herumechweifen ;  dXaiyeo  um^ 
hersehtpeifen  %  fjXairos}^  ^Xdöxo^,  ^XaöxdiSa}  wnheraehweifen.  — 
An  diese  Fonnen  mit  f/  fttr  ilf  (vielleicht  ein  Ersatz  für  den 
nach  X  verlornen  Laut)  schliessen  sich  wohl : 

^iXö^y  §7,  dr\  ^jXsö^j  »7,  öv;  ^Xifiarog,  ti,  w,  (über  iictto 
TgL  yf^fiov^  ifofa  denken j  von  welchem  es  das  Particip  ist,) 
irr^  fkaricki;  vielleicht  kömite  man  jedoch  auch  an  ^Fa  wehen, 
Tinus,  feteböiot  denken«  —  i^Ao(rt^,  t},  Thorheii)'  ^A/^for, 
ff,  er,  ihdriekt,  vergehUch;  ^Xätd^,  ^Xiätöoo  ihöriehi,  einfäi^ 
Hg  hmuUni  ^Xi^ön/Qy  ^^  Einfalt j  und  ifXiäct  in  der  Bedeu- 
tang:  umeonsi» 

Endlich  gehört  hieher  vtylffXot,  er,  ihöriehi;  über  des- 
sen ren  idi  zweifelhaft  bin  (vgl.  yayro). 

Schwanken  kann  man,  ob  man  mit  Recht  eine  Menge 
Bildm^een  hieher  ziehn  darf,  welche  sich  an  eine  griechische 
Gnmdlorm  dXv  schliessen.  ^  ) 

dX^co  (irr  im  Geiei  eeih)  heelür%isein\  dXvÖfiöSj  4$,  Aengst- 
Uchkeii'y  dXvö/K&öff^,  €f,  dngstiieh;  äXvötf,  ^^  Angei;  dX^ööea 
wakneinmg  sein ;  dXvörairco,  dXvöSairt»  krank  sein ;  dX^H% 
17,  Angeil  dXvxtd^,  dXvKtaivco,  AXvKtioD  in  Vfuruhe  eem; 
dXvftrog^  or,  heunmhigi\  dXvxtoCfh^^  1^,  Angei. 

Bei  Spätem  kommen  Bildungen  aus  dieser  Form  mit  v 
aach  in  der  Bedeutung  des  physischen  Umherirrens  vor:  dXii^ 
6wo  umherirren ;  dXvg^  ^,  dae  Umherirren,  welches  sehr  flir 
die  formelle  Verinndung  mit  dX  irren,  spricht 

Wie  sich  zu  ish  die  Wzform  ik'kh'  verhalt  (S.16),  so 
verfallt  sich  zu  der  eben  behandelten  rish  die* Wzform  rikh' 
(mit  der  Nebenform  f  ikh')*  Sie  hat  dKe  Bedeutung  gehn  und 
eHmngen^  durch  welche  sie  sich  deutlich  als  sekundäre  Forma- 
tion von.  f  i  in  beiden  Bedeutungen  (S.  63.  55)  erweist  Da  die 
eine  Form  nach  der  Isten  Conjugationsclasse  des  Sskr.  geht, 
so  hat  sie  China  in  den  Specialtempor.,  also  als  Bildungsthema 
arkh'.    Dieser  Form  entspricht  genau  : 

"Epx-'Oßiat  gehn. 

Ebne  andre  ebenfalls  damit  fibereinstimmende  Form  ist 
ipx  in-  ^PX^^Ofiat  ich  bewege  mich  h^g,  imne.  Daher 
ipxrßpds  (öpxfföpSs  att),  S,  Tims;  Spxr/öi^,  f}j  das  Tomen i 
^PnP^ß  fd,  ein  Tmn%  opxn&trjp^  — tf)s,  o,  ein  Tan%er\  d/>- 
Xndrpta,  ^j  Tännerini  dpxi7<ftixÖ€j  17,  dv,  stau  Tmnt  gehörig; 
^PXn^P^j  ipxn^P^^i  ^9  Tansraumi  öpjpfitpwry  td^  Dimm.; 


ß*  op. 

€heM  gekört;  9^XopxfiM^09f^9  ^^9  tamdiebe^, 

I <  , 

Viele  Tempora  von  ipxoßiat  und  fast  alle  Nominaltfiemcn, 
welche  in  verwandtschaftlichem  Verhältniss  zu  ilmi  stehn,  wer- 
den aus  einer Wzform  iXvSr  gebildet.  Ist  diese  nun  eine  for- 
mell ganz,  unverwandte,  bloss  wegen  Uebereinstimmung  der 
Bedeutung —  mid  weil  man  Formen,  wie  ijpgrfytiiyv  z.B.,  we- 
gen möghcher  Verwechselung  mit  dpx  vieUeicht  versclimahtc 
—  zti  ipx  gezogen?  oder  ist  sie  mit  dieser  auch  formell  iden- 
tisch? Was  letztere  Erklärung  anlangt,  so  müsste  man,  um 
^Xv3f  mit  ipx  formell  zu  identificiren,  annelmien,  dass  zu- 
nächst auf  griechischem  Boden  —  denn  S  Entspricht  dem  sskr. 
kh'  im  Allgemeinen  «iVjä/  —  3"  für  x  eingetreten,  wie  fopKz^ 
für  Fopvix;  ferner,  dass  iXv  den  Vokal  ri  vertrete.  Im  Fort- 
gange der  Untersuchungen  werden  sich  uns  eine  Menge  Bei- 
spiele zeigen,  wo  sskr.  fi  durch  p  (oder  dafür  X)  mit  zwei 
Vokjden  opo^  0X0  (s.  bei  aX^,  öpöS^-aftvo^,  femer  HoXlH^atvos 
und  viele  andre)  u.s.w.  vertreten  wird.  Die  besondere  Zu- 
neigung des  ;i  zu  V  hatte  vielleicht  statt  der  in  diesem  Fall 
Sewohulichen  Vokale  a^  e  einv  herbeigeführt  DieGunilung 
es  V  in  bXbv^j  sXovB  scheint  nur  auffallend;  denn  auch  im 
Zend  und  Sskrit  werden  i,  u,  sobald  sie  sich  fixirt  haben  — 
mögen  sie  mm  aus  f i  oder  a  entstanden  sein,  in  6,  ö  gunirt 
und  überhaupt  behandelt,  als  ob  sie  ursprünglich  wären  (vgL 
z.  B.  pri  fällen j  woraus  auf  eine  theilweis  unregebnässige 
Weise  puru  vielj  imd  daran  schHesst  sich  das  vriddlurte 
paurastja  und  vi^le  andre).  —  Für  diese  Ansicht,  dass 
eXvd  mit  ^p;t  formell  identisch  sei,  scheint  mir  der  Umstand 
einigermaassen  zu  sprechen,  dass  sich  alle  der  Bedeatnng 
nach  zu  ipx  gehörende  Themen  formell  nur  aus  iXvSt  gebil- 
det haben.  —  Verwirft;  man  diese  Etymologie,  so  steht  ein 
so  grosses  Feld  fiir  Vermuthungen  offen ,  dass  man  keine 
mit  Sicherheit  umfassen  kann.  — 

'EXvSi  komm^i  in  ifXvSroyi  ^XS^ov:  iXEv(fopuni  dlffXovBa 
U.S.W.  Davon:  iXtvöiQ.  ifXvötg;  ^iXv6la,  ^,  dms  Gehn\  intf-^ 
Xvg^  vSoSj  iTttiXitriS,  (f,  Ankömmimg;  ini^Xv^oSy  ar,  angekim^ 
meni  ÖweXevtftucög ^  17,  cV^  umgänglich* 

Eine  der  einfachsten  und  liäufigsten  Sekundärformationen 
entsteht  durch  Antretung  eines  sskr.  g'  an  dieWmrzel;  so  wird 
z;B.  aus  sskr.  ja  jug'.  Auf  ähnliche  Weise  würde  ans  ri 
als  zwdite  Formation  rig'  entstehn.  —  Schwer  ist  es  bis  jetzt, 
zu  bestimmen,  auf  welche  Weise  dieses  Element  die  Wuizel- 
bedeutung  modificirte.  Wenn  wir  aus  dem  Verhältniss  von 
srig'  zu  siri  schliessen  dürfen,  wo  sfig'  dieselbe  Bedeutung 
hat,  wie  in  der  Causalform  von  sri  (Prüf,  pra-fupa)  näm- 
lich verlassen,  so  scheint  in  diesem  g'  fast  etwas  causales  zu 
liegen.  —  In  diesem  FaU  würde  rig'  im  Verhältniss  zu  f  i 
bewegen  machen  heissen.  Diese  Wurzelform  existirt  nun  zwar 
nicht  mehr  im  Sskrit,  allein  mehrere  thematische  Formen  be- 
weisen, dass  sie  früher  dagewesen  ist,  z.  B.  fig'-ra  Führer 


OP.  63 

{GOmmmt^erf)  «g'u  grade  {gprichtetf)  (vgl  rÄg--!  LMe,  wel- 
ches  bei  deitf  Wechsel  von  f  i  mit  r  und  fast  allen  Vokalen 
(tsL  H.  A.  I».  Z.  ErszbL  1837.  S.  913  ff.)  ebenfalls  Ueher  ge- 
Mit).  Im  LateniisGhen  entspricht  augenscheinlich  und  ist  als 
starke  Wurzel  erhalten:  reg-o  riMen%  ebenso  im  Deutschen 
rikan  («/.  Grimm  D.  6.  «/^  nr.  215).  Im  Zend  haben  wir  hie- 
her  gehörig  rag'i  Leihmg^  Unierrichi\  das  Verbum  ra£g'  (mit 
ganirtem  i  als  ob  rig'  die  Stammform  wäre)  (Bttmouf  Comm« 
8.  L  Y.  I,  464.  466.  n.)  und  dem  sskr.  f  ig;[nentsprechend 
erezva  (ütim.  a.  a.  O.  411.  n.;  vgL  Nott  CÜtSII  o.  aa.). 

Im  Griechischen  entspricht : 

^Opey  (wo  ope  dem  sskr.  iri  entsprechen  kOnnte,  so  wie 
dU  in  MoXsxayo  dem  ri  im  sskr.  krig,  ich  aber  vorziehe,  o 
für  ein  Ueberbleibsel  des  Präfixes  ut  zu  halten,  also  Sßsy 
für  ut+rig'  zn  nehmen;  vffL  ÜalL  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl.  S. 
330  und  fa  Pronom.)  in  dpiyrvßt^  dpryydoßon  (mit  i  wegen 
der  PosiCioii),  Spiyco  bewegen  machen  fsich  bewegen  maehen')j 
Mireckm^j  reieken,  streben  n.s.w.>  wie  H  bewegen  uid  eich  b&^ 
wegen  ist    Davon: 

Spey^ßiaj  rd^  das  Sirecken ;  ipt^j  i^.  Streben ;  Spiydjjy, 
Wttt  auagestreckien  Händen;  Spextd^^  i^,  dr^  geatreciU;  opf'ftr/^, 
o,  amar,  der  mit  vorgeetreckter  Lanze  kämpft;  SpBxttHdg,  i;,  dv, 
%tir  Begierde,  gehörig.  Spexrioa  und  dpeKnäa)  (spät)  =;  ^pi- 
yofun;  dp^x^^»  verlangen  (bei  Paseaw  Bed.  2.);  dyopu^la,  if^ 
Mangei  aa  EsslueL   — 

ißyvxA  ist  ein  Femininum  von  einem  Adjectiv  auf  v 
völlig  identisch  mit  dem  sskr.  iFig'vl  (fem.  von  rig'u);  statt 
des  f i  ist  un  Griech.  die  Gunaform  op  eingetreten,  und  statt 
des  schliessenden  1  wie  immer  (vgl  S.  12)  tä.  Da  fig'n 
grade,  so  heisst  also  ipyviA  eigentlich  die  grade  Linie,  die 
Strecke;  erhielt  sich  aber  bei  den  Griechen  nur  als  Maass- 
bezeichmmg,  indem  es  zunächst  die  Länee  zwischen  den  bei- 
den ausgestreckten  Händen  und  Armen  bedeutet,  die  Länge 
eines  Menschen,  gegen  6  Fuss,  ein  Klafter.    Davon: 

dpyutcno^^  a,  av ;  Spyvtdsi^j  e66a,  sv,  ein  Klafter  lang ;  d/>- 
yvtdm  klaftern  a.s.w.    6oidpytnog\  ov^  tan  W  Klaftern. 

Indem  statt  des  fti -Vokals  bloss  a  eintritt  (vgl.  S.  49), 
entsteht  fOr  fig'  die  Wzform  ag'.  Im  Sskr.  wird  sie  zwar 
angeflihrt  {jtL^gehny  bewegen)^  ist  aber  nicht  belegt  In  den 
verwandten  Sprachen  di^egen  erscheinen  Formen,  welche 
der  sskr.  ag'  formell  entsprechen  und  dieselbe  Bedeutung  ha-  . 
ben,  wie  &&  sskr.  rig'  in  rig'-ra  Führer,  nämlich  führen. 
So  wie  in  rig'  geht  aber  diese  Bedeutung  von  der  allgemeine* 
ren  dea  Bewegenmaehens  aus.  Lateinisch  entspricht  ago,  nor- 
disch aka  {Orimm  D.  G.  D,  11)  und  griechisch: 

^jly  (anders  Pott,  indem  er  es  an  die  von  mir  erwähnte 
aber  nnbelegte  sskr.  V^ag'  anschliesst,  £.  F.  1, 161;  noch 
snäers  Benarg  Rom.  Lautl.  201  und  vgl  S.  68). 

dyay,  fuhren;  Slye,  wohlauf;  'f^}ih^ao?,  veretdndig;  dyooy^j 
Fuhrung  (Reduplication  mit  Delmnng  fBr  ctySy);  dyocyö^,  rfi^, 

5 


66  OP. 

yiMogp  OK,  leiehi  %u  fMreni  djmy$iSj  6^  Fuhrer}  dyqoyaios^  ar^ 
oy,  %um  Führen  gehörig;  OHtoop,  6^  Führer  %    nvpeaitioö^    n-u^ 
paxtöa)  im  Feuer  'herwadrehn\  äy^fiiAa^  rö,  das  Geführte,   Z^ug 
(ag-men).—  dytriaa^  dyivco  und  cret  dyviaf  (J7e«.)  führen;  — 
ayaydjytaj  rd^  Opferfeei  bei  der  Abfahrt}  dyaya^Ux^  ^^  Un- 
enogenhesit  ^  ,dyayciywf.j  ov^  m  die  Hohe  (jaurück"')  führend  % 
drayaoyviöi,  i^,  öy^  erhebend;  ineotti^p^  ineoitpßöi^  6^  der  Sä- 
ger ;  inaixpiq^  i^,  uad  Incoitpcv^  td,  ein  kleiner  Nachen,  {^we- 
nigstens ist  die   sonst  angenommene  Verbindung   mit  dhcry) 
formen  nicht  möglich);  inoKtiHÖS^  i^,  rfr,  anleitend \  naxoYpLot^ 
x6y  die  zum  S^ttmen  gekrumpelte  Wolle^  (von  narAy&r  (den  Fa- 
den) herab»iehn,  spütnen');  napaurrf^,  S^  der  HerMführetide^  — 
7rpoayoi>ye6oOj  vorführen;  npoayajyeiayi^y  das  Varfu/iren;  titva- 
Si^y  ^,  das  Zusammenführen;  SrfßAayoDyiayj  Detnagog  sein;  nat- 
iceyooyüor^  x6.  Ort  eines  nandaycoyög. 

Durch  Dehnung  des  wurzelhafien  tf  entsteht  zunächst  äy 
in  eääyi^s,  is^  agilis  (?  s.  Passow);  femer  mit  i;  für  ff:  «r^px- 
Vyrff,  hj  herumgrführt;  dpxnyög,  Beginner;  dpxffyviög,  i^,  öv. 

An  diese  Form  mit  gedehntem  a  schliesst  sich  eine  neue 
(denominative,  nach  Regel  568  in  Bopp  Gr.  sanscr.  gebildete) 
Verbalbildung  ^yi-ofim  (=  sskr.ftgaja-m£)  rorangehnj  führen^ 
mit  nnor^aniscliem  Spiritus  asper,  wie  mir  scheint;  (anders 
fasst  es  PoHy  £•  F.  I,  250).    Von  ihr  konimen : 

Hytipa^  xöy  Abführung}  dqnfytfiAotwös^  tf,  6r,  ausfuhrnngs" 
(enkählungs"^  weis;  Strfytfpdxioy^  xö,  kleine  Erzählung i  {fyrföt^j 
^,  das  Anführen;  ^ytjXTfp;  i}yexjf$;  ^yifxoopj  S;  i^yijxapa;  ^i/- 
xpta^  ijy  Anführer  (-rm);  i^yrfXtfpla;  ifyrjxopiay  ^,  eine  in  Pro- 
cessio»  getragene  Feigemnasse;  i&jyflXviSs^  f}j  <^>  zum  Ausle^ 
gen  geschickt.  —  ijytikd^  führen. 


^spdfVj  6y  Führer;  ^epönf^  ^yepoviSy  17,  Führerin;  fjyt" 
pöytog^  a,  ov;  ^eßidöuyosy  tf,  or,  zwn  ^y%iAoa¥  gehörig;  ^e- 
povia,  ^yepoyBia^  tj,  Vorrang ;  ^ytpoyinög,  i^^  öv,  zum  Füh-- 
ren  gehörig;  i^y^poveioa^  vorangehn;  ^yefioyioOy  die  Anführung 
habeii;  ^yetfia^  ^j  Führung;  ifjyhrig,  o,  Führer. 


^PX'W^^^  ^j  Beginner ;  dpxtfyexeöoD,  obherrs4fhen ;  dp^ 
X^^tios,  beginnen ;  —  nwiiyia^  ^,  Jagd;  Hwr^ystmös^  i^,  6y^ 
fogerisehi  Hvrtfyixig^  1^,  Jagerin;  öxpattfyU,  ^,  feldherrUeh ; 
öxpaxffywv;  öxpccxfiyslovj  x6^  Feldhermzelt;  öxpernfyioo,  Heir-^ 
führer  sein;  öxpatfiytduo,  Feldherr  sein  tnögen;  öxpaxsfyqpay  fö, 
Feldhermthal.  

An  jede  auf  g'  schliessen^e  Wurzelform  kann  sich  eine 
lehnen,  welche  durch  Zutritt  des  desiderativen  s  dieses  g' 
in  ksh  verwandelt  (so  wird  mraksh  aus  mirig',  jaksh  aus 
jag',  laksh  ans  lag');  so  also  auch  an.ag',  wie  im  Sskr. 
die  letzterwähnte  Wurzelform  heisst,  aksh;  diese  Wurzelform 
finden  .wir  im  sskr.  akslia,  ein  Rad,  ein  TheU  eines  Wagens^ 


OP.  67 

em  Wtigmy  wo  £e  Bedeatiingen  zymt  nicht  mit  Entschiedeii- 
keit  dafür  sprechen,  dass  das  Wort  zu  dieser  Wurzel  zu  zie- 
lten sei,  aber  eine  intellectuelle  Vcrbmdnng  (insbesondere 
nit  a^  in  der  jedoch  nicht  belegten  Bedentung  gekn)  keines- 

Xsdur  unwahrschemlich  ist  Auch  wird  das,  dem  sskri- 
Worte  im  Griechischen  genau  entsprediende  df£a7y, 
oro^,  j|  Ackge,  gewöhnlich  zu  äy-^co  gezogen  und  eine  ent- 
$%liiedenere^rmologie  steht  mir  bis  jetzt  nicht  zu  Gebote; 
daher  möge  d&ov  hier  seinen  Platz  finden.    Also: 

ä&or  (nom«  äBfoy,  S)^  Achse,  im  Sskr.  aksha,  Wagen,  lat 
axis,  ahd.  ahsa  ii.s.w.  (vgLPo/T  Etym.  F.  1, 85).  Davon:  i&S* 
m^^a^Wj  %ur  Achse  gehörig;  Aipa^öyioVy  töy  Achsenspiize ; 
dfufHi^i»  Ton  Achsen  die  sich  nach  beiden  Seiten  drehn : 
rmikeni  femer  SfA-aSa^  auch  äßiaSa^  dfux&aia  (wo  der  Spi- 
ritus asper  nnregefanässiger  Weise  verloren  ist),  ^,  (eine  Vei- 
brnduaf  von  Achsen):  Wagen \  dfidSnoy,  tö\  aßjuxSis^  ^;  d" 
im^pwr,  röf  Diminutiv;  diAa&iäio^%  dpuxSato^j  ar,  er;  dßuxSi'' 
xdg,  1^.  ör,  9um  Frachiwagen  gehörig  \  dpietBsüoffj  ftaehifahren ; 
ifia^s^  j,  Fraehif uhrmann ^  djdaSeia^  l^,  das  Fahren  mit  Fracht- 
ws§en ;  ipuiüfrög^  dv,  mit  Frachtwagen  befahren ;  dfAa£tdj  ij, 
Wsgeofeleis;  dßiaEisAs,  iS,  Lastfahrer ;  dfAaUtti^y  6,  %um  Wa* 
§e»  gehörig;  dßjus&tös,  dy  und  djuxBirög,  von  Frac/ttwagen  Ae* 
(akrok  ^  dyajidBavtogy  ov,  nicht  mit  Frachtwagen  he  fahren* 

Das  £  vertritt  im  hier  behandelten  grieehisohen  Worte 
^kr.ksh;  an  des  letzfeer^a* Stelle  werden  wir  aber  insbeson«* 
dere  in  dem  hier  vorkommenden  Fall,  wo  ksh  einer  weiteren 
durch  s  gebildeten  Wurzelformation  angehört,  unter  vielen 
andern  R^räsentanten  desselben  auch  ^  finden,  und  in  Z6g>0j 
S^genfiber  dem  sskr.  kshapa,  erscheint  Z  geradei^  als  Ver- 
treter von  sskr.  ksh.  So  glaube  ich  mich  denn  berechtigt, 
ff^  in  kiriXig  (Polt,)  oder  äSTfpig  (Hesgeti,)^  dem  Natnen)tter 
^nammmg  am  Wagenj  an  welcher  die  Stricke  hmtgen,  flir  eine 
Nebenform  von  a£  zu  halten.  — 


Wenn  wir  ^eich  der  Bedeutung  wegen  unentschieden  sind, 
ob  wir  aksha  zu  der  Wurzelform  ag'  ziehen  durften,  so  tra- 
fen wir  dodi  kein  Bedenken ,  die  Fntstehung  einer  Wurzel- 
form aksh  aus  ag',  wie  ay  im  Sskr.  lauten  würde,  fiir  mög- 
lich zn  haltao.  Einer  solchen  Form  aksh  entspräche  im  Grie- 
chischen wiederum  mit  gewöhnlicher  Vertretung  des  a  durch 
s  und  des  ksh  durch  00  (wie  in  akshi  Sööi  Auge};  iöö: 

Eine  solche  Wurzelform  findet  sich' in  iöö^i^y^  ffyog^  S^ 
d»  Bienenkönig.  Sollte  dieses  Wort  demnach  hieher  zu  ziehn 
ond  durch  Suffix  tfv  gebildet  (wie  nsv^*^)  eigentlich  bloss 
^  Führer  sein?  iöö  würde  nändich  gleichbedeutend  mit  ay 
S^nommen,  da  wir  bei  diesen  Formationen  bis  jetzt  keine  hl 
die  Aoffen  fallende  Modification  der  Bedeutung  bemerken  kön* 
neu.  An  eine  Zusammenstellung  mit  dem  gleichbedeutenden 
^UMchdentschen  wiso  ist  nicht  mehr  zu  denken,  da  dieses 
i^  ßrufs  richtiger  Deutung  (Altfad.  ^rsch.  I   li  67)  zu  wt- 

o 


68  OP. 

san  gehört],  welches,  wie  ich  beillUifig  hinziifllge,  dieCansali 
form  der  y  viz  rentepreehend  sskr.  vid)  ist,  sehn  muMch^^ 
heisst  und  formell  und  der  Bedeutnnf^  nach  gleich  ist  dein 
askr.  YÖdaj.  —  Ist  aber  iöö^-iir  zu  ay  in  der  Form  €iSö  z,v 
ziehn,  so  nehme  ich  keinen  Anstand,  das  so  nah  verwandte 
iöfxös  oder,  mU  alsdann  nothwendig  für  unorganisch  zu  nehi 
mendem  Spiritus  asper,  iößws,  S,  Bienetuehwarmj  ebenfalls 
hieher  zu  ziehn;  iö-fjiö  stände  alsdann  für  iöö^fu)  und  liiesse 
€Ufr  G i» führte f  eigentlich:  der  Zug,  Schwärm y  Bieneneehwai-tn^ 
Diese  Ableitung  wird  um  so  wahrscheinlicher,  wenn  wir  das 
im  Lateinischen  gleichbedeutende  eit-amen  berficksichtigen. 
Dieses  steht  ohne  Zweifel  für  ex-ag-men  und  fUirt  also  auf 
die'  der  griech.  Wzform  by  entsprechende  latr  ag  zurück. 
AOein  nun  entsteht  ein  neues  Bedenken.  Wir  werden  näm- 
lich eine  Menge  Beispiele  erkennen ,  wo  griechisch  y  ^ii^d  1^^- 
g  gradezu  sskr.  ksh  entspricht;  z.  B.  sskr.  -^  uksh  s=  try  in 
^P^Sy  y^hakshsB  q>ay  lat  aug,  gegen  ^ech.  oniS  uiid 
zend.  vaksh  und  viele  aa«  Sollte  es  nun  nicht  vorzuzielin 
sem,  griech.  iöa  in  iööifv^  iOfiög  und  lat  ag  in  exagmen 
auf  eine  und  dieselbe  Wurzelform  zurückzuführen ,  also 
schon  die  sskr.  Wzform  aksh  als  die  dem  lateinischen  ag 
entsprechende  aufzufassen?  Dann  müsste  man  aber  auch 
dasselbe  von  griech.  ay  annehmen  und  diese  Wzform  wSre 
nicht  als  identische  Nebenform  von  pty  in  opey  (Fig')  zu  be- 
trachten, wie  wir  (S.  66)  annahmen,  sondern  erst  als  eine 
sekundäre ;  sie  verhielte  sich  dazu  ungefthr  wie  das  zendi- 
sche  vaksh  zu  dem  sskrit  vrih  (beide  waeksen)^  welche 
durch  eine  Zwisdienform  vHksh  sich  vermitteln. 

Mit  der  Wurzelform  äy  wird  gewöhidich  verbunden  £^ 
Btog,  a.cr,  von  gleUhmn  Werth\  formell  liesse  sich  diese  An- 
nahme durch  die  so  eben  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  er- 
kannte Form  schützen,  welche  im  Sskr.  aksh  lauten  würde, 
und  da  aksh  ?=  a£  ist,  o&o  recht  gut  aus  sich  bilden  könnte. 
Die  Bedeutung  würde  sich  aus  äy&y  h  xtf^üj  ijyiofion,  schätzen 
und  ähnlichen  entwickeln  lassen;  besonders  wahrscheinlich 
würde  diese  Etymologie  dadurch  jedoch  keinesweges.  Doch 
auch  die,  welcne  mir  wahrscheinlicher  scheint,  hat  nicht  die 
Zeichen,  durch  welche  sie  sich  als  entschieden  richtig  zu 
erkennen  giebt  Deswegen  möge  äBaog  hier  seinen  Platz 
finden;  wenn  meine  Etymologie  richtig,  so  gehörte  es  zu 
dem  Pronomen  A.  —  Im  Sskrit  erscheint  nämlich  das  Ad- 
jectiv  sah  ja  mit  der  Bedeutung  gleich,  ohne  Zweifel  durch 
das  Suff,  ja  ans  saha  (f&r  sadha  aus  dem  Pronomen  sa) 
mueßmmen^  gebildet;  aus  diesem  saha  stammt  unter  andern 
eine  Form  mit  s  in  sahasä,  welcher  griechisch  if^r  entspricht 
(vgL^f  Proiiom.);  sollte  ans  einer  ähnlichen  Form  mit  Soff. 
jSn  welclie  also  im  Sskr.  sahasja  lauten  würde  (eine  Form, 
welche  sich  im  Sskr.  anch  würkuch  aber  nur  als  n.  pr.  eines 
Monats  erhalten  hat),  und  der  Bedeutmg  nach  ganz  identisch 
mit  sah  ja  wäre  (wie  das  mit  saha  gleichbedeutende,  nur 
durch  das  häufig  bd  Adverbien  antretende  s  gemehrte  (Poii 


OP.  69 

LROf,  U)  sahas  in  salasA  zeigt),  JF&or  für  SStof  (fast  in 
(demselben  Verhältniss  zu  sahasja  stehend,  wie  i&fg  au  sa- 
hass)  mit  dem  nicht  seltnen  Verlast  des  anlautenden  '  ent» 
standen  sein,  und  also  ebenfalls  eigentlich  ffhich  beissen? 
Ich  Terkenne  nicht,  dass  wir  auch  an  manches  andre  den« 
ken  dürfen,  dass  vielleicht  selbst  iie  sskr.  V^vah  griech. 
Fax  in  der  fan  deutschen  «o^ai  ausgebildetißn  Bedeutung,  viel- 
leicht sogar  das  deutsche  ah-ton  {achiem,  Graf  Ahd*  Sprsch. 
K 106)  iaBetracht  gezogen  zu  werden  ver^nt,  doch  würde 
aus  allem  nur  folgen,  dass  eine  entschieden  richtige  oder 
sichere  Etymologie  noch  nicht  zu  finden  ist  Aus  df£io^,/r,oK^ 
r«M  gldekem  Werihj  dann  überhaupt  werthvoU,  bilden  sich : 

ciia^  t%  WerihfoSidtTjgj  ^,  Würden  aSiöoOj  würdigen^ 
uhäizen,  wwuehenj  meinen :  äStisoßia^  röy  Würdigung  U.S.W.; 
ßS/Q«Ji5,  Würdigurtg  u.s.w.;  i£ga>ßxcttviögj  if^  öv,  %ur  Würde 


Wir  sahn  in  der  Wurzel  ii  =  op  insbesondere  den  Be- 
sriff  da  im  die  Höhe,  aufwar/s-'  Gehette  ausgeprägt  (S.  53.  54) ; 
eine  der  gewöhnlichsten  Sekundärbildun^n  tritt  femer  durch 
Aufugong  eines  dh  ein,  in  welchem  wir  (S.  54)  bei  einem 
der  vollständigen  Gleichheit  der  Bedeutung  wegen  schon  dort 
angeführten  Beispiel,  einen  Ueberrest  der  Wurzel  dh&  sahen. 
So  glaube  ich  denn  mit  BestimmAeit  in  der  sskr.  Wzform 
fidh  iich  vermehren j  wachsehy  eine  sekundäre  Bildung  von  f  i 
zü  erkennen.    Ueber  ridh  vgl.  Poif  (E.  F.  I,  250). 

lu  Bedeutung  sowohl  als  Form  am  kenntlichsten  ist'diese 
Wunel  erhalten  im  grieclüschen : 

ip^o,  gewachsen,  hoch ;  ihm  entspricht  im  Sanskrit  ürdh- 
va  ÄorA^  wo  das  ür  Vertreter  des  ri -Vokals  ist,  aber  nicht 
«icnWerth  eines  Guna  hat,  wie  dieses  theils  das  im  Zendi- 
^cben  entsprechende  eredhva  zeigt,  welches  sich  grade  so 
211  ürdhva  verhält,  wie  zendisch  perena  zu  sskr.  nürn'a 
^^^)^  theils  allgemeine  Entsprechungs^setze ,  welcne  hier 
nicht  entwickelt  werden  kOnnen  -(man  vgl.  jedoch  einiges,  die- 
sen Fall  erläuternde  in  meiner  Rec.  von  Potts  E.  F.  in  Hall.  A. ' 
L.Z.1837.  ErgänzbL  S.917);  ürdh-va  ist  formirt  durch  das 
von  Bopp  ausgelassene,  aber  schön  von  Pott  (E.  F.  II,  468) 
erkannte,  Krit-SufBx  va,  in  welchem  wir  an  emer  andern 
Stelle  eine  Nebenform  des  Suffixes  u  nachweisen  werden. 
Im  Lateinischen  entspricht  ftrdhva,  eredhva:  ardu-u. 
^ba  wir  hier  allenthalben  v  vor  der  Endung,  so  ist  es  wohl 
keine  Frage,  dass  es  auch  im  Crriechischen  einst  bestand; 
*«  ToQere  Form  von  ip^ö  war  demnach  Sp^pö.  Das  lat 
ardna  und  kriech,  dp^pö  haben  die  Gunaform  des  Vokals  ri, 
^ob  im  Sskr.  das  Wort  ardhva  hiesse.  Abweichungen  der 
verwandten  Sprachen  von  einander  in  Beziehung  auf  Guni- 
rong  und  Nich^unirung  sind  aber,  wie  voi|  mir  (H.  A.  L.  Z* 
1837.  ErgzbL  912)  bemerkt,  flberaus  häufig : 

M  leh  ke»«rlie  die«  «itsdridilkli,  weil  Bon  (E.  F.  I.  S.  9. 10)  ArdliTa 
Tot  Tri 4 h  ableitet. 


70  OR 

6pipö\  dpSd€^  ^,  dv,  ü$  die  HSks  femäekamy  mtfreehi 
1L8.W.  Davon:  Öp9€hffg^  ^;  6p^o6ivff^  i^,  mtfrechier  Stand 
11. s.w.;  d/addoi,  dpdtabüOj  m»finehien\  Spdüo6ts^  ^;  dp^noöla^  ^, 
das  Riehiem%  dpicot^p^  öy  der  Michiendef  dpSi&ötog,  6j  Bekcart 
des  JupUw:  Stator;  öpBm)öia,  ^,  Beiwort  der  Ärtemiei  6p^ 
StfXö^^  i/fy  6r  (zw.),  aufrecht;  dp^dStog,  oy^  frade;  ^Op^ih^g^ 
o.  ein  Dämon  der  ueüheitj  vom  angerichteten  männlichen  Glied 
benannt;  Bp'ämSj  ia,  to¥,  gradaue^  gradat^äria  n.8.w.  Crehfirt 
das  f  in  der  Endung  einem  nenen  Suffix,  oder  ist  es,  wie 
oft  (vgl  olittif;)^  Vertreter  des  f  ?  also  Hpirw  wie  der  Bedeu- 
tang,  so  auch  dem  Wesentlichen  der  Form  nach  ursprfin^ch 
|!;anz  identisch  mit  dpSo,  indem  dort  f  in  i  überging,  ni^r  ver- 
loren ward)  SpdtiiSej  SpBtdZB^  gradauf\  dp^täZoo^  mit  «r- 
hobfier  Stimme  reden]  Spdiaöfia^  rö^  Rufi  öpSiaS  and  ioBiarg^ 
6y  der  untere  Theil  des  Mastbaumo  ieieh  erhebende)  \  ö^didoo 
=  öpSSoo.  —  SiOfSioot^s,  Sj  Berichtiger ;  StSpäoofjia^  tOy  Be-^ 
richtigung;  StopSanviög,  ^,  6v^  bericIUigend.  — 

Ob  hieher  das  fycophronisohe,  zweifelhafte  SpSdyys  = 
5^og  zu  zieha  ist?  ob  der  erste  Theil  in  öpSantoy^  tö^  eine 
wollene  Decke  %nm  Abwischen  f 


Indem  ftir  i^idh  die  Gnnaform  ardh  eintritt  and  Ar  r 
wie  seJir  gewöhnlich  X,  entspricht  genaa  die  griechische  Wz- 
form  ttki  wachsen  machea,  fällen^  heilen  n.s.  w.,  letztre  Be- 
deutung herrscht  vorzflglich;  im  Sskrit  ist  dieses  bei  dem 
Verbum  Hdh  nicht  der  Fall,  allein  dass  sich  auch  imBe- 
wusstsein  der  Inder  die  BegrüTe  wachsen  machen  und  hatten 
nahe  lagen,  dafür  scheint  das  Nominalthema  f  iddhi  eine  Heil^ 
p/tan%e,  zu  sprechen.  Im  Lateinischen  erkenne  ich  als  aXB^ 
fidh  entsprechendes  Verbum  oled  in  ad-ole-sco  u.s.w.  und 
aled  inco*ale-scou.s.w.  beide  mit  der  eigentlichen  Bedeu- 
tung wachsen*^  was  die  Form  anlangt,  so  ist  der  ri-Vokal  hier 
durch  ein  r  vertretendes  1  mit  vor  und  nachschlagendem  Vo- 
kal ausgedrückt,  grade  wie  gewöhnlich  im  Zend  (wo  fere 
sskrit  f i  entspricht)  und  nicht  selten  im  Griechischen.  Fer- 
ner gehört  hieher  das  lateinische  altus  (vgL  ad-u]tus)  und 
steht  eigentlich  für  aldtus  oder  aled-tus  Part  Ps.  iPass.  ge^ 
wachsen,  hoch.  Aus  dem  Gothischen  gehOrt  zu  altus:  ald-s 
mit  dem  Begriff  erwachsen  j  bejahrt,  welchen  im  Sskrit  das 
ebenfalls  zu  dieser  Wurzel  gehörige  aber  mit  dem  Präfix  ver- 
sehene viriddha  hat  i). 

Die  Wurzel  dKä  erscheint  in :  SKSod,  dkäaWco,  dhäicoy 
clXSiiößoo,  dXäi^HOD,  oKStföxoOj  wachsen  machen  j  heilen  u.  s.  w, 
äX^og,  tön  Heilung  i  dkärfsig^  eööa^  w,  heilsam  %  dXS^önfpw^^ 
or,  oder  äkäeat.j  heilsam  i  äXäeds^  6,  HeOeri  äkä^ßS^  4j  B^- 


I)  Ich  bemerke  dÜete  Ableitaiigen,  Mreil  diese  Wftrtcr  hU  jetzt  ga«t  rer- 

kanat  twd   bei  Pott^  Et  f^  I,  0.  10,  Ort^^  Abd.  SpnichMb.  1,  102, 

und  MMMt;  daM  aack  lateiniaeh  al-ere  wackseii  midun^  md  gotb. 

*ljaa  biebev  gehdren  und  ikrca  D*Laat  eiogcbtkmt  babcSi  will  icb 

.  aar  beil&afig  aaiaprecbcii. 


OP.  71 

itmffl  dOSma^  if,  Mäite  (fdsHdlpflanze?  fiddhi)^  ia^äkä^^ 

che  J^Uer  emakriej  wmchsm  mochte,  gehört  ohne  Zweifel 
ebenfalls  asn  dieser  Wnrsel  ^  das  vorgesetzte  api  steht  fllr 
«ju  (Tgl.  JißnaSa  und  Hßiaßa  und  <(),  am  die  Wnrselbedeutung 
ZD  verstSiken ;  wie  das  im  Sslu*.  <(/i  entsprechende  sam. 

Der  Bedentmg  nach  entspridit  der  V^f  idh  in  der  gnnir- 
len  Foon  ardh,  noch  bei  weitem  bestimmter, '  als  das  eben 
behandelte  ,aL^,  das  griech.  aXd  waek9et$.    fraglich  wird  ahier 
die  ZuBammenstellimg  durch  das  8,  da  sonst  im  Griechischen 
dem  sskr.  dh  B  entspricht  (PoU  £•  F.  1, 250);  allem,  obgleich 
diese  UnregelmAssigkeit  sich  noch  nicht  in  jedem  einzelnen 
Fall  erklären  Usst,  finden  sich  dodi  einige  analoge  Erscheinun- 
gen SS«  B.  /cd  m  feSya  imVerhältiuss  zn  sskr.  vadh;  naS  im 
VerhMtniss  zu  sskr.  f  ndh,  dann  einige  zweifdhaftere  und  fer- 
ner mdhrere  innerhalb  des  Griechischen  selbst,  z.B.  uvSfuixhil^ 
KokUnheekenj  im  Verhältniss  zu  A^d'paS,  Kokk.    Durch  diese 
Unregelmässigkeit    lasse  ich  mich  demnach  von  einer  Zu- 
sammenstellung nicht  abhalten;  allein  ein  anderer  I^unkt  ist, 
dass,  wie  inv Griech.  6  erscheint,  so  im  Gothischen  airt-an 
(ur.  fiI7  bei  Grimm)  j  w'elches  der  Bedeutung  nach  ebenfells. 
hieker 'gehört,  t,  welches  im  AUffemeinen  griechischem  und 
sanskridschem  d  entspricht ;    sollen  wir   uns  dadurch  be- 
weg«i  lassen,  als  eine  andre  sekundäre  WurzeUbrm  von  fi 
euie  Bildimg  mit  d  anzunehmen,  welche  im  Sskr.,  wenn  sie 
dasdbst  existfate,  rid  lanten  würde?  zumal  da  sekundäre 
Formationen  durch  d  uns  häufiger  vorkommen  werden?    Ich 
wage  es  nicht  Ich  glaube  vielmehr,  dass  auch  im  Gothischen 
hier  in  der  Lautentsprechung  etwas  eingetreten  ist,  was  wir 
noch  nicht  einmal  unre&elmitesig  nennen  dürfen.    SNenn  man- 
cheriei  Fidtta,  welche  Ich  hier  mcht  zusammenstellen  kann, 
sprechen  daffir,  dass  die  von  •/•  Grimm  entdeckte  und  im  All- 
gemeinen  erwiesene  Lautverlauschang,  wie  sie  auch  sonst  bis- 
weQen  Ansnah|nen  erleidet,  so  insbesondere  filr  die  nicht  ra- 
dikalen Lunte,  wie  hier  das  sskr.  dh,  selteh  durcbgefilhrt  ist; 
so  entspricht,  um  eine»  ganz  ajaalogen  Fall  anzuiiihren,  goth. 
haird-an  {Grimm  nr.  619)  dem  griech.  xpcrr,  während  es 
demLautverschiebungsgesi^ta  gemäss  halr^an  heissen  müsste. 
bidMch  verhält  sich  wie.  airt-an  zu  ridh  so  vairt-an  zu 
dem  sogleich  au  erwähneoden  vridk;  soUten  wir  auch  vairt- 
an  von  letzterem  trennen  ?    Ich  kann  mich  bei  der  sonstigen 
Uebereiaslimmung  der  Form  und  Bedeutung  nicht  dazu  ent- 
schliessen,  und  stelle  daher  sowohl  cäd  als  gothisch  airt-an 
dem  sskr.  ridh  gegenüber,  indem  ich  mich  gerne  bescheide, 
die  Grunde  für  den  unregelmässigen  Eintritt  des  S  und  t  noch 
nicht  mit  Entschiedenheit  angeben  zu  kOnnen :  oKSaivw,  oA- 
6ia0,  ä^dtfaiiOf,  fiXiiöHCDj  aXÖvyoo  zw.)  w/oehsen,  wachsen  ma^ 
€hen  U.S.W.;  äliöffmg,  «W<r,  «v,  waeh9end%,  iofaXS^g^^  ef^  jiirhf 
vachsend.  —     Von  Pacsow  und  auch  von  Pott  (E.  F.  II,  292) 
wird  äväkto^^oy,  welchem  man  die  Bedeutung  umättighar  giebt. 
zu  äkä  gezogen.    Euctathiuc  zieht  es  zu  AkÖ.     Formell  sii  d 


yäf  op. 

beide  Elymologiera  mSglich;  alleia  die  BefientaM  iU  noch 
keineswegs  ganz  »eher  au  steUen;  daher  mck  aaca  über  die 
Etymologie  nodh  nicht  ganz  entscheiden  Ifisst  —  FonneU  so- 
wohl als  der  Bedeutung  nach  Usst  sich  zu  äkS  sowohl  als 
.  ZV  aX&  —  welche  nach  nnsrer  Ansicht  ursprünglich  identisch 
sind  —  ziehen :  dXötg,  ^,  Wadutlmm. 

Indem  der  Vokal  fi  anf  ähnliche  Weise,  wie  im  Zend 
durch  ere,  auch  im  Griechischen  durch  p  mit  einem  Vokal 
auf  jeder  Seite  vertreten  wird  (vgL  meine  See.  von  P^U  E«  F. 
H.A.L.Z.Ergzbl.1836.  S.  334)  und  für  dh,wie  mikS,  ein  S 
eintritt,  entspricht  der  Form  iridh  opoS\  diese  Form  erscheint 
in:  öpöd-aßyog  (ein  Partie  PrSs.  Med.  mit  altem  Binde- 
vokal a  und  Verlust  des  8  zmschen  pr\  der  Oewaehseme,  Ast% 
weiterhin  werden  wir  eine  ziemliche  Menge  Würter  mit  der 
Bedeutung  Zmeig,  Sck&ssUng  u.  s.  w.  als  Derivata  von  dieser 
Wurzel  erkennen:  öpoS-^aprig,  ijy  Diminutiv;  öpaftrog  wird 
von  PoBßow  als  zusammengezogen  aus  dpöSapvog  betrachtet, 
-  vielleicht  ist  es  aber  eine  aus  der  Fonn  opS  gebildete  Neben- 
form mit  Veriust  des  S  und  steht  bloss  för  opSapyot  wie  im 
Lateinischen  alumnus  für  aldumnus  (aled-umnus). 
Wenn  man,  wie  ich  früher  (H.  A.  L.  Z.  183a  ErgzbL  nr.  42. 
S.  334)  timt,  annimmt,  dass  vor  SpöSaßtrog  ein  F  verloren  ist, 
so  kann  man  dieses  Particip  auch  zu  dem  sogleich  zu  ^rwfih- 
nenden,  ebenfalls  aus  derselben  Wurzel  entstandenen  vridh 
ziehen.    Doch  finde  ich  sonst  keine  Spur  von  f.  — 


Indem  f&r  ri  der  Vokal  pa,  po  eintritt,  entsteht  die  Form 
fiady  fioS  in :  fiäS^I^f  6,  Zweig,  Retlig  (aus  dem  Begriff  IFur- 
%d  specialisirt,  wie  latradix):  fikS^aiAVog  oder  fiöS^aßdrog 
=  dpöSapvog;  davon  fiaSapvdhötig,  €f,  %weiguriig. 

Zu  der  Form  6pS  oder  dpd  ftr  f  idh"  gehurt  6p6ö  in  dp* 
^y^ff  9  junger  Schaee,  Keim  (v^,  in  Beziehung  auf  Bedeutung 
lat  rad-ix,  wo  iridh  sich  in  der  Form  radh  zeigt;  das  la- 
teinische d  für  dh  ist  bekanntlich  resdbrecht);  was  das  6  hier 
anlaufet,  so  scheint  es  mir  nicht  diAren  eine  Vertausdiung  gra* 
dezu  Glor  S  oder  d  eingetreten  zu  sein,  so  dass  6p66  fBr  opöö 
oder  Sp^ö  stände,  sondern  es  ist  f&r  ^p8(ä)rö  (Partie.)  ein- 

Bstreten,  welches  alsdann  Spörd^  Spmi  ward,  obgleich  dieser 
ebergang  nicht  ganz  regelredit  ist  i) ;  dpöö  wäre  diesem- 
nach  das  Oeteocheene,  ssur.  f  iddha,  von  welchem  es  ^nur 
durch  die  Gunirung  des  iri  abweicht 

War  haben  schon  mehrfach  gesehn,  wie  der  Vokal  ri 
ohne  Einwirkung  anf  seine  Bedeutung  durch  r  mit  andern  Vo- 
kalen vertreten  wird  (vgl  H.  A.  L.  Z.  1837.  ErgzbL  S.  911  ffi); 
femer  ist  die  Abschwächung  von  dh  zu  h  überaus  gewShn- 

I)  Auf  «Ucielbe  WciM  crldire  ich  weiterliui  «Aao;. 


OR  75 

lieh  (^jL  3.B.  vah  wm  vadha,  das  alle  ia  den  Veden  Tor^ 
koBunende  sadha  mk  dem  späteren  aaha,  die  alte  fanperativ- 
eodmig  dhi  mit  der  qMiterea  hi  U.8.W.);  liiernaoh  iLSaaeii  wir 
also  nül  der  grdaaten  Entoddedenheit  ^  mit  ridh  cleichbe« 
deutende  Wunelform  rah  auch  ala  formell  identisra  mit  ihr ' 
betrachten;  ru  vertritt  ri  mid  h:  dh. 

Die  Wurzelform  ruh  hat  nun  ausser  waehsem  die  daraas 
auf  e^nwiBige  Beweeung  übertragene  Bedeutung  heraufsiei^ 
§etu  Bestand  nun  scaon,  wie  man  dies  mit  Sicherheit  .an«- 
nehmen  darf,  zur  Zeit  der  Sprachtrennnng  die  Form  mit  h 
neben  der  mit  dh«  so  erhielten  die  Griechen  natfirlich  auch 
jene,  nnd  Aä  bei  ihnen  x  dem  siäkr.  h  entspricht,  so  erhalten 
\v\t  dadurch  das  Recht,  die  ebenfidls  a^rfsieigen,  aufkletteru  be? 
deutende  Wurzelform  piXj  mit  pt  fttr  den  ursprünglichen  ri* 
V^okal,  in:  dptxdo^aty  gewöhnlich  ayapixdoßiotj  ndl.  Händen 
tmd  Füssen  keraufkUitem,  ebenfalls  zu  dieser  Wurzel  zu  ziehn» 
Das  anlautende  a  gehört  einem  Pr&Gx;  ob  es  mit  sskr.  &  gleich 
ist?  __^ 

Die  Causalform  der  Wurzelgestalt  ruh  heisst  rdp  mit 
Gnna,  causalem  p  und  Verlust  des  h  vor  diesem.  Wir  sahn 
nun  schon  oben  ^S.  72),  wie  zu  einer  andern  Gestalt  derselben 
Wurzel  das  griecnische  /5ifdt£  mit  der  Bedeutung  von  ßatpa^Uj 
R€iti§^  und  lat  radi^s,  radicula  gehörte.  Sollten  demnach  zu 
dieser  Gestalt  mit  p-Laut  auch  die  formell  sehr  ähnlichen 
Wörter  mit  der  verwandten  Bedeutung  ü^i/i^^  i266tf  zu  ziehen 
sein  ?  Ihre  Urbedeutung  wäre  alsdaim  Wwr%d  gewesen  und 
darans  ihre  gewöhnliche  specialisirt,  wie  wir'  dies  noch  in 
pdSii,  radix,  radiculaerkennen.  Also  ahd.  ruoba  {Rübe) 
latYapa,  rapum,  griechisch  fiänvg;  fidq>vs,  ^*  ßcm^'icnt, 
7Ö^  Rübe  (vgl  Poiij  £•  F.  I,  109);  und  ßatpatrig,  «oy,  ij,  (mit 
^  wie  in  pd^»w)  RsUtg-^  fidtparo^,  8^  dass.  (bei  Att  Kohi)]  ßa* 
fpdrrfy  ^,  dass.;  ßa<parffiÖ¥,  von  RetHgart\  ßa<pavi6ioy^  rö^  ein 
Uemsr  Reitig;  ßatpdvwo^,  rf^or^  von  Rettig  gmnaeht;  ßaKpetri-» 
ttfS^  ^9  — trig,  if;  ßa^Hxydtötfg^  ^\  ßatpaviScbii^g^  BS,  rettigar-» 
Ug\  fiaq9€nn66oo,  nuf  einem, Retiig  bestruf et$\  ßa^ayiSaoötg ,  fjy 
diese  Strafe.  

V<m  der  Wzform  ruh  mit  der  Bedeutung  •racAMfi*.kommt 
im  Sskr«  rö-man  mitGuna  und  Verlust  des  h,  mit  derBe* 
deutnng :  Hnar:  das  durch  seinen  Wachsthum  an  thierisdien 
Gestalten  besonders  in  die  Augen  Springende ;  völlig  analog 
komnit  auch  griech.  tpix  Hmr  von  der  hier  behandelten  Wur^ 
zel  mit  demBegriff  wachsen^  wie  sich  weiterhin  zeigen  wird ;  mit 
Uebemmg  des  r  in  1  wird  aus  rö-man:  löman,  welches  die- 
selbeSedeutung  hat;  von  jener  Form  kommt  nun  römaf  a,  von 
dieser  Idma^a,  beide  als  Adjective  mit  der  Bedeutung  Anon^ 
(ob  das  scUiessende  Qa  zu  der  yf^\  tiegen,  in  Haaren  Uegenä^ 

Short,  wage  ich  nicht  mit  Besdmmdieit  zu  behaupten)'; 
mßf  ^  aber  heisst  lAmaf  i  im  Femininum  ein  Fuehsj  mdem 
also  dieses  Thier  nach  seiner  hervorstechenden  Eigenschaft : 
d»  Brnnrigen,  bezeichnet  ward.    Nun  heisst  aber  Fim^  femer 


74  OP.    . 

andi  lop&tak&  mid  lApa^ikA  im  FeMliuiimi ;  in  bdden  ist 
k&  SufBx;  es  bleibt  also  nach  Abtrenaaiig  desselOen  lApt^a 
lApAft  (wohl  eigentlich  lApA<^in)«  Sollten  wir  nun  molit,  zu- 
mal wenn  wir  bedenken,  dass  andi  noch  eine  dritte  Beseich- 
ming  des  FuehMes  IdmilikA  ebenfalls  von  seiner  Haarfgkeit 
endelmt  ist,  wagen  dürfen,  IdpAf i  für  wesentlich  identisch 
niit  lAma^A  an  haften?  Konnte  nicht  r dpa,  womit  Idpa 
identisch  sein  wfirde,  von  der  schon  (S.  73)  bemerkten,  aas 
mh  durch  p  gebildeten  Form,  röp,  weldie  alsVerbum  causa- 
tive  Bedeutung  hat^  entstanden  sein  f 

An  diese  Form  ldpd<^ä  schliesst  sich  znnSchst  die  lit- 
tauische  lape  mit  Verlust  der  Endung,  einer  Verstümmlung, 
wie  sie  bei  derartigen  concreten  WOrtem,  deren  subjective  Be- 
deutung mit  der  Zeit  natürlich  ganz  vergessen  werden  musste, 
sehr  natürlich  war;  nur  wenig  weiter  ab  liegt  ahd.  vah-s,  wo 
V  und  h  ganas  regelrecht  sskr.  p  und  (  entsprechen  und  die 
anlautende  Sylbe  16  ganz  aufgegeben  ist  Bei  der  Ueberein- 
stimmung  des  sskr.,  Jittauischen  imd  deutschen  dürfen  wir 
wohl  auch  die  Identität  des  griechischen  dXdonriK^  exo^,  ^y 
Fuchs,  mit  1dpi fi  vornweg  vermuthen.  Abgesehn  von  dem 
anlautenden  a  ist  XamrfH  oder  XaimeH  fast  von  Laut  zu  Laut 
mit  lApäca  identisch,  da  dem  sskr.  9  bekanndich  durch« 
gehend»  h  entspricht;  langes  a  ist  wie  gewöhnlich  durch  rf 
vertreten,  wenn  man  die  im  Nominativ  Sing,  erscheinende  the- 
matische Fcrm  für  die  organischere  hftlt ;  ferklfirt  man  sich 
fttr  Xq^ttb^^  wie  die  übrigen  Casus  haben,  so  wöre  anzunehmen, 
dass  ft  entweder  verkürzt  ist,  oder,  was  mir  wahrscheinlicher, 
dass  nach  Analogie  von  1dm  S^a  mit  ä  auch  eine  Form  Idpä^a 
mit  ä  existirte;  das  schliessende  a  von  Idpftga  ist  verloren 
ähnlich  wie  in  ä\^  (S.  60)  und  das  Wort  dadurch  ans  der  er- 
sten Dedination  in  die  dritte  übergegangen.  Was  das  anlau- 
tende a  im  Griechischen  mdangt,  so  spricht  mir  das  lateini- 
sche vnlpes,  welches  meiner  Ansicht  nach  ftir  fiteres  vul- 
f>ex  steht  und Contraction  von  volüpex  ist  (vgl.  culmen,  co- 
Amen  u«  aa.  der  Art),  daf&r,  dass  ihm  F  vorherging,  und 
also  die  vollere  Form  des  Themas  faXai^nsx  (eigentlich  f  orXov 
ntfx'o)  oder  faXaonsx  war;  dies  Fat  lat  vo  halte  ich  f&r  iden- 
tisch mit  dem  sskr.  Prüfix  äva  (avardpa:  vielleicht  sich  sirthi- 
hendes  Haar).  (Vfß.  über  diese  Wörter  Poft,  E.  F.  I,  149.  258 
wo  er  irrt,  und  II,  481.  506  wo  er  die  Identität  von  Idpft^aka 
und  dXtbmfS  im  Allgemeinen  schon  eriLennt).  —  Also  FtiXA- 
nrfSf  sxog,  i/f  (weiblich  wie  im  Sskr«),  Fuchs  i  dkoonhiioy^  röf 
Diminutiv;  dXxkm&iig^  ^;  dXotnt&aösfigy  Sj  ein  junger  Fuchs \ 
dkwte&tASifg^  sgj  fuchsarUg ;  dkamoiiett^  6,  dasselbe  und  eine 
Haißschart\  dXaonexff^  '/j,  FuehsfeU\  dXamsHia^  ij,  Fuchdoch^ 
Fuehskrmnkheii^  dkoonsHlaOtgj  4}  Fuekskrankheii  ^  dXairte&tiZßo, 
ein  Fuchs  sein. 

dXotmd  =B  dkdntfi^  nncKHesgMus;  hier  ist  wie  imLittaui- 
.  sehen  der  Schlnss  des  Wortes  verloren. 

Dies  ^ebt  uns  um  so  mehr  das  Recht  auch  XXdmos,  or^ 
fuchsfarhigj  hieher  zu  ziehn. 


OP.  75 

Wir  haben  ab  entsprecliend  der  WunseMbmi  irldh  fan 
Griediischen  dX&  kennen  gelenit  Bekannt  ist  nun  der  Wech- 
sel Bwischen  S:  ^  z«  B.  in  qfifp  Ar  Shfp  n.  aa«,  dalier  formell 
niclits  entgeffensteht  eineWzfomi  dXtp  im  Gegensatz  z^  ridh 
und  identisch  mit  dlld:  <Atf  anznnehmen.  Was  die  Bedenttuig 
der  dahin  zn  ziehenden  Wortformen  anlangt,  so  wird  sich  die 
genaueste  Uebereinstimntnng  ergeben.  Zunächst  erkenne  ich 
sie  in :  dX^^zror^  rd,  der  Form  nach  ein  Particip.  P£  Pass. 
mit  Bindevokal  t ;  im  Sskrit  entspricht,  aber  ohne  Bindevokal 
gebildet,  fiddha  (nach  euphonischen  Gesetzen  ftr  Hdh+ta) 
ebenfiyis  Oelreide.  Im  Griechischen  hat  JcXtpnov  insbesondere 
die  Bedentnng  Oertiengnmpeni  xit  äXqnra  im  Allgemeinen  Le^ 
örusumieriüMi  äXqn^  rö,  ist  die  abgekfirzte  Form.  (Ganz  an- 
ders betrachtet  dies  Wort  Poii,  £.  F.  U,  311).  Davon:  dXqn-^ 
rifpog^  d,  ÖTy  sie  CUnimgmupm  gehMg*^  dkt^twöi^  tf^  dr,  rof» 
Ger9ieH§rmmpeni  d^xfntriSdy,  naehOer9ien§rmupenari%  dXgntsAff^ 
6j  Ger»ien^aupemnaeher;  dXtpneüoo^  Oersi^rmupen  macheu  ] 
d^gntMia  oder  dXqntia^  Jfy  Bereitmtg  der  Gertiengraupen ;  WX- 
tpitstay,  TOy  Oerstettffrmupenmühie;  Staktpttdüo,  gamt  mit  Oereleth^ 
grmttpen  erffiüm:,  gfaSdXqnros,  or,  sparsam^  ^nSaX^tkoj,  spat* 
fem;  'AXiptTd)  n.  p.  eines  Gespenstes. 


Aus  dem  Begriff  waeheen  machen  geht  der  dee  Gemkm^ 
hriihgene,  Reichihumbemirkene  hervor,  wie  sich  insbesondere 
im  sskr.  riddhi  (fttr  ridh-ti)  Reichihum,  zeigt.  Daher  hie- 
her  gehört :  dXtpaivoo,  dXtpayoa  in  der  Bedeutung  eintragen^ 
erwerbet^j  (die  Grammatiker  haben  noch  die  Formen  dXtpdi;»^ 
AX(paico,  äXg^duDj  akxpioo,  Sk(pGi>)\  daher  &K^j  ^,  dX^ihg, 
TJ,  Gewinn  i  aXqniötifp^  &ktprj6tr)Sj  6.  beirieheam^  äkipfjpiaj  rö^ 
Lohn  {Bockh  Corp.  Inscr.  2226).  (Anders  Poii,  £.  F.  I,  269, 
welcher  äk<p  von  &-labh  leitet). 

Die  Bedeutung  wacheen  machen,  in  den  naher  liegenden 
Begriff  nähren  fibergegangen,  zeigt  sich  noch  in : 

dKqh'e0i''ßoio^,  a.ov,  Stiere  nährend  u.s.w.  (fiber  die  Com- 
positionsweise  vgl.  HalL  A.  L.  Z.  1838.  ErgzbL  S.  338). 

^AXq^eÖQ  n.  p. 

Indem  in  der  Wurzelform  aXq»  das  dem  Wesen  nach 
^eichbedentende  o  für  ar  eintritt,  und  <p  mit  /),  wie  nicht  sel- 
ten, vertauscht  wird,  entsteht  die  Wzform  6Xß  in  SXß-'OS 
Meiehihwn,  Gtück,  welches  aus  dem  Begriff  wacheen  durch 
dieselbe  Ideenverbindung  entsteht,  wie  im  Sskr.  riddhi  Eeieh* 
thnm.  Glück  U.S..W.  ans  der  im  Sskr.  entsprechenden  Hdh; 
am  enischiedenaten  zeugt  dafiir  efaie  Vergleichung  des  sskr. 
&dh'ja  reich,  —  dessen  cerebrales  dh'  fttr  den  Auäall  eines  r 
spricht,  so  dass  Adhja  Ar  irdh-ja  steht  (PoU,  E.F.  1,172), 
—  mit  dem  ihm  fast  ganz  identischen  IMioßi  Ardh-ja  ist 
aus  Mddhi  nachBegM  6S2  m  Bopp  Gr.  s.S.  278  gebfldet,  in- 
dem  das  Suff,  ja  ahgehfingt  ward,  und  deswegen  ri  in  sein 
Vriddhi  kr  fiberging;  .diese  Verwandlung  m  Vriddhi  hat  wie 


76  '  ÖP. 

gewSknlich  das  GriecU^he  nicht  beibehakeii';  dies  ist  die 
emzige<  weseptUchere  VerscUedenheiC;  sonst  entsprechen  :  oX 
dem  sskr.  kr:  ß  dem  dh  (nach  der  gegebnen  Entwickelang:) : 
10  dem  Suffix  ja  nnd  in  der  Bedeutung  sind  sie  sich  gaiiz 
d|eich.  Also:  oXß^of,  6,  WmekBihumy  Segen,  Rmchihum,  GiiicA; 
oX/3io?,  ov  (Saperlatiy  Skßtötas)^  glucklieh\  Skfiifn^,  eööa,  €f^ 
dasselbe,  aber  spSA;  dkßi^,  beglücken  (ikß^dSlfio  zw.);  dkßia^ 
ijf  Giüekeeügkeil  

Ans  dem  Begriff  des  Waeheene  entwickek  sich  diffch  das 
Medium  gewacheen,  angewachsen  9em  der  des  Starksems  ^  sO 
ist  das  sskr.  df  iddha  stark  nur  ein  Particip  von  drih  waeAsen. 
Schon  aus  diesem  Zusammenhang  dieser  Begriffe  leuchtet  die 
Mögliclikeit  eines  innem  Zusammenhangs  zwischen  der  sskr» 
Wurzelform  ruh  wachsen,  der  griechischen  po?  in  ßdjvwßu^ 
wachsen  machen,  starken,  und  der  im  lateinischen  r6b-ur 
Stärke,  liegenden  ein.  Für  die  formelle  Vermittelung  dieser 
Wzformen  lassen  sich  mehrere Wese  einschlagen;  aber  eben 
darum  ist  keiner  absolut  sicher.  Wenn  wir  annehmen  dürfen, 
dass  die  in  ruh  liegende  neutrale  Bedeutung  wactuen  ohne 
formelle  Umgestaltung  der  Wurzelelemente  in  die  causale  von 
/i<iiyyv^ty  wachseti  machen^  stärken,  übergehn  könne,  so  lässt 
sich  ßdjyyvßjit  gan^  einfach  mit  ruh  vermitteln;  ruh  nämlich 
durch  den  Zusatz  der  5ten  Conjugationsclasse  nu  gebildet, 
würde  nach  der  Sskritformation  zwar  rnh-n6mi  im  Präsens 
heissen,  allein  nach  der  im  Griechischen  geltend  geworde- 
nen Behandlung  dieser  Classe  —  vgl  sskr.  di^-n^-mi  mit 
SflH'VV'jM —  gewissennaassen  rdh-nü-mi;  letztrerForm  ent- 
spräche fast  Laut  fQr  Laut  ßdfyrvßju;  das  radicale  h  wäre, 
wie  sehr  häufig  (vgl.  weiterhin  Spv  u.  aa.)  ausgefallen,  aber 
hier  durch  Verdoppelung  des  folgenden  r  ersetzt  (vgl.  Zcorvv/u 
von  v^jug').  Für  diese  Uebertragung  der  Bedeutung  lassen 
sich  nun  in  der  That  viele  Beispiele  geltend  machen.  Was 
das  lateinische  rdb-  zu  ruh  anlangt,  so  würde  6  Guna  von  u 
scm  und  b  verhielte  sich  zu  dem  —  ursprüngliches  dh  ver- 
tretenden—  h  in  ruh  wie  in  rub-er  gegenüber  vom  sskr. 
röh-ita  roth,  welches  der  Wurzel  nach  dem  sskr.  rudh-ira 
roth,  gleich  Ist  ^—  Lassen  wir  diesen  Uebergang  der  Bedeu- 
tungen nicht  zu,  so  liesse  sich  annehmen,  dass  die  im  latei- 
nischen röb-ur  liegende  Form  der  sskr.Causalform  von  ruh 
entspräche,  welche  durch  das  causale  p  mit  Verlust  des  radi- 
calen  h  gebildet,  rdp-aj  lautet,  und  wachsen  nutchen  heisst 
In  diesem  Falle  liesse  sich  fioayyvßu  fiir  ursprüngliches 
poonwju  oder  mit  Enveichung,  wie  im  Lateinischen,  podßvvfu 
nehmen ;  f&r  letztere  Ansicnt  könnte  man  das  lakonische 
^<a)fil6ag,  6y  ein  Knahe  ran  einem  Jatire,  anfiihren,  wenn  es, 
was  jedoch  nocli  sehr  zu  bezweifeln  steht,  unter  eine  Wnrzel- 
form  mit  dem  Begriff  stärke»,  wachsen  machen  gehört ;  denn 
seine  Bedeutung  spräche  eher  für  eine  Wuraelform  mit  dem 
blossen  Begriff  tt7iic/M€iir>  in  welchem  FaU^eiil«^  kein  causales  p 
vertreten  würde,  sondern  wie  in  dX/3-  (Su  75)  ursprüngliches 
dh*    Nimmt  man  diese  zweite  Ansicht  über  ^durrviu  an,  so 


nnss  man  diese  Caiiaalli8d«B|g  i&r  etoe  sdir  alte  nehmen ; 
denn  sonst  könnte  sie  niclit  nach  der  Sien  Coiüugalionselasse 
gehn.  Wie  man  aber  auch  im  Einzehien  sich  den  Zusammen- 
hang Ton  sskr.^rnh,  lat.  rdb  nnd  griechisch  /Sü&rrrv/tf  den« 
ken  mag,  so  kann  man  doch  für  si^er  nehmen,  dass  sie  zu 
einer  Vnuzel  gehören.  Also:  ßfavyviii,  fiGanfv<x>,  wocAmm 
machen,  stärken  (ftCüOoo);  pcü-^ß^tf,  ^^  Stärke \  ßcb^ia^  röy  dass«; 
ßajjLoKiogj  cfjOVj  stark  ß  pacßiakEÖrrfg  ^  rj,  tStdrke;  ßcofiaXBÖoCy 
4srk  sem\  pao^pög^  i^  ör,  stark  {^HesycL^;  pdööir,  ijy  Starke \ 
paöraB,  6y  Haiti  pooQxiHÖs,  i^j  öy;  ^ooör^fMSj  a,  ov,  stärtiendi 
ifi^t^p^  6.  der  Stärker;  ^cüöxQ^at,  stark  sem\  äßfCOötog^aVj 
kraftlos;  a/iadoötlocj  ^^  Seiiwäche;  dfi^ÖtioDj  krauk  seift;  dß-* 
^(üörtifia^  ro,  Schwäche;  sCpaota^  7^,  GesundiieU  (^ÜespcLj. 


Indem  fi  in  a  übergeht  (vgl.  S.49.  65),  wird  aus  fidh  die^ 
Worzelform  adh;  im  Sskr.  erscheint  diese  Form  nichts  das;e- 
gen  Ädh  mit  t  ftr  ri  iii  der  Bedeutung  wadusen.  ImGrieclü-: 
sehen  aber  haben  wir  die  Wzform  a^-  oder,  wie  sehr  oft, 
wo  ri  verloren  ward,  mit  eingeschobenem  n;  dv^  in  äv^^o^^ 
was,  wie  Passow  richtig  angiebt,  eigentlich  das  Aftßeimende 
heisst,  rieh  also  am  besten  mit  einer  Wurzel  verbindet, 
welche  wachsen  bedeutet  Pott  leitet  (E.  F.  I,  211)  Sr^og  vori 
iJrtf+Ät;  ab,  was  weder  mit  der  Bedeutung  noch  mit  der  For- 
mation znsammenpasst  Also;  äv^os^  röy  Keim,  Btwne  u.s.w.; 
MvXktoy^  rd,  Dimin.;  äv^Bpov^  rö;  dr^eptU^  ifj^  Blwne;  Av^i^ 
fitoy,  rd,  Biüthe;  dyBefiöeig,  eööa,  «v,  blumig;  Ay^efzcbör^g ,  sg^ 
blumenartig;  iyBBßii^fjion,  Bltwien  abpfltuken ;  hev^tfpög,  d,  öy; 
iv^ö^j  1^,  dv;  dy^uyös^  j^,  oV;  äyätpog^ff^  oy\  äv^öiy  j^,  or; 
ify^ti^^  eööa^  €v;  (dyBi^ög  zw.)  btüheadj  AySrciSffS,  «?,  ölumig^ 
ay^oöuytf  yf}y  das  Blähen, — -  cb<^^67,  herrorspriessen\  äy^/4aj  rö^ 
dasBlühn;  ayäjfßcay,  ov^  Uwnig;  ay^Tjrixds^  1^,  6y,  Btüihen  trei-» 
bend]  äv^nöUj  ^;  äv^t^y  ^^  Biüthe;  äyä^Xtf,^,  Biüthe;  «b'S»/- 
ponj^ySy  Frisdu  a.s.w.;  ay^i^^  mit  Blumen  bestreuen^  iS^ 
ay^töfuky  Sj  Aufblühn;  i^äy^i^ßa,  tö,  Biüthe  \  'Ay^^Ctiffpta^ 
rctj  em  Frühlingsfest  ^  ^Ay^tötripidxy^  S,  der  danach  benannte 
Monat, —  ßiifycty^og^  ^,  eine  Blumenart;  olyoiy^ig,  rjij  der  erste 
Trieb  der  Weintraube;  avav^i^s^  hy  ohtte  Biüthe:  in  Zusammen-: 
Setzungen  ausser  ccy^ss  auch  okScI,  z.B.  &y^o}tdprjvoy. —  «K^t- 
a>,  0,  eine  Fischart  ^  äyäptföKoyy  röy  und  iiy^vXXis^  ijy  Blumen^ 
arten. 

Von  äyäog  m  der  Bedeutung:  Bart,  kommt  &y^epsd>yy 
S^Kinn;  ibrSo^,  Sy  Haarivurzel,  Haar;  loyäiiSj  ^j  haarig.  Das 
vorgesetzte  i  ist  mir  noch  unerklärbar;  ist  es  ft  i&r  fiOy 

forf  — 

An  ayd  als  Verbalwnrzel  schliesst  mch  femer  ifyo^a  in 
dy-^oBa  und  iy-^i^oBa,  xar^ey-'ifyo^a ;  i2z2il2^i2^  (^S^ 
Buttmakn,  Lexil.  I,  966  ff.);  dieses  Perfectum  ist  genau  vne 
^oxa  von  iyx  formirt  (vgl.  fiber  letzteres  HalL  A.  L.  Z.  183S. 
ErgzbL  S.  321.)r^ßbHdet  nach  sanskritischer  Regel  in  Bopp 
Gr.  sanscr.  nr.  433^iStte  es  eigentlich  tfyai^a  heissen  müssen 
(entsprechend  sskr.  An-andha);  der  IKsi^imilation  wegen  ist 


78  OR 

aber  wie  in  1h>X^  fiiv  ^h^X^  der  sweüe  Nasal  iienmsgeiror- 
fea;  es  heisst:  ich  kk$  mtf§ewndum,  Bieke. 

I  I  — ^ 

IMe  Warzelform  ohne  eingeschobenes  r:  tö  erkimnie  ieli 
froher  schon  zunächst  in  dem  n.  p.  ^A^^^rri  C^^tfrca),  wel- 
ches ein  Partie.  Präs.  Med.  ist,  gebildet  durch  das  Sufnx  wp^a^ 
welches  dem  sslur.  Ana  (ßopp,  Gr.scr.  r.  598)  entspricht  niiil 
also  die  Blühende  heisst      Ffir  diese  Ableitonff  sprach   dor 
Name  eines  Fleckens  in  Kynuria:  ^Av&^ffi^  (Thu<nrd.yy  41)^ 
wo  wir  die  Wzform.'^y^  haben  ;>  daf&r  femer  die  Forme  ii 
*Att^viog,  'yirr^akig  u.s.w.,  welche  sich  dialelctisch  ebenso 
zu  ^J&  verhalten,  wie  das  boOtische  ftitt  zu  m&  (nei&eo). 
Ueber  den  Zusammenhang  Boötiens  mit  Attika  bedarf  es  aber 
keiner  Bemerkung;  eine  vierte  äoMsche  Form  von  'Ad'  Uegt  in 
^At&'-ig,  wo  dem  ^  ein  t  vorgeschoben  (eigentlich  ^.ver- 
dopoelt  ist)  grade  wie  in  2an<pcb  zuöatpj  "Ictxxog  zu  laxn.B.'w. 
Endlich  ^diOrt  ^Anfvtf  n.  p.  eines  Demos  der  Phyle  Attalia  in 
Attika  lueher ;  die  Wzform  erscheint  hier  in  der  Gestalt  ^At 
mit,  wie  ich  vermuthe,  Verlust  des  einen  f ,  so  dass  hier  die 
bo0tische  Form  'Art  zu  Grunde  läge.  (Anders  Po//,  £.F.  1, 42.^ 

Ist  auch  "Axtfi^^  "Arr^ts  n.  p.  hieher  zu  ziehen  und  heisst 
eigentlich  der  Blühmdef 

Höchst  wahrscheinlich  gehört  hieher  auch  der  Namen  der 
stark  duftenden  Dille  ävtid^ov^  A^öor^  Svrftciy^  davon  iv^ 
&tyog,  flfOf^f  ayTj&itqg. 

Da  sich  ans  der  Wurzel  ridh  so  viele  Themen,  welche 
Wachnendee  bezeichnen,  entwickeln  (s. noch  weiterhin),  so 
nelime  ich  keinen  Anstand  auch  hieher  zu  ziehen : 

A&'^ifp,  S,  der  Halm  {der  lang  in  die  Höhe  geeckaseene 
Vgl.  fx/^<iav)\  A&ipciSf/gj  €^,  dhrenformig]  a&epirrf,  ^,  ein  gra-- 
HgeriPiech ;  a^ptfXoiyd^,  6,  Aekrenpeel  ftr  Wurfschutifel  (Orakel- 
wort) ;  endUoh  av&ipiS^  <$,  von  der  iWzform  ttv&^  und  or- 
^ipviog^  6;  w^ipiurf^  i^,  Hahn^  oa^&epaa&öjjgj  M>  hahmrüg^ 

Durch  Vorsatz  eines  Präfixes  mit  v  entweder  vi  oder,  wie 
mir  wahrscheinlicher  ist,  ava  mit  Verlust  des  anlautenden  a 
entstand  aus  der  sskr.  Wurzelform  ridh  zunächst  varidli 
und  dann  durch  Contraction  der  Vokale  a  und  ri  Twie  utarih 
zu  tfih,  vgl.  weiterhin):  vfidh  mit  derselben  Bedeutung  wie 
ridh,  näimich  wachset^  Ihr  entspricht  im  Griechischen  zu- 
nächst die  im  äolischen  ßpi^  nlr  fpiSet  gewöhnlich  giZa 
Wurzel  liegende  Wurzctform ;  fraglich  ist  aber,  wie  diese 
aussieht  Wenn  ich  mit  Recht  weiterhin  als  ebenfalls  der 
V^  vfidh  entsprechend  die  äoLFonn  fipaS^työg:  gewölinlich 
^aS-'irdg  in  die  Höhe  gewacheen,  betrachte,  so  ist  es  mir  am 
wahrscheinlichsten,  dass,  wie  in  ikS  filr  ridh  (S.  71)  das 
sskr.  dh  durch  6  vertreten  ward,  so  auch  in  Fpl&a  die  grie- 
chische Wurzelform  fpid  sei,  und  das  Z  di^urch  entstanden 
sei,  dass  frOher  ein  t  auf  das  8  folgte,  wie-  in  n^ö  Ar  neßtöi 
(piia  steht  mir  demnach  ßk  älteres  fptS'ta  ito  »ton  Wach-' 


OP.  79 

gm  Dimmide,  dh  Wm%dx  wie  hier  die  Bezeichniiiig  des  Be- 
griffs WttnH  ans  dem  des  Wachaetu  eulwickeit  ist,  so  aacli 
in  dem  lateinischen  rad-ix. 

Also:  ^i&a^  ^,  Wurui%  ^d$^ddo€,  if,  zw.;  ^/^,  t%  poSt; 
Ulfiö6v,  $tftr%€lmrtuf\  MStf^er^  fnZö^ir,  vMt  der  Wur%d  au8\  ^- 
Oo»^;  ^i&i0i%  T<j,  Dinunutiy;  ^Siias^  6,au9  der  lVmr%ei sfemaeäi; 
^iStHÖf,  rf,  dy^.  strr  Witr%^  gehM^'^  ^i^oMf/f^  es,  mtrzeimri^; 
^S^,  wur%eln  maekm;  ^i^ßia,  tö^  dae  Emgeemrzeliei  ^IStioo^ 
ötSj  17,  d&e  Emwm%^9Üaeeem ;  —  mpdß^^^^  or,  oben  wnr%eimä^ 
yXwtAßft&or,  ro^  Süeewurveiß  fJUXHpofi^Ha^  ij,  LeugwwnUickeik 
\  . .  . 

Eine  andre  Form  dieser  sekundären  Wnrzel  bildet  sich, 
indem,  wie  wir  schon  an  vielen  Beispielen  i^alm,  der  sskr. 
Vokal  ri  im  Griechischen  durch  pof  vertreten  wird ;  so  ent- 
spricht die  Form  FpaS  äoiisch  ßpad  gewöhnlich  ^a6  in 
Qaöiyös,  rjj  öv,  hochmifgfachosBen,  schlank,  — 

Indem  femer  statt  des  p  wie  überaas  gewöhnlich  ein  X- 
eintritt  und  statt  des  anlautenden  f  ein  /S,  entsteht  ans  vridh; 
ßka^  oder  nach  Analogie  von  FficiS^  ßkaS;  durch  das  Parti- 
cipialsnf&x  ro  musste  daraus  ßXaötS  werden;  so  gehört  denn 
zu  dieser  Wurzel : 

ßXa0rög,  S^  Eeim;  ßkdtfttfy  i^;  ßldömcr^  rd;  fikd&niiia^ 
t6%  ßkd&OffMf,  Oj  Sproee  a.8«w.;  ßkaötmös^  tf^  ör,  %um  Trieb 
gehdrijß\  ßkaördvee,  epraeeen;  ßkäönfötf^  9^,  dae  Keime9i^  ^Xcr* 
&njßjuiary  o,  %um  Trieb  gehörig*^  ßkaötfftviög^  ff,  6r,  %wn  Keimen 
geneigi  Q.S.W.;  ^nepßXaötrlfj  ii,  whermdeeig  keimend;  AßKa^' 
(frico,  meht  oder  eehlechi  keimen  ^  äßXaörof^  or;  ißXäönftos,  ov, 
eMecki  keimend}  edßkddt&a;  eößKaöria,  if^  dae  gute  Wacheen. 

Von  vrih  kommt  im  Sskr.  dasParticip  vrih-at  mit  der 
Bedeutung  groae,  weii,  eigentlich  dae  Wachsende,  sichErhebefme. 
Da  nun  eine  Menge  Beispiele  im  Sanskrit  und  den  verwandten 
Sprachen  zeigen,  dass  sskr.  h  häufig  und  insbesondere  als 
Schlussradikal  verloren  geht  (so  z.B.  wird  aus  ruh:  rdp, 
rdman  und  unzählige  andre);  femer,  dass  vri  häufig  m 
ur  sich  verwandelt  (vgl  z.B.  urn'a  FeU  aus  vri  bedecke»); 
so  nehme  ich  demi  keinen  Anstand,  das,  mit  vrih-at  gleich- 
bedeutende sskr.  ur-u  auch  für  wurzelhaft  identisch  und  filr 
entstanden  aus  vHh-u:  urh-u:  uru  zu  eiklären;  der  Com- 
parativ  varljas  steht  fiir  varhljas  und  ist  gebildet,  als  ob 
der  Positiv  vrih-u  wäre  (vgL  über  diese  Bildung  H.  A.  L.  Z. 
1&37.  Ei^bl.  nr.  115.  S.  915).  PoU  (E.  F.  I,  221)  verbmdet 
uru  fälschlich  mit  vri  wählen,  decken. 

Im  Griechischen  entspricht  dem  sskr.  uru:  eißp6;  da 
nun  häufig  im  Griechischen  Guna  vorkommt,  wo  das  Sskr. 
noch  kemes  hat  (vgl.  H.  A.  L.  Z.  1837.  ErgzbL  S.  912),  so  ist 
die  Annahme  am  einfachsten,  dass  dem  griech.  söpü  eine 
Form  var-u  statt  varh-u  zu  Grunde  liege,  woftir  auch  das 
gleichbedeutende  lett  garsh  spricht;  va  ward  zu  ev  wie  in 
a^^  (S.  17);  also: 


I 


80  OP. 

weü  flachen;  e6p6fityog^  V^^y  tdpvpL^g^k^  und  ißptJfMras 
fl^o^^  fSr  ^fiig  (poSt);  Etjpv^ieyat^  al,  n.  p.;  ayeOpvöjÄaty  -rö, 
Erweiterung*^  ffipog^  rd,  Brei^. 

Ans  den  Begriffen  breit,  groeB,  meii  haben  sich  im  Sski-ij 
eine  Menge  WOrter  zur  Biaeichnnng  der  Erde  ab  Weltdtei^ 
entwickelt;  so  heisst  dasF^nuvon  prithn  öreii:  nHthvl  r/«^ 
Erde;  so  mahl  von  mah-at  ffrose;  so  endlich  anch  das  Fefm^ 
von  nrn,  nämlidh  nrvi  für  ursprün^iches  nrvjli;  mit  letz^ 
terem  hat  schon  Foii  (£•  F.  II,  178)  den  Erde  bezeichnendei« 
Göttemamen  ^P^iri^  *Piä^  ^Pirf  zusammengestellt;  das  an- 
lautende n  ist  verloren  ;ivie  in  nöö&ti  gegen  upastha,  und  vi 
in  €  übergegangen.  i 

Gehört  nieher  vielleicht  auch  das  sehr  bedenkliche  Sparta! 
afif  die  Erde  (vgl.  Pott,  E.  F.  11, 179  und  1, 250,  wo  jedoch  kein 
positives  Resultat);  steht  ipaZs,  wie  Pott  richtig  sieht,    für 
epasSs,  so  kann  ipotf  fiir  fpar  stehn,  lyid  dieses  könnte  vnhat 
in  der  gimirtenForm  varhat  griechii^ch  Iporir  sein ;  Ipcrr  ver- 
hielte sich  zu  eApjLf,  ^Peirf  wie  döpoir  zu  66pv^  oder  uru    zu 
vf  ihat»    Für  diese  Deutung  sprechen  die  eben  bei  'Peirj  an- 
gefahrten analogen  Bezeichnungen  des  Begriffs  Erde.    Will 
man  ohne  bestimmte  Analogieen  rathen,  so  bieten  sich  eine 
Menge  V^gleicfaungspunkte  dar,  welche  aber  noch  bei  vrei- 
tem  weniger  Sicherheit  gewähren.    Nach  der  hier  ausgespro« ! 
eheaeu  Deutung  steht  ipas  fSür  fepar,  eigei^ch  varhat  (f&r^ 
vrihat),  und  heisst  zuerst  grose,  dann  die  Erde, 

Aus  dem  Begriff  des  Wachsens  geht  am  natürlichsten  der 
der  Elö/m  hervor ;  cUese  als  das  am  Berge  Hervorstechendste, 
dient  zur  Bildung  der  Bezeichnung  von  JBergen ;  so  schon  in 
dem  angefahrten  adri  Berg,  für  adrih,  und  im  Zend  ist  gra- 
dezu  das,  dem  eben  besproclienen  sskr.  vrihat  gross^  hoch^ 
den  Lantenfsprechungsgesetzen  gemäss  gleiche,  berezat  znr 
Bezetclmung' von  ^^/7^  gebraucht    Ebenso. ist  das  lateinische 
mont  nichts  als  eine  Zusammenziehmig  des  sskr.mahant^ro««^ 
hoch  (vgl  Hall.  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl,  332).    Deshalb  nehme 
ich  auch  gar  keinen  Anstand,  das  griechische  ^pog^  röj  Berg, 
ebenfalls  hieher  zu  ziehn  und  als  Föpog  zu  fassen ;  es  verhält 
sich  zu  vfih-at,  mit  Ausnahme  des  anlautenden  po  für  et;, 
geilau  wie  rb  B^pog;  an  die  Stelle  der  participiellen  Endnng  at 
ist  das  Neutralsuflix  os  (€?)  getreten;  von  dem  radikalen  Theile 
ist  h  verloren  und  vvi  in  sein  Guna  var  gewandelt:  dieses 
ist  in  fop-off,  .wie  gewöhnlich,  durch  fop  repräsentirt ;  vrihat 
ist  das  Hohe,  Föp-o^  dagegen  die  Erhöhung,    Eine  andre  Ab- 
leitung von  opoff  hat  Pött  (E.  F.  1, 123)  nämlich  aus  orior ; 
dajfur  spricht  aber  wedeir  eine  Analoge  noch  einfacher  Zu- 
sammenhang der  Bedeutungen;  fraghcher  kann  es  sein,  ob 
man  fiir  hpo^  nicht  eher  an  das  sskr.  giri  im  Zend  gairi, 
slav.  gor  Berg,  denken  muss.    Das  sskK  ir,  wie  das  zendi- 
sche  air,  welches  in  den  meisten  Casus  ar  wird,  und  das 
slav.  or  lassen  sich  alle  als  Veränderungen  des  Vokals   ri 
£Etösen;  un  griechischen  Zpo^  könnte  gar  gradezu  liegen,  in- 


OP.  81 

dem  g  entweder  ganz  abfiefallen,  täer  in  f  abergefpmgen  wftre. 
Dock  seheittt  mir  diese  Amialime  bei  weitem  bedeiikucher,  als 
meisfe  fiübere. 

föpogy  röj  Berß^  ionisch  oöfiof^  dorisch  iSpoff ;  dpavöt^  ¥fj 
rV;  Sfi9o^,  a,  C¥,  bergig \  Speidg,  ä6og^  ^,  %wn  Berg  gehörig; 
ißnrrfgj  ov^  6^  Bergbewohner^  (Spilroop,  <5,  zw.),  (öpiötrfg  ohne 
Beisp.)  ;  Spiöttpog,  a^  w,  comparative  Form :  Ueher  m  Ber^ 
§em  mHBnd%  Sp€6u€k;  Spearig^^y  Bergbewobnerin  ]  Spi&nov^tö, 
em  Kraut f  dxpthpuaj  i}^  Bergspii%e\  napöpwg^  a,  ov,  neben 
dem  Berge* 

Sollte  6pe6g^  ionisch  oApeöij  6^  MauUhier,  wirldich,  we- 
^ai  seines  Gebrauchs  in  bergigen  Gegenden,  von  Bpos^  wie* 
schon  die  Alten  annahmen,  semen  Namen  erhalten  haben? 
Entsdieiden  kium  ich  mich  fOr  diese  Etymologie  nicht;  doch 
kenne  ich  keine  bessere«  Möglich,  aber  doch  sehr  gewagt 
wäre  der  Versuch,  den  radicalen  Theil  des  Wortes  mit  dem. 
In  dem  bald  zu  behandelnden  iiinAog,  pvx^<ig%  mulus,  zu 
identificiren.  —  Von  dpeög  iLommt  ip&xög^  tfj  öv,  %um  Mmd^ 
tbier  gehörig.  ^ 

Wnr  müssen  einen  Augenblick  zu  uru  breit  (S.80)  zurftck- 
kefaren,  ^um  die  Frage  ,anfzuwerfen,  ob  sich  das  sskr.  iirn 
SchenkelJ  daran'  scliliessen  lässt  Ich  glaube  es  in  der  That; 
denn  um  breiig  dick  ist  das  Charaktenstische  dieses  KOrper- 
theUs,  daher  er  auch  im  Deutschen  das  Diekbein  heisst  Was 
die  Dehnung  des  u  anlaugt,  so  erscheint  Analoges  oft  selbst 
ohne  Aendemng  der  Bedchitmig,  vgL  ürdhva  neben  urdhva. 
Wie  wir  nun,  um  iöpiü  mit  uru  zu  vermitteln,  nach  vielen 
analogen  Fällen  ein  denkbares  var-u  annahmen,  so  scheint 
mn*  neben  Arn  ein  v&'ru  angenommen  werden  zu  kOnnen; 
diesem  würde  griechisch  Ftfpv  entsprechen;  da  aber  f  mit 
|i  häufig  wechselt  (vg^.  S.  4),  und  das  u  in  der  Endung  häu- 
fig durch  o  vertreten  wird  (vgl  S.  13),  so  nehme  ich  keinen 
Anstand,  das  griechische  piffp^ög  mit  Arn  durch  ein  zwischen- 
liegendes Viru  zu  vermitteln. 

Also:  jJOfpdg^  oVj  6,  dae  Dickbein ^  Schenkel;  pffpiar,  rö; 
ptfjpa,  xd,  SchenkelknecAeni  prip%äiogj  a,  or,  zu  den  Schenkein 
gelMrig;  6iafafpiSSa>^  die  Schenkel  auseinander  breiten;  Stapfipt' 
Cpuygj  6%  ßieöopujpiflt,  räj  der  Raum  zwischen  den  Schenkeln; 
TiapaßtrfpiÖwg^  ov  (Suff.  Sto  =s  tja),  an  der  Seite  befindlich^ 
gnarofu^pi^j  ^y  Hüften  zeigend. 

Dürfen  wir  zu  vridh  das  mechischeThema^^3Lli>of,  WM, 
ziehn?  Weswegen  ich  eine  Verbindung  mit  Vridh  und  nicht 
mit  ridh  annehme,  also  päKö^oS  zur  Grundform  mache,  da- 
für fiegt  der  Grund  in  dem  deutschen  Wald,  welches  ich 
trotz  des  nicht  ganz  regelmässig  entsprechenden  d  zu  vridh 
stelle;  denn  in  den  sekundären  Mdungselementen  gelten,  um 
dies  ein  für  allemd  zu  bemerken,  die  Lautverschiebungsge- 
setze schon  im  AHgemieinen  nicht  so  streng  und  das  deutsche 
d  entspndit  hier  vielleicht,  wie  sich  -sogleich  zeigen  wird, 
gar  nicht  dem  racKkalen  dh  sondern  dem  suffixalen  t,  in  wel- 

6 


82  op: 

chefli  Fan  die  Lamtrertaiisclniiig  ganz  regdrecht  von  Statten 
gegangen  wäre.  Das  gnech.fäkö-os  könnte  zunächst  för faXr-of 
mit  gewöhnlichem  Uebergang  des  r  in  tf  stehn ;  dafür  spricht 
mit  grosser  Entschiedenheit  das  eleTsch  dem  Worte  äXö-^g  ent- 
spr^ende  dfA.T-tff,  6\  letzteres  würde  icU  gradezu  mit  dem 
sskr.  vf  iddhi  statt  ursprünglichen  vHdh-ti  Anwuchs,  identifi- 
,ciren;  vri  wäre,  in  seiner  Gunaform  var,  griechisch  mit  X 
fiSr  Py  fak  geworden  und  ärort  ausgefallen,  also  vfidh-ti 
=z  ßapSt-tt;  dann  f  aA^-ri^  fäk-ttj  dKtt  die  Stufenfolge   der 
Umbildung;  daraus  ward  dann,  um  ein  coUectives  Neutrum 
durch  d&s  im  Griechischen  überaus  häufig  gegen  die  sskr« 
Regeln  angewandte  MeutralsufBx  as  zu  bilden,  €a.-T-o^;   viel- 
leiäit  ist  dies  jedoch  auch  eine  besondre  Bildung  durch  das, 
im  Sskr.  seltner,  im  Griech«  häufiger  gebrauchte  NeutralsufBx 
tas,  griech.  ro^,  so  dass  ^A^ogr  iur  FcAä^tog^  rJ,  stände  (vgL 
sskr«  srä-tas,  n.).    Wie  dem  aber  auch  im  Einzelnen  sei, 
was  sich  schwerlich  mehr  entscheiden  lässt:  im  Allgemeinen 
stehn  von  dieser  Seite  der  Verbindung  von  SXö^og^  Skng  niit 
der  Wurzel  vridh  keine  Schwierigkeiten  entgegen;  wohl  aber 
von  Seiten  des  von  der  Verwandtschaft  mit  aköog  nicht  gut 
anszuschliessenden  latein«  saltus.     Denn  dieses  liesse  zu- 
nächst den  häufig  eintretenden  Verlust  eines  anlautenden  6  in 
dem  griechischen  äX^öog  voraussetzen,  und  beding  für  <ßl- 
6og  dieselbe  Wurzel  wie  für  saltus;  allein  welche  ist  die? 
Unter  keiner  Bedingung  möchte  ich  sal-tus,  wie  Döderiem 
(Synonymik  I^  172.  II,  92)  nach  Varro  thut,  mit  sal-io  griech. 
£k  springen,  verbinden«     Denn  welche  Ideenverbindung  ist 
zwischen  diesen  BegrifiSen?    Einen  ähnlichen  Fall  wird  uns 
upa,  vnö^  sub,  Ukri^  sylva  und  griech.  ortJX-a^  lat  sul-cus 
und  sskr.  hal-a  ftr  hval-a  darbieten  (vgL  y  ict;p).    Was 
saltus  und  FctX^rog  Waid,  betrifft,  so  halte  ich  in  dem  la- 
teinischen Wort  s  für  Ueberbleibsel  des  Präfixes  sa,  so  dass 
ihm  sa-vriddhu  statt  sa-vridh-tu  mit  Suffl  tu  zu  Grunde 
liegt;  vridh-tu  wäre  Sm Lateinischen,  ähnlich  wie  im  Griech. 
und  Deutschen,  valtu  geworden  und  sa-valtu  in  saltu  zu- 
sammengezogen, ähnlich  wie  ja  im  Römischen  überhaupt  v 
zwischen  zwei  Vokalen  ausfiel  (amaverunt  —  amarunt). 
WOrtUch  hiesse  saltu  der  %U8ammengewaeh9€ne  (Ort^,  dichier 
Wald;  beiläufig  bemerke  ich  noch  in  Beziehung  auf  das,  wie 
schon  bemerkt,  zweifelhafte  griechische  Suffix  von  Fäk^rog^ 
dass  man  aus  dem  römischen  sa-valtu  vielleicht  schliessen 
kann,  dass  dem  griech.  tag  g.  jl  ein  tu  g.  masc  vorherge- 
gangen sei,  dessen  u  in  griech.  og  umgewandelt  sei,  um  es 
zu  neutralisiren,*  wie  dies  fan  Griechischen   allgemein  Statt 
fand  (vgL  söp6:  sßp'og\  ßad^ii  ßddiyg  u.  aa.);  also: 

FäA-'öof.  äköo^^  td,  Ham\  f  <fA.-Ti^;  SkttS^  wSyS^  dass.; 
dködaSrig,  «f,  hainartig  ^  dkötft69Sj  alj  Ngmphen  der  Haine ;  €iJ- 
äkö^g^  is^  mit  giften  Hainett;  dXöiyff^  ^,  eine  P/Ian%enepeciee. 

Da  wir  eben  äXöog  mit  vridh  zu  vermitteln  suchten,  so 
werfe  ich  die  Frage  auf,  ob  nicht  zu  •/^ridh  oder  viidh 
auch  das,  mit  JO^öog  fast  gleichbedeutende,  €X^  gehört    Die 


OP.  85 

Bedeatang  ^tidit  sehr  daftr;  es  isl  Aw  Gemüeh9ene,  Reimg^ 
G€swei^^  die  Form  betreffend,  so  yerbinde  ich  es  mit  der  y^ 
Hdh  md  identificire  es  wegen  der  LBnge  des  v  mid  wegen 
ies  loteimschen  sylva  mit  dem  sskr«  Ardhva,  wdches  im 
Sfikr.  awar  insbesondere  die  Bedentnng  koek  hat,  eigentlich 
aber  nur  §emmehMen  heisst ;  mit  Verwandimig  des  r  in  1  und 
Vorsats  des  Spir.  asp.,  welchen  v  im  Griechischen  stets  hat, 
entspräche  vX&f'Oj  im  Fennninmn  vA^^^if,  dem  sskr.  ürdh- 
Tn;  dnrc^h  Assimilation  entsteht  ifKFrj^  wie  es  sich  im  lateini- 
schen sylya  zeigt  Für  das  im  LieUeinischen  anlautende  s 
habe  ich  noch  keine  andre  ErklSnmg  wie  die  eben  für  ^tkaog 
=  saltns  gegebene;  beüäofig  bemerke  ich,  dass  wir  auch 
im  Sskr.  schon  bisweilen  ein  s  dieser  Art  finden,  z.  B.  aratni 
=  saratni  emeEUe\  auch  liier  scheint  s  Ueberrest  des  Prä- 
fixes sa  zn  sein;  (die  Wnrzelform  ist  ar,  welches  jedoch  Ans 
hvar  TerstOmmelt  ist;  TgL  ^xup).  —  Also:  üXtf^  ^,  Waid; 

Uidmi^^  6,  Waidbewohner;  Cktfiia^  rö^  Geb&sek;  {fhxöty  ¥fy  <ff^ 
mtUeriM ;  iOuiSioßiin,  Hol%  machen  \  iiXa&n^y  6\  iikd&ipta,  if^ 
hoiftfäilend;  €Xaö6a,  rj  (Heejßch,)^  eine  Menge  Hot%;  ärvXo^j  ov, 
koi%ios;  in  Compositis  vkri'^öxdjrog  nnd  üko-'CxöftoSß  ov,  IVafd-^ 
mtfeeker»  ^ 

Die  Wnrzelform  vf  ih  mit  dem  Präfix  nt  hat  im  Sskrit 
die  Bedentnng  bewirken,  gewi^sermaassen  hervor  (ut  in  die  Höhe) 
wacheeu  machen,  im  Zend  entspricht  nach  bekannten  Lautge- 
setzen der  Form  vrih:  yerez  und  diese  heisst  schon  im  Sim- 
plex —  wie  in  diesen  Sprachen  oft  die  eine  schon  dem  Sim- 
plex die  Bedentnng  giebt,  weiche  es  in  der  andern  erst  dnrch 
Compo8ilioneriiält(IüaLA.L.Z.1837.  ErgzbLnr.llö.  S.919}— 
wirken,  ihwL  Diesem  vrih  entspricht  anch  trotz  äer  nicht 
ganz  regelrechten  Lantvertretong  ahd.  wer  ah  (Werk),  femer 
godi.  ga-wanrk-jan  ils.w.  Im  Griechischen  entspricht  zu- 
nächst mit  Vertretung  des  sskr.  h  durch  y  (wie  aham:  ^o^), 
und  H  dnrch  sein  Gima  e/>:  fepy^  dessen  Digamma  schon 
längst  erkannt  ist  (vgl.  dpa,  thun,  weiterhin) : 

IpY^^ß  rd^  Werk;  ipytblhp,  ef,  mäkevoü;  ipyos>8ia,ify  Müh^ 
m/;  ipydiopun  (ipydoo  lxx.),  fertigen;  ipyaötioa  (Desiderativ); 
ipyaöta,  if^  Arbeii;  ipya^p;  ipyatfr^g;  ipydtrigy  6;  ipyd" 
Trf,  17 ;  ipyaÖEiS^  ol,  Arbeiter;  kpyaOxifipvor,  tö,  Werkstatt;  dSt^ 
ipyatftofj  or,  nicht  verarbeitet',  ipyctteüoo,  arbeiten-,  ipya0rtx6^^ 
ifj  ok;  IpYotvtSgj  ff,  öv,  arbeitsam ;  ipyäötßw^,  oy;  ipfurfffftos, 
Wy  was  gearbeitet  werden  kann;  ipya6ioo¥,  6,  Ackerbauer;  ipya^ 
rirrfg^  6y  Arbeiter;  ifryaöxtraiy  al,  die  Jungframerij  welche  den 
Pfpios  der  Athene  webten;  ipräaorsg;  ipydttossSy  derOri,  wo 
die  Sdaren  schliefen  (die  Bildung  noch  fraglich);  ipY/JUx,  töy 
Werk-,  ipfärffi  ^  *«  Arbeiterin:  ipYäkstor,  tö,  Werkzeug]  — 
dfädosfyff^,  Wj  Gutes  thuend;  aspr^,  ig ;  ätpröi,  6ri  dpySg^ 
ÖTj  mMdüg;  dspyiay  dpyia,  i^,  Vnthatigkeit i  dsprioD;  dpyioo\ 
apytieo  (vw.)y  unihaiigsein\  deppfXdg,  ff,  öv,  unthäUg^  ctdxoip^ 
riytof,  of,  selbst  gearbeitet  \  dHovp^g,  ^y  ein  Purpurhleid;  ysAp- 
rioTj  xö,  Adler  n.s.w. ;  ywpyviög,  rj,  dr,  %um  Ackerbau  ge 


84  OP. 

hMjf*,  y^cSkfiytifictj  t6j  beaekeries  Land}  yiMf^rithiMoS,  €f¥,  iemieO" 
bar;  dyzoofy^la^Vernachlä89igug  de9Aek€rbm$9*^  Si^^aw 
jöy  Werk9tatt€\  ivifyfna^ff^  Thaiigknt:,  ivBfyjfntoidi,  f^j  dVj  wirk- 
sam \  eäifyyitifSj  S;  — tSj  if,  WokUhaier;  edtpynioo,  gut  ihun; 
eöspystixögj  i^,  öy^  Wohlihäier  hetrefend^  iötfiyittffjux^  rd;  et)- 
epyiöta^  ^^  WMlhat;  navovpyaioßjunj  Kstig  u.8.w.  ktuuieitt; 
noYoipytvßa  ^  tö,  Bubenstück, 

Als  Yerbalbildungen  erscheinen  von  FBpy :  fpSoo  (Fut), 
lopya  (Perf.)>  i(i>9yeiy  (Plqpf.)»  ^PX^n^  (Aor.  Pass.),  UpyjJLoti 
(Pf.  Paiss.)-  — 

Indem  nach  gewöhnlicher  Vertanschnnff  für  €:  o  eintritt, 
entsteht  dieWzform  Fopyi  dpyävtf  =  Ipyavrf^^  Zpyayor^  rö, 
Werkzeug  u.s.w.;  Spydrwy,  röj  Dimin.;  Spyarviös,  i/,  6y,  durch 
Werkzeuge  u.s.w.  kertorgebradU ;  6pycty6<ji>,  mit  Werkzeugen 
versehn  ;  SpydvaXSt^,  ^9  vweckmäseige  Einrichtung.  —  Darf 
man  ivspy/JiöfjSi  irspSiSj  ij (Hesych.)^  diu  Cit/ierspiel,  hieher 
zi^hn?  Gehört  hieher  SpydZoa  und  ist  durchatbeiten  seine 
eigentliche  Bedeutong?  oder  ist  es  befeuchten,  strotzend  macheti, 
so  dass  es  zu  ßöpytf,  fopyäco  (S.  94)  geh&ren  könnte  ?  Da- 
von öpyaö^g,  6,  das  Eneten  n.s.w. 

Dass  F^pS,  tfitm,  in  ipdao  identisch  ist  mit  F^py  ist  keine 
Frage  ;  schwieriger  ist  eine  sichere  Erklärung  des  diese  Wz- 
form  sdiliessenden  d;  ist  es  erst  auf  griechischem  Boden  an 
die  Stelle  von  y  getreten,  wie  dialektisch  (dorisch)  Sitpovpa 
für  yiqfvpUj  Sä  fUr  yaia  u.  aa«,  oder  ist  ^  so  zu  erklären, 
wie  wir  es  oben  in  ak6  erklärt  haben?  Ich  entscheide  mich 
hier  fttr  die  erste  Ansicht,  weil  von  BpS  so  wenig  Spuren 
übrig  sind,  dass  man  es  fiir  eine  dialektische  Form  nehmen 
darf,  von  der  sich  zuf&Uig  einige  Formen  in  die  gewöhnliche 
Sprache  festgesetzt  haben  (vgL  auch  das  boötische  FpiSao  ne- 
ben Fp^yy  

Indem  der  Vokal  tri  durch  ps  vertreten  wird,  entspricht 
vrih  griec)i.fp€>^:  (fptS  boötisch);  davon  |{i2a^  Mtifi,  wo  das 
Z  wie  in  ijlhZov  durdi  Nachtritt  eines  1  (Fpey^uio  nach  der  4ten 
sskr.  Conjugationsclasse)  herbei^efUut  ist:  fi&injpy  S;  ßixxti' 
pa,  1^,  (ßxrrjSj  S,)  Thäter\  ^tffpwg;  äfifioctos,  ok,  ungethani 
ütixopiypxar,  ovj  eetbatthuend. 

Haben  wir  die  eben  behandelten  Wurzelfbrmen  mit  Recht 
mit  ridh,  vridh  u.s.w.  verbunden,  so  sahn  wir  die  Bedeu- 
tung transitiv  werden,  was  auch  sonst  nicht  ungewöhnlich  isf. 
So  wäre  es  denn  schon  dadurch  der  Bedeutung  nach  erlaubt 
dsipoD  hieher  zu  ziehen  und  es  fiir  «Ofi  etwas  weg  waetueih 
machen,  atdivarts  tkeben  zu  erklären;  allein  der  transitive  Be- 
griff sowohl,  als  der  des  aufwärts  scheint  erst  durch  For- 
mation zu  dem  eigentlichen  Wurzelbegr^  gekommen  zu  sein. 
Das  anlautende  a  halte  ich  für  Ueberbleibsel  des  Präfixes 
ava  (vgl.  ä  A.L.  Z.  1836.  ErgzbL  325  und  Fa)^  welches  deich- 
stämmig und  fast  deichbedeutend  mit  ut  ist,  aber  mebr  von 
etwas  weg  hdsst    Die  Wurzelfomi  ist  /^  (vgl  dip6tir)i  wie 


OP.  85 

in  Tieien  andern  Themen  (vgl  tdp6,  Sfiog  u.  aa.)  ist  der 
scfaiiessende  Radical  verieren;  diese  eomponirteWzrorm'tfj^sp 
ist  mit  dem  Zeichen  der  4teii  Coivjngationsclasse  flectirt,  also 
fff€pfo,  nnd  hat  dadiB*di  die  trerndtive  Bedentnng  erhalten, 
fffcpt-fi»  wird  äollsch  dpBßßaoy  difißt»  und  %otyw$:  dwipGO  zn- 
f^  eafy<0,  m  die  Höh«  hebmi ;  ameh  das  Ton  Poit  (E.  F.  1, 134. 
^)  mit  d^p&>  verglichene  lettische  wirs  oben%  wirssn, 
wlrsti  kmaufrückmj  glaube  ich  mltBecht  m  sskr.  v4Fidh  in 
der  Form  vf  ih  (s  letl.  f&r  h  wie  immer)  zn  ziehen  imd  finde 
darin  eine  Bestätigung  meiner  Ablettang  von  dftp*  Das  von 
mir  an&enommenelMgamma  war  schon  firßher  ericannt  Da-( 
Ton:  dip6ffr  a^gss«  dpötfte,  in  die  HB/m  mnp&rgBfwbem^  äp(Hf^,tff 
Hebung  \  äpfjLa^  rö^  i^^'^  ^P^Py  S^-^ine  4ri  tV%eehuh  u.s»ir«; 
dep'i&ofiaij  hangen,  echn>^en\  deptdZßo,  erheben, 

Dnrch  Uebergang  de»  f  in  i  (vgL  älitrfg  f.  6+p6tt^)  ^ent- 
steht  ahxfpiBO^  eehweben  (ans  einer  men  Pfbildnng  ai^efpa  för 
a-\'Fwpa  wie  aAa  m  SK^eoXaj  vgl.  äoifpto  {fkr  ilircbpto)^dat#n 
ahhprfiJM,  rd,  dae  Schiebendem  aldbprfihg^  -f^^  dai  Ai^hängMf 
tt{6prftogj  oy,  echwebend%  damit  hlln^  zusaknmen  ttic^^^ 'if^ 
Sehwebe 'j  cdwfiZioo  ss  edwpina^  (Andre  Sofaretbarteti  sind  ^ffM 

faidem  für  F€p:  pop  eintritt,  entsteht  die  Wzlw^dFopi 
davon  iopr^p^  6^  (der  in  die  HSh^  hebende)  WehrgeUofki  Aöf^ 
trfi,  6y  ein  SIMerran%en;  AoprioOj  at*f hangen  %  äof^petj  td,  ■%'itlei 
Ltmgenlappen';  doptif^  j^^,  die  grosse  ISehiagaderj  \^^gen  ihrei^ 
La^;  demnach  kennen  wir  auch  dp^pia,  ^,  hieher^iriehnV 
wobei  dopv^  ergänzt  wird:  Lufhrohre  u.s.wi;  die  ZusaMAieti«* 
ziehm^  von  az^  in  ap  sahn  wir  schon  früher;  davon  äpttf^ 
pientög^  i^,  c>y,  %ur  Arierie  gehörig  \  dprrfpicbörjg,  fi^,  afterie^i^ 
artig  %  dfnrfßfaZea,  %ur  Ader  iaesen.  '       '  -  ' 

SDt  der  Zsziehung  von  ttfip  in  etp  entsteht  femer  dpi-^id^oi; 
einhängen;  Sprtjpux,  rö,  Gehängt;  dprdvtj,  i^,  Tau;  äydprtfötg^ 
das  Afifhängen\  dptifion^,  S,  Brämstgd.  — 

Darf  man  mit  Passom  zu  cffep:  iap^rö  (ä?),  das  Sehweri 
als  das  Hängende  ziehen,   so  wie  doprifp  das  Sehtterigehenk 

nai^iSox^  bezeichnet!^  Xpvödosp^  rf,  ndi  gtddnem  SchwerL    ' 

. . .  ^    .     ...  '  1 

Eins  der  schwierigsten  Wöitfer  ist  IBiiy  grml  Die  enge 
Vemandtoebaft  der  Bedeutung  macht  mir'iKe  Identität  mit 
«5^ii,  welche  auch  schon  früher  erkaimt  wurde,  unzweiftelhnft. 
Allem  schinerig  ist  es  diese  Formen  miteinandei^  zu  vermitteln. 
Soviel  kann  man  zunächst  erkennen,  dass  £3^\ihit  einem  ? 
^gelautet  haben  mui^ste,  welches  sich  hiti'^Sfd  hi  Verbindung 
mit  einem  ihm  folgenden  Vokal  zu  bv  diphthongisirte ;  allem 
ob  dieser  dem  F  folgende  Vokal,  tvie  in  dem  angenommenen 
^«^v,  ein  rwar,  muss  wieder  sehr  zweifelhaft  scheinen,  da 
bis  jetzt  kein  sicheres  Beispiel  vorliegt,  wo  ursprünglicheres 
^i  sich  in  IV  diphthongisirt  hätte.  Liesse  sieh  aber  dies  den- 
noch vermuthen,  so  würde  man  bei  Aufsuchung  von  Vei^lei- 
chiingspunkten  zunächst  -  auf  gotbiseb  vithra  wider,  ratiien, 
^venn  dieses  nicht,  was  Graf  (Ahd.  Sprscli.  I,  635)  tibersah, 
mit  emem  denkbaren  sskr.  vi-tra  identisch  wäre,  aus  vi  (dvi 


86  OP. 

9m/,  von  zwei  v^rsdiiedeBen  Bfehtmgeii)  nnd  dem  Lokdl- 
sofHx  tra.  Diesem  estepiftche  griedL  Fttfa^  dessen  Ueber- 
gang  in  iäA,  eöBii  doch  etwas  weil  liegt  Ausserdem  liegt 
in  yithar  der  Begriff  der  senkrechten  Richton^,  grtide  in  die 
Höhe,  wddien  iSi),  eddti  ebenfalls  hat,  gar  nicht  Letzterer 
Umstand  insbesondere  giebt  mir  den  Muth  FtäA^  eöäi  eben- 
falls hieher  und  swar  zn  der  Wurzelform  viridh  zu  ziehen, 
wobei. ich  midi  jedoch  ffem  bescheide,  vor  jeder  sichereren 
AUeitiHig,  bei  welcher  £9^,  södA  nicht  radical  setrennt  ^er- 
den, di^  mehlige  fallen  zu  lassen.  Was  die  formelle  Yer- 
mjttelqng  anla^,  so  entstand  ffd-^  ans  yridh  durch  das 
Suffix  u  nach  Verlust  des  r  in  der  anlautenden  Consonanten* 
^ppe  (ygL  ßatd  f&r  sskr.  yr^d'  ans  yrld',  noti  i&r  nporl\ 
(patpia  aus  tpßorpta^  iimwoih-oa  ans  d-Hpof^aöBon  m  aa«) ; 
stellt  also  eigentlich  för  fptSti^  auffallend  und  unerklärbar 
blpibt  mir  noch  die  Dehnung  des  t  (ygL  jedoch  yrlh-i  S.  87 
au»  yrih).'  Indem  dagegen  yfidh  in  yradh  überging  und  r 
yerjbr,  also  yadh  ward^^ya  aber  im  Griechischen  als  bv  er- 
scheint, wie  in  €Öxoßiai  (S.  17),  entstand  durch  dasselbe  Suf- 
üx,^,^d{f.,.  Was  die  Bedeutung  betrifit,  so  heisst  B6^  eös^ 
zunächst,  grade  wie  das  aus  derselben  Wurzel  —  mit  iedoch 
einftBCcherer  Wurzelform  ridh  —  entsprungene  Spä^ög  (S.  69), 
äenkreckf  in  die  Höhe,  grade,  dann,  wie  das  deutsche  grade j 
yereint  ^s,  imt  de^i  Begriff  der  senkrechten  den  der  horHonta-' 
len,Ricf^tmt§^,  Seine Gleichstämmigkeit  mit  6p^ös  leuchtet  selbst 
daraus  h^ryor,  dass  beide  auf  gleiche  Weise  in  sittlicher  Be- 
ziehung gebraucht,  das  eUtlich  Eiehtige,  Gereehie  bezeichnen. — 

Also:  i^TL}S^  Aa^  i  (ftr  FTä<)',  Fpiä6%  grade-,  iBig  Adyerb. 
steht  für  IBiöt  und  ist  Locatiy  Plur.  wie  iyy^g  (f&r  iyyööt^ 
welches  man  ygL) :  in  den  graden,  grade :  IB6  (gleichbedeuten- 
des Adverb.),  weiches  erst  nach  Homer  erscheint,  kann  man 
deswegen  leicht  f&r  identisch  mit  iä^g  halten,  indem  man  g 
iiir  abgefallen  erklärt;  sonst  ist  es  natfirUdi  das  Neutrum  im 
Accus. —  i&ioog;  tö{fcq,  grad andringen;  tö6c,iio€,^y  Andrang] 
iävyoo,  gradmachen;  täuröig^  ^.  dae  Bichien^  iSvrt^g;  £^vk- 
rifpi  i!ä6ytGop,  6;  üäiimipa^  if^  der  Gradmachende;  i&vyTrf-' 
pios,  ov,  zum  Gradmaehen  geschickt  —  l&^rtata  (ygL  Patt,  JE. 
F.  II,  254)  gewissermaassen  yon  täwtSg.  —  iSraysvifg  (i^on- 
yeyiiß)^  ^^  ächt^  ffir  töif+ysrTfg  (ygL  auch  Pottj  E.  F.  H,  283). 
f&v/ißogj  6,  ein  Tanz. 

Mit  dem  Begriff  des  grad  darauf  Lasgehens  steht  der  ties 
Schneiten  in  enger  Verbindung,  wie  denn  w&tbg  Stuart,  sogleich, 
ihn  gewöhnlich  besitzt;  daher  ziehe  ich  hieher:  täiapj  iäctpös 
{^Hesg€h.\  schneit.  — 

t^Sig^  äa,  <),  (fOr  yadh-u)  =  l»i)g\  sii^g^  sdSi6  Ady. 
s=r  l^g,  Büj  femer  sogleich  u.s.w.;  eöSt&nji,  ^,  Chrmdheit; 
säSirroi?,  gradmachen,  richten;  eOäurog,  S,  Prüfer i  sC^uytftg; 
eüävya  (ciJdt^),  ^^  Sichten,  Prüfen;  e6§vyrö^y  17,  öv,  grad^ 
gemacht;  edSwt^g;  iii&vi^py  S,  der  Richtende ;  eöSfwn^fHogy 
a,  ov;  eäävyttHÖfj  1/,  dr,  richtend;  edStvrtripla,  ^y  der  Ort  im 
Sch^j  wo  das  Steuer  befest^t  ist.  —  drsv^wia^  ^^  Nichts 
rechenschaftpßidktigkeit. 


OP.  87 

WoUn  der  letzte  Thefl  der  Znsammenseteiing  in  bö&i^ 
mposj  er,  in  frmder  lUchiung  gehend,  gehört,  wage  ieh  nicht 
80  bestiimien.  Sollte  in  «»po  ein  Ueherbleibsel  der  Wzform 
Sri  la  der  Bedentmig  gekn'(y^.  S.  56)  liegen?  Daron  et)» 
^veopia^  ^y  jprade  JUeki$m§;  vi^veapie^j  grade  far^ektk  — 

Indem  an  dieWnrselfonn  vf  idh,  in  der  Gestalt  vrih  um 
dner  nenen  Formation  wÖIen,  s  (wie  wir  glauben  das,  als  de- 
sideratiTes  erhaltene,  früher  aber  Ton  umfassenderer  Beden-- 
tung  gewesene,)  tritt,  entsteht  eine  neue  Formation  vrii^sh; 
h-f  s  wird  nUmlich  in  ksh  (x)  verwandelt  (vgl.  weiterh.  vaksh 
und  Bopp  Gr«  s.  1021»);  diese  Formation  ist  zwar  im  Sskr.  nicht 
als Vei1>nm  belegt,  woU  aber  durch  das  sskr. Thema  yfiksha 
Brnnm  (der  %u  wachsen  begehrende,  stark  wachsende^.  Mit  die- 
sem sskr.  Worte  stefle  ich  zusammen,  ohne  jedoch  mehr  als 
eine  Vermnthnng  sehen  zu  wollen  » 

Spsöx-^s,  avpoöx-^^^j  äpaöx^s^  Apiöxtf,  Zweig.  Der 
Vokal  f  1  ist  durch  p  mit  Vokal  vorn  und  hinten  vertreten, 
ähnlich  wie  im  Zend,  wo  gewdhnUch  fi  durch  ere  repräsen- 
tirt  wird;  das  aMautende  v  ist  ausser  in  cnipoöx^s  verloren; 
ksh  ist  durch  6x  vertreten  (vgl.  dtf;ifo). 

Als~  eine  andre  Form  desselben  Wortes  Iftsst  sich  iXo^ 
6xoi,oi(Steph.)  in  der  iBedeutung  Sfengei  betrachten;  r  ist 
hier  mit  X  vertauscht  Ich  erwähne  hier  auch  nepiß^ßetKiSe^j 
at,  Paimzweige^  dessen  Wurzeltheil  patn  sich  mit  vriksha  ver- 
einigen lässt,  ohne  jedoch  zu  behaupten,  dass  es  wirklich 
hieher  gehört»  Die  Form  würde  sein  :  fp«x,  wo  ri,  wie  oft, 
durch  pa  und  ksK,  wie  in  om  gegen  aksh  (vgl.oxr)  und  sonst, 
bloss  durch  x  wiedergegeben  würe. 

Von  der  Wurzel  vrih  kommt,  um  dies  beilSufig  noch  anzu- 
merken, sskr.  vrihi  Beis  (Pott,  E.  F.  ü,  168).  Das  h  des  Sskr. 
mnsste  im  Zend  zu  z  werden ;  wie  aber  Reis  im  Zend  hiess, 
irissen  wir  nicht;  (ob  vraizi?);  im  Persischen  erscheint /// 
ors  dafür ;  aus  dem  altpersischen  Worte  kam  ohne  Zweifel 
das  griechische  SpvZa^  ^  oder  SpvZov^  Reis^  mit  dialekti- 
schem Uebergäng  von  ^  in  #,  vor  diesem,  wie  in  fremden 
Wörtern  oft,  eingeschobenen  Nasal,  und  richtigerem  Vokal 
SpivSaj  ij\  SpiySijSj  ^y  Reisbrod. 

Indem  für  f  i  a  eintritt  (vgl.  S.  65) ,  entsteht  auch  als  Ne- 
benform von  vrih  för  vHdh:  vah.  Diese  Wurzelform,  auch 
bah  geschrieben,  wird  in  der  Bedeutung  crescere  wirklich 
von  den  indischen  Grammatikern  angefTthrt,  ist  aber  als  Ver- 
bum  bisher  nicht  belegt  Daran  scUiesst  sich  aber  sskr. 
bahn:  vähu  in  derselben  Bedeutungf  wie  vriddhai)rf>(  und 

i)  Beilialic  bemcrlKe  icfc»  dmn  ebcüo  cq  dieier  Wand  das  tob  Röitn 
(Badd.  Lanier.  869)  unier  Trih  loqni  gestellte  upa-{-vyin1iita  an- 
erfuttt,  gekort.  Was  deo  elngescliobeBeB  Nasal  anlangt ,  so  Terglddie 
naa  die  angeBliclie,  mit.Trih  gleichbedeutende  vbaoh,  vad  dcnSn- 
pcvlafiT  TOB  babn  viel.-  baahUbtb'a  v.8.w. 


88  OF. 

vfihat,  uru,  gro99,  hreii:  diesem  vahn  enttprioht  annSchst, 
wie  A.  BefMrif  (Rdm.  LautL  S.  138)  richtig  bemerkt,  griechiscsh : 

^Xot  ^  foxa;  das  sclüiessende  a  wi  VerhfiltiuM  zu  dem 
sanskritischen  und  adjectivischen  n  anlangend,  kann  man  das 
adverbiale  cSxa  gegenüber  dem  adjectivischen  c&xti  verdicken; 
5xot  heisst  demnach  rieij  am  vieles,  bei  weiiem ;  (anders  BuU- 
mannt  Lexilog.  1, 19). 

Zn  derselben  Wurzelform  gehOrt  mit  Vertretung  des  h 
durch  Y  wie  in  iydo  gegen  sskr.  ah  am : 

Fayay,  äyav,  viä,  sehr,  in  der  Composition  dya  z.  B. 
dya^MX&tdgi  es  kann  daher  fraglich  sein,  ob  das  schlies- 
sende  v  bedeutungsvoll  ist,  in  weldiemFall  fdyav  einem  sskr« 
vaham  entsprechen  würde  (wobei  jedoch  auffallend  wäre, 
dass  nicht,  wie  sonst  immer,  dies  neutrale  a  durch  griech.  o 
repräsentirt  ist,  also  fdyoy^  oder  nur  bedeutungsloser  Zusatz, 
gleichsam  ein  später  angewachsenes  v  itpeXhvöriHciy,  in  wel- 
chem Fall  Faya  grade  wie  ßoxa  zu  betrachten  wäre. 

Als  mit  äyay  compoiiirt  betrachtet  wird  auch  i/^ydBeo^^ 
flyoy,  heiUgi  das  a  wäre  durch  Dehnung —  gleichsam  Vriddhi 
•r-r  zu  i;  geworden;  ich  halte  diese  Zusammenstellung  jedoch 
noch  nicht  fiir  sicher;  kenne  aber  keine  sicherere. 

Aus  vahu,  in  der  Bedeutung  viel,  bildet  sich  durch  SufBx 
la  das  gleichbedeutende  vahula  viel;  ist  es  erlaubt,  damit 
griech,  oxXo  zu  vergleichen,  die  Menge,  es  also  för  eine  Zu- 
sammenziehung von  foxvXo  zu  nehmen?  Eine  wahrscheinli- 
chere Et3nnologie  wüsste  ich  nicht  zu  geben.  Oder  macht  das 
fiolische  SXx^9^  ^ir  FöXxoQ,  nnd  nöXxog^  wo  rr  für  f,  eher  eine 
Zusammenstellung  mit  dem  ahd.  volh  und  dem  sskr.  völha 
(Sehaar)  der  Veden  räthlich?  allein  auch  das  sskr.  vdlha 
würde' wahrscheinlich  zu  derselben  Wurzer  gehören  nur  in 
ihrer  primäreren  Gestalt  vfih;  von  letzterem  Kommt  nämlich 
varh-a  Schaar,  und  mit  diesem  ist  das  vedische  vdlha  iden- 
tisch (über  ö  für  a  vgl.  das  analoge  vddhä-smi  von  vah; 
d  entsteht  durch  Einfluss  des  vorhergehenden  v,  und  1  steht 
für  r  wie  oft).  Ich  wage  nicht  zwischen  beiden  Fällen  zu 
entscheiden;  in  beiden  gehörte  es  jedoch  hieher.  Also:  B^ 
X^og^  6y  Menge;  dxhxös^  ff,  öv,  %um  Volkshattfen  gehörig;  6^ 
xX<&dffg^  £^,  dem  grossen  Haufen  äfuüich  ;  öxXico,  beunrtüiigen ; 
ixki^j  Volkshaufen  %usammenroften;  dj^dSi/oo,  sich  aufrühre-- 
Tisch  %usammenrotten ^  ^X^VP^^9  ^9  ^^j  beunruhigend^  Sxkqpiay 
Jjy  Läsligkeil;  i}0^6tg,  i^,  Beunruhigung;  äxhrrviö^j  ^y  öv,  den 
grossen  Haufen  beireffend;  dnapevöxXt^rog,  av,  ungestört;  noKv- 
oxXia^  rj^  'Volkstnenge. 

''  Diie  Verbindung  von  ix^g  mit  dieser  Wurzel  bringt  mich 
auf  die  Frage,  ob  auch  das,  der  Bedeutung  nach  nicht  fem  lie- 
gende IS^vo^,  röy  Volkj  hieher  gehöre;  einen  bessern  Platz 
weiss  ich  ihm  nicht  anzuweisen,  kenne  auch  kefafie  Etymolo- 

g*e,  welche  auf  einige  Sicherheit  Anspruch  machen  könnte. 
ie  von  i^os,  Sitle,  verdient  keine  Erwähnung;  denn  es  be- 
steht kein  so  enger  Zusammenhang  zwischen  diesen  Begriffen, 


OP.  «B 

iass  er  emerEiynM^gie  nur  die  eeriftgste  Stfllze  geben  kannte. 
Ich  würde  fid^^o^  mf  die,  vak  au  Grande  liegende  Form 
vadh  wm  vfidh  zwiiekfiihren  und  als  seine  eigentliche  Be- 
itntaag  den  ecAlediv-abstracten  (wegen  des  neutralen  Sui* 
fixes  vos)  Begriff  von  JUeti^  fassen,  l&vos  (ßr  Ft^yoi)^  toj 
Sehtiwr,  Faft;  i&rtHog^  ^9  oTß  stm  Volk  gehörig  a.s.w. ;  i* 
S^dc^vMfcerweMr;  i^iOtrfS;  i&vitti^,  6,  Landmann  \  6ß40€&yijC^ 
kl  SpuiB^^^es,  OK,  am  demisetten  VM;  SßMOBdyieo,  von  demgei» 
bm  Volke  sein  ;  6ßio$^la^  1^,  Abstammung  von  demselben  VolksL 

Ich  muBs  noch  einige  Themen  hier  erwtiinen,  welche  zu 
diesen  Wsfomen  zu  gehören  scheinen.  Von  vah  kommt  eine 
participiale  Bildung  vAdJ^a  (nach  sskr.  euphonischen  Gesetzen 
statt  yah-f  ta,  vieUeicht  auch  imVerhllltniss  zu  vriddha  wie 
i\dhja  zu  fiddhja  (S.  75)  stehn  würde)^  welche  vielj  reich'- 
lieh,  hart,  fest  heisst,  lauter  Begriffe,  die  sich  auf  gewachsen 
reduciren  lassen.  Schliesst  sich  an  diese  sansluritische  Form 
ddirös,  fff  6r,  rsichUchj  didU  U.S.W.?  (ygL  anderes  bei  Bnttm. 
Lexü-  1, 207), 

Schliesst  sich  femer  an  v&dha  in  der  Bedeutung  hart,  fest,      r^, 
jS-lOö^^  d,  övj  (so  dass  es  eigentlich  Paö^pög  hiesse)^  voil^'-^^tf^'' 
atsgemachsenj  reif,  stark,  oder  ist  an  die  erste  Bedeutung  yon^«^^ 
vah:  gemaclksen,  zu  denk^i?    Davon  dSpörtfg^  1^$  Mpo0iinf^ 
Tfj  Reife  \  A6ß{nfO0i  ASpöooi  ädpi&>,  zeitigen  U.S.W. ;   äSpvrötS^ 
//;  aSpjföig^  ijy  das  Reifen* 

Beilllufig  erwähne  ich  das  hesychische  dSßiaivBtr  s=r  ^- 
yiairmr^  indem  ich  mich  auf  die  Analogie  von  ßdnfwpt  (S.  7§) 
beziehe. 

Aus  dem  Begriffe  des  Wachsens  sahn  wir  die  Bezeichung 
des  Hohen  insbesondere  von  Berg  hervorgehn  (S.  80)  ;  wir 
»chliessen  daher  an  die  Wurzelfbrm  vah  entsprechend  *FoX 
grieclüsch:  öx&of,  6,  Erhöhung,  Hügel;  wir  geben  ihm  also  F 
als  Anlaut;  dasSufBx  ist  fo  (Part  Pf.Pass.)  und  dessen  r  durch 
Eioflass  der  vorhergehenden  Aspirata  in  &  verwandelt  (vgl. 
&j[dog  unter  y/^Fotx  \  öqf*^aX^ög  unter  oxt  u.  aa.) ;  die  eigent* 
liehe  Bedeutung  also  =  sskr.  vriddha  gerracfuen,  hoch\  eben 
dahin  eehdrt  FOx^Hj  Bx^9  ^9  die  Erhöhung  des  Ufern;  davon 
6x&rfpos,  ä,  6v,  erMlH*^  öxd'ebStfg,  sf,  erhaben  wie  ein  Erdhügel, 
Vfcrrand.  —  Bx^ißog  und  Bxd^ßos,  S.  ein  Purpurstreif  auf  detn 
Gewand,  SO  benannt,  weil  er  etwas  hervortritt  oder  wie  ein 
(Iferrand  das  Kleid  umfasst;  ßo  ist  von  yf  ßa  gehn,  am  Ufer, 
Band  (djc^oi  alter  Locativ  wie  olnoi)  gehend,  oder  von  q^a  schein 
nes :  uf er  ähnlich.  

Wur  nähern  uns  einer  neuen  Reihe  von  Ableitungen.  Be* 
kannt  und  gewöhnlich  ist  der  Uebergang  von  v  in  m ;  so  ent« 
steht  aus  vah  die  Wurzelform  mah,  weiche  von  den  indischen 
Grammatikem  mit  ders^^lben  Bedeutung  wie  vridh,  wachsen, 
aogeftilnt  wird ;  zwar  als  Verbnm  nicht  belegt  ist,  wohl  aber 
durch  Themen,  z.B.  mft4^*  ^^^  mah+ti  (wie  oben  vadha  V 

statt  vah-f-ti)  Keim,  u.  aa.   Davon  kommt  im  Sskr.  müla  statt  ( 


90  OP. 

mah-ula  (Püi^  E.  F.  ü,  108  imd  «mtst)»  ^  Witnteli  fldt  die- 
sem identindre  ich  das  homerische  ßidbXv,  rö\  PoU  leitet  09 
(E.F.  1, 345)  von  V^mrid  ab,  worin  ich  ihm  gar  nicht  beistiiii' 
men  kann»  Dass  es  nur  Wur%el^  Xnoüm  bedeute,  zeigt  der 
spStere  Gebrauch  desselben  fttr  KnaUauch ;  abgeleitet  davon 
ist  ßu&KvSaj  ^y  eme  Knoblauchart  ^^  was  ist  lu^  ^f  steht  es 
für  Swi,  vom  griechischen  Saffl  Sto  sslur.  tja?  At  m  4  ist  ein 
bekannter  Uebergang,  z.  B.  ^  för  Sii\  aadi  aaf  andres  iLann 
man  rathen. 

Eine  einfachere  Bildung  ans  mah  nnt  qnantitaliver  Ver- 
änderong  des  Wurzehrokals  und  ebenfklls  dnrch  Suffix  %o 
und  Ahfall  des  radikalen  h  (wie  in  Spo?,  e^/M)  und  aa.)  ist: 

fidXor  (dor.),  u^^ov.  rö^  m&lnm,  Baumfruehi  überhaupt 
{Lehr9  Aristarch.  106}  (IVad^Mmfe«);  mkia  (ßii^ltf  poSt.),  ^, 
Abfeibawn]  pußig^  ^  (po§t),  dasslb.;  Mt/kiSsSj  MtflutÖsf^^  £r£» 
Nymphen  der  ObaMtume^  fi^XivoSy  rf^  ov,  wm  Aepfeln  u.9.w.  ^e- 
machi'j  fifjhroadijfy  is;  fMrfktvöa^^  e6<fa,.ey,  apfei^  oier  quiiien^ 
farbig;  fjufkitrff^  iy  Apfel-'  oder  Quiiienweü$ ;  prfidSlfio^  dem  Apfei 
oder  der  QmUe  ähnlich  eem\  pn^XAv,  &rof^  6,  Obstgarien^  gehört 
^eher  ß^Xoa&pov,  töy  eine  weisse  Reb^usrtf 

pifKo¥  liegt  deutlich  in  dem  Namen  des  Goldkäfers:  ptriXo^ 
Xdr^y  ^;  (ptfXo-^Xdvdtf^  prfkiiy&ff  und  pffXiy^ff  zw.);  womit 
Xov^  zu  verbmden,  weiss  ich  nicht;  wenn  prfkövSftf  nicht 
zweifelhaft  wäre,  so  würde  ichandf^^^o^  denken;  ilid  Apfel-- 
bUkihe,  goldgelbe  Farbe  habend. 

So  wie  /u^iXof  ziehe  ich  femer  zu  mah:  piXla,  ^,  Esche-^ 
also  auch  eigendich  bloss  gewachsen^  so  tiel  wie  Raum  über- 
haupt, wie  ja  auch  8pög  eigendich  Baum  übeihaupt  hiess  und 
dann  insbesondere  auf  Eiche  übertragen  ward.  Von  iuXIcl 
kommt  piktyog^  17,  er  und  ßuXtirogj  t^,  ov^  esc/ten;  ivfifisXifj^^ 
ov,  6y  mit  gutem  eschenen  Schaft.  MeXiat^  auch  MeXidSe^y  al 
(cC  6pvdSBg)y  Bamnngmphen. 

Darf  man  ffXa,  xd,  welches  mit  pi\Xa  identificirt  wird, 
fiber  die  Bedeutung  Pflaumen  hat  (Steph.  s.y.  ßpdßvXa)^  durch 
das  Medium  der  mit  mah  identischen  y^vali  mit  ihr  yerbin- 
den?  also^  als  eigentliche  Form  ßißct  nehmen? 

Aus  der  Wurzelform  yfih  entstand  vrih-at  in  der  Bedeu- 
tung gross  (S.  80);  so  aus  der  identischen  mah  das  gleich- 
bedeutende und  ^eichgeformte  mah-at;  ihm  entspricht  grie- 
chisch mit  y  Air  h  (wie  in  iy<&:  aham): 

piyat  gross,  im  Nom.  masc  psya-g  flir  psyettg  im  Neu- 
trum piya  mit  Verlust  des  t;  das  Femininum,  so  wie  die  mei- 
sten Cass.  obliaq.  werden  aus  einem  durch  Suffix  Xo  vermehr- 
ten Thema  (vgl.  sskr.  vahu :  vahula)  peydXo  (vgl.  ahd.  mik- 
il)  gebildet;  der  Comparativ  und  Superiativ  wird  aus  dem  Ra- 
dikaltheil durch  Anhängung  des  Suffix  gebildet  (vgL  Bumoufj  J 
Joum.  Asiat.  Jan.  1834);  mÜsste  also  heissen:  ßisy^-wrifisy-  i 
t6to;  der  Superlativ  erleidet  auch  keine  Aenderung;  allein  im 
Comparativ  wird  yi  ionisch  und  gewöbtdich  wie  in  SkiSiar  ftir 
ikiywr  zu  ä,  äoUsch  zu  661  piööov  (vgl  Poti,  £.  F.  D,  38X; 
indem  der  Wurzelvokal  eme  Verstärkung  erhält  (wie  in  dieser 


OP.  91 

Art  Gonparativen  mni  Snperlat  im  Sskr.  durchgängig»  vgl.  H. 
Ä.  JL.  Z.  1837.  ErgzbL  S.  913  und  im  Griediischen  tax-w  in 
^aiföor\  wird  €  zu  cf ,  also  lutS^.  Von  /lei^ot^  kommt  fiaZö^ 
ra?s.     Von  iMsyat^  ßuyotko:  ßisydXaosi  ßuyaXiSoi>,  erheben;  /mc- 

a,  oy,  §r09B;  ßieya^&nfg^  i^,  Grösse',  fuyiAaxfti^  ein  anomal 
aus  $tsyiSkGog  gdbildetes  Adverb.:  m  grossem  Räume \  gehört 
hidier  ßssydAXiary  ßuydX&ory  auch  ßUtdKhor  geschrieben,  rö, 
nm  wfoUriechmdes  SUbölf 

§iiy&0£j  liiycäoSj  tS^  Grösse,  au9  fiay^anr  +  NeutralsufBx 
o^f  oder  ans  der  Wurzel  und  dem  Suff,  rog  mit  c  als  Binde- 
vokal? das  B  scheint  mir  semen  Ursprung  noch  dem,  dem  v 
zu  Gnmde  liegenden,  h  zu  verdanken,  idso  mahat-as  durcA 
üeberlragnng  der  Aspiration  des  h  auf  t  in  ßisytöog  überge- 
gangen zu  sein;  dßuyeSf^^j  ig,  mehi  gross;  itBpoßieyeäioify  un^ 
gleich  spoeksen;  ßisy^öoo,  fisyeBiiyot)^  gross  machen.  An  den  Su- 
perlativ fäytötof  schliesst  sich  /uyi&tdy,  Sj  später  /isytöräyo^^ 
o,  Magnmi. 

Von  mah  kommt  mahi  Erde  (die  grosse,  vgl.  S.  80),  el^ 
gendidi  zusgz.  aus  mahja;  diesem  entspricht  Mala  mit  Aus 
stossung  des  h,  wie  oft,  als  Name  der  Erdgöttin.  An  eine  Ab- 
leitung durch  Suff,  poj  gleichsam  ßisyapo  nir  ßisyoAc  schliesst 
sich  das  gewöhnlich  mit  ßih^ag  verbundene  ßiayatpoo^  eigent- 
lich gross  machen  in  feindlichem  Sinn  (yf^./BwUtmann,  Le»L  I, 
2S9),  mdssgmmen\  iii/apötg^  ^,  Neid;  ßisyaprögj  6r,  beneidei. 

Durch  Ausstossung  des  radikalen  Gutturals  (vgl.  S.  164  u. 
sonst)  wird  aus  V^mah  ßidXa  gebildet  (gleichsam  fiir  mah-ala: 
fuyä\oi)j  rieij  sehr  (ein  Neutrum  im  Plur.) ;  Comparativ  davon 
ßAäXXoy  fUr  fiSkwv  (vgl.  Aiei^oi^),  SuperL  lukkt&ta.  Femer  das 
kesgehische  ßiaXBiv,  wachsen. 

Sollte  sich  durch  diese  Ausstossung  das  hesgcMsche  paöt  =: 
fpt  erkl&ren  lassen?  es  wäre  f&r  ßidn  (vgl.  auch  das  hesgchi- 
sehe  ßMotlg  =  piiyag)  und  dieses  aus  mahat,  imGriech.  fjLayat. 

Eine  Ableitung  von  mah  vermuthet  Pott  (E.F.  11,323) 
auch  in  ßd'  {ßetheuerungsworf)  und  dem  gleichbedeutenden 
liffT,  dorisch  ßdy\  jenes  musste  maha:  ixiya  gleichsam  sein, 
dieses  ein  maham,  ßiyay,  was  zwar  nicht  vorkommt,  aber, 
wenn  gleich  anomal,  doch  ein  Neutrum  sein  könnte  (vgl.  jedoch 
fiyar  S.  88). 

Mdyvrig^  6^  n.  p.  (vergl.  römisches  mag-nus  aus  mah 
durch  Participialsuffix  nu  =  sskr.  na  gebildet). 

Durch  SuiBx  po  bildet  sich  das  mit  pkyat  gleichbedeu- 
teade  Thema:  pum-^pdi  ßianpög,  d^  dy^  lang.  Ein  Comparativ 
davon  heisst  ßiaööcr  (Draco  wQl  jedoch  pidööoiy')  statt  /lox-foy, 
als  ob  der  Positiv  fMoc-vg  gelautet  hätte  (vgl  alöx-pöy  aiöxioy)i 
Supeilativ  ßnfx'iörogi  davon:  fiaxpoSey,  ßuxxpöBg,  fiaxpdtffg,  ^, 
Läigs'i  lionpürcoy  ßicoipöojy  verlängern',  ßÄdxpvyÖig^  ßidxpcoötg, 
^y  VerUmgmmti  fidxpv/ifia^  r6,  das  VerUkigeriei  ßubtposy^  6, 
Laagkopf. 


92  OP. 

Mit  Dehmmg  des  a  zap  wird  ans  dem  schon  sabstitoirten 
fuxxv  auf  die  gewöhnliche  Weise  (vgl.  eöpii:  töpog)  gebildet: 

ßi^Hog^  tö,  die  Länge;  fJupcAyo^^  dehnen;  fujKVÖfidij  S^  dae 
Langmachen 'i  fiqwSavdg^  ^,  dy^  lAcotiSvög  (Aovo  =  sskr.  Soff, 
tana)^  Umg\  dvSpofiifHtjf^  $9^  mannslang  \  der  Form  nnd  Be- 
deutung nach  gehört  sehr  gut  hieher:  ßJLtfxcoVj  ^y  Mohn,  wegen 
seiner  langen  Stengel;  unsicher  wird  man  aber  we^en  des 
ahd.  magd  und  des  slav.  mak;  denn  sowohl  g  als  k  zeigt 
das  griechische  h  als  einem  sskr.  k,  nicht  h,  wie  wir  annah- 
men, entsprechend.  Wenn  ^iffKoov^  magö,  mak  wiiUieh  sa 
dieser  Wurzel  gehören,  so  muss  in  mah  sehr  firfih,  nicht  erst 
auf  griechischem  Boden,  h  in  k  verhärtet  sein.  Von  ßi^ctfrz 
fitjMGovtxöi^^  ff,  iv,  %um  Mohn  gehMg;  ßMffxdbrujv,  rö,  Mohtuafi; 
firfxayyitjjgy  S^  -tug,  ijy  mohnaJMichi  litpuüvig,  ^,  MohnüUUch;  — 
MfinAinj,  n.  p.  (?)         _..___ 

Formell  so  gut  wie  /uoe-pS  und  auch  der  Bedentang  nach 
können  wir  femer  hieran  schliessen:  udxap^  ein  Beiname 
der  Götter,  welcher  zwar  gewöhnlich  durch  ieelig  ausgelegt 
wird,  aber  eben  so  gut  gross ^  mächüg  heissen  kann;  meiner 
Ansicht  nach  ist  ßianap  eine  Abkürznng  von  luxuapo   nnd 
dieses  ist  durch  das  Suffix  apo  =  ako  (S.  90)  aus  der  Wnr- 
zelform  gebildet ;  im  Nominat  ßduapg  ist  auf  anomale  Weise 
der  schliessende  Vokal  des  SuiBses  ausgefallen  (wie  in  dX~g 
S.60, 61,  d[Kd)mi^  S.  74,  vgL  S.  176).  Bemerken  muss  ich  noeli, 
dass  auch  hier,  wie  bei  ßifHaoy,  das  althd.  Zeitwort  mag- an, 
wo  g  dem  k  regelrecht  entspricht,  vielleicht  eine  vollständige 
Trennung  des  Wortes  iidnap  von  der  y^mah  bedingt;  allem 
trotz  dem,  dass  ahd.  ff  regelrecht  nicht  sskr.  h  sondehi  k  ent- 
spricht, also  sskr.  ymak  statt  mah  voraussetzt,  bin  ich  we- 
gen der  so  nahen  Venvandschaft  der  Bedeutung  schwankend, 
und  vermuthe  fast,  dass  mag-an  dennoch  mit  mah  zusammen- 
hingt, könnte  jedoch  zur  Erklärung  der  unregelmässigen  Ent-     , 
sprechung  nii^ts  Entschiedenes  bis  jetzt  beibringen. 

ßiäxapy  Sj  ^y  {/Ädnapgy  8,  ßidxcapaj  ij)  igross,  $näehiig)y 
sedig  \  ßiaxäpto^j  <r,  ov,  (pumaptf,  i^)  seeUg;  ßMoocapia^  fiotHaptö^ 
tffg,  ^y  Sedigkeii;  ijuaiapittfgj  o,  -iri^,  ^,  seel^;  lumapi^j 
glückUeh  preissen;  ßuncaptöfiög^  6^  das  Preisen;  ßiocxapt&rögy  if, 
dVy  glüeklich  %u  preisen  a.s.w.;  fianaptSg^  ifjöif:^  lAaxap, 
lutxapiötög.  

Ob  zu  p0tH  mit  der  Bedeutung,  wie  in  ßiOMpdg,  das  homeH^ 
sehe  ißiatßiäHetos^  i/^  ovj  gehöre  nnd  wigeheuer  gross  heisse, 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden ;  ßiat-fieoi  verhält  sich  zu  ßiax 
genau  wie  nett^ncA,  zu  netk;  Aber  das  anlantende  a  ist  es  schwer 
zu  emer  bestimmten  Ansicht  zu  gelangen;  als  intensives  ^asst 
(VgL  S.  3B2),  würde  es  die,  schon  durch  die  Reduplication  ge- 
hobene Bedeutung  nodi  mehr  verstärken. 

Zu  der  Wz£  mah,  in  der  eigendichen  Bedeutung  wachse», 
ziehe  ich  femer:  ßutX'Xo^j  w,  eigendich  üppig  wachsend,  dann 


fni:  wire  letzterer  Beffriff  der  eigentliche  nnd  der  erste  ab- 
leitet, wie  man  gewOtmlich  aimimiiity  so  müsste  man  an  ^ 
\i.by  Tehi,  /ox^svap  {Sxnioo)  öesprifigen^  denken; 

lUMxkigi  ;iff;t^<fe,  ^  (poSt),  Femininum ;  ßiax^^oöi^^  /la- 
X^orr^S^  ^y  GeUheii]  ßiaxXöövyog,  fffOr,  geii;  puxxXttco^  /la- 
llsvfo,  geA  sein ;  pajkaiÖQ^  if^  6y,  dem  puixhig  eigetu 

Für  identisch  mit  f^^xXog  halte  ich  Lykophrans  piöxkogi  v 
für  a  ist  äolisch,  wie  iipu)wg  ftlr  Sfioiog,  wo  das  so  geänderte 
0  ursprünglich  a  war,  im  Sskr.  sama.  Daher  nehme  ich  kei- 
DOD  Anstand,  ßivx^<^s  Springesel,  sammt  dem  lateniischen  mu- 
W^  fiir  mnhlns  hieher  zu  ziehn;  (vgL  das  gleichbedenteude 
^v'ikr.  maja,  welches  wahrscheinlich  ebenfalls  zu  mah  gehört 
und  h  eingebnsst  hat).  Anders  PotU  Vermuthuiig  (£.F.  II,  186). 

Wir  kehren  wieder  zu  derWurzclform(S.87)  vah  znrQck* 
lodern  s  (das  desiderative)  an  das  Ende  derselben  tritt,  entstand 
die  Form  vaksh,  welche  im  Sskr*  als  Wurzel  mit  der  Bedeu- 
tung aufhäufen  (in  die  Hohe  wachsen  machen?)  angeführt  wird  1), 
im  Zend  aber  in  den  Gestalten  vaksh  und  vash  erseheint  und 
sowie  vah,  vridh  wachsen  heisst  Im  Gothischen  entspricht 
Qir  vahsjan  (vgL  Poti,  £.  F.  I,  223-250.  II,  50.  688).  Indem 
ksh,  wie  sehr  häufig,  durch  g  vertreten  wird,  entspricht  lat 
attg-eo  maekse»  maäen^  gothisch  femer  auk-an,  litt  augii 

1LS.W.  \ 

Im  Griechischen  entspricht  zunächst,  indem  va  durch  etu 
(vgL  S.  17^,'  ksh  durch  £  vertreten  wird  : 

av£  m  av&^droi)  wachsen  machet*;  etöSco;  avSrf;  a^SiSi 
aöEfföiSj  Tjy  Zuwachs  i  atöBfjßuXj  rö^  das  Vermehrte ;  otö^ffnxöfj 
V,  or,  wachsend^  aöSißM}fj  er,  vergrössertui ;  dvctv^i^f^  iSy  nichi 
vermehrend ;  dyav^rfroSj  or,  urwermehrt  Poetische  Form  fOr 
aCSco  ist  diSßo;  meiner  Ansicht  nach  ist  das  in  der  organische- 
ren Form  vaksh  anlautende  v  zu  a  vokalisirt  — 

Iiißem  va  durch  ßo  repräsentirt  wird  und  ksh  durch  <5y, 
entsteht  die  Form  ßoöx '  xOöx  in  ööxo^jO-,  döxtf;  &6xrf^  ^;  (£• 
6xos^  6j  Zweig ;  indem  das  anlautende  ßiaß  übergeht  (vgl.  /i/a 
S.  4),  entsteht  das  gleichbedeutende  lioöxos,  6,  ^;  ßioöxiStor, 
t6y  ein  pmger  Zweig;  po6xs6oo,  einen  Ahleger  machen  %  fioöxela^ 
fjy  das  P/kns%en  eines  Ablegers  \  lAoöxsvfAa^  rö^  Ableger;  ßiööxeV' 
ets^  1^,  das  Foripßan%en  durch  Ableger  y  ßwöXBVttHÖs ,  ^^  öy,  zum 
Ablegen  geschickt  u*s.w.  —  Gebort  mit  Schwächung  des  nr* 
spriinglichen  a  zu  f  auch  ß^iöxogi  iilöxos,  S,  Stengel)  hieher? 

Indem  sskr.  ksh^urch  2  fEir  g  vertreten  wird  (vgl.  z.  B. 
wo  2  und  S  mit  (Hf  und  rr  wechseln.  Hall.  A.  L.  Z.  1838.  E^bL 
S.313.  nnd  oben  S.  67),  entsteht  die  Form  ßoZ  in  ßöBlof,  ö^qs. 
6y  Zweig.   Doch  wird  die  Richtigkeit  dieser  Zusammenstellung 

I)  B«ilSiifi|f  bemptlce  icli,  dniii  ^fV  ilir  dat  nitr.  Takslias  Brust,  gehört, 
wie  die  Analogie  dra  glrirbbrdeiitrndeD  tslir.  nras  su  nrn  Ton  vrih 
fcew#ial.  Die  Biraal  iaft  ala  die  brtiu^  die  hahSy  gewölbte  n^faaflt.  l>nB 
■skr.  Yakfbai  rntaDriclit  aber  lateiiii<cb  ncctui,  mit  ungewdbHli- 
cberem  TJeKergang  des  T  in  p  aad  gewöbuicker  Vertretung  des  k ab 
dnrek  et 


94  OP. 

ssweifelhaft  durch  das  godiische  ast-s,  weldiea  keine  Zosam- 
roenateUung  mit  vakan  erianbt,  aber  mit  KSas  so  nah  ftber- 
einsämmt,  dass  man  beide  nicht  gnt  voneinander  trennen  kann. 
Sollte  man  sie  nun  zu  der  ebenfaDa  hiehergehöriffen  Warzel 
ridh  (vgl.  S.  69  ff.)  ziehn?  Sie  w«ren  Partie.  P£  Pass.  mil 
Guna  rnid  ausgefaUenem  r;  also  ardh-ta  ward  adh-ta  und 
mit  -Verwandlung  des  dh  vor  t  in  s  goth.  ast-s  und  mit  ano- 
malem 2  für  (fr  griech.  BSios  türSö-rof.  Was  den  üebeigang^ 
von  dh-f-t  in  6t  betrifft,  so  vgl  man  flXaöto  S.  79. 

Wie  sskr.  aksh  sehnj  durch  Abstumpfung  dx.  entspricht 
(vgL  ^  oKt),  so  der  Wzform  vaksh  ßom  m  äxfifiySi,  if^  rfv, 
voll  ausgewachsen,  ein  Paräcip.  Med.  gebildet  durch  das  SofBx 
/ui/vö  ;=  i^kr.  m&na. 

Mehrfach  sahn  wir  aus  dem  Begriff  des  Waeheene  den  ^er 
FÜUe  hervorsehn  (S.  87  ff.);  so  heisst  auch  Particip.  Pf.  von 
vfidh:  viriddha  viel  und  ihm  entspricht  lateinisch  multnm 
statt  vuld-tum,  in  dem  vridh  durch  vuld  vertreten  wird  und  v 
in  m  übergeht  Soll  uns  diese  Zusammenstellung  bewegen,  auch 
das  niechische,  so  häufig  als  Beisatz  von'iroXt;^  vorkommende 
H-X&^a  an  vfidh  zu  knüpfen  und  hä  mit  v)fidh  zu  identi- 
ficiren  ?  Das  anlautende  97  wftre  das  sskr.  Präfix  k  (S.  1).  Der 
Zusammenhang  mit  SXtt  (V^^xvp)  ist  entschieden  unhaltbar. 

Oben  bemerkten  wir  beiläufig  das  zu  vl^ih  gehörige  sskr. 
parivfinhita  angefüllt  %  sollte  nicht  eben  so  gut  zu  der  Form 
vah  f&r  vadh  im  Part  Pf.  Pass.  vadh-f  ta  (welches  im  Sskr. 
vftdha  überreich,  ward  und  griechisch  ßsö^to  werden  müsste 
(vgl.  ßkaöto  S.  79))  mit  Umwandlung  des  ß  in  fi^  wie  in  den 
eben  erwähnten  FäUen,  fxsörös,  ff,  6r,  roff,  geUOren?  Mir 
scheint  es  kaum  zweifelhaft  ^--  Davon  ßJieörötrfS,  ^^  Auefül-^ 
lungi  fii&töoo,  anfüllen;  fJii<fra)fjux,t6jFülie;  Hctraßiiörto^jOVj  rolL 

Die  gewöhnliche  Bedeutung  der  Wzform  virih,  so  wie  die 
aller  ihr  vorausgegangenen  undnachfolgendenFormen  war  irarA- 
M»,  (reihen  bis  zu  dem  Begriff  des  Streites  (jiax  S.  92).    Den 
Uebergang  des  h  in  >^  saJin  wir  in  fäy^ag  u.  aa.;  griech.  o  für 
sskr.  a  ist  gewöhnlich;  sollen  wir  nun  noch  Anstand  nehmen 
griechisch  ßopy-tf,  iPT^^  ßofiydoo  {dfiydoo)  ebenfalls  hiehcr 
zuziehen?    Wie  die  Bedeutung  von  dpydiüo  strot%eti  zeigt,    ist 
die  von  Spyif  Triek,  Leidenschaft  im  Menschen,  erst  von  dem 
sich  organisch  durch  seuie  innre  Naturkraft  entwickelnden 
Wachsthum  9er  Pflanzen  auf  das  geistige  Leben  übertragen. 
Den  angenommenen  Anlaut  /  betreffend,  so  sprechen  dafür  die 
Formen  mit  a  priv.  döpyipcos  für  dßöpytjrog  u.  s.  w.,  welche 
bekanntlich  mit  der  grössten  Wahrscheinlichkeit  auf  anlauten- 
des Digamma  schliessen  lassen;   also  ^py^,  ^9  eigentlich 
Waehsäum,  Entwickdung,  Trieb,  heftiger  TriA,  Leideneehafiy 
Zorn ;    öpydoOj  Entwickdung,  Trieb,  heftigen  Trieb  in  sich  ha-^ 
ben'^  streiten  u.  s.  w.  Von  (ipy^  kommt:  6py{Ko^  tf^  or,  nam^ ; 
dpyiKdtfff,  f^,  Jähzorn',  SpytfpuXj  rd,  Zorn;  Spytfriff^S^  zormg^ 
6pyi^\  öpyalvGDy  %omig  machen]  Öpyi0tvi6fj  i^,  dr;  —  ddp- 


zanUßgf     Mapöfiytößiaj  td;  napof^ytöpuif  j  6^  rege  gemaehier 
Zorn.  — 

Zu  6pyJi  zieiie  ich  fener:  Spyw^  td^  reUgiaee  Verrich*' 
tuageu,  welche  mit  einer  eewissen  Leidenschaftlichkeit  ver* 
banden  werden,  indem  icn  glaube,  dass  es  e%endich  nur 
Name  der  bacchantischen  Feier  war.  Davon:  df^yiAZfio^  6p^ 
yiiimx^  Orgien  feierm^  öpyiaößiös^  6^  die  Feier  der  O«;  Spytet^ 
6rii^j  Oj  der  die  O.  Feiernde;  dpyiaOtMJiös^if^  ör,  die  Feier  der  O. 
ieirefemdi  (Sftytd^^  ^^  gibd.)  SpYtaörijptoy  i^  oder  Spyaör^fnoy^ 
x6^  Ort  der  O.  Feier;  ip^&bv^  oder  dpyioor^  8^  ein  Orgienprie^ 
ster;  Jp/sc&i^,!^  Orgienfmeeterin\  6py%oavtHÖS,Tf^öy^  den  dfiyidir 
betrefend^  fpikSpywei^  oy^  O.  hebend  \  drofiyiaöros  ^  or,  in  keine 
0.  eingemnktj  drofiyia^  i^,  dae  NiehieingeweiMeein. 

Von  dprädj  etroi%en  kommt  ipyAi^  ^^  etrotnendee  Land; 
Spfaößio^j  o,  eirot%ende  FüHe, 

Darf  man  zu  einer  mit  ßopy  identischen  Form  ßetpy  zurück- 
kehren, und  an  eiqe  solche  den  Mamen  "Apyos,  rd,  n*  p.  knü- 
pfen, so  dass  es  eiroHendee  Land  wäre? 

Ans  den  Wurzelformen  rtdh,  ruh,  entspringt  durch  Vor- 
satz des  Präfixes  ut,  zunächst  in  seiner  volleren,  in  den 
Veden  erhaltenen  Gestalt  Uta  aufwarte^  mit  Abfall  des  anlau- 
tenden u  und  des  schliessenden  h,  das  im  Sanskrit  oft  verlo- 
ren geht:  sskr.  tarn  für  utaruh  der  aufwäriewaehsende ^'  der 
Bmmn^  (so  wie  drumaüaimi,  welches  ebenfaUs  zu  dieser  Wur- 
zel gdiört);  femer.  in  seiner  späteren  Gestalt  ut  mit  fih  für 
ridh  oomponirt  mit  Verlust  des  anlautenden  u:  die  Wurzel- 
fonn  trih  wachsen  j  welche  zwar  nicht  als  Verbum  belegt  ist, 
wohl  aber  durch  nominale  Bildungen;  aus  ihr  geht  nämlich 
mit  Verlust  des  h,  wie  in  rdman  von  ruh  hervor:  tirin'a 
CfM,  statt  tf  ihna,  welchem  letzteren  im  Griechischen  genau 
nur  mit  cp  für  ri  entspricht:  ripxyog^  rpixyog^  tö,  Schoee. 

So  wie  wir  aus  der  Wurzelform  ruh  wachsen  das  sskr. 
Nomen  rdman  mit  der  Bedeutung  Haar  sich  entwickeln  sahn, 
so  geht  ans  einer  andern  im  Griechischen  der  WurzeUbrm 
trih  entsprechenden  rptx  das  Nomen  rpix  hervor,  ebenfalls 
mit  der  Bedeutung  Haar. 

dpiS  (mit  amautendem  9,  indtem  die  Aspiration  des  in  S 
aufgehenden  X9  ^"oS  das  anlautende,  ursprüngliche  r  übertritt), 
rpix6^j  9^,  fbtfr;  rplxt^o^j  97,  01^,  van  Haaren;  rptxinov^  to^ 
ein  Gewand  aus  Haaren;  tpixd)8ris^  eg^  haarartig;  tpixiov^  rd, 
Hereken;  rpixlec^j  <S,  der  Haarige;  rpixiotg^  ov^  8^  und  tpi- 
Xviij  d6os,  4,  und  tpixds,  ^j  Drossel;  Tpi^/f,  9^,  und  rpi- 
Xiei^j  ',  eine  Sarddknari;  tpixiStpr^  ro^  Diminutiv  davon;  •— 
rpixöco^  haarig  machen;  TOLX&iuxjiof  Haarwuchs ^  rpi^^ofiaTcay, 
To,  Diminutiv;  tpl^wriq^  17,  das  Haarigmachen ^  t/mx^oto^  if,  6v, 
bdiaari;  Tf^x^xi^fO;  ---Xtk,?},  haarig;  rfvxyiiüi  xf^x^i^f  *«•* 
rmj  T^^iOaK  uild  rpix^f  V>  ^^ne  Art  Haarkrankheii;  tpixi^itog, 
69  ein  haarfeiner  Bise  im  Schadelknochen;  ^pUraa^  i,  eine  Sar^ 
deUenarl;  — ßadvrpkx^i  <^9  mii langem  Haar;  Xcocorpixif^,  e^ 
haartos. 


96  .  OP. 

Wegen  der  Aehnlichkeit  mit  emporsleheBdeii  Haaren 
scheinen  mir  die  Mauerzinnen  dorch  dasselbe  Nomen  bezeich- 
net zu  sein,  nämlich  durch  ^piyxo  ebenfalls  von  der  Wurzel- 
form  Tpix  mit  eingeschobenem  Nasal  Tpi/x  nnd  mit  Wedisel 
der  Aspiration  ^ptyn  (grade  wie  x*'^-«^  ftr  xiÄcii^): 

^pipcoq^o^^Mauerzinne;  (^fH^yo^,  o,  ^pi)")^,  spftter),  Ö-ptT'- 
TuoVfVo,  Dimin.;  ^pvpuiiri^j  c^»  simsartig]  ^fKytt6&,  mit  eisern 
Mauerkratn  umgehen\  ^pi/xioffpi,  rd,  Ummauerung;  ^pLyitaartg y  y;, 
das  Ufnmauem]  napa^pi^^&y  an  dsr  Seiie  einen  Mauerkratt^ 
bilden» 

Der  Begriff  des  in  die  Höhe  (ut)  Oewachsenseins  (IFih) ,  ^r- 
hahenseins^  war  sehr  geeignet  znr  Bezeichnung  des  Haises, 
Nackens  -^  man  bedenke  die  Bedeutung  Ton  xfaj(riUd& ,  den 
Nacken  stol%  in  die  Hohe  werfen — ;  daher  nehme  ich  keinen 
Anstand  Tpa^  in  Tggy-y>^^  o,  Hals,  ebenfalls  hieher  zu  ziehn; 
dem  sskr.  fi  entspHCIit  hier  pa;  davonkommt:  Tpax>fX«a,  t«, 
ein  Stück  Fleisch  vom  Halse y  Tpaxrikuüoqy  a,  ov,  (Tpax>iXi^ia^ 
ay  ov,  zw.),  den  Hals  betreff ettd^  TpaxfßAädtiq,  e^,  halsahnUeh^ 
rpaxfikui&f  den  Nacken  in  die  Höhe  werfen]  Tpa^n^^y  den  Haie 
umdrehn^  Tpa/rjkur^oqy  6,  das  Zurückbiegen  des  Halses f  xpcx^^a- 
Xä^j  dvToq,  6y  dicknackig\  J9nTpa;i^Xio^,  oy,  an  oder  anf  dem 
Hake.  ^ 

Aus  der  Wurzel  f  ih  iür  f  idh  geht  femer  durch  Composi- 
tion  mit  einem  Präfix  die  belegte  nnd  ebenfalls  wachsen  bedeu- 
tende Wurzelform  dirih  hervor;  fraglich  ist  hier,  welches  das 
Präfix  sei;  da  vor  Vokalen  den  euphonischen  Gesetzen  des 
Sskrits  gemäss  ursprüngliches  t  in  d  übergehen  musste,  so 
könnte  man  drih  für  eine  blosse  Nebenform  des  eben  bemerk- 
ten trih  halten;  in  jenem  wäre,  das  euphonische  Gesetz  schon 
geltend  gemacht,  welches  in  tfih,  als  einer  älteren  Formation, 
noch  nicht  angewendet  wäre.  Allein  die  schon  vorgekomme- 
nen und  noch  weiterhin  vorkommenden  Beispiele ,  dass  eine 
Menge  Nomina,  welche  B^g  und  Battm  bezeichnen,  aus  dieser 
Wurzel  entlehnt  sind,  machen  es  mir  wahrscheinlicli,  dass  das 
sskr.  adri  Bawn,  Berg  fttr  adrih  steht,  wie  oben  tarn  für 
taruh,  und  die  vollere  Form  von  drih  enthält  In  diesem  Fall 
ist  irih  mit  dem  noch  im  Zendischen  at,  im  Lat  ad,  im  Sskr. 
gewöhnlich  ati  lautenden  Präfix  componirt  Die  Bedeutung 
von  ad-f  rih  wäre  ungefähr  das  lat  ad-oled-sco  anwachsen. 

Dieser  Wurzelform  dirih  entspricht  im  Griechischen  d'pi- 
da  mit  abgefallenem  h  sprossen,  und  Sploq  im  Plur.Tct  dpta,  Ge^ 
büsch;  dpioisu;,  eaaa,  tv^  {Hesgch.)  sprossend.  • 

Dasselbe  Präfix  componirt  mit  der  Wurzelform  ruh  statt 
rih  würde  druh  geben,  welches  zwar  nicht  als  Wurzel  belegt 
ist,  aber  zunächst  in  dru  statt  druh  und  im  drum a  mit  ver- 
lornem h  wie  in  trina  erscheint;  beide  Wörter  heissen  Bamn. 
Dem  ersten  entspricht  genau  griechisch  dpv,  deutsch  triu  {J. 
Grimm,  D.  Gr.  II,  322): 

Hfkc.  vo^,  17,  während  das  sskr.  dru  gen.  masc  ist,  Banm^ 
dann  insbesondre  Eichel  davon;  Spvdptoy,  to,  Diminutiv;  dp^?*» 


OB  97 

fo^f  v/ovy  «Mi  Eichenkoh}  SpvWijq^  6,  eine  SieifUttri;  df^vfui^,  6, 
(vgl  das  sfikr.  druma  Baum)  Plnr»  ipS^iä,  toc,  9pt^(Aa>v,  (oyog,  6, 
ÄÄ,  GeMi%i  8fn^ei97i<;j  e^,  ftaidiff;  8pvdq,  ddaq^  if,  Baumnj^^ 
plk\  9pv€i9TK9  ^9  eiehemnrtig;  hieher  gehOrt  auch  ipvxri  und  mit 
M  für  v:  Spoinjy  17,  hoi%eme  Badewanne^  ^fvo^o^y  6,  (mit  ^o) 
eidkette  Rippe  am  Schif,  Oehöi%j  (ppvaiteq,  al,  dsslb,  Grammat); 
ifmrffj  69  eme  Vagelepedeei  ipvfpoMxoq^  6  und  -«ror,  *ro',  Hoh^' 
%eun  (compomit  mit  fpay^  dessen  p  verloren  ist,  wie  in  nporl 
%orl  und  aa.)* 

ädpoovj  Bamnfruehi  (von  a  zusammen,  mit  Verlast  des  Spi- 
ritus, mae  am  Baume  iei,  sicilisch);  Schiffe  aus  einem  Holze  (cy- 
prisch);  Y^pdvdfnHtVy  TOy  alier  Baum  (componirt  mit  dem  alten 
Neutralparticip  der  ^t^f  aU  eem,  yipav) ;  udSpvay  ra,  zasgz.  aus 
fuAoipTtMyWy  P/Iaumen;  x^^fuu^pcj^)/,  so  viel  als  xo^icuifvqyiiy  eine 

Pßanzenspeeies.  

Mit  Einschnb  eines  Vokals  zwischen  den  anlautenden  Con- 
sonantengmppen  entsteht  ans  8pvi  dopv,  wie  aus  der '^Tpoe^: 
-rapo^,  ans  kmar:  xofcap  u.s.w.,  und  ist  Neutrum,  während  das 
fonneU  entsprechende  sskr,  dru  nur  MascuHnum  ist 

iopv,  Td,  eigentlich  das  Hol%^  als  Erzeugniss  des  wachsen* 
den  (^BaumeJ^  dann  auch  Baum,  Lanze  u.s.w.;  in  den  obU- 
qnen  Cass.  liegt  grösstentheils  ein  Thema  dopor  zu  Grunde; 
ganz  anidog  wie  sich  zu  y6w\  yovar  verhält;  denn  auch  das 
im  Sskr.  dem  griech.  yow  entsprechende  g&nu  ist  Masculinum, 
imd  die  Form  yovar  ist  bloss  den  Griechen  eigen;  wir  können 
hieraus  vielleicht  abnehmen,  dass  die  Vertauschung  der  En- 
^ng  V  gegen  ax  in  beiden  Fällen  wegen  der  Veränderung  des 
Geschlechts  eintrat  Bei  dopt?  ist  diese  Verwandlung  des  Ge- 
schledits  sehr  i^atarlich,  da  86 fv  sich  zu  dp£^,  17,  grade  so  ver- 
hält, wie  z.  B.  'xoov^vov,  TO,  die  Frucht  des  Pflaumenbam^,  zu 
:rporttTo^,  ^,  der  Pßatmenbaum -y  bei  yow  dagegen  ist  sie  nicht 
mit  Entschiedenheit  zu  erklären,  aber  beachtenswerth,  dass 
dieses  Wort  auch  im  Lateinischen'  und  Deutschen  gen.  neutr. 
ist;  hier  jedoch  ohne  eine  formelle  Veränderung  zu  erleiden. 
Der  Gebrauch  des  Suff.ax  als  NeutralsufBx  xar  l^o;^  ist  zwar 
eigentlich  nicht  auf  die  Fundamentalgesetze  der  sanskritver-* 
wandten  Sprachen  gegründet,  da  es  allen  drei  Geschlechtem 
«ingehört;  allehi  im  Criiecluschen  ist  es  insbesondre  häufiger 
als  Nentnilsuffix  erhalten;  oder  beruht  dieser  Gebrauch  von 
fitT  noch  auf  der  älteren  Bedeutung  des  y  als  Zeichen  des  Ne'u- 
hum,  woraus  sich  auch  das  griechisclie  Suffix  ftax  erklärt?  — 
Dais  Verhältniss  ist  ungefähr  wie  im  Sskr.  uru  fßr  vrihu  ge- 
{?cn  vrihat  (vgL  S.  79).  Episch  im  Genitiv  8ovp6<;  ohne  Zwei- 
fel (ur  ursprüngliches  8opto^  statt  Sopeßog  mit  ionischem  ov;  da-  ' 
nciien  attisch  dopoqy  Sopr^y  t«,  u,s.w,  (vgl.  Grammatiken).  — 
Davon  9opv8u3v,  oopaTtovy  to,  Diminutiv;  dopuTiatogy  a,  ovy  so 
gross j  wie  ein  Speer}  SopaTiiofiou,  mit  dem  Speer  kämpf en'j  8opa- 
Ti«rfio^,  i^  Speerkampf%  Sopii'ioqy  a,  ov,  hölzern;  iopvcrcr&y  Speer'-' 
kämpfen;  iovoaTtog,  a,ov;  Sovpeioqy  a,  ov;  iovpioq,  a,  ov,  hol-- 
zem]  dioparuxj  V9  fSuid.!,  die  Zeit,  wo  keine  Speere  getragen 
Verden;  knidoparl^y  üogy  17,  die  oberste  Lanzenspitze. 


96  OP. 

Eine  äehte  Intensivform  von  8opv^  gebfljlel  nach  der  570i 
sten  Regel  in  B(^p  Gramm«  sanscr«,  ist  Sev^Spea.  Nach  diese i] 
Kegel  wird  bei  Wiederholung  einer,  auf  r  schliessenden,  Sylbe 
in  der  Reduplicadon  atatt  des  r  ein  n  gesetzt;  so  entstände  ausj 
8op{v):  ieviopv  oder  mitAusstossung  des,  ohnedies  unursprüngH 
liehen,  o:  dei^pv;  indem  das  derivative  SujBix  q  mit  collectiveii 
Bedeutung  an  diese  Bildung  tritt,  wird  aus  StvSpv  dureh  Anflog 
sung  des  vin  eß  (analog  wie  aareßoq  daxeog  aus  darrv)  iei^pc^ 
ßovi)i  (livSpeov  (poet  div8puov)j  später  dhdpov,  to,  danebeii 
8ivSpQq,  To,  eigentlich  eine  grosse  Menge  ve»  Holz  seiendy  Baunu 
Davon:  8ev8pi0Vj  x6,  Dim«;  8ev9pdqf  17,  buschig^  dev^piiaq,  eorarz^ 
evy  SevSpciuq,  eacraf  evy  bamnteichj  Sevdpioi/xoqy  ^ev^pued^,  V>  o^i 
dBvSpirriqj  o,  -Xt^,  ^;  ^ei^poiTi;^,  o»  -<afT4^,  ^,  zum  Baum  geherig  ; 
devSp&Srt^f  £^,  baumartig  i  Sevdp&Vf  o,  Baumgarten  ^  Sevdpvtpiov,  to. 
Bäumchen  ^  SevSpt4o-),  %um  Baum  werden  \  dev^pva^c»,  unter  Buu^ 
men  lauschen;  devSpoo^uUf  zum  Baum  aufwachsen;  dev^pexnq y  r;^ 
das  Erwachsen  zum  Baum;   d^Mpeoq;  dSevSpoqy  ov,  ohne  Bäume. 

Indem,  wie  überaus  häufig,  ri  in  !r  übergeht  (vgL  H.  A.  !L. 
Z.  1837.  Ergzbl.  S.915),  und  h  sich  zu  gh  verhärtet,  entsteht 
aus  drill  sskr.  Air ghsL  ausgewachsen,  lang.  Indem  im  Zend 
dieselbe  Veränderung  mit  h  eintritt,  ri  aber  nur  in  sein  Gona 
übergeht,  und  wie  imZend  gewohnlich,  nach  r  ein  e  eingescho- 
ben wird,  entsteht  das  mit  dir gha  wesentlich  identische  und 
gleichbedeutende  daregha;  diesem  liegt  am  nächsten  das 
gleichbedeutende  doXt^o;  für  p  ist  hier  X  eingetreten,  und  wie 
im  Zend  ein  e,  so  hier  ein  t  eingeschoben;  96h>x^  entspricht 
eigentlich  einem  sskr.  dar  gha  (^1.  slav.  dolgu  lang  und  lat. 
indulg-ere  Hall,  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl.  42.  S.  333.).  —  ^oX*- 
^(6^9  >7,  oVf  lang;  Soh)(pq,  o,  die  lange  Rennbahn ;  ^oki^tpri^y  eg, 
lang;  SoKi^oei^f  ecrcra,  $Vy  lang.  AovXi^^  ^  Pm  SoXi^aev&y  dem 
Dolichos  laufen. 

Eben  hierhin  gehört  das  in  Iv-^eXc;^-)?^  liegende  itUxi 
tK  hier  ist  das  Guna  von  ri  und  steht  für  ap;  statt  des  in  doUx 
eingeschobnen  t  findet  sich  femer  hier  e.  Dem  Adjectiv  Iv^e- 
Xe;c*f?>  h^  liegt  ein  verlornes  Subst  gen.neutr.  t6  öiK&x;^^  die 
Lange,  zu  Grunde,  und  dieses  mit  iv  componirt,  heisst  Länge, 
Fortdatier  in  sich  habend  (vgl.  Hall.  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl.  Kr. 
43.  S.  333.).  Davon:  iv9tKsxli(ji;  h8ekexi& 9  fortdauern;  hSeli- 
X^f^^ni  hStkexuritoqy  6,  Fortdauer. 

Haben  wir  oben  (S.  83)  ßtpy  u.  s.w.  mit  Recht  zu  dieser 
Wurzel  gezogen,  so  wird  uns  auch  ein  Licht  über  das  Synonj- 
mon  von  /epy:  das  dimkle  (Pott,  E.  F.  I,  201.  11, 11)  ^a  auSf- 
gehn  {BoppjV.  G.  648  Anm.  5  ist  eanz  unstatthaft).  Die  ver- 
wandten Formen  im  Litt,  Lett«,  Altpr.,  Poln.  und  Krainischen 
(wozu  man  slav.  djel  fugen  kann),  welche  aber  nicht  den  aUer- 
geringsten  Aüfsclilüss  geben,  kann  man  bei  Pott  und  Btpp  a. 
a.  O.  sehn.  —  Da  vrin  mit  dem  Präf.  ut  die  Bedeutung  her- 
vorgehn  machen,  schaffen  hat,  woraus  die  allgemeine  Amt  floss, 

' ^  $ 

i)    Vgl.  »Ut.  dreTJan  h^lztrn^  drevo  Baum, 


ÖP.  99 

rfih  aber  der  Bedenton^  nnch  so  gnt  wie  rSRig  identiscli  mit 
seinem  Simplex  rih  {t&r  fidh)  geblieben  ist,  dlFili  aber  eineCom- 
position  mit  einem,  nt  verwandten  Präfix  ist,  vielleicht  so^ar  mit 
diesem  selbst  (S.96),  so  ist  es  keine  Frage,  dass  es  dieselbe  Be- 
dentnng  Schafen,  tinm  ebenfalls  haben  konnte;  dass  sie  sie  aber 
hatte,  zeigt  wie  heijxfy  auch  hier  das  Zend,  wo  derez-&no 
Particip.  von  derez,  welches  den  bekannten Lantentsprechungs- 
gesetzen  gemäss  =  dfih  ist,  höchst  wahrscheinlich  //ik»  , 
betsst  {Bumouf,  Comm.  s.  1.  Ya^na  I,  517);  aber  selbst  wenn 
derezäno  faLsch  erklärt  wäre,  wurde  unsrer  gleich  folgen- 
den Dentong  von  9oa  nur  eine  sie  sehr  begünstigende  Analogie 
eotzogta,  da  sie  ihre  Basis  in  dem  Verhähniss  von  drih  zn 
vrih:  nt-f  Tfih:  jxfy  findet.  Wenn  also  dfih  die  Bedentnng 
thm  eriialten  konnte,  so  gut  i^e  vrih,  so  bedarf  es  nur  noch 
der  formellen  Vermittelnng  zwischen  dfih  nnd  Spa^  was  diese 
aber  anlangt,  so  haben  wir  sowohl  h  schon  mehrfach  abfallen, 
als  fi  in  ra  übergehn  sehn  nnd,  beide  Verändemngen  zeigen 
sich  im  Sskr.  selbst  an  dieser  Wnrzelform  in  dra-vi  Vermögen 
IL  s.w.,  welches  sich  der  Bedentnng  nach  zn  dfih  dnrchge* 
hends  verhält  wie  fiddhi,  vfiddhi  zn  fidh:  vf ih.  -^  Also: 
ji£^:ia^nut  langem  a  wegen  des  verlorenen  h):  thun  n.s.w« 
Davon  ipaarday  ich  wiü  thun  (Desider.);  dpäaiq,  17,  das  Thtm; 
JpöKTTij^,'  9o€umcrif  {ioAcrrupayfi^^Oy  Thater\  ^pacT^fpu)^,  o,  oyj 
Jpcurrwo^,  17,  oyj  ipaari^ioq,  ov,  thäÜgi  dpourrtxrvvri,  ij,  Geschäft' 
ägkeii;  Spävo^^  ro, -Thai ;  dpodvoy  thun  wollen  \  ipä^Uy  to,  ^e 
TAfl/;  9pafiaTiov,  to',  Dimin«;  dpaftaTued^,  'i^ov^  dramatisch'^  dpa- 
fittTi^fr},  dramaiiech  behandeln;  dSpavT^qf  i^;  ddpaveogy  a,  ov,  tfii- 
&äiig;  aSpavio,  unthätig  eein%  dapdvtia;  ddpavia,  17,  Untiiätig" 
teV;  ddpQunro^,  ov;  adpavoq,  ov,  nngeihan. 

Statt  9pa  konnte  eben  so  gut  die  gunirte  Form  von  dfih 
darh  mit  Verlust  des  h:  dar  griech.  dap  eintreten.  Mit  X  für 
p  wurde  diese  SaX;  diese  Wurzelform  erkenne  ich  in  der,  nach 
Analoge  von  mouitaX  aus  naX  nnd  ähnlichen,  gebildeten  Inten-  ^ 
sirform  SotufaX^  sehr  thun^  arbeiten^  fein  ausarbeiten*^  davon  ^ai- 
daXo;,i7,  ov;  iouidkeaqy  a,  ov,  künstlieh  ;  daiddXKo;  daidaXsvo; 
doiJoXcM»,  kunstvoll  arbeiten^  douSaX^yTo^  Kfmstwerkß  Sat^aXo* 
^,t(T(ra^BVy  kunstreich^  douSakevniq ;  dat^aXemfp,  6,  (ßtudaXev- 
Tpwf,  ij),  EOnstler^  ddodSaXroqy  ov,  kunstlos,  — 

Aos  der  Wurzelform  ruh  wachsen,  rmt  dem  Präfix  abhi, 
dessen  an-  nnd  auslautender  Vokal  aber  in  der  alten  Com- 
position  verloren  ist,  also:  bhruh,  entsteht  durch  Suffix na,^ 
▼or  welchem,  wie  vor  ma  in  druma  (S.  97),  h  verloren  geht,' 
bhrün  a  die  (driny  im  Multerleibj  wachsende^  ungebome  Frucht^ 
foctus;  daher  nehme  ich  keinen  Anstand,  das  in  «'fi-lJptvov, to, 
liegende  ßpv  ganz  ebenso  zu  fassen  wie  das  bhru  in  bhrün  a; 
es  ist  diu  Heranwachsende^  im  Griech.  alsdann  mit  h  componirt 
<fo«  tnmeadig  Heranwachsende ;  daneben  erscheint  auch  4^pt7o^, 
^j  adjectivisch  in  ietwas  anderetn)  keimend.  Wahrscheinlich 
dialektische  Nebenformen  von  iyi^pvov  sind  oßpta,  oßpiTtaXa, 
To,  die  Jungen  von  Thieren ;  §pt  verhält  sich  hier  zu  ßpv  wie 
^ptzu  dpv  (S.96 fil).  Das  o  findet  seine  Analogie  in  dem  gleich 

7* 


100  OP. 

zu  erwähnenden  wppv;  ist  es  in  beiden  Ffillen  das  Solische  o 
für  dvd  ?  Diese  neue  Composition  könnte  gar  nicht  auffallen, 
da  der  Werdi  des  anlautenden  ß,  als  Ueberbleibsel  eines  fast 
gleichbedeutenden  Präfixes,  frühzeitig  aus  demSprachbewosst- 
sein  geschwunden  sein  musste. 

Gewöhnlich  leitet  man  diese  Themen  von  ßpvot)  ab;  allein 
insofern  dieses  Zeitwort  iJii^  üppige  Aufkeimen  von  Pflanzen  be^ 
deutet,  ziehe  ich  auch  dieses  auf  jeden  Fall  ganz  hieher. 
Ebenso  den  Namen  des  geilwaclasenden  Mooses  ßpvovf  to,  mit 
ßpvoeu;^  ea'cra,  ev  und  ßjwdidtiqf  e^,  moosig ;  ßfrvöo)  mit  Moos  beiiek-- 
ken. ,  Ferner  gehören  hieher  die  Namen  von  geilen  Schling- 
pflanzen: ßpvG)vi(;;  ßpvdvvi  ßpvowla;  ^pvovta^,  3^  ein  wildes  Rau^ 
kengewächs  1).  Endlich  gehört  hieher  nach  Härtung  (Berl.  Jahr- 
bücher ISST^Nn  97)^  orpv  der  Name  der  üppig  rankenden  Rebe; 
ßpv  löste  sich  zunächst  in  ßoftv  (vgl.  dpv:  Sopv)  auf,  worauf  zur 
Stütze  T  eingeschoben  ward  (vgl.  ßpoi,y%  (von  yvf inh  =  ßpeyx); 
ßpoL^i  ßarpay-oq).  Also:  ßoTOvQ.  6,  {ßoTpvovy  t6  zw.)  Traube ^ 
ßoTpvSioVy  TOf  Dimin.;  ßorpvirpo^,  a,  ov,  traubig;  ßoTpvivoqfJi^ov^ 
ßoTpvCoq^  Ti^ov;  ßorpvtTriq^  6 ^  -^'r^,  V,  von  Trauben^  ßovpvosiqj  taaa^ 
ev;  ßorpvddnqy  Bq,  traubenartig;  ß<iTpv^g,6,  WeMese  {^Hesych,'); 
ß6Tpv)(pqf6f  Ranke  ^  ßoTpvSov,  traubenfonnigi  ßovpvooiitu.  Trau-- 
hen  ansetzen.   , 

Fraglicher  ist,  ob,fi^uLa.!n  der  Bedeutung  aufsprudeln^  auf' 
schäumen^  so  dass  das  in  die  Höhe  Gehn  der  Pflanzen  auf  Flüs- 
siges übertragen  wäre,  ebenfalls  hieher  gehört,  oder  zu  ^v 
(vgl*  ^sphu^  a(pv) ;  ßfvTov.  t6  oder  ßpvrogyO,  ein  geistigesj  wein- 
artiges'  Getränic,  könnte  die  Vermittelung  bilden.  Ich  wage 
keine  Entscheidung,  setze  jedoch  auch  die  Themen  hieher, 
.welche  sich  an  ßpva  m  die'ser  Bedeutung  lehnen;  nämlich: 
ßpvinq^riy  das  Aufquellen \  ßpvrea,  ßpvna,  rdy  Trester;  Bpi^rta- 
8m  n.  p.  (Kelterer?) 

An  dieWzform  bhru  f&r  bhi-f-ruh  lehnt  sich  femer,  wie 
schon  Pott  (E.  F.  1, 111.  II,  150,  441)  bemerkte,  das  sskr.  bhr  A 
Augenbraue  (alid.  pr&wa).  Ihm  entspricht  griechisch :  otppvq, 
V9  Augenbraue,  jeder  erhöhte  Rand.  Das  o  hält  Pott  (£.  F.  II, 
163)  för  Ueberbleibsel  von  on  Auge,  so  dass  dirr-f  <^pv  wörtlich 
Augenbraue  hiesse.  Insbesondere  w^en  des,  macedonisch  d- 
(^pvff  entsprechenden,  dßoovTK;  kann  ich  dieser  Ansicht  nicht  bei- 
treten und  halte  eher  o  für  die  äolische Veränderung  vonai^a. — 
Hieher  gehört  d(^pva,*  o(ppvri9 17,  =  6<ppvqi  wppvo&^y  &raay  ev,  /lä- 
gelig;  6(ppvd8itqf  eg,  augenbrauenartig;  6(ppva4&y  mit  den  Augen^ 
brauen  winken^  o^pvda^  hügelig  sein;  wppvo&j  mit  einer  Erhö» 
hung  versehen ;  dc^pvoo-^,  ^,  Erhöhung;  ^uaoKppvov^  to,  Zmseh^n^ 
räum  zwischen  den  Augenbrauen ;  awok>pviQ\iay  to,  das  Z/usam- 
menfliessen  der  Augenbrauen;  —  das  lateinische  {tont. Stirn, 
ist  zusammengezogen  aus  ^hrü-vant,  fru-vent  ss  frunt : 
front  mit  Augenbrauen  begabt, 

i)  BeiUufig  bemerke  icli,  dam  auch  das'lateinisclie  front  Lauh,  fran- 
die  kiclier  gehört  und  entweder  das  Particip  b'hrnhant  ist  =  frn- 
hent»  zttigs.  frnnt,  dann  fr  und,  wo  sich  aber  das  d  nicht  gut  deu- 
ten Usst,  oder  au«  bh-frudh  =  frud  entstand  und  der  Nasal ,  wie 
in  der  7ten  Coiyngationsclasse  eingeschoben  ward. 


OP.  iOl 

Ehe  ich  dieWnrzelform  f  idh  ganz  verlasse,  frage  ichnocli 
wegen  einiger  vieSeicht  ebenfalls  dahin  gehörigen  Ableitungen, 
tretche  man  sonst  schwerlich  gut  unterbringen  kann.  Geiiört 
^^zu  bhrah  oder  dessen  Grundform  bhrudh,  älinlich  wie 
vielleicht  das  lateinische  fru(n)d  (S.IOO  Anm.)  ?  Die  Bedeutnng, 
wie  sie  in  §X&^'p6q,d^6v  vorliegt:  hochaufgeschossen,  würde 
eotschieden  dazu  passen.  Das  m  wäre  Vrid^i  von  v. 

Der  häufig  bemerkteVerlust  (vgl.  S.  79  u.  sonst)  des  radica- 
Ifn  h  oder  dh  macht  es  femer  so  gut  wie  gewiss  (vgl.  Poti, 
LF.IP,  KT),  dass  man  auch  zu  nh  (fiir  ifidh)  (vgl.  S.  73) 
oder  auch  epJ  =  iridh  (vgl.  S.  71  ff.)  mit  Verlust  des  8  wie  in 
o^yoq(ß,j^)  ziehen  darf: 

ep-w)$,  To,  (für  lph-vo$,  oder  ipi-yoq}  Schossling;  ^pw§,  6, 
(P«((j  E.  F.  n,  395)  dsslb. ;  I/wo^j?«,  e$,  einem  SchossUng  ähniich ; 
niepinf;,  e;,  gui  wachsend. 

Mit  0  {^  e  haben  >Tir  auf  dieselbe  Weiser  op-^oq  (jRir  oph- 
oder  6p^-j*fiws,  ein  Participium,  eigentlich:  gewachsen")  oder  op- 
fim)?,6,  Stengel  \  wegen  der  Form  mit  Spir.  asp.  kann  man  an 
ifieWzfonn  vridh  (S.  78)  denken,  zu  welcher  auch  ipvoq  ^- 
bOrenkaon;  denn  ▼  wird  bisweiten  durch  ^  vertreten;  doch  ist 
ancli  reiner  Zusatz  des  '  zwar  seltner  ^  aber  nicht  so  ganz  sel- 
ten; opfiei^,  eoro-a,  cy,  mit  langem  Stid\  &pp\uvi4(>h  schössen. 

Sollte  mit  Verwandlung  von  p  in  X  aus  dieser  Wurzelform 
llixriy  i  die  Fichte  {die  hochgewachsene,  wie  ürdhva  hoch,  von 
Hdh  wachsen,)  gebOdet  sein?  Sonst  denkt  man  an  ikavvb\was 
gar  nicht  passt  (».  y/^^p) ;  iXorwo«,  i?,  ov,  {dXdxwoi;)  flehten ;  ^Xa- 
'^^ki  n»  fehtenähnlich. 

ip'ay,  TO,  Natlerwur%. 

dpLuy  ^,  eine  Eichenart 

dpi^,  ^,  ein  Werk%eHg  der  Zimmerleute \  wenn  es  wirklich 
m Bohrer  ist,  so  kannte  es  zu  der  sskr.  -/Thvar,  krikmmen, 
Sriech.  jwp  und  ap  passen:  ifce  krummgehende  (vgl.  V^xup). 

dp  d^ö,  aßfia^o),  opapi^o  sammt  ^a^©,  ^ö,  lauter  dem  Tone 
des  Hundes  nachgebildete  und  denselben  bezeichnende  Wör- 
ter, von  dem  p,  der  litera  canina,  ausgebend  (vgl.  y  p«ft  ^® 
laadich  verwandt  ist). 

dporia,  17,  Mispeibaum. 

dpaxoq^  dpaxo^  (später),  o,  eine  Bülsenfruehti  dpa^tSva^ 
^;  dfwxtg,  17,  glbd.  ,         ,      e         .  - 

ipdxvn  (arahnea),-  dpdxvvq;  apaX^o^,  d.  Spinne;  apa- 


i«m,  -~  Eine  sichere  oder  sich  durch  enge  Verwandtschtdt 
der  Bedeutung  als  wahrscheinlich  empfehlende  Etymologie 
kenneichnicht  ,    ^ 

dfißa^^y  (Hesych.  äpcpa:  dpxa)j6j  aus  dem  hebräischen 

oder  einem,  dem  hebräischen  raiR,  Unterpfand^  verwandten 
Phoenidsdien  Worte:  ÄflÄdireW. 


102  OP. 

dpvL^,  V9  emgennsses  ¥uU 

ipeiol^  ot,  zweifelhaft. 

ipelxrjj  ipvxij^  17,  Heide;  ipeutoeiq^  unra^  ev^  heidig  (ob  2m 

.  jpetxco?).  kplvtoqi  iptvaoq^  6;  ipivd^,  17;  ipivo^io^  mlder  Feig^^n^ 

bawn;  iMveov^To^  (ipwov)^  dessen  Fruchi;  lf)(W(,  17,  oV,  ali^  A.d- 

jectiv;  tpLvdio;   ipivo&j  die  Fruehi  des  wilden  Feigenbaums  über 

den  zahmen  hangen  ii.s«w.;  ipivaar^q,  o,  dies  Verfahren;  dvBpi- 

vouTxoq^  ovj  nicht  durch  dies  Verfahren  %ur  Reife  gebrachte 

Sollte  Ipirmi  der  Wurzelform  vridh,  wachsen,  (S.  78)  verbun- 
den werden?  Formell  ist  dies  möglich;  auch  wSre  das  mit  iptr- 
veov  identische  oXw^^oq  damit  zu  vermitteln;  allein  die  Be- 
deutungen liegen  sich  nicht  nah  genug. 

ip&Vj  V9  Schwung,  Kraft,  Sioss;  damit  hängt  zusammen 
ip&i(Q  mit  den  Bedeutungen:  hervorsprudeln,  zurückweichen,  vm^ 
r&cktreiben  {Ip&d^m^  ruhen,  Hesych.)\  vgl.  über  diese  Wörter 
Butttnann,  Lexil.  I,  69,  welcher  sie  auf  fiim  zurfickfiihrt;  von 
allen,  welche  ich  berücksichtigte,  scheint  auch  mir  diese  Zu- 
sammenstellung noch  die  am  ersten  mögliche;  da  fitß  gleich 
der  sskr.  ^sru  fressen  (vgl.  ^co),  so  würde  ipo^f  gleich  sein 
sskr.  sräva^  aber  als  Femminuni,  also  ftir  apfapi  stehn;  <r  wfire 
in  6  übergetreten  (vgL  Ip^)^  und/  wie  gewölinlich  ausgefallen. 
Wie  Ftuss^  das  Fliessen^  dic^Bedeutung:  Kraft,  ip&i&  die  des 
Zuriickweichens ,  Ablassens  erhält,  und  diese  dann  wieder  auf 
ipion  übertragen  wird,  darüber  verweise  ich  nxif  Buttmann.  ,Sehr 
unsicher  bleibt  diese  Ableitung  dennoch,  da  die  Bedeutun^n 
keinesweges  recht  zusammenpassen.  Man  könnte  vielleicht 
am  geradiensten  finden  kp&n  zwei  Stämmen  zuzuweisen.  FoU 
(E.  F.  n,  165)  vermuthet,  jedoch  fragend,  ex-f  ruo,  was  sich 
gar  nicht  damit  vermitteln  lässt. 

ipXimipiq^  17,  Streit,  stelleich  unbedenklich,  trotz  der 
verschiedenen  Quantität  von  t,  mit  lateinisch  stlit  (lis)  deutsch^ 
strlt  slav.  stradati  {streiten)  zusammen.  Diese  Formen  sind 
Nominalbildungen  durch  Anhängung  von  t  aus  der  sskr.  V^s  ri, 
von  welcher  sskr.  sfin  i,  Feind,  kommt;  zwischen  s  und  r  ist 
t  eingeschoben  (vgL  sskr.  V^stri-h  beschädigen,  verletzen  und 
^atß)'j  8  ist  im  Griechischen  in  e  übei^etreten. 

ipiq^n^  Streit;  ipi^&i  tptSouvfD^  hadern;  ipif^Lolvtay  trecken ^ 
ipur^ia^  roj  Gegenstand  des  Streites;  ipur^oq^  o.  Streit;  ipumig^ 
o,  Streiter;  ipurrwo^j  17,  ovj  streiis&ehtig ^  Ipurxoq^  ^9  <^9  bestrit- 
ten i  Ipdtamrn^i  ipidavxeiq^  o,  Zanker i  nfptro^,  ov,  unbestritten^  — 

Von  Ipiü  durch  Suff,  vc  kommt  ipcd-yv:  Ipmmx;^  -h;  ipiwvwj 
zürnen  (vgl.  PotiE.F.  ü,  287). 

Verwandt  mit  ipid  ist  augenscheinlich  Ip^;  alleni  wie  er- 
kläreü  WUT  das  ^  statt  i;  das  lateinische  mit  ep^  stamm-  und 
bedeutungsgleiche  rlt-o  in  irrlto,  ist  ein  einfaches  Delaomi- 
nativ'von  stllt,  lit,  aber  in  seiner  ursprünglicheren  Form 
strlt,  rtt,  wie  diese  auch  in  rlxa  erscheint  I*ur  das  griechi- 
sche werden  wir  wohl  annehmen  müssen,  dass  ipA  eine  ganz 
besondre,  von  eptd  zu  trennende,  Formation  der,  neiden  wahr- 
schemlich  zu  Grunde  liegenden,  Wurzel  durch  Anhängung  von 


EPU--  OP0.  105 

&  ist;  oder  ist  es  auch  wurzelhaft  zn  trennen,  und  muss  man 
aa  ai^lsfichsiseh  vrithan,  %&men,  denken  {Urmun,  D.Gr.  ^ 
BT«  167)  und  an  sskr.  vaira,  Feindsehafif  Schwerlick 

epe^fi»,  ip^lia^  reizen;  ifnl^urftoqjOy  dae Heizen;  ip&urfuxj  «ro, 
itarostnitf ;  epe^umf^,  ä,  der  AnreiTtende;  Ipc^MTraxo^,  97,  dy, 
mu  zm  r^zenpßegii  evtp&taxo^y  oy,  reizbar* 


ipi^  in  IptLScOj  stützen,  befestigen  11.  s.  w.  P0//  (E.  F.  II,  161) 
vei^leicht  lat  rid-ica  Weinpfahl j  hSlt  pt9  fUr  die  Wurzel  und 
€  für  Ueberbleibsel  eines  Präfixes,  etwa  hc,  wie  im  lateinischen 
erigo.  Im  Sskr.  wird  eine  y^rud  mit  der  Bedeutung  adniti 
(eigentUch  eine  körperliche  oder  geistige  Anstrengung  machen) 
aopefiihrt;  sie  ist  aber  unbelegt  und  darum  weder  il^e  eigent- 
liche Bedeutung,  noch  ihre  Form  gut  zu  erkennen;  oder  steht 
^  för  S  (wie  S.  71)  und  darf  man  Ipeid  mit  sskr.  rudh  verglei- 
ehen^  wovon  ruddha  (ftr  rudh+ta)  gesichert,  en/gegenge" 
9temmtf  Die  eigentliche  Bedeutung  von  rudh  ist  in  der  That 
enigegenstemmen  und  passt  besser. 

ipdSoOy  stemmen,  stützen;  ipuar^iaj  to%  Stütze;  dnlptunq^  17, 
das  Feststemmen;  dvrnpk^  i^o^,  17,  Gegenhalt;  dvTVtpldiav^  to, 
Dimin.»  ävnipioq  (Hesych,)^  einLoth  an  der  Thür,  wodurch  sie  sich 
ton  selbst  schliesst^  (falsdi  gebildet,  als  ob  das  frühere  Thema 
dvTr^f^  nicht  dvTtiptd  hiesse). 


ioi^-axo^j  ip^svq,  ipl^Xoi;,  ein  unbekannter  Vogel;  da  er 
zugleich  <p4Hvuun>p6g  Rothschwanz  heisst,  so  lässt  sich  vielleicht 
Tennnthen,  dass  der  Wurzeltheil  ep^  mit  ^pv'^  (vgL  iffv^po^) 
Tsth  sein  zusammenhängt     ^ 

epfr^aXt^»  ii  eine  unbekannte  Pflanze* 

ipk^dxnyifBienenbrod. 

np^ryo^j  1},  eine  Distelart^  'ip^yk^  ^>  ijp^*^^»  '^^9  Dimin.' 

ofipoqj  oj  der  Steiss^  schon  Pott  pi.  F.  1, 123)  verglich  da- 
mit das  ahdeutsche  ars;  im  Sskr.  entspricht  ars  in  ars-as 
und  ar^as,  gen.  n.,  Hämorrhoiden;  das  zu  Grunde  liegende  rs 
ist  im  Griecmschen  wie  gewöhnlich  zu  ßß  geworden.^ ^ 

ipty^sq,  aij  die  Adern  (vielleicht  zu  der  sskr.  y^vri  =  1/ 
xvp  (welche  man  vgl)  die  krumm  gehenden^. 

alpuy  Vf  Lolch ;  a<p*vo$,  17,  ov;'  otpueo^,  if,  6v;  alpininq,  €$, 
kktutrUg;  ^atpoo^aij  zu  Lolch  werden* 

Hip^Tcri^  n  aus  dem  hebräischen  3*^  (vgl.  PoU,  E.  F. 
H,  190). 

optpo  in  6p<p6<;^  verwaist,  entspricht  genau  dem  sskr.  ar;; 
bha  KMl,  dem  lalein.  orb-us,  ahd.  arb-ja.  Welches  die  y 
dieses  Themas  sei,  ist  schwer  zu  entscheiden«  Pott  (£•  F.  I, 
113.  259)  denkt  an  sskr.  V^rabh  arrfm$gen,  ergreifen,  hidem  er 
denBegnff  des  Erbens  als  den  ursprünglichen  fasst  Ich  glaube, 
dass  die  Bedeutung  des  sskr.  Worts  Kind  die  erste  ist,  und 
halte  arbha  för  eme,  schon  sehr  alte  Verstümmelung  von 
^arbha,  Uterus,  Kind  (vgL  den  Abfall  des  gh  in  V^ghush 
8. 42)  von  v^gribh  und  für  volUg  identisdi  mit  i^pitpoq  (vgl. 


104  OP€t—APr. 

äyeipco).  In  den  verwandten  Sprachen  trat  zu  dem  Begriff  MUnä 
der  der  EltemtosigkeiL 

.  ofHpo^^  if,  0V9  verwaiseil  PInr.  ofKpkq^ofKptoiß^  tJ,  Diniiii. ;  op- 
<p6<D^  verwmaen.  Gewöhnlidier  i8top()><ryd(,  17,  rfi^,  «ermm«/;  ap- 
^amxo^jiijOVj  ^bd.;  opffavia^v^  Verwaisung^  ofnpaviio;  aftpct^ 
ro&y  verwaisen  i  dp<^aiwmf^,  o,  Vormund  ^  op^oytoe^  /Br  fVoMOi 
«or^efi;  ofHpdvsf^iay  TOy  Verwaisung^. 

gproc«  y\  ov«  schneU,  ist  durch  den  Gebrauch  im  Hdmer 
in  seiner  Uec^eutting  ziemlich  gesichert;  schwieriger  ist  die  Ety- 
mologie; darf  man  an  die  sskr.y^ragh,  lagh  (Poti,  £.F.I,132> 
und  diese,  wie  häufig,  für  righ,  welcher  im  Griechischen  mit 
Gunaform  für  f  i  und/  für  gh:  ap^ entsprechen  würde,  denken? 
lagh  heisst  springen^  was  zu  der  Bedeutung  von  dpySq  sehr  g^t 
passen  würde.  Auf  jedenFall  ist  es  vonap/o;  in  der  Bedeutung 
treiss  zu  trennen ;  hatte  sich  wirklich  durch  eine  sonderbare 
Ideenassociation  der  Begriff  schnell  und  weiss  aus  demselben 
StammwoH  entwickelt  —  was  sich'  trotz  dem  Mangel  von  Ana- 
logieen  denken  liess^  —  so  könnte  diese  Etymologie  doch  nie 
zur  Sicherheit  erhoben  werden,  und  musste  immer  als  etwas 
Geratlienes,  nicht  Erforschtes  betrachtet  werden. 

dpyto^j  schnell  (Hespch.) ;  'Apyo,  ij,  n.  p. 

Hieher  gehört  XiTap^og,  ov,  ettig^  welches  die  Grammati- 
ker von  XtTi7,  Thurj  einem  sonst  unbekannten  Wort,  ableiten ; 
da  ihm  keine  andre  Bedeutung  gegeben  wird  als  dpyoq  allein 
hat,  so  hat  man  gar  kerne  Basis  für  eine  Etymologie;  XiTaftj{4&, 
eilen;  Xtrap/urixo^,  o,  EOe. 

noiapyoqi  apylnov^j  dp^vstütiq. 

'  APF  hM  sein,  ^enau  entsprechend  dem  sskr.  arg'  in  arg  u- 
na  rref>.f ;  das  hierin  liegende  arg'  ist  aber  identisch  mit  der,* 
als  starkes  Verbum  belegten,  sskr.  Wurzel  rag',  oder,  wie  sie 
gewöhnlich  geschrieben  wird,  rang^,  mit  eingeschobenem  Na- 
sal (vgl  Pott,  E.  F.  I,  337);  dieses  bezeugt,  arg-una  gegen- 
über, rag'- ata  ebenfalls  weiss,  und  überhaupt  haben  wir  schon 
Beispiele  dieses  Stellenwechsels  der  Vokale  und  des  Wechsels 
der  Vokale  selbsi  bei  r  in  Menge  gesehen.  Wir  fahrten  ihn 
im  Sskrit  auf  eine  zu  Grunde  liegende  Wurzel  mit  ri -Vokal 
zurück  (H.  A.  L.  Z.  1837.  ErgzbL  Nr.  114.  S.  913  ff.).  Da  nun 
g'  gewöhnlich  Element  einer  sekundären  Wurzelbildung  ist  und 
fi-ta  erleuehieij  ar-una  roih  heisst,  grade  wie  das  Particip 
rakta  von  rag',  so  wäre  es  nicht  unmöglich,  dasff  eine  Wur- 
zel ri  mit  der  Bedeutung  glänzen  zu  Grunde  liege.  Auf  diese 
liessen  sich  eine  Menge  andrer  verwandter  Wurzelformen  zu- 
rückfahren,  wie  ar-k',  ru-k',  lA-k  und  so  apdre;  doch  las- 
sen sich  diese  Untersuchungen  nodh  nicht  zu  bestimmten  Re- 
sultaten leiten;  vielmehr  wurde  man  kaum  umhin  können,  vie- 
les untereinander  zu  wirren.  Daher  genüge  es,  dieMöeüohkeit 
dieses  Zusammenhangs  im  Allgemeinen  angedeutet  zu  haben. 

dpY  heisst  ei^ntlich,  wie  man  sowold  ans  den  Bedeu- 
tungen der  griechischen  Derivate,  als  aus  der  des  sskr.  rag' 
schnessen  kann  (denn  im  Caüsale,  worin  es  allem  belegt  ist. 


heisst  dieses  hdl  mmehm,  fSrim)  keU  Min.    Daher  znnäcbst: 

ttpyog%  n%  gy>  vem;  auch  in  neXapyo^^  o,  Siarek  (eig^nU 
Ikk  9emmmr%m3Sis)i  inKoLfywoq^  if,  iv^  satm  SUoreh  gehörige  9re- 
IjMfpütvq^  6y  Storehenfmtgesi  nekapy&dngj  eg,  ßiorehäknUeh\  ne- 
XotffiT%qj  Vj  ««s  fmbekmmies  KrauL 

FernCr  ap/if^,  rro^  imd  ^fro^,  trm»^  emPaiticip.Pris.  durch 
dasSufBx  er  gebildet  mit  Verlust  des  v  (v^L  Po//^  £.  F.  n,  39) ; 
af7ei9o$,  17,  c^j  dpftpoug^  wva^  er^  weise;  appo^  nro-a,  er,  zsgz. 
of/a^,  dfydF^  weisen  apptarrn^i  dpYttrnip;  otpyeorrv^^  weisse  dp- 
1fU9€^  meiea  mein';  dpyia^  fvmt (zw.);  dpY$(t4gj6i  apyt^wv^  «rd,  und 
apfjfE^LOij  ein  Schaden  am  Auge  =r  Xmcofia;  doye^uivii;  doytyiAyn^  17, 
«Dt  Krami^  weiehee  diesen  Schaden  heiiL  —  ei^ap^-if?,  4»  (eigent- 
lich HeUe  in  eich  hiahendl  demiOeh^  hdpyua^  hapyornq^  ^,  Deui^ 
UädeeU  ;  ipdppifta^  to,  imw  m  die  Augen  Faliende. 

ipy^tpoq^  ay;  dfrytxpii^^  iq;  dp^vAeo^j  a,  oVj  hettglan%end%  in 
<^,  ^teo  erkenne  ich  die  y  <f^a  =b  sskr.  bhä,  wie  sich  denn  die 
meisten  Diminutivsuf&xe  an  Wurzeln  schliessen,  welche  seheUj 
scheinen  bedeuten  9  so  dass  das  Diminutiv  eigentlich  bedeutet, 
dass  das  soDerivirte  aussieht,  wie  das,  wovon  es  abgeleitet  ist 
Für  ap^-v  v^  lat  arg-u-o  und 

apY'Vpoq^o,  =s  sskr.  rag'-ata,  im  Zend  erez-ata  SiUeri 
dpYvptop,  To,  Diminut  insbesondre  SUbennün%e ;  dpyvpUftcv,  to, 
Diim.  VC«  CBP/vpcoy;  ap7vp8o$(-p^)a,oy;  dpyvpuo<;^a^oVy  silbern  \ 
dpfvpoBoqj  V9  0P9  *nM  SUber  gehM§\  dpyvplqj  17,  S^ergeschirr^ 
dpfvpLXiK9  o;  -Itk,  17,  eäherhsdiigi  dpyvpüidriif  £^,  eüherartig^  ap- 
/rpoo,  versiibem\  dprvpa^ia^  to,  Siibergeschirr ;  dpyvpe^to^  Silher 
graben,  schauhen^  apyvo^iov,  to,  SUbergruhe  U.S.W.;  dpyvpi^^j 
Säher  machen  U.S.W.;  ap/vfuirfio^,  d,  das  SUhermachen  u.s.w. 

ipY-!^  oder  dpyikXoq^  d,  weisse  Thanerde;  dp^tX^oSriq,  e^ 
thanig.  —  Hieher  gehört  wohl  ap^,  d,  oder  dpyw;^  eine  Art 
Schlange j  von  der  giau%enden  Hautfarbe  so  genannt 

fan  Sskr.,  bemerkten  wir  schon,,  erscheint  dieseWurzel  gross- 
tendieils  in  der  Gestalt  rag'  (rang');  dieser  entspricht  genau 
das  von  denGrammatikem  als  dorisch  angefahrte  pHot,  glänzend 
machenj  färben,  also  mit  denselben  Bedeutungen  wie  das  Cau^ 
sale  von  rag';  iüe  Wzform  von  fiii&  ist  ßey^  das  4  entstand  da- 
durch, dass  ßey  entweder  nach  der  4ten  Conjugationsclasse 
(im  Sskr.  durch  ja)  oder,  was  mir  wahrscheinlicher  ist,  nach 
der  lOten  mit  Verlust  des  ersten  a^  also  eigentlich  /Se^-ajä-mi 
ganz  gleich  dem  sskr.Causale  rag-aj&-mi  und  dann  mit  Aus- 
stossung  des  ersten  a:  /5e/-jami  flectirt  wurde,  also  /ie^-uo-fit: 
fitY-**»  ward;  71,  eigentlich  7-Kj,  gine  dann  in  i  über,  wie  in 
okÄ4op  fibr  oki/yu}v  (vgl  S.  90);  daran  lehnt  sich:  /Sfy-o^,  t6j  (= 
ßofifia  nach  Hesyeh.)  gefärbte  Decken  fieyumqqi  fieytCTiip,  d,  Fär^ 
ber\  mit  Wechsel  der  drei  wesentlich  identischen  Vokale  a, 
e,  o:  fiafjfew;;  ßeyevq;  ßoyeiiq,  d,  Färber ;  ßiy\ia^  to,  das  Gefärbte. 
faidem  statt  ra:  r4  fOr  fi  im  Sskr.  eintrat,  entstand  die 
Wzform  rAg',  ebenfSEÜls  strahten;  imCausale  müsste  sie  nach 
Analogie  von  rag'  ebenfalls  färben  heissen ;  diese  Wurzelform 
Hegt  dem  griecfaiMhen  ßni^;  /Siio-o-co,  färben,  zu  Grunde,  wo^ 
von  fikf^^  'TO,  gefärbte  Decke  \  finy^vq^  d,  Färber» 


106  APr. 

* 

'  ^  Indem  p  in  X  übergeht,  entsteht  Xe/  gegenüber  von  sskr. 
rag  in  Xiy'vov^  to;  X&^-vti^  )?»  bunter  Saum\  'kiyv6&,  huni  »du-- 
tnen\  Xi^vta^roq^ii,  6v^  bmi  gesmmi.  Hierher  kann  auch  mit 
Wandlung  des  e  ino:  al^Xoyoiieg^  das  Weisse  im  Au^Sy  ge* 
hören. 

Von  der  Wzfomi  Xe/  mit  dem  PrSfix  n  ^ss  sskr.  a  (S.  1)  und 
dem  SufBx  rop  =  sskr.  tri  kommt  ^-Xex-To^p,  o,  (der Besirahier} 
von  der  Sonne  gebraucht;  femer  mit  dem  Suff,  ^po:  iiXexTpov, 
TO ;  rJiksMTpoq^  o,  37,  (stark  strahlen  maehend^^  eine  besondre  Meiaii" 
näschung^  Bf  SAer  Bernstein;  nXexvfivo^^oVy  wie  Plektren  gtdnstend; 
Tlk&erpddiiqj  e^,  elektrenartig. 

Gehört  dXixTQao^  o>  derHahn^  vielleieht  wegen  seines  glän- 
zenden Kammes  so  genannt,  ebenfalls  hieher?  Die  Ableitang 
von  a  privat  und  X&evfov  wird  Niemand  biUigen  können,  üe- 
land  (Dissertatt  MisceU.  1, 119)  hält  das  Wort  fiir  persisch; 
davon :  ak&trpv&v^  6,  17,  Hakn,  Henne',  aXexrpvotya,  n^  Hennef 
dXexTopao^,  ovj  vom  Huhn»  — 

Die  sskr.  Wzform  r4g'  mit  abhi  componirt  gab  nach  alter 
Weise  (vgL  &  31. 99  u.  sonst)  bh r äg'  leuchten,  gUbusen ;  dieselbe 
Zusammensetzung  erscheint  im  Griechischen,  nur  dass  ihr, 
statt  der  gedehnten  Wurzelform  rag'  die  kurze  rag  zuGnuide 
liegt,  sie  also  gewissermaassen  einem  sskr.  bhrag  entspricht; 
r  ist  zugleich  wie  gewöhnlich  in  X  übergegangen;  also:  fpXcy 
(vffl.  Fott,  E.  F.  I,  m  Bapp,  V.  G.  127);  lateinisch  entspricht 
fulg,  genau  so  verändert  wie  valn-us  im Verhältniss  zn  sskr. 
vran -a  (S.  48). 

^Xl'^oo^mit  transitiver  Bedeutung  (leuchten  machen")  erhdlen, 
brennenn.s*'W.(fXiy'0^T6(Hesifch),Fkimmei  aXif'najTO^  LBrandi 
2.  'Schleitn ;  (fXiBY^TtMO^y );,  ov ,-  ffikeyiuxria^  o  ;  fpXejyuaxouqj  sarcra^ 
iv%  (pT^iJMTuxXoq^a^ovi  (pXeyi»aXo^a,ov  {zw*),  iMdl  Schleim ;  fpXt- 
7ed^,  a,  övj  brennend  (zw.).  —  (fXeyiuxT&di;^  e^  entzündet  n.  s.  w.  •— 
(pXi^,  ^,  das  Brennen i  (pXeyvpog,  a,  oV,  brennend;  ^pXey^iovn ,  97, 
Entziindung  XLS.W.I  ^^^y^lvco,  entzünden;  iflktY^avcnq;  tflkeyna" 
ato,  17,  Entzündung  u.s.w.;  <pXe^-fio^,  6,  Brennen* 

Gehört  hieher  fXify^^  17,  eine  Art  Vogel? 

Mit  0  fiir  e :  <pX6^  17,  Flamme;  (pXoydva,  17,  dsslbe,  aber  zw. ; 
^Xoyiovy  TO,  Dim. ;  (fXdyeog, a^ovi  (fikoyepoqy  of,  6v ;  t^korfotu;,  eo-aa, 
w,  brennend;  (fiXöyivoq,  97,  ov,  flammig;  (fiKoycün^j  ^9  feuerartig; 
^Xo^erö^y  (S,  Brand;  fpXoyia, )?,  Brand;  ^XoyuioD,  in  Brand  gern- 
then\  KpXoyL;,  ii,  geröstetes  FlHsch;  tbXoyiitAyv,  tö,  Dimin.;  ^Xo- 
^1400,  in  Brand  setzen ;  (fikayurnö^j  o;  tpXdyt^iq,  ^,  das  Braten; 
(pXoyurröq,  v,övj  verbrannt;  fpXayiiög^Sj  das  Brennen;  ipTjoyöoD,  ent- 
zünden;  ^Xd/o^fia, t(5,  das  Verbrannte;  <pX6Y0tkr^qJ  17,  Brandn.8.w. 

Von  (fXey  kommt  eine  Verbdform  ^pXey-i^o!),  brennen»  Fer- 
.ner  d^wpT^^TiiGo,  den  Schleim  abfuhren;  dno^XeYiMMvuF^ög,  6, 
dies  Verialiren;  dtpX&eroq,  ov,  ungebrannt;  d^XiyiiavToq,  ov,  niciU 
entzündet;  hcupXöyur^,  tö,  Entzündung. 

Wi&schon Passow  vermuthete,  gehört  hieher:  <pX6-^o^^  o, 
Eerzenkraul  (vgl.  Fassow  s.  v.) ;  d^e  formelle  Bekundung  be- 
treffend, so  ist  /  vor  ft  ausgefallen  (vgL  Xoijiöq).  Nebenformen 
davon  sind:  .mit  gedehntem  09,  uin  den  Ausfall  des  7  zu  er- 
setzen :  ipX&yuo^,  dialektisch  veränderte  ttX^uk  Wd  <pX6vo^ 


APr.  107 

Ifieher  gehört  meiner  Ansicht  nach  femer  tpey  mit  einge- 
sehobenem Nasal (7teCon]iigation8cla6se)(;^677  m^iyY'G),  leueh- 
fem  IL6.W.  Crewöhnfich  zieht  man  es  zn  <;^a;  dazu  musste  man 
eoie  sekimdSre  Fprm  <pef  f&r  ^r  annehmen,  von  welcher  sich 
M)]ist  keine  Spar  findet;  einfacher  scheint  mir  die  Annahme, 
duss  es  identisch  mit  ^Xoy  sei  nnd  fiir  <ppef  (==  sskr.  bhrAg') 
stelw;  f&r  nrspröngHches  a  erscheint  hier,  wie  gewöhnlich,  e 
und  das  r  ist  ansgefidlen,  wie  in  nivi  ftbr  npovlj  <^Tpia  fiire^poe- 
rpia  and,  um  dies  beiläufig,  insbesondere  wegen  Po/Zr  un^uck- 
lidkenEiUfirungsvelrsuchs  von  Ttöre  (E.F;  ü,  306),  zu  bemerken, 
in  dem Localsnffix  t8  =  sskr.  tra,  in  Srt  ^  sskr.  j  atr a  mo  {re'- 
lativ),  9<JTe  =  ku-traapo  (interromtiv),  undTC^essta-traifa 
(demonsteativ).  fpi^fos  steht  also  mr  tp^kfyoi^.  Davon:  <p^o^  to, 

(zw.);  (J^e/ytTi;^,  o,  LeuehUteini  d^beyyrt^j  4»  Üchilo»*,  vtfupiyytui^ 
iy  der  einen  Cegensiand  umffebenae  Glan%. 

PoH  (E.  F.  1, 337)  zieht  femer  hieher  die  sskr.  Wzform 
lasg'  eich  eehämen,  indem  er  die  Bezeichnung  dieses  Gef&hls 
aas  der  physisch  damit  verJuiupfien  Erscheinung  des  Roikwer» 
dene  ableitet  Nun  hat  aber  rag-ata  im  Sskr.  in  der  That, 
ausser  der  Bedeutung  weise  auch  die :  roih.  Beide  sind  durch 
die  Grundbedeutung  leuchien  verbunden.  Fär  diese  Ansicht 
über  lasg' spricht  die  Analogie  von  Iß^g^Kt^,  erubesco;  so 
dass  von  Seiten  der  Bedeutung  wohT  nichts  enteegenstände. 
Schwieriger  ist  die  Vermittelnng  der  Form.  Die  Wurzel  wird 
lasg' geschrieben ;  in  allen  Bildimgen  erscheint  aber  lag'g'; 
soll  man  annehmen  dorfen,  dass  lasg' mit  eingeschobenem  s 
und  lag'g'  mit  Verdoppelung  des  g'  gradezu  jlur  rag'  einge- 
treten sei  ?  —  Von  der  Veränderung  des  r  in  1  sprechen  wir 
natürlich  nicht,  da  sie  ganz  gewöhnlich  ist.  —  Dieselbe Eigen- 
thümlicbkeit  in  Beziehung  auf  sg'  =  g'g'  theilen  nun  aber  auch: 
mas^':  unaßg  mWaeeer  (aueheni  bhrasg':  bhrig'g' AarAei»; 
sasg :  sag'g  anhanget^,  und  sehr  ähnlich  ist  vra^k  :  vrigk' 
%er9pai/en,  wo  jedoch  k'  nicht  verdoppelt  wird.  Der  Wzform 
bhrasg':  bbfigg  entspricht  nun  ohne* allen  Zweifel  ahd.  brftt-an, 
derWzf.  vri^k  goth.  vrit-an  (riizen)i  zu  dem  sskr.  lasg'  ffe- 
b5it  wenigstens  mit  Entschiedenheit  ahd.  las-tar  (GV-^^  Ahd. 
Sprsch.  n,  96).  In  vrit-an  sehn  wir  eine  Form  entsprechen, 
welche  im  Sskr.  durch  vrid  vertreten  werden  müsste;  die  Form 
las-tar  erklärt  sich  am  einfachsten  aus  laz-tar,  so  dass  ihr 
imSskr.  ebenfalls  eineWzf.  lad  entspräche,  und  auch  brftt-an 
weisst  auf  eine  Form,  welche  im  Sanskrit  mit  einem  T-Laut 
schiiessen  musste ;  nun  werden  wir  weiterhin  (vgl.  ipouryavov) 
eine  sskr.  Formation  khadga  aus  einer  Wurzeiform  khad 
kernten  lernen.  Diese  wäre  entstanden  durch  Antritt  des^  zu 
sekundären  Wnrzelformationen  so  sehr  gebräuchlichen  g'  an 
die  Form  khad ;  aus  g'  wurde,  wie  immer,  bei  der  themati- 
schen Bildung  ^  (Bopp,  G.  s.  89  n.);  nun  wird  bei  V^f^p?  s^- 
mehnen,  sich  zeigen,  dass  auch  masg':  mag'g'  sich  zunächst 
an  eine  Wzf.  mad  (aus  mirid  in  sskr.  ma(n)da,  lat  mand 
U.S.W.)  lehnt  und  eigentlich  tn  Waeeer  erweidken  heisst     So 


108  APr—APK' 

bleibt  deim  nur  noch  sasg':  BUgg  übrig,  ohne  ^inren  eines 
ursprünglichen  d  an  der  Stelle  Ton  s,  obgleich  man  anch  luer 
a9  Y  sad  denken  kann;  sollen  wir  nmi  nicht  diese  unbe- 
räcksichtigt  lassen  und  aus  brAt-an:  bhrasg:  bhf  igg\  aus 
vrit-an:  vra^k':  vrifk',  ans  mad:  masg:  magg,  las- 
tar:  lasg:  lagg'',  und  endlich  aus  der  Wzformaiion  khadg'. 
schliessen  dürfen,  dass  das  s,  f  in  diesen  Fällen  ein  ursprang- 
liches  d  vertritt  (vieUeicht  auch  t,  da  in  br&tan  das  t  nicht  gut 
ein  sskr.  d  vertreten  kann,  obgleich^  wie  schon  mehrfach  be- 
merkty  in  Sekundärformationen  die  Lautentsprechungsgesetze 
nicht  so  streng  durchgefährt  erscheinen)  ?  Der  Üebergang  von 
d  vor  g  in  s  &t  zwar  im  Sskr.  sonst  keine  Analogieen,  allein 
er  ersdieint  auch  ^ar  nicht  factisch,  da  alle  Formationen  g'g' 
haben  und  dieses  ist  ganz  regelrecht  {Bof^^  G.  s.  61) ;  sollteu 
die  Grammatiker  die  Schreibart  mit  s  zur  Erinnerung  an  die 
Etymologie  beibehalten  haben?  Dafttr,  dass  sie  nidit  aus  der 
Liift  gegriffen  ist,  spricht  griech.  (pourya  (vgl.  ^ax)  gegenüber 
von  sskr.  khadga. 

Ist  unsere  Erklärung  dieser  Formen  auf  sg'  richtig,  so 
schUesst  sieh  lasg'  an  eine  sskr.  Form  lad,  aus  welcher  sie 
durch  Znsatz  von  g'  gebildet  ist,  ^vie  masg'  ans  mad.  In  die- 
sem Fall  ist  die  PotUehe  Annahme  einer  Verbindung  mit  rag' 
entschieden  zu  verwerfen,  oder  man  musste'  zu  viel  Zwischen- 
annahmen einschieben.  —  Sehr  ssweifelnd  frage  ich  deswegen, 
solke  eine  Verbindung  von  lasg'  mit  vrid  (vgl.  y/^ßoud)  eich 
schämen^  möfflich  sein,  also  lasg^  fflr  vrad+g^  stehn,  und 
dann  V  abgetallen  und  r  in  1  verwandelt  sein?  Die  Frage  zu 
beantworten 'wage  ich  nicht,  sondern  lasse  lieber  lasg'  als 
noch  fragliche  Wzform  stehn.  Dieser  Form  entspricht  griech. 
mit  Vertretung  von  g'  durch  i  (wie  bei  g'ivÄmi  =  iLu-co  = 
^dao  leben)  Xa^.  Davon  kommt  zimächt:  aXa^a,  *ra,  =  aUr^pd 
{Hesych.)^  Utwerachämies»  Davon:  aXa^ciii'^ 6j  sckaamiöeer  {Pra/ii- 
hane);  dkaiovhrepoq'y  akai,ovUrvaToq\ —  dXa^onxd^,  i},  öv,  prah- 
lerisch \  dXo^ovEvopxi,  prahlen \  dXa^dvevfia,  to,  das  Prahlen  \ 
akaiovda,  if,  Prahlerei.  — 

APK;  wie  sich  griech.  dpy  und  sskr.  ra^'  entsprechen,  (S. 
104)  so  auch  in  Betreff  des  oo  fttr  ra,  gnech.  dpx  und  sskr. 
raksh;  in  Betreff  des  k  filr  ksh  vgl.  S.16  (siehe  auch  PoU, 
E.  F.  I,  371).  Wurzelformen  auf  ksh  un  Sskrit  sind  nie  pri- 
mär, sondern  durch  Hinzutritt  eines  s  (olme  allen  Zweifel  des 
als  desiderativen  noch  in  den  bekannteren  grammatischen  For- 
mationen vorkommenden)  entstanden  (vffl.  H.  A.  L.  Z.  1838. 
Ergzbl.  Nr.  4(k  S.  316);  sehr  häufig  enmält  die  emfachere 
Wurzelform  als  Schlussradikal  in  diesem  Fall  einen  Guttural, 
oder  dessen  emollirte  Form:  einen  Palatal.  Da  sich  nun  durch 
den  Verfolg  dieser  Wzform  raksh  ergiebt,  dass  ihre  ursprüng- 
liche Bedeutung  einschlieesen  ist,  so  nehme  ich  keinen  Anstand 
eine  emfachere  Form  von  raksh  in  der  dem  sskr.  Thema  arg- 
ala,  Riegel^  zu  Grunde  liegenden  arg'  oder  rig'  zu  erkennen^ 
zu  demselben  Stamm  gehört  das  ahd.  gleichbedeutende  rig-il, 
wo  ich  jedoch  wegen  des  regelwidrigen  ahd.  g  fUr  sskr.  g  (g) 


APE.  109 

sdiwanke,  ob  dieses  nicht  von  einer  za  smpponirenden  Form 
fiksh  für  f ig'  kommt.  Aus  dem  Begriff  des  EmMchiiessenM 
gebt  die  Bedeutungen  von  raksli  hervor:  bewahren,  beschul 
zatyhdfen\  im. Lateinischen  entspricht  arc  in  arx;  arceo  o. 
s.ir«  fan  Griechischen  entspricht  ofx  in:  äpxio?,  eehüizen  (je- 
iQ^'odg^^n  jemand:  abwehren),  heifenj  aueh^fen,  nützen,  ge-» 
nä^e»;  a^ovv^o»;^  genug  \  dpx&riiu ,  t6  ^  Hüife  {HeegchJ) 'y  apwe- 
ci^,  i  y  Beieiand\  dfmerögj  if,  ov,  hmreiehend\  a/wtoc.  a>  oy.  Ae/- 
fend  U.&.W.  (vgl  Buttm.  Lexilog«  II,  35) ;  uirafxii;^  i^  eich  selbst 
genügend  \    avn^dptgta^  17,  SelbstgenügsamkeiL 

Indem  für  p,  wie  sehr  gewöhnlich,  X  eintritt,  entsteht  die 
Wzform  aXx:  lateinisch  nie  in  nlc-iscor,  van  sich  abwehren. 

dX^'oCkit^  mit  Rednplication,  hat  mehrere  Verbaliormen 
irebfldet,  nit  der  Bedeutung  abwehren,  und  erscheint  in  dXoü^ 
3rr]fp,  6j  H^fer'y  aXaXaenfpioy,  to,  Heilmittel^  und  in  einigen  Ei- 
^onamen:  ^AkaChtovav&oq^  <$,  Beiname  des  Zeus  u.s.w» 

Die  eii^ache  Form  okn  erscheint  in  den  Eigennamen 
'AXx-aio^;  ^Khtr^iip  (f)ir  *A%9cp«bi»v  von  einem  zu  supponirenden 
Nomen:  dXx-ft«?)  und 'AA^ifi^  {Pott,  £.  F.  II,  334);  femer  in 

oX^K  (fnr  aXx-Ti-(),  17,  Brustwehr \  oXserifp,  <S,  ^öurtfAr^r; 
eäamjpo^^  ov^  ahmehrend',  aXxap,  to,  Abwehr:  dhui^co^  ahweh^ 
reni  c^^  (mit  Nebenformen  aus  einem  Thema  aXx),  ij,  Stärke, 
[das,  womit  man  schätzt);  aXxalo^,  a,  or;  dXset^o^,  17,  ov;  aX- 
sorn^,  «rcra,  ev,  stark'i  aXxata,  97,  Schwanz  des  Löwen;  dX^ti" 
ornfg,  ^^  Vertheidiger;  dvfthtua^  17,  Kraftlosigkeit;  dycihdq^^^ 
krafltee;   yrrnktcn^^  iq^  güederstark. 

Ob  'AWa,  17 ,  «tu«  ^Z  Pflanze,  hieher  gehört? 

Der  sskr.  Form  raksh  entspricht  fast  genau  nur  mit 
Wandlang  des  r  in  X  die  Form  1^  in  aXe^»  das  anlautende  a 
ist  Ueberrest  des  Präfixes  ava  (vgl.  /a) ,  ab;  ksh  ist  wie  ge- 
li^öhnlich  dnrch  %  wiedergegeben« 

dXifyo^  {äketjxx))^  abwehren;  aX^^^fta,  to',  Abwehrungsnut" 
fei;  cäi^ijot^,  V,  das  Abwehren;  dXel^rinip;  dXifyiraopj  S;  dXefyi" 
rapa,  ^,  der  (die)  Abwehrer  ( —  in);  d'KEfyrnipufq ,  a,  oy;  aXc^n- 
Ttxöq,  17,  dy;  aXi^o^,  77,  ov;  aXi^^,  a,  ov,  »tiirt  Abwehren  ge^ 
schickt;   dls^rinipiov^  -rd,  Heitmitiel;   dkiliavToq^  (zw.)» 

Wie  in  dpx^  dkst  das  sskr.  ksh  durch  x  repräsentirt  ward^ 
so  ist  auch  hier  neben  dXe^  eine  abgestumpfte  Form  oXex  zu  er- 
wähnen, zu  welcher  viele  Tempora  gehören,  die  man  zu  dXe^ 
zählt;  deutlich  erscheint  sie  nur  in  dA.6x-T97p,<$,  Vertheidi^er. — 

Femer  entspricht  der  sskr.  Form  raksh  griechisch  pv^^: 
pG^;  was  das  7  ftir  ksh  anlangt,  so  wiederholt  sich  diese  Ana- 
logie sehr  häufig,  vgl.  -^iy  im  Verhältniss  zu  sskr.  uksh,  fpay 
zu  bhaksh  und  so  viele  andre ;  was  das  n  und  eo  för  sskr.  a 
anlangt,  so  ist  entweder  die  Annahme  möglich,  dass  die  Deh- 
nung des  a  schon  alt  sei,  eine  Form  räksh,  gewiss  alsdann 
mit  etwas  modificirter  Bedeutung,  neben  raksh  bestand,  wie 
^vir  rag'  neben  rag'  sahn  (S.  103),  oder,  was  mir  wahrschein- 
licher ist^  die  Dehnung  trat  erst  im  Grieohischen  ein,  vielleicht 


110  APR. 

weO  ksh.nur  diirdi  y  Tertreten  ist;  JUmlich  ist  (pKf  neben  ^a 
gegenober  von  sskn  bhaksh,  Tay  neben  xa^  gegenober  voi 
ssir.  taksh  u«  aa.  —  Diese  Formen  ^17/,  ^ooy  erscheinen  in 
dpriyco^helfen\  dpooyö^ ,  iv ,  MfemL 

Das  aiüantende  a  ist  wieder  Ueberbleibsel  eines  Präfixes 
aber  nicht  von  ava  a/a,  sondern  meiner  Ueberzeugnng^  nacl 
identisch  mit  a  sa:  so  dass  d^nry  eigentlich  %u9ammen9€jhüi%ef 
heisst ,  womit  der  Begriff  helfen  so  ziemlich  identisch  ist.  Voi 
optf/o»  kommt  «>w?4k,  17»  Hülfe^j  li^nrywv,  ä,  Heifer\  apijYoa'vvv^  K 
Hülfe;  ttpQoyn 9  Vy  Hälfe}  inofooynq^  i^^  helfend. . 

Der  Form  nach  können  wir  entschieden  hieherziehn :  aXi- 
70»;  a  ist  Präfix  und  Xe/  entspricht  dem  sskr.  raksh  mit  X=:i 
und  7=:ksh,  (wie  in  a^eo).  Die  Bedeutung  fügt  sich  eben- 
falls in  diese  Verbindung;  a-^  wäre:  eehr  (wenn  wir  a  =  c 
=  sa  nehmen)  echül%enj  sehr  wahren j  also  herücksichU§en  u.  s. 
w.  Eine  andre  Etymologie,  (Ue  dem  Begriff  von  äKtjf  eben  so 
nahekäme^  kenne  ich  niditi);  Pim^mt«  Verbmdung  mit  XeV(i7 
und  ahfoq  zugleich,  ist  unvernünftig;  die  mit  akyoi;  allein  würde 
eher  einiges  für  sich  haben  können ;  doch  ist  Leidempfinden  twi 
femand  \iel  zu  stark,  z.B.m^Biov87riväkiYovTi^  wo  servantes, 
custodientes,  die  Bedeutung  von  raksh,  bewahrend,  seht  gut 
passt  —  Von  ä^  kommt  noch  äktylio),  beachten  i  cäe/ryo?, 
besorgen  i  -  änrjXifj^i;,  e^,  eigentlich  Rücksicht  (t6  äUyo<;;^  wenn  es 
ein  solches  Wort  gäbe)  fem  habendi  isxr^ixoj  temachlässigen. 

Wir  haben  als  die  eigentliche  Bedeutung  der  raksh  zu 
Grunde  liegenden  Wurzel  einriegeln^  einsehUessengetasst  Diese 
zeigt  sich  in  dem  griechischen  /cpr,  Ipx;  ich  ziehe  daher  auch 
diese  Formen  zu  der  hier  besprochenen  Wurzel,  wofür  schon 
der  Wechsel  zwischen  7  und  x  spricht  nach  Analogie  von  df% 
und  Xey^  ^\  das  ablautende  /  ist  Rest  einer  alten  Zusammen- 
setzung mit  einem  Präfix,  wahrscheinlich  sskr.  ava ;  auch  im 
Sskrit  existirt  eine  Spur  dieser  so  zusammengesetzten  Wurzel- 
form  in  dem,  mit  argala  (S.108)  gleichbedeutenden  wark-ut'a, 
Riegel;  vielleicht  entspricht  auch  ahd.  wurg|an  {Graf  Ahd. 
Sprsch.  1, 961).  In  der  Wzform  Ipx  ist  das  anlautende  /  durch 
'  ersetzt,  wie  in  kXShtu,  aa.  (vgL  V^xi'p).  — 

ßipyoo  (anlautendes  Digamma:  Thiersch  Gr.  Gr.  S.  233)  in 
ipycoi  Uftyna;  etp/ct?,  (etp/o?  attisch);  ipyw\u\  ipyvv<io;  df^i^w^i; 
üfYvvoo,  eitMcMies8en\  (so  schützen  gegen  andres),  abwehren, 
wie  äKei  u.s.w.  Davon  dpyd^o);  ipya^ao;  iepyd^ao,  glbd.;  — 
ferner  dpxTi},  17,  (IpxnJ),  Verschluss ;  dpy^ö^;  elpy^ög^o,  das 
'Einsperren  \   epi^fta,  ip>^fia,  tJ,  UmsMunung. 

Schon  im  Pfect  von  ßtpy  tritt  eine  Form  mit  schliessendem 
,  dem  gewöhnlichen  Vertreter  von  älterem  ksh  (vgl.  Hall.  A. 
Z.  18^.  ErgzbL  Nr.  40.  S.  317) ,  an  die  Stelle  der  mit  y  (vgl. 
über  diese  Pfformen  Pott  £.  F.  I,  42);  ausserdem  erscheint  sie 

i)  Vielleicht  kann  man  jedoch  an  die  Mkr  y^lakihy  Tldcre,  ohser- 
rare,  animadvertere  denken.  Formell  lllge  sie  eben  so  nahe ;  mir 
scheint  jedoch  der  Begriff  det  Bmvahrens^  sorgfältigen  SeachtenSf 
in  didfa  mehr  herrorEntretttiy  nls  der  dee  hloMcn  Beackuns, 


ii 


APK,  111 

flSeher  gehört  dann  aiidi  Sfx  nut  o  für  e  in:  Spx^i  ^PX'^h 
i\  ^fTpi^  ^  9  Zaun ;  SpxaToq^  S^  ein  mnzmmter  Pia$%. 

Sehr  Ira^ch  ist  mir,  ob  hieher  gehört  5px-o^,  4$,  da  die 
e^ndiche  Bedeutung  nicht  ^Bm  bestimmt  ist;  ist  sie  umzduti^ 
ttr  PkU%,  SO  ziehe  ich  es ,  wie  opjaxoq  hieher;  allein  yLeropxtor^ 
xi,  der  Raum  %9cisehen  Bauuärtihen  spricht  eher  flir  die  Beden- 
mng  Reik^i  in  diesem  Falle  kenne  ich  keine  sichre  E^mole- 
gie;  TieUeicht  gehört  es  zu  ^dpx* 

Mit  ae  für  sskr.  ksh  gehört  zunächst  hieher /apK  in:  apxv^ 
aifech  c^nR3>g^  ^,  {Um8teUun§  eigentlich),  Net%\  ipxvovj  to, 
sribd.; —  gehört  hieher  ptfiapxv^;  fufiapxt^,  17,  (neN^naehah" 
mmd),  Hasenpf€fer%  —  OhM  Zweifel  lii^  dieselbe  Wurzel 
in  Gfw-cSli; ;  äfntdvnj  179  Hahi^  woran  man  die  Fäden  des  Anfluge 
^e$tigt\  (vgL  ipya^^  zusammenscMieesenj  drängen j  f^sihaiien).--^ 
Gehört  femer  hieher:  ifm^Tet^lq;  c^ncetdog,  17,  Wachholderbeeref 

Mit  s  für  a  nnd  *  f&r  ß  entsteht  die  Wzform:  ipx  in:  ipx-o^ 
T9,  Zat0t ;  epaoo}^,  x6^  Um%aummg*j  kpxdvv,  Vy  Eineehiueei  ifntivii^ 
0,  ein  ein^eep^rrier  Kneehi  auf  dem  Landen  Ipxetog,  ov^  ^P^o^,  ov^ 
%ar  Umnäunung^  %um  Hause  gehörig^ 

Ans  dem  Begriffe  des  durch  Einsehiiessen  Bewmhren»  geht 
latekiisch  arc-  a  hervor.  Sollen  wir  anf  ähnliche  Weise  hie- 
her ziehen  Xay-nvoq^  itj  Flasche  f  Die  Wzform  Xay  entspricht 
der  sskr.  raksh:  ^  =  r  und  y  ist  ßkr  ksh  wie  in  cunnf  und  an« 
dem  eingetreten;  der  Form  nach  ist  Xay-nvw;  ein  altes  Partici- 
phun  Medium  (t7vo=  sskr.  Ana)  die  Bewahrende:  ähnlich  ist  von 
i^skr.  y^pä  bewahren,  ^nfpa  Sack,  gebildet  (vgl.  y^tjro) ;  eine  an- 
(be  Form  von  Xaynyoq  ist  XAywoq^  6,  wohl  durch  die  volksthum- 
lichere  Aussprache  des  n  entstanden;  Xayi^un^^  tö^  Dimin.  — 

Durch  alte  Composition  der  Wzform  raksh,  griechisch 
poLxmiaay^  mit  abhi  entsteht  nach  Analogie  von  bhräg'  u.  aa. 
(S.  106)  bhraksh  (im  Skr«  nicht  bestehend)  griechisch  <ppaaai 
fp^Y  in: 

{ppaacra?^  <f>piy^ifv(u^  eineehlieesen,  fifitsdfiiMfi(mit  Metathesis 
fapy  in^crp^oo^a*  u*aa.Flexioiisformen  (lat  farc-io  zusammen^ 
ftopfen,  drängen));  ^po^fia,  tÖj  das  Ver%äunte\  tppay^q^  6^  das 
Ver%äunen\  tppaYiwvrjq  ^  öj  %um  Zaune  dieniichi  tppaxnip  und 
<|>pa3m;^,  6^  Staun;  (ppattroq^  97,  oV,  rerzäuni  ;  <ppaxT$9t6q^  ^,  dv^ 
hedeeki;  (fipaytdivj  S,  Domhecke  i^fppaySrry,  geschirmi;  Spwpdaraoij 
umfriedigen  (lur  Sf^pcuraco  S.  97,  PoU,  E.  F.  ü,  91) ;  Spvtpax^ 
To^,  o;  Spv(f>aierov,  to,  Gehege;  ^ft(pa7ev6Ga,  einzäunen  i  dpvtpä- 
Tcrofvu^  TO,  eingezäMtnter  Plaiz.  — 

Schon  früher  hat  man  mit  tppAatroo  zusammengestellt  ct<f>pci,y 
in  crtppaYig^  17,  Sieget.  Die  Bedeutung  spräche  sehr  danir; 
das  Vereiteln  wäre  als  ein  VerschUessen,  seiner  ersten  Be* 
deutung  nach,  zu  nehmen ;  allein  sehr  fraglich  ist  das  anlau- 
tende er;  ist  es  Ueberbleibsel  eines  IHräfixes,  so  würde  ich  am 


112  iiPÄ— iiPX 

ersten  öc  in  Scr-tppalpofiou  (vgL  ^av)  vergleichen  und  ein  o  vor 
^  verloren  glauben;  in  diesem  FaU  wäre  dieses  ^  wie  jenes  oq 
das  sskr.  ut;  doch  schwanke  ich  hier  sehr.  Von  atfipayu; 
kommt:  frtppaylSiovjTÖ^DiniiMLi  ir(pf>ayi4o9^  9iegeln\  crtApayur^ta^ 
TÖj  das  äufyedfuekiif  Siegel;  Cippayurrnpi  (nppayurrn^  o.  Siegler \ 
arifpayuyT^fM)Py  rd,  PeUeehmfl\  oxrfpfAywroq^  ov,  tmvereiegelt 

Mit  der  grOssten  Entschiedenheit  identifidre  ich  dagegen 
mitfppacnri  ^vXacr<n  (^Xcura  steht  ffSüT  (fXcura ;  zwischen  der 
anlautenden  Consonantengruppe  ist  ein  Vokal  eingeschoben  wie 
oft  (vgl.  Tta^apa,  Tapcurao)  u«  aa.) ;  hier  ein  v  wegen  des  folgen- 
den Xj  welches  in  einer  Art  Verwandtschaft  mit  v  steht  (vgL  Je- 
doch auch^Jm?;!^:  <Vx)»  ähnlich  wie  fpvXatrtr  zatpXaacr  ist  das 
Verhältniss  des  lateinisdien  fuligo  zu  tpXey.  In  (pXourar  ist  X  an 
die  Stelle  des  p  in  c^poo-o*,  wie  überaus  häufig,  getreten.  Die 
Bedeutung  ist  die  aus  EmechUeasen  hervorgegangene  allge- 
meine: bewahren^  beachütxen: 

(ivkaarcroOj  bewachen;  <^Xa$;  ipvXooKßiqi  <pvKoatoq\  «^Xasenfp; 
'  ^Xüttniq;  fpvXcatxoop^  S^Wächler;  (pvXaxelov;  fpvKaxsuy»;  fpvXdxutv^ 
TO,  Waehiplal%\  ^XayyLO^  to;  tpvkaxqj  97,  Wache;  (fivXuTtlg;  tpv- 
'koMuriray'ii^Wdehlerin;  <pvkaxixo^ii,&v^  %um Bewachen  geechickt; 
{^Xaauxrtq,  S^  der  Gefangene;  qnjXoatrutoqj  rt^  6v^  gtU  bewachend; 
^ivXaxTTf pco^,  a,  ov,  beschützend;  ipvXaxvnpuiVy  tJ,  Wachposten 
U.S.W«;  tpvKafyq^  17,  Bewachung;  ipvXal^ii^MO^ov^  %u  bewachen:  qnh 
'koitiiGO,  ms  Gefängniss  werfen  (N.  T.) ;  i^Xasero^  ov,  unbewacht; 
iupvXeifja,^  97,  Mangel  an  Wache;  atpvXaaitxiw,  unbiewachi  sein; 
ßißkio^vkcüaapj  TOy  Ort,  Bücher  at^ubewahren. 

apüTo^  im  Sanskrit  entspricht  riksha^^Airr;  för  ri  ist 
im  Griechischen  die  gunirte  Form  ap,  flir  ksh  aer  eingetreten; 
beides  sind  gewöhnliche  Wandlungen;  eine  andf e  Form  mit 
blossem  x  für  xr  ist  apteoi  lateinisdi  entspricht  ursu  für  nr- 
csu;  apnToq  (ipxoq)^  6^  17,  Bar;  apxxuoq^  a,  ov,  (apiu^a^ov)  vom 
Bären;  äpxrii^  17,  Bärenhaut;  apwtvnto^^  17,  6v;  dpxT&oq^  olj  oVj  »um 
Bären  gehörend j  nördlich;  äpxwoca,  etne  Jungfrau  zur  apTtToq 
bestimmen  (auf  einen  reU^ösen  Gebrauch  in  Athen  bezuglich) ; 
apitrsut,  17,  diese  Handlung.  —  ap9tTiovj  to,  Name  einer  Pflanze. 

apiakot  {Eustath»)y  dpxrvXoij  (PoUux)  ol,  Bäretijunge. 

^APX.  Formell  entspricht  imSskrit  die  y^arh  und  diese 
hat  auch  Bopp  der  griechischen  gegenübergestellt  Aber  et- 
was schwer  wird  es  sein,  die  Bedeutungen  der  griech.  Wurzel 
mit  denen  der  sskr.  zu  vereinigen.  Letzre  >vird  nämlich  durch 
aequare,  parem,  dignum  esse,  posse,  valere  u.s.w. 
ausgelegt ;  Pott,  welcher  in  apx  den  Begriff  des  Vorangehens 
als  den  ursprünglichen  findet,  zweifelt  daher  sehr,  dass  jene 
beiden  mit  einander  zusammenhängen,  sondern  vermnthet, 
dass  apx  eher  das  sskr.  &+ruh  ansteigen,  sein  kISnne.  Wenn 
dies  nun  gleich  zur  etj^mologischen  Begründung  der  angenom- 
menen Grundbedeutung  nicht  unpassend  ist,  so  lassen^  sich 
doch  die  andern  Bedeutungen  des  Stammes  wie  z.B.  äpxi  ^/^O 
damit  nur  auf  eine  gezwungene  Weise  in  Verbindung  bringen, 


APX.  115 

iDd  die  formelle  Begrondang  der  Zasammenstellang  von  ä  >:( 
mit  l-fruh  ist,  wenn  gleich  mögBch,  doch  sehr  conjectnreÜ.  . 
leb  ludte  an  der  ZusammensteUung  mit  V^arh  fest     Denn 
wenn  man  dieGrandbedentang  des  sskr.  arh  genauer  erforscht, 
so  werden  sich  die  Bedentangen  von  apx  als  völlig  passend  nnd 
öbereinstimmend  erweisen^  Die  erste  Bedeutung  des  sskr.  arh 
zeigt  sich  in  dem  dazugehörigen  Substantiv  argha,  (wo  das 
vspranglichere  gh  statt  h  erhalten  ist).    Dies  heisst:  PreU^ 
Kßsim^;  bei  beiden  liegt  zu  Grunde  der  Begriff  der  Be%ahiung'y 
srh  ist  diesemnach:  der  Preis j  die  Bezahlung  (von  etwas)  seini 
(etwas)  aufwiegen;  rägjam  arhati  ist:  er  wiegi  die  Königs^ 
kmehafl  aufi  er  iet  die  Bezahlung^  der  WerÜi  {hat  in  sich 
dieBezaUtmgj  den  Werth)  einer  Kanigsherrschafi;  er  ist  werth 
Somg  %u  seini  mit  dem  indischen  Infinitiv  oonstruirt,  welcher 
bekanntlieh  der  Accusativ  eines  Substantivs  «if  tu  ist :  z.  B. 
äptum  arhati,  heisst  es :  er  isi  die  Bezahlung j  hat  in  sich  die 
Baahluttg^  das  Vermögen,  der  Erlangung ;  d.  h«  ^r  hat  das  Vermö" 
Sen,  die  Maehi^  %u  erlangen.  So  tritt  flir  arh  die  Bedeutung  ««r- 
w§en  hervor;  an  diese  Bedeutung  schliesstsich  apx'^  m  der 
Bedentmiff  herrsehen  i  besonders  hervor  tritt  sie  in  imdo^co.  Jm 
Griecluschen  ist  ap^^  nicht  mehr  transitiv,  wie  im  Ssiur.  arh; 
aber  zu  diesem  neutralen  Gebrauch  war  auch  im  Sskr.  schon 
durch  die  Verbindung  mit  dem  Infinitiv  der  Anfang  gemacht 
Argha  die  Bezahlung^  mit  Beziehung  auf  den  in  arh  hervorge- 
tretenen Begriff  des  Werthseins  (ürh'' Sit  ein  Würdiger^  arghja 
|ind  arja  ffir  arhja  mit  Verlust  des  h,  irie  oft  (vgl.  z.B.  S.  79)), 
ist  ferner:   Wertherweisung:  F^reArtm^  und  insbesondre  (^/#r; 
daran  sdiliesst  sich  d^^  Opfer ^  und  apxofuw,  opfern,  welches 
man  nnr  sehr  gezwungen  aus  der  Bedeutung  anfangen  ableitet, 
(oder' ist  dies:  von  sieh  den  Werth  geben,  nämlich  den  Göttern, 
indem  man  durch  ein  Opfer  gewissermassen  sich  selbst  loskauf- 
te?). Schwieriger  ist  es  hiermit  apx^  ^^  ^^'  Bedeutung  heginnen 
^  vermitteln.    In  dieser,  Beziehuiig  erinnere  ich  zunächst  an 
£e  Bedeutung  von  «px»»  in  Zusammensetzungen;  es  ist  hier  kei- 
nesweges  mit  vfHarog  übereinstimmend,  sondern  durch  Vorsatz 
vondp;(i  wird  einer,  der  an  Rang,  anMacht  aUe  übrigen  aufwiegt, 
jluien  zu  befehlen  hat,  bezeicmiet    Femer  bedenke  man,  dass 
im  attischen  Sprachgebrauch  nicht  c^x^^^  (Soph.  £1.  522  aus- 
^nd^nmen),  sondern  apxeo^ou  im  Medium  die  Bedeutung  an- 
(mgen  hat.    Der  attische  Sprachgebrauch  hat  sich  aber  hier, 
so  wie  in  den  meisten  Ftilen,  wo  er  von  den  übrigen  Dialekten 
"^  geistigen  Theil  der  Sprache  abweicht,  ihrem  Genius  am  treu- 
^t<^n  erwiesen.    Dieses  berücksichtigend  nehme  ich  an,  dass 
<^eaSai  nicht  den  Begriff  des  Anfangens,  indem  man  der  Reihe 
^tkgeht  hat,  sondern  eigentlich  heisst:  sich  selbst  Werth  geben 
und  dann  in  specie  sich  an  di^  Spitze  stellen,  den  Ehrenplatz  *  ' 
(^)  annehmen ^   dann  wurde  es  anfangen  überhaupt,  so  wie 
^j(n  seme  ei&|entliche  Bedeutung  spurlos  verlor  und  nur  Anfang 
bedeutet    Ich  verkenne  nicht,  dass  in  dieser  Etymologie  aiu 
den  ersten  Anblick  manches  Unsichre  zu  liegen  schemt;  aber 
auch  schon  im  Sskr.  hat  diese  Wurzel  eigenthümliche  Schick- 
^ue  in  ihrer  Bedeutung ;  so  ist  sie  z.  B.  da,  wo  sie  em  rei- 

o 


114  APX. 

nes  Hr>flichkeitswoTt  geworden  ist  z.B.  in  Wendungen,  wie  na 
krödliAih  arhasi  eigentlich:  habe  nicht  die  Würde  in  dir  %m 
%ürnen  fiir  woUe  nicht,  eben  80  weit  von  ibrer  eigentUchen  Be- 
deutung entfernt,  wie  im  Griechischen  in  der  Bedeutung :  sich 
voranstellen.  —  WoUte  man  übrigens  wie  Pott  den  Begriff  «m— 
/ofi^eit  ak  Grundbedeutung  nehmen,  und  dpx  als  componirt  be- 
trachten, so  würde  ich  eher  eine  Vergleidhnng  mit  ä-|-rabh, 
welches  anfangen  heisst,  Vorschlagen,  und^  für  Wandlung  eines 
ursprunglichen  tp  halten  (vgl  6ipi^  1^^  gegenüber  von  ahi:  äkgf 
und  fnx  (S.  73.  7B)  und  äyy^r;jBlv  bei  txpipi^rrrelv.  — 

Also  dproo^  vermögen j  herrschen ß  apx^aov^  <$,  (sskr.  arh-at) 
Archottt;  «px»?,  i?,  Magistrat'^  äp)(iiiov^  xd,  Diminut.;  i^X'^d^,  ^, 
6vf  zum  Herrschet  geeignet^  ap;^elo^,  a,  ov^  obrigkeitlich ;  ipx^^j  ^9 
Führer^  ap;i<ETi?^,Ä,  iln/SÄr«-;  a^yBvoo^  anfuhren,  gebieten \  avap^ 
XP^^  ovj  ohne  Oberhaupt^  avapyla^  ^9  Mangd  an  Herrschaft ^  cb*- 
afncTo^yOv,  unbeherrscht ^  äptgrrapxitöj  aufs  beste  herrschen  \  ce- 
trvKifxn^i^  (5,  unverletzbare  Obrigkeit  \  favapj^^  ^,  Sch^  des  üe- 
fehlshabers. 

vnap^y  ^,  das  Dasein  (mit  dem  Begriff  des  Vennogendseins, 
der  selbstkräftigen  Substanz)  \  vnapi/etiatöq^  i/j  ^  6v,  sMstständigi 
avvnäpiJM^  ^,  das  Nichtvorhandensein. 

Mk  o  iur  a:  opx  in :  Bpx^^^gj  6,  der  Würdigste^  mit  dem  al- 
ten Superlativsufiix  ma,  fio  (vgL  Pott,  £.  F.  II,  461).  — 

Gehört  hieher  Bpx^^Sy  Hode,  so  wie  im  Deutschen:  Ge^ 
machte  von  magan  ^Grimm,  D.Gr.  11,  88.)?  Man  kdnnte  je- 
doch auch  an  die  sskr.  Formen  ut-f  rih  sich  erheben,  oder  wie 
Pott  (£.  F.  I,  250)  will,  ut+vrih  schafen,  denken.  Die  for- 
melle Verbindung  wäre  in  beiden  Ffillen  schwer;  för  die  gei- 
stige spräche  in  Beziehung  auf  die  Zusammenstellung  imt 
ut-f  rih  lateinisch  testi-cun  Hoden,  von  ati-f  sth&  hervorstehn 
(so  wie  testis  Zeuge,  eigentlich  ati^stis  =  anti-stes  davor, 
dabei  stehend,  ist).  Von  op^w:  Spx^^^i  ipxj^wv,  t6,  Dimiiu; 
ivöpxn^j  <$,  einhodig''^  ^vopxo^  ov,  Hoden  ttabend» 

Gehört  femer  hieher  SpxlXoq^  S,  ein  Vogel:  Zaunkönigj  der 
auch  ßounXUntoq  heisst,  so  dsuss  jener  wie  dieser  Name  aus  dem 
Begriff  des  Herrschens  geflossen  wäre,  oder  ist  er  mit  Seh.  ad 
Aristoph.  (bei  Scapul.  s.  v.)  aus  Bpxji^  Hode,  abgeleitet,  weil  die- 
ser Vogel  schriet/ sei? 

.  äpX  opfern j  wie  im  Sskrit  argha  Opfer,  in:  a^oyju\  opx^, 
ij,  Opferi  c^fux,  x6,  Opfern  dnapxnßa,  xö,  Opfer]  (man  kann 
vergleichen:  Buttmann,  Lexilog.  1,100). 

Endlich :  apxo^uxi,  sich  voranstellen,  beginnen ;  i^C^,  1^,  (JEä^ 
renplatz  f)  Anfang ^  äpxfi^ev,  von  Anfang  her;  ipxalo^  6c^  ov,  ur^ 
anfängliche  alt%  c^;catdTi:^,  ^,  Alter;  «qp^jabed^,  if^w,  altmlhtun" 
iwh;  apx'^H<^}  9ich  altvaterisch  betragen  \  apx^Ci^^ii^  ^9  Altväter- 
kchkeitß  äjiapxpuooaj  aUerthümlich  benennen. 

^APA.  Im  Sanskrit  entspricht  &rd  in  &rd-ra/<pirdUl  Das 
lange  ft  in  diesem  Worte  ist  nicht  radical,  sondern  wie  gewOhn- 


APJ.  115 

Edi  Ir  Vriddbi  eines  im  Sskrit  ursprünglichen  ri-Vokals.  — 
Thifnch  schliesst  (Gr.  Gr.  S.  232)  ans  veoap9i^q,  dass  die  voUe 
Form  /ap9  sei ;  w9re  dieser  Scmuss  richtig,  so  wiirde  man, 
indem  ans  dem  sskr.  irdra  folgt,  das  ß  nicht  radical  ist,  ß  für 
Ueberbleibsel  eines  Präfixes  halten  müssen.  Allein  derSchlnsa 
ist  ganz  falsch;  ausser  bei  a  priv.  kann  man  aus  dem  Hiatus 
io  der  Zusammensetzung  nie  auf  anlautendes  Digamma  schlies« 
sen.  Also: 

dpdoj  benehieni  dpiuog^  o,  das  Netzen;  dp9a,  i^,  8chmui%\ 
ifüidwjv;  dpdakiov^TOy  Wasaergefäas  zum  Besprengen ;  apSakix;^ 
9fyheßeekl;  äp^aXooDy  beflecken;  äpSevoö,  benetzen i  apSevariq^^; 
i^uay ]^,  das  Benetzen ;  o^etrrö^,  i^,  oV,  benetzt;  äpSiß^q^  &y 
ktNehen'y  ip9evnf(iy  6,  Benetzer ß  vsoapiifq,  iq^  frisch  benetzt; 
Ueher  gehört  "Apdrj^vro^  n.  p. 

hdem  pa  statt  ap  erscheint  (vgl.  ^ccpy;  apx  u.  aa.,  wo  die« 
ser Wechsel  hinlänglich  belegt  ist),  entsteht  die  Wurzelform 
^a^.  Diese  Form  zeigt  sich  noch  in  Ip-pod-axat  (vgl.  Pott^  E« 
F.  1,18);  im  Präsens  wird  durch  Anliängung  des  Zeichens  der 
Stea  ConJQgationsclasse  (nft)  ^alf-vco^  woraus  durch  AssimQa- 
tioQ  ^f^ym  und  nach  falscher  Analogie  der  Wurzeln,  welche 
auf  y  scUiessen,  ^voa  entstand.  .Dieser  falschen  Analogie,  ids 
obdieWoTzelpai^wäre,  foleen  alsdann  auch  eine  Menge  andrer 
Ueher  gehöriger  thematiscner  Bildungen.  Doch  muss  ich  dar- 
auf aufmerksam  machen,  dass  diese  Deutung,  bei  welcher 
ich  eine  falsche  Analogie  annehmen  musste,  durch  die  Verglei- 
thmg  des  deutschen  rinn  an  sfcweifelhaft  wird.  Bewegt  uns 
dieses  eine  besondre  ^/^qav  anzunehmen,  welche  allen  Flexio- 
nen, mit  Ausnahme  des  angeführten  ißfiadarcu  und  des  Aorist 
pmaaTty  zu  Grande  gelegt  werden  kann,  so  bleibt  fiir  diese 
|riedenun  keine  triftige  Erklärung  (oder  stände  qfpai  zu  g^ptuv 
hitifpcum  in  einem  ähnlichen  verhältniss?  vgl.  jedoch  ^pev 
M\tT  ^av  miA\^pa9  unter  V^/o^);  ich  halte  micn  daher  an 
die  frohere,  auch  schon  von  Pott  gegebene,  Erklärung. 

fialvGOy  sprengen;  ßavxöqy  ^,  oV,  benetzt'^  /Sayri^p,  Sy  Be^ 
9eker]  fitxyrifpioq,  ^^  ^  '^'^  Benetzen  tauglith ;  ßavxl^oOy  be^ 
fprengmi,  pavrurfia,  fd,  das  Besprengte;  ßavxixyyLÖq^  6j  Bespren-^ 
mg]  ßarrurrpovy  xöy  Sprenggefäss;  ßavu;^  ^,  Tropfen }  ßwr\ia; 
^A)  Tcf,  das  Gespritze;  ßagrroop^  6,  eine  Art  Becher. 

hdemdie  mit  dem  p  verknüpfte  Aspiration  auf  den  schlies- 
senden  T-Laut  fibergeht,  entsteht  die  Wurzelform  pa^:  in  ßa- 
^««y?,  J^,  Tropfen  (vgl.  Pottj  E.  F.  II,  508);  oder  entspricht 
l^a  dem  sskr.  ftrdra  und  ist  eine  Art  Umsetzung,  indem  es 
^  pcäpa  steht  ?  das  zweite  p  wäre  der  Dissimilation  wegen 
ausgeworfen,  hätte  aber  die  Spuren  seines  frOhem  Daseins  in 
der  Aspirationf des  9  hinterlassen;  das  Suff,  ^ly^  entspricht  ei- 
nem 8skr.  mijKrade  wie  auch  fuv^  in  eX-fui^  =  sskr.  kri-mi 
•at.  ver-mi  (?^L  V^wp).  Von  /5oÄafuy|  kommt  ßadafi,liaf^ 
Mengen,  _^ 

ipi  m  ap9i.q,  taq,  ^j  Pfeitspitze,  steht  in  Beziehung  auf  die 
griechische  Sprache-  sehr  dnsam;  mir  ist  am  walirscheinlich- 

8* 


116  APJ—AM. 

sten,  dass  es  ein  fremdes  und  zwar  scythischesWort  ist  (Iwn 
Sskr.  haben  wir  eine  ^ard  todierij  vo»  welcher  ardita  getodt^t^ 

ardani  Feuer).    Davon  h^^wv^  tJ,  Pfeil;  apdi^xöq^  <5,  Köcher* 

Gehört  hiebet  ap^io^ijpa,  ij^  Seheet^  ? 

ä^äpa^  1^,  Gralen\  an  das  am  in  amnis  darf  man  niclit 
denken  (vgl.  S.  118).  Davon;  ^uxplocj  ^,  glbd.;  a^puxioq,  ac^ 
ov,  in  einem  Grabet^  abgeleitet  \  dfiapevft),  abflieaaen ;  a^Ofeo^iaLy  to« 
abgeleitetes  Schmut%waeser.  — 

a^äpaxoq^  6;  €C^dpa%0Vy  xö^  Majoran  i  ^MpOMVoq^  V9  <^^ß 
von  Majoran  j  Ofiapoxöei^y  eo-cra,  evj  dem  Majoran  ahnlich, 

&^7jgj  Tiroq,  6y  eine  Art  Milchkuchen f  a^tiTLorxogySy  Dimio.  ; 
Ajidpa^  iffy  ein  Kuchen\  äiioplTiiq^  6, 

a^Li^a^  eine  Art  Kuchen  QAnakreon^l  aii^a^ri^iSiiq^  eine 
Art  Fricae^/ie.  —  aftt^io;,  {JUes^  Mühle.  Formell  und  auch 
einigermaassen  der  Bedeutung  nach  wäre  eine  Verbindung  mit 
der  sskr.  ^j am  möglich  (vgl  ^i7(i/a). 

a\jL&^'c%  und  d\i0L^a%vq^  ^y  eine  an  zwei  Pfählen  in  die 
Hohe  gezogene  Traube.  Der  erste  Theil  des  Worts  ist  wohl  a^ux 
zugleich,  ohne  Spiritus  (vgl.  ara  Pron.). 

äfita^,  S;  tt^j  ^y  Thunfisch. 
ic^aviTai^yoly  Erdschwämme. 
a\iooToVy  xöy  Kastanie^  \ 

ayiODlioVj  TÖ^,eine  ifidische  Gewürzpflanze)  a^uo^Triqj  6. 

i^v^y  v9oq  (auch  l^ivg)  ^f  Wasserschildkröte. 

c^itypc,  6n  Lamm;  im  Lateinischen  entspricht  agnus^  des^ 
sdn  formelle  Vermittelung  mit  ä^vo  sehr  schwer  ist,  weswegen 
Pott  (E.  F.  n ,  586)  ihre  Identität  sehr  zweifelhaft  findet  Um- 
brisen  entspricht  F-a^rtra  (G.  F.  Grotefend,  Rudimenta  linguae 
Umbricae  111,16);  sollen  wir  dieses  als  entstanden  aus  Sßn  ußt 
Sc/iaaf(S.  23)  betrachten,  also  fär  a/tra  stehend,  so  das$  es, 
was  dem  Sinne  liach  ganz  passend  wäre,  gewissermaasscn 
zum  Schaaf  gehörig ,  Tom  Schi^af  kommend ^  bedeutete?  In  die- 
sem FaUliesse  sich  o^ivö  ganz  ebenso  deuten;  /  wäre,  ivie  so 
sehr  oft,  in  f*  übergegangen  (vgl.  S.  5  ff.  und  S.  89);  so  wäre 
ä^uvo  und  durch  Ausstossung  des  e  ä^vo  entstanden.  Da  v  fer- 
ner auch  in  g  übergeht  (Pott  £.  F.  1,121  ff.),  so  lä§st  sich  das 
lateinische  agnus  ebenfalls  auf  diese  Weise  damit  vereinigen; 
dabei  wäre  jedoch  zu  beachten,  dass  ganz  übereinstimmend 
mit  dem  Lateinischen  das  Slavische  agnetz  und  jagnja  hat 
(Pott  a.  a.  O.),  was  ich  nicht  für  bloss  entlehnt  hdten  kann.  — 
Eine  feste  Entscheidung  scheint  noch  nicht  möglich.  Zu  ä^ivö^ 
gehört  d^vn;  d^vdu;;  ä^vl^y  17,  weibliches  Lamm;  duvelog^  a,  ov, 
vom  Lamtne.  —  i^vlov,  to,  in  der  Bedeutung  Schaafhaul  und 
dann  in  d^r  zunächst  übertragenen:  Hülle  der  Leibesfrucht  ge- 


AM.  117 

hört  ebne  Zweifel  hieher;  allein  die  «Iritte  Bedeutung  SchaaU^ 
mäi  der  das  Opferbiui  aufgefangen  wird^  ist  ohne  sehr  kühne  und 
schwer  zu  begründende  Vermuthungen  nicht  damit  zu  ver- 
mitteln. 

i^väiioq;  ayLv&\JLmVj  Sy  Sohn,  tinkd,  Abkömmling  (bei 
dem  dunkeln  Lgcophir^  ist  an  iivi^^lti  von  yjyLva^  ^avy  erinnern, 
zu  denken  9  und  das  Wort  von  dem  bizarren  Lycophron  falsch 
gebildet?  soll  es  den  Begriff  ausdrücken:  der  das  Gedächhüss 
erkalt  (ol  intensiv.  =  ä,  sa)? 

a^<po  im  Lateinischen  ambö;  im  Sskr.  dagegen  entspricht 
nbha,  so  wie  im  Zend  uba;  dennoch  ist  dieses  anlautende  u 
schwerlich  organisch,  da  fast  alle  verwandten  Sprachen  an  sei- 
ner Stelle  a  haben,  vgl.  litt  abbü,  altpreuss.  abbai,  lett  abbi 
(Poiiy  £.F.  I,lll).  Sehr  häufig  entsteht  sskr.  u  aus  einem  ur- 
sprun^cheren  vä;  ich  habe  deswegen  üb  ha  oft  als  entstan- 
den aus  va  f^r  dva  %wei,^  (vgl.  viffinti,  sskr.  vin^ati  fiir  dvi- 
ginti,  dvin^ati)  und  einem,  mildem  im  sskr.  ab hi  erschei- 
nenden bhi  verwandten  Suffix  bha,  also  ans  va-bha  beide,  be- 
trachtet ;  allein  ich  finde  in  keiner  der  verwandten  Sprachen 
eine  Spur  dieses  anlautenden  v.  Eine  noch  grundlosere  und 
den  Wechsel  von  a  und  u  gar  nicht  erklärende  Vermuthung 
ist  die  von  Ag.  Benarg  (Rom.  LautL  229),  nach  welcher  ubha 
für  kubha  stehe. —  Von  wjLcpo  kommt  zunächst:  au<pa)^  Dual- 
form (=  sskr.  ubhau),  beide ;  femer  mn^j  alte  Locativform 
StnguL,  %u  jeder  ton  beiden  Seiten,  um  (vgl.  ctpxi  S.  57),  äolisch 
irvxi  (vgl.  Pott,  £.  F.  1, 112;  anders  Bopp^  weicher  a^(pi  trotz 
der  starken  Verschiedenheit  der  Bedeutungen  für  identisch  mit 
sskr.  abhi  hält  (V.  Gr.  400));  i^upiq.  alter  Locativ  Plur.  (wie 
uayu;,  ^l6Ku;  u.aa),  %u  beiden  Seilen;  ayxk  soll  ionisch  dafiir  iA 
iy^s3iiT€iv  für  Ai^*^i?Tctv,  verschiedener  Meinung  seitij  stehn.  — 
mupö-^ttffoq^  OLyOVy  beide;  u^uporefCütu;  (fär  -xoc^),  auf  beiderlei 
Weise;  a^iqxrcioo^  (?),  nach  beiden  Seilen  hin;  auqxyripa^ev^  von 
beiden  Seilen;  ^iqxyripos^ij  auf  beiden  Seilen;  a^tporioGoat^  nach 
beiden  Seilen  hin ;  ou^orep/^o?,  rings  umgebet^;  Sia^g^idioq^  abge^ 
sondert  (Suff,  dio  =  sskr,  tja).  —  VonCompositis  erwähne  ich 
nur  a^t^pev^j  6^  ein  zweihenkliges  Gefäss,  für  mKpupopevq  der 
gleichen  Aspiration  wegen  (Lobeck,  ParalipomenaGrammaticae 
graecae  I-  p.  44).  ___^___ 
• 

Siißpog,  Sy  Hegen,  Im  Sanskrit  entspricht  ambara  <ä*i? 
Wolke^  formell  sowohl  (dft^apo  contrahirt  in  Siißpo),  als  der  Be- 
deutimg nach  zu  sehr,  als  dass  man  sich  enthalten  kann,  es 
mit  dem  giiech.  zu  identificiren.  Sehr  nahe  an  ambara  klingt 
sskr.  abhra,  welches  ebenfalls  Wolke  heisst.  Dieses  abhra 
ist  zusammengesetzt  aivs  ap  -|-  bhra ;  ap  heisst  Wasser 
und  bhra  (von  V^bhf i)  IrageiuL  Wäre  es  nun  mOglicli,  am- 
bara fär  entstellt  aus  ab+bhara  (wo  bhara  =  bhra)  zu  hal- 
ten, so  dass  b  vor  b  in  m  übergegangen  wäre  und  bh  auf  eine 
zuialUge Weise  seine  Aspiration  verloren  hätte,  oder,  was  walir- 
scheinlicher,  aus  der  Grundform  abbhra,  ambbhra  und  80 


118  OM—AN, 

ambara  entstanden  wBre,  so  wlirde  ambara  sowobl,  9A&Sußpog 
zu  dem  sskr«  Thema  ap  ^hören,  welches  Pott  (£.  F.  1, 188) 
zu  y/^^k  trinken,  zieht;  dieser  Wurzel  entspricht  aber  griech. 
y^TTo,  so  dass  B^pog  also  zu  dieser  Wurzel  zu  ziehen  wfire. 
(Zu  ap  gehört,  um  dies  beiläufig  zu  bemerken,  sakr.  apnas, 
welches  mit  Cebergang  des  p  vor  n  in  m  (wie  freß  in  ctiivös) 
das  von  Pott  (E.  F.  1, 109.  U,  58)  falsch  erklärte  lateinische 
amnis  ist).  Von  B^pog,  lateinisch  imber,  kommt:  B^t^ptog^ 
tt,  ov;  Sußortvögj  j^,  öv  (zw.) ;  (Jfi^pi^pdff,  ijf,  dr  ,•  Sußptffnigy  eg,  reg- 
nicht;  OyLppia,  i^,  Regen  (zw.) ;  S^piao^  regnen;  o^fn^ia^  tö^  Äi- 
gen  (zw.);  Sßßplioj,  beregnen]  —  dvo^ißp^sig,  ecro-a,  ev,  sehr  reg^ 
nicht]  auoußpLa,  17,  Regenmangel]  hröiißpritrig,  9^,  Beregnung,-^ 

Mit  Schwächung  des  ursprfinglicli  anlautenden  a  zu  i,  wie 
im  lateinischen  imb er,/ gehören  hieher  die  NN.  pp^lfi^po^; 

"IfißpOO-Off.  

-  6^g>aK6y  Nabel;  im  Lateinischen  entspricht  umbili-cns; 
imSskr.  heisst  der  Nabel  näbhi  und  vermehrt  durch  Suffix  la: 
näbhila  ein  hervorstechender  Nabel ;  althd.  entspricht  n ab ala, 
mit  dem  gricch.  in  Beziehung  auf  die  beiden  Schlusssylben 
ganz  übereinstimmend.  Was  das  Verhältniss  der  anfangenden 
Sylbe:  oyi<p,  lat.  umb,  zu  sskr.  näbh,  altlid.  nah,  lett  nabb-a 
betrifft,  so  ist  ihm  —  abgesehn  von  der  verschiedenen  Quanti- 
tät des  sskr.  a,  welches  jedoch  auch  in  näbhi  ursprünglich 
kurz  war,  wie  nabhi  «m  RaH,  beweist —  ganz  analog  sskr. 
nakha  oder  nakhara,  ahd.  nasal  gegen  iafeinisch  ungula 
und  griechisch  dvx^x  fSr  dyx  (ein  oyxo^j  analog  d^upoXS,  würde 
lateinischem  ungula  genau  entsprechen).  Dies  Verhältniss 
sucht  A.  Benarg  (Rom.  Lautlehre  2ß8)  zu  erklären;  Sicherheit 
ist,  80  lange  man  die  Etymologie  nicht  kennt,  nicht  gut  mög- 
lich, da  wir  nicht  wissen  können,  welche  Form  die  primäre 
ist  Ich  vermuthe^  dass  dßg^  die  organischere  ist  *Ofi^aXd^, 
6^  Nabel;  S^ahcv,  tÖj  Dim. ;  6^aXo&g^  eacra,  ev,  mit  NabeJ 
rersehn;  ö^tpakdSrig^tg^  nabelformig]  d^KpaTJcg  ^  ovy  den  Nabel 
beirrend;  S^upotkoorög^  17,  or,  in  Nabelgestalt  gebracht]  dyjpoCh^ 
cnipy  6,  Messer,  die  Nabelschnur  abzusehneiden '^  dxpö^i^akovi  a- 
9tpoyLg)(£ku>Vy  t6,  die  Mitte  des  Nabels. 

^AN.  Die  sskr.  V^an  athtnen,  früher  schon  durch  eine 
Menge  davon  abgeleiteter  Nominalthemen  belegt,  ist  jetzt  auch 
mit  dem  Präf.  pra  in  der  Bedeutimg  leben  als  Verbum  nachge- 
wiesen (Windisehmany  Sankara  p.  130). —  Zunächst  erscheint 
sie  im  griechischen  av-efio^^o,  Hauch  (lat  animus,  sskr.  an-ila 
Wind);  ave^iovy  tö  Tzw.I,  Dimin«;  aveuöstq,  eaaa^  ev,  ionisch 
JjveiLoeiq  (ist  97  durch  Vriddhi?),  windig ß  av^id^ngf  ^g^  l^tfUSi  ^vi- 
\uog^  a,  ov;  aveiuaiog,  a,  ov;  ave^iogy  a,  ov  (zw.),  windig;  ope- 
fi/a,  1^,  Blüliung;  ave^iöiDj  lüften]  Ave^o^  durbh  Winde  bewegen 
(N.  T.) ;  äveiiöTi^  tSog,  1^,  die  Windstillerin  (Beiname  der  Athene); 
'  avmmiogj  ov,  windig,  nichtig. 

aveyLdvm  ävs^unnflgy  ^  .und  ^i^ov^  %ö,  die  Anemone. 

Wegen  der  ganz  gleichen  Bedeutung  mit  avt^uiaSuog  zieht 
man  mit  Recht  hieher  ^txa\t,mviogj  ov;  ich  fasse  es  ala  zu- 


AN.  119 

saamieagesogeii  ans  ^i^tFapnumog  (vgL  &ifui&vn) ;  ^(^ «  zwischen 
ir  «nd  fi  gii^  leicht  verloren  und  dann  war  diese  Zusajninen- 
aebuig  nolhwendig.  Eine  andre  Schreibart  ist  lUTa^Xuygi  sie 
pk  für  minder  beglanbigt;  auch  sie  wäre  zusammengezogen, 
aber  ans  i»emvt^uikiog ;  yon  einer  Zusammensetzung  mit  der 
sskr.  V^Ti,  grieck  &ßn^  wehen j,^  welche  Pott  (£•  F.  U,  165 j 
-iiier  erkeimen  will,  kann  ich  keine  Spur  finden« 

Ppü  (E.  F/I,  253)  zieht  zu  dieser  Wurzel  femer: 
aV'TQOy^  TÖy  {kätde}  Grotte  (wörtlich  wäre  es :  Emriehtuftg 
(SuCtpo)  man  iMQen,  Kühlen) ;  grosse-  Sicherheit  liegt  in  die- 
ser Zusammenstellung  nicht;  ,im  Sskr«  heisst  die  Grotte  i^iem- 
lichäbnlioh  randhra,  dessen  Etymologie  noch  sehr  uugewiss 
ist;  von  Scyrpov  kommt:  ävrpia^  ff^  HoMenbewohnerhi ;  ttvrpalo^ 
a,oy,  %ur  Grotte  gehörig'^  avrpiidvtgj  eg^  grottenartig \  vjtavrpog^ 
of,  tuUer  einer  Grotte.    . 

Mit  Präfix  pra  componirt  heisst  diese  Wurzel  im  Sskr. 
pr&n  und  bedeutet  M#»;  davon  kommt  im  Sskr,  pr4n  a  Hauch, 
Athem^  Kraft j  Leben  %  im  Griechischen  entspricht  lixmopriv 
statt  qffftpfo  ;  wie  in  oK  (S.  60)  akamrix  (S.  74)  ist  der  das  Thema 
schliessende  Vokal  abgeworfen  und  dieses  dadurch  in  die  3te 
Dedination  hinül)ergezogen;  der  Genitiv  u.s.w.  müsste  ((iprtv-o^ 
heissen;  er  heisst  aber  <ppiv6i;  und  e  erscheint  nun  durchweg  in 
allen  hleher  gehörigen  Derivativen.  Ist  auch  dies  durch  diese 
Verkäizmig  des  Themas  herbeigefiilirt,  oder  liegt  dem  griechi- 
schen eine  Form  zu  Grunde,  in  welcher  pra+an  nicht  prän 
(durch  Contraction)  sondern  pran  (durch  Elision)  ward  (vgl. 
fpXef  =  bhrag'  S.  106).  (ppi^  ist  eigentlich :  Hauch;  aber 
dann  wie  animus  Geistj  Verstand  vL.%.Vf.\  ^pheg,  al,  bezeich- 
net das  Zir^eA/'tf/i^  wie  man  annimmt;  fsindqfpiveg  nicht  vielleicht 
eher,  in  grösserer  Uebereinstimmung  mit  der  Grundbedeutung 
die  oif^anischen  Theüe,  welche  zur  Respiration  dienen  ?  y 
^peifö^ey.  —  tpp&^viög^  i^,  6y,  zur  tppip^  gehörige  (pp^ntgy  j^ 
Wahneinni  ^peyntxög^  i^,  dv;  tpp^xtxög^  if^  ör,  wahnsinnig  \ 
^perttlSioif;  tppsvstiZoo,  wahnsinnig  sein;  (pptymiooi  (ppsytrut" 
&9;  qfpsnjrtäao,  glbd«;  ^peysnöjdöf,  8-,  (ppeytrtaöig^  ^^  Wahn' 
aBM.—  <ppey6oif,  klag  machen^  <ppivco6ii^  ^,  Bdehru$ig\  (pp&^QD- 
tjfpaoi^y  'tu,  Beleirungsmitteh  —  ßdsrd^peyoy,  rd,  ein  Körpertlieil 
%wi$ehe9i  jien  Schultern  u.s.w. 

Blit  o  f&r  <  entsteht  die  Wurzelform  (ppor  in: 

^pöng^^y  Verstand  i  (ppörißiGg,  oy,  verständig  \  q^povioo^ 

i)  D«cli  BOM  ick  bier  nothwendig  auf  eioe  der  tiefer  liegeadeo  Ueber- 
^ — *^ iwitchen  dem  GrieehitckeD  und  dem  Sanäkrit  aufmerk- 


macken,  welcke  einst  sti  SchlüMen  berechtigen  werden,  die  wir 
kier  kanm  andenten  dürfen  (ygl.  hfti)*  Die  Vedantapbilofopkie  tkeilt 
die  Beapiratioa  kekaontliek  fuaffaeb  in  prAna,  apAna,  riAna,  «- 
dAna»  aamAna;  Ton  diesen  ist  prAn'a  der  vorwärts  gehende  Haueh, 
desfrn  Endpunkt  die  Nasenspitze  ist  und  dessen  Anfangspunkt,  Wohnung, 
im  Htrzen,  Heisst  darum  (po-^f  fast  so  viel  als  Herz  ?  WAre  sckon 
dicte  speeieUe  Bedeutung  ron  orAn'a,  eigentlieh  Vorhauch,  ausgebil- 
det gewesen,  als  die  grieebisoie  Sprache  sieb  von  ihren  Verwaiidten 
treutef  ^ 


120  AN. 

de^^-en  u.S.^.;  qfpdvffßa,  rö,  VersUmd;  qfpo^ßiottla^^  6,  hoch^ 
sinnig ;  (ppoyfjßiOttf&Srfg^  sg^  terständig ;  tppöVfjfiotiSßa  y  muthi^ 
machen  •^  <ppcvtfjAati6ßiogyS,  das  Muthigmuehen ;  ^pörtfötg^  rj,^ 
das  Denken.  —  f^poyißXBV'ßiaj  tö,  Verstand^  fppc^ipjeöofjua,  cfert- 
keni  tppovißiivöt^,  ^y  das  Denken*^  ^poviprißa^  xö^  die  Handlung 
eines  Verständigen  \  alle  spät] 

.    dyavöq>poo¥^  oVj  mOd  gesinnt;  ifpo<ppoyioi>g^  wohtssoUend ; 
öoixppovtKÖg,  ff,  dvj  massig]  6oo<ppcfylZa>,  besonnen  machen  %  öoi>^ 
qfpöytöfiöf,  o;  öosxppöi^iöi^,  i^;  6<x>^pdyi6/da^  xö,  Warnung^  4fa>- 
g)poyi6tifpi  6(MHppoyt6xifs,  6,  einer  der  besonnen  macht  \  6oo<ppo^ 
yt(Sx6Sj  ^j  Witzigung;  öao^porttfxpcög,  t^,  dv,  besonnen  i  6ooq>pco-^ 
öirijj  1^,  Besonnenheit.  —  KotxatppovrfXi^g ,  6,  Verächter  %  KCcrot'' 
ippoyrfxvtög,  if,6y,  gern  verachtend;  eöxaxa<ppörrfXo^j  verächtUch, — 
<ppovxig,  7^,  Sorge;  ippovxiZßOj  denken  n.s,w«;  tppdyrtö^ae, 
xö,  das  Ausgesonnme ;  tppaynöxffg,  S^  Denker ;  tppoyxtöxifptovy 
x6j  Hörsaal \  <ppoim0rot6g,  ^9^^j  bedachtsam;  dtppörxtöxog,  ovy 
sorglos ;  itpporxtÖXiioo,  sorglos  sein ;  eltppovxtöxia^  Sorglosigkeit, 
Mit  a  för  €:  <ppon^  ist  nur  in  Compositis  erhalten:  eöq^pai^ 
voo  (entweder  mit  dem  Zeichen  der  4ten  Conjngationscl.  <ppav^ 
ja«  oder  der  lOten  (der  denominativen)  ^porv-ajä  dessen  a 
auf  ähnliche  Weise,  wie  imOodiischen  (Iste  schwache Conj.), 
verloren  ging,  so  dass  sie. formell  mit  der  4ten  identisch  irard : 
^pav-jä  woraus  tppaivoo  wie  Xiatva  ans  Acorr-ja)  erheitern, 
BA<ppayx6g, 'ff.,  öv,  erfreut \   eög>pocyxvi6g,iff,  6v,  erheiternd^   «5- 
tppaöxiat,  if  (für  eöq>pctifX'ta\  Frohsinn^  npdipptkööa,  ^,  gewo- 
gen, (Femininnih  statt  ytp6q)pBßa,  nach  Analogie  von  6tääa\ 
das  dazu  passende  Mascnlinum  wurde  heissen :  npotppag^  das 
Thema:  npoqipctvx^  im  Femininum  eigentlich:  npofppocvxia;  wor- 
aus nßoq>pttv^6a  \   np6€ppa66a,  wie  '  x^ptiyx^ta :  ;|'flrpfctf<yar ; 
fast  mit  demselben  Rechte  darf  man  übrigens  npötppotööa  als 
Femininum  von  npö^paor  betrachten,  wie  Xiatva  von  Xicov* 
denn  wie  np6<ppa66a  ein  npotppocy,  -arxcg  voraussetzt,  so  um- 
gekehrt Xiatra  statt  Xioov^  »ovxog  ein  Msc.  Xsayj  ^ccvog. 

Indem  vor  pra+an  (=^parv)  die  sskr.  Präposition  ut 
atssj  tritt,  entsteht  die  Form  ntnrin  mit  der  Bedeutung  aus-j 
vorhauchen  *^  im  Griechischen  gent  t  vor  9,  wie  so  sehr  näufio;, 
in  g  und  u  in  o  über,  wie  fast  allenthalben,  wo. dieses  Präfix 
erhalten  ist  (as.B.  Sp^ööoo:  ut+rug',  ößßooöioo:  ut+rud  und 
so  aa«,  vgl.  H.  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl.  S.  330  und  auch  sonst  o 
für  u  z,B.  S.13);  so  entspricht  denn  dem  sskr.  utpr&n  griech. 
dstppav  aushauchen,  duften,  riechen.  Potts  Zusammenstellung 
desselben  mit  ghrä  (£•  F.  1, 182)  ist  nicht  haltbar.  Die  Zu- 
sammensetzung, so  wie  die  eigentlichen  Theile  dieser  Wurzel 
mussten,  zumä  da  das  Präfix  ut  gar  nicht  im  Sprachbewusst- 
sein  der  Griechen  blieb,  früh,  vergessen  werden;  daher  diese 
Form  dann  bald  behandelt  ward,  als  ob  os<pp  ihr  eigentlicher 
Wurzeltheil  wäre:  daher  6gq>pairofiat^  6gg}pfj6oßiazy  Ag<ppo- 
ßfjy  u«  aa.  der  Art    Davon : 

Sgtppatyxrig ]  dgtppoofxrfp^  6y  Riecher;  6gg>pccm^pu)ff,  a,  ov; 
6g<ppctrxui6g ^  tf^  6y,  riechend*^  ögg^payxög^  t^,  6yy  gerochen \  Sg^ 
tppavOtg  \   igtppaöig  (zw.)?  ^ ;  dg^ppaöia,  ^,  das  Riechen ;  nn- 


AN.  121 

oT^ffnische  Formen  mit  Verlast  des  raiSfcalen  r  ${nd:  Sgcppa^ 
TfnGfrmeh^  Sg^dSiov^  röj  Stärktmgstnifteli  Sg(pptl(ftg^  ^,  das 
Rktkm^  6(Upprftv(oSjij^ay,  riechend  i  SgippiftoSj  ij^dr,  gerochen, — 

&v  erscheint  in  äv-oo  (bloss  einmal  ävowd)  außoren,  und  in 
den  ^eichbedentenden  ävvoo  (att  ßvvao)^  avvr(o  (att  ävvTOi))^ 
eyoouai^  zonächst  ist  hier  dieVersehiedenheit  der.Qaantität  be- 
achteoswerth,  wo  uns  jedoch  die  drei  zulefast  erwfihntenForJhlen 
zu  schliessen  erlauben,  dass  a  von  Natur  kurz  ist  und  in  &poo 
.«eine  Länge  mehr  seiner  Stellung  im  «Verse,  begOnstigt  durch 
die  auf  a  folgende  Liquida  verdai^t  Thierseh  (Gr.  Gr.  224)  er- 
wähnt ans  HesgcK  ToLverou,  =z  apvu,  und  schliesst  daraus  auf 
anlautendes  /;  dafiir  spricht  auch  aavtjq  (Hetych.)^  welches  Aßoi,'- 
77^;  vermudien  VSlssX*  Dieses  liesse  also  auf  eine  Wz. /av  rathen. 
Dagegen  haben  wir  im  Sskr.,  das  Substant  anta  ganz  identisch 
mk  goth.  an  d  e  i s,  Ende^  welches,  abgesehn  von  dem  anlautenden 
::.  welches  aber  Ueberbleibsel  des  Präifixes  ava:  ßa  sein  kann, 
lo  Form  und  Bedeutung  jenen  Formen  so  nahe  liegt,  dass  man 
es  nicht  gut  davon  trennen  darf  (vgL  Pott  £.  F.  II,  151).  Aber 
weiches  ist  die  Wzform  von  anta?  In  H7/fOfi«Lenkon  wird  es 
von  dem  unbelegten  am  ^Wm^  abgeleitet;  die  indischen  Gramma- 
tiker dagegen  scheinen^eine  unbelegte  Wurzel  at  (ant)  mit  der 
Bedeutung  ^irtifefi,  be$ehrä$üeen  zum  grossen  Theil  nur  aus  diesem 
Sabstantiv  formirt  zu  haben.  Jene  Etymologie  hat  weder  in 
Beziehung  auf  Bedeutung  noch  Form  Begründung;  diese  nicht 
in  Beziehung  auf  Form.  Man  sieht,  welche  Schwierigkeiten 
f^ich  hier  häufen,  und  wird  mir  darum  Recht  geben,  dass  ich 
keine  bestimmte  Wurzel  aufzustellen  wagte  (anders  Buttmann 
LexiL  I,  271).  ^ennoch  will  ich  eine  Vermuthung  ausspre- 
chen, ^e  aber  auch  f^  weiter  nichts  gelten  soll.  Sollte  anta 
eine  participiale  Bildung  der  vO^^  ^^^^  ^^^  begränzt,  beendet 
heissen?  Vorzüglich  brachte  mich  die  Identität  von  jama  und 
anta  in  der  Bedeutuujg  Tod  auf  diese  Zusammenstellung.  .Auf- 
fallend wäre  in  diesem  Fall,  dass  auch  im  Gothischen  jede 
Spur  des  anlautenden  j  verloren  wäre,  allein  dieses  j  ist,  wie 
Mch  unter  ^a^  zeigen  wird  (vgl.  H.  A.  L.  Z.  1837.  £rgzbl.  S. 
909),  Vertreter  von  d,  und 'anlautendes  d  ging  in  der  ältesten 
Form  der  Sskritsprachen  schon  bisweilen  verloren  (vgl.  sskr. 
a^ru  und  ahan  a.  a.  O.  925).  Wäre  jam  wirklich  die  ftir  av 
anznnehmende  Wurzel,  so  wäre  j  wie  gewöhnlich,  oder,  wenn 
die  Griechen  diese  Formen  schon  in  der  Gestalt  ajx  erhalten ,  d 
schon  in  einem  fri\beren  Sprachzustand  verloren  gegangen, 
und  v^  wie  in  dvaripiq  und  aa.  fttr  m  eingetreten  (vgl.  y/^da^). 
Das  anlautende  Digamma  gehört  dem  schon  erwähnten  Prä- 
fix.—  Von  ävvcD  kommt:  awo-ty,  ^,  Vollendung'^  avvanjiog^ 
ov,  ßrdemdi  awcrrög,  dv,  vollemtet'y  awarixög^if,  öv]  cbnjxi- 
^^9  ^9  ^9  ^^c"*  Ziele  führend^  ifwarpov,  to,  ein  Magen  der 
wiederkäuenden  Thiere  \iti  f&r  &  eine  Art  Vrjddhi)  avijwcrTOi;^  ov. 
—  ii&vva\ujLy  TO,  das  Vollendete^  — 

Von  av&  kommt  dviij  ^,  Vollendung  \  oavif^j  iq,  was  nicht 
roilendei  werden  kann. 


122  AN. 

avp.  Im  Sskrit  entspricht  nri  Mäfm  mit  dßm  votaliscKen 
i^i;  dieses  fi  ist  von  den  Griechen  in  diesem  Beispiele  —  in 
den  allermeisten  Casus  —  eonsonantisch  aufgefasst,  so  dass 
der  Wurzeltheil  nur  vp  lautete ;  da  dieser  nicht  ausgesprodieu 
werden  konnte,  so  nnisste  als  Stutze  ein  a  vortreten;  so  ent- 
stand &yp.  mit  gewiss  ursprünglich  kurzem  a;  später  wurde  es 
auch  lang  gebraucht;  nacb^ffabe  des  Dionysius  soD  dieses 
Thema  früher  mit  /  angelautet  haben  (vgL  Dawes  MiscelL  Crit. 
edf  Kidd.  213.  353.  658) ;  aus  Homer  werden  zwei  Stellen  an- 
geführt^ in  denen  sich  Hiatus  vor  avtfp  zeige;  ist  diese  Angabe 
richtig,  so  muss  man  hier  ein  dialektisch  und  unorganisch  vor- 
getretenes Digamma  aimehmen  (vgl.  PoU  E.  F.  I,  106);  auf 
keinen  Fall  möchte  ich  deswegen  eine  Compositioh  von  «pt 
ißapC^  mit  der  Form  vp  annehmen  {Pott  E.  F.  I,  222).  —  lin 
NommativSingulans  trat  an  die  Stelle  von  ri:  ar  (indem  ri,  gn- 
nirt  ar,  mit  demNominativzeichen  s:  ars  hätte  werden  müssen, 
aber  nach  bekanntem  Gesetz  dieses  s  nach  r  aufgab  und  statt 
dessen  den  ^vorhergehenden  Vokal  dehnte),  also  an  die  SteUe 
von  avpi  aväp  oder  cbri^p»  6,  entsprechend  sskr.  na  f&r  nftr  (die  ; 
Formen  andrer  verwandter  Sprachen  vgl.  bei  Pott  E.F.1, 106^; 
in  dem  Genitiv  ccpp^ög  ward  d  zwischen  vp  eingeschoben,  also 
avdpo^  u.Siw.;  im  Vokativ  erscheint  fi  gunirt:  avep;  diese  ^u- 
iiirte  Form  aveo  ist  dialektisch  vielfach  die  Grundform.  —  di^ 
öpiov^rö]  dyoplöxog^  <5;  dvdpdfuwy^  tö\  Dim.;  dySpäio^^  ar^ 
cy^tnäniUich\  dröptia;  aySpia\  dvdpötrff;  dySpoöüvrf;  dySpatö^ 
njg^  Tf,  Mannhaftigkeit^  dySpoiöf^  ¥f,  öVy  männlich \  ärSpöfjiso^y 
et,  ov,  (von  Suff.  11^  =  sskr.  maja)  menachenartig;  dvSp^^^  gx, 
oY,  tiuinfUich'y  dySpdStfg,  cg^  mannhaft i  AySpaxd^^  Ma»im  för 
Mann  (xo^  =  sskr.  Suff,  f  as);  dySpocnds,  dSos  y  ijf,  Pariian:^ 
ävSpia^td^  Männersehmäuse  in  Creta\  dvSpdby^  ai¥og\  Ayöpecav  ; 
dyßpsidby^  S^  dySpoovtrt^y  iSoS ^^^Männerwohtuing^  dvSpidks^ 
A¥Xo%^  6^  Biid  eines  Mannee^   dvSpicnrtiöHos ^  6^  Dim.  — 

dySpiS/oo^  %um  Mann  machen^  dvSpiOti^  nach  Mäntnerari ^ 
ArSpiöfMof^  Sj  Mannhaftigkeit^  —  dvSpios^  zum  Mann  machen^ 
dvSpinna  (zw.);  drSptAofUKi  =  dy8pi2ofiaL  — 

ctöxavSpoi^  ov,  eanmU  der  Mannschaft :^  oAravSpi^  Adverb 
davon;  töavSpioo^  reich  an  guten  Menschen  sei$i\  drctyöplix^ 
dvav6ptla\  i^,  Unmännlichkeit^  dvotrSpinS^  ol,  Entmannte. 

Mit  der  gunirten  Form  und  zwar  op  Air  sp  erscheint:  m^o- 
pBO^j  of,  ov,  (a  Vriddhi)  mannhaft*^  dvopia  (^opia)^  i^;  Mansi^ 
haftigkeit'j  femer  vielfach  in  Compositis,  z.  B.  ^piävoop^  opos^ 
6j  Halbmann\  dytp^opia^  fj^  Mannhirftigkeit^y  {inBprpfOpiGo  ^  grausen 
Muth  haben. 

Zu  der  gunirten  Form  nut  ep  gehört  dyndvtipa^  ij  ff'em. 
statt  dvsp^tix)^  die  Männergleiche.  Erwähnen  will  ich  noch  das 
sonderbare  dvr\pr\%y  welches  nachi7e«ycA.  müimUch  heisst,  nach 
Suid,  f nannlos,  

Aus  der  Form  dvSpo^  componirt  mit  An  von  (S^,  bildete 
sich  äv^poono^  Mannsgesicht  höhend:  dv^poonog^  6,  Mensch 
(anders  Potty  £.  F.  1, 158.  II,  45) ;  5  ward  durch  Einfluss  des 
p  in  d  verwandelt ;   davon  :  lt¥^pd>nw¥ ;  dv^poondptav  \  giy^ 


AN—ON.  125 

9fH07t{6Mo^j  Dim.;  A^&ßoimotrif,  ^,  MenschUehkeii^  drStpdmstoff^ 
«r,  or;  drdpcmnfioS  ^  dy^pdonwos*^  dr^poimvtoS,  tf,  ov^  mensch^ 
iiek;  drBpamiif^  i^,  Mef9$chenhaut  ]  drStpamiofun ,  Mensch 
#€»»;  dv^pctmvl>oiM'tt^  sieh  %um  Mensehen  machen;  dvBpca^ 
m4a>,  einen  Menschen  machen;  dy^potmtößios ^  6^  das  Mensch-' 
werden^ —  ehatväpomtoß^ov^ unmenschlich;  dnoty^pamda^^nla)^ 
^,  VnmenschUehkeit%  ptXav^pf&niVfia  y  tö^  tnemchenfretmär- 
Hche  Handitmff.  —         

dria,  ^Cbei  Homer  u—  später  auch  vo^y^  Unlusi^  Trauer 
Q.  &  w.  Darf  ich  wagen,  damit  das  sskr.  anaja  zu  identifici- 
ren?  die  formelle  Verwandlung  des  aj  in  t  ist  zu  einfach,  als 
dass  sie  einer  genaueren  Erörterulig  bedürfte:  ^nan  ent- 
gprädie  dväta*^  ^was  die  Bedeutung  anlangt,  soheisst  anaja 
Vngiüekj  und  dieses  ist  leicht  mit  dem  Begriff  von  dvia  zu  Ter- 
emigen;  anaja  ist  aus  an  privat  und  aja  zusammengesetzt; 
letzteres  kommt  von  y/^l  gehn,  so  dass,  wenn  unsre  Identifici- 
ning  richtig  ist,  dvla  zu  ^  /  (S.  9)  zu  setzen  ist  Davon: 
driapos^  drnfpoSj  rf,  ök  (vgl.  Poit  £.  F.  H,  598);  dvtvpoi^  rf, 
iv,  (spät)  iäsiigy  dyicbSrf^ ^  SS ,  kränkend:  dvidoo ^  dnaifij ^  6e- 
trüben,  kränken\  dydnoSj  oVj  schmerzlos  \  Avöctvias^  Sj  Schmer%^ 
loser.  — 

irsögy  dy  oVy  auch  evrcoV,  siunnn;  Passow  stellt  es  mit 
ifrecD  asusammen,  und  Bedeutung  und  Hauptelemente  des  Wor- 
tes stimmen  auch  überein;  dennoch  kann  ich  diese  Zusammen- 
Btenm^  nicht  billigen,  weil  mir  äreoD  aus  ay+aß  (vgl,  ^ß^j 
hauchen)  zusammengesetzt  ist;  nun  wechselt  zwar  sonst  a  mit 
€  ab;  aSein  so  viel  mir  bis  letzt  sicher  ist,  niemals  beim  a  pri- 
vativom.  Davon  iysdcioo^  tysöoo^  verstummen;  iveötriSy  ^,  das 
Versfummen.  — 

Gleichbedeutend  mit  ivsög  ist  iXAoV,  i^,  dv,  stumm;  ich 
fihre  ^  hier  an,  weil  es  vielleicht  wurzelhaft  idtotisch  mit  je- 
nem sein,  und  so  auf  die  Entdeckung  der^  beiden-  zu  Grunde 
Hegenden,  bis  jetzt  unbekannten  ^  Wurzel  fuhren  könnte;  weim 
nSmlich  das  zweite  e  in  hiög  für  ein  ursprüngliches  j  steht: 
lijo,  so  verhält  sich  ikXo  fast  genau  dazu  wie  iiKXo  zu  sskr, 
anja.  —  

^EvvA^  jj,  Name  der  Kriegsgöttin ;  A'Vfiiov,  Tempel  der  sei-- 
heu;  TrvMxoSj  ov^  kriegerisch.  — 

*""  'f 

Sros^  S^ifj  Esel  Wenn  wir  das  lateinische  asinus  ver- 
gleichen,  aus  welchem  goth.  asilus,  slav.  osel:  oslo  litt 
asilas  übernommen  sind,  so  darf  man  nicht  bezweifeln,  dass 
das  griech.  ovo  in  der  Mitte  ein  6  eingebüsst  hat;  die  ihm  zu- 
nächst vorhei^effangene  Form  war  ohne  Zweifel  dtfvo;  im 
Sanskrit  entspricht  nichts.  Ich  halte  das  Wort  f&r  orientalisch, 
wie  ja  auch  der  Esel  vom  Orient  he;*  nach  dem  Occident  kam, 
und  identificire  es  mit  dem  hebräischen  TlHhi;  dieses  wird 
griechisch  mit  neuer  Endung  dxvo  oder  ürrvo ,  und  mit  Ueber- 
gang  des  t  in  c,6^o  oder  döwo  geworden  sein;  in  dieser  Form 


i24  ON—IN. 

lernten  die  RSmer  das  Wort  kennen,  und  verpflanzten  es  übei 
den  ganzen  Occident  Bei  den  Griechen  aber  ward  in  d(H^< 
das  ö  dem  r  assimilht  und  so  entstand  Syo.    Davon:  önlptcnr  ^ 

7^,  öVj  vom  Esel;  dycbStfSy  sffj  eselartig;  övetoy,  to,  EseUiail  ^ 
Svela,  ^j  Eselfell;  dr/f,  ^5  öyiataa^  (Hesych.)  Esßbmsl;  tjpuo^ 
yitrjg,  6,  "ittSy  ^,  vom  Maulesel. 

Svos  bedeutet  durch  Uebertragung:  eine  Art  Zugmaschine  ^ 
davon  Srevog^  S^  glbd.;   dvsöcoj  winden.  — 

ivias^  Sj  ^ne  eselffrane  Art  des  Scarus;  SvltfjS^  6,  em^ 
Steinart  aus  Skythien ;  dvlrig^  ifj  ^  eine  Art  Origanon. 

SyvE.  vxo^,  im  Sikr.  nakba  Nagdj  vergL  Sfjg}aX6(S.llSy^ 
aus  dessen Verhältniss  zu  sskr.  näbhi  wir  schon  oben  schloß 
scn ,  dass  die  thematische  Form  von  SvvS  eigeat!icii  dyx  'vvai-, 
also  b  erst  eingeschoben  ward.  Die  Ableitung  ist  ungewiss. 
Davon:  Syiixtov,  röj  Dim;;  SvvxlZoOj  Klauen  beschneiden;  ävt^xi— 
<fßö/,  S,  das  Beschneiden:  dvvxKStifß,  &,  der  die  Nägel  abschne(det ; 
ivvxKSri^piov,  röy  ein  Messerchen ;  Svvx^go^  %u  einetn  Naget  tna^ 
chen.  Von  Svy&  als  Namen  eines  Edelsteins:  ävix^o^^  V>  ov^ 
von  Onyx  gemacht'^  dvvxirrf?^  6j  -irzff,  ^,  dem  Onyx  ähnlich.  — 

l'n^  Zusammensetzungen:  dxpdbvvxogjoy,  mit  den  Nägele 
spitzen  gemacht  u.s.w.;  aHpooyvxict^  ^y  Nagelspifze  ]  dnovuxt-^ 
öfAa,  töy  Nagelsplitter;  fiafvvS  (für  ßMy(oyvß  wegen  Dissimila 
tiou);  ßicavvxog^  o^j  einhufig\  napaävvxig^  ^5  derNehennageL 

Gehört  hieher  6t6yv£,  S,  scharfe  Spitze  der  Nägel J  ist  es 
cl0e  Zusammensetzung,  in  deren  erstem  Theile  die  ^rct,  sfe^ 
hen,  liest  ?  der  hervorstehende  Theil  des  Nagels  ?  D/ivon  : 
ötoyvx<xfSt]fj  eSy  spitzig. 

Ivioo^  Ivdoo,  ausleeren,  reinigen  a.S.w.  Pott  (E.  F.  I,  1Ö8) 
vergleicht  damit  die  sskr.  y  snft=eriech.  ra  waschen,  so  dass 
er  luso  den  Begriff  des  Reinigens  als  den  ursprünglichen  be- 
trachtet   Weder  die  Form  noch  die  Bedeutung  giebt  dieser 
Vergleichung   grössre    Sicherheit     Doederlein  ( Synonym«' I, 
96)  und  andre  vor  ihm  leiteten  inänis  von  Ivdoo  ab;    anf 
dem  jetzigen  Standpunkt  der  Etymologie '  wird   man  natür- 
lich nicht  mehr  so  grob  verfahren.    Allein  gefragt  muss  doch 
werden,  ob  inänis  damit  zusammenhängen  möchte.    Meiner 
Ansicht  nach   ist.  dies  nicht    der  FaU.      Ich  leite   nämlich 
inanis  von   der  V^^n  hauchen,    wehen   (S.^  118)  und    be- 
trachte es  als  eine  Composition  des  Präfixes  in  mit  einem  Siib* 
stantiv,  welches  etwa  dem  sskr.  äna  Hauch  {k  Vriddhi;   die- 
selbe Dehnung  auch  in  dem  zu  an  gehörigen  änus,  der  hau^ 
cltende.  Winde  lassende  oder  riechende  (vgl.  ögtppaivoßiai  S.  120)) 
entsprechen  würde,  so  dass  inänis  (vgL  wegen  der  Endung 
is:  inanimis  von  animus)  Ltift  in  sich  habetid  (vgl.  über  diese 
Compositionsweise  Boop,  Gramm,  s.  r.  667  und  das  ganz  ana- 
loge Beispiel  ivSAsxv^  S.  98)  heissen  wurde^    und  erst  in  t^o 
fem  hohl,  leer  (vgl.  ^v  und  KotKo^,  xirog  u.s.w.,  in  denen  der 
BegriOr/Wi/  aus  dem  des  durch  L^tß  Aufgeblasenseins  sich  ent- 
wickelt). So  ist  also  an  eine  Verbindung  von  Ivdoo  und  iuänis 


IJV-fiB..  12; 


^^za  denken  ^  i9:nd  ^ivir  müssen  das  griechische  Wort  unal 
^^^0^^^  lassenu  I>»^oii:  ivtj^fJiögj  6y  Ausleerung;  vniptyoi 
^^  ^ennässig    €itMM^^lecri\     impivriötg^  jj^  übenmusige  Auslei 


Mvvis^  ior^  S^  ^9  b^ratibt,  ist  wohl  vOllig  identisch  mit  dei 
j^lf*  ttna,  w^niff^r ^  Jcl^ner,  mangelhup,  welches  bei  Zahlwöi 
^5^  grade  wie  da^  lateinische  nn-d&,  wo^n  ihm  auch  forme 
<^^4?J^  ist,  gel>irsuDLoht  i^vird.  Doch  erinnert  es  auch  an  ahi 
P^^0.  (Graf  AJid.^  Sprsch.  I,  854),  feUeml.  Eine  Etymologi 
^0^  ich  nicht ,  so  '«^enig,  wie  bei  Iräoo^  mit  dem  es  sich  vie 
^l^t  verbinden,  lässt.    

ifrÄiypov,   -rc>  ^    geTv5hnlich  nn  Plural:  erhoTiie  Ufer^  d( 

^^SsseOiS.iTV^.,  ^rHöIsie  4Erar/«i}^«^/^;  man  leitet  es  unerklärliclu 

Weise  von  dvaLÖä<ia  ab  \   andre  schreiben  ßy^ijpov  und  leiten  c 

>^on  2xv^  ab  ,  indenk    sie  mehr  Gewicht  auf  die  Bedeutung  Ooi 

^en^ete  legen  ^     allein   wenn  man  die  Stelle  der  Grammatik« 

^;enau  beachtet,  so  zeigt  sich,  dass  der  Begriff  der  Erhöhung  dt 

^^^esentUche  ist;   die  Präposition  dyd  liegt  darum  wohl  gewis 

^arin;  gebort  Stfp  zu  drin  mit  Verlust  des  h(vgLS.S6),  sodaj 

^^a6t]p  in  die  Böh^  wac/uen  wäre?  — 

»' '  ■ 

Si^^og^  Sy  3fi9i.     Pö// (E.  F.  I,  211)  denkt  an  rfv«  +  Si 

^h  finde  aber  niemals  iu  dieser  so  fest  im  Sprachbewusstsei 

besiehenden  Präposition  dvd  einen  Wechsel  des  a  mit  o  iune 

\ialb  des  Gemein- Griechischen  (äol.  6  für  dvdt  kann  nicht  hi< 

%iLHul£e  gezogen  ipirerden) ;  ich  denke  dalier  fast  lieber  an  ssk 

^andlia  Geruch^  undvermuthe,  dass  das  anlautende  g  verl 

ren  ist,  i^ie  \¥alirscheinlich  auch  in  garbha:  6pf  (S.103).  - 

Ds^on.  Skov^oQj  oVj  ganz  kothig. 

f  — — ^— — —  ^ 

SßaBj  coto^,  6\  ein  Breit,  ein  Tischj  lat  aibacus ;  schwe 
lieh  darf  man  an  lat.  abies,  -etis  (+abhi+jat  (y^I)  m  ä 
Hok^  gehend,  vgL  paries, -etis  aus  pari-f  jat)  denken;  b 
weitem  eher  möchte  ich  w^agen,  es  mit  nXdB,^  flach,  zu  identii 
ebnen  ;  indem  a  zunächst  vor  die  Consonantengruppe  geset 
wurde  und  X  alsdann  ausfiel,  oder  umgekehrt;  fUr  diese  Zi 
sammenstellung  spricht  der  Umstand,  dass  das,  wie  sehe 
von  andern  beme^t,  mit  nXd^  identische  nlvaB,  dieselbe  B< 
dentung  bat  Das  Auffallende  der  mancheriei  Umwnndlungi 
im  Verhältnis«  von  äßaat  zu  nXan  erklärt  sich  vielleicht,  wei 
man  annimmt,  dass  dßonc  eine  dialektische  Formation  ist,  d 
zuerst  in  das  Gemein -Griechische  als  Bezeichnung  eines,  spi 
eleu  einem  Volksstamm  eigenthümlichen,  Möbels  überging,  u^ 
dann  eine  allgemeinere  Bedeutung  erhielt ;  dafiir  spräche  d( 
Umstand,  dass  äßcnt  so  ganz  einsam  im  Griechischen  dasteb 
in  diesem  Fall  würde  das  /3  für  tt  fiir  dorisch  gelten  können.  - 
IMminutiva  sind  dßdnicVj  rö  ;  dßaoiiöxos^  S. 

"Eßsrofj  auch  ißivtj^  auch  ißAo^^ij,  Ebenholz)  fremd  un 


136  JBB— m 

wie  das  hebriische  T^i^  zeigt,  wahrscheinlich  von  deo  PhSni- 
eiern  entlehnt;  davon  ißin^og^  tf^  or^  van  Ebenhobu 

I'  ■ ' ' 

^Eßiöxo^y  f^9  auch  Ißiönog^  hibiscns,  EAisek.  . 

IßtSj  f%  derlbis}  ist  das  figypt.  hippen  {Pegrw,  Lex.  Copt. 
S.  358)- ,__ 

dnaplytf^  i^,  tOebkrauf. 

äniov,  töj  äpinm,  al^d,  ebah,  Eppich.  Sollte  es  als 
Sclilingkraut  von  der  Wzform  ein  in  tSür  dm  (aus  der  y/^Ivgh 
S.  12)  seinen  Namen  erhalten  haben  (vgl.  die  aus  der  y /i;  ab- 
geleiteten Namen  von  Schlingpflanzen,  oi^og  a;aa.)?  Dafiir 
spricht  vielleicht  ein  andrer  uName  von  Epheu:  Itffos  ('^O*»  ^ 
(oder  S  ?) ;  denn  wenn  dmoy  ans  dtt,  welches  gleich  dem  sskr. 
Ap  (S.12)  wäre,  stammt,  so  könnte  tifos  zu  der  Desiderativ- 
form  von  ip  nämlich  !ps  gehören  und  das  sehr  umschUngendB 
bedeuten,  . ■ 

Aniof,  1^,  Bimbaftm^  im  Lateinischen  pirns;  ist  zwischen 
diesen  beiden  eine  Vereinigung  denkbar  ?  Abgesehn  von  dem 
im  Griechischen  anlautenden  a,  in  der  That,  sobald  man  an- 
nimmt, dass  das  lat  r  ein  ursprüngliches  s  vertritt,  wie  dies 
sehr  häufig  der  Fall  ist;  f  zwiscnen  zwei  Vokalen  wäre  im  Grie- 
chischen dann  ausgefallen;  eine  Wurzel  ntöj  lat  pis  (pins), 
sskr.  pish,  besteht  nun  wirklich;  sie  heisst  zenaaimeH,  %u  MeiU 
fnachen;  von  ihr  kommt  im  Griech.  unter  andern  niöog,  die  meh-^ 
iigs  Erbse,  zu  ihr  gehört  TnÖtdKff^  der  Pistacienbaum  (fremd,  v^ 
sskr.  pishia  Jfi^A/,  pishtaka,  Mehlkuchen)  von  seiner  melui- 
gen  Frucht  Sollte  auch' der  Birhbaum  von  der  mehligenMime 
seinen  Namen  haben?  aber  willst  das  a  zu  deuten?  —  äntov, 
tOj  Birne  \  dniTtj^^  6j  Birtiwein. 

dnö.  Im  Sskrit  entspriclit  ap  a,  im  Lateinischen  ab,  goth.  af^ 
littpa.  Die  Vergleichung  mit  sskr.  upa  spricht  ^afor,  dass  apa 
so  wie  upa  Compositionen  sind  und  pa  eine  besondre,  zur  Bil- 
dung dieser  Präfixe  verwandte,  Sylbe ;  ihre  Bedeutung  ist  noch 
nicht  fixirbar;  das  anlautende  a  betrachten  wir,  da  der  innig^e 
Zusammenhang  der  Präfixe  und  Pronomina  im  Allgemeinen 
feststeht,  als. den  schon  (S.  l)'erwälmten  Pronominalstamm; 
fUr  die  Erklärung  der  Bedeutung  von  dnö  können  wir  jedocl^ 
hieraus  noch  keinen  Gewinn  schöben.  —  dnö^  von  (diesem: 
a)  einein  Orte  weg,  ab  U.S.W.;  davon  dnoBev,  dnaoBtr  (welches 
ein  Adverb.  cJ^o?  nach  Analogie  von  f&i?,  Ttdtca  voraussetzt),  ron 
fem  ;  dnchrepog ;  dnd)rarog ;  dnai  =  dnö  aus  einer  Form  dTni 
gleich  sskr.  apa;  ist  das  £  als  ein  Casuszeichen  zu  fassen, 
oder  eine  blosse  Dehnung?  ämog,  rf^  or,  entlegen,  —  Von  den 
vielfachen  Zusammensetzungen  mit  dnö  (Pott,  £.  F.  D,  127. 129 
erkennt  es  als  Präfix  vielfach  zu  a  verstümmelt,  worin  ich  ihm 
nicht  beistimmen  kann,  v^l.  H.  A.  L.  Z.  183a  ErgzbL  S.  325) 
erwähne  ich  nur  die  Anemanderrttckung,  wo  dnö  hinten  an 
einen  Ablativ  tretend,  als  Adjectiv  dreier  Endungen  behandelt 


An.  127 

wnräe  in  Jfßi^  (==  sskr.  asmat,  Tgl.  fydi)  ^andg,  i/,  dv^  der 
murine  (ton  uns  eigentUcb) ;  iffuSanö^^  if^  oV;  dhXoSan6$ ;  nav^ 
roSenrög^  rrjiX^Sanög;  noöanög  {notanög  ist  falsche  Schreib- 
art); onoSanös  (vgl.  Pott,  E.F.  II,  264) ;  ^SoÄoflrrfff,  j?,  öy,  feind- 
Metig ,  mit  Assimifimiig  des  a  von  dnö  an  das  o  in  der  voriier- 
gehenden  Sylbe;  davon  ix^oöonioo,  femdsetig  handeln^  ivSa-^ 
w6^y  1^,  or,  ehihehmschf  ist  falsch  gebildet ;  denn  einen  Ablativ 
von  ir^  weichet  M  lantete,  kann  es  nicht  geben;  an  eine  Com- 
Position  mit  irSay  (wie  Buttman  will  und  nach  ihm  Pott  a.  a.  O.) 
kann  man  nicht  glauben;  ich  bin  daher  der  Ansicht,  dass  eine 
faisebe  Analogie  Sana  als  eigentliche  Endunff  der  frOher  er- 
irähnten  Bildungen  betrachtete  —  was  um  so. leichter  war,  da 
die  ahe  Ablativendung  auf  t  (d)  schon  früh  aus  dem  Sprachbe- 
wnsstsein  der  Griechen  geschwunden  war  —  und  sie  an  hfj  in, 
hiog ;  ^eichbedeutend  damit  ist  ivd Arnos j  a,  ov. 
dnö  abgekürzt  in  nz  siehe  bei  nixw. 

Wir  wefden  sogleich  im  sskr.  para  iRlr  apara  den  Abfall 
des  anlautenden  a  wiederfinden,  sowie  er  auch  sonst  mehr- 
fach nachgewiesen  werden  kann ;  in  dem  Mangel  des  a  finde 
ich  also  keinen  Gnmd,  Anstand  zu  nehmen  mit  apa  da»  sskr. 
pa^k'ftt  zu  verbinden.  Was  das  Übrige  betrifit,  so  ist  pack'ät 
zosanunengesetzt  aus  pas  statt  apas  (wie  die  Vergleichung 
des  zendischen  pas-n£  =  lat  pone. zeigt)  und  Kat;  das 
schliessende  s  von  apas  ist  nur  wegen  des  folgenden  V  in  9 
verwandelt  (nach  IL  75^  in  Bopp,  Gr.  s.) ;  apas  ist  aus  apa 
gebildet,  genau  so,  wie  das  zendische  avd  ftir  avas  aus  sskr. 
und  zend.  ava  (dieses  avas  kommt  ohne  Zweifel  auch  im 
sskr.  avas-tät  und  demnach  apas  in  apas -tat  vor)  und  s  ist 
überhaupt  schon  als  Bildungsmittel  von  Präfixen  erkannt  {.Pott, 
E.F.  n,  14);  der  zweite  Theil  k'ät  ist  Ablativ  des  Pronominal- 
stamms k  a  (in  k'it,  k'a-na  u.  aa.  im  Sskr.  erhalten,  identisch 
in  Form  nnd  Bedeutung  mit  dem  Pronom.  indefinit  rW,  vgl.  re) 
sowie  in  deneben  erwähnten  apas-tätund  avastättät  die 
ahe  Ablativform  vom  Pronom.  ta  ist  Wörtlich  biesse  pa^k'at 
ton  irgendwo  weg '^  es  ist  identisch  mit  dem  lateinischen  post 
für  postftt  (vgl.  Pottl^  88,  der  postea  damit  vergleicht,  also  ^ 
es  wohl  f&r  posteat  hält;  ebendas,  sind  auch  die  litt,  lett 
osset  entsprechenden  Formen  angefahrt),  dessen  Bedeutung  es 
audi  hat:  nach,  hinten,  später  u.s.w.  Dieses  pa^kät  oder 
vollständiger  apaf  k'At  erkenne  ich  nun  genau  wieder  in  dem 
gleichbedeutenden  6nt66oi>  (vgl.  Bum.  Comm.  s.  1.  Ya^n.  1,527), 
zunächst  mit  verlornem  ScMuss-r  (vgl.  ö&ßa  för  ömpiar  u.  aa.) 
for  Sniööcot;  das  anlautende  o  entspricht  bei  dem  bekannten 
Wechsel  zwischen  a  und  o  dem  sskr.  a;  die  beiden  66  in  der 
Mitte  betreffend,  so  stehn  sie  eigentlich  für  <Tr,  da  das  sskr.  k' 
am  häufigsten  durch  r  repräsentirt  wird;  durch  Assimilation 
wird  66  daraus,  ein  Uebergangs  der  bei  der  nahen  Verwandt- 
schaft von  6  und  r  nichts  auffallendes  hat,  obgleich  ich  keinen 
ffan%  analogen  Fall  anzui&hren  wüsste;  einigermaassen  ähnlich 
ist  das  lateinische  os^  ossis  (griech.  d6tB0f  sskr.  asthi),  wo 
das  zweite  s  den  ursprunglichen T-Laut  vertritt);  dasursprfing- 


128  AU. 

liehe  a  Tor  diesen  66  ist  in  t  geschwScht,  wie  oft  bei  Poisition 
und  weila  in  der  Mitte  zwischen  zweiO-Lauten  zu  schwer  ivar, 
vgL  S.65  und  ?;nro  für  sskr.  a^ya  (auch  Poii^  £•  F.  I,  9>. 

Also  dni66oo,  hinterwärU,  mit  Verlust  des  einen  6  z  oirzöoo. 
Die  Bildung  Qieses  Adverbs  und  seine  eigentlichen  Elemente 
mussten  natürlich,  da  sie  nur  unter  ganz  andrer  Gestalt  in  der 
griechischen  Sprache  bestanden  CSms  war  dnö  und  der  StAinin 
von  6(x>  bestand  nur  in  rU  und  einigen  aa.),  ganz  aus  dem  Sprach-« 
be>vusstsein  der  Griechen  entschwinden ;  dass  die  Endung  a> 
einen  Ablativ  enthielt,  konnten  sie  um  so  weniger  wissen,  da 
dieser  ganze  Casus  bis  auf  wenige  Spuren  der  griechiseben 
Sprache  ganz  abhanden  kam;  so  war  es  denn  natürlich,  dass 
sie  aMtöniöoa  eine  neue  Ablativen(]|ung  Sev  hingen,  wodurch  d* 
m6(io^e,  dntöGj^ey  entstanden  wäre;  statt  dessen  erschemt  zu- 
sammengezoo;en:  Bmöäs;  SmöSsy^  vonhuUetiher;  davon:  öni^ 
6^ioS^  a,  ov\  oniöälStogj  a,  ov,  der  hmtere\  öm6Biyap^  ro,  für  6- 
7n65re+3fiyap,  der  Rücken  der  flachen  Hand  {Pott,  E.F.  II,  120)- 
Auf  ähnliche  Weise  verstümmelt  erscheint  dieses  Adverb  in 
önicfrspos^  a^  avy  der  spätere,  und  hni6xaxo^y  ijj  or;  üöcjk  kann 
man  diese  auch  als  zusammengezogen  aus  &;ri<yro-(T€poS',  <-T€r- 
TOff)  betrachten,,  und  67n6to  mit  apa^k'a  zusammenstellen^ 
welches  das  Thema  von  dem  Ablativ  apa^k'at  ist;    dafür 
spricht  schon  das  sskr.pa^k'a  in  faiik'äTdha€UeletztereBa//7e, 
undpa^k'-ima  der  Letzte-^  insbesondre  aber  das  mit  pagk'at 
gleichbedeutende  pa^k'a  und  pa^k'ä  derVeden  und  desZend 
(E,  Bumoufj  Comm.  s.  1.  Ya^n.  I,  527.)»  auch  könnte  man  hms^ 
als  entsprechend  dem  sskr.  apas  allein  annehmen:  denn  aus- 
ser in  apas-tät  (S.  127)  kommt  dies  auch  im  Zend^noch  mit 
dem  Locativ  des  Pronomens  na  componirt  vor  in  dem  schon 
erwähnten  pa^-nS  wörtlich:  von  weg  in  dietem^  (lat  pone  fur 
posne).    Ich  ziehe  jedoch  vor,  hms  für  eine  Verstümmelung 
von  Sn{6a)  zu  halten,  weil  ich  mir  nur  so  das  x  fi&r  a  deuten 
kann;  solchen  und  noch  viel  ärgeren VerstiLmmelungen  musste 
natürlich  ein  Wort  aasgesetzt  sein,  welches  ivie  b7ri66Q9  Itlr 
die  Griechen  innerhalb  ihrer  Sprache  gar  keinen  in  die  Augen 
fallenden  Aidialtpunkt  fand«    Daher  betrachte  ich  dann  jTerner 
Srn^sv^  Bni^a  nur  für  eine  Verstümmelung. von  SmöBsi^,  Brciö^e 
und  sehe  auch  nur  eine  solche  in  dem  ganz  von  den  eigentli- 
chen Elementen  abgewichenen  btny  in  dvötny,  rückwärU,  ul  ao« 
der  Art,  wo  6m  förmlich  wie  ein  Substantiv  behandelt  ist»  — 

Ohne  die  formelle  Uebereiustimmung  genau  nachweisen 
zu  können,  wage  ich  das  ^echische  nijß4a-ros^rf,ory  der 
Utzie  ebenfalls  hieher  zu  ziehn:  nvfia  identificire  ich  mit  dem 
sskr.  pa^k'ima  (dem  Superlativ  von  pa(k'a)  der  letzte,  ohne 
jedoch  den  Hergang  der  Veränderung  genau  angeben  zu  kön- 
nen. An  dieses  Thema  würde ,  df i  im  Griechischen  das  Super- 
lativsuilSx  ma  fast  ganz  verloren  gegangen  war,  das  SufiQx  der 
Ordinalien  to  (tpito  dritte  u.s.w.)  gehängt,  in  deren  Reihe  nö^ 
fioro  auch  seinem  Begriff  nach  passt  (ähnlich  ist  die  V^erdop- 
pelnng  der  SteigerungssufBxe,  welche  nicht  selten  vorkommt, 
z.B.  npdotiötoi).  Die  alte  Ableitung  lässt  nvfiotro  aus  nv^^i^^ 
Grund,  Jgoden,  kommen j  sie  ist  wegen  der  Entfernung  der  Be- 


.  .  AB.  129 

deato^n  (yA^^nO)  kaum  desEn^flinens  werth;  aber  auch 
meme  E^mologie  ist  von  foim^er  Seite  noch  ».ehr  unsicher. 

kt  ans  apa^ k'a  statt  des  erwähnten  paf  k'a  hmim,  sfM, 
öOrf  aitstanden?  es  stände  eigentlich  fBr  (»r(e)o!re,  mit  Wegwarf 
des  Vokals  ror  a% :  oTrore,  Welches  oi^e  oder  04^  ^Bn^  ^o  ^M' 
wurde,  (ftolisch  6^ ;  davon :  o\^ag,  a,  or ;  oi^W^,  ?f,  ^;'  ai);i^^ 
«Ty  spif;  infwoT^  1^,  Verspätung^  otj^  ^,  1^  späieAkenäi  cn)«$si 
(ö^co  8W.),  «/9ir/  /Amt;  m^^g,  o,  Venpähmg, 

6eh5rt  hieher  dsr  in  ondpaySpäisommerf  man  kann -an  die 
Form  isthv  in  dromv  denken;  oder  ist  es  äpa  «rov  o^rov,  8aft%eiij 
wie  dfie  Ahen  ivollten?  Für  nuch  haben  Ableittmgen,  wie  die 
leMen^  ist,  gar  keine  Sicheiheit  « 

Von  apa  wird  dorohdas  alteComparativsnffix  ra  (vgLsskr. 
adba(s},  ädha-ra(inf-erv),  adhama(infimu)):  sskr.apara 
gebildet:  «iiner  der  vom  4ieaem  (a)  weUer  weg  ist:  ein  rnndrer^^ 
döifen  wir  dieseForm  erkennen  m:  ri'ntfo^tv^  6,  »esehwäi%er9 
ich  b^racsfate  es  ds  znsammengesetzt  ans  irsrepo  ss  itpara  an^ 
deres,  und  pen  spreeheUj  also  rar  ifsrepo/ßÄew^,  was  durch  Ans- 
stossuBg  des  /  und  Verschlnckung  des  mito  zusammentreffen- 
den e  seine  Form  erhielt  (vgL  npömov  für  npo/emcv  in  ^eonfo- 
viop)i  das  anlautende  n  statt  des  sskr,.ä  betreffend,  so  haben 
wir  schon  mehrfach  Beispiele  dieser  vriddhiartigen  Dehnung 
gesehn  (vgL  iivei»6aq  bei  -^^ol'  u.  aa.).  Von  yvipoitev^.  6,  eigent- 
Uch  ein  Andersspreeher  (als  er  denkt,  oder  wie  ^rocxiXo  in  nottakjo^ 
uirr^  VgL  7Ufm$poq)  TäuschcTj  kommt:  rtTteptnnfi^^  17,  täuschend; 
V^ttpoxevoifytduseAeni  TpteMrjtev^M^TOyBetmg]  njnponsvanqy  Vj  das 
Täuschen 'j  ii^tponswiq^  o.  Täuscher,  ' 

Iffit  Verlust  des  anlautenden  a,  wie  in  pa^^k'a,  erschemt 
lur  apara  das  ihm  gleichbedeutende,  aber  chirch  den  häufige- 
ren Clebraach  mehr  entwickelte,  para.  Daran  schliesst  sich 
ans  dem  Lateinischen  peren-die  (iUr  par^m);  im  Sskrit  bil- 
det sich  durch  Zusammensetzung  paraspara  emander  (wi^  iX- 
'kiiio  für  äXXaXko)^  diesem  entspricnt  lateinisch  per  per  am  idies 
durcheinander j  schiecht,  und  griech.  srip^pcpo^,  ov^  {Pott,  E«  F. 
II,  133*  328)  ein  Mancherlei,  Windbeutel  U.S.W.  Davon  ^epssc- 
fdoyLca^  Windbeuteln'^  srepTrepta;  srepTreps^,  ?7,  Windbeutelei '^  ^« 
'sfo^-xtpsnpTJßpaqjOj  Windbeutel',  pcMro9rep9vepi|^pa,  17,  Wmdbeutelei, 

Zu  diesem  sskr.  para  gehört  das,  im  Sskrit  nur  als  un- 
trennbares Präfix  gebrauchte,  parJL;  ef  ist  der  alte  Instru- 
mentalis, welcher  später  parena  lautete  {vgl.  antarä  und 
antar«na  nebeneinander  (H.  A^  L.  Z.  1838.  ErgzbL  S.  327. 
Pronominalst,  va  und  Bopp,  V.G.  S.  188  ),;  das  daraus  gebildete 
paränk'  bedeutet:  abgetcandt^  zurückgewandt,  und  danach  md«  . 
gen  wir  wohl  den  allgemeinen  Begriff  von  pa]:a<(:  von  etwas 
Keiler  weg)  in  para  uns  durch  Hinzutreten  des  Begriffs  zurück, 
speciaHsirt  denken,  (m  GriecUschen  entspridit  gans^  und  gar 
^api,  als  dessen  eigentliche  Bedeutung  ichaufsteUen  wurde: 
ein  klein  wenig  weitfif  aumck  von  etwas,  di^  hinieni,  neb^,  bei; 
das  knnie  a  betrefen^»  aoka^n  man  an  die  Endug  des  s^ndir 

9 


ISO  AD. 

«chan  bistniMeiitalis  a  (Bapp,  V.  G*  8. 188)  eriimeni,  und  an  das 
schon  en^ltfinte  pa^ka  neben  pa^kfi.— ^  nofol  mil  angehäng- 
tem t  wie  cmoU;  eder  ist  jUeses  ein  besondrer  Casus,  vieUeicht 
der  DadV,  entsprechend  sskr.  paraja,  welches  Aeselbe  Be- 
deutung haben  wurde  wie  der  Instrumentalis  (vgL  Instrum. 
k'ir«n  a  und  Dat.  k-ir  &ja  lont^)  ? 

Aus  dem  eb,en  erwähnten  sskr.  antari  (mit  zendischer 
Instrumentalendung  antara)  entstand  grieeh.  arep  (statt  a«repä^ 
oder,  wenn  wir  der  Analogie  von  ^apä  folgen,  dxepä) ,  wie  ich 
schon  an  einem  and.  O.  gezeigt  habe-  (H.  A.  L.  Z.  a.  a«0.) ;  so  wie 
sich  nun  ärep  zu  dxepä  verhät,  so,  abgesehn  Ton  dem  Eintritt 
des  wesentlich  identischen  e  ßir  a,  ixip  (die  bekannte  Partikel) 
zu  'stapa.  Ich  nehme  daher  keinen  Anstand,  es  ebenfalls  mit 
sskr.päri  zu  identificiren  nnd  ihm  die  Bedeutung  ueten,  beinahe 
zu  geben.  — 

Pari  hat  im  Sskr.  die  Bedeutung  vmrüek,  um^ekehri  (das 
heisst  eigentlich:  wn  eiwas  weiter  weg  in  der  Biehtnng,  welche 
der  frwher  verfoigien  grade  entgegengesei%t  iei).  So  gut  w  ie  wir 
hier  den  Instrumentalis  als  Adverbium  finden,  konnte  auch  ein 
andrer  Casua  angewendet  werden;  z.  B.  der  Locativ;  nach 
der  nominalen  Bildung  würde  dieser  par£  gelautet  haben;  ihm 
entspräche  griechisch  vapoi  (yne  o&rm) ,  oder  mit  alter  Zu/sam- 
menziehung  tirofM  (irie  in  apr»  (S.  57),  ayx^  ml  aa.);  ging,  wie 
gewöhnlich^  p  in  X  über,  so  entstand  die  Form  naXi^  welche 
grade,  wie  parA,  rückwärts  {ig  TovnUrm  Jjehrs  Aristarch.  106) 
heisst  Ich  ziehe  daher  auch  cBeses  hieher  (anders  Poit  E.  F. 
II,  2013) ;  in  TtdXtv  halte  ich  das  ^  für  l(^fXNtxrTi«oy;  will  man 
^akxv  f&r  primäre  und  'xäU  fikr  abgekürzte  Form  hidten,  so 
könnte  man  an  die  Locativform  von  para  Aach  der  pronomina- 
len DecKnation  denken :  para*(sm)-in,  indem  man  annähme, 
dass  das  in  der  ThAt  ganz  fremdartige  Element  sm  bei  der 
Sprachtrennung  noch  nicht  in  dicDeclination  getreten  war,  und 
also  die  den  Griechen  überlieferte  Locativform  para-in  = 
parön  gelautet  habe,  welcher  zunächst  wapotv,  dann  Trapii^,  ora- 
Txv  entsproöhen  haben  wiirde.  Ich  ziehe  jedoch  die  erste  Er- 
klärung vor,  weil  v  im  (rriechischen  bei  weitem  häufiger  zuge- 
setzt wird,  als  aMMlt  (über  v  itptkx.  vgl  Pott,  E.  F.  II,  3Q3ff.).— 
ndkiovpog,  17,  eine  Art  Domstrauch,  — 

Durch  die  hier  f&r  dieses  Thema  erkannte  Bedeutung  rück^ 
Worts,  liesse'sich  vielleicht  ein  Weg  zu  dem  Begriff  herum, 
ringsum  bahnen ,  um  auf  diese  Weise  durch  Vermittelung  der 
Begriffe  die  dies  bezeichnenden  Formen  sskr.  pari  und  grie- 
chisch ^epi  mit  para  zu  verbinden.  Ich  gestehe,  dass  mir  das 
formelle  Znsammentreffen  und  die*  allgemeine  Verwandtschaft 
der  Bedeutung  von  pari:  para  hier  schon  genügend  fiirdas 
Zusammengehören  derselben  zu  entscheiden  scheinen,  halte 
es  aber  ffer  zu  schwer,  auf  eine  einleuchtende  Weise  bei  dieser 
Art  räumlicher  Öegriffsbezeichnungen  anzugeben ,  wie  sie  sich 
von'  einer  Bedeutung  in  die  andre  gleichsam  hinüberstehlen. 
Weiterhin  werden  wir  an i  mit  apa  verbinden.  Durch  den 
Eintritt  von  i  ftr  a  scheint  hier  in  dteForm^miri t  api  g^ichsam 


An.  131 

eia  locatimr  Begriff.-  ^br  der  Bmhe  mit  anfgenommeii  va  sein. 
Bei  ap«  denkt  man  sich  etwas,  von  dessen  innerstem  Wesen, 
iMiitelpaiikt,  etwas  ausgeht;  bei  api  geht  es  zwar  aneh  ans, 
ei»  bleibt  aber  asngleicb  in  der  Nähe;  anf  eine  Ahnliche  Weise 
mag  man  alch. bei  pari  etwas  denken,  was  zwar  ebenfiiUs  von 
einem  Mittelpunkt  etwas  weiter  geht;  aber  in  einer  ge^vissen 
Eiitfemmig  bleibt,  nch  um  den  Mitteijfunkt,  r^i  dem  et  mmgeh^ 
h^egi^  ohne  sich  üb^  eine  gewisse  Peripherie  zn  entfernen 
:amlerB  Poit  £.  F.  U,  177.  3^).  Also  «»p^,  am.  Indem  der 
Begriff  des  vmn  —  Miiieipfmkt — Abstehne  hervorgehoben  wird, 
entsteht  die  allgemeinere  Bedeutung:  darüber  kmaue,  eehr  (wie 
para  im  Sskr.  eigentlich  enifenU,  dann  mekr,  übereckreiierUI, 
b€9ie)x  davon  «epiv^d^,  'njAv\  n$pui<r6q  (Ar  -rio^,  mit  Suft«  tio 
=  sskr*  tja),  glejchsam  mbr^f§  (vgL  sskr.  iha-tja  kieaig),  über^ 
fTBee  lau  s.  w»;  ffeptacron;^,  i;,  Uebermaaeei  v^fifwavif»^  übenulk" 
bfsem^  irepiaireuz;  TtepUramxnq^  17,  Uebermaaes^  ^ipiaratvfuxi  icf- 
purffca^,  To,  dms  überfläesig  Zwrüekgebiiebenei  ntpura&ftaxwog^ 
if,  ip,  %mm  Ab§0f$ff  ffehörig;  nepUnrwn^  17,  dae  UebeijUeeeeni  dn^ 
f^amro^  ov,  sAne  UAerßiue. 

9rep^,  rmgeherum.  Entweder  ist  es  identisch  mit  zendi- 
schem  pairis  (Btir».^ Comm.  s.  L  Y.  I,  340)  unä  steht  fiir  Ttiotiq 
(mit  4  rar  ^,  wie  Insbesondre  im  Nominativ  von  Nominib«  sehr 
oft),  oder  es  ist  aus  ircfu-fix  componirt  (wie  Poii  will  £•  F.  II, 
83  VgL  jedoch  auch  n,  616). 


An  dieBedeutung«it//>rfi/»aikfeo  welche  pära  hat(S.I5i9fil), 
scbliesst  sich  sskr.  p&ra  (mit  ä  durch  Vriddhi)  wohl  eigentlidi 
d09  entfernte j  andre  (nämlich  Ende)^  dann  überhaupt  Ende  und 
endlich  insbesondre  das  andre ^  entgegengesetzte  Ufer.  Im  Grie- 
cbischen  hat  sich  mit  gleicher  Bedeutung  ein,  nur  in  Beziehung 
auf  das,  ein  kurzes  a  voraussetzende  e,  abweichende  Thema 
zonäd^t  in  einigen,  als  Adverbien  gebrauchten,  Casus  erhalten; 
uämlich  ^xifüv,  nipi;v,  nipäj  jenseüs'j  hält  man  diese  für,  dem 
Casus  nach,  identische  Formen,  so  muss  man  sie  für  Ablative 
nehmen:  9vipä  steht  für  nipax  (vgl.  sskr.  k'irät  von  k'ira  lang) 
und  hat,  wie  im  Griechischen  immer,  sein  scliliessendes  t  ver- 
loren; dieses  wäre  alsdann  in  nioavj  vipjiv  durch  v  Itpikx  ersetzt; 
ich  kann  diese  Annahme  einer  Identität  nicht  billigen,  sondern 
halte  nur  'nipä  fiir  Ablat,  Tvepav  aber  für  Accusat  gen.  fem.;  tirepa^ 
ist  GSenit«  Sing,  und  ^epiov  gen.  Plur.  —  Davon  yuprß^iVy  'Ktpa^ev ; 
ir<pcttTepo$,a,oir  (von  einer  Dativform  'jttpcu  =  skr.  par&ja)jr>i^ . 
9eitM  befindlich  y  ^epatTTjqj  6,  Bewohner  des  jenseitigen  Ufers. 

An  die  sskr.  Fonn  mit  gedehntem  4  lehnt  sich  ein  sskr. 
mid  z^idisches  Denominativ  ( Bopp,  Gr.  s.  r.  686)  pdraj  (ßum. 
Comnu  s.  L  Ya^.  I,  517  ff.).  Ebenso  an  die  griecli.  Form  ntpai 
'X€pd<o  statt  iiTep-aj-o^(s=  sskr.  par-aj-ami)  !•  mitUervortre- 
ten  der  Bedeutung  Ende:  bis  %nmEnde  dwehdringen,  durehgehn; 
2.  durchdringen  maehen,  und,  mit  Hervortreten  der  andern  Be- 
dentang:  Jenseiüges  Vfer:  Obermtzeß  U.S.W. ;  ^ripaat^,  1^,  das 
Veberseiiuni .  «cfcrro^,  ii,  ov;  ^epootfUK,  ov,  worüber  man  falwen 
kmm ;  nifo^^  W»  Orl.mnn,Usb€rsei%en\  nepoTif^,  6,  dirr  Ueber- 


152  iill- 

fahrende ;  aTtepOKrrp^,  ay,  widurdUriMgHeh ;  n$fntnifwop^  «ro,  JB^k-^ 
rer.  — 

An  Tiifa  lehnt  8ieh  femer  ^npatw;  (durch  Snffl  Ija  gebildet)« 
a,  ov,  jenseits  heftnMchy  TttfouS^ev.  Davon  bfldetfiidi  ein  neues 
Denominativ  ittfaiota,  übersetzen  %  mpoUoiHn^  n^  das  Ueierseäten: 
9repaM»Tueoc,  tf,  ov,  %um  Ueberset%en  geschickt 

Femer  kommt  von  9repa  (dnrch  Zahlsnffiif  »ro) :  niöä^^og,  r;^ 
ov^  am  entgegengesetzten  Ende^  jenseitig  ^  liefMirrßey  =  Wpcx^ef^.-^- 

Dem  sskr.  para  in  d^rBedeütong  Ende^  entspricht  grieeb, 
nripaT,  im  Nominat  nipa^^  to,  ZtW^  £fu/«.  Sollte  die  Endnng 
at  die  nrsprfinglich  neutrale  von  para  sein,  also  ein  älteres 
sskr.  parat  statt  des  gewl^hnlicnen  param  voraussetzen  ¥ 
(vgl.  sskr.  kat  =  lat  quod,  in  sskr.  Znsammensetzungen 
wie  kad-adhwan  gegenüber  von  sskr.  kim).  im  Grriechi« 
sehen  wäre  unregelmässigerweise  (wie  nv  in  t^vo^  tLS.w.  vom 
eigentlichen  Thenui  xi)  der  Nominativ  anstatt  des  Themas  zur 
Casusbildung  benutzt  In  diesem  Fall  gehörte  utipav  m  dem 
sskr.  para  (8. 129).  -^  Davon  ^rtpaToo,  beendigen ;  9repaT«xrtCj 
'  37,  Beendigung  \  ^epuTevoo;  Tfepalva  (wie  aus  einem  Thema  mpap 
=  sskr.  param^  dem  gewöhnlichen  Neutrum),  beenden^  irspa- 
afu>^,  6f  Beendigung^  ntpavrtxoq,  li^oVf  zum  Votlenden  pässendi 
dfsif^Toq;  a^repaonro^;  aiUfavxpqy  dittpdt&xoq^  ovy  unbegram%i\ 
amnipaa^^  to,  Voltendung  i  av^ntpourftaxtxoq^  ii^  6y^  vollendend  % 
frü^fnepaarriMog  ^  V^ov^  setUiessend. 

£ine  Nebenform  von  nipag  ist  ^sZpaq  und  ntlpap^  «ro,  (in 
Bezug  auf  die  Bedeutong  Tau  erinnere  ich  zugleich  an  sskr.  P  ft  r  a 
ein  Strick,  um  des  Eieptianten  Füsse  zu  binden^ ;  an  diese  schliesst 
sich  GtTrapo^,  or,  unbegrdnzt%  a^etpaxt^,  unendliche  A^li  dnupa- 
X^^x  ^^'f  ^*n endlich  rersctiiedene  Art  und  Weise  \  die&fUjLy  17,  Un^ 
endtichkeit;  d'JteipoVf  ovy  unbegränzt;  d^elpt/voc^  ov ;  otoretpÄno^  (fftr 
er-io^,  wo  er  für  ar  steht),  a,  ov,  (aVapidto^,  ov  ZW.)  unbegranzi. 

So  wie  sich  ^elpag  zu  itipag  verhSIt,  so,  abgesehn  von  der 
scheinbar  verschiedenen  Verbalendung,  uttipo  zu  mpdo;  die 
Bedeutung  beider  ist  so  übereinstimmend  im  Allgemeinen,  dass 
man  gar  nicht  wftgen  kann,  sie  von  einander  zti  trennen.  Sol- 
len wir  aber  ^eipoi,  wenn  wir  es  gleich  zu  para  ziehn,  auf  eine 
ganz  andre  Weise,  etwa  mit  Pott  (E.F.  II,  328)  durch  Annahme 
einer  Zusammensetzung  mit  y^  gehn  {ß:9)^  erklären?  Ich 
würde  nicht  dafiir  stimmen;  ich  halte  trretp  ebenfalls  fiir  ein  De- 
nominativ und  lege  auch  ihm  paraj  zu  Grunde;  dies;ßs  ging 
aber  nicht  (imPräsens  paraj-ämi)  in  ^cpaj-o^  =  'xtpä-m  über, 
sondern  in  ^epej-o^fu,  mit  Ausstossung  des  <:  tnrep-j-o:  ittpuM*  und 
Umsetzung  'jtdpooy  eine  Wandlung,  welche  bei  einer  Menge  De- 
nominative vorkommt  und  schon  erwähnt  wurde  (S.  ISO).  In 
den  allgemeinen  Temporibus  reicht  ndpoo  in  die  starke  öonju- 
gation  hinüber,  wie  alle  ähnlich  gebildeten  Verba^  eine  Unregel- 
mässigkeit^ welche  theilweise  sdion  im  Ssb.  erscheint  (Bopp, 
Gr.  s.  r.  584)  und  im  Griechischen  durch  das  Zusammentreffen 
von  j  mit  einer  Liquida  insbesondere  gefSrdert  zusein  scheint; 
indem  dieses  nahe  Zusammentr^en  leicht  den  Verhist  des  da- 
zivischen  stehenden  Vokals  herbeiflQhrte,  nahm  die€onjiu;ation 
statt  der  Foim  der  iOten  Classe»  die4er'4tai  an;  parj  statt 


AU.  135 

paraj,  welche  denCaansenmitersclded  In  den  aUgemeinenTem- 
porilmB  aufgielbt  —  Also:  ^elpa^  von  emem  6is  tum  midern 
Ende  ämrehärmgeni  ^resrappiyo^,  mit  rückkehrendem  a;  diofi- 
srepe'ff  (^ta-f  aVd),  durch  and  durchs  (hiemit  vergleiche  man  latei- 
nisch per,  welches  also  eigenflich  M»  jeMff i^  heisst). —  napct, 
iy  Spü%e  {die  durchdringende). 

Das  Durchdringen  als  Beschäftigen  mit  eheae  gefasst  {vfA, 
Asiar.vj&'f  piraiTMirAi^ft^rffii^) bezeichnet  denBegrtff:  tersucllin 
in  ffilpa,  n?^  Versuehj  Erfuhrtmg  {Durchdringung,  peritns): 
icofdoo;  vtifiicap  emen  Versuch  nnsieiieni  Ttsipaatg'^  17;  Ttupatryu>g, 
0,  das  VersucJken]  nupoumigjo^  V^sucher'y  ':nipourviat6g ,  ii ,  ov, 
9um  Versuchen  geschickt  ^  nupa^siiputVy  to,  Versuch  ^  ^reipirrt^a^^ 
Hrwehen,  —  anufog^  ov,  unerfahren^  dcneifosv,  ov,  uneif ehren \ 
ixsL^u;.  djnifodw9{^  rj^  Erfährungsto9igkeit%  dneipäro^^  17,  ov^  f#ii. 
tersueUi  i^nuficDy  Erfahrung  von  etwas  haben\  Lvndpomo^^  ov; 
mepo^,  ov^  IpiMpii^,  ig,  erfahren  %  fyatuputoq,  ^9<^9  ^(ft  nach 
Erfahrungen  handeii  ^  naxaxupaxiip,  o;  ^(wranufttTTtpia,  1^,  das 
SeHiibiai  ToKandpio^^  ov  (ans  xaXanupo^)^  gfer  Erfahrungen  ge^ 
deidet.  — 

Mit  Hervortreten  des  Begrffis  3  bis  fenseiis  durchdringen^  üher-^ 
9et%m%  nnd  mit  o  Ar  e,  wobei  jedoch  die  Frage  noch  ungelöst 
bleibt,  ob  sich  'xopo  an  die  denominative  Form  paraj  knüpft, 
oder  eine  weiterhin  übertragene  Bedeutnng  des  snGnmde  he- 
genden para  ist :  srdpog,  o,  der  Orij  wo  man  iiberset%tj  Fürths 
(:ropipo5,  oy,  durchdringend).- —   ^ropetiff,  o,  Fährmann*^  i^opedcey 
vherset%en\  nopeia,  v\  ^petxn^,  17,  öang  u.^.w.;  ^opevenpieg,  ov, 
ffongUir;  vöpeJpVf  ^opwvjTOy  Hütfsmittel,  den  Weg,%u  höhnen. 
:iroperua,  rd,  Gang;  ^ropeirrd^,  i(,  0V9  durchgegangen;  ^optvrtutog, 
ij  oV,  reisetid.  — f.  daXautoorxopiiay  das  Meer  durchschifft ;  vmtro* 
vopioy  17,  Nachtreise^  69oin6pw6^^  tf,  oVf  den  Weg  betrefflmdi  o^ot* 
'xopioq,  oy,  glbd«  —  äoKopoq,  ovy  unwegsam^  a^opio),  ohne  Bulfs* 
mttd  %ium  Durchkommen  sein;  a?R(pi;fia,  xd,  Jüathlosigkeit;  dno- 
pCuoTued^,  }f,  6vj*%weifeihafti  dnoptiruuiq,  if,  dv,  xweifetnd;   dno-' 
p?(ria,  1},  Veriegenheit\    9tan6ptim^^  ^,  Veriegenheii.  —    ^ropi^o, 
iaWege  bringen,  mogUch  machen,  gewahren^  verschaffen  n.s.w.; 
daneben  das  in  formeller  Bexiehnng  schwierige,  im  Allgemei- 
nen gleichbedeutende  nop  in  der  ougemeinen  Zeitform  \nopov 
(TgL  S.  132),  wovon  dann  auch  ordptfco^ov,  fdhig,  %u  verschaff en\ 
^fKnrcu  wird  fUschlieh  hleher  gezogen.  (Hier  drAngt  sich  der 
Vergleich  mit  lateinischem  pärare  verschoben,  auf;  dieses  lehnt 
aichaber  deatlioh  an  pärlo;  ist  dieses  ursprünglich  formell  iden- 
tisch mit  nüpoßj  welches  wir  ja  auch  als  paraj,  ^apej,  ^vapj  auf- 
iassten,  npd  heisst:  durchdringen  machen:  von  einem Eftde  (durch 
msiehtbaree)  %um  andern  (sichibaren) Ende  drangen?  Dieses  wird 
«eiur  Wahrschehilich  durch  das  sieh  daran  schliessende  a-]^er-io 
iicktbar  machen,  -pkrire  sicher  sein  u.s«wO;  ^oMcrMj  r6^  das 
Angeschaffte;  tropuTftd^,  6,  das  Anschaffen;  gropum/^,  6,  der  Ver^ 
9ckafer;  ^opurro^,  ij,  dr,  verschafft;  ^opumatoq,  1},  dv,  %um  Ver» 
•chifen  tauglich.  —    Die  Ueberelnstimmung  m  der  Bedeutung 
lässt  keinen  Zfweüel,  dass  auch  ^ooor^vtöj  nopcraLvcc,  darbie^ 
^  ebenfalls  hieher  gehören;  sie  smd  Dencmiinative :  nop^oiw 
Ton  emem  Thema  mit  SufBx  rv>  ^op<m^i^  verhält  «ich  dasu 


134  AU. 

wie  yXvmimoo  —  wejckes  eigentlich  nadi  i&r  ffewOhnBdien  AlRa« 
logie  yXvmvv&  Iifttte  werden  müssen,  wie  ßpoävrco  von  ^foifi  — 
zu  yXwciJ.  —  

An  Aea  Begriff  des  U^€nei%m9  lehnt  sich  wieder :  «ro^ 
^^({^,  o,  völlig  identisch  mit  'Ji6po<;  (S.  133),  die  Fvrih,  der  Orl, 
wo  wum  itierseiten  kmm^  hier  entsteht  aber  die-Frage  über  das 
^i  is]t  TMp^  eine  neue  Verbalworzelbildmig  gleich  dem  lateini- 
schen port  in  porto  forUchmfen,  irugm^^  oder  ist  es  anzaselm 
wie  das  ^  in  of^-'^^y  df&fidf  fiv^pto.'i    Wenn  wie  letzt^es,  «o 
ist  wiederum  die  Fraffe,  was  es  bedeutet;  Po//  (E^  F.  11,  255> 
hSlt  dieses  ftr  Ueberoleibsel  eines  Suffixes  und  für  Vertreter 
von  T.    Ich  gestehe,  weder  hierüber,  noch  überhanjpt  über  das 
^  in  psof^uo  ganz  im  Reinen  zu  sein;  es  scheint  mir  fast  nur 
euphoniscner  Einschub ;  dem  mag  aber  sein,  wie  es  wfll^  so 
gut  wie  fit^^io^  zu  V  fivf  axof^^q  zu  OTUxp  a.s.w.  zu  zielin  ist, 
eben  so  gut  müssen  wir  nop'^^q  und  was  dazu  gcJidrt  z«  4ler 
bedeutungsgleidienjyzform  ^rop  setzen;  davon  ^dp&fuov$  srop- 
^lulov  (Tgl.  7tqpu>Vj  nopelov)i  ^op^ixiftof^,  ti^,  Fdärplai%  u.s.^V'.; 
9R>p&p(,  1?  SS  nof&^q  und  ^op^ftfXov  |  3Pop&fiev(  (^op90()y  Op  FaJkr^ 
mmmi  nof^^uvo,  übersei%em ;  9r<ip>fim)(ia,  to,  du«  Ueberf0Jui\  ^rop- 
d^iaux j  ^of^yioLy  ij,  d(89  Ueberfahren^  %ofidfi«ov«M^  if»  oV,  siuis  9ro/>* 
dpeo^)  oder  stir  9vop&fieia  gesehiekL 

Mit  a  für  o  gehört  ohne  allen  Zweifel  hieher:  nap&vs  'da^og, 
6,«9M  Ari  leiehier  Schiff* 

Zu  der  hidier  gezogenen  Wzform  Trapote»  (S.  193)  passt 
^Bipdxn^j  6y  S)0miii6er;  bedeutet  es  ursprünglich  bloss  Sek^^r, 
einer  der  über  dae  Meer  fährt,  indem  die  Bedeutung  Yon  9repac9 
zu  Grunde  liegt?  Passom  bringt  es  mit  der  Bedeutung  von  ^ree- 
poo  in  Verbindung,  weil  der  Seeräuber  dieSehife  anhäii,  und  ver^ 
euchij  ober  eie  nehmen  kann  (?!)•  Davon  ^rttpocTuco^  nt  oVf  see^ 
ränberieeh;  nupanipu^Vf  to,  Aufenihaii  der  Seeräuber  i  Tf^nxivevw, 
Seerauberei  treiben  \  ^upakhUiy  17,  Seeräuberei. 

Der  Begriff  des  Durchdrin§ene  in  näpm  liegt  in  vctpovx^  ^re^ 
povky  n,  die  Spit%e  in  efner  Scbnolle,  weielU  dureh  DurcMhingen 
einee  andern  Gegenetandee  etwas  befestigt  (vgL  xetpa  S.  133)  ;  tve* 
povauy  dureheteehen,  ein  Kleid  befestigen  %  T^tpovnyMj  to,  dae  Fest'- 
geeteekte\  vBpovnvol^;  ^repoy^K,  17,  einSpangenlUeid\  —  dies  be- 
rechtigt  denn  aucn  hieher  zu  ziehen:  nupalveoy  befestigen,  und 
wie  Tupaivfo  (&  132)  voHenden. 

Indem  nop  mit  vollständigem  Vergessen  seiner  Ableitimg^ 
JÜinlich  wie  bei  wA  (S..34),  auf  ganz  gleiche  Weise  wie  dieses 
(s.  a.a.O.  und xepx»)  reduplicirt  wird,  entsteht  statt  nopnopy  oder 
TfopT^ep  bloss  iTropTTy  ebenialls  mit  der  Bedentong^^e«iV9rM;  dies 
erscheint  in  ordporn,  17,  die  Spange,  in  welcher  die  f^epivn  sitzt; 
Tiopiti^ovy  nach  Art  einer  Spange  \  nopTcöo;  nopnd&i  ?rop9m^G>, 
mit  einer  Spange  befestigen ;  avdp^rofca ;  ^opst^ia  ^  9rdp3r<^a,  t J, 
das  befestigte  Gewand ß  knvxopnLt;^  ^,  ein  Iwjfeetigtes  OaerUeia ; 
wpo^nopnotTiiqj  17,  öy^  mit  der  Spange  befestigt.  Von  Tisop^d^oo 
kommt  9rop3säS,  d,  di>  Handhabe  des  Schildes  (der  Ring  woran 
man  ihn  festhält ) ;  nopjcaatii&y  an  der  Handhabe  festhalten ;  ^^uao- 
^opK(Miiä%qi%Q!iyQy  den  Schildgrif  sehr  hassende  r^ 


An.  iss 

Z«  derselben  BegriAentwickehmg  gehSH  ehdüch  ^impov, 
To^  eim  ZiMmu,  vwüAt  die  LaMhiere  an  den  Wagen  gespannt 
nnd  (Ar  aMx-firep-oi^  da»  Befeäti^fende)  i  davon  (KfiTrpevo?,  ziehen. 

Der  Begriff  des  Uebersehens,  des  ^Tratisporitreue  geht  in  dqn 
aügemeinen  des  I^stentrngem  über  in  w£tp-iy$,  »y&o^,  17,  der 
Wagenkarb'j  später  'jfilpti^o<;^  ij.    * 

Ans  der  Bedentang :  Küste  (eigentlich ;  enigege9iife9ehsfe,  S. 
131)  erklärt  sich  inetpoq  (doriscn  a7n^(.=^  sskr»  ipiraj,  1J9 
däs  Ufer  an  sich  habendj  Küstefiiand,  im  Gegensafz  vop  Bipnen* 
land  (vgL  n  S.  1),  dann  festes  Land  überhaupt  Dw  »  imVer- 
haltniss  zu  e  in  Tcipav  (S.  131)  miLsseQ  wir  ebenso  fassen,  wie 
in  -xeipoc^  =  pära  im  Verhältoiss  zu  nipav.  —  Davon  7in$i^iko 
zu  festem  Land^  machen ;  ipvupiirri<^^  6^  vßm  festen  Lasule;  VT'u- 
p&TTMo^,  17,  öv,  %um  nTtufMOTTi^  gehörig f  — 

Ist  nnsre  oben  (S.  133)  gegebi^e  Andeutung  über  die  Ai^t 
wie  lateinisch  pärio,  aperio,  päreo.mit  dem  hier  behandelten 
sskr.  para  zusammenhängt,  richtig,  so  haben  wir  auch  das 
Recht  hieher  zu  ziehn  nenapeiv^  sieht (mr  tnaehen.  DiQ  FiOria 
betreffend  vgl  man  nop  (ß.  133>,  (vgl  weh  Pott,  &  F.  1,  91)1/ 

Wir  haben  schon  mpalvef  in  der  Bedeutung .  beenden  ^e- 
^hn,  so  wie  7telpa<;  und  sskr.  pära  in  der  Becleutimg  jESfid^. 
Dieselbe  Bedeutung  könnte  ißine  Verbalfbrm  Tcepdai  haben^  lind 
es  ist  nur  Zufall,  dass  der  Gebrauch  sie  dieser  Form  (&.  131) 
verweigerte;  nun  haben  wir  ein  Wort  Ttpv^voi;.^  «fi^'v«  der 
ansserste,  letzte*^  wenn  man  annehmen  darf,  dass  hier  das.v  diar 
lektisch  (äolisch)  für  ursprüngliches  a,  griech.  o  stehe  y  wi^  in 
ovxiiay  vuofo^  u.  ieuL ,  so  würde  ich  wenig  Anstand  nahmen, 
crpruyo^  fur  zusammengezogen  aus  einem  paraj  4-^4-  ni'Ami 
griech«  ?repa^-o-fieyo  zu  halten:  das  vollendete j  ^P'  P^^*^»  Wß.at^ 
n-as  vollendet  ist;  und  iUr  diese  Annahme,  dass  v  nur  dialektiisph 
ist,  spricht  ein  mit  'xpv^vo^  ohne' allen  Zweifel  zusa^menhAn^ 
gendes  Wort  npiyLvov  (vgl.  npv^v^v,  vXriv  cxrä^v&^v  das  Hol%.«ii 
der  \Vur%el  abhauen  und  npiuvovf  das  Wur%elende)\  denn  w^nn 
^t^vivov  mit  npv^vov  idenäsch  ist,  so  kann  dieses .vnvr  Reprär 
sentant  eines  zu  Grunde  liegende»  a  sein,  da  e  nur  a  entspricht« 
ßeachtenswerth  ist  hierbei  noch,  dass  das  Adjectiv  itpv^ivoq  nur 
homerisch  ist,  in  der  gewöhnlichen  Sprache  erscheint  fast  nur 
-x^uvä  als  technisches  Wort,  und  ein  solcjies  konnte  leic^t;^, 
obgleich  ursprüng^ch  nur  dialektisch,  -  später  Gemeingut 
werden. 

^  j^pv^väf  i,  (npv^ivTq)^  Hintertheil  des^Sch^es'y  npvua^c^BVi 
^pr^yrßev;  'jtpv^valo^ya^ovi  7rpop9^<rio^,  a^pv^  npv^LViiTixog,  r;^  ov^ 
xutn  Hintertheü  geltorig ;  Ttpv^ivT^jri^^  6 ,  Steuermann  j ,  npmpv^aiaf 
über  Bord. — 

TtpiyLvovj  To,  (7^pi{Lvo^  6  zw«) ,  d^s pmserste  Ende  des  BaU'^ 
mesj  iVur%elende;  7fpe^v6^tv$  itpi^viov^^to^  Dimin«;  srps^troi^??^, 
e^,  klotzig  i  npe^ivlifo^^'svpe^tvuxiOf  (ßlesgch.)  bis  %ßtr  Wurzel  ausrßt'^ 
ten'y  avTonpe^voi;,  ov9.sammt  der  WurzfL  —  ,.. 


136  m. 

Daf»s  sskr.  ap«  M  mü  apa  ansamaieiildbifft,  haben  'wit 
schon  obcnpi  (S,  130).  vernmtheti  aa«h  die  Versi^udedenlieit  der  1 
Bedeutung  dem  i  statt  a  zuxusprechen  msacht;  in  diesem  Ver- ' 
mutbuiucea  lässt  sich  aber  keine  entschiedene  Sicherheit  auch 
nur  honen.  Üem  ssl^r.  api  entspricht  griechisch  (vg^  Poii,  £, 
F.  VLj  175):  £^t  vm  etwa*  (e  t;;  a  Pronom«.  Su  1)  ausgehend,  nber  \ 
m  dessen  Nahe  bieikend;  bei,  auf  n.s.w,;  ^{^toXn;^  für  IstmxXx-t:^ 
mit  Uebertritt  der  Aspvation  anf  das  tnr  \Poti,  £«  F.  U,  124>.  — 
An  ^t  schUesst  man  i7ttL%  allein  sowohl  die  Form  —  denn  nnrie 
ist  et  ans  i  eQtstandenl  -^  als  auch  ^e  Bedeutung  —  denn  iTvel 
bedtatet  ein  Enifemisein,  nicht  ein  Dabeisein  —  sprechen  sehr 
gegcli  eibe  Verbindung  mit  htl^  und  eher  für  eine  mit  dwö^  in^ 
dem  S8kr.'apa  nicht  durch  d-nS^  sondern  mit  Entsprechung  von 
e  durch  isre  repräsöntirt  ward;  daran  si^Iillesst  sich  ^et,  ^vic 
yeäf  TtH  und  viele  andre  an  ^t  (TgL  Pronom.  xo  (no^  nzf)  nnci  tb 
(xoy  Doch  spricht  gegen  meine  Ansicht,  aber  pidit  sehr  stark, 
der  Umstand,  dass  die  Ableitungen  von  omo:  das  anlautende 
ssl^l'a',  wo  sie  es  erhalten  haben,  sonst  nicht  durch  e  ausdrü- 
cken; dagegen  l^ann  man  jedoch  bemerken,  dass  htd  in  dem 
individdeli-griechischen  ^irachbewusstsein  vielleicht  gar  nicht 
tndhr  milf  d^6  verbnnden  war«  Doch  ist  über  diese  kleinen 
Wflttehen  keine  v^stSn^gere  Sicherheit  zu  erlangen  »^  nnd 
djunun  mOge  hsd  hier  unt^r  hd  stehn;  die  Zssetz.  hug^jq  (,9oh 
{nächydemheni  ygL  y^^tf),  ^aif  {von  dem  aie  vgl.  Pronom.  6  == 
sAr^  ja})  fftuxQ,  {van  dm  irgend  vgL  Pronom.  to  ^  sslf;^*  11'^) 

n.  8«  w. 

,,  -  »    > — '  •  < '  ■ 

Als  Con^arativform  von  api  betrachtet  PoH  (C.  F.  ü,  176> 
pra^^;  eb  stftnde  demnach  für  api+ra;  formell  kann  tnan 
es  hn  ADgemeinen  mit  demselben  Kecht  auch  von  afia  leiten, 
also  fto  apa-^ra  stehend  nehmen.  Die  Bedeutung  spricht  fast 
mehr^^^  obgleich  ich  offen  gestehe,  bei  diesen  kleiifen,  so  &ber«« 
i^tas'  bewegfachen  Wortchen  dem  Gang  ihrer  Entwickelung  noch 
nicht  immer  iblgen,  also  audi  die  von  PoH  (E.  F.  II,176>  ^e^ 
fbrderte  Strenge  nicht  ausfiUiren  zu*  können  —  fUr  einen  Zu- 
aammenhang  mit  apa;  a^a+ra  würde  heissen  etwas  mehr  t>ofs 
^twae  ieeg^  und  die  Hichtun^  bestimmt  fast  bei  allen  r8,umlichen 
Bei^chnungen  erst  der  CTeorauch  genauer;  hier  w&re  es  tnehr 
nach  vome^  Berücksichtigt  man  die  Formation  genauer,  so 
'seheint  sie  fast  nut  Entschiedenheit,  entweder  für  eine  Forma- 
IM  aus  apa,  oder  iUr  vollstjlndige  Trennung^  sowohl  von  api 
als  apa,  mt  sprechen.  %ji  pra  gehörte  nämlich  schon  wegen 
deligewdhidicnen  Wechsels  zwisdien  ur,  ar  und  r  (v^L  |I.  A« 
Im  Z.  1837.  ErgzbL  913)^  nod^  mehr  aber  der  Bedeutung  we^en  : 
s^kr.  püras  (woran  sich  gothisch  faura  vot*,  faurth  fort,  leluitj 
vorher,  früher  ui  »,  vr.  Iliesem  puras  entspricht  griechiseh 
dM  i^eichbedcmtende  Ttapo^;  da  nun  aber  p  als  Lippenlaut  ^e 
Vertaderung  von  a  in  das  ihm  verwandtere  u  im  Sskrit  h&ufig 
het'betfdhrt  (topp,Qr.^.9il^  und  sonst),  so  macht  -Kdfo^  im 
VerhfiUnlisszti  puras 'so  gut  wie  gewiss,  dass  puras  (ti^  ftlte^ 
res'paras  steht (wofüraucbzemlischparo  statt  päras  spricht), 
undbeiderUebereinfitimmungderBeaeatong  mit  pra  dfinen^vir 


AB.  ;    457 

aMonisoUieMeii,  da^pra  nicht  Ar  frilbere8pira(apira); 
Miideni  para  (hieran  lehnt  aioh  gothii&fih  fairra)  apara  eipoig«* 
treten  ist,  und  also  wie  para  (S.  1^)  am  apa  gehört,  das  a»* 
iantende  a  wie  jenes  Terioren  liat,  nnd  eine  vom  eiwam  mi9ge^. 
hifule  EuAUmg  nach  vorue  hin  bezeichnet  Griechiseh  eM^ 
ipricht  dem  sskr.  pra: 

^p6  (vri.  Paii,  £.  F.  I,  loa  0,175)  r«r;  als  PrAfix  in  alter 
Composition  vielfaeh  <Pf^a)  dwtsh  £inflvss  des  firfgend^i,  Aspi- 
ntionsfcraft  habenden,  p,  z.B.  ^ffpäies^,  ^pi^v.  —  Davon:  npo^ 
Tfpo^9  a,  oFy  der  mehr  roruij  verdere\  «poripo»;  n^oxt^mat^ 
rpoT^MSi^e;  «rpoxepisEO^,  v^ov^  (jrporepuaf) ,  taraueilemi:^  JTpore- 
|)ai»j  flrjX)Tepeoo,  (^rpor^i^,  zw.) ,  rorafi  «ein ;  npon^ifnffn^^  17,  dbf 
\'9r9nsemy  npo^cifoqyLa^  td,  Vor%ug\  npoTBpalrepoq^  a^  0Vy'{nk 
der  Koniddie)  Ck)mpar|ttiv  Ton  ^rporspo.  —  irporrpala^,  Oy  ov^  am 
Tage  vorher  (ßnffn  u}  =  sskr.  Ija). 

Dass  irpdao-co:  itp6ar&  ionisqh  m^d  attiseh  nooaeo  nnd 
vo^/So  zu  irpd  jgehdrt,  bezweifelt  niemaDd;  schwierig  ist  di^ 
Entscheidung  über  die  Fonnation;  wenn  {ch  die  Formen  nfpauß 
und  noßpGo  znsammenhalte,  und  ^e  eige^iche  Bedeutung  t0€ir 
ter  vor  berücksichtige  9  so  ist  es  mk  kaum  emem  Zweifel  zor 
gangUch,  dass  die  Grundform:  ^rporcp«»  sei,  znsdmmengeaogen 
ffpoTpfio,  durch  Assimilation  npoppco,  woraus  bei  dem  Wechsel 
zwischen  ßfii  pa%  aa  und  zmr  Vermeidui^  der  vielen  p  nofijkot 
npwffi»  (vüt  Nebenform*  vpocm),  nofforco  entstsmden.  Davoif 
^pcMTG^ev;  nf6a(To^tv\  npoardrepoq/a,  ovj  (irpoqaoDrifco)  ^  erUfem^ 
ter\  orpoaoraTQ^,  ti,  QVy  ßm  eniferuiesiem';  noßpoa&evy  noppal^^ 
sroppoTEpo^y  cc,  ov;  noßfiwva'uoqy  ri^  ov^  nofci(»TipQO  und  ntipawvi 

Durch  die  snveite  CJornparativendnng  mv»  entsprechend 
ssfcr.  ija(n)s,  lateinisch  ins  würde  aus  npo^  nach  Analogie  des 
lateiiuschen  prius  f&r  pfo-fins,  ;griech.  npiov  aus  npo^iapi 
dies  wird  zusammengezogen  in  npiv^  ohne  Zweifeln  mit  ur* 
sprSn^ch  langem  i  (vgL  FoU,  £.  F.  H,  39).  Die  vollere  Florm 
wäre  npuoy  gewesen,  mit  npe  für  npo  (vgl.  nkßlov  von  noJ/v  z^s 
sskr.  prißjans); ,  diese  hat  sich  etwas  verändert  in  npiitov  (io- 
nisch), welchos  durch  nporapov  glossirt  wird,  bei  Heoißchius 
eAaken. 

Der  Superlativ  von  np4 ,  nach  Analogie  de^  Coniparativs 
vportpoq  wäre  nporavo^;  dieses  ist  zusammengezogen  in  npfor 
To;,  17, 0V9  derer9te%  bei  4er  doiis<;hen  Form  npdTo^  liegt  arpa, 
mit  a  =:  sskr«  m  ^n  Grui^de ;  sie  steht  fixr  npäraTo^  -  Davon 
^ftn%vm^  der  erei^  eem;  nparday  n»  erster  Jianffi  nporüqv^  to^ 
Siefe$preie, 

^  Beachtenswerdi  ist  npooretni^  IJj^etrlXao^  —  Eine  neno 
St^gerong  durch  das^  Superladvsufnx  ktto  bildef  ans^poTo: 
«poTWTQ^,  1?,  ay,  der  aller  erste  \  davon  npGoxumfioDj  deraUer^^ 
^riietein.  — 

FVi^ioh  ist,  ob  npöfiog^  o,'hieher  gehört  tiei  Homer  ist 
e^  identisch  mit  npo^x^  {Lehre  Aristanrcn.  109) ;  sollte  es  dar- 
aus schon  früher  cpnjfcrahirt  sein?  schwerlich.  Später  bedeutet 
^  allgem^  der  erele^,  ist  dies  die  eigentliche  Bedeutung,  .so 
ist  aatüdicfa  an  eine  SusiupmenfiteUaug  Qüt  npo,z\i,  denken. 


138  .ifl. 

Ilfit'Iatekii8di,ein  prlmns  iMssl  e»  sich  aber  iiidit  vergleicfagti^ 
deon  deaseii  langes  1  zeigt,  das8  das  SüperlativsoffiK  nua  «lich^ 
BKk  den  Positiv,  scndem  an  den« ComparatiT  gehängt  ist;  e^ 
steht  f&r  priii(s)nius;  ganas  übereinstnninead  damit  wAre  f;o^ 
lysch  frunia  <fer  er&ie^  im  Sskrit  entspricht  keine  Form  pr  a.-}^ 
ma;  da  wir  aber  pra  als  Zusammenziehung  aus  para  enumn^ 
haben,  so  nehmen  wir  kein to  Anstand,  das  sskr.  para^f-nia  <fe/^ 
er0t9,  beste- n.s.'Wf^  als  identisch  gegenüber  zu  stellen ,  luiiil 
glauben  darin  eine  Bestätigonff  mehr  für  unsre  Ansicht  Ij^berl 
die  Entstehung  ven  pra  zu  ocdien  (8. 196).  — 

*  Anm«  Diese  Bedeutung^  hat,  beiläufig  bemerkt,  sdioii 
para  im  Sskr;;  daraus  erkl&t  sich  das  aus  dem  Persisc^eo 
entlehnte  napa^ntrogy  Syhe^rÜschO'TyB^  Park  u.s.w.  ,  ^vel- 
ehern  ein  wendisches  para+da^yas  zu  Grunde  Hegt:  mehöt%^ 
»iesj  bestes  Land\  das  letzte  Wort  ist  =  sskr.  d^gas. 

Zu  np6  gehört  femer  ölme  Zweifel:  np&pa^  ij,  V&rderth^i 
des  iSeh^es'y  doch  ist  die  genauere  Detaillirung  des  Wortes 
schwer.    Pott  (E;  F.  1, 133)  seheint  es  fOr  eine  Zusammenset« 
zung  aus  npori-oipd  zu  halten  (über  ovpa  Sehwan%  ==  avara 
hintere^  letzte  Ende  ^  vgL  Pronom.  ^a) ,  so  dass  es  Vwderen-d^ 
gleichsam  wäre.    Dass  es  eine  Zusammensetzung  ist,  glaube 
Ich  ebenfalls;  allein  gegen  die  Pottsehe  Deutung  spricht  die 
nach  dem  Et  m.  zu  Ghhinde  ^u  legende  Form  npootfa^  wie  sich 
in  Homerischen  Ausgaben  und  bei  Simonid.  fand.    Von  Ttp&pa, 
kommt;  irpdpa^ev;  npGOfv&q^  npoopdmr^qy  6,  der  l/ntersteuermann  \ 
npafparevoOf  npoopd^coy  Untersteuermami  sein\  iip(apaTtx6(;^  37,  6y, 
d^  Untershuermann  betrefettd,^^  äv^ponpoopoqy  opy  mit  Männer-- 
an^esfcht,  — 

Wir  haben  schon  das  sskr.  puras,  das  zendisch  ihm  ent- 
Spi^chende  paro  fiir  paras,  und  das  griechische,  formell  da- 
mit identische,  ^apo^  im  Allgemeinen  erwähnt;  ndpoq  beisst 
verher^  früher  u.s.w.  —  Von  irapo^,  welches  sich  mnpo<;  (wie 
jä'^pd  überhaupt  entstand)  zusammenzog,  kommt  npoq-^e^ 
npoißev ,  t^en  vorne  her  j  frpo^toq  ^  npo^Sio^ ,  a ,  ov  ,  der  vordere ; 
ijnnpo^icOy  davor  sein;  imTrpo^ßrta'iq^  17,  das  Davorsenu 

indem  statt  des  o:  e  eintritt,  erscheint  filr  npoqi  nptc.  Die- 
ses finde^  ich  in  npeg-ßv,  der  Alte;  ßv  ist  meiner  üeberzeugung 
i|ach  identisch  mit  (pv  und  ein  dialektisches  Wort,  so  dass,  da 
nptqfirüher  und  ^  seiend  heisst,  npe^vq  wörtlich  der  froher  seil- 
ende j  Ufere  bedeutet  Wenn  npia'ßv<;  in  der  Bedeutung  Gesand-- 
ier  (wobei  jedoch  der  Unterschied  in  der  Prosa  und  Poesie  und 
manches' Andre  im  Gebrauche  zu  beachten  ist)  mit  jenem,  den 
Bildungselementcii  nach,  identisch  ist,  sq  miiss  man  anneh- 
men , '  daÄs  die  Gesandten  dies^en  Namen  erhalten  haben ,  weil 
sie  aus  derClasse  der  Aelteren,  oder  der  in  staatsrechdicher 
Beziehung ulf«  Adteren  genannten  (vgl.  Senatores  und  yi^ov- 
xtq  bißi  Hom.)  genommen  wurden.  Oder  bedeutet  nptq  in  dieser 
Zusammensetzung  früher  an  Rang\  so  dass  npei^  det*  an  Rang 
hdher  seiende  wäre?  Oder  gehört  ßv  in  dieser  Bedeutung  von 
np&fiv  nicht  zu  (pv^  sondern  ist  eihe  —  alsdann  höchst  unregel- 
mässige —  Bildung  aus  ßa  gehn,  so  däss  nptd^  der  an  Hang 
vorher  gehende,  vornehmere  überhaupt  nSre?-  Dflihr  könnte  man 


AU.  139 

enteatk  die. Analogie  des  sskr.  purAga  (wo  pwas  jßir  par A 
i^teht  and  ga  ^eke»  heisst)  der  Vorhergehende,  UmipUm§  u.is.W4 
aniohr«!,  uiä -arweitens  das  cretbdie  n^^ytaroi;  (ist  kier  ^rpcfr 
=  säkr«  purA  oder  mit^opcM  za  vergleichend)  fiir  ^pea^taro^ 
imd  7pa/cpTif^  für  nptaßevrn^^  80  wie  9rpei)^ui  f&r  ^vp^^na  <V|[^ 
ancli  lat.  procer  =:  sakr»  puras  krita  voa  ^^ri  maehen). 
Da  die  ^ewSknliehe  Fonn  ßa  erat  durch  Wechsel  der  mediae 
far  ra  =s  askr.  ga  geh^  eiagetrelea  ist,  so  hfttteCreta  hier 
die  richtigere  Form  erhalten.  Oder  endlich  wül  man  die  Be^ 
demmigen  mii,  und  Geemndier  in  ima^  för  nicht  ans  densri- 
ben  Eleoieiitan  geflossen  halten?  ])aiin  kann  man  9cpe^«|-^  o/i^ 
so  erklAren,  wie  oben  von  wix  gesehehn ;  in  «f>^+^,  Geeamd^ 
tefj  dagegen  könnte  man  vf^.  fdr  die  ftoüsche  Form  für  wf6q 
halten  9  nuaAßvÜar  ^, gehend \  einer-j  der  %u  jemanden, geht,  ge* 
ichicki  ist.  Gecen  diese  Ansicht  spricht  aber  mit  £ntschieden«^ 
heit  die  Wiederholung  dieser  doppelten  Bedeutung  in  dem  cre- 
tischen  Trpei^'um^y  »pei/eimi^  ho  hat  man  gewiss  nur  die 
Wahl,  ob  man  in  'xpwßv  ein  sskr.  puröbhü  (s.  auch  Bepp,  V« 
GL  135)  oder  pur dga. sehn  wül;  ein  fruhßr  eeiender  oder  früher^ 
^€hender\  in  jenem  Fidl  wäre.der  Begriffs//  in  den  Begriff  ror» 
ktTTMchend  übergegangen  (einUebergang,  der  grade  in  dergriß- 
chisehen  Staatengeschichte  seine  Belege  findet^  vgL  irpthra^K), 
IQ  diesem  wäre  der  Begriff  vemmhm*  aä  die  älteren  übertragen. 
Leteterea  ist  entschieden  unnatürlicher;  idkin  im  jener  Den* 
tuDg  müasen  wir  annehmen,  dass  ^  erst  ^  und  dann  cretisch  7 
geworden  wäre,  während  wir  bei  der  zweiten  ^  und  7  im  Wech^ 
st\  in  einer  Wurzel  haben,  von  der  wir  wissen,  dass  die  mei< 
fiten  verwandten  Sprachen  sie  mit  g  schreiben  und  nur  das 
griechische  §  hat    Eine  Entscheidung  wage  ich  nicht 

■  -.      .    .  .1  ■ ..  ■<  ■ 

Neben  puras  erscheint  im  Sskr«  ferner  ^ntk  früher,  viel 
leicht,  wie  wir  schon  bei  ähnlichen  vermutheten  (S.  1^),  ein 
alter  Instrumentalis;  dies  giebt  uns  zmiächst  Veranliässung, 
einen  Casos  auch  in  no^  zu  sehn,  welches  in  irapoi%,  ndooir 
^€9  VW,  erscheint  j  wahrscheinlich  ist  es  ein  Locativ  wie  ojMoi. 
Davon  netffolxtffoq^  a,  ov,  der  vordere]  napovraro^^  77,  ov. 

Pari  heisst  aber  femer:  vor  euer  ZeU\  dader  Uebergang 
?Mi  p  in  X  einer  der  g^öhnUchsten  ist  und  Dative  häufig  Ad^ 
verbien  der  Zeit  bilden  (vgl.  k'irAja  /ait^),  so  identificire  ich  mit 
einer Dalivform  von  pura,  welche  puräja  (statt  parik ja)  laug- 
ten wurde,  griechisch:  nakai  ftir  ;raXaja,  vor  aUerZeiL  Davon: 
voXoto^,  iy  dp  (VgL  Poit,TLV.  n,  148,  welcher  nah  an  das  Rich- 
tige straft),  a//;  nakaivtpoqya^ov'i  naXaixaToqy  if,  av i  notKcuA- 
Ti^,  17,  Aiier\  naXouow,  aU  machen ;  naXoUoD^y  to,  dof  AUge* 
meehte\  naCk/xSjoctnq^  ifdae  AUmachen. 

Purä  mit  dem  Suff,  tana  zusammengesetzt  bildet  das  Ad- 
iectiv  puritana  (lat  entspricht  nris  (fm*  prius)  --tinns)  aU'\ 
iüermil  identificire  ich  i^rporayt,  ohne  Zweifel  eine  dialektische 
l^'onn  iur  TcpoxavQ  (vgL  PoU,  £tym.  II,  485):  wpvTayt^,  eo^; 
irporaMT^,  6,  eigontlkm  also  der  AHe,  dann  Ehrentitel  PrgUmf' 
wie  Senator,  yifoav^  davon  ^pvramd^,  17,  dv,  %nm^  fif4%api^ 
oder  der  n^vraveia  gehörig;  'Ttpvrapevoß^  Frgian  emn",  nfvra- 


140  An: 

pda,  ri^  die  Pr^tanie;  npmoafOov^  tö^  du  Frgitmmim  (HanB,  wo 
die  Prytanen  speisten).  — 

Pari  heisst  ferner,  indem  das  t>or  ak  ein  dieki  vereiwoB 
gefasst  wird,  nah^  da  wir  nun  pnras  im  Wechsel  mit  par4 
scte,  puras  aber  für  organisones  paras  stand,  im  Griedhi* 
sehen  aber  r  durch  X  und  a  durch  «  oder  w  sehr  hftnfig  repräU 
sentirt  wird,  ndmie  ich  keinen  Anstand,  auch^dai^  mit  pari 
in  dieser  Bedeutung  iibereinstimmende  niXag^  nmhy  hieher  zu 
Biehn;  davon  kommt  ntkaia,  n£käns>y  näkem^  in  dcran  Fonna^ 
tionen  t  vielfach  ausgestossen  wird;  mkavii^i  nelour^^  6^  «rc- 
^Ti^,  »dog,  )7,  der  sieh  Nähernde  d.8.w.  eine  Art  dienten ;  ir«* 
XaTcatd^,  if,  (hfy  %um  fttkuTtiq  gehörig  y  nüartüai^  %  der  Zmeimnd 
dee  Fetalen \  ^eXoS^,  nähern^  mit  AMStossung  des  ei  nkd^co 
(vgl.  Poii,  E.  F.  U,  120);  femer  irXctTK,  17»  fik  ntKdxiq,  Ehe^ 
fntmi  nXn<rio(;  (ob  fiir  ^reXoso^^io,  dann  neXaaatoi  nXatrcao  und 
nia^ar^o^  wie  (piX-noro)  für  (piktaaco  (v^.  TM<raco)t  ^cXecrjo)?}^  a,  ov, 
nahei  nXnianalrepoq;  nXifcriavcaTO^j  nhtfnajfytO^  eith  nakerm\  TcXri- 
aioo-fiO^,  S;  nXiyricurfia^  xdy  die  Annäherung  \  -^  dnSKourvfk^j  ov, 
^amahber'y  epjrfXoo'K,  ^9  Anndheru$^\  i^neXdxupa^  17,  Khegenos- 
sin\  ^nXaxo^^-w^  unnahhar;  i^inüii^övi  ^iM$ka8ii;i^,  9iahe  dmmi 
''npö^Xourrogy  ov,  annahbar,  — 

Die  phonetische  Gestalt  des  diesen  Formationen  Sfeu  Grunde 
liegenden  «e^,  die  schwache  Endung  ou;  und  die  ihr  voriier- 
gehende  Liquida  scheint,  so  #ie  bei  x-)^  (S.  133)  und  cxtXo 
iß.  41),  wie  auch  vielen  andern  die  Veranlassung  gegebea  zu 
haben,  dass  man  ^reX,  «ep  u»s.w.  wie  staike  VerbMWurzeln  in 
ein  uäd  der  andern  Form  behandelte.  So  bei  dem  schcm'  er«* 
vr&hnten  ntKdwy  ntkd^y  von  denen  sich  eine  Menge  Formen 
an  eine  Wzform  nXn  lehnen.  Ebenso  mdem  man  mX  als  Wur- 
zel betrachtete,  bildete  man  mit  dem  Zeichen  der  9ten  Conju- 
gationsclasse  vai  nikva^um  (t  f&r  e  wegen  der  folgend^ Position 
irie  ofVjfi  opujfvaQj  u.  aa.,  rnxi  nlxyantai)^  > 

■  "  '    '        '       !■■■  ■'■        < 

An  puras  schliesst  sich  endlich  imSskr.  eine  neue  gleich- 
bedeutende Form  pürva,  eili  Adjeotiv  ^eier  Endungen,  mit 
der  Bedeutung  früher  y  dieses 'erscheint  imGriecfaiscfaen  nur  in 
zwei  Bildungen  mit  den  dazu  gehörigen  Ableitungen..  Im  8skr. 
bildet  nflmlich  der  Locativ  von  pdrva  mit  dem  Genitiv  von  div 
3V  (vgl*  über  diesen  Grenitiv  S.  8):  pArvddjus  im  ersten  TkeU 
dee  Tages,  d.h.  nuir^er»;. dieses  hat  sich  im  Griechischen  ganz 
ei^alten,  ist  aber  zu  einem  Adjectiv  zweier  Endungen  vemn- 
ataltet  (indem  u  m  o  überging)  in  ^poSi-^o^,  ov;  pürvö  ist  in 
fgpGifb  verändert;  eine  Veränderung,  welche  bei  dem  metatheti- 
«chen  Wesen  des  r  sich  leicht  erklärt;  aus  pürv6  ward  wohl 
npvßw^i  npGOßoi  dann  npoopk  (vgL  fco/K  iur  ßÖYoic)^  dj  in  4  ist 
keiner  Erklärung  bed&rfiig,  da  sdion  j  allein  im  Griech.  ge- 
wöhnlich durch  i  repräsenturt  wird;  das  Adverb  ist  nfnaü^a ;  die- 
ses hat  auch  die  Bedeutung  vorgestern  i  ebenso  heisst  im  Sskr. 
pürvfidjus  gestern',  sehr  natürlich;  da  es  wörtlich  heisst:  in 
emem  früheren  des,  Tages,  was  auch  .f<;«üen}' sein  kann  und  so- 
gar mit  Ol»  einem  früheren  Tage  überibaupt  identisch  gebraucht 
werden  konnte«  Wir  sahn  so  eben,  dass  npfot  der  Form  pürv6 


Ab—Btt.  141 

AiSB*id^;  dieses  npwt  wird  mm  auch  ifflein  zur  BeselolHiiiag 
des  Begriffs  morgens  gehraucht;  attisch  npm  und  irpo;  davun: 
ir^Ga&cir;  npnto^ ;  ^^(»o^  (att) ;  npdto^y  a,  c»^^  frühvnüg ;  npMdbw i 

irpaiipöq^  V,  dv;  npoouuxBpoq  (von  fifcka}^  npoDtauTäTOg ;  npeeHÖ^ 
•n:;,  17)  «A>  FrMe.  —  GBcAier  gehtrC  auch  das  ^fw  in  nf&nifvcr%y 
sskr.  pArTd,  paru^i,  gewissermaassen  wOrdich  im  früheren 
Vorn^mkr  d.A»  vor  %wei  Jahren.  -^ 

MBt demselben  pArva  wird  imSskr.siisainniengesetzt  ahan 
Tagj  in  der  Form  ahnat  pür^fthnas  (Gen.  wie  pArvddjns) 
der  Vorwtiiimf,  könnte  aber  eben  so  gat  wie  püry^djns  der 
frühere  Tag,  §eilem,  torgeetem  beissen;  ilun  entspricht  in  der 
Bedentnng  früherer  Tag  npAfp  Ür  Ateres  ^ptiav^  wo  'npco  sss 
pürvnnd  <eir  =  ahn(a8);  ^ehSrt  das  dorische  npky  ebenfaDs 
iiieher ,  so  ging  pftrv  auch  m  npa  über,  welches  mit  av  zusam- 
men npclv  ward.    Die  Endnng  as  ist  ganz  verloren. 

Wie  Boa  (E.  F.  I,  lOS,  wo  er  npcot  falsch  mit  sskr<  prfttar 
vergeh)  richtig  bemerkte,  gehört  zu  ffpoot  ansser  ahd.  vrno 
iat  prnt*na  (so  abzntheilen,  nicht  wie  Pott  prn-lna)  Frühreif; 
sollen  wir  uns  dadurch  bewegen  lassen,  auch  griech.  npm^ 
3eoc,  6,  TfünUrof^en,  hieher  zu  ziehn,  oder  gehört  es  zu  §pixr^ 
benetzen  (vg^  \J^P<d^ 

Zu  pra  gehört  wahrscheinlich  endlich  sskr.  pra-ti  gegen, 
SU.  Die  bedeutung  damit  zu  vermitteln,  will  ich  gar  nicht  ver- 
suchen, da  sich  vielerlei,  selbst  verschiedenes,  höchst  schein- 
bares und  doch  sehr  unsicheres  dar&ber  sagen  lässt  Ich  gebe 
diese  Znsammenstellnng  nur  der  Form  wegen;  Patt  (E.  (.  II, 
3A)  sieht  darin  eine  Zusammensetzung  von  pra-|-ati  (vgL  ^0 ; 
im  Griecfaiscfaen  entspricht  genau  das  ffleichbedentende  npoxly 
dafür  erseheint  mitVeriust  des  i  und  Wandlung  des  schliessen- 
den  T  in  ^:  npö^  (äoUsch  n^^  femer  mitVeriust  des  p: 
iroTr(doiisch).  '^ 

ino^^  onoq^  8y  der  Wiedehopf,  lateinisch  (entspricht  up- 
pa;  walmcheinlich  ebi  onomatopoietisches  Wort 

j^^ap,  iinavo^,  to,  die  Jjeber.  Im  Sskrit  entspricht  gleich« 
bedeutend  jakrit,  oder  mit  derGunaform  f&r  H:  jakart,  wo- 
für lateinisch  jecurt  oder  mit  Abfall  des  t:  jecur  (Im  Genitiv 
a.s.w.  liegt  —  entweder  mit  vollständiger  Vermengnng  der 
Analogieen  die  im  Sskr.  dienendeForm  jakan  (Iat  jecin)  ver- 
mehrt durch  das  fit  des  Stammes  in  seiner  Gunubrm ,  also 
art  (lateinisch  urt:  ort):  zusammen  jecin-ort,  oder  mit  Ver- 
last des  Schluss-t:  jecinor  —  oder,  was  mir  viel  wahrschein- 
licher ist,  die  im  Sskrit  bei  der  Decllnation  dienende  Form  jak- 
rint  mit  Verlust  des  Schluss-t:  jakfin  in  einer  nicht  ffanz  re- 
gelmässigen Versetzung  jecinor  zu  Grunde)  —  griechisch 
r.^apT'y  im  Nominativ  mit  Verlust  des  Schluss-r  (srap,  in  den 
meisten  übrigen  Casus  ^Ttar  mit  verlornem  p  also  n^aroq  für 
vnafTöc  «.s.  w.  (Bopp,  V.G.  S.  180.  Pott,  £.  F.  1, 113).  Far  sskr. 
k  ersÄeint  t  wie  im  Pronnminalstamme  no  für  sskr.  ko;  das 


143  '  ■  HU— CM. 

ankulende  1  ist  in  den  Spir.  asper  ttbetgegimgen,  wie  im  Pro- 
nom»  reL,  o  flir  sskr«  ^a  und  das  asipr.  a  erscheint  gedelmt; 
davon:  i^iraTioy«  to,  Dimin. ;  ifiraTijpd^,  a,  dy;  ^^aTi^ed^,  ^9  dv» 
^roTtatoc^a,  ov;  ifutrioiq,  d,  »tir  Z«e(«r  gehörig  u.s»w..  Übet'' 
krank}  i^artTi;^,  d;  iiitaTVviq^iiy  leberariig',  itnaxlioo,  der  JLeber 
gleichen.  —  ^uto^,  d,  «fer  Leber fieeh* 

Obgleich  in  der  Bedeutung  eimgennaassen  verschieden 
nehme  ich  doch —  bei  der  nicht  seltnen  Verwechselung  der  Kar 
men  för  einander  naheliegende  Theile  des  menschlichen  Körpers 
—keinen Anstand,  fär  entschieden  identisch  mit^apund Jakf  it 
za  erklären;  nrof^  opoq^  to,  welchem  man  als  primüre  £edeu- 
tong:  Herz  giebt  Es  scheint  a6er  vielmehr  eigentlich  die  ed- 
len Theile  in  der  Brust  zu  bezeichnen,  welche  man  bei  geisti- 
geren Trieben  mitthätig  oder  mitleidend  fiihlt  Als  em  solcher 
ward  bei  den  Alten  bekanntlich  insbesondre  die  Leber  ange- 
sehn.  Formell  spricht  filr  unsre  Identificirung  von  vrop  uiid 
^qpp  das  slavische  jatra  (Dohrowskg,  Institt  Slav.  212),  wel- 
ches formell  mit,  nroo  identisch  die,  Bedeutung  von  ^ap  L,eber 
hat  Da  ^op  sich  m  der  Bedeutung  Leber  schon  fixirt  hatte, 
so  wurde  v^op  mehr  zur  Bezeichnung  der  andern  Theile  ge- 
.  braucht  Aber  auch  so  ist  es  selten.  Beachtenswerth  ist,  dass 
es  gar  keine  Ableitungen  von  vvop  giebt  Das  Wort  scheint 
ein  dialektischer  Eindnngling  in  die  Gemeinsprache  zu  sein.  — 
Das  anlautende  j  von  jakrit  ist,  wie  gewöhnlich,  ganz  verlo- 
ren; a  wie  in  v^ap  gedehnt;  k  durch  eine,  Ssdle  ^rächen  durch* 
ziehende  Verwechselung  der  K-  und  T-Laute  (griech.  T^voq  fbr 
Ttavot;  und  sonst)  durch  t  vertreten;  die  gunirte  Form  von  fit: 
art  durch  opr  und  mit  Verlust  desSchluss-T;opwiederg^eben; 
so  entstand  ^p,  welches  durchgehends  als  Thema  behandelt 
ward.  Von  Zusammensetzungen  bemerke  ich:  (te/aXifriop,  opo^ 
^9  groesherzig;  eoi^rdpio^,  ov,  gui  füre  Her%.  — 

ri^iogy  a,  or,  mUd,  eanft  u.s.w.  Davon  i^ton?^,  17,  Milden 
^  flTcid&f  lindem y  heilen ;  ^iOfta,  t6^  Linderung,  —  Hierzu  gehört 
'ohne  Zweifel  das  n^io  in :  'AcncXiTsrid^,  dem  Namen  des  uottes 
der  Heilkunst,  und  in  'Hwidirv,  dem  Namen  seiner  Frau;  und  wir 
können  wohl  mit  Recht  daraus  schliessen,  dass  die  eigentliche 
Bedeutmiff  von  into  heilend  ist  (ist  ooxXi?  in  dem  ersten  Namen 
da$  hesychische,  welches  durch  äamicnq  glossirt  ward?);  eine 
Ableitmig,  welche  mir  irgend  genügte,  kenne  ich  nicht  Darf 
man,  nach  Analogie  des,  übrigens  ebenfalls  unsichem  Zusam- 
menhangs von  a^oftat,  heilen  und  fiieken,  mit  V^ax,  auf  eine 
Verbindung  von  ipno  heilend,  mit  ij^r  {%uammnenweben,  vgL  ^ 

pi)  schliessen?  = ^ 

d9rd(,  S,  Saß  Giese  (über  den  äolischen  Dialekt  S:  241) 
leitet  es  von  ^^nen  =:  sskr.  pak'  kochen ;  es  sei  der  an  derS0n^ 
nenhilze  mtagekoehte  (ßuft) ;  die  Möglichkeit  der  Richtigkeit  die- 
ser Ableitung  will  ich  nicht  bestreiten;  innere  Sicherheit  hat  sie 
nicht     Sichrer  fuhrt  Potte  Zusammenstellung  mit  dem  ahd.- 

S gleichbedeutenden  saf ;  hierzu  fuge  ich  slav.  sok  (Dobrowek»  - 
nst  Si.  270).    Das  uns  hier  begegnende  k  fuhrt  auf  das  latei- 
nische succus;.  dieses  hfingt  weiter  mit  sügo  (sümea  für 


00.  143 

sagnen)  mm§t»,  nwamnen.  Der  umstand,  das  der  seUie»- 
sende  Radieal  bald  ein  K-  bald  ein  P-Lavt  ist,  weist  daranf 
bin  7  dass  im  Sskr.  ein  k'  entsprechen  mftsse  (vffL  Pott,  £.  F.  I, 
S7;  sskr«  pak'  mit  griech*  ure^r,  lat  coq,  deutsdi  äacken;  sskr* 
k'atvar,  griech.  vurv^^  lat  qnatnor,  goth.  fidwör,  «ter; 
^kx.  pank'an,  griecb.  itiavt^  lat  qninqne,  godi.  flmf,  fwif 
0.  s.  w.) ;  nnd  in  der  Tfaat  haben  wir  im  Sskr.  em  Nomen  Ifnk  • 
oka,  k'nk'-öka,  k'ftk'-nka  die Bm»twnr%e\  ftkr  dieses  wird 
bei  WU9&n  zor  Ableitang  angegeben,  entweder  eine  yHk'Ash 
trmkenj  smuget»,  —  welche  aber  durch  gar  niclits  belegt  ist  unfd 
bloss  ans  einer  Combination  von  diesen  Themen  mit  dem  eben- 
falb zu  dieser  Wz.  gezogenen  k'üshä  ein  lederner  Gürtet,  von 
den  inWvrzelfermationen  sehr  freigebigen  indischen  Granima* 
tikem  gebOdet  zn  sein  scheint  —  oder  k'Ak'u  alsNachahmnng 
des  beim  Sangen  hervoi^ebrachtenNaturlatites  uiid  ka,  machen, 
f^aü  kiri ;  was  das  letztere  betr^  so  ist  es  angensoheinlidi  falsch 
imd  ka  das  bekannte  Snflix.  Wir  abstrahiren  aus  den  gegebe- 
nen Themen  k'nk'  oder  k'ük\  da  uka,  üka  bekannte  SufBxe 
Kind  {Boppj  Gr.  s.  S.  261*963),  und. fragen:  lässt  sich  k'uk', 
k'dk'  nicht  mit  o?r,  saf,  sok,  suc,  sAg  em»g^  identificiren? 
Das  schliessende  k'  findet  sich  durch^Tr:  f;  c  wie  gewöhnlich 
ansgedrückt;  g  i^t  zwar  minder  ffewOhidioh,  konnte  sich  aber 
innerhalb  des  Lateinischen  und  Deutschen  selbst  durch  eine 
zofäDige  Veränderung^ eindrängen;  ü  ist  grössteniheils  durch  n 
wiedetgegeben,  bloss  im  Griech.  erscheint  o  daftir,  wie  bis- 
weilen auch  sonst  (vgL  8. 13) ;  im  Slnv.  und  im  Deutschen  wird 
o  und  a  ebenfalls  mehr  züfSI]lge,  subordintrte  Vertretui^  sein. 
Was  dagegen  den  Anfangslaut  k  anlangt,  so  erscheint  im  Griech; 
keine  Spnr  Ton  ihm,  in  allen  übrigen  Spradien  s,  welches 
fronst  fitöl  nie  sein  Vertreter  it  Sollen  wir  uns  dadurch  von 
einer  Znsammenstellung  völlig  zurückschrecken  iassenAf  Wie 
wäre  es,  wenn  der  eigentliche  Wurzehheil  nur  uk'  wäre?  war 
dieser  Im  Sskrit  (wegen  der  Wiederholung  der  Handlung  die 
im  Begriff  eaugen  liegt)  nach  Art  der  Infensiva  (Bapp,  Grammu 
»iansc.  567)  reduplicirt,  so  entstand  uk'-ük';  verlor  dieses  das 
so  häufig  verloren  gehende  anlautende  ii  (vgl.  pat*usha  f&r 
nparusha),  so  entstand  k'ük';  fand  die  Dehnung  desRadfcala 
bei  den  alten  Intensiven  dieser  Art  noch  nicht  Statt,  was  sehr 
wahrsdieinlich,  so  entstand  uk'-uk':  k'uk';  wenn  die  übrigen 
verwandten  Sprachen,  um  dieselbe  Begriffsverstärkung,  welche 
im  Sskrit  durch  Reduplicätion  erhalten  ^vurde,  m  erzielen,  das 
Präfix  sa  vorsetzten,  so  entstand  —  um  eine  Sskritform  zu' 
Grande  zn  legen  —  entweder  nach  Analogie  von  sush  (S.,37) 
mit  Elision  des  Vokals  des  Präfixes:  snk,  siik'  wie  in  suo, 
sAg,  sok  saugen,  —  oder  —  mit  Elision  des  Wurzelvokala 
nach  Analogie  von  prak'kh'  (S.  17)  —  sak'  in  saf  (vgl.  das' 
ganz  ähnliche  nanxalvoj  imd  deutsch  sehet^).  Im  Griechi« 
sehen  wäre  nun  entweder  s  spurlos  verloren,  so  dass  in 
für  atm  stände,  oder-  die  einfachere  Würzelform  cht  erhalten.  — 
So  heisst  ooro^,  dieser  Uypothese  gemäss,  eigentlich  lea»  num 
saugt  (succus  imVerhfiltniss  zu  sügo).  Davon:  cmu)v^  t6,  Di* 
nun^  besonders  Mekneafi:}  mouq^  tatra^  ev,  eßftig^i  ivtmSrig^  gc. 


iU  0& 


Ansehen  des  Saftes ;  omorfio,  ^o,  4er  mmgezßgeHe  Soft.. —  onLou;^ 
69  käse  von  Milch,  die  äweh  Feigsnsafij  ünö^^  gsrumeH  ge- 
macht isti  —  , 

dizaXKhoq^Sy  der  OpaL  Dieses  Wort  ist  ohne  allen  Zwei- 
fel eifi  der  Fremde  entlehntes;  ei^  ist  das  sdkr.  upala-s^  Fei«/ 
Stein  und  Name  eines  Edelsteins  ^  in  letztrerBeziehang  wurde  es 
mitsammt  dem  Bezeichneten  den  Griechen  von  Indien  her  be- 

Im  Sskr.  erschant  eine  mat  api  (S.  136)  ziemlich  gleich- 
bedeutende Präposition  abhi.  Von  ihr  finden  sich  im  Griechi- 
schen nur  Spuren  in  Zusammensetzungen,  welche  vor  derTren 
nung  des  Griechischen  von  seinenVerwandten  gebildet  sind  (vgl. 
S.  32  ^'öw;,  S.  35  ^otd^^  S.  100-106, 111,  \\%  und  sonst). 

dfpapj  sofort j^  schnell,  fortwährend}  Einige  leiten  es  vcm 
aTTTo  ab:  knäpfenj  indem  sie  den  Spiritus  lenis  für  eine  fiolische 
Umwandlung  annehmen;  Andre  von  dnd  und  apa;  weder  Form 
noch  Bedeutung  macht  die  eine,  oder  die  andre  Etymologie 
wahrscheinlich«  Ich  kenne  nichts  gewisses;  darf  man  an  ei- 
nen Ueberrest  des  obenerwähnten  sskr.Präfixes  abhi  denken'^ 
Von  diesem  kommt  abhitas  und  heisst  schneU\  wäre  cM^op = 
aAi-^^apoi  hin%Uj  schnell  (apa  in  der  Bedeutung  schnell,  \g^  S. 
08)?  Bedeutung  und  Form  erinnert  sehr  an  das  (S.  9)  behan- 
delte 6l^p,'  wäre  es  ähnlich,  >vie  dieses  aus  einem  6tarhi  aus 
Stas,  so  au^  einem  abhitarhi  aus  dem  erwähnten  abhitas 
entstanden?  sodasso^apfurä^eTapht:  oM^apht:  a^^aph»  stände, 
wofür  die  ionischen  Formen  a<^ap/,  d<papel^  sogleid$,  bemerkt 
werdn  könnten?  (Ueber  den  Ausfall  des  Ii  vgl.  Pronominalst 
XQ  und  S.  9).  In  diesem  Fall  hätte  man  wieder  nicht  nöthig, 
das  sskr.  abhi  zu  Hülfe  zu  rufen;  denn  das  mit  ihm  gleichbe- 
deutende api  (S.136),  welches  im  Griechischen  gewohnUcfa  cm 
lautet,  aber  auch  bei  dem  Wechsel  zwischen  a:  e:  dni  heissen 
konnte,  würde  dieselbe  Formation  mit  derselben  Bedeutung 
haben  erleiden  können;  nämlich  amraphi  würde, .mit  Verlust 
des  h  und  Uebertritt  semer  Aspiration  auf  das  t,  >vie  in  «t^op 
(S.  9:,  cbrc^ap^  mit  Ausstossnng  des  »;  a^r^ap/i  durch  Assimili- 
rung  o^^apt,  woraus  mit  zufälliger  Aenderung  dxpapL  - —  l)as 
Wort  ist  übrigens,  wie  sein  beschränktes  Vorkommen  zeigt, 
ohne  Zweifel  nur  dialektisch;  sollte  es  darum,  bei  dem  Wedi- 
sel  von  (f>  und  &>  vielleicht,  wie  in  ^et  Bedeutung,  so  auch  in 
der  Form  gänsTidentisch  mit  £l^ap  (S.  9)  s^in?  das  a  dem  a  ge- 
genüber wäre  jedoch  schwer  zu  erklären* —  An  wftap  schllesst 
sich  ^in  Comparativ  dtpdprepoqj  a,  ov,  schneller, 

6(piq^  to^,  ö,  die  Schlange.  Da  wir  aus  vielen  Beispielen 
wissen,  dass  im  Sskrit  h  häiifig  durch  Verlust  des  organischen 
Lautes,  aus  bh  entstanden  ist  (§0.  z.B.  grab  aus  grabh:  grbh 
vgl.  dydfHa)^  so  dürfen  wir  ohne  Anstand  das  mit  6<pt  gleidi- 
bedeutende  §skr.  ahi,  m.,  hiehei'ziehn^  und  i&r  Vertreter  eines 


O0^Ar.  145 

m^rifa^dieii  abhi  halten.  -—  Davon:  6<ptiunfi  o<f^el9u>v,  rö, 
Diiniii. ;  o^toct^,  ccrao,  ev;  oKpioveög,  a,  ov;  otfuoato^y  17,  dvf  Schia$i» 
ff«  beirt^end\  w^uüiiq^tq;  tehian^enartig -^  091x17^;  iifuTiiniq^  o; 
«^cT»^;  «M^ipTK,  179  iMMi  i£er  SchUmge;  wpioun^^  17,  «me  aehlangen^ 
finmige  EnibiösBung  des  Kopfes  von  Haaren]  —  o^^^tk,  1},  Sckia$t* 
^enstem ;  oiplcov^  6,  rm  faMhaftee  Thier. 

Hatte  sich  die  Fonn  ahi  f&r  abhi  schon  früh  festsesetzt, 
so  konnte  natfirlich,  da  dem  sskr.  h  fi;riech.  x  entspricht,  den 
Griechen  neben  der  Form  mit  (p  auch  eine  gleichbedeutende 
iBit  X  überliefert  werden.  Daher  nehme  ich  «yig,  eooq^  6^  Oiter^ 
für  ganz  identisch  mit  o<^i  nnd  sskr.  ahi;  (die  m  den  verwand- 
ten Sprachen  entsprechenden  Formen  hat  Poit  E.  F«  1, 144).  — 
Davon :  ix^^^j  '^^j  Diroin. ;  ^«w^  to,  Oitemkraui.  —  ix^^va 
(zsgz.  ans  kx^-^^pi-vai  sehlangenäknliehj  eine  Art  Diminutivform), 
r,  Otier\  ij^vtovj  to,  Dimin.;  ixf^vaXoq^  a,  ov\  Ix^^^j  uraa,  ev, 
%ar  Oiier  gehörige  Ix'^vmSrtq,  e^,  ot/erariig.  — 

Eine  der  gewöhnlichsten  Erscheinungen  ist  die  Einsetzung 
eines  Nasals  msbesondre  vor  den  Lauten,  welche  im  Sskr. 
durch  S9  hy  Y  reprSsentirt  werden ;  und  diese  fand  auch  früh 
in  Beziehung  auT ahi  statt,  wie  einige  der  verwandten  Sprachen 
zeigen,  z.B.  lat  a(n)gui-s,  litt  angi-s;  im  Griechischen  wäre 
auf  diese  Weise  fyx^  entstanden,  u^d  diese  Form  finden  wir  in 
eYx^^v^9  *^9  ^9  hit  angui-lla,  litt  ungurys,  ahd.  &1,  Aai; 
(das  griechische  und  litt  Wort  ist  gebildet  durch  das  Suffix  ru 
oder  mit  Ueber^ang  des  r  in  1:  lu  (also  im  Griechischen  ^x^Xo 
f&r  i7X^^  ^^d  dechnirt  nach  Analogie  von  sskr.  bhlru  dajalu 
also  im  Nominativ  gen.  fem.  durch  Änhängung  eines  s;  im  La- 
teinischen dagegen  ist  an  lu  die  Femiuinalendung  a  getreten, 
welche  sich  sehr  häufig  einzudrängen  wusste:  also  anguilla 
durch  Assimilation  fbr  anguilva ;  das  ahd.  dl  ist  aus  sskr. 
ahilu  ohne  eingeschobenen  Nasa\  zusammengezogen  und  hat 
sein  SnjGßx  eingebüsst). —  Davon:  ^^Xioy;  fy;^Aaovj  fy;^eXvov 
und  i/xcXvdftov,  tOj  Dimin.;  i/pi^eXio^,  oi^,  vom  Aal i  fyx^^9  <9vof, 
Oy  AaUeAälter.  ^-  '  1        1 

aY^^o^'  ^«  o»-  ^A  Bffpp  d^nkt  (V.  Gr.  411)  an  eine  Ver- 
^eichung  mit  sskr.  agftdh'a  lief,  eine  Etymologie,  welche  we- 
der der  Form,  noch  der  Bedeutung  nach  passt,  um  so  weniger, 
wenn  man  das  gleichbedeutende  goth.  göd^s,  gu^  (Grhnm,  D« 
Gr.  in,  348),  wie  billig,  als  identisch  mit  oj^o^d^  betrachtet 
Goth.  g  ist  nun  aber  Rtepräsentant  von  X9  iu>^  ^  von  t.  Das 
fährte  auf  eine  Form  x^*^^  i™  Griechischen,  welche  dem  gotlii- 
schen  guP  eigentlich  entsprechen  würde.  Diese  Form  x^'^^ 
konnte  durch  Transposition  der  Aspiration  xo^o  werden,  wie 
dies  häufig  vorkommt,  und  diese  Form  hat  un^^^ip^i^Aifi«  bewahrt 
in  der  Gestalt:  oxo^dr;  daraus  konnte  entweder  durch  eine 
Schwächung  des  x  zu  /  a/oSd  entstehn,  oder  wir  sehn  hier 
gradezu  y  lur  sskr.  h,  wie  oft  —  ^y©  =  sskr.  ah  am  — oder 
gar  7-&  in  demselbMiYerbältniss  h-t  gegenüber,  wie  in  ^iff^-oq 
von  mahat(S.91). —  Ist  diese  EntwickeJung —  beider  wir  aber 
das  anlautende  a  noch  ganz  unberücksichtigt  lassen  ^^  richtig, 
so  entspräche  o-ya^o  eine  Form,  welche  regelrecht  im  S»kr. 

10 


146  AT. 

hata  lauten  müsste.  Eine  solche  In  gleicher  Bedeutung  finden 
wir  nun  nicht,  wohl  aber  hita,  gui ^  und  ui  diesem  Ist  das  i 
nur  eine  Abschwachung  eines  ursprünglichen  a ;  es  ist  nämlich 
das  Particip  Pf.  Pads.  der  ^dhd  setzet^,  mit  h  für  dh  und  ver- 
hUlt  sich  zu  der  beim  Griechischen  hiemach  zu  Grunde  liegen- 
den Form  hata  wie  sskr.  sthita  zu  lat  statu,  griech.  axaro 
von  arra  =  sskn  sthä.  Was  das  betrifilb,  dass  das  Particip 
von  der,  dem  sskr.dha  im  Griechischen  entsprechenden  Wurzel 
^e:  ^cTo  heisst,  so  tritt  hier  derselbe  Fall  ein,  wie  bei  ixh  o<p* 
(S.145),  bei  aX^:  aX(f>  (S.  70.  75)  und  sonst.  Bei  der  Sprach- 
trennung musste.die  Form,  in  welcher  dh  sich  zu  h  abge- 
schwächt hatte,  schon  existirt  haben  und  ging  daher  ebenfalls 
mit  deq  Repräsentanten  von  sskr.  h  zu  den  Griechen,  und  Deut- 
schen über,  aber  nicht  ih  der  allgemeinen  Bedeutung,  welche  sie 
als  Part,  von  dhä  haben  müsste:  gesetzt,  geordnet  —  diese  blieb 
dem,  durch  seine  Formation  und  seinen  Laut  ^  fort  und  fort  an 
die  Wurzel  erinnernden  öcto  —  sondern  in  seiner  speciellen, 
gut.  Was  das  anlautende  a  im  Griechischen  betrifit,  so  wird  man 
wohl  ein  Präfix  darin  erkennen;  ist  es  das  unorganisch  ver^ 
kürzte  ä?  wenigstens  heisst  im  Sskr.  fthita^lakshana  gute 
Zeichen  habend,  sam-fa-f  hita  ein  Reiner,  —  Diese  Etvmo*> 
lögie  mag  vielleicht  Manchen  etwas  gesucht- scheinen,  obgleidi 
sie  eine  Hauptstütze  in  .dem  goth.  guP  hat  Ich  habe  dya^öq 
darum  nicht  gradezu  zu  V^^e,  wohin  es  gehören  würde,  ge- 
setzt und  weise  auch  auf  die  Versudie  bei  Po//  (E.  F.  II,  299) 
hin,  von  denen  einer,  wo  d'fa^öq  als  zusammengesetzt  aus  dyav 
+^£0  (besser  wäre  noch  ^eto  =  sskr.  daiva  gottlich)  betrach 
tet  wird,  wegen  des  entschiedenen  Zusammenhangs  des  latei- 
nischen duonus,  bonus  gut,  mit  V^div^  d£va,  deus,  ^eo, 
auf  jeden  Fall,  sobald  man  meiner  Etymologie  nicht  beistimmt, 
am  ersten  beachtenswertli  ist  Von  a^^o^o^  kommt :  dyaSdxjfc, 
1^,  öüle^  ayoÄtxd^,  rechtschtifen,  {Snidas] ;  dya^oiarvTi^  ^,  (mit  « 
nicht  o),  Güte;  dya^vo),  mit  einem  Guten  {Wohlthat)  be8chetiketi\ 
dYod^iio^ou  {He8ych,)y  gut  handeln^  —  ar^pa/o^ta,  j^,  Charakter 
eines  braven  Mannes ;  avSpaya^eMj  sich  als  braver  Mmm  betraget; ; 

dvdpaydl^riyuiy  rd,  wackre  That,  — 

•  ■ 

Ohne  die  Wurzel  fest  bestimmen  zu  können,  nehme  ich 
hier  eine  Reihe  von  Wörtern  auf,  welche  durch  ihr^  Wurzel- 
formen sich  nahe  liegen  und  durch  ihire  Bedeutungen  zusam- 
mengehalten i^erden;  i^ämlich  aroX,  schmüctcenj  dyka^  sciiöiu 
gtanzetidj  alykti^  Glan%,  und  oLvyn^  Gtan%.  Um  diese  Wurzel- 
formen mit  einander  zu  verbinden,  nehme  ich  als  zu  Grunde 
liegende  Form  &y,  betrachte  also  aX  in  dyak  und  Xa  in  a^^Xa  als 
sulnxale  Elemente ;  die  Entstehung  der  Diphdiongen  <m  in  ody 
und  av  in  avy  schreibe  ich  verlorengegangenen  Präfixen  zu; 
aly  Hesse  sich  aus  dem  Präfix  vi+a;',  wodurch  vja^^  entstan- 
den wäre,  erklären,  indem  ja  in  at  umgesetzt  ward,  wie  in 
uT£ivö(;  =7  sskr.  stjäna;  es  müsste  also/ae^  eigentlidi  lauten; 
in  ayy  sehe  ich  das  Präfix  ava  mit  abgestumpftem  Anlaut  und 
elidirtem  Auslaut,  so  dass  die  Giiindform /on^  wäre;  in  diesem 
ging  aber  /a,  wie  sebi;  gewöhnlich,  in  av  über.    Diese  Hypo 


AT.  147 

ibesen  sind  ftbrigois  k^inesweees  ohne  Stfltssen;  indem  ich  a^ 
ak  Grundform  annahm,  habe  icn  die  sskr.  V^ag  leuekien,  glan^ 
SM,  iur  mieh,  welche  als  Canside  mil  Präfix  vi  in  der  Beden- 
\!Ni%9iehibär  tnaeken  in  der  That  belest  isti);*  diese  Cansalform 
rja(n)g'aj  gilt  zn^eich  als  Analogie  Tür  aly\  fßr  avy  haben  wir 
imSskr.  dieis  ganz  gleichbedeutende  und  formell  identische  Aga 
(m.)  und  dg'as  (n^  GkauL  Dieses  konnte  recht  gut  aus-vag' 
für  avag'  als  alte  Composition  von  ava+n^'  (vgL  S.17)  ent- 
standen sein,  indem  vä,  wie  im  Sskr.  so  hänng  vorkommt,  erst 
in  u  übergms  und  dann  durch  Guna^  zu  d  ward.  Ffir  diese  An- 
oabme  spricht  sogar  das  sskr.  vag'^ra  Datmerkeü^  denn  sollte 
nicht,  wie  in  fulmen  für  fulg-men,  axtfoni^  ans  axikJ^  auch 
im  Ssluit  ans  einem  Begriff,  welcher  leuehim,  §Uamm  heisst, 
das  Wort  für  ll/i/«  entstanden  sein,  also  vag'  ImcÄ/^  heissen? 
Ist  dies  aber  der  Fall,  so  wird  man  kaum  umhin  können,  vae 
als  dnrch  Präfix  entstandene  Form  zu  betrachten.  —  Durch 
diese  Annahmen  würdep  demnach  diese  gleichbedeutenden 
Worzelformen  zu  einer  Wurzel  vereinigt  Dabei  verkenne  ich 
aber  lucht,  dass,  wenn  man  sie  trennen  will  —  wozu  man  völ- 
lig eben  so  gut  berechtigt  ist  (denn  obgleich  steh  im  Allgemeinen 
in  der  That  zeigen  wird,  dass  in  den  lulermeisten  Fällen  gleiche 
Bedeutungen  ans  gleichen  Wurzeln  fliessen,  so  ist  dies  doch 
keinesweges  Gesetz)  —  sich  eine  Menge  andre,  nicht  minder 
gute,  vieUeicfat  formell  noch  besser  passende  Etymologieen  dar- 
bieten. Ffir  dyoK  dfirfte  man  das  sskr.  g'val  leuchten,  mit  Prä- 
fix«, {Qrava(H.A«L.Z.1838.ErgzbLd25)^ vergleichen;  dieselbe 
Worzelf.  könnte  auch  fiir.  ay7^  ausreichen ;  yKa  könnte  flir 
gvala  stehn  mit  ausgestossenem  a;  allein  besser  wäre  wohl 
noch  eine  VerknfipfuYi^  mit  der  griech.  Wurzelform  'ß>av  (in 
7kr»)^),  welche,  wie  sich  dort  zeigen  wird,  im  Sskr.  ebenffuls 
existirt  und  ebenfalls  glänzen  heisst;  dafür  spricht  erstens  a- 
jfU^  weldies  ohne  i^weifd  einen  Laut  zwischen  a-o  verloren 
bat  und  zwar,  wie  man  ansasr^aia  und  ifkav-poq  schHessenkann, 
eiBv,  welches  wie  in  Sydoßos  iBySoog)  in/  übergegangen  war, 
mi  dann  ausfieL  Ich  gestehe,  dass  mir  diese  Ableitung  mehr 
n  ahrscheinlichkeit  hat  als  meine  früher  gegebne.  Dennoch  ist 
auch  sie  nicht  so,  dass  ich  dieses  Thema  von  den  gleichbedeu- 
tenden trennen  mag;  das  anlautende  a  wäre  das  Präfix  a/a. — 
in  Qty  könnte  man  eine  Spur  der  von  den  indischen  Grammati- 
kern angefahrten  aber  nicht  belegten  v^  &g  glänzen,  sehn;  avy 
^de  man  natürlicl^  mit  deifi  schon  erwähnten  sskr.  ö*g  a  iden-  • 
tificiren  und  fllrs  erste  auf  Nachweisung  einer  Wurzel  verzich- 
ten.^ Also 

iydXXco  (entweder  \^  dy+ak  oder  Präfix  ava  zsgz.  in  a  + 
V^gval),  glänzend  machen,  schmücken;  dyaX^a,  röj  Schmuck, 
Büäfäitle;  dyaX^tiov,  tö^  Dimin. ;  dyaX^a'tWK; ,  6,  bildschön 'y 
^r^l^OLTÖaif^  zur  Bildsäule  machen ;  dyaXKuiGi)  (spät),  sich  sehr 
freuen;  dya)iXlaiia,  tö;  dyaXKLaaiq,  ijy  grosse  Freude \  aus  letz- 

t)  Bei  Kosen  (Radd.  tanscr.)  gebdrt  nSmli^b  (S.  110)  an g'  mit  PrAf.  H 
aiebt  n  aag'  talhen^  sondern  zu  ag'  leuchten;  den  mAglicIifn  Zusam- 
Mcakaoff  twiiclieB  bcidan  wtU  ich  damit  jcdocb  nicht  in  Abrede  stellen. 

10* 


148  AT. 

terer  Bedeutung  stammt  die  de»  von  Be9fßchim  bemerkten  o^^oX- 
Xto^,  6,  (wolü  eig^niiXcYkübermüihig^  dann)  em Schimpfender x^  dfoi)^ 
7Ua^(ü>,  9chi9Hpfen\  a^aXfio^,  S^  Beeidigung  \  —  a7'aAX?rrc7p,  o,  ifer 
(den  Vater  ?)  schmückmde  hiess  bei  den  Tareniinem  der  Snabe 
(U^ch,)*^  durch  eine  ähnliche  Ideenverkaupfong  heisst  imSskr. 
nandana  der  Sohn  von  ^/  nand  erfreuen,  — 

ayX&öq^  1^9  6v^  (entweder  y^d}^-f  Xa-fio  (=s  Ja)  mk  spSter 
yerlomem  i,  oder  ava  in  a+gval-faja,  oder  ava  zsgz.  in  a-f 
y'kav  oder  ^^Xa/ 4-0)  glänzend^  wfKaia^  i^^  iS^Amtf cAr ;  a^^Xati^ai, 
eehmuekenj;  d^ldtof^wL^xö^  Z4er\  A/KcCUt)^^  6y  da»  Sckmüeken% 
d/fKoCiatög^  ff,  ehy  geedunüekt^  a/Xoopd^,  glänzend ^^tLi^.  —  ^^nj 
^^  eine  weiese  Narbe  im  Auge. — 

at/Xiz,  1^,  (entweder  podykrj  (or  vi+ag'  ss  Tjag'  nnd  vja 
in  /oi,  oder  von  sskr.  V^^g')  Glanz ;  oli'Xifei^,  eo-o-a,  ev,  ^/ön- 
«auf;  ot^^Xifn^ff,  J^  Liehisender^  Beiname  des  Apollo.  —  arpi^ 
TSTou^Xog,  1/5  ovy  glanzdrehend,  — 

a^/ijf,  n  (=s  askr.  Ag'a,  Ag'as^  welches  vielleicht  ans  ng 
t&r  vag'  gebildet  ist;  vag'  wäre  ava+ag'),  Licht,  Glanz -,  av- 
yi^Bigy  Btrcra,  eVy  leuchtend '9  av^d^ODy  bdeuchlet^\  ai^oaryLoty  to;  av- 
fotr^öq,  6y  Erleuchiung;  avyiao,  glänzen;  avynnfp,  S;  uvf^Tupa^ 
ff.  Erheller ;  dvavyTiro^,  ov,  unbeleuchtel  $  dvravyifqy  ig  (enthält 
•ro  aiyoq,  eo^t^  sskr.  Ag'as),  zurnckgldmend ;  dvravyaa^  dp- 
TavyadriA,  1^,  Widerschein  i  dnoevydofi^ui ,  in  der  Feme  erbHcken\ 
'Ktfiavyog^  ov^  rings  iunher  glänzend',  dna^Yco^^  glänzend  (iBet.). 

dyd'k'koxov,  ro^  das  hitlre  Aloeholz;  dies  Wort  steht  ohne 
Zweifel  in  Verbindung  mit  dem  sskr.  gleichbedeutenden  agaru 
und  aguru;  fraglich  ist  nur,  ob  unmittelbar  oder  mittelbar,  da 
das  hebräische  gleichbedeutende  D'^vilN  dieUebertragung  des 
indischen  Wortes  in  das  Ph{)nicische  so  gut  wie  gewiss  mächt. 
Die  griechische  Endung  xov  hewegt  Polt  (E.  F.  II,  49)  zujdeich 
an  das  ebenfalls  Aloe  bedeutende  sskr.  löha  zu  denken.  Ani 
jeden  Fan  will  er  dieses,  oder  ein  ähnliche^s  sskr.  Wort,  Idhita, 
fär  das  griech.  AXori,  17,  die  jl/oef,-in  Anspruch  nehmen.  Bei  die- 
sem denke  ich  jedoch  eher  an  den  Singular  des  hebräischen 
D^/.nyt,  nämlich  /HN. —  Davon  kommt:  dXotTig,  ^,  eine  Art 
Aloe;  dXoridttfKoVj  tOj  ein  getvisses,  mit  Aloe  versetzles  HeilmilleL — 

Die  AI06  wäcLst  bekanntlich  aus  einer  zwiebelartigen  Wur- 
zel imd  im  Griechischen  heisst  ayaXXLg,  17,  eine  Zwieöelhltinte, 
die  Hgazfnlhe  (nach  Hesych.).  Sollte  nun  nicht  auch  dieses  Wort 
mit  Verwandlung  des  r  in  X  dem  sskr.  agaru  entsprechen,  so 
dass  dieses  eigentlich  eine  Zwiebelblume  bedeutet  hätte?  Dieses 
wurde  alsdann  eine  unmittelbare  Identität  von  dyciKXox<^v,  dydk- 
Xig  mit  agaru  sehr  wahrscheinlich  machen.  Die  Hofinung, 
eine  Wurzel  fiir  diesen  Namen  mit  Sicherheit  aufzustellen, 

|;ebe  ich  auf.  Die  Inder  leiten  es  von  a  privativ,  und  gara  Gtfl: 
etzteres,  als  Femin.,  heisst  aber  auch  das  Verschlucken  (vgL  ^T 
yap) ,  und  damit  Hesse  sich  eher  etwas  anfangen.  Doch  sind 
derartige  Etymologieen  viel  %u  unsicher.  —  Wenn  dyaXXlg  mit 
Recht  zu  agaru  gestellt  ist,  so  braucht  man  auch  keinBeden- 
ken  zu  tragen,  ayXig^  idog,  oder  dyXlg^  t^og^  ij,  der  Kern^  de- 


AT.  149 

rm  mekrere  dfe  KmUauMotte  bOdem,  hieher  zu  ziehen  (vgl.  je- 
doch yt^yis  bei  ^yap). 

äyaptxörj  xij  Bamm^  oder  ZwnderMekwmmi^ 

■  I  ■■■■■»II  • 

ayog  oder  Ayog^  tö^  die  Sunde.  In  dieser  Bedeatmig  lie- 
gen zwei  ganz  gielchbedeutende  sskr.  Wörter  agha  (n.)  und 
Igas  (n.)  so  überaus  nah,  dass  mim  sich  von  den  kleinen  Ab« 
weichnngen  gh  Ar  griechisch  y  und  der  Verschiedenheit  der 
Quantität  des  a  nicht  abhalten  lassen  darf,  entweder  das  eine 
oder  das  andre  mit  dem  griechischen  zu  identificiren;  ich  neige 
mich  alsdann  trotz  der  Verschiedenheit  der  Quantität  (die  Länge 
des  a  im  Sskrit  ist  jedenfalls  unursprflnglich)  wegen  der  vou- 
stftndigen  Uebereinstimmung  iiA  Uebrigen  zu  einer  Zusammen- 
stellung von  ägas  mit  iyoe;  nicht  unmöglich  wäre  jedoch,  was 
sich  aber  nicht  ganz  demonstriren  lässt,  dass  beide  zu  ein^r 
und  derselben  Wurzel,  nämlich  irig',  griechisch  fiey^  brechen^ 
eehOren  (vgl.d^  =  sskr.  rig*  S.65),  von  welcher  eine  Wurzel;; 
form  ag ,  ang  sich  mit  Bestimmtheit  nachweisen  lässt  (s.  y 
ßty).  Jmnn  messen  sie  eigentlich  Brtteh,  em  Begriff,, aus  wel- 
chem der  der  Sünde  sich' am  sinnlichsten  entwickelt  Doch  das 
iniiss  dahin  gestellt  bleiben. —  Die  Vergleichung  mit  dem  Sskr. 
seigt,  dass  ursprünglich  das  Wort  ohne  *  anlautete;  so  schrei- 
ben  auch  meist  die  Ausgaben,  imd  das  Et  M.  bemerkt  ausdrück- 
lich, dass  ayifü  in  der  Bedeutung  papo»  mit  Spin  len.  geschrie- 
ben werde;  so  haben  wir  denn  den  Spir.  asper  als  einen  un- 
organischen attischen  Zusatz  zu  betracnten ;  anders  ist  es  mit 
ayo^  Vertkrung{yfdY)^  von  welchem  &yo(;  Sünde,  ganz  zu  tren- 
nen ist  Davon:  ä/^fg,  ig^  terbrechensehi  da  Adjective  dieser 
Art  selten  anders  als  in  Compositionen  erscheinen ,  so  glaube 
ich,  dass  der  anlautende  Spir«  asp.  sowohl,  als  die  Dehnung 
desa  auf  eine  Composition  mit  dem  Präfix  d{(ra)  deuten;  eigent- 
lich hiesse  es:  Schuld  mit  {sieh)  habend;  daher  wie  hay^i;^  ig, 
iunden9oU^  äyay^gy  i^  (Beeyeh,),  rein\  ivaytxö^,  i^,  oV,  zum  ha- 

a>^a»i$,  »0$,  1^,  Knäuel  Ist  es  wold  identisch  mit  dem 
sskr.  sanhati,  ohne  den,  ohnedies  nicht  nothwendigen  Nasal? 
Dann  käme  es  von  der  sskr.  V^ian  und  hiesse  eigentlich  Zw- 
•awmenschlagung,  Verbindung  %  man  vergleiche  insbesondre  sskr. 
sanhata  feei  terknüp/t.—  aya^ldu>v,  tö,  Dimmutiv.  — 

aya<rvXXi<;j  f^,  eine  Pflanze.  ^ 


dr  in  droa  Famf.  Jagd.  Die  Etymologie  dieses  Wortes  rich- 
tet Rieh  nach  der  Ansicht,  welche  man  in  Beziehung  auf  die  erste 
liedentmig  desselben  hat  Buitmann  (LexiL  1, 129)  stellt  aypa 
und  dypetv  zusammen;  letzteres,  ivie  er  ganz  richtig  bemerkt, 
heisst  ursprUngBch  greifen,  nehmen ^  wir  werden  es  weiterhin 
mit  dem  sskr.  grabh,  grah  greifen,  veigleichen,  wo  es  sich  als 
ein,  mit  einem  Präfix,  &  oder  a  =  sa,  versehnes,  Compositum 
dieser  Wurzel  erweisen  wird.  Buiimann  Ifisst  nun  ansaYf^tlv  mit 


^ 


130  AT. 

der  Bedentung  greifen^  ayfa  rieh  sunadist  mit  d^r  Bedeutung 
Fang,  un  d  daun  erst  Jagd  entwickeln.  Diese  Unterordnung  macht 
aber  eine  wissenschedMichere  Betrachtung  unnöthig.  Da  die 
Wurzel  schon  früh  grah  geworden  war,  so  konnte  sich  aus  ihr 
durdi  Präfix  ganz  selbststflndig  einerseits  d  -f  ypa  mit  Verlust  des 
h  (wie  z.B.  in  ^pvS.9Cfu*aa«)  entwickeln,  und  andrerseits  a-f^pen» 
für  (sa)  a-fgrah+Ami  mitAusstossung  des  h;  wördich  hiesse 
das  Verbum  (zusammen)  zugre^en,  das  Nomen  der  Zugriff,  —  Ge-^ 
Ren  diese  Etymologie  liesse  sich  von  einem,  sich  bloss  uvnerhalb 
der  griechischen  Sprache  beschränkenden,  Standpunkt  nichts 
erhebliches  einwenden;  von  aussen  träte  das  Sanskrit  sogar 
einigermaassen  schützend  hinzu,  da  grah  vielfach  mit  Gewedl 
nehmen  heisst.  Wenn  man  sich  aber  nun  des  althd.  jagAn  er- 
innert (Graf,  Ahd*  Spsch.  I,  579),  welches  in  der  Bedeutung 

^  und  Form  ganz  mit  einer,  ä/pa  zu  Grunde  lie|^a  könnenden, 
Wurzelform  a/  identifidrt  werden  kann  -^  da  j  im  Griechischen 
(Schon  früh  verloren  ward  und  das  7  leicht  durch  Einfluss  des 
folffenden  p  für  ein  ursprünglicheres  k  eingetreten  sein  konnte, 
weichem  bekanntlich  eigentlich  ahd.  g  entspricht,  oder  sowohl 
griech.  ^r,  als  ahdL  g  einen  Doppellaut  vertreten  könn^i,  weU 
eher  im  Sskr.  ksh  lauten  würde  und  in  bc|^den  Sprachen  häufig 
durch  g  ersetzt  wird;  ^r  femer  bedenkt,  dasjs  Jagd  doch  ei- 

i  ^  gendich  die  wahre  Bedeutung,  sowohl  von  a/pa,  als  den  mei* 
sten  dazu  gehörigen  Bildungen  ist,  so  wird  man  dennoch  sehr 
zweifelhaft  an  jener  Zusammenstellimg,  und  ich  neige  mich 
ganz  dazu,  in  a/pa  eine  Wurzel  zu  sehn,  welche  ursprünglich 
mit  dem  ahd.  jag- on  der  Bedeutung,  so  wie  der  Form  nach 
identisch  war.  Die  von  den  zu  a/pa  gezogenen  Themen,  in 
welchen  der  Begriff  fassen  mit  Bestimmtheit  hervortritt,  wie 
xptaypay  Fleisch%ange\  ayfnvov^  to,  Netz  n.  aa»,  trenne  ich  ua- 
türlich  ganz  davon,  und  weise  sie  zu  ttypelv  sskr.  grah  greifen. 
Man  könnte  fiir  diese  Zusammenstellung  noch  grössre  Sicher- 
heit in  einer  Verbindung  mit  der  sskr.  yj^^'  quaero,  desi- 
dero  finden,  als  dessen  Grundbedeutung  man  den  Begriff  fiacA- 
laufen  nicht  ohne  einige  Wahrscheinlichkeit  aufstellen  kann. 
Denn  ja  k'  könnte,  da  k'  gewähnlich  Element  einer  sekundären 
Bildons^  ist,  eine  Wurzelbildung  aus  ja  gelm  {y/\)  sein.  Für 
diese  Vermuthuug  würde  Benat-ys  Zusammenstellung  von  dnoxca 
mit  ja k'  am  entscheidendsten  sprechen,  wenn  sie  nicht  ganz 
unlialtbar  wäre  (vgl.  V^*/t$).  Wur  müssen  daher  j&k'^  welches 
bis  jetzt  nur  in  der  Bedeutung  bitten,  (zetteln,  besorgt  sein  belegt 
ist,  von  a^-pa  und  jag-on  fdr^s  erste  fem  halten,  obgleich  es 
uns  sehr  wahrscheinlich  ist,  dass  nach  Entdeckung  irgend  ei- 
nes in  einer  der  verwandten  Sprachen  zu  suchenden  Zwischen- 
gliedes sich  der  Zusammenhang  wird  erweisen  lassen.  ^  Sicher 
ist  mir  nur  die  Identität  von  a/pa  und  jagdn.«  —  Also  a/pa,  97, 
Jagd\  dypn^tv,  dypalog,  a,  oi^,  zur  Jagd getiörig;  d'^pev^f  o,  Jä- 
ger ;  a7p£vo ,  jagei$^  a^pevaK  9 17 ,  das  Jagen  ^  a^fpevpa ,  to  ,  das 
jErjagie^  dypevroq^  6v^  gefangen;  dypewutoqj  v^ov^  zum  Jagen 
gehöng;  ,  dypevriip;  aypsvvrti;^  <J,  Jäger]  dypeico,  jagen  (spät); 
N  dypeßa^  x6  =  a^pev^;  dypiatay^  (J,  Jäger '^  dypi^Sy  oy,  gefan- 
gen (SulL  fuo  =;  sskr,  maja);  ot/peaux,  v,  Jagd\  {d^pty^hn;^  ge- 


EP.  151 


ti',  Mangel  an  Jagd;  dt^aypT^^j  iq,  in  der  Jagd  unglücklich ;  hvqot-- 
ypm^  unglücklich  m  der  Jagd  sein ;  ^coypicso,  lebetulig  fang/en ^(hier 
k5nnte  ype  auch  zu  sskr.  grah  nehmen j  greifen j  gehören  ype  für 
ypeh  mit  Verlust  desh);  ^coypia,  ^(»yp£ia,.i5,  da^  Lebendigge^ 
fmgennehmen ;  ^o/pto^,  S^  der.  Lebendiggefangne ß  ^(o/petov,  (^6>- 
Ypov  später)^  xö,  (ioiypoqy  <J,  spät)  Käfig -^  ioydyjna,  t«,  Lohn  für 
geretleles,  geschenktes  Leben'j  ^rioaypoq,yoVf  zur  Jagd  dienlich'^ 
^r^paypBTTjqy  S,  Jäger]  ^vaypoq^  o,  Mäusefänger ;  crvaypig,  9;,  ein 
Meerfisch.  \ 

lym  iehy  Pronomen  der  ersten  Person  im  Nominativ.  Im  . 
Sskrit  entspricht  ah  am;  dieselbe  Form,  nach  bestimmten  Ge- 
setzen yerwandelt,  kehrt  auch  in  den  übrigen  yerwaudten  Spra- 
chen wieder  (Bopp,  V.  Gl  467,  Pott,  E.  F.  1 ,  144).  Das  griechi- 
sche iyta  lehnt  sich  an  die  sskr.  Form;  hervorgegangen  ist  es 
daraus  durch  Verlust  des  schliessendenNasals  und  Dehnung  des, 
ihm  vorhergehenden,  Vokals  {  dass  dies  zum  Ersatz  desVerlusts 
^eschehn  sei,  wird  durch  die  flolische  Form  ^cnf  und  die  böo- 
Hsche  t&Vy  welche  beide  d^i  Nasal  erhalten  und  dennoch  den 
Vokal  gedelint  haben,  unwahrscheinlich.  Die  Ableitung  von 
ahara  betreffend,  so  kann  hier  auf  grosse  Sicherheit  natürlich 
nicht  gerechnet  werden.  Bf^pp  hlllt  das  schliessende  am  nach 
Analogie  des  am  in  sskr.  tv-am  du,  aj-am  dieser,  svaj-am 
selhsty  vaj-am  wir,  jüj-  am  ihr,  ftir  Endung;  demnach  wäre  ah 
das  eigentlich  bedeutungsvolle  Element,  welches  sich  aber  in 
dieser  Gestalt  mit  keiner  ähnlichen  Form  mit  einiger  Wahr- 
scheinlichkeit Verbinden  lässt  Maxim.  Schmidt  (De  Pronom. 
graeco  et  lat  pag.  6)  betrachtet  iyd  als  eine  besondre  WurzeL 
Ich  vennutlie ,  dass,  wie  hn  Sskr.  das  Zeichen  des  Pronomens 
der  ersten  Person  m  (%vie  es  in  den  oblimien  Casus  vorkommt) 
in  der  Conjugation  schon  in  sehr  alter  Zeit  verloren  ging,  — 
indem  im  I^räsens  Atman^padi  ä  für  m6  steht,  imPotentialis  At- 
mandp.  a  (ur  ma;  im  Imperfect  Atm.  i  filr  mi,  im  Perfect  Pa- 
rasm.  a  für  ma,  im  Perfect  Atniau^p.  6  für  mä ,  im  Particip. 
Atman£p.  ftna  neben  mana  erscheint,  —  so  auch  in  aham  an- 
lautendes m,  welches  eigentliches  Zeichen  der  ersten  Person 
zu  sein  scheuit,  abgefallen  ist.  Dieser  Verlust  konnte  schon 
sehrfrüli  Statt  finden,  und  es  braucht  uns  daher  nicht  zu  ät>er- 
raschen,  dass  keine  der  verwandten  Sprachen  eine  Form  mit 
m  erhalten  hat.  Nimmt  ja  doch  das  Zend  auch  an  dem  unor- 
ganischen Veriust  des  min  den  VerbalsufBxen  Antheil,  baird 
=  sskr.  bhard  fjlr  bhar-.md  (pip-o-yuai^  und  im  Griechischen 
erscheint  die  Participialenduiig  r^vo^  entsprechend  diia  neben 
\nvo  =z  mftna  nicht  selten;  v\arum  sollte  nicht  in  einem  so 
häufig  zu  brauchenden  Worte ,  wie  der  Nomin.  des  Pronomens 
»VA,  eine  derartige  unorganische  Gestalt  sich  so  früh  gebildet 
haben,  dass  sie  in  allen  jetzt  zugäns^lichen  Seitenverwandten 
desSskrits  schon  Platz  griff?  Für  die  Pluralform  —  als  dessen 
rehitiv  älteste  Form,  wie  sich  weiterhin  zei^ren  wird,  asma  zu 


152  Er. 

nehmen  ist,  hat  Bopp  schon  dieselbe  Vemmärang  ansgespro^ 
chen  (V.  Gr.  474).  — 

Wenn  diese  Vermnihung  richtig  ist,  so  erhalten  wir  für 
den  Nominativ  des  Pronomens  der  ersten  Person  dieselbe  War^ 

^  zelform:  sskr.  ma,  welche  auch  in  den  übrigen  Casus  des  Sin* 
ffulare  erscheint  Ob  diese  Wurzel  zu  verbinden  ist  mit  dem 
Fronominalstamm  der  dritten  Person  ma,  welcher  im  Sskxit 
und  mehreren  der  übrigen  verwandten  Sprachen  nach^wiesen 
werden  kann  (vgL  Pronom.  fu>),  ist,  trotz  der  Verschiedenheit 
der  Bedeutungen,  wohl  zu  fragen  erlaubt,  da  vieles  darauf  hin- 
weist, dass  die  Pronominalstämme  der  dritten  Person  ursprüng- 
lich bloss  den  Begriff  der  Bezeichnung  an  und  für'  sich  natten, 
und  erst  nach  und  nach  durch  den  Gebrauch  specialisirt  wor- 
den. Doch  Ifisst  sich  hier  noch  kein  erspriessliches  Resultat 
erlangen;  daher  ich  solche  Verbindungen  nur  andeute. — 

Ist  nun  ma,  das  eigentlich  bedeutungsvolle  Element  der  er- 
sten Person,  in  aham,  so  dass  dieses  für  maham  steht,  so 
kann  das h nicht  zu  ma,  sondern  muss  zu  dem  folgenden Theile 
des  Wortes  gezogen  werden,  und  in  diesem  ham  erkenne  ich 
die  neutrale  (vgL  S.  2.  Aimu  und  Bopp,  V.G.  494)  Endung  des 
Pronominalstamms  ha,  welcher  in  allen  sskritverwandten 
Sprachen,  als  das  eigentlich  endeiktische  Pronomen  fuugirt 
(vgL  Pronom»  x^)  ^^^  Skuck  in  den  Veden  und  üpanischads  die 

'  Bedeutung  hier  hat,  ^ade  vne  sie  im  lateinischen  hi-c,  im 
griechischen  X'^'f  Y^j  ^"^  deutschen  hi-ri  vorwaltet.  So  wäre 
also  aham  iyfo  eigentlich  maham,  fie-^oy,  wörtlich  erele  Person 
hier;  was  eine  sehr  bestimmte  Bezeiclmung  des  Nominativs 
ist  Diese  Deutung  wird  mir  um  so  wahrscheinlicher,  oder 
vielmehr  gewisser,  weil  spfiter,  wo  die  Entstehung  von  hya  na- 
türlich längst  vergessen  war,  y^  ^on  neuem  zur  Verstärkung 
hinzutritt:  fyooyej  e^on^a  und  fydyri  (tarentinisch  wie  i^iünj  für 
4u>i7e,  ^ity/a),  desseni?  ebenfiJls  den  alten  Pronominalstamm 
ha  vertritt,  indem  eyoivn  für  fyovha  mit  Dehnung  des  schliessen- 
den  Vokals  und  Verlust  des  h  steht  (anders  Poit^  E.  F.  11, 323 
VgL  auch  Bopp  V.  G.  467). 

Für  die  obliquen  Casus  des  Singulars  ei:sche]nt,  wie  schon 
bemerkt,  im  Sskr.  ma  als  Stamm;  ihm  entspricht  griechisch 

V    ft€,  fu>  mit  e,  o  als  Vertreter  von  a;  femer  aber  auch  jfu,  ^. 
Bopp  hält  (V.G.  S.468),  gestützt  auf  einige  Beispiele,  in  denen , 
im  Griechischen  ein  Vokal  müssig  und  bedeutungslos  vorge- 
schlagen zu  sein  scheint,  das  hier' anlautende  e  fmr  bloss  nfio- 
netische  Prosthese.      Genauere  Betrachtung  der  für  solche 

.  jnüssige  Zusätze  gelteriden  Laute  zeigte  schon  an  sehr  vielen 
Beispielen,  dass  sie  keinesweges  müssig  hinzugetreten  waren, 
sondern  entweder  bedeutungsvolle  Zusätze  waren  (vgl.  Potij  £. 
F.  11,126-160),  oder  phonetische  Entwickelungen;  so,  um  dies 
bcnäufig  zu  bemerken,  Ist  in  den  vier  von  Bopp  angeführten 
Beispielen  dvo^Lu  gegenüber  von  sskr.  näm'a;  69ovs  sskr. 
danta-s,  5(^pt>^  sskr.  bhrü-s,  und  £Xa;(v^  sskr.  laghu-s  der 
im  Griechischen  anlautende  Vokal  nichts  weniger  als  müssiger 
Vorsclilag»  Wenigstens  in  Beziehung  auf  dib  drei  ersten  ist 
dies  ganz  zyveifello^;  in  Svo^  vertritt  o  das  verlorne  y;  denn 


ET.  135 

die  Wund  ist  yvo  (sskr.  g'n&)  kenne»]  dai  Beweis  daf&r  fahrt 
das  lateinische  co-gnomen;  über  S<ppvq  v^  S.100;  6Sov^ 
kofflmt  von  i^ad  griech.  ed  o9  otS  essen  ^  und  das  sskr.  dantas 
hat  vielmehr,  wie  dies  im  Sskrit  überaus  häufig  vorkommt,  ein 
anbutendes  a  ein^busst  Bloss  in  ikayvq  kOnnte  das  e  bedenk«* 
lieh  scheinen;  mir  erklärt  es  sich  jedoch  dadurch,  dass  la  in 
lagha  wahrscheinlich  aus  dem  Vokal  vi  entstand,  welcher  oft 
im  Giiechischea,  wie  im  Zend,  durch  r  oder  1  mit  Vokalen  zu 
beiden  Seiten  repräsentirt  erscheint  —  Daher  werde  ich  nir- 
gends den  müssigen  Zusatz  eines  Vokals  einräumen,  sondern 
Eeber  enigestehn,  dass  ich  ihn  nicht  zu  erklären  weiss.  Dieses 
Dfisste  icn  wohl  auch  hier  thun ,  kann  aber  nicht  unterlassen 
ZI  bemerken,  dass  mir  der  Unterschied  im  Gebrauch  von  fio 
oiid^  —  dieses  steht  bekanntlich,  wo  das  Pronomen  betont 
enchdnt  —  nicht  ^anz  unwahrscheinlich  macht,  dass  das  e  der 
Pronomioalstamm  ist^  welcher  im  Sskrit  a  lautet  (vgl.S.  1)  und 
nr  Verstärkung  des  pronominalen  Begriffs  hinzugesetzt  ward. 
Für  diese  Ansicht  spncht  auch  der  sskr.  Dual  a-vüm,  in  des- 
sen &  Bopp  (V»6.480)  ebenfalls  das  Pronomen  a  erkennt  Die- 
ser Stamm  erscheint  in  fiov,  i^ov;  cftet^,  ^pot^;  fiot,  i^toti  i^dv; 
VI,  ifu  imd  ihren  dialektischen  Nebenformen;  ferner  i^ev  und 
tuAji  1?,  OF,  mein^  ein  auf  eigne  Hand  (nach  Analogie  von  io^ 
<r(pog  =:  sskr.  sva^s)  aus  dem  bloss  griechischen  Stamm  mo 
gebildetes  Possessivum.  — 

Zur  Bildung  des  Plurals  vom  Pronomen  der  ersten  Person 
dient  im  Sskr.  in  den  meisten  Casus  asma;  vor  dem  anlauten- 
den a  ist,  wie  schon  bemerkt,  m  verloren,  so  dass  auch  hier 
die  eigentliche  nota  der  ersten  Person:  ma  das  Haiiptelement 
bildet  Id  dem  zweiten  Theil  sma,  welcher  auch  sonst  in  Zu- 
Sjunmensetzung  mit  Pronominen  (^Boyp  V.  6.  S.  166— 176)  und 
ab  Partikel  (Bopp  a.a.O.  S.  474)  erscheint,  erkannte  Po// (BerL 
Jabri).  f.  wissensch.  Kritik  1833  S.  326  vgl.  £.  F.  U,  632)  eine 
Zosammenziehung  des  Pronomens  sama  ganz,  aU,  seihst,  Bopp 
(\'. CS. 474**),  eine  Zusammenziehung  aus  einer  Composition 
der Pronominalstämme  sa  und  ma;  so  hiesse  ipa+sma ''cA+ 
«r  <f  er^  woraus  der  plurale  Begriff  wir  sich  nicht  übel  entwik- 
kelte.  Im  Griechischen  assimilirte  sich  er  dem  fi,  und  so  ent- 
stand aus  asm  die  äolische  Form  dfcfx;  durch  Verlust  des  einen 
u?  and  desswegen  vorgenommene  Dehnung  und  unorganisch 
lunzQtretenden  Spiritus  die  dorische  a^\  mit  i?  filr  ä  die  ioni- 
sche ond  gewöhnliche  iiu.  Die  EndiHig  des  Themas  betreffend, 
so  legt  Pott  (E.  F.  II,  632)  ein  i  zu  Grunde,  als  ob  neben  asma 
^cForm  asmi  sich  (durch  Schwächung  nach  Bopp,  V.G.  S. 
p,  wie  im  godiischen  unsi  izvi  neben^uusa  izva)  gebildet 
i^.  Dieses  Thema  erscheint  in  ionisch  ii\iitq  (fiir  i^fieje^  grade' 
wie  in  dem  zu  supponirenden  nöXitq  für  n6kt^B%  identiscn  mit 
sskr.  puraias  von  puri  Sfaäl)  gewölmlich  tiyitiq  (grade  wie 
^^),  aolisch  ttfiue^  (ffir  a^tyg)^  dorisch  ao«^;  i^ftccsv  (fÄr 
Wj  wie  T^Skeoov  flir  groXj..»v  vg!.  den  sskr.  Genit  Sing,  von 
pari:  purjcs,  da  das  Griechische  dieser  Analogie  folgt  und 
nicht  wie  das  Sskrit  im  Plur,  ein  n  euischiebt),  m^yv,  vfidaw^ 
^m-,  ofipi,  &muv^  ifnUmv,  ^v  (vgl.  darfÜ^T  Bopp  S.  474 


154  EP. 

und  §.  292,  anders  Poitj  E.  F.  II,  305  und  Har^ng  Casas  260, 
wogegen  Bopp^  V.G.  S«  288**;  obgleich  keine  Entschiedekheit 
zu  erlangen  ist,  erkläre  ich  mich  doch  für  die  Entstehung  aus 
6b^yLiavv)\  endlich  äftfie,  d^  ohne  Casuszeichen,  wohl  nach  Ana- 
logie des  Accusativs  im  Singular,  und  ijftco^,  ijuä;.  —  Der  Ab- 
lativ von  asm a  ist  im.Sskrit  asmat;  dieses  gut  f&r  das  eigent- 
Uche  Thema  und  dient  in  Zusammensetzungen  u.s.w.  als  sol- 
ches; ihm  entspricht  griechiscli  irfier  in  nyL^^wniq^  )f,  6vj  von  dem 
unsrigen,  ehiheuniach  u.s.w.  (vgl.  S,127);  femer  in  i^pirepo^,  et, 
ov  (fiir  i^ft€T-xepo$),  unser.  Eine  Formation  nach  Analogie  von 
iyiöi;  ist  das  äolische  ä|uo'$,  if,  öv  (bei  Homer  und  Pmdar)  und 
i^ftd^,  if,  öv,  unser. 

Den  Dual  bQdet  im  Sskr.,  ausser  emem  im  Griechischen 
spurlos  verschwundenen  Thema,  eine  Form  nau,  welche  je- 
doch nur  d^n  Accus.,  Dat  und  Gen.  bezeichnet  und  nicht  flec- 
tirt  wird.  Was  die  Entstehung  dieser  Form  anlangt,  so  sieht 
ßnpp  (V.  G.,  478)'  das  n  als  eine  Schwächung  eines  vorherge- 
gangenen m  an,  so  dass  auch  im  Dual  m,  die^eigentliche  nota 
der  ersten  Person,  geherrscht  hätte;  was  die  Endung  anlangt, 
60  will  Bopp  in  diesem  au  nicht  diq  gewöhnliche  Dualendung 
desSskrits  erkennen,  welche  dem  Genitiv  und  Dativ  auch  mcht 
zukommen  würde,  sondern  hält  es  (V.  G.  479)  filr  entstanden 
aus  äs  in  n&s,  entwederlüs  einer  Erweiterung  des  im  Plural  die- 
ses Pronomens  im  Sskr.,  ähnlich  wie  lat  nos,  gebrauchten  nas 
(welches  selbst, nach  ihm,  V.  G.  476,  kein  plurales  s  enthält, 
sondern  nur  eine  Verstümmelung  von  na-sma  ist)  —  oder 
Air  Verkürzung  von  einem  ursprunglicheren  nä-smau  im.  Acc. 
nä-smaj6s  u.s.w. —  Im  Griechischen  würde  der  Form  nau  bloss 
vao  entsprechen,  nach  Analogie  von  öxrch  gegen  sskr.  ashtau 
und  Xvxoj  gegen  vfikau;  nun  heisst  derPual  imN.A.  vot,  vcTtV, 
yc&,  vdaei  imUen.  und  Dat.  vo^iv,  r«v;  (vgL  über  denselben  Buitnu 
Lexil.  I,  48  ff.  J/irar.  Schfnidt,  De  Pron.  gr.  et  lat  »4.  Boppj  V. 
G.  480) ;  nach  Bopp  (a.  a.  O.)  —  die  Ansichten  von,  Buttmann 
und  Schfnidi  (letzterem  trat  auch  Pott,  £.  F.  II,  79,  und  aa.  bei> 
zu  wiederholen,  würde  zu  weit  fuhren  —  ist  das  t  imNom. 
und  Acc.  Schwächung  der  ursprünglichen  Dualendung  a,  ^'ie- 
chisch  e;  als  Unterstützung  dieser  Ansicht  benutzt  er  die  Form 
vuiz.  Mir  scheiut  sie  daran  zu  scheitern,  dass  vO)ivva\c\i  imNom. 
und  Accus,  vorkommt ;  ferner  ist  mir  die  Declination  des  im 
Sskrit  undeclinirbar  dastehenden  nau' sehr  auffallend;  denn 
das  lateinische  nobis  beti*effend,  welches  mau  als  Casus  des 
im  Sskr.  ebenfalls  uudeclinablen  nas^,  nos  miföhren  könnte, 
so  war  wegen  des  regelrecht,  wie  ein  Plural  gebildet  scheinen- 
den  nos  die  Gelegenheit  zur  Declination  nach  einer  falschen 
Analogie  zu  nah  gelegt;  aber  hier  bei  nau,  vCa  ist  es  grade 
umgekehrt;  denn  wollte  man  das  Wort  als  declinirbar  nehmen, 
so  hätte  man  vfi  nur  zu  nehmen  brauchen,  da  es  gerade  eine 
Dualform  enthält  wie  Xvwa,  Daher  glaube  icli  denn,  dass,  so  we- 
ni^  wie  nach  Bopp  in  dem  ssKV.  nau,  ebensowenig  in  dem  grie- 
chischen vbiiv^  vdfC  eine  Declination  oder  ein  Casuszeichen  zu 
suchen  ist  Viehnehr  entspricht  von  einem  sskr.  nau-hi,  einem 
düroh  die  Verbindung  mit  der  Partikel  hi,  welche  grade  als 


VeisiSrkiipg  vorkottunt,  gebadeten  Compositum;  idlentasch  mit 
die.ser  Partikel  ist  das  ebenfalk  als  Verstärkung  vorkommende 
^echisehe  x^  in  ov^Xh  ^<>^X^  und  beide  gehören,  so  wie  aach 
die  schon  ads  Yerstfirkimg  des  Pronomens  der  ersten  Person 
erkannte  Partikel  yi  zu  dem  Pronominalstanmi  X9.  =  sskix  ha 
(v^*Xo).  War-  nauhi,  der  sskr.Dual  durch' h  verstärkt,  schon 
bei  der  Sprachtremiang  zu  einem  Worte  verwachsen,  so  erklärt 
»ich leieht,  warum  das  h,  wie  auch  sonst  oft,  z.B.  in  i^vn  (vgL 
jii]^  ausfiel  und  nicht  wie  bei  x^  der  Aecent  auf  den  Zusatz  kam: 
m  steht  also  Ar  yeohi  und  ist  ein  verstärktes  vd.  Das  im  No- 
mioativ  und  Accus.  bisweUen,  im  Gen.  und  Dat  immer,  hinzu- 
tretende V  vSi  mir  nichts,  als  der  nachschlagende  Nasal  (v  bpthL). 
Hierdordi  erklärt  sich  nun,  warum  sich  von  so  lange  unzu 
sammeiigezoffen  erhielt;  der  Spraohsinn  fiihlt  bisweflen  nodi 
lange  einen  tehlenden  Laut  an  seiner  ehemaligen  Stelle  nach, 
so  wie  man  verlorne  Glieder  bisweiten  zu  flihlen  glaubt,  und 
lässt  sich  dadurch  von  mandien  Veränderungen  zurückhalten, 
welche  er  sonst  vornehmen  würde.  Später  jedoch  wird  v&iz 
^  welches  man  sdiwerlich  f&r  die  ältere  griechische  Form  zu 
Dehmea  hat,  obgleich  es  auf  den  ersten  Anblick  Anspruch  dar- 
auf machen  zu  können  scheint  Wie  vtit^epoq,  a,  ov,  uns  bei- 
ilfHgMrigy  beweist,  war  v^c  als  thematische  Form  anerkannt 
Die  Fonn  vw  dankt  ihren  Ursprung  einer  falschen  Analogie, 
welche  von  dem  im  Griechischen  eigenmächtig  gebildeten  Dual 
des  Pronomen  reflex.  (vgL  Bopp^  V.  Gr.  342)  her  in  die  Duale 
der  ProD.  der  ersten  und  zweiten  Person  euidrang.  (BuHmatm, 
LexiLI,57). 

iyvvq,  vdo^,  17,  Stein,  mii  welchem  die  Weher  den  Auf%ug 
tfer  Fiden  beechweren^  um  eie  fesiztUialien. 

iyndo^aij  brüllenj  schreien,  bes.  vom  Esel;  die  Form  Syn 
ufsse  sidi  etwa  mit  der  sskr.  ru  (griech.  fictß)  durch  das  Me- 
diam  des  sskr.  ruksh  in  rukaha  (raucus),  indem  ksh  durch 
^  reprSsentiit,  r  verloren  und  ein  Nasal  eingeschoben  wäre, 
(akopoatiHo«,  6yn)  verbinden  (vgl.  Ä^^x-oc,  Bug,  bei  ^ßty,  sskr. 
^ig)*  Doch  könnte  es  auch  eine  eigne  Wzform  sein,  vielleicht 
^h  dem  Laute  gebildet,  den  es  ursprünglich  zu  bezeichnen 
^^mmt  war.  Davon :  öyxrßuöq^  6;  Sywiorig^  17,  das  Brüllen^ 
^y»W»,  %ö,  Geörniii  6yiatt^  (dy^crri^i;  zw.),  6,  Brüiier.  — 

iyavovy  TÖy  Schiene  um  das  Rad, 


/^AK.  Im  Sskrit  werden  zwei  Wurzeln,  beide  als  Verba 
"JJbelegt,  ^1  dann  machen,  schärfen,  und  §6  scharfen  (vgl.  Potty 
'^; F.  1,231),  angeführt  An  die  auf  i  schliessende  lehnt  sich  ni- 
Vita,  vi-^ita  geschärft,  vlellejcht  auch  ^i^ira,  glta  Icatt,  u.  aa.; 
^  die  auf  ö,  deren  6  wir  als  hervorgegangen  aus  einem  älte- 
J"^»  n,  wie  unSskr.  durchweg,  betrachten  mt^ssen,  para^n  {das 
^^r  gmharfte)  Beil]  ausserdem  steht  damit  in  Verbindung  ga- 
^^^nU^it^  geschärft;  ^i -na  Schleifstein]  ^'d-tana  das  Jßünn" 
«^erde^  u.  aa.    (jcwöhidich  leitet  man  diese  Formen  mit  ä  aus 


156  AK 

derFoim^d  ab;  da  wir  q\,  f  d  (oder  eigentlich  qu)  als  uresent- 
lieh  identische  Wzformen  ersdieinen  senn,  so  setee  ich  Ar  die 
Themen  mit  a  lieber  noch  ^It  (9  a)  hfaizu,  so  dass  wir  drei  ire- 
sentlich  identisdie  Worzelfornien:  f  i,  C^»  9^  anisteilen.  I>ie- 
sen  Formen  entspricht  in  den  verwandten  Sprachen  eine  reiche 
Ansbente  von  Themen  (vgL  welteriiin);  aber  Hand  in  Hand  mit 
ihnen  gehen  Formen,  als  derfen  Wnrzelform  sich  eine  Grestalt 
abstrahiren  iSsst,  welche  den  gewöhnlichen  EntspredmBgsge* 
setzen  gemäss  imSskr.  a$i,  a9tt  oder  gar  nmr  09  tanten  würde; 
z.B.  lat  acu  o(=  sskr.  a^n),  altn.  eggia,  lat  aoi-eB(aEs  sskr. 
a^i),  gotb.  ftQjn^in  aqnizi  (Axt)^  slav.  os  {^Dobrawskiß,  iastit. 
lu  Slav.  259.  ^),  griech.  ox-if,  litt  ass-trns  9charfj  ass-md 
Schärfe  (=  sskr.  ag)  u.s.w.  (vgl.  Poii,  E.F.  1, 143.  ^1).  Die 
Wnrzelform  a^  lässt  sich  aber  aadi  im  Sskrit  selbst  nadiwei- 
sen,  z.  B.  in  a^-ri  Schärfe  dew  Schwerdici  und  af  »man  Si^fn^ 
welches  man  nach  Analoge  des  «skr.  ^i^la  F^  (von  der  Wzf. 
f  1)  und  des  lateinischen  cös,  cotis,  keinen  Anstand  zu  nehmen 
braucht,  ebenfiiUs  hieher  zu  ziehn.  Seine  primfire  Bedentnng; 
war,  wie  in  cöt,  eautes  zuerst  sfrituffer,  ceharf er  (Schieß")  Siein 
und  dann  J^iein  überhaupt  —  So  haben  wir  denn  schon  im 
Sskrit  nebeneinander  einerseits  af ,  imdrerseits  (i,  (u,  ca,  und 
es  entsteht  die  Frage,  ob  in  a^  das  a  zugesetzt,  oder  in  9  i,  9  a, 
9a  verloren  ist  Diese  ist  aber  leicht  entschiedeib*  Denn  da 
einerseits  der  Sprachforscher  niemals  entschieden  nachweisbar 
unnütze  Laut-Zusätze  in  den  Sprachen  erkennt  -^  a  aber  als 
Vorsatz  im  Sskrit  keuie  Bedeutung  hat  und  au(^  kein  phoneti- 
sche^ Bedurfniss  es  vor  9  erfordert,  —  andrerseits  Ursprung* 
lieh  anlautendes  a  im  Sskrit  häufig  verloren  geht  —  (man  v^. 
SI.B.  sskr.  danta  Zahnj  flir  ad-anta  von  ad  essenj  den  häufi- 
gen Verlust  des  a  in  der  Flexion  der  Wzform  as  seht  im  Sskrit 
(Bopp,  Gr.  sanscr.  365  ff.),  den  Verlust  des  a  in  der  im  Sskr. 
vä  geschriebenen  Wurzel  av,  griechisch  dß  (Afpu),  und  so 
viele  andre,  welche  sich  gelegentltch  darbieten  werden)  i)  — 
so  ist  es  fttr  gewiss  anzunehmen,  dass  die  eigentliche  Wurzel 
im  Sskrit  ursprünglich  a^.  war.  Zu  dieser  treten  vielfiich  die, 
in  der  Flexion  eine  so  bedeutende^ Rolle  spielenden,  Vokale:  a 
(ä)  (Vokal  der  Isten,  4ten,  6tei|  undlOtenConjugatcL),  i  (eben- 
falls Flexionsvokal  in  derConjugation,  Bopp,  Gr.  s.  354)  und  u 
(Zeichen  der  5tenCon]ugationscTas8e ),  und  indem  a  schön  früh 
abfiel,  die  indischen  Gr^minatiker  aber  weder  vokallose  Wur- 
zeln anerkannten,  noch  diese  Verstiimmelnng  erkannten,   so 

I)  lek  ^will  diese  Gelcgealieit  ergreifoi,  da  iicli  soMt  doch  aickt  Inclit 
eine  darbietoi  «teilte,  eise  Bcmerking  tob  aiir  aber  D^J.^HTltnN 
ia  der  yob  M,  A.  Stern  aad  mir  beraasK^gekaea  Schrilt  über  iU  Mo^ 
natxnamen  einiger  alter  Volker  S.  188  ff.  xa  Tervallständigea.  Das  da- 
sellMt  mit  ihm  ideatificirte  sskr.  kshattlFi  ßFagenlenker,  stekt  a&aitich 
ebftafalls  f«r  ursprfiagliches  aksksttfi,  wie  aas  sskr.  akska  If^a- 
gen  (fgl.  obea  S.  66),  brrforgebt  Ebeaso  erklArt  sieb  der  ladiseb« 
Namen  der  Kriegerkatte :  b«liattra,  kshattrija»  ksbattria  aas 
akshatCra  b.s«w.,  wie  iasbrsoadre  sskr.  aksbaahia'i  ein  volUtän-* 
diget  Krieg iheer^  tob  aksha  und  Tab  zeigt.  Die  scblicssendcn  Syl- 
bea  lli,  tra,  trija,  tria  balte  icb  fast  eher  fiur  Tbemea  der  sskr. 
^trai  i€hiUM€nj  als  fiir  SM&xe. 


ASL  1S7 

saka  sie  sidi  genSdktgt,  verstöinmehe  und  fakch  riMStrahirte 
Fonn«  als  Wurzeln  an&ustellen.  Ihre  Regeln  der  VerbalbU- 
dmig  im  Auge  habend,  beschrinkten  sie  sich  anf  Aufstellnng 
TQD^i^f^d,  indem  siedieFormen  mit  k  auf  letztres  reducirten.— - 

Der  sskr.  Wurzel  a$  entspricht  griech.  dbu    Die  eisent«  y 
üche  Bedeutung  ist,  wie  d^  Verfolg  der  ganzen  DarsteUnng 
erwäsen  wird,  •ehmken  und  so  whärfen.  Davon:  <f» i^,  i^;  SfriHe^ 
moKwf^  if  (rednplieirt),  Spihte,  Schneide;  dxig^  ^y  Spthte^  davon 

Femer  Arnnra^  ^  (wie  von  einem  msc«  Thema  dna^  mit  Suff,  or 
=  ssb-*  aB)^  änavo^y  6y  8pii%ej  Dom. 

a  TXL  71  gedehnt  erscheint  in  den  Composttlonen  wie  top- 
ttt^-fpi^g,  ig  (bei  denen  ein  Substantiv  tö  ^Mog^  die  SpiHe,  za 
(künde  Hegt),  eine  itmge  Spii%e  hebend. 

Ans  dem  Begriff  der  Spii%e:  okj^  entwickslt  sich  ein  De- 
nominativ dxiojAat  näi  einer  Spüfte,  Nmdel,  ari^eiien;  füeken; 
dxiofiett  (Atioo)  heisst  aber  ferner  A^«fi»  insbesondere  Wunden; 
sollte  auch  dieser  Begriff  von  dnif  ausgegangen  sein,  vieUeicJit 
weil  man  die  Wunden  zunähte?  Auf  die  Analogie  von  ^mo  und 
Pfx  in  ^h^fft^g  habe  ich  schon  (S.142)  aufmerksam  gemadit; 
schwankend  wird  sie  jedoch  durch  äx-og.  töy  HeHmiiiei;  allein 
idi  kenne  keine  bessre  £tymologie,  welche  sich  zugleich  durch 
nahe  Verwandtschaft  der  Form  empfiehlt  Daher  vereinige  ich 
hier  die  wm  äxiofiat  in  beiden  Bedeutungen  abstammenden 
Themen.  Also:  AiiätSy  f^;  tbuößiögy  6,  Heiiung;  äxeößia-^  äxtf-^ 
lia,  xöyMeilmiiiei;  dxiöws,  or,  heilend  \  dxiötßwg,  or;  dxiößio^^ 
oy;  dxe&tögy  i^,  dVj  heilbar]  dxeöt^^y  dxi6toi>py  ibt^arffp,  6,  Hei^ 
ler;  dxiatpia\  iotiOtpigy  ^y  Heilerin,  Näherin'^  axeötopigy  ^y  HM-- 
lerm\  äxi&tpor,  tö,  HeHmiUet;  dxiötpa,  i^,  Nadel  sum  Flicken ^ 
diti&c^peog^  a,  or ;  dxi&rtxögy  ^y  in^,  heilend,  (dxiötix^  sc  tixyri^ 
Sehmeiderkunei)i  iou6topla,  ify  Heilkunei\  dxe<Hoptxög^  i^y  &r, 
sar  Heiünmel  gehörig  \  äxiönigj  i^,  HeUung.  Artfxförog^  rtfxi^ 
tfros;  09fj  unheilbar^  navax^i,  is,  aUheilend;,  TsavdH^ia;  Tfccydxify 
ny  UnieerBabniitel'y  ndraxig^  röy  eingemieeee  Kraul\  vcaranltfig^ 
6,  damil  »abereilel  —    . 

dM'^ßiffy  ^y  Spitze,  höeheier  Punkt  U.S.W.;  dxptfy,  Adv.,  im 
AugenbüeJk',  dxßmtog,  a,  ov,  auf  dem  höcheien  Punkt  etehend; 
dxpdZfio,  nufdänhöcheten  Punkt  eein\  dxßia&rifg,  6,  =  dxpatog. 
—  Ivaxpog,  oTi  ivaxpifg,  iiy  dae  Höchste  in  sieh  habend  \  ina^ 
xpaöTvtöf^  ff 9  dv,  an  Blüthe,  Kraft  (tropisch  für  {höchete)  Spit%e) 
iunehmend'j  napdxßiaöis,  ijy  die  Zeit  des  Abnehmene. 

Beschränkt  man  sich  bloss  auf  die  griechische  Sprache,  so 
zieht  man  unbedenklich  zu  y/"ctx  auch  äx-poSy  a^ov,  dae  Hoch'' 
«/^;  es  wSre  wie  bei  dxpri  eigentlich  dae  Zugespitzte,  dann  die 
Spitze  eiis  höchstes  Ende  — >  da  bei  dem  Sehen  nach  oben  je- 
der Gfegenstand  sich  verjüngt,  zuspitzt  —  gcfasst  Allein  im 
Sskrit  erscheint  vOlIig  mit  gleicher  Bt^dentung  agra;  damit 
Hesse  sich  griech.  dxpo  ohne  zu  grosse  Schwierigkeit  identifici- 
ren;  nur  miisste  man  annehmen,  dnss  das  g  im  Sskrft  flir  ein 
un>prün^cheres  k  stehe,  eine  Annahme,  fiir  welche  sich  zwar 


1S8  ^  AK. 

keine  entschiedeii  gleichen  FSlle  anfthlreii  lai^den,  die  aber  doch 
nicht  sehr  unnatürlich  ist,  da  eine  Erweichung  von  k  sn  g:  iil 
andern  verwandten  Spradien  nicht  selten  vorkommt  In  die- 
sem Fall  v~  lu^d  ^  diese  Zasammenstdlnng  spricht  einiger- 
maassen  der  Accent  in  äxpos  —  wäre  äxpo  natiirUch  von  der 
V^ax  SU  trennen  und  zn  derselben  Wurzel  zu  ziehen,  von  ^weU 
eher  das  ^skr.  ag-ra  stammt«  Diese  ist  ungewiss;  vielleiehl 
geht  agra  zunächst  von  der  Wurzdform  ak  Immunen^  aus  ; 
denn  aus  dem  Betriff  krumm  sem^  sieh  krumm  erheben,  ftarA 
oben  hin  wölben  geben  eine  Menge  Bezeichnungen  von  Bergen^ 
Hugehi  U.S.W.  aus  (?.  B.  «oA-cPKo^,  col-lis,  X6<pot  tu  aa*  bei 
^^Hvfi}.  Ich  wage  nicht  asu  entscheiden,  ob  Shipo  zu  s/^an  zu 
ziehen,  oder  mit  agra  identisch  ist,  obgleich  ich  für  meine  Per- 
son mehr  zu  letzterer  Zusammenstellung  midineige,  unddaram 
wiD  ich  es  sogleich  mit  seinen  Derivaten  hier  aufnehmen.  Also 
ixpog,  a,  ov,  das  Aeueserete;  äxpay'fjj  Sfnt%e;  axpatof^  cty  av^ 
s=  äxpofy  auf  Bergen  wohnend  \  dxpdtrig,  f^,  däe  Aeussersi^^  ei^ 
^pÖTffg,  S  (zw.)»  Haupi;  xit  äxpBa.  dxptasz  ixpa;  dxpict^  j/^ 
Böhe  und  s=  dxpaia;  äxpig^  toi,  17,  Bergepii^ei  dxpiüo,  Berg^' 
gipfel  beeteigen  \  &xpooi¥,^{aroqy  6,  da»  auesereSelGiied;  dxpanHcr, 
l^y  Fersifunmeiung  dee  äuseereien  Gliedes  *j  dxposnfp,  S;  dxpoavi^ 
piov,  rö,  jeder  hbehsie^  vorragende  Theü\  äxposrnfpukgifio^  die  dummer^ 
slen  Glieder  abschneiden;  dxpoottfpiaOiS,  ^;  dxpoorrfptaöfdög ,  S, 
Versiümmehmg ;  dxpfxnffpiaöfUKj,  rö,  der  abgetrennte  Tkeil.  ^  - 
S&kaxpioor,  6  (von  einem,  zu  supponirenden  Sitkaxpog^  die 
Spii%e  des  Feigen  habend?  sehr  feig)y  Feigling \  indxptogj  ar,  emf 
den  Spit%en  seiendj  (^  inaxpia,.  Hochland),  — 

ixpipwit,  oroij  6,  Ende  des  Astes  i  änpsporptdi,  ff^dv^  aturk^ 
%weigig. 

dxplßffg^  ifj  genau  (von  dxpT  f&r  dxpoi  Locativ  wie  äpmy 
^YX^  (vgl-  S.  57),  auf  der  Spitze,  Sehneide  (vgl.  den  Gebrauch 
von  dxiiii)  und  y/ßct,  gehend} i  dxplßna^  9^,  Sorgfalt;  dxptßöco, 
genau  einrichten ^  dxpißooöig^  9^.  Genauigkeit  im  Handeini  iinpi^ 
ßGQfuxy  töj  genaue  Anordnung;  dxptßdSiüo  (=  -/Sdco)  und  Atpißat^ 
6fia  (=  ''ßoopa)  und  dxptßaöpög  (=  -/3a7<5tff)  (Lxx);  <pÄaHpi^ 
ßicü,  Genauigkeit  lieben^ 

Indem  man  Axcty^iag,  eine  Art  Cieaden,  von  änav^a  so  be* 
nannt,  vielleicht  weil  sie  darauf  sich  aufhalten,  vergleicht  (S. 
159),  kann  man  auch  hieher  ziehn:  dxpif^  iöos,  i/j^  Heuschrecke^ 
dxpi&ioVj  td^  Dim.         

Bei  dem  gewöhnlichen  Wechsel  zwischen  a  und  o  gehurt 
entweder  zu  dxpo  oder  auf  jeden  Fall  zu  der  hier  behandelten 
^ax  in  der  Form  ox:  Bxpig,  tog^  tj^  Spit%e\  dxpiöttg^  e0öa^  fv, 
spitz  U..S.W.;  öxpwetdtfg,  is,  von  spitiiiger Gestalt;  dxpidco,  scharf 
macfien\  öxpioopa^  tö,  vorstehende  Spit%e  u.$.w. —  Sxpißag^  ortr^ 
tog,  ethohtes  Gerüst  (vgl.  xxkXißag  unter  y^xvp)  ist  mit  \(  ßot, 
geheuj  componirt  ^ 

dypi^öxstat,  dypiöxftat,  bitter  {scharf  vgl.  acer)  wer^ 
den  (Hesych.)j  gehört  gewiss  ebenfalls  zu  y/^ctx  -,  x  ist  vor  p  in 
y  erweicht] 


AK.  158 

iiml  em  Heilmittel  für  die^  Augen  \  äxoräco^  sckärfen,  9tet%en;  eheö^ 
rfjßta,  xö,  das  Wetzen.  —  Gehört  hieher  rfxovirov,  tö,  dadn^ 
rog,  tiy  eine  Gippflan%e?  dxovtttxög,  t;^  dvj  ton  Acanitwau  — 

äx^üoY^  orro^,  6  {der  Scharfe  uat^  iSoxv^),  Spiese  (vgl. 
lat  cn^spid,  von  cu  =:  der  Wzf.  fU  und  spid  8pit%en\\  cbi6y^ 
xiof,  röj  Dim.;  dxovtiSßtfj  den  IVurfspiese  werfen 'y  andynötf, 
ehio^ntfrus  ^  ^j  das  Werfen  des  Wurfspiesses  ^  dxorrtößids^  Sj 
glbd.;  dHomdti^i;  dxtyyttöt^p,  <J,  Speerwerfer;  dnövria^aj  rrf, 
der  Wuff%  iiKO¥ti6ttKOi  j  j^,  dy,  zum  Speerwurf  geschickte  Hie- 
li€r  gehört  femer:  dHovriag,  S^  eine  schnell  (wie  ein  Wurfspiess) 
zufäkrende  Schlange;  ein  Meteor;  jene  Schlange  heisst  aucn 
oKoi^Vi&y^,  6j  (Hesgch.)',-^  dnoKtihf,  j^;  dncytixörj  td,  eine  Art 
Heibmtiei  Cs^^'^  SpeerwundenJ.  —^ 

dnaro^j  S^  eins  P/ianzenart  (mt  Domen);  davon  dxcin^ 
xos^,  ^^  dr-j  dHctrdoStfS^  eg;  dxdytor,  rd,  Dimin. ;  dkixyi^j 
dsrmge  Vruehtköpfe  tragen.'^-'  dn^ar^a,^  (mit  dvB  componirt 
vgl  S.  77),  Domstrauch  (eigentlich:  Spit%blüthe)\  dxaräof,  ^, 
Bärenklau  (eine  domige  Pflanze);  dxdr^tor^  ro^  Dim.;  rfxav- 
^/f ,  17;  dHorBtxö^^  1^,  6y\  dxdy^tyog ^tf ^  or;  dHoy^^Bis^  eö6ar, 
tv'y  cbccnfBcodtfi y  €^ ^  dornig;  dHoySradbv,  dxocy^dyyySj  Dornge" 
dusch \  dxay^i^^  dornig  machen;  dxay^öoo^  mit  Stacheln  r«r- 
9ehn;  dxar^ff,  t^,  Distelfink  (weil  er  auf  Dornbüschen,  Disteln, 
nistet);  iouxvdvJiXlg,  17,  Dim«;  dnotySiias^  &^  eine  etacMige  Spar^ 
gelarty  Gcade  u.  8.  w.  — 

dx^opra^  'ff^  eine  domige  Pflanzenart;  dxapva^  1^,  eben- 
falls eine  Pflanzenart  — 

Hieher  gehört  auch  dx-aX^-av^i^  =  dxav^lg^  femer 
duaX-ij^tf^  T}^  Nessel  (vgl  das  gleichbedeutende  xridiff  von 
wäw^  die  schabende,  stechende);  nach  Passow  auch  dxaftiuj 
V^  Acadoj  ein  domiger  Baum« 

Gehurt  hieher  dxrtjörig^  tog^  i^,  Rückgrad  der  Thiere? 
AfTTj  wäre  ^dx  mit  dem  Suffix  vt;  und  hätte  die  Bedeutung 
Sfiitze,  ort  wäre  von  öra  stehen ;  nicht  ganz  unähnlich  ist  die 
Bezeichnung  durch  spina  dorsi. 

Fragen  mtiss  ich  auch,  ob  äx^poov^  ovog^  6^  Amboss  Iiie- 
her  zu  ziehn  ist  Sollte  der  Amboss  friiher  ein  blosser  abge- 
glätteter Stein  gewesen  und  das  Thema  Axpov  identisch  mit 
s&kr.  a9-man  Stein  (vgl.  S.  156)  sein?  Dafiir  spricht  sskr, 
a^-maYtta?  ^in  Feuerplatz,  Heerd,  a^mabhäla,  ein  Mörser 
ton  Stein  oder  Eisen* 

Aus  dem  Begriff  des  Scharfseins  eatmc\ie\i  sich  der  des 

gphneUseins  yßU  iat  cl^tns  (von  der  Wztorm>  welche  ^kfTcl 
t  cio  lautet:  schlarfen,  anregen),  sskr.  ä^u  schnell  (vgl.  wei- 
terhin), lateinisch  äc-er  u.  aa.    Daher  nehme  ich  wenig  An- 


160  AK. 

stand  den  sskr.  Namen  des  durch  seine  ScbnelligkeH  hervor- 
stechenden Pferdes  a^-va  hieher  zu  zieto).^  Das  Suff,  ist  v  a, 
welches  als  PrimitiT- Suffix  bei  Bopp  Gr.  s.  ausgelassen  ist, 
aber  leicht  durch  eine  Menge  Beispiele ,  sowohl  als  Adjeotiv, 
wie  als  S.ubstantiY  belest  werden  kann;  littauisch  entspricht 
assMrft  («S/t/l^),  goth.  aihvu-s,  Iftt  equns  (vgl.  Poif^  E.  F.  I, 
J27).  Griechisch  hätte  bipo  entsprechen  müssen ;  dnrch  Assi- 
milation des  /  an  N  konnte  dies  inxo  werden,  indem  aber  b  vor 
Position,  wi|5  oft  (ygl.  6pty  dptyyatb  und  aa*  Poti  £•  F.  I,  3^  in 
f  geschwächt  wird,  entsteht  boio  im  Nom.  fxxo;,  6^  Pferd 
(äolisch). 

Femer  scheint  in  alter  Zeit  in  der  Gmppe  $ v  der  Laat  v 
einen  stark  vorwiegenden,  fast  an  p  anstreifenden,  Ton  ge- 
habt zu  haben  (so  wird  sie  im  Zehd  stets  durch  sp  vertreten, 
z.'B.  eben  hier  a^ va  durch  aspa);  dadurch  geschah  es,  dass  | 
in  diesem  und  noch  einem  Beispiel — nämlich  ^^»ai^=sa9van  t 
(vgl.  H.  A.  L.  Z.  1837.  ErgzbL  S.907  und  %fnv^  sskr.  «v  durch 
nn  (für  x^  ?)  vertreten  ward.  Mit  e  ftir  das  anlautende  sskr.  a 
entstand  so  die  Form  ^Traro,  oder  mit  Verlust  des  einen  ar  «ir  in 
'  dem  n.^.''En%ios  demNamen  des  Verfertigers  des  trojanischen 
Pferdes  {Pott,  E.  F.  ü,  260)  und  dem  l^t  £p-ona  {Pot^  E.  F.  I, 
127).  Indem  aber  femer  e  wie  in  initos  zu  i  geschwächt  ^vard 
und  zu  diesem  ein  unorganischer  Spiritus  asper  trat,  entstand 
die  gewöhnliche  Form  lnnoc.6.  Pferd  {Pott  O,  173).  htnl^ 
Sior;  inndpujy^  rö ;  Inniöxos^  6,  Dim.;  intrtogj'aj  oy;tirneMog, 
ör,  ok;  IftTnMÖSj  li^öv;  iTrnaXio^j  a,  oy.  (poet),  «fC0i  Pferde  ^c 
hörig '^  hmdi^  f^,  %um  Pferde  gehörig  \  hvnd^ßjun ,  Roese  ienk^n^ 
innttöictj  1^,  Reiten;  tixnaÖßiOy  tö^  Rift;  hmaöri^p ^  hntaÖTtfs^^ 
6j  Reiter;  hsnaötij  rittlings;  hrndötpiat  {udytiXot)^  %utn  /f«f~  | 
ten  taugliefie;  iwstdmiJLOS ^  ov,  bereitbar;  hticaXiSas^  Sj  Reiieri 
hntööuvo^^  1/,  ov,  %um  Pferd  gehörige  htnoö6yTf ,  ^^  Kunst  des 
RoBselenken^'y  tnnSttjS ^  (tjtnöra^ ,  6 ;  {nnöriS ^  ^ j  IVagetilenJker 
(ist^^  fjr  6njs*i  vgl.  sskr.  a^va-stha);  forwoätfiyS',  ef ,  pferde^ 
artig;  i'jv7t(&y,  5,  Pferdestalt;  mTcöa^^  %um  Pferde  machm i  T/br— 
wcwar,  (Epona),  i^,  Pferdegöttm; —  f7nre«5ff,  <?,  Reiter  \  hm^co^ 
reiten;  hvKBVtijp\  htTcevrtf^ ^  <J,  Reiter;  imtBv6i£;  hrKBia^  jj,  eia» 
Reiten  u.s.w.  •—  hvjtrjSöy^  nach  Pferdeart;  i'jnvchnf,  ^;  hvsvd^ 
xrjg,  <$,  Pferdekäse  u.  s.w.;   htnomai,  kömischer  Ausruf  der 

Pferde  (Aristoph.);  dgnjntia^  ij^  [/ngesehicklichkeit  im  Reiien, 

<!>{XtJtTtos  n.  p.;  qftXmTttSco^  es  mit  PhiUppos  halten^  ^AnrTtlSif^ 
n.  p.;  ipiknt^tSöoßcn^  mager  wie  Philippides  werden^  —  fsr^cfp-. 
Sior  (flir  htnoTt apSwy  vgl.  Pottj  E.  F.  11, 585),  tö^  Kamelopardei.  — 

Durch  Dehnung  des  a  in  ft  (Vriddhi)  und  das  Suffix  a  ent- 
steht aus  V^a^  sskr.  äf -u  scfmelf;  diese  Dehnung  ist  zivar' 
nicht  regelmässig  bei  Suffix  u,  doch  kommt  sie  überhaupt  hUn- 
fig  als  Bildungselement  vor.  Sie  erscheint  auch  in'  dem  lateini- 
schen fte-er  gegehüber  von  äc-erbus  ac-idus,  welche  alle 
ebenfalls  zu  y  a^,  lat  ac,  gehören.  Im  Griechischen  ent- 
spricht dem  sskr.  ü^u  der  Bedeutiuig  und  Form  tiach  g&xiJ,  lat. 
ist  der  Comparattv  d  c  -  i  u  s,  das  Adverb  d  c  i  t  e  r  erhalten.  Also 
d>xvSy  eia,  t),  schnell ß  Comparativ  dfxioov  und  <&HÖtepof;   Su- 


AK.  iU 

perlat  Smt^ot  und  ibnJr^moß.  -*r  D^van:  Aft&nfg^  i^,  Schnell 
kfifü;  f&iajyosf,  mtr€§m  (TgL  kt  incito  zu  citas  von  cio);  <i^ 
xkff,  ina  (ist  lefztresAccgeiun«,  als  ob  chto  das  Thema  wfire/ 
oder  steht  es  fiir  iÜKia,  oder  ist  es  ein  alter  Ikistramentalis  ohne 
die,  mir  im  Sskrit  gebräuchliche  Eiosdhiebung.  eines  n,  also  =: 
kq-yk  oder  mit  Verkürzung  des  ft,  wie  im  Zend  icva,  griech. 
AmMj  mit  Ansstossnng  des  /:  Jtxat  So^ würde  auch  o^a  S.  88 
n  erküren  sein«),  sckneUj  Adverb;  ^ —  dx^eigf  %66a^  tr,  und 
iiuikiof,  9^  or  (poet)  ==  cDKt;^ ;  dymtbxijgf  Bf,  windBchneU\  no- 
iama.  fjj  Sekn^igkeii  der  Fü99e. 

Genören  die  Pflanzennamen  t  dixtßior,  r6f  Basäicumj  — '  wo- 
TOD  ^Mt/arog,  Vi^^y  ^^^^  &9aiwv  gemacht,  und  dmßidSvSf  e^  <^^ 
At.  iktüiek,  —  und  äxtror,  id,  eine  Ari  Klee,  hieher ? 

SoO  man  sich  durch  die  AehnUchkeit  der  Form  verftfhren 
lassen,  den  Namen  des  Oceans  dxg«ydc^  S,  mit  Axv  zu  ver- 
binden ?  Ich  würde  in  diesem  Fall  das  Wort  für  ursprüngliche- 
res cMtiäKp^lialten  5  entsprechend  einem  denkbaren  sskr.  ayu- 
jina  sckaeU  gehend  (iana  vgL  man  S.  21),  so  dass  dfTtiarog 
last  80  viel  aJs  dxvpßoog  wäre.  Allein  Jeder  erkennt,  dass 
io  dieser  E^mologie  der  eigentliche  Begriff  des  Worts  so  gut 
wie  gar  ni^  hervortritt ;  denn  eekneU  gehend  passt  auf  tan 
send  andre  Din^e  eben  so  gut  und  noch  besser,  als  auf  den 
Ocean.  Daher  wäreich  bei  weitem  geneigter,  ook  in  diesem  Fall 
mit  dem  sskr.  ap  (dem  starken  Thema  von  ap,  Bopp,  Gr.  sanso. 
§.207)  Ist  aqua,  Wmeeer,  zusammenzustellen,  wenn  aiclr  ganz 
entschiedne  Beispiele  des  Uebergangs  von  sskr.  p  in  griechisch 
X  nachweisen  liessen;  eins  der  Artist  mir  sskr.  papa  echUchi, 
iregenüber  dem  griech.  xoko;  doch  möchte  andern,  diese 
Zosammenstellnng  noch  zweifelhaft  scheinen.  Für  die  mei- 
Inge  spräche  der  Umstand,  dass  ipa  im  Sskr.  Wuaeennaeee, 
<|m»  heisst  (vgl.  WUem,  Sanscrit  Diction.  s.  v.  äpagä); 
^-ovD^kl&nntediesemnach  äpa-jina'sein,  gewissermaassen 
one  begrifflich  identische  Formation  mit  ipagä ;  denn  ga 
lH9S8t  ebenfalls  gehende  die  Bedeutung  wäre  mdi  Waneermaeee 
$diind.  Entscheiden  will  ich  nichts.  Also:  diceaydg^  Sj  Ocemi 
&tidraog,  ok;  tixeayitrif,  6;  -irtf,  ^y  dtTtearl^y  ^;  iimm^U,  ^f 
ifmtnfiig^  ^y  wm  oder  aus  dem  Oeean  sUunmendf  tiniMVWfi^  ^^ 
"f^er  dee  Oeemne*  *^  i^fiOMoriZw,  miseerhaib  dee  Oceane  ver^ 
^d%m\  iSfisnteeanaiMÖg^  6,  das  Verset%en  ameeerhaib  dee  Oceane; 
^ftpooKtAriogyari  napotneeanntöf,  ij,  öv,  am  Oeean  wohnend*  — 

Eme  andre  Form  ist  dfye^ög  und  <ifyifKf  '^og,  S,  =  cixia- 
^^  nnd  AytyiSm  =  AmaviSau  — 

'Dyiyrfg^  u.  p.,  häuct  vieUeicht  ebenfalb  ndt  <&nian^ög  zu- 
^mmea  (vgj.  Paeeow).;  ist  mg  darin  ss  ga  in  dem  erwähnten 
^kr.  ipa-ga?  sdbwierig  ist  jedoch  das  v  zu  erklären,  im  Fall 
man  (&«  mit  äpa  identificirt;  'davon  o&yiiyiof,  a,  or,  ogggieeh,  alt. 

Vielfach  schon  haben  wir  als  eins  der  am  häufigsten  zu  se- 
kundären Wurzelbildungen  angewendeten  Elemente  s  kennen 
8tlenit(S.iaia 37.62.67.93);  durchAntritt  desselben  an  9 eöt- 


162  'AK. 

steht  >skr.  ksh  (ftoppyf^.faxmer.^,9S^\  äfesem  eütroridit 
'griechisch  gewOhnlk^h.  % ;  auf  dlebe  Weise  anreist  6ich  der 
fonneUe  Zusaimnenhaii^  vmi  SH^-lpii^  bf,  Axi^  mit  der  Wz.  ox; 
was  die  Entwickehuig  der  Bedeutung  aus  dem  Begriff  der  Wnr- 
zel  betrifft,  so  spricht  fftr  den  Ziisammenhans:  des Begriflb^j"/ 
mit  V^ax,  ßskr.  a^,  die  Analogie  des.  zn  djer  Waform  911  gehd"- 
rigen  sskr.  para-<;ii  Beil  (S.  i64);'ob  aber  nUn  der  Begriff  iij-/ 
aus  der  Bedeutung  scharf  Bein,  also  "ias  Scfu&fe,  oder  der  noch 
allgemeineren  schaben,  verdünnen  (S.  157)  in  ^er  BfodificatioD 
spaiten  (griech.<r;(i9),  wie  sie  sich  in  einer  später  zu  ebtwicAelu- 
den  Wurzelform  zeigen  wird,  hervorgegangen  iM,  will  ich  nicht 
entscheiden;  passendet^  wie  Jeder  erkennt,  Ist  die  Entwicke- 
lung  aus  dem  Begriff  «^irf/m;  nur  tritt  dieser  sonst  nieht  mitEnt- 
schiedenheit  in  der  primären  Form  hervo^  (Erhielt  die  Wurzel 
durch  das  ^siderative  s  den  Begriff  häufy,  viel  verdünnen?) 
Völlig  auf  dieselbe  Weise  wie  griech.a^  entsteht  gothisch  aquiz 
in  aquizi  Axt,  nur  dass  hier  an  die  Wurzelform  aq  das  sekun- 
däre Element  s  mit  Htilfe  eines  Bindevokals  i  getreten  ist,  so 
dass  die  goth.  Wzform  aquiz  emer  denkbaren  sskr.  a^-ish 
(f&r  a(-is)  entspricht;  s  zwischen  zwei  Vokalen  wird  1>ekannt- 
fich  lim  Gothischen  z.  Mit  Umsetzung  des  sskr.  ksfain  se,  wie 
oft,  stimmt  meiner  Ansicht  nach  zu  a$  lateiniscSi  asc  in  ascia 
(anders  Pott,  E.  F.  I,  231.  11,  58).  Poit  (E.  F.  II,  B83)  denkt 
auch  bei  ätjivri  an  im.—^  dfyväpuwfdfyvidmi^y  to,  Dimin;  von a^n?. 

Mit  o  f&r  ot^  gehSrt  zu  derselben  Wzform,  entsprechend  ei- 
nem denkbaren  sskr.  aksh,  griech.  6^  in  o^vq,  sia^  v^  eeharf. 
Für  die  Richtigkeit  der  Verbindung  von  iigi  mit  der  Gmndwnr^ 
zel  ax,  sskr.  ag  in  specie,  spricht  vermittelnd  und  entscheidend 
das  mit  0(1$  gleichbedeutende  lateinische  &c6r;  vgl.  femer  6%o<; 
mit  äcetum,  icidus  u.s.w.  und  innerhalb  des  Griechisohen 
selbst  ofyoiHA  3=  &kcvia  (vgl  Pmaeow  s.  v.  ©jetni40),  6%'lmonq  =  c>xt%- 
i^rot^.  Pött  (E.F.  n,  IM)  t^lellt  e&  dagegen  zu  tj^.  Davon :  <^tnn;^ 
17,  Schärfe  %  ofy)6eu;^  eaaUj  ev  =  o$i$^  U.S.W. ;  ^vvm^  schärfen  \  ifysv^ 
Tifp,  6,  Schärfer  \  «apo^wn}^,  d,  Antreiber  \  'napcfysvxtMo^j  ?},  oV, 
%fim  Antreiben  geschickt ;  -napcfyxr^q^  d,  Amei%mn§  u«6.  w« 

Gehört  hieher  6%va^  %  später  d^.  Ob  Buche  (vielleicht 
wegen  der  Form  ihrer  Blätter)?  ifyilvot;^  n^  w;  d^'iw^,  buchen. 

Zweifelhaft  ist  auch,  ob  hieher  zu  zidui  sei:  ok-iv^^  r^^ 
Egge,  welches  in  seiner  Wzform  identiscb  mit  lat  occ-are, 
ahd.  eg-|an  {Graff,  Ahd.  Sprach.  1, 136);  sowohl  da»  lat«  cc 
al^  das  cleutsche  g  (v^l.  H.  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl.  317)  und  das 
gri^h.  %  weisen  auf  eine  Wzform,  welche  im'Sskrit,  wenn  sie 
mit  Sicherheit  nachzuweisen  wäre,  aksh  lauten  würde. 

Mit  Bestimmtheit  dagegen  geh5ct  zd  o£  (ids  Wzform  Ton 
At),  wie  lat  acetum-beweist:  oiog^  tJ,  Weinessig \  dSsiöwor^ 
rd,  Dim.;  SStjpöfj  äj  dr;^  dSASrjiy  €$*,  essigmrtigi  dSands^  9^, 
dv,  mitEsäig  zubereitet;  SStyrff,  (9,  saurer  lVein\  6&iSiiQo\  d£|}^ai, 
Essiggeschmaek  haben i  ö&aXic^  1^,  Säuerling;  d^^fAtof,  ok,  sduer- 
iich\  dSk^  1^,  Essiggefässx  dSspdctg^  (SBvplcr^  zw.),  rf,  Käse  ron 
säurer  Milch  \  d^X/jafy  ^^  Essigbrikhe  (^mit  Hk/ir/  S«  60|coni- 
ponirt). 


JÜL  ifiB 

G^rdHelter;  SS^ö^yv^  ^9  c2for  AtptSog^  eben  so  gut,  wie 
Atpk(8. 1B8>  zu  dn  gezogen  ward?  ob  66^  sdMUt  ffeheuät 

vgtiiri-^^(S-i6i), 

Ehe  idi  die  Wzfimn  SS yeriMse,  fregc  ich,  ob  fXkMÖ^^  1^9 
6r,  9p^%i§,  wie  man  es  auch  schon  früher  mit  6&6^  zusammen- 
stellte, wifUieli  damit  zusammenhängt  Das  ^  wAre  mir  ein 
Ueberbleibsel des sskr. Präfixes  abht  (S.144vgl.<^io$  f-uscns 
S.  35,  flfy»  S.  106  n.  aa.),  <^  wäre  musekd^im,  %u9ini%€n*  — 
DazQ  gehört  <p6fypogy  o,  em  Fiuu/lMk. 

Der  so  eben  behandelten  Wzform  d$  wftrde'im  Sskr,  nns- 
rer  Annahme  gemäss  alLsh  entsprechen;  ksh  wird  aber  im 
Griecliischen  insbesondre  dnrchx  vertreten  (vf^  SJ7.37itaa.); 
10  entsteht  die  Wzform  dx  tehdffemj  znnäclist  in  dx-ax'l^ivo^ 

Ferner  «X'^'p»  <^P^^9  ^9  HavtsehmfB,  Sehorf  (rgh  ^'pa); 
ober  ax'vpov^  rd,  die  Hülse  ren  Getreide ,  Spreu,  kann  man 
zweifelhaft  sein;  doch  spricht  wolil  die  Verg^eidrang  des  lat 
acsg,  aeeris,  des  gotfnschen  ahana  (rnid  godi.  ah«8  Aekre) 
tiafv,  dass  ümiee,.  Adhre  ilnre  Bezeiclmung  davon  haben,  dass 
sie  ^etthirfi,  geafrii%t  sind;  oder  ist  ax  in  seiner  Grandbeden- 
tong  Bchmkeny  welclie  wir  später  wieder  hervortreten  selm  wer- 
den, gebsst,  nnd  ^x*^P^9  ^^^  Paseow  ofp^-va  erklärt  ^  das  Ab'^ 
»ehMmref —  Dazn;  äxopo^;  dxopcivj  o,  SpreuhaMife\  dropiVoq, 
^,oir;  dxDfna4q^  a,  iv;  a;^pXTK,  1},  von  Spreu i  ax^paönq^  «^ 
fpreuertiff;  dxof^Lui^  ^,  Spreuhtutfen;  dxvooo,  mii  Spreu  be^ 
il^eirai;  dxipoxnqj  17,  Mengung  mii  Spreu  \  avaj(v fcnoc;,  w^  ohne 
Spreu. 

Dnrch  ein  andres  SnfBx  va  ist  das  gleidibedentende  äxva^ 
i  gebildet;  axpeUhig^  $q^  epreumrHgJ 

ippio^^  if,  (d  seltner),  eim  dorniger  Siraueh,  gehört  im. der 
^d,  a^  nach  Analogie  einer  Menge  vonox  gebildeter  Donma- 
»«n  (Tgl.S.I69);  dx^ff^ovcnocy  (£tym.m.)  di^hg.  &x^p8o(;  heisst 
^  der  wiide  Birnbaum ;  giebt  nns  dies  das  Recht,  avcli  das  in 
^^  Beziehung  gleichbedentende  dxpdg^  ddoq^  i  zu  ix  zn 
zidm?  dxpd9ivoqj  179  ov»  von  wildem  Birnbaum. 

Wahrscheinlich  gehört  hieher  d^^aitriy,  dx^ti^Vf  ct^**^®» 
h^iot^nydxotiTv^yO;  dxpuA^h^^iijSpieeehireeh. 

^^W)  ^9  eine  Art  groeeer  Brode,  erwähne  ich  hier  bloss, 
^  es  weder  hieher,  noch  irgend  anders  wohin  mit  Sicher- 
^it  zidm  zn  kdnnen. 


,  Der  Identität  d*  Bedentong:  wegen  kann  ich  mich  nldit 
«Aakeo,  andi  i»»;p-f»if^  i^Um^r  nixm  »ehn»  obgleich 

11* 


164  AK. 

ich  dte  y^rwandlmig  des  aimai  nidil  dnrch  entseUedene  Bei- 
spiele im  Griechischen  belegen  kann.  Darf  man  an  die  ifai  Go- 
tnischen  vorkommende  Verwandlung  von  ursprünglichem  a  in 
ai  vor  h  erinnern?  (vgl.  die  bei  GrHnm^  D.  G.  I,  45  envfihoten 
Beispiele).  Poti^(E.  F.  II,  60)  denkt  des  t  wegen  an  ciaüo 
(^ßiy).  —  Dazni  al^andov^  x6  (JBüpeh,)^  Lmmei  at;(ftrnfp,  vL 

nrora,  tv^  tm'i  Lmwe  versehni  ol^^irr^pu)^ ,  a,  ov^  kriegeiuehs 
alj(p,iiiDy  Lan%en  werfen  \  evffvalxiiag  y  o,  tmi  breiter  Lmize]  p- 
TaL^luoqf  oVf  mitten  zwücäen  %wei  Heeren  %  oiJUuxiMoqj  ov^  gemem^ 
achafttich  kämpfend^  o^Kuxiäia »  gememeam  fechten  i  opa(;Qfua,  i;, 
Kriegahnndniee  n.  s.  w.    

NacA  dieser  Analogie  dürfen  wir  auch  alxXo»,  ot,  die  Spit- 
%en  des  Wurfsfriesee»  iHeeych.')  entweder  f&r  ocIx-Xm  nehmen  und 
zu  &x  ziehn,  oder  als  aus  &^  auf  dieselbe  Weise  entstanden 
betrachten,  wie  ot^  aus  &x  entstand« 

Neben  der  vollen  Wurzel  a^  bestanden  schon  hi  aker  Zeit 
die  vom  verstümmelten  und  hintien  durch  die  BindevnA:aIe  ge- 
mehrten Formen,  welche  im  Sskr.  ^i,  ^u,  ^k  lauten^  Dies 
beweist  ihr  Erscheinen  in  den  verwan^n  Sprachen,  s«  B.  lat 
ca  in  se-co  {von  etwas  anderm,  für  sieh  (sed)  echmfen,  sehnä- 
den);  cu  in  Culex,  cu-neus,  (zugespitzt)  JTeil;  mit  Gnna 
sskr.  (4,  lat  cA  in  cAs,  cotis,  oder  can  in  cau-tes;  ci  in 
cio, schdrfeff,  mtreizen ;  ferner  «lav. dsha-lo :  acu-leus  {Do&rowi- 
kff^  LL.  S.  280).  Im  Griechischen  erscheint  diese  Form  zunädist 
in  dem  zusammengesetzten :  TreXext?,  welches  genau  dem  sskr. 
para-^ü  (nach  Pott:  ulteriorem»  (l<»^S^o^®™^)  ^^  praeci- 
"  puam  aciem  habens?  E.  F.  I,  231)  entspricht;  das  sslu-.  r 
ist,  wie  oft,  X  geworden.  Also:  niXtxvq^  tmg^  ^,  Ä«7;  ^reÄ^xr- 
^tov^  T-J,  Dim.;  7reXex£i£>  (7r€Xexxi&9  episch  ftlr  ^re^ex/a-o,  indem 
in  dem  Denonun.  9r£Xextva6>  v  in  /  übergeht  und  dieses  sich 
entweder  dem  it  assimilirt  oder  ausfiillt),  mit  der,  Axt  behaven; 
7zeXhtri\iM^  rd',  das  Zugehauette^  ^eXeKijai^,  17,  das  Behauen;  TrcXe- 
wjTTtq i  TreXexr/Tföp ,  o ,  der  Behauende ;  wekexvtro^ tVjOP^  behauen ; 
^eXoe/^o,  mit  der  Axt  abhauen.  **-  "siBkexwAfHOv ,  td,  ein  rundes 
Stück  Hot%j  wie  der  Stiel  einer  Axi^  niKamov  (für  mkexßov)^  Grif 
einer  Axt)  ^reXexxd^,  d,  und  ntk&tiaxtpov ^  glbd.  (^Hes^h.). — 
Ttikv^  90,  =  nikeTtvq  (lxx). 

Hieher  gehört  neXendv^  fivo^,'  oder  attisch  nekatäq,  ävnK, 
auch  -Jtekixaq^  avro^f  d,  eigentlich  ihr  Baumspecht  von  ^eKexv 
benannt,  weil  er  an  den  Baumst&mmen  hackt,  dann  ein  Was- 
servogel: Pelekani  neKextvo^,  d,  auch  ein  Wasservogel  tan  der 
Art  des  Pelekans.  ^ 

Femer  zu  einer  Wzform  m,  entsprechend  der  sskr.  ga 
(f  j(),  ziehe  ic|i  tt&vo^  indem  ich  es  dem  sskr.  ni»94-na  zuge- 
spitzt ßegenüheTnieHe  (vgl.  auch  Pott,  E.  F.  I,  231).  Also:  «»- 
voq,  d,  (zugespitzt;,  Kegel u.  S.  w.;  xfoviov;  xeorapun^,  TOy  Dim«; 
«omsedi,  1^, ifü,  kege^mmiß^' novlgi  ^,  fHnkegelßrmi^  Wasser-- 
gefaaai  taApi^^y'iTl^smastaba  iHesgo^)  wtee*  ihrer  GiMtab; 


fODmK  ta  derBadeatong:  kwfäfirmitif  KreM  kcumni:  »o- 
^  dbi  Mbrmtel  henmireibem^  und  ae«9iwc^9  mi  JSreUe  hemm^ 


M»i  MS  der  Bedeiitii]i{p  von  wpo^:  (kegelförmiger)  Zapfen 
iir  FkkimMefem  n.  s.  w.  ^ht  die  der  Füf^te  Überhang  und  ^ 
iedeePeeke  hervor;  daraus  Tcmpam,  tetpichen;  wivntr^n^  Ver^ 
fkktmf'fTttnrlaq^  6,  verpiehi;  wi^f^^fneheni  ^Ma/viniS^  o,  -^^^^Hfif 
^chi;  lUfHauifnm^  rnnpichem. 

Sollte  wal  dieaer  Wzfoim  audh  nponta-va^  ^rpo-xc^yca,. 
(&<^a),  %d\  npaaumai^  Grmtpen  venßmger  Gersie,  Eusanimen- 
U  gea?  9em  ge9irii%i  etwa? 

Feiner  gehört  hierzu  der  Name  dße  Schierlinge  as  griech. 
ii-viMiVy  wavfjw^  {wyuiv  Anth.  P«),  to,  lat  nütReduplieation  der 
Wdlcu:  ci-cu-ta,  etwa  die  sehr  scharfe  Pflanze?  ^mavuaio^MUf 
Sekiaimgeeap  irmketu 

Okne  Zweifel  gdiOrt  zu  diesen  Wurzelform  auch  mm«o  in 
tifo^^wito^o^  Müek0ß  wie  uns  schon  das  gleichbedeutende 
308  cu  gebildete  lateinische  curlex  schliessen  Iftsst  Was  be-. 
(ieutet  aber  wn  hier?  ist  Tuafwan  überhaupt  eiaeheibegmhif  «ovq- 
^noFfTo,  Dim«;  davon  xfovemüov^  to,  oder  Tefavemmv^o^eme, 
Art  Sinf lern j  ringe  verhängt,  um  die  Mücken  abzuwehren,   > 

Ob  sieh  im  Griechischen  Spuren  von  einer  dem  sskr.  f  i 
ot^prediaiden  Wz£  nachweisen  lassen,  will  ich  nicht  mitEnt- 
schiedmbeit  behaupten.  Dürfen  wir  aber  sskr,  ^i-gi-ra  kali 
n  91  zidm,  wofflr  der  Gebrauch  unseres  eeharfüir  kali  spri^ht^. 
•0  koaaen  wir  eine  (i  entsprechende  Wzform  x»  wohl  in  dem 
Namen  des  kaiien  Nordostwmds  x<%^x^-a$,  o,  erkennen;  wm-t» 
k  redoplieirte  Intensivform  mit  Gunirung  des  Stammvokals  ia 
derBei^Keatimissjibe  grade,  wie  im  Sskr.  (vgl.  Bapp,  Gr.  s. 
S60);  esniesse  wdrtlich:  eehr  e^har feein;  oder  erhielt  dieser 
Wild  seinen  Namen  wirklich,  wie  die  Alten  annehmqn^  von. 
demFluss  Kalkus?  Mwdvn^^  6  s=  xatHUxq, 

Sollte  xeAvta^oq,  o,  eine  bietelari  (vgl  axai/^a  S.  159),  l^üf 
ir^nd  eine  Weise  mit  Sicherheit  hieher  gezogen  und  seinen 
Keslandlfaeilen  nach  erklSrt  werden  können? 

Ich  gehe  jetzt  zu  Verbindungen  mit  der  y^o«  Ober , .  welche, 
ridleiclit  sehr  gewagt  scheinen.  Im  Sskr.  wurde  schon  0ei» 
Wrform  fi  die  Bedeutung  dikn»  machen  gegeben,  wdbhe  aasi 
^^egtjS  eehaben,  %erechaken  sich  entwickelte;  im*4dident^ 
^hen  enlspridit  houw-u  (hanen,  Grimm  Nr.- 33)  formell  der 
^*  Form  (9u)^ö,  und  hat  die  aus  dünn  maahen  henrorge» 
l^e  Bedeutung  epaUen.  Nach  dieser  Analogie  ködnte  man! 
^n  auch  griech.  m»  ftr  m/  ap  xo  es  sskr.  ^u  mitd^r  Beden»^ 
^  »paUen  Ueherziehn.  Allein  schon  im  Sskr.  finden  wir 
WortCniaien,  bei  denen  die  Bedeutung  äpaUen^  dann  ^eteehtei^ 
^  za  Gnmde  liegt,  und  welche  in  der  Form  nah  >an  ^vV^ 
%^  sMfen,  aber  dock  nieht  identisch  sind;  so  htisst  kh'ib 
'^^»eidend,  epaliendi  kh'ft-ta  (vgL  «dia)  %ereehdiite^rigesp0i4 
^;  dua«  geamehij  eektMiehy  kaA  nersehneideny.ub(Behaeidan'9 
U^n-rita  geeehnäien^  kh'n-rl,  khu-rik^  Meeter;  khirta 

^]^f^ak^^U^\  %etacknU(en,  si^^ 

^  eenin,,  wo  der  Begriff,  eieehend  .«wieder  auf  ^ihe  Be- 


186  AK. 

dentoiiffJtfiMlr/ifii,  iMWieiD  afittiagmnlgtfait,  iifEweiM;  end- 
lich  khid,  9ptUtm  o.  8«  w.  Die  Be^riSivwUDdiaig  aeigC  devt- 
UgIl  das  siskr.  kskud:  welckes  nerreiktm  {neraehmken  vp»  ^tt)y 
%enHakHenj  »erbreckm  kesiat,  also  dncek  den  Begriff  Mr&r«cAea 
auf  den  dea  SpMem  i&kit  —  Sollte  ea  mGglich  sein,  diese  so 
nah  ankliagenden  Wzformen  und  Themen  mit  der  sslu*.  Ws.  a^ 
ztt  vereinigen?  Ich  glaube  ja.  War,  wie  man  dies  nadi  dem 
(S.  164)  Bemerkten  annehmm  mnss,  die  V^a^  in  der  v<Haa  ver- 
stfimmelten  Gestalt  sdion  sehr  froh  in  Gebrauch,  so  nmsste 
sich,  indem  den  Formen  g(i),  9(u),  ^a),  vom  das  Präfix  ut 
TorgesetBt  wurde,  nach  Bopp  (Gr.  s«  r,  61)  statt  ut-f  ^Ci)  n*  s. 
1^.,  aklLh'U)  u.  s.  w.  bilden.  Fbel  vor  kh'  das  k'  wieder  aus, 
wetehes,  sobald  die  so  susammengesetsten  Wortfcmnen  innig 
zusammentreten,  im  Sskr.  sehr  oft  geschah,  und  gine  der  an- 
lautende Viridal,  wie  so  oft  ^S:  95),  verloren,  so  blieb  khVi),  z- 
B.  in  khlta  (yg^  i^ita),  kh'(a),  z.B.  in  kh'&ta  (f  ftta),  kh'(u), 
z«  B.in  khu-rl  (vgl.  para^f u). 

StSnden  diese  Formen,  mit  sskr.  kh',  allein  in  emem  so  nah 
terwandtschaftlfchen  Verhältniss  zu  der  V^a^,  so  würde  man 
die  eben  gegebne  Entwickeln^  wohl  schwerUdi  anfechten; 
aUeki  eben  so  nah  und  noch  nfther  treten  Wzfomieii,  welche 
ndt  sskr.  ksh  anlauten,  z.B.,  um  nmr  weniges  zu  erwahneii,  da 
sie  alle  sogleich  vorkommen  werden,  dem  sdion  erwAmten 
sskr.  kh'u-ri  JM«9#«r  fast  ganz,  der  Form  «md  BedeutangnaclM 
gleich  kshiira  griech.  (vpo,.  Sokahnassar,  wovon  kskurin 
Barbier y  und* diesem  gegoifiber  mltkh'  anlautend  kha^^ttrin, 
Bärhier\  ferner  kshl-na  dann  gegen  kh'i-ta  dfimi;  griech. 
^o,  %ij:&j  welche  ein  sskr  kshu  mit  der  jBedeutmig  von  V^af 
fordern.  Sollen  wk*  diese  Formen  von  einander  zu  reissen  wa- 

Een?  ich  m5ehte  es  nicht;  aber  wie  sie  verbinden?  ich  gestehe 
einen  ganz  sichern  Weg  zu  kennen.  Sollen  wir  auch  für  die 
mit  ksh  anlautenden  Formen  die  fftr  die  mit  kh'  gegebne  £r^ 
kläi^g  gelten  lassen,  und  eine  schon  sehr  alte  Wandlung  des 
kh'  in  ksn  annehmen?  Unmöglich  wäre  sie  nicht,  da  dem  kh' 
in  den  verwandten  Sprachen  s  mit  einem  Guttural  entspricht, 
(worans  man  jedoch  nicht  mit  Lmsaen  (Ind.  BibL  IB,  150)  auf 
mrspvüng^hes  ^kh!  fiir  kh'  scliliessen  darQ ,  z.  B.  nieeh.  0%, 
lat  so,  deutsch  soh  (07^«^,  soid,#cA«Me»  =  sskr.knidU  und 
wir  auch  schon  oben  (S.  ISffO  einen  eigenthlunlichen  Wechsd 
»wischen  k'kh'undksjbt  in  ik'kh':  <bh)4ksh  bemerkten  i);  auch 
bei  den  mit  kh' anlautenden  Formen  lag  unsrer  Erklärung  nach 
kiLh'  za  Grunde,  dessen  Uebergang  ia  ksh  vielleicht  denkba* 
rer  Ist^  ak  der  des  nackten,  erst  daraus  entstanden w  kh';  so 
hige  aoeh  bei  dcAen  mit  ksh  anlautenden  at+g.aa  Grunde ,  so 
dass  sieiiir  nkak  statt  nk'kh'.stftaden;  wie  nun  hieraus  kh'a, 
bh'i,.kh'«  (xsf  m, f i^ 90}  entstimd, soeascboiiil anoh kshi-ma, 
dOm  (^  kk^-<ta),  Wafona  kslii«^  dümtk  fHfht^^  kshu  ia 
ktel^iHra  (^1^  kh'u.*ra),tt.  s«  w.  ;Fulr  diese  £rkUir^ag  i^richt 
dec^innigev  Zusaaunenhang  2vriacjben  s^.  kh'aja  («»m^)  und 

^'l^tifetli)  %iBk'  *«lbif i  eni«  VeMMoRg  twlieh«»  «e^  «Ak .¥Pti  i^mai   m- 


fi\knMfdtm^:h^  ß^mim  mn^.Fon^  mä.a^lattteadeai  ksh  die.. 
Verayueliing  bil^eA  >v'ürdie  (v^  aaua). .  Kicbl  ganz  umnOglich 
wäre  ab^  auch  ^  idi^  die  Farmen  mit  kh'  undksh  nur  wur- 
zdksA  »BWiinmenliipgeut , ;  aber  ^icht  auf  dieselbe  Weise  entr 
j^und^^waron^  daasi  man  alao  bei  denßn  mit.kli'  die  obige  Er- 
Llänui^  bestelui  ifesse,'  fftr  die  mi]t  ksh,  nach  einer  andern 
sachte«,  fai  diesem  Fall  könnte  man  letztere  an  die  durch  i^ 
an^^iUete  Form  reihen,^  welche  im  Sskr«.  aksh  lauten  wSrde 
(Tgi«  S.  161);  diese  FonQ  wäre  alsdann  wie  die  Grundwurzel 
a^  durch  V^riust  des  ai^autenden  a  verst&mmelt  Gegen  diese 
Erklslrapg  spricht  mir  j^^ch  die  geiviss  nicht  zuföllige  Paralr 
leiezwisofaen  gi^QA?  9^i  k^%  kh%;)ihu;.kßhi,  ksha,  kshul 
WoU  ka«n  maa  auch  andre  Erklärungen  Yorschla<?en  (z.  B.. 
dass  die  mit  ksh  anlautenden  Formen  etwa  aus  der  Wzf.  ci+^. 
dvch  Contraction  in  ksh  entstanden  sein)^  oder  ganz  und  gar 
mme  Ansicht,  die,  wie  ich  gern  zugestehe,  noch  kem^sweges 
hinljfngliyh  befestigt  ist;»  sowohl  im  Allgemeinen ,  als.  in  Begier 
hang  auf  die  einzenieu  hi^ber  zu  ziehenden  Wzformen,  zurück- 
weisen» Dadurch  will  ich  mich  jedoch  nicht  abhalten  lassePj^' 
sie  hier  zu  vereinigeu,  und  bei  der  Behandlung  im  Einzelnen 
H-ird  noch  manches  Mqoient  herTorireteA,  lyelches  für  mich 
spricht. 

Zunftehst  nehinen  wir  die  mit  kh'  im  Sskr«  aidautendeq 
Wzfomen»  '^lükA  fuhren^  die  Grammatiker  mit  der  Bedeutung 
iäueH,  mUekntitien  auf;  wie  ^6  von  gu  ausging,  fuhren  wir 
aüehkhVt  auf  die.  primitivere  Fc^rm  khu  zurück  t  welche  sich 
iD  J^htt-ft  V«  aa,*aeigt  Da  i|un  neben  a/id  als  Nebenform  o-x&J 
wdndyl^  «cid  und  oaed,^  wo  ae  Ghma  von  i.isi,  vorkommt^ . 
^0  Dehme  ich  keiBien  Anstand  in  dem  griechischen  xeL-&  spaltet^ 
n.  s.  Wf  das  X  als  abgestumpft  aus  crx  =  sskr.  kh'  zu  betrach- 
ten, «ad  ebenso  das  lateinisdie  cäv^us  gespalten,  hohl  ftir 
scäT-Qs.  .Der  Form  xa  liegt  also  crxef  7=kh'd,  oder  mit  Ver- 
lost des  triajivtk  Gmiidc,  mit  Auflösung  des  primitiven  u^  oder 
vielmehr  seineS'' Guna  6  in  sskr.  und  lat  av,  griechisch  c/  (vgl 
^^fiosoq  Ton  oxTcj,  dessen  «>  =  sskr.  au)}  in  der  Form  xa  ist  jp 
miübeigegaiigen,  wie.  in  Qutn<;  f&r  ^ßivm^  Ausgefallen  ist^ 
ia der  Fotm  ]|te .in  {«to  ^W*)»  x«-a4<<>  f&r  xe/6^6) ,  epaUen,  Kiaa^io^ 
"^yHmiititfskaumss  Släek;  ox^oaro^,  ov^  unzersballöar  ^  Tualrta^ 
'^^i  flsehArtaxiojK»^,  dxiavo^^  d;  diteavalj  ot,  eine  Aj'I  Ger 
««if,  hi(wr,  wie  die  Alten  annehmen  (Etym.  M.  Hesych^'i 

Mit  a-  statt  e  also  ^otß,  oder  i  fiir  /,  xat  iUr  xd  =  sskr.  kh'd 
üi  xauap^.eit^o^,  to,  Shhhmä,  vgL  lat  caver  in  cäverna.  Die 
tl^ematiscä^  Form  ist.ieaia^,  wie  in  n^afnr  (S.141),  dessen  p 
tttsilUt;  diivon :  xfUfirieei^  (für  xQuartki^)^  eo-cra,  $Vf  voll  Schluch-^ 
^\  femer  Ttaia^oL/i^  o,  Erd$cklund  in  Sparta,  in  welchen  Staats- 
Terbrechar  gestürzt  wurden«  Da  xcudSou;  auch  die  Höhlung  heisst^ 
ffmu^derSeAleuäerstein  liegt,  so  ziehe  ich  auch  das  gleichbedeu- 
tende xtSiop,  «ro,  auch  Höhlen  Loch,  hieher.  Sonst  könnte  man 
avdi  an  y  seu  as  sskr.  fvi  denken,  woha^  ebenfalls  Wörter  ge- 
hören, welche  hiM  bedeoten.  Der  Unterschied  ist,  dass  die  zu 
*^  gehfaemdeit  hMl  bedevlen,  insivfeni  etwas  aufgehiaht ^  inwen- 
^  Will <vgLV^No),*<' die  feu  »jc  z=:  oxe/,  mcc  hohl,  insofern  et« 


m  AM. 

was  geäpalien  ist  Dleief  ünterscUed  litriit  sich  ^er  im  Ein- 
selnen  oft  mcht  mehr  genau  etkennen,  daher  tnan  bisw^aen 
fichwankt  —  Hieher  gehOrC  noch  nach  Anidogie  von  tuzMag 
das,  ähnliches  bedeutende  x&q^  «ro,  Name  emee  Cfefibi^nisaea 
bei  denKorinthem,  nrsprfingEch  auch  wohl  wie  jenes,  Sekiuehi. 

Ferner  nl-apvovy  r6  (vgl.  ^vfif  ?fÄewff),  mhaxi\  Instm- 
ihent  zum  Spalten. 

Nach  Analogie  von  ^ndi<* »  BotHj  von  o^9^  spältitt,  liehe  ich 
auch  hieher  xäXov,  t6,  Hoi%%  man  konnte  auch  an  xaiia  (S.  33) 
denken,  welches  jedoch  noch  unsicherer  ist  Seilte  man  eine 
wnrzelhafie  Identitftt  mit  dem  deutschen  holx  annehmen  wol- 
len, so  wäre  es  von  beiden  zu  trennen,  und  die  Wurzel  des 
deutschen  wie  des  griechischen  schwer  zu  finden.    Davon  )ea- 

Aus  derWzform  kh'i  (vgl.  kh'ita>  entoteht  eine  neue  Form 
durch  den  Hinzutritt  von  d,  welches  ems  der  am  hSv^gsten  se- 
kundäre Wurzelformen  bildenden  Elemente  ist  (vgl.  z.B.  kh'ad 
beschatten^  mit  khft-ja  Schatten^  sskr.  rud  mit  ru,  beide  iönen^ 
XL  aa.).  Diese  Form  lautet  im  Sskr.  kh'id,  heisst  »palten,  und 
muss  schon  sehr  alt  sein,  da  sie  sich  in  der  gesetzmAssigeo 
Wandlung  der  Laute  fast  in  allen  dem  Sskrit  verwandten  Spra- 
chen wiederfindet  (ygL  PoU,  E.  F.  1,  244):  im  goth.  skaid-an 
erscheint  sie,  ohne  regelrechte  Vertretung  des  sskr.  d,  wie  dies 
ffradebeisekundärenWurzelbildungselementenhäufigvoriLommt 
(vgl.  auch  skad-us  gegenüber  von  kh'ad  und  S.  71)  guntrt; 
Im  lateinischen  scindo  ist  dieselbe  Flexion  wie  im  Sskr.  näm* 
lieh  nach  der  7ten  Conjugationsehisse  beibehalten.  Griechisch 
entspricht  zunächst  mit  Vertretung  von  kh'  durdi  <rx*  ^rjf^  in: 
^X^i^  (flir  KT/tdikml  nach  der  4ten  Conjugationsclasse),  %er^ 
epaiten\  cr^i^^  ri^  da»  Spalten;  ar^puz^  xd,  da»  Cfeepoit^i^e ;  ajrv- 
o]A>f,  ni  «r^MTfcii^,  6,  da»  Spalten]  crjata^Toto^j  if,  av,  die  Spaltung 
belrefend\  ar^urro^j  i},  Av,  geepaiten.  —  frj^n^  ii  trxl^^,  o,  em 
peepaltene»  Stück  Holz,  Splitter  i  (jor^a  um^egelmässiger  Acca- 
aativ  zu  «TJC^^j  äIs  ob  cr^»*  das  Thema  wäre),  vx^tia^iv^  ayiy^ar 
9ttMv,  »pUtterartig\  cr)(tli<K9ui^ti<;^  e^,  »plftterdhntteh;  <n(f^^  {cr^^ 
Ist  wohl  falsch  accentuirt),  6  =  <ryy^n  fHetgck.Ji  ^yfiLav,  r^ 
Dim. ;  Gxufavo'^ovq  (zw.),  tnif  geepaUenen  Fü»»en ;  ctxfoo^^t^,  i^ 
am  Ende  geepaltenj  cxfi^  (für  axtina  durch  Suffix  co  =:  sskr. 
Ja)»  Vy  gespaltene»  Holz;  oTt^tov,  t((,  Dim.;  cr^iiUii^j  o,  dam^S^fan- 
nen  (aus  der  Bedeutung  »chaben,  Mnn  machet  ^  wache  wie  bei 
»chdrfen,  ac,  ax,  so  auch  bei  »palten  zu  Gfimde  li^t,  fliesst 
endlich  auch  der  Begriff  dehnen,  welcher  weiteikin  mehr  her- 
vortreten wird,  und  »pannen) .  —  ADt  eingeschobenem  Nasal,  wie 
von  einer  nach  der  7ten  Conjugationsclasse  fleetirten  Wurzel- 
form:  erxt,vi  (sskr.  kh'ind,  lat  scind.)  erscheinen:  trx^^^^'^ 
ft({f ,  o,  ein  geepaltene»  und  %t§ge»pU%te» Stmets Höh,  Sekindel ;  0711^ 
idXmo^  o,  glbd. ;  axvvivklm,  »palten;  arx^vf^knatg,  17,  da»  Spalten, 

Mit  X  im  Anlaut  t&r  x  entspricht«^  zunächst  in  orxi^^va^a^ 
{duM^xliSvn^h  nach  der  9ten  Conjugalionschsse,  mitangehAog- 
tem  va)^  »ich  %er»pmten,  ambraiien;  enniapo^^  d,  rfy,  dann*  kleia 
(jae^ch.);  mit  Guia  o»  f&r  naaolio^y  oder  mit  Veriosi  des  <r: 


AK..  IB» 

beneis  vi  im99dkmftog  (ss  aj(i¥9,)j' 4nuv9akft6q  (ra  ojd^,),  OTuvSob- 
laßii^  imthBlokem  (spät).  — 

IBt  Verimt  des  or,  >irie  in  denk  eben  bemerkteil  «oYÜso^^  er- 

sdiefalt  «gwpw  gas  oniftr,      . 

Da  derWzform  kh'id  bloss  kh'i  zaGmnde  lag,  oder  viU- 
mehr  m  der  Wurzel  selbst  nur  kh'  MhOrte,  dieses  aber  (vgL 
S.16^  auch  durch  a,  u  gemehit  nadigewiesen  Ist,  so  konnte 
TGffi^  p^eichbedeotend  mit  kh'id  auch  kVad  eütstehn;  ^esea 
rrscoemt  im  Sskr.  nicht  in  einer  hieherweisenden  Bedentong; 
Bum  mfisste  denn  f&r  k¥at-trin  AarAtar^  und  kh'a^tra  ein  sie^ 
chn.ier  Saamm,  kh'ad  alsWims^.  annehmen.  Allein  im  Grie- 
einsehen  erscheint  gleiehbedeatend  mit  cr;^,  orxi^:  oryti,  aws^; 
$oHen  wir,  am  diese  Formen  zu*  erklären,  zur  Annwme  einer 
Form,  welche  im  Sskr.  kh'ad  lauten  wurde,  unsre  Zuflucht 
nelmiea?  idt  halte  es  nicht  flifr  dienlich  (vgl.  jedoch  ajpii  S< 
187).  BGr  scheint  dieses  t  vielh.  .I^r  eiii  Verderbniss  eines  sskr^^ 
e,  so  dass  also  der  Form  o^e^  die  gunirteForm,  im  Sskr.  kh'^d 
buifead  (lal«  caedO  f&r  scaedo),  zu  Grunde  liegt  Als  analo- 
gen Fall  kann  man  griech.  <reß  fSr  sskr.  siftv  anfthren,  allein 
der  Hauptgrund  filr  meine  Annahme  ist,  weil  auch  die  meisten 
andern  rerwandten  Sprachen  diese  Wsobrm  in  ihrer  gmurten 
Gestalt  vorzfiglich  benutzten,  so  lat  caed-o,  godi.  skaid-an^ 
le(t./skaida,  litt.  skSs-ti  (ausbrüten)  u,s«w.  -^  Abo  griech« 
^  (filr  <rxn^  oder  «r^^«  ^n(P^i  da  alle  drei  Diphthonge  als 
fiiaia  Yon  *  Torkommen,*der  gewöhnlichste  ist  jedodi  a)  mit  a% 
Ar  kh'  bi :  ^xi^'n^  ^,  SeheH  u*s.w.;  cyjB^dpuov^  «ro,  Tifdehen\ . 
fryßL-i.  r«  ein  Fl(^$,  scheint  mir  am  ehesten  Ueher  zu  passen^ 
<ia  dn  Flosa  aus  gup^iknen  Balktm,  Brettern  u.s.w.  besteht; 
a^Ii  die  Hedeutungen:  leichte  Brücke  (aus  Brettern),  Oer&ai  lasÄ 
sen  steh  so  rechtgnt  erklftren;  weniger  die  Bedeutung  Hein/,  in 
welcker  es  vielleicht  zu  i>f«  (vgl.  V"/*x)  Ä«hört;  an  or^eJM??  ton 
^^yMv  (vri.  Pronomen  «ra)  möchte  ich  nicht  mitFaMMr  denken  | 
(loch  ist  die  Etymologie  dieses  Worts  noch  keinesweges  sichf^. 
—  Ob  axivi'^ylJiDLj  tryzvivkri^  ^,  ein  JVerkzeteff  der  Schiftfzim^ 
mfrktUe  U.S.W.  hieher  gehört,  ist  um  so  zweifelhafter,  da  die 
Gestdt  und  der  Gebraudi  dieses  Weriueeugs  nicht  hiniftnglich 
bekannt  sind:  zu  ^o  kann  es  nicht  gezogen  werden,  wie  schon 
P9li  (E.  F.  n,  603)  bemerkt;  «r^ei^^Uov,  to,  Dun.;  ayevivXdmj 
UNf  der  ax^rStXa  fäeeen. 

Mit  an  Ar  kh'  entsieht  crttti  in  mnid^wv^  (gebildet  nach 
^  Sten  Cottjugationsclasse  durch  Anhtegung  von  w^  ob  an 
^e  Form  mesftk,  ndt  Verdoppelung  des  ¥y  oder  an  eine  maSav^ 
kaan  zwdfelhadlt  sdiemen;  in  letzterem  Fall  wäre  es  ein  De- 
Bominaömm  und*  dann  die  Gonjugation'  nach  der  Sten  Classe 

Ka  unregelmässig;  auch  im  erstem  Fall  wäre  übrigens  eine 
^  ppelbfldwig  eingetreten;  «nto^oe  sa  sskr.  kh'<da,  wäre  schon 
eineFonn  nach  derlstenConjngationsclasse;  die  Verdoppelung 
des  V  findet  seine  Analogie  in  xrl-wv^  u.  aa.),  auch  «rxe^aWio, 
^^o^i»  (ein  Deaomin.  gewi^ermaassen  r=  sskr.  kh'ddai-Am'i 
von  kh'Ada  Spnliung}  nerepnUm,  %erHnnen  1L8.W.;  cnä^amg^ 


M70  AS.I 

MitVerlusI  des  BMdti$Mmiisi9i^kpt99^iief,9  »e^<u9^.«r^ci^t#  (wo 
das  ursprüngliche  j  in  i  übergegangen)^  sM-4lf^ii^ü:ii.s«cW*;  xe- 
d^Tayxdj  {»Spaltungen,  Reissm),  €rtUäeirrei8S0n\  näftcs^ciSi^j  e^ 

Geh^M  m  derFomi  9eia:(ä^.  169>«tjfo(V'i?r^o>  ^Mad,  weil 
sie  mh  abschaben  Hndiscspdten  l&9^1  »-^  In  diesem  Fall  ge- 
hott  an  det  Form  o^  auch  crxt^X«  (för  crut^*^^  4<  <fo  Meer- 

Utf.  Da  icr^x^vp^,  ?7f  ebenfalls  JHeen^^M  beissit,  so  w^sdepi  wir 
akdann  auch  keinen  Anstand  nehimen,  audbt  die^s-IMber 
nnd  a\Tar  znrWafi  cr^^ snaiielm;  es  steht  snjttftQhat  ftr «ri^y^o^ 
pndiHe&es  für  P';i^d^9«^:  dur^.AssbnMation  des  d  «11«  .eitstand 
jenei  Form  und  ans /dieser  dnreb  Ansstossnngdes  einen  v  imd 
dasselbe  ersetzende  D^mung  deat:  e^ty^«,  17,  Me^^^mebei, 
Mastirbaum;  davon:  a^vvlqyrt^die  Be&rede^Mitaiwbtuansi  <rxh 
^1^^^  17,  o^,  vom  MMiia^um\  (r^viUtiq^  eg^  mtuMxarÜgi  cr^in^w» 
(düe  Zähne)  mit  mneM  Ma9iixaiäbchen  pmlzen,  -^  .      : 

Wenn  wir  vergleichen^  wie, im  Ssfcr.  ^ftla,  kli&^tft  «•  aa. 
bieher  gehörige  Farmen  mit  der  Bedeutung  abge$ehob$  iikS.w. 
dann  d^eB^deut^ng  sehmaeh  eriialten,  so  dürfen  wir  WoU  au«^ 
nfit  der  Wz£  md  das  he^cMsefut  xi^ro^,  if,  or>  mtAimcA^i  nosam- 
menstellen;  doch  wird  dieteZusammensteUnng  Schwierig  durch 
das  gleichbedeutende  &iiiivoq\  ist  ht^  i  für  a^a  zu  nehmen^ 
so  dass  vlxi^hw;  zsn  iei2i>o^  wire^  oder  ist.es  a:priTat«;  9xuik  in 
diesem. Falle 'konnte  letd  bieher  gezogen  wc^den^  das 'l/fM(p«r//« 
^r«^  JCfcüt«  4vgl.  axapif^);  allein  noch  bedenklicdherwird  aDes, 
wenn  man  anch  i^ipog^  6v  vergleicht  nnd  mit  mtivoq  der  Be- 
deutung nach  identisch  setzt  Ich  wage  daher  nicht. eine  be- 
stimmte Memung  tber  diese  noch:. sehr  dunkeln  Wörter  .««&• 
absprechen*  »  •    •     ,        ' 

Der  Bedeutung  sowohl)  als  der  Form  nsdh.  gehört  hidher, 
iii  specie  zur  Wurzelfonn  cnadz  ^6<rHtvoPf  rü  imtxoamiintv)^ 
Sieb;  der  Begriff  geht  von  der'Bedentung  stfri^iatofi'aus^  was 
die  Form  .ankmgt,  so  ist  sie  zur  Verstärkimg  de^.Begtfffs  j^e- 
'  duplicirt,  also  vielfach  zerepallen,  und  von  den  ^ie  Weform  be- 
ginnenden Consonanten  ist,  da  der  erste. eine  sibttans  ist,  ganz 
der  sskr«  Regel  (Bapp,  Or.  s*-368,  A)  gemää&»  der  2tmte  war 
Redupltcation  verwandt .  AnfTaUead  ist  der  Vokal  o  m-der  Re- 
dnplicationssylbe,  nnd  ich  muss  mieh  begttftgen  daftr  nur  den 
übrigens  ganz  analogen  Fall  m*axiciK-fba%%m  UiüBufiihreii.  — >.:  J>er 
Verlust  des  i!  vor  v  hat  nichts  ouffiinendes.  Von  Socfaqeroy  konunls 
ttamdviov^  t6y  Dinu; •  xtHxnvifioVi  naeh  Aridem Siebenef  noafmvi4^ 
xoatuvritOf  sieben,  »*  ••  *'  r     .    ». 

An  die  Wzförm^  welche  im  SskJx  fcha  Inotee,'^  lumnte  sieh« 
durch  das  causak  p  ausgehildel^-  eine  iiei|e£nln^kk'bp  fefcneu  ; 


174 

Ov  winie  gUMbkiA  ifkm  («adi  A]iab(;i6  Mkia«0»)  «tUspreeheti 
(vgl  9l^^Meh%Bchjtp0p0i0en;  Qobraumk^,  I.Ji«S.  S.99).  DieM 
Fona  finden  wir  in  axi^r^apy  0^51x0,  .^^  welches  wir  QachAua-^ 
logie  ¥Oii  viaffiwß^  oijarny  ?t Agtpg .  ehenfiilly  hieher  ziebiL  Doch 
bmn  viaa  oatcgr  vieBeicht  mitcne«^  Terbkiden,  welches  ich  wei« 
terhin  übrigens  eben  dieser  tViirseV  zvusprechen  werde«  .Von 
uTKtTi'afvov  in  einer  zweiten  Bedeutiui^:  em^gegpisser  chirurgUcher 
Verbtmd^  kommt  <rxe3rapn;dov,  Mch  Art  eine»  chirurgischen  Ver^^* 
henäe9%  eben  daher  mit  der  Bedeutung  Beilx  axemxpW^oi,  mit  der 
Axtbefuttten^  aiuitapvuritoq,  6j  das  Behatten  U.S.W.;  aininapvogf 
uy,  tit^ehmien.  —  __^ 

Zn  der  Form  o^  (n  kh'i  S.  165  ff.)  ziehe  ich  Tu-^ntLov^  to,  wel- 
ches, abgesehn  von  dem  e  statt  o,  ebenso  reduplicirt  ist,  wie  das 
eben  erwfihnte  xoaTuvov;  es  heisst  eigentlich  das  Zerzupfte,  Ab^ 
geschabte  und  bes^eichnet:  Werg,  Heede  u.s.w. 

Wir  gehn  zu  den  hieher  gezogenen  Formen  über,  welche 
im  SdLT.  mit  ksh  anlauten  oder,  wenn  sie  dort  ausgebildet  wä- 
ren, anlanten  würden  (vgL  S.  166);  zunächst  erwähnen  wir  hier 
£e  WnrzeUbrm»  welche  im  Sskr.  kshu  lautet;  die  Grammati- 
ker fühn^n  sie  zwai^  nicht  an,  wir  entnehmen  sie  aber  dem 
durch  Snf&x  ra  daraus  gebildeten  sskr.  ksbu-ra  Schahtttesser 
(^  Pa^  £.F.  1, 263);  ihm  entspricht  genau  griechisch  Iivp6vf 
To,  (ivfog^  6,  später),  Seheenhesser;  ^futVf  l^vpiipufVy  t6,  Dim«; 
fyppou4»,  sM  9€keeren%  fydpau^y  fyypkt^  fy^pi^^y  »eheefreni  fyipntrifqj  17, 
das  Abmekeeren^  {vpiro]fid^,  6,  glbd*;  Jlvpftnfto^,  oi^^  seheeröar't  fy* 
pca^  6y  der  Ceaeharene;  ivptmay  Lttst  habett^  sich  seheeren  %u  lassen ; 
^rpaio^,  «,  dp,  geschoren i  aivaoqj  ov\  äfyopTiqy  ig,  ungeschoren\  ^« 
ui^rpirro^  ov^  Mbgeseh&renj  kopi^  17,  eOte  Pfiattze  nach^der  Aehn- 
Üchkeit  mit  einem  Kvpov  so  benannt  — 

Zo  derselben  Wzform  ziehen  wir  nach  Analoge  von  «rpp'^o» 
mkov  (8. 168)  I^V'XoVy  TO,  Jtotz  (gespaitettes) ;  ^vX^iov,  (^TkUppw 

IrAxTTT^y  6,  hölzern 'y  ^vTud^r^q^  e^,  holzartig  \  %vK^,  6,  Holzplatz  \ 
^rlo»,  sif  Jfols  üMitfAeii;  (i;X(d<n<,  ^,  c/a«  Holzfällen  u.  S.  W«;  $i>- 
lonf^,  o^  Heüaer  (zw.);  ^Xevofiai,  ^Tols  /W/«»  u.s.w.;  (i^W^,  o. 
Hoher i  §e%fi^$  {oX^,^,  ito#  Holzfällen^  fy)Xevnig^  6,  Holzarbei^ 
ter\  fy^Jioitou,^  Hotz  holen}  livKuffLog^  6  ts  \vXela.  —  Afy^lkoqj  ov; 
u^vXäoToq^ar^  d$rXMrro$,  ov,  nicht  attegehatteni  6vfy>X4^^  iq  (zw.)> 
hilsureichn  — 

Der  Form  kshu  entsprechend  erscheint  endlich  imGriech. 
^  ds  Verbom.  Dieses  fy>  hat  bri  Homer  sein  v  im  bnperf.  und 
Aorist  lang  imd  bm  denSpätei>en  durch  alle  Tempora;  nur  A^«//- 
sfsf  ha*  es  kxtfz  gebraucht  Lang  ist «  andi  in  £i>)fXn  ^  dadurch 
könnte  nan  auf  £e  Annahme  gerathen,  dass  ^ü  als  Verbalwz«* 
form  am  setzen  nndetwa^  nioht  mit  dem  sskr.  kshu,  son- 
dern mit  einer  daran  gonirCen  FcMm  kshA  zu  verbinden  sei, 
dessen  Guna  Ay  wie  das  im  Sskr*  zn  nA  gunirte  nu  der  Sten 
ConmnpL,  fanGrieehisdÜm  d»oh  v  repräsentirt  wäre  (vgk  z.B. 
sskr;  iB(<»jiA-missil8la^ii«fto)«  AUeiQ  die  meisten  Ableitungen 
von  |v9^€ffweiien  rieb  dnnb.die  Aeoenlaetznng  msbesondre 


173  ilfi 

als  mh  «  y«rselai;  daher  kk^i-^  da  «netdUrbh  ftdaaheAmi- 
logie  ans  dem  lo  dcfr  Flexion  laiifen  ^'yan  (^eDtslanleii  be* 

trachte;  in  iv<o  selbst  aber  entstand  iT  dadtir^h;  dass  ^  nach 
der  2ten  oder  fiten  Conhigd.' ging;  desw^efi ' ging  dessen  ry 
in  t?/  über  (vgl.  Bopp,  Gr.  s.  347.  388),  mid  fn  ?^pto.«Ä  f^skr. 
kshuv-lmt)  wurde  nach  An^stossnng  des  /,  «^  znmErslits  ge- 
dehnt Für  diese  Erkifirung  spricht  mit  Eiitschledenheit  xvi^co 
im  Gegensatz  zu  xpvos  (vgL  xvvos)»  Also:^i7<d,  schaben  (ssliiz 
mit  der  Grundbedeutung  der  als  primitiv  aiagenoinmenen  vTur- 
zel  au);  fyocriqf  ^,  das  Schaben \  ^vcriKog^  ovj  schahifi-;  (txrp^x,  «ro, 
das  Gesehabte  \  Itxrfiif^  17,  glbd.;  txxrnaTunfy  t6,  Diin.;  ^txr^^,  6, 
das  Schaben j  Jucken 'y  fyxm^p^  fycaniqjOf  Schaber  i  fyxmipu^,  ov^ 
%ttm  Schaben  u*s,w.  passend;  XvcT^v^TOi  (tWpay  $txr*rpt^,  3;, 
Werk%etig  %um  Schaben 'y  fyxrxfiüTo^^  ov^  ra^uh  9^orbeitei\  %xxmrai^ 
0V9  geschabt  \  fyxmxo^j  if,  6v,  schabende  ^vottov,  to,  Speerachaft  \ 
^ixrro^,  6,  ^a//e  (eigentlich  poUrter  ipo^og);  ^varTlq  (^var^rtg),  j;^ 
eine  Art  Kleide  ivoug^  urcray^tv^^gut  geglättet  (HesgeLy^  fy^dXjij 
^vnkijy  17,  Schabmesser;  a^o^Txrrpoo),  abreiben.  — 

Indem  v  (sskr.  u)  ffmirt  (sskr.  ö)  und  dieses  dorph  et?  aas> 
gedrfickt  wird,  entsteht  U^  in  dem  Compositum  Xa4ev«>  (ygh 
roU,  £.  F.  II,  682),  Sf/iwi«  «eAatfe»;  oder  steht  ^Bkt  ^ß  (jrgl. 
das  folgende)?  Davon:  Xa^etxri^,  ^,  tfo«  Steinhauen;  Xodi/svv€l^ 
Vj  ov,  aus  Stein  gehauen}  Xo^eurippj  ^a^^vxif^»  6,  SteifUumißr^  Xtx^ 
^BVTvpifiVf  TOy  Wertneug  %um  Steinhauen* 

Indem  Kv  nach  der  Isten  ConjcL  fleetirt  wird,  entsteh^  ent- 
sprechend sskr«  kshav-4mi,  mit  e  für  ^i  ^e/e»,  und  indem  ß 
aasfiel,  4^-<o,  sehabenj  kratte^^  U.S.W«,  ganz  wie  fyimi  daFon: 
4^K9  Vi  ißorp^g^^Of  das  Schaben \  ^eo^fia,  to,  das  Geschabte^  ^- 
oT6g,  77,  6vj  geschabt;  ^arxpov,  xoj  Wefkzeug.zum  Glätten;  ^jejva^ 
6  (Suid)^  gewöhnlich  tnü^riyovj  to,  Hßckbtock;  odovro^urwiii^^  a, 
Zahnpui%er. 

Mit  of  itir  e/ :  $0/  in  ^o^ff  (für  io/o^^  n$  das  Schien;  $ot^ 
17,  Weris%eug  %wn  Schaben;  (oayov,  to>  Schnitzwerk;  d^ocofa^^ 
OV9  ohne  gesehmi%te  Bildwerke. 

017  für  ev  erscheint,  alsGmia  von  u  eintretend,  in  ko'o^^^  g^ 
9},  Avy  wenn  es  wirklich  in  der  Bedeutung  fein  vorkommt  9  so 
dass  es  zu  einer  dieser  Wurzelfomien  zu  ziehn  wäre;  die  Wz« 
form  ifiv  =  sskr«  kshö,  wäre,  wie  so  häufig  (vgL  weiterhin 
i)^a^^U<9  und  S.  30),  durch  ^  (V^^O  weiter  gebildet. 


"*  Für  sskr,  ksh  erscheint  auch  im  Griedhischeii  ip»  z.  B. 
kshapAs ^ib'ic^^aiXr(vs±ilMoQ  und  meine  Etwnok  ISeitiu  im 
Rh.  Mus.  V,  103  ff.) ;  daher  wir  keinen  Anstand  nehmen,  den 
Wzf.,  welche  mit  ksh  im  Sskr.  anlauten,  soldie  aus  dem 
Griel^hischen  gegenüber  zu  stellen,  welche  mit  ^  begiamen  ; 
hier  entspricht  zunächst  der  nniften  Form  von  kshu  (nämlieh 
sskr.  kshA),  oder  der  in  kshav  an%döfiteii  die  Form  t^o  (in  j 
welcher  das  Gmia  oder  av  durch  a«  (wie  in  ^  durab.  eo) ' 
vertreten  ist),  in  ^a«-«^  eigentlidi  ebenfiiUs  eehaken  (wie  ^v» 
^/),  dann  ie^U  berOhren,  (yA  den  analogen  Gang  der  B^ 
deotaag  In  V^XP*^  ™<^  4^) ^'  davttus  ^^ofon^iif  ^toOotfuty ^,  4fa#  j 


AK  173 

■ 

Indemwie  U»  amh  iHl^  gebildet  wird  und  /  ansffiUt,  ent- 
stdit  ifrcv«»,  sckmbmMUB^w^i  daran  lehnt  aieh  ^-po^»  «9  <>y9  »«r- 

hdem  s  durch  »  vertreten  wird:  ^ißai  i)/a4);  indem  /  durch  i 
ersetzt  erscheint,  entsteht :  ^e»«,  i^aiw,  specialisirt  tu  der  Be- 
dentnng:  zerachmöen,  »erreiben^  da¥on:  ^to-fia,  to,  «m  kietitea 
ähgebr^eke9  Siüek ;  i)fai4rro$, )(,  ivy  %etrrieben  ,*  ^f^ourrw,  Td,  §eachro^ 
tm  Gerate  \  ^^taureiovy  to,  Dini.;  ^^odaxiop^  6j  der  Ahmsehende*  -* 
i^r-tt,  1^,  t)€(0^  i^eo  kann  man  jedoch  anch  dem  sskr.  kshi, 
wovon  sogleich,  gegenflberstellen,  so  dass  t)/a«^,  4«^  för  i^-j«^ 
\^,  4«M0  (Ar  ifc-jo  dem  sskr.  ksha-j&-mi  entsprftchen. 

Zn  der  Wnrzelfonn,  welche  im  Sskr.  kshA  lauten  würde, 
ziehe  ich  femer:  >|/ai-pd^,  d,  ov^  echähig  (die  Verbaliorm  4«(f9 
kommt  nur  bei  Grarnnrntäem  vor);  das  &  vertritt  das  Vfiddhi 
von  u,  indiseh  an.  Davon:  t)^pa,  iij  KriHe^  ^'fofMaeo^,  i{,  oV,  «1^ 
IröAt«  gehörig ;  ^^podi?^,  «$;  yj^opakioq^  a^  oy  9  i^po^ci^,  sorao, 
CF  (BW.),  hräitig;  ^pUte^  ^pa»f  die  Mrmi%e  kehmi  ^^»fietau;^  ij, 
4e$  Krmbugwerden*  

Hieher  gehört  auch  -^foq^  o,  Paederaei  {Heageh.)\  ob  a/fMO- 
4«pia,  17,  «MM  ^r/  Mnmkheii  (Heegch.),  ist  fraglich. 

Gehört  hieher  femer  ^oXoq^  o,  pruriens,  em  Geäer^  dee» 
9m  mmmliehee  (wlied  eich  mifgerichM  und  die  Eichel  enibUesi  hat  ? 
der  Kitzel  der  Geilheit  wird,  wie  sich  weiter  zeigen  wird  (vgL 
xmi  S.  184),  mehrfach  durch  hieher  gehörige  Worter  ausge- 
druckt; auch  kann  dieselbe  Ideenverbmdung  hier  vorwalten, 
welche  einem  imdera  hieher  gehörigen  Worte  4^^  unci  seinen 
Derivaten  die  Bedeutung  entbiSset  (td^geechubt)  gab.  Daher  lUaXif, 
^1  dne  männliche  Glied\  ^^tSUiv  und  ^Xoet^,  unray  tp  =s  i^Xog. 
i'ou  QL  F.  I,  263)  denkt  an  die  sskr.  V^pAj,  foetere;  dazwi- 
schen finde  ich  kernen  Zusammenhalt ;  ist  ^i^Xn  membrum 
inflatum»  so  stelle  ich  es  mit  V^sphu  zusammen,  wohin  ich 
fpi^lfH;  gesetzt  habe  (vgl.  y/^atpv).  Die  Etymologie  ist  natur- 
lich nicht  sicher. 

Gehört  ferner  hieher  ^f^co-fio^,  6,  ein  Brocken  ^en  Eeewaaren 
(daftr  VgL  unten  t^(  u.s.w.),  oder  ist  dies  eher  zu  der  sskr. 
}fp%k  eeeen,zn  ziehn?  ich  entscheide  hier  nicht  (vgL  '^  =5 
sskr.  ps&);  davon:  i^^'fuoy  (i)«>fuoy),  to,  Dim.;  ^^v^divij  füttem\ 
4o{uoT«a,  To,  Biesen.      ^ 

Die  Wzform,  welche  nach  Analogie  von  kh'i,  gi  im  Sskr. 
kshi  lautet,  kommt  daselbst  mit  den  Bedeutungen :  abnehmen, 
ferwdndem,  verechwindenj  vemiehten,  tödlen  U.S.W.  vor  fvgl.  Wile. 
Sanscrit  Diction.  und  Roeenj  Radd.  Sanscr.);  jene  früheren  Be- 
deutungen fliessen  ans  demBegriflf  schaben^  terdunnen.  welcher 
die  Grundbedeutung  dieser  ganzen  Wurzelfamilie  ist;  für  todten 
vgl  man  lat  caedo  zu  scindo.  Im  Griechischen  entspricht 
der  Wz£  kshi  mit  >^  Ar  ksh:  iK  in  ^lu  (^^alvw^  Gr.),  %erscha^ 
>mu.s.w.;  ^^ia¥i^n^dtieZen0iben\  <^^iiot;i  iK%  A^h^^Ußkite 


iäi  AK. 

rOf  Pim.;  '^x'^drii^  e^;  iK^udiiiq^  •$,  >99i»  der  €M§90  Hmtr^Mrod^ 

krttme.  ^ti^ie^o  as  ^  (Gramnli«)  >  l^^y  ^^=b^X^  (^^X  £nd- 
Bch  ttXog^  if,  ovy  üb^eriebm^  dütm  (gUK  wievVdas  sskr.  Partie. 
Pf.  von  kshi:  kshUna  ebenfiifls  mit  langem  i);  akdant  ins- 
besondre {tikgs9chabi)  miblössi  «m  Hmurenj  ktM\  emiöiSssi  van 
sekitereH  Waffen,  ieiehi  bewmf^nei^  davon^  iptk6%iiq^  17.  Naekiheii, 
Kahiheü ;  ^iXtxo^,  if,  ov^  %ftm  H>ü^  gekMg\  1^kXo(4,  q,  der  Eahie; 
^cXa^  o, Beiwort  des  Bacchns:  §laHbmrti§\  iM^'<,  o,  i£er  m  C&or 
«oraii^/«A/(weflimKriege  die  Leiclilbewaffii6ten,^M^Toran  stan- 
den); ^4r9K,  0,  /^«sA/  bewnfnei]  iptXo&y  ifM^cff  abreiißn,  kahl 
mßcheni  ^/Xcktk,  n;  ikkurfto^^o,  dt$sEf9ibl^emxL.t^w.^  ikkarniq; 
^iXiimi^,  ö,  ifor  bermuöi,  enMSeet^  luM  macht  m.s.w*;  tM^fueoV, 
^,  dv,  «um  Entbioseen,  Kahlmachen  11.S.W.  geneigt  U.S.W.;  ^MXg)- 
(Mt,  x6^  eine  van  Haaren  entMöeäte  Steitei  ipika^pav,  roy  ein  Mittel 
kahi  %H  machen. 

Wir  sehen  hier  i>%k&q  fftr  die  Bezeichnung  des  KahOOpßgm 
wxT  ^oxhv  hervortreten ;  ans  einer  andern  hiehecffeh^rigen  W2£ 
{ledp&y  scar  eeheeren)  entsteht  anch  die  latBesseichnong  cal-vns 
für  scar-vns^«M;Aoreri^  kmhi.  Daher  stehen  wfr  demi  snnfichst 
nach  Analogie  von  ifiXa^  das  gleichbedeutende  i^^Xvli^  o,  einhakt' 
höpfigerHaim,  zu  derWzf.^a(S.  173);  ebendahin  femer  ^7^rd^ 
o,  Kahlkopf;  später  werdein  wir  noch  ein  Thema  kennen  lernen, 
welches  gleichbedeutend  ist  und  hieher  gehört,  nftnilich  i>effv6q. 

Diese  starken  Analogieen  bewegen  mich  denn  aueh  hieher 
zu  ziehn:  <paXa*xp6q,  a,  6vj  hahthSpfig^  indem  ich  es  eis  ein 
Compositum  betrachte  aus  (paXa  fltr  ^^aia,  geectkaht,  und  xdpa 
Haupt,  also  wörtlich:  schabköpfig.  Was  den  Wechsel  zwischen 
fif  und  f  betriffi,  so  ist  das  äolisohe  (^^rra  ftr  i>iXTa  und  tpvrtd 
Ttüt  fttr  ^irraxta  bekannt;  er  beruht  auf  der  Umstellung  von  i> 
in  af  und  Verlust  des  anlautenden  er  wie  in  <^  fttr  2<^7$  (vgl. 
a<päTT<gi^  <paayavov  weiterhin).  Jene  Umwmidlung  von  ^  in  <|^ 
wird  dorisch  genannt  bei  Gregor,  Carinth.  353. 264  (mders  Polt, 
£.  F.  1, 109).  —  Davon :  <poiXixpa,  17,  die  KoMheit;  (paXaxpdrirc, 
i?,  glbd. ;  <paXaxp6ai^  kahi  machen ;  ^Xcexpcofia^  to,  da»  JKahlge- 
machten  tpaXaxpwHq^  77,  das  Xahimofihen;  (paXaxpao,  (paXaxpuxo, 
kahlköpfig  »ein. 

tpaXa  mit  At^oq,  Waehethum,  insbesondre  vom  Haarwuchs 
wie  in  ioi^aq  (S.77)  bildet  ^u'kav^oqy  ovy  das  Haar  abgecchoren 
habend,  katklköpfig;  ((HxXav^laCy  6,  Kahlkopf  \  <f>aXavToqy  ov;  t^Xav- 
Ti'a^,  o,  scheinen  mir  nnregelmässige  Schreibarten. 

Wenn  ipaXäpl<;y  17,  das  Wasserhuhn^  witiilich  von  seiner 
kahlen  weissen  Platte  so  benannt  ist,  wie  Passow  annimmt,  so 
ist  es  ohne  Zweifel  ebenfalls  hieher  zu  ziehn,  und  faXoy  auf  wel- 
che thematische  Form  es  zu  reduciren  wäre,  hätte  schon,  so  gut 
wie  i>iX6y  injvoy  auch  unzusammengesetzt  die  Bedeutung  fcahf. 
Auch  kann  man  über  das  Adjectiv  <paXäp6^y  a,  ovy  wozu  es  ge- 
wöhnlich gezogen  wird,  und  selbst  über  das  diesem  zu  (vrande 
liegende  ipaXoq,  6v  zweifelhaft  sein;  denn  ihre  Bedeutungen: 
glänzend,  blank  können  eben  so  gut,  wie  von  dem  Begriff  leucik- 
ten,  scheinen  (V^<^)  aueh  von  dem  Begriff  des  Schaben»,  Wat- 
ten», Poliren»  ({a^  #«,  <pa)  aosgehn.    Doch  habe  ieb  sie,  um 


AK.  175 

nickt  den  Sekefa  m  baben,  Mdsä  M«Mi  an  woUm^  da  die 
Etymologie  doch  siyischen  beiden  Wurzeln  ftekwankend  bleibt, 
zn  (pa  {^eUt.  -^  Dagegen  tXtYst  feh  an  der  Wxfomi  <^  Air  ^ 
skflhi,  <p%aft6<;,  i$^9  ^po^9  Memkj  rein  {nlnö-ffe/ntH^,  gepfü^ 
tet\  reil  neben  (^  wkemen,  keine  Wttrzelfbrm  ^ezisdit.  Ba- 

Ehe  wir  weitet  gebn,  woUen  wir  den  Irier  bemeritten  Wech- 
sel zwischen  ^zi^iS  und  weiterhin  (S.  172)  e;^. benutzen,  um  ' 
die  Frage  aufzuwerfen,  ob  hieher  zu  ziefan  sei:  (piTffoq,  6^ 
Scheit;  steht  es  för  crjfixpo^  und  Ist  durch  Suff«  -ffcr  gebildet 
(also  <r;ci^+trpo=:or)fiTpd=<jH>irpo)?  oder  ist  es  ZU  (pvf6rfv-m  «u 
ziehn,  wie  gewöhnlich  geschient?  DieBedeutting  Sek^f,  selbst 
feuerbrami  (vgl.  o^t^a,  uitXov  u.  aa.)  spricht  sehr  lÄr  die  erste 
ErkUmng. 

Wir  kehren  zu  der  Wzf.  kshi  zurück.  Indem  deren  ksh 
durch  griechisches  xr  vertreten  wird  (wie  in  äfof^oq  S.  112  09er 
inraksk  u*  tau  vielfach),  entspricht  ihr.xrc«  Diese  Wzf.  wird 
zunächst  gzade  wie  sskr.  kahi  nach  der  fünften  ConjugationscL 
flcctirt,  alfio  ro  «agehängt;  so  ent^iricht  griech.  «xi-yv,  oder 
mit  Verdoppelung  des  y,  smyi^,  dem  sskr.  kshi-n'u.  Das  sskr. 
Wort  luit  die  Bedentangen:  iötUen,  verleizetk  Analog  ist  der 
UebergangderBedevtraigvon  soindafaidie  von  eaed-o.  Das 
Schubm,  D&tmmaehem ,  konnte  säU  der  Bedeutung  tddiefi  entwe- 
der durch  das  Medium  des  Z€r»paiiens  (scindo),  Zerschlugefut^ 
oder  des  Zerrmbms^  Vemiefifena  gelangen.  Alir  scheint  letzteres 
vorzuzi^lm ;  deiin  wir  werden  von  jetzt  an  vielfach ,  wie  schon 
bei  kshi  im  Sskr.,  die  allgemeine  Bedeutung  verletzen  in  den 
Themen  hervortreten  /sehn,  welche  zugleich  tMten  heissen ;  das 
^erlet^en  reiht  sich  aber  eher  an  die  Begriffe  schaben,  %erreilnnf. 
Pott^  wdisher irr»  natürlich  ebenfalls  sskr.  kshi  geffenüberstellt, 
betrachtet  kshi  (E.  F.  1 ,  203)  als  eine  Wzf.  von  V  ^as.  — 

Mehrere  Flexionen»  welche  man  zu  dem  gleichbedeutenden 
ndm  zieht,  ffchören  hieher:  so  Zi  B.  ikrav^  o^»  «;  es  ist  dies 
üie  ganz  regelrechte  sechste  Aoristbildnng  des  Sskr.  (Bopp,  Gn 
^•416),  in  welcher  die  Wurzeln  auf  i  iliren  Sclilussvokal  ver- 
liere«; Beräv  entspricht  also  ganz  genau  sskn  aksham,  und 
i»  der  Endung  ist  hier  das  ursprüngliche  a  erhalten.  Auch  der 
CoDianctiv  und  die  übrigen  Modi  dieses  epischen  Aorists  gehö- 
ren hieher;  die  Wzform  xTav,  xrcv  selbst  dagegen  ist  eine  be- 
sondere Formation,  wovon  weiterhin.  —  * 

Nach  Potfe  Vermuthung  (E.F.  I.  203)  gehört  zu  *ti:  xt/^ 
(xTi^o^?),  ij,  Wiesely  Marder  (ein  beschädigendes  Thier);  davon 
«■i^eo;,  a,  ov,  rom  Wiesel  u.s.w*;  hiervon  ist  eine  Nebenform 
roit  vorgesetztem  »:  Ixrlq,  i9og,  1J5  wovon  lxTt%oc.  Für  diese 
Verbindong  von  nnS  (formirt  durch  das  femininale  8)  mit  xrs 
spricht  z.  B.  das  zu  der  Wzf.  ^  (S.  172)  gehörige: 

♦^y,  yog,  17,  A>  GnHwespe,  die  die  wilden  Feigen  anfrisst 
(finschäht);  davon  i)/»?W^©,  die  wilden  Feigen  u.  s.  w.  mit  den 
^^in  lebenden  CUülwespen  tmf  den  zahmen  Feigenbaum  hangen^ 
oamit  dteGaDwespen  die  Feigen  auch  hier  anstechen  und  sie 
wjSgea  u;s.w.  • 


IT»  AKs 

Eia U^e«  schM^gcpd^  bsekt  fBt^f^mef  nhf  xio^^  o,  der 
Hehwwrm,  Kömwurmi  spfiter  wßtdejOi  bigIl  oßnae  Beispiele  er- 
geboi^  wo  sskr.  ksh  durebt »  verteelen  i^a  (v^apvog  S.  113), 
flo  dass  formell  dieser  Verbindung,  welche  schon  PoU  (EL  F.  1, 
303)  ahgenonunen  hat,  nichts  entgegenträte ;  Bopp  (V.Gr.  310) 
denkt  jedoch  an  eine  Identität  mit  sskr.  klta,  Wurm,  Imseki^ 
welöhes  der  Bedeatnng  nach  sehr  gut  passt ,  in  Beasieliiuig  anf 
die  Form  zwar  einige  Kichwieriffkeiten  hat  —  den  Ausfall  des  t' 
imd  die  Kürze  des  l  im  Grieöbisehen  (ausser  nom.  und  aoc 
sing.)  —  weldie  sich  jedoch  durch  Annahme  .einer  in  derarti- 
gen Wörtern  leicht  denkbaren  Anomalie  erklären  liessen;  xk 
»tftnde  fOr  xi:^.^,  indem  wie  in  dX  (S.  60,  61)  akßmeS  ($.  74) 
fwatap  (S.  92)  (p^  (S.  119)  das  schliessende  thematiache  a 
verlohn  wäre;  dadurch  erhielt  alsdann  das  Wort  eine  Gestalt, 
als  ob  das  Thema  Mg  oder  a»  wäre,  und  das  i  nur  im  Nom.  und 
Acc.  gedehnt,  so  dass  in  den  ilbrigen  Casus  eine  Verkftrzung 
eintrat    Ich  wage  keine  Entscheidung.  — 

Wurde  Unrid  ab  Nebenform  Ton  nxli  mit  Recht  hiehergezo- 
gen (so  dass  man  also  annimmt,  dass  ein » vor  «m  getret^i  sei, 
wie  in  Urx-^  u.  aa.,  ohne  dass  man  entsdieide,  was  dieses  h 
bedeutet,  ob  es  bloss  phonetisdie  Prothese  wegen  dw^folgen- 
den  Gruppe  xr  sei,  oder  einem  Präfix,  etwa  sskr.  vi  angdhöre) 
—  so  kann  man  vieHeicht  audi  noeh  zwei  Namen  von  schädi- 
genden (sehabetukm,  %erfre9semUn)  kkmen  Tkierchen  lueher  ziehn, 
nämlich  I£,  t£,  ixt^^,  o,  ein  den  Wein8toekhe8ehädi§e9k der  Wurm 
und  das  wohl  damit  identische  (wie  schon  Paeeow  vemnithet) 
tf^j  Ino^j  6,  ein  Ineeki,  welches  die  Weineiöcke  beeehädigi  tgnd 
Harn  anfrissi ;  in  der  Form  Ut  läge  das  abgestumpfte  Uer  zu 
Grunde ;  bei  In  eine  Form  mit  ^rr:  l^rr;  da  auch  nx  dem  sskr. 
ksh  entspricht  (vgl.  o^r'(untier  ^itt)  =  sskr.  aksh),  so  hat 
diese  Vertauschung  nichts  auffallendes.  Die  Delmung  des  » 
liesse  sich  vielleicht  dieser  Abstumpfung  zuschreiben.  Ffir  h^ 
finden  sich  bei  Homer  einige  Spuren  von  anlautendem  ß  (vgl. 
Thierech,  Gr.  Gr.  S«  333);  dieses  würde  auf  eine  Composition 
mit  einem  Präfix,  etwa  sskr.  vi,  schliessen  lassen. 

Poii  (JE.  F.  I,  203)  zieht  auch  hieher:  IxrtV,  trog  und  Um^ 
voq^  o,  Geier  u.s.w.,  indem  er  jedoch  an  einer  andern  Stelle 
auch  das  sskr.  (jiSna,  welches  Falke  heisst,  in  Betracht  zieht; 
bei  einer  Ableitung  von  letzterem  wäre  ^ ,  wie  immer,  durch  x 
vertreten  und  zu  diesem  als  Stütze,  wie  in  nrJikig  ffir  noXig  u.  aa. 
ein  T  getreten;  J  wäre,  wie  immer  ausgefallen,  und  statt  £  er- 
schiene, wie  oft,  i,  also  onZvofür  H]&va.  In' der  Form  UerLp 
wäre  das  thematische  Schluss-a,  wie  in  aX  (S.  60-61,  vgl.  oben) 
u.  aa.  verloren,  t  wäre  in  diesem  Fall  woU  nur  phonetische 
Prothesis.  - 

Wur  kehren  zu  sichereren  Zusammenstellungen  zurück; 
indem  fUr  kshi  ^  ebitritt  und  dieses  nach  der  9ten  Conj.  Cl. 
flectirt  wird,  entsteht  iM^  in  ifivo^uu  (=  sskr.  kshi-n£  für 
kshi-nA-m£,  wenn  kshi  im  Sskr.  nach  der  9tenConj.Cl.  ginge), 
welches  die  spedalisirte Bedeutung  hat:  JUütäen  oder  ü9i§e§ei%u 


AK.  177 

FmUe  (Mm  lanen%  davon  ^va^»  179  am«  Wtinrtibe,  wdchB  die 
BtiUhe  w.s.m.  fiOien  läset 

Die  specialisirfte  Bedeutung  Ton  ipivofiou,  konnte  nnr  von 
deraOgemeineren:  beßchädigen,  verleiten,  Schaden  nekmen  ans- 
^,  wenn  misere  Znsammenatelinng  mit  dem  sskr.  kshi 
irirUich  jricbtig  ist ;  nnd  für  diese  Annahme  9  dass  die  Beden- 
taug  von  ^vofiM  frfiher  allgemeiner  war,  spricht  wieder  Fol« 
»eodes.  Ffir  f  tritt  in  fray^a^  fttr  ip<iy9aq^  in  criTra  fiir  ifitra^ 
m  oirraxo^  fibr  T^vfr^patoq^  ferner  innerhalb  der  zn  dieser  Wurzel* 
form  gehfiriffen Wörter  selbst,  in  orox»  fur^';^«»  n.aa.  ein  a  ein; 
ebenso  erscheint  umgekehrt  fp  für  a  (vgL  2.B.  ipoXKis) ;  fiir  das 
in  welches  f&r  sskr«  ksh  steht,  erscheint  tonst  anch  £,  und 
aoch  dieses  wechselt  mit  «r  (trvvi  Svv^  vgl.  auch  S.40ffl  £  fiir  er) ; 
das  sdLT.  ksh  selbst  endlich  wurd  oft  durch  cra  nnd  blosses  er 
fertretenClcrcnfiry  iiruo^  S.  67) ;  kurz  er  erscheint  auf  die  mannig« 
Migste  Weise  im  Wechsel  mit  ^nnd  kann  sskr.  ksh  vertreten« 
Sollen  wir  uns  dadwch  bewegen  lassen,  mit  kshi  zu  verbinden 
pieA,  <n  in  crivoq^  t6^  Schaden^  und  tri-vio^aij  <ri vofiat,  be* 
KktMifen  U.S.W«?  Dieser  Verbindunff  steht  nur  ein  wesentli- 
cherer Punkt  entgegen;  nämlich  die  scnwer  abzuweisende  Iden« 
titat  von  <np  mit  ahd.  s-ulnan  abzehren,  rerschwmden  (vgl.  Poit, 
E.F.1, 21S).  Ich  kann  nun  zwar  nicht  behaupten,  dass  es 
hinreiehend  schützende  Änalogieen  gebe,  um  selbst  das  ahd* 
f)>nlnan  zu  dem  sskr.  kshi  zu  ziehn;  allein  ich  darf  nicht  un- 
bemerkt lassen,  dass  es  in  Beziehung  auf  die  Bedeutung  abso- 
lut identisch  mit  demselben  ist;  man  vergl.  nur  z.B.  Schwind^ 
inchi Yon  sulnan  mit  dem  sskr.  ksha-ja  von  kshi:  phthisis 
pnlmonalis;  kshajathu  echwindeüchiiger  Husten  u«  aa.  Die 
zu  Gnmoe  liegende  Bedeutung  in  beiden  ist :  sieh  verklememj 
tfrdümea,  abnehmen.  Ich  lasse  mich  deswegen  fürs  erste  nicht 
abhalten,  (reyo$tLs.w.  Ueher  zu  setzen,  indem  ich  grössere  Si- 
chenmg  dieser  Frage  zukünftigen  Forschungen  flberlasse. 

Von  der  Wzf.  d  s=  sskr.  kshi  (verletzen)  kommt  diesem« 
Mck:  «ri-yo^,  To,  Schaden  U.S.W.;  irt^vortiq^  17,  Schadhaftigkeit ^ 
aiMpo^,  o,  Ap;  fnvipog  (fUr  mv-poq  mit  eingeschobenem  a  wie  in 
^9^^)^  <riv9ptov,  cnvoq^  6 ;  oivdq^  ^^schadiget^d'y  atvSfnovevo^uUf 
^^ckidiffeni  w^^  6,  Besehmdiger\  aivd^  (oder  alt  zw.),  beschä 
%€n;  (np6H^  (spät),  beschädigen^  drvti^^  aivng^  aivrwp^  6,  Be* 
Schädiger.  livGWy  n.  p. ;  dvdpoatvt^^  tiog^  o,  17,  menschenverderbend i 
mviq^  «5,  unverlet%i  u.s.w. 

Von  kshi  kommt  im  Sskr. das  schon  erwfihnte  Part.  Pf.  k shl- 
^^idfmn,  sehwach  U.S.W.'  Von  diesem  würde  ein  Denominativ, 
nach  J9o^  (Gramm,  s.  r.'587)  gebildet,  kshlnaj  lauten  oder 
u& Präsens  Atmanipadi  (Medii)  kshinajd  fiir  ursprüngKehes 
^shinaj-a-mft;  mit  letztrer  Form  identificire  ich  griech:  arl" 
n-o.fiat  (ionisdie  oder  vielmehr  organischere  Form  des)  spfi- 
ter(eii)  orlvQfMj  für  sieh  beschädigen,' verletzen  u.B.Yf.  In  atvio- 
f^  ist  aoi^,  ^prie  immer,  das  j  v«i*lbk-en;  in  oiyofuu  auch  das  e. 
DaT(m  kommt  ferurmo^,  or,  «cr/k^<f(p^if. 

BabaiwirMetf:«dtiit6cjit«i«liiV«iireterd«i«  takr.ksh  ge- 

12 


178  ASL 

nommen ,  so  kann  es  auch  in  andeni  hieher  gdiSrigen  Themen 
eMffetreteh  sein,  und  diese  müssen  wir,  ehe  wir  weiter  gdien, 
nachholen. 

Oben  (S.  172)  sahn  vm^  dass  von  £v  (=  sskr.  ksha)  aeha- 
Senj  giditen,  £ixrrov,.  die  gegUUieie  hal%eme  Stange  des  Speers, 
kam;  diesem  Wort  heisstiilsdann  uberha«pt  Speer  il8.w.  Der 
ffonirten  Form  des  sskr.  kshn:  kshd  entsprach  £ev,  iM?;  bei 
dem  Wechsel  mit  er  kann  sie  also  «ich  durch  «rav  vertreten  wei^ 
den.  Giebt  uns  nun  die  Analogie  von  £v<rrov  das  Recht,  aa  diese 
W%fonn  zu  lehnen?  aavviov,  oAec^rawUnfj  to,  der  Wurfepiesef 
Ich  wenigstens  kenne  keine  sicherere  Etymologie;  aawio  ist 
eine  DüninutivC  von  einem  Thema  amwo.  Davon  kommt  aav- 
vuii&^  mii  dem  Wurfspiees  irefen* 

GehUrt  hicSier  lemer :  irarXo^ ,  17,  or,  weihiseh,  mit  der  ei- 
gentlichen Bedeutung  gegldäetf^  Die  andern,  gewöhnlichen 
Etymologieen  liegen  von  «dem  Begriff  Sbu  weit  ab;  identisch  da- 
mit ist  aawoq^  i{,  ovi^aantpog^  a,  09^;  davmis  MvX^fiOt,  mek  wei 
kiech  bewegen^  atKck&yuoL^  rd,  WeiekUehkeiL 

Dürfen  wir  endlich  den  Namen  der  Ratten  Eidechse:  crav- 
pö^,  6;  o-avpa,  17,  hieher  elehnt  Davon:  foraijplStov^  rd,  Dlnu; 
öavpoytoq^  V^oPf  hunigeflecki  wie  eime  Eidechse ;  ^avfvvq^^  o,  "t'^ngj 
^,  eidecheenähnlieh. 

Zu  derWz£  Sk,  fa  ziehen  wir  #)f^,  iftoq  ii.s.w.  (die  seha^ 
hende)  Kleidermoitej  XäerBedentnng  wegen  vgL  man  die  SLl^ffl 
hieher  gezogenen  Insektennamen). 

Schon  oben  (S.I71)  sahn  wir  <p  mit  ip  im  Wechsel,  so  könnte 
denn  auch  der  griechischen  Wzf.  i?i  als  mit  ihr  identisch  gegen- 
übertreten <^;  trat,  wie  bei  9r  so  häufig,  ein  stützender  T-Laut 
hinzu,  80  musste  diese  Wzf.  in  der  Gestalt  f^l  auftreten  (ana- 
log mit  wroki  =  9roXt  =  sskr.  puri);  so  könnte  man  sich  die 
Entstehung  einer  mit  ^t  identischen  Wzf.  f^i  aus  ihr  denken; 
aliein  selbst  wenn  diese  Erklfirung  der  Entstehung  falsch  wäre, 
so  steht  doch  der  Wechsel  zwischen  i>i  <ß>^  fest,  z.B.  dmpch 
das  dorische  (f&v<r3&  neben  dem  ebenfalls  dorischen  ifvrr«^ 
beide  speien  (vgL  ^crij:).  Hiemach  steht  also  formell  der 
Identification  von  (^  mit  ^^  sp  sskr«  kshi,  nichts  en^egen* 
Durch  die  Bedeutung  von  <f>^i  whrd  sie  aber  gradezu  gelx^n. 
Denn  f^  heisst  genau  wie  sskr«  kshi  ebnehmen^  iunechumiden,  ab- 
%ehren  u.s.w.,  und  fp^iöu;^  Schmndsueht,  ist  =  sskr.kshaja«  Die 
Wzf.  <p^i erscheint hit  tp^l^  (nur  Homer,  bei  welchem  f  im  Im- 
perfect«bdcoi^  kurz  ist;  «p^^-o  ist  ==  öskr.  kshaja-mi  (isteConf. 
CL),  mit  Znsammenziehnng  von  nj  in  i ),  <^vi»  (=3  »skr.  kshi- 
.ii'Ä-mi  9teConj.CL),  hMtMchwi»denk.%.vf.^  und  transitiv  (wie  auch 
im  Sskr.  kshi)  hinschwinde»  matten,  umbringen  u«s.w«  Benarg 
(Rftniische  Lautlehre  176)  leitet  es  von  abhi-f  &ay  ab;  Pott  (E. 
F.  I,  215)  fragt  schon,  ob' afipoaat,  ^yopsu,  if^wi  zusammen- 
hängen, stettt  aber  (£.F.  I,  Ü81>  tf»t»^  m  sskr.  %/\\a.  Ueber 
den  Wechsel  der  Quantität  des  1.  vgL  man  Passo^mki^  PoH  (E. 
F.  II,  685).  Ditvon  zwiäehst  <^i^rnf  Schwinihucht\  der  Be- 
deulung  und  Foim  nach  salao  vaJljgJittntiach  »<t'$8hr>  fcshaja^ 


AK.  179 


aber  em  Feminfaram;  es  ist.  Wie  immer  im  GrieduAclieii,  j 
ansgefaBen  imd  ksh  doreli  ^  vertreten;  ^017  steht  also  für 
<l^n.  Diese  Form  leimt  sich  also  an  eine  Weil  von  kshi,  in 
welcher  i  in  aj  übergmg  (in  sein  Gona  d,  vor  Vokalen  ^); 
an  eben  dieselbe  wfirde  sidi  das;  w^gen  einiger  sweifelhaflen 
Formen  angenommene  Präsens  tf^l^  reihen;  es  stände  wie 
das  homerische  fSte  nach  nnsrerErklärang  ebenfalls  i&r  sskr. 
ksbajiL-mi  und  hätte  nnr  regelrechter  als  dieses,  wie  immer, 
sein  j  eingebfisst    Femer:  tf&iöig^  17,  Au9%einmffi  fp^ukHog^  if, 

iehwtmde»,  mbjfezekrt^  <f&tT6w  ^  (p'^lm  (Ljfcophr.);  ^j^töxtvo^iai^ 
fon  sehwhüUüehiiger  Qntsütuiion  sein;  (pSt^to^,  ot^ov,  9chwmdenä\ 
((^vdgj  ^,  abnehmend;  (p^ivttGf^  q&ivi&j  an  der  Auszehrung  M- 
dat;  ifl^vaöuay  to,  dae  Sehwinden  n*s.w.;  (f^lva^  17,  Schwind^ 
iuehi,  MeUihau  (der  schwinden  nwchende)  u.s.w.;  <p^wfüSiiq,  tg^ 
tun  der  Art  der  Auszehrung;  tflblwXka^  (<p^tÖaj  Hesyeh.)^  17,  altes, 
ebge%ehries  Weib;  (p^ivvl^&  Tpoet)  =1  (fkhno.  In  den  Zsstzun- 
gen  erscheint  tfl^ivo  in  <f&ivoxafmo^;  (p&un  in  (fl^tölfißporoq,  <^di- 

Gehört  hieher  Oiyev^,  6,  n.  p.  mit  <^  =r  ^:  £:  sskr.  ksh? 
Die  Bedeutung  des  Wortes  wflrde  für  die  MyÄen  vom  Phinens 
nicht  uipassend  sein.     

Wir  wenden  uns  jetzt  zn  derBetrachtmig  der  weiteren  Aus- 
bildung dieser  Wzformen  (sskr.  ksli  in  ksha,  die  Verniehtuna 
U.S.W.;  kshn,  kshi).  Hier  begegnet  uns  zunächst  sskr.kshan, 
wo  dieWzf.  durch  cfas,  als  Conjugationselement  so  sehr  hervor- 
tretende n,  ausgebildet  ist;  da  sie  nach  der  8ten  Conj.CL  geht, 
also  im  Präsens  ksha-n -d-mi  hat,  so  ist  es  fast  eben  so  gu^ 
als  ob  die  Wzf.  ksha  wäre  und  nach  der  5ten  Conj.CL  ginge, 
wo  das  Präsens  ebenfalls  ksha-n  ö-mi  lauten  wQrde.  Die 
Wzf.  ksh  an  hat  sich  gleichsam  aus  dem  Präsens  einer  nach 
der  Sten  Conj.€l.  flectirten  Form  ksha  als  Tliema  fixirt  Be- 
legt ist  sie  jetzt  durch  Xaghuvanfa,  XI,  72.  Ihre  Bedeutung 
\sti5dieikf  vemichien,  terwimdeti  (in  kshata,  dem  Partie.  Pf.  Pass. 
ttrwtmdei,  rerieizi  U.S.W.)  (hervorgegangen  aus  der  Begriffs- 
Terbindung :  schaben :  zerschäben :  vemichien).  Im  Griechischen 
entspricht  zunächst  mit  xt  =  ksh,  wie  dpxro  (S.  112)  und  ge- 
wöhnlich: Hrav;  xrev:  ktov  (vgl. KTtmTp  S*  175)  in  X'tUviOjtÖdien 
iiiS.w.;  dieses  ist  formirt  nach  der  4tenConjugcL  xrei^jft-ml 
^  irrer-j-«»,  äoL  KTevy-o,  gewöhnlich  ktg^o;  davon  die  Flexions- 
fonneu  ekxayov,  ixrova;  —  femer  xxovog^  o,  Aford;  XTOvi&f  iSd^ 
/oi;  ßpecfxjKTovla^  17,  JDndermord;  dvipoxtaöLot.^  17,  Mannsrmordm 

Da  ksh  auch  durch  £  vertreten  wird,  dieses  sich  aber 
leicht  in  Cx  umsetzt  (vgl.  S.  4),  so  kann  auch  eine  mit  6x  an- 
lautende Form  dem  sskr.  kshan  gegenübertreten.  Nun  heisst 
im  Sskr.  ksha-ta  (aus  kshan  nach  Bopp^  Gr.  s.  r,  92  gebildet) 
^e  Wunde;  soUen  wir  damit  griech.  d6xt^i(;^  t^  oder  döxißn^ 
kj  tmtersehrij  unverwundei,  verbinden?  Die  in  dem  sskr.  ksh 
Qod  auch  im  griechischen  £  (v^  die  attische  Schreibart  des  £ 
dordi  yfi)  liegende  Aspiration  ist  auf  das  folgende  ursprfing- 
Uche  T  fibergetreten,  so  dass  dieses  ^  ward.    Gegen  die  Ab- 

12* 


180  AK. 

leitimg  Ton  dönio  sind  die  Gesetze  der  grieehifidien  WorAS- 
dung  eben  so  sehr,  als  die  Bedentniig.  Sonst  könnte  man 
auch  an  eine  dnrch  ^  aus  ksha  gebfldete  Wnrzelform  denken, 
der  Form  nach  identisch  mit  dem  bald  zu  erwfihnenden  ifo^^ 
der  Bedeutung  nach  mit  kshan  • 

Indem  ksn  nur  durch  x  vertreten  wird,  wie  in  6k  für  aksh 

(▼gl.  y/^oH)  in  äpiro^  fÜr  äpwro^  (S.llä),  entsteht  aus  kshan  xav: 

Hov  in  dem  Futur,  xavm  von  dem  bei  Hespck.  vorkommenden 

.    Hah&  (fiir  Kay- j-  &-m  i)  tädten ;  davon :  xalvtav^  o,  ebi  Hundenamen ; 

Hcuvla^  Sieg  {Hesyeh.);  xaxaHova^  i,^  Verderben,  Tod  n.8.w. 

Das  sskr.  kshan  hatte  nach  unsrer  Vermutliung  vor  der 
hier  angegebenen  Bedeutung  die  des  Schabetts\  dafiir  spricht 
die  Vergleiclmng  des  formell  identischen  ^iechischen  Sav^  mit 
Vertretung  des  ksh  durch  £,  wie  gewöhnlich.  Diese  Form  er- 
scheint in  £aivio  (gebildet  wie  Haivia)^  schaben,  kratzen ,  krem- 
peln,  fast  in  derselben  Bedeutung  wie  &'(*),  i^ao  u.s.w.  Davon 
kommt:  B^ivthq^  ii^  dasKretiipein;  Sdvrxq,  o,  ^aPTpia,  17,  der  (die) 
Krempiet{'in)i  ^VTVHoq^i^ov^  %um  Krempeln  geschickt  \  Biö^a, 
TOf  gekrempelte  WoUe\  B,avwv^  t6,  Krempel,  Kamm^  Savita^  der 
Zustand^  wo  die  Hände  durch  vieles  Krempdn  erslarreni  5ivn<f^ 
3},  das  'Erstarren  der  Hände, 

Eben  sahn  wir,  wie  aus  der  Bedeutung  des  Schmbens,  Kral^ 
%ens  sich  die  Bezeichnung  von  Kamm,  B,aviov  bildete.  Nach  der- 
selben Analogie  ziehen  wir  mm  zu  der,  kshan  entsprechenden 
Wzform,  xrev  mit  der  Bedeutung  sc/uibenj  wie  in  5av:  das  grie- 
chische Mre/^,  xreyoqj  o,  Katum  U.S.W.;  hrtviov^  to,  Dini.; 
Kxtyiiiüj  kämmen \  HTevvÖuoq^  6^  das  Kdtnmen\  Krevii^ni^,  ö,  der 
Kämtnende\  Kt€ViaT6<;^  i^^v^  gekämmt^  gewebt\  nxevdir^q^  e^  kamm^ 
artig  i  Hrnidv^Oy  iTaiitnt  (durch  Suffix  iov  gebildet  mit  Verlust 
des,  die  Wzf.  scliliessendea,  v  und  deswegen  eintretender  Deh- 
nung des  diesem  vorhergehenden  Vokals;  ganz  analog  bildet 
sich  aus  ftav  durch  SufBx  xt :  fii^t) ;  axTfvtiTTo^,  ovj  ungekäfntnt 
(vgL  Pott,  E.  F.  II,  295  und  694,  wo  er  die  Frage  aufwirft,  ob 
Kx$v  =  hoiv  sei). 

Dem  griechischen  xtev  entspricht  lateinisch:  pe-cten,  wel- 
ches Polt  (£.  F.  II,  295)  überaus  sonderbar  aus  einem  Substan- 
tiv von  pectere+'ti^^  gebildet  glaubt  Es  ist  deutlich  eineCom- 
Eosition  von  pe  und  cten  =  griech.  xxtvi  Sav:  sskr.  kshan'. 
i  dem  voigesetzten  j^  erkenne  ich  das  um  seinen  Anlaut 
a  verstümmelte  Prftfix,  sskr.  apa,  griech.  a^ro,  lateinisch  ab, 
in  seiner  älteren  lat.  Form  ape  (v^  lateinisches  pa-lumba 
für  apa-lumba),  so  dass  also  ^t cten  der  Abschabende  wört- 
lich ist  Da  nun  sskr.  ksh  auch  durch  blosses  x  vertreten 
wird,  so  nehme  ich  keinen  Anstand,  dieselbe  Composition 
in  dem  griechischen  nin&  =  lat  pecto  zu  erkennen.  Der  Um- 
stand, dass  das  Prftfix  im  Lateinischen  und  Griechischen  in 
derselben  Gestalt  vorkommt  und  nicht  in  der  in  diesen  Spra- 
chen gewöhnlichen,  sondern  mit  einer  Veränderung,  weiche 
.  dem  Sskr.  insbesondre  eigen,  nämlich  dem  Verlust  des  anlau- 
tenden a,  macht  es  mir  sehr  wahrscheinlich ,  dass  diese  Com- 
position sehr  alt  ist,  um  so  mehr,  da  in  dem  griech.  nixa  so- 


AK.  181 

W0U9  akdem  loteinisclien  peeto,  nidit  die  sskr. Form' ks hau', 
welche  (nach  &  179)  eine  Verbalwurzelform  genannt  vm  wer- 
den kanm  verdient,  liegt,  sondern  die  dieser  zu  Grunde  lie- 
gende kaha.  — 

Ako:  'xine^y  kommen^  itcheeren  (beide Bedeutungen  fliessen 
ans  dem  Begriff  abwcha^en).  —  9reiW  (episeh);  ittcxtu^,  )f,  dv, 
fMmmii  n&txim  =  'stinm ;  ^reirnfp,  d,  der  die  WoiU  A&scheerende ; 
tir^^K,  n^  dae  Scheereti.  Mit  o  {ur  e :  ^rdxo^,  d,  <£i>  feeefiorene  Woiie 
{Kccpsoxet^  als  ob^rox,  1},  das  Thema  wäre);  woxäfHov,  x6,  Dim., 
kkmerPehi  woxA;^  1},  tmiiig^  Tsondi^^  ^roxi^o,  H^oi/ff  seheereni 
voKoa,  mit  Woiie  bedeclifH.  -^  oftiHrnroq,  ov,  nngelsätnmt.  — 
ntJUKTnqj  i^  {Hes^eh>)^  tmgekmnmi,  enthält  eine  WadT«  ?»eMT  statt 
7ar,  also  mit  xt  =  sskr.  kah,  oder  wäre  sehr  ungrammatisch 
gebfldet        *  .         ^ 

Eine  Form  mit  öx  =  sskr.  ksh  ist  in  niöxoq  =s  Ttixoi; 
(vzixag^  Heapeh.%  WoUe,  FM,  Hmi,  erhalten  (vgl.  PoU,  ¥.  F. 
n,  37);  was  die  Bedeutung  Feil  anlangt,  so  vgL  man  das  er- 
wähnte Tcoxdfnov,  : 

Indem  nun  femer  (nach  S.178)  fttr  Sav :  6av  erseheinen  kann, 
fragen  %vir,  ob  wir  hielier  ziehn  dürfen:  Cav-iq^  ri^  Brett,  so  dass 
dies  eigendich  geglättetes ifoi%  wäre.  Davon:  öaviStov^  to,  Dim.; 
öavtdaSrtqj  eg^  einetn  Brett  ähnlich ß  öandoo^  mit  Brettern  bedecken ; 
öavufordi;,  ri^  ovy  mit  ßrettem  bedeckt  %  ÖaviiiayLay  xd,  eine  Decke 
ton  Brettern. 

Dürfen  wo"  nicht  endlich  auch  die  Wzf.  6av  in  öaivM^  we^ 
ddn,  streichetn,  als  identisch  mit  £av  betrachten?  Die  eigent- 
liche Bedeutung  wäre  also  echaben^  streichen,  streicheln,  und, 
von  Hunden  gebraucht,  mit  dem  Schwanz  streicheln  u.  s.  W.  Da- 
von: 0avvloVf  TO,  Wedel  ß  fttr  imsere  Zusammenstellung  spricht 
nut  einiger  Entscheidung,  dass  die  mit  6av  identische  Form  i^av 
IQ  ixuv^a;  fpaivvptoi  rlfoivvOÖG)^  wedeln,  mif  einem  Wedel^  Fächer^ 
ahkühien,  wenigstens  bei  den Grammatikem  vorkommt—  Darf 
man  mit  Passow  zu  6odvci>:  ödvvaq-^Oy  der  Narrj^  ziehn,  so  war 
seine  erste  Bedeutung  wohl :  SchmeicMer,  Streichler ^  Davon : 
6awUäVj  6y  Possenreisaer  i  öawpog^o^  Spassmacher  i  (Javrp/^o, 
fpossen*  —  . 

Haben  wir  mit  Recht  (p^k  mit  kahi  identificirt  (S.  179),  so 
steht  formeU  audi  nichts  entgegen,  das  griechii^he  (p'^ov  mit 
der  sskr.Wzform  kshan  zu  identificiren.  Von  diesem  muss 
die  eigentlidie  Bedeutung,  wie  aus  Sav,  x*rev  hervorging,  echa- 
^  gewesen  sein.  Sollte  nun  der  Begriff:  Verkleinerung,  Neid 
SOS  dem  des  Abschabens^  Abkratzens,  Verkleinems  hervorgehn? 
Fiir  gewiss  werde  ich  diese  Eti^ologie  natürlich  nicht  ausge- 
ben, da  die  Bedeutungen  sieh  nicht  ganz  decken,  allein  höchst 
watffseheinlichdiiiikt  sie  mir,  undich  führe  daher  noch  die  Ana- 
logie von  ^fi)  an,  weldies  ich  mit  Passow  und  aa.  weiterhin 
zn  der  Wzf.  ^  sicihn  werde.  Also:  <p^övog^S^  Verkleinerwing, 
Berabsetzung,  Neid;  (p&ovepög^  a,  oV,  neidisch  U.S.W.;  (phopepia, 
i>  Neidsucht  ^  ff&ovim^  neidisch  sein\  <p^6vrj(kg^  17,  das  Beneiden  \ 
i^^ovoq^  ov,  {philu  Verkleinerung),  reichUehi  dtp^ovia,  17,  Ueber- 
l^i  d^&ömfTog^  or,  uttbetieidet. 


182  AK. 

Da  sskr.  kslt  aneh  blasses  f  als  Vertreter  (S.174)  hat,  so 
kann  formell  soiwöU  ak  derBedeutong  nach  dem  sskr.  kshan 
tödien^  das^le]chbedeiitende<|&oi»;  <^v  gegenüberffesteDt werden. 
Poti  (E.F.  I^  255)  vergleicht  es  mit  sskr.  han;  aUein  aus  dieser 
Form  konnte  es  nicht  hervorgehn;  denn  h  repräsentiit  hier 
nicht  einen  nrsprünfflichen  P-Lant,  wie  in  vielen  andern  Fällen, 
so  dass  han  rar  bhan  stände,  sondern  vielmehr,  wie  die  in 
der  Flexion  vielfach  fbr  han  eintretende  Form  ghn(a)  zeigt, 
einen  K-Lant;  meiner  Uebeixeogiing  nach  steht  han  för  älte- 
res khan,  nnd  dieses  vortritt,  wie  sich  weiterhin  ergeben  wird, 
ursprünglicheres  kshan",  so  dass  han  in  der  That  als  eine 
Form  des  ihm  gleichbedentenden  kshan  erscheint  nnd  inso- 
fern, da  wir  <}»o»>  ==  kshan  setzen,  anch  mtt^oy  verwandt  ist; 
allein  <pov  ist  nicht  auf  dieselbe  Weise  entstanden  wie  han. 
Eben  so  wenig  gehört  zu  han  das,  von  Pott  damit  ebenfalls 
zusammengestellte,  latfend  in  defendo;  von  diesem  ist  es 
nicht  einmal  gewiss,  ob  die  primäre  Bedeutung  9ekUt§en  ist; 
man  kann  hier  an  eine  Menge  wahrscheinlicherer,  aber,  da  das 
Simplex  nicht  erscheint,  und  demnach  die  Urbedeutung  nicht 

fit  zu  erkennen  ist,  dennoch  unsicherer  Etymolo^een  denken, 
ben  so  wenig  darf  man  sich  durch  lat  fünus  verfuhren  las- 
sen, dem  griech;  anlautenden  tp  eine  primärere  Geltung  zuzu- 
schreiben. Wenn  sleich  ich  PoiU  Ableitung  (E.  F.  I,  2^)  des- 
selben von  sskr.  dbü  nch  bewegen,  (dh&-ma  =  f&  mus  Rauch) 
nicht  beitrete,  so  muss  doch  die  Dehnung  des  u  schon  vcn  ei- 
ner Zusammenstellung  von  fftnus:  tpov  abhalten.  AKr  ist  fu- 
n-us  aus  der  ^ush  brennen,  durch  Präfix  f  (für  abhi)  unge- 
fähr wie  fuscus  (S.  31)  gebildet;  nur  ist  s  vor  n  ausgefalkn 
nnd  u  deswegen  gedehnt.  Die  Bedeutung  betreffend  vgL  bu- 
stnm  (S.  32);  f  Anus  ist  demnach  eigentlich  die  Verbrennung. — 
Eine  Zusammenstellung  von  qns^  mit  han,  fendo,  funus  wei- 
sen wir  also  mit  Entschiedenheit  ab;  schwieriger  ist  die  Ab- 
weisung des  ahd.  bano  Mörder,  bani  Todf schlag  \  zwar  könnte 
in  dieser  Form  das  b  gleich  zur  Abweisung  zu  berechtigen  schei- 
net; denn  ahd.  b  würde  griechisches  tt  voraussetzen;  allein 
es  erscheint  beides  auch  mit  anlautendem  p  (vgl.  Graf,  Ahd. 
Sprsch.  ID,  125, 126)  und  diesem  entspricht  grieä.  tp.  Müsste 
man  diesemttach  im  ahd.  pan  (goth.  ban,  vgL  Orimm^  D.  Gr.  II, 
485)  mit  griach.  <pov  identificiren,  so  wäre  unsre  Veigidchnng 
von  qxyp  mit  kshan  natürlich  zu  verwerfen.  Denn  ahd.  p  ent- 
spricht nur  einem  ^,  welches  sskr.  bh  repräsentirt,  nicnt  e>- 
nem,  auf  untergeordnete  Weise,  innerhalb  und  durch  Separat- 
ansbildung  ^er  griech.  Sprache,  entstandenen.  Es  macht  also 
diese  Vergleichung  unsre  Zusammenstellung  von  kshan:  tpov 
zweifelhaft;  allein  sie  ganz  darum  aufgeben  möchte  ich  doch 
nicht;  einmal  wegen  des  im  Ahd.  zweifelhaften  Anlauts,  bei 
welchem  sich  schon  Oraf  zur  Annahme  eines  b  bewegen  liess, 
und  dann,  weil  wir  den  Bildungsgang  dieser  deutschen  Wörter 
nicht  wissen;  vielleicht  konnten  sie  ja  durch  efaie  Begriffsent- 
wickelung, wdcher  nachzugehn  ni<mt  hieher  gehört,  aus  dem 
ahd.  ban  (Grii|f  ebend.  124)  entstanden  sein;  auch  bei  diesem 
kommt  die  Form  pan  vor,  und  da  sdne  eigenliicheBedMitung: 


AK.  185 

R&ttMmmf,  Sprudk,  UriheU  ist,  so  ssiehe  ich  es  zu  der  sskr.  ^ 
bbtn'  j|iftfrifc<ii,  —    Doch  eigne  idh  mir  über  qnyif  keine  £ut- 


Die  Wzf.  mit  Verlost  des  Vokals  komsnt  in  dem  dnrch  Re- 
dnplicationgestalteteii  ^sri-^v-oir  n«s.w;  vor,  woraus  spflter  andi 
eiDPrfiseas  idqm»  gemacht  wurde;  imfpvop  stimmt  der  Bildung 
nach  XU  der  sskr,  Vllten  F<Hrmation  des  Aorists  (Bopp,  Gr.  s. 
^1).  —  Die  Form  <paep  Kegt  hier  am  wahrscheinlichsten  za 
Gnmde  ^  denn  za  derselben:  Veihalflexion  dürfen  wbr  woM 
aadi  xiehn:  qwtog^i^ 6v  (^gl.  sskr.  kshata  von  kshan),  getöd^ 
läf  md  «nf^To»^  bade  mit  Verlast  des  v,  gem&s  der  sskr. 
SSsten  Begel  bei  ü^  (CSr.  &);.  eben  dahin  gehört  «iepopt^  ^re- 

hk  den  obrigen  Formationen  erscheint  meistenthefls  o  als 
Vokal,  also:  ^övog,  6;  ^Kfn?,  17,  Mord  n.s.w.;  tpöwog^  a,  ov; 
^^maU^yij  iiß,  mUhrderiBeh  n.s.w.;  ipovmiin(;^  k;^  mordarii§%  ipo^ 
•niwy  fltsrifefi;  ^rnmfvgi  fpofpfvrngjpi  q^ovtvr^,  17,  Monkr  (rin); 
^ovevuaj  vö,  dm9  Ermardeiei  g>ovdm,  mord^fierig  9ein\  tpovom^  mU 
M9rd  umd  Bkti  b^feeken^  ^v6q  (yn%  yoXn^  S.  185),  17,  ov;  rpoU 

'wia,  Mmmmer  n»orden\  a^Xi^Xo^owia,  17^  Weekaelmord;  dvipo^^V'- 
rnt;^  6,  Männ^rmdrder  (wie  von  einer  Verbatwnrzel  ^ov)>  <Hh>- 
fK^K,  n^  Sehweinemärderin^ 

Ehe  ich  diese  Wzf.  ^im  Sskr.  ks^han*)  yeriasse,  bemerke 
ich  nodi,  dass  hieher  gehOren  mag^  mit  milaatendenip  x  tuv  an 
(v^  &18Q):  HÖvTog  {ßeglätieieSkmge,  vgl  fy^ÖTov)^  Speerachafi, 
Ruder  \  schwerlich  ist  an  eine  Zusammenstellung  mit  dem  sslcr. 
kunta  Lmnae,  zu  denken.  Davon:  Kovra^v,  tö^  Dun.;,  novröia^^ 
mii  emer  Simnge  fUehen  \  xdvraai^ ,  97^  da»  JFUchetk  auf  diese  Weise ; 
wePT^TÖg^  ny  dvj  mU  einer  Spange  verae/m* 

ffieher  gehört  nun  ferner  nach  meiner  Ueberzcugimg  die 
&skr.Wzfonn  khshnu,  schärfen,  welche  zwar  nicht  als  Ver- 
bam,  wohl  aber  durch  kshnuta,  geschärft,  geweM,  hiiiläng- 
Udi  belegt  ist  Die  Bedeutung  ist  identisch  mit  der  von  ag  (ax), 
und  wenn  eine  formelle  Verbmdung  möglich  ist,  so  ist  an  dem 
BSehei^ehören  von  kshn  u  kein  Zweifel.  Poii  (£.  F.  II,  292) 
erldärt  kshnu  als  entstanden  aus  der  Wzf.  €<^  +  ^^in  SuiT. 
shnu;  einfacher  wäre  gi-fshnu  =  kshn'u;  clFes  Messe  als 
Adjectiv  scharf  \  daraus  wSre  durch  ta  ein  neues  Adjectiv  ge- 
bildet: kshnuta  geschärft.  Diese  neue  Participialbildung  aus 
einem  Adjectiv  ist  mir  schon  an  und  für  sich  unwahrsdieinlich ; 
allein  noch  unwahrscheinlicher  wird  mir  diese  Ansicht  dadurch, 
dass  im  Griechischen  der  Wzf.  kshn  u  xw^  xvi^  xva  entspricht 
(ysI.  weiterhin);  es  ist  hier  nun  erstens  sehr  bedenklich  anzu- 
ni£men,  dass  aus  einem,  zu  Grunde  liegenden,  Adjectiv  kshn'u 
sich  grade  un  Griechisdien  (und  vielleicht  Lateiuischen,  wenn 
fnk-v-nsj  wie  Pott  vermuthet,  zu  k4hn  u  gehört)  ein  solciicr 
Keichtnum  von  Verbalflexionen  und  Themen  denominativisch 
gebildet  hfitte,  wfihrend  im  Sskr«,  nach  dessen  Kegeln  kshnu 

aas  ^i-shnu  gebildet  wfire,  nur  kshnu-ta  erschiene.    Fcr- 


184  AK. 

ner  woher  kAme  die  griedL  Form  nm,  in  im-J  und  wa  ki  tbia^r  I 
Daher  nehme  ich  an,  daas  die  Endnng  n  u  das  Zeidioi  der  Sten 
Conjugaiionsolasse  sei  und  die  Form  kshonn^aoskshi  oder 
ksha-f-nu  entstand;  dieser  Form  entspricht  inv;  inicvadage-  i 
gen  nnd  xvt  betraclite  ich  int  und  vh  als  das  Zeichen  der  9ten  i 
Oomugationsdasse ;  wissenschafttioher  ausgedruckt  ist  dem- 
iuun  Se  Form  kshn -n  entstanden  dnrch  Antritt  eines  Masais 
an  die  Wsf.  kshi,  oder  ksha,   so  dass  die  Form  kshin 
entstand,  (welche  denn  andi  von  den  indischen  Grammatikern  i 
als  Wurzel^  angeftJirt  wird  nnd  zwar  mit  derselben  BedentiiD|; 
wie  kshnn /0f//eitu«8.w.>,  oder  die  uns  schon  bdianntekshan. 
Diese  Formen  kshin'  oder  kshan  wurden  tm  Sskr.  durch  den 
Bindevokal  n  <8te  Conj.CLl  conjngirt,  wie  diese  Flexion  denn 
anchden  eben  angefiihrtenWzformen  kshin  sowohl  als  kshan'  i 
zuffesprochen  wird)  die  so  entstandenen  Formen  kshin  n  oder  , 
kshan'n  wurden  durch  Verlust  ifaresVokals^auf  flluilicheWeise 
wie  han  vor  Enduneen,  die  mit  Vokal  beginnen,  ghna  wird,  , 
Biippj  Gr.  s.  3B7>  kshn  u;  ihnen  entspricht  k»v\  indem  aber  die 
Formen  kshan  oder  kshin  durch  Bindevokal  a«  i  conjngirt 
wurden  (welches,  wenn  man  den  Nasal  zn  dem  Vokal  zieht,  , 
also  na,  ni  als  hinzugetreten  betrachtet,  das  Zeichen  der  9ten 
Conj.CList),  entsteht  kshna,  kshni;  diesen  Formen  entspricht 
ffriech«  Hva.  xvu    Eine  Unregelmässigkeit  bleibt  jedoch;  näm-  , 
Bch  die  Bildung  des  Particips  kshnuta  aus  einer  Form,  wel- 
che nnsrer  Ansicht  nach  nicht  Wurzelform,  sondern  Flexions- 
form der  vier  ersten  Tempora  ist;  aliein  diese  Unregelmässig-  , 
keit  ist  dem  Princip  nach  gar  nicht  verschieden  von  dem  latei- 
nischen in  (n)c-tn  fbr  juc-tu:  sskr*  juk-ta:  ^evx.<rd,  und, 
wir  werden  noch  vielen  Anomalieen  dieser  Art  begegnen.    Bei 
idten  Wortbildungen  werden  wir  nämlich  gar  nicht  so  sehen 
den  Fall  eintreten  sehn,  dass  eine  HauptbHdung  der  Sprache 
(wie  hier  die  der  4  ersten  Tempora,  oder  des  Präsens;,  ihre 
thematische  Form  (wie  hier  ksnn'u)  statt  der  Wzform  (hier 
kshi  oder  ksha)  aufzudrängen  weiss,  znmal  wo,  wie  nier, 
die  Wurzel  und  der  Flexionstheil  so  eng  in  einander  verwach- 
sen sind,  dass  sie  gewiss  selbst  ein  sehr  sicheres  Sprachbe- 
wusstsein  nicht  mehr  scheiden  konnte. 

Der  Form  kshn'u  mfisste  eigentlich  tnfw  statt  £yt)  entspre- 
ohen;  mit  Verlust  des  anlautenden  er  (vgL  S.  160)  tritt  xw  ein 
in:  xvv-oqj  To,  Srai%e  (vgL  ifdpa  S.  173);  mit  Dehnung  des  v 
In  dtvvo,  kratsten,  sehaien  n.s.w.  (nach  der  zweiten  Conj.  CI. 
conjngirt  ftr  xrofOfit=kshnn-v&mi,  wie  dies  gemäss  der  An- 
gabe der  indiscnen  Grammatiker  flecdrt  wird);  xvvfuz,  <ro,  das 
Krai%en  TL  S.w»f  xvv^  etwas  abge^habtes,  f&r  qenngste8{v^.7itd^). 

Indem  xin?  nach  der  ersten  Coni.  CL  fleotirt  wird  (sskr. 
kshnavami),  entsteht  xva^out,  mit  Verlust  des/:  «me>,  und 
mit  Vertretung  desselben  duroh  &:  xvo/o^  schaben  n.  &  w.  Da- 
von: xv^pa,  TO,  das  Geriebene;  tcvrjtruiy  17,  das  Reiben^  Schaben 
u.  6.  w. ;  xi^cnacot,  xvT^oreuio,  Lusi  haben  sich  %u  reiben.  —  GrA5rt  zu 
einer  Form  mit  e  f&r  a:  xyi(opo^  o,  eine  Pßan%ef —  Mit  o  iiir  a 
entsteht  xvSa  ftr  xi^ofo),  welches  nach  Hesych.  gleich  xvd&  ist; 
davon:  xi^,  6,  was  tAgesekabi  werden  kann;  2.  das  durch  Rei^ 


AK.  llBb 


Indem  ksh^  wie  so  sdur  häufig»  dnrchx^^'^otei^'ivvd  (v^ 
&17.37mid  weiteriiin),  entstellt  die  Fonn;ei«skAlin'ii.  Diese 
erschemtm  ;i(va^«9  (formirl  wie  i)«mm0),  schobern,  krui%e»,  nm^ 

W,])iiii.;  y(vai€f6<;ya^ip;  y^wo^^ili^  6v^h€kerhmfi,nmMmfi\ 
)a^vnmi^^i^leckermaMi. 

^  MitChminuig  dest?  «iid Auflösung  desGona  in  o/ erscheint; 
X^(Üx  x^ßoq)^'  6,  was  obgeschmbi  wird,  Flaum  ikS.w.;  2.  das 
^arrm  der  Bäder  (Yfß.ny6oq);  j^v^ijo^a^oP  ^  x^aiu^waoyi»^  wol^ 
%:  poo^ir^  f$y  ßaummriiffj  x^oäm ;  x*^^  (Denominaliv  =  einem 
utr.  kshBa¥aj-ftmi  einmal  mit  ausgestossenem,  das  andre- 
nai  mit  hl  ^  Yemmideltem  j),  mii  feinem  Haar  (Fimum)  bedeeki 
m;  ifßwjfvoaima ^  ÄtOthAoar  wachsen  lassen;  x^^^9  ^  (icmisoh 
;^i;  ßrxi^ßii)^  die  eiserne  Büchse,  in  der  si^  das  Bad  reihti 
iu  Easrren  der  Bader  n.  ^w. 

Mk  xi^  der  Bedeutung  nach  identiseh  ist  jcolviS  (in  der 
StenBed.  bei  Passow)^  X^'*'^)  X^nxi^,  17,  und  es  ist  daher  woM 
imn  zweifelhaft  9  diauss  audi  in  diesen  nur  eine  andre  Form 
derselben  Wnrzelfbrm  liegt;  owisdien  y  und  v  ward,  um  di^ 
Aussprache  zu  erleiditem,  zneist  wahrscneinlieh  nur  ein  0  ein* 
^schoben,  wie  in  dem  gleich  zu  erwfthnenden  m^k  und  sonst 
vielfach;  weswegen  dies  o  zu  ot  wird 9  ist  noch  fraglich;  viel- 
leidet  ward  wegen  der  folgenden  Liquida  der  Vokal  durch  » 
diphthoneisirt;  am  wahrscheinlichsten  scheint  mir  jedoch,  dass 
es  eine  bloss  dialektische,  etwa  aus  dem  AeolisiJien  in  die  Ttotuni 
^^SßBß^ne  Form  ist  (vgLäoL  X*9v-oMa  fttr  Xnnroyrca,  wo  die 
*»vn  lmav(fa  hat  und  das  dbrische  TunSöa^^  alle  drei  Aende- 
fnoges  sehn  nur  aus  dem  Bestreben  hervor,  durdi  Dehnung 
des  der  LiqiHda  vorhergehenden  Reinlauts  denLaul  von  dieser 
»ibeschrflnken). 

Diese  Bedeutung  von  x*^  (^S^*  ^^^^  xvoo^  S.  184) 
^vi  HOS  zu  der  Form  Ki^a  noch  ^vt^^^I^  1},  in  der  Bedeutung: 
üf  Schiene  mn  das  Rad,  also  das  sieh  Beibende^  und  ^tm^iij  ^n^ 
f^)  4  ^  Speiehe  im  Bade^  zu  ziehn.  — 

Schon  so  eben  haben  wir  den  Etnscbub  eines  Vokals  in- 
>^b  der  anlautenden  Gruppe  bemerkt;  dieser  Einschub  ist 
iberaas  häufig  (vgl  PoH^  E.  F.  D,  233|fi.),  z.  B.  in  od^i,  (das 
dtthsde)  Schild,  von  der  y^sku  decken  ^  xauapa  von  der  W^* 
Uar  (y  9erp)  wölben  (man  vgL  auch  die  identischen  Pflanzen- 
lernen  «yv^a  und  Kowia).  So  gehört  denn  zu  der  mit  xp  anlaur 
Men  Wzf.  auch  xovm^,  o,  Bari^  Zopf  (was  abgeschabt  wir^ 
^  die  Analogie  von  x^^  oben). 

Zaefaier  dieser  Formen  gehört  wohl  iofv^nyiov^  %6^  eine 
I»»««  Gifipflame.        ^ 

Ptifi  (E.  F.  II,  226)  zieht  zu  der  eben  erwähnten  aus  xv 
^^HEiDschub  von  o  entstandenen  Form  xovi  xoyij  Stafih;  die- 
»emnaeh  wAre  es  ditr«  Zerretbbare  oder  Zerriebene.  Was  die 
^dentim;  betriffi,  so  spricht  Mx<^9  Slanb  (S.191),  von  die- 
^  Seite  flir  die  Ableitung.    Doch  wird  sie  unsicher  durch 


188  ^tjr. 

den  Verglefek  nnt  dem  lafCefnlBcliefi  einif»,  cineris;  wel^^er, 
da  M^  auch  Asche  heisst,  bei  der  fast  volktfin^genGleirlilieil 
der  Form  nicht  so  gradeza  von  der  Hand  gewiesen  werden  kann, 
wie  hei  mdeHein^ynkmynAk  IV,  948)  gesohielit  W«re  irinis 
nnd  7101%  in  der  That  identisch ,  dann  wäre  an  eine  VeitriDdiing 
von  xoM  mit  der  Wsf.  «i«  (vgl.  diese  welteriiin  bei  «ipi^  &  190) 
gar  nicht  zu  denlcen.  —  Beräeksichtigt  mnss  —  da  die*  Ablei- 
tung doch  noch  unsicher  ist  —  auch  sskr.  kan'a  kMm  iver* 
den«  —  xovtq^  n$  Staub  Q.8.W.;  ndvtow,  «ro,  DIm«  (zw.y^Ttdvtog^ 
a,ov,  9iaubig%  tmLa^  i},  iS/iiff^it.s«w.;  irofucMD,  besIntAmm^  mii 
KaUc  üheriunehen^  ntnfUmM,  'nf,  KMmuirieh^  tuMamq^ ify  dmm  An- 
streichen  tHii  K0§kiünehe%  ^tomdvnq^  o»  der  mii  iäikt&mhe  Ueber^ 
wireiehende]  Tum/oroq^  if ,  Av^  üÜerkaiki^  iooin6m%  xopli»;  «ovi&rrc», 
Siämh  erregen;  K&rUa^  MtMg  mmehenf  mmotn/lptop^  ^4^  itopUr^pa, 
^9  SlmAplmi%\  KovumHSqj  li^  dv^  der  eich  §em  im  Sinmke  ffW- 
Mfkfe;  MövUralkeq^  6  (zusammengesetzt  mit  0aX  8»  61>,  Simub; 
xavuraXioq^  a,  ov,  eUmhig;  jrdytrpov,  xi  (Suid.),  8imA^  oMopvc^g^ 
ovj  unbeetmtbti  oKowtl  (alter  Loeativ  fllr  -tm:  tid},  Adveib« 

'  Wir  wenden  mis  zn  den,  dm^  D-Laote  gebfldeten  War* 
eelformationen,  welche  sich  grOsstentfaeüs  dnrdi  die  Ueberein- 
stimmang  in  Bedentang  nnd  Form  zogleich  als  hieher  ^h5rig 
erweisen;  so  ziehn  wir  denn  hieher,  imd  zwar  zai^=k6ha: 
j^ai-apog,  a,  6v  und  ifoJhpo^j  d^  ov,  %erreiMmr\  femer  mit  c 
statt-a :  ^e^-vo^,  ^,  <^,  abgerieben,  hahi;  ifeivirnq^  17,  Kmhiheit*^ 
i^fBlho&f  hmhlmmehen;  von  der  Form  ^:  ^aiipAg,  Uy  ot»,  = 

Mit  ^r  i|ra^apo^,  a,  6v;  i}«t^p<($,  «,  ov,  MrrmMar;  ^otStv 
pAnn^,  17,  l^mreiblidkkeiti  ^advpioy;  ^(rdl^pfia,  to^  kieinee  Siuck^ 
ehm]  ^^No^poopcei^  %erreibbar  sein]  —  i|^a^a%Xi»,  AariiAiVft^  «cAa- 
Am  n.s«w.;  ^Nddta,  17;  ^odtov,  «ro,  dia  kleines  BrSekchen  (^  = 
askr.  kshd  gonirte  Form  von  kshn)* 

Von  den  Wzfomen,  in  denen  sskn  kshi  dnrch  tht  vertre- 
ten wird  ^S.  180),  ziehn  wir  znnlohst  zn  der  Wzf.  om.  =  8»kr. 
kahi  Öxi^TaXoif  ol,  Namen  van  Dämonen  der  SMiheiiy  imd 
zwar  weil  der  Kitzel  der  Geilheit  dnrch,'  zn  dieser  Wnrzel  ge* 
bSrige,  Wörter  bezeichnet  wird  (vfh  iNoXd^,  nnii^ia  S.173, 190). 

Im  Sskr.  entsteht  ans  der  Wzt.  kshn  dnrch  Antritt  von  d: 
kshnd  mit  der  an  kh'id  erinnernden  Bedentang:  %usam$nm9rei^ 
ten,  %emMlmen,  zerbrechen  n.s.  w.  (vgl.  Poit,  E.F.  I,  243);  einer 
solchen  Form  konnte  griech.  <nevd  entsprechen,  nnd  diese  Wzf. 
erscheint  auch  in  öxtia^  17,  Bnmsi,  OeUhmi,  also  zwar  nicht 
mit  einer,  der  des  sskr.  kshnd  gleichen,  aber  doch  in  dieser 
Wurzel  schon  mehrfach  hervor^etreteiien,  Bedeutung.  Na- 
türlich ist  anch  diese  Etymologie  nngewiss.  Davon:  <Ait«^a<9, 
geUsein. 

Gehihrt  femer  hieher  (fxv-ra-Xn,  1?,  SUock  u.  s.w.  (wie 
schon  früher  vermuthet  ward,  vgL  Pmssaw)^  so,  dass  es  also 
nach  Analogie  von  &oXov  (vgl.  audi  önikof^  nnd  aa.  weiteriiin), 
etwa  dns  AbgesehmUe,  Gegiätteie  wfire?  ^ütvvaKop^  to;  tfMvraX^, 
V,  glbd«;  tütvTokunfj  t6j  IKm«;  (hcv%aktag^6^  wie  eimSioek  ge^ 


AK.  ÜSfl 

xakMW^^  6j  diu  Prügthu 

Gehört  ferner  mit  Verlost  des  6  vor  n  (S.  180)  und  nut 
eb^eseiiabeiiem  Nasal  zu  der  Wzfl  6Hni  zz  sskr.  ksnud:  uwi 
10  x^iaXoq^  o.  {Kvif9ahi^  ^,  Heggeh.) ^  Pßock  (vgL  ÖmO^)! 
dmnm  Mwdcikufita^,  o,  mneAri  Spiel  mit  emetn  Pfhek  \  eine  andre 
Schreibart  isl  ikMolKo^^  weleikePaesow  verwiirft;  dassettie  ^iel, 
weldies  liier  durch  mv8akA0^g  bezeichnet  wird,  heisst  auch 
u6vdeL&  und  Mmrog,  o.  Diese  Formen  kann  man  als  blosse 
dialeklisdie  Verftnd^mn^n  der  Wziormen  ansehn;  doch  ist 
es  andi  mö^ch,  dass  sie  zu  einer  Wzform  gehör^i,  wdche 
im  SsIlt«  kshad  lauten  w&rde,  und  auf  dieselbe  Weise  aus 
kf*hik  gebildet  wäre,  wie  kshud  ans  kshu»  Eine  solche  Form 
kshad  kommt  nun  zwar  nicht  vor;  allein  hier  ist  Folgendes  zu 
beadilen;  nach  einem  im  Pali  durcheebfldeten  Gesetz  wird 
sskr.ksh  stets  kh  (Bumät^eiLaesenEsBhi  snr  le  Pali  9& 
163);  ebendieselbe  Veränderung  geht  in  Dialekten  des  Zends 
vor  {Bemfep  —  Stern  über  die  JUanaieumn&i  eimger  Mer  Vol-^ 
ker  S.  17&  18L  196);  im  Prakrit  wird  sskr.  ksh  regelmässig 
likh  (Lae^en  Institutt  Ling-Pracr.  >S.  262);  eipe  Menge  Spuren 
von  dBesem  Uebergang  finden  sich  endlich  auch  schon  im  Sskr, 
^Ibst;  zunächst  erscheint  neben  kshura  als  damit  ^eichbd. 
khura,  Baeinnesserj  so  peben  kshud*ra  von  kshud,  kiei9$, 
das  gleichbedeutende  khulla,  fär  welches  bei  Wiieen  (Sanscr. 
Dict.)  mit  Recht  eineWzf.  khud  als  Etymon  angenommen  wird^ 
wie  denn  auch  von  den  indischen  Grammatikern  eine  nur  we- 
nig Tersehiedne  Wzf.  khud'  %erbreeken  (also  s=  kshnd)  ange* 
(uhit  wird.  Diese  Wandlung  erkannte  auch  schon  PoU  (£.  F. 
1,243).  Durch  Anerkennung  derselben  erweisen  sich  auch 
eine  Menge  sskr.  Wzformen  und  Themen  als  hieher  gehörig» 
z.B.  kha-t'a,  Axt,  kha«ra,  •fharf-,  khärl,  Narbe  (Schärfe 
Tgl.  eng^sch  scar),  khäd,  eehiagen,  tSdten  (nach  Analogie  von 
kshan),  khai^  verletzen  (unbelegt),  khasa,  Krat%e,  khad',  %er* 
hrnken,  khan  Ja,  Stüekclien,  und  viele  andre. 

Von  den  eben  erwähnten  Formen  heben  wir  kliad^on 
neuem  hervor;  diese  Wzf*  wäre  nach  der  eben  entwick^ten 
Regel  =  einem  sskr.  kshad,  welches  wir  grade  vermissten. 
Dieser  Form  würde  griech«  öxod^  oder  mit  Verlust  des  6  in  der 
That  xo8  entsprechen;  doch  wäre  die  Bedeutung  im  Griech., 
wenn  wir  xovdaS  dazu  ziehn  wollen,  von  der,  in  welcher  khad 
ha  Sskr«  erscheint,  abM^eicl>end. —  Allein  viel  wiclitiger  ist  uns 
die  aiDs  khad  erkannte  Wzf  kshad  in  eben  derselben  Bed^u- 
tsmg,  die  khad  im  Sskr.  hat  Aus  dem  Begriff  zereehuben,  %erbre^ 
r/««,  wie  ihn  noch  das  im  Allgemeinen  identische  sskr.  khad'hat, 
ist  Ider  der  dee  Tödtene  specialisirt  Dass  nun  die  Wzf  kshad 
selbst,  wdche  der  gebrauchten  khad  zu  Grunde  liegt,  ein^t 
im  Sskr.  wirklich  existirte,  dafiir  scheint  mir  mit  Bestimmtheit 
die  Wzf  8 khad  zu  sprechen;  weldiemit  der  Grundbedeutuhg 
der  luer  behandelten  Wurzel  %ersch0ben  angefahrt,  und  durch 
das,  sich  an  die  speeialisirte  Bedeutung  von  khad  anschlies* 
sende^  Thema  skhadana  das  Verwm^den^  Verletzen,  Tedte^,  be- 
legt ist    Diese  Wzf.  sfchad  iiann  ich  aber  nur  fiir  e|ne  durch 


188  AE. 

Umsetzimg  vonksh  in  skh  entstandene  Nebenform  der,  aufi 
khad  geschlossenen,  kshad  erklären.  Vielleicht  weist  sie 
uns  sogar  nach,  auf  welche  Weise  l<h  ans  ksh  henror^^ng; 
denn  nicht  in  allen  FAllen  brancht  ^er  Uebergang  anf  die  Weise 
bewerkstelligt  zu  sein,  ^vie  es  die  Vergleidiung  desPrakrit«« 
imd  der  Umstand,  dass  in  einigen  Dialekten  des  Zends  und 
schon  im  Sskr.  selbst  bis^reilen  sh  schon  in  kh  übergebt,  wahr- 
i^heidich  macht,  nämHoh  dnroh  Verwandfamg  von  ksh  In  kkh 
nnd  dann  Verlast  des  ersten  k;  überaus  hItniSg  gehn  ai»  ver- 
schiedilem  Verfahren  dieselben  Erscheinungen  in  der  Sprache 
herror.  GehOrt  nnn  nicht  zn  einer  dieser  Wzformen  kshad 
oder  skhad,  grie6hisch  Cx^^^^X^i^^  (über  tf^^i,  wovon 
nttr  eine  Form  vorkommt,  vgl.  Passaw^i^  Was  die  Form  an- 
langt, so  können  wir  mit  gleichem  Recht  die  Form  skhad  oder 
kshad  zn  Grunde  legen;  für  skhad  bedarf  es  keiner  Bemer- 
knng;  was  dangen  kshad  anlangt,  so  finden  wir  zwar  ge- 
wöhnlich, bei  eingetretener  Umsetzung  des  £  iftr  sskr.  ksh,  im 
Griech.  6n;  allein,  da  <5.a8nirirende  Kraft  hatte,  und  die  attische 
Schreibart  des  S  bekanntlich  x^  ^^r,  so  hat  auch  die  Umset- 
sung  in  6x  gUr  nichts  auffaUendes  (vgl.  auch  oöxoq  S.9S}.  Was 
Ae  Bedeutung  anlangt,  so  waee  ich  nicht  öx^ie»  in  aUen  in 
Steph.  Thes.  1.  gr.  angegebenen  hieher  zu  zidin,  sondern  bloss 
in  der  Bedeutung:  stechen  (scindo),  ritzen j  schr&pfen  {vgl. 
^eitethm  öxapupj  wovon^  scariflco  und  eehröpfen^.  Za  <fx^^ 
gehört:  <^a0^^,  i},  Stechen  n.  b.w.;  öxdö^a^  nröj  tf^^tf^io'^,  o, 
peschr&p/te  Steile;  6xa<fnl(npv,  to,  eine  Lanzette x  öxa&VTjpia^  17, 
ein  ilf/b  (uta  die  Grfinze  der  Rennbahn  zu  bezeiclmen),  dann 
(das  dazu  dienende)  Seil;  ob  öxaörvp,  6 ,  SteUfmile^  hieher  ge- 
bort, wage  ich  nicht  zu  entscheiden  (vgl.  Paeeow).  In  diesem 
Falle  würde  auch  hieher  zu  ziehn  sein  mit  <Ac  =  ksh:  öxavia- 
Xov^TÖ;  (fHdv9aXo^^  S  j  FaUstrfci[;  ÖxavdaXSa ^  6xav8aXii&  0)j 
€inen  Anatoee  ^eben;  öMavddXrßpoVy  rd,  takAöxa^dKaj  i},  das 
SieUhol%  in  der  Falte.     ' 

Voft  der  sskn  Form  khad'  kommt  khad'ga,  Schwert  fv^* 
S.  ]|f7). '  Da  nun  dieser  Form  kshad'ga  zu  Grunde  liegt,  ksh 
aber  durch  (p  vertreten  werden  kann  (S.  174),  so  entspricht  ihr 

griechisch  t  <fa6ya^  mit  Uebergang  des  d  in  s,  wie  es  auch  im 
skr,  erseheint  (vgl.  a.  a.  O.),  in  fpdöya^vov,  rd,  Schwert; 
tpaöytxvig,  1},  Dim.;  ^a&ydvta,  morden  (sskr.  khad  glbd.). 

Aus  diesem  Worte  wird  im, Sskr.  khad'ga-dhdnu,  ein 
Wfibiiehes  ühinoceroe^  gebildet  {Schwert '^ Kuh  eigentlich);  dft 
dieses  d'  später  fast  wie  r  lautete,  so  wandelten  die  Griechen 
diesen,  von  Indien  her  überkommenen  Namen  in  Kafxdi&To<;j 
um ,  wie  Pott  (£.  F.  I ,  LXXXI)  bemerkt 

Indeni  dies  bei  khad'ga  zu  Grunde  liegende  ksh  nicht 
durch  (^,  sondern  die  vollere  Vertretung  öip  (vel.  S.  174)  wie- 
dergegeben wird,  entsteht  die  Form  ötpa^y^  oder  mit  tf  vor  ^, 
wie  in  (parf^t  öfpaffy^  und  mit  Ausstossung  desselben,  we^n 
des  schoA  vorhergehenden  6  (Dissimilation):  tkbay  in  &fpai<a 
(ftr  <kpaflm  4te  Conj.  GL)  und  0<^'tt«>  (att  ebenfalls  ftr  öfa^ib^y 
and  zwar  zunftchst  ftr  ö^ötkoj  welches  aas  (kpotfio  entstand, 
wie  (ii60av  aus  (fey-tav),  iidtm^  insbesondre  eehlaehiem;  ihpa- 


JÜL  189 

Mwrder  (-m)  u.  B.  w«;  Ctpfhtxfov^  to,  ZoU  für  geecAtaekieieM 
Opfervkh-y  (kftayiiy  q,  das  Sehlaehfm  a.8.  w. ;  (Upayigj  ij,  SeUäcki^ 
messen  Ötpotfjfihiov^  tOj  Duh«;  6(pdyiog,  ov,  seMachiend  u.  s.  w.; 
öcpdpov^  TO,  ScAiachtlhiern.s>w.;  (Utayiayny  Opferta$\  <kpa^, 
)ia^6i,  (f^a/i^o,  BcMachUni  (kpaywLÖ^^  J,  i6w  ScUächienß  6^^ 
)vi(fTiifKOP^  TÖj  Opf ermessen  (Upay&iqj  6,  Schlichter  \  iU^ißav^ 
T(i,  Opfermesser  iLS-W.;  (kpayirr;^^  6\  -|tk,  4,  <<m  KMadsr  (VOQ 
(^(^/li  in  der  Bedeutung,  JKs^e^  Stelle  des  Schlachtens).  •— r 
d-xoikpdSj  yoq^  <$»^9  abgeschmiien\  ai^TOÖ<pafjpi^j  i^^  van  Bkit 
Geschlachteter  bedeckt -y  ^ovötpa^ita  y  Minder  schlachten ;  Suftötpa- 
»ti;p,(S,  %erschneidend\  xaTaö<pajtTtHÖ^iiydvj  %wn  Morden  iL  S.w. 
geschickt  \  xrjtöö<payua^  t6^  das  von  einem  geschlachteten  Thier 
A  vfgffatigene  H.  S.  w.        

Natürlich  nitr  fragend  kann  ich  folgende  Znsammenstel- 
Inng  wagen.    Wir  sahn  hier  ö^i  6(p  im  Wechsel,  beide,  wie 
wir  festsetzten ,   sskr.  ksh  vertretend.     Einen  eben  solchea 
Wechsel  sehn  wir  in  den  sicher  zusanun^igehorigen:  ötprtMj 
Wespe  f  und  öy^ai-öv^  Larve  der  Wespe y  Brutzelte,  Wachsscheihem 
Das  X  in  Cfpipt  anlangend,  so  ist  es  zwar  im  Gegensatz  zu  9  in 
i^X^^  sehr  auffallend;  doch  aber  nicht  unerklUrbar;  wir  werden 
aHeinemandern  Ort  zeigen,  dass  das  dorische  icXcb<(ftlrxXatK)  im 
fie^ensatz  zu^iXa'i^und  alle  dieser  fihnlichen  Erscheinungen  audi 
in  der  irotvij  (^wozu  auch  ö(pnH  gegenüber  von  (ij(ad  gehört)  dar- 
auf berahn,  doss  im  Altgriecnischen  das  nominative  -^  unter 
manchen  Bedingungen  zu  £  ward,  »Xat^s  also  nXa'i&^  nicht 
xXoi^,  und  aus  diesem  Nominativ  sich  die  übrigen  Casus,  nach 
falsclier  Analogie  der,  £  im  Nominativ  habenden,  Themen  auf 
^  Gattnrale,  entwickelten,  also  auch  ilir  Thema  mit  einem  Gut- 
tural schlössen.    Die  Dehnung  des  Vokals  in  n  hat  nichts  Auf- 
fallendes und  wird  sich  durch  viele  Analo^een  belegen  lassen 
(TgL  z.B.  OipT,v  von  V^o^(v)a.aa.).  Was  die  Bedeutung  betrifik, 
so  hiess  6y(aB  stechen ,  riisien ,  und  da  das  Stechen  einstder  be- 
zeichnendsten Merkmale  der  Wespe  ist,  so  wSre  die  ßezt^h<> 
unng  derselben  durch  ein,  aus  öxoti  und  dem  damit  identiscnen 
<^a9,  gebildetes  Thema  die  charakteristischste.    So  steht  also, 
weder  von  Seiten  der  Form ,  noch  der  Bedeutung  eine  Schwie- 
rigkeit dieser  Zusammenstellung  entgegen.    Anders  aber  ist 
e8,  wenn  man  mit  Pott  (E.  F.  1,  131;  ll,  112),  Passow  (s.  v. 
tf^n^)  die  Wortformen,  welche  dasselbe  Insekt  in  den  verwand- 
ten Sprachen  bezeichnen,  mit  dem  griechischen  Wort  vereini- 
gen wilL    Diese  Wortformen  sind:  lat  y^gpa»  ultd.  wafsa, 
day.  ocwa,  litt  wapsa.    Mit  6<pri&  wftre  diese  Verbindung 
nicht  unmöglich;  man  musste  eine  mit  sv  anlautende  Form  zu 
Gnmde  legen,  von  welcher  s  in  vespa  u.  s.w.  abgefallen  und  de- 
ren v  im  Griech.  in  <p  übergegangen  wäre  (vgL  sskr.  sva  mit 
grieeh.  <^<^os^;  eine  Trennung  von  öxad^ov  wfii^e  aber  alsdann 
unvermeidliGh,  und  tfk  das  Verhfiltniss  von  grieeh.  ((v)  zu  lat 
1L8.W.  sp:  fs,  cw,  gäbe  es  bis  zur  Erkenntniss  der  Bildung 
des  Worts  gar  keine  Sicherheit    Einen  Versuch  die  Bildung 
ZQ erkür»,  welchmi  ich  aber  mdil  billigen  kann,  findet  man 


190  AK. 

bei  A.  Bmmrf  (RSm.  LantL  S.  108).  Eine  Entodiädimg  wage 
ich  nicht  Also:  öa^vB.  17x0^,  17^  Wespe;  crtp^tutog^  a,  oy,  t^o» 
der  We8pe\  Öqnptu»,  i;  ötpnxdv^  6y  Weepennesi^j  (<9^iiJo<^,  n« 
zw.,  glbd.);  crqnpdovj  rd,  WmehmMe  der  Weepen^  6qnpt^,  6i 
irgnixtiiiiq^  eg^  weepenarHg;  öqnt^Ufxog,  S,  ein  kingee,  dem  Wes^ 
peneiaeM  dhtüich,  zugespiizfee  Siück  Jlai%]  ö^niH&ovy  xö,  eme 
weepenahnHche  ffiflige  SeMenge;  aqntKumög^  6^  ein  dem  Wespen'» 
geemnme  ähnUdu^  Ton\  8ia(kpnpi6a^  in  Weepengeetaii  brtngem, — 

aydäifOPy  dvoq^  1},  die  Larve  der  Wespen  n.s.W. 


Von  der  mit  w  anlautenden  Fom  (S.183)  stammend,  ge- 
hört hieher  zunächst:  xvvd  in  xvvia^  ^  (für  xwd-iaj  wo  9t  iu  i 
übergegangen  ist,  wie  in  ia  fiir  fia  und  sonst),  das  Jucken, 
Schaben,  Kr ai%ei  xvv^ia  =:  xvvm.  GehOren  lüeher  die  idenlisclien 
Pflanzennamen  xvvia^  Ko'in?^a,  i^xJj^cc,  1;,  Dürrm$r%\  die  letzte 
Form  nährt  sich  am  meisten  der  zu  Grunde  liegenden  sskr. 
kshnu. 

Femer  xviS'j  das  t  ist  in  vielen  Formationen  lang,  was  mit 
nnsrer  Erklärung  der  Wzf.  xvi  (S.  184)  am  besten  stimmt;  doch 
erscheint  auch  t;  (xrt3-ta>):  xvi^a^  äc/iaben,  ritzen  u.s.w.;  xi^ 
a^q^Sf  das  Jucken^  Bretmen^  la^iö^uoir^q^  eg.  Juckend^  xyurrös^  n» 
ov^  klein  geschabt  u.  s.w.;  xn^eto  =  wii&  (Ifesgch.). 

wiiot,  17,  die  Brennnessel  (von  dem  Jucken,  xviö^öq^  welche  > 
sie  verursacht);  xytdii^  vi,  ebenfalls  Brennnessel i  davon  der  Ac- 
cusat  xMa;  xvlSda,  TtvM^,  mii  Nesseln  peilsehen  u.s.  w.;  sc^i^o* 
cngy  )},  das  Jucken;  tuxraxpiSev&j  wie  Brennnesseln  brennen  (zw.). 
Mit  zwil»chen  der  anlautenden  Gruppe  emgeschobenem  o  (vgl 
&185),  xovid  in  növiq,  t3o(,  ^,  Name  der  Eier  van  schabenden^ 
Jucken  erregenden,  Thierchen:  Wanzen,  Flöhe  u.s.w.,  Nisse  (vgl 
Potl,  E.  F.  I,  107, 144;  11, 100,  198).  Beachtenswerth  sind 
die  in  den  verwandten  Sprachen  entsprechenden  Formen:  slav. 

Snida^  Jett  gnldes  (Plur.),  litt  glinda  (mit  eingesehobenem 
^al),'lat  lend  (mit  Verlust  des  anlautenden  Gutturals)  und 
alra.  niz  weisen  alle  auf  eine  schon  sehr  alte  Ausbildung  der 
Wzf.  kshn  u  in  kshn'id. 

Femer  xva^d^XXa  (wie  ^-^-aXXo),  schaben,  kraizen  u. 
8.W.  (Zu  dieser  Formation  gehört  wohl  auch,  nach  Analogie 
von  lend  für  glind,  lat  glad-ius  sammt  la-mina  fßr  glad- 
mina,  daa  Geschärfte;  denn  ksh  wird  ini  Lat  sowohl,  als 
Griechischen  und  Deutschen  nicht  selten  g.) 

Hieher  ziehn  vrir  femer:  xrci^cair,  ovrog,  6,  f  mit  idorg 
eomponirt)  hervorstechender  scharfer  Zahn]  9tv&8a^y  cueop,  J, 
(^abgeschabt)  Zapfen  (vgl.  ditöl^r^  u.  aa.);  tamddxtov^  xö^  J>iin.; 
upc»daxli& ,  mit  Zapfen  befestigen. 

Endlich  mit  ^:^  se^if*^«»,  schaben,  reiben  u.s.w.;  Jucken  ver^ 
ursofihen,  kitzeln  u.s.  w.  Davon:  xinjöiiu,  tö,  das  Abgesehmkie; 
mn^Öiiögj  6^  Ttm^arijumts  ^9  ^^  Jucken,  Kitzeln]  Ttvnf^Lmi^j  e^ 
Kitzel  errege$id]  xmfirö^j  V^  ^9  geschabt,  gdsralzt%  mntarr^p^  6; 
9»n;<fTK,  in;  xv^lifrpov,  TÖj  Schabmesser  (v^.  Bofov^;  mntörriptop, 
rd,  Dim.  von  mnfixnpl  mn^&vig^  n^  eine  Frisunadd  (?);  mnt&ndB; 


AK  191 

Lusi  haben  mch  %u  krai%eiu  —  Twv^aq  (He$i^)^äxavda  luxpd» 
Bei  aeya^:  rvaqf  werden  wir  ^  die  Stelle  von  x  vertreten 
sehn,  und  ans  dem  Begriff  des  Zerrei^ns,  Zerspalten»  ging  in 
mehrfachen  Beispielen  der  Begriff  des  HohUeine  hervor  (vgL 
S.I67  nnd  weiterhin  bei  (htanTo  mehreres  Analoge);  sollen 
inr  dessyvegen  das  Recht  Ja  Anspruch  nehmen  >  hieher  zn  set- 
xen:  /ptJ-S-o^,  tOj  Hohle,  Grubef 

bdem  diese  Wsformen  durch  Gutturale  ausgebildet  wer- 
den, entsteht  mit  %  ^^^^  ^  {&L173):  i>ix^»  wischen,  berühren 
1LS.W.;  ipTjjuayXÖ^  das  Abgesc/tabie;  ^hjxnfp,  d;  irt^XTpa;  4^- 
XTfHo,  ^fntitvpts^  ^9  ^in  Werkzeug  %um  AbkraHen  u«  &•  w« ;  ^Kxpiov, 
tOj  Dim.;  f^^K,  ij,  das  Abkratzen  ^  ^XP^9  ^9  ^9  abgerieben} 
ov^To^,  ovy  nicht  abgerieben^  fmgegerbt.  — 

Ans  i|«)  (wie  ia^pa)  entstellt  A^^'X^9  ^'täi  er  f&r^^:  ß^yja^ 
verreiben ;  ^x^9  ^t  Xteingeriebenes,  Staab,  Sand]  ^aacvös,  if,  öv, 
urrieben^  — 

Durch  H  entsteht  Umflt  in  ^^xtidv,  17,  Staubwirbel ;  aus  4^^« 
rieUeicht  ij/av-x-pj^,  schnell  {?),  (vgl.  exr^  S.160). 

Dinreh  7  aus  ^1  "^yvdq  (bei  Gramm.)  =  ^9vög^  aus  if^e: 
i^e/.  Diese  BMdnng  durch  /,  sskr.  g',  findet  sich  auch  im  Sskr«, 
jedoch  mit  andrer  Bedeutung,  in  khag'  lödten,  versümmelny 
ißhmen,  (wo  kh  flir  ksh  steht,  nach  S.187).  — -  ^iyn,  verblei^ 
nem  {obreAen},  herabsetzen,  tadeln  n.s.w.  (vgL  tpl^övq  S.181); 
4c7ua,  xö,  Tadel}  ^Mrifg,  S,  Tadler;  ^exrticdff,  i{,  öv,  tadelsUch^ 
Ä>  U.S.  w. ;  ^i^eftxög^  17,  öv,  getadelt;  a>)/iyiiff,  iq.  —  Mit  o  statt  e: 
vc^o^,  S,  TaM^  ^oyiogj  a^  ov;  4^f^'^9  ^;  ^''>  tadetsuchtigi  t^ 
^ea  =  ij«y»  (zw.).  __^ 

bdem  diese  Wzf«  durch  P*Laute  ausgebildet  werden,  w^eL 
cbe  wir,  bei  dem  Wechsel  zwischen  sekundär  antretendem  sr, 
(3,  g>  <v^  cfaeosr),  woU  alle  auf  das,  im  Sskr.  Causalformen  bil- 
dende, p  znrv^fiihren dürfen,  entsteht  zunächst  im  Sskr.  dia 
Form  kshap.  Eine  solche  Wuizel  wird  von  den  indischen 
Grammatikern  wirklich  angeführt,  und  das  daran  zu  schltes- 
sende  Thema  kshap-anju,  Verletzung,  Veberschreilungy  passt 
ganzgnC  indieBegriffsentwickelune  dieser  Wurzel  (vgl.  kshan 
xav).  Minder  passend  scheint  die  kshap  gegebne  Bedeutung: 
ach  abmaschen,  reinigen^  fasst  man  aber  den  Begriff  sich  reini^ 
9m  als  hervorgegangen  aus  dem  des  Abschabens,  Glaitens,  Po^ 
Ureas,  Sin^  so  ist  dieser  Schein  gehoben.  Endlich  wird  aber 
kshap  auch  die  Bedeutung  werfeti  gegeben.  Sehr  zweifelhaft 
bum  schmnen,  ob  es  auch  in  dieser  Bedeutung  hieher  gehört; 
daior  spricht  der  Umstand  jedoch,  dass  in  derselben  Bedeutung 
auch  kshi'p  und  kshu-l>h  vorkommt,  so  dass  mau  hier  alle 
drä  Formen  ksha,  kshi,  kshu  auf  dieselbe  Weise  begriff- 
lich entwickelt  zn  sehn  glaubt  Die  Bedeutung  wfire  aus  der 
des  Stassene,  welche  wir  sehe«  in  kshan,  xay  sahn,  hervor- 
g^i;angen.  Im  Lat  erschemi.  cBese  Fomation  in  sc  ab  (scha^ 
bm)j  un  Ahd.  in  sj^apn  (Grimm,  P.G.  y/^  nr.  78),  slav.  ckou- 
bou  {ßabrawdsg,  L  L.  S.162}9  litt,  skabns,  e^Aarf  (vgl  auch 


193  AK. 

Poif,  E.  F.  1,140)9  ^o  ^^  mersl  anftge^Sgte  Bedeutung  der 
Grundform  a;  wiederkehrt 

Ans  dem  Griechischen  stellen'wir  zunächst  gegenfiber  ^<p 
von  i)'«  =:  ksha.  Davon:  i}^aMxp<)^,  a.  dv,  %erBchaU^,  «^r- 
reibbar;  ^a<pip6q;  ^qfapirriq^  0,-  -Xti^,  >?,  glbd.;  4^9>apta,  1;, 
Zerreihbarkeit  n«s.w. 

Femer  gehört  hieher  nach  Analoge  des  sskr.  fi-Ia,  a^- 
man  Siein^  lat  4)ds  (vgL  S.  156):  ^^iifpog^  17,  ein  kleiner  glai- 
ier  Siein,  Siimmaiein;  ^fdqf^gi  ^^yB;  •^(po^i  "^vUx  4^^a£, 
glbd.}  "^(plov^  '^dj  Pinu;  ^^vo^^  17,  ov^  von  Steinchen  gemacht 
(zw*);  "^^^nSy  ^Sy  kieselartig \  ^qU^o^  tml  Steinchen  rechnen, 
ahetimmen\  injgnÖr^Si  ^^  Rechner \  ^itpUirmd^  ^,  iv^  »um  Rechnen 
gehörig;  iniq^j  ovo^  6^  grosser  Rechner  \  ini^piö^,  to^  Beschluss 
(durch  Abstimmung);  ^^q^iö^ar&^ri^y  tg^  von  der  Art  eines  Volks- 
beschiusses;  ^(pmTog,  i{,  ov^mit  kleinen  ^Steinchen  ausgefidlt, 
ausgelegt  U.S.W.;  iH9«>^W,  ny  Verfertigung  eingelegter  Arbeit.  — 
dvaT^q}Ufii9  17,  neue  Stimmensammlung;  di^t<puSToq^  ov^  nicht 
durch  Stimmen  gewählt]  i<ioipn<ploLj  17^  StimmengleicMieit \  9rap^* 
gnl  (alter  Locativ  für  -9),  einstimmsg. 

An  die  Wzf.  4^iea  s  ksha  lehnt  sich  thtaxtt  in  der,  aus  dem 
Begriff  schaben  durch  das  dazwischen  liegende  seheeren  (v^. 
tfxoä  und  ahd.  scar,  Pflugschaar)^  entwickelten  Bedeutung  gra- 
ben {yfgL  Pott,  £.  F.  1, 140);  dieselbe  Bedeutung  hat  das  auf 
dieselbe  Weise  entstandene,  vom  durcji  Verlust  .des  s  verstüm- 
melte, slav.kop-ati^raAeii(/9o6roirtfÄrjfI.L.S.104).  AhoKhtdnrQj 
graben;  övwr^dyny  4,  Werkzeug  %um  Graben\  Öwxndviov^  W  (zw.), 
Dim.;  6wit^itveig\  6wmavnxn^y  S^  G ruber \  Öwinsrog^  ö,  Graben; 
axanro^j  n^  ovj  gegraben  \  axannipy  J;  (huinrufa^  ^^  der  (dif) 
Grabende]  (fxa'fifia,  to,  OruAe. 

anan^ifia^  17,  ein  Sfnel,  wo  durch  ehien  aufgerichteten 
Pfahl  (o^iVTr,  Abgeschabtes^  wie  Öwiko^^  crxoXfto^;  Vgl.  TecvicLkuryti; 
S.  187)  ein  Seil  ^ng,  an  welchem  sich  zwei  Jfln^linge  gegen- 
seitig in  die  Höhe  zu  ziehn  suchten;  cma^jitp^eom^  ftuf%iet4e»\ 
icTTeanro^  WO  o  =s  dem  sskr.  Präfix  ut  (vgL  dpvaao,  H.  A.  L.  Zu 
183a  Ergzbl.  330  und  /a). 

Mit  tp  fltr  9r:  arxa<p  in  arxafpiij  17,  Graben;  mtaqnvq^  Sy  Grä* 
ier%  cmaqnviOj  graben;  «rxa^eirrif^, j5,  Gräber;  orxoupevaigj  cnea- 
ipeia^  17,  das  Graben i  crxcc^Btov,  rrf,  Werkzeug  zum  Graben;  aiea- 
tpsTO^;  cntatprtvi^y  Sj  Grube;  öxicpoq^  to,  das  Graben,  der  Gro' 
ben,  ein  Grabscheit  (etwas  Ausgehö/Ütes)^  ein  hohles  Gefäss;  der 
(hohle)  Sehifsbauch  u.s.w.;  (htatpia^  17  (sicil.),  glbd.  —  Cna^Vi^ 
17,  (ausgegraben,  ausgehOlüt),  Trog,  Schifn.8.w.;  cntatpioii^  ti», 
Dim.  von  67tdqni  und  67id<pog  u.8.w.;  die  eigentliche  Bedeutung 
schaben  tritt  darin  hervor,  dass  es  auch  eine  besondre  Art  die 
Haare  abzuscheeren  bezeichnet;  iJnaq>ig  =  ihtpupio^  und  eine 
Wurfschaufel,  worin  die  in  6yti  ausgebfldete  Bedeutung  sich 
geltend  zu  machen  scheint;  ^naqn&trtpurv^xdyWurfsehaufel;  ^q- 
(piiiovy  To,  Dim.  von  cmatpigi  crxa^xrtg  {oitcc^iftiis  zw.),  4?,  dier 
den  Nachen  bewegt;  mtatpeiai,  einen  MeHsehen  in  einem  Trog^ 
nach  einer  persischen  Todesstrafe,  umkmtmen  lasuni  OKognv 
Hk,  4,  diese  Todesstrafe.  .     •  .       . 


AK.  103 

Bei  den  Füchsen  ist  das  Graben  von  Lödiern,  in  denen  sie 
ach  verstecken,  bekanntlich  äharakteiiitisch«  Daher  moss  man 
das  aach  formell  hieher  ffehörige  crxac^cSpi?,  i;,  Füchsrntt,  hie- 
her  ziehn  (vgl  PoU,  £.  F.  II,  141).  Eine  andre  Form  ist  xaup&pn 
mit  Verlust  des  anlautenden  er.  -«-  Durch  ähnliche  Ideenver- 
bindnng  entstanden  auch  die  sskr.  Wörter  f&r  Fuchs:  khikht 
und  khinkhira  (von  der  Wzf.  khan  graben),  —  Gehört  aber 
<na(p&^  hieher,  so  dürfen  wir  auch  ohne  Anstand  mehrere  Na« 
men  des  Fuchses,  welche  der  Form  nach  zu  der  Wzf.  o-^i^  u. 
s.w.  =s  sskr.  kh'id  (S.  168)  passen,  dorthin  ziehn.  So  zu- 
nächst: xi8^d<pn9  ^9  Fuchs,  (von  der  Wzf.  7u9  S.  1.69,  tfer  spal^ 
ttnds,  grabende) ;  dieses  Wort  wird  gewöhnlich  von  einem  Ad- 
jectiv  xida<^,  97,  ovj  echiaU,  abgeleitet  Da  die  Schlauheit  die 
charakteristische  fiigenthünilichkeit  des  Fuchses  ist,  so  ist  es 
nicht  zu  verwundem,  wenn  das Verhfiltniss  wolil  umgekehrt  ist 
und  ein  Adjectiv  mit  dieser  Bedeutung  aijis  dem  Namen  des 
Fuchses  gebildet  ward.  Doch  kann  ich  nicht  unbemerkt  lassen, 
dass  im  Sskr.  von  kh'id  ebenfalls  ein  Adjectiv  mit  der  Bedeu- 
tong  UsHg  stammt;  nämlich  kh'itvara.  Nebenformen  von  xL^a- 
(^  sind  axM-oupoq  (Wzf.  axi{v)9  S.  169)^  xivicUprj;  davon:  w/f^ 
id(6tog^  ov;  wSd<f>u}^^  ov,  listig  i  Tttioupevmf  UsHg  sein^  (ftuch  xi/ihz» 
(feto  für  wif9a(pevfa  mit  verlornem  9). 

Diese  Analogieen  bewegen  mich  zu  <rxi9  ferner  zu  ziehn: 
xtva^Qgj  To,  Fuchs;  was  die  Bildung  anbetrifit,  so  ist  sie  aul 
£e  TteConjugationsclasse  w»9  f^r  <nav9  zurückzuführen;  zwi- 
schen S  und  V  ist,  wie  in  dem  sskr.  kh'inad*mi  von  kh'id, 
ein  verstärkendes  (gunirendes)  a  eingeschoben  iveA.  Tsva^oO* 
nyadog  ist  also  der  Spaltende.  Davon  xim^iov,  t({,  Dim.'' 

Wir  Kehren  zu  anan  zurück.  Mit  Verlust  des  er  entstellt 
die  Form  lea^r  in:  xa^r-cTo^,  o,  Grabenx  femer  gehört  lüeher, 
vrie  schon  Pott  (£.  F.  1, 141)  bemerkt :  K^^ro^,  o.  der  Garten 
(der  gegraben,  bearbeitet  wird);  das  17,  als  Dehnung  des  ur- 
sprnnglichen  a,  ist  eine  Art  Vriddhi,  wie  in  ^i^n^^i  rnniov^  wr^ 
^wffTÖ^  Dim«;  mptaXog^  a,  oy,  zum  Garten  gehörig;  Kt/ptivo^ 
m  Gerten  bauen ;  xirnevrd^,  1$,  üV,  m  Garten  gebaut^  Kttnewrifto^ 
%h  mw  im  Garten  gebaut  wird;  xrinsviia^  to,  das  im  Garten  Ge^ 
oogene;  Toitnsvq^  xftnsvnig^  6,  Gärtner  i  Ttrtnila^  r,,  das  Ziehn  ei^ 
nerP/knzei  htix^mo^^  ov,  im  Garten j  oder  dazu  gehörig. 

NSt  X  fflr  kshund  o  für  a  entsteht  xoor^  eigentlich  mit  dem 
Meaer  abschaben,  dann  abschneiden^  abhauen  und  allgemein 
hmim,  schlagen  (vgl  Pottj  £.  F.  1, 140.  II,  669) ;  slav.  entspricht 
l^ob-ati,litt  kap-oju^  persisch  käf-ten  mit  Dehnung  desVo- 
l^als,  ^e  in  küf-ten  gegenüber  von  sskr.  kshubh.  —  xomroy 
Msuen  tu  s.w.;  xo^rro^,  ij,  6v,  gesehlagen ;  xonuov  (spät),  xd- 
Ttawv  (zw.),  t6,  das  Stiidt;  xoflr«5$,  o,  Meieeel;  xo^,  »J,  das  Sta- 
<<e»  u. s.w.,  xo9r^,  ^,  Messer;  xondpiov,  1*0,  kleines  chirurgisches 
Messtr^  numtro^Of  Jammern,  mit  Schlagen  an  die  Brust  rerknüpfl; 
^^o^iOi  Schlag ß  xdfifux,  tOj  das  Geschlagene,  Stuck  U.S.W.;  xoft-, 
(^Ttoir,  T6y  Dim.;  xo^ifiaTixoV,  )f,  ov,  aus  einxelnen  Stücken  bestem 
^;  XQfiffaTia^,  d,  der  -viele  Abschmtie  in  der  Rede  macht;  xo- 

13 


19t  AK. 

'  vciigy  riy  dieBeBehnUtme^  GeBtut%ie\  9eAitavov^  W,  Messer,  aliesj  uro 
mil  ttian  schlagen,  stossen  kann ;  7umavi4^,  stossen ;  xoTtavurrr.p, 
o,  der  Stosseri  ximavumipiavy  tJ,  Mörser;  seowrif,  17;  «OTm^i^,  to, 
eine  Art  Backwerk  (vom  Zerhauen  der  dazn  gehöri^n  Speisen); 
xonTOLpuyPf  TO)  Dim.;  daher  gehört  auch  wohl  hieher:  no^ig^  17, 
eine  Mahlzeit  bei  den  Lacedämoniem,  welche  man  an  gewissen  Ft* 
stengab  u.s.w.;  xonl4to,  diese  ourniq  feiern}  Tuhnq^  6,  ein  Sehwd' 
l%er  {ein  Worthauer,  Zungendre^cJier)\  numlifOy  windöeuiein. — 
9eo?ttaTi7$,  9,  Todtengräber  (reiht  sich  dieses  Wort  an  die  Bc^den- 
tung  von  (TjeaTT-To?);  TtonTti^  1?,  Schnittlauch ;  ob  auch  xoTriy&pov, 
To,  eine  wilde  Gemüseart,  ist  zweifelhaft,  ^(oko^^,  97,  dms  Zer^ 
schneiden ;  aSuLxonoq^  ov,  un%erhauen ;  Xhtix6nTtig,  6, 4&r  hrunai' 
Ttmjg,  Spötter?);  9rapax(»rTcxo^  if,  oV,  mit  Wahnsinn  verbunden;  — 
ap/vpoxoTreo,  ein  Mün%er  sein;  dpyvpoxxmtiovf  to,  Werkeiuii  des 
jUmn%ersß  dpyvfo/iumum^p^  6,  (Cratmus  bei  Pollux).  dproxojnxoc, 
7l9  6v,  %ur  Bäckerei  gehörig ;  ^vpoxonlay  g?,  das  Klopfen  an  die  Tkur. 

In  lumas  sahn  wir  die  Bedeutung  gestutzt*,  in  dem  za  dieser 
Wzf.  gehörigen  slav.  skopiti  tritt  aber  die  Bedeutung  kastriren 
mit  Bestimmtheit  hervor  {vgl.  Pott,  E.  F.  II,  140) ;  dalier  dürfen  wir 
auch  ohne  weitern  Anstand  hieherziefan:  ^0Ln&v,iavo^j6fEapaMK 
Durch  Assimilation  des  nx  in  xoott  wird  xotto,  und  dann 
ionisch  xoo'ao  gebildet  in  xoaaoq^  o,  Ohrfeige,  Schlag  (ygl.  Polt, 
E.  F.  n,  30);  davon  xoaari4oiiai,^  ohrfeigen.  Hieher  eehört  auch 
xoTxaßog^  6,  oder  wcraa^oq^  auch  ^rra^^ (mit  Vertust  des  an- 
lautenden x),  det*  Name  von  eu^em  Spiel,  wo  ein  geschleuderier 
Weiniropfen  mit  einem  Schlag  (xo^ttoj)  in  ein  kleines  Gefäss  fallen 
musste.  Davon:  ouyrtäßioVf  xorraßetov,  to,  das  melaUne  Gefäss^ 
welches  %u  diesem  Spiel  diente ;  xotto^,  17,  eine  Art  Becher;  otor- 
To^wfd^,  17,  6vf  %um£ott  gehörig;  WTToßi^tö,  denSL  spielen;  sco-r- 
To^^^,  a;  ^urvra^iqj^^  das  Stielen  des  E.;  xaXa«eoTxa^, 
den  K,  schön  spielen, 

Andie  Wzf.  ^  entsprechend  sskr.  kshi,  lehne  ich  ^<6  in 
?i<jS.o$,  To,  Sehwert;  ich  fasse  den  Begriff  Schwert  auch  hier 
wie  bei  (pwyavov  und  bei  wmig  als  das  Zerschäbende,' Zerhauende, 
Im  Sskr.  finden  wir  kshrp,  im  Zend  ^if  (Burnouf,  Comm.  s.  L 
Y.  I,  477)  in  der  Bedeutung  werfen,  welches  (nach  S.  191)  viel- 
leicht auf  ähnliche  Weise,  wie  fy^  aus  fy,  aus  kshi  entstanden 
ist  Daher  kommt  kship*an  i  Wurfgeschoss,  mit  welchem  ich 
früher  emmal  ^oq  zusammenstellte.  Allein  der  Zusammen- 
hang ist  nur  radical.  Pott  (E.  F.  II,  215)  vergleicht  arab.  Uu^ 
fsaif,  Degeti,  damit  und  hält  ijlxpoq  för  asiatischen  Urspnms^, 
wed  man  vielleicht  asiatische  Klingen  benutzte.  Ich  kann  die- 
ser Ansicht  nicht  ffut  beitreten,  weil  §Apo$  schon  in  der  ftühe* 
sten  Zeit  einen  solchen  Reichthum  von  Derivaten  ans  sich  ge- 
bildet hat,  Lehnwörter  dieser  Art  aber  in  den  Sprachen  |e- 
wöhnUch  sehr  unbeweglich  nnd  zeugungsunfähig  st^hn. 

Also  ^oq  (dor.  (mxpoq;  auch  fykt>oq  soH  eme  dÜEdekHsche 
*orm  sem),  To,  Sciuvert,  Degen;  fy^lov;  bfv9pu}v;  fycAeaiav;  §*- 
9^w,  TO,  Dim.;  fy(piipn<;^  e$,  mit  dem  Schwert  gewinnet;  fyiplac^ 
^ifioq.o,  alles  Schwertfötmige  n.s.w.;  ^«^oj,  eine  Art  kHegeri^ 
^chen  TamM  tanzen;  ^ur^,r6;  ^ioTt5$,iJ,  dieser  Sehwerier^ 


AK.  i9S 

imn;  fyfumtp;  fyfpumk^  ^j  DegengAeiA*  In  Zssetzungen  fytfn 
fSr  &^,  wie  das  Thema  lauten  wurde,  z.  B,  fy(p7t(pofi&j  ein 
Sektert  trugmi.  ^^  ' 

Hieher  gehört  ferner:  {i<pa^  ol,  dfe  Euen  (geBchärftes,  oder 
»ektthmdeB,  kobelndeef)  mn  HobeL 

Ans  der  Form  wo  Ar  om^  entsprechend  sskr.  kshn,  leite 
ich  »1^  hl  »«^•ifXft^,  i^o^,  )}f  ^jrA  Ich  ziehe  das  Wort  za  die- 
ser Wturzel,  weil  ans  Hur  so  viele  andre  Axt  bezeichnende  Wör-  - 
ter  henrorgebildet  sind,  wie  dijivri^  'k&jbxw;^  tndnapvov  ii.s.w.*— 
Von  itv^Xiq  kommt  «t^n^t^«.),  mü  derAxi  schlagen ;  «v^X^mf^,  d, 
BUemicU  {Heegek.'). 

Gehört  hieher,  mit  Vertretang  des  za  Gronde  liegenden 
ksh  durch  er  (S.  177):  cr&x  und  o-o^,  so  dass  diese  Formen 
identisdi  mit  ^^^  wftren  ?  Was  aa^  anlangt,  *  so  spricht  die  Be^ 
deutoDg  sehr  daftr;  es  erseheint  in  araßanoq^  ^,  &Vf  zerbrochen^ 
iertummerij  morsch i  araßaimj  xerMbnmerni  oaJ^OHxr^gjOy  Tkrtrünj^" 
merer.  Als  Grundbedeutung  und  Uebergfinge  nehme  ich  scha* 
hm,  %er$chahen^  %erreibenu.s.'w.^  wie  wir  schon  mehrfach  fanden« 
Gehört  auch  cdß^avov,  t6,  dazu:  ein  Titch  zum  Abwisch^^  Ab" 
todmen  {Abschaben?  Tgl.  kshap  S.  191). 

Sdiwieriger  ist  die  Frwe  noch  bei  o-air.  Dieser  Wzf.  wird 
die  Bedeutung  favl  in  zwei&cher  Hinsicht  gegeben:  1.  favl  als 
kiMchen  Geruch  v^^eäend,  %faui  als  ieicht  zerfallend,  (zerreib^ 
hat)  morsch.  Eme  dieser  beiden  Bezeichnungen  muss  vorge- 
waltet haben;  war  es  die  erste,  so  würde  icii  wenig  Anstand 
nehmen,  <roat  zu  der  sskr.  Wz.  sphu  zu  ziehn  und  identisch  mit 
i&a,  fauler  Gentch,  zu  setzen.  Die  anlautende  Gruppe  wäre 
wiehii(oW(Swl86)  durch  einen  Vokal  gespalten,  uiidt^r,  welches 
srade  m  dieser  Wurzel  hanfigmit9tvechselt(vgl.y^<r^(v)),  ein- 
getreten. Waltete  dagegen  ursprünglich  die  zweite  Beziehung 
vor,  so  würde  ich  «rosr,  wie  das  eben  erwähnte  craJßy  zu  kshap 
stellen  und  wie  dort :  zerschaböar  als  Grundbegriff  aufstellen. 
Entscheiden  lässt  sich  die  Frage  jetzt  wohl  nicht;  aber  f&r  die 
Richtigkeit  oder  hfihere  Wahrschemlichkeit  der  letzten  Ansicht 
spricht  die  Analogie  von  abtß-oauiq  und  dem  gleichbedeutenden 
(ra-^.,  welches  sich,  wie  craTc  an  kshap:  ^9,  so  an  4^^ 
(S.186)  lehnt  Wir  setzen  also  auf  jeden  Fall  f&rs  erste  aan 
hieher:  0-97^61  {üränov),  morsch  machen,  (es  ist  ächte  GausaUbrm 
nadi  Bopp,  Gr.  s.  590,  kshäp(aj)  =  (nrrvitj)  und  kshapaj  =s 
a(»r(ej)  nach  Analogie  von  snäpaj:  sn&paj);  arinTo^,  ^9  o'^i 
^^a«5  ^,  verfaulh  oipmMo^,  ^,  6v;  inr^rnfpco^,  a,  ov,  faui  fna- 
chead]  017^,  9ro^,  6, 17,  ein  fauliges  Cresehmir  u.s.w.;  <r^4^,  1}, 
FssbdssfoifntStiv^  n,  Fdsdniss%  cnitsuidovwoq^  ri,  6vy  zur  Fmtlmss 
S^hbrig^^  an^imidv^^  eg,  faulig '^  cnpretJö,  durch  Fduiniss  betrrr^ 
iimde  Gifte  vergeben  ^  oiTsrnf^  17,  einMiitelj  durch  das  man  FätUniss 
kwirki. 

GehM  hieher  av^la^  17,  Tinl^t^ch  (ist  die  Feuchtigkeit, 
die  er  fahren  lässt,  ids  etwas  Faules  bezeichnet  und  danach 
der  lisch  beaannt?);  aTptütop;  ojineMfioVf  to,  Dim. ;  oT^unf,  to, 
<nm$,  1;,  dSr  JRüekanknoehen  des  Tintenfiseks,  der  sogenannte 

15* 


i96  AK. 

Meersehmm.  —  ewrntla^  17,  leiehiet  Fmden\  dxpocramn^,  kj  m 
Ende  faulend.  — 

aa^poq^  a,  ov,  mareehf  verfauii^  aoatf&xri^\  croatfla^  ij,  FM" 
nies;  aanpLag^  o,  aUer  duftender  Wein\  <rempl4»l  traarpto&i  oa- 
7Kp6(o^  araitffvvo},  faul  machen. 

Da  uns  die  Foimen  caß^  acm^  cro^  sich  .gegenseitig;  zu  be- 
leuchten scheinen,  so  erwtibnen  wir  erst  mer  das  eigentlich 
zu  ^^  (S.  186)  gehörige  croS  in  cra^po^^  <f,  6v,  mareck,  eckamck 
a.s.w.;  ao&pdxvq^  n^  Mor»chhai\  <ral^p6&^  marsch  nuiiken}  tri" 
^pcdfux,  To,  das  Morsehe.  *-      

Die  Formen,  welche  der  imSskr.  mit  kshn  anlantendeil  ent 
sprechen  (S.  183  ff.),  bilden  durch  Anhängnng  eines  p  zunfichst: 
mit  Vertretung  von  ksh  durch  <ne:  cxvibr  in  oxvinx&y  schaben, 
s^chahen,  ah%wackenj  knickern  U.S.W.;  <ntitm^,  if,  ov;  amvu^g^ 
if ,  ov,  Knickerei'j  oxyinorriq^  17,  Kmckerei\  o-xyt^,  t?ro$  und  ujkig, 
ö,  17,  em«  Afneisenarij  wdehe  die  Feigen  benagt  \  mit  Vokal  zwi*  1 
sehen  der  Qiilaütenden Gruppe:  aidw^^  6,  =  oxyn)/  (zw.);  <r»M*  ! 
TTTfi)  und  arxrjviKTto  =  (mvinro)  bei  Gr.;  doch  ersdieint  3l<x<n^^^ 
vinroy  zerbrechenj.  bei  späten  Autoren.    Mit  Verlust  des  v  er-'i 
scheint  crxt^  =  orKvl^\  (y7evT<^6s  =:crxvtfK6q  und  orxt^  =  mtwjto- 
Ttiq  also  fiir  ein,  nicht  vorkommendes,  cmvUpn  stehend.  —  Wie 
ist  es  mit  a(piyyia^  ^,  Gei%?  SoUte  dies  späte  Wort  nicht  eine 
Umsetzung  von  awupUi  sein  ? 

Indem  das  anlautende  a  ausf&Ut,  entsteht  sn^t^,  vKog^  (tfM; 
bei  Gr.)  o  (17),  =  axva)/;  imutoq^  ij,  ov,  j=  crwt«oV;  xmpo^  1},  ov,  = 
oxn^  U.S.W.;  xvlnoTTiS  =5  orso^Mr.,-  wnircia;  xMoria,  17,  l^tiMret; 
xnTroä),  ktiausem;  (das  von  Po//^  £.  F.  1,  245.  IL  224,  mit  <rKwi 
verglichene  nhd«  kneifen  bei  J,  Grimm,  D.  G.  y/^  nr.  126  ist  auf 
dieselbe  Weise  >vie  hvvk  entstanden;  ebenso  ist  das  godiische 
hniupa  (•/.  Grimm  lur.  202)  aus  einer  Wz£  entstanden,  welche 
im  Sskr.  kshnu-p,'im  Griech.  xmm  lauten  \VQrde,  wie  ich  hier 
beiläufig,  ohne  weitem  Beweis,  anmerken  will). 

Mit  7  für  H  (vgl.  Kf^ffTTT«),  yvaTTTco)  erscheint  TvUp&v^  o,  Fäs>, 
Gei%hahj  n.  p-  ' 

Wie  ^atp  (S.  191)  zu  .^,  so  verhält  sich  femer  uvagf  zu 
xva;  es  erscheint  in  xvaicTfay  kral^am  (schaben),  aufkraizen, 
krempeln  (lotvid  S.  180^,  walken  (vgl.  w^roi;^  ungeferbi)i  eine 
weichere  Form  ist  /i^a^rxco,*  yvotTtroq^  ij,  Sv,  aufg^rai%i;  Hvi- 
vtTtöp;  Yvdnro^fiOf  Walker;  xvä^i  yy^^^^V^  das  Auffcrui%en, 
Aufputzen  i  xva<poqi  fvatpo^^Of  die  stachlitAe  Karde  der  Wialker; 
xvaifuxoj^  VjOVi  yvcuptxog^  if,  oV,  %um  Walker  gehörig f  ttvatpa^ 
Xov;  yvfjupoikovj  to,  die  beim  Tuchscheeren  abgekraizte  Wolle ;  yva 
tpahäv^  TO,  ein  »olliges  üCmul;  waqwi^i  yyaqfivg,  o,  WaUter-, 
ifVOLqHvfül  yvatpev&f  walken  \  ^tvaq^BZov,  (itißa<pniov) ;  ^va^^k^y,  to, 
WalkerwerksMli  xffoupepnato^j  Vjov;  yva^ftwiMoq^  ^S  ov»  mms 
Walker  g^rig. 

Wie  ^<po  zu  if^of^,  SO  verhält  sich  ^vrt<pn9  v^  zu  9tva^;  es 
heilst:  «fa«  Jucken,  die  Kraine  (vgl  xmiofid;,  4^pa). 

Wir  ffehen  zu  den  sekundären  Formatioiien  durch  X  über; 
das  X  ist  hier,  wie  sonst,  wie  sich  aus  dem. Wechsel  ergeben 


AK.  197 

wird,  Vertreter  von  p;  hier  erscheint  zunftchst  von  ^ai  i}/aX 
in  dem ,  durch  sefaie  Bedeutung  sich  entschieden  als  hieber  ge- 
h^kig  erweisenden  ifaX^iacrm  (vgL  ^av(a  S.  172)^  berühren  \  \\,a' 
Xa7[i«,  70y  <la9  BtrnMe\  i>aXoat^6q^  i,  6v,  berührt.  — 

Hieher  gehört  oach  i>aX  in  i^Xocxai^a,  rt,  ein  fabelhafter 
Pftamnennomenj  femer  t^X  in  iptikaipd&i  berühren,  betasten^  es 
ist  zusammengesetzt  ans'  ipnXo  (wohl  gehabend)  und  wp  (vgl. 
ast^m)  berühren,  also  eigentlich  Uiehi  berühren.  Endlich  ^aX3,c^ 
«do^,  i;,  dieSehsere  (von  dem  aas  schaben  sich  entwickelnden 
Be^nß  eeheerenj  vgL  4«  echearen,  und  weiterhin  xetpo,  so  wie  aa. 
schon  vorgekommene  und  noch  vorkommende  Beispiele);  fer- 
ner hm»t  i)«cX^  em  Gewölbe  u.s.w.  (über  den  Zusammenhang 
dieser  mit  jener  Bedeutung  vgL  das  bei  Pa^^mr  aus  Galen  An- 
gemerkte); T^^aXLiiov^  TO,  Dim.;  ^^/aXi^tö,  eehneidenj  wölben  ^  ^. 
Tuovd^,  ^  j  ovy  ^eechnälekj  gewölbt 'j  y^Xtdo&j  wölben;  ^paXId&fioLj 
Tciy  Gewölbe^  ipaXidwu^qt  f},  cSv,  gewölbt. 

Gehört  zu  den,  mit  &Xj  für  sskr.  ksh,  anlautenden.  For- 
men nach  derselben  Analogie:  crxct'^ls,  V9  «ine  gabelförmige  (ge- 
spaltene?) Siülze,  eine  einechenhlige  Leiter  f  oder  stellt  es  grade- 
zu  Sar  T^foklg  und  ist  eigentlich  ehenfaüs  Scheeref  Ptf««o#r'«  Ver- 
gleich mit  scala  ist  ganz  falsch;  denn  dieses  gehört  zu^^scad 
mitNas^  scand  steigen, —  Von  ar^aki^  kommt:  c^^^^^^h  ^^e 
durch  Gabeln  etüt%ens  ^rx^Küd^nUy  '^Oy  die  ätüt%ende  Gabel. 

Mit  one^  fiir  ^ :  atpaX-dcrcnaj  nt%enj  stechen  (vgLo-^o*  S.188); 
bei  Uesgch.  on^Xo^,  6,  Steehdorn. 

Mk  mt  fmr  ksh  in  crnaXy  graben,  entwickelt  durch  den  Mit- 
telbegriff  «rAarr^f»  aus  dem  Grundbegriff;  schaben  (vghaManrta); 
hieh^r  gehört  das  ahd.  scollo,  Scholle;  femer  mit  dem  ur- 
sprun^cheren  r:  sear  (in  Pfiugschaar  (SA92)). 

axdXX»  (für  <rxo^*ji-mi,  ^e  ConjXL,  oderoxaX-ajA-mi, 
lOte  Conj«  CL),  scharren  n.a.w.;  OTfaXcri^y  37,  das  Scharren  u.s« 
w.;  ouaXi^fiij  Werh%sag'$ann  Scharren;  arxaXi4ay  scharren  (eM. 
fluneaU^  mit  phonetischem  Vorsatz  des  a);  aitaXunq^  (neakaunq 
(zw.),  Vf  cTtaXuriioq,  6  ==s  «neotXirK;  cncaXco^p,  o,  der  Grabende; 
oxaXum^pioy  s=  oiettXt^;  axaXidtva  =r  cneaXt^o;  crxaXevg^  ^,  der 
Grabende;  otTnaXewA  =  cntdXXi»;  cntaXsvTr^q  ^cs.  crxaXev^;  <rxaXctxn^, 
^,  das  Behacken;  cntaXda^  i?,  glbd;;  cmdXev^,  to,  das  Gehackte; 
oTtaXnl^popy  TO,  am  IKerA«6tf^  iler  Bäcker ^  Feuer  und  Kohlet^  »ii- 
summen  %9§  scharren,  «m  schüren.  NebeikTormen  dieses  Wortes 
and:  cuaXasfov^  axdkf^pav^  oTuiXav^pop ,  irxaXai^pov ,  und  mit 
Wechsel  zwischen  tt  und  x:  tmclX^jiov^  cmdXa^povy  crroäav- 
^poy,  (rsceXai/&por,  und  mit  Verlust  des  <r:  v^dXal^pov.  —  ountaX- 
Toq;  daxaXe&rog;  äoTtaXo^^  ov^  nicht  gegraben  u«S*w. —  ocrxaX- 
01^,  n^wooff^  Prüf,  ut iiteht  (vgl  opvao-oi  und  H.A.  L.  Z.  1838. 
Ergzbl.  330). 

Die  Grundbed^tung'tfcAoAtfit  tritt  wieder  mehr  hervor  in 
ffxaXijLoq^  ö,  Pflock  am  Seitenbord  des  Schiffes  (der  abgeschabt, 
y^L  amoko^  n.  aa.) ;  CTtaXuldiov^  to,  Dim. ;  femer  in  anaX^r^y  i;^ 
Messer,  welcher  schwerlich  ein  fremdes  Wort  ist  Weiter  tritt 
Ne  hervor  in  axaXi^,  n»  Schals  (vgl.  goth.  skil-an,  J.  Grimm^ 
D.  6.  n,  54  Nn  563),  das  was  sieh  abschalen  lässt-y  oKaXliov^  x6, 
Dim.—- 


Wie  wndlai  m  deäi  völlig  identischeii  <m£Ko^(ß.  206)^ 
verhält  sich  auch  danaX^a^og,  o,  4,  mp»  dormgeB  OeBirSuch] 
zu  der  Wzf.  <neaX;  nach  der  Analogie  von  wtai^a^  und  andemi 
ans  iüeser  Wz.  gebildeten  Namen  von  dornigen  Gewächsen^! 
ziehe  ich  daher  auch  dieses  zn  dieser  WomeL 

Die  Bedeutung:  beharren,  §rmken  tritt  wieder  hervor,  in 
o-xaX-a^-tSpoi,  gräöetn;  diese  Form  ist  durch  Ausatz  eines  ^ 
gebildet:  arxaXo^^  und  entspricht  einigermaassen  dem  lateini- 
schen scrut  filr  scar-ut  m  scrntarL  Im  Griechischen  ist 
sie  ausser  durch  ^  nodi  durch  vo  gemehrt;  davon  (necEXa^t'pfuz, 
ro,  Grübeln^  Poswi  oxoXa^vpffaTioy,  to,  Dim«  — • 

Da  es  fest  stdit,  dass  o-  in  dem  anlauteüden  an  abfSlt,  so 
kann  man  hieher  ziehn:  luk  in  ud'neXXa.  17,  und  dL-xeXXd:  je* 
nes  eine  Backe  mit  einer  Qia  t&r  ftta,  PaU,  E;  F,  I,  228),  -dieses 
tnit  %wei  {di)  Zacken  *,  der  ursprünglichere  Vokal  a  wäre  hier 
durch  £  vertreten  und  Xk  wohl  aus  Xi  (Xj)  hervorgegangen  (in- 
dem Suff,  to  =  sskr.  ja  antrat). 

Dennoch  kann  man  sehr  zweifelhafi  werden,  ob  diese  Er* 
klärung  richtig  ist.  Wir  haben  nämlich  ($•  187)  bewiesen,  dass 
schon  im  Sskr.  Siteres  ksh  durch  kh  .veitreten  wird^  und  in 
a7tdXX&  sehn  wir,  dass  die  Entwickelung  der  Bedeutung  auf 
den  Begriff  ^rff6M  leitete.   Dieses  beide  zusammengenommen, 

flebtnns  das  Recht,  als  hieher  gehörig  zu  betrachten  das  sskr. 
han  graben  (lateinisch  entspricht  cän-alis,  gegrabne  Rinne, 
cun-iculus,  eine  Mine  und  ( das  grabende )  Eaninehen;  wo- 
her das  griech.  hAvoAxh;^  novwMXoqy  wviXog  uiid  xviwcXo^,  p,  Ka^ 
ninehen,  entlehnt  ist).    Da  nun  sslur.  nj  zu  M.  im  Griechisdien 
werden  kann  (vgl  sskr.  an  ja  x=  <SXAo)y  so  Hesse  sidi  ttMuu 
recht  gut  auf  eine  Form  khan-ja  (vgL  das  ans  khanja  ent- 
standene sskr.kh£ja,  dieHacke\  reduoiren,  und  also  mit  khan 
statt  mit  cTtaX  verbinden.    Di^  Vertretung  des  kh  durch  te  hat 
um  so  weniger  etwas  Auffallendes,  4a  wir  ja  khan  selbst  auf 
kshan  reduoiren  müssen,  und  %  also  anch  in  diesem FaE  fturoie 
stehn  könnte,  obgleich- auch  x  gradeza  für  kh  nicht  so  ganz  un- 
natürlich sein  mag  (vgL  auch  khara  =  xtUo^,  Paii^  £«F.  1, 86). 
InBeziehnng  aufx^XXa=]icey.ja —  und  selbst  tfMeStXtfkOnnte  man 
so  erklären  —  wage  ich  keine  Entscheidung;  glaube  aber  der 
Wz£  khan  (oder  der  ihr  zu  Grunde  liegenden  kshan  S.187) 
nun  noch  eine  andre  ffriech*  Form  vindiciren  zu  müssen.    Wir 
wissen,  dass  sskr.  h  häufig  aus  älterem  dh  (wie  saha  für 
sadha  S.  73),  bh  (z.B.  ma-hjam  Dat  vcm  aham  tdk,  fiir 
ma-bhjam,  wie  tu-bhjam  von  tu  ib,  und  die  ganze  Lehre 
über  die  Flezionssuffixe  bhis,  bhjas,  bhjamy  bhjäm  zeigt) 
entstanden  ist;  warum  sollte  es  nicht  auf  ähnliche  Weise  aus 
kh  haben  ents^ehn  können?  so  entschieden,  wie  bei  jeüen,  lässt 
sich  der  Beweis  hier  nicht  föhren,  da  kh  kein  Element  von 
FlexionssufBxen  ist,  allein  durch  diese  Apnahme  lass^  sich 
eine  Menge  Wursteln  vereinigen,  welche  schon  durch  ihre  Be- 
deutung auf  nahe  Verwandtschaft  hinweisen;  sollte  nicht  z.  B. 
auf  diese  Weise  aus  khan  die  sskr.  han  sich  hervorgebildet 
haben?    Es  ist  dies  um  so  wahrsdieinlidier,  da  in  vielen  For-. 
men  von  han:  ghna  als  Thema  ersdieint,  und  aus  den  Bedeu- 


AK.  199 

tHOgen  Too  hau  mit  Präfixen  geht  hervor,  dass  seine  primäre 
Bed.  sUsum,  sehk^m  wohl  eigentlich  hacken  ist  Den  Zusam- 
menhang von  stoMm  mit  graben  (khan)  vei^anschaulicht  uns 
bteiniseh  fodicare  im  Verhältniss  zu  fodere.  Sehn  mr  hier 
die  Bedeutung  stoesen  hervortreten,  so  nehme  ich  keinen  An- 
stand, mit  khan,  oder  dem  zu  Grunde  liegenden  kshan',  noch 
nachCri(dich  (vgl.  S.  179  ff.)  zusammenzustellen:  griech«  xev,_ 
Dazugehört  zunächst:  xhrap^  o,  Stachler\  xiv-rpov^  rd,  /it- 
tirumeni  %mn  Sioeeen%  Stachel  U.S.W*;  2.  Spitze j  Hauptpunkt^ 
MUlelpunkt]  beachtenswerth  ist,  dass  das  verwandte  sskn 
kshana  zu  derselben  Bedeutung  Mäfelpunkt  gekommen  ist; 
davon  »t^poo,  spiiaug  machen*,  xavrpanog^  ?|,  or,  gestachelt^  xh- 
Tpw^,  ^,  dßB  Stechen}  xevTfxiSTi^  m  xsprpiiuq,  earcraj  ev,  spitzig  i 
nvT^y  ^  =  xijfTpovi  9tsvTpl4(Oy  stacheln\  ef^Tthrpung ,  i},-  lyxeyrpt- 
^9  ^  (von  epeejnrptgo  mit  der  Bedeutung  pfi^opfen%  das  Baum^ 
ffropfeni  tdvrp^ov,  to,  Dim.  von  xivrpovi  cyxeWpta,  t«,  Sporeni 
«vxpuio,  stechen ;  xivTpiav,  ö,  einer,  ttir  den  Stachel j  die  Peitsche, 
Hrdieat\  xtvxpimif;'^  wvTplxrigy  o,  eine  Fischart  u.S.W-l  Tcevrplöxo^ 
05  ebenfalls  eme  Fischart.  Hieher  gehört  auch  wohl  Kivravpoq 
für  vi^^avpoq  (vgl.  EL  A.  L.  Z.  1^.  Ergzbl.  S.  337)  und  ?ot?- 
«JTJK,  d,  SUertreiber. 

Zu  einer,  durch  Zutritt  von  x  ausgebildeten  Form:  wm 
gehM  wohl  Ttivcrai  und  xecrrd^,  17,  dv  (für  wvr^oqz  xei^rrd^, 
^eh$iochenj  gestickt  U.S.W.;  ^tfro^,  ov,  für  viiTcscrxoqj  ungesta^ 
ckdt  {Pettj  E.  F,  II,  169) ;  xevrlia ,  stechet^  Ferner :  xicrxpov^ 
TQ,  em  Werkzeug  %inn  Stechen^  Crn/e/  U.S.W.  (Vgl.  oxapt^iog 
v^iteriiin;  xicrrpo^,  d,  Griffel  U.S.W.;  niarpa,  17,  Spitztiammer^ 
(auch  xeoTpea)) ;  xearpow ,  imi/  eiViem  Griffel  einstechen ,  graviren; 
f^pomq^  17,  «Im  Eifigraben]  acecrrpoTo^,  if,  dv»  zugespitzt;  xe- 
<i^pn^,  maxpoCLo^i  Tuarplvoq;  xiarpog^  d,  etM  Fischart }  seecrrpe- 
fta)eog,  d,  Dim.;  xecrrpedo,  /a«/m  (weil  der  Fisch  x^arrpcv^  fast 
inuner  mit  leerem  Magen  gefangen  werden  soll) ,  xecrrpiTi?^,  d, 
üut  xiaTpov  (xd,  Nameü  einer  Pflanze)  angetnachür  IVein. 

Endlich  aus  einer  durch  re  gemehrten  Form  (eigentlich  ein 
Denominativum  von  einem  Nominalthema  xevro,  also  der  Sskr- 
^i  gemäss  (Boppj  Gr.  s.  588)  9e£i^r-ejo-mi  lautend)  entsteht 
^}vri&»  xevrafi),  stossen  U.S.W.;  xivTt^fia^  to,  Stachel;  xevTTjo-K, 
^i  das  Stechen;  xcwrrdg,  ii  y  dy,  gestochen;  Ttevrtirripj  6^  Stachler ; 
''Tirnfpco^^  a,  ov;  xeynrrwed?,  ij^,  dv,  gestochen j  gestickt. 

Da  wir  hier  in  xei'  die  Bedeutung  stossen  aus  dein  Begriff 
^  Grabens j  Hackens  hervorgehn  sehn,  so  dürfen  wir  auch  die 
^ermuthmig  aussprechen,  dass  zu  derWzf.i^^eaX  die^  nur  durch 
verlost  des  6  und  e  für  a  davon  verschiedne^  Ttek  zu  ziehn  ist  in 
^^U»  (Fut  xiX-Ooi),  st0Sf^en%  lat  cello;  Pott  (E.F.I,  227)  stellt 
^"^  mit  andern,  meiner  Meinung  nach,  nicht  dazu  gehörigen, 
öisanunen;  mit  o  (=  sskr;  ut,'vgL  6fri66o  und  H,  A.L. Z.  1838. 
.^r^zbL  330)  zusammengesetzt3  bildet  es  dx^XXo,  aufstossen, 
^otsojiire  von  SdidSen:  auf  den  Strand  stossen.  ^ 


^onierWiLöwssfy)  mit  X,  bildet  sich tfxvX mit  der,  in  öxiS 
vndsomt  vielfach  hervorgetretenen^  Bedeutung  m  kUitße  Theite 


900  iUL 

ßies  Baar;  arTtvkad^  6y  das  Zenuntsen.  Davon  ZievXX«,  n.  p.  -^ 
Mit  Reduplicatlon  entgtebt  die  Form  xo-otnvX  ( ganz  nadi  dei 
sskr.  Regel  368, 4  bei  ilii>pp^Gr.8.,  nur  dass  oalsReduplicatioiiS' 
vokal  genommen  ist)  in  »ooimX(i(m«r,  t«  ,  AhsebmUneL 

■■■      II  11     11 

Wir  wenden  rnid  zu  den  neuen  Formationen  dnrdi  antreJ 
tende»  p,  bei  denen  jedocb  nocb  ^^ele  mit  X  zu  erwähnen  seiil 
werden,  weU  X  i&r  p  hänfiff  eintritt  —  Znnäclist  geht  aus  den^ 
Begriff  des  Sehabens  der  oes  Seheerens  hervor;  so  entsteht  di^ 
ah£  Wzf.  scS-r-an  (J.  Grimm,  D.  G.  Ü,  Bl.  nr.  327),  entspre^ 
chend  einer  sskr.  Wzf.  ksha-r,  welche  jedoch  schon  zu  de^ 
Bedeutung  von  kshi  specialisirt  ist  Im  Griechischen  entsprich^ 
mit  blossem  x  f&r  sskr.  ksh  (v^l.  S.169  und  die  Masse  von  schoii 
bei  dieser  y^  envflhnten  Beispielen):  ^ep:  xap:  xop.  Im  Latein 
nischen  erscheint  dieselbe  Form,  aber  mit  i  und  einer  anden^ 
Bedeutung,  nämlich  c&rere  krempln  (vgl.  (otvo),  mit  ä  dag^e«^ 
gen  in  caries,  die  MorMchheii  (vgl.  o-ttTr  S.195).  Po// will  xef^ 
und  cirere  zu  der  sskr.  Wzü  krish  stieAe/i;  stellen;  Bopp  zu! 
ff i  abbrechen 

Also:  xctpo  (fflr  xep-Jomi  oder  tccp-(a)J6)mi,  vgl.  S.132% 
eeheeren,  (ihnagen  (vgL  Ttvata)^  aufzehren j  vernichten  (vgL  die  Be- 
deutungen des  sskr.  kshar);  xilp-pa,  t($,  Jeder  in  kleine  Theile 
%erriebene  (Vgl.  die  Formen  mit  der  Bedeutung  reiben,  zerreiben 
SA7S)  Körper i  Geldetiickj  8cheidemün%e\  iup^runfyTOy  Dtnu; 
xeppar^ci),  zerschneiden}  xcp^arumj^,  o,  Geldwechsler  i  (xipcnfLogy 
ov,  scheerbarfff)]  axeppia,  ij,  Zustand,  wo  tnan  nicht  eitunai  ein 
seippa  hat  —  dxep<yex6a7i<;,  o,  Beiwort  des  Apoflo:  mit  fstige^ 
sehorenem  Haupthaar,  welches  Wort  vorzuglich  Pott  bewog,  an 
das,  begrifflich  gar  nicht  verwandte  kr ish  fftr  xe/po»  zu  denken, 
ziehe  icn  zu  der  sskr.  yOcirit  schneiden  (bei  Pott,  E.  F.  1, 240), 
so  dass  dxipO&ujyi'riq  för  a-xeprerx.  steht  i\  ist  wie  gewöhnlich 
durch  ep  ersetzt  (über  die  Zusammensetzung  vgL  H.  A.  L.  Z. 
1838.  ErgzbL  S.  338).  — 

Mit  a;  xapoi^,  i},  das  Seheeren\  xapro'^^  )|,  6v,  geschoren*, 
xapxovy  t6,  Schnittlauch  (vgh  winxii  S.194);  dnoxapna^vd,  das 
Abgeschorene,  dxapiig,  iq^  nicht  scheerbar,  unfheilbar,  kurz  ;  h 
dxapet  XP^Vf  ^  unverminderbarer  Zeit,  augenblicklich x  dxapa\ 
OKaptS^j  axaa(Suid.)ijixapav  {Hesgch,),  ungesäumt '^  axofialogy 
a,  ov;  oxapidio^^  a,  ov,  kurz  u«s.w.  änapi^  rJ,  ein  sehr  kleines 
(gewissermaassen  untheilbares)  Thierchen,  Milbe.  Im  Sskr.  ha- 
ben wir  dieselbe  Zusammensetzung t  akshara,  wo  dieBedeu- 
tung  unzertheilboTj  unzerteibbar  sidi  einerseits  zu  dem  Begriff 
Atom,  Buchstabe  specialisirt,  andrerseits  zu  dem  Begriff  cm- 
vergänglich,  ewig.  Den  letzteren  BegrU*  sehn  wir  nun  in  dem 
griechischen  dantXiq  in  der  Bedeutung  unabläss^.  Da  nun 
orx  =  ksh  und  X  ss  r,  so  nehme  ich  keinen  Anstand,  in  axtk 
die  Wzf.  kshar  in  vollst8ndi|gerer  Form^  zu  erkennen.  — 

Mit  o:  xop  in  xop-fiJ$,  o,  Scheit,  Khtz^  wo  die  Bedeutung 
zerschäben,  zerspUiterH  (wie  in  qr^ä^  &  168)  wieder  hervortritt 
itopfindov^  une  ein  Klotzi  noopfiaim^  in  KUtze  scknaiden  Q.S.W. 


AK.  901 

Z«  der  Form  mk  a  gehfirt  nip,  wms  aif0t«A«A/  kfird  (vgl 
xrv  S.184),  übar;  oder  wäre  es  idratisch  mit  ahd.  hir  (Po/^ 
E.  F.  1,132)? 

Zu  der  Form  mit  e:  «cfvcef^cp,  ««rirAfflm  (vgL  sskr.  kshar 
in  dem  Cansale  ksharajdmi  versehwmdm  tmcken,  MmtdlAni; 
sollte  nicht  auch  xepcrs  diese  Caasalform  enthalteil?)  MpaXemig^ 
09  F€nvw«/«r.  Doch  kann  man  auch  an  die  sskr.  ^^ri  .pemich^ 
ien,  nnd  selbst  kri  musehumderweifen,  denken. 

Die  Bedentmig  von  x^no,  Mchmrem,  erscheint  wieder  in 
%ovfi^  17,  die  Schmtn  Dennoch  ist  es  sehr  zweifelliaft,  ob  es 
mit  der  Formation  xep,  entsprechend  sskr.kshar,  in  Verbindung 
gebracht  werden  mnss;  ich  wenigstens  sehe  keine  ganz  entr 
schiedene  Analogie  dafilr;  sehr  möglich  wfire  jedoch,  dass 
wo^  Ar  xop-ce  steht,  und  <m  wegen  der  Liquida  p  entstand, 
grade  so  wie  ^'V-ofua  ans  Älterem  ^X-oft«»  we^^n  der  Liquida 
X  ward.  ^  Denkbar  wfire  jedoch  auch  eine  Verbindung  mit  mwr 
m  «opGr-cvff  n.s.w.  s=  xov^g  u.6.w.,  der  Seheerer;  xopar  steÜe 
ich  aber  wie  xepcr  in  dx»p&sx6(u;g  der  sskr.  y^krit  schneiden, 
gegenüber.  Ich  stelle  navp»  schon  der  Uebereinstimmung  der 
Bedeutong  wegen  hieher;  also:  %ovpa^  17,  Seht4r\  »orpevi;,  o, 
der  Sekeerer^  xovpei^o,  echeeren\  Ttovptliapi  Ttovpioy^  to,  Scluiarer^ 
Stube  U.8.W.;  xovpmmf^,  6;  wn>peiivpta^  1},  der  (die)  Scheerer  (-«»); 
novpioiqj'Oj  der  geschoren  Gehende ',  '«'vp^?  Vy  Scheermesser]  itov* 
pi$,  bei  der  Schnri  Ttavp^tog,  ov;  xorpcxd^,  17,  ovi  xovpi^ifto^,  oi^, 
ftifr  Bmrtsehur  gehMg\  xovpi^taj  immerfort  beschneiden  ß  xovp»aci>, 
(xorpoo  zw.),  fMu^A  d^  Schur  verlangen*^  ittpLxovpoqj  ov,  rings  tim- 
her  bescheren 'j  wpourdxovpoVf  xoy  ein  Werkzeug,  Lauch  %u  schnei'^ 
den;  npcuroKOvpi^j  9},  eine  Raupe,  welche  Lauch  abfrisst\  irpcoro- 
Myvplcc,  if,  erste  Schur  (lxx).  — 

Ein  Beispiel  einer,  voUstfindiger  dem  zu  Grunde  liegenden, 
kshar  entsprechenden  Form  cneaX  ist  schon  (S.  197)  erwähnt 
Em  andres  ist:  crxoX  in  o-xoArO-xpo^,  ov,  mit  gestutzten  Hörnern 
(idpccg),  und  crxdXXv^^  o,  (auch  oxoXXv^,  oth^XXk,  (huAXü;  ge- 
schrieben), eine  Art,  die  Haere  %u  scheeren.  GehOrt  hieher  axo- 
Xi^ff,  eine  Dist^ari  (wegen  des  Schabens,  Stechens  der  Di- 
steln), nnd  fmoXt^u^n^^  e$,  von  der  Art  des  awÜKvfiJOq'i 

Zu  derWzf.  xop  =  kshar  gehört  nun  auch  nSpi^j  17  (Gern 
IOC  und  xop^,  tfo^),  WannSy  die  kratzende,  schabende  (v^.  otdvu;  S. 
190  u.  aa.  derartige  schon  vorgekommene  und  noch  vorkom- 
mende Beispiele).  Eine  andre  Bedeutune  von  xrfpK  ist :  eitie  Art 
Jehmmiskraui  i  so  heisst  auch  das  ;(S.  44)'erwfihnte  ocrxvpov; 
Sollte  auch  dieses  dfüier  vielleicht  zu  der  Wzf.  ctwp  (ss  itxdX) 
zu  ziehn  sein?  zumal  da  (ntipov^  to,  mit  ämevpov  identisch  zu 
sein  sdieint»  

Eine,  überhaupt  schwerlich  mehr  mit  Sicherheit  erklärbare 
Wzf.  ist  xTcp  in  dem  homerischen  nripea  mit  seinen  Derivaten« 
xripea^  to,  heisst  Todtenehre\  Passow  nach  EustaMus  u.  aa. 
leitet  dieses  von  xroopco,  besitzen,  ab,  ^^indem  es  ursprünglich  tmt 
*Tipag  :=  jer^op,  Erwerb,  Besitz,  Habe  u.s.w.  gMchbedeuterul 
gewesen  sei;  im  S^achgehrauch  aber  stets  die  Dinge,  die  man  den 
Tedien  bei  der  Besiaiiung  mitgiebt,  u.s.w.  bezeichnet*.  Andre  lei- 


902    -  AK. 

teten  es  von  7i^w&  $b  ;  wms  Oet&dieim  zttkmmni^  Beide  Etymo« 
logieen  sind  Rathereien;  sie  slfitaea  sioli  nicht  auf  die  Kennt- 
niss  der  Bedentang  des  Worts,  sondern  wollen  diese  durch  eine 
Etymologie  erst  finden.  Will  man  ehrlich  sein,  so  muss  man 
gestehn,  dass  man  nichts  weiter  über  ^erepe«  weiss,  als  dass  es 
Begräimissgebräuche  bezeichnet;  wussten  wir  nnn  mitBestimmt- 
l^eit,  welche  Gebräuche  bei  der  Bestattung  die  bedeutendsten 
waren,  so  liesse  sich  durch  Vergleichung  von  diesen  mit  y^z- 
formen,  welche  geeignet  wären,  Bezeichnungen  fiir  dieselben 
zu  bilden,  wenigstens  eme  Basis  {firJ^rforschung  der  ^ymolo- 
gie  gewinnen.  Aber  auch  hier  treten  Schwierigkeiten  ein.  Einj 
erade  \m' Homer  vorherrschender  Gebrauch  bei  der  Bestattongi 
ist  das  Haarabschneiden,  und  von  diesem  Gebrauch  bin  ich  am 
ersten  geneigt  xr^pea  abzuleiten.  Eben  sahn  wir,  dass  xtp^eekee- 
ren,  einem  sskr.  kshar  entsprechen  würde;  ksh  wird  aber 
überaus  häufig  durch  nv  ausgediiickt  (vgL  z.B.  S.  175  xfclvpt:^]] 
so  würde  «rrp  identisch  mit  xtp  sein,  dann  TtmpCo^)  die  Heer" 
eekur  heissen  und  z.'B.  das  bekannte  hn  ttripsa  Ttxt^A^Vf  die 
Haareehur  echeeren.  —  Allein  man  kann  audi  an  andres  den- 
ken. Dennoch  mö^e  es,  da  ich  ihm  keinen  bessern  Piste  an* 
zuweisen  weiss,  hier  stehn.  Also:  xTepea,Ta,  TotUenehre; 
aerepei^o,  xrept^o,  mit  Todienekren  beetaUen\  xTepto^ia,  to,  Beatui'' 
iung'y  icTBpurciiq,  6j  LeichenbeslaUer*  dxvepi'iövo^j  oteripctfro^,  ov» 
ohne  Leichenfeier.  —        - 

Von  der  Form  ^  kommt  i)/a/p6>(r=  kshar-jimi  oder 
k8har«-fa)jämi,  Conj.Cl.  4,  oder  10),  eehaben^  aireichen  U.S.W., 
also  wiederum  in  der  eigendichen  Bedeutung. 

Indem  tp^  eintritt,  wie  in  <^&»  (S.  178),  entspricht  der  zu 
Grunde  liegendenForm  kshar:  ^'^epj  zunächst  in  ^&e*p0(fur 
^cp-(e)jämi  =  ^Ä«p-(e)jo  =  9^epj<a  durch  Assimilation  äoL: 
^epp<d  und  gewöhnlich  ^npo,  also  CausaUbrm  und  fast  ganz 
identisch  nrit  der  sskr. Causalform  von  kshar:  kshär*ajAmi, 
mit  welchem  es  auch  der  Bedeutung  nach  übereinstimmt):  htn- 
echwinden  (eich  ahechmben)  machen,  verderben,  eehmichen,  U.S.W.; 
im  Medium  tritt  die  Bedeutwig  hervor,  welche  die  Wz£  9^cp> 
einfach  conjugirt,  haben  würde  und  sskr.  kshar  wirklich  hat, 
nämlich  hinechwinden  (genau  wie  kshi:  tp^i).  Den  Zusammen- 
hang von  ^t-  and  ^^ep  alindete  man  schon  früher  (vgL  Po^ 
E.  F.  1, 195.  II,  296);  in  der  Verbalflexion  erscheinen  aasser 
^tf  noch  tp^api  g^op  (e^apovi  itp^opa)  als  Themen.  Davon: 
ifß^a^o^y  if,  dv,  verdorben^  ^apnxo^,  if,  oV,  verderbend^  qi^if- 
fia,  tJ,  das  Verdorbene'^  qjßopoq^  6;  tp^opdf  17,  das  Verderben'^ 
g^^opiMo^y  »f,  dyj  ^^dptfto^  1?,  ov\  <p/^6pu)qy  ov,  geechicht  %um  Ver- 
derben U.S.W.;  f^opifiaZa^,  a,  ov,  von  der  Art  dee  qidopti^i 
qjl^opev^  6j  Verderber. —  o^ut^l^pla;  a^fo^^apata,  17,  Uneerder- 
henheit\  l^^^pii^,  i^,  darin  verdorben^  dq;i^af%S4eif  mteterhiich 
tnachen;  okXtiKotp^opimj  einander  iodien. 

Die  eigendiche Bedeutung:  ff cAa6«ii.*  echeeren:  hrahteinM" 
l-miy  tritt  in  dem  zu  dieser  M^form  gehörigen  Thema :  ^^«(pi 
o.  Laue  {die  hrai%ende,  Jucken  erregende,  vg^  «ots»  wpfug)  hervor 


AK  905 

fSebSdel  wie  x^  ms  ^x^py  Davon:  ^e^p^dq^  17,  Jy,  Lmtae 
b^ing^mi%  ^p&npMnq^  6$,  iamäewrti§\  ffl^upi^m  ((^eipi^ao  zw.)» 
«r«i  dkLmue  abmichm ;  ^etpioviW^,  97,  ^^  Lause  »mchmä;  ^ei^ 
pUem  (^dttfiuc^o  zw.)9  /«om«  AoAm;  ^^etptacrK,  17,  Lämehrmk^ 
Aa/;  9K^M^e^poftia,  nach  Hesgch.  Läuse  suchen.^ 

bdem  ksh  durch  x  vertreten  wird  (vgl.  S,  18&),  entspricht 
der  Form  kshar  griecb.  x«p-  Denselben  Wechsel  haben  wir 
schon  im  Sskr«,  wo  ich  knara  scharf  (also  geschabt,  wieder 
mit  derBedeatmig,  welche  in  der  primfiren  Form  a^  zuerst 
bervortritt)  zn  kshar  in  der  Grundbedeutung  schaben  ziehe; 
es  verUlt  sich  dazu,  wie  khura  zu  kshura  (S.  187).  Dem 
Sskr.  khara  entspricht  griech.  in  reduplicirter  Gestalt  »ap-^apo 
mit  derselben  Bedeutung,  welche  nur  durch  die  Rednplication 
Tio^stirkt  sein  mag«  Also:  ndpx^P^^^  ^9  9chiuf,  spiMg,  xap- 
xop-ioq^  a,  ovj  kefUg  u.s*w.,  mit  ^  f&r  px  napx<^^ioq,  ^^oVß 
schaff  n»a. w. ;  Kap-^rap^/o^,  o,  eine  Haifisehart  (nadi  ihren  schar^ 
fem  SUdmen  so  benannt). 

Von  der  Form  j(ap  kommt  durch  Fortbildung  nut  Hülfe  ei- 
nes tftf  (s=s  einem  Guttural  +p,  vgL  H.  A.  L.  Z.  183&  ErgzU.  S. 
315):  x^p^^^^9  welches  fast  alle  die  Stufengänge  der  Bedeu- 
tungen,  weide  sich  aus  dem  Begriff  schaben ,  scharfen  in  den 
hier  behandelten  Wzformen  entwickelten,  allein  umfasst,  nAm- 
hch:  scharfen,  emkroHen,  einschneiden,  %erschneiden,  fitrchen  u. 
&w.  il*öif,  £.  F.  1, 143  vgl.  mit  j^paöiftD  nhd.  ITori^e,  weldies 
vielleicht  wirklich  wurzeUiafl  identisch  ist).  Davon;  xjapafy^y  17, 
das  Sehmrfknachen,  Eir^schneiden'^  Xy^vii  X^P^V^^y^i  ^^  ^''^ 
gegrabene  Zug;  xapayyidg^  6,  das  Eingegrabene^  xdpay^^  rö^ 
das  Bin§egrmhene,  iSdurifitug,  Schmti  u.s.w. ;  x^poxrog^  V9  <^> 
eimgejgtmben^  XotpOMrai^^  i,'  der  Eingraber,  Präger.  —  X^P<*^Pi 
6,  das  Mingegrabene  u.s.w.,  Zeichen,  eigenShümUches  Wesen  \  ^a^ 
paMTvpii*h  nmi  einem  xotpootnip  versehn  i  ^^apoxvi^piMo^,  17,  av^  %mn 
Eingmhan  dienend;  ;i^apaxTi7puf^^,  6,  Bexeichnang  dsareh  einen 
}ppaomip^  XCLpaxTiip^6{ia^  t6j  Zeichen  u.s.w.;  xoLpcaixitipiaxixdgj 
if,  6v^  ka^BMnend.  —  ntptxapoMxtMÖs^  97,  av^  %um  Rwgsumem'' 
$ckmeidan  geschieht 

Von  X^pctM  kommt  feiner:  ;(ap-a$,iio^,  S,  (eiwas  Oeschärf^ 
tea,  Gespii%ies,)  Sfnbapfahl  ( VgL  4^xaXo^) ;  x^^^'^P^^^^^^'^i'^^^  Dim.; 
;rttpaM£ap,  6^  9wnSpiistpfahi  nmS.w,  geschiehii  x^P^^^i^  mf/j^i/s- 
pfäkie»  verrammen*,  ;^apaia<yf^d$,  o,  das  Umpfählen^  f^erpaiiisa» 
diren;  x^pcutön^  pfählen,  mit  PfMlen  stüi%en,  verpaUisädirenß 
XptpdMnftay  TÖf  ei$  mnpfäUier  u.s.w.  Ort;  x«P«x<o<^9  Vj  dasUm^ 
ffählan*  »^  dxpipdMcrcog^  üv^  unbefesHgi.  — 

Der  Form  nach  zu  einer  neuen  VerbalbOdung  ans  wpctn 
mit  derselben  Bedeutmig  wie  ;(apatf(fi0  gehdrt :  x^p^fd^vn^^  o^  ei^ 
ner,  der  ktoHt,  z.B.  ßi^^MXHÖg^  der  Bücher  hrai%i,  schreibi. 

Wie  an  x^p  sich  x^P^^*  ;capa0tf  lehnt,  ebenso  gehört  dazu 
wohl  auch:  x^pod  in  ;(apadpa,  17,  Graft,  Schittchi,  Erdspalt  u. 
8.W.,  UmterBcdeutnngen,  welche  sich  einfach  an  die  von  x^^ 
pd66«  schliessen,  und  so  nimmt  es  auch  nach  dem  Vorgang 
der  ikeren  Etymologen  Polt  (£.  F.  U,  391).    Doch  könnte  das 


5204  AK. 

88kr.  hratda  ein  Htfer  See,  und  hr&dia  e«i  Fhma  (grade  wie 
auch  xotpdipa  heiftst)  sdiwauke&d  macheiu  —  Davon:  x^H^' 
!tpri8iq,  tööaj  tv;  xotfäipaOog  ^  a,  ov,  s«  der  ^apo^p«  gehörig  ^  xd- 
fHxSpoSj  ^9  xapddpuovj  t6,  =i  xV^P^^  wpdSpiOv,  t^,  Dim.;  x°^' 
paJlfpeidnS^  ^S^  klufiartig  iL  8.  W. ;  x^f^P^y  ^}  ^^  ^^"^  ^^  ^'^^  TP-^ 
^^paix\  x^P^^P^^}  *^  einer  xf^P^  machen  ii.6.wl;  hieuer 
gehört  xapa^pio£^  6^  Name  einee  inEtöflen  niBienden  V^geU: 
Hegenpfeifer,  •—  •     . 

'  Scholl  oben  (S.  34)  haben  wir  auf  eine  eigne  Art  von  Re- 
duplication  hingedeutet,  welche  in  den  Sskritspradien  bei  Wz- 
formen  vorkommt,  die  auf  r  oder  1  schliessen.  Zur  Vermeidung 
des  nnangenehmoa  Klanss  eines,  «ich  in  zwei  aufeinander  fol- 
genden Sylben  wiederholendeii  r,  1  wird  nämlich  in  der  zwei- 
ten Sylbe  diese  Liquida  sauunt  dem  ihr  vorhergehenden  Voksd 
ausgelassen.  Dort  erwähnten  wir  als  Beispiel  das  sskr.  k'ank' 
von  k'al  für  k'ank'al,  dem  Intensrnmi  davon  (nach  Bepp^  Gr. 
6.  670 J;  ganz  ebenso  gehört  k'ark'  schrecken,  zu  k'ar  eicJk  he- 
wegen,  %iUem  (in  k'ara  %itleiiul)  und  k'ark'  in  der  Be^dentnng 
laufen  zu  k'ar  gehn.  Dieselbe  Abstumpfung  zeigt  sich  im  sskr. 
karka  Krebe,  gegenüber  vcmi  lateinischen  can-cer  für  car- 
oer  (wo  n  gemäss  der  eben  angefiihrten  sskr.  Kegel  statt  r  er- 
scheint). Lbenso  gehören  hieher  die  Formen,  iii  denen  bei  der 
Ueduplication  der  Dissimilation  wegen  auch  derConsonaiit  der 
Wurzelform  verändert  ist  und  zwar  nicht  in  derRediiplicaüonH- 
sylbe,  sondern  in  der  zweiten;  so  kommt  z.B.  von  gri /änrn 
(vgl.  ynpvg)  garg  für  ^arg'ar  oder  eigentlich  (nach  ßiopp^  Gr. 
s.  368,  2)  g'argur;  ferner  von  hvfi  krOmateH^  in  derForm  kur 
(vgl.  Hvf)j  kunk'  (f&r  kunk'ur,  eigentlich  kurk'ur  oder  viel- 
mehr k  urkur)  kribumen;  dieses Dissimilatioasgesetz  dehnt  sich 
im  Sskr.  übrigens  noch  weiter  aus,  z.B.  auf  m,  z.Bi  i^Hiihram 
dotmem  (fremo^,  bei  Verdonpelung  ba-bhri  (f&r  babhrani) 
Dounerkeä^  auf^n,  z.B. y^nan  tadten,  kagh  (wenigstens  bei 
den  Grammatikern  für  g'ahan);  auf  s,  z.  B.  ^^as  ienchien, 
k'ak(fur  k'akas);  V^has  iackenj  kakh  (und  viele  ähnliehe 
Formen  fiir  kahas);  las  wOneehen,  lal  (fiir.  lalas);  auf  sh, 
z.  B.  push  ernähren,  davon  pushp  (für  pushpush).  Bei  r  und 
m  in  derWzf.  entstehu  noch  maiicherlet  andre  Veränderungen, 
z.  B.  das  en^ähnte  bhram  wii*d  bhambh  (für.  bhrambhram) 
kl  bhambha  Fliege,  also  mit  Verlust  des  r  in  bei<Een  Sylbeu 
und  des  m  in  der  einen,  (wegen  der  Richtigkeit  der  Verbindung 
von  bhambha  mit  bhram  vgl.  man  bbramaraiFVie^«);  eine 
andre  Reduplication  ist.barban'iiFVfe^^  wo  m  in  beidenSyl- 
ben  verloren  ist  und  r  einmal  erhalten..  Viele  andte  Bebpieie, 
welche  ebenfalls  hieher  gehören  würden,  kann  ich  hübr  natür- 
lich nicht  durchgehn.  Dasselbe  Gesetz  waltet  auch  in  Latei- 
nischen und  Griechischen ;  doch  beschränken  wir  uns  hier  nur 
auf  einige  Beispiele  aus  dem  Gebiet  derWzformen  mit  r  und  1. 
Von  der  Vfcar  =  sskr.  ^ri  g^hn,  kommt  cal-co  statt  cal- 
car-o  (die  intensive  Form  ist  voller  erhalten  in  cal-car  eigent- 
lich stark  ti-eiemi,  SftfMrn  •,  von  gur  krümmen  (=  V"  hvri)  gurg 
(für  gurgur)  in  gurges,  von  vol  (=  hvifi)  velvo  (für  vol- 


AK.  ao3 

volo),  rovk  cur  (?=  hvri)  cir-cvs  fiir  clr-cnr  (oircnlaH, 
\relehe8  aber  Dimmutiv  von  eircns  ist);  von  gur  krummany 
ferDcr  ciiigo  (für  cin-gur-o),  Ton  pal  (itoK)  pal-po,  palpito; 
die  vollere  Kedaplication  ist  erhalten,  aber  etwas  nnkenntiich, 
la  pnl-ver  for  pnl-per  (vgL  sskr*  p&,  rednpL  piva  f&r  pipa 
nad  vregea  der  Bedeatnng  griechiscn  T^auKohty  ebenfalls  von 

Ana  dem  Griechischen  erw8hne  ich  ßa^alvia  neben  ßm^ 
^oX-o  (entsprechend  ist  lat  bal*b-us  f&r  balbulus);  ferner 
sopsf  (in  jfopnn  S.  134)  von  ^rip,  also  fftr  ^ropsrep;  ßak^-og,  bulb- 
Qs(von  ^livfi  statt  ßbX^oX-);  endlich  ^4^9r-«>  von  vk'al,  pel 
ketMj^em,  ireihe»,  ftr  ^rcfi^rsX,  welches  nach  der  angefilhrten  Re- 
gel faat  «eSU^eX  steht  Viele  andre  Beispiele  werden  uns  im 
Fortgang  begegnen. 

So  ziehn  wir  denn  zn  xap  nach  derselben  Analogie  xep^; 
indem  wir  es  fiir  eine  rednplicirte  (Intensiv«)  Form  von  x^  ^i** 
klären^  ^ep-yapj  welche  der  Dissimilation  wegen  die  Schiuss* 
sylbe  ap  angegeben  hat  Was  die  Bedeutung  betrifft,  so  ist 
s^on  in  dem  (§.  203)  erwähnten  Kap-^ff^-eo^  der  Begriff  schaff 
insbesondre  auf  die  Schärfe,  Rauheit  des  Halses  übertrageii^ 
welche  durch  Durst,  Heiserkeit  u«8.w.  entstellt  Diesd  Seite 
der  Bedeutung  ist  in  xi^-x^  ^'®  einzige,  so  dass  es  heisst: 
scharf j  rmuhim Halsej hieiser sein.  Poti (E. F •  Ü, 670)  vergleicht  ags* 
hraca  Büsten.  Dies  muss  uns  natürlich  über  die  eben  gegebne 
Etymologie  unsidier  machen,  doch  nicht  beweg^i,  ^^PX^^  ^i"^ 
anidre Stelle  anzuweisen,  da  dies  einzeln  stehende  hraca  nicht 
in  seiner  Grundform  bekannt  ist  —    Von  xipx»  kommt:  Mep- 

äakio^^  et,  ov;  Jrepj^o)^!??,  e^,  heisen  xepxa<o  =»  nipx^;  xipxvos, 
y  (von  Suff,  vo  =  sskr.  nu,  gebildet,  welches  aber  der  Bedeu* 
tang  nach  identisch  mit  tu  ist,  vgl.  S.13),  Heiserkeit ^  xipx'^to; 
ittffXrc[»\  MSfxyiv^i  Htpxy6&  =  nipx!^:  xspyvoKioc;  =  xsffX'^^S'* 
KeftxpMiq^  =  xepxßidiiq;  MBpxyaöftoqy  o;  Kep^i^opa,  Td,  Trocken'* 
heit ;  xsp/THardi;^  if,  6vy  trocken. 

Hieher  gehört  meiner  Ansicht  nach  xipx'^V^  Vf  Thurmfatke, 
benannt  nach  der  Heiserkeit  seines  Lautes;  an<äi  xeoxvnUi  xrf^ 
ypig;  Ms^xf»^'  P^^  (E-  F.  II,  670)  vergleidit  russ.  kretschet 
Geierfaike.  Ist  wirklich  ein  inniger  Zusammenhang  zwischen 
diesen  Formen,  so  wird  xipxyn  a.  s.w.  vielleicht  fOr  sich  zu  stel- 
len, oder  vielleicht  gar  xtpx^  kretschet  und  das  ags.  hraca 
besonders  zn  behandeln  sein ;  allein  ich  sehe  zwischen  diesen 
Formen  noch  keine  Vemuttelung. 

Indem  an  die  Wzf.,  welche  im  Sskr.  kshar  lautet,  ein  P- 
Laut  tritt,  würde  sskr.  ksharp  entsteim,  eine  Form,  welche 
im  Sskr*  nicht  vorkommt  Am  unverändertsten  ersdieint  diese 
Wzf.  im  Deutschen,  nämlich  godt  scarp,  scairpan  u.s.w. 
(J.  Qrimm,  D.Gr.  II,  62,  616),  wo  die  Bedeutung  wieder  her- 
vortritt, wdche  so^eich  in  der  erstenForm  ag,  acuo  erschien, 
nämlich  schärfen.  Formell  entspricht  griechisch  tfxopsr.  Dieses 
erscheint  in  öxopnioqj  6^  L  Skorpion,  bekanntlich  ein  mit  sei- 
nem Stächet  (das  Geschaffte,  Sfnt%e,  vgl.  obn}  von  ax  S.  167) 
schwer  verwundendes  Insekt;  SL  em  staehUgerMeerßschj  3.  eine 


906  AK 

siaeU^e  Pßrnne;  4  chuiKr^ffmnä^ekine}  denllich  seigl  sich  lad 
als  Grundbegriff  der  Wzform  dtopir  der  Begriff  des  Geaekmrf^ 
Ge9pii%i~j  Ge^iaeheli^ftems,  gerade  wie  im  deutsdben  scar^ 
Davon:  öxopnüupv^  x6^  Dim.;  (tKipxaoq^  a^  op;  dMopm^iO^,  o,  oj^ 
öMopactaa^^  $06a^  «v,  vom  Skerpwn  n.s.w.;  tfxopsrtodi^,  e^,  skor^ 
pionmriigi  (tHOffniavi^^  if,  op^  im  Zeiehem  de»  SkorfHotu  gehören 
ÖHOfntimVy  Oy  s:  ÖKOfmioq  4;  ÖKOfnlxtiq^  6j  Skorpions  fein;  6Kop\ 
^tomy  öHOfmMivmj  erhiiiem,  er%ümen,  wo  die  Grandi>edeiitaii§ 
wieder  hertortritt  (ygL  lat  in-ci-to  S.  ^&V)^  so  dass  wir  als« 
diese  Formen  nteht  aJsDenomihaüye  von  öxpnlog  in  der  Beden« 
tung  Skorpion  fassen,  sondern  sie  auf  eine  Bildung  6uofxo  ode^ 
6H0fmav  aus  tfMopsr  in  seiner  lursprüngliclieren  Bedeutung  »eäär^ 
fen  beziehn.  Eine  andre  Grundbedeutung  der  Grundf<nm  ojk. 
welche  wir  in  öxtJi  insbesondre,  aber  aucn  sonst,  hervortreteo 
sehn:  %er»ehaken,  %erep€^ten,  zerstreuen^  zeigt  sidi  in  einer  an-^ 
dem  Formation  der  W^£  öxofmj  nämlidi  in  6xopnii&^  «er- 
eireueni  öHofmiö^,  6y  Zerstreuung. 

MitUebergang  des  r  in  ]  und  der  Bedeutung  schaben  ii.s.w. 
gehört  hieher  lat  scalpo;  da  lat  u  ebenfalls  ursprOn^ches 
a  vertritt,  so  kann  sculpo  mit  scalpo  identisch  sein;  doch 
könnte  u  auch  ursprünglich  sein  und  sculp  ebcünso  aus  der, 
schon  im  Sskr.  von  den  Graromatikem  aus  kshura  geschlos- 
senen Wzf«  kshur  (vgL  S«  171)  durch  p  gebildet  sein,  wie 
scalp  aus  kshar.  Im  Griechischen  gehört,  ebenfidls  mit  lieber- 
gang  von  r  in  X  und  zugleich  mit  Einschiebung  eines  Vokals 
zwischen  Xtt^  hieher:  anoXcm  für  önokm  öxomt.  Diese  Ein- 
sdiiebung  zeigt  sich  auch  in  dem  slavischen  ckrebou  schabeu, 
und  dem  nhdeutschen  schrappen  (vgL  slav.  tsharap-ati  = 
böhnu  fskrab-ati,  sckrappen^f  Dobr.  I.  L.  S.  177).  In  letzteren 
Formen  ist  dagegen,  was  uns  bald  im  Griech.  begegnen  wird,  der 
Vokal  in  der  Grundform  kshar  ausgestossen  (vgL  Poii,  £.  t\ 
I^  140).  —  ^2Mkon  erscheint  in  öxoXoifj  6y  (gesehärfl,  gespiint) 
Spit%pfahl\  ÖHoXon&in^f  tq^  pfahiarhp\  ÖxoXmöu^y  £tftfa,  ev,  pfnhi^ 
rmeh;  öxoXonii&y  mnfaiden]  öxohmvkj  n  (mit  nolpa)j  das  Schick^ 
sal  eines  Gespiessten. 

Die  Analogie  von  cmoKo^  erinnert  uns  daran,  zu.  dieser 
Wurzel  auch  attwXoq^  o,  SpHvpfahl,  Dom^  Stachel  zu  ziehn. 
Es  gehört  zu  der  Form  crxv  ftir  fy>  (wegen  6k=z%  vgU  S.  4  u* 

5.  1^,  das  Q  ist  wie  in  <\>&^(;  (S.  173). 

Zu  omhm  gehört,  wie  Pott  (E.  F.  11, 140)  bemerkt,  wegen 
ihres  langen  Schnabels  cKcXona^^  aaioq^  j,  eine  grosse  Scttne-^ 
pfenart,  auch  dcrxäXfaif  (mit  a  wie  ^eich  weiterhin  in  damdka^), 
und  döxäXcinag  genannt —   Femer  mit  a  ifir  o:  öxdXoifj  ono^ 

6,  der  Masdwwf  {der  grabende,  indem  sich  das  hier  zu  Grunde 
liegend^  öxaXon  an  ohkK  in  der  Bedeutung  von  MoXXcdi^  lehnt). 
Indem  durch  Umsetzung  n  filr  x  (wie  in  crxaks^fiovi  öatdXtv^pov 
S.  197),  und  4  Air  ^  eintritt,  entsteht  die  identische  Fonn:  fmd- 
Xaij  und  mit  phonetischer  Prothesis  des  a:  dandXa^  (vgl  Pott, 
E.  F.  1, 140;  II,  153).  Vbn  (htdka^  kommt:  (htakMxiu^  n,  Eur%^ 
Mchtigkeit,  weil  bekanntlich  die  Maulwürfe  blind  sein  sollen. 

Hieher  gehört  wahrscheinlich  döxdXa^oi^;  daxäkaßdxTig, 
S^  eine  Eidechssnart,  die  mit  ihren  klebr^en  Zehen  am  den  Wm^ 


AK.  907 

im  Mmm4Umfem  hmm  {die  BduAmde^,  Die  Fonn  entstand ,  in- 
dem statt  des  o  fai  tfiroXosr,  das  nrsprfinglichere  a  eintrat,  und  ^ 
umritt  wahrscheinlich  ein  älteres V 9  ^i^  oft  (vgl.  z.B.  $.75), 
so  dass  also  eine  Form  oxttkxpfSa  önapqp  za  Grnnde  lüge,  wel- 
che nns  anch  bald  begegnen  wird.  Wegen  der  anlautenden 
Gfuppe ifH  trat  ein  a  vor,  wie  in  d6n<ika^  und  sonst 

Indem  an  die  Grundform  (^«p  eine  Formation  Tg}^  latei- 
triftch  Tb  tritt  ->-  eine  Bildung,  in  welcher  mir  das  i  nocii  nicht 
klar  ist  —  entsteht  griech.  exapUp^  lateinisch  mit  Vertust  des  a 
zwischen  scar  (wie  in  den  eben  angefithrten  Beispielen,  slav. 
ckrebou  und  ahd.  schrappen^  woTon  sich  weiterhin  jedoch  im- 
ner  mehr  zeigen  werden),  scrlb  mit  der  Bedeutung  einsehabenj 
emrii%eny  in  dem  lat  scribo  specialisirt  äsu  dem  Begriff:  schreib 
hm.  Crriechisch  erscheint  diese  Waf.  in  öndpitp-o^  rf,  ein  In^ 
»frvment  %um  Ehtschaben,  Etnriiaenj  Griffel  u.  s.  w.;  Oxa^updo^ 
uoi ;  Öxaftupevo) ,  die  Ober/lache  eine»  K^ers  leicht  krnizen  (echo" 
bem)  u.s.w.^  öxaffUpeviia;  oxapt^^a,  röy  Grifei  U.S.W.;  fhtafn- 
(pLduoq^  6,  das  Aufriizen.  — 

Wir  sehn  hier  in  dem  lateinischen  scr-Tbo,  wie  in  einigen 
andern  Beispielen  nach  Verlust  des.a  die  Gruppe  scr  entstehn; 
konnte  dieser  nun  schon  im  Lateinischen,  Slavischen  und  Deut- 
schen erscheinende  Verlust  nicht  sehr  alt  sein?^  Gesetzt,  er 
trat  schon  in  de^  Grundform  dieser  Sprachen  hervor^  so  dass 
er  auch  auf  das  Sskrit  wirkte,  so  musste  die  griech.  önapif  la- 
teiniseh  scrib  läutende  Form  im  Sskr.  kshribh  heissen.  Nun 
Ist  einer  der  gewöbniiehsten  Uebergänge ,  dass  der  Laut,  wel- 
cher im  Sskr.  ksh  (x)  lautet,  im  Griechischen  durch  y  reprä- 
sentirt  wird,  z.B.  bhaksh  wird  q^ay^  uksh:  «7  und  so  vielfach 
sonst  Dersdbe  Uebergans  existtrt  auch  im  Deutschen  und 
Lateinischen,  z.^.  vaksh,  lat  augeo,  vf  iksh  (aus  trish  za 
f^uppHren)  wird  lateinisch  rigare,  deutsch  rignan,  aksha 
deutoch  auga  und  so  andre.  Nach  Hesychiua  heisst  nun  ypi- 
fäö^ai,  schreiben,  und  bei  den  Lacedämoniem  schaben  {livav)^ 
rupfen  (öHTfXXoi).  Branchen  wir  demnach  nur  den  geringsten 
Anstand  zu  nehmen,  ypup  gradezu  för> identisch  mit  lat  scrlb 
nnd  för  die  zusammen^zogene  Form  von  önapup  zu  erklären  ¥ 
Es  bestanden  demnach  in  der  Grundsprache  schon  bei  der 
Treminng  die  Formen  ksharlbh  und  kshribh  nebeneinander, 
und  beide  gingen  in  die  verwandten  Sprachen  zugleich  ober. 

Mit  lat  scribo  und  ypitpä^cu  ist  nun  gleichbedeutend  ypcup. 
Sowohl  dem  anlautenden  yp^  als  dem  auslautenden  ^,  werden 
wir  dieselbe  Entsteknngsweise  zusprechen  müssen,  wie  in 
rpup;  in  ^pa^ist  nur  ein  anderer  Vokal:  ypcup  liegt  also  ein  sskr. 
ksharabh:  kshrabh  zu  Grunde,  ypup  dagegen:  ksharlbh; 
kshribh.  Formell  und  zum  grossen  Theu  auch  der  Bedeu- 
timg  nach  entspricht  ypcttp  gtym.  gr,ab-an  (graben^  einschabenj 
vgL  <fMaOÜU>),  lett  grebt,  ausschrappen^  slav.  grob  u.s.w.  {Petf^ 
£.  F.  1, 140).  —  Also  X£äS£.9'  A^tf^^/  {sekaben),  rihten^  ein-^ 
ßraben,  sehreiben  U.S.W.  (v^  Lehrs  Aristarch  104);  Ypec^^/eloj 
Desiderativ  von  ypäjf^i  TP'*^^^  ^>  Sehrifl\  ypsitpiq^  »5;  ypcuptliyp^ 
ypwpUnf^xd^  €lt^jfa(:^^6Hdpyi^oq)i  7/Mt^iM^oVi  to,  Dim.;  fftt^ 


90S  AK.  . 

qflaxoq^  d,  ein  Mfurfl9cheäj  woid  griffeK&rndg  gestaltetes»  1»- 
strumeni^  ypofpatoqy  i^ipy  %um  Schreiben  geUri§\  ypoftA^^o^ 
Schreiber  \  Yfcacroq^  if,  6v^  geriM^  ypcncrv^^  17»  Hiiümng\  /pa^/;, 
17,  abgesireifie  (geachmbie)  HmU  der  SehUmgen  ii.a.w.  (t^  scalpo 
wegen  der  Bedeutung);  ypowpnfp^  yp^^'^^^t^j  Schreiben  ypa- 
ßin^f  ritzetidf  YfmfM^  t6j  Au  Eingegrabene^  Geechriebene  a.8.w.; 
Ypa^drunfj  xo,  Dlm.,' Sehr^tchen^  yfa^axü%ov9x6y  Dim.;  /pou- 
ftarixog,  if,  ift^,  liie  Bueheiaben  riMig  leeend  IUS.W.;  ^pc^ifum- 
icevo^iiM,  Qrmmmnatiker  eein\  Ypcc^tfMxevg^  6^  Schreiber  n.8.w.; 
^paftftaTBooy  ein  ypamnaxivq  sein ;  Y^ctmuM/rOop,  x6,  dme  waratif 
man  echreibi\  Ori,  wo  nmn  T^po^A^ioeTa  Uhrt^  jrpofifiave/a,  17,  d^ 
Schreiben^  dieIMeraiar\  fpotfifiaTiin^  die  fpa^t^xa  lehren;  /pop- 
ftaTü^n^;,  o,  Schtiiiehrer}  /paftfuf»  17,  Z^tm«;  /po^ifio^if^,  e^^  ftnieii- 
ariig;  T'pcBfifuxJ^,  17,  ify*,  sii  LhUen  gehörig  a.s.w.,  granunaUschi 
Ypo^ii^^  ün  Breit  epielen  (von  al  YpcLfmai^  das  mii  Linien  durch» 
%ogene  Spieibrrti);  /pauptffioV)  ^9  Spieibreli',  YpamuipioF^  xiy 
(kleine  Linien  als  Gewidit)  ^  Un%en  — 

avrfypou^^,  or,  gleich  geschrieben;  ayrt/pou^ov,  to,  Abechrifl'. 
dypmpiov,  x6,  dae  Nichts  (in  die  Staats-Scholdenliste)  Geschrieen- 
sein  ^obgleich  man  darin  stehen  mOsste);  dpxtypagni^^  iq,  eben 
gesc/üiebeni  napa&cyYpoupia^  den  Vertrag  gegen  jemand  wagekn\ 
yifev9oYpaq)ia,^y  falsche  Schreibmng  ii*s.w.;  ^^o^'pafyaTpa,^ 
das  falsch  GeschHebene  n.8.w.  —  dyfäfniaxog^OK^  atme  Wisem* 
schoflen  i  «rpofcfiaTia,  17,  Ungelehrtheiti  iptXoyoa^^iaxiia,  JUternlw 
lieben.  —  aYpa(i^u>g^  ovj  ohne  Linie;  evypatii^day  17,  se/^&ne  Zaek 
nung\  ^afHxiXriKoYpa^^iov^  xoj  Linien  habend j  welche  iu  gleicher 
BicIUung  laufen^  *—  tmcy^ayL^^  o,  Schreibvorschrifl. 

Für  Ypcupevq  wird  uns  als  Nebenform  bei  Hesgck  ange- 
fahrt: Ypofi^fvsi  die  formelle  Abweichnng  ist  nnbedenteod; 
statt  a  erscheint  o  wie  in  trxoX{o)nf  und  vor  dem,  die  Wzform 
schliessenden  Consonanten  ist  nach  der  Weise  der  7ten  Conj. 
Cl.  im  Sskr.,  wie  sehr  oft,  ein  Nasal. eingeschoben.  Auch  ohne 
die^  übrigens  vollständig  daf&r  entscheidende  IdentitSt  von  rpa- 
<pevg  und  7pOfu^ev^,  dürften  wir  eine  mit  ypoup  identische  Waaonn 
7pOfft(^:  Yfwp  annehmen;  an  diese  schliesst  sich:  7po|c<^-a^;  /poa- 

Jfigj  17,  die  Sau  (die  wühlende,  grabende^  scharrende,  Pott,  E.  F.  1, 
40).  Diese  Zusammenstellung  führt  uns  zugleich  zurErkennt- 
niss  der  Form,  welche  im  Lateinischen  der  griech«  Wzf  T^pof 
entspricht,  nämlich  durch  scröfa  Sau,  und  scröb-is  Gnibe\  so 
kommen  wir  auf  eine  Wzf.  scrob  graben,  welche  ypcttp^  geuaa 
so  entspricht,  wie  scrlb:  yplfp.  In  scrofa  ist  die  Dehnuug 
des  o  auffallend;  f  steht  für  (p  (sskr.  bh),  wie  nicht  selten.  — 
Gehört  zu7pa<^,  mit  ß  fiir  (^,  wie  öfter  vorkommt  (v^.  S.  75), 
Ypdßiovy  tJ,  und  Ypaßdlq^  17,  ein  geglätteter  Stab,  welcher  %wn 
Leuchten  angewandt  wurde,  Holtufackel  (yf^.  Schneid,  s.  V.)? 

Bei  rp^*  YP^9  erkannteh  wir  die  Zusammenziehung  von 
kshar  zu  kshr;  ksh  ward  hier  durch  /  vertreten;  allein 
könnte  nicht  in  älterer  Zeit  auch  die  griechische  Sprache,  so 

Et  wie  die  lat  scr,  die  Verbindung  tfxp  nahen  eHtagen  können 'J 
«tand  je  eine  solche  Verbindung,  so  entstand  ans  ihr,  durch 
den  so  Uufigen  Verlost  des  61  np.    Man  konnte  andi  »p  grs 


AK.  9oe 

dezQ  ftr  Vertreter  tob  Sikr.  kfthr  erkUren,  da  sich  x  oft  als 
Reprfisentant  Ton  ksli  findet  —  So  glaube  ich  denn  asu  einer 
durch  sr  anegebfldetenForm:  »pcim  f&r  <nepa»r:  ncpcS^r-o^o,  Dop* 
vdbeä,  Sickeij  ziebn  zu  dürfen«  Was  die  Bedentung  belriBk,  so 
haben  wir  schon  gleicbbedenlende  Wörter  in  Menge  ans  dieser 
Worzd  hervortreten  sehn.  Auffallender  ist  das  o;  man  könnte 
zorVertheidigiin^  scröfa  neben  fpofup^  anfuhren;  aJUein  eben 
50  gut  und  vielleicht  noch  besser  Usst  sich  annehmen,  dass  es 
das  G|ma  von  n  sei,  so  dass  also  dem  griedu  xpct»r-die  Form 
scrnp,  deren  n  anch  im  Lateinischen  scrüp-us,  0ehwfer  FeU, 
gedehnt  erscheint,  entspräche.  DieFoim  scrup  steht  aber  fiir 
6canip=griech.(AioXvnr. — Von  xp^d^so^  kommt  xpcnruM^^To^Dim. 
Sollte  man  femer  zn  der  Wzf.  yfwp  ftir  7pa<^,  wie  wir  sie 

ipofu^V  entnehmen  dürfen:  ypoöipog^  »f^oöfog^  o,  Lan»e^  zie- 
en  dürfen  f  Analog  wäre  das  Verhältniss  von  Xiötpog,  Xianog 
zu  der  Wz£  Tjot^  Xyit,  gUiiem.  Doch  scheinen  diese  Wörter  fast 
fremd  zu  sein«  — --  ar^ 

Indem  in  der  Wzf.  7pa<p  für  p  ein  ).  eintritt,  entsteht  die       j^ 
Form  fKaq}  in  y^äg^to,  auasehahen,  aushöhlen  fS.  167)  u.s.w.       H| 
Im  Lateinischen  entspricht  formell  glab  in  glaoer,  abgeschabt       ^^ 
a.s.w.;  wo  aber  die  Grundbedeutung  schaben  (S.  172)  mehr 
hervorüitt  —  Von  /Xa^No  kommt  yhitpv.  to,  Höhle ^  yKafp^f6^  a, 
ov,  kohl$  femer  mit  Hervortreten  der  Grundbedeutung:  gegUi^ 
(et:  rka4n>ptxji ,  n ,  Gläiie. 

Vom  griechischen  Standpunkt  aus  verbindet  sich  durch 
Bedeutung  und  Form  hiermit  am  nächsten:  y^apiq^  i},  Meissel\ 
man  müsste  den  Ausfall  von  97,  also  als  ältere  Form:  yXcnq^oLq 
amiehmen;  in  der  That  werden  sich  audi  gelegentlich  Beispiele, 
wo  Lippenlaute  ekthübirt  werden,  obgleich  sie  im  Allgemeinen 
seltner  sind,  herausstellen  (so  Tatst f&rca  för  ninifwtxtu  bei 
yTf^j  aiis  d^in  Lateinischen  vgL  man  einige  bei  PoH,  £.  F.  I, 
287).  Wer  diese  Ableitung  eben  wegen  der  Seltenheit  dieser 
Ekthlipsen  scheut,  könnte  eine  durch  D-Laut  ausgebildete,  und 
dann  zusammengezogne  Form  zu  Grunde  legen,  auso  kshar-ad 
(welches  seinen  Beleg  schon  in  x^?^^  8.203  findet),  dann  ksh- 
rad:  ypoLii  7X0^.  Diese  Annahme  wäre  um  so  mehr  erlaubt,  da 
die  verwandten  Sprachen  diese  Wzform  haben;  aus  ihr  stammt 
atein*  glad-ius  (die  Schärfe)  sammt  Ift-mina  fiir  glad-mina 
PartPr.Pss.,woPo//^  £.  F.  1,200  ganz  falsch;  vgl.S.l90)mitAb- 
au  des  gwie  in  llb-er  gegen  glAbo  (Pii/^£.F.I,140);  wesent- 
ich  identisch  mit  glad  ist  rad-ere  schaben,  mitrund  verlornem 
g;  zu  ihr  gehört  femer  deutsch:  glaii,  und  vielleicht  auch  Olan% 
n«  s.  w.  So  könnte  demnach  yXaUq  för  yXad^piq  (der  Schabende, 
Glättende)  stehn.  Der  Ausfall  des  i  ist  bei  weitem  häufiger 
(Pott,  E.  F.  I,  286)  als  der  des  (p.  Entscheiden  will  ich  nicht; 
aDem  idi  neige  mich  zu  der  zweiten  Erklärungsweise.  Gar 
nicht  beitreten  kann  ich  Poits  Erklärung  aus  der  sskr.  V^gri 
reiben  (£.  F.  B,  597). 

Eine  vollere  Form  von  ykjatp  ist  in  dem  gleichbedeutenden 
KfÜMtp  f&r  6MoXa<pi  (öKofatp)  bewahrt;  davon:  noXa^To,  aus^ 
graben,  aushöhten,  behacken,  sehlugeni  wSKoenTnp^  o,  Meigsd  (vgL 


« 


210  AK. 

ip^  emgegrabeni  i^Hokat^aj  to,  da$  Eingmftabne. 

Gehört  dazu  yoXg^-oc.  o,  Sekla^j  Mr^«  n.«. w.f  NacJ 
Analogie  von  ic(»rro(S.192)lfest  es  sich  vielleicht  vermndrangs 
weis  annehmen  (man  vgl.  jedoch Pn//  (E.F.  II,  226X  welcher  leti 
klabbeht  {khpfm%  litt  klibbeti,  kiabb^ti  {kiappeni)^  klili 
h\n%\  (anklopfen)^  und  slav.  klepati  (tnndere,  pulsare,  Do 
hrowskyjhiBi.lj.h.'^)  gegenüberstellt,  wonadi  eher  eine  eignj 
Wzfl  mit  der  Bedeutung  klappen  wi^irscMinlich  wird).  Davon 
höka<f>l4&^  okrfei$en\  HoXdffutffxa,  to,  das  Ohrfeigen^  dUObrfeige.' 


Indem  der  P-Lant  durch  den  Vokal  u  angeknüpft  wird 
entsteht  aus  der  Form  mtoK  (wesentlic^^entisch  mit  fry.ak  S 
197):  6KoXv'jtTGi^  abschälen,  (abschaien,  jA^  S.197)^  verkünen 
mbeelteeren)  u«  i^  w.  — '  ^^ 

Mit  r  für  X  und  Zusammenziehung  ^B  ersten  Sylbe  ent 
ibpricht  lat  scrüp  für  scarüp  in  scrÜB^msc/iarfer  Siein  (vgl! 
c*s.S.  156).  ^ 

Indem  dieselbe  Zusammenziehung  im  Griechischen  Statj 
findet,  aber,  wie  bei  ypacp^  7M*y  ^^^  ^^^  ^^  Grunde  liegenden 
ksh:  y  eintritt,  entsteht  mit  (p  als  Formationselement  yXvfp  (fiii 
<hLkv(p\  kshrubh)  iUT'Xvc^cd,  einschahen^ -eingrüben,  nuBhohUn 
U.8.W.  Dieser  Form  entspricht  lateinisch  glübo  (vgl.  Potty  £. 
F.  1, 140),  aber  mit  der  Bed/eutung  abechaien  (abschaben)  und 
mit  ü  wie  in  scrüpus.  Von  ykigHs^  kommt:  /Xv^if,  i;,  daa  Ein 
graben j  Schnitzen;  yXwpavog,  rifOv;  yXvwxoq^^j  ov^  geschnil%i; 
Ykwptlov;  yXwpavov^  to,  Schnitzmesser^  Grabsticiiel  (yf^cnuLpupo^; 
S.  207),  Meissel  (vgl.  yXaplq)  tt.s.W«>  yXvtplq^  ^,  Kerbe;  yXwrxifp, 
yXwTT??^,  o,  der  in  Erz  u.«.w.  Grabende^  yXrfifia,  rd,  dae  Ein^ 
gegrabne.  —  dvdYKv<po(;y  ov,  geschiuM;  apnyX'W^ifs,  e$,  eb^  ge^ 
schnitzt;  ctpxoyXtxjTTctJjj^,  o,  {Eustath,  Etgm^j,  einer j  der  Aemter 
%u  erschleiciutn  sucht;  ^aKTvkAoyXv^^la ^  17,  die  Kunst j  Siegelringe 
%u  schneiden'^  ip^oyXvcpev^^  6,  Hermenschnitzer;  ip^toyXvgnMogj  jf, 
oV,  zum  Bildhauer  gehörig 'y  HotkaiioyXvtpia^j  Hahne  schneiden;  ft£* 
ra^vToiyXAicpioVj  to,  der  Zwischenraum  zwischen  den  Triglgphen, — 

Die  Grundform  von  yXwp  war  ksharubh.  Dieser  Form 
kann  eben  so  gut  entsprechen:  öxehixp,  oder  mit  dem  schon  oft 
erkannten  Verlust  des  anlautenden  6:  TuXwp;  diese  Form  ist 
erhalten  inxeXvö'ij^vi  x£kv<pos\  iuXv<pavav^  to.  Schale;  sowohl 
in  Beziehung  auf  die  Bedeutung  (ftir  welche  man  auch  tfxaX-^ 
vgl.  (S.197))  als  die  Dehnuns  des  v  ist  lat  glüb-o  analog  (vgl. 
auch  Pott,  £.  F.  I,  140;  II,  226);  davon:  xä^^un^^  rd,  Dim.; 
K^wpcidiiq;  xeXv^avei&iii ^  &;y.hiUsenäknUeh.  — "^ 

Den  so  eben  behandelten  Formen  lag  zunächst  eine  Form 
ksharu  zu  Grunde;  wurde  in  dieser  kshar,  wie  nun  schon 
mehrfach  vorgekommen  ist,  zusammengezogen,  so  entstand, 
mit  Vertretung  des  ksh  durch  )r,  wie  in  yfa^p  u.s.w.:  /in);  dür- 
fen Wir  diese  Wzf.  in  ypmvoq^  17,  ov,  erkennen,  welches  hohl 
heisst  (vgl.  yXaipvp6^)y  nicht  angefressen  ^  wie  man  nur  wegen 
der  ganz  unpassenden  Ableitung  von  Ypdo  annahmt  Davon: 


AK.  dll 

7P^9 ^9  CünMBfyXdfril).  Um m kt wfe  in 4«fMip (von ^aß = 
4«);  fftr  meine  E^Mologie  8]^richt  j^Bshetychüeke  rfenaditq  s«: 
7pöfA^'ai^. —  Soltei  ferner  sn  dieser  Wuraelform:  rpwo^; 
^pomi^,  d,  Feu^rknmdj  nach  Aaelogie  Ton  /paf^y  (S^  207)  au 
sehn  seinf 

Mit  Sicherheit  zieht  man  hieher  rp^^-Tir^i},  {ahgekrai%te9j 
terbfßuchtes)  Oerümpei,  und  zwix  wegen  des  entsprechenden 
lateinischen  scrnta,  aach  grata,  da  wir  hier  wieder  den  nun 
erlLlärten  Wechsel  von  scr:  yp  sehn  (vgl.  Pott^  E.  F.  I,  140); 
davon  ypvxdpwv^  to,  Dim.;  hcYpvreiw,  perscrntari,  durehkra" 
mm;  ypv^uüny  ypvfUa,  ij  ==  ypimy.  — 

Sollte  7p'v  in  der  Bedeutung  Kteinigheit  von  rpi$  in  der  Be- 
deutung Ton  (Mucks)  zu  trennen  und  nach  Analogie  von  xap 
(S.  201),  xw  (S.  184)  hieher  zu  ziehn  sem? 

Den  Uebergang  des  p  in  X  innerlialb  dieser  Consonanten- 
Verbindung  sahn  wir  scnon  in  /Xac^co;  so  könnte  also  der 
Form  grpo,  welche  wir  in  yp&vog  sahn,  yXm  entsprechen;  sol- 
len wir  uns  darum  das  Recht  nehmen  hieher  au  ziehn;  ^Xcix 
in  7X0$,  x^,  rij  die  Itachel  an  der  Aehrej  und  ^X«)^^  (oder 
V^;c'Of  ^^^9  ^9  i^de  kervorraffende  Spitze?  Die  Bedeutung 
wurde  sehr  gut  passen ,  da  wir  den  Begriff  Spitze  sehr  na- 
türlich und  schon  vielfach  aus  dem  des  Schadens^  ScJuhrfens 
hervorgehn  sahn.  Ich  kenne  wenigstens  keine  sicherere  Ab- 
leitang.  '  .. ,. 

Hiermit  verbindet  man  gewöhnlich  (weh  PoU^  E.  F.  ü,  45) 

5l&6öa^  g.  die  Zwme,  welches  formell  rar  /Xca^ta  stünde  &  hat 
ie  Einwirkung  auf  vorhergehende  Gutturale,  dasjli^es  sie  zur 
nichst  za  palatalen  macht,  wie  z.B.  im  Italiänischeit  ci:  tshi 
nndgi:  dshi  ward;  daraus  erklärt  sich  der  im  Griechischen 
zienuidi  häufige  Uebergang  von  74,  m,  ^^t  in  o-cr,  i).  Die  Be- 
deutung sichert  diese  Etymologie  naturlich  so  gut  wie  ^ar  nicht 
Die  Zunge  hat  zwar  die  Ei^enthfimlichkeit,  »piiz  zu  sem;  allein 
sie  konnte  eben  so  gut  nach  hundert  andern  Eigenthümlichkei- 
ten  benannt  sem.  Die  verwandten  Sskritsprachen  haben  den 
Namen  derselben  aus  dem  Begriff  entwickelt,  welchen  die  tokr. 
\rdih  hat  (wohl  in  dieser  Beziehung  benetzen,  ifeeken^)^  wie 
sich  aus  den  sich  entsprechenden  Formen  mit  EnCschieacmheit 
erweist  (vgl.  H.  A.  L.  Z.  1837.  ErzffbL  S.  909).  Der  griechi- 
schen Bezeichnung  yX^aa  entspricht  in  den  verwandten  Spra- 
dien  keine  Form.  Daher  ist  es  Hr.  Bopp  nicht  zu  verdenken, 
wenn  er  nach  einer,  den  Begriff  Zunge  noch  schärfer  bezeich- 
nenden, Wurzel  suchte.  Er  schloss  aus  der  zakotischen  Form 
fiir  ykwnrai  /povVro'a,  dass  dieses  Wort  mit  rpoim,  essen  (vgL 
V^r^)  zu  verbinden  sei  (Voküüsnms  S.  173  ff.).  Mhr  |sdieuit 
der  Begriff  des  Essens  f&r  die  Beaeicluumg  Zsmge  weder  mehr 
noch  weniger  passend ,  als  der  des  SpOzsetnsj  nnd  das  p  eii^ 
sehnet  bei  dem  Wechsel  zwischen  p  und  X  schon  im  Alls^ 
meinen  und  insbesondre  in  Dialekten ,  gar  nichts.  Ich  mag  lU^ 
her  ni^t  entscheiden,  und  eben  so  wenig  ü»  ZaU  der  pckh 
mö^Bchen  Etymofe{^en  noch  vermehren,  wa&-  mir  sehr  leieht 
wire. 

14* 


312  AJT. 

Abo  yX^erva^  n^Smngß,  MmtdßMtk  tbr  JVZSfpo.  A.W.;  y}^' 
mipwp^  To,  Dim.;  yXavtkq^^j  JfUtemmmubiüek^  /Wrnaeo^, i;, 
^,  %ftr  Zim§e  gMH§}  7X000^,  %i}^  eim  Mamntm  Wmriy  mü 
dem  man  ein  peraÜeiM  ii.8.ww  «nftUr/;  fX^MnnifMmaHK»  17,  cir,  mt 
Erklärung  emea  veralfeim  Wm^iee  dienend^^  'jfijaawidt^^  9g  ^  «toi- 
*  fmähnUeh ;  ^Xcsr^cs  MfiV^*  yXerprivfui^,  d,  Ai#  Beräkren  mü 
der  Zunge  heimEu$9\  Y^jmrriieyM^To^ZmifienkMee. — 

&/kwyaoqj  ov^  %unffeniee\  a/Xttrria,  ^,  Schweigen^  «pj^Xur- 
rfo,  ^m« geiäußge Zunge  hahen^  hwyXwnrwf/Mi,  eckmähemi  ixo- 
fXnemo^fOv^  un^der  ZungeießndUek. 

Zu  der  Wzf.  kshar  out  P-Laut  gehört  oline  allen  Zwei- 
fel auch  lateinisch:  scirp»us  sammt  dem entsprecheDden deut- 
schen Schilf  j  welches  aber  vielleicht  ein  Lehnwort  ist  Den 
Namen  erhielt  es  entweder  von  der  Glätte  der  Slängel  oder  von 
der  eieenthumlichen5(i?Mf/€  derselben,  oder  von  irgend  einer  an 
dem  Eigenthümlichkeit  dieser  Pflanase,  wdche  mit  den  Begrif- 
fen echaben^  aehärfen,  gläUen  zusammenhängt  Mit  Recht  stellte 
Pofl  (K  F.  I9I4O)  mit  scirpns  das  griechische  ypl^p^o^^  ypi- 
^'OqjOy  zusammen,  indem  er  es  als  kOneilich geßochtenes  ü««- 
eennelz  fasst  Diese  ZusammensteUung  zeigt  uns  aunächst 
die  eigendiche  Grundform  der  hier  vei^ichenen  Wörter,  yf 
steht  nach  den  nun  schon  bekannten  Analogieen  für  kshar; 
7pi^,  Ypat  also  für  ksharlbh,  ksharip,  und  das  lat  scirpns 
demnach  für  scrtpus.  Diese  Annahme  ist  auch  bei  weitem 
natürlidier,  als  wenn  man  eine  Wm*zelform  scir  setzen  wollte, 
an  welche  sich  p  geschlossen  hätte,  zumal  da  uns  ein«  solche 
sonst  gar  nicht  begegnet;  imLateinisch^i  ist  demnach  scirpns 
durch  eine,  bei  r  häufig  vorkommende  und  hier,  wegen  des 
unangenehm  tönenden  scrlpus,  leicht  erklärliche  Metadiesis 
entstanden.  Diese  musste  man  nun  auch  for  das  deutsche 
SbW/jT annehmen,  und  hierin  liegt  eben  der  Grund,  weswegen 
ich  dieses  f&r  ein,  erst  aus  dem  Lateinisohen  entlehntes,  Wort 
halte.  *-*  An  yplipoq^  /pX^ro^,  BineennelXj  Räiheel  lehnt  sich: 
Ypmd^m'y  Yfiactv&j  ßechen'j  /pi^rerg;  ypinatv^  6^  Fischer;  yphnar^ 
rd,  Fang,  Oewmn;  /piTn^i^,  17,  (y^X^)  Fischkuneii  /pu^etk»,  in 
Bäihseln  reden;  ypigmdnqj  e$,  rmfheelhafli  ivgypünarxoij  09,  «Mr 
gewinneüehiig* 

Schon  oben  (S.309)  erwähnten  wir  Beispiele  aus  dem  La« 
tein.,  wo  anlautendes  g  abgefallen  war;  derselbe  sehr  natür- 
liche Abfall  findet  auch  im  Griechischen  Statt,  z.B.  /Xnpi^:  Xii^n 
XL  aa.  (vgl.  PoUj  £•  F.  II,  204).  Diesemnach  dürfen  wir  das,  der 
Bedeutung  nach  mit  ^pt^ro^,  ffi^^  ganz  identische  pt^,  pinog^ 
37,  Flechiwerk  von  Schilf,  Rohr,  auch  der  Form  nach  damit  iden- 
tificben,  also  fpT^  zu  Grunde  legen.  Dieses  verhilft  uns  nnn 
BU^eieh  mr  vollständigeren Erkeuntmss  der  Identität  von  scir- 
pns und  fptaeog.  Denn  dieses  heisst  wirklich:  Schilf j  Binsen, 
nicht  Moss  Binsengeßecht,  Bineennei%,  wie  fp'i'xo^^  und  jene  ist 
entsddeden  als  die  erste  und  nicht,  wie  indenLeidcis  geschieht, 
ids  diezw^te  Bedeutung  zu  setzen.  Spätere  Nebenformen  von 
fH^Mind  iimx;^  6  und  td.  — 

An  iHiiaiEonn  schliesst  sich  zxpiTtoq^  &,  Meerenge\  eigent 


AK.  SIS 

Beb  aber  E%emiaiiien  derMecwge  ftwitcben  Criocherfaiid  olid 
CuUto;  wOrdidi  Se  mMhBsekOßfe  frgl.  IVI^  £.  F.  I»  76) ;  davM 
trpOTpfty^,  gg^  MMiriffem  oder  Jfa>rwijtf»iar%>  — 

Da  wir  bei  glab,  glnh  viid  aensl  bAqb  geaeba  baben^ 
liass  bei  der  Zaaammeiiaiebiiiig  des,  bier  m  Gbrude  ÜMoidcik. 
Ishar  die Verwaadfarag  das  kabittf^lBi  Latein  ebenfrUsSlatt. 
findet,  ferner^  dasa  dieses  Tor  r  vnd  1  oft  abfiült  (vgL  SL  308), 
60  brancben  wir  kefaien  Anstand  au. netunen,  andi  Iat,rlp*a 
Ufer,  ftif*  Vertreter  eines  (flteren  grlpa:  acrlpa  snerUteeiiy 
«0  dasa  dms  Ufer  nach  dem,  geWimnlidi  an  Uieni  wacbsenden, 
&Ai^  benannt  wlire,  wiemngekebit  ar^nndö  iScAt^y;  von  ar  (ad)» 
Qndam(iR9l^E.F.I,94).  Hieraus  folgt  nun  ebenfaUawiedenun, 
dftss  wir  oben  nntRecbt  aeirpns  fiüreineUmaetzang  von  scrl« 
pus  eiUSften«  

Da  wir  erkannt  baben,  dass  acirpus  su  dieser  Wnnel 
gehSrt,  so  benutaen  wir  dies  sunAchst,  auch  andre  Namen  Air 
Bmnn,  Schilf  welche  sieh  mit  den  bisher  behmidelten  Wafori- 
men  der  y/^an  yerbinden  lassen,  naehträglich  anauAthren.  Zu« 
nScbst  verbinden  wir  mit  derWzf.  ^  (s  kshi  S.173)  ^^-a^o«, 
ioiL^^o^,  o,  Bäisertmattei  die  Form  ist  durch  ^  ausgebildet, 
aOeia  nodi  nicht  gana  klar.  —  Davon:  iful&kov;  ifta^tdufVf  to, 
Diia^;  ^ßMc&wdrj^^  aq^  rom  4er  Art  eüisr  Brngenrnmiis*^  in^^idv. 

Eine  dritte  Bezeichnung  f&r  Bhum  ist  öxolyog^  d.  AmA 
dieses  Thema  lässt  sidb  aiu  die  Wzf.,  welche  im  Sskr.  kshi 
lanteii  wiirde,  anriickfuhren.  ksh  ist  durch  6x  repräsentirt  (wie 
S.  93);  cH  istQuna  von  »;  oder  sollen  wir  wegen  6x  <rxotvog  an 
der  ersten  aus  ag  entwickelten  Form  kh'i  spMe»  (S.168)  aCfel- 
len,  ond  ihm  einen  andern BegriiT  zu  Grunde  legen?  DieFtNrm, 
welcbe  im  S$ki*  ifjat^vo  entspräche,  wurde  ksh£n  a  sein*  Von 
^vog  kommt:  cr^^omii,  4,  em  Klumpen  %ueammenge»0€h9ener 
Bmem;  oxplvo^j  ov;  frrplvwoq^  V,  ov%  ^nc^yi^f  n>  ^TP^'^^y  ^f 
iv;  oT^yi^nr^,  d,  *9«K9  Vs  muBimen  gemmdU\  axwvouq^mrcaf  er. 


foUBmeemß  ax/MHÜn^^  e$,  bhuenartig^  cfxwpLoVj  to,  ein  ausBm' 
Hn  geßeehiener  Sfrieki  <rx^Wff,  Xjog,  ^,  em  ame  Birnen  geßecbte-- 
ifu  Gefäee\  öxendia^  ein  Land  nach  dem  LangenmaasMj  welches 
<f)(pipoq  hiess  (vgL  das  mit  Ähnlicher  Anwendung  gebrauchte 
deutsdie  Rutke  und  das  hebr.  n^)!)  Rohr  und  Maass  ttm  6  El'- 
'm),  euameeeen ;  axo^vur^q^  d,  das  Auetneseen ;  Öxoiw^^Mj  rd,  die 
Autmeeeung. —  öxoivunoq^  i?,  ovy  wie  ein  Seä  gedrehi,  —  6xot^ 
vioy,  d,  auch  OxolviXoq;  Öypivixoqi  ÖxolvinXoq^  Na$ne  eines  Was^ 
^ogde,  der  in  SchiLT,  Binsen  haust  Ob  die  Sylbe  xkoq  mit 
xXcc»^  brechen,  zusammenhangt? 

Bei  ^lif  (S.212)  sahn  wir  den  Abfall  des  anlautenden  6ut- 
turak  Sollen  wir  uns  dadurch  berechtigt  Ahlen,  poup  in  poupk 
(=  (ÜMii  S.  157),  posTTca  U.S.W.  l&r  ffoup  zu  nehmen,  und  ihm  als 
eigentliche  Bedeutung  ei$igrahen,  einrii%en,  eineieeken  und  so 
endlich  nahen  geben?  Doch  kOnnte  man  auch  ganz  die  Analo- 
gie von  oxij,  dnioiuu  u.  s.w.  (S.  157)  auch  auf  f(a(|^,  6anxm  über- 
trafen. Ganz  anders  Oieee  (Ueber  den  äolischen  Dialekt  239, 
241),  weldher  es  voq  der  sskr«  ^grah  nekmen,  ableitet,  bidem 


ai4  AR 


sich  „ans  demBegitf  s  <>iiiiiiiiiiiwiiai*iiitii>  »iiM»iBig/i/<t#»a>t  leicht 
der  des  Ztssttnmettndkm^  eatmduAe*\  lA  sehe  weder  diese 
Leichtigkeit,  noch  worie  iek,  «eftst  trann  ieh  cAe  sähe,  ohne 
bestifnmte  Aaafepeen  -^  wie  sie  e.  B.  filr  nnsre  Ableitmig  in 
ciBnf ,  dxkfiuu  vortiefftB,  ^^  irgend  etwas  auf  diese  Etymologieen 
dnreih  selbstgenia<»te  mid  aUer  eigendichen  Basis  entbehrende 
Be'grlffaeniwickölungen  geben»  Also:  fi^rm^  nahen  u.%*\^. ;  po* 
9i^9  fi«  ^,  g0$Bmhit  gesUekt{Y^  M$(rxog  S.199);  ^itr^^^o^  po- 
^vtr/^;  fiicT^y'i^  Ftickeri-nn)  {Y^dxi6Tfui)\  pa^mMo^, if, ov,  stcni 
SUekmif  NtUun  n.s.w«  passetui^  fSafifia,  t<(,  iIbw  Genähte  lus. w«; 
pfltfifia^di^^,  ec^  im  genäht  n«s.w.;  f^^h^^  v^  das  Zmemmtmen^ 

p€Ufii^'V^  Naih;  Sauptvq;  pa^piieoq;  patptdeoni^  (ijoc)^  6^  Näher  \ 
pagfelovy  to,  WerkstaU  des  Nähere ;  ptupi^evm  =  piicxio ;  pec^tSec* 
TÖq  ,  if,  dv  =  panxo^  -^  ^axufÖvppU'jtxcciTjq ,  o,  Lumpenzueammen' 
ßtker\  '9üto^a<pito^  Proceeee  %eddeln\  8dko^^ttip7i<;,  ^,  Zit>/  ort- 
%eddeind%  Mavdp^atpog  ^  ov^  zmeammengenähi  \  dpoupuDxitg  für  h^ 
foupuixtq^  Beiname  dee  Bacchus.  -^ 

Wi^  sich  ypoyup  zu  ypaup  verhält,  so  bildet  sich  pon^  an^ 
^aq>\n  poyLtptv^j  SySehueterdrahtj  mii  dem  Schuhe  gmähi  wer'* 
den,  (der  Näiier  eigendidi). 

Sollte  hiehergehören  ^o^<paia,fiy  ein  groesee  6rettee Sehteeri 
(TgL  gladius),  so.  dass  also  die  eis;entliche  Bedentnng  der, 
poftqf  zu  Grunde  liegenden  Form,  ksharabh,  scharfe  hier  wie- 
der hervorträte?  oder  ist,  was  ich  eher  annehmen  möchte,  die- 
ses Wort  fremd  f  oder  ^hört  es  zu  pOMpn^  ^^  hrummer  Deich, 
und  ist,  wie  PtfWMur  will,  mitsammt  diesem  zn  pofi^og^roj 
Sehnabelj  zu  ziehn? 

Von  fiif  kommt  pvKavkng,  6,  SehtOateibläeer,  eigendidi  also 
SehUfUäeer;  mit  diesem  Worte  gleichbedeutend  und  sehr  ähn- 
lieh ^formt  ist  panavXtig,  pa'TsxavXv^^  pantixavXiqg*,  da 
fa^axfij  1},  die  Sehabnei  heisst,  so  ist  fia^ccvavXftg  die  Grund- 
form, von  welcher  die  beiden  andern  nur  EntsteHuncen  sind. 
Sollte  nun  auch  pan-arit  zu  Yp€c<p  zu  ziehn  sein?  Was  das  ^ 
anlangt,  so  könnte  es  sehr  gut  dialektisch  sein,  wie  dorisch 
pa'Klg  neben  ^a^pig  erwähnt  ward.  Die  Bedeutung  betreffend, 
so  wurde  ich  hier  fpatp:  patp  die  Bedeutung  sehen,  welche  da» 
BÜt  ypaq^  Identische  y'^Mxp  hat,  so  dass  paKa%n  etwa  =  ^Xtup^ 
p«,  die  hehle  wäre,        

Wur  haben  bn  Fortgang  dieser  EntwiekeluAg  ehie  Menge 
Beispiele  gesehn,  wo  <Tx  fiir  $  =  sskr.  ksh  eintrat;  ebenso  er- 
klärten wir  schon  anlautendes  a  ffirUeberbleibsel  des  Präfixes, 
welches  im  Sskr.  ava  lautet  (S.  109,  H.  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl. 
S.  325).  So  mag  denn  zu  der  Wzf.,  weldie  im  Sskr.  kshi  oder 
kshu  (S.166  und  171  ff.)  lauten  wflrde,  griedi.  dcrxiiQ  gehören, 
indem  es  entweder  t&r  dßu-^MBß-td  oder  a/ ff-<5xrj.o  steht  (TgL 
axevog  S.  316).  Seine  eigentliche  Bedeutung  wäre  demnach  a^ 
schabet»,  woraus  sich  der  Gebrauch  von  oo^io  sehr  leicht  eot- 
wickelt  Im  AUgemehien  bemerkte  auch  schon  Poii  (£•  F.  U, 
153)  den  Zusammenhang  von  oanto  mit  ^.  Am  nächsten  ver- 


AK.  äia 

^andi  mit  wnäta  scheint  übrigens  ahd.  wascan  waschen;  sollte 
nidit  auch  diesea  ebenso  zu  erklären  sein  ?  Der  Begriff  waschen 
konale  sehr  gut  ans  dem.  des  Abschahem,  Reimgens ^  Glättens^ 
Pui^em  henrorgehn,  und  dieFonn  betreffend  könnte  wa  eben- 
falls gleich  dem  s&kr«  ava  sein  und  scan  die  Form  ksha  ent*  . 
halten,  da  wir  ja  aus  scar  ond  vielen  todem  erwähnten  Bei« 
spielen  wissen,  dass  die  hieher  gehörigen  Wzfonhen,  welche 
im  Sskr.  mit  ksh  anlauten,  auch  im  Deutschen  erhalten  sind 
und  hier  ksh  durch  sc  vertreten  wird.  Mit  wascan  vergleicht 
sich  alsdann  wieder  litt  maa&goju  waschen^  wo  w.in  m  überse- 
sangen  sein  könnte.  Für  meine  Deutung  spridit  s^br  das  sskr« 
kshal  und  kshap  remigen  (S.  191,  216). 

Also :  döxiia^  rohe  Stofe  geschicki  verarheUen  (scha^eUß 
gläiiem),  schmücken,  pui%en.  übeui  äöHfjy  97;  aöxn^^  to,  Arbeit 
Sckimmck  u^s^w.i  aöx^^ig^  rij  Uebting  U.S.W.;  a(5iC37Tif^,  6;  -Tpio, 
1;,  der  (die)  eine  Kunsi  u.s.w.  ausscidiesslich  Treibende  \  dOKnrög^ 
if,  «F,  kiknsilich  gearbeitet;  döKtinHÖg^  if,  öv,  zur  äönriöig,  %wn  o- 
öxi^rig  gehörig^  döurt^ti^v^d^  Uebungsplaizy —  dvaÖHtiöLu^  17, 
Mangel  an  Uebungi  Öa^taöntd'j^iqy  Leibesübung/9  ((HDvaffHÖ^j  o,  dU 


Die  Aenderung  der  Bedeu^g,  welche  die  Wzf.  in  d^xie» 
durch  die  Zusammensetzuw  mit  flem Präfix  erhielt,  war  so  un* 
bedeutend,  dass  auch  das%implex  recht  gut  dieselbe  Bedeu- 
tung hätte  haben  können.  War  dieses  6HV9  so  war  dessen  gu* 
nirteForm  axsvy  an  diese  lehnt  sich  nun  formell  öK$voq^  röi 
oxtv^^  ^i  letzteres  heisst,  wie  doKmui^  Xleidung,  PuiZj  Schmu/eki 
erstres  ebenfalls  so,  aber  auch  (ureräthscha/ten  Jeder  Artj  ins» 
bes<Midre  Wagen,  Rüstung^  Uausrath  u.s.w«  Sollte  nicht  audi 
diese  Bedeutung  aus  dem  Begriff  des  Schndickenden,  Feingear'^ 
telen,  Abgeschabteti,  SO  gut  wie  die  Bedeutungen  von  dcrhita  und 
seinen  Derivaten  sich  entwickelt  haben  1  Dann  würden  wir 
keinen  Anstand  zu  nehmen  brauchen,  es  ebenfalls  hieher  zu 
ziehn,  und  könnten  zugleich  daraus  schliessen,  dass  auch  bei 
aaidn  oxv  zu  Grunde  liege,  dieses  also  für  dßiunUßfa  stehe.  An 
eine  Verbindung  von  (nuvog  mit  orTteTtdoy  xnS^o  u.s.w.,  welche 
Psssaw  Torzieht,^  ist,  obgleich  sie  sich  durch  die  sskr.  V^ska 
bedeeksH  (v^  aaxog^  axvrog)  formell  schützen  liesse,  wegen 
der  Bedeutung  Gefäss  u.s.w.,  welehe  awvog  hat,  gar  nicht  au 
denken.  Also:  axeroc,  xöy  (eigentlich  Schabung,  Putzung y 
(khmückung,  dann  das  UsBchuhte  u.s«w.  =  ao^fia,  oxetioo-pa) 
{schönes)  Geräth,  Kleidung,  Waffen  u.s.w.;  0^97, 37,  Riistungy 
Kleidtmg'y  oxevapcov,  t(5,  Dim.  von  beiden;  aw^ii&y  oTtevoa,  zu* 
rechl  machen  (vgi^daradio,  ausarbeiten)  ü.  S.  w. ;  (neevocK,  (rxeoooia, 
iy  Zubereilung  |i|j||fl^(rKeuoMrT6$,  17,  ov,  zubereitet;  cnavoMr^^  <n{, 
des  20uberei/ete^^^^^y  <xv;  aasemf^,  i(;,^  ohne  Geräth;  mneet^eo, 
iroA/  jzubereitel^^^KpivountsvaaTiauigy'ny  ov,  zum  Wegschaffen^ 
WiederherstellemjKKnd  ß  htuntevounniq,  o,  der  Ausrüstende. -^ 
Auch  den  ZusamipeiUuuig  zwischen  amvog  nskädoxio  deutet  P«// 
schon  an  (E.  F.  0^1^). 

Wir  haben. oben  schon  gewagt,  das  ahd.  wascan  mit  der 


316  AR 

hier  behandelteii  Wnnel  in  Verbindmig  zu  bringen;  nun  exi 
stirt  fan  Sskr«  eine  Waf.  kshal,  welclie  die  Bedeatnng  reimi§m$, 
iraffcAeff  (vgLksli&lana  in  WiUm^s  Sanscr.Dict^  ebenfalls  liat; 
Mute  es  uns  nun  nickt  erlaubt  sein,  diese,  mit  gewOhnliclier 
Vertanschnng  von  r  mit  1,  mit  der  sehen  erwähnten  Form 
kshar  Ar  fonndl  identisch  su  haltenf  Die  Bedeutung  rmmi^em 
nfthertesich  melur  der,  allen  hieher  gehörigen  eu  Grunde  liegen- 
den: ichaben.  Für  meine  Ansicht  mricht  litt  skaliuju  m»  Güm 
mtsspül^h  skalbju  waschen,  skalbinnei  der  Weiher  ManaU^ 
ehes  {ReMgvng)\  vergleichen  kann  man  auch  das  nhd.  eckäUn 
als  technischen  Ausdruck  fltr  eine  Art  des  Waschens.  Wenn 
nun  die  sskr.Form  kshal  eine  ursprünglichere  kshar  vertritt, 
so  kann  ihr  im  Griechischen  zunächst  mit  Vertretapg  v<hi  ksli 
durch  cTK  und  Verlust  des  anlautenden  «r  (nHvf^u  tat  tnüp.  u.  aa.) 
nnd  o  f&r  sskr*  a  entsprechen :  nop  in  nöooq,  A^  iKfrifeiffeif  (eigent- 
Kch  der  Abaehabende,  Reimgende)]  tiofl&j  kehren;  nSfni^j  to, 
Kehricht;  ^tofnßpav^  to,  Beeen:  äwopn^o^  ov,  fm§ekehrii  imuxdfo^ 
Sf  den  Templd  fegmd\  vtemopia^  i^  das  Ami  dee  vmawpo^  ^» 

Wir  haben  oben  (S.  177)  gezeigt,  dass  sskr.  ksh  bei  dem 
Wechsel  zwischen  ^  und  <r  auch  durch  <r  vertreten  werde;  auf 
diese  Weise  entspricht  der  Form  kshar  griedi.  <rap  zunädist 
in  <rapac^  o,  Beeen y  welches  ^iesemnach,  wie  der  Bedeutmif, 
80  auch  der  zu  Grunde  liegenden  Form  nach  mit  ftopoq  identisdi 
ist;  adpoVf  rci,  =  <rapoqi  arap6&,  kehren;  <rapo(M  s=  wip^^ia;  era^ 
pan^pov  (auch  (rapovpav)  =  scc^pT^pov;  adpomq^  i},  dae  Anekehremi 
aapönf^,  o,  der  Kehrende. —  Die  Wzf.  aap  dient  andi  als  Ver* 
bum  in  craipm,  fegen i  erdpfta^  to;  o^op^ui^,  ö,  Kehricki. 

Wohin  sollen  wir  mit  dem  crap^  welches  in  (ratpEfti»  erscheint, 
wovon  jedoch  bei  Aelteren  nur  das  Pfeet  ciarnpok  u.s.  w.  im  Ge» 
brauch  ist,  die  Zähne  fleUcheti,  die  Lippen  per%iehn,  eo  dmee  \ 


die  2Uhne  eieht%  Femer  kommt  daher:  gym».  t<{,  Ledk,  Oeff^ 
mm§,  Schlund  U.8.W.;  cnipayl^^  770^,  17,  Kbtfi,  Spelte,  Biime  u. 
8.W.,  wovon  cnnpayywvj  t6,  Dim«;  oripayytiinq^  tg^  hShienrnrüg; 
€rnpaYy6&9  hehl  machen.  Hiernach  kann  man  als  eimndidie  Be- 
deutung von  öap  den  Begriff:  gehalten  eein  anfisteUen,  und  0^- 
Ofipa  heisst  woU  eigendich  mü  geepaltenem,  klagendem  Mmd  da- 
etehnj  gewissermaassen  ich  kbu^e.  -r-  Aus  der  Wurzel  a»  sahn 
wir  vielfach  Formen  mit  dem  Begriff  des  Spaliene  {<ry(Jl^  änopx 
n.  aa.)  sich  entwickeln;  der  sskr.  Wzf.  kshar  wurde  mit  Ver- 
tretung von  ksh  durch  6  (wie  S.  177)  öap  fonnell  entsprechen; 
sollen  wir  es  darum  hieher  ziehn?  Ich  will  nichts  entsdiriA», 
kenne  aber  auch  bis  jetzt  keinen  bessern  Platz.  Man  veigieidie 
jedoch  auch  Pott  (ELF.  11,197),  welcher  an  sskr.  svar  erinnert, 
welchem  die  bis  jetzt  unbelegte  und  seljm^jfelhafte  Bedeu- 
tung verach/en  gegeben  wird,  und  an  V^^^^K  (utSd»)  lachen] 
ich  Kann  wegen  ardp^a  dieser  Zusamm^^^Bg  nicht  beitre- 
ten. —  Zu  aap  gehört  gewiss  woM  auch^^m^,  i  (eine  fc- 
nüninale  Bildung  durch  ta  von  einem  zu  supponirenden  öetf-n^; 
wo  civo  =  sskr.  ana,  dem  Suffix  des  Parnc  Medii)  (die  Uaf^ 
fende)  fatde  Eiche;  cropamg  oder  tepoW^,  17,  alle  Tanne. 

dapcov,  &vog^  S,  geU^  die  weiUlehe  Sdiemm.    In  Beziehung 


AK.  217 

anf  beide  Bedentnngeii*  kann  es  hieher  gehSren.  Den  Begriff 
prariens  sahn  wir  schon  in  mehreren  Beispielen  aus  dem  de$ 
Sekuttm&j  JMtetu  henrofgehn;  die  Bezeichnung  der  weiUiehen 
Sekmum  ging  widd  ans  öap  in  der  Bedeutung  klafm  hervor : 

Sdhr  schwankend  frage  ich  endKch,  ob  zu  dieser  Form 
aach  6op6^y  ii^  ein  OefäBs,  um  die  Gebeine  eines  Todten  darin 
mfinttewmkfen^  geliert  Ich  zdge  es  zu  der  Form  kshar  (8. 
3(M)  mit  der  Bedeutung  mueeehaben^  amehohieny  so  dass  seme 
erste  Bedeutnng  etwa  me  von  öxdtpn,  auegehöhi^  KBrper,  G«- 
fiee^  gewesen  wfire  und  es  erst  durch  den  gebrauch  seine  spe- 
cieDe  Bedeutung  8wrg  erhielt  Davon:  bf€t6fwv^  t6,  Sarg;  iv 
«ropui^  tineurgen.  — 

liit  i^rSsserer  Bestimmtheit  können  whr  ein  andres  Thema 
hieher  sielm,  welches  sich  aa  dem  Orte,  wohin  es  gehOrte^ 
nicht  guty  oline Dinge  voraus  zu  nehmen,  welche  erst  weit^hm 
ihre  passende  Stelle  finden  konnten,  erwähnen  Hess.  Sskr.  ksh 
gdbt,  wie  sich  S.187  zeigte,  schon  im  Sskr.  in  kh  über;  so 
erschien  dort  schon  fiir  die  Wzf.  kshu  (S.171)  auch  khu  in 
khu*ra  s=  kshura  (S.187).  Nun  heisst  im  Sskr.  äkhu,  wel* 
ches  man  der  Form  nach  zu  khu  mit  demPrfifik  k  (S.  1)  zielm 
kann:  RaUe,  Marne j  Igei,  Dieb.  Dass  alle  diese  Begriffe  aus 
der  Bedeutnng  schaben,  scharren,  graben  geflossen  sind,  beweist 
dasThema  ft-khan-ika,  welches  völlig  dieselben  Bedeutungen 
hat  und  unleugbar  von  der  Wzi.  khan  (S.  198)  graben,  stammt; 
RMe,  Maus,  Igel  heissen  so,  weil  sie  sich  in  die  Erde  graben 
(vgL  cuniculus  S.198),  und  der  Dieb,  weil  er  sich  einen  Weg 
durch  die  Mauern  gräbt  —  Zu  äkhu  gehört  aber  mit  Vertre- 
tang  des  sskr.  kh  durch  Xj  ^ie  gewöhnlich  (Poit,  E.  F.  I,  86), 
VenLfinsung  des  ä  und  Verlust  des  u,  wegen  Antritts  einer  an- 
dern Endung,  das  gleichbedeutende  griechische  iylvoc.  d,  Igel^ 
identisdi  damit  ist  nord.  l^ull  iCraff^  Alid.  SprscL  1, 130),  litt, 
ezys,  lett.  efis,  serb.  jez,  wo  sslu*.  kh  durch  z,  /  repräsen- 
tirt  wbd,  als  ob  es  h  wäre;  wahrscheinlich  war  es  bei  der  Ab- 
sonderung des  slav.  Sprachstammes  schon  in  h  abgeschwächt 
und  bestMgt  also  unsre  obigeVermuthung  fiber  han  (S.  187). — 
i}(wiaHog^  ö,  Dim. ;  ix^vto8ng,  eSy  igelarüg]  ix^viig^  ciy  libysche  Mäuse. 

Ehe  ich  diese  so  reich  verzweigte  y/^dn  verlasse,  muss  ich 
noch  wegen  einiger  Themen  fragen,  welche  sich  vielleicht  eben- 
iaUs  am  besten  damit  verbinden  Hessen.  Von  der  sskr.  WzC 
kshi  (S.173)  kommt  sskr.  kshlna  abgexehrt,  mager)  sollte  mit 
didsemParticipPfecti  das  gleichbedeutende  l<ixv6(;yniOi^,  iden- 
tisch sein?  Wie  in  iTtxiv  (S.  176,  vgl.  l^^t^)  wäre  i  vor  kshlna 
getreten,  ksh  durch  il^  repräsentfart,  wie  S.  93  und  sonst,  so 
oass  es  also  uryivo  laiuten  mflsste;  wie  in  dem  sskr.  kshn'u  für 
kshin  u  (S.  183)  wäre  alsdann  das  mitdere  i  elidirt.  Der  for- 
melle Zusammenhang  ist  nicht  ganz  zu  sichern;  daher  ich  auch 
dieses  Thema  nicht  an  die,  bei  grösserer  Sicherheit  ihm  ge- 
bührende, Stelle  zu  rucken  wagte.  Sollte  f&r  meine  Ableitung 
das  mit  ur)(v6<;  identische  ömvög  sprechen  ?   <hc  könnte  hier 


218  AK, 

l&r  Skeres  ^  stehn  (ygl.  <r3raVoy>=  ^aXcov)  lud  ^  iflt  ebenfalls 
Vertreter  von  sskr.  ksh  (vgt  S.  172).  Die  Etymologie  ypn  «J^ö, 
halten,  ist  nicht  der  Envähnttug  werth«  Von  löj^g  luofsaat : 
1(T;{Wt97(,  ^,  MagerktUi  iaxvalvWf  Urxvofa^  m^geTj  irockmk  machen  \ 
tcrxyctai^^Tt^  das  Magermachen \  UrxPC^v^9^^%n^ov9  »<««  Mager'^ 
machen  u.B*yrn  geschicki;  Ur^vaaLa^n,  Trockenheii;  lorjvaXiogy 
Uy  ovj  trocken :  lo-^ccXeo^  (mit  herausgeworfenem  v,  oder  lehnte  es 
sich  an  die  Wzf.  kshi  ?j  a,  ovj  glbd.;  icr^ff^,  ^,  trockne  Feige  y 
lor^i^uiv,  TOj  Dim.  ] , 

Da  wir  Wer  t  vorgesetzt  sehn,  femer  schon  oben  (S*  176) 
yrv  fiir  sskn  ksh  eintreten  sahn  <vgk  weiterhin  wrou«0,  so 
können  wir  auch  mit  Recht  fragen,  ob  faieher  ra  ziehn  sei 
inro^ai,  beschädigen',  es  reiht  sich  zunächst  an  f^  (S.176)  und 
scheint  auch,  wie  dieses,  mit  /  anzulauten,'  so  dass  es  /twtr  = 
j^+mr  =  sskr.  vi+kshi  wfire.  Gewöhnlich  verbindet  man 
M  mit  lit6<a,  drücken,  vüQevti  diese  Bedeutung  tritt  in  t^rrofios 
nirgends  hervor;  daher  ich  gerathener  ünde,  es  zu  den  be- 
deutungsverwandteren zu  ziehn,  ohne  jedoch  diese  Zusammen- 
stellung fllr  mehr  als  Conjectur  geben  zu  können;  Ijtt  steht 
danach  tSr  kshi,  hat  t  vorgesetzt  und  das  schfiessende  i  ver- 
loren.      ' 

\nr  haben  oben  bei  ^ey  (S.  191),  (p^ov  (S.  181),  wegen  der, 
gar  zu  nahe  liegenden  Uebertragung  der  Bedeutungen,  eine  sol- 
che angenommen.  Auch  im  Sskr.  finden  wir  die  Bedeutungen 
hiehär  gehöriger  Wzformen  schon  entschieden  auf  ähnliche 
Weise  lortgebildet,  z.  B.  ä-f  kshar  tadeln,  anklagen  (aksha- 
ranam  Anklage,  akshärita  angeklagt  und  schuldig)^  wodurch 
6ich  als  hielier  gehörig  erweist:  lat  cuKpa  und  goth.  sculan 
(debere)  (/.  Grimm,  V.  Gr.  II,  28).  —  Sollen  wir  eine  etwas 
fihnliche  Uebertragung  für  die  Wzf.,  welche  sskr.  kshabh(-äp) 
lauten  wurde  (in  ^nitp-ög)  annehmen  und  auf  sie  griech.  {fxthrcoi 
beziehn?  Dieses  hiess  alsdann  eigentlich  schaöM,  jemand  scha- 
ben,  reiben,  kratzen  und  so  necken,  spotten,  wie  wir  ja  auch  auf 
ganz  ähnliche  Weisö  gebrauchen  :'«ti;A  an  jemand  reiben»  Pott 
(E.  F.  I,  260)  vergleicht  öxiDnTbi  mit  nord.  skimp  (ahd.  scimf 
Spott,  Schimpf,  y.  Cniwf»^D.Gr.II,59,588);  auch  ich  hadte 
diese  Wzformen  insofern  fär  radical  verwandt,  als  ich  sie  beide 
zu  der  V^ax,  ag  ziehe;  dieselben  Foimationeu  scheinen  sie  mir 
jedoch  nicht;  skimp  vergleiche  ich  mit  der  sskr. Wzf.  kship 
(vgl.  a-f kship,  sperno). —  Also:  (TxgS^to,  spotten  a.s.w.; 
<^x(D^,  97,  Verspottung  \  öm&TCTriqy  6;  öxdnrpiay  Vy  Spötter  (-m); 
l^xcoTTTMo^,  ^,  6v,  spöttisch;  axtfmvoXri^^  6,  Possenreisser\  Ö7tap.^iay 
to,  Spott  i  Öxto^drtovj  TO,  Dim.  ;  BvÖxd^ijji&Vy  ov,  gut  spottend  ; 
svöx&^ijioövvriy  Fertigkeit  im  Spotten;  (pvkoöxumxia^  Spott  lieben. — 
Gewiss  gehört  hieher  auch  (Txoa^aZo^,  6,  2itcerg  (bei  den  Syba- 
riten).  —  Wahrscheinlich  wohl  auch  öxta^y  Wo^,  o,  (auch  mü>) 
eine  Euletiort,  (vgl.  jedoch  Passow  s.  v.)-  — 

GehOn  zu  der  WäC  ^  (0v  S.  172)  ^tf tf  c»  (att.  ^v^^^vt),  <, 


AR  m 

die  BmHe  f    Davon:  il^iTTTV^iOf  (öder  thirr^p^oVf  Lobeck .  Phry- 
nich.  74),  x6,  Dim.  —    

Amnerk.  Wem  bei  Behandlmi^  dieser  Warzel  dx  noch 
nianehes  ausser  dem^  was  ich  als  zweifelhaft  bezeichnete,  zwei- 
felhaft blieb,  den  verweise  ich  auf  die  Wurzel  ö<p(v)  asor  Yer- 
^^ekUamg.  _____^____ 

«xa-ro^,  o  and  v^  ein  sehneU  eegelndes  LaeUchif  \  wohl,  wia 
viele  technische  Ansdrucke,  ein  fremdes  Wort  Man  kann  flbri- 
gens  auch  an  mancherlei  Verbindungen  mit  griechischen  Wur- 
zeln denken,  aber  eine  etwas  walirscheinlichere  Etymologie 
käme  ieh  nidit  Davon:  axaTtov,  tq,  ein  leiehteeSeiiiff^  cbeaTipg, 
Oj  der  gr99se  MmeL 

ananaXLq^  ^,  eine  Pflanze.  — 

Mofoiß^  To,  die  Wwr%eij  und  aTtopo^^  i},  die  Pfianf$e  dee  Kul^ 
mu»;  eaeofwmg  {olvog)^  über  Kalmue  abgezogener  (Wein)*  — 

axtvog^  o,  eifie  Pflanze,  wie  Bamlikumß  Weinbeere.  — 

dn^vdxn^^  o,  ein  kleiner  Säbei;  ist  ein  persisches  Wort| 
liegt  in  oa»  das  zendisch^  aohi=  sskn  asi  Schwert  f 

'Aaixo,  i;^  ein  Gespenst,  womit  Anmien  die  Kinder  schreckten» 
ImLateinisehen  entspricht  augenscheinlieh  der  Eigennamen  von 
Faustolns  Frau,  welche  Romulns  und  Remus  säugte,  nämlich 
Acca  (Larentia).  Im  Sskrit  heisst  aber  akka  Mutierj  und  es 
i^t  wohl  nicht  zu  bezweifeln^  dass  hiermit  iene  beiden  Wörter, 
me  dem  Laute,  so  auch  der  Bedeutung  nach  ursprünglich  iden- 
tisch sind,  Acca  also  die  Mutter  xax  e^ox^iv  ist,  als  die,  wel-* 
che  die  Grunder  des  Staates  säugte,  und  'Axstd  zuerst  wohl 
elte  Mutier  bezeichnete  und  dann  erst  das  Grespenst  lür  Kinder 
ward.  Alit  diesem  Gespenst  müssen  die  Griechen  jedoch  einen 
eignen  wenig  schrecklichen Begrifi  verbunden  haben;  denn  da« 
von  kommt:  axxt^opat,  sich  stellen,  als  wolle  man  etwas  nicht^ 
vasman  sehr  wünscht  \  spröde  thun.  Sollte  diese  Bedeutung  bloss 
ans  dem  eigentlichen  Begriff  von  axxi^ofiat:  sich  %u  einer  Akko, 
einem  Gespenst,  machen,  sich  rerstelten  geflossen  sein,  oder  wäre 
'Axxtt  wirklich,  wie  auch  die  Alten  angeben,  zugleich  der  Namen 
ebeseitlenFrauenzimmers  gewesen? —  ajoatffio^,  o,  Ziererei. — 

axvXoq,  ij  die  essbare  Eichel;  im  Deutschen  ist  gleichbe- 
deutend nnd  auch  formell  identisch  ahd.eichila;  dieses  kommt 
aber  von  eih  (Eiche,  Graff,  Ahd.  Sprsclu  1, 127),  und  diesem 
entspricht  also  griechisch  dv.\  allein  dies  wäre  nicht  die  regel? 
massige  Entsprechung;  denn  i^d.  ei  repräsentirt  im  Allgemei- 
nen mehr  griechisch  ot,  so  dass  wir,  das  Deutsche  zum  Führer 
nehmend,  fftr  das  griechische  Wort  a?x-tj>vO$  als  primäre  Form 
annehmen  mussten,  und  diese  Form  findet  sich  auch  in  einer 
hieher  gehörigen  Zusammensetzung :  fiui-o/xv;^^  die  essbare 
Fnuhi  des  Erdbeerbaums;  eine  Nebenform  hiervon  ist  fu^-axrXov 
und  eine  nach  falscher  Analogie  der  Intensivformen  fiatfuxx  (in 
ä-fiaifioaeero^,  ^la^ujat^nipuiv  u.  ähnlichen)  gebildete  ^icujioütvkov. 
Sollen  wir  hiemach  gradezu  a&ttXo^  als  eigentliche  Form  an^ 
nehmen?  —    Im  Lateinisdien  heisst  aber  nun  aesculus  oder 


SiM  AK. 

esculus  eine  Art  Eiehem  mii  eeelarenFräehieHimiA^er  der  Name 
des  Esquilinns  kommt).  Wir  haben  schon  mehrere  Beispide 
gesehn,  wo  lateinisches  sc  einem  sskr.  ksh  entspricht,  und 
wissen,  dass  dieses  jsehr  oft  durch  n  im  Griechischen  reprisen- 
tirt  wird  (vgl.  z.B.  S.301);  so  kann  denn,  wenn  aesc  die  ridi* 
tige  Schreibart  ist,  mit  diesem  das  griech.  alx,  oder  wemi  esc 
richtig  ist,  und  e  ursprünglicheres  a  vertritt,  mit  diesem  das 

S riech,  ax  identisch  sein.  Nun  heisst  aber  im  Griechischen 
axpg  eineEiche,  aber,  wieHesifck.  hinzusetzt,  äataf^og  eine  »»- 
fmekibere]  soll  uns  dieser  Beisalz  hindern,  dOx  mit  lat  esc 
tOr  vereinbar  zu  halten  ?  ich  glaube  kaum ;  dem  so  genau 
konnte  man  schwerlich  die  Bedeutung  so  alter  Wörter  kennen, 
und  wenn  Aönpa  wirklidi  diese  spedelle  Bedeutung  hatte,  so 
konnte  sie  sie  leicht  dem  stets  sichtbaren  Bestreben  der  Sprar 
dien,  wesentlich  identische  Wörter  durdi  einige  Modification 
der  Bedeutung  zu  scheiden,  verdanken.  Mit  diesem  &6npa,  ist 
aber,  gemäss  dem  zwischen  (ht  und  tht  bemerkten  Wechsel 
(vgl.  dondKaJii  öxäKot/f  S.206  u.aa.),  Aa^pog, )},  oder  iStfivpK,  17, 
ebenfalls  Name  einer  Eiehenart,  identisch.  So  spredien  denn 
ocne,  a(hr,  lateinisch  esc,  ccx  {)kr  eine  zu  Grunde  liegende  Form, 
^reiche  im  Sskr.  aksh  lauten  wurde,  und  nur  das  ahd.  eih  mit 
der  griech.  Nebenform  fitfi-aix-vXov  scheinen  eine  Form  in  An- 
spruch zu  nehmen,  welche  ein  sskr.  ^ksh  voraussetzt  Allein, 
wenn  wir  den  ahdeutschen  Diphthong  genauer  untersuchen, 
so  scheint  er  in  manchen  und  zwar  gerade  in  diesem  FaU  anch 
einem  sskr.  a  entsprechen  zu  können.  Er  vertritt  gothisches  äl 
(J.Grimm,  D.  Gr.  1, 101);  gewöhnlich  ist  nun  dieses  m  der  That  Re- 
präsentant von  sskr.£  alsGuna  von  i,  z.B.  ahd.  sceidan,  gotfa. 
skaidan  =  sskr.  kh'ßd  als  Gnna  von  kh'id;  aUein  es  ist  auch, 
so  gut  wie  goth.  ai  vor  h  und  r  (nach  Grimm,  D.  Gr.  I>  44} 
blosser  Vertreter  von  ursprunglichem  a,  z.B.  in  goth.  däils 
von  sskr.  dri  in  der  gunirten  Form  dar,  welches  goth.  dair 
hätte  werden  müssen  und  mit  1  für  r  däil  ward;  femer  inJiäil-s 
von  sskr.  f  r i :  9 ar  (vel.  H.  A. L.  Z.  1837.  Ergzbl.  S. 919  ffO  u.  aa. 
Ferner  vor  h  im  gothischen  säi  (ecce)  statt  säih  (vgl.  goth. 
saihvan,  ahd.  sShan)  för  eine  ursprungliche  Form,  welche  im 
Sskr.  saksh,  von  sa+akf^h,  eehen,  lauten  wurde  (vgL  y^ox, 
oaaoiuxL  S.  238).  Dass  goth.  ai  auch  sskr.  a  entspricht,  lässt 
sich  femer  dadurch  erweisen,  dass  demselben  ahd.  £,  indem  es 
sich  aus  ahd.  ei  entwickelt,  entspricht  {Griuim  I,  90);  nun  er- 
scheint ahd.  fldha  (precatio),  welches  demnach  eine  goth. 
Form  mit  ki  voraussetzt    Dieses  fUha  entspricht  aber  sskr. 

grak'kh'  hittt^t,  oder  wahrscheinlicher  einer  Form,  welche  im 
skr.  praksh  lauten  würde  (vgl. ob.  S.  16),  mit  Vertretung  des 
sskr.  ksh  durch  h  wie  in  dem  eben  erwähnten  säi  för  sAih,  und 
fl  fiir  pr,  grade  >de  in  dem  ganz  identischen  latflag  in  flagito. 
Ferner  finden  wir  ahd.  z£ha  (digitus  pedis),  webhes  formell 
dem  griech.  ^axr-  in  *aWvXo^  entspricht  Dieses  Jaxr  würde 
sskr.  daksh  lauten  (vgl.  ^aWiXoc),  und  so  entspräche  also  goth. 
ai=  ahd.  ei  und  daraus  £,  einem  sskr.  a  vor  ksh.  So  wie  hier 
goth.  Ai  in  sAih,  ahd.  fl£ha,  z«ha  einem  sskr.  a  vor  ksh  ent- 
spricht, so  dürfen  wir  nun  dasselbe  auch  im  ahd.  eih  annehmen. 


AK.  221 

£s  «MDple  bIm  einer  Form  enisprecheii,  welche  im  Sskr.  aksh 
laHten  würde,  mid  diese  Annamne'  wurde  uns  auch  zu  einer 
sehr  passenden  Etymologe  helfen.  Der  sskr.  Form  aksh  ent- 
sfwime  zunAchst  aaie,  üum^  esc;  femer  mit  Vertretung  des 
ksh  durch  x:  ax  (ou«  in  ^yMuncXov  wftre  eine  unregebnissig  ge- 
bildete Form  mit  o»,  wie  in  ttl^^if,  alxXov^  oder  dura  Versetzung 
aus  dcf  ebenfalls  unorganischen  {/LotA^axvkov  entstanden)  und 
durch  h  im  ahd.eih.  Diese  Deutung  würde  noch  aimehmlicher^ 
wenn  es  wirklich  erlaubt  ist,  das  ahd«  asc,  Esche ,  trotz  der 
Verschiedenheit  der  Bedeutung,  mit  lat  esc-ulus,  wie  Graf 
(Ahd«  Sprsch.  I,  492)  wOl,  zu  identificiren.  Ich  bin  zwar  im 
Allgemeinen  nie  dafür,  wesentlich  Verschiedenartiges  Bedeu- 
tendes für  wurzelhaft  identisch  zu  nehmen;  doch  findet  dies 
bei  Baumnamen,  welche,  wie  wir  bei  V^OP  sahn  (vgl.  z.B.  9^ 
S.  96),  aus  so  sehr  allgemeinen  Begriffen  specialisirt  sind,  eme 
Entschuldigung«  Da  die  Eigenschaft,  welclie  z.  B.  im  Griechi- 
schen die  Eiche  (io^g)  bezeichnete,  auch  jedem  andern  Baum  zu- 
kam, so  hatte  sich  das  Wort  auch  eben  so  gut  fiir  die  Bezeich- 
nung andrer  Bäume  gepasst,  und  wir  sehn  aus  andern  Formen 
ders^en  Wurzel  ebenso  Allgemeines  bedeutende  Wörter  fQr 
die  Beaseichnung  andrer  Bäume  gebildet  (z.B.  ^Xta,  uiiKov  S.90). 
Ebenso  konnte,  wenn  sich  im  Deutschen  zwei  der  Form  aksh 
entsprechende  Bildungen,  eine  mit  h,  die  andre  mit  sc  festge- 
setzt hatten,  recht  gut  die  eine,  zur  Unterscheidung  von  der  an- 
dern, zur  Bezeichnung  eines  andern  Baums  gebraucht  werden. 
Ist  a sc  Yvirklich  mit  ein  gleich,  so  tritt  es  zu  demselben  in  das- 
selbe Verhältniss  wie  griech.  cunt :  dtrst  zu  ax.  — 

Was  nun  die  versprochene  Etymologie  betrifft,  so^erinnere 
ich  zunächst  daran,  dass  in  £xrXo$,  so  wie  in  esculus  der  Be- 
griff dee  Essbaren  hervorgehoben  ist  Derselbe  Begriff  liegt 
auch  in  einem  anderen  lateinischen  Namen  Aex  Eiche:  qnercus^ 
welches  ich  ftir  spätere  Form  von  quescus  erkläre,  undun- 
bedenklich  mit  der  sskr.  V^g  aksh  essen,  identificire ;  es  müsste 
eij^ntlich,  mit  Vertretung  des  g  durch  gu  (welche  auch  in 
viv(o)  für  guiv  =  sskr.  g  Iv,  goth.  qni v,  J.  Grirnntj  D.  G.  II,  521 
erscheint)  guercus  heissen.  So  erinnert  denn  esculus  von 
selbst  an  esca,  Speise.  Schon  PoU  (E.  F.  I,  266,  II,  482)  hat 
dieses  Wort  mit  der  sskr.  V^a^  essm^  in  Verbindung  gebracht, 
wobei  er  jedoch  übersah,  dass  zwischen  lat  esc  und  sskr.  aq 
eine  durch  das  desiderative  s  gebildete  Form  liegt,  welche  im 
Sskr.  aksh  lauten  wurde  (Bopp,  Gr.  s.  r.  98),  und  dem  lat.  eso 
entspräche.  Die  Form  aksh  erscheint  im  Sskr.  als  Simplex 
gar  uicJit, [wohl  aber  als  Compositum  in  bhaksh,  gebildet  durch 
«las  Präfix  abhi  mit  Verlust  des  an-  und  auslautenden  Vokals 
(uie  in  alten  Compositionen  so  sehr  häufig),  so  wie  das  lateini- 
sche ve-scor  durch  das  Präfix,  welches  im  Sskr.  ava  lauten 
würde;  letztres  heisst  a&e^9«f»  iahbeissen')y}etkeseinbeissfn.  Eben 
dahm  gehört  das  gleichbedeutende  sskr.g'aksh;  es  verhält  sich 
zu  aksh  wie  k'aksh  sehn,  zu  aksh  sehn  (vgl.  ^a^nxalvcai),  nur 
dass  dort  g  in  der  RedupBcation  (denn  eine  solche  Bildung  ist 
hier  auf  Jeden  Fall)  erscheint,  hier  k'  (Po//^  E.  F.  1, 278,  er- 
klärt g'aksh  anders).     Demnach  gehört  auch  das  eben  er- 


üszZ  AK* 

wähnte  qnercnis  lAH  e'ficiilns  unter  ehie  WnreeL  loh  v^r- 
muthe,  dass  aach  sskr.  kshn-dh  him§em,  Irieher  gekört,  für 
aksha-dh  steht  und  vri&  krndh  (vgl.  xf^  und  sskr,  knft-ra) 
und  so  yiele  griechfsche  und  zendische  Wuraetfamen  durch 
die  V[*dhft  (y^.  8.  30)  formirt  ist 

jDer  sskr.  Composition  bhaksh  (för  (a)bh(!)-f  aksh  von 
^a^)  entspricht  griech.  fpay  mit  Vertretung  des  ksh  durch  yl 
wie  oft  (8.68):  ensen  (y^VPoU,  E.F.  1, 271)  'vtt<pay^lv  u.  s.w.; 
^api^yxo^  das  Essen  \  tpayrfii^^rt^  das  Essen  \  (fay^öta^vTS^  ern 
Essfest  i  <payoq'j  <payafff  (ffafäg,  o,  Freäseri  (payaiva^  ij,  Kres^^ 
suMy  ein  krebsartiges  Gesehtruri  fpayiSaiva  (wie  Xifuva^  Xdxaiva 
aus  einem  zu  supponirenden  (payt^ov  gebildet),  97,  dsslb.;  <^cr- 
ytiai^viHo^^  97,  ovj  wie  ein  Krebs  um  sieh  fressend;  tpayeScu* 
Wofictt,  am  Krebs  leiden.  —  Aayiöd^po^y  o,  Fresser]  fpecydv^  6, 
Fresser,  Kinnbacken^  qfaypog^ü,  der  IFe/s^toti (cretisch),  weil  er 
das  Eisen  anfrisst;  eine  Fischart,  welche  auch  q^dympog^  oder 
q>aY(Dpioqj  6y  heisst  —  <pa/tXo$,  6,  ein  Lamm,  eine  junge  Ziege 
fzur  Zeit,  wo  sie  essbar  werden);  ^rpo^ayiov,  to,  Zukasti  äX- 
iri^^djogy  ovj  einander  fressend ;  äXKrjhxpayi&f  einander  fressen  \ 
iXkriKocpayla,  4,  das  einander  Au/fressen;  o^t^a/tCfTepo^;  -tätoc, 
Grade  von  otJ/o^cc/o^.  —  Aus  dem  Lateiniscnen  entspricht  fag 
in  fag-mes,  fämes  (vgl.  subtömen),  was  Pott  höchst  nnpas- 
send  zu  s^kr.  ^hä  zog  (E.  F.  I,  200);  fämes  ist  demnach 
Esslust,  Essgier,  wie  es  schon  Förcellini  richtig  fasste,  wfihrend 
Döderlem  falsch  ist  (8ynonym]k  111,119);  hiehergehört  fatim 
in  ad  fatim,  welches  zum  {lustigen,  mtmtem)  Essen,  und  dann 
wie  satis  (eigentlich  zur  Sättigung')  gebraucht,  genug  heisst; 
fatim  steht  für  fac-tim  (=  sskr.  bhak-ti-m),  c  ist  verloren 
wie  in  der  Schreibart  autor  für  auctor. 


Nicht  ganz  mit  Sicherheit  zu  entscheiden  ist,  ob  hieher  ge- 
hört  0iryog,  17,  ein  Baum,  welcher  eine  runde,  essbaare  Frucht 
trägt  \  das  deutlich  entsprechende  lat  f&gus,  welches  aber 
wahrscheinlich  aus  dem  Griechischen  entlehnt  ist,  beseichnet 
die  Buche,  und  daraus  dürfen  wir  wold  entnehmen,  dass  das 
ahd.  bdha  (oder  mit  regelrechterer  Entsprechung' puocha, 
wblche  Schreibart  ebenfalls  gefunden  .wird,  Graf,  And.  Sprsch. 
in,  35),  so  wie  das  gleichbedeutende  slav.  bouk  (welches  dem 
Deutschen  entlehnt  zu  sein  scheint)  identisch  mit  dem  griechi- 
schen (ptiyoq  sind,  obgleich  letzteres  nicht  ganz  ^denselben  Baum 
bezeichnet.  Eben  hieher  ziehe  ich  mit  Oraff  (Ahd.  Sprsch.  III, 
117)  das  goth.  bag-ms  Btnnn,  In  böha:  puocha  ist  wie  in  <pTr 
yoq  der  Vokal  gedehnt  (vgl.  8.110);  in  bagm  ist  der  kurze  Vo- 
kal geblieben;  in  letzterem  entspricht  g  dem  sskr.  ksh  wie  od 
(vgl.  S.  207),  in  Jenem  h  (ch),  wie  in  eih,  eichila.  In  Buche 
und  Baum  läge  also  die  Bezeichnung  des  Essbaren,  ebenso  wie 
unsrer  Etymologie  nach  in  Eiche.  Von  (pnfoq  kommt:  ^if/tyoc, 
17,  ov;  <priYivBOg^  a,  ov,  vom  Holze  der  (prjyog;  tfitydvj  6,  ein  Platz 
voll  qniyoi ;  <!>riyt'iq  n.  p.  — 

Indem  bh  durch  b  (wie  in  buro,  bustum  S.  32)  im  Latei- 
schen  vertreten  wird  und  ksh  durch  cc  für  x  oder  sc  (vergl. 
ii^&xm  =  Sii&6mi)y  entsteht  die  Form  bapc  in  bacea,  Beere, 


AK(EPt^.  225 

fi^ve  rnnie  FimiiU,  Nach  dieser  Analoge  ziehn  wir  auch 
Ue&er  griechisch:  «^one-f  (von  der  Form  ^x  mit  Vertretung  des 
^. ksh  durch  n  (vgl.  S.  220)),  if,  Linse;  (pawvqj  6,  glbd.;  fpa- 
tik^OjLhisetip/imnae  u.8.w.^  tpäxioVjTOjLMsenabiudi  (paxd&TjSf 
!«,',  Unsenarhff'y  tpaTtertogy  if,  or,  tinsengeßtiätig ^  fp&xivog^ )?,  oi^^  roii 

Da  wir  (S.177)  gefunden  haben,  daas  sskr.  ksh  im  Grie- 
ehischen  bisweilen  durch  <5  vertreten  wird,  so  ziehn  wir  endlich 
Dut  Pott  hieher:  ^a£l2iti£S>  fpaöioXoqj  (paöioXo^  6,  eine  Pflatne, 
äe  esMiare  Schrien  trägt. 

ax  in  dn^lv,  oHrlq^  ^9  Strahl,  Sannenstraht,  Blit%  u.8.w. 
bt  schon  Pott  (£.  F.  I,  267)  mit  ay  in  dem  sskr.  a(n)y-u  Son-^ 
nensiraU  (mit,  wie  überaus  häufig,  eingeschobenem  Nasal)  und 
ag-ani  Blitz  verglichen.  Wenn,  was  die  Vergleichung  mit 
an^u  liochst  wahrscheinlich- macht,  Ttv  hier  das  nominale  Suf- 
fix ist,  so  ist  es  in  der  ganzen  griechischen  Sprache  das  einzige 
^er  Art,  man  müsste  denn  flir  IxrtV  (S.  176j  eine  andre  Etymo* 
logie  aufstellen ,  durch  welche  Ix  sich  als  das  Wurzelelement 
ergäbe.  Ich  hadte  es  darum  auch  nicht  fiir  ein  einfaches  Suf- 
fix, sondern  fasse  es  auf  die  Weise ,  wie  sich  z.B.  ^eri^hr»av  zu 
fit/tÖT-o^,  dyxKST'lvoq  zu  «7;jkJto<;  verhält,  so  dass  also  aus  dx 
erst  ein  Thema  durch  ein  mit  t  einlautendes  Suflix  gebildet  wäre 
(etwa  sskr.  tu  =  griech.  to,  vgl.  S.  13,  oder  griech.T£p  =  sskr. 
tri,  wie  man  ehemals  axvvp  =  dxriv  Hymn.  Hom.  32, 6  las)  und 
^  ao  die  Stelle  des  nach  t  folgenden  Vokals  iv  getreten  würe; 
ganz  auf  dieselbe  Weise  verhält  sich  zu  ep^a  (S.  59)  das  da- 
selbst nadizutragende  ip^lv^  ^p^^  o,  Betts ttitze  und  pny^v  zu 
pr/ud$.  —  Von  äxTiv  kommt:  «xtivwto'^,  if,  oV,  umstrahU\  &nrvi' 
n^'j  9trMenartig.       

\rAK(EPK).  Pott(E.T.  1, 267)  schon  betrachtet  das,  so  eben 
alsWzform  erkannte,  sskr. 4^,  griech.  «x  als  primäre  Form 
«mer  reichen  Reihe  von  Wurzelformen  mit  der  Bedeutung  lettch-^ 
'ö»,  dann  sehen.  Was  die  formale  Verbindung  betrifft,  so  stiltzt 
^  steh  auf  die  sskr.  Wzf  pa^,  sehn,  welche  er  flir  eine  Com-* 
Position  von  api+af  nahm;  was  den  Abfall  des  an-  und  aus- 
artenden Vokal  iir  api  betrifit,  so  haben  wir  schon  mehrfach 
^ogieen  dafür,  insbesondre  bei  dem  ähnlich  formirten  abhi 
Seselm(z.B.S.222,  vgl.  auchPo//^E.F.I,159ir.).  DieBedeotung 
^**P^  betreffend,  so  geht  zwar  der  Begriff:  Strahl  (in  Son- 
j|en- Blitz- Strahl)  nicht  nothwendig  nur  aus  dem  desGlänzens 
»ieiTor;  allein  die  Analogieen  von  sskr.  r  d  g'i,  tat.  r a  d i  u  s  von  r a  g' 
^men,  von  fulmeri  fiir  fulg-men  von  dem  glbd.  fulg,  spre- 
^en  doch  mit  ziemlicher  Wahrscheinlichkeit  fiir  die  Bichtigkcit 
^ser  Annahme;  dennoch  möchte  ich  nicht  wagen,  bloss  aus 
*ßij  etwas  ganz  anderes  schon  als  Sehen  bezeiclmenden,  Sub- 
^även  dnrch  Abtrennung  der  Endung  eine  Wzf.  abzuscheiden 
^d  ihr,  wenn  der  Aehnlichkeit  mit  emer,  verihuthungsweise 
^^  Ar  Simplex  zurückgefiihrten,  Verbalwurzel  eine ,  mit  der 
^<^Q  dieser  identische.  Bedeutung  zu  geben.  Und  nichts  desto 
^^njger  liegt  schon  em  grosser  Theil  der  Wahrheit  in  Potfe  Be- 
^iknng.  nur  durfte  er  nicht  auf  halbem  Wege  stehen  bleiben. 


324  AK{EPS). 

Dieselbe  Bedevtang  wie  sskr.  pa^  hat  die  Wimelf  df i«, 
zu  deren  Ergänzung  pa^  dient;  wie  sich  nuii  pa^  in  pi+i^C 
auflöst,  so  drig  in  ad+fig  (S.96,  wo  man  als  das  einzige  Bei- 
spiel ausser  adri,  wo  sich  im  Sskr.  die  verkürzte  Form  Ton 
ati:  at  erhalten  hat,  adbhuta  hinzufügen  kann);  nun  wissen 
wir  aus  einer  Menge  schon  vorgekommener  Beispiele  C^gL  S* 
49,  65,  77,  85  fil  6701),  dass  fitr  f  i,  durch  Vertauschung  mU  ra 
und  Ausfall  von  r ,  überaus  häufis;  a  eintritt  Auf  diese  Weise 
ergeben  sicli  rig,  ag  als  identische  Wzff.  und  zwar  a^  als  se 
kundäre.  WQl  man  diese  unzusammengesetzt  in  a(n)c*ii9  ag- 
äni,  iic-riv  erkennen,  so  würde  formell  nichts  enteegenstehn; 
a(n)(^  verhielte  sich  zu  rig^  wiez.B. va(n)h  zu  vfin  (S.87^,  ag 
ivie  vah  (S.  85).  Auch  von  Seiten  der  Bedeutung  ist  dieser  Zu- 
sammenhang keinesweges  sehr  unwahrscheinlich,  aber  auch, 
wie  bemerkt,  nicht  sewiss^ 

Die  eigentliche  Wzform  ist  demnach  r  ig,  und  in  Erbmenuiff 
bringe  ich  die,  oben  (S.104)  aufgestellte  Vermuthung,  wonach 
der  Begriff  £r«ticA/0fi  vielleicht  durch  eine  primäre  Wurzel  r  i  be- 
zeichnet war.  Von  dieser  könnte  ri{  wiederum  eine  sekundäre 
Formation  sein.  Mit  dieser  Form  f  i^  steht  höchst  wahrschein- 
lich in  Verbindung  ruf  fmit  ru  für  ri,  wie  oft  (in  den  Veden, 
Lassen j  Anth.  sanscr.  s.  v.))  leuchten  \  vielleicht  bei  dem  hftufi- 
gen Wechsel  des  sh  und  9  im  Sskr.:  fish  sehn  {Lassen  a.a.O.) 
und  raf -mi  SonnensiraU  (mit  ra  fOr  f  i),  woraus  man  alsdann 
noch  mehr  Recht  entnehmen  kann,  auch  a(n)yu,  aTt-riv  zu  der 
Form  ac  zu  ziejin;  fraglicher  ist,  ob  ra^-!,  ein  Sacken  dea  Zo 
iNakusj  hieher  gehört,  und  ebenso  ob  ar^-a-sAna  Ferner.  — 
Sonst  zeigt  sich  die  volle  Form  nur  in  der  erwähnten  Composi- 
tion  d-f if  iPoilj  E.  F.  I,  267)  fiir  ad-f  ig,  welches  also  eigent- 
lich an^sehn  heisst  Griechisch  entspricht  dfpx-a>,  sehen^  ge- 
wöhnlich neutral,  dann  auch  transitiv:  etwas  sekn\  godiisch 
taurh-ts  (splendidus).  Von  jlgge^^dpaxov,  ^edopxa)  kommt  i 
dipYiia^  To,  Bück;  dep/pd^,  ö,  tias  Blicken;  8ip^g^  17,  das  Sehen ^ 
defnudo^ai,  =  depxoficu;  dpaxog^ to.  Äuget  8opxäi&  =:  8ipxa  (Gr.)  ; 
dSefmis^  is\  &itpxTog,  oy,  nicht  sehend;  äSpcüaig^  ig  (JUes.)^  tu»- 
sichtbar;  9vg9ifwvog^  ov^  sclkwer  %u  sehn\  \iovo9ifKxrig^  einäugig ; 
ifyStfntio  (-dopxio),  scharf  sehen;  o^vSifntua  (-^a),  (-dopxei^a,  'ia)y 
17,  Scharfsichtigkeit;  o^v^epxued^,  i^ovy  (-dopxixd^)  das  Gesichi 
schärfend» 

Hiermitgehört  zusammen  zunächst  9p€Mvaiia  (JJeiycA.),  tiat* 
hersehn  (vgl.  Pottj  E.  F.  I,  229);  das  lanp:e  a  ist  hier  woU  dSa* 
lektisch  für  langes  cL  —  Femer  i^icodpa^  (wohl  für  ibrod/iax-t^ 
Adv.)  und  mit  Verlust  des  4:  vnoSpa,  von  der  Seite  blickend,  fas^ 
ster;  daraus  modpiiq^  o,  der  feindliche;  4no8pa6ia,  i  (BesJ)^  der 
ßnstre  Blick.  — «  Auf  dieselbe  Weise  lehnt  sich  an  depx  die  dia- 
lektische Form  dpdi  s  8ipwD  (anders  Pott,  £.  F.  I,  2ia  267). 
Wenn  man  will,  kann  man  '^69pa  u. s.w.  bis  9p&  auch  fbr  eine, 
durch  Präfix  at,  vor  Vokalen  ad  und  abj.  a:  0  gebildete  Fona 
aus  der  zu  Grunde  liegenden  Wurzel  ri  (S.104)  ansehn.  ADein 
,  da  sonst  von  dieser  Ausbildung  keine  Spuren  erscheinen  (man 
könnte  jedoch  vieUeicht  litt  dairaus  sich  umsehn^  und  altpr. 
en-deirit  ansehn,  daf&r  erklären,  Pott,  E.  ¥.  1, 267),  inoipa^ 


ÄK(EPK).  22S 

aber  neben  ix69pa  besteht,  so  bin  ich  mehr  genefct,  die  er-* 
wShnten  Formen  fiir  dialektisch  abgestumpfte  za  hüten;  nicht 
nndudch  mit  dem  VerhMtniss  von  vjt69pa  zu  vTtoSpei^  ist  das  des 
lateinisi^en  qnft-li  za  9Ux  (vel.  weiterliin  nnd  Jl^»^^  V.  6. 6^8 ff.), 
indem  In  beiden  dieEndmig  (ii:  XtK)  dem  sskr.  dfif  entsprichti 
der  Nmninativ  hätte  nämlich  im  Lateinischen  dnrch  Aiih&igong 
Ton  8  an  die,  eigentlich  df  ig  entsprechende  Form:  11c,  lic-s: 
iix  werden  müssen,  tali^,  wie  griech.  nKdi^  dies  x  wurde  aber 
in  s  gesehmeidigt:  talis,  nnd  dieses  s  schien  alsdann  Endmig 
des  NominatiTs,  so  dass  man  täli  flir  das  Thema  hielt  • — 

Wenn  man  sich  der  vi^en  Mythen  erinnert,  in  denen  der 
Drache  als  wachsames,  sefaie  Angen  nimmer  schliessendesy 
darch  ihren  grauenhaften  Glanz  erschreckendes  Ungehener  er- 
Bcheint,  wird  man  keinen  An(;tand  nehmen,  hieher,  nnd  zwar 
za  der  Form  9paH  za  ziehn:  dpänrnv^  ovrog^  o,  Drache i  ipeU 
xamx,  dpaxatyiqf  ti;  J^fOMivrurPj  to,  Dim. ;  Pfiail%e  mii  Sehlan^ 
Smfieeken  n.s.w.;  9pOLx6vTUO^,  a,  ov^  SpaxovrUtq,  ov,  o$  ipoHpv^ 
Tux^,  tidoq^  17,  von  Drachen;  dpaxovrtiSrjq^  tg,  draehenarüg;  Spa- 
KovtuiVj  TO,  Drachenbiui,  ein  Farbestoff;  Hpcoiovxlqj  1},  eine  Art 
Vogeii   heSpanovTOtö^  in  einen  Drachen  verwandeln» 

Femer  zieht  man  zn  9epxz  fopt.  H6g^  17,  Eehj  Ga%Me,  in- 
dem man  annimmt,  dass  es  seinen  Namen  seiner  schönen  An^ 
gen  wegen  eihalten  hat  (so  auch  Pott,  E.  F.  11,35).    IMese  Ab- 
leitnng  findet  von  Seiten  der  Form  einige  Schwierigkeiten;  als 
Nebenformen  erscheinen  nämlich  nnter  andern  i6p%^  xJ^nnd 
topwo^;  im  Sskr.  stehn  nun  in  det  That  d,  g^  j  in  einem  gewis* 
Ben  Wechsel  (H.  A.  L.  Z.  1837.  Ergzbl.  909),  und  wenn  dieser 
schon  firüh  drei,  dnrch  diese  Verschiedenhett  sich  speciaBsi« 
rende.  Formen  gebildet  hatte,  so  konnten  sie  anch  ins  Grieehi* 
sehe  übei^ehn,  wie  in  <^ap,  inu^  6^  (f&r  joft);  allein  von  diesem 
Uebergang  findet  sich  in  derWzf.  di-i^  weder  im  Sskr.,  nook 
sonst  in  emer  der  verwandten  Sprachen  eine  Spnr.    Im  Sskr« 
konnte  eine  Form  jri  äb.erhaupt  nicht  eidstiren.  So  mftsste  man 
denn  annehmen,  dass  aof  griechischem  Boden  9  in  ^  nnd  i  über* 
gegangen  wäre;  für  einen  absolntenUeber^ang  von  ^  in  4  nnd  * 
findet  sich  aber  keine  hinreichende  Analogie;  auflösen  wird  sich 
aDes,  wenn  man  als  Grundform  iiop»  annimmt;  81  geht  bekannt- 
lich sehr  oft  in  i  über,  wodurch  iopn  entstand;  i  ftUt  femer 
ms,  wie  sehr  oft,  z.  B.  in  nvp  (S.  31),  in  cnsmäm  {Ar  atancic^  nnd 
S(Mist;   so  entstand  Sopu^  und  mit  Abfall  des  ^,  wie  er  z.B.  vor 
c  häufig  vorkommt  (vgl.  alvoc;),  die  seltne  und  späte  Form  lopx. 
I>ivch  diese  Annahme  haben  wir  nicht  nötbig,  die  sich  so  ähn- 
lich sehenden  und  gleichbedeutenden  Formen  auseinander  zu 
reissen,  was  ich  nicht  wagen  würde  (Pott,  £.  F.  II,  387  thut 
es,  indem  er  seine  frühere  Ansicht  zum  Theil  aufgiebt,  wegen 
des  welschen  iwr^,  Rehbockj  womit  erlopyto  alsdann  identificirt; 
ober  die  Form  mit  i  erklärt  er  sich  an  dieser  Stelle  nicht)    Neh- 
men wir  diopx  als6rundform,soist  eine  Trennung  von  9epx  natür- 
lich notwendig,  und  eine  Wurzel,  mit  welcher  sich  diese  Form 
mit  entschiedener  Sicherheit  verbinden  liesse,  kenne  ich  nicht 
Bemerkenswerdi  ist  aber,  dass  im  Sskr.  dasselbe,  oder  ein  sehr 
Umliekes,  Thier  K^-ja  {Anielope  bei  WiU.  sanscr.Diet)  heisst, 

15 


396  AKC^IPK). 

was  sich  vaSt  der  hi^  va  Grande  geleglen  Wnrael  rif, 
verbinden  lässf,  wenn  wirklich  das  kdhehende  Auge  dieser 
Thiere  (vxlLiehtmisiem^  AbhandL  d.  BerL  Akad.  d«  Wissenscfa. 
1826.  S.232)  von  so  bedeutendem  Einfluss  auf  die  Benennimg 
4erselben  war.  In  diesem  Fall  Ifisst  sich  aber  auch  eine  Ver- 
bindung von  dem  iopH^  i/omi^  Mpx  zu  Grunde  liegenden  ^u^pn 
mit  der  hier  behandeilten  Wurzel  rif  ziehn.  Man  brancht  9i 
nur  als  das  bekannte  Präfix  und  opx  als  die  gunirte  Form  von 
TiQ  zu  fassen.  Dann  wäre  St^pu  $0kr sehend^  ^  seienäj  gleich- 
sam sskr.  vi-ar9  (==  vi-rig-ja).  — 

Also:  i6p^y  ^op§,  dopud^y  iopudg^ni  iopiHoq^  topMOq^o;  86p9fr,y 
ii  iopMmv^  d,  Gm$kdl€j  Reh  U.S.  w»;  Sopxdlkovj  x6^  Dim.;  dofna- 
8uo^f  aj  ovy  p&m  Reh;  dapHoSlio^  hüpfen^  eprmgen,  wie  em  lieh; 
8opiiciXÜ6q^  alf  Würfd mte  Rehg^enkeni  PeUeehe  aue  Rekieäer\ 
iopxUy  ^f  ek$e  Pflan%e.    . 

Zu  dri(  gehört  auch  d/px-17  n.  p.  der  Frau  des  Avxo^  {dee 
Sehenäeth  »•  *«5<J^)«     

Im  Sskr.  verbinden  sich  fast  alle  Pronomina  mit  den,  ans 
der  Wzf.  dfig  hervortretenden,  Adjectiven  dri^,  driga  und 
dfiksha(ansder  durch  desideratives  s  gemehrten  Wz£,  welche 
driksh  kuten  würde,  vgLS.221),  welche  so  viel  als  ameehmd, 
ähniieh  bedeuten. -  So  wird  ans  dem  Pronominalstamm  tat: 
tftrdri^,  tä-dri^a,  oder  ti-dfiksha,  dieeem  ähnlich ,  statt 
tftd-dric^  aussät  (relativ),  jftdri^,  jadri^a,  j&dfiksha  o.s. 
w.  {ßopp,  V.  G.  S.  598  ff.).  Im  Prakrit  wird  nun  das  d  verloren, 
also  z.  B.  tärisa  för  t&dri^a  (yaramehi  bei  Lmteen,  Inst  Ling. 
Pracrit  1, 30),  und  derselbe  Verlust  zeigt  sich  fast  in  allen  ver- 
wandten Sprachen  1) ;  im  Goth.  leik ,  im  Lat  li  für  lic  (S.  235), 
im  Slav*  liko.  —  Im  Griechischen  entspricht  Xmo,  welches 
Iftan  entweder  nut  df  iga  identificiren  kann  —  also  mit  Verlost 
dei»  d,  Verta^etung  des  r  durch  %  und  q,  wie  immer,  durch  k  — 
gder  mit  driksha»  wo  u  Tittr  im  S.  2^)  =  ksh.  Dies  zu  ent- 
scheiden ist  natfidich  nidit  mSglich.  Diese  Endung  ersdieint 
(vgl  JT«^.  Schmidij  De  Pronom.  72):  m  Tn^Xbta^  (=  sskr.  U- 
ari<(^a-s  oder  ti-driksha-s),  17,0V,  (Dor.  to-Xako^),  eigendicA: 
dieeem  dhnUeh,  talis;  femer  mit  dem  Fragpronomen  no  (ei- 

! Bndich  hva  =ss  sskr.  ka,  so  dass  es  sskr.  kA-drica  flir  kad- 
ri^a  oder  k&dnksha  voraussetzt):  9n^>ilro(,  ij,  or,  wem  mhw^ 
Keh,  wiegroee  U.S.W.;  davon  ^n^XoMfr??^,  ^,  Qr6eee\  femer  mit 
dem  Rdativ  S^  welcher  (ss  sskr.  ja),  11-^0^  (s:  jädHpa  oder 
j&driksha)eigendich:  ähnUchwie  em  erwähnter  oder  %u  erwähn 
nender,  indem  es  ein  entweder  auszusprechendes  oder  zu  denken- 
desDemonstrativ  voraussetzt  DiesesBelativpronomen  erscheint 
auch  in  der  Zusammensetzung  mit  dii^:  also  nkat  (r=  j&dri^) 
im  Nomin.  ^-X^  =  n^iMoq^  dann  Überhaupt  gleich  insbesondre 
vom  Alter  n.s.w.;  ij^uc/a,  ^,  Abstractum  von  n^lnog^  ZneUmd 

i)  Vgl.  B^nn^  «.  •.O.iPoUj  B.F.  II,  4S,  07).  BeUteS«  wm  ieh  Uerbei 
bemerken  (wegen  nopp  S.  602),  daw  die  gothitcbe  Form  leib,  abd. 
Itb  {J.Grimm^  D.Gr.  II,  £6.  nr.iSS)  nicbt  der  Form  d^if:,  sondeim 
dVibfb  enttpricbt,  welebem  eowobl  gotbitcb  k  ole  g  (so  gnt  wie  in 
Griecb.  n,  r)  md,  nbd.  b,  grade  wit  is  cih  (S.MOft)  geg^sftbcntebt 


AK{EPK).  SäRT 

derA^knUckkeii,  (HMOMi  mit  eiKms  mührm,  GUieMUeriffkeU  iL 

setzt  mit  i^  (ygL  cra):  Ofjo^^  o,  fteJeMi^rjf,  wovon  ^(ti^Xtxio^  o, 
or,  gtbd«  — 

Mic&ts  istgewSlmUcher  als  der  Efaisdnib  eines  Nasals  vor 
dnem,  eine  Wz£  schliessenden  Consonanten  (nach  dem  Mn« 
ster  der  7len  Conj.  Cl.);  so  entsteht  ans  der  dtiq  entsprechen- 
denForm  Xutz  Xvpu  Dem  sskr.  sadrif  a^  (welches  derBeden- 
tang  nnd  znmTheit  der  Form  nach  i)  dem  deutschen  gieieh  ent- 
spricht, godi.  ga-leik-s)  correspon^rt  mit  dieser  Veränderung 
griech.:  dA^f^^og,  oder  wie  in  ($ftnX&io$:  dXlfxio^  Das  anlan- 
tende  d  Terliert  aber  seinen  Spiritus  asper,  wie  sehr  oft,  z.B« 
in  a-Mup^ (=s  sskn  sa-garbh-a)  filr  d^A^  (ygL  aa)i  so  ent- 
steht dann:  dXlyKioq^  o,  ovy  gleich  (eigentUdi:  zuunnmen  (Mer'-^ 
aas)  (mis)sehem4/»  Gewöhnlicher  ersdieint  haXlfMiog. 

Aus  ri9  entsteht,  wie  bemerkt,  die  Wzf.  a;  (S.234);  Uer 
v&de  anerst  dx-rlv  (S.223)  anzufahren  sein,  wenn  die  Bedeu- 
tung mit  griVsserer  Entschiedenheit  dafttr  spräche,  dass  es  zu 
ffieser  Wzf.  gehört  Dagegen  bildet  sich  durch  Hinzutritt  des 
desiderativen  s  aus  9l^+h  (TgL  S.221)  die  Form  aksh.  Diese 
endieint  zunächst  im  sskr«  akshin«,  Augei  diesem  Thema 
entspricht  eriech.  mit  Vertretung  des  ksh  durch  ecr:  Scrai,  n. 
Vom  Singmar  wird  nur  Dativ:  Scttfu  angefthrt;  der  Dual  lautet 
wfi  ftbr  oararee;  Gen.  plur*  Sartri&v  (HesgchJ);  die  übrigen  Casus, 
welche  im  Gebrauch  sind,  werden  pluraliscJi  nach  der  3ten  De- 
clinalion  gebildet:  Bcntwvj  Baoroig.  Man  könnte  den  Grund  dayon 
darin  sehn,  dass  dieGriechen  die  Declination  neutraler  Themen 
auf  i  so  gut  wie  ganz  yerioren  haben;  mit  Ausnahme  von  äxapt, 
I  und  diesem  Ikrari  ^ebt  es  nämlich  kein  Neutrum  auf  t;  viel  wahr- 
K'heiQlicher  ist  mir  aber,  dass  bei  den  Formen  Scnrav,  Batroig  Abb 
sskr^  mit  akshi  gleichbedeutende,  Thema  aksha,  gen.  masc.» 
za  Grunde  liegt,  und  die  griechischen  Grammatiker  haben  dem- 
nacli  gar  nicht  so  unrecht  gehabt,  neben  der  neutralen  Form, 
I  welchesie  miteinem,  auf  ihrem  Standpunkt  leicht  verzeihlichen, 
'  Iirdnun  t^  oacrog  statt  t6  6(r<n  schrieben,  eine  masculine  6  6a€ro^ 
anzonehmen,  mOge  diese  gleich  bei  den  alten  Schriftstellern, 
soweit  wir  sie  kennen,  mcht  vorkommen (S/ntamer,  de  vers. 
ketoic.  p.  75).  — 

An  dieform  Sööi — jedoch  ndt  äolisch-attischem  tt  förtf^f, 
welches  nicht  primär,  sondern  sekundär  ist,  wie  Xmni  beweist, 
welches  erst  aus  X166  entstanden  ist  (vgl.  Xiööa^uu)  —  schliesst 
sich  rpu>TTlg,  Üog^  1},  (drei  Augen,  als  Bezeichnung  einer  wahr- 
edieimich  augenft)rmigen  Zierraih,  hi^end)^  ein  Okr^ehmuck  nUi 
^ra  Bommeln.  An  die  Form  SMo  schliesse  ich  die,  mit  rpunrig 
gleichbedeutende,  Form  Tpukn?^ 

I)  Das  gotk  gst  welclief  J;  Orimm  (D.  Gr.  11,  iOlS)  alt  Reelit  im  AU- 
gcaewca  mit  stkr.  ta  Tergleiekt»  lebeiiit  derForai  Mieli  eher  dem, 
a«i  «a  gebildeten,  taha  in  cntfprffclien,  und  leik  ist,  wie  benerlit, 
dYiktba;  da«  dae  Thema  ichliraseiide  a  iel  im  Gotiueehcn  Tar  drm 
Casaezciehen,  wie  Immer»  abgefaUen,  «nd  Ton  laba  blid»  anr  ha, 
welebci  regelreehl  golb.  ga  iet 

15* 


2!»  AK{EPE). 

Neben  dem  in  aksha,  aksbi  erscheinenden  aksh  finden 
wir  im  Sskr.  als  Verbom  !ksh;  in  Beziehung  auf  diese  Form 
bemerkt  PoU  nicht  ganz  unrichtig  (E.  F.  11,  267),  dass  sie  sich 
zu  aksh  ungefähr  so  verhalte,  wie  das  Desiderativam  ips  za 
^ftp.  Nur  hätte  er  statt  aksh  sagcin  sollen:  „zu  der,  aksh 
zu  Grunde  liegenden,  einfacheren  Form,  welche  diese  auch 
sein  mag."  Und  damit  man  die  Analogie  noch  deutlicher  er- 
kenne, verweise  ich  auf  das  oben  (S.12)  Bemerkte,  wo  %¥ir  sahn, 
dass  derWzf.  Ap^eine  emfachere  ap  (ebenfidls  mit  kurzem  a) 
zu  Grunde  liegt.  1  in  Iksh  und  ips  vertritt  diesemnach  ein  älte- 
res a.  Diese  Umbildung  kommt  im  Sskr.  oft  vor,  ohne  dass 
die  verwandten  Sprachen  einen  Antheil  nehmen.  Ich  finde  da- 
her für  wahrscheinlich,  dass  sie  sich  erst  nach  und  nach  im 
Sskr.  festsetzte  und  früher  mit  a  bestehende  Formen  in  ihr  Be- 
reich  zog.  Im  Griechischen  erscheint  nun  o(7(^-ofiat  (oTrofioi) 
als  Verbum  und  schliesst  sich,  ^vie  ich  glaube,  an  die  Iksh  vor- 
hergehende (Desiderativ-)  Form  aksh,  welche  im  Sskr.  nicht 
als  Verbal wurzelf.  dient;  odöo^uu  heisst:  sehn,  im  Geiste  sehn, 
voraussehnj  voraus  verkünden  (vgl  das  ebenfalls  hieher  gehGrige 
oc-men  Vorzeichen,  mit  c  iur  sskr.  ksh,  wie  in  oc-nlus  und 
op-inor).  Hieher  gehört  denn  auch  o66evo^uu,  (att  orxeropai) 
a^fi^ii  U.S.W.;  orreia,  17,  Vorahnung,  — 

Indem  sskr.  ksh  durch  die  gewöhnlichste  Ge^enform  xt 
vertreten  wird,  entspricht  6xT-aXXog^6f  Auge;  mdem  ksh 
durch  KH  vertreten  wird  (fÄr  ök  wie  in  SidaTcxo  fiir  Sidounuö,  vgL 
S.222)^  SxxaXXogj  oHXoq^  und  mit  Verlust  des  einen  x:  oxoc, 
oculus.  —  Femer  erscheint  ttt-  fiir  sskr.  ksh;  sehr  naturlich 
bei  dem  Wechsel  zwischen  v  und  x  im  Griechischen  (vgL  9ra  und 
xa,  Prott.  interrog.,  s.  xa  u.  S.  232  und  sonst).  So  entspricht: 
iicTiXot;,  onTiT^oSj  und  mit  Verlust  des  amautenden  o:  ttti- 
Xo^,  nvilXoq,  Sy  Auge  (vgl  PoU,  E.F.  II,  602).—  'ChrriX«:*^,  i 
Beiwort  der  Athene.  — 

Hieher  gehört  femer  die  Form  onutTevto ;  nach  der  Bedeu- 
tung hegtfen  und  wegen  des  Mangels  des  desiderativen  s  halte 
ich  sie  eher  für  Intensivform,  obgleich  ihre  Redu^lication,  wie 
Poit(E.  F.  11,  75)  richtig  bemerkt,  mehr  nach  der  der  Deside- 
raäva  (Bopp^  Gr.  s.  r.  539,  3)  und  der  Aoriste  (a.  a.0.  426, 427) 
sich  richtet  —    Davon  kommt:  owtijrTn-nip,  (5,  Gaffer. 

Ganz  gleichbedeutend  mit  oTviTtTeva  ist  onmeva.  Die  Deh- 
nung des  t  leitet  PoU  (a.  a.  O.  76)  von  dem  Wegfall  des  t  ab 
TvgL  dn  in  (9\)/);  zu  oitin  gehört  ovlntig^  6,  Gaffer;  onmsvrnp  ^ 

OTlI/nTtüTTip» 

Auf  dieselbe  Weise,  wie  aus  ojtr:  6x  entstand,  kommt  ans 
dsrr  (durch  das  Medium  in^i)  die  Form  o'x  (im  Lateinischen  iu 
dem  schon  erwähnten  o p  - i n o rl  als  Verbum  in  o^r-cwra;  äcp^r^v, 
o}\foyuu  u.  s.  w. ;  oij^eiw,  Deriderativ.  Davon :  oufi«*  to,  Auge  (für 
o:jr-fia,  äoL  mit  regressiver  Assimilation  cmna) ;  o^^d^tov,  o^ua- 
TiStovy  To,  Dim.;  o^ireioq^  a,  ov,  m  den  Augen;  o^maToan^  besdmx 
^f^uxToqj  ov,  bUnd;  i^o^aT(o6ig,  ^,  dae  jßarmaehen  der  Augen'y 
dae  Blenden  derselben.  — 

H^9  V  (gebildet  durch  das  SufBx  t*,  fiir  Anm^;  daher  die 
hesychische  Form  ott^,  vgl.  PoUj  E.  F.  II,  40),  Ansehn,  Gesicht 


AK(EPK).  229 

n«s.w.  if^ov,  TOf  =r  5^,  (falsch  gebildet,  wahrscheinUch 
v<Ni  Aesehjßhts  selbst;  ist  es  ein  filteres  Wort,  so  mfisste  man 
es  dareh  Safil  avo  ans  6i>  =  aksh  mit  ^  f&r  sskr.  ksh  (vgl.  S. 
172)  leiten);  t^vv  (mit  Iq  componirt  koß^n^f  worans  man  mit 
Unrecht  anf  mnen  Nominativ  oß9n  schloss,  weldier  nie  im  Ge- 
bi-aach  war),  angesicki^, —  d!^,  änSg^v,  Aupej  Gesieht;  dieDeh- 
mng  ist  eine  Art  Vriddhi  (vgl.  das  analoge  yäk'  Rede  im  Sskr«, 
TOD  vak'  sprechen).  oTmfp,  o,  Schauer^  Späher]  (mnfpto^,  a,  oy, 
in  osmfpMx  d&oa^  Geschenke  für  den  AnMick  von  etwas;  onxöq,  if, 
it'j  gesehen ;  oisTioq^  a,  ov^  %u  sehn ;  inTiM6(;^  ii,  dv»  zum  Sehn  ge^ 
kung;  axTotlwDy  onrivfa  sind  Denominative  von  einer,  dem  sskr. 
al^shan  Attge,  (also  aksh  mit  dem  Suffix  an)  entsprechenden, 
zu  snpponirenden  Form  oTtrav,  Auge:  o?rray,  durch  aj  formirt, 
ward  o3rrceir-aj»-mi  oder  dm-ch  blosses  j  onravj&mi  (wobei  die 
ioT  das  Sskrit  geltende  Regel  683, 4  (bei  Boppj  Gr.  s.)  im  Grie- 
chischen keine  Anwendung  findet);  dieses  ging  in  6nTiv&  durch 
Verlust  des  J,  in  otttcuW  durch  Ineinanderschmelzen  des  nj  ftber 
ImeXimvamrXeav'yt  und  ähnliche);  sieheissen  sowie  iwri^ei, 
Denominativ  aus  o3rro=i  aksha:  sehn;  in  derselben  Bedeutung 
kommt  auch  oTcriia,  isrTtuo  vor;  alle  diese  sind  Denominativa; 
irxTUja  vielleicht  nach  583,  4  regelrecht  aus  6nrav^=  akshän 
gebildet,  indem  n  abfiel  und  a  in  i  überging,  so  dass  dem  sskr* 
akshijä-mi  o^rr/jc-)  entspräche  und  dieses  o^rreicd  geworden  wäre; 
mit  derselben  Sanskritform  könnte  man  onri^o  identificiren,  wo 
j  m  ^  wie  gewöhnlich,  übergegangen  wär^.  Allein  ich  finde  nicht, 
dass  sich  diese  Regeln  in  der  griechischen  Sprache  ganz  genau 
erbahen  haben,  vielmehr  wird^^  als  Denominativbildung  sehr  will- 
iübrlich  gebraucht;  an  oTrra^o)  lehnt  sich  ^roo-ta,  37,  Gesicht; 
endlich  erwähne  ich  hier  MTevo^  sehn;  es  ist  dies  ein  Denomi- 
nativ, welchem  ein  Thema  ^^rrev,  Nom.  Snrevg  supponirt  wer- 
den mnss;  wenn  man  lüer  ev  als  Suffix  ansehn  will,  so  wäre 
diese  Form  unter  die  früher  erwähnten  zu  setzen,  wo  ^rr  = 
sskr.  ksh.  Allein  auch  xev  könnte  Suffix  sein  und  dem  sskr.  tu 
eptsprechen;  doch  wäre  alsdann  dies  der  einzige  Fall,  wo  sich 
me  Spur  des  Suff,  tu  im  Griechischen  erhalten  hätte.  Denn 
aDe  andern  Themen,  welche  auf  tgo  enden,  sind  nicht  dahii^  zu 
ziebn;  weder  d^x'^crrev^q  noch  apiörev'q  noch  ypo^ntarev-g  noch 
f^avTsvg,  noch  exTsv-g  noch  Tpcrev-^,  sondern  es  zeigt  sich  in 
diesen  Beispielen  insbesondere  (vor  andern  in  dyxi^Tevi;  gegen 
ijfX^ogj  oputTSüg  gegen  ApitSrog)^  dass  dieses  et?  sich  in  den 
Soffixen  an  die  SteUe  andrer  Vokale  drängte,  und  diese  Erklä-« 
nmg  ist  auch  für  das  bei  d^rrevo  zu  supponirende  oitTeig  anzu- 
ttemnen;  es  wurde  ftr  Snrnp,  fcn^ff  stenn.  — 

En^ich  gehört  lueher  p^g>  97,  Lufüoch^  Oeffnung  u.s.w.; 
ganz  analog  ist  das  sskr.  aksha-* i^-gav-aksha,  Loch,  Fen- 
t^l);  dscalo^,  a,  ov,  mit  einer  Öffnung. 

irxumii ,  17,  AnhUek  ;  dmoTtvog^  a,  ov^  %um  Auge  gehörig ;  d^rci)- 
7u>),  setmy  dj^enniTiip  =  inxrip.  — 

1)  Em  andres  sskr.  Wort  för  Fensler  ift  TAtAj«Dam  fVindgang,  Das 
im  Text  angefulirtt  und  dieses  sind,  ihren,  Feiixtcr  insbesondre  besrich- 
rnendeB,  Theilen  naeh,  rerbnaden  in  dem  abd.  windaaga,  englisch 
wiad«w»  «welvheü  ivfct«  f  AI  Aksh  •  eiitspi«€h«D  würde. 


230  AKiEPK). 

Bei  den  Compositb  tst  zu  Anfang  eb  Wort:  &mo$,  ov,  ^e- 
nehUUM  (ähnlich  ao^^  dfogrro^)  za  erwihnen,  welches,  wenn  die 
Zasammensetzang  nicht  bloss  den,  mit  Hecht  ebenso  lantenden, 
aber  von  /nr,  sprechen,  ausgehenden  (wo  also  aoj/  ftir  dßo^  steht) 
nachgebQdet  ist,  bewdsen  würde,  dass  die  bis  jetzt  behandelte 
Wz£  nicht  voludisch,  sondern  mit  /  anlaute;  ^vir  müssten  alsr- 
dann  die  Zusammenstellung  mit  aksha  und  allen  entsprechen- 
denFormen  in  den  verwandten  Sprachen,  welche  stets  mit  Vo- 
kal anlauten  (man  veL  sie  bei  Poi^  EL  F.  1, 268),  aufgeben,  wozu 
sich  wohl  nicht  leicht  jemand  entschliessen  wirA^  oder  anneh- 
men, dass  dnr  eine  Zusammensetzung  mit  dem  Präfix  a/9  ein- 
gegangen sei,  wozu  man  sich  wegen  dreier  Wörter,  da  sich 
sonst  keine  Spur  von  Digamma  findet,  nicht  leicht  bequemoi 
möchte.  Ich  glaube,  dass,  so  gut  wie  sich  kurzlich  in  Deutsch- 
land einer  fimd,  der  darauf  wettete,  dass  man  mdkiff^eeee»,  son- 
dern geeeeem  sagen  mfisste,  und  als  er  die  Wette  verloren  gab, 
der  Absicht  war,  dass  er  nun  audh  f&r  §eerbi  gegerbt  sagen  dür- 
fe —  eben  so  gut  in  Griechenland  sich  emer  einbUden  konnte, 
dass,  so  gut  wie  man  iat^f^  eHmnUoe,  sagen  könne  (von  i^  für /o^') 
nicht  dvo^^  es  auch  erlaubt  sei,  aq^  von  09rr,  ott  fttr  den  Begriff 
geeiehisloe  zu  gebrauchen.  Nadidem  das  ß  verloren  war,  wosste 
man  ja  überhaupt  nicht  mehr,  warum  einige,  nun  mit  Vokalen 
anlautende,  Wörter  sich  mit  dem  blossen  d  bei  der  Privation  be- 
gnügten, andre  aber  dv  forderten,  und  die  meisten  jener  Wörter 
wurden  nach  und  nach  unter  diese  Regel  gebracnt;  wie  leielrt 
konnte  es  bei  einer  so  eintretenden  Anarcme  geschehen,  dass 
auch  aus  dieser  Regel  emmal  drei  Wörter  in  jene  traten,  znmal 
wo,  wie  hier,  das  regelrechte  &n|/,  eümmioe,  me  wahre  Analogie 
abzu^ben  seinen. 

ajtoTCTriq^  o,  pon  uiei»  her  beeehauend;  SUmrfa^  ij;  iUnrrfov, 
XQ  (Tpa  und  Tpo  =  sskr.  Suff,  tra),  jedee  {hutmmetU)  was  %um 
Dureheehn  dieni,  Ouekfemter  U.S.W.;  igompiq^  iy  Spiegei;  dg^ 
^cTpijopai,  eich  beepiegdn ;  itoarrptofio^,  d,  Beepiegeimg ;  Mxrcnrrpt- 
^^  Vj  ^Vj  den  Spiegel  heirefend^  ixor^^  37,  Anblick;  tno^^M^^  wi 
haop^ijioq^  oy,  eichtbar\  hss&nx9iStg(i)\  faroamxo^,  17,  oy,  den  Auf^ 
eeher  u.e.w.  bekrefend;  txincxiUx,^  17,  Aufsieht ;  wt$p(m9vq^  6  (iTe- 
egch.},  Verächter;  naUonoqj  ov  (von  osnf),  9kUocherig\  dvMwVy 
t6,  die  6ege9id  Ober  der  Thür  {omh.  —  XivoTtrio^  Wo^rrcego,  m^ 
ein  Netz  Acht  geben.  —  X^P^9  ®»  ^9  helläugige  X^P^^^^^  ^»  ^> 
glbd.;  xotp^^roTi?^,  17,  Helläugigkeit.  Al^io^  (mit  ol^o^,  eeh»nr%» 
zusammengesetzt  vg).  ai!^),  6  \  At^urnlq^  17,  nul  eehwar%em  Ge^ 
eicht j  Aethiopier»  davon:  oi^Mm/^o,  une  ein  Aethiopier  leben;  od- 
didsrio^,  a,  ov^  ou^ummo^y  17,  iv^  aeÜnopiech. 

An  das  Thema  dn  lehnt  sich:  dfaydnui^,  6,  -k,  17,  mOdbitk^ 
kend\  dyoiamoqjWj  wOMickend;  d^wmnq^ig^  etumpfeieUig; 
ayißh>Gmiia,  stumpfen  Oeeiehte  sein »  d^ißAountla^  17,  Stumpfeichtig'' 
keitf  8vgdnr,aiqy  97,  das  Beschämen  u.  s.  w. ;  dvgamrt^tay  to,  Besehä^ 
mung}  ivgornirixog,  fi,  oV,  wumBeschwnen  geeignet  i  ddvgojntrog, 
0V9  schaamlosi  dwdnu>^y  ov^  mit  entgegengdcehrtem  Auge;  hcnn;^ 
Vf  Angesicht;  hemaiig;  hfonoJfovi  hiana9loq;  Ivcmidlag  (über 
die  Suif.  vgl.  das  bd  Pron.  aa,  d  Bemerkte),  von  Angesicht-, 
9rpov(D9nf^,  ^  (von  npQ+hem.)^  vwHfärls  geneigt;  Tffora^Mo^,  ov. 


AK(EPE).  231 

mdtrWmüimis^erkmA  (woU  zu  ovnf,  l%dr:  vor  der  Tk&Tj  vgl. 
apersiof);  (pir&jttrry  to,  iSiAvyi);  furwni^iivf  süntwäriä;  fferanrta^ 
0,  mitimer  ^fos^en  Stirn;  ^itfGnadatoi;^  o,  or;  (UTwnlitog,  a,  ov» 
ffi/difr  Aifin»;  fiMrtifxiq,  17,  8tirtibm»d\  dvvi(Urm7wgj  av,  iitt/  enlge^ 
fmgdcekrler  8iimi  d^pep(a7ta9e^(HesifehJ)f  Matmweiberi  htAmi^ 
Q\  htmig^  17,  Außieher  {^in) }  inwta^^  hremdia^  darauf  achten^ 
naiXoTdim,  da»  Gesieki  schön  machen ;  xaklmmtriia^  t6,  Schmach ; 
xaXUnr«i}fog,  ä,  ddr«  Schmüchen\  MaXXamumi^^  6;  noXkamUrrpia^ 
i  der  {dUi)  Schmüchende ^  xoLkXamuynipto^  ^  oe,  or;  HaXX&nurvufoSy 
iivy  den  Schmach  heirefend^  «xaXXaSsrMrro^,  ov^  eehmuchhe]  (stü* 

310^, o, op;  icvxXo9vt$,  17,  ^döfriech ;  ifi^xXaiTrtoi',  to,  aRv«  IFisl«««  an 
is^;  (^A»^,o,)  fc«a»r^  1},  Kar%eichHgkeii  \  (iv&itd^a;  yLwanutio^ 
kunadküg  «em;  ffvcMK^p  =  poon)/,  knrzsichiigf  ftvfonlaaiqy  17,  =? 
fitemia;  «opennftt,  17,  derAugenwmkH  nehendenSMdfen. —  (^/>o$- 
exoF,  W»  =  sskr*  pratjaksha,  welches  ans  denselben  Elemen- 
ten: pratizsTspor^  nnd  aksha=(ijff  besteht;  inrpo^&Wra,  ra); 
TpoonogriSoir,  xJ,  Maske;  npog&Ttidunf,  xö,  Dim.;  nposf^J^ovrva^  ^y 
G^üsmü einemOe8ichi(Jmvcposam6iaroa)'t  trntpogtonieijvongtaem 
Annha  eem^  (tfxto&pcinra^o)  ÖXf^fHonaaiiSq^  S,  %omi§ee  Ansehn; 
(äpcnf')  v9pfiKirM9^i;$,  e^,  waeeereüchiig \  v^pantiAia,  wasaereüchüg 
fm\  in&matr^q,  ö,  das  ScMagen  ins  Gesicht,  —  Gehört  hie- 
her  racro^ro^,  17,  Ysop^  ein  Gewürzkraut,  (von  icrcroq  und  cnr^ 
v«rftpie$sariiff?}i  davon  vao-covrfn?^  (ol^Off),  darüber  abge%offenar 
Wem.  — 


Za  der,  aus  dem  Begriff  sehn  hervortreten^^,  Bedeutung 
^fruckaehüffen  (wie  auch  sskr.  Iksh  mit  Präf.  a^a^  ava  u.  aa. 
beisst),  gehört  S^iq^  17,  BeriUksichiigung,  Ahndun^.%.vr.%  &jtl* 
^o|uu,  fear  sich  herücksichiiifenj  sieh  scheuen  i  dmdvo^,  ^ij^f  g^" 
t^iui,  —  Gehört  hieher  ''öwt^,  Ovtvi^^  Beiname  der  Artemis? 
dayon  oom^yo^,  o,  ein  Gesang  auf  die  Artemis. 

Keine  Frage  ist,  dass  hieher  gehffrt  Stp^aX^oc^^  6,  Auge% 
^bwieriger  ist  aber  eine  sichere  Erklärung  der  Bildung.  fu($ 
ist entscmeden  zum  Suffix  fco  zu  ziefan,  so  dass  6<f>^0LK  bleibt; 
diesem  Iritt  lateinisch  ocul  in  oculu  so  gesenüber,  dass  man 
äeh  sehr  geneigt  fühlt,  beide  als  bloss  durch  das  Suffix  Xo  mit 
Bmdevokal  entstanden  zu  betrachten,  so  dass  also  <p^  so  gut 
jne  lat  c  (f&r  älteres  cc)  dem  sskr.  ksh  entspräche;  auch  ha- 
^yrs  schon  Beispiele  gesehn,  wo  tp^  sskr.  ksh  gegenüber- 
^  (8.178);  nur  würde  die  fllr  diese  gegebne  Erklärung  nicht 
»ff  diesen  Fall  passen.  Dort  nahmen  wir  an,  dass  q>vir  ötp 
=:4'=^  sskr.  ksh  stehe  und  ^  nur  zur  Stfitze  emgetreten  sei, 
yc bei  n  ein  t  eintritt,  z.B.  ijroXt:  'stroU.  KOnnen  wir  dies  auch 
n>er  annehmenf  Höchst  selten  ist  dieEinschiebung  dieses  Stfitz- 
«ntes  und  eine  lautliche  NothwendSg^eit  ffir  diese  Einschiebung 
\  m  di^Xo,  6<paXu6  nicht  vor.  bell  man  darum  verrnuAen, 
dasg  (^^  gradezu  sskr.  ksh  gegenttbenetreten  sei?  nicht  un- 
inoglich  wäre  es;  man  könnte  sagen,  dass,  wie  ksh  durch  Ttv 
»öd  w  vertreten  wird,  und  femer  durch  (p,  z.B.  in  ^(p  (ßKbpa- 
N^yl^ksh,  so  könne  aueh  q>  mit,  durch  die  Aspirations- 
^des  Yoriiergehenden  <p  .aspuirtem  T-Laut,  also  &,  gegen« 


232  AKiEPg). 

abertreten.  Allein  daifir  kenne  ich  k^e  Analoge  imd  icli  wa- 
ge mich  nicht  gern  auf  das  Glatteis  der  blossenVermuthongen; 
noch  ein  dritter  Ausweg  wäre,  6((k  als  Repräsentation  von  aksh 
zu  nehmen  nach  Analogie  von  §Xe(pj  und  schon  in  ^a  ein  Suffix, 
etwa  ro  zu  erkennen,  dessen  t  durch  Einfluss  von  <^,  wie  ia 
if^oq  (von  k<p  für  k^^  koehen\  a^^a  (von  cu^,  anzünden,  s.  agfro) 
in  ^  gewandelt  wäre.  In  diesem  Fall  wäre  aber  d^^a-X-firf 
durch  drei  Suffixe  gebildet;  dies  ist  nun  zwar  nicht  so  sehr  set 
ten,  aber  doch  bei  einem  so  einfachen  Wort  nicht  gut  anzuneh- 
men.  Ich  neige  mich  daher  zu  meiner  erstenErUämng,  und  be- 
trachte d<pf^)^aKo^  mit  oculu  identisch,  als  Grundform,  woraus 
sich  dann  durch  Suff,  fio  df^al^xd  fOr  dfphahui  gebildet  hat  Poü 
bemerkt  noch  drei  andre  Erklärungen  (E.  F.  I,  279).  —  Alsos 
ijp^aKi^oQ^  6,  Auge;  Sgjl^aX^unf^  to,  Dim«;  öfp^aX^uxos^  i^  dv, 
die  Augen  betrefend\  Stp^akiuidTig  ^  $g^  augenarUg;  cJ^ixXfua^  o, 
(der  eeharfrehendej)  eine  Adlerart  \  6<p'boLK^^  rt^Augenkrankheä; 
ö^alfuouOf  ö^'^oJi^o^i4Uf  an  den  Augen  ieiden;  inotp^äK^uogj  or, 
an  den  Augen ;  htoq)'^ak^U&,  -f^fi»»  -fua^o,  -paoa,  beäugeln ;  h* 

.  oqj^aK^Of  glbd.;  ivo^i&aXfUO'^,  Sy  Einimpfung  {Snoculirung)', 
ßowp^äX^iovj  To,  Ochsenauge,  eine  Pflanze*  -^ 

i^^a  f&r  dfifia,  to,  erwähnt  Heeych,  als  äolisch  und  ge- 

'  braucht  Ifieand.;  sollte  es  als  dialektische  Form,  mit  Vertretung 
Ton  (p  (statt  sslur.  ksh)  durch  ^,  zu  betrachten  sein?  — 

Wir  haben  bemerkt,  dass  aksh  eine  ahe  Nebenform  des 
im  Sskr.  als  Verbum  gebrauchten  iksh  sei  (S.  228)«  Die  In- 
tensivform davon  würde  nach  Regel  567  (Boppj  Gr.  s.)  akftksh, 
oder  vielmehr  mit  Emollirung  des,  in  der  Reduplicationssvlbe 
eintretenden  k  zu  k'  (vgl  die  Intensivform  von  Iksh,  welche 
Ik'-iksh-ish  lautet,  Bopp,  Gr.  s.  539)  ak'dksh  lauten;  allein 
es  werden  im  Ganzen  nur  4  mit  Vokalen  an&ngende  Wasfonnea 
noch  als  Intensiva  gebraucht,  und  ob  wir  aus  den  beiden  mit  a 
anlautenden  schliesseu  dürfen,  dass  a  im  Wurzeltheil  stets  zn 
dehnen  sei,  zumal  wo,  wie  hier,  ein  Doppelconsonant  (ksh) 
folgt,  bezweifle  ich  sehr;  vielmehr  scheint  mir  ak'aksn  die 
alte  bitensivform  gewesen  zu  sein;  verlor  diese  Form  wie  die 
y^ag  und  eine  Men^e  Themen  (vgl.  z.B.  S.155)  ihr  anlauten- 
des  a,  so  entstand  kaksh,  welches  von  den  indischen  Gram- 
matikern mit  der  Bedeutung  sagen  angefiihrt  wird;  die  eigent- 
liche Bedeutung  ist  bemer/een  (vgl  ik'aksh,  indico),  und  dass 
diese  von  dem  Begriffe  des  Sehns  ausgegangen  ist,  beweist  das 
damit  zusammenhängende  sskr.  k'aksh*u  Äuge,  wie  denn  über* 
haupt  die  Begriffe  sehen  xokä  sagen  indem  innigsten  Connexstehn 
(vgL  sskr.  laksh,  TUya)  und  durch  den  des  Bemerkens  verban- 
den sind.  Griechisch  entspricht  mit  Vertretung  von  k'  durch  « 
wie  in  ^pak'  =  iren  (nicraia)  und  ksh  durch  orr:  naxr  in  ?ra- 
nTaiv(o,  umherblicken,  ein  Denominativ  von  einem  zu  Grande 
liegenden  Thema:  ^raorTa^F  =  sskr.  k'akshu,  Auge. 

Im  Sskr.  ist,  wie  schon  bemerkt,  die  Verbalwurzel£  iksh; 
sie  erscheint  in  litt  islk-udeuilich,  mit  Guna  aisfk-u;  ob  das 
glbd«  afsku  eine  Zusammenziehung  von  ai  zu  a  enthält,  oder 


AK{EPK).  233 

znder  sskr.Wzf.  aksh  zn  zieba  ist,  kann  ich  nieht  entscheiden. 
AnsdcmGriechiBchen  ziehe  ich  zunächst  hieher  tXXog,  6y  Auge, 
indem  ich  es  ftir  Slteres  Ix^Xog  nehme,  ans  welchem  durch  As- 
sifflilatkm  iUo  entstand^  Doch  wage  ich  diese  Etymoloirie  trotz 
der  Uebereinstunmnng  in  Bedeatang  und  Form  nicht  rar  ganz 
»eher  SU  geben;  nidit  wegen  l'kXoq,  (S,  mit  der  Bedeutung: 
vhieieady  welches  auf  jeden  Fall  eher  aus  dem  Begriff  äugelnd 
kerror^gangen  sein  kann,  als,  wie  man  es  sonst  ableitet,  dem 
des  Drtkeiie.  Krummene  fetX«),  welches  man  vgl.  kaim)  —  obgleich 
auch  diese  Ableitung  sehr  gut  richtig  seht  kann, —  sondern  we- 
gen des,  IXXatrcs«  schielen^  so  nahe  liegenden  ^tvSiXX&,  hin  und 
her  kii€ken  u*s.w.;  dies  ist  augenscheinlich  eine  rednplicirte  In- 
tflnsir-Fonn  (S.  2(94),  welche  nicht  bloss  zu  iivita  (dev$W'X&  == 
$€ydikXai)  sondern  auch  nach  den  angefiihrten  Regeln  zu  der 
^<ikr.  V^drig  (vgL  <^epo  S.  324)  sehn,  passt,  so  dass  sie  f&r 
^eFdpuelXo  mit  Verlust  des  r  stände,  wie  /lör  för  /p«^  (S.  fö), 
Qod  also  häufig  eehn,  die  Augen  hin  und  her  drehn  bedeutete; 
wenn  aber  diese  Ableitung  richtig  ist,  so  könnte  man  auch  an- 
nehmen, dass  IXkog  das  anlautende  ^  verloren  habe,  wie  dies 
imSskr.  z.B.  mehrfach  vorkommt  (z.B.  ahan  flir  dahan,  ayru 
for  da^rn,  H.  A.L.Z.  1838.  Ergzbl.  925);  es  i&sst  sich  darüber 
idcht  apodictisch  entscheiden;  doch  sprach  die  Form  mehr 
dafor,  ihm  hier  seine  SteUe  zu  geben.  —  Also :  IXXog,  o,  einer 
der  die  Augen  verdreht  Cäugelnd')^  schielend;  tkX&y  tXX/^o,  tXXalvay 
COjixvoi  l^Xb-miGi,  tXXaml^Gi  (mit  At^  componirt),  schielen;  tXXd^ 
hs*  e$,  schielend  \  tXX&aigj  17,  Verdrehitng  {des  Auges)  i  ariXXcupa, 

Aus  dem  Begriff  sehn  tritt  mit  Leichtigkeit  der  etw^  mehr 
geschärfte: /irr  (etwas)  ansehn,  und  mit  Beifügung  dessen,  wo- 
»ir man  denCregenstand  ansieht:  {ihn)  mit  (etwas)  gleich  ansehn^ 
fir  gleich  haiien,  gleich  setzen,  vergleichen',  mit  dieser  Bedeutung 
kaben  wir  im  Griechischen,  durch  das  Präfix  vi  vermehrt:  ßU 
(Txw  (=  sskr.  viksh.  Polt,  E.  F.  I,  267)  tcrTKn^  welches  nach 
Arittareh  (Z^Ar«  Arist  106)  stets  bei  Homer  aequavit  heisst. 
Was  das  anlautende  /  betnfil,  so  folgt  es  mit  Entschiedenheit 
*ns  IL  XI,  799  tö  ßunuivreg,  und  XVI,  41  aol  purxovreg. 

sunt  mit  sskr.  ava  componirt,  würde  d/a-ßunt  oder  mit  dem 
^  sehr  häufigen  Verlust  des  anlautenden  a  und  Veränderung 
des  auslautenden  innerhalb  des  Präfixes  in  e.-  /e/urx,  wie  es  in 
itm  mit  Itnee.  im  Allgemeinen  gleichbedeutenden  ittrxa)  erscheint 
Dass  dieses  mit  /  anlaute,  hat  schon  Dawes  bemerkt  (MiscelL 
^ed.Kidd,  p- 256),  das  zweite  Digamma  folgt  schon  aus 
der  Diäresis  et,  wie  es  denn  die  Etymologie  bestätigt  (vgl.  auch 
ÄWAn.^Gr.Gr.  n,118). 

hdem  sskr.  ksh  nn  Griechischen  durch  x  (för  xx)  vertre 
tenwird,  entspricht  der  sskr.  Form  ava + viksh  statt  ßtßunt: 
«ax,-  mit  Ausstossung  des  zweiten  c  wird  dies  /et*o:  elfxo,  von 
welchem  jedoch  nur  clx«  und  Ableitungen  von  der  Pflform  /^ 
.»^«a,  io^xa  erscheinen,  bi  fi-ßowa  ist,  wie  sich  hier  deutlich 
«rweist,  u  nicht  RedupUcation,  sondern,  wie  in  /e./ix,  Präposi- 
^Q.  DasPÜ  hat  die  neutrale  Bedeutung,  wie  gewöhnlich;  ecxo 


!234  AK{EPK). 

(/e./cx)  würde, wie  üaxo^  wahrscheinlich:  Shtüieh  halien,  muickea, 
aeqaare  heissen;  dasP£heisst  aeqvam  esse.  Diese  neu- 
trale Bedeutong  ist  auch  auf  eLee  übertragen,  welches  heisst: 
€8  sah  aus,  schien,  dünkte  gut,  (vgl.  die  Bedeutungen  des  eben- 
falls hiehergehOrigen  aequum;  vgl.  Pott,  £•  F.  1, 267);  so  we- 
nigstens wird  man  über  ehtt  vom  griechischen  Standpunkt  ans 
cutscheiden  müssen,  wo  in  den  von  Unt  abstammenden  Verbal- 
formen der  Begriff  sehn  stets  transitiv  (gleiclisam  mnsehm)  er- 
scheint Im  Allgemeinen  konnte  er  übri^iis  in  neutraler  Be- 
ziehung (gleichsam  aussehn,  Micken")  ersdieinen,  und  schon  m 
difnua  tritt  diese  Beziehung  sehr  stark  hervor.  — 

Ehe  ich  die  Derivata  von  /e/ix:  dn  auMMe,  muss  idi^noch 
eins  bemerken.  Als  eins  derselben  tritt  uns  entgegen  jsmXog, 
mit  entschieden  kurzem  T ,  eben  so  al^n;  (f&r  mrsnrfingliches 
d/iaoi<;^ ;  wie  ist  es  mit  diesen  i  ?  Sollen  wir  dieser  Kürzen  we- 
gen die  Zusammenstellung  mit  sskr.  Iksh  ganz  auf^ben?  Das 
wird  bei  der  durchgehends  erkannten  Uebereinstunmung  ge- 
wiss niemand  begehren.  Oder  sollen  wir  annehmen,  dass  obs 
1  im  Sskr.  gar  nicht  organisch  sei,  sondern  die  ältere  Desidera- 
tivform  aksh,  welche  wir  erkannt  haben  (S.228),  sich  zuerst 
nur  in  Iksh  geschwächt  habe,  und  dann  auf  sskr.  Boden  das 
1  gedehnt  sei,  das  Griechische  aber  an  dieser  Dehnung  keinen 
Antheil  genommen  habe?  Dann  stände  die  Form  ßlöxta  (Unua) 
i&r  /i+urx  (vi+iksh),  und  bei  der  Zusammenziehung  wäre 
das  i  des  Präfixes  elidirt  (wie  im  Sskr.  bhiksh  von  (ajbhi-f 
iksh  S.15^  und  sonst  in  älteren  Compositionen) ,  und  pxsKoq 
entspräche  /Stx,  aber  mit  Vertretung  des  <rx  durch  blosses  x. 
Gegen  diese  Annahme  l^st  sich  nun  aber  einwenden :  1.  dass 
sich  zu  flieserDesiderativiorm  iksh  für  aksh  garkeineAnalogie 
findet,  2.  dass  neben  /IxeXog,  a/i«??^  sich  ganz  gleich  bedeutend 
pSxüjoq^  dcux^g  finden,  welche  so  gut  wie  /aira>,  nicht  mit  einer 
j^orm  ßiKVax  ßunt^  sondern  nur  mit  /e/ix  verbunden  werden  kön- 
nen. Daher  behaupte  ich,  dass  flwXoq  und  äßuaiq  (11.  XXII,  336) 
nichts  als  eine,  durch  dasBedünhiss  des  Verses  herbeigefbhite, 
Verkürzung  von  ßdwXog  sei,  und  a/axif^  sei.  — 

Also  cepouta,  ähnlich  sehen\  eigentlich  falsch,  aber  nach  der 
im  Griechischen  herrschend  gewordenen  Analogie  gebildetes 
Particip  ftpovatiq  :  loundq^  mit  Vertretung  des  zweiten  Digamma 
durch  i  ßeuyiHvla:  cloixria  (II.  XVIII,  418);  mit  Verlust  des  an- 
lautenden /e:  olxoiq  f&r  /otxc)^;  davon  ^oueoro^,  schicklich  (ae- 
quum). Das  riclitiff  gebildete  Particip  —  nämlich  ohneUeber- 
nähme  des  Guna  (v^.  sskr.  v£da=:/oz9a,  Particip  vidvas 
=  £1^(0$)  ,  —  wie  bi  i^oiq  ersdieint  in  clxo'^,  «Xa,  09  flir  /«-/«• 
c<d^u.s.w.,  wovon  elxoTo^.  —  Von  elx  kommt:  elxciV,  dsti  {rX 
(Gleichniss)^  Ebenbild,  Bild  u.s.w.i  ÜHovtov^  to,  Dim.;  dxtmxo^, 
}f,  oy,  ahnlieh  nachgebildel\  dxoviio,  ähnlich  abbilden;  dMOvur^ioc^ 
6,  das  Nachhilden\  elaeoWfia,  x6^  Abbild'j  cW^o,  ähnlieh  machen; 
etxaifpa,  to,  Ebenbild}  dxaöla,  1;,  Abbäd,  Vergleichungj  Fer* 
Hiulhwiff,  Erralhen;  dxour^g^Oj  das  Vermuthen;  clKoorifff ,  09 
Erralher;  elxai/TMeo^,  ?f,  6v,  %wn  Abbilden  U.S.W.  geschickt;  «• 
xatfrd^,  li,  6vy  angeähnelt j  ähnlich ;  iixekoq^  verkürzt  txAogy  n^  ^^ 
ähnlich;  IxeXoo,  ähnlich  machen;  AY\iayx6^  Bild  (zw.);  iuxn;'^ 


AK{EPK).  23S 

itaei;; oboK»  ^y  mmuemUek;  duxlai  dtMla^  obe/a;  dttxtbij  i,  VMäl 

oha^j  MekmihUck  behanddn^  atxurfiJ^^  6\  atxiöna^  to,  UfigMihr\ 
ouB^^V»  O9  -*^pM&9  ^9  <fer  (^^)  Be$ehimpfeHde\  QbaOrvKoq^  if,  or, 
sm ifiMAMcfelpi  und  dergl  §eneigt\  ha&atBvm^  em  AnBiändiger^ 
Siu^er  11.8. w.  Mein  (LXX).  An  äätAoq  scUiesst  sich ^igxüjoq^ 
07,  28gs.  ans  äcot$  cbceXo^  gotlghieh. 

Nicht  ganz  mit  unrecht  vergleicht  PoU  (£.  F.  ü,  45)  die 
Kmiimtiye^aui  /oxo  mit  e^ico/  nur  entsprechen  sie  vielleicht  der 
inznsammengesetzten  Form  l^n  ssz  sskr.  Iksh,  nicht  der  zu- 
sammeDgesetzten  jmth.  Hav-Umo  heisst  also  gewissermaassen 
Pm-iknlieh,  und  insofern  em  kleiner  Pan.  Ich  ziehe  hieher 
die  VeriMdendung  öx^  und  das  lat  cjur  sc  in  fa-c-io,  ja-c-io 
(wovon  anderes  Ortes)^ 

Der  filteren  Desiderativform  aksh  entspricht  mit  cc  für 
ksh  (vgL  S.222),  nnd  e  ftir  a:  ecc,  davon  heisst  das  Particip 
eccc,  dehe  (vgL  auch  Polt  (E.  F.  U,  138),  welcher  dieser  Be- 
merkimg schon  nahe  kam).     Ganz  eben  so  erklfirt  sich  das 
^eidibedentende  gothische:  ikgga  (/.  Gntnm  D.  6.  m,  248), 
wo  man  i  för  Vertreter  des  sskr.  a,  wie  es  oft  vorkommt,  neh- 
men kann,  oder  an  eine  Zusammenstellung  mit  der  späteren 
Desiderativform  sskr.  Iksh  denken  darf.    Wie  ist  es  aber  mit 
dem  lateinischen,  mit  ecce  gleichbedeutenden,  en,  und  dem 
an  dieses  so  nahe  anklingenden  griechischen  nvty  oder  vv?  Ich 
babe  meine  Ansicht  darfiber  schon  früher  ausgesprochen  (H. 
A.L  Z.183a  ErgzbL  328),  und  wenn  ich  gleich  bis  jetzt  nichts 
gefimden  habe,  was  geeignet  wäre,  sie  fester  zu  stellen,  so 
boten  sich  doch  auch  keine  Gegengrunde  dar,  so  wenig  als 
eine  bessere  Etymolorie;  daher  ich  sie  hier,  als  am  angemes- 
«eoeH  Orte  wiederhole.     Die  Bedeutung  von  j^t,  ?v  hat  Poll 
(E.F.II,  138)  durch  das  französische  voici,  voiirgegeben, 
im  Allgemeinen  treffend;  doch  scheint  mir  äeL^Pl&zlichej  Ueher- 
fachende  in  n)^,  ifv,  en,  noch  stärker  zu  liegen.  Nun  heisst  im 
Ssb.  der  Locativ  von  akshi,  Äugey  gebildet  aus  dem  Thema 
aksh  an  (welches  wir  auch  im  Griediisclien  onTav  —  wo- 
ber  (»nraivo ,  onxdv&  —  erkannten),  akshni:  sollte  dies  ei- 
geatlich  im  Auge,  nicht  auch  so  gut  wie  das  deutsche  tm  Au^ 
S^Mcky  plöMi'ch,  den  Begriff  des  Ueberraachenden,  Plötzlichen, 
l^ben  können?     Dafür  spricht  mit  Entschiedenheit  das  zu 
aksh  zu  ziehnde  sskr.  kshana  für  akshana,  Aftgenblick, 
Moment,  und  akshn a  Zeit    Heisst  aber  akshni  im  AugenUick, 
">Ä  da!,  so  würde  sich  formell  rcvl  wohl  daraus  erklären  las- 
^n;  akshni  würde  griechisch  btvi^  dann  durch  Assimilation 
des  X  an  y:  hrn^  durch  Verlust  des  einen  Vy  und  diesen  er- 
setzende Dehnung  des  vorausgehenden  Vokals,  entstände  end- 
fich  rt»i    Daraus  käme  mit  Verkennung  der  Formation  und  ei- 
^eDdichen  Bedeutung,  das  eigentlich  adverbiale,  dann  fast 
^peraävisch  gebrauchte,  ^  lateinisch  £n. 

Der  Bedeutung  nach  wurde  i^xrap,  in  einem  AugenUick, 


236  AK{EPK). 

nahe  (ans  fast  hervorgegangen),  liieher  passen.  Wäre  eine  for- 
male Vermittelung  mit  sskr.  aksha  Auge  für  Augenblick  mög- 
licli?  i  könnte  durch  Abschwächung  wegen  der  Position  ent* 
standen  sein,  wie  in  fnofxdm^  gegenüber  y&a  i^aeap  (finaS^). 
Konnte  alsdann  berap  etwa  fiir  urrt  df  stehu?  &T«.wbe  wie 
apart,  ay^*  U.S.W-  der  alte  Locativ  von  einer  Form  Ixro  =  sskr. 
aksha,  welches,  ^venn  gleich  es  in  dem  Jetzt  bekannten  Sskrit 
nicht  mehr  Auge  heisst,  doch,  ^vie  aus  seinen  Bedeutungen  her- 
vorgeht, einst  so  hiess  (es  bedeutet  z.  B.  Auge  anf  den  Wür- 
feln); ap  wäre  wie  in  dxdf  u.  aa.  hinzuges^zt  —  Mit  x  fiir  aer 
(vgl  S.  113),  &eap(£re#.)- 

Wir  wenden  uns  zu  der  einfachen  Form  a^  (S.  234)  zu- 
rück; hier  begegnet  uns  zuerst  mit  dem  Präfix  pi  iur  api  eom- 
ponirt  pag  statt  api+a^  (he)sehn.  Durch  eine  Decomposition 
mit  sa  würde  sapag;  dieses  erscheint  zusammengezogen  in 
spa9  (eigentlich  genau  besehn'),  im  sskr.  spa9a  S^ion^  in  vi- 
spash't'a  (statt  vi-spag-f-ta  deutlieh')  und  wird  auch  als  Wur- 
zel au%e{uhrt  (in  Wihon,  Sanscr.  Dict.  2d  ed.);  femer  im  lat 
spec-ies  (inspicio  u.s.w.),  und  in  den  meisten  der  ver- 
wandten Sprachen,  in  der  durch  die  Lautentsprechungsgesetze 
gebotnen  Gestalt,  {Potl,  £.  F.  I,  267).  Als  Zend  wird  spekh- 
sehe  tum  sehn,  in  dem  Anquetil  du  Perro/tschen  Lexikon  auf- 
geführt (bei  K/eukerj  Zend-Avesta  III,  S.  ISO).  Im  Griechischen 
müsste  nach  diesen  Gesetzen  oTrex  entsprechen,  allein  durch 
eine,  der  hi  (^^raXax  für  crnaXan  erkannten  (S.206)  grade^entge- 
gcngesetzte,  Metathesis  wird  aus  crjtex:  öitm  in  crHtJtTO^at^  sich 
umsehih,  (in  die  Feme)  spä/ien  u.s.w.;  i(rxEfuu)HD^,  umeichiig; 
aiä^uiaj  To,  Betrachtung;  o-xc^ifio^  (spät),  o;  axe\)/K,  ij  das  Sehen 
U.S.W.;  axenTLXÖq^  ?{,  ovy  axe^rnfpio^,  a,  ov,  %wn  Betrachten  u.s.w. 
geschickt \  orxeTtToavvrjj  n  =  osee^  (poßt) ;  cni(m6qy  o,  (mit  o  für  i); 
1.  der  Seher  u. s.w.;  2.  der  Gegenstandj  nach  dem  man  btickt:  Zid 
u.  s.  w. ;  fT^on^Loq ,  ov,  %um  Ziel  gehörig ;  cmonri ,  ii ,  Spähen ^  Ort 
%wn  Spähen  i  axo-jtiajiij  glbd»;  crxo^ria^a),  axontdof  pon  einer 
Warte  aus  spähen i  cneoTrcXo^,  o,  Warte;  <rxo7c»)fn}^,  6,  Späher; 
cntonlci  ((Txo^revo)  zw*),  spähen \  crxoTtriöi^^  17,  das  Spähen;  hieher 
gehört  wolil  orxoi^,  o,  mit  der  Bedeutung:  Geberde  derer,  die  die 
Band  über  die  Augen  halten,  um  in  die  Feme  %u  eehn\  doch  kann 
man  auch  an  oxeTraca,  bedecken,  denken.  Davon  (neo'nrn^,  to, 
das  in  die  Feme  Sehn,  —  dnoöntoneiin  ^  dxoöxonidimj  van  oben 
herab  beobachten,  —  dnointonioq,  ov,  das  Zeel  verfehlend;  an- 
niarxeftTOqy  ovj  nicht  untersuchend;  wxTOxntoniMoq^  iy^^  SM>*  ^^ 
forschen  u,s.w»  geschickt;  xaTountonevlnq  ^  ij,  das  Auskundschaf' 
ten;  depoaxonlaj  rt,  das  Luftbeschauen;  riiupocrxonüov ;  i^pcpcnned- 
vU)Vf  TO,  Ort  der  Tagwache, 

Die  hier  zu  Grunde  liegende  Wzf.  a^  erscheint  femer,  wie 
d-ri^  (S.  224),  mit  d,  wie  wir  annahmen,  Ueberbleibsel  des  Prä- 
fixes at,  an  der  Spitze,  im  Sskr.  in  der  Gestalt  da^  fiir  ad-|-a^« 
Die  indischen  Grammatiker  stellen  diese  Form  als  einfache 
Wurzel  auf,  mid  geben  ihr  (nach  der  lOten  Conj.CL  conjugirt) 
die  Bedeutimgen:  leuchten j  sehen,  sprechen,  von  denen  wir  die 


AK(EPE).  257 

erste,  ds  dtn  Grundbegriff  anerkennen,  ans  welchem  sich  so- 
wohl  die  j^entrale  Bedeutung  von  si^Mi,  {ftussehn)  als  die  transi* 
tive  (ffitfj^,  ^sehn,  ehtaa  sehn')  entvv  ickelt  hat    Die  dritte  ent- 
wiciek  sieh  ans  der  Bedentnng:  sehn,  dnrch  das  Medium  be^ 
merkem.     Als  Vetbum  ist  diese  Wnrxel  nicht  belegt,  und  von 
^enNondAalthenieii  lässt  sich  nur  ehis  —  und  auch  dieses  nicht 
eiimial  mit  Gewissheit  —  nftmlich  da^A,  LampendocfU^  hieher- 
nehn.    Es  ist  dies  um  so  auffallender,  da  im  Lateinischen  und 
Griechischen  formell,  und  der  Bedeutung  nach  entsprechende 
Formen  vorkommen,  welche  uns  an  der  RichtigJ^eit  der  Auf- 
stellung, von  Seiten  der  indischen  Grammatiker,  nicht  zweifeln 
bssen«     Aus  dem  Griechischen  entspricht  zunächst  ^ok,  mit 
der  Bedeatung  scheinen^  videri,  (grade  wie  gxxLvio^  eigentlich 
Ifuchten,  und  dann  ebenfalls  seheinen),  in  doK-io,  96fyä^  scheinen 
(mtrans.),  dann  ich  scheine:  wähnen,  meinen  (wie  schon t(fx  hiess) 
iLS.w.;  die  organische  Form  des  Präsens  und  der  damit  zu- 
sammenhängenden Tempora  u.s.w.  ist  nicht  genau  zu  bestim- 
men.    Im  Sskr.  wird  da^,  wie  bemerkt,  als  nach  der  lOten 
Conj.Cl.  flectirt  angegeben;  danach  könnte  man  auch  die  Form 
dox-ie  eben  so  betrachten,  also  Jo^eos^ox-ejo-fa  fikr  da^-ajä- 
mi  nehmen,  wegen  der  übrigen  Tempora  86^<a  u.s.w.  ist  mir 
jedoch  wahrscheinlicher,  dass  doniio  einem  sskr,  da^-jA-mi 
nach  der  4ten  Conj.CL  entspricht  imd  e  also  iiir  j  steht,  wie 
oit  —  Von  der  Form  iont  kommt  ^dm?^,  to,-  doxtjanq^  17,  Jtfisi- 
nwig%  von  &ox:  Soy^^  to,  Meinung  u.  s.w.;  Joy^iaTMed^,  if,  dv, 
%u  Meinungen  u.s.w.  gehörig  \  9oY\iaxiiiA,  Meinungen  u.s.w.  fesi^ 
sehen  \  SoYyuxxuyrrt^^  6,  einer,  der  gewisse  Grundsätze  aufstellt  i 
hoyuaxiaq^  d,  emer^  der  voll  von  Lehrsätzen  u.s.w.  ist;  86hiIj  V  =3 
ddjn^oK  (Gramm.);  86xoq,  6 ;  dowo,  ^  =  Sdiniarig ,*  8dwuog^  ov,  (was 
einleuchtet,  scheint,  gefällt,  ansehnlich,  vgl.  nocn  svSöxmog)^ 
erprobt,  äehi  u.  s.w^;  doni^rrig^  17,  Gefnrüftheit ^  Soxt^ii,  17,  'Probe; 
^(naua^xa^  erproben ^  doxtfuzcria,  if;   Soiu^iioVyTÖ,  Prikfungy  8o7Um 
Loonf^,  Soxgfia&ci^p,  d,  der  Prüfende  y  doxt^aarixoq,  Vj  ^i  ^oxt- 
uoanfptog,  a,  ov,  zum  Prüfen  gehörig ;  dStflt,  (für  <^ox-Tta),  Sö^ig, 
^,  Meinung  u.8.w.;  doiflL^unfy  rd,  Dim.;  do^a^»,  meinen  u.s.w.; 
do^ao|uz,  TO,  Meinung*,  8o^aorla,  17,  das  Meinem  do^aani^  d,  der 
Meinende  i  do^irrd^,  ??,  dv,  vermuihet  U.S.W.;  iofytÖTixoq,  if,  6v^ 
um  Meinen  gehörig  u/s.  w.;  do^do^iOi,  in  Rufstehn.  —  dSoxtiroq^ 
or;  0^0900^,  ov,  unvermuthet\  evdoxLoiy  17,  Zufriedenheit  u. s.w.;  — 
täoxtiuMrroqy  ov,  ungeprüft",  $v8o7ajU(D,  in  gutem  Rufstehn:  ev^o- 
3Buu;ari^,  evioxt^ia,  17,  Lob  U.S.W.;  at!fofy)g,  ov,  ru/unlos;  aSo^at, 
rykmloa  sein}  d^otjia,  17,  Ruhmlosigkeit]  hdo^anjqy  97,  Ruhm* 

Hieher  gehört  auch  ^o^-a^co,  meinen,  wähnen,  (vgl.  op-inor 
S.228)^  und  so  wie  ^ox-evo,  entarten,  aufpassen ,  nachstellen 
1I.8.W,  Der  letztere  Begriff,  enmrten,  ging  aus  dem  des  <%•* 
^ens,  hervor;  grade  ebenso  im  Sskr.  prati+lksh,  envartett, 
eigentlich  en^egensehnj  und  im  Latein,  ex-spec-to.  Das  Sehn 
ist  zunSchst  als  das  sehnsüchtige  Entgegenblicken  gefasst,  wie 
dies  in  ^poq-^owim  =  sskr.  pratlksh  liegt  Ursprünglich  hat 
gewiss  auch  im  Grriech.  zuerst  nur  eine  zsgstzte  Form ,  deren 
Irräfix,  wie  hier  ^fOi;^  den  Begriff  scharf  bezeichnete,  diese 


238  AK(EPK). 

Bedeutang  gdiabt  S]^Uer  wurde  sie  denn  auch  uf  das  Sim- 
plex übertragen,  wozu  bekanntlich  die  poettscfae  AnsbUdnn; 
einer  Sprache  vorzäglich  beiträgt  dwsim  hat  andi  noch  die 
Bedeutung  119«  Au^  faum,  ^eüömekim.  EBeher  gdiört  auch 
deStnni^oqf  in  Erwarhmg  sMmd.  Dazu  passt  nun  SSmto^j  6j 
dat  Erwarten ,  insbesondere  in  feindlicher  Ahsielit:  NadüMim; 
so  gehört  denn  auch  hieher  dKopnMuoi,  ovf  Mpemwwwr§end\  und 
mit  toxica  vermittelt  sich  auf  diese  Weise  äadM^,  dSottnro^^  m- 
vermuihei,  so  wie  Kapadoacio  (wo  man  wegen  leapa  als  eigendidie 
Bedeutung  nimmt:)  mit  auf  gerichtetem  Uamt  erwarten  n*s.w.; 
davon:  napadmaa^  17,  ilaa  Ai^JHieeeu;  Sdoiiöxoq  (Sioi  Locat),<$, 
einer  der  auf  dem  Wege  auflauert  \  vpoiattii^  ^  Ort,  der  %um  Avf' 
tatsem  paeeend]  npogSoxtuM^  to\  Erwartmg;  npogimda^  ij  g^bd.; 
npo^ihufU)^^  oVf  erwartet  i  npogiAniTogfOVj  ^d. 

Wie  sich  nun  s«  B«  zu  man  (in  memini)  sr  sskr.  man, 
mn&9  deukent  im  Geiet  haben,  latmoneo,  monires  deaken 
fuaehen,  ine  Gedäehtnies  hringen,  verhält,  so  verhält  sich  zu  sd^r. 
daf  teA€fi  (lat  dec,  in  dec-et,  ee  eieht  aue,  eteht)^  lat  doc-^re, 
(ein)eekn  machen,  tehren\  moneo  wie  doceo  sind  Causalfor 
men,  steimfttr  mon-ejA-mi,  doc-ejd-mi)  und  würden  ent- 
sprechen  sskr*  da(^-aj&-mi  {vf^Bopp,  6r*  s.  r*Ö17).  Anderer 
Ansicht  sind  Pott  (£.  F.  I,  267  unter  V^di^,  und  184  unter 
^g'nci,  vgL  auch  II,  37),  und  Ag.  Benarg  (Rom.  Land*  33). 

Schon  dicBedeutung  von  doceo  macht  es  wahrsdbemlicli, 
dass,  «wie  dieses  zu  sslur.  dag  gehört,  so  auch  das  gleichbe* 
deutende  griechische  ddfannt  hieherzuziehn  sein  möge ;  der  B3- 
düng  nach  ist  aber  ddfaox^  dessen  me  wir,  wie  in  «neo^r  und  vie- 
len andern  Beispielen,  einem  sskr.  ksh  gleichsetzen  dnifen, 
vom  sprachversleichenden  Standpunkt  aus  ganz  und  gar  im 
Verhältniss  zu  dag  eineDesiderativform  davon;  indem  desider. 
s  antritt,  wurde  aus  dag:  daksh,  und  da  in  derReduplicalioiis- 
sylbe  i  statt  a  eintreten  muss  (Bepp,  Gr.  s.  539),  so  entstellt 
ms  Desiderativform  di-daksh^  grieclu  dc^ounc  £ntstand  aber 
dtSaax  auf  diese  Weise,  so  ist  es  sdiwer,  zu  der  eigentlichen 
Bedeutung  desselben^  tehren,  zu  gelangen;  denn  weldie  Be- 
deutung von  dag  man  auch  zu  Grunde  lege,  so  würde  weder: 
eehn  wollen,  nodi  leuchten  wollen,  noch  endUch  epreehen  woüm 
dem  Begriff  lehren  identisch  sein«  Wur  werden  diesemnacb, 
wenn  gleich  uns  die  Analogie  von  doceo  daranf  brachte,  ancli 
didourxta  hieherzuziehn,  doch  einen  ganz  andern  Weg  einscbla- 
gen  müssen,  um  seme  Bedeutung  zu  erklären.  Eine  sskr.  Ans- 
büdung  der  Wurzelform  a^  ist  KA9,  zusammengesetzt  aus  ka 
-f-af,  wie?  leuchten  (vgl.  S.17, 33);  diese  heisst  imCansale:  wie 
leuchten  machen:  beleuchten:  er%ahlen\  ähnlich  das  Causale  vod 
diri^:  eehn  machen:  %eigen.  Nun  heisst  eine  sskr.  Wzf.  di9 
ebenfalls  zeigen '^  da  drif  leicht  sein  r  verlieren  konnte  (vgl 
S.'  85  und  die  schon  vielfach  vorgekommenen  und  noch  folgen- 
den Beispiele]),  wovon  wir  schon  Beispiele  genug  gesehen  ha- 
ben ;  so  ist  di$  eine  Nebenform  von  df  if ,  in  weicher  sich  das 
Causale  von  dieser  als  eigentliche  Bedeutung  befestigte.  Trat 
aber  dig  in  seiner  einfacnen  Form  mit  einer  Causalbedeutong 


AK{EPK)  358 

anf,  9o  kranle  l^nBches  auch  in  Beaniff  auf  die  Wz£  da$ 
gesehehnsem,  und  dessen  Desiderathr  didaksli  drückte  das 
eifiri^  Me$ire6m  ehtm9  sn  %ei§eny  d.  h.  lehren,  aus  (vgl.  sskr» 
daksha  weiterhin  S.34a  Anders  PoiST ELF.  1,267.184).  Also: 
itdäfTHiOf  (dtdäfyif  iiHaönitki)^  lehren;  itda^^  Vt  dae  Lehren; 
iii^f^j  TO,  Lehre;  indoxro^f  Vf,  ov^  gelehrt\  Mcamxo^^  ^,  dv\ 
ii^^canr^fnogy  Oy  oy,  wUerrichienä  u.  s.  w. ;  iüaittpoVj  to,  Lehrgeld*^ 
^MaUBÜM^^  Oy  I^ekrer\  Stdaöoeakioy  n^  Lehre  u.s.  w.;  SÜfathuxXeioVf 
toj  Sekmlei  SiSounuäuop^  to,  dM  Gelehrte,  Lehrgeld^  didaaica- 
^^^9  ^9  ^9  sMü  Lehrm  g^eehiekt  a.s.w.;  mit  %  ftr  sskr.  ksh 
(1^  &  186):  Maxiy  i^  dme  Lekre»%\  vo^U^d^m^^  o,  Oeeehdeh'' 
firy  irMfoüiHounuLkUd^  mndere  lehren* 

Wir  haben  in  dc^ounc  =  einem  sskr.  didaksh  den  Begriff 
dem  Zeigene  als  am  Grande  liegend,  angenommen.  Konnte  sich^ 
frie  man  schon  seit  lange  annimmt,  aus  diesem  Begriff  die  Be- 
zeiclmang  fuTi^bf^^r;  als  das  zum  Zeigen  insbesondere  dienende 
iiUed  (v^  Zeigefinger^  y  gebildet  haben?  So  wenig  wir  auch 
sonst  i&r  diese  Art  Ablatungen  sind,  so  liegt  hier  doch  der  be- 
griffliche Znsammenhang  zu  nahe ,  und  wird  von  der  Form  zu 
sehr  onterstutzt,  als  dass  man  sich  nicht  zu  emer  Verbindung 
bewogen  fühlen  sollte.  Griechisch  heisst  Finger  idnxvXoqy 
lat  digitns,  und  damit  verbindet  sich  abd.  z£ha  (digitns 
pedis).  In  diesen  Formen  würde  zunfichst  der  Mangel  der 
Uediqplikationssylbe  zu  bemerken  sein;  diesen  haben  wir  aber 
schon  oft  bei  Formen  bemerkt,  welche  das  desideratiye  s  ha- 
ben. Ferner  ist  das  lat  i  in  dig-itus  auffallend,  und  scheint 
Pott  (E.  F.  I,  366)  bewogen  zu  haben,  dieses,  so  wie  die  srie- 
diische  Form  zu  der  sskr.  Wz£  dig,  %eigen,  zu  stellen,  ^ein 
g  entspricht,  so  viel  ich  mich  erinnere,  nirgends  sskr.  {  gra^ 
^ezu,  aber  sehr  gewöhnlich  der  Grappe,  weiche  im  Sskr.  ksh 
lauten  würde  (vgl.  S.  16.  93  und  sonst);  und  lat  i  fftr  sskr.  a 
ist  eine  so  überaus  häufige  Erscheinung,  dass  sie  keiner  Be- 
merkung bedarf.  Dass  auch  ^hd.  z£h  m  z£ha  einem  sskr. 
daksh  entspreche,  ist  schmi  früher  bemerkt  (S.  320). 

Also  icattfAjoQ^  o,  Finger  \  zweifelhaft  wird  man  über  das 
Snifix.  IstTSrTme  Wzf.?  Entspricht  also  nt,  wie  so  oft  (v^. 
S.  113)9  dem  sskr.  ksh,  oder  ist  nur  dox  die  Wrf.,  wie  in  Äe 
(S.  328),  so  dass  also  nicht,  wie  in  jenem  Fall,  bloss  vko  Suff. 
ist,  sondern  TV  das  erste  SufBz,  dem  später,  dimmutivisch  etwa, 
lo  angehängt  wire?  Für  letztere  Erklärung  spricht  lateinisch  di- 
gitn,  dessen  tu  auch  nicht  dem  sskr.  Suff,  ta,  sondern  tu  zu 
eBtspreehen  scheint,  wie  wir  ähnliches  schon  vom  griechischen 
Soff.  To  (S.  13)  vermudieten;  dig-itu  wäre  dann  =  ^aae-rr, 
Qv  dass  bei  diff-i-tu  noch  der,  auch  im  Sskr.  in  tausend  Fäl- 
len bald  eingeschobene,  bald  nicht  eingeschobene  Bindevocal, 
eingetreten  wäre.  Von  idtewXoq  kommt:  ^oictv^oV,  if,  6vy  für 
üe  Finger  beeümmi  u.  s.  w. ;  SaatrvXuxtoSp  a,  oy,  iaxrvXlq,  ^  finger^ 
kng  U.S.W.;  doMroA/'n?;,  o;  -l^tg,  ij,  fingerförmig;  dajiwh&vd^,  if, 
oV,  gefingert}  8aMvvkl4m^mit  demFinger  %eigen\  iaXfrSho^o. iUng; 
icocTvkUtujv^  tJ,  Dim.;  iotKTvkidTi;^^  o,  Bingefinger  (zw.);  doirrv*. 
X^pay  ii,  Fimgerhmidwh$ih  u.s.  w. 


340  AK{EPK). 

Wir  haben  eben  gesehn,  dass  im  Sskr.  eine  WzC  daksh 
mit  der  Bedeutung  xeigenj  existireu  konnte.  Kon  erscheint  an 
(»skr.  daksh  in  daksh-a:  daksh-ina  recA/#^  insbesondre  die 
rechte  Hand,  welches  ohne  Zweifel  die  primäre  Bedentang  war. 
Diese  konnte  auf  jeden  Fall  mit  demselben  Recht  aus  dem  Be- 
griff xeigen  fliessen,  wie  die  Bedeutung  Fmger,  da  auch  die 
rechte  Hand  die  zeigefide  ist;  diese  Etymologie  ist  demnach  auf 
jeden  Fan  ebenso  sicher,  als  jene;  die  in  den  verwandten  Spra- 
chen correspondirenden  Formen  stimmen  in  Beziehung  auf  das 
Suffix  (mit  Ausnahme  des  litt  d^ssine,  slav.  decnüi  sss  sskr. 
dakshin  a),  nicht  mit  dem  Sskr.  überein.  Im  Lateinischen  ist 
wegen  des  dualistischen  Verhältnisses  zur  Linken  das  Compara- 
tivsuffix  ter:  dex-ter  angetreten;  imGothischen  sogar  da«  Sa- 
perlatiysufBx  ma  (vgl.  lat  dex-timus),  woför  va,  in  taihs-va 
(/.  Grimm ,  D.  G.  II,  152 ).  Im  Griechischen  entspricht  'mit  Suff. 
10  (=  sslur.  ja):  ^e(-ui  in  9€^i6q,  a,  dv,  rechte;  Ssfydj  17,  die 
rechte  Hand:  del^Läiiiv  (Hesgeh.);  ie^^omi^  ^  Geechicklichkeit  (vgl. 
sskr.  daksha,  welches  auch  geschieht  Uieisst);  ^e^^Tcpd^,  a,  6p 
=  dB^q^  wie  lat  dexter.  de^ioofiot,  defyoo^aif  mit  der  Rechten 
hegrüesenj  ^etjA^UK^  rd,  freundliche  Begrüseung'y  dil^/itaoiqj  17^  Dar^ 
reichung  der  Rechten,    ^efycän^y  d,  n.  p. 

Wir  haben  schon  (S.  238)  bemerkt,  dass,  und  wie  wir  die 
sskr.  Wzf.  die  aus  diri^  entstanden  glauben.  Ihr  entspricht 
griechisch  (vgl.  Bopp^  V.  Gr.  S.  128;  Pott,  E.  F.  I,  266)  das 
gleichbedeutende  Sut  in  deix-w^u  (nach  der  5ten  Conj.  Cl«), 
daxyvQ,  zeigen  U.8.W.;  Ssly^a,  rd,  Probe^  Beweis  U.S.W.;  ia^ita^ 
Ti^(d,  %um  Beweis  zeigen  u.s.w.  (N.  T.,  'stapaBuY^Tliat  Plut^  n. 
aa.))  ^e^9  Vf  ^9  Zeigen;  deixvvtpi  detKvtiq^  d,  Zeiger]  'daxruuigy 
i(,  dv;  deuenfpio^,  a,  ov,  zum  Vorzeigen  u.s.w.  geechickti  9eutn^ 
pidq,  ^9  herumziehende  Sctutuspieierini  dnoduxvos,  ov,  zu  be$Dei^ 
een  U.8.W.;  <p(Xev8uxTi(d^  gern  anzeigen]  iTrideueriao,  sich  gern 
zur  Schau  stellen  mögen]  ^apaBet/j^^xutdq,  ii^  dv,  zum  Beispiel 
n.6.  w.  geeignet^  ^apaievyßaxm^q^  e^,  von  der  Art  eines  ofen^ 
liehen  Beispiels]  ^roepoedei/fuxTur^'^ ,  6]  napaüaY^reHng ^  V9  die 
Handlung,  wenn  ein  öfentUehes  Beispid  gegeben  wird;  dpidelxsTogy 
ov  (zsgsetzt  mit  <^),  ausgezeichnet.  Die  Bedeutung  des  Suf- 
üxes  betreffend,  so  entspricht  doxero,  wie  schon  llo#^  bemerkt, 
dem  dar^ata  der  Yeden  {Lassen,  Anthol.  sscr.  134), 

Hieher  (nicht  zu  thua)  gehört,  wie  auch  schon  Passow  u. 
aa.  sahn,  deUtXoq,  oder  ddnijXoq^  ov,  vorzeigend,  darsteUend  a. 
8.W.;  davon  ^BiMki^m^  ^etxv^X/^cd,  darstellen]  deiaukütviiq;  BeixT^ 
Xunrfiq;  daxekumliq]  ^eunikurniq,  d,  Nachahmer]  diese  Formen 
werden  statt  u  auch  mit  »  geschrieben. 

So  wie  im  Lateinischen  ju-dic  (judex)  der  Weiser,  nicht 
Sprecher  (von  dicer  e)  des  Rechts  ist,  so  gehört  auch  hieher  Hx-v^ 
17 ,  eigentlich  IVeisthum,  richterlicher  Spruch,  Recht  i  dtx/^ioy,  ro, 
Dim.;  Sutavöq,  d,  Sachwalter  {Hes.  Gr.);  iutamtoqj  «f,  dvj  rechts- 
kundig \  dutd^o,  (ßixdfo:  BiTuo  att,  ion.),  richten]  dt3ca<rifio^,  ov,  zum 
Recht  gehörig  U.S.W«;  dtxacmf^,  6,  Richter;  iiMOurvutoq^  17,  6v,  zum 
Recht,  Gerieht,  Richter  gehörig  u.s.w.;  dueoan^ptoy,  Td,  Gerichts- 
platz]  Bueoumipldunfj  to,  Dim«;  dueoio^,  a, oy^  gerecht. u^s.Yf.\  ^^ 


AK{EPK).  Ui 

ftmor^;  3i$taioovvny  V3  OereehUgkeU^  ZvMuiotißo^^  6,  Befaiame  des 

Zeiu;  iatoioOfg/ßrechimachmiiiMOtuoa^ 

iauuatnq,  ^,  diu  Cereehhnaehen,  Vertheidigung  n.  s.  w. ;  iixiueniq^ 

6j  Bteäder;  itMeumniptop,  t6,  iUrafhaus\  — ^  dotaloj  17  =s  dbem;  8U 
iD;(kgy  i,  itu  Bickien^  -^  mtwo^^  oiff  tm§ereehi\  d8üäa^  ungerecht 
terfainm;  äStxttvtatoq^  ^9  <f^»  *um  Unrechiihun  geneigt  \  ddüt^ux,  . 
TOy  ma^ereehte  Tknt]  dHuda^  i)  dUxiOVj  ro,  Unrecht;  e6a8baiTos$ 
09f  leiekt  %u  beieid^eni  bAxtinii^  6,  Macher  i  J^^vdüitig^  d,  gerecht 
rkhtemd\  8uxlflxaa^ta^  t6,  die  in  einem  Hechtehandel  liegende  Sache; 
^o^ucoopd^,  6^  Rechtehandel}  itadtnaölaj  ^,  entecheidendee  Ur» 
AeH  V.8.W. 

ffieher|geli6rt  das  tarentinisclie  &^i{i^,  ^  =  S^loyla  (Hee.), 
Vertre^  eigentlich  gegeneeiiigee  (a^szdsicra,  vgl.  rron.  <ra)  Weie^ 
Aum;  gegeneeit^  Rechttoriumg. 

Hiemiit  wird  in  Verbindimg  gebracht  itiilöxofLa^^  le» 
grSeeen.  Für  die  Zusammenstelhmg  spricht  schon  einigermaassen 
das  ^eichbedeiitende'd«iiiairo(Ofiai,  welches  sich  formell  nocE 
enger  an  8oi  schliesst;  noch  mehr  aber  die  Vergleichnng  des 
6slur.  dishtji,  eines  nrspr&nglichen  Instrumentalis  von  einem 
Thema  disnti,  welches  Ton  der  dm  entsprechenden  Wd.  di( 
stammt  nnd  als  Begrässnngsformel  gebraucht  wird.  Der  Ge« 
brauch  ^ines  ans  dem  Begriff  zeigen  entwickelten  Wortes  zur 
Begrüssnng  ging  gewiss  von  einer  mit  zeigen  verl^nupften  Be- 
grüssungsceremonie  aus;  welche  diese  gewesen  sein  mag,  kann 
ich  nidht  bestimmen.  Doch  erinnere  ich,  hieher  Passendes  bei 
den  Begrüssungsregeln  im  Manne  gelesen  zu  haben.  So  erklärt 
sich  denn  iuxavdoiuu  aus  ^tx  so  gut  wie  sskr.  dishtj4  aus  di$; 
aOein  bei  itiiunt  bleibt  noch  einiges  zu  bemerken; 'zunächst  tot 
9aiunt  auf  den  ersten  Anblick  genau  wie  Sa8ur  (in  ^a^io-o-opoi) 
gebfldet;  letztres  kommt  von  ii^g  fär  S/tq  (s=  sskr.  dvish)  und 
ist  davon  die  nach  r.  560  (bei  Boppj  6r.  s.)  gebildete  Intensiv- 
form; diese  wurde  im  Sskr.  d£-dvish  (wegen  der  Wiederho- 
Inog  von  blossem  d  in  der  Reduplication,  vgl.  Bopp,  Gr.  s.  368| 
3)  heissen;  dieser  Form  entspricht  griech.  (mit  u  für  A)  i&üur 
/ar  ditSfUf.  Ist  nun  Vitium  ebenso  gebildet,  so  ist  es  Ii^enslv, 
nicht  von  9ut  (das  musste  Snii»  heissen),  sondern  von  8unu 
Dieses  durx  wurde  einem  sskr.  diksh  entsprechen  und  dieses 
irarde ,  so  gut  wie  sskr.  aksh  von  a^  und  das,  jedoch  nur  ^ 
schlossene,  daksh  von  da(,  eineDesiderativform  von  dig  sem; 
60  dass  hiemach  iuiUrx^ou  zwar  zu  derselben  Wz£  wie  8eutavd* 
ouiu  gehört,  aber  doch  eine  ganz  andre  Entwickdung  hatte, 
äemerkenswerth  ist  nun,  dass  im  Sskr.  daksha  in  denVeden 
ebenfalls,  wenn  ich  mcht  irre  (denn  Roeen,  Spec.  Rig-Vedae 
ist  mir  jetzt  nicht  mehr  zugänglich),  alsBegrussungsformel  vt>r- 
lumunt  (a.a.O.  S.23);  in  mesem  daksha  verhielte  sich  daksh 
zu  daf  9  wie  sidi  iwn  (in  iuHUmoyuu)  zu  im  verhält  Sollen  wir 
nicht,  in  diesem  Zusammentreffen  eine  Bestätigung  mehr  f&r  un« 
sere  oben  (S.  238)  gegebneEntwickehmg  von  iii^ourr,  sehn  dürfen  ? 
Noch  eine  andre  tnft  uns  vielleicht  von  dem  lateinischen  disco 
her  entgegen;  denn  dass  dieses  ebenfaUs  zu  der  Wurzel  aQ  ge- 
hört, nmchl  sdion  dieBegrifisverwandtschaft  mit  doceo,  iJimn» 

16 


242  AK(EPE). 

zweifellos;  Eweifelhaft  bleibt  Jedoch  manches;  sollen  wir  es 
als  einem  sskr.  diksh  oder  daksh  entsprechend  betrachten? 
Als  diksh  entsprechend  gefasst,  ist  die  Begrifisentwickelmig 
sehr  schwer;  wie  soll  ans  dem  Bemff  des  ZeigenwoUm*  der 
des  Lernens  entstanden  sein?  oder  durften  wir,  wie  bei  StSaöx 
umgekehrt  geschehn  ist,  annehmen,  dass  di^;,  wie  es  doch  eigent* 
lieh  von  ad^rif;  heiicommt,  also  eigenüich  ansehn  heissen  müss- 
le,  in  dieser  Bedeutung  wirklich  einst  im  Gebrauch  gewesen  sei, 
und  aus  ihr  diksh  sicii  in  der  Bedeutung  sehn  ieinsehn)  woUen, 
Urnen  entwickelt  hStte  ?  Nehmen  wir  d  i  s  c  sc  sskr.  d  ak  s  h ,  so 
dass  i  flir  ursprüngliches  a  eingetreten  wfire,  so  hätten  wir  die 
vollere  Form  der  Wssf.,  welche  auch  bei  dig-itus  (S.  239)  vi 
Grunde  liegt  Allein  ^e  Bedeutungen  treten  hier  wieder  we* 
sentlich  auseinander;  fai  dig  liegt  der  Begriff  des  Zeigen»,  wel« 
eher  sich  mit. dem  des  Lernens  nicht  identificuren  lässt  .  Sol- 
len wir  darum  annehmen,  dass  daksh,  insofern  es  disco  2u 
Grunde  liege,  Desiderativ  von  da(  in  der  Bedeutung  sehn  sei, 
also  eigentnch  sehn  wollen  heisse?  Möglich  wäre  dies  sehr  gut, 
eher  ja  noch,  als  dass  daksh,  wie  wir  oben  (S. 238)  annahmen, 
zsigen  heisse.  — 

In  Beziehung  auf  9a9bno(im  bemeiice  ich  nur  noch,  dass 
die  ihm  von  ApoUan,Rhod.  gegebne  Bedeutung  zeigen  =slfebnn?p* 
schwerlich  auf  altem  Gebrauch,  sondern  nur  auf  der  Etymolo* 
gie  beruht  "    

Formell  passt  hieher  di^nc  in  iUntoq  und  ^  fiir  ^mx,  in  ineetv; 
die  Bedeutungen  machen  diese  Verbindung  jedoch  etwas  zwei- 
felhaft 9i<ricog^  d,  heisst  eine  Wurfscheibe,  welche  man  weit, 
hoch  und  nach  einem  gewissen  SSiel  werfen  musste^  Der  Be- 
griff Aes  Zielens  liegt  dem  des  Zeigens  (vgl.  ÖKonog  S.  236)  sehr 
nah,  und  im  Sskr.  neisst  die  mit  dem  Präf.  ut  ganz  entschie* 
den  nach  einem  Ziel  werfen.  Davon  aber,  dass  im  Griech*  Wz^ 
formen  schon  im  Simplex  die  Bedeutung  haben,  welche  sie  im 
Sskr.  durch  Gomposition  erhalten,  haben  wir  schon  Beispiele 
gesehn  (vgl.  auch  ^ixa\iaiy  £^(a)\  iLarxog  wftre  dieser  Etymologie 
nach  die  Zielscheibe.  Davon:  iundta^  iuntevio,  mit  dem, Diskus  wer* 
feni  8Unetv^^  to,  Wurftnit  dem  dlarTttrg;  8Untma,  to,  das  wie  der 
dlaiog  Oewor/ene;  ^Mrxetmf^,  d,  Diskoswerfer.  9iit€lv  hat  die  Be> 
deutung  »^'^  im  Allgemeinen,  und  wird  auch  in  specie  vom 
Werfen  der  Th»ere(Oebäreny  gebraucht;  reiht  es  sich  in  letzterer 
Beziehung  eher  an  den  Begriff  «^m^  etwa  auf  ähnliche  Weise 
wie  ja  auch  pärio,  pireo  in  Zusammenhang  stehen?  avilxia 
(äol.  nadtiHesgch»  f&r  dva8.)j  in  die  Höhe  werfen;  dvSUrfjgj  d,  eine 
Art  Schleuder,  auch  das  SteUhol%  in  der  MäusefaOe  CHes.,  Suid., 
Etgm,  m.\ 

Formell  passt  femer  hieher  dtxrv  zunächst  in  dem  Eigen- 
namen-Die  tys  iPoä^  E.  F.  n,  587);  entspricht  hier  srr  sskr. 
ksh,  und  fassen  wir  sskr.  diksh  als  Desiderativ  von  di^  in 
der  Bedeutung  %ielen,  so  wtre  es  zielen  wollen,  also  diksh-u 
(mit  dem,  grade  beiDesiderativen  gewöhnlich  gebrauchten  Suf- 
fix u,  Bopp,  Gr.  s.  r.  645  S.  261)  der  Ziet-,  Wurf^y  Trtf gierige: 
Schütz.  Diese  Foim  Suev  scheint  alsd^pm  f&r  den  BegimJtigat, 


Am^m  insbesondre  flxirt  zn  sein.  %u  eineni  iacTt^  in  der  Be- 
deotoog  Sehüi%  gcJiOrty  wie  schon  PM  (a.a.O.)  bemerkt,  At* 
mvpvtij  AbtTwa^  ^9  Beiname  der  Artenus  als  JogdgoUin.  Es 
steht  {%r  Auervwa  and  verhfilt  sich  sa  dem  snpponirten  iisufxvg 
QDgefiÜbr  wie  ßacrOit'va  am  ßaunXeoff.  Bei  den  Lacanen  hiess  Ai- 
xTv$  <ter  CreÄer  (ifer  Joger'f) ;  femer  heissen  ^««n«^^  ol,  eine  all- 
bekannte Thierart  Libyens,  deren  Namen  ideUeidit  nnr  firaeoi«* 
iMit  ist  nnd  nicht  hieher  gehdrt  Ans  der  lülgemeiaen  Beden- 
tang  des  J9§enM^  Fangmu  floss  dagegen:  SLxxvov^  to,  Jagänet*, 
Fisckemei%  \  8t9nv9iov^  to,  Dim. ;  Sixtvooi^  neMormig  machen ; 
duerrcoTog,  ^9^9  netbßrmig  gemacht  \  dtaervei?^,  o,  Netzfiacher. 

oicTci,  mA/.    Im  Sskr.  entspricht  asht'an,  dessen  ^11,  wie 
die  Dnalendnng  an,  durch  id  reprAsentirt  ist  (vgl.,  sskr.  vrikan 
=  Xvxo)^  für  sskr.  sht'  erscheint  Jfr;  schon  dieses  beweist, 
dassdie  sskr.Grappe  ans  filterem  c-|-t  entstanden  ist(nachr.98» 
\m.Bojppj  Gr.  s.);  oaf^  sprechen  auch  in  den  verwandten  Spra- 
chen: goth.  ahtan,  lat.octo.  Die  litt  Sprache  hat  in  akt-ainis 
m  Achtel,  den  K-Laut  als  Repräsentanten  von  sskr.  c  erhalten, 
wogegen  afstuni  aehfj  der  sskr.Form mit  sht'entspilcht;  ebenso 
lett  astoni,  zend.  astan.  Das  Slav.  hat,  wie  sehr  häufig,  sskr. 
9  durch  s  wiedergegeben  nnd  eine  andre  Endung:  ocmi.  Hier- 
&Q8  folgt,  dass  bei  der  Bildung  dieses  Zahlworts  eine  Wzf.  ta 
Gnmde  liegt,  wddie  im  Sskr.  af  lauten  wurde.   Pott  (E.  F.  I, 
276)  leitet  es  daher  von  der  unbelebten  Wurzel  ac,  welcher,  so 
wie  dem  ebenfalls  unbelegten  aksb,  die  Bedeutung  aatfhävfen 
gegeb^  wird.  Diese  selbst  (af )  identificirt  er  mit  y  as,  werfen, 
welehes,  da  sskr.  s  nie  griech.  u  entspridit,  fidsch  ist  Wemi 
ftu  im  Sskr.  Dualendung  ist,  welches  Bapp  jedoch  in  Abrede 
stellt,  so  wurde  ich  dasjenige  a^  als  Wzf.  betraditen,  von  wel- 
chem sskr.  a(n}$a  (mit  eingeschobenem  Nasal)  Theü,  kommt; 
heisst  af  hiemach  theUen,  so  wurde  ag+ta  (nn  Sskr.  ashta) 
f^^Mt  heissen;  ashtau,  He  beiden  getheüten,  wfire:  die  beiden 
TAcife.  Diese  Etymolojgie  f&nde  ihre  Erklärung  darm,  dass  man, 
wie  schon  von  Andern  bemerkt,  ursprungHcn  an  vier  Fingern 
der  Hand  mit  Hülfe  des  Daumens  zählte,  wodurch  die  Zahl 
8  m  zwei  Ganze  von  je  4  zerfällt    Bofp  scfaliesst  aus  dem, 
^  thematisehe  Form  im  Sskr.  angegebnen  nnd  durch  die  Ver- 
gleichimg  des  Zend,  Litt,  Lett  bestätigten:  asht'an,  dass  die- 
Ks  ^e  zu  Grunde  liegende  Form  sei,  nicht  asht'a,  und  dass 
Asht^au  keine  Casusform,  sondern  durch  AuflÖssung  des  n  von 
^shtan  in  n  entstanden  wäre.     Diese  Wandlung  von  n  in  u 
ist  überaus  unsicher,  und  n  konnte  eben  so  gut  in  asht'an  an- 
S^^Sngt  sem,  wie  in  pankan,  wo  es  Bapp  (Vg.Gr.  S.  442)  so 
^Uftrt,  wie  denn  überhaupt  der  Nasal  sehr  häufig  bedeutungs- 
os  antritt    Als  Grund  för  die  StammhafÜgkeit  von  au  ftihrt  er 
'*^*™Beh  octav-us,  griech. ordo/o(  undgermanisdi:  ahtowe-n 
^«  Allein  dieses  entscheidet  bei  einem  Werte,  welches  sich  bei 
^^^^riechen,  Gothen  und  Römern  als  indeclinabel  festsetzte, 
r^f^h  leicht  die  Ansicht  erwecken  konnte,  als  wäre  es  ein 
iikema  --  gar  nicht,  und  auch  das  ahd.  ahtowen  lehnt  sich  an 
^woUerst  aus  ahtA— •  ebenfalls  weil  es  Ar  emThemfi  galt— 

16* 


244  OK^AX^ 

gebildetes  Thema  ahtowL  Nach  einer  andemEriLlSrnngsweise, 
welche  il0^  för  dieEntstehmig  von  au  vorschlägt,  wftre  es  ans 
As  (nach  V.Gr.  §.  906)  entstanden;  so  erklärt  er  aber  an  die- 
ser Stelle  dieDualform  au  übeihanpt,  so  dass  au  hiemach  wie- 
derom  Daalzeichen  wflre.  Ich  halte  meine  ErkUnmg  ans  a^ 
•^ta  Ar  ziemlich  wahrscheinlich;  danach  ist  «{lero,  meva  (wel- 
ctes  in  den  Derivaten  Vorkommt)  Thema,  und  oHrti  eigentlich 
DuaL  Nom.  Acc  Davon:  oKraxtg^  achinuU;  oMraxocriM^  ou,  a, 
Qchtkundert  H^  Uebergang  des  xr  in  j'd  —  grade  wie  in  i^o^ 
liog  von  htra  ßitir  nx  erscheint  —  und  Aufl5sung  des  C9  (= 
sskr.  au)  vor  o  in  o/  (vri.  ßo/o^  (ßo6^)  von  ßov,  fihnlidi  wie  sskr. 
au  vor  Vokalen  &v  wird,  wie  dies  audi  im  lateinischen  oct&v^u-s 
ffescfaieht)  entstell  oydo/og,  mit  Ausstossung  des/:  Sythag^,  17, or; 
oyBoatxoSy  1?)  0V9  der  achte ;  oydaalo^j  a,  ov,  von  acht  Ta§en ;  oY^ock^ 
17,  die  Zahl  acht^  oyioad^xöq^  if ,  Sv^  %ur  Zahl  acht  gehörig^  i^üi^ 
nowai  Sfd&xovraj  aeht%ig;  dy^o^^iotfröq^  if,  ÖVy  der  achtzigetei 
iYSoipioöraXoq^  a^ov^am  acht»igeten  Tage. 

t«T«po^,  o,  GeBeucht;  eki  gMer  Vagdj  dessen  Anblick  die 
Gelbsucht  gehoben  haben  soll.  Die  Form  erinnejrt  an  manche 
Wurzeln,  die  Bedeutung  entscheidet  aber  für  keine. —  Davon: 
hevtfvxiq^  if,  iv\  IxrepodiKy  e$;  hevtpuiSnqy  e^;  Ixrepöei^,  eo-cra,  tVy 
gelisüchtig;  iTtrepiaaii  Ucrepädj  an  der  Gelbsucht  leiden  i  Ixrepdo- 
(Aot,  gdMiehüg  werden^  iscrepto^,  S,  eine  gelbliehe  Steinart. 


«y-og^TA  Trauer^  Betrübniee  U.S.W.  Zum  Vergleich  bie* 
tet  sich  noch  am  ersten  sskr.  und  zendisch  aka,  Leid,  Sehmert, 
Uebel,  Sünde  (vgl.  Bum.,  ComnLS.1. Ya^n.  I,  NottLVD,  LXXV). 
Doch  stimmt  die  Form  nicht  genau,  da  sslur.  k  nicht  ohne  zwi- 
schenliegende Wandlungen  durch  griech.  x  vertreten  wird.  Aus 
dem  Deutschen  kann  man  goth.  og^an  fehlen,  agld  Elend  (/. 
Grimm,  D.  G.  III,  909.  II,  484),  ag^j  an  schrecken,  Denominativ  von 
ag-^is  furcht,  venrieichen.  Dieses  darf  man  aber  nicht  vvXGreg 
(Ahd.  Sprach.  I,1(K3^  der  m\x.^6f^,%ittem,  gleichstellen.  Denn 
goth.  g  passt  formell  au  x»  nicht  aber  zudem  sskr.  g'.  Nicht  an- 
mSglidi  wäre  übrigens,  dass  Aj(pg  und  alles  dazu  (Sehörige  von  ei- 
ner, dem  sskr.  ahA,  deutschen  Ach  u.s.w.  verwandten  bterje- 
etfon  des  Schmerzes  ausgegangen  wäre.-^  Vpn  ayo^  kommt:  o- 
T^ofioi,  fywtem]  dxioi  d^^j  tra$iem,  ach»en;  dxnf^ii^j  i£j  sckmertr 
hafl  (zw.);  dxoda  (Hes,)  ss  Aypg\  A^yc^cu,  sieh  betrüben  (ro  Zei- 
clSen  der  fiten Conj.C^);  awSij,  -t5o^,  ij  =  Axosi  dnav  (redupli- 
cirt)  in  cÜMtr^cD  u.s.w.  (vgl.  Passe»  unter  a»a;^,  und  über  das 
schwerlich  Degrondbare  äfcnxüoLxm  BuUman,  Gr.  Gr.  §.  96  An- 
merik.  13),  traurig  sein;  dna^a^i  g)bd. ;  axvixcde^,  ö,  Kuemer. 
ffieher  gehSrt,  wie  schon  von  Andern  {Peti^  E^ F.  1, 5)  bemerkt: 
^Ayifmf9'6y  n.  p.  Qw  kommt  von  p^o);  vielleicht  geh(M  auch 
dxtfotgj  n,  WeistpappO,  hieher  {Passam  s.  v.).  ~  ^AyA^S  o* 
p.  (v0.  Pöti^  E.F.  n,  960 ff.) 

Gehört  femer  zu  a^s  <^  in  ^ytty-ax'rig)?  Die  Bedeutmi- 
gen:  schmerzhaften  Rei%  empfinden,  dann  aufyebraeht  sein  u.s.w. 
passen  recht  gut  Davon:  aj^ai^-ixxTi^n^,  17»  8chmer%j  DmiUen\ 


4X— JUr.  248 

arapcutw^röq^  i(y  iy,  UmmUh  mrtgMd  1L8»W.;  d]fuva»Ti»dff  lij  iy, 
v4rdng99iidL  — 

^«9  dfts  flgyptische  aki  (Pq^twi^  Lex.  Copt  S.  16)»  «vm  Art 

ly^vc.  6  (v  im  Nom.  Acc«  Sing,  lang,  sonst  kurz),  Fisch. 
Lateinisch  entspricht  piscis,  gouufisk,  und^  so  gewagt  es 
scheinen  nia^,  halte  ica  diese  Wörter  fttr  identisch.  Was  zu- 
nächst die  uidung  anlangt,  so  ist  lat  1  entweder »  wie  sehr 
haufife^,  Vertreter  eines  Siteren  n,  so  dass  piscns  die  organi- 
schere Form  wäre,  oder  an  die  Endung  u  w&re,  wie  ebenfalls 
sehr  oft,  i  getreten,  wodurch  sie  in  vi  übergehn  musste  (wie 
Z.B«  sskr.  laghu,  griech.  i'^xv^  im  lat  levi  statt  legvi  ward), 
so  dass  piscvi-s  die  oiganischere  Form  wäre;  diese  büsste 
alsdann  mr  y  ein;  für  letztere  Erklärung  spricht  das  {^eich- 
bedentende  litt  zuwis  (Poii,  E.  F.  1, 142),  wenn  es  sich  (s.  wei- 
terhin) ebenfalls  mit  diesenWorten  identindrenlässt — Was  fer- 
ner das  griechische  S  anbnfft,  so  wissen  wir,  dass  der  T-Laut  im 
Griechischen  dieEigenthundichkeit  hat,  als  stfitzender  Buchstabe 
eingeschoben  zu  werden  (vgL  ^pv^,  ßi^paxo^^  S.100,  ^ntlkigi 
ctxSkiq,  <f&6voq  S.  181,  wp^aX^wi;  S.231,  vielleicht  auch  ^  m  ^i^ 
für  xkh  Scheiden  wir  ^  demnach  aus,  so  bleibt  ak  Thema 
^X^  gegenüber  von  lat  piscu,  goth.  HslL  Nun  haben  wir  fer- 
ner Beispiele  genug  gesehn,  wo  lat  sc,  goth.  sk  nnd  griech.  x 
riner  Gruppe  entsprechen,  welche  im  Ss&,  ksh  lauten  wiirde. 
Beide  veremigen  sich  demnach,  abgesehen  von  dem  anlauten- 
den p,  f,  in  einem  Thema,  welches  im  Sskr,  (p)ikshu  lauten 
wurde.  Femer  entsprach  aber  lat  so,  goth.  sk,  einem  sskr. 
kh  (8*168);  eben  demselben  entsprach  griech.  «r^i  das  er  in 
einer  derart^en  Gruppe  sahn  wir  aber  oft  verloren  Tz-B.  önid^ 
9u3  S.  16B);  dflrfen  ?rir  annehmen,  dass  letzteres  aucm  hier  ge- 
schehn  sei,  so  kOnnte  ausser  (p)ikshu  auch  sskr.  (p)ikh'u  ent- 
sprechen. 

WoUn  lat  piscis  gehört,  hat  Im  Allgemeinen  fichon  Pod 
(E.F.1,341  n,S73)  erkannt,  mdem  er  es  mit  sskr.  khija  Sehai- 
ta^  pik'kh'a  jSMmsiSylMtfrMM^  zusammenstellte  und  squamis 
obtectus  Abersetzte.  IMe  Etymolode^  erg^ebt  sich  folgender- 
maassen.  Von  dem  obenerwähnten  kh'Aja  (vrL  tfxicE)  erschei- 
nen im  Sskr.  weiter  entwickelte  Wzformen  in  kh  ad,  kh'ap  (In 
kafkh&pa),  mit  der  Bedeutung  deekm  (vgl  Poii^  E.  F.  1, 243). 
Aber  die  zu  Grunde  zu  legende  Wnrzelform  erscheuit  femer, 
wie  sdioB  Pol/ (a.a.O.)  bemerkt,  in  der  Gestalt  sku,  ebenfalls  &#- 
de€km}  als  dazwischen  UeffendeForm  deuteten  wir  schon  (S.167) 
iLshu  an,  und  diese  Amiahme  wird  bestätigt  durch  sskr.  khua 
bedecket^,  welches  (nach  S.187)  kshud' vertreten  kann.  An  die 
Wzf.  sku  hededceny  lehnt  sich  mm  ganz  deutlich  lat  squalor, 
UAenmg,  der  sich  van  aMsi  Ober  Cfegensiande  legi:  Skhimtnei, 
8clmmi%ß  grade  wie  niffSg  von  sskr.  vri  bedecken*^  ebenso 
«qnama  der  Ueber%ug  der  Fische,  Sdkupfe  (vgL  auqh  DUerlein, 
Synonym,  ü,  41  ff.),  wie  denn  auch  Schmppe  selbst  zu  derselben 
Wurad,  aber  nicht  Wzf.  gehört     Bier  sehn  wir  schon  das  d« 


246  IX— EA. 

geuüich  nur  Decke  bedeutende  Wort  in  specie  auf  die  Bezeich- 
nung der  Fischhßui  beschränkt.,  und  wir  werden  daher  keineo 
Anstand  nehmen,  piscis,  mae  man  fibm  ein  sab*,  pikshu  (Ar 
pisku),  oder  pik  Rh'n  (für  pikh'u)  gegenfiberstellen,  als  ans 
dieser  Bedeutung  hervorgegangen  zu  betrachten  und  es  auch: 
Schuppen  über  eich  (wegen  des  Präfixes  pi  s=  api)  habend  za 
übersetzen. —  Im  Allgemeinen,  wird  man  nach  dem  Bisherigen 
einsehn,  ist  tx^9  ^^^^  die  organischere  Form  l;^,  ebenso  za 
erklären ;  wie  ist  es  aber  mit  p  ?  Darf  man  annehmen,  dass  ^sn^v 
die  Grundform  gewesen  und  n  verloren  sei?  Schwerlich.  Die 
Auflösung  giebt  litt  z'uwis,  lett  fiws,  verglichen  mit  litt  zwy- 
nas  Schuppe.  —  In  diesem  letzteren  —  ganz^leich  lateinsichem 
squama —  entspricht  zw  augenscheinlich  emer  Form,  welche 
(mit  sku  identiscn),  kh'n  unSskr.  lauten  würde.  Wennidber  zw- 
y-nas  zu  kh'u  gehört,  so  müssen  wir  nothwendig  auch  z'uwis 
(statt  zwi-s)  eben  dahin  ziehn,  und  wir  hätten  hier  also  den- 
selben Fall,  der  uns  oft  begegnen  wird,  nämlich  dass  ein  Sim- 
Slex  in  einer  der  verwandten  Sprachen  durch  den  Gebrauch 
ie  Bedeutung  erhalten  hat,  welche  ihm  eigentlich  erst  durch 
die  Composition  zukam.  Erscheint  aber  das  Simplex  (also 
vom  lateinischen  pi-scu(vi)-s  gleichsam  nur  scn)  im  Litt  und 
Lett  in  derselben  Bedeutung  wie  im  Lat  und  Deutsdien  das 
Compositum,  so  konnte  dasselbe  auch  imGriecIuschen  der  Fall 
sein.  Dann  müssen  wir  aber  annehmen,  dass  t  (wie  in  hedv  S. 
176,  I6)(y6(i  S.  217  und  6  in  ly^  für  xj^e?)  eine^wegen  der  anlas- 
tenden Gruppe  vorgetretene  phonetische  Protliese  ist  Diesem- 
nach  ist  die  primäre  Form  von  l;^  im  Griechischen  j^p  =  sskr. 
kh'u  für  api-kh'u,  und  heisst  mü  Schuppen  bedeckt,  (Anders 
Poti,  £.  F.  1, 143, 144.  n,  167,  481,  339,  der  l^^^  von  sskr. 
yOia  dae  Maul  aufsperren,  leitet)  Zuerst  ward  durch  Einscliie- 
bung  von  &:  x^  ^u^d  dann  durch  phonetische  Prothese  ly^ 
daraus.    Davon:  ly^iiSiovy  l^^HutVj  Ij^vdfutVj  t<{,  Dhn.;  I^^m- 

ßschreich ;  ly^vdSn^ ,  e^ ,  fieehurtig ;  Ij^va ,  n  y  die  getrocknete  Heut 
des  Fisches i  ly^A&y  l^^vd^Wy  /Ischen i  l;(^v9f(iaTa,  xd^Fischschufh 
pen\  Ij^taj  riy  Fischfang. 

d9nv  oder  o^ifr,  hog^  d,  auch  Vj  Drüse,  Eichel,  Bubane.  Eine 
auf  Wahrscheinlichkeit  ^sprach  machende  Etymologie  kenne 
ich  nicht,  wage  auch  keine,  da  mir  nicht  klar  ist,  ans  welchem 
Begriff  der  Name  för  Druse  hervorgegangen  sein  mOchte.  Wäre 
es  der  Begriff  dick,  so  könnte  man  vieUeicht  an  dSivSq  (S.  89) 
denken,  wenn  hart,  vielleicht  sogar  an  sskr.  sidhljas  sehr  hart. 
Unsichere  EinflUle  könnte  man  jedoch  leicht  in  Menge  aufti- 
schen.   Davon;  dSepwSti^j  e^,  drüsetuwHg. 

y/^EA,  essen.  Im  Sskr.  entspricht  ad  (PoU,  E.  F.  1, 212, 
wo  man  auch  die  in  den  übrigen  verwandten  Sprachen  ent- 
sprechenden Formen  findet). 

«a©,  essen;  ^-msmu  nach  der  zwdtm  Conj.CL,  nach  wel- 
cher ad  im  Sskr.  flectirt  wird.  Davon:  Ütöiux^  to,  Spase-,  »«- 
(ffi^TtoVy  To,  Dim.;  »corifff,  6,  Essen  i^eardff,  if,  oV,  gegessen; 


^^^tir^n^  Fre98§iery  (Inteiiftiyfoim);  eSnrv^^  ^,  Speisei  Idcsdif,  17, 
QntenslvfonB) »  Speise;  iddii^^oSjCv^esebar'j  id^do^y  fressend; 
ti^txp^  To^  Speise  (mit  elogeschobenem,  aber  noch  schwer  zu 
erklärendem  *)«  —  idiarpo^j  o,  bei  dm  Persem  der  Verkäster 
der  Speisen  an  der  Kömgstafd}  es  ist  daher  aach  wohl  ^her  för 
firemden  Ursprungs  zu  halten;  sollte  es  ein  zendisches  nomen 
actoris  von  einer Causalform  von  zend.  ad  essen,  sein,  i^so  im 
Zend  etwa  adaj-atri  im  Nomin.  adajatars  geheissen  haben? 
Darans  konnte  im  Griechischen  wom  nicht  leicht  eme  andre 
Form,  als  eben  Idiarpog^  entstehn.  —  Siavoq^  ii,  dv,  essbwr  (zw.; 
T^  JPassoWj  s.  V.  i3av6q\ —  di^rfi^v,  ovoq^  ri^  die  Blumenesserin, 
Biene  ^  o^narrng^  cä(iiio''njfP,  o  (von  mt6  und  (W+riyp)  to-r^fp),  rö* 
kee  Wieieeh  fressend.  —  Durch  Suffix  xt  wttrde  ein  Thema  (^^-f 
Tt):  fon  entstehn;  dieses  ist  in  der  Compositlon  mit  va  privat, 
erhalten  in:  y^dn^  o,  17,  {Yr^rQixlik  keine  Essung  (Ätzung)  habend)^ 
uüehtern,  fastend}  i^Wcfio^  avj  %um  Fasten  geMrig^  mtcm/if^  vriOrri^ 
vn^'cevqj  o;  nfoTapa,  ij,  der  (die)  Fastende]  vncrreiiQ j  fasten \  vri" 
fTTSv^g^  6j  der  Fastende]  vrtdxtuiy  17 ,  das  Fasten]  vritmnocria^  17, 
dme  Nnchtemtrinken ;  iiavnartauoq ,  ö ,  Frühstück. 

Durch  Anhängung  der  Wz.  Sh^,  setzen,  machen  (vgL  S.  90. 
43  VL  sonst),  entsteht  ^  -f- ^  =  l<^  gleichbedeutend  mit  19. 
Diese  Formation  erscheint  in  iö^&j  iö^lo  (nur  im  Präsens 
und  Imper£  gebräuchlich).  Anders  erklärt  es  Pott  (£.  F.  H, 
2o5>.  Dffvon  i^^vfit^ji^  das  Essen  (vielleicht  if^iöi^^  vgl. 
Pnestmi). 

Indem  sskr.  a  durch  o  vertreten  wird,  entsteht  statt  1^:  6i. 
Diese  Form  erscheint  in  dem  Partie.  Präs,  o^dvr,  ö,  der  Essende, 
ilurch  den  Gebrauch  auf  die  Bezeichnung  des  Zahns  beschränkt 
Im  aolischen  gleichbedeutenden  ISow  hat  sich  die  gewöhnliche 
Wnrzelgestalt  erhalten;  im  Sskr.  entspricht  d.a(n)t,  im  lat 
dent,  beide  mit  Verlust  des  anlautenden  Vokals  (vgL  Pott,  £. 
F.  I,  242)p  oSov^  (ion.  oidv)^  ovrog^  6,  Zahn^  oBomiMog^  ?f^  dv, 
für  die  Zähne  paasm$d\  69avr6io^  mit  ZMnen  versehn]  oSow&ro^ 
i^  dvy  gezahnt]  odovndoj  zahnen]  odovriaai^y  17,  das  Zahnenß  odov- 
t{dif£j  6j  eineOrasari,  welche  als  Linderungsmittel  bei  Zahnschmer» 
angewendet  wurden  o8avTi6^qj  6y  eine  Art^  die  Flöte  zu  blasen,  bei 
w^eker  das  Tiahneknirschen  der  Pytho  nachgeahmt  wurde.  Hieher 
gehölt  cd^M4»9iMny  olfMD^Äa ,  an  den  Zahnen  einen  (von  Blut,  oii^jM, 
herrolirenden)  ochmerz  empfinden]  al^uoSLaj  1};  aifica^coo*^'^,  o, 
Süanpfheit  der  Zahne  (ion.  ri^uoSia  u.s.  w.).  — 

Zu  U  gehört  yielleicht  femer  i^v-vo^,  tq,  ein  dickgekochter 
Brei  von  Hülsenfrüchten]  doch  ist  das  t  statt  i  noch  unerklär- 
bar 9  imd  die  Bedeutung  schon  sehr  von  dem  BegriflTe  essen  ent- 
fernt. Im  Sskr.  entsteht  durch  das  Suffix  na  ans  ad;  anna 
(statt  n^-^nsiiSpeisei  auf  dieselbe  Weise  bildete  sich  im  La- 
teinischen ein  Wort,  welches  aber  nur  noch  in  seinem  Derivatum 
annAna,  Anhamfungvon  Speise,  Vorrath,  erhalten  ist^  An  irvoq 
reihi  richs  Ifmipög,  a,  oV,  breiartig^  hvinr^  (dpvoq)^  o,  ein  aus 
Hülsenfrüehlen  gebackenes  Brod.  —  hnmfvöu;^  n,  Kochlofel]  Itvo- 
iovog^  of^  Brei  umrührend. 

Das  Gansale  des  sskr.  ad  würde  8d-aj  heissen(S6yy;;y  Gr. 
s.S17>  aitderBe^eiitiii«  essen  machen.  DieserForm  entspricht 


348  EJ. 

goüu  at-Jan,  clbare  (On^ty  ^^  Sprsdi.  1, 537)  mit 
stossenem  a  (statt  at-a-jan);  diese  Ausstossung  haben  ^vir 
pclion  mehrfach,  auch  im  Griechischen,  bei  Denominativen 
(welche  durch  aj  gebildeten  sskritischen  entsprechen)  ange» 
nommen  (S.  120, 133),  EinCaosale  von  ad  würde  unter  diesen 
Umständen  im  Griechischen  su  ä^+j  werden;  nun  erscheinen 
im  Griechischen  (xvva^)  (Stfa*,  Hom.  U.  c»,  211;  &cruv^  ebds.  X» 
818;  I/Knovq  ä0T^9  ebds.  a,  281;  atfae^'Apija,  ebds.  e,  2S9i  oii^<yo 
Jftfaifu,  ebds. «» w9;  in  diesen  Beziehungen  könnte  dieses  ül^ort 
stets  die  Bedeutung  atzen ^  futlem  haben;  ebenso  in  oaoor^cu 
Trdnrro^,  ebend.  t,  307;  dfaeoScu  xXav^fAOto,  ebend.  o,  717,  sieh 
0i%en'f  diese  reflexive  Bedeutung  müsste  man  auch  fftr  XP^^ 
aöaij  ebend.  X,  574,  o^  317,  ^,  168  und  /ooto  atfa»^  ebend.  ^, 
157  annehmen.  Diese  Formen  allsammt  können  auf  ein  Prä* 
aens  a^o  zurflckgefiihrt  werden,  und  dazu  hätte  £<^-f  j-6>Cf^) 
werden  müssen,  wenigstens  nach  der  allgemeinen  Regel.  Allein 
es  ersdieint  femer  d^uvcu  (früher  ämuvtu  geschrieben),  welcbes 
sich  von  diesen  Formen  nicht  trennen  lässt  Man  schloss  daraus 
auf  ein  zu  Grunde  zu  legendes  Präsens  gud  (v^L  BuUnumn,  LexiL 
ü,  130);  allein  es  konnte  ebenso  gut  omt-o  heissen,  in  der  einen 
Schreibart  aftfumt  wäre  er  assimuirt,  wie  in  eliftemi,  von  ^H 
sein;  in  der  andern  äuev<u  wäre  das  eine  fi  herausgeworfen« 
Nun  aber  zeigt  die  Analogie  von  Un^u  (ji<fitiu)s=z  sskr.  vidjft.mi, 
dass  euiem  sskr.  dj  auch  6  im  Griechischen  entspricht;  folglich 
konnte  auch  ^,-|'J^>>^l  ä(ra>(p)  werden. 

Nimmt  man  mit  mir  an,  dass  diese  Formen  die  Bedentong 
atzen  haben,  wie  sie  sie  denn  in  allen  aufgezählten  Fällen  haben 
können,  so  ist  dieRichtidceit  derVerbindunff  mit  der  sskr.  v^d 
s=i^  sehr  wahrscheinUcL  Allein  diese  Bedeutung  ist  nicht  die 
fiberlieferte,  und  für  mehrere,  ebenfalls  zu  den  hier  aufgezählten 
Formen  gerechnete,  passt  sie  auch  nicht  Die  überlieferte  Be- 
deutung ist  saiHgenj,  und  obgleich  dieser  Beeriflf  em  Conseqnens 
des  in  der  ^ad  fiegenden  sein  mag,  so  nängt  er  doch  nicht 
auf  eine  Weise  damit  zusammen,  dass  er  gradezu  aus  derWzC^ 
welche  ^esen  bezeichnet,  hervortreten  köimte.  Poii  (E.  F»  ü, 
S73)  stellt  wohl  desswegen  ä^uvtu  mit  litt  fotinti,  emit^^erny 
fAtus,  lett  fsftts,  poln.  fyty,  nhd.  satt,  lat  saturo  zusam- 
men (vgl.  1, 196).  Um  diese  Zusammenstellung  zu  behaupten, 
muss  man  tOr  o-^ot  spurlosen  Verlust  des  anlautenden  8  und 
des  schliessenden  t  annehmen.  Femer  scheint  der  Gebranch 
dieser  Wzfl  als  staiices  Verbum  noch  einige  Schwierigkeiten  zu 
haben;  denn  nach  dem  goth.  sath-jan,  lat  sat-io  zu  nrthei* 
len,  liegt  sa-tu  (»aii)  diesen  Bildungen  zu  Grunde,  und  ist  ein 
Partidp  irgend  einer  Wurzel  mit  der  Bedeutung  gesaiHgL  Poii» 
Ableitung  vony^a^  eeeen  (vgL  S.221)  möchte  ich  kaum  erwäh- 
nen; denn  es  ist  unbeffreiflidi,  dass  er  einen  solchen  Imhiraiy 
wonach  lat  s  einem  sskr«  9  entsprechen  könnte,  wiedertiolt. 

IMe  Formen,  für  welche  der  Begriff  atzen ^  speieen^  adiwer^ 
lieb,  oder  nur  auf  eine  hödist  gezwungene  Weise  passen  würde, 
sind  ^Taft  (Scut  üerc  101),  das  oft  vorkonmiende  oto«  {Aoevaq) 
und ft»fitrIl.T^ 402 (VgL BnAtoty Lex.  11,132).  Allefaiafese For- 


■neu  «trliibeii  sich  auch  formell  nicht  bloss  geftea  ehie  Verbin- 
düng  mit  dem  Ton  mir  angenonnnenen  Thema  o^  (flir  dijD^  son- 
dern auch  gegen  das  PoitBche  dvy  gegen  das  BuUmmmBche  äo 
und  das  Ton  TkietBeh  aufgestellte  ddei  dß  {^Thtertek^  Gr.  Gr.  S. 
383}.  Denn  wenn  oro^  (aarog)  wirUich,  wie  man  bisher  ange« 
nommen,  ein  a  priv.  hat,  so  muss  die  thematisdie  Form  mit 
einem  Digamma  aneelantet  haben,  und  ein  solches  hat  keina 
dieser  fünf  aufgestellten  Themen.  Allein,  darf  man*  doch  endlich 
fragen,  ist  diese  Verbindipig  dieser  letzterwfihnteh  Formen  mit 
oujrat  Q.8.W.  absolut  nothwendig?  Man  übersetzt  zwar  äavai^ 
er  wird  saU,  orog,  unersätiUeh  und  ie^uv  (iiA^),  wir  simd  BUÜy 
allein  dieser  Begriff  aaii  ist  hier  nicht  in  seinem  wirklichen  Sinn 
zu  nehmen,  sondern  »alt  »ein  ist  hier  soviel  als  aufh&rem.  Wenn 
wir  uns  aber  nun  die  Freiheit  nehmen,  die  Tradition  zu  yer* 
lassen,  und  diese  drei  Formen  zu  einer  Wurzelform  ziehn, 
welche  in  ihrem  eigentlichen  Sinne  aufhären  bedeutet^  so  enden 
damit  auch  die  Schwierigkeiten  von  Seiten  der  Form  (vgL  kirn). 

Sollte  man  zu  d9  a^nv,  %w  Genüge,  wirklich  ziehn  dürfen? 
Wenn  affatim  (=  ad  fatim)  zu  griech^^/  gehört,  fatim  fax 
fag-tim  steht  (vgl.  S.  222),  so  hätte  mnPeine  Analogie  daflkr; 
doch  könnte  affatim  auch  zu  f at  (in  fessus),  patior  gezogen 
werden;  dafür  dass  &i^  und  affatim  aus  dem  Begriff  des  JEW- 
eena,  Sfpeieene  hervorgegangen  sei,  spricht  jedoch  anch  aatis 
(vgL  auch  Butim.j  Lex.  Il,  132). 

Sollte  man  nicht  endlich  auch  (wie  schon  Poitj  E.  F.  1, 349 
diut)  df(ri7,  ^  hieherziehh?  Es  heisst  UebereiUHffung,  eigentlich* 
aber  wohl  Fressgier  (vgL  das  hiehergehOrige  datkyiit;  aus  d6a 
-f-oX/o^,  Tgl.  YhSaaotkyo^)^  dcrda,  (atf<k^<9,  acraiv&y  Be».)^  über'* 
^iügen;  eunjpi^^  oV,  ekdhaft\  daodnf;^  ^^  übersäiHgf.  <-« 

^o9j  riechen  (vgL  die  in  den  verwandten  Sprachen  ent* 
sprechenden  Formen  bei  PoU^  E.  F.  1,94) ;  Pott  (1, 196)  betrach- 
tet es  als  sekundäre,  durch  J  vermehre  Form  der  sskr  y^vl, 
wehen;  da  aber  weder  lat  od-,  noch  lett  Ost,  litt  udziu,  üstau 
ein  anlautendes  v  zeieen  (das  zendische  baoidhi  Geruch,  Bur^ 
neufy  Comm.  s.  L  Y.  <Not.  XXXIII  ist  noch  nicht  ganz  sicher,  und 
wird  schwerlich  mit  6B  zusammengestellt  werden  dürfen),  kann 
ich  dieser  Ansicht  nicht  beiti*eten.  Aus  do€r\ua^  äoö^o^^  dMiiq 
n.  s.  w.  wage  ich  nicht  auf  anlautendes  /  zu  schliessen,  weil 
diese  Bildungen  spät  sind,  und  aus  Zeiten  stammen,  in  denen 
sich  die  falsche  Ueberzeugung  gebildet  hatte,  dass  a  allem  die 
privative  Bedeutung  habe,  und  v  vor  Vocalen  nur  des  Eupho- 
nismus  wegen  eingeschoben  sei,und  daher  auch  ausgelassen  wer- 
den könne  (vgL  S.  230 ).  Im  Sskr.  entspricht  keine  Form  mit  Ent- 
schiedenheit; da  wir  aber  d  für  sskr.  dh  haben  eintreten  selm(S. 
71),undankntendeGutturalenichtselten  abfallen  (vgL sskr.kam 
mit  bt  am-are,  ghdsha  und  o^  S.  42,  und  if(po  =  garbha 
S.  103),  so  wäre  eine  Zusammenstellung  mit  sskr.  gandha 
Qerueh,  wohl  nicht  gradezu  zu  verwerfen.  Dafür  spräche  viel> 
leicht  tp'daq  (S.125)«  In  gandha  mfisstm  wir  in  diesemFall  n. 


250  OJ—AT. 

wie  diesen  sehr  häufig  geschah,  als  eUigeschohea  betraditen, 
und  als  Wzfonu  gadh.  —  o^i»,  rieehim  (eigentUch  od-(-ja-^= 
aifD-^  nach  der  4ten  Conj.  Cl,)-  Davon:  o'd^Y»  mit  tf  für  d:  otffuf, 
ij,  Geraeh;  «J^fiiypo^,  a,  6v,  (zw.);  oiJfwjprf^,  a,dy;  oaiünjpi?^,  «5.  ilii/^- 
iend;  od^^ei^^  eaara^  tv^  dufligs  of^akio^^ot^ov;  od^uidiiqj  tg^  hr^oi- 
dn^eg,  stark riechend\  oi\Mdoiiioa\  6(r}uio\Mj riechen,  wittern;  ocryaiöu;^ 
Tjf  das  Riechen  (zw.);  (Hrft?rrd^,  V9OV9  ff  pochen;  6(5ß6^=z6cr^Tq  (sehr 
zw.);  oda)Sii,  17,  Geruch:  S^aidiig,  ig^  riechend  (sehr  zw.);  a&^iivo^ 
(Hesych.)  würde  das  alte  Partie.  Med.  sein,  durch  Soff,  fiipv  = 
sskr.  mäna  gebildet;  doch  gilt  es  für  zweifelhaft.  —  oidinq^  £^, 
riechend,  stinkend \  ^17, 17,  Geruch]  S^oX^gj  d,  -tp,  4,  der  (die)  Rie^ 
rhende'j  döyudg^  ri^  ein  wotäriechendes  Kraut;  do-^vXif,  ^;  dcrpdXog,  6^ 
^^otva;  0^oXtp,  17,  e»i  eOnkender  Potyp\  öö^vhov;  öö^vXId^ovy  t6, 
Dim.;  d^otrued^,  97,  iv^  einen  Polyp  haltend;  Sionvinig,  6;  -Vn^j  17, 
Ton  der  Art  der  Bi^aivct.  —  'O^dXoi,  n.  p.  {Paeeow).  —  dto(T|fog,  6, 
dae  Durchdringen  der  Gerüche  %u  den  Geruehswerk%eugen\  ^o^^U}^, 
oy,  dufü0 ;  ä^oS^tov,  Td,  Blumenduft]  htddrig^  Bq  (mit  vridcQiiartiger 
Dehnung) ,  anrucläg^  ^rcro^ux,  if,  Gestank  \  dv^oaiuaqj  <S,  ft/fiiiteft* 
duflend]  evoi^'y  svoa^ia,  17,  WoJdgeruch,  —  x)7G{di7^,  eg,  mid 
xi7G)ei^,  Ärcra,  ev,  dugjg;  bei  beiden  Formen  ist  die  Etymologie 
noch  sehr  zweifelhal^wäre  Ttrifievr  allein,  so  wurde  ich  es  mit 
der  grössten  Entschiedenheit  aus  dem  Pronominalstamm  xa  (Sr 
17),  dem  sskr.  yäju  (von  der  V^v&  wehen)  Hauch,  und  dem 
Siär.vat  erklären,  also  einem  sskr.kavajuva(n)t  gleichsetzen, 
fnit  weichein  Hauch  {Duft)  begabt,  schön  duftend.  Dieses  würde 
griech.  xc/ojr/evr  mit  Verlust  des  j :  xc^cw/evr,  femer  mit  Ver- 
lust des  V,  wegen  des  folgenden  verwandten  /  xe/ro/eyr,  mit 
Ausstossung  des  ersten  ß,  und  Dehnung  des  vorhergehenden 
Vokals  zum  Ersatz  des  Verlusts,  Mjo/evr,  und  endÜch  »zeeyv. 
Allein  die  gleiche  Bedeutung  und  grosse  formelle  AehnBchkeit 
von  xii(od7i<;  macht  diese  Etymologie  etwas  zweifelhaft  Ich  halte 
sie  für  meine  Person  dennoch  fttr  richtig,  und  glaube,  dass  nach 
dieser  richtigen  Form  sich  mit  falscher  Analogie  die  ähnliche 
Form  Knm9n(;  aus  od  hervorgebildet  habe. 
.    .    itwo^dkov,  To,  Hundestank,  ein  Kraut 

dSSi^i^  ixo^,  17,  ein  Maass,  (von  4  xoLvtauq)^  — 

ov9g)V,  &voq^  6,  eine  Art  Fii%schth\  wohl  ein  fremdes  Wort, 
lat  udo.  

dxTaxaly  einSchmer%ensausruf;dx%aTaii%\  laTraxa/;  Icßx^ 
xatcaä^y  ebenfalls  Interjectionen  des  Schmerzes.  Sie  entstehn 
durch  das,  bei  Schmerzen  gewöhnliche,  AnscUagen  der  Zunge 
an  das  Zahnfleisch  der  oberen  Zahnreihe,  und  erscheinen  aach 
im  Deutschen,  wo  sie  Jedoch  ganz  in  ihrem  Naturstande  geblie- 
ben, und  sich  nicht  bis  zu  einem  Gebrauch  in  der  Schrittspra- 
che herausgebildet  haben.  —  Wesentlich  identisch  mit  dr^wrai 
ist  SxTOTol'y  droToZ;  ovoTTorcfi;  ororororöt,  eben£edls  Schmer- 
zensinterjectionen.  In  allen  ist  das  t  das  eigentlich-  bedeu- 
tungsvolle Element  Davon:  dror^^c»^  dronroi  rufen ^  ^Orarvfyoi^ 
ot,  kom.  Wort  bei  Aristoph,  (vgl.  Passow). 


AT—OT.  851 


diTuifir,  {hoiU  ancli  axfievo^,  o ;  arftei^,  ^,  /Sfc/Sar,  («-*'*};  für 
aTU£i>i^  liat*Etm.  ad^iodg.  Dieser  Sdireibart  wegen  dachte  man 
an  eine  Ableitung  von  ^ofi,  so  dass  c^^n^  =  dfici;;  in  diesem 
Falle  würde  a  s=  a  (sskr.  sa,  vgL  Pron.  <ra)  zu  setzen  sein; 
allein  da  aT^ijv  und  die  übrigen  hieher  gehörigen  Derivata  stets 
mit  X  erseheinen,  so  darf  man,  mag  die  Etymologie  gleich  leich- 
ter sein,  sich  schwerlich  bewegen  lassen,  dS^inv  als  richtigere 
Schreibart  anznnehmen.  Die  alte  Ableitung  von  riuif  mit  d  priv« 
wird  niemand  ernstlich  billigen  können.  Die  Endung  ^uroq 
triebt  ganz  wie  ein  Partie  aus,  und  wäre  die  von  den  indischen 
Grammatikern  angegebne  sskr,  y^A^  ™>^  ^^^  Bedeutung  binden 
iilgend  betest,  so  wiurde  ich  At-^u^o^  dazu  ziehn,  indem  ich  mich 
auf  die  Analogie  des  lat  nexus  beriefe.  Allein  Ober  diese  an- 
gebliche Wurzel  at  herrscht  die  grOsste  Unsicherheit  Eine 
andre  Etymologie,  welche  grössre  Sicherheit  bietet,  kenne  ich 
eben  so  wem>*  Vielleicht  darf  man  an  die  Nebenform  der  sskr. 
yjam,  nän^ch  jat  9ich  anstrengen^  denken.  Von  iiT\uvoq  kommt 
tCTuijßia^  3f,  KneeiUechafi'y  &t\uvio^^  ovj  mühvoUi  at^a^  dienen. 

&TTa,  freundliche  Anrede  jüngerer  gegen  filtere;  ähnlich 
ist  das  goth.  atta  (Poif,  E.  F.  II,  258). 

aTTUyas,  ^Tra/a^,  axTa^^V,  UTTayiiq^Of  ein  Haselhuhn. 
aTTcXo^,  dxxikf^^  d,  eine  ungeflOgelie  HeuechreckenarL 
-aTT?|/o$,  d,  Bock,  fremd  und  zwar  phrggiecL 

ixi^  nochj  femer  u.s.w.,  entspricht  dem  sskr.  untrennbaren 
Präfix  ati,  vher\  der  Anlaut  a  ist  höchst  wahrscheinlich  der 
(S.  1)  erwähnte  Pronominästamm  a;  woher  die  Zusatzsylbe 
ti  komme,  ist  zweifelhaft;  ähnlich  ist  die  Formation  des  sskr. 
a-tas,  darauf  \  die  eigentliehe  Bedeutung  von  tn  ist  dieser  Ana- 
logie gemäss  überdies  (vgl.  Po//,  £.  F.  if,  315).  Indem  der End- 
yocal  i  abföllt,  entsteht  die  Form  at,  welche  wir  schon  S.  96 
in  ad-fi  erkannten,  und  welche  ohne  allen  Zweifel  in  adbhuta 
iar  ati-f-bhuta  erscheint;  ihr  entspricht  im  Lateinischen  et, 
aber  auch  ad  %u,  indem  der  Begriff  über  als  ein  vermehrendes 
Hinzukommen  sich  speciaUsirt;  was  das  d  anlangt,  so  haben 
Hir  ganz  dieselbe  Erscheinung  in  lat  ab  gegen  a^rd,  sskr.  apa, 
sab  gegen  vno^  upa;  auch  das  im  ahd.  az  entsprechende  a 
scheint  ein  d  im  Sskr.  zu  fordern;  allein  auch  diese  Unregel- 
mässigkeit kehrt  bei  ahd.  Af  wieder,  welches  sskr.  üb  statt  upa 
zu  fordern  scheint.  Um  sie  zu  erklären,  müssen  wir  wohl  an- 
nehmen, dass  schon  sehr  früh  ati,  apa,  upa  nach  Verlust  der 
Schlussvokale  ihre  Schlussconsonanten  erweichten.  Eine  Spur 
von  dieser  vericQrzten  Form  ist  oben  (S.58)  erwähnt 

MXä^;  ipxAiqi  evreklg,  ö,  eine  FischarL 

oxoßo^^  anch  ixroßog^Oj  Toben,  Tosen,  Larwi  U.S..W., 
Passow  denkt  an  «dTro^;  selbst  wenn  unsre  Ansicht  über  kot- 
'^^  (S.  194)  fakdi  Ist,  ist  dennoch  Pasmmfs  Zusammenstel- 


252  AS-^E». 

hing  so  ganz  ohne  innre  Sicherheit,  dass  man  nnsfiUige  andre 
mit  demselben  Rechte  wagen  dürfte.  Bei  der  einsamen  Stel» 
lung,  welche  dieses  Wort  im  Griechischen  einnimmt  —  niur 
oTop^cü,  tosen,  kommt  davon  —  kann  man  es  für  einen  dialekti- 
schen Eindringling  erklären,  und  vielleicht  als  Nebenform  des 
ungefähr  gleichbedeutenden  ^nvTK-og  betrachten.  Doch  erin- 
nert es  auch  an  nhd.  toben,  und  die  Form  mit  tt  macht  die  Ver* 
muthung,  dass  or  einPräfix,  etwa  das  sskr.  ut  sei,  wenigstens 
nnhOrbar.  

a^apa,  dä&pn^  ^^.f  V^  Spelt  oder  Wai»enjfrmtpOj  ein  Brei 
davon '^  nach  PHniue  ist  das  Wort  ägyptisch;  odapddirff,  ogy  bref" 
ortig  \  dänp^^^  to,  eine  Art  Oeachwur. 

ideipa^v.  hei  Homer  von  den  Roeehaaren  gebrancht;  später 
Iloupthmmr.  Im  Sskr.  haben  wir  nun  zunächst  sat'ä;  so  heisst 
eine  eigenthündiche  Haartracht  der  indtechen  Asceten,  ioo  die  tangen 
Haare  %uea»nmengenommen  werden  j  und  vorne  über  den  Vorder^ 
köpf  hinfaUenj  eo  dose  sie  teie  ein  Hom  anseekn;  femer  herab' 
faüendee  tangea  Haar;  Haarbüeehe!.  Formell  entspricht  diesem 
sat'a  lat  seta,  und  wenn  wir  den  Gebrauch  von  sat'ä  in  Ro" 
ghuoanfo,  IX, 60  berücksichtigen,  dürfen  wbrs  at'ä  und  lat  seta 
als  rein  identisch  betrachten.  Mit  seta  stimmt  aber  i^-upa  der 
Bedeutung  nach  wenigstens  in  so  weit  überein,  dass  sie  sehr 
für  die  Identität  dieser  Worte  m  Bezug  auf  ihre  Wzform  spricht 
Abweichender  ist  die  Form;  denn  sriech.  &  entspricht  im  All- 
gemeinen keinem  sskr.  t',  lat  t;  sofite  diese  Abweichung  viel- 
leicht durch  den  spurlosen  Verlust  des  anlautenden  s  im  Grie- 
chischen herbeigeführt  sein?  Wie  man  sie  auch  zu  erklären 
versuchen  mOffe  (vielleicht  mit  Hülfe  der  sogleich  folgenden 
Zusammenstellung),  sie  madit  die  Richtigkeit  mefaier  Zusam- 
menstellung im  AUgemeinen  schwerlich  zweifelhaft  —  idof«?) 
17  =  i^eifai  l^npa^fi»,  langea  Haupthaar  haben*y  Afkai^upo^i  ov^ 
von  glanxendem  Haar. 

ImSlav.  entspricht  dem  Lat  seta:  schtshetje  {Dohrowdof, 
I.  L.  SL  173);  das  anlautende  seht  seh  setzt  im  Allgemeinen 
sskr.  kh' oder  ksh  voraus,  wahrscheinlich  vertritt  es  auch  andre 
Buchstaben  dieser  Art.  Nun  ist  mit  sat'A  identisch  sskr.  ^'at'^ 
und  die  indischenGrammatiker  führen,  zwar  nicht  mit  kh  wohl 
aber  gh'  anlautend,  eine  Wurzel  gh'at'  mit  der  Bedeutung:  die 
Haare  zueammen  nehmen  an  (vgl.  Wilson,  Sanscr.  Dict  s.  v.).  Au9 
dieser  Angabe  dürfen  wir  wom  noch  eine  dritte  Nebenform  von 
sat'ä  nämlich  gh'at'ä  folgern.  Dieser  stellen  wir  die  slav. 
schtschetje  gegenüber.  —  Dem  sskr.  kh'  entspricht  im  Grie- 
chischen gewOnnlich  <rx;  sollte  in  diesem,  Übrigens  einzeb  ste- 
henden Fall,  —  denn  gh'  ist  ein  sehr  selten  vorkommender 
Laut  —  ax  auch  gh'  haben  vertreten  können,  oder  sollte  viel- 
leicht gar  aus  der  slavischen  Repräsentation  geschlossen  wer- 
den dürfen,  dass  sskr.  gh'  an  dieser  Stelle  nur  AbschwächmiS 
eines  älteren^kh'  sei?  In  beidenFäDen  dürfte  der  Form  gh'atkf 
griech.  orxanij  oder  mit  Verlust  des  anlautenden  ^,  wie  oft  iW' 
S.169),  x«^  entsprechen.     Nun  haben  wir  int  Griechischen 


'/dy^^  i^  welches  in  der  Bedeatnng  wo  stemKch  sich  mit  t^upa 
8at'A,  ^at'i,  seta  vereinigt:  Um^a  HampOuunr  der  Mmecketty 
Mihie  4m  Pferdee,  L6mm\  in  der  Form  ist  bloss  das  einge 
scbobse  i  auffallend;  dflrfen  wir  dagegen  nicht  al/wi  (ß.  164^ 
TgLfil)  als  schfitzende  Analogie  anrofen?  dennoch  macht  es 
die  ZnsammensteUanc  einigennaassen  aweifelhaft;  eine  bessre 
kenne  idi  jedoch  nidit,  und  auch  schon  Pott  (£•  F,  U,  107) 
^(reifte  an  sie  an.  —  Ist  unsre  Entwickelnng  richtige  so  stehn 
in  Sskr*  sat'a,  gh'at'a  neben  einander;  walirscheinlich  sind 
f  f'^e  ^dchbedentend  und  wurzelhaft  identisch ;  fraj^ch  ist 
jedoeh,  welche,  oder  ob  überhaupt  eine  von  diesen  Formen  in 
Bezielinng  auf  den  Anlaut  die  ursprüngliche  Wurzelgestalt  be- 
wahrt hat  Beide  Formen  müssen,  wennwhr  mit  Redit  i^mfa  mit 
der  einen,  und  xaLxri  mit  der  andern  verbunden  haben ,  sdion 
bei  der  Sprachtrennung  bestanden  haben. —  Von  x^^*^  kommt: 
pfocTilct^,  «ma,  i9j  ixaiToug  zw.),  mit  langem  Hmarei  T^atTwpa,  to\ 
Bekeerung]  —  ix^poxa^n;^,  mU  WMhliehemHmtr'^  ava^ami^  die 
Mhntm  zurückwerfen  (von  einem  Pferde). 

yfi^^  Schon  Poit  (£.  F.  1, 334)  bemeriLte  im  Allnmei- 
Mtt  den  Zusammenhang  zwischen  den  indischen  Wnrzelformen 
math, manth,  vjath,  kvaht  Die  begriffliche IdentitSt  derselben 
geht  aas  mehreren  Zusnromenstimmungen  hervor,  z.B.  matha- 
naimd  kOtha  (statt  kvatha)  heissen:  dae Berwnruhren,;  math 
heisst  beteefffn,  insbesondre  bemumhigen  (von  geistiger  Unruh), 
vjatli  (im  Medium)  m  l/nmh,  verwirrt  eein,  im  Causale  eerwir" 
re»;  yjathA  Leid,  Knmmer,  ^ehi,  kötha  (ak  Adjectiv  SEndun- 
gen)* »  Leid  vereet%t\  lat  quatere  (=kvath)  wie  math  inBe^ 
efffung  eehen,  eehütieln.  Formell  tritt  die  wurzelhafte  Identität 
beiTor,  wenn  man  vjath  als  componirt  aus  vi+ath  betrachtet^ 
kvath  aus  ku  (S.  17)-f-ath  und  in  math  das  m  als  Vertreter 
entweder  vm  einem  blossen  v  (vgl.  S.4, 89  und  sonst  vielfach), 
so  dass  es  flir  vath  stände  (=  ava+ath),  oder  von  vj  ansieht, 
lodasses  mit  vjath  der  Bildung  nach  identisch  wäre;  ftir  letz» 
tere  Ansicht  spricht  die  Form  mith,  wenn  sie  zu  math  gehOrt 
(S.357).  Diese  Darstellung  giebt  als  zu  Grunde  liegende  Wurzel 
atii,  ab  deren  Bedeutung  wir  fürs  erste  dem  Gegebnen  gemäss 
die  von  quatere  nehmen  können;  denn  ku  wief,  eekr,  verstärkt 
diese  nor;  kn-f-ath  hiesse  also  eehr  aehütlein,  vi+ath  Airi^A- 
iehMebt,  math,  je  nachdem  man  die  eine  oder  die  andre  Ei^ 
Ufamig  vorzieht,  entweder  so  viel  wie  vjath,  oder  eigentlich 
«&irA«4r€in.  Der  Begriff  eckättein  wird  in  allen  auf  starke,  ins- 
wondrc  schmerzliche  geistigeBewegungen  übertragen. —  Nun 
besst  aber  femer  im  Sskr.  adhi,  kdinAnget,  geieüge  Unmh 
^«•w.  grade  wie  vj-ath  (im  Medium)  eieh  ängetigen ;  v  j-adh, 
welches  sich  an  die,  aus  adhi  zu  abstrahirende  Wurzelform  adh 
grade  so  lehnen  würde,  wie  vj-ath  an  ath,  heisst  verwunden^ 
^Me^^  grade  wie  auch  math,  manth  unter  andern  (vs^ll 
naatha,  manthana  dee  Tödien,  Verwunden) ;  v&dh  andrerseits 
^^terwirren  in  geistiger  Besiehung,  grade  wie  math,  vjath; 
^|[onl,  bldhana(flir  vAdhä,  vädhana)  Z^eul^  wie  vj'athl, 
^otha,  and  ebenso  vidh-ura  eerwirri,  vm  vjadh,  wie  vjath. 


9S4  00. 

Sollte  man  hiemadi  annehnien  durlbi,  dass  die  beiden  ntiki. 
WnrzeUormen  ath  and  adh  nrsprunglich  identisdi  sind?  Da- 
für konnte  man  nnler  andern  den  Wechsel  des  th  nnd  dh  im 
Sskr.  in  den  Suffixen  der  2ten  Person  im  Verbnm  anführen  (t«;L 
anch  athar,  Feuer^xaid  adhvara^^lAir,  S.260).  DieGmndbedea» 
fang  dieser  vereinigtenWurzelformen  wurde  sioa^en  sein,  wie  ins- 
besondre sskr.  Ykdh  ssjmeeh.  ßol^ia  zagt  (vgL  weiterhin  oSe»), 
daraus  träte  der  BegtiS  erseliüiiem  alsdann  hervor.  Zu  einer 
von  diesen  Warselformen  gehört  altn*  idia^arheiien  CGm^  Md. 
Sprach.  1, 147).  Idh  habe  die  griechischen  Formen  9  weldi^zi 
ihnen  gehören,  hier  verbunden,  werde  jedoch  bei  jeder  ange* 
ben,  an  welche  von  beiden  sie  sich  lehnt. 

An  adh  in  adhi  Angst,  geUiige  Unruhy  knüpfe  ich  \od  itt 
0^^9  Vy  Sorge,  Fürsorge^  o&opoi,-  ^i®,  ä^tfwa^  sich  kümmerm  a 
s.w.  Doch  kann  man  S^oiuu  auch  far^oSopoi  nehmen  mid  mit 
dem  gans  gleichbedeotenden  vj  ath-£  (rar  ursprungltches  vj  ath* 
a-me)  identificiren ;  dann  hiesse  ^^ofuu  (ifir  ßj<Boitai :  jx^ouai) 
eigenüich  m  Unruh  sein  (um  etwas).  Etwas  anders  Pott  (£.  F. 
1,261). 

Durch  Composidon  von  ,adh  (mit  der  Bedeutung  oiaoofn) 
and  Prftfix  ava  entsteht  meiner  Ansicht  nach  v&dh  für  av&diu 
oder  mit  Elision  des  a  im  Prftfix  nach  filterer  Sitte,  die  wir 
schon  in  vielen  Fällen  erkannt  haben  (z.  B.  S.  37, 119),  vadk 
Vädh  (auch  bädh  gesclirieben)  hat  die  Bedeutung  schingetf, 
plagen t  verwirren  \  vadh,  beoehädigen*  Mag  nun  meine  Ableitung 
von  v&dh  richtig  sein, oder  nicht  (sie  ist  schwankend,  weil  adh 
nicht  in  der  Bedeutung  etoeeen  nachgewiesen  ist),  mit  ilmi  stimmt 
ans  dem Grieclüschen  /C3&,  etoeeen  (Pott,  E.  F.  1, 157, 251).  Diese 
Bed.  hat  audi  das  entsprechende  litt  badäu.  Für  das  anlau- 
tende Digamma  entscheidet  der  Gebrauch  des  syUabischen  Aug- 
ments m^ofov  U.S.W.  für  ^/<o&01n^  Also:  d^ü^  (rao-io),  etoeeen  b. 
s.w.;  o^ijaK;  ooK,  17$  da|£<{^,  6^  daeStoeeen\  ootii^,  6^  der  Sic- 
eeer\  d&töq^  if,  pv,  geetoesen^  coaTueö^,  i(,  6vj  ungeetüm^  dl^i^^ 
f&rtetoeeen\  d&ioK,i7;  d^uryuöq^  6^  daeStoesen;  wxt14&,  Uufy 
eioeeen;  Araa^^  S,  dae  Fortetoeeen\  iuocmlip^  S^  ein  Iiutrumeni^ 
eiwae  dureh^,  oder  keraue%uetoeeen;  i^aKrrpa,  ^,  eine  Themterm-f^ 
eehme,  wn  etwae  vorzueehieöeni  Bohaöia^  ISeinamen  der  Lucina, 
weii  sie  die  Oeburteeekmer%en  vertreibt. 

An  die  sskr.Form  vadh,  oder  an^^  mit  unregelmftssig  ver- 
kürztem a>  lehnt  sich  wahrscheinlich  ivoötüv  h-ßfj^  in  ivoölx^ov, 
Erdereekütterer  (vgL  Pott,  E.F.  1, 351);  beachtenswerth  ist  noch 
bei  Heegeh  hvoöifuv  sss  ini^Xirrcuv  und  &fvoatq  s=  Ttivntng,  — 
— <*—  III      II       ■ 

vidh  heisst  perturbare.  Davon  kommt:  v&dhft,  vftdha- 
na  (beides  bei  Wiieon  mit  b  geschrieben),  Leid,  Trauer.  ImLett 
entspricht  bödä,  Noth,  Elend,  Unglück.  Pott  nimmt  keinen  An- 
stand, griech.  na&  gegenüber  zu  stellen  (E.  F.  I,  251),  welches 
diesemnacli  f&r  ursprünglicheres  ßo&  stftnde,  und  nicht,  wie  in 
«o&,  den  Schlussvokal  desPrfifixes  mit  dem  der  Wurzel  contra- 
hfat,  sondern  ihn  elidirt  hat  Was  den  üebergang  des  v  in  :v 
betriflft,  so  ist' griech.  ^nx^s  s=  sskr.  vfthn  (welches  übrigens 
ebenfidls  b&hn  geschrieben  wird)  analog  (vgl  y  j^X>  Wer  je- 


09.  a5S 

doch  diesen  üebergan^  mcht  anerkeDiieii  will,  kSimte  aaneli* 
men,  dass  griech.  7ko&,  lateinisch  pat-ior,  nicht  mit  Prftf.  ava, 
»ondern  apa  componirt  sei,  also  f&r  apa-f-adh  stehe, oder  auch 
lass  v&dh  von  b&dh  211  trennen,  and  no&  mit  badh  zn  ver» 
knöpfen,  dieses  aber  eine  besondre  Wzf.  sei.  Mich  irrt  dieser 
Uebergang  von  /  in  ^  in  diesem  einzelnen  Fall  nicht  sehr  (er- 
icheint doch  selbst  9  für  sskr.  y  in  einigen  Fällen,  z.B.  crtpo  =sz 
}$kr.  SY a) ;  allein  zweifelhaft  ist  wiedemm  Twie  bei  d^ofuu),  ob 
licht  no^  in  diesem  Fall  eher  zu  sskr.  vjatli  zu  ziehn  sei,  des» 
seivBedentnng  eben  so  gut,  und  vielleicht  noch  besser  passt; 
?]  konnte  ebenfalls  sehr  gut  in  n  verhärtet  sein«  —  Also  ^o^ 
n  iTva^ov  U.S.  w.  Davon  durch  Anhängung  von  öh  eigentlich 
TaS-{-<ne-o,  mit  Ausfall  des&undUebertritt  der  Aspiration  auf  x: 
tdaj^&y  eigentlich  verwirri  werden,  m Unruh  sein,  leiden  XLS.vr.\ 
lavon:  tire&o^,  ro,  LeidxLS^vr.i  «o^;  ^ro^aK,  17,  gib«;  ?ra^- 
tay  To,  Leid  U.S.W*;  ^ce^irrJ^,  1?,  &p^  dem  Leiden  U.S.W.  ausge" 
Khl\  ^al^rjTtHot;^  17,  ov,  emplkuilich,  gefüKhoü  u.s.W.;  ^o&ueo^,  i(, 
h,  sich  leidend  verhallend,  insbesondre  bei  Päderastie ;  ^ro^ueev- 
xiou^  sieh  wie  ein  'Ko^vaog  hingeben ;  ^adatvo,  in  Leidenaehafl  eeU 
(eiii].s.w. —  -naurjiTfttiiiOy  Luel  %um  BeisMaf  haben\  9rao;p^ta- 
7^5, 6,  Geilheit  — 

Indem  in  der  ursprunglicheren  Form  ^o&^ua  ^  zuerst  in  6 
ror  \i  überging,  ^iur^^  dann  sich  dem  ^  assimilirte,  scofifia,  und 
tach  Ansstossung  des  einen  ft  der  Vokal  gedehnt  ward,  entstand 
r^ua,  TO,  Leid',  nti^ven,  in  Leid  bringen  U.S.W.;  nripunvroq^  if^ 
fy,  beschädigt 'j  nnyLavau;^  )7,  dae  Verlet%en\  Ts^yLOtrirn;  ^n^ftonf,  ^^ 
=:  miliar  n^^yv,  w,  echädÜeh'y  dmutoria,  ij,  UnverleMheil;  'Awif- 
1(0^^  Beiname  des  Zeus. —  ^poorcbno,^,  Varempfinden  eines  Leiden 
i&^o&ri^j  ^9  9let8  leidend}  dxponal^oq,  ovj  {Hippoern/J) ;  dvalißo^ 
M&my  unverdienter  Weise  dulden  ^  8wina!^laj  17,  das  UnglücMei^ 
im;  xtXcavojto&moq  (HesX 

Indem  statt  des  Vokals  a  ein  e  erschefait  und  ein  Nasal  ein- 
geschoben wird,  entsteht  aus  9ra&:  nev^  (vgl.  das  ähnliche  Ver- 
iSltniss  von  ßciÄ-off  zu  ^^v  und  ^o<;  zu  d^  S.  163).  Diese Wzf. 
liegt  dem  Futurum  von  naa^an  'iteUro^ai  zu  Grunde.  Mit  o  stiUt 
''i  a  entsteht  oroi^  in  Ttenai^a.  Von  vret^  kommt :  i^iv^ogy  to, 
[/^insbesondre) Trauer  u.s.w.;  weiÄaJUo^, a, 01»,  fraurig'j  wey. 

r^«//;  9r€V&i7poff,  «,  dv;  nei^utoq^  »f,  oV;  Ttii^fioq^  ov,  «nr  STVair^ 
M^;  w^tcTK,  i{(fttrweiÄ*fTi-ff)Zr«irfu.s.w.;  ^reySii»  (Denom. 
ron  TTwÄo^),  beUagenj  betrauem\  nei^^,  t^,  JT/a^i?;  9rev&9ffu»i^y 
w,  Uagen0oU\  «eiÄirn?p,  o,  -ifTpia,  ij,  ifer  (<^ie)  Klagende  \  w«y&ir- 
^Wj  «5  01^  «t«»i  Trauern  gehörig  \  ^ei^ytxoi6^^  1},  oV,  rirf  klagend^ 
i^umi^^,  ^,  betrauemswerOk]  dntT&nroqj  ov,  unbelrau^ri-,  ^opv- 
»o6aa,-  ^pvsreyd^,  ij,  schwere  Trauer. 

^  Sskr.  vftdh  hiess  r^nrfrrKfei», «irMi^^  ebenso  vjadh;  vadh 
leisst  tMen.  Zu  dner  dieser  Formen  scheint  mir  aeS  in  äc^ 
^^0;,  *,  Kampfe  Arbeit,  Noth,  Mhangsai  zu  gehören.  Die  Form 
«£  (bei  Owr^  durchgängig,  ausser  Od.  VIII,  160)  zeigt  unwider- . 
'^gbar,.dass  einst  einLaut  dazwischen  stand,  welcher  dieCon- 
traction  hbderte;  war  dies  /,  so  hätten  wir  ißt^^  welches  sieb 


3S6  00. 

in  Bezlehimg  auf  den  letzten  Thell /e»  am  besten  mit  der  Form 
radh  vergleicht,  welche  wir  jedoch  als  eine,  mit  vAdh  wegeot- 
lieh  gleiche  anffaasten;  /i^-Xo^  entliielte  bloss  den  Begriff  des 
SMagen$\  in  dem  anlautenden  a  erkenne  ich  das  grSsstentheib 
ohneSpiritas  asper  vorkommende  ä,  %u9ßmtnfn  (vgL  iäitLtpo  mid 
andre  bei  Pronomen  ä,  0*0);  so  dass  iß^Xo<;  etn  Zasammah 
^ehimgen  ausdrückt,  emVerhlltniss,  wo  zwei  oder  mehr  9chlagen, 
verwunden,  iödlen,  worin  wohl  die  naturlichste  Bezeichnung  dei 
Kampfes  liegt  (vgl.  das  aus  dem  Begriff  saret  entstandene  lat 
bellum,  duellum).  Wahrscheinlich  bedeutete  es  ursprfinglich 
nur  einen  Zweikampf  j  Wettkmmpf,  wie  sich  aus  &SXov,  ^eichsain 
dieFmcki  äieeee  Kampfee  (ygL  Trpovuvov,  t6,  und  npovavo^  17,  u.  aa.), 
Kampfpreie,  schliessen  l&ssf.  Man' kann  auch  vjadh  vet^eicheo 
und  &&  fbr  aje&  nelmien  mit  Vertretung  des  v  durch  a.  Meine 
ersteDentung  scheint  mir  jedoch  bei  weitem  passender.  ^c^Xoc, 
ZSgz.  o^Xo^,  6\  h^Xovi  i^'hiv^  to\  a&tkwv^  iSSUoy,  to,  Kampf-' 
/freie;  &&'^g,ov;  &^}Mgj  {a)^  ov^ ^kaum/Mi  n* s.w.;  a^Xioxi;^ 
17,  Müheali  i^Xoavvri^  V^  Kampf;  aiOtkL^,  äBUof  dulden^  ieidat^ 
kämpfen;  o^Xi^fto,  xo,  Kampf;  adXijartqj  ^,  Kampfübung;  aSXirnfp; 
a&>^^,  6,  Kampfer;  ä^Xtrrixo^,  if,  oV,  %um  Kampf  u.8^w.  geU* 
rig\  ä^Xevfi);  a^X^o,  käfopfem  a^Xevnfp,  6j  Kampfer* 

.  Neben  vjadh  erscheint  im  Sskr.  vidh  mit  gleicher  Beden« 
tnnff;  z.B.  vjadha  und  vidha,  vödha  heisst  dae DurcUachem; 
vidhura  bemerkten  wir  schon  oben  (S.253)  und  sahn  darin 
eine  Bestätigung  unsrer  Identificirung  von  vjadh  mit  vjatL 
Diese  Form  vidh  ist  wahrscheinlich  aus  vjadh  durch  Ueber- 
gang  von  ja  in  i  hervorgegangen;  sonst  könnte  man  auch  an- 
nehmen, dass  schon  bei  der  Composition  vi+adh,  wie  pra+ 
ik'kh'sss  prak'kh',  das  a  der  Wurzel  verloren  sei  (vgl.  Bv&ioii. 
Lehnt  sicn  an  diese  Form  vidh  griech.  t&*p«(,  6^  dae  VarechnU" 
ienef  man  vergleiche  damit  i^pi^  (Heegchiue)^  ein  vereekmiiener 
Widder;  vielleicht  ist  so  auch  f&r  t^pK  {A.  P.  ed.  Jacobe  175) 
zu  lesen;  alsdann  wurde  ich  an  die  Form  vjadh  denken.  £i- 
gentUeh  hiesse  es :  etn  (im  den  Heden)  Dwrehbohrier.  SoUte  aber 
auch  ahd.  wid-ar  (Widder)  vielleicht  dazu  gehören  ? 

Vjath,  eiffendidi  in  Unruh  eein,  hat,  sowie  vjadh  das  ebeaj 
erwähnte  vidh,  ebenfalls  eine  Nebenfinm  vith  und  das  davoaj 
abstammende  nnirte  v£th;  beide  heissen  wünechen,  veHrnngeJu 
euehm.  Sie  sind  zwar  nicht  belegt,  werden  aber  theils  durch  dei 
gewöhnlichen Uebergang  von  ja  in  i,  theils  durch  die  Verglei 
chung  des  ahd.bitan(peto)und  bltan(=sskr.v£th)expecto 
wo  sich  also  die  eigenüiche  Bedeutung  des  unruhigen  Erwariem 
zeigt,  wie  sie  wohl  zun&dist  aus  dem  allgemeinen  Begriff  voi 
vjath  unruhig  eein,  hervonregangen  ist  (v^.  die  zu  bitan  geh5- 
rigen  Derivate  bei  Gr^,  Ahd.  Sprach.  III,  47  ff.).  So  heisst  dem 
vjath  eigentlich  unruhig  eein,  dann  m  unruhiger Erwariung  eeii% 
eeknen;  in  dieser  Bedeutung  entspricht  griedu  7tc&  (mit  ^  wil 
S.St54)  meiner  Ansieht  nach;  femer  heisst  vjath  wünecheai 
hier  entspricht  ahd.  bitjan,  lat  peto;  endlich  heisst  ea  euckei% 
wie  ebenblk  lat  peto. 


Also:  Tso^o^y  Sj  der  umnM§e  Zu9imnd de$  Erwartens ,  Seh^ 
0AM,  Wüneehenei  no^uvog^  if,  or;  vo^ivog,  n^iv,  ereehnij  Tto^i, 
i,  =  nd^g^  no^udy  Ttc&alyio  (Denomioadve),  sehnen  u.  s.w. ;  iro- 
h^a^  TOy  das Gemwuehie%  n&vifng ^  riy  das  Wünschen'^  no^i^ög^ 
i,  w,  gewunsehi%  nc&nrvg^  ^,  =  mJ^i^;  sco&^op,  Ä,  der  Ver^ 
ksgmde;  hmKcl^ia^  17,  Se^uuehi. 

Zu  der  eigentlichen  Bedeutung  Ton  yjatli:  wtfereinander^ 
teirrmj  schüi^^  gebort,  wie  ich  überzeugt  bm:  dy^rXevo  statt 
cot^'Tle6&  mit  den  Nebenformen  ßov^vXev&,  wo  ß  fiir  /,  nnd  fiov- 
9rXero^  WO  ^  für  Y,  wie  im  sskr«  manth;  es  bezeichnet  efne 
^eritse  Zuber eihtng  mancher.Speisen  m  der  Küche,  wahrscheudich 
mUnleremandermisehen  von  verschiedenartig^sGegenständen^  so 
wie  es  Tom  Wein  gebrancht  verfälschen  heisst.  Eine  Nebenform 
di^Xcvo  ist  zw.;  cn^ikevo^g  (ßoi^^  ^un^.)j  n^  diese  SpeUeberei^ 
isa§\  ii^XevTogy  17,  iv  (fun^.))  90  bereitet 

Daif  man  mit  Pott  (E.  F.  I,  243)  zu  der  sskr.  Wzf.  math 
zielui:  fiCtT-o^,  t6j  Suchen,  Forschen,  so  dass  dieser  Begriff 
ans  dem  des  ühteretnanderschüttelns^  Avfrührenshßrsprgegimgen 
wäre?  oder  wäre  der  Begriff  Suchen  von  dem  cles  Wünschens 
ausgegangen  Cvgl*  S.2S6)?  Was  das  t  für  th  betrifit,  so  ver- 
Reiche  man  ^artflv  gegenüber  von  sskr.  V^path.  —  DaTon: 
fiaTev»,  (larifo,  sucheti,  %u  erlangen  wünschen'^  fiCCTifp;  (uaTemfc, 
0,  Sucher;  ^«exepevo  (ffesgch.)'^  fiart^©  =r  uaTevby.  —  Indem  an 
die  sskr.  Wzf.  math  ein  T-Lant  als  Bildnn^eleraent  trat,  ging 
tli  m  s  über;  so  im  lett.  mas-t  (Pott,  E.  F.  I,  242)  trachtete,  sfre- 
^lywehenyXxnA  eben  so  erklärt  sich  die  mit  ^arttv^  gleichbeden- 
tendeForm  ^aa^ueva^  suclien,  trachten  n.s.w.;  fiUttrreirr^ff,  <S,  der 
Sucher}  iieurremng^  ^,  das  Suchen;  |*«(fTifp,  iiiöv&pj  ^tcurrpog^  iJ, 
Sucher 'j  iiacrveipay  17,  die  Sucherin]  (icnmTT^peo^,  a,  or,  %um  jSIu- 
<^9ehbrig\  (icurrvgy  ^,  das  Suc/ien*,  fia(5fia,  tJ,  Suchen f  ^/fia- 
^^,  ovf  aufgesucht^  i^fo^curxevrwr,^  17  {xiyyn)j  die  Kunst,  Was- 
^  sufxusuchen. 

In  der  Wzf.  ft «er  konnte  a  dnrch  e  vertreten  werden.  Soll 
DOS  dieses  nnd  der  Umstand,  -dass  \it'cakXa&  nngefilhr  =  fia- 
T^o  ist,  indem  es  forschen,  suchen,  fragen  n.  s.  w.  Iieisst,  bewe- 
E^9  viix^aXXov^  TOy  Ueher  zn  ziehn?  Demnach  wäre  uJTaXkov 
eigentlich  das,  wonach  man  wnschnttelt,  aufwühtt,  grabt,  nnd  so  J/«- 
*dl,  (Anders  Buttm.,  Lexfl.  1 ,  14(0*  Davon :  ßsxaXh/xüq^  ^,  oy,  me^ 
^dU»ch%  [UToKkirrtg,  6,  -Itk,  17,  gibd. ;  \ux€MJ4^h  eiuen  %ur  Berg" 
^M'garbeit  verurtheden;  (irraXXevco,  nachMetaUen  graben \  fieraX- 
'^^9;  fl£TaX.%e1^nfg,  <$,  Bergnunm;  peroXXevaK,  ficraXXeta,  17;  fi£- 
raUeZor,  T^,  das  Aufsuchen  van  MetaUen ;  ^uxaKUxfxdi; ,  77,  (»v,  «ri//*- 
f^cht]  (i^TcxXXeoTuedff,  17,  (^^  %um  Aufsuchen  von  MetaUen  u.s.w. 
§eschkkt. 

.  Wie  sich  vith  zn  yjath  verhielt  (S.  256),  so  würde  sich 
^ith  ZQ  math  verhalten ,  wenn  math  nicht  aas  vath,  sondern 
^jath  entstanden  ist  (S.  253);  nnn  haben  wir  im  Sskr.  mithjA 
mV  Ij&ge,  falsch,  welches  dem  Begriff  nach  sehr  gut  ans  verwir- 
ren hervorgegangen  sein  konnte.  Nicht  nnmSglich  wäre  fibii- 
I  6«&s,dassmithj&an8mathjädaidia8siniilirendeEinwlrkui|g 
I  ^  17 


des  j  entstanden  w&re.  Wenn  diese  Etymologie  richtig,  so  giebt 
sie  auch  das  Recht,  zu  manth  das  lateinische  ment-iri  lögen, 
zu  stellen,  welches  man  auf  keinen  Fall  mit  PoU  (£•  F.  1,144) 
von  man,  denken^  ableiten  darf. 

Ist  nicht  endlich  der  Begriff  des  Lernens  sehr  nah  verwandt 
voSA'Aem  des  ForBchenSy  Suchens,  %u  erfahren  Wünschens?  M'ir 
haben  eben  bemerkt,  dass  von  math  eineNebenform  mith  exi- 
stiren  konnte.  Nun  erscheint  in  den  Wzverzeiclmissen  sowohl 
mith,  als  dessen  gunirte  Form  m£th^  erstens  in  der  Bedeu- 
tung schlagen^  verwunden,  wie  manth,  und  femer:  lernen,  Soll 
uns  dieses  nun  berechtigen,  auch  griech.  pa^  hieher  zu  zieiin? 
Ich  kenne  keine  bessere  Etymologie.  Eine  Verbindung  mit  yf 
IUCV9  iiva,  denken^  durch  Anhängung  der  ^/"3^e  wSre  zwar  auch 
nicht  ganz  unnatürlich,  hat  aber  meiner  Ansicht  nach  doch  noch 
weniger  WaJ^sdieinlichkeit  als  jene  (vgl.  jedoch  goth.  mdd-s 
von  sskr.  Vornan  mit  Verlust  des  n  und  Ausbildung  durch  d, 
welchem  im  Griech.  ä  entsprechen  würde). 

Also :  jiccvSav^iwo  der  Stamm  ftaÄ,  der  7ten  Conj.  CL  ge- 
mäss, V  eingfflSRSÜiii  hat,  und  dann  das,  im  Griech.  so  oft  an- 
tretende, ttv  hinzugefügt  ist),  lernen;  ^a^tiua,  to,  das  GelenUf, 
lioän  {HesycK)\  ^id^navg,  j};  ^idärog,  rd,  das  Lernen]  po^^aTt- 
xdg,  Vjov,  %um  Lernen  gehörig  u.s. w»;  fia^Trrog,  if,  dv,  gelernt \ 
^aBir^Mo^^  li^ovj  %um  Lernen  gehörig  i  ftaSv^ng^d;  fioSijrp^'ffj  f*<^- 
Biirpiay  17,  Schüler  (-tu);  ^oBnrev&f  Schüler  sein ;  ^aBtrreia^  1;^  die 
Lehre;  ^aäitnib-ij  ich  mochte  gern  Schüler  werden^  a^aBi^c^  is^ 
ununlerrichtel ;  i^aBel^  Adv.;  diiäSua,  äiuzSiaj  r^y  Unwissenheit\ 
äfta^alvfOf  umeissend  sein ;  Upo^riBevg  n.  p. 

Sollte  mit  o  ftir  a  hieher  gehören:  ftod-oi»,  ^oSf-a^^  6,  Name 
einer  Arl  spartamseher  Sclaven,  welche  die  öf entliehe  JSr%iehwuf 
mit  genossen  (Lehrling)^  wie  sie  denn  auch  rpdc^oi  hiessen?  mo- 
Staviaf  17,  Ausgelassenheil,  weil  diese  Art  Sclaven  sich  sehr  aus- 
gelassen betrugen;  i/Loifavixoq^  if,  or,  ausgelassen. 

Sollte  mit  Uebergan^  des  zu  Grunde  liegenden  a  in  v  (äo- 
lisch)  und  Dehnung  wie  m  Hpo-^niä^vig  hieher  gehören:  yi,v^o^ 
d,  so  dass  es  also  eigentlich  die  Forschung,  Lehre  bedeutete  1 
Hieraus  entwickeln  sich  die  gewöhnlichen  Bedeutungen :  Rede, 
Sage,  Roth  u.  s.  w.  mit  Leichtigkeit  Davon :  ^vStdpiOv,  iivBHioy, 
rd,  Dim.;  ^vdio^uu  (Denominativ);  ^wdevo,  ^v^l4(ä;  ^tväl^fmah 
sagenu.s,w*i  (»t$S^pa,  ^väev^ia^To,  das  Gesagte  u.s.w.;  ^v^v- 
T?}p,  ^^iirnq*  fuvdtiiTrig i  iiv^injg^o,  Erzähler;  fivdtxd^,  if,  dv, 
zur  Sage  gehörig  \  po^o^i;^,  e^,  fabelhaft  *i  d^vShrrog^  ovy  unaus^ 
sprechUch ;  ßpaxf>P''odia^  17,  Kürze  im  Reden;  diaffni^o-i^,  ^,  Berc" 
dungß  ixe^v^i&f  verschwiegen  sein\  napa^v^wv,  T-d,  das  Zureden» 
Bei  Hesgehius  wird  tlätlv  =  ^LoiäBlv  erwähnt ;  sollte  man 
so  kühn  sein  dürfen,  dieses  auf  das,  mit  q^th  wahrscheinlich 
identische,  sskr.  vjath  zurückzuAhren? 

Darf  man  zu  math  in  der  Bedeutung  ^ßrwirren  oder  scMa- 
aen^o^oc.  d,  Schlacht,  Schlachlgetümmelj  ziehn?  (vgl.  A/tälog 


Säovva^  17,  eiaeBgrutie  oder  mrmUtehe  P/lanMf  ff^Xc^,  eine 
AitPflanami.  

V^0^  irennen.  Im  Sskr.  entspriclit  idh,  mit  eingeschobe* 
nem  Nasal,  indh  (Poti^  E.  ¥.  I,  249).  Davon:  l^ahn^ai:^  (Hes.) 
mmrm  werden^  t^tty«  as  laLvmi  ^fpQf^  a,  ivj  heiler  (vgL  sskr» 
Ti*fidh+ra:  yldhra  heiter)\  ]&njiHeM.)^  HaierkeiL^  Mit 
Verinst  des  S  firgL  pouz)  entsteht  iaiv»^  erwärmen;  Ijiddv^  «r, 
Heiierkeiii  lojpöq^  a,  <fy,  iftirdl  Erwärmen  erweiehij  erfirenf.^ 

Sehen  Paesow  erkennt  den  Zusammenhang  von  i^oy^ 
heäeny  mit  laLvm ;  jenes  ist  eigentlich  durch  Wärme  {warme  üm^ 
echiäffet)  den  Sehmerz  eiUien.  AnjBTaUend  ist  die  Verschieden- 
heit in  der  Quantität  des  »;  während  es  in  laiv&  in  der  Regd 
kurz  ist,  und  nur  einmal  bei  Homer,  bei  Späteren  jedoch  öffer, 
lang  gebraucht  wird,  ist  es  m  iäo^m  dnrdiweg  lang  und  erst 
bei  Späteren  auch  kurz  gebraucht  Man  kannte  diese  durch- 
gängige Länge  dadurch  erklären,  dass  ja  auch  ^  in  loiviD,  wie 
bemerkt,  später  lang  gebraucht  ward.  Mir  ist  jedoch  wahr- 
scheinlicher,  dass  diese  Dehnung,  wie  bei  v  im  vv  der  5ten 
Con>Cl.,  und  im  Lateinischen  nehr  oft  (z.R  dic-ere,  dlc-are 
u.  aa.),  Ersatz  des  Guna  sei,  wie  wir  denn  sodeich  sehen  wer- 
den, dass  der  gewöhnliche  Repräsentant  des  sskr.  idh  im 
Griedi.,  Lat.,  Deutschen  durchweg  Guna  hat  Wenn  man  will| 
kann  man  die,  lAlalvm  hervortretende,  und  in  laofica  ansgebil- 
dete,  Neigung  zur  Dehnung  des  i  auch  dem  Verlust  des  wurzel- 
hiAeo  &  zuschreiben.  —  J^ta  (u«u),  to,  Heüung,  Hriimitfel; 
teaigy  n^  Heikoigi  idöi^og^  ov  (Lncr.  ion.),  hetibari  taxog^  if,  ov,  ^e* 
keUii  IwnHogy  17, 6v^  heiisam;  leenio  (lirr.),  tccTop,  larpog  (l»?.),  Sj 
Ar%if  laTpta;  larplvn;  i^rpiuya,  97,  Jiers/m;  lanfpio^,  a,  of^,  ^«i/- 
«Mt ;  la-ropux,  17,  Heäkunet;  uxTpuco^,  if,  6v,  nmn  Ar%i  U.S.W.  ge^ 
horig'i  hxTptvtay  Ar%i  eetn^  larpelai  laTpevfng^  17,  dae  Beilen]  loi* 
rpüov;  laTfMoy,  tJ,  WohMung  dee  Arztee^  höhn  d  A»;  toptpov^ 
x6y  Lohn  dee  Arzlee;  Umuxfvpiay  17,  Roe8ar%neikunei%  dnavpezro^ 
ovy  tm^eheHi  U.B.W.]  <pAtaTpi&^  Fremui  der  Arwneihuneieein. 

Idem  TL  p.  {PoU,  E.  F.  U,  487);  Imrd. 

Mit  gunirtem  » entspricht  dem  sskr.  £dh,  griech.  oi^f  lat 
aed  (in  aes-tu),  ahd.  eit  {Graf,  Ahd.  Sprach.  1, 152).  —  tttSo, 
brennen*)  al&og,  Tvf,  Brand  (xg\.  sskr.  £ahas);  otirr^p,  6,  An^ 
xünder  {Oppian)^  odSd^,  17,  ovj  terhrarmt\  ouäriuq,  sööa^  9v,  ter^ 
Irennij  feuerfarbig ^  a^^i/rog^  ij^ov^  brenniar;  ald^dXi^,  17»  Brandt 
Uase%  aiä&p^  mvog^  hrennendj  funkend  u.s.  w.;  01^0X17, 37;  atöoLKoq, 
0,  Eue9%  alJ&a'Xeo^,  oy;  td^akJtq^  iqy  rueeig;  al^aXifo^,  aircra,  ey, 
fiühendj  rueefg'j  ol^aXofdn^,  eg^  rueeijg;  cdäak6m^  rueeig  machen  \ 
oidoWnJff ,  17,  6vy  %u  BMtee  gehrannii  ddetkitavj  Beiname  der  Ci- 
cade,  hii%eliehend.    KoiuuBaS  n.  p.  (PoH,  E.  F.  11,487). 

Davon  femer  ald-vo.  6  (Potij  £.  F.  1, 196),  die  heiireLtifi; 
oldifHog,  ay  ov,  lü/KSi^  U.S.W.;  oü^epcoldiT^,  i(;  atiätfdifi^y  e$,  äiher^ 
artige  ^auäpoo,  in  Luft  vermmdebi* 

Ebenso «udi<riy>pa: i^heilreeWetter. heUrerHJmmai  aläpo^o^ 
FrOMilHft^£dUe(w€ill  diese  mit  heitenuHimmel  verbunden  ist?); 
^fo^^  6  {Heegeh)^  Morgenwind i?)i  ofl»p^f6(;,  6  (Heegch)^  1 

17* 


880  IS-OYO. 

peMehi  ttlStpimj  unier  freiem  Bimmel  %/uhri$ijfen*^  cdE9|iio9,  a,  oi^ 
ouSffTitu;^  ecro-a,  ey,  heiierj  heU,  tuflig}  alBpia^  i,  ikeHrer  Bummel^ 
ratiheLufi'y  aiäfi^<Bj  olSpiacD,  in  freie  Luft  Mnget9,  kmUenf  ima^ 
!^po^,  ovj  tmier  freiem  BknuteL 

Fast  von  gleidierBedetttimgimtr3rmdpocista?9o«tf«e,  i|(nSiii- 
Udi  ffxoa)^  eigeifdich  eine^  derfMenLitfi  %u§mgKehe^  SämletüütUe. 

»fit  Recbl  :ättätPoii  (E.  F.  1,250)  AU^vn  ftlr  ABvn  lueher, 
imd  'den  zweiten  Theil  im  Wamen'^Hq^^yio'TQfl. 

Femerfehört  faieber  das  B$8gckis€he&iTiia=^Xoi  nnd  steht 
fita*  alä^  Ueber  die  wakrsdieinliche  Entetehnag  des  Namei» 
Afer  m»  einer  Fonn  aUp^fw^  diaiektisdi  ifir  alB^po^  mit  der  Be- 
dentang sekwam  (vgl.  Al^io^  iS.  230) ,  sehe  man  Jo^ytief  in  Neu- 
tean  Jouni.  Asiatiqae  IX,  19& 

Macedomsoh  steht  uadiffesißdUue  ftr  oElSpt«:  dipaieu  Da- 
dnrch  erklfinen  sich  mir  jetzt  die  t>ben  (S.58)  etwfiJinten  He^ 
egekieehem  Glossen  iieid^^  uHu^  ddlq^  Heerd;  sie  steim  filr 
fdd-euxg  n.&iv;  

Im  Zend  heisst  Feuer  Itt-ar;  diese  Form  haben  wir  schon 
an  einem,  andern  Orte  (in  der  ¥on  mir  nnd  J£  A.  Siera  heraus- 
gegebnen  Schrift:  üeber  die  Monogamen  einkger  ^er  yMer 
8.  76)  mit  dem  sskr.  athar  in  athar«-vaa,  Feuerpi-ieeier,  idea- 
tifioixt,  eine  Wzf.  ath  daraas  geschlossen  nnd  mit  dieser  adh  in 
adh-vara,  Aitar  {Feuerori  eieendich),  combinirt  (den  Wechsel 
von  th  und  dh  betreffend  v^.  S.254).  Sollte  die  hierans  ai>- 
strahirte  Wurzel  vielleiclit  die  ursprüngliche,  und  idh  eine  vo- 
kalisch geschwächte  sein?  In  diesem  Fall  wurde  auch  sskr. 
dah  anzünden  hieher  gehören;  adh  w&re,  wie  so  oft  in  ah  ge- 
schwächt (vgLS.  73),  und  mit  ad  (vgLS.96)componirt;  dah(rar 
(a)dah)  hiesse  also  wörtlich  mniinden.  Aus  dem  Griechischen 
liesse  sich  alsdann  damitverbindena(r)^  in&y5pa$,o,  Kohle.  Da 
jdie  angenommene  V^ath,  adh  noch  nicht  liiulänglich  feststeht, 
so  kann  ich  diese  Vermnthung  nicht  verfdlgen.  Dennodi  mö^en 
deswegen  die  Derivata  von  ivSoat  hier  Platz  finden,  da  ich 
doch  keine  Et3^mologie  desselben  mit  grösserer  Wahrscheinlich- 
keit geben  kann*  Also:  dvSfpouaov^  To,i)im*;  dv^pax6eu;,eaaay€y: 
dvdjHXMlTiK^  o,  *t«i^,  ^;  Af^poxoHris,  e^,  kohlenartig;  dv^paatr,p6c^ 
et,  ov^  %H  Kohlen  gekMg;  dvä^oaTnoq^  of^  kohiachwnr% ;  dvBpaxicu^ 
Sf  ein  Kohlechwar%er;  dvBpaxi^  17,  Kohlenfeuer ^  dv^pamd,  ^,  ein 
KSMenhaufen]  avdpaxcfa»,  verkohlen]  dv^paxeis^  o,  Kohier;  av- 
äooatei&j  KBhler  eein  n*8.  w«;  dvSpaxtvT6^^  if,  oy,  verkohlt]  avdp%- 
xft^o,  Kohlen  brennen  n.S«  w»;  dnavSpOMöfM^  xd,  dae  OerMeie^ 

Mit  9  i&r  d:  avipdykn^  i^  Kohienbecken;  —  femer  heisst 
dvipdx^Vy  ay*p«yiy»  Vi  &*j«x^»  tv^pox^oq,  o,  PorMaky  wilder 
Erdbeerbaumi  wonin  es  in  dieser  Bedeutung  gehören  mag,  wage 
ich  nicht  zu  bestimmen. 

ovBa£^  iXTocyTo',  init<^  f&r  9:  o^ap^  lat  über,  litt  udroja, 
euteü^?^.  uA^TEuier\  im  Sskr.  entspricht  udhas  und  fldha.s; 
PoU^  welcher  weder  E.  F.  1,106,  itoch  11,275,  wo- er  dieses 
Thema  behatidelt,  die  sskritische  Form  erwähnt,  denkt  ^  cme 
Ableitung  von  dem  Präfix  nt  und  der  sskr.  V^dhö  irinken,^ 


OYS.  261 

Da  in  der  ffrtecliischeu  xotvi}  bis  jetzt  kein  einziges  entschiede- 
nes Be&pid  besteht,  wo  ursprüngliches  s,  wie  dieses  im  Latei- 
nisdien  häufig  ist,  in  p  übergegangen  würe,  so  können  wir 
ov^vep  mit  ddhas  —  trotz  derUebereinstimnrang  in  allem Uebri- 
gen  —  mcht  gradeza  identifidren.  Da  nmi  aber  alle  angefillir- 
ten  verwandten  Sprachen  das  r  behaupten,  so  vermutue  ich, 
dass  es  auch  im  Sskr.  ursprunglich  bestanden  habe.  Nun  ist 
eine  andre  Bezeichnung  der  Brust  im  Sskr.  paj6-dhara  auf 
deuts^  eigentiidi  Waaaer  (Milch)  bragmd^  könnte  nun  nicht  die 
Sddnsftsylbe  in  fldhas:  dhas  ans  dharas  (Nom.  von  dhara)^ 
dorch  die  Vermittelung  von  dhars  in  dhas  zusammengezogen 
sein?  In  diesem  Fall  würde  ich  üdhas  als  componirt  aus  ud 
Wasser  (vgL  i9^)  -|-  dhara  betrachten;  so  dass  es  dem  Sinn 
nach  ganz  identisch  mit  pajödhara  wäre«  Nach  Verlust  des 
d  wäre  u  zum  Ersatz  gedehnt.  Diese  Hypothese  wird  sehr 
unierstatzt  durch  die,  sich  daraus  mit  Leichtigkeit  ergebende, 
IiTklärang  der  griechischen  Form  w^ap.  Diese  steht  nachAna^' 
logje  von^ap(S.141)filrov^apT;  nun  könnte  aber  im  Sskr.  eine 
Zasamniensetzung  von  ud  und  \/  dhri  nicht  bloss  ud+dhara, 
sondern  auch  ud+dhrit  heisseu  (Bappj  Gr.  s.  r.643),  also  zu* 
sammengezogen  nach  Art  von  üdhas:  Adhrit  Dieser  Form 
entsprich  nun  ovdapr  genau  so  wie  irvopr  dem  sskr.  jakrit 


Wttrzela  und  Wurzelformen,  welche  mit  F  anlaaten. 


^FA  (AF).  —  vA  wird  im  Sskr.  die  Wnrsel  geschrie- 
ben, welche  wehen,  haMtckenheiHsL  Daran  lehnen  sich  auch 
die  meisten  Formen  der  verwandten  Sprachen  (vgL  Poitj  E.  F. 
1,196),  womanlat  vänns,  «pffM%  hinzufügen  kann,  welches 
Pott  (E.F.  1,273)  falsch  deutet  Das  Präsens  Ton  y&  heisst  im 
Sskr.  y  &mi ;  ihm  entspricht  im  Griech«  ä^u.  Pott  hält  das  hier 
anlautei|de  a  entweder  fiir  Präfix,  oder  f&r  ungewöhnlichen  Ver- 
treter des  sskr.  y.  Wir  haben  schon  (S.  30),  in  Folge  der  be- 
begrifflichen  Identität  des  sslur.  avi  (vi)  und  v&ta(von  va)Z(C^, 
vermuthet,  dass  av  eine  Nebenform  von  vä  sei.  Wie  nun  avi 
sein  anlautendes  a  in  vi  verlor,  so  auch  in  av-ämi,  wodurdi 
denn  daS' Präsens  rkmi  entstand,  woraus  die  indischen  Gram- 
matiker die  Wzf.  v&  abstrahirten.  Für  diese  unsre  Vermuthung 
spricht  nun  ferner  sskr.  av-Ana  trocken  (von  der  Luft  getrock- 
net),  und  mit  Verlust  des  anlautenden  a  v&na,  welches  gleich- 
bedeutend ist  Wir  schlössen  nun  schon  an  eben  derselben 
Stelle,  dass  wenn  av  als  Nebenform  von  va  anerkannt  werden 
muss,  man  in  ihr  zugleich  die  ursprünglichere  sehen  müsse, 
weil  a  im  Sskr.  oft  abtalle,  a  aber  kein  Präfix  (ausser  a  privat, 
welches  hier  nicht  Statt  finden  kann)  sein  kann.  Seit  jene  Ver- 
muthung  ausgesprochen  ward,  sind  uns  nun  noch  mehr  Wnrzel- 
verstümmelungen  durch  Verlust  eines  früher  anlautenden  a  vor- 
gekommen (vgL  V"  AS  ^^'^^  ^^j  schaben^  und  später  griech. 
£  =  sskr.  V  as  und  sd).  Es  ist  mir  daher  jetzt  gar  kein  Zwei- 
felmehr, dassdie  eigentliche  Wzf.,  wie  sie  für  sskr.  9  d  und  9  i,  a^ 
war,  so  auch  für  va,  av  sei,  und  dieser  setze  ich  griech.  a/  in 
&/i7fic  gegenüber.  Diesem  nach  müsste  diese  Wurzel  dß  ei- 
gendich  schon  S.  19  ihre  Stelle  finden.  Das  eigentliche  Wur- 
zelelement ist  hier  sehr  charakteristisch,  nämlich  v,  der  leiseste 
Hauchlaut. 

Also:  ä)7fAi  (fär  dE/ijp),  &&(Aß(o)^  wehen  vl.s.w.;  üticng^v; 
&7fia,  Tii,  das  Btaeen,  Wehen  u.s.w.;  OTfn?^,  o,  äirn?,  97,  dae  We^ 
hm,  Ziehn'y  dtirio^uu  (Aratus'),  fliegen.  Ancrvpoq^  ov,  windig ^  int 
wohl  mit  avpio  compoiürt.  äai&  (ofo^o)),  hauehen'y  aaar(i6g^  0, 
dae  Aueaihinen.  — •  ^uxo  (fiir  ^iOfcs),  durchwehn',  axpoif^,  i^  (tat 


^^^tf/^O»  '^^^^  wehend,  — 


)as  17  in  aßri$u  gehurt  natürlich  nicht  zu  der  Wurzel,  trotz 
dem,  dass  sskr.  v&  (fiir  avä)  das  ihm  entsprechende  &  durch- 
gängig behauptet  Im  Griechischen  ist  in  Beziehung  auf  diese 
Art  nicht  ursprünglichlangerBinde-oder  flexivischerVocale  ein 
durchgängiges  Schwanken  bemerkbar.  Gewöhnlich  erschei- 
nen sie  thematisch  kurz,  z.B.  arä  gegenüber  von  sskr.  sthi, 
de  =  sskr.  dha  (vgl.  jedoch  icrrniuv) ;  hier  in  Api^i  ist  das  v  i^ 
der  Conjugation  von  <D7p,  anagenonunen  AufSi,  Setg^  9&aa,  er* 


PA  (AP)  2G3 

faalten;  io  deDDerivationen  werden  wir  es  dageg;eii  kurz  finden. 
Ziuiaehst  gehört  Iiieher  deait^pav  (fiir  ofer-t-^pov,  dcsr  ist 
Part.  Präs.:  vgL  über  diese  Compositionsweise  H.  A.  L.  Z.1838 
ErgzbL  S.  338),  ov,  windigen  Sinn  habend^  idehtsinnig  (nicht  zn 
äza^d-Gi  (S.50)  gehörig,  wie  Buiim.j  Lexil.  I,  224  wollte;  diese 
Compasitionsweise  konnte  nicht  die  Begriffsverbindang  gesehä" 
ügi  mn^  Ftfr^/oiMfo  ausbilden ;  kSroe  es  von  a/ar,  so  mOsste  es 
hräsen:  VersUmd^ehuAigmd^  welches  die  Bedeutung  dieses 
Wortes  im  Zusamm«hang  nidit  zulässt;  der  Begriff  ist  unge- 
fähr Tirie  vanns  in  vaniloquus,  windig,  vgl.  weiterhin  rrdo'to^, 
Skioq)^  davon  oeon^poifinwft,  ol,  Unveretmnd.  — 

So  wie  sich  ans  ^i  SikX^  bildet,  so  aus  a/:  ip-BXKai 

g#XX«,ig,  Siurmwindi  der  zweite  Theil  cUa,  da  er  ganz  ebenso 

in  ^ctXka  vorkommt,  ist  schwerlich  ein  Suffix,  sondern  ^veKka 

M>wolil  als  äeXXa  sind  Composita,  und  AXa  steht  für /eUa  (aus 

^X+j  a  durch  Assimilirung),  Wdi%tmg  (volvo,  vgl.  V^^up),  so 

dass  ^^XkayäsK^  ganz  wördich  Windwirbei{i&kn  Wirbd  is^  wie 

»dl  unter  y^«rp  ergiebt,  desselben  Stammes  wie  ptk)  heisst; 

dzcXXcx  enthalt  in  dem  ersten  Theil  wahrscheinlich  ein,  durch 

ein  leicht  ausstossbares  Suffix  gebildetes,  Thema,  etwa  dßi  (vgl. 

sskr.  ayi  Wind)^  so  dass  es  für  Appl^Xa  steht;  also:  £eXXa,  ^, 

Win^tiirbeiy  WirMwind,  Siarm;  äOikdSfi^  e^  ehsrmariig}  deXXifi^ 

{>,  vom  Wind  (äci)  mtfgewirbdi  (zusammengesetzt  mit  /e^i?^ 

Wirh^nng  habend);  äM^iug^  utaa^  ev;  ä^KKcRoq^  o,  ov,  eükrwUechi 

aäXd4;^  17,  stnrmsehnell:  d£^^Mim  (Eigm.  m.).  wehen.  'AcUto,  n.  p. 

(Po//,E.F.U,486). 

Durch  Siä.  ep  konnte  sich  aus  iß  bilden  i  Aßi?^  in?  (mp)»  &i* 
pog^  dy  die  untere  Lufiaehichty  Lufi^  ineofem  eie  eich  bewegt,  weht* 
Auffallend  ist  aber  die  stete  Lftnge  des  a  (eine  Ausnahme  Seidler, 
de  vers.  dochmiac.  349) ;  soll  man  sie  ftbr  die  spätere  Zeit  da^ 
diirch  erklären,  dass  ein/  ausfiel,  für  die  frühere  durch  die 
leichte  Verdoppelung  dieser  Liquida?  oder  soll  man  annehmen, 
dass  sich  diip  an  die  im  Sskr.  gewöhnlich  erscheinende  Wzf.  v& 
lehne?  Hesse  sich ßä-iqp  alsdann  etwa  mit  sskr.  v&ju  Wind,  zu- 
sammenstellen, so  dass/ö-ep  etwa  f^  /ä-j-ep  stände  ?  Ein  Wech- 
sel zwischen  u  und  ri  erscheint  im  Sskr.  nicht  bloss  in  den  iden- 
tischen Themen  krdsht'-fi  und  krösht'-u  (Bopp,  Gr.s.r.  181)| 
sondern  auch  im  Genitiv  von  Themen  auf  fi  (z.B.  pit-u-s  von 
pit.fi)  und  manchen  andern,  schon  an  einem  a.0.^an^edeute- 
ten  Beispielen,  äepoäev;  ^epoäsvi  aip^vog,  rij  ov^  luftig  \  aipiog^  a, 
ovj  tuftig  (bei  Späteren) ;  depu&8ri^  egi  aBpn'iog  (Hesgch,),  luftartig  ; 
aepoetq^  dunkel;  depLa,  ^,  FinetenUee  (ätolisch,  Heeyeh.)'^  depi^cf), 
rm,  htpartig  sein.  — 

Anm.  Hieher  wird  gewöhnUch  gezogen  aipioq^  iip^S^  cf^ 
ovj  welches  die  Tradition  durch  morgenlich  übersetzt  (vgl.  Buitmj 
Le^dL  1, 115  ff.).  Nehmen  wir  diese  Tradition  als  richtig  an,  so 
^yird  es  auch  gerathen  sein,  dieses  Wort  lieber  mit  einem  begriff* 
Uch  passenderen  zu  verbinden;  da  wir  nun  (S.  28)  das  Thema 
«>?,  nog  in  der  Bedeutung  Morgenröthe,  friiher  Morgen  erkannt 
bben,  und  von  diesem  np^  statt  ijopoi  oder  vielmehr  noqp^  von  ei- 
nem Thema  ^+pa  (entsprechend  einem  sskr.  ushasra)  aus- 
^,  so  nehmen  wir  auch  keinen  Anstand,  mit  diesem  nopct 


264  FA{At). 

(oder  mit  e  für  osssskr.  a:  vepaj  oder  mit  a  wie  in  Apurrop*  dtpa, 
morffeniich)anclkäipiO(;  oder  v^ffwq  zu  verbinden;  auf  diese  Weise 
würde  die  Tradition  durch  die  Etymologie  geschützt  und  diese 
durch  jene  gestutzt  Für  sicher  kann  letztre  natfiilich  nicht  gel- 
ten, zumal  da  selbst  die  erste  auf  kehe  grosse  Zuversichdich- 
keit  Anspruch  machen  kann. 

^  Indem  flir  tj  wie  sehr  hXufig,  o  eintrSte,  wurde  die  Fora 
äop  entstehn  (vgL  dvspi  dvop  8.122);  diese,  mit  attischer  Vct- 
tauschung  von  äo  gegen  eo  (vgh  Mmüiaire,  Gr.  Ling.  DiaL  18  C; 
2SC),  erkenne  ich  in  der  Zusammensetzung  fieT^i&p*oq{Sk 
ueraopo^,  wie  insbesondre  das  homerische  lunjopoq  für  iieraopo^ 
beweist),  or,  in  der  Luft  seiend  (analog  ist  die  äolische  Zusam- 
mensetzung mit  avpa  in  vtiravpov);  davon:  fiereop/^o?,  erheben  n. 
s.w.;  (i€T663piapd^,  o,  Erhebung  U.S.W.;  iteve&pia;  ^tert&poavnij 
Tij  Lcic/Ueinn  (vgl.  durUpf&v  S.  263). 

Indeni  a/  in  ai>  übergeht,  entsteht  durch  SuC  oa :  avpa,  i^, 
Lufi  U.S.  w. ;  ivavpog^  ov,  m  der  lAift\  niravpov  (neTevpov)^  to, 
von  Tterd ,  äoLForm  ftär  feera,  und  avpu^  was  in  der  Lufi  iei;  xax 
^0X^^9  ^ifteSianffe,  worauf  die  Hühner  eU%en,  ein  Gerüst  für  Lufl' 
9prüiger\  ^ertcvpl4&^  auf  dem  Seit  tanzen;  ^sravpuTTiipj  ifcravfMr 
cm^V?  Oy  Seiitänzer;  Ttevavpta^g^  o,  das  Seiltanzen.  —  Gehört 
hieher  oder  zu  ccvpo  {Morgen,  S.  28)  das  cyprische  xivavpa^  i 
s=  T^rcxog  To  o^  i7f^p??  Der  erste  Theil  ist  xiviw. 

Soll  man  mit  Pott  (E.  F.  II,  603)  avXoq,  6,  ttote,  ebenfalls 
hieher  ziehn?  Wenn  wir  die  hesychischen  Glossen  ar^Xot,  o^i^W 
«m^^/,  berücksichtigen,  und  für  of-i^Xcrt,  ac-T^po  nehmen,  also  für 
denominative  Bildungen  aus  ap  durch  Suff,  ak :  ap,  so  wird  es 
sehr  wahrscheinlich,  dass  arXo^  aus  &ßOiK6<;  contrahirt  ist  Es 
bedeutete  dicsemnach  bloss  blasend^  hauchend,  ein  Instrument 
%umBtasen.  Man  kann  auch  an  manche  andre  Ableitungen  den- 
ken, aber  diese  haben  keine  grössere  Wahrscheinliclikeit  Da- 
von: avXLarxog,  S^  Dim.;  avhxoq^  )f,  dr,  zur  Flöte  gehörig f  dvXsf- 
eK,  fio-cra,  ev,  glbd.;  avki<o,  FTöte  blasen  i  avkricrig^  17,  das  Ftötespie^ 
len\  avXi7|xa,  tJ,  Flötenstück  \  a^Xv^nfp;  arX^rnf^,  6,  Flötenspider  \ 
avkrtTpiai  avkir^plg,  ^j  Flötenspielerin \  avXtirpIdioVf  to,  Dim.;  at- 
Xrrirpixo^y  riyov^  zum  Flötenspider  gehörig 'y  avTiuT^q,  6^  dasFtole»] 
(ivkorvog  in  avXwrol  (p^uHj  eme  Art  PferdegesclUrr  mit  Scheuen 
{avKög  für  Ttdioiv^  Passow),  —  Suxvkeuyp]  diavkiov^  to',  Zwischen' 
spiel  der  Flöte  zwischen  dem  Chorgesang;  xaXaftavXi?^,  o,  Rohr^ 
Käser;  yLovavKoq^  ov,  allein  auf  der  Flöte  spidend\  fuwavkia,  i^ 
das  Alleinspielen  auf  der  Flöte;  fioi^avXtoy,  to,  Tonzeug j  um  aliein 
a.  d  Flöte  zufielen;  vXayiavXi^Oj  auf  der  Querflöte  spielen',  t> 
dpavkigy  17,  Wasserorgd,  — 

Oben  (S.  17)  haben  wir  die  Zusammensetzung  mit  dem  Pro- 
nomen interrogativum,  sskr.  ka,  erwähnt,  und  es  sind  seitdem 
schon  mehrere  Beispiele  derselben  vorgekommen;  Im  Sskr.  ist 
das  Neutrum  dieses  Pronomens  kim  und  dient  häufig  in  die- 
ser Art  Compositionen,  z.  B.  kim-purusha  feigentL  was  für  ein 
Mann:  verächtlich)  ein  tmbedeutefider Mann,  kin^kara  (eigend. 
was  thuend)  ein  Sclav.    Sollte  durch  dieses  kim  griech.  aay  (mit 


FAiAf).  96S 


\i  appa  zof^n  wir  «BWMmn  lat  uez 
wememm,  Mmtauna,  mm^mmmeMmd,  rwdIeMif  (rsL  weheiliiii  wxpog)\ 
der  Uebergang  yon  /  in  ^  hat  nichts  anfaUeiides;  davon  »y»- 
^^^am,  simketu  —  

Indem  av  dnrch  oo  Tertreten  wird  (also  e^entlich  sslur.  a 
durdi  o  mit  Tdüdisirton  v,  wie  in  avaa\  entsteht  die  Wzü  oi  in 
orpo^,  ö,  was  meiner  Anseht  nach  bloss  Wmd  bedeotet;  ich 
ediliesBe  dieses  ans  ooy  ov^vcv,  oipiop:  Windei;  alsdann  kam 
der  Be^  de»  GünUigm  hinzu  (anders  Poii,  K  F.  1, 123).  Da- 
von :  €n>pi4oj  mier  gütuHgen  Wind  bringen ;  ov^uim,  guneiigen  Wind 
Jmbeiii  oipioqj  a,  oy^  mUgtmeiigem  Winde;  windig  (vom  Ei);  or- 
^voqj  17,  OF,  windig  (vom  Ei)* 

Im  Sskr.  existirt  ein  Thema  itman.  Hauch,  Seele.  Schon 
Poi/(lj  196)  leitet  es  von  der  hier  behandelten  Wurzel  ab,  indem 
er  es  als  eine  Znsammensetzung  von  ft+^^^^'^i^An  betrachtet. 
Da  wir  als  eigentliche  Wurzel  a  v  gefunden  haben,  so  werden  wir 
es  natürlich  eher  als  eineContraction  aus  avätman  oder  av&t- 
man  betrachten.  Dafür  spricht  das  ganz  Reiche  ävT^inv.  Was 
die  sskr.  Znsammenziehung  von  ava  oder  av&  in  k  betrifil,  so 
haben  wir  sie  schon  S.  17  in  kiksh  s=  kaväksh  erkannt  Sie 
entspricht  ganz  der  lat  von  amaverunt  in  amarunt.  Wie  er- 
U&ren  wir  aber  das  t  vor  man?  wfire  etwa  eine,  dem  deutschen 
wi(n)t  in  wint-6n  Ähnliche  sekundfire  Formation  avät  anzn» 
nehmen?  Oder  wäre  es  müglich,  dass  uns  hier  in  avatman 
das  alte  Particip  von  av:  avat  durch  das  Suff,  man  vermehrt 
vorläge?  Es  wäre  dies  zwar  eine  bedeutende  Unregelmässig^ 
keit,  da  man  sonst  nur  Primär- (Krit-)  Sufilx  ist  Allein  es  exi* 
ftirt  noch  ein  analoges  Beispiel  dieser  Art,  nämlich  ar-ja*man 
in  den  Veden  iLaseen,  Aiithol.  Sanscr.  145).  —  Der  unzusam* 
mettgezogenen  Form  avätman  steht  am  nächsten  griechisch 
avT^ify,  ivoq^  o,  Uauehj  Athem,  Wind\  dvryuh  kOmite  für  avat* 
man  stehn  mit  Verkürzung  der  Sylbe  va  in  v^  wie  dies  sehr  hau- 
%  vorkommt  Auffallend  wäre  Jedoch  alsdann  der  Hiatus  in  a% 
uud  ich  bin  für  meine  Person  &st  überzeugt,  dass  hier  ein  Di- 
samma  aenrückgebUeben  ist,  welches  man,  da  man  die  ^wöluh- 
liche  Form  «t^»?,  AvyLog  des  Verses  wegen  nicht  an  die  Stelle 
setzen  konnte,  gar  nicht  zu  vertuschen  fähig  war,  ohne  die  ent- 
sehiedne  Spur  in  dem  v  zu  erhalten;  es  ist  meiner  Uebemeu« 
gnug  nach  dßVT^iqv  zu  lesen,  und  diese  Form  entstand,  indem 
«Inf  äoUsche  Weise  (vgl  die  ganz  analogen  äßv9oq  (cundog)  von 
V^vad,  aet^6),  und  apvrog  von  ava  (oitto^))  durch  Einwirkung 
des  vorhergehenden  /  der  folgende  Vokal  (sskr.  a)  in  «  ge- 
wandelt ward.  Eine  andre  Form  ist  arr^«?,  1?,  wo  ich  ebenfalls 
crvTfc?}  tttr  homerisch  halte.  An  die  zusammengesogene  Form 
»skr.  Atman  schliesst  sich  ahd.  ädum  mit  Verlust  der  Sylbe  an 
nnd  eingeschobenem  u  zwischen  dm  (also  fUr  Adm-an);  im 
(rriechischen  entspricht  ceTftvf ,  17  (vgL  dvr^),  weldies  ihan  die- 
semnach  mcht  filr  erst  auf  griechischem  Boden  aus  o&rpii  (äßv- 


286  FA{Af). 

Tft)f)contralilrtza  hahen  braucht;  eskmmte  achon  bei  der  Tren- 
nung der  Sprachen,  wiArscheinJich  Jedoch  in  der  Gestalt  driuv 
(nom.  ätfiify)  existirt  haben«  Die  Bedeutung  Hauch  hat  sidi  hia* 
%n  der  Bezeichnung  Dampf  u.s.w*  (Ygl.  xßvsrvog)  specialisirt.  Ke- 
benformen  sind  dx^öq^  oi  dx^iq,  17.  Davon:  ax^cüiiq^  e^;  axfu- 
d&drtq^  e^,  dampfig  u*s.w.;  aTiu^o);  arfctaa),  dampfen;  aTfuirro^, 
«{,  dv,  verdampft  i  ar^iooff,  17;  aTfcurftd^,  ö,  Jim  Dampfen^  a-rp^dt», 
^  Dampf  verwandeln.  — 

Durch  od  (wie  in  ^«-odc^  und  vielleicht  dXt-o^cfy»,  indem 
die  Wurzel  d«  (dhft)  an  eine  nominale  Bildung,  etwa  ein  Parli- 
cip,  gehängt  wird,  z.B.  ßißao^ia  fiir  ßtßax  (ftr  ^^*i^r)-f  &0  ent- 
steht ans  ex/:  delö^&y  mit  Verlust  des  /:  aitf^o,  oneMmtchen. — 

Von  dieser  Form,  zusammengezogen  in  äö^  (mit  ä  ftlr  ai) 
kommt  acrd-fi»,  Td;  aus  dem  Begriff  des  eiark"  HancAene,  Dam- 
pfefis  entstand  durch  dieselbe  Ideenassociation,  wie  die,  welche 
im  Deutschen  ans  dampfen  äsismitaa^^  gleichbedeutendeWort: 
der  Dumpf  schuf,  die  Bed. :  eine,  durch  Brustbeklemmtmg  enieie- 
hende,  Art  schweren  und  eich  schnell  wiederholenden  Aihmens,  Be- 
klemmung U.S.W.;  davon:  ctoÄfiaTixdff,  if,  dy;  ao^^aTco'^i;^,  c$^ 
schwer  athmend\  ao^fta^ct);  da^^iouvo,  schwer  athmen.  — 

Von  der  Wurzelform,  welche  im  Sskr.  v&  lautet,  mit  Ver- 
lust des  anlautenden  a,  erscheint  im  Griechischen  eine  Spur  in/e- 
Tcio-to^;  iroiariog,  or,  vergeblich,  eigentlich  windig^  wie  lat.  VÄ- 
nus.  Das  anlautende  Digamma  ist  hier  noch  im  üomer  sichtbar 
(vgl.  Dawes,  Miscell.  crit  ed.  Kidd.  p.  274).  Die  Bildung  be- 
treffend, so  liegt  zunächst  ßtxo  zu  Grunde,  ein  Partie  P£  Pass., 
welches  sich  zu  der  sskr.  Form  vä-tu  verhält,  wie  die  im  Grie- 
chischen als  Flexionsthema  gebrauchte  y^^e  zu  sskr.  dhä,  crräf 
zu  stbä;  diesem/ero  entspricht  mit  eingeschobenem  n  lat^ventn 
goth.  viud;  diese  letztern,  so  wie  das  sskr.  väta  heissen  Wind; 
dieselbe  Bedeutung  diirfen  wir  nach  diesen  Analogieen  ancb  iiir 
das  griechische  pero  voraussetzen.  Was  die  £ndung  wnog  an- 
langt, so  stelle  ich  sie  in  Beziehung  auf  to  mit  htovaioq  zusam- 
iUen ;  zunächst  trat  das  Suff,  va t  (van t) :  /evx  an ;  dadurch  ward 
ßiTOßevT,  zusammengezogen /erföVT  (eigentlich /erowr)  nul  Wind 
begabt i  an  diese  Bildung  trat  das  Suffl  ja,  griech.  io,  artig f  so 
entstand  /ercovrto,  oder  mit  6  für  t:  ßexiavcru>^  und  AssimiUrung 
des  1^  an  tf :  perwrio^  wörtlich:  wie  mit  Wind  begabt.  Die  Wzf.  pe 
ist  also  durch  drei  Suffixe  hier  ausgebildet  Wie  passend  diese 
Bedeutung  ist,  bedarf  keiner  Bemerkung.  — 

Zweifelhafter  ist  es,  ob  man  mit  Recht  auch  a-X*oy,  0,01^, 
in  der  Bedeutung  vergeblich,  fruehUos  f&r  pä-lMg  nehmen,  eben- 
falls windig  übersetzen  und  hieher  ziehn  darf.  Die  Bedeutung 
(vielfach  =  v^nus)  scheint  mir  sehr  dafbr  zu  sprechen*  Die 
Ableitung  von  aX^,  Meer  (welche  Passaw  annimmt),  ist  auf  kei- 
nen Fall  wahrscheinlicher.  Davon  aWo,  vereiteln  (%u  Wind  ma- 
ehen;  Passaw  übersetzt:  %u  Wasser  machen).  Der  Spir.  asper 
Steht,  wie  sehr  häufig,  für  /. 

Indem  an  die  verstümmelte  Wzf.  vd,  griech./«,  das,Causal* 
formen  bildende,  p  trat  (vgL  über  dessen,  wahrscheinUch  einst 
bn  Sskr.  weiter  ausgedelmten  Gebrauch  Nachträge  zu  S.  14;, 


entefaad  die  sdur.  Feim  vAp.  AHl  Erimlmng  des  orspruiigKdi 
kurzen  a  ersdmat  diese  Form  im  lat.  väp-or,  Dampf  (rgh  a* 
Tiioc);  väpidiiSy  Yappa  ii.s.w.  Im  Sskr.  heisst  nuB  nir-yap 
eigentlich  mH9ätmpfen  machen,  oMtslaachtn  mid  zwar  vom  Licht 
(«Snmufev.  UpakAs.  Dist  65  in  dem  zur  Probe  herausgegebnen 
Sclirifkdhen  von  Herrn.  Broekkmua:  Gründung  der  Stadt  Patali«^ 
putra  1L.8.W.);  heisst  nun  mtyk^mteloeeken,  so  konnte  ft+^^P 
sehr  gut  anzünden,  an^iasen,  anhauchen  bedeuten.  Daher  ziehe 
ich  hieher  griech.  dtp ;  gjgTo.  anzünden ;  hier  ist  jedoch  im  Ein- 
zelnen vieles  zweifelhaft ;  zunächst  wissen  wir  nicht  gewiss, 
ob  a  von  Matur  lang  oder  kurz  ist  (wahrscheinlich  ist  es  jedoch 
kurz),  können  also  nicht  entscheiden,  ob  dtpid-jt)  {ur  ßcup(ßän')if 
cöf  (^ött),  oder  gar  filr  ä+ßcupC/äjt')  oder  ä+/a(p(/aw)  stehe, 
oder  encÜich,  da  das  Präf.  auch  ä  (=  sskr.  sa  zueanunen')  sein 
kann,  für  ä-f  (/%:  /&r).  Auf  die  Frage,  ob  äf^:  d?r  hiehergehö- 
ren möge  oder  nicht,  hat  diese Un»cherheit  jedoch  keinen  Ein- 
fluss;  denn,  obgleich  es  z.B.  sehr  wahrscheinlich  ist,  dass  im 
Sskr.  nicht  das  Simplex  f&r  sich  die  Bedeutung  anzünden  haben  \ 
konnte,  aondem  nur  in  einer  Zusammensetzung,  so  ist  es  doch 
f^oreh  viele  Beispiele  (vergl.  Trer-ouat)  gewiss,  dass  im  Grie- 
chischen ein  SiMnplex  sehr  häufig  die  Bedeutung  hat,  welche  es 
im  Sskr.  erst  durch  Composition  erhält,  so  dass  man  ohne  An- 
stand cnr:  hp  =c  sskr.  väp,  lat.  väp  setzen  dürfte.  Was  das  <p 
am  Schluss  betriift,  so  haben  wir  schon  mehrfach  Beispiele  ge- 
sehn, dass  grade  causales  p  im  Griechischen  auch  durch  <p  ver- 
treten ward*  Also;  &?yT(o  C=  ä-f-/a9rT<0,  oder  ä-^ßAnxfa^  oder 
zixTfa)^  anblasen,  anzünden;  <it^if,  ^,  Anzündung\  Svaufca,  rrf, 
^  Angezündete,  Fackel  \  ava-^u;^  n^  das  Anzünden  y  fvi^aitrog^ 
or,  leicht  anzuzünden f  Xv;^«^t>7^,  o,  Lichtanzünder  \  Xvx^a>)^  17, 
das  Lichtanzünden. 

Hieher  ziehe  ich  atp^a^fi^  eine  Art  Entzündung  (vgI.S.232), 
mit  Verlust  des  Spir.  asper;  etwa  wegen  «^B?  oder  wäre  diese 
Form  an/ac6zu  scUiessen,  und/ abgefallen,^  wie  gewöhnlich? — 
Davon:  CKp^dSn^j  e^y  an  &f^a  leidend',  cxp^aat,  mit  Ap^a  behaftet 
ieuk —  

Indem  vor  die  Causalform  v&p  (wie  sie  im  Sskr.  lautete) 
Täp  (wie  im  Latein)  das  Pronomen  ka  tritt  (vgl.  S.17  und  die 
seitdem  mehrfach  vorgekommenen  Beispiele  dieser  Zusammen- 
setzung), entsteht  kavap  oder  kav&p.  Wird  diese  Form  im  Sskr, 
nach  Analogie  von  kaväksh  (S.17)  zusammengezogen,  so  ent- 
steht käp,  oder  käp.  Nun  erscheint  im  Sskr.  kapi  Weihrauch, 
kapi9a  Weihrauch;  kapi^a,  kapila  dunkdbraun  {dampffarbig, 
vgLz.B.a£daX6off  S.359),  welche  sich  an  diese,  so  erklärte  Wzf., 
kap  sehr  passend  anschliessen;  kapi  ist  wie  riechend:  s^sr 
oder  eehin  riechend  \  mit  eingeschobenem  Nasal  gehört  femer 
heher  sskr.  kampaka  Wind;  aus  dieser  Etymologie  folgt  nun 
zunächst,  dass  im  Sskr.  einst  die  Causalform  vap  mit  kurzem 
a  existirte,  und  wir  dürfen  diesemnach  dem  eben  besprochenen 
a^T»  mit  desto  grösserer  Sicherheit  ein  ursprfingUch  kurzes  a 
zasprechen.  Unsere  Etymoloeie  selbst  findet  ihre  Bestätigung 
<fanxh  die,  dem  Ursprung  näher  stehenden  Formen,  welche 


S68  FAiAF). 

Bclion  Pofi  (E.F.  n,205)iiih^in  ^ddb  zaerwibneiideii  ncexvoy 
TcestafpTiog  ziisatiuiiMiffestelk  liat (womit  er  aber  ffilsohlioli  vapor 
identificirte),  nämlich  litt  kwepli  rieehmi,  kw^pas  Oerueh^  pa* 
kwimpa  anfangen,  stinkend  %u  werden  (mit  eiDgeschobenem Na- 
sal wie  in  askr.  kampaka)»  nu-^.w^bjf-^H  den  Geruch  9eriiere»i 
ferner  goth.  af-hvapnan  (extingai),  lett  kwehpefat  Crm»' 
ehem\  küpeht  rauchen^  slav.  kopotj  üim»;  in  allen  Aesen  ist 
bei  derZasaramenziehnng  von  ka+vap  dasradicale  ▼  erhalte 
nnd  in  mehreren  liegt  däe  CansaUbrm  mit  gedehntem  a  (vap) 
zu  Grande.  Im  Griechischen  entspricht  der  sskr.  Controctiott 
kap  zunächst  xa^yr  in  xaoro;,  äol.  Tt&nvg^  o.  Hauch  (eigenffich 
ein  Wie-' Hauch ^  starker  Hauch;  nur  bei  Gramm.) ;  davon:  «a- 
rjtvojy  i8tark)aihmen.  Fraglich  ist,  ob  man  mit  Recht  hieher  zieht: 
TuiTtvpoq^  a,  6v  (wie  durchweht j  durch  Luft  getrocknet} ,  sehr  trok- 
ken  u. s.w. ;  7ea7vvpi4&9  trockne  Ltrft^schöpfen,  siehe  wohi  sein  im»^ 
sen\  xanvpurxricj  0$  Schwelger, —  Gehört  zu  diescD  auch;  xutsv* 
pia,  xarKvplduij  Toiy  Kuchenteig? 

xexri<pey  auageathmet  haben  (=  T&wpte  Hesgch.*)*,  uaeatftidg^ 
vXa^  o^y  heftig  und  schwer  ausathmend,  röchdnd.  t 

Das  starke  Ausaihmen  wird  als  Zeichen  einer  heftigen  Lei- 
denschaft gefasst,  z.  B.  im  sskr.  kup,  wo  ka-f  vap  durch  Vor- 
waltendes Y  beiderContraction  ein  u  erhalten  hat:  %umen{Pott, 
£.  F.  I,  256) ;  so  drückt  dieses  heftige  Athmen  denn  auch  A«/Iü- 
ges  Verlangen  nach  etwas  aus  (wie  schon  in  dem  lat,  sskr.  kup 
entsprechenden,  cup-io,  Pott  b.slO.);  daher  ^ehe  ich  hieher 
auch:  xanTm,  happen,  geschwind  oder  gierig  perschluekem^  ^tia^^ 
il^^  das  VerschUngen\  iyixcupoq^  6y  ein  Mundvoll^  Happen;  leawnr 
xAnrjy  iy  (das  Verschlingen  hindernd):  eine  Art  3tmMwrb  für  die 
Sdaten,  um  sie  beimMaUen  omEssen  %u  hindern» —  Gehört  hie- 
her xopfia,  TÖ,  eine  Art  Backwerk? 

Das  starke  Athmen,  Schnaufen  ist  femer  ein  Zeichen  detMr- 
müdung  (v^  das  hiehergehOrige  litt  kwepfsczoja,  ich  keuche 
vor  Müdigkeit);  sollen  wir  uns  darum  das  Recht  nehmen,  mit 
askr.kap  zuidentificiren:  Tum  in  xd'xoc^L Ermüdwia.  Matäakeilf 
Die  gewöhnliche  Ableitmng  ftihrt  es  auf  xcmro  (StldS)  zurück 
und  erklärt  es:  Zustand,  wenn  man  wie  %ersehlagen ist\  davon: 
xo9ro>9)7ff,  6«,  mühselig  \  xQsroe,  durch  Arbeit  abmalten^  xosra^w,  er- 
m&den^  xosrta,  17,  =  Ttonog;  xo^vmx^;  xtmuu»  =  nonu^mi  aeosaa^ 
p6qj  dj  wßy  ermüdend;  dwmlourvogj  cp,  unermüdlich^  evxosrja,  iy 
leichte  Arbeit 

Sollte  2^0^,  TOf  =  xä^uxxoq  auf  irgend  eine  Weise  mit  die- 
ser Wurzel  (etwa  för  ßän-og  stehend)  nach  der  Analogie  von 
xcfsrog  zu  verbinden  sein?  Man  könnte  audh  an  manches  andre 
denken;  doch  ist  das  Wort  nicht  lunreichend  gesichert  und  steht 
ganz  einsam  im  griechisdien  Sprachschatz. 

Der  eigentlichen  Bedeutung  von  va:  vap  tritt  näher  anx^ 
in  je»grygg,d, (wie  hauchend,  rauchend) Dampfe  xa^n^,  t^,  Dim. ; 
«wnSS^JTe«»  rauehartigi  wxsnniKoq^ ör,  rauchig \  ^wnvn^Ti^  Rauch- 
fang i  xaixvlaq,6j  rauchig  u.8.w*;  ^canviiiB;  xomndia;  MxnvSa; 
i(axviie>  (poSt.),  räuchern^  xanwm^^  n^  <&»  Rmchem-y  a&nina\i(h 


FA{AF).  969 

r6fRtmdk;  fommoxiq^'ii^  dv^  jferäucÜBri;  Ttmtnoqji^  Mnma^iJ, 
meiMenma 

Ferner  mit  o  Gbt  a:  wm  in  «iirpo^,  o,  (tmi  (sehkehi)  He^ 
chend  (vgl  oben  nn-kwejpja),  «ArmImmI)^  Jfo/;  (P0/y>  E.  F.  Ü, 
206).  «tarpioff;  ^tÖKfenoq;  xooifii^l  xosvpued^,  if^  0)^9  mtäiig  n.8. w.; 

wnfavoVy^Oy  SiMgmf§}  7umfiau;%  xostpia^yo^  adinmbkiger  Panen» 
rmser  (sp&t);  wrKfgim^  tumpiGf^  xoor/i^«;  9tonp6wj  misiim  u^s^W^t 
«nrpun^,  ^;  «xmipu^^,  6,  iliM  Misten}  xoTtpuKrtq^  ij,  4a«  MMeiif 
tonfuivy  dy  MiMdiäftr.  — 

Schon  PoH  (£.  F.  1,356)  vermathet^  dass  zu  sdu*.  knp 
(welches  er,  ähnlich  wie  wir,  ans  ka-f-wft+p  entstanden  be- 
trachtet) griechisch  xaTrpocn  o,  nebst  poln.  wjeprz  {Schwein^ 
Bock),  (at  aprp)  ahcUSbar  gehört;  nach  seiner  Vermqthnng 
bezeichnet  es  Schnaufer  —  sei  es  nun  des  Zorns,  des  gierigen 
Fressens  (hAtv^uv  S.ä68)  oder  der  Creilheit  (Ka^p<iv)  wegen.  — 
Wir  ziehen  alle  diese  Formen  zu  der  im  Sskr.  kap  und  in  den 
slav.  Spirachen  kwap  lautenden  Zusammenziehung,  und  fOgen 
noch  altif.  hafr  liinzn;  :DieBedeutimg  ging  imsr^ Ansicht  nach 
aas  dem  Begriff  henror ,  welchen  diese  Zusammeuziehung  in  yd- 
Tcpoq  hat,  so  da^  das  Schwein  von  seiner  UnreinUohkeit  benannt 
ist;  dai&r  spricht  uns  der  Umstand,  ditss  wieprz  zugleich  AocÄ 
heisst,  woraus  ich  schliesse,  dass  lat  caper  ebenfalls  mit  grie- 
chisch ndjtpog  identisch  ist  Beim  Bock  tritt  aber  das  Siinken  als 
charakteristische  Eigenthümlichkeit  so  stark  hervor,  dass  er 
ohne  Zweifel  seinen  Namen  von  diesem  Begriff  erhielt  Im  Lat 
trennten  sich  die  Formen  caper,  aper  auch  der  Bedeutung 
nach;  in  den  meisten  verwandten  Sprachen  blieb  das  Wort  nur 
als  Bezeichnung  des  wUden  Sckwems;  nur  das  Polnische  erhielt 
die,  wie  ich  glaube,  ursprüngliehe  Doppelbezeichnnng,  Der 
Verlust  des  anlautenden  Gutturals  kommt  im  Lat  und  Deutschen 
öfter  vor  (vgL  S.  249).  —  xanptaxoqj  o,  Dinu;  xc^rpco^,  o,  = 
tixpo^  (poSt);  nampioi^  ov;  otämpeux;,  a,  atf,  vom  Eber]  xmcpoLLva^ 
iyväde  S«uy  Tuxnfeii  xcatpiay  17,  Eierstock  der  Srnte  u.s.w.;  xa- 
^puxoj  MOTpoe;  xoaKpi4&i  nomfiii&j  läufisch  sein,  rmi»en,  geil  sein» 

Wir  haben  die  sskr«  Wzf.  kap  erkannt  und  ihr  die  Grund- 
l^edentang  wie  hotichen  u.  s.  w.  zugeiviesen.  Die  aus  denselben 
Kiementen  entstandene  Form:  sskr.  kup  (lat  cupio)  drückte 
Leidenschaften  aus,  welche  sich  durch  starkes  Schnaufen^  Aih^ 
mm  kund  geben;  das  lat  entsprechende  cnp-ere  hiess  hegehren 
(Heien).  Dieselbe  Bedeut  konnte  auch  die  wesentlich  identische 
Form  kap  haben.  Sollen  vrir  deswegen  zu  letzterer  auch  sskr. 
bpi  Afe  rbekanntiich  eins  der  geilsten  Geschöpfe)  ziehn?  So 
wnrde  auch  die  Taube  im  Lat  wegen  ihrer  Geilheit  co-lumba 
(^  einem  sskr.  ka+lubh  ww  liebend)  und  pa-lnmba  (=  apa 
+lnbh>  genannt  (wie  Pott,  E.  F.  1,166  bemerkt;  obgleich  er 
selbst  diese  Etymologie  {U^  397)  wieder  verwirft  und  columba 
nut  sskr.  kalar  ava  vergleicht,  halte  ich  doch  aus  guten  Griuiden 
daran  fest).  PeL  r.  H^A/eit  (Abhandlungen  der  deutschen  königs«* 
^rffiT  Gesellsch.  I^  71)  leitet  kapi  von  sskr.  kap  futtern,  her 


870  FA{AF). 

md  abenetst  es:  hewe^eh^  ieli  will  mäd  dariUber  strekea,  ob 
diese  oder  meine  Etymologie  besser  sei  —  denn  bei  dieser  An 
Etymologieen  ist  in  solcheuFällen  einegr&idlicheEntsdieidiiiig 
kaum  denkbar,-^  bemerken- will  ic^  jedocb^dass  selbst  in  die- 
sem Fall  kApi  hieher  gehören  möchte.  Denn  sollte  nicht  kap 
%iitemy  ebenfalls  ka+vap,  und  der  Begriff  »itfeni  ans  dem  de9 
starken  Aihmens  hervorgegangen  sein>  welches  mit  dem  Zittern 
bei  Frostsohauem  verbunden  isti  Dieser«  Namen  kapi  er- 
scheint nun  wieder,  aber  als  Fremdling,  im  griechischen  ae^^o^^ 
ocelnog;  x^^o^,  09  Afe.  Ob  er  jedoch  den  Griechen  unmittelbar 
von  Indien  her  zukam,  wird  dadurch  sehr  fraglich,  dass  wir  ihn 
auch  bei  den  Juden :  ^^p  finden.  Diese  so\^cihl  als  die  Grie- 
chen erhielten  ihn  wohl  durch  die  Phönicierl  —  Mit  Verlust 
des  anlautenden  Gutturals  entstand  die  Femk  c^iva^  QHet.); 
ihr  entspricht  deutsch  Afe  iOraf^  Ahd.  SprSch«  1, 159>. 

Schon  oben  (S.  20)  bemerkte  Ich,  daSs  Ich  zu  der  Form 
ka+vap  (wie  wir  jetzt  berechtigt  sind,  statt  kaHjvftpstn  schrei- 
ben) xirccf^o$,  xoi^og  ziehe.  Die  zu  Grunde  liegende  Form  bei 
*for<poff  ist  die  CausaUorm  von  vk  mit  scMiessenderti  <^  (wie  bei 
dcp  S.  267)*;  also  mit  dem  Pronominalstamm  xa  zusammengezo- 
gen xe<j5  (wohl  fär  xcf cf,  wofür  das  gleich  zu  erwlfhnende  «eotjf 
spricht) ;  die  Form  x87c(p  ist  äolisch  (wie  2a^«(  u.  aa.  der  Art) ; 
xen<pog^  d,  bedeutet:  eitten  leichten  Seevogtl,  leiehteinm^en  Men^ 
sehen j  Gimpet\  «e+/e<f  hiess  in  dieser  Beziehung  me  wehend, 
wie  fliegend?  leicht*^  davon:  «cwe^ioeoff,  i?,  dv;  ««r(^i^,  ©^,  ^rww- 
pelhaft;  xrir^doftat,  eich  wie  der  xiitfpog  leicht  locken  iaenen* 

Indem  in  <«+/«*  (=  sskr.  kap)  wie  in  xat-t?^  gegen  sskr. 
kAksh(f&r  kavftksh  S.  17)  eineSpur  des  v  blieb  und  sich  «I- 
tend  machte,  entstand  die  Form  xow^;  fihidich  ist  auch  das  Ver- 
hältniss  des  im  Griechischen  erhaltenen  a«T|i^v(a/wjAi}^)  gegen 
arfiif  und  sskr.  atman  (S.  265).  Davon:  mvtpog^  n^  ov,  teieh/\ 
3eot?f dn^^,  ri,  Leichtigkeit  \  xovfi4&,  leicht  sein,  erieichtetn  (so  auch 
tropisch  Mv(p6(a,  Hippocr.)  u.s.w.;  TioApur^g^  n;  xav<fur^g^6^  Er- 
leichterung \  xovtpuriM,  To,  das  Erleichterte^  9Kw*Mm?p,d,  der  Er 
leichterer  ,•  xov<pumat6(; ,  1},  dy,  erleichternd  (PoU,  E. F.  1,  ^9 ,  ver- 
bindet xo^  mit  sskr.  kshubh  bewegen); 

Pott  (F.  F.  I,  263)  betrachtet  femer  die  sskr.  Wzf.  puj 
häeslich  riechen,  stinken,  als  eine  Composition  von  pi  (statt  api 
mit  Verlust  des  anlautenden  a)  +  vi  (hierzu  trat  die  nota  der 
4tenConjug.CLund  pivaj  ward  puj).  Die  Wurzelf.  pfi=:piva 
erscheint  im  sskr.  pü-ti  (foetor);  zu  den  vonPoti  (a.a.O.)  ver- 
glichenen Formen  der  verwandten  Sprachen  füge  man  noch  lat 
pu-d-ere  (von  pü+V^dasssskr.  dhft  (wie  audire  S.  43)  ei- 
gentÜQh  in  üblen  Geruch  bringen,  daher  die  Construction  mit  Acc.). 
Im  Griechischen  entspricht,  wie  schon  PolT  (A.a.00  bemerkt: 
^vov  gleichbedeutend  mit  sskr.  pilja-m,  also  lur  mjov  stehend, 
wie  denn  audi  Hesych.  die  orgamschere  Form  wi'iav  bewahrt 
hat,  TO,  Eiier-^  ^ruo^,  d,  ^hi.  nvA  die  erste  Mattet uuUh\  ^vcap, 
«TO^,  T<f,  erste  Muttermileh  (für  wt^joAT,  dessen  Form  mir  noch 
fiaglich;  etwa  s  einem  sskr.  p  A-Juf),-  an  mog^  EUotj  schliesst 


FA{AB%  «71 

-sFcnfk^;  nvwnq^  i},  daß  EHem;  an  die  Bedentimg:  eraie  MMer'^ 
mikkj  -xfoafiTn  (irrapfnfO?  und  umgesetzt  ^vpidxiq^  4,  etsU 
Ibkh  nm  einer  Kuh,  die  eben  gekaibihni;  ^tveria;  icvria^  und 
mrva,  37,  geronnene  MUeh,  Lab;  orrrtd^e,  MUeh  durch  Lab  5»- 
rmaen  machen^  —  Astvo^,  or,  ekne  Eiters  Siajm^^ut^  x6^  Durch» 
kuck  der  Eiterung }  iuxnvioi^j  eiiem  machen;  ita^jtvfiriMo^  17,  Av^ 
Liierung  fordernd^  ivgsxrriitvoq^  ovy  eehwer  %ur  Eiierung  %u  brm^ 
ftn;  ^anxni,  ^,  Lungengeechwür]  ^iwüZko^^  ii,  Sp^  wdl  Euer»  — 

Indem  an  die  Wzf.  tttJ  (=  sskr.  pü  für  piv4)  die  V^Äe  in 
der  Bedeutung  machen  tritt  (vgL  S.  30) ,  entsteht  n^e  mit  der 
Bedentnng  riechen  (^eünkenj  tnachen,  fauleti  machen;  diese  Form 
rrschdnt  in  nv^&  (^S^*  ^^^^  a.aO.);  itv^cidv^  17,  Fäulniee» 
Hiezn  gehört:  Hv^&Vj  S^  n.  p*  des  Drachen,  welchen  Apollo 
(in  den  eumpßgen  (faulee  Wasser  habenden^  am  Meer  liegenden 
(fegenden  von  Phocis?)  tödtete;  Hxfbd^  Jlv^dv^  ^,  ältester  Name 
dt>r  Gegenden  von  Phocis  am  Fuss  des  Pamass  (Sumpfgegen- 
den?); wiÄioSi  wv3«5o^;  TTv^iNO^,  if,oV,  f^i/if«cÄ  U.S.W.;  'mBniVv- 
yc^; ,  if ,  ov ,  von  Pytho  u«  s.  w« ;  'stv^uit;  ^ri^die  pythische  Priesterüs 
a.s.w.;  ^rv^ia^cd,  vom  pythischen  Apollo  begeistert  sein*  — 


Poti  (E.  F.  I9  263)  bemerkt  femer,  dass  auch  die,  übrigens 
noch  nicht  belegte,  sskr.  Wzf.  knAj  stinketi,  hieher  gehört;  sie 
^i  entstanden  aus  kam  +  y&,  wie  riechen.  Wir  werden  bei 
y/"ri  ßn  auf  ganz  gleiche  Weise  6am  + v6  in  snu,  und  bei 
V /^  sam+vas  in  snu  fibergehn  sehn,  so  dass  die  Ausstos- 
mag  des  a  in  kam,  und  der  Uebergaug  von  m  in  n  vor  u  Ana- 
logieen  findet  Das  j  in  knAi  ist  wie  oben  in  püj  nur  nota  der 
vierten  Conju^.CL;  so  dass  als  eigentliche  Wzf.  nur  knft  bleibt. 
Xnn  haben  wur  im  Griechischen  xytcra,  oder  wie  man  ebenfalls 
schreibt:  xviaaa  und  das  ihm  entsprechende  lat  nidor  Fett^ 
dampf;  sollten  sich  diese  Formen,  deren  Bedeutung  schon  we* 
Jen  der  Analogie  von  xanvoq  zu  einer  Verbindung  mit  der  y/^dß 
vehen,  hauchen,  rauchen  (schon  in  vapor  und  vielen  andren  in 
|ieQ  verwandten  Sprachen)  einladet,  mit  dieser  Wzf.  knA  fai 
i  Zasammenhang  bringen  lassen?  Was  zuerst  lat  nidor  be* 
trifft,  so  ist  bekannt,  dass  anlautende  Gutturale  überaus  leicht 
^fdlen  (vergl.  Pott,  E.  F.  U,  204  und  oben  S.  209);  so  wäre 
dann  diesemnach  cnid  die  Wnrzelform;  was  das  Griechische 
betrifit,  so  konnte  in  der  Form  xrur,  ^unr  das  o*  sehr  gut 
ans  einem  D-Laut  entstanden  sein ;  wir  können  also  auch 
liier  xvß  zu  Grunde  legen,  oder,  da  lat  d  auch  griech.  ^  ent-« 
^richt,  wi^;  daraus  konnte  durch  Hinzutritt  des  SmT.  (10  =s  sskr* 
ja)  xpH'ta  sowohl,  als  xi^t^-ia,  Tivlcra^  7«vT<r<ra  (vgl.  sskr.  madhja 
=  griech.  fieoro,  futrao)  werden;  wir  sehn  hieraus,  um  dies  bei- 
läufig zu  bemerken,  dass  i  in  xvwra,  Teviaa-a  von  Natur  lang  ist; 
einige  Grammatiker  kamen  nur  durch  falsche  Etymologie  auf 
den  Wahn,  dass  es  von  Natur  kurz  sei;  daher  muss  es  bei  Kürze 
des  a  auf  jeden  Fall  einen  Circumflex  erhalten,  mag  man  nun 
die  Schreibart  mit  einem  oder  zwei  o-  vorziehn  (vgl.  AHstöph. 
^LDinihrf,  VIII,  587).  Lässt  sich  nun  die  Wzf.  «i)i9,  oder  tnfi^ 


lat  cnrd  mk  knü  vartHnden?  ich  glanbe  ja;  es  ist  eine  neae 
Formation^  entweder  durch  Antritt  von  sskr.  d,  oder  dh  (= 
^  d  h  ft)  wie  in  9vv^  (S.  271) ;  fraglich  ist  aber  das  T;  sollen  vir 
es  als  eine  Umwandhing  des  sskr.  A  nehmen ,  so  dass  xyvcnra^ 
Ttwaa^  cnAdor  die  eigentliche  Form  wäre?  oder  wäre  es  ein 
Bindevokal?  in  letztrem  Fall  milsste  man  die  Wzf.  9tvl3  anneh- 
men, da  ^  schwerlich  durch  einen  Bindevokal  antreten  konnte ; 
Schwieridceiten  macht  hier  wiederum  die  Länge  des  »;  wäre 
diese  vielleicht,  bei  der  Zusammenziehung  von  knfl-f^^d  in 
knvidy  griech.  xvfid,  lat  cnvid  wegen  des  Verlustes  von  z 
entstanden?  Ich  habe  keine  der  Schwierigkeiten  verhehlt,  we(- 
che  bei  dieser  Etymologie  sich  zeigen.  Dennoch  halte  ich  sie. 
bei  derUebereinstimmung  der  Bedeutung,  f&r  viel  wahrschein- 
licher, als  die  alte  von  xvli&»  rOzeniS.  19Q) ;  alsoxvl<ra;  xvlcnray 
(ntvlaaa  t)  17,  (wie  riechend,  dampfend,)  Fettdampf  \  wUraog^  t-o,  (seltne 
Form)  =  xvicrara;  xvurordfKov,  to,  Dim. ;  otvunroieiqj  Ttpunniu^  earaa^ 
ZV ;  xyuro-aXiog,  a,  ov  ;  Ttvuxaripogj  a,  dv,  toll  von  Fettdampf  u.  8.  w. ; 
xvuro'ug ,  oV,  fettig  u.  s.  w. ;  TtvuroaiiTiq ,  e$,  fettartig  ,*  xvuTarci&  ;  xyur- 
crdo ,  Gentch  von  fettem  Fleiech  hervorbringen  u.  s.  w* ;  Ttina-trcrtog^ 
ij,  dv,  gefettete  

Sollte  zu  dieser  Wurzel  in  der  Form  vä:  /a  noch  das  ho- 
merische ß^vo-^  (das  anlautende  f  betreffend,  vgl.  man  Dawes, 
M.  er.  ed.  Kiddj^T^)  gehören,  welches  Epitheton  des  Erzes  ist? 
Ich  wfirde  es  luftfarbig  übersetzen,  so  dass  es  ungefähr  mit 
iipo$i9n€  übereinstimmte;  vgl  rcofpo^/,  welches  ebenfalls  Epithe- 
ton des  Erzes  ist  und  waoeerfarbig  heisst 

/o.  Dieser  Pronominalstamm  erscheint  mehr  in  Zusammen- 
setzungen, als  einfadi.  ^chxmBopp  (V.G.552)  erkannte  ihn  und 
ymft  die  Frage  auf,  ob  va  vielleicht  eine  Erweichung  von  (dem 
Pronominalstamm)  ma  sei,-  er  fuhrt  dafür  den  Wechsel  der  Suffl 
mat:  vat,  min:  vin  an.  Um  die  Bedeutung  dieses  Stammes  ei- 
nigermaassen  zu  erkennen,  müssen  wir  die  vorzüglichsten  For-{ 
men  desselben  anführen.  Die  im  Sskr.  darauf  zu  beziehenden  sind 
1)  einfache;  nämlich  v&  oder,  u.s.w.  femer  die  Affirmativ-  unl 
Expletiv- Partikel  väi,  und  die  bloss  als  Expletiv- Partikel  ge^^ 
brauchte  u  (zusammengezogen  aus  va)  endlich  vahis  für  va^ 
bhis  eine  Instrumentalform  von  va  (vgL  weiterhin);  2)  zusam- 
meuffesetzte;  mit  dem  Pronominalstamm  a;  in  avam,  weg  Cmii 
nur  durch  die  Erwähnung  bei  Potty  E.F.II,  640  bekannt);  a  va 
fPrftfix),  von\  mit  i  in:  iva,  wie\  mit  £,  Guna  von  i:  £va,  so^ 
e  vam,  f&rwahr;  femer  mit  nachgesetztem  Demonstrativstama 
ta:  Uta,  oder,  dann;  ut&hö,  entweder,  ob;  ut,  herauf ^  und  In« 
terjection  desFragens:  wie.  Bopp(a.euO,)  zieht  auch  vat(jcevT)| 
das  Suffix,  welches  eine  Aehulichkeitj  ein  Begabteein  mit  efytak 
ausdrückt,  hieben    Von  andern  Formen  ist  es  theils  noch  nn« 
sicher,  ob  sie  hieher  gehören,  theils  würden  sie  noch  wenige] 
zur  Abstracdon  der  Bedeutung  dienen  können.  —    Im  Zen< 
bildet  es  unter  andern  (auch  erscheinen  dort  die  meisten  da 
erwähnten  sskr.  Formationen)  mitPronom.  a  zusammengesetzt 
ein  neues  Pronomen  ava  mit  der  Bedeutung  dieeor.    Dieselb 


FA.  275 

Fonnadon  erschebt  im  Slavischen  owo.  welches  dber  ^^eser 
vni  jener  bedeutet  Diese  Data  imgefölir,  welche  durdi  die 
ans  dem  Griechischen  anzuführenden  Formen  nicht  gemehrt 
werden,  müssen  nns  senfigen,  am  uns  die  Gnmdbedeutung  zu 
Teranschaulichen.  Icn  machte  fast  daraus  sdihessen ,  dass  ▼  a 
eine  Art  Wechsel-  oder  Aehnlichkeitsveriialtniss  ansdrüdLt;  so 
ist  iva  eigentlidi  wie  dies  (von  iyS.  1),  wie;  i-va^  me  diee  (£  s=s 
rerstärktes  i),  so;  zendisch  a^yas,  wie  er,  dieser \  daftbr  spricht 
die  Bedeutung  von  y&,  ata,  oder,  und  von  vat,  welches  ffniF 
dem  das  AehnlichkeitsTerhfiltniss  ausdruckt;  in  seiner  Bedeu- 
tamg:  hegabi  sein  mii  dem  Wesen  (von  eiwas)  heisst  es  aI^mIatwi  ei- 
gentlich: die  stärkste  AehnUehkeit  (tmt  etwas')  habend.  Aehnüeh^ 
kät  ist  aber  eine  Art  WechselbegrUf.  Daher  fliesst  denn  auch 
Boch  die  Doppelbedeutung  des  slavischen  owo.  Audi  der  Gre- 
branch  von  so  viel  hiehergehörigen  Then^en  als  Fragwörtchen 
eriüäit  sich  aas  diesem  Begrifil  Denn  die  meisten  Fragen  sind 
Bogeiumnte  disjunctive  Sätze,  deren  erste  Hälfte  man  ver- 
mweigt;  z^'B.komtni  er  nicht?,  istgewissermaassen  (Aromm/,  oder) 
hmsiterfuchtf  Doch  dieses  genauer  zu  verfolgen,  wflrde  Uer 
KU  weit  führen  und  für  die  Lntwickelung  der  hier  zu  behan- 
delnden Wörter  von  keiner  Entscheidung  sein.  Denn  bis  jetzt 
ist  es  bei  den  von  Pronominalstämmen  abzuleitenden  Wörtern 
noch  fast  unmöglich,  den  geheimen  Gang,  wie  sich  der  zu 
Cininde  liegende  Pronominalbegriff  fortbildete,  nachzuweisen, 
nnd  das  Recht  zu  Etymologieen  dieser  Art  finden  wir  weniger 
in  der  Vermittelung  der  Bedeutung,  als  1)  in  dem  ziemlich  si- 
cliem  Grundsatz,  dass  alle  Partikeln  von  Pronominalstämmen 
ausgegangen  sind,  und  2)  in  der  Form.  Ich  leugne  daher  nicht, 
dass  bei  diesen  Etymologieen  manches  schon  an  und  f&r  sich 
noch  unsicher  ist 

Zuerst  tritt  dem  sskr.  vä  in  seiner  sogenannten  disjnncti- 
ven  Bedeutung  (Wechselverhältniss,  indem  die  Gegenstände, 
welche  so  verbunden  sind,  als  ähnliche  betrachtet  werden,  wel- 
che sich  einander  vertreten  können  (vgl  Pöf^  E.  F.  II,  317. 318)), 
^  ganz  gleichbedeutende  griech.  n  gegenfiber,  welches  wir 
^Ojnischreiboi.  Wie  im  Sskr.  vä  —  vk  entweder — odervus, 
w.  voriLommt,  so  auch  im  Griechischen  (jn)  n  —  0^)  V'  Hieher 
gehört  ^hUv  =  ^-^i  {entweder  erstens  — -  oder  %weiiens\  ^  -«-  rrvoi, 
n;S.w.  {n^alsj  könnte  man  ebenfalls  hieher  ziehn,  und  ihm  als 
^pndiche  Bedeutune  oder  geben;  wegen  des  lat  quam  zog 
ich  Jedoch  vor,  es  zu  o^  Pron.reL  (=  sskr.  j  a)  zu  stellen).  Dieses 
R  ^  und  pi  Ji  wird  femer  als  Fragwort  gebraucht;  in  dieser  Be- 
ziehung entspricht  ihm  zwar  nicht  sskr.  vä,  wohl  aber  das  da- 
nut  zusammenhängende  sskr.  u-t a,  n tähd,  und  das  litt  b  au»  ob, — 

Zusammengesetzt  erscheint /a  zunächst  mit  dem  Pronomi- 
ital&tamm  a  (S.  1)  in  dem  schon  erwähnten  zend.  Pronomen 
ava,  dieser  (Bum.  Comm.  S.  L  Y.  Not  I.  zu  S.  551 ,  Fr.  Win- 
f*^hmsnn  in  Jen.  L.  Z.  1834.  S.  142,  Bopp,  V.  G.  400.  405.  544. 
^l  Pstt,  £.  F.  II,  243).  Dem  Nominativ  von  diesem  ava, 
^ich  avas,  entspricht  genau,  jedoch  mit  Veriust  des  das 
^hema  schliessenden  a  (vg^S.176),  cretisch  avg,  welches  dem 
oum  nach  gleich  avrJ^  ist  (Pott,  £.  F.  D ,  316).  —  Femer  re- 
I  18 


274  FA. 

scheint,  durch  dha  (AiPi^V.  6.606)  ^hOdel,  zendisdi  aradha 
in  diesem  Orte,  hier ;  ihm  entspräche  gnech.  ai%CL^  welches  jedoch 
in  der  verstärkenden  Zusammensetzung  mit  ^V&a  erscheint,  und 
anstatt  ^a-{-av&a=li^av&a  zu  bilden,  wegen  der  beiden  Aspi- 
raten \yxi»flS^  (ion.  jy&avra),  hier,  wird  (Bopp,  V.6.492).  Auf 
gleicheWeise  würde  durch  Anhänguog  von  dhasim  Zend  ava- 
dhas  entstehn,  welchem  griech-av^ep  entsprechen  würde  (Bopp, 
V.  G,609);  auch  diese  Bildung  erscheint  nur  in  derZosammeD- 
Setzung  mit  ii^$  (für  ii^ev),  wo  iy^e-fav^ey  ivTev^ev  (wiL,  h- 
^evrev)  wird:  ton  luer  (Bopp^  a.  eu  O«) 

Auf  ähnlicheWeise  ist  alsdann  auch  hrowäol  (nach  Analogie 
Von  o&eot,*Io^fioZ),  hierher,  hier  gebildet  Mit  dhi  (im  sskr*  a-  d  hi) 
formirt,  bildet  sich  das  locative  Adverb  av^i,  ayfderSieUe\  am 
schrieben  einige  alte  Grammatiker  statt  av^i,\  die  neuere  Kritik 
verwirft  jedoch  diese  Form,  und  sie  ist  unr  in  avTi^evr^g^  ig,  emge- 
boren  (ion.  neben  ai^vjfWi^)  erhalten.  Wenn  airi.  richtig  ist,  so  darf 
man  es  schwerlidi  als  eine  mit  av^i  identische  Form  betracJliten 
(der  Beispiele,  wo  r  dialektisch  ^vertritt,  sind  nur  sehr  wenige), 
sondern  könnte  es  hier  für  denLocativ  von  der  gleich  zu  erwäh- 
nenden Bildung  av-To  betrachten,  also  fiir  Vertreter  von  älterem 
a^oi  (vgl.  äpTc  S.57  r.«aa.  seitdem  erwähnte  Beispiele)  nehmen. 

Im  Sskr.  erscheint,  wie  schon  bemerkt  (S.272),  avam,  wel- 
ches man  als  Neutrum  von  ava  betrachten  muss.  Es  hat  die  Be- 
deutung von  ib'er  u. s.w.  {PoU^  £•  F.  11,640);  eine  Znsammen- 
ziehung  davon  ist  walurscheinlich  das  in  Indien  heilige  Wort  dm, 
entsprechend  dem  zendi$chen,aus  der  eigentlichen  Neutralform 
von  ava:  avem,  zusammengezogen  aom  (Bopp,  V.  G.  547, 
PoU,  E.  F.  0,321).  iMit  diesem  avam  identificire  ich  griech. 
ovv,  welches  ebenfalls  eine  Folge  (von  hier)  ausdrückt;  eo,  aiee, 
folglich  u.  s.  w.  Im  Sskr.  entspricht  in  derselben  Bedeutung  und 
auf  dieselbe  Weise  durch  vam,  aber  aus  dem  Pronominal« 
stamme  & ,  gebildet;  fivam  (vgL  PoU,  E.  F.  1,273,  II,  130,  Har^ 
hmg,  Partikeln  H,  1).  Dazu  gehört  fudi^  fiir  pi^-f  (ovir)<Sir^  {Pott, 
E.  F.  n,  133),  yovv  für  yi'\'Ovv  u.s.  w. 

Aehnlich,  wie  das  eben  erwähnte  sskr.  #vam,  ist  sskr. 
£va  gebildet  und  heisst,  eo*  Sollte  mit  diesem,  oder  mit  einem 
sich  zu  £va,  wie  avam  zu  £vam,  verhaltenden  ava  in  Verbia- 
dungstehen  das  griech. Betheurungswort  ^,profecto?  also  ent- 
weder fiir  dpa  =  aa=zäjrj  stehn,  oder  fiir  alpa  =  i^px  =  17? 
Hieher  gehört  es  auf  jeden  Fall. 

Zu  der  Composition  mit  Pronomen  a  gehört  femer  sskr. 
ava,  4^,  we§  (Wechselverhältniss:  von  einem  Ort  »um  andern?} 
Dieses  Präfix  erscheint  im  Griechischen  am  vollständigsten  in 
av-epiHD  fiir  a/epvo),  %urüek%iehn;  wir  haben  schon  an  ei- 
nem andern  Ort  (H.  A.  L.  Z.  1838  Ergzbl.  325)  bemerkt,  dass 
wir  Spuren  desselben  in  ol^uu  fiir  dßomat  (vgl.  oben  &  10)  in 
c^ifaao  (ebendas.),  in  e^;(0fiat(S.17|,  av;^  (S.  17)  finden;  wir 
haben  nun  schon  bei  weitem  mehr  Beispiele  gesehn,  wo  sich 
dpa  kund  gab ,  so  in  o'tdrd^  (S.  14),  ovräto  (49),  äxi?  (50)^  p^^a 
(78  —  96,  wo  ddpßt  S.  84  mit  doppeltem  ava,  einem  Bctkon 


FA.  275 

fiberkommeiieii  in  der  Wsf.  vVih.  und  eiliem  neuvorgeseteten  in 
d  für  ofa,  besonders  zu  bemerken) ;  a>i$fi  (S.  lOd^ ;  nodi  viele 
andre  werden  uns  weiterhin  begegnen,  ygL  loo,  a^p8&  q.8.w. 
b  vielen  bieher  gehörigen  Beispielen,  wie  in  pt^o^  war  die  Zu- 
sammensetsung  mit  ava  schon  überkLommen  und  das  Prifiz  so 
eng  mit  der  Wurzelform  verwachsen,  dass  selbst  schon  imSskr. 
und  noch  mehr  im  Griechischen  dieErinnemn^  an  diese  Znsam- 
mensetzong  sicher  verloren  war;  in  andern  wie  dkiliia  hatte  sidi 
dßa  ohne  Zweifel  noch  nach  der  Sprachtrennmig  im  Griechischen 
dsPrftfix  geltendgemacht,  «nd  dieErinnemnffdEiran  verschwand 
woU  erst  mit  dem  /  selbst,  wodurch  es  laatuch  verlcrüppeke. 

An  dieses  Prfifix  ava  lehnt  sich  griechisch  av,  mit  der  Be- 
deutung »urückj  ruekwärtBj  medemm  n.s.w.  (v^.  S.276  avara). 
Geht  dieseBedentung  von  derBezeichnung  einesWechselverhalt- 
nisses  ans,  welches  wir  in  va  zu  finden  glaubten,  oder  ist  der  Be- 
griff der  Bkshtungtp^  nur  specialisirt,  zu  dem  in  umgekehrter  Bich'' 
hmg  wegf  Bopp  (V.  G.  646)  hält  es  fllr  eine  Verstümmelung,  etwa 
ftr  avT  (Acc  Neutr«  mit  der  alten  Endung  t),  oder  f&r  das  fast 
gleichbedeutende  avre.  Mir  ist  avxt,  hingeger^,  wiederufu^  ava 
-f-k'a;  letzteres  ist  das  indefinite  Pronomen,  welches  dem,  mit 
welchem  es  zusammengesetzt  ist,  eine  unbestimmte  allgemeine 
Bedeutung  giebt(vgL  sskr.  ka9-k'a(na)  mit  dem  lat  quis-que 
quis-piam,  quid-pe,  wo  que  und  pe  =  sskr.  k'a).  Doch 
kann  man  auch  an  eine  Zusammensetzung  mit  dem  Pronominal- 
stamm ta  denken,  wofür  sskr.  uta  (=  va-fta),  lat  au-t  fiir 
au-ta  sprechen  könnte.  Zu  avvi  ziehe  ich  avTap,  aberj  und 
betrachte  es  als  zusammengezogen  aus  avre-f-oep  fiir  äpo.  Bnpp 
(V.  G.  545)  hSlt  es  fiir  einen  Comparativ  von  av  (mit  rap  lür 
Tepo);  mir  scheint  dagegen  der  Accent  zu  sprechen,  welcher  sich 
bei  Hinzutreten  der  Comparativendung  nicht  auf  diese  verscho" 
ben  hfitte,  sondern  anzeigt,  dass  etwas,  die  Bed.  sehr  speciali- 
sirendes,  hinzugetreten  sei.  Gleichbedeutend,  und  auf  gleiche 
Weise  entstanden  ist  «Tap,  allein  das  zu  Grunde  liegende  av 
war  hier  in  seiner  nicht  diphthongisirtenForma/(a)  mit  re :  rap, 
zusammengetreten;  dadurch  entstand  erst  a/Tofp,  dann  dxdf. 

An  cn>  lehnt  sich  femer  durch  Suff.  ^t$  =  sskr.  bis  ^in  va« 
bis  z.B.  für  va-bhis,  Instrumentalform):  av-^c;,  wieder.  Hth- 
mer  hat  in  derselben  Bedeutung  avT^^,  welches  ich  aus  dem 
bei  aiyti  angeführten  Grund  lieber  zu  avro  ziehe. 

Aus  der  Bedeutung  weg,  welche  ava  hat,  entwickelt  sich 
sehr  einfiEush  der  Begriff  der  Negation;  Poit  schliesst  daher  ovx^ 
nein,  an  ein  aus  ava  gebildetes  Adiectiv  avak',  wovon  später 
(Pff/f,E.  F.  11,64. 1,273);  erirrte,  weü  erüber  das  schliessende  x 
nicht  im  Klm*en  war.  Ich  betrachte  als  volle  Form  ov)(L  (vgl. 
rotyi),  nieht%  sie  ist  zusammengesetzt  aus  ava+hi:  weg'\'hier 
(v^.  Pronom.  x^);  daraus  entsteht  durch  Verlust  des  &:  ov^, 
ndt  Tennis  für  Aspirata  wk  und  mit  vollstlndigem  Verlust  des 
sddiessendenConsonantenor;  ob  aber  nicht  in  den  Zusammen- 
setzungen ovre,  ov^^,  oiSd^^  OvdSoftcS^,  oSn^,  cfbn^  u.  S.w.  die 
unzusammengesetzte  Form  ov  =s  ava  zu  Grunde  Hegt,  scheint 
mir  noch  sdur  fira^ch.  Die  zusammengesetzte  und  zu  ovx  ab- 
'  18* 


276  FJL 

gestampfte  erscheint  in  üMti^  ot:'MOw  n.8.w.  Ich  habe  hier 
die  Negation  aus  dem  Begriffe  des  Entfemens  herror^din  las- 
sen,  weil  diese  Entstehmsg  die  einfachste  zn  sein  scheint  Ver- 
gleicht man  die  Art,  wie  d^e  Negatioit  na  (lat  non,  grieeh.  vri) 
sich  bildete,  nämlich  ans  dem  Pronominalstamm  na,  indem  sie 
zuerst  wie  lüess  (so  noch  in  den  Veden,  vgl.  va  Pron.)?  so  kann 
man  anch  die  Negation  ov  ans  dem  comparativen  Gebranch  Ton 
va  ableiten«  bdem  es  eine  Aehnüclikeit  zngiebt,  leugnet  es  die 

Identitfit  ' 

j  - 

Von  ava  bfldet  sich  zunächst  ebie  comparatiTeForm  avara 
(wie  von  apa:  apara  (S.  129)),  eigentlich  wolilnur  der  wnierwt§ 
Seiende,  dann  speciaUsirt  der  weiter  nach  hhUen,  zurück  (vgL  at) 
wegseiende:  der Hmtere,  Letzte.  Dabin  zog  schon  Pol/ (E.F.  1.123) 
oypif  'LHmta-theil^  Schwanz  (eig.  letztes,  hinterstes,  ähnKch  wie 
After j  Hintere')',  davon:  ovpaia  =  ovpA;  ovpaSiovy xrf,  Dim.;  ov- 
ipato^j  a,  ovy  am  Schwänze  u.s.w.;  ovoddii^^  eg,  bis  zum  Schwanz 
gehmd  (Tsvovreqj  Galen,)i  tmüovpigf  17,  Pferdeschweifi  o^p/a^op, 
et'Cmit  4^0)  componiit),  das  hinterste  Ende  u.  s.w.  —  (loXovpi^,  -iiy 
6  ne  Heusehreckenart ^  p4tKovpog,  o^  eine  Schlangenart, 

Indem,  wie  so  sehr  oft,  das  anlautende  ft  abf&llt  (v^l.  para 
für  apara  S.  129), wurde  vara  entstanden  sein;  diese, im Sskr. 
jedoch  nicht  existirende,Form  zeigt  sich  im  griech.  opo^  Covpog^ 
xa  ovpa  ionO)  o,  für  ßöpoq  (das  Aeusserste),  Ende,  Gränze  {Pott^  E. 
F.  11,123);  f&  das  anlautende Digamma  entscheidet  aopi^rro^  für 
aßSpurro^i  davon:  Sputöq,  »f,oV,  begränzetuti  optoqjOVf  zur  Grame 
gehörend'^  opiov,  tö,  (Bronze;  SM&j  begrdnzen\  Spurnöq,  S,  das  Bf- 
^ränze9i\  opcapx,TJ,  G ranze  y  Ofurxri^^  S,  derBegränzende;  SpiöTi- 
xJ$,  if,  6vj  zum  Begränzen  geschickt  ^  a\»jopiaj  17,  die  Z/usanuneu^ 
gränzung^  döpurroq^  ov^  unbestimmt;  dopttfri&y  dopurtalt^y  tmbe- 
stimmt  sein;  aopurrtxo^,  n^dv^  unbestimtnl;  dopurtUx^  17,  Unbesiimmt' 
heil;  dopurTtidrig^  e$,  von  unbestimmter  Art;  Mpung,  i^  DeßmUan 
(spät);  SlöHovpoi,  Tff,  Wurfziel;  S^pio (Jfiovpeo),  zusammemgran" 
zeni  S^pTionq  (J^p9^^),  ^^  Nachbarschaft.  — 

Zu  dieser  Comparativform  von  ava:  avara  ziehe  lA  nun 
femer  yriech,  iptairepSc^^  ä^  6v^  Unk^.  und  zwar  ans  folgenden 
Gründen.  ImSskr.heisstüM:«  unter  andern  apashth'u,  ausser- 
dem heisst  dieses  Wort  entgegengesetzt;  ebenso  heisst  apa- 
shth'ura;  vergleicht  man  letzteres  n^t  nishth'ura  fest,  so  ist  es 
keinem  Zweifei  unterworfen,  dass  apashth'u  und  apashth'nra 
von  apa-f  sthä  kommen,  also  eigentlich  bloss  abstehend  bedeu- 
ten. Nun  ist  die  Aehnlichkeit,  ja  Gleichheit  der  Bedeutung  von 
apa  und  ava  im  Allgemeinen  so  entschieden,  dass  esH^einera 
Zweifel  unterworfen  ist,  dass  Bildungen  von  ava-(-stha  diesel- 
be Bedeutung,  wie  die  von  apa-|-sthä  haben  konnten!);  also 

1)  Ich  Ttrinvtlie  cUer'  trols  der  LSnge  det  A,  datt  takr.  rimm  IsnJLr, 
ftr  aYama  ateht  nad  ekesfaUa  i«  ava  gehArt,  iiw  abcv  der  Sa^cr- 
lati?  UU  Aach  dia  lUbriM  BedeoMtfen  ?ob  vlaia  crUirai  nA  ««a 
ava.  An  diese  Farm  iflilieast  tich  das  akd.  winistar  {Oraff,  Abd. 
Sprach.!,  859).  Ooek  glaube  ich/'dasa  nebca  TAma  auch  rAwa 
tara,  Ufiks,  im  Sakr.  ersehekit,  enmiere  mick  aber  ia 


FA.  277 

avaslitli'ii,  avashtli'ara  ebenfalls  Uhk9  helssen  konnte.  Nun 
sieben  die  Begriffe  reehU  und  Unks  in  einem  dualifitischen  Ver- 
hühnisa»  und  znr  Bezeichnung  desselben  diente  wohl  anch  bei 
imks  (wie  bei  dex-ter  S.240)  dasComparativsoffix;  so  möchte 
sidh  denn  «ach  ans  avara  und  st  ha  eine  Form  ayar£  (imLoc 
9Mfder  iiM»f»)-f  stha  {ßtehend)  durch  Aneinandemlcken  gebil« 
det  haben.  Dieser  entspräche  griech.  i^a^w^  oder,  mit  alter  Con- 
traction  der  Endung:  a/api  und  mit  Verlust  des  /  und  eines  der 
da&selbe  umgebenden  a:  a^-fcrra.  Nicht  unmöglich  wäre  je» 
doch  eine  8(£on  alte  Bildung  avari-f  stha,  wie  sskr«  upari-f- 
shth'a»  An  diese  Form  &fupva^  oder  mit  o  itlr  schliessendes  a, 
^hloss  sich,  um  das  im  Sprachsinn  fortlebende  dualistische 
\  ertiältmss,  dessen  schon  vorangegangene  Bezeichnung  in  &^ 
far  arapcH  vergessen  werden  musste^von  neuem  aufleben  zu  las- 
sen, die  Comparaäyendung  xt^.  Diesemnach  stände  ^No-repoiilr 
«bopuTToxepo;  allein  bemerkenswerüi  ist  noch,  dass  im  Sskr. 
neben  avama  arama  in  derselben  Bedeutung  erscheint,  fer- 
ner arvaJL'^  arväk'in  aneben  aväk',  av&k'ina;  sollte  uns  dies 
bewegen  9  a^  in  i^örepo  zu  diesemi  ara  zu  ziehn  und  nicht  zu 
avara?  oder  wäre  gar  das  sskr.  ara  nur  eine  Contraction  aus 
avara  mit,  wie  so  olt  im  Sskr.,  verlornem  va  (S.17  vgle^ceo),  so 
dass  arama,  arväk'  auf  eine  unregelmässige  Weise  aus  der 
Comparativ-  statt  der  Positiv-Form  gebildet  wären?  Dafiir  sprä- 
che der  Umstand,  dass  von  diesem  ara  sich  in  keiner  der  ver- 
wandten Sprachen  eine  Spur  findet  Dagegen  wiederum  die  er- 
wähnte Unregelmässigkeit 

Aus  ava  bildet  sich  durch  Anhängung  des  Suffixes  ak'oder 
tiuW  (y^.Boppj  Gr.  s.t.196):  av&k,  avunk'  mit  der  Bedeutung 
tiiederwäris.  Diesem  entspricht  zunächst  griech.  dvTrtq  f&r  cc/ay- 
rT^s,  a^ehfissig^  mit  Zusammeuziehung  von  a/a  hi  a  und  t,  wie 
gewohnlich,  fiir  sskr.  k*",  und  neuer  Endung.  DieseBildung  er- 
seheint nur  in  Zusammensetzungen:  ({rai^T??^, e^  eigentlich  n»/- 
9orl8'{' niederwärts,  abschüssig y  steil  \  ävavra,  steil  i  htavxTtq,  e^^ 
*/a/;  jea-ravT)j$, «ff,  abschüssig'^  xaTavro,  bergab*,  wvtavxUi,riy  ab' 
9cküssigeLage\  napavrrtg^  e^  seitab;  wapavra;  npoqivrrj^eq'y  7Kpo<;'' 
arrio^^oLyOv,  steil  hinan. —  Ob  i^dvTTiq,  eff,hiener gehört,  ist  un- 
gewiss. Die  Bedeutung  gesund  u.  s.w.  passt  nicht  ganz  gut  hieher. 

Wegen  der  Identität  in  der  Bedeutung  mit  av(S.  275)  ziehe 
ich  zu  der  Form  avi«k  mit  der  Bedeutong  %wwk:  &^,  ohne  je- 
doch über  das  angetretene  ^  hinlängliche  Auskunft  geben  zu 
können.  Sollte  hier,  wie  sehr  häu%,  sskr.  k'  nicht  durch  t, 
wie  in  dvrv99  sondern  durch  ^  vertreten  sein  (vg^.  ^anlvn^  und 
pak'  =  ^resr  u.  aa.),  so'  dass  av Ak  zu  äßan  =:  okx  geworden  und 
dami  g  angetreten  wäre,  wie  nicht  selten  bei  Adverbialbildungen 
(vgl  PoU,  E.  F.  il,12),  oder  wäre  &y^  aus  av4k'+k'a  entstan- 
den und  stände  ftir  a^a?  Mir  ist  letzteres  am  wahrscheinlich« 
6ten  (w^  weiterhm  (S.  383)  ^o  =z  nk'k'a).  Pott  stellt  S^  mit 
i^6  zusammen  (E.  F.  üylaäj  316),  denkt  jedoch  auch  an  ava 
(a.a.O.  630). 

klick  keuMT Sldl«;  mit  lotittrai  wifde  wiaitUr  aack  ite  Benig  «vf 
4te  Farm  ^hmöAsrnwum. 


278  FA. 

Eine  mit  avik  glelehbedentende  Form  ist  aTikln&  Blit 
dieser  stl^Ue  ich  griech.  atmvti  snsammen  in  l^avimiq^  eigent- 
lidi  VM  dem  tA9eh&9mffm,  kMUnfw,  Hals  uherKspf,  imd  so  woU 
die  similichste  Qezeichnimff  nir  pÜhUehj  welches  die  gewöhn» 
Udie  Bedeatong  ist;  anffaUend  ist  die  Verkürzung  des  u  —  i- 
^t^  steht  idso  für  <;e/tt9r4in79  wie  ai^-n^fttrc^^  Daherkommt 

t^aniva  (später)  ss  ilia7Üv9tg  nnd  ifyadvouogj  a»  ov  (ifynuveOoq}^ 
pUifUieh  xLS^w. 

Die  formelle  Identität  des  gleichbedentenden  Xfyxlfvng  mit 
^fmivrts  erkannte  man  schon  lan^.  Pomow  erklärt  auf  die 
AuctoritSt  des  Et.  m.  ifyxnivng  fftr  die  mildere  lonischeForm  tod 
ifyoMpvfjq;  damit  sind  aber  die  Schwierigkeiten,  welche  in  dem 
Ol  für  a  und  dem  ansgestossenen  i  zwiscnen  (p^  liegen,  nicht  ge* 
löst  Diese  Erklärung  beruht  darauf,  dass  man  H^aUfnntq  mit  tpar^ 
eraeheinen,  verband ;  aus  wpctmq^  utuieh/barj  leitete  man  ätpvG^ 
ex  improviso,  unversehens;  davon  ixttfviig^  i^aUpvnqj  plSMichf 
und  nun  musste2$€r9v/)^^,  da  dessen  Identität  mit  äiaUpvnq  zu  sehr 
in  die  Augen  sprang,  eine  dialektische  Form  davon  sein.  Diese 
^;anze  E^mologie  ist  aber  eine  unmögliche;  denn  wo  et  privat 
rniSpracübewusstsein  sich  erhielt  (und  wenn  (e^lotq^n?^  ans  dem 
Begnfi  unversehens  hervorgegangen  war,  so  musste  sich  die 
Erinnerung  erhalten,  dass  der  erste  Theil  ein  a  privat  sei  — 
denn  sie  wurde  durch  den,  an  die  Wzf.  (pav  anklingenden,  zwei- 
ten Theil  <ffv  befestigt  — )  da  ging  es  in  keinen  andern  Laut,  am 
wenigsten  in  at,  über;  an  eine  etymologischeVerbindung  von  i$a- 
^dvnq  mit  <pav  ist  aber  gar  nicht  zu  denken;  denn  wo  zeigt  sich, 
oder  kann  sich  auch  nur  eine  Spur  zeigen,  dass  (pap  su  t»» 
hätte  werden  können? 

Meiner  Ueberzeuffung  nach  entstand  aus  der  griech.  Form 
a^cnava  (=sskr.  aväK-lna)  durch  Verlust  des  i  zwischen  miv 
azoatva;  allein  n  wurde  wegen  des  darauf  folgenden  y,  wel- 
cnes  in  manchen  Sprachen  aspirirende Kraft  hat  (z.B.  imZend), 
in  c^  verwandelt;  so  entstand  afsupva^  indem  femer  /,  wie  oft, 
in  i  übertrat  (vgl.  oÜnni<;  bei  eVo^),  entstand  akdann  nach  Aus- 
stosstmg  des  zweiten  a  aus  dßatpvai  al<f>va.  Davon  erscheint 
nun  zunächst  Gen.  atfpvnqy  plötiUcJi^  eig.  kopflmgs;  ätcpvia^,  glbd.; 
aUpMioq^  a,  ov  (durch  SuBl  'm  =  sskr.  tja),  plötzlich;  femer, 
wie  ocTTivi?,  mit  e$  verbunden:  i^cdcfvTjq  s=  äUpvriq  und  i^arupndiog 

Wenn,  wie  in  oin<vn^  &pa  in  d  zusammengezogen  ward, 
nicht  in  m,  sonst  aber  dieselben  Veränderungen  wie  in  der  Bil- 
dung von  aUpva  vorkamen,  so  entstand  die  Form  dtpva;  daher 
man  auch  A^vfo,  wpv&^j  plöt%lichj  Ahhdiye  stalttoupvfar  (=  sskr. 
av  &k'ln&t),  hieher  ziehn  kann.  Formell  könnten  diese  jedoch 
auch  zu  d+^acp  gezogen  werden;  zu  ihnen  gehört  das  hesgehi- 
sehe  dipv6^j  plötzlich.      

Bei  i^endtnuq  sahn  wir  die  Vertretung  von  k'  durch  ir,  bei  ei* 
tpvng  die  von  ava  durch  eA;  so  können  wir  denn  auch  zu  av&k' 
griedu  ahn  stellen  in  al^r-vi;,  oa,  v,  ahsdUässig^  jahlmfs,  steü^ 
hoeh\  was  das  neu  hinzugetretene  Sofifoc  «  hi^riiBk,  so  sahn  wir 


FA.  »9 

Biieh  wn^  s=  avink'  auf  «hnliche  Weise  durch  Snff.  e?  ge- 
mefat;  n  alni  gehOrt  ai)r<{(,  17,  Jy,  koehy  üef;  altniei^,  ttrca,  er; 
oMPÖg^  ii^  Svy  hoeki  ohpvrtog  (fbiy^),  koeh^  (durch  Suff,  no 
=:5ikr.tja);  otliro^,  xo,  die  Höhe. 

^  h  dem  Begriff  a6ir«^/t  lag  der  des  eekneUen  (oiJUpvn) ;  wurde 
iTtk'mit  k'a  ssasammengesetzt:  ayik'(Neutr.Acc.)-f  k'a,  so 
futKpradi  flim  mit  <u  ftfar  ava  griech.  al^a  (vgL  S.  377  und  'v^/o 
S.2S3),  sehnM,  plöMic/i;  so  wenigstens  scheint  mir  al>)/a  am 
l^n  erklfiit  werden  zu  können,  ^n  eine  Verwandtschaft  mit 
0^  denkt  auch  schon  Paseow.')  Davon  al^pd^,  cc,  ov^  echneU. 


Von  ava  bOdet  sich  imSskr.  durch  Suff,  dja  statt  tja  ava- 
jja,  eigentlich  a&«c/ifi«#i^,  dann  iited!rt^.  Dieser  Form  entspricht 
ias  hesifc/nisvhe  äSiog  =  xaTavrrig.  Heeychiua  erwähnt  auch 
"^tov  und  alßov  in  der  Bedeutung  xaxavr^  Möglich,  dass  auch 
diese  Formen  zu  ava  aöwärls,  gehören;  doch  ist  die  Vermitte- 
luüg  sdiwierig.  

Von  dem  unzusammenffesetztenProQominalstaram  va  oder, 
^e  mir  wahrscheinlicher  ist,  von  der  Zusammensetzung  des- 
selben mit  a :  ava,  aber  mit  Verlust  des  anlautenden  a,  leite  ich 
^^kr.va-hisy  ausserhalb.  Es  steht  meiner  Ansicht  nach  für  ava- 
»bis  rvgL  wegen  h  für  bh  sskx.  ma-hjam  tnir,  laf.  mi-hi  f&r 
ma-bhjam  statt  ma-bhi-|-am)  und  ist  der,  wie  uk'k'ais  hoch, 
^i  aa.,  adverbiell  gebrauchte  Instrumentalis  von  ava,  gleich- 
sam: durch  das  Weg^-j  Efäfemtsein  ivon  etwas')  ^  atisser  U.S.W.; 
^och  kann  man  his  auch  für  eine  (durch  s  gebildete)  plurale 
^onn  des  dhi  halten,  weldies  in  sskr.  a-dhi  erscheint  und  in 
dem  griech. Suff.^i  erhalten  ist;  dh  ist  alsdann, wie  oft,  durch  h 
vertreten.  Die  sskr.  Form  ist  am  reinsten  im  slav.  voz  aus  (Do^ 
^ow9kifybisUL.SL  413^  erhalten;  die  Endung  is  ist  abgefallen 
^d  h,  wie  im  Slaviscnen  stets,  durch  z  vertreten;  eine  Form 
^Verlust  des  v  ist  slav.  iz  (aa.  0.412).  Im  Griechischen  ent- 
spriclit  i$,  &;  bestand  bei  der  Sprachtrennung  noch  die  Form 

Avahis,  so  steht  e$  f)ir  ^^tff,  mit  ausgestossenem  i  i/exgi  iße^ 
l^mmengezogen  1$;  bestand  damals  schon  vahis,  so  stände 

I  ^w^;  lüi^ene  Ansicht,  dass  i/e  in  e  zusammengezogen  sei, 
^fticht  lat.  ex,  denn  die  Römer  verfieren  v  zu  Anlang,  so  viel 
u^h  midi  erinnere,  nie  (vgl.  übrigens  PoUj  E.  F.  1, 200.  II,  317, 
welcher  jedoch  vahis  «ds  eine  Znsammensetzung  aus  ava+hft, 
r^bcteii,  betrachtet).    'E4  heisst  demnach:  durch  das  Wegsein 

1  ^  etiPüB,  ausser ^  daher  die  Constmction  mit  Genitiv;  abge- 
Btampfte Form  ist  ^  Poi/(E.F.II,161)wiUinZusammensetzim- 
Sen  mit  Verben  auch  I  als  solche  erkennen,  so  in  fyefpoi,  Ipei^c^ 

■  An  j$,  jx  schliesst  sich  zunächst  bi-x^g  (Suff,  xoq  sss  sskr. 
j^))  vm  aussen'^  daher  ^xro^e,  Atro^evi  ikrods,  aussen]  femer 
^ovi  (fb  iSero^-o-e),  heraas.^^  Femer  ^«0,  aussen  n*s.w.;  frag- 
)'«>  ist  die  Formation;  wenn  2$  =:  (a)vahis,  so  kann  ^co  we- 


280  FA. 

der  auf  dieselbe  Weise,  wie  dCcro»  (von  A^  Air  hwi)^  lloci^  wie 
»OT«>  (von  xoTif),  aus  1$  gebildet  seio.  Wäre  es  vielleicht  ans 
fae-f  Tio  (s=  sskr.  tja),  «MMerlMA,  formirt,  so  dass  bmo  asa  hetrc^ 
ify)  geworden,  und  ifya  dessen  Ablativ  statt  i%av  w&re?  oder 
wfire  es,  mit  nidit  ganse  riditiger  Analogie,  x&xm  und  fihnlicheii 
nachgebildet?  Davon:  ify&Wj  van  amsam  heri  ifyynno^j  n^  w, 
auMndiseh ;  l(6mpo$,  (x,ov,  Comparativ,  ^i/dxaxoqj  i^^  oy,  Si^eri» 

An  14  schliesst  sich  femer  iöx^'^o^^  wie  schon  Af/ftMOMis 
bemerkte;  ^xaxo^  steht  meiner  Ansicht  nach  f&r  2&xto^  dnrch 
Umsetzung  des  l  (s=  x^'^  wie  es  sich  auf  Inschriften  geschrieben 
findet)  in  6x  und  to  ist  das  Suffix,  welches  die  Ordinalzahlen 
bildet  (TjpiTo  u. s. w.) ;  icyajoc^  u,  oy^  der  Aeu99er9k  u. s. w. ;  c- 
trxotnüi^  1}^  rf«r  aif^r« «r«/«  rA€if»  üofUf  u.  s.  w. ;  ^r^äno^j  kr^arröeg^^ 
tÖÖOjCPj  =  ^;i^aT0$;  l(T;(aTiii>Ti7g,  d;  -coti^,  ^,  ofi  ifer  äussermien 
Gränze:  kxrxptirdoi,  löyaxev&y  brxot!Tii&,  der  letUe  eeim, 

Pott  (E.  F.  U,  53, 237)  leitet  von  1%  ab,  indem  er  vemmdiet, 
dass  es  mit  sskr.  anja(iuii/(frer)  zusammengesetzt  sei:  %ivoSy6^ 
Fremdling  \  diesemnach  stände  es  fiir  l^ijo^,  einer,  der  mus  einetn 
andern  (Latide)  isti  mit  Verlust  ie%  anlautenden  e:  Sesjo^;  mit 
spurlosem  Verlust  des  j :  fy^g^  mit  uv  für  evj  (vgL  'kituva  lilr  Xe- 
avj-a  u.  aa.  der  Art):  fylvoq.  Diese  Etymologie  wird  durch  eine 
Menge  Analogieen  in  den  verwandten  Sprachen  geschützt;  aus- 
ser den  von  Poti  angefhhrten  auch  durch  slav.  stranaCi/o^o«?«- 
kify  Inst.  L.  S*159),  welches  von  iz  =  i^  kommt  und' aus  einem 
durch  dasLocalsuffix  (sskr.  trft)  gebildeten  ctr&  (f&r  iz-f^tr ä), 
grade  wie  lat  extr&neus  aus  extr&(ex),  gebildet  ist  —  Von 
^oq :  ^ßvvdfnovf  ^ßvvXKunff  to,  Dim.;  fyviMÖg^  n^ov,  dem  Oaeifrewtnd 
gehärig ,-  ^iviöq,  a,  ovj  gaaiUch ;  ^evJeK,  ecrcra,  ev,  toU  von  Fremden; 
fyvdv,  b,  Fremden%immeri  ^vri^  n^GnatfrewuUn'^  fyvia^  i;.  Gasi^ 
iiehkeit\  tßvtXovy  t6,  Gaetgeechenki  $ew«),  %umGae^reimd  tnacJken^ 
entfremden;  ^Qctgy  rjy  Entfremdung;  4^<s>,  gaetlic/i  aufrtehngeny 
hefremden\  fyvuyy^q^ö^  gastUehe  Bewirthung  ULH.w»i  ^iwr^a^  ^, 
Befremdung -^  Ihuru^nygnettieheAufruihmes  fyytxei&j  gaeiUck  auf- 
nehmen u«s*w.;  ^TÜa^  i,  JMen  emee  Fremden'^  $evevo  =  ^eyt- 
TetHo(zw.).—  npo^ifOjjemandeenpö^ßvog  sein  n.s*w.^  npo^vij- 
tfK,  17,  dae  VermiUdn\  noofyprj^v^q^  o,  -irrpta,  i5,  Vemutiier  (rin); 
npolifVftTut6iy  if ,  ovj  dem  Vermiiiler  eigen  u.s.w. 


Schon  im  Sskr«  wurde  aus  vahis  ein  Adjectiv  vih-ja  ^ 
*^^%>  gebildet,  als  ob  vaha  in  vahis  die  thei.f^sche  Form 
wSre ;  das  a  ist  VriddhL  Dieses  giebt  uns  zunädist  das  Recht, 
aitf  ähnliche  Weise  wie  v&h-ja  durch  Suff,  ja,  als  aus  vaha 
durch  Suffix  po  gebildet  zu  betrachten  griech*  äx'Ph  t^^XPh 
^X~P^(9  P^X'P^^*  Di®  IdentitAt  der  Formen  mit  und  ohne  u 
deutet  auf  anlautendes  /,  welches,  wie  bekannt,  mit  ^  wechselt 
(.vgl  S.  4, 81, 89  und  sonst);  einige  Schwierigkeit  bleibt  jedoch 
in  der  Vermittelung  der  Bedeutungen;  kann  der  Begriff  atw«er- 
halb  in  die  Bezeiclmung  die  an  übergehn?  Ich  glaube  ja;  denn 
von  einer  Seite  angesän  ist  dasjenige,  was  bie  %u  ebvae  geht, 
etwas  aueeer  demselben  gelegenes  und  kann  also  durch  ein,  ei- 
gentlich aueeer  bezeichnendes  Wort  ausgedruckt  werden,  and 


FA.  «81 

dass  diese  Bed.  in  diesen  Wörtern  Iksgt,  beweist  der  Umstand, 
dass  äxf^  am  ätuBenien,  hU  auf»  mu^ersU  heisst ;  /»Xp»  steLt, 
wenn  diese  Etymologie  richtig  ist,  f&r /os^pos  wie /^^(ptff  i&r /o- 
TljfOig  (nach  Analogie  von  opn,  fio/K). 

Wir  haben  oben(SL  279)  bemerkt,  dass  y  ahis  vielleicht  filr 
urspriin^ehes  yadhis  steht;  also  yfthja  dann  anch  f&r  vädh- 
ja;  in  diesem  Fall  Hesse  sich  vielleicht  o^vtloc.  a>  of,  fr^tad. 
mit  vAdh-ja  yermitteln;  es  stände  also  iur  f€^v€io^  Doch  ist 
dieses  Wort  sdur  spät ^ 

Indem  die  Zosammensetzanga/a  von  neuem  mit  demProno- 
minnlstamm  to  snsammengesetzt  wird,  entsteht  die  Form  a/axo, 
iuwelcdier  nnrTO  declinirt  wird,  mit  nnregelmässigemNom.sing. 
To^T»;  imd  mitpluIr.Nom*T(K,T(M,wdcher  wenigstens  y<ni!dergrie« 
diischen  Analogie  abweicht  a/aTo  wnrde  später  inovro  zusam- 
mengezo^n;  cUiss  aber  früher  das/  darin  war,  also  die  Form 
sa,  ya  (nieht  die  Form  u  wie  in  ovrc^,  s.  weiterhin)  znr  Bilduig 
gedient  hatte,  beweist  die  itolische  Form  apoxo  (hADtme^,  Mise, 
crit  ed.KüikL  p.230),  in  welcher  nrsprunglisches  a  auf  äolische 
Weise,  yielleidit  auch  durch  Einwirkung  des/,  in  v  übergegan- 
^Ok  ist  (ygL  S.  265).  Ans  dieser  Form  erklärt  sich  ion.  tiwo  ffir 
e/vTo  mit  im  Ion.  gewöhnlicher  Dehnung  und  als  ob  nicht  a/a. 
sondern  mit  o  für  a  6ßa  zu  Grunde  läge. —  Also  avTo^,  i^  iv,  ei- 
gentlich «Kiefer  (aya,  a/a  S.257)-f  itfeeer  (to),  also  ein  verstärk- 
tes Pronomen  demonstrativum;  dann  mit  abgestumpfter  Bedeu- 
tung er  u«s.w.  (vgl.  Hermann^  Act  Sem.  Lips.  I,  4^.  ad  Viger. 
733).  Davon:  avroae,  dor^m^  avroSc,  avrovj  aufderSteüe:  ov- 
TG&f ,  crvTo^ev,  wm  da ;  fiber  avxi,  airrt^  vgl  S.  274,  275;  avxbta 
iur  avT»  statt  avroi  (alter  Locativ)  und  tta^sz^ct  (von  dem  Pro- 
nominalstamm XO)  hier)  auf  der  SUUe,  sogleich  (anders  erklären 
orr/jta  Bopp^  V.  Gr.  615,  und  Pott,  £:  F.  II,  305;  jener  hält  es 
iur  avTtivtxa  und  Stellte  es  mit  sskr.  ni<;am  Nachi  (m  dereeiben 
yacht)  zusammen;  dieser  hält  xa  für  sskr,  ah  an  Tag\  ich  halte 
meine  Erklärung  flir  einfacher;  nach  dieser  heisst  es  wörtlich: 
m  diesem  Ori  hier,  auf  der  Sielle).  Ferner  uvrirriq,  o,  ehieam,  für 
tick  allein  \  avxaixoM;  für  avraXg  Tavratff*— *  airmg^so^  fiber  des- 
sea  Verhältniss  zu  air&g  sind  die  Acten  noch  nicht  zum  Spruch 
reif  (v^L  Butlm,,  LexiL  I,  34);  (hsavxuK;^  ebenso. 

avTo  wird  nun  wieder  zusammengesetzt  mit  mehreren  Pro- 
nominalstämmen :  1.  i^vrov,  i^wiiq  (ion.  I^cam-ov),  mein  selbst  ^ 
%  ÖiavroVf  dein  selbst i  3«  kawov^  avro^,  seiner  selbst',  davon :  (pi^ 
hiTrla,  liy  Selbstliebe^  if»XavTi(Of  Eigenlid^  haben*,  —  4.  mit  dem 
Pronondnalstamm  to;  im  Neutrum  Tavro  für  to  a'iv6  (att  Tav- 
riv)j  dasselbej  wovon:  Tatrrcm;^,  i?;  dieEinerleiheit;  Tawl4<0f  %u 
einem  tmd  demselben  machen',  Ta^*Ta4a>9  Ttorce^oi,  eins  und  dasselbe 
ihmj  sagen^  sieh  wobei  arnfhattah  n.s.w.;  Tcvraofid^,  6,  das  lange 
Verweilen  bei  etwas.       

Durch  eine  gewöhnliche  Zusammenziehung  wird  im  Sskr. 
aus  va:  u;  dieses  u  dient  dis  Expletiv,  wird  aber  insbesondre 
häufig  mit  dem  Pronominalstamm  ta  verbunden,  so  jedoch, 
dass  dieser  declinurt  und  u  nur  nachgesetzt  wird,  z.  B.  tamu, 


282  FA. 


ta da  u. s*  w.  (yg^  £dmm  ant  Hitopad.  p*6).  Ans  dieser  Verbiii- 
diiüg  erklärt  sich  auch  der  sskr.  Nominativ  msc  von  ta;  er  ist 
nämlicli  eigentlich  nur  s  a,  wie  die  verwandtenSprachen,  griech.  o, 
goth.  sa,  zeigen  nnd  im  Sslur.  die  Verbindung  von  sa+^shas, 
welche  s&ishas  wird.  Die  im  Sskr.  gewöhnliche  Form  sA 
ist  das  nntrennbar  verknüpfte  sa+u  -=  sA.  Ebenso  erkUrt 
sich,  wie  mir  scheint,  die  Nominativform  as4n  in  der  Zusam- 
mensetzung von  ta  mit  a,  in  dem  Pronominalstamm,  welcher 
im  Sskr.  adas  bezeiclmet  wird.  Von  ta  ist  nämlich  der  gB^ 
wöludiche  Nominat  so  (=  sa-|-a)  also  von  ata  eigendich  asd; 
aber  hier  ist  n  von  nenem  nntremüiar  mit  asA  verwachsen  und 
so  asäu  gebildet  Im  Griechischen  erscheint  dieselbe  Zusam- 
mensetzong,  jedoch  mit  einer  kleinen  Veränderung ;  n&ndich 
die  dedinirte  Form  des  Pronominalstamms  to  (ta)  erscheint 
nur  in  den  Nominativen  des  Singulars  und  Plurals;  in  allen  fibri- 
gen  Casus  erscheint  nur  die  thematische  Form,  nämlich  to  in 
den  Msc  und  Meutr.,  t«  im  Femininum.  So  erseheint  also  dieser 
Pronominalstamm,  mitvssu  zusammengesetzt,  in  demNominativ 
Sing,  msc  in  der  Gestalt  6  (=  sskr.  sa)+«  =  o^  im  Femin.  ä 
+v  =  avj  im  Neutrum  t6+v  sr  tov.  In  dem  Plur.  Nom.  msc. 
erscheint  ovj  welches  man  auf  den  ersten  Anblick  wieder  als 
eine  Zusammensetzung  von  o-|-i?  betrachten  möchte,  im  Fem.  ai$, 
welches  man  für  ä-f-t?  halten  möchte,  so  dass  also  auch  imPlur. 
die  Form  des  Nominat.  Sing,  zur  Zusammensetzung  verwendet 
schiene ;  allein  die  Vergleichung  des  Nominat  Neutr.  tcxv,  wel- 
cher augenscheinlieh  aus  xa-f-v  besteht,  macht  es  mir  gewiss, 
dass  auch  in  den  Pluralformen  des  Nom.  Msc.  und  Fem«  der 
wirkliche  Nominativ  Plural,  von  ro^  nämlich  ol,  al,  bei  der  Zu- 
sammeiiziehung  zu  Grunde  liegt,  also  ov  im  Plural  msc.  =  ol-i-v 
und  av  im  Plur.  fem.  =  at-ft)  ist  In  den  übrigen  Casus  wird 
nur  das  Pronominalthema,  zwar  undeclinirt,  aber  nach  dem  Ge- 
schlecht geändert,  mit  v  zusammengesetzt,  also  to  im  Msc  und 
Neutr.,  Tcc  im  Fem.,  so  dass  für  jene  die  Znsammensetzung  mit 
1?  (to+v  =)  TOT,  für  dieses  (xä-fr  =:)  rat?  lautet  An  diese  so 
zusammengesetzten  Fonnen:  Nom.  Sing.  Plur.  Msc.Fem.or,avy 
Nom.  Sing.  Neutr.  rov,  Plur.  xat?,  wird  alsdann,  grade  wie  in  ar- 
xJff  und  mit  denselben  Declinations-Gesetzen,  der  Pronominal- 
stamm TO  noch  einmal  gehängt;  so  entsteht  oth^oq  (=  6-fv-|* 

xog),  avTTi  (=  «+t?+T»?),  Towo  (xo-f-v+TO),  eigentlich  i/^-f^'<^^ 
'^'deri  dieser,  diene,  dieses;  Genitiv  tovtov  (xo+t?+xor),  xarxi;^ 
(xä-f-ü+x^jff),  TovTQv  (xo+tj-l-xot?)  U.S.W.;  Plur.  oixoi  (oi+ü-J- 
xot),  avTcu  [cu'^'V'^'Tcu)f  xai5x«(xa-t-'ü4"'^*)>  tovxwv  (xo-i-t>-j- 
roiv)  U.S.W. 

Daran  lehnt  sich  ooTo<rt,  avxi^i,  xovrl,  dieser  hier  U.8.W. 
Dieses  Ehielt  ich  noch  oben  {S.3),  jedoch  zweifelnd,  £&r  eine 
Spur  des  Pronominalstammes  t.  Bei  dem  Wechsel  von  tovtI, 
xavxi  mit  xovxo-//,  xavxa-^/ist  es  mir  jedoch  jetzt  keinem  Zwei- 
fel mehr  unterworfen,  dass  dieses  4  zu  dem  Pronominalstamm 
ha  (yo)  gehört  und  dem  sskr.  hi  entspricht;  also  ovroorL  f&r 
ovxocni  steht;  in  ovxocr^,  ain-t^t,  xot^x^,  xairn  ist  h  so  wie  io  veo» 
(S.154)  ansgeiallen,  in  xooro/t,  TawoufL  dagegen  durch  y  ver- 


FA.  385 

treten  (wie  auck  in  y^  yrf^  X^)«  -^  ToAr^,  AmBmti  der  Beden- 
tjmßj  aber  moht  dar  Form  nach,  damit  idendscn  ist  dorisdi 
TooTtt,  ein  LocatiT  nentrins  gen.  wie  ^viS,  t£Z,  %€lnf{9B)  (f&r  sslur. 
ta(sm)in);  Totrrvelpa^^  TorromsaWr«,  dloniaj»;  ovrcD^^ovro,  «o«^- 
Boffp  (V.  G.  491)  betraclitet  ovvos  ds  au8  o+av«<»f  n.8«w«  zu- 
sammoigesetEt  Vom  blossen  Standpunkt  der  griechisclien 
Spraefae  ans  möehte  diese  ErUlmng  sogar  anf  den  ersten  An- 
bfick  nditiger  scheinen;  wir  liabai  aber  für  die  nnsrige  die 
Analogie  des  sskr.  sa-f-n. 

Die  ZnsammensetEnnff  von  n  (=Ta)  mit  dem  Pronominal- 
stamm  ta  findet  sich  un  sskr,  nta,  Partikel  des  Zweifels:  ra#; 
der  Frage,  wie\  Disjnnction,  oder\  Verbindunff ,  aU9^  mui  (for- 
mell und  der  Bedentnng  nach  gleich  dem  mi.  unda  (Graf, 
Ahd.  Sprach.  1,961),  welches  ich  von  anti  s  sskr.  ati  trenne.) 
Ans  dieser  Bildnng  geht  hervor  das  sskr.  PrSfix:  nd  (wie  Äe 
indischen  Grammatiker  mit  Recht  dieses  Präfix  schreiben,  da 
godu  At,  ahd.  ftz  entspricht,  welche  beide  sskr.  d  yoranssetaen) 
eigendieh  nt  Ifer  nta  (welches,  so  viel  ich  mich  erinnere,  noch 
in  d^i  Veden  vorkommt) ,  «im»  utiien  h^aufj  eigentlich  nnr  van 
(etwas)  weg  nmeh  oben  (dieselbe  Abkürzung  erscheint  in  der 
mit  Uta  ziemlich  gleichbedeutenden  Partikel  ut) ;  der  Eintritt  des 
d iur  t  findet  seine  Analogie  im  Lat  ab,  sub  (vffl.  S.  251)  ittr 
s^.  apa,  upa.  Von  diesem  Präfix  habe  ich  sc^on  frfiher  an 
einem  andern  Ort  (H.  A.  L.  Z.  1838  Ergzbl.  S.  ^30)  Spuren 
nachgewiesen  in  oöcppaLvo^i  (vgL  S.  120),  opvöata  (=:  sskr.  ud 
-f  rüg'  VgL  opoWc»),  oppcs^to  (sskr.  ud-f  rud);  im  Verlauf  dieses 
Werks  werden  sich  nun  noch  mehr  zeigen,  so  inäi^si^-o^ssskr, 
ut-{-nid,  in  oK6nT(»j  ouopyw^  ithtaXcru;^  ScrTtdücra  (S.  197, 192); 
o6(pv^;  6pe)^iu>;  oTfnipoq  u.  aa.  wo  stets  ut  zuerst  in  6t  überge- 
gangen (vä.  S.120),  und  dann  t  vor  damit  nicht  gut  verträg- 
uchenBucnstaben  venvandelt  oder  ausgefaUen  ist  Anders  er- 
klärt Po//  das  o  in  ouo^w^i  in  oarxc^mq  u.  aa.  (E.  F.  1, 182.  II,  163), 

Von  diesem  ud  wiird  eine  Comparativform  uttara  für 
nd-ftara  der  van  etwas  {weiter  weg  Seiende)  Entfernte  gebfldet. 
Dieser  entspricht  mit  er,  wegen  des  folgenden  t,  f&r  das  erste, 
und  einem  vor  das  v,  gemäss  dem  griechischen  Lautgesetz,  tre- 
tenden Spir.  asp.,  vcrrepo  {Bapp,  V.  6.  328)  m  ioxtpoi^  «9  ov^  der 
tetzierey  tUntere  U.S.W.;  vartpov^  hemaeh',  itfripcOo^y  a,  ov,  der 
naehherige;i6xtpiiAii<rxtpaUö  ZW.),  v&vepeiia,  '^&tt^¥i  später  eem 
IL  s.w.;  v&rifn^ux^  xd,  das  Nachete/tn;  varifnicriq,  17,  dae  Ztw-apäP* 
kommen  u.  s.  w.;  ««rrepirrwrd^  if,  oy,  naehstekend. 

Dazu  bildet  sich  ein  analoger  Superlativ:  vöraroqj  17,  ov, 
der  leiste  (im  Sskr.  uttama,  gom.  Istuma  J.  Grimm ,  D.  C!r.  II, 
192).  vöraxav^  %uUM;  «rrflCiiog,  17,  ov,  eig.  dem  tet%ten  eigen, 
khier}  ithxmov^  %nlet%t»  — 

Indem  rieh  an  ud  das  indefinite  k'a  hängt,  entsteht  die 
sskr. Form  uk'k'a,  mit  dem, sich  an  ud  in  der  specialisirten Be- 
deutung utr/vd^/l»,  lehnendenBegriff:  AocA;  dieserrorm  entspricht 
piedLHfo  (riß.  Pott,  ^.¥.1^93).  Daron:i^,ha€h\vt^^tP^ 
MHUeri  in^dik^  kochi  v^wn^  in  die  Hokei  ^  f&r  ^o^  kocki 


284  FA. 

ii,  das  Erhöhen;  «itofio,  to,  das  ßrhShie;  vi^lo^,  i?,  ovi  v^Sj 
ctro-a^ey,  hoch;  i^XAriH;,  n^  BUu\  tr^iq  (tfet.)  sss  vi^Xd^; 
Urov^^t;^  ^,  ton  fßeieher  HBha.  — 

Wie  wir  oben  (&  196)  «pa  mit  dem  Proaomiuktamm  ft 
veTbanden,  so  betrachten  wir  das  n  in  npa  als  identiadi  mit 
dem  zu  u  zusammengezognen  va.  Das  scUüessende  pa  iden- 
tificirten  wir  schon  oben  mit  dem  pa  in  apa.  Es  bezeichnet, 
wie  ud  «m  9on  ernten  nach  oben,  allein  nicht,  wie  jenes,  in  der 
Uewegnng,  sondern  in  Rnlie,  tmier,  bei  Godiisch  entmicht:  iap 
(J.Gnmm,  11,785. 111,253;  ahd.  Af,  Graf,  Ahd.  Sprach«  1,169), 
als  ob  das  Präfix  im  Sskr.  ab  lautete  (yd.  ä.  383),  wie  denn 
auch  lat  siib  auf  b  scMiesst  Im  Crriecluschen  entspricht  vk6, 
dessen  Spir.  asper  wir,  wie  in  vanpoq^  dem  anlautenden  o  zu- 
schreiben liOnnen.  ÄUein  im  Lat  entspricht,  wie  schon  be«* 
merkte  sab  mit  anlautendem  s,  welches  bekanntlich  im  Grie- 
chischen durch  Spir.  asp.  reprftsoitirt  wird.  Ebenso  ersdiemt 
imPersischen,  neben  dem  Iiieher  gehörigen  y^il  auch  j^/  (  Wdk. 
Gramm,  pers.  82),  so  dass  man  auf  die  Ansicht  kommen  nkuss, 
dass.  mit  upa  gleichbedeutend,  sich  eine  Form  gebildet Joabe, 
welche  vorn  durch  eine  Zusammensetzung,  et^va  mit  demPrflfix 
sa,  gemehrt  war,  also  sa+upa  =  supa  hiess,und  dass  diesem 
lat  sub  und  die  im  pers.  ^^  zu  Grunde  liegende  Form  ent- 
q»reche.  Ob  man  nun  das  griech.  vno  an  diese  Form  supa 
knüpfen  soU,  oder  an  upa,  lässt  dch  nicht  entsdieiden.  ino 
dr&ckt  die  BidiC  aus,  welche  nach  einer  Bewegung  von  unten 
nach  oben (ud)  eingetreten  ist,  und  insofern  tffilfru.s.w. —  (vgL 
Po^,  £.  F.  II,  177.  242) ;  iiral  =  vn6 ;  vTfouS^a  (durch  Sufil  ^a), 
dnmier  9009  ( vgL  Lehr'e  Aristarch.  123).  — 

Durch  Suff.  Tio  =  sslu*.  tja  bildet  sich  vsr-Tto  für  ino-no 
in  vTTTio^,  a,  ovj  (rofi  unien  nach  oben  eeiead)  mit  der  speciellea 
Bezeichnung  rüekwärie  geiehni\  i^^mar}?^,  17,  die  Lage  emee  ruck" 
wärie  gelehnien  Körpers  i  wtndo;  inTtd^etj  sich  zwüekbeuffen; 
iffv/oKTK,  97;  vTTrioafMJg,  o,  das  Zurückbesigen^  vTtxlcuyyM^  to,  das 
Zuruekgebeugie;  varTtiJ«),  zurückbeugen. 

Mit  dem  comparativen  Element  r  bildet  sich  aus  upa  sskr. 
npari  über  (vgL  Glossar,  zu  Lassen,  Anthol.  sscr.  s.  v.);  ihm 
entspricht  goth.  ufar  (^/.  Grimm,  D.  Gr.  II,  772).  Auch  im  Grie- 
chischen ist  das  sciüiessende  i  verloren:  t^irep^  da  im  Lateini- 
schen super  als  entsprechendes  Wort  ersdieint,  so  entstehn 
über  den  im  Griechischen  anlautenden  Spir.  asp.  dieselben  Be- 
denken wie  bei  vno.  Die  Bedeutung  ist  wie  im  Sskr.  über  u.s. 
W.;  inephßy  vwepSev,  van  oben;  vnipTBpos  (vneprepeÖTepo^y  iftep^t-  \ 
poTcpo^;),  vnifyvaToq  (vxep&raTOq);  vjkefnepiay  darüber  mw;  «^<p- 
xepia^  n  (vsrcj^p,  o;  vfrsprnpiovj  to  zw«),  das  obere  Ende  U.S.W. 

inipuj  Vf  das  oberste  Tau  mii  den  SegeUiangen.  GehOrt  hie- 
her  intpoq^  o,  (später  «irepw,.To),/te  Mörserkepdsi  und  vnef(h 
Ttt,  eins  Raupenarif 


FL  28S 

Ebk  Snpeijflliv  mm  ino  as  npa  ist  iitavo^  mit  To^alsSnper- 
lativseidieii,  wie  in  den  Ordinalzahlen;  oder  wftre««aTO(  wie 

ff'pc^o^(S.137),  aus  wStöcto^  ssusammeii^ezogen?  üworo^,  17,01^, 
«/«r  Höchste^  Consta^  inarutog^  if,  oV;  v^c^to^^  ?;,  or,  sum  Om«tr| 
fehärig ;  «^aTero,  Consta  wein ;  vjraTda ,  ^^  Consufai. 

Her  Pfonominalstanim  va  wurde  endlcih  schon  bemerkt  in 
ol/e0$,  oIiK  n.8.w*  (SL3«9);  Tielleidit  bildet  er  auch  einen  Theil 
de»  Proin.  reflex.  im  Sskr.  sva  (vgL  ^jx). 

V^^    Im  Sskr.  wird  eine  Wurzel  mit  der  Form  v6  und 
der  Bedeutung  weben,  f$mhm  u*s.w.  erwähnt  (Poti,  £•  F.  1,22^ 
wo  man  zu  den,  ans  den  verwandten  Sprachen  entsprechenden 
Formen  zunächst  noch  slav«  vijo,  weben,  füge  (Dobrowakjß,  I.L. 
SL  272)).  Belegt  ist  die  indische  Wurzel  als  Verbum  noch  nicht, 
und  andi  von  Nominibus  knfipß  sich  ausser  dem  Part  uta  mit 
Bestinuntheitnur  ykni^  äne  Weken,  daran;  durch  letzteres  sollte 
maa  fast  auf  die  Ansidit  kommMi,  dass  Uoss  vi  als  We£  an- 
znnelunen  sei,  allein  die  schon  von  PoU,  (a.  a.  O«)  aus  den  ver* 
wandten  Sprachen  verglichenen  Formen,  so  wie  die  so  eben 
aus  dem  Slav.  hinzugef&gte,  in  denen  allsammt  fast  durch- 
gehends  der  Vokal  i  hervortritt,  fenier  die  im  Verfolg  dieser 
Behandlung  zu  erwähnenden  Wzformen,  in  denen  sieh  ebenfalls 
das  i  vielfach  herausstellen  wird,  raadien  es  überaus  walu'- 
scheinUch,  dass  die  indischen  Grammatiker  die  Form  v£  nicht 
umsonst  aufstellten;  genauere  Kenntniss  des  Sskrits,  insbe- 
sondre der  Veden,  wird  uns,  wie  so  manche  andre,  auch  diese 
Wzf.  belegen,  und  bei  Laeem  (^thoL  Sscr.  Gloss.  s.  v.  v<) 
finde  ich  anch  schon  eine  Verweisung  ^ixdRoeen,  Rig-Ved.  An- 
not  p.XXVI,  welche  mir  aber,  so  wie  überhaupt  dem  Publikum 
bis  ietzt  unzugänglich  sind.    Sskritisches  £  ist  nun  bekanntlich 
im  Allgemeinen  Guna  von  i,  und  so  wagte  ich  denn  als  eigentliche 
U'zform  /i  anfzusteUen  i).  Von  dieser  Form  vi,  durch  Guna  v£, 
kommt  vän  i  durch  Vriddhimng  des  i  zu  äi  und  dessen  AiiflO- 
smig  in  Aj,  mit  Verlust  des  j  vor  n.    Ganz  auf  ähnliche  Weise 
Iionnte  aus  ffriech./aj  von  /»:  frptov,  to,  Anf%ugaufdem  Wehet' 
httwm,  entstehn,  welches  scnon Pott  (£•  F.  1, 230)  zu  sskr.  v£  zog. 
Es  ist  durch  SuiBx  to  aus  einem  verlornen  pt^po  gebildet,  wel- 
ches im  Sskr.  vd-tra  lauten  mfisste,und  hiess  also  eigentlich /if- 
Tpioy;  dahin  zieht  man  Ifrn^pmoq^  ov  (dichiffewebl?)  dichi,  zahlreich 
(vj[I.  jedoch  knjTavo^)* 

Hieher  gehört  femer  das  homerische  lavog,  i{,  ovj  welches 
durchgängig  Spuren  des  anlautenden  /  erhalten  hat     Es  ist 

1)  DcBDoek  ift  et  aelbr  gat  nSglidi,  A»m  diese  For«  auf  I  Bvr  wegea 
I  der  Goi^agittoB :  ▼  a j  -  A  m  i  auffpettellt  ift ,  dicM  aber  sick  wiaieiisehafl- 

liclie^  aoa  V^ta4-ja,  Zeichen  der  4teBCoBJ.  Gl.,  erklirl.  (Da  die  in- 
diacbcB  Graaiaiatilier  heiae  Wanehi  auf  X  aacriiaaateB,  ••  noeetea  sie 
9Mkm  Farmen  Wunela  auf  i  oder  %  gebea).  Dafir  spricht  der  so 
hlnifc  Eintritt  Toa  Vokalen,  w dcke  iskr.  X  db  Wnrzelfolial  indiciren 
(rgl.  wetterkin  o3(jin^  Ivrv,  sskr.  vap  v.  aa.)  la  den  weiteren  Bildna- 
frea  tritt  nun  swar  in  der  Tkat  i  kervor  (rgL  itia  aad  die  dakei  and 
daaack  erwähnten);  diese  konnten  sick  aber  ans  Ta-i-j  kerrorgekildet 
kabca    Dock  kiernber  llsst  sick  aock  nickt  cntMkdden. 


286       '  in. 

I 
das  Partfc.  MeS.  (pastttviscli  gebraudit)  ihÜ  M'  «Iten  Eadvngl 
üpö  s=  sskr.  Ana  und  etitspricRt  genau  dem  sskr.  vaj-iLna^  ^e- 
webi^  steht  also  ^  pwvo.  Die  organische  Lfinge  des  a  hat  sichj 
imAdjectiv  fast  dnrdigehends  erhalten;  doch  ist  aach  et,  bis-| 
weilen  kurz  eebrancht,  wie  auch  in  der  gewöhnlichen  Endung  i 
des  Partie.  Med.  \uvo  =  askr.  mana  eine  Verkürzung  des  sskr. 
ft  eingetreten  ist;  in  der  Form  üaviv  (Hom.  D.  XVI,  9)  ist  das 

t welches  sonst  ausgefallen  ist,  eriialten.  Es  heissl  also  ^emeht^ 
v6v,  x6,  daß  Gewebte,  Gewand.  Pai(E.t.  i,  960)  Bieht  es  za 
sskr.  vas  oder  vi  £,  bedecken j  bekleiden,  von  welchen  vas  we- 
gen üav6<;  formen  nicht  so  gut  zn  vereinen  ist;  vj£  wfirde  for- 
mell passen;  weniger  aber  die  Bedentnng. —  Davon  oUave^  ov, 
Itlr  ofiavogy  mit  i  rar  /  (wie  in  oUti?^)  tnii  einem  Eieide. 

Gehört  nach  der  Analogie  von  17  in  v^punß  mA  v  In  i^Xa* 
9io{ti7,  v,  Spindel  hieher?  was  ist  aber  alsdann  Xanofni?  €>der 
wilre  es  ans  einem  17X0  =  uaXXd,  Wolle  (vgl.  [mOÜIo,  weldies^ 
wie  sich  dort  ergeben  wird,  flkr  ysaXXo  ^vjirl.  vellns)  steht),  gebil- 
det, nnd  narri  etwa  zn  l^av^  irif^x»  <S.  180)  zu  aiehn?  od^r  end- 
lich, dürfte  man  es  mit  der  sskr. Wzf.  hürk'  aus  hvH  knämenem, 
dbrekn,  %iehn  (vgl.  torqueo  mit  dem  dazu  gekörigen  ^^vpoearro^) 
verbinden,  so  oass  es  eine  Nebeilform  von  i'Xxo  ( wdches  mani 
Tgl.)  wäre?  In  allen  diesen  Ffillen  wfirde  es  mit  /  aidaaten«  ^- 1 
Dazu  gehört  ^Wta  (für  /17X.) ,  t«,  diw  Wolle  auf  der  Spmd^i 
rthxanaxiiXif^^  e$,  van  der  GeelaU  der  Spindel;  iqkoataT^v$q^  ol  ^  eme  I 
Arl  groseer  Meerfische. --^ 

Sttidas  und  Eualalh.  (vgL  SlephJ)  eeben  ein  mmvm  not  der  1 
Bedeutung  weben,  welches,  wenn  es  sicher  ist,  ebenfalls  hieher 

Ehört  Im  SsiLr.heisst  derinfinitiv von  v£:  v&tum;  nach  dieser 
lalogie  konnte  einNomen  agentis  v  Atu  heissen,  weldiemgriech. 
f(aw  entsprechen  würde ;  nehmen  wir  das  anlautende  d  =  gl,  : 
cra,  zusanunen  (wie  in  ayeLpa  u.  aa.  s.  ca  Pronom.),  so  vrfire  | 
acrtevio  ein  Denominativ  daraus  mit  der  eigentlichen  Bedeutang  I 
%u8ammen  weben.  Diese  Ableitung  findet  eine  Stutze  in  dem  I 
gleich  zu  erwähnenden  sichereren  Tliema. 

Im  Ahd.  haben  wir  eine  durch  t  weiter  formirte  Wzf.  ^vat  i 
(6rrflj^Alid.Sprseli.  1,738),  wovon  wki^Keid,  und  gaw&ti,  Ge^ 
iram/ (a.a.O.  740  ff.).  Wie  sich  nun  lat  vent-us,  deutsch  WUnd, 
zu  sskr.  v&ta  (S.266)  verhielt,  so  verhält  sich  zu  diesem  \rat 
griech.  ßevr  in  ivxv  eigentlich  ftvrv^  Tliema'(wie  tvrvv&  zeigt) 
von  ivTta  (eig.  ßivxea)^  ra,  eigentlich  Gewand^  dann  Rüaitoi^^ 
Geschirr  u.s.w.  Davon  hrvvvDj  rüsien;  x^'^^^^^^S  (zw.),  x°^ 
xevn^g^iqj  mit  ehmer  Rüstung.  Buttmann  (Lexil.  1,291)  scnon 
dachte  an  das  ähnlich  bedeutende  eVwfu  (y^/a^),  mit  welchem 
jedoch  eine  Verbindung  formelle  Schwierigkeiten  hat 

Als  eine  Ausbildung  durch  T-Laut  (als  solche  erscheinen 
schon  im  Sskr.,  iedoch  unbelegt,  vat'  knüpfen,  kleiden,  vad"  kiei^ 
den)f  betrachte  ich  femer  o^  mvfc^m  6^6vv  (ßo^Avfi)^  17,  fein^ 
weisse  Leinewand,  eigentlich  gewebtes.  Davon:  ohonov^  iS^iveiov^ 
Tci,  Dim. ;  ä^ovivoqj  17,  op^  von  Leinwand. 

Durch  P-Laut  schliesst  sich  die  sskr.  Wz£  vap  bk  den  Be-  ^ 


JFX  887 

denleiigeii  wehm,  $Mm  ils.w.  an  ▼<;  sie  Urt  in  diesen  zwar  im 
Sskr.  selbst  noch  nicht  belegt,  wohl  aber  durch  die  in  den  Ter- 
wjuidten  Sprachen  entsprechenden  Formen,  z.B.  ahd.  weban 
</'<»l/^£.F.  1,259.  Gr«J,Ahd.Spr5ch.  1,613,644)  ImGriech.  enN 
spridit  zunächst  pmm  oniaqj  axog^  to,  die  Sekusierahie  (vgl. 
snbula  yon  suo);  oirer^,  o  (zw*)»  gibd.;  o^nfrioy;  d^nfrctoir; 
asnrreidfoy,  to,  Dim. ;  äolisch  mit «  fiLr  o:  miag.  —  Mit  Dehnunf; 
des  bei  o  zu  Grunde  liegenden  a,  woraus  n  hervorgeht,  entsteht 
joyw  in  ri'xnxi^  (fllr  /i?wirn}ff),.o,  Fiieker  (vgl.  sutor);  ^wifrpwf, 
1^9  Jfiickerin'y  itJni^puiVi  liTtttnifHOV,  Tct,  Nmäet\  ^iforoado»^  fiickeu 
iLoäeek^  Phiyn.  91). 

Fon  fai  ^ixXffv.  x^.  —  ioTtkog  macht  es   sehr  wahr- 
scheinlich, dass  in  mXo  der  anlautende  Spir.  asp.  ein  ursprüng- 
liches /  vertritt,  und  diese  Vermuthung  wird  zu  ziemlicher  Si- 
cherheit durch  das  im Goth. entsprechende  v£p-n,  ahd.  w&fan 
{Chrafj  Ahd.  Sprsch.  1,785).  Die  Bedeutung  von  /cnrXov,  onXov 
ist  Ge%eu§^  msbesondre  RüaHevg,  Kriegägerälh,  aber  auch  an- 
deres Geräih.   Sollte  man  vermuthen  dfiifen,  dass  es  ebenfalls 
von  vap  weben  komme  und  seine  eigentlidie Bedeutung:  Oewantf^ 
xn^he^onAre  Kriegegewand^  wie  das  im  Deutschen  entsprechende 
zeigt,  sei?  dann  ward  es  Kriegeruetfwg^  und,  wie  lat  a  r m  a,  f&r  eine 
MengeArten  vonGe%eug  gebraucht.  Für  dieseVermuthung  spricht 
das  eben  behandelte  ^W-sa,  welchem  im  Deutschen  Crnp^ni/  ent- 
sprach, während  es  im  Griech.  auch  alle  Bedeutungen  von  okXop 
hat  Eine  wahrscheinlichere  Etymologie  kenne  ich  bis  jetzt  nicht, 
und  setze  es  dessweffen  auch  ohne  Anstand  hieher. —  Xon&nXov 
kommt:  ÖTckapiav^  to,  Dim.;  osrXifei^,  eMa,  ev,  gerüstet]  orrXtTi^c, 
o,  -iri^,  17,  eehwer  hewaf net  tls.w.i  inXixwoqjii,  6v,  zum  Schwer'» 
hewafneien  gehörig)  onXixivaj  HopÜteein;  mtJUxda^  ^,  der  Dienst 
des  Uophten,  —  onXofuu^  sich  {ein  Mahl)  zubereiten  (poSt.  vgK 
ivTvv»);  o9vX/^«i>,  onXio  (poSt),  zurOsten  U.S.W.;  o7tkiau;y^i  onXt" 
(Tuo^o,  ZurOstung  U.S.W.;  onkurriiq^Oj  der  ZurOstende, —  iuyn'ko^y 
avtmXo^jOVj  Wi^entos;  ivonkioq^  ov^  unter  Wüfen;  virnKla^rty 
gute  Bewafnung.  —        

Hierzu  ^hört  femer  v^p  mit  üebergang  des  anlautenden 
va  in  r  (v^.  invog  und  aa.)  und  Vorsatz  des  dem  v  eignen  Spir* 
itsp.  Das  (p  für  sskr.  p  betreffend ,  kamen  uns  sdion  viele 
Beispiele  der  Art  vor.  iMe  Wzf.  vf  erscheint  in  v<palva>^  tre* 
^(^;  die  unzusammeneezogne  Form  ßatp  =  vap  hat  sich  in  der 
buchst  beachtenswertAenI<orm  wp-n^p-acr^uu  erhaben  (Üw/Knuiftfiy 
Or.  CT.  Gr.  8. 85.  Anm.  3  *),  welches  Pott  (E.  F.  H,  279,  280), 
I  durch  Vergfeichung  des  sskr.  Pf.  u-vftp-a  von  vap,  mit  Hin- 
I  zutritt  des  Gesetzes  der  attischen  Reduplication ,  erklärt;  1^- 
r^p^uruai  steht  eigentlich  f&r  v^p-ptcb-atriLau — itpdfo  ,*  vcöoco ;  vfpdia ; 
v(pavao  =  vfpaiv&i  ^^9  Vj  das  IVeben;  itpdiiovj  to,  Dim.;  v^pog^ 
TO,  das  Gewebte i  v^avroqj  if ,  oV,  gewebt;  v<pavrtM6qj  if,  dv^  zum 
Weber  XL.  S»w*  gehärig*^  wpdvxTiq^  ä;  vfpdvTpta^  vfpaÖTpig,  1},  We" 
her  («m);  i<f>ounq%  wpavöiq]  vtpaöla^  17,  das  Weben;  v<j^aafia,  to, 
das  Gewebe;  wpa  =s  wpaö^  (Suid,)\  xxpdq^  17,  eine  Art  Fiecht^ 
i^erlk  (PoKl);  ecpap^roix^if^,  ^,  von  Spinnen  gewebt ^  ndpvfpo^,  d. 


888  FI, 

efnoHgmaterVontot$.—<l>^f,x6,  dermfdMBiamm  müssende 


MsteL  — 


Die  bei  P«Ä  (E.F.  1,230)  angefehrten Beispiele:  lat viere, 
▼Imen,  lett.  wt-t  (leiadm),  litt,  wyti  i*Mckem,  abwinde»,  dre- 
hen), wynoti  (wieMn),  wTRtiti  {windetn),  poln.  wie  (»Mrfm, 
wickeln)^  slav.  c-witi  (convolvere),  goth-vindan  (involvere) 
nnd  vithan  (ligare),  lat  vitta  Bind*,  ahd.  wickeln,  zeigen, 
dass  sich  ans  demBegriflf  dea  WAeni,  Zii«»w««iiw!*«w  der  nah- 
verwandte  <fe»  Drehen»,  Winden»,  Wiekebu  büdete.  Zu  diesen 
Beispielen  fiige  ich  zonächst  noch  lat  vinc-io  Mir  vic  (=  nhd 
wickeln)  mit  eingeschobenem  n.  An  diesen  Begriff  des  WöMfaw 
knüpfen  sich  mehrere  Pflanzennamen  und  zwar  zonächst  das 
sskr.  vfitasa,  wie  schon  die  indischen  Grammatiker  ableiteten, 
eineRohrnrt,  vÄtas-vat  reich  an  Bohren  (ZH>^en,  Windmi^en); 
an  diese  Form  lehnt  sich  das  ahd.:  wlda  sammt  dem  lateini- 
schen vitex,  dem  griech  /m«  and  den  hiermit  vewandten 
Formen  in  den  übrigen  verwandten  Sprachen  (/»»tf,  Ji.*.  1,130). 
Den  Namen  hat  dieser  Baum  von  seiner  sehr  gewundenen,  ge- 
krümnUen  Gestalt.  Wenn  wir  das  erwfihnte  vStasa,  trofat  der 
kleinen  Verschiedenheit  der  Bedeutung  als  identisdi  beiradrtea 
dürfen,  so  wäre  das  in  den  verwandten  Sprachen  voikom- 
mende  i=sskr. «,  wie  denn  nicht  selten  in  diesen  Dehnung  d<s 
Gnmdvokals  eintritt,  wo  ihn  das  Sskr.  graihl.  In  diätem  FaB 
steht  Ma  für  emöa  =  vÄtasa  Also:  iTia,  n,  0*«*«  sehoa 
nach  Heepeh  bei  Thiereeh,  Gr.  Gr.  S.227),  Wade-,  Itww,  o,  «i 
mitWeiden  hewaeheener  Ort-,  l-rilw;, >i,  w,  tvnWeiden ^vuuM.— 

Als  Nebenform  von  jwTÄ»  erscheint  mit  derselben  Bedeutnng 
olff-og  U.S.W.,  von  welchem  schon  Pett  (a.a.O.  120)  bemerkt, 
dass  man  es  von  Iria  nicht  trennen  darf,  in  diesem  ist  die  Gn- 
nimnff,  wie  im  sskr.  vdtasa,  erhalten  und  «,  wie  gewöhnlich, 
durch  o*  wiedergegeben}  t  ist,  wie  oft,  in  tf  übergegangen;  «a 
steht  also  ßir  eovr.  Es  erscheint  zun&chst  m  olcros,  oUrng  {m 
poUtoc),  6,  ein  weidenartiger  Stnmeh}  6kro»,x6  (auch  ovambt» 
%eophr.) ,  ein  FUehtwerk-,  o1oa%,  (zw.) ,  ci^tt,  n  j  omiw,  w  = 
olaovi  6la^i.vo<i,rii  ov,  von  Weiden  gemaeht. 

Pott  (E.  F.  1L120,  n,  246)  zog  femer  den  eteh  renkenden 
(windenden)  Wemetoek,  vltis,  vlnum  zu  v«;  also  auch  enech. 
eouw  =  V«  +  Suff,  vo;  das anlautendeje  ist  schonlange  eikannt; 
liUoc.o.Weini  tUvapwv,  i»,-  oivUrHOfy  6,  Dim.;  oLv»SiKy$s,  wem- 
artig  u.lw.i  oivrjp^,  «,  6vi  tAnvo^,  n,  ov;  oiwrrfff,  n,  w,  te» 
Weiaex  olv6tu;,  ttrira,  tv  (<»?,  ovdOa,  ow),  mU  Wein  y«»wf*'5  ** 
vti&v;  6iviiv,6,  Weinlager;  olwJ», 4rwi*«i  machen;  oivwmi,ti,  Tnm- 
kenheU;  olvurvi^,  ü,  6v,  tranken  gemaeht',  otworpov,  rö,  W^anpfM; 
oivUa,  nach  Wein  rieehen-,  olwmfpi«,  t«,  eine  gewuee  ruO^ 
keU.  bei  welcher  Wein  gereicht  wurde;  oiwrnjpte,  u,  der  Becker, 
in  weUhem  der  Wein  gereicht  wurde-,  olrwoom,  Wmn  trmkeni  m- 
vn,  V,  Weintlocki  olvdi,  v,  glbd.  U.8.W.;  iAvapoy{olvoy  zw.),  ^ 
Wei^latti  oivdpa,  olvapia,  .J,  oi«.p«w,  %6  =  6h>apwi  Otwrps, 
i,  Weinranke-,  olväpeoi,  «,  w,  mm  Wemlauh  n.».w.',  »»«K». 
Weitdaub  abbrechen;  (Avapoq,  6,  Erdbeerbaum;  oXkoivta,  r,,Ai- 
wechadung  in  den  Weinarten;  hrnivun^ov;  dro*i>o(,  w,  MmIF««; 


Fl  2S9 

tiwpim^  ffldm  Wein  ftokn ;  ^apoimifiaj  r6,  das  beim  Wein  u.e.w. 
ü^^Mhmtdeile;  ndpoivavj  t6,  ein  eüeeer  eingekochter  Wein }  ge- 
hurt das  Uer  anlautende  xap  za  ^mp^  kochen  (=  skr.  frai)? 

Zu  der  durch  K-Laut  gemehrten Wzf.  latvic  in  vi(n)c-io9 
deutsch  wickeln,  gehört  der  Namen  der,  sich  um  eine  Stange 
oder  andre  Gegenstfinde  gern  windenden,  Wicke,  ahd.  wicca 
(Gral^T  Ahd.  Sprach.  1, 717),  lat  yicia,  litt  wikke  n.s  w.  {Pott, 
LR  I,  220),  griech.  ^ix-tar,  tJ,  mit  ^  ffir  /.  Davon  ßi9u8u>Vy  t6, 
Diminnft. 

Kann  man  wohl  auch  laöidvfi^  lourivit^  V^  iaumeindei  töa^ 
TK,  Waid  (TgL  S.S6)  hieher  ziehn?  laa^Vy  Vy  Jaeminöl,  ist  wohl 
fremd* 

Zu/»  in  der  Bedentang  winden  ziehe  ich  femer  /in?  in  irrg^ 
t.  Rundimg,  Windung.  Das  anlautende  /  betreffend  vgl.  man 
Dawee  (MiscelL  crit  ed.  Kidd.  p.  378).  Dann  auch  idy  eigentlich 
piy  in  der  aus  drehn  hervorgegangenen  Bedeutung  krihnme»  \n 
t^vdfi»  (also  eigentlich  jaSvoüi)'  Die  Wzf.  /t  ist  durch  einen  D- 
Laut  weiter  gebildet;  vergleichen  kann  man  goth.vi(n)dan,  wo, 
wie  in  sekundären  Formationen  gewölmlich,  d  nicht  nach  dem 
Lautverschiebungsgesetz  in  t  übergegangen  ist.  SoUen  wir  zu  *' 
dieser  Wzf.  jaS  den  Namen  des  Bergrückens ''I^a,  17,  ziehn  und 
ihn  als  den  sieh  krümmenden  fassen?  Da  er  aber  als  AppeÜlirtV 
jedes  waldige  Gebirge,  Waldung,  Höh  bezeichnet,  so  vergleicht 
man  vielleicht  noch  besser  ahd.  witu  Holz,  und  den  ahd.  Wald- 
namen wi  tu  (Graf,  Ahd.  Sprsch.  1,746),  welche  vielleicht  eigent« 
lieh  Oeaweig  bedeuten  und  ebenfalls  zu  der  V^^N  ^^  gehören. 

Wir  haben  schon  vielfach  an  Beispielen  gesehn,  wie  eng 
diePrflfixe  mit  den  Wurzebi  verwachsen.  Es  ist  deswegen  nicht 
unmöglich, Ja  sogar  wahrscheinlich,  dass  sich  an  die  Wzf.  vi 
die,  mit  der  Bedeutung  binden  aufgestellte,  sskr.Wurzelsi  lehnt. 
Sie  bestftnde  unsrer  Ansicht  nacn  aus  sa-f  vi  contralurt  in  hU 
mit  Ansstossunff  des  v,  wie  m  kAksh  (S.17),  itman  (S.  265) 
mid  sonst,  und  hiesse  eigend.  zusammenteeben.  Als  Verbum  ist 
diese  Wzf.  nicht  belegt,  doch  erscheint  sita  gebunden,  s£tra 
Band,  s^ru  bindend.  Aus  den  verwandten  Sprachen  treten  Pine 
Menge,  diese  Wzf.  bestätigende  Themen  Unzu;  vgl.  seilan  {J. 
Grimm,  D.  Gr.  ü,  44.  nr.  4^1),  vincire  und  die  bei  PoU  (E.  F. 
1, 206)  erwähnten.  Aus  dem  Griechischen  vergleicht  sich  ixi- 
nächst;  <yf^pg^' ^^  »Seil.  Strick  U.8.W.,  wo  a  =  sskr.  6,  Guna  von 
i,  und  pä  SSui^  ist;  tkifdUkov^  to;  öupdq^  ÖupLg^  17.  Dim.;  Öeipd' 
^,  mit  einem  Seä\  Öupalog^  a,  ov^  am  Seili  ÖupditOy  tfapao,  mit 
demSeil  binden]  A0apoqj  oy,  ohneSeil*,  dödperro^^ov,  nichtansSeii 
(sondern  ans  Joch)  gespannt. 

Zu  dieser  Form  si  können  wir  nun  femer  i-fMaw  äiehn  (vg^ 
Pofty  E.  F.  n,  174),  eigentlich  das  Zusammengewebie,  Seil;  das 
Suff,  ist  fWM^r  sss  sslur.  mant;  tft«c,  o.  Riemen \  l^idvTiov;  tfjavm' 
riStovi  Iftorrapiovy  rd,  Dim.;  Ifiai^olji?;,  eg,  riemenartig;  Ifiayri- 
yog^  17,  or,  von  Hürnen  gemacht;  tficevroaK,  17,  das  Binden;  ijuiv^ 
Tufio,  tJ,  Verbindung.  Von  Ifioinr  kommt  das  Denomin.  Itutcroo 

19 


380  flQSiF). 

fiir  iuavT'MX  ^Mvarof,  peUtdkemi  «iWfmoTo;,  ov,  ungepeiMckt^  da- 
von durch  das  lostrumentalsuffix  tra  (Aopp»  Gr.s.  S.263)  griech. 
%pOj  dann  wegen  der  Aspiiationakraft  des  p :  ^^  und  mit  X  für  p: 
dXo:  t^utt^Xo  in  luatf^Xi^^iJ,  PeUsche  (Bopp,W.G.  S.92,  erklärt 
es  falsch).  Mit  Verlast  des  anlautenden  l  entsteht  diffans:  fuz- 
<J^Xiy,  ^,  Zitfcfer  n.s.w.;  davon:  ^atf^Xi?^,  vrog^o^  =  fiotf^X^  und 
eMi  verachmUmter  Mensch  i  ^lai&ki^ui,  ro,  ss  (xaO^^  n.s.w.;  (lo- 
tf^Xirrivo^,  ?7,  0V9  ledern. 

Anf  dieselbe  Weise  eiUärt  sich  die  Form  ^6  f&r  Ifio^  in 
uournii  das  auslautende  ti4  betreffend,  so  steht  es  dem  <m  vor- 
kommenden Wechsel  gemäss  för  Ttff,  oder  vielmehr  das  Thema 
^wrri/y  steht  für  ein  Thema  itcurrüti  doch  kann  man  auch  an 
eine  Zusammensetzung  mit  «rr^o  denken ;  dann  wäre  es  üi«^ 
menetacM.  Also:  ficom^;  ftcci^tff,  »09^  17^  die PeUachey  ftoim^ctfg, 
6,  PeUeeher;  yMorif  Uxg^  o,  «m  Toi^mtMsA/f^  <fer  derPeiiecke  werth 
t8t\  ^Mum^iavis  gern  Hiebe  haben  wollen  i  luxanffi&f  fiflU^n/oo,  fia- 
^ua;  pztfri^cd  (f^ourTiado  dor.)»  peiteeheni  futcm/fia,  xo^  P^- 
eehenÜebi  ^öT^yf^öig^  17,  ifiw  Peitschen  i  (ioom/Gitfifio^,  oy,  A 
Peitsche  verdienend 'j  pai^TiseT^p ;  fuxtfrärrfiip;  ftaaYurvr/^,  d^  P^Y- 
«i:A«r.  — 

An  ein,  durch  Suff,  ^o  =  sskr.  ma,  gebildetes  Nomen,  etwa 
identischmit  dem  altsächsischen  simoilafM/(beiPo//^£.F.l9206) 
lehnt  sich  das  griech.,  denominativisch  gebildete,  tfi«o  (IfiMzw.\ 
ein  Seil  in  die  Höhe  %iehn'y  Iftv^off, )?,  dv,  gesehöpfli  IfAirrqpior,  tJ, 
Ziehseil;  dvliiti(ns9 17,  <fa«  Empor%iehn.  —  «ftaZo^,  a,  of,  sio»  Was- 
senüehn  gehörig;  i^iov^iy  n  (wie  von  einem  Thema  iiiov)  und  tpo, 
ij  (zw.),  ei»  Brunnenseä, 

((Tv;  at/r). — Aus  einer  anders  gestalteten  Zusammensetzung 
derselben  Elemente  entsteht  im  Sskr.  eine  Form,  in  welcher 
das  Element  v  insofern  erhalten  ist,  als  eine  Contraction  der, 
dasselbe  umgebenden,  Vokale  in  einen  U-Laut  herbeigeführt 
ist  Diese  (Contraction  von  sa-f-vö  zeigt  sich  in  dem,  von  Ps'i 
fE.  F.  1,230)  mit  Recht  hiehergezognen,  sskr.  sü-tra  Faden'^  an 
diese  Wzf.  knüpft  Po// mm  unter  andern  lat.  suo,  griech«  ori^  (in 
xcur-avtD  ftir  xara-o-vo)),  goth.  sivjan  u.s.w.  Formell  liesse  sich 
diese  Zusammenstellung  vertheiäigen,  allein  sie  wird  sehr  unsi- 
cher auf  jedenFaU,  meiner  Ueberzeugung  nach  aber  ganz  wider- 
legt durch  Folgendes.  Die  indischen  Gramm,  fuhren  mit  dersel- 
b^nBedeutung:  weben,  säumen  eine  y^siv  an,  welche  zwar  nicht 
als  Verbum  belegt  ist,  wohl  aber  zunächst  in  derPaiticipialfonn 
BjA-tOf  genäht  erscheint;  femer  in  einer  Menge  Nominafformen: 

ä'dti,  das  Nähen,  sjüna,  sjAta,  sjöna  (^Zusammengenähtes) 
ick'y  s£v-ana  (wo  &  Guna  von  i),  Nadel,  Nähen,  Sack  u-s-w., 
s£vaka.  Sack;  mit  dieser  Wurzel  siv  ist  goth.  siv-jan  unbe- 
denklich zu  identificiren  und  zwar  um  so  mehr,  ^a  es  auch  in 
Bezpg  auf  Flexion  mit  dem  sskr.  fibereinstimmt;  siv  geht  näm- 
lich nach  der  4ten  Conj^  GL,  also  im  Präs.  siv-j4-mi,  womit 
goth.s{vjan  Laut  fiirLaut  stimmt  Diese  Präsensform  sivjami 
musste  griech.  (ri/g-G>(fu)  werden,  mit  v  fiir  /  und  ausgestosse- 
nem  j  crirw(p) ,  wie  leicht  4  vor  v  verschluckt  werden  konnte, 
braucht  kaum  bemerkt  zu  werden,  vgl  jedoch  arvf^&t  für  arrwy 


FI(FIS).  391 

TOB  sakr«  shl'lv;  auf  dieselbe  Wdse,  wie  grieclu  ovo,  entstand 
lat.  sao;  in  Beziehung  anf  das  aach  hier  ausgefallene  i  vgL  das 
ebenfalls  mit  sskr.  sht'lv  identische  s^uo  für  spiyo:  spiu-o, 
Dass  ich  auch  die  fibrigen,  von  Pott  aus  su  in  sAtra  erkWten, 
Formen  der  andern  yenrandten  Sprachen  mit  sskr.  siv  iden- 
tificire,  brauche  ich  kaum  zu  bemerken.  Dennoch  bewog 
mifJi,  theils  die,  vielleicht  noch  zu  bestehn  scheinende,  Un- 
sicherheit, Aefls  die  Verwandtschaft  der  Bedeutungen,  theils 
die 9  ^v^enn  auch  sehr  zweifelhafte ,  Möglichkeit,  dass  selbst  dBe 
sskr.  Wzf.  siv  mit  vi  gueamuntihinflpn  möchte  —  indem  etwa 
sa-|-v£ :  sv£  geworden  und  dann  die  Gruppe  sv  durch  ein  i 
getrennt  wäre  (vgl.  lat  sibil  =  sskr.  svH  bei  iriptyli)  —  theils 
endKch  der  sogleich  hervorzuhebende  Zweifel  über  nlovjyot;, 
<rc&  an  ^eser  Stelle  zu  erwähnen  und  nicht  ihm,  wie  übrigens 
ach  gebfihrte,  eine  besondre  Stelle  einzuräumen«    Also  arvm 

9pmmen\  xctoutfia,  to,  oUe9  aua  Leder  Iduammengefiekte,  Brand" 
mMe  a.8«w. 

Die  eigenthflmliche  Specialisirung  dieser  Wurzel  zu  der 
besondem  Bezeichnung  von  Lederarheii,  verbundenem  Leder^ 
welche  sich  schon  in  {fia^(S.  289)  kund  gab  und  hier  bei  xacrovo), 
welches  besonders  von  Häuten  und  Leder  gebraucht  wird  (vgl« 
anch  das  zu  derselben  Wurzel  gehörige  nhd.  Schuh) ,  entschul- 
digt die  Frage,  ob  das  sonst  doch  nicht  unterzubringende  vX/a, 
iy  solea,  Sdmheolej  hieher  gehört?  Das  6  ist  hier,  wie  so  oft, 
mit  Spir.  asp»  vertauscht  (vn.  <^  i^l*  Mit  lat.  solea  (ftir  sod- 
lea  von  sskr.  sad  §ehn)  steht  es  m  keiner  Verbindung.  Uebri« 
gena  erscheint  es  nur  bei  Heefchme.  — 

Kann  man  zu  av\  criorv^^  o,  Troddelj  Qmaeie  ziehn?  eigent- 
lich wAre  es  etwas  mteammengewebfea,  verßoehineei  die  Rednpli- 

.  cation  (mit  Vokal »:  öi)  wurde  das  Vielfache  anzeigen ;  eine  Ver- 

t  binduBg  von  öUho^  mit  dem  ^gleichbedeutenden  ötk'k/vßog  ist  na* 
turlieh  alsdann  unmöglich;  vielleicht  kann  man  auch  auron  als* 
dimn  hieherziehn,  eine  Maarßechie,  obgleich  diess  Wort  erst 
spftt  (lxx)  und  vielleicht  fremd  ist.  Init  letzterem  verwandt 
scheint  enerdpuyp^  to,  ein  Weibereehantekn 

Wenn  aUreßog  mit  Recht  hieher  gezoffen  ist,  so  erhalten 
wir  dadurch  das  Recht,  auch  das,  sich  durch  seine  Bedeutungen 

I  hieher  neigende:  x6&vußoc.  ö;  ttoöv^^  37  (iuxnriußri),  hieMr- 
znziebn.  Es  heisst:  Troddel,  Quaete  am  Saume  (ahd.  soum^ 
welches  ebenialls  hieher  gehört  und  zwar  zu  siujan  Orinan, 
D.  Gr.  1,847,  0,145, 111,553  und  sskr.  siv,  eäumen)  desEMde»; 
einXeugetreifenj  durch  den  der  aufgeechur%te  Unter theil  deri^a^l^ 
gehalten  wird  iSaum)^  endlich  dae  Aeueaerete  an  einem  Körper 
{Saum) ;  was  die  Bildung  betrifft,  so  steht  6vfJ^  flir  (^+0 '  <^^ßo 

'  (etwa  nach  Bopp,  Gr.  s.  r.  51) :  &i^  mit ,  wie  sehr  häufig,  einge«- 
Behobenem  Nasal  otfi^,  welches  vielleicht  Saum  hiess;  davor 
ist  das  Pronomen  interrogativum  uo  (vgl.  S.  17  und  sonst)  ge* 
setzt,  so  dass  die  Bedeutung  etwa  wäre:  welch  einen  Sautn  ha-- 
hend,  oder  wae  für  ein  Saum.  Davon  ^o6v\iJ^m,  ein  Kleid  mit  Trod 

I     ddn  hmei%en\  7toavyi^art6<;^  if,  ov,  mit  Troddeln  beeetzt.  — 

19* 


292  FI-' 

Mit  grSsserem  Recht  kSnnen  wir  hieher  Athn  (vgt  PoU, 


«»(ie^^oo,  öl  Haui  verwandeln. 

Im  Sskr.  kommt  von  derselben  Form^  welche  sAtra,  #W- 
den,  bildet,  sAk'i  Aacfc;/  und  silk'ika  Schneider^  indem  an  die 
Form  sA  ein  k'  tritt  und  so  eine  sekundäre  Wzf.  bildet  ImGrie* 
chischen  haben  wir  nun  m|yayyroc.  6.  der  Schuster:  dass  hierin 
wt  fiir  fori  steht,  ist  wohl  kaum  eine  Frage  (vgL  mi'^cd),  und  in 
Beziehung  auf  (Svyyo(;  kann  man  nur  zweifelhaft  sein,  ob  man 
es  nach  Analosie  von  sük'-ika  zu  sd+k'  ziehn,  oder  nach 
Analogie  des  lat  sutor  von  suo  (=(h?&)),  des  deutschen 
Schuster^  englisch  sowter  (von  sew  =  goth.  siv-jan  sskr. 
siv)  als  eine  im  Griech.  durch  /  gebildete  Form  von  <h>  =:  sskr. 
siv  betrachten  soll.  Diese  Bildung  durch  y  erscheint  auch  in 
dem  schon  erwälinten  lautlich  nah  verwandten  orty  von  sht'lv; 
letzterer  Annalime  nach  wäre  6vy  die  Wzform,  nach  Jener  &vn 
(=  sAk').  Daraus  bildete  sich  wohl  zuerst  mcrv^  im  Nomi- 
nativ, von  itiövy  oder  m(frx,  dann  mit  eingesdiobenem  Nasal 
nitivyX^  mit  Thema  itidvyyy  oder  'jturvpi;  aus  diesem  trat  mit  ei- 
nem, insbesondre  im  Aeolischen  häufigen,  Uebertritt  der  conso- 
nanfisch  schliessenden  Themen  in  die  Declination  auf  o :  et/- 
o'v^j'o*^  hervor  j  davon  mövYyioVj  to,  SchusierwerkehUL  — 

Indem  statt  sa  dasgleichbedeutendePräf.  sam  vor  sskr.v«; 
tritt,  wurde  bei  der  Znsammenziehung,  wo  a  zwischen  s  und  ni 
ausfiel,  m  in  n  erweicht  (vdL  sskr.  snusha  aus  sam-fvas(Pd//^ 
£.  F.  1, 230)  und  xvtaa  S.271);  trat  nun  bei  dieser  Zusammen- 
ziehnng  v£  in  u  zusammen,  ähnlich  wie  in  sskr.  uta,  sAtra, 
sAk'i  u.  aa.,  so  entstand  die  Form  snu.  Diese  erscheint  zu- 
nächst  in  altn.  snAa  drehn%  snorjft  Schnur,  Seii  (zfiearnmen^e^ 
drehi"),  im  poln.  snop  COarbe),  snuc  wehen  (scnon  von  Poft 
aus  sam-f-v£  erklärt,  E.  F.  1,230),  welche  beide  durch  neu 
hinzuglBtretene  Elemente  weiter  formirt  sind.  Diese  Watf.  er- 
scheint aber  auch  im  Sskr.  und  zwar  zunächst  id  snäva  ans 
snu  durch  Suff,  a  gebildet  (wohl  eigentlich  ein  Strick,  dann) 
Sehne  y  Nerv,  Muekeh  Mit  dieser  Form  liesse  sich  sehr  gnt 
griecmsch  vevpo  verbinden,  indem  man  als  dessen  Primärform 
tfyeo-po,  aus  der  gunirten  Form  von  6w  (=  sskr.  snu):  <n«v 
dnrcn  Su£Bx  ao  entstanden,  dae  Bindende,  Verknüpfende  an- 
nimmt; der  Abfall  des  s  hsA  nichts  auffallendes  (vgt  ya-o  = 
sskr.  snA);  hier  wiirde  aber  eine  bedeutende  Schwierigkeit 
durch  das  lat  nervu,  welches  sich  von  vnxfo  nicht  trennen  lässt, 
entstehn,  wenn  es  wnrklich,  wie  Pott  (E.  F*  I,  230)  angiebt, 
nesvo  froher  hiess;  allein  bei  OeU.,  XX,  I,  §.45,  wddie  Stelle 
er  erwähnt,  findet  sich  diese  Leseart  nicht;  ich  glaube  daher, 
dass  sich  nervu  zu  vevpo  verhält,  wie  parvu  zu  navpo^  dass 
beide  durch  Umsetzung  entstanden  sind,  also  f&r  nevru,  pavra 
stehn,  wie  umgekehrt  griech.  ravpo  =  sskr.  garva  (vgL  Pottf 
E.  F.  n,  113).  Neben  sn&va  besteht  übrigens  mit  derselben 
Bedeutung  im  Sskr.  snasA,  womit  sich  ahd.  snara  (laquens) 


FL  295 

^erg^ichty  und  wozu  nervo  sehOren  milsste,  wenn  es  wirklich 
lir  nesYu  stände;  in  diesemraHe  wSre  die  ursprüngliche  Form 
»nes^n  (=  einem  sskr.  snasu  oder  snasva).  Sollte  man 
ibei-  auch  die  in  sskn  snasi  liegende  Form  snas  mit  v£  ver- 
:>mdeii  können?  Wenn  ein  s  an  die  Wzf.  v^  trat,  so  konnte 
äof  dieselbe  Weise,  wie  vap  durch  p  ausihrhervorging(S.287), 
luch  Tas  ans  ihr  entstehn;  diese  mit  sam  zusammengesetzt, 
iciebc  durch  die  eben  hier  vorgekommene  Zusammenziehung 
[ind  ^nsstossung  des  v:  snas.  Eine  dritte,  mit  snäva  gleich- 
bedeutende Form  ist  sskr.  snäjn  aus  sam-f-väj  für  v£,  durch 
Zusammenziehnng  (snaj)  gebildet  (vgL  H.  A.L.24. 1838  ErgzbL 
323).  Diesemnach  steht  also  juißßJU^  Schnur,  Sehne  u.s.w. 
for  tfvtifov  und  ist  so  ziemlich  identisch  mit  dem  deutsdien 
snoTJä;  vevfdj  vevpia^  vwpüii^  ^  =  vevpov\  revpiov,To,  Dim.^  vev- 
p£^  1?,  Dim.  und  eine Pßan%e\  vtvfwoq^-^yOVy  die  Sehnen  betr^fnd\ 
vf^piriMO^,  n^  avj  van  Sehnen  gemaehi\  vevp&ii^f  e^,  sehnenartig} 
i^evftvrr^y  o,  -Xtk,  17,  der  Sehne  gleich'^  vevpoa,  die  Sehnen  anspann 
taen^  stärken^  vevfHiiug^  nraa,  ev,  sUtrk  n.s.w.  (HesychSi^  avevpo^ 
frp,  pkneKnoehenbander,  €eMafrLB.w,;  ixyevpl4b)^  die  Seinen  »«r- 
schneiden,  enücräfien;  ajtovevftwns  ^  17,  da»  Ende  der  JUuskeln,  wo 
di^me  in  Sehnen  ühergehn,  —  veopdqj  i ,  Namen  einer  Pfian%e  (vgL 
oben  wrp/$).  .««..___ 

DieVergleichung  von  vtpaivwj  welches  in  die  allgemeine Be- 
deutong :  verfertiget^,  machen  übergeht  (vgl.  Pose.  s.  v.),  femer 
die  der  sskr.  Wurzel  tvaksh  oder  taksh,  welche  lat  tex-ere 
mekenj  nnd  griech.  Tev^^  bereiten^  Tix-vr;,  Kunsty  ist  (vgL  T/a;^), 
^vie  auch  die  des  litt  pro-wiju,  ich  fertige ^  thne,  welches  aus 
%vejii,  weben,  mit  Suff,  pro  filr  sskr.  pra  entstanden  ist,  endlich 
flie  Einfachheit  und  Sinnliclikeit  der  Entwickehmg  des  Begriffes 
ihun  ans  der  Thätigkeit  des  Webens  selbst,  machen  es  mir  sehr 
wahrscheinlich,  dass,  so  wie  litt  pro-wiju,  auch  die  griechi- 
f»ehe  Bezeichnung  von  thun:  ^oUat  aus  'irpo+ßt  entstanden  ist; 
das  Prfifix  pra  werden  wir  wieder  in  dem  mit  noU&  gleichbe- 
deutenden npcurara)  erkennen;  indem  ßi  nach  der  ersten  Conjug. 
€1. flectirt wird,  musste  aus  ^po+ßi:  Trpo/ejoMu  entstehn  =3  sskr. 
pra-vajämi  eigendich  verweben;  der  Abfall  des  p  in  anlauten- 
den Gruppen  ist  aber  überaus  häufig  (vgl.  orort  fbr  tTrpoTt,  <haxpia 
iv^  ipffoTpla),  und  so  entstand  oro/eo  mitAbfall  des  /:  'itoea  (die 
ntt  Form) ,  in  dem  gewöhnlicheren  Gebrauch  aber  mit » für  /, 
\?ie  oft  (oÜTT^g  bei  iroq) :  yotg(g.  verfertigen  (eigenüichf erüg  we^ 
Aoi),  bereiten,  tnachen  u.s7w.;  davon:  nolma,  to,  das  Verfertigte, 
insbesondre  Werk,  Gedicht  n.s.w.;  Tvoti^parixo^,  rtj^j  %wn6e^ 
dicht  gehörig \  TroeT^ftaTtov,  t<(,  kleine»  Gedicht;  Ttolvanq^  37,  daeVer-' 
fertigen  U.S.W.;  aro«rr>jfe,o,  Verfertiger^  Dichter  i  ^oin^ftux^  ij,  Dicib^ 
terin'j  nouivdg^  ^f,  op,  gemacht]  ^otTin^g^  ^,  dv,  %um  Mächen  u.S. 
w.  gehörige  %um  Dichter  gehdrig\  ^noiij^lita^  'xoirtxvMvoyLociy  Dichter 
sein  (v^  Lobeeky  Phryn.  764). —  a/a&ooroto'^,  6v^  Gute»  thuend\ 
ayo&onoäa^il^  da»  WohUhun\  dxapaxTonoirioria^  17,  Handlung  ohne 
I Leidenschaft \  nnonoutov^  T(i,  Werkstatt,  wo  man  Zäume  macht; 
yzpwiUmoüici^V  {'^ix^)9  dieKun»tWeber»chiffe  (xepxt^)  %u  machen^ 
o4(mo(iied$y  if,  6vj  »ich  auf  die  Speieebereitung  be%ieh€nd. 


294  Fh 

Wir  kommen  zn^«<c>iyrfc;  dass  dieses  miC/  angelautet 
hat,  wird  durch  ^'iw^^weFches  ein  ißivo^  voranssetzt,  durch  das 
noch  bei  Homer  mit  f  anlautende  tgi  ßU  (Dmpet,  Mise  crit  ed. 
Kidd.  277) ,  /Z<pi :  I<^  (a.  a. O.  378)  nnd  das,  höcOist  wahrsdieia. 
lieh  zu  Kff  zu  ziehende  und  beiAMter  ebenfalls  mit/  anbratende 
ßivtov,  tvvov  (Daw^a.  a.  O,  277),  cwr^©«  (bei  Hesych,^  Daw.  a.a.0* 
278)  und  das  kesychiaehe  fLgzszlLuau;^  ^^^  so  ^emlich  erwiesen. 
Da  uns  in  der  eben  erwähnten  SteUe  j:L£  in  der  Bedeutung  tuoc, 
Ritfuenj  Slrüsky  vorgef&hrt  wird,  und  ans  dieser  wohl,  wie  bd 
nervus:  vevpov,  so  auch  bei  ($,  Ivög  zunächst  die  Bedentui^ 
tSehne  nnd  dann  Kra/t  sich  entwickelt  hat,  die  Bezeichnungen 
voniS'e^ifir  aber  aus  dem- Begriff  des  Webens  (y\£)  in  grosser 
Men^e  hervorgegangen  sind,  und  jct$,  jn^vog  sich  endlich  formen 
mit  dieser  Wurzel  vermitteln  lässt,  so  ist  eine  Verbindung  mit 
ihr  die  natürlichste  und  angemessenste  (vgl.  Pottj  E.F.  1, 305). 
Was  die  formelle  Bildung  betrifik,  so  schemt  mir  das  v  in  jxveg 
u.  s.w.  nicht  organisch,  sondern  auf  folgende  Weise  entstanden 
zu  sein.  In  demjenigen  Dialekt  der  griechischen  Sprache,  wel- 
cher die  Haupt^ndlage  der  Tcoivn  bildet,  bestand  ein  Gesetz, 
wonach  organisch- schuessendes  9  —  wahrscheinlich  nachdem 
es  zuerst  ganz  abgefallen  war  —  durch  v  vertreten  wird ;  so 
erscheint  z.B.  diePersonalendung  des  Präs.  Plural.  1  —  imSskr. 
nias  und  dorisch  ^  —  in  der  Mowii  in  der  Gestalt  fi£v;  so  Dual 
2,  3  im  Sskr.  thas,  tas,  griech. jrov,  toi/;  auf  dieselbe  Weise 
scheint  mir  aus  dem  Nominativ  ßTs  eine  Nebenform  jav  hervor- 
gegangen zu  sein,  wie  denn  auch  eine  solche:  tv,  aber  gen-msc, 
gleichbedeutend  mit  ig  gen.  fem.,  erwähnt  wurd;  an  diese  Nomi* 
naüvform  schliessen  sich  nun,  mit  falscher  Analogie,  die  übri- 

S[en  Casus  auf  ähnliche  Weise,  wie  sich  z.B.  «r&W^  u.s.w.  an  den 
fom.  gen.  neutr.  organisch  rty,  entsprechend  sskr.  kim,  schlös- 
sen. Die  thematische  Form  ist  ßig^  wie  dies  auch  dais  wahr- 
scheinlich componirte  p^ick  ^nd  der  alte  Instrumentalis  p^ 
zeigt;  in  dem  ersteren  ist  in»  6  erhalten,  während  in  dem  zwei- 
ten sich  keine  Spur  von  v  zeigt  Diese  thematische  Form  ist 
meiner  Ansicht  nach  durch  das  fenuninal  gebrauchte  Suffix  as 
aus  der  angenommenen  Wurzel  v£  gebildet  Im  Sskr.  musste 
diese  Formation  vajas  heissen,  und  diese  könnte  im  Griechi- 
schen sich  leicht  in  uq  contrahiren.  Hier  darf  man  sich  zu- 
nächst nicht  dadurch  irren  lassen,  dass  im  Sskr.  wirklich 
ein  Thema  vajas  mit  der,  an  die  letztentwickelte  Bedeutung  von 
^,  nämlich  Kraß  nali  anstreifenden,  Bed.  Jufend6iüike  besteht. 
Denn  ob  diese  aus  dem  Begriffe  weben  habe  hervortreten  kön- 
nen, ist  sehr  zweifelhaft;  während  die  Geschichte  der  Bedd. 
von  jdq  klar  vorliegt  Wenn  daher  sskr.  vajas  nicht  auf  die- 
selbe Weise  aus  v£,  weben,  entstanden  ist,  so  ist  es  nicht  mit  /^ 
identisch. 


ffebraucht)  statt  Upi^  imiKräfien^  stark i  davon  t^ptog^  a,  ov,  eierk\ 
femer  &^&ifu>^,  17,  oi^,  iapfer;  die  Bildung  ist  noch  sehr  zweifel- 
haft; em Suffix  ^^to  giebt  es  nicht;  eben  so  wenig  Tif«o,  dessen 


FL  295 

T  dweh  Efaiflusfi  des  ^  hitte  aspirirt  sein  kKimeii  (vgl.  S.332); 
<Ee  ake  Ansicht,  dass  es  mit  nfiif  zusammengesetzt  sei,  ist  gar 
mtht  nadezn  zn  verwerfen;  sie  findet  ihre  Analogie  in  dem^ 
ebenfalls  ans  einem  adverbiell  gebrauchten  alten  Casus  und 
'nici?  susammengeröckten  Iplrmo^i  tcpdifuog  st/eht  also  f&r  Upi+ 
nuog^  imit  Kraft  %u  Ehrender.  — 

Eine  andre  Composition  ist  wahrscheinücli  ptr^^  Tan  /i^-f 
<^<  (▼^  ^o) ;  davon  käme  das  nicht  vorkommende  ßurxevq,  o, 
em  Krafthabender,  wo  das  Thema  eigentlich  nur  /ur^  ist ;  wir  er- 
wähnen es,  wefl  es  die  Grundlage  bildet  fiir :  IgWo  {p>6xi>^\ 
Kraft  Aaheni  Urxis Cßta^S),  ij,  Kr^;  l^rxvpög,  a^ovj  stark;  iarxv- 
piioitcuy  sich  stark  machen  U.S.W.;  icr^vpieUof  ich  habe  Lust  %u  be^ 
käupieni  Icrxopom^  stark,  kraftig  asachen'^  2<r;^ptx^,  ?f,  iv,  starke 
artig  j  IfrxpftOiio^  6,  ein  SUtrrköpfehen;  löx^ri^pioq^  a,  ov,  stärkend. 

Bei  dem  Wechsel  zwischen  §  und/  kann  man  sich  versucht 
iuhlen,  j?ia^  g,  Kraft,  Gewalt,  mit  ßtg  zu  identificiren;  durch  die 
Verschiedenheit  der  Quantität  des  i  braucht  man  sich  davon 
nicht  abhalten  zu  lassen.  Allein  da  auch  ßla,  wie  das  lateinische 
vis  (wovon  weiterfainl,  nur  Krafi  bedeutet,  und  ebenfiills  keine 
Spuren  der  Entwickelung  (aus  Stnck,  Band)  zeigt,  welche  das 
grieclusche  j:Tg  durchgemacht  hat,  so  ist  es  eben  so  gut  mög- 
neh,  dass  es  zu  einer  Wzf.  vi  ^welche  man  dem  lat.  vT-ridis, 
Ti-reo,  vi^eo,  sskr.  vlg'  in  vlg  a  Saamen,  Mark  (vig'ft,  indecL, 
ein  adverbiell  gebrauchter  Instrumentalis,  tlurch  Samnen)  entneh- 
men darf)  in  der  Bedeutung  ireiifen,  btiihn,  oder  anderswohin 
(vgL  ßpicM)  gehören  mag.  Doch  ist  in  den  meisten  FäUen,  wo 
uns  die  sskr.  Wurzelform  mangelt^  eine  Entscheidung  fast  noch 
^r  nicht  zu  erlangen.  Sehr  mO^ich,  dass,  wie  Pott  (F.  F.  I^ 
^)  mD,  ^Xa  sogar  zu  der  sskr.  y  g'i  siegen,  gehOrt,  so  dass  es 
eigentlich  Uebermaeht  bedeutet  ^  fiir  g  tritt  mit  Entschiedenheit 
in  ^,  Bogen,  ein;  ^  wäre  alsdann  einem  sskr.  g'aja  gleich, 
ond  daraus  zusammengezogen;  dafür  spricht  die  Bedeutung  von 
^a^»,  bewäiigen{besiegen).  Von  ^  kommt:  ßiouoq^  a^ovy  ^ewatt- 
tkätig (übermächtigst  ^dri^^,  17,  Gewaltthdtigkeiti  ^lao,  ßiai&,  be- 
wütigen  i  ßuKtuöq^o^  Gewatttlkati  ßutanqqy  ^TYf$,o,  gewaltthdtigi 
StooTTued;,  ^,  ov,  sti  ißemattsreichen  geneigt f  ä§u}^^  ov,  ohne  Gemalt 
(zw.) ;  oiifoßla^j  alvoßiTj^^  o,  sehr  starkm 

ßZ  Im  Sskr.  erscheint  efaie  Wurzelform  vi£  bedecken,  be^ 
Ueiden^  in  letzterer  Bedeutung  ist  sie  belegt;  ich  (glaube  kaum, 
dass  sie  eine  einfache  Wurzel  ist,  sondern  halte  sie  fttr  zusam- 
mengesetzt Wenn  bdk'eidm  die  eigentUdie  Bedeutung  ist,  so  er- 
scheml  sie  mir  sogar  efaie  Zusammenziehung  aus  vi-|-sskr.  v  6  (S. 
285ff.  entweder  eineRedunlication  von  v£,  oder  eine  Cwiposttion 
mit  demPräf.  vi);  dieBed.Mlr/ef<fe»  hat  sich  auf  dieselbe  Weise 
entwickelt,  wie  im  deutschen  €7«trafMr(S.  286)  aus  der  Wurzel  v£ 
(vgl.  auch/c$  sogleich).  Sonst  kann  man  auch  an  vi-|-i  in  der  gu- 
nirten  Form  i  denken,  und  in  Bezug  auf  die  Bedeutung  ^fhtav 
(S.  12)  vei^eichen.  Die  Contraction  wäre  in  letzterem  Fall 
den  Regeln  gemäss;  in  jenem  wäre  v  auf  eine  noch  unregel- 
mässigere  Weise  als  in  den  sonst  verglichenen  Fällen  ausgc- 


296  FAS. 

stossen.  Griechisch  entroricht  dieser  WorzeHorm  wabi«^^ 
lieh  das  schon  vonPo//  (£.FJ,230)  verliehene  /i  statt  j^i,  vni 
*  statt  des  Gana  d,  in  ifidTiovj  eigentlich /iftartoy;  es  wfire  ein 
Diminativam  eines  verlornen  Themas  Iftar;  doch  kann  IfUt-rsoj^ 
auch  zu  elfta  gehören ,  von  welchem  Uta  als  Nebenform  as^ge^ 
{iihrt,  jedoch  nicht  in  classischenSchnftstellem  gefiindenwbrd. 
Von  l^tt^iov.xo^Eieid  u,s.w>  kommt:  V^xliu^v^  IjumSifun^y^a^ 
Dim.;  \jULTt4biy  bekleiden;  IjuxTiÖi^ösy  o,  Bekleidung  n.s.w;;  o^c^ 
(uxTo'o,  enikleiäen  (wie  von  ^tarj, 

IVIit  grosser  Wahrscheinlidikeit  zieht  feiner  andii  schon /'«oiST 
(E.  F.  I,  280)  ßol-rri^  ßoLva^  ein  woOigee  Hirienkieid,  hieher ;  mir 
scheint  es  statt  ^oi-ra  zu  stehn  und  at  ist  =  sskr.  £. 

So  mag  denn  auch  ßev^o^  (auch  ßeviog  geschrieben),  -c-o, 

Ari  Weiberkleidungj  hieher  gehören. 


ßag^  kleiden.  Dass  sich  aas  v£  weben,  eine  Form  vaa  habe 
entwickeln  können,  auf  welche  Weise  und  dass  sie  sich  viel- 
iieicht  wirklich  entwickelt  habe,  ist  schon  oben  (S.993)  ausge- 
sprochen. So  lässt  sich  denn  auch  vielleicht  die  sskr.  Wurzel- 
form vas  bekleiden,  indem  der  Be^iff  Bekleidung  aus  dem  Be- 
griff Gewebe  hervorging,  so  wie  bei  dem  eben  behandelten  vjS, 
zu  \6  weben,  zielm.  Dem  sskr.  vas  entspricht  genau  grieclu^F^ 
Cvgl.  Polly  E.  F.  1, 280).  Davon  kommt  zunächst  /ea-vr-iu  fnacli 
der  5ten  Conjug.  GL),  durch  Assimilation  fhw^  und  mit  Spir. 
asp.fiir  /:  iifwuA,  amiekn.  Das  anlautende  /  zeigt  sich  vielfach 
(vgL  Dawesj  Mise,  crit  ed.  Kidd.  260;  FoU  a.  aiO.),  ion.  iiwtuy 
das  die  Wurzel  schliessende^  zeigt  sich  noch  in  vielen  Formen; 
so  Fut  ioraria  ftbr  ßia-öjta  (d^upi-^  zunächst  für  «^(^eaaeci,  mit  £ 
für  ursprüngliches  j,  dann  dyLtpiam  mit,  wie  gewöhnlich,  zwi- 
schen zwei  Vokalen  ausgestossenem<9  und  verlornem  /,  woraus 
endlich  durch  Contraction  dp^o  ward),  Aor.  i66a  för  l/ecr-ao, 
'  Perf.  ^fupt-ea'-|X(u  U.S.W.;  die  Form  etpot  steht  fiir /e<5-fjuu  (oder 
eher  /e-^Ea^at ),  /efcftoi,  ptiyMu,  (vgL  S.  24  ).  Auf  dieselbe  Weise 
bildet  sich  davon:  d^a^  t6.  Gewand.  Hieher  gehört  auch  das 
Denominatofu^ia^o,  umwerfen,  umdecken,  ungeialir  auf  dieselbe 
Weise  entstanden,  wie  das  eben  erwähnte  Futur,  ocft^u»;  davon 
d^upiour^s^  n  9  oi\upuxxy\i6^^  6,  dae  Umwerfen  eines  Gewandes \  d^upLa^ 
afta,  roy  Umwürfe  Gewand.  — 

Durch  die  so  häufige  Zusammenselzung  mit  der  y/^^e  = 
sskr.  dha  (vgl.  S.  30  und  sonst  vielfach;  Poil,  £.  F.  II,  123)  bO- 
det  sich/eel^e.  Dieses  erscheint  in  ed^i7^(/eO^^),^o^,)J;  &j^o^ 
TÖ,  Gewandj,  Kleid,  —  Im  Sskr.  erschehit  übrigens  auch  eine 
Wz£  vßsht'  mit  der  Bedeutung  kleiden,  mit  welcher,  mit  e  für  e 
{wie  o-Y£*^.169  und(5e^o^ai  =  sskr.  sfiv),  und  <J^  =  sht',  ßsa^ 
vielleicht  identificirt  werden  könnte.  Denn  wenn  gleich  v£sht' 
von  V^vif  kommt  (PoU,  E.F.  1, 2^),  und  v  durch  grieoh.  x  re- 
präsentirt,  auch  bei  oxro  (S.  243)  das  so  entstandene  sskr. 
sht'  wirklich  durch  xr  wiedergegeben  wird,  so  war  es  doch 
auch  recht  gut  möglich,  dass,  wenn  sht'  bei  derSprachtrennong 
schon  fixirt,  und  seine  Entstehung  aus  9+t  vergessen  war.  es 
auch  wie  sht'  Oberhaupt  behanddt  werden  konnte,  wie  &B.  in 


FAS.  397 

sht'tv,  wo  OT  dem  sht'  entspricht    Von  iä^g  kommt :  lo^kif 

Sollte  daakmuiche  iT^^Xi^ssdM^Sepa  hiehergehören,  also 
für  fur^^ekn  oder  vielmehr  /ur-^A^  =  ßtar^^ftti  stehn?  es  bedeu- 
tete alsdann:  Insirumeni  »um  Bekleiden,  Gewand',  zu  4  für  e,  we« 
gen  PcisitiiMi,  vgL  das  ionische  iöriij  itbr  iarla. 

J^AZ.-*  bnSskr.heisst  die  Wurzel  vasiPoAifefi;  vielleicht 
ist  sie  aus  as,  eew,  mit  einem  Präfix,  etwa  ava,  zusammenge* 
setzt,  mit  der  ersten  Bedeutung :  wo  eein^  bleiben j  eich  aufhallen 
n.  s.1^.     Die  in  den  verwandten  Sprachen  entsprechenden  For- 
men bemerkt  Poll  (E.  F.  I,  279);  dazu  f&ge  man  ahd.  wondn 
iGreif^  Ahd.  Sprsch.  I,  873  wo  es  falsch  rangirt  ist),  welches 
nach  der  9tenConjug.Cl.  formirt  ist  und  einem  sskr.  Präs.  vas» 
na -ml  entsprechen  wurde.  —    Aus  dem  Griechischen  gehört 
zonlUslist  hieher :  cttf«^.  eigentlidi  also  ßaarv  (=  sskr.  vastu, 
locns);  das  anlautende  Digamma  betreffend  vgl.  man  Dawea 
(MiscelLcrit  ed.  ÄMidL  253);  aaTv,x6,  Wohnorl,  Siadli  dieselbe 
Form  und  Bedeutung  erscheint  im  deutschen  wist,  Heimath 
f  GrimuHy  D.Gr.  II,  9St3),  und  in  dem  slav.  miesto,  wo  m  für  v. 
Von  aO^tv  kommt:  aörog^  6 ;  odnf ,  ^,  Bürger  (--in)  und  steht  |Rlr 
/acTTfoy;   äOnauigi  if,  dv;  iövoxöq,  i},  dy;  äöretcgj  ov  (auch  a), 
9iäähM€h  U.S.W*;  fl^Jl^pAi,  aax&ecofMM^  eich  elädliech  benehmen^ 
aihrüiriio^^  d,/«»ieiHVru.S.W.;  dOruonfiqi  döraoavvri^  Vf  Arüg^ 
keü;  iöTvpov  (ißrvpov),  to,  Sladl  (Hee,^  Elgm»  m.);  vftodoruovy 
To  {ßoarreßov),  Voretadl.  Gehört  hieher  äöTloxoq^  d,  eine  Zönd^ 
wmeichme  bei  Belagerungenf 

Im  Sskr.  bildet  sich  femer  vas-tja,  Wehmmg.  Ganz  amu- 
1<^  ist  das  griech./e(rT/a,  I^Tta^( eigentlich  zuerst  Haue^ 
dann)  Heerd.  als  Haupttheil  des  Hauses:  Göttin  des  Wohnene 
(Vesta),  ion.  urrt)?,  mit  t  weffen  Position  (das  anlautende  /  be- 
treffend vgL  Dawee,  Mise,  cnt  ed.  Kidd,  374).  Davon :  i&nog^ 
o,  ov,  %ur  karria  gehörig*;  körioa^  ein  Haue^  einen  Heerd  gründen} 
k&ruAxfiqj  d,  -c$tk,  ^,  %wn  Hauee  gehörig;  i&tuc&f  im  Hause  auf^ 
nehmen,  bewirlhen;  kÖTvaai^ii^  dae Bewirlhen;  iOrlot^uMjxdj  Bewir-» 
thung\  kö^ucTiap^  d,  Gastgeber;  kÖTUtxöpiov^  itSnanipiov^  tJ,  Speise-* 
haue;  iönnaTopi€Lw^Schtnaus(LXx):EÖTia<;,^^  derVesta. 

y^ie  Poll  (E.F.  1, 279)  bemerkt,  gehört  wahrscheinlich  hie- 
ber:  oti?,  17,  Dorfy  es  stände  für  jioai^n  =  einem  sskr.  yasja; 
/  und  0  wären,  wie  gewölmlich,  ausgefallen.  Davon:  oidTiig, d, 
alaxiq^  d,  Dorfbewohner  {'in')  (Gramm.)  — 

Feriier  zieht  Pvtt  (a.  a.0.)  hieher:  ^,  das  nach  Euslath. 
lacedämonisch  sein  und  daselbst  das  obere  Stockwerk,  welches 
bei  Homer  noch  vnep^ov  heisst,  bezeichnen  soll.  Die  vollere 
Fonavjtep^ytoig  kommt  in  einer  Inschrift  yoriPoU  a.  a.O.),  wor- 
aus man  schliessen  kann,  dass  das  Wort  mit  einem  /  anlaufcte, 
welches  im  Homer  jedoch,  wie  so  viele  andre,  schon  spurlos 
verloren  ist  Die  eigentliche  Form  ist  ßoc-ioq  =  einem  ^skr. 
väsja  Wohsismg\  /  und  6,  zwischen  Vokalen,  sind,  wie  gewöhn- 
lich, verloren;  meptitiOi^odermcp^Kwflirvsvep,/^^^  — 

Der  Begriff  eich  aufhaUan  wird  speciell  in  der  Bedeutmig 


296  FAS. 

sekU^en  gefiifist;  so  imSekr.  yi+vas  und  vas  selbst  in  vaa-ati 
SehhihteU,  Naehi.  Hieher  gehört  daher  xanSchst:  «Seaa,  ctKra- 
IttVj  änaravy  dkrcu^  sehUifm^  schwierig  ist  jedoch  die  Form;  nach 
Abwägimg  aller  M5ghchkeiten  ist  mir  das  Wahrscheinlichste, 
dass  es  für  a/e/imra  stehe,  also  eine  Composition  von  dpa  mit 
/ap  enthalte  (aAmAit),  aber  diese  Form  in  a//e(:  a/e^  zusam- 
mengezogen und  wie  in  riyL<pix6a  (yon  eWcfM  für  /eacra)  sein  ei- 
nes 6  eingebüsst  habe.  Dadurch  erklfirt  sich  mir,  dass  das  an- 
lautende a  lang  und  kurz  erscheint  (vvxra  ^liv  äfjda-a^  ^Bmu 
Od*  /,  151),  aßjwra  (ib.  t ,  342) ;  dagegen:  &^a  il  msr*  äfttrav 
(Od.  /,  490,  d,  188),  ii^^  »  vvnrr'kjdaai  (d,  40) ;  nachdem  /  ganz 
verschwunden  war,  war  auch  die  Zusammenziehung  aaa  in  oo- 
«OT*  fer'  rtndfov  vtW  B6a^  (Oä.  n%  367)  möglich).  —  PeU 
(£•  F.  1,196)  vergleicht,  jedocti  zweifehid,  A$6a^  lavo  mit  dem 
noch  unbelegten  und  formell  nicht  dazu  passenden  sskr.  f  as, 
sas,  schlafen.  Zu  dura  zieht  Poii  (£.  F.  1, 123)  ac^po^,  Jpo^, 
Schlaf;  steht  es  flir  of/oapo,  dßopfH),  dß&poi  aopot  oder  wire  es 
vas  mit  dem  sskr.Prfif.  &:  äßoöpol 

Vas  mit  dem  Prfifix  vi  heisst,  wie  eben  bemerkt,  im  Sskr. 
schlafen  (eigentlich  dwckwohnen,  ztibringenj  vgl.  Nml.  si  vjushti 
rag'anlm;  vjushitA  r&trim  mit  dem  homerischen  vvxrag  dv- 
wifovg  lav£iv)f  diesem  entspricht  griech.  j^^^filr /laiTo,-  in  /a^ 
ist/a  in  av  übergegangen,  wie  oft  (z.B.avJ^Sri7)  und  g  wegen 
des  folgenden  Vokals  (/»-av-a-co)  ausgestossen;  davon:  tor- 
9^d^,  6,  der  Orl,  wo  man  schläft  u.s.w.  Beiläufig  bemerke  ich, 
dass,  obgleich  vakHwner  einige  Stellen  vorkommen,  welche  an- 
lautendes /  in  lavo  entschieden  ausschliessen,  wie  z.  B.  yvirrcg 
lofcov  ü.  /,  325,  doch  auch  eine  erscheint,  welche  es  fordert,  ^\ 
p.avov  Od.  dy  209,  und  eine  Menge  andrer,  in  denen  v  hptk».  vor- 
hergeht, wie  z.  B.  h  dvxolvriQiv  iavag,  sich  ohne  v  mit  anlaiiten- 
dem  j:  lesen  Hessen:  ayxoii^ö^ ßucvug,  ~r- 

An  dieselbe  Bedeutung  —  aber  in  der  Form  des  Simplex  — 
lehnt  sich  zunächst  wg  f&r  vas  in  evviq  iiir  ev(pnj;  ev  steht  fiur  va, 
wie  oft  (vgl.  z.  B.  evyofioi  S.  17) ;  g  ist  vor  v  ausgestossen,  wie  in 
dem  ahd.  wonen  (S  297 1;  vij  Suffix.  evviS.  Vj  Orij  wo  nutn  (die 
Nacht)  zubritufi,  schlän ;  Lager  n.  s.  w.  (Potl,  £.  F.  U,  571,  denkt 
an  ri9&i  S.  287  vergleicht  er  oSo  (welches  in  der  Bedentang 
schlafen  \eiiO€\k  nicht  existirt)  und  lavm)%  davon:  tvvcOoq^  «,  oy, 
im BeH /jager i  evvaüj^  ^;  eipcOop,  t6  s=  eivri\  evvta,  ri  =  tvvr,; 
wvnu^^  earaccy  ev,  schUfendi  evyen;^,  o;  &Mng,  svw^,  ij,  Lager^ 
genassei  evpata,  ewa^«),  lo^^nt  U.S.W.;  t^cunpo^,  ov,  gut  9um  La* 
ger^  «wittmfp;  tvva6Tng\  «wanfpj  ewiör&p,  6Wi»T«>p,  o;  ew({- 
irrpca;  evvareipa  j  evvvfrpta  (e^^omfp  u«s.w.  die  mit  17  filr  «),  «1 
ü«//  bringend,  Lagergenosse  u.  s.w. ;  e^yariiMov,  c^yatfn^piov,  «ro,  L«  • 
gerstätte;  depxevvng,  iq  (als  ob  ein  Verbalstanun  evw  =  ahd.  wo- 
nen existirte),  mit  ofnen  Augen  schlafend;  HWctnvaö^q^  o,  das 
%u  BettBrhigen  U.S.W.;  HafCBwacfnipioq^  a,  av^  xcptevpa&rueo^j  if, 
^,  zum  EinscMafem  ii.s.w.  gescUckt\  paX^oxeointa,  17,  weichen 
Bett:  (Swtvvtcq,  ov;  övvswog^av,  Betlgenassa\  x^^^^^'^j  ^»  **/ 
der  Erde  Hegend,  schlafend  %  später  wM  in  den  dazu  gehörigen 
Formen  a«et>  in  ev  zusammengezogen ;  x<^f(«<^'<»9  ^  ^^  ^^ds 


FAS.  90» 

hegen;  x^^^^^^y  V9  ^mf  imr  Erde  Hegemi}  xa^ainop^  x6j  x't*®^ 
»*?,  if,  kiemw  Lager  auf  <fer  Erde.  -- 

Von  der  sskr.  y^svap  eeUmfem,  griech.  <)n  kommt  ^a^^ 
dee  wme  man  im  Schlaf  erfährt^  eiehi^  Tra$tm  (so  von  sskr.  drai, 
eehiafem,  nhd.  Traum)}  ebenso  scUiesst  auf  ap  das  mit  vitap  im 
Allgemeinen  gleichbedeutende  ovaf\  gewiss  dürfen  wir  es  nach 
derselben  Analogie  ebenfalls  aus  einer  Wzform  leiten,  weldie 
scUafen  heisst,  und  welche  bietet  sich  besser  dazu,  als  vas  in 
der  Form  j^gf  was  die  Formation  von  tvao  anlangt,  so  ist  es 
meiner  Ansicht  nach  wie  ficbcap  und  ähnliche  eine  Abkürzung 
des  eigentlichen  Thema  ovttfo^  wie  es  in  dem  gleichbedeutenden 
ovapog  für  Svepo^  (mit  e  für  a),oder  eher  ovefKo  erscheint,  so  dass 
die  beiden  letzten  Suffix  po  +  ^o:  pto  sind ;  diese  abgetrennt, 
bleibt  oyaioye,  und  diese  Form  ist  meiner  Ansicht  nach  aus  vas: 
ßog  durch  das  Sntüx  vo  gebildet  Den  Ausfall  des  g  sahn  wir 
schon  in  mnf  (ygL  auch  ävovx  y£num  =  sskr.  vasna);  ßogvo 
liiess  wahrsdieiiäch/ScA&/  (vgl.  das  ebenso  gebildete  in-vo  von 
xTf)  und  ovapo^  Svspo,  was  %um  Schlaf  geJ^ört,  eich  darin  %eigt  u.  s. 
w.  Es  lautet  demnach  eigentlich /ovap.  Alsor^yop.  t6;  ivuooc 

on:  d- 


(fiir  6v€pu}s)j  ovupovj  oveiap,  to^  (dve/para,  xd)  ! 
ntpetof,  Oy  Mfft9iifn^9  «rcra,  t»,  träumerisch ;  ovuwiSrig^  tg,  iraum" 
art^\  dv&f&nxo^f  n^iVf  %um  Träumen  gehörige  oveifdcrarm  (-tto), 
träumen;  im  Traum Saamen  lassen i  aveifory^q^o,  das  SaamenlaS' 
sen  im  ntum^;  ovdpiä^^  i{,  das  Träumet$  u.s.w.;  i^ovapanerueoV, 
ij  oVf  einer  der  ove^Koyiiovg  hat;  Bv^vovuplaf  17,  der  Zustand,  in 
welchem  man  leicht  auszulegende  Träume  hat. 

Zu  ea^  in  der  Bedeutung  sieh  aufhalten^  iiisbeflondre«dUi0»fy 
gehört  femer  mit  avf&r/a  (wie  mproiny.  adg  ii|  aiXijs^n^  Auf- 
enihaltsortj  insbesondre  Schlafstätte ;  ferner  liehe  ich  auch  hie» 
ber :  aiXiL  ^,  eigentlich  Wohnort j  AufhUhaltsortj  insbesondre 
für  Vieh;  dass  dies  die  eigentliche  Bedeutung  sei  und  nicht  Hef 
(welche  Bedeutung  man  bloss  wegen  der  Ableitung  von  A^u  als 
primäre  setzt),  zeigt  ^pavXo^  (ror  der  Thür)  ausser  dem  Hamee 
wohnendjVsA  die  meisten  gleich  zu  erwähnenden  Derivata;  aiki^ 
ist  der  eigendiche  Aufenuialtsort,  welcher  bei  den  Griechen 
nidit  inneriia)b  der  Wände,  sondern  ror  dem  eigentlichen  Hanse 
war;  ai^Lcio^,  o, ov,  %ur  avki  gehMg\  aiSXiop,  0,01^  sti  den  FMU 
stauen  gehörig;  ajSUof»,  to,  jede  ländliehe  Wohnung^  Hürde  n.8. 
w.;  w&UtTTjgj  ai3l)rnf^,o,  Meier^  der  die  Besorgung  des  Viehes  hat 
Aikiäieq,  al,  Nymphen,  die  den  Viehsfand  eehiU%en;  aiSki^o^uUf  im 
Stail  ühemaekten,  hausen  U.S.W*;  ov^uFfui^,  u,  dme  Uehemaehlen 
im  Stall;  ttvkuTTi^^.ailkLarTfiM^n^  Hausgenosein\  aiSKcUa^  17,  Themm 
/^rrorAm^  (von  dem  Gebrauch  der  Vorhänge  vor  den  Gemächern 
statt  der  Thflren,  wie  er  im  Orient  noch  besteht,  also  eigentlich 
9ras  den  Zugang  zur  avXn  hiUei,  vgl.  ^po*  aÜkno»  bei  Hemer); 
^7pav%o^,  ov,  mff  dem  fjunde  hausend%  dypanhn^^  ig^  |^bd ;  dypav- 
^,  17,  das  Leben  auf  dem  Lande;  StTpavXiNO^,  if ,  or,  sim»  L^ben 
ausser  dem  Hause  (^pavXia)  gehörig ;  ^pavÜ«^,  ameser  dem  Hause 
9ein;  dnavkoawoq^ov^fem  vondetnLager;  A^otÄor,  W,  Wohnung; 
^pottvluoPj  t6^  Platz  vor  dem  Hofe.  —  hnukurfM^  %6^  Behausmngi 
hotvXumiptoq^  or,  hewoiknbarM 


300  J^4J^ 

bk  avXn  trat  to^btsondie  nach  und  nach  die  Bedeutang*. 
Wohnung  für  Thierej  Siall  hervor;  aollen  wir  deswegen  das  bej 
Lyeophron  vorkommende  6orxf%^ov2  to.  Statt,  ebeumlls  zu/a^ 
mit  o  flir  a,  zlehn,  also  fär  eigentticues  po&xmj^ov  nehmen? 

Soll  man  endlich  ßawo'in  avo^avvoq^  o,  SchwfinesiaH,  hie^ 
her  ziehn  dürfen,  nnd  seine  Formation  nngeÄhr  so  eriüaren^ 
me  die  des  (S.  32)  zu  aig^  brennen,  ^'^zo^tnen  ^avvot;^  nfimlicb 
aus  ^  (ftir  aipi  ss  sskr.  abhi  (vgl.  S.144))  nnd  avq  (fttr  vas), 
fvo/inenf  Identisch  damit  ist  avoßavßaXoq^  6,  welches  alsdann 
vielleicht  auch  hieher  gehören  möchte.  Dieses  erinnert  uns 
wieder  an  ßavßata,  ßavpocKlioi^  ein^c/Uafemi  auch  diese  könnte 
man  sich  versucht  f&hlen,  zu  ßuq  in  der  Bedeutung  schlafen  zu 
ziehn.  Doch  tritt  zu  ihnen  wieder  ßavxaXao  gleichbedeutend,  so 
dass  man  letztere  sich  doch  eher  als  onomatopoietische  Bildung 
gen  von  dem  Ton  des  Schlafenmaehene  erUfiren  mag. 

Wu*  haben  die  Bedeutung  eehiafen  in  der  Wurzel  ßtx^  so  stark' 
hervortreten  sehn,  dass  man  sich  wohl  versucht  fühlen  niuss, 
^och  einige  andre  griechische  Wurzelformen,  welche  sich  doch 
s0iMl-nicht  guMmterbringen  lassen,  hier  zu  verdeichen. —  Zu- 
nächst also  das  nur  bei  Sappho  vorkoAimende  yayoi.  sehhfen; 
sollte  es  so  aus  vas  entstanden  sein,  wie  wir  (S.96)  dfihj^pwto) 
erklärten,  nämlich  durch  das  Präfix  ad  (vgl.  S.  251),  also  filr 
ad-faixr-c9  stehn?  äiavöiq  {He8.\  schlaf  loa. 

Femer  heisst  im  Sskr.  das  Futur,  von  vas:  vat-sjftmi,  und 
in  mehreren  Bildungen,  welche  ich  hieher  ziehn  werde,  wird  sich 
an  der  Stelle  des,  vas  schliessenden,  s  entweder  ts  oder  t  zei- 
gen $  sollen  wir  durch  diese  Form  das  ebenfalls  echiafen  beden- 
tendea£T£2,  agretW  erklären  dürfen  (wobei  wir,  wie  bei  a«r«, 
eine  IJomposition  imt-a/a  annehmen  wurden)?  oder  wäre  oo- 
«revM  aus  aoTtv^  =s  o{jpa-f-/i^.Tv  gebildet?  Sonst  leitete  man  es 
von  äonroc  (S.  23);  wenn  diese  Etymologie  die  richtig^ßt,  so 
ist  sie  aidf  jeden  Fall  eine,  welche  für  uns  gar  nicht  beweisbar 
ist;  vgl.  darfiber  Bufim.  (LesaL  H,  21),  welcher  an  a??fu,  hau- 
chen,  mit  der  Bedeutung  aehnarehen  denkt ;  formell  wäre  dies 
leicht  zu  vereinigen;  denn  nach  S.  262  ist  die  WzÜ  von  an{u\ 
ap,  und  sskr.  vata,  ITi^id^ steht  demnach  fbr  av&ta;  diesem ent- 
sprädie  griech.  oe/6}TO,  woran  sich  dßiaxiiA^  dßiarevo  ganz  regel- 
recht achliessen  würde.  Nur  will  mir  dieser  Gebrauch  eines 
Worts,  welches  eigentlich  eUvAlVind  zutrehniygl.  ahd.wintou) 
%ufaehein  heissen  müsste,  für  schlafen  nicht  recht  in  den  Sinn.— 

Sollte  endlich  hieher  auch  ivija.  schlafen,  gehören?  Mög- 
lich dass  man  es  ebenfalls  mit  Hülfe  der  eben  erwähnten  sskr. 
Fntnrform  vatsjämi  erklären  kann;  vielleicht  ist  es  aber 
eine  durch  d  weitergebildeteForm  von  vas;  va  wäre  in  ev  und, 
mit  unorganischem  Spiritus,  ev  übei^etreten;  doch  kann  ich  den 
Ausfall  des  6  nicht  erklären.  Bemerkenswerth  ist  aber  noch, 
dass  der  Umstand,  dass  es  gar  keine  Derivata  von  evda  giebt, 
es  schon  an  und  fär  sich  sehr  wahrscheinlich  fnacht,  dass  wir 
darin  eine  bloss  dialektische  Form  haben,  welche  sich  durch 
llotner  in  die  xocW  einzudrängen  wusste.    Wenn  daher  unsre 


PAS.  SOI 

jetzigen  Mittel  hoch  tiiclit  aMMIkhen ,  rf^dto  nrtt  ^ei(  auf  «^^  eTn«^ 
leiicfatendere  Weise  sM  vert>fAdem  so  mag  ihm  Meht  ^msret»  ge- 
ringen Kenntniss  der  griech.  Dialekte  mnsehc^en  sein. 

— 

Mit  vas,  in  der  Bedeattmg  moham,  gehört,-  wie  schon  Pofi 
(E.  F.  1, 379.  II,  676)  bemerkte  ^  das  gleiehbedentende  ^ecb. 
vai&  znsammen.  Indem  /tt^  mit  d^m  Präf.  n  aa  s^kr/nl:  niM^ 
(vgiTsskr.  niyas  s=s  vas)  Knsamtnengesetst  wurde,  entstflnd  die 
Form  y*-f/cf?9  mederwohrten^  atehniederUtsBett;  fiel  schon  in  dter 
Zeit  das  f  ans — -  wovon  ^r  schon  mehrere  Beispiele  sahn  (S. 
17  und  sonst,  Tgl.  insbesondre  ^«>),  so  entstand  vt+(v^,  anf  ol- 
terthQmliche  Weise  zusammengezogen  i^a^  (vgl.  sskr.  nad  and 
ni+vad).  Diese  Wzf.,  nach  der  4ten  Conjng.GL  formirt,  wfirde 
im  Präs.  yaff-jö-p  lauten ,  oder  mit  Abwurf  des  fw  und  Voka]i<^ 
simng  des  j  zu  t  voLcrua;  da  aber  i;  zwischen  mvel  Vokalen  im 
Griechischen  gewöhnlich  herausgeworfen  wird,  so  entsteht  die 
Form  vaLm  mit  derBed.:  wohnen,  sich  wo  auflioiten.  Die  Zeichen 
derConjag.CL  gehören  bekanntMcfa  eigentliibh  nur  denFlexions« 
formen,  welche  imSskr.  die  tempora  specialiaiieissen  und  dem 
griech.  Präs.  im  Indic,  Opt«,  Imperativ  und  Imperfect  entspre- 
chen ;  in  den  übrigen  Flexionen  ftBt  also  auch  im  Griechischen 
das  fr  weg  und  die  thematische  Form  ist  mir  i^cr ;  daher  ivaa^a 
(mit  Verrast  des  einen  a:  iväaa^  mit  der  Bedeutung  bewohnbar 
machen),  hda^r:Vy  vivavrat  (ftkr  ve-va^-vrai)  u.  S.W.  —  Wir  sehn 
hieraus,  dass  es  nicht  nothwendig  i^t,  fiir  Formen,  ivie  d'^eva- 
c^irv  U.S.W.  ein  Präsens  aarovacs/fiizfanehmen;  sie  können  ffnnz 
regelrecht  zu  ditovidio  gehören.  Jui^  mit  vai&  zusammenhän-' 
genden  Derivationen  schliessi^n  iidi  zum  Theil,  wider  die  er- 
gendiche  Regel,  aber  nach  ^^r  ini  Griechischen  ansgebildeteti 
falschen  Analogie,  welche  ^o  oft  vorkommt,  dass  ich  sie  kaam 
zu  erwähnen  brauche,  a^Hie  durch  das  Zeichen  der  Conjiign- 
tionsclasse  verstärkte  pirin ;  so  erscheint  i^ae^^,'aber  auch 
räixr^g  (fiir  ratf^^),  yttex^p,  6^  Einwohner;  davon:  vauraa;  ht^ 
wohnen  U.8.W. ;  fterai^acrtTj^,  o;  ^aviaxpiay  ij,  der  von  einem  Ort 
zum  andern  Umziehende  ^  furaveurrioq,  ov^um  ixeraviurrng  gehf» 
rig^  ^uravatrTevdßf  wo  andere  hinziehn ;  öivvcuog,  %ueammenwol^ 
nend  (Heegch.);  hvaereipäy  ^,  Einwohnerin.  — 

Ans  ni-fvas  bildet  sich  im  Sskr.  nivasa,  Wohnung*^  die- 
sem entspricht,  wie  schon  Po//  (E.  F.  11,442)  bemerkte,  griech, 
väo^;  dieses  steht  für  vatr-oq  und  ist  auf  dieselbe  Weise  aus 
nivisa-s  entstanden,  wie  nach  der  eben  gegebenen  ErUämng 
vaq  aus  nivas;  yaoc.  o,  attisch  vt^g^  eigentlich  lede  Wohnunp^ 
dann  insbesondre  Tempel;  vat^iov,  ro^  Dim.;  hvä^Wj  hdio  (Hee] 
Etgm.  m»)  =  Xitavevuv  npog  votq  vaols»  — 

Der  innige  Zusammenliang  der  Bedeutungen  von  yArroc^ 
dieRückkehr,  mit  Wofia»,  in  welchem  dieBedeutnng  zurückkehren, 
tffrückgehn  entschieden  vorherrscht,  macht  es  höchstwahrschein- 
lieh,  dass  beide  zu  einer  Wurzel  gehören.  Poit  (E.  F.  1,117, 
207) verbindet  vio(iat  mit  der  sskr.  v^nt  fuhren.  Wenn  f&r  diese 
Ansicht  angefilbrt  werden  könnte,  dass  lat  ve»ni»p  höchst  wahr- 
scheinlich zu  nl  gehört  (ssava+nl,  wie  ich  beiläufig  gegen 


909  FAS. 

Ptfir  benmkmiivfll^wciciMr  venia  £.  F.  I,aeO,  0,961  nut  de 

8ftkiw  V^gam  ideatiliciit),  und  sebon  den  B^pSbmmem  hai 

8o  vmßB  man  daliegen  doch  geltend  machentdass  iavio^nid 

der  Begriff  gei»  im  Allgemeinen,  liondern  specialisirt,  nSmIic! 

wurüek^kH,  herrordritt    Bei  dieser  ZaMnunensteUang  mit  n 

vfirde,  wogegen  wir  ane  erUärl  haben^  vocrsog  von  moum  ge 

trenn!  iferden  mOssen»    Ich  glaube  daher,  dag8  sowohl  vitm 

als  voaxo^  ebenfalls  an V^vas  gehören*    Im  Sskr.  heisst  pra-| 

vas ,  eigendich  vmwolmem:  weiter  we§  wehnen^  sieh  en^emm 

aaf  dieselbe  Weise  konnte  auch  eine  Composition  mit  ni  eigeot 

üchsiirficsIrvsAfMitheissen;  denn  ni  heisst  eigentlich  iw^fenräri^ 

nnd  leicht  konnte  das  We^ehem  als  ein  Au^firis^,  das  Sktruek 

§ekn  als  ein  NiederwwrU§ekH  gefasst  werden,  v^  z.  B.  ssiz 

▼fit,  eigentlich  eich  bewegen,  aber  mit  ni  compoDirt;  nivrit  «h 

rüAkduet^   Ganz  ebenso  braucht  man  im  gewöhnlichen  Lebea 

bei  uns  hermuf$ekH  bei  einer  En^ermm§  Ton  seinem  Wohnorte 

nadi  einem  andern;  hermUerkonumen  bei  A&[  Rückkehr.  Was  dki 

formale  Vermittelnnff  betrifft,  so  ist  in  vio^uu^  nivas  ini^  ood- 

Irahirt  (also  wie  ihx^  behandelt,  nur  dass,  statt  a,  der  gewuim- 

lichere  Vertreter  des  sskr;  a :  t  eingetreten  ist);  vioam,  steht  für 

W^-OfAo«,  ist  also,  wie  vas  im  Sskr.  überhaupt,  naca  der  erstai 

Conj.  CL  flectiit;  in  der  Form  yitofioi  (ion.)  möchte  ich  am  ersten 

die  Conjugation  nach  der  4ten  Conj.  CL  erkennen,  wie  in  imu 

(S.d01)«  —  In  der  gleichbedeutenden  Form  vLvoym,^  vlanroum^ 

acheint  mir  ni  +  vas  nach  einer  andern  Zusanunensetzong»- 

weise,  mit  Erhaltung  des  auslautenden  Vokals  des  Prfifizes  viid 

Elision  des  Wurzelvokals,  wie  nicht  selten  (vgL  sskr.  pral'kh' 

aus  pra-f-ik'kh'  S.16  und  weiterhin  (ovudoq)  vid  ans  ni-f  vad) 

in  vtg  übergegangen  zu  sein;  veUrara^uu  halte  ich  nur  f&r  eioe 

andre  Schreibweise  von  viuao^uu.  —  Beachtenswerth  ist,  dass 

sich  weder  von  vio^im  nodi  vUrao^uu  u.  s«  w.  Derivata  finden. 

Wie  in  ve^  das  sskr,  a  durch  griech.  e  wiedergegeben  ist, 

80  endlich  in  ifo^  durch  o:  yo<r-TO(,  6  (ob  ro  =  sslur*  SuC  tu 

&13?),  Ruckkehr \  voör^iog^  oy,  %ur  Rückkehr  gehörig  u.s.w.;' 

'Voaxi&y  zurückkehren;  dvoaTJivoqjOV i  avoarxog^ov^  ohtte  R&ckkikr',\ 

dnopooTTianq^  17,  Heimkehr.  — 

Durch  die  Form  sowohl,  als  —  imAU^meinen  wenigstens 
—  durch  die*Bedeutnng  drängt  sich  uns  hier  auch  voötpi,  fern,^ 
entgegen;  tfi  steht  f&r  <pi$  und  ist  die  Endung  des  Instrumentali 
des  Surits,  welcher  auch  dort  schon  zur  Bildung  vonAdverbiej 
dient  Im  Sskr.  heisst  nun  vas  mit  nis  componirt,  welche: 
da  s  vor  v  in  r  übergehn  muss,  nir-vas  hintetj  ins  JBxileckickei 
ei^ntUch  herauswohnen  (vj|;L  Sdmadeva  Vrihat  Kath«  I,  4. 81 
Dieses  Prfifix  ist  ni  mit  hmzugetretenem  s;  dieses  s  gent  ii 
Sskr.  sehr  häufig  inVisarga  (h')über,  und  im  Griechischen  wiri 
altes  schliessende  s  oft  ganz  verloren  (wie  sogleich  in  der  Ini^ 
Btmmentalendung  ^  =  sskr.  bhis,  Praes.  Plur.  2:  t6  =  sskfl 
thas  und  sonst).  So  konnte  denn  eine  Form  entweder  nis-if 
vas,  nih'4-vas,  oder  ni  (für  nis)  +  vas  mit  der  Bedeatonj 
exiiiren^  entfernen  im  Griech.  ebenfalls  vo^  werden;  oder  soDtl 
man  geradezu  annehmen  dürfen,  dass  audi  eine  ZusammeiK 
Setzung  mit  dem  im  Sskrit  ni  lautenden  Präfix:  nivas  wege^ 


FAS.  305 

er  nahen  V^wandlseliaft  desselben  ndt  nie  diesoBie  Beden- 
mg  hätte  haben  kOnnen^  wie  im  Sskr.  nirvaef  —  Von  w$  in 
eser  Bedentang:  em^emm  wurde  voa^i  {dmeh  Xmifmnmgen) 
Ufemi  heissen  ^vgL  den  sskr.  Instnunental  uk'k'ais  AscA); 
ebenfonn  ist  vwnpw\  vo&<pMv^  etUwend^ier  Wei9€i  voa^ütog^ 

Indem  vas  mit  sam  zusammengesetzt  and  eontrahirt  wird, 
ebt,  wie  oben  in  sam+T^  (S.293),  m  in  n  über  und  Ta  zieh! 
ch  in  tt  zusammen;  so  entsteht  die  Form  snns  (im  Sskr.  we- 
?n  des  vorhergehenden  u:  snush).  Daraus  bildet  sich  sskn 
iusha,  die  Schmtr,  Sehwiegerloehier  {Pott,  £.  F.  1,230,  11,16, 
)6).  Griechisch  entspricht  mit  Verlast  des  anlautenden  6  (vgl. 
fpoy)  und  des  zwischen  zwei  Vokalen  stehenden:  woc,  tij 
der,  indem  der  bei  anlautendem  v  mit  zu  klingen  scheinende 
okd  auch  bezeichnet  wird;  hvo^^  hwo^,  (v{^  iwia)  Sclurie^ 
frtochierm 

Wir  haben  schon  oben  (S.300)  Gelegenheit  gehabt  zu  be- 
lerken,  dass  das  Futurum  von  vas:  vat-sUmi  heisst  Diese 
brmatimi  giebt  uns,  obgleich  eigentlich  naciii}o|ip(Gr.s.r.  100) 
ieserUebeigang  nur  vor  dem  s  von  VerbalsufBxen  Statt  findet, 
ennoch,  wie  ich  glaube,  das  Recht,  mit  einiger  Wahrscheinlich« 
eit  hieher  zu  zielm:  sskr.  vatsa  gebildet  durch  das  sonst  nur 
Sr  Derivativsuffix  eeltende  sa:  {wo»  im  Hau9€  wohni,  Hmts^ 
yer]  vgl  das  ebenudls  hieher  gehörige  sskr.  vas-ka,  Kr$h  =s 
tt  vacca)  Kalb.  Dieser  Form  entspricht  lat.  vit-ulus  mit  i 
ir  a  und  t  iiir  ts,  undgriech./tTaXo^,  ItaXdf^^  ^^Kalh  fvyL 
reiterhin  ßtx  in  ^ix^oq  =  sskr.  vats).  Das  i  im  Griechischen 
it  Folge  der  ursprünglichen  Position  ts;  jxtoXos  steht  fDr/»Tr« 
Xo^;  aXoy  wie  lateinisch  ulu,  ist  Diminutmorm. 

ffier  sehn  wir  in  einer  höclist  iwahwffheinlirh  zu  vas  ge« 
Crenden  NominalbHdnng  ts  an  die  Stelle  von  s  getreten;  nun 
aben  wir  im  Sskr.  ein  Wort  vasu  welches  in  den  Veden  be-^ 
ühmi  heissen  soll  (Rosen,  Spec  Rig-Ved.  V,  1,  5,  vgl.  Kaihak, 
ipan.  10,  4  mit  Sank,  Seh.  59);  im  Zend  entspricht  ihm  völiu 
nd  vaghu  nach  gewöhnlichen  Lautvertretungsregeln  und  heisst 
aselbst  mit  einer  allgemeinen  Bedeutung  gut\  im  Griechischen 
Dtspricht  mit  derselben  Bedeutung  ßsav  oder  mit  Verlust  von 
and  6  zwischen  zwei  Vokalen:  iv  (vgl.  auchii^.H^ory  in  den 
leri.  Jahrb.  für  wissenschaftl.  Krit  1834  Au^.  S.  230,  Bumo^, 
omm.  sur  le  Ya(?n.  Noft.CLXX,  Po//^E.  F.  1,138).  Nun  heisst 
n  Sskr.  vats-ala  ebenfalls  gut,  liebevoli;  sollte  uns  dieser 
V^echsel  zwischen  ts  und  s,  wie  er  sich  so  eben  im  Verhfiltniss 
on  vatsa  zu  vas  herausstellte,  auf  die  Vermuthung  bringen 
Ulfen,  dass  auch  vasu,  vatsala  zu  vas  gehören?  vatsala 
önnte  wördich  heissen ,  me  einer  der  zum  Hause  gehM  (vatsa 
=Tas+sa  wohnliehj  häuslich?)  i  ich  kann  auf  diese  Znsammen- 
tellnng  mity^vas,  bei  der  Differenz  der  Bedeutungen  natOr« 
ch,  meinen  e^rmologischenGrundsAtzen  gemflss,  nichts  geben, 
dennoch  will  ich,  was  zu  vasu  und  vatsala  —  denn  deren 


504  FAS. 

miraelhiifte  MentftSt  kmiii  kk  bei  derGlelcUieH  der  Bedetitm. 
gen  nicht  fahren  lassen  —  ans  dem  Griechischen  gdiSrt,  6o* 
gleich  hier  bemerken,  da  man  doch  schweilich  eine  andre 

J^anz  sichere  Wurzel  Air  beide  finden  möchte  nnd  wir  die 
brmalen  Gesetze  dieser  Formen  för  eine  sogleich  folmule 
Untersnchong  werden  gebrauchen  müssen.    Also  grie<ä.  ii; 
rflir  /eart$g  ohne  Spur  des  aniantenden  Digamma  im  Homer, 
o,  ^^ff,  o,  ^,  To  (ion.);  für  die  Oebersetznng  hat  man  nar  die 
Wahl  zwischen  sehr  allgemeinen  Ausdrttcken;  da  das  im  Zend 
entsprechende  entschieden  gut  heisst,  so  thut  man  wohl  an 
besten,  diese  Bedeutung  ftirs  erste  auch  dem  griechischen 211 
lassen,  wie  sie  denn  auch  die  überlieferte  ist     Das  Neutmo 
hat  im  Sskr.  die  Bedeutung  das  Gut,  Vermögen,  Meiekikum  n. 
8.W.;  in  dieser  Bedeutung  hat  sich  im  Griechischen  nur  der 
Genitiv  Pluralis  erhalten  kiwv  fiir  ßtOß-iav  =  einem  alt  sskr. 
vas-T&m  (später  mit  eingeschobenem  n  vasAnam)  zendiscli 
vaghyanm.     Hochwichtig  ist  hier,  dass  dieser  Genitiv  8icli 
nur  in  der  Verbindung  mit  dtarijpeq  und  als  Beiname  der  Goner 
erhalten  hat,  grade  wie  in  demVendidadsad^  data  va^hvann 
vorkommt  (Bumouf,  Comm.  s.  L  Ya^n.  1,363.  n.);  hier  tritt  jm 
zuerst  das  Beispiel  eines  uralten,  schon  in  sehr  tiefliegenden 
Einzelnheiten  zusammentreffenden  Zusammenhangs  zwisdic» 
dem  Griech.  und  seinen  Verwandten  im  OrieAt  entgegen,  ffir 
welchen  sogleich  im  Folgenden  noch  ein  entschiednerernnd  be- 
deutenderer Fall  hervortreten  wird.  —   Das  Neutrum  ii  (f&r 
ßBov),  ev  wird  adverbiell  gebraucht  und  bedeutet  gfui^  im  Sskr. 
hat  das  eigentlich  entsprechende  vasu  seine  erste  Sylbe  va 
durch  den  Gebrauch  ganz  eingebusst,  so  dass  su  (^»/)  dem 
Griechischen  ev  zwar  in  Beziehung  auf  die  Entstehung,  aber 
nicht  in  den  Bestandtheilen  der  Form  entspricht 

Mit  der  Form  vatsala  identificire  ich  das  griechische  MJ; 
(dorisch)  oder  ecr^^^dc.  w.  dy.  welches  so  ziemlich  dieselbe  Be- 
deutung wie  ev(;  hat,  edso^uij  wacker^  eigentlich  aber  wie  das 
sskr.  vatsala  liebevoll  heisst;  dieser  Annahme  gemäss  steht  es 
für.  ursprüngliches  /eTcr-cP'Xo^;  durch  Ausstossung  des  a  würde 
ߣT&k6g  entstelm.  Die  Frage  ist  nun,  sollen  wir  ^cedXog  oder 
fed^Xoq  f&r  ältere  Form  halten ;  da  derUebergang  von  tct  in  ^ 
sehr  fraglich,  die  Assimilation  von  t  an  ein  folgendes  6  aber 
sehr  gewöhnlich,  ebenso  die  Einschiebung  eines  stützenden  T- 
Lautes  (welcher  wie  in  dem  Suff.  ^Xo  für  rpo  zu  S  ward)  sehr 
natürlich  ist,  so  halte  ich  die  dorische  Form  l<^q  für  die  or- 
ganischere, in  i^Xog  aber  das  ^  für  eingeschoben.  Eine  Spur 
des  ursprünglich  anlautenden/  zeigt  sich  nh^ends  mehr.  Davon: 
i(f^X(a^a,  To,  wackre  Thai]  itf^Xorriq^  17,  BrarheU,  —  PaU  (E.  F. 
I,  230)  leitet  i^Xoq  von  der  sskr.  y/  6äh. 


Ich  komme  jetzt  zu  einer  E^nnologie,  welche  einen  tiefen 
Blick  in  die  schon  sehr  alte  Ausbildung  und  Entwickelung  der 
Sskritwörter  vergönnt,  weswegen  ich  sie  schon  in  einer  andern 
Schrift  (in  der  mit  M.  A.  Stern  zusammen  herausgegebnen: 
Veber  die  Monatsnamen  einiger  alter  Völker  S.  225),  welche  be- 


Rtfmuit  war,  def»%»  Fakte  Kertonmhalieo^  eblgemunuswen 
entwkkdite. —  » 

Bei  der  altfnfiselien  Efadieiliaig  des  Smneii-  md  IMkmd- 
Laufs  wurde  der  fflmmel  fai  gewisse  StaCi<fneii,  Aufenthaltsorte, 
HinBer  eingeteilt;  ddier  heisst  die  Sonne  TiTas-vat  von  der 
Irier  behandelten  Wvnel  vas  (die  sich  ansndiende?)  und  die 
Sonnenstadt  vivasvatl.  Wenn  nun  die  Sonne  imd  der  Mond 
ia  Conjonction  treten,  der  Mond  zwischen  der  Erde  mid  der 
Sonne  steht (Aimnottif), so  helsst  diess  imSskr.am&vasl,  oder 
arnftrasjA,  oder  amftT&sl,  das  heisst  wördich  Ton  aniAsti«- 
tommen  (schon  in  den  Veden  LoMun,  Andiol.  sscr.  98, 4),  wid 
vas  wohnen:  dtnB  Zusänrnmupoknmi  oder  das  JUomenij  in  imI' 
ehern  8&nne  und  3§9nd  m  einem  und  demmdben  Baute,  Simüon  sn- 
semmemtoktien^oäeT  anch  dmeBesiehung  anf  diese  Znsamnien- 
steünng:  dae  Mameni,  in  dem  8mme  und  Mond  %usemmen8tehnj 
Ko  der  Mund  der  Sonne  mn  näeheien  sieht.  Nnn  heisst  im  Sskr. 
das  Jakr  nnter  vielen  andern  WOrtem  anch  samratsara; 
in  dieser  Znsammensetznng  ist  sam ,  wueummen,  der  Bedentang 
Badi  identisch  mit  dem  amä  in  am&vasl  vnd  vatsara  kann^ 
sobald  wir  das  Suff,  ra  abtrennen  nach  Analogie  TOn  vatsa-la 
=  vasu,  so  wie  vatsa  (S. 303>,  ebenfalls  lüs  ans  vas,  so  gut 
ine  vas  in  amivasi,  entstanden  imgesehn  werden.  —  Diese 
Znsammenstellnng  mrd  man  nm  so  mehr  erkniben ,  wenn  ich 
schon  hier  bemerke,  dass  neben  samvatsara  anch  eine  mit 
amä  anlantende  Form  bestanden  haben  musste,  wie  sich  wei- 
terhin (S.  310)  ersehen  wird. —  Bei  dieser Uebereinstimmnng  in 
den  Formationselementeli  (sam  :=  amft  nnd  vatsara,  so  wie 
vast  von  i/vas)  liegt  die  Frage  natürlich  nahe,  ob  sich  auch 
ein  Alittel  miden  lasse,  die  Bedentangen  Jahr  nnd  Neumond  za 
Tereinen. 

Schon  an  dem  angefahrten  Orte  (Veber  die  Menaisnamen 
S.224)  ist  daranf  aafinerksam  gemacht  worden,  dass  der  Be- 
griff/or^  selten  eine  ganz  eigne,  ihn  nicht  bloss  objectiv,  son- 
dern anch  snIriectivcharakterisirendeBezeichnmig  m  denSpra- 
dien  hat,  sondern  seine  Benennung  oft  sehr  znfUffigen  Umstän- 
den verdankt  Im  Sskrit  wnrde  es  faisbesondre  nach  den  Na- 
men von  Jahreszeiten,  selbst  Monaten  benannt,  von  denen  an, 
je  nach  verschiednen  astronomischen  oder  calendarischen  Be- 
stimmangen,  ein  Jahresanfang  gerechnet  ward,  z.B.  ist  varsha 
Hegefneii  nnd  zagleich./iiAr^  f  arad  »chwfde  Zeii,  Jahr;  hajana 
ist  eine  Abktasnng  von  agrahäjana  nndeinSvnonymvon  m&r- 
ga^lrsha,  dem  Namen  des  Monats,  mit  weichem  die  Jahres- 
zeit h^manta  Winter,  beginnt,  nnd  heisst  ebenfalls  JTaAr;  aaf 
dieselbe  Weise  bedentet  leto  lieto  bei  den  Slaven  Sommer  nnd 
Jahr.  —  Es  ist  nnn  wohl  natfirlich,  dass  man  das  Jahr,  dessen 
nrsprftngliche  Reglang  fast  immer  der  Mond  abgab,  mit  einem 
Nenmond  —  einer  Conjonction  der  beiden  zeitbesdmmenden 
Himmelskörper  einer  am&vasl,  samvatsara,  Zueammenwoh- 
ww^ —  begann.  Hiemach  kSnnte  man  schon  vielleicht  vermn- 
then  wollen,  dass  samvatsara  ein  Nenmond  t^uv  ^x^  sei, 
nnd  zwar  eben  der,  mit  welchem  in  irgend  einer  alten  Jahres- 
recfannng  das  Jahr  begann,  nnd  desswegen  znm  Unterschied 


306  FAS, 

VW  46m  snbjeclhr  c^tiftMiedevleiidbD  mmtva»!  ii.&w*  Ar  den 
BegnSJahr  iBxiit  seL  —  Allein  diese  m  allgemrin  gdiabeae 
VentauthiiBg  wjb40  wenig  HalOttikeil  betilMii,  d»p  es  giBbt 
13  NenmoDde  im  Jahr,  «nd  die  BeoEeiolniiii^;  des  Jahres  bloss 
dnreh  ein,  Nmunand  beaeichnandes,  Wort  Iftsst  noch  eine  breite 
Kkift  swischen  den  Begriffen  Neummtd  and  Jakr  znrudL  Ver- 
M<^en  wir,  sie  anszofUll^ii! 

Bei  am&vasl  a«s.w.  ist  sn  benerken,  dass  die  BeBäcb* 
nnng  des  Begriffs  Ntumond  (Conjonction),  welche  doch  eigeiit- 
lieh  nur  in  der  Znsanunensetsiaig  liegt,  aneh  durch  den  erstea 
Theil  der  Composition  allein  ausgedrückt  wird:  amä.  Auf 
ganz  ähnliche  weise  wird  von  der,  JtfArbezeichnenden9.Ziisam- 
mensetznng  samvatsara  der  erste  Theil  sani^;etreniil9  imd 
in  der,  wie  ich  überzeugt  bin,  nach  Analogie  von  am&  sebil- 
detenForm  sami  identisch  mit  samvat  sara  gebraucht.  CSttsz 
ebenso  wird  iül)er  femer  samvatsara  am  seinen  ersten  TheOge-i 
kfirzt  undinderGrestalt  vatsara  und,  wie  sich  weiterh]n(S.3ll>j 
ergeben  wird,  auch  in  einer  um  das  SufBx  r  a  und  noch  mehr  ver- 1 
ktosten  als  gleichbedeutend  mit  samvatsara  gebraucht.  — I 
Wenn  wir  nun  frOher  mit  Recht  vatsara  auf  die  Wurzel  vaaj 
redudrten,  so  ist  es  keine  Frage,  dass  wir,  wenn  eine  Fonrn 
vasara  im  Sskr,  existirte,  sie  ebenfalls  von  Seiten  der  Form! 
mit  demselben  Recht  auf  vas  zuruckftihren  dfirften,  wie  vasl ! 
in  amivasl.  EineFwm  vasara  eadstirtimSskr.nun  zwar  nicht;  i 
allein  in  den  verwandten  Sprachen  bezeichnen  den  Begriff*  | 
FrÜUing  solche  Wortformen,  welche  efaiem  sskr,  vasara  ent- 
sprechen wfirden  (vgl  Ueher  die  MmaUnmmem  S.  135  und  aap  S. 
309).  Im  Sskr.  selbst  heisst  FrnhUn§  vasanta,  und  wie  dieses 
durch Su£  anta  aus  vas  gebildet  ist,  so  würde  vas-ara  durch  i 
Suff.ara  abgeleitet  sein.  So  haben  whjdenn  nun  amävasi,  vas- 
anta (vasara),  samvfttsara  in  einem  wurzelhaften  Znsam- 
menhang, mit  den  Bedeutungen  Conjundiany  (Nemnotul)^  FVuh^  \ 
Ung,  JahTj  und  wie  ich  hier  vasanta  (vasara)  in  dieADtte  ge-  I 
setzt  habe,  so  föllt  es,  wie  ich  glaube,  die  Kluft  zwischoi  oen 
Begriffen  Neumond  und  JiAr  aus. 

Denn  meiner  Ansicht  nach  ist  vasara  (-anta)  nur^so  wie 
vatsara  entschieden,Verstümmelung  einer, samvatsara  oder 
amftvasl  analogen, Zusammensetzung:  sam*vas-anta(-ara),  I 
oder  ama-vas-anta(*ara)  und  bedeutet  subjectivi  so  gut  wie 
samvatsara,  mchts  als  ConjwKtio»  der  Satwe  umd  dee  JUändee, 
Der  Gebrauch  fixirte  aber  .schon,  wie  sich  weiterhin  ergeben 
wird,in  sehr  alter  Zeit,  dieFormen  sam-vasara,sam-vasanta 
i&r  die  Bezeichnung  des  vor  allen  andern  —  wie  eme  Menge 
Spuren  und  Thafsachen  aus  der  Vor-  und  Mitwelt  beweisen  — 
hochgehalteneniViNiifioiMi9(Comnnction),  welcher  auf  die  Fruh- 
lingsnachtgleiche  folgt,  —  auf  diesen  Tag  ward  z.B.,  um  nur 
eins  zu  bemerken,  Ramas  (Geburtstag  gesetzt  (^.  W.  v.  SeUesrei, 
Anm.  zuIUmftjan.  1, 19, 3),  —  wo  also  eewissermaassen  die  hei- 
Ike  Zeit  der  aus  ihrem  tiefen  Winterschlaf  wieder  erwachenden 
Natur  beghmt  Alsdann  wurde,  wie  ichfemervermuthe,  vasanta, 
vasara,  in  den  wie  vatsara  verstummelten  Formen,  zur  Be- 
zeichnung des  JPWiAttv«  selbst  verwandt  So  erkl&rt  mcfa  denn 


FAH    «  307 

2iiiildi8t,  wie  die  Besdchnnng  der  JUand^  und  Srnnim-^CM^ 
juHüUon  anch  den  Namen  für  Frühimg  bildet. 

Mit  iitm  Frühimg  aber  als  am  natargemässesten—  weQ  mit 
ihm  ja  die  ThSti^eit  derNatar  beginnt—  scheinen  die  ältesten 
Völker  ilbeilianpt  —  insbesondre  aber  die  Sanskritvölker  — 
so  z.B.  die  Perser  vor  alter  Zeit.und  noch  jetzt  (Veöet;  die  Mo^ 
naimmnen  S.  131  ff.)  —  das  ökonomische  Jaiir  begonnen  zu  ha^ 
ben,  nnd  nach  demselben  Prindp  wie  der  Name  andrer  Jahres- 
zeiten (varsha  n.s.w.  S.305)  wurde  nnn  auch  der  des  Früh- 
lings —  aber  in  der  Form  samvatsara  (nicht  samvasara)  — 
Soüt  die  Bezeichnnng  des  Begrifis  Jair  verwandt. 

Mit  den  hier  in  Znsammenhang  gebrachten  Wörtern  hin- 
gen eine  Menge  griechische  zusammen,  welche  wir  denn  auch, 
trotz  dem,  dass  manches  in  dieser  JBntwickelung  hypothetisch 
bleiben  musste,  hier  zusammen  behandeln  wollen.  Wir  wer- 
den, nm  den  geistigen  Zusammenhang  der  drei  Bedeutungen 
zu  eriiahen,  nach  der  eben  entwickelten  (h*dnung  verfahren. 

Also  1)  zunächst  amft vasl :  MomerU.  wo  der  Mond  und  die 
Sonne  in  Oonjuneiien  irefenj  Neumond.  Der  erste  Theil  allein 
ama  hat  dieselbe  Bedeutung  wie  das  Ganze;  er  ist  gebildet  aus 
dem  Pronominalstamm  a  (S.1)  auf  dieselbe  Weise  wie  sama 
aus  dem  Pronominalstarom  sa;  ob  ma  in  beiden  eine  Suffixal- 
fomation  sei,  oder  dem  Pronominalstamm  ma  angehöre  (vgl. 
fio),will  ich  hier  nicht  entscheiden.  Amä  in  der  Bedeutung  A^^- 
mottdist  fem.  und  wird  declinirt  Schwerlich  aber  war  dieses  ur- 
gprun^ch  der  Fall,  da  amft  vielmehr  ein  adverbiell  gebrauch- 
ter alter  Instrumentalis  zu  sein  scheint  Da  m  nicht  selten  im 
Griechischen  v  wird,  z.B.,  um  die  vielen  Fälle  in  den  Endungen 
unerwähnt  zu  lassen,  taSavo^  ss  sskr.  cjjäma,  dvanip  =?=  sskr. 
jamätri  u.  aaj,  so  entspricht  der  Form  ami  ganz  regelrecht 
mit  e  =  a,  i7  =  A:  ^iKft«  attisch  mit  unorganischem  Spir.  asp. 
£^9  ^9  Conßmeiion  des  Mondes  und  der  Sonne.  —  Was  diess 
Wort  bedeute,  wussten  die  griechischen  Grammatiker  nicht 
mehr.  Es  finden  sich  bei  ihnen  zwei  Erklärungen;  nämlich 
erstens,  dass  es  Obermorgen  bedeute;  so  heisst  es  bei  Hespeh.: 
iwn  naX  ivn^^  to  \Ufc&  ^ipf  oApusv^mitßT  ivvtitpi^l  dqTpirtiVy  bei 
SuiUL  fterd  rplTrtp^  ebenso  heisst  es  im  Harpocrai. :  ivTt»  ih  wjX  A^ 
in^F  t6  d^  xfirn»  Xtfowh^  Sdi.  ad  Arisioph.  Acham.  172,  «k  ^^: 
ft^  xfi^ntp^  und  ähnhch  lautet  es  bei  den  fibrigen  hieher  gehöri- 
gen Formen,  welche  wir  unten  erwähnen  werden.  Der  Um- 
stand, dass  diese  Erklärung  neben  immt^P^  steht,  und  eine  andre 
ToUiMBndig  abweichende  vorkommt,  zeigt  uns,  dass  sie  bloss 
auf  einem  Schluss  aus  Hesiod.  (^. «.  *H.  4121  beruht;  weil  hier 
6;  %  aifiov  i;  x  imnfcpw  steht,  imntipiv  also  nier  ^dravpunf  sein 
könnte,  so  schloss  man,  dass  es  übermorgen  (oder  der  3te  Tag 
von  heute,  denn  xpixn  ist  hier jdeich  mit  tö  iuxoL  xrt»  aifwv)  be- 
deutete, grade  als  wenn  ein  Gtammatiker  aus  dem  sprichwört- 
lichen Gebrauch:  Schieb  es  nicht  auf  Morgen  und  Niemerstag! 
schliessen  wollte,  dass  Niemerstag  (för  Nimmertag  bekanndien) 
so  viel  als  übermorgen  bedeute.  Wie  passt  aber  diese  Er- 
klärung für  Besiod^E.  x.'H.  772?  Hier  werden  die  dies  fausti 

20* 


306  FAS. 

au&esfihlt  und  begonnen:  ^p&rov  (vny  rtxpdg  9i  ii.8.w.   Hier  ^ 
8olf  nun  die  eben  angefähite  ErklSrong  von  «Vn^:  dq  ^pi^xif  ^ 
vicht  übermorgen,  sondern  der  dritte  Tag  des  Monats  heissen, , 
Dass  ein  Wort  dieser  Art  nicht  beides  zugleicbi  bedeuten  könne, 
lucht  den  dritten  Tag  im  Verh&ltniss  zu  einer  bestimmten  Zäli 
lang  z.  B.  der  Woche  ^  dee  Monats  und  im  Verbfiltnlss  zu  dem  | 
heutigen,  versteht  sich  eigentlich  von  selbst  Man  kann  unmög* 
lieh,  um  den  dritten  Monatstag  zu  bezeichnen,  ein  Wort  gebrau-  \ 
chen,  welches  eigentlich  uhennorgen  bedeutet,  und  ebenso  vee*  j 
nig  umgekehrt  Das  mochten  auch  andre  Grammatiker  fohlen«  ^ 
und  vielleicht  —  selbst  ohne  Berücksichtigung  des  attischen  ; 
Gebrauchs  von  ivjtinaXvia^  wodurch  der  SOste  oder  letzte  Tag  i 
des  Monats  bezeichnet  ward  —  schlössen  sie  schon  aus  dieser 
hesiodischen  Stelle,  indem  sie  sie  vielleicht  mit  dem  nicht  lange  | 
vorhergehenden  (Vers  768):  rpiipco^a  iiitvdg  dpLörrtv  zusammen- 
stellten, dass  imi  soviel  als  Tfwxxdg  sem  milsse*     So  erklärt  es 
Produe  zum  Hesiod,  und  bei  Heeych.  finden  wir  ivn :  Tputuolgy 
welches  sich,  wie  wir  aus  dem  Nominativ  schliessen  dürfen« 
auf  eben  diese  Stelle  bezieht,  und  ivnq,  TputtuUaq^  woraus  man 
abnehmen  darf,  dass  es  nodi  eine  Stelle  gab,  an  welcher  der 
€renitiv  stand  und  ebenfalls  durch  rpuxxdg  ausgelegt  ward. 
Diese  Erklärung  durch  rpiaxo^  Hesse  sich  nun  zur  Noth  auch 
zur  Deutung  des  schon  erwähnten  eVi?  xal  via  benutzen,  so  wie 
selbst  für  die  angeführte  Stelle  iq  ravpunf  i^g  t  iinmjifij  und  mau 
hätte  sich  bei  der  zuerst  angeführten  Erklärung  unter  keiner 
'  Bedingung  beruhigen  dürfen. —  Aber  auch  diese  Erklärung  er- 
weist sich  leicht  als  einen  blossen  Nothbehelf.  Denn  wer  wird  ! 
bei  einer  Zählung  von  Monatstagen  beginnen:  zuerst  der  SOste, 
dann  der  4tej  7te  u.s.w.t     Diese  Annahme  passt  für  die  he- 
siodisehe  Stelle  um  so  weniger,  da  die  Tfnandg  schon  768  er- 
wähnt war.  Auch  noch  melur Schwierigkeiten  erheben  sich:  sie 
zerfiedlen  aber  allsammt,  sobald  man  evi^lA^  ganz  gleichbedeu- 
tend nut  sskr.  am&  anerkennt,  also  als  das  Moment,  in  welchen^ 
Sonne  und  Mond  in  Conjwution  treten^  welches  also  der  eigent- 
liche Anfimg  des  neuen  und  zugleich  äas  Ende  des  alienMonats 
Ist     In  dieser  streng  astronomischen  Bedeutung  ist  ^  nodi 
h^\  Hesiod  zu  verstehn,  weil  es  in  der  einen  Stelle  (772)  au«^en- 
schemlich  den  wahren  Anfang  des  Monats  bezeicnnet  und  an 
der  andern  das  wvkliche  Ende.    Denn  so  lässt  sich  die  Stelle : 
|Ai}  Jf  ai^aXXeo&oi  ig  x  avpiov  iq  x  ivvrjtpiv  am  entsclueden  rich- 
tigsten erklären. —  Der  Tag  nun,  an  welchem  diese  ConjuncHou 
imn  eintrat,  war  ein  hochheiliger.     So  heisst  es  schon  in  der 
Odyssee  (XIV,  162): 

TO«y  avToi  Xvntd^VToq  tkevaeroii  h^af  'O JixrcrcrV 
Tovulv  (p^lvovvo^  iitivoq^  xov  y  löxafiivoio 
o1xao$  voifxilöu  xal  xiarexai,  sct.X. 
An  diesem  Tage  nahmen  daher  diedpxai  In  Athen  die  npvTaveZa 
an  (Aristoph.  JSnh.  1194);  denn  der  von  den  Alhenem  ivn  xal 
via  genannte  Tag  ist  der,  an  welchem  dieCoujunction  (ivn)  ein- 
trat (Plut.  Sol.  25);  au^  diesen  Tag  fiel  femer  eine  Volksver- 
sammlung CPetiti  Legg.  Attic.  lU,  1 ;  vgl.  Anstoph.  Acham.  172) 
und  die  Zinszahlungen  (Aristoph.  Nub.1134).  Dadurch  mnsste 


FAS^  309 

es  kiMuneD,  dass  der  Ausdnick  ivn,  indem  er  in  das  gewöhn« 
liebe  Leben  überging,  seine  eigendiebe  sebarfbestimmte  astro- 
nomisehe  Bedeutung  verlor  und  wobi  ftir  die  Bezeichnung  des 
ganzen  Tages,  an  wekdiem  die  Coiyunction  eintrat,  angewendet 
wurde,  wie  auch  sclion  bei  den  Indem.  War  nun  schon  fllr  den 
Tag  des  Neumonds  die  Bezeichnung  vo^tipfla  (^eigenüich  I\ig, 
€n  weicha»  mofi  den  neuen  Mond  wuersi  sieht)  bin;raffekonunenj 
wie  diese  gewiss  schon  alt  ist,  so  drftngte  der  Gebrauch  das 
Wort  i»n  nach  und  nadi  dahin,  dass  man  dabei  mehr  an  den 
Schluss  des  alten,  als  an  den  Beginn  des  neuenMonats  daqhte, 
und  die  eigenüicbe  Bedeutung  unwiederbriif^Iicb  verlor.  In 
fiesem  Zustand  fand  iSoUm  den  Namen  ä^  und»  da  er  ihn  sich 
nicht  mehr  klar  machen  konnte^  indem  er  nicht  wusstit»  dass 
er  ejgendich  nur  ^n  Momeni,  nicht  einen  ganzen  Tag  bezeicln 
nete,  fibdrte  er  ihn  als  Benennung  des  letzten  Tages  der  voUen 
Monde,  aber  erst  nachdem  er  ihm  den  Zusatz  xal  via  gab,  um 
auf  diese  Weise  den  Tag  zu  bezeiclmen,  welcher  zu^ich  einen 
TheQ  des  alten  Monats  und  des  neuen  umfasst  Diese  Verbin- 
d\ing  sanctionirte  kleichsam  die  Bedeutung,  .welche  sich  schon 
nach  Vergessen  des  eigentlichen  Sinnes  von  Ani  auffangen 
batte  zu  entwickeh;  indem  nfindich  der  Begriff  fe/«il^.  eigenuich 
des  Monats,  sich  vendlgemeinerte,,  wurde  er  endliw  in  eineni 
aus  üni  gebildeten  Adjectiv  «Vo$,  17,  ovi  ivoq,  17,  oy,  auch  fttr  v^" 
fmgen  und  selbst  für  alt  gefasst  (vgL  weiterhin  S.  311), 

Von  ^,  ^b^,  Bvn  (att),  nj  kommen  mehrere  Casus  als 
^dverbia  vor,  nämlich  mjf ,  Ay,  ö^yiT^i^,  An^v,  dorisch  A^o^;  b^ 
den  Lexicograplien  werden  nocn  mehr  Formen  erwähnt,  ivdq,^ 
£1^^,  ipotf  (laconiscfa  f&r  &fa^  i^Oi  ^«p»  ivssäq^  btivaf^  krevof^ 
^^yn^  (was  auch  bei  Die,  Cm«.  fihOher  gelesen  wurde),  vnSf 
vnin^  welches  bei  He^ch.  elg  rerapPTv  ausgelegt  wird«  Da 
wir  me  Stellen  grSsstendieils  nicht  kennen »  wo  diese  Formen 
vor](ommen,so  können  wir  nieht  entscheiden,  ob  dieAusleffung 
der  Grammatiker  durch  übsrmarffen  zulässig  ist  Möglich  ist 
es,  dass  sich  spätere  Schriftsteller  durch  die  Auslegung  der 
Grammatiker  bestimmen  liessen  und  das  Wort  in  diesem  Sbm 
gebrauchten  (vgL  eine  ähnliche  Erscheinung  beioXoc^yii).  Bei 
älteren  Schrifistellem  war  dieiff  sicher  nicht  derFalL  BeiAristth 
phenee  erscheint  es  noch  in  der  Bedeutung,  welche  es  ziinächst, 
nachdem  die  eigentlich  astronomische  Bedeutung  vedorenge« 
gangen  war,  erhielt,  eS  ist  nändich  identisch  mit  Am  wjXyiu* 

2.  Im  Sskrit  heisst  vasanta  Fri<M«v^  nach  den  obigen 
(S.306)  Bemerkungen  steht  dies  fär  samvasanta.  luden  ver- 
wandtmoi  ^riaehen  entspreohen  ihm  aber  Formen^  welche  ein 
sskr.  vaaara  voraussetzen;  imiitt  nämlich  wasare»  imLetti«* 
sdien  wafsfsare,  im  Penuschen  mit  b,  wie  gewöhnlich,  iur  v 
und  h  für  s:  bahar,  mit  Vertust  der  Endung,  im  Zend  wahr«' 
^heinlich  vagbra  (vgl  Üeber  die  Monmimamen  S.  136),  im  Lar 
teinischen  v£r  für  verera,  mitEintritt  von  r  fikr  s  zwisdien  ViH 
kaleu^  mit  Verlust  das  thematischen  Schlussvokids  a,  wie  ge- 
wdhnlicb,  wenn  ein  r  ihm  vorhergeht,  und  Zusammenziehung; 
endlicli  grieciL  /r^p,  £g|2L^  /£aap  mit  Verlust  des  6  zwischen 


510  FAS. 

Vokalen  und  des  themadschen  Scblussvokals,  wie  in  aX,imd  ahn 
liehen  (S.176).  Die  Form,  welche  allen  diesen  im  Sskr.  ent 
f^prochen  h&tte:  vasara  verhSit  sich  zu  vasanta  wie  z. B.  ^iq- 
irä,  ein  sskr.  Name  f&r|den  zweiten  Theil  der  Wlnteijahrs- 
zeit,  za  sskr.  him-ania  era^Theä  deMWinterB;  der  Name  fui 
die  eine  Jahrszeit  ist  wie  in  vasanta  durch  Snff.  anta  formird 
der  andre  wie  hi  vas-a-ra  durch  Suff,  ra,  nur  dass  hier  a,  bei 
(i(;-i-ra  dagegen  1  Bindevokal  ist  —  Im  Griech.  hiess  JFViMhü 
also  eigenmch  jxaraoo^  ro;  tSpuren  des  anlautenden  /  erscheinen 
auch  im  Honier  und  sonst  (DaweSj  MiflcelL  crit  ed.  EM.  254)  | 
daraus  wird,  wie  bemerkt^  ^ap^  clapCndt  eingeschobenem  i  (we 
gen  des  verlorenen  er?)),  zs^gen  ?p,  vpog^  rrf,  Frühling;  iafn\ 
r6q;  dapipö^;  rlMVÖg^'^fSv]  iiffrtpoß^  a,  ov;  dapöeiq,  eaoray  ev. 
fr&hUffihafti iapliiOj  dmFräUmg  %ubringen. —  lapi%nq  (k&og)^  o] 

BiuUtem.— 

'  I 

8.  Das  sskr.  sanivatsara  heisst  Jahf;  allein  nebmi  dieJ 
sem  ersdieinteinedieichbedeutende  und  sehr  älmlichkliDgendö 
Form  samvad.  Die  indische  Ableitung  von  V^vad  sprecAen, 
ist  Unsinn;  samvad  ist  zunächst  aus  einer  Form  sam^^vatsa 
tatsCanden,  welcher  nur  das  Suff,  ra  fehlt, um  mit  samvatsara 
identisch  zu  sein;  diese  F6nn  hat  das  schliessende  a  verloren, 
auf  ähnliche  Weise,  wie  dies  im  Griecliischen  und  Gothischen 
so  oft  gesdiah;  sokommenwir  auf  eine  thematische  Form  sam- 
vats.  Diese  musste  aber  nach  Bapp  (Gr.  s.  r.  57)  Im  Nominat 
samvat  werden.  Dass  diesds  die  richtige  Form  ist  und  nicht 
samvad,  wie  es  in  den  Lexicis  atifgefilhrt  wird,  zeigt  sskr.  pa- 
rat, Hn  früheren  Jahrj  welches  aus  para  (S*139)-f  vat  zusam- 
mengesetzt und  auf  äe  gewöhnliche  Weise  contramrt  ist;  dass 
samvad  mit  einem  schfiessenden  d  geschrieben  wird,  ist  bei 
einem  indeclinnblen  Woite,  wie  samvad  ist,  im  Sskr.  von  gar 
keiner  Entscheidung;  da  die  Schreibart  in  irgend  einem  Text 
von  dem  darauffolgenden  Laut  abhängt,  so  kann  man  es,  wo  es 
fit^i  angefiihrt  wird ,  eben  so  gilt  mit  t  schUessen  und  wird  es 
nach  der  hier  eben  gegebnen  Darstellung  vom  wissenschafili^ 
ohta^isprachvergleichenden  Standpunkt  aus  thun  müssen.  Wenn 
ts  oder  t  im  Sisl^r.  wirklich  zu  d  geworden  ist,  was  vielleicht 
detmoeh  mOglich  wäre,  so  ist  dies  attf  eine  ähnliche  Weise  ge- 
sehehn,  wie  im  Lat  sskr.  apa  za  ab,  upa  zu  sub  (S.  251)  ge- 
worden ist  — 

Da  samvatsara  und  folgltch  auch  das,  bei  samvat  zu 
Grunde  liegende,  samvatsa  nach  nnsrer  Ansicht  eine  mit  amA^ 
vasl  U.S.  w.  wesentlieh  identische  Form  ist  (S.  305).  so  durfte 
neben  samvatsa:  samvat  eine  mit  amä,  statt  des  inm  gleicb- 
bedeuttoden  sam,  oomponirteForm  amävat  bestehn,und  dass 
diese  bestand,  zek^  das  griechische  iviai}T6g^  6^  Jahr\  denn 
^  amä  =3  hnt  (S.307),  va  aber  fibeiraus  häufig  (S.17  und  schon 
in  unzähligen  Beispielen)  durch  av  vertreten  ward,  so  würd^ 
.  der  Form  ama-f-vat  griechisch  lvn+ai>r  entsprechen.  Dass  n 
durch  Eiufluss  des  darauf  folgenden  Dhihthongs  verkfinst  und 
in  das  leichte  i  abgeschwächt  wurde,  bedarf  Kaum  einer  Be- 
merkung, eben  so  wenig,  dass  «ich  amävat  im  Griechischen 


FAl.  311 

iiiciie  als  bd^ynabde  etktelt,  isondeni  eine  neue  und  die  ge^ 
w5ludieli8te  Endmig  os  alildilg.  Also:'  i¥taiyw6q^  &,JMkr;  S«- 
cevortog,  cty  ov  (ftr  Ttog)^  htdin&tatog^  a,  op,  jäMg  a.s.W.;  huöV' 
-n^  em  Jakr  dmtem  ii»s,w«;  dnevwtvrtf^g^  6;  omfnewiuhg^  i^ 
AhmaunheU  muf  €im  Jdkr\  chueptotwi»,  eim  Jahr  lan§  aiwemkt 
9€iH^  wxemMixvi(ng^  if  ^  AtmmtHheU  wMrmd  ehieB  Jahren.      .     • 

'■'    '  ■'"—  ■"' -■■  ^'  ' 

Indem  die  sabfective  Bedeutung  dieser  Zusanunenselzang 
und  die  Art  md  Weise,  wie  sieh  £e  objectiven  Bedevtmigen* 
daraus  enimdLeben,  früh  iaVeraessenhdt  gaieih,  drfingte  sieh 
sowohl  der  eine  ab  der  andbe  Thefl  desseuen  dasu,  £e  SteUe 
dtt  ganaien  Wortes  va  vertraten;  ^o  heisst  denn  im  Sdur» der 
«srste  Tliefl  von  samvat  in  der  Form  aamä  aHein  JoAr.  mfd' 
ebenso  der  zweite:  vat  in  der  schon  erw&hnten  Znsanunenseto 
znw  parat  iilr  para-f rat  Ganz  anf  dieselbe Wdse  erscheint 
imuriedilsdien  von  der,  eiaeln  sskr.  amivat  entsprechenden^ 
Zosammensetenng  tnamri^  einnflich  j^-f /iSr,  sowohl  dererste 
als  der  nweite  llieil  mit  der  Bedeutong  des  Gai^isen«    Also  m,*-- 
dSm^I  ivo^,  ^i«g,d,  /«AfyWeldies  sich  «war  nur  bei  denßram-^ 
matikem  findet,  aber.dnroh  die  daraus  gebildeten,  soeleioh 
ZB  erwtimenden  Zasamroensetztiugen  bdegt  und  durch  das 
wahrsehriUieh  entspre^liende  lat  annus  einigermaassen  ge- 
stutastwird,  wdchesebeniallsdem  sskr.  am4,  aber  mitMso.« 
endung  und  nn  f&r  m  entspricht;  Im  Lat^nls^en  erscheint  je- 
doch auch  niodi  eine  Form  ndt  m,  nämlich  in  der  Zusammen- 
setzong  mÜ  bi:  bimus  IBl"  bi  (c=:  ssfcr.  dvi)  und  im&  (ssb  sdcr« 
amft,  mit  i  fiUr  sdur.  a,  wie  gewUniHdi)  und  als  Coi^ositttm 
bahuvrihi  behandelt:  ««mi  Ja^r  ^i^ml  (nach  Regel  667ini'<W' 
Gns.%-^  An  «^g  lehnt  steh  aianächst:  ^^,  0i»>aArft^^  asgsetzt 
mit  d  f&r  a,  eins  (vgL  Pronom.  aa),  nach  ähnlicher  Regel  wie  bi- 
mus. .  Oder  darf  man  an  eine  auGrunde  liegende  Form  amlna 
denken  nach  Analogie  des  sslur.  samtna  von  samft,  so  dass 
iyig  fär  a^-emro^,  rtviPff  mit  Verlust  des  o,  wie  in  dX  und  oft  (S. 
17S)  stdieY  —  Femer  bildet  sich  hwvtx;,  oy,  ^ährih^yilmfogj 

Dasr  eehon  (S.  309)  erwälmte  Adject  ivoq^  Afog,  17,  oy,  altj 
kamt  man  auch,  wie  auch  ffewöhnlich  gesdiieht,  aus  der  Bedeu- 
tong von  iifog^Jßhrj  entwickeln«  Ein  anlautendes  /,  wie  Tkiersek 
(Gr.  Chr.  &  299  nr.  34)  annimmt,  hat  diese  Themenreihe  nicht 

Der  sweite  Theil  von  amä-tat  kommt  im  Griecliischen  in 
der  Gestalt  /«ir-o^,  ^ro^,  *ti,  mit  der  Bedeutung  Jahr  vor;  diese 
sbgekflrzteForm  erscheint  fai  derselben  Bedeutung  auch  im  sla« 
visclien  god  (i9#6rMMA^LL«S.  102);  über  das  imGriecldsdien 
aidantende  /  vgL  man  Thieraeh  (Gr.  Gr.  S.  296  nr.  34),  Dawea 
(]Misc«erit.ed.IMdL274);  die  Finm  r^opt  ftr /iroo^  =r  #^a  be- 
ti^eiid  T^  man Poiy(E. F. 1, 136,132.  n, 6m*-*  Davon: 
tTAOg,  a, 0^9  jährUeh^  Ir^onog,  ov,  jährUeh^  In^rto»,  ol  (dfyefiot), 
Pa$9aimM^  ist  meiner  Anirfoht  mHäx  anf  dieselbe  Wdse  durch 
Suffiir  9a  (Nom.ia^),wle  hsi($uo  durchSoC  ca  (Nontio^),  aus  tvd^ 
geMdel,  mit  Dehnung  des  thematisehen  e.  PM  (E.  F.  ü,  489) 
betraehtetes  als  ans  ^erZusammensetznng  von  #rog+iVo^,  dm 
jsAi7alM^ik6fiyeiit8taaden,wasf&r  denSinn,  aber  nicht  fiirdieFonn 


Ma  FAIL 

passt—  direaf  ri,  ßtr  o/wvta  (Bfe^),  anil  nrit  o  Ür  a  und  »  ftlr  ^ 
oUri7<,  e(  (f&r  ö/^ff),  rfMtftftttf /oV  Atftaitf  (a  und  o  i^ 
vf^  aa  Pronom.);  di^ufU^Mq^  di^uicd,  Jahr  für  Jakr%  d^upiMo^tM  i 
(2fi0ieT^gopai;  a^upurHofttu  {,MeM»)f  MjmärUeh  miederMrem^  d^- 

Uch  g^eierU$  fesi;  descatrJtt,  lij  2«»^  ^dsrJJier  wm  W  Jahrem^  de- 
Tetnipoq^  a,  oPj  zehniährigf  botouHexinitg^  d,  -tk,  17,  weekne&nJdM^ 
ri^;  — ^  Siigtntfia^  if^  im^akr}  Ttvpatniputdg^  ^9  ^^  ««v  'vtvpccE« 
tiinpig  («Ml  vierjährig  Fe9i)§Mr9§%  t^s^,  ^iK<(9  deriscii  ^vi^rrg, 
imäi^  ( Ami'),  in  di9$em  Jähr^  (Tom  PropominnliitMnin  t»);  «r^ 

Zii>ro^  sieht  man  anch  das  alle  infiirapS^^v^iif^  marmi^ 
indem  man  ibm  als  Gnmdbedeiituig  giebt:  diw  gtune  Imkr  dau^ 
enui,  Qttd  dann  auffehänfij  riel,  retchkeh.  Allein  die  Bildimef  ist 
bei  diese?  Annahme  nicmt  eiUlrbar.  Das  SoflBz  ««ra  scheiiit 
eher  das  schon  bei  np^ranq  (S^lSSf)  erwihnle  sskr.  tana  25a 
sein  I  welches  als  Zasatz  von  Zfeitibesiimninagen  nnd  Pri^iMitio- 
nen,  z.B.  pra-tana,  pris-tinns,  erscheint  WAre  nun  m  ^7^2^ 
htm  Tielldcht  eine  Prf^osition,  etwait^r»  gelegen,  dann  kfinnte 
Ivv-rayo  auf  (M)  setetid,  mufgehüyft  niend  wdrtlich  heissen»  wie  ^ 

Era*tana  vor  seiend.  Unbemerii^l  kann  ich  hier  nicht  das  aiem- 
ch  ahnlich  bedeutende  imiT^kfioq  (S.  285)  lassen  und  mache 
zugleich  anfinerksam^  dass  laL  ternn-s,  deutsch  tern  dieselbe 
Bedeulung  hativie  ukx.  tana,  vgL  a.JB.  sskr.  hjas^tana,  lat. 
hes^ternus,  deutsch  ges-'lermi  stände  ternu  f&r  terma  = 
sskr.  tf  i+ma  (oder  tara+ma  d.  k  Ckkmparativ  +  Superlativ- 
BufBx,  was  mit  ti?i+ma  einerlei  und  liier  selir  passend  wäre, 
VgL  auch  Poti^  E.  F.  II,  687),  so  wiren  bhtrpß>-uo  und  <«v^aj^ 
am  eine  wesentlich  identische  Weise  dw^  gleiehbedeatMide 
Soffixe  gebildet 

Der  sweiteTheQ  von  samvat  mit  para  {andre,  S.129)  fru^ 
here,  zusammengesetzt,  bildet  durch  eine  imSskn  heigebraehte 
Coatraotion  von  ava  in  u:  parut  imfiruherenJahr^  DiesesWori 
ist. im  Sskr.  so  gut  wie  samvat  indecUnabel;  im  Griecliisclien 
entspricht  aber  nipy  öiy  eorm  Jahre,  mit  gewöhnlichem  Ueber- 
gang  des  T  in  tf,  nlr  Ttiffvn  und  das  gleichl)edeutande  n^iyru; 
0>ei  Uartung,  Ueber  du  Caeue  222).  Hütten  wbr  vifttö^  allein, 
so  würde  ich  es  einem  sslcr«  naruti  (Identifidren  und  daraus 
schliessen,  dass  zur  Zeit  der  Sprachtrennunff  parut  noch  de* 
olinabcl  war.  Allein  nifm^  lässt  diese  Auslegung  kanm  zu; 
denn  schwerlich  kam  man  annehmen*,  dass  es  eine  dtueh  <  g^ 
mehrte  Nebenform  von  it^pw^  sei,  da  sich  kein  sicheres  Qdspiel 
eines  bedeutungslosen  Zutritts  von  ^  amSnde  nachweisoalSsst 
Diese  Form  nöthigt.uns  daher,  eine  Form  rnfH^r»  anzunehmen, 
welche  sich  zu  sskr.  parut  verhfilt,  wie  hutv^i  au  amivat; 
Von  dieser  Fonn  ist  ^r^pim  ein  als  Adverb  evfaaUejier  («oeativ 
Sing«,  'xl^vng  Loc  Phir.  (vgL  apn,  de/xH  d(i^  dii^  n.  aa.  der  Art). 
DieseBildunfg,  Sskr«  parut,  griech»  mptTv-^,  erscheint  nun  auch 
im  mhd.  vert  wie  PoU  (£.F.U,a66)  nachgewieaen  hat^  Von  vs- 
pwi  kommt :  ^$ftv^v6g^  n,  ^  ^  askr»  parajt«»tana,  pamtna, 
wie  Poii  (E.  F.  1, 587)  bemerkt;  mfnmagi  arffMrvo«,  vom  vgri-- 
jM»  Jahr;  ntf&nlfv^i^  wo  ^pta  ss  sskr.  pürvA  <V(^  &  141).  — 


Ehe  wir  di^se  ZijmmtmieristeUung  verlasse^  erlauben  wir 
tiDs  auf  di«  hohe  Widit^eU  4ei;^elben  fftir  di^  ve^cluchte  der 
8skritvGlker  aufmerksam  zu  machen.  £s  geht  daraus  hervor, 
dasft  in  uralter  Zeit  schon,  als  sie  aHesammt  noch  ab  Wn  Volk 
»raaBttieidebleii4  tia  Wittt  :hei  .Ihiitn:  aadatirtQ  f.  ifekhes  das  Mo- 
memt  der  Sounenniind  ItfaadteoiyiliiQliM  aasdruclitQ,  so  dass 
sieh  fblp^ch  ebnß  xueht  au  Terauhleiid«  KemtpisiS  4^t  >Astronp-, 
mie  bei  ihnsa  TOrfand^^'V^^BlQhe  dNuteh  die  Ärt,.wi^  sich  jenes] 
Wort  am&Vaal  Uldetsyaomf  Mcheinjgermaas^enTßprfblgt  wer-' 
dea  kann.  Ferner  aeigt  aic^,  da^./^efse  Völker  so  lan^  noch, 
verbunden  lebten,  dass  bei  ihnen  zusan^nen  dieses  Wort  eine 
Geschichte  darchmachcm  k<m^f<4nr9h  welche^  ea  von  der  Be- 
zeichmng  diesesMop^n^^ifif  ii^Beis^chnujag  desBegnffs'/aV 
ubergiii^  Hier  isl  von  der  yor^uglidkst^  Bedeutung  die  Form' 
txcpvcn»  welqhe  i^ch  demGesetae  gebildet  ist,,  jjirfjlohes  im  Sskr, 
bestand,  nieht  aber  nach  einem  griechischen l.also  ebenfalls^ 
schon  fertig  Sfsin  musste,,als  dieöriecheii  und  Juentschen  sich' 
von  dem  Volke  trennten,  welch^s.i^ie, und  das  eigentliche  sskrlt- 
redende  Volk  umias^t^.  \  ' 

ßo^  ImSsknt  )iabenwii*dasW6rt  t'asna'iir^i  Daf 

na  durchgängig  Suffix  {st,  so  werden  wir  auf  eme  zu  Grunde 
liegende  Wzf.  vas  geiiihrt,  welche  wir  denn  a^ch,  obgleich' sich 
kerne  %virkliche  Wurzel  mit  gleicher  oder  ähnlicher  Bedeutung' 
Dachweisen  lässt,  wenigstens  als  Wzf.  aufetellefi  tAB^ieh:  un- 
terdrücken kann  ich  hier  dieBemerkunj^  nicht,  dAss,  wenn  eine 
V^vas  mit  der  Bedeutung  gleich  sehätzen  existirte,  ven  weleher 
vas  «na  ungieAlhr  auf  dieselbe  WeiM  ausglBfl^,  ide  «rgha  von 
V^arh  (.S.119>,  sieh  vielleicht  auf  dieaelbe  Weise,  wie  arh-«ai 
vürdigeTj  und  Anliches  zu  ark  gehArt,  vaisfu  lind  was  damil 
zasammenha^st  (S.  303)  hiehei*  ziehn  lässt  Dafttr  sprädie  ina^ 
besondre  das  sdor.  vas-u  in  der  Beideutang  tM^Ukmm, 

Dem  sskr;vasna  entspricht  deutlich  htt  vAna(ftr' veani^ 
and  griech.  popo  (Ar  po(rvo)%  nach  Ausstossung,  oder  vielmehr 
AssimiUrmig  des  tf,  trat  Dehnunfir  des  'vorhergdienden  Vduda 
ein  fy^  die  Art,  wie  ursprungliches  itf-a'  anferst  i^^  dann  dfii 
ward^  S.  941.  PM  (E.  ¥.  i,  3S5)  Vei^^eichl  vdnn  und  fimm  mit 
der  sskr.  y^van  kmfen.  Diese  ist  einerseits  noch  nicht  belegt, 
andreraeits  aplicht  dfe'QuaHtilSt  dagegen,  da  van  kurzes  a  hat 
Für  nnsre  Zusammeildtellmig  spricht,  dass  griech«  jmpo,^  gern 
msc  ist,  wie  isskr.  rasna^s,  dass  lat  v^enu^^m  nur  adverbidl 
erhriten  ist  und  endlich  eh^dättiit  znsammwhftngeades  starken 
Verbum  weder  hier,  noiAiyh  Gl4echasellen  erscheint.  .1 

davon  ven-der^  fiii^  vemrdäre'n.«a/);  &9i43q'^a^cfP^kävpiel^ 
0^9  i,  dM  fiM/m;  Mo^iBtnom. «  l^riüP.-vna»aj(am^A), 
kmfe»\  Amt^y  to,  das  Gekaufte,  Käff\  ^hnfi^f^  ^^  «Aia  JCm/sn; 
©iW<,  «Wv«p,  o,  MAMri  cSrirrixoe,  if,  ^  'mm^MSmfm>  gehörige 
^i^nvög^  ifip,  gekoirfii  ivnrutw^  oiyiyrgto^  hMkUlmij  iu  kimfenj^ 


5*4  **i  t 

feniiieher  EmkMU}  fv&vt^iä,  $pöhUM  muJieni  o^nqu,  xd,  das 
Emkmifm  JfOr  JSlfiüentL%.i^.%  Afäil4äi^SpeUen  elHkmufm%  o<^ 

das  ZoUpadUe^  '  ' '  ■  "-^  ;      i  « 

^.  Int  Sskrk  lie]S»t*TK0lia*«Mr«  Zb  weloiier  Wvrael 
es  gebaren  Mag,  Ütost  «ieh  tti^lit  eHfeMOieldoiL-  Im  Latdobcben 
entspricht  vTrtk,  viriis>  nU^  ii  filr  »  wie  f^dliaBdi;  im  Gtie- 
ehischen  ist  ir/wie  geWdhniidk  zwischen  Bwei  VoknloDb,  ansge- 
f^en,  nn^  das  i  erocliejnt  wid  im  Loti  gedeihi^  woftriob  kei- 
nen JBoreich^i&deA  Gnmd  Idduie;  tio  t^prieht  ftoq^io^^  o. 
I)avon  iMfiqj  kg,  '^tftarti§.       .  '  ^  -  .     - 

Im  Sskfe  heisst  nun  fifehii^r  vUli A  Mfi  Bmnk^  y^a  weldiaii 
ein  TüthUfik  iftLi^bendcr  Stof  ^i^önn^- Wii4;  femei^  bea^shnet 
vishapusiipa,'  das  wOrtScft^  "VHfiBlüme  hefesen  wurde,  eine 
Blume ,  die  nichtig  weniger  als  giftig  ist,  n2bnli<^  de«i  Muiea  Lo- 
tos.  Im  GriecUsohen  heisst  nun  tog  auch  Rö$t  Dil^ses  kann 
nun  ebenfalls  biehergezogen  werden,  indem  man  anninmit,  dass 
der  Name  entweder  wegen  der  rötbfichen  FÜ1>e  des  Rostes  so 
gewählt  ist,  oder  wegen  der,  fnftutii§  das  Eisen  ^erfrcfssenden, 
£igen$)Qbaft  d^^sß^lbcA;  daypn  Ioö^.  rosteß  machen^  löWi??,  riw/- 
«r%t  li^fo^  dem  Hpat  ähneln'^  dvt(öTo^'  6v,  nichf  verräslet 
.: ,  Ebepso  ziehn  wir  nach  Analogie  von  vishapashpa  auch 
denNanieii  de^Morn^  Veflcbens  hieher:  W,  rd,  oder  mit  an- 
laubqdem/v^Qf^i^Spuren  hier  vielfach  erhalten  sind^/Zoi^CvsI. 
Ikmiefl^  Mise,  Orit  ed.  Eiäd  ^77.  Potij  E.  F.  .1, 120),  .  Die  Kürze 
des  *  wirdLunsnicbt  überraschen,  da  wir  aus  dem  sskr.  visha 
wissen,  dass  dieJLftfige  in  ^  vieimehr  auffallend  ist»  —  Viel- 
leieht  ist  die  Beseichwuig  Aet  Hauen  farU  absichdich  von  der 
Beaeachnimg  des  Giften  endehnt  Die  Namen  der  Farben  sind 
aHe  a^enthumliob  isymbolischerArt;  das  geistigeBand,  welches 
diese  Üebertrtfgungen  venaitt^Ite),  ist^^ber  in  den  n^ii^tenFälleu 
nnarm/Aagen  lüchtragSttgli^^h«  —  Das  lat.  viola  spricht  nicht 
gegen  «nai^  Ableitung},  e^  ist. ein  Lehnwort  aus  dem  Griechi- 
schen /und  in  i^er  Zeit^  erlangt,  .wo  man  noch  /  ausspradi,  das 
ursprüngyche  s  (lat,  r)  aber  schon  emgebüsst  hatte.  Von  io^ 
kommt:  Im^  ecro»^  tv^  veilchetifar^  dunkel^  Ifdn^i  ß^.vedc/Unmriig. 

JP»4o(^  t^og^  ij  wie  dais  entsprechend»  lat.;V}scnin  zeigt, 
mitaalantendem/^  JtfMe/,  eine  Schmarotaerpflanse^^tfuiltferai^ 
der  dmnue  bet^Uete  Vni^lleim  u^SrW.;  ^davon:  l^&dv^  «$,  UeMg 
liL8.w»;  lila^  i  « l^  einePflf^iae:  x^fiaüU»if  und  eineKrank- 
heitsart  »pö^;  li¥K;,6y£m£P^%e  mit^gifUgemSafl;  Vt/Lou^  scraa, 
iF, «w» i$k^ «der i^^  gejnacbtii^G)^  mä  Vogdlem  Vo^afM^ 

dy;  «WTij(ii«ft#r,.rf^ ri^eWdfcr.^flfr^^  l^lvt^ n^emeniedriBC 
dmielmhdicke  Stmd^eipflaßme.  fr^ 
GdiörtW^ 


FAA(FAP).  515 

(JTal.    JTap.)  —  Bei  dem  Im  Sskr.  gewSlmlldk^il  Weitet 

tischen  b  mid  v^welcherbekamiffich  imFmtgang  derSpnUJie 

dahin  geflUirt  hat,  dass  die  meisten,  nrsprüa^di  mit  t  ge- 

iebeuen,  Wörter  später  b  eiliielten,  ist  es  Tomweg  nicht 
liimög;Iich,  dass  die  sslur. Wörter:  hnlaySimrkei  hnUin  siark 
ii. .s.w.  für  nrsprOngliches  vala:  yalin  stehn;  in  Aesem  Fall 
^g&be  sich  als  thematische  Form  v 81  mit  der  Bedentmig  sfMrit 
Bein.  Aber  val  lautet  auch  die  Wz£  des  lat  väl-or,  valeo 
«.  s.  Wm ;  ebenso  liegt  diese  Wzü  in  dem,  durch  das  seknndfire 
d  ans^bildeten,  gotli.  val-d-an  (v^  lat  yal-id-ns  nnd  idid. 
Ce^t^ait  imd  valor),  lett  val-d-yti  Herrschern.  Diese  Ueberein« 
Stimmung  macht  ndr  die  Annahme  einer  sskn.  Wzf.  Val  mit 
der  Bedentong  efark  wein  sidier.  Ans  dem  Griedüsdien  ent- 
smicht  nun  zonficlist  mit  oo  ftr  ya,  wie  sehr  oft  (vri.  S.S7V) 
ovK  und  zwar  in  dem  mit  lateinisch  vSle  auch  im  Uebranch 
völSg  fibereinstimmenden  Imperativ  eines,  sonst  als  Verbalthema 
verloren  gegimgenen,  oiXia  nämlich  ovXe,  sei  etnrk!  Ag.Beharfß' 
(ROm.  LantL  3xa)  stellt  cüXe  mit  dem  sskr.  Gross  yardha  zu- 
sarnmen*  Ebenso  wenig  als  dies,  ist  die  Verbindung  mit  lat 
salve  (Sffitek,  Lexil.  1, 190  Poii,  E.  F.  1, 130. 166)  mö^eh.  Für 
nnsre  Znsammenstellung  spricht  mit  Entscmedenhdt  das  ioni« 
sehe  ovXio  =  iyuuvw^  geswtd  seim,  wie  das  lat  valeo;  Hesgck, 
fuhrt  auch  i>vkl»  an.  .  . 

Die  Wurzelform  val  fährt  bei  dem  Wedisel,  oder  viehnehr 
der  wesentlichen  Identität  von  1  und  r ,  lauf  eine  mit  val  gleidie 
Form  var,  diese  wiederum  auf  eine  mit  dem,  ar  am  Gründe  He- 
genden, Laut,  welcher  im  Sskr.  durch  den  Vokal  f  i  ausgedruckt 
fvird  (vgl  H.  A*  L.  Z.  1837  S.911  ff.).  So  kommen  Wir  also 
auf  die  Wzf.  vri;  eine  solche  existirt  nun  zwar  im  Sskr.,  allein 
nicht  in  der  Bedeutung,  in  welcher  sie  hier  vorliegt,  nämlich 
siark  sein;  Versuche,  sie  begriMich  durch  die  sich  f&r  phfloso- 

Ehisch  ausgebenden  basenlosen  Entwickelungen  zu  Verbinden,- 
alte  ich  für  sehr  unerspriesslich.  Wir  wenden  uns  zu  den 
thatsächlichen  Erscheinungen.  —  Bei  den  verschiedhcn  Wand- 
lungen ,  welcheta  sich  der  Vokal  ri  unter>vhfl  (vg).  H.  A.  L.  Z. 
a.a.O09  kann  €|^  auch  in  tr  fibergehn;  auf  diese  weise  sehlfesst 
sich  also  ah  vn  siark  sehisskr.  vir-a  eigentlich  dl^iS/arArip,  dann 
der  HeliL  fan  Lateinischen  entspricht  vir  ^^r  Mann, und  ebenso 
bildet  sidi  daraus,  wie  ich  glaube,  das  Femhiinum  vis,  vires 
von  einem  Thema  vlr-i  tCnrfi,  SidHce  (vgl  das  sskr.  rirjaMErUfO* 
—  GrewShnlicher  ist  aber  derüebergäng  von  fl  in  sein  Guna  ar 
und  seinVriddhi  är;  in  Jenem  würde  viPi:  var  lauten,und  dahin 
ziehe  Ich  den  griechischen  Namen  des  Kriegsgotts^'Apir^  (loL 
*Apsvg) ;  das  ursprfinglich  anlautende  /  wird  erwiesen  durch 
das  lateinisdie  Ma-vors  Uhr  Mag- vors  (rs  einem  denkbaren 
sskr.  mahä  varush),  der  Gross-Siarke  (Kom/Api7$  ßirßaöv^a^ 
welches  durch Vermittelungvon/apra$idn.>afn7^Whrdyomx1i^^ 
ßotpvj  wie  äoL  ''Apei;^  zeigt) ;  fdfnt^  ist  also  eigentlidl  der  SikrkSy 
wohl  der  passendste  Namen  für  den  Krfegis^soft^  davon  äfeup^ 
ovi  JMio^j  ity  ov  (Ar  rapefto^),  hiegerisek. 

So  wie  das  latemisehe  vir-tn8(:=:s^&iem' sskr.' vir a*täü 
HeUenOsan)  von  dieser  Wurzel  kommt,  so  auch  dme  Sweifel 


MQ  F Ad  {FAP). 

d^MQtqprechendegriechbclie  dftrn  fllr>»xper]i(Sii81'nr=ssskrs 
ti  bfldet^bstraction  vonAdjectiven;  setzt  also  emAdjecfiv^ap4 
Miark  wonxm),  17,  äie  KräfliykeU,  TüehUgkeit,  Tugendi  davon  df^ 
Tatf  (Denom.),  taugem;  dperauvi»  =:  aperaco  (Gr.),  alvapeTt;qj 
9U  midnar  Ungtüdi  k^er\  ivaperog^  ov,  tugendhaft  — 

Zu  der  Ider  zu  Unuide  UeseDden  Formation  /apo  passt  m 
«nch  wohl  am  besten  das  nur  m  Zusammensetzungen  yorkomi 
mende  apt,  oder  ifi^  sehr,  eigentlich  siark^  für  /aps  /^  ein  al^ 
ter  Locativ  wie  apr»  und  ähmiche;  etwa  auch  das  ape  in  'Ape 
^owm^  n^  Namen  von  Quellen:  stark  laufend  (&^co)? 

Fennfr.zu  der  Form  mit  Vriddhi,  welche  im  Sskr.  v&r  lau 
ten  wiirde^  siehe  ich  das,  mit  sskr.  vira  der  Bedeutung  nac^Ii 
identische»  griechische  ^pf»^,  6,  fiir  phf&^i^  HeUj  eigentlidi  also 
starker  Mann.  JDavon:  ^pmKog^  V$ovi  iodlog^  vp^S^  np^og^  einem 
JBeroe  eig^n  U.8.W«;  if^?^j  npmuovy  to,  HeUigthum  emes  Heros  z 
^pidt^,  rifiotviiy  lifH^vn,  jjpcjto'crc»,  lip^crira,  ij»  Heldin;  igpoi^o^  sich 
ide  JBeld  sseigen. 

Wegen  np^v^  HeiUgthum  eines  Heros,  wage  ich  hieher  zu 
ziehen  npiovj  to,  Erdhüget^  GrabhOgel,  welches  mit/:  pipiov  vor- 
kommt (Dawes,  Mise.  er.  ed.  Kidd  S.275)«  Davon  ^puv^,  o,  ein 
Todier  (Uesgeh.).  Natürlich  ist  diese  Etymologie  nichta  weui- 
vger  als  sicher«..  .l__ 

.  pi^liw  l^elie  ioih  nun  anch^^Hpa,  welches  mit/  viel&ch  er- 
S(dieint  (fJqwes,  Mise»  crit  ed.  Kidd  S.  275),  und  lege  es  die 
Stmke  aus ;  doch  hfingt  die  E^mologie  dieses  GGttemamens  zu 
sehr  von  der  Erklärung  der  Mjrthen  ab,  als  dass  man  eine  An- 
sicht ohue  hier  ungehörige  Weitläufij^eit  fester  stellen  könnte 
^andre  Abteitimgen  sehe  man  bei  Pott,  E.F.  1, 100, 223.  II,  279) ; 
tipaXo^f  ^9  ov,  der  Hera  geltörig. 

Mit  Hera  verbindet  man  den  Namen  Hpoud^^,  *Üpaxkii;i; 
{PoU,  £•  F.  IIv224, 443);  er  könnte  aber  eben  so  gut  zu  einer 
mit  ^M^  id^itischenForm  ripag  =  sskr.  viras  gezogen  werden 
und  neissen :  Heldenruhm  hakend. 

So  wie  sskr.  vira  eigentlieh  der  Starke,  das  im  Latein  ent- 
sprechende vir  überhaupt  Mann  heisst,  so  kann  sich  ancji  an 
die  Wzf.  ptf  ein  Wort  mit  der  Bedeutung  JOngUng  schliessen ; 
daher  nehme  ich  wenig  Anstand  hieher  zu  ziehn^  elp^,  hog^  o, 
ein  /änsfing  um  20  Jahnen  und  weiter  (in  Sparia\  also  ein  kräftiger 
Jiiili^ing;  es  steht  ftir/ep-i7r;  im  Sskr.  entspricht  b&la  für  vala : 
vära,  welches  dort --r  w}e  ja  gewöhnlich  solche  Bezeichnungen 
immer  zue^iemjüngerenAiter  herabsteigen  (vgl.  den  XlterenGe- 
bKUueh  des  juhd.  Knalls)  —  schon  ein  jüngeres  Älter  bezeichnet. 
^.  Da  sskr»  V  auch  ia  trc^xt?  (welches  man  vgL)  gegeniiber  von 
)f4hu  dui^h;»  ausgedruek(  ist,  so  darf  man  dcan,  aus  sskr.bftla 
gebildeten,  gleichbedenteaden  b&laka,  einXnabe,  Kind,  rsAxPoU 
(E.f^.I,llQ)  griech.:if  aXXa^,  groUaxo^  U.S.W.  |;eg|enfibersteUen. 
9v«;|i^4e9ee  ,w9rdß  eigentlich  entsprechen  (wobei  mir^e  Verdop« 
pelmig(dfB^%9€tchjucht  klaic  i^t;  vielleicht  trat  sie  statt  einer 
Dehnung  des  k  ein,  wie  sonst  umsekehrt);  das  thematische  o 
istywie  ao4^(i(j|^.S,176),attsgeiwen;  dadurch  entstand:  uroX- 
'^^  nif^%9  Qj  ny  «m  «T^W^  ^  Madchemi  ^oXk^eo^  o,  em  90^ 


FAA  (FAP).  517 

SMer  JirngBig;  TtaXkaMOv^  to.  Dilti. ;  vraXXaaen,  na>Xot^  17,  EebB-^ 
tteik^  TscxiXaxLa,  ^aXkaxda^  17,  KeösHmherti ;  vofXKoHlvoq^  o,  der 
mit  einem  Kebnreib  gr%eiigte  8ohn\  TtoXKaiuvc^Mi^  sich  ehiMSdekem 
%mn  Keösmeib  haiten\  TraX^axur^a,  'KoXKayyuoL^  to,  Kabgweihereil 
hcTüoXktxxßiOi^  ot,  Bastarde  {Hes.\ 

Da  c  oft  in  fi  übergeht  (vgl.  S«4, 90  ff.  u«  sonst) ,  so  kann 
man  sich  durch  die  Vergleichung  von  ^ikXa^  mit  'TtthjMi  nnd 
ii€Tpa4  mit  etpi|rnnd  TraXXof  zugleich  bewegen  lassen,  auch  diese, 
ebenfidls  Ju/tgliHg  bedeutenden,  Wörter  hieherznziehn.  ^tiKKak 
stände  f&r  v&laka-s  (=  bilakas)  und  fieZpa^  fiir  vira-ka-s. 
Bemerken  mnss  man  jedoch,  dass  sich  ein  sehr  ähnliches  Wort 
mit  m  im  Sskr.,  nümuch  in  kn-mira  der  Jinigling^  findet  (vg^ 
Pott,  E.F«  1,224);  in  diesem  ist  kn  das  gew((hnlich  zu  Znsam- 
mensetzuugen  dienende  Pronomen  interrogativum ;  ob  fi<tpa( 
mid  u£XXa^  nothwendig  mit  diesem  zu  verbinden  sind,  oder  ge* 
trennt  werden  müssen,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden«  In  jenem 
Fall  wurden  sie  etwa  für  m&raka-s  stehn  nnd  hiessen  wört- 
lich der  Zarte  (vgl.  dyiaKo<;\  Auf  jeden  Fall  will  ich  ihre  Deri- 
Tata  sogleich  erwähnen.  Zn  fi€Xpa(,6y  gehört  luifaTuov,  xd;  fc«t- 
paxiöTiogjO,  ^ipanidiovy  iieipaitvkXioVj  tJ,  Dinu;  fcctpoxtcne}?,  1;,  ein 
Mädchen',  lUipaTuitHiOLu  ^uipamevo^uu^  (MtpoMevOftoi,  fieipoueuiOfiai^ 
ein  Kind  jtein ;  ^uioaxu^iin^y  e^j  kmdticti» 

Das  f  i  der  Wzf  vri  wird  im  Griech.  durch  pi  ansgedr&ckt 
(ivie  z«B.  in  9piao  S.96)  nnd  v,  wie  überaus  oft,  durch  ^;  so 
entspricht  ^pi,  und  zwar  zunächst  in  ^fXaai  (einem  Denominativ 
von  einem  Worte  ^pia,  (emem  sskr*  vrija?);  letzteres  könnte 
das  etjrmologisch  zweifelhafte  ^/a  (S.  295)  sem,  indem,  wie  so 
sehr  Mufig  (z.  B.  orort  für  ^pori),  p  in  der  anlautenden  Gruppe 
verloren  gegangen  wäre;  ßptao  heisst  stark  machen ,  stark  seini 
ßpuzpo^j  a^ov(ßMEp6q)^  stark,  fest\  Bpuxpevg^  o,  n.  p.  —  Ein  hie- 
hergehöriges  Nomen  ßptm,  in  der  Bedeutung  Starke,  kommt 
nicht  vor;  aber  daran  lennt  sich  die  Form  dßptf&o^, )?,  oy,  wo 
o  =  a,  0<x  (vgl  Pronom.  aa),  eigentlich  Stärke  mit  sieh  habend, 
Sewaliigi  i^yioug^  eo-cra,  ev  =  ißp^iog.  — 

An  das  vermuihete  ßpux  (^pio)  lehnt  sidi  das  mit  apt,  Ipi 
gleichbedeutende  ^/m,  alter  Locativ  ftkr  ßpuni  ßfu:  ^,  in  ^z  = 
§^iafHiv  (bei  Aemil^  jedoch  noch  fraglicn). 

Hieher  gehört  wahrscheinlich  auch  ßlXkoq^  t6  dvipBlav  alSoU 
ov;  es  stände  etwa  ftbr  sskr.  vir  ja  mit  derBed.  mdmdich,  kräftig 
(TgL  die  Etymologie  von  äpo-ev  und  sskr.  bala  (eigentlich  iS/arArip^ 
dann  mdnnUeher  Saamen)^  bei  den  Ephesiem  ßiXkiv  (Areadißis 
bei  AU^.  ad  Hesych.  p.  17  n.  9).  —  Femer  ziehe  ich  mit  Pott  (E. 
F.  1, 110.  n,  372)  vermuthungsweise  hieher  pbrygisch:  ^171^  jE8- 
mg  {der  waUende  S.  315)^ 

Die  formale  Verwandtschaft  machtes  nun  sehr  wahrschein- 
lich, dass  hieher  auch  ^fi^m  gehört,  und  auf  die  schon  oft  vor« 
gekommene,  im  Zend  vorzugUä,  doch  auch  ImSskrit  nicht  ganz 
selten  gebräuchliche  Weise  durch  Verbindung  der  V^<  (S.  30), 
=  sskr.  dhä,  zend.  d&,  mit  der  Wf.  ^p»  =  emem  sskr.  vf  i,  ge- 
büdet  sei.  Die  Dehnung  des  Vokals  *  findet  vielleicht  ihre  Ana- 


518  FÄA  (FAP). 

logie  einigerma&ssen  in  pßims  ivfn^(S.90);  erUSren  kann  ieh 
sie  nicht    Die  Bedeutung  aber,  welche  ßp^  hat,  vreidA  von 
denen,  mit  welchen  bis  jetzt  dieWzLvfi  angetreten  ist,  wenis;- 
stens  so  starl^  ab,  dass  man  einigermaassen  zweifelhaft  werdea 
kimn,  ob  die  Verwandtschaft  der  Form  den  angenommenen  Zn- 
sammenhang sichern  Icönne.  ßpl^o  heisst :  se^per  «am,  (nsdk  ei^ 
ner  Smie  hm)  vor  Schwere  neigen,  überwiegen^  (im  Kampfe)  «fer- 
legen  sein  und  transitiv  schwer  machen.  Dass  diese  Begriffe  mit 
dem  bis  jetzt  in  vr i  hervorgetretenen :  krifüg^  siurk  sein  zumih- 
menhängen  können,ist  wom  sicher.  Man  braucht  nur  dasSterfe- 
sein  als  ein  GewiebÜgsein  au&ufassen;  wenn  man  aber  die  sidi 
so  eiirfJEMih  aus  dem  Begriff  schwer  sein  entwickelnde  Bedeutun; 
überwiegen,  Oberl^en  sein  betrachtet,  so  wurd  man  es  iranu^ 
eher  wahrscheinlich  finden,  dass  der,  mit  überiegen  sein  so  eng 
zusammenhängende  Begriff  tf/orJ^  sein  aus  demBegr.  schwer  seiSy 
als  umgekehrt  der  Begpriff  schwer  sein  aus  jenem  hervorgegan- 
gen sei.    Nehmen  ^vir  dieses  an,  so  ergebt  sich  uns  andiiar 
diese  ganze  Kette  von  Wörtern,  von  Wurzel-  und  Wortformea 
die,  wenigstens  bei  dem  jetzigen  Zustand  der  Etymologie,  for 
die  eigendiche  Wurzel  zu  nehmende  Form.    Der  Zustand  des 
Schwerseins  sowolil,  als  des  Schwermaehens  druckt  sich  ausser- 
lieh,  sinnlich  an  den  Gegenständen  durch  ein  Gekrianmisein  ans. 
Es  fet  daher  an  und  für  sich  schon  gar  nicht  so  unwabracheia- 
lich,  dass  die  hier  besprochene  Wurzelformenkette  zu  einer, 
dies  bedeutenden,  Wz.  gehöre.  Nun  heisst  aber  im  Sskrit  hvfi 
krumm  sein;  aus  9ir  bildet  sich,  wie  sich  weiterhin  (vf^>^)  ^i^ 
geben  wird,  auch  das  griechische,  mit  sskr.  guru  (rar  garn) 
identische  ßapv^  schwer,  indem  im  Sskr.  hv  in  g  fibei^ng,  wo- 
von sich  dort  mehr  Spuren  zeigen  werden,  in  ^apc  dagegen  h, 
wie  ebenfalls  überaus  häufig,  abfiel  und  v  durch  ß  vertreten 
ward.    Diese  letztre  Umwandlung  fand  auch  bei  dem  hier  be- 
sprochenen ßpika  Statt;  in  den  übrigen  schon  erwälmten  Wz- 
iormen /ep,  /ap,  pip  (S.  315  ff.)  wäre  das  anlautende  h  ebenfalls 
abgefallen,  aber  v  durch  /,  wie  gewöhnlich,  repräsentirt;  in  ovX 
/a,  wie  so  oft,  in  ov  über^treten.  —    So  übera^is  wahrschein- 
Uch  mir  diese  Etymologie  ist,  so  mögen  dieseWzfprmen  doch  hier 
mre  Stelle  belmlten,  da  es  meinem  urundsatze  zuwider  is^ohne 
entschieden  vermittelnde  Formen  —  welche  beide  Bedettlangen 
zuffleich  enthalten  mussten  —  Begriffe,  weldie  ziemlidi  ausem- 
ander  liegen  —  wie  schwer  sein  und  kräftig  sein  —  zu  identifid- 
ren.  Nur  die  Derivata  von  ^pt^  mögen,  da  es  einmal  erwähaC 
ist,  hier  ihre  Stelle  finden;  also:  ^p^$,  eta,  ^,  wuehisM\  §ft^ 
do^,  TÖ,  Gewicht;  ßpi&o^vvnj  Vy  Wuehi;  dßpt!^^^  ig,  nicht  InstenJ; 
ifißpü^etoy  17,  Gewicht  U.S.W.  —    Ich  ziehe  femer  auch  ßftun  in 
der  Bedeutung  Wucht  (=:  ßp'i&oq)  hieher;  es  steht  für  ^r^-p?. 
(Anders  fiber  ßpi^to  Ag.  Benarg,  Rom.  Lautlehre  192 ;  Shnlich 
wie  ich  Pott  (E.  F.  0, 16Sy 

ß^  Poit  (E.  F.  1, 122)  vergleicht  Aco^,  d,  MitUii,  Erbef 
men,  mit  dem  litt,  gailejimas  (Mitleid)  von  gaila  (poenitet) 
und  schliesst  daraus  auf  ein,  im  griech.  Worte  anlautendes/; 


kk  in^ißmA^  »  wnidMt.  vA  di9A.{^icliMft>>pQ^  «skr. 
^kHmiMüiäii  wenn  wir  ia  oiesem  das  SqfBx  na  al^ennen, 
•#•  Ueibt  als  Wssf.  gnri;  npn  wird  sidi  unter  y  aevo  ergeben^ 
.4mii  im  Sakr.  gli  oft  hr  vertritt  (vg^  sslur.  ghürn  daselbst), 
abo  gbfi  formell  mit  hvfi  idendscb  sein  kann;  eben  daselbst, 
wie  scboB  bei  ^pi^o  bemerkt,  i^^ebt  sich,  dass  im  Griechischen 
i^ianlmdes  h.  öfters  abfällt  and  fi  in  eX  übergeht;  so  würde  also 
iawold  ghri  (in  ghfin  ä),  als  /eX  (in  Aeo^)  einem  älteren  hvfi 
acoieaÜrspnuig  verdanken  können,  ffir  meine  Ableitung  spricht 
imabesondre  noch  folgender  Umstand.  Bei  xvp  =  hvri  wird  sidi 
aeigeD,  dass  sskr.  hv  oft  in  k  übergeht  (z.B.  krimr  fiBr  hvirimi 
in^  B.  A.  L.  Z.  1838.  ErgzbL  S.  319);  ebeftso  ersdieint  nnn  in 
map  Bedentang  MiMä haben  im  Sskr.  kiri»p  mit  dem,  gewöhn* 
Bdi  za  Sekiindärformationen  verwandten  (cansalen>  p  and  kri 
fnr  bvfi,  so  dass  sich  also  die  gleidibedeatenden  Formen  kiri 
vnd  ghri  in  einer  nnd  derselben  Wzf.  hvi^i  vereiirigen  lassen. 
Diesemnach  steht  eX  für  hceX:  /eX.  Ob  sich  hvri  auch  in  der 
hier  voiüegendem Bedeutung  mit  der  schon (S. 318)  erwähnten: 
knaam  mem  vereinigen  lasse,  will  ich  nicht  entscheiden;  dass 
das  m€k  Krummen,  eich  Herabbeugen  als  ein  sinnliches  Zeichen 
desMideids  aufgrfasst  sei,  ist  gar  nicht  unmöglich;  doch  liegen 
die  Badeotnngen  viel  zn  weit  anseinander,  als  dass  ich  wagen 
wölke,  die  ohoedies  schon  ftberaus  reiche  ^itv^  noch  um  diese 
Nebenform  ßxk  mit  der  Bedeutung  bemitleiden  am  vermehren. 
Gieee  (Ueber  den  ioL  Dialekt  S.  233)  denkt  an  sskr.  hf  ish, 
welches  eigentlich  =  (ppLacno  ist  -^  Von  /^.eo^,  Aeog,  kommt: 
Bj6r^Adv.^jämmerb'ch'f  ikuivog,  t;, dy  (att  huvig)^  mitieidewerih\ 
ikdby,  IkeoLipmy  bemüleiden^  IXe^^v,  op,  mUlekUgi  IXei^ftocriT)^,  17^ 
MUeidi  IXn^fuioMseo^,  17,  ovi  IXeijTueo;,  17,  ov,  %um Erbarmen  $eneigt\ 
ikii^Tvq^  17,  Mitleid^  —  i^Xinf^,  e^;  1^X17^,  iff;  i^Xaafgj  »TniKtig^  dvt" 
Xof^;  d/wäUnroq^  dmiktitvoq^  ov,  erbarmirngtipe. 

Ob  hieher  iXtäq^  dyro^,  o,  Namen  einer  JSulenar^  gehören 
«ag?  

IXsiJ^t  0^9  4r  eineMaueearL  Ihm  entspricht  lat  glis  und 
fahrt  bei  dem  Wechsel  i^wischen  ursprünglichem  v  und  g  (veL 
Poä,  £•  F.  I9I2I)  auf  die  Annahme  eines  ursprünglichen  f  im 
Griechoschen.  Diese  Annalime  wird  auch  durch  das  sskr.  vri- 
sba  eine  RaUe,  bestätig  Diese  Form  musste  im  Griechischen 
mit  Vertretung  von  r\  durch  eXe  (vgL  S.  72)  /eXecro^  oder  mit 
neuem  Su£  «o  =  sskr.  ja:  peXeato,  mit  Ausfall  des  6  zwischen 
Vokalen /eXeto  werden.  Im  JLat  ging  s  in  r  Ober;  so  entstand; 
gliru,  im  Nom.  eigendich  glirus,  aber  mit  Ausfall  des  u,  wie 
nadi  r  gewöhnlich,  glirs:  glis,  wodurch  das  Wort  alsdann  in 
die  dritte  Declination  gezogen  wurde. 

FAP.  Im  Sskr.  entspricht  die  Wzf.  vri  mit  der  Bedeutung 
uahlen^  d.  h.  van  mehreren  Gegenständen  einen  herausnehmen,  da- 
her lieber  i^oBen  (vgL  sskr.  varam  besser')^  wünschen  (vgL  Pott, 
£.F.II,221).  DerForm  nach  entspricht  zunächst:  apafibr/apa, 
i,  Wunechj  Gebetj  Verwünschung  (vgl.  den  euphonistischen  Na- 
men der  Erinngen:  E^^uW^ep),  Schaden  U.S.W.;  dpaioq^  a,  ov,  ge* 


590  J^ÄP. 

wünschen,  Heien  u.s.w.;  dpaöi^q^tinf,  gewikneehi,  «mrwiwdl/;  c^ 
•nfjf>,  S\  dfnirufa^  ^.  Beter,  PHeeter  hm);  dfvrtnfün^,  x6y  Ort  %mk 
Beien;  dffariq^  ti,  ivy  geMen,  erwätiechij  terwumeekii  dpaxutig 
if ,  dv,  %üm  tyüneehenj  Vermäneehen.  -^ 

Bei  diesem  üebergang  der  Bedentang  wüneeken  In  termm 
ecken,  ist  es  auch  erlaubt,  aft%Aj  rty  (ftix j:apai)^  Drohung^  hlehxa 
zu  ziehn;  davoa  dpuo^drokn. —  Zuecpa  in  der  Bedeutung  J^EvrA, 
Sehaden  gehört  iyaoog^op,  verflucht. —  Zu d^a  gehört:  imiptia^ 
^y  Drohung  ^  hviipttt^,  drahn;  «n^peoorfui^,  o,  =  htnpeuu  — - 

Sollen  wir  nun  auch  das  gleichbedeutende  d^reiXi^  ^^  Bn- 
kun§y  hieher  ziehn?  £s  vflkte  dm+cik  fiir  /ep  s/ap,  vri;  als) 
eigentlich:  A^ünechung]  nach  Analogie  des  Gebrauchs  von  o- 
nOnw,  etwas  unmnmtmden  heraueeagen,  uheagen,  Iftsst  sieh  abe: 
AnuKn  auch  zu  dtpo,  epreehen,  ziehn.  Von  dntiXi  kommt:  djaL- 
Xim  (Denom.;  a^etXeia»  =s  dnuke^imi  hat  vielleicht  das  j  erhal- 
ten, welches  in  dxukAm  herausgeworfen  ist),  drohn\  d^ukr;ai, 
xöy  Drohumff}  d'nukttviqfj  a^reiXiTTif^,  6^  Droher  i  cnroXirnfpio^,  a, 
0y;  djruXttvnuiij  17,  6v,  drohend 

Mit  0  ibr  «  entspricht  dem  sskr.  vri:  vaTicep  in  /pa^at 
(ittr /epafio«,  mitErhaltung  des  Bindevokals  a  für  das  spätere  0), 
liehen ^  ipd»,  glbd,  (eui  Denom.?);  ipounoq^  12,  oy;  /paTO(,  x^ov. 
§dMi\  IpouTTi;^,  d;  ipaarptOy  3|,  LMhaber  (-m);  ipourmSa,  epa- 
o^io,  l£eiefi;  Ipaxeiyd^,  if»  o^»  lieblich ',  ipax/^o,  lieben;  ipdöiuog 
opy  iiebUehi  ipaöiq^  17,  ifa#  Lieben ;  Ipawoq^  if ,  oV  (aus  cporctyoV: 
Ipavevogi  ipaTv6g)y  lieblich  j  noudepouruia,  ^,  Hutbenliebe.  — 

EQeher  gehört:  ''Ep«^  ffbr  /^^)/£po$,  d,  C<»//  der  Liebe, 
Wuneeh  u«6.w.;  epciTun^,  tJ;  iporfJtv^,  d,  Dim»;  iporicpioism 
Dim«;  jLft06eA«ii;  ipcort^,  17,  Liebehen -y  Ipcmacd;,  i{,  dr,  »«r  £M' 
^eMn^;  jpcoru^,  17  =  iportaei};  Iftaxäuij  xdj  Eroefeei;  ifttvvkog. 
6y  derLiebe^i  ipou^^  «raa,  ev,  Ueblich,  Uebenewürdig;  iffemd»^  ht- 
bebteüf  eein. 

Im  Sskr.  heisst  vara  dgendich  He  Wahl,  nax  ^^xn^  der 
9mn  Galten  Entihltej  BranUgam;  daher  ziehe  ich  hieher  griecL 
^p  (c»f)»  V9  Gattin;  o  vertritt  /,  indem  ß  die  halb  vokalische  Aus- 
sprache, ivie  das  englische  w,  hatte  (vgL  ei^rcZy);  amSddhiss  ist 
das  thematische  o  verloren  wie  in  aX  u.  aa.  (S.  176)* 

Die  eigentliche  Bedeutuns  der  Wzf.  tritt  hervor  in  dem 
ffriech.  ßoX  =  lat  volo,  deutsch  vilja  (Graf,  Ahd. Sprach. 613, 
öl5),  slav.  voliti.  Sie  ist,  wie  man  schon  lange  in  Beziehung 
auf  ßoToXoiuu  bemerkt  hat,  ich  wOI  lieber,  das  heisst  ich  tcäkle  für 
mich;  die  kurze  Form  ßoX-ofuuj  welche  man  an  einigen  Stellen 
im  Homer,  durch  den  Vers  geboten,  eingeft&hrt  hat,  zeigt,  dass 
die  Dehnung  des  o  in  ov  erst  nach  und  nach,  wie  so  häufig  durch 
Einwirkung  der  folgendenLiquida  X  eingetreten  ist,  um  der  Ver- 
doppelung des  X vorzubeugen ;  ftixßoXXoaai  sprach  man  |}o vXofia«; 
sskr.  vri,  in  der  gunirten  Form  var  ist  nier  mit  ^  =^  v  und  X  =  r 
durch  ^X  vertreten.  Von^cnfXopot  kommt,  eine  tnematischeFoTm 
ßovXe  voraussetzend:  ßovXrnga, xd,  derWUUi  §ovXnÖiq^ n9  dasWoi- 


FAP.  521 

Jm\  ^larcmi^^  i^  dv,  »um  Wetten  gehörig}  ßovXri^pq,  i,  oV,  ge^ 
woüi.  —  dßovUa,  mcM  wollen. 

Femer  ßovXn^  ^,  WiU^  Rath  iiJ3.w. ;  .dJäVÖn :  ^Xatoq^  a, ov-y 
(?ov3tiog,  vtnnRaih  gehörige  ßovkdoyrif  lU$ihshermtmrdei  ßovXelov, 
tOj  Rathhaue]  §ovXifuqj  earaa,  evi  ßctvXijqy  woUberatlten  ^  ^vluva^ 
heschlieeeen  iL  S.w.;  ßovXevfia^  tOj  Beschluse-f  ßovkev^aTtov,  to, 
Dim»;  Bovlevai^  ^y  Beralhung\  ßovXsvT6(;y  97,  oV,  berathec/ilagi -,  ßov^ 
hvTotoqy'i^ovy  %umllaih  gehörig]  ßovXevrriq^o^  Rath8herr\  ßovXev- 
ripiosj  ct^  ovj  zum  Ralhen  geschickt;  ßovXevTr,pu>v,  to,  Ralhhaus\ 
aiovXd,  unüberlegt;  dßovXla^  17,  3tangd  an  Rath ;  dvSpoßovXoq,  or, 
männlichen  Entschluee  habend;  (fv^ißovXiov^  to,  Rath.  —  Gehört 
ZQ  f^X,  mit  a  ftir  o:  dßaXalaj  97  (Bee.\  ouoXoyLa^  indem  a  =  a: 
6a  wäre,  es  also  wörtlich  Gleiehteüligkeii  hiesse? 

Von  vfi,  habe  ich  schon  bemerkt,  kommt  im  Sskr.varam, 
ekentlich  lieber^  besser,  dann  auch  fiir  gut  gebraucht.  Daraus 
bildet  sich  ein  Comparativ  var!ja(n)s  besser  y  ihm  entspricht 
griechisch:  fdpeiov,  dpeUiv,  ov,  besser.  Einen  Positiv  von  die- 
sem Comparativ  kann  es  eigentlich  nicht  geben,  da  schon  der 
Positiv  eine  Art  comparative  Bedeutung  hat  < —  Femer  bildet  sich 
imSskr.  der  Superlativ  varishth'a  der  Beste -^  griech. /rdpearo 
in  ofurrogj  Vj  ov,  der  Beste;  davon  kommt :  apiörevcoj  der  Beste 
tein-y  äpurrivqyOzrz  ipiorroq;  äpurtewiitöq,  »f, öv,  %um  äpurreveiv ge- 
hörig] äpurre^iaj  x6;  äpurrela,  17,  ausge%eiclmete  That;  äpiÖTelov, 
rö,^  Preis  der  besten  That,  des  Siegers.  —  Im  Sskr.  heisst  auch 
arishtVa  so  viel  ak  varisth'a;  daher  auch  eine  Verbindung 
von  SpuTTog  mit  diesem  denkbar  wäre.  Nicht  unwahrscheinlich 
ist  aber,  dass  arisht'a  wesentlich  identisch  ist  mit  varishtha 
und  dass  beide  zu  der  nun  schon  mehrfach  erwähnten  V^hvri 
gehören.  Doch  lässt  sich  dieser  Zusammenhang  noch  nicht 
verfolgen. 

Wie  ßoX  (S.  320)  aus  sskr.  var  ^iltstanden  ist,  ebenso  ent- 
stellt, mit  e  tiJar  sskr.  a:  ßeX.  Daher  identificire  ich  mit  sskr.  va- 
r)ja(n]s  das  gleichbedeutende  griech.  ^X-r-^ov  und  betrachte  es 
also  als  eine  blosse  Nebenform  von  ßapEiov,  Das  t  ist  in  ßelriovy 
wie  schon  mehrfach  vorgekommen  (vgl.  tttoX^,  TtoXiq,  ßoTpvg^ 
paTpa;i<og),  als  Stutze  eingeschoben ;  die  eigentliche  Form  wurde 
|JeW  sein.  Also  ^eXTtwv,  ov,  besser  (liir  ßeXiöv');  eine  Neben* 
form,  welche  in  Beziehung  auf  die  Wzf.  regelmässiger  genannt 
werden  könnte,  wenn  sie  nicht  wahrscheinlicher  einer  Lek  an- 
S^hört,  wo  man  diese  Wzf.  schon  ganz  vergessen  hatte,  ist  ßeV 
'^^?o(;j  a,  0V9  durch  das,  später  gewöhnliche,  ComparativsulBx  rr po 
gebildet  Sie  ist  also  wohl  nicht  für  ßeX-TspOj  sondern  (ut  ßeXx- 
'^po  zu  nehmen. —  Von  Bikriov  kommt :  ßtkvwGij  bessern ;  ^eXTtco- 
^i  ^,  Besserung;  von  ß^XrtfOl  dßeXxipzioq^  a,  or,  ungeschickt;  o- 
ßckepfe,  jj.  dßtXTiipiov,  to,  Verfehlen  des  Bessern.  Wie  sich  ßiX^ 
•"ov  2u/apttov  verhält,  so  der  Superlativ  ßikTurfov  zu  ßdpurvov 
(vgl  Bö;ti/i^  Vokalismus  167). 

So  wie  ßipeiov  und  JßQ^novj  erscheint  endlich  auch, in  Cre- 
brauch  und  Bedeutung,  so  wie  darin  übereinstimmend,'  dass  es 
keinen  aus  derselben  Wz£  gebildeten  Positiv  hai:  fipjtfpg^ 
^iOv,  besser,  stärker  tt.s.w.;  tpip^aroq^  rj^  ov^  (pipurroq^^T^^  ov. 

21 


522  FAP. 

Sollen  wir«  um  auch  tliese  For^  tptf  mit  der  Wzf  j»p a=  «skr. 
vf  i  ztt  verbinden^  annehmen,  dass  ^-^  etwa  nach  der  Sprach- 
trennmig  —  innerhalb  des  Griechischen  selbst  durch  eine  star- 
ker aspirirende  dialektische  Aussprache  des  /  das  (p  an  seine 
Stelle  getreten  sei?  Ich  kenne  wenigstens  keine  bessreEtymo- 
logie«  Eine  Zusammenstellung  mit  lat  for-tls  verbietet  ge- 
naueres Eingehen  in  die  Bedeutung  und  die  eigentlich  lat  Form 
iorc-tis  (aus  sskr.  y^dhirish  =  ^apfr-vg^  mit  c  =  sskr.  ksli, 
indem  eine  Form  dhriksh  zu  Grunde  liegt»  und  mit  f  fnr  dh, 
wie  oft,  vgL  Po/(,  E.  F.  ü,  278,  welcher  auch  (^eprcpo?  so  erklfirt). 
Die  Positiviorm  der  hier  erwähnten  Comparative  und  So- 

Serlative  bildet  im  Sskr.  das  adverbiell  gebrauchte  varam  je- 
och  mit  der»  seiner Wzbedeutnn|;  angemessenen,  ComparatiT- 
bedeutung:  besMer^  eher\  sollen  wu*  damit  das  griech.  ^aXt'mi 
^aXe,  0,  dass  doch,  vergleichen?  es  stfinde  in  diesem  Falle  für 
^clUv  =2  varam  und  niesse  hesser,  lieher.  *-«  GrehÖrt  das  laco- 
nische  ißäkri=:äxpeiov{Hesffch.)  hieher?  femer  SßaXi^^  sMeckfe 
Olive  (Hes.)  t  Wie  ist  es  mit  ßißpol  (Hes.)^  guif  könnte  es  eine, 
zvLßtpy  ßep  gehörige,  Reduplicationsform  sem? 

Eine  Vriddhiform  der  hier  behandelten  V^vrl  ist  ßKpo  = 
einem  sskr.  vära,  welches  jedoch  in  anderer  Bedeutung  vor- 
kommt; es  würde  he\&senWähi5ares,  tm  Griechischen  erscheint 
nur  der  Plur,  ßnpa  in  der  Verbindung  pipai  npa  fipeiv  tim',  ei- 
gentlich j^ivuiim^  IVählbfuesj  Gutes  zutragen,  aber  schon  verall- 
gemeinert zu  dem  Begriff  sich  jemanden  gefällig^  erweisen*  Das 
anlautende  f  ist  schon  lange  erkannt  (Dawes,  Mise*  er«  ed.  Kidd, 
p.  275);  InLpipai  hvinpa  gleichbedeutend  (PoU,  E:F.  1, 124). 

Daher  gehört  denn  auchhiehert  /Bpl/npos^  iplnpogyoviiplr,- 
ptg^ol),  sehr  gute%  femer  lmpripai>og^  ennqpavo^,  oy,  sehr  lieh, 
und  ßipavog^  npavoq^  6^  J^reund\  ripavom^  bei  Gramm,  und  wie 
ripa  ^ptiv  erklärt 

inpiptL  (pipav  w^rier'BegriSWähthareB  erweisen  schon  ver- 
allgemeinert zu  dem  Begriff  GefäUigkeilen  erweisen,  Nach  die- 
ser Analogie  ziehen  wir  denn  aucn  hieher :  ßap-icnt^^ :  ipiox», 
WähUares  maehen,Guies  machen^  %u Danke  machen^  sühnen  m5.w^ 
xgefaUeni  davon:  opecrxoWo^,  gefällig }  ipBöröq^  ^,  6v^  wasgefaiit 
u.  s.  w. ;  äpecrrnp^  <$,  ein  SOhnopferkuchen ;  äpe<rrtipu)gj  ovy  %Hm  Sah* 
tien  dienend^  &pe(nu)g,  ti,  ov,  gefällig]  apearxtvoitai^  sieh  jemand  ge- 
fällig y  geneigt  machen',  apiöxev^ioLy  t6,  Schmeichelei;  ip^ÖKÜcf^  ^.  gt- 
fälliges  Benehmen  \  SvgapearTeo,  missvergnügt  sein  u.  s.w. ;  Sv^pttroi- 
01^,  Vy  Missvergnügen  \  9vqapurt7jit4z^  to,  unangenehmer  Vorfall, — 

Sollte  man  zu  dieser  Wurzel  in  der  Gestalt /£p  endlich  ifd* 
voq^  Sy  (Barßipavogy  ziehn  dürfen?  So  heisst  eine  Mahlzeilj  %h 
welcher  jeder  seinen  Beilrag  giebt,  dann  aber  auch  jeder  Beitrag. 
Beisteuer,  nnd  Oberhaupt  Liebesdienst,  Gefälligkeit,  Gut$stvm 
endlich  auch  freundschaftlich  xusammgetretene  PrivatgeseUschaf" 
ien  u.  s.w.  Eine  Verbindung  mit  /epouat,  lieben  (S.  320),  wie  sie 
schon  bei  Passow  vorgeschhigen  ist,  n^  dalier  manches  fik  meh. 
Wäre  die  eigentliche  Bedeutung:  Verbrüderung?  DasSufBx  ovo 
betreffend  vgl.  man  j:np<*voq  (oben).  Von  ijpavog  kommt:  Ipinov, 
T^»  Dim«;  ipcmseo^i}, 6vf  den ipayog  belrefendi  Ipavi^o,  Beilrägs 


FAPi         •  585 

irug'y  IpopuiinKj  o,  der Beiiragmde.  — 

Von  Tri  »iUe»,  kommt  im  Sskr.  vrata  Gelübde  (vgl  PoU^ 
£.  F.  1, 234),  das  mos  man  gelobt  hat^  sollte  nicht  mit  diesem  Be* 
griff  geUkem  der  Begr.  häUgen  als  eng  zusammenhängend  be* 
trachtet  werden  können  f  oder  steht  heiligen  in  noch  unmittelba- 
rerer Be^ehimg  mit  wählen  t  wäre  daa  Geheiligle  eigentlich  daa 
(ßtr  die  Götter)  Auegewählte  f  Dieses  zusammen  macht  es  nicht 
^anz  unwahrscheinlich,  dass  zu/cp  femer  zu  ziehn  sei  lBp6gf 
iy6T(lp6s)j  heäig  U.S.W.;  meiner  Yermuthung  nach  stände  es 
für  pßifOy  und  £e  Anfannsylbe  p  gehört  entweder  dem  sskr. 
Präfix  Ti  (y^pOx  S.233),  oder  ist  Reduplicationssylbe;  die 
eigentliche  Bedeutung  wäre  nach  Analogie  des  sskr.  yara  sehr 
eutwähtbar,tmnügUeh.  Eine  bessere  Etjrmologie  kenne  ich  nicht, 
and  darum  möge  bfx/^  mit  sammt  semen  Derivaten  fiirs  erste 
hier  seinen  Platz  finden.  Davon  kommt:  hpov^  to,  Heiligthum  u« 
S.W«;  Uf&arlj  at^  heiügeWeiee\  Upom,  heiligen^  UfHB(iay  t6^  daa 
Geweihie;  ceMxrei^,  17,  PrieeterAum  U.S.W.;  Ufnauwo^j  ov,  prie^ 
BierUeh ;  lepoofia^  Priester  (-«n)  sein\  UoartxSq^  v^  ov,  priesterUeh ; 
Uparm»,  Priester  l-^n)  seui\  UpaTeiotj  ni  teporev^,  to',  Priester^ 
tkttmi  iepartiop,  to,  ÄvfenthaU  des  Priesters i  lepeöqi  UpeirngyO} 
upaoyXtfia^  lipij,  Up^imq,  n,  Priester  (-Äi) ;  Uptlov^  tJ,  Opferthier 
a.s.w.;  ItfewA,  opfern;  Icptvcrtpo^,  ov,  zum  Opfer  geeignet;  Uplg^ 
i, Priesterin]  lepf^co,  reinigen,  heiHgen;  lepK^nf^,  17,  il^^^r  (spät). 
Haben  wur  nidit  ganz  mit  Unrecht  Upoq  hieher  gezogen ,  so 
werden  wir  auch  mit  Poti  (E.F.  1, 224)  jmech.  iopxv, »?,  zu^fp, 
aber  mit  o  f&ri^  stellen;  ich  nehme  es  mr  eine  mit  Reduphca- 
tioQ  versehene  ^intensiv-)  Form  imPartic.Pf.,  also  lur/e-/op-W, 
sämHch  ifäpa^  der  sehr  erlesene  (wie  es  auch  Po//  flbersetzt)  Ttgj 
Fest (ion.6pTiq).  Davon:  koprioq^ov;  <opTaTo^,a,oy,  festlichj  feier-^ 
bek;  iopro^a  (opr.),  ein  Fest  begehn\  i6praau;,  n;  iopraopd^,  0, 
dssFeiem  emesFestes\  Irfpraiffia,  rrf,  Fesi\  «o^affifiO«,  ov,  feier- 
hch;  lopTourtiiq^Oy  der  Feiernde  i  fcpraoTMto'^,  if,  rfv;  ioprfo*»/^,  cff, 
fekrliah ;  iopri^j  1} =fopn} ;  Ipdrn  und  ipoxt^  =  fopWj  ^opriq  äol. 
oder  ofprisehi  dvioprog,  ov,  ohne  Fest 

Iffit  If/Hfe  verbinden  Manche  iipai,  äitos,  ä,  Babiehi  (hei  ff om. 
^0;  ftr  diese  Etymologie  spricnt  aber  nichts  als  eine,  viel- 
leicht rein  zuflOlige,  Aehnlichkeit  der  Laute.  Dass  jedoch  ein  / 
5m  Worte  liege,  zeigt  die  hesgehisehe  Form  ßeipaxeq  =  Upaxe^^ 
Diese  stellt  sich  zunächst  mit  dem  ebenfalls  von  Hesyehius  er- 
wähnten  ßsipixri  =  ajwraxrwci}  zusammen,  und  die  Wenn  ne- 

Ede  Bedeutung  des  Raubens  passt  entschieden  am  besten  zur 
eichnung  dieses  Raubvogeh.  Was  alsdann  die  Wurzel  De- 
trüR,  so  wird  sich  unter  yT^p  ergeben,  dass  ursprunglicües  nv 
imSskr.  oft  mit  g  vertauscht  wird  (vgl.  S.  318)-.  so  könnte  man 
vieUeicht  sskr.  gf  i  m  gribh  und  h«  greifen  (üher  ^en  Ausfall 
Ton  V  in  der  Gruppe  hv  vgl.  V^xrp),  auf  ein  älteres  hyri,  Ärr/m- 
men,  reduciren  (indem  dai  Krümmen  der  Hand  als  em  Symbol 
des  Besitznehmens  gelasst  wäre);  in  diesem  Fall  «♦«»*  f«^"3 
h^ und  ßapamt «? ßtpa  statt h/«Pa  (äol. pe/i^*  und  »der  wvn 
SS;  daa  lif^  afcSaUen  (v^S.  3l6  j^sonst  oft);  ßip<^ 


524  FAP. 

wäre  derMaubende  (der  Bedeatang  und  Wurzel  nach  identisch  mit 
lat.  rapto  fiir  grapto  =  einem  durch  ta-re  verstärkten  grab, 
welches  dem  sskr.gr ab h,  giribh,  grah  (fiir  grabh)^rer/«fr.  ent- 
spricht). Das  anlautende  l  in  lipaxeq  erkläre  ich  wie  inUpo<;  fiir^ 
indem  ich  es  entweder  alsReduplication,  oder  als  entspredend 
dem  sskr.Präf.  vi  fasse;  so  stände  l£pa4 iiir/x/epa^;  ^eipa^  da- 
gegen habe  ich  oben  nur  mit  dem  letzten  Theil  von  lif^:  /tfcit 
identificirt;  wollte  man  die  volle  Form/(/epa4  darin  erkennen,  so 
müsste  man  eine  sehr  unregelmässige  Zusammenziehung  von/»rz 
in  ßu:  ßu  annehmen.  —  Beiläofig  bemerke  icl),  dass  im  Sskr. 
varanka  Votfel  lieisst.  Wem  meine  Etymologie  nicht  zusagt,  der 
kaim  vielleicht  eine  Verbindung  mit  diesem  Worte  versuchen. 
Von  lipa^  kommt:  Upax/oxo^, o,  Dim.;  Upaxddii^j  cq^  habie/Usar^ 
tig\  UfHXMidev^,  6,  das  Junge  des  Habichts  \  lEfotad4&,  wie  Habichte 
schreien ;  Upoüaov,  to,  Habichtskraut  \  Ufot^S/in^^  6,  Habichie^  oder 
Falkenstein.  

/ap.  Im  Sskr.  heisst  vär  oder  v&ri  Wasser  (v^.  Poi^  E.  F. 
1,122.  II,  71);  m  dem  Namen  des  Gottes  Var*-una,  des  Hemt 
der  Gewässer,  ei*8che]jit  die  in  var  liegende  Wzf.  in  einfache- 
rer, bloss  guniiter  Gestalt  Dieser  Fonn  entspricht  zunächst 
das  hesgchische  apdg  für  ßapög  =  XißdSioVf  also  ein  Wasser- 
tropfen  U.S.W.;  indem  aber,  wie  in  ßovko^uu  fiir  ßöXo^uu  (^.320), 
xovpd  für  xopa  (S.  201),  wegen  der  folgenden  Liquida  der,  sskr. 
a  vertretende,  Vokal  in  ov  diphthongisirt  wird,  entspricht  ßorpi 
diese  Wzf.  folgt  aus  dem  Impf  von  ovpitoj  welches  ein  ^Uabi- 
sches  Argument  erhält :  iovpow  für  ißovpow  (vgl.  jedoch  S.  329). 
Also: /ovo  in ßovpovj  ovpov,  tJ,  Urin,  Hamy  davon:  orpjjpo^,  a, 
6vy  zwn  Urin  gehörig \  ovpm^  Urin  lassen;  ovfn;^uXy  tcJ,  Urm;  orp^- 
(TK,  ^,  das  Pissen;  oipttriMog^  ^f,  ov,  zum  Urin  gehörig;  ovparnfp,  o, 
der  Pisser  d.  i.  derUringang ;  ovpnTpLg,  ^^  Pisstapfi  o^pjf^pa,  ij,  Urin- 
gang;  ovpTjTidoj  ovprtaeuQ,  gern  pissen  wollen ;  ovpavt!^ }?,  der  Urin- 
topf» —  iv(yopO(;^  ov,  imUrin;  dvgovpia^  17,  scfiweres  Hamen  i  ^r^- 
ovptMÖq^  nyOVj  %um Harnzwang  geneigt ;  Svgovpiouo,  schwer  harnen, 
Hieher  gehört  ovpia,  97^  ein  Wasservogel.  , 
Der  Form  nach  neigt  sich  ovpavoq^  6,  Himmel,  hieher,  und 
wenn  man  die  Mythen  vom  Uranos  verfolgt,  so  tritt  in  Qinen  das 
befruchtende  Element,  welches  wir  mit  dem  Regen  identisch 
fassen  können,  überaus  vielfach  hervor  (v^.  z.B.  den  bekann- 
ten Mvthus  über  die  Entstehung  der  Aphrodite),  während  iaZeus, 
eben&Us  Himmelsgott,  mehr  der  Betriff  des  Himmelsglanzes  (s, 
9^ß)  sich  geltend  macht  Im  Sskr.  erscheint  nun  der  schon  er- 
wähnte Gott  Varuna,  Gott  des  Wassers  und  einer  der  Adhjas 
(der  12  Sonnengestalten) ;  sollte  man  Ov^vog  als  Namen  des 
Gottes  und  des  Himmels  damit  identificu*en  können?  Auch 
könnte  man,  dieselbe  Etymologie  im  Allgemeinen  beibehaltend^ 
ovpavo^  aberfftr  zusammengesetzt  haltend,  etwa  an  vara-f  iiaja 
von  ni,  fuhren,  denken,  also  ovpavo  für  aipaveo  (vgl.  dSe^Jtpo  für 
dSthpeo)  nehmen. .  Dafür  spräche  der  Accent  einigermaassen; 
so  hiess  ovpav6g  der  Wasserführende.  Ich  verkenne  hier  nickt, 
dass  man  auch  an  andre  Etymologieen  Renken  dürfe  (vgL  z.  B.  die 
bei  Pott,  E.  F.  1, 123, 221,  222).  ..Wenn  man  aber  die  so  eben 


FAP.  52» 

i^egebne  vcrschmäiit,  so  wurde  ich  vorschlagen,  ovp  in  orpavö<; 
mit  dem  sskr.  svar,  welches  ebenfalls  Himmel  heisst,  zu  iden- 
tificiren.  Von  svar  wäre,  Ivie  bei  Repräsentation  der  Laut- 
gruppe SV  im  Griechischen  gewöhnlich,  s  ab^fallen  und  var  ' 
dorch  ovp  ausgedrückt;  das  sskr.  svar  erscheint  im  griech.aeX 
(v^.  ariXag^,  Von  ovpav6q,6y  kommt:  ovpavö^ev^  ovpavöhi,  otJ- 
pavckre;  ovpaviCnoq,  S,  Dim.  u.S.W.;  orpcevio^,  a,  ov,  himmlisch  u. 
s.w.;  OrpctWa,  r;,  u.  p.;  oipavia^Oj  den  Ball  in  die  Luft  soMagen^ 
0i-pan^)j5,  Ovpavifov^  Sohn  des  Uranus;  ovpavoeig^  t66a^  ev,  htm'" 
T^tlartig;  oTpavl^OfKu^  an  den  Hitnmel  reiclien;  aeöovpaviß)^  milten 
im  Himmel  sein  \  ^leöovpavri^a^  ^öovpccvid^a^  to  i  ^Öovpdvr^Öiqy  ij^ 
der  Sland  der  Sonne  mitten  am  BimmeL 


Schwankend  bin  ich,  ob  ich  mit  Poti  (E.  F.  1, 123, lOa  II, 
375)  hieher  ziehn  darf:  ip-T-qp^  o,  ider  Wascher;  es  ist  gebildet,  / 
als  ob  ein  Verbalthema  ip  =  var  existirte,  von  welchem  sich 
jedoch  keine  Spur  findet  (vgl.  jedoch  Aehnliches  bei  v^^&p,  wo- 
von rd-vi?).- 

SolHe  hieher  zu  ziehn  und  als  eine  Zusammensetzung  mit 
t):©,  oder  wohl  «her  %Ad  zu  betrachten  sein:  vp-y.n  oder  viel- 
mehr ohne  Spir.  asp.  mit  äolischerForm  ifxt  ^  F^PX^  (Lobeck,  ^ 
^aral.  Gr.  Gr.  p.  34  n.  36),  op-nri^  ein  Gefäss?  Es  stände  für 
r^?-7jfi  (t?  fiol.  im-  o  wie  m  ow\ia  z.B.)  und  niesse  Wasserbehälter 
oder  Wassergiesser;  das  lat  orca,  urceus  ist  von  da  entlehnt, 
hat  also  auf  die  Entscheidung  über  die  Etymologie  keinen  Ein- 
llnss.  Benary  (R5m.  Lautl.  256)  zieht  es  zu  der  sskr.  y^vrik' 
decken. 

Gehört  hieher  'Tpict?? ,  n.  p. ? 

Im  Lateinischen  wird  durch  den  gewöhnlichen  Uebergang 
deg  V  in  m  aus  väri:  märi.  Diesen  Uebergang  fanden  wir  nun 
auch  schon  vielfach  im  Griechischen  (z.B.  S.  4, 257  und  sonst); 
i^oUen  wir  deswegen  \ivp  in  tnrXi^p-fbVp-f^  («  ist  in  der  einen 
Stelle,  wo  es  im  Homer  vorkommt,  kurz),  rt,  die  Fluth  des  Mee* 
fes,  hieher  ziehn  und  als  eine  Zusammensetzung  aus  nl^nXrißi, 
ßllmj  und  fivpi  =  väri  betrachten?  Letzteres  wäre  zunächst 
^äoL  Weise  in  ßvp^  ubergeffangen  (vgl.  S.  265  und  äoL  ow^ia 
lurovofta  und  sonst  näufig  äoLt)  nir  ursprungliches  a)  und  dann 
;  in  ft  gewandelt  Wahrscheinlich  ist  es  ein  au»  einem  Dialekt 
^K  technischer  Ausdruck  überkommenes  Wort  Am  klarsten 
uegt  dieComposition  in  dem  von  Hesgch»  erwähnten  TtXnn^vpS^^ 
ov>  über/UessendjyoT'y  es  heisst  eigentlich  volles  (füllend)  Wasser ^ 
«avon;  orXiffipvpa,!?,  Buchnkn^vpa  geschrieben;  jtKrin^vplainXfi' 
fi'*pa)=7rXi?fifit?ptff,  auch  wXi7fti>p/s;  ^Xr^^vpmy  VEkr^tmvpcif  7rX»?fi- 
F^pt^w  (auch  mit  einem  fi),  Fluth  lutben.  Hieher  gehört  lUif^ifiv- . 
?^v  n.  p. 

Abgekürzte  Formen  sind  :rX)fuu>?,  wX>}(Jp?,  wXiifiij,  17,  Flutk^ 
^cse  Abkürzung  entstand  wahrscheinlich  dadurch,  das«  man 
m  eigentliche  Bedeutung  des  letzten  Theils  der  Composition  , 
^^<^htinehr  kannte,  und  doch  scheint  mir  dieser  noch  einmal, 
«öd  sogar  als  Verbalthema,  erhalten,  nämlich  in:  (tvpo,  fUessen, 
fitpoiwu,  Weinen  u.s.w.,  denn  dazu  gehört  aXi^vpifei?,  Eotra,  evj 
'^«urp)i5,  4,  ins  Meer  fliessendj  wo  der  Begriff  ^i^m«»  ganz  eut- 


326  PAP. 

schieden  bervortritt.  Dazu  ziehe  ich  ferner  fftop-^Op-c^Cftvpfc^Jptf 
Hee. },  welches  bloss  stark  flie9$en  heisst  (IntensiTum,  wie  TtopifiSptD 
gebildet,  ungefähr  nach  Bopp,  Gr.  s.  r.  563)  und  eben  so  wenig 
mit  dem  lateinischen  marmäro(griech.ftoMiop)ziisanimeiih&n^ty 
als  uvp  iiait  maerere.  Dies  beweist  niont  bloss  die  Verscliie- 
denneit  der  Quantität,  sondern  auch  dieBedeutong.  Denn  ^«p- 
ftvpta  heisst  nach  Hetyeh.  anch  'überschwemmen,  also  mit  der  Be- 
deutung, welche  sich  in  ^rXiffiftvpa  kund  gab;  so  heisst  auch  oL^hsl- 
yuofivipia  aufeprudekij  oufachiumenp  nicht  mtpnurmehi^  davon  i^op^ 
^ivpl^ia  =  fiopuvpGK  Paesew  erwfihnt  (lOMiiSpco^,  a,  ov,  über  die 
Quantität  des  v  zweifelnd,  mit  der  Bedeutung  rmuehend,  ri^^ 
eelnd;  ich  kenne  für  dieses  Adject  keinen  Beleg;  heisst  es  ^lirlL- 1 
lieh  in  seiner  eigentlichen  Bedeutung  rmisehend.  so  muss  das  v  \ 
kurz  sein,  und  es  wäre  aus  fiopuvp  nach  Analogie  von  tiop^L'vpagj  | 
einem  Fischnamen,  gebQdet  Ist  das  v  lang,  so  heisst  es  mienrk  | 
ßieseend^  von  einem  Wasser  gebraucht  liegen  sich  übrigens  i 
diese  Bezeichnungen  etark  flieeeend  und  rauschend  sehr  nah;  da-  | 
her  eine  Verwechslung  des  eigentlich  auseinander  zuhaltenden  i 
liop^uvp  und  itop-pLvp  in  dieserBeziehung  leicht  möglich  war.  —  | 
Wenn  man  die  schon  von  Bopp  angenommene  Identität  von  I 
sskr.  vAri  und  lat  m&re  nicht  zugiebt,  so  wird  man  eine  ^gne  1 
Wurzelform  mir  mit  der  Bedeutung  Wasser  annehmen  müssen  | 
fvgl.  dazu  goth«  marei,  slav.  möre,  litt  milrios  JUeer,  maris 
Ueines  Meer%  und  ihr  die  zu  der  Form  fxvp  sezogenen  Themen 
zu  weisem  Ich  glaube  jedoch,  dass  Bopps  Identincining  niclits 
eriieblicbes  entgegensteht 

In  dem  eben  behandelten  Artikel  war  die  einfachste  sskr. 
Form  mit  dem  Begriff  Wasser,  welche  wir  erkannten,  var  in 
Varuna  (S.  324);  eine  Verbalwurzelform  erschien  ausser  Jn 
liOpta  nicht,  mid  diese  halte  ich  am  ehesten  fftr  ein  aus  fivpM  = 
sskr.  v&ri,  etwa  nach  Bopp,  Gr.  s»  r.691,  gebildetes  Denomina^ 
tivnm.    Dennoch  macht  es  schon  das  regelrechte  Verhftltniss 
der gunbrten Form  var  und  der  iiriddkirten  v&r  wahrscheinlich, 
dass  wir  eine,  nach  der  allgemeinen  Regel  ihnen  zu  Grunde  He- 
gende, Worzelform  annehmen  dürfen,  welche  Im  Sskr.  vri  lau- 
ten wurde.    Diese  Annahme  idrd  nun  sogleich  durch  die,  der 
Bedeutung  nach  so  innig  verwandte,  sskr.  Wzf.  virish  h^emeh^ 
teny  regnen,  bestätigt  Diese  dingen  wir,  da  wir  das  s  schon  so 
oft  als  ein,  sekundäre  Wzformen  bildendes,  Element  eriuuint  j 
haben,  ohne  Anstand  als  eine  weitre  Fortbildung  des  hypothe*   I 
tischen,  ungefthr  gleiddbedeutenden  vri  anselm.    Dass  aber  | 
dieses  vri  wiederum  eine  mrkUcha  Wurzel  sei,  hat  starke  Be^ 
denken.  Wir  werden  nämlich  Wurzelthemen  aus  vrish  hervor- 
gehn  sehn,  welche  Thau,  andre,  welche  manniichen  Saamm  be- 
zeichnen ;  ganz  ebenso  heisst  aber  auch  sskr.  rasa  sowohl 
Thau  als  mwmUeher  Saameni  soUen  wir  nun  annehmen,  dass 
dies  fär  vrasa  von  vrish  mit,  wie  häufig,  ra  fiir  f  i  stehe?  aber 
erstens  ist  der  Abfall  von  anlautendem  v  im  Sskrit,  so  viel  ich 
weiss,  beispiellos,  und  zweitens  heisst  auch  r£-tas,  r£-tra,  r£- 
tana  männlicher  Saamen.  Ich  bin  darum  der  Ansicht,  welcher  ich 
jedoch  hier  keine  Entwidielnng  geben  kann,  und  die  ich  darum 


FAP.  527 

uur  als  Vemnithmig  aufstelte,  dass  das^  yrUh  nach  Obigem  zu 
zu  Grande  liegende,  vri  dne,  wie  vfidh  ans  f  idh  (S.  78;  gebil- 
dete, Ziisammensetznng  aus  ava-ffi  (S.53)  sei,  dass  es  eigent- 
lich also  kerabgehn  heisse  nnd  urspründich  regnen  bedeutete. 
An  diese  Form  f  i  schloss  sich  alsdann  das,  in  rasa  liegende, 
rish  mit  Uebertragnng  der  Bedeutung  des  Compositi  auf  das 
Simplex^  iviedies  oft  vorkommt;  in  demselben Verhfiltniss  steht 
Jas  in  r£-tas  n*s.w«  liegende  rj  ftir  fi,  zudem  vri,  welches  bei 
den  eben  behandelten  l^ormen  zu  Grunde  lag.  —  Diesemnach 
würde  sowohl  die  Reihe  der  eben  behandelten,  als  die  der  jetzt 
aus  sskr.  vFish  zn  entwickelnden  formen  zu  der  >/*f  i»  griech. 
if,  gehören  ( S.  53-101>  -- 

Wenn  wir  das,  dieser  Auseinandersetzung  gemäss  in  vrish 
an  ein  ursprünglicheres  yiri  gehängte,  s  in  semer  eigentliche]^ 
desiderativen  (Beppj  Gr.  s.  r.  539)  JBedeutung  nehmen  wollen^ 
so  würde  vrish  eigentlich  helssen:  regnen  woVen,  idsa  träufeln^ 
und  damit  stimmt  zunächst  ahd.  risen  (f&r  ursprüngliches  vri- 
sen)  rieseln,  träufeln  (vgl  die  Formen  und  den  Gebrauch  bei 
Graf^  Ahd.  Sprsch,  II,  5^7),  und  weiterhin  der  ganze  Gebrauch 
dieser  Wzf«,  so  dass  wir,  schon  anticipirend,  tröpfeln  als  die 
primäre  Bedeutung  von  vrish  setzen.  jDaraus  entwickelt  sich 
daan  der  Begriff  regnen,  benetzen  u. s.w. 

DerWzf.yf  ish  steht  im  Griechischen  zunächst  gegenüber: 
tpaa  für  ^paa,  bethauen  {Nicand,\  mit  Guna  von  f i:  ep.  Hierzu 
gehiSrt  das  homerische:  dnoipau  {djto/ip<rbi)^  dnoepai  (a?rd- 
/epae),  dKoipaj^  (a^o/e/xr??),  ditoipaete  {dsuoßipaue);  esheisst:  weg' 
nehen,  wegse&pemmen  und  so  fortreUeen^ 

ImSskr.  bOdet  sich durchChma  aus  vrish:  varsha,  Regen^ 
DieserForm  entspiteht  griech.  P^po')?,  mit  ^för /:  ^xr^,  mit  Ver- 
inst  des  /:  ipern  und  mit  Vokalisirung  des  Digamma  Hpöiq^  n^ 
(Polt,  E.  F.  1, 372);  difmt  (cretisch),  Thau.  —  Davon :  ipönuSf 
^oUfBr,  (i9p^i$ig)i  ipadduii^  $ei  ipaataq,  a^ov,  ihmmg» 

Schon  Pott  (a.a.O.)  vemmdiet,  dass  8p6aog^  ^,  Thau,  wie 
flerBedentung,  so  auch  der  Wurzel  nach,  mitjdp&n  identisch  sei 
Biese  Yennuttinng  bestätifft  sich  mir  durch  das  gleich  anzuftih- 
rende  ifitkog;  /  ging  zunächst,  wie  in  dem  j^eich  zu  erwähnenden 
^-j^luMi,  inä &l^r,  und l&r  dieses  trat,  vne in  illeköq  för  ißfMgy 
^  em;  zn  Grunde  liegt  also  bei  Spoöog^  Wzf.  ßpoö  =r  einem 
sskr.  vrash,  mit  ra  rar  f i.  Von  SpSaoq  komiht  9po0d&gj  «raa, 
^;  ^poaepögj  ij  6vi  dpöd^iüg^  ov}  9po<nv6q^  97,  dy,  thmtig  u.s.w.; 
^pofräihi^j  eq^  thauartl^\  dpo6ii&,  bethauen. 

An  die.  sskr.  Form  vrish  lehnt  sich  nut  denselben  Ueber- 
gängen  des  v,  wie  in  ipoeoqi  ein  griech.  fpu;*.  §pu;:  9pK,  woraus 
dpurXo^,  durdi  Assimilation  9pM^g  nnd  Dehnung  des  ti  9pXkog^ 
Regenwurm;  davon  SpIXaxeqj  Blutegel  (ßeegch.). 

Wir  haben  schon  mehrfach  Beispiele  ge$ehn,  wo  sich 
schliessendes  sh  in  ksh  verwandelt,  wahrscheinlich  durchnoch- 
maligen Hinzutritt  eines  s  (vgl.  z.B.  ish  und  bh-iksh  S.16); 
eine  ähnlich  gebildete  Form  vriksh  aus  vrish  müssen  wir  nun 
anoehmen,  um  die,  nur  aus  einer  solchen  erklärlichen,  imUebri- 
gen  KU  sehr  mit  vrish,  als  dass  sie  sich  davon  trennen  Hessen, 


528  FAP. 

übereinstilhmendeh  Foi^Aen:  griech.  ßpexy  ^  ^|S  ^  "^^^S  ^^ 
ri^are  und  deutsch  rigtu  rig-uän  (Gr^f; AIid.SprsclL II, 44rl> 
erklSreu  und  verbiudea  zu  können.  Im  griech.  ^pej^  ist  ß  tBur  jr 
und  y  für  ksfi  beides,  wie  scbon  oft  vorgekommen  ist;  im  Lat. 
und  Deutschen  ist  das  anlautende  v  verloren  und  ksh,  wie  so 
sehr  oft  (vgl.  S.  93  und  z,B.  auga  =  sskr.  aksha),  durch  g  ver- 
treten. —  Also:  ßpix'Gif  benei%en,  hefeuchien  u.s.w.;  ^foxe^<fffy 
S,  Reffen  (varsha);  ßpcxn^  ij,  Benetzungj  äßp&trog^  ov;  aßpoxos^ 
QVi  unbeneM]  dßpoxl<h  4?  UftbenehUheU ;  anößpe^^y  to,  Aufyu^Bi 
dpTi^eX'iSp  iS}  ^^  beneizi.  — 

Im  Sskrit  heisst  varsha  {Regen)  ausserdem  die  Rege»%^i^ 
dott bekanntlich  die  «cAontf  Jahreszeit.  Oben  (S.304ff.)  bei  »^,  eVo^, 
^tarrjff,  crop  sahu  Wir,  dass  griechische  Namen  furZeitbestim* 
mungen  aus  den  ältesten  Zeitenherrtthrenund  den  Griechen  und 
Indem  gemeinschaftlich  sind.  Sollte  dasselbe  nun  nicht  auch 
in  Beziehung  auf  varsha  Statt  finden  können?  varsha  wurde 
griech.  popao  oder  mit  Assimilation  foppo  und  mit  Dehnung  des 
den  doppelten  Liquidis  vorhergehenden  Vokals  ^iupo.  Im  Grie- 
chischen haben  wir  nun  &pa*y  dass  dessen '  ein  c  vertritt,  'olgt 
1)  aus  &(ApQ(;y  unzeitig ^  welches,  wenn '  organisch  wäre,  dviopog 
hätte  werden  müssen,  und  2)  aus  m-dpa,  welches  otpiapa  hätte 
werden  müssen,  wenn  es  nicht  mit /(opa  zusammengesetzt  wfire. 
Meinei:  Ansicht  nach  ist/c^pa  ganz  identisch  mit  sskri  varsha 
mit  der  Bedeutung  Regenzeit.  In  Griechenland  bezeichnet  es 
darum  auch  ursprunglich  den  eigentlichen  Sonuner  (aufweiche 
Zeit  nach  Aufgang  des  Orion  (s.  weiterhin)  die  Sturm-  und  Un- 

Sewitterzeit  in  Griechenlünd  und  ungefähr  selbst  die  indische 
legenzeit  fiUlt,  obgleich  in  dieser  Beziehung  die  indische  Be- 
stimmung keine  Geltung  hat,  da  die  Griechen  lange  in  irgend 
einer  andern  Gegend  Asiens  wohnten  und  oopa  naturiieh  in  der 
Bedeutung  genommen  wurde,  weldie  es  durch  die  meteorolo- 
gischen Erscheinungen  des  früher  bewohnten  Sitzes  erhalten 
hatte).  Daftir  dass  &m  früher  —  als  die  Griechen  nur  noch 
die  ursprüngliche  Eintheilung  in  drei  Jahreszeiten  hatten:  1)  iap 
(wasara  S.309),  2)  ^Iwq  (&pa  sskr.  varsha),  3)  j^a^vi^skr. 
h Amanta)  —  wirklich  diese  specielle  Bedeutmig  hatte,  spricht 
erstens  die  Bemerkung  des  altertfaumskundigen  Galefh  (De  ali- 
ment  fac.  II,  2),  &pav  irovs  heisse:  bcüvov  top  ntupov^  iv  w  ^£- 
0&OVTI  Tnv  rov  xvfoq  htwoX^  yljvea^aA  övi»ßainiU^B*w. ;  zweitens 
der  Umstand,  dass  in  der  Beihefolge  der  ^ech*  Jahreszeiten  iap, 
S^pog,  OTTcipa,  (p^ivonapovf  UTcopiiTSg^  ^^cifMov,  tpvToha  (Passew 
unter  ^vrcspa),  dt^copa,  welches  i<m  (S.  129)  f&r  eine  Zusammeu- 
aetzung  aus  «nc  f&r  oipi  und/co'pa  erkUrt  habe,  auf  ^epog  folgte» 
also  eine  Reihe  voraussetzt,  in  welcher  ^ipog  mit  &pa  identisch 
war.  DieVeränderung  der  Wohnsitze  hob  dieUebereinstimmnDff 
der  subjectiven  Bedeutong  von  ß^pa  mit  seiner  objectiven  äui; 
nur  das  scheint  im  ^nn  geblieben  zu  sein,  dass  es  einst  die 
echone  Jahreszeit  bezeichnete,  und  so  erhielt  es  denn  auch  vom 
Sprachgebrauch  die  Bedeutung  schöne  Jahreszeit  und  endlich 
Jahreszeit  und  sogar  Zeifmotnentj  Tageszeit  überhaupt.  Ganz 
ähnlich  ist  die  Geschichte  dieses  (im  Sskr.  varsha  lautenden) 
Wortes  in  den  slav.  Sprachen«    Denn  da  heisst  das  slav  ent- 


FAP.  529 

«prediende  vonrja  (Doirowskp^  LL.  S.  378),  dessen  Form  init 
kriech,  ßopa  fast  ganz  übereinstimmt,  auch  nur  noch  Jahreszeit 
Andre  denken  bei  &pa  an  das  zendische  järe,  deutsch  Jahr 
PoÄ,E.F.  I,  8,123.  J.Grhnräj  D.Gr.  HI,  490);  aUein  dagegen 
npricbt  das  anlautende  ß  und  der  Umstand,  dass  sich  nicht  Bn- 
Jet,  dass  je  der  Name  i&r  Jahr  zur  Bezeichnung  einer  Jahres-' 
\tit  angewandt  war  und  bis  jetzt  wenigstens  das  zendische  järe 
licht  aJs  Namen  einer  Jahreszeit  nachweisbar  ist. —  Also:/frjpa, 
ipa,  17,  {Hegen%eU)  schone  Jahreszeit^  Jahres%eU,  Zeümomenf,  Ta^ 
^eszeii  ii.s.w.;  davon  kömmt:  äpounv  adverbiell;  dpalog^  a,  oi^, 
kr  Juhrevaeü  angetnessen  u.s.  w.;  6pcu6rT^q^  rj,  die  Reife  U.S.W.; 
?fwje<^,  jf,  oV;  äpifLOSi  ov  =  äpatog  U.S.W.;  äptoq,  a^ov)  äpidg,  ij, 
;fi  besiimmien  Jahreszeiten  geschehend  Ti.%.yr.\  dpi^aici,  reifen ;  C9- 
fiiiaLcLy  ^j  ein  astrologisches  Worti  uopmÖTtiq^  ^,  Reife  \  (optatog,  a, 
n\  eine  Stunde  lang;  mpetovy  äpiavy  Ort,  ttm  reife  Sommerfruchte 


,u  bewahren ;  dpailtQj  äpiaivfn,  schon  machen,  zieren ;  Apa'ia^og ,  o, 
Schmuck  X  dpaUrxTqg^  Sj  Stutzer  i  Aopoq,  ovy  unzeitig ;  aopl^  dtöplay 
^^»zeii;  Tf^ipiov^  tJ,  halbeStunde;  vvxrapy  zur  Nachtzeit  (wohl' 
[ur  wxTopi,  vgl.  Pottj  E.  F.  n,  123). 

Bei  dieser  Gelegenheit  wiU  ich  fragen,  ob  der  Name  des 
D,pl&v9  zusammengezogen  aus  oapt6}r,  zuder(S.324)erwälmten 
iskr.  Form  var  in  vari  Wasser,  gehöre.  Beim  Aufgang  des 
l>rion  beginnt  bekannüich  die  Sturm-  und  üngewitterzeit  in 
r^riechenland ;  sollte  diesemnach  oapiayp  für  oßapltov  stehn  und 
^'=a,  aa  (vgL  Pronom.  ara)  sein?  Dann  hiesse  'öptW  der  Was- 
ser, Regen  mit  sieh  Habende,  und  wäre  gebildet,  etwa  wie  Ot'pa- 
yiiäv  aus  ovpixvoy  so  aus  einem  zu  Grunde  liegenden  oßapo.  — 

Von  o^rdoa,  97  (vgl.  S.  129),  Spatsommer,  Sommerfruchte  u. 
s.w.  kommt:  o^opivo^^  17,  dv,  herbstlich  u.s.w.;  d^&otaloq^  ayov; 
i^oypixog^  »f,  dy ,•  &jtoiputogy ov,  zur  onoipa  gehörig]  ono^pt^tQ,  herbstett ; 
fyntAftuj^Loq^  o,  das  Einenidten  u.s.w.;  o^TtaploWj  6  [Stiid.),  Frucht^ 
handler;  XevxoonopoqyOVy  mit  weissen  Baumfrüchien]  luaronopioy . 
müen  im  Herbste  sein ;  ^Toitoypovy  rd,  Nachherbst ;  (p^ivonopigf 
^,  herbsiUeh}  fpiXonwpurTTjq,  d,  HerbstfiHehte  liebend*  — 

DerBegriS  trSpfeln,  betröpfeln,  welchen  wir  alseigentUche 
Bedeutung  von  vrish  erkannten,  wird  nun  weiter  auf  den  Slaa- 
nienerguss  übertragen  (vgl.  das  analoge  sskr.  mih,  wovon  dfu^jXiy 
und  uolxrog^^  so  dass  vrish  besaamen  heisst  Auf  diese  Bedeu- 
tang  bezieht  sich  die  Erklänmg  von  vrish  bei  den  indischen 
Ornmmatikem  durch  erzeugen,  männliche  Kraft  haben.  An  sie 
sthliesst  sich  vfish-ana,  JBTorfi'^'vfishal!,  ein  Mädchen,  wel-^ 
ches  schon  die  Menstruation  hat;  vrishasjantl,  eine  geile  Frau  y 
vrishja(Adj.),  zur  Wollust  anreizend;  vrisha  Beiname  des  Got- 
tes der  Liebe. 

Die  Erwähnung  des  sskr.  vrish-an  a,  Hode,  macht  es  uns 
nun  auch  klar,  dass  hieher  das  gleichbedeutende  ^px^S  gehört, 
über  welches  wir  oben  (S.  114)  zweifelhaft  waren.  Was  das  x 
dem  sskr.  sh  gegenüber  betnflEl,  so  erinnere  man  sich  an  ßpB^ 
(S.327);  Spxtg  steht  also  für  ßopxu;  (die  Derivata  sind  S.  114  an- 
geführt Hier  sei  denn  auch  ui  Beziehung  auf  die  oben  (S.  324) 
angedeutete  Schwierigkeit  dSe  Frage  erlaubt,  ob  man  vielleicht 


330  FAP. 

besser  ihSte,  (ripie^  hieher  zu  zieha,  das  Pinen  «Is  ^in  Trdjpfetn 

zu  &sseii  (vgl.  sskr.  mägha  Wölke,  gr.oidx^n  und  lat  mejo  von 
V^mih).  IndiesemFall  stände/;oi?pfur  sskr.yarsh  ^:sßopöij:ap^. 
Sehr  naturÜcU  ist  es  ferner,  dass  ans  dieser  Wz£  mit  dei^ 
Bed«:  besaamen  Namen  iOr  solche  Geschöpfe  gebildet  wurden,! 
bei  denen  der  Begattungstrieb  als  charakteristisches  Merkmal 
hervortritt;  so  heisst  demnach  der  wollustige  Sperling  im  Sskr. 
vrish-l^jana;  femer  hat  der  Widder  hiervon  seinen  Namen 
auf  fihnJdche  Weise,  wie  der  saamenreiche  Bock  seinen  sskr. 
Namen  m^ndh'a  von  dem  schon  erwähntei)  mih.    Im  Sskrit 
heisst  der  Widder  vf ish*ni;  diesem  Thema  würde  griecbisck 
/apcm^  mit,  ivie  gewöhnlich,  gunirtem  ri  entsprechen;   inJemj 
aber  6  vor  v  durch  Assimilation  ausfällt,  der  Endvokal  s  wie  oft 
(vgLa^  u.aa«  S.  176),  verloren  geht,  entspricht /api^,  wovon  der! 
Genitiv  ßapvög^  dpvoq  lauten  würde  u.  s.w.  und  auch  in  dieser  Ge- , 
stalt  vorkommt  Ein  Nominativ  Sing,  erscheint  nicht;  er  würde, ; 
wenn  wir  das.  sskr.  Thema  zu  Grunde  legen,  äpvi-^  heissen  müs- 1 
sen.  Man  konnte  übrigens  das  Verhältniss  auch  so  nehmen,  dass  | 
im  Griechischen  das  Thema  apw  zu  Grunde  läge,  aber  der  Genitiv  j 
dpvig  und  die  übrigen  Casus  Contractionen  wären  (aus  apreog  u.  i 
S.WO  und  der  Nominativ  verloren  seL  Allein  weder  diese  noch  i 
jene  Ansieht  sagt  mir  zu;  wir  werden  häufig  Gelegenheit  haben 
zu  bemerken,  dass  die  Griechen,  wenn  sie  auch  in  allem Uebri-  | 
gen  in  Beziehung. auf  eine  Formation  mit  dem  Sskr.  überein- 
stimmen, doch  im  Suffix  ein  wenig  abweichen.    So  glaube  ich 
denn,  dass  auch  hier  nicht  vf  ish-n  i,  sondern  eine,  im  Sskr.  in  ' 
der  Bedeutung. jS/ier  vorkommende.  Form  vrish-an  der  grie- 
chischen Form  entspricht    Diese  Form  müsste  griech*  couKr-av  1 
werden;  im  Genitiv  und  den  übrigen  Casus  warf  dieses  Taema  ; 
das  dem  schliessenden  v  vorhergehende  a  heraus  (nach  der  1 
sskr.  Regel  bei  Bopp,  Gr.  s.  r.  224  C);  so  entstände  eigentlich  I 
jrapcr-W^,  oder  nach  der  oben  gegebenen  Auseinandersetscung 
jrap-y-o$  11.S.W.    hn  Nom.  hätte  das  Thema  mit  Dehnung  des, 
dem  V  vorhergehenden,  Vokals  (zum  Ersatz  des  verlorenen  no-  | 
minativen  s):  ßOLpa-nv  (fiir^apacv^),  dpariv  werden  müssen ;  diese  ! 
Form  scheint  mir  nun  nicnt  gebraucht  zu  sein  wegen  der  leich-  I 
ten  Verwechslung  mit /ap<n?v:  ap<rj?v,  Mann.  Dass  sie  aber  exi-  ! 
stirte,  oder  vielmehi*  eine  gleiche  mit  gewöhnlicher  Assimilation 
des  ö  anp:  ßappit»9  dppnVf  beweist  mit  absoluter  Entscliiedenheit  I 
dashesychische Compositum ip^rtvoßoantos oder  dtnivoß.  Hier  ist  ent-  I 
weder /eppnvOf  ßapTjvo  der  als  Thema  gebrauchte  Nominativ  (im  I 
ersten  mit  e  für  a,  im  zweiten  mitVermst  des  einen  p)  mit  einem  | 
Bindevokal  o,  oder  das  mit  unorganisch  gedehntem  a  (n)  erschei- 
nende Thema  mit  Bindevokal.  —  Was  das  in  dpvog  u.s.  w»  an- 
lautende /  betrifft,  so  ist  es  schon  längst  erkannt  (Dmvee,  Mise, 
crit  ed.  Kidd,  p.  253 J.  Eine  andre  Zusammenstellung  giebt  PoU  I 
(E.F.  11,407).  Von/appay:  dpv-^q  kommt:  Äpyao^,©^,  vomLdunm^   I 
äpvetdg,  6y  Schaaßocki  apvioy,  to,  Dim.  von  ßopiavi  iov€iovy  fj,    | 
{He8.\  Ort,  wo  Lammfleisch  verkauft  wird]  —  apvioj  apvcadg^  ^^    \ 


Schaafpeh  (über  letzteres  vgl  man  Pott^  R  F.  11,111, 607,  wo    1 
er  zweifelhait  ist,  ob  es  dppo»voau9  (von  voxi^),  oder  durch  19  mxM 
einem  zu  supponirenden  äpyoH  gebildet  sei  (vgl  voxir))»  äprnc^ 


FAP.  351 

Bodtwprlk9§e  nmckm}  ippevnipj  c^ytor^^,  o,  LufUprimger^  äpyto- 
Tv/My^iJ,  LufisfningerhmMi.  In  Zsstzgen  zu  Anfang  erscheint 
ipvoy  ofnßeo  (istletzsleresi^ejoaus  vfisnni?};  nolkvapvog^av,  und 
Ton  der  eigentlichen  thematischen  Form  /tppev:  TtoXvppiiv  (Hir 
-xdkv^ßipprt;!^^  auch  noXi^pitvcSj  ov  (fiir  noKvßippt^vog)^  lammerreich. 

Von  der  eig^itKch  thematischen  Form  ßappav  blieb  mit 
Verlust  der  ganzen  ersten  Sylbe  und  unorganischer  Dehnung 
des  a  in  der  Schlusssylbe  nur  pnp.  Diese  Form  wurde  mit  yoU- 
ständig^em  Vergessen  und  Verkennen  der  Bedeutung  (besaa^^ 
mend)j  wonach  sie  eigentlich  stets  nur  etwas  Männiiches  aus- 
drücken kannte,  gradezu,  indem  man  nur  den  durch  usus  £xir» 
len  Begriff  äNßAMr/ berücksichtigte,  als  weiblich  betrachtet,  und 
zur  Bezeichnung  des  weihiiehen  Schaafs  benutzt.  Eine  ganz 
ähnliche  Ersdiemung  wird  uns  das  griechische  n^eoq^  lat  vi- 
duus  darbieten  (vgL  meine:  EtffmotogUehe  Beiiräge  im  Rhein. 
Mus.  V,  110).  Also  pnv^  17,  Sehaaf;  pnnxos^  n$  oVf  vom  Schaaf^ 
P^^K»  pnv^i^  n  —  pnv.  ~  (Anders,  aber  falsdi,  Bopp^  V.  G.  290). 

Zu  vf  ish  gehört  nun  femer  epar-aij  frUthg^ame  Lammer, 
mit  fihnficherFortentwickelnng  der  Bedeutung,  wie  in  dem  eben 
betrachteten  iM'^;  ipöai  steht  fur/^perat;  imSskr.  würde  efai  The- 
ma y  arsha,  oder  nut  fi  Ar  ep,  wie  gewöhnlich,  virisha  ent- 
sprechen. Letzteres  erscheint  im  Sskr.  und  zwar  in  derselben 
Bedeutnngjwiedas  schon  oben  mit /optfavidentificirte  Trish-an, 
nämfich  i^Uer.  Es  ist,  wie  %\äi  gleich  ergebet  wird,  genau  ge- 
nommen, nur  ein  Zufall,  dass  sich  imSskrit  diese  Formen  nicht 
so  gut,  wie  vrishni  ftr  den  Begrifi  Schaafloek  fizirt  haben; 
denn  auch  sie  sind  eigentlich  aus  virish  hervorgegangen  und 
vregen  desSaamenreichthums  des  Stieres  zur  Bezeichnung  von 
diesem  Terwandt    (Anders  Poit,  E,  F.  II ,  53). 

An  dies^Form  mit  Verlust  des  ö  oder  des,  dasselbe  vertre- 
tenden, p  und  o  flir  at  /epöoy  /effioj  ßtpo  lehnt  sich  ein  Dimiuu- 
tiT  von  dieser  Form  ßipi^og,  ipKpoq^  ö,  ^,  junger  Boek,  Junge 
Ziegel  diese  Diminutivform  entspricht  genau  dem  aus  vrisha 
(=s  ifKFa)  gebQdeten  sskr.  vfishabha  (zsgsetzt  mit  bh&  eehei^ 
»Ol);  nur  dass  vfishabha,  so  wie  vfisha,  8Her  heisst  Das 
» für  o  ist  eine  Schwächung  ans  e.  Von  ipi^oq  kommt:  ipUpicv^ 
To,  Dim«;  ipl(pn9  V9  Zicklein^  iplxpeuyg^  ov,  90tn  Böckiem.  «^ 

Gehört  hieher  der  Name  des  Jupiter  "Eppog  für  Fippog  (J5fe- 
fffchJ)?  Zu  einer  Form  mit  schliessendem  x  (y^  ßp^X^  S.  327, 
^p;CK  S.  329)  gehört  das  hesychische  ^dpi^oi  =  apvtg^  wo  das 
sskr.  f  i  durch  a/»  wiedergegeben  ist  (vgl.  S.  72). 

Zweifelhaft  kann  man  sein,  ob  man  das  bei  CaUhn.  und 
I^caphr.  vorkommende  ippaoq^  oder  ^pa^,  ^^pox)^  beschrieben, 
0,  Sehaafboek,  wMes  Schwein  hieher  ziehn  soll.  Eine  formelle 
Verbindung  wfire  nicht  unmöglich;  auch  spricht  die  Bedeutung 
<la{iir;  allein  im  Sskr.  erscheint  überaus  ähnlich  und  mit  der 
Bedeutung  mides  Schwein  varäha,  womit  es  Pea.  vielleicht 
mit  grössrer  Wahrscheinlichkeit,  vergleicht  (E.  F.  I,  221,  22a 
D)  S3)i  Ob  man  dieses  varaha  vielleicht  zu  der  primären 
Form  von  vrish:  vfi  (S.  326)  ziehn  dfiife,  will  ich  eben  so 
wenig  entscheiden,  als  wie  es  mit  griech.  ippaog  zu  halten  sei. 


352  FAP--FOP. 

Im  Sskr.,  ist  schon  bemerkt,  heisst  das,  von  vHsh  stam^ 
vnende,  vrisha,  vfishan  Süer]  damit  könnte  sehr  gut  grieeh. 
ovpo^,  d  (tar  ßopao  ßoppö),  Auerochs  identisch  sein.  Sein  AI- 
leinstehn  macht  es  jedoch  wahrscheinlich,  dass  es,  wie  ancIS 
PüMMow  annimmt,  ein  ans  dem  Deutschen  (ahd.  nr,  Graf^  AhdL 
Sprsch.  1, 141)  überkommenes  Lehnwort  sei  (vgL  PqU,  £.  F. 
1,123,221).— 

In  allen  diesen  Thiemamen  wurde  natürlich  das  Thier  ei-j 
eentlich  als  ein  solches  bezeichnet,  welches  besonders  iem  mfinn-^ 
Bcher  Kraft  hervorragt  Was  ist  nun  naturlicher,  als  dass  der 
Mann  selbst,  das  mdnniiehe  Geschlecht  auf  dieselbe  Weise  be-* 
zeichnet  wurde?  Diese  Bezeichnung  hat  nur  die  griech-  Spra- 
che  erhalten,  wo  gewiss  niemand  Anstand  nehmen  wird ^  mit' 
mir  hieher  zu  ziehn:  /aptf-ev,  ßd^p^tv^  männlich,  also  eigentlich 
heaaamend.  Spuren  von  diesem  allgemeinen  Gebrauch  habeu 
sich  jedoch  auch  im  Sskr.  erhalten,  wo  vrischa  mämiUcl^ 
Kraß,  Tugend  heisst;  femer  dies ,  so  wie  auch  vrishabha  /#«- 
vorragend,  amge%eUhnet^  was  eigentlich  bedeutet  reich  an  mAtn- 
Ueher  Krafi^  wie  z.  B.  der  Grebrauch  von  puneava  zeigt  (aas 
puns  Mann  und  gd  Stier) ,  welches  wörüich  heisst  ein  Manu 
\niächtig^  wie  ein  Stier,  daim  überhaupt:  ausgeizeicbnet  Ich 
könnte  viele  andre  Beispiele  erwähnen,  doch  beschränke  ich 
mich  auf  Aiiföhmng  des  ahd.  riso  für  vrlso  Riese  {Oraff,  Ahd. 
Sprsch.  II,  540),  welches  der  sskr.  Form  vrisha  entspricht, 
wie  das  oben  (S.  327)  angeftihrte  risen  der  Wzf.  vrisn.  £9 
bedeutet  auch  dasselbe,  nämlich  hervorragend,  ausgezeichnet, 
g^g  aber  wie  dieses  aus  dem  Grundbegriff  hervor,  welchen 
nur  das  griechische  ßaptr^ev  bewahrt  hat  —  Also  /aptfev,  ßoca- 
pev,  im  iNom.  äfHXtjv  {ä^pnv)^  ev,  mdnntich  (ion.  £p<5i;v);  dppeptacog, 
^,  oy,  mäimttch\  dpfnivd^ri^^  e^,  glbd.;  dpptvoxriq^  97,  MannhafUg-^ 
keU\  dppev6&,  männUch  machen*  —  Gehört  hieher  dpareviatovy 
d^ptviHov,  To,  Arsenik  ? —  Nur  eine  andre  Form  desselben  Wor- 
tes ist /opeai^e^,  opiave^,  oder  ßOpeiavB^j  opeiayß^,oi  (ftir/opctforv 
:=zßop(y^v  mit  op$  mr  ri,  vgL  S.  72  und  das  eben  bemerkte  ßd^ 
ptYOft  S.  331),  wie  die  Männer  von  der  Pythia  genannt  wurden, 
(Anders  über  äpöev  Pott,  £.  F.  I,  222.  II,  167). 

Fopvi^^  ßopvTxj  Vogel  u.s.w.  Den  Anlaut  des  ß  glaube 
ich  mit  Bestimmtheit  schon  aus  äopvog  filr  aßopvoq  schliessen  zu 
dürfen.  Bestätigt  wird  der  Schluss  durch  lat  Avernus  für  das 
n.  p.^Aopvo«.  Hiedurch  wird  Bopp^s  Etymologie  (V.  G.  S,  147), 
so  wie  die  von  Graf^(Ahä.  Sprsch.  I,  432)  sogleich  unmöglich. 
Von  der  Form  ßopwx  würde  ein  regelmässiger  Nominativ  ßopvi^ 
heissen ;  im  Lat  erscheint  nun  ähnlich  Klingendes  in  den  Vo- 
gelnamen cornix  Krähe  und  cot-urnix  Wachtel,  Was  cörnix 
betrifEt,  so  dürfen  wir  es  wohl  gleich  von  jeder  Vergleichung 
ausscliiiessen ;  denn  schwerlich  irren  wir  uns,  wenn  wir  cor- 
nix als  eine  Zusammenziehung  einer  griechischen  Form  otopa^ 
vü;  für  xcopdvn  betrachten,  zu  welcher  sich  cornix  verhält,  %vie 
nrnix  in  coturnix  zu  6pvic.  Die  Vergleichung  von  coturtiix 
"wird  dagegen  um  so  mchtiger,  da  wir  auch  im  Griechischen 
mit  derselben  Bedeutiug  ein  ebenfalls  nüt/op  anlautendes  Wort 


FOP.  333 

JiabeiL  Dento  dass  ^pTv^,  v^o^,  d,  mit/  -anlaute,  dürfen  wir 
aus  dem  beßyckisehen  y6pnv%  schli^ssen.  Was  nun  cotnrnix 
anlangt,  so  wissen  wir  aus  vielen  Beispielen,  dass  nichts  häufi- 
ger ist,  als  eine  Composition  mit  dem  Pronominalst  des  Interroga- 
tiToms  (sskr.  ka) ;  so  dürfen  wir  also  (so  gut  wie  in  co-lnmba) 
das  CO  in  co-turnix  als  Ueberblcibsel  dieses  Pronomens  ab- 
trennen. Auf  diese  Weise  wurden  /opviÄ,  ßop-rvy  und  tur-nic 
sich  gegenübertreten.  Allein  u  ist  häufig  zusammengezogen 
aus  VC  (flirursprungliches  v a) ;  so  dürfen  wir  denn  f&r  tur-nic 
troT-nic  schreiben.  Femer  aber  wird  im  Sskr.  bei  der  Zu- 
sammensetzung noch  der  alte  Nom.  neutr.  gen.  von  ka^  näm- 
lich kat  (lat.  quod),  angewendet  (z.B.  in  kat-ti'in'a,  kad- 
akhja);  so  können  wir  also  cotur-nix  entweder  in  cot-vor- 
nix  oder  in  co-tvor-nix  trennen. 

Für  eine  Trennung  in  cot-vor-nix  spricht  1)  der  Um- 
stand, dass  in  der  Gruppe  tv  im  Griech.  eher/  verloren  gelm 
würde  als  I  (vgl.  rix-vn  bei  V^Tf^x)»  bei  dß  findet  sich  jedoch 
der  Verlust  von  d  (vgl.  alvog) ;  2)  dass  in  diesem  Fall  zu  der 
Analogie  von  ßop^^x  sskr,  v&r-anka  mit  der  Bedeutung  Vo§ei 
treten  wurde,  und  zu  der  Analogie  von  cot-vor-nixs^op-xr^ 
sogar  sskr.  var-taka,  vartika^  wie  diese,  mit  der  Bedeutung 
Wachtel  (die^e  Wörter  sind  in  Wilson  Sanscr.  Dict  erat.  Ausg. 
vergessen,  finden  sich  aber  Amara  Kosh,  ed.  Coleln-ooke  p.  315)  j 
damit  stimmt  auch  bucharisch  wertig'  (Pott,  £.  F,  U,  168).  — 
Bei  dieser  Znsammenstellung  müsste  man  die  Hoffnung  auf  ein 
Etymon,  wenigstens  Air's  erste  aufgeben. —  Für  co-tvor-nix 
dagegen  spricht,  1)  dass  wenn  cot  mit  vor  zusammengesetzt 
wäre,  da  v  ein  tönender  Laut  ist,  das  Wort  eigentlich  cod- 
vor-nix  heissen  müsste;  2)  hätten  ym  eine  sehr  passende 
Wm^el,  mit  welcher  wir  diese  Wörter  verbinden  könnten,  nSm« 
lieh  sskr.  tvar  eilen ^  welches  iür  Vögel  sehr  bezeichnend  ist. — 
Ich  halte  jedoch  meine  zuerst  ausgesprochene  Ansicht  flir  die 
richtige  und  nehme  an,  dass  es  im  Lat  ursprünglich  vielleicht 
cod-vornix  geheissen  habe.  -— . 

Also: /rfpvK,  cJpvt^,  Äo^  (*Xöff),  o,  9?,  (im  Plur.  auch  ifvw^ 
Vogel  U.S.W.;  ofw&uyi^^  opvi^äpwp^  to,  Dim.;  opyl^eioq,  a,  oi^; 
opvBtoqi  opvt^u>g\  opyt^Mcc}^,  ^,  oV;  opyiÄMcxdg,  i},  dv,  zum  Vogel 
^fÄön>iLS.W.,'  opinl^aidriq^  e^,  vogelähnlich\  opyiöia^,©,  derNord^ 
imd  im  FrükUng,  mit  w^hem  die  Zugvögel  kommen ;  ofnnl^civ,  d, 
Vogethauo'i  dpyiSdo),  »um  Vogel  machen  u.s.w.;  opvi^evw^  togel'^ 
«/etf(mu.s.w.;  opyÄeta,  i},  Vogelfang;  opvil^evrns^  6,  Vogelsteller. 

Aus  einem  Thema  ßopvi^  welches  meiner  Ansicht  nach  das 
^prünglich  richtige  ist,  und  nur  durch  falsche  Schlüsse  ans 
demNom./dpi'i^,  aUerthümlich/dpvi^  dem  neugebildeten /opyi^, 
jpopvf;^  weichen  müsste,  bildet  sich  ßopveovj  opveov^  rd,  Vogel; 
o?yta,  Tot,  Vogelmarkt y  opvsaxoSj  >?,  6v,  zu  Vögeln  gehörig;  ipvtd*' 
^^5>eff,  vogelartig;  opve6<0j  zum  V'ogel  machen  (zw.);  apveä^o^aij 
V^el  fangen»  Diese  Form  mit  wct,  fliegen,  zusammengesetzt, 
hüdet  opvaniTUfv^  xd,  (böot.)  Vogel;  aopvoq  (äßopvoq)^  ov,  ohne 
Vogel\  dnopy&iaoru;^  ]?,  die  Verwandlung  in  einen  Vogel;  <f>iXopvi* 
^i  {,  Liebe  zu  den  Vögeln» 

£in,  durch  em  andres  Suff,  gebildetes,  Thema  derselben 


551  FEM. 

Wzf.  erscheint  nach  Obigem  in  pSp^m^  (iroU  I8r  qrgprttng^' 
ches  /oproxoff  mit  eigentlichem  Thema  ßop^oxo^  fioL  poorwio 
wie  sich  dieses  ans  dem  im  Sskr.  entsprechenden  vartaka  er 
gibt;  das  das  Thema  schUessende  o  (=:  sskr.  a)  ist,  wie  in  dha- 
ytrpto  n.  aa.  (vgl*  S.  176),  abgefallen,  nnd  so  entstand  ^op^ox^  fiol 
ßoprvxj  im  TSom.ßopTvii  das  x  wurde  durch  einen  bis  jetzt  nicht 
erkennbaren  Einfluss  in  7  geschwächt),  5pTo$,  6  Ccot-urnix), 
Wachteil  oprvyioVf  roj  Dim. 

Eben  hieher  dürfen  wir  nun  auch  wohl  noch  einen  dritten 
Vogelnamen  ziehn;  nämlich  /op-raXi^,  dpr-oX/^,  17,  ein  Junger 
Vogd,  junges  Huhn;  iprdXixoSj  opraXt^ev^,  d,  glbd«;  dprolt^tfi 
muihwillig  seinj  wie  ein  junges  Hühnchen  u.s.w. 

ßip  erscheint  in  Ftoiq^  ^^p^^»  ^<Kf  4)  Namen  der  GSfferboän 
mid  dee  Regenbogene*    lieber  das  anlautende  /  vgL  man  Dattes 
(Mise  crit  ed.  Kidd  p.  377).    Eme  sichere  Ableitung  kenne  ich 
nicht  PoU  legt  den  Begriff  Gesandtin  bei  seiner  Ableitung  zum 
Grunde  und  vergleicht  deswegen  sslur.  Irita  Ge9andie{yon  v^ 
E.F.  1,218),  wobei  er  eine  Zsstzung  mit  dem  Präf.  vi  annimmt 
Für  seine  Ableitung  spricht  das  von  ihm  angeführte  soth.  airus 
Bote  U.S.W.;  allein  man  kann  eben  so  ^t  an  die  Wzf.  yfi  spre^ 
ahen  denken  (vgl.  ^popoi),  und  muss  vielleicht,  anstatt  den  Be- 
griff Götterbotin  zu  Grunde  zu  legen,  die  Bedeutung ibyenV^m 
zur  Basis  der  Etymologie  machen;  ja  es  kann  eine  Vennitte- 
lung  möglich  sein,  wodurch  imnd  eine  alte  Gottheit,  deren 
Symbol  der  Regenbogen,  welche  aber  ihrem  eigentlichen  We- 
sen nach  gar  keine  Botin  war,  bei  der,  dem  griech.  Olymp  ge- 
gebnen Constitution  von  ihrer  eiffendichen  Bed.  zu  dieser  un* 
tergeoi^eten  SteUung  herabsaiik,  wie  dies  eine  Menge  Bei- 
spiele der  griech.  Götterordnung  wahrscheinlich  machon,  und 
dann  kann  man  weder  den  BegrittBote  noch  den  des  Hegenho^ 
gern  zur  Basis  machen.    Bei  solchen  Fällen  muss  man  es  dem 
Zufall  überlassen,  ob  er  ein,  durch  schlagende  Uebereinstim- 
mung  der  Form  und  Identität  der  Bedeutung  bei  irgend  einem 
oder  dem  andern  der  verwandten  Völker  sich  eng  anschliessen- 
des und  zugleich  erklärendes,  Wort  uns  in  die  Hände  spielt; 
idi  bekenne  meine  Unwissenheit,  denn  die  Anzahl  der  bloss  j 
möglichen  Etymologieen  will  ich,  so  leicht  das  auch  wäre,  nicht 
vermehren.  —    Davon  tpivoq^  1?,  oj^,  von  der  Iris  gemachl  — 

Sehr  fraglich  ist,  ob  hieher  Fipo^,'*'Ipo^  n.  p.  gehört;'  dass 
es  mit/  anlautete,  folgt  schon  aus  dem  daraus  gebildeten  ätpoq 
fto  äßipo^  —  

^fßcd.  Im  Sskr.  entspricht  vam  (Pott,  E.  F.  I,  262):  das 
anlautende  Digamma  betreffend  vgL  man  Dawes  (Afisc  crit  ed. 
Kidd.  259).  Davon:  /e^i&j  i^tiiD  (nach  der  lOten  Conj.  CL), 
ausbrechen  (man  bemerke  If^ffceea);  i^ucrloj  17,  Neigung  %um  Er- 
brechen;  i^<fiqj  17,*  fiieroq^  o,  das  Brechen;  ^uro^,  y},  ih^gOro-' 
ehen;  ifcrrued^,  if,  oy.  Brechen  erregend  Ji»B.w*;  ^ftmfp,  l^ieriq^ 
o,  einer,  der  sich  bricht;  ^(lenfpio^,  or,  =  t^unxoq;  cfiero^ip^,  e^ 
nach  Art  des  Brechens;  ifienoo,  Neigung  %um  Brechen  haben; 


FON.  355 

ivgmn^j  e^,  sich  schwer  erbrechend  (Svotfui^  Hippoor.);  ihge^uriti^y 
ickwer  brechen,  > — 

Dfiifen  wir  hieber  dulq,  auch  ofi^,  Vt  Ifachüopfy  ziebn,  so 
dass  es  iür /aa-i^  st&ndef  oder  soUen  wir  vielleicht  an  die  Wzf. 
denken,  welcne  im  sskr.  am-itra  Oefäee^  erseheint,  so  dass 
ouic  eigentlich  nur  Cef  nee  überhaupt  bedeutete?  Für  letztre 
ErUärung  spricht  der  Gebrauch  bei  AeechyL,  wo  d^dq  und  ein, 
gewiss  im  Allgemeinen  identisches,  Wort  d^g  Nachen  bedeutet 
(vgL  die  Analogie  von  mtdtpany  ausgehdhltee  Oefaee,  Schif  S.  193). 

Fav.  Im  Sskr.  wird  eine  Wurzel  van  erwähnt,  welcher 
dieBedeutongen:  tödten^  dienen,  helfen,  ionen,  wünechen,  ver^ 
langen,  knnfen,  gegeben  werden.  Belegt  ist  sie  jedoch  bis  jetzt 
nnrin  derBed.  liebai,  dienen,  veriangen idurch  vanita,  yantka, 
Tanijaka).  Im  Deutschen  entspricht  ahd.  win  fast  in  allen 
Bedentungen  (Graff,  Ahd.  Snrscn.  I,  875  ff.)  Aus  dem  Grie- 
chischen entspricht  mit  ziemlicher  Entschiedenheit  ßov  in  der 
Bedeutung  nützen,  welche  aus  der  im  Sskr.  belegten  dienen  her- 
vorgegangen ist  (vgl.  Poti,  E.  F.  I,  255).  Einer  Menge  andrer 
griech.  Wurzelf.,  welche  man  sskr.  van  gegenüber  stellt,  wer* 
den  wir  andre  Stellen  anweisen  müssen.  Also  /ov  in  /ov-tr^p, 
oyiFijfii»  nützen.  Diese  Form  ist  gebildet  zu  einer  Zeit,  wo  das 
anlautende/  entweder  schon  ganz  verschwunden  war,  oder  sehr 
kraftlos  und  ohne  Einfluss  (wie  auch  das  /  in  ^-if^tcxa  tV^vf^a- 
(fuat  S.  334,  287  u.  aa.)  auf  die  Bildung  da  stand;  daher  ist  die 
Wz.  nach  der  sskr.  Regel  539,  3  und  426,  427  reduplicirt  (Po/t, 
£.  F.  n,  75),  welche  eigentlich  nur  für  vokalisch  anlautende 
Wurzeln  gilt;  oifov  ({ur ßovßov)  wird  durch  Abschwfichung  in 
dem  eigentlichen  Wurzeltheil  ov-iv»  Oder  sollten  wir  wegen 
dieser  ohne/  eintretenden  Form  und  wegen  des  eoth.  an-sts 
Gunet^  in  welchem  auch  kein  anlautendes  v  erscheint,  anzu- 
nehmen wagen,  dass  sskr  «van  und  die  ihm  mit  v  entsprechen- 
den Wzformen  ein  Präfix,  etwa  ava,  enthalten  und  in  dem  goth. 
an  und  griech.  dy  die  einfachere  Wzf.  erhalten  sei?  Beachtens- 
werth  wftre  dabei,  dass  sich  von  ovivti^i''  keine.  Form  findet, 
welche  eine  Spur  eines  anlautenden  /  zeigt  Ich  wage  hi^r 
keine  Entscheidung;  diese  müssen  wir  von  zukunftigen  For* 
schungen  erwarten.  —  Von  ovivti^  kommt  Fut  oi^Vco  (/onf- 
(70?);  femer:  oi^cri^,  17,  Nutzen j  oniamoq^  ov,  nütztich;  ovr^rog^ 
i*6vj  nützlich;  ovfiriMog,  if,  dv,  nutzbar;  onfrop,  6^  der  Nützende} 
ovuTxa  =:  dWy^Tp;  Si^etap,  to,  Nutzen  U.S.W.;  ovaoq^  ov^  nütz^ 
lieh',  oviilarTOs^  Vjov,  Superlativ  davon. 

Ilieher  gehört  wohl  *£pi^oi9y77(j  ^Eptovvux;^  der  sehr  Nützende. 
Der  Formähnlichkeit  wegen  erwähne  ich  auch  die  Pflanzenna- 
men ovwvig  (ov&vlg);  ävaviq,  17;  ovoö^uij  xd,  ohne  ihre  Abstam- 
mung von  dieser  Wurzel  mit  Sicherheit  behaupten  zu  wollen. 

Zu  dieser  Wzf.  van  gehört  meiner  Ansicht  nach  femer 
dtvv^ai  fELr /a/ymai;  das  anlautende  Digamma  schloss  schon 
TMerech  (Gr.  Gr.  231)  aus  dnocUwuMi  Pott  (E.  F.  II,  689)  er- 
klärt die  Wz.  f&r  unbekannt.  Im  Sskr.  haben  wir  van  in  der 
Bedeutung  veniangen*,  aber  der  Beer,  für  eich  verfangen  könnte 


556  FEH. 

schSyerlich  fn  die  Bed«  nehtnen  übergehn,  welche  ßcdwiuu  hat; 
wohl  aber  passt  dazu  das  ahd.  win-nan  arbeiten^  erweHien,  ge- 
wmnen;  van  in  der  Bedeutung  verkmgeti,  woraus  wohl  zunächst 
streben^  dann  erstreben  u.s.w.  floss,  so  dass  sich  die  deatsche 
und  griech.  Wortentwickelung  doch  an  diese  Bedeutimg,  aber 
durch  Vermittelung  eines  andern  Begriffs,  scUiesst  — wird 
nun  nach  der  8ten  Conj.  CL  flectirt,  also  u  angehängt,  grade 
.wie  in  ßotxv-v  für  ßav-v  (=  sskr,  van-u).  Vor  den  LiquidU 
trat  im  Griechischen  Dehnung  desRemlauts  gewöhnlich  ein; 
hier  di^  durch  t,  welche  wir  die  Solische  nennen  dürfen.  Die- 
semnach  wäre/aZwpu  ein  bloss  dialektisches  Wort,  und  da- 
für spricht  denn  auch  der  Umstand,  dass  es  ohne  Derivata 
da  steht 

^ßm.  Im  Sskr,  entspricht  die  V^vak'.  Die  Bedeutung  ist 

S  frechen  (vgL  PoU^  E.  F.  I,  234,  wo  die  in  den  verwandtea 
prachen  entsprechenden  Formen  verglichen  sind).  Das  an- 
lautende Digamma  ist  lange  schon  erkannt  (Dawes  Mise,  crit 
ed.  Kidd.  p.  271  ff.);  sskr.  k  ist  wie  in  nen  durch  n  vertreten. 
Davon:  emov  und  was  dazu  gehört,  oder  vielmehr,  wie  uuror 
und  eine  Menge  Stellen  (a.a.O.)  zeigen:  ßetnov  u.s.w.  Diese 
Formen  erklären  sich  einzig  durch  die  Annahme  einer,  Vokal  und 
Consonant  verbindenden,  Aussprache  des  ^  etwa  durch  ooe  (vgl. 
die  Art  wie  cUe  Griechen  das  lat  v  ausdrückten,  und  engliscb 
w),  fast /e,  so  dass  ßen  gesprochen,  ovee?r  durch  Zusammenzie- 
hung der  zwei  zusammenstossenden  e  in  a  ovu^:  ßun  ward.  — 

Femer /wro^,  inog,  rd,  IFor/u.s.w.;  ejtvXktov,  t6  ^  Dim.; 
&nrnfff,  d,  einer  der  mit  eich  sprechen  läset  u.s.  w.;  &nrr^,  hti- 
Toa,  )7,  freundliche  Zurede. 

lvßm&^  mit  Verlust  des  /:  ev^co,  mit  Assimilation,  twha^ 
ofMa^tffi  u.  s.w. (wegen  h  vgLman  lat  in  in  in-quam,  von  qua 
=  sski*.  khjä  sprechen')  i  eve^tf^,  ig^  gutredend  \  eiinua^  eitxxa^ 
?7,  Woldredenheit\  nctKlumlbyi  schon  sprechen 'y  mit  o  für  e:  IvtKii^ 
17,  Anruf  Tk.s.w. 

Hieher  gehört  femer  mit  orpo  zusammengesetzt,  vpoßcn,  zu- 
sammengezogen zu  npon  (vgl  lat  amarunt  für  amavernnt 
iandi^o)  in  ^eo-nponog^  d,  der  Gottwahrsager  (wie tjrpo<pijTjj;),  d. 
h.  ifer,  welcher  die  Absicht  der  Götter  voraus  verkündet  \  ^ukz^ 
TÜa^  V,  Wahrsagung;  ^eoTuponetxa^  wahrsagen. 

Hiedurch  erhalten  wir  denn  auch  das  Recht  hieher  zu  ziehn 
das  Pfectum  ninporai  und  das  Partie.  TveTtpio^ivog;  jenes  ist 
zusammengezogen  aus  ^e-npo^ßen-TM^  dieses  aus  ^tt^^po-pn- 
\uvog  und  beisst  wörtlich  ,  es  ist  voraus  gesagt  (von  den  Göttenh 
d.h.  bestimmt).  Die  Reduplication  betreffend  Tgl.  man  fi£-|UT- 
%^lvo^,  Buttnumn^s  Behauptung,  welche  hiergegen  sprechen 
wfirde  (Gr.  Gr.  §.  86  Anm.  2),  ist  falsch;  ^poßtiü  ward  ^poT^^ 
und  TrpoTTraiTtpoTr^voc,  TTporat:  npofiivo^;  letzteres  Steht  für 
ein  nach  allgemeiner  Regel  entstandenes  ^po^hog,  und  fiUirte 
vielleicht  durch  seine  Analogie  das  etwas  auffallendere  ninpam» 
herbei» 

Wir  haben  hier  die,  uns  fibrigens  schon  als  sehr  alt  be- 
kannt gewordene,  Zusammenziehung ,  bei  welcher  die  ganze 


FEtt.  557 

,  ^=r  Csdb*.  va)  ansgestossen  ist,  von  neuem  eintreten  sehn. 
ins  (ppai  (=  sskr.  pra-f  vad,  vgl.  y^^aJ),  r^yi-^er  sprechen,  er- 
leoD^  wir  femer,  dass  der  älteste  Sprachgeist  das  Ueberlegen 
ih  ein  mneres  Sßfreehen  fasst,  welches  dem  äusseren  vorhergeht. 
Sollen  wir  nun  nicht  ans  diesen  beiden  Bemerkungen  das  Recht 
otnelimen  dürfen,  hieher  zu  ziehn:  npa^jvldeq,  odl  es  stände 
fieseomach  flir  'stpa  (=  ^rpo,  vgl  S.  137)  und  ßen-id  und  bezeich- 
1^  die  Organe  (um  mich  so  auszudrucken)  der  i/eberlegung,^daxm^ 
so  wie  die  Respirationswerkzeuge  (tppiveg  S.  119),  eine  Gegend 
imerhalb  der  Brust;  endlich,  wie  (ppnvy  Verstand.  Doch  dwf 
ijcht  unbemerkt  bleiben,  dass  auch  eine  Verbindimg  mit  der 
Ä'nrzel  nicht  unwalirsclieinlich  ist,  von  welcher  das  sskr.  k'it, 
tita.  Verstand,  und  k'dtana,  Seele,  kommt»  da  sie  ohne  Zweifel 
ti  lautet,  aber  vieUeicht  von  der  sskr.  V^k'i  in  der  Bed.  ««wi- 
"e^  verschieden  ist  ki  würde  griech«  m  entsprechen;  wovon 
»Ä-3ct^  ganz  regelrecht  wäre. 

hdem  in  die  Wz£  ßen  ein  Nasal  tritt,  konnte  fz^-x  entstehn. 
Vielleicht  darf  man  daher  '^^Trovo-a^  Natnen  eines  Gespenstes, 
kielierziehn  und  fiir  ßi^utovora  nehmen, 
f  " 

Indem  für  e  in  ßtn:  o  eintritt,  entsteht  ßon  in /<<;)/,  6if^  ri^ 
Stimme^  aonog  fibr  ä/07tog,  oVf  sprachlos^  ßapvon^g,  d,  von  gewic/i" 
^Stimme]  «XoiJ',  d,  der  Fisch  (zsgsetzt  mit  OXo^,  vgl.  S.  123); 
Javou  ^UosrteiKD,  /UcAen. 

hdem  an  die  sskr.  Form  vak',  wie  ^o  sehr  oft,  s  tritt,  ent«* 
steht  vaksh.  Im  Sskr.  erscheint  diese  Form  nicht  in  der  Be- 
^OBg  reden  selbst;  doch  konunt  sie,  wie  sich  sogleich  erge- 
ben wird^  dort  vor  und  in  einer  aus  reden  entstandenen  Bedeu- 
^g*  Der  Form  vaksh  entspricht  im  Griech.  zunächst  mit  tm 
^  ksh  (gewissermaassen  eine  Umsetzung  von  >)/  =  ksh  S. 
172):  peon  in  ßitfnere :  Monere  (anders  Poti,  E.  F.  II,  684).  An 
fliese  Form  schliesst  sich  äanexog^ovy  fiir  d-ßt/cncexogy  unsäg'* 
H  mit  Verlust  des  ßt,  wie  in  'nponog.  — 

Zu  vaksh  gehört  femer  ocrcra  {urßSööa^  ij,  Ruf,  Stimme 
f^Ar*Aristarch.96);  sskr.  ksh  ist,  wie  oft  (vgl.  owo^ai  S.227), 
wttchM  ausgedrucKt  Eine  Spur  des  p  finde  idi  in  ßpor^v  v  ßoö- 
^dnovtfT^  (Od.a,  2B2),  femer  ftera  di  crtpuriv  iaora,  wo  man 
^^  f6cr<ra  lesen  kann  (D.  ^',  93>  — 

hdem  <^  iur  sskr.  ksh  eintritt  (v0.  otb^^aKfuig  S.  231,  (pov 
)i82  IL  sonst),  entsteht /(xp;  mit  eingescnobenem  Nasal  ßo^ 
«i  ou(pii  (für  ßo\upn^  wovon  sich  jedoch,  wie  von  vielen  anlau« 
(enden  je,  keine  Spur  erhalten  hat),  17,  Summe  u.siw.;  d^ntig, 
^^a^ev,  porbedeuisndi  oyutpr^vqp^  6,  Wahrsager  \  o^upvvüHj  berühmt 
^^^i ;  navoucpaioq,  d,  Sender  aller  Orakel,  Beiwort  des  Zeus.  — 
Rollte  aber  die  eigendiche  Bedeutung  von  Sucpv  Gesicht  sein 
oc>men,  omen)  und  6ip  zu  sskr.  aksh  selm  (S.  231)  gehören? 
|;^  spräche  der  Mangel  des/;  die  Bedeutung  Ruf,  Ruhm 
'''^|te  dann  erst  späterer  Alissverstand  des  alten  Wortes  hinein- 
^<^braclit  Mir  scheint  eine  solche  Hypothese  sehr  gewagt,  doch 

^^^  Bemerkung  werth. 

22 


358  FEH.  w 

In  dem  sskr.  lps(DeBiderativlbnn  von  &p  oder  viehnehr  ap 
(vgl  &  12)),  Iksh  (Desid.  YonderW^  aig,  vgl.  S.ä33)xeigte  sich 
ein  Uebersang  eines  iirsprun^cheren  ain  t ;  so  könnte  man  auch 
neben  vaksh  ein  vlksh  annehmen  und  mit  diesem  das  griedL 
ßnam  nnd  ßurx  identificiren.  Doch  zeigt  sich  keine  Spar  von  ei> 
nem  sskr.,2u  vak^  gehörigen,  vlksh.  MögBdi  wäre  es  nun  zwar« 
dass  die  Kegel,  nach  weicher  Ips,  Iksh  im  Sskr.  gebildet  ist, 
im  Griechischen  fortgewaltet  hat;  dodi  kann  man  die  hieher 

gehörigen  Formen  des  Griech.  auch  aus  der  Analogie  dos  Ver- 
ältnisses  Von  oiKiprao  zu  öxap  (in  iTMottpci)),  ofH^yvcuo  <zu  opey)  er- 
klären  und  daseintretende  i  für  blosse  Folge  der  doppelten  Con- 
sonanz  halten.  Ich  wage  nicht  darüber  zu  entscheiden^  ziehe 
aber  ohne  Anstand  hieher ;  h^dam'töf  ivlirna  (vgL  h^htto  S.  336), 
ansogen  u.  s.  w. ;  mit  nT  =  sskr.  ksh,  Mtüto  (PhuL). 

Hiehergehört  auch/Zo-xo,  to-xo,  sagen,  mittfx  fiir  ksh,  wie 
so  oft  (z.B.  S.192).  Anders P0//(£. F. U, 685. 1,181);  rf^BmO- 
i(LexiLD,83) 


Aus  dem  Begriff  eprecAen  geht  der  Begriff  ifa«  T4idein9  her- 
vor; so  heisst  schon  im  Sskr.  v&kja  von  vak'€>it  sMechier^  ei- 
gentlich %u  {besprechender)  tadelnder  Mensch ;  gewöhnlich  erhalten 
Wurzeln,  welche  r^ilen  bezeichnen,  diese  neue  Bedeutung  durch 
Hülfe  eines  Präfixes;  so  sskr.  vad  durch  apa,  abhi :  apavada 
Tadelj  abhivadaroriPt^«i?0^il«i^^  dasahd.,  vad  entsprechen- 
de, v&z  (bei  &r/ijf,  Ahd.Sprsch.I,1087.Po/(,  ELF.  1,245)  dagegen 
hat  dieselbe  Bedeutung  auch  sdion  im  Simplex;  gewöhnlicher 
jedoch  in  der  Zsstzung  mit  far  (=  sskr.  pra).    oo  haben  wir 
denn  das  Recht,  die  sskr.  Wzf.  vaksh  mit  der  Bedeutung  Mr- 
nen,  tadeln  (vgl%  Rosen,  Radd.)  ebenfalls  hieher  zu  ziehn.    Wir 
dürfen  sie  wohl  als  ein  eigentliches  Desiderativ:  reden  wol/en, 
viel  reden  auffassen.    Diese  Bedeutung  erscheint  in  der  Zsstzg. 
Iv^ßLitTio  mit  TtT  =  sskr.ksh,  oder  mit 0(T= sskr. ksh:  /y/ur<ra: 
ivlnroiy  Ivltrara,  %ümen,  tadeln.  Davon Iv^i^inrre oder,  vrieBuUau 
allenthalben  schreiben  will,  hflvhtt  (also  mit  r,wie  ips,  Iksh  vgl. 
jedoch  oniTz  S.  228) ,  mit  RedupBc.  des  Präf.  Iv,  woran  wir  schon 
erkennen  dürfen,  dass  die  eigentliche  Wurzel  aus  dem  Sprach- 
bewusstsein  geschwunden  war;  in  der  redupHcirt- aoristischen 
Formation  ^v-i^r-air-e  wurde. noch unregelmJlssiff er  verfahren; 
h  erhielt  das  syllabische  Augment;  als  eigentlicne  Wzf.  wurde 
isr  betrachtet  und  redupBcirt,  aber  durch  cnr.    Im  Allgemeinen 
stimmt  diese  Bildung  mit  der  7ten  Aoristbildune  im  Sskrit  bei 
vokalisch  anlautenden  Wzformen.    Auch  dort  herrscht  in  Be- 
ziehung auf  die  Art  und  Weise  der  Reduplication  kein  ganz 
durchgebildetes  Gesetz.    Die  formalen  lauthchen  Schwierigkei- 
ten, welche  sich  oft  der  Reduplication  vokalisch  anlautender 
Themen  entgegensetzen,  lassen  als  leitendes  Princip  fast  nur 
den  Gedanken  bestehn,  dass  einTheil  desVerbal-Themas  wie* 
derholt  werden  müsse,  ohne  genau  durchfuhren  zu  können, 
dass  es  immer  derselbe  sei  und  die  Reduplication  auf  rieiche 
Weise  geschehe.    Im  Griechischen  erscheint  grmz  anafoff  mit 
nvvTC'a'K'ti  lipvx-^H^e,    Aus  dem  Sskrit  Ifisst  sicti  in  Beziehung 
auf  die  hier  eintretenden  Unregelmässigkeiten  ^  besten  der 


FEH.  559 

7te  Aorist  derWzf.  Atnu  vergleicheii.  Wie  in  ^or  durch  Zss- 
izanst  mit  h  undVerffessen  der  Themadieile,  wie  in  ipvx  aas  ifw 
durch  Eriiebung  derPfctbild.  (etura  ^pvxa)  zu  einer  Präsensform 
cptTx-«)  scheinbar  zweisylbige  Wzformen  entstanden,  ganz  eben- 
so entstand  aus  sskr.  v ri  bedecken,  durch  Antritt  des  Zeichens 
der  5ten  Conj.  CL  nu  und  Zusammenziehung  von  vri  in  är  die 
scheinbar  zweisilbige  ^ärn  u,  bedecken.  Um  aus  dieser  den 
7ten  Aorist  zu  bilden,  wurde  nun  nicht  der  WztheO,  sondern 
nu,  grade  wie  in  ip-tvx:  vk  wiederholt,  so  entstand  als  diemati- 
scheForm  des  Aorists  är-nu-nu,  in  der  Flexion  durchAugment 
und  Antritt  d^r  Personalkennzeichen  aur-nu-nav-am;  nach 
einer  solchen  Analogie  bQdete  sich  wohl  i}p-^-ax-oy  und  nach 
dieser  rtv-in'-ait'Ov.  (Ueber  die  7te  Aoristbildung  der  vokalisch 
anlautenden  Wzformen  vgL  man  Bopp,  Gr.  s.  r.  426  ff.  oder  in 
der  kurzen  deutschen  Grammatik,  und  Pott^  £.F.  1, 60, 181). — 
Von  der  Form  h/in  mit  ^  für  ^rr  =  sskr*  ksh  (vgl.  on  S.  230) 
kommt  Ivliti^  17,  Schmahungy  Drohung \lb.w^  mit  i,  wie  in  onm 

S.226.  

Wir  haben  hier  den  Begriff  ladein,  %umenj  anfahren  mit  Ent- 
schiedenheit aus  der  sskr.  Wurzel  vaV  hervortreten  sehn.  Da- 
her brauchen  wir  in  Beziehung  auf  die  Bedeutung  nicht  den  ge- 
ringsten Anstand  zu  nehmen  retx,  in  velTtoq,  to,  2iankj  Hader  u* 
s.w.  hieher  zu  ziehn.  Was  die  Form  anlangt,  so  kann  uns  zu- 
nächst das  schliessende  x  schwankend  machen,  ob  wir  als  Wzf. 
sskr.vaksh,  mit  griech.  x(fiir  xt)  =  sskr. ksh  (vgl.  z.B.  S.228), 
oder  sskr.vak'  mit  griecluxiOr  sslur.  k'  (wie  in  griech.lx=sik) 
nehmen;  die  Grunde  stehn  sich  im  Allgemeinen  ziemlich  gleich. 
Denn  die  formale  Repräsentation  ist  beiderseits  belegbar  und 
die  Bedeutung  ladein  ist  fiir  vak'  ebenfalls  nachgewiesen;  ich 
entscheide  mich  dennoch  eher  für  eine  Zusammenstellung  mit 
yaksh,  weil  dieses  im  Sskr.  und  im  Griech.  zugleich  in  dieser 
Bedeutunff  erschien. —  Das  anlautende  v  istUeberbleibsel  des 
sskr.  Präfixes  ni;  so  stände  vux  f&r  ni+vaksh,  oder,  wenn 
man  meinen,  wie  ich  sehr  gern  gestehe,  sehr  schwachen  Grund 
nicht  gelten  lassen  will,  fiir  ni-f-vak',  also  entweder  mederxür* 
nen  oder  mederreden.  Für  die  Ableitung  aus  nivak'  kann  man 
sogar  ivsidog  anfuhren  (welches  man  vgl.').  Was  die  Wandlung 
von  vißex,  wie  die  organische  Form  hätte  heissen  müssen,  in  veut 
betrifft,  so  beziehn  wir  uns  wohl  am  besten  mf  ßtvn  (S.  336); 
doch  konnte  derUebei^ang  au  dieser  Stelle  auch  durch  das 
dem  ß  vorhergehende  i  gef5rdert  werden. —  Von  veXxoq  kommt: 
ywdiBj  veutda  (Denom.  reue-eoj-co-fu  oder  yeix-rj-op  nach  r.585,3 
in Boppe  Gr.  s«),  ladeln^  höhnenu.%.w*\  i^axecmfp,  vuxnnqp^  6,  der 
Tadelnde^  ifdxiicng^  retW7j  V  =  vsTnog.  —  diuptveixoq^  ov;  duxp^ 
munf^,  igi  dfitpivebaixoq^  ov,  besMUeni  (pAovaxiaf  17,  SlreilsuclU. — 

Indem  ß  f&r /:  sskr.  y  eintritt,  entsteht  mit  Vertretung  von 
k  durch  griech.  x:  ^ock  in  dem,  dem  sskr.  av&k'  slumm,  ent- 
sprechenden a^ax  in  ^^a{,  oxo^,  o,  sprachlos ;  wie  das  deutsche 
dumm  ursprunglich  nur  slumm  heisst,  so  entwickelt  sich  auch  im 
Griech.  aus  slumm  der  Begriff  iftimm;  so  heissen  schon  die  Ne- 
benformen von  aßa^i  dßdqi  dßnQ  (fles.y  fiir  o^l;^  welches  auch 

22* 


340  FEn. 

in  Besstehmig;  auf  dii!  Qnantitfii  mit  sskr  nriV  stiiiuiit;  femei 
die  Ableitungen  dßaxiq^  ig^  d§axi^t4sw,  ov,  9iumm,  dumun\  d^Tua^ 
oi^xt4<09  kindUch  (infaus),  untckuidig  sein,  — 

Der  Form  vaksh  mit  der  Bedeutung  sprechen  (S.338)  8teB 
sich  mit  ß  statt  /  und  66  fifar  ksh  gegenüber:  ßa66:ßanrT.  Daj 
wenn  wir  das,  in  dieser  Form  an  vbXl  gehängte,  s  in  seiner  ei^ 
gentlichen  desiderativen Bedeutung  f^sen  wollen,  vaksh  spre^ 
ehen  woUen  heissen  würde,  so  passt  die  des  griechischen  (Jar« 
TO^,  der  Stammende,  sehr  gut  dazu.  Ich  will  jedoch  nicht  sjch- 
dezu  leugnen»  dass^arr  vielleicht  ein  onomatopoi^tischesWon 
sein  könne,  wie  man  gewöhnlich  annimmt  Davon:  ^aTxapi^to, 
ßaTToXoyiOfSMiertfy  ^Trafur^iog^o^  da8Siotiem\  ßaT^apiaTr;$f 
6,  der  Stotterer . 

G^h^Tt\i\^er^aTTaXoq^^aTaXoq^o,einweiehlicherMea8ehi\ 
vielleicht  weil  diese  Weichlichkeit  sich  vorzüglich  in  der  Spra- 
che zeigt  (man  denke  an  die  Schildenmgen  m  Juven,  Sat.,  aa 
dasTpavX/^etydesAlcibiades  u«aa.derArt);  Asvon^toLklit^tUy 
wie  eiti  ßdraXos  tebetu  —  Sollte  auch  ßaTv%rj  fiir  ßaTvXi:  oder  ^a- 
raXv  (v^l.  Passow),  li,  Zwergin  (weichliche  Person),  hieher  zu 
ziehn  sein? 

Hierzu  gehört  femer  vielleicht  auch  lay ,  und  zwar  für  p-f 
ßax  =  sskr.  vi 4- vaksh,  wo  vi  das  Präfix  ist;  denn  x  ^  ^^^ 
haben  wir  nun  schon  mehrfach  gesehn  (z.B.  &  17)  und  das  an- 
lautende ß  erkannte  schon  Dawes  (Mise,  crit  ed.  Bdä.  p.  276). 
ßi.ßax  bezeichnete  hier  das  laute  Sprechen.  Man  kann  zwar  nodi 
an  andre  E^rmologieen  denken;  jedoch  kenne  ich  keine,  die 
wahrscheinhcher  wäre.  Also;  l&x^  (P/^X®)?  ^X^9  ^^^  Bchreie», 
jauchzen ;  iäxrnia,  t6\  laxn^  n»  Geechrei;  die  äolische  Form  ist 
laxxo;  davon  "^laxxoq^  o,  der  Natne  des  Bacchu8\  davon  laatxoioq^ 
a,  ov\  Idxxioqj  ov,  bacckieeh;  laKxi(Of  la^xo^Oy  dn  bacchiechiu  Ce* 
schrei  erheben -^  laxxelov,  to,  Tetnpel  des  Bacchus, 

Wenn  wir  lax  mit  Recht  gleich /»/av  =  vivaksh  gesetzt 
haben,  so  dürfen  war  auch  dem  sskr.  vaksh  in  der  einfaclien 
Form,  ßax9  mit  ß  statt/,  gegenüberstellen,  also  auch  ein  äoL 
§axx  annehmen  ujid  mit  diesem  den  Namen  BiityoQ.  Bax)(rc$ 
(ein  Schreier,  Jauchzer)  verbinden,  so  wie  mit  la^  lox;^  Da- 
von: ^ä^x^iy  ßaxxi'iSi  V9  eine  Bacchantin]  ^x;(ä^^6,  Bacchant i  ßoat- 
Yao^  baccÜsch  schwärmen ß  ßaxxjBvos^  a,  avy  ßaxxios;  ßcLxxjtoMog^ 
VyOV'f  ßaTtxiMo^i  ßaxxevTUioq^  bacchisch\  ßaxxtvay  ßauxtaic^  ßax- 
Xi^aoiiou,  das  Bacchusfest  feiern;  ^m^evfia,  to;  ßaxxev6i^,  17^  Bac' 
chusfesti  ßccxxevrnSi  ßaxxevrap ;  ßootxeuiTT;^,  6,  Bacchant  U.S.W.; 
ßoKxevari^oq^oVy  bacchisch;  ßaxxuktj  in  bacchische  Begeisterung  set" 
%en\  dßccKXBVToq^  ov^  ohrieAntheilanBacekusfesten;  ^axx^oxypg^ 
S,  Bacchuslied. 

fon.  Im  Sskrit  erscheuit  die  V^vap  in  der  Bedeutung  ^ 
saameni  diese  gmg  ohne  Zweifel  von  der  allgemeineren:  ser- 
streuen,  ausgiessen,  werfen  (v0.  crtttipo)  hervor,  in  welcher  vap 
sich  ebenfalls  zeigt  Mit  dieser  allgemeinen  Bedeutung,  aber 
unbelegt,  erscheuit  neben  vap:  vip.  Letzteres  findet  mch  nun 
im  Zend  in  derselben  Bedeutang  wieder,  wie  vap  im  Sskr.  (vgl 


FOn.  541 

Rmi.y  Comm.  s.  L  Yaf  na.  T.  1, 478,  499,  505).  Es  ist  demnacli  ' 
keine  Frage,  dass  sskr.  vap  und  vip  identisch  sind.  Im  Grie- 
diisclien  kommt  nun,  yip  entsprechend,  oUp  vor,  mittj^fiir  sskr. 
p,  wie  wir  diese  Lante  schon  oft  im  Wechsel  fanden.  Eine  Er- 
klärung für  diesen  Wechsel  haben  wir  noch  nicht  versneht ; 
sollte  hier  oUp  auf  dieselbe  Weise  entstanden  sein,  wie  im  Zend 
üir  vip  in  vielen  Formen  vif  erscheint,  nämlich  durch  Einwir» 
knng  einer  ursprunglich  folgenden  Liquida?  Im  Zend  wird  nun 
Tip  nach  der  4ta[iConj.CL  flectirt,  so  dass  Präs.  3  vif-j£i-ti  fOr 
^kr.  vip-ja-ti  wird  {^Bum.  a.a.O.  499);  sollte  ebenso  griech. 
oupic»  für  ol^J6a-(mi)  stehn  und  j,  wie  im  Fut  (wo  dem  sskr. 
-sjämi  nrsprunglich  <r£o(fu)  entspricht,  wie  die  dorisdie  Form 
(TD  (=  öio)j  verglichen  mit  der  böot  öUi>y  beweist)  in  e  ttberge- 
treten  sein?  Dafür  spräche  die  Form  citpa,  wo  das  j  gauB  ver- 
ftchhingen  ist,  wie  in  «nn^ii  für  tv^j».  Dann  wäre  auch  hier  fp 
ma  dadurch  entstanden,  dass  einst  ein  gesprochenes  j  auf  das 
ursprun^che  p  folgte,  und  hätte  sich  später,  nachdem  der 
Crund  dieser  Wanmung  weggefaUen  war,  dennoch  erhalten. 
Win  man  für  den  Uebergang  des  p  in  «^  diese  Erklärung  nicht 
gehen  lassen,  sondern  (^  dem  sskr.  p  gradezu  gegenüberstellen, 
wie  wir  dies  bis  jetzt  auch  in  vielen  andern  Fällen  thun  müssen, 
so  wurde  man  annehmen  können,  dass  olaiiia^  wie  sskr.  vip, 
nach  Angabe  der  Gramm«,  der  lOtenConj.Cl.  folge,  also  fiir  oU 
<Pqi»i(iu)  Stehe.  —  Da  wir  aber  nun  vap  und  vip  als  identische 
Formen  erkannt  haben,  oUp  aber  mit  ot  für  vi,  wie  oft  (vgl.  öt" 
7puai\  der  Form  vip  entspricht,  und  mit  oUp  im  Allgemeinen 
gleichbedeutend  An  erscheint,  in  welchem  das  anlautende/,  wie 
gewöhnlich,  verloren  sein  konnte,  so  betrachten  wir  auch  ßon 
und  oUp  (ftir  oln)  für  identisch.  Bemerkenswerth  ist,  dass  man 
anch  schon  früher  onvUs^  und  oUpic^  für  Stammverwandte  hielt 
Wie  es  komme,  dass  vap  und  yip,  obgleich  mit  verschiedenem  ^ 
Vokal,  identisch  sind,wiU  ich  nicht  entscheiden;  aber  amersteuv 
mögücli  wäre,  dass  weder  vap  noch  vip  eine  einfache  Wurzel 
ist,  sondern  das  anlautende  v  in  beiden  Ueberbleibsel  des  Prä- 
fixes ava;  in  vip  wäre  dies  etwa  mit  einer  Wzf.  ip  so  zusam-  . 
mengesetzt,  dass  der  Schluss-Vokal  des  Präfixes  elidirt  ward 
(wie  sskr.  ni-f  vad  zu  nad  ward),  in  vap  dagegen  so,  dass  der 
Anfangsvokal  der  Wzf.  verloren  gmg  (wie  in  prak'kh'  fUr  pra 
-fikkn).  Doch  ist  dies  eine  Hypothese,  welcher  man  andre 
ebenso  gültige  entgegensetzen  könnte. 

An  die  Fprm  vap  schliesst  sich  im  Sskr.  vap-us  Körper^ 
dgenüidi  wohl  der  Besaamende  (v^l.  apatv  S.  332),  oder  ist  es 
das,  t9as  man  besaamt?  vgl.  das  gleich  zu  erwähnende  deutsche 
Weib  ^  doch  ist  das  hier  äeichgnltig.  An  eine  solche  Mominal- 
foim  lehnt  sich  das  nach  r.  585,  3  (Bopp,  Gr.  s.^  durch  Antritt 
von  ]  gebildete  Denominativ;  entweder  ursprünglich  pon-vö-yo^ 
(ju)  oder /OTT- i;^j-o)-ui,  welches  in  beiden  Fällen  grieck/ow-v-i-oi  . 
werden musste.  Also ßonvi&y qnvLfoioTcviä att), eheUchen, huren,  y 
Der  Fonn  vip  entspricht  ahd.  wip,  der  Körper,  weUher  Saamen 
^pfängi,  griech.  wie  bemerkt:  oltplia^  ott^&y  oltpao,  ehelich  bei^ 
mhnen.  —  Von  diesen  Formen  kommt:  o^'DidX);^,  oniMsihig%  oU 
^M^i  ol(^a)X)3ff,d;  oUpoXiSf  oUfxaiKlg^  ij^  geil',  aopoufyog^  ov,  einMäd- 


542  FOn. 

chen  besehk^endi  wJ^oupla,^^  Ba»chkf  {ßeMydL).-^  AjadermPoü 
(E.  F.  1, 259>  

ImSskriterscheiiit  eineWzf.vep[init  der  Bedeutung  fuUertk 
l^nter  ^/^cr(p  werden  wir  sehn,  wie  nahe  die  Begriffe  %iilem  und 
jiau9giessen  sicli  liegen,  wenn  sie  von  dem  Begriff  Mm€»  ansgehn. 
''Nidit  unmöglich  wäre  nun,  dass  die  eben  erwfihnte  WzC  yap 
(Yip)0tMr^V#Mf»  CausbUuen,  ygL  sskr.  sphu-t'-a  von  sphu  und 
das  dazu  gehörige  lat  fundo)  ebenso  wie  das  jetzt  zu  behan- 
dehide  v£p  (vgL  sphur,  n-phkrafuttern,  griech«  {malpeO  zu  der 
Wz.  aY(a/)  wehen  (8. 262  ff.)  g^ören,  so  wie  die  vergUdienen 
Formen  zu  sph  biaaem.  In  diesem  Fall  hätte  es  zunächst  we- 
niger auffSdlendes,  dass  im  griech.  /ipr,  welches  wir  als  iden- 
tisch mit  y^p,  %iüem^  betrachten »  dem  sskr.  ieian  gegenüber- 
steht; es  könnte/i73r  einer,  mity£p  wesentlichidentischen.  Form 
y&p  (f&r  ayap  wehen  machen^  hewegen^  eehülieU)  entsprechen, 
weiche  jedoch  in  dieser  Bedeutung  nicht  yorkommt  Diese  Wz£ 
/ipv  erscheint  in:  ^niaXo^  (f&TßnvdoXoq)^  n^iaXog^  rpa^vg^OtFie- 
berCdasechütieinde')^  und  wie  man  auch  das  nicht  selten  erschei- 
nende V  im  Gegensatz  yon  sskr.  6  (ygl,  ^Xv  =  sskr.  dh£nn) 
erklären  mag,  so  bin  ich  doch  fest  überzeugt,  dass  man  dieses  yon 
sskr.  y£p  nicht  trennen  dürfe.  Dayon:  n^iokiovy  to^  kleine»  Fk- 
ber  (Hee.}i  ^uKkdSTigj  £$,  fMerartig}  ^^rtaX^,  diu  Fieber  haben, 

Soll  man  hieher  auch  n^LoXoq^  o,  oder,  wie  man  auch  statt 
dessen  als  y.L*  findet:  n^iXuarngf  Idehtmotie,  ziehn  dürfen,  we3 
sie  in  einer  stets  zitternden  Bewegung  um  das  Licht  fliegt?  Für 
anlautendes  /  spricht  das,  wie  Riemer  richtig  bemerkt  hat,  dar- 
aus gebildete  Urt.  päpilio  (=  dner  dorischen  Form /äartoXo^). 
Die  andern,  in  den  yerwandten  Sprachen  sskr.y£p  entspre- 
chenden, Formen  hat  Pott  (E»  F.  I,  259)  angemerkt  Unter  die- 
sen ist  ahd.  weipön  (bei  Graf,  Ahd.  Sprsch.  1,630  weibön) 
sich  hm  und  her  bewegen  (yib-rare);  nut  yorgesetztem  Präfix 
sa  entsteht  hieraus  das  gleichbedeutende  altnord.  sylf  (yibra- 
tio).  Dieses  ist  identisch  mit  goth.  syeifan  sieh  hin  und  her 
.bewegen;  diesem  entspricht,  und  erweist  es  dadurch  als  eine 
schon  alte  Composition,  litt  sub-öiu  hin  und  her  bewegen,  und 
sup-öju  schaukeln  (ygL  Mielcke,  Littauisch-deutsches  Wörterb. 
unter  suppu  wiegen).  Sollte  nun  nicht  mit  diesen  Fonnen 
griech.  ao^  zusammengestellt  werden  können?  wollte  man  je* 
doch  60^  gradezu  mit  goth.  syeif ,  litt  sup  (sub)  =  sskr.  sa 
•f-y^p  identificiren,  also  flir  eine  Zusammenziehung  yonou-f 


/(e)i(^)  mit  ß  f&r  sskr.  p,  wie  im  lat  yibro  und  dem  litt  sub 
nehmen,  so  wurde  dies  doch  wieder  gegen  die  gewöhnliche  Re» 

fei  yerstossen.  Wie  wir  bei  prx  gegenüber  yon  sskr.  y 6p  eine 
orm  yäp  yielleicht  annehmen  zu  können  glaubten,  so  würden 
\m  auch  nier  croß  als  aus<fa-)-/;o9r  =  sskr.  sa-)-yap  entstanden 
betrachten.  Ich  weiss,  dass  di^se  Etymologie  noch  manciie 
Schwierigkeit  hat;  sehr  yieles  hat  sie  jedoch  auch  für  sich  (ygL 
/  crdßi?,  q^<<^?7),  und  bis  jetzt  kenneich  keine  sicherere  (man  ygL^rnSo). 
xj  —  Also:  tfoflecafiir  orßoßim  <aus  i^o/oß), eigentlich i»Ä^%«ite«^ 
gungeeHen,  scheuchen, verjagen-,  eilig einhergehnxL^vi.i  ao^isoH,^, 


Fir{ir).  343 

yde  Aeffigfe^Beweg^um^  I1.B.W.;  öoßapo^y  a,  w,  rdMch  11.S.W.;  6oßw;, 
X;  S^bd.;  cfo^pevowu,  wich  im  Gtmg  ils.w.  hofärii^y  8ioH  heneh-^ 
men^  oe^roao^ipnfp,  djtwroßijni^yOj  Verseheueker;  Gatocroßi^riptog,  ov, 
%ttm  f^ermeketieken;  yffaoö^^^  6j  aUeWeiber  mBewegtmg setzende 
Hieher  gehört  öößnj  i.  Schweif,  also  kl  Form  (für  apSßri)  im 
A]l«;eineinen  und  inderBedevtang  ganz  mit  demdentschenVVort 
gleich;  in  der  Laatgroppe  sv  (o-js)  scheint  der  Lant  des  v  (/) 
durch  den  Hinzutritt  der  Aspiration  d^  s  gehoben  zn  sein,  so 
dass  er  sich  bis  zur  Identität  mit  f  steigerte.  Daher  finden  wir 
z.B.  crtpo^g  gegenüber  von  sskr.  sva-s;  fiel  alsdann,  wie  sooft 
(vgL<^i?X^  bei  or^oXXcs),  das  anlautende  o- ab,  so  blieb,  im  Wech- 
sel mit  nrsprön^chem  er/:  (späterem tf);  blosses  <p  (z.B.  in  ^'p- 
uA'f^  von  (fop  in  avp^y^  von  ^  svH  tamenyj  ganz  ebenso  tritt  nier 
dem  enrShnten  (foßn  ßbr  cßo^  mit  im  Ganzen  gleicher  Bedea- 
tmig  fpi^n  |;egenaber  Ar  6^6^  =  ößdßii' 

Sollte  hieiier  der  Nam^i  der  durch  Lmois  nnd  Ausschwei- 
fungen berühmten  Stadt  2t?gapi^  gehören,  so  dass,  wenn  ir- 
gendwo, hier  ein  nomen  et  omen  Statt  finde?  Davon:  ^vßapU 
'Cac,  6j  ->lTic,  ^,  Sffbarii,  Schwelger]  (fr^pertxo^,  rijOV,  üppig;  6v* 
^pl4^9  <^fwa^o,  schwelgen:  ifvßpuuruoq^  6,  Schwelgerei;  öv^pia- 
^p  n%A^j  schwdgeriach  (vgl  unten  dro). 

fiy  (;}/  IT).  ^-  Im  Sslurit  erscheint  eine  Wzf.  vig'  mit  der 
Bedentong  %iitemj  eilen  (vgl.  Poll,  E. F.  1, 337) ;  zu  den  von  Poli 
f  a.  a«  O.)  verglichenen  Formen  aus  den  jverwandten  Sprachen 
lüge  man  noch:  litt  begu  ich  laufe,  und  ahd.  wichdn,  saltare 
{On^^  Ahd.  Sprach.  1, 706).  Hierzu  zieht  Poll  (a. a.0.)  griech. 
l'xtLr&^  bedrängen,  hedriichen,  beeilen,  so  dass  es  also  mr  ^-f 
ziy  oder,  wenn  wir  vig'  nach  der  Isten  Coni  CL  flectirt  nehmen 
(wo  der  Vokal  gunirt  wird),  wie  es  wirklich  voikommt,  fiir  hu, 
•\-puy'Q  (=  sskr.  api4-v£g  &mi)  steht  Obgleich  ich  mir  nicht 
eiklären  konnte,  wie  die  Bedeutung  bedrängen,  wie  sie  in  hidy& 
vorlien,  mit  der  des  Zdäems,  Eilens  innig  zusammenhänge,  so 
trat  ich  doch  in  Ermangelung  einer  sichereren  Etjrmolögie  der 
PoUschen  hypothetisch  bei,  indem  ich  das  Zweifelhafte  darin 
liervorfaeben  wollte.  Seitdem  ist  aber  die  sskr.  Wzf.  lg'  in  der 
Bedeutung  drängen,  treiben  mit  Entschiedenheit  aus  denVeden 
belegt  {^Lassen,  Andiol.  sscr.  Glossar,  p.  180).  Diese  wird  nach 
der  Isten  C!onj.Cl.  flectirt,  hat  also  £g'-ä-mi,  welchem  griech. 
u7Hs>-(^i)  entsprechen  wurde,  und  es  ist  mir  daher  kein  Zweifel, 
dass  ejtdy&  (=  sskr.  api+^g'-^nni)  dazu  gehört  Die  Wz.  von 
diesem  ist  also  lyj  hti^-^ly  würde  hny  werden;  nach  der  Isten 
Ccnj.CX  wird  ly  durch  GuniruQg:  wy  und  hm-^-u/y^  mit  Elision 
des  i  in  ^i:  htdy&.  —  Davon :  itxevyov]  ^o^;,  17,  Beireibung j 
Beeihmgi  hreuerTiq^  S,  Antreiber;  farayoXif,  17,  liieb  (ßtgm.  1».); 
%iuyevg^  S,  n.  p. 

PY.  Wenn  ein  Zusammenhang  zwischen  den  Begriffen  dran- 
gen  und  zittern  {beeilen')  nachgewiesen  werden  kann  —  und  dies' 
ist  nicht  ganz  unmö^ich,  nur  fehlen  mir  die,  nach  festen  Grund- 
sätzen, sichernden  Beweise  —  so  ist  es  gar  nicht  so  unwahi^ 
scheinKch,  dass  vig',  zittern,  eOen^  nur  eine  durch  Prfif.  va  (ft- 


344  Fir. 

ava')  veiinehrte  Wz£  von  Ig'  sei;  denn  die  Dehnung  des  i  in 
letzterem  ist,  wie  in  allen  einfachen  Wurzeln  nicht  urspruiiglidi 
(vgl.  auch  die  sskr.  V^ig  beufegen^  welche  bei  der  bekannten 
,  ursprünglichen  Identität  von  g  und  g'  ebenMs  dazu  gehdren 
kann). 

An  die  Wzf.  vig'  lehnt  sich  zunächst  griech.  fcay  mit  ou  fiir 
6skr.S(d.h.  gonirtes  i)  in:  alye$,  ol  (für  /aXyc^),  grotse Meere*- 
wellen.  Für  diese  Zusammenstellung  entscheidet  erstens  das 
gleichbedeutende  sskr.  pari-v£ga,  und  zweitens  das  ebenfalls 
zu  dieser  Wzf.  gehörende  goth.  vÄgs  Woge.  Das  Wort  wurde 
aus  vig  wegen  der  zitternden  iwogenden)  Bewegung  der  Wellen 
gebildet 

Hieran  schliessen  wir  denn  auch  «lyi«X<?c,  o,  Meermfer(fwi 
ßtuyiaXös),  eigentlich  ein  blosses  Epitheton:  meerwogend,  gebil- 
det wie  <^ep67rTipt>( ,  flügeltragend  (über  diese  Zsstznngen  vgl. 
man  H.  A.L.  Z.1838.  ErgzbL  S.338).  Davon:  alywOctjg,?;  atyia^ 
Xeio^,  ov\  oiyK^'K&^ti<;f  e^;  oXyuALTTit;^  6j  -tre^,  17^  rnn  Geetnd  wohr 
nendj  befindlich. 
.  Ferner  ziehn  wir  mit  Pott  (E.  F.  I,  237)  hieher  cdrU  (ixa 
J  pau/)flg)^  >7,  in  der  Bedeutung  Sturmwind  (der  eilende^  Dazu  ge- 
hört Ttaraxfiq^  glbd.;  xarat/t^oj,  herabstürmen;  xa-ratyi^o'^jf^,  fff, 
stürmisch  \  ferner  wold  airch  xarai'^La^ö^j  6y  wie  Epihur  den 
körperlichen  Reiz  zur  Wollust  nannte;  wenn  man  es  bloss  ab 
Anreiz j  Antrieb  fasst,  könnte  man  sich  bewogen  fiihlen,  es  za 
lg'  wie  htelyo),  mit  ou  fiir  sskr.  &  zu  ziehn ;  allein  me  iptuYOv zeist, 
war  die,  kndyo}  zu  Grunde  liegende,  einfache  y^iy  gewiss  seor 
fröli  vergessen;  dalier  sich  säwerlich  mehr  eine  neue  Zusam- 
menstellung daraus  bildete. 

Hieher  ziehn  wir  femer  mit  Pott  Ca.a.0.)  und  zwar  zu  57 
mit  der  Bed.  %itteni:  aty-eipog  filr /ai)^apo^,  Vj  Schwarzpappel 
(vgl.  Zitterpappel),  weil  sie  am  leichtesten  vom  Winde  bewegt 
wird;  alyupdvy  S,  PappelJutin\  ol/etpro^,  n%^9  t?<ii>  Pappelholz j 
l^aiyapooiKUj  zur  Schwarzpappel  werden. 

Schon  Pott  (a.a.O.)  verglich  femer  dtöötn,  heraneäen;  der 
Hiatus  zwischen  at  lässt  schon  ein  dazwischen  stehendes/  ver- 
muthen ;  last  ganz  übereinstimmend  in  der  Bedeutung  ist  aber 
nun  sskr.  äv£ga  Hastj  wo  vig'  mit  dem  Präfix  4  compouirt  er- 
scheint Dalier  geben  wir  Pott  nicht  Unrecht,  wenn  er  (a.a.O.) 
das  griech.  a  ebenfalls  für  das  Präfix  hält,  welches  im  Sskr.  i 
heisst  Dagegen  scheint  nun  zwar  die  Kurze  des  a  zu  sprechen; 
allein  wir  haben  schon  einmal  dieses  Präfix  sogar  durch  c  ver- 
treten gesehn  (S.  217),  und  bei  dßlööiB  mochte  die  halb  vokali- 
sche Ausspraclie  des/  mit  auf  Verkürzung  des  vorhergehenden 
Vokals  einwirken;  in  einigen  thematischen  Formen  erscheint  es 
übrigens  auch  lang.  Was  die  schliessenden  66  betrifft,  so  ha- 
ben wir  hier  eine  Form,  welche  nach  vielen  schon  vorffekom- 
meneu  Beispielen  (vgl.  auch  H.A.L.  Z.1838.  ErgzbL  S.315)  ei- 
ner durch  s  weiter  vermeinten,  welche  imSskr.  viksh  statt  vig 
lauten  wurde,  entspricht;  aus  of/oro-o, ^^^gxro^wird  att  aacf^, 
aTT(D,  aTVWf  wraa.  Davon  diy^nv,  heftig.  ^^  9tofn&ä:ii^  helmbtisch 
schüttelnd. 


FIT.  545 

Kadern  sskr.  ksh  dordi  nr  ausgedrückt  wird,  entspricht 
der  Form  viksh  (fär  yig)  /mt.  Daher  ziehe  ich  hieher  Ixr  f&r 
älteres /urr  in  vnBp^ixT-aLvoU'ai  sich  überaus  sehneU  bewegen 
(vom  trippelnden  Gang  einer  eilenden  Frau);  die  gnnnrte  Fonn 
frürde  ßouxr  sein*  Diese  wäre  in  axTalva,  dxTaivooi^  axrot^o 
(f&r  ßoxTedvo  n.  s.  w.),  sich  hastig  bewegen,  in  ßaxr :  axr  zusam* 
mengezogen.  Wenn  man  will,  kann  man  bei  {letzterer  Form 
die  mit  Präf.  versehene  acucr,  atarr,  oIhvj  omt  (wie  aad-cs  aus 
dziacrto  ward)  zu  Grunde  legen.  — 

Mit  X  för  w  (vgl  S.  112),  oder  m  (&  223, 228)  gehört 
wohl  hielier  atx^,  ^  (ai^  Hesgch.),  he/iiger  Andrang  i  auch  hier 
ist  a  lang  und  *  TieÜeicht  (me  in  o^rm  S.  228)  wegen  des  Ver- 
lustes des  T  gedehnt  Diesem  nach  steht  es  f&r  a/ucTf.  Ver- 
gleichen darf  man  goth«  wai  h ,  kmnpfen  (bei  Gra/f^Ahd.  Sprsch. 
L  704)9  nur  dass  meses  sich  an  dlie  einfache  Form  lehnt  und 
gunirt  ist 

Mit  4  iUr  sskr.  ksh,  wie  soMufig  (S.  171),  gehört  lüeher 
ci^  Sollen  wir  dies  in  dem,  gewöhmich  zu  dlaram  gezognen, 
i^aXo^,  oy,  Beiwort  der  wilden  Ziege,  also  etwa:  piel  springettd 
erkennen?  Demnach  stände  es  für  /^^oXo^  Davon  V^aXii^  T^^ 
Zieget^elL  -_-—___ 

Sollte  uns  diese  Zusammenstellung  bewegen  dürfen,  auch 
giS^  70^,  ^,  Ziege^  hieher  zu  ziehn?  Vielleicht  könnte  man  sich 
dazu  verstehn,  wenn  nicht  im  Sskr.  ag'a  ffie  Ziege  hiesse.  In- 
dem dieses  wie  äK  und  andre  (S.  176)  sein  thematisches  Schluss- 
a  verlor,  wurde  das  griechische  Thema  dy  statt  ayo.  Den 
Uebergang  des  a  in  at  haben  wir  schon  in  al;^>f  (S.  163)  be- 
merkt, ohne  ihn  weder  dort,  noch  hier  mit  Entschiedenheit  er- 
klären zu  können.  (Die  in  den  übrigen  verwandten  Sprachen 
entsprechenden  Formen  vgl.  man  bei  Pott,  E.F.  1,88).  Davon: 
alyüuyvj  to;  alYiarhoq,  6,  Dim.;  atyeioq,  a,  ov,  von  Ziegen^  tÜYtr^, 
r,^  Ziegen/eil;  atyivoeu;^  ecrcrcc,  tv,  voller  Ziegen \  al^iq,  >;,  Aegide 
(Schild  von  ZiegenfeÜ;  u.  s.  w. ;  alydv,  d,  Ziegenstidl  (zw.) ;  «t- 
7^X0^,  ilj  ein  Kraut j  das  die  Ziegen  lieben  ^  al/At^,  der  Ziege  ver- 
lassen,  hoch.  —  ., 

Sollte  man  zu  vig'  in  der  Gunaform  vSg'  griech.  ptuy  noch 
alyavla,  9},  oder  alyavtovj  t6  (für /«*/),  Wurfspiess  (der  zit" 
temde,  eilende)  ziehn  dürfen?  (vgl.  der  Bedeut  wegen  das  ahd. 
sper,  Wurfspiess,  welches  Pott  (E.  F.  I,  239)  richtig  ableitet; 
es  gehört  zu  der  Wzf.,  welche  im  Griechischen  in  öital^ni  er- 
scheint). — 

Gehören  endlich  die  Vogelnamen:  aXyifhot;,  cäyur^og,  atyiv- 
&off,  6,  ein,  in  Domhecken  nistender,  Vogel '^  alyt^akog,  alyi^aX- 
hK^  alyi!^aXi^g,  d,  Meise '^  und  ol/cJXio^,  alTiSKijoq,  fyoiXco^,  d,  ^n 
Nachtpogelj  hieher?  — 

Foty,  offnen.  Das  anlautende  /  betreffend  vgl.  Dawes  (Mise. 
crit.  ed.  KidJ.  281).    Pott  (E.  F.  1, 122)  vergleicht  damit  litt 
wozu,  den  Deckel  abnehmen,  wo  jedoch  die  formelle  Vermhte- 
limg  äusserst  schwierig  ist    Hier,  wie  fast  allenthalben,  zeigt  %^ 
sich,  dass,  wo  nicht  das  Sskrit  mit  seinen  klaren  Formen  in's 


546  FOir. 

Mittel  tritt,  selten  etile  el^ologisdiel^dfeeTfaeit  zu  etbalteii  istj 
Graf  (Ahd.  Sprsch.  I,  i06)  vergleicht  ahd.  off  an  {ofen)  va\i 
derWzf.uf.  Diese  liesse  sich  in  der  That  als  Nebenform  etne^ 
Alteren  wif  ansehn,  nach  demselben  VerhAlcniss,  wie  un  {vd 
nn-nan,  Graf\^  271)  zu  win  (in  win-ji,  Freund n.  aa.,  Orajf\ 
I,  875)  steht  Diese  Form  wif  würde  regelrecht  einem  sskrJ 
vik'  (vrf,  Pott,  E.  F.  I,  87)  entsprechen,  und  dieses  kennen  wi^:^ 
in  der  oedeutung  trennen  ^  spalten.     Zwischen  den  BegriiTeii 

^  trennen  und  affig»  liegt  nun  zwar  noch  eine  bedeutende  Lücke ;! 
hier  ist  aber  beachtenswerth,  dass  das  griech.  /ot/  selten  nnd 
im  Ganzen  nur  dichterisch  in  der  Bedeutung  öfnen  erscheint. 
Gewöhnlicher,  ja  fast  allein  gQltig,  wie  der  Accent  in  dvoutrog, 
ff,  oy,  wahrscheinlich  macht,  ist  der  Gebrauch  des  Compositnin 
dvoiy\  dieses  hiesse  wörtlich,  wenn  man  ßovf  die  Bedeutung 
irennen  giebt,  auftrennen ,  und  dieses  nährt  sich  dem  Begriff  öf- 
nen  schon  mehr.    Nun  wissen  wir  aus  mehrfachen  Beispielen, 
dass  im  Fortgang  der  Sprachen  einfache  Formen  die  Bedeu- 
tung erhalten,  welche  ihnen  eigentlich  erst  die Composition  mit 
einem  Präfix  gab;  so  erhielt  sie  denn  auch  das  ahd.  uf  und 
griech.  povf  ißiy).    Für  diese  Ableitung  kann  man  noch  anfuh- 
ren, dass  das,  dem  ahd.  uf  entsprediende  altnord.  op  in  opa, 
weichen  heisst,  wie  auch  das  griecL  von  Pott  mit  sskr.  vik 
identificirte  ßux  (eiExo  S.  348).  Was  die  formelle  Verbindung  von 
ßiy  (ßoiy)  mit  sskr.  vik'  betrifit,  so  stehen  zwei  Wege  offen. 
Einmal  wird,  jedoch  unbelefft,  in  gleicher  Bedeutung  mit  vik' 
eine  Wzfvig'  erwähnt,  welcher  /t/gradezu  entsprechen  wurde. 
Zweitens  könnte  man  eine  durch  s  gemehrte  Form  viksh  als 
Zwischenglied  betrachten,  dessen  ksh,  wie  oft,  durch  /  aus- 
,'  gedrückt  wäre  (vgl  z.B.  S.  109).    Nichts  desto  weniger  bleibt 

y^  oieseAbleit.  zweifelhaft.  Also  oira.  otyw^C poiy\  öfneni  ävoL- 
7fta,To;  avoify^  17,  Spalt,  Oefnung  u.  s.w. ;  Avoocxic^  97, ov,  eröfnel\ 
?ivpenavoixTriq^  d,  Thüröfner\  Svpcu/o^,  oV,  thuröfnend\  Tol^otyLa, 
179  das  Oefnen  der  Fässer ;  ^riSoi^ux,  ra,  ein  Festtag  (Fassöfnung).  — 

F&u  Schon  PoU  (E.  F.  I,  268)  vergleicht  diese  Wz.  mit 
dem  sskr.  va^.  Diesem  geben  die  Grammat  die  Bedeutung 
mlnschen,  verlangen^  und  so  kommt  es  auch  in  den  Veden  in 
der  Bedeutung:  beten,  u^anft  (mit  gewöhnlicher  WaiSdlung  für 
va^^ana) ,  Gebet,  vor  (Lassen^  Anthol.  Sanscr.  p.  147,  Fr.  IF»- 
disctimannj  Sankara  66).  Sonst  ist  dies  Verbum  noch  nicht  be- 
legt, aber  eine  Menge  Themen  beziehn  sich  auf  va^;  vaga 
heisst:  Wutisch\  Herrschaft'^  Unterwerfung  {i.  h.  Znstani ,  wo 
man  besiegt,  unterworfen  ist);  femer  vaga,  Adj.  3  Endungen, 
erniedrigt,  bezähmt^  unterworfen,  daher  va$ä  eine  Frau,  eine 
Schwester  und  mehrere  Weibchen  von  Thieren;  dies  fliesst  au- 
genscheinlich aus  dem  Beeriff  untertvorfen]  va^ikrija,  va9l- 
karana.  Bezauberung  (ä.h.XJnteTweriang,  Zustand,  wo  man 
^^  durch  Zaubermittel  Jemand  untendrft);  vagika  leer^  vagja 
regier  bar,  gelehrig  ^  v  a  9 j  ak  ä  eine  gehorsame  Frau  u.  s.  W.  Ueber- 
sehn  wir  diese  Bedeutungen,  so  wird  man  sie  schwerlich  gnt 
aus  dem  Begriff  wollen  =  begehren  als  primärem  ableiten  kön- 
nen; va^a  (Adj.)  könnte  in  diesem  Fall  nur  ein  wollender  sein, 


FEK.  347 

mdit  aber  ^»t  tmierworfmer.    Vielmehr  nrass  in  yaf  der  Be» 

piSmoUem  so  gefassl  sein,  dass  er  in  die  Gegensätze  ausein- 
andertreten  konnte,  welciie  die  deutschen  WGrter  fPo/ZenJ  und 
rr%  (der  sich  in  andrer  Willen  fiigt)  bilden.  Dann  kann  va^a 
(Nomen)  zugleich  Wüle  {Herrschaft)  und  gleichsam  ein  Ab- 
stractum  von  dem  Znstand,  welchen  das  deutsche  mUig  (unterwür' 
/f^)  ausdruckt:  Unierwür/tgkeit  bez/tie\men.  Ob  nicht  gar  letztres 
die  eigentliche  Bedeutung  ist,  dass  va^  also  Hch  unterwerfen 
heisst,  va^a  als  Uerrechafl  nur  die  active  Wendung  dieses  Be- 
gnfis  sei,  Unterwerfung  und  die  Bedeutung  hetm^  Gebet  aber 
eine  aas  dem  demüMgen^  unterwürfigen  Zustand,  in  welchen  sieb 
der  Betende  versetzt,  entstandene  Fortentwickelung  der  Be- 
deutung, wiU  ich  nicht  entscheiden.  Höchst  beachtenswerth  ist 
indessen,  dass  im  Griechisdien  in  den  entsprechenden  Formen 
fast  nur  letztre  Bedeutmifif ,  ndb  unterwerfend,  wütig,  henrortritt. 

Zunächst  gehört  hieber,  wie  schon  Po//  bemerkt,  /en  in 
/ex-oy,  Ix-oy,  ovcra,  of,  in  der  Bedeutung  wiUig,  gefugig\  das 
anlautende  Digamma  ist  schon  bemerkt  iDawes  Mise  crit  ed. 
fi^til.  p.  258).^  Es  ist  ein  Partie.  Prfis.  —  Dayoni  knovrl^wit^ 
bjf]  bmvryiq^  o,  der  Freiwittige'y  bcovmjdov  =:  heovri  Femer: 
a^T»,  durch  Willen  (alter  Dativ  fiir  Iw^tia  von  einem,  aus  einer 
Wz£  fe9eB  gebildeten,  Thema  /exirrt).  —  kxovöioqj  a,  ov  (für 
^^^o^^io),  freiwüHg\  kxovöid^o^uu,  etwae  freiwiUig  thun^  htovöia- 
^^^  09  freiwütige  Handlung ^  •—  äßixav,  dixtav^  äatav^  ovöa,  ov, 
f^iderwütig^  dßiMurn;  dexa^o^tepog,  77,  oy,  n$cht  wollend  $  dexavöicq^ 
^y^9  unfreiwiUig'j  dxovöid^ia^  etwas  ungern  thun;  dxovöia^^^ 
Zustand  der  Unfreiwüligkeit.  — 

Eben  so  gehört  hieher /exijXo^,  Snikoq,  mit 'für/,  oder, 
mit  et?  für  sskr.  va,  evxtiXoq^  ov^  welches  Po// wegen  der  zu 
vrunde  gelegten  Bedeutung  von  vag  nicht  ganz  sicher  finden 
konnte.  Nach  unsrer  Entwickelung  passt  es  in  der  Grundbe- 
deutonf  wütig,  gutwütig,  zufrieden,  leidenschaftlos,  ganz  gut  hie- 
aer.    Davon:  haikla,  d^nda^  ij,  Ruhe,  Gelassenheü.  -- 

Wir  haben  nun  femer  das  Wort  evxi^XifTeipa,  17,  Beruht^ 
9^u.s.w.  Dieses  bildet  die  Brücke,  um  mit  üii/Aii.  (Lexil. 
U44)  hieher  zu  ziehn:  xrikifa  ßlr  ßocfikiia,  Ixi^XicsCeinDenominat. 
]on  fSHiiXo  =:  einem  sskr.  vagila,  also  vac&lajami  =  htnike" 
J^),  ruhig  machen,  besänftigen,  insbesondre  be%aubern,  grade 
^le  das  schon  erwfihnte  sskr.  va<;lkarana,  vagikrija;  nach 
^^  erbst  des  anlautenden  Digamma  und  Ausdehnung  des  Wor- 
^f  ging  das  schwach  klingende  e  zu  Anfang  verloren  (grade 
^le  a  so  oft  im  Sskr  ;  vgl.  auch  z.  B.  Verlust  des  ,ft  in  diikoq).  An- 
ders Pott  (E.  F.  I,  263).  Davon:  xtiXaivei  =  *i?X^«i  xnXtß^A;,  o*, 
"WÄ«;  xj^jßpov^  To,  Zaubenmttel;  xyfXvjfia,  to,  das  Bezauberte  u. 
?;^M  xifXiiai^,  ^J,  das  Be%aubem\  tnjXn^Pf  xtjXnrtap^  xtikrjniqy  Tat" 
'•^^'^^y  onikipeTaq  (dor.),  o,  Ttfiknrupa,  V9  der  (die)  Besänftigende; 
^M^pwg^  a,  oy,  besänftigend;  xjfXirrpov,  xi^Xirnf/Kov,  t<{,  BerU" 
^*9^9smittel:  x^Ttirrueo^,  if,  oV,  %um  Besänftigen  geschieht i  Ktilat- 


n,  n.  p.  (die  Bezaubernde).  -— 


Indem  die  Bedeutung  witiig^  unterwürfig,  wie  im  Sanskrit 
^^C&j  zu  der  Bedeutung  gering,  niedrig y  aehlechi  speeialisflrt 


SIS  FMK 

wird,  treten  dieBedeatdngen  hervor,  welche  sich  in  der  griech. 
VVzf.  pöK^ßtpt^  mit  Dehnung  des  ursprünglichen  a^(wie  in  «W 
S.  16Ö),  zeigen.  Hierron  zunächst  das  Adverb,  ^a  fur/^xa 
(vgl.  Dawes,  Mise,  crit  ed.  KidtL  p.  275);  wie  &ta  (S.  160)  setzt 
es  ein  denkbares  ßriitv  voraus,  welches  wiilig,  §efüffiff,^  gering, 
niedrig j  unhedmteiid  heissen  würde.  Aus  diesen  Begriffen  er- 
klären sich  alle  Bedeutungen  des  Adverbs.  —  Davon:  aacceXow^ 
^aXog,  i{,  ov,  (wiUig)  eanft^  n^foXouq  bei  Gramm.  — 

Aus  pt^  bildet  sich  ein  Comparativ,  welcher  eigendich 
ßnKU)v  heissen  müsste,  aber  wie  ^<rov  für  ^loy  vu  aa.  der 
Art,  in  pio-crov  gewandelt,  ri<racnfj  w,  wird,  der  mehr  wiUige,  un- 
terworfene, niedrigere,  gernigere  (vgL  sskr.  va^a);  neben  ^ow 
erscheint  aber  auch  in  gleicher  Bedeutung,  ion*  arcrov  (&trop), 
mid  diese  Form  dürfen  wir  an  eine  Form  /ex-v  dme  Dehnung 
(^Vriddhij  des«  (=sskr.a)  lehnen. —  Davon:  W«  (för/w««*)» 
ifTTa,  ij,  die  Unlerwerfimg ,  Niederlage;  ^iro-aofiÄt  (iJtt.),  niedriger 
sein  ale  jemand  u.s.w. ;  ^croi^fia  (i^tt.)  ,  to,  Niederlage^  dnaarrtoi 
(airrr),  ov,  fiir  dßi{araiiTO^j  unhesiegL 

Der  Superlat  bildet  sich  regelrecht  ans  pp^v  zu  pfsmrTO^, 
{xurro^,  17,  ov.  —  Einzefaies  Richtige  sah  hier  schon  Builmami 
(LexiL  1, 13. 301). 

FeUo;  was  das  anlautende/ betrifft,  vgL man Haipe« (Mise, 
crit  ed.  Kidd.  p.  356).    PoU  (£.  F.  I,  234)  denkt  mit  Bopp  an 
das  schon  erwähnte  sskr.  vik'  (S.  346),  welchem  die  Gramma- 
tiker die  Bedeutung  trennen  geben,  in  welcher  es  auch  in  der 
Composition  mit  Präf.  vi  ersdieint    Allein  liegt  die  Bedeutung 
y    separo  der,  in  welcher  etxo  erscheint,  nämUch  sich  %urück- 
^     %ishn,  nachgeben y  unterliegen,  so  nah,  dass  man  vik'  mit  /tue 
gradezu  identificiren  darf?    Ich  wage  es  nicht  Betrachten  wir 
/eixo  mit  seinen  Derivaten  genauer,  so  tritt  mit  Leichtigkeit  die- 
selbe Begriffsentwickelung  hervor,  wie  in  dem  eben  behandel- 
ten /ex;  ßeUuD  kann  zunächst  heissen:  sich  jetnanden  willig,  tm- 
terwOrfig  (IxoiV)  beweisen,  also  gehorchen  \   sich  in  Bezieiiimg 
auf  etwas  gehorsam  enceieen^  darin  nachgeben,  weichen:  ux&v 
Ttyd^  Formal  würde  sich  ßux  zu  sskr.  va^,  efgentlich /«e,  ver- 
halten, wie  ßun  zu  sskr.  vak',  eig.  /«c  (vgL  S.  336).     Diese 
Zusammenstellung  wird  aber  wieder  zweifelhaft  durdi  die  Ver- 
gleichung  des  ahd.  wich-jan,  recedo,  wo  die  ganze  Begriffs- 
entwickelung, wie  sie  in  ßtlxio  hervortritt,  sich  ebenfalls  zeigt, 
und  zwar  nicht  von  dem  Begriff  des  Willigeeins  ausgehend, 
sondern  von  dem  der  örtlichen  Bewegung  (ztisammenschinel^ea 
(in  weichyi).     Darf  man  demnach  wlchjan  von  jxUwi  uirbt 
trennen,  so  muss  eine  gemeinschaftliche  Form  zu  Grunde  lie- 
gen. Könnte  diese  sskr.  V^vrig ,  vrag  sein?    Die  Bedeutung 
würde  vollständiger  passen;  denn  beide  heissen  eigentlich  veg- 
gehn  (ava-f  rig  S.  64),  sich  eiUfemen\  allein  die  formale  Ver- 
bindiuig  hatManciies,waseinigermaassen  stutzig  machen  kann. 
Zunächst  müssten  wir  annehmen,  dass  das  r  in  der  anlauten- 
den Consonantengmppe  schon  vor  der  Sprachtrenunug  ausge- 
fallen sei,  weil  dieser  Verlust  der  deutsdien  und  griechisdieu 
Sprache  gemeinschaftlich  ist    Von  dieser  schon  alten  Unre- 


FEHL  S48 

elmSssi^ek  werden  wir  noch  mehr  Beispiele  finden,  wie 
eren  auch  schon  firiüier  vorkamen  (vgL  S.6S  dy^  S.90  mahat, 
.7aT,  mag-nns,  mikil  von  sskr^  mah  für  vahy  fiir  virih  & 
}ar$,  vaksh,  vahs,  aag  von  einem  sskr.  vaksh  für  vf  iksh 
.aa.).  Für  sich  aUein  hätte  sie  also  nichts  Ablehnendes;  fer- 
er  aber  müsste  das  i  des  ri- Vokals  im  Griechischen  unregel- 
ilssigerweise  gunirt  sein;  auch  dies  hat  seine  Analogieen; 
chon  im  Sskr.  selbst,  wo  z.  B.  von  pri  fälienj  puru  (noXv) 
ommt,  dessen  u  in  dem  Derivatam  paura,  wie  ein  ur- 
prongUches,  gnnirt  wird;  endlich  müssten  mr  fiir  griech.  x  im 
le<;ensatz  zu  sskr.  g'  statt  vf  ig'  eine  daraus  gebildete  Form 
liksh,  vraksh  dem  Griech.  gegenüberstellen  (für  letztrc 
^I.  man  jedoch  angs.vrixl  für  das  ahd.zu  wich-jan  gehörige 
rehs-af);  aber  ich  finde  diese HHufung  derUnregebnässigkei- 
mzu  gross,  als  dass  ich  diese Etjmologie  anzunehmen  wagen 
üimte.  Eine  Entscheidung  gebe  ich  nicht,  doch  neige  ich  am 
leisten  zu  meiner  zuerst  ausgesprochenen  Ansicht,  /ax  mit 
tt,  sskr.  va^,  zu  identificiren  und  vollständig  von  dem  deut* 
eben  wlch-jan  zu  trennen.  Also  /etKo,  eexo.  Davon:  elxado 
att)=  ebtm;  {htißUTtrog)  htuucros,  Vj  *iv,  nachgebend  {unter^ 
'Offen,  untertterfbarf) ;  vnet^g,  i},  das  Nachgeben^ «—  /eud};  je 
ach  den  verschiedenen  Etymologieen,  welche  man  wählt,  wird 
ine  andre  Grundbedeutung  erscheinen;  nach  unsrer  Ansicht 
$t  reix^,  üxti  (alter  Instrumentalis),  nach  eignetn  Willen,  Laune/ 
»d  insofern  planiosjjt.B.wr,  vergleicht  man  das  deutsche  wtch- 
an,  so  wird  man  am  besten  uun,  den  Begriff  gegenüber  zu 
teilen,  welcher  in  dem-  schon  erwähnten  ahd.  wehs-al  sich 
ntwickelt  hat,  oder  in  dem,  nach  dieser  Analogie  alsdann  viel- 
ncht  ebenfalls  zu/ox  zu  ziehenden,  lat  vic  in  vicis:  invi- 
em;  (vicis  kann  jedoch  eher  noch  zu  sskr.  vi^:  jmc  mit  der 
{edentong  (em)treieH  gehören,  so  dass  es  in  Beziehung  auf 
eine  Bedeutung  von  Wechsel  verschieden  ist^  indem  es  nicht 
nsdrfickt,  dass  zwei  oder  mehrere  Gegenstände  alternativ  ihre 
teilen  einnehmen,  sondern  einer  an  die  Stelle  des  andern 
itt.)  pxrii  bedeutet  dann  ein  Wechsel^  wo  stets  einer  mit  dem 
ndem  den  Platz  tauscht,  und  insofern  planlos.  —  Davon:  et- 
^'Os,  a,  ov,  ardnungslos  u.  s.w.»  dxaioOvvn^  dxaumiqj  r^j  Un^ 
ifonnenheit,  

Wenn/e£x«3  in  seiner  primären  Bedeutung  die  Entfernung 
on  einem  Orte  ausdrückt,  so  ist  es  vielleicht  erlaubt  mit  Poil 
>•  a.  0.)  hieher  zu  ziehn:  Ixa^  (att  &ag)  für /exo^,  wie  das  Ae- 
^fhitehe  (kxdq^  ^o^  zeigt,  fem;  aus  dem  erwähnten  AefycA. 
^<^  nnd  ßetxaö^cay,  ein  wenig  vorsehreilend ^  sammt  ß$ua^Xd 
l&con.),  trag  (weichend,  nachgebend),  wenn  letztre  beide  eben- 
dls  hieher  zu  liehn  sind,  dürfen  wir  wohl  schUessen,  dass 
^fe»^  das  e  eine  vielleicht  dialektische  (vgl.  dndSefyq  für 
^oiet^  \tni  ähnliche)  Zusammenziehung  von  /eixot^  ist  Die- 
c^  dürfte  man  unbedenklich  mit  sskr.  vik'  trennen,  entfernen 
^"^ammenstellen;  das  i  wäre  in  u  gunirt,  und  k'  durch  x  ver- 
reten.  ])er  Form  nach  ist  htd^  wom  ein  alter  Genitiv,  dessen 
'  ^erkorzt  ist,  wie  dies  gewöhnlich  in  den  adverbieO  gebrauch« 


3SiO  Fix. 

ten,  und  dadurch  nnkennllich  gewordenen  Casnszeiclioi  ge- 
schieht; kxa  in  kTidßepyog;  bio^m  in  kxanfßokoq  scheint  i&r  htaTct^ 
mit  Erhaltung  der  Endung  to^  =  lat  tns,  sskr.  tas  zn  stehn: 
mus  der  Feme»  Davon:  äu&tVy  von  fem\  &uxvo^^  6,  femhm 
s€JUU%enäj  Beiwort  des  Apollo,  wird  eben&lls  hieher  g^ogeiL 


y/^pM.  Im  Sskr.  entspricht  vig  hntzuechreiien^  insbesondre 
eintretm  (vgl.  PoUy  E.  F.  I,  268,  wo  man  ssu  dem  angeführten 
sskr.  Ti^,  Mensch  (gehender),  das  ahd.  wih-t  {Wicht)  füge 
(bei  Graf,  Ahd.  Sprsch.  I,  736)).  Griechisch  entspricht  ßut  in 
tx  kommen  (jekUreten)  j  dessen  anlautendes  /  aus  dem  homeri* 

y?  sehen  atxTo^^  oy,  für  ä/ixro^,  ov^  unzugänglich  folgt. 

•  Also  txw  (ftxo)  mit,  bei  Homer,  gewöhnlich  langem,  Ij  in- 
dem die  Dehnung  das  indische  Guna  der  Isten  Conj.CL  ersetzt 
(also  ßTwa  =  sskr.  vi^-kmi);  bei  Pindar  ist  i  kurz  (also  /utQ, 
txQ  =  sski*.  vig-ami  nach  der  6ten  Conj.  CL);  davon:  mmw» 
mit  kurzem  Tund  U-vio^uu  (nach  der  9ten  Conj.  CL  aber  nicht 
ganz  regelrecht),  einfreien.  kommen  u.s.w.;  davon:  t^K»  if  da* 
Ankommen^  Kommen.  —  Gehört  hieher  ixpia^  ra,  die  Baiken, 
welche  das  Verdeck  tragen  (das,  worauf  man  gehi\  das  anlantenda 
f  wäre  spurlos  verloren)?  itpiüVf  to,  ein  Balken i  UpHtap^n^ 
Dim.»  txpioit),  gerOstarlig  von  Hol%  errichten.  — » 

Indem  das  Präf.  &  vor  vic  tritt,  also  griech.  ä  (97)  +  pn^ 
entstand  nach  Polt  (E.  F.  I,  268,  II,  153)  durch  Zusanunenzie- 
hung  und  ^unorganisch  hinzutretenden  Spir.  asp.,  wie  in  i^pet^ 
(S.  171),  ^xfi),  ankommen'^  xal^rptovT&qy  nach  Schicklichkeit  (sn* 
kommend).  Die  ii^  den  Compositis,  wie  xa^ifxo,  Troo^fx»,  her- 
vortretende Bedeutung  zukommen,  macht  die  gewönnliche  Ver^ 
bindung  von  ix^avoq^  if,  ov^  nukommend,  gebührend,  iau^füeh 
mit  Ix,  /MU.S.W.,  so  ziemlich  gewiss.  Davon:  Ucafforriq^  ii 
Tauglichkeit  u.  s.  w. ;  Ixavom ,  tauglich  machen. 

Insbesondre  wird  hieraus  gebildet  im  Sskr.  v£$a  eigendich 
nur:  das,  wo  hinein  man  tritt,  aber  specialisirt  für  die  Bezeich- 

^  nung:  Haus\  ihm  entspricht  griechisch  foixog^  oIxoc(Po4/a. 
a.0.^  und  Dawes,  Mise,  crit  ed.  Kidd.  p.  281),  o,  Haue;  dtxoi 
(alter  Locativ  =  sskr.  V £96);  davon:  öbtd^i^  o&o&ey,  ohaivSe, 
oinadiy  ohtoöt'f  obioifHoVy  olx/^u>v,  to',  Dim.;  olxtoy,  to',  eig.  Dim., 
aber  =  olxo^;  olxUntogj  o;  otxuno;,  17,  Dim.,  Kdfyi  oixiot^  17,  Haus 
U.S.W.;  fAxelog,  a,  ov,;  ohaoq;  otxtxd^  if,  oi^  (zw.) ;  olxcaxo^  1^,  ov; 
otxetoMig  (sehr  zw.)^  oixtJio^  <»,  oy,  hdusUch  u.s.  w.;  olxayov  = 
cixslov  (Hesgch.);  ohtetoniq^  i^,  HausgenoesenheitJL8.w.;  ouectoo, 
zum  otTteioq  machen  •,  olxeiopa,  to,  Verwandtschaft  u.s.w.;  olxdo- 
tfK,  ^,  ifa«  sum  Verwandten  Machenu.  s.w. ;  olxeuorixJ^  if,  oy,  «i«- 
«^rfiem^;  —  clxio,  hausen  u.s.w.;  olx^^,  olxiifn/^,  olxiTteo^  o; 
oZxrvK,  17,  Haussdave u.  9.  w. ;  olxcTeia ,  obtetla^  ^,  Hausgesinde ; 
otxerueog,  if,  dv,  Sfim  Gesinde  gehMg^  oUtereii»  ss  ocMi«>;  ocxerevo- 
uo»,  oijävng  sein;  o&ei^fia,  tJ,  IFoAn«fV«  U.S.W.;  oliOffiaTtov,  «rd, 
Dim. ;  olxi^fcaTtxd^,  if ,  dv,  stir  Wohnung  gehMg;  o&otctk,  17,  Jm 
Wohnen;  obtiiaiiu)^^  oVf  bewohnbar;  olxirnfp,  olxifrop,  otxsrn^  d, 
Bewohner ß  olxirrixd^  if,  di^,  e«pi«  H^oAniOTjf  sm  haben  gewohnt;  ocxi^ 
«nfpio^,  a,  ovj  dem  Bewohner  gehärig;  otxirr^pioy,  rd,  HV^sotA  ; 


FAX.  551 

•txiTKOpfa,  n ,  Bmumik  fzw.) ;  chnrviq^  ^f^9  bewohnt}  oUaiq^  o, 
Bmi9gemm9e'vu^w,*y  chuio^  ein  Haus  bauen  xi.s.w.;  o&itf^,  ^; 
oiiaöuo^:,  6,  Erbammg;  ohetamip,  ohu&niq,  o,  der  Anbauende  u.». 
w.;  oueMm{fH09^,  to,  Wefhin9ii%\  oUmmxoq^  17,  oi^,  dim  Bebauer  60« 
£r#>/i9fii/lkS.w.;  aTroua^iJ^^dXi^)^  P/Unvutadi'y  dnvixeöla,  17,  ilut- 

^/^ßOLX^irajfeny  fahren.  Im  Sskr.  enlspricht  yah  (vehere). 
Pett  hUt  diese  Wzfl  f&r  entstanden  aus  ava+h&  iPoU,  £•  F. 
[f  283)^  weggehen;  da  sich  die  Bedeutangen  weder  decken, 
noch  aoch  nur  nahe  liegen,  kann  ich  dieser  Hypothese  nicht 
beitreten.  Von  den  schon  von  Pofi  (a.  a.O«)  verglichenen  For- 
men der  verwandten  Sprachen  bemerke  man  vorzlielich  goth. 
vigan-,  abd  wegan  (bewogen) ,  welches  die  eigentliche  Beden- 
timg  der  Wzf.  am  besten  erlialtea  hat  — 

ZnnSchst  lehnt  sich  daran  griech.  /dx-^oq,  ^X^o?»  'ro,  das, 
ms  man  bewegt^  tragt;  Last.  Das  Snftix  ist  roq  =  ^skr.  tas  ^n 
srd*tasii.aa.)^  das  anlautende  t  ist  durch  Einfluss  des  x  i^^ 
abergegangen  (v|^  S.  232);  anders  Poti  (£.  F.  1, 144).  Davon: 
a^nvoq,  17,  iy;  d)^pfi(;^  eq^  lästig;  a^^Ofiai,  eich  beläetigtfuh^ 
2^111. s.w.  (grade  wie  das  ahd.  weg^n  echmerzenj  drücken,  Graf, 
Ahd.  Sprscn.  I9  666);  dy^y^^Av^  179  iSchmer%,  Kummer.  —  an^pa- 
X^ifc,  e^  Männer  betaetend^  hta^iw^  betasten;  htax^ua,  ij^  Belä^ 
»iigung. 

Mitder Bedeutung  fahren:  ßox  rsi  pJyoc,  ^jyog.To.  und  oyog^ 
0,  der  Wagen  {Pott  a.  a.  O.  Ebenso  im  Sskr.  vaha,  vahj a,  v<äh a, 
Tähana,  vähika,  vähja  Wageny^  davon:  d^ico  mit  der  primS- 
reren  Bedeutung  tragen.  Im  Med.  fahren,  reiten;  (geit  sein,  Hes.") 
ir/t^^  T-rf,  aites,  was  trä^/t,  Fahrwerk  u.s.w.;  3;ip7^aTiov,  t6,  Dim«; 
^^y  Vy  das  Tragen;  ixt^'^^^9  ^9  ^f  ^^^  Fahrzeug  gehörige 
oytxloy^To  =  6x}^Mi  dtoxn<;9  hj  %weisit%ig;  ijtoxoq^ov^  auf  etwas 
fahrend}  ^oxov^^o,  Sattelgurt —  Hieher  eehOrt  dyäva  (fftr /ay.), 
Wa^en  (Hes.j  vgl  Pott,  E.  F.  H,  515);  ferner  vielleicht  äyoßoq 
{Bes.^,  Lastträger;  y  =  sskr.  h,  wie  in  I/o  (S.  151)  und  sonst 
Gehört  femer  zu  dem  Begriff /ra^^  mit  der  Bedeutung  wä-* 
l«i^  wie  er  in  dem  ahd.  w4ga  {Waage,  Graffy  Ahd.  Sprsch.  I, 
6&})  hervortritt,  axAvt^^  17^  ein  Getreidemaass,  oder  ist  ^es  viel- 
leicht ein  fremdes  Wort?  — 

Indem  der  Betriff  fahren  (für  tragen')  sich  zu  fuhren,  leiten 
fCestaket,  bilden  sich  aus  vah  WOrter  zur  Bezeichnung  von 
^yssserleitungen,  im  Sskr.  v&hasa  Aquaeduet,  vahatl,  v&hint 
fims;  so  denn  auch  griech.  pox  in  ox^tSq^  6,  Kanat  u.8.w.;  <$- 
yjr^cvy-to^  Dim.;  o^erevo,  leiten;  o^^ef^ia^nrS,  Wasserleitung f 
^X^'^,  Vj  das  Leiten,  AUeHen;  iKOLpoxttiixnq^  17,  die  unerlaubte 
ÄUeitufig  des  Wassers. 

Zu  dem  Begriff  tragen  gehört  die  Solische  Form  von  oWo: 
i*JJ£w^  tragen^  stützen;  ox^if ,  ij.  Stütze;  ioxxoq  =  ixog);  ^xr^CteK 
=  oxxieug  Fut  {Hesgch.,  vgl  Lobeck,  Paraiip.  Gr.  Gr.  p.  33). 

Zu  der  Bedeutung  reiten:  oytii&(ysU  op^^co,  Poi/a.a.0.),  be- 
*P^en;  ix'^wa^  rd,  Befruchtung;  o^f^rd^,  j},  dy,  besprungenj 
°X«^?,  Bespringer'j  dwrrwed^^  if,  dv,  zum  Bespringen  tauglich; 
^f^yTo,  Zuchtthieri  oxdotj  i}  das  Besfningen. 


3S3  FAX. 

Indem  ya  fai  ot?  nbcrgeht  (S.  17  «.sonst  i^eUach%  entepriclit 
avx.  Daher,  aix-nv,  ivo(;\PoU  a.a.O.)»  o,  (des  zum  Tragen  pau- 
sende Körperdieü;  vgl.  das  gleichbedeutende  sskr.yaha;,ä^c/#if^ 
ter,  Genick  u.s.w.(i*o«,  E.F. 1, 283.  H,  507);  aixiviovy  xi,  Dim.; 
avxivu>q,  a,  ovj  zum  Nacken  gehörig  ^^  avx^viiai^  den  Hais  a6«rA#i«t- 
äen»  avx^vumipj  S^  Strick  %um  Erhängen  y  wpavxetfi(a,  den  Kopf 
hoch  tragen,  eich  brüsten  ILS.W.  --* 

Mit  äbUscihem  ^xf^  %  '"^d  nngefindertem  va  erscheint  bei 
rr^Rvch,  äxyoQ  (für  /ax;^off)  mit  derselben  Bed.;  denn  für  cJ^ios 
ist  dfio^  zu  lesen.  Dazu  gehört  wohl  dxxf^Xlßap  laconisch  für 
aepo^^aro^.  Sanfte^  was  man  auf  der  Achsely  dxxaki  (alter  Loca 
tiv  für  /ax;caXot  von  ßaxxako)  trägt  (^p  von  ipip(Oj  Vgl.  jedoch 
das  oben  (S.  351)  erwähnte  ayoßo^;). 

Dem  in  ßaxxaXi^ßap  erkannten  Thema  ßaxxa^  entspriclit 
mit  Uebergäng  des  /  in  fi  (wie  S.  4  und  sehr  oft)  und  au»  einer 
Wzf.,  welche  statt  x  ^^^X9  entsprechend  dem  sskr.vaksh(vgl 
weiterhin  S.  354)  liir  vah,  schliesst,  hervorgehend  iiaöx^'^  in 
ixggyaXi?,  ij,  Achsel  u.s.w.;  aus  derselben  Wzf.  ist  ahd.  uohs« 
ä,na(fur  vohs-ana)  Achsel,  gebQdet,  woraus  durch  Verlust  des 
u:  ahs-ala  {Graff^  Ahd.  Sprsch.  1, 140. 139).  Dieser  Verlust 
erklärt  uns  auch  das  entsprechende  lat  ax-illa  fttr  uaxilla, 
wo  also  auch  die  Form-uax  =  einem  sskr.  vaksh,  zu  Grunde 
liegt  (vgL  auch  lat vecto  =  vaksh;  anders  Pott,  E.F.  I,  223). 
Von  iiaCx-oLKri  kommt:  ftcor^^aXt^,  i},  eine  Höhlttng  anP/lanzen^ 
Bäumen;  liaarx^XiOc; ,  ov;  iiaöxaKivoqy  i?,  ov  (von  pocr^aXi?  in  der 
Bed.  Schoss,  wo  der  Zweig  gleiclisam  als  Schulter,  Arm  eines 
Baums  g'efasst  ist),  von  Pahnweigen  geflochten ;  yiaöxfOuitD,  ou 
den  Achseln  aufhängepi^  veralümmeln;  iiaarxakuriiaTttf  tc,  die  zer- 
stückelten Glieder  eines  Ermordeten;  ft«<Jx«>^<mp,  o,  SchuUerrie^ 
Uten;  ftacrxaW«,  iicurxakuda, '^^  eins  Art  Säulenverzierung;  f*ff- 
axcäuov,  TOj  ein  aus  Pahnzweigen  gt^chiensr  Korb  (Hesyeh) ;  a^- 
€pijiouTxaKogj  ovj  beide  Achseln  umgebend*  — 

Gleichbedeutend  mit  uafrxäkv  ist  fjLäXiu  n ;  ebenso  steht  ne- 
ben lat  axilla:  ala,  wohl  für  axla  statt  axala  {Achsel);  m 
Lat  hat  der  Verlust  des  x  vor  1  seine  Analo^een  (z.  B.  tex- 
ere:  tÄla);  im  Griechischen  kenne  ich  keine;  auf  icden  Fall 
wird  man,  wenn  fiaXi?  wie  lat  ala  entstanden  ist,  welches  docli 
das  Walirscheinlichste  ist,  statt  ^aöx-U  eine  Form  uo^Xij  mit  ? 
=  ksh  zu  Grunde  legen  müssen.  Die  ^sse  Aehnlichkeit  der 
Aussprache  von  ^  und  ö  macht  alsdann  einen  solchen,  durch  As- 
similation herbeigeflihrten,  Verhist  sehr  leicht  denkbar.  Sonst 
konnte  man  ^akn  auch  an  vah  schliessen  und  annehmen,  dass 
nur  das  so  häufig  verlorne  (S.  79,  80)  h  eingebfisst  sei 

Indem  der  Begriff /r«r^«fi  zur  Bezeichnung  tragender,  h^en^ 
der  Maschinen  verwandt  wird,  gehOrt  hieher:  /ox^eiJ«,  ox^ivg, 
S  (vectis),  Hebel  (Pott,  E.  F.  1, 223);  davon  o^Xerfo,  6xXi&,  o^W- 
^Q,  mit  dem  Hebel  wegschafen.  ^,     ^   ^ 

Indem  a  fttr /  eintritt,  entsteht  po^  m  tur/Xos.  6  (Pott  a.  a.  0.), 
Hebel,  Querbalken  zum  Verriegeln  der  Thur,  Riegel  u.s.w.  Da- 
von: fioxWov,  To;  fioxWff,  n\  fiO^Wow^,  *,  Dnn.;  fiox%<«o$,  if,  ov, 
ztmi  Hebel  gehörige  m^ß  pcxXsvQ,  mit  dem  Hebet  m  Bewegung 


FAX.  335 

Mastern  f  fiox^da^  terriegeln}  fiox^et^^»  ^9  der  müdem  Heiel  JVe- 
tretende;  fio;(Xrt)(n^,  pox^«»  n^  das  Fortbewegen,  r- 

Hieher  gehört  nun  woU  auch  oxbvq  für  ßoxevg^  6,  welches 
insbesondre  Riegel^  eigentlich  wohl  auch  nur  Balken,  Hebel  be- 
deutet. Doch  kann  man  hier,  wie  bei  mancher  andern  hieher 
gezogenen  Bildung,  zweifelhaft  sein,  ob  sie  zu  /ax =sskr.  vah, 
oder  dem  daraus  gebildeten  crax  (^x)»  ^skr.  sah  (S.357)  gehöre. 

Sollte  zu  einer  Form,  welche  im  Sskr.  vaksh  lauten  wnrde, 
wie  wir  sie  schon  in  ^axäkri  anerkennen  mussten,  gehören: 
Tcr«-Xoff,  «cx-Xo^,  aber  auch  tax-Xogi  trykog^  6,  die  Bänder  und 
Oesen  an  den  Schuheohlenj  welche  sie  feelhiellenf  von  stände  tur 
fOGi€  z=  vaksh  {yA.dßvxyLiv  S.265);  das  liahrx  müsste  für  eine 
im  Munde  des  Volkes  geschwächte  Aussprache  des  v  gelten. 

Indem  in  vah:/ax  ß  wieder  durch  fi  vertreten  wird  und 
das  OK,  durch  Vriddhi  gedehnt,  n  wird,  entsteht  mx-<^jn^  r^  (ei* 
gentlich,  so  wie  fox^ixg^  f^^X^'ff»  Bebef,  dann)  jedes  Hmfemütel^ 
Werkzeug  U.S. w.  (anders  Pott,  E.F.  II, 571.  Oraf,  Ahd.  Sprsch. 
n,  639).  Einfachere  ffleichbedeutende  Formen  sind  fi^x^^^  ft$- 
ya^  (für  ivrjX'O^poiv)^  vgL  S.  176  u.  aa.),  to.  —  Davon:  \i7ix<»^ao' 
lioL,  ii7ixctveo^i4u,  ^irixotvBvay  geschickt  verfertigen  n.s.w.  (VgL  dieBe- 
deutt.  von  moliri  von  moles  fiir  vohles  Last,  was  man  trägt)i 
Itrrx^vniiMy  TÖ  =  fii7x<*W ;  \I^^X^vn^^i  V9  Anwendung  einer  fi^x^Wi 
\i^nxayrrtrig^  f(i?X^^^'^^9  ^9  der  List  U.S.W.  Gebrauchende  \  i^vx^^* 
nxog^  17,  dvf  anschlägig:  ^rixof'Vmoq^  17,  ov,  erfinderisch \  \iTiX0Lv6ugy 
araa,  ev,  kunstreich,  a^riyavriqy  ig;  d^TJxo^vo^^  ov,  rathlos\  d^iTii* 
Xot-viot^y  n^  Bathlosigkeiti  oL^nx^'^^^f  rathlos  sein. 

Femer  kann  man  hieherziehn:  f^ox  in  ^ox^^oq^  S^  wenn 
dessen  Grundbedeutung  Druck  ist  und  sich  daraus  die  Bedeu- 
timg schwere  Arbeit,  Kummer  U.S.W.  entwickelt  hat,  wie  bei  ßd» 
jßtoq  (S.351);  das  ä  stände  auch  hier  für  t  (vgl  a.aO.)*  Doch 
wird  diese  Zusammenstellung  zweifelhaft,  wenn  man  sich  des 
ahd.  mdjan  (fiir  möh-jan  mü/ten,  Graf,  Ahd.  Sprsch.  n,  602), 
mag-an  {kwmeti)^  lett.  mäkt  (plagen^  erinnert  Was  jedoch 
das  ahd.  mag-an  betriffi,  so  bemerke  ich  beiläufig,  dass  es  mir  - 
ebenfalls  nur  eine  Nebenform  von  sskr.  vah  mit  m  für  v  zu  sein 
scheint  (vgLz.B.  altn.  megin  schwer,  bei  Crm/ a.a.O. 620).  Der 
Begriff  kinnen  ist  hier  aus  dem  des  Tragmis  (vgl.  den  Gebrauch 
von  tX^am  im  Griech.)  hervorgegangen,  und  aus  dem  des  Kön- 
nens  entwickelte  sich  der  des  Machens,  Aehnliches  kann  man 
auch  von  lett  mäkt  vermuthen  und  durch  dessen  Vermittelung 
vielleicht  auch  von  mAjan^»  ahd.  mir  wigit  es  schmerzt,  kümmert 
mich  [Graf  a.  a.0. 1,  656);  doch  wage  ich  keine  Entscheidung. 
Nichts  desto  weniger  möge  \L6x^og  sammt  seinen  Derivaten 
Uer  seine SteUe  finden.  Davon:  fu>x^»?/>o$,a,oV^  ftox^»feK,eWa, 
ev,  mühseehg ;  ^J^l4<»>f  J*ox^«o>  eich  abmühn ;  ^o^ti^^  to.  Müh- 
*£f/;  (*o;^pia,  1},  Mühsali  fiox^toifto^^  o,  =s  uo^og  (jw.)  —  ct^id- 
X^>lTOff,  0V9  ohne  Mühei  ccftox^fi^  d^-^i  (Adv.). 

Wohin  \i6x-^og  gehört,  muss  man  auch  das  gleichbedeu- 
tende fio/o^,  6j  ziehn;   h  ist  durch  griech.  7  vertreten  (vgl. 

23 


5^  fax: 

iyd  S. IBl).  Davon:  \ioytf6q^  et, 6v,  mähudigl  jwjyio  (fioyuro  la 
kon.  also  Denominativ,  nach  Bopp,  Gr.  s.  r.  583, 1  gebildet);  po- 
7e/w  {He8,)^  aiehahmükn  n*s.w.;  fto'yi^  (fibr  fto/ot^),  mä  Mühe\ 
dliayrtroq^  ov,  unermüdkch;  otfiofirrt;  ßpa;ifüfioyif5,  4,  Ärtcrse  ZeiV 
leidend.  —  Sciiwerlich  darf  man  tfftvyepo^,  a,  ov,  von  fco^^?, 
mit  welchem  es  in  der  Bed.  identisdi  ist,  trennen;  das  «■  für  o 
ist  äolisch.  Ob  aber  nicht  das  anlautende  6  den  PronominaLst 
öa  (=  a,  rM)  enthfilt?  (vgLcmXeicoo;  nach  Po//  ist  6  dasPräfl  tg 
E.F.n,197). 

Das  mit  fso/K  gleichbedeutende  ^6%^^  ist  nach  Poii  (£.  F. 
n,  273, 615)  flir  luyy-'hg  zu  nehmen,  eher  poh-XK  mit  Verlust  des  h. 

Von  dieser  Wurzel:  sskr.vah  erhalten  femer  Thiere  ihren 
Namen,  welche  insbesondre  zum  Lasttragen  benutzt  werden; 
so  z.B.  imSskr.  vähja  Lastthier,  vhYk^Pferdj  vahati,  vahata, 
vahatu  Ochse.  Eben  hieher,  aber  zu  der  Form  vaksh,  gehört 
Bskr.  vakshas  Ochse;  hierzu  gehört  lat  vacca  (Poti^  E.  F.  I, 
^3),  sammt  juvencus,  juvenca,  welches  ich  nicht  för  ju- 
venica  nehmen  möchte,  1)  weil  die  Bedeutung  junger  Stier, 
junge  Euh  zu  sehr  vorwiegt,  und  2)  weil  umbrisch  i-veca  ent> 
spricht  (C.F.  Orotefend,  Rudim.Ling.Umbr.  111,18),  wo  das  zu 
j^venis  nothwendige  n  nicht  erscheint  DieEinschiebnng  des 
n  ist  aber  im  Latein,  bekanntlich  sehr  häufig  (z.B.  sskr.  asi  lat 
ensi);  der  Verlust  desselben  sehr  selten.  Mit  vacca  stellt  P«tf 
(a. a. O.)  griech.  itrfgyo-e^  6,  ij,  junges  Rind,  junge  Kuh,  zusam- 
men. Da  hier  aber  der  Betriff  jfin^  durchgehends  vorwaltet,  so 
denke  ich  eher  an  das  sskr.  vaskaja  ein  KM  twn  einem  Jahr; 
li4}öxo  wurde  der  einfacheren  Form  vaska  entsprechen,  welche 
im  Sskr.  jedoch  eine  andre  Bedeutung  hat  In  diesem  Fall  ge- 
hört (toöxp  zu  der  y/^ßag^  zu  vitulus  (S.303).  Wenn  in  vacca 
der  xiegnS  junge  Kuh  einst  vorherrschte,  so  würde  es  ebenfails 
dazu  gehören.  Die  Form  betreffend,  steht  im  Griech.  f^  für/ 
and  cr;^  für  sk  oder  dessen  Umsetzung  ksh  =  x. —  Davon :  uo- 
öxJioVfiioa^äfMOVfTÖfliim.^  (loorj^eioqjov;  ^i6iyxiO<;9  0Ljav;  yLOÖ^^iog^ 
a,  ov,  rom  Kalbe;  ^locryiq^  V9  junge  Kuh;  ^loarxictg,  o,  einem  Kalhe 
ähnlich  u.s.w.;  yLoaxl^l  yMcr^ri^'n^  Kalbfell;  (iotf^^So,  muihmälig 
*  sein,  wie  ein  Kälbchen ß  fioöxfi^ov,  nach  KälberarL  lUHTjc^vatog^Oyory 
munter  wie  ein  Kalb.        

Von  vah  kommt  femer  sskr.  vahu  (der  Tragende,  Hebende^ 
der  Arm.  Wir  sahn  schon  bei  einigen  Beispielen  sskr.  v  durch 
9r  vertreten,  z.  B.  na^elv  (S.  254^,  lat  p e ctus  (S. 93*)  u.  aa.  Da- 
her brauchen  wir  uns  nicht  abhalten  zu  lassen,  auch  hier  die- 
sen, vielleicht  durch  Einwirkung  des  h:  x?  oder  durch  die  an  b 
streifende  Aussprache  des  v  (weswegen  auch  so  oft  b  statt  v 
geschrieben  wird)  herbeigeführten,  Uebergang  anzunehmen  und 
'  w^X"«^  ^^^  v&hu  zu  identificiren  (vgl.  Pott,  E.  F.  1, 109,  welcher 
aber  b&hu  schreibt).  Von  pvfjyys^  &,  Arm,  kommt:  ^n^xt^xioff, 
a,  ov;  wifxwog,  a, ov  (wi}xtx>?)j  armslang;  ^nnfi^vaksg^  x6,  am  Saum 
mit  Purpur  besetzt  (von  aXg^  Meerpurpur) ;  7n?xw©,  «ruf  den  Arm 
geben;  dinrp(alHii^  ^9  der  Raum  zwischen  zwei  Rudern;  'Kapaari" 
r^oPf  r6,  der  kleine  Knochen  am  Ellenbogen. 


FAX.  SoS 

Die  BedeotoDg  Ton  otyo^iMX  §ehn,  insbesondre  wB§§dki, 
für  foLxp^uu  (wie  Ao^g  fiir  aßo^icg  zeigt)  fordert  aar  Frage  anf, 
ob  auch  diese  Form  hieher  gehören  möge.  Pott  (E.F.  f,  283) 
vermathet,  dass  sie  aas  vi+vak  bestehe.  Wollen  wir  diese 
Andeutung  veHblgen,  so  können  wir  annehmen,  dass  das,  die 
Warzel  anlaatende,  v  zwischen  den  beiden  Vokalen,  wie  oft 
(TgL  kanksh  &  17,  wm  S.  268,  weiterhin  ix^  u. aa.),  aosgefat 
len  und  dann,  wie  in  prak'kh',  ans  pra+ik'kh',  der  Schlnss- 
Vokal  desPrSifixes  denAnfangsvokal  derWzf«  yerdrSngt  habe; 
sanz  analog  ist  sskr.  nid  aas  ni-fvad  (vgL^yetdog)  entstanden. 
Diese  Formation  musste  aber  in  diesem  FaU  schon  sehr  ah  sein. 
Denn  schwerlich  dürfen  wir,  wenn  wir  p^x  als  zn  Grande  lie^ 
gend  nehmen,  zendisch  ylshi  Weg  (ßarnouf^  Observ.  s.  Alph. 
im  Coram.  s.  L  Y.  I,  clxxi)  von  dx  trennen  (vgl.  oluoq  weiterhin!. 
Ob  man  anch  das  vonJ^tiniofi/yerglichene  goth.yig  daza  ziehn 
mass,  ist  sehr  zweifelhaft,  weil  im  Goth.  sehr  oft  sskr.  a  in  i 
geschwächt  ist,  also  yig  zu  sskr.yah  gehören  kann.  Dasselbe 
ist  der  Fall  mit  lat  via  mr  veha,  wie  die  alte  Form  yeha  be- 
weist—  Andrerseits  wäre  es  jedoch  nicht  anmöglich,  dass  olx 
gar  keine  Composition  ist;  denn  va  geht  im  Sskr.  iiberaas  häa- 
Dg  in  u  über  (ygL  z.B.  sskr.  akshan  =  yakshasl  and  für  die- 
ses erscheint  im  Griech.  oft  oi  (vg;L  z.  B.  otdoo  S.  11).  Diese  Er- 
klärong  worde  in  ciöo^uu  (S.  3a6)  eine  Unterstützung  finden, 
oder  man  musste  aach  hier- eine  Zasammenziehang  yoii  yi-f 
vadh  in  yidh  zu  Grande  legen  (ygl.  jedoch  auch  ctoi^if  beioet^o). 
Eine  dritte  Hypothese  wäre,  wenn  wir,  auf  zendisch  ylshi  ge*. 
stützt,  ^dezu  ylh  als  eine  Nebenform  yon  yah  annehmen  (ygl. 
Tap,  vip  S.340).  Schwierig  wird  sie  aber  durch  das  ausäoifioc 
(iur  dßoix^g)  gefolgerte  /.  Eine  Entscheidung  wage  ich  nicht, 
doch  neige  ich  mich  zu  der  Annahme,  dass  ßo^x  Guna  yon  ßtx 
nnd  dieses  yi-f  yah  sei  (ygh  oiii'iov). —  Nebenformen  yonßolxo' 
^ß  cixo^uu  sind  olxvif^f  oljt^fuu. 

Dayon: /otfio^  fur^o»;tf<^  ('oit  yerlomem  x^=^^9  wie  oft, 
z.  B.  S.  74,  ^9),  j2^iS£9  o,  Weg  u.s.w.  (anders  Oieee,  lieber  den 
SoL  Dial.  248);  otfii^,  i  (iür  ßoixi^v),  Gang^  insbesondre  Weim  dee 
Gesänge,  Erzählung ;  ^äpoi^g ,  ov^  neben  dem  Wege ;  Ttapo^iioy  i ; 
^apoi^uoVf  rOf  S^mehworti  napot^uauSg^  ?7,  iv^  natpo^MMÜTiq^  c^> 
ipriekwärtlichi  naponutt^u^y  sunt  SpriduDort  tnaehen^  ^rafKiifiM, 
rw»  Weg  ahgekn.  —  nfooLyMv,  (ppo^uov,  to,  Vorspiel  u.s.w.  — 
olua  (t&r  ßOlx-iiOL)^  heftiger  Andrang  (ygL  yeh-emens,  inyehi); 
Pott  (E.F.  1, 122. 11,287)  stellt  es  mit  littwedu  zusammen,  was, 
wie  sich  gleich  zeigen  wird,  yon  meiner  Deutung  nicht  sehr  ab- 
weicht. —  Dayon:  olftaa),  drauflos  fahren  ^  oifdjpa  =  o^ia,  — 

Wir  haben  alxi  ßoix  aus  ß$x9  nach  der  ersten  Hypothese 
fiir  eine  Zusammenziehung  yon  yi+yah  genommen.  Sollte 
diese  Zusammensetzung  noch  unzusammengezogen  erhalten 
sein?  Die  Vergleichung  yon  ota^,  äxoq^  6,  mit  dem  gleich- 
bedeutenden olTf'ioVj  rd,  Gr^  des  Steuere^  Steuerruder^  macht 
es  mu*  sehr  wahrscheinUch ;  in  ol-n-^  ist  das  h,  wie  sehr  oft, 
ganz  yerloren,  es  steht  ftir  yi-y&h-ja,  welche  Form  auch 
im  Sskr.  yorkommt,  aber  sich  an  eine  andre  Begriffsentwiok« 

23* 


5S6  FAX. 

lang  von  vah  lehnt;  oläx  dagegen  steht  für  vi«  v&h-a,  miisste 
also  eigentlich  ola^o  f&rßtßäxo  lauten;  allein  der,  das  Thema 
schliessende,  Vokal  ging,  wie  sehr  oft  (vgl.  S.  176),  verloren; 
80  wnrde  der  Nom.  oiä^,  and  indem  das  eigentUche  Thema  ver- 
gessen ward,  Gen.  mitx  statt  x:  otaxo$u.s.w.  Davon:  old- 
xtoVf  olifMtor  (=  oln'vov).  Davon:  olaHttdov;  oiaMi^Wy  steuern \ 
oldxur^,  TO,^  das  Steuern ;  olaHumi^  o,  der  Steurer, 

•  -  - 

Der  Laut  h  ist,  wie  schon  bemerkt.  Im  Sskr.  sehr  h&afig 
aas  dh  hervorgegangen  (vgl  S.  73).  So  haben  wir  denn  au<A 
das  Recht,  neben  vah  eine  gleichbedeatende  Form  vadh  an- 
zanehmen.  Diese  wird  denn  auch  dadurch  belegt,  dass  eine 
Menge,  nur  in  Hinsicht  dieser  Laute,  oder  für  die  Grundbedeu- 
tung unwichtiger  Suffixe  und  Präfixe,  abweichender  Themen 
gleiche  Bedeutung  haben;  so  z.  B.  sskr.  vftha:  vi-vadha, 
Pferd^  vaha:  vi-vadha.  Weg,  vah-ana,  vah-ala,  vftdh-u, 
^oo/u.6.w.;  sodann  auch  im  Slav.  ved-«  und  vez-«r  führen, 
von  denen  jenes = sskr.  vadh,  dieses = sskr.  vah,  indem  sskr. 
h,  wie  im  Zend,  durch  z  repräsentirt  wird.  Aus  dem  Lat  ge- 
hört vielleicht  väd-ere  (vgl.  vehere  fSr  vehere  se,  ivieschon 
im  Sskr.  vah  gebraucht  wird)  hieher.  Aus  dem  Griecb.  wahr- 
scheinlich woM  otcui^  ich  werde  tragen^  für  old-o'»,  so  dass  die 
Vorm  o\^  zu  Grunde  liegt;  über  o*  vgl.  das  bei  €1%  (S.  355)  Be- 
merkte (vgl.  auch  f»o//,  E.  F.  1, 192, 156).  i 

Schon  das  Simplex  vah  hat,  wie  auch  in  der  CompositioD  { 
mit  ut,  im  Sskr.  die  Bedeutung;  heurathen  (woU  mit  derselbea 
Begriffsentwickelung,  wie  die  Bedeutung  von  6xev&  and  ähnli- 
ches entstand);  daher  denn  vivihä,  Hochzeit,  vivähja,  Schme- 
gersohn,  und  vahjft,  Frau;  nun  haben  wir  aber  so  eben  als  j 
Neben-  und  wohl  ursprQnglichere  Form  von  vah:  vadh  er- 
kannt^ und  üdh'a  (nacn  euphemistischen  Regeln  und  durch  Zu- 
sammenziehung von  va  in  u)  fär  vadh-fta^  heisst  sowohl  ^e- 
fuhrtj  al%  yvie  geheurathet;  ferner  Adh'A^  sowievadh-a,  eme 
Frau.  Es  ist  daher  kein  Zweifel,  dass  wir  auch  die  Form  vadh 
in  der  Bedeutung  heurathen  nehmen  dürfen.  Dieser  Form  ent- 1 
spricht  ahd.  wid  in  widamo  (<Frii|jf,Ahd.Sprsch.  1,777),  Brmd- 
schaff;  griech.  /c*  in  fi^-vov^  ßvov  (mit '  mr  /,  wie  oft),  ii^vov 
(fast  fiir  ißcivovi  eovebvov  mit  der  eigenthümlichen  Auss|ftache 
des  /,  welche  Vokal  und  Consonant  verband  (vgl.  S.  336  und 
^XcoO))  'Tif,  Brautschat%  a.s.w.  (über  das  anlautende  ß  vgl.  man 
Dawesj  Mise,  crit  ed.  Kidd.  p.  254,  über  ^  =  dh  S.71ff.).  Da- 
von: Sivioq^  a,  ovy  bräuäich%  I9v&g,  n  (Hes.)^  das  Essen,  welches 
nach  Empfang  des  Brautsehatzes  gegeben  wird\  iSvow^  idvci^o^ou^ 
verloben  u.s.  w.;  i9vcrnig  (k9v.)^  <5,  der  Verlober,  Freier  \  Wywnf,  ^, 
die  vom  Bräutigam  beschenkte  Braut —  &e8voq{dßedvoq\ov;  ay-aed- 
i'o^Cmitvokalisirtem/,  wie  in  iÜfvov),ov;  di9vGyro<;,ov,  ohne  Hoch- 
%eitsgeschenke  a.s.  w.  (Anders  Pott,  E.  F.  ü,  130;. 

Indem  griech.  ^  vor  t  in  «r  übergeht,  wird  das  schon  er- 
wShnte  sskr.Pardc  üdh  a  für  vadh-fta  eigentlich  griech.  ßatr- 
Ttt,  getragen;  da  aber  ß  sehr  oft  durch  ß  vertreten  wird,  so  er- 
sohdnt  statt  dessen  ßaara  (vgL  dieselben  Wandlungen  in  (Cux- 


FAX.  357 

<rro  cSb  79)).  Ans  ^ataxa  bildet  sich  ein  Denominativ  (nach  r. 
586  hei  Bapp^  Gr.  s.)  ßaöTdiw,  iragen^  emporheöenn. s.w.  Da* 
von:  ßd<r%a/y(ia^  to,  Lastj  ßaarrayii^  ij,  die  Lasi  (Hesych,);  aßd- 
ÖToxToq^  ov^  WM  meht  getragen  werdm  kann;  (poproßaaTaKrtj^ 
0,  LaaUrager.  

So  ziemlich  gleichbedeutBfid  mit  vah  tragen,  ist  das  ssLr. 
Bah  (sustineo,  perferp).  Betrachten  wir  nun  die  Form  des 
Infinitivs  von  vah,  welche  v6dh'um  heisst,  —  indem  nämlich 
dessen  eigentliche  Form  vädh^um  statt  vah  +  tnm  werden 
masste  {Bappj  Gr.  s.  x^lOSa)»  aber  durch  Einfluss  des  v  der 
folgende  Vokal  in  den  aiesem  verwandten  Diphdiong  ö  über- 
geht (ebenso  im  Fut  I  vödhri  u.s.  w.,  Bopp,  Kurze  Gramm. 
des  Sskr.  Index)  —  nnd  beachten,  dass  auf  dieselbe  Weise  der 
Infinitiv  von  sah:  sddh'«um  (vgl,  Bopp  a  a.  O.  in  der  Regel, 
welche  der  ann.  zu  r.  ^54  der  Gramm,  crit  1.  s.  entspricht) 
Fat  södh>i  heisst  —  erinnern  uns  endlich  der  Zusammenzie- 
innig  von  ka+vftnksh  in  känksh  (S.  17)  und  vieler,  seitdem 
vorgekommener  ähnlicher  —  so  müssen  wir  schliessen,,  dass 
sah  eine  Zusammenziehung  von  sa  +  vah,  und  sddh'um, 
sddh'ri  von  sa-f  vödh'um,  sa  + vddh'ri  ist —  Zu  dieser 
Wzf.  sah  für  savah^ieheich  nun  griech.  ix,  welches  also  ei- 
gentlich iär  ix  steht,  wie  dieses  denn  auch  der  im  Futur  e^o 
und  sonst,  wo  die  zweite  Sylbe  nicht  mit  einer  Aspirata  anftngt, 
eriialtae  Spiritus  asper  beweist  (vgl.  auch  anderes  iiei  Po/tjE. 
F.  i,  283.  U,  133,  683,  Oraf^  Ahd.  Sprsch.  h  113.  Jopp,  V. Q. 
639  Anm.  3,  welcher  meiner  Bemerkung  nah  war,  Ag.  Benarg, 
Rom.  Land.  251-,  ßM^^^vVebw  d.  «ol.  Dialekt  246).  Uebrigens 
ist  es  b^-der  äusserUcheii  Gleichheit  der  Form  und  fast  völli- 
gen Identität  der  Bedeutung  sehr  natdriich,  dass  man  vielfach 
schwanken  mnss,  ob  ein  Thema  zu  ßex  (=  sskr.  vah) ,  oder  ix 
(für  öaßtx  ^^  Mir.  sah)  suziehn  sei,  und  ich  gestehe  daher 
gern  zu,  dass  ich  manches  vielleicht  zu  ix  zog,  was  zu  ßex 
f^höretk  mOehte,  und  so  '«neek^ut.  Ein  formell  sicheres 
Kennzeichen  der  Scheidung  findet  «ich  nur  in  der  Erhaltung 
des  er,  oder  f ;  letzteres  ist  aber,  wie  wir  nun  schon  vielfach 
bemeikt  haben,  in  der  bei'weitem  grössten  Mehrzahl  der  Fälle 
völlig  spnrloA  verteilen  gegangen.  —  Also  /yo^  kalten,  haben 
iL8,w*;  das  An^ment  e^  fai  etjjpv  erkl&rt  sich  auf  ähnliche  Weise, 
wie  sskr.  södh  um,  aus  der  wieder  hervorbrechenden  Erinne- 
rung an  die  Gnmdf;  ow+^ejf;.  es  steht  lur  i(ssz6a^+e+ßiX+^i 
ißtxov  allein  wird  BfAuna  ^}XJ9»>,  iwie  ip^t4/ovi  <{&c4ov;  das  I=s(r8 
wird  von  u  verschlungen^  und  dieses  verliert  wegen  ;if  den  Spir. 
asp.,'  üx^  ste^t  also  fiir  dxov^  und  ganz  regdrecht  ist  das 
Augmeqt  s^wisdien  dem  Präf.  i  (=  <ra)  und  der  Wzf, /ex  «toge- 
tretOL  Davon:  ^'X\!^a^  t6,  das  Anhatletuie,  Fesitudi^nde  u.s.W»; 
iX^^9  halten,  anhalten;  e^  17,  Haltung,  Beeehafenheit  u.B.vr.i 
tSJdiujp,  i^idioy^TOy  pim.;  biL^o^ov  {Heeyeh.},  tan  gutem  Zustande 
eoe^^  .17.  leiblichee  IVohbein;  &Top,ö,  festhaltend f  tvinrng^o^» 
woklMsihti  m^ia^  n  =  eaSe^ia;  eveaericd,  gesund  #em;  —  bctwoq^ 
i^  6v,  eme  Biüha/fenheit  luihend.  —  ix^riig,  6,  der  Habende '^  ix^^ 
0,  reich  (^Etgm.  JU-);  ix^Tkn^  ^,  Handhabe,  Pflugsterze  \  J^£TXiov, 


558  FAy. 

T((,  Behaiier;  l;t^^<9,  pflügen.  —  d^i)(&  (s.  d^hp  wegesi 
des  folgenden  ;if),  umgeben;  dj/Li^tx^^'h^  Gewand\  a^'xtxovur^^^ 
d^'nixovov,  tJ,  Dim.;  dvafi'jt^ovog^  ov,  ohne  Oberkieid;  ^ux^g^  i^ 
^auseinander  gehaiten\  Ttpogixeux^  17,  Zusammenhangs  dvexroq^  m»^ 
erträglich;  ^ovixrrjua^TOy  der  Nachtheil;  a7xrpot?;|fta,^,  das  Fes f^ 
hallen  des  Ankers;  dkXriXovxioj  aneinanderliallen;  dkXrjXovxog^  om^J 
%usammenhallend'y  evvovxiagy  ö;  tvvövX<o9n^f  ^9  einem  Verschnitt 
lenen  ahnlich]  bvvovxiov^tö,  eine  Art  La  fach  \  evvovxii&/%um  Ver^^ 
schnittenen  machen;  ^povxiq^  17,  Bömer  %aöend;  iktipovx^dg^  jf  J 
av,  die  xKrjpovxia  betretend  — 

Hieher  gehört  femer  a^i?;^!?^,  tq  (flir  d-iuxn^)^  ohne  Ein-^ 
halt,  unablässig  (vgl.  Pottj  E.  F.  II,  204). 

Ferner  gehört  entweder  hieher  oder  zu  ßtjci  ß^^^ft  <*»  <^^^ 
was  halten,  tragen  kann,  fest  o.  s.  w.»  ix^poTriSs  ^^Hall^arkeit  5 
iX'^pöw  ^  fest  machen;  Ix^^poiyM,  xrf,  der  haltbar  gemachte  Orij  eve- 
X^povy  rrf,  Pfand\  ivexvpdicD  (hexvpidiia)^  ein  Pfand  nehm^en-j  eye-| 
Xipaa^^  TO,  Pfand;  kvtxvpaaia  (-pux(r/a),  175  IvEXvpatryM^  (-pux* 
ÖyLoq),  6,  das  Auspfänden  i  hexvpourrog^  ??,  6v,  gepfändet.  — 

Indem  statt  e  mit  gewöhnliohem  Wechsel  o  eintritt,  ent-i 
spricht  dem  sskr.  sah  griech«  6x  (f&r  crox:  6x).  So  gehört  Ide^ 
her  QXna.  bx^ci  =  ix^9  ix^^'t  irid^  17 ,  die  Handhabe 'y\ 
«;tF^«>  <>,»  f^^^  Ort;  dvoxn^  Vy  das  Aufhalten^  Anhalten  U.S.  w.; 
^Xf^9  Vy  ein  gewisäes  Geschwür \  iko^pq^  ov^  sich  hervorhebend; 
xaxoxiov^TOj  Mittel  %um  Anhalten;  xaTOXi^ioqf  ovj  besessen  $  'Xpoth- 
XV9V9  Vorsprung;  avvox?fi6v^  %usammenhaltendi  arw&x^^f  a»*| 
haltend.  l 

Eüeher  zieht  man  auch  6vvox(^^^9  ^9  J^^e,  allein  das  ho- 
merische öweox^q  mit  der  Form  eox  ftr  ßox^  wie  oben  (S.  356) 
ie8  für  ßeSy  schemt  mit  Bestimmtheit  au  heweisan»  daas  dieses 
zu  ßexi  ß0X9  nicht  öexi  mx  gehört  SoUte  man  desswegen  nicht 
&X^9  mit  seinen  Derivaten  aUsanunt  zu  ß^x  stellen?  Sehr 
schwanken  kann  man  in  dieser  Beziehung  auch  wegen  ^i^io- 
A:o§,  nviox^'ky  o,  ZiigetfOhrer^  davon:  ip*o;t«®f  ^woj:«rf«,  denken; 
nviox^3  nvu)xia,  W;tV^*Si  if  das  Lenftstti  dv&iwoxn^S^  oy, 
sdiwer  zu  %ügeln. 

opö^eTi7$ ,  ö ,  »usammempohnsnd  f dar,  für  ofio^ir)  i  ftr  ix^pos 
U.S.W«  erscheint  glbd.  ix'opdq,  dxvpoTti^j  oxpf^  4*^P«tt«;  fer- 
ner o^po^aVioy,  To,  Dim,;  djfi5pö<rift  17,  das  BefesU^^i  cltofwaf««- 
Tixo^,  97,  oj;,  stir  Bf^esUgung  dienend. 

Femer :  o ;j:«y i?»  ^ ;  oxavov,  -ro,  Handhabe  am  SehM  n.  s.  w- ; 
oxoq,  o,  «Äe«^  fMw  Ao^  (Passem,  Bed.  1);  ojfij,  «,  VnterhaU  (was 
erhalt,  nährt),  Speise.  — 

An  diese  Wz£  schliesst  sich  eine  reduplicirte,  mit  Dehnung 
des  Wuipzelvokals,  wie  im  Pfect:  mca>x.  Doch  könnte  man  sie 
auehzu/o;fi/a;[f  ziehn.  woraus  sie  sich  nach  spurlosem  Ver- 
schwinden des  ß  (vgl  ovln;^  S.  335)  recht  gut  ebenfalls  hätte 
bildeft  können.  Die  Bedeutung  kann  dieses  Schwanken  kaum 
entscheiden.  Diese  RedupL  zeigt  sich  in  Sx&xn,  Vy  StöHe; 
o«®^«)©,  stüt%en,  und  mit  Abfall  des  anlautenden  o:  x^x^<Sy 
stin%en  in  dvaxoyxBVG)^  wovon  wieder  dvcac&Xn,  Vy  Hemmtmg  u.s. 
w.  (ganz  wie  dvoxv);  «aTtcxmxniOi;^  oa^,  der  sich  anhalten  u.s.  w. 


FAX.  359 

£iMA  WSL  Umsetziing  von  x  und  x  erscheint  ein  so  (also  gewis- 
sermaassen  mit  att  ItednpL)  gebildetes  Pf.  0vv6xf»i^cL  iiir  ova/- 
«^/T«  (vgl.  BuUnuum,  Gr.  Gr.  1, 338). 

Da  die  eigentliche  WzE  aax  =  sskr.  sah  ist,  so  müsste 
der  Aorist  z.  B.  regelrecht  gebildet  i-aax-ov  =  sskr.  asaham 
heissen.  Im  Sskr.  finden  wur  aber,  dass  der  mitdere  Vokal  a 
häufig  ansfiült  (vgl.  Boppj  Gr.  s.  r.  357.  365.  370.  453.  456a). 
Dieselbe  Erscheinung  trat  nun  auch  in  manchen  Bildungen  der 
griech.  Wzf.  aax  einj  es  ward  also  z.B.  aus  iOaxovi  ioxov.  Nun 
trat  dem  sich  selbst  verwirrenden  griech.  Sprachbewusstsein, 
welches  diese  Regeln  vergessen  hatte,  nach  Auflösung  dieser 
Form,  dLh.  Abtrennung  des  t  als  Augment  und  des  ov  als  Suffix, 
ex  als  gleichbedeutend  mit  Ix  entgegen.  Das  Verfahren ,  wo- 
durch sich  die,  beiden  zu  Grunde  liegende^  Form  aax  ^  diese 
so  grell  auseinander  gehenden  Formen  gespalten,  War  nicht 
mehr  zureproduciren,  und  so  ist  es  wunderbar  genug,  dass 
sich  diese,  auf  <r;t  zn  reducirenden  Formen  (e'-^-ov,  a^v^  öx^y 
axoütp  11.8.W.)  auch  nur  als  Theile  von  ^^o),  durch  die  einge- 
bome,  aber  nicht  mehr  demonstrirbare  Ueberzeugung  von  der 
Zusammengehörigkeit  derselben,  erhalten  konnten  (vgi.  iito^uu). 
Der  vorgessliche  und  weiter  bildende  Sprachsinn  löste  aber  6x 
von  ix  ^  nnd  bildete  daraus ,  indem  er  das  gef&gige  e  antreten 
liess,  eine  neue  Formation  öxe;  an  diese  scmiesst  sich  6xn<f^9 
^Xn^^  i^xk\  brx^W  U.S.W.  —  Femer  neue  thematische  Bil- 
dungen, und  zwar  zunächst  (nach  der  3ten  Conj.  CL)  U6xo 
(für  öi6x&:  iifx^j  wie  törvfu  nir  öiön^u  von  \f6%a\  der  Ver- 
lust desSpir.  asper  ist  wieder  dem  x  zuzuschreiben),  festhallen} 
laxavd&j  laxdv&j  zurückhaUenj  kemmen. 

An  die  Form  ooe  lehnt  sich  femer:  axiau:.  n  =  ^9  Zii- 
«tontf  U.8.W.;  oXerortto^  «,  ov  (zw.);  orXßTiMÖq,  ?f,  cJv,  haitend;  axe- 
TTfptof ,  To,  das,  was  abhält  Ji.B»w,  —  Femer  mit  der  gewöhn- 
lidien  Dehnung:  axnatq^  n  =^  orxiaig  iHesych,')^  axma^  to,  Hai^ 


axfD,  d^urxvovfiaA  (y^.Pa90aw)i  avdaxfiivo^  ov^  %u  erdulden  u.s« 
w.;  htuTXjurLa^  ij,  das  Vorhaltenj  Vor»andnsSmW.i  döYxt^w^  av^ 
mUegeetaltel  U.S.W.;  ocrXiz^i^i'CD^)  Adv.:  daXn\ioviiByem  daXniuov 
gern;  MXvfwavvn^n^  JUissgesiaUi  ouxxni^'vo^j  0^9  oaXi^p^'^M^^ 
evy  ungehUdei. 

Hieher  gehört  i7tiaxvio\iai,  (nach  der  3ten  nnd  9ten  Conj. 
CL),  auf  eich  nehmen,  versprechen  u.8.w.;  davon  vnöaXiai^,  ^,  Ver- 
sprechen,  und  andre  mit  den  übrigen  vonc^x  gleicheFormationen. 

Femer  ^Xo-Xtu  ^,  (eigentlich:  Einhalt,  Pause,  Ausruhung^ 
dann).  Müsse <,  Ruhe  u.s.w.  Davon:  tfXoXcOo^y  a,  or,  mitssig', 
^XfikcuÖTii^  17,  Trägheit',  ÖXfihxd^^  97,  dv,  schulmässigi  ÖXfi^tev^  '^^9 
Auslegung  i  öxoX^aöinis^  ^9  Ausleger  i  (fXokelov^  to^  Schule  y  ÖXfi- 
^«>,  Müsse  haben  u.s.w.;  öXfiXuörii^,  S-,  öXjoXa&oHdi^  17,  6^9 
müssig i  öXßXuOnipiavyTSy  Aufenthalt  in  Mussesksndens  dnööxa^ 
U^f  oy,  kemer  Schule  angehörend ;  atfXoXia,  ^^  Besch^tigungi 
ia/ftU&y  beschäftigen  i  döxihif/M^  t<5,  Geschäft.  —  . 


360  FAX. 

Gehört  hieher  der  letzte  Theil  in  lfE-6x%Xlm^  rei%m^neekeä 
(vo^  einem  nicht  vorkommenden  If&rxAjoq^  dessen  Ipe  mit  If&ä 
S.  102  zusammenhangt)?    Davon:  Ipeo-xcW«,  i},  Sehens  —        | 

Durch  den  so  häufigenÄntritt  des  ^  (V^^e  S.30  und  sonst), 
entsteht  <Tx^^o,  festhaiien,  einhalien.  Davon  kommt:  trx^P^ 
d,  6vj  oder  (vieUeicht  #egen  der  zwei  Aspiraten)  6xpip6q^  aus-^ 
hauend  jLB.w.^  und  öxe^pö^^  a,  dv,  (fesi  anhaUend)  km^,  ge* 
»mi  (vgL  Pott,  E.  F.  n,  597V 

Hieher  gehört  femer  ^rxi^rho^  a,  ov  (authaliend,  sustinens), 
ertragend y  elend  u.s.w*,  (vgLT^^-fiov  von  raX,  tragen)  i  axerha^ 
^(0,  klagen  u.s.w.;  <T;t^Xiatfff  J^,  ö,  dae  Klagen^  öxerktaöxixdqj  i^ 
6v^  zum  Kfagen  geneigt.  — 

Dürfen  wir  nach  Pott  (E.  F.  II,  69, 101)  auch  hieherziehn: 
(Tvxvöq^  »J,  6v^  es  käme  von  öwixuv^  zusammenhalten ^  und 
stände  fiir  orwBXivog.  Die  Bedeutung  passt:  anhaltend,  zusam" 
menhangend  n,s.w.  Davon:  oTXvdTuq^  häufig;  crvXvaicuj  häufig 
eein*j  ensxvaa^ögj  <$,  das  häufig  Gethane  (zw.). 

Ueber  nimJ^  vgl.  man  oben  (S.  137).  Vielleicht  gehört  auch 
hieher:  ayi^ik  und  ofi^txog,  6^  Becher.  Steht  das  erste  für  aacpi 
+eX  mit  dialektischer  Wandlung  des  finßl  Nebenform  ist 
ift^;  klingt  hier  das  in orex=o'e-)-/ex  liegende/  durch,  und 
•  war  es  Grund  des  v*i  (vgl.  yavx  gegenüber  von  sskr.  kä(n]ksh 
S.  17;  södhum  von  sah  (S.357)  und  litt  kw^p=ti  neben 
griech*  Tcaiv  sss  ka+vap  S.  268).  Alsdann  darf  man  auch  ctfi- 
7cv^  (mit  äoL  ä^nl  {ftr  cc^l)^  <$,  Stirnband  u.s.  w.  hieher  ziehn. 
Davon:  ayLnvxr'np,  <5,  Pferde%ttum\  iftwuxnfpMX,  t«  (cjVaXapa), 
Pferdezaum;  dyLnvxai&j  (ip^iW^o),  das  Stirnband  umhinden]  fff^- 
9rt»etTai,  Diadem  {Eustath.)\  naptx^i'SvvTuov,  to,  Stirnband,  — 

Die  Form  öxe  mit  dem  PrSf.  ut  componirt,  gäbe  nach  Ana- 
logie von  oqtppalvoiiai'a.Ba.  (S.283)  Sg+cxe.  Sollte  dazu  Scrzo^ 
SaXBoqj  S;  icrxtov^  t6;  ocxiot^  v,  Beutel j  insbesondre  Hodenbeutd 
gehören?  Es  hiesse  wörtlich  das  Aufhebende,  Tragende.  Da- 
hin oKocrx.o<;^  6,  Schlauch.  —  Mit  der  Bedeutung  hervorragen^ 
welche  ogorxe  ebenfalls  haben  würde  (vgl.  ^oxog)^  lÄsst  sich 
6trXiovj  rd,  der  erhabene Bof^d  um  den  Muttermund,  verbinden.— 

/  Ag.  BenargvermaÜiete  zuerst  (Röm. Laud.  235),  dass  zu  der 
sskr.WzC  sah  lat  sänus  und  griech.  o'exo^'gehöre.  Diese  Ver- 
muthung  lässt  sich  durch  Verffleichunff  des  Sskrits  zur  Gewiss- 
heit erheben.  Denn  auch  hier  heisst  schon  sahja  (Adj.  3 Endun- 
gen) kräftig  (eig.  zu  tragen  vermögend),  und  sahja  im  Neutr.  de 
Gesundheit.  Eben  hieher  gehört  auch  ahd.  ki-sunti  und  steht 
für  sah-anta=:sskr.  sahant,  Ptcip  von  sah,  grsntui.  Iralat.sä- 
nus,  s&lus  und  im  griech.  öaog  ist  das,  die  W^.  schliessende  h, 
wie  so  oft,  verloren  (vgl.  9pui(D,  opoq,  evpvg  u.  aa.  S.  79ff.  96  und 
sonst).  Das  griedi.  cra  o,  welches  jedoch  im  Positiv  gar  nicht,  oder 
vielleicht  nur  Inder  Zusammenziehung  6(ogj  öav  vorkommt,  aber 
aus^dfem  Comparativ  tramrEpog  imd  andern  Derivaten  geschlos- 
sen werden  kann ,  entspricht  genau  dem  ^enVÄnten  sskr.  s  ahj  a^ 
müsste  dso  o'ahjo  heissen.  Nach  Verlust  des  h ,  welches  nach 
Analogie  von  sskr.  arja  aus  arh  wahrscheinlich  schon  vor  der 
Sprachtrennung  verloren  war,  so  dass  als  griech*' Primärform 


FAX.  361 

crajo  za  setzen  ist,  konnte  sich  anch  j  nicht  lan^  halten.  Doch 
erscheint  es  in  öwo.  Als  Nebenformen  erscheinen:  1)  die  or- 
ganisch richtigste  6&oq  ftir  trohtoq,  aoioq  mit  Dehnnng  des  Vo- 
kals, wie  im  lat  sänns,, vielleicht  wegön  des  Verlnstes  von  h, 
oder  ans  einer  vriddhirten  Form,  welche  imSskr.  sah  ja  heisse^ 
würde;  2)  mit  Verlust  des  n  tfcoog!,  °^9  ^9  zsgzogen  öSq,  öwvj 
gemndxL  s.w*  Von  6&o  kommt:  ^aoo?,  heU  machen t  66m  und 
ödtn  mit  der  Bed.  retteni  femer  ööcdia  (sähajftmi  mit  Dehnung 
des  ä)  zsgzogen  tffi)^<o,  6<dvvvw retten  ms. vr»;  tfacKnfp,  daoinfg, 
Ö€Ovtipj  Sj  Retter;  ödrupa^  ?;,  Retterin;  Öcm^pioq^  a,  ov^  ÖornifKieöig^ 
Vyöi^  (zw.)>  rettend;  öariipuiSTig,  eg^  heilsam*^  önnipiXog,  S  =  <^- 
xTfp;  öcrtvipla^  71  j  Rettung  \  (ki&tri<;,  o  =  6&n^p;  ömÖTÖq^  ^^  öv,  ge-^ 
reitet  %  0G)6Ttxög^  ?f,  öv,  was  retten  k'attn;  ö^örpov^  yöj  Belehnung 
für  JErhaUung  des  Lebens  n.  8.  V^.  —  aeuröoq,  öv,  stets  rettend]  e-^ 
aoux^i^y  Wohlstand  i  &cra)Toqj^oVj  nicht  %u  retten  i  damrlaj  dfrcDnfeUxj 
V^  Jüederiiehkeit;  daenevo^ai^  Hederlieh  sein;  dtrwTt^iov^  «o-o- 
Tielov^  -rd,  Anf enthalt  für  Liederliche,' -^  Hieher  gehört  Sa<rf, 
Zootg;  n«  p.  (Po//,  £.  F.  II,  487,  588);  In  Zusammensetzung 
ansHT'-tz  amaiovxou;:  Odozarw:  aaöippüypi  (rdtpfutv» 

Natürlich  gehört  auch  ö&xog,  S,  kräftig  hieher;  nur  weiss 
man  nicht,  ob  man  es  fftr  eine  spätere  Bildung  ans  cao  durch 
Suffl  xo,  also  fUr  o-ooxo-^  halten,  oder  das  x  lur  Vertreter  von' 
h,  und  es  ^eich  sskr.  sahja,  oder  dem  angenommenen  sähja 
setzen  soll,  also  flir  o-ottjo  mit  Dehnung  des  o^  öder  fttr  crowjo^^ 
mir  scheint  die  erste  Annahme  passender;  —  dfther-  kommt:- 
a(OMiw,  Kraft  haben,  —  

.  ,  -Fa^Xv.  Im  Sskr.  heisst  valahaka  dieWolke\  treiint  man 
die  Sylbe  aka,  welche,  wie  gewöhnlich  niir  SufBx  ist,  so  bleibt 
valäh,  mit  welchem  man  wohl  das  ahd.  woleh  in  wolchan 
{GraffyKhA.  Sprsch.  I,  796)  identifiQlrea  darf.  Eben  dasselbe 
Recht  dürfen  wir  alsdann  mit  hoher  Wahrscheinlichkeit  auch 
ftir  das  griech.  «y?Li?-A.  ij,  Wolke,  Nebel,  ßunkelu. s.w.  in  An-, 
Spruch  nehmen.  Die  Metathesis  des  mit  p  so  nah  verwandten' 
X  ist  auch  fast  eben  so  häufig,  wie  die  von  p  (vgl.  auch  oXyoq  S. 
88),  Was  die  Wurzel  anlangt,  so  wird  im  Sskr.  valh  mit 
der  Bedeutung  bedecken  angefiilirt,  an  sie  konnte  sich  die  Form 
valäh  recht  gut  lehnen,  so  gut  wie  valabÜ  m  valabhi.  Dach, 
an  die,  mit  valh  übrigens  identische,  Form  valbh  (II.  A.  L.  Z. 
1838.  Ergzbl.  S.  329) ;  auffallend  ist  hier  mir  die  Dehnung  des 
a  in  valäh-aka.  Valbh  wie  valh  steht  übrigens,  wie  sich 
weiterhin  (unter -^xtjp)  ergeben  wird,  statt  hvribh  hvrih« 
Nach  dieser  Vermuthung  ging  die  Bezeichnung  der  Wolken  von 
dem  BegriS bedecken  aus;  doch  ist  sowohl  der  Zusammenhang 
der  Formen,  als  auch  Bedeutungen  noch  zu  unsicher,  als  dass 
ich  ßCLxX-^g  die  ihm  hiemach  zukommende  Stelle  hätte  geben 
mögen. —  Von/a^^Xvg^  d'^kvg  komnit:  i-^kvoug^  eGaayev;  ax^va- 
^Vij  £ff>  dunkel;  üLykivai  (zw.),  ap^Xvo^,  dunkel  werden  u.s.w. 

s/^fOL^.  Im  Sskr.  entspricht  väd  (vgl.  Boppj  V.  G.  126. 
Po//.  £.  F.  I,  245)  sprechen.*  Wie  formverwandt  klil>gen  die 
gleichbedeutenden  Wurzeln  sskr.  gad  und  vaV  (S.336).  Eine 
Verbindung  wäre  nicht  unmöglich;  unter  xvpwirdMeb  ergebe** 


563  FAA. 

dass  eine  gchon  alte  Wzfona  mit  der  BedeuCnng  ^Mred^  (jt^) 
'  aus  dem  Begriff  aufdecken  (ut+vf  i  im  Sskr.)  entstanden  ist 
Diese  Wz£  vfi:  ßtp  6teht  aber  f&r  hvri,  und  hv  geht  oft  in  g 
über;  so  würde  also  yri  identisch  sein  können  mit  grL  Nun 
werden  wir  weiterhin  auf  eine  Form  vrind  für  vicid»  mit  der 
Bedeutung  Mei»  stossen,  aus  dieser  geht  sskr.vand  und  grieclL 
/od,  ohne  den  (nach  Art  der  7ten-  Coiy.  CIO  eingeschobenen 
Nasal,  hervor  (gemäss  der  schon  so  oft  vorgdkömmenen  Wand- 
lung von  fi  in  a,  vgL  S.  49,  65  und  oft);  ebenso  konnte  gad, 
vad,  e^eeken^  aus  einer,  durch  das  so  oft  antretende  d  gebil- 
deten, sekundären  Form  grid,  vri-d  entstanden  sein;  da  nun 
aber  auch  k'  eins  der  am  häufigsten  zur  Bildung  sekundärer 
Formen  verwandten  Elemente  ist,  so  konnte  vak  auf  dieselbe 
Weise  aus  vri-k'  sich  gebildet  haben.  Doch  dieses  kOnnen 
bis  jetzt  nur  Andeutungen  sein« 

Indem  va  durch  av  vertreten  wird  (S.  17  u.oft),  entsj^richt 
dem  sskr«  vad  griech.  av8  in  aiBn^  ^,  Rede  u^s.w.;  ar^ifoc, 
eo-o-o,  iv^  redend;  aüdm^  reden;  avavdii^,  ig;  ävav9oqj  oy,  eprach^ 
los;  dvavSidyii^  SpraehloeigkeU i  dvaidri^og^ov^  ungeeffroehen; 
nofitwü^oikg ,  ii ,  dae  Aneagen. 

Hieher  gehört  mit  ^  fiir  /  (vgl  S.  356)  ßai^  ßay  mit  Vertäu- 
sehung  des  9  geeen  y  durch  Einfluss  des  ^  und  der  PräsensbQ- 
dung  m  ßdiw  (mr  ^-j<ü>,  4te  Conj.  Gl.)»  reden  (anders  Poii, 
E.F.  n,  35. 1,  243).  Davon:  ßdr^,  j6,  Hede;ßdfyg,ß^  Rede;  mit 
ReduplicatioB  ßo^^mj  eehwai%en;  po^,  ßaßaxrn^  o,  Schwätzer. 

Nach  Analogie  von  paive^  aus  päd  (S.115)  und  weiterhin  al- 
vim  (S.  368)  lässt  sich  auch  hieher  ziehn:  gli^o^,  o.  Rede  u.s4r^ 
Räihsel,  tibr  pou^vog  und  dieses  für  ßad^vog:  ßawog.  Doch  ist 
diese  Etymologie  keinesweges  als  eine  sichere  zu  betrachten. 
Sehr  möglich  ist  auch  eine  Verbindung  mit  sskr.  v&n  1  Rede, 
ftir  dessen  Wurzel  man  das  unsichere  van  giebt;  man  v^L  z.K 
sskr.  "pTdiivfiiVLi  Gegenrede,  Antwort,  mitdemgriech-av-oti^-opu, 
re-cuso.  Dieser  letztem  Vergleichimg  nach  stände  aIiH>^  wahr- 
scheinlich für  /av-jos  und  aij  wäre,  wie  gewöhnlich  (vgL  Xbuva 
ftir  Xeaija),  in  cuv  übergegangen. —  Von  alvog  kommt:  alvLööo-^ 
^Mxu,  in  Räthseln  Sfurechen;  atn^fla,  x6*j  alviyyudq^  6^  dunkle,  rer- 
eteckte  Rede*y  o(lvi/)f\iaxddriq^  tg^  rätheelhaft;  alinyiiwviou;^  6,  einer, 
der  in  Räthseln  spricht;  alviY^xlioaou,,  rälhselhafi  reden;  oifvi- 
y^axurrtiq^  6  =  alviynarlag;  alvuero^,  if,  ev,  in  Räßueln  ausge- 
drückt;  odvi^triqp^  alvaiTiig^  o,  wer  den  Götterrath  in  Orakeln  ver- 
kündet;  alvtxT)7p(ö^,  a,  ov^  räthsdhaft  lautend. 

dv-alvoiiaif  verweigern,  7— 

ICeher  zieht  man  gewöhnlich  noxaLv%oq^ayav(norr€uv6Q^  r,^ 
oVf  zw.%  frisch,  neu  u.s.w.,  indem  man  es  nach  Analogie  von 
nuXaiipaxoq  aus  TtoxL  (=s  npoxi,  np6g)'\-dlvog  erklärt;  es  hiesse 
wördich  gegen  die  Rede  seiend  und  stände  fär  Ttpoxcdvuygy  welches 
denn  auch  vorkommt  und  in  der  Adverbialform  vpoxaivi  mit  der 
Bed.  vom,  vorher  (örtlich)  erscheint  Wie  veremigt  sich  nuii 
dieser  lefiBtre  Gebrauch  mit  der  eben  erwähnten  Etymologie? 
Es  ^vird*  niemand  mtkaUpaxog  in  der  Bedeutung  hinten,  hintet 
(örtlich)  nadiweisen  können. —  Ich  vermnlhe  daher,  dass  npo- 


FAJ.  363 

rcttM»  Hüft  der  (S.  139)  ervrfthntel^  irporai«  zn  Grande  Heftenden 
Form  nporavo  zusammenhängt,  welche  dem  lat  pris^tmu  uii 
allgemeinen  entspricht  Daraus  bildete  sich  durch  Suff,  co  =; 
»sküT.  ja  TtpOTOvio  (=s  ssicr.  pnrätanja  oder  eigentlich  pratan- 
a),  aber  nicht  mit  der  in  purätana:  ^pvravi  speciaÜsirten  Be*« 
Jentnng  von  pra:  ^rpd  zn:  iange,  weii  vorher,  sondern  zu:  eben^ 
iieht  vorher,  wie  sich  ja  in  diesen  örtlichen  Beziehungen  cjnet 
p*osse  Wandelbarkeit  in  Beziehung  auf  die  Richtung,  Entfernung: 
1.S.W«  kund  |;ab  (vgLa^rd  S.  136-141);  so  hiesse  denn  nporavia 
nit  gewöhnhcher  Umstellung  npoxtavo  voraue,  vportuvio  eben 
'orher  und  insofern^«»;  davon  nportuvl  alterthämlich(wiea7;ts 
iffx-i  TL  aa.)  fiir  ^porcuyoij  Locativ. 

Indem  vad  mit  pra  zusammengesetzt  und  auf  die  nun 
ichon  oft  vorgekommene  Weise  (vgl.  sskr.  sah  fiir  savah  S. 
(57)  zusammengezogen  wird,  entsteht  prad  flbr  pravad«-»  Im 
jrriechischen  würde  eigentlich  ^pa8  entsprechen,  da  aber  tc 
iurch  Einfluss  des  piskfp  verwandelt  werden  konnte  (vgl.  (ppoi- 
uov  neben  npooi^uov  i  <pf<y&doq  u«  aa.),  so  kann  auch  <ppa9  formell 
dentisch  sein.  Dieses  (ppad  heisst  bei  Homer  gewöhnlich  afi- 
vei^en  d.  h.  eigentlich  nrpo  vor,  ßoi  sprechen:  etwas  hervor,  her^^ 
ms  sprechen  {^Lehts  Aristarch.  93).  Ferner  braucht  es  Homer  in 
ler  Bedeutung  vorher  (in  sich)  sprechen,  wobei  häufig  zur  feste« 
*en  Bestimmung  ^v^,  peree  tpfsöiv  hinzugesetzt  ist.  Dieses  vor* 
ier  —  ehe  man  heraus  spricht,  ihui  —  m  sich  sprechen  ist  die 
nnnlichste  Bezeichnung  AesSitmens,  Denkens,  Ueberlegens  u.s.w. 
b^ielleicht  ging  dies  auch  aus  dem  Begriff  des  Vorhersagens  von 
iwas  Zukünftigem  hervor.  Dann  wäre  <^pad  vorhersagen  (vgL 
^pfl^ot)  imd  insofern  rathen,  vorher  einsehn,  weise  sein. —  Diese 
iedentungen  gehn  auch  so  naturlich  aus  der  Zusammensetzung 
'on  pravad  hervor,  dass  wir  gar  nicht  nöthig  haben,  anzuneh- 
iien^  dass  die  homerische  AusfiiUnng  durch  ^ftG;u.s.w.  erst 
len  Weg  zu  diesem  Gebrauch  gebahnt  habe;  ohne  Zweifel  hat 
lie  bei  der  Sprachscheidung  bestehende  Wzf.,  welche,  wenn  sie 
in  Sskrit  existirte,  prad  lauten  wfirde,  schon  diese  Bedeutung 
;ehabt,  und  es  verbindet  sich  daher  mit  ihr  und  ippaS  (jKpad)  ^ 
poth.  fra1>  in  fral^«i  Geist  d.  i.  der  Vorhersprechende,  Denkende, 
ind  fraP-jan  (4te  Conj.CL  oder  Denomin.)  weise  sein-,  fröl>-s 
7eise  (wovon  man  aber  das,  mit  Recht  aus  pro-vid*ens  er- 
Järte,  prüd-ens  trennen  muss).  —  Also;  fpdi&tAt&r  <ppa3* 
fr)ut  4teConj«Cl.);  davon:  (ppa^n^  'Jj  Verstand,  Roth  u,s.w.  (<j^pa- 
^di  TGv  ficXXoWor,  Erkenntniss  der  Zukunft);  ((»paS'ngy  ig^  verstand 
Ug\  <^€c9^uov,  ov,  kiugi  (pp(tS^6vvrj,  17,  Klugheit;  (ppdöiq,  17,  das 
ieden  U.S.W.;  <fpaaTöp,  (ppaOinipj  (ppaoiniq^  o,  Sprecher;  cppacm- 
»^ ,  ?? ,  dv,  %um  Sprechen  gehörig  u.  s*  w- ;  (ppaaxv^ ,  17,  das  Nach-^ 
lenken'^  ^paScuOf  (ppadeva,  <pp(x8tti(D,  sprechen  n.s.w.;  JleippTidci; 
Lp.-—  dvix(ppourvo^jüp,  unaussprechlich;  d'jto(ppaqy  ii,  unglück* 
ich  (nefastus);  dcppfäla^  1},  Unterstand^  d(ppa8i&,  unvemünf" 
ig  sein  U.S.W. 

Sskr.  vad,  als  Causale  v&daj  heisst  tonen  machen,  spielen 
yehHosen,RAdA. sscr.  unter  vad);  imSlav.  entspricht  goudou 
nugeu  iJDobr.  L  L.  S.  1Ü3)  ^  äoÜsob  crsdieint  nun  fiir  das  gewöhn- 


S64  PAJ. 

Hohe  avK&96gi  aikMß99og  imd  lUuiliches  (vgl  TUeri9dk,  Cir.Gr.  &| 
339.  Daw€^,  Mise  crit  ed.  Xidd.  p.  254),  eigenaicb:  Flöten  iÖHen\ 
Macher  d.i.  FiöienMpieiern.s*w.  Hier  finden  wir,  abgesehn  von 
dem,  ctfliXa  scUiessenden  a,  ßv8  entsprechend  sskr.  irftd  also 
wie  in  dßvroq  (S.  381),  d/vrfup^  (S.  3(56)  das  urspröngliche  b 
auf  äoL  Weise  in  «u  gewandelt  Hieher  können  wir  denmadi 
das,  nur  bei  Alexandrinern  vorkommende,  also  wohl  ans  äoli- 
sehen Schriftsteilem  entlehnte  vdm,  vdiw  för  /vdo,  ps^im^  besm- 
gen,  preisen,  ziehn.  Das  v  ist  kurz,  während  im  sskr.  väd-aj 
a  gedehnt  erscheint  Doch  ist  dies  von  keinem  Belang,  da  das 
Causale  von  vadCi^ach  Bapp^  Gr.  s.  r.  617)  auch  väd-aj  hätte 
lauten  können.  Dieser  Form.im  Präs.  vadajä^ii  würde  pv^tQ 
für  /vdeJ6)(u  ganz  genau  entsprechen.  Allein  wir  dürfen  nicht 
unbemerkt  lassen,  dass  wenn  in  iSioi  derGnindbegrift  nidit  sm- 
gen,  Adam  besingen  (wie  delSeup  %iva\  sondern  preisen^  loben  war,] 
esnathwendig  ander  bald  zu  erwähnenden  sskr.Wzf.vad^My 
gehören  wärde.  -^  Zu  üloi  gehört  vSn<i^  09  Didier,  Weiser,  — 
Mit  grösserer  Entschiedenheit  dürfen  wir  das  ganz  gleich- 
bedeutende aeid,  singen,  hieher  ziehn;  hier  ist  aber  die  Fonn- 
vermittelung  sdiwieriger.  Das  anlautende  a  sahn  wir  auch  in 
dem  erwähnten  äoltschen  dpviy  wegen  des  letztem  glaube  ich, 
dass  wir  kaum  umhin  können,  ein  Präfix  darin  zu  erkennen; 
anderes  FaUüesi'  würde  ich  es  wie  das  a  in  dv-de^vog  (S.  356), 
civ-deknro^  (v<m  /eX^r)  fassen.  Ist  nun  a  Präf.,  so  kann  man  es 
wohl  nur  mit  dem  sskr.  &  (in  dem  mit  dud  gleichbedeutenden 
ftvadCaf))  tJentifieiren;  dieVeiicHrzung  wurde  durch  dieFol^ 
von  Vokalen,  oder  eineh  noch  nicht  zu  ermittelnden  andern  Gmnd 
herbeigeführt  (vgl.  S.  344  u.  selbst  e  für-  dieses  ä  S.217).  Das  auf 
Ä  fol^nde  ßeid  ist  gleich  dem  äol.  ptd,  wenn  dieses  eben  rich- 
tig hieher  gestellt  ist,  und  entspricht  entweder  sskr.  väd  oder 
väd.  Für  letzteres  spricht  das  ohne  Zweifel  hieher  gehörige 
aTjJw  fiir  d'ßvS'Ov  (s. weiterhin);  fiir  ersteres  wurde  v^-w  spre- 
chen, wenn  es  entschieden  wäre,  dass  es  mit/rv*  identisch  ist. 
Dass  man  die  Quantität  des  v  in  avKußvdog  u.s.w.  bestimmt 
wüsste,  erinnere  ich  mich  nicht  Wenn  nun  ^ei^=vad  setzt,  so 
würde  ich  diese  Form  ebenso  Erklären,  wie  oben/etTr  (S.336) 
erklärt  ward,  also  eine  Form  petf:  oveB&,  ßte^  =  /«*  zu  Grunde 
legen ;  für  ßsiS  ==  väd  möchte  dleie  Erklärung  schon  weniger 

Sut  durchzuführen  sein;  allein  das  1?  in  di^^oV  Hesse  sich,  wie 
ies  bei  Thiernamen  entschieden  erlaubt  ist,  fiir  ejne  dialelcti- 
scheVertauscluing  von  et  nehmen  (vgl.dor.  ^tivoi;=xelvoq  u.aa.). 
So  weit*  h&ttön  wir  also  eine,  äiirch  sichre  Analogieen  hinläng- 
lich geschiitzte  Deutung.  *  Allein  fast  ganz  ohne  sichere  Analo- 
gie steht  doLS6(;  (dßOidog))  hier  müssen  wir  vermuthlsn,  entwe- 
der dass  nafeh*  falscher  Analogie  der  Wzff.  mit  i  —  in  denen  im 
Präsens  regelrecht  u  und  in  vielen  thematischen  Bildungen  ot, 
beides  alstrdna  von i,  erscheint,  —  auch  hier  nach  demPräs.of«^ 
die  thematische  Bildung  doi^  förmirt  wäre,  oder  dass  ot  ein  dia- 
lektischer Vertreter  des  äol.n  inofr^og  wäre. —  Dieser  Schwie- 
rigkeiten we^en  ae/^oryori  dem,  der  Bedeutung  liach  so  ganz 
übereinstimmea^eit  sskr. fad;  'Ajt  frdrinen,  wage  ich iedoch nicht 
Potl  dcnkt(E.T;  in^i'2d0-  243)  an  die  sskr.  V^gäi  singeii,mo^ 


FAA.  365 

gegea  jedoch  Aßviog  spricht  —  Also  itLJ^&  (for  &ßtßm  =  Sfed), 
MH^en;  zsgzgen  äS&  und  bei  Hesj^ek.  dtdm.  Davon :  &u%ia :  ^f^^o^ 
x6,  Gesang ;  aöitOrMyy  tö,  Dim. ;  aotülri^  zsgzg*  ^37, 179  Gesang  u.  8. 
w.;  Auidg^  sssgz.  9*0^,  rf,  iSayt^«r;  aoiio6vv7i^  ^,  &effait^  ils-w«; 
esMifioq^  0V9  besungen ;  AiHdid&  (einDenom.  von  doiSii)  =  oeido). — 
odixcf^,  ^9  <^9  sum  Gesang  m.s.w«  gekärig^  &detovyTÖy  Stngert  n.fifr. 
w.;  eiroocdta,  17,  Zaub^gestmg ;  hta96gj  ov,  cfastf  singend  ja. s.w.; 
(ua^radif^  Ar  {1070^0)^0^  der  Dissimilation  wegen)  httßujvj  to»  Dinu 
von  h€ta9ii;  kn&96g]  zttplaoiq^ny  eine  JHodmiaiisn  der  Summe  (zw.)  ^ 
TttpuaSiu^  durch  Gesänge  beschworen*^  luKtaSfjrdg^  tf ,  öv^  gesungen ; 
Tpcty&idpuyvy  -rrf,  Dim.  von  Tpayfadia ;  Tpayadttni^y  6  =  TpaY€pdd^ 
pa^^^iSlh:^y  xöj  das  von  einem  par^dq  (vgl.  Boeekh,  Corp.  Inscr. 
n,  676)  Vargeiragene.  — 

ffieher  gehört,  wie  bemerkt,  diidmv  for  ipt9d^,yne  äßnf^aiy 
IHesgeh.)  beweist,  aifdid,  17,  die  NachiigaU  (eigenü.  die  Singendts); 
ar^oviqy  iiy  r=:  aiit^^v\  arfiowiviiq^  o,  Nachi^aUjunges ;  &iii6yiog\ 
ais^<{yao^,  ovy  von  der  Nachtigall,  -— 


Wir  sahn  oben  (S.  339)  bei  /»r,  wie  vuxy  %tmken,  ans  vt+peu 
=sskr.ni+vaksh  entstand;  soheisst  nun  imSskr.anchv  vad 
mit  dem  Pix.  ap  a :  schimpfen^  %anken.  Wenn  atso  ein  formell  hie- 
her  zu  rächendes  Wort  mit  dieser  Bedentang  erscheint,  so  durien 
wir  es  ohne  allen  Anstand  mit  der  V^vad  verbinden.  Nun  wis- 
sen wir,  dass  im  Sskrit  v  zwischen  Vokalen  oft  elidirt  wird  tind 
einer  von  den  sich  alsdann  begegnenden  Vokalen  den  andern 
Terdrftngt;  so  konnte  denn,  ans  ni+vad  gebildet,  und  mit  der 
Bedent  von  ni+ vaksh  sehr  gut,  durch  Verdrängung  d^s  Wz* 
vokals  (wie  in  prak'kh'  für  pra+ik'kh'  S.16),  nid  entstohn. 
Diese  Wzf.  erscheint  nun  im  Sskrit  wirklich  und  zwar  in  der 
schon  ans  den  Grundbedeutungen  derTheile  geschlossenen  Be- 
deutung (eigentlich  niederreden,  dann  schimpfen)  ladein.  Zu  den 
von  Polt  (E«F.  1, 244)  aus  den  verwandten  Sprachen  vergliche- 
nen bemerke  man  noch  ahd.  neiz-iseli  (atflictio,  J.  Grtmmy 
D.Gr.  11,108).  Aus  dem  Griech.  gehört  dazu  zunächst  o-vidy 
das  o  ist  hier  Ueberbleibsel  des  Präfixes  ut  (vgL  S.  283)i,  so 
dass  oviS  einem  sskr.  unnid  (wörtlich  ausschimpfen)  entspricht 
Davon:  iv&3oq^  x6  (mit  Gunirung  des  »  zu  et),  Schimpf.  Taa'el  u. 
s.w.;  oveideiogyov,  schimpfend i  ovtiJSdq^yi^  Schimpfe  ovudU&  (zw.)» 
ovudiiG},  beides  Denominativa,  schimpfen  n*s.w.;  oveidunq^  ^;  6- 
ret^uruog,  S^  Beschimpfung^  ovMuryMi^  -rd,  Schimpf;  oveiSiÖx^gj  o- 
vtuiLChnipy  S,  der  Tadelnde '^  oveiiuTToq^ov,  geschimpft  i  ovuSiÖi7$x6g^ 
ri ,  6v,  %um  Schimpfen  u«  s«  w*  gehörig. 

Diese  doppelt  zusammengesetzte  Composition  scheint  uralt 
zu  sein.  Dadurch  ward  es  möäich,  dass  der  griechische  Sprach- 
sinn, welcher  die  eigentliche  Bedeutung  des  anlautenden  o  als 
Präf.  sehr  früh  vergessen  hatte,  &vi8  gewissermaassen  für  eine 
sekundäre  Form  hielt  —  weil  sie  zweisylbig  war  —  und  ov  für 
die  eigentliche  Wurzel.  So  erklärt  sith^  wie  ovvincu  sich  in  das 
gleichbedeutende  dv-o-fiat  verderben  konnte.  Diese  Verder- 
bong  ist  aber,  wenn  ovo^m4u  mit  dem  litt«  unniti,  welches  Pötl 
E.  F.  I9  255)  mit  Avo^uu  vergleicht,  wirklich  identisch  ist  tworan 


586  FAJ. 

Ich  übrigens  wegen  litt  ndlti  sweifle),  ebafifills  sdir  alt  Dil 
F<onn  nnniti  wäre  insofern  eine  Bestäd^ong  meiner  Erkli 
rtuig,  als  sie  noch  das  doppelte  n  hat,  wie  es  die  organusclu 
Bildung  (Tgl.  sskr.  nnnid)  nahen  miisste«  VieDeicht  llsst  sid 
übrigens  diese  Verstommelmig  von  oviifuu  in  Svo^uu  nocfi  leidif 
te}r  begreifen,  wenn  man  ihr  eine  Form  za  Grande  legt,  in  wd 
eher  nid,  wie  im  Sskr.,  nach  der  7ten  Conj.  CL  flecdrt  wäre 
also  nnnind-6  (fftr  nnind-m£),  welchem  griech*  oypivi^  en( 
sp  rechen  würde.  Die  drei  v  mnssten  hier  natürlich  den  Verlnsi 
de  s  dem  v  so  leicht  weichenden  9  herbeif&hren ;  und  das  sc 
entstehende  iviv^tcu  mnsste  auf  jeden  Fall  verstämmeh  werden: 
iviwii  scheint  mir  alsdann  die  am  allernächsten  gelegene  Ver- 
stiimmelung.  Aber  wie  man  anch  das  Verhältniss  von  ovoum 
zu  6vei9ogi  sskr.  nid  ans  ni-fvad  fasse,  ich  wage  anf  keinen 
FaJl,  es  voil  om»o^,  wie  PoU  (E.  F.  U,  264>  will,  za  trennen. 
V(3n  ivo^tai  kommt:  ovtfviqy  Vj6v  (zw.)»  gesckänpft;  ovoau;^T^ 
St'hhnpf;  SvoöToq^  if,  dv^  dvavög^  if ,  dvj  geschmäht  u.s.w.;  ovo- 
T0'4(Dj  schimpfen.  

Aßt  X  i&r  V  (wie  das  nicht  so  selten,  vgl  Poii,  E.  F.  1, 207, 
24  4)  entspricht  dem  sskr.  nid  griech.  It9  in  der  gnnirten  Fora 
Xoi^  in  XolS^'OooQ,  ovj  scheltend,  schm^fend}  Xoidopia  Cüeuom^ 
sei\elten;  Xoidofnt^y  to,  Seheliwort;  Xoufopii^äTkovy  to,  Dim.;  ht- 
iopia,  17;  Xoc^ofn^djfjut^,  S^  das  Sehimpfen '^  ioidofniaigj  n  (lxx).— 
dkmiopTiTOi;^  ov,  nicht  beschimpft^  8u>LkoiS6fni(hgj  12,  dits  Zanke». 

Fa9*  Die  sskr.  Wzf.  vad  mit  dem  Nasal,  wie  in  der  7t«i| 
Goiij.CL,  versehn:  vand  erscheint  in  der  Bedeutung  loke». 
Seh  on  oben  (S.  363)  haben  wir  sie  in  einen  Zusammenhang  mit 
andemWzff.  zubringen  gesucht  durch  Vermittelung  einer  Fora 
viril  id.  Diese  erscheint  in  vrindira,vfindaraka(/o6efiMr€rü^ 
angi  *nehm,  schän.  Es  bedarf  wohl  kaum  einer  Bemerkung,  d; 
wir  *  weder  die  Identität  von  virindir  a  mit  einem  möglichen  vaoi 
ära  noch  überhaupt  den  oben  angedeuteten  Wzzusammenbi 
fiir  1  nehr  als  blosse  Hypothese  genalten  wissen  woUen.  DieB 
griffe  liegen  sich  keinesweges  schon  nah  genug,  um  dieser  Vei 
mutliung  grössere  Sicherheit  zu  gewähren  und  entschiedei 
Mitti  Iglieder  aus  den  verwandten  Sprachen  stehn  noch  m 
zu  G  ebote.  Das  einzige  nicht  ganz  unwahrscheinliche  ist  1 
laud.-o,  welches,  wenn  virid  die  organischere  Wzf.  ist,'wol 
verglichen  werden  kann;  f&r  irrid,  mit  Gunirung  des  ri  in 
ersdhiene  vard  oder  mit  ra  für  ri  vrad;  mit  r  för  1  wurde( 
valdl  oder  vlad.  Bei  der,  bei  v  und  1  so  häufigen  Umsteili 
Uesse  sich  damit  laud  identificiren.  Eine  Verbindung  von  la 
mit  6;skr.  va(n^d  (wie  sie  mehrfach,  auch  von  Ag,Beharg.^\ 
Lautr.76,  angenommen  wird)  muss  zuviel  unregelmässigeY 
tauschungen  supponiren. 

Alit  dieser  Wzf.  va(n)d  lohen,  identificirt  Ag.Benaryieutu^ 
ffrie<^.  ßa9^  d&,  gefallen.  Die  Bedeutungen  liegen  sich  nicht  i 
fem,  -.und  doch  anch  nicht  so  nah,  dass  man  dieser  Zusanune 
stellutic  eine  grössere  Wahrscheinlichkeit  einräumen  dürfte.  A 
Mittelgued  zwischen  loben  und  gefalkn  stände  vielleicht  am  \ 


FAJi'AJ).  567 

len  8ieh  loken^  ah  tobemwerih  ausweisen^  oAer  soll  man  anf  dep 
ictivenGrebrauch  z.B. in ovd'o  Zeiq  imvnävTaq  avdavu  Gewicht 
ß^n?  aber  auch  die  hier  hervortretende  Bedeutung  ^^«ffe»  liegt 
ler  gewöhnlichen  des  sskr.  va(n)d  nicht  nahgenug;  ich  trete 
arum  immer  eher  noch  der  schon  von  Poit  (£.  F.  I,  249)  vor- 
eschlagenen  Zusammenstellung  von  od  mit  sskr.  sväd,  sehnte fc- 
en,  gemessen^  bei.  Nur  muss  man  als  eigentliche  Wzform  svad 
a  Grunde  legen,  welches  im  Sskr.  zwar  nicht  als  Verbum,  wohl 
ber  durch  das  Thema  svadana  das  Essen,  hinlänglich  belegt 
X  Der  ^gnS  schmecken  wird  aber  fast  in  allen  Sprachen  zu 
erBed.  §ut  schmecken  specialisirt,  und  aus  dieser  als  der  sinn- 
chstcn Bezeichnung  Ae^WofUbehagens iv^.  den  sskr. Gebrauch 
on  sväd-u(aus  svad  entstanden  durch  Dehnung  (Vriddhi)  des 
^Tie  in  ftfu  S.160)  süss,  und  das  auf  ähnliche  Weise  entstan- 
ene  griech«  ykvxro)  entwickelt  sich  am  einfachsten  dieBezeiph* 
ang  des  Behagens,  Gefallens  im  Allgemeinen. 

Der  sskr.  Form  svad  entspräche  griech.  trßad  oder,  mit  * 
ir  6y  wie  gewöhnlich,J^a*..  Diese  Lautgruppe  */  Pconnte  nicht 
esprochen  werden.  Es  musste  entweder  der  eine  oder  der 
ndre  Laut  weichen,  so  dass  die  Wzform  ^ßad  sich  zunächst  in 
nrei  gleichbedeutende  od,  /ad  spaltete,  oder  der  erste  jLaut 
ich  ganz,  und  die  Formen  oü  und  /od  sind  sich  identisch,  in« 
!>fem  beide  =  sskr.  (s)vad  sind,  und  in  itS  das  p  durch  ^,  wie 
icht  selten,  vertreten  wird.  Aus  dem  Griechiscnen  kan^  man 
lese  Frage  niclit  entscheiden ;  denn  wo  anlautendes  *  oder  c 
II Gegensatz  zu  sskr.  sv  hier  vorkommt,  z.B.  im  Pron.  refl.  ov^ 
w  U.S.W.,  kann  man  iederzeit  nach  sehr  gewöhnlicher  Analogie 
fiir  Vertreter  von  /  halten  (wie  S.  350).  Doch' entscheide  ich 
ich  für  die  erste  Erklärung,  und  zwar  wegen  des  Lat.  und 
oth.,  welche  z.B.  im  Gegensatz  zu  sskr.  sv  im  Pron.  refl.  sva 
IS  V  Tcrlieren,  vgl.  se,  sibi,  goth.  sik,  sis,  seina  (Bopp,y, 


r.  S.  489;  wegen  Prakrit  und  Zend  vgl.  man  Lassen,  inst.Ling. 
racr.  S.  179,  o27);  ich  folgere  daraus,  dass  das  schwache  v 
ch  in  dieser  Gruppe  nicht  gut  halten  konnte,  ohne  auf  unziem- 
^he  Weise  (wie  im  griech.  ö(pe)  aspirirt  zu  werden,  und  nehme 
iber  auch 'für  das  Griech.  neben  dem  entschieden  erweisba- 
n  ßa8  =  (s)vad  eine  Form  ad  für  aa8  =  s(v)ad  an  (vgl.  die 
it  (Tß  anlautenden  Wurzeln  weiterhin).  Vollständig  zu  entscheid 
(n  ist  diese  Frage  nätfirlich  nicht;  wenn  aber  nur  eine  griechi* 
be  Form  bei  ßod  und  69  zu  Grunde  liegen  soll ,  so  kann  es 
iturlidh  nur  ^a^  sein;  weswegen  denn  auch  die  hieher  gehö- 
ren Formen  schon  hier  unter  /  ihren  Platz  finden  mögen,  ob- 
eich  sie  eigentlich  bei  dem  überwiegend  vorherrschenden  An- 
Dt  des  *  unter  die  mit '  anlautenden  gehören  wurden. 

Also  ßa8,  a9  (=  sskr.  svad),  schmecken,  gut  schmecken,  ge^ 
Wen.  Das  anlautende  /  folgt  aus^  einer  Menge  Formen  (vgl. 
b>r«rÄ^  Gr.Gr.  S.  224.  Dawes,  Mise,  crit  ed.  Kidd.  p.245,  2^. 
\esej  lieber  d.  äol. Dial.  162).  Davon:  avSdva,  ßöLv8ave>,  glbd. 
'o^efÄr  ißaie,  Pfect  iä8a  für/«/:ä*a);  äadtlv  für  ißoSaVf  nicht 
fallen  \  cipaüioq^  unangenehm,  — 

Hieher  gehört  wohl  auch  adriiiaq^  düog^  ^,*  Üfiöyia,  äcr^ia,  x6 
fesj^eh.)^  BescUussj  placitum;  gewiss  auch  iiSiifielv(Hesgch,)9 


568  FA^(AJ). 

bewundem  (vtV/  Gefallen  Jkaben');  acrfievo^  (ßir  ßaS^ispos^ii^ov 
(^curiievaiTaTog,  äa^viarTovog),  vergnügt,  zufrieden^  avpcyi^o,  geru 
annehmen  (vgL^dopm);  äö^ievioj  gern  haben  ^  ao^ccyurro^i  if,  or, 
beliebt,  — 

Mit  £  für  a  gehört  hieher  UfavSg^  )f ,  ov,  Ueblieh  (eigentlicli 
echmackhaft^  obne  dass  man  iiavog  schreiben  und  es  von  «3(9 
ableiten  müsste,  wie  Einige  wollten,  vgl.  Passow).  Zu  der 
hier  zu  Grunde  liegenden  Form  eS:  ßed  verhält  sich  das  hestf- 
chüche:  didovra  =  opiarTtovra^  wie  aid  in  dväedvoq  zaei:  ßiim 
iSvov  (S.  356),  —  Mit  ^  für  /  gehört  hieher  ßdi-ofKu  {Henfch), 
ich  liehe,  ich  habe  Gefallen  (vgL  nio^Mu^  mit  dem  es,  wenn  a  laug 
ist,  fast  identisch  ist)«  — 

Durch  Vriddhi  entsteht,  wie  bemerkt,  sskr.  svädn,  sm, 
und  zugleich  ein^Verbum,  welches  zwar  belegt  ist,  aber  in  solch 
einer  Form,  dass  man  nicht  entscheiden  kann,  ob  es  nicht  viel- 
leicht ein  Denominativ  ist:  svad,  schmecken.  Dem  sskr.  sv&dn 
entspricht  genau  griech.:  ii9vj  pi9v  (über  /  vgh  Thiersch,  Gr. 
Gn  224.  Dawes,  Mise,  crit  ed.  add.  275.  Pott,  £.  F.  II,  43. 
Die  in  den  verwandten  Sprachen  entsprechenden  Formen  sehe 
man  bei  Pott  (E.F.I,249),  wozu  mau  ahd.  suaz-nissi  {Grimm, 
D.  G.  n,  324)  fiige.  Also:  n^vq^  cea,  v,  suee]  idi(Dqi  ^tnn, 
süssmacheni  riSwrogj  ?f,  oVy  gesikeeti  rfivvrnpj  o»  Vereüsseri  n^rr- 
'vripioqy  oVj  würzend]  ^^n^rtxJ^,  )f,  ov,  zum  Würzen  geeignet;  r^v- 
cr^,  TÖy  das  Versüssende\  TfiixryiaTtov^  to,  Dim.,*  ^va^iw;^  6,  düi 
Süssmachen;  ^j^vtt?^  77,  SOssigkeit;  ^vfU)^,  ov,  süss;  ^vkl4&,  süa 
thun;  ^SvXur^gy  6,  das  Süssthun;  nSavo^j  77,  oV=i7dtSg  (zw.);  ^^0^ 
aSog^  TO,  Vergnügen  u.^.  w«;  aSiivz^iqdiwg  {Uesgc/K);  ^do^  (ji 
9oyuu) ,  ich  freue  mich;  liaxog^  37,  ov,  vergnügt;  ^0*1^  ^,  Vergnfsgiwf 
^dovii  {piSovrii  wie  aus  ariSovia  fiir  dpiiovLa  hervorgeht^,  i^ 
Freude  11. s.w.;  ^Sovixog,  97,  dv,  zum  Vergnügen  gehörig]  ari^j; 
(daSrig,  adng  Hesgch.),  ig^  unangenehm;  avtSlaj  ^,  Widrigkeit;  ir,- 
81^(0,  zum  Widerwillen  reizen;  dtidio^  Widerwillen  hegen;  arih' 
CTog,  ov,  nicht  versüsst;  IvriSovoq,  ov,  freudvoll;  driiovla^  17,  UnlutL 

Mit  y  für  /:  raSea  =  ^ap«  (Thiersch^  Gr.  Gr.  224),  mit« 
vielleicht  das  dialektische  dx^Siaj  ^  (vgl.  Giese,  Ueb.  die  aoL 
Dial.  190).  

An  die  Wzf.  vad  (vand)  loben  (vgL  S.  366) ,  glaube  ich| 
dagegen  mit  Entschiedenheit  schliessen  zu  dürfen,  griechisrh 
/aiv-77,  17,  Lob.    Dass  dieses  mit  /  anlautet,  kann  ich  jedwh 
aus  dem  hesgch.  ßouv7i=:vßpiq  nicht  mit  Thiersch  (Gr.  Gr.  234) 
folgern.  —    Die  Form /atv  verhält  sich,  wie  ich  glaube,  z« 
vad,  wie  pouv  zu  pa8  (S.115)  und/a^v  zu /od  (S.  3w2);  /«^^ 
stellt  alsdann  fiir  ßad-vo:  /awo.    Doch  kann  man  auch  /oty  ans 
d^r  Flexionsform  vand  durch  eine  regressive  Assimilation  in 
/avv:  /atv  erklären.  Pott  (E.F.  I,  24W))  denkt  an  sskr.  \ä^  prei- 
sen; damit  vereinigen  sich  die,  bis  zur  Bezeichnung  von:  blo<^  1 
reden,  herabsteigenden  Bedeutungen  von  alvi&  nicht.    Lß^f^  I 
(Keilinschriften  b.  164)  vergleicht  ein  bei  Rosen  (Specim.  Ki^- 
Ved.  p.  20)  vorkommendes  £na,  welches  Rosen  cum  laude 
übersetzt,  mit  alveo;  mir  steht  Rosens  Specimen  nicht  zu  Ge- 1 
böte,  allein  wenn,  wie  sich  aus  der  weiteren  Anfuhrong  von 


FIJ.  5G9 

LasMem  scUiesstti  Usßl,  die  Stdie  gemeint  ist,  welche  tn  /^.«« 
9au  Abdruck  des  SpeeiHieiis  in  der  AsthoL  sscr.  p.  101, 3  vor- 
kommt, so  hat  sidi  Römern  m  der  Uebersetzimg  oder  Erklftning 
Ton  £na  gehrt,  wodurch  denn  auch  La89en*s  Znsammenstel- 
long  mit  tuvia  wegfiQlt  —  Also  aI>o$  (ßaivos)^  S;  cävn^  V9  Lob, 
Ruhmi  davon:  alvit^  (Denom.),  toben;  (atinf^  äol.);  cävuks^  i^ 
das  Ijob€n\  alvevög^  n^/i^  (aivitTog)^  ruikmUich;  alvirng^  Sj  Rnh^ 
mer;  olf^Ofuusssoti^o;  —  txaivevtxoq^  if,  ovj  %mm Loben geseUcki^ 
vstaivtöla,  17.  BäUgmng'j  —  hieher  gehört  AivduQj  n.  p.  (Poii^  £• 
F.  1,234).  

^/lA,  oehenj  video.  ImSskr.  entspricht  vid  mit  der,  aus 
dem  neutralen  Perfect  ich  bin  tm  Zuoiand  des  Gesehn  (Erkannt}^ 
Hoben»,  entstandenen,  'Beä.wissetu  Die  Formen  der  verwandten 
Sprachen  vgL  man  bei  Aiy^^  V.6.128.  Po//,  E.F.  1, 246;  hierzu 
fäge  ich  das  von  ChrofiÄliä.  Sprsch.  1,1065)  verkannte  wls« 
Jan,  welches  das  Causale  ist  und  dem  sskr.  v£daj&mi  ent- 
spricht:  sehen  machen,  weisen^  es  steht  eigentL  für  ve3S*a-jan; 
durch  den  Verlust  des  a  zwischen  z  und  j  wurde  auch  das  s  für 
z  herbeigeffihrt —  Hieher  gehört  griech.  yad,  H  in  den  Aoristen 
ü!iov&£r  ißtidov  und  homerisch  i^ovf&r ^^01^^  «rA»}  ferner  im  Med« 
ßtidofgat,  äiafim  mit  Cruna  Cnadi  der  Isten  Conj.  Ch);  davon 
ißoöa^nJ^  und  feuxa^ipf  U.S.W.,  erscheinen,  ähnlich  sehn.  Ueber 
das  anlautende  /  vgl.  man  Domes  (Mise  crit  ed.  Kidd.  p.  254  ff.). 
Davon:  tlSog,  to,  Ansehn,  GestaU  u.s.w.;  eldi«o^,  if ,  w )[l^txd$, 
jf,  op),  formell,  speeieU}  ddaivofujuy  dSäkXofuuy  MaXio^uu  (mit  ein- 
geschobenem Nasal  nach  Art  der  7ten  Conj.Cl.^,  ähnUch  seini 
ud&XoyyWj  dos  Ebenbild^  tydoXfia,  to;  lv8aXlt6qjOj  glbd.;  lv8aX^ 
uoTiiG^  abbilden;  etdoXeZov,  to,  Ort,  wo  ein  Götterbild  sieht}  üSi" 
Xuiogj  0V9  schön]  idia  (etwa  sskr.  vidj&?),  ^,  Gestalt  u.s.w.  — 
Hieher  gehört  das  Dim.suflix  i9io  und  auch  idei,  indem  dieVerklei« 
nemng  dadurch  ausgedruckt  wird,  dass  etwas  als  einem  andern 
äknlichsehend  bezeichnet  wird  (vgLDim.uyxo  S.235  und  bha:  <po 
S.331);  femer  Suff,  tyda,  welches  Spielnamen  bildet  mit  dem  Be- 
griff nach  Art  von  •..  —  dadrtq  (für  äßeiiiiq)^  iqi  didn^,  unansehnÜchti 
aeldeJux;,  0V9  unsichtbar,  dunkel  (vgL  Buttm.,  LexiL  1, 251);  d'iÜvogj 
i^  6vy  unsichtbar;  dvgeüeia,  ^,  Missgestalt •,  deutia,  i  (Suid*),  glbd.; 
av€iSeog^  ovy  gesial/los;  xaTet^caXo^,  oVf  voll  Götzenbilder.  Gegen* 
seitig  erhellen  sich  die  schon  von  But/mann  (LexiL  I,  251  ff.) 
behandelten  Formen  ätSriXog^  ov,  und  das  hesgchische  at^nKog^ 
iunkd.  Sie  gehören  so  gut  wie  äßi^vog  u.  aa.  der  Art  ebenißdls 
hieher,  allein  sie  schliessen  sich  an  ein  Thema,  welches  dem 
sskr.  vidj&  entspricht,  mit  welchem  wir  schon  der  Form  nach 
fi^iä  veiglichen,  nur  dass  auch  in  dÜTiiKog  für  apdnXog  und  aU 
^}jo^  för  apinkoq  die  sinnliche  Bedeutung  sehen  herrscht,  wäh- 
rend im  Sskr.  nur  die  schon  angemerkte  wissen.  Ich  schliesse 
dies  aus  der  Form  tciin^q^  denn  nur  durch  Annahme  eines  zu 
Grande  liegenden  di  lässt  sich  die  Entstehung  des  i  erklären; 
dieGrundrorm  ist  demnach  a-vldjä^la  und  wird  mit  Verlust 
des  j  ipjHy^,  mit  ^  für  d j  aßiinXo  (vgl.  die  Sui&xalendungen  ^e, 
^e,  6t,  welche  gelegentlich  bei  oyLoöt  unter  6a  erklfirt  werden). 
Diese  Formen  werden  glossirt  durch  adnXoq^  ov,  unsichtbar,  un^ 


570  FIJ. 

gewiss.  Hätten  w!r  dies  allein,  wer  wurde  ansfehn,  es  mit  dU 
itikog  fiir  identisch  zn  halten?  Nun  erscheint  es  aber  als  dirs 
privative  Form  von  dijXo^^  v^  ov,  sichtbar  n.s.w*9  mid  kann  niur 
dann  mit  äßv8riKog  identisch  sein,  wenn  SriKoq  eine  Absmmpfiing 
von  ßi8iikog  ist  Dieses  hat  schon  J9tf//ifMtiit  (LexiL  1,  358.  Anm«* 
11)  vermnthet  und  ich  trete  ihm  in  dieser  Vermnthung  vollstän- 
dig bei  (auch  Poiij  £•  F.  1, 184);  sobald  das  anlautende  ß  ver- 
loren war,  so  konnte  sich  das  anlautende  kurze  i  gegen  den 
Einfluss  des  gewichtigen  Trochäus  in  9i(Kog  nicht  mehr  erhalten 
und  ging,  äimlich  wie  das  v  in  tpoO^  fiir  v7to6^  =  sskr.  opa- 
stha,  verloren  (vgl.  auch  den  noch  stärkeren  Verlust  in  pi^  für 
ßep-prpf  S-  331).  Die  vollständige  Üebereinstimnmng  mit  a»a?j- 
log  zeigt  das,  ebenfalls  schon  von  Buthnann  verglichene  «pt^^j;- 
Xog,  worin  sich  ir^og  zu  aßv^rikoq  verhält  wie  Sriko<;  zu  ao^jjXoc. 
9^0  steht  diesemnach  eigendich  &iTßiSyeiKo.  Davon:  driK6&,sichi^ 
bar  machen  y  difXoxTK,  if,  das  Ofenbaren  i  ^^fXofia^  irö,  dasErkiärie 
U.S.W.;  d^^XcoTixog,  )f,  ov,  %um  Anzeigen  n.B.w*  geschickt;  äSi^Ah- 
rriq^  97,  Dunkeißieit;  Of^nTUa^  17,  UnsichtbarkeiL 

Hieher  gehSrt  auch  'A t*i?^,  <J>  n.  p.  für  ^Aßdtiiq  später ''Ai^i^c^ 
der  unsiciUbare  Galt 

DasPfect  heisst  mitGuna  von  h  aber  durch  oe  reprSsentirt, 
ßotSaj  olda,  und  hat,  wie  schon  bemerkt,  die  Bedeutung  wissen^ 
die  Reduplication  fehlte  und  diese  Unregelmässigkeit  theilt  auch 
das  Sskr.,  wo  vöda  entspricht,  das  Zend  und  das  Gothische 
(vgl.  Bappn  Gr.  s.  r.  356.  Burtwuf,  Comm.  s.  1.  Ya^n«  I,  451  n.)» 
und  so  viel  man  bis  jetzt  weiss,  alle  verwandten  Sprachen.  Die 
Flexion  betreffend  verweise  ich  auf  Pott  (E.  F.  I,  246  ff.).  Das 
Partie.  dd(6q^  «to,  o^,  ist  ganz  aus  der  sskr.  Form  vid-vas  ge-> 
flössen  und  stehtfur/a^'/GoCi')^,  mitunregebnässigemGuna,  ßo^^ 
ro-Mx,  ß&dßög ;  (daneben  regelrechter  ßiSvla,  vgL  H.  A.  L.  Z.  1837. 
Ergzbl.  S.  912).  Schon  im  Sskr.  wird  aber  vid  mit  dieser^  aus 
dem  Pfect  hervorgegangeneu,  Bedeutung  auch  mit  Präsenssnff. 
versehn;  auf  dieselbe  Weise  erscheint  auch  im  Griech.  töT^^i, 
ich  weissj  entstanden  aus  /td-jiriu  (vgl.  ^aöao^uu  und  die  Snff.  de, 
öcy  fy  bei  dem  Pronomen  ca)^  also  dadurch,  dass  /t9  nach  der 
4ten  Conj.  Cl.  flectirt  wird  (anders  Pott,  E.  F.  I,  246).  —  Mit 
hiervon  stammender  Bedeutung  erscheint:  etd^füavy  ovy  wissend; 
EiSrtiia^To;  dSrtOrig^  ri^Wissenschafi;  tS^wv^ov, kundig;  tdp?;  tdfuxrv- 
vijj )?,  Kermtniss;  tSpi^j  kundige  tSpdOy  WpicCj  17,  Kenniniss;  lirr&ipj 
Sj  Wissender  u.s.w.  (JLehrs,  Aristarch.116);  Ufropiof  erkunden 
(mit '  fiir/) ;  löroplaj };,  dasErkunden  u.s.w. ;  UrvSpiov,  to,  Thatsache 
U.S.W.;  Urröpriua,  to,  das  Erforschte;  Urtoptato^^  V^^j  geschickt' 
lieh;  UrxopLq^  97,  Geschichte.  —  äühroq^  ov  {aßurrog)^  ungesehn; 
d'UrrofOj  ungesehn  nutchen;  ddcrvopeq  [Hesgch.)^  dMpueq {HippoeraL)^ 
mkundig;  in  beiden  Fällen  vertritt  das  e  das  ursprungliche  / ; 
d'idpTJeu;^  scr<ra,  eVf  unkundig :  dSyboXio  fiir  dßtd^oXiiMi  (vgL  dööio  S. 
344),  unkundig  sein;  aSftüX/a,  Unkwnde  (Etpm.  m.);  dvUSxopi^crLoL^ 
^,  Unkunde  in  der  Geschichte;  dvurxoprtroc^  ov,  unftnterrichtet»  — 

Hieher  ^AehtPoU  (E.F.  1, 246) auch  tSJ-niyg,  <J,  wissend (Gr,j 
vgl.  auch  vSriq  S.  364,  welches  idsdann  vielleicht  ebenfalls  hie- 
her  gehört;  ich  wage  keine  Entscheidung).  — 

Uieher  gehört  auch  ßid-taloi,  ol^  Namen  einer  Obrigkeit  in 


FIJ.  571 

LacedSmon:  die  KwmJBgm.  —  Ferner  siehe  idi  hieher:  alytetv^ 
0,  hmdig  ;  es  stellt  meiner  Ansicht  nach  fSr  pau^fi«»r  und  ist 
dnrch  das,  Cvona  erfordernde,  Snff.  yuop  =  sskr*  man  (ßoftp^  Gr. 
&  S.  264)  gebfldet,  entspricht  also  einem  sskr.  v^d-man;  das 
Gnna.  sskr.  £,  ist  hier  dnrch  ca  ausgedruckt  Cetiras  abweidiend 
Po//^E-F.I,184)- 

Der  sicho«  Volttst  des  anlautenden  /» in  dijXo^  bewog  PoU 
(L  F.  I,  ISi),  auch  dnige  andre  Formen  an  /sd  zu  schHessen, 
welche,  in  nahstehender  Bedeutung,  durch  Annahme  dessel- 
ben znfiOl^en  Verlustes,  sieh  in  der  That  sehr  gut  m\tßi9  ver- 
einigen* IKese  sind:  difo,  i€h  werde  /tmden,  welches  Poii  für 
\^i6vi,  si^öo  mit  Verlust  des  anlautenden  iip>  undAnsstossung 
des  6  irnnrnt;  SiaTUi  femer  (bei£rea|fcA.)=i^'veTa»,  SombI  hmt 
er  für  das  sskr.  vidjat£,  so  dass  es  fur/ideaTia  steht;  ebenso 
Ist  natöiiich  3iaTo  (bei  Homer)  für  ein  avidjata  zu  erklären. — 
Weiter  nimmt  PeU  an,  dass  auch  das  ssu-.  Causale  Ted-aj, 
welchem  also  eigendicli  griech.  /o^aj :  ߀u8aj :  jxndaj  entspre«> 
ehen  wurde,  durch  Verstümmelung  seine  erste  Sylbe  einffebusst 
hatte.  Idi  würde  diese  Verstümmelung  durch  £iiifliiss  des  be- 
dentungsverwandten  8n^  u.s.w.  erklaren.  An  dieses  v£daj,  ei- 
gendich  ttieeen  machen,  lehrm^  schliesst  Poä  9a  in  SiSoop,  ieh^ 
Ten,  welches  also  eigendidi  t&t  8t^8ayov  stfinde.  Die  Sprache 
hat  hier  die  Entstehung  dieser  Form  so  rein  vergessen,  dass  sie 
nur  9a  alsWurzel  ansieht  Das  Pf.  8idaa  heisst  ich  bin  itn  Zuetand 
det  Beiehrieeine;  dSe  Form  betreffend,  so  muss  es  ebenfalls  ein 
)  emgebusst  haben  (im  Sskr.  heisst  das  Perfect,  welches  peri- 
phrastis<:h  gebildet  wird,  naturlich  ganz  anders  v^daj&mosa); 
das  Präs.  würde  mit  dieser  Verstümmelung  etwa  {cu)dcq'i;ui  hei- 
ssen,  also  mit  Verlust  des  j  dce?7P9  welches  man  auch  gewSlinlich 
alslliema  setzt;  davon  8g-dan^7ta{=r&daikm  kira  wieBenmp 
(R5m.LaiitL  S.  278)  sehr  richtig  die  griech.  Pfectenduilff  xa  er- 
Uart  hat)  n.s.w.;  hoaaaaxo  lennt  sich  vielleicht  ebenfalls  an 
diese  verstümmelte  Form,  indem  es  für  ioyaö6aTO  steht,  wof&r 
jedoch  die  Bedeutung,  welche  eine  engere  Verbindung  mit  8ia^ 
Tfft  heischt,  nicht  spricht  Es  bleiben  hier  noch  viele  Schwie- 
rigkeiten, und  auf  Keinen  Fall  wird  man  diese  Verstümmelung 
ausserhalb  der  griech«  Sprache  in  den  verwandten  wieder  su- 
chen dfirfen.  Darum  ist  es  meiner  Ansicht  nadi  nicht  erlaubt, 
Uithtia  (v0.  S.  238)  und  ähnliche  (wie  Poit  a.  a.O.  will)  mit 
dieser,  nur  gewissermaassen  dialektischen,  Verstümmelung  zu 
Terbinden.  —  Beiläufig  erwähne  ich  noch  die  Anknüpfung  je- 
ner Formen  an  das  zend.  däh  in  dähista  der  weiseste  (bei  Peii, 
E.  F.  n,  678),  und  die  MSglichkeit  einer  Verbindung  mit  zend, 
dik,  wddie  Bumauf  (Comm.  s.  1.  Yä^n.  I,  76)  andeutet  Alle 
diese  Zusammenstellungen  sind  noch  sehr  uncewiss.  —  An 
diese  verstümmelte  Form  8a(^)t  für  (ßu)8a(jD€  lehnt  sich:  9aif- 
u(Av,(n^  (homerisch  und  nur  aus  dem  homerischen  Gebrauch 
nnd  nicht  aus  dem  Leben  später  wieder  aufgenommen),  kundiff; 
^ar,uoarvvn^  V9  Kunde;  8aApa  (JoZpa),  17,  die  Wissende j  Beinamen 
derPersephone;  8cCio^^  trissmd  (zw.);  dffvro^,  6v  (zw.),  kundig ^ 
^o^nq^ftq^  unkundig;  ä8wTtoq^av^ungewussi\  a^a'uTTt,  unerfnh^ 
^«i;  adtxfiuüpla,  1;,  Urkunde, 

24^ 


572  FIJ. 

ßüf  nehttmen.  ImSskr.  wird  eineWasC  rrid' angefiihity  i^el- 
che  als  Verbum  jedoch  nicht  belegt  ist     Zu  ihr  gehört  Aber 
vrld'-ita  voUSehaam,  vrtd'-a,  vrid'-ana  Schaam\  mit  Gana 
wurde  diese  Form  Tr£d'  heissen  wid  griech.  ßpcui  (vgl.  atfc^jv 
S.  371)  eutsprechen.    Da  aber  p  in  anmutenden  Consonanten- 
gnippen  so  oft  ausfällt  (vgl.  'sipoxii  ttotl,  ^erivwia  für  ocpex-CLr- 
wai  vgL  TtXaTv^  hreU)j  so  geht  ßfcui  in  /oi*  über.    Dieses  er^ 
scneint  zunächst  in/ou^csg,  at^o'^,  17,  Schaam  (anders  Poii,  E* 
F.  I,  246);  das  sskr.  vrid'a  sieht  übrigens  nicht  aus,  als  ob  es 
eine  einfache  Wzf.  wäre ;  sollte  eine  Verbindung  mit  der  IVzr. 
Tiri  bedecken  (s.  bei  svpo)^)  möglich  sein,  so  dass  die  Bezeich- 
nung fiir  Schaam  aus  dem  Be^iff  hedecki  werden,  verharren  «r^r- 
den  müssen  hervorgegangen  wäre?  Aehnlich  erklärt  Poii  (£•  F. 
I,  223)  lat  verfiri  aus  der  sskr.  Wzform  viri  bedecken;  Ter^ri 
scheint  mir  jedoch,  beiläufig  bemerkt,  auf  jeden  Fall  mit  sskr. 
vrld'  so  gut,  wie ßouSoig^  identificirt  werden  zu  müssen;  das  d 
ist  wie  in  alo  (S.  70)  verloren.  Poti  (E.  F.  1, 122)  vergleicht  litt, 
geda  Schaam,  mit  ql8^  und  schliesst  daraus  schon  (E.F.  11»  690) 
auf  anlautendes  /. —  Von  ßauSeig  kommt:  otdolo;,  Oyop,  vor  dem 
man  Schaam  hai^  ehrwürdig  u*s«w.;  aÜotov^xo,  Schamngtied  (ve- 
retrum);  oI^omo^i?^,  £^,  sc!Ma»nartig\  al^octxo'^,  17,  oy,  zurSeJkaam 
gehMg\  alSio^ioHf  cäSo^uu  (scheint  mir  Denominativ,  also  für 
sskr.  vr^dajämi  zu  stehn;  doch  kann  man  es  auch  für  einfa- 
che Conj.  nach  der  4ten  Conj.Cl.  nehmen,  wie  im  Sskr.  nach 
Angabe  der  Gramm,  vrld'  flectirt  wird,  also  aldio{yL<u)^at9o{^MMi) 
=  vrldjä(mi);  nur  ist  dann  das  Guna  unregelmässig;  dSese 
Unregeunässigkeit  ist  aber  im  Griech.  sehr  häufig  (H.  A.  Li.  Z. 
1837. Ergzbl.  S.912)^,  9ichsehämenn.s.w.i  aidn^ifoVjOVjVerechdmi; 
aiiri^VGfq;  aidij^ioavvrij  37,  Versehämiheii ;  cudrfyLovi&j  verschämt 
sem;  ai&ecnq^  17,  Scheu ;  al8i0ijiX)^j  ov,  Ehrfurcht  erregend;  txiSe-- 
Öi^iOTfigj  17,  JEhrwürdigkeit ;  alSeÖro^j  V9  <ivj  verehrt ;  dvouJfiig^  ig^ 
sehaamlasj  dvoudia^  dvaUua^  97,  Schaa$nlosigkeit ;  dvcuievo^at^ 
sich  unverschämt  betragen^  dvoudnroq^  ovj  schaamios.  Gewiss  ge- 
hört hieher  xivai8og^  o,  Mannhure;  zweifelhaft  bin  ich  über  ouv; 
die  Ableitung  von  Mviat  findet  in  der  Bedeutung  des  Wortes  kei- 
nen Schutz;  sollte  oav  =  sskr.  kim  und  das  sskr.  Pronom.  in- 
terrog.  im  Neutrum  sein  ?    Dann  wäre  die  Zusammensetzung 
fast  ganz  identisch  mit  sskr.  kim-f  purusha  was  für  ein  Memn^ 
verächtlich  gesprochen  d.  h.  «m  schiechter  Mensch^  und  nlvouJSog 
wäre  ein  wie  ?  sich  schämender  d.  h.  «m  schaamloser,  (über  die 
Zusammensetzung  mit  dem  Pronom.  xa  vgl  die  S.  17  angeführ- 
ten Stellen  und  viele  seitdem  vorgekommene  Beispiele);   es 
stände  für  Tu^ßoudoq  und  (i  wäre  wie  oft  in  1^  übergegangen  (vgl. 
üvavTip^  Tiv  in  xivog).  Davon:  xtvac^cjdi?^,  e^,  einem  Gnaden  ähn^ 
Ueh'j  Mvatdda^  iavcudia^  ^,  unzüchtiges  Leben;  mvftf^/^o^ca,  tut- 
%üchHg  leben  $  «u/oidttffio^,  6j  unzüchtige  Handlung  U.S.W. 

ßi^.  Im  Lat  entspricht  sve»  wahrscheinlich  suet,  in  sne- 
sco,  sue-tus,  soleo,  getvohnt  sein,  ahd.  sit-u  (bei  Grimm,  D.  Gr. 
n,  48,507)  Sitte,  slav.  schoudje  Sitte  (Dsbrawskg, Inst L. S.  174). 
Dieses  seh  ist  =  sskr.  s  (vgl.  i^upa  S.  252).  Im  Griechischen 
erscheint /s^  in  i^og^  to,  Süte  u.s.w.    Dai^s  dieses  mit  ß  an- 


FEB.  373 

lautete,  folgt  aus  derFlenon  von  i^x  imPfect  cZcd&or,  ie&a  fitr 
ßißfo&Oj  im  Impf,  d^i^ov  für  Iß^i^ov  und  aus  den  Spuren  des  ß 
in  ^i^oq  (bei  Homer,  vgl  Dawes.  Mise  erit  ed.  Eidd.  p.  375).  So 
haben  wir  denta/e&,  sit,  schoud  und  sue(t)  nebeneinander.  Aus 
der  Combination  dieser  Formen  schliessen  wir,  dass  ihnen  eine 
mit  sva  anlautende  zu  Grunde  liegt  Aus  diesem  Grunde  wei- 
sen wir  die,  auch  der  Bedeutung  nach  nicht  passende,  Pa/Ische 
ZusammensteUung  mit  sskr.  s£t  verehren  (E.F.  II,  120)  mitEnt* 
schiedenheit  zurnck.  Einige  Vermuthungen,  welche  ebenfalls 
von  der  Voraussetzung,  dass  die  im  Sskr.  entsprechende  Form 
sva  anlauten  müsse,  ausgehn,  ^ebt  Ag.  Benarg^  (Rom.  hanü. 
86,  215);  ich  fuge  die  Frage  hinzu,  ob  sich  diese  Formen  viel- 
leicht mit  sskr.  svatva  Eigeathfnniiehkeity  von  sva  eigen^  verbin- 
den lassen.  Man  mfisste  in  diesem  Fall  annehmen,  dass  das 
griech.  ^  durch  Einfluss  des  v  aus  t  entstanden  sei;  allein  es 
wird  als  em  ursprui^liches  durch  das  ahd.  t  geschut^  welches 
sskr.  dh  postulirt  Sollte  man  annehmen  dfinen,  dass  sich  aus 
sva  durch  das,  so  oft  sekundäre  Wurzeln  formirende,  dh  (^ 
dhä  S.  30  u.  sonst)  eine  Wzf.  svadh  eigen  macheny  eigen  haben, 
gebildet  habe?  —  Also/e^,  eigentHch  ößä^z  '/c&  mit  spurlos 
verschwundenem '  und  später  nachfolgendem  ß.  Davon :  d^ä$^ 
S,  ^,  gewohnt  U.S.W.;  l^ficjv,  ov,  gewohnt i  ^txdq^  ff,  iv,  gewöhn^ 
iiehi  &n^^<hivij,v.  Oewohnheiii  i^i^g^  ovj  gewöhnt i  i^wfypfle^ 
gend'y  eio^,  Ag&otg^  (für  ßißm^a  mit  t  iür  das  zweite  /  wie  Öf- 
ters, vgl  oUxrig  S.  311)  U.S.W.,  welche  man  an  ein  Thema  i^ia 
schliesst ;  &(^o,  gewöhnen  \  &ufx6q^  if,  iv,  gewohnt  \  föu^fi^,  Sj 
Gewöhnung  \  i^uT\ia,  rJ,  Gewohnheit. 

Daraus  bildet  sich  durch  Dehnung  (Vriddhi)  ßf^g^  ri^og^ 
t6,  Gewohnheit^  Sitte  u.s.w.;  i^^c^,  S,  ity  gewohnt;  ^aUo^,  a,  ovi 
^aSiog,  otj  oVf  gewohnt',  iji^ixo';,  ov,  eittiich  U.S.W.;  w^q^  e^,  un^ 
gewahnt f  drßioj  drßiartriDj  dißi^ofuuj  ungewohnt  eein;  a^^oa,  17^ 
Ungewohntheit  s  emt^tauig^  17, 6v,  dem  Einfältigen  u.s.w.  eigen;  woauh' 
if^eifia,  T</,  argUsüge Handlung]  xoxoij&evopot,  argUaÜg  handdn. 

Fijrpov^  ^tpov,  To,  der  Unterleib^  Bauch  vom  Näbd  ahwätte.  fj^tSßi 
Im  Lateinischen  stdit  ffeeenflber  vent-er,  dessen  vent  sich  vuJIßmi^Sf 
ßfTfe  genau  eben  so  vernält,  wie  vent  in  vent-us  zu  v&t  in  dem  ^    T^tm 
glbd.  sskr.  v&t-a.    Wir  kOnnen  also  auch  hier  das  n,  wie  wir  ^    Jj^ 
es  häufig  finden,  als  (nach  Art  der  7ten  Conj.  CL)  eingescho-^^*"?^ 
ben  betrachten,  und  dürfen  demnach  schon  aus  vent-er  schlies-^''^|tf^ 
Ben ,  dass  n^pov  mit  /  angelautet  habe.    Diese  Annahme  wird^^^^^^ 
vielleicht  noch  aus  griechischen  Mitteln  bestätigt,  wenn  es  er- 
laubt ist,  das  hesgehisehe  yivTtp  (=  xoiXia  Thierseh,  Gr.  Gr.  S. 
226j  hieher  zu  ziehn,  und  7,  wie  so  oft,  ftir  j:  zu  nehmen;  allein 
Po/t  bemerkt  nicht  mit  Unrecht,  dass  yivTep  auch  der  weibliche 
Uterus  sein  könne,  und  sich  dann  zu  yep  gebähren  ftige  (E.F.  II, 
5&t);  doch  kann  man  dagegen  wieder  geltend  machen,  dass  das 
höchst  wahrscheinlich  nnt  yivTtp  in  Verbindung  stehende  y  ^^to, 
ra,  Eingeweide j  Fleisch,  sich  wohl  auf  keinen  Fall  auf  dieselbe 
Weise  deuten  lasse.    Mit  grösserer  Entschiedenheit  sprechen 
für  anlautendes/  die  von  Pott  (E.F.  1, 106)  aus  den  verwandten 
Sprachen  angeführten,  mit  gleicher  Bedeutung  entsprechenden 


574  FPUL 

Formen,  nftndicli  Utt  W6hd<-ers,  Bmich,  lett  wfidaraa,  Jfe^cN» 
ahd.  wanast^  WanMi  (letssteres  ist,  beiläiifig  bemeikt,  von  ahdL 
wamba,  goth.  wamba  zu  trennen;  diese  entsprechen,  wie  ich 
vermuthe,  dem  sskr.  vap-u,  Korpm-).  Diese  Formen  comb!- 
nirt ,  fuhren  auf  eine  zu  Grunde  Ue|;ende  Form ,  welche  im  Sskr. 
wahrscheinlich  vat  anlauten  wfir&.  Eine  solche  mit  entspre- 
chender Bedeutung  finden  wir  da  nun  nicht;  nah  anklingend 
(insbesondre  mit  wanast)  ist  aber  sskr.  vanishth'u,  Emge- 
weide  ^  dessen  Ableitung  in  Beziehung  auf  den  letzten  Theä 
shth'u  sicher  ist;  diese  gehört  zu  stha  (v^.  ni-shth'a-ra  und 
apashth'u  S.  376);  für  vani  ffeben  die  Inder  eine,  schwerlich 
zu  billigende,  Etymologie;  soUte  man  vanishthu  fttr  va  statt 
ava  (vgl.  8.274)  abwärts  und  nishthu  «üeAeitJ  nehmen  dftifen? 
so  dass  es  das  bezeichnet,  was  im  iSxpov  ist?  so  ist  im^tao  von 
iv  -f-  ComparatiTSufBx,  intes-tina  von  intus  gebildet  in  die- 
sem Falle  könnte  man  die  aus  den  verwandten  Sprachen  mit 
/iTTpov  verglichenen  Wörter  vietteicht,  auf  ihnliche  Weise,  wie 
er*Tepo,  ebenfalls  als  Comparativbildungen  von  ava,  oder  nach 
Verlust  des  anlautenden  a:  va  fttr  va-tara  fassen;  so  dass  sie 
der  unlere  Unterleib  bezeichneten;  damit  liesse  sidi  dann  auch 
lat  uteru  vereinigen,  indem  es  f&rva-teru  stände  (a  =  va, 
vA%  in  vielen  andern  Fällen,  vgl,  ur-ina  =  sskr.  väri  und  &r- 
pov);  in  venter  fiir  ve(n)-teru  wäre  n,  wie  oft,  eingeschoben, 
und  durch  Verlust  des  Endvokals  das  Thema  in  die  consonan- 
tische  Declination  hinübergezogen  (vgL  S.  176) ;  die  litt  und 
lett  Formen  erklären  sich  mit  Leichtigkeit  aus  der  angenom- 
menen Form  va-tara;  im  Griechischen  stände  pr^fo  für  p^ 
Topo;  /errep  müsste  vielleicht,  yhxüL  auf  jeden  Fall  davon  ge- 
trennt werden.  Sicherheit  ist  in  dieser  Erklärung  natQriich 
nicht;  die  Zusammenstellung  mit  venter  u.  s,w«  aber  wohl 
schwerlich  anzuzweifeln.  Von'/^f)ov  kommt:  n^pialog^  a,  oy, 
%um  Unterieib  gehörig  \  vnnvfKOVt  to,  Theü  dea  Unterleibs  unter 
dem  Jrpoy.  

f:$^rH^        Fpf^X'    ^  Sskr.  wird  eme  Wz.  vrih  mit  der  allgemeinen 
Vh  •XvvÄSBedeutung  einen  Tan  van  sich  geben  angefllhrt    Als  Verbum  ist 
^^[^         sie  nicht  belegt    Dagegen  ersdieint  das  augenscheinlich  dazu 
"^'^  "^ gehörige  Thema  vri(n)hita,  und  bezeicimet  das  Brüiien  de^ 
»^  •^  /  "*  Elephanten,  wie  denn  auch  bei  WUsan  Csanscr.  Diction.)  der  yf 
^'^    "^Vrih  die  Bed,  to  roar  as  a  wild  beast  begeben  wird.  Mög- 
;  f.^^.  .- 1{^  {gl  es,  dass  diese  Wzf.  mit  der  sskr.  ^rn  tönen  zusanunen- 
hängt,  also  vielleicht  eine  mit  vi  oder  ava  zusammengesetzte, 
durch  h  erweiterte  sekundäre  Bildung  von  ru  (=ri?)  ist,  dodi 
will  ich  darüber  nicht  entsdieiden  (man  vgl  paß-cUraa  und  die 
damit  verwandten  Formen);  vielleicht  wird  sich  dieses  in  Zu- 
kunft fester  bestimmen  lassen.  —    Die  allgemeine  Bed.  bräilen 
dürfen  wir  zunächst  in  der,  imGriech.  dem  sskr.  vrih  entspre- 
chenden Fqrm,  ßpax  erkennen^  v  ist,  wie  oft,  durch  ß  und  ri 
durch  pa  ausgedruckt;  also  ßpccx^  brüllen:  von  Ares  (Harn.  U. 
V,  859),  von  einem  verwundeten  Pferd  f  D.  XVI,  486),  als- 
dann  von  jedem  röchelartigen  Getöse;  hidier  gehört  ßpuxfxkjov 
=  XP«^«'^*o-f*o»'  (Hesgcb.),  und  ßpttxitaiovÖcoL  =:  xp^it»riiov6€Bt{He' 


FFfX  575 

jydl.),  aßpux9y  ss  nxH^^y  (Aff^cA.),  wo  aber  a  ßohwerlicb  rich- 
te; soni^t  mass  man  es  woU  als  Pr8£  fassen  und  mit  äva  oder 
a/a  identificiren  (t^L  &  274);  fiir  jenes  spricht  die  Bedeut,  für 
dieses  die  Form.  Ich  entscheide  mich  flir  dvcL  Uieher  gehört 
auch  ßf>d4&  mit  derBedeatmig^mmmei»  (vom fof-e/i gebraucht); 
es  ist  ^ccx'ja  und  xj  ward  i  (vgl.  das  ähnliche ,  aber  nicht  ganz 
gleiche  ^jui^ov  für  ^u^iov). 

Z^veifeUiafter  kann  man  sehen  sein,  ob  man  ßffVX'^^^^h 
hmiien^  {^X  i™  ^^^^"^  ß^P^^  u.s.w.>  wie  ßpay  vom  lauten  Ge- 
rochel  sdhwer Verwundeter]  hieher  oder  zur y  ru  ziehn  müsse« 
Die  Bedeutung  erlaubt  beides.  Die  Form  betreffendere  müss- 
ten  wir  im  ersten  FaU  annehmen,  dass,  wie  in  (pfvy  s=  sskr. 
bhrig'9  ^^^  hl  ßpvx  =  sskr.  vrib,  iri  durch  fv  ausgedrückt 
wäre«  Diese  Erscheinung  ist  aber  sehr  selten.  Im  zwoiten 
Fall  müsste  man  ßpvx  an  die  aus  ru  höchst  wahrscheinlich  for* 
mirte  Form  ruksh  (im  sskr.  ruksh-a  =  lat  rauc-us)  luiupfen^ 
and  dem  Hinzutritt  eines  PrAf.  vi  oder  ava  statuiren,  PderW&re 
im  sskr.  ruksh  ein  anlautendes  v  verloren,  wie  im  Intr  rana 
und  dem  deutschen  Rachen  (vgl.  weiterhin)?  In  Beaaehupg  auf 
die  Wahl  zwischen  ru  oder  vfih  bleibt  hier  noch  Manches  un* 
gewiss,  aber  die. Frage  stets  auf  diese  beiden  Wziormen  be- 
schränkt —  ItUßpvxäo^at  gehört:  ßffvxri^,  ro,  und  ^ov/rß^oq^ 
0,  ?poXK^5  ßi^Xn,  n>  Brüilen;  (3pr;(»7^ov,  örüllendy  ßpu^äUoi;^  a,  ovj 
hnäimd^  ßp^xn^ii  0,  BrüUeri  ppr;^Mco$,  ??',  ov,  bruUenä\  ßpvxf^ 
ydo^cuj  brüiiefL  — 

Wie  man  aus  dem  Gebrauch  der  angef&hrCeii  Wzfofmen 
nir  das  Röcheln  der  Sterbenden  sehen  kann,  ist  das  Brüllen 
der  Thiere  ebenfalls  als  ein  Röcheln  gefasst  Daher  ziehe  ich 
auch  hieher  ßpccx^  oder,  mit  eingeschobenem  Nasal  (nach  Art 
der  7ten  ConJ.  CL),  ^pa/x  '^^ßp^7X^^^9  i^^  Röcheln  der  Slhn- 
me)  y  Heiserkeit,  das  Ueberschreien  der  Stimme  u«  s.w. ,  aber  auch 
Schlund j  Kehle  (der  Brüllerl);  hieher  gehört  das  alid.  racho, 
Rachen^  und  rachison  (Graf^  Ahd.Sprsch.  II,  385),  sich  hefti^f 
räuspern j  mit,  wie  gewöhnlich,  im  Ahd.  abgefaUenemv.filr 
vracho^  vrachison.  Zu  ^payx  gehört  ferner  ßpa^xo^jH^^^n 
heiser',  mezu  ziehn  wir  auch  ßpo^rx^S^  '«'o,  Fischkieme \  sie  ver- 
treten bei  den  Fischen  die  Stelle  der  Lunge ^  welche,  eigentli- 
cher Sitz  des  Tonsj  Iner  als  Respirationsofgan  gefasst  ist,-  ßpcty- 
Z«*n^f  «^  heiserar  Hg;  ßpayx^^^^^j  ^  ^5  heiset'i  ßpay^*««»  ?P^X«^ 
Mser  sein\  ßpayxui,  t«,  Fischkiemen  y  ^p«7X*^Vi  fcf^  Flossfeder 'y 
^piyxy^r  ov,  mit  Fischkiemen  versehn  \  —  indem  die  anlautend<^ 
Gruppe^  wie  oft  TS.  186),  durch  einen  Vpkäl  gespalten  wird^  eilt- 
steht  ßapayxo<i^  papayX*^^  ^  ßp^YX^^j  ^poLyyjLOv  (vgl.  Potl]^  E.  F. 
11,225).  ,       •    '. 

Indem  ri  durch po  statt  pa  vertreten  wird,  entspricht  dem 
sskr.  vri(n)h:  ßpo{y)x  in  ßooyx^i^^i  KeMej  ScMtmdj  Rachen  u.s. 
w.(vgL  ßpayxog)i  davon:  ppo/x"*»  ^^9  Ende  der  Luftröhre  u.s.w.; 
ßpo7X*ii^Oj..re/vcA/cicA^ii  (Stesgch.yi  ßpoyxf^np^  Sj  Halsöfhung  am 
Kleide, 

Völlig  identisch  in  dör'Bed.  ist  mit  ßpoyxogi  ßpox^oc,,  n; 
wir  nehmen  daher  keinen  Anstand,  auch  dieses  hieher  zu  ziehn 
und  zwar  fi«  sskr.  virih  in  der  nH^hftnasalirten  Form.  Dm  r  des 


576  FPfX 

Suff.  Tu  ist  duroh  Einfluss  des  y  (^^  Bchon  mehifiMii 
kommen,  z.B.  S.  967)  aspirirt  Davon  ßpaj^MiKj  e$,  hoM] 
X^^^cti,  f>ersehUn§Bn. 

Wir  sahn  hier  ans  dem  Begriff  des  Schhmde»  (eig.  Rachen, 
BtüUer}  mehrfach  sich  den  des  Vm^BcUmgefM  entwickeln  in  ^po^ 
X^^<^9  A)07%ia^a>  anf  älmliche  Weise,  wie  franz.  engouler  ; 
wir  dunen  demnach  hieher  ziehn  das  homerische  ßpox  in  ai^o* 
ßpdx^f  xaTa^pd^fi»,  herabacUuoken  ils.w.  Man  könnte  zw^ar 
an  andre  Zusammenstellnngen  denken,  aber  keine  wäre  so  sinn* 
lieh.  -^  Giebt  man  diese  ZusaqpnensteUung  zu,  so  werden  \m 
femer  zu  ^fvx  (S.  375),  aber  mit  derselben  Bedeutung,  wie  sie 
schon  in  ßpiyx^j  §9^X^^  ^^^  ßP^X^^i  Schlund^  hervorgetreten 
ist,  zielm:'ßpv;^6/g,  verechhmgen:^  ^P«^,  -X^^'ff»^»  Meereehkmd-j  — 
^ptt^eo^,  fix),  ov,  rerechiungen^  passt  der  Bedeutung  nach  eben- 
faUs,  aUeifl  die  Quantität  des  v  widerstrebt;  man  musste,  nm 
sie  zu  vereinigen,  annehmen,  dass  das  sskr.  f  i  eigentUch  nur 
durch  ^v  vertreten  gewesen  und  in  ^pv^ao^ua  ^rst  gunaartig  ge- 
dehntsei. ^  Mit  ^pu$  identisch  ist  ^fov^  (Heeych.),  welches  aber 
—  und  £es  bestätigt  meine  Ansicht  über  ßpv^ —  gleichbedentend 
mit  ßpil^^  ist  

Wir  haben  oben  bei  ßpvx  keine  Notiz  von  der  Bedeut.  beissen 
genommen,  welche  ß^v^fo  ebenfalls  gegeben  wird.  Wenn  diese 
Bedeutung  nicht  einem  zuf&lligen  Umstand  ihren  Ursprung  Ter* 
dankt,  so  ist  sie  der  Art,  dass  sie  die  Spaltung  von^pv;^»  in  zivei, 
wesentlich  verschiedene,Wzformen  bedingt,  wenigstens  für  nns. 
i)enn  zwischen  ^rti/Zen  wiibeiseen  liegt  eine  nicht  schmale  KloA. 
PennochsteImsie,wie  mir  scheint,  in  entschiedenerVerbindung, 
nur  muss  man  die  Mittelglieder  finden.  So  eben  sahn  virir,  wie 
aus  dem  Begriff  AacA^ti  der  des  {gierigen)  VerschUngena  hervor- 
gegangen ist.  Dieser  erscheint  nun  auch  in  ^pt>TT(o  (welches 
wir  für  eine  66  (=;=  einem  sskr.  ksh).-Bildung  aus  ^pv^  nehmen 
diirfen)  nhcYkHesychr*  ia^lcoy  aber,  wie  sich  aus  dem  mit  ppvvxö 
identischen  ßpvxo  (wo  h  =  dem  supponirten  sskr.  ksh,  vgl.  H. 
A.L.Z.1838.  Ergzbl.  S.316  und  viele  schon  vorgekommene  Bei- 
spiele) ergiebt,  T^ßpag  h^UivCwie  es  ebenfalls  Ae^cA.  auslegt). 
Aus  dem  gierigen  Verschlingen  entsteht  ein  heftiges  Zusammen- 
schlagen der  Z&hne;  daher  ßpvx<D  nach  Hesych,  femer  heisst: 
cvnpdduv  Tovq  oiovrag  a&rd  ij/o<(>&D.  Dieselbe  Bed.  hat  auch 
ßpvTTQ.  Aus  ihr  entwickelt  sich  ßfwx^oq^  ßpvxszoq,  6,  Fieber-- 
schauer,  und  ßp^x^  zunächst  woU  nur  in  der  Bed.  mii  den  Zdh^ 
nen  khppem,  bei  den  spätem  Schrifistellera  aber  QApoiion^ 
Rhodj  N.  T.J  Epigr.')  auch  knirschen  Daran  knüpft  sich  ßpv- 
/^d$,  Sj  ZiAneknirschen  {Hesgch,%  und  Nicander  braucht  ^pv^fco, 
rö^  in  der  Bedeutung  Biss,  und  ßpvTcav  zugekniffen  (%ugMsseny ; 
ßpvySrjv,  zähneknirschend  (Epigr.y  Hiemach  tritt  die  Bed.  beissen 
in  ßpvrp  gar  nicht  hervor,  und  die  übrigen  erklären  sich  aus 
vrin  irüUenj  durch  das  zujffillig  entwickelteMittelglied  schünden. 
Man  verkenne  aber  nicht,  dass  dieser  Gebrauch  spät  und,  wie 
es  scheint,  aus  der  niedem  Sphäre  des  Lebens  gegriffen  ist 
(ähnlich  ist  der  Gebrauch  unsers  Schnattern). 

Aus  der  Bed.  briiUen  geht,  wie  ich  vermtidiungsweise  an- 


FPIX.  577 

Behne,  ferner  die  Bezeichnung  de9  Oebrülb  des  XsA  hervor: 
^pauTiy  V*  Was  die  Form  betrim,  so  ist  ßpd^ij  ganz  so  aus  vrih 
entstanden,  wie  röman  (S.  73)  aus  rih  (ftir  iridh)  durch  Ver- 
raittelung  der  Form  ruh.  Für  vrih  haben  wir  nach  Analogie 
ron  ruh  eine  gleichbedeutende  Form  vruh  zu  substituiren,  aus 
(reicher  durch  Antritt  des  Suff,  ma  undGunirung  des  u  in  d  zu-^ 
Dächst  TrAh-ma,  dann  mit  Verlust  des  inlautenden  h:  vrdma 
entstand:  diesem  entspricht  mit  ß  für  v,  wie  selir  oft,  und  &  für 
>»  wie  in  mehreren  Beispielen  (vgl.  S.74),  ^pcofto,  wovon  ßpoi^Av» 
Davon:  ßpo^juiei^^  wcoLjtVy  brüUenä',  ßo&itaoiuu,  brüllen i  ßfoi^nO^g^ 
\j  das  Brüllen 't  ßpcoftirW^»  ^pQfiirrop,  o,  der  Esel  als  Brüller. 

Von  dem  heisem  Ton,  welcher  durch  vrih  bezeichnet  wird, 
hat  femer  im  Griechischen  und  Latein,  der  Fr^rA  seinen  Namen« 
Vrih  durch  vrah  ausgedruckt  musste  durch  Suff,  na  lat  vrah- 
na  oder  nach  Verlust  des  h  und  v  rana  werden.  Im  Griechi«! 
^hen  entspricht  zunächst  mit  der  nasalirtenForm  vrinh:  ßpüay- 
•)rpg  (Heeych.)^  bei  den  Phocensem  ßfwxyx^vv  (Heaych.)^  in  bei- 
den Formen  ist  der  Vokal  a  aus  der  Nasalirung  hervorgegan- 
gen (man  vgl.  franz.  en,  gesprochen  fast  wie  ang,  welches  aus 
dem  lat.  in  durch  das  Medium  lang  hervorgegangen  ist).  Die 
gewöhnliche  Form  ist  äguyuauws?  oi  dieser  liegt  die  nicht  nasa- 
lirte  ß^x  zu  Grunde;  in  dieser  ward  zuerst,  wie  in  ^«pay^^ff  (S. 
375),  die  anlautende  Gruppe  durch  den  Vokal  a  gespalten:  also 
^f^X^  ^u^d  dieses  aermelt  zur  Stütze  alsdann  einr,  grade  wie 
ßorpvg  (S.  100,  Vgl.  Harlung  in  den  Berl.  Jahrbb.  fiir  wissensch. 
Krit  18i37.  Nr.  97).  Durch  Umsetzung  entstand  daraus  ßopra^ 
X%,  ßpovaxog  und  ßpovx^<^S  (bei  den  Cypriem  HesyelL)^  (Etym. 
m.  und  Pon,  £.  F.  H,  112, 114,  579).  —  Davon:  ßaT^axU,  tios 
(t^off),  iJ-^Dim.;  ßarpaxuoq^  a,ov,  zum  Frosch  gehörige  ßaTpaxl4(0, 
vie  ein  Presch  Ihun ;  ßarpaxuiVy  xo,  ein  Färhekraut ;  ßaTfax^ntog^ 
i  ein  Theil  an  der  Cither-y  ßaTpa^iTtiq^  6,  Froschslein.  -— 

Wenn  statt  des  ß,  welches  in  allen  angeführten  Formen 
»skr.  T  vertrat,  in  älterer  Zeit/  erschien,  so  musste,  nachdem 
dieses  abgefallen  war,  dem  sskr.  vri^n)h  griech.  peC^^Jx  u.s.w. 
^Tßpeyx  U.S.W.  entsprechen.  D'irfen  wir  unter  dieser  Voraus- 
setzung mit  der  Form  ßpox  (S.  375)  pox  für /po^  in  pöx^og^  d, 
du  Brüllen  des  JUeereSj  identificiren?  Ich  glaube  ja.  Davon  po- 
X^eo,  Qoj^i^fDj  brüllen,  und  opty^ioi  =  ut+pcy  jftir  pox^  brüllen 
(S.  283).  So  wie  in  diesem  letzten  Thema  e  mr  o  erschien,  so 
üim  auch  a  daf)ir  sitehen;  daher  steht  denn  auch  kein  Hinder- 
niss  entgegen 9  das  bedeutungsverwandte  p^x'^?^^  Donnerj 
Brüllen  der  Wellen,  die  Wellen  selbst,  Brandung^  Gestade,  hieher 
ZQziehn. 

Auch  das  Sehnarchen  ist  einTonCBöcheln'),  welcher  mit  dem 
dwch  vri(n)h  bezeichneten  nah  verwandt  ist  Dürfen  wir  nicht 
daher  auch  p^YX^f^^ßP^TX^f  piyTua,  schnarchen,  hieher  stellen? 
Davon;  peyx^^^vSj  pe)^(9^77^,  £^,  wie  schnarchend'^  p^^k,  17,  das 
Schnarchen.  Mit  o  statt  <  gehört  hieher:  pdyx'^iy  poynogy  poynög^ 
0,  das  Schnarchen;  po^x'^^^^  Saptvaei,  schnarchefK 

Mit  ^  fttr  /  und  pi  f&r  sskr.  ri  dürfen  wir  hierzu  wohl  auch 


578  FPIX. 

das  ziemlich  gleichbedeutende  ßpii&,  sektäflr^  sein,  eumippen^ 
also  eigentlich  schnarchen,  stellen;  o^p^»  ä^puero^,  schiaßo9\  Bpi- 
i&yil^  Traumdeuterin,  Oder  soll  man  ^pt^a>  za^fi^  (ß.3n)^  schwer 
sein  und  insofern  schläfrig  sein^  ziehn?  ^  | 

Sollte  endlich  zu  der  Form  mit  p€  =  sskr.  iri  pv^ca  fiir  ppr-j 
^o  (/pv^-jo  vgl.  8.  375),  pv^iof  knurren j  gehören?  und  zuietzt 
f'6yj(,ogv\r  pfv/yoq^  <5,  die  Schnauze  (als  die  brüllende)?  Davon 
pvYxl'OVy  Dim.;  f&fxP^va^  i},  grossnasig.  — 

Vrih  mit  sau  zusammengesetzt  erscheint  Ib  dem  aus  den^ 
VHhadaranjaka  von  Bumouf  (Comm.  s.  L  Ya^n.  L  Nott  p.  clxxiiJ 
mitgetheilten  Fragment  (dist  13)  in  der  Bedeutung  ersehüiterni 
(zusammenbrülien  tnachen?} 

Kann  man  darauf  gestutzt  hieher  ziehn:  ßpa<r0Gtj  erschüt- 
tern (f&r  ^pax*j^  od®^  ßp^^X"^^*  welches  die  Causalform  wäre, 
vgl.  ^curcroy  för  Tap^-u»')?^  Diese  Bedeutung  erscheint  in  ^pa- 
cryM<;^ 6y  Erschütterung;  ßpd(fTtig;  ßpour^uxTlag, o,  Erderschüttenm§; 
ßpcur^reiSrigj  eg^  erschüUerungsurüg  \  abgeschwächt  ist  sie  ia 
ßpacrar&,  schwingen  ^  ßpöurrnp^  o.  Schwinge, 


Wurzeln  and  Wurzelformen,  welche  mit  2,  oder  Spiritus 
asper  (')  anlauten. 

a  äj  Bezeiehnufiff  des  Lachens. 
<x ,  Ausdruck  des  Staunens. 


d  (aa).  Im  Sskr.  entspricht  sa  und  zwar  in  verscliiednen 
Verbindungen,  Zunächst  erwähne  ich,  dass  aus  ihm,  ganz 
(vie  aus  Prononünalstämmen,  Partikebi  gebildet  werden.  Man 
vergleiche  z.B.  sa-trä,  mity  mit  ku-tra  (vom  interrogatiTcn 
Pronominalst,  ku  eigentlich  hv^,  vgl.  ho),  wo^  und  a-tra  hier 
(vom  Pronom.  a  S- 1)  u.s.w.;  wegen  des  langen  k  in  sa-trft 
vgl.  man  das  lat.  ex-trä  und  das  sskr.  Adverbialsuff.  tr4  (z.  B« 
in  manushja-tr&,  unter  Menschen) ,  weiches  völlig  identisch 
ist  mit  dem  trä  in  ku-tra  und,  wie  uns  das  vermittelnde  in-tra 
{-=•  zendischem  i-thra  aus  dem  Pronominalstamm  i)  und  sskr. 
sa-tr&  höchst  wahrscheinlich  macht,  die  ältere  und  organi- 
schere Form  ist  (alter  Instrumentalis  vgl.  ärep).  Femer  stelle 
man  sskr.  sa-ha  mit  (für  organisches  sa-dha  S.73)  gegenfiber 
von  sskr.  i-ha  (vom  Pronom.  i)  Itier^  sa-dä  (m  einem  fori)  ge- 
genüber von  ta-dä  {%u  der  Zeit);  wie  femer  a-dhas  von  a,  so 
hu  mit  Erweichung  des  dh  (wie  in  dem  eben  erwähnten  sah.a) 
in  h,  von  sa  sa-has  gebOdet  in  sa-has-ä  (Instrumental).  Wie 
femer  aus  dem  Pronom.  a  durch  Zusammensetzung  mit  div; 
a-(lja  an  diesem  Tag,  so  aus  sa  auf  dieselbe  Wejse  sa-djas 
(über  djas  vgL  S.  8)  dieses  Tages,  Wir  sehen  also  in  diesen 
Beispielen,  zu  denen  noch  einige  gelegentlich  hinzutreten  wer- 
den, sa,  grade  so  wie  die  übrigen  Prönominalstämme  der  dritten 
Person  a,  i,  ta  und  das  Pronom.  interrog.  hva  (ku)  gebraucht 
Nun  erscheint  im  Sskr.  sa  als  Nominativ  gen.  masc  sä  im  Fem. 
m  der  Declination  des  Prönominalstämme  ta  (tat^^^^^^^  und 
ich  nehme  daher  schon  aus  diesen  beiden  Gründen  keinen  An- 
stand, sa  als  einen  ivirklichen  Pronominalstamm  dritter  Person, 
so  gut  wie  a,  i,  ta  aufzustellen,-  anders  sieht  Bnpp  (Gr.  s.  r. 
%7  und  V.  G.  S.  492)  diese  Nominative  an ,  indem  er  das  s  in 
ihnen  flir  eine  Substitution  des  Sskr.  an  die  Stelle  von  t  nimmt; 
da  aber  dieses  s  schon  fast  in  allen  verwandten  Sprachen,  ent- 
weder selbst,  oder  durch  seine  regelrechten  Repräsentanten, 
und  zwar  in  den  am  frühsten  (wie  sich  an  einem  andern  Ort  er- 
gebenwird) von  einander  geschiedenen  i),  erscheint,  im Goth., 

i)  Daher  entsclicidef,  beilaaflg  bemerkt,  der  Uinttand,  dass  das  Slavi- 
sehe  ttod  Litl.  deo  Nom.  mit  b  nieht  hab^,  fdr  Hr.  Bvpp't  AnaiebC 
gar  nicht.  Deno  diese  haben  fast  an  aUen  Schicksalen  des  Zend  An- 
theil  gehabt,  and  desswegen  aUes  besessen»  %vas  das  Zend  in  Ge- 
meinsdiaft  mit  den  früher  geschiedenen  Sehwesfersprachcn  besitxt. 
Der  Sprachsinii  mnsste  natünich  für  eine  so  gftnx  einzeln  stehende 
Form,  wie  sa  war,  ersterben,  und  so  trat  sn  gut,  wie  in  dein  abd. 


380  'A(1A). 

Zend,  Lateiii,  Griecbischen,  so  müsste  man  annehmen,  dass 
sie  schon  lange  vor  der  Sprachtrennung  enstirt  habe,  was  bd 
einem  Uebergang,  von  welchem  sich  in  den  meisten  dieser 
Sprachen  nur  wenig  Spuren  finden,  kaum  wahrscheinlich  ist 
Für  meine  Ansicht  spricht  ausser  dem  schon  Angeführten  nodi, 
dass  noch  mehrere  Spuren  dieses  Pronomens  vorkommen ;  im 
Chiechischen  erscheint  ausser  den  den  Formen  des  Sskr.  ent- 
sprechenden o  (=:szkr.sa  vgL  wegen  so  S. 282) und  n  (=S5kr. 
sä),  audi  der  rlural  ol,  und  od  entsprechend  einer  Form,  wel- 
che im  Sskr.  s£  lauten  müsste;  allein  im  Sskr.  sind  diese  Ca- 
sus, wie  im  Ahd.und  Litt  und  Slav.  schon  im  Sing,  (siehe  Anm.), 
ebenfalls  aus  dem  Pronominali^t  ta,  nach  Analoge  der  Abrigen 
Casus,  gebildet  ImLat  erscheinen  von  dieser  Pronominalfonn 
der  Accusativ  gen.  fem.  sam  (für  eam) ,  der  Acc  gen.  masc 
sum  (für  cum),  Acc.  plur.  sos  (f&r  eos)  und  der  ^lOmin.  gen. 
fem.  sa  (?)  in  der  Zusammensetzung  sapsa  (fiir  ea  C?J  ipsa). 
Im  Sskr.  selbst  finden  wir  ausser  sa,  sä  noch  sam,  welches 
seiner  Fo|Tnation  nach  augenscheinlich  der  Nom.  oder  Acc  gen. 
neutr.  ist,  aber  im  Gebrauch  nur  als  Partikel  erscheint,  und  so 
viel,  wie  saha,  satri  u.s.w.,  nämlich  mii  bedeutet;  an  diesen 
Accus,  gen.  neutr.  lehnt  sich  wieder,  die  ganz  eigenthümliche 
Comoosition  sam-prati,  eigentlich  also  ^egeti  {%u)  dieses  mit 
der  Bedeutung  in  diesem  Augenblick  \  formell  ist  mit  dieser  Bil- 
dung identisch  das  lateinische  sein  per  für  sempert-l  (mit  er 
fiir  ra,  wie  so  sehr  oft) ;  allein  das  lat  Wort  hat  die  Bedeutung, 
welche  sainsa-dä  hatte  (uäinlich  etvig)^  und  wie  sie  auch  in 
der  sskr.  Formation  sa-nät  und  sa-na  immerfort  erscheint 
Für  genauer  mit  allen  diesen  Sprachen  Bekannte  wird  die  Frage, 
woher  es  nun  komme,  dass  von  diesem  Pronominalstamm  sich 
keine  vollständige  Declination  finde,  keiner  besondem  Beant- 
wortung bedfirfen.  Minder  Bekannten  könnte  ich  nur  durch 
Zerstückelung  aller  Prononunalflexionen  den  Beweis  fuhren, 
dass  es  mit  den  meisten  der  übrigen  Pronominalstämme,  und 
grade  mit  den  allereinfachsten,  und  demnach  wahrscheinlich 
ursprünglichsten,  nicht  anders  ist;  so  erscheinen  von  den  de- 
monstrativenPronominalstämmen  der  dritten  Person  i  (S.lff.) 
und  von  v  a  |B.  273  ff.),  wie  sich  schon  theilweis  an  den  angeführ- 
ten Stellen  zeigte,  nur  noch  sehr  wenige  Spuren,  und  das  Pron. 
a  (S.  1)  lässt  sich  nur  noch  in  Partikeln  und  in  der  Zusammen- 
setzung (mit  na  in  a-na,  mit  sma  in  asma  in  der  Flexion  des 
PronouL  idam  und  mit  mu  in  amu,  ml  in  aml  in  der  Flexion 
des  Pronom.  adas)  erkennen;  denn  ob  das  lange  &f  hn  In- 
strum. Dat  AbL  aller  Geschlechter  im  Dual  und  des  Fem.  im 
Plur.  des  Pronom.  idam,  als  die  einfache  Gestalt  dieses  Pro- 
nominalstamms zu  erkennen  ist,  ist  sehr  zweifelhaft.  Vfir  kön- 
nen dies  hier  nicht  weiter  verfolgen,  können  aber  nicht  umhin, 
als  Resultat  von  unsem  (an  einem  andern  Ort)  mitzutheflenden 
Untersuchungen  anzugeben;  dass  in  der  sprachbildenden  Pe- 


No«.  dSr,  wo.BoeK  dat  Goth.  t|i,  tA  hat,  ascb  im  SUt.  lud  Litt 
der  recdreckte  ickeiacBde,  Midi  Analcigie  der  öbfigai  CatM  gebU- 
AtU^  Nom.  Utt  tas,  ti,  alUlav.  %\  ta  tin. 


rieAe  ein  kamn  za  fibersehender Reichthmn  demonstrativer For- 
Gnen  bestand,  dass  aber  die  Sprache,  als  sie  zum  Bewusstsein 
xnd  zur  Ausgleichung  ihres  Reichthums  kam,  von  diesen  For- 
men eine  grosse  Menp^,  als  scheinbar  identische »  aufgegeben 
[tat;  andre,  welche  sich  erhielten»  verbanden  sich  Ala^ian^  niit 
radikallautlich  verschiednen  zu  einer  gegenseitigen  Ergänzung; 
ron  diesem  Zustand  sehn  wir  noch  die  meisten  Spuren  im 
Sskrit.  Je  mehr  aber  die  Lebhaftigkeit  der  Demonstration  (ein 
positiver  Begriff)  in  die  Kälte  der  blossen  Negation  der  Ich* 
und  Du-PersOnlichkeit  (ein  negativer  Begriff}  sidi  herabsenkte, 
desto  mehr  trat  die  Bedeutung  der  demonstrativen  Formen  zu- 
rück, und  desto  mehr  ursprünglich  charakteristische  Formen 
cvurden  demnach  aufgegeben,  um  lautlich  analogeren  Plalz  zu 
machen. 

Wir  nehmen  also  das  sskr.  sa  als  Demonstrativstamm  der 
dritten  Person-,  etwa  mit  der  Bed.  dieser;  ihm  entspricht  grieclu 
6;  davon  ^,  diese,  ol,  ot.  In  Beziehung  auf  die  übrigen  Casus 
Tgl.  man  den  Demonstrativstamm  to:  die  Zusammensetzung 
mit  V  und  to  ist  oben  (S.  282)  erwähnt* 

Indem  nun  der  Begriff*  dieser  auf  einen  einzigen  bestimmten 
Gegenstand  beschränkt  wird ,  wird  die  Bedeutung  zu  dem  Be- 
griff: einer  modificirt  (vgl.  die  ähnlich  entstehenden  Bezeich- 
nangen  der  Einheit  S.Sff.).  Aus  dieser  Bed»  geht  die  sskr.Com- 
Position  sa-kf  it  hervor,  eigentlich  dies  fnachend  mit  der  Bedeu- 
tung einmal  (vgl.  über  kr it  Bapp,  V.  G.  S.  466).  Diese  Bildung 
mit  kr  it  für  diese  Bedeutung  ist  schon  alt,  wie  sich  daraus  er- 
giebt,  dass  sie  auch  im  Litt  und  Slav.  sic^h  wiederholt,  wie 
schon  Bapp  (a.a.O.)  bemerkt  Sie  ist  aber  auch,  wie  ich  hin- 
zufügen will,  lateinisch.  Schon  im  Litt  und  Slav.  erscheint 
statt  krit  die  Form  mit  gunirtem  f  i:  kart,  und  im  Litt  wird 
diese  als  ein  männliches  Substantiv  karta-s  behandelt  {Bapp 
a.  a.  O.);  mit  Uebergang  des  r  in  1  und  Vertretung  des  a,  wie 
im  Latein,  gewöhnlich,  durch  u,  entspricht  ihr  röm.  cnltu-s 
oder  ej.  t  culu  in  sin-culu,  oder,  wie  man  später  schrieb, 
sin-gulu.  Das  sin  betreffend,  so  entstand  es  durch  £inschie- 
Ujhg  des  Nasals ,  und  Schwächung  des  a  zu  i,  beides  Erschei- 
nungen, die  so  oft  im  Latein  vorkommen,  dass  sie  keiner  Be- 
merkung bedürfen,  singulu  steht  abo  für  sancultu  und  in 
singulu  verhält  sich  sin  zu  sa  im  sskr.  sa-kfit  grade,  wie 
sich  sim  in  simplex  zu  a  in  dem  griech.  a-srXov^  verhält;  sin- 
gulu heisst  demnach  wörtlich:  ein  eimnaUgtr.  Der  Begriff  eins 
erscheint  femer  im  lat  se  in  se-mel;  die  Endung  mel  ent- 
spricht hier  dem,  ebenfalls  schon  im  Sskr.  und  höchst  wahr- 
scheinlich auch  Deutschen,  zur  Bezeichnung  des  Begriffs  Mal 
in  dieser  Zusammensetzung  dienenden,  Substantiv  v&ra,  wel- 
ches Zeit  bedeutet  (vgl.  darüber  Bopp^  V.  G.  S.  336);  in  v&ra 
ist  im  Lat,  wie  so  sehr  oft,  v  (vgl.  z.B.  mare  S.  325)  in  m, 
nnd  r  in  1  übergegangen;  der  Vokal  ist  hinter  ursprünglichem  r, 
wie  gewöhnlich,  eingebüsst  Eben  hieher  gehört  das,  nur  in, 
für  das  Lateinische  unbedeutenden  und  unwesentiichen,  Vokal- 
veränderungen abweichende,  simul,  d.  h.  m  einem  Mal  zu- 
gleich.   Aus  dem  Griechischen  entspricht  d  in  a7ra§,  einmal^ 


588  '^(2^)- 

in  dnXoog^  ij,  ov^  einfach  (man  vdL  mit  Allem  hier  entwickelte 
die  vielfisich  abweichende  Ansicht  von  PoU,  E.  F.  1, 129. 131 
n,  615;  fiber  die  Enduig  ^ro^  vgl.  man  miphofu^  über  nXoa 
9rXim>,  und  aus  dem  Deutschen  zu  onra|:  ekifach  —  weldies  d< 
Form  vnd  im  WesentÜGhen  anch  der  Bedentuns  nadi  übereb 
stimmt —  nnd  zu  Astkjoog^  einfdUig,  welches  der  Bedentang,  aU 
nicht  der  Fom  nach  stimmt).  —  Mit  der  Bed.  eins^  weldie  s 
hier  hat,  kommt  es  femer  in  einer  Menge  anderer  Compositk 
nen  Tor ,  nnd  zwar  znnichst  in  der  Art ,  welche  einen  Besi( 
anzeigen  nnd  die  man  im  Sskr.  Bahnvrlhi  nennt  {Bapp,  Gr.  i 
r. 663 ff«);  der  Art  sind  dSBKfp6  (=t  sskr.  sagarbha),  nnd  dyo 
oTop  ((idBk(p6<;^  a/(Mrr6}p)9  (wo  a  mit  Verlnst  des  Spirit  aspe 
für  d  steht) ,  d.  h.  wOrÜich  einen  Mutterleib  habend ;  ebenso  aya 
Xoatx  nnd  dyakcotxo  {aycCKoJ^  nnd  dyäka^itvoi)^  eine  Milch  ha6a§i 
aTpi;^  (<iSp«4),  ein  Haar  habend^  okoctk,  oXo^o^,  ein  Beit  habetid 
dTctkavToq^  ein  Gewicht  habend  \  dvtaxovpia  von  einem  C!omposi 
tnm  djtaxop  (vgl.  weiterhin  ^oraTpo),  dae  Fest  derer^  welche  eina 
Stammvater  haben;  dsreq  (fiir  dßereq^  devea  S.  312),  ein  Jahr  ha* 
bend  (^h  Ttp  avT<p  iirev  yevo^uva  Hesych,)^  ditsdo^j  ov,  eine  Ebern 
habend'(gan%  ebeti) ;  acrxeXeg  {•riq^  i^^,  einen  Schenkel  habend  (defh 
selben,  gleichen  Schenkel  habend);  dxoXotl^q  (vgl. seeXet^o^),  eina 
Weg  /utbend;  dSpvov  (S.  92,  Bed.  2).  —  Indem  femer  für  a 
mit  gewöhnlichem  Wechsel  o  eintritt,  gehört  hieher  A^aTpo^oy. 
eüten  Vater  habend;  oTptX  =  dxpiXi  o^vy  {6ivy  =  6^4^os)n  «tf 
Joch  habend(?  vgl.  conjnx);  oierti;  (oUn^^sa/ren^p  mit  i  (wr:}\ 
o7ca96q^  einen  Gang  habend.  —  Hieher  gehört  anch  i^n  (^t^^i 
ein  Jahr  habend,  ans  dO=s&)  +  hn  (S.  310). 

In  dem  Begriff  tfiiM  lag  schon  in  vielen  der  hiei:  angefühlten 
Beispiele  der  Begriff  der  Vereinigung.  Wie  hier  memnere  Ge^ 
genstfinde  einen  Gegenstand  gemeinschafÜich  hatten,  so  kann 
man  umgekehrt  den  einen  Gregenstand  vielfach  als  Besitzer  iet 
ihn  habenden  Gegenstände  fossen.  So  wie  dSehpoi  die  siiid^ 
welche  einem  Mutterleib  (.Sekcpvq  ^  gar b ha)  entsprossten,  ^o 
hatte  dieser  eine  Mutterleib  {StKtpvq)  alle  diese  dSeXipoi.  So 
spielen  denn  luer  schon  die  Begriffe  der  gesonderten  Einhel^ 
nnd  der  Ver^ttiigung  von  mehreren  Einheiten  selir  ineinaii(|r 
über.  Entschieden  tritt  nun  diese  Bedeutung  in  den  Compo^a« 
tionen  hervor,  in  denen  das  erste  Glied  nur  die  Bedeutung  de^ 
folgenden  durch  die  seinige  bestimmt,  ohne  ihr  den  Begriff  des 
Besitzes  hinzuzufügen  (imSskr*  Karmadharaja-Comp.  Bfpß^ 
Gr.  s.  r.  620).  So  also  d^Uy^oq  (S.  227)  eigentlich  eins,  d. ' 
Übereins  aussehend,  d.h.  einer  wie  der  andre,  mehrere  auf  eine  u 
dieselbe  Weise,  zusammen,  lieber  die  hieher  zu  ziehnden  F( 
mationen  kann  man  jedoch  nur  dann  zu  entschiedener  Sieb 
beit  gelangen,  wenn  fiber  die  Bedeutung  des  mit  d  {a)  znsi 
mengesetzten  Gliedes  kein  Zweifel  ist  Diese  Beschränkung 
auch  für  die,  zu  den  Bähuvrlhi-Composit  gezognen,  Beisp» 
len.  Auf  das  Einzelne  können  wir  hier  naturlich  nicht  eingehe 
im  AUgemeiDen  verweise  ich  noch  auf  die  Beachtung  der  W 
formen,  zu  denen  die  zweiten  Glieder  gehören.  —  AVali 
scheinlich  gehört  hieher  ä^opßd^^  ein  (zusammen')  Mitgehende 
io^oq^  do<r<T7iTiip ,  Mitfolger  ^?).  —    Mit  o  für  a,  wie  oben,  o) 


'A(SA).  583 

rrfX(K=:  ^aarmpi  ondtov.  In  dieser  Bedeutung  dient  sa  nim 
fielfacli  nml  schon  seit  den  urfiltesten  Zeiten  ab  Verbalprftfix. 
M  Alterthum  dieses  Gebrauchs  folgt  daraus,  dass  eine  Menge 
Formen,  in  welchen  es  schon  ganz  und  gar  mit  der  eigentlichen 
l^zf. verwachsen  ist,  erscheinen  tLB^ix&üc  aa+ß^x  ^^S.357 
leroer  S.  37,  56,  58,  110,  289,  292  und  sonst);  geleffentlich 
rerden  sich  noch  eilie  Menge  Beispiele  zeigen,  so  d^^p^o  (=s 
iskr.  sa-f  gr ah),  eigentlich  Tsummmennehmet^  dßoXi& u.  aa.  Hie* 
hergehört  auch  ä^ramr  {inaq)  fOr  am^avx  (s=  sslcr.  sa+c^&- 
^]t),  eigentlidb  %u9ammenwa€h»end^  d«  h*  tvmm  eine  Menge  em- 
k«^  Gegenstände  %u  einer  Einheii  innig  verbunden  sind:  &8tfyg 
iS.241). 

Die  in  solchen  Beziehungen  scharf  ausgeprägte  Bed.  »u-^ 
mmen,  in  Verbindung  mit,  diente  nun  ebenfalls  zur  Bildung 
ron  Bahuvr Ihi-Compositis (vgl.  Bopp,  Gr.  s.  r. 668).  Hieher  ge- 
kort nun  doTCkrig  (gebildet  sa+/c%^ff  i&r  h/eXXo^,  vgl.  ^/  xvp), 
yf0l%ungy  Vereammlung  mit  sich  habend  %  ayTiq  (von  xra'{»dyog)^ 
Seltiäd  mit  %ich  habend  (S.  114);  o^pcfio^,  Schwere  mit  sich  habend 
(vgl  S.  317) '  dSpvd^  (von  sa-f  ^p^)?  Baum  mit  sieh  habend\  über 
B^pror(S.97  Bed.l)  bin  ich  zweifelhaft,  ob  es  als  Karmadhar. 
oder  Bahuvrlhi  zu  fassen  ist  Ebenso  will  ich  über  dAXog  (S. 
fö)  auch  jetzt  noch  nicht  entscheiden;  auch  mit  6^p6o<;^6^p6o(; 
(ob  Lärm  mit  sich  habend,  oder  Zusammefitärtn?)  bin  ich  in  die* 
Mr Beziehung  noch  zukeinem  entschiedenen  Resultat  gelangt — 
Hieher  gehören  dagegen  mit  Bestimmtheit  die  Fälle,  in  denen 
l&an  einem  vorgesetzten  d  eine  verstärkende  Kraft  zuschrieb  (d 
intensivmn),  wie  dies  i7iir/fifi^  zuerst  bemerkt  hat  (Partikeln  I.  S. 
il7).  Pott  denkt  mit  Unrecht  an  die  Möglichkeit  einer  Erklärung 
aus  dem  a  priv.  (E.  F.  11, 153).  Also  Ayovoq^  Nachkemtnenschaft 
"^  ncA  habend,  d.  h.  mit  Nachkommenschaft  versehn ,  also  unge- 
1^  so  viel  wie  TcoXbyovog^  wodurch  man  es  gewöhnlich  auslegt ; 
«o^£pZ>?$  (=  einem  sskr.  sa-f  sprihä,  vgL  crjrepx),  Begierde  mii 
^h  habend,  d.h.  voü  Begierde^  amaoq  (=  einem  sskr.  sa+kh'ft- 
A)}  Schatten  mit  sich  habend:  schattig;  dxavriq  (a-f-zaro^),  <?^A- 
«w^  mit  sich  habend.  Bei  dyv^vaxrroq^  sehr  geübt  ( HesgchJ),  mag 
Ä^chwiohl  schon  eine  falsche  Analogie  eingewirkt  haben,  wel- 
^e  in  diesem  d  niu'  eine  Verstärkung  sah;  oder  wäre  dyvpLväibi 
üir  o-a-^vjxvtf ^o,  zusammenüben?  Vielleicht  gehört  auch  d^aiud- 
«Tog,  sehrgrose^  hieher;  ftat^axrrog  wäre  von  fiaxrro  (=  fieyc- 
\'\  S.91)  nach  S.92  eine  Intensivform,  und  o^ouftaxero  hiesse 
^^^  grosse  Grbsse  mit  sich  habend.  Eine  Menge  anderer  liieher 
S<ihoriger  Bildungen  werden  an  den  Stellen,  wo  das  zweite  Glied 
^n?ähnt  wird,  vorkommen.  —  Mit  Erhaltung  des  Spir.  asp.  ist 
^beachten  a  in  6§p6q^  A-naXög,  a^iXKa. 

Ans  sa  wird  im  Sskr.,  wie  schon  bemerkt,  durch  Antritt 
^^n  ha  (für  ursprüngliches  dha),  wie  i-ha,  sa-ha  (in  den 
^fden  noch  sa-dha)  gebildet,  mit  der  schon  Inder  obigen Ent- 
Jj[ckelnng  von  sa  hervorgetretenen  Bedeutung:  zusammen,  mit. 
^^i«nun  ans  iha  hier,  durch  Suff,  tja:  iha-tja  hiesig  also  in  die- 
f««  (i)  Orte  seiend  (Bopp^  Gr.  s.  r.  652.  S.  276)  gebildet  wird,  so 
^ynme  auch  aus  saiia:  sahatja  im  Z^tsammen  (in  einer  Ver- 
ömdung)  mit  etivas  *e/«i</,  gebildet  werden,  welches  im  Sskr 


584  'AiSÄ). 

jedoch  nicht  erscheint  Für  tja  erscheint  schon  imSskr.  selbst 
dja(in  ava-dja)  und  im  Griechischen  ist  diese Erweidrang  yqd 
t  ui  d  in  diesem  Suffix  gewöhnlich  (vgL  S.  9  n.  weiterhin  S.  388). 
So  würde  im  Griechischen  dem  sskr.  s aha- tja  (oder  sahaf 
dja)  entsprechen  tfe^e-^to.  Den  Vokal  zwischen  <^  und  x  sahn  wir 
schon  oben  in  öx  (S.  359)  ansfaUen;  so  entsteht  ax^-dtoi  dieses 
druckt  Zusammenhang  überhaupt  aus,  sowohl  MUehen  als  so/- 
liehen;  also  ax^^ioq^  {«^^ovj  indem  es  einen  räumlichen  Zusam- 
menhang bezeichnet:  nahej (r&umlich  verbunden);  indem  es  (3- 
nen  zeitBchen  Zusammenhang  ausdrückt,  bezeichnet  es  den  Zu- 
eiand,  womehreree  entweder  %u  gleicher  Zeit,  oder  bald  hmi^eituah 
der  geschieht 'y  so  heisst  im  Sskr.  das  schon  erwähnte  sa-ha-si 
(S.  379)  eigentlich  mit  einem  Mal,  dann  plStadich,  schnell  u.s.w. 
und  ebenso  öxi^fog^  plöi%Ueh,  haldig j  unerwartet j  ei^ertig  u.$.w. 
Davon  öxBdirjv,  adverbiell  gebr.(Acc.  g.  femOi  nahe,  baUL  Fer- 
ner öxeSuc^Oy  etwas  hurtig  machen  uu  s.  w«;  crxeilouriutf  tc{,  das  mu 
dan  Stegreif  n»s*vr.  Gethane;  axißduxaiiög^  S,  das  Redm  u.s.w.  ff» 
dem  Stegreif  \  avroöxi^i^S^  a^ovy  ohne  Vorbereitung  \  avxoaytii^' 
ifnigj  Sy  ohne  Vorbereitung  redend  U.S.W.;  avTOÖxeStaarli  arro- 
Öx^^uiarTuuig  j  97,  6v,  aus  dem  Stegreife  avroarxeSig^  eine  Art  Seksk 
(Hesgch.  Poll*)\  gehört  (^;(£^ta^,  17,  eine  Art  P/lan%ej  hieher? 

Indem,  wie  in  irfi^o  (S.  369),  das  i  in  der  Endung  Sto  weg- 
iäUt  (vgl.  öem^  fiir  öiamS)^  entsteht  ^o  in  dem  als  Adverb  ge- 
brauchten Acc.  gen.  n.  öxeSov^  nahe  (fiir  axeSiov)  u.  s.w.,  (über 
dessen  Bed.  bei  Homer  s.  LehrSj  AristlOO),  öx^do^sp. 

Indem  an  sa  die  Endung  has  (fiir  dhas  wie  ha  für  dha  & 
383)  tritt,  entsteht  sa-has  (analog  wie  aus  a:  a-dha8(S.379)); 
dieses  Thema  erscheint  in  dem  schon  erw&hnten  Instrumentalis 
sahasä  zusammenhangend  (im  Sskr.  auf  zeitliche  VerbindoBg 
beschränkt).  Aus  diesem  Instrumentalis  können  wir  schliesseo, 
dass  im  Sprachgeist  sa-has  als  das  Thema  eines  Substantivs, 
wahrscheinlich  mit  der  Bedeutung:  Zusammenhang^  bestand. 
Aus  einem  solchen  Thema  konnten  sich  nomina  derivativa  bO- 
den;  so  zunächst  durch  Suff,  jarsahas-f-ja,  welches  zusam-^ 
menhängend  heissen  würde.  Im  Sskr.  erscheint  diese  Formation 
wirklich,  aber  mit  einer  Bed.,  welche  es,  wenn  auch  nicht  selir 
zweifelhaft,  doch  auch  nicht  ganz  sicher  macht,  dass  sie  hieher 
gehört;  sie  bezeichnet  nämlich  einen  Monat  des  indischen  Kalen- 
ders. Im  Griechischen  dagegen  erscheint  k%iig  mit  der  Bed.  der 
Reihe  nach,  welches  ganz  identisch  mit  der  für  sahasia  noth- 
wendigen  Bedeutung  ist.  Griechisch  würde  eigentlich  ijwia 
entsprechen,  oder  nach  Ausstossung  des  s  zwischen  x  luid^ 
wie  oben  (S.  359),  1^;  an  diese  Form  schliesst  sich  das  hm. 
il^vg  für  ^Ing  =  ^ng  nnd  mit  Ausstossung  des  i,  wie  eben  in 
orxeSov  fUr  arxs8u>v  und  sonst,  das  gewöhnL  i^iig;  es  ist  ein  ad- 
verbiell gebrauchter  Genitiv  gen.  fem. 

Eme  im  Allgemeinen  gleiche  Bedeutung,  wie  das  Suff,  ja^ 
wurde  auch  das  Sufi.  ra  geben.  Auch  eine  solche  Formatioo 
kommt  im  Sskr.  vor;  aber  wiederum  macht  es  die  Bed.  nicht 
sicher,  dass  man  sie  gradezu  hieher  ziehn  dürfe;  sahas-ra 
erscheint  nämlich  in  der  Bed.  tausend,  aber  nur  im  Sskr«  und  in 


lern,  von  aUen  bekannferen  verwandten  Sprachen^  am  l&ngsten 
nit  ihm  verbunden  gebliebenen  Zend*  Gijiechisch  würde  der 
«"oiTn  sa-ha8*ra  entsprechen:  öe^ur^po  oder  mit  Ansstoasong 
les  €y  wie  in  ar^edovi  irxearpo,  oder  nach  Assimilation  or^^ppo,  oder 
endlich  mit  Verlust  des  emen  p:  arx^po.  Diese  Formen  erschein 
len  in  den  $  mit  h  und  htl  componirten ,  adverbiell  gebrauchten 
p-oxBpw,  l^rt-crxepoy  auch  h  ar^ep^  geschrieben,  mit  der  ganz 
lassenden  Bedeutung:  %$tsammenAätiffendj  umuUerbrocheHj  so* 
rohl  rättmUeh,  als  %eitiieh^ 

Grammatiker  geben  dem  Thema  vxtpo  femer  dieBed«  feMies 
Land.  Aus  dem  Begriff  des  Zusammenhänffena,  nieM  durch  Meer 
Unterhroeheneeine^  konnte  diese  Bezeichnung  sich  in  der  That 
licht  unpassend  entwickeln«  Doch  stimmt  die  Bedeutung  nicht 
\o  sehr  zu  sa,  dass  nicht  noch  an  andre  Etymologieen  gedacht 
Verden  könnte.  Eine  bessere  ist  mir  Jedoch  in  diesem  Augen* 
)lick  nicht  bekannt  Die  Verbiiidung  mit  %itp6  (S.  40)  hat  noch 
)ei  weitem  mehr  formale  Schwierigkeiten,  deren  Auseinander* 
»etzang  jedoch  zu  weit  fuhren  wurde.  Unerklftrlich  ist  mir 
iber  bei  der  vorgeschlagenen  Etymologie,  wie  x^P^^S  2u  der 
Bedeutung  wüet  u.s.w.  kommt  Sollten  wir  deswegen  an  die 
»slu-.  yHifish,  lat  horreo,  etarren,  denken  müssen?  so  dass 
Itpar«^^  feeies  Land:  das  hervorsiarrendej  eich  erhebende,  die 
Bed.  öde  dagegen  etwa  aus  demBegriff  squalere,  wie  er  auch 
II  horrere  liegt,  hervorgegangen  wäre.  Gegen  diese  Verbin*, 
ioog  spricht  der  Uinstand,  dass  alsdann  ax^po  nicht  mit  x^P^^ 
identificirt  werden  konnte.  Sollten  wir  öxepdg  mit  der  Bed.  fe-- 
Ue$Land  für  eine  blosse  Erfindung  der  Gramm,  halten  und  ver« 
irerfen?  Ich  möchte  dies  doch  mcht  wagen,  und  räume  daJier 
Iftrs  erste  ^^j^pj  mit  dem,  was  dazu  gehört,  mer  eine  Stelle  ein. 
Nach  dem  Obigen  steht  ^x^pd  für  (Sexeorpoz  öxBtrpo;  nichts  ist 
kfiufiger  im  Griech.  als  der  Abfall  eines,  m  einer  Consonanten* 
Sroppe  anlautenden  a  (vgL  z.B.  S.  200  ffl,  292  und  \r<fih  V^^f 
Laa.).  So  wird  diese  Form  zu  x^P^i  durch  Assimilation  ent* 
steht  liieraus  x'^Ph^  durch  Umsetzung  des  tfp:  x^P^^*  beide  in  der- 
selben Bed.  wie  ^x^paq. —  Also:  ^rx^pog,  xh^^^  X^PP^^^  ^»  ^9 
ias  feste  Land,  Oede;  x^P^^S^  ovy  feeiiandüchj  öde ;  yepo-ato^,  a, 
i^;  x^p(r»ro^,  17,  ov,  aus  festem  Land  bestehend  \  x^P^^^y  ^^^  ^^^f 
(fem  festen  Lande  aufhalten j  öde  liegen  U.S.W.;  x^P^^f  ^9  <^ 
Wüsäiegen;  XfiporotOy  xtpövvtaj  %u  festem  Ijon  de  machen  ^  verwüsten  \ 
)reptfd^(,  tg^  festem^  wüstem  Lande  ähnlich* 

Schon  oben  (S.  380)  haben  wir  bemerkt,  dass  von  sa  im 
Sskr.  noch  das  Neutrum  sam  vorkommt  und  zwar  als  Präposi- 
HoD  in  derselben  Bed.  wie  sa-ha  mtf^  und  als  Präfix.  Im  Grie- 
chischen erscheint  es  in  letzterer  Beziehung  augenscheinlicli  in 
«ia^a  (S.67),  'AfioXSeux  (S. 71),  mit  a  f&r  o :  ofi  as  sam:  o(iAo^ 
ofwpr?  (S.  57);  mit  0  vielleicht  ä^Xa  (für  o^-^uXKa). 

Femer  entspricht  der  Bedeutung  nach  dem  sskr.  sam  als 
Präposition  griech.  övvj  mit  Aber  schwierig  ist  die  Formver- 
mittelnng.  Denn  zuerst  ist  es  schon  auffallend,  in  diesem,  in 
die  voii^  schwerlich  aus  einem  Dialekt  eingeführten,  Worte  v 
im  Gegensatz  zu  sskr.  a  zu  finden,  welches  eigentlich  nur  fBr 

2S 


586  'A(SA). 

SoUsch  gelten  kann.  Femer  entspricht  ziemlich  sicher  Ifttcnm, 
und  im  Griechischen  werden  wir  weiterhin  sefan^  vermitteb  sich 
ebenfalls  Formen,  welche  mit  n  statt  6  anlauten,  mit  övv.  Was 
nun  diesen  scheinbaren  Wechsel  des  6  und  x  betrift,  so  steht 
vermittelnd  daz>vischen  das,  för  att  geltende  ^tJv,  welches  zwar 
gewöhnlich  für  durch  dialektische  Wandlung  des  o-  in  4  entstan- 
den genommen  wird,  aber  auch  eine  organisch  richtigere  Form 
sein  Kann.  Wenn  dieses  fiir  ein  ursprüngliches  öh  stände,  so 
erklärte  sich  einerseits  durch  Abschwächung  des  4  in  a  die  ge- 
wöhnlich griech.Form  arvvj  andrerseits  durch  den  gewöhnlichen 
Verlust  des  anlautenden  6  (wie  eben  (S.  385)  bemerkt)  das  lat  cum 
(vgl.calvus  fftr  scalvus  S.174).  Die  organischere  Form  von  orr 
wäre  hiemach  zunächst  trxwi  abgesehn  von  i?  für  a,  verhielte 
sich  diese  genau  so  zu  sskr.  sam,  wie  griech.anxaio'^,  lat  scae- 
vus  zu  sskr.  savja.  Ich  habe  selbst  diesen  Uebergang  fruiier 
angenommen  und  darauf  S.  40-42  die  Ableitung  von  ^vpog  o. 
s.w.  gestützt  Es  versteht  sich  also  von  selbst,  dass,  so  wie  ich 
hier  anfange  zu  zweifeln,  auch  alles  was  sich  auf  diesen Bodes 
stritzt,  mit  anfängt  zu  schwanken.  —  Nun  kann  ich  nicht  um- 
hin einzugestehn,  dass  mir  die  einzige  Analogie  von  savja  zq 
arxouSq^  scaevus  nicht  f&r  die  Annahme  eines  Uebergangs  too 
sskr.  s  in  griech.  öx  gen'igend  scheint,  so  lange  wir  die  Etymo- 
logie von  sskr.  savja  und  also  auch  die  organische  Form  nicht 
kennen.  —  Dieses  und  die,  bei  einer  Identification  vom  sam 
und  a-vvj  cum  anzunehmende,  unregelmässise  Vertretung  von  a 
durch  V  macht  mir  demnach  sehr  zwe^elhan,  ob  diese  Formeo 
so  gradezu  sich  gleichzustellen  sind.  Dagegen  wird  es  nna 
wohl  keinem  einfaiuen,  die  wurzelhafte  Identität  vono^V  mit  sam 
wegzulängnen;  ich  wage  daher  folgende  Ableitung.  SchoQ  im 
Sskr.  sahn  wir  (S.  303)  die  ganze  erste  Sylbe  von  va-su  verlo- 
ren gehn;  oben  bemerkten  wir  femer  (S.  227)  schon,  dass  das 
goth.  ga  {Orimm,  D.Gr.  11,  733)  für  saga  =  sski*.  saba  stehe 
und  seine  erste  Sylbe  sa  eingebiisst  habe.  Nun  wird  im  Sskr. 
mit  Vergessen  und  Verkennen  der  Formation  von  sa-ha  aus  die 
sem  Adverb  durch  das  Suff,  i-ta  ein  participartiges  sah-ita  (3 
Endungen)  verbanden  mit .  .^  begleitet,  in  GeeelUclwft  von  . .,  ge- 
bildet Sollte  nicht  auf  dieselbe  Weise  auch  eine  Adjectirbil- 
düng  durch  das  Suff,  u  aus  dem  aus  saha  abstrahirten  sah  ge- 
bildet sein,  welche  sahu  lautete?  Von  dieser  wurde  ein  ad- 
verbiell  gebrauchter  Accusadv  gen.  ms&  sahu-m  lauten;  letz- 
terem entspräche  griech.  l)6exvv  oder  nach  Ausstossung  des  r. 
$vi%  2)  mit '  fiir  sskr.  s  und  x  für  h:  hcwj  lat  secum;  fiel  nnn 
in  letztem  Formen,  wie  in  dem  deutschen  ga,  die  erste  Sylbe  ab, 
so  entsprach  griech.  9tvv  (welches  in  Ttov-vot;  =  %wog  erscheint) 
und  lat  cum;  avv  wäre  mir  in  diesem  Fall  eine  Abschwächung 
von  %vv  (vgl.  S.176).  Eine  Ejitscheidung  wage  ich  nicht  (vgL 
Po//^E.F.II,562).— 

Also  avv^  §t?v,  mit.  Daran  lehnt  sich  i,vv6<;^  if ,  A»,  gemein^ 
8chaftUch\  was  dessen  formale  Entstehung  betrifft,  so  glaube 
ich ,  wenn  meine  zuletzt  vorgeschlagene  Etymologie  richtig  ist, 
es  an  die  Grundform  fyi  lehnen  zu  müssen ,  woraus  es  durdi 
das  Suff,  vo  gebildet  ist  Unmöglich  wäre  jedoch  nicht,  dass  es 


•i4(2u4)-  387 

ans  ^  dardi  SnC  o  foniiirt  wSre;  dann  musste  man  aber  ein 
starkes  Sein-Selbst-Vergessen  des  Sprachgeistes  annehmen; 
toivog^  iyov,  mit  fyn^g  gieichbedetttend,  ist  entweder  anf  die-  * 
selbe  Weise  entstanden  nnd  v  mit  m  vertauscht  (vd.  Mi&  S.  II 
imd  sonst),  oder  <h  ist,  wie  Poit  annimmt  (£•  F.  U,  309),  durch 
ein  auf  v  folgendes  &  hineingebracht,  also  xoivd  aus  wwo  ent- 
standen; ich  mute  das  Erstere  für  wahrsdieinlicher.  An  fyypog 
lehnt  sidi  ^m,  gemekuekifüich^  %wa&Vy  ^wov^  %vri^iVy  fyr^  Sy 
Thdiaekmen  X^'iogy  OyO»,  gememsami  (oi^,  {t^yi^o,  gemem  ma-^ 
den, — 

Von  xoipog  kommt:  xoii^  =:  fy^y^;  Hotvottigj  iy  Geineuuchafi^ 
Mkeif;  tukv&ov,  »mvIov,  to,  gemetHsamer  Ort  U.S.W.  (spfttj;  xo** 
rav,  Ttoivmv  (ZW.),  Ttoiv&v^  xom^coW^,  ^,  Gefährte  n.s.w.;  «oivoyta, 
^,  Mitlheihmg  U.S.W.;  xoivc^yixo^,  if,(^  %urMUtheäung  n.s.w.  ^e- 
Üri^;  aeon^omaty  xoi)Hzyic9,  «/iro«  (mit  einem)  gemeinachafttich  haiien ; 
wimvTi^uxyTo,  das  Mitgeiheäie  U.S.W.;  xotvmniöiq^  ^,  das  Mitihei^ 
In  Ti,s.w.;^  xou^i^irrueo^,  ?{,  oV^  »imi  Miiiheiün  U.S. W.  gehMg} 
Wfom^  wHviiay  gemein  machen  \  MOii^ofio,  to,  Gememsehaft]  xtufpu^^ 
jiiTtop,  TO,  Dinu;  «m  eisernes  Band  \  muHvennjOiotf  i},  Zustand  nicht 
forhandener  Gemeinschaft*,  oauMmvnvoq^  w,  nicht  gemei$uam}  dvoi^ 
wtwwK,  ny  Mittheäung.  ^_________^ 

Aus  sa  wifd  durch  Antritt  von  ma:  sama  gebildet  Man 
kann  schwankend  sein,  ob  dieses  ma  der  Pronominalstamm 
ma  sei  (wovon  beiuo),  oder  das  Suffix  des  Superlativs:  ma  (S. 
138,  Y^Pott,  £.F.  n,  474, 593 );  ich  schliesse  aus  den  Bed.  von 
sa-ma,  dass  letzteres  der  Fall  sei;  denn  sama  heisst  im  Sskr« 
9(on,  alt,  d.  L  eigentlich  (vgl.  i^eag  S.  383)  am  meisten  in  eine 
Einheit  gebracht;  auf  denselben  Grundbegriff  reducirt  stdi  die 
Bedeutung  gleich,  ähnlich  (similis^  gan»  Obereins  mit  ...)f 
^j  Jlach  (vgL  dneio  S,  3K2)  U.S.W.  —  Ob  die  Bildung  sma, 
Reiche  oben  (S.  153)  erwähnt  ist,  hieher  wirklich  gehört,  kann  * 
ich  anch  jetzt  nicht  entscheiden«  Im  Griechischen  entspricht  zu- 
oachst  mit  o  für  sskr.  a:  o^io  in  d^io^,  if ,  or,  also  wörtlich  aufs 
^te  eins  seiend^  daher  gleich j  gemeinsatn,  vereint j  einig  u.s.w.; 
^^^S.  auf  gemeinsame  Weise  u.s.w.;  o^t^g,  eigentlich  glbd«,  aber 
[in  Gebrauch  etwas  geschieden :  gleichwohl  ii.  s«  w.;  daov,  o^f,^ 
^Rs  in  einem,  zugleich  {Örtlich  unu  zeitlich)  U.S.W.;  oito^ev,  van 
^selben  Orte  U.S.W.  her]  S^idaSy  nach  demselben  Orte  hin  tt.S.W. 
^Vas  das  SufBx  öe  betrifit,  so  vergleicht  Pott  (E.  F.  II,  640)  das 
pers.  fsü;  dieser  Vergleich  wäre  jedoch  nur  dann  zulässig, 
Kenn  diese  pers.  Endung  mit  dem  alten  LocatiTsuffix  des  Plur, 
^"itiiBoppjV.Gr.  S.  288)  identisch  sein  könnte,  welches  nicht 
^er  FaQ  ist.  Auch  dieses  Suff,  etwähut  Pott  (a.  a.  O. ) ;  doch  weiss 
>ch  nicht,  ob  mit  ae  vergleiclit  nd  ;  ich  habe  diese  Zusammen- 
^teDong,  wo  ce  also  Air  öße  stände,  lange  für  die  wahrschein- 
lichste gehalten,  trotz  dem,  dass  der  Locat.  eine  Örtliche  Ruhe 
■ni  Allgemeinen  bezeichnet,  6e  aber  eine  Bewegung  nach  einem 
Prte  hin.  Denn  die  Bezeichnungen  für  Bewegung  scheinen  mir 
'^  der  ältesten  Zeit  zu  concret  gefasst  2u  sein,  um  nicht  so- 
gleich nachdem  der  unbewusst  richtig  wirkende  Spracligeist  zu 
schninden  mifing,  unter  sich  selbst  in  Kampf  und  Verwirrung 


588  'A{SA). 

za  gerathen.  In  dieser  Znsammenstellimg  machte  mich  auch 
Bopps  Erklftrang  (V.Gr.  S.  401),  wonach  öe  =  dem  sskr.  dha. 
oder  seine  andre  (ebend.  608),  wonach  es  =  sskr.  tra  wäre, 
keinesweges  schwankend.  Denn  was  die  Bed.  betrifft ,  so  wal- 
tet in  beiden  dieselbe  Verschiedenheit,  wie  bei  meiner  Verglei- 
chung;  formell  liegen  sie  aber  weit  femer  und  sind  schwer,  ich 
möchte  sagen ,  kaum  zu  vermitteln.  Bloss  zweifeUiaft  machte 
mich  1)  das  sskr.  Suffl  s&t  (eigentlich  adverbiell  gebrauchter 
Abi.  eines  Suff*,  sa  (Boppy  kürze  Gramm,  d.  Sskr.  in  dem,  r.föä 
der  Gr.  er.  entsprechenden  §)),  welches  die  Verwandlung  eines 
Gegenstandes  in  einen  andern  bedeutet  Die  Form  ist  fast  ganz 
identisch;  sät  würde  eigentlich  airr,  da  aber  t  sich  inti  Griech 
verliert,  so  konnte  sich  ö-q  leicht  zu  6b  verkürzen;  —  2)  die, ! 
dennoch  stets  den  Zweifel  wach  haltende,  Verschiedenheit  der  i 
Bedeutung  in  allen  diesen  Combinationen  und  3)  die  Identität ! 
der  Bed.  von  9e,  (St,  ^e  ;  ich  hatte  schon  an  zu  vielen  Beispielen  j 
gesehn,  dass  ganz  gleiche  Bed.  gewöhnlich  auf  eine  gleiche  Ur- 
form schliessen  lassen,  als  dass  ich  nicht  —  obgleich  dies  kein 
absolutes  Gesetz  ist  —  die  Möglichkeit  einer  formellen  Identit^ 
ahnen  sollte.  In  dieser  Vermuthung  bestärkte  mich  noch  Har- 
tung  (Casus  244),  welcher,  ohne  die' Identität  nachweisen  zu 
können,  sie  mit  seinem,  im  Allgemeinen  scharfen,  Spraehsinu 
nach  alt^r  Manier  gradezu  annahm.  Diese  Vermuthung  be- 
stätigt sich  ganz  vollständig.  Alle  diese  Formationen  gehören 
zu  dem,  ganz  eigentlich  locative  Richtungen  bezeichnenden  Sufil, 
welches  im  Sskr.  schon  tja,  dja  lautet  (vgl.  S.  384);  indem  in 
tia  das  t  wie  in  Troat  =  pati,  vielleicht  auch  durch  Einveirkung 
des  j  in  6  übergeht,  entsteht  <fe;  indem  in  dja,  dj,  wie  oft  (v^ 
S.  369),  in  i  übergeht,  entsteht  ^e;  indem  j  ausftllt  (S.  384),  h. 
Zu  eben  diesem  Locativsufiix  gehören  auch  die  Accusat.  Ifo^io- 
^adövj  hn  Ganzen,  zw.),  Srtv  und  der  Instrum.  Sig\  welche Casus- 
endun^  in  ^e,  ^e,  ae  erhalten  sei,  lässt  sich  nicht  ganz  mit  Be- 
stimmtheit entscheiden;  am  wahrscheinlichsten  ist  mir,  dass  es 
der  alte  Instrumentalis  ist,  in  welchem,  ganz  wie  im  Zend,  das 
Casuszeichen  &  verkürzt  und  mit  dem,  das  Thema  schHesseuK 
den,  a  in  eins  geflossen  ist;  so  steht  also  ofxdcre  för  o^io-tja-f-a, 
oder  &  verkürzt  ofU)+tja+a,  zsgzogen  ofio+tja  =  ö^<Je,  vgL 
z.B.  den  zendischen  Instrum.  ana  von  dem  gleichbedeutenden 
Thema  (bei  Bopp^S.  Gr.  S.  188).  — 

Von^fto^  kommt:  o^o^  verbmden\  o^idq^  17,  die  {Emheii  als) 
Ganzheit  \  femer  o^ta^o^,  6,  welches  icn  fOr  den  Nom.  des  so 
eben  nachgewiesenen  dfux^o  =  einem  sskr.  sama-tja  oder  sa- 
ma-dja  halte;  es  bedeutet  Menschenmenge  {Zueamtnenheii  ge- 
wissermaassen),  dann  das  Getose  einer  Menschemnenge^  endlich 
Getöse  U.S.W.  Davon  ofta^evcD,  versammeln^  o^iaiioy  lärmen. 

Indem  das,  insbesondre  possessive  Pronom.  bildende,  Suff 
Ija  an  sama  tritt,  wird  im  Sskr.  samlja  mit  Verlust  des  them. 
a  gebildet  mit  der  Bed.  von  gleichem  Grunde  oder  Ursprung ;  im 
Griechischen  ist  dieses  Suff,  fast  gar  nicht  zur  Bildung  posses- 
siver Pronom.  angewendet  (vgl.  Bopp.\.G.  S.  584),  bU^t  aber 
aus  fast  allen  Pronominalstämmen  Adjective,  welche  Gleichar^ 
tigkeit  (einen  abgeschwächten  PossessivbegriflF)  mit  dem  durch 


'A(SA).  389 

lenPronominalstamm  Ausgedräcklen  beseichnen,  und  insofern 
»ich  von  der  sskr.*  Formation  des  schon  erwähnten  sanftja  an- 
lerscheiden,  als  sie  den,  das  Thema  schliessenden,  Vokal  nicht 
aufgeben  (vgl.  z.B.  no-io  flir  sro-tja  und  ähnliche);  so  entspricht 
ilso  dem  sskr.sam-lja  (fiirsama+ija}  griech. ouo-co  fiir  6iu}+ 
ja,  mit  Verlust  des  j  im  Suff.;  aber  auch  die  Tollere  Form  ist 
Ji  der  epischenPoSsie  erhalten,  jedoch  mit  i  für  j  wie  gewöhnlich, 
[)ämlicn  6iiO'iio\  daher  denn  ofioto^,  0L9OV,  nnd  ofio«o$,  a,  ov,  ei- 
;entlich:  dem  6^  (S.  387)  gehörig .  eigen,  also  gleichartig^  gemen^ 
mm  U.S.W.;  davon:  ofiow-nj^,  1},  Ärmlichkeit,  Gleichh^l;  ofcoco'cs), 
ihttlich^  gleich  machen]  dfioodfia,  rq,  das  Aeknlichgemachle  U.S.W*; 
i\u)iG^jMvtM6^^  liy  ovj  zur  Abbildung  gehörig  u.s.w. ;  oyioi&oiQ^  iiy  Dar- 
UeUung  durch  ein  ähtdiches  Bild  \  onoumig^o,  der  AehnUchmaehen^ 
ie\  o^iouoTutoqj^^dvjtumAehnlichmachen gehörig',  ouoiaica!, gleichen 

Durch  Soff.  Xo  entsteht  6(iaX6*^^  ^,  oV;  o^ioXi^^,  ^  (Lübeck^ 
Phryniob.  p.  186),  gleich,  ebeui  oiutkdmj^,  17,  Gleichheil,  Ebenheäi 
D^AoXooy  6paX/^(d,  ofiaXiW,  eben  machen  a  s.  w. ;  o^ioXumfp,  J,  der 
GlaUmacUende  und,  so  wie  ofuiXurTpa,  ^,  o^dkiaTpov^To,  ein 
Werkzeug  zum  Ebnen*  Hieher  gehört  mit  Dehnung  (Vriddhi) 
des  0 :  dfx^^^Sj  dvm^iaXog ;  davon :  avta^aXLay  17,  vn^enheil  u. 
s.w.;  dv^i$aXio  (zw.)»  gleic/unac/iem  ai^ciXcoatg,  ^,  dae  Gleich^ 
machen, 

ofio  erscheint  vielfach  in  Zusammensetzungen  z.  B.  o^^poo^, 
fleichhedeulend  u«s.w. 

Indem  die  a  des  askr«  sama  auch  im  Griech.  erhalten  wer« 
den^ntspricht  a^  (o{uo).  Dazu  gehört  zunächst  &fia,  zugleich 
Q&w.,  welches  ich  nach  dem  oben  (S.  388 1  Bemerkten  Ar  ei- 
nen ahen  Instrumentalis  halte«  oua,  a^ai  (letzteres  zw.)  sind 
Dative;  i^  vieUeioht  Ablativ  (f&r  ursprungliches  a^x).  — 
Durch  das  Suff,  tja,  dja  (S.  3S8)  entstände  hieraus  ä^9to  oder 
iaoito;  diese  Formation  ist  in  dem  äol.  Adverb  i^vSiq  =  ä^ux  er- 
halten. Ursprungliches  a  ist  nach  äol.  Weise  in  v  übergegangen 
(YgL  6vvfija)  und  der  Spir.  asper  eingebusst  Zusammengesetzt 
erscheint  es  nur  in  *AitaSfvAg  =  'A9pvag. 

Indem  der  in  sama:  ofto  hervorgetretene  Begriff  ^/etieA  auf 
Theilung  einer  Ganzheit  in  gleiche  Theile  angewendet  wird, 
specialisirt  er  sich  zu  der  Bed.  hali^,  wo  das  Ganze  nur  in  zwei 
§leiche  Theile  getheilt  gedacht  wird.  Doch  wird,  um  diese  Be- 
zeichnung zu  erlangen,  die  Form  durch  Vriddhi  verstärkt;  statt 
des  schliessenden  sslur.  a  erschebt  i;  so  entsteht  sskr.  sämi^ 
ein  Indeclinabile ;  ob  das  i  verstümmeltes  Ueberbleibsel  eines 
Casttszeichens  sei,  ist  fraglich.  Dem  sskr.  sämi  entspricht 
ahd.  Tämi  {^Grimm,  D.  Gr.  11,  533),  lat.  s£mi,  griech.  ii^^  Sie 
werden  jedoch  nur  in  Zusammensetzungen  gebraucht,  und  die* 
ses  macht  es  mir  sehr  wahrscheinlich,  dass  diese  Formen  Ab- 
kürzungen der  adiectivischea  sind^  welche  nur  im  Griedi.:  n- 
^(Jv,  Balb^theil,  erhalten  ist  und  nach  Bopp  (V.Gr.  433),  in  Ana- 
logie mit  zend.  thri-shva  im  Aoc.  thri-shA-m  ein  Dril^llwU, 
durch  eine  Zusammensetzung  mit  dem  Pronommalstamm  sva 
tigm  (vgl  cr/cß)  formirt  ist;  anders  Potl  (E.F.  II,  337).  —  Also: 


590  SEj'EiAS). 

tifiKTv-s,  n^&a  (ffir  niuHTjua)^  ^pio-Vy  hM  IL  s.w.;  ijfturms,  kai^ 
bireni  vy^anv^Mj  tö,  das  Halhirte.  —  Hieher  gehOrC  auch  na^-voy 
71^  die  Hälfte  des  ixreüj.  ^^__^___,_^_^_ 

I  ij  anch  t  if  Aueruf  dee  Sehmenee^  su  letzterem  gehört 
höchst  wahrscheinlich  iXrjfoq  (vgl  Nachtrag  zu  S.  46) 


V^ZE,  *£  (AZ).  Im  Sskrit  haben  wir  die  V^as  mit  der  Be- 
deuttuig  werfen,  wegwerfm  u.8.w.  Sie  wird  nach  der  4tenCoiy. 
Cl.  flectirt,  so  dass  dasFrSsens  as-jft^mi  lautet  Nun  sahn  wir 
schon  mehrfach,  dass  Wurzeln  dadurch  entstellt  wurden,  dass 
sie  ein  anlautendes  a  einbüssten  (vgl.  V^ag  S.  155  ff.,  V^ay,  va 
S.  261  ff.)*  Verlor  nun  as  in  der  erwähnten  thematischen  CSestalt 
sein  anlautendes  a,  so  blieb  als  thematische  Form  der  4  ersten 
Tempora  sja.  Dieses  Thema  fuhren  uns  nun  die  indischen 
Grammatiker  unter  der  Wzgestalt  sA  auf,  ganz  so,  wie  sie  die 
abgestumpfte  Form  der  V^a^  echirfm,  9A  schreiben  und  ihr  als 
thematische  Form  der  4  ersten  Flexionsformen  9Ja(Präs.(jami 
für  acjämi)  geben.  Dieser  angeblichen  Wzform  sA  geben  die 
Grammatiker  die  Bedeutung  vemiehten,  iödien.  Dieses  moss  uns 
natürlich  zweifelhaft  machen,  ob  siAmi  und  a-sjftmi  trotai  ihres 
(dem  Angeftlhrten  gemftss)  formalen  Zusammenpassens  wirk- 
lich zusammengehören.  Allein  das  Latein  bildet  hier  die  Ver- 
mittelung.    Von  as+ja  kommt  nämlich,  wie  schon  Feti  (£.  F. 

^  I»176)  bemerkt,  si  in  si-no,  eigentlich  werfen,  dann  ie^en,  huemi 
damus  bildet  sich  durch  de  ab:  de-8i«no  mit  derBed.  abimeeen, 
aufhören.  Ganz  ebenso  erscheint  sA,  mit  ava,  ab,  componirt  in 
der  Bedeut,  ablaeeen^  enden,  und  wir  können  daraus  entnehmen, 
dass  auch  dieBed.,  welche  dem,  bis  jetzt  noch  nidit  in  der  ver* 

y  stununelten  Form  s-fja  belegten,  Sunplex  gegeben  wird:  »er- 
stiren,  von  dem  Begriff  des  Werfens  (Niederwerfens )  ausgegangen 
bt  Ueberhaupt  erseheint  in  den  verwandten  Sprachen  nur  die 
verstümmelte  Form,  und  dient  also  durchgängig,  um  die  Iden- 
tität der  sskritFormen  as^ja  und  s-ja  (sA)  zu  erweisen,  grade 
umgekehrt  also,  wie  bei  y  ^V  und  y^av,  wo  die  verwandten 
Sprachen  die  vollere  Form  erhidten  haben,  von  welcher  im  Sskr. 
nur  noch  wenig  Spuren  vorkamen.  — - 

Die  verstummelte  Form,  nach  der  4ten  Conj.Cl.  flectirt,  giebt 
also  als  Thema  sja.  Dieser  Form  wurde  griech.*J6,  dann,  mit » 
fbr  j,  U  entsprechen,  oder  mit,  wie  häufige  ausgefallenem  {:  l, 

-^  eigentlich  mit  der  Bed.  werfen,  dann  schicken,  senden.  Im  Allge- 
meinen hat  dies  auch  schon  Pott  (E.F.  1,  276.  II,  672 )  bemerkt; 
ganz  anders  aber  leitet  Bopp  (V.  Gr.  701)  I  (ta?ftt)  ab.  Ausser 
den  schon  von  Pott  (a.a.O.  und  D,  174)  aus  den  verwandten 
Sprachen  erwähnten  entsprechenden  Formen  stelle  man  zu  der 

^  sskr.  V  as  das  lat  serere  säen\  es  steht  fttr  se-so,  wie  schon 
Pott  (E.  F.  1,180)  bemerkt,  und  ist  reduplicirte  Form;  ob  wir 
in  ihr  ein  j  fttr  ausgefallen  nehmen  sollen,  also  die  4te  ConiCL 
und  se-sjo  zu  Grunde  legen,  oder  nur  die  verstummdte  Form 
von  as:  s  nach  der  Isten  Conj.CL,  also  se-so  ss  (8e)+  ssIlt. 
s-ämi,  will  ich  nicht  entscheiden.  Für  die  erste  Amiahme 
sprechen  die  slavischen  Formen,  poln.  flac",  alav.  cjejati  nur 


1B/E{AS).  591 

scheinbar;  denn  in  den  slav.  Sprachen  isl  der  Emsehnb  v<hi  j 
sehr  hftnfig;  eben  so  wenig  aber  sprechen  die  übrigen  verwand- 
ten Sprachen,  welche  kein  j  haben,  mit  Entschiedenhrit  dage- 
gen; so  gotlL  sa-ian(euiDenom,Ton  sa  wie  es  im  ahd«  sä-mo^t 
s^£-men  erscheint),  litt  seti,  lett  seh-t—  Da&äUien  ist  hier  als 
ein  mehrfmehen  (Keduplicat )  Aussirmen,  Werfen  desSaamene  ge- 
fasst,  nnd  für  den  Zusammenhang  derBed.  spricht  mitEntsohie- 
denheit  dasSskr.,  in  welchem  die  vollere  Form  as  mit  pari  her^ 
um,  componirt  effundere,  spargere  heisst  (vgL  Baghmatifa, 
l\j  19.  VI,  28).  Indem  wir  aber  dieUeberzeugoug  erlai^n,  dasa 
der  Begriff  jr«0fi  durdi  as  bezeicimet  ward,  dürfen  wir  nun  auch  < 
mehrereAehnlichesbedetttendeBildungenimSskiithieheraiehii 
und  erhalten  in  ihnen  die  ersten  Spuren  von  sslüritFormattonen 
aus  dem  verstümmelten  Simplex.  Der  Art  ist  si-ta  Furehe  (in 
welche  gesäet  wird),  si-tja  gepßügi  (eigentlich  %u  besäendes)^ 
Korny  und  endlich  sa-sja  Kwm  (wo  dieselbe  Redn^  erseheint 
wie  im  lat  se-so,  wenn  dieses  fär  sesjo  stdit).  — 

Wir  kehren  zu  sja  mit  der  Bed.  werfen ^  ecMeken  zurück; 
formell,  bemerkten  wir,  kanngriech.te  undl  entsprechen;  beide 
Formen  erscheinen  in  demVerbum  tn^h  aber  so  vertheik,  dasa 
man  vom  griech.  Standpunkt  aus  sich  ganz  und  gar  berechtigt 
iuhlen  dan,  als  griech.  Wzf.  I  und  Ib  als  eine,  nach  AnsJogie 
von  Tt^if^i,  tortiiu  formirte,  Iledupl.  zu  nehmen,  und  dieses  um 
so  mehr,  da  in  keinem  entschieden  sichern  Derivatum  von  iriM 
U  als  Wzf.  erscheint^  sondern  nur  e.  Denn  iaXXo^  iaTsro  (S.  li), 
deren  Bed.  dem  ersten  Anschein  nach  zu  einer  Derivation  aus 
inai,  zumal  in  der  Bed.  werfen  (sskr.  as),  bei  weitem  mehr  be- 
rechtigt, als  zu  der  von  mir  angenommenen,  können  doch  auch, 
nnd  der  Form  nach  passender,  zu  V^i  gezogen  werden.    WiU 
man  sie  hieher  nehmen,  so  bleibt,  genau  besehn,  in  dem  Ge- 
branch des  causalen  p  in  la^-roeine  bedeutende  Schwierigkeit, 
mid  das  Verhakniss  der  Bildung  durch  TJk  inla^XiD  (welche,  bei« 
läufig  bemerkt,  für  X\  (vgl.  S.198)  stehn,  sodass  idXK&^laK'im-  . 
f"  ist)  ist  hinsichtlich  der  Bedeutung  ein  ganz  anderes  zu  '%fu 
als  das  der  Xk  in  ^oKkui  zu  ^a  (ßa2i^)|  von  Seiten  der  Form 
mässte  man  annehmen,  dass  in  la-XXc»,  lajcTci)  das  \a  dem  sskr. 
8ja  für  asja  entspreche  und  das  anlautende  s  eingebässt  habe« 
Aalautendes  s  fällt  nun  zwar  in  der  That  oft  ab  (und  bei  dieser 
Annahme  kOnnte  mmi  auch  lat.  ja-c-io  von  S.14  hieher  ziehn), 
allem  wie  gewagt  ist  es  wiederum,  aus  der  Form  der  4  ersten 
Tempora  (und  eine  solche  ist  sja)  statt  der  Gtirndform,  Sekun- 
de Wzformen,  oder  Bildungen,  wdiche  eigentlich  nur  aus  der 
Grondform  sich  entwickeln  dürfen  (wie  ta^,  :entstehn  zu  las- 
send   Ich  halte  deswegen  an  meiner  (S.  .14)  gegebnen  Etymo- 
logie von  Icä-Xo,  Ik'X'VfA  fest;  und  neige  mich  ganz  und  gar  da- 
2^,  \  ftur  Grundform  von  tsT^t  und  U  nicht  fiir  identisch  mit  sskr. 
sja,  sondern  für  eine  Reduplication  von  l  zu  nehmen.    Die- 
^%  angenommen,  entsteht  aber  auch  für  k  die  Frage,  welche 
schon  bei  lat.  se-so  angedeutet  ist,  nämlich  ob  wir  genöthigt 
^ind,  I  gradezu  mit  sskr.  sja  für  asia  zu  identificiren.  Vielfacn 
l^ommt  es  vor,  dass  imSslu*.  eine  Wzf.  nach  verschiednenCon].- 
(lassen  flectirt  wird,  und  die  verwandten  Sprachen  weichen  m 


383  SEj'B{AS}. 

dieser  Beriehmig  bei  weitem  häufiger  von  dem  Sekr.  ab,  ab  sie 
mit  ihm  übereinstiamien;  so  kömien  wir  auf  jeden  Fall  aas  be* 
rechtigt  i&hlen,  aiismiehmeii,da8s  die  Griechen  dieWzYerstüm* 
melnng  von  as  in  der  Flexion  nach  der  Isten  Conj.CL  uberka» 
men  (welche  also  im  Sskr.  8«&mi  für  aa<-ftmi  lauten  wurde);  ia  | 
diesem  Fall  wäre  die  thematische  Form  der  ersten  Flexionsfor*  i 
men  sa  (f&r  asa)  griech*  k  und  im  Griech.  hätte  sich  diese  (wie 
bei  <rxe  S.  309)  f&r  die  ffanae  Flexion  geltend  gemacht,  -^  Das 
Resultat  ist  nur  bypomelisch,  erhält  jedoch  eine  Bestitigung 
durch  die  oben  angef&hrten  Formen  der  verwandten  Spradien, 
weldie  ebenfaUs  kein  j  enthalten,  und  ich,  f&r  meine  Person, 
halte  es  fdr  das  Wahrscheinlichste.  Alsol  (=  sskr.  sa  fiir  a»>a}, 
redupL  U  in  %fu,  warfen,  schicken  u.s.  w.  Davon:  {fta,  -wi,  ätf 
Wurf\  fi^uav,  6,  Werfer,  8chieuderer;  vyLOcrAvri^  17,  GesckicküehkeU 
im  Werfen]  inq^  17,  Trieb;  gebräuchlich  war  jedoch  fast  nor  ^ 
^  in  dieser Bed.*-  Gehört  hieher  das  übrigens  nodi  nicht  cri- 
tisch  sichre  iöxi^p  (wo  Andre  eWop),  o,  Haiinagd  mn  der  Deich' 
äeif-^  einwnfiaj  17,  Oeechicklichkeii  im  Werfen.  -^  äverog,  of, 
nmchgelaseen;  dvennög^  if,  dp,  nachiaesend;  avi^ttv,  iosgeiaseeH; 
Afnua^  %6yda8  Abgeechidcte,  Herab  ff  elaseenei  'A^oio^,  6,  £Mim$* 
#«r^  Beinamen  des  Zeus;  dfirrt^  dtpenip^o^derLosiassettde;  dxpi* 
Y«>p,  6j  der  Schleuderer ',  dtpenifnoq^  ol,  oVj  %wh  Werfen  u.  s.  w.  ge^ 
ächicki^  dtpevutöq^  li^iv,  zum  Entlassen  i  a<^eTepea,  Apenffday  i^ 
Jeder  Ort  %um  ForUassen ;  heni^  17,  Spange ;  tfycria,  ^,  Aussendun§ 
V,  s.  w. ;  kpiT^v 9V9  Auftrag ;  xa^m^pKTfU^^,  o,  das  Herablassen  des 
Mttdenfp;  dtver^^,  ^,  6v^  versUmdig)  (hnferii&j  verständig  rnuiehen] 
siawecriaj  17,  gute  Einsicht  U.S.W.  ** 

Zusammengesetat  mit  ava  abj  heisst  as-ja,  in  der  verstund 
melten  Form,  sja,  wie  schon  bemerkt,  abhören  (eig.  akmerfen^ 
ableffen,  ablassen) ;  hier  haben  wir  nun  die  zweiten  Spuren  (vgL 
S.  391)  des  Simplex  as  in  seiner  verstummelten  Form*  D^ 
so  wie  ava^s4-ta  (ParCPf.)  aufgehört,  wMendet  heisst,  ganz  so 
heisst  auch  das  Simplex  s*i«ta.  Das  i  nach  s  ist  hier  Binde« 
vokal  des  Partie«  (also  sita  eine  verstummelte  Nebenform  (für 
as-ita)  des  ^wohnlichen  Partie.  Pf.  Pass.  der  V^as :  asta). 
Doch  sahn  wur  auch  schon  eine  verstummehe  und  sekundäre 
diematische  Formation  durch  i:  si  (S.  390)  im  lat  si-no,  und 
nach  Analoeie  der  ans  ^af  gebildeten  Form  fi  (S.  1S5, 156) 
ist  wohl  auch  im  Sskr.  eine  solche  anzunehmen.  An  sie  würde 
idi  die  sskr«  y^si-dh  vollenden^  lehnen,  und  sie  Dto*  eine  der  so 
oft  vorkommenden  sekundären  Bildungen  durch  v^dha  haltoi 
(vgl.  S.  30  und  sonst).  ^-  Doch  zurück  zu  der  Form,  wdchf 
im  Sskr.  lu^a-f  sja*mi  im  Präsens  lauten  wurde;  ihr  entspricht 
griech.  mn  ganz  gleicher  Bedeutnns  ablassen j  lassen,  aufhöre» 
U.S.W.:  tiiii,  welches  also  eigentlich  ißa6}&-{^)  lauten  wurde. 
Das  Digamma  ist,  wie  gewöhnlich,  ausgefallen,  hat  aber  noch 
Spuren  in  dem  schon  von  Potf  (E.F.  1, 276)  erwähnten  cm,  ißa 
und  in  dempoSt  dd&y  wo  i  fihr  c,  wie  schon  mehrfach  vorgekom- 
men (oUd^s  S.313),  zurückgelassen;  die  Gruppe  crf  ist,  wie  im 
Genitiv  der  StenDeclin.  ot>  mr  00 f  out,  o<fjo  s^  sskr.  asja  (Bopp, 
V.  G.  330)  siwischen  zwei  Vokalen  ausgefallen  (vgl.  audi  Poti, 
E.F.  11,174);  60  ward  es  effleo:  im». 


XE,'B(AI).  385 

Sehern  firtther  (S.  HB)  demeten  wir  an ,  daas  hieher  eini^ 
Formen  zu  ziehn  ftein  möchten,  welche  man  ^wohnlich  mit  di 
{ßizm)  verband;  nimlich  aara^  —  welches  in  Verbindnng  mit 
ToX^MMo  (Scnt  ilerc.  101)  vorkommt  und  sonst  nicht,  —    nnd 
iavogj  d^o^^  welches  ebenfalls  in  Verbindung  mit  TtoXiuoio 
erscheint,  nnd  endlich  das  nur  einmal,  und  da  auch  nur  in  Yer- 
biiidun^  mit  voX^umo  vorkommende,  i&^iev  (ygLBuiim.^  LexiLL 
Nachtr.  zu  S.  9  und  S.  330  und  IL  &  130).  Man  überträgt  diese 
Formen 9  indem  man  als  Grun^l^egriff  aäitigen  nimmt »  durch: 
ir  Mmiii§i  mich,  wird  satt  (irXi^povTai) ,  unersäitUch  und  xopeoSio« 
iof;  allem  der  Begriff  mI/  ist  nach  der  allgemeinen  Ansicht  nur 
tn>pis<Ji  gebraucm,  und  steht  iur  nachlaasetid,  aufhörend.  Let&r 
tie  Bedeutung  trat  als  ganz  eigentliche  in  dem  zu  ^as=l  ge- 
Ikorigea  &£fo  hervor,  und  schon  Bn/i^iMmf»  dachte,  in  einer  erwill* 
Benswertfaen  Uebereinstimmung  för  die  Erklärung  von  äs^uv^ 
an  das  ebeiAdls  hieher  gehörige  in^  in  der  Bedeutung;  von 
ani?fM,  nachiasaen.     Die  in  allen  drei  FäDen  gleichmässig  er- 
scheinende Verbindung  mit  ?ro>ifu)u>  spricht  zu  sehr  ftr  wurzel- 
hafie  Identität  dieser  Formen,  als  dass  ich  wagen  mOchte,  sie 
von  einander  zu  trennen.    Ich  ziehe  sie  daher  alle  zu  der  sskr« 
/'as^  mit  der  Bedeutung,  welche  auch  im  Lat  schon  das  Sim- 
plex si-no  hat,  nämlich  lassen^  mit  dem  Genitiv:  ron  etwas  lae^ 
»Mj  d,h«  ablassen,  aufhören.     Mit  diesem  Simplex  lässt  sicl| 
eWyganz  gut  verbinden;  die  themfitischeForm  wäre  i-o;  diese 
lasst  sich  mit  der  vom  abgestumpften  sskr.  sja  ftr  asja  (S. 
^)  auf  zweierlei  Weisen  verbinden,  entweder  steht  e  für  j, 
wie  oft  —  z.B.  im  Futur,  wo  der  sskr. Endung  sj4mi  eigendich 
^'^f^)»   dann  aber  o-eM^fu)  entsprach  —  oder  k  ist,  wie  m  i 
(Thema von  tviiu),  die  eigentliche  sja  entsprechende  Grundform 
^vnd  von  neuem  durch  Hinzutritt  des  Conjugationscharakters 
(ier  ersten  Classe,  welcher  siqh  im  Griech.  nach  und  nach  al« 
leathalben  einzudrängen  wusste  (z.  B.  selbst  in  der  öten  Conj. 
CL  vcj  vrie  iuiwvm  u.  aa.)  o,  gemehrt    Ich  neige  mich  mehr  zu 
der  ersten  Erklärungsweise;  eine  Entscheidung  ist  jedoch  bei 
einer  so  vereinsamten  Form  fast  unmöglichl    Was  aarat  be* 
^rifik,  so  lässt  es  sich  als  Simplex  ebenfalls  fassen,  wehn  man 
^  einem  sskr.  asja-t6  gleichsetzt;  in  diesem  Fall  wäre  es  das 
^nzige  Beispiel,   wo  im  Griech.  das  die  Wurzel  anlautende  a 
erhalten  wäre.    Allein  eben  dieses  und  die  Vergleichung  mit 
«aTog,  a<ro^  macht  es  mir  wahrscheinlicher,  dass  wir  hier  das 
^mpositnm  vor  uns  haben,  welches  im  Sskr.  ava-fsjämiim 
Präsens  lauten  würde  (vgl.  S.  392);  dieses  ist  aber  auf  eine  an- 
dre Weise  verändert,  als  das  mit  ihm  wahrscheinlich  identische 
W»  (für  If adfjo  S.  392) ;  wie  in  ßol^iai  filr  dßoiuai  (S.  10)  ist  in 
^T<u  das  anlautende  a  des  Präfixei^  dßa  (S.  274)  eingebüsst, 
*o  dass  äaxm  ftlr  /oua^jaTcu  steht  und  einem  sskr.  avasjatd  ent- 
flicht; das  oj  ist  zwischen  zwei  Vokalen  elidirt  (vgl.  S.  392 ); 
Aie  eigentliche  Form  i^ißd&vm;  man  erkennt  hier  zugleich,  dass 
^  keine  Zerdehnung  einea  langen  a  (einer  Form  (STOf),  wie 
^iimann  sie  annir^mt  (Lex.  I,  S.  300),  zu  denken  ist  y  sondern 
piSrai^  dwtou  die  regelrechte  Form  ist,  weldie  m  dem  hesffcM^ 
*^n  oToc  oontrahirt  erscheint.    In  aarai  ist  die  .V^as  neutral 


394  SE/E(AS^ 

gebraucht,  daher  medial  flectirt,  welches  eigentlich  regelrech- 
ter ist,  als  die  active  Flexion  in  i&^iev;  in  beiden  FSllen  bedeutet 
die  Wzf.  nachlassen.  Wenn  wir  &ax<u  richtig  flir  foajpxou,  ge- 
nommen  haben,  so  erklärt  sich  nun  endlich  audi  mit  Leiditig- 
keit  aaro?,  zsgz.  aro^;  das  als  Privation  vorgetretene  blosse  a 
föhrt  mit  Entschiedenheit  auf  ein  die  Wzf.  anlautendes  /;  ttaros' 
steht  dso  für  äßaToq.  Nun  heisst  im  Sskr.  das  Partie,  des  Ver- 
bnm,  welches  im  Präsens  avasjämi  lauten  wurde:  ava-si-ta 
mit  der  Bed.  geendet.  Der  hier  emgetretene  Bindevokal  i  muss 
Im  Allgemeinen  f&r  eine  specieD  sskr.  Bildung  gelten;  wenig- 
stens kenne  ich  nur  ein  entschiedenes  Beispiel,  wo  er  sich  im 
Griech.  iviederholt  (vgl.  V^p«) ;  gewöhnHch  erscheint  im (Sriecb. 
an  dessen  Stelle  regelrechter  a  oder  e  Cvgl.  z.B.  (hsa-^o  s=  sskr. 
bthi-ta,  ^e-To=sskr.  hi-ta  <fiir  dhita)  u.  aa.).    Dem  sskr. 

ava-si-ta  kann  also  auf  griech.  Boden  a/a-<r€.T(^entsprechen. 
Indem,  wie  in  /daxat,  das  dem  Digamma  vorhergehende  a  ab- 
fiel, entsprach  ßa^ö&^TOy  indem  o-  zwischen  Vokalen  ausfiel, 
ward  dieses  /a^e-xo,  woraus  durch  Elision,  welche  in  alten  Bil- 
dungen überaus  häufig  da  eintritt,  wo  man  eigentlich  Contrac- 
tion  erwarten  sollte,  foro  werden  konnte.  Mit  a  privat  wird 
daraus  dfaxo  mit  der  activen  Bedeutung,  welche  die  Partie 
Pf.  von  neutral  gebrauchten  Verben  sehr  häufig  haben,  einer, 
der  nßcht  nachiässt  (über  die  active  Bed.  derParticipialbildungcn 
auf  To  verweise  ich  zunächst  auf  den  schönen  Excurs  11,  wel- 
chen Meibom  seiner  Ausgabe  der  Anacreontea  S.  239  beigege- 
ben hat),.dmui  aaxo^,  ov. 

Poti  (E.  F.  1, 199.  n,  177)  zieht  zu  dieser  Wurzel,  sskr.  as, 
auch  das  griechische  y^co,  häufen,  aufhäufen  u.8.w.,  indem  er 
es  als  ein6  Zusammensetzung  von  aVa-f  as  nimmt,  so  dass  es 
eigentlich  aufwerfen  bedeutete.  Bei  dieser  Zusammenstelliiog 
würde  ich  dvd  mit  der  nicht  abgestumpften  Form  as  verbinden 
und  die  Grundform  ai/-f  e^  im  Präsens  aV+e.(T}.fi>(mi)  geben;  anf- 
fallend  wäre  dabei  der  Verlust  des  anlautenden  a  im  Präfix  ava, 
welcher,  bei  so  entschieden  in  der  griech.  Sprache  fixirlenPräf., 
^vie  dvd  eins  ist,  nur  dann  erscheinen  möchte,  wenn  die  ganze 
Bildung  eine  nicht  auf  griechischem  Boden  gewachsene,  son* 
dem  aus  einer  firüheren Bildungsperiode,  wo  noch  fremdartige, 
von  der  griechischen  Individualität  später  abgestreifte,  Princi- 
pien  mftwirkten,  fiberkommen  ist  Hier  aber,  wo  ein  niu'defl 
Griechen  eigenthiimliches  Präf.  zur  Formation  dient,  idso  die 
Zusammensetzung  nothwendig  nach  der  Individualisirung  der 
griech.  Sprache  eingetreten  sein  musste,  ist  die  VerstümroelnnK 
eines  son^  durchweg,  in  «einer  bestimmten  Form,  fixirtenPräf. 
nicht  wahrscheinlich.  Wenn  daher  eine  Verbindung  mit  y  »» 
bei  reo  wahrschehilich  ist  —  und  in  derThat  spricht  die  Bedeu- 
tung und  manches  Andre  (vrf.  vaööb^)  einigermaassen  dafür  ^y  ^ 
würde  ich  eher  an  eine  schon  überkommene  Composition  den- 
ken, und  hier  bietet  sich  uns,  als  gar  nicht  unpassend,  die  im 
Sskr.  gebrSuchliche  Zusammensetzung  mit  ni,  lüso  n  jas,  dar. 
Diese  bedeutet  zwar  eigentlidi  deponere,  dann  aber  auch  po- 


IE,  'B{Alj.  595 

nere,  colldc&re  flberhanpt  Dürfen  wirinm  annelmien,  dass 
^eBedentniig  ponere  za  componere  sich  spectalisiren konn- 
te? Ich  gUnbe  kaum,  dass  bed^tende  Grande  dieser  Annahme 
entg^enstehn.  Dem  Präs.  njasjami  entspricht  nun  zunAchst 
mit  Verhist  des  j  nach  n  nnd  des  sj  (fSr  beide  sind  schon  Ana- 
logieen  nachgewiesen)  viai  daneben  ersehehit  aber^i^;  fai 
dieser  Form  ist  das  v  vieUeicht  wegen  des  Verlustes  des  sj  eifi-^ 
getreten;  die  vollere  Form  vbn  letzterem  möchte  das  homerisch-» 
ionische  vnm  sein,  wo  e  das  j  hinter  s  vertreten  könnte.  Die 
Form  mjvia  ist  eine  ganz  ächte,  nach  Analogie  des  sskr.  ^Iif;ak 
(aus  i;ak)  gebildete,  fntensivform  (nach  r.560  bei  Bopp^Gt.  s.); 
bemerkenswerth  ist  nur,  dass  in  ihr  vm  ganz  ah  einfaches  VeN 
bmn  behandelt  ist,  man  also  zu  der  Zeit,  wo  diese  Bildung  ein-« 
trat,  gar  nicht  mehr  wusste,  dass  Wo,  wie  wir  hier  annernnen, 
ein  Compositum  sei.  Diese  Erscheinung  trat  uns  aber  an  an« 
dem  Wsäbrmen,  im  Griech.  sowohl  (z.B.  Xot^opio)  u.  aa.),  ald 
auch  schoQ  im  Sskr.  und  in  den  öbrigen  verwandten  Sprachen 
in  solcher  FlUle  entgegen»  dass  sie  nichts  auffallendes  mehr 
hat.  yla  musste  nomweüäg  iär  ein  einfaches  Yerbum  gelten, 
da  das  Präfix  ni  ganz  aus  dem  ^ech.  Sprachbewusstseni  ge« 
schvnmden  war,  und  nur  noch  in  einigen  fiberkommenen  Bil^ 
düngen  fortbestand.  Bei  einer  Composition  mit  dem  Präf.  dvd 
wäre  dies  nicht  der  Fall  gewesen ,  und  auch  darin  liegt  ein 
Gmnd  gegen  Pi^i/'#  Annahme. —  Vonvi<a  kommt:  r^tf^,  ea>$, 
"hy  das  Aufhäufen  \  vnroq^  97,  oV,  angehäuft,  — 

Oben  (S.  15  ff.)  sahn  wir,  wie  sich  aus  der,  durch  das  de-s 
siderative  s  gebildeten,  Wzf.  ish  eine  Form  iksh  entwickeltem 
Ich  yermuthe  jetzt,  dass  sie  eine  durch,  von  neuem  hinzugetre^ 
tenes,  s  hervorgebildete  Form  sei  (nach  Bopp^  Gr.  s.  r.  99)1 
Da  nun  das  sh  in  ish  ursprüngliches  s  vertritt,  so  ist  es  schon 
an  nnd  f&r  sich  keinesweges  ganz  unmöglich,  dass  auch  Wz- 
formen,  welche  aufs  endeten,  wie  hier  z.  B.  y  *®9  durch  Hin- 
zutritt eines  s  sich  zu  Wurzelformen  auf  ksh  verändern  konn- 
ten, also  SS  in  ksh  (x)  fiberging,  wie  z.B.'08txraevg  latUl^xes 
ward  und  ähnliches.  För  diese  Vermuthung  sprechen  die  eu^ 
phonischen  Gesetze  des  Sskrits,  wie  sie  uns  überliefert  suid, 
nun  zwar  nicht;  denn  nach  diesen  wird  s  bei  Hinzutritt  eines 
andern  s  auf  andre  Weise  modificui;  {Bopp,  Gr.  s.  r.  100);  allein 
es  zeigen  sich  dennoch  einige  Spuren,  welche  die  Annahme 
einer  Verwandlung  von  ss  in  ksh  (x)  in  einem,  dem  jetzt  be- 
kaltnten  Sanskrit  vorausgegangenen ,  Sprachzustand  nicht  un- 
wahrschmdich  machen.  So,  um  nur  em  Beispiel  anzuführen, 
heisst  im  Sskr.  eine  Wurzel  tras,  Streicher  griech.  Tp«-©  ent- 
spricht; mit  letzterer  hängt  auTs  innigste  griech.  rpacra:  ypar, 
oder  mit  durch  a  gespaltner  Anlautgruppe,  wie  oft  (vgl.  S.  185 
nnd  sonst),  Tapao-a:  vapax  zusammen.  Diesen  Formen  mässte 
im  Sskr.  eine  aus  tras  hervorgegangene  traksh  entsprechen 
(veL  H.  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl.  S.  315  ff.).  Diese  erscfieint  im 
Sskr.  nun  zwar  nicht;  bestand  aber  in  einer  der  Individiialisi- 
ning  desselben  vorhergegangenen  Formationsperiode.  Wenn 
dieser  se  natürliche  Uebergang  von  ss  in  ksh  (x)  einmal  ange- 


396  :fE/B{AX). 

poramea  ist,  8p  koaipte  Bioh  eine  einzeliie  Spur  recht  gut  nüttei 
liu  fiipäteren  Sskrit  erhaltea  haben ,  wie  sich  dies  ja  im  Griechi 
sehen  auf  ähnliche  Weise  uch/Ak  vielfach  gezeigt  hat  und  nocl 
seigen  wird.  So  ist  es  denn  nichts  weniger  als  unmöglicsh,  das 
die  von  indischen  Grammatikern  angeimrte  Wz.  aksh  mit  de 
Bed.  uufuäufen  eine  Formation  von  y^as  sei.    Als  Verbum  is 
aksh  mcht  belegt,  und  selbst  von  njaksha,  welches  man  al 
eine  Zusammensetzung  mit  ni  betrachten  könnte,  machen  e 
seine  Bedd.  gan^  u.s.w«9  wenn  man  akshata  (von  der  Wzi 
kshan  S.  179)  ßan%  u.s,  w.  vergleicht,  sehr  zweifelhaft,  ob  e{ 
hieher  zu  ziehn  sei..   Dennoch  muss  aksh  hier  erwähnt  wer 
den,  da  die  ihm  gegebne  Bed.  in  vm  einen  Stütai^unkt  finde^ 
nnd  ich  noch  keinen  r  all  kenne,  wo  die  indischen  Granmiatike| 
eine  Wzf.  gradezu  aus  der  Luft  gegriffen  hätten;  zugleich  be 
leuchtet  sie  und  wird  wiederum  noch  mehr  bestätip;t  durch  daj 
griechische  vdo-artoi  dieses  hat  man  schon  lange  mit  via  in  Ver 
pindung  gebracht;  seine  Bed.  ist  dicht  anhäuferij,  »usiunmen" 
drücken j  »topfen,  drücken^  kneten  u.s.w.,  vwxafn  wurde  sich  nui 
^  sskr.  aksh  grade  so  verhalten,  wie  vita  zu  as,  nämlich  mei^ 
ner  Ansicht  nach  einer  Zusammensetzuns  mit  ni,  also  njaksli 
entsprechen;  j  ist  verloren  und  ksh  durdi  acr,  wie  im  VerbuiB 
gewöhnlich,  re^räsentirt.    Davon  kommt:  yaaTo'^,  if,  dv,  ge- 
eiopft:  vaÖTo^^  o,  ein  dichter  Kucheni  vaöriöHoq^  o,  Dim.     Aus 
dem  Betriff  kneten  entwickelt  sich  der  des  Widkene,  daher  va^ 
%%6(;^ri^oVj  zusammengestopft,  gedichtet,  gefilzt^  gewalkt ^  Ta  vaxxd^ 
Fitzß  vdxTii^  (5,  Watker  (zw.);  hieher  gehört  natürlich  lat  nac- 
ca,  nacta,  natta,  Gerber.    Letztres  bringt  man  wiedenim  mit 
^em  g»iech«  vaxi^,  ij,  Fliese  desSchaafes,  zusammen.  Dass  man 
aus  Letzterem  nacta  ableiten  dürfe,  wird  wohl  nicht  leicht  je- 
inand  mehr  annehmen;  minder  unwidirscheinUch  ist  die  Ver- 
mnthung,  dass  vdxti  aus  der  Wz£  vaaa,  oder  vielmehr  vax  für 
vctam  (vgl  S.  228}  =  sskr.  njaksh  formirt  wäre,  und  eigentlich 
das,  was  gegerbt  wird^  bezeichnete,  und  so  FelL  Doch  lässt  sich 
auch  hiergegen  Manches  eeltend  machen;  es  wäre  auf  jedea 
Fall  eine  weit  hergeholte  Etymologie  und  trotz  der  AutoritAt 
von  voKxdi  eine,  um  kein  Haarbreit  sicherere,  als  die  gewöhn- 
licheren etymologischen  Rathereien  sind.    Ich  habe  sie  auch 
nur  deswegen  erwähnt,  weil  man  das,  entsdiieden  zu  y^oo-ao  ge- 
hörige, nacca  mit  raw?  verbindet  Etwas  wahrscheüdicher,  je* 
doch  ebenfalls  sehr  unsicher,  scheint  mir  fast  folgende  Annahme. 
Bei  pjfv  (S.  331)  sahn  wir,  wie  von  der  ursprOngUchen  Form 
cappjjv  (Thema  ßappev)  die  ganze  erste  Sylbe  verloren  ging« 
Von  einem,  aus  der  wesentlich  identischen  Form  apv  gebildeten 
Adj.  dpveoj  wurde  nur  das  Femin.  dpvia^  i},  mit  der  Bed*  Schasf- 
fett  gebraucht;  ebenso  erscheint  dpvaxH^  iio<;  als  durch  Suff,  i^ 
movirtes  Femininum  eines  ebenfalls  verlorenen  Adj.  dpvaxo; 
konnte  nun  nicht  von  diesem  A^j«  auch  eine  Femininalform  ap- 
vaxn  filr  /ap-mx»?  bestanden  haben,  welche  so  wie  pnv  (flir/«/'- 
pnv)  die  anlautende  Sylbe /ap  ganz  verlor?  dpvaxti^  eigentlich 
/apvaxjf,  würde  wie  dpvia  Schaaffell  heissen;  durch  Abstum- 
pfung ward  das  Wort  unkenntlich  und  iiihrte  die  Vorruckung 
des  Äccents  herbei:  vdxn.    Neben  diesem  erscheint  auch  vdxfx^ 


S]e/E(AS^  807 

To ,  jedoch  eist  nach  Homer;  der  Znsatas  iK^sM  nacb  der  ver^ 
mntheten  Ableitung  ganz  nnpaasenden  SniF.  eriüSrt  sich  «oa 
der  ToDständigen  Unkenntniss  des  wnrzelhaften  Zusammen« 
hangs.  —  vaxvptoPj  -td,  Dim»;  hieher  geh($lt  itaxwvdini  und  viel* 
leicht  auch  tawcaaij  17;  xavvaan;^,  6j  eine  gewieae  Art  PehUekler^ 

Auf  den  ersten  Anblick  liesse  sich  mit  der  abgestampften 
Form  der  y^as —  imPräsens  sj&'-mi  (f&r  asjftmi)  —  gradezu 
das  griechische  o-e/cd  verbinden.  Das  VerhSltniss  wäre  fast 
(de  im  g^ech.  crxuvo  zn  sskr.  stjftna;  nnr  entspräche  «ra  der 
im  sskr. Präs.  liegenden  thematischen  Form  sja,  nnd  wäre  von 
nenem  durch  den  flexivischen  Vokal  der  ersten  Conj.  CL  o  con« 
jngirt.  Von  Seiten  der  Bed.  stände  wohl  so  gut,  wie  gar  keine 
Schwierigkeit,  ent£;egen;  denn  die  Bedeutung  von  treto:  eehüU 
telu ,  lässt  sich  wohl  als  eine  nicht  sehr  starke  Modification  des 
in  v'^as  hervortretenden  Grundbegriffs  werfen  {hm  tmä  her  wer^ 
fett)  fassen.  Allein  diese  Erklärung  ist  dennoch  falsch,  wie  die 
Vergleichung  des  nicht  von  oreta  trennbaren  arevio  beweist;  ftir 
dieses  Vir d  als  allgemeine  Bed.  angegeben:  m  rasche,  heftige 
Bewegung  set%en;  als  specielle  aber  erscheint;  werfen,  sehleu-^ 
dern,  und  daraus  entwickelt  sich  (durch  das  in  crrvo  jedoch  nicht 
hervortretende  Medium:  echieken,  senden)  der  Begriff:  treiben, 
jagen,  scheuchen,  und  medial:  eilen.  Die  so  bestimmt  hervor- 
sretretene  Bedeut  wetfen  fuhrt  nun  aber  auch  sogleich  auf  die 
Wahrscheinlichkeit  emes  Zusammengehörens  von  aevo  Ait  dem 
hier  behandelten  sslur.  as.  Was  die  formelle  Vermittelung  be- 
trifit,  so  haben  wir  auf  die  Abstumpfung  der  V^as  durch  Ver- 
Inst  des  anlautenden  a  schon  mehnach  aufmerksam  gemacht 
Non  wissen  wir,  dass  die  Wurzeln  der  Sskritsprachen  nach 
mehreren  Conjugationsclassen  zugleich  flectirt  werden  konn- 
ten; auf  diese  Weise  konnte  sich  auch  die  V^&s  nach  der  8ten 
Conj.CL  —  deren  Flexionscharakter  u  ist  —  bilden;  so  entstand 
die  thematische  Form  asu;  verlor  diese  das  anlautende  a,  so 
blieb  als  scheinbare  Wurzel  su  fibrig.  Völlig  auf  diese  Weise 
sahn  wir  (S.  155 ff.)  aus  der  primären  Wurzel  ag  scharfen ^  her- 
Torgehn  a^u  (im  lat.  acuo),  und  daraus  durch  Verlust  des  a 
^u  werden  (in  dem  sskr.  para-Qu  u.  aa.  vgl.  S.  164ff.,  andre 
ähnliche  Beispiele  werden  uns  im  Fortgang  dieses  Werks  ent- 
g^egentreten).  Nun  .wird  von  den  indischen  Grammatikern  in 
derThat  eine  mit  as  gleichbedeutende  Wurzel  erwähnt,  welche 
jedoch  nicht,  wie  man  nach  Analogie  von  9U  erwarten  sollte, 
SU  geschrieben  wird,  sondern  sü  (jaculari,  projicere). 
Als  Verbum  ist  sie  nicht  belegt,  woU  aber  durch  das  Thema 
sA,  Sendungu.8.w.  Ich  glaube  kaum,  dass  man  die  Länge  des 
A  sehr  urgiren  darf;  dessen  Annahme  mag  vielleicht  auf  eini- 
gen Unregelmässigkeiten  in  der  Flexion  beruhn ,  welche  wir, 
da  uns  noch  keine  Verbalformen  von  sft  vorliegen,  nicht  beur- 
theOen  können;  vielleicht  ist  sie  auch  durch  die  Neigung  des 
Sskrits  herbeigeführt,  Wurzeln  schliessende  Vokale  stets  zu 
dehnen,  wo  die  organischen  Gesetze  der  Sprache,  wie  die  Ver- 
gleichung der  verwandten  Sprachen  zeigt,  sie  eigentlich  kurz 
▼erlmgen.    (Wäre  es  erlaubt  die  einfachere  Wzf.  in  su  gehn 


zn  erkeotiBea?  ich  ,wage  weder  daf&r  noch  dafiregen  asa  enftsehei- 
dea.)  Dürfen  wir  nun  hiernach  das  p;riecluscheo'cr= der  SBb. 
Wzf.  sA  setzten,  so  entspricht  creüo  dem  sskr.  sA  nach  der 
Isten  Com.  CL  flectirt,  nicht  nach  der  6ten,  wie  es  nach  An- 
sähe der  mdischcn  Grammiadker  flectirt  wird;  ako  ist  (Jn'o  = 
aif<i)-(itt)=sskr.  savä-mi;  in  cretw  ist,  vrie  schon  überaus  häu- 
fig vorgekommen  ist,  das  /  mit  i  vertauscht  Anders  PoU  (L 
F7I,  216).  An  «reioi  lehnt  sich:  aeXaig,  i},  Erachuiterunsi  ffwsii^ 
w,  or,  eraehüitertj  aaopd^  S;  cretafia,  to,  Erschütterung;  orcurua- 
tW  <5,  (w^oO^  {Grab)  im  Erdbeben^  areUrrpov^  rrf,  eine  Kfapper; 
aeievgi  ceirov,  <J,  Rüttler j  ein  Gefass  zum  Rosten  der  Binnen. 
Was  cev  betrifft,  so  erscheint  als  Wzf.  öv  mit  kurzem  v  in  «dor- 
juai  und  allen  Formen  mit  nicht  gunirtem  v.  Davon  kommt: 
Udnv.  stürmisch,  rasch  (vgj.  sskr.  kship-ra  schnell,  von  kship 
werfen);  awdUiJwo^,  ov,  verscheucht  {weggeworfen?  mit  Hervor- 
treten der  eigentlichen  Grundbedeutung?) ;  naXurcvriw^  mit 
Heftigkeit  u.  s.  w.  zurückfahren;  itayarSi^  ^jtavarvSd,  tjracraT^ci, 
wacrcrüJ/,  wawt>Ä«J,  mit  der  ganzen  Macht  u.  S.  w.  —  Zu  cm 
eehört:  murelAav^  o,  Flagge;  wapaaetw,  xrf,  iIm  o6€r«/e  Siegel. 

Indem  bei  Gunirung  des  v  das  ursprüngliche  a  durch  gne- 
chisch  o  vertreten  wird,  entsteht  die  Form  ao/-©  im  Gegensatz 
zu  sskr.  savMmi);  zu  ihr  gehört:  cror^a*,  crdo^at,  et/«»,  «cA 
Ä^Aff  bewegen  {dnbrcrova^  lakon.);  crdog,  <ror$,  o,  y«ife  Ä<//je 
Mrmische  Bewegung,  cowu;^nj%\hA.(zyr.).—  Bei  den  Gram- 
matikem  wird  auch  aotJo  und  dorisch  arnftot  =  crov^ixu  ange- 
filhrt  Zweifelhaft  ist,  ob  hieher  zu  ziehn  sei:  a^xfon  ff»- 
äxQOv^  TO,  JPVfe«  des  Rades.    . 

Zu  der  V^s  zieht  PoU  (E.F.  1, 216)  Ua-o,  «/>fi«>5  dieBed. 
hSnet  mit  dem  Begriff*  werfen  eben  so  innig  zusammen,  wie  die 
v^jtr£t(D;  iLSA  Sieben  ist  hier  als  ein  Am-  «wrf  Herwerfen  gefasst 
Passow  verbindet  es  mit  o-e/w,  ae»©,  was  Pol/  zurückweist  Da 
wir  öei&jaeva  ebenfalls  als  Wzf.  von  y/ks  nachgewiesen  haben, 
so  kommt  die  Po/ZscheEtym.  mit  der  P«w*o«?schen  im  Allgemei- 
nen auf  eins  hinaus.  Allem  die  Frage  ist  nun,  mit  welcher  \^zf 
<rä©  zu  verbinden  sei,  ob  mit  der  vom  verstummelten,  nach  der 
4tenConjXL  gehenden,  im  Sskr.  im  Präs.  (a)sjami  lautenden, 
oder  mit  der,  aus  welcher  ödia,  tfci5w  hervorging;  in  jenem  laU 
stände  6cud  für  öja-©  =  sskr.  sja  (als  thematische  Form  von 
si&-mi)+  den  neu  hinzutretenden  Flexionsvokal  o  j  im  zweiten 
Fall  stände  es  für  öißa  =  sskr.  savä-(mi),  und  wäre  nur  eine 
Nebenform  von  ösva.  Ich  entscheide  mich  für  die  erste  An- 
nahme und  zwar  wegen  des  ohne  allen  Zweifel  hieher  gehon- 
sen  öi-viovj  t(J,  Sieb,  dessen  t  ich  mir  nur  als  aus  dem  ja  des 
Flexionsthemas  sj  a  entstanden  denken  kann ;  öwiov  steht  zu  sja 
icanz  in  demselben  Verhältniss,  wie  lat  si-no  zu  (a)-sj4lini). 
Fiir  Annahme  dieser  Zusammenstellung  spricht  auch  das  ent- 
schieden  hieher  ghörige  litt  sijoju,  sieben,  wo  wir  ebenfalb 
das  i  erkennen;  ganz  kann  ich  jedoch  über  die  litt  Formaüon 
»icht  Rechenschaft  geben.  —  6iviov  ist  zwar  ein  sehr  spätes, 
aber  gewiss  acht  griechisches  Wort;  es  scheint  Dim.  eines  ver- 
lornen Themas  öivo  zu  sein;  von  ihm  kommt:  oxw«^©, <fcn(w> 
sieben;  Ötvuxrnptov,  öiviaxpov,  rrf,  Sieb;  Civtaaiia,  rrf,  Abgang. 


SE,*B{ASi.  399 

Bei  weitem  hfiufiger  als  öim  erscheint  in  derselben  Bedea- 
nng  Oißm ;  vom  griech.  Standpunkt  aus  könnte  man  es  als  eine 
lof  griechischem  Boden  aus  öa  durch  ^  (S.  30  und  sonst)  ge- 
ildete  Formation  betrachten.  .  Diese  Eridäning  wird  jedoch  sehr 
weiTelhaft  durch  das  Laut  fÖr  Laut  regelrecht  entsprechende 
Iid.sät  in  sät* ilSieb  { J.  Grimm,  D. Gr. III,  459)  und  das  litt  set 
a  set-as  Sieh,  Dadurch  wird  es  wahrscheinlicher,  dass  in  at^y 
hd.  sat  und  litt  set  eine,  schon  vor  der  vollständigen  Sprach- 
rennung  fertig  sewordene^  Bildung  vorliegt  Wie  nun  von  af 
lit  vom  abgefallenem  a  durch  Hinzutritt  des  Flexionvokals  sich 
dta,  9Äna  u.s.w.  ^.155 ff.)  formirt,  so  kommt  von  as:  suta, 
welches  man  zu  derWzf.  zient,  welche  die  indischen  Gramm,  so 
chreiben.  So  wie  sich  nun  an  die,  auf  demselben  Wege  ent- 
tandene  Wz£  si  die  sskr.  Wzf.  sidh  lehnen  liess  (S.  392),  so 
ömien  wir  auch  an  (sa)  sa(mit  gedehntem  a,  wie  gewöhnlich, 
renn  dies  Wzff.  schliesst)  die  sskr.  Wzf.  sftdh  schliessen;  diese 
at  zwar  nicht  die  hier  geforderte  Bed.  schütteln^.vfoh\  aber  eine, 
reiche  wir  schon  mehiiach  in  der  V^as,  auch  ohne  Zusammen- 
etzung  (vgl.  lat  sinere  ablassen,  und  i&uev  S.  393  so  wie  sita 
.aa.  S.3S@  fi)  hervortreten  sahn,  nfimlich:  finiri,  absolvi.  So 
rürden  denn  griech.  (n^S,  ahd.  sät,  litt  set  formell  dem  sskr. 
idh  entspre^en,  aber  ohne  sich  so  weit,  wie  dieses,  von  der 
rnmdbedeutnng  der  Wurzel  entfernt  zu  haben.  Dass  diese,  auf 
anz  ^eicheWeise,  gebildeten Wzff.  ein  so  verschiedenes  Bedeu- 
mgsgebiet  haben,  hat  gar  nichts  auffaUendes,  sobald  man  be- 
enkt,  dass  sie  zu  einer  Zeit  gebildet  sein  konnten,  wo  Griechen, 
lennanen  und  Littauer  von  dem  sskritredenden  Volk  getrennt 
raren.  Denn  grade  die  Bildung  druch  dh  (aus  der  Wurzel  dha> 
lieb  bei  diesen  Völkern  auch  nach  der  Sprachtrennung  sehr 
?bendig  und  thätig.  —  Von  an^m  kommt:  o^^,  i?^  das  Sieben \ 
rtiTTog^  n^ivj  gesiebt  i  67jcrTpov,TÖ^  Sieb^  (fitravetogja^ov;  örirdviogj 
yoy,  durchgesiebt  (sollte  dies  nicht  vielleicht  eher  zaardta  zu  stel- 
m  sein  ?);  hieher  gehört  dkevp6ni<xvqy  ij,  Mehlsieb,  mit  t  far  6 
rgl.  XUrcroiiai)  und  demnach  aach  örikla  sammt  seiner  attischen 
[ebenform  'Ktikia,  17,  Sieb,  (fiir  öti'^'kia), 

ErwBhnen  will  ich  hier,  ohne  jedoch  mit  Entschiedenheit 
ine  Identität  mit  amß  behaupten  zu  wollen,  das,  der  Form  nach 
ist  ganz  identische  und  in  Beziehung  auf  die  Bedeutung  nah 
erwandte,  17^.  Wurde  das  anlautende  6  in  (T^^,  wie  so  sehr 
äufig  (vgl.  (Tvg:  vs\  in  denSpir.  asp.  verwandelt,  so  musste  es 
'egen  des  darauf  folgenden  ^  schon  fast  von  selbst  abfallen, 
ür  das  frühere  Dasein  eines  '  spricht  aber  noch  die  Schreibart 
^liög  neben  rß^iog.  Die  Bedeutung  ist  durchseihen;  ob  diese  mit 
em  Begriff  durchsieben  f&r  fast  identisch  genommen,  folglich 
eide  durch  eine  wesentUdi  identische  Wzf;  bezeichnet  werden 
onnten,  will  ich  nicht  entscheiden.  Als  der  Unterschied  her- 
ortrat,  hätte  man  in  diesem  Fall  von  den  beiden,  wesentlich 
lentischen.  Formen  die  eine  für  diese,  die  andre  ftlr  jene  Bed- 
eutung fisdrt  Identisch  mit  v^  und  also  noch  mehr  als  v'^^iog 
ir  den  ursprunglichen  Anlaut  eines  6  entscheidend  ist  das  gleich- 
edeutende slav.  zjed  (Dobrowskgy  Inst  L.  S.  p.  99).    Mit  dem 


400  1E,'E(AS). 

gleichbedentencleii  mhd.  sihen  (=  8skr.  sik%  Poii,  E.F.  1, 234) 
ist  n'^  keinen  Falls  verwandt  —  Also  ^^o,  i$^ua,  17^0,  sei&en 
11.S.W.  Davon:  v^ftiq^  i^'^^g^o,  Seihehich]  'f'^aptovf  ißavtovyxi, 
Dim.;  ^17(10,^0,  diBis Durchgeseihte i  iz^irr^p,  rßrrt7i(;^  S^  derSeiher\ 
^^Tifpio^ ,  oVy  zum  Durchseiher  gehörig ;  Jj^urig^  17 ;  ^diorft^,  o,  dsi 
Durchseihen]  v'^iöniptov^  x6^  Seiheiueh;  il^fUJ^T?^,  tg^  nach  Art  eh 
nes  DurchscMägs\  dt^f^iTo-t^,  n^  das  Durchseihen,  *— 

y  Wenn  wir  oben  (S.  394ff.)  mit  Recht  Wo,  mtfhmufeny  rnid  d» 
gleichbedeutende  sskr.  aksh  zu  der  V^as  gezogen  haben,  so 
steht  die  Bedeutung  nfcht  entgegen,  auch  Ö&p6q^  6^  das  Aufft- 
häufte,  der  Haufen,  hiermit  zu  verbinden«  Wir  würden  tfoi  als 
vriddhirte  Form  der  Wzf.  ov  (S.  397)  =  sskr.  sü  (vgl.  i&wwiy 
pfivwyn)  aber  mit  der  Bed.  aufwerfen,  anhäufen  fassen.  Eioe 
passendere  Verbindung  ist  mir  nicht  bekannt  Von  6mp6g  (<5e- 
oioQ^  Suid.)  kommt:  ötOfniSoVj  haufenweis  (auch  öopifiov  geschrie- 
Den);  Öapevta  (auch  öopevcii)^  aufhäufen ;  ödpet^ia^  tJ,  das  Ange- 
hättfte\  (fo'peixTK,  17,  das  Aufhäufen;  Öapsvroqj  97,  öv,  angehäuft;  Otn- 
peia^  3^  das  Anhäufen  \  (rmpelTnq^  6iopiTrig,  ^9  Öfaplnq^  ^,  (bes.  Bei- 
namen der  Demeter),  gehäuft  u*s.w.;  öwpinxoq^  17,  av,  in  Form  n* 
nes  Häufetschlusses;  Ötopotogy  ?f,  6v,  vom  Hainen  UiS.w.;  tfopoxo^ 
*  o,  eine  Miste  U.S.W.  (wonn  man  etwas  aufhebt,  bewahrt). —  Frag- 
lich ist,  ob  das,  übrigens  zweifelhafte,  tfcopaxt^,  g},  der  woiiem 
Sireichtappen,  womit  man  die  Pferde  nach  dem  l^riegebs  ähwischt, 
hieher  gehört  —  ^ 

Sehr  fraglich  ist,  ob  zu  der  V^as  gezogen  werden  kann: 
tfdXo^,  o,  eine  Wurfmaschme.  Wenn  das  von  den  Gramm,  ange- 
führte öüXfü  =  iXKa,  wohl  mit  der  Bed.  sehfeudem,  mit  welchem 
man  66Xog  gewöhnlich  verbindet,  als  acht  anzuerkennen  ist,  so 
iLÖnnte  es  sich  zu  as  so  verhalten  wie  ^oXXoi  zu  ßa  und  älmli- 
ches,  und  as  hätte  sein  anlautendes  a,  wie  gewöhnlich,  eingebösst 

cru  in  inlceioVf  hcUnoVf  htdcrtov,  tÖ,  die  Sehaamhaare  der 
Sehaamgegend.  Sollte  die  Schaamgegend  die  erste  Bed.  und  eine 
Verbindung  mit  öelo,  sich  bewegen,  möglich  sein  ?  Ich  zweifle 
sehr  und  kenne  auch  keine  andre,  nur  einigermaassen  sichere 
oder  wahrscheinliche,  Etymologie. 

Sy  Pronomen  relativum.  Im  Sskr.  entspricht  ja  (jat  genannt); 
das  j  ist,  wie  öfter  (vgl.  S.  141),  durch  vertreten  (vgl.  Bopp,\. 
Gr.  553.  Pott,  E.F.  1,113,123).  Davon  6g,  ^,  5  für  5t  (=  sskr. 
jat),  welcher,  welche,  welches.  Davon  ov,  welches {Orts)^  welcher 
(Zeit);  L  Dat  und  rj  (Abl.=qua?)  wie  man  in  ^X^  schreibt,  wo 
Yfr  ==  sskr.  hi  (S.  154  vgl.  Pronom.  xo);  ol,  wohin,  wieweii  (alter 
Loc);  ohtv,  von  wo;  o^t,  wo;  6  indtd  tOrSid  o.  Vielfach  erscheint 
das  Thema  als  Vorsatz  inZzstzgen  wie  o-^rolo^,  o^^oaog^  o^i- 
Tcpo^,  o-wo^t;  oTi,  OT«;  wpfa  (fujr  Ärcpa,  vgL  to  Pron.  indef.). 

Weiter  ziehn  wir  hieher  nach  Analogie  des  lat  quam  vom 
Fron.  rel.  qui:  n  (rj)  als  Vergleichungspartikel,  als  u.s.w.;  es 
scheint  dem  sskr.  Instrumentalis  jaja  zu  entsprechen;  t^eti, 
wörtlich:  nachdem,  als, —  Femer  nach  Analogie  des  sskr.  j  ad  i 


U  401 

roB  jal,  wmm,  auch  das^eichbedeutende  cU  Was  dieForm  be- 
triA,  so  idenlificirC  sie  Bapp  (V.  Gr.  S.  376.  566)  ganz  und  §car 
mit  dem  sskr.  ladi,  ans  welchem  d  durch  Herausstossung  des 
d,  wie  im  prakritiseheii  ^'ai  ftr  jadi,  mid  den  ffewöhnuchen 
Verlost  des  anlantenden  j  entstanden  wäre.   Für  diesen  Ansfiül 
des  d  kenne  ich  im  Griech*  aber  nur  eine  Analogie,  und  diese 
ist,  eben  weil  sie  so  einsam  steht,  keinesweges  ganz  sicher. 
Ich  kann  deswegen  Bopps  Dentong  nicht  annehmen,  sondern 
sehe  in  sL  lieber  dieselbe  Bildung,  wie  sie  in  den  Localadver- 
bien  eae-el,  Tijy-el,  avr-eZ,  w-eX,  r-iS  u.s«w.  erscheint  Wöfilr  sol- 
len wir  aber  diese  adverbiellen  Casusformen  halten  ?    Wenn 
fiir  Locative  {vn<t  Härtung ^  Casus  312,  wiU),  so  müssen  wir  an- 
nehmen, dass  das  im  Sslur.  in  diesem  Casus  eingeschobne  sm 
ausgefallen  sei  (wie  S.  130)  und  die  Grundform  dinSv  schliesse, 
wie  sie  im  dorischen  xtiv-^t  auch  erscheint    Danach  stände  tlj 
tU  n.s.w.  fflr  «Iv,  TcXv=  sskr.  ja-(sm)-in,  ta-(8m}-in  n.s.w. 
Aus  dem  entsprechenden  goth.  jabai  könnte  man  vielleicht 
noch  einen  andern  Schluss  ziehn.  Da  nämlich  goth.  bi  =  sskr. 
bhi  ist,  und  i  durch  Gunirung  in  ai  gewandelt  werden  kann,  so 
entspräche  goth.  ja-bai  einem  sskr.  ja-bhL    Nun  dienen  eine 
Menge  mit  bh,  ab  charakteristischem  Laut,  yersehene  Suff,  zur 
Casusbildung,  und  bhi  grade  ist  das  alte  DativsufBx,  welches 
auch  in  denPronom.  der  Isten  und  2ten  Person  noch  ersdieint, 
aber  in  denen  der  Isten  sein  bh  durchgängig  in  h  ffeschwächt 
hat  und  in  beiden  im  Sskr.  die  Sylbe  am  an  bhi  hängt     So 
steht  sie  denn  am  reinsten  im  lat  ti-bi,  dann  folgt  sskr.  tu- 
bhj-am  (f&r  tu-bhi)  Dativ  der  2ten  Person,  dann  ma-hj-am 
(für  ma-bhi)  Dat  der  IstenPerson,  dann  erst  mit  Ausstossung 
von  h  griech.  i^iiv  fUr  ^Luvy  wie  es  im  dor.  xz-iv  etwas  reiner 
dasteht,  wo  bezuglich  sskr.  mahjam  und  ein  ihm  analog  ge- 
schwächtes tuhjam  (fiir  tubhjam)  zu  Grunde  liegt  —    Dür- 
fen wir  nun  annehmen,  dass  das  eoth.  jabai  eine  alte  For- 
mation, welche  im  Sskrit  ja-bhi  Tauten  würde,  voraussetzt, 
dass  diese  sich  nach  Analogie  von  mahjam  und  xtiv  zunächst 
in  jahi  gewandelt  und  dann  ihr  h  eingebüsst  hätte  (wie  auch  in 
y<M  S.  \M  und  sonst)  und  so  griech«  el  ward  ?  —   Vom  griech. 
Standpunkt  aus  betrachtet  ist  tX  (=  17,  ov)  von  ei,  abgesehn  vom 
Anlaut,  indem  dort  sskr.  j  durch  *  ersetzt,  hier  abgefallen  ist, 
nicht  zu  unterscheiden;  dennoch  neigö  ich  mich  eher  dazu,  in 
el  den  Dativ  (sskr.  ja-bhi),  in  et  dagegen  denLocativfsskr.  ja- 
(8m)-in)  zu  erkennen.    Entscheiden  möchte  ich  jedoch  nicht 
Eine  dem  sskr.  jadi  genau  entsprechende  Form  scheint  bei  He^ 
9ych.  in  dem  cretischen  a^e-ficty  =  orav  bewahrt  zu  sein..  Do- 
risch ist  statt  t  in  el  das  ältere  a  erhalten:  al;  et  erscheint  viel- 
fach zsgstzt:  Atz,  idv,  al^aj  at  9tev,  eü^e  nach  Poii  (£.  F.  I,  lvii. 
n,  328)  för  el  Seog. 

Aus  ja  wird  durch  Suff,  vat  mit  Dehnung  des  thematischen 
Vokals  gebildet :  sskr.  ja- vat,  correspondirend  einem  demon- 
strativen tft-vat;  das  Suff,  bezeichnet  dasBegabi-'j  Versehn-Sein 
mit  dem,  welches  das  Thema  bedeutet  (vgl.  S.  273);  wenn  t&vat 
also  heisst  so  begabt ,  so  gross  (tantus  =  sskr.  tä-va(n)t-|-(o)), 
so  bedeutet  jftvat  wie  begabt,  wie  gross  (quantus  =  einem  sskr. 

2ß 


402  U 

ka-va(n)t+(o),  welches  aber  nicht  Torkommt).  Von  dieser  For- 
mation erscheint  nun  das  Nentr.  im  Accus,  ab  Adverb  mit  der 
Bed.  einer  relativen  Ausdehnung,  eawohi  im  Rnum,  aiemäer  ZeH, 
wie  lang,  wie  weit,  während,  &isdaseydamilu^s*w»  Dieser  Form  ent- 
spricht zunächst  gr.^fto^  imGregensatz  auT^feo^=t&yat,  indem 
in  beiden  v  durch  p  und  schliessendes  t,  wie  gewöhnlich,  durch 
q  vertreten  wird,  während  n«s.w«  Diese  E^molog^e  ist  zuerst 
bekannt  gemacht  vonBopp  (Y«  Gr.  S.  603.  5ä4),  und  der  einzige 
Fall,  wo  es  mir  leid  that,  dass  eine  der,  auch  von  mir  gefande- 
nen  Etymologieen  früher,  wie  dies  sehr  oft  geschehen  ist,  auch 
von  Andern  erkannt  wurde.  Dagegen  wurde  unbeachtet  gelas- 
sen, dass  dieselbe  Formation  im  Griech.  noch  mehr,  scheinbar 
sehr  abweichende,  Repräsentanten  gefunden  hat  Indem  järat 
regelrecht  vertreten  würde,  entspräche  ihm  griech.  jä/at;  ^ng 
hier  j  in  '  über  und  t  in  p,  so  entsprach  ihm  'ä/a^ ;  fiel  /,  wie 

Sewöhnlich,  aus,  so  entsteht  das  dorische,  mit  javat  gleiobb^ 
eutende  ag.lne  dass,  so  lange  bis  (vgl.  die  Stellen  bei  Harttmg, 
Casus  S.16o);  indem  dieselben  Uebergftnge  Statt  fanden»  ans* 
genommen,  dass  dem  sskn  a  griech.  o  entsprach,  entstand  äog 
SÄ  äßoq  (und  Tciog  =  Tüßogi  tAvat);  an  diese  Form  lehne  ich 
ein  aus  dem  cretischen  rccog  =  riag^  (bei  Hesgch,')  schliess- 
bares  aag;  allein  sollte  bei  diesem  tro^  nicht  vielleicht  das» 
nur  durch  die  Aehnlichkeit  des  glossirenden  teo)^  herbeigefiiliit 
sein  und  für  raog  die  organisch  richtigere  Form  zu  schreiben 
sein,  nämlich  röog?  —  Aus  der,  aus  javat  so  entstandeneo 
Form  äog  entsteht  mit  der,  für  attisch  geltenden,  Vertausebnog 
von  tto  gegen  so  (wie  Xäög:  Xedg^  väogi  vedg)  ica^,  bis,  sokmfe 
bis  u.  s.  w.  (episch  eicog ;  ist  hier  t  =  /  ?)  Durch  Znsammenzie* 
hung  entsteht  daraus  ag,  welches  in  aUen  seinen  Bed.:  tpie  (im 
wie  weil)^  danUl  (Jnsdass')  und  auch  in  der  Gestalt  &<;  mit  der  Bed. 
so  (wo  die  Relation  nur  gedacht  wird;  vgl.  unser  deutsches  $q, 
welches  ebenfalls  ursprünglich  nur  relativisch  ist,  z.B.!  so  met 
=  wenn  einer^  hieher  gehört.  Es  ist  hier  nicht  der  Ort,  diese  B^ 
deutungen  alle  zu  entwickeln;  ich  hebe  nur  den  Örtlichen  Ge- 
brauch von  dg  hervor,  indem  es  in  der  Bed.  bis  dass  die  Stelle 
einer  Präposition  versieht  In  dieser  Bed.  erscheint  nun  aacb 
dorisch  äp  (Sturz  in  Maittaire  Dial.  gr.  liog.  252  c);  steht  dies 
fiir  das  schon  erwähnte  dorische  ag  ==  javat?  (vgl.  auch  Ar-* 
lung,  Casus  S.155,  welcher  aber  den  Missgriff  timt,  dieses  ap 
(mit  p  för  ^ff)  fär  identisch  mit  lat  ar  =  ad  =  sskr.  äti  (S.  351) 
zu  halten).  Hieher  gehört  auch  das  dorische  mg= ov,  in  wie  tteit, 
wo;  zusammengesetzt  erscheint  ägrBj  &gavTGig^  oqdv  u.s.w.;  fe^ 
ner  SSe^  wo  das,  j&vat  schliessende,  t  eingebüsst  ist,  mit  dem 
LocalsufBx  8e  (v^.  S.  388)  att  odl  fiir  äde+i  (för  hi  (S.  IW), 
vgl.  Pronom.  x<0*  —  Indem  in  javat  durch  Einflnss  des  v  das 
kurze  a  in  i?  übergegangen  ist  (S.  265),  entspricht,  nach  Verlost 
des  anlautenden  j:  ^ftn-,  oder  nach  Ausstossung  des  /:  i?vt; 
dieses  wird,  mit  dem  indefiniten  re  =  sskr.  k'a  zusammenge- 
setzt, eigentiich  ifi^-re,  dann  ?7in-e,  welches  diesemnach  genan 
dem,  im  Sskr.  so  häufigen,  iävak'k'a  entspricht;  ^vrcheisst, 
wie  (og^  gleichwie  u.  s.w.     indem  das  /  spurlos  verschwand, 


U  405 

zog  »ck  ITC  zQsammeii)  aber  nidit  in  d«,  wie  mir  scheint, 
«nnatärlicheB  und  spSlett  Diphthone  ijv,  sondern  in  den  Diph- 
tbon^  ev;  so  entstand  das  we8endi<ä  mit  ^e  identische  tv^e, 
welches  wieder  in  seinen  Bed.  wesentlich  identisch  ist  mit  ja- 
yat,  wie  sich  &B.  darin  aeigt,  dass  es  statt  vßp^  den  relatiTen 
Gegensata  zu  t^^io^  bildet  (Hom.  Od.  XDI,  93*96;  man  vgL  ande- 
res bei«iittMiiii,LexiL  U,  327.  Poiij  £.F.  1,114  D,  370, 319).— 

Zweifelhaft  hin  ich,  ob  ich  mit  Recht  hieher  ziehe:  ti^a,  da" 
mä;  ich  wurde  es  für  identisch  mit  dem  sskr%  Instrument  gen. 
nentr.  j6na  halten,  so  dass  es  wörtlich  hiesset  woAtreh. 

Dass  zn  dem  Relat  6  auch  ^-vtxa,  wmm  n.s.w.  gehöre,  ist 
nach  der  Analogie  von  ^np^uea  (vom  Pronom.  interrog»  tiro),  tv» 
Tuca  (Tom  Pronom.  demonstr.  td)  keinem  Zweifel  unterworfen. 
Aber  die  Bildung  ist  fraglich.  BuHnunm  (LexiL  II,  337)  dachte 
an  lat.  vices,  Bopp  (Abhandlungen  der  Berl.  Ak.  V,  S.10)  an 
sskr.  nif  &  Naehiy  welches  beide  schwerlich  zu  billigen  ist  (vgL 
Pi»i/^£.F.fl,306).    Ich  erklSre  xa  Eunichst  für  Ueberbleibsel 
des  Pronominalst  xo  ^  altsskr.  gha  hter^  (ygl.  yo);  so  bleibt 
nur  371^  Tifyiy  welche  dieselbe  Rolle  spielen,  wie  aim  in  avri-xa; 
oDTi  können  wir  nun  schwerlich  f)ir  etwas  andres  als  eine  mit 
avra  {Hortung,  Casus  313)  identische  Form  erklären,  so  dass 
es  locative  Bed.  hat  und  avTi-nui  wörtlich  heisst:  an  dieser  Stelle 
hier.  So  wird  denn  auch  T17V»  in  Ti/M-sfa  mit  xttvd  dort,  zu  identi* 
ficiren  sein,  und  wir  erhalten  dadurch  das  Recht,  auch  für  ofi^n, 
ivi  eine  solche  Erklärung  anzunehmen;  nun  entsteht  aber  die 
Frage,  wie  entstand  die  Form  «nTvet;  man  hat  hier  zwei  Wege 
offen;  entweder  muss  man  annehmen,  dass  der  Pronominal« 
stamm  na  (welchen  wir  später  kennen  lernen  werden,  man  vgl. 
fürs  erste  Pott,  E.  F.  D,  153)  mit  den  Stämmen  9ro  (=  sskr.  ka 
for  hva),  6  (=  sskr.  ja),  to  (=  sskr.  ta)  in  Verbindung  getre- 
ten sei  (wie  im  Sskr.  mit  dem  Demonst  a  in  a-na  bei  idam)  — 
wobei  ich  aber  die  Dehnung  des  ursprunglichen  a  zu  griech.  n 
in  tripiy  ntfif  nTivi  nicht  gut  erklären  kann  —  oder  —  und  diese 
Erklärung  ziehe  ich  vor  —  diese  Formen  sind  1)  dialektische, 
in  denen  v  auf  dorische  Weise  iiir  u  steht,  also  T^-n,  n&^^  sL-v^ 
zu  Grunde  fiegt  und  3)  der  alte  Locativ,  wie  avrt  für  avToi,von 
einer  Form  tuvo,  nuvo,  etyo,  welche  auf  dieselbe  Weise  aus  den 
Locativen  tcZ,  nO,  d  gebildet  ist,  wie  htu-voy  ku'-vo  aus  i-xsl,  xeZ ; 
sodass  also  wie  Ttu^vo  dortig  heisst,  so  rai^^Ti^yo  eigentlich  Meeig 
a.s.w.    Diese  Formation  mit  vo  aus  einem  Locativ  steht  gana 
verlassen  da,  und  dämm  halte  ich  sie  fiir  nach  falscher  Ana- 
logie gebildet    Die  falsdne  Analogie  aber  gab  das  griechische 
hiva,  welches  meiner  Ansicht  nadi  ein  alter,  bloss  adverbiell 
gebrauchter  Instrumentalis  ist  und  dem  sskr.  tj£na  vom  Pro- 
nom. tja  (zsgz.  aus  ta+ja  dieser^  weicher}  entspricht;  tj  ward, 
wie  oben  (S.  3S8)  ^  und  £,  wie  oft,  durch  u  repräsentirt    Die- 
ses Adverb,  dessen  Bildung  im  griech.  Sprachschatz  ganz  un- 
verstau  dendastand,  fing  bei  sonst  noch  wirksamem  Sprachgeist 
gewiss  früh  an,  sich  regeneriren  zu  woUen  (so  entstand  Gen. 
etXvog  U.S.  w.),  und  war  von  Einfluss  auf  die  Nachbildung  von 
Pronominalformen  mit  vo. 

axBj  sowie,  entspricht  fast  ganz  dem  gleichbedeutenden 

26* 


404  'O. 

sskr.  ja-thi;  t  (ttr  th,  wie  aadi  in  der  Personalendnng  (Plar. 
2)  des  Verbi  und  somt  Tielfadi  (nax  3=  sskr.  path);  das  lange 
A  konnte  sich  am  Ende  nidit  hidten;  gewOhnlidi  gilt  axe  für  i 
(neiitr,  plar.)-f 'r<  (indefin.  =:  k'a). 

Ans  6  (sBJA)  bildet  sich  durch  das  sdion(S.  388)  erwähnte 
Possessiv-Sutf.  Ija:  oto  fOr  S-ijo  in  olog^  a,  w,  welehariig  n.s.w. 
Ferner  gehört  dazu  ofroq^  oöOoq^  17,  ov,  wie  gross ;  im  Sskr.  die 
nen  zwei  Suff,  zur  Bildung  dieses  Begriffs,  eiipnal  das  schon  er- 
wähnte va(n)t  und  femer  ti.  So  entsteht  ja.va(n)t  und  das, 
jedoch  im  Sskr.  nicht  vorkommende,  ja-tL  Dem  sskr.  jftva(n}t 
würde  griech.  etwa  cd/evr ^entsprechen;  da  aber  im  Zend  diese 
Bildung  auch  nrit  nicht  gedehntem  a  des  Pronominalstamms  er- 
scheint:  jay an t  iBopp^y.  Gr.  690),  so  kann  auch  griech.  Sßtvr 
angenommen  werden.  Wurde  diese  Form,  wie  in  dem  lat  tant-u 
fiirtA*vant-u  durch  einen,  dem  sskr.  a  entsprechenden,  Vokal 

S^mehrt  nud  in  die  2teDecl.  hinübergezogen,  so  entstand  (S/evro; 
eses  konnte  sich  durch  die  Stufenfolge  S/evöo^  Sßsööo,  Seaao 
sehr  gut  in  Sööo^  Söo  umgestalten.  Zweuelhafi  wird  diese  Form 
nur  dadurch,  dass  das  schon  vorgekommene,  als  Adverbinm  ge- 
brauchte Neutr.  dieser  Form  das  thematische  a  des  Pronominalst 
gedehnt  hat    Doch  Hesse  sich,  wo  sich  so  viel  äusserlich  ver- 
schiedene Repräsentanten  einer  Form  schon  auswiesen ,  auch 
annehmen,  dass  eine  der  zendischen  entsprediende  im  Griech. 
sich  erhalten  hatte.  Bopp  findet  jedoch  daran  Anstoss  und  denkt 
deswegen  an  eine,  mit  dem  schon  (S.  389)  erwfihnten  sva  «n- 
sammengesetzte,  Grundform,  etwa  j  a<-s  v  a,  welche  im  Griech.  Söo 
für  wTßo  geworden  wäre.    Allein  meses  Suff,  bildet  nur  Brucb- 
bezeichnungen  und  dient  in  keiner  der  verwandten  Sprachen 
zur  Bildung  von  Pronominaladjectiven.    Ich  glaube  deswegen 
entweder  an  der,  zwar  formell  etwas  schwierigen,  Verbindung 
mit  zend.  javant  festhalten  zu  müssen,  oder  lasse  Söo,  oaao 
aus  einem,  durch  Antritt  von  a,  vne  in  tan  tu  aus  t&vant,  weiter 
formirten  ia-tja  (vgl.  noma  gegen  sskr.  patnl  u.aa.)  aus  dem, 
nach  Analogie  von  sskr.  ka-ti,  ta-ti  (Bopp^Y.  Gr.  S.  588)  an- 
genommenen, ja-ti  (quot;  entstehn.  —  Von  oöog  kommt:  Söa- 
xi,  Söaxi^y  me  viel  mai;  Söi'noqj  a,  av  ==  oaoq  (vom  Numeralsuf- 
fix  TCO  =:  sskr.  taja,  eigentlich  wie  pieUeiHg)]  Söayp^  attf  wie  tid 
Arten  (mit  xn  :=  sskr.  dh&,  vgl.  Bopp^Y.  Gr.  S.  w7);  davon  ist 
66axmgy  glbd.,  nach  falscher  Analogie  formirt,  und  wohl  anch 
^^X0^9  V9  ovj  wie  klein. 

Hieher  gehört  auch  der  letzte  Theil  von  dXXoy  andrer,  wel« 
ches  aus  denPronominalstSmmen  susammengesetzt  ist,  welche 
im  Sskr.  a,  na  und  ja  lauten  und  von  denen  ja  das  eben  behan- 
delte P^nom.  reL  bt  (vgL  &hXog). 

aiovj  xif  ein  Sumpfgewäehs\  wohl  fremd. 

V  Vj  komisch  nachahmender  Schnuffellaut  eines  Braten- 
riechers.   

ot>  ist  vielleicht  der  radicale  Theil  in  <f  t-o-vpa,  17,  ein  dicker, 
%oiiigerRoek,  an  dem  die  Wolle  nicht  abgeschoren  ist.  Doch  kenne 
ich  —  obgleich  man  mit  Lefchtigkeit  manche  Verbindungen 


Y.  40S 


debn  köante,  z.  B.  mit  ^,  mäkm  (£k  290),  —  keine  einiger- 
maassen  walirscheinliclie  Etymologie.  Wenn  das  Wort  nicht 
fremd  ist,  so  ist  es  auf  jeden  Fall  ein  dialektisches  und  wohl 
dialektisch  sehr  entstellt,  wie  die  vielen  gleichbedeutenden  Ne- 
benformen zeigen,  n&nlich  alavq^  alatvpoqj  aUrvppa,  aUrv^vov^aU 
OTpyo^^  tnipaf  avpUx. 

vT'T,  lobmj  preUen.  Im  Zend  erseheint  in  derselben  Form 
und  Bed,  h  n,  welches  schon  Bapp  (V.  G,  124)  mit  griech.  v  iden- 
üficirte.  Beiden  wurde  regelrecht  imSsIu*.  su  entsprechen  müs- 
sen. Dieses  erscheint  nun  zwar  nicht  in  gleicher  Bedeutung, 
wohl  aber  stn.  Dieses  scheint  nun  zwar  aia  den  ersten  Anblid^ 
sehr  abweichend  von  der  Form  su;  allein  im  Fortgang  der  Un- 
tersuchung werden  uns  mehrfache  Beispiele  entgegentreten,  aus 
denen  sich  mit  Sicherheit  ein  Wechsel  zwischen  s  und  st  als 
Wurzelanlaut  ergeben  wird;  man  vgL  z.  B.  schon  S.1Q2  und  y/iip^ 
(Jrmg^  övXaa  und  viele  andre.   Ob  man  in  diesem  Fall  anneh- 
men müsse,  dass  in  den  Formen  mit  blossem  s  ein  organisches 
t  verloren,  wie  im  griech«  öavpfonip  ßür  öxavpayn^pj  oder  viel- 
mehr —  was  mir  wenigstens  in  den  meisten  Fällen  wahrschein- 
Ucher  dünkt  und  ich  auch  S.1Q2  annahm  —  in  denen  mit  st  ein 
st'Ttzendes  t  eingeschoben  sei,  wie  im  Griechischen  insbesondre 
^  selir  häufig  geschah  (vgL  S.  100  u.  377,  so  wie  vtTckig  u.aa.), 
will  ich  nicht  gradezu  entscheiden.  Auf  jeden  Fall  aber  nehme 
ich  das  Recht  in  ^i^spruch,  bei  sonstiger  Uebereinstimmung, 
Wurzeln ,  welche  sich  nur  in  dieser  Beziehung  unterscheiden, 
für  identisch  zu  halten,  also  zendisch  hu  und  griech.  v  =  sskr. 
stv zu  setzen.  Wenn  Poii  (E.¥.  11, 287)  die  sskr. Wzf.  s£ v  ver- 
film, mit  dem  zendischen  nu  identificurt,  so  hätten  wir  in  ihr 
die  einfachere,  mit  blossem  s  anlautende,  Wzf.  auch  im  Sskrit 
I)och  erklärt  sich  Poii  an  dieser  Stelle  nicht  über  das  gegen- 
^itige  Lautverhältniss  von  s£v  und  hu.  Wenn  s6v  von  einem, 
Ott  entsprechenden,  su  ausging,  so  würde  man  eigentlich  sav 
zn  erwarten  haben,  und  dieser  Form  würde  das,  ohne  allen  Zwei- 
fel mit  s6  V  identische,  griechische  6^  ungleich  genauer  entspre- 
<^6n  als  s£v,  so  dass  in  diesem  Fall  vreß  zwar  wurzelhaft,  aber 
^dit  in  der  Bildung  mit  s6v  identisch  wäre.  Will  man  es  auch 
uiUangsgleich  setzen,  so  würde  man  öiß  nach  Analogie  von  da- 
f-cp,  9a-ep  gegenüber  von  sskr.  d£v-ri  erklären  müssen;  d£v- 
fi  ward  nämlich  zunächst  mit  Vertretung  von  sskr.  6  durch  ai 
(wie  in  den  Personalendungen  des  Atmanep.=  Medium):  dcuß-ep 
^d  mit  Ausstossnng  des  v  vor/,  welche  sich  einigermaassen 
out  der  ionischen  Form  Sex  statt  detx  vergleichen  lässt,  ^a/ep; 
^enso  wäre  s£v  zunächst  aa/  (mit  et  f&r  ac  bei  gewöhnlichem 
Wechsel  des  «  und  a ;  vgl.  auch  u  =  sskr.  «  S.  241)  geworden, 
dann  o-ejc  und  so  areß.  —    S£v  selbst  erkläre  ich  imVerhältniss 
2^.  sav,  aus  welchem  es  nach  Pdf»  Annahme  hervorgegangen 
seiu  musste,  nach  Analogie  derPerfectbildung,  in  welcher  (nach 
%P,  Gr.  s.  r.  4391>)  statt  der  Reduplication  Wandlung  des  a  in 
^^^treten  ist  (über  diese  Wandlung  v^.  man  Bapp,  V.  Gr. 

Ako  1)  Wzf.  V  =  zend.  hu  (sskr.  su?).    Davon  kommt : 


106  y. 

v^vog,  S^ein  LohUsdj  Festlied^  Gemmg  il8.w.;  vuvk»  {i^nm&y 
vfiyuio),  besingen ;  v^vnatSj  ij,  dae  Besing ;  «fiinrnjp,  «pwrnf^,  ij 

a«)^,  ov,  beeungen^  «(AvirnfpuK,  a,  ovj  v^ivrirutig^  i},  rfi^  swi»  io*- 
singen  oder  Preisen  geMrig\  kfvftnov^  xö,  Gesang  %u  oder  nmch  ei" 
nem  Hymnus.  — 

'Tfiifv,  hog^  6,  Hjgfnen^  der  Gott  der  n>ch£eiten,  kanu  viel- 
leieht  eben&Us  bieher  gehören  und  bloss  der  Preisende :  der, 
welcher  das  Brautpaar  giüekUek  preisi^  bedeaten.  Poü  y  indem  er 
die  besondre  Beziehung  dieses  Gottes  fester  ins  Auge  fasst, 
denkt  an  die  sskr.  yf  ▼£  (&  285  ff.)  weben,  und  legt  'T^ier,  ^e-  | 
dooh  fragend,  durch  Verknüjßfer  aus  (E.  F.  I,  230).  Wenn  ich 
glaubte,  dass  man  sich  von  dieser  speciellen Beziehung  in  dem  | 
Namen  dieser  Gottheit  idcht  entfernen  durfte,  so  wurde  icdi  bei 
weitem  eher  an  die  sskr.  ^su  oder  sü  erzeugen,  denken,  so 
dass  'T^iny  der  Ooii  der  Zeugung  wSre.  In  diesem  Fidl  wäre  auch 
die,  auf  keinen  Fall  unbemerkt  zu  lassende,  Schwierigkeit  in 
Bezug  auf  die  Quantität  des  v  gehoben,  welches  zwar  auch  kurz 
erscheint,  aber  bei  weitem  häufiger  gedehnt  wird.  Ich  will 
nichts  entscheiden,  eben  weil  ich  der  Ansicht  bin,  dass  so  ganz 
specielle  Bezeichnungen  des  Wesens  derGottheiten  nicht  immer 
Statt  finden,  sondern  die  Namen  bei  weitem  häufiger  sehr  all- 
gemeni  gehalten  sind  (wie  denn  ja  auch  Bacchus  vfieynloq  heissf, 
wo  doch  an  Zeugung  gewiss  nicht  zu  denken),  und  der  Namen 
des  Hymen  mehr  in  dem  Hochzeitlied,  dem  Fesilied,  dem  Preis- 
gesang  seine  Stelle  findet  An  der  mehr  hervortretenden  Länge 
des  V  braucht  man  auch  bei  dieser  Etymologie  keinen  Anstand 
zu  finden.  Die  Eigennamen  sind  mancherlei,  sie  ihrer  eigent- 
lichen Wzf.  entfremdenden,  Wandlungen  unterworfen,  v  könnte 
wie  z.B.  in  Tv9-&bs  (lat  tud,  vgl.TvJev$)Guna  von  v  vertreten. 
Von 'Tfiifv  kommt  ausser  dem  schon  erwähnten  v^Mevniogi  r^ 
voto^,  0,  der  Hock%eUsgesang\  viuvauks;,  heurafhen^ 

2.  Mit  der  Wzf.  hu  (=  sskr.  su?)  ist,  wie  wir  mit  Poä  an- 
nahmen (S.  405),  identisch  das  sskr.  siv;  nach  unsrer  obai 
gegebnen  Formerklärung  wurde  es  als  wesentlich  redupKcalive 
Bildung  eigentlich  vielfach  lobpreisen  heissen  und  insofern:  mt- 
ehren»  Wenn  es  wirklich,  wie  wir  annahmen,  aus  sav(Guna  von 
su)  hervorgegangen  ist,  so  lehnt  sich  daran,  um  dies  beOänfig 
zu  bemerken,  der  Namen  der  dritten  Abtheilung  derVeden,  der 
eigentlich  lyrischen,  bloss  metrische  Hymnen  enthaltenden, 
nämlich  säman,  welches  f&r  sav-man  steht  (vgl.  jama  (inr 
djavma  von  dju  =  div  Tag^  ==  nriech.  v^epa).  Das  v  ist  ans- 
gestossen,  wovon  wir  schon  m^ere  Beispiele  gesehn  haben 
(vg^.  S.17, 265,  357  und  sonst);  em  sehr  schlagendes  der  Aii 
ist  das  vedische  dldihi,  welches  vnrklich,  wie  Lassen  (Anthol. 
sscr.  S.143)  annimmt,  f&r  dl-div-hi  steht  (vgl.  sskr.  dlp  von 
div-|-  causales  p  und  noch  andre  Beispiele  b«  alxia  u.  y  «vp)« 
Ueber  das  Verhältniss  von  6^  zu  s£v,  deren  Verwandtschaft 
schon  Bopp  (V.  G.  129)  und  Poil  (E.  F.  H,  267)  erkannt  hat,  ha^ 
ben  wir  schon  gesprochen.  S£  v  wird  im  Sskr.  m  gleicher  Bed. 
im  Parasmaip.  (Activ)  und  Atman£p.  (Medium)  gebraucht;  im 


Y.  *  407 

GrieddiBeheft  ersehetatt  das  Act.  <tißa  erst  nach  Homer  \  bei  die- 
sem kommt  nnr  Gißa^iat  laderBed«  verehren^  scheuen  u.s.w.  von 
Davon:  tfcirrd^,  if,  6p,  rerekri;  cf€XT$K6gy  ??,  6v;  onrr^pio^,  «>ov, 
««r  Farairiüjy  gMM^ß  tfuvTswDy  verehren  {fleefeh^.  --*  Femer: 
9^0B^9  'vJ,  Verehrung j  Scheu ;  ane|^«r^Of£ai,  «?cA  wovor  scheuen  (ein 
DeBom.  fasi  identieäi  mit  einem  sakr.  s£vaj  von  dem  Thema 
se V i.*) ;  6i$eufiu», tö,  das  Verehrt  u.s.w. )  trißoukg,  17 ;  Öeßauriiö^^ d, 
Ver^ikrung;  aeßAar^ue^^  {»\^  eerehnm^ewurdig;  fftßaur^uirTfg^  öe^ 
§curf£a€rvv9i ,  17^  Ehrwurdigkeii ;  at^eri/Miim^  =  <M^^bpa«  (zw.) ;  ov» 
(icca^rö^^  if,  <^^  verehrt  \  aeßaamxoq,  i^ev,  ehrfkirehievM\  aeßaaxevt» 
=  treßa^o^tm  (apttt);  ^Zeßatma^y  17,  s^  Angnata;  Sc^aurrcZov,  tJ, 
Temp^  desAuguetu8\  a^^iio.  =  (r^a^ofioi;  anßunrög^  liyivj^:?  o-ft 
^oor^cC;  iHeefßch.).  —  danßn^j  ^y  ffoiüoe;  daißeuJi,  li^  OoiUoeigkeiii 
curtßeti»,  goiiioe  sein ;  daißvifta,  to,  FreveUhai\  acri^iqy  ^,  das  Ooii» 
tosAmsidehK  -^^  deocriTTTop,  S^  Oott  verehrend  — 

JDiirdi  Antritt  des  Soff,  vo  entsteht:  ae^i-^vo  für  crt^S:  ctt^vog^ 
af,  6vy  ehrwürdige  Qe^ivörn^f  X^  Ehrwurdigkeii i  aeiiVBjov^  t6j  geweiht 
ier  Orii  aefiva&y  ehrwürdig  machen',  cre^vcsfia,  TOfJVünle,  Sehmuck f 
Qtjytvw&  =:  areyLvo&y  im  Med«,  grossihun  n,s.\v. 

Ob  man  aeßiviov^o'eßhviovj  to,  dieHüUe  derPabnJUüihe  und  1 
Frtichiy  zuo-e^  ziehn  dürfe,  sodass  es  vieUeicht  eine  symbolische 
Beziehung  hStte,  ist  natürlich  sehr  fraglich.  *-* 

3u  Indem,  wie  wir  annahmen  (S.405),  zudem  s  inderWzf., 
welche  imSskr,  su  lauten  würde,  ein  stutzendes  t  tritt,  entsteht 
stu,  lohen.    Das  im  Persischen  entsprechende  i^'^y^  heisst 
ausserdem  auch  allgemein  rufen\  aus  dem  Deutschen  verglei- 
die  ich  stAjan,  richten.    So  wie  im  Zend  die  Bezeichnung  des 
Mundes i  gaf-na  ans  einer  Wurzel,  welche  beten  heisst,  gebil- 
det (dem  sskr.  g'ap),  und  nach  dieser  Analoffie  auch  Aa»  deut-  / 
scheJt^SUf  zu  der  sskr.  V^mah  </«iaA^/i;  jedoch  in  derBed.  beten  | 
(wie  sie  in  dem  sskr.  man-tra  Gebet,  hervortritt)  zu  ziehn  ist; 
ebenso  ist  im  Griechischen  aus  der  Wzi.  otv  =p  sskr.  stu  das 
äoL  SxidUh  ^^  Mund  u.s.w.  gebildet    In  der  xoivv  ist  u,  wie 
oft,  in  o  verwandelt  (vgL  S.  13,  283  und  sonst),  so  dasa  trT6^La^ 
t6,  ent8pri.oht.  Davon:  <rro^/ov, to,  Dim«;  oro^aTixJ^,  i^^iv,  %um 
Munde  gehörig]  aro^KÜhtg,  eg^  beredt ß  crrdfca^,  o^ofua^,  S,  ein  hart* 
mäuHges  Pferd  i  (tto^/;,  17,  dieMumMnde  der  Ftötenspider  U.S.W.; 
OTopJo,  mit  einem  Mund  versehn  u.  s.w. ;  ^rrofiofia,  tJ,  die  Mün^ 
düng  U.9.W.;  aTOfieHri^,  17^  dasSoitzen  (Von  arrö^  in  derBed.  das 
vordere  Ende,  Spitze')  \  oToyLG^xTip^  o-To^iOTT^g,  6,  der  Eisen  schärft ^ 
stählt  —  ofi^icrTOfio^,  ov,  doppdmündig^  ayacrTOftenfpio^,  a,  ov ;  aya- 
(TTopo^W^,  n^APj  eröffnend,  schärfend  \  a^ocrrop^o,  der  Schneide 
berauben}  a^oo^opaTi^Oy  frei  vom  Munde  wegsprechen ;  dftacrrofio- 
Tpi^,  ij  ein  chirurgisches  Werkzeug^  um  geschlossene  Theile  %u  Bf^ 
nen ;  hcxAyaoq^  ovy  im  Munde ;  ewrrrffiMrp»,  to,  GebisSj  Zaum ;  ^rpo- 
(TTOida,  ^,  Verbindung  der  Lippenränder.  —     itaxrxo^XiioyiM^ 
schimpfen \  dprurvoiäG,  deutlich  u«s.w.  redend  iarronanog^  ov,  un^ 
gtschärfL  — 

Dass  <rTfiiiAi;lQg.  ov,  an  gutes  Mundwerk  habend,  zu  oT6{ka 
gehört,  ist  keinem  Zweifel  unterwoifen.  Fraglich  ist  dagegen, 


406  T. 

wie  das  a>  sa  wkllren  sc»;  ist  es  eine  bloMe  Deimiiiig  dtfs  o, 
oder  sollen  wir  es  fBr  Vriddhi  von  v  fSettsen,  so  dass  iJso  «rre- 
It^v^Xo  einem  sskr.  stau-mnla  entsprecken  würde?  Eine  For- 
mation stAmai  mit  derselben  Bed.»  wie  stn,  wird  in  der  That 
▼on  den  indischen  Grammat  erwähnt;  von  ihr  könnte  staum- 
ula  sehr  nt  durch  dasPrimitiv-Sa£  ula  geMdet  sein.  —  Von 
oTOMiwXog  Kommt:  arofiivXfta,  17,  Gesehwiitugkeiii  arrnfvoKk^^s  arth 

OTw^vkißpoq,  ov;  oropvXif&pn^,  6  (zw*)»  ge9eiwätug. 

Hieher  gehört  femer  crTogiotYoc^  S,  eigendich  Mündun^y 
dann  Kehle,  Magemnund,  Magen.  Davon :  <rro^;ciNog,  if,  iv,  den 
Magen  beirrend  i  ewrro^x^*  ^9  galer  Magen. 

^'Tf  befeuchten.  Im  Sskrit  wird  mis  die  regelrecht  entspre- 
chende V  SU  angeführt  mit  der  Bed«  sieh  abwaschen,  hefeucMen, 
tropf  ein  n.s.w.  Als  Verbum  ist  sie  nicht  belegt;  allein  esbe< 
ziehn  sich  mehrere Nominal-Themen  darauf,  z.B.  sft-ma  Rigen, 
sava  Wasser  u.s.w.  Dass  mit  letzterem  das  goth.  saivs  8ei, 
zusammengestellt  werden  könne,  will  ich  nicht  geradezu  be- 
haupten; doch  steht  das  ai,  imVerhähniss  zu  sskr.  a,  nach  dem 
oben  (S.  219)  Bemerkten  nicht  entschieden  entgegen.  (Erklärt 
sich  saivs  etwa  aus  einem  zu  Grunde  Hegenden  Thema  savi, 
dessen  i  umlautend  auf  a  gewirkt  hat  und  dann,  wie  im  Goül 
gewöhnlich,  eingeb  isst  ist?).  Aus  dem  Griechischen  verglei- 
che ich:j5^  betröpfeln  y  befeuchten,  regnen  a.s.w.  (vgl.  das  sskr. 
sdma/lß^6/f);  die  Länge  des  v  hat  nichts  auffallendes;  denn 
da  i  nach  der  6ten  Conj.CL  flectirt  ward,  so  musste  das  Präs. 
eigentlich  ica^^u  heissen  (=  sskr.  suvami,  Bopp,  Gr.  s.  r.  333) 
und  durch  Ausstossuhg  des  /  ward  alsdann  die  Dehnung  her- 
beigeführt (vgl.  S.172  und  sonst);  die  Analoge  der  4  Special- 
tempora mochte  alsdann  auch  auf  die  Dehnung  des  i>  in  den 
übrigen  Derivaten  efaiwirken.  Vielleicht  darf  man  jedoch  auch 
nach  Analoge  des  sü  im  sskr.  süma  eine  Nebenlorm  von  sn 
mit  langem  ü  annehmen.  Kurz  erscheint  v  nur  in  'Toi^^  wo  es 
jedoch  auch  ehimal  lang  gebrancht  wird.  PoH  (E.  F.  1, 243) 
zieht  va>  zu  sskr.  und  (vgL  t^op).  Von  £sL kommt :  wr\iaj  xS,  der 
Regen ;  «fia,  rrf,  das  Beregnete;  wtc,  1^,  das  Regnen;  ieröq^  0, 
Regen;  veroTaro^,  sehr  regnigt\  «fito^,  a,  ov;  veroeK,  Btradh^^^ 
WTcüfrig^  e^,  regnigt;  reri^o,  regnen;  'Terig,  1},  n,  p.  einer  Quelle 
bei  Milet;''T97^,(S,  Beinamen  des  Zeus  eis  Regengott ;  des  Bacchus; 
Tjj,  ^,  Beinamen  der  Semele ;  'Ta9e^  ol,  das  Siebengestim  (ßteRer 
nendsiO ;  ioauim  =  ieriim  (bei  Hesgch,). 

Sollte  hieher  zu  ziehn  sein:  vX/^,  reinigen?  eine  wahr- 
soheinlichere  Ableitung  kenne  ich  nicht  Davon:  i>Xumip,  ^\  ^ 
'kurripunfy  vkurrpiop,  tö,  der  Ihtrchseiher;  vkuriio^j  J,  das  Dur  ehr 
schlagen. 

Die  gnnirte  Form  von  su  ist  sav;  von  dieser  konnte  eben 
so  gut,  wie  das  sdion  bemerkte  sav-a,  auch  ein  savan  kom- 
men, welches  ebrnifaHa  FeuehUgkmt  heissen  wurde.     Formell 


T.  409 

stSnde  m  diesem  savan  lat  sa(]ig)niu  in  demsellieii  VerhSlt- 
IU88,  wie  lat  pi(Bg)ai  zu  einem  aus  dem  gleiclibedeatenden 
S8kr.  plv-ara  zu  supponirenden  piy*i.  Es  stände  demnach 
von  formeUer  Seite  einer  Ableitung  von  sangnin  aus  der  hier 
l>ehandehen  V^su  so  gut  wie  gar  nichts  entgegen ;  auch  die  Bed.  « 
hindert  nicht;  denn  wenn  gleich  der  Begriff  B/u/  eine  sehr  spe-  j 
cialisirte  Art  des  Flüssigen  bezeichnet  ^  so  ging  er  doch  auch 
im  litt  sraweti  bluienj  aus  dem  blossen  Begriff  des  Fiiessens 
Csskr.  ^sru)  hervor,  und  ebenso  in  dem  ahd,  Bldt,  welches 
man  ohne  allen  Zweifel  mit  der  sskr.  y^  plu^tessen^  verbinden 
darf  (v^L  &r«r/^Ahd.Sprsch.III,  252).  Wenn  lat  sanguin  aber 
sich  mit  SU  verbinden  lässt,  so  giebt  dies  der  Vermuthung 
Wahrscheinlichkeit,  dass  auch  das  gleichbedeutende  ffriec£ 
aluLat  mit  y^su:  v  zu  verbinden  seL  Doch  föUt  diese  Wahr- 
scheinlichkeit keinesweges  weg,  wenn  man  dem  lat  sanguin 
eine  andre  Verbmdung  zuweist,  wie  PoU  (E.F.  I,  275. 11,113)9 
welcher  es  nicht  ohne  eben  so  srosse  Wahrscheinlichkeit  dem 
sskr.  asrig'  Blutj  gegenubersteflt  (a  wäre  abgefallen  und  srig 
mit  Verwandlung  des  ri  in  an,  wie  oft  (vgL  S.87,  224  u.sonst)9 
in  sang  übergegangen).  Denn  was  bei  der  vorgeschlagenen 
Ableitung  von  sanguin  angefubrt  ward,  gilt  auch  nier;  formell 
wäre  cu-iiuT  aus  -su:  v  durch  Gunirung  entstanden  und  steht 
meiner  Ansicht  nach  für  a/t-fuxT  =  einem  denkbaren  sskr.  sa- 
vi-mat  mii  Feuchtigkeit  begabt^  aus  einem  eben  so  gut  wie  sava 
möglichen  Nominalthema:  savi  (vgl.  das  über  goth.  saiv«s  Be- 
merkte S.  408).  Der  Uebergang  der  Bed.  wiid  durch  die  an- 
geführten Aniüogieen  geschützt  Dass  diese  Ableitung  nichts 
weniger  als  sicher  ist,  versteht  sich  von  selbst;  eine  bessere 
kenne  ich  jedoch  nicht' —  Also:  j^jj^,  x6j  Blut  u.s.w.;  olfiiv- 
xicvy  tö,  Dim.,  ein  wenig  Blut'y  al^aTtxS^^  v^^i  olfiaT^vo^,  ijfOvi 
oIpaTCD^T^g,  e$y  aus  Blut  entsteheful;  aijiuTTjpöq ,  d,  ovi  a^uxTOBiSf 
tööay  tVy  Blutig i  alfiaT/n?^,  <5,  -Itk,  if,  Mutartig ^  alfiarta,  ^,  dU 
mit  Blut  bereitete  schwarze  Brühe  der  Lacedamanier  i  alfiar^o),  at- 
(uxTo&f  blutig  machen;  alftctToai^,  ^,  das  %u  Blut  Werden;  aXftag^ 
ij  Blut/lussi  aiiiakioq^  a,  ov;  olpi/po^,  a,  <fr;  affudv,  blutig]  alfUDvui 
(ovxa),  eine  Art  rother  Feigen ;  alyLotxrfrm  (al^ioci  Hesgch,\  blutig 
machen ;  atfioxro^,  if,  6v,  blutig;  alfioXcoi)/,  o;  al^LOLktanlq^  i},  eine 
mit  Blut  unterlaufene  Stelle;  —  &va^io<;j  ov\  dvcJjtaTO^,  ov,  Mu/- 
hs;  avoifiet;  dvou^^Tl,  Adr.;  dvou^torrig)  dvanua^  Blutlosigkeit; 
i^oujiaxcyrtxo^,  if,  oy,  geschickt  in  Blut  %u  verwandeln;  Xsupa^äo, 
Blut  lassen;  oftoufuq^  tj^  Schwester  (zw.);  ofiaifio<JOT^,  17,  Blutsver» 
wandtschafli  vjtepai^Gxri^j  ^^  Vollblütigkeit,  — 

Passow  zieht  zu  alfta:  i?(xfXT^c»  in  wcpiijfißxTi«,  heftigen  \ 
Schmerz  empfinden  u.  s.  w.  Diese  Etymologie  hat  weder  von 
Seiten  der  Form  noch  der  Bed.  Wahrscheinlichkeit  Sollte  man 
iTftoer^o  als  Grundf.  annehmen  und  für  eine  Zusammensetzung 
mit  ix»  (S.367)  halten  dürfen?  Den  ersten  Theil  würde  ich  als- 
dann, jedoch  ohne  Entschiedenheit,  zu  sskr.  äma  KrankheU 
steUen«  

Fast  mehr  der  formellen  Aehnlichkeit  wegeftf  als  weil  ich 


410  T. 

Biit  entschiedener  Ueberzeugwig  der  alten  Ableitung  von  v», 
rennen  beitreten  könnte,  filfaj*e  ich  hier  an:  vaXo^,  i?;  vzKoq^  o,  x^ 
(später)  iSRfewMafoy  <r/!M  a.s,w.;  als  eigentliche  Bed.  nimmt  maa 
an  hMf  waB8erä!udieh''durcbaiehiig  nnd  findet  in  letzteirem  die 
Vermittelmig  mit  der  Bed«  von  vco.  Einige  Schwierigkeite»  yob 
Seiten  der  Form  bietet  die  Quantität  des  v  dar,  da  vo,  wie  (S. 
406)  bemerkt,  im  Allgemeinen  nut  v  erscheint.  Möglich  wäre, 
dass  ioXo^y  so  wie  es  ein  fremdes  phOnicisches  Erzeugniss  ist, 
auch  einen  fremdenNamen  hätte;  im Slav.  helsst  nun  Glam  ctklo 

SofaL  ohne  t  sklo,  böhm.  sklo  {Dobrowskg,  L  L.  S.  161)  und 
n  Hebräischen,  wo  wir  wohl  den  nächsten  Aiddang  an  den 
phönicischen  Namen  erwarten  dürfen,  mit —  wenn  man  das 
trlelleiclit  eingeschobne  t  abzieht  —  ziemlicher  Uebereinstini^ 
mung:  n'^P^^^  von  "^3^  rein  sein,  Vonletzterem  ist  die  ohaldäi- 
9che  Form  H>  soUte  damit  griech.  vaXo(;  für  sg-Xa(*g-Xo :  is-Xo) 
wofür  das  slav.  cCtjk-^lo  spricht,  in  Verbindung  gebracht  werden 
kömien?  -^  ixxX>7,  -q  z^  iaXoq  (zwO;  iofXd^rig^  e^  (^eX,),  glasartig 
ll^S. w.;  vaXdei^^  eacra,  ev;  vdXivoqy  37,  ov  {vek^  ;  valiog,  a, ov  (rcL), 
gläserr^;  va^^iTtiq  (vbX.)^  0,  -tr^,  97,  zum  Glase  gehörig;  vakl^a  (vcX.), 
dem  Glase  ähneln  i  vaXoct),  %u  Glas  machen^  vaXo^,  tOj  die  Fer- 
glasung  des  Auges  ^  vaXog^  glänzend  {Hesych,y  — 

Oben  (S.  329  ff.)  sahn  wir  in  vrish  aus  dem  Begriff  des 
Tr^pfelns,  Regnens  den  des  Besaamens ,  Erzeugens  hervorgeluu 
Nun  ei:scheint  die  eben  behandelte  Wzf.  su  auch  in  der  Bed. 
erzeugenund  ist  sowohl  in  dieser  Gestalt,  als  in  einer  mit  langem 
As  sd,  mehrfach  belegt—  und  ich  nehme  daher  keinen  Anstand, 
nach  Analogie  von  vrish  beide  Bed.  für  dieselbe  Wurzel  in  An- 
spruch zu  nehmen.  Die  in  dieser  Bedeutung  in  den  verwandten 
Sprachen  der  V^sü,  sü  entsprechenden  Formen  hat  schon  PoL 
(E^  f.  I»214)  angemerkt  Aus  ihr  gehn  insbesondre  die  Be< 
Zeichnungen  für  Sohn  hervor,  so  im  Sskr.  su-ta,  sü-nu  gotL 
ßunu  u.aa.  (^Poll  a.a«Q.);  nian  braucht  daher  schon  im  Allge- 
meinen keinen  Anstand  zu  nehmen,  auch  das  gleichbedentende 
griech^  vld-q^  o,  hieherzuziehn,  und  fast  unerklärlich  ist,  wie 
der,  ^onst  manches  richtig  sehende,  Giese  von  dieser  schon  von 
Bopp  (Glossar,  sscr.  305)  und  Polt  (a.  a.  OO  gegebnen  Etymo- 
logie zu  einer  ganz  unhaltbaren  aken  zurflckgehn  konnte  (über 
den  äoK  Dial.  S.  230).  Schwieriger  ist  es,  die  thematische  Eil« 
düng  zu  erklären;  anstatt  die  älteren  Versuche  (bei  Polt  a.  a. 
O.)  zu  widerlegen,  will  ich  bloss  meine  Erklärung  geben,  welche 
alle  Schwierigkeiten  beben  wird.  vl6  ist  aus  der  Wurzel  sn  (ob 
mit  kurzem  oder  lanffem  u,  lässt  sich  nidit  mitBestnnmtfaeit^eDt- 
Bcheiden,  doch  spricht  der  Gebrauch  mehr  fiir  eine  lange  Form; 
denn  kurz  erscheint  v  hei  Hotner  nur  in  der  Senkung)  durch  em 
dem  sskn  ju  entsprechendes  Suff,  gebildet  Dieses  Suffix  hat 
Bftpp  (Cvr.  s.  264)  nicht  angemerkt;  doch  ist  es  schon  von  PoU 
(E.  F.  II,  472)  nachgetragen;  es  scheint  mit  der  Vju  zusam- 
menzuhängen und  praeditus  zu  bezeichnen,  so  dass  sä-ju 
wördich  zeugungbegabt:  gezeugt  heisst.  Dieser  Form  s  Aju  ent- 
spräche grieeh/^-ji?,  oder  mit  t  fllr  j:  wvj  mit  Verwaiidluag 


T.  411 

des  scUBessenden  v  in  o  wie  in  16  (S.13)  nnd  sonst,  und  diphdion- 
asciier  Behandlung  von  t«  scUiesst  sich  hierander  gewdlidUche 
ffonnnaiiv  vto^  welcher  dnrch  seine  Analogie  das  Thema  «mo 
fo  die  zweite  Ueclinalion  zn  ziehn  yermochte.  Neben  dieser 
jbestehn  aber  anch  die  regelrechteren  Formen:  vUo^  für  vUjxh^ 
nüt  Gnnirnng  des  scUlessenden  v  nnd  Erhaltung  des  o  im  Ge^ 
pitivsiilBx  o^  vor  welchem  sich  »  (Gnna  von  v)  in  e/  lOst  (ge« 
Ken  diieAnalogie  desSslur.,wo  der  Genitiv  snjds  lauten  würde)« 
Vieser  Analogie  folgen  anch  die  flbriMn  Casus,  also  via  Bir 
^xupi;  neben  vlhg  besteht  mit  der,  naw  Analogie  der,  aus  der 
sskr«  Femininalbildung  der  Cren.  derer  auf  i,  t  entstandenen,  so- 
genannten  att  Genitivendmg  ea^  (v^.  z.  B.  sskr.  pnri  im  Gren. 
purjas  =s  ntSXi  im  Genitiv  noX^^  für  J^oM&g)  «Uo^,  welches 
gleichsam  eine  primäre  Form  vLjrmg  (=  sskr.  sujvis,  welches 
im  Sskr.  jedoch  nicht  möglich  ist)  voraussetzt  und  f  ganz  auf 
dieselbe  Weise  in  e  verwandelt  hätte,  wie  in  noXitdqj.  Ausser- 
dem erscheinen  endlich  in  der  epischen  Spradie  die  Casus  Gen. 
rSog,  Dat  vU  U.S.W.;  in  ihnen  ist  das,  das  Thema  scUiessende, 
V  vor  den  mit  Vokalen  beginnenden  Casussuffixen  nach  der  ur- 
sprun^ichen  Regel  in  /  verwandelt  CBcppj  Gr.  s.  r.  SOb)  nnd 
dann  ausgefallen;  also  steht  vlog  für  vtß-og  u.s.w«  ImDatPlur. 
ridtn  (für  vef-ooi),  welchen  ilfl|i;|9  (V.  G.  S.  290**)  anfeine  sehr 
gewagte  Weise  erklären  will,  ist,  wie  ni  ^arp^^u  dpv^d^i  der, 
Vokalen  und  Liquidis  gern  folgende,  Vokal  a  als  Bindevokal 
benutzt;  die.  ^ätere  Prosa  hat  endlich  auch  den  gar  nicht  un- 
richtigen Dat  Flur,  vievari,  welcher  der  Analogie  des  zwar  nicht 
vorkommenden,  aber  vielleicht  dennoch  einst  gebrauchten  No- 
minativ vievq  (wie  Tvdevg  von  einem  Thema  Tv9v)  folgt  — 
In  dem  homerischen  Genit  v6^  ist  das  t  ausgefallen  (nach  att 
Weise). —  voq  nom.=vio^  ist  att  (vghjedockLobeek,  PhiTnich. 
p,  40).  —  Von  vi6^  kommt:  vldiov^  vlaftov,  to,  Dim. ;  «tdri?^,  4» 
Sohnachaft;  vtoo,  %um  Sohn  machen;  viaöi^y  17,  Adoption'^  vlxiui^ 
}f,  ov,  söhnHeh.  —  vlanniq^  6;  vUavnj  ^9  Enkd  (-m) ;  über  das  Soff, 
vergleiche  man  Poti  (£.  F.  1, 117 11,579),  welcher  ovo  dem  pa- 
tronymisehen  sskr.  äjana  gleichsetst;  am  nächsten  verwandt 
ist  wohl  lat  dno  in  patr-Anus,  matr-Ana  Vaier^  Mutter-ariig^ 
^  dass  hiernach  vl&p6g  so  viel  wäre  als  sohngleieh.  vLavsv^j  6 
=  vU&voi;  mit  Verwandlung  des  das  Thema  schliessenden  o  in 
tv  (vgl  S.229);  videvq,  vidovi;^  o;  vid^j  if,  Enkel  (-m). 

Ausser  9io  existirt  in  derselben  Bedeutung  ty»-^,  d,  17, 
Sohn^  To€hier\  Pott  (E.  F.  1,215)  vergleicht  damit  altn.  sveinu 
{KnaieyJünglhig)i  vielleicht  sind  ebenfalls  beide  hieher  zu  ziehn; 
wurde  aus  su  durch  das —  im  Sskr.  jedoch  nur  derivative,  nicht 
primitive  Formadonen  bildende  —  Suff»  Ina  ein  Adjectiv  for- 
mirt,  so  musste  es  svlna  lauten.  Mit  diesem  könnte,  da  an- 
lautendes SV  im  Griech.  sehr  häufig  spurlos  verschwfaddet  (vgl. 
z.B.  ISlo  mit  sskr.  svid^jami),  sowonl  Ivig  als  sveinu  identi- 
fictrt  werden.  Was  letzteres  betriA,  so  verhält  es  sich  zu  der 
V^su  ganz  wie  goth.  svein  zu  <n?,  i  (Schwein). 

Poti  leitet  sehr  geistvoll  aus  su  in  der  Bedeutung  jr^//dfi*eii 


412  T, 

das  sskr.  strl  (f&r  su-trt)  ab:  ^eCaärmdg,  J^m  (E.F.I, 
S14).  Mit  letzterem  k5nnte  vielleidit  das  alte  Wort:  öt^tv^^ 
{hnira.  n^  Frau  zusammenhängen 9  wie  er  fragend  (11,558)  an- 
deutet . 

Mit  ziemlicher  Sicherheit  können  wir  dangen  an  v  =  su 
gihären,  scllliessen:  vöripa^  17,  Gebärmutter;  varrepwoqj  lijov,  die 
Gebärmutter  betretend.  Denn  die  alte  Ableitung  von  vönpoq  kann 
wohl  niemand  ernstlich  billigen. 

Femer  gehölt  ao  (f&r  <ru  wie  S.  407)  in  üif/ouio^)  o,  der 
QueUgehome^  hieher  (Po//,  £.  F.  I,  215> 

Im  Sskr.  kommt  von  der  V^vap  beeaamm,  der  Namen  ftlr 
Körper  vap-us;  sollte  auf  ähnliehe  Weise  auch  der  griech.Aus* 
druck  crca-ftaT,  hieherznziehn  sein?  Man  könnte  fttr  diese Ver- 
muthung  vidleicht  auch  das  coth.  saivala  (J.  Chimm,  D.  Gr. 
111,390)  geltend  machen,  welches  wie  saivs  (S.408)  zu  sn  ge- 
hören mag.  Dass  der  Unterschied  zwischen  q^MtunA  jy^ 
welchen  Arietutv/i  für  Homer  bemerkte  {Lehre  AnstdS)  —  wo- 
nach aofia  ei$ien  todten,  di^taq  einen  tebendigen  Körper  bezeichnet 
—  sehr  gegen  diese  Ableitung  spreche,  glaube  ich  kaum.  Dieser 
ünterad^d  braucht  garnii^m  in  der  subjectivenBed.  des  Worts 
gelegeawhaben^sonidem  konnte  nur  durch  den  Gebrauch  sich 
herausgebildet  haben.  Ausser  dieser  Etym.  kann  man  jedoch 
an  manche  andre  mit  nicht  viel  weniger  Recht  denken;  so  z.  B> 
An  die  Wzf.  sah  (S.  357),  wenn  man  ö^ut  fQr  den  geeunden, 
starken  (S.360)  Körper  erklären  will,  wogegen  jedoch  der  ho- 
meriseheGehreaick  schon  etwas  stärker  protestiren  könnte;  viel- 
leicht ist  es  mit  sa-f  v£  (S. 289  ff.)  zu  verbinden,  so  dass  <r&^ 
bloss  dne  Zmammengeeet%te,  Gebadete  wäre.  Ich  gab  meiner 
Etym.  nur  wegen  der  Analoge  des  sskr.  vapus  den  Vorzug 
und  bin  gern  bereit,  sie  vor  jeder,  einigermaassen  sichereren, 
fallen  zu  lassen.  Was  die  formelle  Bildung  betrifft,  so  würde  ich 
der  hier  ge^benen  Ableitung  gemäss  in  6m^^axi  öta  alsVriddhi 
von  ov  =:  V  fassen,  also  ==  sskr.  sau  setzen.  Von  coua^  to^ 
Körper^  kommt:  Öcn^xtovy  öm^iaTBlov,  W,  DIm.;  o-ofiaTueo^,  n^oVi 
aw^Tivoq^  17,  ovj  körperiich;  öia^Toidiiq^  tg^  körperartig  ]  aemaro- 
XTt^iqjKörperiietkkeU;  acsfiaT/^c»;  Örntjuxroo^ verkörpern;  <rf^id'C&6ic^ 
ly,  Verkörperung  U.S.W.;  —  oaio^TO^,  or,  tmkörpeHich\  viowfa" 
TCO,  etark  sein;  evaofuxTia,  ^,  Wo/UMeibtheit. 

Schon  Pott  (E.  F.  1, 315  vgl  jedoch  auch  ü,  441)  vermnthet, 
i  dass  das,  so  sehr  fruchtbare  Schwein  von  seiner  FrudUharkeii 
I  den  Namen  erhalten  habe,  also  griech.  av,«,  lat  sn  a««.w*C^(^ 
a.  a.  O.)  gebärend  heisse.  Bekanntlich  ist  übrigens  anch  die 
Zeugung^raft  des  männlichen  Schweins  sehr  stark  und  man 
könnte  av  u.s.  w.  aus  diesem  Grunde  aucli  zeugend  übertraffeil« 
Im  Sskr.  erscheint  eine,  den  in  den  übrigen  verwandtißnSpraclieD 
entsprechende.  Form  in  dem  mit  kara,  machend,  zusammeoge- 
setzten  Wort  sA-kara^iSg^ipgni.  Der  angenommenen  Etymologie 
gemäss  muss  man  es:  Zeugung  machend  oder  Toevoncto^t  ^j^ 
Pott  (a.  a.  O.)  will,  übersetzen.  Ob  wir  aus  dem  sskr.  sft  in  s«' 
kara  folgern  aoUen,  dass  öv,  v  eigentlich  langes  v  haben,  ^vie 


T— JJF.  415 

es  in  den  einsylbigenCasns  imGriech.  erscheint,  nnd  dieKflrze 
desselben  in  d^n  zweisylbiffen  Casus  erst  spfiter  (vocal.  ante 
vocal.)  eingetreten,  oder  ob  die  Kfirze  im  GriedL  Ursprünge 
fich  nnd  die  Dehnung  nach  Analosie  von  fivg^  (tvog  später  sei,* 
will  ich  nicht  entscheiden.  —  Mso  övß^  i^avdq^  «o'$,  6,  i?, 
Schwein;  davon:  övtSuWy  vtSiovj  to,  Dun.;  avScijQj  tq;  v<69itqj  ^9 
schweinisch  i  v<o8la^  17,  Schweinerei ^  (hoeioq^  a,  ov;  vuoq,  a,  ov\  va- 
«o^^  ^f  ov;  v'iauisj  17,  av;  v'ivo^  17,  ov,  vom  Schweine  ü,S«W.;  <lvd^  17, 
Schwein  (Heefßch.)^  Övaiva^  17,  dlr>  Sau,  ein  Meerfisch;  vativa^  17, 
Hyäne  n.s.w.;  vaivlg^  1?,  ein  Meerfisch  i  (MiKou,  al,  Schweittelagerf 
avT:v6s^  ii,  ov;  vTivo^y  schweinisch;  vtivev^  6,  ein  säuischer  Mensch; 
övr;yi&;  vrivlwj  schweinisch  handeln^  Gvrivia'y  vT^via^  17,  säuische  he^ 
hensari;  —  irv^a%;  crv^,  o^  17;  av^aXif^,  h^  schweinisch  (ist  das  ^ 
in  ^ox,  ßa^,  ßaXe^  zu  der  y  <^a  zn  ziehn,  also  ähnlich  bedeutend 
(vgl.  S.105  nnd  381)?);  av<pa6g\  (nxpsog;  av(p6q;  av<(>edv;  av<peT6g 
(zw.),  69  Schweinestall;  vt^o,  wie  ein  Schwein  schreien]  v'CcruJ^^  o, 
Schweinegequih;  vcmfpta^  toc,  ein  Fest,  an  welchem  Säue  geopfert 
werden  (die  Bildung  ist  anffaUend).  — 

SoUte  zu  V  der  Bhimennamen  jaxty^og.  o,  die  HyachUhe^  i 
|ehdren?  Der  letzte  Theil  des  Wortes  ist  ohne  allen  Zweifel 
ai^aq  (S.77).  Davon:  voaM&ivog,  1^9  <^9  hyaefntheni  vaxn^siSii^ 
K,  hyadnthartig]  «axtv^/^o,  der  HufifiMhe  ähneln;  iaxli^uit^  t«. 
Fest  des  Hyakmthos;  'Tan^lq^  ij  Eigennamen  einer  teasse  in 
Lakonien.  , 

i^  Statt  V  wird  als  Thema  gebraucht  in  den  Compositionen 
ra-Tp4$,  lYoc^  auch  varrfwyi  und  v^fn^j  o,  nf  Sauhaar  {^pSi  S. 95 
vg^  PoU,  E.  F.  II,  124),  Igel;  varpixoqf  6;  v&cfijd^j  17,  eine  Xar^- 
hatsche  %ur  Zikchtigtmg  der  Sclaven, 

ig  erscheint  femer  in  iünXrii*  nyogi  vcmXnyi^  VYT^<i9  v^  wenn  ' 
diess  wirklich  Stachelstab  zum  Antreiben  der  Sehweine  hiess; 
doch  ist  -diess  noch  einigem  Zweifel  unterworfen« 

Da  wir,  wenigstens  in  v<frpi4,  mit  Gewissheit  vg^  als  wSre  es 
die  Aematische  Form,  gebraucht  sehn,  so  wird  dadurch  die 
Vemmthnng  einigermaassen  gestützt,  dass  auch  v00a$,  und 
iööanoq^  o,  die  weMiche  Sctüiam,  hieher  gehöre  und  vq  zur  Be* 
Zeichnung  derselben  auf  dieselbe  Weise  gebraucht  sei,  wie  ja 
auch  x^H^S'  Der  letzte  Theil  öax  ist  vielleicht  identisch  mit  aan 
in  dem  mit  iöaa^  gleichbedeutenden  crd^avSpog  (yfA.Pott^  E.F. 
".124). 

i'^ntv^a^fi^rmiLv^fnlXs^ogyS^Sehweinemistfy^m.  beicrxirfp. 

^2IF,  spuehen.  Im  Sskr.  erscheint  gleichbedeutend  die 
V^sht'lv,  welches  aber  wohl  stiv  zu  schreiben  ist;  das  sh  ist 
ebestheilB  angenommen,  weil  diese  Wz«  nur  in  der  Zusammen- 
setzung mit  dem  Präfix  ni  (nach  Pott,  £.  F.  11,11  nir)  im  Sskr« 
voricommt,  dessen  Schlussvokal  nach  sskn  Regel  die  Ver* 
Wandlung  eines  folgenden  s  in  sh  bedingt,  anderes  Theils,  weil 
die  indischen  Grammatiker  überhaupt  Wzformen  lieber  mit  sh 
als  mit  8  anlautend  schreiben.  Das  Verhftltniss  des  t  betreffend 
Vgl.  man  S.103, 406  und  weiterhin  Ix ;  so  wie  im  griech.  me  kein  t 
erscheint,  so  auch  nicht  in  dem,  ohne  Zweifel  hieher  gehörigen, 


414  HF. 

litt  seile,  Gafer^  welches  denn  auch  filr  «inste  (S.1Q9)  scboo 
aosgespioclieiie  Ansicht  zeugt,  dass  t  unnrsprunelich  ist.  Nadi 
uns  wäre  also  die  eigentliche  Wz«  siv  (dass  sie  shtiv  nicht  sei, 
bemerkt  aadiPo//  (E.F.II)11));  vom  griechischen  er»/ weidbt  sie 
nur  in  sofern  ab,  als  das  ihier  knrz  ist  Diese  Verschiedenbeit 
kann  uns  nm  so  weniger  von  einer  Identificinmg  abhalten,  weil 
auch,  jedoch  unbelegt,  die  ^shti v  mit  kurzem  i  im  Sskr.  er* 
wähnt  wird.  —  Von  aip  kommt  zunächst  öU-akov^criaXov  (ion. 
aUKov)^  TOj  Ge^er,  Speichel  \  6iak6g  (öuKoq)^  6,  glbd.  Poli  ve^ 
gleicht  damit  (E.  F.  1,5)  ausser  dem,  auch  nadi  uns  damit  zu- 
sammenhängenden,  litt  seile,  noch  lat  sallva,  slav.  clint 
und  vliä^  ScMeinh  Ich  weiss  letztere  drei  Formen  mit  6tß  nicht 
.  zu  vermitteln  und  möchte  sie  daher  lieber  davon  trennen;  soll« 
f  ten  sie  der  sskr.  ^sru  fueeen^  zuzusprechen  sein?  Von  tfta- 
%jov  kommt:  aiaXixo^,  f|,  oV,  von  Speichel;  aiaXdiiig,  eg,  epeiekel' 
artig i  cFictKL^Gi  (o-teX.),  geifern  \  truxXurnog  O^ieX,),  o,  dae  vfe^em; 
aiaXi6TifM>v  ((fteX.),  ro,  der  Theit,  des  Zßuma,  auf  welchen  der  Gei» 
fer  fäUi  {Kinnketie')\  ataXcdfta,  to,  Geifers  IwrtoXmi),  hkum$p6a^ 
{Heeych.')  —  _ 

/  Sönte  6X  in  ÖiUycSv.  o,  Einnbaeken  hieher  zu  ziehn  sein? 

Wohin  der  zweite  Theil  äyop  alsdann  zu  setzen  sei,  weiss  ich 
nicht  flme  andre  Form  ist  va/oV,  welche  sich  bei  unsrer  An- 
nahme srihr  gut  ii^t  (Ttf-aycoV  vereinigen  liesse :  <ryr  wurde  cTir, 
oder  iv  und  so  v  (vgl.  (rrv^ia).  Davon:  o-ux/oViovjTd,  Dim«;  (na- 
jfovirriq^  d,  der  KümbackenmuskeL 

Das  FetUge,  GUn»ende  des  Speieheia  (atoAov^  (nakog)  g:ib 
femer,  wie  ich  nun  vermuthe,Veranla8sung,  mit  einem,  von  ala- 
Xoq  nur  im  Aecent  abweichenden,  Worte  (und  selbst  diese  Ver- 
schiedenheit ist  noch  nicht  ganz  sicher) :  alakoc^  d,  Fett  n 
/  bezeichnen.  Daher  glaube  ich,  dürfen  wir  auch  trlaXoq^if^ 
mit  der  Bed.  Maetechwein,  fettes  Schwein  hieherziehn;  davon: 
tfioXdco,  mästen^  gldn%end  machen  (lxx)  J  tnakmiJLa,  rd,  em  Werk' 
%eug  %um  Glätten. 

WennoxaXd(9,^ttvM«it4  if^HV)  ino^^^,  hieher  gehSrt,  so  steht 
von  Seiten  der  Bedeutung  nichts  entgegen,  auch  crif  in  o-trg' 
Xdeer.  s(r(ra,  ev,  glänzend  u.s.m|| hieher  zu  ziehn.  Die  Vemit' 
telnng  der  Form  betreffend,  so  könnten  ^vir  die  Länge  des  <  in 
ariy  aus  der  sskr.  Nebenform  shttv  erklären;  wahrscheinüdier 
ist  mir  jedoch,  dass  sie  der  Ausstossung  des  ß  vor  7  zozn- 
schreiben  ist  Was  die  Ausbildung  einer  Wz.  durch  7  =  0skr. 
g  betrifit,  so  bemerkten  wir  sie  schon  (S.64)  ds  eine  der  Un- 
n^ten.  Nicht  ganz  unmöglich  wäre  jedoch  auch,  dass  eir  ^ 
ctiß  wäre,  mit  Uebergang  des  /in 7;  doch  scheint  mir  dieser, 
mehrfach  angenommene  Uebei^ang  im  Gebiet  der  griechischen 
Sprache  noch  nicht  erwiesen,  und  f&r  meine  erste  ErklSmn; 
von  6iy  aus  <f^ß+T  spricht  die  Analogie  des,  ebenfalls  durch  f 
ans  aiß  aber  in  der  Form  cm/:  <mv:  6tv  gebildeten,  onrcy  fs. 
weiterhin).  l^faXoeu;  setzt  eine  Nominalbildung  aiyaXo  vorans; 
an  diese  lehnt  sich  femer:  ai/aXdco  ^wie  avaX6<a)j  glatt  maehen't 
(Tt^aXofia,  t6  (wie  <naXfi>fia) ,  Werkzeug  zum  Glatten  n.  s.  w. 


2XÜI  41$ 

S^te  eine  formate  VeTbindmig  «wischen  tnx^^-o^,  o^  eim  ( 
iderÄlenaeh  (d.li.  em  Mensch,  der  ieicht  9or  etwas  ausspuekij  dem 
^ntfreder  wirklidi  übel  wird,  oder  der  sich  so  anstellt,  als  oh 
lim  nbel  wird),iind  «n/  durch  dasMedimn  der  Form  9iy  mSgUdi 
»ein?  kannte  man  ot;i^,  mit  der  SolischenVerdoppefamg^inaey  Ar 
iKe  Formatton  halten,  welcher  im  Sskr.  eine  raldmig  anf  Ksh 
entsprechen  müsste  (H.  A.  L.  Z.  1838  ErgzbL  S.316)?  Dafür 
tpridit  die,  neben  mgjs^,  beekeln  vorkommende  «nd  mit  <nc 
naher  znsammenhSngende ,  gleichbedenCende  Form  xnuivia  nnd 
äa$  anf  eme  solche  Form  entschieden  zn  redncurende  ^^lirxm^  fs» 
ireiterhin).  Gleichbedeutend  mit  ötM^otivia  ist  ferner  öiaty^&x 
dazu  öiHjavTO^  if,  ov,  verekelnd*,  vrbtxogj  t6;  autroTTig  (lxx);  #iar» 
Xac^itt,  ^9  £1^:  über  diese  Wörter  vgL  man  noch  Lobeek  (Phraii. 
226).  

Anf  welche  Weise  xrrvy  formell  mit  der  thirch  t  gemehrten 
Wzf.  sttv  fnr  siv  zosammeohän^e,  ist  schon  (S.4I4)  bemeikt 
Die  Bedeotong  betreffend,  so  heisst  es  verabtKJkeuen,  nnd  diese 
entwickdte  sich  ans  dem  Begriff  des^eiens  grade  so,  wie  anck 
isto^nirSo  eigentlich  weg-speieUj  vered^eheuen  heisst  Die  Ver» 
mittelung  bildet:  durch  Ausspeien  seinen  Abscheu  vor  etwas  üus» 
drücken  (vgh  auch  cwrcwrTwrro^,  luxTanTvarros).  —  Also^  KfyviL 
r*  der  Abscheu,  Hassy  das  Verabscheute^  Styx^  Eigennamen  emes 
Flusses  der  ünlerw^lt^  ^frvjao^,  oe,ot%  verabscheut,  stygisch\  öxv» 
7£G)  (nadi  der  4ten  Conj.  €1.  för  cm^-jo  wie  ich  ans  den  dazu 
gehörigen  Formationen  iörvyov  n.  S»w«  schliesse),  verabscheuen^ 
hassen,  furclUbar  machen  n.  S.  w. ;  crru^i^fta^To',  das  Gehasste^  tfrv- 
fTtrog^  n^  6v^  verhasst  vu  S.  w> ;  ÖTvyoqj  t6^  Hass  u.  s.  w. ;  trrcytpogj 
a,ov,  verhasst i  tfTvyeponjg ^  "^ ,  das  Verhasstsein{zw.)^  ^xvyvog 
(cfTvyavoi;  Aeschm,),  i?,  dv,  verhasst^  traurig  U.S.W.;  OTrywnjg,  ^, 
Traurigkeit^  ÖTvyvd^ti^  traurig  sein;  ^poTotfn?}^^^  eg,  Mensehen 
hassend j  verhasst";  ^eoarvfia^  17,  Gotttosigkeit. 

Die  Lantgruppe  st  geht  in  dieser  Wz.  in  einer  Menge  der 
verwandten  Spraenen  in  sp  über;  dass  dieser  entschieden  dte 
Cebergang  durch  Einfluss  des  v  herbei^efiihrt  wird ,  wie  Po// 
(E.F.  i,2w)  annimmt,  Iftsst  sich  schwerlich  zugeben;  denn  bei 
i^axdg  und  sonst  vielfach  werden  wir  ihn  auch  ohne  v  finden.  — 
So  entspricht  dem  sskr%  sht'lv,  goth.  speiwa,  lat  spuo,  litt 
spjau-ti  (Pott  a.a.O.). —  Aus  dem  Griech.  ziehe  ich  zunächst 
iddier —  also  zu  der  Wzf.  cnr^/:  ar'sctXog  (fir  <mi/Kog}  auch 
o^Ao^,  ö,  ein  Fleck,  ein  8chmutm\  die  Bed.  liegt  zwar  dem  Be-  \ 
^speien  nicht  so  |;anz  nah,  yermittelt  sich  aber  zu  leicht  da- 
mit, als  dass  man  m  ihr  emen  Grund  gegen  diese  Etymologie 
sehn  könnte.  Davon:  (ntiKocDj  beschmutzen  (begeiferti'i) ;  ani^ 
>.o)(ia,  TO,  fJeck ;  cmikGyco^j  ^9^9  beschmutzt  i  xaraamiXai&j  be^ 
ßecken.  

Mit  dieser  Form  (sp?v)  verbindet  Pott  (£.  F.  1, 266)  do- 
risch \)/vTTCi),  femer  ^Tvo  undTrirr/^cs,  wozu  man  das  eben- 
falls schon  von  Pott  (E.  F.  ü,  295)  angemerkte  tp^^ada^  cp^^oy 
fugen  mussy  welche  alle  dieselbe  Bed.  haben.     Die  formelle 


4i6  HF. 

Vermitteliiiiff  ist  zwar  sdiwlerig,  doch  ISsst  sie  sich  geben.  Die 
Fonn  spiv  hätte  sich  znnichst  zu  pslv  umgesetzt,  woraus  i|4t, 
daim  1).^  geworden  ist  (wie  S.  416) ;  «rro  fttr  fftfo»  ist  die  sdion  oft 
erwähnte  Stammansbildung  ^  in  ogS^^cd  wäre  ^  durch  ^^  veitre- 
ten,  worüber  man  das  frfiher  (S.  178  und  238)  BemeriUe  ver- 
^eiche;  ^  stände  ffir  tt,  wenn  man  ffl^a  ganz  mit  ^^ot-tq  pa- 
raBelisiren  will,  sonst  könnte  <f>^v8  auch  =s  pslv  +  einen D- 
Laut  sein  (vgl.  arnry  S.  415);  m  Ttrv  andrerseits  wäre  t  zu 
Stutze  eingeschoben  (wie  in  urroXt^),  so  dass  die  \¥zf.  hierher 
ist;  diese  steht  alsdann  filr  anv  sslat  spu  mit  dem  sehr  häufi; 
Torkommenden  (vgl.  '^dfp^  nnd  S.  169  ff.  u.  sonst)  Abfidl  eines, 
eine  Gruppe  anlautendem  tf ;  von  ^rrvo  ist  wtrdie»  eine,  keiner 
Bemerkung  bedürfende,  Nebenform.    Allein  die  Untersnchang 
erhält  eine  andre  Richtung,  sobald  man  das  von  der  Verwandt- 
schaft mit  TTTDco  schwerlich,  sowohl  wegen  der  Form,  als  wegen 
der  Bed.,  trennbare  ^rrap-vv^it,  niesen,  ins  Bereich  derselben 
zieht  ivglPott,  E.F.  I,  266,  IL  295).  ImSskr.  heisst  aber,  nach 
Angabe  der  Grammatiker  yOcshu  niesen^  und  diese  Wzfl  ist, 
wenn  auch  nicht  als  Verbum,  doch  durch  Nonunalthemen  &E 
kshut:  kshuta,  dae  Niesen,  hinlänglich  belegt  •   Daneben  er- 
scheint nun  auch  kshlv  mit  der  Bed.  erbrechen  fbei  Wiis.  sscr. 
Dict),  also  in  einer  nicht  sehr  von  sht'lv  abweichenden  Bedeu- 
tung.    Nun  kann  sskr.  ksh,  wie  wir  wissen,  sowohl  durchs 
(vgl  S.  172),  als  durch  (p^  (vgl  S.  178,  231)  und  durch  wr  (rgj. 
S.  228,  232)  vertreten  werden,  so  dass  sich  in  Beziehung  auf 
den  Anlaut  alle  Schwierigkeiten  heben  würden,  wenn  man  t^- 
«rro,  (p^v-i&f  TTTv-fi)  mit  kshu  in  Verbindung  bringen  wollte  und 
eben  dahin  auch  'nrap  zöge,  weldies  etwa  einer  durch  ar  ge- 
mehrten und  gunirten Form  (wie  in  sskr.  kshava,  kshavatho, 
dms  Niesen,  Husten^  von  kshu  also  kshavar,  die  nach  mehr- 
fach vorgekommnen  Analogieen  (vgl.  S.  357)  in  kshar  zusam- 
mengezogen wäre,  entspräche,  oder  bei  der  Weiterbildung  der 
Wz.  durdi  ar  gradezu  den  Vokal  eingebiisst  hätte,  wovon  rieh 
weiterhin  eine  Menge  Beispiele  zeigen  werden  (vgl.  ttW/o  tob 
nw).  EineTrennung  dieses  kshu  von  sskr.  sht'lv  wird  wieder 
durch  dieVergleichung  des,  mit  nrap-w  absolut  identischen,  lat 
ster-nu  in  ster-nuto  widerrathen.     Denn  dessen  st  weist 
wieder  mit  Bestimmtheit  auf  diese  Wzf.  hin.  Wenn  es  nach  die- 
sen Combinationen  —  also  einerseits  sskr.  kshu  und  griech. 
ycrap^niesen^vintAen  f&r Anlaut  ksh  sprechendenFormen  ^inkrei, 
tp^ioj^txvia^^nicken,  andererseits  lat :  ster-nu-(to)  undgr. 
j^dfw^MUy  niesen^  mit  sskr.  sht'lv  und  allen  schon  bemerkten 
damit  venvandten  Formen  —  erlaubt  ist  eine  etwas  gewaste 
Vermnthung  aufzustellen,  so  bin  ich  der  Ansicht,  dass  sskr. 
kshu  niesen,  wesentlich  identisch  ist  mit  der  sskr.  Wzf.  shtf?; 
was  den  Uebergang  von  Iv  in  u  anlangt,  so  scheint  mir  dies 
u  fir  ju  zu  stenn,  also  kshu  fiir  kshju  und  j  ausgefallen  zn 
sein.    Was  die  Verwandlung  des  sht  in  ksh  betrifil,  so  kenne 
ich  ausser  skabh  =  stabh  (vgl.  (nnTTcro)  keine  Analogie  dafür, 
und  auch  diese  ist  weder  ^anz  identisch  (vgl.  jedoch  cne  Ar  ksh 
bei  yfcmap)  noch  ganz  sicher;  vergleichen  kann  man  noch  den 
vermutheten  Uebergang  von  c  in  ksh  (S.  166).     Danach  wfir 


HF.  417 

den  wbr  anaehnieiiydasB  bei  derSpnMAtreDnimg,  abgesehn  von 
der  QnantitSI  des  i,  vier  Formen  der  bier  bebandelten  Wurzel 
sTv  bestanden,  nämlich  znnäcbet  6?t  selbst  und  sht'iv  und  fer- 
ner eine,  welche  im  Sskr.  shiftt  lauten  musste,  und  eine  daraus 
hervorgegangene,  welche  dort  ksbu  lautet;  die  Bedeutung  von 
letzteren  beiden  wäre  identisch  ^wesen;  griech.?rT<^G>,  (p^v-^w^ 
i^rTTfi)  hätte  sich  nun  an  ksbu  mit  der  Bedeutung  speien  gereiht; 
und  nvapvv  an  eine  aus  ksbu  gebildete  kshar  mit  der  Bed. 
niesen ß  das  lat  gleidibedeutende  ster-nu  dagegen  an  eine  mit 
kshar  identische  shf  ar.  So  sehr  diese  Ansicht  auch  Vermu- 
thung  ist,  halte  ich  sie  doch  für  die  wahrscheinlichste  Erklä- 
rung. —  Aus  dem  Littauischen  entspricht  dem  sskr.  kshu: 
czaudejau  (dieWzf.  ist  czu^  wie  in  uz-czu-wu),  niesen.  — 

Also  j|x£&  speien  (nach  unsrer  Ansicht  =s  sskr«  kshu  und 
conjugirt  nach  der  6ten  Conj.  Cl.  also  für  Trrvfofu  (=  einem 
sskr.  csbuvftmi)  stehend  (wegen Verlust  des/  ist  v  imPräsens 
und  Imper£lang,  in  den  übrigen  Formationen  (z.B.  Fnt  Ttrv-arm) 
kurz).  Davon:  ^Tva^^a^  xu^  das  Ausgespuckte i  nTvau;^^^  jcrva^og^ 
6,  das  Ausspucken  i  ^rvoXor,  vtTvikoVj  x6  (vgl.  criakov  S.  414), 
Speichel;  nrvaXi^to  (nrvek^  vgl.  criaXiio)^  ausspeien;  Tcnxikuriio^ 
(:rrr£X.),  o,  das  häufige  Spucken]  ?t*rva^,  17,  die  Spuckende^  eine 
Schlangenart —  Von  tttv  kommt  auf  eine  zwar  et^^s  uiiregel- 
mässige  Weise  (vgl.  jedoch  övtpaf  und  aa.  bei  y/^o(p)  durch  vo- 
kalische Spaltung  der  anlautenden  Gruppe  ^vrl^m  (vgl.  auch  lat. 
pltu-ita),  häufig  spucken  u.s.w.;  9nm(^^a,T({,  das  Ausgespuckte.'^ 
cuuOTtxv'Cxdg^  riy  oV,  Blut  speiend  (spät);  dnoTtTvcrrog y  ov,  wegge^ 
spuckt  U.S.W.;  dnoTCTVfrrrip,  d,  der  Ausspuckende. 

Pott  (E.  F.  I,  266)  zieht  der  ahen  Ableitung  gemäss  hieher 
auch  vTvov.  tJ,  Wurfschaufel,  mit  welcher  das  Getraide  in  die 
Hohe  geworfen  wurde,  um  es  von  der  Spreu  zu  reinigen,  eine 
ArlMaassi  ich  kann  den  begrifflichen  Zusammenliang  zwischen 
dieser  Bed.  und  speien  nicht  erkennen;  sollte  ytTvov  nicht  viel- 
mehr eher  zu  der  sskr.  Wzf.  pA  reinigen,  zu  ziehn  sein?  Die 
Verschiedenheit  der  Quantität  des  v  und  ü  braucht  zumal  bei 
folgendem  Vokal  und,  da  es  auch  nach  der  sskr.  Regel  501»  (bei 
Bopp,  Gr.  s.)  f&r  wrGßov  stehn  kann,  nicht  von  der  Zusammen- 
stellung zurückzuschrecken.  Da  sie  jedoch  nicht  ganz  sicher 
ist,  so  habe  ich  ^xvov  der  alten  Etymologie  gemäss  hieher  ge- 
setzt: attisch  Ttxiov  steht  fiir  wvipov  und  ist  gunirt;  davon  nrvd'^ 
fiov'y  'xxvtiiovy  To,  Dim.;  dinxvov^  tJ,  em  halber  Jiedtmnas, 

Die  Form  c^^o  erscheint  nur  in  htup^^io  (dor.  Inupdiiar9m)j 
da%u  spucken  U.S.W.  T^fvma  ist  dorisch  (über  die  Bildung  dieser 
Formen  ist  schon  (S.  415  ff.)  gesprochen). 

An  TtTaLfün;  9rrapvt?fia^(att),  niesen^  schliesst  sich:  itxaf* 
fu^^,  o,  das  Niesen;  orrappixo;,  tf,  6v\  nrafnmisj  ff^  w,  niesend^ 
^rrapTMof,  17,  Nieskraut 

Wenn  man  bei  ^rap  wirklich  eine  im  Sskr.  kshar  lauten 
mussende  Form  zu  Grunde  Legen  darf,  so  verbindet  sich  mit 
sTTop  auch  eine,  der  Bed.  nach  fast  nod&wendig  hieher  zu  zie- 

27 


US  'HS  (HS). 

hende,  Fonn,  nämlich  xJp-«^a,  17,  ShJkmtpfm;  «op  stdit  ftr  cneop 
=  kshar,  wie  oft  (vgL  z.B,  S.  193  nouptifnt  und  viele  andre),  die 
Endung  ia  steht  wom  für  9ta,  welche  Erklärnng  wohl  an^  fm 
fifrjXi^^a  (S.  90)  die  beste  sein  mag ;  xopv^a  und  ^d^a  stehn  übr> 
.  gens  in  einer  beachtenswerthen  Analogie.  I]iav<Hi  aeopv^ao;  xo- 
pv^Güf  den  Schnupfen  haben, 

•/^HZ  (HS),  sU%en.  Im  Sskr.  entspricht  die  y^&s,  nie 
schon  Poii  (E.  F.  1, 278)  bemerkt  hat.  Der  im  Griechischen 
Vorgesetzte  Spiritus  asper  könnte  entweder  Ueberbleibsel  eines 
Präfixes  oder  bloss  lautlicher  Vorsatz  sein,  wie  z.B.  in  uupoi 
(S.15);  ich  nehme  letzteres  an;  die  volle  Form  n^  erscheint  zu- 
nächst in  der  dritten  Pensen  ^(r-Ttti(=  sskr.  äst£);  in  der  ersten 
Person  ^(i(u,  ich  sitze j  ist  6\ot^  ausgefallen,  wahrscheinlich 
nachdem  es  vorher  wie  in  efifu  (fiir  eo-fu)  assimOirt^fPar  (vgLüb. 
dieConjug.  Pott  a.a.O.  und  Bopp,  V.  G.  702  und  127).  — 

Die  Form  fitaxai  (=1  sskr.  fts-atS  =  Jvro*)  giebt  uns  das 
Recht  auch  hieher  zu  ziehn:  elafter^Cmagroan  es  nun  mit  oder 
olme  Spiritus  asper  schreiben,  da  dieser  nicht  organisch  ist),  ^, 
Niederung{Yg\.  Pa8sowu.A.W.)i  eine  andre  Schreibart  ist  Imuiiy 
17;  auch  lafivo^j  6. 
I  An  die  Wzf.  175  lehnt  sich  femer:  ga-rro^.  ov,  eigentlich  sih 

%endj  dann  ruhig;  die  Endung  v^o  schliesst  sich  gewissermaas- 
sen  an  eine  o-a-Bildung  (w-txro-,  ijo'.i?;^  vgl.  S.  416),  und  analoge 
Erscheinungen  werden  uns  oft  begegnen  (vgl.  auch  <rr6ur<xx-<s 
S.  408).  Davon :  i}(rt?x>?j  Adv.;  w^x^^ff,  ov  =  no^^ogi  rttTv^iOTT;^ 
VfTvxvUj  17,  Buhe]  vövxouogj  a,  ovi  i5<rü;^t05,  a,  ov;  ijat?;^ift05,  ov  == 
V<rv)^ogi  iqa-vxd^G);  nQvxaivG)]  i^v^dvo)^  ruhig  sein;  '^orvxfijarxr.q,  Vy 
^orv^daTpia,  ?7,  einsam  lebend^  Mönchj  Nonn€\  ^cru^aimfpioy,  to, 
Aufenthalt  eines  tiav/aöirii^  — 

Po//(E.F.I,277)vermuthet,dass  fts  zuderftüher(S.390ff.) 
behandelten  Wzf.  a^,  werfen^  gehöre  und  zu  ihr  in  demselbeo 
Verhältniss  stehe  wie  iat  jacdre  zu  jacere.  — 

cnfiöciurt^  97,  ein  orientalisches  Schotengewächs,  aus  dessen 
Frucht  c^craftoy,  to,  noch  jetzt  im  Orient  ein  Oel  gepresst  wird; 
der  Saamen  wird  gegessen.  Das  Wort  ist  ohne  Zweifel  fremd 
und  entspricht  wohl  einer  Bildung  eines^semitischen  Volksstam- 
mes aus  einer  dem  hebr.  JZ^Ot  entsprechenden  Wurzel  (enva 
JDTltTlt  VgL  lö^  Oet).  Daher  o^jo-af*^,  17,  ein  Gemisch  mit  Sessn 
u.  8.  w. ;  o^ofu^,  iSoq  lt9oq)y  V9  glbd.  und  eine  Pflanze ;  (iijo-afuxio^ 
a,  ov;  Öriarä^vog^ »?,  ov,  von  Sesam  gemaelU\  aniaa^Srt<;^  sg^  sesnm* 
artig;  6riaoL^eig^  eaara,  ev,  von  Sesam 'y  tfiTcra^uTi?^,  d  (dfpro^),  Sf 
sambrod\  u.s.  w.;  o^'crafio^,  -Si^^Sesamfrueht.  Zifo-apo^,  o,  Eigen- 
namen einer  Stadt  in  Paphlagonien. 

va^j  17,  jQremd;  der  galatische  Namen  der  Seharlaeheiche\ 
davon:  vaylvov,  to',  die  daraus  berehete Farbe;  wyivim^^  «raa, fK, 
scharlachroth.  — 

arUrapov^  to,  ei$ie  Pflanze.  —  <rUr<Qv,  d,  ein  Gewächs. 

aovGtpaj  aoXatpa^  Vögel  im  indischen  Ocean. 

^E^>  sechs;  im  Sskr.  entspricht  shaah,  im  Zend  csvas; 


'ES.  419 

lach  letzterer  Form  Teramthet  Bopp  (V.  G.  443),  dass  auch  die 
«kr«  Form  eigentlich  kshas  gewesen  sei;  dieser  ScUuss  ist, 
mmal  so  lange  das ,  sich  gegen  alle  verwandten  Formen  (bei 
lopp  a.  a«  O.)  auflehnende,  v  in  dem  zend.  Wort  nicht  erklfirt 
st,  etwas  yorsehnell«  Denn  dagegen  spricht  auch  griech.  e^^ 
at  sex  und  goth.  saihs,  welche  —  alle  drei  in  Uebereinstim- 
aimg —  eine  Form  fordern,  die  im  Sskr.  lauten  müsste:  saksh 
ober  die  goth.  Form  vgl.  S.  219  ff).  Die  slav.  Form  shestj 
Thema  shesti)  stimmt  zu  sskr.*sh'ash,  ist  aber  durch  ein 
;iiffix  ti  weiter  gebildet  (vd.  Bopp.Y.  G  S.  443  und  441  Annl.*^. 
Meselbe  Erklärung  ist  wohl  aucn  f&r  litt  szeszi  zulässig,  wo 
las  t  des  Suff,  ti  m  sz  aufgegangen  ist  So  steht  denn  zend. 
;syas  ganz  einsam.  Wenn  wir  nach  dem  Obigen  als  eigent- 
iche  Form  saksh  supponiren  wollen,  welches  im  Sskr.  sich 
inerst  in  sash  und  dann  durch  Assimilation  in  shash  gewan- 
lelt  hätte,  so  ergiebt  sich  vielleicht  eine  zwar  kühne,  aber  doch 
licht  geradezu  abzuweisende  Erklärung  fiir  das  zend.  csvas. 
laksh  hätte  imZend  hacs  werden  müssen;  dieseForm  konnte 
irsprünglich  mit  einem  Suff,  versehn  sein  (wie  so  viele  der  klei- 
len  Wörtchen),  welches  erst  in  einem  spätem  Zustand  abge« 
*tompft  wurde ;  im  Zend  mochte  sich  hier,  wie  so  oft,  der  frühere 
Zustand  erhalten  haben;  ein  solches  Suff,  konnte  aber  u  sein; 
Dit diesem  verbunden  hätte  sechs  ursprünglich  sakshu,  imZend 
lacsu  heissen  müssen.  War  es  nun  unmöglich,  dass  sich 
Hü  einzelner  Casus ,  etwa  der  Nom.  Plur.  von  diesem  Thema, 
ds  ein  indeclinables  Zahlwort  festsetzte?  wenn  man  diese  Mög- 
ichkeit  zugiebt,  so  leidet  unsre  Erklärung  von  csvas  fast  kei- 
len Zweifel  mehr.  Denn  von  hacsu  wäre  der  Nom.  Plur.  im 
^end:  ha  csvas  (BoppjV.  G.  S.  308);  da  aber  solche  so  häufig 
l^brauchte  Wörter  ein  leicht  nachweisbares  Bestreben  haben, 
iich  zu  verkürzen,  bei  jeder  Verkürzung  aber  die  Sprache, 
[üBz  abgesehn  von  der  begrifflichen  Bed.  de»  Worts,  den  lant- 
idi  schwächsten  Theil  aii^iebt,  dieser  aber  in  hacsvas  un- 
erkennbar die  anlautende  Sylbe  ha  ist,  so  ist  die  Verwandlung 
on  hacsvas  in  csvas  eine  ganz  einfache.  —  Für  unsre  £r- 
Järung  spricht  aber  femer  eine,  wenigstens  ebenso  wahrschein- 
iche,  Ableitung  dieses  Zahlworts,  als  die  früher  gegebnen  sind. 
tei  anro  werden  wir  sehn,  dass  aus  der  sskr.  y  sak'  iverknü" 
fen)  eine  Desiderativform  der  Art,  wie  wir  schon  mehr  kennen 
ernten:  saksh  hervorging;  könute  nicht  diese  die  Wurzel  von 
aksh-u  sein?  ftir  diese  Ableitung  spricht  1)  das  bei  Sxrci  (S. 
43) Bemerkte,  wonach  die  ZeHAAcht  in  2  Ganze  von  4  zerfällt 
nd  die  Zahlen  1  bis  4  vielleicht  mit  dem  Daumen  an  den  4  Fin- 
:em  der  Hand  abgezählt  wurden ;  2)  die  meiner  Ansicht  nach 
ehr  geistvoDe  und  richtige  Ableitung  des  Zahlworts  pank'a 
08  p in  ik'a  m^  die  Hand,  welche  wir  Jig.  Bsnary  verdanken  (vgl. 
'jvvt).  Denn,  zählte  man  voA  1  bis  4  an  den  Fingern,  hob  dann 
leHand  auf,  um  5  auszudrücken,  so  knüpf ie  man  mit  sechs-  eine 
|eue  Reihe  an.  Nun  dient  aber  das  Suff,  u  bekanntlich  vorzüg- 
ich  zur  Bildung  von  Adjectiven  aus  Desiderativformen. 

Also  i^  für  ursprüngliches  l^t^,  das  Anknüpfende,  vieUeicht 
rie  im  Zend  Verstümmelung  eines  ursprunglichen  Nom.  Plur. 


420  ^BS—SIA. 

i^e^  Davon:  äidng^  s^ehamal^  i^äq^  ^,  die  SeektuMi  i&Sg,  ä^ 
Tog,  o.  der  lat  sextans;  k^/OMdaun^  ot,  a,  eeehekumdert;  l^oxo. 
auxrrog^  if ,  ov,  i/er  eeehehmderiele}  14«^ »  eeckefmeh^  ^X^Ci  ^ 
eechsfecifie  Weise  y  l§lfaeo9^^c^  Meck%i§\  i^ipeovTOM^,  l^ipcorwxi,  «ecA- 

eech%ig8ien  Tage;  ätroq^ij^ov,  der  eecheie;  ksevaloq^  a^ov,  m 
eecheten  Ta§e\  Ixtcv^  o,  ^er  sechste  Theil  des Medimnoe\  i^fufKrior, 
oder  iJ^KTovy  to,  ^tj»  halber  ttfxtvq.  —  Ein ,  erst  aus  dem  rdim> 
sehen  sextarius  corrampirtes  und  spStes,  Wort  ist  4^0^,  o; 
^<rT^i;,Td,Dim.;  hierzu  gehört  auch  wohl  das  cmdische  kio^^ 
ri  =  ^krrriq  {Heaifeh,),     . 

ZaXofuxWpa,  17,  der  Salamanderj  eine  ungeschuppte  giAige 
Eidechse;  Bohlen  (Indien, 42)  hält  es  fiir  ein  demSskrit  entielm- 
tesWort;  allein  das  von  ihm  bemerkte  SalamandalalFaf»«r^ 
echlangej  kenne  ich  als  so  zusammengesetzt  vorkommend  mcht; 
(äla  ist  äbrigens  eine  Fischart  und  mand'ala,  Scheibe,  Kreu^ 
8.W.,  so  dass  sowohl  die  Zusammensetzung,  als  diese  Bedeot. 
mOgUch  wäre.  *—  Davon  öaXa^dvSpeu)^^  ov^  tom  Saia»nander, 

ÖaXci^j  ÖaXd^i^ßri^  97,  Loch,  Rauchfang  u.8.w«  {Lgeephren). 

oKpoy  Skjo\  im  Sskr.  entspricht  sarva,  alt,  nicht,  wie  Boff 
(V.6.  433)  annimmt,  sakala  (vgl.  Pott,  E.F.  1, 130);  dasSskr.. 
wort  mflsste  eigentlich  oKpo  werden,  aber  c  fiUlt  natiirlich  aosi 
Im  Latentspricnt  sol  in  solidus,  aber  nicnt  in  8ölas(v(Hi  sva 
{für  sich,  oAii^)  +  (ania)  aliu,  PoU,  E.F*  1, 114).  Ob  auch  aII-9 
{Graf yAhA.  Sprsch.  1,  203)  hiermit  zu  verbinden  sei,  also  das 
anlautende  s  ein^ebusst  habe ,  will  ich  nicht  mit  Bestimmtheit 
entscheiden;  doch  ist  es  mir  sehr  wahrscheinlich.  Bopp  (V.G. 
550)  leitet  sarva  von  dem  Pronominalst  sa  (S.  379  ff.)  und  dem 
Suff.         "  ""  -    -     .    .    -        -       -     -        ,. 

von 

aufgefasst^ 

382  hervortrat)  u.8.w.;  davon:  oXott;^,  17,  Ganzheit \  Skotom,  i^ 

oy,  allgemein i  ^^Xtag^  {a),ov,  anderthalb;  TJ^XtaiTfid^,  6,  Ändert' 

halbmalsotielzahlungi  rpiTjpi^fuoX^,  17,  ein  leichtes  KriegsscUf  cku 

Verdeck. 

J.6%oi.y  eine  Stadt  in  EJlikien;  davon:  o-oXotxog,  ov  (eigeut- 
lieh  wohl  ein  in  Soloi  Wohnender,  im  Gebrauch  aber)  dnf^ 
lerhaft  Sprechender,  Ungesitteter \  aoXoiHlia^,  fehlerhaft  spreche»^ 
8.  w.;  Öo'koiHt4mig  j  o,  einer  der  immer  Fehler  im  frechen  maM\ 
0oXoüa(Tfu{(,  o;  aoXoue^,  17,  ein  Fehler  im  Sprechen  o.  s.w. 

Öikhj  T<{,  derWunderbatmi^  auch  6CKkum€fU)Vy  ÖiöAij  ifhth^ 
ÖbrCUy  (S.  62)  xpdTow,  und  ägypt  ißw. 

öil.Lyviovy  To,  Sommertvamen^  lat  siligo;  haben  die  Gri^ 
chen  den  Namen  von  den  Römern^  oder  umgekehrt?  In  letzte- 
rem Fall  wäre  das  Wort  wohl  fr^d  (etwa  aus  dem  Orient?)» 
o-fttyv^,  1},  feines  Wai»enmehl\  crikiYvlTTjg  ^  6  (aprog),  Broddst^n. 

arlXtpui^  TtXf  17,  Tt(^,  ^,  ein  sUnkendee  Insect,  Schabe;  (döHte 
man  an  ^  =  sskr.  sirip  kriechen  (S.62)  denken?  sfip  in  ^ihi* 
cfCKf  wäre  ein,  im  Ganzen  sehr  einfacher,  Uebetgang). 


Xi.  421 

ötX^iOVjTiii  0im€P/lame  (vielleicht  aoch  von  ^pn  =  sf ip); 
lavon;  inXfmvoq^  ^9  <^9  *^  Sdphion  bereiieii  oCkxpidu^^  eacra^  ev^ 

^iX  (das  »  erscheint,  jedoch  seltener,  auch  kura).  Im 
iskr.  entspricht  die  V^fl,  welche  in  den  Veden  in  ziemlich  ^ei- 
:her  Bed^utong  mit  griech.  iX  erseheint  Man  vgl.  as.  B.  im 
lymn.  in  Agnim  aas  demRig-Veda  (bei  Lassen,  AnÜL  sscr.  98) 
vam  agnS  havishmantö  dövam  martisa  ilatä,  wo  man 
1  am  besten  durch  iX-daxo^uu  übertragen  kann:  te,  o  Agne 
ignis)  sacriHcantes  denm  mortales  iXd^xovrou.  Rosen  (im 
$pec  Rig-Ved«)  übersetzt  es  durch  colunt  In  seine^i  Ver- 
;eichniss  der  sskr.  Wurzeln  fehlt  es ,  ebenso  in  Lassens  Gloss. 
;u  seiner  Andiologie.  Es  ist  aber  nicht  bloss  durch  die  ange- 
ahrte  Stelle  geschiitet,  sondern  auch  durch  das,  participial  ge- 
>Udete,  Adj.  il-ita,  anpriesen  (bei  Wthan,  Sanser.  Dict  s.  v.> 
)ie  Auslassung  der  Wandel  11  bei  den  indischen  Granunatikeni 
irklärl  sich  dadurch,  dass  sie  mit  der,  von  Urnen  angeführten 
ind  in  derselben Bed.  vorkommenden,  Id'  identisch  ist«  Die  In- 
ier hielten  1  fiir  eine  bloss  lautliche  Vertretung  des,  an  dasselbe 
$0  nahe  anklingenden,  cerebralen  d'  (vgl.  die  von  Jf.  A.  Siem 
imd  mir  keransffegebne  Schrift:  Ue^er  die  Monatsnamen  einiger 
üier  Völker  S.  127  und  ilita  a.  a.  O.)*  Wenn  nun  aber  nnsre  Zu- 
»ammensteHung  von  11  und  ik  richtig  ist,  so  müssen  wir  entwe- 
der annehmen,  dass  dieser  Uebergang  von  d'  in  i  schon  vor  der 
Spradtbenennmig  statt  gefunden  und  so  zwei  wesentlich  gleiche  '^ 
Formen  Id':  11  geschafl^n  habe,  von  denen  die  Griechen  nur  11 
fiberkamen,  oder  dass  d'  auf  griech.  Boden  in  X  übergegangen 
iei  (wie  auch  im  Sskr.)  und  auch  in  Griechenland  ein  Id  {Id'i) 
an  die  Spitze  gestellt  werden  mttsse,  oder  endlich^  dass  die  ei- 
^atKche  Wzf  11  gewesen  sei,  und  bei  den  Indem  durch  das,  1 
im  Forteang  der  £ntwickelung  des  Sskr.  immer  mehr  um  sich  / 
greifende,  Euidringen  der  Cerebrallante  1  in  d'  gewandelt  sei. 
lede  dieser  drei  Ansichten  hat  manches  f&r  und  manchea^^igen 
■ich;  und  da  die,  etwas  zu  viel  Raum  einnehmende,  Abwägung 
der  Grunde  mich  zu  keinem  entschiedenen  Resultat  führte ,  so 
will  ich  sie  hier  ftbersehn.  Bemerken  will  ich  nur  noch,  dass 
man  im  Allgemeinen  m  Beziehung  auf  die  cerebralen  D-Laute 
die  Ansicht  aussprechen  darf,  dass  sie  niemals  in  den^Sskrit- 
sprachen  rafikal  sind,  sondern  durch  Verwandlung  vortierge- 
e^pner  Laute  eintraten.  Dass  aber  diese  Verwandlung  schon 
teilweise  der  Sprachtrennung  vorherging,  beweist  das,  dem 
sskr.  nid'a  sowohl  der  Form,  als  derBed.  nach  ganz  gleiche, 
lat  njdgj  dieses  Wort  ist  aber,  wie  schon  PS»  (E.r:  ^y^aS)  be- 
nierltte,  aus  ni-f  schad-a  (Ori  wo  ntan  sich  niederset%()  contra- 
bin  Nach  dieser  Analogie  zyirdieilen,  könnte  id' vieUeicht  aus 
(lerWz£ish,ff^ii4vcA«fi  (S.lo}  durch  Anhängung  eines  T-Lauts 
(ob  aus  ish-ti,  Wunsch^  Gebet?)  hervorgebildet  sein  und  id  für 
tsbt  stdm.  In  diesem  Fall  würde  id:  a  schon  etwa  S.  16  an- 
Kutühren  gewesen  sein.  —  Was  den  anlautenden  Spir.  asp.  im 
yerhUtniss  von  ik  zu  il  betrifit,  so  haben  wir  ihn  schmMnehr- 
lach  unorganisch  vortreten  sehn  (z.  B.  S.  15  und  418).    Als  pri- 


433  lA. 

mAre  Bed.  von  SK  in  IX^dano^ai  würde  ich  dieser  Etymologie 
gem&ss : /Sr  skhj  zu  meinem  Besten  tobe»  und  so  (eme»  Goit)  ^cä 
huldvoll  machen  flreben.  —  Ganz  anders,  nämlich  von  sskr. 
^Hhf  ish  —  welches  ich  schon  we^en  des  im  Allgemeinen  nur 
durdi  X  ▼ertretenen,  sskr«  h  abweisen  mnss,  noäi  mehr  aber 
wegen  der  Bed.  (vgL  x^p»)  —  leitet  Gieee  (Ueber  den  ftoL 
Dialekt  S.139)  fX  ab.  -*  Also  lXöUmo(uu,  häo^m  (bUofuu  alt), 
f  ^afioi,  sieh  huidvollj  gnädig  machen,  versöhnen^  besänftigen ;  daraus 
gin^,  mit  Verkennen  der  eigentlichen  Bed.  von  £X,  das  spätere 
iXacd,  mit  der  Bed.  gnadig  sein,  hervor,  wofilr  ein,  ans  demPfect 
gebildetes,  iXrpua^  in  dem  Zustande  des  Versöhntseins  sich  beßndeoy 
im  Gebrauch  war;  doch  bemerke  man  auch  den^Imper.  iXißij 
tka^i  (von  tka) ;  iKoutjuloi^  to  ^  Ikaa^öq^  o.  Sühnung  i  ikoumipwqj  a, 
ov\  iXaaTixo^,9f,({);;  TKciöi^qyOv^besdnftigßnd^  M.äoff,o9'(tX€ia$,oF), 
versöhntf  gnddigj  heiter  xuB.w.\  TkUoyuu  (att)  =  IXGurxofia4;  IXcs- 
T^fißv^  t6j  was  gnadig  %u  machen  geschieht  ist  (Skiid,) ;  'Xkoi^pa^  r, 
der  Mond  (Empedocles)*^  thxpoq,  a,  6vt  heiter  (vgl.  iXccoq);  Tkafö- 
TTiqjVy  Heiterkeit;  Tkapoa,  iXapuycD,  heiter  machen i  tXapia,  tct, 
Freudenfest^  tJ^IXaai^  (-v.uu?),  17,  Aussöhnung  ils.w.;  sitka-vo^ 
sehr  gnädig  \  eviXaTevc),  sehr  gnädig  sein  (lxxJ;  aye4^acrro^,  oy,  m»- 
versöhnUch.  ■ 

I,apdßapa^  cräKdßaXka,  %&^  auch  o-aponra'poi,  aX,  Bezeich- 
nung der  weiten  orientalischen  Beinkleider;  das  Wort  ist  dem 
Zend  endehnt,  wo  es  ^aravara  heisst  (Vendidad  lithographie 
p.  418,  6,  v^.  die  schon  angeführte  Schrift:  über  die  Monaisna^ 
iii€»ii.s.w.  S.191).  ' 

cdoamg^ )},  ein  weisses  persisches  Kleid  mit  Pwrpwratreifen; 
ebenfalls  fremd. 

ardpt^To^  eine  ägyptische  Wasserpflanze  (vgL RosensnüllfT, 
Bibl.  Archäologie  IV,  1, 187). 

adpLööa^  17,  eine  makedonische  Lanae, 

oj^  6,  der  Seidenwurmj  chinesisch,  wo  es  sse  und  siron 
'  geschrieben  und  sir  gesprochen  wird  (Abel  Memusat,  Melanges 
Asiatt  1,291);  davon  ortiptxo^  if,  oV,  seiden^  —  Hieher  gehört  Z^p 
alsTolksnamen,  woräber  wir  genaueres  in  einer  in  letzter  Zeit 
von  C.  Ritter  in  der  BerL  Akademie  gelesenen,  aber  noch  nicht 
gedruckten  Abhandlung  über  die  Geschichte  des  Seidenbaus,  er- 
Kalten  werden  (vgl.  H.  A.  L.  Z.  Decemb.  1838  IntelligenzbLnr.  86). 

cipiqj  idog  (eo^),  17,  eine  Endivienartm 

öipltpogy  ni  oripi^Vj  crtpUpunfj  to,  eine  Art  WermutlL 

&poc.o.dn^Jnkr.  entspricht  dem  gleichbedeutenden  zendi* 

sehen  j Are  (gen.  neutr.  Brnnouf,  Comm.  sur  1.  Y.  p.36  NoCk  p. 

Xm)  und  dem  goth.  j«r,  ahd.  j&r  {Graf,  Ahd.  Sprsch.  1,608); 

]  ist,  wie  oft  (S.  141  und  sonst),  dtrch  *  vertreten;  davon  opeo 

.  =  Xpovl4<o  {Stephan,')  \  hvlopoqj  or,  neunjährig. 

crdpito^y  o,  holneme  Eiste,  Haus  (bei  den  BithgmanOi  wohl 
fremd.  — 

^UUfi»  o,  Wein  {Lgewhron)^  ist  ägyptisch;  V(^  das  oopti- 
sche  HPn  iP^ron,  Lex.  öopt.  p.  49). 


1APK~0PK.  425 

öip^o^y  09  auch  &vip<pog^  ^^p^,  6ipuf>oq  gesohrieben:  «me 
Mücketmri,  ■     ■ 

ifotpx  in  q-oepg  (äoL  ^fi)y  n^  Fleisch  (bei  Hern,  gewöhnlich  ^ 
m  PInral).  TEiSeEtymologie,  weldle  sich  mit  einiger  Ueber- 
seugnng  geben  liesse,  kenne  ich  nicht  Formell  könnte  es  sich 
ui  die  sskr.  Wzf«  sfig  lehnen,  welche  schon  gelegentlich  (S. 
i4)  erwfthnt  ist  «md  im  Sskr.  insbesondre  in  der  Bed.  emamren 
^Mssm  und  in  sofern  schafen,  von  der  Gottheit  gelM*ancht  ward. 
Könnte  FteUeh  fär:  das  OreaiurHehe  im  Gegensatz  zn  dem  emig  \ 
Gleichen  stehn?  —  Femer  scheint  litt  kraujas  Bhäj  fast  ganz  { 
dentisch  mit  sskr.  kravja,  welches  aber  Fteiech  heisst;  ninunt 
man  diese  Identität  an,  so  könnte  man  andrerseits  ^ech.  crofK 
mit  dem,  formell  so  ähnlichen,  sskr.  asrig',  BMj  identifioiren 
nroUen,  and  zur  Vermittelaug  annehmen,  dass  in  beiden  Fällen 
sine  Bezeichnung  zu  Grunde  liege,  welche  die  Begriffe:  Fleisch 
md  Rlui  zugleich  umfassen  konnte.  —  Von  o-ap(  kommt:  Ma^ 
tMV'j  (rapxiSioyfTO,  Dim.;  ödfneivoq^  17,  ov;  aapxiNo^,  n^ovyfleieehigy 
anschlich;  öafnedSij^^  6^,  fleiechartig'^  Öapnoto,  %u  Fleisch  machen^ 
irapxcdTixo^,  ?f,  oV,  gut  oder  geschiekl  Fleisch  anzusel%en\  ödpwo^j 
To,  Gewächs  von  Fleisch;  ödfnuDang^  17,  Anwuchs  des  Fleisches; 
(rapa^ti),  o-apxa^co,  %erfleischenj  die  Lippen  im  Zorne  einbeissen^höh^ 
»eti  U.S.W.;  aapxao'^cl^ ,  o,  das  Bohnen;  crafwaarrixoq ,  i^ ^  oV,  höh^ 
nend.  —  dnoKotrafntogj  ov,  von  zartem  Fleische ;  döccpxia^  17,  Fleisch^ 
losigkeil'^  utepurapxta^  j  o,  das  Ringsherumeinschneiden  des  Flei" 
scftes^  vnspaapxioj  übermässiges  Fleisch  bekommen  U.S.W.  -^ 

opx  ino£nji£^  o,  Eid;  schon  früher  wurde  es  mit  ifneo^  u.  s. 
w.,  sinengsfi,  eig.  einriegeln  (vgl.  S.llO  ff.),  in  Verbindung  gebracht  ^^ 
nnd,  obgleich  dies  keine  Etymologie  ist,  welche  ohne  Gegen- 
übertreten von  Formen  aus  den  verwandten  Sprachen  für  sicher 
gehalten  werden  kann,  so  spricht  doch  manches  fiir  hohe  Wahr- 
scheinlichkeit derselben.  Das  denselben  Begriff  enthaltende  o- 
f^i^iu  ist,  wie  sich  unter  da^iaa)  durch  Zusammenstellung  mit  dem 
sskr.  ni-jama  Eid,  und  dem  deutschen  Eid  ergeben  wird^  aus 
der  sskr.  Wz£  j  am  {Eid  =  j  ati)  hervorgegangen.  Dieses  j  am 
hat  hier,  grade  wie  in  dem,  ihmebenfaUs  entsprechenden,  in^ 
in^T^u/a,  Slrafej  die  Bedeuthng  slrafen^  und  oyt,vv^  würden  wir 
wörtlich  übersetzen  Ich  rufe  zur  Strafe  auf  (vgL  den  englischen 
Schivur  God  dam  me,  wo  dam  =  ^aft,  der  primären  Form 
^on  jam:  oft).  Hiemach  bedeutet  £t<^ eigentlich:  eine  Versiehe^ 
^^,  welche  man  giebt,  indem  man  sich,  im  FaU  der  Falschheit  u« 
s«  w.  den  Strafen  eines  Gottes  oder  einer  für  gross  gehaltenen  Macht 
^"^l^f^sirft'y  —  könnte  nun  auch  ofntog  von  Ipx,  einer  Nebenform 
"^on/ep/,  eme,  in  diese  Beg^sentwickelung  gehörende,  Bedeu- 
^ng  halben?  Wörtlich  wäre  es:  Einzäunung,  Einriegetung,  und 
also  immerhin  eine  etwas  wei^i^ehende  Vermittelung  der  Bed. 
noth wendig;  daher  diese  Etymologie  denn  auch  nicht  fttr  sicher 
galten  kann.  Schon  Atfifoi. bemerkt  aber  ganz  richtig,  dassopi^o^ 
"'^  ^entkeh  die  Handhing  des  Schwärene,  wie  Schwur^  jura- 
ineiitam  ist^andem  es  ist  ursprünglich  der  Gegenstand j  welcher 
^  fo  VerpfUehteten  ^emmU  (wir  f&gen  hinzu:  einzäunt,  einengt, 
^**V0«   W«  man  nun  schwor;  üiimu  7ma^  Zrv/o^  r*©p  und 


424  'OPK-^'AM. 

I  dieses  nadi  nnsrer  Deutung:  hiess:  m^  n^  mmr  Strmfe  mmf  dm 
I  Zeu8,  die  WoMer  des  Sljfx,  so  hiesse  ^wfu  op^tov:  ick  rmfe  eme 
\  EuMdunut9§jEm0n§ym§,MedräitgmeeoieTaJiL^ 
%ur  SUafe  über  nuchy  &\iv.  \Miya,v  xol  napTtpov  ofntov:  ich  rufe  eme 
grosse  und  eehwere  NoÜk  über  mich,  und  ofneoq  wäre  demiiach  ei- 
geodioh  ganz  unser  Fluoh  oder  Sdiwur:  eehwere  Noih(Sehwere' 
noih).  —  Wenn  diese  Etymologie  riciitig  ist,  so  steht  das  in  op. 
noii  aidaatende  *  für  orsprüagliches;:  (v^  S.llOff.)*  Also  opxo^ 
(f&r  ßofntog^  6y  (Bedrangniee,  Schwerenetk)^  Eid  lus.w»;  ofnaog^  o9\ 
opwMoq  ,  if ,  dy,  stiis  Schwur  gehörig  n.  S.w« ;  ofnuov,  xd  =:  opaeo^  o.  B. 
w«;  opHoiSf  einen  eehwören  iaeeen\  ofnuaro^,  li,  dv,  beeidigi\  opae»- 
xris^  Oy  der  eehwören  läeei\  opm^iOf  %Qj  das  Schwöreniaeeeny  Schwur] 
ofnd^fxh  einen  schwören  lflWMf»ii«8.w,;  ^pteurfid^,  d,  Beeidigung^  dfv 
Ttkörrsj  6  (spfiter).  Beeidiger.  -^  d^upu^fmia^  n^  der  Sehmmr,  den 
die  Puriheien  euumder  ver  Gericht  %u  leieien  haJUen;  i^neSo^ndo  ^ 
eiMKidSg  nipOv  xd  ofma  (Suid.);  eiofxq^ieiy  n^  dae  Eidhmliem  ^ — 

l,ap8<6j  Xapffdv,  Zap8(ovnj  n^  Sardinien^  ein  Edelstein  i  letzte« 
rer  hat  jedoch  seinen  Namen  von  Sapdo^,  oc,  Sardes;  daher  er 
auch  öaoiiovf  t6,  helsst;  auch  oap96w^ —  Von  dem  Namen  Sar- 
diniens kommt  dagegen  adpSa^  ij,  eine Thwifischarti  öapSitm;,  i\ 
crapSlvo^jOf  die  Sarddle, —  Gehört  dazu  vielleicht  auch  aapdovj 
97;  aapSoviov^  rd,  der  oberste  Band  dee  etehenden  Jagdnetteef 

Einige  zogen  auch  erupSdv^o^y  ^t^v,  in  crap8dvu}^  T'Atf^, 
grimmiges  Hohngelächter  (scnon  bei  Homer)  zu  dem  Namen  Sar- 
diniens (vgl.  Passow),  schrieben  aber  aap86vu)s*  Passow  leitet 
es  von  öimipa  (vgl*  S.216}  ab«  Ich  wage  weder  zu  entscheiden, 
noch  eine  neue  Etymologie  hinzuzufügen.  —  Daran  Idint  sich 
aapddi& ,  (yccp8mfl40f  grinsend  lachen^ 

ard^a^^  69  eine  Matte,  Davon  vieUeioht  tfaftaxiovy  xd,  eine 
unbestimmte  Art  des  Weiberputzes. 

(öem^).  Im  Sskr.  heisst />me«  WaizenmeU  samiti  und  sa- 
mid  a.  Damit  verbmdet  Pott  {Hattische  Jahrbücher  1838  nr.  311 
S.  t2493)  griech.  aefitd-a^t^,  ?7,  welches  gleichbedeutend  ist, 
sammt  lat  simila,  similago;  dieEndung  aU  hält  er  entweder 
für  aus  akiis\^  mahlen,  entstanden,  oder  für  bloss  derivativ.  Da- 
von öeiuiakiTTnqj  o  (cifTO^)f  aus  dem  feinsten  Wai%enmehl  bereue* 
tes  Brodj  Semmel.  - 

ctiHlntovy  x6y  ein  Ton%eug  tan  85  Saiten. 

f  auuo-Cm  rin  Sand  u>s.w.;  ^eichbedeutend  damit  sind  die 
1  Formenafrjro§7T«?f*off.  Pott  (E.F.  II,  297)  vergleicht  mit  d«n, 
mit  ^apfu>  formell  fast  gleichen  und  der  Bed.  nach  identischen, 
i^o^ö^o  nhd.  sand,  lat  sab-uloXvyb  statt  &,  ^ojbifio  und  ofuio, 
die  etwa  aus  if^fio^  nach  Ausatossung  des  o,  oder  ans  einem 
muthmaassKchien  ^^fcAuo  durch  Assimilation  entsprangen*').  /. 
Orimm,  welcher  diese  Verbindung  auoh.schon  vorschlug,  ninunt 
deswegen  als  Primärform  von  sand:  sam-d  an  (D.Gr.  II, 332, 
226.  Naditr.  96a  in,  329);  fidsch  jedoch  ist  seme  Etymologie 
desselben  von  Nr.  565  der  verlornen  starken  Wurzeln  (D.  6. 11 


'AM.  431$ 

&55);  dcimdfeiiiiterdieflerNr.TeTeiingteiiFoniengekBrenBiim 
TlieQ  der  y^as:  s  (S.  390  ff.)  an,  siim  Theil  znm  Pronominalst 
va  (S.  379  ff.)«    Die  Annahme  der  Form  8  am*d  ist  a«di,  wenn 
man  4«tffa^  f&r  ganz  identisch  damit  hält,  nnd  ^^xfifio  nicht  f&r 
die  der  Primirform  näher  liegende,  sondern  fbr  eine  darans 
eomunpirte,  absolut  nothwenmg«    Denn  es  ist  keine  Mdg^ch«- 
keit,  dass  n  vor  einem  D-Lant  in  m  ubergehn  konnte ;  der  um- 
gekehrte Fall  ist  aber  ganz  nothweudig;  aus  letzterem  folgt  dann 
auch  wieder,  dass  san»d  eine  contraUrte  Form  sei,  und  ihm 
nicht  sam-d  zu  Grunde  lieg«,  sondern  noch  ttlher  mk  imua&  a»»* 
streifend:  samad«    Eine  solche  Form  sam-ad  kann  aber  nie- 
mand als  eiaeWurzd  in  den  Sskritsprachen  anerkennen;  denn 
alle  Wurzeln  sind  hiernnr  eittsylbig.  Entweder  ist  samad:  t)/a- 
\M&  in  sam-ad,  4«^-a^  zn  zerlegen  und  ad:  a&  f&r  seknndftra 
Fonnationssylbe  zu  nehmen,  oder  das  a  in  derSjlbe  sam:  -^aa^ 
ist,  wie  sehr  häufig,  eingeschoben  (vgL  utapMpa  ss  sskr.  kmar, 
xafiartr&  =s  tras  u.  aa.),  so  dass  die  Wzf.  smad,  ^^tod  lautete» 
Aber  auch  in  letzterem  Fall  wurden  wir  sehr  geneigt  sein,  das 
schliessende  &:  d,  wie  gewöhnlich,  filr  ein  sekund&res  Forma- 
tionselement zu  halten,  so  dass  als  primärere  Wzf.  ijfux,  sroa 
einträte.    Bei  dieser  Annahme  wäre  vielleicht  eine  Verbindung 
mit  dem  sskr.  Wort  kshmi  Erde,  möglich,  welchem,  wie  sich 
weiterhin  ergeben  wird,  das,  mit  lat  humu  ganz  unverwandte, 
griech.  xofta,  mit  X  =  ksh  (für  <ry  S.17  und  sonst  vielfach^  und 
mit  durch  a  gespaltener  Anlaut-öruppe,  oder  y^ov  (mit  einge- 
schobenem stützenden  T-Laut  (vgl.  S.  178  und  sonst)  und  Ver- 
hist  des  thematischen  Schlussvokals  (vgl  S.  176)  und  dadurch 
herbeigeführte  Wandlung  des  nun  schliessenden  p  in  r  und  Ue- 
bertritt  in  die  Declination  der  consonantisch  schliessenden  The- 
men) identisch  ist.    Kshmä  konnte  mit  ^  =5  ksh  (S.  173)  %Aa 
werden;  dieses  trat  in  ^ap  über  (vgl.  9^ai  9ot^)j  und  bei  dem 
Cebergang  von  ^  in  <r  (vgl.  S.177)  wäre  aap  daraus  geworden. 
Ans  einer  solchen  Form  Konnte,  wenn  man  den  zu  Grunde  lie- 
genden Anlaut  ganz  vergass,  mit  Verwandlung  des  er  in*:  ap 
und  mit  Verlust  des '  alsdann  da  werden.    Bei  dieser  Annahme 
sind  Jedoch  zwei  Schwierigkeiten;  nämlich  erstens  musste  man 
annehmen,  dass  sskr.  ksh  auch  im  Deutschen  in  s  habe  uber- 
gehn köimen,  wozu  sich  noch  keine  genügende  Anzahl  vonAna- 
logieen  findet  (vgl.  jedoch  S.177),  und  zweitens,  dass  ein  aus 
ksh  entstandenes  kriech,  tl)  durch  er  in  '  habe  ubergehn  können, 
wozu  ich  auch  noch  keine  sichere  Analogie  finden  kann.  Hierzu 
kommt  femer,  dass  man  sich  nicht  eiklären  kann ,  welcher  Art 
die  Modification  der  Bedeutung  gewesen  sein  möchte,  welche 
^QE^  =  kshmä  Erdej  durch  den  Zusatz  des  ^  erhielt  Unsicher 
ist  in  diesem  Fall  auch  die  Erklärung  des  Verhältnisses  von 
ipi'tuo  zu  ^a^icxSo;  soll  man  xMpfto  etwa  fbr  ifofuoy  erdartig  und 
insofern  Smd,  nehmen,  also  fhr  eine,  zwar  wurzelhafi  eleiche, 
aber  fai  Beziehung  auf  die  Bildung  von  ipa^io&o  verschiedene 
Form,  oder  darf  man  wagen,  ihm  eine,  der  von  sam-d  ähnli- 
che, Contraction  von  ^^^o  in  i)/apdo  zu  Grunde  zu  legen, 
welche  dann  ^^ofifio  (durdi  regressive  Assimilation,  wie  in  innft 
für  itmoL)  geworden  wäre?  —  So  wärden  die  Fragen  und  Ver- 


42S  *AM^AIM. 

nrathiuig^  za  Stefan  kommeii,  wenn  man  die,  meiner  Aosiciit 
nach  niät  aufzugebende,  ursprüngliche  Idendiät  ven  i^cfux^o  imd| 
sand  zur  Basis  derUntersuchmlg  macht.    Die  Mö^chkeit  der] 
K>n  Poii  angegebnen  Primärform  i)/a^fu>  f&Ilt,  wie  sich  jedemi 
aufmerksamen  Leser  von  selbst  ergeben  wird,  ganz  weg.  — 
Leugnet  man  dagegen  dieldentitftt  von  ifi^LO^og  und  sand,  oder 
betrachtet  letzteres  nur  ab  ein  Lehnwort,  so  dass  man  sich  für 
op^o^  TMufu»,  irnfM^o  bloss  auf  den  griedi.  Standpunkt  beschrfinkt, 
8Q  tritt  eine  ziemliche  Anzahl  voneCjmiiologtsch^iMögliebkeiteii 
uns  entgegen,  w^ihe  aber  allsamrat  ^eich  berechtigt,  gleich 
unsicher  und  mit  Reichen  Schwierigkeiten  verbunden  sind;  sie 
finden  sich  in  den  ans  der  Wzf.  i^a  gebildeten  Sekundärfonnen 
(vgl.  z.B.  ^XPS  S.  191);  sie  zu  verfeigen  und  hier  aufzusfthlen 
ist  unnütz,  da  eine  Entscheidung  doch  nicht  möglich  ist —  Also 
^appoff^  a^ijiosy  ttf£^$,  TJ  (ö  t}/afi.  bei  Arehimedea},  lockere  JSrde, 
iShnä  u. s.w.   Davon:  i^ä^Tt,  n  (i^afxua,  W,  Hespck)^  glbd.  ekel- 
ten); ifau^tcv,  TÖj  Dim.;  ipaiM^mSiiS;  ofifta)})?^,  eg^  sandig;  ^^ifMäo^ 
o,  öv  i  TifOMuvog^  ov ;  Tf/afcfifTi?^,  J,  -Tri^^  i}^  von  Sand  m  s.w. ;  ^'oa- 
iMvög,  ifOv,  veraandei;  i^äiz^^ög^  6^  das  Vergraben  im  Sande ^ — 
T^fcina^ogj  ä^Lol^og,  ij,  Sand\  ipa^ü^tavy  %6f  Dim.;  ^f«aSc»^n99  oi- 
IMsAdStjq^  sg^  sandartig j  sandig  ;  ^J/Ofio^ia,  17,  sandige  Meerufer  % 
^ofMk^^ff,  «ft^off,  vf,  glbd.;  ein  Meerßsch\  i>a^»a!^ifioPf.naek  Art  des 
Smdesi  t^^Ml^ig^  17,  sandig;  ipa^Mo^mv^  Sy  sandiger  Ort  ii.8.K^.; 
9afeo&)7^  Woftit^tta,  17,  n.p»  einer Najade;  «zfux^cfeK,  taea,  ey;  n^o- 
äde»^,  ecr<ra,  ey,  sandig  %  ^A^al^ovg  n.p.;  afect^tri^,  17,  itn  Sande  woh^ 
nend;  d^ia^vfn,  %u  Staub  machen  U.8.W.;  xo^ofifu^o,  versanden.^--' 
Der  Unterschied  zwischen  ^Ofio^o^  und  dEfux^o^,  welchen  man 
bei  Homer  beobachtete,  dass  ifo^io^og  ftlr  Sand  am  Ufer,  aaui&os 
f&r  /Salier  imFMle  erscheint,  ward  nur  durdi  denGebrauen  her- 
bdgeflUirt  (Lehrs,  Aristarch.  128). 

Hieher  gehört  auch  dfpptor,  tö,  der  naiHrliche  Zinnober  in 
Sendgestalt.  

2^a%t^,  17  (dorisch)  =  vöörogy  imd  Ta  Imfcerpa  tSv  aXermvi 
iliJöaog^  a,  ovj  reichlich  (?  Hesych,).  —  IftaXta,  97,  reichliche  Nahrung. 

al^Sg  oder  atfio^,  <S,  =  ipv^g  kommt  nur  bei  Gramm,  vor; 
damit  ist  ohne  Zweifei  aluaöid.v.  verwandt,  welches  bei  äö- 
mer  Gegenstände  bezeichnet,  welche  zur  Bildung  eines  Zauns, 
einer  Umfriedigung  dienen;  welcher  Art  diese  Gegenstände  ge- 
wesen seien,  scheint  mir  ungewiss;  denn  weder  die  Annahme, 
dass  aiyLacrid  Dorntiecke,  noch  dass  es  Steine  bediente,  scheint 
auf  irgend  einer  Basis  zu  bemhn  (vgl  auch  Buttmatmj  LexiL 
II,  90).  Könnte  die  Bed.  von  alfto  ganz  allgemein:  Um%mmungy 
Flechtwerk  sein  und  das  für  daraus  gebildet  zu  erklärende  ai- 
liaöid  das  %ur  Umzäunung  Dienende  bedeuten?  In  diesem  Falle 
wäre  eine  Verbindung  mit  der  Wzf.  i  (S.  389),  welche  aus  sa+ 
v6  zusammenwindenj  entstand,  möglich  und  oUto  wäre:  das  Zu« 
sammengewundenoj  eine  verßociUene  Hecke  (=  Jp«^,  wie  die  Gr. 
angeben,  und  dieses  =  Sfnxpaxro  S.97).  Pott  (E.F.  1,186)  zieht 
es  zu  Bskr.  iöjabschneidenj  gewiss  mit  bei  weitem  wenigerwahr- 
scheinlichkeit  —  Davon :  al^iaöuiSijg^  tg^  nach  Art  einer  aliiaöii. 


lAM—'EN.  4X1 

ai^iLifvxoVf  Ti,  audandischer  Namen  einer  woUriechatiden 
^flanae,  sonst  d^ipoocog;  dayon:  tfapi)/vx«9v^^  ^fOv,  von  tfofi^ 
^i  6(Kfjatv^m,  dem  8amp9^ehim  am  Oerueh  mhnelm. 

Jitkä^iUiM^Sj  Bienenkorb i  alles  Gesammelte,  Aufgespeicherle. 
Nexin  mau  dies  Wort  an  irgend  einen  Namen  der  Biene  an- 
ichliessen  zu  müssen  glaubt,  wie  die  zuerst  hingesteUte  Bed. 
wahrscheinlich  macht,  und  die  Annahmen,  welche  eineVerbiU'  , 
lung  mit  yuSkufua  vorschlagen,  so  liegt  wohl  am  nächsten  das 
ihd.  impi  (vgl.  Schweiz,  imbli),  ein  Bienenschwarm  (Graf.  Ahii. 
Sprsch.  I,  257).  Was  nun  das  letztere  anlangt,  so  macnt  die 
Tergleichnng  des  sskr.  Namens  fiir  Biene:  madhu-pa  Honigs* 
inkend,  oder  madhu-lih  Honig^eckendj  pushpa-lih  Blumen^^ 
eckend,  sehr  wahrscheinlich,  dass  pi  im  ahd«  impi,  wie  pa  im 
»skr..madhu-pa  zu  der  sskr.  V^pä  trinken,  gehöre;  im  werden 
vir  alsdann  als  ein  Präf.  zu  fassen  haben  und  impi  wäre  wohl 
'ormell  ganz  identisch  mit  griech.  i^-nl-i,  die  Stechmücke  (sieh 
einsaugend  f^.  In  6^i^$  würde  ich  in  diesem  Fall  6i^  fbr  öa^ 
vgl.  Pron.  6a  S.  379)  fassen  und  das  schliessende  Xoy  für  ein 
Soff.,  durch  welches  die,  zunächst  impi  entsprechende.  Form 
ra^Tto,  welche  ebenfalls  Bienenschwarm  hiesse,  gemehrt  wäre; 
la^-^o-Xo  wäre  contrahirt  in  öd^nXo,  wo  a  wegen  Position  in  • 
geschwächt  und  «  vor  X  inß  erweicht  wäre.  —  Will  man  das 
ils  zweite  Bed.  gegebne:  Aufgespeichertes  zu  Grunde  legen  und 
iaraus  dieBezeicImung:  Bienenkorb  hervor^ehn  lassen,  so  liegt 
eme  Vercleichung  mit  der  weiter  unten  (bei  cnsvög)  zu  entwik« 
Icelnden  Wzf.  am,  aufhäufen,  sehr  nahe ;  am  wurde  durch  Ein* 
Schiebung  des  Nasals  (nach  Art  der  7ten  Conj.  Cl.)  6iun  und 
daraus  durch  das  Suff.  Xo  atft^  gebildet  Ich  kann  weder  enf>> 
scheiden,  noch  behaupten,  dass  nicht  auch  andre Etymologieen 
möglich  sind. —  Gleichbedeutend  mit  öl^i^Xog  ist  öi^ri^  17;  orl^ 
3Xio$,  a,  ov;  ci^i^,  ij;  tftfi^ifto^,  a,  ov;  aifi^t^,  ij,  vurnBiener^ 
ftock  gehörig;  (n^ßkevcny  die  Bienet^  in  Kerbe  setzen. 

'  Yvexa,  ion.  und  episch:  evexev,  poet  att  etv^xca,  seltener  eti«- 
^v,  wegen  u.s.w.  Die  Abkunft  dieses  Wortes  ist  sehr  unsicher. 
Poii  giebt  als  blosse  Vermuthung  eine  Zusammenstellung  mit 
der  Wzf.  van  (E.  F.  I,  255.  vgl.  U,  304),  (gewinnen)  verlangen^ 
ohne  jedoch  die  Form  von  evexa  zu  bestimmen;  ich  denke,  aber 
auch  zweifelnd,  an  eine  Zusammenstellung  mit  sskr.vftnkkhA, 
Wunsch,  oder  eher  nodi  jänk'ä.  Verlangen^  nur  würde  ich  stall 
des femininalen Thema  ein  masculines  zugrunde  legen,  von  wel* 
chem  ivexaf  mit  k  =  k'  und  eingeschobenem  b  zwischen  v--^  der 
alte  Instrumentalis  wäre  (vgL  S.161  und  389),  ivtata  also  durch  das 
Verlangen  hiesse;  unerklärbar  wäre  jedoch,  warum  das  sskr.  4 
UQ  Griech.  zu  e  verkürzt  wäre.  Sollte  man  aber  Ivt  vielleicht  fiir 
den  indischen  Instrumentalis  desBelativum Ja  (S.  400ff.):  j£na 
halten  dürfen?  wie  in  6$^  för  6»ß  =  8£v  (S.405)  stände  &e  fär 
^^  (vgl  etycxa),  und  xa  wäre  alsdann  der  Pronominalstanmiy 
welcher  fan  Sskr.  ha  lautet  (S.  403)  und  so  sehr  häufig  verstär- 
kend angehängt  wird  (vgl.  xo) :  so  dass  cli^e-aea  heisst :  durch  wet- 
cheshier. —  ovvexafta  ov^lyexay  weswegen  tu  B.Wm 


428  SIN-^SYB. 

öiva'ki,  ölyojWf  e&g,  t6,  Senfi  Im  Sskr.  betest  er  »arsha^ 
pa,  und  wenn  man  annehmen  darf,  dass  die  Griechen  dieses^ 
ohne  dien  Zweifel  fremde,  Wort  tou  Persien  her  erhak^i  hai 
ben,  so  ist  eine  Identität  von  sarshapa  undoxyatn»  gar  nicM 
anmOglich.  Denn  die  persischen  Worte,  welche  r  haheai-eAal^ 
ten  statt  dessen  im  Penlvi  n  (vgl.  die  angeführte  Schrift:  Uehe^ 
die  Monatsnamen  u.s,w,  S.58);  so  würde  sarshapa:  sansapa^ 
woraus  dnrch  Assimilation  aivam  werden  konnte.  —  Gleichbe^ 
deutend  mit  rriva^i  ist  vatwvy  vcaniov^  to.  —  Davon  kommt :  «n^ 
yaniov,  mvoTtiStoVf  tö,  Dim.;  (fivämvoq^rijOVf  van  Senf  i  6$vaniia, 
einem  ^nSenfpflaeier  auflegen  u«s.w.;  oiya9rtdftd^,o,  u^r  Gebraut 
de»  Set^fiastere*  

aavTaXov  ((ravSaXovl)^  xö^  SandeUaum,Sandelhoi%i  fremdl 
and  aus  dem  sskr.  k'andana.  Davon:  aavräkivo^j  17,  av  iöccv^i- 
Xivog)^  ton  Sandelholz  \  hieher  gehört  auch  wohl  das  beiPseudo-j 
Arrhian  gefundene  6ayäkxvog,yfo&r  wohl  <rarJ.  zu  schreiben.— 
Das  sskr.  k'  ist  wie  in  ^avifOKoxxoq  =£  K'andragnpta,  durch 
d  ersetzt,  

aAv^v%^  aaviJ^^y  Mennig  \  eine  Pflanze,  welche  heUroIhfarhii 
dazu  gehört  ohne  allen  Zweifel:  accvStcpixrjf  aavSapdxn,  Vf  ro- 
thes  Auripigmenf,  eine  hellrothe  Farbe  U.S.W.  Audi  dieses  Wort 
ist  aus  dem  Sslu*.,  wo  minium  sind-Ara  heisst  Da  die  indi- 
schen Grammatiker  dieses,  ohne  idlen  Zweifel  mit  Recht,  von 
derWzf.  sjand  ableiten,  so  kann  man  als  eine  primärere  Form 
ajandu  =  aav9v%  annehmen  und  etwa  sjandura-|-ka  =  cray- 
Sapaxti,  0<xv3affAj(ri.  Davon:  öaviaf&xgvogyöav^apax^vog^n^^f 
eandarachrolhi  öaviapoad4(Of  6av3apaxli<Oj  eandarachroih  eein  (vgl* 
das  mahrattische  ^entura  bei  PoU,  £•  F.  I,  uox). 

aoi^Tihunff  y  J,  eine  Ari  Wermuih^ 


caßol,  ein  Ausruf  der  Zaßol  bei  der  Feier  des  J^aijf>^\ 
ich  hake  es  fiir  eine  blosse  Interjection  so  gut  wie  evof;  auf  je- 
den  Fall  ist  es  übrigens  fremd.  —  Davon:  o-a^o^,  6;  oraßi^  ii 
einer  (eine\  welcher  i-^e)  (raßifi  rufi\  Geweihler  des  Saba%io8\  2a- 
^10$,  Namen  der  Gottheit  (Bacehoe),  welche  durch  öaßoURvSen 
verehrt  ward ;  cra^iuv^  des  Sabazios  Fest  feiertk\  craßoffyios,  0, 
das  Zo^aZ-ilttfM ;  die  Feier  des  Sabazios.  —  Wäre  der  Namen  ^- 
^«10«,  welcher  bekanntlich  zunächst  phryjgischen Ursprungs  ist, 
aus  dem  Persischen  zu  erklären  und  nicht  von  fraßol  als  Inter- 
jection abzuleiten,  so  könnte  man  für  ßa^io  an  das  zendiscke 
Vag  ja,  was  terehrt  werden  mussj  denken« 

atfvvTiq,  ariyv^nfös,  6;  aifwovy  to,  ein  Jagdspiess;  wahrschelnl/cö 
fremd  und,  wie  man  vermuthet,  nach  einem  Volksstamm  ^r^^ 
a.8.w.  so  gwanat  (v^.  Paesow  s.  v.).  D^von  öi^tov,  %i^  Via^' 

crvßnvn,  <rvßvn^  ^,  BeikalMss,  die  Flöte  darein  zu  legen]  ^1^' 
über  die  versuchten  Ablekiuigen  Poit  (E.  F.  II,  110). 


*A0CEB).  439 


aovßo^j  Oy  andi  arovyog,  ffovßkos  und  adßo^  geschrieben.:  < 

aaßpiag  oder  adf^pia^^  S,  eine  Art  THnkgefäsM^ 
<ra?repdi7;,  Sy  der rfamen  eines  emffeaiU%enenFiS€hesi  oani^ 

W,  roy  Dun.  n.s.w.;  öai^ef^diq^  i},  em  frischer  FiscJL 

aa«<^iipo(,  anch  criutpapo^jiy  der Sapphir;  der  Namen 

itammt  ans  dem  Orient;  vn.  hebn  TBQ.  (ßoeetummUerj  BibLAr- 

ßhacoL  IV,  1, 36).  •       ^ 

y^*AO  (EU).  Im  Sskr.  ersdieini  die  Wz.  sak'  nk  derBed. 
conjungo;  als  Verbum  ist  sie  hier  nicht  belegt,  wohl  aber 
durch  Nomtnalthemen;  so  z.  B.  san-sakta»  »ueammengeknupfli^ 
Mhy  berührend  u.s.w.,  san-sakti,  Verinindung^  Nahe,  Berührung 
B.8.W.  (YgL  auch  die  bei  mea^ou,  anfznftlhrenden  Bdspiele).  Im 
Zend  entspricht  nach  gewöhnlichem  Lautgesetz :  hak'  und  ist 
hier  als  Verbum  belegt;  Bwruouf  (Comm.  s.  1.  Y.  1, 441)  bemerkt, 
dass  er  zeigen  werde,  dass  seine  Primitivbedeutung  sei:  rer^M»» 
dm,tmfekmHpfieem,vai  religiösen  Sinn:  umfaeeem  (embr asser) 
nnd  im  Causale:  verkimdem.  Wir  haben  schon  an  einer  andern 
Stelle  bemerkt  TH.  A.  L.  Z.  1838.  ErgzbL  S.  315),  dass  Wurzek 
auf  k'  durch  Anhängung  des  desideratiyen  s  ihr  k'  in  ksh  ver- 
wandeln; grade  so,  wie  muk'  zu  möksh  wird,  konnte  sak'  zu 
saksh  werden.  Wie  nun  in  ßUtp  =  sskr.  vl£ksh  rvgl.  S.  231) 
0  dem  sskr.  ksh  gegenübersteht,  so  kann^fes  auch  f&r  saksh 
Statt  finden,  so  dass  ihm  eanz  regelrecht  grieclL  d<6  entspricht; 
im  Präsens  dagegen  erscheint  fikr  ksh:  n%  (wie  S.  228^  232). 
Was  die  Bed.  betriiR,  so  heisst  inTa  anknüpfen j  grade  wie  im 
Zend  hak',  femer  im  Med.  sich  woran  heften  (wie  im  Zend  hak' 
terbunden  sein  heisst),  anfassen,  berühren  (welche  letzteren  Bed« 
io  den  aus  dem  Sskr.  angeführten  Themen  schon  hervortreten) 
11.S.W.  Anders  leitet  es  Poii  (E.F.  1, 156)  ab;  nämlich  von  der 
ssiwr.  Wzf.  an  (welche  wir  S.  12  schon  erwähnten) ;  müsste  ich 
meine  Etymologie  aufgeben,  wozu  ich  jedoch  keinen  Grund  sehe. 
so  würde  ich  msdann  eher  an  eine  Verbindung  mit  der  sskr.  ^/^ 
sap,  colligare,  denken,  welche  zwar  nicht  als  Verbum,  woU 
aber  durclk  sansapta  (in  O,  Frank  Chrestomath.  ascr.  p.  49 
Dhritarashtr.  49)  belegt  ist  — 

Also  aTCTfo  (nach der  Isten Coni> CL  =  einem  sskr«  sakshi- 
nti);  bemerkenswerth  ist  die  hiehergezogene  Form:  ia<p^ii, 
welche  nur  zweimal  vorkommt  (tforn.  IL  AlU,  643.  XIV,  419)» 
^nd  auch  in  Beziehung  auf  die  Bed.  noch  nicht  so  fest  steht» 
^  man  mit  Sicherheit  behaupten  könnte,  dass  sie  hieher  ge- 
a&rt  [y^Buihnann,  Gr.  Gr.  Gr.  11,81);  ich  waee  deswegen  nidit, 
&QS  dieser  einzeln  stehenden  Form,  wozu  jedoch  noch  äajtxog^ 
^^,  mberührbar,  kommt,  einen  Schluss  auf  ein  anlautendes  /  zu 
2iehn  (ica(p^),  wovon  sich  bei  otctiq  nicht  die  geringste  Spur 
^^ig^  Wenn  diese  Form  wirklich  so  und  nicht  anders  zu  schrei- 
^^n  ist  und  zu  airTco  gehört,  so  musste  man  vielleicht  eher  an- 
iielunen,  dass  in  älteren  Zeiten  auch  der  Spir.  asp.  die  Kraß 
gehabt  habe  (wie  im  dorischen  Dialekt  z.B.  Mcioia),  auch  inner- 
nalbdes Worts  seinenLaut  zu  behaupten,  und  demnach  das  svl« 
luiische  Augment  und  d  priv.  statt  dv  bedingte  (vgl.  äcra  bei 


430  'Ä<»{Bn[). 

V^o»).—  V<m  <i(ivw  kommt:  er^,  T^o^,  i!  ^oit  (^ 
äunjff  Gewöibe  U.S.W.;  a^,  e&g,  ^y  das  Berühren;  a^oC)  t6j  Ver- 
bindung, GeUnk  (ich  erkenne  hier  die  Wsrfl  o^  =  ssbr.  saksk 
mit  i>  =  ksh  wie  S.  173  nnd  sonst);  dströ^j  i(,  iv,  berükr^  «nra» 
«J^,  n^iv,  zumBerühren  n.8.w.;  d<p-ii  (cup  ^s  saksh),i},  dasBe- 
rühren  ius«w.;  dtpMy  befühien,  heiaetem  ils.w«;  dtfaööo^  dcpae* 
ödtay  anfassen  a.s.w.;  oi^a,  t6j  aties  Angeknüpfte,  IXsnif  iL  8.W4 
dyniaxliOf  binden.  —  kpänxiapf  S,  17,  der  {die)  Berülurende\  avw^^ 
i^j  ohne  Berührung  U.S.W.;  Itpaztri^j  17,  ein  mannHehes  Krieger^ 
Ueid;  dvai^ia'roq^  oVf  ohne  Xneieni  xnfOJcx&iiAy  mU  der  Benähe- 
führen^  X^ifit^ccy  V9  Handgemenge  O.S.W.— •  FragKch  ist,  ob  hie- 
her  gehört:  x^P^^^^^9  ^9  ^''^  JKrankheii  der  Darme;  Andre  lei* 
ten  es  von  x^P^^  ^"^^  ^  ^^9  ^^  Entscheidung  hfingt  von  einer 
ftenauen  Kenntniss  der  Nator  dieser  Krankheit  ab« —  cwioifQe, 
17,  Verbindung.  —  Von  •^Xafaw,  mit  ^17X0  von  ^aj:  ^S.  173)  com- 
ponirt,  kommt:  ^Xitpriiia,  to,  eineBerüfurung;  ^Xanfut^f^,^  ^^  Jtt 
Berühren i  ^^tikafptiyöq^  17, 6v,  berührt}  f^Xatpia^  4,  s=  iiniikcufnfiig\ 
^nikcuplSfo  =  T^Xoupd&i  T^Xcup&Sijqy  tq^  von  einem  Kranken  ge- 
braucht, weicher  mä  den  Händen  umhergreifi,  als  woBe  er  ekm 
beiasien ;  ^XcufM,y9a  {'7r€Ci4uv)y  eine  gewisse  Ari  S/nel  (spidai\ 
wie  unser  Blindekuh.     

Zn  der Wzf.  af  in  derBed«  berühren,  beiasten  gehört  d^af^ 
(Tgl.  Poü,  £.  F.  II9  81, 678),  eine  Beduplicationsfonn,  mit  der  Bed 
täuschen  (eiff.  durch  Streichein,  Schmeicheln  jemanden  anfuhrn^ 
vgl.  das  nacn  der  oben  (S.  204  ff.)  entwickelten  Regel  gebildete 
m.  pal-po  (lur  pal-pal-o)).  Es  erscheint  bloss  in  ditoupiaM 
(worüber  Buttm.j  Gr.  Gr.  Gr.  II,  80).  ~ 

Wir  sahn  in  den  bis  jetzt  behandelten  Formen  die  Bed  mr- 
knüpfen  hervortreten«    Davon  wurde  das  Medium  heissen  kSn- 
^  /  nen:  sich  antmüpfen.  Ist  nun  dieser  Begriff  nicht  völlig  identisch 

iti^J^  nut  dem  Begriff  feigen?  Da  nun  dem  sskr.  k'  griech.  ?r  lat  qa 
4Uaa/  '  entspricht  (vgL  AB.  y^pak':  wen:  coqu  kochen},  so  nehme  ich 
iv4W  keinen  Anstand,  der  unveränderten  sskr.  ^sak'  griech.  h  in 
&touah  Iftt.  sequ  in  seqnor  ich  knüpfe  mich  an,  fo^e,  gleichzQ- 
steUen.  Im  Sskr.  tritt  dieser  Begriff  einigermaassen  weiter  ge- 
führt in  den  zu  sak'  gehörigen  Themen:  sak'i  Freund,  sak'iva 
Genosse,  hervor.  Aus  dem  Littauischen  gehört  hieher:  fek-ti 
(nachfotgen-).  Ganz  anders  PoU  (E.  F.  I,  239, 181);  das  Richtige 
ahndete  Giese  (Ueb.  den  fiol.  Dial.  S.  246).  —  Also«roaai  = 
einem  ursprünglich  sskr.  sak'-(am)£  später  sak'£.  tjebcr  die 
aus  der  eigentlichen  Form  6vjt  hervorgegangenen  Bildungen  I- 
&Tc6^ftP,  öniöS^cu  vgl.  man  das  oben  (S.  359)  Bemeikte;  höchst 
unreselmässig,  aber,  bei  der  Einwirkung  der  Präsensform  aof 
die  Verbalbildungen,  leicht  denkbar  ist  die  Erscheinung  d^ 
Spir.  asp.  vor  dem  augm.  syll.  —  Davon :  htirnsy  d;  ht^t^j  i 
Begleiter  (-tii)  /  intt\imv,  <J,  Begleiter. 

Sollte  hieher,  wie  schon  Aü/i^  annahm,  mit  o  für  e,  gehören 
SnXÖTtpogy  u,  op,  und  onkovUTog^  97,  oy,  der  Jüngere,  ßingdef 
Es  wäre  also  gewissermaassen  seeundus  imComparadv;  sonst 
würde  ich  an  das  sskr.  apara  (S.129)  denken;  m  beiden  Fil- 


len  wäre  das  Tbema  ixXo  am  oiu^ro  cmitrahirt  Ifit  Pasmma 
Etymologie  von  mkov,  Waft,  kann  ich  mich  nicht  befreunden; 
?on  nominibb.  appeDat  ist,  ehe  sie  in  Adjectiye  vervrandelt  aindy 
keine  Gradenbildnng  möglich. 

Doderlein  (Commentatio  de  äktpa  faitensivo  ]^I3;  TgL  Air« 
Any^Partikehk  1, 237)  zieht  hieher  äo^Of  Diener,  indem  er  es  Ar 
zDsammengesetzt  ans  ä^ziyöu  (vri.  S.  379  ff.)  und  ht  erkl&t; 
also:  d€rMiiff^gemde,Naeh§ehemde,  Dieser Etymoloeie  tritt  auch 
Poti  (E.  F«  U,  33)  heu  In  cHesem  Fafl,  mnss  ich  hinzusetzen, 
ist  die  scb«mfur  c»t«r  angenommene  sskr.Form  saksh  znGnm» 
de  zu  legen  und  sskr.  ksh  durch  i  (wie  in  i6<^  =  kshapa, 
Mfi  S.  93  und  sonst)  vertreten.  Neben  o<  =  saksh  erscheine 
auch  mitgewöhnlicher  Vertretung  von  ksh  durch  66i  oöö  indem, 
ans  einem  wie  do^  gebildeten  Thema  domro  dcrivirien,  aoööim. 
So  treten,  abgesehn  von  der  Verschiedenheit  der  wesentlich 
gleichen  Vokale  m :  o,  anri  oaai  oi  in  dasselbe  Verhfiltniss  zu 
einander  wie  yitirr:  waai  wi. —  o^  erscheint  auchunznsammen- 
gesetzt  in  dem  heeifekieehen  oiUuj  17,  Dienet^  welches  aber  wohl 
nur  eine  Verstümmelung  eines  vorhergegangenen  do^eicc  ist  — 
Mit  Präfix  d ;  w>ioc^  S ;  uo^m,  dienten ;  von  oaor  kommt:  ahcnarlt^ 
kiitekn^  h^en,  und  davon  aoMtrdif^  «$,  OekUfty  Helfer  u.8.  w. 

i^  in  £zciiU  ^^^  etwas  Heriim  sein^  thätigy  fieiesig^  imeig  eem  iL 
s.w.  Die  eigentliche  Bed.  dieses  Worts  toitt  nicl^  bestimmt  ge- 
nug hervor,  um  zur  völlig  sichern  Basis  einer  Etymologie  me- 
Ben  zu  können.  Ich  denke  am  ehesten  an  eine  Zusammenstel« 
iuQg  mit  der  sskr.  y^vip,  »t//«ro  (S.342).  Dass  der  Begriff  stA- 
Um,  eich  aekneU  htm  und  her  bewegen  insbesondre  zur  Bezeich- 
nung des  Fletssig^-j  Aemsig^seins  angewendet  wurde,  zeigt  der 
Gebranch  von  orfnjpo-^  (von  Tpi-o);  in  stände  diesemnach  für 
fi'^f  oder  vielmehr  eigentlich  für  ßun  (vgL  S.  405);  was  das 
anlautende  /  betriffi,  so  zeigen  sich  auch  Spuren  davon  (vgl. 
Dawes,  Mise  crit  ed.Kidd,  37^).  Verwandt  mit/£?r  wäre  alsdann 
lat  vibH-o  u.  aa.  (vj^-  bei  PaU^  E.F.  1, 259  V^v«p). 

6^X77, 17,  Hufj  Baue.  


Ittt«,  9ieben\  im  Sskrit  entspricht  saptan,  im  Nom.  Acc 
sapta,  womit  hswa  ganz  identisch  ist;  über  die  Formen  der  ver- 
wandten Sprachen  vgLwnan  Bepp  (V.  Gr.  S.  443).  Eine  Etymo- 
logie, welche  ich  jedoch  nicht  billigen  kann,  versuchte  PoU  (E. 
F*  1, 276).  —  Auch  eine  Form  nut  unverwandeltem  anlauten«» 
den  s  hat  sich  in  dem  pythagoreischen  trtnTaq  =  knxiq  eriud- 
^eo.  Von  hwTO^  oder  vielmehr  dessen  thematischer  Form  inrav 
tommt:  hfretq^  17,  die  Zahi  Sieben;  inxdxtg^  htrinty  eiebenmal;  i" 
^Ta^a,  hcvayii^  siebenfach ;  ETTrcmdo-ioi,  oi,  a,  siebenhundert;  ij^o* 
^^^n^ov  (vgL  aySoog  S.  243);  kßdöiiaToq,  97,  ov,  der  siebente^  <- 
^onuTuSy  Siebenmai  i  J^pffZo^,  er,  ov,  am  siebenten  Tage^  kßdo^wo, 
^  siebenten  Menaisiag  feiern;  ißdo^d^^  17,  die  siebente  Zahl  u.s. 
^•;  h^a^aiiMdqj  )f ,  dy,  %ur  siebmtm  ZaM  gehörig;  l^ofiifxovTic, 
^itbenug;  ißdotMoiKOvrOMgy  siebaugmal;  ißdofitistoarög^  li^cv,  der  sieb' 


aö^  hk  aof'6^.  if ,  J^,  weise,  geeelUcki  «LS. w.  Idi  kenne 
keine  sichere  Ableitung.  Ans  demGoth.  tritt,  aber  mit  nicbt  re* 
j^elmSssig  ent^rechendem Lippenlaut,  in-sef-jan(intelligo), 
sifi  (animus)  (/.  Orimmj  D.Gr.  10,  602)  ^egenftber;  ans  den 
Lat  dagegen  sap-iens,  Ton  dem,  mehr  mit  sinnlidier  Bed  er- 
scheinenden, sap-io.  A§.  Benety  denkt  an  das,  weder  iu  Be- 
Biehung  auf  Bed.  noch  Form  nahe  liegende,  sskr.  sah  (Run. 
LautL  S.  217).  Verhält  sich  <ro(p  vieHeicht  na  der  Wzf.  atp,  kk- 
een,  hauchen,  aihmen,  wovon  ^x^  (ss=  goth.  sifi  ?)  kommt,  wie 
7Ciwt6g  EU  dem  ebenifaUs  hauchen  bedeutenden  wi&t  —  1)»- 
TOn;  (Totpla^  97,  IVeisheii,  GeechiekUehkeii  n.s.w.;  awpii»  ((rotpk 
vxx)f  einen  kkigy  geeekicki  machen.  Mehren  n.s.w.;  criN^caifia,  to. 
allea  Uu§  Ausgetonnene  n.s.W*{  anpur^xicv,  x6y  Dim«;  wpwuo 
t«m{$,  97,  6v,  zum  crotpur^a  gehörige  trofpur^aTeidfiqj  c^,  eitum  <&• 
phiema  ähtUich ;  o-Of^iapJ^,  q,  :=  aotpta^ia  (spät) ;  aofpurrv^i  ^$  ^ 
^icrepia,  17,  $teise  n.s.w.,  Sophieii  awpumdfoq^  17,  01%  eophisiUtk\ 
ao(punrBv<Of  eo((>uma»,  wie  ein  Sephiei  reden ;  aoipioxtwa^  ru,  = 
aofpuriut]  crotpurrda^  17,  dieKunai  eif^g  Sophisien :  orotpurrrtfHüy,  ro, 
Lehrari  einee  Sophieien.  —  cwacrotpi^^  $nä  unklug  oder  unuaa 
eein\  ^iXoa6<pn^ajT6ydaeErgehmee  pJkiioeephiecherl/niereuclMh 
gen;  a(fnXoa6<fnfToq^oVf  unpMoeophiech  u*u*W»i  ^fioao^o;,^ 
(^  6v,  einem  ^v^iocrtxpos  (durch  eigne  Eineichi  weise)  gehörig.  —  Zi 
iro(p  gehört  der  Eigennamen  Tlm(fMc.  von  einer  reduplicirta 
Form  mit  äol.  v  fiir  o,  wie  C  O.  Midier  bemerkt  (Programm  zoid 
GOtthiger  Prorector-Wechsel  1837). 

^fixat,  —  Im  Sskr.  erscheint  die  Wzf.  sasg'  mit  der  Be-j 
deutung:  (an  etwas)  hängen,  verwickeii  sein;  über  das,  dem  i 
vorhergehende,  s  vergleiche  man  oben  (S.107,  108).  In  dcfl 
Flexion  erscheint  es  nicht,  sondern  ihr  Uegt  die  Form  sagg 
zu  Grunde.  Eine  Causalform  davon  würde  hmtgen  nteche» 
heissen;  zwischen  diesem  Begriff  und  dem  des  Aufpeckm 
liegt  so  wenig  in  der  Mitte,  dass  man  sich  schwerlich  da- 
durch abhalten  lassen  darf,  formell  identische  Formen,  in  de- 
nen die  letzte  Bedeutung  als  eigendiche  hervortritt,  mit  sskr. 
sasg',  sag'g'zu  identiiiciren.  So  ziehn  wir  denn  zunächst  hieber 
V  griech.o-a/  mit  dem  Präsens:  o-aTro,  pan%en,  packen  u.s.w.  Fori 

^-n  f  a;  diese  Zusammenstellung  spricht  noch  eine  b^nerkenswertheF' 
y  zelnheit  (raxTm  heisst  nänuich  insbesondre :  einen  Krieger  mU 
ler  Rüstung  bepacken,  hewafnen,  rüsten  und  das  hiehergehör^ 
o-a/Yf,  Rüstunp  (Panzer)  u.s.w.;^  ^anz  auf  dieselbe  Weise  h ' 
das  von  sagg'  kommende  sag'ga:  sag'g'ita  unter  andern: 
rüstet,  hewefnet  und  sag'g  ana/Uf«/ffii^.  —  Schon  nach  der 
sensform  adxxia  Tvgl.  auch  o-ome  in  aoMto^  dfirfen  wir  vermi 
dien,  dass  im  Griech.  eine  Form  zu  Grunde  zu  legen  sei,  welcb 
imSskr.sal^sh  lauten  mässte,mag  man  diese  nun  flir  rein  ideii 
tisch  mit  sasg'  halten  (also  sg'=ksh  setzen,  wofür  ich  jedoc 
sonst  keine  Analogie  kenne),  oder  fiir  auf  die  ffewöhnüdieWetf 
aus  sag'g  (sag'?)  durch  Antritt  des  von  uns  rar  desideratiTisc 
erklärten  s  (S.  439)  entstanden,  worüber  ich  nicht  entscheide 
kann.  Dieser  Form  saksh  entspricht  sowohl  o-cctt,  als  anc 
au'f',  letzteres  mit  7  =  ksh  (vgl  S.  83, 109).     Für  Annahiü 


SAt.  455 

^iler  l^ortti  sük^h  spricht  aber,  xmA  noch  mehr,  auch  die  Ver- 
gleichnng  der  verwandten  Sprachen;  denn  hieher  gehört  ahd.  , 
soa-m  La^t  (J.  Grimm,  D,  Gr.  11,145***,  nhd,  Saum  in  Saum^ 
TAIer)^  Imd  dieses  verhät  sich  *u crny-pa,  wie  Baum,  ahd. b Dum, 
abgiesehn  vom  Vokid  und  Suff,  zn  (pTryog;  wie  aber  bei  Baum  die 
nrsprünglicheile  Form  in  4em  gofh.  bag-m(s)  liegt  (vgl.  S.22S), 
so  können  wir  auch  für  soum  gegenüber  von  aray-^a  ein  gothi- 
sches  sag-m  subsätuireta.  Nun  entspricht  goth.  g  niemals  sskr. 
g,  wohl  aber,  und  zwar  überaus  hauiSg,  einem  ksh;  folglich 
liegt  auch  ihm  nicht  ein  sag'(=?  sagg')  zu  Grunde,  sondern 
saksh.  ferner  im  Lat  sahn  wir  Xß*  ^1)  sskr.  ksh  zu  sc  uitd 
dann  zu  rc  werden;  da  nun  in  sarc-ina,  Bündel,  Gepäck,  die- 
selbe Bed.  zu  Grunde  liegt  wie  in  o-arr,  so  kann  mim,  auf  die- 
sen Uebergang  gestutzt^  auch  eine  lat,  rt&taaxr  identische  Wzf» 
sarc  annehnien;  naturlich  wurde  auch  diese  niu*  von  einer 
Form  aus&ehn  können,  welche  im  Sskr.  saksh  lauten  wurde  i). 
Hierbei  eraebt  sich  aber  eine  Schwieri^eit  Die  Form  sarc^ 
wie  sie  in  sarcina  auftritt,  erscheint  auch  in  sarcio,  welches 
dieBed.hati^/rAreit.  Wie  h&ngt  dieseB6d.mit  der  von  sarcina, 
Bändei,  zusammen?  Denn  zu  trennen  möchten  diese  Bildungen  j 
doch  schwerlich  sein«  J,  Grimm  hilft  sich  auf  sehr  antilinguisti^  \ 
sehe  Weise,  indem  er  beide  Bed.  ids  gldchberechtigte,  sowohl 
für  sarc  aimimmt  als  auch  für  ahd.  sou-m,  welches  ausser  JL<m/ 
auch  den  Saum,  die  Rand-Naih  bedeutet  Für  letzteres  wiH  idi 
Bon  zuAädist  bem^ken,dass  es  in  det  einen  Bed.  niicht  zudeaih 
selben  Stamm  gehört,  wie  in  der  andern.  In  der  Bed.  Rand^ 
Naih  gehSrt  es  zu  der  aus  sa-f  v6  zusammengezogenen  WsdT,, 
welche  wir  oben  (S.  289  ff.^  insbesondre  6v  S.  290)  entwickelten, 
Inder  Bed.  Last  hieher.  Diese  Analogie  kann  also  ftir  sarc-ina, 
sarcio  wenig  nützen.  Denndch  glaube  ich,  dass  auch  sarcio 
hieher  gehört.  Die  sskr.  WzJP.  sasg'  heisst  ausser  adhaerere 
auch  implicari,  vermckeli,  gebunden,  gefeeaeli  sefk.  Sollte  nuti 
nicht  aus  der  Bed.  binden  (wie  das  Caüsale  von  sasg'  heissen 
müsste,  dessen  Bed.  Wir  auch  bei  o-aTro  zu  Grunde  lesen  ihuss- 
ten),  zusammenbinden,  die  in  sarcio  hervortretende  iSed.  flicken 
haben  hervorgehn  köpnen?  Ich  ftir  meine  Person  hege  darüber 
keinen  Zwieifel;  \^  diese  Etymologie  Jedoch,  Aa  sich  die  Be- 
deutungen nicht  ganz  decken,  nur  als  eine  wahrscheinliche  hin- 
stellen. In  diesem  Fall  dürfen  wir  nun  aber  sarcina  nicht  im- 
mediat  mit  saksh  verbinden  und  ihm  die  Bed.  Aufgepacktem  ge^ 
ben,  sondern  es  geht  von  der  in  sarcio  hervorgetretenen  Se- 
griffsentwickelung  aus  und  ist  das  Zusammengebundene:  Bändet. 
Ob  sarcio  als  CaüsaUorm  e=  ^saksh-aj-dmi  tu  nehmen  ist, 
oder  für  eine  Bildung  nach  der  4ten  Conj.CL  =  *Saksh-j-amf, 
wa»e  ich  nicht  2U  entscheiden;  wenn  letzteres,  so  kann  mau 
atich  für  <Tuirt(o  nicht  ohne  Wahrscheinlichkeit  eine  Gnmdform 
(TKY-yoy'iii  =^  saksh'^j-ämi  annehmen.    Beiläufig  bemerkt  er«* 

I)  Da  Mkr.  maig'  Ut  itterg-o  wird,  so  kAnnte  man  tnrc  auch  graieia 
an  aai g  Isnüpfen  woUen.  Ich  Jkaan  eiac  solche  ZasammeBSteUiiBg  je- 
doch nicht  biiligen,  und  swar  wegen  des  lak  c  in  iHrCi  wo  g  atehn 
mussle.  nerafen  köontc  man  lieh  auf  «/:  tac;  aber  d:iriUicr  seh« 
man  uy  (S.  454). 

28 


454  lAT. 

scheint  imLatauchdieFonn  sag  in  sa9-ina(PiKf^E.F.II,571]|' 
säg- US  (jedoch  vielleicht  entlehnt).  —  Von  o-aTro  kommt:  air 
'^yuxy  To,  äas^  was  den  Saumthieren  aufgepoikt  wird.  Decke,  Smtteiy 
Lasii  SL  Bekleidimg  von  Menschen,  ein  grobes  OberUeid  n*s.w«9 
aaY^ipia,  to,  Saumlhiere}  (rayiij  17^  das  Geschirr  der  Smimthiere\ 
Wafenrüshmg^  craflgj  n^  Manidsack;^  aoatroSy  Vyov,  voUgeimcki; 
cräxvapj  69  der  VoUsiopfer;  o'oxnfp,  araxraq^  Sj  der  Sack  (TgL  sar- 
cina);  acütTpa,  n^  ge^chiener  (8aHg\  implicari)  iCurft^  Bönäd 
n.s.w.; —  htiarct^j  rt^  Aufhäufung^  navaaf iof  vuuraa^loLy  17,  veä" 
aiändige  Waffewrustvmg. 

Böotisch  heisst  ggxTag^ö,  Ar%t\  wenn  auch  im  Griech.  in 
o-ttTr:  aay  mit  Entschiedenheit  die  Bed.  fUeken  wie  im  lat.  sarc 
hervorträte,  virürde  ich  es  ohne  allen  Anstand  mit  Passmp  nach 
Analoge  von  pänxTi^  (S.  214),  dniarTtiq  (S.  157)  hieherziehn;  so 
bleibt  dyiese  Etymologie  natürlich  noch  bedenklich. 

Dage^n  darf  man  wohl  wagen,  nach  Analogie  von  traY^ 
oraxnip^  aoTcras  anch  aäxx^og  (mit  xx  =  ksh  wie  S.  223,  ^), 
o,  ein  grobes  Zeug^  grobes  Oberkleid,  Sack,  Durchschlag  n.s.w. 
hieherznziehn.  Davon:  xrüooiuiv, xJ,  Dinu;  a&ioavog^  v^ov,  rsn 
Sack  oder  Sacktuch ;  aaMxiag  (6lvog\  d,  durchgeschlagener  ( fVein)\ 
aaxxitDj  Öoanci^dij  Öaxxevo},  a-OMMeki^&y  durchschlagen ß  «rccMxdUo^fia, 
t6,  dasDurchgeschlagene]  (ToixHtKuyxrifMV,  x6,  Werkzeug  zumDurch- 
seihen. —  {ränavSpog^  S,  die  weibliche  Schaam,  ein  kom.  Wort  [dm 
Mann  einsackend?). 

Sowohl  der  Bed.  (vgl.  tr&fyLa^  arocHKoe),  als  der  Form  nach 
passt  hieher:  Gay-oq^  S,  ein  grober  Mantel  n.s.w.  Doch  gilt  das 
Wort  iur  gallisch  oder  celtiberisch.  Davon  ordfunf,  to,  Dim. 

Hieher  scheint  mir  femer  zu  gehören:  cuTlvri^  ^,  für  «tät- 
Ttvn  (vgl.  XtTif  für  Xtmf),  aaxivov^  to,  Lastwagen,  Streitwagen; 
doch  soll, es  von  aa-<rca,  paphisch  f&r  Hct^iarcuj  kommen  (ist  ora  in 
acc-GOi  dialektisch  iur  ^?). 

Kann  man  wegen  der  Bed.  zusanunenwickeln,  stMOfluneaito- 
den,  implicari,  welche  wir  oben  hervortreten  sahn,  anch  kie- 
herziehn :jray-?;yg>  ^.  ein  (ae/ioc/Uenes)  Fischnetz?  Davon:  <ra- 
yrtvcTioq^  cCy  ov,  zur  aayrtvn  gehörig;  cayttPiVia,  mit  der  craspimi  fsm- 
gen;  oraYrjvevq^  aofftvtvxip^  aayitimtxiiq^  S,  der  Netzf scher j  aajp^ 
vdcCf  17,  das  Fangen  mit  der  aayri. 

y^a7(/07). —  Bei  dieser  Wurzel  kommt  man  in  Verlegen- 
heit wegen  der  vielen  gleichberechtigten  ZnsammensteUnngen, 
welche  sich  entgegendrängen.  Pott  schwankt  (£.  F.  I,  235,  z38) 
zfvischen  emer  Zusammenstellung  mit  den  sskr.  Wzformoi 
bhag'(colere,  vener ari)  und  jag'(deos  colere,  sacra  of- 
ierre);  ich  bin  nun  zwar  der  Ansicht,  dass  bhag'und  ja^'  ra- 
dical  gleiche  Wzformen  sind;  indem  ich  als  Wurzel  jag  mit 
der  Bed.  opfern  setze,  woraus  durch  das  Präfix  abhi  vok  Ver* 
lust  des  anlautenden  a,wie  gewöhnlich,  bhijag' und  durch  eine^ 
fiir  die  spätere  Periode  des  Sskrits  unregelmässige,  iOr  die  al- 
tere Zeit  aber  durch  die  Ausstossung  des  v  und  öftere  Efision 
des präfixialen  i  geschätzte, Contraction  (vgl.  z.B.  nid  ans  nivad 
S.365  und  bhaksh  aus  (&jbh(i)+aksh  S.221u.aa.)  bhag  ent- 


itand  (vri.weiterlifai  i^efft=ni+iam  imd  Wtfo$);  aUein  wenn  wir 
uchalsonn  eine  radicale  Gleichheit  von  o/  mit  jag' und  bhag' 
lanefamen.  woDten,  so  wüsaten  wir  doch  nicdit,  welcher  Form 
wir  die  Form  07  znsprechen  nnd  wie  wir  sie  erklären  sollten^ 
irodnrdi  die  Etymologie  auf  jeden  Fall  sehr  unsicher  bliebe; 
Iderza  kommt  nun  das  hesgehüehe  §aixißh,^^<^^es  Thierseh  (Gr. 
Br.  §.  133,  2)  mit  ayicp  wohl  nicht  mit  Unrecht  identificirt;  dar- 
Nis  wurde  der  Anhuit  emes/  folgen  (vgl.  anchPoi/,  E.F.  1, 236); 
EQ  diesem  Fall  wäre  aber  weder  eine  Identificirung  mit  sskr. 
bbag' noch  jag'  mö^ch;  denn  es  giebt  kein  entschiedenes  Bei* 
»piel,  wo  sskr.  bh  im  Griech.  durch/  vertreten  würde;  eine 
Vergleichnng  mit  jag'  (Bopp^Y.  Gr.  376)  fiele  natarlich  eben- 
bUs  weg.  Wollte  man  die  Annahme  eines  anlautenden  /  nicht 
billigen,  so  fidlen  wir  zunächst  in  die  alte  Unbestimmtheit  zu- 
rück,  zugleich  erheben  sich  aber  von  emer  andern  Seite 
Schwierigkeiten.  —   Im  Lat  entspricht  der  Bed.  nach  vollstän- 
dig sac  m  sac-er.    Sine  lautliche  Schwieri^eit  liegt  aiber  im 
griech.  Y  gegenüber  von  lat  c,  und  den  Schutz,  welchen  man 
von  ahd.  sekan  (X  Grimm,  D.  Gr.  II,  156)  erwarten  kOnnte, 
müssen  wir  wegen  des  k  wieder  fiir  unsicher  erklären,  da  die- 
ses der  allgemeinen  Regel  gemäss  griech.  x  bedingen  würde.-* 
Alle  Schwierigkeiten  lösen  sich,  wenn  wir  a/,  oder  /a/,  als 
eineComposition  von  sskr.  su+ak'kh'  (in  ak'kh'a^  betrachten. 
Dieses  Adj.  ak'kh'a  zunächst,  Ar  welches  ich  aul  eine  Etymo- 
k^e  vornweg  verzichte,  heisst  im  Sskr.  rem,  durchaichtig.    Im 
Zend  entspricht  asha,  Reinheit  (vgl.  Bumouf^  Comm.  s.  1.  Yafu. 
L  p.l6),  und  ist  da  in  einem  reichverzweigten  Gebrauch^  wel- 
cher ^anz  mit  dem  des  griech.  Söiog  und  ayiog  übereinstimmt 
Von  diesem  ak'kh'a  wird  nun  durch  Composition  mit  su  (j^ut, 
?d.  S.  304)  svak'kh'a  (flir  su+ak'kha  nach  Bopo^  Gr.  s.  r. 
SOb)  eig.  grU  {=aekr)  rein,  dann  rein  überhaupt,  gebildet    Die- 
ser Formation  dürfen  wir  zunädist  das  mit  ayvo  der  Bed.  nach 
ganz  gleiche  goth.  svikus(J.  Grimm,  D.Gr.  III,  295)  unbedeuk« 
lieh  entgegensetzen ;.a  ist  hier,  wie  im  Goth.  so  sehr  oft,  iu  i 
geschwächt.  Aus  dem  Lat  würde  svac  entsprechen;  sollte  man 
nicht  annehmen  dürfen,  dass  das  v  in  der  anlautenden  Gruppe 
habe  verloren  werden  können,  svac  also  zu  sac  (in  sacer) 
ward?    Derselbe  Verlust  tritt  in  se  =  sskr.  sva  und  cani  = 
sskr.  9  van  ein.    Aus  dem  Griech.  würde  eine  Form  mit  anlau- 
tendem ^ß  entsprechen,  bei  */«»  *pi^9  *ß»n  u.  aa.  werden  wir  nun 
sehn,  dass  in  solchen  Fällen  bald  der  anlautende  *  verloren 
ging,  tiald  das/  (wie  im  lateinischen  sac,  se);  so  kann  also 
sowohl  df  als  /07,  beides  für  '/a/,  ößay^  dem  sskr.  svak'kh'-a 
entsprechen.  — ^  Bei  dieser  ZusammensteUung  Hessen  wir-noch 
die,  dem  sskr.  k'kh'.entsprechenden.  Laute  unberäcksichtigt;  es 
smd  godi.  k,  lat  c,  griech.  7  (und  a  in  SatOf  s.  weiteriiin) ;  alle 
diese  wurden  regekecht  eher  ein  sskr.  ksh  fordern,  als  k'kh' ; 
aber  letzteres  sahn  wir  schon  oben  (S.15  ff.,  vgl.  auch  S.166) 
in  einem  Wechsel  mit  ksh,  ftir  welchen  sich,  je  weiter  wir  kom- 
nien,  desto  mehr  Analogieen  ergeben  werden  (vgL  z.  B.  fiap/o^ 
H.aa.);  ich  wage  noch  nicht,  eine  entschiedene  Meinung  über 
das  Verhältniss  von  k:  c:  j"  (o^)  zu  k'kh'  auszusprechen,  kann 

28* 


436  'ATiTAI). 

nuch  jedoch  durch  dieses  Bedenken  von  der,  sonst,  wie  nddi 
d&ikt,  sichern  Zusammenstellung  nicht  zurückhalten  lassen.— 
Also  >ar  =  ^^*  svak'kV  von  einer  Wz£  ak'kh'.  Das  lat 
sanc-io  mit,  nach  Art  der  7tetiConj.CL,  eingeschobenem  Nasal 
ist  entweder  Denominativ  f&r  sanc«(aVjo  (nach  Bopp^  Gr.  s.  r. 
686),  oder  noch  einmal  nach  der  4ten  (TonjXL  (also  für  sanc- 
jo)  formirt  In  letzterem  Fall  darf  man  äi&  ebenso  aus  a/-)-jo 
deuten  (mit  ^  =  7»  wie  in  ^4ov) ;  a^o  fiir  'ßÜm  hat,  wenn  man  es 
mit  a/to^  verbmoen  darf,  woran  ich  nicht  zweifle,  wahrschein« 
lieh  als  ursprüngliche  Bed.  rein,  heUig  halten,  verehren  a*s.K. 
DochlSsst  sich  das  nicht  mit  Bestimmtheit  versichern,  da  die 
entschiedene  Ueberemstimmung  der  verwandten  Sprachen  nur 
inderAdjectivbildung,  welche  in  allen  rein  bedeutet,  hervortritt, 
eine  Verbidbildung  aber,  von  der  es  jedoch  noch  nicht  gewiss 
ist,  ob  sie  eine  starke  oder  schwache  ist,  nur  imLatundßriech. 
vorkommt,  und  hier,  bei  vielleicht  gleichem  Bildungsgang,  ganx 
verschiedene  Bedeutung  haben  mag:  sanc-i-re  heisst  heäi§nuL- 
ehen,  o(^6i,  wie  bemerkt,  eher  heiliff  halten.  —  Von  o^o  kommt 
dinT6<;,  if ,  av,  verehrungewürdig  CSuid.).  — 

Im  Zend  erscheint  aus  ash  =  sskr.  ak'kh'  formirt:  ashja 
(Bumauf  a.  a.  O.)*  Diese  Formation  kehrt  zunfichst  in  dem 
gleichbedeutenden  griecfa^  dyio  wieder;  dieses  idenlificiren  wir 
danach  mit  einer  Form,  welche  im  Sskr.  s  vak'khja  oder  sva« 
kshja  lauten  würde;  sonach  steht  es  {^'ßayu)  und  zeigtdie bei- 
den gleichbedeutenden  Formen  a/io:  /a/to;  also  <xrtoc>  (a\  ot. 
eigentlich  sehr  rein,  dann:  heilig  u»s.w.;  davon:  ayh6^^\  ayuh 
6wntj  iL  Heiligkeit ;  ayioa,  heilig  machen ;  dyiaitOj  glbd.  (A".  T.),  rer- 
ehren  (He8geh.y^  dyiaar^oq^  S\  dylaar^a^  to,  Reinigung  Csf&O»  d* 
YUxam^pioVf  ro,  HeiUgthum  (spät) ;  ayiaaTta,  ^,  Heiligkeit  — 

Das  ganz  gleichbedeutende  So  10  gehört  meiner  Ueberzen* 
gnng  nach  ebenfalls  hieher;  es  steht  für  'ßo<no  =  svak'khja 
oder  svakshja;  allein  über  die  Entstehung  des  0  wase  ich 
keine  entschiedene  Meinung  auszusprechen;  wenn  k'kh  ganz 
so  repräsentirt  wäre,  als  wäre  es  ksh,  so  könnte  ihm  60  enU 
sprocnen  haben,  welches  ksh  so  häufig  ge|:enfibertritt;  dann 
stände  0610  flr  cnrcru).  Polt  (E.  F.  1, 126.  11,  38)  stellt  oöio  dem 
litt,  svehtas  heilig  u.s.w.  gegenüber;  dieses  entspricht  aber 
dem  zendischen  gleichbedeutenden  speiita  (BoppyY.G.  S.  2ft 
Btunoufy  Co  mm.  sur  1.  Ya^na;  T.  I,  sur  TAlphab.  Zend  p.  XCM) 
und  dessen  sp  setzt  ein  sskr.  ^v  voraus  cvgl.  Ben  feg  —  Stern 
über  die  Monatenamen  S.  73) ;  allein  dem  sskr.  9  entspricht  griech. 
K,  wodurch  sich  diese  Zusammenstellung  als  absolut  irrig  er« 
weist  —  Von  otfioc.a.oy.  heilig  u.s.w.,  kommt :  döufny^,  iiy  Hei» 
ligkeit  U.S.W.;  oöm^  tj^  göttliches  Recht,  heiliger  Dienet  U.S.W.; 
6<n6&f  oöi&iia  (ZW.),  heilig  machen\  oöUiÖiq^  ^,  Heiligung]  ommrip^ 
o,  das  Opferthier,  welches  nach  der  Wahl  eines  Priesters  geeehlack' 
teiwird.  —  döoölo^Oiy  t6,  die  Handlung  des  Weihens  u.s.w.  — 

An  dy  =  ßay  lehnt  sich  femer  dy^l^m,  einweihen;  dyuSruOf 
ayurrLotf  17,  heiliger  Brauch^  dfurrevo},  die  heiligen  Gebräuche  öeob* 
achten  U.8.W*;  xaSa/MrfiJ^,  0,  Widmung  U.S.W.;  hdyuryuty  xo,  dar» 
gebrachtes  Opfer;  —  eüay>?s,  e$,  rein}  e^ayurrog,  ov  (J^a/i^o)),  rer- 
wünscht  U.6.W. 


^ATCFAT).  457 

Ferner  «y^yog  (fDr  /a^^rd),  17,  Jv  (cretisch  idv6g^  HeMyehJ)^ 
91V1  u.  s.w.;  a^^^ato^,  glbd,  (Hesifch.) ;  ayvtfiv,  6^  ein  Ort^  wo  den 
^ungfrmuen  die  Keuschheit  genommen  wird  (Athen.)  \  dyvQxVii;^  17^ 
Keuschheit  \  dyvevoj  keusch  sein  U.6.W*;  ayviv^ia^xo,  keusches  Be* 
'agen  i  dynvrrjp^Vj  to,  Reinigungnnittel  U.&W.;  dfpevxvxdq^  %j  6v, 
Keuschheit  bewahrend  \  dyvelaj  i)  Reinheit 'y  a/w^o,  reinigen,  wei" 
en  U.S.W.;  ayniJfto^,  o;  a^^w^^a,  to,  da$  Reinigen  \  dpfUfTTigj  «- 
viTT^gy  d,  Reiniger;  dynÖTixor^  r,^  oVj  dfviÖTT^piOi;^  a,  ov^  zum  Sah" 
\eti  tauglich.-^  ayTT^V^;  {oiyn^ns)  ((uT /aY^)y 6,  Opferer (Hesgch.). — 
Gehört  liieher:  äyvog,  ^  (att  o),  Keuschlamm?  es  ist  ein  hoch- 
rachsender  weidenartiger  Baum,  welchen  sich  die  Frauen  an 
'asttagen  unterlegten.  Passow  zieht  es  zu  a^wiiij  brechen '^  ent- 
icheiden  iässt  sich  natürlich  nichts.  Davon:  &/v(o9rtq^  e^,  weiden- 
irtigß  Ä/yto$,  a,  pv;  c^/vivoq^  1?,  ov,  von  Keuschlauun.  — 

Das  mit  'ßay  identificirte  sskr.  svak'kh'a  hetsst  nun  femer 
ilclit  bloss  rein,  sondern  insbesondre  gesund  i  in  dieser  Bed. 
3ntspricht  ihm  zunSchst  litt,  sveikas,  gesund,  wieder  wie  im 
Deutschen  und  Lat  mit  k  gegen  sskr.  Kkh'.  Femer  ziehn  wir 
üazu  griech.  vy  in  i5r-t>f$5  gesund;  in  der  anlautenden  Sylbe /ä 
ist  hier  /a,  wie  in  allen  Sprachen  so  sehr  häufig  geschieht,  in  v 
[;ewissermaassen  contraliirt  (vgl.  6vp  fUr  oßap  in  (^/h/|)<  Den 
Zusammenhang  mit  lett.  sweikas  sah  auch  schon  Po//  (E.F.  I, 
230).  Die  Form  vyug  flir /ayt-cff  lehnt  sich  zunächst,  wie  ich 
glaube,  wieder  an  die  auch  bei  &yu)  zu  Grunde  liegende,  durch 
das  SufT.  ja  gebildete  Form,  weldie  im  Sskr.  svakkhja  lauten 
würde.  Bei  dem  Hinzutritt  desSuflf,  eg  kOnnte  noch  manches  be- 
denklich scheinen ;  allein  wir  haben  echon  mehrereBeispiele  ge- 
sehn, wo  das  Suff,  iiti  Griech.  auf  diese  Weise  geändert  ist  (vgl 
z.B.  0^X0 i  o^aX-ig)'  Alsoi  vyivCfici  vyiug^  e(^tfa,cir(b5ot),  ge- 
suiid  u.  s.w. ;  davon :  vyUifit  {iyda\  ri,  Gesundheit  u.s.w.;  iyiuvof;^ 
if,  6v^  der  Gesundheit  zuträglich;  vjiripoc;^  a,  dv^  vy^npi^j  h  (ZWj^ 
Stsund;  vywlvfo,  gesund  sein;  vyia^a,  iyiooj  gesund  machen;  vyi* 
ßVToq^  if,  6vj  geheilt^  vylaving,  vyLourtg^  1},  Heilung;  iylour^,  to, 
Heiltnittel;  vyiaaTucöi;^  ^',  öv,  gut  heilend;  (vyuirepog^  unregdm. 
Comparat,  zu  vyii;<;).  — 

öiyapig^  V^  eine  Wafe  der  skgthischen  VHk^reehaften;  das 
Wort  ist  persisch* 

CayccKnvovy  to,  der  Saft  einer  Doldenpflanze,  auch  0^0^  6a* 
licmrivoq  i  davon  Öayannviioy,  dem  Öay&nrivov  an  Geruch  ähnlieh  sein. 

Öay^aroynvn  oder  öayiiaroyivTjj  97^  ein  indisches  Zeug. 

6iy  in  (fti»9  tischen,  ist  vielleicht  eine  rein  onomatopoifiti-« 
f^chc  Bildung,  welche  aus  dem  Zischlaut  61  durch  das,  imGrie-  • 
chlschen  so  häufig  gebrauchte,  ^  erst  auf  griechischem  Boden 
cutstanden  sein  koniite.  Dennoch  müssen  wir  das  nah  anklin- 
gende sskr.  kshig',  säuseln,  z.B.  in  k&hlg'ana,  Säuseln  im  Roh- 
^9^  gegenüberstellen,  ohne  uns  aber  f&r  einen  entschiedenen  Zu- 
sammenhang zu  erklären.  Wenn  ai^co  rein  onomatopoietischist, 


458  iir^sorK. 

so  heisst  es  eigentlich:  <n  machen,  nnd  dieses  wird  gebrcumd 
iS  zur  Bezeichnniig  des  Stehens,  2)  des  8tiÜ8ehweigen''Gebe^^^sMi 
Sj  des  Heizens.  Davon:  at$K,  17 ;  crv/iioq,  cruryLoq^  6,  das Td^ds^ws 
kKiavfyua,,  to,  das  Anheizen  eines  Hundes. 

Hieher  gehört  auch  wohl  der  spätere  Namen  des,  iirspfung 
lieh  2av  (hebr.  V  Sin)  genannten,  X,  nämUeh  arlY^ia,  ti,  dea^  Ge 
zischte,  der  Zischlaut,  Davon :  avjf^uixii&f  mit  dem  Si^ma  seJur^aö^ 
U.S.W.;  cn/^TUTfco^,  6,  das  Schreiben  mit  dem  Sigma  n*8.vr»  

An  triia  oder  vielmehr  das  vielleicht  zu  Gninde  liegende  o- 
könnte  sich  femer  iler  Hirtenznruf :  o-tTTa,  auch  oirrBf  lehnten 
von  diesem  ist  eine  Nebenform  ^rra,  auch  i)/trrra,  wdche  siel 
durch  den  Wechsel  von  6  und  tjf  erUart  Indem  ^  in  <rt^  sieii 
wandelt  und  das  anlautende  6  verliert  (vgL  S.  174  u.  sonst)^  ent- 
steht daraus  das  gleichbedeutende  tplTra  (äoL). 

y^'^Y'  ^  Sskr.  entspricht  uksh,  conspergo,  hmnecto^ 
befeuchten;  ksh  ist,  wie  so  oft  (vgl.  S.  109),  durch  j  vertreten! 
(vgl.  weiterhin  övnX  Pott  (E.  F.  I,  242)  denkt  irrig  an  eine  Za-| 
sammenstelluns  mit  sskr.  und:  ud.  —  Der  Spin  asper  ist,  \^e\ 
oft  (z.B.  ng  S.418),  unorganisch  vorgetreten;  iy  erscheint  in  r-j 
yfoq^  djövj(feuehtartig)j  feucht^  nase  U.S.W.;  vyporti^^  n^  Feuch^ 
tigkeit  U.S.W.;  vyp&i(ä,  feucht  sein  {Hippocrat,')\  vypaivfOy  iyjnivtal 
(ZW.),  feucht  machen'^  vypavöiq,  ij,  das  Benetzen}  vypavvueoq,  v^\ 
iv,  zum  Benetzen  passend  y  vypaöyMf  x6,  das  Benetzte  u.s.vir«;  1^  | 
ypaöLoLy  17,  Nässe  \  vyprj^dv^  tJ,  glbd.(A/i;^ocr.);  vy^ÖÖ&y  benei%en^ 
feucht  sein  (poet.).  —  ÖTewypoOf  austrocknen,  zusammenziehst  —  I 

(tfo/x).  Schon  Pott  (E.  F.  1,127)  ahnte  richtig,  dass  o'^xog,  \ 
o,  in  der  Bedeut  das  Gewicht  eines  Körpers  u.s.w.,  oyxoq,  t^^  ov^ 
gross  von  Umfang  (schwer')y  zu  dem  litt,  sunkus,  sciiwer,  gehören 
möge.    Diese  Ahnung  wird  mir  durch  die  Zusammenstellung 
mit  örjxoq^  69  in  der  von  Eustathius  angegebenen  und  durch  07;- 
ocöoi  bestätigten Bed.Cr^rfcA/  "sur Gewissheit;  sunkus,  o^'xo  nnd 
<n^o  combinirt  geben  als  zu  Grunde  Uegend  eine  Form,  welche  ' 
im  Sskr.  sank  oder  mit  nicht  eingeschobenem  Nasal  sak  lau- 
ten musste.    Diese  findet  sich  dort  nun  nicht  vor;  sollte  aber 
vielleicht,  nach  Analogie  von  ^oi/yxo  zu  dfih  (S.  95,  96),  eine 
Verbindung  von  suuku,  oyxo  mit  der  sskr.  Wzf.  sah  (S.  357), 
tragen,  möglich  sein?  —    Für  oyTco  wäre  als  vorhergegangene 
Form  o^xo  anzunehmen,  dessen  Spir.asp.,  wie  in  ä(Lifu>^(S.424), 
unorganisch  verloren  wäre;  wenn  aber  Pott  (£.  F.  a-a.  O.)  mit 
Recht  wegen  des  litt  sunki  moterillce  em«  schwangere  Frau, 
auch  ahd.  suangar  hieherzog,  so  ergäbe  sich  nicht  eine  im 
Sskr.  sa(n)k  lautende  Form  als  zu  Grunde  liegend,  sondern 
svafn)k.  In  diesem  Fall  wäre  imGriech.  ö/oyx, /07X  (tfcoa^'^ox) 
zu  Grunde  zu  legen  und  stände  oy^o  zu  cnrtto  in  demselben  Ver- 
hältniss  wie  H  zum?  (vgl.  ld^a))u*aa.der  Art;  in  o/xo  wäre  näm- 
lich zunächst  in  der  anlautenden  Gruppe  sv  in  /  verwandelt 
und  in  ihr  das '  aufgegeben,  so  dass  ßopto  als  Eigentliche  Form 
blieb,  dessen/  später  ebenfalls  eingebnsst  ward;  in  crns^o  dage- 
gen wäre  wie  im  lat  se  =  sva  (S.  435)  und  griech. tf*^  für  6pli 
der  zweite  Laut  der  Gruppe  eingebüsst  Die  vriddhiartige  Deh- 


SOrK—SIK(FlK).  439 

noBg  des  ursprünglichen  a  in  tf/ax  zn  97  in  cnpe  hat  nichts  auffal- 
lendes. —  Bei  dieser  Annahme  einer  zu  Grunde  liegenden  mit 
8v  anlautenden  Form  leidet  die  vermuthete  Etymologie  von  der 
sskr.  Wzf.  sah  gar  nicht;  wir  wissen,  dass  sah  aus  sa-f  vah 
eontrahirt  ist  (S.  357),  und  haben  schon  mehrfach  Beispiele  ge- 
sehn, wie  dieses  ausgestossene  y  in  einer  und  der  andern  der 
verwandten  Spradien  erhalten  ist  (so  in  einigen  Formen  von  sah 
selbst  im Sskr.(S.  367),  in  mzvx  imGriech«(S.17)  und  in  kw^pti 
im  Litt  U.S.  w.  (S.  26o).  — 

Also  zunächst  i[j:sfi&^wahrscheinlich  fiir  ro/xo^  ursprQng- 
licfa  'ßoyTto^  ^  ^ßoptO(;\  6,  Gewicht  u.s.w.  Von  diesem  oyxo^ 
trenne  ich  natürlich  J^äteÜ^  der  Bed.  Bug  u.s.  w.  (welches  man 
TgL  mag),  aber  zweifelhaft  bin  ich  über  die  meisten  der  Deri- 
vate, da  die  Bedeutungen  derselben  so  sehr  ineinander  greifen, 
dass  man  nicht  mit  voustfindigerBestimmtheit  entscheiden  kann, 
ob  sie  zu  dem  einen  oder  zu  dem  andern  oyxoq  gehören.  Also: 
op^y  dem  äueeem  Umfang  nach  ver grossem  u.s.w*  (eig.  schwer 
machen);  07x00*^,  ij,  das  Atrfblähen ;  orx(ü)Td$,  1},  ov,  vergrossert  u, 
8.W» ;  S^xm^ictf  vd  =  iy^^S  l  oyxnipdg^  a,  ov ;  oyttviog^  oVj  von  grossem 
kärpieriichen  Umfang;  ^xvXXopat=o/xoo{ia4;  oYTcddtiq^e^schwuisi^ 
wUg^  "KpogoYntriqyiq^  im  Gewicht  vermehrt;  vnBpopto^^oVj  von  über» 
massigem  Umfang.  — 

Femer  6vüc^  d  (wahrscheinlich  für  apt^6\  Gewicht;  da- 
von: (hpcow,  wagen  U.S.W.;  önwo^,  to,  Gewicht  i  öntuanip,  6,  der 
Träger  der  Wagschale. 

tfd/xo^,  6&fx^^9  ^9  ^^  distelartige  Pflanze;  doyxdiriq^  eg. 

Ix  (atx,  pxj  (Toacy  (Trox).  —    Im  Sskr.  erscheint  eine  belegte 
Wzf.  sik'  befeuchten,  betröpfeln;  die  meisten  der,  in  den  ver- 
wandten Sprachen  entsprechenden,  Formen  verglich  schon  Po// 
(£.  F.  I,  234).  Auch  griech.  Ix  stellt  er  dazu,  und  im  A%emei- 
nen  wohl  nicht  mit  Unredit    Man  müsste,  um  es  gradezu  da- 
mit zu  identificiren,  annehmen,  dass  sskr.  s  zunächst  in  '  über- 
gegangen, und  dann,  wie  nicht  selten,  abgefallen  wäre.  Allein 
es  findet  sich  tx  mit  anlautendem  Digamma  {Dawesy  Mise,  crit 
ed.  Kidd.  p.  276),  und  ich  glaube  fast,  dass  uns  dieses  auf  den 
richtigen  Weg  führt.    Neben  sskr.  sik'  wird  uns  nämlich  mit 
ganz  gleicher  Bed.  sak'  angef&hrt;  belegt  ist  diese  Wzf.  zwar, 
nicht,  allein  sie  wird  durch  Folgendes  über  allen  Zweifel  erhoben. 
Schon  oben  (S.405  vsl.413)  machten  wir  auf  den  Wechsel  zwi- 
schen s  und  st  im  Amaut  von  Wurzeln  aufmerksam;  in  den  al- 
lermeisten Fällen  entsdieiden  wir  uns  persönlich  dafür,  die  Form 
mit  blossem  s  fttr  ursprOnglicher  und  t  für  einen,  zur  Stütze  ein- 
geschobenenLaut  zu  halten.  Dieses  Verhältniss  finden  wir  nun 
anch hier  im  lats tili a  Tropfen;  dieses  steht fiir  stic-la  und  stic 
verhfilt  sich  zu  sskr.  sik' wie  sskr.  stu  zu  der  ursprünglicheren 
Form  SU  (S.405).  Wie  sich  nun  aber  stic  zu  sskr.  sik' verhält, 
ganz  ebenso  verhält  sich  zend.  stak' zu  der  noch  nicht  belegten 
sskr.  Wz.  sak'.    Stak'  finden  wir  aber  in  der  Bed.  tröpfeln  im 
Vendidad  lithogr.  p.  313,  6,  wo  af-stak'-inö  wassertropfende 
Berge  erwähnt  werden.  Wenn  aber  sak',  sik  als  gleichbedeu- 


440  SIK{FIK), 

ienie  unä.  fast  gleichförndge  Wurzeln  anzuerkennen  sind,  so  kt, 
wie  oben  (S.  341)  bei  vap,  vip,  die  Wahrscheinlichkeit  sehr  da* 
föT,  dass  weder  die  eine,  noch  die  andre  die  wahre  Wurzelform 
enthält  Da  nun  das  anlautende  s  sehr  an  das  Prüf,  sa,  wel- 
ches schon  in  ältester  Zeit  zur  Composition  diente,  erinneil,  so 
wird  man  auf  die  Vermuthung  geführt,  dass  auch  hier  eine  sol- 
che Composition  vorliege.  Wie  nun  griech.  ^ix  sich  zeigte,  so 
zeigt  sich  auch  imSskr,  eine  Wzf.  vik'  in  vik  -i  die  Welle,  Soll- 
ten wir  diesemnach  vermuthen  dürfen,  dass  sak'  wie  sik'  eine 
Composition  von  sa+vik',  wörtlich  con-sperg-o,  sei?  Kun 
wissen  wir,  dass  v  bei  derContraction  gewöhnlich  ausfällt;  in- 
dem nun  einmal  nach  Ausfall  des  v  der  Wurzelvokal  elidirt  ward, 
entstand  aus  sa(vi)k':  sak' (wie  aus  ni(Ya}d:  nid  S.  365);  in- 
dem das  andre  Mal  der  Vokal  des  Präfixes  wich,  entstand  aus 
s(av)ik':  sik'Cwie  aus  bh(iv)ad:  bhad  imSskr.  bhadra  io&etu- 
werlhj  wie  ich  beiläufig  bemerken  will,  u.  aa.).  Ist  vik'  mit  Recht 
Uer  zu  Grunde  gelegt,  so  lässt  sich  auch  sskr.  uksh  (S.  438) 
hleherziehn;  vIk'  ging,  wie  so  oft,  in  uk'  über  und  durch  Zu- 
satz des  (desiderativen)  s  ward  daraus  uksh. 

Hiemach  wäre  1)  die  Wzf.  vik'  griech.  /»x.  Davon:  Ixfia? 
(ßiT^ictg)^  ^y  Feuchtigkeit i  ht^oiKioq^  a,  ov;  ?xp*off,  ov,  feucht  \  i- 
9^ioilOQja^eVj  befeuchtend \  lxiLa9c)d7ig,ig,  feucht;  Ixpou^to,  ri^Feuch^ 
Hgkeit'y  ix^'^co,  Ix^/rca,  befeuchten]  av^xfto^,  ov^  trocken'^  dvei/i' 
bcfiooTO^,  ovj  nicht  ausgetrocknet  u.s.^. —  Bieher  gehört  Ifxpi/,  f,^ 
der  Namen  einer,  an  feuchten  Orten  wachsenden  Pfianxe. 

2)  (Tue  =  sskr.  sik'.  Bekanntlich  ist  die  Gurke  eine/V^ns^ 
9^/7  von  Feuchtigkeit \  daher  ziehe  ich  hieher :  öixvQ^  öaivog,  öU 
HvoSjO,  Gurke ß  öIhvov,  to,  der  Kern  der  OurMe\  dtxra,  atxro'w?, 
öutwsivlaf  17,  die  Angurte,  Kürbis,  Schröpfkopf  \  öiTevdtoVf  to,  Dim, 
von  öixvog  und  Övttva^  ÖiKWidov,  kürbisartig;  Övavdib-iy  schröpf en\ 
<Tixi?G)V,  o,  Gurkenbeet \  Cixva^Tiq^  e^,  dem  ötxvogj  öutva  ähnlich  ^  Öi^ 
ofVi^Xarov,  Öixvrifaxov,  to,  Gurketibeet  (von  iKarvoi). 

3)  tfTtx  =  öM  in  öriXrj,  n  (filr  öxiat-Xn^  wie  lat  stilla), 
Tropfen  (vgL  (FraXa  weiterhin). 

4)  <rTax  fUr  ursprünglich  oax  (=  sskr.  sak'  zend.  stak')  im 
lat  stag-num,  ein  feuchter  Ort\  sollen  wir,  da  auch  arxaj  er- 
scheint, eine  Form  s(t)aksh,  wie  in  uksh,  hier  zu  Grunde  le- 
gen, deren  ksh  sowoU  x  als  7  regelrecht  entsprechen  wurden? 
Griech.  o-Ttt^G)  (nach  der  4ten  Conj.  Cl.  für  oTax  (oTa^j-jw-p), 
irrigare,  beträufeln  und  träufeln,  Pott  (E.F.  1, 197)  stellt  es  mit 
sskr.  sthä  stehen^  zusammen.  Davon:  oTotyua,  tJ,  Tropfen  (vgl 
oben  stilla);  CTaxTcJ^,  if,  rfv;  o'TaxTixo'^,  ?J,  ov,  tröpfelnd ,  OToxnf, 
rudas  aus  fnscher  Myrrhe  u.s.Wi.  gepresste,  tropfemceis  ausjaufendt 
Öelj  ijxaydvj  ri;  CTdyBq^aiy  Tropfen \  CTa/ona^jQ,  tröpfelnd*,  ara- 
yeTö^j  d,  Tropfen  (lxx)  ;  —  awo'a-Ta^t^,  ?;,  das  Herabtröp fein ;  daior 
i^ly  ao-TaxTEt,  nicht  tröpfelnd  \  htixTTay[L6g^a,  Betröpfelung  Qiy 

Wie  ImLat.  aus  stic-la:  stilla  ward,  so  wurde  auso-Tox-Xa 
im  Griech.  oTaXXa;  indem  das  eine  X  verloren  geht —  da  die 
Griechen  die  Verdoppelung  derLiquidae  vermeiden  —  entstellt 
o-TaXa;  dieses  erschemt  in  dem  Denominativ:  aTaXdojaxaXdiio, 
crraXouraro,  tröpfeln  u.  S.W.;  davon;  o-TaXa^fw^ ,  d,  das  Tröpfekj 
o-TaXaxTo^,  if,  öKj  tröpfelnd i  CTaXaxTt^,  17,  die  Tropf ebnde\  «rraXa- 


IIK{FiK).  441 

Kttxd^^  ^,  dvj  trirfendi  -^  hieher  gehört  a^aKii9&Vj  ?},  Tropfen 
(ffespch,);  itepuTTokadov,  nepiarrakadriv,  beiräufehul.  — 

Femer  gehurt  hierzu:  aTaX-r'^o,  (Tropfen  rergiessen)  wei" 
nen;  identisch  damit  ist  (x(7ra>.t-^a),  wo  nian  zweifelhaft  sein  kann, 
ob  das  anlautende  d  eine  blosse  euphonistische  Prodiese  sei  — 
weil  das  Thema  mit  einer  Consonantengmppe  beginnt  —  oder 
Ueberrest  eines  Präfixes;  in  letzterem  Fall  wurde  ich  es  für  dva 
halten,  sodass  es  (ur  dv-a-ralv^oi  stände  (vgl.  Poti^  E.F.  D,XS3;5 
davon  ycoaTaXu^,  o,  frisch  weinend. 

5)  Mit  crraTt  identisdi  ist  ohne  allen  Zweifel  >}/ax,  mag  man 
dieVertauschnng  des  ar  mit  ^  durch  die  Analogie  ttwrtrrr  und 
i;.rTx»(S.4X5ff.),  oder  durch  Vertretung  des  sskr.  s  durcfh^  — 
indem  man  also  V^ax  z^  sskr.  saV  setzt  ^-  erklären.  Ich  ziehe^ 
—  da  lat.  spu  im  Gegensatz  von  sht'iv  entschieden  (S. 415),  die 
Verwaadlnng  von  sp  in  ^  aber  die  natürlichste  ist,  —  die  erste 
Erklanins  vor,  wonach  also  ^^Svlt  älteres  ottax  stände;  nicht 
unmöglicn  ist  jedoch  auch  die  direkte  Wandlung  von  <tt  in  ^^ 
und  zwar  auf  griech. Boden,  ^ax  erscheint  in  ^axa^,  ri^  Tropf^^ 
chen'y  ^axo^to)',  tJ^  Dim.;  ipaxdiw,  tröpfeln',  i)otMOLCt%äq^ri^6v,  ge'^ 
tr&pfelt. 

Gehört  dazu,  wie  man  annimmt:  T^dxaXoVf  >J««eaXov,  rrf 
(Gramm.),  (^oxaTlog,  J,  seltener),  das  junge ^  neugebome  Thier? 

6)  Indem  e  fiir  a  eintritt,  entspricht  die  Form  ^^at  in  ^eva^ 
=  ipaaedsi  tl^sxddiov  ^  ipaxdSiov;  T^^exa^ia  =c  ^oxa^o)« 

Als  Nebenform  von  tpaTtd^o  wird  noch;  jedoch  nur  bei  Gr.,^ 
^aixot^co  angefahrt 

Kaam  zweifelhaft  ist  es  hiemach,  dass  auch  tl>idg,  Vj 
Tropfen,  hieher  gehört;  allein  sehr  schwierig  Ist  die  Form  zu' 
deuten;  am  wahrscheinlichsten  ziehn  wir  es  zu  der  Wzf.  sik* 
mit  eingeschobenem  t:  stik'  wie  in  stilla;  demnach  stände  es 
t&Ti^^dg  und  x  wäre  ausgefallen,  woflir  ich  jedoch  keine  gaius 
gleiche  Analogie  kenne  (vergleichen  kann  man  laivw  S.  259,  wd 
^,  und  atcmtf^  WO  7  ausgefallen  ist). —  An  tj^of^  lehnt  sich: 
>l*a$ö,  itopfebh  .      

Wir  haben  schon  oben  (S.440)  bemerkt,  dass  lat  stag- 
»Bm  hieher  gehört;  ferner  trat  schon  in  der  Wzf.  crrax  häufig 
«in  r  statt  X  em  (woher  diese  Wandlung  in  diesem  Fall  komm^ 
^eiss  ich  nicht  mit  Entschiedcnjieit  zu  erklären),  alsdann  wis- 
^n  wh-  auch,  dass  nichts  häufiger  ist  als  der  Einschub  eines 
Nasals  vor  den  SeMassconsonanten  (nach  Art  der  7ten  Conj* 
Cl.),  und  endlich  werden  wir  weiterhin  mehrfach  Beispiele  sehn, 
^0  (T,  wenn  es  in  eißer  anl^^^utenden  Oonsonantengruppe  voran 
steht,  leicht  abfällt  (vgl.  z.  B.  <i;avpoq) ;  sohin  wage  ich,  jedoch 
zweifefaid,  die  Vermuthung,  dass  auch  hieherzuzielm  sei  das,  mit 
sak',  sik',  irrigare  gleidibedeutende,  Teyy»;  es  stände  dem- 
nach für  cTTfi/y-fo)  =  cTey  =  a-rax.  Doch  darf  ich  Poils  Züsam«» 
J^enstellung  mit  goth.  twaha  waschen  (E.  F.  I,  282)  nicht  m- 
bemerkt  lassen;  vielleicht  lässt  sich  diese  Zusammenstellung 
<Iurcheine,  für  beide  a^sreicfaende,  Grundform  sichern;  doch 
^ürde  goth.  t  eigentlich  griech.  d  bedingen  und  erinnert  daher 


iV^'^^f 


442  JYtL 

an  das  sskr.  dhan-ta  gewaschen  (worüber  man  v^L  SUUM^Kri 
tische  nnd  erklär.  Anmerk.  zu  BohUna  Bhartriharis  S.  90).  — 
Zu  Tiyyo  gehört :  riy^  i?.  Beneizung  j  Teyxro^  ^,  <?v,  beneM, — 
Ferner  ziehe  ich  dazu  Tlvay-o^  (=  stagnum),  to,  seichleg, 
flaches  Wasser  (eig. :  feuchter  Ort);  es  ist  aus  tet')'  gebildet,  auf 
dieselbe  Weise,  wie  imSskr.  aus  bhu(n)g':  bhu-na-g'(mi)  wird 
(vgl  Bopp^  Gr.  s.  r.  377  und  oben  xlvadog  S.  193).  Von  '^iva^fo; 
kommt:  xtvaytAdrig^  eg^  sumpfige  TevayLTiigy d, -tTt^,  17,  seichii  Tsya- 
yiMD,  «^A/  fiiacAai;  xeiya)"/^«»,  ««ti;A/  sein. 

(^LxBoa.  TÖf  ein  künstlicher  Wem;  fremd,  das  hebr.  "33^1) 

öUivvi^,  auch  orudvwy  17,  dieSikinms, eine ArtTanz;  davon: 
<fuuwii&,dieSik.tan%eni  ÖDuwumiq^SydenheSik.Tamtaide. — 


övieov.  xrf.  die  Feige;  Pott  (E.  F.  11, 270)  hat  die  im  Go4. 
y  entsprechende  Form  smakka,  im  Slav.  cmokwa  damit  ver- 
glichen und  lat  ficus,  undglaubt,  dass  man  mit  demselben 
Kecht,  wie  J.  Orimm  (D.  Gr.  m,  4SI)  an  nhd.  schmecken  erinnert, 
auch  an  sskr.  svadu  süss,  denken  könne,  dessen  d  vor  dem  an- 
getretenen Suff,  xo  eingebusst  und  dessen  v  in  m  übergegangen 
sei.  Die  Vereinigong  hat,  wie  man  sieht,  bedeutende  formelle 
Schwierigkeit,  und  es  ist  daher  erlaubt,  auch  auf  die  Möglich- 
keit eines  fremden  Ursprungs  aufmerksam  zu  machen.  Mit  (^ 
nov  h&ngt  bekanntlich  (hmdfuvosj  der  Maulheerbaumj  zusammen 
tind  dieser  heisst  un  Hebr.  HtSpTtf. )  dieser  Namen  findet  dort 
seine  richtige  Etymologie  und  kann  also  nicht  fremd  sein.  Sollte 
aus  ihm  (im  Plur.  D'^iPpVt  ygL  Gesen.  s.  vO  crvxdyMfog  hervorge- 

I;angen  sein,  so  dürfte  man  auch  avxov  för  aus  dem  Orient  ent- 
ehnt  halten.  —  Dorische  (thebanische)  Form  von  avxov  ist  '^ 
%ov.  Von  avMv  kommt:  avxbiiy  crwx^  (dor.  a*»a),  17,  Feigenbaum\ 
Feigwarze  y  avndpioVf  crvHHiov,  to,  Dimüou  von  ovhop  und  (rvx^t 
crvHig,  avxäqj  17,  SehnittUng  vom  Feigenbaum  U.S.W.;  avjHovy'^Oi 
em  Getränk  van  trocknen  Feigen;  avTuvoq^  17,  ovj  vom  Fe^fenbaua 
genommen*,  oWt)?^,  o,  -rr»^,  ^;  crmeo^i;^,  eg^  feigenartig ;  crvx&v^Of 
Feigengarten;  avHä^a^  Feigen  lesen;  o^rxoMrnf^,  S;  avxcurtfta^rij 
Feigenpfiäcker  (-m);  o^xl^go,  tnit  Feigen  füttern;  crvuSta^  zur  Feige 
machen;  amusyuöqj  1},  6v,  mit  Feigen  genährt;  ctvtuo^^  t6;  avTcm^S^ 
i^  Feigwarze j  crvxcdig^  ^,  ein  kleiner  Vogel,  der  gern  Feigen  frissL-^ 
Hieher  gehört,  wie  bemerkt :  trvKd^lvoq^ii  (seltener  ö)j 
Maulbeerbaum;  davon:  Qvxc^uvia^  17,  glbd«»  otnec^fm^oi', tö,  <^ 
Maulbeere;  (rvxaiuvddTiq^  eg,  maulbeerartig, 

crovxi'Ov,  tJ,  fremd,  das  lat  succinum.  —  arovMvoi,  ni^i 

von  succinum.  — 

'■  ■ 1 1 ■  ■■■ . ■ 

^'AA.  Im  Sskr.  entspricht  zunächst  die  Wz.  sad  mit  der 
Bed,  gehn.  Die  zunächst  aus  den  verwandten  Sprachen  zu  ver- 
gleichenden Formen  s.  man  bei  Pott  (£•  F.  1, 248).  Im  Griecn. 
erscheint  nüt  o  für  a :  <$d  in  SS^Sc.  ^,  (der  Gang)  Weg  u.s.w.  D*" 
von :  ö*M)$,  ovj  zum  Weg  gehörig  u.  s.w. ;  6*tT>7$,  o,  der  Wandert i 
o^MTfia,  Tcf  (?),  dieBrucke,  welcheXerxes  über  den Hellespantscm'j 


S9eva^  §ehn\  i9ev(ta^^  to.  Weg;  Sievrriq^  S.  Wimderer;  Sivicrmoq^ 
oy,  wegmim\  Sitia^  ^,  Reise  ii.s.w.;  696ia^  ö9m (zw.)}  mfdenWeg 
bringen  n.s.w.;  oicua  {69m^  Gramm.),  ausführen  und  verhaufen 
U.S.T7.;  Si&v6^^  if,  6vj  wegbar  i  Sdalo^,  «>ov,  zum  Weg  gehörig;  — 
&^ixp€>doVj  TÖy  Strasse  il8«w.;  ä^upodiov^  tJ,  Dim«;  ovd^etxro^,  ov^ 
tunpegsam\  äuodia,  17,  Unwegsamkeit  %  äxpoSevnipiov,  to,  Abtrift: 
(dxpoSev^io,  Abgang^  Stuhlgang^;  htugoiiciiriq,  eg^  episoiUsch;  i^o- 
8ioy,  To,  der  Ausgang  u.  s.  w. ;  ^o^otoq ,  if ,  ov,  zum  Ausgang  gehö^ 
rigj  i^oSidi&f  ausgeben;  i^oHourig^ri;  iko^tour^g^S^  das  Ausgeben  i 
'5ttfKo8i4cj,  periodisch  sein;  nepuidevari^^  i^y  das  Herumreisen;  mpto* 
Stimxoq^  17, 6v,  zum  Herumreisen  gehörig  ii*s«w*  —  fppovdoqj  ij,  ov^ 
(aus  Ttfio+SSo)  fürder  des  Wegs,  fort  U.S.W. 

Hieher  zient  man  a<f6p9iov^  t6  =  äcp68evfia  bei  Nicander. 
Der  Einschub  des  p  ist  mir  unerklärbar. 

Der  Laut  S  wird  ionisch  gewöhnlich  o«,  so  wurde  also 
die  Wzf.  69  ion.  ovd  lauten;  an  diese  Form  lehnt  sich  das,  aus 
dem  homerischen  Gebrauch  in  die  xott^  übergangene  ovSog^S^ 
die  Sehwdie,  dasj  worauf  man  tritt,  um  in  ein  Haus  zu  gehn:  d4^ 
Triti;  ganz  ebenso  ist  das  gleichbedeutende  ^r[^£  aus  ^vta,  gehn, 
gebildet.  Die  att  Form  von  ov96g  ist  696^  Für  die  Annahme, 
dass  ovdog  bloss  dialektisch  ist,  spricht  der  Umstand,  dass  es 
ohne  Derivate  erscheint 

Ganz  auf  dieselbe  Weise  verhfilt  es  sich  mit  ov^a^.  x6,  {das, 
worauf  man  geht)  der  Boden  (vgL  lat  solum  für  sod-lum,  wo 
sod  =  69,  und  griech.  s^i^aO  >  wenn  gleich  Derivate  hier  vor- 
kommen, so  ist  doch  die  Zahl  derselben  sehr  gering,  nämlich 
ov9alog,  ol,  ov,  aufdem^den,  irdisch ;  &yu(pov9u;  zieht  Passow  eben- 
falls hieher;  es  wäre vsdann  alter  Instrument  Plur.  f&r  äufpov^ 
9oig ;  dieVermittelung  seiner  Bed.  in  der  einzigen  Stelle,  in  der  es 
vorkommt  (Od.  XVu,  237),  mit  der  hei  Passow  gegebnen  Etym. 
ist  noch  nidit  ganz  klar;  npoqov9l4(Oj  zu  Bodeti  werfen. 

Mit  t  f&r  sskr.  a  wurde  die  Wzf.  19  heissen;  zu  dieser  Form 
ziehn  wir  das,  der  Bed.  nach  mit  ov9a(;  verwandte,  tS-ac 


Boden,  Fusshoden  u.s.w.  Was  die  Form  betrifft,  so  steht  es  für 
i9a<poq;  der  Spir.  asper  ist  wie  in  i9^7jov  wegen  der,  im  Worte 
folgenden,  aspirata  aufgegeben;  die  Endung  ipa;  ziehe  ich  zu 
der  sskr.  Wz.  bha  (=  griech.  cpa)  scheinen,  und  halte  sie  flir  di- 
minutivisch (wie  in  der  Diminutivform  acpvo^  vglrdas  S.235  über 
iUKO  Bemerkte  und  331);  ähnlich  erklärten  wir  sehen  (S.105) 
ipyw^oq  U.S.W..  und  nach  der  Analogie  des  ebendas.  angeführ- 
ten Adi.  «fr^f*;,  äpyvcpiq,  in  welchem,  wie  in  J#upf»<,  die  the- 
matische Form  der  Scldussbildung  <(>eq  ist,  kann  i9a<poq  mit 
ganz  regelrechtem  og  im  Nominativ  —  da  es  substantivisch  ge- 
braucht wird  —  gar  nicht  auffallend  sein  (wir  weisen  elsoPot^ 
Emwurf  (E.  F.  I,  211)  ab).  —  Von  i9a(f>oq  kommt:  »cfej^iov,  ro^ 
Dim.;  i9aupi4&,  zu  Boden  werfen ^  dve9mpurToqj  ov,  nicht  fes^etre* 
ten  U.S.W. 

Nach  der  Analogie  von  i9a<pog  ziehn  wir  auch  zu  i9  in  der 
Bed.  gehn:  i9i^Xiov  oder  i9AXov.  x6,  Grund,  Boden  u.  s.  w. 


Dooli  leugnen  wir  idcht,  dass  sowoM  i9a(pog  als  iSAXov  auch, 
wie  man  gewöhnlich  annimmt^  aus  id  in  derBed.  sel%en  abgelei* 
tet  werden  kann;  nur  müsste  man  alsdann  auch  ov8ag  uQa  so- 
lum  aus  SS  in  dieser  Bed.  fliessen  lassen.  Denn  i^,  sits^n^  ist, 
wie  sich  gleich  ergeben  wird,  mit  69^  gehn,  identisch.  Ich  habe 
für  meine  Verbindung  von  ^*,  ej  =?  sad  in  der  Bed.  gehn,  die 
Analoge  Tonj2ri222^  das,  worauf  man  geht 

Im  Sskr,  hat  sad  ausser  der  Bed.  gehn  audi  die  Bed.  de- 
strui;  bei  letzterer  Bed.,  wird  nun  von  den  indischen  Gramm, 
angegeben,  tritt  in  den  Specialflexionen  des  Verbum  statt  sad 
als  Thema  sld  ein  {Boppy  Gr.  s.  r.  328);  femer  heisst  im  Sskr. 
sad  mit  dem  Präf«  ni  (niedenrärts) :  sich  setzen.  Nun  erscheint 
aber  fast  in  allen  verwandten  Sprachen  schon  die  dem  Simples 
sad  entsprechende  Form,  z.B.  lat,  sed-eo,  grieoh.  i9  u.s.w. 
Cvgh  Poit,  £.  F.  I^  248)  mit  der  Bed«  sitzen  ^  femer  stehen  ne- 
ben diesen  Formen  mit  demselben  Begriff  Formen,  welche  der 
nngeführten  sskr.  sid  entsprechen,  z.B.  griech.  tSj  lat  std-ere. 
Da  nun  der  für  sad;  sld  im  Sskr.  angegebne  Begriff  destroi 
sich  durch  die  Vermittelung  des  schon  von  Bopp  (V.  Gr.  126) 
als  Bed.  aufgestellten  Begriffs  sinken  (zusammensinken,  de  strui) 
sehr  gut  mit  der,  in  den  verwandten  Sprachen  hervortretendeD, 
Bed.  des  Simplex  sitzen  {niedersinken:  sich  niedersetzen)  verbin- 
denlässt,  so  folgt  hieraus,  dass  sad:  sld  diese  Bed.  auch  schon 
im  Sskr.  hatte  I^aben  kOnnen  und  nur  ein  Zufall  die  Bed-  ^»^ 
an  die  Comnosition  mit  ni  knüpfte«  Nun  entsteht  aber  die  Frage, 
sollen  ^vir  dieses  sad:  sld  mit  derBed«  sinken  {sieh  niedersetzen) 
von  dem,  schon  behandelten,  sad  n»it  derBed.  geh$%  trennen, 
oder  für  identisch  halten?    Wenn  Rosens  Angabe  (Radicc.  sscr. 

S.  204),  dass  auch  sad  in  der  Bed.  gehAj^  thematische  Form 
er  Specialflexionen  sld  habe,  richtig  isTTso  würde  die,  selbst 
in  dieser  ZufiUli^eit  ^viederkehrende  iTebereinstimmung  mit  un- 
bezweifelbarer  lEntschiedenheit  für  die  Identität  von  sad  gfAn 
und  sinkett  sprechen.  Nun  finde  ich  zwar  diese  Angabe  nir- 
gends bestätigt;  dennoch  wage  ich  nicht  diese Bedeutt.  von  ein- 
ander zu  t»ennen.  Sie  finden  in  dem  Begriff  fallen  ihre  Veraiit- 
telmigf  welcher  einerseits  mit  dem  des^  Sinkens  fast  identiscli 
und  andrerseits  auch  für  denB^gpSGehn  ganz. bezeichnend  \»U 
da  dieses  der  acht  wissenschaftlichen  Theorie  gemäss  ein  fort- 
gesetztes Fallen  und  sich  wieder  Aufrichten  ist  Wir  haben  also 
keinen  Grund ,M(^<0>  »itzenj  von  öS,  i9  zu  trennen,  imd  haltea 
sad  sowohl  in  der  Bedeutung  gehn  ejs  sinken  für  identisch.  Di^ 
Grundbedeutung  ist  fallen,  —  An  eS  schliesst  sich  aus  dem  Grieclu 
a5unftchstj3Lifl4»  '^^  *''  '^''*  u.s,^w.  iSoiXiov^  to,  glbd»;  eSal^i^* 
auf  einen  Sitz  stellen \  ferner  e\oyba%  (nach  der  4ton  Conj^CL 
formirt  fllr  tS-t-ofiat  =  einem  sskr*  sad-j-(am)"'6),  9ich  sehen» 
durch  diesen  medialen  Gebrauch  von  £*  bot  sich  die,  übrigens 
auch  in  iöTnqra  {ich  stellte,  von  o-t«,  stehn')  ihre  Ai^alogie  findend«» 
Gelegenheit  dar,  dem  Aorist  activi  eine  transitive  Bed.  m  S^' 
ben:  ich  setzte ;  ich  erkenne  in  dieser  Formation  eine  Spur,  dass 
ehemals  auch '  wie  /  das  syllabische  Augment  habe  bcdlDgeo 
kühnen  Cvgl.  S.  429);  denn  ich  erkläre  elara  aus  ^+e^+(ra(vgl» 


AJ,  445 

das  homerwehe  UtftfaTo^  metner  Meinimg  nach  flbr  l'^iadaxo,  vgl» 
BuiimMnj  Gr. Gr.  Gr.  §.  108  Anm.  7);  Poti  (E. R  I,  248)  glaubt^ 
das6  sich  das  ursprünglich  anlautende  s  in  e  aufgelöst  und  mit 
dem  Wurzelvokal  e  verschmolzen  habe;  allein  die  Möglichkeit 
dieser  Auflösung  von  s  in  e  ist  noch  sehr  fraglich;  wenigstens 
sind  die  iTon  Poti  (E«  F.  1, 138)  dafür  gegebnen  Beispiele  anders 
zu  erklären.  -^  l<p€diqy  am  Boden  illespch.)\  xa^eatg^  n  (^M^&r^g^ 
o?),  das  Niedersitzen.  —  Femer  durch  Suff,  pa:  idpa^  iiy  Sitz  u. 
U.W.;  edpuyp,  t6,  Dim«$  kSpalog^  (a),  ov\  e^pifee^^  eacra^  tr,  sitzend  u» 
8.W.;  lopaicm;^,  17^  unbewegliches  Vermögen  \  kipixo^j  ny  oVj  %um 
Sitz  gehörig  u»S.w.;  eifavovj  to,  Sitz  u«s.Vir ;  kSpavoq^  S  (i),  festi 
iSpd4&j  sitzen  machen \  e^pao-pa,  rd^  Sitz  u.s.w.$  k^pois^^  idpmom^ 
fesis/eiien;  i^fm^a^  edpouw^,  toj  das  Aufgestelite  \  ii^ffi,  setzen, 
steilefM  u.  s»w.;  Wptri^g,  o,  der  auf  dem  Heerde  sitzende  Fremdling  i 
—  -jtäpsdpoq,  ov,  daneben  sitzend  u.  s.w»;  dtpedpaiv,  q,  Abtritt;  A^f- 
dpevfa,  besonders  stellen ;  ivapedpla,  ij,  das  Danebensitzen ;  TräpeJpei'oj 
{ptapeSpr^ccroi  poet),  daneben  sitzen;  itape^pevTix6(;^  V^ov^  daneben 
sitzend  n.S.w.;  itpiipava,  xa,  das  Gesäss  U.S.W.;  ^q^^^pt^o),  darauf 
siizen  11. s.w.;  etpeipur^oq,  6^  ein  Spiel,  das  mit  Huckepacktragen 
endet ;  hptüpurxrip^  6^  der  Sieger  in  diesem  Spiel  *9  awe^pda^  ^y 
das  Zusammensitzen  u.S.w.;  crwldpiovy  to,  Sitzung  U.S.W.;  crwe^ 
^piaxog^  T^^ov,  zum  owidpiov  gehörig  ß  (rwedpid^oo^  beisanunensitzen; 
aweBpevf^q,  o,  der  Beisitzer  im  Rath. 

Wie  nun  aus  sed  imLat  sella  für  sedla  entsteht,  so  wird 
laconisch  e^a,  6,  Sessel,  für  ki-Xa,  angeführt  {Giese,  über  den äol. 
Dialekt,  249).  —  ^ 

Als  thematische  Bildung:  in  den  4  Specialflexionen  erscheint 
imSskr.,  wie  bemerkt,  sid  für  sad  in  derBed.  zusammensinken. 
Woher  diese  Wandlung  des  a  in  1  komme,  wage  ich  nicht  zu  ent- 
scheiden; ich  kann  nur  darauf  aufmerksam  machen,  dass  auf 
^ine  nicht  ganss  unfihnliclie  Weise  ursprüngliches  a  auch  in  den 
Wzformen  ap  (S.12  u.  228)  und  (ay)  äksh  (S.  228)  in  den  De- 
siderativformen  Ips,  iksh  in  !  iibergegangAi  i^ei. -^  Griech. 
entspricht  i9  in  t^o  (nach  der  4ten  Conj.  Gl.  f&r  l^-ir^i)^  sich  nie^ 
dereelzeuj  ganz  wie  das,  nur  zufUlig  medial  formirte,  i^Ofiot ;  wie 
sich  aber  hier  eine  transitive  Bed.  fiir  den  Aorist  auf  aa  fixirte, 
so  gng  auch  für  t^o  die  Bed.  setzen  hervor.  —  Beachtenswerth 
ist  »ir  14(a  der  homerische  Gebrauch;  wir  haben  bemerkt,  dass 
i$  imSskr.  nur  die  thematische  Form  der  4  Specialflexionen  ist 
Diese  sind  1)  Präsens  =  griecb.  Präsens,  2)  Imperfect  =  griech. 
hnperf.,  3)  Potentialis  =  griech.  Optativ  Präs.  und  4)  Imperativ 
:=  griech.  Imperativ  Präs.  —  und  im  Homer  ist  nun  ganz  die* 
Sern  sskr.  Gesetz  gemäss  der  Gebrauch  von  18  auf  Präsens  und 
Imperfect  beschränkt  (Wir  sehn  hieraus,  wie  irrig  die  Trennung 
von  kd  und  19,  welche  Patt  E.  F.  II,  690  vorschreibt,  selbst  vom 
allein-griech.  Standpunkt  aus  wäre).  Erst  der  spätere  Gebrauch, 
welcher  das  eigentliche Veriiältniss  von  19  zu  k9  nicht  mehr  kannte, 
liess  sich  durch  die  Versciüedenheit  der  Formen  verfUhren,  19 
als  wesentlich  verschieden  von  i9  anzusehn.  Dazu  mochte  auch 
der  alte  Gebrauch  von  xoed^Q  beigetragen  haben,  in  welchem, 


446  jU. 

als  einem  sehr  verschieden  klingenden  Wort  (vgL  btä^ov  fäi 
TUiAliov,  welche  Form  man  trotz  Butimmm  entschieden  anerken- 
nen mnss),  £^  sich  vmi  dem  eigentlichen  Gesetz  znerst  befreite: 
daher  schon  hA Homer  htet^ura  n.s.w.;  attFnt  xo^ud,  sowie  tchi 
t4&9 1&9  gewöhnL  l^-ifcro  wie  yon  einem  Thema  l^»-o.  —  Schon 
bei  Homer  erscheint  eine  andre  Bildung  durch  Znsatzides,  bei 
den  Griechen  so  beliebten  f  denominativischen)  cer;  nämlich 
l^-cev-o,  in  denselben  Bedd.  wie  f^o.  Hieher  gehört  auch  iin^a, 
roy  Sitz  n.s.W.,  und  wahrsdieinlidi  I^an/,  iiein  Kleid  vonZiegeH" 
fMen,  welches  die  Satprofneler  trugen.  —  xcK^ccfue,  to,  da$SU%en 
in  etwas  a.s.w.  =  Ipid^urfiaj  ein  mediciniscfaesWort;  xd^ung^  r,^ 
das  Sitzen  n*s.w.;  owi4riar^9  Vy  das  Zusammensitzen  n.s.w. 

DieBildone  von  Nominalthemen  ans  der  Form  Id  ist  dgent« 
fich  unorganiscn;  bei  den  Griechen  jedoch  nicht  auffallend,  da 
sie  jede  mematische  Möglichkeit  zur  Erweiterung  ihres  Wort- 
reichthums  benutzten,  und  sich  19  v/on  ki  im  Sprachbewusstseia 
schnell  ablösen  musste ,  da  dieses  Verhältniss  im  Griechischen 
gar  keine  Analogie  hat  Dennoch  giebt  es  nur  eine  thematische 
Fortbildung  von  19  nämlich  li-pvy  wovon  ein  Denominativ  IS-g^-v 
gebildet  ist,  zu  welchem  der  schon  homerische  Aorist  t^^vi^r^f 
gehört;  ein  Präsens  I9^m  kommt  nicht  vor;  wohl  aber  Id/nfo 
(ob  f&r  ldpi>-j-G>?)  mit  denselben  Bedd.  wie  e^co^  sitzen^  setzen  o. 
8.W.  Davon:  iSpvroq,  liy  6v^  festgestellt  u.s.w.;  Idpvat^^  n,  ^^ 
Niedersitzen  U.S.W.;  i9pv^ux^  to,  das  Niedergesetzte  a*s.w. 


pld'  mit  derBed,  zusammenpressen  (eig.  durch  Sitzen  auf  etwas) 
aus  pishad  flir  api+sad  (mit  Verlust  des  anlautenden  a,  wel- 
cher uns  schon  so  oft  begegnet  ist).  Dieselbe  Formation,  ebeu- 
fidls  mit  Verlust  des  anlautenden  a,  aber  unzusammengezogen, 
erscheint,  wie  ebMfalls  schon  Pott  (a.£^0.  und  II,  35)  sah,  im 
griech.  m+l9z  v^u^o  (nach  der  4ten  Conj.CL  wie  i^o),  drucken, 

S\S  erhält  im  Sskr^,  insbesondre  die  Bedeutune  quälen  und  in 
leser  erscheint  ihm,  wie  ich  beiläufig  bemerKcn  will,  eben- 
falls aber  in  der  Formation  ^anz  dem  griechischen  ^i+^  ^^^' 
sprechend,  ahd.  pi-zad  (mit  z  fftr  s  zwischen  zwei  Vokalen 
nach  gothischer  Weise)  in  maka-pizado  {Magenweh)  bei  J* 
Gritnm  (D.  Gr.  II,  267).  —  Aus  dieser  und  der  griech.  Form 
vi-^-ü  schliessen  wir,  dass  bei  der  Sprachtrennung  die  sskr. 
Contraction  in  pid'  noch  nicht  Statt  gefunden  hatte.  Dorisch 
erscheint  7rt-a|ß>,  mitErhaltung  des  ursprünglichen  a,  f&r  W^o» 
eine  Form  itülm  =  nä^tsi  nimmt  man  wegen  einiger  sich  da* 
durch  erklärender  Formen  an  (Butttnann^  Gr.  Gr.  Gr.  §.  112  Ann. 
7);  bei  Hippoer.  findet  sich  nu^^^au,  u!s.w.(j9f«/6ii.  a.a.O.  §.93 
iuun.  5).  Von  om^o  kommt:  vUtkg^  ^ä^tg^  17;  nuariiög^S,  da 
Drücken  \  v:Uxr\uxj  t6,  das  Gedrückte;  üviiötfutg^  ov,  drückend;  ^^' 
(hröqj  if ,  ovj  gedrückt;  ituötrip^  6,  Drücker,  Presser ',  nuarrif^Sl 
TtuxXiTrifiogi  vuxrnpiogj  oVj  drückend',  ntearnipiav  (inaoT.,  fua%*)} 
nUarpoVf  TO,  Presse, 


TJ(FirJ).  447 

öoiB^j  oI,  dne  Art  SkigWigeL 

alSif^  if9  Ormmiey  Grmnaimpfd  ii.8.w.  —  Nach  der  Ana- 
loge des  im  Allgemeinen  gleichbedeutenden  ^oui  (welches 
Kralurscheinlich  die  roAe  heisst)  scheint  der  Granatapfelbanm 
roB  der  JliUs  seiner  Blojdien  den  Namen  eihalten  zn  haben; 
iben  (S.'428)  sahn  wir  nun,  dass  im  Sskr.  Menmg  sindöra 
liiess;  sindnrl  heisst  roihes  Kleid,  eine  P/ian%eu.s.w.  Nnn 
irissen  wir  aus  unzähligen  Beispielen,  dass  der  Nasal  hAufig 
lach  Art  der  7ten  Conj.  CL  vor  dem  letzten  Wzconsonanten 
BiDgeschoben  wird.  Dürften  wir  danach  ans  sind  in  sind-ura 
I.S.W.  auf  eine  Wzf.  sid  schliessen,  und  an  diese  0-1)97  Cder 
rothe  Baum  ?}  knüpfen?  Wenn  gleich  i  in  6l8n  mit  der  Bedent. 
Granate  häufiger  lang  erscheint,  so  kommt  es  doch  auch  oft 
kürz  vor,  so,  dass  aus  der  Quantität  desselben  kein  Ge- 
gengrund  entnommen  werden  könnte.  Freilich  blieb  es  nun 
zweifelhaft,  ob  wir  6i9^n  als  ein  fremdes  Wort  zu  nehmen  hät- 
ten«  oder  annehmen  müssen,  dass  die  sskr.  Wz.  sja(n)d  (S. 
iä&)  auch  im  Griechischen  existirt  habe,  wovon  sich  weiter 
keine  Spur  findet  —  Wenn  die  angebliche  Nebenform  von  öldrtt 
<^i7  wirklich  anzunehmen  ist,  wurde  sie  mehr  gegen  diese 
Etymologie  sprechen.  —  Von  öldn  kommt:  alSiovj  rd,  die  Schale 
des  Granatapfels'^  öJdouq^  tööa,  evj  vom  Granatapfel,  granatrothi 
0(^(061$,  uraa,  ev^  mm  der  Art  oder  Farbe  der  Granatapfelechale* 

v9  (fod).  —  Im  Sskr.  wird  eine  Veibalwurzel  und,  fliee^ 
*fn,  feuehi  sein,  angefiihrt,  welche  als  Verbum  aber  nicht  be~ 
^jt  ist  Zu  ihr  gehört  aber  augenscheinlich  das,  ohne  nach 
Art  der  7ten  Conj.  CL  eingeschobenen  Nasal  vorkommende, 
Thema:  ud-'a,  Wasser,  und  das  durch  Suff,  na  gebildete  Par- 
tie, nn-na  für  ud-na  cvgl.  an-na  f&r  aA-nä)  feucht,  und  Deri- 
vate von  diesen.  Jenem  uda  entspricht  mit  eingeschobenem 
Kasal  lat  und-a  Vergleichen  wir  die  ii^en  verwandten 
Sprachen  entsprechenden  Formen  (bei  Pott,  £.  F.  I,  242;  vgL 
»ich  Graf,  Ahd.  Sprsch.  I,  366, 1127),  so  finden  wir  unter  an- 
dern gotC  vatö,  and.  wazar,  russ.  woda,  litt,  wedras  (iaL 
yädo  =  ahd.  waten,  welche  Pott  ebenfalls  hieher  zieht,  sind 
n^  dieser  Beziehung  noch  fraglich);  in  diesen  entsprechen  dem 
>8kr.  Anlaut  n  Laute,  welche  statt  dessen  va  dort  bedingen 
w&rden.  Da  sich  nun,  so  viel  ich  mich  erinnre,  kein  Beispiel 
^nden  Usst,  wo  sich  ursprungliches  u  in  va  zersetzt  hStte, 
wobl  aber  nnzfihlige,  in  denen  va  in  u  zusammengezogen  ist, 
^  dQifen  wir  woU  olme  Bedenken  statt  der  sskr.  Wzf.  ud  als 
^entlidie  Fonn  vad  aufstellen.  Für  diese  Form  spricht  viel- 
leicht audi  das  phrygische^'d-v,  Wasser  (welches,  beiUniig 
^merkt,  das  ftr  lat  üvere,  üvidus  u.s.w.  {Pott,E.¥.  1, 242) 
^i^ehmende  Thema  nd-n  unterstutzt),  und  wahrschdnlich 
selbst  das  griedL  vd-aar.  Denn  auf  ganz  gleiche  Weise,  wie 
pieclt  vdapTj  ist  gebildet  ahd.  wazar  fflr  wazard;  nun  wäre 
^aber  zu  adfallend,  wenn  diese  gleiche  Bildung  unabhängig 
^^  den  Deutschen  und  Griechen  bewerkstelligt  wäre;  da  nun 


448  'rj(PYJ). 

aber  nach  Obigem  vad  die  primäre  Form  dl^s  Themas  ist,  \mi 
nicht  ud,  so  folgt  hieraus  schon  nothwendig,  dass  anch  dem 

S riech,  'dd-apr  in  specie  eine  Form  pai^a^  Toraüsgegangen  ist 
im  entsteht  aber  die  Frage  ^  lehnt  sich  dieses  ßad^-a^  an  dne, 
in  Analogie  mit  sskr.  ud-a  schon  vor  der  Sprachtrennung  coo^ 
trahirte  Form  v^^-apr,  oder  ging  /ad>-apT  selbst  auf  griediisclieB 
Boden  über,  und  erhielt  hier  erst  seine  Umgestaltung  in  vd-opr« 
In  jenem  Fall  müsste  man  annehmen,  dass  der  Spir.  asp.  anor- 
ganisch vorgetreteil  sei,  dem  griech.  Euphonismus  gemäss,  wel- 
cher kein  mit  einem  Spir.  lenis  anlautendes  v  duldete.  In  die- 
sem Fall  wäre  auf  dieselbe  Weise,  wie  ursprüngliches  avat- 
man  (S.  255)  in  griech.  dßtr^iv^  wie  ä-Väd-a  in  äoL  dßvdo  {S. 
364),  wie  ava-ta  in  äol.  dßtro  (S.  281)  übergegangen  ist,  auch 
bk  ßaS*apTj  durch  Einfluss  des  vorhergegangenen  /^  das  ur- 
sprüngliche a  in  t?  übergegangen,  und  id'^a^  stände  also  für 
psd-aoT  mit,  wie  so  häufig,  fiir  anlautendes/  eingetretenem'. 
Für  diese  letztre  Ansicht  spricht  mir  der  Umstand,  dass  in  af^ 
Jpo;,  ovy  dvdpLa^  das  a  privat  ohne  v  vorgetreten  ist,  woraus 
ich  dem  allgemeinen  —  nur  höchst  wenige  Ausnahmen  leiden^ 
den  -^  Grundsatz  gemäss  auf  äßvdpog,  apv^pLu  schUesse  (vgL 
jedoch  weiterhin,  wo  sich  eine  Schwierigkeit  ergeben  wird).— 
Als  primäre  thematische  Form  stellen  wir  demnach  vad,  wie 
^  sie  im  Sskr.  lauten  musste,  auf.  Dürfen  wir  es  wagen,  eine 
Etymologie  fiir  dieselbe  zu  versuchen?  -  Zu  diesem  Zweck 
müssen  wir  zunächst  wieder  zu  v^aoir^  ahd.  Wa2ar(d)  2urucb 
kehren.  Däss  dieses  als  thematisclie  Form  für  den  Nominativ 
i9&p  fest^setzen ,  folgt  schon  aus  der  combinirten  Betrac^toi^ 
dieses  Nominativs  und  der  Übrigen  Casus ;  fast  von  selbst  er- 

E'ebt  sich  die  Erklärung,  dass  in  vSaroq  u.s.W.  das  p  ausgefid* 
n  ist,  im  Nominativ  dagegen  der  schlies^ende  Consonänt  ab- 
fiel, und  nun  zum  Ersatz  dieses  Verlustes  der,  p  vorhergehen-' 
de,  Vokal  gedehnt  ist  (analog  ist  das  Verhältniss  von  'uixa^p  za 
T6x^p).  Dass  bei  dieser  Dehnung  6?  statt  ä  erscheine,  hat  für 
uns,  die  wir  d:e  Wesentliche  Identität  der  in  ursprünglichem  a 
sich  euiigenden  Dreieinigkeit  aiB\o  kennen,  nichts  auffallen- 
des. Diese  Erklärung  findet  nun  ihre  entschiedene  Bestätigung 
in  dem  oben  (S.  141)  behandelten  ?^ap,  ^aro^  fiir  ?7rapx,  ^«p* 
to^  =s  sskr.  jak^ärt  der  guniiten  Form  von  jakfit  u.aa.  Was 
nun  vd^apr  waz-ard  anlangt,  so  erscheint  vi^  waz  auch  in  den 
übrigen  verwandten  Sprachen ;  eigenthumlich  ist  ihnen  die  Em 
düng  aprx  ard;  ganz  analog  ist  hierin  das  griechische  ^«eu-apr, 
Gattin,  im  Nom.  ^oux^up^  in  den  übrigen  Casus  mit  Erhaltung 
des  p :  id^-aproq  u.  s.  w. ;  auch  hier  ist  ^a.u  fast  allen  Verwand- 
ten Sprachen  gemein;  die  Bildung  mit  dieser  Endung  dagegen 
nur  griechisch.  Nun  wird  sich  bei  y/^^ayi  zeigen ,  dass  dessen 
Begriff  öändißen  vorzüglich  zur  Bezeichnung  des  BegrifEs  heira* 
Ü^(ein  Mädchen  besiegen)  diente  (vgl.  sskr.  dam-patl^  Fra» 
und  Manuj  und  dam,  undeclinirbar,  FratCw  es  >var  daher  eine 
geistvolle  Bemerkung  von  Pott  (E.  F,  II,  311) ,  wenn  er  ^aaa^ 
mit  iayb  verband ;  abweiclien  können  wir  nur  darin  von  ihm* 
dass  wir  nicht  dauapr  als  Zusammenziehung  von  Sauap+tr^  m 
BexMhmung  gehend  (von  y/  l)  betrachten  i  sondern  als  znsan:- 


'YJ(FYJ).  449 

mengesetzt  ans  Sofi  (vgL  das  eben  erwähnte  sskr.  dam,  Frau) 
lind  fit,  nach  Bopp  (Gr.  s.  r.643)  ans  y^ri  ^Aeft(S  53),  so,  dass 
also  die  subjective  Bed.  mit  der  von  Poit  angegebenen  vOllig 
identisch  ist  (ygU  noch  öxiap).  Därfen  wir  diese  £rkl&ning 
auch  für  vd-apr  anwenden?  Schon  oben  (S.  61)  sahn  wir,  wie 
aus  der  Gmndwnrzel  H  gehuj  durch  Composition  mit  sa:  sri 
sich  heftig  bewegen^  entstand,  Und  vorzüglich  znr  Bildung  voa 
Namen  fiir  Waaetr^  Flw  und  Meer  diente.  Möglich  ist  es^ 
dass  dieWzf.  sru  (p4^)  /(^<»)  nichts  als  eineNebenform  von  sri 
in  dieser  Bed.  ist;  ganz  eben  so  heisst  die  sskr.  v^plu^  gelm 
und  ߀99en  (vgL  das  Thema  plava  d^a  Hüpfen,  Springen  u.  s. 
w.,  plavaka  ein  Täßzer  n.s.w«;  f^r  die  Bed./fie«.y«fi»  ^Xe/roo, 
nXito,  welche  die  gewöhnliche  ist,  bedarf  es  keines  Belegs)* 

(^h  konnte  der  ßeSSriSaeUn  nnA  Rftvm  'Rpi7Ä^\ohnnn&  ri  rn 


ffr  mi  i^iriiii.j^^iii-ü^igsgajgaagsai-TjriTii.^Hiia.ff. 


Was  beginnen  wir  aber  nun  mit  dem  anlautenden  vad? 
kühn  meine  Vermuthung  zu  sein  scheint,  wage  ich  sie  docb 
mitzutheilen.  Oben  (S.  283)  sahn  wir,  dass dasPräf.  ud.aus  va 
+ta,  zusanunengezogen  in  uta»  entstanden  ist,  und  nach  Ver-i 
lost  des  a:  ud  ward.    Sollte  es  nicht  mödUch  sein,  dass  vata 
schon  früher  vat  ge^vorden,  und  dann  nach  derselben  Analogie 
t  in  d  übergegangen  wäre?     Bei  dieser  Annähme  wäre  eine 
sehr  natürliche  Etymologie  für  ßcä^ttprx  wa^-ard  sogleich  ge- 
geben,   vad  hiesse  natürlich,  so  wie  ud,  heraus  (Sk  283)^  und 
vad-rit,  welches  im  Sskr.  der  ^rwfthnten.griech.  und^ahd« 
Form  entsprechen  würde,  wäre  daa  Herauagehtnde,  Hervorapru^ 
deliiJe,  und  also  wahrscheinlich  Bezeichnuns;  des  (aus  der  Erde 
hervorbrechenden)  Queliumseers,  —    Wie  vei^iält  sieh  aber  diese 
Form  mit  rit  zu  denen  der  übrigen  verwandten  Sprachen,  wel-^ 
che  grösstentheils  keine  Spur  dieser  Zusammenset«sung  zeigen? 
Anzunehmen,  dass  in  ihnen  r  verloren  sei,  wie  fiir  sskr.  üdhaa 
(S.  261)  vermuthet  ward,  möchte  bd  der  grossen  .Uebereiri« 
Stimmung  derselben  nicht  leicht  jemand  wa£||.    Ich  vermuthe, 
dass,  wenn  in  v^-apr,  waz'-ard  (wozu  ma^wohl  auch  litt  av^ 
dra  {Flvtk)  und  das,  vermuthlich  wendische,  Oder  recbAen 
kann)  dasPrSf.  vad  (=:  ud)  mit  derWurffiel  ri  gehn,  zusammen- 
gesetzt ist —  dass  alsdann  im  sskr*ud-a,  lat.  u(n)d-a^  altpr. 
nnd-s,  ahd.  unda  (alts.  nthja  (ßraff^  Alid.  Sprscb.  I,  366)*, 
lett.  Adens,  lat.  Avidu  dasselbe  Prüf,  ud  (=vad)  mit  der, 
mit  fi  gleichbedeutenden,  Wz.  i  componirt  ist,  u|id  .diese,  da 
ihr  Körper  viel  zu  schwach  war,'  um  sich  zu  halten,  wie  in  an- 
dern Beispielen  (vgL  S.llff.),  sich  spurlos  verlor.  —    Ist  diese 
Etymologie  richtig,  so  ist  das  (a.a.O.)  eben  so  aus  der  yf^i  ab- 
geleitete ol^\  vd  für  ol^*t,  id^i  zwar  seinen  Bestandtheilen  nach 
mit  ud:  vad  för  nd-i:  vad-i  identisch,  st^  aber  in  keiner  be- 
grifflichen Subordination  unter  letzterem,  wie  Po//  (£.F.  1, 242) 
völlig  grundlos  annahm;  —    So  viel  von  der  Etymologie.  • — 

Also  i'^oop,  aTOff,  TÖ  (fiir/v^op  von  ehiem  Thema /ud'-apT 
statt  ßcsB-apr) ,  (eig.  Queüwaeeer^  dann:)  Wasser  (r  ist  eig.  kurz, 
nird  aber  im  Hexameter,  wegen  des  metrischen  Bedürfnisses, 
häufig  lang  gebraucht;  bei  den  Attikem  blieb  es  durchgängig 
kurz).    Davon  vhaTiov^  tö,  Dim.;   rdc^xtv/)^,  >?*  oy  Ixiaxuvog 

29 


4S0  ITJ  (rgJ). 

zw.);  v9ar6u^^  eovra^  ev^  wäuerig  ii.8.w.;  xiaTmiri^j  6$,  wamr* 
artijf]  i9ax6fa^  wdsseng  machen  1LS.W*;  vSaxaLv&f  WMsers6ckti§ 
seini  vdaxiö^^j  6^  das  WoBMergeräuseh  im  Korper  mm  Wasier^ 
eüchägeni  i^arlq^  17,  eine  Waeserhiaee  unier  dem  ober»  Atigenlied; 
idccTTtpo^^  d^  6v,  %t4m  Wasser  gehöretul.  •— 

Zu  der  Form,  iftr  welche  wir  als  primftre  Gestalt  eine  Form 
annehmen,  welche  einst  im  Sskr.  vad-i  hätte  lanten  müssen, 
und  welche  in  der  Gestalt  ud  (in  ud-a  u.  s.w.)  erscheint,  gehört 
aus  dem  Griech.  v^-o^,  to,  Wasser.  Hierbei  muss  ich  mm  be- 
merken, dass,  wenn  ich  gleich  f&r  tS9a>p  und  die  damit  zasam- 
menhängenden  Formen  eine  Form  annahm,  welche  selbst  auf 
griech.  fiod.  noch  die  ufsprihiglichere,  im  Sskr.  einst  mit  \i 
aiüautende.  Form  hatte,  ich  diese  {i^-og  u.8.w.)  jedoch  an  die 

|^|i||0|r^  i^^y  ^Ai»  Rprü^titrAimnng    rniitrfljiirtft  Ifthnftj    WClche  IB 

Griech.  mit  dem  Sskr.  in  Beziehung  auf  das  sogleich  anzuneh- 
mende ud-ra,  Wasser^  und  udra,  Otter.  Diese  Bildungen  wa- 
ren schon  vor  der  Sprachtrennung  in  der  contrahirten  Gestah 
fertig  und  letztere  erscheint  daher  auch  in  allen  übrigen  v«*- 
wandten  Sprachen  ohne  eine  Spur  yon  noch  lautendem  v  (vgl 
Pott,  E.  F.  I,  243).  Die  Griechen  nahmen  demnach  bei  der 
Sprachtrennung  die  Formen  (>¥ir  schreiben  sie,  wie  sie  im  Sskr. 
lauten,  oder  lauten  wurden) yad-rit,  udas  {i9o9\  ud-raCff"«»- 
ser)  und  udra  Oiter,  mit  Granz  ebenso  ist  das  VerhSltniss  im 
Deuts<chen  (wo  ebenfalls  neben  wazar  u. s. w.  {Graf,  Ahd. 
Sprsch.  1, 1 127)  die  schon  ßberkommene  Contraction :  alts.  uthja, 
and.  unda  ebenfalls  IF<M«tfo und  das, dem  sskr. udra 0/^> ent- 
sprechende, ottar  {Graf,  a.  a.O.  S.157)  vorkommen)  und  Lit- 
tauischen.  Wenn  aber  griech.  1^  in  iS^og  und  den  zunächst  zu 
erwähnenden  Bildungen  der  schon  contrahirten  Form  (sskr. 
nd)  entspricht,  so  ist  der  Spir.  asp.  unorganisch«  vorgetretea, 
und  hier  zeigt  sich  die  Schwierigkeit,  aufweiche  idi  schon 
oben  (S.  448)  in  B^ug  auf  die  Ahnahme  von  a/t?dpo^  auiineit- 
sam  machte.  Dem  äßv^poq  lehnt  sich  eher  an  die  gleich  zu  er« 
wähnende  Form  'vSpo  =  sskr.  udra  Wasser ,  als  an  «^aprs 
ursprunglichem  ßctd-apv.    In  jenem  Fall  ist  aber  kein  organisch 

Splautendes  Digamma  denkbar.  Ganz  lösen  kann  ich  diese 
chwierigkeit  nicht;  doch  ist  es  mir  nicht  unwahrscheinlich, 
dass  das  griech.  Sprachbewusstsein  die  wurzelhaft  zusammen- 
hängenden, durch  ihre  Bed.  stets  zusammengehaltenen,  mA 
durch  die  Veränderung  von  väd  (in  vad-f  it)  zu  ßv<f  und  ud  fln 
ud-ra)  zu  vd,  auch  im  Klang  fast  ganz  deich  gewordenen  For- 
men fvd:  v8  mit  einander  vermengte.  VieUeicht  hatten  selbst 
jene  ersten  beiden  Momente  darauf  Einfluss,  dass  vad  in  ,:i^ 
statt /ed:  ßo^:  ßoS  verändert  wurde,  und  v9  statt  des*  mder 
älteren  Sprache  mit  einem  /  anlautete  (vgl.  den  höchst  wahr- 
scheinlichen Eintritt  eines  /  för  ':  kh  in  «ra/o^  pavo  =  sskr. 
f  ikhifn)).  Entscheiden  vnB.  ich  hier  nichts;  muss  jedoch  ßr 
leicht  Zweifelnde  wiederholen,  dass  die  Frage  über  äßv9ffo;ni 
Bezug  auf  die  Annahme  zweier,  im  Griechischen  erhaltener 
Formen  —  von  denen  die  eine  vad  entspricht,  die  andre  nd- 
von  keiner  Erheblichkeit  ist;  dass  vB-apr  =  urspriinglichercio 


'YJ{FYJ).  4Si 

iberkominenen  vad-art  und  ^-po:=  fiberkommeneni  udra  ist, 
üitscheidet  dort  die  thematische  Uebereinstimmung  mit  waz- 
ir(d) ,  hier  mit  sskr.  udra.  — 

Zu  dieser,  sskr.  ndentsprechenden^Fonfl  vd  gehört  femer: 
dapo^  djovi  idapii^  iq^  wäMeng  VUB.W.;  vdccporrig,  17,  Wäsmg^ 
:eiii  i8apeiSfiq^  ^j  v<^  wässeriger  Art;  üapom,  wässerig  machen \ 
dcdlog^  «,  0V9  wässerig  a.s.  w.;  üepo^^  auch  Ofepovq^  o.  Was- 
er  sucht  \  iSeputo^^  iy'^^y  wassersüehiig  \  vSepoSri^  zq^  Wassersucht^ 
Ttig;  v^BpouDj  v^epioto;  UltpwD^  idspaivwy  die  Wassersucht  haben  i 
dtpiaöiq^  17,  Wassersucht.  -— 

Eine  alte  Formation  durch  Antritt  des  Suff,  ra  an  die  Form 
(d  ist  udra.  Dieses  kömmt  im  Sskr*  zwar  nicht  einfach  mit 
ler  Bed.  Wasser  vor,  wohl  aber  in  der  Zusammensetzung  mit 
;am  Czusammen) ,  wo  s^mndra  das  Mgstjfju  s.  w.  heisst  Auch 
m  Griech.  erscheint  kein  Thema,  welches  udra  gradezu  ent- 
ipricht;  aber  an  ein  solches  iSpo  lehnt  sich:  idpiov^  to,  kleines 
Wasser;  vdpatoq,  a,  ov,  auf  dem  Wasser  U.S.W*;  i9ptip6qf  d,6vi 
•ipr[k6^j  17,  iv\  i9p6uq^  ecraa,  ev,  wässerig  \  vSpcÜTK^  e^,  wasserarm 
ig]  vdpaivo^  bewässern  Ji^B.w.l  v9pia^  r^,  Wassereimer  xuB.yf.\ 
'ipuntn,  Vß  Dim,;  i^pev&j  Wasser  schöpfen  u.s.  w«;  iSpso^,  t6j 
Jrty  wo  Wasser  geschöpft  wird,  Brunnen^  v^pevrjf^  v^pev^  (po€t  >, 
Woffserschopfer'y  iSpevöig]  vSpeia^  17,  das  Wasserschopfen  U.S.W.; 
idpeiov^  Td,  Wassereimer  U.S.W.;  'TJpiaV,  1},  Wassemgmphe,  — 
Sdv?;^,  J,  «rwfihnt  Hesyeh.  und  glossirt  vSvoa  durch  iiyoviH,  avv- 
vpo<po^;  wir  können  nicht  mit  Bestimmtheit  entscheiden,  inwie» 
'ern  diese  Glosse  für  die  Stelle,  auf  welche  sie  sich  bezog, 
>asste ;  sollte  aber  wirklich  eine  Beziehung  zwischen  diesem 
md  dXogvSvri^  welches  als  Beiwort  der  Thetis  erscheint  (IL 
De,  207),  und  gewöhnlich  durch  Meeresiochter  übersetzt  wird, 
}estehn,  so  können  wir  jetzt  mit  Bestimmtheit  erklären,  dass 
liese  Deutung  falsch  ist;  üvoj  welches  das  Thema  von^T^ya 
>.  p.),  und  diesem,  durch  Zusammenrückung  aus  dem  Genitiv 
ron  iXq  und  vSvn  entstandenen,  Adjectiv  (^u^h  n.  p.)  ist,  ent- 
spricht in  Bezug  auf  seine  Bildung  voUstämig  dem  schon  er- 
nrähnten  sskr.  un-na  f&r  ud-na,  and  Jieisst:  henetsit:  befeuchtet, 
ind  Thetis  ist  diesemnach  iHe  {vom  Meer  befeuchtete)  meerfeuchte, 
io  wie'^T^i^  die  Tochter  der  Scyllis  ebenfaUs  die  feuchte  heisst 
—  Da  diese  participartige  Bildung  dem  griech.  Sprachbewusst- 
^ein  ganz  entschwunden  war,  so  lag  es  den  Erklärem,  welche 
ins  dem  Zusammenhang  die  JBed.  zu  errathen  suchten,  nah,  in 
iko(;i^vn  als  Beisatz  der  Thetis,  der  Tochter  aXioto  yipovrog^ 
fine  Tochter  des  Meers  zu  erkennen  Auf  diese  Annahmen  con- 
^trairte  wohl  ein  alexandrinischer  Nachahmer  der  altepisdien 
Poesie  das  Wort  vSvvg^  welchem  er  die  Bed«  iyrovoi;  gab,  und 
bildete  daraus  das,  ebenfalls  von  Hesgch,  angeführte  und  durch 
tpitpuv  glessirte,  vSvim.  — 

Von  Ck>mpo8itis  müssen  wir  anfuhren:  dvdpog  (aßv9pog^\ 
ivviaro^^  oVf  wussertosi  dviSpevroq^  ov^  wihewässerti  dricia 
(o/rrdpit»?),  17,  Wasserlostgkeiii  hvSpow^  wässrig  machen*,  l^vaa- 
rdo,  auswässern  \  ify^drG>6iq^  17,  Auswässerung  ^  ify^Sptag^  6y  in 
^en  ausbrechend i  oporiSpa^  17,  Wasserr6hre\  ^AMhoSpou,  {He^ 

Vch.)^  WasserstrudeL  — m 

^       29* 


4Sa  IFEyS^MiFE). 

Das,  durch  Suif.  ra  aus  der  contrahirten  Form  ud  gebil- 
dete, Thema  ud-ra  ist  imSskr.  zur  Bezeichnung  der(^hn  Wasm 
Übenden)  Oller  verwandt,  und  so  auch  schon  in  die  verwand- 
ten Sprächen  übergegangen  (vgl.  Graff,  Ahd.  Sprech.  1 ,157. 
Pott,  ja.F.  II,  242).  Im  Griechischen  entspricht  vö^a^  i;,  i«Tpc^ 
i,  IVasserscIOange.  Davon:  iTCKog^  S,  Dim.  u.s.\v.;  w:*p^  m- 
Jpt^,  ^,  Fischotter  u.  s.  w.  — 

Wenn  man  tpXvapüv^  utmützes  Zeug  schwatzen,  von  «fXiv, 
übersprudeln^  vergleicht,  so  scheint  es  wohl  nicht  zu  gewagt 
wenn  wir  zu  i*  (=  ud)  auch  r^Xo?,  (5,  leeres  Geschwätz,  zieha 
Den  Uebergang  des  3  in  ^  schreibe  ich  dem,  oft  eintretenden, 
aspirirenden  Einfluss  der  folgenden  Liquida  zu  (vgl  t^^^m  S 
443  für  c^ß+Tpov:  I'^^-t'Kovx  e^e-^Xov).  Davon:  i5&Xew,  schwatzen: 
i^-kniia^  To,  GesclnSSlSr— 

öd^n^  Vj  das  männliche  Glied,  AuflTallend  und  bemerkend- 
werth  ist,  dass  von  der  sskr.  Wzf.  sftdh,  vollenden ,  machen  (S. 
399)  s&dh-ana  ebenfalls  mit  der  Bedeutung  mannliches  GUed 
kommt  —  Davon:  dvSpoöo&ng^  dvdpoad^uv,  6^  Beiwort  einet 
Knaben  mit  dem  Glieds  eines  Mannes. 

•  aoL^ifioVj  To,  ein  in  Flüssen  lebendes  Thier,  Biber.  — 

<xßBy  c(po  Cjx  U.8. w.).  —  Im  Sskr.  entspricht  ier  Prono- 
minalstamm  sva,  wovon  auf  dieselbe  Weise,  uie  vom  Prono- 
minalstamm a:  a-jam  gebüdet  ist  und  als  Nom.  gen.  masc.  ver- 
wandt  wh-d,  sva-jam  formirt  wird,  aber  undeclmirbar  ist  und 
üieBed.  selbst  hat,  aber  nicht  bloss  reflexivisch  cebraucht  wird, 
sondern  überhaupt  als  Steigerung  der  Personhchkeit  för  alle  o 
Personen.  In  den  verwandten  Sprachen,  insbesondre  im  Gne- 
chischen,  zeigen  sich  Spuren  dieses  Gebrauchs,  doch  tritt  die 
Beschränkung  auf  die  diittePerson,  er  selbst,  ihn  selbst  (==  sich], 
insbesondrehervÄ.  Die  Stammform  selbst  wird  imSskr-mu-als 
Adi  dreier  Endungen  mit  der  Bed.  eigen  gebraucht,  deren  iimi- 
cer  beffrifflicher  Zusammenhang  mit  der  Bed.  selbst  keiner  Be- 
merkung bedarf.  -  Es  ist  nicht  unmöglich,  dass  sva  eme 
Zusammenziehung  zweier  Pronommalstamme,  närahch  sa  (N 
379  flF.)  und  va  (S.  272  ff.),  ist,  also  etwa:  dieser  der  bedeutete 
und  ff'ew  issermaassen  ein  gesteigertes  Demonstrativ  ist  Ganx 
eben  so  ist  der  sskr.  Pronominalstamm  tja  aus  den  Stämmen 
ta+ia  hervorgegangen.  —  In  den  übrigen  verwandten  Spra- 
chen erscheint  dieser  Pronominalstamm  grösstentheils  decli- 
nirt,  und  zwar  im  Allgemeinen  nach  der  Analogie  der  Prono- 
mina  substantiva  der  ersten  und  zweiten  Person  (vgl  Bopp,  \. 

C*   S  486  ff  1. 

'  im  Griechischen  konnte  sskr.  s,  entweder  er  bleiben,  oder 
sich,  wie  gewöhnlich,  in ' verwandehi ;  v  ging  in /,  a  in  e  über; 
so  entsprechen  die  Formen  ace:  /e  der  sskr.  sva;  da  aber  njH 
öc-  'c  keine  Svlbe  anlauten  konnte,  so  fiel  entweder  der  erste 
oder  «weite  Laut  aus;  in  jenem  F^  entstand  ft  (v^l  lat  sei, 
oder  I,  in  diesem  Fall  /e.   von  der  Form  ffe  hat  sich  un  Gnech. 


SFE,S^O(FE).  4Ö5 

Leine  Spur  erhalten,  wohl  aber  sowohl  k  (in  der  xocvif  und  den 
»eisten  Dialekten),  als  /e  (im  Homer  bekanntlich  durchgAng^ 
vgl.  Thiersch,  Gr.  Gr.  226,  329,  336;  Buihn.,  Gr.  gr.  Gr.  §.  73. 
Lum.  6)).  Verlor  diese  Form  das  anlautende  c,  wie  dies  bei 
ler  Weiterbildung  des  Grieoh.  durchgängig  geschah,  so  blieb 
Joss  e  zurück.  —  Ferner  aber  wurde  durch  £influss  des  an- 
autenden  s  der  Laut  des  folgenden  v  so  gehoben,  dass  er  durch 
>  ausgedrückt  werden  musste;  so  entsteht  als  Nebenform  ^t 
ebenfalls  gleich  sskr.  sya,  vgl.  (p6ppLiy%)i  durch  Verlust  des 
inlautenden  (T,  welcher  grade  in  der  Lautgruppe  v(p  so  oft  ein- 
ritt  (vgl.  viele  Beispiele  bei^(T(^),  entstand  daraus  blosses  <^€; 
lurch  Umstellung  von  ötpuk-^  entstand  endlich  i>e.  So  ergeben 
ich  als  dem  sskr.  sva,  in  Bezug  auf  die  anlautende  Gruppe, 
tntsprechend  e:  /e:  e:  6^ti  <pt%  tpe.  Diese  wesentlich  gleichen, 
ibcr  äusserlich  verschiednen  Formen  wurden  durch  den  Ge- 
»rauch  in  eineDeclination  vereint  —  Als  Accus,  dient  der  ein- 
ache  Stamm  e:  /e:  ee  (ist  dies  sva  fz/ej  +  ha?  vgl.  Pronomi- 
laist.  xo;  das  h  \^  äre,  wie  in  vmi(S.  154)  und  sonst  vielfach,  aus- 
gefallen): <T(f>i  (letztere  jedoch  bei  den  Att  nur);  im  Gen.  er- 
scheint ov:  ßioi  ß^;  ptlo^  hXo^ßeov(;,  ßlo  (nach  Analogie  von 
fww  u.s,w.);  ii^ev)  ß^tv  (=  einem  sskr.  sva-tas).  —  Im  Da- 
iv:  ßlv^  tv  (vgl.  Thierechj  Gr.  Gr.  §.  204,  4)  und  ar(ptVj  welche 
lach  Analoge  von  Teiv  gebildet  sind,  und  ako  gleichsam  einem 
iskr.  svahiam  (wie  mahjam  fiir  mabhjam  vgl.  S.  401)  ent- 
iprechen;  femer  oI,  ßoi,  ßeoi,  ar<f>l^  welche  derselben  sskr.  Form 
entsprechen,  aber  ohne  das,  nicht  zur  Casusbildung  gehörise, 
morganisoh  hinzugetretene  am,  also  einem  sskr.  svahi  rar 
ivabhi  (=  lat  sibi,  wie  mahi  lat  mihi  ward);  die  Entstehung 
ron  mahjam  aus  mahi  -{-  A^y  tubhjam  aus  tubhi  -|-  ftm  hat 
iuch  schon  Lassen  CAnth.  sscr.  S.  139)  bemerkt 

Bekanntlich  u  ird  auch  ein  Nominativ :  1,  oder  t  geschrieben, 
ur  diesen  Pronominalstamm  angeführt ,  welcher  jedoch  über- 
uis  selten  gebraucht  wurde,  sodass  er  fast  simrlos  verschwand 
vs;!.  über  ihn  Max,  Schmidt,  de  Pronom.  p.  13  ff.  Härtung^ 
lieber  die  Casus  S.  114,  Buitmann,  Gr.  gr.  Gr.  S.  289ff.,  und 
>ben  S.2).  JHax.  Sehnndt  weist  diesen  Nominativ  von  diesem 
.^ronuminalstamm  ganz  zurück,  aus  dem  Grunde,  weil  das  Pro- 
tomen reflexivum  keinen  Nominativ  haben  könne.  Da  wir 
ibcr  nun  bemerkt  haben,  dass  I  gar  nicht  eigentlicli  Pronomen 
'eflex.  ist,  sondern  nur  die  Persönlichkeit  steigert  (wodurch 
»ich,  beiläufig  bemerkt,  der  homerische  Gebrauch  desselben 
ur  alle  3  Personen  erklärt  (vgl.  M.  Schniidt,  p.  21  ff.)),  so  fällt 
lieser  Einwand  weg.  Dennoch  halte  auch  ich  diese  Form  1  .^ 
)der  i  (vielleicht /O  nicht  eigentlich  f&r  einen  Nominativ,  son- 
iero  glaube,  dass  sie  dem  sskr.  indeclinablle  gebrauchten  sva- 
am  seihst  entspricht.  Der  Uebergang  von  aja  in  t  hat  nichts 
mlTallendes,  zumal  da  er  sich  in  /tv=svanjam,  trotz  dem 
loch  dazwischen  stehenden  h  bewerkstelligte.  Auffallend  wäre 
l>Ioss,  dass  nicht  iv  als  Nominativ  erscheint;  doch  möchte,  bei 
ler  sonstigen  Uebereinstimmung,  die  Annahme  des  Verlusts 
iincft  schliessendcn  v  nicht  zu  kühn  sein.  Unbemerkt  darf  ich 
^doch  nicht  lassen,  dass  die  BeurtheUuBg  jedcjs,  nur  durch 


454  IFEjlOfOiFE). 

Graimnatiker,  micl  nicht  aus  zusammenJiangendeii  Sdiriftstel- 
len  bekannten  Wortes  fast  stets  eine  unsichere  bleibt  (Hieher 
kann  man  vielleicht  anch  das  hesgch.  $1  oder  d  s=s  iawiv  ziehn 
iUarhmg^  Casus  247).) 

Für  den  Dual  und  Plural  wird  die  Form  mit  crtp  benutzt 
und  nach  Analogie  der  Pronomina  der  ersten  und  zweiten  Per 
son  und  der  3ten  Declination  durch  Casus  ausgebildet;  diese 
Bildungen  sind  übrigens  bloss  griech.;  die  verwandten  Spra- 
chen bedienen  sich  auch  fiir  Bezeichnung  der  dualistischen  und 
pluralen  Beziehung  der  Singularform.  Die  griech.  Formen  fin- 
det man  in  Jeder  Grammatik;  itur  die  Accus.-Form  crtpi  (=  svs) 
erscheint  dor.  -^i  f&r  die  dative:  6<pLv^  6<6U  ^^v  und  <plv  (seltne 
Form  bei  spätem  Dichtem);  äoL  wird  in  beiden  Casus  ein  pho- 
netisches a  vorgesetzt,  wegen  der  schwer  auszusprechenden 
Anlautgrappe:  ä6(pe,  &6<pt  (vgl  Pott^  E.  F.  II,  166). 

Wir  haben  schon  bemerkt,  dass  sva  im  Sskrit  als  Adj. 
3  Endungen  sva-s,  sv&,  sva-m  mit  der  Bedeutung  ei^e» 
erscheint    Dieser  Form  entspricht  genau,  mit  a«^  =  sv,  grie 
chisch  <yJc ,  00v  ^  Cfovi  mit  Verlust  des  s  und  mit  e  für  s^r.  v 
entspricht  ßJq,  mit  Verlust  des/  und  *  für  s:  og,  ^,  ov;  dane- 
ben erscheint  bei  Homer  iöq,  lif,  kov,  in  welcher  Form  /  (= 
sskr.  V)  zu  e  vokalisirt  und  das  anlautende  s  in  *  uberge$;an- 
gen  zu  sein  scheint;  fiir  diese  Erklärung  spräche  der  Um- 
stand, dass  iö^  vielfach  ohne  Spureines  anlautenden/  erscheint; 
z.B.:  fö'  Uq,  Od./,  618;  o',  118;  WA«  lov,  IL  p ,  403,  a,  496; 
firvxvovioVf  n.  r ,  26;   uiv  ior,  IL  y,  500;   Ttaxpog  cor.  Od.  ^, 
714:  wToAq  ioio,  n. ^,662,  t,  399,  ?,  11,  f , 402,360;  rTog  koio, 
n.  v\  522,  ^.  9,  IL  er',  138;  noud^q  loXo,  IL  4',  266,  <r\  71^  «cu- 
Soc^'  lö,  IL  J.  204;  äp*  itp.  Od.  6,  202;  ßiv  Uv,  D.  « ,318,  x,132; 
vlAv  iov,  n.  ft ,  292 ;  walÄ*  kov,  D.  ^,  483  ;^  nof  Irfv,  IL  n\  190^ 
Tov  «y,  IL  i)/',295;  T^  Wv,  Od.  a,  216;  xaVlw,  Od.  p ,5;  «omcp 
f6$.  Od.  p,  111;   xXaumrj2$  IJv,  Od.  t,  209;  aya^^*  Wv,  Od.  t, 
392;  curat  «öv,  fl.  o,  211:  a^ii^oq  lif,  IL  tjr',  753;  i^ypoq  a;5,  IL 
e ,  371  i  Ti$  1$,  II.  t',  148,  290;  aeueuro-oo^at  !§,  ü.  xS  404;  700«^ 
<Jav  ^i}r,  Od.  T  ,210;  «ai  iifv,  Od.  ^',316.  —    Dagegen  erecbei- 
nen Spuren:  inuta  l&^  IL  V^47,  fi,84,  ^>223;  91  köv,  IL  a  ,533; 
doW  iövy  a  (d',296,  310;  17  loz.  Od.  »",643;  o^e  1^^,  Od.  ^',524; 
Tekofifäva  1^,  Od.  V,  614;  yeZpa  lifv.  IL  t^,687;  ^etra  ^v.  Od.  ^, 
338, y,  129;  i<rxldvavro  iib.  Od.  r ,  277,  D.  i}/',3;  iaxidvavro  id, 
Od.^, 258,  /, 387,  ^,428;  hierzu  kann  man  noch  folgende  Stel- 
len mit  vorausgehendem  v  ItpeXx,  fugen:  ehrev  e^,  0.  f,  549; 
TtkaXev  kovj  IL  6>',511;  yn^iev  kiiv^  Od.  X,282;  levedxeaaiv  iolg  (hl- 
fTiv)^  Od.  a\  218, 430,  r,  115,  452;  ar^^emnv  iolm,  II.  a,  83: 
tmi&raiv  iciUnv^  fl.  ii.',222;   yLtydpounv  idUnv^  Od.  o',  162;  X^poiv 
Ipo-iv,  Od.  &',  148,  U.  (»',  165;  endlich  noch  Siövj  da  cUes  be- 
kanntlich d/eoV  gesprochen  werden  konnte,  IL  x\  256.    Weoii 
man  meine  Erklärung  von  toq  annimmt,  so  könnte  man  in  Ruck- 
sicht Alf  die  entschiedne  Mehrzahl  der  Stellen,  wo  kog  ohne/ 
vorkommt,  darandenken,  die  Stellen,  wo  es /zu  haben  scheint, 
mit  Hälfe  des  entschieden  digammirten  ß6qj  /t^,  ßov  (v^  «ora- 
crx??/9,Od.o',200i  w/9,  n.&',4C6;   J4/w,  ü.  e',314;  or^f 


covg^  D*  V,330;  oys  ßolq^  D.  ^\  5)  za  verSoderiL  Eine  Entschei-* 
dang  wage  ich  nicht,  sowie  ich  gern  eingestehe,  dass  meine 
Erklfining  der  Form  io^  durch  die,  wenn  gleich  geringe,  Zahl 
digammiit  scheinender  Beispiele  ziteifelhaft  wird;  icn  kenne 
aber  keine  mit  Sicherheit  filr  genügender  zu  erklärende.  Mög- 
fich  wäre  vielleicht,  dass  iog  ganz  von  oq  zu  trennen,  und  mit 
der  sskr*  Form  svija  eigen  zu  identificiren  ist,  also  für  arßTo<;z 
poqi  löqi  ced^:  koq  steht  (v^  tjroX€o^=parj&s).  Das  für  (r<p6g 
bei  den  alexandirinischen  Epikern  erschemende  G(pioq  verhält 
sich  zwar  äusserlich  zu  cr<^o^,  wie  ioq  zu  o$,  allein  eben  sein 
spätes  Vorkommen  macht  es  mir  höchst  walurscheinlich,  dass 
es  von  diesen  gelehrten  Dichtem,  welche  auf  eine  wahrhaft  er- 
barmungslose Weise  mit  der  Sprache  umgingen,  aus  (r(p6q,  nach 
Analogie  von  ioq  zu  o^,  gradezu  formirt  sei.  Denn  ihre  Ansicht 
über  die  epische  Spiucme  war  eine  wahrhaft  comipte  (vgl.  z. 
B.  die  Bemerkung  Aber  dXaqv^w  S.  451).  Durch  das  Suff,  des 
Comparativs  (wie  aus  ^iier  &  154)  wurde  auch  aus  acfye  ein 
Possessivum:  atpirepoq^  a,  ov,  gebildet,  welches  fiir  das  duali- 
stische und  plurale  Verhältniss  dient;  Anthnachua  hatte  auch 
(rtpatvBpog^  a,  ov,  als  Possessiv  von  c^oi,  und  ApMon.  Rhod* 
braucht  dies,  wie  atpirepoq.  Was  die  Bedeutung  dieser  Posses* 
si>formen  des  Pronominalstamms,  sskr.sva,  betrifil,  so  erschei- 
nen sie  noch  im  Homer  in  der  umfassenderen  Bezeichnung  i-i- 
gen,  wie  im  Sskr.,  und  gelten  daher  f&r  alle  3  Personen;  doch 
tritt  die  Beschränkmig  auf  die  dritte  auch  hier  in  specie  her-^ 
vor.  —  An  (kpirepog  lehnt  sich  atperepi^Q,  gewöhnnch  (regere- 
pt^ouot,  sich  aneignen  u.s.w.;  (rcperepurftoff,  <$,  dae  Aneignen*, 
fftperepurr^^,  S^  der  sich  Gemeingui  Anmaassende  u.s.  w. 

Der  Pronominalstamm  i  erscheint  zusammengesetzt  mit 
oLVTog  { S.  281)  in  havrov  u.  s.  w.  —  Aber  auch  schon  vor  der 
Sprachtrennung  diente  er  zur  Bildung  von  mehreren  Wörtern; 
so  z.B.  nach  Potts  geistvoUer Bemerkung  (E.F.  1, 214)  im  sskr. 
sva-sri  für  svastri,  wie  das  entsprechende  Schwester  zeigt, 
dessen  eigentliche  Bedeutung  cognata  femina  ist;  eben  so 
diente  es ,  wie  ich  hinzufügen  will,  zur  Bildung  des,  eigentlich 
sva-9ura  (vgl.  H.  A.L«  Z.  1837.  Ergzbl.  907)  zu  schreibenden, 
■sskr.  ^va^nra,  griech.  exrpo  (f&r  */6-Krpol,  Schwaiyer,  welches 
uach  Analogie  von  sva-sri  wahrscheinlich  eigentlich  cogna- 
tus  vir  heisst  

Pott  (£.  F.  II,  45;  vgl.  I,  273.  Berl.  Jahrbb.  f^  wissen-  ^ 
schafil.  Kritik  1833.  Nr.  42)  hat  schon  die  Bemerkung  gemacht, 
dass  t8ioc.  a.Qv.  eigen,  ebenfalls  zu  diesem  Pronominalstamm 
und  zwar  zu  der  Form  svi  gehOren  könne.  An  den  angefahr- 
ten Orten  deutete  er  zugleich  die  Möglichkeit  einer  Etymologie 
von  lat  (di)-vid-ere  an;  allein  da  sich  jene  zur  evidenten  Ge- 
^vissheit  erheben  lässt,  so  lassen  wir  diese  Andeutung  ganz  un- 
berücksichtigt; vid:  di-vid'Cre  gehört,  um  dies  beiläufig  zu 
bemerken,  zu  der,  im  Lat  als  Simplex  verlornen,  aber  in  Zusam- 
mensetzungen vielfach  erscheinenden,  Wurzel  da  =  sskr.  dh& 
griech.  de,  sei%enj  legen,  und  ist  mit  dem  Suff,  vi  (=  d  vi  m  %wei) 
componirt,  so  dass  es  heisst:  in  %wei  legen\  da  die  Form  vi  aus 


4S6  SFB,  100  (FE). 

dem  römischen  Sprachbewusstsein  sdiwand,  so  wurde  die,  auf 
eigne  Hand  aus  dvi  formirte,  wesentlich  gleichbedeutende  Form 
dis  (fiir  dvis  wie  se  für  sve)  von  neuem  mit  vid(a)  componirt 
Doch  zu  i^iog  zurück.    Dass  dieses  mit  /  angelautet  habe,  be* 
merkt  schon  PoU  (£.  F.  1, 273 ) ;  man  vgL  auch  Dawes  (Alisc.  crh. 
ed.  Äidäy  276 ) ;  die  Form  ist  also  ßLSiog.    Nun  ist  in  den  Prono- 
•  minalstämmen  ein  ganz  eigenthümlicher  Wechsel  der  Vokale  a, 
i  und  selbst  u  bemerkbar;  so,  um  nur  a:  i  hier  zu  belegen,  er- 
scheint  neben  dem  Pronominalstamm  ka  (interrogat  i  gleichbe- 
deutend ki  (vgL  neutr.  ka-t,  welches  in  sskr.Zusammensetzimgea 
erscheint,  mit  dem,  in  der  sskr.Declinatiou  gebrauchten,  ki-m); 
neben  k'a  (Pron.  indefin.)  in  k'a-na  (vgl.  griech.Pronom.  indef. 
To)  k'i  in  k'i-t  (vgl.  griech.  Ti~g  indef.)  u.aa.  Nach  dies^iAna- 
logieen  könnte  man  vielleicht  schon  gradezu  neben  sva  auch 
8 vi  annehmen  und  daraus  vielleicht  selbst  den  griech. Nominat 
t:  t  (S.453)  erklär^!;  über  letzteres  will  ich  nicht  entscheideu; 
allein  wir  sind  nicht  auf  die  eonjectureUe  Annahme  von  svi  be- 
schränkt, sondern  diese  Form  kommt  wirklich  vor.    Im  Sskr. 
erscheint  nämlich  svi-t  als  Fragpartikel,  als  Ausruf  der  Ver- 
wunderung, des  Zweifels  (vgl  unser  ebenfalls  aus  sva  heraus- 
gebildetes 90?)  und  als  Expletiv.    So  me  nun  in  der  sskr« Par- 
tikel it  das  ursprungliche  Neutrum  des  Pronominalst  i  bewahrt 
ist  (vgl.  Lassen^  Anth.  sscr.  S.  147),  so  ist  auch  in  diesem  svi-t 
das  ursprüngliche  Neutrum  der  Nebenform  von  sva:  svi  be- 
wahrt —    Nun  werden  im  Sskr.  aus  den  Neutralstämmen  der 
Pronomina  auf  t  durch  Antritt  des  Suff.  Ija  Possessiva  gebildet 
( BappyV»  6.584),z.B.  aus  sskr.  mat  {iehy  einer  urspr/in^cheD 
Neutralform  so  gut  wie  a<-ham,  tv-am  u.aa.):  mad*ija  (in- 
dem t  vor  Vokalen  in  d  übergehn  muss,  Bopp^  Gr.  s.  r.  56«); 
auf  dieselbe  Weise  musste  svit  in  svid-ija  übergeluu  Dieser 
Form  hätte  im  Griech.  6ßi3ijo,ßi^ljo  u.  s.w.  entsprechen  müssen; 
nach  Ausstossung  des  j  wurde  i  wegen  des  folgendenVokals  ver- 
kürzt; so,  sehn  wir,  stimmt  die  Form  von  ßvSio  zu  einer  Etymo- 
logie von  sva  vollständig;  was  die  Bed.  betrifil,  so  ist  die  von 
i8io  identisch  mit  der  des  sskr.  sva.    Bei  dieser  Uebereinstim- 
mung  kann  die  Etymologie  keinem  Zweifel  mehr  unterliegen. 
Von  tSio^  (/i^to^)  kommt  zunächst:  idioLTepog,  IdiaiiraToq  (spä- 
ter IdioiTepogy  IduoTaTog)^  welche  sich  an  das  adverbiell  ge- 
brauchte idia  (UiUu)  schliessen.  —    Ferner:  l^winj^,  ^.  Eigen" 
heit  U.S.W.;  Üiouy,  eigen  tmichen;  ISLoÖiqj  iiy  a'as Zueignen;  ISuiuaj 
To,  Eigenheit \  i9iou.ccTUcoq^  if,  6v,  %ur  Eigenheit  gehilrig  \  Ufi&Tr^g, 
o,  -öTij,  ^,  Privafinann;  uftkundig  U.S.W.;  IdiGyrtxoq^  if,  oVj  zttm 
IduoTTig  gehörig ;  IduaTiita^  in  die  gemeine  Weise  u.  s-W-  verwmidein; 
t^tOTtcftd^ ,  d,  die  dein  gemeinen  Mann  eigenthOndic/ie  Art  %u  hon-* 
dein  U.S.W.;   IdioTsvia^  ein  Privatmann  sein  u.s.w.;  Iduareia^i^ 
Lehen  des  Pricatmanu»  U.S.W.;   l^ta^co,  eigen  sein  u.s.w.;  t^oc- 
apd^,  d,  Sonderbarkeit  u.  s.w.;   l^icarrifg^  d,  abgesondert  lebend \ 
Idi^xo^j  >?,  6v,  eigen,  

(TßeX  (gbX,  /eXl.  Im  Sskr.  wird  eine  Wurzel  sur  mit  der 
Bed.  glänzen  erwähnt;  sie  ist  weder  als  Verbum  belegt,  noch 
giebt  es  nominale  Themen^  welche  man  mit  dieser  Form  gradcm 


SFEA  {SEA,  FEA).  457 

verbinden  könnte.  AUebi  im  Ahd.  haben  wir  eine  Wz.  sn^l-aH  ^ 
(brennen),  (vgl.  J.  Grimm,  D.  6r.  U,  29  nr.  317  und  II,  71);  da  nun 
r  überaus  häufig  in  1  übergeht,  die  Bedd.  glätizen  und  brennen 
aber  durch  den  begr.  letich/en  eng  mit  einander  zusammenhän- 
gen, so  könnte  man  schon  hieraus  auf  eine  im  Sskr.  entsprechen- 
de Wzf.  svar  schliessen;  da  nun  aber  va  im  Sskr.  bekanntlich 
überaus  häufig  in  u  contrahirt  wird,  so  wäre  schon  hiemach 
sskr.  sur  ==  ahd.  su(^l-(an)  zu  setzen;  nuii  tritt  aber  noch  als 
verbindendes  Mittelglied  das  griech.  aek  in  oriX-agy  Glan%j  ein; 
da  wir  schon  aus  mehrfachen  Beispielen  (vgl.  S.435  undm/-dv^ 
öid^Vtpog  u,aa.)  wissen,  dass  im  Griech.  bei  ursprünglich  anlau- 
tendem Gß  das/  oft  verloren  ging,  so  identificirt  sich  atk  Air  a/ek : 
6f£p  der  Form  nach  mit  ahd.  suöl,  derBed.  nach  mit  sskr.  sur 
f&r  svar.  Nun  aber  endlich  erscheint  im  Sskr.  ein  nominales 
Thema  svar  mit  derBed. Himmelj  femer  svar-u  Sonnenschein, 
Indras  Donnerkeil'^  die  Bed.  Sonnenschein  deutet  ganz  und  gar 
anf  den  Begriff  des  Glänzensj  vielleicht  auch  die :  Indras  Donner- 
keil, wo  man  wohl  eher  an  den  Glan%  des  Bliizes,  als  an  den 
Schall  des  Donners  zu  denken  hat  und,  nach  der  Analogie  von 
div  (Himmel)  (von  di v  glänzen  (eine  Bedeut. ,  welche  bei  Rosen 
(Radicc  sscr.)  fehlt,  aber  bei  Wilson  (Sscr.  dict.)  angeführt  Wird)), 
auch  die  Bed.  Himmel \  ich  nehme  daher  keinen  Anstand,  die  an- 
gebliche sskr.Wzf.  sur  als  €ontraction  einer  Form  svar  zu  be- 
trachten; wie  schon  so  manche  andre  Wurzeln  wird  entweder 
diese  oder  jene  Form  ihren  Beleg  in  den  Veden  erhalten.  ^  Als 
eigentliche  Bed.  nehme  ich  die  von  den  indischen  Grammatikern 
angegebene,  welche  durch  griech.  o/eX  gestutzt  wird.  Die  Bed- 
brennen  in  ahd.  suSl  ist  meiner  Ansicht  nach  erst  daraus  her^ 
vorgegangen.  — 

Hieher  gehOrt  also  zunächst,  mit  Uebergang  des  ursprüng- 
lichen r  in  X:  or/eX,  oder  nach  Verlust  des  ßi  öeX in  gfX-ac.  töy 
Oianz,  Strahl,  iJcht  u.s.w.  —  Davon:  atkat»),  leuchten,  erleuch^  * 
ten^  arikouriia^  tc5;  arekaariwqj  6,  das  Leuchten,  — 

Durch  Weiterbildung  mit  Hülfe  eines,  dem  sskr.  ksh  ent- 
sprechenden Lautes  (H,  A.L.  Z.1838.  Ergzbl.  316),  entsteht  das, 
jedoch  nur  bei  Nicander  erscheinende,  o-cXaco-ofta*  =  crcXawj  mit 
r  für  diesen  Laut  (ksh),  wie  oft,  gehört  dazu :  azKayita,  aeXayii&j 
letichtenj  erleuchten  \  atkayur^a,  to,  das  Leuchten,  Wetterleuchten*^ 
mit  X  dafiir,  wie  ebenfaUs  sehr  häufig,  aiXaxoq,  t6,  eine  Art 
Fische,  von  ihrem  phosphorartigen  Leuchten  so  genannt;  creXa- 
Xtsioy,  ctKaxu)Vy  tJ,  Dim.;  ccXap^c)^*?«,  iff,  dem  orSkaxog  ähnkch. 

Im  Sskr.,  haben  wir  schon  bemerkt,  heisst  svaru  (eine Ne- 
benform davon  ist  »Y&vus}  der  Donnerkeil  und  svar  der  Himmel; 
unter  svar  versteht  man  hier  aber  besonders  die  Wohnung  In- 
dras und  derjenigen  sterblich  Gewesenen ,  welche  durch  ihre 
guten  Thaten  sich  die  Gunst  der  Götter  erworben  haben.  Selt- 
sam ist  es  nun,  dass  im  Griech.  vXvaiov  (neiiov)^  -rrf,  der  Ort 
heisst,  wohin  ausgezeichnete  Menschen  versetzt  werden  (wie  sskr. 
svar,  svarga)  und  2)  (x^pla)  riXwnaf  imiXvaia,  rOy  Orte,  in  die 
der  Blitz  eingeschlagen  hat  (wie  von  svaru:  svarus).  Dieses 
Knsammentreffen  der  Bedeutungen  ist  zu  sonderbar,  als  dass  es 
nicht  die  Idee  erwecken  sollte,  dass  auch  iJXt'atov  hiehergehöre. 


4S8  ^'EA  (lEA,  FEJ). 

Was  die  Form  anlangt,  so  kann  man  redit  gnt  annelimen,  das»  | 
dieses  Wort  früher  mit  /  angelautet  habeipiXwufv;  es  steht  m 
diesem  Fall  fiir  ößii^vatov  nijt  verlornem  0  und  veiUUt  sich  in 
Bezug  auf  den  Anlaut  zu  öei^  ffrade  wie  Id-m  zu  öld^npos  u«  aa. 
Was  die  Dehnung  des  Vokals  betrifit,  so  wäre  es,  im  Fall  wir 
annehmen,  dass  nkvaio,  in  derBed.  votnBiäz  (ßikvq  =  syarns) 
geirofeii,  durch  das,  hier  ganz  passende,  Suffl  ja  fbrmirt  wäre, 
ein  ganz  regelrechtes VriddhL  Denn  imSskr.  lätte  ans  svarus 
durch  das,  Adjectiva  aus  Nominalthemen  bildende,  Tatfldhita  (De- 
rivativ)-Suff,  ja  werden  müssen:  svarushja  {ßoppy  Gr.  s.  S. 
378);  dieser  Form  wurde  mit  gewöhnlichem  Uebergang  des  i 
in  n :  ((T)piXvö'}o  entsprechen,  oder  nach  Vokalisirung  des  j :  fn^f^ 
<no,  '^MTw.  In  der  Bed.  Himmel  der  UnaterhUchen  liegt  meiner  An- 
sicht nachdieselbeForm  sskr.  svarus:  svarushja  zum  Grande, 
obgleich  svarus  im  Sskr.  selbst  die  Bed.  Himmel  imCrebranch, 
wegen  des  dafiir  existirenden  svar,  aufgegeben  hat  /i|Xv<noy, 
i7>/t>au>v  in  der  ersten  sowohl  als  der  2ten  Bedeut  ist,  wie  sich 
von  selbst  versteht,  ein  Adi.imNeutr.und  heisst  eigentlich  6/ih* 
Uehy  kimmlisch.  Auch  erscheint  -nk/iOvog^  a,  ov,  aber  mit  der,  aa 
die  Bed.  Elyeitim  sich  lehnenden,  Bed.  djßeisch.  —  Ich  ^nbe 
kaum,  dass  sich  etwas  erhebliches  gegen  diese  Etymologie  ein- 
wenden lässt,  wem  sie  jedoch  nicht  zusagt,  den  will  ich  in  Be- 
zug auf  die  gewöhnliche  von  /p^oftoi,  gehn,  darauf  aufmerksam 
madien,  dass  diese  einen  so  allgemeinen  Begriff  zu  Grunde  legt, 
dass  sie  so  gut  wie  gar  keine  ist  — 

Im  Sskr.  heisst  die  Somtei  sAriai  die  in  den  verwandten 
Sprachen  entsprechenden  Formen. hat  schon  Poä  { E.  F.  1, 13(^ 
131)  angemerkt;  im  Griechischen  haben  wir  i^XtGund  die  dialeii- 
tischen  Formen  d^BhjoicTeX.Heeych.\  dlkw  (dorisch),  ^eXio,  ^'- 
Xio  (pamphylisch).  Dass  sür-ia  mit  svar  zusammenJiIngt  und 
durch  das  Suff,  ja  daraus  gebildet  ist,  hat  ebenfalls  schon  Poä 
(a.  a.  Ö.)  bemerkt  Zweifelhaft  kann  man  hier  zunächst  sein, 
ob  bei  dieser  sskr.BUdung  aus  svar-f-ja,  svar,  wie  gewöhnlich, 
unverändert  blieb,  oder,  wie  dies — jedoch  seltner  —  geschieht, 
ein  Vriddhi  erhalten  hat;  mit  andern  Worten,  ob  sskr.  sür-ja 
eineContraction  aus  svar-Ja  oder  svArja  ist  Goth-saulK  litt- 
säule,  lett  fsaule,  lat  sdl  helfen  zur  Schlichtung  dieser  Frage 
nichts,  da  sie  sich  schon  an  die  contraliirteForm  sürja  lehne». 
Anders  ist  es  mit  den  griech.  Formen,  welche  hier  augenschein- 
lich einen  frühem  Sprachzustand  bewahrt  haben;  hier  machen 
aber  die  dialektischen  Formen  Schwierigkeit  Stände  iho  al- 
lein, so  würde  man  unbedenklich  auf  ein  früheres  sskr.  svarja 
schliessen dürfen;  diesem  würde  öjniUo  entsprechen;  aber  nach 
Verlust  des  /  (:  ori^Lo)  wäre  er,  wie  gewöhnlich,  in  '  übergegan- 
gen (vgl.  Id^p^g  neben  l^-io,  aiS-rtpog  von>sskr«  svid);  aUein  die 
dialektischen  Formen  haben  an  der  Stelle  des  v  dlsanunt  kar- 
sses  e  und  deuten  somit  auch  auf  ein  sskr.  kurzes  a.  Wie  erklü- 
l*en  wir  aber  diese  Formen?  In  d^Uho  vertritt  ß  augenscheinlich 
/,  und  wir  dürfen  also  a/eXco  statt  dessen  schreiben;  da  dieses 
nun  einem  sskr*  svarja  wesentlich  gleich  ist,  so  könnte  man 
auf  den  Gedanken  geratlien ,  dass  das  anlautende  a  das  ur- 
sprüngliche er  vertrete;  dagegen  spricht  aber  einerseits  der  Um- 


SFEA  {£EAy  FEA).  489 

Büind,  dass  eine  solche  Vertretung  von  s  noch  durch  kein  ent- 
schiedenes Beispiel  gesichert  ist;  2)  dass  sich  bis  jetzt  keine 
Spur  findet,  dass  sich  die  AAlantgmppe  sv  imGriech.  irgendwo 
ganz  erhalten  hätte  und  3)  der  ebenfalls  triftige  Grund,  dass 
bei  dieser  Annahme  die  Erklämng  der  Form  ^^Xio  unmöglich 
wird.  Denn  wenn  dort  d^Xio  =  svarja  ist,  so  wird  es  wohl 
aadi  hier  anzunehmen  sein;  woher  käme  aber  alsdann  das  an- 
lautende ^  ?  Ich  vermuthe  daher,  dass  bei  d^tku>^  diXto,  ßa^i)uo 
die  mit/  anlautende  und  um  das  s  verstummelte  Form  f/eXto  =s 
sskr.  (s)varia)  zu  Grunde  liegt;  und  der  Anlaut  a  erklärt  sich 
mir  durch  oie,  schon  fiir  ikdvav  (mf-dtdvog,  dv-dakTcrog  S.  356) 
und  andre  bemerkte,  eigenthümliche  Aussprache  des  /,  in  wel- 
cher sich,  fast  wie  im  englischen  w  (vgl.  auch  ßm  S.  336),  der 
vokalische  und  consonantische  Laut  verband;  so  glaube  ich, 
dass  welio  cretisch  fast  wie  aouelio  klang,  und  pamphylisch, 
iodem  das  consonantische  Moment  noch  stärker  hervortrat^  fast 
wiewaouelio;  sonach  wäre  die  Schreibart  a^Xu>eigentlichnicht 
S^uiz  richtig,  und  man  hätte  vielleicht  eher  aoveho  und  ovaowKio 
^  ^ct^Afo  schreiben  miissen ;  allein  dialektische  Pronunciatio* 
nen  sind  selten  ganz  richtig  zu  geben,  und  ß  wurde  bekanndich 
von  den  Griechen  so  weich  gesprochen,  dass  es  sich  ziemlich 
gut  zur  Bezeichnung  passen  mochte.  In  dem  dorischen  dikio 
war,  da  die  Derer  jede  Spur  des  /  verloren,  nur  noch  der  Hia- 
tiK  ein  Zeichen  des  früher  zu  a  gehörigen  /;  in  ^eXu),  welches, 
mit  Ausnahme  einer  SteUe  (wo  ich  wohl  auch  eher  v^S  sls  ^ 
^9  schreiben  wurde),  durchgängig  bei  Homer  gebraucht  wird, 
^  das,  im  Homer ^  vielfach  in  Spuren,  zu  erkennende,  p  noch 
eingewirkt  haben;  walurscheinlich  filhrte  es  auch  die  Dehnung 
des  Anlauts  herbei  (das  oft  lang  erscheinende  a  in  aeX«o  folgte 
Wohl  nur  dieser  Analogie).  An  die  homerische  Form  lehnt  sich 
nim  meiner  Ansicht  nach  r{kio\  in  dem  anlautenden  *  desselben 
kaon  ich  demnach  keinen  Repräsentanten  des  sskr.  s  erkennen; 
sondern  ich  bin  eher  geneigt  anzunehmen,  dass  sein  Eintritt  der 
Einwirkung  des,  wie  ich  bemerkte,  auch  \m  Homer  lAiAit  spurlos 
verschwundenen,  /  zuzuschreiben  ist  Dieses,  unsrer  Darstel- 
lung gemäss ,  gleichsam  innerhalb  des  n ,  oder  zwischen  97c  (in 
1:6^0 iJiegend,  wusste  sich,  bei  derContractiou  in  y;,  vorzudrän- 
gen (ähiüich  wie  in  ka-Ko^it»  S.430),  und  wurde,  wie  so  sehr  oft 
(vgJ/EWyi;),  durch  '  in  der  xow^  repräsentirt  — 

Also  ffXiOc  (aäBkwQ.  diktog,  iJÄtoff),  <5,  Sotme  u.  s.w.  Davon : 
n^xo^^  if,  ov,  zur  Sonne  ffehdriii\  i{Ut&9riq^  eg,  sonnenartig  U.S.W.; 
?^^j  n^  Tochter  des  Helios;  'HXta^??s,  6^  Sohn  des  Helios}  ^Xioo, 
^^<^(o,  sonnen  u.  s.w.;  iXlaöig,  ^Xigx^k,  979  das  Sonnen  U.S.W.; 
«l^^T^^,  S,  der  SoMiende\  iJXtaiTTYfmov,  to.  Ort  sich  %u  sonnen '^ 
i^m^  der  Sonne  ähneln ;  dvnikioq  [ai^Tihog  später),  oy,  ^  Sonne 
ff^eftuber^  itpiikig^  i€(>rj[Klq,7i^  Sonnensprosse i  itprikog^ov,  einer,  der 
die  tfifkig  hat\  gesonnt  — 

Suidas  ftihSrt  (wie  schon  S.  39  bemerkt).^einderBed.iS'oitife 
^;  wird  es  wohl  zu  gewagt  sein,  dieses  mit  sskr.svar  ssusammen« 
zustellen?  eigentlicn  misste  es  6tp  lauten,  aber  wie  in  xipi  x^ip 
geht  e  wegen  der  folgenden  Limiida  in  et  über.  Nach  dieser  Ana- 
'<>Kie  könnte  man  von  den  S.  39  erwähnten  wenigstens  adpiog^ 


460  SFEA  (lEAj  FEA). 

a,  ov  und  was  dazu  gehOrt  hieher  ziehn  und  es  glänzend  überJ 
setzen ;  doch  lässt  sich  darüber  nicht  entscheiden.  Dies  wären 
die  einzigen  Formen,  in  denen  sich  das  ursprüngliche  r  erhat 
ten  hätte. 

So  wie  die  Sonne  ihren  Namen  von  svar  erhalten  hat,  s(^ 
auch  im  Griech.  der  Mond:  (TeX-rv??.  ^;  es  ist  ein  Partie.  Med^ 
(durch  97^0  =  sskr.  nna  formirt)  und  steht  för  ursprüngliche^ 
crreX-ifvT?,  lehnt  sich  also  an  die,  in  öik-ag  schon  hervorgetretene, 
Wzf.  Wörthch  heisst  es :  die  Glänzende  (es  musste  sskr.  s  var-äna 
lauten,  welches  ganz  genau  dem  lat.  ser-£nu  (v  ist  wie  in  se  = 
sskr.  sva  (S.452)  ausgefallen^  entspricht);  davon:  aeXifi^ov, tJ; 
aeXrivl^,  iqi  aeXiivLcntoq^  d,  Dim.;  aBkrjvatos,  a,  ov;  aeKfiin^ets ,  uraai 
eVj  mondlich ;  areXnvaia  =  creXifvi; ;  aeXrivuixog^  97,  ovj  zum  Monde  ge» 
Iwng}  aeXrjvIdioVf  tJ,  Mondlicht\  atkTtvuuo,  aekrtwaiG^  mondsüchtig 
sein ;  o-e^TTViao-po^,  d,  Mondsucht ;  (rtkrtvLxi^q^  6,  -»tk,  17^  aus  dem 
Monde  u.s.w.;  äöikrivoqj  ovj  mondlos,  — 

Hieher  ziehe  ich  auch  den  Eigennamen jEXeyg ;  da  dieser 
aber  ursprünglich  mit  /  anlautete  {^Dawesy  Mise,  crit  ed.  Kidd, 
p.  258)  ßtKevrj,  so  folgt  daraus,  dass  hier  die  Wzf.  /«X  (filr  svar 
mit  Verlust  des  s)  wie  in  ifkiog  zu  Grunde  liegt  und  *  für  /  steht 

Gehört  kXhioVf  xo,  ein  Kraut,  hieher? 

Da  Glanz,  lAcht  und  Wärme  so  eng  verschwisterte  Begriffe 
sind,  so  fällt  es  nicht  auf,  dass  im  ahd.  sufil-an  (S.  457)  schon 
die  letzte  Bed.  ganz  vorwaltend  geworden  ist  Aennlich  ist  es  im 
Griech.;  hier  haben  wir  iXri  oder  mit  e*  flir  «  wegen  der  folgen- 
den Liquida  (vgl.  x^^P^^Ü^  ^9  ™*i^  ^^^  B^^*  Sotmenwärme.  Da 
^^Xoc>  oVj  augenscheinlich  für  AßuKoq^  ov  stehend,  vorkommt, 
so  liegt  auch  bei  iMy  AXn  die  mit/:  anlautende  Form  zu  Grunde, 
und  *"  steht  fiir  /.  Von  AX-n  kommt:  elXecd,  an  der  Sonne  wärmen-, 
elXTifTiq^  17,  das  Sonnen  \  üXi^log^  an  der  Sonne  gewärmt  {Hesych»)} 
äuXoq ,  ov,  nicht  besonnt,  — 

Gleichbedeutend  mit  eXri  ist^^£2v  ^9  und  da  sskr.  a  in  svar 
auch  durch  griech.  a  repnlsentirt  wird,  so  setzen  wir  natürlich 
auch  diese  Form  hieher;  äXfa  steht  (ur  ßaXia  und  im  attischen 
äXia  ist  /  durch '  ersetzt  Dass  das  schtiessende  ea  dem  sskr. 
Suif.  ja  gleichzusetzen  sei,  will  ich  nicht  mit  Bestimmtheit  be- 
haupten. —  Davon:  dXeeivoq,  riy  ov,  warm;  «Xcift;,  e?(?),  e/irar- 
mend;  dXeoq  {Hettych,\  glbd.;  äX^a^iHj  oLKealva,  erwärmen,  — 

Endlich  gehört  zu  der  Form  ßtX  höchst  wahrsclieiulich  eher 
als  zu  IX  =  <TtXi  iX'dvr,  (auch  iXivr^)^  ij,  Fackel, 

yf'i^ßOLp)  <rrp.  —  Im  Sskr.  lautet  die  Wz.  svi^i  ui>d  heisst 
tonen ;  die  meisten  der,  in  den  verwandten  Sprachen,  entsprechen- 
den Formen  vgl.  man  bei  Polt  (E.  F.  I,  225);  hinzuHigen  kann 
man  lat  sibil  filr  sbil  =  svri  mit  1  fiir  r  und  zwischen  s-v  ein- 
geschobenem Vokal  (in  sibilus,  sibilare)  und  ferner  Uttbirb 
(birb-iju),  welches  nach  der  oben  (S.  204)  gegebnen  Regel 
über  Reduplicationsbildungen  aus  bir-bir  abgekürzt  ist;  bir 
steht  aber  mit,  wie  so  häufig,  verlornem  Anlaut  s  fiir  svf i.  — 
im  Griech.  ents^Hicht  zunächst  övp-,  zu  Grunde  liegt  liier  die  gu- 


iSFAP)SYP.  4G1 

DirteForm  von  svri,  nämlich  svar,  und  diese  ist  in  <T0p  contra* 
hirt;  was  die  Länge  des  v  betrifft,  so  vgl.  man  sskr.  siir-ja  aus 
svar  ja  (S.  458).  -^  An  <rvp  lehnt  sich  durch  acr-Formation : 
tryptarctiä^  avptTx«)  cvpl^Gij  pfeifen ;  (yvpij^Uy  avpiar^a,  t6j  das  Ge* 
pfi^eneß  cvpt^'fio«)  avpur^q^  ö,  das  Pfeifen;  trvpty^Tcidrj^^  Bg^  dem 
Ton  der  Pfeife  älmlich ;  (Tvpixxi^py  irrpiXTif^ ,  crrptcrT>f$ ,  o,  der  Pfei-» 
fende\  Ärrpueroff,  Qv,  nicht  ausgezischt \  —  ferner:  o-rpiy^j  ij,  die 
Pfeife  U.S.W.;  avplf/iov^  x6^  Dim.;  cri'ptyT'ta^,  o,  eine  hohle  Rohr'- 
artj  (rvptYYoiSTjq^  eg,  rdhrenartig\  arpt^yo«,  zur  Röhre  machen.  — 

MitT  für  (T  (vgLX/o-ao^at,  XittI)  entspricht  Tvpladu)  (don).  Mit 
'  für  6  entspricht  jjiU4^  d,  die  Spitzmaus,  sörex,  so  benannt  von 
dem  eignen  Ton,  den  sie  hat  und  welcher  selbst  sprichwörtlich 
ward  (vgl.  Terent.  Eun.  V,  7,  23), 

Hieher  ziehe  ich  auch  vpoy.  tJ,  Bienenstock j  so  benannt 
vom  Ton  der  sehwirrenden  (auch  nhd.  schwirren  ist  =  sskr.  svf  i) 
Bienen;  vptov,  tö,  Dim. 

Indem  der  gunirten  Form  von  svri:  svar  griech.  o-cp  fiir 
cr/ep  (vgl.  S.  457)  entspricht  und  e  vor  p  in  et  übergeht  (S.  459), 
entsteht  aup;  an  diese  Form  lehne  ich  pgtp^^y.  n^og^ »},  die  (siti^ 
gende')  Sirene;  arupnddv^  ri,  glbd.  aapifvto^,  a,  ov,  sirenenhaft» 

Indem  wie  (S.  453)  in  6(po^  für  sskr.  syi6((>  eintritt  und  das 
anlautende  s  wie  inc^ti^  verloren  geht,  entspricht  der  sskr.  Form 
svar  griech.  (pop  (ö(pop).  An  diese  Form  luiüpfe  ich:  <f  dp-^ty5 
(die  Tönende^  wie  criSpty^),  ij,  eine  Art  Cither\  tpopiu^o,  die  Phor- 
minx  spielen ß  (popfuxnf^,  <f opfxtyxrif^ ,  <5j  Cither Spieler]  (pop^xrog^ 
)?,  ov,  Hfl/  d&  Cither  gespielt. 

Indem  för  das,  in  der  bei  (pop  zu  Grunde  liegenden  Wzf. 
trtpop^  anlautende  a<^  ein  ^  eintritt ^  wie  in  tifh  =  öipiv  (S.  453), 
und  dem  sskr.  r  ein  X^  mit  gewölmlicher  Vertauschung,  ge^en- 
übertritt,  entspricht  dem  sskr.  svar  ==:a(^ar  griech. ^aX.  Diese 
Form  erscheint  zunächst  in  \]/aXX(<),  spielen;  gewöhnlich  leitet 
man  es  von  ^  (S.  172)  ab,  so  dass  ihm  die  Bedeutung  schaben^ 
kratzen  zuGruhde  läge;  fiir  diese  Ansicht  kann  man  aber  nichts 
als  das  äschylische  ipak}^  i^eipav  anfilhren.  Sonst  tritt  durch- 
gängig —  in  der  Primärbildung  sowohl,  als  in  den  Derivaten  — 
die  Bed.  spielen j  tönen  machen  hervor,  welche  in  ipdXkuv  to^ov 
vevpdv  nur  eine  eigene,  durch  die  geistige  Verwandtschaft  von 
verpd  und  x^P^^  leicht  erklärbare,  Uebertragung  erhalten  hat« 
Wie  es  mit  dem  erwähnten  äschyl.  Gebrauch  ^u  nehmen  sei, 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden ;  er  steht  zu  vereinzelt  im  Ver- 
hältniss  zum  sonstigen  Gebrauch  von  ^X^  als  dass  ich  meine 
Etymologie  darum  aufgeben  dürfte ,  um  eine  so  vage  einzutau- 
schen; bei  weitem  eher  würde  ich  ^^oK  fBr  noch  nicht  erklärbar, 
oder  das  äschyt.  -^^  für  eine  besondre,  von  ^aX  in  der  hier  vor- 
liegendenBed.  zu  trennende  Formation  von  V'^x,  identisch  mit  >]/ap 
(S.  202,  vgl.  weiterhin),  halten.  Allein  nicht  unmöglich  ist,  dass 
der  mit  der  Sprache  sehr  willkührlich  verfahrende  Aeschylus 
(vgl.  S.  229)  schon  il)aXk&  von  -^dai  ableitete,  und  deswegen 
diese  Bed.  fiir  möglich  hielt.  —  Unsrer  Etymologie  gemäss  ist 


^ 


462  (SFAF)SYP. 

die  thematische  Form  inxX  =  svar;  das  Pris.  ifoKk»  ist  nad 
der  4tenConj.  CL  flectirt,  steht  also  fär  i)/aX-j-6)-(p):  Xj  ist  durch 
AssimQation  Xk  geworden;  hier  dürfen  wir  aber  nicht  nnterlitv 
sen,  noch  eine  andre  Möglichkeit  der  Erklärung  anziuerkea. 
Völlig  gleichbedeutend  mit  svf  i:  svar  ist  sskr.  syan  (lat  sod- 
are);  diesem  würde  nach  derselben  Analogie  wie  (^p)  4<xX  = 
6V.ar,  ^v  entsprechen  können;  svan,  nach  der  4ten  Conj.Cl 
flectirt,  wurde  svan-j&-mi,  und  so  wie  sskr.  anja  griedbaU« 
wird,  so  könnte  auch  8Tan-j&-mi  griech.  ^aX>^-(fu)  werdeo. 
DieseEtymolorie  muss  ich  jedoch  zurückweisen,  weil  in  der  gros- 
sen Reihe  YonDerivaten  ans  ^X  stets  X  hwirortritt,  niemals  y.— 
Von  il>äkX&  kommt:  ^aXfia,  Td,das  (auf  der  Cither)  Ge^elUi 
i)/aXfu>^c|^  das  Spielen  der  Saiten  (eines  musikalisdienlnstnuneiits, 
eines  Bo^ns),  Lied^  Psalm 'j  -i^Xfuxciff^  )f ,  6vj  zum  Psalm  §ehün§\ 
ijaTjri^^  T^zzzi^/oXuoff ;  ^aXxifip,  6,  der  Spieler  eines  Inslrumenis;  dss 
Saiieninslrumeniß  ^oeXrifff,  ö;  ipäkTpuXy  17,  Spieler  {~in)\  ^aXti^pufry 
To,  Saiieninstrumeni'y  ^aXroV,  if,  ov,  gespielte  iffak/tucog^  if,  av,  zfnn 
Spielen  gehörig;  jPoHtvy^  17,  ein  Instrument  (vgl.  Pott,  E-  F.  II,  508 ). 
Zu  svar  ziehe  ich  denn  auch  mit  Erhaltung  des  ursprüng- 
lichen r:  ^p  in  der  Bed.  säuseln  (vgl.  sibil-o)  in  ^atpc»,  wa- 
ches ich  demnach  von  dem  schon  (S.  202)  erwfihnten  trenne. 

Indem  das  eigenthümliche  Tönen,  welches  svri  ausdrückt, 
das  Säuselte,  Zischen  —  man  beachte  die  zur  Bildung  desselbei 
verbundenen  Laute:  s  den  Zisc/Uatttj  v  den  sanften  HastchUaä 
und  r  den  eigentlichen  Spreehlaut  (im  Wechsel  mit  1  dem  I^ll- 
laut)  —  als  ein  utuwticulirtes  Sprechen  gefasst  wird,  tritt  die  Bed 
hervor,  welche  insbesondre  das  en^L  ebenfalls  hieher  gehörige 
.  apell  hat.  Im  Griech.  wird  dazu  die  Wzf.  ^bK  —  mit  £  =  sskr. 
a  —  verwandt  Davon:  ^sXXoq^  if,  dv,  lallend^  stammelnd,  vif 
deutlich  gesprochen  u.$.w.;  x^/eXXcm?^,  17,  das  Stammeln  \  ipMJ^^ 
stammeln  n.  s.  w«;  ^bUmt^m,  to,  das  Gestammelte;  T]/e^JXurftd^,  0, 
das  Statiuneln.  ■ 

Indem  von  der  svar  anlautenden  Gruppe,  wie  nun  schon 
oft  vorgekommen  (vgl.  z.  B.  Pronomen  6ße  8.  452),  das  anlau- 
tende 8  verloren  geht  und  /,  wie  so  sehr  oft,  durch  ß  repräsen- 
tirt  wird,  entspricht  ßap.  Indem  dies  reduplicirt  werden  sollte 
(nach  Analogie  von  ^p^uap  für  dfiep-i^fuxp,  vgl.  fteMia/po)  hatte 
die  Form  ßapßap  entstehn  müssen ;  der  Dissimilation  wegen 
wird  diese  nach  obiger  Regel  (S.  204)  ßapß  (vd.  S.  460  das  litt 
birb.);  an  diese  Form  lehnt  sich  das  wahrscheinlich  nur  dia- 
lektische ßdpß'iTOVj  t6;  ßdpß-iToq^  17  (selten  <J),  ein  leterdhnii^ 
ches  musikaL  Instrument  Davon  ßapßixl^e»,  das  Bartnhm  ^neten,— 

Indem  das,  so  sehr  häufig  zur  Fortbildung  von  Wurzeln  die- 
nende p  an  die  Wzf.  araX  für  cr/aX  =  svar,  also  mit  veriomem 
ß  (wie  se  fiir  sve  =  sskr.  sva)  tritt,  entsteht  öctXif.  Davoa: 
ödXTC'iyli  (vgl.  Pott,  E.F.I,  226),  ödXni^  (splt),  v,  die  Trompäe 
U.S.W.;  ÖaX^l^a  (o-oXmTTG)  zw.),  trompeten;  öäXifuriuZf  xo,  Trooh 
petenschaUy  ÖaXTViyxTrSy  OaXmxrrtSf  craXwMm}ff,o,  Trompeter;  coX- 
TTACTTixo^,  17, 0V9  zum  TrompetoT  gehörig  u.s.w.;  CMraXtnri^xro^,  0;', 


(IFAPjXYP.  465 

^hne  Trcmpeiensehatt  i  Ttpwroühmairog  ^  oPf  $to%u  vorher  irmnpeiei 
rird^  TtpocrdXTtiyfyq^  >J,  das  Vorherhiaaen  der  Trompete.  — 

Da  adkjtiy^  anch  ein  gewisser  Fisch  heisst,  so  m5gen  des- 
len  ganz  fihnlich  klingende  Namen  ordXmi^  ordfmrjj  17,  und  craX- 
^7^9  ^j  ebenfalls  Ueher  gehören. 

Höchst  gewöhnlich  ist  imGriech.  dieWeiterbOdnngyonWor- 
leln  durch  Anhfingung  von  Lauten,  welche  im Sskr.  durch  ksh 
epräsentirt  werden  würden,  crar^  y,  X  «•«•w.  (H.  A.  L.  Z.  1838« 
ürgzbL  315  ff.).  Noch  häufiger  ist  die  Vertretung  von  ursprfing- 
ichem  v  durch  m  (S.  4,  352  und  sonst  oft).  Deswegen  sei  die 
Ta^e  erlaubt,  ob  man  als  eine  Weiterbildung  von  svar  be- 
rächten  därfe:  tf^tap^a/,  erdröhnen  u.s.w.?  Davon:  6\iafay^^ 
,  das  Dröhnen  u.s.w.;  Zfiapa/o^,  6,  ein  Poltergeist;  Ö^tapaylta 
d^pcurartö  zw.),  (Tfiapa/i^o,  diröhnen  U.S.W.;  IfuryMpayog^  ov^  sehr 
9send.  —  • 

Hieher  gehört  ohne  allen  Zweifel:  öiiäpayva^  77,  die  Klat^ 
che.  Peitsche,  Geisset;  indem  diese  Form,  wie  sehr  oft,  anlau- 
endes  tf  verliert,  entsteht  das  gleichbedeutende  ^payva  (^a- 
aii^a).  Ganz  ebenso  verhält  sicn  zu  der  Form  a^apayic}  eine, 
nit  a<r  im  Präs.  erscheinende,  Nebenform  fidpciaaQ.  — 

Soll  uns  diese  Analogie  bewegen,  auch  nek  in  u^X-og,  rS. 
^Jed  u.s.w.  filr  6\uk  =  crjitK  =  (r/ep  =  svar  zu  nehmen?  Oder 
ollen  wir  es  eher  zu  sskr.  smri:  smar,  gedenken,  ziehn?  (vgl. 
:£p-fii7pt^6>);  ich  ziehe  die  erste  Annahme  vor  und  kenne  keine 
(wahrscheinlichere £t3nnolog!e.  Von  fuXo;  kommt:  ^Avdpiov,  t6, 
)im. ;  fteXixog,  1},  ovj  zum  Gesang  gehörig ;  fieXi^oiy  singen,  spielen ; 
tXur^,  t6,  Gesang  U.S.W.;  ji^Xio-ftaTiov,  xo,  Dim.;  ^'Xi/fi«,  to, 
wesang  U.S.W.;  fceXur^io^,  6,  das  Singen^  bt^X'^qj  ig^  misstönend; 
LfftiXeta,  17,  das  Zusammenstimmen ;  TtoXkofuXi&f  Verse  xusammen^ 
nmen',  ^Xr^^iX7i(ru;.  17,  das  Fehlen  (im  Singen  eigentlich);  'nXrj^' 
£kn^,  t6j  Fehler  u.s.w. 

Wenn  man  diese  Etymologie  billigt,  so  muss  man  auch  ^itkit 
1  jxiX^xm.  singen  u.s.w.  hieher  ziehn;  ^Xtt  verhält  sich  zu  \uX 
=  svar  genau  so,  wie  (ra>.?r  (S.462)  zu(raX=  svar.  Von  ftiX^6) 
ommt  mit  o  ftir  e:  ftoXTrif,  17,  Gesang  u.s.w.;  ^loXinidov,  tnit  Ge^ 
(mg\  iMX)X'naloq^(Xy<yVj  singbar  u.s.w.;  fxoXTrcc^o,  singet^;  fto^Tr^rop, 
oX^racTTifff^  -7r>?iyTifff,q,  -orocrTpMX,  "Strjrtqj  >}.  Sanger  {-in)  U.S.W.; 
^cr^ioXnoq^  oVj  Gesang  liebend;  ev^Xnla,  17,  schöner  Gesang \  ev- 
oXnitOf  schön  singen.  — 

(flJfaTr:  vity  pm).  —  Im  Sskr.  erscheint  eine  Wz.  svap  mit 
erBed.  schlafen;  die  in  den  verwandten  Sprachen  entsprechen- 
en  Formen  s.  man  bei  Pott  (E.  F.  I,  259),  wo  man  and.  sueb 
1  sueb-ido  (J.  Grimm,  D.  Gr.  ü,  249;  ido  ist  =  griech.  eSov) 
nd  altn.  svef-n  (=  sskr.  svap-na,  J,  Grimm,  II,  166)  hinzu-* 
Iffen  kann..  Im  Griech.  entspricht  in;  auf  den  ersten  Blick 
cheint  dessen  Verhältniss  zu  svap  im  Allgemeinen  dasselbe 
o  sein,  wie  d&s  von  <n?p(S.460)  zu  svar,  nur  dass  in  in  —  in 
iesem  Fall  ftlr  am  stehend  —  das  0  in  *  übergegangen  wäre ; 


464  (SFAn)'Yn{JBirn). 

wenn  man  aber  avnvog^  dvjcvlo^  dvnvoTTig  beruckäclitifft,  welche 
alle  auf  ein  nach  a  verlornes  /  schliessen  lassen,  so  &ann  man 
schwerlich  umhin,  den  Spir.  asp.  in  t«  fiir  Vertreter  eines  ur- 
sprünglicheren /  zu  halten.  In  diesem  Fall  ist  /t73c  als  ältere 
Foim  fiir  vn  %n  setzen  und  dessen  Entstehung  aus  s  vap  so  zu 
erklären:  zuerst  fiel^  wie  in/ß  (=  sskr.  sva), /t^-/cs>  (=  svid- 
ja-mi)  und  sonst  vielfach,  das  die  Gruppe  anlautende  s  ab; 
so  blieb  /aor  s=x  s  vap ;  dann  ging  aber,  wie  in  dßvr^iiv  (S.  265), 
a^vTo^  (S.  281),  d^rvSoc;  (S.  3B4),  ßvd-(op  (S.  448),  das  a  durch 
Einfluss  des  vorhergehenden  /  in  i?  nber;  so  entstand  ßtrjt^  und 
in  diesem  wurde  alsdann  aus  /,  welches  sich  doch  ni^t  halten 
konnte,  ^  An  diese  Form  w%  lehnt  sich  zunächst  vsr-ap,  tc, 
(indecl.)  em  (Gesicht  im  Schlafe  Traum;  es  wird  durch  den  Ge- 
brauch von  dem,  dem  Wesen  nach  begrifflich  gleichen,  ovap  (S. 
229)  geschieden;  über  die  Formation  vgl.  a.a.O.;  femer  v^x-roz 
(=  sskr.  svap-na-s,  lat  som-nu-s),  S^  Schlaf  u.s.w.;  davon: 
invuypj  tOf  Dim.;  vnviwigf  if»  ovj  zum  Schlaf  Mhörig ;  'cicvwHit^^  <?, 
schläfrig;  wvoj^xa,  riy.8cMäfrigkeit\  iitvauog^  a,ov;  vmnikög^  ^, 
oVj  schläfrig;  vnvda^  vnvim,  schlafen  \  ^vrjriw^^ii^iivj  xumSehU' 
fem  geneigt;  vnvi^in^  vnvdia,  irstvmaam^  einschläfem\  'vnvd&y  glbd.^ 
schlafen ;  v7W(DTi;KÖg,  )f,  dv,  ein8cfUäfemd\  dimvogy  ov  (für  Aßvnvog\ 
Bc/daflos;  dxntvla,  ij,  Schlaflosigkeit]  dypvmvig^  -q  (^HesycAJ)  hiess 
ein  Fest  des  Bacchus;  ewnvid^&j  träumen -^  hnmnaamigj  <5,  Träu- 
mer^ hvjtviog,  ovj  im  Traum  (evvnvuyv,  tJ,  vgL  somnium,  Traum); 
hfvnvuiiSriq^  eg^  traumartig;  Itpvnviiiogy  ov^  zum  Schlaf  gehörig] 
xa^vjtvriq^  ig^  fest  schlafend,  — 

Sollte  zu  der  primäreren  Form  a^an  zu  ziehn  sein:  'Aae- 
wo^,  n.  p.?  Zu  der  nach  Analogie  von  o-t?p  =  svar  bildbaren 
Form  crwt  wurde  das,  von  Pott  (E.  F.  U,  57)  hieher  gezogene, 
Ufoav^vo^g  gehören. 

Der  Formähnlichkeit  wegen  erwähne  ich  hier  auch  vTcvoTf 
tö,  eine  Moosart»  _ 

(arßTyi  nXyK  plyx  Cy\  —  Rlhd.  erscheint  die  Wz.  svl^-en. 
schweigen  (J.  Grimm,  D.  Gr.  II,  17  nr.  192);  mit  ihr  identificirt 
schon  Pott  HE.  F.  1, 127)  das  griech.  6ly  in  öTyri.  Dass  diese  Zu- 
sammenstellung richtig  ist,  beweist  das  cyprische  iya  ICHes^ch.) 
=  ölva.  Denn  BeideFormen  vereinigen  sich  nur  durch  Annahme 
der  AnlautgTuppe  07,  welche  in  aiy^  wie  oft  (S.  457),  ihr  /^  in  i;- 
dagegen,  wie  ebenfalls  oft,  zunächst  ihr  6  (S.  453)  und  dann 
später  auch  /  verlor.  Mit  dieser  Form  s  vlg  scheint  auf  den  er- 
sten Anblick  auch  lat  sil-ere  sammt  gom.  sil-an  (•/!  Grimm, 
D.  Gr.  I,  850)  in  Verbindimg  zu  stehn.  Man  könnte  nämlich 
meinen,  sil-ere  stände  für  svig-lere,  da  auch  im  Lat  und 
Deutschen  v  nach  anlautendem  s  verloren  gelm  kann  (vgl.  se, 
sichj  =  sskr.  sva);  dagegen  spricht  aber  die  Verschiedenheit 
der  Quantität  So  werden  wir  auf  die  Annahme  gefuhrt,  dass 
Sil  eine  sekundäre  Bildung  eines  primären  si  sei,  und  letzteres 
identisch  mit  dem  o-i,  von  welchem  vielleicht  griech.  Oi4<^  (S.437) 
ausging,  da  ja  der  Zischlaut  gewöhnlich  benutzt  wird,  um  Still- 
schweigen zu  gebieten.  Sollte  nun  nicht  auf  eine  ähnliche  Weise 
auch  griech.  a/ty  mlid.  svig  von  einem  ebenso  gebrauchten 


£Pir—SPIJ.  465 

durcJi  den  Hauchlaut  v  yerstArkten  Laut:  svi  haben  au8gehn 
können?  Für  diese  Annahme  sprfiche  das,  unregebnässig  dem 
griecL  7  entsprechende,  mhd.  g.  Nimmt  man  an,  dass  diese  se- 
kundere Form  aus  einer  Bildung  hervorgegangen  sei,  welche  im 
Sskr.  ksh  endete,  so  wäre  die  Entsprechung  regelrecht  —  Ge- 
gen eine  Verbindung  von  öi^to  mit  öiy  (welche  Paasoiv  annimmt) 
spricht  die  Identität  von  6Tyi  i/,  mhd.  sv!g  mit  Entschiedenheit. 
—  Also  ölvi^  17^  das  StüUchweigen\  davon:  Ovjfrikdß^  9?.  6v^  öiyri- 
poq^  aj6v;6vyakiogj schaff eigendi  CVjfo^stülsehweigend'y  61/youo, schwei- 
gen; öiyTtnxoqj  if,  av,  schweigend;  ö^yv^tüvouB,  echweigen{Hesych,)\ 
äöipTvoqy  ovj  mehi  schweigsam ;  äövpnarla,  17^  das  Nichtschweigen. 

* 

Mit  öTf  zusammengesetzt  ist,  wie  Poii  (E.  F.  I^  116)  schon 
bemerkt:  ö^oTtj^ny  dasSchweigen  u.s.w.  Gehört  der  letzte Theil, 
wie  Poti  annimmt,  zu  /osr,  Sünune  (S.  337),  so  steht  es  wohl  für 
öi^ßcmi  (vgl.  hon-nV,  durch  Assimuirung  wäre  öißßouni  entstan- 
den und  nach  Verlust  des  /,  vielleicht  zum  Ersatz,  o  gedehnt: 
öusncif;  auffallend  bleibt  jedoch  die  Kürze  des  &,  da  öiy  stets  t 
hat;  wäre  i  wegen  des  folgenden  Vokals  gekürzt?  oder  müs- 
sen wir,  wegen  der  unverkennbaren  Schwierigkeiten,  welche 
in  der  Annahme  dieser  Ethologie  liegen,  sie  aufgeben?  In 
diesem  Falle  liesse  sich  vielleicht  eine  Verbindung  mit  de^i  öi 
(S.~437),  welchem  wir  auch  lat  sil-ere  zusprachen,  denken; 
dann  stände  öuami  fOr  öißomii  mit  vriddhiartiger  Dehnung  des  o 
inßon  (vgl.  sskr.  vak'&  (von  vak'  =  /ejr),  welches  ganz  iden- 
tisch mit/oTTif  sein  würde);  es  hiesse  bei  beiden  Etymologie^n 
wörtlich:  Schweigstimme ^  Schweigen,  Davon:  öuanaof  schweif 
gen}  öio'jniariqj  jj^  dasSchweigen',  ömmrikö^j  17,  Av;  öiamripo^^  a,  ovy 
schweigsam.  

(Ößtd:  61JS1  ßiSi  id:  18).  —  Im  Sskr.  heisst  die  Wz.  svid 
schwitzen.  Die  in  den. verwandten  Sprachen  entsprechenden 
Formen  vgl  man  bei  Poti  (E.  F.  I,  249, 126).  Aus  dem  Griech. 
entspricht  zunächst  l^,  wo  von  der  anlautenden  Gruppe  zuerst 
das  s  aufgegeben  ward,  also  nur /td  blieb  und  später  auch^: 
verloren  ging.  Davon  18 lo,  schmtzen\  es  ist  vielleicht  wie,  nach 
Angabe  der  ind. Grammatiker,  sskr.  svid,  nach  der  4tenConj.C]. 
flectirt  {Potty  E.F.  1, 114),  entspricht  also  sskr.  svid-jä-mi;  die 
Dehnimg  des  anlautenden  t  ist  bei  dieser  Annahme  schwer  zu 
erklären ;  man  müsste  es  als  Vertreter  des  sskr.  Guna  betrach- 
ten, welches  aber  in  der  4ten  Conj.Cl.  eigentlich  anomal  wäre. 
Heben  würde  sich  diese  Schwierigkeit  und  zugleich  erklären, 
warum  auch  das  zweite  i  grösstentheils  lang  erscheint,  wenn 
man  i8i&  für  einDenominaüv  von  einem  gunirten  Nominalthema 
(etwa  =  sskr.  svdda,  Schweiss')  betrachtete,  also  einem  sskr. 
sved-aj-&-mi  gleichsetzte;  dann  stände  es  iur  Id-d-coi  dafür 
spricht  der  Umstand,  dass  die  Länge  femer  in  I9o^,to,  Schtreissj 
erscheint,  wo  man  sie  nach  Bopp  (Gr.  s.  S.  259)  unbedenklich 
für  Vertreter  des  sskr.  Guna  nehmen  muss  (lSo<;  =  *sv£das). — 
Aus  iSiymAldunq^  17,  das  Schwitzen,  gebildet;  tSäKuuf^ov,  Schweise 
erregend. 

30 


466  IFIJ^SMQ^ 

Femer  entspricht  sskr.  svid  griech.  I^;  ob  wir  den  anlaa- 
tenden  Spin  asper  als  Vertreter  des  sskr.  s,  oder  v  (f&r^)  zu 
nehmen  haben,  so  dass  also  entweder»  wie  in  ßi8^  das  anlau- 
tende s,  oder  wie  in  dem  gleich  zu  erwähnenden  öi^  das  v  ver- 
loren ge^ngen  und  dann  tf  in  '  verwandelt  wäre,  lässt  sich 
nicht  mitBestimmtheit  entscheiden.  Von  IS  kommt:  l^pcoc^cyroc 
6y  Schweiss;  diese  Formation  durch  Antritt  von  p&t  hat  etwas 
sehr  sonderbares;  Poif  vermnthet  (E.  F.  II,  327),  dass  par^  von 
pi(o  komme;  so hiesse  i8p(ar  yrdrüich Schtreis^/liMs;  davon:  l^pti^ 
Ttov,  TÖj  Dim.;  ido&8ri^,  eg^  sc/iftfeissf'g'^  idpoaa  (idpioa)^  tcI,  Hitz' 
blasen.  —  Ferner  lehnt  sich  an  18 :  I8p6g^  6  =  iSp&g ;  idpöio,  schw:'^ 
tze9$;  WpciXTi^,  ijy  das  Schwitzen;  iSpayvripioq^  ov\  idpamxoq^  ^f,  6i% 
Schweiss  treibend i  —  dvidiTi,  anSpixl,  ohne  Schweiss  ^  8udpogj  ov, 
durchschwitzt,  — 

Endlich  ist  eine  dritteForm  des  sskr.  svid  griech.  öXi.  An 
diese  Form  lehnt  sich  6i8-iiQ0Q»  S,  Eisen  n.s.w.  Es  hat  wahr- 
*^  scheinlich  seinen  Namen  davon,  dass  man  es  scfiweissen^  d.  h.  hier 
in  Feuctitigkeit  britigen,  schnelzen  kann.  Dass  die  Bed.  sciunel^ 
%en  ausschwitzen  hervorgehn  konnte,  zeigt  ausser  dem  deut- 
schen, mit  ffcAiPi/s«!».  wurzelhaft  identischen,  schweissen,  insbe- 
sondre das  sskr.  svid-ita,  welches  die  Bed.  geschmolzen  hat 
Dass  aber  nnsre  Etymologie  von  öH-ripog  richtig  ist,  daiur  ent- 
scheidet unzweifelbar  das  sskr.  svSd-aul  fvon  svSd,.  der  gu- 
nirtenForm  von  svid):  ekie  eiserne  Platte,  Wir  dürfen  demnach 
Po/ZIffVergleichungvoncri^vpo^ mit  litt  swid-us  ^aiiA'(E.F.I,127) 
nur  in  dem  Fall  für  richtig  anerkennen,  wenn  auch  swidus 
zu  ssikr.  svid  gehört;  aus  der  Bed.  aber  kann  man  hier  we- 
der Grunde  dalur  noch  dagegen  entnehmen.  Mit  der  Zusam- 
menstellung mit  lat  sTd-us  verhält  es  sich  fast  ebenso;  nur 
dass  die  Bed.  von  sid-us  so  ziemlich  mit  Entschiedenheit  gegen 
eine  Etymologie  von  svid  spricht  Eine  einleuchtende  Etymo- 
logie von  sldus  kenne  ich  übrigens  nicht  Denn  die  Doderlein^ 
sehe  (lat  Synonymik  IV,  413)  verdient  keine  Erwähnung.  — 
Von  aldripog  (zuweilen  aidrioa,  t«)  kommt:  aidiipiov^  «rd,  Eisen^ 
geräth ;  o-tdafpoo^,  a,  oy;  atdr,peo^j  a,  ov^  aidTipTieu;^  eacray  ey,  eisern 
u.  S.w. ;  (Ti^Y^pueo^,  9;,  ovj  zwn  Eisen  und  dessen  Bearbeitung  geho^ 
rig^  (TidriplTrjg^j  6,  -Xti^  ,  iq^  von  Eisen  u.  s.  w. ;  ffiSiipocs,  aus  JSisef^ 
machen  u.s.w.;  o-t^^fpofta,  to,  Eisenarbeit  vu s.w.;  aidr^pli&y  die 
Härte  des  Eisens  haben  u.s.w.;  crvinptvuy^  Eisen  graben^  schmieden 
U.S.W.;  iriSzjp^'g^  6j  Schmied^  oidripalov,  t6,  Schmiede;  atSripdoty  ^^ 
Eisenarbeit  u.s.w*  - 

<rii&.  —  Das  Etyth.  m.  fuhrt  (rp.oivri,  17,  und  ffesgch.  cryteig^ 
Vj  mit  der  Bed.  Windstoss  an.  Pott  (E.F.  1, 187)  stellt  deren  An- 
lautsylbe  mit  sskr;  dhm&,  blasen^  zusammen.  Formell  lässt  sich 
diese  Zusammenstellung  sehr  gut  vertheidigen ,  da  ^fi  als  An- 
laut im  Griech.  nicht  gebraucht  wird  und  die  D-Laute  ja  auch 
sonst  vor  fi  gern  in  o-  gewandelt  werden.  Dennoch  wage  ich  bei 
so  einzeln  stehenden  Wörtern,  ziimal  wenn  sie  nur  von  Gramm, 
angeführt  werden,  kein  entschiedenes  Urtheil,  und  in  dieser  Un- 
sicherheit werde  icli  durch  das  hesych.  ö^ipj  =  pavlg,  xo  tt^^ov 
bestärkt,  welches  sich  der  Bed.  wegen  nicht  zu  dhmä  ziehii  lässt. 


1MQ—SM(I).  467 

Mit  grösserer  Sicherheit  ziehe  ich  zu  g^io  =  dhmft:  o-fio- 
fli|,  6u&3i^j  ^(770^9 179  ^f^^  Beute  (ei^.  Biase};  das  9  in  der  £n- 
dong  ^»^  ist  mir  jedoch  noch  zweifelhaft;  davon  önoSixoSj  if,  dv^ 
Beulen  beirrend, 

Da  sich  weiterhin  unzählige  Beispiele  darbieten  werden, 
nro  in  der  Anlantgmppe  cm  das  er  eingebilsst  wird,  so  nehmen 
dir  keinen  Anstand,  anch  das,  mit  ay,öSt4  so  ziemlich  gleich- 
bedeutende: fioXo^'  (für  (rfUdXctn);),  <S,  il^«^  Beti/e,  Sirietiie  n.S. 
(7.hieherznziehn;  Gn|/ gehört  zu  oorr,  ooicr,  (n)/  (S.228);  davon:  fud- 
hunnatoSy  n^^p  striemig'^  fi&Ksmii&y  SMemen  macheil,  verwunden. 

auvvoc*  tÖj  der  Bienenstock,  der  Bienenschwttrm\  eine  Ety-  ' 
mologie,  welche  irgend  auf  WahrscheinHchkeit  Ansprach  ma- 
chen könnte,  kenne  ich  nicht;  ob  man  an  das  eben  erwähnte 
sskr.  dhmä  in  der  Bed.  blasen  nnd  so  schwirren  denken  dürfe, 
Hill  ich  nicht  entscheiden;  anfuhren  könnte  man  daför  sskr. 
dhamana,  Bohr,  Avelches  von  seinem  Säuseln  so  benannt  ist 
(Tgl.  kshlg'ana  S.  437).  Davon:  cr^nviov^  tö,  Dim.;  o-fc)^d((y, 
sehwamuteiee;  <r^ijvQiv  (o^iTnciv  zw.)»  Bienmhaus. 

(ofi(0}. —  Wir  haben  einerseits  auio.  mit  der  Bed.  reiben, 
sehmieten  U.S.W.,  andrerseits  crvLtkri^  17,  Schniizmesser,  scalprum; 
eine  Combination  dieser  Bed.  luhrt  schon  auf  die  ^rundbedeut. 
schaben,  aus  welcher  crpXi?,  grade  wie  scalprum,  mitder  eigent- 
lichen Bed.  i9^^6fii«««tfr  hervortritt  (vgL  die  Yielen^  Jüesser  u.s.w. 
bedeutenden  Wörter,  welche  aus  der  '^ox  ( S.  155-219)  mit  der 
Bed.  schaben  hervorgegangen  sind).  Nimmt  man  diese  Zusam- 
menstellung an,  so  ergiebt  sich  als  Wzf.  a^i,  woraus  (ruao  für 
afza-jo  (=  einem  sskr.  smaj-ämi),  wie  i>ä(o  u.s.w.  für  ^ajo)  aus 
ii  =  kshi  (S.  173).  Nun  gehört  aber  sowohl  der  Bed.  als  auch 
der,  in  den  wesentlichen  Lauten  übereinstimmenden,  Form  nach 
hierzu  asunächst:  goth.  smair-an,  schmieren  (•/.  Grimmj  D.Gn 
11, 57  nr.  574);  formell  passt  zu  diesem  litt  smail-us,  spitzig ^ 
smailiju,  zuspitzen;  was  die  Bed.  betrifit,  so  ist  hier,  wie  in  ax 
ans  dem  Grundbegriff  schabet»,  der  des  Schärf ens,  Spitzens  hervor- 
gegangen; an  die  andre  Bed.  schmieren  lehnt  sich  litt,  smalh, 
Theer.  Was  nun  das  Verhältniss  dieser  Formen  zu  der  aus 
dem  Griech.  abstrahirten  cr^  anbetrifit,  so  setzt  zunächst  goth. 
smairan,  litt  smailus,  wie  auch,  abgesehn  von  der  aligemei- 
nenRegel,  litt  smala  zeigt,  ein  sskr.  smar  voraus;  dieses  aber 
^rde  sich  zu  einem  sskr.  smi,  welches  griech.  arm,  entspre- 
chen mässte,  genau  so  verhalten,  wie  kshar  (S.  200)  zu  dem, 
entschieden  zu  derselben  Wurzel  gehörigen  kshi  (S.175).  Wir 
dürfen  demnach —  mag  man  nun  im  Einzelnen  unsre  Erklärung 
des  Verhältnisses  von  kshar  zu  kshi  billigen  oder  nicht  — 
^srnar  als  eine  sekundäre  Formation  von  *smi  fassen.  Dafür 
spricht  aber  nun  noch  ein  Umstand.  Ahd.  smehh-ar  heisst  deli- 
catus,  politus,  kann  also  mit  gatemFug  auf  denBegriflf  sctiahen, 
reiben  zuruckgefiihrt  Averden;  diesem  entspricht  aber  in  der  Wzf. 
s;oth.  smik-an  schmecken  (J.  Grimm,  D.Gr.  II,  53, 553);  was  nun 
(lessenBed.  betrifit,  so  tritt  sie  auch  in  dem  litt  smailus,  lecker, 

50* 


408  2M{I). 

mit  Entschiedenheit  hervor,  und  wir  dürfen  annehmen,  dass  sie 
ans  demGnmdbegriff  «<;Aii6^ii^  specialisirt  zu  derBedeutong  ml 
der  Zunge  abschaben^  ableeken,  hervorgetreten  sei.  Wenn  aber 
smik-an  aus  einer,  den  Begriff  .^r^^^m  bezeichnenden  Wurzel 
hervorgegangen  ist,  so  liegt  eine  Verbindung  mit  cr^t  (*smi)  am 
nächsten,  und  smi-k  wäre  eine  sekundäre  Formation  von  ihr, 
welche  mit  Hülfe  eines  Lautes  entstanden  wäre,  der  im  Goth. 
durch  k  repräsentirt  wird.  Dem  goth.  k  entspricht  aber  eriech. 
^9  und  dieses  ist  sehr  gewöhnlich  Vertreter  eines  sskr.  ksh  (wo- 
von wir  schon  unzählige  Beispiele  gesehn  haben,  das  erste  S. 
17,  vgl.  S.  37)-;  danach  liesse  sich  smik  etwa  auf  eine,  zuerst 
durch  einen  sskr.  Palatallaut  ( —  etwa  k')  ausgebildete  (*smi-k') 
und  dann  durch  ein  an  diesen  tretendes  desideratives  s  in 
*smi-ksh  verwandelte  Form  schliessen;  doch  kann  nns  die 
Erklärung  dieser  Weiterbildung  in  diesem  einzelnen  Fall  gleich- 
giiltig  sein,  da  es  keiner  Frage  unterworfen  ist,  dass  ffoth.  Wur- 
zeln auf  k  vielfach  sekundäre  Formationen  sind  (vgl. ,  um  nur 
einBeispiel  zu  geben,  stri-k-an,  strecken,  von  der  sskr.  <^$tfl 
griech.  crrop-evrvfu).  So  fuhrt  denn  also  smik  auf  die  piima- 
rere  Form  smi  =  griech.  ayui,.  Dasselbe  Resultat  scheint  mir 
endlich  auch  die  Betrachtung  des  goth.  smeiP-an  (smiP-nn) 
schmieden  (7.  Gritmn^J),  Gr.  ll,  46,  608)  2u  gewähren.  Die  za 
Grunde  liegende  Form  ist  hier  smi-I>;  dass  aber  &  ein  Ele- 
ment sekundärer  Formationen  sei,  bedarf  ebenfalls  keiner  Be-  j 
merkung;  auch  hier  vrill  ich  nur  seiP-an  (laqueare)  nennen^ 
welches  eine  sekundäre  Form  derWzf.  si  (S.  289)  ist  'Derl&t' 
griS  schtnieden  ging  aber  sehr  einfach  aus  dem  des  Polirena  iV^L 
oben  smShhar)  hervor.  Nach  diesem  allen  glauben  wir  uns 
also  berechtigt,  eine Wzf.  <rfu  aufzustellen  mit  derBed.  schaben. 
Wir  bedurften  dieser  Umwege  dazu,  weil  uns  das,  diese  Unter- 
suchungen stets  so  sehr  erleichternde,  Sskr.  hier  seine  Hülfe 
venveigert  Ich  wenigstens  kenne  keine  Bildung  darin,  welche 
mit  Entschiedenheit  zu  einer,  diesem  afu  entsprechenden  Form 
passte.  Die  der  sekundären  Formation  o-ftap  entsprechenden 
werden  wir  weiterhin  anmerken.  — 

Also  afu  schaben.  Davon  a^um  (für  o-fia-joi  nach  der  Isten 
Conj.  GL),  ion.  (Tfteo,  schaben j  reiben,  beschmieren^  abwischen; 
ö^rj^,  To,  das  Schmieren  u.s.w.  Wie  sich  ^Xo  in  ^Xatpoia  (S. 
430)  zu  ^i  verhält,  so  würde  sich  6iiii%7i=ia^ii^  zu  ap  verbal- 
ten.    Doch  ist  es  zweifelhaft    Hesychius  erwähnt  auch  öwr}^ 

An  die  Form  6\ijl  lehnt  sich  femer:  6yiiX'n{6^LCKcL)^'h^  Schsh 
messer.  Die  Dehnung  des  t  betreffend,  welches  ursprünglich 
kurz  ist  (vgl.  ö^uvvq)^  so  haben  wir  die  ganz  analoge  Erschei- 
nung in  ^l'Xo  (S.  174).  Von  6y£Kn  kommt:  ö^uXLovy  to,  Dim ; 
O^XuüToq^  Vi  ovj  wie  eine  6\uKri  gestalM;  ÖyuXevOj  ausschsbeth 
schmtzen  (vgl.  yXtxpGi  S.  210);  tfpXevfia,  tJ,  das  Gesehniizte  n. 
s.w.;  o-fu^itrrog,  Vy  6v^  geschnitzt. 

Da  wir  hier  ayu^  benutzt  sehn ,  um  den  Begriff:  Schabmesser 
zu  bilden,  wir  femer  ans  cr^  (filro-paj)  Bildungen,  welche  sich 
an  eine  Fomi  o-fii?  lehnen,  schon  hervorgehn  sahn,  endlich  das 


SiMiiy  469 

«danteDde  o-,  wie  sich  weiterhin  herausstellen  wird,  in  unzäh- 
ligen, aus  dieser  Wz.  gebildeten,  Formen  abfällt^  so  ziehn  ivir 
bieher  uv-Xv  ({Qr  cp^fÄ,»?),??,  die  Sonden.  ^w.j  womit  eine  Wunde 
untersucht  wird  Cdie  ieichi  sehabende').  Davon  ^rikoco^  aondiren; 
lirikciortqj  ij,  das  Stnuk'ren;  fe^XwTpi^,  (-rt^  ZW.),  Vy  Werkzeug^  um 
die  Ohren  {durch  Schabeti)  %u  reinigen,  — 

Wie  sich  aus  &^,  schaben,  in  specie  auch  scharren,  eine 
Menge  Wörter  mit  der  Bed.  Hacke,  Harke  u.s.w.  bildeten  (vgl. 
z.B.  S.  203),  so  auch  aus  cr\a,  schaben^  scharren:  ö^iX-vvq^  vog  ^ 
and  v<!d$;  öytiviriy  17,  Karsiß  e^uvvSiov^  to,  Dim.>  o-fKvvrf^,  6v,  von 
der  Hochs,  — 

Von  den  Sekundärbildungen  erwähnen  wir  wegen  der 
grOsserien  Uebereinstimmung  der  Form  und  Bedeutung  noch 
vor  der  zweiten  Gestsüt  der  Primärform  (p)  zunächst  die  durch 
Hinzutritt  von  Gutturalen  gebildeten.  Zunächst  steht  grade  in 
demselben  Verhältnisse  zu  (rßi,  wie  i^nx^^  (^*  ^^1)  ^^  ^^9  ^^9 
mit  6^d&  gleichbedeutende  Form  tfurVo^  abreiben,  abwischen, 
abglätten.  Davon :  cr^fry^a^  to,  das  Schmieren  u.  S.  W. ;  crfirjfyq ,  17, 
das  Abreiben  U.S.W.;  (TfirtY^rddriSieg^  zum  Reiben  u.s.tt.  dienend; 
ö«)JxT»7^,  4I,  der  Schmierende  u.  s,  w.  ,•  o-fii?«Ttxo^5  >f,  ov,  zum  Schinie- 
reu  u,s.w.  geschickt;  a^rperiq,  crfiiperpt^,  17,  eine  Walkererde,  um 
Zeug  damit  zu  reinigen. 

Wie  sich  ^x^^  (S-  ^^^)  ^^  4^  verhält,  Ao  femer  auch  ar^d- 
^0),  abreiben  U.S.W.  zu  o-jw. 

Indem  x  als  sekundäres  Bildungselement,  wie  so  sehr  oft, 
an  iTfu  tritt,  entsteht  idie  Form  autx,  welcher  wir  crjux-pd,  oder, 
mit  abfallendem  o-,  px-pJ  zuschreiben ;  es  heisst  entweder  ^^- 
gesehabtes  oder  Zerschabbares ,  und  insofern  klein.  Durch  völlig 
dieselbe  Ideenverbindung  ist  im  Sskr.  aus  kshud  zerscfuiben 
(Ton^af,  schaben,  vgl.  S.187),  kshud-ra,  klein,  entstanden. 
Wahrscdieinlich  dürfen  wir  hiemach  auch  goth.  smäh-i,  mager 
{J.  Grimm,  D.  Gr.  III,  6S5)  hieher  ziehn,  und  als  eine  zweite 
Formation  von  smi  fassen.  Wegen  des  Verlustes  von  i  und 
des  Eintritts  von  &  vgl.  man  o-fMD^«  im  Verhältniss  zu  cr^.  — 
Also  autttooQ  ( i^poq  und  auch  ^tuvvri  u.  s.  w.  Maittaire, 
Gr.  L.  Dial.  142  c.),  a,  6v  (dor.  ^xxog),  klein  u.  s.w.;  fu- 
rponiq  (o-pxp.),  >J,  Kleinheit  U.S.W.,*  fuxprro  (o-fuxp.),  verkleinern'^ 
(TUixptvj?^,  Sj  ein  Knicker  (vgl.  xvi\)/  S.  196  von  ax,  schaben).  Von 

Kwed^  kommt:  juxxijXo^,  ö,  Dim.;  ftixvÄo^,  17,  or,  l)im.;  fttxtS^tvog, 
im.  von  filan^og  (Hesgch.). 

Da  wir  hier  finden,  dass  <r^p6  zu  «rp  gehört,  und  diese 
Wtf.in  dem  gewöhnlichen  Gebrauch  das  anlautende  <r  verloren 
hat,  so  dringt  sich  uns  fast  absolut  nothwendig  die  Frage  auf, 
ob  hieher  zu  ziehn  sei  auch  nelov^  ov,  kleiner,  und  ^-w^ö,  w?i-  ^ 
kleinem,  mit  ihren  Derivaten.  Hätten  wir  fitrvÄo  und  das,  im 
Allgemeinen  entsprechende,  lateinische  mi-nu-o  allein,  so 
würde  gewiss  niemand  Anstand  nehmen,  das  anlautende  fu  in 
beiden  mit  dem  hier  behandelten  cr^  zu  identificüren^  und  w: 


470  SM{I). 

nn  etwa  als  Zeichen  de^  5ten  Coni.CL  zn  nehmen;  so  wSre  die 
Form  fuvf  entstanden,  an  welche  die  griecL  Sprache,  freiffebi«^, 
wie  sie  in  Fortbildung  von  Wzf.  durch  y^^e  ist,  ihr ^  angehängt 
hätte;  allein  hier  haben  wir  noch  in  Betrachtung  zu  ziehn  zu- 
nächst lat  min-us,  goth.  minni-z-a  (vgl.  Bopp,  V.  6.  419. 
420),  slav.  mnYr  (Poti^  E.  F.  I,  113.  ü,  69,  279),  lauter  Com- 
parative,  welche  gleich  dem  griech.  ^lav  sind.  Ihre  Erklänuig 
ergiebt  sich  ebentalls  sehr  eiiäach;  lat^rnfnus  steht,  wie  gotli. 
minniza  beweist,  für  min-ius  und  fiihrt  uns  demnach  anf 
einen  zn  Grunde  liegenden  verlornen  Positiv  mi-nu.  Dieser 
Positiv  wäre  augen^Pdieinlich  durch  das  Suff,  nu  (vgLüop^^  Gr. 
s.  S.  264)  gebildet,  und  hiesse  noch  eher  als  (r^uitpoz  %ersehab^ 
bar,  klein.  Im  Slav.  hätte  der  Compar.  min-Yi  heissen  müssen; 
ist  aber  zusammengezogen  in  mnYI  Aus  dieser  hier  eintreten- 
den Zusammenziehung  verklärt  nun  schon  PoH  (E.F.  II,  69)  das 
griech.  ju^eXov;  es  stände  f&r  yLVtVyff  mit  Verlust  des  y,  wie  in 
Mwrai  für  Mvo(rai;  auch  ihm  läge  ein  verlorner  Positiv  fu-9v 
zu  Grunde,  zu  welchem  sich  \ivtlov  vom  griech.  Standpunkt  ans 
(vgl.  noXv)  fast  ganz  so  verhielte,  wie  nXäjtyp  zu  voM^  so,  dass 
TtUiov  auf  die  £ti]dung*fi?foir  leicht  Einfluss  haben  konnte.  So 
weit  wäre  alles  mit  ofü  zu  vereinigen.  Nun  erscheint  aber  eben- 
falls als  nicht  ausser  Acht  zu  linsen  zunächst  sskr.  man-Ak, 
ein  tveniff'y  es  ist  dies  augenscheinlich  ein  durch  ak',  ank'  C^gL 
Bopp^  Gr.  s.  r.  196  ff.)  gebildetes  Adverb;  alsdann  bleibt  uns 
aber  als  Grundform  man  flber^  dieses  erscheint  nun  auch  viel- 
leicht im  sskr.  manda,  klein^  wenn  man  nicht  mit  mir  vorzieht, 
letzteres  aus  mrid  %erreiben  zu  erklären  (indem,  wie  in  vanh-u 
von  vnh  f  S.87n.)  an  fiir  ri  eintrat,  von  welcherVeränderung  wir 
schon  viele  Beispiele  erkannt  haben).  Ist  nun  man  in  man-ak 
ganz  von  fuv  in  ^w  zu  trennen?  oder  wie  ist  ihr  VerhSltniss? 
ich  möchte  sie  nicht  trennen,  und  wage  daher  folgende  Deutung. 
Ich  glaube,  dass  die  Zusammenziehung,  wie  sie  in  mnf  i  ange- 
nommen ist,  sclion  sehr  alt  sem  könne;  wie  nun  aber  das  Sa- 
vische  die  anlautende  Gruppe  in  der  Form  men-ischi  (^Do~ 
browskp,  Inst  Ling.  Slav  332)  wieder  durch  einen  eingeschobe- 
nen Vokal  e  spaltete,  so  geschah  dies  auch  im  Sskr.  in  man-ak 
für  mnäk.  Will  man  diese  Erklärung  nicht  annehmen,  so  wird 
man  man-äk  wohl  ganz  von  futor,  ßivx^<a  scheiden  müssen. 
Denn  dem  einzigen  Beispiel  zu  Gefallen  kann  m^n  schwerlich 
das,  im  Griech.,  Lat.  und  Goth.  erscheinende  i  für  aus  a  ent- 
standen erklären.  —  Aber  aus  der  griech.  Sprache  selbst 
scheint  sich  ein  Woit  zur  Vergleichung  aufzudrängen ,  welches 
die  Ursprrmglichkeit  des  Vokals  i  zweifelhaft  zu  machen  scheint; 
..nämlich  (tavo,  d/in/  u.s.w.,  dessen  Bedd.  allsammt  sich  nach 
Analogie  des  im  Allgemeinen  gibdeutenden  lat  ra-rus  ftr  ra- 
sus  (aus  rad  schaben)  auf  den  Begriff /rrA/i6eii  ebenl'aÜs  zurück- 
fiihren  lassen.  .  Allein,  so  wie  gegen  sskr.  man-äk,  tritt  auch 
gegen  \iä'Vo  die  Phalanx  auf,  welche  in  derUebereinstimmang 
des  Griech« (fuvv-&6)),  desLat(mi-nor)  undGöth.(mi-nni-za) 
in  Beziehung  auf  i  liegt;  yia-vo^  ist  demnach  entweder  ganz  von 
der  Wzf.  ap  auszuschliessen,  oder  —  wenn  man  bedeutenden 
Werth  auf  das  Passende  der  Bed.  und  die  allgemeuieUeberein- 


2M(i).  471 

sümimiiig  der  Form  1^  —  entiveder  an  eine  sekandSre  For- 
malion von  tffu  zn  knüpfen,  in  welcher,  wie  in  der,  dem  goth. 
smair*an  u.s.w.  zu  Grunde  lie^nden,  smar  und  noch  mehr 
in  smah-i  (vg^  damit  das  ebenfiuls  hieher  gehörige  ikhi.9chmai 
=^  abgeriebetiy  dunti) ,  statt  des  Vokals  i  a  erscheint,  oder  es 
Ist,  was  mir  wahrscheinlicher  dünkt,  als  Partie  PÜPass.  einer 
^nirten  oder  Yriddhirten  Form  von  smi  zu  fassen  (von  sm£ 
oder  smai);  wenn  von  smäi,  so  wäre  nach  Analoge  von  sskr. 
Ktja-na  ans  stjai,  das  Partie  smaja-na,  und  diesem  könnte 
fiärvo  für  oTfca  ja^^vo  sehr  g^t  entsprechen.  Jene  Umwandlung 
von  i  in  a  in  Sekundärformationen  zu  erklären,  würde  uns  hier 
za  weit  fuhren,  Analogieen  dafür  sind  theils  schon  vorgekom- 
men (v^.  V^ox),  theils  werden  sie  noch  vorkommen  (vgl, 
V^tf(p);  anmerken  will  ich  nur,  dass  von  der,  sogleich  nachher 
za  erörternden,  sskr.  V^smi  lachen,  die  Causalform  im  Sskr. 
smäp«*aj  heisst,  also  a  f&r  i  erscheint  Danach  wurde  es  kaum 
ZQ  viel  gewagt  sein,  ua-yo an  eine,  der  in  smih-i  liegendenForm 
ähnliche ,  Sekundärformation  zureihn;  mir  scheint  jedoch  die 
Auffassung  von  ^vo  als  Particip  für  optjä^iH)  natürlicher. 

Aus  der  Wz£  atu  abschaben^  mit  Verhist  des  anlautenden 
6\  ui,  tritt  zuerst  durch  Suff,  vo  =  sskr.  nu  (S.  470):  ftt-yo  her- 
vors  etwas  obgesehmbieM,  kieuL  Die  Grammat  ftihren  auch  ja^ 
vre,  v^  wirklich  mit  der  Bed.  Uei»  an;  doch  scheint  es  als  em- 
fache  Form  nicht  vorzukommen,  wohl  aber  in  der  Zusammen* 
Setzung  fuyo*opo^,  ov;  ^iw-uopioqy  oy,  von  kurzer  LebetiBdameri 
luw-^ai^g,  i^  kunte  Zeit  btükend]  aus  fuyo  bildete  sich  zunächst 
das ,  als  attisch  angefahrte ,  ^iyv6<;^  a,  or,  ktem.  -^  Femer  tritt 
durch  Anhäneung  der  y^^e  (S.  30  vgl  ßapvi  ßapv^a)  daraus 
hervor:  ^Uw-^a  (latmi-nu-o),  perkieinemn.s.wr,  oder  wäre 
fu^i^T-dia  eine»,  alsdann  höchst  unregelmässig  gebildete,  aber 
doch  nicht  ganz  unwahrscheinliche,  Formation  aus  dem,  gleich 
zu  erwähnenden,  bei  fiiwy^a  zu  Grunde  liegenden  fuvu^f  fuvv- 
^C6),  kleiner  p^erden  u.s.  w»;  fuvv^pa,  r»,  da»  Verkleinerte^  (unnS- 
^r,ai^^  17,  das  Verkleinern^  ^i^^t^Q,  kleiner  wmehtnv  — - 

Durch  das  Suffix  dhä  (wahrsdieinlich  von^dhi)  werden 
im  Sskrit  ZaUadverbia  gebildet,  welche,  wie  schon  Bapp  (V. 
G.  S.466)  bemerkt,  den  griechischen  auf  x^  entsprechen  fz.  B. 
hi-yä  =  sskr.  dvi-dhä).  Nachdem  die  Verkürzung  des  End- 
vokals dieses  SuCGxes  eingetr^n  war  (;r^=dhä),  scheint  der 
griecb.  Sprachgenius  sie  als  eine  adverbial  gebrauchte  Plural- 
endung eines  Suffixes  x^  gefasst  zu  haben,  und  liess  desw^en 
auch  andre  Bildungen  aus  ihr  hervortreten,  z.  B.  di^oS^,  iv/jn^ 
^lyß^ev  U.S.W.  Vielleicht  hatte  er  in  dieser  Ansicht  nicht  ganz 
Unrecht;  denn  dhä  könnte  recht  gut  der  alte  Accus,  gen.  neutr. 
eines  SuJfBxes  dha  sein,  da  wir  noch  in  den  Veden  a  als  Neu- 
traiendnng  statt  des  spätem  ani  finden  {Bopp,  Gr.  s  Addend. 
ad  r.  143  S.  323),  und  diesem  langen  i,  wie  im  Griech.  (vgl 
T€xr-a  nut'dem  vedischen  van-ä),  so  auch  im  Zend  kurzes  a 
gegenflber  tritt  iBopp^  V.  G.  S.  264).  Hiemach  dürfen  wir  nun 
auch  die,  im  Griech.  woXXa-^^cS^  (vgl.^X^O*  ^«^^-X<>-^*5  mKka- 
yo^ev  (v^.  Ätp^dÄev) ,  'scoXka^yii  (vgl  Ät-^^,  man  könnte  dieses  x»? 
mit  dhi-ganz  identificiren  wollen  und  für  die  organischeieForm 


472  SM{1). 

halten;  mir  ist  dies  jedoch  nicht  wahrscheinlich)  angetretenen^p 
auf  x^  zurückzuführenden  Endungen  mit  x^i  x'o^i^  ^^79*  ^iy<^^ 
also  mit  sskr.  dhä  identificiren.  Hier  ist  aber  dieses  Suffix  als 
Adverb  des  allgemeinen  Begriffs  der  Vielheit  {^oki)  gebraneht, 
und  nach  dieser  Analogie  darf  man  auch  annehmen,  dass  es 
als  Adverb  zur  Bestimmung  des  allgemeinen  Begriffs  der  We ^ 
nigkeit  (iLu-)^)habe  dienen  können;  demnach  würde  es  uns  gaxj 
nidit  aimallen,  wenn  uns  Formen,  wie  fum^-^^rag  u.s«w.,  nach 
Analogie  von  trroXXa-x®^  u.s.  w.  begegneten.  Nun  aber  ist  did 
Primärform  des  Suff.  %a^  wie  das  Sskr.  unwidersprechlich  be-i 
weist,  dhd,  und  dessen Verwandluns  in  ^  beruht  nur  auf  einer^ 
dem  Wesen  nach  anomalen  (nur  lautlich  eintretenden),  Alni 
Schwächung  des  dh  zu  h,  welche  schon  vor  der  Spracbtren^ 
nung  manche  Formationen  afficirte.  Nun  haben  wir  aber  schon 
Beispiele  genug  gesehn,  dass  neben  Formen,  welche  diese 
anomale  ^ectionen  erlitten,  auch  die  primäre  Form  siiJi  in 
mancher  Bildung  erhielt  Wir  dürften  demnach  keinen  An- 
stand nehmen,  in  fcimv^,  wenn  es  vorkäme,  das  schliessende 
&a  mit  dem  sskr.  dha  zu  identificiren.  Die  Kurze  des  a  wäre: 
nicht  anders  zu  beträchten,  als  die  des  xjSl  im  Verhältniss  zu 
dha.  Nun  erscheint  aber,  zwar  nicht  fuw^a,  wohl  aber  fc^vrp- 
d^o^als  Adverb  mit  derBed.  ein  klein  wenig  u.s«  w.,  und  da  nidbts 
häufiger  ist,  als  die  Einschiebung  eines  Nasals  —  vorzii^lieh 
wo,  wie  hier,  eine  Suifixbildung  zu  bestehn  scheint^  welcher 
eine  Verbalwurzel  (hier  fuw^)  vorher  zu  gehn  scheint,  and  die 
Einschiebung  des  Nasals  nach  Art  der  7ten  Conj.Cl.  (mw(v}^) 
sehr  nah  liegt  —  so  dürfen  wir  ^vwäa  für  Vertreter  eines  or- 
ganischen fui^^a  nehmen  und  wenigfach  (wie  8ixa^  zwiefach)  über^ 
tragen.  Für  diese  Erklärung  von  ^wv^a  aus  fuw&a  sprechen 
aber  mit  ziemlicher  Entschiedenheit  die  Formen  ^w^tKos'9  Vj 
ov^  mindernd,  und  luw^mdjig^  e^,  schwach,  welche  eine  adjecli- 
vische  Form  ^in^  voraussetzen,  die  sich  zu  dem  Adverbinm 
ytiv^a  grade  so  verhalten  würde,  wie  die  temerkfen  Formatio- 
nen aus  x^9  welche  im  Sprachgeiste  wenigstens  ein  adjectivi- 
schesSuff.  ^o  voraussetzen. —  An  die  Form  ^ivw^a  lehnt  sich: 
^wi^adriq^  eg  =  ^uw'^eiSriq  und  itipw^adio^^  a,  ov  (durch  Soff. 
810  =  sskr.  tja)  (eigentlich  wenigfackiick)j'kur%  dauernd i  Com- 
par.  fuin^i^adMoVepog. 

Heagchitis  glossirt  aiyv-poc.  a,  6v  durch  fuxpd^  hl  dieser 
Bed.  müssen  wir  es  entschieden  zu  ^w  ziehn,  aus  welchem  es 
durch  das  Suff.  po  =  sskr.  ra  gebildet  ist  Sehr  fra&lich  dage- 
gen ist,  ob  luwpoß  in  der  Bed.  wimmernd,  klagend  meher  ge- 
hört; wenn  man,  wie  gewöhnlich  geschieht,  leise  singend  als 
erste  Bed.  annimmt,  so  wäre  eine  Ideenassociation  möglich; 
doch  genügt  diese  allein  nicht,  um  eine  Etymologie  zu  fixiren. 
Nicht  ganz  unwahrscheinlich  ist  mir,  dass  es  in  dieser  Bedeut 
onomatopoiStisch  ist,  und  aus  dem  wimmernden  Laut  entstand, 
welcher  sich  bildet,  wenn  man  bei  Schliessung  derLippen  leise 
intonirt.  Der  Ton  findet  alsdann  seinen  Ausweg  durch  die 
Nase,  wodurch  sich  eine  Verbindung  des,  durch  die  Lippen 
modificirten,  Nasals  mit  dem  eigentlichen  ergtebt,  grade  wie 
sie  in  dem,  nur  durch  den  einfachsten  Vokal  i  artikulirten  fuv 


IM(I).  475 

vorliegt.    An  eine  Verbindung  mit  dem  sonst  bedentmigsgl^ 
chen  xii^po^,  dessen  Etymologie  wir  kennen,  ist  nicht  zn  den- 
ken. — «   Von  luwpog  in  dieser  Bed«  kommt:  lavvpo^tuj  ^wpi^&y 
mnsdnx  yuwfuriioq^  6^  das  Wimmern 'y  fuvvpiafia,  ^vipiyiux,^  t6^ 
da»  Gewimmer.  — 

Als  Compnrativ  von  \u^w  erscheint  im  Griech.  yoL&v^  o^Zoi^; 
wir  haben  oben  (S.470)  die,  von  Poit  angenommene,  Erklärung « 
aus  iiveiov  angegeben,  welche  sich  anf  die  Analogie  des  slav. 
mnYr  und  des  griechischen  nXBtov  statzte;  hier  wiD  ich  bemer- 
ken, dass  man  sich  diese  Zusammj^nziehunff  des,  eigentlich 
luv-uyp  lanten  müssenden,  Comparativs  auch  anders  denken 
kann.  Da  nämlich  in  den  Comparativendun^n  ein  v  häufig 
zwischen  zwei  Vokalen  entweder  wirklich  elidirt  ward,  oder 
wenigstens  dem  Sprachgeiste  früh  so  vorkommen  musste,  als 
ob  es  elidirt  wäre  i)  —  so  konnte  dieses  auch  anf  ^uviov  den 
Einfloss  haben,  dass  das  zwischen  den  beiden  i  stehende  ^^aiis- 
gestossen  ward;  ich  will  iftr  diese  Ansicht  den  Euphonismns, 
mit  dem  man  so  argen  Missbranch  getrieben  hat,  nicht  eigent- 
lich zu  Hülfe  rufen;  dass  aber  die  doppelten  h  die  dreifachen 
Nasale,  der  Mangel  eigentlich  fester  Consonanten  einer  Con« 
traction  der  Art  sehr  vielen  Vorschub  leisten  konnten,  wird  nie- 
mand in  Abrede  stellen.  —  Die  Analogie  des  Slavischen  ent- 
scheidet natürlich  gar  nicht,  und  die  Bildung  nX^iov  ist,  wie 
sich  bei  noXv  ergeben  wird,  nur  äusserlich  gleich,  dem  Wesen 
nach  aber  völlig  verschieden.  Doch  verkenne  ich  nicht,  dass 
sie  auch  so  als  —  wenn  gleich  fidsche  —  Analogie  fbr  fi^iopy 
wie  schon  bemerkt,  hätte  dienen  können.  Ans  der  Form  ^lelwv^ 
ov,  bildet  sich  ^utörepoq^  a,  ov,  um  an  die  Stelle  der,  als  Com- 
parativform  vergessenen ,  oder  wenigstens  nicht  gut  mehr  er- 
kennbaren Form  lui&v  eine  leichter  zu  erkennende  zu  setzen. 
Ans  ^istov:  (ULova^j  Adv.  —  In  der  Composition  verKert  fc«Tw  als 
enstes  Glied  sein  schliessendes  v  (z.  B.  ^ulovpoq  von  ^ulov + ovpä)^ 
wie  dies  auch  im  Stekr.  bei  vielen  auf  n  schliessenden  Themen 
der  Fall  ist  (vgl.  z.  B.  adhva  in  der  Compos.  ftir  adhvan; 
nksha  für  ukshan  u.  aa.,  Bopp,  Gr.  s.  r.  681).  Dasselbe  fin- 
det, ebenfalls  in  Uebereinstimmung  mit  dem  ^skrit,  nur  dass 
der  dem  v  vorhergehende  Vokal,  nicht  wie  hier,  zum  Ersatz 
s^edehnt  wird  (Bopp^  Gr.  s.  r.  585,  2),  bei  der  Denominativbil- 
dong  durch  j  statt;  also  p^o  fOr  pet6jo  (statt  ^etoijco),  geringer 
macAeff  U.S.W.;   fi€ta)fia,  tcJ,  Verkleinerung  u.S.w«;    fieicwK,  % 


1)  Die  Tolle  Endune  des  ComparatiTS  ist  nSmlich  belsannüicli  tjanS, 
im  welchem  im  hskr.  z.  B.  grösstentlieils  das  n  eingebüsst  ward ,  so, 
data  tjas  entstellt;  im  Griecbiscbea  aber  wird  s  Terloren;  wie  noii 
aber  im  Sskr.  neben  Ijas  in  einigen  Fleiionen  ancb  tjan  dient,  ao 
konnte  im  Grieeb.  sich  neben  lov  auch  io^  (lat.  ins)  erhalten  haben. 
Man  bann  demnach  die  Forrnrn  ohne  v  im  Griech.  auch  auf  diese 
Endmiji^  bezieben,  z.B.  itei^oa  für  fju^oaa  nehmen;  darüber  will  idi 
nnn  hier  noch  kein  Urtheil  abgeben,  sondern  nur  bemerken,  dass 
der  Spracbf^eist,  welcher  nach  Ausstossung  des  tf«  —  vnd  diese  trat 
sehr  früh  ein  —  keine  Spnr  dieser  Endung  io<  (für  iov^)  mehr  fand, 
Mohl  aber  die  Endung  lov  mit  Bestimmthvil  hervortreten  sah,  noth- 
wendtg  V  fnr  ausgefallen  halten  musste. 


i 


474  SM(I), 

glbd.;  lUuorSq^  ^9^9  verkkmeri^  ^uümxdq^  ^9  ^9  **n^  Ferft/et- 
nem  gehörig  u.s.w. 

Nach  Analogie  von  lutov  bildet  sich  endlich  als  Superlativ-  1 
form  für  p*w!  f^löTog, »/,  ov  (vgU  Ttkelörog),  statt  eines  oi^ani- 
sehen  iuviötoc.  mindester.     Wie  fiCickepo^  zu  fteu^y,  so  verhalt 
sich  zu  ihm  fmoraTog,  — 

Zu  ft«vrf$,  »f,  ov,  welches  nach  unsrer  oben  f  S.  471)  ver-  | 
muthuDgsweise  gegebenen  Erklärung  für  ö^^öUvog  steht,  und  j 
eigentlich  a6^^c/Mi6/^  dannctön»  u. s.w.  heisst,  gehört:  fuxyouo;  i 
(Adv.  durch  SufT.  w,g)  bei  Hesych,;  yuxvorriq^  ^,  DiamheU;  ^^otvo&y 
dünn  machen  \  ^idvinOu;^  17,  Verdünnung  \  (ux^vaSiig^  eg^  van  ifün-' 
ner  Art  

Wenn  nnsre  Etymologie  von  ^w  goth.  minniza  richtig  ist, 
60  geht  daraus  hervor,  dass  die  Anlautgruppe  sm  auch. in  den  \ 
verwandten  Sprachen  —  für  das  Sskrit  werden  weiterhin  noch  ; 
bei  dieser  Wurzel  entscheidende  Beispiele  zu  erwähnen  sein — 
entweder  unabhängig  vom  Griechischen  das  anlautende  s  Yer-  j 
loren  hat,  oder  dies^  Verlust  schon  vor  der  Sprachtrenniuig  1 
in  vielen  Formen  vor  sich  gegMigen  war  und  eine  nut  sm  an- 
lautende Wzf.  1)  mit  Erhaltung  beider  Laute,  2)  mit  Verlust  des 
anlautenden  überliefert  sein  konnte,  oder  3)  auch  in  beiden 
Gestalten  zugleich.    Da  wir  nun  aus  der  Bed.  von  afu,  schoben 
schon  in  öyilXv  die  Bed.  Messer  hervortreten  sahn,  femer  die 
Sekundärformation  mit  Hülfe  eines  sskr.  d  eine  der  gewöhn- 
lichsten ist  (vgl.z.  B.  &  168),  so  dürfen  wir  goth.  roäitan,  sehnet- 
den,  ohne  Anstand  flir  smäitan  nehmen,  und,  da  äi  Guna  von 
i  ist,  einer  Form  gleichsetzen,  welche  imSskr.undGriech«  smid 
lauten  würde.    Da  aber  D-Laute  in  Sekundärformationen,  wie 
schon  oft  bemerkt  (auch  S.  168),  durch  die  gewöhnliche  Laut- 
verschiebung im  Deutschen  nicht  afficirt  werden,  so  kann  ^tb«  j 
mit  in  maita  auch  griecli.  fUT  (für  apr)  entsprechen;   dass  | 
auch   sskr.  t  als  Sekundärbildungselement  vorkommt,    und  , 
wahrscheinlich  flasselbe  t  ist,  welches  in  so  vielen  SufBxen  er- 
scheint (insbesondre  wohl  das  heiBopp^  Gr.s.r.643  brwShnte), 
bedarf  ebenfalls  keiner  weiteren  Ausführung  an  dieser  Stelle 
(vgl.  z.B.  vQam,  Nom.  jati  und  Wzf»  jat;  vfi  bei  ^aw^p  uud 
vri-t;  vfi,  wählen,  und  *vfi-t,  glbd«;  ^gas,  schlafen^  und  *9ast, 
$  vi  {Benfeg  —  Stemi  lieber  die  Monatsnamen  emiger  alter  Völ- 
ker S.  73)).  — 

Ein  Partie,  von  pllt  durch  Siiif.  to  gebildet :  mr^ro  müsste 
nach  der  gewöhnlichen  Regel  fito-ro  werden  und  hiesse :  (fter* 
schabt)  zerschnitten.    Durch  Antritt  eines  neuen  Suffixes  würde   , 
daraus:  ^ua^v^,  klein  geschmtien,  und  daraus  bildet  sich  zu- 
nächst \u6TvKk&^  zerstückeln;   so  tritt  denn  dieses  Wort  in  der 
That  in-  den,  schon  lang  geahnten,  Zusammenhang  mit  ^ov   \ 
(vgL  auch  Doederlein,  Lat.  Synonym.  IV,  326).    Hieher  gehurt   : 
denn  auch  yuUhpvkri ,  77 ,  ein  Stückchen  Brodj  um  Brühe  damit  auf'    | 
%utunken\  davon  \Mi&wXaofmt^  Brühe  essen. 

Allein  es  erscheint  auch  eine  Form ,  welche  sich  nSher  ^oi 
das  hier  zu  Grunde  liegende  /liTSclüiesst,  nämlich  ftoT-«Xo^  17, 


23lf(J).  475 

(an  den  Hörnern')  ge8iui%i,  versiümmeli,  und  in  der  Bed.  nä- 
&r  liegend  das  hesychüchei  ^rvTCkov  glossirt  dnrcli  iöxaxov^ 
Tsriov  {Doederiem  CLSi.0.),  Neben  idTvXog  wird  aber  auch  eine 
Tonn  ßivTiXo^  erwähnt,  und  diese  wird  gestützt  durch  das,  in 
ener  speciellen  Bed.  damit  übereinstimmende,  lat.  mnt-ilos; 
oUte  man  daher  annehmen  miissen,  dass  die,  so  nah  verwand« 
bh ,  Vokale  i  nnd  v  hier  wirklich  ihre  Plätze  getauscht  hätten? 
|(dafur  spräche  der  Umstand,  dass  man  auch  ß^vöTÜXia^  fivaxi- 
ATT,  fi-oarrikäoMou  geschrieben  findet;)  oder  wäre  pivr  von  ßuv 
ganz  zu  trennen?  Das  Letztre  will  uns  um  so  weniger  in  den 
Sinn,  weil  sich  wieder  gleichbedeutend  mit  ßna-TvXrii  fiwrtÜAii 
vorfindet:  fivörpov^  to,  auch  ptvarrpoqyS,  ein  Lö/felj  kleines Maass^ 
wovon  iiv&vplcvy  To,  Dim.  Letzteres  konnte  man  nun  zwar, 
um  die  Frage  zu  erleichtem,  ganz  von  ßuaTvXri  trennen;  ob  das 
aber  richtig  wäre,  ist  auch  wieder  zweifelhaft.  Nicht  ganz  un- 
möglich wäre,  dass  lat.  mut  in  mut-ilus,  zwar  in  Beziehung 
auf  die  Gmndelemente  der  hier  behandelten  Wurzel  sm  hieher 
gehöre,  aber,  statt  dass  in  dieser  sm  als  Vokal  i  hat,  ehi  u 
erbalten  habe,  und  dann  aus  der  Form  smu:  mu  die  sekundäre 
Bildung  mut  hervorgegangen  sei.  Wir  werden  sogleich  sehn, 
dass  durch  das  Medium:  reiben^  schmieren  aus  der  Grundbed» 
schaben  die  des  Beschmuizens  hervorgegangen  ist  Nun  vgL 
man  ahd.  schmutzen  mit  goih.  smeit-an  (von  einer  Grundform 
smit),  und  man  wird  die  Möglichkeit  einer  Form  smu  nicht 
ganz  abweisen  (vgL  auch  weiterhin  dnvdpoq).  Do^jli  anstatt 
diese  Möglichkeit  zu  verfolgen,  will  ich  fiir  meine  Person  lie- 
ber eingestehn,  dass  mir  das  formale  Verhältniss  von  mut-ilus 
zu  fjUT  noch  nicht  ganz  klar  ist  — 

Wir  haben  hiehergezogen  mait  an  (fiir  smaitan)  schneiden; 
diesem  klingt  sehr  älmlich  lat  met-o,  mähen,  welches  eigentlich 
auch  ein  Abschneiden,  Abschaben  ist  Wäre  es  möglich,  dass, 
wie  in  a^ti  u.  aa.  (S.169)  e  nach  unsrer  Erklärung  einem  sskr.  t, 
einem  Guna  von  i,  entspricht,  so  auch  hier  in  met  das  e  dem  ai 
(Guna  von  i)  im  goth.  mait  entspräche  (vgl.  S.  477  n.J?  Aber, 
wenn  man  auch  dies  ^icht  zugiebt,  so  könnte  met  dennoch  hieher 
gehören;  denn  es  werden  uns  sogleich  Beispiele  entgegentreten, 
iu  denen  in  der  Wzf.  mi  (für  smi)  statt  des  i  sskrit  a  erscheint, 
so  dass  also  met  für  smet  einerForm  entsprechen  könnte,  wel- 
che im  Sskr.  smat  lauten  müsste.  An  eine  Form  mit  a  scheint 
sich  auch  ahd.  mah-an  mä/ien  (Graf^  Ahd.  Sprsch.  II,  653),  zu 
lehnen;  hier  ist  vielleicht  h  als  sekundäres  Element  hinzugetre- 
ten; doch  ist  dies  niclit  ganz  sicher,  we^en  des  ags.  mayan  und 
des  häufigen  Verlustes  des  h«  Allein  wie  man  auch  über  met-o 
und  mah-an  urtheilen  möge,  fiir  das  bedeutungseleiche  griech« 
a-fia-o  wird  man  schwerUch  eine  wahrscheinlichere  Etymolo- 
gie als  von  der  hier  behandelten  Wz.(;fi,  in  der  Wzf.  o-fu  finden. 
\xi(ü  steht  iür  <5fiaj(d(mit  gewöhnlichem  Verlust  des  anlautenden 
s),  wo  also  (Tfu  nach  der  Isten  Conj.CL  flectirt  ist;  a  ist  ohne 
allen  Zweiiel  eui  F^äf.  Ninmit  man  als  Bed.  von  du^ahmahen 
{abschneiden,  abschaben)^  so  wird  d  für  a/a  (S.  274)  zu  erklären 
sein;  ist  aber  %usamaummähen  die  Grundbed«,  so  steht  a  für  « 


y 


476  SM(I). 

=  ffa  (S.  383).  Für  beide  Annahmen  kann  der  Crebrauch  an 
gef&hrt  werden,  welcher  zwar  fiir  keine  derselben  ganz  ent- 
schieden spricht,  die  erstere  jedoch  wahrscheinlich  macht.  Da- 
von: diirtrog^Oj  das  Aömähn^  Emdte%eit\  a^irr^g^o^  emgeemdiele 
Frucht ;  afivr<^p,  6,  Schnitter ;  afiirnx^g  ^V^oy,  %ur  Emdfe  gehörig \ 
.  o^aiiarrigy  6j  der  bis  spät  in  die  Nacht  hinein  Mähende.  —  Dass 
auri,ny  Harke,  Spaten  n.s.w.  hieher  gehöre,  wird  dnrch  die  Ver- 
gleichung  von  (rpW^  (S.  469)  ziemlich  sicher;  ob  es  aber  aus 
der  in  afioo  hervorgetretenen  Bed.  sich  entwickelt  habe,  oder 
ans  der  Grundbedeutong  von  6^i  schaben^  kraixen  (harken),  ist 
zweifelhaft.  

Ans  den  Begriffen  schatten,  reiben  geht  der  des  Ehare^efu, 
y  Beschmierens^  Verunreinigens  hervor.  So  z.B.  ausser  der  sehoD 
beiläufig  erwähnten  Form,  welche  im  Sskr.  smar  lauten  würde 
(S.  467,  vffl.  auch  Pott,  £.  F.  I,  353),  das  goth.  smit  (illino), 
^  eine,  durch  Antritt  des  sekundären  t,  wie  in  smait  (S.475)  ge- 
bildete Wzf.  Mit  diesem  stellt  Pott  (a.  a.0.  und  11, 196, 273) 
griech.  fu  in  fivaivG)^  beflecken^  zusammen,  indem  er  annimmC 
dass  ö  und  das,  dem  goth.  t  regelr<scht  entsprechende  S  einge- 
büsst  sei.  Dieser  Ausfall  eines  d  ist  mir  noch  nicht  voi^ekom- 
menj  und  ich  möchte  ihn  daher  dieser  einen  Zusammenstellnng 
zu  Gefallen  um  so  weniger  annehmen,  da  sich  fit,  auch  ohne  e$ 
von  dieser  Wurzel  zu  trennen,  anders  erklären  ll^st.  Entweder 
kann  maM^  nämlich  die  denominative  Form  fxc-ar  (vgL  ora^rTotn» 
von  dem  nominalen  Thema  7cawT-ar  S.  232)  aus  einem ,  durch 
Sufi./ay  (=  sskr.  van,  BoppfGT.s.v.645  S.26Ö)  aus  fu  (f&r  (ku) 
gebildeten  Thema  ^Ipav  deuten,  oder,  was  mir  am  wahrscheio- 
uchsten,  ja  gewiss  ist,  aus  einem,  durch  Suffix  ßo  =  sskr.  va 

Sebildeten  p/o,  mit  blosser  Substituimng  einer  Form  fucav  iiir 
ieVerbalbildung,  wie  bei  vielen  andern  DenominativbildungeD 
aus  Nominalthemen  (z.  B.  a/pi-aiVcs  aus  äyptO'g  u.  aa«).  Ueber 
das  Suff,  va  vgl.  man  oben  (S.  69).  Zur  Gewissheit  wird  mir 
diese  Erklärung  durch  die,  zwar  noch  nidit  belegte,  aber 
schwerlich  aus  der  Luft  gegriffene,  sskr.  Wzf.  miv,  wacher  die 
Bed.  benetzen  gegeben  wird.  Da  wir  grade  im  Sskr.  den  Abfall 
von  anlautendem  s  vor  m  an  sehr' vielen  Beispielen  werden  ein- 
treten sehn  (vgl.  z.  B.  smtl  und  mil),  so  dürfen  wir  miv  als 
eine,  aus  vorhergegangenem  smi  v  entstandeneForm  betrachten. 
Zu  noch  grösserer  Gewissheit  wird  unsere  Zusammenstellnns: 
erhoben,  wenn  es  erlaubt  ist,  mit  dem,  ohne  allen  Zweifel  za 
^lalvo  gehörigen  ^taposy  besudeltj  und  dann  insbesondre  eiHer, 
der  eifie  Blutschfdd  auf  sich  geladen  hat,  das  sskr.  ml  var  a  zu  iden- 
tificiren,  welches  Wilson  (sscr.  Diction.)  durch  mischievous, 
hurting,  killing  auslegt.  Die  Dehnung  des  i  im  Sskr.  braucht 
uns  an  dieser  Zusammenstellung  nicht  zu  hindern;  solche  ano- 
male Dehnungen  kommen  im  Sskrit  mehrfach  vor  (vgl.  z.  E 
prati-vÄ^a  von  prati-f  vfi^a,  wo  die  Dehnung  gftr  keinen  be- 
grifilichen  Grund  hat,  u.  aa^  der  Art);  ml-vara  lür  smi-vara 
wäre  durch  ilas,  bei  Bopp  (Gr.  s.  r.  645  S.  265)  unter  den  Krit- 
Suffixen  angeführte  vara  gebildet,  welches  aber  nichts  weiter 
ist,  als  eine  Combmation  des  eben  erwähnten  Suffixes  va  mit 


SM{iy  477 

Jem  Soff,  ra  (bei  Bopp  a.a.O.  S.264),  sodass  in  dem  angenom« 
menen  smi+va+ra  zunächst  smi-ya  =  dem  fiir  ytipaiwa  snb* 
stituirten  \u^ßo  fiir  aiußo  läge  !)•  Also  ^uaivm  (für  6}uj:cdvm)^  be^ 
schmieren,  besudeln ^  rerunrenugen  U.8.W«  Davon:  fuamro^,  ^f , ov^ 
^ßestideli]  ^Ua/ffötg^  iq ;  fuatfpJ^^o,  Verunreimgung ;  ^daar^a,  ^La^uay 
roj  P^erunreinifftmg  n.s.W.l  luiör&p^Oy  Böset^ichi.  Bei  Composi« 
äs,  in  welchen  von  ^uuv  das  erste  Glied  entlehnt  wird,  verliert 
es  das  schliessende  v  (vgl.  S.  473);  also  ^uaupdvo^  u.s.w.  — 
uapog  (iür  y^ßofdg)^  a,  iv,  besudelt  U.S.W.  (s.  oben  S.  476);  fua* 
^,ily  HarMungsweise  des  ^uapog  a.S.w. 

Hesyeh,  erwähnt  ft/ax'^^j  '^^  =  f*^<Jf*«  nnd  |Lua;j-prfg  '=z\mml'- 
o6<;^  welche  wie  aus  einer  Formation  ^  die  im  Präsens  paaac« 
heissen  würde,  hervorgegangen  sind. 

Ehe  wir  diese  Formen,  bei  denen  die  Wzf.  6yA  zu  Grunde 
lag^  verlassen,  müssen  wir  noch  einiges  erwähnen,  welches 
eielleicht  ebenfalls  hieher  passt  —  Sollte  zunächst  der  schone 
platte  Taxusbaum  eine  in  die  Augen  springende  Eigenschaft  ha- 
ben,  welche  es  möglich  oder.wahrscneinlich  macht,  dass  sein 
Namen  der  Wz.  o-fct  etwa  in  der  Bed.  abschaben,  abglätten  (vsL 
fSiiiUv(a  S.  468)  entlehnt  sei?  Er  heisst  öiil^Xog  (über  die  Deh- 
nung des  ( vgl.  öiiiXri  S.468),  auch  aßCKa%^  oder  mit  Verlust  des 
anlautenden  a:  yLtkog,  y.iKa£,^  Sy  und  bezeichnet  auch  andre  Ge- 
fvächse.  Davon:  a^iK&uvog^ri^ov,  vom  Taxusbaum;  hiehergehört 
auch  cvo-fiftoTog,  ovj  gut  gefärbt  (Vgl.  Sehneider,  Gr.  Lex.  s.  v.).  — • 

Aus  der  Wzf.  (r^  konnte  sich,  wie  gewöhnlich,  durch  An- 
tritt der  v^Äe  (S.  30)  mit  wenig  veränderter  Bed.  (r^i!^{e)  bilden. 
Von  diesem  in  der  Bed.  abschaben,  abnagen  (vgl.  cr^phnig  S.469) 
könnte  man  sehr  gut  denNamender  nagenden  Maus :  a^Lv^-oq^ 
6:  o-uti^a,  criiii^^  ij,  ableiten.  Vor  dem  die  Wzf.  schliessenden 
Consonanten  wäre  nach  Art  der  7ten  Conj.  CL,  wie  so  sehr  oft, 
ein  Nasal  eingeschoben. 

Von  dieser  Form  oui(v)^  mit  der  Bed.  abreiben  und  so  reini^ 
^en  könnte  man  femer  das,  oben  (S.  23)  aufgegebne,  d-öd^ii^-o^ 
»;.  Badewanne,  ableiten;  <rafur&  =  o-pty^  hätte,  wie  sehr  oft,  zwi-» 
sehen  der  anlautenden  Gruppe  einen  Vokal  eingeschoben  (vgl. 
S.  185, 190  und  weiterhin  ^idkaxoj  femer  xopapa  aus  sskr.  kmar, 


I)  BeilSafig  bemerkt  zeigt  iich  im  Stkr.  auch  eine  Spur  tob  smiJ, 
welclies  dem  ffolb.  smit  enigprecheo  würde.  Wir  word^^n  nSmlich 
weiterhin  aas  dem  Begriff  einreiben  den  des  Einölens^  JVeichmachens  t 
weich  hervortreten  sehn  (rgU  (uaAaxdO.  Nun  wird  imSshr.  mid  (bei 
fri/j>.,Sser.Dict.)mitdcrBed.  to  liquify,  to  melt,  to.be  unctnoiii, 
to  be  oily  or  greasy  angefahrt  '  Dieses  könnte  nach  der  bemerk- 
ten Analogie  für  smi-d  stehn.  Als  Vcrbum  ist  es  zwar  nicht  belegt; 
aber  data  gehört  sskr.  mdd-nra  (aus  möd,  der  giiuirten  Form  von 
Bitd)  weich  (r=:  fJoXaxö^),  m^d-a,  m^d->as  Mark  {das  Oelige^  Fet» 
tige) ;  zu  letzterem  gehört  Tielleicht  trotz  der  verschiedenen  Onantitit 
des  e  (Tgl.  S.  47tf)  lat.  med-alla,  welches  also  unter  diesem  Gesichts- 
punkt ebenfalls  Lieber  zu  ziehn  wäre;  die  gewöhnliche  Ableitung  des- 
selben Ton  mediu-s  (=  sskr.  madhja««)  l&sst  sich  weder  ganz  si- 
chern, noch  gradezu  abweisen. 


478  SM{I). 

TapaarcTio  aus  sskr.  tras  u.  aa.);  das  anlautende  a  halte  idifor 
Ueberbleibsel  desPräf.  a/a  (S.  274),  so  dass  also  aaa^i^g  für 
älteres  dßduriui^og  steht  und  eigentlich:  Abreiöer  und  insofeni 
Reiniger^  Badewanne  heisst 

An  6^{v)^j  mit  der  Bed.  von  {uaivm  und  Verlust  des  anlan- 
tenden  er,  kann  man  endlich  noch  yi.iv^'og,  6»  Menechenkoth  (Et- 
echmutzendesj  UnreineSj  vgl.  aucli  lat  merda  zu  sskr.  mrid) 
lehnen.  Davon  ^v^o&f  mit  Menschenkoth  beschmieren  u.s.w.  — 

Nur  derAehnlichkeit  der  Form  wegen,  ohne  eine  etymolo- 
gische  Verwandtschaft  andeuten  zu  wollen,  erwähne  ich  hier 
^Lv^a,  ^iv^ij^  ^;  piv^off,  6,  Minze,  ein  gewurziges  Kraut;  da- 
von: Ttaka^h^y  riy  glbd.;  xaXafuv^/TT?^  (olwff),  <5,  darüber  abge^ 
%ogener  (Wein)\  xah^uv^dStiq^  sg^  voll  van  Min%e. 

Wir  wenden  uns  jetzt  zu  denWzf.,  welche  einem  sskr.smar 
entsprechen  werden.  Die  aus  schaben  hervorgegangene  Bed. 
echimeren,  beschmieren  (im  goth.  smair  u.s.w.  S.  467)  hat  sidi 
uns  schon  in  ^ualva  in  der,  noch  weiter  geführten,  B^d.  befleckt» 
gezeigt.  Da  nun  anlautendes  s  sehr  häufig  abfällt,  r  aber  noch 
bei  weitem  häufiger  in  1  übergeht,  so  dürfen  wir  mit  der  Wzt, 
welche  eigentlich  smar  im  Sskr.  lauten  müsste,  sowohl  formell 
als  der  Bed.  nach  sskr.  mal-a  Fleck,  idehtificiren.  Dieser  Form 
mal  entspricht  nun  aus  dem  Griech.  zunächst,  wie  sdionPo// 
(£•  F.  I,  253)  bemerkt,  ftoX  in  ftoX-vvo,  wie  ^talvm,  besuddn,  be- 
flecken U.S.W.;  es  ist  eine  Denominativbildung  aus  einem  zu 
Grunde  liegenden  Adj.  ftoXv  (vgl.  ^apv:  ^ajinlfv&)^  welches /Keci^fy 
heissen  würde.  —  Davon:  yiokyvöig^  jj;  ^oXvö^ög, d,  Besudeimg; 
liöXvöyLa,  ftdXr^ifux  (zw.), tOj Schmutz'^  ^^wItj^  )?,  Arsch (^Hesyck)\ 
d^idk^vTogj  ovj  unbefleckL  — 

Hieher  gehört  nun  auch  {toXo-^pdq^  d;  (loXo^pz^,  17^  Freiser 
[-in\  von  fioko  =  sskr.  mala  Schmutz,  und  ßißptdancto,  fressen,  wie 
insbesondre  das  davon  abgeleitete  ^Xößpiov,  t6,  Ferkel,  zeigt 

Da  der  eben  besprochenen  Wzf.  ftoX  (s)mar  zu  Grande  liegt. 
so  wird  es  uns  nicht  auffallen,  wenn  sich  neben  ihr  auch  eine 
Form  mit  dem  ursprünglicheren  p  erhalten  hat:  fiop;  Diese  er- 
scheint in  ^opvcroTd),  einem,  wie  ^oXv-vby  aus  fxoXv,  so  aus  einem 
adjectivenfiopv  durch  die,  einem  sskr.ksh  entsprechenden  Laote 

gebildeten  Denominativ,  welches  mit  ^oXvro  gleichbedeutend  i»t. 
avon:  M6(yvyos^6^  ein  Beinamen  des  Dionysos  in  Sicilien,  weil 
man  seinen  Statuen  bei  der  Weinlese  das  Gesicht  mit  Trauben- 
safl  beschmierte.  

In  dem  sskr.  mala  trat  der  Begriff  F/^cA:  hervor;  formell 
kann  dem  hier  zu  Gnmde  liegenden  mal  (für  smar)  nneb 

f  riech,  fiap  entsprechen.  Da  nun  die  Iteduplicatiou  den  Wz- 
egriff  gleichsam  vervielfacht,  so  könnte  aap-fiap  heissen:  n>/- 
fach  gefleckt  Giebt  uns  dies  nicht  das  Recht,  den  Namen  des 
Mannors  (bei  Homer  auch  für  Stein  überhaupt  gebraucht),  wel- 
cher bekanntlieh  bei,  weitem  häufiger  gefleckt,  gesprenkelt  als 
weiss  gefunden  wird,  hiehcrzuzielm?    Da  aber  der  Begriff  g^" 


2M{I).  479 

vrenkeU  9em  mit  dem  Begr.  glänzen  aufs  innigste  zusammen- 
ängt,  indem  nämlich  letzterer  sehr  einfach  daraus  hervorgeht, 
0  versteht  es  sich  fast  von  selbst, dass  ich  uapytalpaif  flimfnem 
^s.w.  hieherziehe.    Fast  völlig  dieselbe  Bedeutung,  wie  durch 
leduplication,  erhält  eine  Verbalwurzel  durch  Vorsetzung  des 
'räf.  sa,  welches  dann  die  Verbindung  von  mehreren  Emzehihei"   , 
m  %ur Einheil  anzeigt,  also  sich  nur  dadurch  von  der  Redupli- 
ation  unterscheidet,  dass  diese  ihrem  Wesen  nach  eigentlich 
ar  vervielfacht,  sa  dagegen  zugleich  zur  Einheit  verknüpft 
^on  ffop  kam  nun  das  bei  ^topvaaa  zu  Grunde  liegende  fiopt?; 
bleu  so  gut  konnte  von  dem  glbd.  pap:  {xapv  kommen;  von  die- 
em  kommt  glbd.  mit  ftapfta/pc) :  a-fiapt?»<T(y6>,  wo  a  =s  a  (anders 
rklärt  es  Potty  E.F.  II,  127).  Dieser  Erklärung  gemäss  hat  die 
Irscheinung  der  unreduplicirten  Wzf.  fxap  mit  der  Bed.  glänzen  - 
nGriech.  keine  Schwierigkeit  Allein  imSskr.  erscheint  mar- 
i'i^  LichMrahl;  sollen  wir  das,  darin  sich  vorfindende,  mar 
anz  von  dem  hier  vorliegenden  mar  iiir  smar  trennen,  oder 
s  ebenfalls  hieherziehn?  Für  Letzteres  spricht  einigermaassen 
ntscheidend  litt,  margas  (den  Verlust  des  anlautenden  s  auch 
uLitt  zeigte  schon  birb  S.  460)  bunl,  wo  wir  auch  die,  bei 
ap|Lia/po,  dßapvGQti)  zu  Grunde  liegende  Bildung  schon  in  ihrer 
infachen  Form  mit  der  Bed.  glänzen  anerkennen  zu  müssen 
;lauben  könnten.    Völlig  zu  entscheiden  wage  ich  noch  nicht; 
Hein  selbst  wenn  diese  Formen  nicht  von  fiapfxa/po  getrennt 
t^erden  dürfen,  bliebe  noch  die  Erklärung  übrig,  dass  die,  im 
»skr. angetretenen:  ik^-fim  Littg-as  als  Sekundarformationen 
iizusehn  sind,  welche  fiir  (s)mar  dort  dieselbe  Bedeutungs- 
eränderung herbeiführten,  die  im  Griechischen  die  Reduplica- 
ion  oder  das  Präf.  d  (===  öa)  bewirkte.    Auf  keinen  Fall  darf 
zh  mich  durch  so  einzeln  stehende  Formen  von  meiner  sonst  be- 
iründcten  Znsammenstellung  abhalten  lassen,  durfte  sie  Jedoch 
;uch  nicht  übergehn,  da  sie  iur  die  Beurtheilung  der  Zusam- 
lenstellung  von  einigem  Moment  sind.  — 

Also  1)  fiapftapo^,  6;  ^ap^apovj  tSj  (gefleckter)  Marmor; 
lapßidpsog^ayOv;  ßapfJL&ptioq^  piapfidpivog,  rj^  ov;  /lap/iapix^g,  ($, 
tTt^,  17;  liapfiapouq^  eo-aa,  $v,  tnartnom,  glänzend  i  fjuxf/juxpii&y 
ne  Marmor  sclUmmem,  glänzen*  — 

2)  ßiapßÄalpG)  (Denom.  durch  Anhängung  von  j  gebildet  fOr 
kxp-/iap-i-<o,  Boppy  Gr.  s.  r.  582  ff.),  gesprenkelt  sein,  glänzen. 

3)  Aus  ßÄap'ßdapv  entsteht:  fiapfJLapvöö&yfliinmem,  glänzen 
I.S.W.  (fiapfÄapvi(o,  glbd.,  zw.);  davon:  ßjuxppuxpvyii^  1}^  Geflimmer ^ 
tap/iapvre?^);^,  eg^  flitmnemd» 

4)  a-ßdapv^aarta  (für  d  (=  (ia)'piap.\  gefleckt  eeMj  glänzen 
us.w.;  dßjuxpvyr^^  >?,  das  Leuchtern  dfiupvyiiaj  tiJ,  Glanz,  — 

Hiraer  gehört  auch  /xapavyea,  Flimmem  vor  den  Augen  ha^ 
en.  Das  Wort  ist  eine  Bildung  aus  einer  zu  Grunde  liegenden 
Zusammensetzung  aus  /iapo,  wie  ßiapßjuxpo  gebildet,  (jgeflecki)  -f 
:^;?(S.146),  Cten«.— 

Ob  ßjidpovj  ro,  Eatzenkraut,  hieher  zu  ziehn  ist? 

Schon  Pott  (E.  F.  I,  253)  bemerkt,  dass  mit  sskr.  mal-a 
;riech.  fuX-av  zusammenhängt,  und  gewiss  gab  es  ursprünglich 


480  1M(J). 

nicht  leicht  eine  sinnlichere  Bezeichntoig  för  die  Farbe  sduimn, 
als  die  aus  dem  Begriff:  schtmUzigy  bleckt  sein  en||^nte;  demi 
diese  reine  Negation  der  Farbe  tritt  dem  i7«/^  /iWne»  in  den  Far- 
ben, deren  Gesammtheit  daa  Weiss  ist,  als  Dunkles,  Bescknutixkt 
gegenüber.  Auch  im  Litt  ist  aus  dieser  Wzf.  die  Bezeichonng 
einer  dunkeln  Farbe  entlehnt;  mel-inas  blaw  ivgh Poiij  E.F.L 
112).  —  Also!  ßiik-aq^  cuvay  av  (aus  fjukav-g^  /i^yi^a^  ßtkaf), 
schtvarz  u. S. w* ;  ixtKalvm^  fiekavö^j  schwärzen^  ßiikavtrig^  Jiümy^ 
ÖiQj  ^^  das  Schwar%werden;  piikaöpuiy  luKawapux^  t^  Schwane  \  fu- 
Xaöfiöq^  Sy  8ehwär%ung\  fui^xvrripUxj  iq^  Kupfersehwar%;  fulam, 
fiBXavi4(aj  schwarz ,  oder  schwärzlich  sei»i ;  pukai^iov  für  fukavdr- 
^lov. —  Eine  ganz  sonderbare  Bildung  ist  ßieXaY^x^ßogjOP  (Ae- 
schj  EuripO,  schmarz ;  analog  ist,  oder  scheint  ihr  naTdvq-^ßfios; 
denn  fukayx^'ßos  könnte  eine  Composition  aus  ßu^v+oiYj(i$eiii 
ßieXävdpvqyöy  Thunfisch;  /juXäv^pvOjTai  ßi^kavSfwcu^ oly  fia 
Theil  des  eingesalzenen  tmd  zerschnittenen  Thunfisches, 

Derselbe  Begriff:  schwarz  sein  erscheint  auch  in  den  For- 
men, welche  statt  des  X  das  ursprunglichere  p  erhalten  haben; 
so  gehört  denn,  wie  schon  Pott  (£.  F.  I,  263>bemei^t,  hieher: 
fiop-oVj  TÖj  die  schwarze  Maulbeere;  lAOfia^  ^,  der  Maulbeerbaum.— 
Övxopiopogy  avxoiJtopiaj  17,  der  Maulbe^feigenbaum ;  avxoßwpovj  ti, 
die  Frucht  desselben  \  ovxofAoplTTiqj  6  (plvog)y  ein  aus  <rv9u  bereiU- 
ier(Wein).— 

^   '       Anm.  SoUte  das  homerische  uopquq^  aro-a,  sv,  welches  in  der. 

^  der  Tradition  nach,  ihm  zukommenden  Bed.  muhroll  (künstlich) 
gearbeitet  schwerlich  gesichert  werden  kann,  mit  Emesti  zu  /i^ 
001^  gezogen  und  schwärzlich,  maulbeerfarbig  übersetzt  werdei 
können?  oder  wäre  die  Erklärung  schimmernd  besser?  In  letz- 
teremFall  gehörte  das  darin  liegende  ßiopo  zu  sskr.  mala  F/erk 
und  fMopO'ßevT  (fiopoevT)  wäre  ganz  gleich  einem  sskr.  mala- 
va(n)t  mit  Flecken  begabt,  gesprenkelt,  glänzend;  allein  wo  die 
Bed.  so  ganz  unsicher  ist,  ist  auf  keine,  auch  nur  wahrschein- 
liche, Etymologie  zu  hoffen. 

Aus  dem  Begriff  schwarz  sein  in  der  Wz£  fiap^  oder  mit  er- 

.   haltenem  6:  o-pap,  mit  Erhaltung  des  ursprünglicnen  ot,  ist  mei- 

^    ner  Ansicht  nach  die  Bezeichnung  der  Eohle  u.s.w*:  o-fiap-iXi*, 

uap'lXv.v,  hervorgegangen.  Davon:  /ciapi^ca,  Eohlen  machen \ 

fiapiXevT^q,  S,  Eöhier,  — 

Anm.  Indem  sich  aber  in  dieser  Bezeichnung  der  Begriff 
der  Hitze  mit  dem  der  Schwärze  vereint,  gab  dies  vielleicht  \>r- 
anlassung,  dem,  mit  fiap  zusammenhängenden:  //ap-to),  wofür 
dSeTarentiner  ßionpiaG)  sagten,  dieBed.  zu  geben:  Fieberhiize  Im- 
bt*n,  und  fJLalpa,  97,  starke  Hitze,  Hundsstern^  alle  drei  Wörter  kom- 
man  jedoch  nur  bei  Gramm,  vor.  Möglich  wäre  auch  eine  Ver- 
bi  ndung  mit  ßxap-aivox  (==  sskr.  ml  ä  i  )• 

Mit  mehr  Wahrscheinlichkeit  zieht  man  vielleicht  ßiapi^av, 
6  (auch  fdapi^Bvg)  hieher:  ein  Stein,  der  brennt,  wenn  man  IVsS' 
ser  darauf  giesst.  Doch  ist  auch  diese  Etymologie  natürlich  sehr 
zweifelhaft.  Eine  andre  gewagte,  aber  sich  an  die  Bed.  gani 
eng  anschliessende,  wäre,  wenn  man  /lapi^  als  zusammenge- 


1M(I).  481 

jtzt  mit  ISfj  brennen  (S.  259),  betraditet  und  /uaf»  =b  sskr.  vftri 
it,  mftri  Wasser  (S.  325)  setzt,  so  dass  es  hiesse:  (mil)  Was" 
rr  brennend.  ■■ 

Pott  (E. F.  I,  253)  zieht  zn  ßiöp^ov  auch  ^avpoq^  a,  6v,  dun^  -^ 
sL  Was  das  phonetische Verhältniss  betrifil,  so  erklärtes  sich 
m  besten  durck  Vergleichnng  des  griechischen  fowpa^g  mit 
»kr.  garva.  Danach  wurden  wir  ßjuzvpo  f&r  eine  Umsetzung 
ines  älteren  ;iap./o  nehmen.  Diese  Ansicht  findet  eineBestä* 
g^ung  in  dem  höchst  wahrscheinlich  ebenfalls  hiehei^ehörigen 
itop^rig^  d^p^riq  (pecJoytJxriog  Suid,  Etym,  m.),'wo  (2  =  d  =  tfa  ist 
nd  ^  für  p  stände,  wie  so  sehr  oft.  Diese  Formen  entsprechen 
n  Wesentlichen  (denn  der  Wechsel  von  a:  o:  e  ist  nach  den  nn- 
ähligen  Beispielen,  welche  uns  schon  vorgekommen  sind,  in 
leziig  anf  den  W^elbegriff  unerheblich,  und  die  Verschieden« 
teit  der  SnfSxe  o  nnd  tg  ebenfalls,  vgl.  S.  443)  der  Nebenform 
on  ßiavpox  aßiavpo  flir  d  =s  öa'^ßiapßo  nnd  die  Bedeutong  von 
tllen  wäre :  sehr  dunkel.  Steht  aber  fjiavpo  flir  fiapßOy  so  düifen 
rir  es  für  ein,  dnrch  Suff,  ßo  (=  sskr  va,  vgl.  S.  476)  gebOde- 
es  Nominalthema  mit  der,  ans  sehmuha§  hervorgegangenen,  Bed. 
hmkelfarfng  halten. —  Also  uavpoc.o^av.  dunicei :  dfia^poc ^ a. iw^ 
\ehr  dunkel  n. s. w.  Davon:  fiavp6<0y  dßiavpoai,  verdunkeln  u. s. w. ; 
tßiaTypcxnqj  17,  Verdunkelung;  d/iarportxo^, ;{,  ov,  %um  Verdunkeln 
feneigt 

Wie  wir  dfiop^vg  hieherziehn,  so  würde  auch  duopßdc 
lieher  gehören,  wenn  es  wirklich  die  Bed.  dunkel  hat  (vgl.  auch 
Po//,  E.F.  11,128);  in  ihm  wäre  beimPräf.  der  organische Spir. 
isp.  erhalten,  welcher  sonst  in  den  meisten  Fällen  verloren  ist 
[vgl.  S.  382).  Allein  für  dieses  sowohl,  als  dfjiooßiiq,  oi^i^pßni 
wird  das  Recht,  sie  hieherzuziehn,  durch  die  Vergleichung  von 
wcKp'Voq  neben  ifK^-vn  nnd  ipeß^ewöq^  welchen  wir  wegen  des 
Wechsels  der  Form  ßwpf  und  6p(p  eine  andre  Stelle  einräumen 
zu  müssen  glaubten,  sehr  schwankend. 

Bedentungsgleidi  mit  dßiavpog  ist  dfivipoq^  d,  6v\  Passow 
meint  deswegen  sogar,  es  sei  nur  eine  veränderte  Aussprache 
desselben.  Das  möchte  nun  keine  etymologische  Untersuchung 
au  einiger  Wahrscheinlichkeit  bringen.  Die  wurzelhafie  Ver- 
wandtschaft dagegen  lässt  sich  dazu  erheben.  Wir  haben  schon 
oben  das  nhA^Schrnuiz  erwähnt,  welches  ebenso  ein  goth.  smut 
voraussetzt,  wie  das  nhd.  besehmiixen  dem  goth.  smit  entspricht 
(J.  Grhnm,  D.Gr.  II,  14  nr.  141;  vgl.  auch  enffL  mud:  muddv 
mit  dem  lat  merd-a,  welches,  wie  sich  weiterhin  ergeben  wird, 
ebenfalls  hieher  gehört);  einem  goth.  smut  müsste  aber  sskr. 
und  griech.  o-^vd  entsprechen.  Aus  demGrie^  vergleicht  sich 
nun  augenblicklich  in,  mit  dem  deutschen  Sehmut%  nah  ver- 
wandter  Bed.  /iv^  (in  ßÄvSato  u.s.w.),  als  dessen  eigentliche  Bed. 
wir  nach  Erwägung  des  Gebrauchs  aller  dazu  gehörigen  For- 
men: schlammig,  schmutzig  sein  setzen;  aus  dem  Ssknt  würde 
dazu  vielleicht  dieWzf.  mud' passen,  welche  Rosen  (Radd.  sscr.) 
mitderBed.  humectare  anrührt;  sie  ist  aber  noch  nicht  be- 
legt, weder  als  Vcrbum,  noch  durch  ein  dazu  gehöriges  Nomi- 
nalthema. —   Aus  dem  Grundbegriff  der,  allen  diesen  Wörtern 

31 


482  xm{i). 

SEaGmndeliegenden^Wnrzel:  schaben  geht  durch dasMe£iim  rä* 
hen,  %erreibenj  erweieheiij  wie  schon  oben  (S.477n.)  bemerkt  und 
wie  sich  weiterhin  bestimmter  ei^eben  wird,  der  Begr.  schmd- 
%en  hervor;  an  diesen  oder  den  schon  bemerkten:  sekmiedtn 
(S.  468)  lehnt  sich  femer  griech.  ßAv9  in  fivSpog  nnd  vielleidU 
sskr.  mnd  in  mnd-gara  Sehmiedehammer.  —  An  die^  schoa 
mehrfach  henrorgetretene,  Bed.  Schmier j  Schmutz  endlich  fiv^ 
in  d'^'fo  für  d^^vS-po  (=  einem  im  Sskr«  sa^^smnd-ra  lauten 
müssenden),  eigentlich  sehr  echtnui%ig  und  dann  nach  Analogie 
von  ßMtkavi  sehr  dunkel  —  Die  hier  erkannte  Wz£ ,  welche  im 
Sskr.  smnd  lauten  mässte,  ist,  so  wie  smid  (S.  476)  Ton  smi, 
eine  durch  d  geformte  Sekundärbildung  von  smu.  Für  das  i  der 
zuerst  gesetzten  Wzf.  smi  sahn  wir  in  den,  einem  sskr.  smar 
entsprechenden.  Formen  schon  a  eintreten,  wo  wir  uns  auf  das 
Analoge  des  VerhSltnisses  von  kshar  zu  kshi  beriefen  (S.467> 
Für  kshi  erschien  aber  radical  gleich  auch  kshurS.171);  diese 
Analogie  —  man  vgL  auch  noch  ^UgsL,  gu (S.  155)  —  giebt uns 
schon  einigermaassen  das  Recht,  auch  neben  smi  eine  gleich- 
bedeutende Form  smu  anzunehmen;  allein  diesen  \l^fasel 
werden  wir  noch  mehr  finden  (vgL  insbesondre  die  von  uns  ^ 
geschriebene  Wurzel),  und  wenn  man  auch  meiner  schon  frü- 
her ausgesprochenen,  aber  weeen  des  Ortes,  wo  sie  entwickelt 
ward,  weder  vollstäüdiff  ausgeführten,  noch  hinlänglich  beach- 
teten Ansicht,  „dass  aÜe  Wurzeln  im  Sprachgeiste  nur  conso- 
nantisch  liegen"  (HL  A.L.  Z.  1837.  Ergzbl.  S.  922),  noch  nicht  bei- 
treten will  (eine  weitere  Ausführung  werden  wir  in  der  Theorie 
der  Ww%eki  geben),  so  wird  man  doch  zugeben  müssen,  dass 
diesen  Beispielen  gemäss  Fälle  vorkommen ,  in  denen  die  Vo- 
kale, mit  welchen  man  die  Wurzeln  schreibt,  keinen  wurzel- 
benifflichen  Werth  haben;  ich  erkläre  sie  fürs  erste  (wie  S. 
155, 156)  für  Bindevokale.  —  Wenn  wir  aber  somit  auf  eine, 
mit  6/u  gleichbedeutende,  Wzf.  smu  zurückgefiihrt  werden,  so 
müssen  wir,  ehe  wir  zu  deren  Sekundärformen  übergehn  können, 
sehn,  ob  sich  eine  Spur  der  Primärform  findet  — 

Da  nun  aus  der  Bed.  schaben  ar^Tjy  Schabmesserj  hervorgii^ 
(S.  467,  468),  mit  diesem  aber  ßiav^Xlg,  17,  so  ziemlich  gleich- 
bedeutend ist,  so  entsteht  die  Frage,  ob  man  dieses  hieherziehn 
darf.  FormeU  wäre  die  Verbindung  möglich;  indem  tf,  wie  ge- 
wöhnlich, abfallen  konnte,  v  aber  in  Guna  oder  Vriddhi  (beides 
hätte  im  Griech.  durch  av  ausgedruckt  werden  können)  über- 
ging. Sicherheit  oder  Wahrscheinlichkeit  der  Etymologie  ist 
bei  so  vereinzelt  stehenden  Wörtern  selten  möglich. 

Die  sekundäre  Formation  durch  d  erkannten  wir  so  eben 
in  dem  griech.  ßjiv9  für  6fiv9.  Dieses  erscheint  zunächst  in  ^v- 
9oq^  6  {Schlamm^  VgL  engl,  mud),  Moder,  Fäulttiss,  Nässe  u.s.Wo 
fiv^'ifD,  schlammig  sein,  feucht  sein,  verfaulen  u.s.w.;  ßivii;cngj 
V,  Verfaulen,  Nässe;  ßjtvdoeu;^  etrcra,  evi  pivioXioq^  o,  ov,  modeh§, 
feucht  U.S.W.;  ßv^aiviOy  modrig  tnaehen  U.S.W.  — 

Hieher  gehört  femer  ßivbav,  6,  faules  Fleisch.  —  tiviola- 
<^K9  Vf  eine  Art  Augenkrankheit,  gehört  wahrs^ieinlich  ebenfalls 
hieher. 


IM(I).  483 

Endlich  gehOrt  Ueber  fAv9diofiai :  aich  tan  etwas  (me  wm 
Ichmuizf)  aötrenden  (fivödTro^ai)'  Doch  ist  dieses  Wort  noch 
icht  hinlSnglich  begrändet  Dasselbe  giebt  uns  Gelegenheit 
.uch  hieherziiziehn: 

unoöoq^  xöy  Schmui%  U.S.W.  Die  Bed.  passt  vollständig  in  < 
lieseWörterfamiUe;  die  foimelle  Verbindung  betreffend,  so 
lalte  ich  das  6  für  entstanden  ans  d j  (vgL  fUr-riiu  =  vidj-ämi 
i.  370) ;  nnn  könnte  man  fjtiScr^o^  entweder  so  erklären,  dass  man 
innähnie,  dass  ßjiv9  nach  der  4ten  Conj.  CL  fiectift  (=  /ivd-jo) 
tnd  ßzwr  anfeine,  zwar  eigentlich  nnregelmässige,'im  Griecni- 
;chen  aber  sehr  häufig  vorkommende,  Weise,  aus  der  Wzform 
ianiint  der  eigentlichen  Classennota  j,  also  ßdvdj  =z  fjivcr  hervor- 
gegangen sei,  oder  man  könnte  es  fw  eine,  bei  dem  eigenthüm- 
ichen  Gebrauch,  welchen  das  Neutral-Suff.  o^,  t<;  (•==.  sskr.  as) 
m  Griechischen  erhalten  hat  (S.443),  nicht  unnaturliche  Abstract- 
bildung  aus  dem  von  Hesyeh,  erwähnten  ßzvö'öq^  ov  =  jÄva-apög 
halten*,  fJivöög  dagegen  liesse  sich  für  /eiv9-jo  (durch  Sufi.  {o:  lo 
=  sskr.  ja)  nehmen,  —  /iwog,  to,  erhält,  wie  fiiaaiia  {S.477), 
insbesondre  die  Bed.  sehmutzigej  abseheuiiehe  That.  Die  Etymo- 
logie spricht  für  die  Kürze  des  v  (vgl.  Passow  s.v.). —  Von  fi6^ 
6og  kommt:  fivaapög,  äy6v(fiv<rep6g  spät);  fivarriTog^  i?,  ov,  unrein, 
echmuizig  n.s.w.i  ßJtwrapUiy'n^AbseheuliehkeiiCzw.');  fivaiäta,  Ekel 
empfinden  (zw.) ;  pivaraTTWy  fivöai&  {Hesych,\  beeudeln.  Med.  Ekel 
empfinden  \  fJLVQayyua,,  tö,  sehändliehe  Thai}  firxra)(v6q^  n^^i  Aitv 
aoLXpogy  zs^g.ßÄvcrxvSg,  f^vaxpog.ßivmpogy  ekdhaft\  fifvöa^nS,  iSj 
glbd.  (ist  dies  mit  ä^og  (8. 351)  zusammengesetzt?).  —  ^eo- 
^txnfg,  ^ff  (?),  goUverhaeet.  — 

Indem  der  Begriff:  schmutzig  sein  wie  in  fitkav  u.  s.w.  den 
Begr.  dunkel  bezeichnet,  gehört  also  (S.  481)  femer  zu  ßÄv9  für 
ö^vdz  d^avS-pog,  a,  6v  (für  ct-fivd-pd),  sehr  dunkel.  Davon:  apr- 
^poT?;^,  r^y  Undeutlichkeil  %  d^vdpowy  verdunkeln  i  d^ivSpeiaigy^^  Ver^ 
dunkelung'j  d^vdpoeu;^  saara,  ev  =  d^v8p6g» 

Aus  dem  Begriff  schmelzen  (S.482)  geht  endlich,  wie  ich  ver* 
muthe,  ßÄvlf'pog,6,  glühende  (insbesondre Metall^)  MassSj  hervor. 

Schwerlich  darf  man  zu  smu  ziehn  das,  von  Hesych.  er* 
wälinte,  fÄVTtXoq,  6,  /4vxXa,  77,  ein  schwarzer  Streif  oder  Falte  am 
Hals  und  den  Füssen  des  Esels.  Wegen  des  nahe  anklingenden 
lat.  macula  bemerke  ich,  dass  letzteres  ein,  durch  die  häufig 
verbunden  vorkommenden  DiminutivsufBxe  culu  (vgl.  avu: 
avu(n)-Qulu)  aus  malo  =  sskr.  mala  Fleck,  gebildetes  Dimin. 
sei,  für  mal(o)cula  stehe  und  wegen  der  doppelten  1  die  eine 
SylJbe  mit  1  eingebfisst  habe  (Dissimilation).  — 

Wir  haben  oben  (S.  478  ff.)  die  Wzform  betrachtet,  welche  im 
Sskr.  smar  lauten  wurde,  ar  verhält  sich  aber  zu  dem  sslcr.  ri 
wie  aj?  av  zu  den  Vokalen  i,  u  (vgl.  H.A.L.Z.1837.  Ergzbl.  S. 
911-ä«2).  Wie  nun  aus  aj,  av  häufig  durch  Contraction  i,  u 
entsteht,  so  wird  auch  ar  bisweilen  in  den  Vokal  f  i  zusammen- 
gezogen. Auf  diese  Weise  werden  wir  weiterhin  aus  der  Wz., 
welche  wir  bloss  tfc^:  sph  sehreiben  können,  sphar  hervorgehn 
sehn  und  daraus  Formen,  welche  sich  nur  durch  Zugrundele- 

31* 


484  2älf(i). 

gang  einer,  sskr.  sphrlg' lautenden,  deuten  lassen.  Ganz  ebensc 
verhält  sich  zu  dem,  aas  der  hier  behandelten  Wz.,  welche  wir, 
nach  dem  oben  (S.  482)  Bemerkten,  auch  nur  sm  schreiben 
sollten,  entstandenen  smar  die  Form  smrig',  oder  mit  gewöhn- 
lichem Abfall  des  anlautenden  s:  mrig'.  Diese  Wzf«  erscheinl 
im  Sskr.  und  hat  da  dieBed.  streicheln,  wischefi  (vgl  Rosen^  Rad  iL 
sscr.  s.  v.)9  welche  am  einfachsten  aus  demGrundbegr.derWz. 
sm  schaben  heiTortritt  (vgl.  ^i^cuo  u.  aa.  bei  V^ox)  und  schon  in 
der,  der  primären  Form  zunächst  gelegenen.  Form  smi(S.467) 
erkannt  ist  Dieser  sskr. Form  mf  ig',  in  welcher,  wie  so  seiir 
häufig,  g  Element  einer  neuen  Formation  ist,  entspricht,  wie 
schon  PoU  (E.F.  I,  236)  bemerkt,  griech.  ßjttoy  in  d-fii^yo-,  da 
dieses  zunächst  abwischen  heisst,  so  halte  icn  das  anlautende  i 
fjkr  üeberbleibsel  des  Präf.  «/ a  (S.  274)  ab  (anders  Poii,  E.  F. 
II,  127);  aus  dem  Begriff  des  Abwischens  und  Abstreichens  geht 
dieBed.  hervor:  dwch  Streichen  auspressen  (man  denke  hier  an 
,  den  Begr.  melken,  dessen  Bezeichnung;  am^yo^  ebenfalls  hieher 
gehört  und  welches  ganz  genau  ein  Auspressen  der  Milch  durch 
Herunterstreichen  mit  den  Fingern  an  den  Zitzen  ist).  Von  ai^u^^a 
kommt:  d^ppi^  n^  das  Wässerige  in  den  Otiten,  weiches  beim  Aus- 
pressen hervor/Uesst  (vgL  Pottj  E.  F.  II,  34) ;  a^pyd^ ,  ^^  6v,  aus- 
pressend; afiopyei?^,  6,  der  die  ditopyri  auspressL  — 

Gehört  hieher  dyiopyig^  iiy  feiner  Flachs  van  derlnsei  *AfiO|>- 
yog'i  (man  müsste  natürlich  diesen  Eigennamen  mit  dieser  Wzf. 
in  Verbindung  bringen).  Davon :  d^pyi^iov,  tö,  Dinu;  d^o^^^r 
xö^,  ?i,  oV;  d\i6fyivo(;, »?,  ovj  von  d^opylg  gemacht. 

_  « 

Hieher  gehört  femer,  wie  ebenfalls  schon  Po//  (E.F.  1, 236) 
bemerkte,  o-^opy-w^i,  ebenfalls  abwischen,  auspressen;  nach 
der  Analogie  von  opvöö  (=sskr.  ud-frug')  habe  ich  schon  fiüher 
solche  d  fiir  Ueberreste  des  sskr.  Präf.  ud  (S.  283)  erklärt;  d- 
fjtojyy  steht  also  fiir  ud+nirig',  welches  nach  dem  im  Sskr.  herr- 
schenden Euphonismus  unmrig'  hätte  werden  müssen  i^Boppj 
Gr.  s.  r.  58) ;  dieses  musste  griech.  mit  o  für  u:  imu>ffY  und  mit 
Verlust  des  einen  yn  o^py  werden  (anders  Pottj  E.  F.  II,  163, 
165);  erst  spät  (bei  Quintus  itmgmO  kommt:  fjuipyw^  gleichbe- 
deutend vor;  die  Form  dfiop/a^o  erscheint  einmal  und  ist  da- 
selbst nur  Emendation.  —  ^ftop^px,  to,  Fleck  (vgl  sskr.  mala 
S.  478).  --*  a^rdfiop^,  n^  das  Abwischen,  Auspressen. 

Bemerkt  ist  schon,  dass  die  Bed.  lyftgii  fd,h.  durch  Herab- 
streichen  mit  den  Fingern  auspressen )  das  Med.  zwischen  den 
3edd.  streichen  und  pressen  bildet  Da  nun  nichts  häufiger  ist, 
als  der  Wechsel  zwischen  p  und  X,  so  identificiren  wir  ohne 
weiteres  das,  auch  schon  von  Pott  hiehergestellte,  d-ßiH^'^ 
mit  ätäpYo^  und  fassen  es  auch  fSr  contrahirt  aus  dßa+puXY'& 
(anders  Pott,  E.  F.  II ,  127).  Da  diese  Wzf.  aber  in  dieser  Bed. 
schon  in  den  meisten  verwandten.Sprachen  (und  zwar  in  den 
wesdichen)  mit  1  für  r  erscheint  (vgl.  die  entsprechenden  For- 
men bei  Pott  (E.F.I,  236)),  so  folgt  daraus,  dass  diese  phoneti- 
sche Scheidung  von  mrig'  in  mfig',  und  mlig'  schon  vor  der 
Sprachtrennung  Statt  fand,  und  dass  die  westlichen  Sskritvöl 


ter  —  Griechen,  RSmer,  Germanen  nnd  Slaven  —  die  Form 
mit  1  gemeinschaftlich  für  den  Begriff  me/Ar^  fixirten.    Ich  kann 
nicht  umhin,  darauf  anfinerksam  zu  machen,  dass  ans  diesem 
eigenthümlidhen  Gebrauch  der  Wurzel,  welche  mfig'  lautet, 
für  melken,  welche  sich  bei  denselben  Völkern  auch  in  Bezie- 
hung auf  die  Bezeichnung  der  Milch  —  jedoch  mit  kleiner  Mo- 
dification  —  wiederholen  wird  —  und  wovon  sich  bei  den  östli- 
chen Sskritvölkem  keine  Spur  findet,  geschlossen  werden  kann, 
flass  die  Griechen,  Römer,  Germanen  und  Slaven  einst,  in  einen 
Korper  vereint,  als  Nomaden  lebten;  denn  sonst  hStten  sie  nicht 
insgesammt  diese  Wzf.  übereinstimmend  zur  Bezeichnifn^des, 
keinesweges  ihrer  eigentlichen  Bedeutung  so  nahe  liegenden, 
Melkens  verwandt    Femer,  wenn  wir  nun  eehn,  dass  die,  vor 
der  Trennung  von  den  östlichen  Sskritvölkem  zur  Bezeichnung 
dieses  Begriffs  gebrauchte  Wz.,  welche  im  Sskr.  duh  lautet  — 
denn  dass  diese  in  diesem  Gebrauch  älter  war,  beweist  das  al- 
len gemeinschaftliche  Wort :  sskr.  duh-itfi,  griech.  ^yraryo^ .  ^- 
Tochter  n.s.w.,  welches  eigentlich  Melkerin  heisst,  —  bei  den 
westlichen  Sskritvölkem  diese  Bed.  nicht  hat^  so  folgt  daraus, 
dass ,  als  alle  diese  verwandten  Völker  noch  zusammenlebten 
( als  ein  Körper) ,  das  Melken  nidit  ihre  vorzuglichste  BeschäfH- 
g:nng,  sondern  nur  eine  einzelnstehende,  der  Haustochter  zu- 
gewiesene, war,  sie  also  kein  Nomadenleben  führten.    Man 
verzeihe  mir  diese,  vielleicht  für  die  dlteste  Geschichte  der 
Sskritvölker  nicht  unmchtige  Bemerkung.  —    Also  duilva^ 
melken j  auspressen ,  aussaugen  u-s.w.    Davon:  ä^ukfygjTj^  das 
Melken;  d^okystig,  6^  der  Melkeimer]  apoXyiovjTOjDim.;  ctfioX/ato^ 
a^oPj  %tim  Melken,  was  gemolken  werden  kann  n.s.w.;  dviqyuiXitTog 
(mit  Vriddhi  wie  dviive^og)^  arafteXxro^,  dvafilKprvog  (zw.),  or, 
\nigetnolken\  Bot7/ioX/d^,  ov,  Kühe  melkend,  — 

Hieher  zieht  man  das  homerische  du^^j^^  d,  wodurch  das  ^ 
tiefe  Dunkel  {der  Nachl)  bezeichnet  wird;  als  eigentUohe  Bed. 
nimmt  man  Melkzeil.  Bullmann  (Lexü.  n,  39)  hält  dagegen: 
strotzender  Euter  für  die  eigentliche  Bed.  von  «ftoXydff,  so  dass 
vvxrdg  diÄoXy^  gewissermaassen  im  Strotzen  der  Nacht  hiesse ; 
anders  erklärt  es  Pott  (E.  F.  11,128);  man  vergl.  auch  äpt- 
wann  (Dissert  deHeliadd.  p*ll;  Bissen  im  Göttinger  Programm 
zum  Prorektoratswechsel  1836);  die  Bed.  lehnt  sich,  wie  mir 
scheint,  an  einen  nicht  hinlänglich  bekannten  Gebrauch.  ^ 
(iuoXy6(;  in  dem  bei  Buttmann  (a.a.O.)  bemerkten  Gebrauch  fiir 
dx^ii  knüpft  sich  das  hesgch.  dfxo\ydi(a=ziu6riiM^pii(a. 

Wenn  man  slav.  mlek6,  Milch^  xAiA. Molke  vergleicht,  wel- 
che mit  der  ebenbesprochenen  Wzf.  im  augenscheinlichsten  Zu- 
sammenhang stehn,  so  kann  man  sich  des  Gedankens  nicht  ev" 
wehren,  dass  auch  griech.  yaXaxr  (in  Zsstzgen  yXaxr)  ykay^  lat 
lact  hieher  gehören  möge ,  und  dieser  Annahme  gemäss  setzt  es 
auch  Pott  (E.F.  I,  236.  ü,  101,  vgl.  204.  225  und  311)  gradezn 
hieher,  indem  er  ykay  in  YKdy-oq  zu  Grunde  legt  und  ohne  Zwei- 
fel VX  als  Vertreter  von  ^  (fiir  iiX)  nimmt.  Die  Erklärung  deiJ 
et  im  lat  lact,  des  xr  in  yaXota^x  (yXaitz)^  des  k  in  slav.  mlekö, 
statt  dessen  man  dach,  z,  oder  g  erwarten  sollte,  welche  von 


486  2i»r(I). 

PoU  niebt  gegeben  9  und  zur  Feststelluiig  der  Etymologe  nner- 
Ifisslidi  ist,  zwingt  uns  Jedoch  einen  Umweg  zu  machen.  ~ 
Die  zuletzt  beliandelte  Wzf.  sskr.  mri-g'  für  smri-g'  beruhte 
auf  der  Contraction  einer  9  ans  dem,  als  Grundform  zu  setzen^ 
den,  sm  entstandenen  Form  smar  in  smri;  sobald  diese  ihi 
anlautendes  s  wie  gewöhnlich  verliert,  wird  sie  mf  L     Da  aber 
{iir  ri  überaus  häimg  ra  eintritt,  so  dürfen  wir  eine  Form  mra 
mit  mri  identijficiren.    Indem  bei  dem  gewöhnlichen  Wechsel 
zwischen  r  und  1  statt  r  ein  1  eintritt,  entsteht  die  Form  mla. 
Ich  habe  mit  Vorbedacht  diese  Formen  hier  aufgezählt,  weil 
sie  uns  allsammt  als  hieher  gehörig  entgegentreten  werden. 
Diefted«  betreiSend,  so  sahn  \iir  aus  dem  Grundbegriff:   9chw 
hen  durch  die  Vermittelung  des  Begr.  schmieren  den  Begriff: 
beaekmutxen  hervorgehn  (S.  476).     Aus  dem  Begriff:  aehml^ 
geht  aber  femer  durch  das  Medium  rMen  der  Begriff  s^tmAo- 
ifen,  zerreiöen  hervor:  ü$  einem  ZMetand  sein^  wo  man  leieAt  aer- 
ächabt  werden  kann  (vgL  ^ocoi)  S.  173) ;  daraus  geht  mit  Lieichtig- 
IL'eft  der  Begriff  hinschwinden  hervor  (vgl.  das  sskr.  kshi  8. 
173  £  insbesondre  S.  177).  —    Nun  kann  fimneil  mit  der  eb^ 
bis  zu  der  Form  mla  geführten  Umbildung  der  Wzfl  ^smri 
(smarj  dieW9£  zusammenhängen,  welche  die  indischen  Gram- 
matiker ml&i  schreiben;  denn  diese  Schreibart  hat  in  den  n 
mlii  gehörigen  Formen  keinen  Grund;  denn  als  Verbum  zeigt 
es  eine  Spur  des  4i  nur  in  dem,  hi  den  Specialflexionen  erschei- 
nenden, ml&j-a;  dieses  j(a)  wird  man  aber  viel  wissenschafi- 
Eoher  ftb:  die  Nota  der  4ten  Conj.GL  nehmen;  in  den  übrige 
Formen,  so  wie  in  den  hieher  gehörigen  Derivaten,  ersdieint 
aber  nur  mli  alsWzform;  die  Dehnung  eines  eine  Wzf.  schlies- 
senden  a  ist  aber  individuell  dem  Sskr.  eigen.    Was  dessen 
Bed.  betrifft,  so  hat  ml&i  die  Glosse  kftnti-sankshajd  tn 
Hinschwinden  der  Schönheit ^  wo  also  eben  das,  aus  der  Wz.  a^ 
welche,  wie  hmfXT^^^chaben  heisst,  mit  demselben  Begriff  «fef 
Hinscheidens  hervorgegangene  kshi  (S.  171)  zur  Interpretatioo 
verwandt  ist;  allein  der  begriffliche  Zusammenhang  von  mUi 
mit  dem,  zu  Grunde  liegenden  sm(i)  durch  das  Medium  smar: 
mar  zeigt  sich  weniger  in  seineift  Gebrauch  als  Verbnm,  als 
wie  in  seinen  Derivaten;  so  heisst  ml&-na  zunächst  beendet, 
unrein  und  reiht  sich  also  ganz  nahe  an  den  Begr.  iScAmteo  liuxL- 
viü^  ptoXvvG)  U.S.W.  und  dann  erst  schwach,  müde,  wodurch  es 
sich  an  die  Bedeutungen  von  mläi:  hinschtmnden,  abnehmen,  %u- 
eammensinkenj  verwelken  lehnt    Ganz  ebenso  heisst  ml&-ni  za- 
nftchst:  Schmui%,  Koth  und  dann  Müdigkeit,  Schwächey  so  dass 
diese  Wörter,  indem  sie  beide  Begriffsseiten  erhalten,  als  Ver- 
mittler zwischen  den  nur  der  einen  Seite  des  Begrifis  geweih- 
ten smar:  ml&i  stehen.    (Uebrigens  lässt  sich  nicht  entschei- 
den, ob  der  Begriff  j&^ti/i  hier  aus  dem  des  Beschmierenden^ 
oder  dem  des  Zerreibbaren  hervorgegangen  ist)  Unsre  Berech- 
tigung zur  Verbindung  von  mla  mit  (s)mar  foidet  ihre  Bestäti- 
gung in  noch  einer  Zusammenstellung ;  aus  dem  Begriff  des 
Zerrmbens  geht  sehr  einfach  der  des  Zarten  (teicht  Zerreibbaren) 
hervor.    (Man  v^L  die  Analogie  des  sskr.  mrid-u,  »or/,  von 
mifid  terere,  griech.  xlf-r^v  von  rep,  lat  terere  und  so  andre). 


£ar(i).  487 

Nun  eiBch^t  im  Sbkr.  kA^mal«  angtnsohrtiBch  maammai* 
gesetzt  mit  dem  ganirten  ProüomiBal«tamiii  des  Interrogati vams 
in  der  Gestalt  kn,  und  heisst  tP€tdl;  damit  hängt  wiederun 
sosammen  ku-mira,  wo  das  «rsprOn^che  r  sogar  eriudteo 
kt;  eigentlich:  ein  wie  %mrier,  im  Gebnmch:  Jümgimg.    mal 
(mar)  veihält  sich  aber  so  mlA  (mf i)  wie  griech.  TaX(«a'o)  au 
TXi;(fu);  so,  dass  Weder  formell  noch  begrifflich  etwas  enüre* 
gensteht,  mla  au  (s)mar  aa  ziehn;  im  For%ang  wird  sich  Be- 
stätigendes noch  in  Fülle  herausstellen ,  weMies  an  dieser 
Stelle  ohne  Nachtheil  fllr  das  Verständniss  nidlit  zuisammenge- 
hänft  werden  kann.    Also  mlAi,  wie  die  indischen  Grammatf- 
ker  diese  Wzf.  schreiben,  betrachten  wir  als  eine  Fortbiftung 
Ton  mal  =  mar  =  smar  (S.  467, 477).  Nmi  wissen  wir  dun£ 
\iele  schon  vorgekommene  Beispiele,  dass  nichts  hAufiger  ist, 
als  Fortbildung  einer  Wzf.  durch  Antritt  des  Lauts,  weldier  im 
Sskr.  kh'  heisst  (vgl.  z.  B.  iri:  fi-kh',  ^ehn,  S.  63).   Da  nun  AI 
im  Allgemeinen  Vriddhi  von  i  und  £  dessen  Guna  ist,  oder  beides 
eineContraction  von  &-|-i,  oder  a+i  sein  kann,  so  stSnde  formeB 
mchts  entgegen,  die  sskr.  Wzf  ml£kh'  m  Zusammenhang  mk 
mlai  zu  bringen  und  als  eine  Fortbildung  desselben  zu  betrachr 
ten.  Allein  ml£kh'  wird  die  Bed«  uneorrehi,  undeuüieh  epreehfm 
gegeben,  und  daher  stammt  bekanntlich  der  indische  AusdmdL 
mr  Barbar  mlek'kh'a.    Wo  ist  das  Band,  welches  diese  Be» 
dentungen  vermittelt?   Zunächst  fahren  wir  als  entscheidendes 
Medium  hier  mlish-fa  an;  durch  seine  Bedeutung,  undeuiliehe 
AuMpraehey  glieht  sich  dies  als  entschieden  verwandt  mit  ml£kh' 
stt  erkennen;  ^eidigültig  ist  es  &üt  diese  Untersuchui^,  ob 
man  es  aus  einer  Form  mit  blossem  i,  statt  des  6  in  mlAkh', 
also  etwa  mlikh',  will  entstehn  lassen,  oder  auf  eine  andre 
Weise.    Ferner  hat  aber  mlish-t'a  dieselbe  Bed.  wie  mU-na, 
DftmKoh  schwach.    Wie  erklärt  sich  nun  aber  die  Bed«,  welche 
die  Wz.  ml^kh'  haben  soll,  wird  man  fragen.    Meiner  Ueber- 
zeugnng  nach  ans  dem  Nomen  ml^k'kh'a.  Dieses  hiess,  wenn 
nnsre  Etymologie  richtig  ist,  ursprünglich  schwach,  und  wurde 
von  den  kriegerischen,  der  sogenannt -canoasischen  Völker- 
familie  angehörigen,  nach  Indien  eindringenden  Vorfahren  der 
Hindus  zur  Bezeichnung  der  ihnen  i)  hier  begegnenden  geisiig 
(denn  die  Bezeichnung  dee  geisügen  Unvermögens  wird  sich  in 
der  weiteren  Entwickelung  der  hieher  gehörigen  Begriffe  vor- 
s^di  herausstellen)  und  karperüch  sclmaohen  Urhewohner  ver- 
wandt   Später  kam  durch  das  Hervordrängen  der  objectiven 
Bed.  des  Worts  (Barbar)  die  snbjective  {sdhwaeh)  ganz  in  Ver- 
gessenheit, eine  Erscheinung,  welche  sich  in  allen  Sprachen 
wiederiiolt  (v^  auch  ^ap-^op-cuss:  sskr.  varvara  von  Wz.  hvfi 
eig.  kraushaarig  und  uraprflngliche  Bezeichnung  der  Negerbe- 
völkerung). —   Diese  objective  Bedeutung  wirkte  auch  inif  die 
^rigen  zu  dieser  Wzf.  geh(Mgen  Bildungen  akdann  znrfick, 
nnd  ergriff  so  auch  »le,  wie  die  gleidie  Bed.  mit  ml^kh'  zeigt, 
entschieden  damit  verwandte  Form:  mlakah.     Diese  Form 
Komite  aber  ans  emer  fixfarten  Wzf.  ml£kh'  unter  keiner  Be- 

1)  Dm  Wort  mlek'klia  beicieknet  MtbeMsdre  die  Barltaren  iu  der  Ge- 
gcad  de«  lad«s. 


486      '  SM{J). 

din^mg  heiTorgehn ;  denn  woher  wäre  £  in  a  2iir&ckgegaiD- 
gen?  Wir  müssen,  am  sie  za  erklären,  bis  zn  der  Form  mra« 
oder  mfi,  für  mläi  zurückkehren;  aus  dieser,  müssen  wir  an- 
nehmen,  habe  sich  dnrch  einen  Palatallaut,  etwa  (g),  eine  Form 
mf ig",  mrag'  (vgl.  z.  B.  sskr.  vfig',  vrag'  weggehn),  mlag 
gebildet  —  eine  Annahme,  welche  uns  um  so  leiditer  wird,  da 
wir  ja  schon  mf  ig%  als  zu  dieser  Wz.  gehörig,  kennen  gelenit 
haben;  femer  wissen  wir  schon,  dass  aus  Wzibrmen,  welche 
mit  Palatalen  schliessen,  durch  Antritt  eines,  eigentlich  desi- 
demtiven,  s,  eine  Wzf.  entsteht,  welche  auf  ksh  endet  (v«L 
H.  A.  L.  Z.  18%.  Ergzbl.  S.316);  so  konnte  aus  mrag":  mla§: 
mr  Aish:  mlaksh  entstehn.  Dieses  mlaksh  nehmen  wir  also 
an,  habe  ursprünglich  im  Allgemeinen  dieselbe Bed.  mit  mHkh' 
gehabt,*  beide,  mitmläi  zusammenhängend,  hätten  ei^ntlich 
eehwaeh8emheAeuiei\  als  aber  mlAkh'  wegen  seines  Gebrauchs 
in  mlek'kh'a,  Barbar ,  die  Bed.  tmdeutUeh,  uncorrekt  reden  an» 
genommen  hat,  hat  sie  auch  das  ursprunglich  nah  verwandte 
und  gleichbedeutende  mlaksh  erhalten.  Aber  was  hier  eine 
wenig  begründete  Annahme  zu  sein  scheint,  wird  sich  bald,  und 
weiterbin  noch  mehr,  zn  fast  entschiedener  Gewissheit  erhe- 
ben. —  Nun  müssen  wir  hier  bemerken,  dass  neben  mlaksh 
nn  Sskr. eine  Form  mit  erhaltenem  t  erscheint:  mraksh,  welche 
also  gradezu  durch  das  Medium  mra^'mit  mrig'  in  Verbindang 

gesetzt  werden  kann.  Diese  Form  gehört  ihrer  Bed.  nach  wirk- 
ch  hieher;  sie  heisst  beaekmieren^  einsalben,  ist  dnrch  raraksh- 
an  a  1)  das  Einsalben,  2)  Oel  belegt,  und  diese  Bedd.  lehnen  sich 
an  den,  in  der  Formation  smar  vorzüglich  hervortretenden,  Be- 
griff schmieren,  welcher  sich  durch  das  Medium  eireicUen,  ra- 
ben  mit  dem  Grundbegriff:  schaben  verknüpft  Wäre  es  nun  za 
gewagt,  mraksh  mit  mlaksh  völlig  zu  identificiren,  und  ibneo 
diese  vermittelnden  Bedd.  sireichen,  reiben  als  gemeinschaiUidie 
zu  geben?  Wenn  %vir  aber  dies  dürfen,  so  dürfen  wir  dann 
auch  annehmen,  dass  eben  so  gut,  wie  aus  mf  ig'  streichen,  trt- 
sehen  die  Bezeichnung  des  Melkens  hervorgegangen  ist,  die  Be- 
zeichnung f&r  Milch  aus  dem  so  nahe  verwandten  mraksh: 
mlaksh  sich  herausbilden  konnte.  In  diesem  Fall  erklären 
sich  mit  einem  Schlage,  das  im  Lat  und  Chriech.  schliessende 
XT,  sowie  das  slav.  k  imd  das  griech.  7  (in  yXa/)  als  gewöhn- 
liche Vertreter  des  sskr.  ksh  (vgl.  S.  110. 112  und  sonst).  Das 
Soth.  miluk  muss  man  nach  diesen Analogteen  eben  so  fassen, 
a  goth.  k  vielfach  sskr.  ksh  entspricht  (vgl. z.B.  auk-an),  ob- 
gleich im  Allgemeinen  goth.  k  auch  sskr.  g  vertritt,  folglich 
auch  mrig'  dafiir  zur  Vergleichung  gezogen  werden  könnte, 
bi  Bezug  auf  slav.  mlekö  gotih.  miluK  wären  wir  also  ausser 
Sorge;  sie  entsprechen  der  sskr.  Form  mraksh,  einer  Weiter- 
bild, von  der,  melken  u.s. w.  entsprechenden,  sskr.  Wzf.  mrig. 
Eben  so  könnte  man  noch  lat.  lact  für  mlact  erklären;  wie  vi 
es  aber  mit  ^Xoxr?  Sollen  wir  mit  Poil  annehmen,  dass  7X  iur 
ßk  stehe?  letztres  verhielte  sich  zu  ml,  wie  griech.  ßp  in  ßfwvo 
zu  sskr.  mrita.'  Dialektisch  tritt  in  der  That,  grade  in  der  Ver- 

^        -    -      ^  "  "^f.^ 

laAst 


bindunff  mit  X,  y  für  ß  in  yUfp-apov  f&r  ßXec^-apoy  (wo  ^^kitp 
sskr.  vl£ksh)  ein;  aUein  eine  dialektische  Lautwandlung  lü 


nur  dann  znr  Erklarang  einer  Erschehinng  in  der  xon^  aa- 
enden,  wenn  das  Wort,  wo  man  sie  anwendet,  der  Artist, 
ISS  sich  annehmen  lässt ,  dass  es  aus  einem  Dialekt  in  die 
)iyv  zuerst  als  Provinisialismus  übergegangen,  und  dann  im 
^brauch  festgehalten  sei.    Wer  möchte  aber  so  etwas  von 
knem  so  absolut  nothwendigen  Wort,  wie  jaka  ist^  behaupten? 
"t)llen  wir  y  für  y  nehmen  und  an  die  lauthche  Verwandtschaft 
vischen  v  und  einerseits  m,  andrerseits  g  (iPo//^  E.  F.  1, 121) 
innem?    Wie  schwankend  auch  diese  Stutzen  sind,  ehe  ich 
uch  durch  die,  nur  in  diesem  y  liegende  Schwierigkeit  bewe- 
Igen  liesse,  /Xoxr  von  den,  mit  ihm  gleichbedeutenden,  Wör- 
ttem  in  den  verwandten  Sprachen,  und  weiterhin  der ^2^ 
tiraksh:  mlaksh  zu  trennen,  wüj^e  ich,  wenn  sich  keine 
andre  Hülfe  darbietet,  mich  mit  einer  von  ihnen  begnüffea. 
Wenden  wir  uns  zum  Sskrit  zurück!    Die  Wzf.,  welche  nier 
mläi  geschrieben  wird,  wurde  durch  k&nti-sankshajd  aus- 
gelegt: im  Huiächwinden  der  Schönheil;  neben  ihr  erscheint  eine, 
grade,  wie  yXanr  von. mlaksh ,  nur  in  Beziehung  auf  anlau- 
tendes g  statt  m  von  ihr  abweichende:  gläi;  schon  dieser  Wz£ 
wird  eine  wenig  abweichende  Glosse:  harshakshajd  gege» 
ben:  im  Hinechmnden  der  Freude  \  aber  die  höchste  Identität  tritt 
in  den  beiderseitigen  Derivaten  in  Beziehung  auf  die  eine  Seite 
der  durch  die  Derivate  von  ml&i  ausgedrückten  Begriffe  (v^ 
S.486)  hervor.    Ich  will  sie  zusammensteUen  und  dieErkul- 
Hingen  des  WiUoti^schen  Wörterbuchs  hinzufügen:  mlä-na, 
^wgtiid,  weary;    glä-na,  languid,  wearied^  feeöle^  exhausied 
hfdiaeaee^  faiigue*,  mlA-ni,  weariness^  länguor;  gla-ni,  hm^ 
9^or,  iassiiude,  faügue  of  body^  or  deftreeeion  of  miad;   hierzu 
^gl.  man  noch  die  übrigen  Derivate  von  gläi,  welchen  keine 
gleichen  Formationen  von  ml&i  entsprechen;  glä->snu,  exhau^ 
9ied  ^  diaeaae^  or  fatigue^  »earied^  languid\    gl£-ja,  exhau^ 
9tibie^  faüguahle^  femer  die  unbelegte  Wzf.  glAp  io  he  poar^ 
gUi  selbst  ist  als  Verbum  nicht  belegt,  wohl  aber  dessen  Caiip- 
sale  glap-aj  (Vicramörvasl  ed.  Lenz  p.  45,  8).    Sollte  diese 
durchgängige  Uebereinstimmung  ein  Zufall  sein  können?  schwer- 
lich wird  man  das  behaupten  können.  Was  hier  Zufall  ist,  das 
ist,  dass  gUi,  oder  seine  Derirate,  im  Sskrit  nicht  auch  die  eine 
Seite  des  Begriffs,  welcher  in  den  Deriv.  von  mlai  erscheint, 
erhalten  haben;  hierin  folgen  sie  nun  zwar  einem  allgemeinen 
luid  in  allen  Sprachen  herrschenden  Gebrauch,  welcher,  so- 
bald eine  Wzf.  zwei  oder  mehr  Gestalten,  welche  eigentlidi 
aiir  lautlich  verschieden  sein  sollten,  zeugt,  der  einen  eine  be- 
schränktere Bed.  zuweist,  bei  welcher  Gelegenheit  diese  nach 
luid  naoh  von  der  andern  aufgegeben  wird.    Wenn  man  dem- 
nach zugiebt,  dass  glaimitmUi  identisch  sei,  so  muss  man  ^ 
auch  zugeben,  dass  gläi  einst  auch  dieselben  Bedeutungen  ha- 
ben konnte,  und  endlich,  dass  so  gut,  wie  aus  mläi  mlaksJi 
(vgl  S.  488)  wurde,  eben  so  gut  aus  glai  glaksh  werden 
konnte;  mit  letzterer  Form  würde  aber  griech.  /Xoxr  Laut  für 
I'aat(denn  9tT= k  sh  ist  uns  hinlänglich  bekannt)  identisch  sein. 
Ist  denn  aber  keine  formelle  Vermittelung  zwischen  mläi  und 
glai  da?  wird  Mancher  fragen;  und  ich  gestehe  gern,  keine 


400  SM(I). 

entsdiiedeKien  Analogieen  zu  kennen,  glanbe  andi  kaum ,  dasft 
ein  unmittelbarer  Tausch  zwischen  m  und  g  je  nachgewiesen  wer* 
den  könne,  wende  mich  aber  zurück  zu  der  oben  (S.  489)  an- 
gedeuteten Vermittelung  durch  v;  dann  stände  als  Mittelfbim 
zwisdien  ml&i  und  gläi  eine  Form  vläi,  und  von  dieser  wfll 
ich  hier  sogleich  eine  Spur  anführen.  An  ml&i,  hmschwinden, 
insbes*  vepwelken,  lehnt  sich  (durch  den  Antritt  yon  Lauten, 
welchen  im  Sskr.  ksh  entspricht,  also  in  specie  an  die  Form 
mlaksh)  lat  marc  in  marc-idus  u.s.w.;  diesem  entspricht 
ahd.  murg  (Grafj  Ahd.  Sprsdi.  II,  851),  aber  höchst  wahr- 
adieinlich  auch  eiid.  weih  (Graf,  I,  840),  wie  dieses  denn 
schon  Graf  mit  sskr.  mläi  ver^eieht  Bei  düieser  Vennitteliiiig 
erhalten  wir  aber  drei  neben  emander  bestanden  habende  Ge- 
stalten mla,  gla,  via,  welche  alle  auf  mra,  und  durch  dieses 
auf  smr  a  und  endlich  sm  sich  reduciren.  Einen  solchen  Reich- 
thum  an  Wurzelwandlungen  für  so  unvordenkliche  Zeiten  an» 
zunehmen,  wird  vielleicnt  Manchen  bedenklich  erscheinen. 
Wir,  die  wir  solche  Bedenken  bei  wissenschafUich^d  Unter- 
suchungen f&r  völlig  indifferent  halten,  können  ihm  nichts  dar- 
auf antworten ,  als  dass  sich  diese  Erscheinung  hier  nicht  zum 
erstenmal  einstellt,  sondern  schon  mehrfach  vorpekommen  ist, 
am  reichsten  bei  v  ^^9  und  noch  mehrfach  sich  wiedeiholen 
wird,  z.  B.  fast  in  noch  reicherem  Maass,  als  hier,  bei  ^a^f- 
Wir  wollen  noch  keine  Schlüsse  fiir  die  Sprachgeschidite  ans 
Aesen  Fakten  ziehn,  werden  aber  audi  nicht  durch  AnsichteD, 
oder  Bedenken  über  Sprachgeschichte  uns  unsre  schwer  er- 
worbnen  Fakta  raubey  lassen. 

Wir  haben  hier  eme  Reihe  von  Wzformen  kennen  gelernt, 
welche  primärer  s]nd,'als  die  zuletzt  behandelten,  und  auf  glei- 
cher Stufe  mit  smar  stehn.    Sie  diirflen  daher  das  Recht  in 
Anspruch  nehmen,  sogleich  behandelt  zu  werden.    Dennoch 
woÜen  wir  —  ich  möchte  fast  sagen  aus  Dankbarkeit  —  erst 
fwch  das  Thema  ^Xaarr  vorausnehmen,  welches  uns  zu  diesen 
Resultaten  fährte.  —   Die  Form  /Xaxr  (=s=  einem  sskr.  glaksh 
und  wesentlich  identisch  mit  der  Nebenform  mlaksh,  aus  wd- 
cher  die  verwandten  Sprachen  ihre  gleichbedeutenden  Worte 
entlehnten  (S.  488))  erscheint  nur  in  Zusammensetzungen,  z. 
B.  7%0HeTO(paVo$;  sobald  sie  als  Simplex  gebraucht  wird,  wird 
die  anlautende  Gmppe  durch  den  Vokal  a  gespalten ,  wie  die- 
ses so  sehr  häufig  geschieht  (vgL  z.  B.  vaoaaa  =  tras:  ttoftap 
s=s  kmar,  S.  477  und  sonst);  so  entsteht  die  Form  yalaxT^  t«, 
im  Mom.  mit  Verlust  der,  im  Griechischen  nicht  schliessen  kdn- 
nenden ,  Consonanten  xr ;  yaXa>  Mäch.  Davon :  ^aXoxnoi^,  ri^ 
XHm.$  faXccKTutd^j  17,  dvi  yaXaxrivo^,  97,  ov,  müchig\  "foKcatvo^^ 
e$,  miMuurUg;  /aXaier^  (^e^rpa),  ii  /aXaiertn?«  (Xt^^,  6,  em 
Siein  doTj  an§efeuekUi  tmd  gerieben  y  einen  Milchsaft  giM}  fcAa- 
«rrt^o,  mächsgeeini  faXoaerui&j  vM  Milch  haben \  faXaurrvofiou, 
%uMUeh  teerdeni  Y^itKdievwÖiq^  17,  ilae  Werden  derMUch  U.S.W.  — 
An  die  Nonunativform :  y<ÜM  schliesst  sich :  yahcv^  xd,  LeUarmUj 
/aXotf«^,  oder  /oXaxe^,  al,  eine  glatte  Mnechel.  —  «/g&Ui{,  oirro^ 
auch  dy(£kaatTOi;^  ov,  wo  a  =  d  s=  (fa  (S.  382),  BlnieperwtmdtiV] 
dfaXantoSy  ov^  mäehleei  dfakaJ^^  4,  Mächheigkeil'y  dyakaetl^y 


XM(J). 


491 


iy  Ztisiand  einer  Mutier  ohne  JUikhi  dyaXaKxoavvn^  17,  Blufsver'-- 
»€tndischafi\  dnofoKaxTiö^g ,  6^  Entwöhnung  von  der  Muiter^ 
milch ^  ^70X0^,0^,  milchend]  opri^oyo^kov ^  to ^  Vogelmilch,  ein 
Kraut.  — 

Indem  dem  sskr.  ksh  griech.  /,  wie  so  oft,  entspricht,  ent- 
steht die  Form  yÄ^y,  wovon:  r'^droc^  tiJ,  Milch]  yXayepSi;^  «, 
Ov;  yKoLyduq^  eacra^  ev^  nulchigi  /Xa/aoi,  voll  Milch  sein;  evyXo- 
y^$,  i^;  evy'kayoq^  ov\  ecyXdyBToq^  ov\  tvyKa^^  tnilchreich,  — 

Was  nun  das  lat  lact  im  Verhältniss  hierzu  betrifft,  so 
kann  man  es,  wie  gewöhnlich  geschieht,  gradezu  mit  griech. 
'jfXaxT  identificiren,  also  den  anlautenden  Guttural,  wie  so  oft 
Cv^  S.  209  und  weiterhin  labor  für  glabor),  für  abgefallen 
erklären.  Doch  könnte  man  es  auch  an  die  Form  lehnen ,  aus 
welcher  die  slav.  und  gotli.  entsprechenden  Wörter  hervorge- 
gangen sind,  nämlich  ml a ksh;  das  anlautende  m  ist  im  Lat 
alsilann  abgefallen,  wie  in  laxu-s,  eclUafj  fiir  mlaxus  (vgL 
malax-o,  wo  die  anlautende  Gruppe  wie  in  /a^xr:  [uiKcuycr 
dnrcha  gespalten  ist).  Doch  entscheide  ich  mich  für  einelden- 
tificinmg  mit  ^Xoxr,  and  zwar  erstens  wegen  der  Uebereinstim- 
mnng  in  Bezug  auf  das  schliessende  ct=sskr.  ksh,  und  zwei- 
tens weil,  wie  sich  leicht  zeigen  Messe,  die  römische  Sprache 
lange  Zeit  mit  der  griechischen  vereint  war. 

Bis  jetzt  haben  wir  Weiterbildungen  der  Sekundärforma^ 
ticm  von  sm  (welches  wir  sm(i)  bezeichneten),  die  smar  lautet, 
verfolgt;  jetzt  ist  es  Zeit,  zu  dessen  Nebenformen  zurückzukeh- 
ren ,  welche  wir  erst  eben  entdeckt  haben ,  und  von  ihnen  aus 
die  Untersuchung  weiter  zu  fuhren.    Indem  smar  das  anlau- 
tende s,  wie  in  so  vielen,  schon  innerhalb  dieser  Wzf.  vorge^ 
kommenen,  Beispielen  einbüsst,  entsteht:  mar.    Indem  dieses 
den  reinkmdichen  Umbildungen  des  Lauts  r  unterliegt,  entstehn 
die  Wzff.  mra,  mri,  mla  u.s.w.    Aus  mla  entstand,  wie  be- 
merkt, wahrscheinlich  durch  Vermittelung  von  via:  gla.   Was 
die  Bed.  anlangt,  so  fanden  \Nir  den  Begriff  €/p«  Schabetie,  als 
allen  Formationen,  welche  hieher  gehören,  zu  Grunde  liegend. 
So  sehr  ich  mich  nun  hüte ,  in  diesem  Werke ,  wo  es  bloss  gilt, 
das   Faktische  hervorzuheben,  Theoretisches  einzumischen, 
Bebe  ich  mich  doch  hier  genöthigt,  eine,  wenn  gleich  beiiannte, 
doch  selten  hinlänglich  beachtete  Bemerkung  ins  Gedächtniss 
zurückzurufen.    So  weniff,  als  man  eigentlich  Wurzelformen 
in  den  Bskritsprachen  aufstellen  dürfte  —  denn  jede  Form  ist 
et  aas  concretes  —  Concretes  entsteht  aber  nur  durch  Verbin- 
dung von  mehreren  sprachlichen  Elementen,-  ebensowenig  dürfte 
man  den  Wurzeln  Bedeutungen  geben  —  denn  Bedeutungen 
sind  Gedachtes  —  jedes  Geda<jite ,  vom  sprachlichen  Stand- 
punkt aus,  aber  Concretes  —  und  Concretes  entsteht,  wie  ge- 
sagt, nur  durch  Verbindung  von  mehreren  sprachlichen  Ele- 
menten.   Dennoch  muss  man,  sobald  man  anatomisch  in  d^ 
Sprache  verfiLhrt,  sowohl  Wurzelformen,  als  Wurzelbedeutnn- 
gen  abstrahiren.    Beide  muss  man  sich  aber  im  Sprachgeist 
gleichsam  sdiwimmend  denken,  /««/«  (concrete)  Form  und  Be- 
deutung nur  durch  Concrescenz  mit  andern  sprachlichen  Ele- 


492  IM{I). 

menten  gewinnend.    Dies  fiihlten  die  indischen  Grammatik^ 
selir  ffnt,  nnd  um  dem  Umfassenden  einerWnrzelbedeutaBgd 
ntdi  als  möglieli  zu  kommen,  bezeichneten  sie  sie  durch  ein,  il 
Locativ:  Zustand  der  Ruhe,  gebrauchtes  Thema.    Unsre  R 
Zeichnung  durch  den  Infinitiv  Activi  ist  dagegen  viel  zn  b 
schränkt,  und  z.B.  gar  nicht  fJlhig,  die  Ausströmungsf&higb 
derWurzelbed.  nach  der  activen  und  medialen  Seite  hin  ii.s.! 
auch  nur  anzudeuten.    Im  Gregentheil  trfigt  sie  nicht  wenig 
*u  bei,  einem  die  Augen  gegen  die  Anerkennung  dieser Fähi| 
keit  gewissermaassen  zu  verschliessen.   Wir  würden  rielleic 
am  besten  thun,  da  wir  einmal  Wurzelbedeutungen  anfstell 
müssen,  zur  Erklärung  eine  Wendung  mit  im  Ztistand  zu  b 
nutzen,  und  den  speciellen  Begr.  durch  Beifügung  eines  A1^ 
stractiim  in  -ww^r  zu  bezeichnen.    Bei  dieser  Wz.  würden  \sxi 
also  zur  Bezeichnung  derWzbed.  nicht,  wie  oben  geschehen! 
ist,  schaben  hinstellen,  sondern  im  Zfuiand  der  Schabunff;  doci 
werde  ich  mich  im  Allgemeinen  von  der  gewöhnlichen  BezeicI- 
nungsweise  nicht  entfernen. 

Von  den  eben  bemerkten  Wzformen  beachten  wir  nun  zu- 
erst mla;  dieses  ersdieint  in  der  Form  mlä  in  mla-na,  mlA-ni, 
nnd  eben  daraus  ist  auch  die  Form  im  Verbum  mlä-jämizt 
-erklären,  fÖr  welche  die  indischen  Grammatiker  als  Wzf.  mlM| 
aufstellen.  Wir  erklären  das  ja  als  Zeichen  der  4ten  Conj.  Cl 
(vgl.  S.  285  Anm.).  Als  specielle  Bed.  können  wir  lur  die  \Vzf 
aus  der  Betrachtung  der  dazu  gehörigen  Gestalten  den  Begriff: 
%erreihbar  sein  annäherungsweise  aufstellen.  An  diese  Form 
lehnt  sich  nun  sskr.  mala,  m&ra  (mit  erhaltenem  r)  in  kö- 
rn ala,ku-m&ra  (vgl.  S.  487),  zart,  weiche  ob  man  dieser  spe- 
ciellen Bed.  den  He^nS abgerieheuj  dünn  sein,  zu  Grunde  legen 
soll,  oder  den  Begr.  zerreihbar,  schwach  sein,  will  ich  nicht  ent- 
scheiden,* in  beiden  Fällen  würde  es  zu  der  hier  b^andelten 
Wurzel  gehören.  —  Die  Form  mala  finden  wir  nun  sogleich 
im  Griech.  wieder;  auch  hier  zusammengesetzt,  aber  mit  dem 
Präf.  a  =  et  =  <ra  (S.  382),  so  dass  diLaXÄc.  tj.  &v.  eigentlich 
9ehr  %art,  weich  heisst,  dann  weichlich  überhaupt  u.s.w.  Be- 
merkenswerth  ist  hier  die  attische  Nebenform  mit  anlautendem 
Spir.  asp.  dfiaXög'j  ist  hier  der  ursprüngliche  Spir.  asp.  des  Praf. 
erhalten,  oder  ist  er  imorganischer  dialektischer  Zusatz?  Ich 
würde  diese  Frage  nicht  aufwerfen,  da  ich  wohl  weiss,  dass  * 
überaus  häufig  von  den  Attikem  vorgesetzt  wird  (vgl.  z.B.m 
S.  307);  allein  die  Form  d  scheint  mir  auch  in  den,  wie  sich 
sogleich  ersehen  wird,  ebenfalls  hieher  gehörigen:  a-^prfs.  «• 
vtaXo^q  erhalten  zu  sein.  • —  Von  dyiaXdq  kommt  wahrscheinlich 
d^aXöfdj  ajxaXiTVG),  zerstören,  vernichten 'j  doch  könnte  man  diese 
Formen  auch  gradezu  an  ^laX  mit  der  Bed.  schaben  knüpfet) 
und  a,  so,  wie  ich  es  in  d^ak8vva>  erkläre,  für  dßa  ab  nehmen, 
so,  dass  diesen  Denominativen  eine  Form  d^ako  für  dßouiah, 
abgeschabt,  zu  Grunde  läge.  Auf  jeden  Fall  wärde  es  za  die- 
ser Wurzelreihe  gehören. 

In  sskr.  kn-mära  (eig.  wie  zari^jung^  vgl.  auch  mar-ala, 
%wrt^  und  goth.  mar-ävi  Zartheit  (J.  Grimm,  D.  Gr.  II,  180)  sahn 


SMil).  4sa 

vir  da»  nrspruDgliche  r  erhallen;  mftra  ist  eine  Vriddhi-Form 
lus  mri  (urelche  Form^  wie  sich  weiterhin  ergeben  wird,  wirk» 
ich  in  dieser  Kette  vorkommt)  för  smf  i ;  ans  dem  schon  er* 
vähnten  Gegensatz  von  ßporo  zu  sskr.  mri^ta  wissen  wir,  dass 
1er  Uebergang  von  mr  in  §p  Statt  finde  (vgl.  S.  494);  so  kann 
lenn  auch  diesem  mfi  (in  mara)  griech.  ßpo  gegenübertreten. 
Dieses  ßpo  erkenne  ich  in  der  Zusammensetzung  mit  ddm  Präf. 
i  =  öa  in  a-äpo'C.  «*  <>v>  welches  also  eigentlich:  sehr  %arty 
reich  heisst  Diese  Grundbed.  zersetzt  sich  nach  den  beiden 
11  ihr  liegenden  Seiten,  indem  einmal  das  Zarte  (wie  im  sskr« 
ku-mära)  als  das  Schone  gefasst  wird,  das  andre  Mal  als  tlas 
Weiche j  Verweic/äichle,  wie  in  dyiaXög  (vgl.  ßki^,  lat.  laxus  für 
mlaxos,  sskr.  mlä-na  u.  8.w.)  in  die  Bedeutungen:  scMtiy 
weich  U.S.W.  Davon:  aJß^oxns^  dßpoövvij,  17,  Weichlichkeit  n.s.w.; 
a^fwvidiy  verweichlichen;  aßoi^o^iou,  zs^ppvpofKu  {HespclL);  dßfwv^ 
rif^,  o,  Zierling\  aßpid^^,  to,  eine  Art  Frauenkleid.  —  Fraglich  ist, 
ob  äßpa^Vy  Zofe,  Lieblingssclavin,  hieher  gehört;  denn  schon 
alte  Grammatiker  erklären  es  fUr  fremd. 


Indem  för  die  zu  Grunde  gelegte  Form  mra  mit  gewöhnli- 
cher Vertauschung  des  r  mit  1:  mla  eintritt,  würde  ihr  griech. 
mit  ^  für  m  wie  in  ßpoi  ßXo  entsprechen.  Da  diese  Form  hi  ?rXo 
mit  Verhärtung  des  ^  in  ?v  ubergehn  konnte  (vgl.  dafür  weiterhin 
difstXaxiöxav  neben  diißkaxUhtav  und  ^Xdio  fiir  uorXa^o,  ^cf^oi), 
so  steht  nichts  entgegen,  d^^staXo^g  mit  ihr  zu  identificiren ;  ttX 
ist  wie  yX  in  yXaxr  durch  a  gespalten  und  das  anlautende  d,  wie 
in  d'ßp6-g,^  das  Präf.  =  tfa.  Also  dnoLkdcj  ij.  dy.  weichlich  u.s.  w. 
Davon:  dTtaXorVig^  d'jtaXia^  ij,  Weichlichkeit ;  aoraXvW^  weich 
machen  \  a9ra>/v<^^d(,  d,  das  Weichmachen f  a^raXcog,  d,  Spanferkel 

(zartes  Thier^.  

ft 

Bisher  sahn  wir  die,  dem  sskr.  mra,  mla  entsprechenden 
Formen  nur  in  Zusammensetzungen.  Wenn  wir  aber  nun  die, 
in  mli-na  und  allem,  was  dazu  gehört,  so  sehr  hervortretende 
Bed.  schwach  berücksichtigen,  so  scheint  es  kaum  zu  gewagt^ 
mit  ffaXo  in  a^aXd,  in  Beziehung  auf  die  Grundform  zu  identifi-^ 
ciren:  ^leXeog,  d^dvi  alsSufBx  würde  ich  jo=  sskr.  ja  betrach- 
ten, dessen  j  in  c  übergegangen  ist,  wie  oft  {YghnoX-e&q  =  sskr. 
pur-jäs);  seine  eigentliche  Bedeut  wäre  wohl:  zart  und  dann 
schlaf j,  nichtig  u.s.w.  [liXt  in  6)  fteXe  ist  davon  wohl  wirklich  der 
Vokativ  für  ft^e  (vgl.  066z  fttr  o66u  S.  227),  nur  dass  in  ihm 
die  Bed.  %art  mehr  vorwiegt 

An  die  Bedeutung ,  welche  der  Wzf.  ml  ä  i  im  Sskr.  gegeben 
wird:  verwelken,  hinschwinden,  leimt  sich  die  des  griech.  ftap  in 
uap-at^fiiy  hinschiüinden,  verwelken  machen,  imMed.  verwelken,  hin^ 
schwinden  (es  steht  durchgängig  im  Verhältniss  zur  Grundbed. 
wie  sskr.  kshi  zu  a^  S.173  ff.);  ytap  verhält  sich  zu  der,  mit 
mla,  welches  bei  mlai  zu  Grunde  liegt  (S.  486),  identischen 
Form  mrä,  wie  mal  zu  mU  (S.487);  den  Zusammenhang  zwi- 
schen mläi  und  wxp  bemerkte  schon  Pott  (E.F.  1, 221).  —  Da- 
von: ^ipavöu;^  ri^  das  (^Schwach")  Welkmacben ',  fcapavrixdf,  ^,0^, 


484  SM(I). 

{matt')  sehwaehmaehend;  fiopauTfu^,  o,  dasSehmindem  iL  s.w.;  ua- 
paö^iddriq^  eg^  van  der  Art  des  ^uipctö^g.  — <  dfidpavxog^  oy;  opa- 
pcivTivo^j  opj  unverwelkUeh  u.  s.w.  — 

Aus  dem  Begriff:  hinschwinden  machen,  im  Passivam :  ä#«- 
echwindenj  geht  mif  das  einfachste  der  </««  Sterbens  hervor.  So 
ziehn  wir  denn  die  sskr.  Wzf.  mfi  hieher,  welche,  grade  wie 
das  lat  mor-io-r,  passiiisch  flectirt:  mri-j-£  ich  sterbe  heisst 
Diese  Wzf.  mfi  Stent  der  bisherigen  Entwickelnng  gemäss  iur 
srari,  und  wir  dhrfen deshalb  in  dem  slav.  smertje=lat.  mort 
das  anlautende  s  fiir  organisch  halten.  Dobrowsky  betrachtet  es 
jedoch  als  üeberbleibsel  des  Präf.  sa  (Dobr.,  I.  L.  SL  299).  — 
Von  mri  kommt  im  Sskr.  mri-ta,  Sterblicher,  Mensch.  Da&s 
/  dieser  Form  griech.  Boo-'^o-c  entspricht ,  ist  schon  mehrfach  be- 
merkt (vgl.  auch  Pott,  E.  F.  I,  228);  daneben  erscheint  gibd. 
yiopToq,  ov,  in  welchem,  wie  im  lat.  mor-ior,  die  gunirteForm 
des  f i  eingetreten  ist  Von  ßporog  kommt:  ^poxeio^,  a,  ov;  ^po- 
Tnöiogy  ov,  sterblich  U.S.W.;  ßporöo,  sterblieh  machen  a.s.w. 

Im  Sskr.  bildet  sich  durch  a  privat  aus  mrita:  amrita,  ei- 
gentlich unsterblich;  insbesondre  aber  als  Substantiv  gen.  neutr. 
die  Götterspeise  und  als  Adjectiv  schön  u.s.w.  Diese  Erinne- 
rungen sind  auch  im  Griech.  erhalten;  hier  erscheint  a^ßpoTog^ 
ov,  mit,  zwischen  fip  eingeschobenem,  dem  fi  verwandten,  ^ 
zunächst  in  der  Bed.  unsterblich  und  dann  überhaupt:  schon  jl 
8.  w.  Hier  drängt  sich  nun  wohl  von  selbst  die,  in  Beziehung  auf 
die  Form  nicht  unwichtige,  Bemerkung  auf,dass,  wie  hier  pfiporo 
=  sskr.  mrita,  so  auch  oben  in  ßpo^o  =  sskr.  mf ita  fitßp  fiir 
den  eigentlichen  Anlaut  zu  nehmen  ist,  dass  also  nicht  ^  für  m 
eingetreten  ist,  sondern,  nachdem  sich  das,  bei  dem  m  fast  mit 
anßinffende  ß  als  Zwischensatz  lautlich  geltend  gemacht  hatte, 
p.  abfiel;  hiemach  liegt  bei  dßpo,  dnoKo  (S.  493)  die  Form  pßpo, 
fiTrXo  zu  Grunde.  Von  Si^poirog  kommt  dußpoauyg^  a,  ov  (diuxh 
Suff,  u)  ==  sskr.  ja  weiter  formirt),  glbd.,  und  dyißpoaia^  i  = 
sskr.  amfitam  Götterspeise  (vgl.  Buttmann,  Lexil.  1,132  ff.).  — 
aßpoTo^jOv,  fiir  äßßporog  bei  Soph.  sicher;  fiber  dßpoTn  bei  Uo- 
mer  vgl.  Bnttm.  (Lexil.  1, 131). 

Eine  sonderbare  Formation  aus  dem  erwähnten  fxoprJ^  ist 
das  hesychische  i]iopTev  =  dn&avev. 


Wenn  wir  den  Menschen  durch  den  Begr.  des  SterhUekseins 
bezeichnet  sehn,  ist  es  da  wohl  zu  gewagt,  die  Bezeichnnng 
des  Hauptmoments  des  menschlichen  Organismus  des  Bluts: 
ßpoTOQ^  Sj  ebenfalls  hieherzuziehn?  Pott,  welcher,  meiner An- 
sicht  nach,  zu  viel  Gewicht  darauf  legt,  dass  es  grade  das,  aus 
einer  Wunde  fliessende,  oder  geflossene,  dann  geronnene  Blot 
bedeutet,  zieht  es  zunächst  zu  ßopo  (E.  F.  I,  253)  und  betrach- 
tet insofenr-als  die  eigentliche  Öedeut  von  ßpdxo  das  Schtporu. 
Auch  von  dieser  Seite  erklärt,  wurde  es  zu  der  hier  behandel- 
ten Wurzel  gehören  (v^l.  S.  480),  nur  läge  seiner  Bed.  der  Be- 
griffet» Sehmutzens,  wie  er  sich  durch  dieVermittehuig  der  Be- 
griffe reiben,  schmieren  aus  schaben  entwickelte,  zuGnmde.  Von 


bd.  Blmi  ist  es  ohne  aHen  Zweifel  mit  Recht  bei  PoU  getrennt 
on  ßpOToq  kommt:  ßparous^ e<jraay ep,  bluttgi  ßpoTo&j  bhUignmchen. 

Wir  müssen  hier,  der  weitem  Ordnung  vorgreifend,  eine 
weifelhafle  Etjmologie  erwähnen.    Im  Sskr.  heisst  die  Geaiali 
lAr^ti;  da  hiCT  insbesondre  die  menschliche,  von  der  es  vor* 
uglich  gebraucht  wird,  gemeint  sein  mag,  so  liegt  der  Gedanke 
ehr  nah,  dieses  Wort,  so  gut  wie  die  Bezeichnung  des  Men- 
chen,  von  mii  abzuleiten,  so  dass  es  das  Vergängliche,  Ver^ 
?elkende  eigentlich  bedeutete.     Diese  Vermuthung  wird  aber 
ehr  wahrschenlich  durch  die  Gegenüberstellmig  eines  andern 
;leichbedeutent«enSskritwortes  rupa.  Dieses  ist  aueenschein- 
ich  aus  derCausalform  von  ruh  wachsen  (S.73)  gebudet;  diese 
leisst  nun  zwar  in  dem  Sskrit,  welches  wir  kennen,  röp-aj 
ebdsO,  also  mit  gunirtem  Wzvokal;  allein  wie  die  verwandten 
Sprachen  überaus  häufig  Dehnung  haben,  wo  das  von  ihnen  ge- 
Tennte  Sskrit  Guna  zei^,  so  dürfen  wir  eine  gleiche  Annahme 
luch  fOr  das  ältere  Ssknt  annehmen.  Daim  treten  die  beidenBe- 
seichnongen  des  Begr.  Gesialt  in  eine  schöne  Harmonie;  beide 
sind  dem  Pflanzenleben  endehnt;  die  eine  der  Zeit  des  Wachsens, 
die  andre  der  des  Dahinwelkens.    Wenn  aber  rflp-a  wirklich 
durch  das  p  gebildet  ist,  welches  wir,  weil  es  in  dem  uns  be- 
kannten Sskrit  in  diesem  Gebrauch  entschieden  erscheint,  das 
causale  nennen,  obgleich  seine  Bed.  ursprünglich  entschieden 
eine  viel  umfassendereist,  was  steht  entgegen,  anzunehmen, 
dass  sich  auch  aus  mfi  eine  solche  Cansalform  mit  dieser  Bed. 
habe  bilden  können?  Im  Sskr. kann  nun  zwar,  nach  den  später 
fixirten  Regebi,  aus  mfi  kein  Causale  durch  p  gebildet  werden; 
allein  diese  Regeln  gelten  nicht  für  die  Zeit  vor  der  Sprach-* 
trennung  und  nicht  emmal  für  die  volksthümlichen  Dialekte  des 
Ssiuits  (vgLNachtr.  zu  S.14).  Weiterhin  werden  wir  entschie- 
den hiehergehörige  Bildungen  durch  p  anfuhren.     Dürfen  wir 
annehmen,  dass  aus  mfi  sich  marp-(aj)  habe  bilden  können, 
so  können  wir  —  da  wir  wissen,  dass  insbesondre  das  causale 
p  häufig  imGriech.  durch  (p  repräsentirt  wird  —  das  mit  mArti 
und  rüp-a  gleichbedeutende  fiO0<t>'V.  17,  ohne  allen  Anstand  hie- 
herziehn.  An  die  unsinnige  Zusammenstellung  mit  forma,  wel- 
che auch  Poit  (E.  F.  11,119)  verwirft,  sollte  man  gar  nicht  er- 
innern.   Von  /iopcjJjf  kommt:  fiopcpvuq^  eööa,  ev,  gestaltet  u.s.w«; 
fWfHpooy  fiOfHpttoiy  ßioptpa^a^  /lOfK^ero,  gestalten ;  ßiSfxpa^y  röy  Ge^ 
statt  \  ßiofxpaaiiay  tJ,  Abbäd'^  /EiOfK^coo-t^,  17 ;  ßwpipaa^idgj  o,  Gestalt 
timg  u.  S.w.;  fXOp<puiTripj  d;  fioptpdrpia,  17^  Bildner  (-m);  fWfxp&ri^ 
*o5,  ?f,  6v,  zum  Gestalten  gehörig ;  Mopc^etJg ,  d,  n.  p. ;  fdOfKpvvwj  %ie^ 
rea;  Mopc^o',  n^  Beinamen  derThemis  {die  schqne),  —  a/Xadpop- 
<^off,  ov,  schön  gestaltet;  d^ptpla,  n^  JUissgestati}  ofio'p^oTO^,  ov, 
missgestaltet,  — 

Wir  wenden  uns  zu  mfi :  mra:  mla  in  einer^  sich  mehr 
dem  Grundbegriff  nähernden,  Bed.  zurück.  Aus  deni  Begriff  ««r- 
sckaben  geht  die  Bed.  zerreiben  hervor.  Diese  erscheint  im  ahd« 
mer-jan  (Graf^  Ahd.Sprsch.  II,  840);  daran  lehnt  sich  mar-o 
mörfe  ifiraf  a.  a.  O.  S.  831).    Aus  zerreiben  entwickelt  sich  die 


496  XM(I). 

Bed.  %ermahlm,  ahd«  mal&n  und  mnljaii  {Gntf^ tuwu0.7ll,ysli- 
J.  Grimm,  D. Gr.  II,  54  nr.560);  an  jeneForm  lehnl  sich  mel-o 
Mehl,  an  diese  muH  Müfde.  Die  Verschiedenheit  der  Vokale 
scheint  mir  nicht  einer,  anfdentschem  Boden  eingetretenen,  pho- 
netischen Umwandlung  zuzuschreiben  zu  sein,  wegen  des  grie- 
chischen (ii)X-)7,  welches  ebenfalls  v  hat  Denn  sie  erklärt  sich 
aus  der  Lautumwandlung,  welche  im  Sskrit,  ^ammatisch  er- 
kennbar, fortbestand.  Im  Sskrit  geht  nämlich  ri  nach  Lippen- 
lauten in  ur  über  (ßopp.  Gramm«  sscr.  r.  54,  wo  man  vom  wis- 
senschaftlichen Standpunkt  aus  ri  mit  fi,  auf  welches  diese 
Regel  beschränkt  wird,  verbinden  muss,  vgl.  Hall.  Allg.  Lit. 
Ztff.  1837.  Ergzbl.  S.  911  ff.),  und  mur  für  mfi  erscheint  im 
Sskr.  wirklich,  jedoch  in  einer  Weiterbildung  durch  kh^  mark  h' 
(vgl.  weiterhin);  wie  wir  nun  griech. ^p^/o  (==  lat  arduu)  und 
iXpi  (S.69, 82)  beide  mit  sskr.  urdhva  identiiicirten,  indem  wir 
jenes  an  die  primäre  Form  (unregelmässig  gunirte  Form  für 
Bskr.  f  idh-va),  dieses  an  die,  welche  nach  der  erwähnten,  frUher 
weiter  ausgedehnten  Neigung,  welche  dem  Sskr.  allein  verblieb, 
ri  in  ur  verwandelthatte,  schlössen  (S.69u.82),  so  schliessen  wir 
ahd.  mal-an  an  die  Form  mri  in  derGestalt  mar  (för  smar); 
mul-jan  dagegen  sammt  \Lvkri  an  sskr.  mur  in  mur-kh'.  In  bei- 
den Fällen  ist  r,  wie  so  oft,  in  1  verwandelt  An  die  erste  Form 
schliesst  sich  auch  latein.  mol-ere  (dessen  Flexion  sich  durch 

•   Vergleidi  mit  goth.  malv-jan  mahlen,  erklärt),  und  litt,  mala 
mit  allem,  was  dazu  gehört  {JUielcke,  litt  deutsdies  Wörterb.  S. 
156).    Aus  diesen  Formen  erklärt  sich  goth.  malma  Slaub  (J. 
Grimm,  D.Gr.  II,  147);  esist  ein  Thema  aus  einer,  nach  der 
oben  (S.  204)  entwickelten  lÜegel  verstümmelten,  Reduplications- 
Ibrm  malm  fär  mal-maL  —    Also:  fJivXiij  i;  ßAvkogj  6,  MüAIa 
U.S.W.;  imPlur.  (die  zermalmendeih)Backen%ähne;  linokaJ^y  ß^vkiag^ 
fdvXLTrjSj  o,  Mühlatem  \  fivKiMogy  li^ovi  fÄvXaXog,  a,  ov,  zur  Muhl^ 
gehörig;  ßivXevg^  6,  Beiwort  des  Zeus  aU  Schützer  der  Mühlen ; 
ßAvXiafDi  mit  den  Zähnen  knirschen ;  uvXXa.  zermalmen  (ftir  ßÄvkjo} 
s=  ahd.  muljan),  Beischlaf  treiben ;  daher  lAvXKog^  o,  die  weibliche 
Schaam\  livXK&g^  riy  eine  Hure;  ßivXoug^  uraa,  ev,  zum  Mühlstein 
gemacht y  ßJtvXoto  (von  fjvkri  in  der Bed.  mola  uterina),  verharten; 
fivXoidiißf  ^Sf  mühlenartig  n.s»w»i  ßivK&Vj 6,  Mühlenhaus;  ßivXdiiov, 
Tciy  Dim.;  ßivX(al^p6g^  d,  -^pi^,  Vf  Müller  {-in);  /ivXo&po^,  6v,  zur 
Mühle  gehörig  u.s.w.;  ßdvka&pix6^^  if,  ov,  müllerhaß\  ^vkcal^pibu 
mahlen.  —  atLvkov.  to,  {ohne  Mühle  eig.,  dann)  Kraftmehl j  wel- 
dies  man  nicht  mahlt,  sondern  auf  eine  andre  Weise  bereitet; 
identisch  damit  ist  ahd.  amar  (£rra/,  Ahd.Sprsch.  I,  253);  über 
beider  genetisches  Verhältuiss  wage  ich  keine  Entscheidung; 
dlivXiOVj  TO,  ein  Kuchen  (davon);  eTci^vkiog,  ov,  zur  Mülile  geho- 
rig;  von  ßvkri  in  der  Bed.  Kniescheibe,  welche  ich  jedoch  nicht 
auf  eine  in  die  Augen  springende  Weise  mit  den  übrigen  Bedd. 
in  Verbindung  bringen  kann  (vielleicht  liegt  etwas  Aehnlidies 
in  derGestalt,  worüber  Anatomen  entscheiden  mögen)  kommt: 
^^rtfivXifi,  iy  glbd.;  icpoyivXauL^  npo^vklUf  17^  die  in  der  MülUe  sie- 
hende,  ihr  vorstehende  Göttin ;  —  mit  /ÄvXn  zsgsetzt  ist  fivTMxplg^ 

•    livkafKfigj  f^vka^plg^  i^  ein  Insekt j  Pfiester-^ Schabe  \  die  Verscüie 


lenheit  in  demzweiteiiTheile lässt  keine sichereEtymolo^e zu; 
tvXaxpoif  olf  die  Baeken%ähne. 

Ehe  wir  weiter  gehn,  erlanben  wir  nns  hier  eine  Frage. 
N\t  haben  schon  viele  Wurzeln  und  Worzelformen  kennen  ge- 
emt,  welche  zur  Bezeichnung  des  Begriffs  gehn  dienen,  z.B. 
m  Sskr.  die  Primärwurzeltf  i,  gam,  rL  Gewiss  lässt  sich  an- 
lehmen,  dass  in  allen  der  Art  der  allgemeineBegriff  auf  irgend 
!ine,  uns  nicht  mehr  fühlbare,  Weise  specialisirt  war.  Konnte 
licht  eine  solche  specielle  Bezeichnung  des  Gehns  dann  auch 
lus  dem  Begriff  des  Schahens,  Über  den  Boden  Hinslreichens  her- 
orgehn?  Giebt  man  dies  fürs .erstahypothetisch  zu,  so  kann 
nan  mit  gutem  Gewissen  griech.  uoX,  gehn,  hieherzielm.  Allein 
iir  dieseHypothese  sprechen  auch  zwei  gar  nicht  unbedeutende 
jründe.  Zunächst  lässt  sich  fti  keiner  der  verwandten  Sprachen 
line  entsprechende  Form  mit  entsprechender  Bed.  nachweisen; 
eir  dürfen  also  annehmen,  dass  diese  specielle  Anwendung  des 
iegrüSs  reiben  rein  griechisch  ist  Fänden  sich  entsprechende 
'^ormen  mit  entsprechender  Bed.,  so  wäre  es  natürlich  unsre 
Pflicht,  eine  besondre  Wurzel  anzunehmen,  da  die  Bed.,  welche 
uer  fxoX  haben  soll,  in  dem  sskr.  mla  oder  einer,  ihm  in  den  ver- 
randten  Sprachen  entsprechenden  Form  mit  derGrundbed.  zu- 
gleich nicht  hervortritt  Für  diese  Etymologe  spricht  aber  fer-* 
ler  die  Form  mit  einer,  fast  Gewissheit  gebenden,  Währschein- 
ichkeit  Neben  pulK  erscheint  nämlich  entschieden  identisch  da- 
nit  ßXe),*  dass  dieses  aber  fär  pil^i  iäK&  steht,  durften  wir  nach 
len  mehrfach  grade  in  dieser  Wzf.  vorgekommenen  Beispielen 
chon  vermuthen;  es  wird  aber  zur  Gewissheit  durch  dieHect- 
orm  fii'ßißkoj^ota,  welche  nach  Analoge  von  a^{ß)poTo  =  sskr. 
mrita  (S.  494)  f&r  fie-juXo-xa  steht  (nicht,  wie  fälschlich  noch 
on  Lobeck  in  Buthnanns  Gr.  Gr«  Gr*  11, 130  angenommen  wird, 
iir  ߀-§X(D'Xd).  So  erhalten  wir  denn  als  Form  p^v)  =  sskr.  mli^ 
rie  es  in  mlä-na  erscheint,  und  als  Nebenform  davon  ßioX,  wel- 
hes  sich  dazu  verhält,  wie  sskr.  mal  in  mal-a  u.8.w.  zu  mlä, 
der  griech.  roK  zu  rXä  (r^^p).  Wir  haben  also  zunächst  die 
chten  Formen  /i^o,  /loX,  Femer  entsteht  auf  die  schon  entwik- 
:elte  Weise  ßXai;  aus  dieser  bildet  sich  aber,  ganz  wie  aus  piKofi 
loX,  eine  neue  Form  ßoX.  —  Also :  #-jtio>^oy,  jaoXoviuu  (über  pio* 
ic}  vgl.  BuUm,  a.  a.0.  imit  Lobecks  Zusätzen);  ßjiöX'Unttd  ersdieint 
lur  bei  Gramm.;  uokevw.  die  Ausläufer  {avro^Xoi)  abschneiden 
\nd  verpflanzen*,  —  a/X^poXo^,  ov,  nahe  kommend;  dvr^tokim, 
ntgegengehn\  avTC^Xnitrig^  dvroftoTi/a,  i}^  das  UiAerhmfen\  ixtfo^ 
oXioq^  ov,  wo  nur  die  eine  Parthei  kommt  (W«»j)5  IrepopöJÜa,  ij^ 
^Ibd.  («0  ist  hier  eine  Art  Vriddhi);  Tcpoy^aXrt^  ij,  Vorhof,  — 

Die  Form  pCkoi  erscheint  nur  in  dem  schofii  angeführten  Pfect.' 
Die  Form  ^co  mit  dem  eig.  diminutivischen  tfx  (S«  235)  zu- 

ammengesetzt,  bildet  das  Präsens  zu  üyuoXovi  ßXgiöTio  u.s.w.; 

Xd^9  §Xwfyu  (^l^cophrJ)\  §lkßa^^n}  Ankunft.  — 

Die  Form  ^X  erscheintnur  in  Zssetaingen:  a»ßo%-e»,  wo 

!  =  cJ  =s  45a  rS.  382),  zusammenkommen,  begegnen^  a^XnrvQj  ?}, 

iegegnrnngl  c^oXifriDp,  6,  Begegner\  dvTi^Xi&,  begegnen  u^S^W.» 

52 


488  i:m(J)- 

bäten i  dvnßaXnöig,  dvnßoXLoh  dvrißakiij  ij,  Begegnem,  At^ekmi  in 
den  andern  Bedd.  gehört  letzteres  zu  ^aX-Xo. 

Wenn  aus  mla  reibe»,  wirklich  sich  in  der  griech.  Sprache 
speciell  der  Begriff  sf^hn  entwickeln  konnte,  so  fuhrt  uns  dies 
auf  eine  neue  Verbindung*  Oben  (S.  55)  entwickelten  wir  aus 
der  Wz.  fi  in  der  Bed.  gehn:  sskr.  ijatha  U.5.W.,  griech.  p^og^ 
Glied  \  ebenso  kommt  sskr.  gä-tra  GUedy  von  gä  gehn,  so  dass 
wir  sehn,  dass  diese  Bezeichnungen  eig.  eine  Bedeutungs-Er* 
Weiterung  von  einem  Wort  sind,  welches  eigentlich  nxa  Fw$ 
bedeutet  (vgl  Pott,  £•  F.  1, 195).  Sollen  wir  uns  dadurch  für 
berechtigt  halten,  AieX  in  uiXoc.  to,  Glied,  für  eine  Nebenfom 
von  iioK  zu  hsdten?  Auch  hier  entspricht  nichts  Gleichförmiges 
und  Gleichbedeutendes  in  den  verwandten  Sprachen.  /oÄ^^* 
heisst  in  diesem  Fall  eigentlich  nur  der  Fues,  das  Bein,  pa^on: 
ßidkn^ovj  fiekeiarrty  gliederweia;  /ieXz^cd,  %ergUedem\  ßitkur^oSyOjdes 
ZergUedem.  —  i^i^Xriq^  ig,  von  gesunden  Gliedern ^  ovkoiukta^ 
n,  Gan%gUedHgieii. —    

Wir  sahn  in  mlä  ans  dem  Betriff  des  Hinsehmmdene  (SHäh 
absehübens')  den  des  SchwachseinshßtvortretBn.  Der  vielfacb 
wediselnde  Vokal  bei  ml&  konnte  uns  schon  darauf  auimerk- 
sam  machen,  dass  er  von  keiner  wesentlichen  Bedeutung  ist 
(vgl.  H.  A.  L.  Z.  1837.  ErgzbL  S.  911  ff.).  Nachdem  die  am  sb 
entstandene  Form  smar  sich  in  smH:  miri  contrahirt  hatte  (vgl 
S.  491. 494),  so  wurde  dieser  Vokal  ri  wie  ein  ursprüngliches  fi 
behandelt;  trat  ein  neuer  Vokal  hinzu,  so  blieb  von  f  i  bloss  der 
consonantischeTheil  r  zurück  (Bapp,  Gr.  s.  r.  37  nicht  nach  der 
im  spätem  Sskr.  gültigen  Reg.  51);  indem  also  das  adject.Stt£ 
u  {ßepp,  Gr.  s.  r.  645.  S.  261)  an  mri  trat,  musste  mru  daraas 
werden,  oder,  mit  1  für  r,  mlu.  Dieser  Form  wird  griechisdi 
nach  Analogie  von  /iA(ß)XG>  in  fÄBptßKtoxa  nothwendig /i^v  fiir  fj^ 
entsprechen.  Diese  Form  haben  wir  in  d-^v^  Da  die  eigent- 
liche Bedeut  der  diesen  Formen  zu  Grunde  liegenden  Wurzel 
schaben  ist,  c^m^^  Aher  stumpf  heisst,  so  könnte  man  das  anlau- 
tende a  (ur  ä  privat  halten,  so  dass  ä^v  ungesehabt  hiesse. 
Allein  ich  glaube  eher,  dass  ä  fiir  äpa  (S.  274)n8leht  und  fikv 
die  Bed.  hat,  welche  sowohl,  wie  bemerkt,  in  mli-na  u.s.w. 
als  auch  in  d^v  vorzüglich  hervortritt,  nämlich:  abgeschtPöM 
und  insofern  erst  stumpf  (vgl.  weiterhin  luaikvvta}.  —  Also  ifi- 
§Xv^^  üa^  1^5  abgeschwächt,  stumpfsinnig,  trag  U.S.W.  Davon: 
ofi^'iT^g^iiyStumf^snmigkeit  u,s.w.;  c^i^tVcs  (Denom.),  sehireck 
machen  u.S.W.;  «^m^wtiJp,  6,  absttunpfend;  ofi^wrueoq^  i;,6h 
%um  Abstumpfen  geschickt-,  hier  will  ich  eine  Zssetzung  mit  o66 
naditragen,  welche  eig.  schon  oben  (S.  228)  hätte  erwähnt  wer- 
den müssen,  nämlich  afÄßXv^dcra-dD  (ä/ip^aatD')^  sttmtpfsickä§ 
eein\  davon:  diA^fhofoy^g^o^  stumpfts'Oesiehii  ain^lkm^y  oßißkr^ 
«ifff,  ig,  stumpfsichtig.  — 

Hieher  gehOrt  —  nämlich  zu  der  Wzf.  mf  i  (fftr  smiri)  in 
der  Grestalt  ml,  welcher  griech.  )tf^^ entspricht  —  a({ur  a/a)+ 
lA^X-i^rnei,  eigentL  anfangen  hinmieehwinden,  verungtüdsen  (v;^ 
ofMfrdvn),  in  specie  gebraucht  von  einer  Frau,  welche  flireGe- 


SM{I).  409 

nrt  nicht  anfltragen  kann.  Dieser  intransitive  Gebrauch  ist  der 
Itere ;  der  transitive:  eine  Fehlgeburt  bewirken  lehnte  sich  erst 
aran  (ich  verweise  hier  auf  BuHmmmj  Gr.  Gr.  Gr.  II,  111  (2te 
lUs^O»  dessen  Untersuchung  die  Etymologie  bestätigt,  so  wie 
ie  durch  diese  schärfer  gefasst  werden  kann).  Neben  ayii^t« 
x€t>  erscheint  das  Präsens  ofAßKoOf  augenscheinlich  ein  Denom. 
on  einem  Thema  o-fÄßko,  welches  eig.  abgeschwächt,  verunglückt 
eissen  würde ;  dem  hieraus  gebildeten  Denom.  ofji^o  (für  äß' 
^ja>  nach  Bopp^  Gr.  s.  r.  586)  käme  eigentlich  die  transitiveBed. 
u,  während  äfißklaxa  in  der  intransitiven  hätte  bleiben  müssen; 
Hein  durch  die  Vermittelung  desPerfect:  ^^i^XcMea,  welches  hei- 
len Formationen  zugewiesen  wurde,  und  beide  Bedeutt  haben 
Lonnte,  vermischen  sie  sich.  Von  der  Form  oßdßKoo  bildet  sich 
'ut.  dß4§XdöG>  U.S.W.  ll^4^(D^f  t6;  dfißkoHriuigj  o;  äfM^^kanngy  97^ 
^efügeburt;  äßxßk&^pidiovj  tOj  abgetriebene  Leibesfrucht;  Abar^ 
ionsmittel;  äfi^vax&j  äfji§Xv<ntdv&  (von  äßi^  wie  oßdßMvGii)  sss 
ifißkL67e(a  [Hesych.,  Pott.}.  Anders  PoU  (E.  F.  II,  128). 

Da  die  Wzf.  ml 4  in  mal  übergeht,  Vriddhi  von  mal  aber 
näl  sein  würde  und  diesem,  mit  o  für  sskr.  ft,  wie  gewöhnlich 
>gl.  &(u  =  divi  S.  160),  ßmX  entspricht,  so  ziehe  ich  hieher 
[mit  Suif.  u  und  dieses  begleitendem  regelrechten  Vriddhi,  nach 
Analogie  des  eben  erwähnten  äg-u  aus  ag)  griech.  ixSXvg^  v, 
Rrelches  in  der  Bed.  ganz  mit  sskr.  mlft-na  übereinstimmt:  «r- 
mkdet,  erschöpft,  kraftlos,  träge j  stumpf y  dumm  U.S.W.  (vgL  die 
Bed.  von  of^l^vg).  Damit  ist  gleichbedeutend:  jucdXv^,  vw>g\  /ico- 
Xvpoq^  ijov^  fXfiXvyyogy  /xwX'^Triq^  o,  davon:  fjuoXv&f  fmkvvto  (= 
vtrp^vv(a);  ii<dXv^&,  enöcräften,  abstumpfen  U.S.W.;  imXvrixoq^  ri^ 
iv,  enäkräflemL  _«-_^___ 

Der  Begriff  Mr/>  weich  trat  schon  in  d^Xog  n.s.w.(S.  492) 
hervor;  er  wird  uns  weiterhin  noch  entschiedener  begegnen. 
Nun  heisst  im  Griechischen  Honig:  ßuXi/r^  und  dass  zur  Bezeich- 
nug  desselbto  AaslVeiche,  Sanfte^^  Müde  des  Honigseschmacks 
Veranlassung  gegeben  hat,  beweisen  noch  so  ziemBch  die  dar- 
aus hervortretenden  Derivata,  wie  /ueAix*^^,  sav^,  mild  u.s.w. 
Da  nun  eine  formelle  Vereinigung  von  fuX  in  )W€>^tT  mit  sskr.  mal 
fiir  mri:  smri  ganz  gut  möglich  ist,  so  ist  es  wohl  am  wahr- 
scheinlichsten, dass  d^ese  Bezeichnung  von  der  hier  behandel- 
ten Wurzel  ausgegangen  ist  Nun  entsteht  aber  die  Frage,  wie 
wir  das  hinzugetretene  ix  zu  erklären  haben;  da  goth.  mil-iP 
entspricht  (y.  Grimm,  D.  Gr.  ^ ,  248)  und  goth.  ^  regelrecht 
griech.  t  vertritt,  so  müssen  wir  diese  Formation  als  eine,  schon 
•vor  der  Sprachtrennung  bewerkstelligte  betrachten.  Möglich 
wäre  Qun  zwar,  dass  $ie  auf  einer  neuen  Wurzelform  ruhte^ 
welche  durch  Antritt  von  t  weiter  gebildet  wäre  (vgl.  S.  474); 
mir  ist  es  jedoch  wahrscheinlicher,  dass  das  t  nur  SufSx  ist  und 
zwar  das  bei  Bopp  (Gr.  s.  r.  643)  erwähnte,  dessen  Gebrauch 
im  Sskr.  zwar  beschränkter  ist,  allein,  wie  sich  aus  den  ver- 
wandten Sprachen  mit  Leichtigkeit  erweisen  lässt,  ursprunglich 
viel  umfassender  war.  Diesemnach  stände  /leXlr  wie  milil> 
gleichsam  für  ein  sskrit.  mrit,  und  ri  wäre,  wie  nicht  sdten, 

52* 


SOO  Xilf(l). 

durch  r  und  daim  statt  dessen  1,  mit  Vokal  auf  beiden  Sehen 
wiedergegeben  (ygL  H.  A.  L.  Z.  ErgzbL  S.  333  und  mehrere  in 
diesem  Werk  schon  vorgekommmie  Beispiele  wie  S.  65  n.  sonst). 
Also:  iiiXt.  vrog^  t6  (ob  latein.  mel  fiir  melit  oder  melt  steht, 
wage  ich  nicht  iflit Bestimmtheit  za  entscheiden*),  ifoitt^.  Davon: 
liLeXLT6eiq^ea<ra,ep(^7uvf:ovg\homg9ÜS8  u.s.w«;  ^XLxetoVj  ficAiTio^ 
To,  ein  Trank  nus Honig  und  Wasser -^  pi«Xfn?poV,  «,  6v\  usXtTiiptos; 
yLsXiTv»oq>^  V9  OPj  von  Haing  li»s.  w.;  iizkuTiTriq^  ö»  näi  Honig  bereit 
tet\  \iÜAX(^iiqj  e6}  honigartig '^  p^TOco^  mä  Honig  vermischen;  ^- 
Xlroaiq^  17^  das  Sässmachen  mii Honigs  (uXi^&pxZf  ^6j  HomggMck\ 
fi£^&TaIoi»)  TO,  Namen  tarSckosshümMien;  psklTouvoL^  ^uAixtux,  ya- 
Xirrou/pay  17;  ^Xivovj  to,  Bienenkraui  (eine  Pflanze);  iieXxuauos^ 
6,  Crebrauch  des  Honigs  (Schneid,);  aeXLag  ((FiTog)^  6  (^TAeephr.); 
lUXiS&ov,  Bienenkorb  {Said.),  -^  Hieher  gehört  ue^o,  tck.  Süsses, 
Angenehmes^  ^uCkivogj  ov,  sa»ift  u.s.w%  (über  n  tur  e  sogleich).— 
w^AÜd^Uof  viel  Honig  machon. 

Durch  die  Bildung,  bei  welcher  ^ast  alle  Laute  eintreten, 
welche  dem  sskr.  ksh  entsprechen  (imPräs.  66y  sonst  gewShn- 
Uchj^,  vgl.  S*477^,  entsteht  fteXt^t  ^ukuföt  (hbUtt)^  Sie  erscheint 
zunächst  in  dem  Verbum  pLeiXl-öö^to  (yaXUraG)  Aesch^^^  %mHom§ 
machen,  süss  machen,  besanfligen  m  s.w.  Vor  der  Liquida  X  ist, 
um  die  Verdoppelung  oder  überhaupt  das  zu  starke  Hervoitre^ 
ten  derselben  zu  verhindern,  der  Vokal  gedehnt  und  zwar  na<i 
alter  Sitte  in  et  (vgl.  (p^ipoai  (p^upm,  {eareXoai  SrrsXXa):  iÖTeüuoj 
^lelXag  episch  för  ^iXaq).  Davon:  ^iXi/yitoc,  ^ulXiMTpov,  xq,  JLecker^ 
bissen,  HeilnUitel,  aUes  Wohlthuende  u.  s.  w.i  fisfXi^i^ ,  iiy  das  Er- 
heitern ü. s.w.;  ftaXtxTog^  n^ov,  erheitert  u. s.w.;  ^uihaeTtatog^  ij 
6v\  fietX£XT9;pto^,  ov,  zum  Er/Leitern  u.s.w.  dienend;  ^{Xt-xog^  ov, 
sanft,  müJi  luiXix'ix^j  ^^  sanfte,  weiche  Riemen  der  Faustkdm» 
pfer;  fLstXLxtoq^  a,  ov,  mUd,süss  u.  S.W.;  yaüa.}(Ulöv^  x6y  Tempd 
des  Zeus  ^iXLxu)g. 

Ohne  die  unorganische  Dehnung  des  e  zu  ei  gehört  hieher 
lieXt^og^  i,  6v,  honigsüss.  Ferner  y^iXiaoa  (att  fiAtTxa,  ^uXira 
Emped.%  1?,  (die  Honig  Machende')^  die  Biene  (vgL  sskr.  madhn- 
kara  die  Honig  Machende,  dieBiene)%  Davon:  ^Xiööalos  (fuXLö^ 
öeiog),  o,  ov,  die  Bienen  betreffend^  ^i^Mroiiug,  toraoLy  ty,  bienenreickf 
fieXtararüiv,  6;  ^uXurola^  17,  Bienenhaus;  luXvur&dnq^  ^g^  bientnmrtig; 
^Xiaaetiq^Oy  Bienenwärter  ^  fieX/irtriovy  rd,  kleine  Biene,  Bienen%dU, 

Hieher  gehört,  beiläufig  bemerkt,  das  ahd.  m&l,  mdli,  wel- 
ches &r<fjf(Ahd.S]prsch.It,  714)  erwäint;  in  auggi-malt  (col* 
lyrium  Augensehmier^y  wo  es  dai  bedeutet,  was  man  in  die  An* 
gen  re^t\  wunt-mali  Narbe,  wo  mali  atts  der  Bed.  ochsten 
erklärlieh  ist  u.s.w.  Ebenso  mal  (a.a.O.),  wo  es  mit  sskr.  mala 
Zeichen  (aus  der  Bed.  schmieren}  verglichen  werden  kann. 

An  die  mit  mUi,  mla^  unsrer  Auseinandersetzung  gemäss, 
identische  Form  glai:  glä  (S.  489)  in  ihrer  einfachen  Gestalt 
lässt  sich  aus  dem  Griech.  mit  Wahrscheinlichkeit  nichts  lehnen; 
höchstens  vielleicht  /Xiz-vo-r«,  t«  =  'itovri^  (Hesgch.)-;  es  wäre 
einPartic.  eines Denominat.  (7X77^00)  von  ykn-vo  =:  sskr«  glä-na 
schwach  u.^yr» 


XM(iy  501 

Wir  wenden  mm  nun  zu  den  Weiterbüdungen  der  zuletzt 
behandelten,  sieh  wesentlich  deichen  und  in  mri  fDur  smH  zu 
TereinigendenWzff.  mar:  mal:  mla:  mra  u.s.w. —  Bei  äuBki- 
^xa  (S.  496)  bemerkten  wir  schon ,  zum  Theil  nach  Butt^nann, 
dass  der  B^gr.  schwach  sein  in  den  des  Verunfflückeng  überging. 
Nun  erscheinen  m  ihrer  Bedeutung  ganz  übereinstimmend :  a- 
fiap^'Ave^  wovon  ri^^poT^oVj  ä-^nXoH'lox&j  wovon  ^-fi^tXowe-oj;  un3 
wofür  dorisch  a^ßd^ikoat^löxat  ä'ßißkax-elv  und  endlich  ec^TtXax^sZv^ 
bei  wellen  man  ebenso  wie  bei  a^f^ßk-Uöoua  am  besten  dieBed. 
rerungiüeken  zu  Grunde  legt.    Was  das  mit  Ausnahme  von  d^ 
itapx'-avo  bei  allen  anlautende  d  betrifft,  so  werden  ivir  es,  wie 
bei  dßß^XUkuoj  f&r  Ueberrest  des  Präf.  apa^  ah,  nehmen.    Aber 
auch  bei  fluaprttyo  erscheint  statt  a  nur  in  den,  mit  PrAsens- 
form  nndFut  zusammenhängenden  Flexionen  c^  sonst  zeigt  sich 
durchgängig  auch  hier  blosses  & ;  es  wird  also  nicht  zu  gewagt 
sein  ,  aach  hier  &  für  die  eigentlichere  Form  zu  halten  und  den 
Spir.  asp.  iür  unorganischen  Zusatz,  wie  uns  schon  eine  Menge 
Beispiele  dieser  Art  begegnet  sind  (z.B.  S.  418).  Trennen  wir 
nun  diesen  Anlaut  und  das,  was  sich  augenscheinlich  als  Fle« 
xionsbildung  kund  ^ebt,  ab.  so  bleibt  uns  fiapr:  (ißport  yinXaxt 
tidXctxz  -nXaTt.    Der  Wedisel  zwischen  den  Vokalen  a  und  o  ist 
von  keiner  Bedeutung;  das  wissen  wir  aus  unzähligen  Beispie- 
len  ;  der  Stellenwechsel  eben  so  wenig;  ap  ist  =  sskr.  ar:  po 
und  Xct  =  ra,  la,  welche  wir  als  Vertreter  von  ri  ebenfalls  in 
unzähligen  Beispielen  bemerkt  haben,  fißpi  ^  gegenüber  von 
^ap  ist  uns  ebenfalls  mcht  mehr  unerklSrlich,  wir  wissen  (S. 
494),  dass  ii^  =  sskr.  miri  und  /ci^  =3  ml  (für  mri);  da  nir 
sskr.  vaxi  aber  mar  (dessen  Guna):  mal  eintritt,  diesem  aber 
griech,  (luxp entspricht,  so  kann  es  natürlich  auch  für  fißptjjißK 
eintreten;  ^n%  tur  ^  ist  eine  rein  phonetische,  unbedeutende 
und  keiner  Erklärung  bedürfende  Wandelung;  doch  hiüben  ivir 
schon  bei  dnakog^  (S.  493)  auf  sie  aufmerksam  gemacht;  auch 
die  Form  ohne  anlautendes  /<:  nXa^  ist  uns  s^t  unsrer  Erklä- 
rung des  Verhältnisses  von  ßporo  zu  mf  ita  (S.  494)  nichts  auf- 
fallendes; auffallend  ist  nur  —  aber  auch  nur  vom  griech.  Stand- 
punkt —  der  Wechsel  zwischen  t  und  ät  ^aprutßpox  gegen- 
über von  ^TcXaxz  ft^Xax;  trrXax.   Da  wir  aber  wissen,  dass  sskr. 
k'  im  Griech»  sowohl  durch  t,  wie  gewöhnlich,  als,  wie  iedoch 
sehener,  durch  x  vertreten  wird  (z.  JB.  S.  440),  so  löst  sie»  auch 
diese  Schwierigkeit,  und  alle  Formen  vereüidgen  sich  in  einer 
Wzf.,  welche  im  Sskr.  mfik'  lauten  wurde:  ftapr  entspräche 
deren  Grunaform  mark'  und  f^por:  jißkax  einer  sskr.  Form 
mrak'  (vgl.  sskr.  vHg:  vrag).    IKese JPprmen  mrik':  mrak': 
mlak'  exlstiren  nun  zwar  im  Sskr.  nicht;  allein,  da  k'ein  über- 
aus häufig  zu  sekundären  Wurzelformationen  verwandtes  Ele- 
ment ist  (vgl.  z,B.  sskr.  *v^krun-k'  und  kunk'  von  v^vn, 
jä-k'  von  j&,  9U-k'  von  5 vi  u.  aa.;  genAueres  mässen  wir  je- 
doch auf  die  Tneorie  der  Wurzeln  versparen),  so  ist  zunächst  die 
Möglichkeit  dieser  Formation  auch  für  das  Sskr.  gegeben,  und 
dass  sie  einst  dort  wirklich  bestand ,  wird  uns  durch  die  schon 
(S.487)  erwähnte  Form  mlaksh  höchstwahrscheinlich.  Denn 
da  ihreBed.  der  des  sskr.  mliklch'  gleich  war  (S.  487),  dieses 


SOS  SM{I). 

aber,  da  es  (nadi  S«  487)  eigentlich  sehumih  keisst,  sich  also 
an  den  Bedeutungskreis  schhesst,  welcher  in  mläi:  mli:  mla 
hervortritt,  so  werden  wir  sie  mit  hoher  Wahrscheinlichkeit 
auch  zunächst  an  diese  Formen  knüpfen.  Da  nan  aber  mit  die-^ 
sen  die  erwähnten  griech.  Bildungen  zusammenhängen,  weIcKe 
ein  sskr.  mark':  mrak':  mlak'  voraussetzen,  aus  mlak'  aber 
mlaksh  durch  den  Zutritt  des  desiderativen  s  sich  am  einfach- 
sten entwickelt,  so  schUesse  ich  —  wenigstens  vermuthungs- 
weise  —  dass  der  Form  mlaksh  eine,  später  ausser  Gebraacb 
gekommene.  Form  mlak'  wirklich  vorausge^ngen  sei.  — 

Ako  1^  gf-ni^ttOTttvci  (Dpfinm.  aus  einem  Thema  auf  av  (vgl 
S.232)  und  Svo]iaivai)  £ur  äfa(=ä)-fiapT-aijo^  vermigUkekeny  mit 
dem  Genitiv  (ob  wegen  äßa  von  einer  Sache  ab  verunglücken?), 
verfeJiUn,  abüren,  fehlen^  sündigen  (ich  erwähne  letzteres  we- 
gen des  seltsamen  Zusammentreffens  mit  dem  erwähnten  sskr. 
ml£k'kh'*a,  Sünder,  welches  sich  jedoch  eher, aus  der  objecd- 
yenBed. Barbar,  und  insofern  einer,  weicher  die Hindugehote  nieht 
häU,  erklären  lässt).  —  Davon:  audpvriiiaj  to,-  ä^apria,  map- 
Tag,  i},  Fehler  U.S.W.;  c^'prtov,  to  (il^^A,),  glbd.;  auaprnpo?, 
a,  6v,  fehlend \  ä^prriTtKoq^  )f,  6v,  %wn  Fehlen  geneigt  i  oiua^&Xoif 
6v,  sündhafl;  auaprca^if  (a^ftroXia  zw.),  17,  Fehler,  —  avofiap- 
Tirrog,  ov,  unfehWar;  äva^pn^o-ta,  i?,  Unfehlbarkeii\  n^peprif^,  e?, 
unfehlbar.  — 

Die  Form  ^por  erscheint  im  Aorist  ^-^por-ov.  Indem  wie 
in  ßpoTo^  (S;494)  das  anlautende  p  eingebüsst  wird,  entsteht  3) 
die  Form  ßpor.  Diese  erscheint  eben&Us  mit  ä  =  d/a  zusam- 
mengesetzt in  ä'§poT'di(o,  verfehlen  (ebenfalls,  wie  ^lafyrdvQ, 
ein  Denom.,  aber  aus  einem  Thema  cBporo);  äßpora^^  n^  Irr- 
thumß  em  anderes  Denominativ  ist  ä§pori&  (fttr  aßporejo),  fehlen 
(Hesych.')\  d^porriyixiVfO,  ir^endi  dßporivri^  Vj  Ifrlhum. 

3)  d-ftwXax-ftfxo  (vgL  ä^i^iöxfo  S.498),  A^yL^iKtKn-i^Mn,  glbd. 
mit  «uaprayo.  Davon:  a^nkd^yLa,  a^iatKiiuovy  to;  ajLitnrXama,  7; 
Fehler  u.s.w.;  ä^iO^^riroq^  ov,  sündhaft.  —  Wie  in  d-ß^-di^ 
das  die  Wzf.  anlautende  ^i  eingebässt  ist,  so  auch  in  uTrlaatüy 
(vgl.  Butim.  Gr.  Gr.  Gr.  II,  112). 

Da  wir  hier  eine  Form  mit  anlautendem  ^X  fiir  ursprüngli- 
ches ml  erkannt  haben,  femer  schon  in  äj^prdvtü,  d^^XoexUntf^ 
insbesondre  den  Begriff:  Ton  einem  besümaUen  Ziel  abirren  und 
dann  überhaupt  irren  hervortreten  sahn,  so  werden  wir  keinen 
Anstand  nehmen,  auch  nkax  in  'nXaia  in  derBed.  irren  mackt» 
(vgl.  dfißklarxfOj  ofAl^i^y  fehlen  machen')  hieherzuziehn.  Es  stände 
also  fiir.  fti^XoMe.  Allein  weit  gefehlt,  dass  wir  es  etwa  för  eine 
Nebenform  von  är^Litkan  zu  halten  hätten,  so  ist  es  vielmehr  ao^ 
TtKa-vn  hervorgetreten  und  in  diesem  schon  ^Xa  mit  mU  zn 
identificiren.  Ich  erkläre  för  die  eigentliche Bed.  von  'stX&'Vn^  ^; 
Ermüdung,  nach  Analogie  von  mläni,  glini  (S.  489);  alsdann 
wurde  es  specieU  auf  die,  durch  vieles  Umherirren  entstehende 
Ermüdung  angewendet  und  bezeichnete  das  Umherirren  selbst 
Dass  es  ffrade  in  diesem  (Gebrauche  fixirt  wurde,  mag  zumThcjl 
demEinfluss  von  TcXax  zuzuschreiben  sein,  welches  wegen  sei- 
ner lautlichen  Gleichheit  im  Sprachgeisi  gewiss  mit  dem,  in>^ 


2M(I).  SOS 

ihm  ganz  ^eiciuutlg  entetandenen,  aber  oomponirten  »-fi^irXa» 
in  Verbindung  bUeb.  Die  Kürze  des  ä  in  nXavii  im  Gegensatz 
za  ft  in  mlä-ni  hat  ffbr  nns  niöhts  aiüSallendes,  da  wir  diese 
Lunge  als  eine  individuelle  Erscheinung  des  Sskrits  kennen,  und 
mlä  auch  noch  in  den  meisten  sskr.  Derivationen  erschien.  — 
Von  i»|^tfv»^  ^^  das  Irren,  Henmurren,  kommt:  nldvog^  glbd.  und 
Irrthum,  Fehler}  ^Xävoqj  37,  ov,  umherirrend  u.s,w.;  liKavou»^  irre 
fuhretm  ii.s.w«;  n'kavriiMf  to,  das  Irren  u«S.  w.;  ^Xai^crK,  17^  dae 
in  die  Irre  Treiben*,  wXavifff,  ^XayiirTjg^ 6,  "nri^yn^  irrend;  nXavit- 
Tiseo^,  li^ov;  ytXdvtog^  ov,  herumirrend;  nXavriTog,  if ,  6v,  verirri  u« 
S.1V.;  ^'XavdSn^,  eg^  umherirrend;  ^^Xavtr^eia,  nXavvrr&y  umher-' 
irren  ^  ieunkainii^  iS)  ^i^^  irrend  i  äU'nXaytaj  3}^  Irrfahrt  %ur  See} 
d^Xavua,  17^  Unwandelbarkeii. 

Hiermit  hängt  der  Bed.  nach  zusammen  das  schon  erwähnte, 
der  Form  nach  dem  angenommenen  sskr.  mlak'  gleiche^  tnrXax 
{für  p^vXax),  wovon  Präs.  TtXd^m  ff&r  «Xa^-j©  4te  Conj.Cl.?): 
irren  machen.  Daraus  bildet  sich,  mit  eingeschobenem  Nasal 
(nach  Art  der  7ten  Conj.  CI.),'  -nXayn^  welches  bei  der  Futur- 
form  ^Xa/^40  u.  aa.  zu  Crrunde  liegt  Davon:  nkapiroq^  if,  6v^ 
tnnhi^rirrend XL»%.w^\  nkayTerotyvviiy  'stXaYTtrvg,  ti^  das  Herumirren; 
-stXotynTrip^  6j  der  irren  Machende;  nhxsela^  ^,  das  Irren  {Hesych,)* 

Ehe  ich  diese  Form  verlasse,  muss  ich  noch  das  ebenfalls 
auf  mlak'zu  reducirendeA««^cA»c^a-^X€-fi^,T0==a-ftapT-)7^ 
erwähnen,  es  steht  für  a/a-ßXer-^,  und  p^ex  ist  =  ppoT  in 
^.p^poT-oy  (S.602).        

Die  sskr.  Form  mlaksh  entwickelte  sich  nach  unsrer 
Ansicht  (S.  602)  aus  der  eben  angenommenen  sskr.  Form 
mlak'.  mlaksh  ist  in  dem,  uns  bekannten,  Sskrit  im  Ge- 
brauch noch  nicht  nachgewiesen;  die  Bed.  ^  welche  ihm  gege- 
ben vnrd,  stimmt  mit  der  des  sskr.  mldkh' ;  allein  diese  Bed. 
von  mlftkh'  ist  der  Art,  wie  sich  oben  ergab,  dass  man  mit 
Entschiedenheit  erkennen  kann,  dass  sie  nur  in  der  indivi- 
duell-sskr.  Sprachausbildung  erlangt  werden  konnte,  dass  aber 
vor  der  Spra<mtrennung  weder  ml£kh',  nodi  mlaksh  die  ihnen 
im  Sskr.  gegebenen  Bedd.  haben  konnten.  Da  aber  der  wur- 
zelhafite  Zusammenhang  durch  Binde^eder  wd  entscheidende 
Weise  festgestellt  war,  so  konnten  wu*  von  den  Formen  schon 
lange  bei  der  Vergleichung Gebrauch  machen,  selbst  ohne  dass 
ihnen  eine  specielle  Bed.  schon  mit  Sicherheit  beigelegt  wäre. 
Diese  wird  sich  jetzt  für  die  Form  mlaksh  herausstellen.  Im 
sskr.  mlä-na  u.s.w.,  und  den  damit  in  den  verwandten  Sprachen 
zusammenhängenden  Formen,  sahn  wir  die  Bed.  abgeschwächt, 
ermüdet,  erschlafft,  erweicht  u.  s.w.  hervortreten;  wir  dürfen  also 
aach  für  mlaksh  eine  ähnliche  zunächst  erwarten.  Nun  wis- 
sen wir  aus  einer  Menge  Beispiele  (vgl.  auch  H.  A.  L.  Z.  1838. 
ErgzbL  S.  317),  dass  sskr.  ksh  im  Griech.  unter  andern  durch 
aar,  ^9  ^  vertreten  wird,  ferner  (vgl.  S.  227,  228),  dass  iiir  das 
ebenfalls  statt  dessen  eintretende  ax  durch  Assimilation  xx,  und 
mit  Verlust  des  einen  x  bloss  x  erscheine,  endlich,  dast»  für  die 


904  SM{I^. 

anlautende  Grappe  pX  unter  andern  durdi  Spaltung  demlbei^ 
uctX  (vgL  S.  492),  oder  durch  Eintritt  von  §:  ^j  und  dann  mi^ 
Verlust  des  anlautenden  f*:  ßk  sich  zeige;  im  Lat  erscheint  iuj^ 
ksh  ebenfalls  x  (sogar  schon  im  Gegensatz  von  grie<^  crcr^ 
Ulyxes  =  '08vaa&ig)  und  c  (S.  227).  So  treten  d^on  als  fbrH 
mm  identisch  mlaksh  gegenüber  aus  dem  Griech.  fM^go'cr-caJ 
§Xä^^  ßknX'P^9  uaXax-c^,  lat  malaz-are,  malac-isso,  und  d4 
im  Lat  bei  amaiitendem  ml  das  m  gradezu  eingebüsst  wird^ 
lax  f&r  mlax  in  lax-u*s  (lax-are);  diesen  Formen  allsamml 
liegt  der  Begriff:  •chkf,  weichUph  u«s«w.  zu  Grunde,  und  es 
ist  also  nicht  zu  gewagt,  diese Bed^  auch  der  sskr.  WzL  mlaksh 
beizulegen  (wodurch  deim  unsre  oben  (S.  487)  gegebne  Erklä- 
rung von  sskr.  ml£k'kh'-a  ihre  volle  Bestätigung  erhfilt).  - 
Jetzt  zu  den  einzelnen  Formen: 

1)  ^aXdacra  (för  ^oo'o'o,  lateiu.  malaxo,  und  laxo  für 
mlaxo),  schlaf  machen^'  erweichen  1)  u«  s.  w«  Davon:  ^laXoLXfuoc, 
if,  6v^  erweicht  u.s.w«;  ftaXaxr&xJ^,  )f,  övj  %um  Erweichen  die^ 
fiendy  fioXaxrifp,  d,  Erweieher\  ^TMyiia^  tö^  aUee  Erweichende 
U.S.W,;  fioXolKy  n»  ^^  Erweichen^  T^fH^Mka^eviipiov^  to^  der  Ort 
im  Bade^  wo  man  »ich  den  Körper^  aie  Vorbereitung  %um  e^enili^ 
chen  Bade,  durch  Reihen  u.  e.  w.  weich  machen  Ucee* 

2)  fuxXax  in  paXax<f^.  17,  6v^  ecJUef,  weichüch,  weich  a.8.w. 
Davon:  iiakaxörn^f  ftoXouoa,  97,  Weichheiin. s.w.i  ^oLkaxUiv  (fia- 
Xania^  zw.),  d,  Weichimg;  ^aXäiuov^  fxaXaxetov,  to,  ein  aus  wei^ 
ehen  Siofe»i  gefioehiener  Weiherputz  i  fiaXoauoaj  weichlich  eein; 
fMoKoaujiio^  liaXatciviD,  verweichUehen,  erweichen  u.s»w*;  itaXaxw^ 
<nqy  ny  das  Weichmachen ^  fiaXaxevcii,  erweichen^  [uxKaMtmvnoq^  1?, 
6v^  enoeichendf  Ündemdi  fiaXaxia,  rij  MoUueken» 

Anm.  Da,  wie  bemerkt,  für  sskr.  ksh  griech.  %  eintre- 
ten kann,  lässt  sich  formell  mit  mlaksh  auch  ^lakax^^  (oder 
mit  Wechsel  der  wesentlich  identischen  Vokale  a:  or),  fuA^, 
^,  die  Malte,  verbinden,  und  dies  ist  auch  die  gewöhnliche 
Etymologie  (vgl.  Paeeow  s.  v.).  Da  aber  im  Hebräischen  eine 
nah  verwandte  Pflanze  n^blj.  heisst  (vgL  Roeenmi&üer,  Bibl.  Ar^ 
chäologie  IV,  1, 115) ,  so  scheint  mir  di^  Wort  fast  eher  fremd; 
da  ich  nicht  Botaniker  bin ,  so  wage  ich  naturlieh  keine  Ent- 
scheidung. Davon:  (ioXappoy^  luoXdyißVj  ein^  maltenfarhigee 
Frauenfcleid  — 

3)  ßka^  in  ßXd^^  ^koHÖg^  d,  $ehlaf,  weichUeh^  dünn  u.s.w. 
Der  Eintritt  der  Dehnung  des  a  Iftsst  sich  nicht  mit  Bestimmt- 
heit erklaren ,  in  der  weiteren  Entwickelung  (vgl.  murkh'  bei 
yi&fyoq)  werden  wir  auch  im  Sskr.  unorganische  Lfingen  eintre- 


I)  Aus  allzagrosfem  Miittraaen  gecen  die  tob  den  indliclLeB  Grannatt 
aufgeitelltco ,  aber  uobelegten  Wzfonnen  habe  ich  diese  und  die  fol- 
genden Formen  mit  der  mit  mlakth  wesentlich  gleichen,  durch  No- 
minalbildungen belegten  Form  mrakih  (mit  Erhaltung  des  nrtprüag- 
liehen,  r)  früher  (H.  A.  L.  Z.  i8SS.  firgsbl.  S.317>  xuMmmengestellt, 
und  ihre  Bed.  ans  dem  Begriff  einrtih^nj  einölen  und  ao  enotichtn 
herTorgehn  lassen.  Diese  wesentlich  identische,  nur  eigentlich  in  klei- 
ner ModiAcation  abweichende,  Erkl&rung  nehme  ich  jetst,  wo  jedei 
Vomrtheil  gegen  die  einstige  Existenz  ton  mlaksh  tersch wundes 
•ein  muss,  xurack* 


XM(I).  805 

ten  Bdm;  auf  keinen  Fall  konnte  sie  die  Etymologie  stUren,  sn« 
mal  da  die  Form  mit  der  Kürze  in  dem  hesych,  ^^K&ä^o^  er- 
sclieint.  Die  nahe  liesende  Vergleiclianff  des  lat  lax-u  macht 
es  mir  hOchst  wahrscneinlioh,  dass  ^af  fiir  ßXo^o  steht,  und 
wie  viele  andre  Themen  (vgl.  2.B«  die  S«  176  ansefiihrten)  durch 
Verlust  des  thematischen  o  (welchen  hier  der  Alisdaut  des  No- 
miuat.  ^aJ^oq  gefördert  haben  mas)  in  ^4  überging,  und  so  in 
die  consonantische  Declination  ninübergezogen  wurde.  Da- 
von: ßkaTUMQg,  f7,  övjZU  einem  ßkd^  gehörig;  ßhxxcSdijgj  eq^  einem 
pM^  ähnüch;  ßkaxtvG»^  wie  ein  ^cc$  Iiandeln\  ^ccx£rpZ|  tJ,  Hand^ 
lung  eines  ^a^;  §XaHeia,  17 1  Schlaf  heii.  — 

4)  Indem  das  gedelmte  a  zu  17  ward  (welches  die  gewöhn- 
liche griech.  Abschwächung  ist),  und  dem  sskr.  ksh  ^iech.  x 
gegenüber  tritt,  entspricht  ßkrjx  in  ß'^vX'P^^j  ^9  ^9  schwach, 
sanft  U.S.W«  Damit  ist  im  gebrauch  identisch  a^97;(poV;  ob 
Tnr  hier  das  anlautende  a  nach  Analogie  von  aL\iaK6q  u«  s,  w.  fiir 
a=d=<ra  nehmen  soUen,  oder  nach  Analogie  von  ofc^t?  u.s. 
w.  ftir  a/a,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden.  In  jenem  Fall  hiess 
es:  sehr  sehwach}  in  diesem  ahgesehwächt  Nicander  hat  0^17- 
xm^  kj  glbd.  

Ehe  ich  zu  einei:  Neubildung  durch  Gutturale  Om  Sskr.  Pa- 
latale) übergehe,  will  ich  bemerken,  dass  wahrscheinlich  zn 
einer  der  letzt  erwähnten  (ssicr«  *mrak',  *mlak'^  *mrik',  oder 
mraksh:  mlaksh),  aus  dem  Lat  noch  gehört:  marc  in  mar- 
c-idus  U.S.W.,  sefdaf\  ahd.  mur-g  {scMaf,  marsch),  hin  und 
her  sehwankend  {Graf^  Ahd.  Sprsch.  S.  851);  marac  {Graf  a. 
a.0.  S.  844),  Mark  {das  Weiche,  Oelige,  vgl.  sskr.  mraksh  (Sc 
504  n.)  und  m£das  (S.477n.));  mark-a  (OrafsueuO.  S.  846), 
Zeichen  (vgl.  das  gleichbedeutende  sskr.  mala  S.  478)  und  an- 
dre dieser  Art  

Wir  haben  schon  oben  (S.480)  bemerkt,  dass  fi  insbeson- 
dre bei  voraussehenden  Labialen  sich  in  ur  verwandle,  und 
haben  dabei  schon  das  jetzt  zu  behandelnde  sskr.  murkh'  an- 
gefahrt Dass  das  hier  schliessende  kh'  Element  einer  sekun- 
dären Formation  sein  könne,  beweist  f  i-kh'  im  Verhältniss  za 
fi^  gehn  (S.63),  und  andre  schon  vorgekommene  Beispiele» 
Die  Bed.  von  murkh'  ist  zunächst  0r#larr«fi>  torpere,  in  Ohn^ 
macht  fallen  u.  s.w.  Der  Begriff  hinsehwinden,  ermattet,  erschlaft 
•ein,  wie  er  in  mUi  hervortrat,  ist  hier  auf  phasisehe  Zu- 
stände des  menschlidien  Körpers  übertragen,  welche  momen- 
tan eintreten;  diese  —  kaum  Uebertragung  genannt  zu  werden 
verdienende —  Modification  des  in  mUi  u.s.w.  hervortreten- 
den Begriffs  bedarf  keiner  genaueren  Erörterung.  Das  physi"- 
iche  Erschlafen,  Erstarren  wird  nun  femer  mit  dem  geistigen  Er^» 
hiarren  identificurt,  und  murkh'  heisst  stupescere  (vgl.  lat 
torpor,  Stupor,  stupidus  und  oben  ^&l/cq  (S.  499)  und  ^a% 
(S.  604))  und  geistig  verwirrt  sein,  in  denen  der  Begriff  schlaff 
ebenfalls  schon  den  Begriff  dumm  bezeichnet  In  murkh'  wird 
in  den  meisten  Derivationen  das  u  gedehnt  —  Indem  wir  jetzt 
zu  den  im  Griech.  entsprechenden  Formen  Ubergehn  wolient 


a06  IMil). 

müssen  wir  znnkdist  daran  erinnern,  dass  der  Uebeigang  des 
zu  Gmiide  liegenden  fi -Vokals  in  ur  ebensowenig  hier,  als  in 
dem  sskr.  nrdli-ya  von  ridh  (S.  69),  ein  organischer  (ich 
möchte  lieber  seigen  functionelier)  ist,  sondern  ein  rein  phone- 
tischer 3   dass  er  zwar  schon  vor  der  Sprachtrennung  seine 
Wirksamkeit  zu  entwickeln  anfing,  aber  keinen  bedeutenden 
Theil  der  Sprache  durchdringen  konnte.  Erst  nach  derSprach- 
trennung  wirkte  er  mächtiger,  und  zwar,  so  viel  ich  bis  jetzt 
erkennen  kann ,  nur  im  Sskrit,  nicht  einmal  in  dem,  ihm  sonst 
so  nah  stehenden,  Zend.  In  den  übrigen  verwandten  Sprachen 
erstarb  diese  Neigung  gänzlich ,  und  was  in  ihnen  zu  ihr  ge- 
hört, ist  aus  der,  der  Sprachtrennung  vorhergegangenen,  Pe- 
riode überkommen.    Wie  demnach  griech.  op^/J.  lat  ardnn, 
zend.  eredh-va  (S.  69)  zwar  dem  Wesen  nach  dem  sskr. 
ürdh-va  entsprechen,  vom  phonetischen  Standpunkt  aus  aber 
ein  sskr.  ardh-va  postuliren,  so  darf  es  nicht  verwundern, 
wenn  die,  dem  sskr.  murkh'  dem  Wesen  nach  im  Griech.  ent- 
sprechenden. Formen  vom  lautlichen  Standpunkt  aus  ssIj-. 
•markh'  gegenüberstehn.  —   Femer  haben  wir  schon  oben  (S. 
16  ff.  vgl.  166),  wo  die  identischen  Wzformen  ikh'  (welche  ^vir 
nach  Bopp,  Gr.  s.  r.  88  ik'kh'  schreiben,  so  wie  auch  murkh' 
mit  kurzem  Vokal  murk'kh')  und  iksh  vorkamen,    auf  den 
Wechsel  zwischen  k'kh'  und  ksh  aufmerksam  gemacht;  dieser 
ist  uns  seitdem  auch  noch  mehrfach  entgegengetreten.    Ans 
ihm  erklärt  sich  am  besten,  was  ich  oben  (S.  63)  anzumerken 
vergass,  das  Verhältniss  von  griech.  ipx-o^iou,  zu  sskr.  fi-kh' 
(vgl  damit  i-kh'  S.  15  mit  ri-sh  (S.  62):  i-sh  (S.  14)  und  mit 
fi  (S.  53 j  i  (S.  9));  wie  neben  ikn  eme  Form  iksh  anzuneh- 
men war,  so  bestand  neben  fi-kh'  vielleicht  f i-ksh,  dessen 
ksh  regelrecht  im  Griechischen  durch  x  vertreten  würde,  wäh- 
rend ich  fiir  %  =  sskr.  kh'  keinJBeispiel  kenne.     Hieniacb 
wäre  als  eine  Nebenform  von  märkh'  (f&r  älteres  markh') 
murksh  fiir  älteres  marksh  anzunehmen.    Bis  za  diesem 
Punkt  gelangt,  sehn  .wir  unser  theoretisches  Ei^ebniss  durch 
die  Sprache  plötzlich  auf  ziemlich  entscheidende  Weise  be- 
stätigt    Oben  (S.  187)  haben  vrir  darauf  aufmerksam  ge- 
macht, dass  Alleres  sskr.  ksh  oft  durch  kh  vertreten  wird; 
nun  erscheint  die  Form  mArkh-a,  welche  entschieden  hieher 
gehört,  im  Sskr.  wirklich  —  es  heisst  nämlich:  dumm,  ihönchi, 
närriseh  (aus  dem  Begrijff  geiMteaschlaf)  — ;  dürfen  wir  da  nun 
nicht  in  mürkh  eme  Bestätigung  für  unsre  Annahme  eines  sskr. 
mftrksh  sehn?    Dieses  mürksh,  welches  wir  nach  Analogie 
von  murkh'  auch  murksh  schreiben  dürfen^  steht  nach  der 
ersten  Bemerkung  für  älterecT marksh.   So  weit  gelangt,  wer- 
den wir,  da  wir  ivissen,  dass  ra  mit  ar  und  r  mit  1  wechselt, 
auch  wohl  einsehn,  dass  dieses  marksh  identisch  ist  mit  dem 
eben  behandelten  mlaksh  und  die  scheinbare  Trennung,  wel- 
che wir  durch  das  Wort  Neubildung  (S.  505)  andeuteten ,  wie- 
der aufheben  müssen«  —    Jetzt  können  wir  uns  zu  den  im 
Griech.  entsprechenden  Formen  wenden.    Da  x  dem  sskr.  ksh 
(S.  504)  entspridit,  X  fiftr  r  aber  iiberaus  häufig  eintritt,  so  ent 


£M{I).  S07 

spricht  2sii]iäehst  griech.  fioXx  mit  dem  Begr.  phgHMch  »9kuren^ 
erfrieren ;  diese  Bedeutangsmodification  tritt aachini  dem^  avs 
dem  Polnischen  hieher  gehörigen  marz-nac  (frieren)  ein  (Pott, 
£.  F.  I,  221).  Also.pttIagi|,  ^,  das  Erstarren  u.s.w.;  poXxao  - 
(uaXxioi,  ^4xhe$i(0y  fxaXxuii,  fia^^xteo  ZW.),  ftolsetaKD,  erstarren^  fiflSX- 
»0^  (uaXm^),  ov,  frostig  u«s.w.;  paXxifiOTepo^,  ^^.xurraTO^  — 

Femer  entspricht  dem  sskr.  ksh  griech.  7  (vgl.  S.  109  nnd 
oß);  so  erscheint  die  Form  pä|>/  mit  dem  Begr.  geiateeverwirrt 
sein  (vgl.  sskr.  mürkh'*ita,  geistesetarrj  dumm^  verrückt^  nnd 
murkha}.  Also:  ftap/o^,  17,  oi^,  verrückt 'a.s.vr*\  itdpytig,  6^  . 
glbd.;  fjuxp70T37^  (f*öfP7^  zw.),  yM^oavvrij  1?,  fVaÄitwif»;  ^tapyiieiq^ 
Effaa,  ei?  =  ^uifyoq ;  ftapyow  (Cansale  =  sskr.  mürkh'aj-ft-mij, 
wahnsinnig  machen \  ^pyawj  ^ap^alvOj  wüthend  setni  laarrpifjtaf* 
T^ia,  17,  Fresssueht  (eis.  BauchtoUheity 

Da  wir  hier  den  Begriff  /o/l  «^1»  so  entschieden  ausgeprägt 
sehn,  so  dürfen  wir  auch  annehmen,  dass  die  ihm  vorherge-» 
gangne  Bed.  stupere  eine  Form  mit  x  =  sskr.  ksh  gehabt 
habe,  also  etwa  (tapx  oder  aakx.  Daraus  ist  meiner  Ansicht 
nach  dnrch  Assimilation  der  Liquida  mit  x  das  dialektische  (do* 
risch?):  poxxo  entstanden,  wovon  fiaxxoao,  dumm  sein,  und 
der  Namen  des  Buffos  der  altitalienischen  Comödie  Maccns. 
Diese  Vermuthung  wird  mir  durch  das  syrakusanische  fivp* 
y.o;,  <$,  so  gut  wie  gewiss;  dieses  wird  zwar  bei  Hesgchiue 
0  fiJ7  Swduevoq  XaXelv  ausgelegt;  allein  dieses  Nichtsprechenkon-' 
nen  ist  scnwerlich  physisch,  sondern  geistig  zu  fassen;  es  be-» 
deutet:  Dummkopf  Das  v  darin  hüte  man  sich  aber  ja  durch 
Vergleichung  mit  sskr.  mürkha  zu  erklären;  es  steht  dia« 
lektisch  (äoL)  för  ursprüngliches  a,  so,  dass  wir  also  auf 
fxapxo  geHihrt  werden,  welches  bei  (taxxo  zu  Grunde  liegt 

Schon  oben  (S.  187,  217)  haben  wir  darauf  aufmerksam 
gemacht,  dass  kh  oft  in  h  übergehe.  Femer  haben  wir  an 
wahrhaft  unzähligen  Beispielen  schon  Gelegenheit  gehabt,  den 
Ausfall  von  r  zu  notiren  (vgl.  S.  86  und  oft)  j  so  ziehe  ich  denn 
zu  sskr.  murkh,  wie  es  durch  mürkha  indicirt  wird,  die  sskr. 
Wz.  uLuh  (vgl.  neben  dem  Pfect  müdh'a  die  Form  mugdha), 
welche  ganz  dieselben  Bedeutungen  wie  murkh'  hat,  nämlidh 
obstupescere,  conturbari  (müdh'a  =  mürkha).  Mit  die- 
ser Wzf.  verbmdet  nun  schon  Pott  (E.F.  1,  283,  U,  469)  griech. 
(xoprfff,  a,  6v^  oder  [i&poq  (att);  es  heisst  dumm,  einfältig,  thö^ 
rieht  U.S.  w.  Wir  werden  es  ganz  identisch  mit  fuipYog  setzen, 
also  als  eigentliche  Bed.  geistestermrrt,  verrückt  nehmen,  und 
diese  Identificimng  wird  zur  Genüge  bestätigt  durch  die  voll- 
ständige  Uebereinstimmung  von  ftop/o^  und  ueipog  in  der  Zu- 
sammensetzung mit  ^xeo-t  (l/x^o-ifittpyoff,  lyxecifiopog).  Die  For* 
mation  von  fxaifog  betreffend ,  so  ist  es  durch  Suff.  00  (=  sskr. 
ra)  aus  der  gunirten  Form  der  Wzf.  muh  nämlicn  möh  ent- 
standen, steht  also  gleichsam  einem  sskr.  m6h-ra  (muh-£ra 
in  dem,  uns  bekannten,  Sskrit)  gegenüber;  in  diesem  ist  6,  \\\e 
nicht  selten  (vgl.  z.B.  S.  74,  76)  durch  griech.  &  repräsentirt, 
»nd  h,  wie  oft  (vgl.  S.  76,  79-81  und  sonst),  insbesondre  vor 
Consonanten  (und  grade  p)  ausgeiallen.    Von  fiifi>p<$<  kommt: 


»8         ^  5M(i). 

libaplm^  (toMfrirff,  i?,  Dummheit^  fKoptfo,  Humpf  machen  «.8.W.; 
^WpcMJKy  ri^  Absiumpfvn§\  ^foivfo^  dmnm  9em  u.n.w. —  po- 
(Moj'y  Ttfy  #«rt«  ^r/  Mandr^tfform»,  welche  verrftckt  madit. 

Hieher  j;di5rt,  wie  bemerkt»  p»p<)S  J^  hfj(&rl^fQs  und  in 

Wir  kommea  zu  d^n  Bildungen  durch  D-Lante.  Indem  d 
an  die  durch  r  weiter  gebildete  Wz.  am  tritt,  entsteht,  so  wie 
mfig  (S.  484)  die  Form  mfi«d  statt  des  lUPspriliiglichereD 
smri-d.  Im  Sskiv  erscheint  mfid  mit  der  Bed.  rcHeu,  %usam'' 
menreiben,  kUm  machen,  wischen  (aya-mj^id,  tiBwisehenf  t^ 
oben  oytQfny  S.  484).  Auch  aus  diesem  Begr.  ging  der  des  Weich" 
gemachten.  Weichen  heivor;  vgl.  z*B.  sskr.  mrid,  Koih  (laL 
m  e  r  d  a)^  H.  aa.  (vgl.  oben  S.  492  ff.)  der  AxL  Im  GermamscfaeB 
ist,  wie  audb  schön  in  den  früher  behandelten  Formen,  neben 
der  Form,'  welche  anlautendes  s  dngebüsst  hat,  auch  die  m- 
spruQgliche  mit  s  erhalten;  ahd.  smelzan  u.s.w.,  weich  wer- 
den (J.  Orinim,  IX  Gfl  H,  32,  nr.  350),  ahd.  malz  (marcidus, 
Graf,  Ahd.  Sprach.  II,  714)«  fai  beiden  erscheint  1  für  r,  wie 
so  sehr  oft  Auch  im  släy.  smrdjeti  (foetere)  ist  das  anlau- 
tende s  erhalten  (Dobrowaky,  I.  L.  SL  150);  die  Bed.  desselben 
verbindet  sich  mit  sskr.  mrid,  lat.  merda,  daneben  ohne  s: 
nilad  (=7  sskr.  mrid-u  iDohr,  121)). 

^  Aus  dem  Griech.  entspricht  zunächst  mit  gunirtem  f  i :  fupd 
in  a«p£pd«6)  fiir  dßa'*iiif>9&^  eig.  wie  diäpya  (S.  484),  mhreiben, 
ahwieehen^  wie  aber  dieses  schon  im  Med.  (eig.  für  sich  abwi- 
schen^ dann)  wegnehmen,  ergreifen  heisst,  so  tritt  dieser  spe- 
cielle  Gebrauch  in  d^pijo  als  herrschender  hervor;  es  heisst 
demnach:  berauben  u.s.w.  Hesgchius  erwähnt  auch  das  Sim- 
plex iäpd&  in  derselben  Bed^;  da  diese  aber  nur  aus  der  Com- 
Position  mit  dpa  geflossen  sein  kann,  so  nehmen  wir  an,  dass 
sie  nur  durch  einen,  oft  ersdieinenden.  Missbrauch  diesem  bei- 
gelegt ist  

Indem  f&r  p,  wie  gewöhnlich  X  eintritt  und,  statt  e,  das  ur- 
spr&nglichere  a  erhallen  ist,  entspricht  fiaXd  in  a-ftaX^v  für  dpa^ 
fioXdv,  oder,  was  mir  der  Bed.  nach  passender  zu  sein  scheint, 
aa-ytuTJSv.  Davon  kommt  das  Denominat.  dyboöJBvv&  (vgl.  S  492), 
entweder  ei^  abreiben  oder  zusammenreiben ,  was  (Sr  die  ge* 
bräuchliche  Bedeutung:  zerstören  (zermalmen)  wohl  am  besten 
passt  — 

Durch  Umstellung  der  Liquidae  entsteht  aus  einer  Form 
dyioMav  d^vdoK^  wovon  dyiävSaXov  (^Alcaetui)^  verschwun^ien, 
zerstört,  und  duavdaX6a>  (HesgehJ)^  vernichten  (vgl.  Pott.  £.  F. 
II,  100).  

Im  Sskr.  bildet  sich  aus  mfid  durch  Suff,  u:  mrid-n  (Zer- 
reibbares oder  Zerriebenes) ,  weich,  sanft,  stumpf  (vgL  otfi^r  S. 
496).  Dieser  Fonn  entspricht  zunächst,  in  ihrer  gunirten  Ge- 
stalt, welche  mard-u  lauten  würde,  lat.  molli  fUr  moldvi 
(vgl.  lat.  levi  f&r  legvi  =  sskr.  laghu) ;  durch  Uebergang  des 
r  in  1,  regressive  Assimilation  und  Verlust  des  v  (falsch  Af 


2M(I).  600 

ienmry^  R6mw  Lautlehre  S.  20B).  Dass  auch  mallens^  Arm« 
«er  (c^  zermalmende)^  hiebet  gehört,  und  mall  ffir  mard  {vgL 
ilav.  mlat,  jDo^o  I.  L.  SL  121)  =  mrid  steht,  ist  hiernach 
meinem  Zweifel  unterworfen;  sdiwankend  bin  ich  über  dieEn» 
lung  eu8.  —  Der  Comparativ  von  mrid-u  heisst  im  Sskr.  mil 
a  für  iri:  mrad-ljas;  indem,  wie  schon  mehrfach  vörgekom«; 
nen,  mr  durch  fipp  ursprim^ich  vertreten  ward,  dann  fi  ein^ 
lüsste,  entspricht  der  sskr»  Form  mrad  griech.  ßpaS.  Diese 
Tscheint  im  Griech.  schon  im  Positiv:  ß^aS-v^^  tia,  v.  Die 
{ed.  ist  frag,  ehimpfemmg  u.s.  w.»  so  dass  sich  dieses  Wort  im 
kriech,  waehr  der  in  den  Formen,  welche  sich  an  sskr.  mlä 
ebnen,  hervortretenden  Bed.  nähert  (vgl.  fL&kv^,  §Kali  n.  aa.  S. 
199  fr.).  Davon:  ßfaS^iir^q^  97;  ßp^oq^  tA,  Lat^amkeü^  ßfoivv^st^ 
angsam  machen.  — 

Den  sskr.  und  lal.  Gebrauch  Von  mfidnt  mollig  finden 
vir  in  dem  huychisehen:  a-^%ad^eto;,  eanfL  Statt  p  erscheint 
lier  X;  das  aidautende  a  ist  sc  li  =s  aa,  wie  in  d^Xog  v»  aa» 
S.  492).  SoUen  wir  hiermit  lai  bind  in  blandns  zusammen^ 
teilen  dmfen?  Dann  hätten  wir  hier  das  v^ste  Beispiel,  wo 
luch  im  Lat  bl  fat  ml:  mr  eintritt  Diese&e  Vertretung^  und 
lann  sogar  Umstellung^  muss  man  in  dem  lat  bardus  =  §p9o8v 
inerkenneo;  allehi  ich  zweifle  sehr,  ob  sie  in  diesem  Woi%  auf 
ömischem  Boden  entstanden  ist  Ich  halte  es^  abgesehn  von 
ler  Form^  schon  wegen  der  Beschränktheit  seiner  Bedeutung 
ur  ein  aus  dem  Griech.  genommenes  Lehnwort  (v^  Paity  £^ 
'.  II,  279). 

In  diesenFormen  lag  die  sskr.  Wzf.  mrad  zuGnäide,  aber 
tuch  die  Bildung  mrid-u  ist  erhalten;  ich  eikenne  sie  in  den, 
lurch .^po^v;,  ßpaSvTTig  fflossirten,  heepchischen  Farmen:  fttX* 
oq,  fuXXoTi?^;  ^tX^og  steht  för  ^Xhßog  (durch  Snff.ßoz=^  sskr. 
a,  welches  gleich  u  ist);  die  Umwuidlung  ist  völlig  identisch 
nit  der  des  lat  moUi  för  moldvi^  -^ 


Dieselbe  Form  (sskr.  mridu)  ist  auch  meiner  Ansicht  noch 
a  dem  cretischen  ßpixv  =:  y^/mv  (HesyehO  erhalten ;  das  v  steht 
ier  gewiss  dialektisch  ft^  ^*  Damit  bringt  mto  den  cretischen 
>^'aroen  der  Dictynna:  Bpixo^apxiq  in  Zt^sammenhate,  mdem 
nan  ihn  süsse  Jungfrau  übersetzt  (vgl.  Poii,  E.  F.  .0,  440). 
wiese  (Ueb.  d.  äol.  Dialekt,  105)  hält  ^lapTig  för  ein  Femininum 
les  oben  (S.494)  erwähnten  fM>pM$,  so,  dass  es  w<$rtlioh  hiesse: 
üsse  Sierbüche-y  för  eine  Unsterbliche  scheint  mir  diese  ErklS«^ 
uiig  nicht  sehr  passend.  Ich  bekenne  lieber  meme  Unwis« 
lenheit  

Wur  sahn  eben  aus  mrid  die  Form  fuXX  för  jütX^  entstehn; 
IS  steht  demnach  formell  nichts  entgegen  auch  ft^  in  a-fiiXX-a 
deherzuziehUk  ^Igj^SÜ^eisfsi  Streit j  WettsIreU  n.  s.  w. ;  wörtlich 
rurde  es  bedeuten  (von  ä ss ca  »usammenxmA  mrid):  das Zii- 
ammenreibettj  Oder  vielmehr  der  Zustand,  wo  %wei  oder  mehrere 
ich  %usammenreiben  (vgl.  a&koq  S.  265).  Nach  der  alten  etymo- 
ogischen  Methode  wurde  man  je  nach  seiner  snbjeetiveii  An- 
icht  diese  Begriftsentwickelung  entweder  gut  «hmsen ,  oder 


MO  ^SM(J). 

verdammen,  und  somit  aueli  Äe  Etymologie.  Ffir  nns^Sre  sie, 
ohne  andre  Stutzen,  nieht  der  Erwähnung  werth.  Allem  wir 
haben  im  Sskr.  dieselbe  Composition  von  mf  id  mit  sam  (=«): 
sam-marda,  welches  wirklich  Schlackt^  Kampf  he Aente^y  und 
diese  Analope  macht  jedcÄ  Gedanken  an  eine  andre  Ableitoi^ 
iminSglich.  —  Von  auiKKa  kommt:  dfu^oofUM,  Wettkämpfern  iL 
ß.w.;  oaötXizfi«,  w,  Kampf;  ofuXXirnyp,  afwUifrn«,  S^  WeUfcam 
pfer:  duüCkrjTripiOq,  a,  ov;  dpXXirrweJ?)  V9  **>  »««»  WeiAampfft- 
hMg'^  afjMMTtpog,  atreitsüchHger  (Hesgch.)',  dva^ÜXrrwoi;^^^  meki 
sireitia\  av^ajwXXog,  ov,  weHeifm§d.  — »  ^     «      ,   «r 

Hieher  gehört  vielleicht  cofitXXa,  17  9  ««^  ^^  «SSp«  (Hetf- 
kampf?),  för  daotXXa  (S-  385);  um  die  Verdoppelung  derfta 
vermeiden,  ist  o  gedcJmt,  wie  in  el(i£  (S-  24)  und  sonst^ 

Da  das  Compositum  mit  sam  kämpfen  heisst,  das  Bestre 
ben  aber,  dem  Simplex  die  Bed.  des  Compos.  zu  geben,  in  te 
Sprachen  vielfach  zu  erkennen  ist,  in  diesem  einzelnen  Falle 
vielleicht  auch  aus  dem  Grundbegriff  der  Wurzel  selbst  Äe 
Bedeutung  kämpfen  hervortreten  konnte,  so  werden  wu-  arf 
keinen  FjJI  Anstand  nehmen,  hieher  zuiziehn  griech.  aapya- 
ua^  kämpfen  u.s. w.  ^a^vä^un  steht  «ar^pJ^wx-ftati  das  a  ist 
vor  dem  Nasal  ursprunglich  wohl  assimilirt  pagy-w,  dann  aus- 
ffestossen  (vgl  S.  116).  Die  Sylbe  va  ist  das  Zeichen  der  9tcn 
Coni.  CL,  nach  welcher  miid  auch  un  Sskr.  flectirt  wird,  uni 
dieses  entspridit  in  den  verwandten  Sprachen  d^trehgw^ 
einem  sskr,  na,  nicht  n4,  oder  nl,  welches  letztre  individuell 
dem  Sskrit  eigen  ist.  ^^ 

Da  wir  nun  die  l&^AßOL  kämpf en  entschieden  hervortrete« 
sehn,  so  werden  wir  es  biüig  finden  auch  hieher  zu  ziehii:  p^ 
Xoc,  6,  Schlacht,  Zumkan^f  (wie  «wXXa).  Ob  wir  ^oÄ^ff  » 
urfXXos  (=  uoXa-oq)  nehmen,  und  die  Dehnung  deni  Verhist  d<^ 
Seinen  X  zuschreiben  soUen,  oder  eher  an  die  emfacAere  \l  if. 
mia  denken  dürfen,  wiU  ich  nicht  entscheiden.  Für  jenes 
spricht  einigermaassen  das,  jedoch  nur  von  Grammati^m  an- 
ffefiihrte,  nd^.  Von  foöXo^  kommt:  fiöXe»,  kämpfe  (Heay^ . 
Mehrere,  nur^  bei  Grammatikern  vorkommende,  Wörter  han- 
gen hiermit  alsdann  ebenfells  zusammen,  ffoWo,  fioXtio  =  ^ 
W(D  {Hesych.)  f  vielleicht  aUJch  fioXofög  =  ai?»w  {Heetfch.) ,  i^r^ 

Für  das  Lateinische  bietet  sich  nun  die  Etymologie  von 
mir-mill-o  von  selbst  dar?  es  ist  eine  RedupKcation  von  roiU 
=i:mild  =  mrid,  in  deren  Reduplicationssylbe  der  schhes- 
sende  Consonant  d  einaiebüsst  ist,  und  statt  1  das  organischere 
r  erscheint,  einer,  der  häufig  kämpf L 

Den  Begriff  wdch  eekij  »erden  sahn  wir  schon  im  afci 
sm€lz  (S.8(»)  hervortreten.  Er  erscheiQtJQ^  imimech.;  die 
Wzf.  ebenfaDs  mit  X  för  r,  aber  mit  Veriustdes  anlautenden  ^ 
So  ziehn  wir  denn  hieher  (vgl.  Poil,  E.F.  D,  245)  /i^^»-»,  «wA 
machen,  fiüeeig  machen,  schmehenn.  s.w.        . .  ^      ,         ^^ 

Da  hier  diS'Bed.  9chmd%en  so  ganz  entschieden  hervortnn, 
diese  aber  auf  denBegr.  erweichen  fiisst,  welcher  schon  in  der, 


licht  durch  i  gemehrten  Wzf.  sich  kund  gab,  so  giebt  us  dies 
lelegeuheit,  unsem  Blick  noch  einmal  zn  jener  zurückzuwen- 
len  und  paX-Epo^,  a^oi^^^an  sie  zu  knüpfen;  bei  Homer  ers- 
cheint es  als  Beisatz  des  Feuers  und  da  werden  wir  es  wohl 
iin  besten  in  der  Bed.  schmelzend  lassen ,  also  erweichend.  Hc" 
ychnts  legt  es  aber  durch  a^evrtg  aus,  und  hier  haben  wir  es  in 
[er  Bed.  weiehUeh,  erschöpft  und  erschöpfend^  wie  in  dem  äschy^ 
lachen  ^laKßpoq  ('novog)^  erschöpfende  (Arbeityy  aus  dieser  Doppel« 
eitigkeit  der  Bed.,  wo  eine  Verbindung  von  zerriehen  und  s^r- 
tibetid  zu  Grunde  liegt,  erklärt  sich  der  ganze  Gebrauch  dieses 
^orts.  

Von  mrid  in  der  Bed.  erweichen  ging  das  schoa  erwähnte 
skr.  mrid  (merda)  aus,  welches  unter  andern  die  Bed.  Thon 
at  Bekannt  ist  es  nun,  dass  die  älteste  griech.  Sculptur  vor- 
oglich  auf  Thonarbeiten  gerichtet  war.  Sollen  wir  .uns  da?* 
urch  bewegen  lassen  hieher  zu  ziehn:  ßfixaq^  to»  GöUerhiUi 
P  steht  für  /u^p ;  angehängt  wäre  das  Suff.  Tag  (s=3  sskr.  tas, 
irelches  bei  Boppj  Gr.  s.  S.  262  zwar  ausgelassen  ist,  aber  au» 
lehreren  entschiedenenBeispielen  hervorgeht,  z.B.  gm  h&renz 
rd-tas  Ohr,  sm  fiiessen:  srö-tas  Fluss  u.s.wO;  demnach 
tände  es  für  ßpiä-ras,  eigentlich:  Thanbildun^. 

Dem  sskr.  mrid  entspricht,  wie  schon  Poii  bemerkt  (£.(% 
»245),  lat  mord-ere,  eig.  zerreiben,  aber  speciell  auf  die  Zähne 
nge wendet:  beissen*  Ebenso  bemerkt  auch  schon  derselbe^ 
ass  lat  mand-ere  damit  zusammenhänge.  Wir  haben  nun 
chon  unzählige  Beispiele  gehabt,  welche  diese  Form  erklären« 
'ur  f  i  trat  in  solchen  Fällen,  wie  wir  annahmen,  ra  ein  (also 
1er  mrad)  und  ein  in' einet  Gruppe  lautendes  r  ging  letchlk 
erloren  (vgl.  z.B.  S.  49, 65,77,  87  und  sonst);  so  entstand  die^ 
orm  mad;  grade  in  den  so  entstandenen  Formen  ärsdheinf 
ann  oft  ein,  nach  Art  der  7tenConj.Cl.  eingeschobener,  Nasal, 
och  ist  er  nichts  weniger,  als  ein  nothwendiger  Ersatz.  So 
ürfen  wir  demi  zunächal  dazu  ziehn  gotfa.  mat«s  (mit  regeli- 
echtem  t  s=  lat  d),  «ms  g^caut  wird,  Speise  \  da  ffemes  im  Grie- 
bischen  9  mit  nachfolgendem  j  zu  (^  wird  (vd.  ßimiya,  S.  370  u. 
aO,  die  Annahme  einer  Bildung  durch  dasSidBx  ja  =3  sskr.  ja 
icht  das  Geringste  gegen  sich  hat,  so  ziehn  wir  auch  hieher 
riech.  putöoL^  für  iJ^a^^  tn  ^aöa-oyLai  {ß4aö6äoyi4xi)^  kauen^.^e* 
es  ist  ein  Denominativ.  Das  hier  zu  Grunde  gelegte  iciodia  er* 
eheint  aber  wirklich,  und  zwar,  da  ^  gewöhnlicher  zu  /wird 
irgl.  S.  388),  in  fjid^a  (fid98a),  17,  Speise  insbesondre  Gersten^, 
rod  U.S.W.,  eigentlich  aber  identisch  mit  goth.  mat-s  (vgl.  Qraff^ 
ihd.  Sprsch.  II,  904).  Der  Etymologie  gemäss  kann  ich  die, 
on  Draeo  vorgeschriebene  und  von  Neueren  eingeführte,  Beto- 
ung  ßid^a  nidit  gut  heissen;  doch  würde  selbst  die  Dehnung 
es  a  die  Etymologie  nicht  unsicher  machen;  wir  wurden  sie, 
rie  so  oft,  als  eine  Art  Vriddhi  zu  betrachten  haben.  Von  ^aia 
ommt:  ßia^lov,  to;  fio^tamt^  ij^  Dim.;  fia^tvog,  ov,  vonBrod^^  ^a* 
npo^9  «,  w  (z.  B.  nlvat,\(  Teller)  für  Gerstenbredi  jicü^ob^  Ger*' 
tenbrod backen.  Gehört  hieher  fiu^tvag.  fjiaiivag^  o,  Kabeljau? 


513  XM(I). 

Von  fiaö&^^di  kömmt:  f*a6ttfta  (ßdööJ),  r6,  da»  Oekmut^ 
Gegesetus ;  fAvun^ns  (^iöö.),  riy  das  Knuen  ,*  ßicunrnip  (^aööJ)^  6,  dei 
Kauende;  dficuntto^^  ovj  ungekaui;  TCafayMt/tti^'nq^  6,  MUeseer* 

Da  im  Griechischen  ^  vor  x'mö  übergeht,  so  gehört  zu  ei^ 
nerForm  ixourtofur ßud^To  (Partie. Pf. PassO :  iiaö-va^a,  kayen\ 
ferner  pta&rapviaj  eig.  mit  denlAppen  machen ,  aU  ob  man  kauie\ 
ferner  aber  /icia-ra^^  6,  der  Mwnd,  Speiee,  Oberlippe,  Schnurre 
bort  Dieses  letztere  fiihrt  naturlich  auf  die  Frage,  ob  man  z^ 
dem,  }m  Groth.  der  Form  /JiaS  entsprechenden  mat,  anch  trotz 
des  regelwidrigen  P,  mnnJ^s  ziehn  dürfe?  Zagieich  ist  aben 
auch  das  sskr.  masta,  mastaka  zn  berücksichtigen;  es  heiss^ 
daselbst  zwar  £opfj  aber  das  dem  kriech*  ßjtdöra^  (dor.  ßdwrra^ 
^(TTo^^entsptrechende,  oder  vielmehr  daraus  entstandene  mou- 
stache  heisst  auch  nur  Schnurrbart  Die  Möglichkeit,  dass  derj 
ähtnd  so  gut  wie  die  Augen  (Geeühi  6^)  das  ganze  Cresicht,  den\ 
ganzen  Kopf  bezeichnen  könne,  wird  wohl  jeder  zugeben.  Von 
Seiten  der  Form  hätten  wir  eine  Erscheinung  (d+t  in  st),  wel- 
che sich  an  die  Gesetze  des  Zends  lehnt,  und  im  spätem  Sskr. 
Sanz  regelwidrig  wäre;  eine  Analogie  findet  sie  jedoch  im  sskn 
asta  Hand,  im  Gegensatz  des  goth.  ha(n)d«u,,  griech.  xa{v)^ 
dvm,  lat  pre-he(n)d-o. 

Zu  /lachro  gehört  auch  ftaöTvxn^  Vy  Maeiix,  wefl  man  es 
kaute;  fJiatrvLxivos^  77,  ov,  von  Mastix,  und  endlich  fiaöny^^^  kuuen 
iPoti,  E.  F.  U,  517). 

Wir  sahn  aus  derBed«  zerreiben  durch  die  Vermittelong  von 
zermalmet,  %erbeieeen  den  Begr.  essen  h^irortreten.  Da  wir  nim 
femer  wissen,  dass  die  sskr.wzf.  ml4  auch  mrä  lauten  könne, 
Skr  mr  aber,  den  mehrfach  erschienenen  Beispielen  gemäss, 
griech. /9p  iilr  ^ßp  eintritt,  so  ist  es,  vom  griech.  Standpunkt  aus, 
nicht  zu  gewagt,  mit  mvägnecti.  ^jgjJituT  a</W),  essen,  zu  iden- 
fificiren.  Allein  von  Seiten  des  Lateins  erhebt  sich  hier  eine  kleine, 
jedoch  nicht  ganz  wegzuräumende,  Schwierigkeit    Wie  oben 
(S.  497)  neben  ßkm  die  Form  ßoX  erschien,  so  kommt  neben  ßpo 
auch  ßop  vor.    Nun  lässt  sich  von  dieser  Form  /80p  nicht  ohne 
die  grössteGrewak  lat  vor  in  vorar  einrennen  (sbiv.brous  (Ifo* 
browshßy  bist  L.  SL 115)  halte  ich  aus  guten  Gründen  für  über- 
gegangen aus  dem  griech.  ßpß&ig  und  zwar  durch  Aufiiahme  in 
die  Kirchensprache).   Diese  ZusammensteUung  (vgl  PoU,  £.  F. 
1,120)  macht  es  aber  nothwendig,  entweder  auch  lat  vor  zu 
sskr.  mrft  zu  ziehn,  oder  /8po,  ßop,  wie  vor,  von  mrä  zu  tren- 
nen und  fürs  erste  ids  besondre  Wurzel  bestehn  zu»  lassen.   In 
jenem  Fall  musste  man  entweder  annehmen,  dass  vor  wie 
griech.  ßop  aus  mrö  entstanden  sei,  und  v  für  ß  stehe;  dafür 
könnte  man  das  oben  bemerkte  blandu  (S.  5(19)  geltend  ma* 
oben,  oder  man  müsste  annehmen,  dass  in  der  schon  altenNe- 
benform  von  mrä:  mar  (vgl.  sskr.  mar-äla  S.492  «i.aa.)  das 
anlautende  m  im  Lat  sicli  auf  eigne  Hand,  oder  in  Ueberein- 
Stimmung  mit  ahd.  weih  (S.  490)  in  v  verwandelt  habe,    kh 
wage  noch  keine  Entscheidung  über  diese  Fragen;  da  aber  doch 
für  memo  Etymologie  von  ßpm  viel  Wahrschemlicfakeit  besteht, 
so  setze  ich  es  hieher.  Also:  gtiS^'-axci  f nach  der  StenConj.O. 
mit<ne  zugleich),  /Spo'-crfi),  essen,  mit  der  Modification  des  Gierigen, 


IM(I).  MS 

Dim.;  ßpa^xii&j  füttern  (Oregor.  Cor.'yi  ßpdiuiy  Vi  ßp^t^j  ^9 
Spei9e\  ßf&cngy  liy  das  Etsen  n.s.w.;  ßpamip,  ßpeHrvif^6jE99et% 
ßfnicrmoq^  ov,  eMäbar^  ßpmrö^^  V^ov,  gegessen ^  ßf&vut6g^  ^i^Vj  %um 
Essen  gehMg'f  ßpwrtUoj  essen  woUeni  ßp&rvq^  17,  =:  ßpiäaig.  — 
ißp&gy  Ö9  Vj  nuehtem  il8.w.;  ißpa^öktf  17^  Ef$thMmg  van8peisen. 
Von  der  Fomi  ßopißopi^  17^  Frass^  ßopSq^  a,  6vy  gefräseig\  hie- 
her  gehört  öxovoißopoq,  ov  (wo  ökotm  LocaÜT,  TgL  Pottj  £•  F, 
n,  377),  heimtüekiseh'j  ferner  ßioX(hßpö^  (vd.  S.478;  anders  Pot^ 
E.F.  n,  394);  iaßpdc.  iy,  g^mssigiPoitjJS,.^.  ü,  36);  dazu  ge- 
hört, mit  Verlast  des  /3,  iapog^  o,  «m  RanbwogeL 

Hieher  gehört  femer  Yielleicht  der  Namen  des  teniehrenden 
Kordwindes !  ßopia^^  6.  Pott  denkt  an  eine  ZnsammensteUang 
mit  slav.  bonrja  i^Wrm  {Doirawskg,  I.  L.  SL  378,  PoU,  E.  F.  l( 
500),  80  dass  ßooias  der  stürmisehe  wäre.  Für  diese  Zusam- 
menstellnng  spncht  die  Möglichkeit,  dnrch  das  slav.  Suff,  ja 
die  griech.  Endnng  ea  asu  erkllren«  In  diesem  Fall  gehört  es 
zu  derselben  Wurzel,  zn  welcher  wtr/A^  in  aeX%a(S.263)  zo- 

Een*  Deren  primäre  Form  ist,  wie  «ich  bei  ^aeep  cKcben  wird, 
vri,  dessen  h  YieUach  abflUlt,  so  dass  nur  vfi  übrig  bleibt 
Die  gunirteFonh  wäre  hvar:  var  unfd  zu  letzterer  gehörte  mit 
0  für  ▼,  wie  sehr  oft,  ßo^^^  eine  Entscheidnng  kann  nur  eine  ge- 
naue Kenntniss  der  ijt,  wie  der  Nordwind  in  Griechenland  wirkt, 
abgeben;  ich  wage  sie  nicht  Von  ßopiag  kommt:  ßofhßsvy  ßd* 
pa&tp,  ßoftU&Wy  popinv9i;  ßöpuo^^  atj  ov\  ßöpioq^  0(,  ov;  ßopiitog^ 
a,  wi  ßofooysogy  o, ov;  ßopenriq^  iQy  nSräUch  n.s«w.;^  ßopeag^  /3o- 
paag,  ßopifiag^  ßofnjtq^  V9  Tochter  des  Borems\  ßoftüfrig^o^  Sohn 
des  Bereüs\  /nopea^o,  das  Fest  des  Boreas  feiem\  ßöppmtv  (för 
/So/yja-dev?);  popfiatog,  ßop^€iog=z  ßöpnog;  ßoppäg  =  ßopiag  i 
napäßoppo^^  oPj  den  Nordwind  neben  sieh  habend» 

IfVir  waren  in  der  Reihenfolge  der  Entwickelung  bei  der 
aas  mf  id  hervorgegangenen  Wzf.  mad  (S*  511)  stehn  geblie- 
ben, welche  wir.  m  der  J3ed.  (mit  den  Zähnen)  mermabnen  ken- 
nen gelernt  haben.  Allein  aus  dem  ihr,  so  wie  den  fibriffenBe- 
dentungen  der  zu  sm  gehörigen  Wzff.,  zu  Grande  liegendenBe- 
griff  schaben,  war  dnrch  die  vermittelnng  von  %erreiben  U.8.W. 
der  Begr.  weich,  insbesondre  schmutaug,  ßussig  sein  hervowe- 
gangen  (vgl.  ausser  andern  z.B. iMskJHß.  610;,  /it>9 (S. 48^). 
So  werden  wir  denn  keinen  Anstand  nehmen,  hieherzuziehn 
lat  mad  in  mad-idus,  madere  und  griech.  puii  in  /lad-ao, 
nass  sein,  %erfUessen,  insbesondre  vMt  AnufeMm^  der  Haare  ge- 
braucht Diese  ganz  spedelle  Bed.,  welche  in  den  meisten 
Derivaten  ganz  fulein  hervortritt,  macht  jedoch  die  Frage  zu- 
lässig, ob  sie  sich  nicht,  wie  in  <^g^  tpakaat^g  u. s.w. (S.  174), 
an  die  wirldiehe  Gmndbed.  dieser  V^urzel:  schaben  lehnt  Von 
fjux9  kommt  femer:  ßiadiq^  17,  6v  (Hesgch.)^  /«xJapd^,  a,  6p ;  ßia- 
dalog^cifOv,  kahi\  ßiotiapomig,  ii,MMköp/lgheit}  ßucdapoto,  ßiadoAXa 
{Besgch,)^  ßiodlio,  kahl  maehen\  ßModapfacrtg y  17,  das  Kahünachen', 
fiädnaig^  Vy  dasKahl^erden'j  piHungy  n^  dasKahhnachen;  fiaSumi- 
puwf  TO9  Haar%ange;  ßidiov  (fiadiv)^  v6i  fiadfävia,  17,  WasserUtie. 
(Anders  Pott,  E.  F.  1, 199). 

33 


^14  SM{I). 

Das  lat  7iad-itffl%*>^  die  spedetteBed»  ieinrnkem  ia  sick 
aufgenommen.  Diese  bat  nun  anch  im  Sskr.  das,  sich  an  £e 
Wau.  mad,  welche  sonst  als  Verbnm  nicht  belegt  ist»  lehnende 
Partie*  matta  (fiir  mad+ta).  An  diese  reihai  sidi  alle  nomi' 
nalen  Ableitungen,  z.  B.  mad«-a  1)  wms  trunken  maehi  {geUiige  Ce- 
tränke)^  2)  Trunkenheit,  Z){mde  darum  hervar§ehenäe  psgekiscki 
Zustande)  Freude,  toüheit,  heftige Leideneehap  n.s.w.;  man  t^ 
auch  madana,  madajitnn,  mad&ra,  madira,  madja,  mv 
dra  {Freude)^  mädana,  mäda.  Die  Bed.  freuen  tritt  nun  wie» 
der  in  der  belegten  sskr.  WzC  mud  hervor,  und  ich  nehme  da- 
her keinen  Anstand,  diese  mit  mad  zu  identificiren.  Wie  mad 
aus  mrad  (fiir  mf  id)  entstand,  so  mud  aus  mrud  (iur  mrid). 
Dass  auch  ru  f&r  f  i  erscheine,  ist  mehrfach  bemerkt  (vgl  S.r3 
u.  sonst).  —  Doch  dies  nur  beiläufig;  sskr.  matta  hiess,  §o 
wie  lat  mad-idus,  trunken,  femer  jenes  aber  auch  tM  u.s.w. 
Nun  haben  wir  im  Griech.  iJid%raßogy  ap  (Heagch.^^  welches 
identisch  ist  mit  iiixaioq^  a,oy'y  wenn  man  nun  die  Bedeutung 
von  diesem,  insbesondre  aber  die  des,  entschieden  damit  id«^ 
tischen,  ßii^  betrachtet,  so  tritt  als  ganz  eieenüicher  Ben-,  des- 
selben entweder  toil,  verrückt  hervor  (vgL  z*  B*  ßd^  a-rop  o« 

*  Tiaxd  xocfiof^),  oder  jn  Analogie  mit  madidns  und  der  primi* 
ren  Bed.  von  sskr.  matta:  wie  ein  Betrunkener.  Ist  es  nun  za 
kühn,  fjuxtra  in  dem  heeychischen  ßÄaTraßog  mit  sskr»  matta  za 
identificiren?  Daran,  dass  hier  eine  acht  sskr. Bildung  vorläge 
(da  nach  griech.  Regel  /io^-f  to  fiaOro  hätte  werden  müssen), 
wird  niemand  Anstoss  nehmen,  welcher  dies  Buch  bis  hiebet 
mit  Aufmerksamkeit  gelesen  hat  Schwierig  ist  es  aber,  dieSof- 

'  fixe  zu  deuten.  Ich  schlage  folgende  Erklärung  vor;  das  Den- 
vativsufBx  va  CBopp,  Gr.  s.  S.  279)  ist  schwerlich  von  va(n;t 
zu  trennen;  keya-va,  viele  Haare  habend,  ist  völlig  identisch 
mit  ke9a-va(n)t  mit  Haaren  begabL  Von  va(n)t  ist  aber  oben 
(S.  273)  bemerkt,  dass  es  eiffentlich  nur  Aehnlichkeit  ansdrücke; 
dasselbe  gälte  demnach  scnon  an  und  für  sich  auch  f&r  va;  al- 
leui  hier  spricht  mit  ziemlidier  Entschiedenheit  noch  dafür  das 
(a.  a.0.)  bemerkte  i-va  wie  diee.  Wenn  wir  nun  in  fäarrvärßo 
das  schliessende  ßo  mit  dem  sskr.  va  identificiren,  so  heisst  e? 
wie  ein  Trunkener  (vgL  z.B.  sskr.  k'andra-vat  wie  der  Mend, 
Bapp  a.a.O.);  daraus  erklärt  sich  nun  auch  ßiaxcuog  ganz  ein- 
fach; zunächst  ist  ein  t  verloren  (grade  wie  in  Xmf  for  XiTxi, 
und  peXixa  S.500)  und  ijog^gig^  steht  für  fiaxaßo,  mit  Uebergaag 
des  /  in  i^  wie  in  oUrrig  u.  andern.  Wenn  man  will,  könnte  man 
das  schliessende  lo  auch  =  sskr.  ja  setzen;  die  Bed.  vrurde  im 
Allgemeinen  dieselbe  bleiben;  ich  ziehe  jedoch,  um  die  Identität 
der  Worte  putTraßo^  fA&Tcuo  durchgängig  festzuhalten,  meine 
zuerst  gegebene  Erklärung  vor.  ßaTitv  wurde  man  für  eine 
Contraction  aus  ßorapt»  oder  /laxiKii^i^ansehn können;  doch  ha- 
ben sich  Spuren  von  Bildungen  aus  ßia%o=  sskr.  matta  erhai« 
ten,  und  ich  ziehe  es  daher  zu  diesem  (vgL  weiterhin).  Wasend- 
lieh  /lo^  betrifik,  so  betrachte  ich  es  als  aus  iAa%%aßax  (=  sskr. 
matta- vat  wie  ein  Toller,  Betrunkener^  zusammengezogen.  Wie 
in  Tn^og^s  sskr.  t&vat  (S.  402),  eing  hier  zuerst  das  schlies« 
sende  t  in  ^  über:  piaTraßttg\  durch  Ausfall  eines  a  nach/  ward 


OS  ßq  (oder  ^,  wenn  num  ptaxxti^g  nach  Analogie  von  ß^vra- 
k}g  zu  Gnmde  legt)  alsdann  ipi  ßarraipi  da  das  eine  t  wie  in 
livaiog  verlogen  ging:  fiavaifj  so  war  die  Contraction  in  /ia0 
durch  Vennittelung  von  ftaxif)  alsdann  fast  nothwendig.  — * 

AIbo  ßiirraßog^ovi  fia%Taßn9y 6 {Heß^eh.)^  fAiTaioq^a^ov, 
mer,  der  wie  ein  Beinmkener  üt,  verrückt^  ÜMehi  n.8.w.  Da- 
ün :  {jAUxouo&ivn  Tm^yP^oxanArrig^  17^  Therheii^Erfotgheigkeii^  ßia^ 
aw&yvereiieht}  ßi€trmii^e>9thoriehihmulelni  ßon^fmeeimBeinmke'^ 
\n,  iAöneki'j  ßicn^toq^  a,  ov,  ihörichi;  iia^/idTo^,  tkönehi  (Heeffeh.). — 

An  dieForm  fiaxxo  =:  sskr.  matta,  aber  ebenfalls  mit  Ver- 
nst  des  einen  t,  khnt  sich  zunächst  das  ii«cAjf/wcAe  iiini^  femer 
xaxia  {iAO(xin\  n^  Tharheii;  fiaTTiv^  ihMehi;  ßiaTOuoj  ßitxvd^oij  ßo^ 
atiiD,  ihMehi  sein  u«  b.w.  ;  lAttxtfCUryuoq^  6,  ihärichie  Handbmg. 

Schon  oben  (S.  106)  haben  wir  bemerkt,  dass  wir  die  sskr« 
Vzf.  masfif  für  entstanden  aus  mad  und  dem,  so  sehr  oft  zu 
iekundärßrmationen  verwandten,  g'  nehmen«  So  könnte  sie 
ich  denn  formell  ganz  gut  an  das  eben  hier  behandelte  mad 
^ihliessen.  Dafür  spricht  nun  aber  nicht  bloss  dieBed.  der  sskr.  - 
•"orm  —  denn  so  wie  mad  feuehi  eem  heisst,  so  heisst  masg' « 
euehi  machen j  einweichen j  womit  das  entsprechende  lat  mergo 
nit  r  t&T  8  unSlRRR^e^  andre  aus  den  verwandten  Sprachen 
itimmt  (vgL  Poiij  E.  F.  I,  236)  —  sondern  ganz  insbesondre 
las  griech.;iaMj  in  welchem,  während  es  seiner  Form  nach  ge- 
wiss mit  Recht  zu  dieser Widf.  gezogen  wird  (von  Poii  a^a^O.), 
üe  Bed.  kneten,  meiner  Ansicht  nacn,  sich  eher  zu  dem  Grund- 
begriff der  hier  behandelten  Wz.  «iMcArit  durch  die  Vennittelung 
ron  drücken  neigt  Daf&r  sprieht  das  hieher  gehörige  ßJLayiakiOf 
lay^g^  dva^icurcrm,  dnoiioietpa  n,  aa«  Doch  darüber  möge  man 
lenken,  wie  man  will,  die  Zusammengehörigkeit  von  maspf 
md  ßÄ€i6<f  wird  dadurch  nicht  zweifelhaft,  und  eben  so  wems 
insre  Ansicht  über  die  Entstehung  von  masg'  aus  mad-f  g. 
Vas  nun  die  formelle  Vennittelung  betriffi,  so  madit  mir  der 
Jmstand,  dass  dem  sskr.  sg'  iakiixiech.<f6,  Y(m  lA&Y'Ufog) 
ind  X  (in  ßox)  gegenubertritt,  wo  also  sg'  grade  so  behandelt 
st,  wie  sonst  sskr.  ksh,  fast  so  gut  wie  gewiss,  dass,  etwa 
lurch  eine  leicht  denkbare  Umsetzung  von  sg'  in  g's,  der  Laut 
Lsh  entweder  selbst  entstand,  oder  wenigstens  einer,  weleher 
u  derselbenRepräsentation  aufforderte.  —  Also^(^l2fltf  (><<^o>), 
neien.  Davon:  ßMey^cc,  x6,  jede  geknetete  Maeee\  ii(xy\i6q^  6,  dae 
ibwieehen,  und  ßiwy^g^  Adj.  atwiechend,  wo  wir  die  urspröi^li- 
ihere  Bed.  zurfickkelu'en  sehn,  welche  schon  in  der  ersten^zf. 
•/i»  (S.468)  hervortrat;  ficatxdg^  ii,  6vj  geknetet i  /loxrifp, /ufam^^, 
,  der  JSneter;  fiaxn/iMog^  a,  ov,  %wn  Kneten  gehärig;  fi&trpay  17^ 
lacktreg  U.S.W.;  fioxTpov,  t6,  Tneh  %nm  Aiwieehen;  fiayig^  it, 
Bde  geknetete  Maeee  u.  s.  w. ;  ß^y^i^^  o,  der  Knetende,  Backende, 
ibwiechendey  ßiaydtOui,  n^  Brodkrume,  um  eich  die  Hdnde  aHu^ 
neehen;  tx^yzlovj  x6,  die  Maeee,  worin  man  etwae  ahdrüekt  u.  s. 
IT.;  hc^uoaf  abdrücken  (Heegch.)i  cbrdfux^,  ^y  dae  Ahwieehen, 
ibdrücken\  AnouMMTpa^  n^  Streichhotz;  nep^i&etpia,  1}^  die  durch 
iat$hermittel  Reinigende. 

Hieher  gehört  nun  auch  ßiaxTva^  ni  ßccxrvrtg,  09  e»M  Art 

55* 


^16  IM{1). 


OmeJU}  fiarxviifaf  iMLxxia  e$9m,  %wb€reii€m,  —  ffieher  zieht 
man.  anch  iMC^a  gewöhnlich  {S.  511).    Ferner  uir^e^goj^ifnr 

öwsji,  Dim.  von  4Aayufoq^^  ßiayoputo^^  if,  ovj  zum  Kochen  u.s.w« 
gehörig 'y  fiof&fslovy  t6,  X&ehe^  /i07»petfc9,  ko^en. 

Gehört  hieher  ßiayvSapiq^  17,  eine  gewisse  Pflanze? 

Indem  nachArt  der  7tenConj.CL  einNasalvondem^rtilies- 
senden  Oonsonanten  eingeschoben  wird,  eitsteht  die  Form  ß^a^/ 
(veL  jedoch  auch  sskr.  mang^  PoUj  £.F.  1, 173).  Nun  sahn  wir 
schon  den  Be^^riflf  des  Eneiena  in  ^repHttbrrpca  in  specie  auf  den 
Begriff  des  Znsammenknetens  Ton  ZawbemdUdn  angewendet 
So  ziehn  wir  denn  hieher  ßAyyuvov,  %6,  ZaubermUtel  n*s.w*  Da- 
von: fAayyav6ei,iJLaYYavtf6m^he%aubem  n.s.W.;  iJUVjpfaimjviqqyi,  ^f^y^ 
ytfvetnrpta,  17^  Zauberer  {^m)^  ßaYyivevfM,  ßoyyavuiyLay^dy  Zaube- 
rei U.S.W.;  liOfffaveiftiatog^  ^,  6v^  zur  Zauberei  XL.n.w.geharig^ 

Wie  nahe  die  Begriffe  Zauhermiitel  and  G^  liegen ,  bedarf 
keiner  Bemerkung»  »o  wie  jei^es,  mag  anch  dieses  nur  eine 
Specialisirung  des  Begriffs  Zueammengekneteiee  sein*  Da  nun 
^  statt  des  ti0  in  paööi  x,  also  die  Form  jioat  erscheinen  kann  (vgl. 
z.  B.  S.  238, 331)9  <30  ziehn  wir  hieher  ^jLjilUätLgl^  '^^^  welches 
y  die  Bedeutt  ZaubermUtel^  Oifij  i7(»lMitfl9^Tfi!w^ereinigt  Das 
vorgesetzte  (^ap  sieht  f&r  ^wi  and  dieses  für  das  sskr.Prfif.  pra, 
welchem  gewöhnlich  ^iecn.  ^fo  entspricht;  durch Einflnss  des 
p  wurde  n  aspirirt,  wie  in  <ppo^og  (S.  443)  a«  aa.^  und  (^pa  auf 
ähnliche  Weise,  wie  im  aimochdeutschen  far  (in  far-vaz), 
umgesetzt  Von  fdp^LOxov  kommt;  (pap^idnunf,  %6,  Dim.;  c^a/^uz- 
Toaidgj  ff)  Av^  dae  tpap^i.  beirefendy  (popjoLoxoei^,  toftra^  ev;  (^ap^oeacGJ* 
^n^y  ^}  dem  (^apfi.  älmUeh  a.  s.w.;  ipafytuxitdvj  6,  Ort,  wo  gefärbt  wird] 
(f^apfiaxao,  an  empfangenem  Oift  leiden  a.s.  w.;  <^puaxcTi?9,  6  (ol- 
yog\  ein  mit  Heilmitteln  angemachter  Wein}  ipap^fraa,  ein  <^'p- 
ftaxov  anwenden }  (pdp^uxfyg^  17^'  Behandlung  durch  Ar%nei$niitel  i 
tpapiiOMToq^  if,  6v,  vergiftet;  ({^ap^xnfp,  tpap^ulievi/tg ^  tfaff^ioxogy 
fap^ianevqr^Of  Oiftndecher  a»s.w.;  {tpapyLodarraxog  SaperL);  <^p- 
fUxÄerifpiog,  a,  ov,  dem  Oiftmiecher  gehörig  a.s.w.;  (^apfiaxo^,  «er- 
giften \  tpap^Tceim^  tpdpfuxxa  anwenden}  fpap^iaxeDnig^oi.tpaftitJOt* 
neivfia,  tpamamiarTfixt,  fpapyuaad^^  ij,  Zauberer  (rin)  a.s.w«V  ^p^ 
fiaxevTtaed^,  1},  6v,  zum  (jtopfuxaeeonfff  gehbrig^  (pupytdKevad,  ro  ss 
(papiiaixov;  (^opgoxevori^,  ^ap^uxxela^  <pap^ioadaf  97,  dae  Geben  von 
^Piux9ta  a.  s.  w.';  (papaoMelov,  to,  Bude,  in  welcher  Arzneien  ver" 
iun^  werden  Czw*);  atpdffuzxog^  c^apfuxxemrog,  ov,  ohne  Arznä 
U.S.W. 

Da  wir  hier  die  Wzformen  sskr.  mad,  mud  erwfihnt  haben 
(S.514),  welche  insbesondre  dem  Ausfall  des  r  ihre  Entstehung 
verdanken,  so  wollen  wir  hier  noch  eine,»  von  dieser  Seite  in 
dieselbe  Kategorie  fallende  behandeln,  pbgleich  sie  in  Betracht 
ilires  sekundären  Formadonselements  eigendich  schon  bei  den, 
durch  Gutturale  oder  Palatale  weiter  formirten,  hätte  erwähnt 
werden  müssen.  Wie  sich  nänüich  aas  mf  id  die  Form  mud 
(darch  Vermittelang  von  mrnd)  bildet,  so  aas  mf  ig'  (S.  484) 
mag'.  Diese  Form  and  eine  ihr  gleiche,  mit,  nach  Art  der  7ten 


SM(I).  5i7 

CoDj.Cl.^  eiagesckobeneni  Nasal:  iiiii(n)g'  wird  von  den  Jodi- 
seheo  Cbranun.  wirklich  erwfihnt  imd  zwar  mit  derselben  Bed«, 
wie  das  wesenüich  identische  mfiaf^  nämlich:  aAwisehmjmd 
dann  (iiurehAbwiseheny  reimgem.  Belegt  sind  sie  zwar  im  Sskr. 
nicht,  werden  aber  dnrdi  die^  imLat.  und  Griech.  entsprechen- 
den Formen  ToUständig  gesichutzt  Daa  der  sskr.  Wzfl  mrig' 
enti^rechende  pttpf  (&404)  hat  nSmlich  die  Bed.  (durch  Herun^ 
iermischen}  om^uaeH,  äuadtückeHj  nnd  völlig  dieselbe  erscheint 
in  denn  lat,  der  sskr.  Wz£  mn(n)g^  entsprechenden,  mu(n)g-o 
in  £-mnngo,  eigentL  kemuß  ausdiücken,  aber  in  specie  von  der 
Nase  gebraacht :  mek  sciaamen  {Poti,  TL  F.  n,  236, 172)«  Diesem 
ma(n)gf  entspricht  nnn  aogenscheinlich  im  Allgemeinen  griech. 
fi^öö^  ßAWT  in  dem,  als  Simplex  nur  bei  Gramm.,  sonst,  wie  lat. 
ma(n)^  mit  £,  so  mit  d^o,  kxi  zusammengesetzt  vorkommenden 
ditofi.'caa&  u^B^vr.^  absehnäu%en.  Was  nun  dessen  Formation 
betriffl,  so  weisen  wir  es  einer  Weiterbildung  durch  das  desi* 
derative  s  zu,  so  dass  eigentlich  ein  sskr.  muksfa  entsprechen 
wurde.  Nun  erscheint  im  Sskr.  wirklich  eineWzform  möksh, 
welche  sich  von  dieser  nur  durch  Gunirung  des  u  unterschei- 
den würde.  Von  den  Bedeutungen,  welche  ihr  gegeben  werden,« 
würde  ejicere  sogar  hieher  passen,  allein  belebt  ist  sie  nur 
indenBedd.  solvere,  servare,  und  in  diesen  scmiesst  sie  sich 
augenscheinlich  an  die  sskr.  Wzf.  muk',  welche  man  sdiwer« 
lich  hieher  ziehn  darf.  Von  Belang  ist  dieser  Mangel  einer  ge- 
nau entsprechenden  Form  im  Sskr.  nicht;  denn  grade  diese  Bil- 
dung sahn  wir  schon  mehrfach  in  den  verwandten  Sprachen  er- 
scheinen, ohne  dass  sie  im  Sskr.  vorkäme  (vgl.  z.B.  av%  S.  93). 
Unsre  Annahme  derselben  wird  auch  durch  lat  muc-us  unter- 
stutzt, dessen  p  sich  zu  sskr.  ksh  verhillt,  wie  c  in  oc-ulu  zu 
sskr.  ksh  in  aksha  (S.  228).  Also:  fiv06<o  (nur  bei  Gnmm.), 
dnofivööOf  aussehnätneni  davon  aTropv^/o,  17,  UnrenUgkeii,  die  man 
ausBcfinäwiL  — 

Hieher  gehört  nun  femer:  (i9ro-fiv«T/-^a>,  durehNaunrüm' 
pfen  verhöhnen  (vgl.  d7co^twcT7tpl4(a);  davon  dnop^vKruriiog^  4  ^er^ 
höhnung.  fJMtrlio  ist  ein  Benom.  von  einem  durch  to  aus  /jvöö 
=^  ^maJ^h  gebfldeten Thema:  fjtmevo.  Die  Identität  in  der  Bed. 
AoMI^Bacht  es  mir  sehr  wahrscheinlich,  dass  wenigstens  in 
diesflpeziehung  ebenfalls  hieher  gehört:  ß4vx^ii<o\  es  wäre 
aus  Hier  Form  fjtcx  =  *muksh  mit,  wie  so  sehr  häufig,  x  ^ 
sskr.  ksh,  formirt,  und  zwar  wie/ivxro  durch  Suff,  to,*  nur  hätte, 
wie  in  Atp^a  (S.  267,  vgl.  232)  u.  sonst,  die  Spirata  x»  regressiv 
wirkend,  auch  das  r  aspirirt  Davon  /L(vx^fafid$,6,  Verhöhnung. 

Wie  fAvxTo  aus  ßMvöö  entsteht,  so  durch  Suff,  reo:  |i«xTif p, 
6,  (eig.  der  Schnauzer,  Schnaufer)^  die  Nase  und,  wie  m  den  eben 
bemerkten  Formen,  Hohn  u.s.w.  Davon:  /uvaen/pci&Bv^  aus  der 
Naee^  ßjtvKXVpii&j  epMens  AnrNTifpurpa,  to,  Hohn\  liwevnpur^g,  6, 
das  Verhöhnen^  jtii?xT)7purt^(;,  6,  Spötter.  —  Bemerken  muss  ich 
hier,  dass  j&!?«yi;/#.  neben  iiwtxnf  als  Nebenform  ößiottnip  aniiihrt; 
da  das  hier  anlautende  6  unsrer  Etymologie  gemäss  ursprüng- 
lich ist,  so  fägt  sie  derselben  noch  eine  Stütze  beL  — 

Indem  von  der  Form  fjLvrr  fUr  ßiv06  das  eine  x,  wie  in  XatiJ, 
fiaxa  (S.  514)  verloren  geht,  entspricht  dem  angenommenen 


S18  SM{I). 

sskr.  ^muksh  griech.  ßivc.  Davon  fi^rig^  dtog^  log^  17  (bei  He^ 
sffcIL  mit  Eriialtung  beider  t:  /it(mff),  Nmwe,  aber  in  8pe<»e  d^ 
Fische  (vgl.  8iephmn.')  n.6.w.  —  Indem  ebenso  iav66  dias  eine  tf 
einbusst,  entsteht  ßAvö-idw,  seknmfen  n.s.w. 

Indem,  wie  scdir  hänfig,  4  i&r  88li7*  ksh  eintritt,  entspricht 
/fv^  in  M'>'4^»  ^9  SehUim  der  Nmee  n.s.w.  Davon:  ßn^fyipunfy  tö^ 
Dim.;  ßiv^ßo^p,  fivfyr^pCzwO^Naeenhek'j  ißx^m^  9Memi§ sem\ 
fivfyodn^^  egy  seMemug^  ßkoä^tfygy  ßKamifuisfyigy  persekleumi,  dmmm 
(vgL  weiterhin  fiimtog')$  yXapv^o,  an  Auffeneekieim  ieülen, 

Hieher  gehört  wahrscheinlich  fni^e^  ▼«,  SMeeim,  einePflan- 
menart;  femer  fiv^&v  (auch  tf^s^^oy  mit  nrsprunsbdiem  ö)^  /ir- 
igLvog.  ßiifyvogf  fMvfy^^  (anch  ßiafytvog  geschr«,  wdraes  schwerlidi 
richtig  U  «^  ^/«r  Meerßeeh. 

Indem  dem  sskr.  ksh  blosses  x  (für  xx)  gegenubertritt,  ent- 
steht fivx  in  fivxo^,  6^  Schleim  (mucus  fiir  muccus,  vgL  mnc- 
cedo  u.  aa.  mit  Erhaltung  beider  c  för  ursprüngliches  sc)  u.s. 
w»;  ^ihtog  und  fit^xo^  Adject,  dumm.  Hieher  gehört  auch  ^vxr^gj 
nroq^  (017),  6,  wie  dieBed.  Schnuppe  zeigt;  insbesondre  bezeich- 
net es  aber  die  {schleif nigen  f)  Pü%e  u,  s.w.  (vgl.  Pott,  E.F.  U,  564). 
Hieher  gehört  denn  auch  mit  tt  (für  x)  =  sskr.  ksh:  (tvTx-axe^ 
(siciliscn),  Schwämme,  

Die  hier  hervortretende  Bed-AisMiitisAMn  ruft  uns  eine  an- 
dre^ ebenfalls  zu  dieser  Wz.,  jedoch  zu  einer  andern  Wzf.,  ge- 
hönge  Form  ins  Gedächtniss,  nämlich:  ßXivva^  ^.  Eoi%  u.s.w. 
Ich  lehne  es  an  die  griech.  Wzf.  /SXex  =  sskr.  mlaksh(S.504); 
es  steht  also  für  ßißXex'va.  Die  Assimilirung  des  x  an  y  betref- 
fend, ist  mir  in  diesem  Augenblick  keine  ganz  gleiche  Analogie 
aus  dem  Griech.  gegenwärtig;  aus  dem  Lat  entspricht  ye-ne- 
num  fiir  ve-nec-num  von  nec-are  mit  Präf.  ve  =  sskr.  ava 
(S.274),  nur  dass  hier  das,  wahrschemlich  ursprünglichere,  ve- 
nen-num  ein  n  eingebüsst  und  desswegen den  vorhergehenden 
Vokal  gedehnt  hat  Diese  Assimilation  ist  übrigens  so  natur- 
lich, dass  sie,  selbst  wenn  sie  ganz  allein  in  ßkhva  stände, 
diese  Etymologie  nicht  unsicher  machen  würde,  ^ehei^kiyva 
erscheint  mit  Verlust  des  einen  vi  ßkha  und  ßkhoq^  x^glbd.; 
ferner  'stTJvva  aus  »tirXcx-va,  indem  9v  zwischen  fiX  eintrat,  wie  in 
imKoM  (S.  601).  Von  ßKhva  kommt:  ßkswcidn^^  egiicXewBpogf 
df  6v,  echleimigi  ß^^woq^  6,  eine  echlechie  Fiechart\  oßXei^^,  o, 
eine  Fischart, 

Unsre  eben  gegebne  Etymologie  wird  vSUig  gesichert  durch 
das,  mit  ßkai  (8.004),  ^uSk^  (S.I99),  ifißhi^  (S.498)mid  vielen 
andern  ans  dieser  Wz.  hervorgegangenen  Themen  in  der  Be- 
deutung, und  mit  ßkhfva  in  der  Formation  fibereinstimniende: 
^^fmffiWigyi  dumm,  träg^  stumpf;  ßkhvoq^  o,  Dummkopf i  es 
steht  für  lAßksKß^vog. 

Hierbei  will  ich  auch  das  hesgekisehe  ßXdio  =  iJLapaipo(& 
607)  erwähnen.  Da  das  Pfect  davon  ßißiaia  heisst,  so  ist  es 
wohl  am  sichersten,  es  mit  der  Wzf.  /SXod  =  ßpa9  (in  ßpadvg  & 
ß09)=  sskr.  mrid  zu  verbinden  und  ihm  dieselbe UrbedentoDg 


SM(I).  519 

ni  geben,  welobe  im  griedt  flpcM  hervortritt:  sekkif,  aber 
spefdaKsirt,  wie  in  fimpog  u.  aa«,  iflr  ^UteMsehiaf.  dumm  u.  s. w. 
Das  kewf^dUgekB  ßXarT^w  dageg^i  =  nouSafwoo^i/Uj  kiniueh, 
dmmn  sein,  verbinde  ich  mit  ßka%  =  sslu'.  mlaJ&sh  (S.804)  mid 
nehme  -rr  ftr  tftf  =  sskr.  Icsli. 

Das  eben  erwfthnte  ßiflXaia  fthrt  nns  aber  aogleioh  auf 
ßXai-a^o^^  a^w}  dieses  ist  identisch  mit  ^Xä8'ap6g^  a^oV;  letz* 
teres  heisst  fm&Sj  feucM  (vgl.  (ladoo  S.613),  dwrch  Nässe  verdorr 
hm  CvgL  fcv9  S.  ^£92)  9  muisehM§,  weiehUeh  (vgl.  uaXoKog  S.  S04 
ond  viele  andre,  mit  dieser  Bed.  in  dieser  Wz.  schon  vorgekom- 
mene Bildungen),  se^wammijf  Cvgl.  ^vKr^g  S.618).,  Wir  sehn  also 
dnrchgfingig  Bedentongen,  welche,  sich  ans  dieser  Wurzel  za 
entwickeln  pflegten;  da  nun  n%  für  fi^X  wie  in  ^ackax  (S.601), 
\inXex  (S.  &18)  stehn  kann,  so  werden  wir  keinen  Anstand  neh- 
men, anch  nXaS  ibr  it^^Xod  zn  nehmen  und  zn  sskr.  mlad  (für 
mrad,  mrid)  zu  stellen  (anders  Poitj  £.  F.  I,  912);  seine  pri- 
märe Bed.  wäre:  %erriebenj  weichiichj  schlaf  sein.  Also  vtX&i^o^ 
o,*  TvXadfi^  Vy  ^Xidov,  w,  Schiafheiij  JVeieMichkeii,  Fauiniss  n. 
s.w.  Davon;  veka^ouq^  earaa,  ev;  ^XaSapo^^  a,  ov;  ßka&apo^^  o, 
dv,  schiaf  u.s.yf.i  TcXä^apon^g,  riy  Nasse  u.s. w.;  nXccdäfHo^uxj  t6 
=  utXa9ogs  TcXaioia,  weichiich  semi^  u.  s.w.  Aus  dem  Begr. 
geistessehiafy  dumm  sein  geht  7€Xa89%d&  hervor:  aih^m  reden\ 
es  ist  dies  ein  Denominativ  von  dorisch  nXoMo  =s  einem  ge- 
u  öhnlichen  nXa^o  flbr  9rXa>-u>. 

SoUen  wir,  um  die  Bezeichnungen  f&r  sehwaeh,  dumm  gröss- 
tentheils  wenigstens  einer  Wurzel  zuzuweisen,  auch  hieherziehn 
und  zwar  zn  derWzf./3Xax  (3=  sskr.  mlaksh  S.604):  ^cix-<Xo^, 
0,  fär  ßkoMsXog  mit  Verlust  des  ersten  X  wegen  des  folgenden 
(vgl.  (pXavfoq :  (pavXo^^  versehniitener  (entmannter  und  also  sehwa- 
eher)  Diener  der  CjfMe  imd  dumm?  Nebenformen  sind  ßoaaiXog^ 
ßoatiXag.  

Wir  haben  hier  eine  solche  Menge  Falle  gesehn,  wo  nX^ 
durch  das  Medium  von  yinX,  fiir  ursprünglicheres  ml  eingetre- 
ten ist,  dass  es  nun  wohl  auch  nicht  mehr  zu  gewagt  ist,  nXaOö 
ebenfalls  hieher  zu  ziehn.  nXäöögiheisst  formen,  gestalten^ 
wir  haben  nun  schon  oben  (ßperagS.  611)  auf  die  bekannte 
Thatsaohe  aufmerksam  gemacht,  dass  die  griech. Sculptur  von 
Thongebilden  ausgegangen  ist.  Das  Verfahren  hierbei  besteht 
einerseits  in  einem  Erweichen,  andrerseits  im  Kneten  der  Thon- 
masse.  Jenen  Begriff  sahn  wir  überaus  häufig  in  den  hieher 
gehörigen  Wzformen  hervortreten;  diesen  in  specie  in  ^uiaao 
(S.  515);  mag  man  nun  als  primäre  Bed.  für  icMurir&  erweichen 
oder  kneten  setzen,  für  die  Etymologie  ist  es  gleichgöltig.  Die 
Bildung  ist  gewiss  eine  dialektische  und  mit  der  spedellenBed. 
formen  an  dem  Ort  versehn,  wo  die  Thonbildungen,  Plastik  im 
eigentlichen  Smn,  sich  zuerst  erhob.  Da  wir  nun  den  Eintritt 
von  fx-jiK  statt  des  gewöhnlichen  pißK  für  ursprängliches  ml 
überhaupt  fiir  dialektisch  halten  —  wof&r  die,  mit  Ausnahme 
dieses  iskiactm,  sehr  einzeln  und  gewöhnlich  neben  regelrech- 
ten Formen  stehende  Erscheinung  von  nX  statt  ßX  spricht  —  so 
weist  uns  nkaacFv^  zugleich  den  Dialekt  na«A,  weldiem  dieses  ttX 


590  IM{I). 

ffehttrt;  es  ist  der  klmnasiatlsch-Solisehe  hSchst  wahrsefaein- 
uch;  denn  hier  begann  die  Plasük.   Also  '»Xciaam^  #m9  weichem 
Massen  formen  o.  s.w.    Das  Fötor  davon  heisst  -nKderw^  und  da- 
dordi  wird  es  ssweifelhaft,  mit  welcher  der  hieher  gehdrigen 
Wzformen  man  TisXaefa  verbinden  soU;  dieF<Nrmation  -nXatif^Yov^ 
Waehepuppe,  welche  sich  sdiwerlidi  von  vikaacF  trennen  Ifisst, 
würde  f&r  die  Wz£  mlaksh  sprechen;  allein  das  in  allen  übri- 
gen Themenbildongen  erscheinende  6  anstatt  des  66  im  Präsens 
(Z.B«  «Xocr-pa  o.aa.)  lässt  doch  eher  einen  T-Laot  als  Charak- 
ter vermothen,  welcher,  wie  in  6aX'jwfit^q  gegen  6aX7WT^^is 
,und  sonst  vielfach,  auf  dorische  Weise,  etwa  dorch  Vemiifte- 
long  einer PrSsensform  jjjyf^f&r  yXaoyiP.  in  y  übergangen  wäre. 
BtMiuum  ( Gr.  Gr.  Gr.  §.92Anm.  10)erkl&rt  sich  wegen  der  Com* 
posita  vsnfo-nXJ^o^,  xopo^Xc&o^  fiir  Annahme  eines  &,  also  7tX€&^ 
.  ond  dieser  Ansicht  triti  aoch  Poti  (E.F.  II,  30)  bei.  Unsre  Ety- 
mologie würde  damit  keinesweges  ganz  fallen;  denn  wir  wer- 
den sogleich  sehn,  dass  die  Waubrm  mri  (fiir  smri)  sich  auch 
dorch  Anfttgong  eines  ^  (wodorch  sskr.  mri-dh  ond  dapraos 
mradh  entstehn  konnte)  weiter  formirte.  Dennoch  möchte  ich 
mich  bei  dieser  Annahme  nicht  berohigen;  9top<mXtöoq  sammt 
ntiXonXä^og  stehn  ganz  allein  ond  werden  nor  als  Sonderbar- 
keiten erwähnt  (Ziw.Lexiph.)  ond  InvanXü&og^  welches  als  ver- 
schiedene Lesart  in  einer  8teUe  desPlatoi  sicÄi  fand,  ist  von  Be^ 
eker^  meiner  Ueberzeogon^  nach,  mit  Recht  dorch  t^voirXoumr^ 
ersetzt    Ich  kann  darom  m  ihnen  kaom  eine  volksthümhche, 
höchstens  eine  dialektische  Formation  sehn,  vielleicht  zo  er- 
y  iSren  ans  dem  dorischen  Eintritt  von  &  fiir  d  CMaüieire,  Gr.  L. 
Dial.  143  A).    Sehn  wir  also  von  diesen  Compositionen  ab,  so 
tritt  ons  als  ganz  analog  griech.  ßpdaram :  ßpdarm  entgegen.  Ne- 
ben ßoourarai  erscheint  aber  eoch  figg^  ^>^^  ^^  hn  äousäen  Dia- 
lekt ^TTor  ^  eintritt,  wir  aber  nXaovo  aof  jeden  Fall  fiir  dia- 
lektisch halten,  f  o  gilt  ons  das  66  sowohl  in  ßpctaaro  als  ftXoUraa 
not  eis  Vertreter  von  4.    Dieses  angenommen,  setzen  wir  als 
ursprünglichere  Form  von  vXäaarm:  TiXai,  wie  wir  dieses  denn 
schon  eben  and^teten,  indem  wir  das  ^  in  hxvo^Xä^-og  f&r 
Vertreter  von  3  hielten«    In  diesem  Fall  setzen  wir  nXa8  = 
sskr.  mrad  f&r  mrid,  womit  wir  aoch  schon  ßfirag  oben  in 
Verbindong  brachten.  —  Von  TrXoao'o  kommt:  nXdtryLa^  to,  das 
Büdwsrk  O.S.W.;  'nkouryMxvMq^  n^^j  nachtiUend;  üXaofuxruip, 
6,  erdichtet j  falsch  O.S.W;  nl<4w\jtax^riq^  tg,  erdiekiet  O.S.W.; 
wX<EaK,i7,  das  Bilden  O.S.W.;  wXa<m7(,  srXacmfp,  d;  nKaerxig^ 
nkdcrrupttf  ^rXcearptcc,  1},  Bikher  (-m);  nkcurroq^  1$, oVj  §efennt  o« 
s.w.;  vXour%m6q^  if,  Av,  %um  Bilden  gehMg  O.S.W.;  7fXour%afe6&t 
bilden  {Besißch)*  —  i^Xayy&v^  d,  Waeh^ßuppe.  —  CByoncXooftd^, 
d,  Gestalt  O.S.W.;  fyiKXaaxfO^^  ov,  eingssehmiert  O.S.W.;  IfitirXa- 
axpfiSnq^  tg,  pßßisterartig\  ^«osrXoo^r^,  Qotter  hUden  n.s.w.;  wpo- 
nXourriaf  17,  dae  sinnbildliche  Darstellen  heiliger  GegensUnds;  die 
drei  C!omposita  mit  nXa!^og  sind  schon  erwähüt 

Doch  wir  müssen  zo  der  Wzf.  zorück,  bei  weldier  wir  b 
der  Reihenfolge  stehen  blieben  (S.  516),  nämlich  fsmnr:  fiorr. 
Diese  Wzf.  begegnet  ons  wieder  in  ßvxTnxog  (yLvaam%dg)^  o. 


und  fi/vTTOT6v9  xdy  ein  hreiarH^ea  Oeriehi  mn  zuMmmen^enebenem 
SmoiUnuh  ii«8.w«;  daher  fwyrriPTCpgv  %u  Brei  queleehen.  Fassen 
wir  als  eigentL  Bed.  f&r  das  sni  Grunde  liegende  Thema  ^vtto 
%errieken^  i&ermaimif  so  selm  wir,  dass  ausser  der  Form  auch 
die  Bed«  (vgL  S.  608)  in  diese  Wurzelkette  passt,  und  werden 
nach  keiner  andern  Etymologie  suchen. 

Wenn  in  dieser  Form  sch<m  eine,  sich  dem  Grundbegriff: 
sehahem  n&hemde  Bed.  hervortrat,  so  ist  dies  eben  so  sehr  und 
vielleicht  noch  mehr  in  d^uvaG^o)  der  Fall.  Das  anlautende  ä 
ist  =  dpa  (S.  274) ;  PoU  hält  es  für  oivä  (E.  F.  II,  153);  in  lete- 
terem  Fall  stflnde  afivWoo  ftkr  aiv^vara&;  aus  dem  Begr.  ab^scha» 
ben  oder  auf'Schaben  ist  die  Bed.  kraizen,  ritzen  hervorgegangen^ 
welche  wir  bei  der,  mit  ^/ayi,  gleichbedeutenden,  Wz.  ax  (S.155- 
219)  so  überaus  häufig  hervortreten  sahn. 

Von  dßicööio  kommt:  d^juoy^q^  6,  das  Zerreiseen^  Zerkratzen 
n.s.w.;  ä^vYiwtf  to^  dae  Zerrissene  u.s.w.;  äfi«^^^  Si^v^  (spät), 
ny  das  Miizen  u.s.w.;  d^v^^  Adv.,  ritzend]  duvKvtato^j  if,  oVj  rU'» 
zend.  —  Mit  ;^  f&r  M  (=  sskr.  ksh) :  oftv^^, )?,  das  Hitzen:  a« 
inxn9dv,  dfivxf^,  riizetui^  afw^^Zo^,  a,ovj  (eig.  schabend j  daher) 
die  Oberflaehe  berührend j  oberfldehHeh  und  ritzend  \  diiv^d^v^j  eg^ 
wie  eine  Verietztmg;  d^imj(jii6q,  d,  Schwerdimundei  d^ivxakou  {He^ 
syehjy^  Spitzen  der  Wurfgeschosse.  Nach  den  beiden  zuletzt  er- 
wähnten  Analogieen  ziehn  wir  mm  auch  lat.  muc-ro  hieher, 
eig.  der  Biizer,  Spitze  u.s.w.  (c  für  cc  =  sc  sss  sskr.  ksh,  vgL 
S.517). 

Unsrer  Erklärung  gemäss  stand  d  in  d^arm  wahrschein- 
lich fär  dßOf  ab'j  diese  findet  nun  eine  Bestätigung,  wenn  wir  hie« 
her  tu  setzen  wagen :  d-^'v/d-aX??,  ri^  Mandd.  Und  giebt  es  woM 
eine  bessere,  passendere  Etymologie  daf&r?  Die  Mandel  wäre 
als  das^  was  man  abschabt j  abschält  (vgL  tfxoXi^  von  y/^dn  S.  197), 
gefasst«  Ich  wenigstens  glaube  d\iv]f^&k7i  hieher  setzen  zu  kön* 
nen;  was  yi  beträft,  so  halte  ich  es  für  Schwächung  eines  ur- 
spröng^heren  xr  =:  sskr.  ksh;  yerffleichen  kann  man  iyioßo^ 
fiir  istvoßo^  (S.  244).  Von  ä^vyi&hi  kommt:  d^iytakovj  x6y  a- 
^vydcckogy  d^vydaXi^^  i?,  glbd.;  d^vySakiog^  a^av;  d^wydotköugy 
tacra,  ev,  zur  Mandel  gehörig  u.  s.w.;  ofiv/daXicx,  äivvYdakijj  17, 
Mandeibaum;  ä(Lviy8äKivo^jV,ov;  d{ji'o^9aXio^,a,ovs  afit9/9aXt«nr^ 
o,  pon  Mandelni  dfivjfSakddri^^  e^,  mandelari^. 

SoUte  nun  auch  zu  derForm  ^vn  zzz^vxr  {ss^vyH)  ^vxrtpo^ 
6,  Mandd,  gezogen  werden  können?  Dazu  ^vsufpößaqj  6  (lakon. 
J«ww7pdß.),  Nussknacker. 

Da  wir  ui  d^ishfw  (S.  484)  neben  dem  Begriff  ausdrucken 
auch  den  des  Aussaugens  hervortreten  sahn ,  so  scheint  es  mir 
endlich  kaum  zu  gewagt,  hieher,  und  zwar  zu  der  sskr.  Wzf. 
mug ,  an  welche  sich  die  zuletzt  behandelten  Wzff.  lehnten  (S. 
B17),  grieeh.  f^v^,  saugen^  zu  stellen.  Gewöhnlich  verbindet 
man  es  mit  pw,  aber  in  der  Wdtette,  wozu  dieses  gehört,  tritt 
diese  Bed.  sonst  nicht  hervor,  und  die  Ableitung  des  Begriff» 
Saugen  aus  dem  des  Zusammendrückens,  weil  man  beim  Saugen 
dieUppen  zusammendrücke,  ist  eine  der  vagen  Begriffsent- 


529  '  2»f(J)- 

wickelmigen,  welche  i^  zu  einer  Zusamnenstelliiii^  berechti- 
gen, selbst  wenn  sie  gleich  nicht  nnmi^i^ädi  wir«.  BGt  ^vim 
gleichbedeutend  ist  ouv^w ,  dessen  d  ich  für  dpa ,  wie  in  afAEX7e 
im  Gegensatz  zn  mulg-eo  nehme,  worin  denn  auch  kein  gani 
nnbedentender  Grund  fiir  die  Richtigkeit  meiner  Etymologie 
liegt   Gleichbedeutend  ist  das  Denominativ  ^Ju»  {Um.  fLvifa); 

Alles  seit  S.  515  ErwShnte  ist  hier  nur,  weil  hier  seineEnt- 
wickelunsr  mit  mehr  Sicherheit  gegeben  werden  konnte,  be- 
handelt Wir  kehrenjetzt  dahin  zurück,  um  in  den  sekundärea 
Formationen  durch  T-Laute  fortzufahren.    Eine  der  gewöhn« 
liehsten Fortbildungen  ist  die  durch  dh,  welches  wir  als  Ueber- 
rest  der  Wz«:  sskr.  dhft,  griech.  ^  s€i%€u,  nmeketf,  fassten  (Tgl 
S.  30  u.  sonst  vielfach).    Im  Sskr.  wird  nun  zunächst  die  Wzf. 
mf idh  erwähnt,  welcne  sich  zu  miri  f&r  smri  grade  so  verh&lt 
wie  m  f  i  d  (S.S08).    Ihr  werden  die  Bedd.  gegeben :  feucht  sein, 
UMen.    In  jener  ist  sie  zwar  noch  nicht  belegt,  auf  jeden  Falll 
passt  sie  aber  in  die  Begriffsreihe,  welche  sich  aus  derWs. 
sm  entwickelt  hat;  wir  sahn  diese  und  ähnlidie  Bedd.  sehr  oft 
hervortreten  (vgl.  z.B.  mad  S.513);  in  dieser  (welche  bei  /l^ 
sen  Radd.  sscr.  aus^lassen  ist,  sich  aber  in  WiUan  Sscr.  Die- 
tion.  findet)  reiht  sich  daran  sskr.  mridha,  Kampfe  Sekiaeht 
Wenn  nun  auch  die  nahe  Verwandtschaft  zwischen  mfi,  sier* 
ben  (S.  494),  und  mf i-dh  (fOr  mf i-dh&),  Bierben  mmehen,  mÜL 
so  in  die  Augen  springend  wäre,  so  hätten  wir  als  entscheidend 
fttr  das  Hiehergehören  von  mfidh  den  oben  (S.  510)  erwälm- 
ten  Gebrauch  des  griech.  yutpi  ==  mfid.    Wir  haben  also  in 
Sskr.  eine  hiehergehörige  Bildung  durch  dh.    Im  Ahd.  ent- 
spricht nun  nachdem  bekannten  Lautverschiebungsgesetz  t  dein 
sskr.  dh.     Demnach  dürfen  wir  ids  zu  dieser  Form  geh((ng 
nehmen  zunächst  ahd.  mult-jan  {Oraffy  Ahd.  Sprsch.  II,  713j, 
in  welchem  die,  dem  primären  Begriff  sich  nähernde,  Bed.  rW- 
6«»^  hrai%ent  aufkdrken  (vgl.  y(apair<r(A  von  s/^dnt  S.  303  und  o^- 
$^^  S.  409)  hervortritt  (über  ul  =  sskr.  fi  vgl.  S.  496);  ferner 
aber  gehört  nun  auch  zu  dieser  Wzf.  milt*i  {6rof  a.  a  O.  S.725), 
mit  dem  aus  der  Wz.  sm  so  sehr  oft  entwickelten  Begriff:  reiVA, 
eanp  u.  s.  w.  (vgl.;iaXax(5-ff).  Mit  dieser  letzteren  Bed.  erscheint 
nun  aber  auch  im  Griech.  die  Wzf.  ftoX^,  und  wir  werden  also 
dieselbe  =  dem  sskr.  mfidh  setzen,    fi  ist  durch  Guna  iaaf, 
und  p,  wie  so  oft,  in  X  übergegangen.  —   Also  fiicX^a,  po^rt 
i},  weiehee  Wache  u.s.  w.  Davon:  ^aX^ciditg^  e^,  von  der  Afldtr 
ftaX^a;  ^«X^or,  d,  Weichling]  fiaXSa^o,  ftaX^atvo,  (üiobXSoo,  er* 
weichen.  Hieher  werden  wir  nun  auch  das,  mit  ahd.  mihi  gan^ 
gleichbedeutende:  (iaX&a-xdß,  ^,  iv^  weich  u.s.  w.  setzen,  nnd 
es  nicht  für  eine  mit  \MJoCKaM6g  identische  Nebenform  mit  einge- 
schobenem ^  erklären.  Davon :  yuoO^awxmg^  jtiaX&aioa,  17,  W^d^ 
heU  u«S.W.;  fMk^Advo^tzz^tak^axö^^  ^wtX^no&^fia^^aitl^feripei' 
cken;  lutk^aorcna ,  erweichen  u.  s.  w. ;  fiiXbafyg ,  17 ,  Erweichung  v. 
s.w.;  fuxX^osmaeo^,  if,  6v;  poX^axTifpco^,  a,  ov  ^  («xXaxTiMk(^ 
B04);  d^l^axTogj  ay  =  ofUiXaxTOff,*  ini^utk^  =  (io^dcnto? 
{Heegeh.-). 


XM{i).  saß 

Anin.  Das  eben  ertvahnte  ahd.  nrnlt-jan  rnik  lat«  marra, 
Grahscheitj  ins  Gedächniss;  gehört  auch  dieses  hieher  oder  zu 
/"mf  id  (S.  508)?  Mit  ihm  zusammen  gehört  grieeh.  fia^pov^ 
TOy  glbd.  

Wie  sich  nun  schon  vor  der  Sprachtrennmig  mrid  durch 
^ermittelung  von  mrad  in  mad  uiSagestaltete  (S.611ff.),  gans 
sben  80  geht  miridh  durch  mradh  in  madh  über.  Als  Wz£ 
wird  dies  im  Sskr.  nicht  erwfthnt;  allein  es  ergiebt  sich  aus 
»kr.  madh-u,  ^eMiges  Getränk,  welches  völlig  identisch  ist 
mit  mad-a  (von  mad  S.  514).  Dieselbe  Identität  geht  durch 
Vergleichung  des  entsprechenden  griech.  u^^,  trunken  eem, « 
hervor,  mit  welchem  man  sskr.  mad,  trunken  sein,  lat  mad*i- 
das,  heirunken,  ver;^eiche.  Zu  dieser  Form  gehört  auch  nhd. 
maii  mit  der,  in  itaXoMÖ^  ß^^9  sskr.  ml  i  n  a  und  vielen  andren,  zu 
Wx.  sm  gehörigen,  so  oft  hervorgetretenen,  Bed.  schlaf. 

An  diese  Wzf.  schliesst  sich  also  zunSchst  sskr.  madh-u, 
^eUüges  Getränk,  insbesondre  Honig.  Ihm  entspricht  genau 
goth.  midu-s,  ahd.  motu  (J.  Grimm,  D.  Gr.  Ü,  471.  m,  460; 
Grmf  schreibt  letzteres  medu,  Ahd.  Sprsch.  II,  658,  fahrt  aber 
auch  die,  regelrechter  entsprechende  Form  meto  an;  die  For- 
men der  übrigen  verwandten  Sprachen  sehe  man  bei  Pott,  £• 
F.  I,  245,  vgL  U,  484).  Griech.  entspricht  fii^v,  tö^  wie  schon 
Pasoow  bemerkt,  jedes  bermtschende^ Getränk,  Wein  u.s.  w.  Da- 
von :  ftidwo^,  (97),  ov  (durch  Suff,  sa  Boop,  &•  s.  S.  279),  trut^ 
ken^  lulävm,  trunken  sein  U.S.W.;  fodtxm^^jo;  fuSvarfHa,  17,  TWni- 
kenboid  (-in) ;  fiC&txrruM^^,  97 ,  <(y,  %um  Berouschen  geneigt  u.s.  w.; 
pidtxTfAtt,  To,  bermisekender  Trmiky  fitövcri^,  ^,  das  Berauscht'» 
c€»iu.s«w.;  fU&tHTxo,  trunken  machen'^  ^u^vuyaXo^^  o,  Beiwort 
des  Bacchus  ( von  einem  Thema  (lAv^^vo  nir  fiedt>-fieyo  Part 
PrSa.  med.).  — 

Von  (LM&,  in  der  Bed.  trunken  sein,  kmnmt:  fi<&-n>  n»  Trun^ 
kenheüvus^w.;  nökvyul^q,  i$,  sehr  trunken^  d^i^varoq^  op^  nicht 
trunken^  dfU^varo^^  17,  ein  rauschstillendes  Mittel,  Amethyst',  ob 
aber  auch  in  letzterer  Bed.  hieher  gehörig,  wage  ich  idcht  zu 
entscheiden.    Davon :  ofiedtxrri^o ,  amethgstfarb^  sein. 

Wir  kommen  zu  den  Wzformen,  welche  sich  durch  Hin- 
zutritt des  causalen  p  bilden.  Im  Sskr.  erscheint  von  mli  keine 
Bildung  der  Art,  wonl  aber  von  dem,  damit  identischen  (vgl  S. 
489),  gli.  Diese  lautet  mit  Wiedereintritt  des  ursprftnglichen 
kurzen  a:  glip-aj  und  mit  Erhaltung  der  Dehnung  gl&paj 
iBnpp,  Gr.  s.  r.  520);  erstre  Form  erscheint  in  Vicramö^rvasl 
(ed.  Len%  p.  45,  8);  da  gl&i  schlaf  sein  bedeutet,  so  heisst 
glap-(aj)  scldaf  machen.  Da  nun  im  Lat  dieses  causale  p 
häufig  durch  b  repräsentirt  wird,  anlautendes  g  aber  verloren 
geht  (S.  209^  491 ),  so  ergiebt  sich  hierdurch  dieEtjmologie  von  1  ä- 
befacio  (f&r  labet  (glabet)  alte  Participalform  vgLä  AL.Z. 
1838  ErgzBl  S.  337)  sMaf  machen;  feiner  von  läbor.  das  Er- 
schlafende,  Arbeit.  —  Da  nun  aber  gUi  wesentlich  identisch 
ist  mit  mlii,  so  steht  gar  nichts  entgegen,  dass  einst  auch  eine 
Wzf.  mläp  =5  glip  existirt  habe,  welche  sich  im  Sskr«  verlor^ 


S24  XMil). 

ia  den  VMwandten  Spraohen  aber  erbiek»  und  ^ese  erkeimel 
ich  in  dem  griech.  (loXa^c  in  a-^aXa^rTo;  <x  ist  das  Prfif.  <ȧotJ 
wie  in  den  hiehergehörigen  Waormeii  so  sehr  häafig  (Tgl-  <^- 
^vro,  ayMfxdviQ  S.  501  u.  aa.);,  so  heisst  a/a-fiaXa?r  also  ei-j 
gendich:  weg  schiaf  machen,  und  insofern  zerstören  (=  afuxX-! 
Sin^fi)  S.  508).  Nur  I^cophron  hat  diese  Form  eihalten^  und  sie 
besteht  ohne  Derirationen ;  ftaXooc  steht  fUr  (ytXaar,  und  fiX  ist, 
wie  oft^  durch  einen  Vokal  gespalten  (vgl.  S.  504). 

Da  uns  nun  derÜebergang  von  pX  durdi  ^  in  ^  so  über- 
aus häufig  entgegengetreten  ist,  so  steht  von  formeUer  Seite I 
gar  nichts  entgegen  mit  juXa^cTu  auch  ßXd'xxuk  en  identifietren. ' 
DieBed.  spricht  fast  mit  Entschiedenheit  dafiir.  Denn  es  heisst 
schwächen j  schlaff  machen  {geistesschlaf  in  der  Verbindung  mit| 
^ptvot^)  und  insofern  später  beschädigen  u*s.w.  (Tgl.  Psuaamy 
Allein  da  ^  auch  für  sskr.  g  erscheint  (vgl.  z.B.  ^pv  =  garu^ 
ßpitpo^  r=  sskr.  garbha  von  ^^gi^ibh,  u.  aa«),  so  kann  man 
auch  an  eine  Verbindung  mit  der  Nebei^orm  glap  denken,  und 
diese  ist  we^n  des  imGriech.,  wie  im  lat  lab,  fur  p  eintreten- 
den ß  (m  ßXaß'Ti  u.  aa.)  vielleicht  passender.  Doch  wage  ich  in 
dieser  Beziehung  keine  bestimmte  Entscheidung;  hieher  gehört 
es  auf  jeden  Fall.  —  Von  §7id3tT&  kommt:  ßX.o2pfux,  xcf,  Scha-- 
denn,B.w.;  ßkdtlHq^'^j  Beschädigung;  ^Xocarrtseo^^if,  (it^r^Xcnrr^. 
fio^ ,  a,  ovy  schädlich ;  ßXa'^opat  =s  ^^Tixoyuu  ;  ßXa^i? ,  ri ;  ßkdißog, 
TOy  Sehaden  U.S.W.;  SKaßep6q^  d,  6v\  ßkaßoeiqj  töcra,  ev,  schad-» 
Heh^  aJ^Mn^oq^  ov%  at^Ka^tlg^  iq^  unhssehädigt  U.S.W.;  d^Xd^isus^ 
dßkotßia,  ily  Unverleltkchkeit^,  hieher  gehört,  wie  Poti  (£.  F.  II, 
129)  bemeriLt:  ßXagf^tifUtv  filr  §Xafpupn^iv. 

Ehe-wir  diese  Wz.  verlassen ,  wollen  wir  noch  einiges  be^ 
rubren',  welches  vielleicht  el|enfalls  hieher  gehört  An  eine 
Wzf.  ^  =  sskr.  ml&i,  welche  die  folgenden  Derivationen 
höchst  wahrscheinlich  machen  werden,  oder  ßktS  =  mfid  (S. 
508),  lehnt  sichAX^döia.  §Xlrra>^  beschneiden,  also  eigentli«di 
ahschaben^  wie  schon  in  <y^rt  (S.  468) ;  dass  ^xxm  aas  iMskix 
(S.  499)  gebUdet  sei,  wie  PoU  (£.  F.  II,  34,  61)  annimmt,  ist 
mir  höchst  unwahrscheinlich. —  ^XItov^  t6j  lehnt  sich  an  diese 
)Vz.  so  gut,  wie  das  gleichbedeutende  ahd.  malta  oder  melda, 
(Ora/f,  Ahd  Sprsch.U,  723),  Melde,  ernKüchenge$täehs,  —  Fer- 
ner erwähnt  Uesych.  ßXLxaq^  ßXi*vnvaq  =:  fudpov^  (vgl  S.  507), 
jiXtTopdfipa^,  6,  ein  Bummkopf  {ygl,  S.  518). 

Indem  das  Schaben  als  ein  Berühren  gefasst  wurde ,  mag 
(vielleicht  am  §Du»in  mrid)  ßXi-ua^o  (filr /SUd-fio-^ci)),  bsiasie», 
gebfldet  sein.  Davon;  ßklfijaöiq,  i?,  das  Befühlen. 

j^d^-oy.  x6,  die  Rose,  heisst  äol.  ßMiov\  sollte  letzteres  för 
fißfödov  (S.  494),  fipo*-oy  stehn,  po8  also  zu  der  Wzf.  mfid  (S. 
508)  gehören  und  eigentlich  die  Zarte  heissen?  Ich  kenne  keine 
bessere  Ableitung  (gegen  die  von  V^pv^»  roth  sein,  entscheidet 
die  Form])uuid  so  möge  es  hier  ftirs  erste  seine  Stelle  finden. 
Davon:  pöda^^  ij^  Dim.;  ^69woq  (poBavoq  zw.),  p68eo<;^  o^ov;  pö* 
9uoq  ,  a,  oy ;  pödtoq ,  a,  ov  (6o9ak6q ,  if ,  oy  zw.),  rosig ;  ^eo,  poJ^, 
ij  Rosenstrauch 'y  poSelay  ij^  Rosenkran*  (zw.);  poißsiv,  pt^ddv,  6, 


sM(i).  ma 


ilMoiAtfdltf ;  fotli^j  der  Bote  c»  Fmrie  oder  GmwA  §leukm%^  ^ 

ii^,  iy  eme  Smibe  v&m  üatMit;  pMxng,  6,  wut  Raten  mmbereUeii  po^ 
^oac^  eOÖa^  9Py  roeenari^  1I.S.W.;  poiovtOy  17,  Jüaeemeirmmeh  iLs.w.; 
po^oxo^j  n^  6>9y  mui  Raeem  %ubereUeii  noXvppodnq  (zw;)?  "Jfokvppo» 
do^y  OF,  roeemreUk,  

m 
Sollte  derNRmen  des  JMm  endlich  ans  dieser  Wnrzel  gebil- 
det sein?  ..|Ini Griechischen  heisst  es  u^Xv^^oc^  o;  daneben  er* 
scheint  pOli^  als  hometieehe  Form.  Die  Nebenformen  ^uflU^o^ 
nad  ffoXv^  werden  yerwoiien«  Hier  entsteht  nadirlidh  zuerst 
die  Frage,  welche  Form  ist  die  organischere ,  die  ohne,  oder 
die  nnt  ^,  die  mit  ^  oder  die  mit  v*t  Vergleichen  wir  die  For* 
men  der  verwandten  Sprachen!  Lat  plnmb-nm  hat  keineSpor 
des  ^  nnd  kein  i;  wenn  man  annimmt,,  dass  das  m,  wie  nberans 
häufig,  nach  Alt  der  7ten  Con|.Cl.,  eingeschoben  ist,  femer 
dass  in  dem  anlautenden  ^dk  im  CSriedb.  der  Vokal  eingescboben 
sei,  wie  so  sehr  ofL  {S.  18S  nad  sonst),  endlidi,  dass  das  rOmi* 
sehe  pl  anf  die,  von  ans  äoKsch  genannte  Weise,  ans  Uterem 
mpl  lor  ml  entstanden  sei  (S.494, 501, 590),  so  vereinigen  sich 
Tomisch  pln(m)b->n  und  griech.  ^{o)Xv^  unter  ein^,  nadi  einer 
srossen  Anzahl  schon  erkannter  Analogieen  mOglidien,  Siteren 
rorm  mlub«  Ahd.  pH  (Gen.  pliwes;  bei  Grmjj^j  Ahd.  Sprsch. 
DI,  239  bll)  brandien  wir  kaum  zu  berficksichtigen,-  da  es  ein 
aus  röm.  plub  für  plnmb  getnldetes  Lehnwort  ist  Wie  sich 
diese  Form  an  das  Römische  lehnt,  so  wahrsdieinlich  mss. 
olowa  und  lett  alwa  an  das  griech.  p4)X-(v)^,  mit  Verlust  des 
Anlauts  m  (vgl  Po//,  £.  F.  1, 113).  Ob  wir  das  russ.  o  im  Ge- 
gensatz zu  griech.  V  oder  i  urgiren  dürfen,  will  ich.  nicht  ent- 
scheiden; aber  der  Wedisel  zwisdien'v  und  »  innerhalb  des 
Griechischen  selbst  macht  es  kaum  wahrscheinlich,  dass  das 
in  \jL{o)'ko^9)Oy  pln(m)b-u  erscheinende  u  ein  organisches  (d.  h. 
ein  solches,  welches  einem  sskr.  u  gegenfibersteht),  sei,  son- 
dern, wenn  wir  mit  Recht  aus  der  röm.  Form  mit  pl  auf  eine 
äoLBUdun^  schlössen,  so  dürfen  wir  auch  das  hier  erscheinende 
V  als  80L  Vertreter  eines  organischen  (sskr.  a  entsprechenden) 
0  (vgL  äoL  iwfut  =  ovo^ul)  betrachten  i).  So  eriliielten  wir  als 
primSre  Form  ii{o)Xoß.  Aus  dieser  w&e  nach  bloss  phoneti- 
schen Aendemngen  durch  VokakchwSchung  (i{o)Xißo  und  durch 
die  so  oft  im  GnecL  eintretende  Einschiebung  eines  stQtzenden 
T-Lantes  (vgl.  ^rroX«^  u.  aa.)  mit  äoL  VerSndemng  des  o  in  v: 
lt{o)Xvß{S)o  entstanden.  Die  zu  Grunde  liegende  Form  wfire 
uioß  ^  oder  da  o  nur  Vertreter  von  a  ist,  fiXa/3.  Diese  Form  er- 
innert uns  aber  sogleich  an  die  WzC  fiXaur  (S.  524);  denn  es 
lässt  sich  sehr  gut  annehmen,  dass,  wie  bei  dem  wesendich 
identischen  ßkax,  das  organische  p  audi  hier  in  ß  umgewan- 
delt seL  Verbinden  wir  also  yXaß  mit  a-ft(a)XaW6>,  so  hiess 
das  Blei  eigentlich  das  weich  machende;  wäre  es  beim  Schm^^ 
*en  (VgL  fiä^cD  S.  510  und  uoXv/S^oo)  benutzt,  so  würde  diese 
Bed.  sehr  passen.    Doch  könnte  es  vielleicht  audi  daa  Weiche 


1)  neiliafig  will  Seil  liier  bcmerkaiy  dait  Jie  griech.  Hetallwgit  bei  dra 
Afttliichca  SlinMea  ■«  friltftea  «ntgrbildet  ward. 


SM  sm. 

Wesen  Mfner  grossen  Biegsamkeit  n.  an.,  welches  n  Teffo|gei 
nicht  der  Mühe  werth  ist,  eigendich  bedeuten*  Nnnmt  man  an, 
dass  das  9  m  fcoX/i^o^  nrapronglich  und  organisdi  sd —  wor  ich 
mich  wegen  des  Mangels  desselben  in  ^Xtßoq  nnd  in  den  Ter- 
wandten  Sprachen  nicht  gern  verstehe  —  ohne  fedoch  in  Abrede 
zn  stellen,  dass  es,  da  fule  diese  Formen,  roeiper  ^isicht  nacli, 
Lehnwörter  sind  (folglich,  da  sie  im  Sprachgeist  nidbt  an  eine 
bestimmte,  nach  Innern  Gesetzen  zusammenhängende  Kette  sich 
anschlössen ,  fast  allen  möglichen  Lautyerkröppelmigen  ausge- 
setzt waren),  möglich  sei  —  so  eröfihet  sich  ein  so  nnabsehba- 
res  Reich  von  möglichen,  aber* gleich  wahrscheinlidien,  Ver- 
bindungen sowohl  mit  der  hier  behandelten  Wzf.  (vergL  z.B. 
Schwenck,  in  der  AU^;em*  Schulz.  1836  S.240),  wie  mit  andern, 
dass  diese  Etymologie  ganz  und  gar  in  das  Gebiet  der  subjeeti- 
ven  Ansichten  gespielt  würde,  und  solche  znverfolgen  liegt  ausser 
dem  Plan  dieser  Untersuchungen,  £ine  Zusammensteuung  wt 
mulwa',  wenn  dieses  wirklich  hindostan.  Blei  heisst,  bei  PeL  r. 
BoUm  (Altes  Indien.  II,  118),  kann  ich  kaum  erwiluien.  Die- 
ser Namen  wäre  ihm  dort  gegeben,  weil  es  ein  Product  der  ProyioB 
Malva(imSskrit  mUava)  ist  {aBüier,  Asien IV,  1,538), unddie 
lautliche  Aehnlichkeit  wäre  eine  rein  zuf&llige.  Dass  die  west- 
lichen Völker  den  Namen  filr  dieses  so  häu%  gefundne  Metall 
erst  von  Indien  her  erhalten  haben  und  schon  in  so  firOher  Zeit 
iHa0ier)j  kann  ich  nicht  glauben. 

Von  noXvßio^  kommt:  ftoXv^eo^,  a^  av;  (loXoßiuog^  n,  or; 
^Xv§9ivoq^  97,  Qv;  ^oXvßdirns^  o^  *^'^^9  ^9  Ueiem;  ^Xvß^lg^  fiuA^ 
ß8ouva^(ui!kvß9ivri  zw.))  V9  Bleikugel  u.s.w. ;  fioXv^toy,  to,  Metern 
Möhre;  iiokvßS&Sriq,  e^,  bleiartig;  ^Xißo^  o,  ^,  =  (ioXv/S^o^ ;  po 
l^ßdoG)  i^oXoßSia  zw.) ;  ftoXi/Soo,  verbleien,  echmelzen  U.S.W.;  p^ 
Xv/3^(0fia,  To,  Arbeil  ron  Blei:  ^XvßSaöig^  17,  Verbleiung;  fU>Xv- 
ßdertöq,  97,  oVj  verbleit)  noXvpiuiOf  hletf arbig  aueeehnj  (poXrjSpoV, 
a,  6V9  bleifarbig  zw.)- 

^XML  —  Im  Sskr.  entspricht  V^smi  mit  der  Bed.  Uehen 
(Poilj  E.F.  I,  206).    Doch  zeigen  die  Ableitungen  insbesondre, 
dass  Polt  (E.  F.  0, 196)  sehr  richtig  bemerkt,  dass  es  „eigeot- 
lich  nicht  sowohl  laehen  heisst,  als  Tielmehr  dae  Geeickl  rtr- 1 
%iehnj  eine  Miene  machen.    Aus  diesem  Grunde  kann  es  die  Aens- 
serung  sehr  verschiedner  Affecte  bezeichnen;"  so  heisst  sskr. 
smaja  Siolz  (verächtlichee  Verziehen  des  GeeiehU),  Üebermulh,  1 
Verwunderung ,  Erstaunen;  smll  und  mit  Verlust  des  anhnten*  I 
den  s,  mil,  \\  eiche  durch  Hinzutritt  von  1  weiter  formirt  sind, 
heissen,  mit  den  Augenlieden  winken,  nicken,  sie  zusammendrAckm.  , 
Dieselbe  Bed.  hat  auch  kshmil,  in  welchem  ksh  das  s  vertre»  | 
ten  wurde;  doch  ist  diese  Wzf.  noch  nicht  belegt;  ebenso  heisst 
auch,  das  durch  das  desideratiye  s  weiter  formirte,  mish  (/«{ 
smish).    Die  Formen  der  verwandten  Sprachen  sehe  man  bei 
Po// (E.  F.  I,  206.  U,  196). 

Zu  der  Form  ö^  g|€^ört  aus  dem  Griech.,  wie  schon  P«^ 
(a.  a.  O.)  bemerkt  crfUMo^,  >f,  <{y,  oder  mit  Verlust  des  a:  ftot^t 
auch  cr^vo^  (Gramm.),  einer  der  ein  fnstree  Gesicht  macht   Die 


xm.  tsM 

om  trfUHo  entstand  durch  Antritt  desSnft  o  tindGmiinnigdes  » 
I  o^Xsie  entspricht  der  Torkommenden  sskr.  Form  s'maja). 

Hieher  zieht  PüU  femer  griech.  oia6^^  t?>  dv^  simnofiMsig^ 
od  diese  Ableitung  wird  B.B.  durch  den  Gebrauch  oifia  /eXdi^, 
9öUißeh  lachen,  semr  wahrscheinlich.  Die  Bezeichnung  siympf" 
asig  wäre  demnach  bloss  auf  den  allgemeinen  Begr.  venerrieif 
tesUM  hohen 9  basiri.  Man  könnte  auch  an  andre,  dochkei* 
esweges  sicherere  Etymologieen  denken.  Die  Form  betref- 
;nd,  so  wäre  die  anlautende  Gruppe  durch  <  gespalten;  warum 
ies  gedehnt  ist,  weiss  ich  nicht,  doch  wird  sich  die  Dehnung 
ieser  eingeschobnen  Vokale  Siters  zeigen  (vgl.  atk^p).  Von 
lujoq  kommt:  «rcfior)?^,  17,  Stumpfhangkeii^  Eingebogenheii\  <n^ 
io<d,  disNmse  stumpfen ^  einbiegen j  krümmen  i  crl^iafia,  rd,  dae 
Xufwäriegebogne  u.  s.  W.  -^  Hieher  gehört  auch  yielleicht  trotz 
er  Kürze  des  11  ^IjjMug  n.p.  eines  Flusses  ^  aber  <rt^  mässte 
Isdann  wohl  schon  ganz  in  die  Bed.  krumm  übergegangen  ge** 
^esen  sein;  denn  iri^dcK  würde,  wenn  es  hieher  zu  ziehn  ist^ 
er  gekrümmte  heissen.  Oder  dürfte  man  an  eine  Zusammen- 
teilung mit  sslu:.  g  ihma  krumm^  denken?  Dieses  steht  aber 
or  gi^hmara  von  «^^yri  krümmen^  welche  durch  den 
ehr  gewöhnlichen  (vgl. z.B.  S.  89)  Wechsel  von  v  mit  m  ihre 
lonirteForm  hvar  mit  hmar  vertauschte.  Von  ZifideK  kommt 
mgevnoqy  a,0Vj  amShnais  U.S.W.;.  Ziftoetau)^  n.  p.  eines  Troers. 

Sollte  I,£iiiXn  u.s.w.  hieher  gehören?  (vgl.  jedoch  auch 
^ottj  E.  F.n.,180). 

Indem  das,  so  häufig  zu  sekundären  Formationen  ge- 
rauchte, Element  d  an  smi  tritt,  entsteht  dieWzf.  smid;*diese 
rscheint,  aber  mit  gunirtem  i  (zu  ai),  in  lett  fsmaid-it,  lä- 
hetnj  schmeicheln  (welches  letztere,  beiläufig  bemerkt,  eben- 
alls  eine  Sekundärformation  von  smi  ist).  Auch  im  Griech. 
rscheint  die  Form  nur  in  gunirter  Gestalt  (ei  für  O9  aber  mii  dem 
chon  so  oft  vorgekommenen  Verlust  des  anlautenden  <T.  Also 
ittS-da  (eine  Denominativbildung  von  einem  verlornen  Thema 
iudo)j  lächeln  u.s.w.;  fuldri^y  to,  das  Lächeln;  ein  an  dieWzf. 
letd  sich  lehnendes  ^iSo^,  rd  =  fidin\M^  erwähnt  Hesgch. ,-  fw^ 
td&  (von  ßuidu))  =  ßi€i8d& ;  ßutdlaßiaj  puidiaar^a  ,  rd ;  iJUi8iour^(;j 
,  ==  fMür;^  —  apctJjfs,  i£\  (^uHnroq^  oy,  nicht  lächelnd ;  fort- 
^iaöiq^  71  y  das  Zulächeln, 

Pott  (a.  a.  O.)  zieht  auch  hieher :  crtXXog,  d,  Bahn,  Spott 
I.S.W.  Man  müsste  zur  Formvermittelung  annehmen,  dass/i 
herausgeworfen  sei,  wofür  ich  keine  entschiedene  Analogie 
^enne.  Die  doppelten  X  würde  ich  durch  Assimilation  des  9 
erklären;  also  aiXko  =  6[uin^  setzen,  so  dass  hier  die  ungu- 
urte  Form  cryuS  erhalten  wäre.  Einfacher  wäre  vielleicht  die 
»Verknüpfung  mit  der  Wzf.  ai^L  in  O^to^  so  dass  tnXKo  für  <rifiXo 
stände.  Davon  o-tXXdo,  mXXoLvfdj  verhöhnen.  Liesse  sich  eine 
entschiedene  Analogie  für  den  Ausfall  des  /i  $nden ,  so  würde 
ch  auch  IsCKitPoq  zu  <5fta9  ziehn.  ' 

Die  Causalform  von  smi  heisst  im  Sskr.  sm&p-aj  {Bopp, 
'jv,  s.  r.  521).  Nach  Analogie  ton  glapaj  neben  glapaj,  sna- 


SaS  2AD. 

paj  neben  snftpaj  (ebds.  620)  bianchen  wir  dieDdmm^  idchi 
tär  ursprünglich  zu  halten,  können  also  eine  Nebenform  smap-aj 
annehmen.  Dem  smap  in  derselben  entspridit  nun  mit  Verlas! 
des  anlautenden  6  und  mit  Einschiebnng  eines  Nasals  nach  An 
der  7ten  Conj.CL,  wie  so  sehr  oft,  griech.  ^u^uf.  Seine  eigentL 
Bed.  wäre  lachen  machen^  also  im  Medium  (t^i^oftcu,  sieh  iachen 
machen,  sich  lustig  machen  (über  jemand),  höhnen^  tmdein,  vor- 
werfen u.  s.  w.  Wir  werden  also  Keinen  Anstand  nehmen  f^O^)«^ 
hieherzuziehn,  wie  auch  schon  von  PoU  (E.F.  1, 206)  geschehn 
ist  Von  idpupo^iai  kommt:  ßifJt^,  n,  Tadel  u.s.w.;  ßdeßigpetpoi^ 
17,  glbd.;  ßie(i7tT6gj  Vj  ov,  getadelt;  fu^vjtxvsoq^  if,  oy,  tadelhafl\  fjuß^ 
(j^oXif,  1^9  Tadel  (Hesgeh.);  d^fifi^g^igj  tadellos;  d^^txfJjOL^  i},  Tadel- 
losigkeit. Mit  o  für  £:  /lOAKpif,  n  (ß^opKpig^  ni  ßOF^SyO,  spät),  Tad^ 

Hieher  gehört  femer  ß&uoQ^  6,  Höhst,  Tadel  u.  8.W.  Meiner  An- 
sicht nach  ist  es  nicht  aus  ^fß^Pf  sondern  ans  einer,  der  WzC  s  m  ap 
ohne  eingeschobenen  Nasal  entsprechenden  Form  entweder  ^uKt 
oder  ^lam  entstanden.  Indem  an  diese  das  Suff,  (lo  trat,  mnsate  ent- 
weder fiofiuo  oder  fuofifAo  entstehn;  im  letzteren  Fall  entsteht  pca^ 
bloss  durcn  Verlust  des  einen  ;i,  im  erstren  wurde  der  doppelten 
ßA  wegen  der  vorhergehende  Vokal  gedehnt  und  ein/i  eingebüsst, 
vgl.  Tvenpeißävov  S.  ^36  (anders  Pott  a.  a.  O.).  Davon :  fu^pulo^ 
fi(u  (ßjuDfuo/iai)j  sieh  lustig  machen,  höhnen  U.S.W.;  fid^ti^ictj  nro^ 
das  Getadelte,  Tadel;  /lofiirnf^,  o,  Spötter;  /KOftirrd^,  if,  6y,  ver- 
spottet U.S.W.;  ßJUQ^uvfDj  höhnen}  pm^uvyM^  t6  =  fui^r^ua;  ßÄ/oßMi- 
ÖTtog^  o,  ein  Theil  der  Zahne.  puS^o,  t6  s=s  fia^^  Es  Stent  i&r  /id- 
fiapov  (vgl.  S.  176).  —  Indem  äoL  v  für  o  emtritt,  entsteht  fÄv^io^ 
=  puDfios ;  /ivftap  =  /xtS^iap;  fiv^pl4(D  =  ytiofiaopou.  Davon  Gcp> 
(U9r,  ov,  tadellos. 

Gewiss  zieht  Pott  (a.a.  O.)  mit  Recht  zu  smi  auch  ulS-xqs^ 
6,  Spötter;  die  Bildung  vergleicht  er,  nicht  ganz  richtig/mit  der 
von  ^(9X0 ;  denn  dieses  kommt  von  sskr.  y  dh&,  dessen  &  im 
Griech.  auch  durch  o  repräsentirt  werden  konnte.  Haben  wir 
aber  das  i  in  smi  als  zur  Wurzel  gehörig  zu  betrachten,  so  stellt 
UO9C0  (für  ö^tGnto)  nicht  in  gleichem  Verhältniss  dazu.  Nun  ha- 
lben wir  zwar  schon  in  smapaj  ein  a  an  die  Stelle  des  i  treten 
sehn;  allein  dieses  liesse  sich  aus  smajpaj  (vielleicht  für  sma- 
japaj)  erklären.  Da  wir  sonst  nirgends  andre  Vokale  nnmiN 
telbar  an  die  Stelle  von  i  in  dieser  Wurzel  treten  sehn  (wie  das 
sonst  vorkommt,  vffl  z.B.  V^ax,  y/^a^U)^  V^<^)j  so  wage  ich 
es  nicht,  als  Wurzel  hier  blosses  a\i  aufzustellen;  ich  betrachte 
daher  ftoxo  eher  für  eine  Zusammenziehung  aus  sskr.  smaja 
(welches  wir  bei  6\uiio  kennen  lernten) -f-ka,  wodurch  sm&jaka 
entstand.  Diesem  entspräche  griech.  o-ftojoxo,  oder  mit  Verlust 
deso-  und  j,  fMooxo:  yuatto.  Davon:  fi&xao^  zw.;  fUDxaojiat»  sieh  lu- 
stig machen,  höhnen;  fuixii^^yo,  Spott;  iiöxoq,  6,  glbd«;  fAoxi^o, 
spotten;  9iaiuiini6igy  97,  Verspottung. 

Im  Sskr.  bildet  sich  aus  smi  durch  Suff,  ra  mit  Gnnirang 
des  i:  nm&rny lächelnd.  Dem  £  sahn  wir  schon  mehrfach  griech. 
e  gegenübertreten  (wie  wir  vermutheten,  fiir  ursprüngliches  et 
S.  169,  405).  Sollen  wir  nun  deswegen  mit  Pott  (E.  F.  ü,  199) 
das  mit  tfpoto^  (S.  526)  gleichbedeutende  ö^BfiäaXiog^  a,  ov. 


sBmnA  criupi'voi  hiehenichiL  Die  Wzfono  a^up,  fiir  cfmp,  wSn 
durch  ein  d  Weiter  formirt  wie  mr i d  (S.  608).  Nebembnn  ^fup- 
iaXeog  (vgL  i^uMpog  S.469).  Ich  kenne  keine  Ableitung,  die  sida* 
rer  wäre*  

Wir  haben  sctlon  bemerkt^  dass  zu  dieser  Wz.  smi  die  sskr. 
Wzf.  mish  (für  smish)  eehört  Einen  recht  augenscheinlichen 
Beweis  dafür  bietet  die  Vergleichung  des  zu  mish  gehörigen 
Themas  ni-mish-a,  mit  dem  zu  mll  (für  smil,  ygX  engl  to 
smile)  gehörigen  ni-mil-ana;  beide  heissen:  das  Zwmken  mii 
den  Augen.  Aus  dem  Lat  ziehe  ich  zu  mish:  mic^are,  als 
dessen  eig.Bed*  ich  mii  dem  Augen  futüiken  nehme,  dann  wird  es: 
eieh  bewegm,  so  echneü  wie  ein  Augenblick,  Die  Form  betreffend, 
so  nehme  ich  als  Vermittelung  zwischen  lat  mic  und  sskr»  mish, 
eine  Form  miksh,  wie  wir  denn  schon  ofk  aus  Wzformen  auf  sh 
(durch  nochmaligen  Hinzutritt  des  desiderat  s)  Wzff.  auf  ksh 
hervortreten  sahn;  mic  stftnde  f&miccs=:misc  =  miksh  (vgl. 
rieo  S.  328  u.322, 228).  In  ni-mish-a  und  ni^mil*ana  sahn  wir 
Töllig  dieselbe Bed.  erscheinen,  und  es  ist  darum  Schwerlich  zu 
viel jeewagty^wenn  wir  mish,  fiir  welches  die  ind.  Grammat  nur 
die  Bed«:  %winken  angeben,  fUiig  halten,  ganz  und  ^  dasselbe 
zu  bedeuten:  wie  mfl;  ut+mish  und  ut-f-mll  heissen  eigent- 
lich auf^%winken  (mit  den  Augen)  dann  sie  aufmachen  u.s.w.  ni 
.-f-misn  und  ni+mll  eigendC  %ur'%mKiken  (mit  den  Augen),  ela 
nehUeeeen,  schlafen^  in  Ohnmaehi  faUen  u*s.w.  (vgL  SchiU%j  An- 
merkk*  zu  Rohlena  Ausg.  des  Bhartriharis  S.  2).  Im  Griedi.  ha« 
ben  wir  nun  denselben  Gegensatz  in  dem  bekannten  i^fiuxu 
dya-fiB^vxoTa  mid  avii,*fit(iv*6Ta^  jenes  ßiaAauf-zwiniendetge» 
öfhele)^  dieses  %94^%ufinkende  (eieh  echUeeeende)  Augen.  Das  Sun* 
plex  ft^co  selbst  heisst  im  Giiech.  mt/  den  Augen  %winkenj  dann 
aber  steht  es  f&r  avfi^iiva^  wie  ja  so  oh  Simplicla  die  Bed.  des 
Compositi  erhalten:  die  Augen  %u%winken,  und  wird  überhaupt, 
mit  noch  weiter  ausgedehntem  Gebrauch,  fUr:  echlieeeen  genom- 
men; da  aber  die  hier  zu  Grunde  liegende  Wz.  smi  d&s  Mienen^ 
veniehn  des  ganzen  Geeichte  bezeichnet  (S.  526),  so  wird  im 
Giiech.  der  Gebranch  ron  fivo  nicht  auf  die  Augen  bescluränkf, 
wie  dies  im  sskr.  mish  der  Fall  ist.  sondern  auch  auf  die  L^- 
pen  ausgedehnt  Mir  ist  am  wahrscnemlichsten,  dass  mish  wie 
^vG}  ursprünglich  eigentlich  die  ganze  Gesichtsverzerrung  be- 
zeichnet, weiche  bei  der  Bewegung  der  Angenliede  entsteht :  Oef- 
utmg  undSch/itßsung  der  Augen,  Lippen  u.  s.w. ;  durch  Zusammen- 
setzung wurde  diese  allgemeineBeziehung  alsdann  modificirt;  so 
viel,  ^ube  ich,  wird  jeder  zugeben,  dass  sich  von  Seiten  der  Bed. 
eine  solche  Uebereinstimmung  zwischen  mish  und  /i^o  zeigt, 
dass,  wenn  sich  dieForm  vereinen  lässt,  an  der  Identität  schon 
jetzt  nicht  mehr  zu  zweifeln  ist;  bei  Angabe  der  Derivata  werden 
sich  noch  mehr  bestätigende  Momente  herausstellen.  Die  Form 
betreffend ,  so  stelm  uns  zur  Verehiigunff  zwei  Wege  offen ,  ent* 
weder,  wir  nehmen  an,  dass  mish,  nach  der  8ten  Conj.Cl.  gc* 
hend,  ein  Thema  mishu  gebildet  habe,  welchem  grieoh.  uurr, 
oder  mit  Verlust  des  er  zwischen  Vokalen  \uv  (nach  Analogie  von 
<^r»t7  S.414)  zuar  contrahirt,  entsprochen  habe,  oder  dass 

34 


SSO  sm. 

fi^o  ans  einem,  dnrck  Soff,  n  gebfldeten  Nomen  fuav^  weldiea 
auf  die  eben  angegebne  Weise  zu  fiv  ward,  nach  Analogie  von 
Urxv'O  ans  l^x^,  pe^^  ans  fi&v  ^n*  aa.  foimirt  sei.  Da  die 
Annalime  der  8ten  Conj.  CL  auf  schwachen  Gründen  beroht 
(▼gl.  Bappj  kurze  Gramm,  d.  Sskr.  in  der  Regel,  welche  r.  382 
der  Gr.  s.  entspricht),  so  entscheide  idi  mich  för  die  zweite  Er* 
klänmg.  Ans  der  Znsammenziehnne  erklArt  sich  wohl  das 
Schwanken  in  der  Quantität  des  v;  doch  waltet  die  Kürze  vor. — 
Das  Nominalthema  pov:  pv:  p«  würde:  Ja»  Geaiehisverziehm 
hei  dem  ZiHnken  mit  den  At^en  neissen.  Davon;  g^o,  dma  &«• 
eiehi  terziehn^  indem  man  mii  den  Augen  %winktj  mit  den  Augen 
%winken^  Augen  und  Lippen  %u%winken,  zudrücken,  sieh  eck^eesen 
U.S.W.  Davon:  fi'^K,  n,  daa  Zueanunendrüeken,  SehHeeeen  der 
Augen,  des  Mundes  n.s.w.;  hieher  gehört  zunächst  aseafiftvcrro^^ 
ovj  ohneBUn%dn\  ofitxrrty  ohne  die  Lippen  %u  eehUesseni  ä^iwmg 
(äfog^  ftop),  17,  ein  gieriger  Trunk  (wobei  man  die  Lippen  nicht 
schliesst);  afuxrrt^fi),  in  teUen  Zügen  trinken. 

ffieher  zieht  schon  Piwmip  (unter  (iy&)  anchi?ii«o;  dieBed. 
betrefltend,  so  würde  sich  zunächst  ^vu  döxaxotöcnv^  e»  mckie 
(nictari  wie  mish  wörtlich  heisst),  daran  schliessen.  DieBed. 
einken,  %u»amtnen8iür%en,  könnte  man  mit  sskr.  ni-m!l  m  Ohn^ 
macht  failen  (eig.  die  Augen  eehiieeeen)  vergleichen.  Doch  diese 
Znsammenstellung  ist  so  auf  jeden  Fall  zu  unsicher,  und  das 
anlautende  v  wird  auch  einer  Erklärung  bedürfen.    PoU  (E.  F. 
I,  169)  hält  es  für  Repräsentanten  des  Präf.  ava  (S.  374);  idi 
kenne  keinen  analogen  Fall,  und  wenn  Ich  auch  die  Möglich- 
keit dieses  Uebergangs  nicht  gradezu  abstreiten  will,  so  ^anbe 
ich  mich  deswegen  doch  berechtigt,  eine  andre  Erklärung  zu 
versuchen.     Das  Pf.  von  viivm  in  der  Zusammensetzung  mit 
vno  heisst  vnt^tvi^^vTce  ^  die  Erklärung  dieser  Form,  welche  ütf/f- 
mann  (§.85  Anm.5)  aufstellt,  wird  jeder,  wenn  er  sie  auch  nicht 
gradezu  verwirft,  wie  ich  es,  mit  Entschiedenheit  thue,  doch 
noch  f&r  sehr  ungewiss  halten.    Denn  die  Annahme ,  dass  zu 
dem  Pf.  ^(iinta  die  Reduplication  mit  verkürztem  s  gesetzt  ward 
und  so  eigentlich  lu-mivxa  entstanden  sei,  ist  so  lange  ungewiss, 
als  wir  die  eigentliche  Wzf.  von  lifitico  nicht  kennen;  denn  es 
könnte  ja  recht  gut  die  Dehnung  des  v  eine  unorganische  sein. 
Dass   alsdann  die  Vereee  wegen  die  Reduplicationssylbe  wie- 
der verlänsert  werden  musste,  ist  ein  blosser  Nothbehelf ,  wel- 
cher ebenfalls  nur  dann  mit  Sicherheit  angenommen  werden 
kann,  wenn  man  die  organische  Form  ganz  genau  kennt  Dass 
endlich  bei  dieser  Dehnung  eigentlich  I^l^  hätte  genommen  wer- 
den sollen,  ist  eine  auf  gar  kerne  Analogie  gestützte  Hypothese, 
und  dass  statt  dieses  ßp.  alsdann  \iv^  nach  Analogie  von  ^raXa- 
\ivalo^  im  Verhältniss  zu  ^aXapi?  und  vviw^vog  statt  vtitw^ 
eingetreten  sei,  ist  in  Beziehung  eLXkfvdw^voq  ganz  falsch,  und 
in  Beziehung  auf  ^aXo^ivaXoq  höchst  fraglich.    Denn  vdw^yoq 
von  va+ovofuji  hat,  weit  entfernt  das  v  eingeschoben  zu  haben, 
vielmehr  die  organische  Form,  welche  ovoyLav  (=  sskr.  g'na- 
man,  lat  nomen)  war,  erhalten  und  in  naXa^vaio^y  wenn  ich 
es  richtig  mit  sskr.  k'arman,  dieOberfläche  der  Haut,  ver^eidie, 


im.  SSI 

ist  dies  ebenfaOs  der  Fall.  Die  von  Buihnmm  (in  der  Anm.  S. 
337)  vorgeschlagene  Mögliehkeit,  ,,da8S  vn-e^ni^-^fivxe  auch  un- 
verändert stand,  und  die  jetzige  Lesart  durch  einen  schon  alten 
Fehler  9  oder  auch  eben  als  Variante  von  einem  angeblichen 
Verbo  ftt^nf^v«»  entstanden  ist" ,  widerspricht  dem  wahrhaft  ge- 
sunden crit  Grundsatz,  welchen  der  technische  Ausdruck  do- 
ctior  lectio  bezeichnet  Was  aber  ^vn^va  anlangt,  welches 
Hesiß^L  durch  6m^ftondi<o  auslegt,  so  ist  es,  jneiner  Ansicht 
nach,  nur  durch  die  widirhaft  gewissenlose  Weise,  wie  man 
aus  homerisehen  Formen  —  im  Vertrauen  auf  ihre  allgemeine 
Bekanntschaft  —  neue  Bildungen  machte  (vel.  z*  B.  akog69v7i^ 
S.451),  entstanden,  zeigt  aber,  dass  derSpraimsinn  wenigstens 
insofern  das  Richtige  beibehidlt,  als  er  den  eneen  Zusammen- 
hang mit  tiv&  und  selbst  ^aiu  wusste;  man  vgL  öuouSs  =  <nei>- 
^pam6g  (S.  526). 

Meiner  Ansicht  nach  —  und  sie  stutzt  sich  auf  diese  Pfect- 
form  i^V'Vi^vxe  —  liegt  hier  eine  Zusammensetzung  mit  dem  oft 
nicht  erkannten (vgL^i^-ifi^o^a  S.77,  h'VvoxaVLAJj.Z.Ergaä)l  1838 
S.  321)  Prfif.  h  zu  Grunde.  Das  Pf  hätte  heissen  müssen  h-u^ 
fivseai  dieses  ward  höchst  wahrscheinlich  durch  JEanfluss  der 
Präsensform  %^  zu  iv^ii^tüxa  und  durch  eine,  vom  phoneti- 
schen Standpunkt  aus  gar  nicht  auffallende,  Umsetzung  i^-ii^ 
Itmuju  Was  nun  das  Präs.  anlangt,  so  müsste  es  eigentuch  h^ 
ßicm  heissen;  durch  die  gewöhnliche  Asämilation  ward  daraus 
zunächst  IfifAvo  und  dann,  wie  bei  Liquidis  so  sehr  häuiSg, 
durch(Ans8tossnng  des  einen  ft  und  Dehnung  des  vorhergehen- 
den Vokals  iIaivo.  Die  eigentliche  Bedeutung  wäre  demnach 
(mt/  den  Augen  emmckenj  d.  h.)  eine  eehreckliehe  Miene  machen^ 
wie  ßivTifivo  ausgelest  ist,  femer  einnicken  überhaupt  vofi  den 
nickenden  Aehren  und  endlich  eituinken. —  Davon  ^jj^xiag^  caao, 
ep  (Nicand^)j  einkend,  nickend 

An  die  eigentliche  Bed.  von  ßozsßiwzs:  ßu^v  s=:  mishu 
lehnt  sich:  fivtvia ,  ein  Adv.,  welches  mit  ßid  (mit  nach  Art  der 
7ten  Conj.  Cl.  eingeschobenem  Nasal,  vgl.  &369)  componirt 
ist:  mueeekend  wie  Blin%en  mit  den  Augen \  z.B.  mit  ^rot^ftv,  BUn^ 
%en  epielen  (vgl.  Paesaw  s.  v.). 

Femer  a«v-c9^,ö,  einer,  deseen  Augen  öünzen,  sckwaeh,  kurz^ 
iichüg  emd  (=  einem  sskr.  nimishakshan)« 

An  ein^  aus  der  denominat  Form  aiv-co  gebildetes,  Nomi- 
nalthema/iv-o,  welches  die  Sprache  ebenfalls  einbüsste,  lehnt 
sich  eine  neue  denominative  Form:  j^^ftfi)  ^  Lippen  feei 
xueammendrOckenj  dae  Geeiohi  kramppuifi  zum  Auedruck  dee 
Sekmerzee  verziekn  u.s.  w.,  aber  auch  mit  Hervortreten  der  Pri- 
märbed.  bUnzen.  Verstärkt  ist  diese  Bed.  in  dem,  nach  Analo^ 
gie  von  noycpvaam  (von  V^o^)»  reduplicirten  ßM)i'ß4v<i&. 

Formell  gleich  mit  fivdn  (denn  die  Vokale  a,  e  sind  we- 
sentiidi  identisch)  ist  ^via^  einen  in  die  ßfyelerien  einmeikn. 
Wenn  mit  diesem  Actus,  wie  dieses  bei  emer  Menge  geheuner 
Gesellschaften  der  Fall  ist,  bei  der  Einfthmng  etwa,  ein  Ver- 

54* 


S59  xm. 

binden,  Zndt&eken  fleir  Aüffen^  verbnnclenrgewesenw&re)  so 
wäre  es  gar  nicht  unmöglidi,  dass  auch  diese  Formation  hie- 
her  gehört»  Doch  lassen  sich  audi  sowohl  andre  etjinologische 
Verbindungen  denken,  als  andre  Erklärungen  bei  derselben 
Etymologie.  Sie  ist  also  auf  jeden  Fall  noch  ungewiss  und  kann 
nur  durch  genaue  Kenntniss  des  Verfahrens  bei  den  Mysterien 
festgestellt  werden.  Für  jetzt  kenne  ich  keine  sicherere,  und 
so  mSgen  die  dazu  gehörigen  Derivata  hier  ihre  SteUe  finden: 
fAvutanqf  97,  Einweihung ;  ain^^a,  to,  das  Eingeweihte  \  ^v6nqo  (als 
ob  die  Wzf.  (i^  wftre,  vgL  diJLwrrl  u.8.  w.  S.  630),  (ni^rfiq^  o;  p^. 
tfTK,  17,  der  (die)  Eingeweihte;  fAiXfnxo^,  1},  oV,  geheim  iks.  w.; 
yLV&vrif^g^  ri^ov;  fttXfn/piaxtii;,  i{.  ivt  (itxrr^p^)  ^9  «^  den  Ge^ 
heimlehren  gehihrig  ^  fitCxTiptm^j  to,  Geheimniss  tn^^Wh^  {itxm^- 
fMJ^ijg,  e^  mgsieriMariig  ^  lAvöxTifuixiig^  6,  -ori^  17^  %u  den  Mpsferien 
gehörige  fiixm7pia(,{u,  m  Geheimlehren  einweihn^  ftvcrtT^/kocpi^ ,  o, 
Einweihung»  *^  d^i'Ärrbg;  ä^tv^arröi,  or,  uneingeweiht.  -^ 

Wir  sahn  ntm  schon  in  ftvao  den  Begriff:  dtm  Gesteht 
edimendieh  versUehn  hervortreten,  a^m6<;  und  aa.  hieher  sehö* 
riffe  Formen  hiessen  finster  \  sollte  es  darum  nicht  vieUeidht 
erlaubt  sefai,  lat  mis-er  gradezu  zu  der  sskr*  Wzf  misli  zu 
stellen  und  ihm  die  Bed.  zu  geben:  einer,  der  das  Geeicht  schmer*-^ 
Ueh  verzieht?  In  diesem  Fsdl  tritt  sogleich  in  die  schönste  Ana- 
logie dazu!  maes-ttts,  maer^-eo  (mit  r  für  s  zwischen  Vo- 
kiQen) ;  ae  ist  Gnna  von  i.    Ferner  liesse  sich  alsdann  auch 
griech.  pLiö^q  hieherziehn*    Was  zunächst  die  Bed.  betriflft,  so 
würde  alsdann  J?(M«  alserste  zu  fassen  sein,  indem  fili^sxmish 
in  dieser  Beziehung  bedeutet:  eine  Miene  machen,  wdche  Hase 
ausdrückt.  Dass  grade  in  den  hieher  gehörigen  Wzformendü#^r/ 
der  Gesichteverzerrung  die,  auf  diese  Weise  sich  kund  gebende, 
Leidenschaft  bezeichnete,  zeigen  die  Beispiele  des  §skr.  (& 
626).    So  heisst  ni-mll-ikä  eigentlich  das  Zueammenkneifen 
der  Augen,  dann  abert  Versteüungy  Hinterlist,  Betrugt  ebenso 
heisst  audi  mish*a,  letzteres  abet  züj^leich  Neid.    Was  die 
Dehnung  des  i  in  lua-og  betrifft,  so  vertritt  sie  die  SteUe  des  im 
lat  maes  eingetretenen  Guna,  wie  oft.  DieAehnlichkeit  in  der 
Bed.  mit  \iv6o(;  (S.  483)  machte  mir  zuerst  eine  Verbindung  mit 
V^offr  annehmlich;  doch  ziehe  ich  jetzt  diese  vor.  —    Also  ^ 
croQ.  TO,  Haes,  Feindschaft j  Abscheu,  Gegenstand  des  Hasses 
U.S.W.  Davon:  \uamirig^t^  verhasst\  ^uaifo^  verahscheuen  u.s.w.; 
fiun7fia,  tJ,  das  Gehasstei   ^uanijroq^  ^9  ^v,  gehasst;  ^tuniruio^ 
if,  oV,  zum  Hassen  geneigt ;  itUnrvpov^  ^iöißpov^  to,  Jßttelj  um 
Hase  zu  erregen^  fiurirti^^,  o,  Hassen  ^riTtla^  {imtittuk,  i^^f/»- 
zuchti  (uar7tTi4<B  =  fUGrea>(i7e«sfcA.);  —  ^to^uaniq,  e^,  gottverhassti 
^eofdön^f  e^,  Gott  hassend;  a^^uölaj  17,  schnell  über  Kleinigkeiten 
entstehender  Hass\  (pikoiiurog^  ov,  gern  hassend.    fiuriTvipo^,  6, 
ein  Liebender j  der  gehasst  wird.  — » 

Gehört  hieher  fiLctv^  to,  Vitriolerz  f 

Aus  der  Wzf.  ^v  bildet  sich  durch  die,  im  Griech.  beson- 
ders ausgebreitete  <5tf-Bildung  (=  einem  sskr.  ksh)  die  Form 
fitKro-.    Sie  zeigt  sich  als  entscnieden  hieher  gehörig  in  der  Zu- 


sanmieiisetanuig  mh  6xaf9a^  crnap9aiiv6&m  (aacb  mit  Verlust 
des  anlaatenden  cri  ^afkiaf^fiaaro),  bUn%ekL  Der  erste  Tiidl, 
oxopda,  gehört  zu  cneap,  springen,  und  ist  ein,  nach  Analc^  von 
a:toar^a8ä  u.  aa«,  mit  dem  sskr*  Suff,  dja  s=  tj  a  (vfß»  S.  Sw)  ge* 
bildetea  Adverb  (Neutr«  plar.)  s  oieap^o,  eprmgend,  scImelL  Da« 
vons  oxapdafitTXTuerfff,  )f,  <fi^,  stmi  Bimteln  gehörig  \  ixitaoiaav9evi^ 
iiin%eÜ9dß  (rxap9afttneTv|^,  4,  <fer  Btmukr;  axapiü^vyiu^^  o,  ibt 
Bimmeln  i  €ntafwoi^vKivi&  =r  oxap^ofivcro'cdu 

Da  fiir  diese  Art  66  sehr  h&ufig  x  (fiir  Me:  m  S.  928)  er. 
scheint,  so  können  wir  hieher  zunftchst  das  bei  Siepktm.  er- 
wähnte iivxTi  =  (it(<n{ ,  ij,  cfa«  Biinmdn,  ziehn.  Femer  aber  auch 
fioXXo^,  ivj  für  fivxXo^,  wie  ich  glaube,  einer,  welcher  die  Lippen 
verzerrt  hat  Daher  avlCKouvea,  £e  lAppen  verzerren,  höhnen,  wie 
ctXXouiND,  ptfwoV  u,  aa.  hieher  gehörige  Themen ;  uvXXo,  fUMfitOXo, 
<ft>  Ldppen  xueammendrüekenj  wie  pvca.  -««  Hiener  gehört  dann 
auch  fivXXov»  ^iJXXo^,  rd,  ifte  Lappe. 

Nur  von  Grammatikern  werden  erwähnt  fA«ie«J(,  fAVTT«o^, 
pvTi^g,  etumm.  Da  wir  hier  jisjur  haben  und  dieses  entschie- 
den die  läppen  echUeeeen  heissen  kann,  so  könnten  sich  diese 
drei  Formen  sehr  ^t  daran  schliessen;  tt,  m  und  t  im  Wechsel 
mit  dieser  Art  66  sind  uns  schon  sehr  oft  begegnet  Die,  eben- 
falls nur  von  Grammat  erwähnten,  gleichbedeutenden  Formen 
liv9og^  ^iMfog  würden  sich  etwa  fär  dialektische  Nebenformen 
erklaren  lassen  (vgl.  dor.  r^ieq).  Allein  nun  drangen  sich  aus 
dem  Lat  mutns,  mnssito  und  mutio  hinzu«  Wie  ist  es  mit 
ihnen?  Lassen  sie  sich  von  einer  Verbindung  ausschliessenl 
wo  nicht,  so  schlössen  sie  sich  an  eine  individuell  griech.  Bil- 
dung fiv  (für  ^6v)  und  wären  entweder  gradezu  entlehnt,  oder 
aus  einer  Zeit  überkommen,  wo  Griechen  und  Römer  vereint 
gewesen  wären.  Ich  wage  keine  Entscheidung,  und  zwar  um 
so  wenip^er,  da  die  eben  erwähnten  eriech. Wörter,  welche  das 
Bindeglied  abgeben  wurden ,  nur  auf  der  Autorität  von  Gramm, 
beruhen.  

arfiSpLg  ((TpafiK),  17,  ein  kleiner  Fieeh  (ob  Wzf.  6\iap  S.  467, 
478?).  

tr^dpayiog^  auch  fiapai^^o^,  6,  der  Smaragd,  Wie  die 
meisten  Edelsteinnamen,  wird  auch  dieser  aus  dem  Orient  ent- 
lehnt sein;  im  Persischen  heisst  er  ^j^^ji  zftmrud,  wo  wir  das 
anlautende  s  erhalten  sehn,  imSskrit  dagegen,  imUebrigen  last 
ganz  übereinstimmend,  ohne  anlautendes  s:  marakta  und  ma- 
rakata.  Sollte  man  daraus  schliessen,  dass  im  Griech.  6  zuge- 
setzt sei  (wie  wahrscheinlich  in  arufvpva),  oder  das  indische  Wort, 
f&r  welches  sich  keine  genügendeE^mologie  imSskr.  bis  jetzt  er- 
giebt,  mitPo£f  nB.F.  II,  195,412)  Ar  em  nach  Indien  durch  Han- 
delsverkehr gekommenes  halten?  Ich  glaube  letzteres  kaum; 
wir  haben  anlautendes  s  im  Sskr.  idelfach  verUmren  sehn,  und 
es  ist  sehr  rat  möglich,  dass  einer  der  vielen  Volks-Dialekte, 
welche  aus  dem  Sskr.  hervorgegangen  sind,  wie  so  manches  ur- 
sprunj^che,  auch  eine  Form  mit  anlautendem  s  erhalten  hatte ; 


554  SMYP. 

dass  wir  Ms  jetzt  keine  siebte  Etymologie  im  Sskif t  ftr  dfieses 
Wort  haben,  entscheidet  eben  so  wenig;  denn  wir  sind  bei  gar 
viden  andern  Worten  in  derselben  Lage.  —  Von  a^a^aey8os 
kommt:  crftapa/tfiov,  «nt,  Dim. ;  ÖaafAyiwo^^n^^^y  Ö^iapaydaog^ 
a,  ov^  smara§deB  n.s.w.;  öitapa^ölAnit^^  6,  -Zt^,  n»  smani^ämrii^i 
öyjtfayilim^  die  Farbe  des  Smaragde  haben. 

aßinpia^  öiAKifld^  ößilpt^y  ^9  eine  Art  Pßanae* 

o'M^pt/^,  IJLiipiy%y6^  hartes,  steifes  Haar,  Boreten  vus^w^ 
eine  sichere  Ableitung  kenne  ich  weder  för  dieses,  noch  liir: 

6ßinpiv^oq^  ynipii^oq^rj^  Schnur,  FodSm (schwerlich  darf  man 
an  die  Composition  sam+v£  S.  292  denken);  die  Endung  ver- 
gleicht sich  mit  utelpvi^oi;  (ß.l3&). 

erfivpi^^  tj,  Snurgd,Dia$nantspaih\  Nebenformen  sind  erfsipi^ 
öyLiipt£.  Man  könnte  inderThat  mit  Passow  aneineAbleitong  Ton 
aßii^do)  (S.  467  SJ)  denken,  allein,  da  alle  Edelsteinnamen  und 
was  dazu  gehört,  ans  dem  Orient  gekommen  zu  sein  scheinen, 
so  ist  mir  eine  Zusammenstellung  mit  dem  gleichbedeutenden 
hebn  ^^23X  (^S^*  RosenmiUler,'hibl.  Arch.  IV,  1, 45)  wahrschein- 
licher. DiJtir  spricht  mir  auch  das  Schwanken  in  der  Form 
im  Griechischen.  —  Davon:  arfj^piTrt^  6,  der  Smirgeieteini  o-^tv 
pl4(0f  aiAnplifD^  abglätten;  afjtvpurßia,  <r/4iipi6ßJiaj  to,  dae  Abgerte" 
tote  u.  S.W.;  ciMvfuriJLdkioVf  to,  Dim. 

Ößivpatva,  ßivpauvaj  ij, -*  Ößvpcuvogj  o.  —  cr/tivXXa,  ig, 
Fischarten.  _^__— _ 

aßivj^'O^  durch  ein  Schmochf euer  aUmaUig  verbrennen  n»6.w. 
Aus  dem  Ags.  verffleicht  Pott  (E.  F.  ü,  270)  mit  Recht  smuc 
(fumare),  aus  dem  Lett  fsmakt  Cddmpfm)^  fsmeekeht 
(schmauchen)  j  poln.  sma*zyc  ijschmoren)*  Wir  müssen  es  da- 
her als  besondre  Wzf.  fassen.  Schwerlich  aber  irren  wir,  wenn 
wir  X  und  /  (in  &rfii?/7^)fitr  Zeichen  der  66  (=  einem  sskr.  k  s  h)- 
Bildunff  eiUären,  also  alle  diese  Formen  för  sekundäre  Bildun- 
gen haKen.  Möglich  wire  eine  Verbhidung  nut  6ia  (S.  467  ff.), 
so  dass  der  Schmauch  ßir  Schmutz  gefasst  wäre.  Doch  fehlt  es  I 
bis  jetzt  an  vermittelnden  Gliedern. 

anli(o,  piepen,  von  dem  Ton  der  Vögel;  wahrscheinlidi 
ist  es  onomatopoiötisoh,  so  wie  auch  n^itnCimi  letzsteres  könnte 
vielleicht  gar  ftr  nwniiai  stehn  (nach  Bopp,  Gr.  s.  r.  368, 4, 
welche,  wie  sich  weiterhin  zeigen  wird,  auch  fiir  das  filtere 
Griech^ch  gilt),  doch  ist  mir  wahrschekdicher,  dass  es  unab- 
hSngig  von  cncliui  gebildet  ist,  da  es  sich  dem  Ton  der  kleinen  j 
Vögel  (pip,  pip )  auch  mehr  nähert;  eine  andre,  ähnliche  Bil- 
dung ist  'Konnviu^.    Dass  sich  ans  solchen  onomatopoiötischen 
Formen  leicht  Namen  fiirVogelspecies  bilden  konnten,  versteht  | 
sich  von  selbst;  so  lehnt  sich  an  niTsniimi  nmio.  Sollte  man  auf 
ähnliche  Weise  ano^i^o:  ani^a^  0^97, 17,  lehnen  dfirfen?  Weim  1 
es  wirklich  eigentlich  jeder  Meine  piepende  Vogei  und  dann  erst  | 
insbesondre  der  Finke  hiesse,  wie  Passe»  angiebt,  so  wurde 


dies  einigennaassen  ftr  diese  Etymologie  sprechen  ^  aUein  wemi 
^vrlr  das  entschiedeD  von  ani^v  derivirte  ö-xi^Lou;^  der  Fmkenfalk, 
^ei^eichen,  ferner  das  so  nah  anklingende  önivoq^  welches 
jFinfce,  —  und  wi^nn  man  bedenkt » dass  so  noch  jetzt  in  Chios 
der  JPmke  heisst  —  gewiss  mit  Kecht  ausgelegt  wird^  so  ist  es 
bei  weitem  wahrscheinlicher ,  dass  die  eigentliche  Bedeutung 
J'wke  und  die  Bezeichnung  andrer  Vögel  mit  demselben,  oder 
davon  abgeleiteten  Wörtern  eine,  bei  solchen  Wörtern,  luchts 
^reuiger  als  auflTallendeUebertragung  ist  Wenn  aber  nun  oitLia 
wirklich  Fmke  heisst,  so  werden  wir,  zumal  wenn  wir  die  Ne* 
benform  des  gleichbedeutenden  avlvoqy  nämlich  aisiyyoq^  be- 
rücksichtigen, unausweichlich  zu  einer  Vergleichung  mit  dem 
ahd.  ^eichbedeutenden  Hnco  {firafy  Ahd.Sprsch.III,  527)  ge- 
trieben; da  ahd.  c  (statt  ch)  dem  griedi.7  regelrecht  gegenüber- 
steht, der  Nasal  aber  im  Griech.  wie  im  Ahd.  nach  Art  der  7ten 
Conj.  Cl.  eingeschoben  sein  konnte,  so  erhalten  wir  bis  auf  den 
Anlaut  vollständige  Uebereinstimmnng  zwischen  finco  und 
<rxvf}fo.  Wenn  aber  das  erste  y  der  eingeschobene  Nasal  ist,  so 
d  liiien  wir  <nrt^a  wiederum  wurzelhaft  mit  fntvjf  in  (fer*(y)y-o  verbin- 
den; y  ist,  wie  so  überaus  häufig,  wahrscheinlich  durch  Zutritt 
eines  Suff.  u>  {thtiyyo)  in  ^-o  übergegangen,  also  cnri^a  f&r  mtrf^ 
MX.  Was  i3ndvQ%  betrifft,  so  versteht  es  sich  von  selbst,  dass  es 
nicht  von  tntliaj  (hriyyog^  getrennt  werden  darf;  über  die  Er- 
klärung im  Einzelnen  kann  man  zweifelhait  sein ;  entweder 
steht  oTTtlvostuT&m/yvoCj  mit  Suff,  vo  und  dann  mit  Verlust  des  Gut- 
turals (wie  in  ßkiwa  S.  518):  (rnivo^^  oder  in  crTrty/o^  herrschte 
der  Nasal  vor  und  vernichtete  den  Guttural;  in  beiden  Fällen 
stutze  ich  mich  auf  die  Schreibart  oTttvoq^  die  ich  nicht  gradezu 
verwerfen  mag.  Was  nun  die  Verschiedenheit  im  Anlaut  betrifik, 

S riech,  cnr,  ahd.  f ,  so  sahn  wir  mehrfach  anlautendes  s  in  einer 
mppe  schon  vor  der  Sprachtrennung  in  Wzformen  verloren 
gehn  (S.  469  ff.  oft);  es  wäre  demnach  gar  nicht  unmög^ch,  dass 
das  Griechische  hier  die  volle  Form  erhalten,  das  Deutsche 
dagegen  den  ursprünglichen  Anlaut  eingebüsst  hätte.  Dass  das 
Deutsche  aber  anlautendes  s  grade  vor  p-Laut  einbüsste,  wie 
auch  das  Sskr.,  wird  sich  sogleich  bei  der  folgenden  Wzf.  öfi 
sph  zeigen,  au  welcher  ahd.  funcho  gehört  (vgL  cnrti^ijp). 
Weiud  nun  also  finco  für  sfinco  steht  und  gleich  ist  dem  griech. 
crmyyo:  o^^a,  so  ist  nothwendig,  wenn  wir  die  angeführte  Ety- 
mologe fesdialten,  dass  schon  vor  der  Trennung  ein  dem  griecL 
(nvt^6ti  gleiches  Wort  existirt  habe,  welches  pi^en  bedeutete. 
Allein  davon  findet  sich  gar  keine  Spur,  und  diese  Annahme  ist 
keineswcges  wahrscheinlich.  Denn  soldhe  onomatcmoiötische 
Wörter  sind,  wie  Interjectionen,  selbst  bei  äusserer  Ueberein- 
stimmung,  gewöhnlich  doch  jeder  Sprache  ganz  eigen,  Gebur-- 
ten  des  Momentes,  schnell  entstehend  und  eben  so  schnell  ver- 

Ehend,  weil  sie  keine  Basis  in  dem  menschlichen  Gedanken- 
eis, sondern  nur  in  dem  passiven  Gefühl  haben.  Möglich 
wäre  es  zwar  dennoch,  da  auch  solche  Geburten  fester  basirte 
Nachkönunlinge  hinterlassen  konnten.  Allein  diese  Möglichkeit 
ist  niehl  so  wahrscheinlich,  dass  sie  uns  verhindern  sollte,  eine 
andre,  meiner  Ueberzeugimg  nach,  wahrscheinlichere  Etymo- 


536  sni 

lorie,  TorzuscMagen.  Die  sosleicb  folgende  Wzf.  ot^,  eigent- 
liw  blasen  (eine  verstärkte  Vkz.  et,  vgl,  S.  9S2),  emSlt,  wie 
av  (S.  967),  die  Bed.  Feuer  mMaun  und  an  sie  lehnt  aicdi  das 
schon  erwälmte  ahd.  funcho.  Im  Griechischen  tritt  entschie- 
den ff  nnd  im  Sskr.  ebenso  p  an  die  Stelle  des  ph  (vgl.  weiter- 
hin z.B.  mtafy  mit  sskr.  shurg'  nnd  sskr.  pulia  mit  phnlla). 
Aus  der  Bed«  brennen  sahn  wir  nun  schon  mehrfach  Namen  fiLr 
brandarüge  Farben  hervorgehn  (e.  B«  oi^ifeK  n.  aa.  S.  259,  ka- 

Ei^a,  kapila  S.  267).  Aus  sph  werden  wir  nun  die  Wz£  sphi 
ervortreten  sehn;  aus  ihr  durch  Antritt  von  k':  sphik';  ganz 
ebenso  konnte  sidbi  aus  ihr  durch  g'  sphig'  bilden,  oder  mit  p 
fiir  ph:  spig'und  mitVeriust  des  s:  pig';  wurde  in  dieser  Form 
nach  Art  der  7ten  Conj.  Cl.  ein  Nasal  eingeschoben,  so  entstand 
ping'.  An  eine  solche  Form  wfirde  sich  aber  das  sskr.  pinga 
(vgl.  Bappj  Gr.  s.  r.  89  Ann.)  lehnen,  welches  grade  brandfar^ 
big  (tawny),  dann  auch  gelb  heisst.  Sollte  nun  nicht  ganz  gut 
möglich  sein,  dass  der  Fmke  von  seiner  Farbe  benannt  sei? 
Dann  vermittelten  sieh  also  grieob.  fntvjyo^  deutsch  finco  und 
sskr.  pinga,  durch  ein  zu  Grunde  liegendes  s pinga  für 
sphinga.  Ich  habe  hier  eine  Etymologie  gewagt,  wie  sie  sonst 
in  diesem  Buche  seltner  vorkommen;  ich  muss  sogleich  eine 
andre  daran  knüpfen,  welche  in  dasselbe  Bereich  gehört  Beide 
leiten  uns  zu  der  nun  zu  behandelnden  Wz.  Ctp.  un  Lat.  heisst 
picus  der  Specht \  pica  die  bunte  Bieter;  aus  dem  Ssicr.  hat 
man  sdion  lange  gegenübergestellt  pi  ka,  der  indieche  Smkkyk^ 
und  gewiss,  trotz  der  Verschiedenheit  der  Quantität  des  i  und 
der  Modification  der  Bed.,  mit  Recht  Im  Ahd.  entspricht  speht 
{J.  Grimm,  D.  Gr.  11 ,  203 ,  vffL  Pott^  E.  F.  1 ,  235).  Auch  hier 
sehn  wir  den  Wechsel  zwischen  anlautendem  sp  und  p.  Nun 
haben  wir  aber  femer  griech.  aiTTtt,  17,  ebenfalls  Sptehi.  Da 
wir  nun  wissen,  dass  er  fttr  ^  (S.  177),  femer,  dass  ^  oft  f&r  <nr 
eintritt,  so  können  wir  als  eigendiohe  Form  für  criTmi  fmiTrn 
nehmen;  bei  dem  Wechsel  zwischen  Gutturalen  und  xx  l&r  das 
<rer  der  ttoiviij  ist  es  aber  erlaubt,  diese  Form  «rTrirr-n  gradeza 
mit  ahd.  spöh-t  zu  identtficiren.  So  treten  zwei  Formen  mit  sp 
zweien  mft  p  gesenüber.  Sollen  wir  nun  nidit  auch  hier  eine 
Form  mit  sp  anlautend  zu  Grunde  legen  und  auch  den  Namen 
des  Spechts  von  seiner  Farbe  ableiten  (wie  dies  auch  schon 
Poit,  E.  F.  I,  235  tfaut)?  Wir  haben  schon  dieWzform  sphik 
erwähnt;  diese  konnte  Bpik',  wie  ebenfalls  schon  bemerkt, 
M'crden  und  aus  ihr,  nach  der  eben  angeführten  Regel  spika 
oder  mit  Verlust  des  s  sskr.  pika  entstehn.  — 

Also:  öntia^  önlim^  17,  FMce  U.8.W.;  amiiop,  rS,  Dim.  {ffe- 
egeh.) ;  (fTri^ta^ ,  6,  ein  Finkenfatkj  Maieei  ffniiltrig^  6,  van  der  Grosse 
einer  Maise. 

önivog^  6 ;  djrzVa,  ()?),  6niyyog^  6,  Fink  u.  s.w. ;  thtlvSdiov,  thtlr- 
^lov,  Td,  Dim.;  öixTri,  V^  Specht. 

Wir  haben  tffm?  ftir  ^m?  s=  ovIttv  genommen.  Wenn 
diese  Etymologie  einige  Wahrscheinlichkeit  hat,  so  ist  eme  Zu- 
sammenstellung  mit  öixxa^  (Hesgeh.)^  öixxotmg^  ^^ixxaxogy  ßh- 
xateoq  (fttr  anirxctxog,  C^.  Ind.  14),  <plxxay  ^xxüai  AoL  (fär 
ötpivray  ö<pixxAai)j  Papagei^  kaum  absEUweisen,  und  es  tiite  die 


S0.  fö7 

so  hflafigeErscheinimg  ein,  dass  ein  fremder,  unbekannter  Vo- 
gel den  Namen  eines  bekanntem  erhaken  hätte  (t§L  das  lat  bos 
lar  JSiephmU);  zoffleich  spräche  dies  wegen  des  hier  erschein 
nenden  ^^  rfickwinLend  wiederum  fftr  die  Richtigkeit  unsrerAn* 
Qahme ,  dass  atmr  f&r  i^iTn?  stehe.  Wir  weisen  demnach  eine 
Erklärung  jenes  Namens  aus  dem  sskr.  f  uka  eben  so  sehr  zu« 
ruck,  wip  die  von  Rebmd  gegebene  Zusammenstellung  mit  per- 
sisch M^03  tedak  (Reland,  Ophir  p.  184,  Dissertatt  misc. Traf, 
id  Rhen.):  ^Trag  wäre  diePrimäriorm  und  daraus  wäredurcn 
Suffl  xo :  ^TToxo^  gebildet  '^rtaxiov,  ^tTxaxiov,  tJ,  Dim« 

xTöf^.  Die  Grundbed,  dieser  Wurzel  ^  welche  wir  nur  so 
schreibeji  kfinnen.  weil  sich  aue  drei  ijrrnna-voKaie  damit  ver* 
>inden ,  ist  im  Zustand  der  Blasung  (S.  45« ),  Aus  dieser  Frimär- 
led«  — -  welche  auch  die  Elemente  der  Wurzel,  der  Zischlaut  0 
md  die  Aspirata  der  Lippenlaute  (p  sehr  malerisch  bezeichnen 
;vgl.  av  S.  2163)  —  geht  1)  der  Begriff  blasen  hervor:  eine  Blase, 
3laiter,  femer  ISnen.  3)  Das  Blasen  ab  Aufblasen  gefasst,  gehn 
lie  Begriffe  schwellen j  dehnen^  gross  sein  daraus  henror;  indem 
;s  3^  zu  auseinanderüasen  modificitt  wird,  bedeutet  es  zerplal'^ 
\en  a.s.w.;  indem  es  4)  als  Hin^  und  Herblasen  gefasst  wfard, 
ledentet  es  zittern  machen  u.s.  w«;  endlich  wird  es  5)  Anblasen 
ron  Feuer  u.s.w.  Diese  Bedeutungen  wollen  wir  zunächst  in  den 
neisten  hieher  gehOrieen  Sskritformen  nachweisen,  damit  wir 
lautlich  erkennen,  wie  jenes  wirklich  die  Grundbed«  ist  und 
vie  die  daraus  derivirten  Bedd.  in  denselben  Bildungen  schon 
n  einander  spiden,  oder  in  verschiedenen  Bildungen  gleiche 
Bedeutungen  sich  geltend  machen.  Wur  können  bei  der  Ent- 
irickelung  der  ans  dem  Griechischen  hieher  gehörigen  Formen 
ilsdann  desto  ruhiger  der  durch  die  Formation  ooer  die  Bed. 
gebotenen  Ordnung  folgen.  —  1)  sph  mit  Vokal  a;  Wzf.  sphäj 
unbelegt),  wachsen  (d.h.  auf  schwelen,  sieh  aufblasen  Nr.  3);  das 
ist  hier  Nota  der  4tenConj.Cl.  und  die  sskr.  Wz£  bloss  sphA, 
\rie  uneh  die  hiehergehOrigen  Themen  beweisen:  sphA»ta,  jw- 
ehwoUen,  ausgedehnt,  sphA-ti,  Anschwellung^  AufgeblasenÜi, 
Winahmsj  Vermehrung;  3)  sph  mit  Vokal  i:  spht-ta,  gesehwol^ 
nty  ausgedehnt,  viel,  mamtigfaeh,  glüekUeh,  erhaben;  sphT-ra, 
ielj  mannigfach ;  3)  sph  mit  Vokal  u :  das  Anschwellen,  das  Zst^ 
oji  (Nr.  4  der  Bedeutt.),  sphu-t-kära  (sphut  ist  eine  Bildung 
ach  Boppy  Gr.  s.  r.643,  welche,  wie  wir  schon  bemerkt  haben, 
rsprun^ieh  weiter  ausgedehnt  war,  als  in  dem  jetzt  bekann- 
;n  Sskr.;  kftra  von  ^Sifi  machen^  eigentl.  a'phnt^Machung^ 
ann  dasKnislem  (des  Feuers,  Nr.  5).  —  Indem  diese  3  Wur- 
elformen  weiter  formirt  werden,  entsteht  1)  aus  spha  mit  t': 
phat' (unbelegt  und  bei  Rosen,  Radd.  sser.  ausgelassen,  aber 
ei  Wilson,  Ss^.  Dict  angemerkt)  zerplatzen  und  insofern  sich 
fnen,  ausbreilen,  femer  zerplatzen  tnaehen,  zerbrechen,  zert/iei^ 
m;  zu  dieser  Form  gehört  sphat'a(A>  zerplatzende,  sich  zu 
^stimmten Zeiten  ablosende,  oder  die  dee  Aufblasens  (Nr.  3),  Aif^ 
fdhens  fähige')  Sehtangenhaut;  sphät'aka,  Waesertropfen  (eig. 
rascerUase,  Nr.  I),  sphat'ikä  (das  zerbrechliche?)  CrystaU\ 
iit  d':  sphad' (unbelegt,  fehlt  bei  Basen  h^OuO^  findet  sich  bei 


S38  S0. 

WUsan  a*a.O.)  laehm  Ceigeiltiich  in  Laclien  nerpbUtMii  mit  r ; 
sphar  (iiii|»el^)  ^erpMuenj  %er9fnin§M^  kerattMSfninget^j  sieh 
bewegmi  ^^  ^'^^  Form  lehnt  sidi  Bpkar-an  a  doBZitiem  {yon 
Hin-  undHerblasm,  Nr.4V,  sphAraa  a  glbd.;  sph&ra  glbd.  und 
eine  BUue  (Nr.l);  ab  Aq.  3  Endungen: 9ro99,  hr^QSx.  2);  ▼!• 
sph&ra  (die  zittemde?)  Bogemehne^  visphärita,  ziiiemd  und 
Ofen  (von  aufplai%en  Nr.  3);  mit  1  iär  r :  sphal»  keraits$prm§f€n, 
meh  beilegen  (vgl  sphar);  davon:  i-sphAlita  (eig.  anbemegige- 
macht)  getrof^,  geachlagm  (^Raghuvanfa  XVI,  12);  aphäla,  ans 
Zittern  U.8.W.;  äsphäla,  theflappmg  motian  of  an  dephwnte  eor»; 
sansphäla  ein  Widder  (der  etoeeende,  mttern  maekende). 

An  die  Wzf.  sphi  Idint  sich  mit  Sekandtobildans  durch  k': 
8plii-k\  die  Hüfte  (von  dem  dicken,  geschwollenen Fleiscli,  Tg^ 
oG(pvs)\  mit  t':  sphit'  (unbelebt)  sehlagen  (vgl.  sphal),  reracA- 
len,  eig.  t»  den  Wmd  Uaeen  (vgL  fut-ilis  windig}  n.  aa. ;  sphitY 
(anbelegt)  eehiagen,  kraftig  sein  (von  groee  eeinj  aufgeeeimoUen 
sein  (Nr.2));  an  jene  Form  lehnt  sidi  san-aph£V-a,  Sehimehi 
(wöitlich  das  Zusammsüsck/agen,  vgl.  weiterhin  sansphdt'a). 

An  die  WzL  sphu  lehnt  sich  mit  Sekundärbildung  durch  t': 
sphut',  aufpiahten  (Nr.  3),  sich  öfhen  (von  Blumen),  siciMew  «er- 
den,  platzen  machen,  zerbrechen,  bgHen  U.S.W.;  sphut^t',  versteh^ 
ien  (vgl.  sphit't',  lat  futilis);  an  jenes  schliesst  sich'  sphut'a, 
geöfnet  U.8.W.,  ausgegossen,  die  asisgedehnte  Haut  der  Schlange^ 
sphut'i,  dasAufschsseUenderFüsse  (Nr.2);  sphut'aua,  das 
Zerbrechen}  sphnt'ita,  serArodb«»  U.S.W.;  san*sphut'a,  pra- 
sphut'a,  ^Mjfn«/;  a-phöie^einSehsnUst,  das  Zerbrechen;  sphö- 
t'aka,  Schmuist;  n^Yk^isineL^  das  Zerbrechen ^  san-aphdt'a, 
Schlacht  (vgl.  sansphöfa);  vi*sphöta,  H/alfer,  Biaso\  pra- 
sphdt'ana,  knospenäfnend  u.s.w.;  schlagend,  eineSchwittge  (Nr. 
4,  vgl.  Otpivdovii);  i-sphöt'-ana,  Auedehming  u.s.w.^ 

Mit  t:  &-sph6ta,  eine  Art  Jasmin,  gleich  isphAt'a. 

Mit  r:  sphu-r,  zerplatzen,  zerspringen,  herausspringem,  zU^ 
Um,  sieh  offnen  (von  Blumen)  u.s.w.  Da  die  Bildungen  durch  r 
sogleich  in  den  ri-Vokal  übertreten  können,  wie  diea  auch  hier 
so  ffut  wie  bei  mrig'  (S.  484)  und  mf  id  (S.  608)  geschehn  ist 
(vg(.  weiterhin  e.  B.  tfc^pcy),  so  können  wir  sphur  mit  sphar 
auch  schon  gradezu  identificiren,  indem  wir  ihnen  eine  Foim 
sphri  (^vie  dort  mri  S.  494)  zu  (gründe  legen,  welche  hier  je- 
doch nicht  erscheint  An  sphur  lehnt  sidi:  sphurat,  zMernd, 
schweUends  sphura,  das  Zittern,  Schwülem  sphurana,  das 
Zittern,  Puisireni  hfhttti^  das  Zittern  i  sphurita,  ^«icAnMUeff^ 
zitternd,  erschüttert,  bewegt. 

Wie  murkh'  aus  mf  i:  mur  (S.487),  bUdet  sich  ans  (sphri) 
sphur:  sphurkh' (unbelegt)  mit  den  Bedd.  amsbreOen,  mtsdeh" 
nm  (bei  Wils.\  bei  Rosen  aasgelassen),  oergessen,  —  Auf  ähn- 
liche Weise,  aber  durch  Ifinzutritt  von  g :  sphurg',  zerplaizeai 
daher  sphurg'athu,  Donnerschlag  (wegen  des,  einem  Zerplatzen 
lUinlichen,Tons);  sphArg',  dMntent (unbelegt  und  nur  bei  Wil- 
son}; sphürg'a,  sphArg^thu,  Donner. 

Mit  1  idr  r:  sphul,  zittern,  sichtbar  seinj  aufhäufen  (v^ 
Wils.}\  sphula,  Zelt  (von  sphul  m  der  nicht  angegebuenBed. 
amsdehnenyj  sphulana,  das  Zittem. 


20*  838 

Hieran  lehnt  sich  sphalinga,  ein  Feuerfimie  (tob  Mr.  6 
derBeddL);  meinerAnsichtDachistesaiis  sphulig'fSir  sphurg' 
(sphf ig,  mit  uli  =  ri)  gebildet;  in  sphulig  wurde  nach  Art 
der  7ten  Con^.CL  ein  Nasal  eingeschoben:  sphuling'  und  dar- 
aus ward,  wie  pin^a  (9l536)  aus  ping':  spnulinea. 

Wir  haben  schon  mbhriach  bemerkt,  dass  aidautendes  b 
in  Gruppen  abföllt  und  dies  auch  schon  von  der  hier  behandel- 
ten Wurzel  behauptet  (S.  636).  Den  Beweis  liefert  theilweis 
pha,  sehwellendj  ainwach8end\  es  steht  Air  spha,  und  wir  haben 
in  ilun  die  einfachste  Form  der  Wz«  sph  mit  noch  ungedehn« 
tem  a.  Wie  dies  die  einfachste  Form  ist,  so  könnten  wir  hier 
anch  wohl  die  einfachste  Bedeutung  vermuthen,  und  in  derThat 
heisst  es  auch:  der  beim  Gähnen  auegesioeeene  Hauch  und  «tor- 
ker  Wind,  woraus  wir  auf  eine  Grundbed.  stark  wehen  fiir  die 
^sph  schliessen  dürften,  wie  sie  denn  auch  durch  ihrVerhfilt- 
niss  zn  ^av  und  insbesondre  aus  ihren  Lauten  im  Verhfiltniss 
zu  dem  v  von  av  höchst  wahrscheinlich  wird«  In  pha  treten 
aber  auch  sdion  die  übrigen  Modificationen  des  Begriffs  blasen 
hervor,  welche  wir  eben  in  den  aus  sph  derivirten  Wzformen 
erkannten  und  weiter  noch  erkennen  werden;  also:  A»maehsen, 
Ausdehnen,  Frueh&arkeit  (aus  dem  Begr.  Anschwellen')^  eUd  (y^ 
futilis,  sphitY,  sphutY),  ärgerliche  Rede  ischnaubende,  vffl.  z. 
B.  ^oupvararixOy  mit  Geräusch  platstend,  wie  I^iftblasen ,  kommen- 
des Wasser  U.S.W.,  blasenwerfend,  kochend  u.s.w.  Bermerken 
will  ich  übrigens,  dass  man  gegen  diese  Art  Wörter,  wie  sie 
imSskr.  fär  jeden  Buchstaben  erscheinen  (z.B.  pa,  dha  u.aa.), 
gerechte  Bedenken  erregen  kann,  und  bis  jedes  derselben  be- 
kgt  ist,  wird  man,  um  vorsichtig  zu  sein,  es  als  fragliches  be- 
trachten müssen.  Daher  will  ich  meine  Ansicht,  welche  übri- 
gens auch  schon  Pott  (£.  F.  I,  238)  andeutete,  Ueber  durch  an- 
dre Beispiele  belegen,  ohne  jedoch  über  das  angeführte  pha 
ein  schlechthin  verdammendes  Urtheil  zu  fällen. 

Man  Yf^  also  phat'a  mit  dem  schon  erwähnten  sphat'a; 
beide  haben  gleiche  Bed.;  phala,  Frucht,  mit  der  Wzf.  sphal, 
aufbrechen  oder  aufschwellen,  wobei  man  in  Erwägung  brinee, 
dass  dieses  ^tf/'^r^fA^fi  oAer  Aufschwellen  überaus  häufig  im  Ssur. 
vonKnospen  und  Früchten  gebraucht  wird;  phasphartka,  die 
ausgedehnte  Hand  (eine  reduplicirte  Form);  pha(n  )da,  Bauch 
(der  aufgeschwollene,  vgl.  sphad');  phana,  die  Haut  der  Schlange 
(vgl.  das  eben  erwähnte  phata);  pnalaka  ^  sphik';  phalka, 
ein  ausgebreiteter  Körper  (wo  wir  eine  neue  Wzf.  sphal -fk'  ken- 
nen lernen);  phalgu  (von der  Wzf.  sphrig),  eitel,  nuhdosCyg^ 
futilis),  als  Subst  Falschheit  (vgL  ^et?9off),  der  Namen  desFröA- 
Ungs  (wo  die  Knospen  außrechen,  zerplatzen^]  phäla,  P/lug  (der 
zerbrechende^ l  phi,  Aerger  (Schnauben,  vgl.  pha);  phut'a  =s 
sphut'a;  phut,  Ausdruck  des  Absehens  (Schnauben:  Pfui); 
phut-kara,  jPVtier  (vgl.  sphutkära  oben  bei  sphu  S.  538); 
phutkära,  Adj.,  einer,  der  phut  macht,  schnaubt,  ein  Stolzer  i 
Snbstant  das  Blasenwerfen  \  phulla  (vgl  Pott,  E.F.  I,  239),  ge^ 
platzt,  geofnet  (von  Blumenknospen) ;  phulli,  das  Platzen,  Blä^ 
hen\  fhina^  Schaum X  fhinkgiA^  eine  Blase;  ph£rava,60* 
trOgerisehi  ph£li,  phÄlaka,  Auswurf  aus  demMund  (Schaum). 


S40  20. 

Der  Verlust  des  s  wird  um  so  leichter  denkbar  seliiy  wenn 
man  erwägt,  dass  es  bei  der  Reduplication  im  Sskrit  stets  ver- 
loren ^eht  (Boppj  Gr.  s.  r. 368, 4)9  so  gehört  hieher  phnnphnsa, 
fyffi/  pupphnsa)  Me  {blasende,  aOimende)  lA§nge\  pupphttla.  Auf" 
'  ^eblaeenheiK 

Ferner  haben  wir  aber  schon  (S.  536)  bemerkt,  dass  bei 
Verlust  des  anlautenden  s  auch  p  statt  ph  eintrete;  dies  beweist 
Eunäcbst  mit  sp  für  sph:  spfi,  a/ftmm,  ferner  pulla,a«/^^c|iia£s/, 
musgedehnij  =  phulla,  eine  Blume;  so  dürfen  wir  denn  auch 
pat'u  in  derBed^  aufyeplaizt,  ausgedekni  hieherziehn;  vielleicht 
parparlka,  Feuer(yA.  derForm  wegen  pharpbarlka  iOr  die 
Bed.:  |>hutkäral;  i^aXld^  ein Komgefäss,  eine  Schwinge  {y^  pra- 
splidtana  S.538);  sicher  wieder:  pallava,  Aushreüungy  ^ttf- 
dehnung^ZiPeig;  f  Hl a^  Ausdehnung]  fadth^  zerbrochen i  para 
Queekeilber  (sphar,  sich  schnell  bewegen j  vgl.  äöTvoLfiai)^  pit'a, 
einKomgefäss  (vgl.  palla);  pula,  gross\  pal,  sieh  erlieben  {aujf^ 
schwellen)'^  p£ta,  pöd'a  (vgl*  pit'a)  und  viele  andre,  welche  je- 
dooli  noch  mit  gerfaigerer  Sicherheit  sich  hier  vergleichen  Hes- 
sen und  daher  nur  gelegentlich  erwähnt  werden  sollen. 

Wenn  man  endlich  bndbud,  eine  Blassj  vergleicht,  so 
könnte  man  auch  geneigt  werden,  schon  Air  das  Sskrit  einen 
Uebergang  von  p  in  b  anzunehmen.  Doch  kann  dies  Wort  auch 
onomatopoiStisch  sein« 

Obgleich  es  au  weit  gefthrt  haben  wurde,  bei  jedem  ein- 
zelnen nier  angeführten  Worte  seinen  Zusammenhang  mit  der, 
aus  der  Betrachtung  aller  hieher  gehörigen  Formen  geschlosse- 
nen, Grundbed.  nacmzuweisen,  so  glaube  ic^  doch,  dass  ein  jeder, 
weldier  nicht  Schwierigkeiten  suchen  will,  wo  keine  sind,  an- 
erkennen wird,  dass  sich  alle  auf  die  angegebne  Grundbedeu- 
tung und  deren  fünf  Modificationen  (S.  ^7)  zuriickfiihren  las- 
sen und  dass  femer  diese  Bedeutungen  fiist  in  jeder  einzdnen 
Formation  noch  fast  vollständig  endialten  sind.  Wir  dürfen  da- 
her die  griech.  Formen  jetzt  daran  knüpfen,  ohne  Rucksicht 
darauf,  ob  im  Griech«  in  einer  Wzf.  dieselben,  oder  andre  Mo- 
dificationen der  Bedeutung  hervortreten,  wie  in  der  im  Sskrit 
formell  entsprechenden. 

Wir  beginnen  mit  der  einfachsten  Form  sph+a.  Wie  im 
Sskr.  ph  in  p  überging  fs.  oben),  so  entspricht  im  Griech.  auch 
&3t  dem  sskr.  sph  (vgl.  auch  z.Ti.öutöv3vXog  neben  dem,  fikr  att 
geltenden,  aber  organisch  richtigeren,  6<p6p9vXog).  Auf  diese 
Weise  tritt  der  sskr.  Wzf.  sphä  (sph&  in  pha  S.  539)  (fna  ge- 
genüber. Das  sskr.  sphä  wurde,  wie  bemerkt,  nach  der  4ten 
Conj.Gl.  flectirt;  hier  soll  es  im  AtmanAp.  (Med.)  wachsen,^  eich 
ausdehnen  heissen;  im  Parasmaipadam  (Activ.  Transit)  hiesse 
es  danach  wachsen  machen,  d.  h.  dehnen,  eine  Bed* ,  welche  wir 
vielfach  in  den  aufgezählten  sskr.  Wzff.  erscheinen  sdm  (z.  B. 
in  sph&ta);  das  Dehnen  ist  aber  ein  Auseinandendekn,  Wvr 
identificiren  also  mit  sphä  griech.  <^a^  mit  welchem  es  meiner 
Ansicht  nach  auch  in  der  Flexion  übereinstimmt;  önaia  steht 
fikr  (^Trajo  =  sskr.  sph&j-ä-(mi);  die  Dehnung  des  a  ist  dem 
Sskr.  individuell  eigen  und  das  Griech.  hat  das  organischere  ä 
erhalten  (vgl.  pha  S.  539);  man  könnte  6na(a  zwar  wegen  die- 


X0.  Ui 

«er  Abw^ichUfig  lieber  M  die  ebenfalls  ^klomte  Wssförm  spht 
schliessen,  so  dass  es  nach  der  Isten  Conj.  CL  ginge  und  a  zu 
tu  9  vor  o:  aj,  gnnirt  Wftre^  d&ifur  sprächen  die  idich  daran 
scUiessenden Formen  <httd^&iti!^ (vgl.  (htli^, tfjri^ouif);  entscheid 
den  will  ich  jedoch  nicht  In  Besfciig  äuiT  die  Bedeut  lassen  sich 
vei^eichen  goth»  spannall  (tendere)  und  ahd.  spiAnan  Fä* 
den  dehnen j  %iehn  (Poüj  E«  F.  I,  200);  über  deren  Formen  vgL 
weiteiiihi  (&  543).    Von  ^JSSSi*  *^^>  %erren  tl«6»  Wk^  kommt  t 

hend  a.  S.  W. ;  (hiaatf»OL  >  xol  das  Gezogene  u.  S.  w^  $  6na(ffMT9X>v,  io^ 
Dinu;  i9ncurfib6g^6,css6naatgi  (hcia^a^  insbesondre  die  Spannw?<f 
des  männUchen  OUede» ;  &itaxr\uiT&an£^  fkacnr^m^^^^  eg,  krampfhaft 
u.  s.  w. ;  avicntot&vog^  ov^  m  die  Höhe  gezogen ;  dnoamagj  r ;  dno'^ 
cma9togj  üv^  abgeriseeni  htumaanip^  d;  huumaayrpoy,  xo,  aiies, 
woran  man  ziehty  Tkürriemm  u%s*w.;  dlvanio^uu  (mit  ctX  =3 
sskr.  ^^YTi  {vgL  iTü^vg^  y^p)  BQsammengesetzt),  eich  krüm* 
mend  foriziehn,  krümmen  u»SkW.]|  elXvama^,  x6,  wurmfomMe  Be^ 
wegung;  vevfocmcurriig  ^  d,  Puppenspieler,  der  Puppen  an  &rick« 
eben  bewegt;  vevpoanottrria),  durch  Fäden  u«s.w.  in  BeweguiUf 
Setzerei  vtvfocrjtacrxloLy  vtvfcmtoLcrTtLa.,  if^  Bewegung  durch  Sämen 
0.  s«  W* 

■      I    !•    fl  I  I 

Hier  will  ich  sogleich  emige  Fortbildungen  dieser  Wfeform 
erwähnen,  welche  sich  nicht  an  die  allgemeine  Bed.  dieser  Wur- 
zel, sondern  an  die,  speciell  in  (^aca  hervortretende,  lehnen. 
Der  Art  ist^^tf^rg^ouat.  freundlich  hewUlkornnmen,  hegrussen  \\. 
s.w.  Was  das  anlautende  a  betrifft,  so  ist  es  ohne  allen  Zwei« 
fei  Ueberbleibsel  eines  Präfixes.  Pott  (E.  F.  ü,  129)  hält  es  nach 
Analogie  von  am-plect-or  f&r  oft^/,  so  dass  A'thtaio^uu  wört- 
lich hiesse  um  (jemand)  sich  ziehni  das  wäre :  jemand  umarmen. 
Dagegen  scheint  nun  — ^  selbst  abgesehn  von  der  formellen 
Schwierigkeit  der  Annahme,  dass  ä^i  in  ä  abgestumpft  sei  -— ' 
dieBed.  von  aOna^o^cu  zu  ftprechen;  denn  m Homer  ist  es  noch 
gewöhnlich  mit  de$i$,  x^por^y  isttcri  u.  s.w.  verbunden,  allein 
mit  der  rechten  Hand  umarmt  man  nicht  und  fast  eben  so  wenig 
mit  den  Händen;  es  folgt  mit  ziemlicher  Bestimmtheit  aus  die- 
sem Gebrauch,  dass  aa^caiaum  nicht  eincBegrüssung  durch  f/m- 
ennvngj  sondern  etwa  durcn  Händedruck  ursprünglich  bezeich- 
nete. Ich  glaube  deswegen,  dass  dieses  &  (wit  zwar  seltener 
bis  jetzt  mit  Entschiedenheit  nachgewiesen  werden  konnte,  aber 
grade  nochmals  innerhalb  dieser  Wz.  vorkommen  wird,  vffl.  o- 
6<p6deKog)  dem  sskr.  Präf.  k  {an,  vgl. )?  S.  1)  entspricht ;  dann 
beisst  ä-if^a^ofiat  wörtlich:  ich  ziehe  an  mich  heran,  wo  die  ho- 
merischen  Beisätze  ihre  ganz  richtige  Geltung  erhalten.  Davon: 
ixhrcur(uiy  to,  Oruss  u.s.w.;  äönaaiidq^  d;  aöutouTTvq^  rj,  Begrüs^ 
smtg;  äönourroq^  if,  Sv^  äönatrioq,  (a),  ov,  willkommen  U.S.W.;  ä- 
Onourrixo^j  ifjOV,  zum  Begrüssen  U.S.W. . 

Da  wir  wissen,  dass,  und  innerhalb  dieser  Wurzel  von 
neuem  eine  Menge  Beispiele  sehn  werden,  wo  in  Gruppen  an- 
lautendes s  eingebüsst  wird,  so  passt  von  Seiten  der  Form  hie- 
her  ndiouai  in  i^^nd^oiiai  für  iv-öndio^Lou,.  Die  eigentliche 
Bed.  wärde  sein:  sich  in  etwas  spannen,  wohl  in  etwas  gespannt 


x- 


S49  S^. 

sein.  leh  glaube,  dass  daraus  die  Bed. :  steh  mm  ^mme 
mtf  etwas  Rüeksiekt  nehmen  recht  gat  henrorgehn  konnte,  zumal 
da  in  ä&xd^oyMi  und  in  dem  gleich  znerwäiuienden  äycasaa  sidi 
ähnliche  Begriffe  entwickelten.  Eine  Spur  der  eigendicken  Bed. 
tritt  in  dem  mcandrischen  xareftTro^c»  =  xaToXo^ipaVo  hervorl 

Wie  schon  in  Aönaarogy  a&xdcnog  def  Begriff  Ueh  hervor* 
tritt,  so  übertrug  man  ihn  auch  schon  auf  (hvä<D  selbst,  aber  in 
der  Znsammensetzung  mit  äya,  sehr  (S.  88),  wo  wie  in  ^/mdio- 
fuu  das  ^  eingebusst  ist;  also  ara-'xdm  für  «ya^tfaray,  und  ge» 
braucht,  als  wäre  es  decompomrt  aus  &/av -f  äOnd^o^uu ;  f&r 
diese  Eikl&rung  spricht,  um  auch  diese  Einzelheit  zu  erwähnen, 
die  Form  o^onca^o)  und  das  homerische,  eigentfidi  einzig  riditige, 
&jf(Mtdio^Mij  ä^ayand^o^Lcu.  Es  heisst  cdso  eigentlich:  sehr  aa 
sieh  hsranziehn,  sehr  wülkommen  heissen  und  dann  ^msikeh  em^ 
pfangen.  Heben  u.  s.w.  Daraus  ist  gebildet  (nicht  umgekehrt, 
wie  ich  glaube)  &if&xri^  17,  Uebe  (ein  spätes  Wort);  li^cegnifta,  to, 
geliebier  Gegenstand \  AydKttcnqj  17^  das  Lieben^  dyanTiTÖSj  if ,  övjr 
geliebt  u.s.  w.;  äyaitttruto^j  if^  ov,  liebevoll  \  diyanria(t6Sy6,  ss  o^o- 
wi/iÄff  (^Smd,).  

Zu  önio  in  der  Bedeut  ziehn  gehört  äönaXog^  ein  tüeh 
(a&amanisch  Hesyeh,)\  i  ist,  wie  ich  vermuthe,  auch  hier  das 
sskr.  Präf.  ft,  und  es  bedeutet  also  eigentlich:  der  angezogen  Wer- 
dende (durch  die  Angel);  dieses  wird,  mit  aXtev^  (S.61)  zusam- 
mengesetzt, zu  oiana7j;&ig  (ob  für  aatnaX-aXuiogy  Fiseh^Fiseherf). 

An  die  Bed.  zupfen,  zerren,  welche  ihtcua  hat,  Hesse  sich 
vielleicht  auch  das  S.  198  erwähnte  a^önäXa^-o^^  d,  17^  ein  dor- 
niges (zerrendes?)  Gesträuch,  knöpfen« 

Wir  haben  das  goth.  spann  an  erwähnt;  davon  kommt 
spann  die  ausgedehnte  Hand,  und  damit  vergleicht  sidi  das,  als 
zu  dieser  Wz.  gehörig,  schon  erwähnte  sskr.  p  &n'i  Hand,  DieVer- 
gleichung  mit  dem,  unbedenklich  zu  der  hieher  gehörigen  Wzf. 
sphar,  nach  Verlust  des  anlautenden  s:  phar  und  redupliciit 
pnar-phar  zu  ziehnden  phar-phar-!ka  die  ausgedehnte  Hand, 
der  Spann,  macht  diese  E^inologie  von  Seiten  der  begrifflichen 
Verbindung  fast  sicher.  Die  formelle  Vermittelung  ist  schwie- 
riger; allein  sie  hat,  ist  sie  gleich  noch  nicht  ganz  zu  erklären, 
doch  eine  zu  Gunsten  der  Etymologie  entscheidende  Analogie. 
Die  Haut  der  Schlange  wvLTde^wie  schon  (S.  537  ff.)  bemerkt,  durch 
eine  Menge  aus  dieser  Wz.  hervorgegangener  Formen  bezeich- 
net, z.B.  sphat'a  und  mit  Verlust  des  s:  phat'a.  Dieselbe 
heisst  nun  auch  phan'a,  mit  demselben  n,  welches  auch  in 
pän  i  erscheint.  Die  vriddhiartige  Dehnung  des  a  in  pftn'i  hat 
nichts  auffallendes  und  scheint,  wenn  die  sogleich  folgende  Ab- 
leitung richtig  ist,  nicht  einmal  ursprunglich  gewesen  zu  sein. 
Äff.  Benarg  (in  den  Berl.  Jahrbb.  für  wissensch.Krit  1833, 3.  S. 
49)  hat  nämlich  das  die  Zahl  5  bezeichnende  sskr.  pank'an  für 
eine  Zusammensetzung  aus  p&n'i  und  dem  indefiniten  k'a,  wel- 
ches die  Bed.  und  hat  (vgl.  TO^Pron.  indefin.)  erklärt;  in  diesem 
Fall  wäre  als  primäre  Form  das  sskr.  pan-k'a  nicht  pan-k'an 
zu  nehmen,  und  dafür  sprechen,  wie  Bopp  (V.  Gr.  443)  schon 


S0.  545 

nsgefUirt  hat»  die  Formen  der  Terwandten  Sprachen.  Waa 
le  ErUärnng  des  anlautenden  p an  betrifik,  so  hat  Bopp  (a.  a.  O.) 
ine  andre  Erklärung  vorgeschlagen,  welche  mir  Jedoch  so  nn- 
estimmt  zu  sein  scheint,  dass  sie  so  gnt  wie  gar  keine  ist  Für 
\enarys  Erklfirung  spricht  mir  der  dualistiscne  Grebranch  des 
rahlworts  f&r  8  (vgl.  S.243),  welches  wir  durch  ilr«  beiden  Theile 
voxk  je  4)  erklärten,  woraus  also  eine  Zähluog  bis  4  folgt  —  und 
iniffermaassen  auch  die  ganz  analoge  Erscheinung  in  CeUhee, 
ro  lima  ebenfalls  dieHtMä  und  die  Zahl  fünf  bezeichnet  (Onip 
urdj  Archipelag.  I,  356).  Hiemach  stände  pank'a  fttr  pan  i 
oder  pani)k'a,  und  hiesse  wörtlich:  und  der  Spann  (die  aus-  . 
:edehnteHand).  Die  in  den  verwandten  Sprachen  entspreehen- 
lenFormen  sehe  man  bei  Bopp  (V.Gr.  441  ff.  Poit,  £«F.  1, 88). 
nGriech.  entspricht  mit  gewöhnlicher  Vertretung  des  k'  durch 
:  'Ktvtti  femer  mit  Vertretung  des  k'  durch  n  (wie  in  nm  st 
skr.  pak")  ni^nt  (welches  Ar  äoL  gilt),  ol,  o!,  x&,  fünf.  An 
:hTt  schliesst  sich:  Ttevra^,  17,  dieFünfitahi;  Ttevrix^tov,  vo,  Dim. 
her  gleichbedeutend;  nevraimögy  tf, ov,  aue  fünf  beetehend\  nev^ 
'i^Sy  f&nfinai;  utivrax&i  orevTa;^*?^  fünffach  (x«,  yfi  =  sskr.  dhd, 
^gL  ö.  471);  'jrcvTa;i^(w,  an  fünf  Stellen;  Trwnra;^©^,  auf  fünfer^ 
ei  Ari'j  nevrrptovraj  ol,  al^  xa^  funf%ig\  nevTiptovroi^j  rt^  die  ZttM 
unfzig^  nevTrtKwrroqyii^Svj  der  Funf%igele;  ^ePTtistoaraloq^afOv, 
m  ftmfzigeten  Tage ;  itivxrmoctxv^^  n^  die  Zahl  fUn fbiig  i  Tcevmtifo^ 
nrevo,  die  'nevnnptwmi  (eine  Art  Abgabe)  erheben;  ^rempeocmfp 
iLBVTttxovxyip^  itevrnxovraTiip  ZW.),  6,  Anführer  ton  f»nf%ig  Mann  \ 
nvxaTcoötoi^,  <Uy  a,  fünfhundert;  nevraitouuKrtoq  y  Vj^j  der  Fünf-' 
lunderlete;  itevTaxoaiütrtvq^  97^  die  Zahl  fünfhundert.  —  An  die 
""orm  ni^me  schliesst  sich:  lu^naq  {ne^wtas  zw.),  17,  =  ntvrig; 
tt^TtdicDf  an  den  fünf  Fingern  abzählen j  je  zu  fünfen  abzählen  u. 
;.w.;  yte^inoumiq^  6,  der  Zahlende  \  iti^asTog^  11,  ovj  der  Fünfte  f 
ie^nraios^a^ov,  ßtnftägig\  mp.'jtTdxiq  =1  ntvrdTuq  (zwO$  dnanefi^ 
troofj  denfuMften  Theil  abgeben  (lxx).  — 

An  die Wzf.  Mo  =s  sskr.  sph(a)  lehnt  sich  die  griech.  Infer» 
ection  ^J,  eigenthch  das  starke  Blasen  nachbildend,  gebraucht 
ils  Ausruf  des  Ekde  (vgL  -^a  und  das  mit  ^  gleichbed.  sskr. 
>hut'  för  sphutT);  anders  P0/I  (E.F.  1,163). 

Wir  haben  bei  dem  schon  erwähnten  ahd.  spinnan  be- 
oerkt,  dass  dae  Spannen,  Dehnen  hier  als  einFädendehnen,  Fä^ 
lenziehen  gefasst  sei  Auch  diese  Begriffswendung  können  wir 
m  Sskr.  verfolgen.  Denn  da  sph  in  p  übergeht  (S.540),  die 
iVeiterbildung  durch  t'  aber  eine  sehr  gewöhnliche  ist,  so  er- 
lalten  wir  hierdurch  dasRecht,  hieherzuziehn  pat'-a,  Gemand, 
welches  wohl  aus  der  Bed.  weben  (^  spinnen ,  vgl.  sskr.  pat'a* 
Lara,  ein  Weber)  hervorgegangen  ist  An  dieses  pat'a  lehnt 
»ich  pat'a-väsa,  pat'a-kut'i  u.aa<  (eigentlich  ein  Gewand-Haus) 
in  Zeli\  pat'aka,  ein  Lager  (ein  Ort,  wo  Zelte  errichtet  sind; 
lat'a  hat  in  dieser  Formation  schon  die  Bed.,  welche  eigentlich 
lie  Znsammensetzung  pat'akut'i  erst  haben  sollte);  patala^ 
in  Dach  (insofern  dieses  in  dem  milden  Clima  wohl  nur  in  einem, 
^gen  die  Sonnenstrahlen  schiitzenden,Laken  bestand);  pat^Aka« 


&U  10. 

eiH6  Fahnen  pat'6g^A,  Bin  SmttensdUrm,  tUBiu  Der  Bed.  nachj 
kSnnen  wir  nun  entschieden  zu  goth.  spann  an,  mit  der  Bed. 
des  ahd.  spinnan,  siehn  lat  pannus;  aber  die  Vei^leidrang 
mit  der  hier  erkannten  sskr.  Wzf.  pat'  glebt  nns  nim  auch  deo 
besten  Anfschluss  über  das  doppelte  n  sowohl  in  piinmui  als 

^^  In  spattnan.  spintiAn»  in  beiden  Fällen  ist  es  durch  eine  ge- 
wöhnliche Assimilation  entstanden;  span-nan  ans  snat'-nan, 
panntt  ans  pat-nu;  für  dieseAnsichtentscheidetgriecL^ffT-o^ 
einAmtuff  der  Hera  (Gewand)^  welches  schon  PoU  (£.F.  I,  Ü80) 
richtig  mit  dem  erwähnten  sskr.  pat'a  zusammenrcstellt  hat. 
Ans  der  Participialform  pan-na,  für  pat'-na,  weldie  uns  das 
Lat.  erhalten  hat,  entstand  eine  neue  Wzform,  goth«  spannaa 
(wo  das  organische  s  bewahrt  ist).  Mit  latein.  pannu  identisch 
ist  griech.  ^ntvo  für  namfo,  wO  znr  Vermeidung  des  doppelten  f\ 
der  vorhergehende  Vokal  gedehnt  ist;  aber  auch  diese  gedehnte 
Form  erkenne  ich  schon  in  dem  gotLfana  (vgL  <rrii/^  Ahd.Spr. 
III,  620),  welches  dieselbe  Bedeutung  mit  dem  erwämten  6»kr. 
pat'&ka  hat,  und  meiner  Ansicht  naca  auch  ebenfalls  fiir  fanna 
ssr  fat'-na  steht  Das  f  entspricht  hier  regelrecht  dem  sskr. und 
griech.  p;  das  p  in  spannan  dagegen  entspricht  sskr.  ph  in  der 
ursprünglichen  Anlaut-Gruppe  spb*  — -  In  dem  griech.  ^  tritt 
dieselbe  Bed.  wie  in  spinnan  hervor,    vtiivo^.  6;  ^nvn^  V)  dff 

y^  auf  die  Spule  gewicMie  Faden  des  Emeehiagsi  mivlov,  ro^  Dinh 
die  Sfmle  u.s.w«;  nrivlio  (^nfy»  Grammat),  niTj^ofiat,  das  Gern 
sfntien'i  niina^ux^TO,  das  aufgehaspelte  Garn  des  EinschiagSjGewek, 
tvnnvoqj  ov,  schön  gewebt.  Hieher  gehört  lirtnKijni^  n.  p.  [P^il 
E.F.n,261). 

Die  sskr.  Wzf.  pat'  hat  femer  die,  in  dieser  Wz.  aus  dem 
Begr.  aufgesehwollen  sein  hervortretende,  Bed.  ausgebreitet^  grou 
(in  pat'-u).  Daran  schliesse  ich  latpat-ina,  eine  grosse Sdm^ 
sei,  und  griech.  TtaToivri^iij  auch  -ndTavov,  t6  (sicil.  ßamnu 
I  SckässeL  Man  könnte  vom  griechischen  Standpunkt  aus  auch 
an  Trer-onnTfu  denken;  allein  dieses  steht  für  ^rper^m^i^rp  (^. 
9TXaTt>),  und  es  wäre  sehr  auffallend,  obgleich  dieses  sonst  wolil 
vorkommt,  dass  das  Latein  an  diesem  unorganischen  Verlust  des 
p  m  der  anlautenden  Gruppe  grade  hier  ebenfalls  Antheil  genom- 
men hätte.  Folgendes  spricht  mir  dagegen.  Aus  derBedeutnog 
aufplat%enj  welche  diese  Wurzel  ebenfalls  hat,  ging  in  vielen 
scnon  vorgekommenen  Beispielen  der  Begriff  sieh  ög^tsn,  ofen 
stehn  hervor.  In  dieser  Bed.  schliesst  sich  nun  an  die  Wzf.  pat' 
lat  pat-eo  ofenstehn^  welches  man  fälschlieh  (auch  Pott,  E.F. 
I9  224)  mit  griech.  ^er-iWvp*  zusammenstellt,  dessen  eigentli- 
che Bedeutung  breiten  ist  Auch  lat  pandere  gehört  meher, 
jedoch  eher  zu  einer  sskr.  Wzf.  päd',  ofnen  (platten  nMehen)\ 
dafttr  spricht  mit  Entschiedenheit  pandus  krunun  (eigentb'ch 
angespannt).  —  In  Bezuff  auf  naraini  müssts  man,  wenn  man 
die  Annahme  einer  Etymologie  aus  ner-aw^u  festhalten  woUte, 
vermuthen,  dass  röm.  patina  ein  Lehnwort  aus  dem  Griechi- 
schen ist,  während  die  meisten  Umstände  för  ein  uifigekehr- 
tejB  Verhältniss  sprechen.  An  naTthni  lehnt  sich  naxdt^,  Tra- 
ftdveu)Vf  TOy  Dim.;  ^rcvTeXXa,  rij  =  lat  patella;  ^raviXJUay,  t«', 
Dim. ;  ^twvaxifov,  x6,  ein  flaches j  breites  Goschirr.  —    Zu  dieser 


S0.  &tö 

Wzf.,  aber  mit  Erhaltnag  des  anlautenden  s,  also  spat\  gehOrt 
lat.  8pat-iam,  Ge^ogeHes,  Dekmmgy  Hamm. 

An  die  Wzfonn  s^hi  in  der  Bed.  schwelten  schliesst  sich 
griech*  6(pnVi  Örpnvog^  o^  äer  (nach  oben  liin  anscluoellende)  Keil 
(Tgl«  PoUj  E.  F.  I,  239).  Davou:  Ocprivapiov^  rö;  öft^Umogj  o, 
Dim*;  Cfp^vöto^  mii  dem  KeU  spalten^  einkeilen,  einzwängen*,  0^if- 
voat^^  17.  due  Spalten  a.s«w.;  6(pivfo\iaf  t6,  das  Eingekeilte. 

Hieher  gehört  ötpiivevq,  6,  ein  Jteerfleeh  (wohl  nach  seiner 
(keilförmigen?)  Gestalt  benannt). 

Die  Wzf.  sphi  (S.  637)  lässt  sich  im  Griech.  mit  Entschie- 
denheit wohl  nur  in  ^»  in  ^-^^,  wo  4^^  blasend  heisst,  nachwei« 
sen;  ans  dem  Lat«  gehört  daam:  spissus,  dessen  spi  sich  ent- 
schieden mit  sphi  im  sskr.  sphi-ra  geschwollen,  aross  (Com- 
par«  sphöjas)  vergleicht  Die  doppelten  ss  kann  ich  noch  nicht 
mit  Entschiedenheit  erklären;  sollten  sie  för  ts  stehn,also  spis* 
sns  für  spitsus  (v^L  missns  fftr  mitsns  und  max-imns  für 
mac-timns)?  in  diesem  Fall  schlösse  sich  spissus  an  eine 
(vielleicht  aus  dem  gleichbedeutenden  sskr«  sphlta  gebildete) 
Form  sohlt  oder  sphit,  lat  spit 

Vielleicht  gehört  hieher  das  oben  (S.  181)  erwShnte  ^ai^ 
vv^t^j  i^aivvpiaf  t/faivvööa,  fächeln,  so  dass  hier  i/^cu,  gnnirteForm 
(wie  im  Griedi.  stets  vor  dem  w  der  6ten  Coiy.  C9.)  von  ipi  = 
sphi  (durch  eine  mehrfach  vorkommende  Umstellung  der  An- 
lautgruppe,  vgL  i^öa  n.  aa.},  die  eigentliche  Grundbedeut  blasen 
erhalten  nätte.  '-■ 

An  dieWzf.  sphu  lehnt  sich  griech.  iw^  6(pv;  erstereForm 
erscheint  in  ^va,  ^  (Or  ihßa  nach  Bopp,  Gr.  s.  r.  60b),  ^^  die  ^  ^ 
Lendengegend,  wo  das  dicke  {aufgeschwoüsne)  Fleisch  ist ;  fiir  die 
Richtigkeit  dieser  Etymologe  entscheiden  die  gleichbedeuten* 
den 9  ebenfiüls  aus  dieser  Wurzel  entstandenen,  sskr.  Wörter 
sphi-k' und  phalaka  (anders  Po/)r^£.F.  11,196,  S»7).  Neben- 
formen von  iria  sind  ifda^  ifola^  in  diesen  ist  u:  v  in  sein  Guna 
übergegangen  (hier  ov)  und  in  diesem  ist  vor  dem  folgenden 
Vokäe  V  in  /gewandelt;  die  Grundform  ist  also  ft>6ßa;  dieses/ 
ist  in  ^<(a  ganz  herausgeworfen,  in  tpola^  wie  oft,  in  (  verwan- 
delt (vgl.  olixns)'  Davon:  ifotniqy  6  (iwekog),  (Mark)  in  denLen-- 
denwirbeln. 

Gleichbedeutend  im  Allgememen  mit  ^a  ist  oötpvq^  vo^^  ^, 
die  Hüfte  u.s.  w.,  und  den  Zusammenhaag  hat  auch  schon  Pott 
(E.  F.  n,  297)  erkannt;  nur  ist  das  anlautende  0  nicht  mit  ihm 
für  den  äoL  Vertreter  von  dvd  zu  nehmen,  sondern  es  ist  das, 
schon  in  ogtpfMuvoyLOA  {S.VXi)  und  sonst  erkannte,  sskr.Präf.  ut 
(^  283);  die  eigentliche  Form  wäre  demnach:  o^-fo-c^  und 
wörtlich  hiesse  es :  das  in  die  Hohe  SehwMende. 

Das  oben  (S.  173)  zu  ^  gezogene  ^^Xn  u.s.w.  glaube-ich 
jetzt  mit  ftecht  zu/»phu,  schwellen,  zu  ziehn  (vgl.  foKkög);  es 
*ist  das  angeschwollene  mämüiche  Glied.  —  ^m  ist  die  vriddlijfte 
Form  von  iN  =s  einem  sskr.  sphan;  man  könnte  a>  jedoch  au<A 
für  Vertreter  von  4  halten ,  also  im  s=  sskr.  sph&  setzen. 


546  10. 

Zu  V^sph,  eirtweder  in  der  TriddMrten  Ponii  Ton  sphii 
Osphau))  oder  in  der  Form  sphd,  geliört  femer  (^  m  a«o-(po- 
Xfto^,  ov^  windig,  nichtig.  Die  Bed.  lehnt  sieh  an  den  primären 
Begnff  derWz,:  Uasen  (vgl.  arepicaXto«  S.118,  ßtxwno^  8.266).— 

Indem  sph,  wie  schon  in  ^^ia^  durch  ^  vertreten  wlrd^  ent- 
spricht dieForm  "^tn  (=  sphau  oder  sph&,  wie  eben);  der  Be* 
grift  des  Blasen»  ist  hier  durch  die  Vermittelung  von  Hmtchen^ 
Aushauchen  (exhalare)  in  den  desSiinkens  übergegangen  (vgl. 
die  analoge  Erscheinung  bei  xonpog  S.  269).  Also  ^o'a,  17,  Ge- 
stank  \  eine  Nebenform  davon  ist^oLa,-  wenn  diese  für  formell 
identisch  zu  nehmen  ist,  also  ta  nicht  Rlr  ein  neues  Suff.,  so 
stunde  sie  !su  ^oa  in  demselben  VerhSkniss  wie  ipoLoL  zu  i^oa 
(S.  545)  und  würde  auf  ein,  beiden  zu  <3runde  liegendes  i^&za 
schliessen  lassen;  alsdann  wurde  man  es  wohl  mit  Bestimmt- 
heit aus  der  Wzf.  sphn  (vriddhirt  sphau)  leiten  müssen;  nu 
wäre  ganz  der  ssltr.  Regel  gemäss  (Bopp^  Gr.  s.  r.  55)  vor  Vo. 
kal  in  0/  =r  sskr.  äv  übergegangen  (anders  Pott^  E.F.  I,  263). 
Davon:  ^©1^0^,  17,  ov,  fauiig;  ifa^cc  ^  ^eoa  (Et.  m.).  —  Zu  der 
Wzf.sphu  gehört  beiläufig  bemerkt,  latfov^eo  sammt  fav-eo; 
beide  gehn  von  der  Vriddhiform  sphäu,  lat  fö  aus;  o  ist  vor 
Vokalen  in  ov,  av  übergegangen  (vgl.  auch  octo(=  sskr.  ash- 
tau)  ocjtavus  S.  243).    Die  Bed.  ist  durch  Hauchen  entärmeu. 

Üeber  <r>Jwo  vgl.  S.  195  ff. 5  ganz  analog  wäre,  wenn  man 
es  hieher  zieht,  die  Formation  örptog  aus  sskr.  kshi  (eigendich 
crxi)  oder  sku. 

Kann  man  mit  der  Wzform  sphu,  oder  ohne  s:  phu,  also 

f riech.  ^Vj  die  Inteijection  (f>ev  vergleichen?  (vgL  i^c?  S.  543).* 
s  ist  jedoch  ein  Ausruf  des  Wehes.  Davon  <^et?^6),  ^  rufen; 
der  ähnlich  klingende  Ausruf  <pv  drückt  Ekel  aus  und  ist  gewiss 
mit  der  hier  behandelten  Wurzel  verwandt» 


Wir  kommen  zu  flen  rednpUcirten  Formen;  das  ältere  Re*' 
duplicationsgesetz  fiir  Formen,  welche  mit  einer  Consonanten«* 
gmppe  anlauten,  deren  erster  Laut  s  ist,  sehe  man  bei  Bopp 
(Gr.  s.r.  368, 4).  Danach  wurde  z.B.  aus  der  Wzf.  sphu-t':  pu* 
sphu-t  Allein  der  Uebergang  der  Aspirata  in  die  Tennis  bei 
der  Reduplication  ist  in  der  älteren  Zeit  noch  kein  die  ganze 
Sprache  durchdringendes  Gesetz.  Wir  haben  mehrere  Beispiele 
innerhalb  der  zu  dieser  Wz.  gehörigen  Themen  geschn,wodieA- 
snirata  wiederholt  war,  so  phupphusa(furphusph\isa),phar» 
pnarlka.  Eine  so  reduplicirte  Form  erscheint  im  griech.  ^e^a 
(=  einem  sskr.  pha-spha),  wovon  (A^^aloc^  6,  Rauch,  Qftalnty 
ßiegende  FeuerftmketL  Was  die  Bed.  betrifft,  so  würde  sich  der 
Begriff  Rauch  an  die  eigentliche  Bed.  der  Wz.:  hlasen  lehnen 
(vgl.  das  aus  V^a/  gebildete  Tianvog  S.  268  S  in  Beziehung  auf 
den  Begriff  Funke  vgl.  man  oben  (S.  537)  und  sphulinga  (S. 
639),  so  weiterhin  ömi^i^p  und  ahd.  funcho  (S.  535).    Die  ei- 

fendiche  Bed.  scheint  mir  jedoch  nvtt  Rauch  zu  sein,  und  Funke 
edeutet  es  wohl  nur,  insofern  diese  oft  mit  dem  Aaurfteugleich 
aufsteigen;  die  ionische  Form  ist  <f>i^^/eKog;  gleiehbed.  tpe^tikrty 
'l^SjOf  davon  fpetlfaX6&,  %u  Rauch  und  Asche  machen  (^Aesehgl.). 


£4».  547 

Dteftes  giebt  uaa  Gelegenheit  nocb  ekunal  zu  der  unredu- 
pliclrten  Form  U^  (fiir  spha)  zurflckzukeliren,  und  mit  ihr  das, 
mit  cpe^ikXo^sa  ziemlich  gleichbedeutende  ^o^op^o,  Rauch,  Huss, 
Dampf  u* s.w.  zu  verbinden.  Von  y^^Xog  kommt;  i|/oXdeK,  i(f(fotj 
ev,  rauchig,  msvig  u.  8.  w. 

Indem  fiLr  sph:  6^  eintritt,  erscheint  mit  ^oX  identisch  tf^X^ 
**'^^ffff?-*^^T  ^(fßokrjj  li,  Ru8M  tt.s.w.  Das  a  ist  meiner Ueberzeu- 
gung  nach  Ueberrest  des  Präf.  a/a  (S.  274).  Hierdurch  wird 
uns  die  subjective  Bed«  von  (phljakoq^  itoXog  und  was  wir  später, 
auf  ähnliche  Weise  werden  erklären  müssen,  klar;  daa/aa^und 
die  Wzf.  spha  Nasen  heisst,  so  ist  ätfßo'kos  das  Ab^  oder  Aus^ 
gebiaaene,  also  wahrscheinlicJi  Atfehemkü  Dampf,  üisoferu  sie  sich 
entiveder  vom  Feuer  selbst  wegblasen  (verdampfen^  oAer  wegge-^ 
blasen  werden.  In  i>SKo<;  erscheint  das  Simplex  ftir  das  Composi- 
tum, wie  oft;  in  (ti^TJog  Reduplication  des  Simplex.  PoU  (E.F. 
II,  129) stellt  oi(S^%o  Ak  ößhwiu  zusammen  and  theilt  a  (ssdnö)' 
ff^Xoi  für  die  Wzf.  von  ößSivv^u  hält  er,  jedoch  fragend  (£.F. 
1, 87),  ößesi  danach  stände  ößoXo  fär  ößog-Xo  {ößog  =  ößsg,  mit  o 
im  Wechsel  mit  e,  wie  gewöhnlich).  Mir  ist  durch  die  Verglei- 
chung  mit  anod^og  (vgl.  weiterhin)  so  gut  wie  gewiss,  dass  (fßiy* 
win  für  ößetf-w^  steht.  Danach  würde  ich,  wenn  ich  in  äößoXo 
Xo  für  Suff,  halten  und  das  Wort  in  ei^gere  Verbindung  mit  ößiv* 
w^u  bringen  soll,  dößoXo  für  dößoSlo  nehmen.  Will  man  aoer 
ö^oXo  so  erklären,  so  wird  man  auch  i/foXo  für  ttfoS^Xo  nehmen 
müssen  und  wolü  selbst  (pe^f^o  fiir  (pet^aSXo.  Ich  will  diesen 
meinen  Vorschlag  nicht  gradezu  verdammen.  Da  wir  aber  im 
Hskr.  sphulinga,  im  deutschen  funcho  aus  sehr  verschiednen 
Wzff.der  V^spn  analoge  Bedeutungen  mit  V^dXo,  äaßoXo,  <pi^aXo 
hervortreten  sehn,  so  glaube  ich  kaum,  dass  man  den  gleichen 
Uebergang  des  arOfinö^  in  ö^ivw^i  und  dößoXo  zu  sehr  zu  ur- 
giren  brauche.  Denn  wir  werden  ß  für  oßz=  otp  noch  in  mehr 
hieher  gehörigen  Formationen  eintreten  sehn  (vgl.  /^r,  ß&h), 
{}<^aXX<d  u.  aa.).  Doch  will  ich  über  diese  Incidenzfrage  noch 
nichts  entscheiden.  Gegen  unsre  Ableitung  des  Wortes  aößoXo 
von  Wz,  6<p  spricht  sie,  wie  jeder  erkennen  mrd,  gar  nicht; 
sondern  es  bleibt  nur  schwankend,  welcher  Wzf  es  zuzuspre- 
chen  sei.  Von  aößoXog  kommt:  dößoXouq^  eo-o-o,  ev  (vgl.  ^X6ug\ 
russig  \  dö^X&Srig^eg^  russartig}  dößoKoo,  dößoXouv&  {dößokdio  seit* 
ner),  russig  mitchen  u.  s.  w. 

Wir  haben  in  (pi^ako  eine  Reduplication  nach  dem  ImSskr. 
durchdringenden  Gesetz  kennen  gelernt ,  wonach  ein  in  Gmp-^ 
pen  anlautendes  s  nicht  in  die  Reduplicationssylbe  aufgenom- 
men ward.  Aber  auch  dieses  rein  euphonische  Gesetz  xonute 
vor  der  Sprachtrennung,  wenn  gleich  es  schon  zu  wirken  an- 
fing —  wir  werden  später  noch  mehr  Spuren  desselben*  kennen 
lernen  — nicht  durchdringen,  und  um  den  m!sstön.enden  Doppel- 
klang solcher  mit  s  anlautenden  Gruppen  zu  vermeiden,  zeigte 
sich  das  Bestreben,  lieber  das  s  in  der  Wzsylbe  selbst  aufzu- 
opfern; daher  z.B.lat.spo-pondi  für  organisches  spo-spondi, 
welches  nach  der  eben  kennen  gelernten  Reffel  po-spondi 
hätte  werden  sollen.  Auch  dieses  Bestreben  zeigt  sich  imGri^ 

55* 


548  S^. 

cbischen.    So  entsteht  aas  o(p{o)y  oder  mK  ^  filr  on^:  40  dnreL 

RedupUcation  4^<>  f^  crtpocr^i  ötpo^^  in  der  ReoapHcations- 

sylbe  ist  <r<pm-^  Übergegangen.    Die  eigend.  Bed.  würde  sein: 

mehrmah  im  Zustande  derBltutmg  sein  (S.  492);  allein  li^orpoc^  6, 

^heisst:  das  Knistern^  Dröhnen^  Lärm  xl s.w.    Ob  man  diese  Be- 

^  ^  %  j^deutungen  sogleich  an  den  primären  Wzbegriff  lehnen  wül^oder 

'rr         an  den  des  Zerplatzens  (Nr.  3  S.  637),  oder  den  de9  Knisierms 

Vy^^(Yom  Feuer,  Nr.  5  ebendasO»  ist  für  die^  nur  die  Ableitung  im 

^T^T^ Allgemeinen  feststellende,  Etymologie  gleichgültig;  für  fiese 

entscheidet  die  Analogie  von  sskr.  sphurg',  sphutkara  u.aa. 

schon  erwähnten. —  Von  -^öctoc  kommt:  y^Kp&OTig^  tg^  gerauscht 

toU'i   ^o(f>io),  knarren  t  tönen  u.S.w.;   T^6(prioiq,  7;^  das  Geräusch^ 

machen i  ^dc^ri^a^  tJ,  das  Geräusch^  -^otpriTixoq ^  »f,  öv^  schallend 

B.S.W«;  d^ocpTiToqyOVj  geräuschlos  U.S. w»i  d^o^rtvl,  AAv. 

Wir  wenden  uns  ssuW^formen  aus  sph,  welche  durch Ein- 
schiebung  eines  Vokals  zwischen  der  anlautenden  Gruppe  ent- 
stellt sind;  diese  Art  Veränderungen  haben  wir  schon  mehr&ch 
^esehn  (vgl.  z.B.  S.  185, 190, 196  und  sonst).   Der  schwSdiste, 

Iedoch  im  Griech.  seltener  so  gebrauchte,  Vokal  i  (vgl.  lat.  si- 
>il-o  S.  460,  <nfto(?)  S.  527  und  mwros  von  «w/o)  wird  einge- 
schoben und  zwar,  wie  ai(p<S(iai  zeigt,  wie  in  <r^^  gedehnt;  so 
entsteht  aus  frcp  die  Wzf.  aTcp.  Diese  Form  erscheint  in  o-ei^v» 
6j  ein  leerer  Körper,  d.h.  ein  Körper,  in  welchem  nurLufl  ist  (vgl 
uusre Etymologie  von  inänis  S.124  u.xevcd^.xoTXo^),  daher  hohl, 
eine  Röhre,  insbesondre  der  Weinheber  (vgl.  acj^cro).  Spritze,  die 
Wasserhosen  dayon Krupüivl^o,  mit  dem  Heber  einFasn  an%fipfen\ 
atcpa^ouj  leer  werden,  hinschwinden.  EBeher  gehört  wohl  cruparufVj 
tö,  eine  Art  Pflanze. 

Aus  dem  Begr.  leer  {lufterfüUt)  geht  die  Bed.  von  cric^yJc  x^ 
dv.aubloQ.  n^iv,  hohl  (Bed. 2  h^iPassow)  hervor;  daran  schliesst 


sich  eutsclueden  di^  Bed.  hungrig  (einer,  der  einen  leeren  Kla- 

Sen  hat);  zweifelhaft  kann  man  sein,  ob  auch  die  übrigen  Be- 
eutt :  ungestalt  (ob  von  aufgeblasen,  aufgeschufollen  ?),  terkrüp^ 
pelt,  blind.  Doch  wage  icn  nicht  sie  zu  trennen,  wurde  auch 
keine,  nur  irgend  auf  Wahrscheinlichkeit  Ansprach  mni^hen 
könnende  Etymologie  vorzuschlagen  haben.  Da  wir  fiir  ff>  auch 
in  önda  ein  it  eintreten  sahn,  so  überrascht  uns  die  Neben- 
form von  arupXog:  amaXös  nicht  mehr.  An  die  Form  aufXög 
leimt  sich  crUpXoqy  6,  Gebrechen,  Gegenstand  des  Spottes,  dann 
Spott  selbst;  o-u^Xdco,  verstümmeln;  aufikd^Of  verspotten i  btiai- 
(fikiov,  To,  Gegenstand  des  Spotts  (Hesgch,).  —  An  die  Form  <n- 
(pvo  schliesst  sich :  aupveis,  o,  der  Maulwurf  {der  blinde) ;  auf^vta^Qf 
verspotten,  nasenstübem^  aupvoa,  verstümmeln.  — 

aisfudlL^ieisst  die  Röhre;  das  damit  zusammenhängende  lat. 
fifunculi  kleine  Canale  (vgl.  Festus  ed.Lindem.  II,  S.  711);  da- 
her dürfen  wir  dem  (jriech.  auch  diese  Bedeut,  mag  sie  gleich 
nicht  iganz  klar  hervortreten,  zusprechen.  Diese  Analogie  spricht 
alsdann  auch  wieder  dafür y  zu  Wurzel  (ff  ZU  ziehn:  0^01X7; v,  6, 
Rinne,  Canalj  Spritze  (also  leere,  nur  mit  Luft  jgefullte  Röhre), 
dann  wegdn  der  Aehnlichkeit:  holüe  Falte  im  Kleid,  Hohlziegel, 
ein  Schaalenthier.   Was  die  fonuelle  Verbindung  betrifft,  so  ha 


1^.  ^9 

ben  wir  schon  hlufig  tOxaAi^  eintreten  sebn;  f  wird  aber  ofi 
in  ö  abgescbwäcfad  (ygh  S.  177  und  sonst);  so  stände  also  aoXify 
für  artpioXiivi  ^<oXi^v  und  hiesse  eigentlich  lufivoilj  leer.  Davon': 
aiJh^i;»i4nto^j  6^  au/ktivoipiov^  t6,  DiBk ;  amhiVf^P^i  f  o,  der  die  Jfeer^ 
mmeckdj  aeih^,  fäm^L  ^ 

An  diese  Wzform  <rt0  oder  crvx  (flir  cnfyi  (m\  aber  mit  ein- « 
^eschoheii^fli  kurzen  s  lehnt  raich  £^er  t^imrf^tfag^  ^vafosy  o, 
{iat  supparum),  db«  &0^e/  (da»  eich  außlaeende,  echi^tiet^ 
von  der  primftron  Bedeutang  der  Wurzel  in  der  zweiten  Modi- 
ficatioB  (S.  537j).  ' 

Obgleich  ich  keiite  entschiedene  Analogie  delur  habe,  M 
glaube  ich  doeh^ dass  diese  so  natürliche,  rein  phonetische  Foftn^ 
Veränderung  von  sph  zu  siph  auch  im  Sskrit  exfstiren  konnte. 
In  dlcfsemFall  wird  man  keinen  Anstand  i>ehmen  bielierznziehn: 
s^pha  (WO  i  zu  ä  ganirt  ist),  welches,  wie  ♦©Xtf  (S.  545} und 
qjd^Xigy  das  oHgescKwoUene  männliche  OHed  bezeidmet 

Indem  statt  i  der,  in  diesen  Fftllen  gewöhnlichere, Vokal  o 
(vgl.  S.  105  n.  sonst)  eingeschoben  wird,  entsteht  ot>^.  Hieher 
wtirde  zunächst  öo^ög  gehören  (vgl.  S.  432),  wenn  man  die 
dort  aAgedeutete  Etymologie  fttr  richtig  nehmen  wfll» 

Indem,  wie  so  sehr  häufig,  nach  Art  der  7ten  Gonj.-Cl.  em 
Nasal  eingeschoben  w<rd,.eBt6l;eht  ^^up.  Dieses  erscheint  zu- 
nächst in  öo^tpoq,  li^iPf  #cAfMi»Mii|r  (weil  der  Schwamm,  in  Was« 
ser  getaucht,  sicli  aufhldhi^  atif^hwIUi)  n»s.w»;  die  Richtigkeil 
dieser  Etymologie  wird  durch  das,  Wenfalls  an  dieser  Wurzel, 
aber  au  emer  andern  Wnraelform  gehörige  ^^Ttay^fe^^y  öipayfo^  (S. 
556)  entschieden.  Voni^op^i^^ kommt:  6o^»yHolbii^^)  ven  edmamr 
Viiger  Art ;  <yo^6x7iq  ^  37^  Sdbttammijikeii. 

Sollte  nach  AnalK^e  von  uyxis  neben  «fi^^  (S.  117),  also 
mit  einer  Vertanschung.  vonj^  mit  X9  hieher  gebären  or6fx^9 
oder  <ny/xo9, 6,  eine  dieMarlige  Pflanme  f 

Indem  zu  ir,  wie  so  si^hr  hätt%  (vgl.  z.B.  S.  405, 413  ff.  und 
im  Folgenden  noch  ape^rj^  «in  stutzende^  t  tritt  (ähmich  wie  in 
fCTokL  =:  sskr.  jpurl),  entstellt  die  Form  (^rofi^;  hieher  ziehe  ich 
tfxit5ud>-^£.  o,  ^  (ob  tur  ^Hof^^ioaeos  von  dem  gleich  zu  erwähnen- 
den  ÖToiicpo  ?),  einer  (eine)^  der  {die)  dae  Maul  auftdäet  (also  von 
der  eigentlichen  Bed.  blasen^,  einer,  der  sich  außläsl,  Windbeulel, 
Grossprahler y  (fTofi^o^, o,  VTmdbeuleleifOrossprahlereij Schwulst, 
tSpoll  u«6.w.;  ö'VQ^gtoq^  ov,  hochlrab^id  u»s.w.;  davon:  (H-o^a^co, 
grosspfaMen\  arroiiipourvixöq^  n,  Wj  grossprahlerisch  tt*s.w.;  crTOfi« 
fpcuT^oq^  6,  das  Oros^prahhu.  — 

An  deaUeberffang  von  ^  in  ^  smd  wir  sehon gewöhnt;  da- 
her  fällt  es  uns  nicht  auf,  dass  iiir  6%6^<po£^6^  drofi^^,  ov,  und 
öTOfupoiiiA  gleichbedeutend  erscheint:  öto^l^q^j  6;  tfrofi^c^^,  ovi 
oxonßdio»  —  Neben  diesen  erscheint  aber  nun  wieder  in  Be- 
ziehung auf  die  Bed.  insofern  übereinstimmend,  als  sie  nur  die 
aus  grossprahlerisch  hervorgetretene :  sehimpfend  bezeichnet, 
die  Form  ohne  den,  nach  Art  der  7tenCoig.Cl.  eingeschobenen. 


'SSO  1^. 

Nasal :'(rTO^  in  (rroßoqj  8,  da$8chdten\  crroßiuiy  aroßdimj  9eM4en\ 
aröBaa^a^  ro,  das  Schelten.  Mit  e  ftir  o  kann  hieher  gehören: 
ariiißw,  &reii^i(»)9 schelten  tt.S.w.;  dfrti^ißaxvog, ov, unbeschimpp. 
'Eine  andre  Form  o-t-J^iog  =  arrthitfag  ist  nur  zweifelliafie  Lesart; 
wenn  sie  richtig  ist,  verdankt  'sie  ihren  Ursprung  nnr  &er  fal- 
schen Etymologie,  welche  aröyiyfog  von  o^Jfux. ableitete« 

Die  WrfiwnUi'tfiy»  konnte  gemäss  der,  die  ganze  griech. 
Sprache  durchdringenden  Neigung,  insbesondre  anlautendes  ö 
in  den  Spir.  asn.  tlbzuschwächen,  in  6^<p  ubergehn;  dnreh  Kn- 
flnss  der,  die  folgende  Sylbe  beginnenden  Aspirata  hödist  wahr- 
scheinlich, ging  dann  dieser  Spir«  asp.  verloren;  so  entstände 
dieWzf.  ofi^.    Sollen  wir  an  diese  Form;  ouafut  (nach  Analo- 

?*e  von  ^Top^a{),  n  {o  schlechter),  die  unre^e  Tratte,  schliessen? 
olf  (£.  F.  II,  607)  fragt ^  ob  eine  Parallele  mit  uva  pder  eine 
Znsammenstellung  mit  ottto  (gekocht)  möglich  sei.  Jenes  ist 
formell  unmöglich;  denn  uva  eehört  zu  ud:  uv  (S*447)  eigent- 
lich die  wässrige,  liier  aber  wohl  die  saftige^  und  onTo  passt  nicht 
zum  Sinn;  denn  gekocht  könnte  nur  gereift  heissen;  aber  der 
Begriff  </ejr  Unreifen  liegt  entschieden  in  o^tpoiJ^  Wollte  man  an 
das  Wässrige  der  unreifen  Trauben  denken,  so  wurde  eher  eine 
Zusammenstellung  mit  sskr.  ap  IFaM^O  anzurathen  sein;  allein 
I  diese  Etymologie  wäre  va^  und  unbegründbar,  eine  blosse  Ra- 
therei;  ebenso  vag  wäre  eme  Verbindung  mit  ahd.op-az  {Grafy 
Ahd.  Sprsch.  1,101)  oder  aph-ul  (a.a.O.  173).  Für  meine  Ety- 
mologie spricht  das,  entschieden  zu  der  hier  behandelten  Wz^ 
aber  zu  emer  andern  Wzf.  gehörige  <pr[K7i%^  die  ttilde  Feige j  die 
schwellend  und  heranreifend  den  Schein  der  Reife  hol,  aber  in  der 
Thai  noch  nicht  reif  ist  Cvsh  Passow  s.  v.);  dazu  vergleiche  man 
das  ebenfalls  zu  dieser  Wz.  gehörige  sskr.  phalgu  in  der  Bed. 
geschmacklos  caus  der  2ten  Bed.  der  Wz.:  von  Luft  angescfucol^ 
len,  aufgeblasen,  aber  ohne  innem  Gehalt,  leery  Auf  ähnliche 
Weise  glaube  ich ,  ist  auch  iu.tpa.t  zu  deuten,  die  luftgeschwol^ 
lene,  weinleere.  Dafür  spricht,  dass  ^ftt^o^,  o»  nj  überhaupt  un- 
reif heisst  und  auch  von  andern  Fruchten  gebraucht  wird  (vgl 
^6^<pawov').  Doch  gestehe  ich  gern,  dass  diese  Etymologie  das 
'Suchen  nach  einer  vielleicht  besseren  nicht  verbietet  —  Von 
hii^a^  konimt :  S^upa^ ,  o,  Vy  unreife  sauer,  mürrisch,  grämlich  u.  s. 
w.;  d\L(p&iavo<;^  v^ov;  oft^axto^,  ov,  von  säuern  unreifss^JEgaubm 
getnacht  U.S.W.;  dji^xixtov,  to,  Oü  aus  unreifen  Oliven  i  ouqKüa*, 
17,  Wem  aus  unreifen  Tratten;  o^^axux^,  d,  glbd.  und  als  Adj. 
sauertöpfisch,  mürrisch;  dfi^ax/r??^,  d,  -tri^,  ^,  unreif;  o^Kpavui^^ 
unreif  sein;  6^<paiu^  v,  der  herbe  Kdeh  der  Eichel  i  oftqHXMddns^tg^ 
von  der  Art  einer  unreifen  Traube. 

Indem  entweder  als  Zwischenvokal  v  eingeschoben  wird, 
entsteht  aus  der  Form  öq)i  Övtpf  oder  ötpv  wird  in  ffvqf  umge- 
setzt, oder  nidlich  die  Wzf.  6(px^  wird  bei  der  Spaltung  der  an- 
lautenden Gruppe  zu  th^qfv^  wahrscheinlich  durch  Einfluss  des 
Vokals  der  Wzforra.  Wie  man  auch  diese  Form  erlüären  mag. 
nach  Analogie  der  Masse  von  Namen  flir  SclUangenhmuiy  welche 
sich  im  Sskr.  aus  der  hier  behandelten  Wz.  gebildet  haben 


X0.  mi 

Cm.B.  8phut'&,  spbal'a,  phata,  phana),  ist  es  keine  Frage, 
dass  hieher  gdiort:  evtpapj  to»  dieUaui,  welche  die  eich  hmUen- 
€<e»  Itieekiea  abwerfen  (die  %erplai%ende?  v^L  S.  637> 

Da  wir  den  Üebergang  der  Wzf.  6q>  in  övg^  mit  Entschie- 
denheit selm«  für  die  Dehnniig  des  i»  aber  so  ganz  i»d  gar  kein 
Grund  besteht »  dass  wir  annehmen  dürfen,  dass,  so  gut  wie 
lieitfi4^<)£^(S.548.549},  auch  hier0t;^  habe  existiren  können,  so 
ndimen  vir  keinen  Anstand  hieherzuziehn:  a-o-vf^-i^Ao^yOv^ 
iprelehem  die  ^ei^mcUemUmift  gegeben  wird;  es  ist  wie  lat  vA- 
nns,  griech.  ßertitnog,  dve^nahogy  anpXdg,  dnoiptaXiog  (S.  546) 
«M  herer,  nur  ton  Lt^  gefuUter,  eiüerj  Geffenetand  tue  SpoUe 
<me  tn/^»vwv,  vgL  mifk&iia  S.548  u^aa.  daselbst).  Das  anlau^ 
tende  a  ist  sicher  ein  Prfif. ;  ich  nehme  es,  wie  in  ar»^,  (ar  d 
=  a  s=  (ra  (S.  383),  ein  sehr  leerer;  es  könnte  auch  a/a  sein« 

Hieher  werden  wir  min  auch  ziehn:  rv^-a^,  o»  ungegorner  , 
junger  Wein  (d.h«  der  mufkoehende,  aufechäumend»^  von  der  Bed. 
Mlaeen  werfeny^  davon  Qv<pa7ti4&j  Wein  leeeni 

Indem  wir  zu  denWeiterbil  düngen  durch  SekundSrbildungs^ 
elemente  ubergehn  wollen,  haben  wir  zunächst  eine  Formation 
zu  erwähnen,  vcm  der  sich  nicht  ganz  entscheiden  lässt,  ob  sie 
bloss  die  einfache  Wz.  enthalte,  cnier  diese  durch  ein  s(deside« 
ratives)  gemehrt  sei«    Als  Wztorm  erscheint  nämlich  sphu-s 
im  Sskr.  nicht;  allein  zu  ihr  ziehn  kann  man  sskr.  puppauaa: 
phapphusa,  die  I^nge  (die  Blasende,  Hauchende ^  Ai funende); 
t%phn  ist  hier  zunächst  reduplicirt  zu  pupphu:  phupphu  fiir 
pn-sphu,  phu-sphu  (der  Uebergaug  von  sph  in  pph  ist  fast 
solion  Prakxit,  vgl.  Lassen ,  InsUL.Pr.  p.  264).    Entweder  kann 
nian  annehmen,  dass  sphu  schon  vor  dieser  Reduplication 
durch  (das  desiderative)  s  gemehrt  sei,  welches  hier  alsdann 
auffallender  Weise  und  gegen  die  allgemeine  Regel  nüicht  in  sh 
übergegangen  wäre  (wie  es  d^s  vorhergehende  u  gefordert  hät- 
te), so  dass  pupphus-a  abzutheilen  wäre,  oder  man  kann  aus 
pupphu  dieForm  pupphu-sa  durch  das  Suff,  sa  (BoppyGr.  s. 
r.  652  S«  279,  hat  dieses  Suff,  mir  imter  die  Derivativen  ge- 
setzt; allein  dies  ist  bei  mehreren  der  Fall,  welche  man  als  pri- 
mitive nachweisen  kanii)  ableiten.    Idi  entsdieide  mich  wegen 
pupphu-la,  Aufgebiasenheil,  wo  die  reduplicirte  Form  pupphu 
mit  Entsclriedenneit  erscheint,  für  letztere  Erklärung,    so  gut 
wie  pupphu-sa  aus  der  reduplicirten  Form  pu-pphu  konnte 
sich  natürlich  auch  aus  der  nicntreduplicirten  spnu:  sphu-sa 
bilden,  und  diese  Form  erkläre  ich  alsdann  natürlich  ebenso 
wie  pupphu-sa.    An  diese  Form  könnte  man  lehnen:  griech. 
tpvaa^  mit  Verlust  des  anlautenden  a  fiir  6qn>aa ,  i;^  {der  BUi'^ 
jtende')  der  Blasebalg,  Hauch.  Atüumchy  Wind,  Blähung  u.  s.w. 
Welchem  Einfluss  man  die  Dehnung  des  v  zuschreiben  soll 
(kurz  erscheint  es  nur  in  ^pv^L-Yvo^osU  weiss  ich  nicht  mit  Be- 
stimmtheit zu  entscheiden;  ob  bloss  dem  folgenden  a?  Auf  kei- 
nen Fall  macht  sie  unsre  Etymologie  im  Allgemeinen  (d.li.  die 
Ansicht,  dass  in  (pvaiA  eine  Form  der  Wz.  ö<p  zu  Grunde  liege) 
zweifelhaft;  dafür  entscheidet  die  Bedeutung  sowohl  als  die  An- 
lautsylbe  giv  für  öqiv  mit  hinläiigUoher  Sicherheit    SoUtc  uns 


S52  za>. 

über  die  ipedeUe  Waf.,  wdohe  bei  tptkra  su  Grande  liegt.  Int 
pustnla  (einDim.  von  pnstii,  welches  gMwen  hassen  würde) 
emBiäsehm^  und  litt  pns-t  dieEridftrnng  verschafflni  können  1 
Im  litt  pus-t  ist,  wie  put-lus,  altfyeblas^n,  zeigt,  pnt  die  Wzf.; 
dieselbe  könnte  auch  im  lat  pnstn  za  Grunde  liegen,  so  dass 
dieses  nach  einem  filteren  Ueber^i;  TonT-Lant  vor  t  hi  s  (wor- 
aus später  durch  remssive  Assirnuation  ss  entstand:  i6it-td|i 
mit-sus:  missus)  nir  pat»tu  stände.  Diese Waform  put  ent- 
spricht  der  organischeren  sskr.  Form  enh»u-l';  s  ist  abgefalloi 
und  ph  wie  im  Sskr.  (8. 540)  und  GriecL  (vpl.  <mao  u.aaO  in  p 
übergegangen.    Aus  tat  pus^tu  konnte,  wie  bemerkt,  mit  re« 
gressiver  Assimilation  pussu  (nach  Analogie  von  missu)  wer- 
den; aus  dieser  Form  ging  die  Nebenform  von  pustula:  pur 
sula  hervor,  ebenfalls  mit  Verlust  des  einen  .s  und  Dehnung  des 
voiherffehenden  u,  so  dass  äusserlidi  dieses  pft*su  mit  tpv^Oj 
abgesenn  von  dem,  des  Geschlechts  wegen  eingetretenen  o,  ganz 
übereinstimmt  Nun  erscheintaber  im  Griechischen  in  der  That 
die  Schreibart  (ffvaara  neben  (^wa,  also  ganz  identisch  mit  dem, 
bei  pAsu  zu-Gmnde  eelegten  pus-su.  Sollen  wir  nun  annehmen, 
dass  dieses  ^vo-a  auf  dieselbe  Weise  aus  gytxraa  und  fw^ra  ans 
(ffw-aa  entstanden  sei?  In  diesem  Fall  würde  (pvr  für  6<pvT  stehn 
und  ganz  identisch  mit  der  sskr.  Wzf.  sjphut'sein  und  eine  Wei- 
terbildung aus  der  Wzf.  ötpv  durch  Antntt  eines  T^Lautes;  mög« 
Uch  wäre  auch  eine  Verbindung  mit  der  sogleich  folgenden  Wzf. 
gwöö  (S.  554);  eine  Entscheidung  wage  ich  nicht    Von  tpvaa 
{(pvarcra)  kommt:  tpvcrdpiov^  to,  Dim.;  ^yvöcangj tg^  vott  Wmd^  blä- 
hend U.S.W«;  &Kf(Hpicrii0Vi  TOj  das  gegen  das  Feuer  gekehrte  Endi 
deeBta»ebalg$i  K/n^iun^  ilaeen,  wehen,  edmauben  u.s.w«;  ^»ixnTfia, 
xoj  das  OehUueMy  Hauch  u.  s.  w. ;  daa  AufyeUaeenej  Blase  u.  s.w. ; 
(pvarriyuinov^  to,  Blasehen*,  qrtXhtxipfO,  Werk%eug  teMon Blasen,  Bla- 
sebalg U.S.W.;  qyvatn^qfo,  der  Blasrnde;  fnxnrnfpio^,  a,  ov,  %wm 
Blasen  gehörig \  ^yvarinffHOVfTO,  Blasebalg  XL S.vr.i  tpwntroq^ri^ov, 
geblasen  \  gycaiiTvxog^  77,  6vj  %um  Blasen  geschickt ',  qfvaraklgy  <pv 
caXXig^  tjy  eine  Blase,  Wasserblase '^  eine  Art  P/tanze j  ^mroÜLoq^  d, 
eine  {sich  aufblasende)  Kröte  u.s.w.;  —  q)v6vf^^  17^  die  Blase,  der 
blasenähnUche  Stengel  des  KnMauehs  u.s.w.;  femer,  so  wie  ^ 
ölypi,  -h^  die  äussersteHaut,  die  die  Bolle  des  Knoblauchs  umschUes$t\ 
q^Hri/yföü^uUf  aufgebracht  und  erhiM  sein,  wie  Kampfhahne^  die  mos 
durch  Knoblauch  kampflustig  machte.  -—  qHxnd(o,  blasen,  pusten^ 
iteuchen,  schnauben  u.s.w.;  tpvaria(ia,  t6,  das  Blasen  u.s.w.;  (pc- 
öiacryLdq^  3,  das  Blasen^  Aufblasen  U.S.W.;  tpcöitaatq^  n^  das  sich 
AufblähniN.T.).— 

Sollte  hieher  gehören:  f^tScm^,  tpwrtyiy  q^coxigj  riy  eine  Art 
Brod  oder  Kuchen  atis  OerstenmeUf  es  würe  alsdann  das- Auf" 
schwellende.  Aufgehende  und  die  Formation  wie  lat  pustu  zo 
fassen  fvgl.  unser  Pust-^Euclien');  an  eine  Etymologie  ans  9^fw 
ist  gar  nicht  zu  denken.    

Bei  dieser  Gelegenheit  will  ich  noch  ein  andres  Thema  er- 
w;thnen,  welches  meiner  Ueberzeugungtiach  sicher  za  dieser 
Wurzel  gehört.  Wir  wissen  nämlich,  dass  öipv  in  qnf  ubei^hn 
kann ;  ebenso  dass  durch  Guna  aus  ft>  vor  Vokalen  ^/  entsteht 


(TgL  ^A»  a  645);  fenier  dass  T-Laiite  hta%  ds  StUam  ^ 
Lauten  eintreten  (2.B.  vrrdX^);  so  kasm  ana  €fvi  <pdof  werdea 
Daraus  entsteht  dnrch  Antritt  des  Suff,  t:  ^'^oßh  mit  Varhistdes/: 
9JÖOX t  ^^6%g^  n,  eme  Art  (PubS-  f)  Kuehemi  ^ottmog^  ö,  Dim. 

Sollte  hieher  ^avtf^yk^  n  s  pustula  gehdrra?  läge  sph« 
in  seinerGnnafcManmitöCdieses  durch  «vreprftsentirt)  zuGnmdef 
Die  Znsammenstellnng  itiit  tpav^  Uuehie»,  =  <pa  (sskr.^bhi)  hat 
ebenfalls  schon  von  Seiten  der  Formen  Schwierigkeiten  (vgL  ^^ 
und  zwischen  leuehien  und  Bltue  liegt  eine  bedeutende  Kluft. 
Eher  könnte  man  ÜAi  an  ^avg^  hr^nnm  (S.  26})  Qiit  JhtiL  9» 
(für  mp^  (S.144))  denken^ ^__ 

Indem  0^  (wie  S.  547)  für  6(p  eintritt  und  6  abfällt,  ierscheint 
blosses  ß  als  Anlaut.     Diesen  Uebergang  glaubten  Wir  sogar 
schion  im  Sskr.  m  dieser  Wz,  zu  bemerken;  ^vTtxrig  heisst  nun 
der  Bedeut.  nach  ganz  hieher  passend:  schwellendj  aufblähend, 
aufdiasend.    Daher  wage  ich  hieherzuziehn  ß^g  in  pt;ff-a^'x^i> 
indem  ich  es  fiir  ßvöi-avxiiv  nehme  (vgl.  qivöUyva^og)'^  wOrtlich 
hiesse  es:  einer^  der  dieSehuUem  in  die  Hohe  echwellen  macht,  so 
dass  also  der  Kopf  dazwischen  %u  sitzen  kommt,  dann  eihKopfhän^ 
ger  n.s.w.  —  Wenn  aber  dieses  mit  Recht  hieher  ee^ogen  wer- 
den kann,  so  gilt  dasselbe  auch  von  ßvo,  in  welchem  wir  aber 
alsdann  nicht  mit  Passow  den  Begriff  des  SchweUens  als  zweite, 
und  den  des  Stopfens  als  erste  Bed.  nehmen,  sondern  umgekehrt; 
ßr>(M\  heisst  demnach:  schwellen  machen  (aufbUihn)^  dann  stopfen.  • 
Was  die  Form  betrifft,  so  wird  es  wohl  serathen  sein,  ßr  als 
Wzf.  zu  nehmen  und  grade«u  mit  der  Wzf.,  welche  sskr.sphu 
lauten  wurde,  zu  identlficiren.  Nebenform  von  ^'o  ist  ^©  und 
Pv^w,  Daran  lehnt  sich:  (Wtffta,  to;  ^rpa,  1},  ailes  zumZusiop^ 
fen  Dienende,  Spund  u.s.w.$  ßixrr««{ff,  if,  op,  gesiopft\  da  Hesff^ 
ekius  ^-aXov  =  ßvxriiöt  anfbhrt,  so  wird  man  auch  eine  durch 
^  (S.  30)  weiter  Ibrmirte  Wzf.  anzunehmen  haben,  an  welche 
sich  vielleicht  ^f*a  u.  s.w,  schliesst  —   ^vv,  dicht  gestopft 
(vgl.  lat  spissus  S.  545);  ^rom?^,  o,  schwellend,  aufblasend.  — 
pv^viu>  (nach  der  9ten  Conj.CL?)  =  ^0;  ^(ra©  {Hesgch.,  = 
^paTT©),  stopfen ;  ^aoto  =  ^&  (Gramm.) ;  ^wofia,  to,  (etwas, 
das  den  Weg  fiir  die  Fische  gleichsam  verstopft)  «n^^wiMe^r/ 
Netz.  In  ßvKvrig  sahn  wir  einen  Guttural  eintreten  (in  Folge  der 
Bildung,  welche  im  Präsens  ^  hat:  ?r^«);  an  dieseForm  ßv(xl) 
schliesst  sich  füXk6g  =  ße^yiivog  iHesgch.}\  davon:  ßvXXooy 
Stoffen-,  dxp6^rog,(yp,  eine  Vorhaut  habefid (ChrgsostamO;  dxpo^ 
ßwria,  i,  Vorhaut  CJV.T.r^ 

Oben  (q^itg)  sahn  wir  bei  P4ianten  einen  T-Lant  alsStutae 
eintreten;  wie  nTolug.  tp'^&ig.  ;^a(iak6g  {x<^m  =  wkr.  kshm& 
(S.435)  mit  zwischen  der  Anlautgruppe  eingeschobenem  Vokal, 
wie  oft)  zeigen,  richtet  dieser  rfdi  nach  derClasse  des  vorher- 
gehenden (fonsonanten;  lautete  die  Wzform  also  mit  ß  an,  so 
musste  als  stutzender  T-Laut  d  eintreten;  die  Wzf.  sphu  in  der 
Bed.  blasen  wurde  auf  diese  Weise  6ß^  (vgL  a0^'kog,  ö^eiwp), 
ßv  (Vgl.  ^«>>  und  endlich  ßlfv  (vgl  noch  ^dXkmy,  ^  nach  der 
lstenConj.CL  flecört  wird  ^/-ö(f«)»  «nem  fiifcrAbda)v&mL 


S54  2». 

IKece  ForA  erkenne  ich  ami  in  ßÜ^a  (Air  ßiipoi)f  ekte  Blihmw9 
§ekmiM9en,  bla$m*^  anders  Poii  (£•  F.  I9IIO),  wddm  wegea 
liOhni.b«djti,  lettbesdeht,  littbezdeti,  lat  vifrire,  vikd^fie- 
Sien  als  Wzf»,  jedoch  fragend,  ßtad  annimmt;  meiner  persun- 
lidienUeberzeuffang  nach  gehdrai  die  hier  mit  ^eo  vergliche- 
nen Wörter  nicht  diAu;  doch  gestehe  ich  gern,  dass  sie,  so 
lange  sie  nicht  mit  Entsdiiedennelt  einer  andern  WsEform  zu- 
gewiesen sind,  meine  Etymologie  einigermaassen  zweifelhait 
machen«  Eine  andre  Form  von  ßdio  ist  ßSipwfttu  (ob  P8ar  ßSt' 
fpv^  oder  nach  Analogie  Ton  6§$vw(u^  dessen  wurzelhaften  Za- 
sammenhang  das  Sprachbewnsstsein  nodi  festgehalten  hätte, 
fdsch  gebildet  ?)•  Davon :  ßSokog^  o;  ^eOpa,  m,  Gesiank  einer 
Biähtmg'p  ^<Xvpd^  Äy  6v,  (eig.  simkend^  dann)  Abscheu  erryend; 
^ßBeXvfflfn,  iiy  Betragen  eines  ßSekvfogi  ßStkvpevo^iou^sieh  wie  ein  ^i- 
XvfHjg  belragefi ;  ßSekv60<t>f  Gestank ^  Ekelj  Abscheu  verursaeheti  a. 
8.W.;  ^tkvxpogj  &y  6v,  =  ßlSeKvpoqi  ßdsXoftrogj  if ,  ov,  ekelhaft;  ßt^eXv- 
yaa^  To,  das  Verabscheute ;  ßSeXv^fiog,  6 }  ßitkvyfuot,  jj,  Ekei  n.s,  w.  — 
'ßSviXiA  =  ßiiia.  Diese  Form  zeigt  zunächst,  dass  wir  mit  Recht 
bei  ^£0)  als  Wzform  ß^v  zu  Grunde  gelegt  haben;  ich  halte  sie 
übrigens  für  ein  Denominat  aus  einem  Tnema  ßiv-lo,  wohl  iür 
^i?X.jw(fu). —  ^tßSiu)  ungefähr  =  ß9i&i  über  ^t  vgL  S.  515; 
steht  iiß8i&  fOr  ^^ir-ßdia  (etwa  nach  Regel  643  bei  Boppy  Gr.  $.)? 
nur  wäre  diese  Formation  hier  im  ersten  Theil  der  Composition, 
während  sie  im  Sskr.  auf  den  2ten  Theil  beschränkt  wird;  dies 
ist  jedoch  wahrscheinlich  gleichgültig  (vgL  sskr.  sphu-t-kara 
'von  sphu).  ; 

Da  wir  hier  doch  zu  derWzf.  nphn  zurückkehren  mussten, 
so  erlaube  ich  mir  die  Frage,  ob  nicht  das,  für  ägyptisch  gehal- 
tene, tptdöviv  {<p&66&v)^  o,  grobe  Leinwand,  besonders  Segele  so 
wie  öitpapogza  sph,  zu  sphu  oder  sphft  gehören  möchte.  Die 
Vergleiehim'g  mit  dem  wirklich  ägyptischen  ßvööog  ist  der  Ver- 
schiedenheit derBedeut  wegen  seiur  fraglich.  Davon  ^pfs^nov 
(tp(a66.),  TÖj  Dim. 

Aus  derWzf.  sphu  tritt  durch  die  tftf-Bildung  (=  sskr.  k sh) 
eine  Reihe  von  Formen  hervor,  welche  wir  hier  sogleich  an- 
knüpfen wollen.  Als  Medium  zwischen  sphu  und  einer  im  Sskr. 
sphukshlautendenForin  müssteman  zwar  eine  auf  blossen  Gut- 
tural endeude  (im  Sskr.  mit  Palatal  etwa  sphuk'oder  sphu^') 
'  annehmen;  allein  iniGriech.  findet  sich  keuie  entschiedene  Spur 
einer  Formation  aus  der  Wzf.  sphu  durch  Guttural.  Denn  iu 
öqfv^G)  (vgl.  weiterhin))  wo  der  Guttural  y  hervortritt  und  sich 
als  Charakter  geltend  zu  machen  sucht,  scheint  er  mir  unorga- 
nisch und  seine  Entstehung.  Aur  dem  i  im  Präs.  zu  verdanken, 
also  auf  dorische  Weise  eingetreten  zu  sein.  Ueberhaupt  ist  zu 
bemerken,  dass  die  M-Bildung  sich  im  (griechischen  ganz  un- 
abhängig von  ilurer  eigentlichen  Geschichte,  zu  machen  wusste, 
und  als  eigne  Bildung  gradezu  ohne  das,  geschichtlicJi  eigent- 
lich nothwendige,  Mittelglied  einer  blossen  Guttundformation 
eintrat.  —  So  entsteht  also  aus  ö^y  durch  Antritt  eines  66, 
welches  als  Vertreter^  eines  ursprunglichen liautes,  der  imSskr« 
ksh  lauten  würde  und  mit  all  den  Lauten  wechsdn  kann,  wei- 


S0.  SS5 

cbe  ksh  Tertrelen  (vgl  H.  A^IhZ.  1838.  EvgzbL  S.  S13  und  viele 
schMi  im  Verlauf  dieses  Buches  Torgekommene  Beispiele),  ditt 
Fomt  ^4pv66y  oder  mit  dem  schon  mehrfach  vorgekommenen 
Verhist  des  anlautenden  ö:  4pv<rar.  Diese  Form  (wenn  m  ihr 
Dicht  t^wTor,  q>v6  (S.  552)  gehört)  erschemt  nur  in  der  rednidi^ 
ctrte»  Gestalt:  ^ot-e^a,*  m  der  Redii{ilication  ist  statt  t  das, oft 
mit  ihm  wechselnde,  o^  eingetreten,  vgL  xouevXXca  n.  aa.  Doch 
köunie  man  dieses  o*  auch  als  Repräsentanten  von  sskr.  £  fas* 
sen.  Dann  wdre  in  der  Intensivform  (als  «faie  s#lche  ist  aber 
TtoufnxrfT  im  Allgemeinen  zu  nehmen)  im  Griechischen  die  561ste 
Regel  (bei  Bopp^Gv.  s.),  wonach  Wurzeln  auf  h  in  derRedupli- 
cation  S  nehmen,  welche  auch  imGriech.  gilt  (vgl.  fiat-pa6)  und 
das  mit  'jtotqyvarorfo  auch  in  der  tf<T-Bilduiig  übereinstimmende  ^ai- 
^dcrarco  (von  ft«  für  ftva))  auch  auf  die  Wurzeln  auf  u  ausgedehnt 
Das  -st  für  <p  in  der  Reduplicationssylbe  bedarf  keiner  Bemer- 
kung.—  Wörtlich  hiesse  noicovOO^  mehrmals biasem.  also  stark 
schnauben  u.s.w.  und  wird  zur  Bezeichnung  der  Leidenschaften 
gebraacht,  wolsho  mitheftigem  Schnauben  verbunden  sind:  s«r- 
nen,  öedrohn,  h^  Schrecken  setzen.  Davon:  ^olqyvfyg,  i;,dasSchnaU' 
ben^  Anfahren  u.s.w.$  Ttot^nT'fux,  to^  das  Geschnaubte^  ein  Droh'' 
wori;  'jwoipvyditp,  schnaubend  U.S.W. 


Indem  far  das  bei  aO  zu  Grunde  lieffende  sskr.  ksh:  <ne 
eintritt,  wie  oft,  entsteht  öf^v-ön^  oder  mit  Verlust  des  anlauten- 
den ori  (ffvax;  dieses  erscheint  mit  der  2ten  Modification  der  ei- 
gentlichen Bed.  (S.  537)  in  0var9tn ,  ^,  <^'tfxo^,  o^  der  dicke  {auf^ 
gebiasene)  Darm,  der  JUa0en(y gL  sskr.  pha(n)da  für  spha(n)- 
d'a  der  Bauch,  von  einer  zu  dieser  Wz.  gehörigen  f^orm  sphad'}; 
^voTciovjTOj  Dim.;  tpvöTUdv^o^einer,  der  einen  aufgeblasenen  Bauch 
hai^  Dickwanst  (vgl,  PoU,  £.F.  II,  588). 


Indem  ksh,  wie  so  sehr  oft,  durch  y  vertreten  wird  und  (T<Pj 
wie  schon  in  mehreren  Beispielen,  durch  >)/,  entspricht  iwx'y  A^- 
von  ifyj; YM  Iv  im  Aorist  ü,  wo  mit  der,  ebenfalls  schon  oft  vor- 
gekommenen, Vertretung  des  ksh  durch  yi  hH>7W\  eine  Form 
^^iDssz^j&  ftUirennur  die  Gramm. ah),  mitRuckehr  der  eigent- 
Üchen  Bed.:  hauchen,  blasen,  aihmen,  dann  (durch  Hauchen)  ab- 
kühlen,  trocknefi.    Davon:  ^^^lo^yO,  das  Abkühlen ,  Erkälten^ 
Fieberfrost,  Trocknen i    ^i^^ia,  to,  das  Athemholen,  Abkühlen 
U.8.W.;   ifvxTvp,  o^ein  Kühlgefäss,  schattiger  Ort ;   T^/vxxripla^rii 
TifVTrrrtplag,  o,  glbd.;  ^^nntfuriptov ,  i^/vxTripIdiOV,  to,  Dim.;  inyitTr,pio^ 
a,ov,  kühlend;  ^^ror^oq,  i^ov,  abgekühlt;  ij^xrtjcoff,  >f,  ov,  kühlend ; 
^t'4K,  Vj  Küldung  u.s.w.;   ^J^w«,  o,  der  Abkühler;  -^zXov,  to, 
Ortj  Gefäss  %umAbkühlen. —  iI^yoc.  to,  Kühlung  U.S.W.;  ^X"- 
w'^  V,0Vj  ^x*^*''^»  küIUetkd%  ^J^X^^^J  '^/vyipffi^abkühlen^  i^ux^^*^»  '*^* 
abkühlen ;  TircxwrTrs^  6,  einer,  der  sich  abkühlt  ftill;  ^xiioyiai^kalt 
sein;   ^xj^Xov,  t^/vx^ov^  to  =  t^/oyelovi  ava\}a?x»7>  Vi  <^  Abkühlen, 
Athemholen. —  Durch  Sutt  poi  tl^v^po^,  a,  ov,  kalt  u.s.w. ;  >K'XP^'" 
Ti;^  i^/v^piot,  ij,  Kälte 'y  ijajxpoo,  kalttnachen;  ij/rxpl^a),  iffvxpcuvo), 
kühlen  U.S.W.;  4^XP^^^^  ii,6v,  abgekühlt;  ^^mxpevo^uxiy  etwas  frosti^ 
ges  reden  oder  Ihun*^  ,4/t$xP^^^9  '^^^  Kälte,  frostige  Hede  U.S.W.  — 
4i,rfw$,o,  Äste. 


S36  X0. 

9eeU;  -^vxiwig^  17,  ov^  %mr  Seeh  gehörig  U.6.W.;  ^vxo^^beseeUni 
7^*x«^ifyif,  BeseaUm^i  dv^l^vxoSy  ov,  simU  deaLAm^^  «^Hx*«»  i> 
IjMomgkmi\  d^v}(judj  lMo$  Mein.  — 

Ifier  ^(vill  ich  der  Formahnlichkeit  wegen  4raf4^t>xoy,  to, 
Namen  einer  Pflanae,  erwähnen,  obgleich  ich  vaÜPusMow  glaube, 
dass  er  awaUndwch  ist  Davon:  (ia^i^x^'^^^  n^  ov^  «<m»  tfofii]^- 
X9P\  cr0ifii]/i?x^9  «Im  6U^^ty}ipv  an  Germch  äkmin* 

Wir  gehn  zu  den  Formationen  durch  Guttarale  über;  aa 
0ie  Wz£  ö<pa  (sskr.  apha  mit  kurzem  a,  wie  es  sieh  in  sphar, 
aphat'  zeigt)  schliesst  sich  das  so  oft  als  sekundäres  Elemeut 
Torgekonunene  y  (im  Sskr.  g' ) ;  so  würde  öcpay  entstehn ;  da  aber 
statt  arp  im  Griech.  an  (S.  540)  und  filr  a  wie  gewöhnlich  0  er- 
scheiaen  kAnn«  so  ist  mit  dieser  Form'  identiscn:  «nro/j  iadein 
nach  Art  der  7ten  Conj.  CI.  ein  Nasal  eingeschoben,  wird,  ent- 
steht OTWYYm  Diese  Form  erscheint  in  o-goyygg^  o^' attisch  mit 
ErhaltuDff  des  (p:  6(p6yyp(;^  lat.  mit  Verlust  des  6  und  u  für  nr- 
sprimgliches  a,  wje gewöhnlich,  fungus,  der  (eich  außldliende) 
Schwamm  (vgl.  ao^o^  S.  549),  die  echwammigen,  porösen  Drösm 
am  Halse\  davon:  Ö'noyyiov^  anoyydpiov ^  to,  Dim«;  aaioyyÄ;, 
e^j  eehttmmnuurtig^  amoYj&ügy  o,  iür  auf  Schwänfme  Jagd  macht; 
onofYtd  (ion.  cnroyytiy),  n  =  (nroY^og^  67tiyjfyl^my  mii  dem  Schtcam» 
aUwiecfien\  äna^^tayLa^  tJ,  das  AbgewieclUe\  öito^Y*^^^^  ^9  ^h 
mumApumchm  gehörig.  . 

Durch  Antritt  von  dem,  ebenfaHs  als  sekundär  schon  oft 
ißfkanntert  ^  ^  entsteht  die  Wzform  (5<^ax.  Da  wir  nun  schon  im 
^i^kt.  sphnlinga  denCebergang  des  Begriffs  Btaeen  In  den  des 
Fefteranbiasene  und  was*  dazu  gehOrt  safai,  und  ebenso  in  <^n^ 
^ifp,  6nqdiig  u.  aa.  erkennen  werden,  so  ziehe  iph  auch  hieher 
'tr<pdx'BXo(;y6,  Entzüfuiung  der  fleischigen  Theik  des  Leibes,  Bfsni 
n.  s.  w. ;  es  heisst  aber  auch  femer  unruhiges  und  krampfhef!^ 
.  ///>»-  uni/  HerUwegen,  und  auch  diesen  Betriff  («tir/^ni),aaan  wir 
ans  der  Bed.  blusen  hervorgehn  (vgl.  weiternin  damalp&j  etpa^d^^ 
Tl.  aa.  der  Art),  so  dass  hier,  wie  in  den  sskr.  zu  spn  gehörigen 
Themen  oft,  55wei  Modificationen  des  Grundbegriffs  in  einer  Form 
hervorgetreten  zu  sein  scheinen ;  alsdann  würde  ich  nicht  die 
eine  Bed.  (hier  unruhiges  Bewegen)  aus  der  andern -(üra»^)  ^b* 
leiten ,  sondern  beide  nur  mit  dem  Grundbegriff  m  Verinndiing 
setzen,  aber  von  einander  ablösen. —  Davon  kommt  s  trtpwi^i^ 
(bei  den  Att  gew.  o-q^otxEA^ofuu),  an  einer  Entzündung  leiden;  0^' 
TceXur^oq^  6,  =  (TipdxeXog;  orpattiKiag^  o,  der  an  einer  MMtündits^ 
Ijeidende;  darrpaTtiXurroq^  ov,  meht  vom  kalten  Brand  ergrifen. 

Sollte  (rd>dxoc^  d,  SUUbei\  ein  langhaariges  Bafnn$noos,hk' 
her  gehören?  letztres  heisst  auch  ötpdyvog,  (pdcmov  und  (fowr/o- 
vov  (vgl.  S.  188);  davon  o-cpaxo'^ij^,  €g,  salöe/ariig;  eine  besondre 
Art  davon  hiess:  IkeKiarrpaxoq^  6;  davon  eXeXtae^ax/Ti?^. 

Durch  die  «rv-Büdung  (vgL  not<fwro&  S.  565)  wurde  an 
diese  Form  a<pa  sich  femer  lehnen  können:  a^pouro,  oder  mit 
^/erlnst  des  an  (paura;  eine  reduplicirte  Intensivform  wurde  nach 


SA  SB7 

ier  661«feii  Regel  (Sopp,  Gr.  s.)  ncanpoM  kRrten.  ScAen  wir 
Kese  m  Ttaupdaraia  erkennen?  Man  giebt  ihm  Kwar  die  BecU 
tiid  umJkerbh'eken;  aber  diese  beruht  einzig  nnä  ftlkin  auf  der 
lehr  nnsilShem  Etymologie  von  fä^  scheinen,  ieuchUm.  Der  Ge« 
iraneh  bei  Hippocratee  in  derBed.  wmhnsmnig  sein  (d.  h.  meh  wU 
rin  hter  bewegen,  vgl.  weiteriiin  das  ebeirfUls  zu  der  hier  be-i 
liandelten  Wzf.  gehörige  (^tr),  so  wie  die  später  entschiedeoi 
eintretenden  Bedeutungen  zucken,  %9pf^tn{y^,  die  ebenfalls  hie« 
l)er  geh5r!gen  drrjtaipm,  e^aidim  H.  aa.),  machen  es  mir  höchst 
^ahrscheinlidi,  dass  auch  'KoMpotao&,  wie  die  erw&hnten  Ana« 
loga,  Uelier  zn  ziehn  ist  Im  Homer  mdchte  idi  ihm  am  liebsten 
die  Grondbed.  schnauben  geben. 

Ans  der  Wzf.  sphi  (S^  537)  konnte  sich,  ganz  nach  Ana- 
logie TOB  cmcf/yi  atpoyy  (S.  556),  eine  Wzf.  o-<^*y7  l^den.  Diene  ^ 
erscheint  in  utbLvyf  mit  der  Bed.  %u9ammenpie^8en  u.s.w.  Wir 
sahn  nun -schon  (S.  545),  wie  spissus  aus  dieser  Wz.  hervor«^ 
ging,  wovon  spissare,  ranli'^^/ai»  (vgl.  weiterhin  cr^rd^i^oi^  u^ 
aa.  von  07ra-^a);  wir  zogen  ^'o  hieher,  mit  der  Bed.  stopfem 
(welche  man  auch  durch  dichi  machen  erklären  kann),  wir  salmi 
wie  auch  ^äSOX^i^'  ^^)  ^^^  Verbum  a^t^om  mit  der  Bed.  ein^  ^«-^ 
zwängen  bildete,  und  halten  es  darum  kaum  iiir  zu  kühn,  wenn 
wir  diesen  Fortschrift  der  Bedeutung  auch  für  a<piyy&  annehmen. 
Schwerlich  darf  man  aber  lat.  figo  von  0^^177  trennen;  wie  m 
fungus  ist  das  anlautende  s  verloren  und  der  Nasal  erscheint 
hier  nicht;  das  lange  t  zeigt,  wenn  diese  Zusammenstellung 
richtig  ist,  dass  auch  im  Griech.  eigentlich  dais  i  lang  sei,  also 
die  Form  sphi,  wie  in  dem-  ebenfalls  hieher  gehörigen  sskr. 
spht-ta,  zu  Grunde  liegt;  von  ortpfyYo  kommt:  crtpt/ptnip,  6<piy^ 
xT&>p,  d,  was  zueehnürty  zutindei,  8chnur\  der  runde Mhiskik  an  der 
Afieröffmmg  u. s.w.;  daher  ötpiptwi^  =x  ^vadhgi  ötpi^^trSg,  if,  oV, 
zugeschnürt;  6fpiy\ia^x6j  das  Zugeschnürte,  das  Zuschnüren  U.S.W.; 
öfpiyfyg,  ^  {(ffp^^i^Si  09  2W.),  dasSehnüren,  Drücken  U.S.W.;  ötpt/^^ 
yiov,  T-rf,  Schnur,  Hieher  gehört  Sa//^?  ^j  (eig.  die  Würgeriny^  mit 
Verlust  des  anlautenden  6  und  ohne  Nasal  tpi%^  <phui^  (böot.). 

Wir  kommen  zu  den  sekundären  Formationen  durch  T- 
Laute.  Den  Uebergang  bilde  6<pv^&^  welches,  %\ie  schon  be- 
merkt, einen  Guttural  als  Charakter  zu  haben  scheint,  aber  mei- 
ner Ansicht  nach  ihn  nur  dem  i  in  der  Präsensform  verdnnlct 
(S.  564^;  als  Wzf.  betrachte  ich  ö^pyd  entweder  =  der  sskr.  Wzf. 
sphuo,  oder  gradezu  der  so  reich  im  Sskr.  ausgebildeten  sphut'. 
Bei  letztrer  Zusammenstellung  wird  man  mir  cKe  aufFallende  Ver- 
tretung des  sskr.  t'  durch  griech.  ^  entgegenhalten ;  ich  könnte 
fiirs  erste  mit  dem  einfachen  Factum  antworten,  dass  ina(po^e-Xo^ 
=  sskr.asphAt'a  oder  asphöta,  griech. ^sskr.t' oder,  was  noch 
auif aUender  wäre,  t  gegenfibertritt  Eine  Erklärung  filr  diese  Ver- 
tretung zu  geben,  wage  ich  jedoch  nicht;  bemerken  will  ich  nur, 
dass  es  -^  nach  den  allgemeinen  Ergebnissen  über  die  Reibe 
der  sskr.  Cerebrallaute  t ,  tf,  A',  dh',  n  ^  —  nicht  wahrscheinlich 
ist,  dass  sie  fBr  organisch  zu  nehmen  sind,  dass  demnach  sskr. 
i  wie  d%  in  diesen  Bildungen  leicht  an  die  Stelle  eines  Lauts, 


oder  «iif^  LanCrarfcmdiuig  getreten  sein  könnie,  wdelier  3  ia 
Griechischen  mit  Recht  entspredien  wurde*  —  Was  die  Bed. 
von  6t^i&  tetriffi,  so  heisst  es  ne&  hifiig  bewegen  (wie  Otpa- 
ddioy^  mit  welchem  es  Paesow  »ziisammenAtellt ) ,  Mht  also 
aus  der  3ten  Modification  des  Grondbegr«  von  y^spn,  wUiern 
(tm  Zustand  der  Hm"  und  Herbheung  eein)^  ans.  Von  d^r^o 
kommt:  t^pvyy^g^  o,  6(pvy^^  to  ((f^h^/^iif,  ^,  zw.),  Äft5§iff,  Vi 
der  heftige  (zitternde)  Puteschiag,  jede  Wallung  \  a<pvy^u8i^^  öfü- 
jyMxeiSn^;^  eg,  mit  h^Hgem  Pulsechlag  U.S.W.  ve9^unden%  öfpvym' 
xo$,  n^ovy  den  Ptde  betrefend;  oöipvieTo^y  ovj  ohne Puleeckiag; 
döi^tneveQy  leHoe  eein;  af^pv^ca,  17,  dae  Stocken  oder  Aufhören  des 
Pulsschlagee.  

Da.  wir  diese  SekondärbUdmigen  durch  T-Lant  mit  denen 
ans  der  Wz£  6<pv  begonnen  haben,  so  mögen  die  übrigen  dazu 
gehörigen  sogleich  folgen. —  Ans  der  sskr«  Wzf.  sphn-t'  bildet 
sich  durch  Präf.  &  mk  Ganurung  des  Wzfvokals:  äsphöta  nnd 
asphöt'aka,  jenes  eine  Species  von  Jaetmn,  dieses  eine  Banm- 
art;  gleichbedeutend  mit  jenem  ist  auch  äsphöt'a,  welches  aber 
zugleich  auch  andre  Pflanzen  bezeichnet    Da  das  Anfsdiwel- 
len,  Aufknospen  u. s.w.  bei  Pflanzen  vielfach  durch  aus  ^sph 
gebildete  Formen  bezeichnet  wird,  so  ist  es  nicht  auffallend, 
wenn  auch  Pflanzennamen  selbst  daraus  Gebildet  werden.   Die 
formelle  Uebereinstimmung  des  griech.  aöäfodeXoq,  o,  ist  nun 
so  schlagend,  dass  man  sdiwerlich  wagen  kann,  es  vcm  jenen 
Formen  zu  trennen.    Absesehn  von  od  für  öt',  weicht  es  von 
Asphöt'aka  nur  in  Beziehung  auf  das  neu  hinzugetretene  Suff, 
ab,  dort  ist  ka,  hier  Xo  angetreten.    Die  Bed.  betreffend,  so  ist 
d6<pdieko^y  eine  blienartige  Pflan%e  mit  vielen  kleinen  Knollen  an 
der  Wurzel;  sind  die  kleinen  Knollen  die  Veranlassung  zur  Be- 
zeichnungdurch  diese  Wz.  mit  dem  Begr.  aufgeechwoUen  gewesen? 
Die  Bed.  der  indischen  Wörter  kann  ich,  da  ich  nichts  von  Bo- 
tanik verstehe,  nicht  specialisiren;  äsphdta  soll  unter  andern 
i9«Afra/6«fiiriirs  bezeichnen;  bei  derartigen  Wörtern  ist  es  übri- 
gens auch  keinesweges  nothwendig,  dass  sie  ganz  spedeU- 
gleiche  Bed.  haben.    Wenn  aber  nun  gleich  da<poitkoq  von  den 
mdisdien  Wörtern  nicht  zu  trennen  ist,  so  bleiben*  doch  noch 
viele  Fragen  offen;  die  Entsprechung  ist  nicht  etymologisdi, 
sondern  es  sieht  mehr  aus ,  als  ob  die  eine  Sprache  der  andern 
das  Wort  entlehnt  hätte;  wäre  sie  etymologisch,  so  mfisste 
statt  des  griech.  o  im  Gegensatz  von  sskr.  ö  (Guna  von  n)  auch 
ein  Guna  von  griech.  v,  z.  B.  ev,  erscheinen«    Wenn  aber  das 
Wort  ein  Lehnwort  ist,  so  möchte  man  es  fast  eher  für  ur- 
sprünglich griechisch  halten,  als  für  indisch.     Denn  es  er- 
scheint sdion  im  Homer,  und  zwischen  etwa  300  vor  Chr.  und 
300  nach  Chr.  wirkte  griechische  Bildung  —  vne  man  jetzt  mit 
Entschiedenheit  nachweisen  kann  —  auf  eine  sogar  tief  ein- 
greifende Weise  auf  Indien  ein.     Doch  ich  wage  keine  Ent- 
scheidung über  das  Verhältniss  dieser  Wörter  im  Einzelnen, 
hake  es  aber  fast  f&r  eben  so  gewagt,  sie  von  einander  zu  Iren 
nen  (beiläufig  will  ich  hier  sogleich  auf  einen  ähnlichen,  aber 
noch  verwirrteren  Fall  «ccfxxo^  im  Gegensatz  von  sskr^kd^a 


S4^.  SB9 

Qfineirksftm  mftdieii^  Ton  irekhem  im  üeweüm  Th^  dieses 
tttchs  die  Rede  sein  wird).  Von  doipödskoq  kommt  aar^oMiS^ 
'*Vj  Aspkodiii  hervorbringend^  Anpo^^po^^  ^y<^i  9am  Aephodäl^ 

Indem  f&r  cnp^  wie  in  <r9vafi>{S.640)nnd  sonst,  <nt  erscheint, 
ntsteht  aus  der  Wz£  tr^t  issanpt  dsrch  Eintritt  efaies  T-Lauts 
vTvd^  t>b  einem  sskr«  «phnt'  oder  sphud%  oder  einer  l^orm 
phnd  ent^rediend,  von  v^neleher  letzteren  im  Sskr.  keine  l^nr 
trscheint,  will  und  mnss  ich  nnentsohiedea  lassen.    Doch  imt     ^ 
lieses  anf  die  Etymologie  keinen  Einfluss,  da  uns  Sekiuid8r-      • 
Bildungen  durch  den  Lant,  welcher  sich  im  Chriech.  ds  i  mani- 
estirt,  hinl&nglich  bekannt  sind    Gunirt,  wird  aitv^  zu  umv9, 
»ollen  wir  diese  Form  in  amtidist  erkennen?  Dieses  hetsst  ^e«- — ^ 
rOhnlich  sich  sputen  (letztres  deutsche  Wort  J.  Orimmj  D.  Gr. 
n,  522  würde  al^jaiin  ebenialls  hieher  gehAren),  eilen.  Die  4te 
flodification  derlted.  blasen^  der  Begr«  züiem^  wfire  hier  als: 
ich  eehnell  bewegen  gefasst.    Die  Bedd.  von  jj^solift 'Ähren  sich  «^ 
nit  Leiditigkeit  auf  diesen  Begriff  zurück;  ich  glaube  daher 
licht,  dass  unsrer  Etymologie  etwas  Erhebliches  entgegenstel«r, 
^^on  (TTcevdo  kommt:  <rn€Vox6(;^  ^9  ^  beeiU,  eifrig}  <rarc«r«<MJ^ 
j  6y^  eilig. 

Indem  bei  der  Guniran^  sMi  b  0=&  sskr.  a)  das  demselben 
^ant  entsprechen jle  o  eintntt,  erscheint,  wesentlich  identisch 
nit  anevii  inta^.  Davon  orw'ovdii^  17,  Eiie,  Hast,  Eifer^  Ernst, 
^e»M,  JUühe  n.s.w.  (vgl.  Lehrs^  Aristarch.  122).  Mit  ^rarmf, 
rTTot?^  vergleicht  man  lat  stiid-ere;  der  Uebergang  von  oyr  in 
;t  müsste  als  ein  nnterceordneter,  gewissermaassen  znfölliger 
genommen  werden,  und  in  dem  organischeren  spud-ere  wäre 
Ite  nngnnirte  Form  erhalten.  Von  cmov^ii,  17,  kommt:  anov* 
^xxlo^^  o,  o)^,  eifrig^  ernstlich  n.s.w.;  a^ovSou&niq^  17,  Eile,  Eifer, 
Dichtigkeit  u.s.w.^  <movdäi&,  sich  sputen  ti^t^w.^  irgratfJaafAa, 
ro,  ein  Eifer  erforderndes  Werk  U.S.W.;  crnor9aer\Mxixvovyx6^  Dim»; 
rTcor^oaTif^,  o,  der  sich  für  einen  beeifert.  Garnier  u.  s.  w* ;  avcv^ 
^ao"Vix6qj  7f,  dv,  eifrig  u.s.  w. —  d^ioamovdaaxoqj  oy,  werth,  dass 
nan  sieh  darum  beeifrei  ao^oedt,  wmov9^^  dctyvotidj  ohne  Eifer; 
:sv6anovioqj  ov,  nichtfge  Dinge  emstUeh  betreibend f  xspo<ntov8ia^ 
\ ,  das  emstUehe  Betreiben  nichtiger  Dinge. 

Die  eigentliche  Wzf.  war  amvSi  da  nun  a  leicht  abfällt  (vgl. 
lyot^oua  S.  542),  so  kam  man  ^v^  als  gleichbedeutend  setzen. 
Sollen  wir  nun  deswegen  nvdapliw^  hüpfen,  tarnten,  spritigen 
lieher  ziehn?  Auch  hier  läge  die  Bed.  sich  schnell  bewegest  zu 
?mnde;  die  Dehnung  des  v  würde  ich  für  Vertretimg  des  Guna 
lehmen  (vgl.  (^ei9c>i^t;iu  =r  einem  sskr.  (di^l-n dm i);  die  Ne- 
lenform  ^nv^aXlia  würde  diese  £t3miologie  nicht  zweifelhaft 
nachen,  wohl  aber  nvYapl4(i>;  allein  beide  ftihren  nur  Gramm, 
in;  nnd  sollte  nicht  die  letztere  eben  der  Zusammenstellung 
nit  dem  lakonischen  Tanz,  bei  welchem  man  mit  den  Fersen 
in  die  "Jtvyfj  schlug,  ihren  Ursprung  verdanken?  das  JEL  ilf.  und 
nanche,  ihm  folgend,  halten  ^vdapii»  fiir  eine  äolisehe  Form 
ron  no8afH4(oi  allem  ehierseits  ist  die  Ableitimg  desBggriff» 


am  S0. 

Ammmh  aM  noi  §&kn  (vfjL  i/^vod)  k^besw^es  so  ia  die  Aiigei| 
s^riiigeiid,  und  andrerseits  erinnere  ich  mich  keines  Beispiek 
wo  bei  Veränderung  von  ursprünglichem,  ä  in  ioL  v  letzteres 
zugleich  gedehnt  erschiene.  Doch  gebe  ich  auch  meine  £tym(H 
logie  keinesweges  fiir  eine  ganz  sichere. 

Wir  werden  später  finden,  dass  lat  falle »  tms^eien,  fu 
efallOfhieber  gehdn;  ebenso  aus  dem  Sskr.  phal-g-u  eäd,  uik 

Sh£rava  (für  sph«>6»raya)  irugenseh.  Sollte  nicht  so  anc 
urdi  die  Vermittelung  von:  XiMe»  vamuKhen,  varirm§m,  j 
.  manden  Wind,  (hlaum)  DwMi  vormaeien  der  Begr.  Ugen  sid^ 
aus  dem  Begriff  klasen  (vgl.  y^diiai}  entwickeln  können  (vgl 
PoU,  £.  F.  I,  363)?  Da  nun  6^  durch  Eintritt  von  ^  (wr  af, 
wie  öfters,  4^  werden  kann,  so  wfirde  sich  durch  Antritt  von 
sekundärem  9  aus  dieser  Waf«  4^  entwickeln,  mit  gunirtem 
Vokal:  tl}eo8.  So  wärde  hieher  gehören  ^bvSom  lügfn,  oder  im 
älteren  Gebrauch  ^Bv^o^ia^j  eig;  sieh  windig  machen,  Uk0en\  da- 
von: ^eocrfMu.  ^tv^Mj  tJ,  Lüge,  Lügenbldiierchen;  ^^mrK,  iq^  da» 
Lügen  u. s.w.;  T^evartig,  d;  ^evdrupa,  i^evarfnay  i,  Lügner  (-m); 
tJ/etxTTAs)^  Lügner  eiein^  ä^tvaxo^^  ov,  ohnß  Lug\  ttaxa^tcor^g^  o, 
das  Belügen. —  ^tvi^og^TOyLügei  >)/evdapcov,  to,  Dim.;  ^^^^f 
ig;  i^evdi^j  d,  i},  lügend  U.S.W.  (^evHcrraxog);  i^evdaXioq^  a»  or; 
i3^Bv9dXu)q,  a^ov;  i)/evdaXcfi0^y  17, ov;  -^evH^LsnfyOVj  tügenht^i  a^^er- 
difi),  nicht  lügen ;  a^cv^Ma,  17^  Trugloaigkeit,  — 

Die  ungunirteForm  erscheint  in  iMpo^?  «^ydir;  ^^vAq^  if,o»; 
lügenhaft  u.  s.w. ;  ^'^/>al^,  d,  einLuge$9blaechen :  t^^poxiov,  to^  Din. 

Für  seltenere  poötische  Form  von  ^v3  sUt  xj/v^,  und  zwar 
für  dorisch.  Nicht  unmöglich  wäre  jedoch,  aass  es  eine  der  so 
oft  vorgekommenen  Bildungen  durdi  ^  (vgl.  S.  30  u.  sonst)  ist. 
Davon:  i]/i{9^oc.  to,  Lüge,  Ohrenbldaerei,  Verläwndnng;  i]/t}&if^, 
(i)/^ff),  igj  lügenhaft \  ^^tav^o^  Lügner]  ^v'btifo^  zieehebij  %w 
Mustern  (einblasenf)  (Gramm.);  i)/vi&umf(,  d,  Zuflüsterer.  —  Ge« 
nört  hieher  ^^'^to^  (olvo(;\  d,  ein  herber  (verfdlschierf)  Wem  (vgl> 
jedoch  auch  6iupali  S.  650)? 

Endlich  erscheint  mit  ^^og  gleidibedeutend  ^i^og^  ri, 
Ohrenblaserei  u.  s.  w. ;  if&tog  =s  i^^tog.  Man  könnte  hier  das  1 
filr  eine  dialeloische Vertretung  von  v  halten;  allein  ich  stelle  es 
lieber  mit  dem  ebenfalls  zu  dieser  Wz.,  aber  zu  derWzf«  ö(pti  1^ 
gehörigen:  ^e^  zusammen,  in  welchem  wiederum  die  eigent- 
Bche  (yrundbed.  blasen  hervortritt,  jedoch  mit  der  ModiGcation 
des  Sanften,  JLeisen,  also  %iseheln\  hieher  gehört:  ^i&t'pd^,  w, 
zischelnd,  lispelnd,  säuselnd  (d.i.  sar^t  blasend)^  sanft  ranecheni 
Davon:  ^i^plifo,  %ischeln  u.s.w.;  -^f^ii^o^^aiy  glbd.  (Grammat); 
-^i^Moa^  Td,  das  Oezischel;  ^il^puryio^j  d,  Ate  Zischeln}  ^lä^ 
fnaTTjq^Of  der  Zischler,  Lügner  u.s.w. 

Aus  ifi  tritt  nun  wieder  mit  Hinzuifigung  von  i:  tiS  in  ipl^ 
8av,  d,  Verlaumder  {Hesgeh.')^  hervor. 

Augenscheinlich  spielen  hier  die  Bildungen  aus  sphi,  sphn 
mit  Hinzutritt  von  T-Lauten  in  Reicher  Bedeut.  in  einander,  und 
ganz  ähnlich  ist  es  im  lateinischen  fnt*iUa  far  sphut-ilis. 


dig,  re-fbt-are.  eme iMge ietwas  Windiges^  wmüekspeieen,  und  in* 
fit»ia.  Lüge,  von  fut,  fit  fiir  sfut,  sfit  "^ 


Der  Bed. nach  madit  avch  t^alvv^o^  ovj  ^o»yv^iog^ov,  lüg- 
nerimeh  (Hespch.)^  Anspruch  darauf,  bieher  gezogen  zu  werden. 
Man  mfissteaber,  um  es  formell  zu  verbmden,  entweder  fOr  die 
Form  ^N&  eine  mit,  nach  Art  der  7tenConjXL  eingeschobenem, 
Kasalil^y^substitiuren,  wie  wir  deren  innerhalb  dieser  Wzform 
bald  eine  Menge  kennen  lernen  werden  —  i)/ci^  wäre  durch 
Gruninmg  des  tzacu  und  Einschub  eines  v  ^^V7&  geworden  — 
oder  man  müsste,  was  mir  wahrscheinlicher  diinkt,  annehmen, 
dass  aus  ierWzt.^  ranirt  ^^ou,  durch  Sufflrr  (vgL  ^-w  S.47Q) 
eine  adject.Form  gebadet  und  an  diese  (vgL  (ui^So)  ein  S  ge- 
treten seL  —  

.  Schon  in  naKp&arcm  (S.657)  glaubten  wir,  dass  der  BegrüBT 
des  2^'i/ems  in  den  des  irr  Utnh^rrens  fibergehn  konnte.  Den- 
selben Begr.  sehn  wir  ungefähr  in  (pow  hervortreten ,  nur  dass 
hier  die  Bedeut  rasch,  hastig  ^eAi»,sich  ebenfalls  geltend  macht 
und  so  noch  mehr  auf  die  Modification  des  Grundbegriffs  zu  der 
Bedent.  %iHem,  wie  wir  sie  schon  in  crjret?^  erkannten,  hinweist. 
So  glaube  ich  denn,  dass  ^oct,  f&r  artpoir^  f&r  eine  Sekundfirform 
der  Wzf  (rtpv  zu  hiüten  ist,  in  welcher  v,  wie  nicht  selten,  durch 
0*  vertreten  ist  (vgl.  oTdvov  ==  vdvov  S.  11  u.  aa.).  Pott  (E.  F.  I, 
238)  denkt  an  eine  Vergleichung  mit  lat  bitere,  worin  jedoch 
der  Begriff  des  Irren  (welches  man  fast  wie  ein  Zucken  (vgl. 
Qtpvi&y  a(paSa^&f  äa^raipo)  fassen  kann)  gar  nicht  hervortritt 
Doch  giebt  sich  auch  meine  Ej^^ologie  nicht  für  sicher.  Also 
<polToqj  o,  das  HerwnUmfen,  Herumitren,  Wahnsinn  u.s.w.  Da- 
von :  fpoiTOUaj  sich  rasch  bewerfen  (vgL  a^rev^o),  herum  laufen,  «T'- 
renn. s.w.;  9^oiTaUoff,a,ov;  (potraq^  fj,  fierumirrend n.s,w.i  foU 
TTjcTK,  17^  das  öftere  Gehen  U.S.W.;  ^OiTirrjfp,  ^ovrrrvri^j  cf,  der  öf" 
ters  Kommende,  Schüler  U.S.W.;  (poiTi^^  =  ^otWo;  tpoixaki^gy 
^otTaXca>Ti7$.o,  der  HerumschweifendSjBeiwoTi  des  Bacchus;  depo- 
ipoixrigjOi  aepocpotxigj  17;  dtfd^ovtog^  ov,  luftwanddnd;  dvexcpoi» 
^V^og^  ov,  nicht  auskommend. 

Von  der  Wzf.  atpa  (S.  545)  bildet  sich  durch  Hinzutritt  ei- 
nes 9:  a9^a^(sskr.  sphad',  phad',  pha(n)d',  päd',  pa(n)d'). 
Davon:  afpäS-ä^G)  (zittern,  Ate  Modification  der  Gmndbed.  $• 
537),  zappeln j  zucken,  sich  kran^fhirft  bewegen,  sich  muthmllig 
bewegen  u.s.w.  Davon;  afpa^aaitög^oi  afpaSaaiia,  x6^  das  Zu* 
cken  und  Zappeln}  atpoäai4(D  =  o^ct^a^o)  {Draeo)\  ouKpiSaaTot;, 
ovj  nicht  zuckend*  ..^.__— _ 

Ans  der  Wzf  ana  mit  der  Bed.  reissen  (S.  540)  bildet  sich 
ebenso  a7ua9.  Davon:  a^ra^t^,  17^  «m  abgerissener  Zweig;  oita^ 
^t^o,  abreissen,  abziehn  u.  S.w. ;  cmaidv^  riy  Riss \  onAdtov^  6,  (iovogy 
ovroq)  einerj  dem  die  Geschlechfstheile  ausgerissen  sind,  ein  Eunuch 
(seltsam  ist  das  ZusammentreJBien,  dass  auch  im  Sskr.  der  Eu^ 
nuch  seinen  Namen  von  einer,  aus  dieser  Wz.  entstandenen  Form 
erhalten  zu  haben  scheint;  er  heisst  nämlich  pand'a,  welches, 
mit  p  Ar  sp:  sph,  f)ir  spha(n)d'a  von  sphad,  mit  ehigescho- 
benem  Nasal,  kommen  kann);  (nva8ovii(09zerreissenu.B,yr.;  a^a» 
S6vur^,  t6\  (ntadoviaf^ij  6j  das  Reissen^  Zerreissen;  vivpocTta- 
^^9 ,  igy  on  den  Sehnen  gespannt. 

56 


563  10^ 

Ebenso  ist  atis  der  Wzf.  ana  entstanden:  crnaTl^oy.  whn» 
(durch.  Ziehn)  saugen ,  es  ist  gleichsam  ein  Denominativ  von  ei- 
nem regelrechten  Paröc.  Pf.  Pass.  o-^wa-rTo.  Dazu  gehört  fer- 
ner, durch  ^  weitergebildet  (vgl.  S.  3Ö  u.  sonst),  <r3ra-&9  worin 
der  Begriff  defmen,  ziehn  fast  ganz  so,  wie  in  and^j  tiegL  Da- 
von o-Tta^i;,  17,  ein  breites,  flaches  Holz,  welches  denWehem  dazu 
dientj  den  kinschlag  (vgl.  niivoq^  spinnan  S.  644)  feshbuscMe- 
gen;  wegen  der  Aehnlichkeit  mit  diesem,  wie  mir  scheint,  b3* 
detes  dann  auch  die  Bezeichnung  des  flachen,  breiten  Ruderen- 
des,  der  breiten  Rippen,  Schuller,  eines  breiten  Schwertes,  Stiel 
der  Palmblätter  u.  s.w.  In  Betracht  der  Bed.  Schulter  hat  Bepp 
(Glossar.  Sscr.  s.v.  skandha)  ckol^  mit  dem  gleichbedeuten- 
den sskr.  skandha  zusammengestellt,  eine  Verbindung,  welche 
ich  nicht  billigen  kann.  —  Von  cnro^»?  kommt:  airaSlay  ^,  die 
breiten  Rippen  des  Schttlterblatts^  aTra^un^,  to,  kleine  Spatel \  ositi- 
dto^,  a,oy,  von  der  Gestalt  einer  avtciBf^^  a^a^Lq^  97  s=  ottoI^t;  UDd 
Gewebe^  arna^lvriq^  d,  ein  junger  Hirsch,  Spiesser  (nach  der  Ge- 
stalt des  Geweihs  genannt,  vgl.  die  Wzf  spid,  spitzen,  bei  a^t^ 
S.  565)^  ima^ivalaq^  6,  glbd- —  otjraÖtT»?^  (olvoff) ,  o,  Palm- 
wein.  —   aora^aXtor,  to,  Dim.  von  cwraS^??,  breite  Rippen, 

Aus  anc&ti  bildet  sich  ein  Denominativ  a^raSi'^o,  milder 
Spatel  umrühren,  aufstreichen,  tnit  dem  Schwert  schlagen ;  a-na^i- 
a^oq^  d,  flas  Schlagen  mit  detn  Schwert  (zw.>* 

Ferner:  cnro^ao,  den  Zettel  oder  Einschlag  beim  Wehen  ml 
der  ama^  schlagen  (vgl.  Ttijvoqj  spinnen);  mit  metaphorischem 
Gebrauch:  verzetteln,  d.  h.  verschwenden]  anzettelte,  d.  h.  anstif- 
ten. Davon:  a^a^^,  rd,  das  dichtgeschlagene  Gewebe^  otto^s- 
«''^9  ^9  das  Dichtmachen  des  Gewebes,  das  Verschwenden  i  aTra&ir* 
Toqj  ?f ,  dl»,  dichtgemacht,  —  wdXt?owoÄ>fff,  ig^  dic/it  geweht 

Wir  sehn  in  o'Kol^do)  und  seinen  Derivaten  den  Begriff  ver- 
schwenden hervortreten;  schon  nach  dieser  Analogie  dürfen  wir 
auch  hieher  ziehn  ouva-T-aXui,  97,  Schwelgerei,  Ueppigkeit-,  die 
Formation  w&re  aus  (T'Ka  durch  t  entwickelt  (vgl.  o'jtaxiiu 
oben);  davon  orTraraXacD,  schwelgen  u.  s.  w.  (niiä^akd&j  zw.); 
omaTOikog^  ov,  schivelgerisch^  a'jvaTOhtaaj  xo  =  a^axaXT;» 

Hieher  gehört  ohne  Zweifel  auch  a^araXtov,  ajta^a)uo>\ 
TOy  eine  Art  Haarflechte  (eßvas  in  einander  gewebtes,  geflochtenesf)^ 
eine  Art  Armband.  Ob  die  Schreibart  mit  t,  oder  ^  richtig  sei, 
kann  die  Etymologie  nicht  entscheiden,  da  wir  beide  Wzformen 
arrjtot^  und  critcw  haben. 

Wir  haben  diese,  eben  behandelten,  Formen  gleich  zusam- 
mengenommen, weil  sie  sich  in  ihrem  Zusammenhang  mit  a^m^ 
aneinanderschliessen  und  erldären.  Wir  kehren  zu  den  Bildun- 
gen durch  9  nochmals  zurück.  Die  Analode  von  '^oKoq^  cut^o- 
Xoq,  (pi^akoq  (S.  546  ff.)  mahnt  uns,  zu  Wzi.  ano8  für  afpoS  (ans 
spha  S.  537)  auch  ajto^dg^  ^,  die  Asche  (das  vom  Feuer  We§- 
geblasene  oder  sich  Wegblasende'i)^  zu  ziehn.  Davon:  <rjt6Stov, 
TO,  Metallasche;  amSiogy  a,  ovj  aschgrau;  anodoetq^  eararaj  ep  (vgl 
y^okoeiq),  glbd.;  OTtodwdtiq^  eqi  (moSidSriq^  aschartig,  voll  Asche: 
a7ro<>tT775  (cJpTOff),  d,  Aschmbrod ;  (ntodtd^  ^,  AscFienhavfen; 
onodialoq^  a,  ov  =  Öftodiog}  awoJiaxdff,  >?,  ov,  aus  Metallasche.  — 


S0.  5ß3 

ano8i4cs,  in  der  Asche  rasten  ii.s.  w«;  anoSoo^  zu  Asche  brennen 
u.  s.w. ;  cnodi^j  Asche j  Staub  abkehren  u.  s.w.;  ^ai^odoq^  ov,  von 
Asche  U.8.W. 

BSeher  gehört  auch  wohl  anoSidq^  auch  crnovdidq^  rj,  eine 
Art  Baum. 

Indem  o^  durch  cr^  vertreten  wird  (S.  547)  und,  statt  o  für 
ursprüngliches  a,  dessen  ge  wohnlicher  Repräsentant  £  erscheint, 
entstebt  cr^t^^  indem  dieses  nach  der  5ten  Conj.CL  flectirt  und 
^  dem  V  assimilirt  wird,  erscheint,  wie  ich  vermuthete  (vgL  S. 
547^>  crflfivy-pfit  mit  der  Bed.,  welche  eigentlich  nur  do^Tvwiu 
(für  oLjzafrßivwLu)  zukäme,  a6-^  ausbtasenj  auslöschen  (Fut  a^ecro 
für  aßid^odji).  Davon:  a^eai^,  ??,  das  Auslöschen  U.S.W.;  a^caT^fp^ 
aßecTTiig^  d,  der  Auslöscher-y  a^c<rT??pto$,  a,  ov;  oßeomxcg^  «f,  6v, 
%um  Loschen  dienlich  3  aa^ecrTO^,  ov,  inutuslöschUch. 

Indem  an  die  Form  i]/o  =  spha  ^  tritt,  entsteht  -^6^-0$,  6 
=  -^'okoq.  Davon:  i]/d^io$,  a,  ov  =  ^oldtiq.  Eine  andre  Schreib- 
art ist  -^oi^oQj  wenn  sie  richtig  ist,  so  würde  sich  ^oeS  ent^ve- 
der  an  -^v  =  or(pv  lehnen,  mit  oi  für  v  (vgl.  S.  561),  wie  nicht 
selten,  oder  an  >]/t  =  atpi  mit  zu  01  gunirtem  t. 

^6^o(;  soll  ferner  =  iJ/oVq^  (S.  547)  sein  (Gramm.);  Passota 
betrachtet  das  ^  in  dieser  Beziehung  als  dialektischen  Vertre- 
ter von  9>,-  doch  könnte  es  auch  der  eben  erwähnten  Bildung 
^o^  angehören,  und  w^e  nur  in  einer  andern  ModiiBcation  der 
Grundbedeutung  blasen  gebraucht 

#■•  ^-^ 

Aus  dem  Begriff  tut  Zustand  des  Hin"  und  Herblasens  (S. 
537)  geht  die  Bed.  hervor:  zittern  und  zittern  tünchen y  rasch  be^ 
wegetiy  schwingen  (vgl.  sskr.  pra*sphdt'-ana  S.538  u.aa.  schon 
erwähnte  sslu*.  Wörter,  welche  Sciiwinge  bedeuten).  So  ziehn 
wir  denn  hieher :  o-^e-J  aus  der  Wzf.  oft  (=  spha)-f-  J,  oder, 
mit,  nach  Art  der  7ten  Conj.CL  eingeschobenem,  Nasal,  atpevi. 
Hieher  gehört  zunächst:  ardfsvdövr:.  ?7,  (eig.  Schwinge j  dann) 
Schteuderj  femer,  wegen  der  Aehnlichkeit  mit  einer  Schleuder: 
mehrere  Arten  von  Binden ;  das  Geschleuderte ,  das  Schleudern, 
femer  wieder  wegen  der  Aehnlichkeit  mit  dem  bogenförmigen 
Schleuderwurf:  Getpölbe^  Ellipse;  wegen  der  Aehnlichkeit  mit 
der  Vertiefung,  in  welcher  der  Sclileuderstein  liegt:  der  Ring^. 
hasten.  Davon:  atpevBovri^ov^  nach  Art  einer  Schleuder ;  atptvSo^ 
vuG)  (orcpevdoviiG) ,  acpevSiMi^o ,  ZW.) ,  scMeudem ;  ortptvSAvrioiq^  ^, 
(hs  Schleudern^  atptvdovia^'^riq  (o-^er^ovtT^^,  zw.),  c<pev9oviiniig, 
0,  Schleudrer'^  ortptviüovntiitöq,  'n^^^  zum  Schleudern  geschickte 
d'jj[oa-(pevddv7iToq,  ov,  weggeschleiidert. 

Anm.  Sollte  hieher  gehören:  acpivSafivoq,  ^,  der  Ahorn; 
(T<pev9d^voq,  97,  ov,  von  Rüstemhoh,  hart?  Auf  jeden  Fall  müsste 
es  sich. wohl  an  eine  andre  Modification  der  Grundbed.  blasen 
lehnen;  ob  an  schwellen^  aufschwellen  machen,  dichtmachen? 

Mehr  an  die,  bei  ortp&v^ovn  zu  Grunde  liegende,  Modifica- 
tion der  Grundbedeutung,  nämlich  Iieftig  bewegetiy  lehnt  sich  die 
Form  ohne  eingeschobenen  Nasal  a<pi^  in  orcped^avög,  ?;,  oV, 
heflig  bewegt,  eifrig  (vgl.  <rnBv9(o  S.  559),  gewaltsam  u.s.  w.     Als 

56* 


56i  i'0. 

Nebenform,  jedoch  zweifelhaft,  kommt^  mit  Erhaltiuig  des  ur- 
sprfinglicheii  a :  crfadavoq  vor* 

Mit  o  flir  e  erscheint  arfpoS  in  (rfoipSi^  d^  otk,  h^iig  bewegt^ 
rasch,  eifrig  11.S.W.  Davon:  <r<p69pa^  Adv.;  atpoiporris^  ij,  Eef- 
tigkeUjus.vr.\  afpodpvva^  ^f^>  hit%ig  machen  (vgL  ancli  Pott, 
E.  F.  I ,  ^39;.  . 

Zu  derselben  Wzf.  gehört  ferner  (vgl.  nnch  j'ol/a.  n.  O.) 
a<p6v^'v'Ko<;j  oder  mit  n  f&r  <(>%  o^ovdvkoqy  o,  das  runden  Wir^ 
bMein,  der  Wtrbetknocfien  des  Rückgrats,  oder  des  Halses,  der 
Wertet  an  der  Spindel,  grosser  runder  Stein,  der  Kopf  der  Arti- 
schocke, der  Theü der Pfiamen,  fr«/<;Atfr  verticillns  genormt  ward. 
Pott,  welcher  es  (a.a.O.)  neben  der,  wie  schon  bemerkt,  eben* 
falls  zur  V^sph  gehörigen  sskr.  Wzf.  sphu-t'  erwähnt,  glanbt, 
der  Wirbdknochen  sei  entweder  der  Beweglichkeit  oder  Aev  Run- 
dung wegen  so  genannt;  beide  Beziehungen  sind  ans  dem 
Grundbegriff  hlasen  mit  Leichti^eit  zu  entwickeln.  Die  er- 
stere  sahn  wir  vielfach^  und  eben  in  det  wesentlich  gleicheu 
Wzf.  trfsv^  hervortreten;  der  Begriff  der  Rundung  jgehX  ans  der 
Modification  des  Aufgehtasen-'y  AngeschwMenseins  hervor;  auch 
ich  wage  keine  bestimmte  Entsclieidung.  ^Die  Bed.  Wertet  an 
der  Spindel  scheint  jedoch  mehr  auf  ^en  Begriff  des  Züiems, 
sich  Hin- und  Herbewegens,  woraus  der  Begriff  m^^  drehnliervor* 
geht,  zu  deuten.  So  w&re  a(p6vdvko(;  das  Gedrehte,  grade  wie 
auch  idid»  Wirbelyon  sskr. yHliviri  eigentlich <fi» «rA  Maan^ 
mende.  Drehende  bedeutet  Die  Etymologie  selbst  wird  Iftt^h 
diese  Nebenfrage  nicht  schwankend.  Von  a<p6v9vkos  kommt: 
€r(pov8vkiov  (€nfOv9.)j  ro,  Dim.;  o(pov8vXio(;  (oorcwd.),  6  =  o^ov- 
9vko^  i  fvtpovSvhi&q ,  eacra ,  tv ,  aus  Wirbeln  bestehend» 

Hieher  gehört  auch  wohl  <r<j5ovJvXi;,  anovSvhq,  ij,  eine  Art 
Erdkäfer  (welcher  die  verticilli  der  Pflanzen  anfri^st,  in  ihneo 
haust  f).  —     Femer  arfovivXuop^  cr(povdvkiov  y  to',  ein  KrauL 

Da  wir  wissen,  dass  fftr  o(p  vielfach  ait  eintritt,  so  ist  mit 
der  hier  behandelten  Wzf.  ganz  identisch  o'Kz[v)d.  Sollen  wir 
deswegen  wagen  dürfen,  es  hieher  zu  ziehn?  Ich  glaube  ja, 
und  zunächst  stütze  ich  mich  auf  das  lat  fu(n)do,  welches  die- 
sel6e'Bed.  wie  (nvivSat  hat,  und  ebenfalls  ans  dieser  Was.,  aber 
aus  einer  andern  Wurzf.  entstanden  ist  Wenn  nämlich  dem 
griech.  a^eiv'id  sskr.  spha(n)d  entsprechen  würde,  so  ent- 
spricht dem  lat  fu(n)d  ein  sskr.  sphu(n)d.  Man  könnte  zwar 
auf  den  ersten  Anblick,  da  im  Lat  auch  u  organisches  a  ver- 
tritt, auch  fundo  fiir Vertreter  von  sskr.  sphand  halten.  Doch 
entscheidet  dagegen  lat  foed-us.  welches  durch  qc  für  n  (vgl. 
moenia,  munire  u.  aa.)  aus  der  Form  von  fu(n}d  ohne  den 
Nasal  der  7ten  Conj.  Cl. :  fud  hervorgegangen  ist  Denn  die- 
ses oe  tritt  nur  für  organisches  u  ein.  Was  die  Bed.  von  foe- 
dus  betriffi,  so  basirt  sie  auf  demselben  Gebrauch,  welcher  im 
Griech.  die  Wendung  onivSeo^oU  rtn  in  der  Bed.:  mit  jemand 
ein  foedus  schliessen  (an  welche  sich  lat  spondeo  lehnt)  her- 
beiftihrt    Da  nun  fund  und  o'jvevd^  obgleich  wesentlich  ver 


schieden,  sioh  doch  beide  formell  darin  vereinigen,  dass  sie 
zn  der  Wz.  sph  gehören  können,  so  spricht  dies  schon  sehr 
für  die  Wahrscheinlichkeit,  dass  wirklich  etwas  in  der  Wz. 
sph  Kegt,.  das  den  Uebergang  des  Begr.  blasen  in  den  des  ilu^- 
piessens,  welchen <rypA>^(o,  so  wie  fundo  hat,  vermittelt  Schwer- 
lich difff  man  dies  aber  in  der,  so  oft  bei  den  im  Sskr.  zu 
V^sph  gehörigen  Themen  vort^ommenden,  Bed.  diffused  (aus" 
gehreiiet)  snchen^  Die  Vermittelnng  der  Begrifie  selbst  Uegt» 
wie  ich  überzengt  bin,  in  der,  für  tnfivisi  schon  früher  erkann-  ^ 
ten  Orondbed.  sprihtenj  sprengen.  Der  Begr.  spnizen  konnte  ^' 
aber  sehr  gut  von  dem  des  BUuens  ansgehn ,  sobald  man  nur 
annimmt,  dass  das  SpHHen  nrsprunglicn  nnr  das  Sfmi%en  mii 
dem  Munde  bezeidmete.  Dieses  geschieht  aber,  indem  man 
eine  in  den  Mmid  genommene  Flüssigkeit  mit  Hülfe  des  Biasens 
von  sich  giebt  So  vemmthe  ich  denn,  dass  sowohl  arjUvSo 
{=  einem  sskr.  sphad)  als  fnndo  (=s  einem  sskr.  sphud)  ur* 
sprunglich  bedeuten :  mit  dem  Munde  ausblasen  (in  specie  Flus« 
^gkeiten),  dann  spriHen,  sprengen ,  nnd  endlich  giessen  (Ag, 
Henary  (Köm.  Lautl.  1, 157)  leitet  fnndo  von  f+undo  (v^l.  S. 
447>.  Möglich  wftre  auch,  dass  diese  Bed.  entstand,  wie  in 
9Xi?G>  n.  aa.  (s.  weiterhin). 

Von  cr7tiv8&  ((T'nel<T<a)  kommt  mit  o  i&r  e :  tnfovdii  (cr^reZa^, 
zw.)y  r^^  die  Opferspende n^ s.w.;  onovSelo^  a,  ov,  zur  Opferspende 
gehörigxLB.vr.^  crnovSüov^  <ntov9iov,  to,  (3efdss  zum  Trankap fer; 
anovSnoq^  o,  Spandeus  (weil  er  bei  den  anov8ai  angewendet 
wurde);  (mavSeictxoqjiiyOv^spondeisch;  o^ovSaä^ta ,  den  Span^ 
deus  gebrauchen;  oTtovieiaa^iJq ^  6y  der  Gebrauch  des  Spandeus; 
oTrar^jf-n?^,  onovitTtig,  OTtovit^  6;  anovdrjnqj  -^ttt^y  «J,  eine  o7tov8n 
terrichiend;  anovdiiai^io^,  ov,  zwn  Trankopfer  gehöfig'j  tmöpdi^to 
=  a9rey9a>(spät) ;--«  &urnov8oq^  ovy  vomBündniss  ausgeschlossen;^ 
htiarituaiq,  97 ^  das  Daraufgiessen  des  Weins  beint  Opfer;  htiavtu- 
aua,  To,  das  darauf  Gegossene,  die  Idbation ;  vtapacntovSioj  gegen 
das  BOndniss  handeln  u.S.Wi;  ^apaa^ovinoigj )},  das  Brechen  eines 
Bündnisses;  Ttapaanovdrj^^  x6^  bundbrüchige  Handlung;  aa^ret- 
OToq^  ovj  durch  keine  Opferspende  %u  versöhnen;  vipouTtovBa ^  %i 
(upa)j  ein  Trankopfer  mit  Wasser. 

Wir  kommen  zu  den  sekundären  BOdungen  durch  T-Laute 
aus  der  Wzü  (79^  also  zunächst  o^pid.  Hieher  gehört  (r<pl8'7iyti 
{der  sich  aufblähende,  aufblasende)  Darm  (vgl»  <f>varini  S.555),  lat 
mit  Verlust  des  s:  fTdes,  Darmsaite. 

Indem  filr  0*0:  o^  erscheint,  gehört  hieher  a^yH  mit  der 
Modification  der  Bed.,  wie  in  oTtiui^  also  ziehn,  dehnen  \  an  diese 
Ued.  dehnen  schliesst  sich  die  lat  Form  spid  mit  der  Bed.  dünn 
machen,  spitzen  (vgl.  v^Tav),  in  cu-spid  (von  cu  =  sskr.  yu 
(wie  in  culex  S.  164)),  also  wörtlich  an  der  Spitze  gespitzt;  ^^ 
eben  dahin  gehört  nhd.  spitzen.  —  Also  ocjgt^di  (nach  der  4ten 
Conj.  Cl.  &x  oTTid-jcd),  ausdehnen  (Gramm.);  anidriq^  ^^9  mad 
dontdiiq  (wo  d  =  d=: aasehr  S.  382),  ausgedehnt,  ausgebreitet 
(dieselbe  Bed.  tritt  in  den,  aus  dem  Sskr.  zu  dieser  Wz.  gehö- 
rigen Formen  vielfach  hervor,  z.  B.  sph&ra,  sphita  u.  aa.); 
o7rt<^to$,  a,  ov,  gross;  a-nidc^BV^  aus  der  Ferne;    o-Tri^oec^,  ecraa, 


566  Id». 

ev,  breii,  gross;  (mt^vö^j  if,  ov^  dicht  (vgl-  owo&ijTrfff  S.  562  und 
lat  spissus  S.  545).      

Indem  S  (S.  30  und  sonst)  als  sekundäres  Element  antritt, 
entsteht  o-^ri^  mit  derBed,  wie  imDeutschen  spannan(S.543)« 
Dahin  gehört:  (r^rt^autf ,  17,  die  WeUe  zwischeit  dem  ausgespana-' 
ten  Daumen  und  kleinen  Finger,  die  Spanne.  Ob  Poti  (F.  F.  II, 
195)  das  gleichbedeutende  poln.  piedz  damit  mit  Recht  gleich- 
setze, muss  ich  bezweifeln«  —  Davon  (mi^a^ualo^^  a,  ov  (a^i- 
^a^uxloq  ^ZW.")  9  eine  Spanne  lang 'y  omil^a^Sriq ,  eq^glhd.^  diaitL 
^a^oq^  ov;  dumil^afujuoq,  ovj  %wei  Spannen  lang. 

bdem  in  diese  Wzf. ,  nach  Art  der  7ten  Conj.  O.,  ein  Na- 
sal eingeschoben  wird,  entsteht  <mti^.  Davon  cr^ty^-np,  0, 
der  Fuftke.  Die  Bed.  geht  aus  der  5ten  Modification  des  Grund- 
begriffs (S.  537)  hervor;  man  vd.  sskr.  sphulinga,  ahd.  fun- 
cho  (GrafjAhd.  Sprsch.  III,  527;  wenn  hier  ch  wie  gewöhn- 
lich sskr.  g'  entspricht,  so  setzt  es  eine  Wzf«  voraus,  welche 
im  Sskr.  sphng  lauten  wurde),  griech.  (pi^^ako^,  ^oXoq,  aa^o^ 
Xoq  (S.  546  ff.),  irnoioq,  oßivwfu  (S.  562  ff.).  Davon :  a^ti'^pi^tf, 
Funken  eprükn;  amv^apig^  aftti^ipi^,  antv^apiy^,  ?;,  Funke; 
aTTiv^evo-}  s=  cTrii^T^pt^o.  Ob  zu  aniT^iqp  lat.  scintilla  gehört, 
will  ich  nicht  entscheiden.  Der  Uebergang  von  sp  in  sc  wäre 
ein  zufäUiger.  

Wir  wenden  uns  zu  den  Bfldungen  durch  L  Im  Sskr.  ent- 
stand aus  der  reduplicirten  Form  von  sphu:  pupphu  (vgl.  S. 
551),  pupphu-la,  Aufyeblähtheit;  ganz  ebenso  würde  aus  der 
Wzf.  (y(p6X  (=  sskr.  spnal)  im  Griech.  zimächst  Tto-öcpdky  oder, 
ebenfalls  mit  Verlust  des  die  Wurzel  anlautenden  <y,  no-cpok  ent- 
stehn.  Allein  bei  den  Intensivformen  von  Wzformen,  welche 
mit  1  schliessen,  gilt  für  das  Sskr.  die  Regel,  dass  in  der  Ite- 
duplicationssylbe  anstatt  des  wurzeliormigen  1  ein  Nasal  eintritt 
(Bopp,  Gr.  s.  r.  570) ;  so  entsteht  aus  (poX  für  örpoX  bei  der  In- 
tensiv-Reduplication  noyL-tpoK,  Wir  nehmen  diese  Form  vor- 
aus, %veil  in  ihr  die  eigentliche  Bed.  blasen  am  stärksten  hervor- 
tritt. An  nofi0oX  lehnt  sich  TroßfoXv^^ri^  die  Wasserblase  (v^l- 
fvöaliq  S.  552,  sskr.  sph&t'aka,  Wassertropfen,  und  das  ganz 
gleiche  litt  bumbullis,  Wasserblase);  ferner ,  wegen -der  Aehn- 
uchkeit  mit  einer  Wasserblase,  der  Schädbuckelj  ein  weiblicher 
Kopfschmuck^  die  Zmkbltnnen,  tcdche  sich  beim  Schmelzen  an  Jen 
Wänden  des  Schmelzofens  ansetzen'^  TtoiKpoXvyoiSriq^  e^,  blasemt' 
tig'y  7to^(poXvp;p6q^  «^5  o^»  Blasen  werfetidy  noyt(poXvyiGi  j  no^Kpo- 
Xvyi^Of  Blasen  werfen ^  nie  kochendes  Wasser;  no^fpoT^oa ,  in 
Blasen  verwandeln ',  7roii<poXvy<»T6qj  ^^ov,  in  Gestalt  einer  Blase 
gearbeitet 'y  noyiCpoXv^io  ^  no^cpoXiaaG)  ^  mit  Blasen  aufquellen  j  her" 
vorspruddn,  aufkochen  y  hervorquellen  u.S.w. 

Oben  (S.  204)  haben  wir  das,  sich  durch  alle  Sskrspracben 
ziehnde  Gesets  entwickelt,  wonach  insbesondre  bei  Wzfor- 
men, die  mit  Liquidis  schliessen,  eine  Verkürzung  der  redu- 
plicirten Form  stattfindet  Danach  muss  aus  noß^'poX,  dnrch 
Verlust  der  Sylbe  oX:  no^cp  werden.  An  diese  Form  schliesst 
sich  noiKpoq^o^  wie  no^foXv^y  Wasserblase^  dann  auch  Brand- 
blase, 


20.  567 

F&r  o  kann,  nach  bekanntem  Wechsel,  s  eintreten;  so  ent- 
jsteht  die  Form  nB^p  für  n$^oX»  Daran  schliesst  sich  ne^tp^lq^ 
jreu^i4,  i/o^.  17,  mit  der,  sich  an  den  ganz  eigentlichen  Grund- 
liegriff  Yon  y  ^9^  schliessenden,  Bed. :  Hauch,  AiAem  (vgjL  i^^x»}), 
Wifidy  Blase  (wie  no^öq)  u^s^w«  Davon  ne^ydSn^^  ^ref^pt- 
ioidil^,  eg,  blast  ff. 

Bieher  geh(M  wohl  ne^tpnpUj  v,  eine  Fteehart 

Die  Wzf.  iS(paX  heisst^  wie  AaÄ  Im  Sskr.  entsprechende 
sphal,  zittern  machen  (hin-  und  herblasen  S.  537),  erschüttern^ 
schlagen  (vgL  sskr.  ft-sph&I-ita,  von  einer  CausaJform  sphi- 
laj,^  geschlagen,  Baghuvan^a  XVI,  12).  Hieher  gehört  gnech. 
a<paXXo  (nach  der  4ten  Conj.  Cl.  fiir  öfaX-jo),  oder,  was  der 
eigendichen  Bed*  angemessener  wäre,  eine  Causalform  fiir  ur- 
sprüngliches <r<^aX-rj-oQiO  ==  sskr.  sphal-ajämi,  JBoppj  Gr.  s. 
r.  515),  zittern  machen^  erschüttern^  zu  FaÜe  bringen,  stürzen,  in 
Ungliick  bringen^  schwankend  machen,  in  Irrthum  bringen,  täU" 
sch^i  (lat.  fallo  für  sfallo).  Ag.  Benarg  (R5m.  LautL  I,  13) 
vergleicht  c(pctk  mit  sskr.  skhal,  wogegen  die  Form  entschie- 
den spricht  Das  Richtige  sah  schon  Pott  (£•  F.  1 ,  238).  Da- 
von :  acpaktfo^^  a,  ävy  was  schwankend  macht ^  glitsdiigj  verfüh-- 
rerisch,^  schwankend \  crcp&Xaa^  t6j  Sturz ^  Unglück,  Irrthum\ 
(Ttpa'Xfiäio  (Hesgch.'),  crfaX^n)  =  arcpuKko^i;  c(paKxri<^j  0,  der 
Unuperfer\  ctpnXoq^  if ,  äv  (f)lr  öcpak'kdq  mit  Dehnung  des  a  und 
Verlast  der  eiüen Liquida,  wie  oA) ,  leicht  zu  erschüttern  u.s.  w.; 
tiaväcr<pa%Toq^  or,  sich  leicht  wieder  aufrichtend^  erholetid\  aTto* 
6cpi^i6iq^  n  {Suid.),  Abirrung,  Fehltritt;  da(paXi^gj  e;,  nicht  wan- 
kendj  fest  u.  s.  w« ;  dcT(p6LUia ,  17 ,  Festigkeit;  Qi(T(pakl4(o ,  feststellen ; 
dacpdXurtq^  37,  die  Feststellung  u.  s.  W. ;  döipäXuraa ,  xd,  das  Fest" 
gestellte  iLS.w.,-  'AarfaXio^^  o,  der  Sichernde  (Beiname  des  Po^ 
seidon=yat7fo;(05)  ^  atf<^aXTta^  d  (öcpdvBvXog),  der  letzte  Lenden- 
Wirbel^  gleichsam  der  Stützer.  —  Zu  dieser  Wzf.  gehört  auch 
ahd.  fal-lan  {Graf,  Ahd.  Sprsch.  I,  454). 

Hieher  gehört  femer,  wie  Po//  (E.F.1,238)  schon  bemerkt: 
Ö^aXX6q  (afa^q)^  ö  {das  Bewegte,  Geschwungene^  vgl.  arrpsv- 
dovTi  S«  563),  eine  runde  bleierne  Scheibe  mit  einem  Ringe,  um  . 
ei/ien  Riemen  daran  zu  knüpfen,  an  wetchetu  man  sie  über  detn 
Kopfe  sc/uvang  und  schleuderte. 

Zu  dieser  Wzf;  könnte  man  nach  Analogie  von  ournäko&og 
(S.  542)  auch  das  ebenfalls  früher  zu  V"ax  gezogne  öcpaXcuraii 
(S.  197;  ziehn.  ^ 

Mit  Verlust  des  «r  und  o  für  a  entsteht  foX.  Diese  Form 
erscheint  in  dem,  nach  Analogie. der  Bed«  von  orvtpap  (S.  550) 
und  vielen  aus  lüeser  Wz.  entsprungenen  gleichbedeutenden 
Wörtern  des  Sskr«,  hieher  zu  ziehenden  (poXlg^  17,  eigentlich 
Sehlafigenhaut,  dann  jede  ähnliche  schuppenartige  Haut,  dann, 
von  der  Aehidiehkeit  mit  Schuppen,  die  Flecken  des  Panther-- 
felis  n*s.  w.  Davon;  ^oXiid^riq^  schuppenartig ^  foXidenog,  ff,  ov, 
geschuppt  u.  s.  w. 


a68  10. 

Hieher  gehört  auch  vteUeiolit  fp^Xhi^  i?»  Hauißetk,  wie  bei  soU 
chen,  die  die  Raute  haben;  wovon  ^poXhaui^iiq^  zg^  rät$tig.  Das 
von  Pauow  erwfihnte  fkflOil  s=  lat  foUis  (i^L  &  572)  beruht 
auf  einem  Missveretfindniss  von  Sehneider.  Ob  fpoXkig  in  der 
Bed.  o^Xiq  iEueMh,^  hieber  geUM,  weiss  ich  lücht 

An  die  ino-^oXX  hervorgetretene  Bed.  /autdkm  (f  allo)  lehnt 
sich  in  der  Form  997X,  mit  Verlost  des  a:  0i?Xdc,i|,oy(vgL  0-^17- 
Xog)^  imtechendj  trugerüch.  Davon:  ^17X00  (^i^Aio  zw.)»  beirü^ 
gen\  (piihafiaf  toj  Betrug \  <pnkm<ru;j  ^y  ^  Betrügen '^  ^?7^^rnf99  o» 
Betrüger  \  (priKrtrevcij  betrügen. 

Hteher  könnte  man  ziehn:  (pv^-vifO,  die  wHde  Feige,  die 
schwellend  und  heranreifend  den  Sehein  der  Reife  hat,  aber  m  der 
That  noch  nicht  reif  ist.  Danach  wäre  sie  die  Tduschettde.  Al- 
lein die  Analogie  des  gleichbedeutenden  ot8a^^  von  oldio,  schwell 
len  (S.ll),  desähnlichbedeutendenSfti^a^  (S.550),  macht  es  mir 
wahrscheinlich,  dass  <pn^rii  zwar  von  derselben  Wurzelform, 
aber  in  der  Bed.  eehwOlen,  aufhlaemr  ausgeht;  also  die  Schwel^ 
fende,  (van  Luft)  Aufgeblähte  (aber  nicht  Reifet  eigendich  heisst 
Davon  dno(pi^rptii(Oy  Gewalt  anthun  QSuid^j  vgl«  Steph.  s.  v.)* 

Da  f&r  crtp  fiberans  oft  erst  eingetreten  ist  und  auch  dieses 
das  anlautende  er  einbusst  Cvgl.  z.  jd.  dya'nätD  S.  542  u.  aa.),  so 
iLann  mit  ertpaX  identisch  sein  ttoX  fiir  tncaX.   Daher  JLommt  zu- 
nächst ^aXXfOj  welches  auch  in  der  Flezionsform  mit  ar<paXko 
übereinstimmt,  also  fiir  7raX-j(o(fci)  stehn  könnte.   Ebenso  passt 
auch  seine  Bed.   Denn  es  heisst  im  Med.  (und  vielfach  auch  in 
der  Activform)  eich  heftig  bewegen,  zittern  (welche  Bed.  in  ei- 
ner Menge  von  Themen,  welche  aus  demSskr.  hieher  gehören, 
hervortrat  (S.  537 ff.))»  z.B.  vom  Herzen,  vom  Pulechlag  (womit 
(insbesondre  mit  naX^q)  man  o-c^^io^.  <pXii^  u.  aa.  v^L),  im  Act 
Cob  Causale?  vielleicht  itaXkQ  f&r  TrcüUejc»,  vgl.  S.  o67)  ziüem 
machen,  in  rasche  Bewegung  setzen,  sehlmidem,  schwingen  (vgl 
a<p6vi6vn  (&.  563)  und  e<pakX6q  (S.  567)).    Dennoch  wird  man 
sehr  zweitSelhaft  dadurch,  dass  im  Sskr.  auch  eine  ziemHdi  gleich- 
bedeutende Wz.  k'al,  betoegeny  erscheint    Denn  da  im  Griech. 
auch  'St  dem  sskr.  k'  entspricht  (vgl.  iresr  =:  pak"),  so  kann  'staK 
formell  auch  k'al  vertreten.  Demioch  entscneide  ich  midi  per- 
sönlich für  meine  erste  Ansicht  und  zwar  wegen  9f acnraXi?  und 
TtoL^cpoXiia  (s.  weiterhin).    Lat  pello>  glaube  ich,  kann  man 
schwerlich  von  ne^Xta  trennen  (ganz  verschieden  sind  dagegen, 
wie  ich  g^laube,  beide  von  ^^oum  sag  sskr.  y^ vf i,  sieh  drehn). 
^  Hieher  ziehe  ich  auch  lat  päl-ea  {die  zitternde')  Stoppel,  sammt 
dem  gleichbedeutenden  sskr.  pala  und  pal-ila  (wo  ebenfalls, 
wie  oft,  p  fiir  sph).   Eine  Reduplicationsform  von  pel  ist  pul- 
ver  f^  pul-per  (pulvis);  wegen  des  v  in  der Wzsylbe  statt  p 
vergleiche  man  sskr.  piv-imi  statt  pi-pdmi  von  y^pä,  trin/een. 
Also  ^dX'KiOf  in  h^tige  Bewegung  setzen,  in  titftiger  Bewegung  sein 
u.  s.w.  Davon:  ^aX^a,Td,  das  Geschwungene,  der  Schwung]  vaX- 
fiö^,  6,  das  Schwingen,  das  Sehwanken,  Zittern,  Ptdssehlag]  utaX- 
fiaxta^  {ouiryuis)y  6,  ein  mit  heftigen  Ersehüttmfmgen  verbundenes 
{Erdbeben)]  naX^mtöqy  »f,  ov,  zum  nakfiog  gehörig]  nakumin^,  «5, 


emer  Schwingung  alMicb]  ttoXtci^,  17,  thj  geschwungen;  notkrov^ 
To,  insbes.  der  Wurfepiess;  'kaXxai&y  mü  dem  Wurfefneee  weifen^ 
'xakoq^  6,  das  Schwingen^  Werfen^  das  (durcKden  Schwung  atta 
dem  Helm  fliegende)  Laos;  vatkavat»,  loosen%  noLkaxnj  Vy  Looe 
IL  s.  w. ;  vcaXay^ev.  —  dunaXiii;^  igy  m  steter  Schwingung  y  stets 
sehiagend  (vom  Herzen);  dvinaXaiq^  ilj^  das  Aufschleudemi  dno^ 
vaXia  i^Hippocrat,')^  sich  starh  bewegen  \  ivonaXi^tOj  hm  tmd  her 
werfen  (zusammengesetzt  mit  ^ivo),  schtottem;  Svonäkify^^  37  (£< 
M.)y  starke  Bewegung.  —  caxianaXogy  oVj  denSchädsehrnngend.-^ 

Hieher  gehört  nun  anch  das,  ans  einem  Nominalthema  tjreX-epo 
(vgl.  ^okeiLo  S.  670)  gebildete  Denominativ  vtXeuiio*  in  heftige 
Bewegung  setzen^  zittern  nutehenj  erzittern. 

Wie  ar(paXX6s\on  atpaXKy  so  kommt  von  naXkt  jrttXXa.  i^ 
(was  geschwungen  wird)y  der  BatL 

An  die  Wzf.  ^aXX  lehnt  sich  ^aXnu  ij^  (eig.  bloss  heftiges Be- 
wegen,  gebraucht  f&r)  das  Ringen,  der  Ringkampf  u.  s.w.  Davon : 
-xaXoLUi  (mäkriaa)^  ringen  U.S.W.;  ?raX(uo-pa,  to,  ein  Ringerstück, 
jedes  Kunststück  u.  s.  w. ;  itoLkaio^oavvn^  77.  Ringerkunst^  dasRiU' 
yeni  TtaXouaTiigj  6,  Ringer;  naX(uatixöq^  17,  ov,  geschickt  im  Am- 
gen  a.s.w.;  ^roXotaTpa,  iq^  Ringplatz  u.S.w.;  nakaiarpixo^j  if^  ov, 
=  TipolouaTixög (spät);  ^(xkcuQ%pirqqy  o,  einem  'naXcaairrig  gleiche 
anaXcucrvoq^  ov,  im  Ringen  unbezwinglich]  dnoKouaTpo^^  ov,  ohne 
Paidstra,  ungeschickt  U.S.W.;  ivgnaki^q^  ig,  wogegen  schwer  an^ 
zwingen  ist;  ßovnaDu^j  ^^  viel  ringend  U.S.W.' 

TcaXn.  )}|  feines  Mehl,  gehört  wohl  auch  hieher ;  es  ist  sol-  < 
ches,  welches  durch  Schlangen  sehr  gesichtet  ist;  eben  dahin: 
TToX^ipa,  t6j  glbd.;  iraXi^ftaTiov,  to,  Dim. 

Indem  eine  Intensivform  nach  der  561sten  Regel  {Bopp^  Gr. 
8.)  gebildet  wird,  tritt  in  der  Reduplicationssylbe  0»  =  sskr.  6 
ein  (ygL  S.  633),  also  9rai-7rflEXXci>,  eigentl.  sehr  stark  bewegen, 
schwingen,  schleudern  n»  B.w.  (Hesgch.).  Davon  kommt  noMtähi, 
iy  sehr  feines  Mehl,  feiner  Staub,  ein  abgefeimter  Mensch.  Höchst 
beachtenswerth  ist  nier  die  Nebenform  von  tjratoro^,  welche  :na. 
GTcäk-fi  lautet  Wenn  wir  in  ihr  die  organischere  Gestalt  der  Wz£ 
cTTToX  =:  a<pak  erkennen  dürfen,  weläe  alsdann,  nach  Analogie 
von<pe->^aX-o^(S.5^),  rednplicirt  ward,  so  wäre  dies  einschla- 

g^nder Beweis  filr  die  Richtigkeit  unsrer Etymologie  yonnaX. — 
avon  77ai9faXao,  abgefeimt  sein  u.s.w.  Neben  dieser  Form  wird 
nun  wieder  mit  gleicher  Bed.  (jedoch  zw.)  na^<paX^&m  erwähnt 
Auch  diese,  wenn  sie  belegt  wäre,  wäre  fast  ein  entscheidender 
Beweis  für  unsre  Etymologie.  Denn  ^raft-^aX  ist,  abgesehn  von 
den  Vokalen  a  statt  o  —  ein  Wechsel,  welcher  bei  der  wesent- 
liehen  Identität  von  beiden,  als  Vertreter  eines  ursprüng^lichen  a, 
keiner  Bemerkung  mehr  bedarf —  völlig  analog  der  Formation 
?ro([t-9VoX  (S.566)  und  kann  formell  schwerlich  aus  einer  andern, 
als  der  hier  behandelten  Wurzel  (r<^  erklärt  werden.  —  Von  ttom- 
nakMw  kommt:  nainaKin\iat  t6;  ein  durc/Uriebener Mensch  u.s.w.; 
naiTtakinogjOv;  nctutcLktodttg^  €q^  abgefeimt;  noXonaiTtaXogj  ov,  sehr 
verschlagen. 

Sollte  von  dem  Begriff:  m  heftige  Bewegung  setzen  die 'Bed. 
umrühren j,,zu Brei  rühren  ausgehn können?  Dann  würde  zu  nak 


570  lOK 

(lat.  pel)  für  (9(paX  gehören:  noX'TOQ»  Oy  Breiy  lat  puls.  Für 
diese  Etymologie  spricht,  wie  bei  TtöiKXei,  wiedemm  die  redupli* 
eirte  (Intensiv-)  Form.  Im  Lat.  ist  nämlich  gleichbed.  pul-pa^ 
bei  welchem  dieselbe  Redoplioation,  wie  bei  pul-ver  (S.  568)« 
zu  Gnmde  liegt^  nur  dass  in  pulp  nach  der  oben  (S.  204)  ent- 
wickelten Regel  die  Sylb^  er  abgefallen  ist  und  statt  des  v  iu 
pulver  noch  das  organisch-riditigere  p  erhalten  ward..  Eine, 
auf  ganz  gleiche  Weiise  reduplicirteForm  ist  nun  auch  noX0'(L^ 
6y  eine  Art  FadennuddH\  noX(p  steht  hier,  der  uns  nun  schon 
Yielfach  vorgekommenen  Regel  gemäss,  für  n6^>^(poX,  welches 
die  organisch  richtige  Intensivform  der  Wzf.  ö^oX:  ^oX  wäre, 
für  welche  das  fast  ganz  identische  no^(poX  (S.  566)  nur  einem 
phonetischen  Streben  au  Liebe  eintrat.  —  An  noXToq  sc^hliesst 
sich  TtoXxlov,  noXxapiov,  to,  Dim.;  noX%m9ri<iy  ^Sp  hreiarUg. 

Dass  aus  dem  Begriff  heflig  bewegen^  etwa  durch  das  Medium 
schlagen j  der  Begriff  Schlacht,  Krieg  hervorgehn  kann,  sahn  wir 
schon  an  dem  entschieden  zu  dieser  Wz.  gehörigen  sskr.  san- 
sphet'-a,  san-sphöt'-a  Schlacht  (S.  538)*  Sollen/wir  uns  da- 
durch bewegen  lassen,  auch  noX-tiioQ  hieher  zu  ziehn?  Wir 
/^  hätten  hier  dieselbe  Nominalform,  welche  schon  bei  a-£Xcfu^cf>(S. 
669)  zu  Grunde  lag,  nur  mit  o  für  e.  Ich  kenne  keine  bessre  Ety- 
mologie; daher  möge  es»  liier  seine  Stelle  finden.  —  Also:  ^o- 
A.6fiog  (mit  stutzendem  r:  i^ToXt^wg)^  o,  Kriegsgetümmely  Schiacht 
a.S.W.;  noXe^idvdei  TroXifuo^,  (a),  ov;  TroXe^ttxo^,  if,  di^;  oroXmeioff, 
or^  kriegerisch  u.s.w.;  TvoXe^i^oy,  kriegett  U.S.W*;  woXcftMmjp,  wo- 
X^ttcmligy  TcoX^uÖräy  dj  irroXcfuWpta,  i},  Krieger  (-»»);  woX«^JtMmf- 
piog^  cty  ovj  dem  Krieger  eigene  noXe^e^y  kriegen  u.s»w.;  ^roXcfisf- 
Toypj  6y  ^^  kriegerisch  ;  ^oXe^iniödoy  kriegerisch  sein ;  TroXepd^),  rer- 
feinden  u.s.w.;  dvaTtoXi^riötq,  ^,  erneuter  Krieg;  dutoXe^ir^og^  ov, 
nicht  bekriegt ß  hmoXi^öig,  ri^  Verfeindung.  —  Giehört  mdier  5ro- 
Xeftob'eov,  Td,  eine  Art  Kraut? 

An  die  in  fallo,  -^vc^y  frjXög  u.s.w.  hervortretaide  Bedeut 
lehnt  sich,  wie  ich  vermuthe,  itaX  in  der  Form  TcaX-evei^  als  des- 
sen erste  Bed.  ich  demnach  täuschen  nehme,  dann  überlisten^  ins 
Garn  locken,  f fingen,  u.s.w.    Davon:  naUviia^  to,  die  Lockung \ 

waXcmfff,  6;  'jvaXevrptay  naXevxpLg,  ij^  Vogelsteller  (^in)^  LockvogeL 

Indem  die  Form  TraX  auf  die,  imGriech.  gewöhnliche  Weise 
rednplicirt  wird,  entsteht  ^e-naX^  oder  mit  e  f)ir  ex,  ^s-ttcX,  oder 
mit  Verlust  des  e,  wie  im  Griech.  oft  (vgl.  z.B.  «iTrrför  wt-^rfT 
bei  y/^ner)^  ne-irX.  An  diese  Form  scliliesst  sich  jre>grXog,d 
^ (Plur.  auch  TTCTrXa,  ra),  eigentlich  etwas  sich  tnehrfachSeSpegm* 
des,  dann  fliegend,  aber  gebraucht  von  einem  Grewand,  welches 
sich  hin  und  her  t^ewegt :  der  {fliegende^  Mantel,  faUige»  Oberkleid} 
dann  wegen  der  Aehnlichkeit  dasDartnfdl,  Net%;  eine  Art  Wolfs- 
milch;  TtenXig,  i};  ninXioVy  to,  eine  Art  Wolfsmüehi  ^resrXofiOy  t6, 
Umhüllung^  Gewand;  ä'jimXog,  ov,^  ohne  Oberkleid. 

^  'Wohin  man  naXXm  mit  der  Wzf.  ntü.  setzt,  dahin  gehört 
_  meiner  entschiedenen Ueberzeugung  nach  auch  nujaci>>n  schicken, 


S0.  571 

nur  dass  hier  statt  ttaX^  mit  gewöhnlichem  Wechsel  des  a  und  a, 
nsk  zu  Grunde  liegt.  Was  die  Bedeutung  betrifft,  so  ist  auch  in 
dem  bedeutungsgleichen  lat  mitte  fiir  smitto  der  Grundbegriff 
werfen  CvgL  Poit,  £•  F.  1, 253,  welcher  mit  Recht  nhd»  schmeißen 
s^egenüberstellt).  Was  die  Formation  von  niiiToa  betrifft,  so 
steht  es  nach  der  oben  (S.204)  entwickelten  Regel,  welche  wir 
innerhalb  der  jetzt  behandelten  Wurzel  schon  mehrfach  ia  An- 
(rendung  treten  sahn,  für  ^refi-nreX  und  ist  eine  wie  tco^^oX  (S. 
566)  gebildete  Intensivform  aus  der  Wzf.  ^reJ^X^ür  ccpek).  Aber 
auch  hier  tritt  noch  eine  Erinnerung  an  das  organischere  <p£K 
(für  artpeX)  in  der  Perfectform  nt^no^fpa  ein,  bei  welcher  nt^ 
^tX  zu  Grunde  liegt  (über  die  Perfecta,  welche  ihren  Charakter 
zu  aspiriren  scheinen,  kann  erst  an  einer  andern  Stelle  gehan- 
delt werden ;  hier  verweise  ich  fUrs  erste  auf  PoU  (£•  F.  1, 42  ffl)). 
Noch  mehr  tritt  sie  hervor  in  der  Form  ni^-^pzX-os  neben  ^rift- 
niK'Oq^  welche  jedoch,  wenigstens  das  letztere,  nicht  die  spe- 
cielle  Bed.  angenommen  haben,  welche  der  Gebrauch  in  ni^junoä 
hervortreten  liess,  sondern  sich  mehr  an  die  eigentlichere  Bed.^ 
d.h.  die  4te  Modification  des  Grundbegriffs  hlaseuj  nämb'ch  sich 
hin  und  her  bewegen,  ziUemj  lehnen;  ni^iTteXogj  ov,  wird  von  al- 
ten Leuten  gebraucht  und  heisst  wörtlich:  sehr  schwankend  (vgl. 
(ffäkXaO,  also  JUnfäUig\  ni^rpeXoq^ov,  erscheint  nur  in  dv^^ni^" 
qfeXoqj  ovj  und  wird  als  Beiwort  des  Meers  und  der  Sehiffahri 
gebraucht,  so  dass  es  so  viel  als  gefahrvoll  bedeutet;*  ob  als  ei- 
gcntUche  Bedeutunj§;4fiAfC^.  beschieköar  (fre^qi)j  oder  allgemeiner 
schwer  bewegbar  etwa  mit  der  Schattirung  des  Begriffs  zu :  beginn* 
bar  zu  nehmen  sei,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden.  —  Tte^n^  ne^tp, 
abgekürzt  für  nz^ntX^  nt^(ptX  (S.  204),  heisst  eigentlich  also: 
sehr  schwingen,  werfen  (nakA>&)^  dann  in  specie  ni^itia,  schicken 
U.S.W.  (Anders  PoU,  E.F.  ü,  329,  welcher  Tt^iTC  mit  sskr.  kamp 
zusammenstellt)*  WoUte  man,  wie  oben  (S.  568)  angedeutet. 
^aX  mit  k'al  zusammenstellen,  so  wurde  'neyLn  dem  sskr.k'ank 
fiir  k'an-k'al  entsprechen,  welches  imSskr.  wirklich  vorkommt 
und  von  dem  Scholiast.  zu  Bhartrih.  (Ill^j^dUfch  ein,  mit  der 
hier  behandelten  Wurzel  sph  zusammenhängendes,  Wort  pari« 
sphu-r-at  ausgelegt  wird;  Derivata  von  k'ank'  haben  ivir 
schon  oben  (S.  34)  angeführt;  auch  bei  dieser  Etymologie 
würde  der  Begr.  schicken  aus  dem  des  Starkbewegens  hervortre- 
ten. —  Von  niyLn&  kommt:  ne^yrrög, »},  ovj  geschickt '^  nifiipig,  ij, 
das  Schicken.  —  Riit  o  fiir  c :  nounr,^  ij,  das  Wegschicken,  das  Ge^ 
leiten,  das  feierliche  Geleit,  Procession;  ^ou^os^jgiy  der  Gesandte, 
Bote,  Geleitende,  Führer;  nouniXo^, 6 = no^nog  und  ein  (die  Schiffe 
begleitender)  Meer  fisch ;  'no^mog^  a,  ov;  no^iniatogj  if,  6v,  %ur  no^mii 
gehörig*^  noiiTtmog^  {ri)j  ov,  entsendend  u.s.WsijBiilMUf^^y  no^naiog, 
a,  ov,  geleitend  u.  s. w. ;  no^nevg^  6,  Geleiter,  Begleiter  u. s.w. ;  ttou^ 
7rev<o  {noimioy  selten),  geleiten,  begleiten,  in  de»%  feierlichen  Aufzü" 
gen  gehn,  einherstolziren  u.s.w.;  noyLntvaig,  woiinday  i}^  das  Auf-» 
führen  in  ProcessioH,  der  feierliche  Aufzug,  Prunk  u.s.w.;  no^nsv^ 
rvtpj  TrofiTrevn/^,  o,  =  noy,nevg*^  no^inevriiptogjayOv,  tBur  no^mli  ge- 
schickt \  no^nelovy  x6j  die  %u  no^Ttalg  gehörige  Geräthschaft,  die 
Rüstkammer  dafür 'i  npone^TtTiaiög^ '^j^  6v  i  npontiin%nfiJog^ajW,be' 
gleitend  u.  s.  w. 


57a  iO^- 

Dte  Wzf.  6(ptX  mit  der  Bed.  schwellen  (S.  B37).  Nbr  Ter-^ 
muthmigsweise  setze  ich  zunächst  hieher  Q^iX'at;^  a-voq^  to 

ICeine  alte  Participialferm)^  indem  ich  fra^e,  eh  nidit  seine  ei 
^ntliehe  Bedeut  Polster  (vgl.  ^  S.  553),  also  das  Gestopf ie 
oier[das  Schwellende  gewesen  sein  machte.  Mö^ichwfiren  auch 
viele  andre  Etjnfnologieen ;  ihre  Aii£Rthrung  aber  reia  «mutz. 

Indem  das  anlautende  ö  verloren  geht,  entspricht  <p6tk*  Hie* 
hergehört  <f>aXX6e^  &,  das  %eu^ngsfähi§e  (angeschwollene)  männ- 
liche Glied;  auch  im  Sskr.  Bell  nach  einer  Angabe  (As^Resear« 
chesi,  in  der  franzds.Uebers.  p.ucxi)  phala  das  tnännliche  Glied 
heissen«  Diese  Bed.  wird  bei  Wilson  (  Sscr.  Dict )  nicht  erwähnt, 
mid  ist  mir  auch  sonst  noch  nicht  vorgekommen,  dpch  wäre  sie 
nach  Analogie  von  phaldni:  pndendum  muliebre  (ob  aus 
phala+lAni  componirt;  PhaUustertenmf^ung?  denn  jdni  heisst 
eigentlich  Verbindung ^  oder  Ort  der  Verbindung y  der  Vermischung), 
Dass  tpoXkög  hieher  geh(^re,  erkannte  schon  Pott  (E.  F.  I,  23i9^ 
vgl.  oben  ^mK  S.545  phalae,  Obdiskeny^  wegen  des  doppelten  A, 
vgl  €r(paXK6g(ß.  567) ;  mit  einfachem  X  erscheint  gleichbed. :  tpakr^f; 
(att.  ^oiKiig)^  rjTO^jO»  Davon:  fpakX^xoq^  17,  öv^  zum  Phallus  gehö^ 
fig]  fpiXXrtvoqj  ovj  hölzern  (weil  der  Phallus  in  Feigeidiolz  nach- 
gebildet ward). —  Die  eigentlioheGrundbed.  blasen  tritt  wieder 
im  lat  fol-lis  für  sfoMis  Blasebalg  (vgl.  S.  568)  hervor. 

Mit  6  fiir  a  gehSrt  hieher  <peX  in  6<bi'X^o^  wie  schon  Pott  (E. 
F.  1, 239)  bemerkte :  anschwellen  machen,  was  das  anlautende  0 
betrifit,  so  erklären  wir  es  nach  den  übrigen  Analogieen(S.  283) 
furUeberbleibsel  desPrä£  ut,  griech.0T,  so  dass  otpikXa  für  or- 

?beXX&  steht :  in  die  Hohe  schw^en  machen  {KpthXfn  etwa  Causa!- 
brm  fup  MeX-ejo,  vgl.  S.667).  In  diesem  besondemFall  spricht 
für  diese  Erklfirung  sskr.  ut-pala  eine  Blume  (eine  attfbreehende, 
aufplatzende  Knospe),  ut-phulla  aufgMüht,  jenes  von  der  Wzf. 
pal  filr  sphal  (vgl.  S.  5«)),  dieses  von  phul  für  sphul  (vgL 
^  b.  639).  Also:  ^j^^^X^g^  in  die  Höhe  schwellen  machen^  vermeh- 
ren, vergrossem,  zusainmenhaufen,  zusammenfegen ;.o<(>iX6i{iog^oyi 
6(piXuiog,  ov  i  dipiXtyiog  (mit  Dehnung  des  anlautenden  Vokals ; 
sollte  darin  ein  Zeichen  liegen,  dass  einst  aus  orcpeX^iogi  o^tpe- 
.  Xiiiog  geworden  sei  und  in  der  Poesie  die  einst  positionslange 
Sylbe  später  durch  Delmung  des  Vokals  ersetzt  ward?),  eig.  ver- 
mehrend und  insofern  nützlich^  otptXiia^  xoy  Vennehrung ^  Vorthed, 
Kehrbesen :  i<p&k'Toov.  to,  der  Besen ;  otptXTptvui,  fegen,  kehren. 

Die  Dehnung  des  anlautenden  ö,  wie  in  dem  eben  bemerkten 
&<pi'hjLO(;j  tritt  ferner  in  der  denominativischen  Bildung  (nach  Bopp^ 
^  Gr.  s.  r.  586)  lArbEXita  Onv  o)<peX-6J-co(^))  einphier  ist  der  Begr. 
anschwellen  machen,  vermehren  schon  ganz  in  die  Bed.  fordern, 
nützen,  helfen,  beistehnn.8.w.^  welche  schon  in  6((>iXijU>g  hervor- 
trat, überges^gen.  Die  Delmung  erkläre  icli,  wie  in  a(p^>m9S} 
nur  ist  sie  hier  durchweg  erhalten  (man  vgl.  onht  f&r  onZiir  S« 
228).  Davon:  &(f>iXnortg,  tj^  das  Helfen,  Nützen  u.s.w.;  wipiXti^a, 
TÖy  Nutzen 'j  &(ptX^in^oq,  ov,  nützlich,  nutzbar ;  wfpiXeiaf  n^  Hiilfe, 
iVtf/sett  U.S.W.;  dv(a<ptXni/ig,  nutzlos;  dvii>(pih(ivo^^ovi  dv&(p£ko(;, 
>,  ungenützt,  nutzlos  U.S.W.;  olxio<peXia,^y  Nutzen  fürs  Haus  asw. 


nv, 


10.  573 

2a  9^Bk  gehört  ferner  S<p^Xoqy  roy  F^räenrng,  tiMzm,  Ver- 
theilj  Hülfe. 

Pqü  (E.F.  I)  239)  trfigt  ),wegen  der  nogefugen  Bedeniniig" 
Bedenken )  oc^aArO  hiermit  ara  verbinden,  nnd  gewiss  ist  es  eine 
höchst  lobenswerthe  Vorsicht,  nur  einzig  und  allein  die  Beden* 
tuDgen  zur  Grundlage  der  Etymologie  zu  machen,  wie  sie  es  denn 
in  diesem  Buch  wirklich  ist  Allem  hier,  glaube  ich^  wftre  es  doch 
zu  weit  gegangen,  wenn  wir  d^etXo),  fiir  welches  \m Homer  gr»- 
dezu  auoh  6<f>iKk&  vorkommt,  von  dem  erwähnten  o(pthX&  tren- 
nen wollten,  lind  ich  erlaube  mir  einmal,  auch  ohne  Hjüfe  der 
verwandten  Spl'achen  —  welche  uns  sonst  die  Brücken  von  ei- 
ner Bed.  einer  Wurzel  ^su  der  andern  von  selbst  schlug,  n&s 
leider  aber  hier  fast  ganz  im  Stich  lässt  -^  die  Vemuttehing  der 
Bed.  zu  versuchen.  ^^^^  hiess  Nui%en,  Vortheü,  Gewitm.  Im 
Sskr.  erscheint,  mit  mcntganz  passender^  aber  auch  nicht  ganz 
unpassender  Analogie,  dieselbe  Bed.  in  dem  ebenfalls  zu  dieser 
Wzform  gehSrigen  phala,  welches  eigentlich  FnicA/  heisst  (die 
9chiceUende  Und  mit  Schwellen  heranreifende),  aber  schon  wei- 
ter geht  bis  ZU  der  Bed.  Profit.  Nun  wage  ich  die  Vermuthnng, 
dass  einst  aus  dem  Begriff  Gewmn  in  sp^cie  die  Bed*  Zm»  her- 
vorgegangen seL  Was  sich  fUr  und  gegen  diese  Vermuthungsa-  / 
gen  lasse,  m6gesich  ein  jeder  selbst  sagen;  denn  es  isl  gar  nicht  i 
meine  Absicht  zu  verbergen,  dass  ich  hiermit  eine  Lücke  in  der  ' 
Entwickelung  der  Bedeutungen  von  6<peX  aus!ullen  will.  Erlaubt 
man  mir  aber  diese  Vermuthung,  so  gleicht  sich  alles  übrige 
Ton  selbst  aus;  von  6<pekeg  in  der  Bed.  Zins  wurde  sich  einDe- 
nom.  otpak  oder  d^eXX^  beide  entweder  fiir  ursprüngliches  (x^eX- 
4^fu  oder  o(t>eK€'<^&^  (nach  Boppj  Gr.  s.  r.  585, 4)  bilden;  indem 
letzteres  in  otpekear-uo^^i)  fiberging,  kam  6  Zwischen  zwei  Voka- 
len zu  stehn  und  musste  also  ausfallen ;  otpeho  ging  alsdann  in 
o<p£iK&  über,  wie  Xiavj-a  in  Xiouva  (u.  aa.  schon  oft  vorgekom- 
mene Beispiele).  Dieses  Denominativ  würde  heissen:  %üuen. 
Zwischen  dem  Begriff  %in8en  und  schuldig  sein  oder  vielmehr 
schulden  ist  aber  meiner  Ansicht  nach  keine  Lücke.  —  Also 
o(ptiXG)y  wptkXfQy  ich  bin  schuldig  (auch  beim  Wunsch  heisst  es: 
ich  hin  schuldig y  z.  B.  t^  icptT!  h  vn^atri  xaraxTa^iev  "Afrt^is : 
Artemis  war  schuldig ^  d.h.  Mtte  sollen  u.s.wO;  davon:  otpuKoV' 
rooff^  schuldigermaassen;  d^etXif,  97^  Schuld  (iV.  T.);  6<peiXr;iMLf  TOy 
die  Schuld  U.S.W.;  offf&Xerrigj  o;  Stpeikirigy  17,  Schuldner  (-in^i 
otpuXiaiovy  röy  kleine  ScliuUL  —  Indem ,  wie  in  nenkog  (S.  570), 
der  Vokal  e  ausföllt,  entsteht  aus  6(peki  d^X  in  ofpX&y  schuldig  seiti, 
verdienen ;  6<pXi(Dy  ocphoicäva,  glbd.  (ofpXa&y  6<pX&v&y  ofpXiarxo  sind 
ohne  Beispiel).  Davon:  o^Xrj^yTÖj  Schuldß  o<^XY^iff,^^glbd.; 
o<pXjrnf$,  Oj  Schuldner.    ___^_^ 

Sollte  zu  (poLk  in  der  Bed.  schwellen  (aufgeschwollen^  gross  sein,  ^ 
wie  eine  Menge  aus  dem  Sskr.  hiehergehörige  Wörter  heissen) 
der  Namen  des  (unpeheuern)  Waüfisches:  ^dX'rf{Lgcophron\ 
(pnXaiva  (auch  ipaXX(uva)y  ^,  gehören?  Pott  (£.  F.  I,  112) 
stellt  es  mit  altn.  hvalr  zusammen;  dann  würde  es  zu  y  s^i^p« 
Bskr.  hvfi  sich  krümmen,  gehören,  deren  v  nach  Verlust  des  h 
in  der  That  (wie  in  ö^e  S.  452)  durch  tp  vertreten  erscheint 


574  10. 

Zn  g)eK  (fbr  6<f>eK)  mit  der  Bed.  sthweBm  gebort  geXXdc,  o, 
•^  ifer  schwellende  (oder  vlelleiclit  auch  poröse,  nach  der  Aelmllch- 
keit  mit  dem  Schwamm:  60^^  S.  549,  ötpifyog  S.  655  so  be- 
nannt, oder  endlich  nach  Analorie  mit  qfXoiög,  tpiXipa  bloss  als 
Rinde  gefasst)  Kork  (vgl.  Po//,  £.  F.  I,  239),  die  Korkeiche,  be& 
die  Rinde  derselben.  Davon:  ^eXh^vog,  17,  ov,  von  Kork  gemacht \ 
(pikXivaq^  6\  KptKTjütt^^  eg^  korkartig;  9>e^^o,  wie  Kork  oben  auf 
schwimmen. 
^  Zu  fptky  schwellen,  siehe  ich  femer  vermuthungsweise  a- 

q>eX"?7g.£gi  indem  ich  einfach,  ohne  SckteuUi  im  Gegensatz  derlfl 
tfTÖft^M(S!549)  hervorgetretenen  Bed*  als  den  eigentlichen  Begriff 
nehme;  daraus  entsteht  erst  dieBed.  eben  und  dann  ohneAnstoss. 
.  Passow  leitet  es  von  q)t7,XBvg^ Slein.  —  An  dxpzKriq  schliesst  sich 
dxpeK^gj  Adv.;  6i((>tkeuxj  17^  Einfachen,  Ebenheit.  — 

Sicher  gehört  dazu  das,  nur  von  Graflimat  angeführte,  ia- 
iptX-nq^igi  allein  es  wird  ganz  verschieden  ausgelegt;  Suidas 
glossirt  es  durch  -jcdw  dg>Anq^  so  dass  es  eine  Composition  aus 
^a(=r:d«x)+d^£Xif5  wäre;  Hesyciuus  dagegen  durch  ftfyaXöj 
tlv^xi^ivoy^t'Or'xvpoVi  'bv^m^zg  U.S.W.  Die  erste  Glosse  zeigt  uns 
sogleich,  dass  iawekvc  in  dieser  Composition  als  ^a-f-  ein  mit 
6ipB'KX&  bedeutungsgleiches  <peX  {6g>aK,  anschwellen  maclten,  rer- 
grossem)  genommen  wurde;  und  so  erklärt  das  Etym.  Jf.  ^o^f- 
Xog  gradezu  für  eineContraction  aus  iao(ptKog  (=  ^a-fo^eX^^il. 
Wir  wissen,  dass  o  in  6(ptX  (S.572)  bloss  ein  Präfix  ist,  und  wer- 
den also  in  dieser  Composition  nicht  6(pBKj  sondern  dessen  Sim- 
plex, nüt  so  ziemlich  gleicher  Bed.  wie  6g>tK,  erkennen,  ia-^^ 
^X-iq  heisst  also  nach  der  A««ycÄ.  Glosse,  durch  die  Etymologie 
^  corrigirt,  sehr  geschwollen.  Tai  dieser  Bed.  passt  nun  sehr  gut 
der  Gebrauch  des  decomponirten  homerischen  e^rt^a^eXog,  ov, 
wo  es  vom  Zorn  gebraucht  wird,  womit  auch  wir  noch  meta- 
phorisch den  Begriff  schwellen  verbinden ;  der  Zorn  schwillt  an 
und  ähnliches;  letzteres  ist  also  eig.  wörtlich  be+ sehr + schwel- 
lend; sehr  anschwellend  (kochend)  hefäg^  hitzig. 

Wir  haben  schon  mehrfach  darauf  aufmerksam  gemacht, 
wie  ans  dem  Begr.  schwellen^  aufknospen  u.  s.  w.  Bezeichnungrn 
für  Blatt,  Blüthe,  Blume,  Sprosse,  Frucht  hervorgegangen  siad 
(vgl.  z.B.  sskr.  ut-phulla,  pallava,  vgl. 'weiterhin  lat.  fo- 
1-ium,  griecb.  fvllov,  alid.  sprioz-an  (von  einer  Wzf.,  welche 
im  Sskr.  sphrud  lauten  würde,  vgl.  oben  sskr.  sphnrg'), 
puUulare  u.  aa.).  So  ziehn  wir  dann  mit  Pott  (£.  F.  I,  2oS) 
niehcr:  c^^^eXjxa,  to,  die  (scluvellende?}  Blüthe  der  Steineiche* 

Wir  sahn  oben  aus  dem  Begriff  %iehn  die  Bedeutung  saugen 
hervorgehn  (in  omaTl^o}  S.  562);  er  konnte  aber  auch  gradezo 
aus  der  Grundbedeut  blasen  mit  der  Specialisirung  zu  aihmen 
(wie  in  ^vxn  S.556,  ne^gji^  S.567)  hervorgehn,  indem  AasAth^ 
men  als  Lufleinziehn  gefasst,  und  das  Saugen  durch  den  Begrifi 
Ltifleinziehn  bezeichnet  wird ,  weil  es  dadurch  geschieht,  dass 
durch  Lufteinu'ehn  ein  luftleerer  Raum  gebildet  %md,  welchen 
die  angezogne  Feuchtigkeit  nun  ausfiiUt;  auf  ähnliche  Weise 
war  in  a-nerdia,  fundo  (b.564)  der  Begriff  Luft  ausstossen  in  die 


S0.  575 

Bed.  aprihm^  und  endlich  gießen  übergegangen.  Dodi  me 
man  auch  diese  Bedeutungen ^ermittebi  will,  die  Analogie  von 
<rnoLTi4iA  (S.562)  und  selbst  crlqHBv{Wemsauyer  —  Heber  S.548) 
zeigt  die  Möglichkeit  dieses  Ueberganges^  und  wir  werden 
darum  lät  f eMo ,  saugen,  unter  keiner  Bedingung  von  dieset 
Wzf.  trennen  lassen,  es  also,  wie  fallo  für  sfallo,  fiir  ur* 
sprüngliches  sfello  nehmen*  Dass  mit  fellare  das  gifech. 
gleichbedeutende  ^daX-Xo  zusammenhänge,  ahnte  schon  PoU  . 
(E.  F.  1, 110,  230);  wie  die  Laute  o-y  in  gg  übergehn,  sahn  wir  ] 
oben  {^isi  S.  553)/  Wir  nehmen  also  keinen  Anstand  ^<^^j^ 
hieherzoziehn.  iJavon:  ^oKau;^  17,  das  Sa$igen\  veoßdaXroq^  ov^ 
neu  gemolken^  —  Mit  e  fiir  a  gehört  hieher  ßSiXXa,  ^y  der  {sav'^ 
getide)  BltUigel\  auch  eine  Pflanze  %  ^iXkiov^  t6,  eme  Pflanze  i 
^SeXki4faj  mUBlutigeln  besetzen.  —  Das  litt,  dele,  Bluiigel^  ist 
entweder  von  ßSikXa  zu  trennen,  und  gehört  alsdann  wolü  zu 
sskr.  V^dhä,  trinken,  oder  es  ist  ein,  aus  dem  Griechischen  er- 
haltenes,  Lehnwort      

Wir  wenden  uns  zu  (fyvk  in  ^;^^^^oj^  td^  Blatt,  LomA  u*s«w« 
Wegen  der  Bed»  bedarf  es  wohl^emer  Bemerkung  mehr;  ob 
sie  in  specie  aus  dem  Anschwellen  oder  dem  Aufbrechen  der 
Knospe  hervorgegangen  sei^  wage  ich  nicht  zu  entscheiden.  Im 
Allgemeinen  salui  wir  und  werden  wir  selm ,  dass  fast  alle  auf 
das  organische  Leben  der  Pflanzen  bezugliche  Begriffe  und 
Bezeichnungen  dieser  Wz.  6<p  entlehnt  sind.  Zweifelhaft  wird 
man  aber  in  Beziehung  auf  die  organische  Form  von  qyiXXov 
durch  das  latfoli um;  beide  seheinen  so  eng  zusammen  zu  ge- 
hören, dass  man  zunächst  <^X-Xov  nach  Analogie  von  fol-ium 
fiir  organischeres  (pvK-uyv  zu  nehmen  geneigt  wird.  Alsdaim 
entsteht  aber  natürlich  die  Frace,  ob  wir  nun  das  v  im  Griech.  . 
für  Vertreter  eines  ursprünglichen  a  (also  etwa  (pvXkov  auf  iiol.  f 
Weise,  wie  in  owyia  mv-ovo^j  statt  c^oX-Xov)  nehmen  sollen,  I 
oder  das  lat  o  in  folium  f&r  Vertreter  eines  älteren  u.  Für 
letztere  Annahme  kenne  ich  keine  nur  irgend  entscheidende 
Analogie;  fiir  jene  spricht  aber  noch,  dass  der  Lippenlaut  <f> 
leicht  den  Einfluss  haben  konnte,  die  Umwandlung  des  o  in 
das,  dem  <p  mehr  verwandte,  v  herbeizuführen.  Die  Verglei- 
chung  des  sskr.  ut-phu  IIa,  auf  geknospt,  entscheidet  sehr  we- 
nig, oder  gar  nichts  zu  Gunsten  des  v;  denn  wir  sahn,  dass 
fast  aus  allen  Wzformen  von  y/^^tp  dieselben  Bedeutungen  her- 
vorgehn  können,  weil  sie  der  eigentliche  Grundbegriff  mit  sei- 
nen Modificationen  mit  einer,  in  den  Sprachen  sonst  selten  vor- 
kommenden, Kraft  lange  Zeit  durchathmet  Folgt  man  je- 
ner Analogie,  so  liegt  bei  <f>vXKo  die  Wurzelform  qVoX  6<poX  (= 
sskr.  sphal)  zu  Grmide,  wenn  dieser  iprki  trtpvk  (=  sskr. 
sphnl).  Ich  wage  keine  Entscheidung. —  Von  (^XXor  kommt: 
cp-cXkaptJOv ^  tÖj  Dim»;  (pvXXixSg^  v,  <fvy  blatteng,  blatterhaft;  (pvX- 
Xtvoq,  V9  ov^  von  Blättern  i  (pvXXdSrig^  eq,  bldtterähftlich]  fpvXXLni^f 
rj,  -Tti^,  1},  pon  Blättemu. 8.  w.i  <(>vXXcc^y  1},  Blätterhaufen u.s.yVm; 
rpvXXelov,  (prvXXunfj  xrf,  Laubwerk  U.S.W.;  <^t?XXa^o,  Blätter  haben 
u.  s.w.;  <pvXh,a&y  Blätter  treiben  U.S.W.;  <^XXt^ti>,  abblatten \  c^rX- 
XoiOj  belauben;  rpvXX&^a^  xci,  Belaubung,  Laub;  (pvXXl^^  ri,  Blät^ 


K76  10. 

ter häufen  U.8.W.;  aBUpvXkog,  ovj  sieis  M0uhi\  deupvXkiUj  n^  dui 
SMsbelaiubtsemi  d^offw^Xioig^  97,  afas  AbbUiiem.  — 

In  allen  diesen  Bildnngen  durch  1  müssen  wir  das  1  entwe- 
der als  blossen  Vertreter,  oderalsTöUig  identischmit  ursprüng- 
lichem r  betrachten«    Der  Beweis  dafiir  wurde  zn  weit  iuhreo; 
er  liest  in  einer  sorafUtigen  Erörterung  des  functionellen  Wer- 
dies  der  Laute ,  welchen  wir  an  einem  andern  Orte  zu  geben 
vermögen.    Bei  der  bekannten  phonetischen  nahen  Verwandt- 
.fidbaß.des  r  und  1,  und  bei  der  ebenso  bekannten  Thatsache, 
dass  in  einer  Sprache,  welche  beide  Laute,  r  und  1,  scheidet, 
letztres  häufig  an  die  Stelle  des  ersten  tritt  (nie  umgekehrt; 
idle  FSUe  der  Art  sind  nur  scheinbar),  so  wie  endlich,  dass 
manche  Sprachen  nur  den  einen  dieser  Laute  besitzen  (z.B.  das 
Zend  nur  r,  das  Chinesische  nur  1,  und  eine  Ähnliche  Erschei- 
nung zeigt  sich  in  den,  in  zwei  Volkssprachen  abgefassten  indi- 
schen Inschriften  des  Kaisers  von  Indien,  Asoka,  vgl.  Joum.  of 
the  As.  Soc.  of  Beng.  März  1838  S.  219— 283),  kann  sich  jeder 
die  Möglichkeit  dieses  Beweises  schon  denken.    So  dürfen  wir 
denn  eine  griech.  Wzf.  a-^vX  =  einer  sskr.  sphur  setzen.    In 
dieser  Wz.  tritt  die  Bed.  %ittem^  sich  h^üg  bewegen  in  die  Bed. 
I  springen  über.  Da  nun  <r<p  im  Griech.  häufig  in  ^  übergeht  (ve^ 
/  iV^x'^S.SSß  u.sonst),  so  identificirenwirmit  sskr.sphur  grieä. 
ij^vX  in  'i^vT^'Ka^  17,  ^i?X-Xog<  6,  der  (eich  durch  seine  Spnmgkraft 
charakierisirende)  Floh.    Da  wir  das  anlautende  sph  im  Latein 
häufig  in  p  übergehn  sahn  (vgl  z.]^.  S.544),  so  ziehn  wir  hieher 
auch  das  glbd.  pül-ex,  icis;  über  die  Dehnung  des  u  wage  ich 
keine  Erklärung;  es  könnte,  wie  oft,  Vertreter  eines  Guna  sein; 
ebensowenig  will  ich  über  ^e  Endung  ic  entscheiden;  möglich, 
dass  sie  nacn  Analogie  von  cu-l-ic(ex)  angetreten  ist;  vielleicht 
ist  sie  auch  durch  Verlust  eines  o  aus  pdl-ico,  weldhes  durch 
das  Suff,  ico  weitergebildet  wäre,  entstanden,-  am  wahrschein- 
lichsten findet  sie  jedoch  ihre  Erklärung  in  dem  ^  des  gleich 
zu  erwähnenden  pK-^r^x-i^v.    Bemerken  will  ich  hierbei,  ohne 
jedoch  mit  Bestimmtheit  zu  behaupten,  dass  es  zu  einer  mit 
sphur,  sphul  gleichbedeutenden  Wzf.  sphar:  sphal  gehöre, 
dass  auch  im  Sskr.  ein  \^ort  pila  vorkommt  (dessen  p,  wie  in 
^melureren  schon  erwähnten  Beispielen,  für  sph  stehen  könnte) 
-  und  ein  dem  Floh  nicht  unverwandtes  Thier,  die  Laus,  bezeidi* 
net.    Diese  Uebertragung  der  Bed.  war  nach  Vergessen  der 
subjectiven  Bed.  des  Worts  {die  Springende)  nicht  unmöglich.— 
An  tlniKka  lehnt  sich  zunächist:  T^XKi4(o  (zw.),  ßoheni  ^^iKhov^ 
ifvKXiov^  ^vXXooy,  To,  Flohkraut.    Gleichbedeutend  mit  ^^noKkAov 
ist  lat.  pülejo,  pülegio  und  daher  von  Pott  fE.  F.  I,  87)  mit 
Recht  mit  pulex  verbunden.    Nun  ist  aber  mit  diesem  wieder 
identisch  ^Xnxmv^  ß^vx^9'V9  und  auch  schon  von  Pott  dazu  ge- 
zogen.   Wie  in  den  vielen,  schon  beiy^ax  in  den  Wzformen 
kshar,  kshal  rS.207ff.)  und  beiv^sm(S.501ff.)  vorgekomme- 
nen, Beispielen  ist  bei  der  Weiterbildung  der  Formen  auf  roder 
1,  der,  diesen  vorhergehende  Vokal  aus^estossen;  solcher  Bei- 
spiele werden  sich  weiterhin  auch  in  dieser  Wzf.  eine  grosse 
Menge  ergeben;  so  hätte  durch  Antritt  von  t^x  &a  4^^  ^^^^ 


2<I>.  S77 

a<(>vX :  afpXiiX  ^ntstehn  müssen;  da  aber  otp  auch  dorch  aß  wie- 
dergegeben  wird  (vgl  (rßivwni  S.  563)  und  das  anlautende  <r 
oft  abl&llt  (vgl.  ßvw  S.5Ö3  und  aa.),  so  entsteht  aus  €r(pX7jx:  Ip^vx. 
Wie  wir  aber  nun  dieses  ttx  erklären  sollen,  gestehe  ich  wie- 
derum, nicht  mit  Entschiedenheit  bestimmen  zu  können.  Am 
wahrscheinlichsten  ist  mir,  dass  es  auf  der  so  weit  ausgedehnt 
ten  Bildung^  welche  wir  die  or(r(=  sskr.  ksh)  -Bildung  nennen, 
beruht,  so  dass  ein  atpvK-^crKri  ar^pvKaxi  tnpKax:  ßXa^  zu  Grunde 
liegt.  Aus  dieser  Aimahme  erklären  sich  auch  die  Namen  des 
flohs  in  den  übrigen  verwandten  Sprachen ;  denn  diese  Aus- 
stossung  des  Vokals  ging,  wie  sich  aus  der  Vergleichung  der 
unter  ax,  orf*,  und  weiterhin  erwähnten  Wzformen  ergiebt,  schon 
der  Sprachtrennung  der  westlich -sskritischen  Völker  vorher 
(sie  kommt  auch  schon  bei  den  Ostlichen  vor,  aber  nicht  in  der 
Ausdehnung^  wie  bei  den  westlichen).  So  entspricht  ahd.  fldh 
{Gra/^j  Ahd.  Sprsch.  III,  760),  slav.  blocha,  litt,  blussa,  lett 
blusfsfa  (Poiij  E.F.  I,  87),  in  denen  h:  ch:  ss:  sfsfganz  re- 
gelrecht einem  sskr.  ksh  entsprechen  würden.  —  Mit  Ueber- 
gang  des  ß  in  /  (welcher  nur  dialektisch  ist ,  vgl.  dor.  Y7i(papov 
für  ßXigfapov)  wird  aus  ßki^x^nfi  fX-hyiyyv^  y^^cJ.  Davon:  ßXj?;^©- 
v^^,  o,  mit^  oder  wie  Polet  her  eilet. 

Wir  sahn  oben  (S.  574) ,  dass  ^eXXd^,  der  Kork^  hieher  ge- 
hört, ohne  dass  wir  entscheiden  wollten,  oder  konnten,  von  wel- 
cher Modification  der  Bed.  der  Wz.  cq^  in  specie  diese  Bezeich- 
nung ausgegangen  war.  Wir  werden  nun i^eiterhin  auch  (pXou!^ 
hieherziehn,  welches  insbesondre  Kork,  aber  überhaupt  auch 
Baumrinde  heisst;  nach  diesen  Analogieen  ziehn  wir  denn  auch 
hieher  fpi-Xv-pa  von  ftX,  einer  Weiterbildung  derWzf.  <pi:  trtpu 
Auch  hier  wage  ich  nicht  zu  entscheiden,  welcher  subjectiven 
Beziehung  die  Rinde  die  Bezeichnung  mit  Hülfe  der  Wz.  6<p 
verdanke;  wir  haben  aber  seitdem  schon  $ehr  viele,  auf  das 
Pflanzenleben  bezügliche,  Namen  aus  dieser  Wz.  hervorgehn 
sehn  (vgl.  auch  das  schon  von  Po// hieher  gezogne  nlid.  blühen 
sammt  florere  u.  aa.  weiterhin),  und  der  Begriff  anschwellen, 
aufbrechen  mochte  leicht  auch  hier  den  Grund  der  Benennung 
abgeben.  Bei  wiXvQa^  ij^  ist,  wie  ich  aus  der  Vergleichung 
mit  fpXoUq^  (ptKiös  schliesse,  die  von  Passow  als  zweite  Bed. 
hingestellte:  Binde,  Bast,  die  eigentliche  Bedeutung.  Erst  aus 
ihr  mag  die  erste  (bei  Paesow) ,  Linde  (der  Baum ,  dessen  Bast 
man  zu  mancherlei  Gegenständen,  Malten,  Kränzen  u.8.w.  ge- 
brauchte), hervorgegangen  sein;  davon  gnXvouyv^  tJ,  Dim.,  ins- 
besondre em  Täfelehen  von  Lindenhol%\  gfiXvpivoqj  17,  ov^  ^^iXv- 
piog,  a,  ovj  von  Lindenholz  u.s.w. 

Hieher  gehört  wohl  Brich  tptXvpia,  17,  einbeerentragender 
Baum. 

1^  gehn  zu  den  Wzformen,  welche  durch  Antritt  eines  r 
weiter  gebildet  sind ,  über.  So  entsteht  aus  6na  fär  a-tpa  zu- 
nächst :  (Tjtap ,  zittern j  %ncken  u.  s.  w. ,  aus  der  4ten  Modification 
der  Grundbedeutung  (vgl.  S.  537  und  atpi^cai).  Dieselbe  Bed. 
erscheint  auch  in  den ,  zu  der,  im  Sskr.  entsprechenden,  Wzf. 


578  S<l>. 

sphar  und  (mit  r  filr  1)  sphal  gehSrigen  Themen ,  ebenso  im 
goA.  spairran  (7.  Grnnm,  D.  Gr.  II,  61^  nr.  609)  und  im  litt 
.  spirru,  ich  siosse,  schlage  mit  den  Füssen.  Im  Griech.  erscheint 
^gmnftfthftt  cfitcLLoui  rfiir  (r7rap-J6)  nach  der  4ten  Cönj.  CL),  %ucken, 
sich  sparen  U.S.W.  (vgl.  Pott,  £.  F.  I,  238;  II,  1^2):  jcewöhn- 
lieh  erscheint  es  in  der  Form  d-anaiptoj  in  welchem  a  für  dya^ 
fliv  steht,  also  eigentlich  auf%ucken  n.6.w.  Davon  <ncotpi4^=z 
(htalpia  (Gramm.)  und  otAntafnita  =z  davtaipw.  dnoÖTtap^a^a 
{Hippocrat.)  beruht  auf  einer,  durch  ^  (S.  30  und  sonst)  weiter 
gebildeten,  Form:  anao^;  es  ward  mit  (rjtodpa  identisch  ge- 
braucht —    Hieher  gendrt  crndpoqj  6,  eine  Art  Fische. 

Eine  andre  Form  aus  öutap  entsteht  durch  die  cra-Bildnng: 
<ryao-ttg<r-ci  >  %erren,  %ausen  (fast  eine  Fortentwickelung  der  in 
"^  aTrää)  hervorgetretenen  Bed«)  u.s.w.;  <rwapay^,  to,  ein  abge^ 
rissenes  Stück  (vgl.  dnoamdq) ;  (ntapay^TciSrig ,  (rsrapaj^tcodi?^  ec, 
wie  zerreissend;  cmupal^g^  ^;  anapaffiö^f  6,  das  Zerfleischen^  iia- 
(mapaxTog^iii  dvj  zerrissen. 

<m€p  für  (mapy  mit,  wie  gewöhnlich,  e  för  a  und  der  Bed. 
Aiii  und  her  bewegetu    Davon  ap et  fl,|y.  hin  und  her  bewegen  ma^ 

''  chen;  wenn  es  (ur  eine  Caus  Iform  genommen  werden  kann, 
also  für  zusammengezogen  ai:^  organischem  (r3re-p£-j<ü)(vgl.  den- 
selben Ausfall  des  dem  j  vorherseueuden  Vokals  auch  im  Ger- 
manischen (z.B.  in  wisjan  S.  SS))),  so  würde  es  ganz  wörtlich 
so  heissen;  ^vir  glaubten  diesen  Verlust  auch  im  Griechischen 
mehrfach  annehmen  zu  dürfen,  wagten  uns  aber  nirgends  mit 
Sicherheit  dafür  zu  entscheiden.  Dieselbe  Wzf.  liegt  in  dem 
ebenfalls  schon  von  Pott  (E.F.1, 239)  verglichenen  lat  sper-no; 
dieses  berulit  aber  auf  der  ganz  eigentlichen  Bed.  derWz.  sph, 

.r  blasen;  fifer-nohedevitetjefnand  (^verächtlich)  anblasen^  in  die- 
ser Bed.  wird  auch  sskr.  spf  i  angeführt,  wovon  man  spar-itf i 
(==  spre-tor)  mit  der  Bed.  Feind j  Unterdrücker  u.s.  w.  ableitet 
DieNothwendigkeit,  cmeLpfa  hieher  zu  ziehn,  und  nicht  etwa  mit 
sskr.  stfi  (streuen')  mit  6n  für  6x  (wofiir  sich  mehrere  Analo- 

E*een  weiterhin  (vgl.  önavot;')  darbieten  werden)  zu  verbinden, 
^gt  in  dem  germanischen  spreu  und  lat  spar-g-o,  welche  On 
als  organisch  auch  für  das  Griech.  feststellen.  Also  lo-gg/po^ 
{hin  umd  her  bewegen),  streuen,  säen.  Davon:  önip^a^  tO,  die 
Saat,  der  SaamenvuB^w.^  crnep^aTiov ^  t6 ^  Dim.;  cnrepfiaxcadirc, 
£^,  saamenartig^  a^ep^tav^  %6  =  (nripua  (Nicand.);  cnrepfiaTixdc, 
if,  övj  zum  Saamen  gehörig  u.s. w.;  ontp^viag^  o,  Saamengurke-, 
cnttp^wtig^  )7,  die  Saatnenader\  arnip^tuoq^  a,  ov'j  amip^u)^  oy,  rofi 
Saamen,  die  Saat  betreffend;  cmtpyMvii&j  amep^iaivw,  säen tls^w^; 
anep^Turiid^,  o,  das  Saamenlassenn.  s.w*i  arTTBp^rö&j  besäeu'y 
amepiiaxtöaigf  17,  das  Besäen  U.S.  w*  — 

Eine  Form  crnlpa^Bog^  t6  =^crnip^a  hat  nur  Nieander. 

Mit  a  für  e,  also  Wzf.  önap^  erscheint,  ausser  flexivischen 
Bildungen  von  cmrep,  wie  ia^dprtv  u.  aa.,  anapvog^  if,  9v,  gesäet, 
erzeugt,  —  Gehört  hieher  vnapvdf^y  Vj  0^9  spärlich,  oder  ist  es 
zu  crnavog  zu  stellen? 

Mit  o  f&r  c:  anopaq^  o,  9},  (fiin  und  her  geworfen),  zerstreut\ 
ornopaSnvj  zerstreut 'y  ornopadr^i;^  ig  (Hippocr.)i  anopaitxögj  if,  oV, 


S0.  S79 

%erstre$ii,  eni^ein;  anopa^  i\  andpog^  d,  d^M  Saeti  Q.S.W.;  cmopi-' 
^og,  ov,  %u  besäen,  be^aei;  anopevg^  d,  iSSdf^r;  anopevQ^o^  säen  (zw.); 
amopev^q,  6  =  aKof&oq ;  cntof^og^  i?,  dv,  gesäet  u.  8.  w.  (  anofnt^ö^ 
d,  Saai%eii\  —  äyyitioanep^o^  ov;  dyyuocrnepyuuxoqy  ov^  den  Saa'^ 
men  in  einem  Gefäss  eingeschlossen  habend  (von  Pflanzen  Theophr.) ; 
X&ocmepiiov  y  rd,  Sieinsaamen,  eine  Jfflitnzei  noXtxmBfni^^  ig^  weil 
au9gesäei\  iniönopUxj  17,  das  Nachsäen  u.s«w.;  Aönopog,  ov,  unge-* 
säei^  navcrnzp^ia^  17,  Mischung  von  allerlei  Sämerei]  iiavoaTtopi&j 
dünn  säen. 

Sollte  bieher  mit  Verlast  des  anlautenden  6  und  vriddliiar- 
tiger  Dehnung  des  e:  nnp^iv^  ThiplqylvoQyO^  dsr  Saamenbeutel, 
Hodensack,  zu  ziehn  sein? 

Sollte  femer  hleher  zu  ziehn  sein  o-öTcpiov^  auch  oönpov^ 
To,  und  oöTTpoq^  d,  eine  Art  Hülsenfrüchte?  6  würde  ich  furUeber-  ' 
bleibsel  des  Präf.  6x  r=  sskn  ut)  erklären;  in  6np  wäre,  wie 
oft  (.vgl.  570),  der  Vokal  ausgestossen;  wörtlich  hiesse  es:  den 
Säumen  in  der  Höhe^  obeti  habend.    Davon:  oönpKodriq^  eq^  von , 
der  Gestalt  der  Hülsenfrüchte  \  lödönpiog^  ov,  gleich  einer  Bohne* 
■'   ■   ■    ■   n'       ■    ' 

Mit  dem  organischeren  a^p  anlautend ,  gehöit  hieher  G(pap ; 
diese  Form  erscheint  in  dem  schon  von  Pott  (E.  F.  I,  239)  hie- 
her gezogenen:  a<palpa  (fiir  ac^apja?), )?,  Kugel,  BalL  Diese  / 
Bezeichnung  geht  von  demBegriff  angeschicolteti,  zu  etnefnKnol" 
len  (vgl.  ourtpöSeXoq  S.  558)  abgerundet  sein  aus.  Da  auch  ein 
Werl^eug  der  Faustkämpfer  so  lieisst,  so  könnte  man  die  Be- 
griffsentwickelung  auch  wie  in  ar(paXX6(;  (S.  567),  näkXa  (S.  569) 
fassen;  allein  der  Begriff  schwingen  tritt  in  den  hieher  gehöri- 
gen Formen  nicht  hervor,  und  darum  scheint  mir  jene  Entwik- 
kelang  angemessener.  Davon:  ötffoupndov^  nach  Art  einer  Eu^ 
gel^  GtpaipLoVy  artf^tpidiov,  to,  Dim.;  atpalpoq,  ov\  arg}otipvx6gy  »f,  dv, 
kugelrund 'y  cqtaipiniq^  d,  -Zri^,  17,  hugelähnlich ;  G<paipi4(ii^  mit  dem 
Ball  spielen ;  <r<paipuri^  ^ ;  aipaiptar^öqy  d,  das  Ballspielen ;  cr<p(upi^ 
€ryLa,  to,  das  Ballspiel  i  atpaipuTTiip^  cr(paipurTri(;  ^  Oy  der  Balispieler; 
(rqtouptarrtpioqy  a,  ov;  trq^Mpiorixog,  97,  dv,  zum  Ballspielen  gehörig; 
aiponpurrnpiov,  to  (<r(p<upunrpa,  17,  ZW.)  9  Ballplatz  i  acpaipow,  ab" 
runden  u.  s.  w. ;  c^odp&iia ,  to  ,  jeder  zugerundete  Körper  u.  s.  w. ; 
orqMxipGKnq^  37,  die  kugelßrmige  Rundung;  o-^otpf^To^,  i,  dv,  gerun^ 
det'y  ogHupiurrip  ^  d,  ein  lederner  Riemen  ^  die  Schuhe  zu  sclmüren 
(lxx);  cqnupeiv^  d,  ein  rundes  Fischetnetz. 

Indem  dtfs  anlautende  a  abfallt,  entsteht  die  Wzf.  ^ekx|>. 
Wir  sehn  nun  an  mehreren  Beispielen,  wie  aus  der  Modifica- 
tion  der  Bed.,  Zustand  der  Zerplatzwig  (S.  537),  die  Bed,  mt- 
brechen^  zerspalten  hervorging,  z.B. im  sskr.  sphat',  zerbrechen^ 
sphut',  zertheilen,  zerbrechet^,  durchbohren^  sphut'a.  zerbrochen^ 
geborsten^  zerrissen^  sphut'-ana,  tias  Zerreisset^i  sphut'ita,  p«- 
lorsfenv,s.w.  An  diese  Bed.  scheint  sich  nun  sskr.  phal*a 
(für  sphala  von  Wzf.  sphal  für  urspränglicheres  snhar)  in 
der  Bed.  Pflugschaar  (die  die  Erde  aufreissende)  zu  lennen,  so 
wie  das  gleichbedeutende  phäla  (mit  Vriddhi).  Hieraus  ent- 
nehmen wir  denn  das  Recht,  aus  dem  Griech.  hieherzuziehn: 
ygpo«  zerspalten^  zertheden  u.s.w.,  wovon:  J||£l(g  ganz  in  d«r-  ^ 


SSO  2<l>. 

selben  Bed«,  wie  die  in  sskr.  phala,  phala  am  Grunde  Kegende: 
dis  Erde  mit  dem  Pfluge  aufreiaeen^  pflügen  n*  s.  w.  Davon :  €upa- 
p&TO<;,  ov,  nnd  aataooc.  ov,  ungepflügt  Da  in  sphnt'  die  Bed. 
durchdringen  hervortrat,  so  kann  bieher  recbt  gut  lat.  per-for- 
are  sammt  ahd.  bornan  {Grafj  Alid.  Sprsch.  III,  205)  gehö- 
ren (vgk  Pott,  E.  F.  II,  278^  Da  wir  aber  häufig  für  tf<^  4Kir  ein- 
treten, und  auch  bei  diesem  das  anlautende  6  abfallen  sahn, 
femer  bei  mri  erkannten  (S.  494),  dass  diese  durch  r  weiter 
gebildeten  Formen  ihr  r  mit  dem  yorhergehenden  Vokal  in 
den  Laut  zusammenzogen,  welcher  im  Sskr.  durch  ri  ausge- 
druckt wird,  so  kann  zunächst  noch  hieher  gehören  n-pf-ca, 
durchbohren  (wie in  perfdrare,  borjan),  dann  aber  auch  über- 
haupt (wie  sphnf)  zerspalten^  zersägen  vl.  s.w.  i  insbesondre 
wird  es  gebraucht  vom  Durchbohren  mit  den  l^hnen^  daher  beis- 
sen,  mit  den  Zähnen  festhalten,  aber  auch  inUtder  einen  Zahn- 
reibe  gleichsam  die  andere  durchbohren,')  knirschen.  Bedenklich 
wird  diese  Zusammenstellung  fast  nur  durch  das  der  Form 
nach  so  nah  damit  zusammenhängende  lat  friare;  allein  des- 
sen entschiedene  Bed.  reiben  (vgl.  fri-c-o)  macht ,  selbst  abge- 
sehn  von  der  verschiednen  Quantität  des  i,  eine  Trennung  von 
npT-6)  wohl,  wenigstens  flirs  erste,  nothwendig;  eben  so  xi'age 
ich  auch  nicht,  mitPott  (£.F.II,272)  polire,  oder  gar  frendo 
(a.a.O.  S.  275)  mit  npUo  zu  vergleichen.  Ich  gestehe,  d<iss 
mir  hier  noch  manches  unentschieden  bleibt,  wie  gewohnlich, 
wo  uns  das  Sskrit  verlässt ,  dennoch  mögen  die  Derivata  vvou 
Trpuo  hier  ihren  Platz  finden.^  Beiläufig  bemerke  ich,  dass, 
wenn  nplo-)  mit  Recht  hiehergezogen  wird,  wahrscheinlich  auch 
TTEtpoi  (S.  132)  und  vielleicht  selbst  theüweis  nepda  (S.  131) 
hieher  geliört.  Was  die  Formen  betrifft,  so  wäre  itep  fDr  oTrep: 
(rq)ep^  die  Grundlage ;  in  itelpw  wäre  eine  Flexion  nach  der  4ten 
Conj.  Cl.  (77£pj<»)9  m  ^epaco  eme  Causalform  (nep-aya)  anzuneh- 
men; in  Ttploy  läge  die  Form  mit  iri  zu  Grunde,  und  es  stände, 
nach  der  6ten  Conj.  Cl.  flectirt,  für  urspriingliches  ^rp^o;  we- 
gen des  Verlustes  von  j  wäre  i  gedehnt  (vgl.  z.  B.  4^<a  S.  173 
u*  aa.). 

Neben  jr2^erscheintjr£(^  da  in  ?rpun^  TTpco-fia  das  t  kurz 
ist,  so  lässt  sich  vermufhen,  dass  dasselbe  auch  in  Tcpt^o)  der 
Fall  ist;  dürfte  man  wagen  anzunehmen ,  dass  in  npl^o  die  bei 
Ttpuo  zu  Grunde  gelegte  Urform  Tvpljia  mit  dem  gewöhnlichen 
Uebergang  des  ]  in  ^  erhalten  wäre?  sonst  wäre  es  natnrlich 
eine  sekundäre  Bildung  durch  i  (d+j  nach  der  4ten  Conj.  CL). 
Von  diesen  Formen  kommt:  arpco-i^,  ^;  ^pur^g,6,  das  Sägen, 
Knirsehen;  npUryM,  T<f,  das  Gesägte  u.  s.w.;  ^pur^iatiov,  xd,  Dim.; 
npMTTÖqj  if,  oV,  gesägt;  wpiornfp,  nplxrvriq,  d,  der  Säger j  die  Säge; 
^piöm  SS5  ütpiw ;  ^pUifiot,  x6  =  TtpUr^ia ;  ^rpuorcf^,  ^,  6v,  durchbohrt; 
^pUavy  d,  Bohrer^  Säge]  vtpuinov,  tS,  Dim;  ^pu>vüi$7iq,  e^  sägefor- 
Mig-;  'xpu3v6(A,  sägeßmäg  gestalten;  npuypmrog,  »f,  ov,  wie  eine  Soge 
gezmekt.  ditpl^,  festhaltend  ^  ob  man  hier  das  d  als  d  privat,  zu 
fassen  habe,  so  dass  es  heisst:  auf  eine  nicht  trennhare  Weisen 
oder  als  a  intens.  (==  dis=z6aS.  3K2) ,  so  dass  es  hiesse:  sif- 
sammengMsseti^MU^  ich  nicht  zu  entscheiden.    Von  dem^-bei 


S0.  S81 

Aeschyl  vorkommenden,  an^yia  kann  man  noch  nicht  einmal 
die  Bed.  überhaupt  genau  bestimmen;  ditfwrd  ist  nodi  nicht 
als  Lieseart  gesichert 

Ich  wilihier  sogleich  auch  die  übrigen  Themen  bemerken, 
welche  sich  vielleicht  an  <pa^  für  0<pap  in  der  hier  vorkodkmenr 
den  Bed.  lehnen.  Denn  die  Rechtmässigkeit  ihrer  Verbindung 
mit  '^6<p  hängt  einzig  und  allein  davon  ab,  ob  wir  ^potp  hieher- 
ziehn  dürfen. 

Zunächst  also  qta^  in  ygox^t^,  lio^y  iiy  die  Furche ^  aber 
durch  den  Gebrauch  auf  JfurcJun  im  Gesicht,  Runzein,  Falten 
beschränkt    Diese  Beschränkung  ist  eine  rein  zufällige,  wie 
schon  das  entsprechende  nhd.  Furche  bezeichnet,  welches  so« 
wohl  die  durch  das  <papovv  (S.  580)  entstandenen  Furchen  (die 
durch  den  Pflug  gebildeten  Ackerlandbrüche),  als  die  Furchen 
im  Gesicht  bezeichnet    Ahd.  heisst  dieses  furh-i  (Graf,  Ahd. 
Sprsch«  m,  684)  und  gehört  ebenfalls  zu  dieser  Bildung;  nur  ^- 
scheint  hier  statt  des  organischen  Vokals  a  der  durch  den  Lip- 
penlaut herbeigef&hrte :  u,  grade  wie  in  der  sskr.  Fortbildung 
derWzformenauf  r:  sphur-kh'uud  sphur-g\  Diese  Erschei^ 
iiun^  ist  schon  oben  bei  ^ivkrj  (S.  4^6),  murkh'  (S.806)  beach- 
tet; das  deutsche  furh-1  steht  also  für  ursprungliches  sfurh-i.  • 
Beiläufig  will  ich  hier  bemerken,  dass  zu  dieser  W^if.  sfurh. 
auch  das  godi.  faurh-tei  iJFurcht)  mit  gunirtem  u  gehört;  seb^' 
Bedeutung  seht  aber  von  dem  Begriflf  zittern  (S.  537)  eäm\  die 
bei  Graf  { Ahd.  Sprsch.  III,  685)  angegebnen  Etymologieen  sijdd 
irrig;  auf  dieselbe  Weise  ist  auch  Tat  for-mi-do  zu  erkl&rett;  > 
mi  und  do  sind  SufBxe;  for  könnte  man  nun  zwar  für  sfor 
nehmen  und  gradezu  mit  der  sskr«  Wzf.  sphar  zusammenstel^ 
len,  weldie  auch  schon  %itiem  heisst;  doch  macht  mir,  trotz 
der  Abweichung  des  Vokals  (o  könnte  iedoch  auch  d  und  Guüa 
Fon  u  sein,  so  dass  för  =^  dem  goth.  faur  in  faurhtei  wäre), 
die  Analogie  des  Deutschen  wahrscheinlich,  dass  vor  dem  Suff* 
mi  (wie  in  omen  f&r  ocmen  S.  228  u.  sonst)  ein  Guttural  aus* 
gefallen  sei;  forc-mi  (mi  =  griech.fio)  hiess  also  iiasZiijent-^ 
Doch  zurück  zu  ^Hxpx/g;  an  ^^ap  ist  hier  x  getreten ;  völlig  die- 
selbe Form  sehn  wir  in  dem  sskr.  phalk-a;  dass  dieses  zu  der 
Wz.  sph  gehöre,  zeigt  seine  Bed.  ScManqenhaut  (vgl.  die  bei 
&d€pap  angeführten  Formen  S.  550  u.  S.  538  ff.).    Nach  der  ge- 
wöhnlichen Regel  des  Sskrit  wurde  dieses  phalka  (v^l.  Boppy  , 
Gr.  s.  r.  89  Aimot)  auf  eine  Wzform  phal-k',  sphalk'  fuhren, 
welche  ^angenommen  werden  durfle ,  da  wir  wissen ,  dass  k' 
vielfach  als  Element  erscheint,  welches  sekundäre  Wzformen 
bildet   AUein  der  Wechsel  zwischen  kh:  ksh:  kh  (S.  187,  506 
II.  sonst )  und  auch  k  (vgl.  Nachträge  zu  S.  205)  macht  es  mir 
höchst  wahrscheinlich,  dass  sphalk  wesentlich  identisch  ist  mit 
hskr.  sphurkh'(=  sphurksh?);  der  Unterschied  beruht,  ab* 
gesehn  von  dem  Anlaut,  nur  in  dem  eben  erklärten  Vokalwech*- 
sei.   Das  griech.  ^apx  fbr  6qH»>^  würden  wllr  demnach  zu  einer 
Wzform  mit  der  tfcf-Bildung  (=  sskr,  ksh)  ziehn.  —  An  (papniq 
lehnt  sich:  g>ap9adciSiiSy  $Sy  runzlicht '^  4pafna8p<>>9  runzeln. 

Wir  haben  schon  viele  Beispiele  gesehn,  wo  schon  imSskr. 
für  sph:  sp  und  dann  p  eingetreten  war  (vgl.  S.  640  u.  sonst); 


383  ^^. 

ia  diesen  BHdnngen  dareh  r  erscheint  ferner,  wie  mehrfack  be- 
merkt (vgl.  mi^i  S.  494),  f  i  statt  des  r  mit  dem  vorhergehenden 
Vokal.   So  konnte  sphar  zu  pfi  werden.    Darf  man  nun  an- 
nehmen, dass  th  ein  sekundäres  Bildmipelement  sei  ?    Dafür 
spricht  Folgendes:  fi,  eigentlich  ^«Ait,  bildet  ra-thaiPV/#«  u.s.w. 
.  (S.55;;  aus  dem  Begr.  gehn  ging  dieBed.  erlangeti  hervor  (S.  55, 
.  vgl.  12);  dürfen  wir  damit  sskr.  arth  nach  etwas  streben  {danach 
§ehn,  S.  12, 55)  verbinden,  also  wie  rath  in  ratha  aus  einer  (or- 
spriinglich  nominalen)  BilduaSidttCfib  th  hervorgehn  lassen ?  h vfi 
heisst  rvfen,  epreel^n ;  h  v  geht  nun  im  Sskr.  oft  in  k  über  Cvgl-  z- 
B.  kri-mi  bei  tkmvg  aus  y  hvfi);  dürfen  wir  demnach  mit  hv^ 
(eig.  hva,  denn  jft  ist  Zeichen  der  4tenConj.Cl.,  vgl.  v£  S.  285) 
katha  die  Rede,  und  davon  kath,  katth  spredien,  verbinden? 
hvri  heisst  krümmen'^  hv  geht,  wie  sich  bei  xT^f^  zeigen  wird, 
oft  in  g  über,  fi  wird  femer,  wie  bekannt,  oft  durch  ra  vertre- 
ten; dorfen  wir  also  mit  hvf  i:  Ijvra  grath  gekrümnU sein^  ver- 
binden? nl  hetsst/>l/ir«»;  davonkommt  nii^thaFüt^rer,Herrsc/kef 
(wie  sqhon  Fott  bemerkte,  E.F.  II,  207);  dürfen  wir  also  mit  ni: 
nftth  mächtig  seirtj  verbinden?  Qrf  heisst  eigentlich  ge/in^  aber 
mit  einer  ModificaHon  der  Bed.,  welche  zunächst  in  ^f  itn^  emerj 
%u  dem  tntm  ^pine  Zuflucht  genommen  hat,  hervortritt,  dann  in  dem 
deutschen  hil-an  {J.  Gnmm^  D.  Gr.  Wzverzeichniss  Nr.  314) 
undindemCausale  hilpan  (vgl.  H.A.L.Z.  1837.  Ergzbl.S.  920*); 
dtrf^  wir  demnach  mit  (ri  (eigentlich  gf  i)  in  dieser  Bedeutungs- 
modffioation  yrath,  befreien,  /ie(f€ii(operam  dare)  verbinden? 
Auch  noch  andre  auf  th  scUiessende  sskr.  Wzforinen  scheinen 
in  diesem  th  ein  sekundäres  Wurzelelement  zu  erhalten.  Doch 
liefft  die  Beziehung  nicht  so  nahe.  Wenn  es  aber  hiernach  sehr 
wimrscheinlich  ist,  dass  th  ein  sekundäres  Wzelem'ent  ist,  so 
steht  formell  nichts  entgegen,  hieherzuziehn  sskr.  pfi-th  für 
sphar-th,  sphri-th.    Die  Bed.  spricht  aber  ebenfalls  daftlr; 
denn  zunächst  erscheint  das,  mit  prith  nach  einem  uns  läng^^ 
bekannten  Uebergang  des  ri  in  ra,  vdllig  identische  prath  in 
der  Bed.  durchdringen  (wie  npUn^  perforare,  S.  580,  vgl.  SchoL 
ad  Kaurapank'af..  44);  femer,  und  dies  ist  entscheidender,  heisst 
das,  augenscheinlich  zu  prith  gehörige,  sskr.  prith-ak  besan» 
dere  und  das,  mit  prith  entschieden  zusammenhängende,  lat 
part,  pars  (mit  Guna  von  ri)  Theii.    Die  Bed.  theüen  sahn  wir 
aber  wiederam  schon  mehrfach  aus  dem  Begriff  zerplatzen  ma^ 
chen,  zerspalten  hervorgehn.    Im  Lat  ist  aber  auch  die  Form 
prith  selbst  mit  dem  f  i  erhalten;  indem  nämlich  durch  SufT.  va 
aus  prith:  prith-va  gebildet  wird,  wurde  ihm  lat.  prithvo  ent- 
sprechen; ivie  in  levi  fiir  leghvi  (sskr.  laghu)  gh,  ftUlt  aber 
auch  th  vor  v  weg  und  zum  Ersatz  wird  das  i  gedehnt ;  so  ent- 
steht prTvo;  dieses  heisst  nun  augenscheinlich,  wie  privi-gnus 
zeigt  {ein,  von  einem  der  beiden  Eheleute  besonders  (aliein)  Gezeug- 
ter oderOebomer,  gnu  =  griech.TVo  in  ^^£09^0^)9  was  einem  beson- 
ders gehört  —   Ffl^tinsre  Verbindung  von  pf  ith  mit  V^sph,  in 
der  Wzf.  sphar,  spricht  nun  aber  noch  besonders  die  griech. 
^Form  <pap6  in  tpapö-oc.  tS,  jedes  abgesonderte  Stuck,  Theil,  wel- 
ches man  schon  lange  mit  lat  part  zusammengestellt  hat    In 
dieser  Form  wäre,  wie  so  sehr  häufig,  das  h  oder  t  (als  Ver- 


S0.  583 

freier  von  sskr.  th,  denn  beide  kommen  vor;  Tgl.  napl^hog^ 
^aT^lv)  in  6  übergegangen,  das  organisch  richtigere  (p  dagegen 
erhalten;  dieses  schlbsse  sich  also  an  die  richtigere  Form,  wel- 
che mit  sph  aniauten  wurde. 

Nun  schliesst  sich  im  Sskrit  der  Form  nach  gan^  nnd  gar 
an  diese  Wzf.  prith,  mit  welcher  prath,  mit  ra  für  ri,  völlig 
identisch  ist,  pirith-if-ka  und  prath-n-ka,  das  Junge  von  jedem 
Geschöpf.  Wäre  es  mOglich,  dass  anch  dieses  Thema  hieher  ge* 
bort?   Ich  glaube  es  fast,  gebe  diese  Etymologie  jedoch  als  eme 
rein  hypothetische.  Die Wziormen  pf  ith  und  prath  werden  nun 
in  der  Bed.  werfen  ^angeführt;  dieselbe  Bedeutungsmodification 
sahn  wir  aber  schon  vielfach  hervortreten  (vgl.  z.  B.  <nrecp(n  S. 
578,  artpsviomi  S.  563  u.  aa.).  Werfen  von  dem  Gebären  der  Thiere 
zu  brauchen,  ist  nun  aber  eine  überaus  nahe  liegende  Wendung 
(vgl.  9ixslv  S.  242).  Sollte  nun  auch  pf ithuka,  prathuka  ei^. 
das  Geworfene,  eben  Gebome  heissen?  uka  ist  nur  Suff,  und  wir 
mssen,  dass  in  Beziehung  auf  die  Suffixe  die  verwandten  Spra- 
chen nicht  selten  auseinandertreten  (vgl.  z.B.  S.  330).    SoUen 
wir  nun  mit  pfith-uka  griech.  nopTax  zusammenstellen  dür- 
fen?   Was  zunächst  die  Bedeutung  betrifit,  so  heisst  nopTai^ 
wie  -nopTu;,  ^  (selten  6)^  junge  Kuh,  junges  Rind,  Ktdb,  und  über- 
haupt jedes  junge  Thier  (also  grade  wie  das  sskr.  pirith-uka, 
^^r^iiirVL^^)^  junges  Mädchen  U.S.W.;  von  dieser  Seite  steht  dem- 
nach der  Identiiicirung  von  noprax  mit  pirith-uka  nichts  entge- 
gen.   Was  das  Verhältniss  der  Formen  betrifft,  so  hat  TcopnxH 
zunächst,  wie  gewöhnlich,  Guna  für  sskr.  f  i,  femer  t  fbr  th 
(wie  in  ^^aT  =  sskr.  path  und  sonst);  was  das  Suff,  betrifil, 
so  dürfen  wir,  wie  bei  aXciTtrj^  (vgl.  S.  176  u.  sonst  vielfach  vor- 
gekommene Beisp.),  noprax  für  ursprunglicheres  nop^Ta^xo  neh- 
men; das  o  guig  im  Nomin.  'jtopraxog  =  prithukas  verloren; 
so  entstand  Nom.  oropra^  und  gab  Veranlassung,  das  Wort  in 
die  consonantische  Flexion  hinüberzuziehn ;  in  itopr-axo  ist  aber 
das  Suff,  axo  von  dem  sskr.  uka  nur  höchst  unwesentlich  ver- 
schieden; wenigstens  steht  diese  Verschiedenlieit  einer  Identifi- 
cirung  eben  so  wenig  und  noch  weniger  entgegen,  als  die  Ver- 
schiedenheit in  Bezug  auf  a  und  i  im  griech.  hvy-a-Ttp  =  sskr. 
duh-i-tfi  (vgl.  1I.A.L.Z.1837.  Ergzbl.  S.909)  bei  diesen.   Wur 
identificiren  also  -jfopra^  unbedenklich  mit  dem  sskrit  Worte. 
Als  eine  kürzere  Form  betrachten  wir  nopriq  (vielleicht  aus  nop- 
TOfOy  TtopTixog,  T^opri^  entstanden  i ;  Potts  Zusammenstellung  des 
letzteren  mit  sskr.  vrisha  (vgl.  S.  327)  müssen  wir  wegen  der 
zweifachen  Unregelmässigkeit  (tt  =  v  und  r  =  sh)  entschieden 
zurückweisen.   Für  iiopri  erscheint  durch  regressive  Assimila- 
tion -jzoppi  (-jtopi  Maitiaire,  Gr.  L.  D.  147  A):  dieser  Uebergang 
fand  anch  vielleicht  in  dem  ahd.  itiVTx^  jimges Rind  (Graf,  Ahd. 
Sprsch.  111, 663),  Statt,  obgleich  hier  die  Form  fersa  (vacca  J. 
Grhiim,  D.Gr.  1, 123)  eher  zu  einer  Verbindung  mit  sskr.  vrisha 
auffordert;  doch  bemerke  man,  dass  auch  hier  f  nicht  zu  sskr. 
v  stimmt,  und  th,  wie  ja  fast  alleT-Laute,  sehr  leicht  in  s  über- 
gelm  konnte.  —  Von  Ttopra^  kommt  nopräxiov,  to,  Dim. ;  nop' 
Tci^io^  muthwiUig  sein. 

In  -nopxig  sahn  wir  auch  die  Bed.  junges  Mädchen  hervor- 


584  10. 

.treten;  wenn  gleich  seltDcr,  werden  wir  Jedoch  auch  bisweilen 
'^  im  Gegensatz  zu  sskr.  th  finden  (vgl.  ^öra  xl  ^i^g  S.  55); 
so  ist  es  also  nicht  zn  gewagt,  hieher  zu  ziehn:  ndp^-n  {SuitL) 
oder  mit  vom  Sskr.  abweichendem  Suff.:  ^ao^-ivoc^  iy  ßsn^es 
/  MädclHm,  später  auch  6,  junger  Mann.  Aucb  hier  erscheint  statt 
des  sskr.  ri  (ra)  Gmia,  aber  nicht,  wie  in  ^opvax  mit  o,  sondern 
mit  a.  ~  Davon :  ^dp^oq  =  vaap'^ivoq;  ^ap^encnuipiovj  to,  Dim.; 
'jtap^iiJLogy{a)jOvi  Ttap^huog^  ov  ^  Ttaf&inxog  ^  ii^  ov,  jungfrauli^ 
tmsch^täig  u  S.W.;  wap^cvix?f,  17,=  «ap^iyoff,-  nap^eveuxj  nap^B- 
viuy  riyJungfrauenatand;  vsap^heia,  Tcap^tvtXa,  Tcap^hvoL^xdij  Jung- 
frauengesänge^  nap^ivuxy  rd^  Zeichen  derJungfirauschafl;  icap^t- 
'^l^S^o,  Jungfemsohn^  Tcap^hiov^  xo,  JungfernJkraut;  nap^ey&ijiSy 
zgy  jungfrauenartig  i  nap^evedv,  Tcap^evaiVf  d,  Jungfrauengemachj 
ein  Theil  des  Tempels  der  Pallas  in  Aihen ;  Trap^eyevci),  wie  eine 
Jungfrau  halten  u.  s.w. ;  'aap^ivtxxrig^  Vy  der  S^ustand  einer  Jung- 
frau ;  7cap^iv6vua ,  ro,  jungfräulicher  Stand  u.  S.  w.  —  ci^rap^evo^, 
ovj  nicht  mehr  Jungfrau^  dnaphlvevrogy  ov,  der  Jungfrauschaft  bc" 
raubt ;  dmfnap&evouif  entjungfern» 

Die  WzflT.  pf  ith ,  prath  werden,  wie  bemerkt,  in  der  Bed. 
werfen  (ejicere,  projicere)  angeführt;  diese Bed. ging,  wenn 
unsre  Zusammenstellung  richtig  ist,  aus  dem  Grundbegr.  hlasea 
durch  dieModification  hin  und  her  blasen^  oder  auseinanderblasen 
hervor.  Sollte  nicht  aus  dem  Begriff  auseinanderwerfen  auch 
die  Bed.  zerstören  haben  hervorgehn  können,  zumal  da  der  ^e- 
gnS zerbrechen  entschieden  in,  zu  dieser  Wzf.  gehörigen,  The- 
men hervortrat?  In  diesem  Fall  ziehe  ich  hiehergriech.  ^tp^, 
Ttop^  (Guna  von  pf  ith)  und  ^rpo^  (=  prath).  \vir  sehn  luer 
die  Wandlungen  eintreten,  welche  auf  den  Laut  basirt  sind, 
welchen  das  Sskrit  durch  f  i  bezeichnet  Schon  dieses  spricht 
gegen  eine  Identität  roitlat.  per-do,  welches  augenscheinlich 
eine  Composition  mit  der,  im  Griech.  auch  sonst  gar  nicht  vor- 
kommenden, Präposition  per  ist  (vgl.  auch  Pott,  £.  F.  II,  328). 
^  Mit  Unrecht  zieht  Ag.  Benarg  (Rom.  LautL  I,  239)  Pestis  hie- 
'  her;  dieses  gehört  zu  der  griech.  Wzf.  ora^,  lat  pat«ior  steht 
für  pet-tis  und  heisst  Leiden. —  Also  ^repö-o),  auseinandeiwer^ 
feuy  zerbrechen y  zerstören^  vertilgen  u.s.w.  (i^pa^ov^  nsKop^a). 
Davon:  Ttipcngyiiy  Verwüstung \  Trop^io  (Denonunativ  von  einem 
Thema  Trop^o),  zerstören,  tödtenß  Wp^i^o-t^,  17^  Zerstörung;  itop- 
^rjniqy  Trop^Yprcop,  o,  Zerstörer^  ^rdp^i^^o,  tOj  das  Zerstörte ^  dnop- 
Ä>rro$,  ov,  unzer  stört ^  nToXlno^o^j  ov^  Städte  zerstörend;  v^spai- 
TtoUg  (für  ntp^tx-'xoXig  vgl.  JEL  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl.  S.  339> 
nepcrer^,  n.  p. 

Wir  wenden  uns  wieder  zu  sichereren  Ftymologieen.  Aus 
der  Wzf.  aqyo  (=  sskr.  sphu)  bildet  sich  durch  Antritt  von  p: 
crqycpy  in  der  Bedeutung  aufgeschwollen  sein  (veL  jedoch  Qr(pvpa^. 
Daher  gehört  hieher,  wie  schon  Pott  (E.  F.  I,  z38j  bemerkte, 
anpvpov,  rd,  Cdie  Schwellung  am  Fuss'iy  der  Knöchel,  jedes  Aeus- 
serste.  Davon :  a(pvp6<o ,  die  Knöchel  spannen  (?  zw.) ;  <Tqn>piaxnpj 
6  =  aq}cupGixrip  (S.  579  ZW.)  i  inur<pvpog^  ov;  hnarffipiog^  ovy  über 
dem  Knöchel. 


Im  LateiDischen  ist  der  Knöchel  malleolafl,  Ueiner  Hat^^ 
mer^  yon  malleus  (für  mald-eus  von  mfid  S.  509)  oenannt;, 
Dieses  Zusammentreffen  machte  schon  auf  die  MögUchkeit  ei- 
nes Zusammenhangs  von  ar(f>vp6v  mit  crfvpa^  ^,  Hammer,  Schlä-  A, 
gel  u.s,w.  (vgl  über  die  Quantität  Paseow),  aufmerksam.-  Nur 
darf  man  in  diesem  Fall  ar<f>vp6v  nicht  aus  der  Bed.  geschwollen 
sein  ableiten,  sondern ,  wie  im  Lat.,  wäre  der  Knöchel  alsdann 
etwa  wegen  seiner  Aehnlichkeit  mit  dem  Hammer  so  benannt 
Die  Verschiedenheit  der  Quantität  (welche  übrigens  noch  nicht 
ganz  gesichert  ist)  tritt  dieser  Zusammenstellung  nicht  sehr  in 
den  Weg;  denn  wie  für  murkh'  auch  mürkh'erscheint(S.505), 
so  finden  wir  auch  in  dieser  Wz.  sphiirg'  und  sphürg'.  Will 
man  anpvpa  hieherziehn  —  und  nach  meiner  nersOnlichen 
Ueberzeugung  darf  man  es,  obgleich  diese  Etymologie  bei  der 
Kluft  zwischen  den  Bedeutungen  nicht  ganz  sicher  ist  —  so 
wird  man  seine  Bed.  aus  dem  Begriff:  %il/em  machen,  bewegen, 
und  insofern  schlagen  (vgl.  sskr.  ä-sph&tita  geschlagen)  her- 
voi^ehn  lassen  müssen,  so  dass  der  Hammer  der  schlagende 
wäre.  Von  acpvpa  kommt:  artpvptov^  a(pvptoVf  to,  Dim.;  crtpvpocoj 
hämmern;  atpvfmaig,  ?;,  das  Unlerhacken  der  Saat  mit  der  a(pvpa', 
artpvpfOTog,  >;,  ov,  gehämmert i  atpvpaiva^  37,  Hammerfisch  ^  okoacpv' 
po^^  ovy  okoar^parog^  oXoacpvprtXo^j  oXoatpvfurrog  (zw.))  ov^ganz 
gehämmert. 

Aus  dem  Betriff  des  Blasenwerfens  geht  die  Bezeichnung 
des  Schaums  mit  Leichtigkeit  hervor.  So  gehört  zu  der  WzL 
sphu,  oder,  mit  p  f&r  ph:  spu  lateinisch  spA-ma,  das  Blasen^  ^ 
werfende;  ebenso  entsteht  aus  der  Wzf.  sphi  mit  Verlust  des 
anlautenden  s:  phi,  im  Sskr.  das  mit  spü-ma  gleichbedeutende 
phS-n  a  (wo  £  Guna  von  i).  Eben  hieher  gehört  das  nhd.  ab- 
spülen (=  abschäumen^,  Sphhlwasser,  Diese  Analogieen  be- 
rechtigen uns,  zu  der  Wz£  0*9^  auch  d-^poq  zu  ziehn.  Es 
hätte  demnach  eigentlich  schon  früher  (S.  006)  behandelt  wer- 
den müssen;  aUein  ich  wollte  erst  mehrere  Beispiele  vorher- 
gehn  lassen,  in  denen  der  Vokal  der  Wzf.  ausgefallen,  und  an- 
dre den  hier  vorkommenden  ähnliche  Veränderungen  vorge- 
gangen waren,  damit  die  Form  von  dg}p6q  sich  desto  leichter 
erklären  liesse,  und  um  dadurch  den  Uebergang  zu  einer  Menge 
ähnlicher  Vokalelisionen  zu  bilden.  Bei  der  innigsten  und  am 
längsten  gewährt  habenden  Verbindung  des  Latein,  und  Griech. 
ist  es  mir  am  wahrsdheinlichsten,  dass  im  Griech.  dieselbe  Wzf. 
bei  d<pp6g  wie  bei  dem  Lat  spüma  zu  Grunde  liegt;  die  Wzf.  -^ 
spu  war  =  griech.  a^pv;  indem  vor  diese  das^SuSTai'rf  (wie  S. 
578)  in  seiner  verkürzten  Form  dv  trat,  musste  dva<f>v  oder, 
durch  Assimilation,  dag)v  daraus  werden;  wie  aber  nun  sskr. 
pu-sphu  zu  pupp  hu  ward  (S.  551),  so  glaube  ich,  konnte 
auch  griech.  aöKpv  zu  dnqyo^  oder,  was  man  mit  diesem  wohl 
für  ganz  identisch  setzen  dürfte,  oKfrv  werden.  Diese  Ueber- 
gänge  halte  ich  persönlich  für  das  Wahrscheinlichste;  doch 
konnte  man  sich  die  Sache  auch  so  denken,  dass  aus  cr<pvmi 
Verlust  des  anlautenden  öj  (pv  entstanden  sei,  und  vor  diese 
Form  das  Prüf,  a  trat.    Gegen  diese  Ansicht  scheint  nur  nun 


•^ 


586  S0. 

das  za  sprechen ,  dass  man  in  dem  so  oft  vorgetretenen  d  nur 
dann  einen  üeberrest  von  dv  für  dvd  erkennen  kann,  wenn 
solche  Laute  darauf  folgen ,  welche  den  Verlust  des  y,  etwa 
durch  Assimilation,  möglich  machen;  mau  könnte  zwar  sagen, 
dass  das  V  überhaupt  vor  Consonanten  habe  verloren  gehn  kön- 
nen, wie  in  dem,  entschieden  ursprfinglich  dv  gelautet  haben- 
den, a  priv.;  allein  diese  Analogie  ist  nicht  ganz  gleich.  Denn 
diese  Verstümmelung  von  aV  privat,  liegt  weit  vor  der  Sprach- 
trennung, während  die  Präposition  dvd  ganz  und  gar  individuell 
griechisch  ist:  daher  denn  ihre  Wandlungen  nur  aus  innerhalb 
der  gi-iech.  Sprache  geltenden  Gesetzen  erklärt  werden  dürfen. 
Nun  könnte  man  zwar  vorschlagen,  a,  wie  so  sehr  oft,  für 
Ueberbleibsel  des  Präf.a/a  (S.274)  zu  halten;  allein  da  scheint 
mir  die  Bed.  nicht  so  gut  zu  passen ;  d<pv  =  ai/  -(-  acpv  heisst 
wörtlich  Blasen  aufwerfen  ^  d<pv  s±=  o/ra+o-c^  würde  Blasen  ab^ 
werfen  heissen ,  und  mir  wenigstens  scheint  jenes  filr  den  He- 
grin  schäumen  bei  weitem  bezeichnender,  als  dieses.  Von  a^^ 
wurde  dqyv-po  durch  Suff,  po  gebildet,  schätnnend  heis^en^  in- 
dem der  Vokal  (wie  in  o^X«  S.  573)  ausgestossen  wird,  ent- 
steht dtppoi  d(f>p6q,  6  {der  schdmnende')  Schaum.  Poil  (E.  F.  I, 
3)  leitet  es  von  «(j^i^o,  welches  von  Hippocrates  in  der  Bedeut 
weisa  werden,  erbleichen  gebraucht  wird.  Hippocrales  hat  eine 
Menge  eigenthümlicher  Wörter,  wie  ynv  schon  mehrfach  Gele- 

Senheit  hatten,  anzumerken^  und  gar  nicht  unmöglich  wäre, 
ass  er  hier  die  Verbalform  von  dvörp^i  d<pv  erhalten  hätte; 
was  die  Ucbertragung  der  Bed.  betrifft,  so  erhält  das  Wasser 
durch  Schmimett  bekanntlich  eine  ganz  weisse  Farbe,  Uebrigens 
kann  man  aq^ro  auch  anders  ableiten  (etwa  von  (pro ,  so  dass 
es  hiesse:  die  natärliche  Farbe  verlieren,  wo  jedoch  das  et  priv. 
sehr  regelwidrig  erschiene);  aber  alle  diese  Ableitungen  blei- 
ben, weil  der  eigentliche  Gebrauch  von  dcpvo  zu  unsicher  ist, 
ungewiss.  Für  die  Etymologie  von  dtppog  ist  dies  jedoch  ganz 
gleich^tig.  Für  die  Richtigkeit  derselben  spricht  noch  das 
weiterhin  zu  erwähnende  ä(pXoiar^  der  Bedeut  nach ,  und  viel- 
leicht dipvTj  der  Form  nach.  Von  d<pp6q  kommt:  drppwtiSj  tcraa, 
ev,  schäumend]  aq)paSrig,  cg,  voll  Schaum;  d(ppidv),  dippl^Gy,  dfppioi, 
schäumen;  dippriöriiq,  d,  der  Schäumer,  Beinamen  des  Delphins; 
dq}pL6^6<;^  6,  das  Schäumen^  dtpplru;,  d(ppvri,  d(pvi;jr;y  derSchaum^ 
fisch.  Sardelle. 

Hieher  gehört  zunächst 'A  (ppci,  tJ,  (die  Sehamngebnme),  Aplu-o- 
dite  (Potl,  E.  F., II,  487).  Ferner  der  eigentliche  Namen  dieser 
Göttin: 'A^£o5ht2,  9?,  wo  dcppoS  der  alte  Ablativ  ist  (vgl.  Bopp, 
V.  G.  216)  und  Iti?  das  aUe  Partie.  Pf.  Pass.  der  y^i  f/ehn,  ako 
die  wörtliche  Bed. :  die  aus  dem  Schaum  hervorgegatt^ne,  wel- 
ches genau  mit  dem  Mythus  über  ihre  Entstehyng  stimmt  (man 
vgl.  den  fast  ganz  gleichen  Mythus  von  der  Entstehung  der  hi- 
dischen  Göttin  Lakshml:  Rdmdjana  I,  45,  40  ff.  und  Schlegel 
zu  dieser  Stelle  I,  Th.  2.  p.  145).  Davon:  d^poMöio^  (für  itio^), 
a,  ov,  %ur  Liebe  gehörig ;  dtppoiiöidq^  ?J,  Venuspflan%e ;  d<f>poSi6ia' 
^og,  >j,  6v,  zur  Liebe  stärkend  u.s.w.;  dcppo^iöutidy  Liebe  geniessen; 
drppoSiÖiaö^oq,  o,  Liebesgenuss ;  dxppo^iöiaöxvxoq,  if,  6v  =  dgppoSi- 
Öiax6(; ;  dvaippodiroc^  ov,  ohne  Liebreiz :  dva(ppo9i6io^  ^,  Reizlosigkeit 


2:4l>.  S87 

Wir  w/lren  jetzt  hinlänglich  vorbereitet ,  um  zu  den  For« 
men,  welche  nach  Art  von  scribo,  ypdcpG)  (S.  207 ff.),  ^Xo,  ^Xa 
(S.  494,  497  ff)  den  Vokal  vor  r  und  1  entweder  ausgestossen 
oder,  was  wesentlich  auf  dasselbe  herauskommt,  rmitsammt 
demselben,  wie  sskr.  ri  behandelt  haben ,  uberzugehn;  allein 
mehr.'^res  in  Bezug  auf  die  Bedeutung  macht  es  rämüch,  zuerst 
die  Formen  zu  behandeln,  welche  regelrechter  weiter  gebildet 
sind.  Indem  an  die  durch  r  fortgebUdete  Form  sskr.  g'  tritt, 
entsteht  im  Sskr.sphürg,  sphilrg',  mit  der  Bed.  tönen  (ausge- 
gangen von  dem  Ton ,  welcher  mit  dem  Zierplatzen :  Zustand  der 
Zerblasung  verbunden  ist).  Dieses  ur  drückt  wie  murkh'  (S. 
496),  auf  eine,  dem  Sskr.  insbesondre  eigne  Weise,  indem  ri 
nach  Lippenlauten  in  ür,  ür  übergeht,  zu  Grunde  liegendes  f[i 
aus;  es  ist  also,  als  ob  die  eigentliche  Wzf.  sphar.  nach  Ana- 
logie von  mrig'  (S.  484)  aus  (mar)  +  g',  sphfig  geworden 
wäre ,  und  dem  sskr.  ür  können  im  Griech.  alle  hier  vorkom- 
menden Repräsentanten  von  sskr.  f  i  entgegentreten.  Der  Be- 
deutungsverwandtschaft wegen  (doch  scheint  die  Bed.  näher 
an  den  eigentlichen  Begriff  bUisen  zu  streifen,  und  das  Rauschen 
des  Windes  zunächst  zu  bezeichnen,  vgl.  dveuoac^dpayog^  nen- 
nen wir  zuerst  das  schon  von  Pott  (t.  F.  I,  238)  verglichene 
öcpapay;  hier  ist  f  i  durch  p  mit  Vokalen  zu  beiden  Seiten  (vgl. 
S.  72  u.  sonst)  repräsentirt  Also:  a^apayo^,  d,  Knall j  Ton 
überhaupt  u.s.w.;  <r(pap$LYBo^  tönen]  (r<j&apa/t^o,  mit  Geräusch 
bewegen. 

Femer  tritt  aber  in  dieser  selben  Bildung  auch  die  andre 
Modification  der  Bed.  aufgeschwollen  sein,  strotzen  hervor;  so 
heisst  öcpapayia  nämlich  in  der  zweiten  Bedeutung* 

Gleichbedeutend  mit  örpapayic}  ist  döcpapaym^  wo  d  =  dvä^ 
dv  (wie  S.  578  und  sonst).  An  diese  Form  lehnt  sich  das  eben- 
falls schon  von  Pott  hieher  gezogne  döcpdpayoq^  d,  die  Luft^  < 
röhre  ^  mit  der  ganz  eigentlichen  Grundbed.  die  Aufathmendej  so 
dass  dies  nicht  zunächst  mit  ahd.  sprehhan  (sprechen)  zu  ver- 
binden ist,  wenngleich  auch  sprechen  von  PoU  mit  vollem  Recht 
eu  dieser  Wzf.  gezogen  ist. 

Die  andre  Bedeutung,  aufgeschwollen  sein^  strotzen  u.s.  w«, 
tritt  allein  hervor  iskor(f>pXY  (vgl  über  die  Quantität  des  i  Pas^ 
sow)^  wo  also  sskr.  ri,  wie  in  dpuifi)  u.  aa«,  durch  pi  wiederge- 
geben ist  Davon:  öcppLyoq^xo  (wo  man  schwerlich  o-cpplT'off 
accentuiren  darf),  schwellende  Ff^e  u.s.vv.;  or((>piyav6<;,  i},  oy; 
ötppiy&dnq^  e^y  strotzend  i  öcpptyda  (Denom.),  stroti^eH  u.s.  w. 


Indem  statt  des  anlautenden  o-r^,  wie  oft,  cm  eintritt,  uid 
der  zu  Grunde  liegende  Vokal  ri,  durch  seine  Gunaform  ap  re- 
präsentirt wird,  entspricht  der  Form  sphfig'  griech.  Cnapy^ 
mit  derselben  Bedeutung,  wie  eben  appty.  Also  öndpyri^  ^9 
schwellende^  strotzende  FMle,  Begier  \  (mapyd&  (Denom.),  schwel'^ 
ien,  strotzen,  voll  drängender  Leidenschaft  sein*  -^  Zu  derselben 
Wzf.  gehört  lat  spargo,  aber  mit  der  Bed,  welche  im  griech. 
ö'y€Üp&  (S.  578)  hervortrat. 

Indem  dieselbe  Veränderung  des  ctp  eintritt,  das  m  Grunde 


S89  2<I>. 

liegende  ri  aber,  wie  in  döffapayosiS.  587)  durch  apa  vertre- 
ten wird,  entsteht  cmofaY;  indem  d  statt  dv  für  dvd  vorgesetzt 
wird  (wie  578  u.  mehrfach),  entsteht  dxma^ay.  Davon:  acr^ra- 
payot;^  att  mit  Erhaltung  des  organischeren  6<pz  dötpapaYocy 
o,  der  Spargel;  der  Begrm  attftchwelien  ist  hier  auf  das,  aus  inn- 
rem Leben  gleichsam  hervorschwellende ,  Spriessen  der  Pflan- 
zen übertragen,  wie  in  dieser  Wurzel  so  sehr  oft  (vgl.  z.  B.  S.  575); 
der  Spargel  heisst  demnach  eigentlich  und  sehr  bezeichnend, 
der  sehneil  Aufeprieseende,  Aufechieeeende.  Davon:  d^necpayUcj 
'     damapaYfXivliX,  97,  Spargdwurzel. 

Indem  dieselbe  Vertretung  des  f  i  erscheint,  das  anlautende 
6q}  aber,  wie  so  sehr  oft,  sein  6  einbüsst,  entspricht:  <p<xpay  mit 
der  aus  dem  Begriflf  zerplatzen  hervorgangenen  Bed.  zerspaUen, 
^  zarspringeuj  hereleti  (vgl.  S.  537  ff.).  Daher:  ^»apa/^,  770^,  17, 
Spalt,  ScMuchl  u. s.w.;  ffapdyyiov,  tö,  Dim.;  ^payyco^ijg,  cf, 
voll  Schluchten, 

Von  dieser  Form  ist.  meiner  Ansicht  nach,  nur  unwesent- 
lich, ja,  wie  ich  persönlich  überzeugt  bin,  nur  dialektisch  ver- 
schieden: 9>apry;  das  ursprün^che  a  ist  auf  äolische  Weise 
(vgl.  dßVTiiriv  S.  265,  dßvxog  S.  281)  in  v  übergegangen  und  das 
Wort  durch  den  homerischen  Gebrauch  auch  in  die  xoiv^  hinüber- 

fefuhrt.  Das  davon  stammende  gfdpvy^^  770s (yog),  1}  (selten«) 
eisst  auch  eigentlich  \^'ie  fapay^y  Schlucht,  Schlundj  und  in  letz- 
terer Beziehung  ward  es  auch  auf  den  Schlund,  als  Anfang  der 
Speiseröhre,  übertragen.  Doch  will  ich  nicht  gradezu  in  Ab- 
rede stellen,  dass  es  sich  begrifflich  auch,  wie  aötpapayog^  von 
dem  es  in  der  Bed.  wenig  abweicht,  hätte  entwickeln  können. 
UnterbeidenBedingungen  würde  es  zu  der  hier  behandelten  Wz 
gehören.  Wenn  man  letztere  Deutung  vorzieht,  und  g^pvy^ 
demnach  unabhängig  von  (papotyli  ausderWzf.  sphrig'  hervor- 
treten lässt,  so  könnte  die  Analogie  des  gleichbedeutenden  Xdpvy^ 
vielleicht  auf  das  Herbeiführen  des  v  einigen  Einfluss  gehabt 
haben.  —  Von  {pdpvy^  kommt:  fpapvyiv^riv,  scMundartig^  (papvy- 
yi^tüy  aus  voller  Kehle  schreien  u.s.w.;  q^apiyj^pov^  fpapvy^povy 
t6j  Schlund;  t^Kpapvy^diuvoq  {DiOse<nid,)^  i^apvlid^ievoq  {Hesgch,), 
verschlingend,  - 

Aus  der  sskr.Wzf.  sphurg' entspringt  —  dnrchUebei^ans; 
des  r  in  1  und  Einschiebung  eines  Vokals,  wie  bei  diesen  aus  f  i 
hervorgetretenen  Lauten  häufig  (vgl.  z.  B.  sskr.  valabh-i  aus 
VTivf  ibh  H.  A.  L.  Z.  1838.  Ergzbl.  S.  329),  mit  fernerem  Eintritt 
eines  Nasals,  wie  in  (pdpay^,  <pdpcyi,y  wo  ich  ihn  nicht  einmal 
mehr  notirt  habe,  weil  er  uns  nun  schon  so  oft  vorgekommen 
ist,  dass  ich  diese  Wzwandelung  als  eine  entschiedene  betrach- 
ten zu  dürfen  glaube  —  sphuling',  wovon  sphulin^a*  Keh- 
men  wir  nun  eine  griech.  Wzf.  thcapay  (wie  oben  in  aaw^payog) 
an,  so  konnte  diese,  wie  oft,  ihr  anlautendes  tf  einb^asen,  femer 
für  das  erste  a,  wie  so  sehr  oft;,  e  und  für  p  ein  X  eintreten.  So 
entstände  die  Wzf.  itsKay.  So  stände  formell  nichts  entgegen, 
*'"'  liieher  zu  ziehn: -g^TüMSÄi»  '^^9  das  Meer.  Wenn  wir  bedenken, 
dass  aus  dieser  Wz.  schon  die  Bezeichnung  des  Begriffs  Schaum 
(S.585)  hervorgegangen  ist,  femer  vielfach  der  Begr.  rauschen, 


sa^.  £«9 

und  insbesondre  die  Wzf.(^Xoi(T^,  wie  sich  weiterhin  zeigen  wird, 
hervortritt,  von  welcher  jtoXvtpXoiößog.  ein  beliebtes  Beiwort  des 
Meeresj  kommt,  so  ist  anch  eine  niclit  sehr  fem  liegende  Ver- 
roittelang  der  Bedd.  gegeben;  man  könnte  das  Meer  entweder 
^\s  das  schäumende,  oder  als  dag  rauschende  gefasst  haben.  Doch 
bin  ich  weit  entfernt,  dieser  Etymologie  Sicherheit  zuzuspre- 
chen; nur  sind  die  andern^  an  welche  man  denken  könnte,  noch 
viel  vager;  so  z.  B,  die  von  wXa§  (der  von  irceXa©  gar  nicht  zu 
gedenken),  wo  also  sskr.  prithu  6m/  ('itkaTv)  zu  Grunde  läge;  • 
gegen  letztere  spricht,  dass  in  der  Anschauung  stets  die  Erde  | 
als  daa  Grosse^  Breite  hervortritt  (vd.  S.  80)  und  schon  deswe-  l 
gen  nicht  gut  denkbar  ist,  dass  ihr  Gegensatz,  d'te  Meer,  in  die-  ' 
selbe  Anschauung  getreten  sei ;  die  phonetische  Aehnlichkeit 
von  griech.  itiXayog  mit  isskr.  parftngava,  Ocean  (eigentlich: 
ein  andres  Wesen  habend)^  ist  rein  zuftUig.' —  Ich  für  meine  Per- 
son betrachte  ntkayog  als  hiehergehörig  und  gebe  ihm  die  Bed. 
das  Donnernde.  Dafür  spricht  nun  einerseits,  dass  ^reXa^^ta,  ror, 
bei  He*pch:  xporaka  glossirt  wird,  also  der  Begriff  des  Tönens 
sich  in  einer,  zu  dieser  Wzf.  gehörigen,  Bildung  erhielt,  andrer- 
seits, dass  die  im  Sskr.  entsprechende  Wzf.  sphurg'  die  Bed» 
donnern  hat,  und  Endlich,  weil  dieser,  aus  dem  donnernden  Ton 
der  Brandung  hervorgehende  Namen  wohl  iür  die  Bezeichnung 
des  Meeres  am  nächsten  liegt.  —  Von  nikayog  kommt :  9reXa- 
yogSe;  'stekayeioq^  ^yOV,  (^ekayatog  zw.) ;  ^ekdytoq,  a,  ov,  m  dem 
Meere  U.S.W.;  oreXa/ixo^,  97,  6v^  das  hohe- Meer  Hebend;  ittXayU 
ty;^,  6y  -Xti^,  17,  votn  hohen  Meere ^  i^Ajn^liiikf  .wie  ein  Meer  sein^ 
überschwemmen  u.s.w.;  ntkayuriio^,  o,  Seekrank/ieili  ^tkaydo^  %u 
Meer  machen  u.  s.w.      

Endlich  ist  aber  auch  die  sskr.  Wzf.  sphurg' selbst,  mit  vp 
=  sskr.  ur,  im  Griech.  erhalten ;  nur  dass  statt  des  Anlauts  6^ 
blosses  ^  für  ursprunglicheres  ön  eingetreten  ist  (wie  z.  B.  S. 
540  ff.); •ebenso  tritt  eine  andre  Modification  der  Bed.  ein,  näm- 
lich dfe  in  ötpfH/y^  antapy  u.  aa.  herrschende :  sehweiieti ;  so  ziehe 
ich  also  hieher  ^wpy  in  SJUUUii}  ^'  ^^  Thurm  {der  in  die  hoho  — 
schwellende') ;  hieher  gehört  goth.  baurg-s  (mit  gnniitem  u),  also 
eigentlich  auch  Thurm ^  die  Verletzung  der  Lautverschiebungs- 
gesetze ist,  wie  jeder  sogleich  erkennen  kann,  hier  von  keiner 
Bedeutung,  da  griech.  'Kvpyog  eigentlich  für  öqyvpjog  oder,  mit 
Verlust  des  61  (fyüffyog  steht,  welchem  in  Bezug  auf  den  Anlaut  goth. 
b  richtig  entsprechen  wurde.  Was  den  Auslaut  betrifit,  so  haben 
wir  schon  mehrfach  bemerkt,  dass  die  von  J.  Gritnm  entdeckten 
Gesetze  bei  den,  zu  Sekundärformationen  verwandten.  Lauten 
grösstentheils  nicht  gelten ;  auch  in  andern  Beziehungen  sind  sie, 
beiläufig  bemerkt,  vielfach  zu  modificiren,  z.B.  in  solchen  Fällen 
des  Anlauts  wie  hier,  wo  ursprünglich  ein  Gruppenlaut  bestand. 
Ohne  etwas  von  der  Richtigkeit  seiner  Zusammenstellung  wis* 
sen  zu  können,  hat  J.  Grimm  unter  Wz.  446  (D.  Gr.  II,  39)  auch 
ahd.  berg  gesetzt,  welchem  goth.  bairg-ahei  fmontanum) 
und  fairg-uni  (mons)  entspricht  (mit  wechselndem  Anlaut  b 
und  f,  grade  wie  im  Griech.  nach  Verlust  des  C  sowohl  9»  als  trr 
die  zu  dieser  Wz.  gehörigen  Wzformen  anlautet).  Poti  hat  ihn 


S90  S0. 

(£.  F.  11,118)  mit  Unrecht  deswegen  angeUagC;  die  gotli.  For- 
men: bairg,  fairg  gehören  in  der  Thai  eben  sogaC  zu  banrg, 
wie  griech.  6<pLpy.  önapy^  nvpy  zusanuneugehOren ;  in  bairg^ 
fairg  liegt,  wie  im  griech.  tfarapy,  die  gunirte  Form  des,  allen 
diesen  Bildungen  zur  Basis  dienenden  sphf  ig'  zu  Grunde;  also 
eigentlich  nur  barg,  farg  {=  griech,  wepy,  s.  weiterhin);  nach 
einem  bekannten  Gesetz  ging  aber  k  vor  r  in  ai  über.  VöUig 
von  nvfyyog  und  baurgs  u.8.  w«  zu  trennen  ist  das  ron  Bumovf 
(Joum.  d.  Sav.  1833  O^t  S.  600)  damit  zusammengestellte  sskr. 
yrihat,  zend.  berez-at,  von  sskr.vfih  wachsen  (S.80);  zn  letz- 
terem gehört,  um  dies  beiläufig  zu  bemerken,  das  germanische 
ragen  im  nord.  regin-fiöU  viebragetkd^  koch,  mit  Verlust  des  ur- 
sprünglichanlautenden V  vor  r,  wie  im  Germanischen  fastdnrch- 
gehends  (vgl.  z.B.  rlsen  S.  327,  rignan  S.  328,  riso  S.  332). 
Von  Ttv^og  kommt:  nvpyLoVf  ^vpyidioVf  %o,  wvpytöwo^,  q,  ^rrpyt- 
<htioVf  nvpyioTtdfKOVf  roj  Dim.;  Ttvpyr^iov^  thurmartig;  nvpyivoqj  ?;, 
0V9  die  Thürme  betreffend  \  itvpyixiiq^  o,  -Zri^,  17^  %nm  Thurme  ge' 
hörig]  nvpydSrjqy  eg^  thurmartig \  TtvpyoiHj  thürmen,  tnii  Thürmen 
versehn;  femer  mit  grösserer  Annäherung  an  die  eigentliche  Be- 
deut :  verfnehren  u.  s.w.  (vgl.  otpiXka  S.  572),  hochtrabende  Worte 
madien  (vgL  6xoyi(p6g  S.549);  itvpyaKng^  17^  dieAufthürmungi  nvfh 
^'o^a,  tÖ,  das  Getiiürmte^  der  Thurtni  nvpyayro^^  n^ovj  Tcvft^urruiy 
fiy  gethüntiL 

Wesentlich  identisch  ist  die  Form  mpy  für  &jttpY  n^t  Guna 

des,  in  der  zu  Grunde  liegenden  Form  sphrig' erscheinenden,  fi. 

^Daran  lehnt  sich  HigYaao^^  iiy  auch  Ilcpyaftov,  tJ,  n.  p.  der  Burg 

in  Troja ;  jede  feste  üurg;  i lepy ^?,  n^  n*  P  «einer  Stadt  in  Pamph  jlien. 

DieForm,  welche  sphrig'  im  Sskr.  annimmt:  sphurg'  hat 
dort  die  Bedeutung  donnern.    Auch  diese  glaube  ich  in  einer 
hiehergehörigen  Form  zu  erkennen,  obgleich  in  einem  sehr  er- 
niedrigten Gebrauch;  mit  6n  für  ö<p  würde  (fnvfty  entstehn,  mit 
Verlust  des  öi  ivpy;  durch  die  bei  p  sehr  gewöhnliche  AI  eta- 
thesis  Ttfvy  (vgl.  xpi?/  weiterhin) ;  durch  Guna  des  v  würde  im 
Sskr.  aus  u:  6  entstehn.  Wurde  dieses  im  Griech.  durch  o  ver- 
treten, so  entsprach:  TTpcs/;  doch  konnte  dieses  &  für  v  auch 
vielleicht  auf  andre  Weise  eintreten  (wobei  ich  mich  jedoch  auf 
Maitt.  (Gr.  L.  D.  98  D)  nicht  stutzen  möchte).  Trat  an  Ttp&y  ein 
SufT.  mit  T  anlautend,  so  entstand  Trpo^xr;  sollen  wir  also  hie- 
herziehn  :  wpwxTrfj,©,  der  Donnerer,  der  Knatter,  der  Hintere 
(etwa  für  ein  ursprünglicheres  Trpoxnfp?)?    Ich  will  diese  Ety- 
mologie für  nicht  mehr  als  blosse  Hypothese  geben,  kenne  aber 
keine  bessere.  Davon:  öavXonp&Ttvuia,  den  Hinteren  im  Gehn  muf 
eine  gezierte  Weise  hin  und  her  drehen. 

Wir  haben  schon  bei  &Kt£i&  Gelegenheit  gehabt,  auf  eine 
Umwandlung  des  anlautenden  sp  in  st  aufmerksam  zu  machen, 
welche  im  Verhältniss  von  lat  stud  zu  griech.  6nv^  vorkommt 
Dieser  Gregensatz  ist  eigentlich  keine  e^mologische  Vertretung 
zu  nennen,  sondern  es  ist  ein  rein  zufWiger,  phonetischer,  wel- 
cher sich  durch  die  nahe  Verwandtschaft  der  P-  und  T-Laute 
(vgl.  spuo  S.  415),  wenn  auch  nicht  ganz  sichern,  doch  als 


20.  ßW 

eicht  möglich  erkennen  lässt.  Er  kann  deswegen  auch  recht 
ptit  innerhalb  der  griech.  Sprache  selbst  Statt  gefunden  haben, 
snn  haben  wir  schon  die  Wzf.  tfjrapy  (S.  587)  bemerkt;  in  ihr 
^eht  der  Begriff  «/ro/seft  in  die  nahe  liegende  Bed.  geii  aein^  wol" 
üsiig  sein  über.  Wie  nahe  liegt  dieser  nun  wieder  der  Begr.  lü- 
^iij  welchen  wir,  wenngleich  in  etwas  abgeschwächterer  Bed., 
n  öTepY&  wiederfinden.  Denn  dass  öripjo  mehr  von  der  Liebe 
ler  Eltern  zu  den  Kindern  und  überhaupt  von  minder  leiden- 
schaftlicher Liebe  gebraucht  wird  (obgleich  üTOfyn  auch  Ge^ 
ehlechts^/^ögüLT  Knabenliebe  bedeutet),  begründet  keinen  sehr 
px)ssen  Unterschied;  bei  der  grossen  Anzahl  von  Wzformen, 
velche  iiir  die  Bezeichnung  lieb^  fixirt  wurden,  mussten  sie  sich 
mtereinander  gewissermaassen  ausgleichen.  Auch  PoU  (E.  F. 
,  284)  liess  sich  dadurch  nicht  abhalten,  &tt^^rsAt'99]L\\  sprih 
^ieeh.  6Tt£px  zusammenzustellen,  wo  der  Begr.  begehren  (sskr, 
»pf  iha)  aus  dem  des  heftigen  Bewegene  (vgl.  tf^er<?«)  oder  des 
\turk  Athinens  hervorgetreten  ist.  Denn  auch  sskr.  spf  ih  ge- 
lört,  wie  wir  weiterhin  bemerken  werden,  zu  der  hier  behau* 
leiten  Wz.  Deswegen  will  ich  auch  gar  nicht  in  den  Weg  treten, 
(venn  man  vielleiclit  mit  Po//  {^rep/eti/ lieber  mit  önep^i  sprih 
identificiren  will,  da  die  Vertretung  des  ön  durch  ör^  wegen  der 
ivir  es  hier  hervomehmen,  auch  unter  dieser  Bedingung  Statt  fin- 
let,  und  die  Gruudwurzel  dieselbe  bleibt.  Persönlich  neige  ich 
mich  jedoch  mebr  zu  der  Zusammenstellung  mit  Cnofy. —  Also 
5TEOYiMi.  lieben^  gern  haben^  ttfünschen,  zufrieden  eein.  Davon : 
UTcp^ig,  ij^  das  Lieben  i  ÖTcpxrdff,  ij,  6v,  geliebt  \  Örefnevocogj  ^,  ov, 
^umJLieben  gekörig;  ÖTepyriyLO^  ÖTipyrßpovy  to,  Reizung  %ur Liebe; 
^opyiif  ^  (mit  o  für  e),  fjiebe  U.S.W.;  ÖTOpym^&tipyea;  dno^rop^ 
yoq,  ov,  liebelos  i  dtfrep^Tiq^  ig^  feindselig f  (piKo&vopylxx^  ^^  zärüiche 
Liebe. 

Wir  haben  hier  ein  zweites  Beispiel,  imd  zwar  innerhalb 
der  griech.  Sprache  selbst,  geselm,  wo  sowolil  nach  Potta  als 
meiner  Etymologie  öt  an  die  Stelle  von  ön  getreten  ist.  Nun 
nrerdeu  sich  weiterhin,  wenn  wir  an  die  mit  öt  anlautenden Was- 
Pormen  kommen,  Beispiele  in  Menge  finden,  welche  beweisen, 
dass  das  6  auch  in  dieser  Anlautgruppe  nicht  seltner  als  in  sm 
and  sph,  sp,  sb  verloren  geht  (vgl.  z.B.  Tavpog,  taurus).  Ist 
CS  nun  gewagt,  das  mit  dem,  bei  itvpyog  zu  (xrunde  liegeuden, 
nvpy  in  der  Bed.  übereinstiifintmde4at.  turg  in  ilUJgiJXfc  *'*'/" 
9ehweüen,mX  der  Grundform  von  nvpyi  ö-jtvpy  für  volR^dentisch 
zu  erkl&ren?  turg  stände  für  sturg  statt  spurg  =  sphurg 
=  dem  allen  diesen  Formen  zu  Grunde  liegenden ,  welches  im 
Sskr.  sphrig'  lauten  wurde.  Wenn  aber  lat.  turg  hiehergehört, 
so  dürfte  man  ohne  Bedenken  auch  ein  griech.  Tv>py  liieherziehn. 
Diese  Form  erscheint  nun  zwar  nicht.  Wenn  wir  aber  beden* 
ken,  dass  itopriq  (S.583)  durch  regressive  Assimilation  zu  Trop- 
pig  ward,  ist  es  da  so  sehr  gewagt,  wenn  wir  annehmen,  dass 
das,  derBed£ut  nach  mit  nvpyog  absolut  identische^  Tvpp-*5,  >?, 
für  ursprüuglieheres  Tvpy^ig  stehe?  In  diesem  Fall  wurde  ich 
rxp6i,g  nir  eine,  nach  &lscher  Analogie  der  vielen  nebeneinan- 
der bestehenden  Formen  mit  pp  oder  /ht  gebildete,  Nebenform 
von  Tvppig  erklären;  allein  ich  halte  es  nicht  einmal  ffir  zu  ge- 


S99  24> 

wagt,  in  diesem  einzelnen  Fall  anch  nripöig^  mit  ö  für  y^  lur  die 
erste  Umwandlang  von  rvpy^g  zu  nehmen;  sie  wurde  sehr  nn- 
terstützt  nnd  erleichtert  durch  das  auf  7  folgende  h  welches be- 
kanndich  fast  in  aUen  romanischen  Sprachen  und  im  Griechi- 
schen selbst  schon  (vgl.  \uyiovi  ^ararav,  TCt^i^ovi  ^curtrav,  ixuif: 
fforarov)  die  Eigenthumlichkeit  hat,  Gutturale  in  Zischlaute  zu 
verwandeln;  so  wäre  also  aus  Tvpyiqi  xvpmg  und  daraus  xrppi: 
entstanden.  Anders  Po// (E.  F.  1,170,121.  II,  51).  Neben  t^/k 
6ig,  Tvppig  erwähnt  Suüias  als  gleichbedeutend  rvp0oc^  o.  Da- 
von TvppßtüVi  TÖy  Dinu 

Indem  w/Jpt,  wie  wof»  für  ^ro^pt  (S.  B83),  sein  eines  p  ein- 
büsst,  würde  rvpt  daraus  werden.  An  eine  so  gewandelte  Fonn 
^  wage  ich  TvpavvoQ^o^  zu  schliessen ;  doch  weiss  ich  nicht  und 
bezweifle  sogar,  dass  hier  dasselbe  Thema  rrpt  zu  Grunde  liegt, 
vielleicht  eher  xvp-av,  woraus  durch  Suff,  to:  Tvpavio  und  dar- 
aus durch  Assimuation  tvpavvo  entstand.  Wörtlich  hiesse  es 
ein  Thurm-'  oder  Burgherr,  vielleicht  sehr  bezeichnend ,  da  die 
Usurpation  von  freien  Städten  dadurch  geschah,  dass  man  ihre 
Burg  (TTtjpyoff,  xvpdu;)  occupirte.  Diese  Etymologe  ist,  wie  ich 
nicht  verkenne,  sehr  gewagt,  aber  ich  kenne  leine  bessere. 
Also:  Tvpawoq,  6  (Burgherr),  Herr,  Burgusurpator^  Tyrann  11.S.W.; 
Tvpawoq,  nvj  tyrannisch  i  rvpawtxöq,  ^,  ov,  den  Tyrannen  betref-- 
fend\  Tvpawig^  Tvpawia,  i},  Herrechaft  eines  Tyrannen  n.s.ir.: 
TvpawBOf  Tvpawevo^  unumschränkter  aerrscher  Mn  u.  s.  w. ;  tr- 
pawtToVf  TÖf  das  Haus  eines  Tyrannen ;  TvpawliiG),  es  mil  Tyra^ 
nen  halten  \  xTpawiauif  nach  Tyrannei  schmecken  ^  TvpawjiaaQ, 
nach  der  Obergewalt  streben;  dxvpdwtvxog,  ov,  nicht  von  Tyranaeu 
beherrscht. 

Wenn  sich,wo{tir  vieles  spricht,  der  Unterschied  zwischea 
tergus  und  dorsum  ajs  ursprünglicher,  durch  den  Gebrauch 
aber  nach  und  nach  aufgehobner,  feststellen  lässt,  dass  tergns 
ursprunglich  nur  von  Thieren,  dorsum  nur  von  Menschen  ^• 
gölten  hätte,  so  würde  ich  dorsum  fiir  eine  Zusammeoziehuiii: 
von  devorsum  nehmen  (wie  auch  schon  Pottj  E.F.  If,  ^8),  ir: 
welchem  Fall  es  nur  für  die  Bezeichnung  eines  menschlichen 
Rückens  passen  kann;  terg-us  dagegen  ebenfalls  zu  der  hier  be- 
handelten Wzform  ziehn;  es  verhielte  sich  terg  zu  turg  genau 
^  wie  nepY  zu  nvpy  (S.  590);  tergjjs  ist  also  der  aufgeschwolUnf, 
höhere-Vkml  der  Thiere  (gleichsam  ihr  Berg  S.  589). 

yfiT  kehren  zu  Tvpaiq  zurück;  neben  diesem  erscheint,  wie 
bemerkt,  Tvpöo<;\  letzteres  steht  f&r  ursprünglicheres  &rvp- 
öogy  wie  die  ganze  Entwickelung  ergab.  Weiterhin  wird  sich  als 
entschiedene  Thatsache,  deren  Erklärung  hier  jedoch  nicÄt  ver- 
sucht werden  kann,  herausstellen,  dass  ursprünglich  anlauten- 
des crr  durch  einen  eigenthümlichen  phonetischen  Wechsel  sich 
mit  ^  vertauscht  (vgl.  z.B.  ^av^a,  ^v^g,  ^a^ivg  u.da.  unter  den 
mit  (St  anlautenden  Wzformen) ;  nach  dieser  Analogie  ist  ^vp- 
tfocj  o,  formell  in  der  That  mit  iniparu;  in  Verbhidung  zu  setzen, 
sodass  hier,  wie  in  unserm  Werk  so  sehr  oft,  die  überlieferte 
Etymologie  i^ssenschaftlich  begrfindbar  ist,  was  bisweflen  als 
ein  nicht  zu  verachtendes  Kennzeichen  der  Richtigkeit  der- 
selben betrachtet  werden  mag.    Denn  ein  Individuomy  in  wd- 


£4>.  S»3 

chem  das  Spf  achbewnsstsein  auf  eine  lebeadiee  Weise  waltete, 
konnte  oft,  auch  beim  Mangel  wissenschaftlicher  Rlittel,  durch 
inneres  Ineinandergreifen  des  Zusammengehörigen  das  Richtige 
gewissermaassen  erahnen,  ohne  die  Richtigkeit  der  Ahnung 
auch  äusserlich  beweisen  zu  können.  Was  die  Vermitteluug 
der  Bedeut.  betrifit,  so  ist  sie  schwieriger,  nicht  weQ  es  an  ver- 
mittelnden Gliedern  fehlte,  sondern  weil  deren  zu  viele  da  sind, 
so  dass  man  nicht  mit  Bestimmtheit  entsdiCMen  kaim,  von  wel- 
cher subjectiven Anschauung  es  abzuleiten  ist,  dass  ^voaoc  d^n 
mU  Epheu  und  Weinlaub  umwuiuUtien  Stab  bezeichnet,  weleheti 
die  Geweihten  hei  Baeehuefesten  intgen.  Wenn  ich  die  Gestalt  des- 
selben in' Künstlerischen  Darstellungen  betrachte,  so  wird  mir 
am  wahrscheinlichsten,  dass  ^vpöog  ursprünglich  nichts  als  ei* " 
nen  Zweig  j  einen  Spross  bezeiclmete,  also  der  Grundbegriff 
in  ^vpö  (fftr  ursprüngliches  örvpy  =  öTtvfyy'i  dasselbe  bedeu- 
tete, ^rie  das  deutsche,  ebenfalls  zu  dieser  Wz.,  aber  zu  einer 
weitergebildeten  Wzf.  geliörige  Spreee  von  spriozan  (S.  574). 
Ick  wifi  mit  dieser  Deutung  keiner  andern,  vielleicht  besseren, 
vorgreifen;  aber  welche  man  auch  wähle  (und  ich  könnte  «^Ibst 
noch  mehrere,  aber  keine  entschiedenere  geben),  sie  wird  stets 
m  enger  Verbindung  mit  den  aus  der  Grundbed.  der  ^ö(p  sich 
ergebenden  Bedeutungen  stehen  müssen.  Davon:  ^vftöapiov,  ro, 
Dim.;  ^v^yöniia^daeBacchiisfeHl  witdetti  Thyrauu  feieiu\  ^vpOdwy 
siffji  Tkfßreus  machen.     

Wir  kehren  zu  Tvpy  (flir  öTVfty)  =:  lat.  t  h  r g  zuHick ;  t  u  r g  e  o 
hiess  9chweUen\  dieser  Begriff  war  aber  aus  der  Grundbeileut. 
von  '^sph  blasen^  durch  die  Modification  sich  aufidaaen  hervor- 
gegangen. Auf  dieselbe  Weise  entwickelte  sich  daraus  der  Be- 
griff: Btueen  in  die  Holte  warfen,  au/schdumen  (vgl. z.B.  nou(p^ok'^ 
^6),  ä(pp0^u*aa«).  An ,eine dieser beidenModificationenlehntsio^ 
nun  die'  Bed.von  tdi;^  yög,  ?;;  es  heisst  nümlich  junger,  tmgff; 
gomer  Wein  und  die  Hefe  von  Weiti\  legt  man  Gewicht  auf  die 
erste  Bed»,  so  vergleiche  man  das  lat.  uva  turget  mero,  und 
denke  an  die  schwellende,  etrol%ende  (auch  dieses  gehört,  h^ 
läufig  bemerkt,  zu  dieser  Wzf.  und  zeigt,  dass  der  Uebergang 
von  sph  in  st  auch  schon  vor  der  Trei^Mmg  von  dem  germani- 
schen Sprachstamm  eingetreten  war)  Traube i  wenn  auf  lUe 
zweite,  90  denke  man  sjkdvLS  Abgd/irenj.Absc/idwneH  des  Weins; 
ich  entscheide  mich  persönlich  für  die  erste  Deutung,  vorzögi^ 
wegen  derBed.  von  rpv^^  und  den  jdamit  zn^mmenJiSngendei^ 
nehme  also  rfn:^  fast  ganz  wie  d^Jatein.  turg  furBezeiclKiubg 
des  sirol%enden  Reifseins.  Die  formelle  Wandlung  von  xvi^  zti 
Tpv/  bedarf  wohl  kaum  einer  Bemerkung ;  denn  die  Metatnesis 
der  Vokale  bei  p  ist  zu  ffewr>]iuIicL.  —  Durch  das  so  nahe  an« 
klingende^  sskr.  dräksha,  Weirdteere,  darf  man  sich  nicht  ver- 
sucht fiüdeu,  eine  Verbindimg  von  xpty  mit  diesem  anzpneh- 
iiieii.  —  Von  TpDy  in  rpr^  kommt:  Tpi^n,  ^;  TptVo?,ö  (spät)^ 
dh  isehwelienden')  reifen  Früchte  des  derbstes ;  Smdte,  Trocknies 
(vom Trocknen  derFr&chte,  erst Nicandery^  davon:  rpiyjfM^  ein* 
erndten  n«s%W.;  'rpvynOie^  1},  Emdte,  Weinlese;  xpvyr^tfLog  ^  ov, 
lesbar}  Tpxytrtrip,  Tpiyi;Tif ff^  4,  Tpryj-Tpta,  i7>  Winzer  {^in)  u.s.>v.; 


594  ;  1€>. 

rpvyiinipioVj  to,  Wemkeller\  xfnyptröq^  o,  Emdie  11. s.w.;  Tpi^jreo, 
Tpv^o,  Tpvcneo?^  trocknen  {Hesych!).  NSlier  an  Tpv4  schliesst  sich: 
Tpryepoff,  a,oVj  rpryo'Jijg,  e?;  xpiyivog^  ??,  or,  A^^;  Tpvyuio^^  ^,oy, 
roll  Äif/fe  gemacht}  Tpvyia^j  o,  A^j^;  Tpr^/^öj,  hefyi  werden  \  rpt- 
j^^a  =  Tpi55  (zw.).  Gehört  hieher  Tpi'yya^,  d,  «w  Fo;^^  (zw.), 
und  Tfyoyiqj  i},  «m«  Getreideart  {Skvpa)  (zw.)  ?  —  aTpry*??,  ig,  1«- 

^^  geemdtet}  aTprygroc,  oi>^  komerieches  Beiwort  des  Meers  und 
des  Aethers;  soll  heissen:  was  keine  Emdie  gewährt  \  könnte  je- 
,  doolHtttob  &anz  anders,  in  engerem  Zusammenhange  mit  der  ei- 
gentlichen JDcd.  von  Tpvy^  geiasst  werden  ieehr  (a  =  tfa  S.  3S) 
.  echwellend,  schäumend,  rauschend  (S.  588));  dioTpvYio^^  ov{h<i' 

♦  merisch')y  ivird  verschieden  erklärt;  am  besten  woHI :  mit  Wm- 
stocken  durchzogen.  Von  xpv%i  uTpvyoq,  ohne  Hefe\  iKcuörpryor, 
TO,  Oelhefe, 

Bei  allen  diesen,  auf  /  (r=  sskr.  g' )  schliessenden^  Wurzel- 
formen  lag  eine  Form  zu  Grunde,  welche* eigentlich  im  Sskrit 
sphrig'  lauten  würde.  Nun  wissen  wir,  dass  der  Vokal  ri 
Qoeraus  häufig  als  ra:  pa  erscheint  fvgl.  z.B.  we^©,  i-mpc&^v 
S.  584  und  überhaupt  H.  A.  L.  Z.  1837.  Ergzbl.  S.  911  ff. ).  So 
kann  denn  statt  der  Wzf.  rpvr  f&r  ursprnngliches  my  auch  t^K 
y  erscheinen.  DieseForm  erscheint  in  TP«yoc>ö.  der  Bock,  Gedheit; 
ich  ziehe  dieses  Thema  unbedenklich  hieher,  bin  jedoch  nioiit 
ganz  sicher,  aus  welcher  Modification  der  Bedeut  die  Bezeich- 
nung hervorgmg.  Wenn  ich  die  oben  (S.  330)  vorgekommeneu 
Analogieen  berücksichtige,  femer,  dass  xpayog  Geiiäeit  heisst 
so  entscheide  ich  mich  persönlich  fiir  den  Zusammenhang  mit 
der  in  öripyo  (S.  590)  hervorgetretenen  Bed.,  so  dass  also  in  Tpc- 
yog  die  Bezeichnung  des  Bocks  von  seiner  Geilheit  ausgegangen 
wäre.  Allein  vielleicht  konnteer  auch  von  seiner  Bewegficbkeit 
dem  Springen  seinen  Namen  erhalten  haben;  denn  dass  ans  der 
Modification  der  Gmndbed.  zu  zittern  audfaLdi^ser  Begriff  her- 
vortrat, beweist  eben  das  germanische  springen,  welches /'oA 
schon  (E.  F.  I,  238)  hieher  gezogen  hat  Von  rpirog  kommt: 
TpayiÖKoq^  6,  Dim«;  Tpa/aiva,  1}^  eine  unfruchtbare  Zwitieniege\ 
Tpayeiogy  tpaysagj  a^ov;  xpäywo^j »?,  ov,  vom  Bocke]  xpaytov,  t/w- 
ytlov,  TO,  einePflan%e,  wStehe  einen Bocksgerueh  hat;  Tpäyavog.o, 
glbd.  (zw.);  Tpay/?o,  stinken,  geit  sein  u.s.w.,  eig.  Aehnlichkeü 
mit  einem  Bock  haben  (ist  hier  i  =  sskr.  j  und  ist  diese  Denomi- 
nativbildung  identisch  mit  der  sskrit.  bei  Boppy  Gr.  sscr.  r.  683, 
1'?).  —  Mit  diesem  Wort  hängt  bekanntlich  Tpayö^ta,  ^,  Tra^ 
die,  zusammen;  daher:  rpayaSq^  if,  6v,  bocksmässig  und  tragisch^ 
rpafixivoiiM,  sich  tragisch  gebehr  den]  rpayixo'J»;«;,  $g^  dem  Trsfi" 
sehen  ähntieh]  hriTpäyio^^  a,  ov,  geil,  in  unfruchtbare  Keime 
schiessend.  

Wnr  wissen,  dass  schon  im  Sskr.  das  sph  dieser  Wurzel  in 
sp  äbergeht;  deswegen  glaubten  wir  mit  Recht  die  angebliche 
Wzf.  spifi  athmen,  hieher  ziehn  zu  dürfen  (S.  640).  Da  nun  h 
sowohl  als  Vertreter  eines  ursprünglicheren  dh(S.73),  oder  bh 
(vgl.  sskr.  mahjam,  lat  mihi  f&r  ursprQnglidies  mabhi+am, 
wie  tubhjam  =  lat.  tibi  zeigt,  S.  453),  oder  kh  (S.  182, 188  n. 


2<l>.  595 

sonst),  als  auch  überiianptals  ein,  sekund&re  Wzformen  bilden- 
des Element  anzaerkenuen  ist  (wovoii  an  einem  andern  Orte 
genauer),  so  wage  ich  hieherzuziehn  die  sskr.  Wzform  spf  i-h, 
mag  nun  in  ihr  h  unmittelbar  als  Wzweiterbildnngselement  ein- 
getreten sein,  oder  ursprunsliches  bh,  kh  oder  dh  vertreten. 
Wenn  wir  uns  an  die  der  Wzi.  spf  i  gegebne Bed.  athmen  halten, 
so  ging  dieBed.  hegehren,  wünschen,  welche  spirih  hat,  von  dem 
starken  Schnaufen,  als  äusserem  Kennzeichen  des  leidenschaftli- 
chen Begehrens,  aus;  halten  wir  uns  dagegen  an  die,  in  dem, 
imGriecn.  entsprechenden  6neüx  hervortretende,  Bed.  eüen  (vgl. 
fxmv^ELv  S.  559),  so  ging  der  Begriff  begefiren  von  dem  des  /y*- 
rigy  schnell  nach  etwas  Hmeilens  aus*  Ich  ziehe  letztere  Erklä- 
rnng  vor,  weil  sprih  im  Sskr.  als  starke  Wzform  gar  nicht,  wie 
im  Griech.,  erhalten  zu  sein  scheint  und  die  Granunat  alsdann 
die  Wzbed.  nur  aus  thematischen  Bildungen  schlössen,  in  wel- 
chen sie,  auf  nominale  Weise  fixirt,  gewöluilich  zugleich  stark 
modÜicirt  erscheint'  Die  in  den  verwandten  Sprachen  entspre- 
chenden Formen  vgl.  man  bei  Pott  (£.  F.  I,  284.  II,  437).  Das 
griech.  öntpx  hat  statt  des  ri  jn  der  sskr.  Form  dessen  Guna« 
Also :  tjTtipxoßo^ii  eigentl.  ich  %ittre,  bin  w  schneller  Be^tegung; 
(tTrip^üj^  ich  seine  in  schnelle  Bewegung  (vgL  Önsvß  S.  559);  önip^ 
Jfpnyj  mit  EHe, Leidenschaft,  Zorn;  öntpyvoq^  n^  6v,  schnell,  hüzig] 
^^(TTtep^g^  i$y  wo  ä  =  ä  =  (Ta  (S.  382)  und  ein  Nomen  dnBpxps 
zu  Grunde  liegt;  letzteres  (sskr.  sprihi)  setze  ich  in  der  ]Bed. 
ganz  identisch  mit  önovS^}  also  mit  Eifer,  eifrig,  sehr  stark,  ZTrep- 
X^^^Sj  n.  p.  

Wir  sind  jetzt  hinlänglich  vorbereitet,  um  auch  zu  den  Wei- 
terbildungen aus  den  Wzformen  auf  p  und  X  überzugehn,  in  de- 
nen^der,  dem  p  oder  X  ursprünglich  vorhergeganprene  Vokal 
aosgestossen  i/st  Doch  ersuche  ich  noch  einmal,  auf  die  schon 
innerhalb  dieser  Wurzel  neben  den  vollen  Formen  vorgekom- 
menen Verkürzungen  dieser  Art  zurückzublicken  (wie  ocphs  S. 
573  u.  aa.)  und  zugleich  die  analogen  Erscheinungen  bei  Wz.  dx 
und  ö^  ins  Gedächtniss  zurückzurufen.  Denn  so  einfach  dieser 
Verlust  ist,  so  hat  er  doch  Veränderungen  herbeigeführt,  wel- 
che  auf  den  ersten  Anblick  unvermittelbar  zu  sein  scheinen. 
Zugleich  werden  die  verglichenen  Analogieen  im  Verein  mit  den 
nun  folgenden  Bildungen  die  voIlständigeUeberzeu^pmg  gewäh- 
ren, dass  dieses  Vermhren  schon  lange  vor  der  Sprachtrennung 
waltete  und  den  Reichthum  von  wesentlich  gleichen  Wzbildun- 
gen  herbeifOhrte.  —  Da  nach  meiner  Ueberzeugung  sowohl 
dieWzf.  arcpay  wie  crcpi  und  srtfiv  durch  p  oder  X  gemehrt  ihre  Vo- 
kale einbüssen  konnten,  so  wage  ich  nie  zu  entscheiden,  ob  die 
^tui  eintretenden  Grundformen :  6(pp^  ö^X  für  <f0ap(X),  a^ip{X) 
oder  6<pvp(X)  stehn,  kenne  auch  keine  Möglichkeit,  wie  dfes  bei 
dieser  Wz.,  in  welcher  bei  allen  Wzfonnen  alle  Modificationen 
der  Grundbedeutung  wieder  eintreten,  mit  Sicherheit  entschie- 
den werden  kann. 

An  die  so  entstandene  Wzform  ö<pX:  6(pp  treten  von  neuem 
dieBQdungsvokflJe  und  zwar  v  (sskr.  u),  t  (sskr.  i)  und  auöh  a, 
^  0  (s=  S8&.  a).  —   Wir  beginnen  mit  den  Formen  mit  u,  weil 

58* 


596  2<l>. 

uns  hier  die  ^anz  eigentliche  Gnindbedentung  entgegentritt.  — 
Da  wir.  nämlich  att  (^Xavpoa  neben  ^avkog  finden ,  nun  aber 
keine  Möglichkeit  existirt ,  wonach  X  hätte  eingeschoben  wer- 
den können,  wohl  aber^  wenn  das  Suff,  oo^  wie  in  (^at?Xo^,  in  lo 
verwandelt  war,  die  Ausstossungdes  vornergehenden  X,  der  Dis- 
similation wegen  (Vgl.  Pol/,  E.  F.  U,  100)  sehr  nahe  liegt,  und 
der  att  Dialekt  gewöhnlich  die  organischere  Form  erhalten  hat, 
so  schliesse  ich,  dass  fXavpo  diese  sei.  Wurde  aber  po  an  die 
Wzf.  <f)Xv  (für  öfXv  mit  Verlust  des  ö,  wie  gewöhnlich )  gesetzt, 
und  deren  v  wider  die  Regel  vriddhirt  (wovon  jedoch  im  Griech. 
viele  Beispiele  vorkommen),  oder  auch  <fXv  in  (pXaß  aufgelöst^ 
indem  po  durch  den  Vokal  v  oder  auch  b  angekniipA  ward,  so 
entstand  entweder  gradezu  (pXavpo^  oder  zunächst  <pXafvpo  oder 
tfiKaßBpOf  woraus  bei  Ausstossung  des  e  sich  entweder  gradezu. 
oder  durch  Einwirkung  des  p :  c^Xavpo' bildete ;  ftir  letztre  Deu- 
tung kann  man  ^Xt?apo.  anfuhren ;  eine  Entscheidung  w^ageich 
nipht^  Was  die  Vermittelung  der  Bed.  betrifft,  so  lege  idi  <plv 
mit  der  Bed.  bliuen  zuGnmde.  Denn  durch  eine  vielfach  beleg- 
'  bare  Ideenassociation  geht  der  begiiff  scMevht,  welchen  ^Xat- 
ooQ  bezeichnet,  gewöhmich  aus  dem  Begriff  de»  WmdigetiJfScIü 
Verwehbaren,  und  insofern Nichtsnuiztgen  ausCvgl.  z.B.  fut-ilis 
S.  560;  vielleicht,  und  wolil  eher  (vgl.  die  Derivata)  entstand 
auch  die  Bed.  wie  die  von  sperno  (S.  578)  u.aa.).  Also  (plai- 
po;,  ayov^  schlecht  (wifuiig  oder  verächtHch)  u.s.w.;  «^Xarpori;?; 
ily  Schlechtigkeit;  (pXavpi4(0j  terachteru  Eine  Nebenform  ist  <^af' 
f  Qg,  welche  fast  auf  eine  einst  gebrauchte  Form  mit  organisch 
richtigerem  p:  fpavpog  schliessen  lässt:  die  gewöhnliche  Form 
ist  (pavkoq^  riy  ov;  davon:  (pavkorr^gy  <^avX^o?,  <f>avkurii6q ,  6;  (pav- 
Xtafia,  To,  (Geringschätzung  (sperno);  (pat^KlöTota,  tJ,  Verächferin, 
Spötterin  (vgl.  das  ebenfalls  zu  dieser  Wz.  ^enörige  nhd.  spot- 
ten); ^arXiog,  ayOv,  =  (pavTjog^  aber  fpavXia  iXaia,  eine  grosse 
dictcßeischige  Olive.  Dieses  <pavkia  glaube  ich  von  ^Xav>  trennen, 
und  zu  (pav=zfrfpav:=z(r<pv  (vgl.  S.553)  mit  der  Grunbed.  «cAif  f/- 
len  setzen  zu  müssen  (vd.  <pnhi%  S.568,  o^x^a^  S.  550). 

^  Höchst  irrig  habe  ich  oben  S.  37  das  hieher  (zu  <poLvpog)  ge- 
hörige d(pavpo<;y  a^ov,  angeführt;  es  steht  flir  dßa+farpog^ 
wörtlich:  abgeblasen^  einer,  der  sich  abgejappt  tiat,  erschuft  n» 
s.w.  Davon:  dtpavpoto,  schwächen i  a^avpon^^,  ^^  Schwäche, 

Mit  der  Bed.  Blasen  aufwerfen  (vgl.  no\ixpoKvi(i>  u.aa.)  also: 
ai^rallen,  aufsprudln,  überströmen^  von  tmnützen  Reden  ühei" 
ßiessen  u.s.w.  (v^l.  das  germanische,  ebenfalls  zu  dieser  Wz., 
aber  zu  der  Wzi.  <pXvi  gehörige  sprudeln  und  mit  st  fiir  sp 
.  (vgl.  S.  593)  strudeln,  d.h.  eigentlich  Blasen  werfen")  ziehe  ich 
hieher  ^Xv-o  (für  6q)Xv(o)\  es  ist  nach  der  6tenConj.CL  formirt 
und  steht  fiir  fpXvßa,  Davon:  ^Xvoq^  röy  Geschwätz  (als  üher^ 
sprudelndes  gefasst);  q>Xvapoq^  ov,  geschwätzig;  q>Xvapoq,  o,  Ge^ 
schwätz;  q>Xvapiayij  Geschwätzigkeit]  (pXvapiw^  unnützes  Zeug 
schwatzen ß  <pXvapriiiaf  to,  wmützes  Geschwätz;  ^Xva^, 6  =  ^>Xt?ff- 
ppq  (fftr  ursprungliches  qfXva7eog\  Geschwätz,  Schwätzer;  qfkor- 
«Ww  (lakon.  ftir  ^Xvatftfoi),  schwatzen,  mit  der  uns  schon  viel- 
fach vorgekommenen  öö-Büdung;  f>XvaxiQv,T6,  wird  in  der  Bei 


1^.  597 

Blase  erwähnt;  damit  wären  wir  wieder  ganz  zu  der  primären 
Bed.  zoruckgekonunen ;  doch  ist  das  Wort  fraglich;  iianpofpXva- 
pirri?^,  6y  iangipeiiiger  Schwätzer. 

Neben  (pkviD  erscheint  mit  Reicher  Bed.  q^Xv^m^  durch  i 
weiter  formurt;  vielleicht  steht  i  vSlt  ^-f-j,  so  dass  wir  hier  i^chon 
me  ebenerwähnte  Wzf.  q>Xvd  =:  6(pXt^  (gerni.  sprnd  in  spru- 
deln) h&tteh;  doch  will  ich  das  nicht  entscheiden,  da  nicht  Je- 
des i  ivck  Griechischen  auf  gleiche  Weise  entstanden  ist ;  bei 
dieser  Annahme  wäre  q:iXvd  hier  nach  der  4ten  Conj.Ch  flectirt. 
Davon:  ^Xr^oxiov,  xo,  Blaee^  also  mit  der  Grundbed«;  ^Xv^axo 
in  q>Xv4ot9toypiqK>g^  Poeeenspiele  sehretbend. 

Dieselbe  Bed.,  wie  in  dieser  Bildung  durchs,  tritt  in  der  Bil- 
dung durch  xT  hervor:  ^»Xvxt,  in  welcher  wi|*  «x  Air  Vertreter 
desLiauts  halten,  welcher  im  Sskrit  durch  ksh  wiedergegeben 
werden  müsste;  diesemnach  ziehn  wir  (pXv^itx  zu  den  von  uns 
benannten  tf(f-Bildungen,  wie  denn  auch  l^t-^X'iCöui  vorkommt 
uieher  gehört:  tpXvTtTi^j  (pXvxxcuva^  i^y  dieBlase\  (pXoxraivlSi&Vy 
To,  Dim»;  (pXvxTotiv<Bdn<i9  ^Sy  blasenartig  \  <pXv/9fxcuv6o\iait  %urRlaae 
werden;  (pXv^tTcdvtaatq^ily  das  Entetehefi  von  Blasen  \  d(p!kv9tToUvm' 
Tog^  ov,  ohne  Blasen.  —  Indem  statt  xr  die  gewöhnlichere  Ver- 
tretung des  zu  Grunde  liegenden  Lautes  (sskr.  ksh)  eintritt, 
nSimÜdoLÖöf  erscheint  ixtpXvaraw  (eigeni^ch  hervor  Blasen  werfen^y 
hervorsprudeln,  hervorsfnitnen  u.s.w. 

Hieher  gehört  höchst  wahrscheinlich  auch  <pXvy  mit  ^  fttr 
diesen  Laut  (sskr.  ksh),  wie  so  sehr  oft,  in  olvotpXvl^j  oivo'^  ' 
(pXTyTCToq,  QVj  weintnmken  (von  Wem  sprudelnd)}  olvo<pXvyl(D,  irun^ 
ken  sein;  olvotpXvYUx^  17,  Weintrunkenheit \  —  wie  in  tpavXoq  geht 
in  einer  Zusammensetzung  mit  einem  mir  noch  nicht  ganz  er« 
klärbaren  6X0  (ob  fttr  oKo  oder  von  /eX  krätmnen  bei  V^^n'p)  das 
X  verloren:  oXo-fpvySdv  iiftr  6Xo<pXüyS<ovj  n.  Blase.  — 

Zu  einer  der  zuletzt  erwähnten  Wzformen,  wahrscheinlich 
tpXv,  gehört  (pXvaig^  eo^s  n,  eine  EtU%ikndung  in  der  Haut  (BldS'^ 
efien). 

Indem  an  die  Wzf.  (pXv  (tHr  atpXv)  ein,  sekundäre  Formen 
bildendes,  d  tritt,  entsteht  (pXv^  f&r  a(pXv9  (im  Deutschen  mit 
Erhaltung  des  ursprünglicheren  r  statt  des  griech.  A.:  sprudeln, 
sprfltzen  (spriuzan,  J.  Gihnm,  D.Gr.  II,  21  nr.  234),  mit  st: 
strudeln,  strotzen);  ^Xvidtaj  tpXvydavia  (eiuDenom. —  denn 
diese  Endung  av  ist  denominativisch  für  aij  (vgLora^Taivo),  ovo- 
aaiv<a  jjL,  aa.  an  einem  andern  Ort)  —  aus  einem,  nach  Art  der 
7ten  Conj.  Cl.  nasalirten  Thema) ,  eigenüich  nbensprudeln ,  dann 
aber  flüssige  Nässe  haben j  %erfliessen  u.s.w.  Davon:  <pXt*apo^  a, 
dv,  malsc/dg,  

Indem  sl^tt  des  anlautenden  a<^:  o-^,  und  nach  Verlust  des 
a  blosses  §  eintritt  (S,  553),  muss,  ganz  wie  <f>Xv,  die  Form  ^v 
entstehe  rfivw,  ^Xvita  (ßXwrö,  zw.)  heisst  aufquellet^,  auf- 
sprudeln ^  me  <pXvia\  die  Bedeutung  ist  aus  dem  Begriff  Blasen 
weifm  hervorgegangen.  Hieher  gehört  wahrsdieinlich  auch, 
lat  bullire;  aber  keinesweges  das  mit  bullire  oft  zusammen- 
gestellte ahd.  wallau  (Gra/f,  Ahd.  Sprsch.  I,  797);  dieses  steh! 
fiir  urspriiin^ches  (^h)wallan  (vgl.  wer,  fElr  ursprungliches 


598  20. 


h(wer)  von  dem  Pronominalstamm  hva  (vgl.  Pronom.  xa))  und 
gehört  zu  der  sskr!  y^hvri,  sieh  krummen^  so  dass  hier  die  Be- 
deutungen von  bullire  von  ganz  verschiedner  Auffassung  aus- 
gehend zusammentreffen.  Hiervon  kommt:  ^ro-po?,  o,  das  Her- 
torgprttiieln;  ^XvaTnplq^  17,  übersprudelnd  i  dva^vai^,  i5,  <*«*  ^irf- 
sprudeln;  dväßkvtq^  al,  Quellen  {Hespeh.) ;  ewt^t^  übfrspmdeind, 
reichlieh. 

Mit  Erhaltung  des  ursprfinglicheren  p  gehört  femer  hieher 
gpro,  aufsprudeinxLB.w..  über  welches  wir  oben  (S.  100)  noch 
keine  Entscheidung  wagten,  und  es  dess wegen  an  falscher 
Stelle  erwähnten.  Mit  der  grOssten  Ueberzeugune  dürfen  -wii 
es  jetzt  sammt  den  S.  100  angegebenen  Derivaten  nieherziehn. 
gfnrroy,  to  U.S.W.  als  geistiges  Geirdnk  ist  eigentlidi  ein  Biasen 
werfendes,  schäumendes.  Dazu  gehörts  wiyyd^prxoff,  oy,  euu 
der  Quelle  sprudelnd 

Hieher  geholt  ferner  ^pra^o,,  strotzen  ^  übersprudeUi  ^^  ins- 
besondre vom  Zengiinffstrieb  der  Pflanzen,  spriessen]  ßprAnr^ 
d,  der  lustige  (vgl.  ssKr.  sphad'  und  aa.  eigentlich  ron  Veber-^ 
mutli  strotzen ,  dann  scherzen}. 

Jetzt  müssen  wir  auch  noch  einen  (S.  99. 100)  berangeDen 
Irrthum  verbessern.  So  eben  bei  ^fwcc^G)  und  vielfadi  in  den 
vorhergehenden  Themen  sahn  wir,  dass  die  organische  £ut- 
wickelung  des  Pflanzenlebens  ihre  Bezeichnungen  aus  dieser 
Wurzel  erhielt  So  ziehn  wir  denn  hieher  das  irrig  (S.  100) 
behandelte* ^pvo)  sammt  seinen  Derivaten  ßpvovj  t6  {das  geü- 
wachsende  Moos)^  und  ^drpv  {die  schwellende  Traube)^  womit 
man  das  auf  derselben  Seite  aber  bei  ßpvvoq  erwähnte  ^pr-xca 
(als  die  Primärform  von  ßoTfwx  ßpv  reiner  enthaltend)  sogleich 
verbinde,  und  iii-ßpv'ov  (S.  99) ,.  welches  wörtlich  das  mnfetidig 
(im  Mutlerleib)  Anschwellende  heisst;  in  cl^pta  (S.  99)  ist  mir  o, 
nach  der  so  grossen  Anzahl  von  analogen  Fälleiffvgl.  z.  B.  S. 
283),  Ueberrest  des  Praf.  or^  sskr.  ut  (vgL  otpQCkM  S.  572); 
zu  ^fvm  f&ge  man  det^pwi^^  ig^  immer  spriessend. 

Wir  haben  von  (pl/im  g)hoa£,  kommen  sehn  ( S.  596) ;  iden- 
tisch damit  ist  (pXoia%^  o.  Wie  dieses  sich  zu  <pXva^  verhält,  so 
vielleicht (^Xoic),  qudlen^  schwMen,  strotzenu.s.w.zn  <pXv&;  mei- 
iner  Ansicht  nach  steht  jedoch  (pXoUa  fiir  (^Xo/o»  mit  Uebergang 
des  /  in »,  me  in  oUxinq  u.  aa.  vielfach  vorgekommenen  Beispie- 
len; die  Wzf.  cp'h^  (für  atphc)  ist  hier  demnach  nach  der  Isten 
Conj.  Cl.  flectirt  (=  einem  sskr.  sphlav-ft-mi). 

Diese  Erklärung  wird  bestätigt  durch  das  Verbältniss  von 
^Xoog  und  (pXoioq^  d,  beide  Wörter  stimmen  in  der  Bedeutung 
Baumrinde  uberein,  imd  wir  dürfen  sie  also  schwerlich  von  ein- 
ander trennen;  nach  Analogie  von  so  vielen  andern  Formen 
(vgl.  xoto)^  xaeo  (noLvöts)  u.  aa.)  stehn  sie  beide  für  q)X6zo<;i  in 
der  einen  Form  ist  ß  spurlos  verschwunden,  ir^er  andern 
durch  i  ersetzt  Was  die  Bedeutung  betrifft,  so  verweisen  vnr 
auf  tpChifta  (S.  577);  aus  welcher  specieUen  Modificntion  der 
Grundbedeutung  sie  hervorgegangen  ist,  wage  ich  nicht  zu  ent- 
scheiden; dass  sie  aber  hieher  gehSrt,  zeigt  mit  Entschieden- 
heit die  eine  Bed.  von  w'Kooc.  Bläihe  u.s.w.    Dieses  erinnert 


10.  599 

iMksi  an  die  schon  in  Masse  vorgekommenen  ähnlichen  Wörter, 
«»Icjr.  ut  phulla,   deutsch  apriessen^  (pvXXovj  folium  u.  s.  w. 
>£i£s  nun  auch  lat  flös  hieher  gehöre,  ist  schon  von  PotnE. 
*^.  I,  239)  bemerkt;  was  die  bei  diesem  Thema  zu  Grunde  h'e- 
;exide  Wzf.  betrifft,  so  spricht  die  Analogie  des  griech.,  auf 
9Xv  reducirten,  (pXoo  ((pXoco)^  so  wie  die  des  ahd.  gunirten 
» 1  d-jan  (ebenfalls  mit  der  Wzf.  blu  =  q)kv),  dessen  E^molo- 
;ie    schon  PoU  im  Allgemeinen  erkannt,  Graf  (Ahd.  Sprsch. 
II 9  239)  aber  wieder  verwirrt  hat,  dafür,  dass  auch  flds  auf 
lui  fiir  sflu  zu  reduciren  ist;  nach  meiner  Ansicht  ist  es  eine 
^lAsculinarbildung  aus  dem  Suff*.,  welches  im  Sskr.  as  lautet, 
ror  welchem  der  Vokal  der  Wzf.  gewöhnlich  gunirt  wird;  so 
»teht  es  für  ild  +  as;  ob  dieses  sogleich  in  flös  contrahirt  sei, 
>der  durch  Vermittelung  des  eigentlich  regelrechten  Ueber- 
;aogs  in  flovos,  will  ich  nicht  entscheiden.  (Beiläufig  bemerke 
cU  hier  der  Bed.  wegen,  dass  audi  ahd.  blat  (Grafa.  a.  0.  S. 
i48j  KffvXXovj  folium)  zu  dieserWnrzel  eehört,  aber  zu  der  bald 
SU  erwähnenden  W^orm,  welche  grie^  (pXa8({aT  a<pXai)  lau- 
fet). —  Von  f^Xdo^  bildet  Nieander  <(>KQa  als  Accus.  Von  <f>hniq 
kommt:  (pXoiipujv^  tJ,  Dim«;   (p'koidinq^  e^,  rmdenartig  u.8.w. 
p  Xo&a,  9},  (lacon.)  Beinamen  der  Persephone  (ßie  Blühende')  i 
fXoivo^  fij  ov^  van  Baumrinde j  Baeii  (pXot^a^  enlrinden\  (pXouriioqy 
iy  das  Entrinden  u.s.w.;  tp'Ko'CarrtKog ,  if,  oV,  %%tm  Ahechalen  ge- 
9chicki\  dnotpXouio^  abächälen,  — 

An  diese  Form  <pXoi,  für  <f>Xv  —  wo  ^j^Xot  jedoch  auch  durch 
eine,* nicht  ungewöhnliche,  Vertretung  des  v  durch  ot  (vgl.  S. 
11  n.  sonst)  entstanden  sein  konnte  —  lehnt  sich  durch  Weiter- 
bildung mit  Hülfe  des  sekundären  d:  (pXoiä.  Davon  die  Deno- 
minativa  <pXoi,d6(ji  und  (pXotdta&y  beide  mit,  sich  mehr  dem 
Grundbegriff  nähernder,  Bedeutung  aufschweilenj  gährm  (d.  h. 
Blasen  werfen,  auf  schäumen)  y  brausen  lassen  y  etUtiuulen  (d.  h. 

Blasen  {durch  Brand)  bewirken)» 

>  ■       ■ 

Wir  sahen  hier  die  Bed.  blühen  in  (pXoogy  flös,  blöjan  her- 
vortreten; nah  verwandt  sind  sich  die  Laute  <p  und^  (vgl.  ol(pa^ 
S.  260);  ich  gestehe  jedoch  kein  entschiedenes  Beispiel  zu  ken* 
nen,  wo  ursprungliches  <p  durch  ^  vertreten  wäre.  SoUte  es  den- 
noch nicht  zu  gewagt,  sein,  griech.&aX,  blühen,  für  ein  ursprung- 
liches <paX  (vä.  sskr.  phala,  Frucht,  S.  539)  zu  nehmen  und 
zu  der  hier  benandelten  Wz.  zu  ziehn?  Ich  kenne  keine  siche- 
rere Etymologie.  Denn  denken  kann  mau  zwar  auch  an  man- 
ches aadre,  z.B. an  die  sskr.  v^dhri,  tragen,  wohl  gar  an  ghar 
m  ghar-ma  {^^f\i6<;^  ^aXTics),  warm  sein,  und  anderes,  was  ich 
Dicht,  um  nicht  unnutzer  Weise  die  Anzahl  der  bloss  möglichen 
Etymologicen  zu  mehren,  anführe;  allein  ein  jeder  erkennt, 
dass,  wenn  dort  die  Form,  hier  die  Bedeutungen  eben  so  weit 
auseinander  liegen.  Es  ist  daher,  bei  dem  jetzigen  Standpunkt 
der  Etymologie,  fast  einerlei,  woldn  wir  diese  Wzf.  setzen,  und 
so  niöse  sie,  da  sie  hier  eboonal  erwähnt  ist,  auch  hier,  wegen 
der  Gleichheit  der  Bedeutungen,  fürs  erste  eventuell  ihren 
Platz  finden.  —  Also  5aXXco  (für  ^aXj«) ,  4te  Conj.  Gl.),  spfies- 
9en,  blühen  U.S.W.;  daXepof,  ce,  oV,  blühend,  üppig,  aber  auch 


600  HP. 

Ton  Thräfien,  wo  man  es,  wenn  diese  Etymologie  entschieden 
wäre,  gradezu  in  der,  so  oft  in  dieser  Wz.  hervorgetretenen  Bed. 
hervo  sprudehid^  hervorquMend  nehmen  könnte;  ^oX^c,  6j  junger 
Sprassi  Zweig  (vgl.  sskr.  pallava);  ^aXktvoq^  it^oy^  vonZweigm; 
^akia^  ^oKKUx  (zw.l, )},  die  Biüthe  n.s.  w.;  ^äkaoq^  a^  ov,  6tö« 
hend  u.  6.W.;  ^aXeta,  97,  reiehUeh  u.s.w.  (weim  die  hypothe- 
tisch hingestellte  Etymolegie  richtig  ist:  übersprudelnd);  ^akM- 
iui^  ein  frofiee  Oashnatd  begekn\  daXXiai  (zw.),  ^aXiw  (zw.)?  ^ö- 
Xf6)  =:  ^dXXo:  ^aXea,  toc,  Blühendes,  Freudiges  n.s.  w« ;  ^aX^o, 
blühen,  slrot%tn\  ^aXrtfta,  ra,  Erndfefesi;  ^aKv6icu;,  17  (^686g% 
Reise  %u  den  Thalysien.  Nur  eine  Umwandlung  der  Form  SaXcd 
durch  ^  (S.  30  n.  sonst)  gebildet,  ist  ti^Xc^,  mit  Dehnung  (Vrid- 
dhi)  des  a,  welche  in  TgXc^ifo,  grünen,  spriessen,6lmhen  n.s.  w. 
erscheint;  aa^aX?/^  e^,  tmmergrünend;  aee^oXe»,  imtner  §rünen\ 
^u^aXyax^  ov,  Ubenskräftigy  Ip^r^J,^  ig^  sehr  waehsendi  Ipi^aXtc, 
ij ,  «»«  Pfian%e.  .    

Wir  haben  die  Formen  <pXou7,  ^Xoo  fdr  (pXoeo  gefasst  and 
zu  der  Wzf.  <pXv  gezogen  (S.  596).  Ganz  eben  so  lässt  sich, 
bei  dem  steten  Wechsel  zwischen  a,8,  o:  <pXia  für  (pXist^i  neh- 
men. Nicht  minder  stimmt  die  Bedeutung.  Es  heisst:  spru-- 
dein,  queUen,  fiiessen  u,s.  w»  —  Zu  einer  der  bisher  zu  ^Xr  ge- 
zognen Formen  gehört  auch  fpXi&qyO^  oder  <^Xov^,  eine  Sumpf- 
pflanze %  (pXolvoSj  Vf  ovy  van  dem  Bastßieser  Pßanze  (vgl.  ^Xd'i^ 
S.598);  (pXi'ivog^  17,  or,  von  fpXimg  gemecht. 

An  die  Form  fplu  fiir  (^Xe/  lehnt  sich,  wie  oben  an  ^Xoi  (S. 
599)  durch  9  vermehrt:  fpXtidv^  17,  Geschwätzigkeii  (vgl.  fkva- 
poq  S.  596);  (p'kidav,  6,  Schwätzer;  tfKtSov^Srigy  e^,  geschwätzig 'j 
<p!ie8ovi0f  tpXdfovevGi^  plappern^  t^X^oveta,  17,  unnikhtes  Gesehwät%\ 
ifthl^oti^  (mit  yriddhiartiger  Dehnung),  schwatzen  iHesgeh.). 

Eben  hieher  gehört  «^XiJvo^To,  Geschwätz;  <pXr,viOy  fpXnvva, 
^XrtVvorafo ^  fpXrtvda^  (fXfivitD ^*q)Xrivev<o y  schwatzen;  <pXrtva(pos^  6^ 
(Beschwätz  (ob  ein  Dim.  durch  (jf>a  gebildet  (vgl.  S.  331),  oder 
eine  Composition?);  (pXiivafpoqj  ov,  geschwätzig;  (pXr,va'put*i,  <pXv 
vaftvw^  (pXtivacpio)^  schwatzen;  <f>Xriva(f>Laj  17,  dfts  Schwatzen y  fM- 
vifi^a^  'VOj  Geschwätz;  (pXirvafaiSfig^  e^  gesc/iwätzig.  — 

Aus  der  Wzf.  crtpXv  (S.  5B5)  bildete  sich  femer  durch  An- 
tritt von  <r  selbst,  oder  einem  Anlaut,  welcher  leicht  vor  inaii- 
chepi  Lauten  in  o-  öbetging  (etwa  T-Laut),  mit  Vertretung  des  v 
durch  Oll  (pXolorßog^  6,  das  Rauschen  des  Meers  £vgl.  iwpog, 
sphflrg' vgl.S.588);  femer  atpXoio-Ho^,  o,  Schattm  (vgl.  dfpi; 
S.  585,  d  =  dvd).  Sollte  mit  7rp  fftr  omp  =  cr^p  auch  ^ta-^jrpwr-toc, 
a,ov,  weit  hm  braiisetid,  tönend  hieher  zu  ziehn  sein? 

Die  eigentliche  Bedeutung  Nasen  tritt  wieder  hervor  in  dem 
ahd.  bU-jan  (blähen,  blasen'),  röm.  fl&re,  wohin  in  der  That, 
als  weitere  Fortbildung  durch  d  blöz  (superbus,  eitur,  der 
sich  auf  Mäht,  wie  Graf  vermuthete,  Ahd.  Sprsch.  III,  234)  ge- 
hOii:.  Ob  im  lat  fla  und  ahd.  bla  die  Wzf  mit  sdUiessendem  a 
(also  organisches  sphla)  zu  Grunde  liegt,  wage  ich  nicht  za 
entscheiden.    Mit  Entschiedenheit  tritt  diese  mis  aber  entgegen 


2;4>.  601 

in  einer WeiteririlÜaDg  durch  8:  <^Xad(nhd* platzen) fiira^^d, 
mit  der  Bed.:  tm  Zustand  d^  ZerUasung^  %erpUU%enj  zerbersien, 
wie  so  ofi(beiläQ%  bemerke  ich,  dass  auch  ahd.br  es  tan  (&ra/ 
a.  a*  O.  S.  274),  beraten,  hieher  gehört,  jedoch  zu  einer  andern 
Wzf. ;  ebenso  das  formell  zu  diesem  passende  ahd«  brüst,  aber 
]nderBed.tfiMcAve&iii(  vgLpectus  S.93n.).  Also «pXo^o (wohl 
fiir  <pXa8^ti>  nach  der  4ten  Cou].  CL);  in  (pkjour^^  6,  nähert  sich 
die  Bedeut  mehr  dem  Grundbegriff,  es  heisst  das  Blasenwerfen, 
Sehattmen,  Brausen.  Alit  Reduplioation  entsteht  ^a^pTiod  in  na- 
fpXa^fa^  Blasen  werfen ^  brausen,  schäumen^  plappern  (wie  ^^XecD, 
ipXveo  n.  s.  w.)»  JTttipXour^a^  to,  das  Schäumen^  Brausen,  Ko^ 
cheti  11.S.W.  — 

€p'kafü  erscheint  mit  der  Bedeutung  henwterscfUitigen%  sollte 
es  zu  der  hier  behandelten  Wz.  gehören  und  von  dem  Begriff 
gierig  lAtfi  schnappen  ausgegangen  sein  (vgL  xa^rro  S.  2to)? 
Ueber  die  or^nische  Gestalt  der  Form,  ob  sie  z*  B.  für  tpXup^ 
stehe ^  wage  ich  keine  Entscheidung. 

An  den  Betriff  ^<w<^  in  derForm^Xadscliliesstsichä^Xa- 
o-TOf',  «ro  (aus  a  ^  avvL  oder  a/a«f-ot^Xad?),  das  gebogne  Schiffs^ 
hinieriheU^  auf  welches  der  Wind  am  stärksten  wirkt. 

Indem  eme  vriddhiartige  Dehnung  eintritt,*  und  das  ur- 
sprungliche o-^  in  (TTT,  wie  so  oft,  übergegangen  ist,  erscheint 
mit  ^-Bildung  <mXri9  in  anXri96(;^  o,  Asche;  die  Bed.  betreffend, 
erinnern  wir  an  aßivw^  crnoSöq^  Aa^Xot;  (S.  663, 562^  547)  n.  aa. 
Hier  haben  wir  zuerst  eine  Form  mit  erhaltenem  er  in  diesen 
durch  p  oder  X  gemehrten  und  dann  weiter  gebildeten  Formen. 

Wir  sahn  so  eben  anXrtd  entstehn;  ganz  ebenso  entsteht  mit ' 
Erhaltung  des  organischeren  p  und  gewöhnlichem  Verlust  des 
anlautenden  ai  nprid  (für  crnpni)  in  npnS^Vy  17,  Geschwulst, 
Brand.  Auf  dieselbe  Weise,  iedoch  mit  dem  so  häufig  als  Ele- 
ment von  sekundären  Wurzelbildungen  vorkommenden  d,  wird 
Tüpr,^  gebildet  (fiir  cntprß)  mit  der  Bedeut  aufblähen,  anschwel'^ 
leti.  Da  wir  aus  dem  Begriff  des  Blasens  durch  das  Medium 
Feuer  aU'^  oder  ausblasen  Bedeutungen  hervorgelm  sahn,  ivelclie 
sich  aufbrennen  bezogen  (sskr.  sphulinga,  nhd.Funke,  griech. 
T^öXoq  U.S.WO,  SO  wäre  es  nicht  unmöglich,  dass  auch  mni^ia 
in  der  Bed.  anzünden  (vgl.  anra  S.  267)  hieher,  und  nicht,  wo 
wir  es  hinsetzten  (S.  30) ,  gehören  mag;  Eine  Entscheidung 
wage  ich  nicht  DsLVonynfnjöiq^^jdasAnschwelleni  ^p^fux,  to, 
Geschwulst,  Brand  (wie  «'pij^caV);  npnarrvp,  o>  iteftiger  Sturm^ 
tpüid  (von  der  Grundbedeutung  blasen)  u.s.w. ;  arpTjü^'pio^,  a, 
ov,-  frpnaviacög^  if,  ov,  blasend;  eiitfnj&to^.  ov,  heftig  angefacht.  — 
Indem  ^  vor  ^  ausfielt  (wie  8  S.524),  entsteht  ein  Thema  9rpi?^o 
in  nptiuaivu)^  aufblähen  u.s.  w.;  nprifiailrij  ri,  eine  OUvenarl  (vgL 

q^iiXi?^  &  B68,  dfu^  S.  550). 

•  .  ■  ■  p^i^^—  ■  11  ■    I 

Die  Vergleichung  von  ortpvyfiSg,  notXiidg  und  anderen  (S.  557, 
568)  macht  es  mir  sehr  wahrscheinlich,  dass  auch  der  Namen 
der  pulsirenden  Ader,  (pXeß^  zu  dieser  Wzf.  gehört;  es  ist  also 
aus  fXe=6fXe  durch  Antritt  eines  P-Lauts,  welchen  wir  schon 


603  20. 

80  oft  >al8  sekiindAres  Element  kennen  gelernt  haben,  gebildet 
Also  fXJTl^  §6^  iy  die  (puisirende)  Aden  <pU§iQ)fj  xo,  Dim»;  <pXe- 
ßiköq^  17,  ov,  %w  Ader  gehörige'  (pXeßcidiiqy  e^,  ü4^arUg\  ^Xeßo^o 
erwähnt  das  Et.  M.  mit  der  Bedeut  strotzen  ils.  w«;  vielleicht 
könnte  man  danach  bei  (^Xe>  eine  andre  subjective  Besiehnng 
zu  Grande  legen;  entscheidend  ist  es  aber  gar  nicht,  da  es  au- 
genscheinlich ein  Denom.  von  (pli^  ist,  und  die  Ader  dnrdi  ihre 
in  die  Augen  fallende  Eigenschaft  iits  AHsehweUeiUy  Bluietrot- 
%en»  zu  diesem  Gebrauch  von  fftXeßaita  Veranlassung  geben 
konnte.  —  Nach  der  Analogie  von  <f>%h^  u.  s.  w.  fflaube  idi  das 
goth.  bldth  (Gra/ir,  Ahd.  Sprsch.  lil,  252)  ebenfalls  zu  dieser 
Wz«  ziehn  zu  dürf<^,  und  iasse  es  als  das  Puleirende. 

An  die  Wzf.  (ph,  (für  öt^Xi)  lehnt  sich  durch  9  weiter  for- 
inirt  (^Xtdco,  <^X(d-ao),  (pkiHldvGiy  %er/liesaen  (aus  dem  Begr,  üb^- 
sprudefn,  vgl.  tpXvci  S.  696  u.  aa.),  strotzeHj  aufsc/twelten,  plahen 
C<pXad);  (pX/cD  wird  als  gleichbedeutend  erwähnt,  ist  aber  ohne 
Beispiel. 

'  Hier  will  ich  das  augenscheinlich  zu  dieser  Wz.  gehörige 
.  ^XifiiXia,  Ta,  Oesc/iwidst  erwälmen,  ohne  zu  bestimmen,  ob 
es  direkt  von  der  Wzf.  (pXt  (für  atpXO^  oder  von  tpXii  mit  Ver- 
lust des  9  abzuleiten  ist 

Wir  wissen,  dass  das  Sskr.  das  in  diesen Wzformen  anlan- 
tende  sph  durch  blosses  p  vertreten  lässt  und  dass  h  als  Wei- 
terbiidungselement  hinzutritt  (S.  594) ;  so  würde  aus  der  Wzf. 
sphrih  (vgl.  sprih  S.  595)  für  das  Sskr.  die  Form  (if  ih  ent- 
stehn.    Femer  wissen  wir  (vgl  H.  A.  L.  Z.  1837.  ErgzbL  911 
und  viele  im  Verlauf  dieses  Buches  schon  vorgekommene  Bei- 
spiele),  dass  (ür  den  Vokal  ri,  unter  andern  ri  und  ri  eintreten 
kann;  so  würde  sich  prih  in  prih  und  prlh  wandeln  können; 
endlich  ist  die  Verwandlung  von  r  in  1  so  überaus  häufig,  dass 
uns  eine  Form  plihoder  plth  statt  prih,  nrih  gar  nicht  auf- 
fallen darf.    Scnon  hieraus  fiiesst  also  im  Allgemeinen  die  Be- 
rechtigung, sskr.  plihä,  plihan,  plihan,  die  Mü%,  hieherzn 
ziehn.   Allein  sie  wird  zum  gewissesten  Recht  erhoben  durch 
.das,  schon  von  Pott  (E.  F.  II,  195)  mit  diesen  Formen  identifi- 
cirte,  gleichbedeutende  griech.  önXnv.  d.  denn  in  ihm  sehen 
wir  das  in  plihan  u.s.\v.  abgestossene  s  noch  erhalten.    Koch 
mehr  gesteieert  wird  diese  formelle  Berechtigung  durch  das, 
ebenfalls  schon  von  Pott  als  mit  sskr.  plihan  u.s.w.  zu  ver- 
bindend erkannte,  griech.  anXayx-va-^  denn  hier  bleibt  uns  als 
Wzf.  (TTrXayx;  dessen  Nasal  vor  x  ist,  wie  so  sehr  oft,  nach  Art 
der  7ten  Conj.  GL  eingeschoben;  so  bleibt  (Tnk(xx\  ^^^^  fanden 
wir  aber,  dass  bei  dem  sskr.  plih  ein  ursprünglicheres  spfih 
rfQr  sphirih)  zu  Grunde  liegt;  da  wir  aber  wissen,  dass  ri  viel- 
lach in  ra  übertritt  fvgl.  sskr.  vrig',  vrag  u.  aa«),  so  konnte 
sich  ans  spfih  auch  sprah  bilden;  mit  dieser  Form  isbaber 
griech.  crn'Xa^,  wenn  wir  den  gewöhnlichen  U^bergang  von  r  in 
X  unnotirt  lassen,  völlig  identisch.    Was  den  Zusanunenhang 
der  Bedeutung  von  Md%  mit  binsen,  dem  Grundbegriff  der  hier 
behandelten  Wurzel  sph  betriA,  so  vermittelt  ihn  uns  die  Be- 


10.  eos 

deutmig  von  6^7^ayx^y  ra^  sehr  einfach.  So  wie  <^Ärw?  (S.  555), 
I^arwn,  Bauchy  crtpidrj  (S.  565),  Darm,  sskr.  phand'a,  der  Bmteh 
u.  aa.  als  Biähendea,  sieh  Aufblasendes  gefasst  sind,  so  augen- 
scheinlich auch  im  Allgemeinen  tntXayxvoi,  als  dessen  eigent^ 
liehe  Bed.  wir  ohne  Zweifel  Gedärme  fassen  dfir&n.  Wenn  aber 
öTrXa^yxvot  vom  Auf  blähen  den  Namen,  haben,  so  müssen  wir 
dasselbe  auch  von  der  Bezeichnung  äer  Milz  annehmen,  da 
der  formelle  Zusammenhang  zwischen  crorXify  und  fjitK&yy^a  un- 
zweifelhaft feststeht.    Ob  diese  Bezeichnung  der  Mü%  diarak* 
teristisch  ist,  kann  idi  nicht  beurtheOen.  (Wegen  Ag.  Benary^ 
Tv^elcher  das  ganze  Verhältniss  falsch  ge&sst  hat  (Rom.  Land.  I, 
204),  bemerke  ich,  dass  ahd.  milzi  {uraff,  Ahd. Sprsch.  II,  728) 
nicht  hieher  gehört;  die  Lautgesetze  führen  hier  auf  eine  Zu- 
sammenstellung mit  sskr.  mrid  (S.  508);  ob  die  Mü%  als  %arta 
(sskr.  m  f  i  du)  gefasst  sein  konnte,  wage  ich  nicht  zu  bestimmen). 
Was  nun  das  formelle  Verhältniss  von  aizKriy  und  €ntKayy(yov  zu 
sskr.  plih&,  plihan,  pllhan  im  Einzelnen  betrifft,  so  rufe 
man  zunlichst  ins  Gedächtniss  zurück,  dass  das  Griech.  den 
Anlaut  vollständiger,  als  das  Sskrit  und  das  diesem  folgende 
Liatein  erhalten  hat;  letzteres  hat  sogar  das  noch  im  Sskr.  er- 
lialtne  p  eingebüsst,  und  stellt  dem  sskr.  plihan  Ifhen  (Ifen) 
gegenüber;  die  Dehnung  des  6  ist  hier  von  den  starken  .Casus 
ausgegangen,  welche  regelrecht  lien  (sskr.  plihftn,  Bapp,  Gr. 
Hscr.  r,  224)  hätten,  und  hat  sich  über  die  ganze  Declination 
verbreitet.    In  Bezug  auf  die  Erhaltung  des  Anlauts  stimmt  ei- 
iiigermaassen  mit  dem  Griech.  noch  das  Slav.,  wo  clezina 
entspricht  {PoU,  E.  F,  II,  270,  Dohrowsky,  Inst  L.  SL  153);  im 
Anlaut  ist  das  p  (ph)  zwischen  cl  ausgefallen;  das  z  ist  fiLr 
sskr.  h,  wie  gewöhiüich,  eingetreten,  über  i  wage  ich  keine 
Entscheidung,  und  das  e  vor  z  wird  sogleich  zur  Sprache  kom- 
men. Was  nun  das  Verhältniss  des  griech.  rt»  in  a^rX-ify  zu  den 
verwandten  Formen  betrifft,  so  ist  zunächst  vor  ihm  entschie- 
den h  eingebüsst;  diesen  Verlust  sahn  wir  aber  schon  so  oft 
eintreten,  dass  auch  er  uns  nicht  mehr  auff&llt  (vgL  opo^  S.  80, 
vi^q  S.  79,  v^'l  S.  152  u.  aa.);  die  Endung  fit»  erklärt  sich,  wie 
das  lat.  £n  in  li£n.    Wir  sahn  also  bis  jetzt,  dass  trithit»  für 
önWi-ttv  mit  dem  organischen  Thema  6nKhxv  steht    Jetzt  ent- 
steht aber  die  Frage,  welcher  Voksd  stand  zwischen  anX  und  h 
und  ist  bei  dieser  Zusammenztehung  ausgestossen?    Die  Ver- 
gleichung  des  sskr.  plihan,  plihan,  lat  lien  spräche  f&r  i 
oder  1,  also  awWhey;  dagegen  die  von  artkax  (in  cr;rXa^y)x-voy), 
die  von  e  in  slav.  clezina  fttr  ein  ursprüngliches  a  spricht 
Eine  ganz  gewisse  Entscheidung  wage  ich  nicht;  denn,  wenn- 
gleich die  Contraction  von  (TTrWhßv  in  cniUv  (unorganisch  o-Ä-Xifv) 
etwas  schwieriger  ist,  so  scHlieSst  dies  doch  die  Möglichkeit  oder 
Wirklichkeit  dersrfben  keinesweges  aus;  persbnuch  neige  ich 
mich  jedoch  zu  der  Annahme  eines  ursprünglicheren  o-ffXahev 
(vielleicht  mit  t  ftir  a:  (fTrXehet'),  und  zwar  insbesondre  aus  dem 
Grunde,  weil  wir  die  Wzf.  onhxx  entschieden  im  griechischen 
Sprachgebiet  auftreten  sehn.   Wie  man  aber  auch  darüber  ent- 
scheiden mag,  die  Vergleichung  zeigt  hier,  dass  vor  der  Sprach« 
trennung  schon  zwei  ursprünglich  gleiche  Formen  bestanden. 


604  S0. 

splihan,  oder  gplahan  und  das  verstämmelte  plihan;  jene 
erhielt  die  griech.  und  slav.  (?)  Sprache  j  diese  nahm  das  Latein 
mit  und  verstümmelte  sie  noch  mehr.  — 

Also  crnXvtV,  6  (fiir  (ntk-ah^ev  oder  (rjrXAh'tv)^  Mih.  Da- 
von :  ankrtvixö^,  )f,  ov,  %ur  Milz  gehörig  i  <rnXr^v(o9rlgJ  eq,  mä%arH§] 
enXrivixfig^  d,  -Irig^  17,  zur  3ßi%  gehörig;  oTtkrivi^o^a^j  anXnvtata^ 
an  der  MHz  leiden;  äarnXrtvog^  ov,  ohne  Milz*  cmXrpf^  wird  aach, 
ich  weiss  nicht,  ob  wegen  Aehnlichkeit,  oder  durdi  welche 
Meenassociation ,  zur  Bezeichnung  eines  chirurgischen  Verlmn- 
des  gebraucht;  davon:  anXrtv6fo^  mii  einem  cmX^v  belegen;  cnrXi^ 
yiov^  önXrrifiSiov,  to';  ÖnXriviöKoq,  d,  em  chirurgieeher  Verbmid; 
endlich  heisst  önXiiviov  und  auch  damXiqviovj  x6  (wo  vielleicht 
d  =  dvdy  wie  oft,  vgL  S.  578),  ein  gemsees  KrmuL 

Aus  der  Wzf.  &stXax  (=  splah:  sprah:  sphrih),  nüt  ein- 
geschobenem Nasal,  67cKa.yy(^  bildet  sich  durch  Suff,  vo  (=sskr. 
na) ;  criyXffyyyo-y.Td.  eigentlich  das  Geblähte,  Oedarme,  Eing^ 
weide  imd  fast  aUe  Inneren  Theile  u. s.  w.  Davon:  (ntKoiyyyüvav^ 
^d,  Dim«;  tf7rXa/;^yt^,  ^,  Herz  (Gramm.);  6nXafj/(yvs6q^  ii^  dv, %u 
den  Eingeweiden  gehörig;  crTrXaY^vevxa^  die  (geopferieh)  Eingeweide 
verzehren  u. s.  w. ;  «JwXay^v/^o^ot^  sich  erbarmen  ( JV.  T.}  j  ÖTtkotf^' 
Xifi^iw^y  d,  das  Erbarmen  {N.  7*.);  äarnXaYX^Sß  ov^  atme  Bingen 
weide  ^  herzlos  u.s.w.;  tvanXayyvioL,  )|,  Herzhafiigfceif. 

Aus  der  Wzf.  <pXo  (filr  a<pXo)  bildet  sich  durch  Suff,  vä: 
fpXoviq^  n  =  foXig  (S.  567). 

Hiermit  haben  wir  die  durch  p  oder  X  gebildeten  WzformeD 
sammt  ihren  Weiterbildungen  zu  £nde  geführt;  wir  wenden 
uns  zu  denen  durch  v:  als  Muster  derselben  haben  wir  imSskr. 
das  entschieden  hieher  gehörige  phan  (fiir  sphan  )  in  phana^ 
iSchlangenhaul,  und  dasvielleicnt  mit  Recht  hiehergezogene  pan 
(für  Span  =  sphan  )  in  pan i  (S.  542),  Spatm.  So  lässt  sich 
denn  von  formeller  Seite  Poifs  (E.F«I,  239)  Zusammenstellttog 
von  tpev-äK  mit  lat  fallo  (griech.  atpaX  S.  567)  recht  gut  ver- 
dieidh^en;  es  ist  dieselbe  Wumelform,  welche  auch  im  sskr. 
ph an  erschien.  Auch  die  Bedeut.  von  yg^-«^«  ^o^^  d,  Wind- 
'  beutet,  passt  ganz  gut  in  die  sich  innernalb  cneser  Wzformen 
entwickelnde  Ideeureifie  (vgl.  46^«  S.  560,  fallo  S.  567,  sskr. 
phalgu  u.aa.),  niid  diese  Etymologie,  wenngleich  sie  nicht  zur 
entschiedenen  Gewissheit  erhoben  werden  kann,  ist  der  andern, 
ebenffdls  von  /^«//vorgeschlagenen  fE.  F.  II,  508)  von  (pot^vi\ 
welche  ganz  vag  ist,  und  bloss  zu  den  möglichen  gehört,  aitf 
jeden  Fau  yorzuziehn.  Davon:  ^evax/^co,  betrügen^  (peycutia^i 
(zw.);  (pevaxia^a^  t6;  fpevaTuniio^  6^  Belrtig^  ^Jevaxto-Ti}^  0,  J5e- 
truger;  ipevaxKtxixoi;^  <f>Bvai»9t6gjTi^6v,  betrügerischi  ^ci;ayfia,To= 
gftvaxirr^^  wie 'von  ftvaa-na)  (Phot), 

Hieher  gehört  wohl  ohne  Zweifel: '^evaxi?,  n,  bstrufri- 
schesHaar,  Perücke;  wenn  wir  aber  dies  mit  Recht  hiehensielu^ 
so  gehört  auch  das  gleichbedeutende  ^rY^i'/x)?,^,  hieher,  und 
von  diesem  kommt  wieder  TtrivLxi^G)=z(ptva9d4ui;  ^n7w'xtapa,T(<= 
<ptvdxi<Tua;  hier  entsteht  aber  die  Frage:  sollen  wir  dieses ^^^ 
bloss  {är  eine,  auf  griech.  Boden  entstandene,  etwa  dialektische 


1^.  605 

(vgl.  die  lon.  Scheu  vor  Aspiraten  z.B.  i-jti^i}^  u.aa.),  Umiyand* 
lung  von  <pev  halten ,  oder  an  eine  schon  überkommene  Neben- 
rorm  von  <pey,  nämlich  nev  für  omv  =z  anpev  knüpfend  Eine 
Entscheidung  wage  ich  nicht 

Schon  oben  (S.  184  ff.)  sahn  wir,  wie  auch  bei  Bildungen 
durch  n  der  diesem  vorhergehende  Vokal,  so  gut  wie  bei  den 
r-  nnd  1-Bildungen,  schon  in  alter  Zeit  vor  der  Sprachtrennung 
ausgestossen  ward;  so  konnte  denn  ar(p^  irgeiuL^inen  der  drei 
Bildnngsvokale  (a,  i,  u)+n  in  a<pv  übergehn.    Diese  Form  er* 
scheint  nun  zunächst  mit  Verlust  des  anlautenden  s  und  einem 
(das  j  der  4ten  Conj.  Cl.  oder  das  denominativische  vertretenden) 
h  (wfe  in  blajan,  blähan,  Grag",  Ahd.  Sprsch.  III,  334;  blö- 
Jan:  bl(^han  ebds.239),  in  ahd.  fne-h-an  mit  der  ganz, eigent- 
lichen Grujidbedeutuns;  der  Wz.  sph:  schnauben  (stark  Masen) 
{Gr^ SU  2u  O.  779).    llieher  gehört  aus  dem  Griech.  vielleicht 
das  zu  einer  Interjection  herabgesunkene  ^vet  (für  crcpvd)^  ob- 
gleich ich  nicht  gradezu  läugnen  will ,  dass  es  auch  eine ,  von 
neuem  aus  dem  Laute  des  Schnaubens  hervorgegangene,  ono- 
matopoietische  Interjection  sei  (nur  spricht  mir  dagegen  die 
nicht  ganz  in  einer  solchen  Bildung  begründete  Aufnalime  des 
v).  Entschieden  geliöi-t  aber  hieher  das,  wie  das  ahd.  fnelian, 
mit  der  Grundbedeutung  auftretende  ^rw;  das  anlautende  tp  ver- 
tritt a^;  das  a  ist,  wie  so  häufig  (vgl.  ^jt^vo^  S.  544  u»  aa.),  ein- 
gebiisst;  an  steht,  wie  oft  (a'jfiv3&  u.aa.),  för  acp;  an  die  Wzf., 
mag  sie  nun'acpa,  atpi  oder  atpv  geheissen  haben,  wofiir  es, 
wie  bei  den  aus  ar((>  -f  Vokal  -^  p  oder  X  zusammengezogenen 
(  S.  595),  keine  Entscheidung  giebt,  trat  grade  wie  bei  sskr. 
kshnu  (S.164)  das  nu  der  5ten  Conj. GL;  so  entstand  (acp)  an: 
TT  4.  Vokal  +  w  oder  nach  Ausstossnug  des  mittleren  Vokals 
nvv.    Davon  Präs.  nvißu)  (=  einem  sskr.  puaviVmi  wider  die 
eigentliche  Regel,  aber,  weil  die  Flexion  durch  den  Bindevokal 
a  statt  der  ursprunglichen  ohne  denselben ,  sich  nach  und  nach 
fast  in  alle  Formen  zu  drängen  wusste) ,  mit  Ausstossung  des 
ßi  nvia^  mit  t  für  pi^tcvüjh.  blasen,  hauchen^  schnauben  u.^. w. 
Davon:  wveiJfia,  rö  (mit  Guna  des  t>).  Hauch n.  s.w.;  nvtv^äx^ov^ 
x0,  Dim.;  Ttvev^taTciir;^  e^,  windig]  Trpevfiarixdg,  if,  ov,  %um  Hauch 
gehörig  \jLB.yf.\   nviv^itioq'^  ov,  dem  Winde  ausgesetzt  U.S.W.; 
nv^vyLaxiaq^  6  =  nvev^TiTtoqi  Tvvev^aTtaoi,  keuchen  ^  ^TWtv^rl^ü}, 
anfachen,  mit  detnSpir.asp,  bezeichnen i  nvevuaTio^öqy  d,  Bezeich^ 
nung  nui  dem  Spin  asp. ;  TcveviiaToto,  ?n  Wind  vertpandeln,  auf" 
blähn\  nvtv^aTioöiq^  17,  das  Aufblähen;  nvBv^atGiTixoc;,  »1,  Jv,  auf" 
blähend;  ditvei^xo^^  ov,  nicht  durchweht.  —  jivtvau;^  17,  das  Bla^ 
tf^/iu.s.w.;    nvtionnq^  d,  der  Schnaubende,  Ketichende,  schwer 
Athmende;  TtvevoxtHog  ^  if,  6v^  blähend ,  blfise^id;  ütvevaxiaoy,  kefi" 
^hen  u.  s.  w.;  dv&itvtvaxoc^  ov^  atheinlos.     Diese  Form  ist  mir 
kaum  erklärlich;  um  sie  als  eine  organische  zu  fassen,  mnsste 
man  annehmen,  dass  a^rvr  mit  einem  Präfix  a  zu  Grunde  liegt; 
denn  die  Analogie  von  ar-oee^vo^,  aVoeXirt-o^  gilt,  wenn  unsre 
Erklännigvon  letzteren  Formen  richtigist  (vgl.  S.3ö6),  hier  nicht; 
sollte  ^le  dennoch  danach  forniirt  sein ,  so  wäre  hier,  wie  nicht 
selten^  auf  einer  Analogie  Hilschlich  weiter  gebaut;  es  kommt 


606  I^K 

diese  Form  mit  dieser  Bed.  aber  nnr  an  einer  SteUe  (Hesiod 
Theog.  797>  vor,  und  ich  zweifle  sehr,  ob  sie  erhalten  werdet 
darf;  änvevarroq^  ov,  ohne  Athem\  dnvevaTi,  Adv.;  a^rvetwTiä 
17,  das  NichUUhmen;  dnviv<mai&^  den  Athem  anhalten  \  kyir'Kvei 
axioq  =  cUpfiov  (?  Heeych.'),  —  at^orveuofto^ ,  o,  das  ZusammeH- 
blasen,  Uebereinsiimmung  U.8.W.  —  Indem  bei  der  Auflösni)« 
des  V  (in  nvv)  in  /  mit  einem  vorhergehenden  Vokal,  statt  des 
6,  wie  in  itviß&y  0  erscheint,  entsteht  nvoß  in  nvoßiij  mit  Ver 
last  des  f :  nvoy.  mit  t  für  / ,  ^nfoin^  V9  das  Wehen,  Blasen,  Heu- 
€henvL*B.w.;  Ttvooq  (für  irvo/oq),  0,  glbd.;  dXlTrvooq^  ov,  vom  Meei 
her  wehend  n.s.  w«;  iv^vo'ixoq,  n^ov^  schwer  alhmenä;  dv^sn^oco, 
schwer  athmen\  Svgnvortroqy  ov,  schwer  athmend;  tt^^inj^,  e^- 
TtvnXiiif  6f  der  Liebende. — 

Dorch  Suff,  ftw  entsteht  nrev-uay.  6,  eigentl.  der  Posier, 
die  Lunge  (vgLdas  aus  der  Primärform  sphu  entwickelte  gleicli- 
bed.  sskr.  pu-pphusa  S.  551);  indem  X  für  v  eintrat  (wie  in  Xol- 
8opog  S.  3(i6,  vgl.  auch  Xa(y)x-avw  mit  lat  na(n)c,  sskr.  naksh), 
entsteht  das  att  nXeviiavi  daraus  bildete  sich  lat  pulmo,  wel- 
ches so  gut  wie  spien  =  önXiiv  (vgl.  Poil,  E.  F.  II,  193)  ein 
blosses  Lehnwort  ist  —  Davon :  TCysv^ovtxSgj  if ,  öp,  att  ^Xevp., 
«wr  Ltmge  gehörig;  nvevyLovlaq ,  6,  von  der  Lutige\  ftvevfjLOvlgy  att. 
nXevu.,  nvtvyLOviay  att.  n'hevyL.y  1;^  Ltingensuchi;  nkev^oi^r^g,  eg^  Imi- 
gensüchtigi  nvev^vddi^gy  nXeviJtovcüfrtgjeg,  glbd.;  nXev^pcua,  nkev- 
fiaQ,  an  der  Lunge  leiden;  TrXev^io^,  d,  Lungensuchl, , 

Indem  die  Respirationswerkzeuge  als  geistige  Organe  ge- 
fasst  werden  (vgl.  <ppnv  S.  119,  -^x^  S.  556),  konnten  auch  von 
nw  abgeleitete  Themen    analoge  Bedeutungen  erhalten;   so 
würde  es  uns  also  nicht  wundem,  wenn  nw^röq^  if,  oV.  kit-g 
hiesse  (man  vgl.  öofogy  wenn  es,  wie  wir  (S.549)  vermntliefen, 
ebenfalls  zu  y  sph  gehören  sollte,  wohin  man  nach  der  So- 
gleich folgenden  Analogie  selbst  lat  sap-ere  ziehn  l^önnte;  nur 
müsste  man  alsdann  kiug  sein  aufiedeuFall  als  erste  Bed.  neh- 
men und  vielleicht  sapio  in  derBedeut  schmecken  ganz  davon 
trennen).  Hwrög  wird  nun  zwar  angefilhrt,  ist  aber  schwerlich 
zu  belegen;  statt  dessen  erscheint  mit  durch  i  gespakner  An- 
lautgruppe,  vne  nicht  selten  (vgl  oirp  S.  548,  Po//,  KF.  11,  225, 
291),  niyvTOQn  v,  o'v,  verständige  mwrorr^g,  ^ntmf.  Tciwöig.  jJ, 
Verstand^  und  selbst  ein  transitives  Verb. :  mvwy  mvvcrcriDy  mrr'  \ 
€rx(äf  verstäfidig  machen^  belehren,  — 

ni,vvg  statt  mwxog  erwähnt  Hesgchius.  I 

Ganz  nach  Analogie  von  noi'pv66&  (S.  554)  bildet  sich  ans 
nw  eine  Intensivform,  welche  mit  noifvööo  auch  eine  und  di^  | 
selbe  Grundbed.  hat,  nämlich  noi^Ttvv^&i  über  die  Wiederho*  1 
lung  des  n  allein  in  der  Reduplicationssylbe  vgl.  man  Bopp^Gr*  I 
8.  r.  3G8,  3;  was  die  Flexion  betrifft,  so  steht  nvva  ftir  «nirc  1 
(nach  der  Gten  Conj.  CL),  indem  sich  auch  hier  die  Conjugation  ' 
durch  Bindevokal  eindrängte.  Aus  der  Grundbed.  stark  schunt-  j 
fen  tritt  die  Bezeichnung  tnr  Thätigkeiten  hervor,  bei  welchen  , 
man  stark  schnauf em  muss:  eüen,  thätigj  geschäftig  sem  n.$.w-  | 


S0.  607 

vgl.  Lehr»,  AristarcL  109,  BuHmmm^  LexQ.  I9 177).  Davon  not- 
rrvog,  o,  Diener  (Heepck.). 

Za  Ttw  (S.  184  ff.)  standen  in  einem,  davon  untrennbaren 
i^erhältniss  mehrere  Formen,  in  denen  statt  xvv:  ^ov  erschien 
vgl.  S.  184  ff.  190);  so  konnte  der  Form  nach  andi  nov  zn  nw  y 
;eh()ren.  Diese  Form  erscheint  in  nSvoq,  o,  saure  Arbeii  a.s»w; 
»ollen  wir  deswegen  auch  dieses  hieherziehn?  Dafür  spricht, 
lass  derselbe  Begriff  anch  in  nanvvQ  hervortritt,  and  die  Ana* 
ogie  der,  durch  dieselbe  Ideenentwickelung,  nach  unsrer  Etymo- 
;ie,  entstandenen ,  Bed.  von  KÖ7ro<;  (S.  268),  mit  welchem  ndvos 
lach  in  seinem  Gebrauch  fast  ganz  übereinstimmt  Auf  entschie- 
lene  Sicherheit  kann  diese  Etymologie  natürlich  noch  Leinen 
Anspruch  machen;  aber  eine  sicherere  kenne  ich  anch  nicht 
Uso:  nSpoSn  0%  saure  Arbeit  (so  stets  hei  Hemer,  Z^e/ir«,  Aristarch. 
!6-88),  später  Leiäj  Drangaal  u.  s.w.;  Kummer,  ErecitÄpfung 
furch  Arbeit,  ilae  Erarbeitete  y  norixog^  97,  6v,  arbeitsmn;  novoeig^ 
(Tora,  ev,  Arbeit  verursachend ^  novioiuxi^  später  noviaij  arbeiten, 
ich  anstrengen^  sich^  betsümmem,  ein  Geschäft  (transitiv)  eiftHg  ter^ 
ichten ;  novia  (causal.),  einem  Arbeit^  Mühe,  Schmerz  verursachen 
i.s.  w.;  ffdi^fux,  To,  das  Gearbeitete  \  novrj^äTioVy  to,  Dim.;  ?roi^- 
rt^,  77,  Arbeit y  Mühsat;  novririxo^^  ^,  6v,  zum  Arbeiten  gehörig. 

Hieher  ge*hört  gewiss  auch  novvpd^'^  cc, 6v (nicht  bei  Homer, 
merst  bei  Hesiod,)^  eigentL  Arbeit^  Mühe,  Drangsat  haltend  odex 
nachend,  daher  schlimm,  lästig^  unglücklich,  schlecht  u.s.w.  Da- 
joxii  novripia,  n^  Schurkerei  u.s*w.;  irovi^pfiro,  gewöhnlich  novii- 
»evo^i,  schiecht  sein  u»s.w.;  novjpev^,  to,  Bubenstück. 

Da  für  dieses  o  in  novj  bei  dem  gewöhnlichen  Wechsel  zwi- 
schen o  und  e,  recht  gut  e  eintreten  kann ,  so  konnte  eine  Form 
nv  eben  so  gut  wie  nov  aus  nvv  hervorgehn.  Nun  erscheint 
rivouait*  ganz  wie  rtovio^ai  in  der  Bed.  arbeiten,  durch  Arbeit 
ertigen  u.s.w.  {Passow  s.  v.  Bcd.  1  u.2),  und  ich  fühle  mich  sehr 
^ersucht,  es  in  dieser  Bed.  hieher  zu  ziehn.  Allein  es  heisst  fer- 
ler,  mit  nh-rig^  nnn,  zusammenhängend,  arm  sein.  Nun  könnte 
nan  zwar  bei  nhvis  mit  Passow  als  Grundbed.  nehmen:  eiiury 
ler  sich  sein  fägliches  Brod  erarbeitet  und  insofern  artn  ist,  oder 
lelleicht  an  novnfog  denkend,  niviig  als  einen  Mühsal  Habenden 
assen ;  damit  gerathen  wir  aber  schon  in  die  vagen  Begriffs- 
tntwickelungen durch  Ideenassociation.  Dazu  kommt,  dass  die 
;anz  eigentliche  Bed.  von  ntv  in  nivrig  in  (ntav  in  oTray/o,  Man-' 
rel,  vnederkehrt,  mit  welchem  sich  nev  durch  den  uns  schon  so 
>ft  vorgekommenen  Verlust  des  in  Gruppen  anlautenden  o-  (vgl. 
riivog  S.  544  u.  aa.)  und  Wechsel  von  e  und  a  so  leicht  verbin* 
len  lässt  Ich  habe  daher  und  auch  aus  andern  Gründen  (yg^. 
weiterhin)  nhijg  mit  diesem  verbunden  und  ihm  eine  andre  Stelle 
iingerftnmt;  gestehe  aber  gern,  dass  das  nach  beiden  Seiten 
lin  reichende  nivoitca  die  Etymologie  noch  schwankend  erhält 
Aeinen,  bloss  die  Bedeutung  zur  Basis  der  etymologischen  Un*  / 
ersuchungen  machenden,  Grundsätzen  genifibs  mus^ich  nivo-S^ 
lai  in  der  Bed.  arbeiten  u.s.w«  fiirs  erste  von  nivo%L(u  in  der  Bed. 
\rm  sein  trennep.  —  Zu  jener  gehört :  nsviaxijq^  6,  TagMbner 
I.  s.w.;  ntvetmxoq,  »f,  oifj  %um  neviaxrig  gehörig \  mveartiay  ^^ 
itand  des  neviarrig  u*  s.w. 


606  SO». 

■ 

Es  Ist  wohl  keinem  Zweifel  unferworfiMi,  daM  za  nw  auch 
nvi/  {nvcy)  gehört  (vgl.  Poitj  E.  F.  I,  211);  es  heisst  wörtlich: 
"^  einen  schwer  aihmen  machen,  ersticken,  erdraeeeln  u.s.w.    Wa< 
das  formelle  Verhältniss  zu  mfv  betrifft,  so  dürfen  wir,  da  sich 
gar  keine  Spur  einer  Nebenform  von  nw,  welche  nvL  lautete, 
findet,  es  uns  wohl  nur  so  erklären,  dass,  wie  in  nov  im  Ver- 
hältniss zu  mfv  nur  die  Anlautgruppe  nv  zur  Bildung  diente,  so 
auch  in  nvvy  das  v  derWz£  ^rr  vor  dem  Vokal  i  elidirt  seL  Die- 
ses t  fassen  wir  fKrs  erste  als  einen  Bindevokal,  welcher  das 
schon  so  oft  als  sekundäres  Element  erkannte  7  (=  sskr.  g) 
mit  der  Wzform  verknüpfte ;  ob  wir  dieses-  y  als  Causalelement 
fassen  sollen  (Vgl.  S«  64),  mit  welcher  Bed*  es  hier  in  der  Thal 
aufzutreten  scheint,  wage  ich  nicht  mit  Sicherheit  zu  entschei- 
den. Wenn  wir  aber  mit  Kecht  annehmen,  dass  in  der  hier  vor- 
kommenden Bildung  das  v  der  Wzform  nw  ganz  elTdirt  sei,  so 
thaten  wir  höchst  wahrscheinlich  Unrecht ,  oben  (S.  184  ff.)  für 
Formen  wie  tcpiS  (S.  190)  u.s.w.  eine  Wzf.  xvt,  xva  neben  dem 
belegten  xw  (=  sskn  kslin'u)  anzunehmen;  wir  tUiin  besser, 
bei  ihnen,  nach  der  Analogie  von  nviy:  nw  stets  die  Form  xi^ 
mit  vor  dem  antretenden  Vokal  elidirtem  v  zu  Grunde  2ni  legen. 
Ebenso  wird  uns  nun  die  oben  (S.  271)  gegebene  Etymolo^^e 
von  xvXo-a  gesichert,  ohne  dass  vm  mehr  nöthig  hätten,  zu  der 
Unform  ^vßiJS  unsre  Zuflucht  zu  nehmen;  auch  hier  ist  die  Form 
Tivv  durch  Antritt  von  «9  gradezu  in  xw^  übergegangen;  auch 
die  uns  dort  aufgefallene  Länge  des  Bindevokals  v  erhält  nnn 
in  ^vLy  eine  Analogie.  Von  TrWycj  kommt:  ^wyfM?ff>  o;  wvtypa,  xo; 
^m/fiomf,  17,  das  Sticken  U.S.W.;  9cvt4,  )7,  das  Ersticken  u.s.  w.: 
vvifyg^  n*  das  Ersticken,  das  Dampfen  (mit  grösserer  Annäherung 
an  ^e  eigentliche  Bed.,  vgl.  ipöXog  u.aa.l;  'jvvtydSnSy  'nvtyiuBSr,,;, 
€£y  stickig]  Ttvlyog^  to',  Ersiickwiff\  Trwyjjpo?,  d^ov,  TtviyouSy  taax, 
tVy  stickend  U.S.W.;   nviyevq,  d.  Ort  oder  Gefäss,  worin  etwas  ge- 
stickt, geddfnpft  wird  u.s.w«;  nviyia^  v^  ein  stickend  heissesBade^ 
Zimmer;  'jtviyii(a^=^'KViytü\  invixTog^rtjOv,  gestickin.s^vr.i  ny^Kirr^fty 
6,  der  Erstickende-,  ^viyaKluiv,  '(Dvog.o,  Alp;  iwiytTOS^o,  einStrick 
%um  Hängen  (Hesych.)]  amytr^,  ^,  eitte  Thonart.  -7-    TccfHfjcvi'^i^^ 
ig.  von  alten  Seiten  bis  %wn  Ersticken  gedrückt ;  npoTtvtYe'iop,  ^6, 
der  Platz  vor  dem  Tcviyev^ 

Ehe  ich  diese  Wz.  a-cp  verlasse,  willlch  mir  noch  eineFra^re 
erlauben.  Wir  sahn,  wie  hiehergehörige  Wzff.  den  Begr.  sffu^ 
gen  ausdrückten  (.vgl.  <>  na-rl^oi  (S.  562),  ßdaKla  (S.  575) ).  Sollte 
auch  ierBegTitt)Bchöpfen  als  ein  Aufsaugefi  gefasst  werden  kön- 
nen? Ich  will  diese  Begriffe  nicht  weiter  mit  einander  begriff- 
lich zu  vermitteln  suchen,  damit  jeder  erkenne,  dass  hier  ehie 
Lücke  ist  Dennoch  scheint  sie  mir  nicht  so  bedeutend«  dass 
ich  nicht  das  Thema,  welches  ich  hypothetisch  auf  diese  Weise 
erklare,  hier  anföhren  möchte;  es  ist  ä-^t^-o-a»  mit  der  ange- 
fahrten, aber  nicht  belegten,  Nebenform  a-«^-».  Nach  dieser 
Erklärung  ist  a  =  ai^  ss  dva  (wie  S.  578)  und  (pv  steht  für  o^ 
(vgL  S.  555  ff.  und  aa«) ;  in  dtpvircrio  ist  die  ora-Bildung  einge- 
treten (vgl.  fvawj  S.555);  ich  kenne  kerne  bessere  Etymologie; 
denn  eine  Zusammenstellung  mit  sskr.  V^hug^^  geniessefi,  stellt 


10^— IK.  609 

ron  Seiten  der  begriff  lieben  Vereinigung  eben  so  grosse  Sobwie- 
rigkeiten  entgegen.  Ateo:  d(pvao  in,  eig.  aufsaugen,  durch  Auf^ 
taugen  sehoffim^  Z.B*  Wein  (yg^.  aL(p&v  S.  548  (ob  Wemamtgerf) 
\VeinsehQpfer)%  aus  dem  Begr.  schöpfen  geht  der  Begr.  sammeln, 
whmtf€H  bervcNT  u.s.w«  —  Ob  wf^ol^oq  bieber  gebort,  ist,  da 
»eine  Bed.  noch  nngewiss  ist,  nnsicber« 

Zuletzt  noch:  gehört  bieber  «^«cr/aTo^,  6,  Schlamm  und  ^ 
nndre  UnreMgkeiteny  die  ein  Fluee  mit  eich  fuhrif  Die  Analogie 
ron  wp^Si  spiLm.«,  sskr.  pböna  (S.  Ö85>  spricht  'sehr  dafür; 
allein  die  formelle  Erkli^ng  ist^  schwierig*  yvtoQ  zunächst 
fasse  ich  wieTn  TijXiSycToff  j  yero  isTdasParticip  von  /«>=  sskr. 
g  an  und  zwar  nach  der  allgemeinen  Regel  gebildet,  von  wel- 
cher das  Sskrit  bei  dieser  Wurzel  eine  Ausnahme  macht  (vgl 
Bapp,  Gr.  s.  r.  616);  so  heisst  denn  oupva-^eröj  durch  oupvg  ge-- 
%eugi;  danach  dürfen  wir  schon  vermuthen,  dass  iupvg  einen 
Ablativ  endifilt  und  diese  Composition  nur  durch  Aneinander- 
rückung  entstanden  ist  Nun  haben  wir  ^iog^^oxos  und  sogar 
^kö-tpoLToq^  wdche,  wenn  ich  nicht  irre,  schon  von  Pott  durch 
Aneinanderrückung  und  in  Folge  derselben  eingetretene  Ver- 
stümmelung aus  ^zolg^^OTog^  ^eolg-q^aTog  erklärt  sind.  Welch 
eine  grosse  Menge  von  nominalen  Themen  entweder  verloren, 
oder  nie  zur  vollständigen  Ausbildung  gekommen  ist,  wird  je- 
der aufmerksame  Leser  dieses  Werkes  schon  in  unzähUgen  Bei- 
spielen erkannt  haben.  Es  ist  demnach  nichts  weniger  als  ge- 
wagt, wenn  wir  annehmen,  dass  auch  in  Apvg  der  Ablativ  ei- 
nes Themas,  liegt.  Die  Verglöiqhnng  mit  spik-ma  und  cbp-oög 
(S.  585  aus  a  (=  dv)  -f  ^ (=:  6(pv))  niacht  es  mir  zunächst  wahr- 
scheinlich, dass  dieBed.  desselben  Schaum  war,  dfwryero  also, 
überaus  passend,  das  durch  Schaum  Erzeugte  (die.Ünreinigkeit, 
welche  das  Schäumen  der  Flüsse,  die  Wellen  mit  sich  forttrei- 
ben) heisst  Aus  welcher  Form  dcpvg  in  specie  verstummelt  seii 
wage  ich  nicht  genau  zu  bestimmen.  Da  im  Griechischen  der 
ursprüngliche  Locativ  a  (im  Sskr.  su)  und  der  Instrumentalis 
S  (im  Sskr.  bhis)  dieselbe  Bed.  erhalten  haben  (vorzüglich  die 
des  Ablativs),  kann  man  schwanken,  ob  agfvg  filr  ce^ixrt,  von 
einem  Thema  dqn)  {ßae  Aufschäumende,  der  Schaum)^  oder  für 
cupvotg  oder  cupvtug  von  einem  Thema  d^o,  welches  entweder 
als  Masculin«  oder  Fenun.  gebraucht  wftre,  steht  Im  letzteren 
Fall  wäre  iupvou;^  oupvouq  (im  ursprun^ches  acpvßoiq^  cupvßoug) 
zunächst  auf  alterthumlicbe  Weise  (vg^.  uoftg  S.  353  u.  ähnliche) 
in  dupviq  {d^ßig)  und  dann  durch  Verscblingung  des  i  (vgl.  att 
v6g  f&r  viog  u.  aa.)  in  oupvg  contrahirt  — 

^öM.  Wir  kommen  zu  einer  neuen  WurzeL  Un  Sskrit 
heisst  der  Schatten  kh'&ja;  das  gedehnten  können.wir,  schon 
nach  der  allgemeinen  Regel,  ftir  das  Vriddhi  eines  ursprünglich 
kurzen  nehmen;  diese  Amiahme  erhält  sogleich  ihreGewis$beit 
durch  die  Vergleichung  des,  mit  kh'&ja  augenscheinlich  zusam- 
menhängenden und  als  eine,  durch  das,  nun  vielfach  als  Bildimgs- 
element sekundärer  Wzformen  erkannte  d  aus  der  bei  kh'&ja 
zu  Grunde  liegenden  Wz.  —  wie  diese  mm  auch  lauten  mag  — 

59 


6i0  SK. 

gebildeten  Weiterformation  zu  erkennenden  kh'ad  heschntifn 
(mit  kurzem  a).  Wir  dürfen  also  annehmen,  dass  neben  kh'äja 
einst  anch  eine  Form,  welche  im  Sskr*  kh'aja  lauten  würde, 
habe  existiren  können.  Da  wir  nun  mehrfach  (v^L  (htidint^  S. 
168)  sskr.  kh'  imGriech.  durch  «ne  repräsentirt  sahn,  so  stellen 
wir  unbedenklich  (wie  aueh  PoU,  E.  F.  I,  243)  hieher :  <r«oo:,  iiy 
für  ursprunglicheres  o^ojcc,  Schatten;  davon  cntoidtov,  -ro,  Diin. 
Aber  auch  die  Form  mit  t  (fUr  j)  ist  erhalten  in  otuko^^  a,  iv, 
eehattig. 

Indem  das  ursprungliche  ai  in  kh'aja,  wie  so  of^  in  i  con- 
trahirt  wird,  entsteht  mit  crxocc  gleichbedeutend  <yxXi^  n*  Davon : 
intittüeiov,  axiddioVy  to,  6xi,adi<ncij ,  97,  Schatteadach,  SomteHschinti 
U.S.W. ;  ontKaSri^y  Bg^  $chattenartigy  schatiig  U.S.W.;  axupog  ^fneta- 
poff  dor«),  a,  ov,  aaaoeic,  eacra,  cv,  €nuay,6g^  *f,  ov,  schaltigf  u.s.w.: 
cntiaq^  rjy  Schäl tenäack^  Schirm  u.s.w.;  atauScu,  schattige  Ztreige 
{Hesych,)\  Öxuoroq^  ^,  6v,  beschattet,  schaitirt;  oTud^c^j  aMaco,  he» 
schatten  u.S.W.;  tfxtaaua,  t6,  cnctaaiidg«  o,  Beschattung;  öouaorri' 
9c6g,  17, 6v,  beschattend.  Formell  scheint  liieher  zu  gehören:  crxia- 
orTjjq,  o,  bedeutet  aber:  ein  Träger  (lacedämonisch);  crTtipov,  tä 
ein  Sonnenschirm  U.S.W.;  crxtpdSiovyTo,  glbd.;  diKpi(nuog,oVj  rings- 
umschattet, 

Hieher  gehört  wohl  auch  cnaaievc^  6,  arxia!dig^  cntLotivcty€naüU' 
vi^,  Vy  eine  Art  Meerfiseh;  femer  <na,  in  aidavpoq^  o,  Eichhi/mchen, 
weil  es  sich  mit  seinem  breiten  Schwanz  (ovpd  S.  376)  bedecken 
kann. 

Sollte  das  sskr.  kh'  im  slav.  ctje,  i^oher  ctjenje  Schatten, 
durch  et  repräsentirt  sein?  {Dobrowsky^  I.  L.  SL  97, 195), 

Wir  haben  zunächst  als  thematische  Form  eine  solche  er- 
kannt, welche  im  Sskr.  vor  einem  Vokal  kh'aj  lautete.     Nun 
ist  aber  bekannt,  dass  aj  vor  Vokalen  gewöhnlich  nichts  weiter 
ist^  als  Cru^a  eines  ursprünglicheren  i.    So  düi*ften  wir  also  iur 
kh  aj  schon  eine  Wzf.  kh'i  setzen.  Für  das  hier  erscheinende  i 
tritt  aber  in  dem  schon  erwähnten  kh'-a-d  (weiterhin  Werden 
noch  mehr  Beispiele  erscheinen)  ein  a  ein  und  dies  fiihrt  uns  denn 
schon  auf  die  Annahme,  dass  wir  hier  in  dem  a  sowohl  als  i, 
gan^  wie  bei  V^oex,  y^o-jn,  ^<r<pj  nurBUdungsvokale,  keines we- 
ges  aber  bedeutun^volle,  radicale  zu  sehn  haben.    Diese  An- 
nahme erhält  sogleich  noch  mehr  Gewissheit  dadurch,  dass  uns, 
wie  bei  den  eben  erwähnten  Wurzelu,  auch  die  hier  behandelte 
mit  dem  Bildungs vokal  u  entgegentreten  wird.  Wir  haben  näm- 
lich nun  schon  mehrfach  den,  zuerst  in  ikh':  iksh  (S.  16)  uns 
entgegengetretenen:,  Wechsel  zwischen  sskr.  kh'  und  ksii  be- 
merkt (vgl.  z.  B.  S.  166, 504);  so  werden  wir  auch  weiterhin  Wz- 
formen  in  dieser  Wz.  eintreten  sehn,  in  denen  ksh  an  die  Stelle 
des,  in  kh'äja  erschienenen  kh'  tritt    Nun  kann  aber  sk  sei-   ' 
ner  phonetischen  Natur  nach  recht  gut  eine  Umstellung  von  ksh 
sein,  so  wie  wir  ja  auch  im  Griech.  k  (welches  wesentlich  iden- 
tisch ist  mit  sskr.  ksh)  im  Wechsel  mit  ax  finden  und  auch  ex   \ 
för  ksh  eintritt.    Man  kann^ daher  wohl  mit  Bestimmtheit  be- 
haui)ten,  dass  so  %vie  skh  für  ksh  eintritt  (vgl.  S.  187),  eben  so   j 
gut  auch  sk  an  dessen  Stelle  kommen  konnte  (vgl  weiterhin 


kshal,  skhtil  nndskand  bei  <fxap,  t^xa/pe;.)).  Wir  wag^ü  es  da* 
her  auch  hieberzuziehn  die  angebliche  Wz.  sk-u,  das  sk  der«» 
selben  dnrch  die  Vermittelting  von  ksh  mit  kh'  (in  kh'^i)  zu 
identificiren  und  da»  u  als  blossen  Bildimgsvokal  zu  nehmen. 
Die  Bed.  spricht  vollständig  daftr^  da  sie  bedecken  heissen  soll, 
welches  wir  wohl  auch  als  den  primären  Begriff  fttr  kh'-i  zu 
nehmen  haben«  Im  Sskr.  ist  diese  Wzf.  zwar  noch  nicht  belegt 
(und  dies  ist  der  einzige  Punkt ,  welcher  Poti  a.a.O.  abhält,  sie 
zu  vergleichen,  obwom  er  sie  erwähnt),  allein  die  Formen  der 
verwandten  Sprachen  entscheiden  vollständig  Oir  die  Richtig- 
keit derselben.  Denn  eine  bedeutende  Anzahl  derselben  las^- 
sen  sich  nur  ans  einer  Form  erklären,  welche  im  Sskr.  shu  laug- 
ten würde;  gewiss  werden  uns  die'Veden  noch  den  Beleg  für 
den  Crebrauch  dieser  Wz.  im  Sskrit  bringen.  Ans  der  Luft  ge* 
griffen  ist  sie  von  den  indischen  Grammatikern  nicht  Aus  dem 
Litt,  lehnt  sich  nur  an  sie:  sku-ra  {das Bedeckende),  Haut,  Leder 
(vgL  corium  liir  scorium  wie  calvui^  fiir  scalvus  S.174X 
aus  dem  Lat  ob-scil-rus,  heschattei^  aus  dem  Griech.  ^t-oitr- 
viov,  und  so  andre  (vgl.  Pott  a.a.O.,  wo  sich  jedem  die  nur  aus 
dieser  Form  oder  höchstens  aus  kh'«u  (wo  wir  dann  ebenfalls 
die  gesuchte  Form  mit  u  hätten)  erklärbaren  Beispiele  von  selbst 
ent^egendrängen  werden.  —  Ans  dem^Griech.  ziehnwir  zu<> 
nächst  mit  Pott  (E.  F.  I,  244)  hielier :  attv-xoc^  to,  eig«  das  Äe- 
deekende^  dann  speciell  die  Haut,  ferner  die  abgezogene  und  ge* 
gerbte  Haut  (vgl.  daSvCben  erwähnte  skura,  corium),  das  aus 
Leder  Verfertigte^  ScMd  (vgl.  lat.  scutum,  litt  skydä).  Für  <nct 
erscheint  mit  Verlust  des  anlautenden  (f,  wie  oft  (vgl.  yfi^i^  y/^<p)^ 
XV  in  ly'^VTiy  bü  auf  die  Hand  (allein  völlig  zu  trennen  ist  xv- 
Toq) ;  die  Kürze  des  v  zeigt  uns  übrigens,  dass  xvro  in  dieser  Form 
keinesweges  mit  (ntvro-g  identisch  ist$  auch  ist  xvrt  von  einem 
ganz  andern  Thema  gebildet;  es  ist  die  schon  oft  bemerkte  alte 
Znsamraenziehung  desLocativs,  eigentlich  xtrroi;  dennocH  ist 
diese,  um  das  s  verstümmelte  Wzf  schon  älter  als  die  Trennung 
des  griechischen,  römischen  und  germanischen  Sprachstamms; 
denn  wir  werden  sie  im  Griech.  sehr  bald  entschieden  hervor- 
treten sehn,  und  ebenso  erscheint  im  Lat  cü-tis  (ftir  scu-tis) 
und  im  Deutschen  nhd.  haut,  welche  schon  eine  Wzf.,  welche 
bloss  mit  k  anlautete,  voraussetzen  i).  An  axvrcg  schliesst  sich: 
axvrapiov,  to,  cntvrig^  17,  Dim. ;  aievrixog^  1?,  dy,  (nnProoff,  a,  ov,  zum 
Schuster  (Lederarbeiter)  gehörige  axvrivo^^  i?,  ov,  tedem,  van  Leder 
gemacht;  axvrevq^  o,  Schuster;  axwretJ»,  Schuster  sein;  oxvreloPj 
t6,  Schustenverksfätt;  crxvrdSn^^  tg^  lederartig  i  axvroö,  verledern. 
Da  wir  hier  den  Begr.  Jjeder  entschieden  hervortreten  sehn,  so 
ist  nfir  doch  jetzt  watirscheinlicher,  dass  das  oben  (S.186)  hypo- 
thetisch abgeleitete  axvxdXn  hieher  gehört  und  die  Grundbed. 

I)  Di^ellie  Wzf.  ertcKcint  io  alid.  liuot,  nlid.  Katen  d.  li.  durch  Be-  . 
deckin  (flctt:  ku)  schützen^  thnuo  in  liA-i  {Haus,  das  Bedeckeiide) ; 
feraev  in  lat.  cfiy  in  caT-eo  Ü.b.  ein§  Bgdttkung  machen,  hüten,  für 
aciT-eo,  gunirte  und  dann  Tor  Vokal  aufgelöste  Form  ton  fcuj  da» 
▼on  cau-ia^  das  was  man  vorsehützu  I>Je  Tom  unTerstüouneUe  Form 
mit  der  in  hüten  hcrrortretetiden  Bed.  erscheint  in  nhd.  stliützen^ 
einer  Bildung  aus  einem  PComcB  schn-t  (s=  ukr.  vka-t). 

59* 


f^ 


612  2K. 

ist:  €twM  miiLeder  ubenagenes  ii.8.w*  Wohin  axv  vr,^  o-aerxa, r,^ 
Kapfy  gehört,  weiss  ich  sidit 

So  wie  hier  in  mehreren  Sprachen  der  Begr.  Sehüd  seine  Be- 
zeichnung aus  derWzf.  <nev  enialten  hat,  so  im  slav«  schtschit 
ScMU,  aus  der,  welche  im  Sskrit  kh'i  lauten  mosste.  Daher 
darf  man  vielleicht  vermnthen,  dass  öxvvog  in  dieser  Bedeutung, 
so  wie  scntum,  skydä,  mcht  erst  mittelbar  durch  dieBed.  Le- 
der  zu  diesem  Begriff  gekommen  ist,  sondern  ihn  sogleich  aus 
der6rundbed.66«l^cA:0it  entwickelte  (vgl*  lat  clup-eus  von  clap 
=  x(a)Xv9r.To).  Bestätigt  wird  diese  Ansicht  dadurch,  dass  im 
Griech.  noch  mehr  Formen  in  dieser  Bed«  sich  aus  der  Wzf.  oxr 
entwickejt  haben;  zunächst  mit  Spaltung  der  Gruppe  durch  a 
und  Verlust  des  v:  (rax-o<\  to,  fast  ganz  analog  wie  -mivog  (S. 
607)  u.aa«  gebildet;  in  Zsstzg.  craxtq-^pog^  wo  oaiaii  die  fhema- 
tiscne  Form  ist.  — 

Femer  sahn  wir  schon  oben  (S.  197,  206)  cm  fiir  ox  eintre- 
ten (wie  wir  denn  auch  umgekehrt  ox  für  aar  schon  anmerkten 
S.236);  so  entspräche  derForm  frxr  dieForm  onv,  wie  wir  nun 
aus  Ttw  (S.  608)  wrty,  aus  xw :  xri*  (S.  190,  vgl.  608)  hervortreten 
sidm,  so  bildete  sich  durch  Verlust  des  v  mit  Antritt  des  Snff.  i^: 
irxiSi  dieses  erscheint  inex-orm^^  SchUd;  a  als  Präfix  ist  uns  schon 
oft  bej^egnet  und  wird  uns  auch  in  dieser  Wzf.  noch  entgegen- 
treten; die  Bedeutimsen  der  damit  zusammengesetzten  Formen 
Hessen  es  uns  bald  us  entsprechend  dem  sskr.  k  (z.B.  S.  344), 
bald  als  Verstümmelung  von  a/a  (S.  274)  bald  von  dvd  (S.57S) 
bald  für  a  (=  d= tfa  S.^3)  nehmen.  Wie  wir  es  hier  fassen  sollen, 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden;  nehmen  wir  wrjtvi  als  entstan- 
den aus  derComposition,  welche^im  Sskr.  Asku  lauten  wurde, 
so  hiesse  es  andeekend,  wenn  =  aßatritid,  so  hiesse  es  abdeckend 
(vollständig,  von  oben  bis  herunter? ),  wenn  für  dvcmufy  so  wäre 
das  Erheben  dea  Schildes  zugleich  mit  ausgedruckt,  wenn  für  (a 
s=  cra)  da^id^  SO  wäre  es  zusammendeckend  {sehr  d,  ?),  Die  Bcd. 
räth  am  meisten  zur  Annahme  der  ersten  oder  der  letzten  £r- 
klärang.  —  Also :  ao-jgic.  17,  ein  runder  (vollständig  bedecken- 
der) SckUd;  doTcüiovj  xo,  aamdunai,  17,  dtmiilaxiovj  donidurxaptor, 
TOy  Dim.;  dcmiSlTugy  damSi&rrtg^o,  einSchiidtragefider\  domtdoug^ 
eanra,  ev^  schildarHg\  daTtt9av(Smd.)y  schildartig *j  dtml^a,  beschul 
den;  a<rjr*<rT)}ff^  aowicmfp,  a^nriaTop,  o,  Schildiräger\  haanidoo^atj 
sich  darin  beschüden  u.s.w.;  atn^acnrurpo^,  o,  dasSiehn  und  Feeh^ 
ien  in  geschlossener  Kamp freihe;  maoTtiSiog^  ov,  unter  dem  Schilde. 


Ebenso  wird  durch  das  Präfix  a»  aber  ans  der  Wzf.  nxv, 
mit  Verlust  des  schliessenden  v  und  Antritt  des  Suff,  ot  danog^ 
6,  Schlauch,  gebildet  Da  diese  Schläuche  von  Leder  waren,  so 
könnte  man  die  Bed.  durch  llrinnerung  an  axvrog.  Leder  QPoH 
£•  F.  II,  129)  vermitteln;  allein  es  könnte  auch  gradezu  derBe- 
deckende  und  insofern  Auföeicahrende  sein  (vgL  ^n^pa).  Davon: 
daxlovy  darxiStov,  t4,  Dim»;  daxirrig,  o»  Wassersucht  (vgl.  Stephau, 
Thes.);  aaxeJXio,  tu.  Schlauchest ]  dameaikiaim,  dtrnfalkL^&j  auf  den 
SchlÄtchentan%enß  aaxcoXuzaftog^o,  Schlauchtanz;  —  oxoXoSaTi^«^ 
=  dcrittaXiiia)  (Epicharm."). 


SK.  613 

Die  Specialisirung  zu  dem  Begriff  Leder  tritt  wieder  in  a- 
axcj^ay  ro,  aUes  Leder-  oder  Biemenzeug  a.s.w.  hervor.  Des- 
wegen ziehe  ich  denn  auch  hiefaer :  äaxapoi,  oi  {Heeych.)^  daxi- 
pct,  rj^  eine  Ari  Schuhe  (vgl.  amyrtcg  S.  611). 

Die  eigentliche  Wzf.  axv  erscheint  wieder  in  axv^viov^  xJ, 
die  Haut  oberhalb  des  Auges j  an  weicher  die  Augenbrauen  sii%en; 
gebräachlicher  ist  aber  hv^oxv^viov,  t6,  wörtlich:  dasBedeeketule, 
Besehaitmde  (vgl.  PoUj  £.  F.  I,  943).  Femer  m  axv^oo,  bedsk'- 
keiij  verhütten.  . 

Indem  fftr  «^x,  wie  oben  (S.  613),  tm  eintritt,  entspricht  die 
Form  o7Kv\  trat  an  diese  das  Suff,  e^,  so  mnsste  v  gnnirt  nnd 
der  Giinalaut  wegen  des  folgenden  Vokals  in  «/  übertreten;  so 
entstand  ausißeg  oder,  mit  Verlust  des  ß,  anieg^  Nomin.  o^reo^, 
xo^  idieBedeckie^  die  OroUe  (vgL  auch  PoU^  E.  F.  I,  244),  Höhle, 
Kluft  11. s.w.  Hiermit  hängt  wnrxelhaft  auch  lat  spec-ns  zu- 
sanunen;  allein  letzteres  stammt  aus  der  durch  p  gemehrten 
Wzf.  scep  (vgl.  weiterhin),  und  ist  eineMetathesis  f&r  scep-us 
(VgL  8.206).  Unsre  Etymologie  wird  fast  völlig  gesichert  durch 
das  mit  o'niog  gleichbedeutende  slav.pe-schtshera  {Dobrows" 
skgj  L  L.  SL  296),  welches  sich  an  die  Wzf.  lehnt,  die  im  Sskr. 
mit  kh' anlautete  (vgL  S. 609),  Von  Qviog  kommt:  a^rjjXaioy,  tJ, 
o^ii^/vy^j  riy  Höhle;  a^qXadtOv,  ro,  Dim.;  o^Tn^^tTi^^,  o,  %ur  Höhle 
gehörig^  I,nem,  n. p.  (vgl  PoU,  £.  F.  D,  487,  555)  mit » f&r  /. 

Indem  bei  asr»,  wie  bemerkt,  das  anlautende  o-  eingebusst 
wird,  entsteht,  wie  in  cutis  u.  s.w.  (S.  611),  die  Form  xvi  tritt  an 
diese  das,  so  häuiSg  sekundäre Wzformen  bildende  S  (vgl.  S.  30 
und  sonst  überaus  vielfach),  so  entsteht  otv^,  gunirt  xev^;  dies 
w^ürde  wörtlich  heissen:  bedeckt  (sev)  tnachen  (^e)  und,  da  diese 
Gnmdbedeut  für  xct?^Q.  verbergen,  verhehlen  u.s.w.  so  überaus 

fassend  ist,  so  suche  ich  keine  andre  Etymologie.  Pott  (E.  F. 
,  240,  281)  denkt,  jedoch,  wie  es  scheint,  zweifelnd,  an  sskr. 
gutb',  guh,  bedecken;  da  aber  griech.  x  nie  unmittelbar  dem 
sskr.g  entspricht,  so  musste  man  erst  nach  einer  formellen  Ver- 
inittelung  suchen;  eine  derartige,  einigermaassen  sichre,  kenne 
ich  nicht  —  Von  xevda>  kommt:  xiv^dvG)  (Denom.  wie  alle  auf 
avw,  vgl.  ovo^utivai) ;  xi^\ia,  to,  xcv^^d^^  o,  xru^wv,  6,  xei^o^,  to, 
Schlupfwinkel  u.s.w.;  itayitiv^rig^  ig^  ganz  verbergend^  verborgen, — 
Die  ungunirte  Form  erscheint  in  xvSc  (statt  exi;&6),  xexvdcooi;^»!; 
^oQ.^  TO,  =  x£vöo^  Gehört  hieher  KtS^iypa,  toI,  Namen  einer  Insel, 
wovon  Venus  den  Namen  hat:  KrÄ?}p>?.  Ku^tpaa,  Kt'öapa,  KvS>?- 
piag  U.S.W.?  —  (Vgl.  noch  ly^vg  S.  245). 

Wenn  ein  ^  an  die  Wzf.  axv  trat,  entstand  axv^.  Nicht  ganz 
unwahrscheinlich  ist  es  mir,  dass  diese  Form  in  axr^ofiat,  zur- 
neu,  erscheint;  als  dessen  eigentliche  Bed.  würde  ich  alsdann 
setzen:  sich  verfinstern^  ein  finsteres  Gesicht  machen,  Mittelglieder, 
welche  diese  Etymologie  mehr  sichern  könnten,  kenne  ich  nicht, 
oxv^o^ot  ist  nach  der  4ten  Conj.Cl.  flectirt  und  steht  ffir  axrJ+ 
jo-fuxt;  gleichbedeutend  damit  ist  das  Denomiu.  oxvd-uotVo)  (von 
einem  Thema  axv9-(iov  gebildet  durch  Suff.  \iov  ^  sskr.  man); 


614  :sK, 

damit  steht  in  Verbindung  onevduaiiH}^,  ov,  zornig  (He^feh*) ;  durch 
SnSf  po,  dessen  p  aspirirende  Kraft  auf  das  8  ausübt,  entsteht 
aus  axv^:  oxv^pog^  d^ov,  zamig^unwiUig  u.s.W.;  intv^pd^&y  %or^ 
mg  sein-,  mit  a>?r  (S.  2^9)  compooirt,  bildet  sich:  oTcv^pcmw;^  6y, 
zornig'^  davon:  irxv&pamoTi?^,  97^  Weaen  de»  <rxv&pGm6si  aritv^p&- 
TttticD^  %ümig  au9$ehn  ils«W«;  aitv^fcmatayui^^  0,  zorniges  AtisseAn 
a.s»Wt  _____ 

Indem  an  die  mit  kh'  anlautende  Wzform  das,  nun  so  häufig 
schon  als  sekundäre  Wzformen  bildendes  Element  voi^gekom- 
mene  d  tritt,  entsteht  die  sskr.  Wzf.  kh'ad  beschatten,  gom.  ska* 
dus,  Schatten.    Aus  dem  Griech.  vergleioht  Pott  (E.  F.  I,  243) 
(TxoT  in  anÖToc.  6f  SofutiieUf  Dunkel,  Finsiemiss  vu s.w.  Wie  die 
Bed«  zeigt,  gehört  es  augehscheiidich  zu  dieser  Wurzel ,  allein 
das  T  im  Gegensatz  des  sskr.  d  macht  mich  sehr  schwankend, 
ob  wir  <nc6Tog  auch  der  Wzform  nach  zu  kh'ad  stellen  duifeo. 
Wenn  wir  rückwärts  blicken,  so  war  bis  jetzt  gar  kein  nöthi^n- 
der  Grund,  eine  Wzf.  kh'i  anaundunen.  Wir  haben  zwar  kh  aja 
(kh'äja)  auf  eine  Form  kh'i  reducirt.  wir  folgten  aber  hier  nur 
allgemeinen  Gesetzen;  ganz  eben  so  gut  konnten  wir,  da  kh'*ad 
mit  a  Torliegt,  kh'ap  weiterhin  erscheinen  wird,  kh'aja  u.khäja 
als  Bildungen  durch  Suff,  j  a  betrachten ;  dann  erhielten  wir  bloss 
die  Waf.  ku  a  neben  der  entschieden  hervorgetretenen  sk-u  (= 
kh'-u).    Allein  seihst  wenn  wir  kh'i  annehmen  wollen,  so  er- 
halten wir  hier  nur  dieselbe  Erscheinung,  welche  uns  schon 
bei  y/^dx,  V^cru,  V^crc^.eDtgegengetreten  ist,  nämlich  dass  Wz- 
elemente  durch  alle  drei  Budungselemente  lautbar  gemacht  sind. 
Dies  ist  ancli  der  Grund,  weswegen  wir  als  Wurzel  bloss  <rx  hin- 
gestellt haben  und  die  begleitenden  Vokale  unbestimmt  lassen. 
Wenn  wir  aber  somit  durch  kh'ad,  kh'ap  berechtigt  werden, 
auch  a  als  lautbar  machenden  Vokal  für  diese  Wurzel  anzuneh- 
men, so  steht  nichts  entgegen,  griech* ^^sKoa^  als  eine  Bildung 
durch  Suffl  to  (vgL  Öam-To^  und  olrog  S.  13,  wo  ich  jetzt  an- 
erkenne, dass  ich  l^elleicbt  zu  weit  ging,  indem  ich  to  =  sskr. 
tu  setzte)  aus  der  Wzf.  crxo  zu  nehmen,  also  axo-rog  abzuth^ilen. 
Davon:  oxoTioq^a^ov^  axonceiog^  a^ovj  (rxoraXqq^  a,ov^  cxoruxloSj 
oxorepog,  a,  6v,  axorlrrtt;,  d,  axoruvdq^  if,  6v,  axovoei^^  eacra,  er, 
finster  U.S.W.;  QxoreivoTr.q ^  axorfa,  ^.  Finsiemiss  U.S.W*;  cneord- 
dtiQy  axori^vddTig^  tg^  finster  \  axoriaq^  o,  Finsterling  i  oxora^föy  axo- 
xdiUj  <rxor6(ß,  axort^o,  dunkei  machen  U.8.W.;  <neoT0Mr|f«o9,  «neort- 
cTMi^,  d,  das  Finslermaehen  u.s.w.;  crxoxonia,  ro^  Sehwindel i  uxth 
To^aTixd^,  riy  6v,  Schwindel  err tagend  u.s.w.;  oxorwai^,  ^,  Verfug 
sterung^  Schwindel  i  oxortoSia,  ^,  Finsterttiss ;  axovetJco,  sieh  im  Fin- 
Stern  verberge»^  {Hesy eh.)  \  hnaxoriof  verftnstert$  i  ^»trxdriTaK,  {; 
Verfinsterung, 

Indem  o^  fiir  ax  eintritt  (S.  612),  gehört  wohl  hieher,  aber  mit 
derBed.vonoxi7TO^(S.6ll),  crnaTOi;^  to  (höoU)^  Fell,  Leder (y^ 
Pott,  E.  F.  II,  129).  Dieses  Wort  gradezu  mit  oxvxog  zu  identi- 
ficiren  und  a  fiir  einen  dialektischen  Vertreter  von  v  zu  halten, 
möchte  ich,  da  Beispiele  dieser  Vertretung  sehr  unsicher  smd, 
nicht  wagen.  Davon  aTraVew^,  a,  ov,  ledern;  aitaTom,  flicken.  — 
Hieher  gehört  vielleicht  auch  ajroXa«,  >;,  FelL 


SK  615 

Wie  sieli  kh  ad  ans  kh'  bildete,  ebenso  keimte  sich,  durch 
Stritt  des,  za  sekundären  Formationen  so  häufig  verwandten, 
pausalen  p  sskr.  kh'ap  formireu.  Als  Wzform  wird  diese  Bil* 
long  nicht  erwähnt;  sie  ist  aber  belegt  durch  sskn  ka^-khapa 
fßpeiche  Bedeckung  habend)^  SckiMkröie,  welches  Poit  (£.  F.  1, 244) 
■niührt.  Woher  er  dieseaiAVort  hat,  weiss  ich  nicht,  vielleicht 
US  der  3ten  Aus^  des  HUMMischen  Sscr«  Diction.,  welche  mir 
Di^t  2nigänglich  ist  Dieser  Form  entspricht  griech.  aseesp  in 
axi-xijj  rt^  munatg^  tq,  («raefva,  pogt  Nom.  u.  Accus.))  Bedeckung, 
Sehurmr  u.s.w.  Davon:  axenciaj  axcTra^o},  decken  u.s.w.;  crxenra- 
a^9  17^  Bedeckung  (i>zx);  axestaa^y  tossz  mthca^]  antenaartt^^  6, 
der  Bedeekend^XSi?^^  <yxg^«<rco€^  V^  ov,  bedeckt]  aTeenafXTtxog^  t}, 
6v,  aTcesvaovni^n/oq^ayCv,  bedeckend  u» B.W.;  ofdTvaaTpov,  to,  Hiktte\ 
tncejtavoqy  17,  OT,  cxenffifö^^  n^  ovj  OTceauvdqy  if,  6yj  axattipo^,  a,  Ar, 
deckend;  axhtavoVi  nrd.  Decke;  tncixavo^,  aninivo^^  6,  eine  Fisch*» 
ari;  aivt^entsT^iq^  iq^  vor  dem  Wind  ecküizendj  ^«Xo'axeirog,  ov^ 
Bedeckung  liebend.  ■ 

Wir  haben  oben  (S/613)  bemerkt,  dass  zu  dieser  Wzform 
das  tait^infiog  in  derBed.  übereinstimmende  lat  specus  gehOrt 
In  beiden  wurde  die  Bed.  Bedeckung  zu  Grotte,  Felsengrotte  spe- 
cialisirt  Sollte  danim  auch  lat  scop^ulu^  hieher  gezogen  wer- 
den können,  sammt  griech«orxo^eXo;,  o?  Wenn  wirklich  Warte 
die  hervortretende  Bedeut  von  diesen  Formen  wäre,  so  wiirde 
auch  ich  der  alten  Etymologie  von  oTtm  (S.  236)  betreten ;  allein 
sie.  ist  es  gar  nicht,  sondern  deiBegriif  j^eb  waltet  entsdiiedMi  \ 
vor.  Aueh  die  eben  vorgeschlagene  Etymologe  hat  sehr  viel 
gegen  sich  und  ieh  wage  deswegen  eine  dritte,  welche  sich  viel- 
leicht eher  auf  Beistimmune  Hoffnung  machen  darf*  Wir  sahn 
nämlidi  bei  V^ax,  schaben,  dass  aus  Ihr  eine  Menge  Bezeichnun- 
gen  für  Stein,  Fels  u.s.w._hervorgegaiigen  sind,  der  jSft^  -  also  /^ 

S.166,  T  ^ 


als  scharfer  gefasst  i^tiJS.B.^cös  S.154, 164,  cautes  S.166, 164, 
scrüpus  S.  209,  210);  sollen  wir  nach  diesen  Analogieen  wa- 
gen, cnum  in  oxontKog  mit  der  dort  nachgewiesenen 'Wz£  xxxesr 
(in  oTotnafnfov  &  171,  axatir  S.  192,  vgl.  191  aa».w.)  zusammenzu- 
stellen? Von  owjtüjos  kommt  axo^cXo'^i?^,  tg,  felsig. 

Indem,  mit  dem^  schon  oben  (S.  610)  angemerkten  Wech* 
sei,  ini  Sskr.  f&r  kh'in  der  Form  kh'ap:  ksh  eintritt,  konnte, 
mit  kh'ap  identisch,  die  sskr.  Wzf«  ksbap  entstehn.  An  eine 
solche  Wzf.  lehnt  sich  sskr.  kshap-&,  die  Nacht;  sollte  man  als 
dessen  Grundbedeutung,  wie  im  griech.  yxc^Tog  fS.614Tl.  Schatz 

lunic  der  Begriffe: 


ten  nehmen ,  und  daraus  durch  Vermittelnng  oer  Begriffe :  Dun- 
kel, Finstermssy  die  Bedeutung  Ifa3it  liervorgehn  lassen?  dann 
Ktände  auch  ven  begrifflicher  Seite  der  Verbindung  mit  der  hier 
belmndelten  Wurzel  nichts  entgegen.  Anders  erklärt  Pott  (E. 
F,  I,  269)  kshapk  Bemerkens werth  ist  hier,  dass  auch  (aber 
nur  nach  Hanumatti.  to  Amar.)  kshipä  die  Nacht  heissen  soll. 
Belegt  ist  diese  Form  noch  nicht,  und  audi,  wenn  sie  belegt 
wird,  kann  sie  auf  die  Bemtheilung  von  kshapä  wenig  £in- 
fluss  haben;  keinenfalls  «nen,  unsrer  Hypothese  über  die  Ver- 
bindung von  kshan  mit  kh'ap  hindernd  in  den  Weg  tretenden. 
Denn  die  Form  Lsnap  in  kshapä  ist  auch  durch  die  verwand- 


616  ZK 

tenSfurachen  gesichert;  imZend  entepridiCy  bloss  mit  Verschie 
denheit  in  Besug  auf  das  Suff*,  c  sap^s  (vgl«  Boftpy  V.  Gr.  390  n. 
mit  S.  38,  365  and  dazu  csaparem  F€ftdUL  Ulho§raph.  p.  338, 
Z.  11);  solche  Verschiedenheiten  kommen  io  den  verwandten 
Sprachen  häufig  vor^  wie  schon  oben  (S.  330)  bemerict  ist  Diese 
Form  bildet  das  vennhtelnde  Glied  smder  im  Griecn*  entspre- 
chenden. Denn  da  wir  wissen ,  dasSkX^m  sskr.  ksh  im  Grieck 
^  entspricht  (vgL  z.B*  S.  173)  und  p'oit  durch  ^  vertrete  wird 
(y|^L  z.  B.  S«  191  und  Tieie  andre  schon  vorgekommene  Bei- 
spiele),  so  dürfen  wir  mit  einem  sskr.  Thema ,  welehen  das  im 
2«end  erscheinende  Suff,  hfttte,  also  ksharpHas  (s=  zend.  esa- 
pas)  gradezu  identificiren  griech.  ^i&h'oc^  -^i^ctc^  'vi ;  da  mm 
aber  m  diesem  Worte  wiederum  weniger  die  Bedeuton^  Nuehi, 
wie  in  den  im  Sskr«  und  Zend  formell  entschieden  entspredieo- 
den  Formen,  sondern,  wie  in  awto^  der  Begriff  Dwmkeiy  #b»- 
ßiemiss  hervortritt,  so  bildet  es  in  begriflSicher  Beanebang  die 
Vermittelung  zwischen  den  Begriffen  iVacA/und  besekmüenj  so 
me  die  sskr.  Form  kshap  die  Formen  vermittelte,  nnd  wir 
glauben  deswegen,  dass  hierdurch  jetzt  der  Zusammenhang 
der  Wzf.  kshap  in  der  hier  vorliegende^  Bed.  mit  der  Wz.  kh 
(ssm)  fast  hinlänglich  begrOndet  erscheint.  Von  ^^fitfiog  kommt: 
iwpap6(;^  flt,  av;  iji«p«lo^, «,  w;  iHPi?w^,  n,  d»,  dmnkelf  i^^, 
venkmkelm ;  xaTon)«^^  (tf fligreft«> ,  glbd. 

Obeft  (S.^  und  sonst)  sahn  wv  ^  als  Vertreter  vcm  sskr. 
kah;  indem  dieaes  eintritt,  ferner  statt  des  e,  als  Veitreler  voi 
sskr.  a^  das  wesentlich  Identische  o^  endlidi  ^  flbr  p ,  wie  ia 
ipiqfo^j  aber,  statt  des  Suff»  o^,  bloss  das  Suffl  o  0==  sskr.  a), 
gmde  wie  in  dem  sskr.  kshap &,  nur  mit  dem  Unterschied, 
dass  das  Suff,  a  im  Sdu%  als  Fenun.  gefasst  ist,  im  Grie«di.  da- 
gegena]g,,^cuL  —  erscheint  iwpo  f  msc)  im  Gegensatz  des 
sÄr.  Thema  kshapa  (Fem.).  Also  ^^tf^nc.  6^  Dunkeiy  F^iitster-^ 
m$9,  AhendBeiiey  We^ien.  Davon:  ^6<^^  o,  ovy  iö^ptoc^  ov;  ^ 
fftpo^y  Aß;  {091009,  tsva,  «r;  ^oqnidv^j  s^,  ätmM  u.s.w.;  ioipöia^ 
dwüsHmmehmj  ietpnmgy  ij  dae.Ver/inMtem  u.8.w.*,  i6(fiapuxy  rö^ 
Verfinsterung.  **- 

Da  in  ^ifo^  e  statt  des  o  in  i6<^g  erschien,  so  wird  uns 
eiüe  Form  iitp  statt  igo^  nicht  in  Verwunderung  setzen.  An  sie 
schliesst  sich:  ii<pvpoqj  6,  Westwind  (vgL  ^iq^i^^  Westen). 
Davon:  ietpvpia^^  ov,  aAMdKd^u.s.w.;  ietpvpiv^  n,  West9tnui\ 
ii^fmSg,  n,  oy  SS  ifqfvpio^i  iupvfntq^  n  zsi  ^^»pianf  j  {«^©p^TiK, 

o,  -iTK,  V  =  ^^920^^^^  ~ 

Im  Lat  heisst  crenns-culum.  Dämmerung ^  es  ist  äugen- 
scheinlieh  ein  Dhn.  von  einem  verlornen  Thema  crepus,  und 
heisst  wördfeh:  kleines  crepus;  dieses  Thema  stimmt,  abge- 
sehn  von  r  ük  s,  und  mit  der  gewöhnlichen  Vertretuig  von 
sskr.  und  zend.  a  durch  e  oder  u,  ganz  genau  zu  dem  zendi- 
sehen  csapas  =  sskr.  kshap-(as)&,  griech.  ^^09^,  io^fos^ 
^tf.  Wäre  es  nun  mdglich,  dass  das  lat.  er  s  send«  os,  sAi. 
ksh  wäre,  so  wikrde  der  Identifioationvon  diesen  Formen  nidits 
entgegenstdien;  denn  die  sich  so  ergebende  wörtliche  Ueber- 
setztang  von  crepusculuro,  lUeines  Dunkel,  passt  vortreEDich 
Air  die  Bezeichnung  der  Dämmerung^  und  wird  unterstulzt  durdi 


SK.  617 

Adf.  creperuB  (fibr  nrspriliigliches  crepesvs),  AmkeL 

T  diese  Vertretung  van  ssix.  ksh  durch  lat  er  hat  nuinche 

iwierigkeiten.    Anrahren  kann  man  dafür,  dass  ursprUngK- 

bes  8  zwischen  Vokalen  bekanndich  im  Lat  fast  durdigehends 

r  gewandelt  wird,  dass  ksh  durdi  rc  yertretenwird  (S.433), 

sich  sogar  eine  besondre  Neigung  fHr  die  Lautgruppe  er 

ED  zeigen  scheint;  dem  dem  sskr.  ^vas  trat  ^eiohbedeutend 
ras  gegenüber,  dem  sskr.  $yi,  wachsen j  cre  in  eresco;  al- 
^in  dagegen  lässl  sich  doch  immer  geltend  machen,  dass  sich 
^«*~  mir  wenigstens  -r-  bis  jetzt  kein  einziges  entschiedenes  Bei- 
spiel dargeboten  hat,  wo  der  ^%}at.  Grtippe:  ksh  unmittelbar 
lat«  CT  gegenaber  getreten  wäre. 

Die  Frage  whrd  durch  das  Griechische  noch  verwickelter. 
Wir  9ahn  oft,  dass  sskr.  ksh  auch  durch  9x  vertreten  wir4fz.B^, 
&  193),  und  dass  das  in  der  Gruppe  anlautende  o*  bisweilen  ver« 
loren  geht  Nun  tritt  uns  in  derselben  Bed.,  wie  f^it/m^  U.S.W., 
entgegen  uvlAac^  tJ,  welches,  wenn  es  fftr  orgai||uJ||£g,axve- 
<pa>^  stände^  nur  in  Bezug  auf  das  dem  x  naohtretende  v*we- 
sentlich  abweichen  wftrde.  Was  aber  das  fftrs  erste  nur  hy- 
pothetisch in  axpi^q  hinzugef&gte  o-  betrifft,  so  wird  diese  An- 
nahme sogleich  bestätigt  durch  das,  davon  nur  in  Bezug  auf 
den  Vokal  abweichende,  a9v*(f>oq^  das  Jhmkel,  und  mivupoq  wiX 
der  Nebenform  ohne  anlautendes  a:  wup6^^  IhmkeL  Ist  es  zu 
gewagt,  auch  diese  Formen  mit  dieser  Wurzel  zu  verbinden  1 
Es  bietet  sich  eine  ganz  entscMedne  Analogie  dar.  Wir  sahn 
bei  ^c(x(S.155  ff«),  wie  die  daraus  hervorgetretene  Form,  sskr. 
ksh^a),  griech.  ax(c)  u.s.w*  (S.  166)  sich  durch  Hinzutritt  von 
nu  und  Ausstossung  des  mittleren  Vokals  (S.184,  vgl  auch  unw 
S.  605),  in  k shn'u,  griech.  arnv  u.  s.  w.  verwandelte«  Sidite  auf 
ähnliche  Weise  die  hier  behandelte  Wz.  kh'  oder  ksh,  niech. 
orx  eine  Ausbildung  durch  v  erhalten,  und  sich  in  <ntw  oder  anv 
überhaupt  erweitert  haben?  Fflr  diese  Annahme  spräche  sdor* 
kshan  ad&(Fem.),  JVaehi,  von  kshana-)-da;  letzteres  heisst  f^ 
benä'j  sollte  kshan'a  aus  der  Wzf.  ksh(a)  ss  kh'(a)  (vgl.  S.611, 
615)  hervorgegangen  sein  und  Schauen  bedeuten,  so»  dass  also 
diese  Zusammensetzung  wörtlich  SehaUen  g^end,  und  insofern 
Naehi  hiesse?  Aus  tr^tw  sss  sskr.  kshn'u  (oder  ans  «nev  über* 
haupt)  sahn  wir  femer  xpa(p  (fftr  oTtva^)  entstehn  durch  Antritt 
dea  causalen  p,  welches  im  Griech.  so  oft  durch  <p  vertreten 
wird  (S.196);  da  nun  e  wesendidi  identisch  ist  mit  a,  so  könnte 
auf  ähnliche  Weise  aus  dem  fiir  die  hier  behandelte  Wurzel  an- 
genommenen innw  oder  <rxyz  xpctA  ftlr  oxvetp  entstanden  sein, 
und  an  diese  Form  würde  sidi  Wqpoe^  lehnen.  Femer  entstand 
ans  o9tpv  oder  axv:  axviq}  (S.  196^  vgl.  Ttvly  S.  606);  konnte  auf 
dieselbe  Weise  aus  der  hier  bdiandelten  Wz.  aitvlg}  entstehn, 
so  liesse  sich  daran  oTtpupö^,  dunkel,  lehnen.  Bei  so  einzeln 
stehenden  Formen,  wie  7tvi<pa^  und  oTtvupöq  sind,  ist  eine  Ent- 
scheidung sdiwer,  und  ich  wage  sie  nicht;  allahijgtti^idich  bin 
ich  von  der  Richtigkeit  der  gegebnen  Etymologie  überzeugt. 

Wenn  wir  aber  «y^^po^  und  unvupög  aus  einer  nach  Aus- 
stossung eines  zwisdien  on  und  v  siehenden  Vokals  eingetre- 
tenen Weiterbildung  dmreh  da»  oausale  p  erklären ,  so  ist  es 


618  SK. 

Vielleicht  am  geradiensten,  diese  Analogie  auch  aaf  das  latei- 
nische crepns  in  crepusculum  anzuwenden;  wie  nvoup  (ftr 
anvoup)  ans  <ne  +  Vokal  -f  (cauaalea )  p  entstand ,  ganz  ^enso 
entstand  ans  sc  (=  sskr.  ksh)  +  Vokal  -f  p  lat.  scrob  (= 
grieclu  Ypoi<p)y  wie  oben  bemerkt  C&  206),  und  grade  bei  r  ist 
uns  diese  Fortbildung  seitdem  sehr  häufig  begegnet  (v^  z.  B. 
y^orjK,  y/^cnp}}  ebenso  mssen  wir,  dass  auch  im  Jjat*  in  der 
Anlautgruppe  sc  das  s  überaus  oft  abfallt  (vgl.  z.  B.  caedo  S. 
167  und  eine  Menge  dort  vorgekommener  gleicher  FftUe  S.  174, 
198, 199,  200,  218);  so  konnte  dann  auch  er  opus  f&r  organi- 
sehes  screpus  s  sc -f  Vokal +r^+Bin<levokal+  causales  p  -f 
SufBzstehn.— 

Also  anvi^Sq^  n^  ovj  odetytwpog^  dtmkel,  irüb,  dämunerig\ 
QwMkyc.  TC$,  da9  Dunkel;  axsuf^oD?^,  37,  Dtmketheit,  Trübnchüf^ 
keiif  oKv&^&y  verdunkeln;  mit  Eriialtung  des  organisch  richti- 
geren Vi  4ntvinaZogjf  a,  ov,  dunkel, 

xvi<6a.c  ^fur  oTtviqfag),  rrf,  Dunkel,  Fineienuee.  Dumunerune 
(vgl.  crepusculum);  aei^^alo^,  a,  ov;  Ttviipaoq^  w  (fpo^t),  fin* 
eter\  xvg<pol4(Oj  verfinstern;  axfkowe<fnji;,  iq,  mü  Anßnu§  der  Abend" 
dmnmetuntf. 

Wie  ftr  Yva<py  mit  y  für  sskr.  ksh  (vgl.  S.  207),  yvoMp  or- 
scheint  (S.  196),  so  kann  ^vtv&px  i^e^  eintreten.  Da  nun  e 
und  o  wesentlidi  identisch  sind' (vgl. ^^90^,  i^^pvpoq  S.  616),  so 
dürfen  wir  mit  xvi^aq:  rv6<Doc^6<^  Dtsnkel,  Finntemiee,  identifi- 
oiren.  Das  /Suff.  betireftend,.sd  ist  hier  dasselbe  VerhMtniss, 
wie  bei  i6<poq  im  (jregensatz  vmi'  ^^ag  (8.  616).  Von  yv6q)ot^ 
\otoxai  yvotptffoq^  öL^ovi  yvcifKadn^,  eg^ftneier^  yvog^io,  jvafoGf 
verfinstern. 

War  sskr«  ksh  durch  ^  vertreten,  wie  in  iwpo^  und  bildete 
sich  daraus  aiif  demselben  Wege,  wie  sich  o^cvtipj  anpo<p  (in 
ypo^q)  gebildet  hat, -eine  Form,  so-  miisste  sie  ivofp  lauten;  da 
nun^  vom  phonetisoheA  Standpuidct  aas  in  den  meisten  Ffillen 
demgriech.  Lautsinn  als  eine  Composttion  aus  o9  erscheint, 
die  Lautgmppe  4v^  oder  a9v  aber  unertr&gUch  war^  so  fiel,  wie 
gewöhnlich,  das  anlautende  o-  ab  und  es^  entstand  die  Form 
avofp.  Diese  erscheint  in  dem,  mit  tl>i<paqf  iofpoq^  nvifpag^  yvoqfog 
wesentlich  ^eichbedeut^id^i:  dvo^oq^  o,  Dunkelheit^  anders, 
aber  zweifelnd  Pott  (£.  F.  U,  36  vgl.  611).  Davon:  ^vwbe^ 
ä^  6v;  dpo^eoq  {ffesyctt,)^  dvo^^^  earaoLy  ev  (Stephan,  Tbes.^» 
dunkel  ' 

crxa^poq^ovy  lat.  scaurus,  einer,  der  einen  Ktumpfma hat 
(Vgl. Schneider  B.y») 9  im  Sskr.  entspricht  ganz  deutlidi  kshura, 
eit$  Pferdehuf,  so,  dass  <r%o»>pa)^it  gunirtem  v)  also  eigentlidi 
pferdefueeiff  heisst.  Wahrscheiadich  gehört  es  zu  der  Wzform 
(sskrj  kahu  (8. 171),  «^fte€f». 

axaf.  dtalic^a^  Qv^  IwAmt  thdtm^^hm  Antanrlcht  lat,  «cae* 
vus,  slav.  8choui->za  (die  linke  Hand,  Doirawekit,  InstL.SL 
309),  im  Sskr«  savja;  was  zunäc^t  den  AiUdant  betrifit,  so 
zeigt  das  ouo,  verglichen  mit  dem  sskc  avja,  dass  es  für  apo 
steht;  das/ist  iinGneöhis6hen>eingeMsst;  im  Lat  ist  avja: 


SKAF.  ai9 

avia  durch  eine  bei  v  nicht  seltene  Umselasung  (vgL  parvus: 
Ttavpoq)  in  aiya  übergetreten,  woraus  aeva,  wie  gewöhnlich^ 
entstand;  schwierig  ist  die  Annalime  eines  Umlauts  (wie  Ag. 
Benarg,  Rom.  Lautl.  1,  53  will);  denn,  abgesehn  von  diesem  — 
rnir  bekannten  —  einzigen  Beispiel  dieser  Art  im  Latein,  bliebe 
1er  Verlust  des  j  hinter  dem  v  alsdann  mifiallend,  oder  man 
nüsste  denn  annehmen,  dass  bei  dieser  Art  durchj  oder  v  (denn 
len  Umlaut  durch  v^würde  man  alsdann  auch  annehmen  kön« 
len),  wie  im  Zend,  herbeigeführter  Umlaute,  die,  ihn  herbei- 
'tihrendenj,  v  dann  ausgefallen  wären ;  danach  stünde  sc ae- 
iu  für  &caevju,  und  umgekehrt  ivavpoq  im  (Grriech.  fjir  navpßo^ 
)rganisches  ^apßo  =  parvus.    Diese  Ansicht  wird  durch  die. 
[Etymologie  von  navpoy  welche  ich  am  betreffenden  Ort  vor« 
schlagen  werde,  nicht  unterstützt    Was  nun  den  Anlaut  be- 
rifil,  griech.  o^f,  im  Sskr.  bloss  s,  so  m^imt  Beuaiy  und  so  auch 
ch  fiüher  eine  solche  Verhärtung  des  <r  ^n  (v^K  dagegen  S. 
!Sü),  dass  x:  c  zur  Unterstützung  desselben  hinzvgenommen 
väre.    Allein  ox:  sc  und  slav.  seh  vereinigen  sich  mle  drei  im 
Gegensatz  zu  sskr.  s,  und  scheinen  eher  fiir  sich  die  Erhaltung 
tiner  Andeutung  des  organisch  Richtigen  in  Anspiiich  zu  neh* 
ueu ,  und  das  Sskrit  einer  unorganiscneu  Wandlung  zu  zeihn* 
Ule  Anlaute  würden  regelrecht  einem  sskr.  kh'  entspreeJien, 
A'äre  es  nun  möglich,  dass  solch  eine  Absenkung  von  kh'  zu 
im  Sskrit  Statt  gefunden  hätte?  ein  entschiedenes  Beispiel 
x'iine  ich  nicht,  aber  die  Verwandtschaft  der  Palatale  mit  dem 
Zischlaut  macht  die  Vermuthung  gar  nicht  unwahrscheinlich; 
o  geht  im  Zend  sskr.  kh'  in  (  über  {Burnouf,  Comm«  s.  I.  Yagn.. 
Üpnab.  p.XCIll),  umgekehrt  erscheint  für  sskr.  $  unter  gewis- 
en  Bedingungen  g'  fs  ch)  {Bum,  a.  a.  O.  CXX  i  Bopp,  V.  Gr.  56} ; 
ndlicb  hat,  wie  an  einem  andern  Orte  gezeigt  ist,  sskr.  g'sidi 
chon  früh  in  irgend  einem,  mit  dem  Zend  in  näherer  Verbin- 
ung  stellenden,  Dialekt  in  dem  Worte  g'ihy^  3;u  s  herabge^ 
chwächt  (H.  A.L.Z.  1837.  Ergzbl.  S.909).  So  lies^e  sich  denn 
emiuthen,  dass  sskr.  savja  für  ein  ursprünglicl^es  khavja 
teile;   eine  entschieikne  Analogie  habe  icn  jedoch  dafiir  j)ichti 
hii'ch  eine  etwas  wahrscheinlichere  Etymologie  wird  diese, 
leine  Hypothese  auch  nicht  unterstützt     Dena  man  könnte 
war  an  eine  Verbindung  mit  der  Wzf.  kh'ö,  kh  u  (S.  167, 166) 
enk:en,  und  nach  Analogie  von  ajf«rTepo  (S.  276J,  die  Imke 
Sand;,  als  die  gescMedne,  andre  fassen;  doch  ist  dies  zu  vag. — 
'on  axaioq  kommt:  axato^ev,  axaidn^^,  o^aiotrvvTjy  17,  linkisches 
*e/ragen\uB.w.;  ^axoudSr^q^  tq^  linkisch*    Von  oxatog  in  der  Bed. 
:hief  kommt  irxaiotfia,  to,  Krümmung.    Hieher  gehört  in  Bezug 
nf  den  ersten  Theil  frxou<apla  (in  Bezug  auf  den  letzten  vgL 
.87;  sollte  apo  zu  sri,  gehn  (S.60),  gehören?),  17,  iein  schiefes 
''erfahren')  Nachsteümig,  Bösariigkeil  u.s.Wm'  fncoMopm^  linkisch 
andeln  u.  s.  w. ;  axaidpruiay  to  =  anouc^plou 

Da  die  Bedeutung  schi^  in  dieser  Wurzelform  hervortrat, 
er  Uebergang  von  ßuiß  aber  überaus  häufig  ist  (vgl.  z.  B.  S. 
32),  ebenso  die  Einschiebung  eines  Nasals  nach  Art  der  7ten 
!onj.CL,  so  könnte  hieher  gehören  tfxap^d;,  n^oy,  krwnm  u.8.w« 


690  SKAP,  SKAJ. 

ditafij  ^«x*.  —  Wür  haben  im  Sskr.  die  Wzf.  k  8 hal,  welche 
darch  die  Bedeut.  io  ahake,  to  move  ausgelegt  wird  (bei  Wüsan. 
Sscr.Dict)^  femer  erscheint  die  Wzf.  skhal  mit  den  Bedeoton  J 

Sen  to  move,  io  go,  to  dtp,  or  ML  Da  wir  wissen,  dass  r  ftberaus 
äufig  sekundäres  Wurzeleiement  ist,  und  eb^n  dasselbe  ancl^ 
nach  den  vielen  vorgekommenen  Beispielen  von  d  f&r  bekannl 
vorausgesetzt  werden  kann^  endlich  skh  in  skhalTertreter  von 
ksh  ist,  und  (vgl.  S.  611  u. Nachträge  zu  S.  205)  auch  sk  wahr- 
scheinlich daför  eintreten  konnte,  so  fragen  wir  femer,  dürfen 
wir  als  zu  einer  Wurzel  mit  kshal,  skhal  gehörig  skad  be- 
trachten? Die  Bedeutungen  lassen  sich  mit  Hülfe  der  vervi-and- 
tißn  Sprachen  leicht  vermitteln.  Die,  welche  kshal^  skhal  ge- 
geben werden:  aehüttelnj  fallen^  gefin,  deuten  auf  eine  hupfende, 
heftig  bewegte,  und  dem  leichten  Fallen  ausgesetzte  Bewegung.    Das 
formell  entsprechende  (crx  =  ksh)  griech.  oxap  (denn  das  p  im 
Gegensatz  zu  sskr.  1  ist  keine,  nur  irgend  eine  Unterscheidung 
begründende,  Abweichung,  und  wir  dürfen  p,  me  allenthalben, 
wo  es  im  Wechsel  mit  1  erscheint,  ftir  die  organisch  richtige 
Form  halten)  hat  uns  ohne  Zweifel,  wie  die  organisch  richti- 
gere Form,  so  auch  die  eigentliche  Bed.  erhalten;  dieses  hcisst 
^rm^e/t,  und  bezeichnet  also  mit  dem  scUagenden  Worte  die  Be- 
wegung, welche  wir  durch  die  Verbindung  der  Bed.  von  kshal 
und  sknal  gefunden  haben.   Nun  heisst  aber  auch  sskr.  skad 
(mit  nach  Art  der  7ten  Conj.CI.  eingeschobenem  Nasal  skand) 
spritigen,  und  so  finden  wir  beide  Wzformen  schon  in  derselben 
Bed.  zusammentreffend;  aber  um  die  Gleichheit  vollständig  zu 
machen,  ist  dasselbe,  was  in  Bezug  auf  die  Primärbedent.  von 
skhal  =  axäp  im  Sskrit  geschehn  ist,  im  Griech.  mit  der  dem 
siskr.  9ka(n)d  entsprechenden  Form  vorgegangen  Wie  skhal 
etotperuj  fMen  he&st,  so  crxa^  (axct^o))  hinken  (auf  eine,  dem 
Fällen  ahnliehe  W^se  gehn).    Wir  glauben  demnach  keineswe- 
ges  zuviel  liu  Ivageh,  wenn  wir  skhal,  kshal,  skand  für 
ursprünglich  bedeutungsgleich  setzen,  und  ihnen  die  Bedeut. 
geben  sich  anf  eine  hlkpfende  W&ise  bewegen',  oder  genauer  sich 
auf  eine  Weise  bewegen,  bei  welcher  das  eine  Bein  bedeutend  mehr 
verkürzt  (in  die  Höhe  gehoben')  erscheint  als  das  andre;   diese 
Grundbedeutung  Verkörpert  sich  nach  der  einen  Seite  hin  zu 
der  Bedeutung  sprhufen ,  nach  der  andern  zu  der  Bed.  hinken^ 
stolpern.    Was  die  formelle  Verbindung  von  kshal,  skhal, 
st  ad  betrifft,  so  könnte  man  sich  bei  der  eben  angegebenen 
beruhigen,  also  eine  W^urzel  ksh  zu  Grunde  legen,  welche  in 
skhal,  kshal  durch  (ursprftngliches)  r  (späteres)  1,  in  skad 
durch  d  weiter  formirt  wfire'.    Da  ich  aber  keine  Spur  einer 
Wzf.  ksh  mit  einer  hieher  passenden  Bed.  fiAde,  so  schlage 
ich  vielmehr  vor,  für  den  Begriff  springen  kshfi  als  Wurzel 
anzunehmen;  diese  hätte,  durch  d  weiter  formirt,  zu  kshrid 
werden  müssen,  allein  auf  eine,  uns  nun  mehrfach  vollkom- 
mene Weise,  ist  statt  ri  blosses  a  (vgl.  S.  49^  65  ff.)  eingetre- 
ten; skad,  ska^n^d  (ftir  kshad,  kshänd)  treten  zu  kshrid 
in  dasselbe  Verhältniss,  wie  z.  B.  griech.  a&,  di^  (S.  77)  zu 
sskr.  f idh  (=  griech.  6p^^  «^  S.  69  ff.). 

Also  ovtaf{:=z  sskr.  kshal  flir  ursprungliches  kshar,  im 


IKAP,  IKAJ.  6äl 

>lav.  enteprichl  ckor,  9ckneU,  Doirpwikiß,  Inst.  L.  Slav.  163), 
n  axalpto  (4te  Conj.Cl.  für  o-xap-j-cdOu)),  afningeUß  hüpfen,  /am* 
,en  n.  s.i¥.  Davon:  meap^^o^  (fiir  xfio^), 6,  <Im  Springen;  oxapoq^ 
o,  <ler  Sprung  u.  s.  w«;  ax(xpT97^,.o,  i/er  Springer i  axapt^«),  4|»rtit« 
rr/t  u.  s»Vir.;  oTtoipur^oqy  6  =  (rxap^ud;;  acrxapif^,  e^  »irA/  hüpfend  i 
unca^tö-roq,  ov  (Smd.)j  nicht  wickend;  axapda  (S.  532). 

Indem  d  statt  av  (ava  vgl.  S.  578  uiid  seitdem  oft)  vortritt, 
mtstehii  die  mit  (ntaipa,  o-xapt^o)  gleichbedeutend  gebrauchten 
Formen  daxaipia^  dcrxapiiby,  eigentlich  in  die  Höhe  springen 
[vgl.  auch  Poii,  E.  F.  ü,  152). 

Ifieher  eehört  wohl  auch  das  schon  oben  erwähnte  (S*  44) 
icrxapLqj  seltner  (rxapt^,  ij,  Springwurm;  vielleicht  auch  (5xa» 
^oc;^  6j  eine  Art  Meerfiechj  und  axapirrjqy  6,  ehenfalk  ein  (dem 
^Käpoq  ähnlicher)  Fiech. 

Indem  an  die  Wzf.  öxap  ein  nominales  Suff,  to  tritt,  wurde 
tSKaprro  entstehn;  ein  daraus  gebildetes  Denominativ  mtissto 
(Txaprctfr)  heissen;  allein  wir  glaubten  schon  mehrfach  in  Folge 
eingetretener  Position  eine  Abschwächung  eines  organischen 
a  in  t  zu  erkennen  (vgl.  auch  tLhto  und  Pott,  £.  F.  I,  3);  so 
mag  man  es  denn  auch  erklären,  dass  wir  hier  statt  des  orga- 
nisch richtigen  öKapraan  öxiorda)  finden;  in  diesem  einzelnen 
Fall  könnte  man  diese  Wandlung — jedoch  mit  minderer  Walir- 
scbeinlichkeit  —  aus  der  Natur  des  zu  Grunde  liegenden  rl- Vo- 
kals ableiten;  dass  es  hiehergehört,  zeigt  seine,  mit  der  von 
öxcdpfo  ganz  gleiche,  Bedeutung.  Nebenformen  sind  ÖHipria^ 
und  bei  dem  bizarren  Nicander  sogat6Jup6<a;  davon:  Öxiprridor^ 
springend 'y  ÖKiprriai^jni  ÖMiprrßiio^j  6j  das  Soringen;  Öxiprn^aj 
TÖy  Sprung;  ÖHiprrjniqy  o,  Springer;  öxiprrj^ixoq^  if,  ov,  zumSprin^ 
gen  geneigt  u.  s.  w.  — 

Obgleich  ich  die  Entstehung  des  v  nicht  mit  Entschieden- 
heit deuten  kann,  so  wage  ich  doch  hieher  zu  ziehn:  inianvpo^ 
6 ,  eine  Art  Baltspiel.  Am  wahrscheinlichsten  ist  mir ,  dass  es 
ein  dialektisches  Wort  und  v  (etwa  äolisch)  für  organisches  a 
eingetreten  sei  (vgl.  6w^  =:  ovofta  =  na  man  (=  gn&man) 
und  v^icg  =  o^ioq  =  sam(a)  +\JB,  S.  388). 

Schon  oben  (S.44)  verbanden  wir  hypotlietisch  mit  der  eben 
mit  sskr.  kshal  identificirten  Wzf.  griech.  a-<r;t<*^  in  dcrv^Xha 
n.  s«  w.  Wir  können  letzt  diese  Hypothese  zu  einem  hohen 
Grade  von  Wahrscheinlichkeit  erheben,  und  dadurch  die  dort 
gegebne  Deutung  corrigiren.  Als  eigentliche  Bed.  von  skhal 
erkannten  wir:  hüpfen,  springen;  nehmen  wir  nun  das  d  in 
d-iT^aX,  wie  so  eben  in  daxcdpm  und  sonst,  für  dv  =  dm,  so 
heisst  acrp^ceXXo  in  die  Höhe  springen,  und  dies  ist  wohl  die  sinn- 
lichste Bezeichnung  eines  heftigen  Gefühls  der  Krankung,  des 
Schmerzes,  Unwillens  u.s.w.,  wie  es  00x0^X0  bezeichnet. 

Schon  in  dem  eben  erwähnten  a^aX  sahn  wir,  wie  im  sskr» 
kshal,  skhal,  ein  1  an  die  Stelle  des  p  in  arxap  treten;  da  nun 
a  mit  B  wechselt,  so  wird  uns  eine  Wzf.  öxdK  statt  öxap  nicht 
aoffi^en.  Ich  erkenne  sie  in  öfiiX-o^.  tö,  Schenkel,  dessen  Zu- 
sammenhang mit  öxap  schon  Pott  (E.  F.  I,  263)  erkannte.  Der 
Schenkel  ist  also  als  das  Springbein  ^  als  der  Theil  gefasst,  in 


622  IKAP,  IKAJ. 

welchem  6ie  Kraft  zum  Springeti^  ziim  wehnellen  Beweif  ^n  mhi 
(vgl.  öHtklio).  Die  Etymologie  wird  durdi  die  Formen  der  verJ 
wandten  Sprachen  gesichert«    Ags.  entspricht  scanca  (tibiaJ 
crns),  mhd.  schinke  (perna),  nhd.  Schenkel;  in  Omen  ha 
ben  wir  Intensivbildiingen ;  die  Wzf.  skal  (f&r  kshal)  hätte 
nach  Reg.  569  (in  Bopp,  Gr.  s.)  skan-skal  werden  müssen^ 
wie  im  griech.  tl^orp  (S.547)  fiir  ^^o-tJ^,  lat  spo-pond-i  für  spo^ 
spondi,  ist  das  s  in  der  Wzsylbe  zunächst  verloren;  so  entj 
steht  skan-kal;  femer  ist  aber  nach  der  (S.  204)  bemerktenj 
seitdem  vielfach  bestätigten  (vgl.  ne^tq^  S.  570  und  sonst),  und 
an  einem  andern  Ort  (in  der  3ten  Abtheilung  dieser  griechisch. 
Grammatik:   IjmUlehre  ais  Hü^sunssenschajp  %ur  GriecMsched 
Graimnatik)  ihrem  ganzen  Umfang  nach  zu  erörternden  Regel| 
in  skank  (angels.  scauc)  cibgestumpft;  in  mhd.  schinke  ista 
in  i  geschwächt,  wie  im  Germanischen  oft  —    In  dem  röm. 
crus  mit,  wie  gewöhnUch,  eingebüsstem  anlautenden  s  fax 
scrus  ist  das  r,  wie  in  öxodpo  erhalten;  dagegen  der  Vokal 
zwischen  c  und  r,  wie  oft  (S.596},  aufgegeben;  crus  entspricht 
ganz  genau  einem  griech.  öiapoq^  das  Suff,  oq  ist  im  Lateinisch., 
wie  immer  (vgl.  corp-us)^  us  geworden,  im  Genitiv  u.s.w.  ist 
nsis  zu  uris  umgestaltet  (vgl.  genus  =  generis  für  genesis 
Q.  s.  w.).    Die  Dehnung  ist  nach  einer  individuellen  Eigenthüm- 
lichkeit  des  Lateins  wegen  der  Einsylbigkeit  von  crus  einge- 
treten. — *     Die  ursprüngliche  Bedeutung  von  önskog  war  mit 
der  von  crus  ohne  allen  Zweifel  identisch,  imd  bezeichnete 
das  ganze  Springinstrument  vom  Leib  an  bis  zum  Fuee,    Davon 
öhzTX;^  att,  öx^ikJl^  (woraus  wir  erkennen  können ,  dass  die  Form 
kshal  zu  Grunde  liegt,  ksh  =  x  ist  att  x^'^  durch  Umsetzung 
cdso  6x)^  n,  der  Sehinkett,  der  Hinter fuss  und  Hüfte  einee  Thtern] 
ob  es  auch  in  der  Bedeutung  Knoblauchbolle ^  wie  auch  6Ht\li; 
heisst,  hieher  gehört,  bezweUle  ich  sehr,-  in  dieser  Beziehung 
neige  ich  mich  eher  dazu,  es  nach  Analogie  von  öxSXka  n.s.w. 
(S.  170)  zu  der  Wzf.  öxa  (S.  169)  zu  stellen,  und  für  organi- 
sches öxtdT^  zu  nehmen ;  öxtKLq  hätte  das  eine  X  eingebüsst  — 
Zu  öxtkoc;  gehört  femer  öxiXeaLy  al,  eine  Art  Hosen  und  eine  Art 
Fussbedeckut^  (Pollux);  öxeXl^o,  laufen  (springen^  wie  öxalpo), 
ein  Bein  unterschlaffen;  döxekriq^  ig,  ohne  Schenkel,  hraplos,  ff- 
schöpft,  ffleichschenklich  (mit  ot  =  a,  ca  S*  382);  lnuTxikr:(fig, 
hvicrxiXurtq ,  ij,  der  Ansatz  des  Pferdes  im  Gehn]  wepMnrcXurnfc,  o, 
der  Beinkleider  an  hat  (zw.) ;  ^epurxikiov  ^  tcJ,  JBeinkleid  (SotVA); 
fwrocTKcXi^ß),  einem  das  Bein  untersc/tlagen]  davon:)  vTvocrxehmioij 
o,  das  Umwerfen  durch  Unterschlagen  des  Beins;  vnoa7iiKi(r^ayT6^ 
der  Fall  durch  Unterschlagen  des  Beins j  Betrug. 

Indem  die  eigenthümlicheBewegung,  welche  durch  die  hier 
^handelte  Wzf.  ausgedrückt  wird,  bei  welcher  ein  Bein  immer 
kurzer  als  das  andre  erscheint,  oder,  was  gleichbedeutend  ist, 
das  eine  erhöhter  als  das  andre  (vgl.  lat  scando  weiterhin), 
(was  jedoch  zu  beachten,  da  sich  auf  diese  Weise  die  beiden  Sei- 
ten derBed.«prtft^en  und  hinken  entwickelten),  indem  nun  diese 
Bewegung  als  Aiit Ar^m/gefasst  wird,  gehört  hieher  mit  Erhaltung 
des  organischen  a :  öxdk  in  öxaXrivoq^  ^,  6v  (vgl.  Poit,  E  F.  h 


IKAP,  IKAJ.  625 

63),  hmk4!nd,  tirnnhend*^  in  letzterer  Bessiehiincc  erkennen  wir 
enselbenUebergang,  welcher  dem  sskr.  skhal  die  Bed«  sioi'» 
ern^  faiien  verschaffte.  Femer  heisst  aber  auch  önaXrivog,  we- 
en  der  Aehnlicbkeit  mit  dem  Stand  eines  am  einen  Fuss  Ver- 
urzten,  überhaupt  schiefe  uneben^  kruimn,  welches  die  Brücke 
ur  Verbindung  mit  einer  andern  Wzform  bilden  wird.  Davon: 
xaXrivobi,  krtmun  machen  u.  8.  w. ;  öHaXviVia,  HoektigkeiL  Hieher 
:ehört  das,  jedoch  nicht  ganz  gesicherte,  öxdXm^a^  t6  (Pofyb.% 
(rummung.  —  Aus  dem  Litt  scheint  hieher  zu  gehören,  aber 
ut  Erh^tung  des  organischen  r :  skersas,  m  die  Quer. 

In  öxakrivög  sahn  wir  die  Bed.  krumm  hervortreten;  daher 
iehn  wir  denn  zu  derWzf.  oneXi  öxeXXoq  (für  öxeXjog  durch  SuiT. 
o:  io  =  sskr.  ja  gebildet,  vgl.  tfxoX-»o),  krummbeinig ß  davon  öxek* 
i4(öj  krummbeinig  sein. 

Indem  statt  e,  mit  gewöhnlichem  Wechsel,  o  eintritt,  entsteht 
lie  Wzf.  öMoX  in  önoXMq^  a,  ov^  krumm  u.s.w.  Davon:  öxdXtovj 
fi,  eine  Art  Tisehlieder  (von  der  abwechselnden,  sich  schlängeln« 
ten Ordnung,  in  welcher  sie  von  den  Gästen  gesungen  wurden) ; 
^xoXtoTifiq^  77,  schiefer  (hinkender)  Gangy  mit  Hervortreten  der  ei- 
gentlichen Bed.,  Krümmung  U.8.W.;  öxoXidSrjq^  tg,  von  krumtner 
iri;  ÖHoXioti},  ÖxoXiaiv&y  krümmeti]  ÖHoXuixrigy  riy  das  Krümmen; 
^xoXloy^f  TOy  das  Krttmmgemachle,  Krümmung^  öxoXiol^oyy  krumm 
ein. 

Hieher  gehört  wohl  öxoXo  in  öxoXontv^pa^  iiy  Tat$sendfuss 
Krvmmfuss  eig.,  vgl.  'jiovg)  und  vielleicht  auch  6xb'iXvTtxo\xaiy 
ich  krümmen,  welches  jedoch  nur  bei  Nicander  vorkommt  und 
luch  da  noch  nicht  einmcd  hinlänglich  gesichert  ist  Fenier 
rielleicht  öx^Xy^^  ö,  der  {sich  krümtnende)  Wurm  u.  s.  w.  Die 
Dehnung  ©  Hesse  sich  als  Vriddhi  des  organischen  a  fassen, 
vielleicht  aber  auch  wie  in  dem  gleich  zu  besprechenden  x^Xog. 
Davon:  (fKcoXifxioy,  to^  Dim.;  öx^Xr^xitric;^  o,  -Zti$,  if,  von  Wür^- 
nem\  öXfaXrjxtd^rii; ,  eg^  wurmartig  \  ÖX(aXrixtd(Oy  Würmer  enettgeti 
I.S.W.;  6x(oXtixtaarig,  6xv>Xr(XCi<ng^  öxtaXtixTiaiq  (zw.)»^^  das  Wurm- 
\tichigsein\  öxtDXijxi^fOf  sich  wie  ein  Wurm  gebehrde»h\  CntsiXuxöid^ 
ien  Würmern  aussetzen  u.s.w. 

Indem  die  Bedeut  wanken  zu  der:  wanken  machen  übertritt 
vgl.  sskr.kshal,  erschüttern')^  entsteht  fiir  6x&Xovj  to',  die  Bed. 
Atistoss  (lxx,  vgl.  öxävSaXop  weiterhin). 

Wirvermudieten,  dass  zunächst  in  diesen  Wzformen  kshf  i 
zu  Grunde  lag ;  nun  verliert  das  imLat  dem  sskr.  ksh  entspre- 
chende sc  häufig  seinen  Anlaut  s,  das  r  sahn  wir  in  1  öbergehn; 
»o  liegt  die  Vermuthung  schon  nah,  dass,  wie  er  in  crus,  so 
luch  das  anlautende  cl  fiir  «cl  (scr)  in  cl->audus  lahm,  hieher 
gehöre.  Wie  nah  die  Begriffe  tahm  und  tiinkend,  welche  Bed. 
in  dieser  Wurzel  schon  hervortrat,  liegen,  bedarf  keiner  Be- 
merkung. Der  Beweis  dafür  lässt  sich  fast  aus  jeder  Sprache 
rühren  (vgl.  z.B.  engl,  limp  hit^en,  aber  in  limping  auch  lahm, 
sskr.  khang  a  lahm,  verkrüppelt j  Imkend,  und  so  tausendfach). 
Das  schliessende  audai  in  claudus  gehört  schwerlich  zu  die- 
ser Wurzel;  wir  gelm  sicher  nicht  irr,  wenn  wir  es  für  eineCon- 
iraction  aus  aridui  nehmen;  in  diesem  liegt  zunächst  das  Suff. 


624  SKAPj  SKAJ. 

Idoi  (y^  ca(n)d-{dii6  von  ead  =  griecb.  mo&  (fär  xc/oS),  sskr. 
9udh  aus  der  V^^vi  weiss  sein  (vgl.  Benfejf  —  Siem  ober  die 
Monatsnamen  einiger  alter  Völker  S.73)+dh  (s  V^dh&  S.  30) 
weiss  machen)',  so  bleibt  cLav(o);  aber  vo  ==:  sskr.  va  iai  eben- 
falls ein  schon  mehrfach  erwähntes  SnfBx  (vgl.  z*3.  op'^ßö  S.  69 
Q.aa.);  so  bleibt. nnr  cla  als  Rest  der  Wurzel;  da  wir  nun  io 
öHoK^tl-vog  die  Form  öxaXla)  anerkennen  müssen,  in  cras  fer- 
ner (S.622)  den  Vokal  zwischen  c  und  r  ausfallen  sahn,  so  liegt 
die  Vermnthung  nah,  dass  auch  hier  cla  für  ein  ursprüngliches 
(s)cala  stehe.  Die  Vermuthung  wird  augenblickUw  bestätigt 
durch  das  goth.  halt-s,  iahm;  oben  (haut  S.611)  salm  wir, dass 
auch  im  Germanischen  anlautendes  s  abfällt  und  dann  statt  der 
Gruppe  (sskr.  ksh,  umgesetzt  sk)  der  blosse  Vertreter  yon  k 
goth.  n  erscheint  i) ;  so  wird  denn  das  goth.  hal-t-s  inBeziehung 
auf  den  ersten  Theil  des  Worts  einem  lat  (s)cal  ganz  analog; 
das  t,  obgleich  es  lat  d  entsprechen  könnte,  dürfen  wir  doch 
von  dem  d  im  lat  clau-</-us  für  grundverschieden  erklären*  Die 
vollständige  Berechtigung  dazu  werden  uns  die  weiter  zu  ver- 
gleichenden Formen  der  verwandten  Sprachen  verschaffen;  es 
ist  eine  Weiterbildung  der  Wz.  durch  den  T-Laut,  welcher  uns 
80  oft  als  sekundäreWzformen  bildend  entgegengetreten  ist,  näm- 
Uch  sskr.  d,  welchem,  den  Lautverschiebungsgesetzen  gemäss, 

S^th.  t  correspondirt  Der  Verlust  des  anlautenden  s  und  die 
usstossung  des  Vokals  vor  r:  1  erscheint  femer  imSlaviachen; 
daher  gehört  hieher  klo-cen  lahm,  serbisch  kle-tz-ati  mamkeny 
(im  Böhmischen)  iahm  sein,  hinken  {Poü,  £.  F.  ü,  274).  —  Nm 
sahn  wir  femer,  dass  sskr.  ksh  im  Sskr.  selbst  mit  kh  wechselt 
(vgl.  S.  187  und  sonst) ;  femer  wissen  wir,  dass  g'  eins  der  am 
häufigsten  sekundäre  Formationen  bildenden  Elemente  ist;  es 
wiirde  uns  diesemnach  eine  Wzform  khrig'  gar  nicht  anfiallen; 
nun  trat  aber,  einer  schon  oft  vorgekommenen,  schon  vor  der 
S^rachtrennung  eingewurzelten  Neigung  gemäss,  a  an  die  Stelle 
von  fi,  und  in  diesem  Fall  zeigte  sich  gern  der,  nach  Art  der 
7tenConjXL  eintretende  Nasal;  so  erklärten  wir  oben  (S.  620) 
Mich  skand  im  Verhältniss  zu  kshal,  skal,  skri:  skfid. 
IDieseForm  khang'  (fbr  khf  ig')  erscheint  aberJn  dem  ebener- 
wähnten sskr.  khang'a,  lahm,  hinkend,  und  wir  werden  auch 
diese  Form  also  zu  der  hier  behandelten  Wurzel  ^iehn.  —  So- 
weit ist,  wie  uns  dünkt,  eine  vollständige  Sicherheit  regelrecht 
sich  vermittelnder  Formen  und  Uebereinstimmung  der  Bedeut 
Was  auch  von  jetzt  an  eintreten  mag,  die  Erklärung  dieser  Wör* 
ter  werden  wir  uns  nicht  rauben  lassen.  —  Mit  gleicher  Bed. 
und  übereinstimmend  in  Bezug  auf  den  einzigen  Rest  der  Wur» 
zel:  kh^  tritt  ans  dem  Sskr.  nun  entgesen:  khöt'  (unbelegte  Wz. 
mit  der  Bed.  lahm  sein^  und  khöd'a,  khdra^  khöla,  lahm.  Wie 
ist  es  mit  diesen Wörtem?  Sollen  wir  es  wagen,  khAt',  khöd' 
für  eine  Weiterbildung  aus  der  hier  behandelten  Wz.  zu  halten? 
Ich  wüsste  die  Formen  kaum,  oder  nur  auf  eine  sehr  gezwun- 


1)  Auf  dieselbe  Weise  ergiebf  sieb  ans  der  bier  bebandelten  Wnrael  die 
naeb  der  oben  (S.  Bn)  angegebenen  Weise  geformte  IntensiTfonn  nbd. 
binken  (TgL  mbd.  scbinlio)  =  ursprunglicbeni  skon^knl. 


SKAP,  SKAJ.     V  625 

Eene  Weise  zu  vennitteln;  odel*  sollen  wir  mh  Pott  (E.F.  1, 143. 
,  IS ;  rg\.  auch  1, 134.  II,  274, 290)  diese,  so  wie  auch  lat  clau- 
dus  sammt  goth.  halts,  va  der  sskr.  V^vri^  Mimmen,  ziehii? 
Für  claiidus  and  halts  weisen  wirjedeZamuthang  der  Art  ab; 
für  khdt',  khöd'a,  khdra,  khöla  w&re  ^war  eine  lormelleVer-* 
mittelong  möglich,  aber  heachtenswerth  ist,  dass  ans  hv f i  sonst, 
trotz  dem  ungeheuren  Reichthum  der  daraus  gebildeten  Wzfor-* 
men  (vgl.  ^Ttvp),  keine  thematische  Form  mit  der  Bedeut  iahm 
hervortritt;  es  fehlt  also  in  dieser  Wurzel  an  einem  Gliede  zur 
Vermitteluns  der  Bedeutungen.  Wenn  ich  sonach  keine  andre 
Etymologie  kennte,  so  Wurde  ich  diese  Formen  lieber  ohne  Ab-* 
leitung  bestehn  lassen  und  meine  Unwissenheit  ungescheut  ein«- 
gestehn.  Um  meine  hypothetische  £t>raolo^e  auszusprechen,  so 
vrage  ich  zun<1chst  nicnt,  kb6t',  khod'a,  khdra,  khdla  von  der 
hier  behandelten  Wurzel,  von  welcher  so  viele  bedeutungs« 
gleiche  Formen  m  den  verwandten  Sprachen  ausgegangen  sind, 
zu  trennen;  ferner,  da  wir  wissen,  dass  die  cerebralen  Laiite 
des  Sskr.:  t',  d'  in  der  Aussprache  fast  ^anz  mit  r  und  1  übelrein-» 
stimmten  (vgl.  Benfey  —  Siem  über  die  Monatsnamen  einiger 
alter  Völker  S.127),  so  dass  sie  in  den,  aus  dem  Sskr.  hervor* 
gegangenen  Dialekten  gradezu  mit  r  und  1  wechseln  {Lassen^ 
Institutt  Ling.  Pracr.  p.  205,  423),  so  bin  ich  überzeugt,  dass 
khöt'a  und  khdda  nur  dialektiscne  Aussprachen  von  khöra« 
khöla  sind;  demnach  bleiben  uns  nur  noch  diese  mit  derWzfl 
khar,  khal  (für  kshar,  kshal)  zu  vermittelUi;  nun  habeti  wir 
aber  schon  mehrfach  Beispiele  gesehn,  dass  der  hier  zu  Grunde 
liegende  ri -Vokal  nicht  bloss  bei  Labialen,  sondern,  obgleich 
seltner,  auch  bei  andern  Lauten  und  überhaupt  in  ur  übertritt 
(vgl.  z.B.  S.69  und  die  sskr.Conjug.  von  kiri);  nehmen  wir  also 
an,  dass  dies  auch  hier  geschehn  sei,  so  haben  wir  eine  Neben- 
form (aber  ungunirt,  denn  ur  hat,  wie  die  Flexion  von  kri  be- 
weist, nicht  denWeith  eines Guna  von  ri:  ar)  von  khar,  khal^ 
welche  khur,khul  lauten  wurde;  beide  bestehen  neben  einander 
wie  imGriech.  ip^ßo  (S  69),  v)^pn (S.  82)  =  einem  sskr. ardhva 
neben  urdhva  (von  fidh).    Von  khur:  khul  heisstaber  die 
Gnnaform  regelrecht  khdr-a:  khöl-a;  das  auf  den  ersten  Au- 
genblick Auffallende  einer  Gunirung  eines  nicht  eigentlichen» 
sondern  aus  fi  entstandenen  u  haben  wir  schon  früher  durch 
Beispiele  aus  dem  Sskrit  weggeräumt  (vgl.  noch  tiri,  iragen: 
tul:  tdla).  —  Dass  nun  mit  sskr.  khöla  das  gleichbedeutende 
griech.  '{aX6c^  r}^  6v  identisch  sei,  bedarf  kemer  Bemerkung; 
es  entspricht  dem  sskr.  khöla  Laut  für  Laut;  davon:  x^^^^y 
i^  Lahmheit,  Lähmung^  daa Hinken;  x^Xaiv&j  lahmen  U.S.W.;  xd-* 
Xav<ngy  Vf  das  Lahmen  U.S.W.;  x<i^^crfia^  to,  Lahmung  %  x^^^^y 
iahm  sein  u.s.w.;  x^^'Xemo,  t6j  eineLahmtmg;  x^^^Vy  dae/johm* 
sein.  Hinken ;  ;i^g>>.og),  lähmen ;  yjaXonngy  ^^  dae  Lahmen ;  x'^^\!^ 
TO,  Lahmung ;  ^^oXo/wor^,  o,  jj,  -arorv,  to,  lahmfüssig ;  die  Form  ;c»- 
Xoi  hat  in  dieser  Composition  keine  ganz  passende  Analogie;  sie 
ist  Locativ.  

So  wie  sich  khang'  bildete,  fbr  organisches  kshanjg, 
kshfi*g'(S.6a4),  so  bildet  sich,  wie  schon  bemerkt,  mit  sk  # 

40 


696  SKAP,IKAJ. 

ksh^  sskr.  skand  (flbr  OTganisdies  kshrid);  dieses  hat,  wie 
schon  bemerkt,  die  Bed.,  welche  im  grietA.  intalp»  hervortrat, 
springen;  femer  aber  auch  dieselbe  wie  sskr.  skhal,  nämlich 
faUenj  so  dass  es  die  nach  beiden  Seiten  hin.  ans  der  eigentli- 
chen Gnmdbed.  der  Wz.  hervorschiessenden  Bedeutungen  zu- 
gleich umfasst  Im  Lat  entspricht  augenscheinlich  scand-ere, 
und  dessen  Bed,  nähert  sich  dem  Grandbegriff  mehr  als  irgend 
eine  andre  bis  jetzt  vorgekommene;  es  heisst  steigen;  dieses  ist 
aber  grade  die  Bewegong,  wo  stets  das  eine  Bein  höher,  das 
andre  niedriger  erscheint  (TgL  S.  620).  Aus  dem  Griediischen 
ziehn  wir  zunächst  hieher  mit  Pott  (E.  F.  I,  249)  das  oben  (S. 
188)  zweifelnd  erwähnte  öxdviaXov^  to,  SteüfaUe;  öxavS  er- 
scheint hier,  wie  auch  im  Sskr»,  in  der  Bedeut  fallen 'j  diesem- 
^  nach  yermuthe  ich  nun  aber,  dass  auch  das  (a.  a.0.)  neben  öxiv- 
doXov  bemerkte  gleichbedeutende  öyanxiip  hieher  gehöre;  es 
wurde  sich  an  die  nicht  nasalirteWzil  sskr.  skad  (wie  sie  auch 
bei  Rosen,  Radd*  sscr.  geschrieben  wird),  griech.  6xa9  (vgl.  wei- 
terhin) schliessen;  wegen  (f^^  imVerhältniss  zu  öxaJi  YgL.  inaii 
CX'^k  (S.622);  so  läge  also  <5;^ad-f  xvfp  zu  Grande.  Wegen  der 
Bed.  von  öxavSoKov  vgL  öurnKcnf  (S.  623). 

Die  Wzf.  öKod  erscheint,  in  der  audi  in  tfiraXu.s.w.firnh  her- 
vorsetretenen  Bed.  hmken  (v^.  S.624),  in  6Kii&  (für  öMa3'\-ya 
na<mder4ten(3onj.CL). 

Vf\r  bemerkten  oben  (S.193)  eine  Form  juva^ptim  filr  xivHa- 
^6fva>j  wo  also  ein  9  neben  v  ausgefallen  war.  Sollte  es  nun  nicht 
möglich  sein,  dass,  so  wie  a  in  öHipTda  (S.621)  zu  i  geschwächt 
war,  so  auch  neben  öxavS  eine  geschwächte  Form  öxiv9  sich  bil- 
den  konnte  ?  Da  wir  nun  wissen  (vgl.  z.  B.  S.  193, 200  n.  sonst), 
dass  anlautendes  <9  in  der  Grappe  oh  so  häufig  abfallt,  so  würde 
sich  an  ÖxivSi  juvi  das  hesyckisehe  xivi-a^^  o,  ri,  behend,  schnell 
(vgl.  slay.  ckor  S.621)  u.s.w.  (eig.  springend)  schliessen,  ond 
nach  Analoge  des  eben  bemerkten  Myou^evo,  aber  mit  Erhaltung 
des  tf :  0xiva%  fiir  öxi^vi^y  glbd.  — 

Sollte  hieher  gezogen  werden  können,  etwa  nach  Analogie 
von  6mr^  (in  ömi/Hf  S.566),  das,  übrigens  noch  nicht  ganz  si- 
chere: öxivhöq^  97,  iv,  untertauchend,  so  dass  das  Untertauchen 
als  eine  dem  Springen  ähnliche  Bewegung  gedacht  wäre? 

Wie  ist  es  mit  der  Bezeichn.  des  Nasenstühemsi  OKivi-afoq^ 
.  6xiv^apog^  6^  Nasenstüber  f  Sollte  es  ebenfalls  hieher  gehören? 
Davon:  ÖxivSapsvtOf  6xiv8apifo,  axivSapL^iHy  öxav^api^o,  diai^a- 
Ma,  6x11^14(0,  aber  auch  0xiuaXiiw,  nasensHtbem.  Ich  kenne 
keine  einigermaassenwahrscneinlichere  Etymologie. —  Gehört 
dazu  6xiv8dpioVf  t6,  ein  unbek.  Fisch? 

Mit  der  Wzf.  tfxap,  wenn  wir  sie  richtig  auf  eine  Form  mit 
dem  Vokal  ri  reducirten  (S.  620),  lässt  sich  formell  öxip-atpo 
verbinden;  ri  wäre,  wie  im  Sskr.  schon  oft  (v^L  sskr.  dlrgha 
von  drih  S.  98),  durch  ip  wiedergegeben  (vgl.  jedoch  öxeipatpo 
weiteihin),  und  t^p  entweder  (wie  z.B.  lä  yp-oüp  S.  207)  als  ein 


IKAPJ.     ,  «27 

w^terbQdendes  Wnnel-Elemeiit  (^  ftr  stkr.  ^  cansale)  hinzu- 
getreten,  od«r,  wie  in  ipu^  (S.  331),  wire  an  em  Thema  6M$p(a}^ 
welches  etwa  springend  bedeutete,  das  diminative  <po  gefikgt;  m 
beiden  Fällen  Hesse  sich  damit  vidleieht  0nifa<po£y  auch  ömU 
pa<pcg  (wegen  u  vgl.  die  Form  öxalo&i  statt  des  a  in  öueUfHo  wäre 
in  öMtipm  6  eingetreten,  wie  in  tp^upa;  vielleicht  lässt  sich  aber, 
vvie  angedeutet,  önupotipo  als  Grundform  nehmen  und  önlpoupo  als 
eine  Entstellung  davon ;  dann  läge  0H$p  zu  Grunde),  o,  ein  Werk'» 
%eu^  %um  Würfeisfrielen,  WürfMeeher,  aber  auch  Würf^epieler* 
Nehmen  wir  nun  nach  der  ersten  Erkämng  öiofoup  oder  öjmpouf 
fiir  eine  Causalform  von  lyxap,  so  hiesse  ^xelptupog^  6Hifa(pog^  der 
springen Machendej  eine,  sowohl  f&r  den  Würfelbecher,  aus  wel- 
chem die  Würfel  geschleudert  werden ,  als  fBr  den  Würfehpieler, 
welcher  sie  schleudert,  nichts  weniger  als  unpassende  Bezeich- 
nung.   Nehmen  wir  önapafpo  nach  der  zweiten  Erklärung,  so 
wurde  es  etwa  ein  kleines  Sprungding  bezeichnen.    Ich  neige 
mich  mehr  zu  der  ersten  Erklärung,  wage  aber  keinesweges, 
diese  Etymologie  für  eine  entschieden  sichere  zu  geben. —  Von 
öHipcctpog  kommt:  öxupatpivQ  (6hio.)  ,  mit  Würfeln  spielen;  üHifa» 
KpevT-ji^j  6y  Würfelspieler;  ÖxipatAetay  ij^  das  Würfelspielen;  ömpi' 
ipuovj  6xsipa<p€U>Vj  <hufd(punf,  to,  Ori,  wo  man  zum  Würfelspielen 
%usammenkammt  - 

öna^.  ImSskr.  wbrd  die  Wz.  kh'irid  und,  mitGuna,  kh'ard 
nut  der  JBed.  erbrechen  (vomere)  erwähnt;  als  Verbum  ist  sie 
zwar  nicht  belegt,  wohl  aber  durch  eine  Menge  Nominalthemen, 
z.B.  kh'arda  das  Erbrechen,  Krankheit,  kh'ardana  glbd.  und 
ein  Baum  (Nimb.Melia  a^daracta);  kh'ardi  dasBrechenx  kh'ar- 
d  i  k  ir  ipu  (wörtlidi  Feind  des  Brechens}  Cardamomen  (als  Heil" 
mittel  gegen  die  Cholerd)^  woher  der  mit  A^m^ov  com^onirte  grie«- 
clnsche  Namen  desselben:  xapdoftofioi^  (für  crxap^a^};  enoKch 
kh'ardis  das  Brechen.  Dahin  gehört  aus  demGriech.:  enopi  in 
öxopStvioiiai  ftr  6xop8o  (statt  öxopior^  H.  A.  L.  Z.  1^8.  Ergzbl. 
S.  3äld)+iivio^(u,  sichdrehn  undwinden  {9i,viopxu)wie  einer,  der  sich  ^ 
brechen  wiU  (vgL  8ivioftou) ;  femeV  6x  öpiov,  to,  iü^oNaueh,  wefl  es 
Erbrechen  bewirkt  (aus  demselben  Grunde  hat  auch  der  dfimb» 
Baum  den  aus  dieser  Wz.  endehnten  Namen,  vgL  Ainslie,  Mate- 
rialndica  1,453);  davon  öxipduypjTÖ,  einePfian»e  mit  Knoblauchs^ 
gerueh ;  indem  opo  im  Gegensatz  Aes  sskr.  i^i  oder  ar  eintritt,' 
was  sich  in  den  meisten  Fällen  nicht  entscheiden  lässt  (vgl.  S. 
72, 98  und  sonst)  entsteht  öxopoS^;  da  dieses  nur  in  6x6po9ov  es 
6x6p9ov  vorkommt,  so  halte  ich  hier  das  zweite  o  f&r  eingescho- 
ben, und  nehme  <fx6po9ov  f&r  die  gunirte  Form.  Davon :  öxopo- 
Siov,  ro,  Dim.;  6xopoSl4e),  mit  Knoblauch  füttern;  öxopodd&j  <^m>/>- 
ddo  =  tfwavtTidio)  {Hesgch,)\  öxopoich,  6,  KndÜaudibeet'f  dxbpo*' 
So^u^rjro^^  ^,  6v,  knQblauchartig ;  öxopo9ctk(i7t  ^  4  9  ^«le  BMhk  von' 
Salzwasser,  aX^yi(S.W)f  und  tEn&Naueh.  * 

Sollte  hieher  6xop94Xog,  o>  €Hop9vk7i^  i^  und  mit Vetlnst  des^ 
anlautenden  tf :  xopivkogy  xopKKity  derMoleh  {JEkel,  Erbrechen  er- 
regend), gehdren?  " 

<fxiv9iL  smg.  öhcivSvt,  ihtog^  6,  Kerbel  {ob  zu  6fmp8  &686t> 

40* 


«S8  ST  (STA). 

öH^viai^ö^^  mit  Verlnt  des  aalantenden  6t  Miv8a^i^y  o,  ein 
mu99kali§fhes^  in^irumemt  mit  vier  SaUen;  ein  dem  Epbeu  mkmiieket 
Baum. 

,s0Hiy'yQ^y69  auch  (bäpio^y  eine  ohrnUakseheEideehee ;  das  Wort 
istinrohl  aus  demÖdent  endehnt  • 

OHvß  in  öHvßaXovj  to,  Auewwf y  Kotit,  Miet  a.8.w:.  Sollte 
man  es  minder  sskr.Wz.  kshnbh  herauewerfen  (godi.  sciap-an 
/.  Grimm,  D^Gr.  II,  18»  309)  ii.8.w.  verbinden  dfiifen?  roii  (£.F. 
n,  S09)  vermathet,  dass  es  filr  öh$^Xo  (von  tfWp»  öxa^oq)  stehe; 
formeil  lässt  sich  diese  Zasammenstellung  vertheidigen;  dcDo 
6xiap  steht  für  tfxopr  zsgezogen  aus  öaxopr  der  gimirten  Form 
des  gleicbbed«  sskr.  ssKr it  ivgL  TcpoLwa);  da  statt  dieses  o  auch 
€  erscheinen  kann,  so  konnte  in  der  That  Oxep  (fär  öxepr)  einge- 
treten sein ;  aber  woher  nun  v  iür  ep?  ich  glaube,  man  könnte  es 
aus  dem  u  erklären,  welches  in  der  Flexion  der  V^kf  i  im  Sskr. 
eintritt  iBoppy  Gr.  s.  r.  383),  etwa  für  sakrit  eine  Nebenform 
sakur-t  annehmen;  dieser  würde  griech.  aeueupr:  «ncrpx^  oder 
mit  Verlust  des  p,  wie  in  öxarrSg,  T^navog  (S.  141)  u.aa.  der  Art, 
0HW  entsprechen ;  so  stände  öKvßaXo  für  ökvt^Xo  (ßaXo  von 
ßakho);  ich  wage  keine  Entscheidung.  Von  öxvßaXov  kommt: 
0xvßotXai8ri^^  eg^  dem  IVegwurf  ä/mlich'^  öxv^Xixö^j  ?7,  oVj  verack- 
iei,  verdchUieh;  öHvßaXi^&y  wie  Koth  acht^,  veraehienj  ^xv^h- 
ci^og,  69  Veraehhmgi  ömßdXi(rfia,  rd,  =:  öxv^hrp, 

yf6x  (<^Ta),  eUhm.  Im  Sskrit  wird  die  entsprechende  Wz. 
sthä  geschrieben;  die  in  den  übrigen  verwandten  Sprachen  ent- 
snrechenden  Formen  sehe  man  bei  Pott  (£.  F.  1, 197).  Im  Grie- 
cnischen  sehn  ivir  im  Gegensatz  des  sskr.  th  blosses  t  wie  in 
^waT  =:  path  u.  sonst  Im  Sskr,  wird  der  die  Wurzel  schlies- 
^ende  Vokal  gedehnt  gesehrieben  und  diese  Dehnui^  zeigt  sich 
auch  in  vielen  thematischen  Formationen,  z.B.  sthana,  Pliit%\ 
sth&naka,  etehendee  Waeeery  sthänu,  ein  Spe^  (in  die  Höhe 
Stehend) u.8.w.;  sthipaka (ifer  etehetiMuchetuie,  mit  causalem p) 
TAeaterd^ector  u.s.w>*f  sth&pana,  1^ /fowi^//e»  u.s.w*;  stha- 
jin,  feet;  sth4man,  JSrmfti  sth&su,4&ii/'/;  sthasnu,  fesL  Auch 
uaGriech,  werden  wir  den  Vokal  gedehnt  finden,  bei  weitem  öf- 
ter aber  kurz;  dasselbe  zeigt  sidi  aber  auch  schon  in  einem 
fressen  Theil  der  im  Sskr.jtt  sthä  gehörigen  Bildiingeii,  z.B. 
tha,  eich  aufhaltend;  sthand'ila,  (Sltaudort  eigentl«,  dami)  m 
Ofiferpiat%,  Landgrenze  u.s.w.;  sthala,  PlaH\  sthapati,  ^^ 
der  etwas  elehen,maeht,  z*B.  ein  Batimeieter  (von  sthap  mit  can- 
salem.p);  vishth^^U»  einPlatZj  u,f|a^  welche  gelegentlich  vor- 
kpiji^^eq  werden. \.  ^Hieraus  können  wir  denn  schon  schliessen, 
dass  4ie  Länj^  ^es  VoMs  nichts  weniger  als  wurzelhaft  sei; 
feimer  aber  tntt  statt  des  a  oder  ä  ein  i  ein;  das  participielle  in 
sthi-ta  will  ich  hier  nicht  ui^giren;  es  erscheint  aber  anchin 
sthiti,  Sftand;  sthf ra,  fest,  und  in  dem  wahrscheinlich  hieher 
gehörigen  sthikfi^  ßOfte  (das  Hervoretehetfde);  temer  goDirt  in 
sthSja,  was  %u  befestigen  ist,  u.  aa.    Statt  des  a,  |k,  i  erscheint 
aber  auch  u,  ü,  z.B.  apa-shthn,  apa-shth'u-ra,  apa-shth'u-la, 
^ffen^g^gengesetUenaeite  stehend]  ni-shth'ura,/e^/;  mitVrid 


IT  (STA).  629 

dht:  sthanira,  Krafit  sthfturin,  kräftig j  ein PueWner\  nach  die* 
ser Analogie  zieUn  wir  auch  hieher:  sthiiriii,  sthArin,  und  mit 
Guna:  sthArin,  einPaekthier;  sthüla,  eigentl.  was  da  steht,  ein 
aufgehmtfier  Haufen,  ein  Dummkopf y  Cwae  eine  {bedeutende)  Steile 
emnifnmt}y  gross  U.8.W.;  wahrsdieinlicb  gehört  auch  hieher 
sthüra^  der  Mann;  femer  sihAnaj  ein  Pfosten  (ygl.  orrifkrj)^ 
femer  mit  av  (statt  6)  vor  Vokalen  sthavi,  IVebef*,  sthavira 
festj  beständig y  alt\  nach  dieser  Analogie  betrachten  wir  äv  in 
sthä  vara,  fest,  und  sthavira,  das  Alter,  ebenfallaak  aus  d^. 
Wzf.  8thu  entstanden;  u  wurde  asn  au  vriddhirt  und  dieses  gfaigi 
vor  dem  Vokal  regelredit  in  äv  über.  Wir  sehn  also  als'gleidh^ 
bedeutende Wzformen  sskr.  sthä^  athft,  sthi,  sthu,  stfaAy.also 
die  drei  Vokale  a,  i,  u  ohne  Wechsel  derBed.  sich  miteinimder 
vertauschen.  ^Dieselbe  Erscheinung  kam  schon  mehrfadi  vor 
(vgl.  V^ax,  o-ft,  mp^  cne),  und  wie  dort,  sohliesse&ivir  auch  hier» 
dass  diese  Vokale  gar  nicht  tur  Wurzel  gehören,  Mnden  Uosse 
Bildnngsvokale  sind;  eableibt  uns  also,  von  dieser  ^eitftbelraoh« 
tet,  nur  sth  als  Wurzel.    Wenn  man  asth4  Knoclken,  zu  dieser 
Wz.  ziehn  darf —  und  die  Bed.  spricht  dafür;  die  Enotlien  wä>^ 
ren  als  das  stehen  Machende  betrachtet  —  so  würde  sich  als  ei« 
gentliche  Wurzel  asth  ergeben;,  denn  sskr.  a  ist,  wie  ob^i 'be- 
merkt, kein  Präfix  und  könnte  nur  Theil  der  Wurzel  sein  (vgk 
S.19ff.  S.155  u. sonst).  Ich  will  dieFrage,  ob  asthi  hieher  ge- 
hört,  nicht  mit  Entschiedenheit  beantworten,  obgleich  es  nach 
meiner  persönlichen  Ueberzeugung  der  Fall  ist,  und  ich  oariov 
deswegen  weiterhin  anfuhren  werde;  wenn  aber  asth  sich  auf 
diese  Weise  als  eigentliche  Wzform  und  sth  nur  als  verkürzte 
(vgl.  z.B.  yfyk  für  av  S.  262  ff.,  «d  fttr  a;  S.  165  ff.,  s»  {&r  as 
S.  390)  erweisen  sollte,  so  wäre  eine  weitere  Verbihdmig  von 
asth  mit  y^as  sein  (S.  24)  gar  nicht  nnmöfflich;  as*th  wäre 
durch  th  als  sekundäres  Wzelement  weiter  »^rmirt.   Doch  dies 
kann  auf  dem  jetzigen  Standpunkt  der  etymologischen  Wissen- 
schafl  nur  Andeutung  sein. 

Die  Wzf.  sthä  substituirt  im  Sskr.  in  den  Specialformen  der 
Conjugation  eine  reduplicirte  Bildung  (Bopp,  Gr.  s.  r.  327).  In 
der  KedupUcationssylbe  ist  der  im  Sskr.  herrschend  geworde- 
nen Regel  gemäss  (vgl.  S.  546),  statt  der  Anlautgruppe  sth  nur 
t  eingetreten ;  als  Reduplicationsvokal  erscheint  i;  so  entsteht 
die  Form  tishtli ,  welche  nach  der  ersten  Conj.  Cl.  flectirt,  als 
Bildungsvokal  a  erhält,  also  tishth'a  lautet  Die  RedupUcation 
findet  nun  auch  im  Lat  Statt,  aber  die  im  Sskr.  angewandte 
Regel,  wonach  in  der  Reduplicationssylbe  t  eintrat,  hat  hier 
keine  Geltung,  sondern  nach' der  allgemeinen  Regel  wird  der 
erste  Gmppenconsonant  angewandt,  so  entspricht  tat.  si-st-o; 
dieselbe  Regel  ward  auch  im  Griech.  beibehalten;  da  aber  hiev, 
nach  gewöhnlicher  Wandlung,  fttr  das  anlautende  <r  der  Spir. 
asp.  emtrat^  so  entspricht  grieeh.  terra  (vgl.  Pott,  E.F.  H, 681)» 
Also  tcTTY^fit  (aTiiorcri,  o^ffaxe),  stehn,  stellen  u.s.  w.  (die  eigent* 
liehe  Bed.  der  Wz«  ist:  im  Zustand  der  Stehung);  araWo  f5ie 
Conj»  CL  mit  Flexionsvokal  d^r  Isten)  s  tor^fu  (eretisch); 
iarav&  (selten);  lartf^o (Fut,  wie  voneineni  aus  demPf.  iaripta 
hervorgegaiigoi  Präs.^<mf»a>),  ich  werde  stehn.^^^  An  die  Wzf. 


630  IT  (STA). 

«rra  lehnen  sich:  axiaiq^  17,  da8SiiAn^Sklhn,A^simdn.B.vr.; 
ardoi^ioq^  (17  selten),  ov,  Miehend,  Hdimd  n.s.w«;2  oxamM-nq^  ec, 
mufrükreriMch^  <rracria>T97^,  o,  Aufruhrer^  (Txamcnxttd^^  «f,  dv,  %u 
einer Parikei gehMff)  trxam&rtUn^ri^  Neigung %um Aufruhr 'n.s.^.^ 
(pracria^o,  eUhempären  u«S.w.;  arairtcur^Ldq^  6y  AMftHegelung\ 
aTaauurri^^  d,  Aufruhrer]  axcunaöTixog ^  17,  ov,  aufrührerisch. — 
Hieher  gehört  wohl  axouyl&pov^  xö  (vgL  S.  619) ;  doch  ist  es  zwei- 
felhaft.—  axaxig^i^  6v^  Gehend,  geateUin.%.vr.%  crromMiK,  ^, 
6v^  eteHeuäy  stehu  nmehend  U.S.W.;  axaxiim^  etiehn,  eieUen  u.s.w.; 
axuxeim  (gewöhnlicher  axal^m),  wohl  eigentlich  ^«»leAft  ma» 
ehen^  durch  Wärme  gerinnen  machen,  dann  überhaupt  erwärmen 
Q.8.W.;  crrttrevai^  ( gewöhnlich  ora^eocrt^),  17,  Erwärmung.  — 
axaxiip,  d,  (van  toxt^in  der  Bed«:  auf  die  Wage  eielien,  siordf- 
gen,  abo  eigentlich  der  Wägende,  nnd  da  die  Bezahlung  mr» 
sprungUch  durdi  Znwlegen  von  Metall  geschah  (daher  lateiD. 
pendere)',  der  Bt%aUende,  dann  ftberhanpt  wohl  AtOnze  und 
endlich)  eine  gewieee  Mt7n%e  n.  s.  w* ;  davon:  trxaxvfnouog^  a,  oy ; 
Öxaxi/tpiiuyq^o^ovy  einen  Slaier  werth\  SexourxixTjpog^  ov^  %ehn  Sle^ 
terefi  werih  n.  s.w. ;  —  ttxaxripö^  a,  6v,  feet^iehend  u.  s.w.  (zw.),  — 
axAhty^  trrrfirtp^  etehend  (über  9v^  vgl.  S.  388)  n.S.  w.;  arxajüaloq 
(fiir  €rxa*i%icb<og  von  0t«-9io  (a.a.O.)  «f  Snff.  to  =  sskr.  ja),  a, 
oir,  aufrecht  etehend  n.  s.  w. ;  oxiSto^  <*9  cy  9  eichend  n.  s.  w. ;  <rra- 
i^coy,  rd,  auch  o^a9to^,  d  (d<Nrisch  tfsro^u^),  Feeiigkeii,  einefest» 
eichende  Langem,  Rennbahn,  dae Laufen  im  Siadivm]  axotduvg  (<rra- 
dto^jZW.),  d,  der  im  Stadium  Lat^ende;  axadtsvm^  im  Stadium 
taufen  n.s.W.;  axadufoxig^  6s=iaxa9uf6q;  axaSialogy  a,  ov,  i<m 
Maaee  einee  Stadium  habendi  oxaÜuxarfuiqj  oxaStiarfLo^  d,  <<m  Mes 
een  nach  Stadien.  -— 

<rt%a,  Td^  <l0r  varetehende  Theü  der  männliehen  Ruihe,  der 
Aufißug  am  stehenden  eenkreehten  Weberbaum  (vgl.  sskr.  sthavi 
S.  629)  U.S.W.;  or^fuov,  d,  der  Aufzugam  W^erbaum  n.s.w.; 
cm^fcdnov,  x6 ,  Dim.;  <m7fidi«o$,  zusammengezogen  «rr^nog,  o, 
ov,  von  Aufsbugefäden  gemacht \  axv^oviMÖgj  if,  6v  (zw.);  «mrpoyn- 
Ttxd^  if,  oVj  %um  Aufzug  gehörig  \  oxTi^ovlag^  6  =  cm;ftdyio^  1^^ 
Aufxugefäden  ähnUeh;  cm^fun^ofiai,  </<;ii  Faden  %um  Aufzug  ff«/'- 
sf^Ai»;  cmfö-ioe,  d,  Festetetler.  —  Hieher  gehört  femer  öxo^iv, 
exaylg^  17,  aUes  in  die  Höhe  Stehende  (v^l.  Patt,  £.  F.  II,  694), 
Rippen  am  Schif  u.s.w.  —  Wir  ittgen  hier  sogleich  die  beson- 
dem  fliematischen  Formen  der  bis  jetzt  durchgenommenen  Bil- 
dungen bei,  welche  in  CompositiB  erscheinen.  Also :  ai^rurro- 
o-co^,  ov^  aufwiegend  ii!W.^\  dvxurxdxtig,  d,  Widersacher;  Am^ 
trxaxiw^  widerstehn\  dvaaxax^f^  d,  Zerstörer \  dvturxuxriM^^ov^ 
%um  Wiederaufstehn  gehörig  n.H.'w.^  dpourxn(nia  (Desiderativ^? 
aufrichten  woOen ;  dvaoTaxSn) ,  aufrtehn  machen  u.  s.  w. ;  dvaara' 
Toatg,  17,  AufMegehing  u.  s.  w.;  a^rocrrao'ia,  17,  Zwist  u.  S.w.; 
dnoaxdauypj  x6  (ftddet  sich  im  Nominativ  nidtt),  EheseheiAm§\ 
dnoarxdxi4^  17,  die  von  etwas  Abgehende  u.B.w.^  asRMmifttfTU^) 
rd,  etfi  hleiner  Auswuchs  (Geschwür)',  d7tooxn(iuxio^  a,  oPi  d^o* 
ctxvt^xiiSrig y  6^,  einem  sotchen  Geschwür  ähnüeh ;  a^rocm^iia^ 
d^  der  ein  soiches  GesehwOr  Habende ;  dfpemaxAnixog  ^  oy,  ohne 
Aufreher\  wapaoxag\  17,  eig.  alles  danken  Streikte.  Pfosten  u»s. 
w.;  dnfHMrraxevxogyffVyOhn^npoirxdxfiq^  dfunocrrmun^^xi^dU' 


IT  (STA).  651 

PiaH,  wo  die  Neine  mitMgeapmmi  werden  (PoUux);  ^ounraalaerro^ 
ovy  nicht  aufrührerisch;  wrraTi&j  uneiäi  eein. 

Hiefaer  gehört  ferner  wohl  aach:  axÄ^yLvo^  (Partie.  Med. 
für  <rTa-fayo$),  o,  (ein  Aufgestelltes),  «^  Gefüee,  worinWein  oft- 
gezogen  ward M.j&.yr*\  qto^vIoVj  QTa(ivdfHOVj  tJ;  orofiyibiBOff,  Oy 
Dim»;  xaTourTa^vi4G^9  den  Wein  auf  ein  kMneres  irdenes  Oefase 
ubTtiehn, 

An  die  reduplicirte  Form  urr  (=:sskr.  tishth'  S.629)  lehnt 
sich:  iaxoq^  6,  (eig.  was  sehr  (Reduplieation)  m  die  Höhe  sieh^ 
daher)  Masthaum,  Webebaum  (vgL  o-Tif^v},  der  Aw4''s>u§  ^sdbsi, 
Gewebe  U.S.W.;  Urxiov^  x6^  jedes  Gewebe  U.8.W.;  Icrrapuyr^  tö^ 
Dim.  von  I6%ög:  iarrmv^iareiv^  6,  Ori,  wo  der  Websiuhl  sieht. 

Hieher  gehört  femer  wahrscheinlich^  wie  schon  Pott(E.F. 
II,  570. 486)  bemerkte,  a-ax^v  und  &(r%yt9fog^  ov,  so  wie  d^axi?» 
voq^  ov,  unfflückUch.  Nach  -dieser  Etymologie  iston^y,  orffvo 
das  sskr.  sthäna,  SteUung,  und  d  bedeutet,  wie  9vg^  schleehti 
in  dar'vnv  für  oumtvos  ist,  wie  oft  (vgl.  S.  176),  der  das  Thema 
schliessende  Vokal  o  eingebusst,  und  das  Thema  dadurch  in 
die  dritte  Declination  hintergezogen.  Wörtlich  bedeuten  diese 
Formen  {pvoTttvo  für  organisches  ovq^trtrtvo) :  eu^e  echlechte  Utel" 
Iwig  habendi  übrigens  ist  auch  eine  Verbindung  mit  sskr.  stjäna 
(vgL  -Jtivng)  möghch;  alsdann  müsste  man  aber  d  in  darnvo  f&r 
d  =  aa  (S.  382)  nehmen,  so  dass  es  sehr  arm  bedeutete;  ob 
dieses  bei  der  Gleichheit  von  dörnv  und  Swrripo^  welche  £e 
Annahme,  dass  d  dem  Svq  bedeutungsverwandter  sei,  wahr- 
scheinlich macht,  rädilich  sei,  will  ich  nicht  entscheiden.  Aus 
einem  nach  Analogie  von  currnv  denkbaren  8wrvnv  für  dvimtvo 
bildet  sich  das  Denominativ  dwrraiv&j  wie  von  dcmfv,  daraivo^ 
unglückUch  sein^  beides  nur  bei  Grammatikern;  dvcrnvia^  17, 
UnglOek.  

Schon  oben  {^paog  S.  592)  haben  wir  auf  einen  Wechsel 
zwischen  ax  und  ^  aufmerksam  gemacht:  diesen  angenommen 
kann  man  hieherziehn:  ev^n^n^^  h^  blühenden  2iustand haberul, 
in  Fülle*  Es  wäre  eine  Composition  von  sv  und  ^rn^  =  sskr. 
sthana,  Zustand.  Da  wir  aber  a^  im  Gegensatz  des  sskr. 
sth  finden  werden  (vgl.  mio^ny  a^ivos)^  so  könnte  man  auch 
annehmen ,  dass  ^nvo  für  o^tivo  mit  verlornem  o-,  wie  oft^  stehe. 
Davon  Bv'^nvi(Q  (auch  ev^erico),  in  blühendem  Sksstandsein;  ev^n* 
vua^  er^ip'ta,  ^,  glücklicher  Zuetand  fauch  ev^ey.,  welche  For- 
men jedoch  schwerlich  organisch  richtig  sind,  vgL  Passow  un- 
ter wöcwfff). 

Der  Begriff  Säule  erhält  grösstentiiefls  seine  Bezeidinun- 
gen  von  dieser  Wurzel  (vgl.  Trapacrrd^,  weiterhin  anfXi;,  aroa 
u.  aa.) ;  im  Sskr.  heisst  nun  das  Präf.  upa,  oon  unten  nach  oben 
(ys^  S.  284);  dieses,  mit  stha  zusammengesetzt,  bildet  upa- 
stha,  welches  wördich  von  tmten  nach  oben  stehend  heisst;  die- 
ses u  fällt  nun  schon  im  Sskr.  sehr  oft  ab  (vgl.  z.B.  pa-rusha, 
zornig j  fttr  upa-f  rusha  von  y^rush,  %ümen  u.aa.);  im  Grie- 
chisdien  erscheint  f&r  sskr.  upa  gewöhnlich  vno  (vgl.  &  284) ; 
allein  sowie  von  so  vielen  sskr.  Präf.  sich  Spuren  erhalten  har 
ben  (wie  z.B.  ava  S.274,  ut  (S.283),  ni  (vgLPronooLi'o) iLaa«), 


652  ST  (STA). 

so  konnte  sieb'  anch  die  organisehere  Fprm  imt  in  irgend  einer 
Form  erhalten  haben.  Dies  angenommen,  würde  dem  sskr. 
upa-stha  griech.  mva-^ara  haben  entsprechen  können.  Da  aber 
dieses  anlantende  v= u  auch  im  Sskrit  hänfig  eingebusst  ward, 
so  war  es  möglich,  dass  das  Griech.  diese  Form  aach  schon  in 
der  verstümmelten  Gestalt  erhielt,  also  Tcoponr«;  aber  angenom- 
men, vnaarahSdte  in  einem  früheren  Zustande  der  griechischen 
Sprache  existirt,  so  musste  das  f ,  schon  weil  es,  gegen  die 
augemeine  Regel  über  anlautendes  v,  nicht  aspirirt  war,  ganz 
vencannt ,  und  wegen  des  rhythmischen  Gewichts  der  folgen- 
den Sylbe  leiclit  eingebusst  werden  (vgl.  8nkog  S.  370).  Idi 
ziehe  daher  auf  jeden  Fall  hieher:  naartiq  (gebildet  wie  z.  B. 
oräpao-TO^),  ädoqj  17,  f&r  vna-'ffTdqj  eigentlich  ein  Baum  mii  jSsu- 
ien  (vgl.  <rr6a)y  SätdenlkaUtj  Vorsaalj  inneres  Gemach,  Brautge^ 
mkek  U.S.W.;  naoTQ^  6  =s  Tracrra^  U.S.W«;  ^vourrifv,  to,  eine  Gar" 
dine  vor  dem  Brauigentaeh  (zw.)« 

Das  mit  oraoTa  formell  identifidrte  sskr.upa-stha  hat  aber 
die,  ihm  der  Etymologie  nach  zukommende,  allgemeine  Bed 
nicht  mehr,  sondeni  eine  sehr  specialisirte,«  aus  dem  Begriff 
attfrecht  stehend,  ist  nämlich  sehr  natürlich  die  Bezeichnung  des 
männliehen  Gliedes  hervorgegangen  (vgl.  crr^^a  S.  630),  und 
dann  auch ,  durch  eine  etwas  auffallende  Fortsetzung  der  Bed., 
auf  die  Bezeichnung  der  weiblichen  Schaamtheile  ausgedehnt 
Da  wir  nun  so  eben  das  anlautende  u  abfallen  sahn,  griech.  0 
aber  statt  des  organischen  a  so  überaus  hüufig  erscheint,  und 
grade  in  dem,  dem  sskr.  upa  entsprechend^!,  griecli.  vk6,  so 
wurde  es  uns  nicht  überraschen,  wenn  wir  mit  derselben  Bed., 
wie  sskr.upa,-stha,  ein  griech.  Thema:  tcootCo)  fönden.  Statt 
dessen  finden  wir  aber  noa^a ,  mit  ^  statt  des  erwarteten  t,  in 
9rd(5^T7,  17,  das  männliche  Glied.  Das  ^  wird  uns  aber  auch 
nicht  überraschen,  wenn  wir  bedenken ,  dass  ja  eigentlich  im 
Sskrit  th  entspricht,  und  dieses  zwar  gewöhnlich  bloss  durch 
griech.  «r  wiedei^geben  wird,  doch  aber  auch  Fälle  vorkom- 
men ,  wo  ^  im  (ie^ensatz  desselben  erscheint  (S.  584  vgl.  ^^^f- 
vo<;  und  den  schon  un  Sskr.  wahrscheinlichen  Wechsel  zwischen 
th  und  dh  S.353  ff.).  Ich  nehme  daher  keinen  Anstand,  ^o<r^ 
mit  sskr.  u*pastha  zu  ideniificiren  (vgl.  meine  Etymol.  Beitr. 
im  Rhein.  Museum  fiürPhilol.  V,  102).  Davon  ^rda^ov,  tJ,  Dim.* 
TToo^cor,  iovo^y  o,  der  ein  grosses  tnännliehes  Glied  hai\  'scoo^O' 
vev^j  d,  glbd.  Irgend  einer  Aehnlichkeit  wegen  ist  wohl  hier- 
nach benannt:  ^roo^ia,  n,  das  Gerstenkorn  im  Auge. 

Da  wir  hier  o^a  im  öegensatz  zu  sskr.  sthä  finden,  so  ist 
es  wohl  nun  auch  nicht  so  gewagt,  hieher  zu  ziehn  (t^bvo, 
Stärke  haben  u.s.w.  Was  die  Bed.  betrifft,  so  sehn  wir  auch 
in  den  sskrit  Themen  sthäman,  sthisu  u.  aa.  den  Begriff 
Stärke  aus  dem  des  Steffens ,  in  specie  Feststehens  hervortreten. 
Diese  Etymologie  giebt  Pott  schon  (E.  F.  I,  198),  und  so  wie 
sie  durch  ixdc^n  von  formeller  Seite  mehr  Sicherheit  erh&It,^^^ 
stellt  sie  auch  die  Etymologie  von  mo^i?  noch  fester,  f^^^ 
ist  nach  der  9ten  Conj.  CL  flectirt  (mit  vo  sc  sskr.  na,  nichtig 
=  sskr.  nl);  die  Flexionsform  wurde,  wie  im  Grieeh.  so  oft^ 
späler  als  eine  Wzf.  behandelt,  so  dass  sich  Them^i  ans  o^^ 


IT  (STA).  «55 

bOden«  Also:  d&ivo^^  rd,  XeErap  u.s.Mr. ;  o^einaepj^,  a,  iv^  stark; 
a&evd6t>,  «/ar/r  ^ein ;  ci^^veta ,  rä,  eine  Art  Fauatkampf;  o^ivtog,  6^ 
der  Starke,  Beinamen  des  Zens;  do^Bvrig^  iq^  schwach  i  da^svixöc^ 
if ,  ov,  9um  da^emig  gehörig;  da^iveiay );,  Kraftlosigkeit i  da^evifSy 
schwach  sein^  aG^ivij^a,  to,  Schwachheit ß  da^ivoat^y^^  Schwäche. 
S^ey©-,  n,  p;  (Pott,  E.  F.  H,  487). 

Wir  kehren  zu  der  Form  o-ra  zurück.  Schon  oben  sahn 
wir,  M'ie  geistige  Thätigkeit  durch  Formen,  welche  eigentlich 
ffehn^  beissen-^'TOzeichnet  ward  (S.  10).  Ganz  ebenso  wird  auch 
der  Begriff  ste/m  gebraucht,  z.  B.  anu+sthi  heisst  geistig  he^ 
trachteti  (Kathaka*Upanish.  10,  2.  Sankara,  Schol.  59),  ni- 
shtb'ita  heisst  peritus  u.s.  w.  Ganz  nach  derselben  Analogie 
heisst  tTTÄ  mit  htl  componirt  und  medial  flcctirt,  also  litlcrTa^ 
\LCLh^  wissen  u.s.w.,  eigentlich  in  etwas  festen  Fuss  gefasst  haben 
CvgL  Pottj  E.  F.  I,  1^,  197).  Davon  htLoTTi^oi;^  ov,  wissend, 
JiHndiy\  eTtioTii^ri,  i^^  Wissenschaft  u.s. w,i  lwtoT^^6)r,  ov,  r^- 
ständig  \i.s.Vf.\  iiturrri^oavvrj ^  ^  =z  htuTT^^ti;  httcrT^^iOVi^xog ^  ?f, 
6v  y  der  Wissenschaft  eigen  i  tJTia"rrjTÖg  y  >},  dv,  wissbar. 

An  die  Wzf.  oto,  mit  gedehntem  ä,  welches  alsdann^  wie 
gewöhnlich,  durch  griech.  n  rertreten  wird,  lehnt  sich  ojj^jjyl^ 
i;,  (die  Stehende),  die  Saute  u.s.w.;  o-tt^X/^jJj  öTtiklSiov.To^  Diiii.,* 
oTTj^XöG),  wie  eine  Saide  aufstellen  u.s.w.;  (TTtiXiTTig,  o,  -tTtff,  if; 
o  TrfKTiTT^g ,  6 ,  -ijTi^,  ij ,  zur  Säule  gehörig  u.  s.  w. ;  ÖTj^Xtrerco ,  auf 
eine  Säule  schreiben  und  so  öffentlich  bekannt  machen;  arr^Tivcrid;^ 
Tiy  Brundmarkung  i  aTr^j^TivriTioq^  if,  oV,  brandmarkend)  aairqKoqy 
ov  ,  ohne  Säule, 

Wie  hier  Suff.  Xo  an  die  Wzf.  ötki  trat,  so  konnte  auch  eine 
thematische  Bildung  durch  Suff,  po  gewonnen  werden,  also  etwai 
otTioo,  welches  etwa  stehend,  feststehend  heissen  würde.  Daran 
schliei^st  sich  das  Denominativ  crTtipl^co,  feststehen  machen, 
stützet^  u.s.w.;  davon:  o-x^fpi/?,  tyyo?,  ^^  Stütze;  crTtipty^og,  o, 
das  Stützen  \  GTripiyyia^  to,  das  Geslütztäj  aTTOODfpt^t^,  77,  das 
Stützen'^  daTjipiXToq^  ovy  nicht  gestützt. 

_._^  ~~~~~~~""~~~~"~~~  .  '     •»■ 

*'Wir  wenden  uns  zu  Sekundärformationen  aus  der  Wzform 
ara;  zunächst  erwähnen  wir  crra-d  in  Si^cTai^-i  (fiir  aToJ-jw^ 
ob  nach  der  4ten  Conj.CLoderDraominativ,  will  ich  noch  nicht 
entscheiden),  eig.  zwiefach  (SLg)  stehn,  dann  zweifeln  u.s.w. 

Ferner  durch  ^  (vgl.  S.  30,  und  sonst  überaus  oft  schon 
vorgekommen)  o^o^.  Davon:  o-Ta^-spo^,  a,  6vf  auch  o-Ta^Y?« 
poqj  feststeJiend  tt.8.w*;  crra^epoT?;^,  axa^poxrig^  97,  Stätigkeii 
U.8.W«;  wrto&iq  y  ig  y  feststehend  a.8.w.;  evaro^eta,  evora^»«, 
riy  Festigkeit  u.s.w«;  cvcrra^ect),  sich  wo/dbe/hiden  U.S.W.  . 

crTa^*8i5o  =  (7TaTevc3  (S.630).  Davon  (rroÄcwt^  =  (rra- 
vevanq;  <yTa!^evT6qj »?,  ov,  erwurmt. 

<rT«^y^c.  o,  Standort  u.8.w.;  crra^^i?,  17,  eigentlich  ©«- 
frti;A/(von2<rT>7fM,  wägen),  Senkblei,  Loth,  Richtschnur  u.  s.  w.; 
irTtt&fuoi>,  rrf,  If^n^jr«  u.s.  w.;  onraSfu^tov,  to,  glbd.  (zw.);  o^«- 
&fi/^,  17  ssscTToB/Stcig;  <rroÄft£i567,  Wohnung  haben]  irta^yMbi^  mit 
dem  Richtscheit  messen  u.s.w.;  crro^fitt^ö),  fra^^/i  Q.S.W.;  <rrd^\xn' 
CPft^,  17,  4itf  A&wägung}  irso^\kri;tiat6qy  %  ov^  atal^fMauig^  ri^6vr%um 


634  STiSTA). 

Abwägen  geUri§\  c%o&\iaiy6q^  i{,  6v^  ftwogen  ius.w«;  frtn&fuaxikf 
o.  Wager;  crra^fuSo),  in  den  SlM  (aTO^^g)brm§enii»s.w.%  irra^ 
^^uäSngj  eg^  voll  Sal%,  llnreinigheit\  oto^^v^  ovo£yV9  Slandpmnkt, 
Pfosten;  darTC&^ievro^  (^dvenuxTd^^uevrog) ,  ov,  bezeichnet  einen 
der  Freiheil  von  Einquarlierung  hal\  ßorora^^iavy  t6,  Ochsensiaiii 
l^urro^fiZa,  i^uTTO^yiua^  n,  das Einquarlieren  a.s.w.;  xaTCMrra- 
^yuawi^^  o,  das  ZuUfägen. 

Indem  ^  an  die  Wzf.  mit  gedehntem  k  Cn)  tritt»  kann  a-n^ 
entstehn.  An  eine  solche  Form  wurde  sich  cttv^-oc^  to,  leh- 
nen. Es  heisst  die  männliche  sowohl«  als  weibliche  Brusij  und 
bezeichnete  sie,  wenn  diese  Etymologie  richtig  ist,  eigentlich 
als  den  sich  am  menschlichen  Körper  erhebenden,  hervorstekemden 
Theil.  Davon:  GTtßlSiov  (aTTßn^uyvj  zw.)»  cmßvviov^  t6^  Dim.; 
(PtyßvaCtcK;^  UjOVi  aTrßix6^,  V9OVJ  von,  oder  auf  der  Brust  \  om^ia^ 
o,  der  Brustvogel i  d'j€oaTrßLi& ,  frei  vom  Herzen  reden,  cwepofl^- 
^lov,  To,  die  obere  Brust ß  evpvami^fjq ,  e$,  mit  breiter  Brust;  ficra- 
arni^tog^  ov,  mitten  zwischen  den  Brüsten^  'KpOQTtßldiog ^  ov^  vor 
der  Brust  befindlich]  npocrin^Ut  n^  ein  Theil  an  den  Füssen^  YOn 
der  Aehnlichkeit  benannt  {PoUux).   , 

oTTTivlov^  TO,  iUe  Brust,  erwähnt  Hesych.  Sollte  dieses  eine 
ArtDiminntiv  fi^r  axrß-'Viov  sein,  oder  wäre  es  mit  sskr.  stana, 
Brustj  zu  verbinden?     

Die  Causalform  von  sthä  heisst  im  Sskr.  sth&paj  (Bopp, 
Gr.  s.  r.  519);  sie  konnte  aber  eben  so  gut  sthapaj  lauten  (a. 
a.  O.  520),  wie  denn  auch  sthäp-ati  vorkommt.  Der  we- 
sentliche Theil  ist  bloss  sthap,  wie  jeder  sewiss  schon  ans 
den  vielen  durch  p  gebildeten  Formen,  welche  bereits  vor- 
gekommen sind,  mit  uns  geschlossen  hat;  aj  ist  flexivisch. 
Wie  nun  sthäpana  eine  Wohfwng,  d.  h.  eigentlich  eine.  Slette 
(wie  sskr.  sthala)  heisst,  so  könnte  auch  eine  FormadoD 
sthäpa  völlig  dieseli\e  Bed.  haben.  Dieser  Form  würde  grie- 
chisch o^ono  entsprechen.  Da  wir  aber  wissen,  dass  aidau- 
tendes  o-  sehr  oft  abfällt,  so  ist  mit  (rrono  identisch  *ro^o,  und 
dieses  hat  grade  die  angegebne  Bedeutung.  Also  Tonoc^  6^ 
Stellet  Platz  u.s.w.  Davon:  Tonuwj  to,  Dim.;  towmco^,  ^,  ov, 
den  Or/u.8.w.  betreffend^  ToniTtig,  6,  vom  Ort;  nronaita  (ganz  das 
sskr.  Causale  sthapaj  mit  ^ für  j,  wie  gewöhnlich),  aufsteikHj 
rathen;  tott^o,  rathett  {Suid.)i  £ro?ro^,  ov,  nicht  am  Orte,  tfii« 
ziemlich  U.8.W.;  otTO^ria,  17,  Unschicklichkeit  i  dr&jn;^^  xö,  tm- 
sehickliche  Handlung  ^  dronaa^oq,  ov,  nicht  zu  errathen;  ixvd- 
Tnog ,  ovj  entfernt  von  seinem  Platze  u.  s.  w. ;  h!sonl4f»> ,  enifßmen ; 
bcvonuryiog,  o,  Entfernung  \  htronunrutog,  if,  ov,  zum  Entfertan  ge^ 
neigt  (anders  Pott,  £.  F.  1, 210). 

Wir  sahn  (vgl.  V^ax,  v^o-ft,  y^o^^p),  wie  überaus  oft  r  und 
1  als  sekundäre  Wurzel-Bildungselemente  dienten.  Diese  Bil- 
dungen gingen  höchst  wahrscheinlich  von  nominalen  Formatio» 
nen  durch  suffixale  r  oder  1  aus;  da  aber  die  nominalen  For- 
men oft  nicht  mehr  zu  reproduciren  sind,  so  können  sie  auf 
deniietzigaDi  Staudpunkt  der  etymologischen  Wissenschaft  nicht 
für  Denominativa,  soodem  müssen  ftir  sekundäre  Wnrzelfor- 


men  aagesehn  werden,    bn  Sskiit  wird  eiae  so  durch  1  gebil« 
dete  Wz.  sthal  erwähnt,  mid  ihr  dieBed.  Stare,  colligere 
gegeben;  als  Verbal wnrzel  ist  sie  jedoch  noch  nicht  belegt, 
undurahrocheinlich  nur  eine  Abstraction  ans  demNominaltheiaa 
sthala^  welches  man  Ton  nnserm  Standpunkt  aus  lieber  fuc 
eine  durch  Suffl.la  aus  derWzform  stha  gebildete  Form  nimmt» 
ebenso  ist  es  mit  goth.  stal,  Plaht  (J.  Grimm,. D^ Gr.  Wzvz.  nn 
464).      Eine  weitre  Formation  erkennen  wir  dagegen  in  nhd. 
stelleil  (collocare,  #/eAit  machen),  litt  stelldti  (besielien^  an-* 
sieiieny,  lett  stelleht  {bestellen,  senden,  schicken).     In  diese 
Categorie  gehört  nun  augenscheinlich  auch  grieclusch  oxiKK  in 
a*reXX6>:  da  £  fiir  a  ein  ganz  gewöhnlicher  Wechsel,  so  könnte 
man  vom  griech.  Standpunkt  aus  axt-XK  so  fassen,  wie  ^a-X%, 
loL'XX  und  andre,  das  heisst  als  Denominativformen  von  einem 
Nominalthema  o^ttKo  (vgl.  (rxdkoj  wo  mit  unwesentlichem  Wech- 
sel o  fär  t  eingetreten  wäre)^  an  dieses  ist  das  denominative  j 
getr^en  (Bopp,  Gr.  s.  r.  682),  vor  welchem  o,  wie  mfar  scheint, 
abfiel;  so  entstände  <rveXj^  mit  Bindevokal  o  (sskr.  a^  6te  Conji 
Cl. )  flectirt,  axeXjo  im  Präs.  aTBkj(a(^)  i^S^  &}fy^wi  dyfä^k&VL 
aa.>9   durch  ruckwirkende  Assimilation  (vgl.  nXkoq)  (XTiXkai'y 
wenn  diese  Erklärung  aber  auch  auf  den  ersten  Anschein  für 
das  Griech.  richtig  zu  sein  scheint,  so  kann  sie  doch  nur  dann 
erst  f&r  entschieden  angenommen  werden,  wenn  sie  auch  fiir 
die  Ton  aTiXKfa  nicht  zu  trennenden  Formen  der  verwandten 
Sprachen,  nhd.  stellen  u.s.w.,  mit  Entschiedenheit  festgestellt 
ist;  ich  glaube  nun  in  der  That,  dass  dies  geschehn  könne,*  bin 
aber  in  diesem  Augenblick  noch  nicht  im  Stande,  den  Beweis 
vollständig  zu  fuhren,  daher  das  bei  cxikT^  zu  Grunde  liegende 
crjeK  f&rs  erste  als  Wz£  gelten  möge,  obgleich  nach  Beweis 
dieses  Satzes  axüXa  nur  als  Denominativum  von  <rxBka  anzuer- 
kennen sein  würde.    Pott  ( E.  F.  H,  54)  denkt  an  eine  Erklärung 
aus  orxiXv&  (welches  im  Neugriech.  f&r  o^iXXo  gebraucht  wird 
und  eine  Flexion  nach  der  9tenConj.CList);  dagegen  entscheid 
den  aber  die  Formen  der  verwandten  Sprachen,  denen  man  die, 
selbst  im  Griech.  sehr  einzeln  stehende  regressive  Assiip^lptip^i 
von  Xv  zu  XX  (vgl  oXXwjw  S.  47)  schwerlich  aufdringen  daif.  -^ 
Also  g'TgXXia,  eigentlich  stellen,  in  der  Modification :  aufstellen, 
d.  h.  ausrüsten  u.  s.  w.  ,*  in  der  Modification :  bestellen,  d.  h.  senden, 
schicken  usw.;  in  der  Modification:  einstellen,  z.  B.  die  Segely 
dh.  ein%iehnxi.B.\K\  (<mokeXaa=orTaX€iaaHesi^ch,)i  daher  wahr* 
scheinHch  ar^fia,  to  (was  zur  Ausrüstung,  Anzug  gehört,  oder 
was  anzieht,  eng  macht,  vgLor^XX^o^ou,  sichanwehn,  zusammen'^ 
vsiehn),  der  Gürtel  {Hesych.}i  artk^övM,  xd;  arxekitovUuj  otl,  ein 
breiter  Gürtel;  mit  a  fiü*  e,  dem  gewöhnlichen  Wechsel:  crraX- 
TueJ^,  if,  6v,  zusammenziehend  u. S.w.  Mit  o  f&r  e:  (rroXo^,  6,  üö- 
stunp,  (ein  ausgesendetes,  oder  eher  gerüstetes)  Heer,  das  Büsten, 
der  Stiel  (was  hineingestellt  wird ,  vgl.  nhd.  stiel  und  Pott,  E.F, 
1, 197) ;  (das,  was  gleichsam  der  Stiel  am  Schiff  ist),  derSeh^s^ 
Schnabel  u.s.w.;  oroXif,  17,  Bustung  u.s.w.;  <rro}J^  17,  JOeid,  Falte 
U.S.W.;  axohay,  to,  Dim.  von  «rroX^; .  axokidiov,  x6,  Dim.  von 
axoX^jOxoXig;  axoXideidri^  iq,  faltig \  axokM&^anziehn  n.B*w»i 
arxoW&To^  )f,  or,  angezogen  n.B.w.1  (J^okldtma,  x6,  Falte\  axoTd- 


i  IT  (ITA). 

besfekmyin  Stmtd  seimm  ü.  $•  w. ;  arroXurfiay  x6^  Rushmgf  o.  8. 
(rroXcofid^,  o,  das  Auirusien;  <rroXiimfpu>r,  to,  JOeiderkam^ 
U.S.W.;  anfcik^^y  6  =s  axokiar^q  (poSt^);  irroXa^,  ^^  em  Tileil 
EeiiermaiufM^}  axoXdq^  d,  »7,  fip«e  aufgeMteUty  geordnet,  reihen^ 
?. — .  aTToorTY)^^,  ov,  mbgeaandi  tu  s.w.;  aTrocrroXed^,  o,  ^A^ 
4€r\  onoiTTd^kMo^^  17,  oV,  «nr  Absendung  ii*s«w.  gehängt  obco- 
XifiaXo^,  ay  09^. abgesandt;  hturxaX^^  to,  iIc«  Aufgeirmgne^ 
rroXddfjv^  aufyesckünt^  inurroXiov ^  to,  Dim.  von  esrurröXiJ; 
oiToXi6)\,  em'Sdnf  sehUken  u.'s.w.;  vaixrvokmia^  Tci,  diu»  9U 
vif  Gebrachte  u.  s.  w. ;  vavorroXia ,  17 ,  ilo«  Schicken  zu  Sck^  u. 
r.;  ouTTaXiii;y'eq;tingerusteL  — 

ABt£  gehött ^ferner  hiehör:  orTtXeov^  uro;  orTtkBog^  6  (ßtL)y 
d  (v^h.  o^ToXo^  ^  axeki&tov^  to,  Dhn.;  onf£>£a,  17,  das  Lock  m 
Axt,  wo  der  Stiel  hineingesiettt  wird:,  axeksoio,  otsXcujg,  nui 
*m  Stid,  versehn;  in  dieser  Form  trxtkBo  n.  s.  w*  scheint  die 
düng  flo  für  to  =  86kr*  j  a  zu  stehn  (vgl.  Fut  aim = sskr.  s j  a). 
em,  um  die  leichte  Verdoppelung  der  Liquida  X  zu  Termei* 
1,  der  Vokal  in  u  gedehnt  wird,  entsteht  oreiXedv,  orraXEuh 
crrtkeoy;  ^nkad  =  o-TeXca;  femer  axeikcuöq^  6  =  ax&Xei, 

Gehört  hieher  trxeXlq^  auch  darvXLq  (wo  d^sdv=:  dvd  & 
i),  17)  eine  Sshmarotzerpfianxe? 

Zu  dieser-Waf.  orcX  (mit  a  f&r  e),  oder  zu  der  Wz.  o^a  mit 
[F.  >^,  X«e  (filr  Xo  im  Fem. )  gehört  femer  axaXLq^  f^og^  axd^ 
,  txo^,  17,  ait^  Stehende,  Stange  u.s.w. 

Indem  statt  1  das,  wesentlich  identische,  r  eintritt,  entsteht 
lar;  eine  solche  Wzf.  kennt  das  Sskrit  nicht;  sie  erscheint 
3r  in  dem  nhd.  starr  ( fesisteftend ,  vgl.  J,  Grhnm,  D.  Gr.  D, 
)  und  im  griech.  cTep.  Dass  man  auch  das  hier  erscheinende 
so  wie  oben  (S.  634)  1,  fär  Ueberrest  eines  Nominalsuffixes 
iten  darf,  versteht  sich  von  selbst,  und  in  diesem  Fall  treten 
I  erwähnten  Formen,  nhd«  starr  utid  griech.  o'Tep(o),  zn  dem 
er.  sthi*ra  (fest  S.  628)  in  dasselbe  Verhältniss,  in  welchem 
ech.  imxTo  zu  sskr.  sthi-ta  steht;  bloss  erscheint,  mit  ffe- 
Ihnlichem  Wechsel,  s  <!,tatt  des  organischeren  a,  in  trttf ;  also 
tp&od^  dyov  (für  orep-io  vgl.  oreXed),  starr  tdie  doppelten  r  in 
irr  sind  wahrscheinlich  ebenfalls  aus  rj  zu  erklären,  vgl. 
en  stellen  (S.635));  irrBpkoirrjg,  >?,  Starrlieit  U.S..W-;  o-TcpcotJ, 
/  machen ;  orepsofta ,  to ,  das. Festgemachte ;  tTTtoioyaig ,  ri ,  das 
ütittnachen;  arrtpetidijq ,  e^,  von  harter  Art;  arTtpeuvtoq^  ov,  hart 
irch  Soff,  to  (=rsskr.  j  a)  aus  einem  unregelmässigen  Partie, 
id.  axepe^vog  für  arxepeuevog  gebildet);  davon  o-TcpfiftvMa^iy^,  ep, 
\  harter  Art\  orspeftrcoo),  hart  machen. 

Indem  pj  (wie  oben  >j)  sich  rückwirkend  assimilirt,  entsteht 
;  tmpto  gleichbedeutend  oxeppo  in  crxeppoq,  a,  6v,  fest  u.s.w. 
'epog  zw.);  OTcppoT»??,  17  =  o^epeJT??^;  frxeppoia  =  oTCpeoo. 

Nachdem  öTcpjo  zu  öxtppo  geworden  war,  wurde,  um  die 
sphonie  einer  doppelten  Liquida  zu  heben,  ein  p  ausgestos- 
i  und  6  in  a  gedehnt  (vgL  ^^ifipai  f'^sipio  u.aa.);  so  entsteht 
ipo  in  tfTcXpoc^  a,  ov,  eigentl.  tiarty  dann  von  der  Erde :  harter 
„unfruchibaret*  Boden,  und  auf  Menschen  übertragen:  xurZen- 
g  unfähig  (ster-ilis)';  davon:  (hretpmdTtq^  sg^  wie  unfruchtbar 
•w.;  trsupdn^  hartj  unfruchtbar  machen  n.s.w.;  arBip&aiqj  1?^ 


Uiifhickibafketii  hieher  gehört  auch  cxtlpa^  17,  dtp{f0M)Baupi^ 
haiken  deaJS^Ifea  (vgl.  ar^pty^a^  crrepe&fia);  aräpia^a^  w^  glbd. 
Als  eine  durch  90  (=  sskr.  bha,  vgl«  S.  331)  gebildete  di 
minutivartigeForm  nehme  ich  axipi-tpo^^  17,  ov,  starr,  unfruchi'^ 
bar,  die  Bedeutungen  von  (rTl/>6d  u.  arrslpo  verbindend  und  abo^ 
wem»  eine  Vermittelung  zwischen  beiden  Bedeutungen  noch  nö<- 
thig  scheint,  diese  bildend.  Was  das  formale  Verhältniss  von 
oTTep-«^  2u  aTepo(fbr  areppo)  betrifil,  so  ist  es  ganz  analog  dem 
von  ipKpos  zu  ippo  (ipaou,  S.  331).  Man  könnte  auf  den  ersten  An«* 
blick  durch  die  Form  und  die  scheinbare  Verwandtschaft  derBe-* 
deut  von  cTiptp-vio^^  ^^^«/f^  ^*^^  u.s.w«  sich  bewegen  lassen,  ea 
mit  diesem  zfisammen  zu  irrpetp  von  arapCsskr^  stri)  zu  stellen; 
allein  hier  ist  der  Begriff  hart  auf  eine  ganz  andre  Weise  näm* 
lieh  aus  dem  Begr.  des  Zusammendrehens  entstanden.  Für  un«> 
sere  Verbindung  mit  arrepo  (von  o-xa)  entscheidet  die  Identität  in 
der  Bed.  mit  (XTBpeog  und  axelpog«  Davon :  (rTepuf>6a,  feni  tnacheu; 
(TTtpUpfA^My  t6,  Befestigung^  Grundlage  (vgl,  axiipi4<a  S.633);  axtpi^^ 
(pezo^iojy  unfruchbar  sem;  a-Tspupvog,  if,  oV=  aripupog  (Granun.)*  — * 

Indem  an  diese  Wzf* (welche,  obgleich  sie  denominativisch 
entstanden  sein  mag,  dodi,  so  wie  viele  andre,  sich  als  eigent- 
liche Wzform  geltend  machen  konnte,  sobald  sie  ihre  Gestalt 
noch  in  der  si^öpferischen  Sprachperiode  erhalten  hatte)  die 
Bildung  trat,  welche  wir  vom  griech.  Standpunkt  aus  die  <rcr-. 
Bildung  zu  nennen  pflegen,  in  der  acr  =  einem  sskr.  ksh  ist 
und  im  Griech.,  so  wie  in  den  verschiedenen  verwandten  Spra- 
chen, alle  Repräsentanten  des  s$kr.  ksh  eintreten  können  (vgL 
S. 597  u. sonst),  würde  die  sskr.Form  sthar-aksh  oder  sthal* 
aksh  entstehn;  im  Sskr.  erscheint  diese  Bildung  selten,  ohne 
dass  sich  die  eigentlich  ihr  vorhergehende  Ausbildung  durch  ei* 
nen  einfachen  Guttural  oder  Palatal,  also  etwa  sthar-ak'  zeigte, 
aus  welcher  sie  erst  durch  Antritt  eines  desiderativen  s  (S.  66)  * 
entsteht.  In  den  verwandten  Sprachen  und  insbesondre  imGriech. 
hat  sie  sich  aber  von  dieser  vermittelnden  Form  ganz  unabhän- 
gig gemacht  und  in  dieser  Unabhängigkeit  eine  bedeutende  Aus- 
dennung  erhalten.  So  entsteht  ahd.  star-ach,  mit  ch  =  sskr. 
ksh,  wie  oft,  femer  goth.  stairkan(für  organisches  stark)  mit 
ai  für  a  wegen  des  folgenden  r,  mit  Ausstossung  oder  Nichtan- 
wendung des  Bindevokals  zwischen  r  und  k  und  mit  k,  wie  eben^- 
falls  oft,  im  Gegensatz  zu  sskr.  ksh  {J,Grhnm,  D.Gr.  11,62,  nr.621). 
Im  Griech.  entsteht  auf  dieselbe  Weise  aus  der  Wzf.  (rreX  mit  Xj 
wie  gewöhnlich  (S.  37  und  sonst)  im  Gegensatz  zu  sskr.  ksh: 
oTtkex  in  GTeXexo^j  to,  der  Stanun  (was  feststelU)\  (rrtT^yriSov^ 
stammweis;  arTekßx<^driq,  eg^  (rreXep^talo^,  a,  av,  was  %um  Stamm  ge^ 
hört  U.S.W.;  oTtke'xpio^  einen  Stamm  machen,  trßiben\  a<rT€Xe^'^,  ig^ 
daxekex^^^  ^^9  ohne  Stamm. 

An  die  Wzf.,  welche  im  Sskr.  s  thu  lautet  (S.  628),  lehnt  sich 

Siech.  OTT  VCD  rtur  o-tv/q,  vgl.  S.  172),  sieben,  in  die  Höhe  richtenf 
edium  sieifstehn,  Hieher  gehört  die  Form  o-Tevro,  mit  gunir- 
tem  V  und  ohne  Bindevokal  (also  unregelmässig  nach  der  2ten 
Conj.Cl.);  mit  geistiger  Bed.  steif  iauf  etwas)  bestehn,  etwas  fest 


658  IT  (ITA). 

woBmj  dann  ftberhanpt  woUen  (vgl.  LBhr9^  ArsCsrdi.  p.  lOB)* 
Davon:  «rrt:^,  rdf,  dlp>  Aufrichtung  deä  manttNchem  GKMst;  cttd 
o-K,  ij,  glbd.;  aTtJT^3ed5,  if,  ov,  die  EreeüM ßrdemd u»s.w,^  currc- 
To^,  ovj  unvermögend  zur  Ereeüom. 

cTTt^-pa^  (ftlr  (TxvooMo^gy  vgl.  S.  176),  o,  dlM  toiiSsrtfX'mfe  dte 
Lam%enschaft8  (worauf  die  Lanze  steht);  orvpaxioF^  to,  Dim.;  ax^ 
paniici^  mit  dem  untern  Lanzenende  etoeeen\  v  ist  hier  kurz. 

Wegen  der  formellen  Aehnlichkeit  erwfihne  ich  hier,  ohne 
diese  Etymologie  iflr  sicher  ausgeben  zu  wollen,  <rT«pa|,  17  (o 
selten),  der  Storax\  (rrvpa^,  to,  deeeen  Har»;  arvpcmipog,  17,  ov^ 
«Utf  Storax  gemacht;  aTopox^o,  dlnn  Storax  an  Getfueh  dhneim. 

Da  wir  oben  (S.  633)  auch  o^  im  Gegensatz  zu  sskr.  6th 
annahmen ,  so  ziehn  wir  hieher  den  Eigennamen  Mam-a^ivg  u. 
aa.  der  Art 

Wie  oben  ans  aTtt  (S.  633)  <mfXi7^  so  entsteht  aus  a^v  das 
ziemlich  gleichbedeutende  ctt^Xoc.  6  (vgl«  sskr«  sthA-la  graee, 
hoch,  breit,  dumm  (stol-idus?),  slav.  cteblo  Stengei,  Dohrowettg, 
L  L.  SL 155),  Sdule  u.s.w.  Davon:  aTvkUmoqyO,  irwllg,  17,  Dim.; 
crrvXt'n^g,  6  -Iri^,  riy  zu  einer  Säuie  gehörig;  (rTvX6&,  mit  Sauten 
stützen ;  tnurrvhoVf  to,  der  über  den  Sauten  ruhende  Bathem, 

Indem  vor  dem  Suflf.  o  das  v  gunirt  wird  und  dann  in  os 
übergeht  (vgl.  S.344),  entsteht  <rtoßo,im  Femininum  aroßo^  mit 
Verlust  des/:  <rxoA^  mit  1  für/:  aroto,  mit  Dehnung  des  Vokals 
o^oxf  (dorisch),  17,  SäuUyPfeüer,  Säulenhaite  u.s.w.;  crr^tov^to, 
Dim.;  aTOixcig,  if,  6v,  crrot^,  17.  ofM  der  Hatte,  stoisch i  inpitrvoov, 
to,  Säulengang;  wprfaTOov,  npoirrtpov,  npofTTiaov,  to.  Vorhatte. 

Indem  t?  zu  av  gunirt,  oder  vriddhiM  wird  (v^.  sskr.  st  haur  a) 
entsteht  axavppq^  6,  ein  aufrectU  stehender  Pf alU  u.s.w.  (v(^  Pott, 
£•  F.  11,197  und  sskr.  sth&vara);  davon:  irxavfetfiov,  nach  Art 
eines  Pfahts  (zw.);  crravpoiDj  Pfähle  einsehlagen  u.s«w.;  irravpc- 
cn^j  17^  das  Einschlagen  von  Pfähten  U.8.W.;  arat^po^,  «rrf,  Ver^ 
schanzwig'y  otavpomig^  oravfKonipj  o,  der  Pfähle  oder  PalUsaden 
einsehlägt. 

Indem  das  t  nach  dem  <r  ansgestossen  wird  (vgl.  Pot^  E.  F. 
1,197.  n,  68),  gehört  hieher  aavpcoTifp,  6  =  axvpa^^  das  untere 
Ende  des  Lanzensehaftes.  So  gehört  denn  auch  hieher  aavpoTo^^ 
iL  6v,  mit  einem  (ravpatiip  versehn.  < 

Indem,  wie  so  sehr  oft,  das  in  ot  anlautende  <r  abfiÜIt,  ent-  { 
steht  Taupo^  in  inlravpog^  fest  (Hesgch.). 

cTTJao.  (rriaxog,  to,  heisst  stehendes  Fett,  Talg^  Fettgeeekwul^ 
femer  so  wie  arodg^  crouToq^  to,  (stellend  gemachter)  Teig.  Schon 
Pott  bemerkte,  dass  beide  Formen  zu  der  sskr.  y^sthä  gehören, 
ohne  sich  jedoch  über  die  Formation  genauer  zu  erklären.  Was 
ariap  betrmk,  so  ei^cheidet  die  Analogie  von  iprapr  (S.141), 
ov^apT  (S.  261),  v^apT  (S.447)  daliir,  dass  die  thematische  Form 
zunächst  oT£apT  sei ;  ich  vermuthe  nun ,  dass  dieses  ore  nicht 
zuderWzf.o-Te  gehöre,  sondern  zu  ort?,*  dieses  ward  gunirt  und 
das Guna  gins  vor  a  in  eß  über,  so  dass  zwischen  e und a  eine 
stand,  die  volle  Form  also  ore/aor  war;  in  ore/  haben  wir  dann 
^ruv;  was  beginnen  wir  aber  mit  apr?  ich  wage  es  wie  apr  in 
v^-opr  zu  erklären;  apr  wire  alsdann  e^eich  dem  sskr.  rit  (ge- 


ST  (STA).  639 

end)  imd  crref-apr  luesse  wOrtltch  inSti^yWf  [Gerhmm)  gehend, 
Iso  etw0s,  was  leicht  gerinnt,  eine  Bezeichnung,  welche  für  die 
o  bezeichneten  Gegenstände  entschieden  passend  ist  Gilt 
lese  ErUärong  für  aTs/apr,  so  muss  sie  aach  f&r  vtcux  (Nom* 
TaZ$)  ihre  Anwendung  finden.  Statt  e  in  arc/  finden  wir  hier 
unächst  a,  also  orTa/apr  f&r  o-TCfapr^  indem,  wie  in  crreaTo^« 
TtoLToSy  vdoTog^  ov^uTos,  das  p  ausfiel,  musste  ora/apr  zu  crra- 
ax-  werden;  ging  dann/,  wie  oft  (yg^.  oUrriq  S.  311  und  sonst 
ehr  häufig),  in  t  über,  so  entstand  aTOiaT;  der  Diphthong  ver- 
chlang  dann  ent^yeder  das  folgende  (x,  so  entstand  orotr,  oder 
ie  beiden  a  besiegten  t  und  drängten  es  zum  Iota  subscriptum 
erab,  so  entstand  das  (wie  gewöhnlich  attische  Formen)  orga- 
nisch richtigere  oraT,-  im  Nomin.  ging  das  schliessende  t,  wie 
o  oft  (ygl.  m^oq  S.401  u.  sonst),  in  s  über.  —  Also  atiapy  axoqy 
sgz;.  oTTif^  aT7?To$,  crroi^,  ara^,  crrowvoqy  crraTO^,  to.  Dayon; 
veOTiov,  TO,  Dim«;  (rreörrdd^j^,  crTrjrddrtqy  e^,  talgartige  (rreaTivoq^ 
,  ov,  van  Talg]  areaTO&y  %u  Talg  machen  U.S.W.;  oTcaTOfia,  to, 
ralg  U.S.W.  An  otcut  schliesst  sich:  <yTcwtä9riq^  tq,  wie  Waizen^ 
lehiy  axaixivoq^  ij^  ov,  aramr??^,  6,  crraiTif'iO^,  a^  ov,  von  IVaizen*' 
iehl\  anorq^r:  aTCLTiag^truaxivns^Oi  aTaTivog^iijOv^sarainvoq. 

ImSskr.lieisst  sthaura  die  Kraft '^da^von  kommt  sthanrin,  * 
ig.  ein  Kräftiger^  aber  in  specie  ein  krafUgee  Pferd,  einSaumthier'j 
t  pack  horse,  one  that  earries  hurthen  Uke  an  ox  or  ass;  der  Begr. 
PYerd  trat  augenscheinlich  nur  zufällig Jiier  ein;  es  könnte  auch 
tin  Ochs  oder  Esel  bezeichnet  sein,  je  nachdem  nach  der  Landes- 
(itte  dieses  oder  jenes  zum  Lasttragen  yerwandt  w^urde.  Diese 
Bedeutung  wirkt  nun  wieder  aurück  auf  sthaura,  welches  nun 
LUch  dieBed. erhält:  a  loadfor  a  horse  or  ass  etc.  Mit  sthaurin 
n  devBed. Saumpferd  identisch  ist  die  bloss  gunirteForm  sth6- 
in.  ImZend  heisst  nun  ytaora,  welches  ganz  regelrecht  sskr. 
»thaura  entspricht  (ygl.  Bumoufy  Comm.  sur  1.  Y.  I.  Nott  LUI, 
\XXK)^Lastthier\  bemerkenswerth  ist  hierbei  nun  zunächst,  dass 
lier  dieses  Wort  ohne  Hinzufüguns  des  Suff,  in,  wie  im  sskr. 
;th  au^in,  erscheint,  und  zweitens,  dass  es,  wie  wir  schon  für  das 
>skr.  als  möglich  andeuteten,  wirklich  Lastthiere  überhaupt  be- 
;eichnet;  sskr.  sthaura  wie  zend.  gtaora  waren  yriddhirte Fer- 
nen; für  sthaurin  erschien  femer  gleichbedeutend  die  nur  gu- 
nrteForm  sthArin;  wie  zend.^taora  auf  gleidibed.  sskr.  sthau- 
ra fiir  sthaurin  schliessen  liess,  so  können  wir  auch  f&r  sthA- 
in  eine  gleichbed.  Nebenf.  sthdra  annehmen.  Die  zu  Grunde 
iegendeForm  ist  sthura;  diesem  wurde  goth.  stur  entspre- 
chen; da  aber  iu  im  Goth.  überaus  häufig  die  Stelle  eines  Guna 
ron  u  yertritt  (ygl.  Hii^p;  Vokalismus  S.  70),  so  entspricht  goth. 
itiurs  (y.  Grimm,  D.  Gr.  III,  325)  ganz  genau  einem  sskr.  sthö- 
a-s;  der  thematische  Schluss -Vokal  ist,  wie  im  Goth.  gewöhn- 
ich,  yor  dem  nominatiyen  s  eingebusst.  stiurs -würde  derEnt- 
yickelung^^emäss  eigentlich  Lastthier  bedeuten ;  wie  aber  in 
ndien  diese  allgemeine  Bezeichnung,  der  Sitte  gemäss,  dem 
?ferde  zugeeignet  ist,  so  im  Germanischen  dem  Ochsen.  Im 
jrriechisohen  müsste  dem  zendischen  f  taora,  sskr.  sthaura, 
rxarpo  entsprechen ;  da  aber  anlautendes  ö  überaus  oft  abfilllt. 


640  iT(STA). 

so  entspricht  nmxavoo^^  ö,  und  mit  derselben  Specialisininj 
der  Bed.  wie  im  Germanischen ,  woraus  wir  schliessen  dürfe]] 
däss  diese  vor  der  Trennung  des  Germanischen  vom  Griechi 
sdlien  Statt  fand  (anders  Pott^  £.  F.  11, 53) ;  rarpo^  bedeutet  fer 
ner  den  Raum  zwischen  After  und  Hodetuack  (ob,  weil  hier  di( 
SaamenrOhre  ist,  der  Stier  wegen  seiner  SaamenfuUe  znr  Be 
Zeichnung  gewählt  ist?).  Davon:  ravpodi?^,  e^,  etierarügi  xai 
peioq^  a,  ovj  TOvf^eoqj  a,  ov,  vom  Stiere  U.S.W.;  TavpiUf  T-arp^,  -ra- 
pela^  'ny  Stierhaut  n«s.  w.;  xttvpa,  iy  eine  Zwitterkuh  %  TavpiSwf 
To,  Dim.  von  Tavpoq^  Tavptidovj  wie  ein  Stier '^  xctvpueiv^  6y  ein  Mo- 
nat in  Cyzikos;  Tavpi,avo^^  n^avjim  Zieichen  des  Stiers  gebaren, 
vavpiatogj  if,  oVj  zum  Stier  gehörig^  Tavpiao  {Tavpaa  zw.)^  rindern, 
brünstig  sein ;  Tavpota^  zum  Stier  machen ;  Tavp&y  n.  p.  —  czTar. 
ptBToq ,  oVj  nic/U  vom  Stier  besprungen ;  Xaarrccvpoq  (für  Xecanorav- 
po^),  o,  einer^  der  viele  Haare  am  xavpoq  hat.  —  Hieher  gehört  wohl 
tiivTavpoq  (fiir  xeinrcT-ravpo^,  vgl.  H.  A.  L.  Z.  1838.  ErgzbL  S. 
339),  o,  eigentl.  Stiere,  oder  Lastthiere  überhaupt,  spornend  (xe>*r 
S.  199),  Centaur  u.  s.w.  Davon  xeyravpMrxo^,  o,  Dim. ;  xevrarpr- 
irj^j  6,  Centaurensohn  U.8.W.;  hieher  gehört  auch  Tcevravpiov,  jov- 
»TaiSpeioVf  roj  nevravplq^  ^tevxavpitij  ijy  eine  Pflanzengattung* 

Sollte  sich  eine  Wzf.  durch  x  («^^'-Bildung  vgl.  S,  637)  aus 
&va  gebildet  haben,  arax^  und  zu  ihr  aTa^av»?,  if,  die  Wage, 
gehören  (vgl.  Pott^  E.  F.  II,  105, 153)?  Zu  ihr  liesse  sich  mit 
Pott  (E.  F.  1,  197)  auch  ^xfiUUUw  ^9  Aehre,  ziehn;  sie  wäre  dii 
Stehmde'j  wie  jeder  einsieht,  ist  diese  Etymologie  sehr  vag,  und 
ich  gebe  sie  nur,  weil  ich  keine  sicherere  habe.  Eine  Verbin- 
dung mit  dem  Deutschen,  Stachel  (von  stehhan  •/.  Grimm,  D. 
Gr.  II,  27,  296),  wäre  zwar  fdr  die  Bedeutung  Aehre  passend, 
aber  nicht  f^r  die  ebenfalls  in  a^axvg  liegenden  Bedd.  Pfliante, 
Sprössting  (vgl.  (ruaxv(üj  Aehren  tragen^  dvaaTaxo&j  aufscfuesseH)* 
Davon;  axaxvfi^ii^j  eq^  ährenartig  ]  orTaxw^pög^  a,  ov,  mii  Aehren 
verse/in. 

Nimmt  man  hier  eine  Form  orax  aus  aTa  an,  so  kann,  mit 

EewöhnUcher  Vertretung  des  a  durch  o,  auch  a^ox  hieher  ge- 
ören,  in  o-to^o^,  6,  tUles  Aufgerichtete,  Gestellte,  Ziel  u.  s.w. 
Davon:  (rrop^a^ofiat,  wonach  zielen^  oro^ao-i^,  ^;  crroxoMTfio^,  o 
das  Zielen  U.S.W.;  ax6x<K.cryt,a  ^  t6,  das,  wotnit  man  zielt  u.S.W.i 
orTOXttan^q^  o,  der  Zielende;  oro^^ao-TMco^ ,  if,  öv,  ztrm  Zielen gf" 
hörig  tt.s.w.;  acrro^^eo»,  verfehlen  \  aaTopi^fia,  to,  das  VerfehUe\ 
ourroxUCy  ij,  das  Verfehlen  ]  SvgaToxcurro^^  ov,  schwer  zu  irefen» 

Was  das  sskr.  asthi,  Knochen,  betrlfil,  so  ist  schon  oben 
(S.  629)  bemerkt,  dass  ich  es,  auch  ohne  dass  diese  Etymolo- 
gie ganz  gesichert  wäre,  hieher  setzen  wurde.^  Im  Griechischen 
würde  oo-ti.  entsprechen  müssen ;  wie  aber  opvto  (neutr.)  aas 
Sppi^  so  wird  durch  das  Suff,  o,  vor  welchem  i  gunirt  wird,  nnd 
dann  in  ej  übergeht,  oo^ejo,  mit Ausstossung  des  j :  ocrTJo-v,  to, 
gebildet;  was  die  Bed.  betrifil,  so  verhält  sich  oerToTzusskr. 
asthi 9  wie  unser  Gebein  zu  Bein\  die  in  den  verwandten  Spra- 
chen entsprechenden  Formen  sehe  man  bei  Pott  (E.  F.  1, 93). 
6<rvapiovy  xd,  Dim.;  do^o^?;^,  e^  knoehenahnlieh]  oarilvos,  17,  oVj 


(STET)*  61^ 

:nöchem;  oarihiq  (uveXo^)^  d,  (Mark)  in  den  KHocAen;  dvoaxzog^ 
w^  ohne  Knochen^  l^ooref^cd,  entknoehen}  ^oarrwngy  ^,  äae  Her" 
\us8tehn  emee  Knochens. 

Sollte  aöx  ano^  SiHaxo^  (att),  d,  Meerinreie,  zä  &ta  gehören? 

(artf).  Im  Sskr.  entspricht  sthag  terheraen^  emmmeln  fftns 
lern  Mittelbegr.  bergen^  aufheben')^  belegt  ixacaBhartrihar.  1, 19; 
rl^al.  MadhaV.  p.  9, 1, 10  ed«  Laseen^i  davon  kommii  stbagita 
edeekl,  verborgen',  sthagana  Bedeckung f  athagn  (elwan  G^^ 
orgenesy  Geeemmeiiee,  Haufen^  danü)  ün BudkeiCßtwü^  Anfge- 
läufies);  nX\\9t,fseL  (verbergend)  heimtückisch,  beirügerUch.  Diese 
iedeutongen  reduciren  sich  allsammt^  wie  märi  sieht  ^  anlfden 
iegrifF  bedecken  \  derselbe  tritt  nuiMiiich  im  griech«  axiy^ia  her- 
ror;  ebenso  im  litt  stdgti^  Indem  anläutendes  Cj  wie  so  sehr 
»ft  schon  vorgekommen  ist  (Vgl.  S«  634)^  abfällt,  entsteht  x€y  in 
rt/o^  =  «TTiyoff,  xd,  das  Bedeckende y  Dach;  diesen  Verlust  hat 
luch  die  lat  Form  teg-o  erlitten  und  ebenso  das  Germanische, 
VC  goth.  I>ik-an  (decken^  J.  Grimm,  D.  6r.  II,  53,  tö2),  althd. 
Iah  {Dach,  J.  Gritmn  DI,  430)  entspricht;  beachtenswetth  ist 
m  Germanischen,  dass  sie  den  LantVei-schiebiid^gesefzen  ge- 
näss  nicht  einer  sskr.  Form '(s)thag,  sondern  vielmehr  (s)tag 
entsprechen  wutden,  grade  wie  die  Aspiration  des  t  auch  im  lett 
itegti  und  griech«  oxey  eingebüsst  ist  (vgL  Pott,  E«  F«  1, 163«  II, 
:94).  — *  Durch  den  Organischen  Anlaut  sth  wird  man  atf  die 
«*rage  gefShrt^  ob  diese  Wzf«,  sskr«  stha-g,  wohl  mit  der  eben 
behandelten  stha  in  Verbindung  gesetzt  und  als  eine  Sekundär-* 
»ildung  derselben  durch  den  Guttural  &  betrachtet  werden  könne ; 
leswegen  habe  ich  auch  diese Fotmnier  erwähnt,  obgleich  sie 
ler  Ordnung  nach  erst  weiterhin  ihre  Stelle  fimde^  Die  Bedeu- 
ungen  liegen  sich  jedoch  nicht  nahe  genug,  um  diese  Frage 
^dezu  zu  bejahen«  —  Also  öxi'/m.  decken^  bedecken,  beschütte 
en,  abwehren^  (Nässe)  idfhalten  u.s.w«  Davon;  tfri/^,  n^  Dach 
I.S.W.;  öxlyoq^  To,  Dach  U.s.w«;  öxsfjfavög^  rty  dv  (vgL  sskf.  stha-« 
*ana),  öreyvöq,  if,  op,  bedeckt  u«S«w.;  dre/ai^,  ^^  Bedeckvng; 
rT£/airdo  =  öxiyai  öxBfaviifia,  x6,  die  Verbindung  der  Wände  ^ 
HtyvoxTig^  97,  Dichtheit  u^s-w«;  ÖTtYvoojf  dicht  machen  u«s.w.;  oxi'' 
v&ang^  17^  das  Verdichten;  axe^pcmatäg^  V^^iy,  %um  Verdichten,  Ver^ 
topfen  geschickt;  axe^a^a,  bededsen\  axi^aaiq^  iq^  das  Bedecken y 
'Verwahren  il.s.w.$  axifaa^,  xoj  aUes  Bedeckende,  Verwahrende 
I.S.W.;  arxeraaxiip^Oi  Dachziegel;  axifaoxiiq ^  6 f  Dachdecker; 
rxeyaox6<;^  17,  6v,  bedeckt;  oxeyaaxpig^  ^^  bedeckend;  axifaaxpap, 
d.  Decke  U.S.W.;  crxeylxiigy  6,  -Iti^,  17,  zum  Dach  gehörig  U.S.W« 
Alt  Vertust  des  anlautenden  6:  xi^n  =  cxlfni  yh^Si  ^6^=1  axi-^ 
og;  xifiog^  ov,  mit  einem  Dach  versehn;  Teyiai  17,  n.  p.  —  Indem 
rn  t&rax  eintritt(vgl.S.630,635),entsteht<nro/;  daran  lehnt  sidi 
nit  Verlust  des  y  vor  X,  wie  in  crxtKti  (S*  440)  und  sonst;  arna" 
iwvf  d,  (eine  Verbindung  von  Dächern  ?)  ein  Schutzdach,  unter 
^em  die  Krieger  vor  belagerteil  Städten  arbeiteten,  «— ^  aöx^ii^^  ig^ 
laxe^o^j  w,  äoxaixo;^  op,  ohne  Dach  U^s^w.;  8taxeyictf  17,  Haus 
on  zwei  Stockwerken;  srpodvijrioy,  npoarxiyuyyu ^  x6,  Vordach  u. 
>«  w. ;  xpUrreyov  {dttn^)^  x6^  das  dritte  Stockwerk. 

41 


642  1T(1TEI,2:TJA). 

\f&z  (<jTa,  (Ha).  —  Im  Sskr.  wird  die  Wurzel  stjai  er- 
wühiit  mit  der  Bed.  %u»ammeiMntfen ;  als  Verbalwnrzel  ist  sie 
nicht  belegt ;  daran  schliesst  sich  aber  das  Partie.  Pfect  Pas&. 
stj&-na,  mit  den  Bedeutt:  dick,  aufyeäayfl  und  giati,  weich  ge- 
strichen,  feuehi n^s^w.j  femer  prastlta,  prastlina,  aufyekmifl; 
diese  Bedd.  vereinigen  sich  schon  einigennaassen,  wenn  mao 
als  Verbindungsmittel  die  Bed.  durch  Sireichen j  Drücken  tme»- 
mendrängen  nimmt;  daraus  geht  einerseits  zusammenAdufm  her- 
vor, so  dass  etwas  einen  grossen  Haufen  bildet,  andererseits 
durch  Drücken ,  Streichen  zuernnmenpreesen ;  letztere  Bedeutong 
hat  sich  im  Sskr.,  wo  stjina  sehr  vereinzelt  steht,  za  der  Bei 
%UBamfnengentrichen  und  so  geglättet  specialisirt  Näher  an  die 
eigentliche  Bed*  nach  dieser  Seite  hin  schliesst  sich  das  imGrie- 
ciüschen  entsprechende  2Xjyu^,  if,  äv,  wo  der  Begr.  ^uernnmeä- 
gefureeet  sich  zu  der  Bed.  dicht-,  eng^emacht,  eng^  echmal^  dütm, 
knnf^  specialisirt  Was  die  formelle  Verbindung  betriffl,  so 
musste  zunächst  j  hinter  crr  eingebüsst  werden;  der  kurze  Vo- 
kal 8  statt  des  ssJur.  k  ist  fast  ganz  in  der  Ordnung;  denn  a  als 
Schlussvokal  der  Wzformen  zu  dehnen,  ist  fast  nur  Eigenhet 
des  Sskr.,  und  wir  sehn  in  dieser  Beziehung  bei  weitem  5fter 
kurze VolLule  dem  sskr.  k  gegen«  ibertreten,  als  die  langen  Vokale 
des  Sskr.  erscheinen  (vgl  S.628  u.  z.B.  noch  «(f-^ia  von  sskr.pi 
trinken,  u.aa.);  in  der  ionischen  Form  crxuvos  könnte  man  zwar 
das  tt  aus  dem  darauf  folgenden  v  erklären ;  es  wäre  alsdann  ent- 
standen, um  durdiDehnune  die  Verdoppelung  desselben  zu  ver- 
meiden, aber  wahrscheinlidier  ist  mir  »st,  dass  hier  &,  aus  dem 
organischenja  entstanden  sei  Davon:  örivo^&rtlvo^To^dieEnfe; 
irtep6vn^9  ^)  dieEnge,  Knaftpkeii,  Spärlidkkeit,  Mmngei;  crvanid^j 
egy  nach  Art  einer  Enge\  axevoiBf  crruvöaf  engen,  beenge»  u.  s.  w.; 
crrdv&f  eng  tnnchen  u*8.w.;  crretycofia,  (rrevofioc,  to,  die  Enge  \  ort* 
vwngyiiy  Verengung'^  crxuvwxdg^  ov,  crrevamos (att),  eingeengt;  an- 
^^po^i  ^f  ^  (Ton  einer  ao-'^fdune  <rrei^ox»,  crTtwy\  eng;  cm- 
vnrpS&f  %usammen%iehn»  Hieher  gmört  I/ttjvux  (wäre  dieses  i;  = 
sskr«  ä  und  also  hier  die  sskr.  Form  stj&na  genauer  erhalten!), 
xdf  ein  Festtag  derDemeter,  wo  man  sich  auf  den  Engpässen  echimpfk 
U*s.w.;  cm/vudaas  eckimpfen,  Zoten  reissen. 

Wir  sahn  schon  mehrfach  an  die  Stelle  von  or  ein  «nr  tre- 
ten (vgl  <np  S.415,  cmohTuta  S«635,  cmtüJum  S.641  und  sonst); 
femer  war  die  Bei  %usammengedräi9gt  schon  in  arrevög  und  sei- 
nen Derivaten  (vgL  z.B.  areyoT^;)  in  schmale  eng^  dünn,  spdHick, 
dürftig  u.s.w.  übergegangen.  So  identificire  ich  denn  mit  stjana 
femer  aitävog,  if,  6v,  dünn,  selten,  wenig j  kärglich,  dürftig  n.s.W.; 
auch  hier  erscheint,  wie  in  crtsvog^  der  Vokal  kurz  (andere  Petl, 
E.  F^.  I,  239).  Davon:  <ntainoc^  ot,  ov,  eelten,  wenig ,  arm-,  anavti, 
ornavLtx,  amayioTrig^  anavu;^  -6a>^i  ^y  S^tenheit,  Wenigkeit,  Ärmnitk; 
anofniktgy  eelten;  awiiniaif  selten,  wenig  sein,  wenig  haben\  cnta- 
vurrSq^  17, 6v,  spdrUch,  MIangH  habend. 

Schwerlich  lässt  sich  von  cmavLot  das  gleichbedeutende  f 
9rav/a,  ^,  trennen;  allein  die  formeHe  Vermittelung  ist  schwie- 
rig; einen  unmittelbaren  Uebergang  von  a  in  ??  wage  ich,  da  ich 
Mr  keine  sichere  Analogie  daf&r  kenne,  nicht  anzunehmen. 
Wäre  es  aus  d-anavla  mt  d{sss  aa)  +  a7favla  (S.  382,  siarker 


2T{STBIjSTJA).  643 

Mtmgfd)  entstanden?  indem  <r,  wie  überaus  häufig  (S.585),  aus- 
fiel, Tirfire  a  zum  Ersatz  gedelmt  Diese  Form  lässt  sieh  auf  je- 
den Fall,  da  sie  Mnz  einseeln  steht,  filr  einen  bloss  dialektischen 
Eindrin^hig  in  die  Tunvn  nehmen. 

Wir  sann  den  Begr.  AnmUh  sowohl  in  crxtvo  als  insbeson- 
dre in  intavo  hervortreten*  Nun  wissen  wir,  dass  anlautendes  a 
in  einer  Gruppe  überaus  oft  eingebüsst  wird;  der  Eintritt  von  e 
iur  a  ist  ebenfalls  bekannt;  so  ziehe  ich  denn  hieher:  niv^rigy 
'^Tirro^o^arm  (vgl.  S.606);  die  Endung  betreffend,  so  spricht ^reWir- 
T-epcK  (statt  TiBvtv^epog)  dafiir,  dass  hier,  wie  in  ap/vf^  ^nrog  und 
-e-ro^,  dasn  wohl  unorganisch  ist  und  sich  erst  aus  dem  Nominativ 
in  die  übrigen  Casus  drängte  (vgL  Jedoch  auch  Po^/^  E.F.  11,348) ; 
w&re  9rev  als  Wzform  schon  frünnxirr,  so  wärde  idi  ct,  irr  als 
eine  Participialendung  (=  sskr.  at  für  a(n)t)  nehme'n;  allein  es 
ist  mir  fast  wahrscheinlicher,  dass  hier  bloss  eine  Vertauschung 
des  Schlusses  eines  vorbeigegangenen  Suffixes  Stattfand,  wie  z« 
B.  in  apurr-evf  fSr  äpurr^os  u.aa*;  dass  also  etwa  an  die  Stelle 
eines  o  in  n^po  fiir  €ncsv6^zanavo  die  Endung  nv  («t)  trat;  daf&r 
spricht  mir  einigermaassen  das  Denom.  ^revooftoi,  arm  sein,  von 
ivelchem  idi  mvoiuu  in  derselben  Bedeut  (bei  Passow  Bed.  3), 
trotz  der  Unregelmässigkeit  in  der  Bildung  (vgl.  dieselbe  in  ntvi- 
XpoiuxO  für  eine  blosse  Nebenform  halte.    Für  diese  Annahme 
eines  nepo  fftr  <mevo  spricht  auch  Tcevla^  welches  zu  nevo  in  dem* 
selbenVerhältniss  steht,  wie  oT^avla  zu  cntavo.  Von  Ttirri^  kommt : 
ithnnatra  (fiir  ^rei^iTTia),  ^huraa  (mit  Abschwächung  des  n  in  O9 
ity  die  Anne\  ^rmo,  9rey<$opat,  nivofMif  arm  9ein\  nevnrevto^  vren- 
revci»,  arm  «em;  ^reyia,  17^  ArmitUh;  mvixpoq  (vgl.  avewypog  S.642 
wie  von  Tctvltrami  wevix)»  ^»  ^^j  TnvixpaXiogy  a,  ov,  arm-,  nenxpo' 
Ttiq^  17,  Armi9tih\  ntvixfioyMij  arm  sein  (spät).  — 

Wie  sich  crruvo  zu  arero  verhak  (S.  642),  so  jbIvu.  n,  sn 
^npo;  der  Begriff  DürfN§keii  ist  hier  in  Htmgersaoih  übergetre- 
ten;  dass  er  whrklich  von  arm  ausgeht,  zeigt  wohl  sicher  ym^ 
ndvns.  Dennoch  wird  diese  Etymologie  zweifelhaft  durch  lat. 
penuria;  man  mässte,  um  sie  zu  halten,  entweder  annehmen, 
dass  auch  penuria  zu  st  jai  gehört  und  auch  imLatein  (wie  in 
spuo  S.  416)  dieser  so  natürliche  Uebergang  von  st  in  sp  und 
dann  nach  Verlust  des  s  in  p  (wie  in  pannus  S.  544  und  sonst) 
sich  geltend  gemacht  hat,  oder  penuria  ein  blosses  Lehnwort 
seL  WiU  man  sich  weder  zu  diesem,  noch  jenem  entsdüiessen^ 
so  wird  man  tnrelva,  penuria  fiirs erste  f&r  sich  stellen  müssen; 
eine  Etymologie  kenne  ich  in  diesem  Fall  nicht ;  trennen  darf 
man  nOfya  und  penuria  schwerlich.  Von  nava  kommt:  nuam^ 
Xioq^  (a),  ov,  hun^frig;  vuvato^  ituvia  (^reii^fu),  hungern;  ^umrr^ 
xd;  {nuyaTiMoq)^  ^,  ov^  Hunger  leidend  u.s.w*;  /ecMmy)7(,  ö,  arm 
an  Grundeiueken\  Ttwtcmuvo^y  ov,  verhungert 

Sollte,  so  wie  n^avia  sicher  mit  avtavia  zusammenhängt,  so 
auch  usA&iiiUuU,  «f,  ^,  echwäehUch,  hmfälHgy  hieher  gehfirenf 
DieBed.  ist  jedoch  nicht  hinläng^ch  sicher,  um  zur  Basis  einer 
Etymologie  dienen  zu  können;  iavo  scheint  mir  ss  dem  sskrit 
Sufi.  tana  mit  9  fiir  t  wie  in  »tos  sskr.djastja  (vgL  8.388); 
mit  sskr.  äpat,  Unglück,  scheint  es  nicht  verbunden  werden  sa 
dflifea.  Davon  i^gre^av«^,  eehwäehen.  — 

4i- 


644  SS(i:TmjSTJA). 

Wir  haben  schon  mehrere  Beispiele  gesehii ,  wo,  wie  wir 
vermnÄeten,  crr  mit  &  wechsehe  (Tgl.  S.  883);  ferner  wissen 
wir,  dass  der  GrandbefptfT der  hier  behandelten  Wzf.  stjai  za 
derBed.  aufhäufen  sich  imSskr.  specialisirte.  So  Unnte  örjivo 
griech.  ^jkvOf  oder  mit  Verlust  des  j  und  17  für  &  (vgL  T/nivux  S. 
6^)  ^nvo  werden,  oder  mit  «  ftr  ji,  ein  Uebeivang,  wddier 
an  und  fttr  sich  natiirlich  ist,  sich  im  Sskr.  vielfach  (vgL  auch 
pra-stl-ta,  pra-stt-ma)  und  auch  im  Griech.  findet  (v^.i^ 
weiterhin)  ^tvo.  Da  nun  das  schliessende  o  hSufig  abfiOlt  (ygl 
S.  176  und  viele  seitdem  vorgekommene  Beispiele),  so  konnte 
dadurch  &i;v,  ^iv  entstehn  und  in  die  consonantiseheDeclination 
übergezogen  werden«  djy>^^^ ^ig,  ^bU^  o,  auch  ny  heisst  mm, 
auch  der  Bed.  nach  hieher  passend,'  Haufen  {AufgehäufieMj  vgl, 
He9pehiuB:  ^Iviq  ütnv  oi  ampol  r&v  'itvpojv,  v  xdhf  xpiSov;  ^iral 
if/oefifUM,  tn^nikol  TAnoi,  noX  al  rmv  itafm<ov  övyxoiudai)^  insbesondre 
Stuulhaufen  und  zwar  die  sich  am  Me^resufer  bildenden,  daher 
Uf»  as.w<  "^Iv  stände  für  organisches  &iW  =  sskr.  stjana 
(aret^),  welche  Form  eben  bxib  HesychiuB  angemerkt  ist;  davon: 
^vdSnQ^  gg,  Bündig  U.S.W.;  divoo,  verBmnden;  dxp^iviov,  jö,  oatpo- 
^iva^  Tce,  da9  OberMie  jedes  Haufens;  oxpoSivia^c»,  den  obem  TM 
emee Haufens  berühren;  hiebet  gehört  auch  SA17,  v^  Hassen  (He- 
jgf€>A.);  ^iaava,  ein  Erdwali  (Hesych.). 

Hieher  gehört  vielleicht  das  oben  (&631)  hypothetisch  er- 
wähnte ti^i^£\  es  hiesse  alsdann  i  einer,  der  viel{6eireidet,  avjf 
iU^uSdg  napfit&p)  aufgehäuft  hat. 

.1         I    II  I    mi  1 1      I  ■  i4 

Alit  demselbenÜebetrgang  von  nx  in  ^  und  Erhaltong  des  j, 
jedoch  mit  Vertretung  durch  i  und  Verlust  des  dasSuffl  schlies- 
senden  o,  könnte  &u7v>  oder  mit  «9  fttr  sskr.  a  fz.B.  in  dttv  S.160) 
^^mv  liiob^r  gehören;  dieses  erscheint  reduplidrf,  aber  mit  Ver- 
tretung des  ^  durch  9  in  der  Reduplicationssylbe,  wie  dies  das 
sskr.C^setz  vorschreibt  (ilop^^Gr.s.r.  368,1^9  in  So^inv,  do&u»V,o, 
ein  Bktfgesehufür;  sollten  Wir  diese  Formen  also  andi  hieher  zielin 
mid  als  eigentliche  Bed«  starke  Häufung,  Aufhäufung  nehmen? 

SoUtefemer  mit  Sufll  luav  hieher  gehören:  ^ti-fLeiv  fftr  stja- 
fMs»\  auch  dcdpoff  (:=  sskr«  stjft-ma^s),  o,  einHanfen?  Eine  Ety- 
mologie von  T&ny^j  setzen,  legen,  ist  kaum  zulässig;  &i7fi<9v ist 
äbrigens  eineCollectivbOdung  aus  einem  mit  ^6)-^  identiscben 
^9^0  (vgl.  sskr«  stima  in  prastima  S.  642).  Davon  ^iTttomo, 
^fiono,  ^y  =ss  ^pcoV.  —  ^cnfjLtioy  häufen  {Hesgsh,),  —  Gehört  zo 
der  andern  Phase  desGrundbegr.  zusanunendrueken,  vusammfO' 
schnüren  nun  auch  h&^^iy%^  6,  Schnur,  Seil?  Davon:  Sop^^ 
schnüren,  geissein;  ^«Dpevcd,  verstricken. 

Indem  an  &a  =  sskr.  stjä)  aber  mit  kurzem  Vokal,  wie  in 
are,  mtäj  ein  Suff,  yio  trat  und  später  sein  o  in  «  änderte  (vgl.  if^ 
ircsig  S«  321),  so  entstände  &a-^v^,  eZa,  v,  aufgehäuft  (nur  im 
Hur*  gebraucht).  Davon;  dafi«  (wie  Susa  S.I61),  hsrnfenwei»^ 
s«  W. ;  ^ütfL&Ttig^  glbd.  $  ^afuiog,  a;  av,  ^a^vog^  i,  6v,  ^wwog^  da- 
ivopög  (Gramm.))  gehäuft;  ^afuvamg  =  ^a^OMg]  ^aftiim,  hiaßf 
hemmen.  —  (Anders  Pott,  E.  F.  II,  56). 

Ging  aus  dem  Begriff  gehäuft,  gedichtet,  dicht  der  Begriff 


STilTEI,STJA).  6tö 

Dkkichi  hervor,  80  kAnnen  wir  hieherziehn  hd^voq^  6  Cviel- 
leicht  ein  Partie  Med.  Air  ^a^^uvog  =  einem  sskr.  stjä-mftna), 
Dickicki  11.8.W.  Davon:  ^a^uAWf  t6,  ^cB^vianog^  o,  Dim«;  ^a^vd- 
^9^  e^9  <9irmmehmrii§;  ^a^vhnn^^  o,  «-Zxip,  iy  glbd.;  hc^ivas^  riy  Wur- 
ßei  (iS^pMt.  jMl);  Ixdap'i^  umBroUmn  h^^e^ivovif^cu,  %wn  Stratich 
merden. 

Formell  passt  hieher  ^irfbu^a  g^  o,  Lauer,  Nachweäk  Wäre  die- 
ses ans  der  eigeodiclienBed«  der  Wz.  stjai:  %usammmdrücken, 
dann  prmnam  hervoif^gangeo,  also  derAttsgefureshiej  nicht  durch 
Treiem  CfekeÜsrief  (vgL  Inog^  axe^iffwkiTTig). 

Indem  das,  nun  schon  so  oft  erkannte,  causale  p  hinzatritt, 
müsste  stjai  zu.  stjip  werden;  da  der  üebergang  von  H  im 
so  nat^^rlich  ist  (v^l.  S.642),  so  wird  niemand  Anstand  nehmen, 
diese  Form  sogleich  im  lat  stipo,  zusammendrängen,  pressen, 
stopfen  U.S.W.  zu  erkennen  (Pott,  E.  F.  1, 198.  II,  74).  Nun  sahn 
wir  oben  ((favpoxTfp  S.638),  dass  imGriech.  in  der  anlautenden 
Gruppe  (TT  das  t  ausfiel;  wir  dürfen  also  nach  dieser  Analogie 
eine  Form  tftTT  mit  lat.  stip  identisch  setzeb.  Diese  erscheint  nun 
in  miV'vay  »nn-vg,  aiTrrt^,  ij,  derart,  wo  Brod aufgehäuft  wird; 
diese  Bed.  hindert  uns  an  der  Zusammenstellung  nicht;  die  ein- 
zige übrig  bleibende  Schwierigkeit  liegt  in  der  Verschiedenheit 
der  Quantität  des  t;  sollen  wir  uns  durch  diese  Abweichung  zu- 
riickschrecken  lassen?  Ichwill  nicht  entscheiden;  öitoalnvog^ov, 
von  denselben  Vorräthen  zehrend» 

Völlig  identisch  mit  amvot,  ist  l-jtva^  {.  Diese  Form  erklä- 
ren wir  dadurch,  dass  das  ^anlautende  er  in  ontva  zunächst  in 
Spir.  asp.  über-  und  dann  ganz  verloren  ^g,  wie  oft  (rgL  z.B. 
6j  =  c»=5aS.382). 

Durch  diesen  UebeKang  lernen  wir  aber  auch  die  Form 
kennen,  welche  auch  in  Bezug  auf  die  Quantität  dem  lat  st!p 
entspricht,  nämlich  i-'n  in  Inoq^  o,  das  auf  ßinem Lastende,  Drük' 
kende,  Presse^  Stellholz  in  der  Mäusefalle  u.s.w.  Davon;  iTcöcDy 
drücken i  hnaau^^n^  das  Drücken;  efy,7i&>Ti9c6q,  n^ov,  zumAusdrük" 
ken  geschickte  Tf^lyomo^^Of  Seihetuch;  Tpr/otTrifi),  durchseihen. 
Nach  dem  bisher  Gegebnen  wäre  hz  aus  l^  für  Oxm  entstanden; 
allem  hier  können  wir  nicht  mehr  umhin,  zu  bemerken,  dass 
vielleicht  umgekehrt  o-tTr  als  eigentliche  Form  zu  nehmen  ist,  oder 
vielmehr  —  gleich  die  Vermuthung  auf  die  eigentliche  Wurzel 
ausgedehnt —  nicht  stjai,  sondern  bloss  sjai  die  organische 
Form  ist  und  t  stutzend  eingeschoben  ward,  wie  wir  bei  '^t/,  v 
und  anderen  annahmen.  Wir  wagen  diese  fiir  eine  ^siemliche 
Menge  Wurzeln  entstehende  Frage  taooh  keinesweges  zu  ent- 
scheiden; denn  dazu  liegen  noch  nicht  alleThatsachen  vor.  Al- 
lein so  gut  wie  wir  eine  Wzf.  6iß  neben  sskr.  sht'lv  n.s.w*  aner- 
kennen müssen,  eben  so  gut  dftrfep  wir,  derUebcreinstimmung 
der  Bed,  und  übrigen  Formation  wegen,  avnx  m  und  daraus  m 
neben  lat  stfp  f&r  sicher  halten,  um  so  mehr,  da  wir  denselben 
Wedisel  in  ot^,  l^t  sig  sogleich,  aber  umgekehrt,  wieder- 
kehren sehn  werden. 

Z«  Jbc  gehört  meiner  Ansicht  nach  zunächst  t^Srii  ^9  ^<^'* 
Zapfen  im  Schiff siaden  (d.  L  der  Zusiopfende}^  es  steht  ffir  In-Ttii 


646  ST{lTEIyITJA). 

den  Uebergang  von  srr  in  ^  betreffend  vgL  man  fßiofioq  tob 

Wir  wissen  nun  femer,  dase  das  cansale  p,  welcahes  wir 
als  sekundAresWzelement  von  stlp  erkannten,  imChriech.  hftn- 
fig  dureh  §  wiedergegeben  wird  (vgL  z.B.  S.  524);  so  betrach- 
ten wir  denn  femer  die  griecb.  WzL  ariß  als  eine  Cansalform 
der  Wzf.  stjai  (oder  sjai);  das  4  erscbeint  Uer  ebenfdls,  wie 
in  aiivy  kurz;  dieBed.  passt  vollständig;  denn  die  gonlrteForm 
TonaTi^  imVerbum  üT$Lß(a  bat  zurGrundbed«:  /««/-^  sfMoiMmeN* 
lii'äiigen,  dann  insbesondre  dureh  Treten  preeeen  (^eL  Inöv)^  feet- 
tnachen,  feettreien,  zerireienund  überhaupt  ireien.  Davon:  &rißo^f 
d,  Ffteepfad,  Spur  u. s»w. ;  (rTißia>,  beireien  U.8.W.;  trvißeLuy  axi^ 
17.  dae  Trelem,  Betreten;  ari^g.o,  der  Tretende  U.S.W.;  crvtßeDo 
z=z  oTißii» ;  OTißevnqgy  6  ss  arißffiig ^  anßaoog ,  i,  6v  (vgL  lett.  stijp- 
rus,  sti$rti)y  gedrungen,  fest  u.s.w.;  cnJ^a^  treten  n.s.w.;  a^tßag^ 
97  t  ^^  aufgehäftftee  und  %usammetigedrüektee  Lager  von  Stroh,  Rm- 
een  n.s.w.;  wir  sehn  hier  beide  Phasen  derGrundbed.  von  stjai 
(sjai),  welche  wir  oben  (S.  642)  zu  erkennen  glaubten,  verei- 
nigt; HTi^adtov,  TO,  Dinf.;  aTi^oetfo^  %um  Untertager  brmuclun] 
oxvntog^  1}^  6v,  GTU^To^,  ii  ^  6v,  feetgetreten,  dictU  u.s.w.;  oreißn^ 
zmsi  QTißsv^l  oxeußla  ?=:  GTißia;  mit  oi  (als  Grnna):  oroc^if,  ^.  dat 
Stopfen,  Dicfitmachen  U.S.W.;  (rroi^o^o,  %ueammendrüctien  U.S.W.; 
oTOi^aaia,  17^  o'TOi^ao'fto^yOf  dne  Stopf en  U.S.W.;  aToc^<mf^,o, 
der  stopft,  aufhäuft  u«s.  w«;  araßaat^o^^  ov,  aufgehäuft  U.S.W.; 
d'xoarTip/ig,  ig.  vom  Wege  abgehend;  Aaxtißog^ov,  aorlßrirog^  ov,  un- 
wegsam. Hiener  gehört  ahd.  stif-nl  (der  Tretende). 

Indem  die  Gmndbed.  drängen^  drucken  sich  zu  dem  Begriff 
eindrücken  speoialisirtCvgLweiterUnar/^o),  gehört  wahrschein- 
lich hieher  oxl^^^  röj  {dasj  wonni  $nan  eindrückt,  punkürt}^  em 
etaehiigee  und  faseriges  Spiesegiansterx,  womit  die  Frauen  sich 
die  Augenbrauen  punktirten  und  so  schwärzten;  wenn  diese, 
der  Form  und  Bedeutung  nach  passende  Etymologie  richtig  ist, 
so  ist  weder  oxt^,  noch  das  ihm  gleichbedeutende  «irtfipi  (für 
ÖnJ^-^u)  fremd ;  die  neutrale  Endung  \u  macht  jedoch  wahrschein- 
Uoh  9  dass  es  ein  bloss  dialektisches  Wort  sei.  Nebenform  von 
arcfifu  ist  o-r/pfu^,  17.  Davon;  an^^co,  aTt^fu^cd,  die  Augenbrauen 
scUwär%en\  oTtyL^a^fTOf  die  aus  stibium  bereitete  Schminke. 
Wie  sich  das  ^  in  iI^ttüd  zu  ctt,  welches  dem  sskr.  sht'  m  sht'ir 
entspricht,  verhält  (vgK  8.  416),  so  das  ^  in  ^tuvSo^,  44^^^' 
6,  ^{«^ifu^tov,  \]/tfu&tov,  ^lUjivl^ioVf  rOf  zu  dem  «rr  in  «rr/fifu;  aach 
letztere  Wörter  bezeichnen  ei»ie  Schminke,  und  ich  glaube,  dass 
r^fiji^i  in  ihnen  mit  or/pfu  identisch  sei  und  das  ^o  hinzugesetzt 
Davon :  i^te^t^^cD,  ^^v^öio,  i^xD^t^o,  i^x^iow^  schminken ;  ^ulv- 
d^afiil^,  6f  das  Schtninken 

Indem  die  aus  dem  Begriff  drücken  hervorgegangene  Bed. 
dicht  sich  zu  hart  specialisirt,  gehört,  wie  ich  glaube,  ferner 
hieher  orlßtiffiy  (hartgefroren)  Reif}  hier  ist  das  l  lang,  wie  im 
tat  stip  und  griech.  m  (S.645);  dfivon:  oxißiuij  corao, s»,  reifSf 
kalt ;  OTi^ixoi),  reifen. 

Indem  für  das  (causale)  p  griech.  ^  eintrat,  wie  ebenfalls 
schon  oft  (doch  könnte  £es  auch  sskn  bh  vertreten,  welches 


ST(STEI,STJA).  647 

^  sekimdSre  Formen  bildet),  entolahl  cwp  ebenfalls  mit 

agem  i  in  axltpo^j  röj  alles  SStusamtnengedrückte  u.s.  w.    Da- 

[>n :  cTTttppogj  i,  6v  (artt^poq  zw.);  dichi  %u9ammetigeärückt  u.  s.w. ; 

vupp6tniq^  17;  Diehii0keä\  oTuppaiD,  arruppöo  (zw.),  ftari  machen» 

Wir  haben  schon  bei  avnß  angenommen,  dass  der  Grund« 

betriff  dr&ekem  sieb  zn  emdrucken  modificirte;  nun  ist  derLant, 

Welcher  im  Grieehiscben  dnrcb  /  repräsentirt  wird  (gewöhnlich 

•skr.  g'),  einer  der  am  häofigsten  zu  seknndSren  Wurzelbildon- 

Een  verwandten  Elemente.  So  glaube  ich  denn  hieher  ziehn  zu 
5nnen  griech.  ori^,  eigentlich  emdrüeketh^  dann  siechem,  sammt 
Ist.  in-stlg-o  (eig.  emsieehen,  dann)  anstacheln,  und  gotb.  stinga 
isions^n  {Sieehen)  J.  Qrinsm,  D.Gr«  II,  37,  418,  mit  eingeschoben 
nem  Nasal  wie  im  lat  in-stingno).  Das  i  in  instlgo  ist,  wie 
man  erwarten  mag,  lan^;  im  Griech.  ist  es  in  ow  kurz;  aber 
anchNfm  Lat  erscheint  die  kurze  Form  in  sti-mulu  ((&r  stic- 
mnluK  Wir  sahn  nun  oben  statt  des  Anlauts  ar  im  Griecn« 
auch  bloss  tf  erscheinen«  Sollte  nicht  diese  Form  auch  im  Lat 
haben  vorkommen  können?  ich  glaube  es  und  ziehe  deswegen 
anch  lat  sig  in  Signum  (eig.  elmas  Emjtedrüekies,  Emgesiochf'^ 
ne^  und  insofern)  ein  Zeichen,  hieher  fTgL  weiterhin  goUi.  steh- 
han  beiaTa^).  Also:  o-tI^co  (für  ari^jc»  nach  der  4tenConj.Cl.)y 
pankiiren,  siechen  u.s.w* ;  cnrv^fiOy  yo,  der  mii  einetn  spiimigen  Werk'' 
^^9*9  gemmchie  Punkt,  Fleck  U.S.W.;  CFxiyyLaTloiqy  tfxvjffav,  6,  der 
Flecken,  Maale  u.S.w.  an  sieh  Tragende  \  crrt/fiaTt^o,  hrandmar'» 
kern  ariy^iij  «^ti^,  rj,  das  Punkten,  Stechen  U.S.W.;  aTtf(ioao$, 
oxtTiutaZof,  a,  ov,  ven  der  Grösse  eines  Punktes\  otm^o^^  i?,  ev,  gs" 
punktet'^  crriyeiky  o»  der  Brandmarker  U.S.W.;  ntpurrtyiii,  ig^  überall 
gepunktet  Ueber  fiaaT«{  n*s.w.  vgL  oben  (S.290)» 

Gehört  hieher  QTlXrt  (ihr  axt/Xir),  17^  als  Bezeichnung  einer 
gtm%  kleinen  MOnzef  (vgl.  auch  S.  440). 

Ohne  irgend  eine  Etymologie  wagen  zu  können,  erwShne 
ich  hier  auch  aTtXXaq^  antXoq,  ^,  der  Fels,  fiir  ot  stände  ott,  wie 
nicht  selten  (S.  642);  davon  o'jtikatcitrig  ^  anikdiTig,  eg,  fels^f. 
Sollte  man  den  Begriff /V/«  hier,  wie  oft  (vgl.  S.  615),  wegen 
der  ^Schärfe  (dasStechentie)  von  dieser  Wz.  benannt  haben,  oder 
wäre  an  eine  Verbindung  mit  slav.  ckala  Feis  (^Dohrotcsky^  !•  L. 
S1.162)zu  denken? 

In  <'Ti^  war  der  Begriff  drücken  zu  ireteti,  gehn  specialisirt; 
dieselbe  Erscheinung  tritt  bei  o-Ti;^  ein ;  schon  dadurch  muss 
audi  hier  die  Vermuthung  entstehn,  dass  auch  dieses  hieher  ge» 
hört;  im  Germanischen  entspricht  stic  ( Weg^  7.  Grimm,  D.  Gr. 
111, 396),  lat  ve-stig-ium  fve  steht  f&r  ave  (wie  in  vecors  u. 
aa.),  und  ist  =  sskr.  ava  (S.  518),  so  dass^es  wörtlich  Abdruck 
beisst);  die  in  diesen  drei  Wurzelformen  schliessenden  Laute 
y^  c,  g  vereinigen  sich  in  einer  Wzform,  welche  im  Sskr.  auf 
ksh  schliessen  wurde.  Da  wir  nun  eine  griech.  Wzf.(^ri/  schon 
kennen  gdemt  haben,  dieser  aber  sskr.  stlgf  entsprechen  würde, 
so  konnte  sich  aus  dieser  durch  Antritt  von  s  (vgl.  S.66  u.  sonst) 
recht  gut  stiksh  bilden,  welchem  griech.  dnx  entspricht;  wie 
in  0i;n  (S.  645),  tfri^  (S.646),  ers<£(rint  auch  hier  das  t  kurz. 
Also  6%Ux^  (mit  gunurtem  h  goth.  steigan),  gekn  a.s.w«  Da- 


648  St{lfEIjSTJA). 

von?  tfr^S  (ungebräiicBlidi),  -tx^Sy  ^^X^  (po6t),  6xlxn  {vw.)^  17, 
ffrixpqj  6;  meiner  Ansicht  nach  hetsst  dies  etgendich  fast  so  viel 
als  das  gennanische  stip,  i^W^/viif  (vestiginm),  dann  We^, 
Pfaifj  (also  z.3.  drlxBg  di^p^Vj  Männerpfade,  Urnen,  weiche  sich 
durch  äerl^  Triii  f>on  Mutm^rm  gMUki  haUn,  »d  daim  die  sie  bil* 
denden  Matmerfeihen,  so  endlich)  Reihe j  Zeile  n.s.w,;  davon: 
<fTtxi^9iov,  öjix^piaVf  ro,  Dim«;  ifr^x^^ir,  rMetmeie;  ihnxnpo^^  «, 
6vj  ger0iht\  ötIj(ivo^9  VyOv,  ton  Reihen  n«s,w.;  6t%y(ji4^,  in  Heihen 
brh^en  tt.S.w.;  drijfUMiq^  6,  der  in  Versen  sehrMl;  önji^y  m  Rei- 
hen ef^Uen.  Mit  ot  als  Guna  von  t;  öTöl^oq^  d,  Reihe  (vgl.  tfvi^); 
öT^X^P'^j  ^^9  Pm^ ;  <fT0^Xnl^ov,  in  der  Reihe ;  «Hrocx«^^» ««,  reihen- 
artig '^  (fro^X^f  ^  der  Reihe  neken  einmüler  sMm,  beOreien  v.  s.ir.; 
(fvof^^pia,  yöy  Vertrag  n.s*  w«  (sv^t);  &to^(!4mj  in  eine  Reihe  sM^ 
len\  6y<nx:^ftSqf  d,  dae  UmeifMn  einer  Oegend  mit  Ja§dneimen\ 
(Mnx^9 179/1»  mufgeworfener  Bügel  (vgL  Päse&mvMer  &roxdg}y 
in  Reihe  gMettt  n.s.w.,  einePflatee,  welelie  andi  önxAg  genannt 
wird,  woran  sieh  &toix<oJfl^rng  (olpog)^  6,  {ein)  dmnii  gemnnter 
(fVein}j  nnd  &vixa9ot6gi  tf,  6v^  tnit  Stiehms  angemmchij  lehnt  — 
Hieher  gehört  ^rner  afnu^^s^»  *r<$,  (eig.,  wie  ich  glaube,  wns 
eine  Reihe  hOdet^  95.  B.)  Aiehstnhe,  (oder  eine  Linie,  B.B.)  der  Süfi 
der  SonnedufiY,  welcher  die  Schattenlinie  verursacht  u.8.w.;  die 
zusammengeordneten  JSIeifiefii;^.  Davon:  cr«romM»9i7^,  e^^stf  «feit 
Elementen  peh^rig  u.8.Wf ;  (rroiXpiMnog^  ^,  ovj  glbd.  U.8.W.;  ortM- 
Xjo^f  die  Anfengegrimde  lehren ;  arotj^le^poty  rd,  der  QrtmdeU^  u. 
8.W.;  iTTwxnUByLaTvs6^^  tf,  6v,  crroixu^oii^f  «ff»  %u  den  Grundetofen 
gehörig  \  crroixeUßcrt^ ,  ij^  das  Unl^frriehten  in  den  Anfangsgründen ; 
atrpft;cef«)Ti7$,  o,  iler  dto  Anfangsgrunde  Jjshrende;  aToixnffmxoq^  17, 
<w,  stiifi  aTOi^eMDTif^  u,s.W.  gehärigf  d^UKmx^^,  e^,  dfuiimxoc,  oy, 
vsmgk^hß  |S  gleicher  Reihe  gehend\  dnp0&nxk$  ^y  d^po^^dx^o^f  xJ, 
Versanfqngi  Stöxixia^  ^9,6xij^jfiMf^^  17^  eine  gewisse  Mranhheii  an  den 
Auffenliedem;  dvTtöro^xla^  dvTi,0TOixeiot>9  V9  OegenüberstMung ; 
dvTLöTOiXpe,  ovj  gegenühergereiht\  dvrurxmxia,  in  geordneter  Reihe 
gegenüberetehni  fteraifrotp^t,  ^teraöTOtxd,  in  einer  Reihe  fort. 

Ganz  \ne  sich  Ut  zu  lat  stip  verhält,  lianii  sich  formell  zv 
o-Tipf  griedi.  l;t  (^  ^^X  <  ^x)  verhalten ;  hier  konnte  sogar,  wie  in 
^yt,i  (S.  357),  das  folgende  x  ^^^  Verlust  des  anlautenden  ^  be- 
dingen. Diese  Form  erscheint  in  ixr-voq^  r<iy  Fusstritt,  Spur,  und 
nach  Analogie  von  vestigium  (vgl  auch  Orlßor  S.646)  wage  ich 
nicht,  es  ton  cnix  ^^  trennen;  n^an  könnte  zwar  auch  an  eine 
Verblndüiig  fttft /tx  (S.  355)  denken,  aber  diese  wäre  noch  mi« 
sicherer.  Davon:  l;^vaofiai,  l^vetSo  (iT^eo  zw.)»  spuren  u.s.w.; 
l;fvatö$,  a,  ovj  spürend;  t^fwwng,  Ix'^eta,  ^,  dae  Aufspüren  \  lyv^v^ 
Wp)  )^>:vitrrif^,  d,  der  Spürer  \  txvev^j  roj  das  Äff  gespürte ;  Ixnv- 
ymvy  d,  (eigend.  der  Spürer,  dann)  eine  ägyptische  Wieseiart  u.  8.W.; 
V^X^^^i^j  ausspüren}  Ifyxy^^y^^}  ^9  ^e  Ausspüren;  w^jvftxdro^^oy, 
dvixvevrqq^  ov,  nicht  erspäht,         

Wir  haben  bei  Ain  bisher  zu  dlsi-  sskr.  Wzf.  stjai  gestell- 
ten Formen  keinen  Grund  gehabt,  6ine  andre  Form  als  mit  ra- 
dicalem  j  nach  st  oder  s  (stjai  odet*  sjai)  zu  Grunde  zu  legen. 
Nun  tritt  uhs  aber  eine  Reihe  von  Formen  entgegen^  welelie 
mit  ihrer  Bedeutung  ganz  und  giur  hieher  weisend,  in  Bezog 


:ST  (ITEIy  ITJÄ).  648 

anT  Ae  Form  nur  darin  abweichen ,  dass  sie  keine  Spur  des  in 
den  Insher  gegebnen  radical  selieinenden  j  zeigen.    Wir  woh 
len  znerst  einige  von  ihnen  aufführen.  Also  sskr.  stA-ma,  Bau-> 
fen>  CvgL  sskr.  stj^na  S.  643)^  stA-ka^  dunn^  klein  (vgL  oxt^iq 
S.  6^  nnd  die  darans,  insbesondre  in  fr7tai,v6%  hervorgetretenen 
Bedevtongen);  stA>^  (mit  cansalem  p),  «n/M^«!»;  sta-bh  (mit 
nach  Art  der  7ten  Conj.  CL  eingeschobnem  Nasal:  stambh), 
hart  sein,  fesMHuehmt  (aas  deA  Begriff  zmaimimmdr^keny  vgl. 
cT'rB^,  sCliyS»94S),stiibli,  kartsein  n.s,w.;  ans  demDcfutscheB 
trRt  stafttl  iJ.  «rhrnn,  D.  Gr.  II,  116  vgl.  9  nn76,  vgl.  Utt. 
i^tippinnis,  Sktfei),  aus  dem  ^av.  ctup-iti  ffskn,  zu  dem  ans 
jr^sii-eMü  in  ^0^  (»i  846) ,  o^d^to  (&  647)  entwickelten  Be- 
giriff;  ferxver  S^tehhan  (J.  Onmm,  D.  Gr.  li,  37,  299)  zu  <rr»/ 
{Sf.64ff)i  z« letaterm  vielleicht  anch  shcv.  cteaa,  W^jr  (dessen 
z  eini^m  sskr.  k  jedoch  anch  g  entspredien  k#mite).    Sm  arup 
(S.646)  triVf  ans  deiüGriech.  ortxp^  zu  Ut,  derBed.  Bacb^crrs(fA)ß 
(mit  nach  Art  der  7ten  Conj.  CL  eingeschobenem  Nasal)  n.  s.  w. 
(VgL  dM  Folgende).    «Sollte  es  zn  gewagt  sein,  dibse  Formen, 
ivelche  sich  nicht  auf  stj  oder  sj«  sondern  bloss  auf  st  reduei- 
reo,  ebenfalls  hidiOT  zu  ziehn?  Um  die  Möglichkeit  einer  Ver- 
nrittelung  zp  erkennen,  muss  ich  auf  einen,  sogleich  folgenden, 
analogen  Fall  aufmerksam  machen;  im  Sskr.  heisst  stj 6- na 
ein  MHeb  (vgL  &x  und  avkaia)^  so,  dass  man,  wie  in  stj&*na, 
anch  hier  auf  eine,  nach  indischen  Grundsätzen  anzunehmende, 
Wurzel  stjai  gefoJirt  wird,  von  welcher  es  denn  auch  in  WO^^ 
son^s  Sscr.  Diet  abgeleitet  wird;  ferner  heisst  aber  st^ja  Are* 
bereij  st^jin  und  endlich  stA-na  ein  Dieh\  ebenso  wird,  beides 
jedoch  unbelegt,  eine  Wurzel  stai  und  stjai,  an%iekn,  mit  glel- 
eher  Bedeutung  erwähnt    Halten  wir  stena  mit  stj6na,  stai 
mit  stjai  zusammen,  so  sehn  wir  auch  hier  eine  Form  ohne  j 
hinter  dem  st  neben  einer  ^teid>edeutenden  mit  j.  Aus  dieser 
Analogie  würde  schon  die  Berechtigung  ater  Verbindung  von 
8  tip  (welches  glei^sam  einem  sskr.  stj  ftp  entspricht)  mit  einer 
sskr.  Form  stäp  folgen,  oder,  da  auch  bh  eins  der  häufigen 
Sekundärformadonseiemente  ist  (hängt  es  etwa  mit  y^bhä, 
scheinen j  zusammen?),  eines  griech.  cm<p  (S.  646 1,  mit  dem 
sskr.  stabh;  die  Kürze  des  a  kann  ims  nicht  auffallen,  da  die 
Längß  nur  aus  der  durch  jA  (jai)  gemehrten  Form  hervortreten 
konnte,  wir  aber  nach  dem  Verlust  des  j  auch  über  dieUrspr«ing- 
lichkeit  des  ft  (ai)  sogleich  zweifelhaft  werden  müssen.    Wenn 
nun  aber  auch  die 'Berechtigung,  sskr.  stabh  u.s.  w.  mit  stjai 
zu  verbinden,  im  Allgemeinen  nicht  mehr  versagt  werden  kann,' 
so  entsteht  nun  doch  die  Frage,  wie  dieser  Wechsel  zu  erklä- 
ren ist.    Ich  gestehe,  keine  Gewissheit  bieten  zu  können,  und^ 
spredie  das  Folgende  nur  als  Vermuthung  aus.   Die  indischen 
Grammat  stellen  für  stjdna,  pra-stita,  pra-stlma  die  Wur- 
zel stjai  auf,  mit  dem  Präs.  stjftj-ämi  u.  s.w.    Dass  ihnen  ^ 
dieses  Präsens,  oder  überhaupt  eine  Verbalflexion  vorgelegen  ' 
habe,  ist  Schwerlich  ^wahrscheinlich,  aber  selbst  wenn  sie  vor- 
lag, wäre  es  doch  wissenschaftlicher  gewesen,  aus  st^-na 
bloss  auf  eine  Wurzelf.  stjä  zu  schliessen  und  das  ja  k  der 
Flexion  als  Zeichen  der  4tenConj.CL  anzuselm;  allein  die  Fm- 


«so  ST(STmySTJA). 

m^D)  auf  dienen  diese  Wurtel  beraht,  kttiiiit«ia«Gh  bob  Uoneat 
sli  oder  sti  erklärt  werden;  nähme  man  dieees  an,  eo  träten 
uns  in  diesem  sti  (%%'eiterhin  werden  wir  aueh  sti  kemm  ler- 
nen) und  in  den  erwähnten  stft-p ,  sta-bh  ak  eigentliche  Radi- 
kallaute st,  und  a,  i,  u  als  die  schon  so  oft  bedeutungslos  wech- 
sdbden  Bindevokale  entgegen  (vgL  V^ax,  V^orfi,  y  ar<^,  ^ar 
lind  sonst),  in  Bezug  auf  u  wird. uns  bei  der,  dem  sehen  er- 
w£ttmten  stöna,  stj^na,  IMet,  zu  Grunde  liegenden,  Wz.  die- 
selbe Ersdieinung  entgegentreten;  im  Griech.  werden  wir  one 
Form  mit.«  entsprechen,  und  also  ein  sskr.  sti(  oder  sa  vor- 
aussetzen' sehen.  Nimmt  man  nun  st  als  blosse  Wzbestand- 
theile  fiir  die  jetzt  behandelten  Wzformen  an,  so  liegt  selbst  die 
Vermithuttg  nicht  ftm,  dass  st  fOr  as+t  stehe  und  eine  Wei- 
terbildnng  Aer  sskr.  V^as,  werfen  (S.SBOff.),  sei;  auch  ans  die- 
ser sahtt  wir  Formen  mit  d^i  Bedeutungen  mufhäkifen  und  mU^ 
pfen  (fni  hmufm^  %U9am$nmihm9tfen )  her?irortreten  ( vgL  S.  394, 
44)0),  welche  auch  in  den  hier  eitfwiokek#n  Formen  die  eigent- 
lichen Gnmdbegviffe  bilden.  So  liessen  sich. selbst  die  unbeleg- 
ten  Wzff.  stai,  stjai,  an%Mm,  also  eigentlich  uminehywmfm 
eridären:  das  a  wäre  in  as+t,  wie  in  as  selbst  (S.  390)  einge- 
busst;  das  t  wäre  ein  Weitertaldungselement;  welcher  Art, 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden.  —  Giadezu  zu  sagen,  dass  in 
stSna  fiir  slidna,  stai  flür  stjai  u. s.w.,  und  eben  in  den  vor- 
liagenden  Fälle»  slfip,  stabh,  das  j  ausgestossen  sei,  hiesse 
den  Knoten  aerhaaen,  nicht  lösen,  obgleich  ich  damit  keines- 
weges  sagen  will.,  dass  j  im  Sskr.  nie  einsebüsst  sei;  imGegen- 
theit,  es^ist dies nadhweislieh  gescbefan(z.B« in  n am=ni+ j  am). 
Dass  ^rnach  auch  die  schon  erwähnten  Formen,  in  doien  i 
auf  das  s^r.  ji  reducirt  ward,  eine  andre  Erklärung  zulassen, 
bedarf  kaum  de«  Bemerkuj^. 

Wir  begianen  mit  den,  dem  sskr.  sta(m)bh  entsprechenden 
Formen;  im  Sskrit  heisst  es  feei  i%u9mnmenge4rückt)  sei^  fesi^ 
machen^  (mit  vi  componirt)  etepfen,  hmdem,  daher  m  Zö^ei  kai- 
t0H,  (mitsam,  ava)  beherrechen;  »iarrmüchm,  das  heisst/^- 
tM^m,  inSr8lmmtn.eet%en\  dazu  gehört  stabdha,  fesi^  beiäubt, 
dtmun,  verhindert,  verecMaeeeäi  stambha,  ein  Pfeiier  (fesi ge^ 
eielii),  Dumm/ieü,  Kalif  {Eretarrung  vgL  trxl^ti  S.646),  Versiup- 
fem§,  Hinderniee;  stambhana,  VeretopfimgxL.^.w.  Aus  dem 
Deutochen  gehört  hieher  stap  (j.  Grimm,  D.  Gr.  D,  61,  540^; 
58, 586),  der  fest  Machende,  Stüiiende.  Im  Griechisch,  entspricht 
formell  zunächst  arac^,  oder  mit  e  Air  a,  und,  wie  im  Sskrit, 
eingesehobnem  Nasal  art^^  beide  mit  der  eigentlichen  Grund- 
bedeutung zueammettdiückefi ,  preeeen  (vgl.  In  S.645).  Zu  OTa^ 
gehört  axAi^-Z^,  aT-at^Xif^  17;  Ictztres  heisst  dSi«  tVein^nuhe, 
der  Weinetocis,  d.h.  die  (der)  %u  preeeende^  %u  kdtemde,  dann  sind 
einige  Gegenstände  wegen  ihrer  AehnKchkeit  mit  Weintrauben 
ebenso  benannt,  BMwage  u.s.w.;  in  ovoupiq  ist  die  eig^itüiche 
Bedeutung  modificirt,  so  dass  es  die  getrocknete  IVetcAe  beaieidi- 
net;  Nebenformen  von  oxatpi^  sind  cnttcu^,  SOrcuplgi  das  an- 
lautende a,  6  steht  wohl  fiir  dv  Qssz  ava);  o  wäre  die  äoliscbe 
Form;  davon:  öraxpidiov^  t<{,  Dim«;  <Hra<^M>g,  ov;  Creupidixvif 
ö,  -iTK,  ii,  van  Raeinen}  CrafiiAoj  Weinteeren  trocknen,    ttm- 


2T(iTEi,rrjA):  e&i 

tfyiXtfPQ^^  179  ov^  0Of»  der  TroMtbe ;  <Sxait^}J4ai ^  durch  Abme99en  mit 
der  Bitiwm^e  ^eh  machemi  hieher  gehört  wohl  auch  öroupvkuiwtj 
To,  00t  Fehür  der  Hemhaui  im  Amge;  öToupvklvoq^  o,  ^^  PoBti" 
nach  11.8.W. 

Von  tfT8fi<^  (vgl.  nhcL  stampfea,  rigendich  «MfUHKu 
drücken,  dann  %U8amma^reiei/k  wie  tfri^  S.646)  Lammt  öti^^m^ 
eitittipfe»  (a>wO;  ^Bfltiiiltt»  i^^>  euBgepressia  W^kUraeAe,  dUte. 

NaeiHeein  (vgl.  S.  645);  dart^jfri^^  k^  wüßekeUeft^  eigenüich  tn»* 
geetampft,  dann  MtcAi  iImtM  Tamofen  erMckmUeri  imd  inaofeni 
/>«/;  doch  kdnnte  man  auch  in  letzterer  Bedentnng  oc  iilr  asso-a 
nahen  und  mrefi^  ifie  Bedeutung  des  sskn  atambh  geben,  so 
dass  aarmifnq^  in  dieser  BeziehwD^  eigentlich  hieasa:  Fegägkeiii 
tmii  Mick  habend  {&.  383).  I>avon  oirrfi^eo^ 

•——•-•— p-«*«^^—  .       »»I 

Die  Bed.  stmrr  mmdken,  erstarren  ging  im  aakr.  stabhintiMi 
Steumen  setzten,  eretaunen  über*  Derselbe  Uebeigang  zeigl  Sisli 
in  den  verwandten  Spraehen;  so  litt  stebjus,  ick vetmmuige* 
nueh;  ob  hier  b  regeu-eehl  don  sskr.  bh  in  stabb  eatspreeba^ 
ivage  ich  nipht  zu  entscheiden;  allein  schon  im  Sdmt  ersdieint 
neben  sta(m)bh  in  derselben  Bedeutung  sta(m}b  in  atamba. 
(jein  Haufen  {amfgehänfiee),  Pfeiler  (festgemachtae)  und)  Shtmn^f 
heit,  Ereiarrung^  wenn  dso  atebjus  nicht  za  stabh  gezogeij^ 
iverden  kann,  so  würde  es  auf  ^den  Fall  zu  der  sskr.  Wzform 
Stab  gehören;  indem  anlautendes  s  vor  t  abgefallen  ist,  wia 
oft,  gehört  hieher  germanisi^  teb  in  be-teb-en  (opprima,  /• 
Grimm,  D.  Gr.  II,  987, 472).  Ganz  eben  so  könnte  entspve^: 
chen  griech*  Toup  für  arroup  in  iTa<pov,  rauftüiv^  iek  war  eretmn^^ 
eretaunti  dazn  gehört  nmi  Tid-ijira,  staunen  U.S.W.,  unddadnrdfc* 
ergiebt  sich  ittr  Sokt,  Ta<^,  welche  entschieden  ausammengehö««' 
ren ,  noch  eine  andre  Erklärung.  Wir  haben  nämlich  aebiKSr 
mehrere  Beispiele  gesehn,  in  denen  irr  mit  &  wechselte  (S.592 
n.644»;  trat  dieser  Wechsel  auch  in  (rrou^  ein,  so  entstand  die 
Wzf.&a<^;  beide  Aspiratae  konnten  sich  als  Anlaut  mifeinander 
folgender  Sylben  nicht  gut  halten;  so,  glaube  ich,  spaltete ^iok 
diese  Form  in  roup  und  ^air;  will  man  die  erste  Erklärung  hall- 
ten, also  Tof  fttr  oToup  als  Grundform  setzen,  so  müsste  man 
annehmen,  dass  die  Aspiration  rein  zufiQlie  (wie  z«B.  in  Tu^mp^ 
Xi^a>v)  vertauscht  sei.  Ich  entscheide  mich  f&r  die  Form  ^axp 
oder  S'aTT,  insbesondre  wesen  der  sogleich  folgenden  Fonnen* 
An  sie  lehnt  sich:  ^no^^  Bdnct  (dialektisch);  an  rcupi  rdtfoq^ 
w  j  das  Staunen. 

Wir  sahn  hier  die  Bedeutung  staunen  mit  Entschiedenheit 
aus  derBed.  starr  werden  und  der  nier  behandelten  Wurzel  her  ^ 
vortreten*  Nun  sahn  wir  femer  in  den  oben  (S.649)  angeführ-" 
ten  Formen  stö-ma,  stö«ka  die  Wzf.  st6  erscheinen,  deren  A 
wir  ab  Guna  eines  zu  Grunde  liegenden  u  nehmen  mfissen,  so 
kommen  wir  auf  die  Formen  stn  oder  stfl;  diese  erscheinen  nun 
auch  in  sskr.  stftp  und  stubh  (vgl.  stöbha.  Verstopfendes,  Hiw^ 
demiss  u.s.w.  mit  stabh  und  dessen  Derivaten);  so  brauchen 
whr  denn  keinen  Anstand  zu  nehmai,  audi  idid.  staunen  hie- 


m%  IT  (ITEIy  ITJA). 

her  Ett  BÜBkn,  und  das  anlautende  stau  als  eine  Gima-  oder 
Vriddhifoim  der  eben  gefimdnen:  aelEr«  Wnra£  stn  angwnehn. 
Dieser  Form  wärde  griedit  crcv  oder  mit  Grnna,  oder  Vriddlu 
avam  entsprechen ;  da  nun  ab^  cnr  mit  ^  wechselt  (S.  644),  so 
dürfen  wir  2fav  als  identisch  setzen«  Paran  lehnt  sioh  aber 
^f^JUtfi  "^'t  Vftmdisrj  also  etew»  Siatmen  erregendes^  wid  wir 
dürfen  alsokwtBedmken  tragen,  ^av  mit  nhd.  stanwneA  gm- 
dezu  zu  identificipen«  Indem  das  Guna.»  odeirp^mehr  Vriddfai 
av  (dessen  Annähme  wegen  des  langen  Vokds  in  der  sogleidi 
zu  erwähnenden  Form  und  in  dem  ion.&Gi«fia  rfttblicher  ist)  tot 
einem  Mgapden  Vokal  sieh  in  äß  )5st  (▼^._4oca  S.  645  u.  aa.), 
entstllnde  die  F<nrm  ^äp-o^^  oder  mit  n  für  ä:  ä^ß-og,  oder  end* 
lieb  mit  gewöhnlicher  Vertretung  des  >? durch  ßi  ^n§o^z=s  ^o^pa 
(AMyttfA.)*  An  d^pvvfia  sohliesst  sich:  äav^m^  ^a»itaiam^  mtm/r- 
rieft u. s.w.;  &ai>fAa0'fuic,  o,  B9mw»denmg\  ^aeft^Eoriks  o»  Bemwm 
derer;  davfioaTixd^,  i$ ,  oV,  stMt  Bemttndem  geneigt  n.  S.  w- ;  &fin>* 
fM6G«^iS$y  17^  0y.  {!b<KoyLax6<;)^  wunderbar^  doopacrroo,  wmnderbar 
ninikdru^^hoifo^üdmog^  (a),  of»,  inmcfarkir  (iur  doiepxTio^);  ^ocfia- 
«A«,'^?  Mewunderungi  ^v^mrmkiiqj  17,  wimiliir^ur«  Beechmfknheü 
u.  s;  w.^  davp«^Ncc($  9  if ,  6v^  %mr  Verwunderung  gehMg  \  ^tn>fMa%i* 
^^ioi,  tft  Verwunderung  gemtken;  ^etv^^du/q^  ecrow,  cv  (fio€t.), 
UPuWbrAsr;:  ^atJfcaXio^,  a,  ov,  AMPiMil«tMir«rM;  dot^poorraor,  -ro 
(wie  von  9«e^uxave),  ^  Oeid,  dme  man  OmMem  gieki;  ^&vv6^ 
rpy  av  (fftr  Sonmi^  ^on  der  Wzf.  den)),  ^MnmdbriMmerift;  dc^ia, 
SMi#fjt«(^«i,  auch  ddifux,  j^cofta^co  s=  dav(uux  u.S.  W»  «--f  fitdat^^ficrr^ 
dämvauaTei^  verwundrungelee^ 

\  I)ie  b^  ^ati  zu  Grunde  liegende  Form  war  ein  sskr.  stn, 
griech.  Bv;  wurde  das  «  gunirt  und  ein  Suffl  angeknfipft»  wel* 
dies  mit  einem  Vokal  anlautete,  so  dass  das  Guna  (etwa,  wie 
gewöhnlieh,  ei;>aiah  in  ef  lösen  musste,  so  konnte  daraus  Bt/ 
wesden.  Sollte  Ueniu  »it»  für  äißa^  17,  Anöüek,  Aneckmuen, 
Seheuepiei,  Seheue/Mori,  Platt  im  Tkeaier  gehören,  so  dass 
dia  eieentlidi  dae  AtMma$en  vmA  den  Oegeneiund  des  Anekmnens 
bezeidtnete,.  und  erst  nach  tmd  nadi  die  Bed.  zu  der  blossen 
Bezeichnni^  des  Sekene  gesehwaoht  ward  ?  Ich  glaube ,  dass, 
wie  von  Seiten  der  Form  gar  nidMs,  so  von  Seiten  der  Bedeu- 
tung wenigslenis  nichts  erhebliches  entgegensteht.  Es  entschei- 
det für  diese  Etymologie  fast  das  von  Suid.  angeführte  Sei». 
Die  von  iPo//(E.  F.  1,  331)  vorgeschlagene  Znsammenstellung 
mit  sskr.  dhjai,  denken,  hat  gar  nichts  für  sich;  dhjai  selbst 
ist,  meiner  Ansidht  nach,  eine  Abkl&rznng  von  adhjai  und  ge- 
hört zu  der  Wsu  i,  ge^;  adhi  ist  mit  i,  der  gunirten  Form  von 
i,  componirt,  und  es  heisst  eigentlich:  übergehn  (vffl*  adhi-fi, 
Ibm»,  adhi+gam,  leeen^  Urnen  mB;w.)  —  Von  ^ia  kommt: 
&g«ou>ai^  ein  Denom.  für  de/orfoftou  (naoh  Beftp,  Gr.  s.  r.  686), 
eich  umeehn^  schauen  u.  s.  w.  ( dlalektisdie  Nebenformen  sind 
Ste^ofta*  (derisch) ,  ^o^jutu  (eine  Contraction  davon)  u*s,w.  (vri. 
BuUmmm,  Gr.  Gr.  Gr.  H,  196  (Lobedi)\  ^ia^,  W,  AnMick, 
SekmiSf^ieli  ätanop,  o,  Zusekuueri  »ton;^,  6;  dsdvfta^  Vj  Zu- 
sekaueTj  (-an);  dearc^^,  17,  <fy,  gesehen^  sekenswerik-j  Storucog,  sf, 
Alf,  num  Zuschauer,  Seher  gehMg]  dia%pov^  Bsavf^  (S^^d.),  to, 
Schauspielhaus  n»B.w.i  ^saTp^^ioy ,  to ,  Dim. i  deorpueog,  17,0V, 


Sk^tnufdMauM  n.  s.  w.  gehM§;  Steavplim^  mtf  dem  fheaier 
spteien  o.«.  w. ;  Stofvpumiq^  o,  SchauMpnier  (Smd, )•  —  3«^«»'(fiir 
äajnjta^nnd  äaU»  mit Eilidifiing  des  j^  aber  dnrdi  i  aiugedriiekt, 
erwfilnit  Smd,  mit  der  Bed«  davpo^;  ^is^^a,  to»  der  Form  nach 
iomseli  und  :=  diofia,  aber  mit  der  Bed.  von  S'atffia;  dn^fioovi^, 
17,  Bembachiimg;  ädrjiia  (dor.)  =  diafia;  d'aarrdg(dor.)9  dearro^(ionO 
=  i^«flpr<i^;  deirrcsp,  o  (ion.)  s=  i^MtTif^;  IxdeaTpi^o»  atr/^i  T/Ualer 
hrm^mn  ii.8.w«  —  Hieher,  oder  sndem  frnher  behandelten  doo 
(&  653)  gdiört  Steixr-uepu>v,  to,  Sckamgermt  (Heafßch.^. 

Hieher  gehdrt  ferner  ^tiapoq  (für  Sttpo^nO^  doriseh  äeapA;, 
09  2rti#€i*atti0r  u;«.  w. ;  es  ist  dnrdi  das  Derivativ<4Sdf,  po  :^  sskr. 
ra  i^Bapp,  Gr.  s.  p.  378)  ans  Sf^ßa  gebildet,  wie  die  organisch 
liclfttigere  dorische  Form  zeigt;  in  der  nwvi  ist  statt  des  langen 
üy  mit  gewöhidichem  Wechsel,  o  eingetreten;  die  Bedentnng: 
ein  fHm  SlamUwegen  Gesendeter,  um  ein  Orakei  %u  helen,  oder  nm 
Of^er  oder  sanei  HedigeB  %u  ükerkringen,  einem  Fleete  beimtwohnen 
n.  s.w.,  ist  schwerlich  von  der  eigentlichen  zu  trennen.  Es  sind 
dies  gleichsam  offideUe  disopot,  Zmaehauer.  Davon  ^Mipio»,  %u^ 
eehauen,  nie  Besandier  von  einem  Siamie  %u  einem  muewärUgen 
Vemte  nie  Zeteekamer  gehn ;  SfmftnyM^  to,  dae  Angeeckmuie,  Unier^ 
muehU^  Lehrselbi  n.  s.w.;  d^ofn^fiaTcaeo^ ,  tf,  oy,  einen  Lehreni%  ^- 
tretend  n.s.  w.,*  SieoptTO«^^^,  BeHraehiung  u.s.  w.;  äinfnirog^  1?,  dy, 
hemehmeU'j  deopirrMo^,  ir,  oi^,  beeeämtend  vu  s.w. ;  ^«ofnrrpa,  17^  d^eo^ 
p>rn7pioir,  TO,  PUUz,  von  dem  man  einem  Sehauepiel  %ueiehi;  de^v 
plat^  Vj  das  Beeehmten,  ein  ofenüiehee  Feei  n.  s.  w«;  Swnfiatog^  i,  6v^ 
%ur  Bempia  gekörig;  Bteiptoq  (BedpMq  dor.),  d,  Beinaman  des  Apollo 
(als  OrakeigaUes) ;  äBrnplq^  ^,  dae  heilige  Schiff,  auf  dem  die  «r- 
wohnten  Oeeandten  {Bsnpol)  fkhren.  —  d^eapifTl,  ohne  Aneehmu^ 
ung  i  dSfsmptjarla ,  17 ,  das  Niehthetraehtm* 

Wir  kehren  zn  der  sskr.  Wzf.stabh,  stambh  in  der  Bed. 
eretarrt'eein,  erstaunen  dsarück.  Da  wir  nun  wissen,  dass  grie- 
chisch ^  häufig  för  sskr.  bh  eintritt  (vgl.  's.B.  Xaß  rr:  labh),  fer- 
ner dass  oT  mit  B  wechselt,  so  kann  dieser  Wzf.  auch  griech. 
Ba^  entsprechen;  da  ivir  jedoch  schon  bemerkten  (S.  651), 
dass  auch  sskr.  stamb  diese  Bed.  hat,  so  könnte  man  Bau^ 
aneh  mit  dieser  Form  identificiren.  Ein  entschiedenes  Urtheil 
wage  ich  nicht,  neige  mich  jedoch  mehr  zu  einer  IdentificatioD 
mit  stambh.  Wir  ziehn  also  hieher:  Bdii^oq^  Td,eig.  dasStarr^ 
werden,  Erstaunen  u.s.w.;  Ba^ißaXioq,  a,  ov,  stamfend;  äa^ißatviOj 
Ba^iOf  etaunen\  Srouißn^u;^  97,  das  Staunen;  Bdtißr^uix,  to,  das 
Sehredmiss;  Ba^ßrtro^^  97,  ov,  angestaunt;  Bapißiirapaf  17,  die  er^ 
etatmUehe  u.s.w.;  o^of^if^,  igj  a^ofi^o^,  ov,  unersehroelwn;  a- 
äat^ißdj^däafißia,  ^^  UnersehroekenheiL 

Aus  der  Gmndbed.  der  hier  behandeilen  Wurzel  floss  ins- 
besondre derBegr«  aufi^mufen^  welchen  wir  sdion  mehrfach  her- 
'  vortreten  sahn.  In  der  Form  stAp,  wie  wir  weiterhin  sehn  wer- 
den, erzengt  er  die  sskT.Form  stüpa  mit  der  Bed.  Aufhnnfung 
und  höchst  wahrscheinlich  auch,  wie  die  neuentdeckten  Slnpas, 
die  Reliquien-Denkmahle,  (vgl.  meine  Rec  in  Gott  Gel.  Anz.  1839 
St  81.  S.8M)  zeigen,  OraMenimuM;  denn  diese  werden  wohl  wie 
bei  den  alten Gmchen  (vgl.  npifißop  x^m),  soraneh  bei.denlndwa 


6£4  JTiSnOfZTJd^ 

In  einerE'rAiqfMw/lMiv  bestanden  haben.  Non  haben  wfr  sdm 
im  Allgemeinen,  als  g^eiehbedentend  mit  8tabh,euie  Bskr.Form 
atubh  oder  stumbh  erwfihnt;  an  diese  lehnt  sidi,  mit  gewöhn- 
lichem Verlust  des  aolantenden  a  nnd  Vertretung  des  askr.  bh 
durch  §  griech.  x^ifi^g  (vgl.  S.  658),  eigentlich  Mrdmitpmufumf, 
dann  Grab\  dieselbe  Bed.  könnte  auch  sskr.  stabh  hdben ,  und 
da  diesem  griech.  ^an  in  ^orroiy  begrtAen,  und  xoup  in  ledtpog^ 
Grab,  genau  so  entsprechen  wurde,  wie  oben  dost,  x€up^  mrmUm^ 
nen  (S.651),  so  nehme  ich  kernen  Anstand,  xdtpog  gonan  wie 
xvyiJ^q  ZU  fassen  und  ebenfalls  hteher  zu  zieiuL   Es  stc^t  also 
entweder  Ar  axdapo^  oder  für  ^<po$,  worüber  ich  aiuA  hier 
nicht  zu  entscheiden  wage,  obgleich  hier  mehr  dafür  spricht, 
frta<pi  Toup  als  Grundform  zu  nehmen,  nicht  wie  oben  (S.651) 
^oup.  Denn  es  kommt  keine  Form  ^om  vor;  das  &  in  ^aar^m  war 
aber  fast  nothwendig;  denn  xoup  musste  nach  Zutritt  des  x  in 
^d^txa  nothwendig  nach  der  allgemeinen  Regel  xaimr  werden; 
bei  dieser  Gelegenkeit  konnte  aber  die  Aspiration  sich  auf  Ähn- 
liche Weise  wie  im  Sskn  in  emem  nicht  ganz  unähnlichen  Fal 
(Boppy  Gr.  8.  r.  81»)  auf  den  früheren  Consonanten  zurückziehn. 
xdfpo^^  o,  heisst  nach  dieser  Etymologie  eigentlich  Erdtutfmufy 
dannCrrtfft,  und  weiter  entwickeltll€^alaM#^£«t<;A0»/'mr.  S^wan- 
kend  macht  mich  in  meiner  Etymologie  nur  das  entschieden  mit 
xoup  zusammenhängende  xätppoc.  6,  Orahm,  Um  sie  za  halten, 
musste  man  annehmen,  dassderCraAe»  ron  der  dabei  vorkom- 
menden Cr^iaiMM»/!««»^  benannt  sei;  dafhr  spricht  einigermaas- 
sen  die  Wenduuff  xdtpfov  ofwrauv,  wo  optio-orco  =  sslur.  ut-f-mg,  so 
dass  es  wörtlich  heisst  einen  Graben  aufbrechen.  Doch  gestehe  ich 
Kern,  dass  meiner  Etjrmologie  der  Stempel  der  Gewissheit,  so 
lange  dieses  Hindemiss  nicht  weggeräumt  ist,  fehlt  Wenn  wir 
weiterhin  mit  Recht  diup-an  zu  stubh(Tv(fi)ß)  stellen,  aohätteo 
wir  übrigens  eine  schlagende  Analogie  f&r  diese  Annahme;  denn 
der  Begriff  Hefen,  Hef  machen  wäre  dann  auch  von  dem  Auekd»^ 
ien  (vonErde)  au»  eMlenS/«!!?  hervorgetreten.  Doch  ist  auch  das 
noch  nicht  ganz  sicher.   Eine  bessere  Etjrmologie  von  xdtfio^  u. 
s.w.  kenne  ich  übrigens  nicht;  denn  die  von  PotiQL.  F.  I,  257) 
▼orffeschlagene  hat  noch  mehr  Schwierigkeiten  und  löst  die  im 
Veniältniss  von  xd<^  zu  xd^oq  liegende  Frage  noch  weniger. 
Von  xdcpoq  kommt:  Tacpif,  n^  glbd.;  xwptXoq^  o,  ov,  xat^Xoq,  xd^ 
ipio^y  sfMi  Grab  geh&rig  U.S.W.;  xauptdvj  •avo^y  d,  ein  Ori,  wo  Gra^ 
ber  eindi  xoupevgj  d,  Todtetigrdber'y  SaWc»,  begraben  U.S.W.;  oda- 
9rTo^,  ovj  unbegraben;  axoapoqj  ov,  glbd.;  dxoupla,  ij^  dae  NicMbe^ 
grabeneein;  8iqxa^ng9  ^^,  zweimal  begraben  i^  ivxaupuii&y  begrmben; 
ivxauptourfioq^ö^  Beerdigung;  hxouptaaxiig^o,  LeichenbeeinUeri  «e- 
voxoupimy  einem  in  der  Fremde  Begrabenen  ein  ieeree  Grabmai  {xeyo- 
xcUfftoVy  x6)  errichten.  — 

xdt^poc^  6,  xd^^y  Vf  Graben^  xoupp»^,  mtnen Graben  $na€hen\ 
TO^peDfio,  xOj  der  gezogene  Graben;  xouppeiotf  Vf  dae  Grabemnaehen; 
xouppddrtq,  €qj  grabenarhg ;  dnoxdfpevaig^  iy  BefeMügung  durch  Gra- 
ben jus.w. 


Aus  dem  Begr.  %uemmmendrueken,  feei  maehen  ging  iie  Bed. 
eiühan  hervor,  an  wetehe  siirfi  ahd.  stap  lehnte  (S.  WO).   Wir 


ITiSTEljlTJÄ).  4m 

sahn  nun  schon  oben  (S.415)  auf  eine  eigendiftnAdie  Weise  ein 
sskr.  ftht'  (fiir  st)  im  Wechsel  mit  ksh;  ksh  wiedenun  ist  ein 
mit  sk  sehr  nah  verwandter  Laut,  nnd  wir  glaubten  auf  den 
Wechsel  dieser  Laute  schon  mehrere  £t3nmolog]een  begnmdeu 
zu  können  (vgLNachtr.  z.  S.205).  Sollte  nun  auch  ein  Wechsel  zwi- 
schen st  nnd  sk  selbst  so  unnatürlich  sein?  Wenn  wir  beden- 
ken, dass  die  sskr.  Wzf.  skabh  fast  vGlliff  dieselbe  Bed.  hat, 
wie  stabh,  femer  skubh  wie  stnbh,  so  kann  man,  auf  jene 
Ähnlichen  Ffille  gestützt,  l^aum  den  geringsten  Anstand  ncdb- 
men  ,  sie  f&r  identisch  zu  erklären.    Bta(m)bh  wird  bei  Wilson 
(Sanscr.  Dict)  ausgelegt :  /o  stop^  io  bioek,  to  khtder  <aus  dem 
Grandbegriff  stopfen)  und  to  he  stupid  or  insensible  (starr  seiny\ 
ganz  ebenso  skabh  (ska(m)bh):  to  stop  or  Mnd^r,  to  hnpede, 
to  hloek,  to  okstruct  und  to  be  ditlt,  or  stupid ;  ebenso  stu(m;bh: 
to  oiopy  to  be  stupid  und  sku(m)bh:  to  stop,  or  Mndsr,  to  be  dull, 
or  mmenoiUe.  Wenn  es  aber  hiemach  keinem  Zweifel  unterwor- 
fen sein  kann,  dass  wir  in  diesem  skabh  bloss  eine  Nebenform 
von  stabh  vor  uns  sehn,  so  darf  es  auch  alle  die  Bedeutt  ha- 
ben, in  welchen  stabh  sich  findet  stabh  heisst  nun  firmare 
»tüi^ess,  und  dieselbe  Bed.  finden  wir  in  dem  formell  fast  gans 
dem  sskr.  skabh  entsprechenden  axrg»To.  stützen,  feststdUn, 
sieh  auf  etwas  mit  Gewalt  stdtnmenj  werfen  u.  S.  w.    Schwierig  ist 
hier  bloss,  dass  in  dem  schon  nach  Analogie  des  deutsch.  Stab 
(=  sskr.  stabh)  hierzu  ffebörigen  oxnnenf,  o,  (der  StOhtendeU  der 
Stak,  dieWzüompnr  mit  schUessendem^  im  Gegensatz  zu  sskr.  bh 
erscheint;  man  könnte  es,  wollte  man  bloss  dasGriech.berucJfr' 
sichtigen,  vielleicht  aus  demEinfluss  der  Formation  (nnf^rTo,  zu- 
mal bei  Erinnerung  anüasjnitaxiTTraiv  ziemlich  gleichbedeutende 
(ncijTCTpov,  erklären;  diese  bewirkte  vielleicht,  dass  man  den  or* 
ganischen  Auslaut  (f>  ganz  vergass.    Allein  diese  —  auch  so 
nicht  sehr  ausreichende  —  Entschuldigung  ftllt  weg,  wenn  wir 
anch  lat.  scap  in  scäp-nla  SekuUer  (die  stut^ende^  tragende 
vgl.  S.  352  ff,  Poft^  E.  F.  I,  223)  hieher  ziehn  dürfen;  denn  hier 
würde  man  im  Gegensätze  zu  sskr.  bh  wenigstens  b  erwarten. 
Ich  kann  diese  Schwierigkeit  nicht  mit  Entschiedenheit  lösen« 
Darum  anzunehmen,  dass,  wie  stüp  neben  stubh  erscheint,  so 
auch  neben  stabh,  skabh  eine  Form  skap  Iiabe  bestehn  kön- 
nen, wurde  aus  der  Noth  helfen,  aber  doch  gewagt  ^ein.  — 
Die  Dehnung  v  in  (napt  im  Gegensatz  des  sskr.  a  in  skabh  ist 
nicht  auffallend ;  sie  ist  eine  Art  Vriddhi.   Von  <nainT(a  kommt: 
mnpf/ig^  i}^  (angebliche  Siüt%e')  Vorwand  U.S.W.;  o^e^srrpoy,  to,  Stab 
n.  8.  w.;  oKiiJtToVf  to,  glbd.  (ob  mit  Verlust  des  p  oder  eine  besondre 
Bildung,  wage  ich  nidit  zu  entscheiden);  cnnfsreoi^,  o,  onatndnov, 
TO,  aiapü&Vf  q,  Stab ;  rnnffiorrcd  =  (nennrm  {zw,) ;  duneiprro^ ,  ov,  zwei 
Seepter  habend;  dnoaxii^iiaf  to.  Stütze;  axijwTo^,  d,  ein  Wetter- 
strahl  feig,  was  sieh  plöfodieh  und  mit  Gewalt  auf  etwas  wirft)  u.  s.w. 
Nur  in  Bezug  auf  den  Vokal  weicht  hiervon  ab:  ax^fi^To; 
wenn  wjr  sskr.  sK.a(m)bh  oder  skap  bei  (rxif^ro  zu  Grunde  le- 
gen dürfen,  wo  also  eigentlich  axeCfi)??  entsprechen  würde,  so 
verhält  sich  oxi^wvfQ  dazu  fast  ganz  wie  ßhcxo  zu  /eir  (S.  338). 
Also:  o-xtfi^TTG),  stützen,  sieh  stützend gdin,  hmkeni  ax/^rro,  A/n- 
ken  (zw.);  orxliiniap,  oxiTt&y  (über  das  i  vgl.  S.  228),  cnrffwrrcw,  o, 


6Gt6  IT  (23«f,  ITJA). 

SS  awqnvifi  amfttmtii»^  hmken;  hieher  gehört  CTd^movg  (fiur  aiaa 
izmovg^  fUs99tät%md\  o,  JfUt^eMt  u.8.w.  (TgL  PoU,  E.  F.  II,  110) 

Mit  ß  Ckr  ny  worin  wir  am  ersten  eine  Erinnerong  an  dai 
sskr.  bh  erkennen  könnten  (vgl.  S.663),  erscheint  ax^^ßog^  >?%  6v 
eimer,  weUker  sieh  MiüUend  gM,  hmkt  u«s.w.;  (ntmßd^&j  hinkem. 

Himr  muss  ich  der  Bedeut  wegen  axripinTfOj  sieh  miützMi 
sl&nmen,  erwähnen ;  es  kann  aber  unmöglich  der  Form  iiacl 
hidier  gehören«  Ich  kenne  aber  auch  keine  einigermaassei 
wahrscheinliche  Etymologie,  und  das  Wort  steht  sehr  euisam  da 
Sollte  es  f&r  irunfn^tra  stehn  und  von  axnpo  durch  ^r  n;ebildei 
sein,  wie  crriipliia  durch  Guttural  (vgl.  S«  633)  ?  Dass  andn  in  dei 
schon  gesonderten  Sprache  fttr  av:  <rx  eintrat,  zeigt  weiterfain 
oxvXa.  

An  die  schon  (S.651)  erwflhnte  sskr.  Wzf.  stamb  lehnt  sich 
CTiech.  oTTiiißoy  {festdrneken\  stampfen  u.s.w.;  «rrefi^a^o,  glbd.; 
aoTZ^riqy  ig  =:  flEcrrefu^  (S.651);  (urrip^oxro^,  ovj  glbd. 

An  die  Form  crraTT  mit  derBed.  stampfen  (%msammendrückf$i, 
nttsammentreten,  vgl«  axdß&j  axdx&ß  ar^yp  n«s.w*)  lehne  ich 
Ta9r-i7(,  d,  mit  gewöhnlichem  Verlast  des  anlautenden  a:  ^as, 
t  worauf  man  tritt,  Teppich  u«s.  w.  Nebenformen  sind  xasrc^  and, 
Tielleicht  dialektiseh,  Santig^  <,•  anders  Pott  (E.  F.  I,  210  und 
tUtand,  Disaertatt  misc  II,  249,  welcher  es  fBr  fremd  liSlt> 
Ob  ahd.  döp-ul  hieher  gehört  (i.  Grimun,  D.Gr.  11,116),  wage 
ich  nicht  zu  entscheiden.  Davon  Ta^nfnoy,  to,  Dim. 

Eben  hieher  gehört  wohl  auch  Tan-ttvoc.  n,  6v,  eigentUdi 
aiusammengedrückt,  zusammengetreten  und  insofern  niedrig  u.s.\v.; 
ra'xuvorriq^'if  Niedrigkeit y  xanuv6&,  niedrig  machen  u.s.w»;  ra- 
nUvmiMtf  t6,  das  Erniedrigte;  xandvaai^^  iq,  Erniedrigung;  Tonu- 
v&Ti9t6<;,  li,  oV^  erniedrigend  n,s«w.;  axarnivoro^j  ov,  nicht  nieder- 
geschlagen, - 

Wir  kommen  zu  der  sskr.Wzf.  stüp;  an  sie  mit  derBed. 
erstarren,  verdummen  lehnt  sich  lat  stäp-or,  abweichend  in  der 
Quantität,  wovon  sich  innerhalb  der  zu  dieser  Wurzel  gehörigen 
Formen  schon  mehr  Beispiele  zeigten.  Zu  der  Bed.  zusammen^' 
drucken,  treten  (vgl.  creißm,  frtely(m  S. 646, 648)  gehört  slav.  ctoo- 

|)iti  gehn  (Dobrowskg,  I.  L.  SL 155);  femer  mit  Verlust  des  an- 
autenden  s  slav.  toup  (hebes,  obtusus).  Zu  der  Bed.  kar^ 
fest  sein  gehört  aus  dem  Griech.  orryn  inarynoc.  x6,  Stock,  Sten^ 
gelf  Stiel,  Stumpf  u. s.w.  (vgl.  (mnn&v  S.655,  auch  die  eb^  er- 
wähnten nhd.  Wörter  mit  Ausnahme  von  Säel  scheinen  zu  der 
hier  behandelten  Wurzel  zu  gehören);  davon  <mma^m,  schlagen^ 
von  <yrvno<;  leitet  man  crTtJwin  ij  (auch  orrrjwn?),  Werg^  der  grobe 
Theil  des  Flachs-  oder  Hanf-Stengels,  der  sich  zunächst  an  der 
harten  holzigen  Rinde,  irtihtog,  befindet ;  die  Verschiedenheit 
der  Quantität  bei  v  ist  auffallend;  diese  aus  der  sskr.Wzf  stflp 
zu  deuten,  ist  zu  gewagt.  Dass  überhaupt  diese  Verbindiuig 
von  oTVTtn  mit  arihrog  sicher  ist,  mag  ich  nicht  behaupten ;  doch 
kenne  ich  keine  sicherere.   Davon :  arvnivogj  irrvnnnfog^  i^,  ot^, 


STilTMySTJA).  eSI7 

arwtnuogf  arvnuog^  von  Werg  gemuehi^  arvm'iaVj  crrvmtetov^  t6, 
Werg  U.S.W.;  OTvnoJ^j  arvTcno^^Of  Sirickverkäufer. 

Der  sskr.Wzf.  stubh  entspricht  griech.cmx]Mn  (ttvc^o)  mit 
der  einen  Phase  der  Gmndbed.:  %u$ttmmendrängeh,  dicht  machen 
u.s.w.  Davon:  orv^^,  if^  dae  Zueammendrängenj  ZusammenTuehn 
n.s.w.;  crrvnTtxog^  if,  6vj  arwsmipiogf  a,  ov,  versiapfend,  ztssammen^ 
ziehend;  orrimTripla y  rj^  ein  zueammenziehendes  Salz,  Alaun;  «rrv- 
nTTipi&drjqj  eg^  alaunartig  \  atv^voq^  ?f,  ivj  hart,  fent\  aTVMia,  to, 
daSj  was  zusammenzieht j  dicht  macht  n.s.w.;  a^rvtpog^  97,  ov,  hart, 
dicht  \  arvtpörrigy  riy  das  Dicht"  oder  Festsein  \  oTWppogj  d,  ov,  dicht 
U.S.W.;  axvfpvo^y  if,  ov,  zusammengezogen  Czw.);  (rtv(f>6eig,,ea(ray 
ev,  glbd»;  axvcpeXoqj  if,  6v,  hart,  fest,  barsch,  streng  n.8.w«;  arv- 
ipXog^  (if),  6v,  gibd«;  arTV(peXi4<0f  drangen,  hart  behandeln,  schlagen 
U.S.  w.;  (xrvipekiicrfioqy  o,  das  Schlagen j  Stossen,  JUisshandlung  u. 
8.w^.;  €rTV(ptkiiiri<i^  eg  =  aTixpekog;  doTVKpekixToq^  ov,  unerschüt" 
tert^  ungestört  \  daTv(f>l(Xj  ao-Tin^/ta,  97  (Hesych*), 

Hieher  gehört  auch  uxv^tdavog^  und  mit  Verlust  des  er: 
xwf>^av6cf.  ein  Dummkopf  C^tnpi du s);  die  Dehnung  des  v  kön- 
nen wir  dem  Einflnss  der  Verbalform  irrvt^o)  zuschreiben,  sahn 
aber  auch  dieselbe  Erscheinung  im  sskn  st  Ap  =  lai.  stup ;  Aber 
Suff,  »aro  veL  S.  643. 

Wir  sann  in  arvnd4G>,  im^eXt^o)  den  Begriff  sehlagen  her- 
vortreten; ob  er  aus  der  speciellen  Bedeut  von  aTvnog,  iUock^ 
und  arvipekogj  hart,  6ar#«Aj  nervortrat,  oder  vielleicht  schon  aus 
der  eigentlidienGrundbed.  zusammendrängen,  bedrängen,  treten, 
kann  sehr  zweifelhaft  sein.  WSre  letzteres  der  Fall,  was  ich, 
meinem  Verfahren  gemäss,  welches  keine  Lücke  zudecken, 
sondern  vielmehr  sie  recht  grell  aufzeigen  will,  gar  nicht  durch 
eine,  bloss  dem  inneren  Wesen  dieser  Begriffe  entnommene  Ent- 
wickelung  (etwa  aus  der  (S.660)  angedeuteten  Verbindung  mit 
/^as  we^en)  if^ahrscheinlicher  machen  will,  so  könnten  schon 
lie  eben  behandelten  Wurzelformen  sskr.  stüp,  stubh  dieBed. 
schlagen  gehabt  haben.  Nun  sahn  wir  sowohl  imLat  alsGriech. 
lern  sskr.  st  An  mit  A  eine  Form  entgegentreten,  welche  sskr.  u« 
üso  stup,  bedingt  Ferner  wissen  wir,  dass  in  Gruppen  anlau- 
endes  s  im  Sskr.  sehr  häufig  abföUt  Nun  finde^  wir  im  Sskr. 
lie  Wurzel  tup,  sehlagen,  tödten,  tn(m)p9  verletzen,  tödten;  diese 
iesse  sich  also  mit  der,  dem  lat  stup  entsprechen  müssenden, 
;  tup  identificiren.  Ganz  ebenso  heisst  aber  auch  tubh,  und  die- 
ses könnte  man  als  Nebenform  von  stubh  nehmen;  auch  tuph 
vird  gleichbed.  erwähnt^  welches  nach  dieser  Analogie  f&r  eine 
"orm  stuph.  stehn  wurde,  von  welcher  sich  sonst  noch  keine 
>par  zeigte«  Belegt  ist  nodi  keine  dieser  Formeni  allein  tnp 
5t  völlig  gesichert  durch  das  griech.  tw;  wenn  sich  Tinxfa 
telegen  liesse,  so  würde  das  hier  erscheinende  Tv(p  auch  die 
.skr.Form  tubh  sichem(vgL äCkji<pa  neben Xa^  von  sskr.labh). 
»ollen  wir  also  wagen,  diese  Wzf.  hieher  zu  ziehn?  ich  kenne 
venigstens  keine  bessere  Etymologie  und  f&r  sie  spridit  insbe- 
ondre  das  ^eich  zu  erwähnende  tc^.  —  Also  tv^tq  (xmtr^^ 
-o),  schlagen  (vgl.  arvara^o),  stossen  {orupAlim),  suchen  (ori^o) 
US.W.;  davon:  n^pa,  t6,  T^i^ii,  17,  Schlag  Q.S.W«;  rvmi^  i, 

42 


658  ITilTm^lTJA). 

rvjtog^  t6,  SMüg  U.S.W.;  n^rct^o,  Tvmfca,  einirüeken  (¥f^.  arli») 
1LS.W.;  Tvndq^  TD9rt^,  17^  Schiageli  «rv^rero^,  d,  dlow  Sehiao0n\  tt- 
TTO^,  <$,  5i;Ma^  1L8.W.;  Tvniaq^  d,  Gehdtnmeries ;  Tvsrueo^,  if,  or, 
fMcA  ^ifMüfi  Tmog  gemacht  \  Tvnavov,  to,  em  Insirufneni^  auf  da$ 
man  sehlägij  Pauke  U.6.W.;  rvndSriqj  tg^  einem  Abdruck  dhnikk 
11.8.W.;  TUTTO)^,  To,  das  Geformte  \  Tvn&ai^y  ^,  dae  Formen  y  rv- 
'XOToqy  »},  dv^  geformt \  -rwrcarwed^,  if,  dv,  formend \  Tiwronnyg,  6, 
-ooTK,  i^  formend.  Mit,  nach  Art  der  7ten  Con].CL  eingescho- 
benem msal:  TVfiw;  davon:  Tv^iwayov, to,  xv^Litavo^^  o  (zw.), 
Pauke  U.S.W.;  TVfiwavMW,  to,  Dim»;  Tv^inavlaq^  d,  xv^^raydcij, 
ecraa,  61^^  TVft^rexyo^Y?;,  e^^  Tv^navlrriq^  6y  einem  Tv^^ravor  ähnlich 
11.8.W.;  Tv^navlici,  die  Pauke  schtagen;  Tv^unavuryLos^o^  daePau* 
keneehiagen\  TVfiTrayurtif^,  d,  TVftnavlaTpia,  ^^  1/^  (<ir>)  Pauken^ 
echidgeri^in)]  dvrixvnriqj  ig^  dvrlTvno^^  ovj  zurückschlagend ;  dr- 
Twimißiy  %urückstossen  U.8.W.;  dvriTvnla^  17^  das  Oegenschiagen\ 
axtfvoTvkxyi^ ,  d,  clsr  «t^A  ^ii  die  Brust  Schlagende  (zw.)  ;  oTtpvo' 
TV9rr&ipa4,  «m^A  o»  ifo  Brust  sehlagen  (zw.);  dinXoTinrtTog ^  or, 
nieht  von  Neid  getroften;  xoLyLCUTvntlovy  xd,  Plat%  ßkr  gemeine  Hv" 
ren  (Sfdd,');  dp^irvnoVf  xd,  Urbild. 

Wir  haben  oben  schon  anf  eine  Wzf.  xv9  aufmerksam  ge- 
macht Im  Sskr.  heisst  nSjoilich  tnd  stossen^  schlagen;  das  ihr 
imGotfa.  entsprediende  stant-an  (mitGona  von  derWzf.  stut) 
zeigt,  daas  im  Ssbit  nnd  in  dem  entsprechenden  lat  tii(n}d-o 
ein  anlantendes  a,  wie  in  tup  nnd  sonst  vielfach,  abgefallen  sei; 
so  werden  wir  auch  liier  auf  dieWzf.  stn  mit  derBed.  eindruk" 
ken,  stechen^  stossen,  endlich  scMagett  eeftthrt  Das  sdu*.  d  ist  ein 
schon  hiufig  vorgekommenes  (S.  601)  sekundäres  Wselement 
Im  Griech.  erscheinen  Spuren  dieser  Wz«  nur  in  Eigennamen, 
nimlich  in  Tvd-^iig  (wo  v  das  Gnna  vertritt,  wie  oft)  und  in 
IwSofvig. 

Wenn  die  Bed.  sehlagen,  wie  hier  angenommen  ward,  ans 
dem  Grundbegriff  hervortrat,  so  konnte  auch  schon  eine  einfa- 
chere Form  diese  Bed.  haben.  Dürfen  wir  demnach,  mit  ^  f&r 
<rr  (vgl  S.662),  ^  in  &«-ay ta,  17^  Prügelei  (lakon.),  ebenfalls  zu 
dieser  Wz.  ziehn?  Mdriich  wäre  alsdann  soear^  dass  deatf,  ^^ 
Strafe,  hieher  j^ehSrC  Dieses  konnte  man  jedoch  auch  mit  ei- 
nem sskr.  stj&ja  (Grerundivum  )  verbinden  und  übertragen: 
was  einem  aufgebürdet  werden  muss ;  ebenso  ^<»o^,  d,  ein  %u  Be^ 
strafender,  DieseEt]rmologieen  sind  natürlich  nur  Vermuthungen. 

Wir  kehren  zu  der  sskr.  Wzf.  Btu(m)bh  zurück.  Mit  ß  (tlr 
bh  (vgl.  S.  653)  und  mit  Verlust  des  anlautenden  s  entspricht, 
wie  schon  oben  bemerkt  (S.664),  xv^  in  xt^^A^og,  6,  Erdaufwvrf^ 
Orab.  Da  wir  den  Verlust  von  amautendem  s  schon  häufig  als  ei- 
nen der  Sprachtrennung  vorhergegangenen  anericennen  mnss- 
ten  (vd.  z.B.  S.6I1),  so  wäre  eme  Verbindung  von  goth.  dinp 
(von  der  Wzf.  dup  mit  Guna)  mit  sskr.  stubh  nicht  unmöglich 
und  man  könnte  selbst  slav.  doup  (concavitas)  hieherziehn. 
Was  das  anlautende  d  betrifft,  so  vergleiche  man  goth.  daub-il^a 
(stupiditas,  7.  Grimm,  D.Gr.  II,  2&),  welches  nach  dem  bis- 
her Entwickelten  niemand  von  sskr.  stubh  {erstarren,  vardum- 


ST{£TEI,ITJA).  659 

meto  treimen  wird;  fiber  die  in  der  Bed*  liegenden  Sehwieiig- 
keilen  vgL  man  oben  (S. 654).  Von  Tv^ißog  kommt:  Twßlovj  ^6, 
Dim.;  'rvpßeZo^,  a,  ov,  tv^ißu^^j  mumGrab  gehM§i  rvfißuis^  V)  tv^^ 
ßidioq  ,  a,  ov,  glbd. ;  '^^tn^^,  6^  *^^9  n*  in  oder  am  Grabe;  rvfim 
§dqj  37^  Zatibrerin;  Tv^&Sa,  begraben;  xi^i^evaig^  if'^das Begaben; 
tv^jißev^j  TOj  Begräbnies'y  rvfißüa^  i}^  Beerdigtmgi  ärvfißoq^  ov^ 
dTv^ißetyroq^  ov,  mchi  begrabet^. 

Ehe  wir  stnbh  verlassen,  müssen  wir  noch  eineFrage  anf* 
werfen;  wir  sahn,  dass  ans  dem  Begriff  des  Eratarrene  fast  in 
allen  zu  dieser  Wz.  gehörigen  Formen  und  in  allen  verwandten 
Sprachen  die  Bed.  dumm,  ehanpfaintufi  ^anch  nhd.  stumpf  ge- 
hört zu  stubh)  hervorging.  Diese  Bed.  tritt  nun  auch  bei  dem 
griech.  «ry<^»X^g^  ^,  ov^  nervor,  welches  stumpf einmg^  hlbdsmnig^ 
aber  in  specie  Wnd  heisst  Sollte  nun  diese  letztere  Bed.  eine 
Specialisirung  von  jenen,  und  nicht  umgekehrt  Jene  Erweite- 
rung von  dieser  sein?  Icn  glaube  fast,  dass  in  diesem  Fall  die 
erste  Erklärung  vorzuziehn  ist;  es  spricht  mir  dafiu^das  goth. 
dumb  stumm,  welches  ebenfalls  hieher  gehört  und  also  eigent- 
lich entweder  überhaupt  etarreumig  heisst,  oder  einer,  dem  die 
SpracAwerfc%euge  erstarrt  sind  (auch  nhd.  stumm  gehört  hieher). 
Dasselbe  ist  der  Fall  mit  nhd.  taub,  welches  ebenfalls  hieher 
gehört  (vgl.  be-tSben  (S.  651)  und  betäuben)  und  ebenfdls 
entweder  eigendidi  eiarreitmig  im  Allgemeinen  oder  eiften,  dem 
das  Oehär  erstarrt  ist,  bezeichnet  So  mag  denn  auch  Tv<p'X6g 
(fiir  oTwpXog,  vgl  S.657)  entweder  stumpfsitmig  überhaupt  be- 
zeichnen, oder  eitien,  dem  die  Gesich/swerkzeuge  erstarrt  sind. 
Eine  sicherere  Etymologie  kenne  ichnicht,  gebe  aber  auch  diese 
noch  keinesweges  f&r  ausgemacht  Davon :  TwpXdrmqj  ^y  Bund" 
heit  U.S.W.;  Ttx^Xoo^  verwenden  U.S.W.;  Tt>(pXo(nff,  ^^  dasBImd^ 
machen.  Abstumpfen;  Tv(p'kd8ngj  tg^  blind  u.s.w.;  TwpXdTraf  bUnd' 
#eMi;  'wATAvog  {rvfpXmfog^o,  whTJLvn,  97,  BiindschteicAe. 

Hieher  gehört  endlich  noch  rvtp^&Sijq^  eg^  in  der  Bed.  fo- 
tnuht,  dumm  (über  das  v  vgl.  das  oben  (S.  657)  bei  arvtptiavog 
Bemerkte;  Tixpoo.  betäuben,  dunun  machen;  tv^oc^o, Betäubung, 
Verbtendungj  Dummheit.  Von  allen  diesen  sind  die  Bedeutun- 
gen, welche  auf  den  Begriff  roucA«»  basirt  sind,  zu  trennen  und 
zu  V  ^  (St»f)  zu  ziehn.  Hieher  gehört  aber  wohl  Tv^dav,  Tp- 
qxoy,  o,  n.p.  (der  starren  Machende).  —  In  Bezug  aiii*  das  Sskrit 
will  ich  noch  anmerken,  dass  sich  ganz  gleidibedeutend  mit 
stubh  die  Wzf.  d'ubh  angefiihrt  findet  Da  wir  nun  oben  s-f  d 
in  d'  übergehn  sahn(S.4w  pld',  nld'a),  seist  auch  dieser Ueber- 
gang  von  st  in  d'gar  nicht  unwalirscheinlich,und  wir  dürfen  also 
d  ubh  als  völlig  identisch  mit  stubh  nehmen.  Nun  erscheint  aber 
auch  dlbh  mit  derselben  Bed.  und  führt  nach  dieser  Analogie 
auf  eineForm  stibh,  welche  uns  bisher  nicht  vorgekommen  ist 
und  sich  an  die  WzC  sti  (S.  650)  lehnen  wurde.  Mit  ihr  liesse 
sich  vielleicht  cndiiijnma  verbinden  (S.655),  wodurch  unsre  a.a. 
O.  gegebene  Erklärung  dieser  Form  aufgehoben  wurde.  Doch 
spncht  die  Wahrscheinlichkeit  mehr  fOr  diese. 

Zu  dieser  Wurzel  gehört,  beiläufig  bemerkt,  sowohl  lat  ttf- 
meo  für  stu-meo  (vgL  S.644)  von  der  Wzf.  sta  oder  stu.  ab 

42* 


660  ST(2TE}. 

tüb-er  von  stnbh  (S.657),  ndt  ü  fttr  China,  beide  mit  der  Bed. 
aufiperfenß  in  die  Höhe  gehn^  Bchw^fUn. 

o-T  {<xxi).  BeOänfig  ist  theilweis  schon  oben  (S.649)  erwfihnt, 
dassimSskr.  stdna,  stl^na,  stdjin  j9t€6,  st^ja,  staina,  stainja 
Diehstahi  hiess.  Durch  Ablösmig  des  Suffix  erhalten  wir  eine 
Wz£  stA.  Dass  damit  griech.  arxi-pifD.  rauhen,  berauben,  in Ver- 
bindnfig  stehe,  bemerkte  schon  Poii  (E.  F.  1, 197).  Was  das 
Verhältniss  von  griech.  e  zu  sskr.  i  betrifit,  so  dürfte  ich  an  atß 
(t=:  sskr.  s£v  S.  406)  und  ähnliches  erinnern;  allein  wir  haben 
nun  schon  eine  Menge  Wurzeln  kennen  gelernt,  in  denen  wir 
einen  bedeutungslosen  Wechsel  der  Vokale  a,  i,  n  annehmen 
mussten  (vgl.  z.JD«<rTa  S.628).  Diesen  finden  wir  nun  auch  hier; 
der  gewöhnlichen  Regel  nach  dürfen  wir  i  in  st£  für  Gnna  von  i 
nehmen;  dies  fßhrt  auf  eine  Wzf.  sti;  weiterhin  wird  aich  eine 
auf  ein  sskr.  stu  zu  reducirende  Form  ergeben ,  und  so  deutet 
die  griech.  o'Te  in  (rrepio  auf  eine,  welcher  im  Sskr.  sta  entspre- 
chen würde.  Was  die  Form  a^tt^m  betrifil,  so  ist  sie  einDenoni. 
von  einem  crTe-po,  und  bei  diesem  scheint  dieselbe  Bildung  za 
Grunde  zu  liegen,  wie  bei  dem  goth.  sti-la-n;  nur  dass  imGotli. 
fbr  das  organischere  p  1  eingetreten  ist;  i  fiir  e  (=  einem  orga- 
nischen a)  ist  eine  im  Goth.  gewöhnliche  Schwächung.  Von  orf- 
plfo  kommt:  crripo^ai  (vgl.  S.643  u.  die  Formation  von  stilao); 
crriprioriqy  rt^Beraubungi  fTrepTtrixog,  if,  6v,  beraubend;  (rrep/^o (zw.), 
orepUnuD^siTTepicii  ditoirreprjTiig^Oy  dnwrttprtTig^  dnoaxBfnfrplSjVf 
Räuber  (-m);  ^to<rrep7f^,  ig,  des  Lebens  beraubend, 

Dass  hiermit  femer  rtiTaa^  bernubett,  in  Verbindung  stehe, 
bemerkte  ebenfalls  schon  PoU  (E.  F.  II,  558);  Tirra  ist  ein  In- 
tensivum  der  Wzf.  o-re,  oder  vielmehr  mit  organisch  richtigerein 
a:  orra,  aber  mit  Verlust  des  anlautenden  a  (S.634);  Ta  wurde 
Tcrra  (nach  Bopp,  Gr.  s.  r.  561).  Davon  t^tt?.  ^,  Zustand  der  Be- 
raubtheii,  Mangel.  Zu  dieser  Intensivform  gehört  auch  das  slav. 
tat  (Dieby  Dobrawskg,  Inst  L.  Sl.  271 ,  75). 

Wir  haben  schon  Beispiele  genug  gesehn,  wie  aas  einer 
durch  p  oder  V*eiitwickelten  Formation  neue  Bildungen  entstan- 
den (z.B.  OTtopn  S.205);  so  konnte  denn  auch  auso^ep  entsteh» : 
o^epr,  oder  mit  ß  statt  n  (wie  S.  646),  arrepßf  oder  mit  X  för  p  (wie 
in  stilan), areX^,  oder  endlich  mitVerlust  des  anlautenden o- (wie 
eben>,  t^§  in  riXßo^  berauben  {Hesych.). 

Indem  statt  der  Bindevokale  a  (in  ara),  i  (im  sskr.  sti),  eD<]- 
lieh  u  erschiene,  wfirde  sich  im  Sskr.  die  Form  stu  zeigen«  Ich 
glaube  sie  zunächst  im.goth.thiu-f  (für)  zu  erkennen;  dieForm 
(sskr.  stu)  ist  durch  das  causalep  gemehrt  und  dann  gunirt;  das 
anlautende  s  ist  eingebusst;  im  (kriech,  müsste  otv  entsprechen; 
allein  vHr  fanden  nun  schon  mehrfach  einen  Anlaut  <rr  mit  blos- 
sem er  wechseln  (vgl.  z.  B.  S.  645  und  das  dort  Bemerkte) ;  so  fin- 
den wir  denn  auch  hier  nicht  cm?,  sondern  av  in  crvXov,  x6,  die 
Beute  U.S.W.  Die  Dehnung  des  v  kann  man  für  Ersatz  eines  Gnna 
nehmen,  wie  im  vv  der  5ten  Conj.CL  gegenüber  von  sskr.  nö; 
lat*  spölium  gehört  zu  orrep  oder  vielmehr  o-reX,  wie  im  Deut- 
schen stilan,  und  steht,  mit  dem  so  häufigen Wedisel  zwisehen 
st  und  sp  (vgl.  spuo  S.  415)  fiir  stol-ium  Geatahienea^  Beaie, 


1TI—ITEP{ASTEP).  661 

«1^  zirar  einerseks  J^gdh^iUe  (abgezogenes  Thierfell),  andrer- 
seits Krie§9b€uU.  Von  gj^^ kommt:  cvkui  {froXa)^  ^^  da9  Itechij 
ein  Schif  in  BescUa^  zu  nehmen  ti.s.w.;  trvXamy  avkia>f  avkevm, 
9iehie9^  u«  S.W*;  avhifnq^  17^  Beraubung  \  croXijfiay  to,  Raub;  avkii^ 
€ru>gy  av^  geraubt  \  avkriviip^  avXiiviqgf  QvKrc^&pyO^  avkiirpuJt^  avhi» 
vttpGBy  37^  der  (die)  Räuber  (-m) ;  äavXo^,  ov,  dcrvkrivoq ,  ovj  unberaubi 
u.  s.'W.;  wTvkd^  &orvkoVf  t6,  FreietäUe;  davXalo^j  a,  ovj  zum  Asyl 
gehörig;  ourvXoTO^,  ov,  eniblöeet  (zw.);  ^aocvX);^,  ig,  Gott  berau^ 
bendi  ^eocvkia^  ^.  Tempeirmib, 

I>ie  eigentliche  Wzf.  war  hier  orv;  indem  (tk  ftr  o^  eintritt 
Cvgl.  Sw655),  gehört  hieher  oxv  in  crnvXov^  auch  «rxtiXov,  oxvXog, 
^6y  ganz  wie  spolium  üetjie  und  zwar  Jagdbeute  u. Kriegsbeute 
bes&nchnend.  Davon :  <nn?%aa>,  cnev^evo,  1I011  getödteten  Feind  ptüU" 
dem  11.S.W.;  o-xvXaTueo^,  17^  oy^  plündernd  u.s.w.;  o-xvXifrpia»  17^  dy€ 
4l0is  gfotödteten Feind PlUndemde'f  a^vkivfia,  to,  dieBeute  n«s.w.; 
intuXevT^qj  d,  Plünderer  \  fntvkewng,  o-wkela,  ^,  Plünderung  n.  8«w. 

Etwas  vorschnell  habe  ich  oben  ^S.  61)  aTift^o  bestimmt; 
mir  ist  jetzt  wahrscheinlicher,  dass  a  =  d/a  (S.  274)  ist  und 
'vefAßa  hieher  gehört;  orrv,  indem  es  gonirt  nnd  nach  der  Isten 
Coiij«CL  flectirt  ward,  mnsste  erri/a  werden,  /  ging  in  ß  über 
und  nach  Art  der  7tenConjc  CL  wurde  ein  Nasal  eingeschoben; 
so  entstand  ari^ißm  (vgl  das  ganz  analoge  arxaußo  (S.  619);  in- 
dem das  anlantende  a,  wie  so  oft,  abfiel,  wurde  Ti^ßo  daraus; 
cz-r^i^  hiesse  danach  eigentlich  {dtrauben.  Für  diese  Etymolo« 
gie  spricht,  dass  tek^o  (S.660J  durch  dxi^  glossirt  wird. 

<m.  oTTtOy  i}j  auch  axlov.  tJ,  heisst  Stein.  Von  dem  germa- 
nischen stain  (J.  Grimm j  D.  Gr.  II,  477)  ist  es  schwerOch  zu 
trennen  (vgl.  Pott,  £•  F.  1, 116);  eine  irgend  sichere  Etymologie 
kenne  ich  nicht  Davon:  aTuddng,  steinig ^  azidioi  mit  Steinen 
spieten;  Tcokvtrtioqj  ov,  noXvorTetog^  kiesig. 

Bei  dem  Wechsd  zwischen  <rr  und  ^  (vgL.S.  646)  ist  i}/ia', 
-^ud  (vgl.  noXvoTuog)^  nj  Sieinchen  u.s.w*  schwerlich  davon  zu 
trennen ;  die  Bed.  Spiel  u.  s.w.  vermittelt  sich  damit  durch  o-tux^os. 
Davon:  -^uxi^y  ^'^ao (Gramm.),  spielen  u.s.w.;  if/ty^o^,  d,  Vergnü- 
gen i^Hesych.'),  Dass  hieher  auch  l^ia,  i^da,^  n^  ^^n  Spiel  mit 
Steinchenj  gehört,  lässt  sich  mit  vieler  Wahrscheinlichkeit  ver- 
muthen ;  mit  Sicheriieit  können  wir  jedoch .  das  anlautende  I 
nicht  erklären;  wäre  es  eine  Bedup]ication  (wie  i  in  carT^p),  so 
dass  i^ia  fi&r  loria  stände?  Davon  t^o^uu,  spielen,  u.s.w. 

o-xep  (fiiorep).  Im  Sskrit  heisst  tära  der  Stern;  im  Zend 
^tar  {Burmuff  Comm.  s.  1.  Ya^n.  1, 71,  355,  ganz  das  englische 
Star),  goth.  stair-no  (/.  Grimm,  D.  Gr.  III,  392,  ai  vor  r  iiir 
organisches  a),  lat  stel-la  (Diminutiv  für  ster-ula).  AUe 
diese.Formen  entscheiden  für  anlautendes  st,  und  da  wir  wis- 
sen, dass  im  Sskr.  das  s  in  dieser  Anlautgruppe  oft  verloren 
geht  (vgl  S.660},  so  können  wir  als  organischere  Fonn  von 
t4ra:  stära  nehmen.  Diese  Annahme  wird  auch  sogleich  be- 
stätigt durch  die  von  Lassen  (Indische  Biblioth.  III,  18)  nachge- 
wiesene, mit  tära  gleichbedeutende,  obsolete  Form  stf  L  (An 
diese  schUesst  sich,  wie  ich  vermudie,  lat  trion  in  septem 


eea  xtep(axtep). 

triones  (äietieben  fiRtom«);  trion  steht  mit  dem  so  hiafigen 
Verinst  des  anlautenden  s  f&r  stsMMii4-  wenn  Vmrro  riclitig  als 
organischere  Form,  terion  angäbe,  so  w8re  ster-ion  dnrdi 
Siuf.  ion  ganz  wie  griech.  *Acpt$fU»p  (n.  p.  von  «urrep)  geUldet 
yarroif  Erklärong  durch  P/Utgfoehä  stiilzt  sich  anf  nidits  U  Nim 
erscheint  aber  femer  im  Zend  statt  ftar:  agtar,  «nd  dieses  a 
erscheint  auch  in  dem  gleichbedeutenden  griedi*  <«rrep.  Die 
Uebereinstimmung  zwischen  diesen  beiden  Sprachen  beweis^ 
dass  dieses  a  kein  bloss  phonetischer  Zusatz,  sondern  ein  be- 
deutungsvolles Element  ist;  ist  dieses  aber  der  Fall,  so  haben 
wir  statt  des  obsoleten  sskr.  stri  die  Form  astf  i  zu  Grunde  zu 
legen;  wenn  aber  sskr.  astri  die  Grundform  ist,  so  kann  a  kein 
Praf.  sein,  sondern  ist  em  wesendicher  Theil  der  WzL  (v^  & 
SO  V^<£x,  V^a/  (/a  S.  261  ff.),  ^fdg  (S.  390)  u.  aa.)  Da  mm 
aber  tiri  das  gewöhnliche  nomina  agentis  bildende  Suff  ist,  so 
kSnnte  man  alsdann  sskr.  as-tri  als  eine  dadurch  formirte  Bil- 
dung der  V^as,  werfen  (S.  390),  betrachten.  Danaeh  könnte 
as- tf  i  wörtlich  der  Werfer  heissen;  sollte  dies  hier  in  specie 
den  Sfralenwi^ifer  bedeuten  können,  so  wäre  die  eegebne  Ety- 
mologie auch  von  begrifflicher  Seite  wenigstens  höchst  wahi^ 
scheinlich.  Für  diese  specielle  Beziehung  spricht  nun  aber  der 
umstand,  dass  sich  an  die  Form  mit  verlornem  Anlaut  a,  also 
sskr.  stiri,  sowohl  das  deutsche  stralen  als  das  gleidibedeu- 
tende  griech.  o-riX-ß-c»  lehnt,  also  die  specielle  Beziehui^  dee 
Siraiene  in  dieser  Bildung  entschieden  lag.  Eine  Vermittelung 
zwischen  dem  Begriff  «/irafaf»  (asti^i)  und  weifen  (as)  bildet  das 
ebenfalls  zu  dieser  Formation  gehöi^uaslav.  ctrjela,  iler  Pfed 
(▼gL  gemustral,  derPfeä).  Dieser  Etymologie  gemSss,  wfirde 
das  mitflur-^p,  8iem,  zu  Verbindende  eigentiidi  schon  oban 
(S.  390)  seuie  SteUe  haben  finden  müssen.  Also  o^r^^,  i^og^ 
d,  (eig«  der  Siralenwerfer')  der  Siem;  dorrepUnto^^  6,  Dim.;  aorre« 
pu)^,  (a),  ovi  dcrxipeu>q^  o^ov%  derrepSaq^  eacra,  ev;  daxtpd9itq^  tg^ 
gesHrni  u.  S.  w.  ^  durvepiato^  a,  ov^  eo  grase  wie  em  8tem\  eicmpusf, 
d,  gestirnt mB^yr^i  ceonrepi^ii),  dtrrepdaj  %um  Stern  machen i  dbrrpcw, 
To,  Oestim\  dfrrpmo^,  97,  6v;  aorrpciog,  «,  ov,  9an  den  Sternen^ 
dcrxpaloqj  a,oi>,  sternig;  darp&irtg^  8^,  stemartig;  «urrpdossflMrre- 
pi4o\  dvdarrtpoqj  Avourrpog^  ovj  sternlos,  —  Wie  im  sskr.  tira 
das  anlautende  s  abfiel,  se,  wissen  wir,  ftUt  es  auch  im  Grie- 
chischen oft  ab.  Daher  ziehe  idi  hieher  relpo^,  to,  Stent  (für 
^rBpogi  oder  verträte  u  das  sskr.  &  in  tAra?  dann  gSbe  es  eine 
Analogie  tfär  dj^a  =  sskr.  ft-vAd  S.  364). 

Indem  die  um  das  anlautende  a  verstfimmelte  Form,  sskr. 
stH,  im  Griech.  durch  <t%iK  für  crrtp,  mit  ip  statt  sskr.  ri ,  wie 
oft,  vertreten  wird  und  an  diese  als  weiterbildendes  Element 
ein  griech.  ^  tritt,  entsteht  o^iX^  mit  der  Bed.  stralen  (Stralen 
werfen);  ob  dieses  ^  einem  sskr.  p  oder  bh  oder  b  entspreche, 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden;  wur  könnten  ftlr  aDe  drei  FSUe 
Analogieen  anfahren;  davon  axCK^g^  17,  das  Gidn%eni  <rvi3L^ 
17,  das  Straten  u.  s.  w. ;  axü^irfi&v^  gtänzmd}  crtkßifimv^  17,  Giaa% 
u.s.w.>  OTiXßoq,  if,  6p ^  siralend;  «mX^cm?^,  17,  Otanm^  o'nkßoa^ 
glänzend nutehen  u. s.w. ;  axIXßwmq^  17,  das  Gian%endameheni  irrik- 
^copx,  TO,  das  glänzend  Oemackte;  ar/X^Cerrpov,  rd,  ein  Werkzeof 


STEP.  68S 

«Mi  PeUrmi  cf^Aßm^fj^^  6,  iler  PcUrer;  arOißmPj  d,  der  Wandel^ 
BUm  des  Henmee,  em  Zmer§  (spät).  Hieher  gehört  femer:  onX- 
9iryo^y  17,  ivy  glwmea$d  ils^ w. ;  wenn  dieses  em  eine  Form  crrikn 
zur&ekzQfilhreii  ist  und  nicht  auf  crriX^,  dessen  ß  vor  i^  in  ^  ver^ 
wandelt  wäre  9  so  wfirde  es  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  fttr 
die  Annahme  Sfirechen,  dass  auch  ^  in  crvO^o  einem  nrsprflngU- 
chenw  (sskr.  p  cansale,  wie  in  crpan^  vgl  weiterhin)  entspre- 
che.   Davon  anXjivo^gj  iq^  Glan%;  ariXnvo&f  poUren.  — 

Indem  an  die  verstümmelteForm,  sskr.  stf  i,  das  cansale  p 
tritt,  wfirde  sskr.  stri-p  entstehni;  wörtlich  hiesse  es:  etroiem 
mache».  Im  Griedi.  entspricht  ihr  zunächst  mit  pa  für  ri,  wie 
ofty  axfotm  in  crrpaorroy  bUtten*^  daneben  erscheint  aber  auch  oU 
OTpanTm:  man  KönntevdieseForm  an  die  unverstiimmelteForm, 
welche  sskr.  astri  lauten  wurde,  lehnen;  da  sich  jedoch  in  den 
meisten  verwandten  Spn^ohen>  und  so  auch  in  aruÄm^  für  diese 
BedentungsentwiekeluQg  die  verstOmmelte  Form  nxht  hat,  so 
scheint  es  fast  gerathener,  das  a  in  aarpa^rTo  fiir  Rest  eines 
Prfifixes  zu  halten,  also  entweder  f&r  dßotrrpdnTa  {herabbiütem 
Su274),  oder  dvarpcmria  (herauf,  aufbUizen  S.578).  Doch  Iftsst 
sich  keine  entschiedene  Sicherheit  geben;  davon  currpowro^  17, 
Blii%9  ouTToanevSj  O9  Blii»setUettderer\  ourrpanaloq^  a,  ov^  ourrpa- 
^uoq^  ovj  cujTpanxwo^  97,  ov^  htihend.  -^*^dem  ri,  wie  oft  (vgl 
S.  627) ,  durch  p  mit  Vokal  zu  beiden  Seiten  reprSsentirt  wird, 
eiftspridbtt:  crrtpon  in  tTTeponii^  darreponiij  17,  Blil%i  aripo^,  ö,  i}, 
bindend;  artponevq^  d,  der  BUhiende  (sehr  zw.) ;  d<rrtporsvir^gy  d, 
Büizechleuderer  (v£^.  PeU^  £.  F.  I^  225,  D,  167, 225). 

V^orep.  Im  Sskr.  entspricht  die  Wz.  s  tri,  strifvgLPoi/^  EJP. 
h  225)  mit  der  Bed.  Storno,  diffundo,  dissipo  q.s.  w.  Wenn 
wir  alle  aus  dieser  Wurzel  ent^\  ickelten  Fonnen  mit  ihren  Be- 
deutungen fibersehn,  so  emebt  sich  als  Grundbedeut  drehn, 
ßeehten,  aber  schon  in  der  Grundform  mit  der  besonderen  Mo- 
difioaüon  eueekmnder  drehn^  und  Insofern  etreeke»,  amdeknen, 
%eretreven.  Hieher  gehOrt  z.  B.  sskr.  stariman,  ^wae,  warmif 
mmh  sieh  aueeireeki,  Leger,  vi-sht'ar-a,  ein  Stuhl  (welches  nhd. 
Wort  ebenfalls  zu  dieser  Wurzel  gehört,  ebenso  das  gISicECe- 
deutende  slav.  ctol  (Dobrowekp^loBL  L,  Slav,  156),  welches 
jedoch  audi  ein  Lehnwort  sein  könnte),  slav.  ctla*ti,  »ireeken 
(^Debr.  a.a.O.),  ctroiti  {ßuseinanderetreekm,  Dobr  p.l58),  ger- 
manisdi  stnr-m  {der  medersireekemde,  J,  Örimm,  D.  Gr.  U,  146,  * 
154) ;,  andre  vgl.  man  bei  Poii  (£•  F.  a.  a.  O.).  Im  Griechischen 
erscheint  die  anfache  Form  zunächst  in  arop^w  (nach  der  5ten 
Conj:  Cl.  mit  eigentlich  unregelmässigem,  aber  im  Griechischen 
stets  in  dieser  Conj.  Cl.*  erscheinende  Gima  =  dem  sskr. 
stiri-nu);  mit  eingescnobenem  e  nachpund  verdoppeltem  v,  wie 
In  Torivifv^  (S.  176) ,  erscheint  (rropsvw  endlich  not  «rrpo)  gegen- 
über v<m  sskr.  stri:  aTp<Mww;  dass  man  hier  eine  Form  stru 
aui  Grunde  lesen  mttsse,  deren  Guna  a>  sei,  woför  man  goth. 
«tr äurjan  (vgl  Poifa.  a.  O.)  anffthren könnte,  glaube  iohlLaiim; 
das  gom«  Str  aujan  ist  ein  Denominativ  von  einer  Fonn  stravi 
(vgl  zend.  ftrava,  Siroh,  d.  h.  was  gestreut  wurd,  Vendid.  li- 
thogr.  p.238,  2  v.  u.).    Die  Form  o^poivi^v  ist  wohl  zum  Theil 


664  STEP. 

der,  meiner  Ansicht  nach,  nur  scheiidliaren  AehnHchkeit  ndc 
fdwv'iu  (S.  76)  und  i^vw-fu  znznschreibenvin  <rrpo  liegt  <rrpo 
=  sskr.  8tra  f&r  stfi  zu  Grande;  davon  «rrop-iore,  a^pm-^ra  il 
B.w.  Also  <rr6pvv(iif  erTophnmaj  axpeivwpu.,  und  mit  Eindringen 
des  Bindevokals  der  Isten  Conj.CL  (ssl^r.  a) :  arfwvpva.  Die  Bed. 
ist,  wie  im  sskrit  stfi,  (auseinander  drekn,  dann)  mnseir^eken, 
ausbreiten  n.  s.  w.  Davon  o^ope«^,  o,  der  HMreitendej  Bedeekemde 
(von  der  Modification  über  eittas  auseittander  drehnj  »tri  hat 
anch  im  Sskr.  diese  BedO  n.8.w.  <rrpä(ia,  «ro,  Streu,  Beiij  La^ 
ger  ii.s.  w«;  (rrpofuxrev^^  o,  Helf-  oilsr  TSkeÄ<l(M^e  Q.s.w*;  <rrp&^ 
liar irrig  y  d,  «m  Pickeniek,  wozu  der  Wirth  nur  die  Tischdecken 
giebt%  <rrp(D(iaTl4<*>  =  crrpc^vw^u;  (rrpoiftnf  (flhr  arpiofuvn  Pardc 
Med.),  V9  Lager ^  Oedectc^  arpwnqy  17,  dai^Auebreifenj  Decken  n. 
8.W.;  (rroonnfp,  crrpmrfjg^  d,  iUr  Hinbreitende,  Bedeckenden* n,w.; 
trrp&rripuiioVj  to,  Dim. ;  arpürv6c^  if,  ov,  gebreitet  n,  8.  w. ;  a^opmh 
1},  (£Im  gewundene^  Gürtei  (Hesgeh,,  SiM.)*,  darpeuria^  17,  ifa»  i^fte* 
^«1  öÄ«^  Lager,  * 

Indem  statt  (rrpo:  crrpY?  eintritt  (aus  der  Wzf«  crrpe  mit  Deh- 
nung des  Schlussvokals),  gehört  hieher  <rrprrv6<;^  n^  6p ^  eine 
Bilmng -durch  Suff,  vo  mit  der  Nebenform,  welche  jedoch  ge- 
bräucluicher  ist :  (fTonvvc.  iq,  eigenflich  zusammengedreht,  eiraff, 
streng,  hart j  rauh  u.s.wrf  meher  gehurt  poln.  Star anny,  eig. 
steh  hin  und  herdrehn,  betriebsam  sein  (ob  indu-stri-us  ist  frag- 
lich, sicher  aber  strdnuus);  erpiipoq^  d,  to,  eigentlich  Sk^af^ 
heit,  dannKrafli  a-TprtvidG),  überkrdftig  seini  arpi^rtl^Q  und  trrpv^ 
vvi(Of  dessen  v  hier  wolü  keine  andre  Wzf.  bedingt  (obgleich 
wir  weiterhin  orTpv  kennen  lernen  werden) ,  sondern  nur  eine 
mundartliche  Aenderung  ist,  stra^,  rauh  (an  der  Stiinme')  sein^ 
rauh  schreien,  brüllen.  Doch  will  ich  der  sich  etwas  weit  Ton 
dem  Grundbegriff  entfernenden  Bedeutung  wegen  diese  Etymo- 
logie von  arprjvlia  nicht  für  entschieden  geben. 

Da  wir  wissen ,  dass  anlautendes  er  überaus  häufig  abfUIt, 
80  kann  aus  der  Form  arop  rop  werden.  Diese  erkenne  ich  in 
fdp-yoc.  d,  Dreheisen  (der  Drechsler),  ein  Werkzeug  (der  Zim- 
m^leute),  um  (eine  Windung)  ei$un  Kreis  zu  bilden,  Drehsmg, 
Rundung  lau n.w.  Davon:  Topvurxo^,  d,  Dim.;  rapvoa,  runden^ 
xoovtiio,  drehen,  drechseln  i  xopvwrog^  ^,  clv,  gedreht  U.8.W«;  too- 
yeux,  17,  das  Drechseln]  ropvtvua,  to,  das  OedrechsMci  topvevrriqj 
d,  Drechsler]  roopewMoq,  ff,  ov,  zum  Drechseln  geschickt  u.  8«  w.; 
Topvewiipiov  ^  rOy  das  Eisen  der  Drechsler;  dfupiropvoq,  ov,  rund 
gedreht 

Ferner  ziehe  ich  hieher:  Top-vvti.  17,  (ein  Instrument  zium 
Umdrehn,  Umrühren'),  R&hrkeSe\  Tapvv&,  ropw6[&,  Topwiti,  ruh' 
ren\  ropvvT/irog,^,  oV,  umgerührt. 

Indem  f&r  o-r,  wie  nun  schon  mehrfaeh  vorgekommen  ist 
(TgL  S.647),or9r  emtritt,  geh6H  zunächst  dieWz£  omp  faiehficja*' 
CKBlpa  Tod  filr  cmep-ja:  o^rep-jaf),  alles  Gewundene^  €MreMe, 
ein  gedrehter  Skick  (vgl.  altn.  8tre-(n)g-r  aus  einer  Gottumlbfl- 
dnng  der  vorliegenden  Wurzel,  so  wie  nhd.  stri-ck,  weldies 
ebenfalls  hieher  gehOrt),  Biemen,  die  (sich  drehenden,  winden^ 
den^  Masern  im  Bähe]  eine  sieh  drehendcj  schlingende  Bmsegun^ 


STEP.  68S 

v.  s.  ^. ;  mtufftflAv^  §€dreki  u*  s«  w.;  ovfdpo  (für  <mep-jfi)  4te  Conj. 
Cl.>9  d^«/^#»  (Gramm«);  <r3rapa<9,  dir^An  u.  s.  w.;  andpiiiia^  -ro, 
«r//e»  OemUMie,  Gewundene  u«s.  w«;  hidier  gehört  firom  anret- 
pa £0,17,  «tn«  Strauchari  (vgL  Paseew). 

Ferner  crntlfov^  <mtlpoq^  to',  em  Oewand  zum  Umwiekdn, 
Beehdsen  n.s.w.  (ygL  aropmig  S.  664);  anuplovy  to,  Dim«;  cnrei- 
pcffi»,  emmekein;  arTsupoiSri^j  e^  küUenarÜg, 

Mit  op  für  ri  (Gima)  gehört  ferner  hieher:  emdpxovj  «ro, 
«»»  gedrehtes  Setij  Strick  i  andpro^j  6, 97  ^  andprev^  x6  (zw-)  9  A«- 
tütf^  riw  Siräuehem^  aus  denen  nmn  Stricke  drehte;  crstdpvri^  ^,  «»• 
fofs  erstdfroq  gedrehter  Strick  {  <ntapvlev^  to,  Dim.;  andpri^vog^  17, 
oVy  roft  cnrapTO^  gemacht;  cntapxLinfi^  17  ss  cnraprij. 

Indem  ri  durch  vp  vertreten  wird  (y^.  S.  589) ,  gehört  hie- 
ber: anvpig^  17,  (eigentlich  etwae  gedrehtes,  geflochtenes,  in  spe- 
cie)  ein  KorL  Da  im  Lat.  jedoch  sporta  (ebenfalls  mit  sp  fKr 
Bt  wie  S.415,  oder  Lehnwort)  entspricht)  so  könnte  man  v  auch 
tfSkr  eine  dialektische  Wandlung  von  o  nehmen,  also  als  organi* 
sehe  Form  cmopig  setzen.  Davon:  cvtvplSiovj  anvplxvtovy  to, 
Dim. ;  cnrt^^dr,  nach  Art  einer  <ntvpiq;  cmvptSddriqy  e^,  wie  eine 
€mr>pLg  seiend '^  avtvpLSoVf  1}  =r  mtvpLq  (vgl.  Pott^  £•  F.  U,  507). 

Attisch  erscheint  mit,  durch  Einfluss  des  er  (ivie  im  Zend) 
aspirirtem,  tt:  enpvplg  s=  <mvpig. 

Indem  crr,  wie  so  oft  (vgl.  S.  644),  mit  &  wechselt^  tritt 
Btatt  der  Form  arrpo  (=  einem  sskr.  stra):  ^po  ein;  zunächst, 
wie  ich  vermuthe,  in  ^p6-vov^  tJ,  Geflecht  (in  specie)  von  Biu-' 
wnen n. s. w. ,  Blumen u.s.Yr.  als  ZaubemUtlel\  TvoXv^povo^,  ov ;  vo" 
X^poviog,  ov^  Hets  Zaubermittel  tuibend.  Osann  (Rhein.  Museum 
1833  S.  411)  zieht  hieher  ^eXe^poW^,  Beinamen  de»  Chiron. 

Indem  sich  f i ,  wie  oft,  in  ru  wandelt,  würde  griech.  arpv 
entstehn,  oder  mit  ^,  wie  eben,  fftr  avi  &pv.  Daher  ziehe  ich 
hieher  nach  Analogie  von  ovaprog^  ^prnop^  ro  (ob  für  ^ptßoi^^ 
vgl.  S.637  ?),  eine  Art  Binsen^  aus  der  man  SMcke  machte^ 

Hieher  gehört  auch  ^ptvaXXt^,  179  Iheht  (Gedrehtes)^  und 
die  Pflanze  (ebenfalls  eine  Binsenart),  ans  der  man  Dochte 
machte.  

Da  wir  sahn,  dass  aus  der  Bed.  ausstrecken  die  Bezeich- 
nung tat  Lager,  insbesondre  aber  Stuhl  hervoitrat  (vgl.  S.663), 
«o  ziehe  ich  femer  hi^hgr  S^^^ojl  (far  crrpo-yo;),  o,  SHthl,  Sit% 
wu  8.  w.  Davon :  ^povlov^  to,  Dim.;  dpoadia,  auf  den  Stuhl  u. s.  W. 
aet%en%  ^povur^g,  6,  das  Setzen  antf  den  Throan.s.w.;  ^fimwrnq^ 
o,  der  auf  den  Stuhl  Setzende;  'xjpMa^povog^  ov^  einen  Öoldthren 
höhend. 

t  Wdiin  aber  Srpdvog  gehört,  dahin  mfissen  Wir  auch  8^pao- 
ft«*>  sieh  setzen  (ßusstreeken)^  ziehn ;  indem  str i,  wie  oft,  durch 
<rrpä  veprfisentirt  wird,  entsteht  ^pa.  Dieses)  scheint  mir  hier 
nach  der  4tenConj.Cl.  flectirt  zu  sein,  so  dass  dpoofuu  fär  dpa- 
jojECM  Steht  Davon:  dpavo^  6,  Sitz  xl s.w.;  ^paviop^  ^pavldiov^ 
noj  Dim.,*  %W7^Ti7C,  6,  Buderer  (dar  uuf  der  Ruderbank,  ^pävog^ 
Sitzende)  JLBJW.;  ^pawmaeo^,  97,  or,  den  ^pai^g  betreffend}  ^por 


686  ITEP. 

»Ml  U. s.w. 

Indem  ferner  f  i  durch  pt  repräsentirt  wird ,  gehtet  liidier 
^ptog,  d,  SeU,  Strick  (vgl  &  96  o.  sonst). 

Indem  an  die  Wz£  stfi  P-Laute  als  seknndäre  Wzdemente 
treten,  entsteht  z.  B.  slav.  ctrptiv,  ctroptiv^  ein  verkehrter 
(verdrehter) ;  nhd.  Straff  ^  d.  h.  feet%u»ammmgedrM^  und  gewiss 
auch  streifen  (TgL  etreieken  und  lat.  stringo  mit  den  Bedeutt. 
streifen  und  %ueammendrehn,  so  dass  wolil  streifen  eigentlich 
auseinander  dretm  hiess,  dran  dehnen,  %iehn,  berühren ;    doch 
sind  mir  die  Uebergänge  noch  nicht  ganz  klar;  allein  lateinisch 
stringo  und  die  Form  erweisen  entschieden  das  Hiehergehören 
von  streifen),  goth.  striupan  (J.  Grimm,  D.  Gr. II,  ^,  527J. 
Hieher  gehört  zunächst  mit  <p  griech.  a^e-^fp  in  arpi^m  (o^po- 
ip$lq)  mit  der  Grundbedeutung  der  hier  behandelten  Wz.  drehm 
u. s. \v.  Davon:  arpetpo^  {Heai^ch.')^  orpefuia,  to,  das  Gewundene 
u.  s.  w. ;  orrpn^K,  aj,  das  Drehn}  crrpejTTO^,  i?,  oV,  gedreht ;  crrpe^rriiv- 
da  (eine  Art  Spiel),  Umwendens  (über  »vda  vgl.  S.  369j.    Mit  o 
fbr  e :  orrpdc^o^,  o,  «üi  geflochtenes  S^l  u.  s.  w. ;  (rrpo^odi^^,  e^,  enM» 
crvpdi^o^  ähnlich \  arpotplq^  iq;  orpac^cov,  to,  eine  kleine  Wickel, 
BMe  U.S.W.;   crrpo^ii,  17,  das  Drelien  U.S.W.;  arpotpaloq^  ol,  oi^, 
gewandt  M^%,yf.\  arrpot^^,  d,  «tii  setUauer  Mensch;  crrpocpa^,  d,  17, 
eich  umdrehendxL  s.  w. ;  crrpotpBlovj  td,  H^erAsdi^^  e/a^a«  sti  drehn 
U.  s.w.,  Strick^  (rrpotpevq,  d,  Jer  Wirbelknoctien  des  Halses  und 
Rückgrades ,  Angethacken  u.  8.  w. ;  crrpd^iyg,  1},  Wirbelknochen  u. 
s.w. ;  irtpo(fi9c6qy  17,  dr,  «tfiit  Drehn  gehörig;  (rrpo^doftoi,  (sich  drehn 
und  winden  vor  Sehmerx)^  fjeibsctineiden  haben ;  «rrpo^'o  :=  crrpe- 
(^o;  (TTpdcf^aXo^,  d,  em  Kreiset'^  (rrpo(paXii(o ^  die  Spindel  drehn; 
OTpd^o)^,  TO,  fFirötf/  U.S.W.;  iyTp&(pa&  (vgl.  orpojvyi^),  drehn 
IL  s.  w.—  ßovävpo<prfi6v^  nach  der  Kehr  ackernder  Binder  n«  S.  w. ; 
trwrtpefi^tdxwv j  «rd,  Sürudel;  on^crrpeffTtaed^ ,  17,  dy .  stMOVMMiMfr«* 
AmmI;  flurrpoc^^,  ^  fmfadbamu.  s.  w.j  dvaurrpotfddnp^  umgekekri; 
dvrUrTpo^oq,  op^  nach  der  entgegengesetztu^  Seite  gewandt  xu  s.  w. ; 
hmrcfi^n^if;,  eeine  Augen  auf  etwas  richtendn.s.w.\  hwrcpitpuu^ 
^,  AufmeriosamkeU  a.s.w.;  inurrpwpia^  17,  die  Umlenkende^ 

Da  wir  schon  eine  Menge  Beispiele  kennen  gelernt  haben, 
in  denen  ehi,  in  einer  Anlautgruppe  vorkommendes  p  ausfiel 
(vgl.  S.  372),  so  lässt  sioh  von  formeller  Seite  hleherziehii 
oTe<p  iÜr  orrpefp ;  dieses  erschaint  in  yTctfeia  mit  der  Bedeutung 
kränzen,  d. h. /hehlen  (vgL  &poW  S.6()5),dann  bekrönten ^  um^ 
kränzen^  umhüllen,  bedecken i  wollte  man  letztre  beide  Bedeu«* 
langen  von  den  ersten  trennen,  so  dürfte  man  an  orope«^  iL  aa. 
schon  vorgekommene  erinnern;  ich  glaube  jedoch ,  dass  sie 
sich  ans  dem>  fiir  erTupa  speciell  fixirten  BegnSßectden  entwik-s. 
kelten.  Davon:  orii)^,  .17^  das  Bekran%en\  orififia,  rd,  JKransU' 
OT^ifanvunf^  tOf  Dtm.;  orreff^rlaq^  6 ,  iler  mit  einem  Kran%  Ge» 
%ierte;  cTifi^Tdo,  miieinein  &an»  veraehn  U.S.W.;  oreffTv«,  1^ 
-dy,  bekrämt'y  ontyrnfpio;,  ov^  suan  Bekrdn%en  gehörig  \  wicpo^  id; 
crrifffavo^y  6;  crre^^v,  crr&^onßl^  1},  £nmsu.s.W.;  ervupdmon,  t6; 
arre^apUnto^  d,  Dim«;  arupavn^i  krannformiig^  «rrA^onaSog,  o, 


STEP.  Wl 

V^  m  einem  Eran%e  besfehend;  ax&pavimv^  d,  eine  Dohietmri  mii 
einend  Mrmme\  fmtpavl^m,  kratnen]  anfavdo,  kränmen^  umflech^ 
ten^  umgeben  ii.s.w.;  CTe<pawd9ti$^  eg^  kramutrOg]  oTBtpav&fimj  t6^ 
Xrmmasmn§,  Uniffebungu.B»wr^  oTf^aviDfuxTMed^,  ti,  ov,  zum  Xrame 
§ehöH§\  crretfxivGicri^,  97,  Bekrdnnung]  ar^favioTtnog^  %  dv,  bekrön» 
%endi  {rTexpavmrlg^  crtexpav&Tpiq^  17,  %u  Kränzen  gehörig;  dfjtxpurtt^ 
fpvigy  iqy  Ter  flochten  u.8.  w.;  a^rooreTCTixog,  17,  6v^  %vm  Enikrämten^ 
evcTTitpioq,  ov,  ( Anthol.)  schon  bekränzt;  Xuevocrrecpiia,  den  heiligen 
Korb  eiuf  dem  Kopf  tragen;  darretpdvartoq^  ov^  unbekrämzi^ 

Indem  statt  pe,  wie  in  arpztp  das  zu  Grunde  liegende  iri  re- 
präsentirt  ward,  dessen  Guna  £p  erscheint,  entsteht  die  Form 
<n;efKfK  Sie  erscheint  zunächst  in  aTipfLvog^  ??,  oy;  crTifxpvioqy 
Uj  av,  zusammengedreht j  straff^  stramm^  hartj  ledern. 

Femer  oTiptpog,  aucn  «rrpeefo;,  to,  mit  Verlust  des  cr.i 
TifKpo^  und  ip(pog  (bei  dem  bizarren  Nicander)^  eigentlich  allee 
Strafe  {fest%u8ammengedreht),  Aeinn  Fell,  Leder  u. s.w.;  Hülle 
(das  umwickelnde?);  zu  trennen  von  arripcpog  =  crip(f>oq  (S.423). 
Davon:  crTep<(>6G>^  CTpcc^oo,  mit  Fell  u.s,  w.  bedecken;  {TTtfKfxDoiqj 
^,  das  Bedecken  mit  Leder  u.s.  w.;  arTBp((twTiip ,  d,  der  mit  Leder 
Bekleidete  u.  s«  w.  

Indem  in  der  Gunaform  statt  des  e,  welches  in  <rTep<^  er- 
schien, a  eintritt,  entsteht  die  Form  aTupcp;  indem  diese,  wie 
so  oft,  ihr  anlautendes  o- einbüsst,  wird  sie  Taptf  in  Tap(f>vgy 
eta,  V  {raptpieg^  ol,  rapc^ia,  ra),  eigenÜich  zusammengedreht, 
dann  zusammengedrängt,  dicht n.8»yf.;  raptpaog  (für  xap<ptßog 
von  Taptpv)^  a,  dr,  glbd.;  Taptpaq,  to,  Gedrängtheit,  DickichL 

Indem,  wie  hier,  das  anlantende  er  abiSUt,  aber  hinter  dem 
Guna  ep  noch  ein  Vokal  eingeschoben  wird  (vgd«S«663^,  wärde 
<repe<p  0ür  artptp)  entstehn«  Dürfen  wir  daher  nieherziehn:  ts- 
pBli'Voq^  dv,  oder  mit  a  statt  des  eingeschobnen  e:  Tcpa^W^,  dy, 
dicht  Q.  s«  w.  ?  Tipi^vov ,  ripofivoi^,  to ,  fest  verechloeeenes  n»  s.  w. ; 
'vepe^voTTjq  (reponiv.)^  4,  DichUgkeii, 

Indem  <p  an  crrp»  ss  sskr.  stH  tritt,  entsteht  ortpitp^vog^  if, 
ovy  etraff,  dicht  q.8.  w«;  axpUpvo^^  6,  straf  es,  derbes  Fleisch  (lxx). 

Indem  f  an  arpv  (S.665)  tritt,  entsteht  (rrp^fj^-ydc,  v,  dv, 
zusammenziehend,  herb,  sauer.  Die  Bedeutung  könnte  hier  über 
die  Richtigkeit  der  Etymologie  etwas  schwankend  machen. 
Doch  ist  der  Uebergang  von  zusammendrehend  zu  herb,  wohl 
kaum  stäiker,  als  der  im  deutschen  zusammanifihend  erschei» 
nende.  Davon:  «rrpix^dn?^,  17,  herber  Geschmack ^  expvtpvom^ 
sauer  machen.  Anders  Pott  (£•  F.  I,  118),  welcher  an  crxvfp  (S. 
657)  denkt;  aber  ich  kenne  keinen  Faft,  wo  p  eingeschoben 
wäre,-  auch  die  von  ihm  angefahrten  deutschen  Beispiele,  stam- 
pfrn,  etrampfen,  gehören  nicht  zusammen;  jenes  gehört  zu 
crrefu^  (S«  661) ,  dieses  zu  griecfa.  «rpa^r  flkr  orpo^  (s.  weiterhin). 


668  ITEP. 

Indem  ßan^  Wzf.  oym  tritt  (wie  oft,  s.  B«  &  6G3>9  eot- 
«teht  ovpe^  Id  o-Tfeß-Xo^  if,  (h»,  §€dreht,  verdreht  u.  8.W.;  crrp^??, 
17,  «m  If^rAsM^  %um  Drihn^  (xwps^Mrnq^  n»  «Km  Gedrekimm  u.  s. 
,W«;  onrpe^Xoo,  drekn,  verärehn  ii.8.w«;  orrp^lkeKn^^  ri^  dasFeUemi 
tnrpißhaiviip,  arpeßKemi^^  Oj  der  Folierer\  a^feßkmnipu)^^  et,  ov, 
foUei/nd;  frrpB^icmipuiv^  xd,  FoUerbank, 

Mit  8  fiLr  a  gehört  hieher:  cTpaßogj  if,  oV,  perdreki^  s.w.; 
trrpcLßiiay  verdrekU  Augen  haben,  eehielen;  arpaßu^itoSf  o,  4a# 
^ehieUni  arpaßmvj  6  ^  irvpaßoqi  axpdßoLkoq^  ov^  ^«/reA/iuS.  w»; 
arpa^ijXo^)  Oy  ein  gewundener,  p^ehter  Eörper}  4H-f>a^,  i?,  {eiwme 
dieFüsae  %usammendrekendes)  Feeeü  Q.6.W.;  currpaßif^,  ^9  («w« 
«fc/i  «icA/  dreht)  fest;  darpaßiio,  feet  machen;  doTpdßrij  17,  Sattel; 
ourrpdßrikoq  =:  crrpdißriXoq  (d  ist  wohl  Rest  TOn  dv  für  ava,  wie  oft, 
vgL  S.  578  und  Pott,  E,  F.  n,  153);  acrrpa^aXt^o  {dvaaTp.)j  auf" 
drehn,  aufrichten  {Heeych,). 

Mit  o  fiir  a:  arpoß  in  «rTpoßio,  oder  mit,  nadiArt  der  7ten 
Cohj.  CL  eingeschobenem  Nasal,  arpo^ßla^  arpoaßoo^  einen 
Kreisel  drehn n.B:W,]  orTpoßoq,  cTpop^o^  aber  auch  orrpoißiq  (eine 
Form,  die  ich  nicht  mit  Entschiedenheit  erklären  kann) ,  o,  «m 
Kreisel;  arrpoßevq,  o,  ein  Werkzeug  [des  Waikers)  %um  Umdrehni 
orpo^cXo^,  >f,  6v  =  (rTpe§16gi  crrpoßrtrog^  n^ov^  herumgedreht; 
crrpoßl'ko^  i{,  6v,  gedreht  u.s.  w.;  crxpoätXoqy  o,  Kreisel,  Wirbel  u. 
S.w.;  arrpoßlXiQv ^  t6 ^  Dim»;  orpoßtk&dTigj  6^,  9on  der  Art  eines 
iTTpoßikogi  <rTpo§iXi(Oy  a^poßiXo&y  (rrpo^iXt^ci),  hin  und  her  drehn; 
(rrpoßikiaj  y},  die  länglich  runde  Fruclii  der  Tanne,  Fichte  11»  s.  Vi r^ 
crrpoßiXrj^  17,  eine  Wieke  von  WunJfäden  {b. Passe»);  crrpoßlXivoSj 
von  Fichtenzapfen ;  arpoßiki'nig ,  o ,  mit  den  Kernen  der  Fichten- 
zapfen angemacht;  zu  crTpo^ßog  gehört  auch  arpon^lov^  arrpoii' 
§£lov,  TOy  Dim.;  crrpo^L^ri^ov,  nach  Art  eiHes  orpdp-Jo^;  <rTpo(i^G^i;c, 
e$,  nach  Art  eines  arpoiißag,  —  noXvaTpoßoq^  noXvcrrpoi^o^,  or, 
viel  umgewirbelt.  — 

Indem  in  «rrpou^o;  das  <rr  mit  &  wechselt  (S.665),  entsteht 
^p6\i^oq^o^ (eigentlich  etwae eich  zusanunendrehendes),  Kiumpea, 
Hatten,  insbesondre  von  geronnenem  Blute  (anders  Pott,  £.  F.  II, 
245);  ^po^ov,  ^poft^ÄJir  (TgL  o^po^.),  to,  Dim.;  ^po^o^i?^,  e^ 
einem  ^po^ßoq  ähnlieh 'j  ^po^§6a>j  gerinnen  machen;  Spofi^csat^,  ^, 
dasGerinnenmachen;  ^poußsioqy  a^  ov,  klumpig. 

Indem  ^  an  die  Form  arpv  tritt,  aber  das  anlautende  o*  ein- 
gebusst  wird  (S.  667),  entsteht  'vpo^,  j>  qzu  ich  xpv§^XLov^  to, 
eine  Schüssel,  Trinkgeschirr,  vermuthungsweise  (vgl.  xopvinj  S. 
664 j  ziehe;  sie  waren  wohl  von  der  Gestalt  (gedreiU)  benannt 

Indem  an  die  WzC  <rrpe  das,  noch  als  causales  im  Sskr. 
gebrauchte,  ^  tritt,  und  das  anlautende  a  eingebüsst  wird,  ent- 
steht Tpe^r  in  fji^s^itvpanov)y  drehenn. s.w.  Da  auch  im  Ger- 
manischen sich  eine  Menge  Formen  zeigten,  welche  anlauten- 
des s  eingebfisst  haben,  so  kann  hieher,  oder  zu  crrp»^  goth. 
dreiban  ( J.  Grimm,  D.  Gr.  II,  13, 128 )  gehören.  Die  gewöhn- 
lichen Lautverschiebungsgesetze  bussen  bei  so  unoi^anischen 
Erscheinungen,  wie  dieser  Verlust  von  s  ist,  ihre  Geltung  ein 
(vgl.  S.  689y.  ~  Von  xp&x&  kommt:  xpenrog^  if,  6v^  gedreht; 
Tpcnrutogyn^ov^  drehbar  ^s.wrj  Tpnrron^^,  ^,  ^«  JEnAr;  mito 


ITEP.  M9 

fiir  e:  «rpo^nf^  17,  da9  Umdrekn  ii«s.  w«;  xpincuo^cL,  m^,  vkr  Wende 
D.s.  W.  g€^hM§\  "tpoTtatov  (rpanalov^j  to,  SK^MMtriU»;  TptmcUa 
(nvoify  ^  i^^ein  Weeheelmnd\  rponio  s=  xp^8>;  TponüoVj  to,  dK« 
JTciltor  (^;  rpom^,  o,  fVaufaff^  ii.8.w.,  Arimd  Weiee^  Tpono^ 
7,  m»  gedrthier  Riemens  Tfoni9e6gf  n^  ovj  %ur  Wende  gehir^i  TpJ- 
^^  V9  Sehifskielß  Tp<ncidu}^  ovj  zur  Tpdntq  gekSHgß  «vpoTr^ca,  mui 
mem  Bael  versehn j  tponlaqy  6  (plvoq\  umgeeehiagner  Wemf  tfo^ 
maXklg^  *rponrikl4,  ^,  {Zuemumengedrehieä)  ein  Bündel}  xponaXli»  s= 
tpCTcm^  TfojtaKurfwg^  6  =  xpom^i  xpanni^,  o,  Rudergrifs  xpwcoe^ 
n  die  Flucht  treiben;  rpoTTfinri^p,  6  ==  xpassoq  n.  s.w. ;  mil  gedehn- 
tem &  CvgL  &tfQfpwd  S.  666)  TfHondm^  drehn  ti.8.w.;  mita:  xpa- 
xtXoqj^ri^  ^9  leicht  %u  drehn  \  Tpa^tcM^o  =  Tpo7tcüJ4&;  dvatxfo^ 
xtv^y  6,  Umwalzer  u.8«w.;  dnoTpimui4&,  abwenden  vu  s."w*i  dno- 
rptysTLOL^  17.,  Abwendung  n.s.w.i  dnorponiaö^j  t6^  Siihnopfer; 
imrrponMxöyiog  ^  d,  Abwendung  durch  Sühnopfer ;  jxrpcbrifio^,  ov, 
abgehend  (zw.) ;  invtponev&f  Aufseher  sein  u«  8.  w. ;  evriTposrevtfi^, 
htvrpiyjttia  ^  ij,  Aufsicht  U.8.W«;  forirpcwreüTMco^,  »},  oV,  »i#r  Auf'^ 
ficht  geschickt  u.8,w.;  evTp»ni(,  ig,  gewandt  U.8.W.;  evrpmlia,  zU" 
bereiten  ii.8.w.;  tvrpariöftogj  6^  Zubereitung '^^  eirpsmöriigj  6,  der 
Zubereitende;  evrpe^ta,  iiy  Veränderlichkeit  \  i^Xuytponunf,  vo,  San" 
nenwende,  eine  Pflanze;  'jtakAVxfomiq^  ig,  TtaXLvTpQwog^  ov,  zurück" 
gewandt;  notkivTfHyjtdo^ai^  sich  zurückwenden;  dvq^tfoatüioij  8vq* 
Tpa^eXeux,  i}.  Unwandelbarkeit, 

Kann  aus  dem  Begriff  sich  hin  und  her  drehn  (drehn)  der  Begr. 
hin  und  her  freien  hervorgehn  ?  In  diesem  Fall  gehört  hieher 
deutsch  strampfen  (vgl.  das  diminutive  strampeln,  strap- 
peln  d.h.  sich  mil  geringer  Kraft  hm  und  her  drehn)^  ferner  goto, 
tr i mp an  (./.  Grimn,  D.  Gr.  II,  33  nr.  365,  und  S.  143  mit  Verlust 
des  anlautenden  s),  trappen,  traben  cvgl.  rpex«))  und  endlich 
griech.  Tpa^r  in  Tpan^iti^j  auf  etwas  hin  und  her  treten  und  es  so 
auspressen^ keltern.  Davon:  TpoTOirnq^o^  Weinpresser\  Tpasnivogy 
17,  6v^  ausgekeltert;  ätpancq^  ov,  ungekelterl  (Etgm.  Jf). 

Zu  TpaTT,  drehn  oder  in  der  letzterwähnten  Bedeut  gehört 
wahrscheinlich  rpänri^^Of  oder  Tpdtpnky  einBalketi,  etwas  damit 
zu  drehn  u.s.w.;  es  scheint  aber  eher  der  Kelterbalken  zu  sein 
(vgLPo//,E.F.II,507). 

Zu  xpwjc  mit  der  Bed.  hin  und  her  treten  glaube  ich  femer 
zieh^^  zu  dürfen:  »»Tpo^-oc  foder  mit  Metatnesis  dTapn6g\  i 
(wo  a  =  a  =  cra  S.  382  ffl),  sehr  Betretenes,  Fusspfad  u.  s.  w. ;  cx- 
TpaniTo^  (drapniTog)^  6,  glbd.;  dTpaTtlia,  gehn  (Hesych. ). 

Wenn  wir  rpontj^,  rpomg  (oben)  vergleichen,  so  erhalten 
wir  wohl  auch  das  Recht,  zu  rpan  mit  der  Bed.  drehn,  lenken 
jod^niq^  riy  einSc/u/fy  zu  ziehn.  DieWzf.  hat  nachArt  der  7ten 
Conj.  CL  einen  NasaJ  eingeschoben. 

Wir  sahn  in  den  bisher  entwickelten  Formen  in  der  hier  be- 
handelten Wurzel  die  Bed.  Strick  80  oft  hervortreten,  dass  ich 
nicht  umhin  kann,  ehe  ich  die  Bildungen  durch  P-Laute  verlasse, 
die  Frage  aufzuwerfen,  ob  hieher  noch  Tonelov,  ronn'ioy  fiir 
Tpaneunf,  mit  Verlust  des  p,  wie  so  oft  (vgL  S.666),  to,  SeiL  ge- 
hört   


«70  JSTBP. 

Wir  komaen  sm  d^n  Sekimdärl^Odttiiffen  diudi  Gvttorale. 
Hieher  gehört  alte,  streng-r  (Sirick,  S.  664),  lat  stringo  ««- 
sümiuendrehn  (ygL  S.666),  goth.  stringan  ( J.  Grimm,  D«  Gr.  11, 
37,425;  53,663),  8tranc(SM,  J.Orhmn  a.a.O.  11,687),  strenge 
(eigentlich  straff  (S.666),  dann  starr)  ii.s.w.  In  allen  diesen 
ist  nach  Art  der  7ten  Conj.  CL  ein  Nasid  eingeschoben.  Dieses 
ist  nicht  der  Fall  im  nhd.  strecken  {auseimmder  drehen)^  strei- 
chen, ahd.  strik-an  (/.  Grimm,  D.Ghr.  II,  58)  d.  h.  iuenumder 
drekn,  ver/hchien,  so  wie  das  ebenfalls  zu  dieser  Wz,  gehörige 
nhd.  Strumpf,  eig.Fieehiwerk  (wegen  der  ineinander  yenAoA- 
tenen  Maschen)  ist;  poln.staracsie  sieh  Mühe  ffebemCnehhmtmd 
herdrehn). 

AnsdemGrriechischen  gehört  zunächst  hieher  mit  nicht  ein- 
geschobenem Nasal  oxpa  (f&r  sskr.  stri,  wie  S.665)  mit  an- 
gehängtem 7:  €Fxpay  in-ao-rpa/aXo^,  d,  der  WirbeUmaeken^  d.h. 
vondsaso-a  (S.382)  derzuMommengedrehie  (vgl.  oben<rrpo^fr$'^ 
aTfÄ(pi/f%  S.666),  dann  Sprungbein,  ferner  Würfel  Q.8.W«  Da- 
von: wrvpayakiovy  to,  dffrpayaTJUnto^^  6,  Dim.;  currpa/oXt'n^ff ,  d, 
«Xtk,  17,  ofTTfaYokAaSiiiq^  tg^  von  der  Geeiali  eines  wrTpdyaXog}  d* 
OTpayclXti^  17,  Würfel \  dortoayaLKLia^j  mii  Würfeln  spielen;  ourrpa- 
yoAMT^gyOf  Würfelspiel  \  ourrpa/oXeto^,  ov,  daxfaYoKoiTog  j  li^ov, 
knöchern  i  ourrpa/oXlvo^,  d,  Distelfink, 

Eine  verkürzte  Aussprache  von  darpayoLkog  scheint  mir  o- 
oTTpiff,  17^  darpiag  {Etym,  m.),  daraus  formirt  ist  AarpixoSj  6, 
Würfel  \  davon  ourrp^o,  Würfelspielen, 

Sollte  acrrpuM  noch  durch  Verlust  des  anlautenden  a  sich 
verkürzt  haben  und  orrptoi,  mitd  fOror  (S.665),  in  dpia»  fiber- 
gegangen sein?  ^ficu  bedeuten  eigendich  kleine  Steineken  (  Wür- 
fellf  vgL  ourrpa/aXdpxyn^,  d,  17,  aus  Würfeln  weissagend\  dann 
die  daraus  weissagenden  Nympheis,  Oder  wäre  letzteres  die  erste 
Bed.  und,  ebenfalls  mit  &  iftr  irr,  identisch  mit  lat  striga  Hexef 
aber  auch  dieses  scheint  eher  hieher  (strig  =  stri(n)g-o  S.666) 
zu  gehören,  als  zu  Stridore.  Doch  kenne  ich  keine  sichere 
Vermittelung  und  wage  auch  keine  Entscheidung. 

indem  statt  pa  die  gunirte  Form  von  ri;  ap  eintritt  und  cnt 
flkr  <rx  (VgL  S.642),  gehört  hieher:  tmaoy  für  axafy  in  ctvdpym^ 
(um  etwas')  wickeln,  windeln  u.  s.w.  (vgl.  cmelpa  u.s.w.  S.  d64). 
Davon  ro-^rap^^ai^ov^  to,  Windel  u.s.w.;  cmapyavoQy  cmapY^ydOf 
emapyavli^f  einwindeln  u. s.  w.;  (mapYdvamgj  17^  das  Einwiekdn; 
cnapydvQ^,  rd,  das  Eingewickelte  u.s.w.;  anawdvwvy  to,  eins 
kleme  Wickel,  eine  Pflanze;  orjcdpYavuirrig,  d,  Wickelkind. 

Indem  von  der  hier  zu  Grunde  liegenden  Fonn  arapy  das 
anlautende  ar  abftllt,  entsteht  xapydvvj  v^  {Gedrehtes^  Oeßeek^ 
Seü.  Wenn ,  wie  in  cravpanip  u.  s.w.  (S.  638, 645),  das  r  ausfiel, 
oder  T,  wie  oft,  in  a  überging,  so  entstand  crapy;  dieses  er- 
scheuit  vielleicht  in  crapy^dviiy  17^  Geeckt  Doch  kann  man 
auch  an  das  sskr.  srag'  Kran%,  erinnern;  allein  sollte  nicht  die- 
ses auch  vielleicht  iflr  s tr  ag'  stehn  und  hieher  gehören?  es  wftre 
alsdann  die  einzige  Spur  der  g -Bildung  aus  der  Wz.  stf  i  im 
Sskrit  (v£^  Pott,  £.  F.  U,  571). 


2TEP.  «71 

Indeni  säkr.  ii  dueh  cX  (Ar  tp^  Gana)  TerirMll  wird,  ffe- 
hSrt  hieher  ortX/  in  crTeXy-Lg,  n,  emeSireiekplmiie  ii.fl.w.(=  lat 
Btrig-ilis);  über  die  Entwickelnng  derBed.  s^eiehen  vfßu  oben 
(S.  666).   Davon :  crTek/yüunfy  xo»  Dim* ;  cmX^t^o,  abreiben  n.  s.  w« ; 

Indem  ri  durch  Xf  iur  pi  repräsentirt  wird,  wurde  crrh/y  ent- 
Btelm.  Im  Lat  fUlt  non  in  iit  für  sllit  das  anlautende  st  gan« 
ab  (S.  103);  sollte  nun  hier,  wie  in  lis,  crrXi/  sich  in  X17  haben 
abstumpfen  können,  so  würde  hieher  gehSren:  XLio,  eireifeny 
rihten  lyf^  lat  stringo),  und  Xiydrtify  eireifetuL 

Indem  an  die  Form  orpt)  (S.665)  7  tritt,  entsteht  (XT^vy^  mit 
Gana  o^pet^  in  aTptvyo^ai^  zusammef^fedrehiunA  so  ausgepressi 
»erden  (ygjL  ^rr^yy)^  Mmälig  hmechmachienn. s.w.;  oTpevyeddv, 
iy  Bedrängnise. 

Sollte  mit ^  fiir  crr  (S.  665)  hieher  gehören:  ^pvy-avdwj 
oder  mit  bloss  eingebüsstem  0 :  TpvyavctG),  die  Thür  schaben  (vgL 
Btringo),  eachie  klopfen?  doch  kann  man  auch  an  andere  Ver- 
bindungen (z.B.  terere  V^xep),  aber  nicht  mit  mehr  Sicherheit, 
denken.  

Indem  nach  Art  der  7ten  Conj.  Cl.  ein  Nasal  eingeschoben 
wird,  entsteht  zunächst  aus  tfrpay  (S.  670)  ötpayy  in  örpdrrio. 
%usammendrehen  Csirängen^j  pressen  u.s.w.  Davon:  6rpayyog^ 
auch  nicht  nasaUrt,  6rpay6g^  if,  6v,  gedreht]  &tpafyylimf  ausdrücken^ 
örpayydXij,  1}, Strang]  6rpayy<ÄMW,  örpayyaXliißy  erwürgen;  örpay^ 
yoLXioy  iSrpayyakig  37,  Strang^  Strick,  FaUstrick\  6rpayyalud(aj  Faii» 
stricke  legen ;  örpayyaktovy  r<>,  eine  Verhärtung  in  den  Gliedern ; 
(frpayyaXuriutq^  09  das  Würgen  U.S.W.;  6tpayyakw9it^ ,  $g,  gewun^ 
den  u.  S.w. ;  ötoayyaXoiay  drehn  n.  s.w. ;  ÖTpayyoiharoq^  V^ov,  9^" 
dreht  \  örpayyuay  örpayyiaj  17,  Ötpdyyev^,  ro,  das  Sich^htn-^Mmd-» 
her^drehen,  Z6gem  u.  s.w.;  6rpayy€iov,  to,  ein  Instrument,  um  Blut 
zu  eniziehn ;  <ftpayyiag^  o,  eine  Waixenarti  &epayyswOy  dre/m  u.s. 
w.;  örpdy^y  1}^  das  Ausgepresste, 

Indem,  mit  gewöhnlichem  Wechsel,  o  für  a  eintritt,  entsteht 
(frpoyy  in  (frpoyyvXoq^  17,  ov,  gedreht,  gerundet  U.S.W.  (vgl.  rop- 
yog  S.  664);  örpoyyvXo,  örpoyyvXXiOj  0tpoyyvXaivo,  örpoyyvXl4<af 
ötpoyyvXewy  örpoyyvXoOf  rund  mac/ten ;  CtpoyyvXorng^  17^  Rundung  ^ 
(ftpayyvXsv^iqty  öTpoyyvX^uxy  ötpoyyvX&^iotf  ro,  das  Gerundete;  Örpoy» 
yvX^öigj  97^  d/e  Rundung. 

Indem  e  fftr  o  und  X  CBlt  p  eintritt,  entsteht  ötXsyy  in  &tXeyylqj 
17,=  tfreXyt^  (S.670).  Nebenformen  sind  öreXeyylg,  x'Xtyylg^riy  und 
6TXiyyo^^  ro;  örXeyyloVf  örXtyyiStoVf  ro,  Dim.;  <ftXifyyLi&  =  ötiX^ 
yli(o;  örXiyyiöua,  ötXiyyiörpoVf  ro,  =  örtkyiö^ioL. 

Aus  der  Wzf.  ärXvjf  (oben)  entsteht  6tXvyy.  Dahin  ziehe  ich 
oörXiyt,^  äörXiyJi^  v, Locke:  das  o  könnte  man  zunächst  f&rRest 
des  Präf.  ot  (S.  283)  halten,  so  dass  es  wörtlich  die  Aufgedrehte 
Uesse ;  dages en  spricht  aber  das  d  in  äörXi/yi  und,  wie  mir  scheint, 
das  gleichbedeutende  und,  wie  ich  glaube^  nicht  zu  trennende  ß  d* 
ötpv^j  "Xog  und  ^6rpvxoq^  o ;  das  v  in  ßoörpv^  ist  wohl  nur  eine 
dialektisäie  Aussprache  des  i  in  einer  entsprechendenForm  ^J* 


«7*  STEP. 

örpi^;  wie  im  lat  8trig-ilis,  im Verlititniss  zu  giieA.Xlf8^fnf,  ht 
hier  das  p  erhaken;  das  x  ist  zufiUlig  entstanden  (vgL  £pvt^  8. 
332);  sind  sich  aber  oatXvy^,  ä6rh/y^,  ßoOxfn^  gleich,  so  mnss 
man,  nm  sie  zu  vereinigen,  die  anlautenden  o^d^ßo  anf  das  Präf . 
a/a,  dßo  zurückfuhren,  welches  sehi  anlautendes  a,  wie  oft  (vgl. 
ßol^t  S.  10  n.  aa.)  einbüsste;  so  stehen  jene  denn  für  ßoötluY^^ 
pa6rUY%  und  in  ßoörpvli  ist  /,  wie  oft,  in  p  übergegangen;  wört- 
lich heissen  sie  das  Abgedrehte.  (Andero  über  ßo&ttn^  PoU,  £«F. 
II,  100).  ^ÖTfw^Mw;,  To,  Dim. ;  ^örpvxn^&vi  ^^p^^n^h  «%  toekeit- 
arüg;  ßo&tpvxo&f  -x^®,  krdusein. 

Indem  an  die  Wzform  lat  q  tritt,  gehört  hieher,  wie  ich  ver- 
muthungsweise  annehme,  tor-q  ftlr  storq  mit,  wie  im  Römischen 
sooft,  abgefallenem  s.  DieUed.  dre/ten  entscheidet  sehr  zu  Gun- 
sten dieser  Etymologie  und  schwanken  köimte  ich  nur  zwischen 
ihr  und  einerVerbindung  mit  der  sskr«  V^dhvri  Ar  hvf  i  (vgl. 
xvp)  krumm  aem;  allein  gegen  diese  entscheidet  fast  mit  Sicher- 
heit das  latein.  t,  welches  einen  höchst  anomale^  Gegensatz  zu 
sskr.  dh  bilden  wurde.  Welchem  sskr.  Laute  hier  q  entspricht^ 
lässt  sich  nicht  mit  Entschiedenheit  bestimmen,  da  q  mehrere 
sskr. Laute  vertritt  (z.B.  k',  q)  und  weder  im  Sskr.  noch  in  den 
übrigen  verwandten  Sprachen  eine,  mit  Siohei^eit  torq-ueo 
gleichzustellende  Form  uns  entgegentritt    Wenn  man  das  ^  in 
nrpsTt  einem  sskr.  k'  gegenüberstellen  will,  und  nicht,  wie  wir, 
wegen  des  innigen  Zusammenhangs  mit  ötpefp,  annahmen,  einem 
p,  so  könnte  man  diesem  rpc^r,  dem  latein.  torq  und  dem  deut- 
schen streifen  eine  sskrit  Form  stfi-k'  zu  Grunde  legen  (vgl. 
z. B.  k'  im  sskr.  pank  a  =  ni^ne  =  quinque  =  fünf).  Für  eine 
andre  ebenfalls  hieher  gehörige Gutturalbilduns  halteich  femer 
goth.  1^reih-an,  ahd.  drahan,  drah-isal  (vgl.  roov€v&  S.  G65, 
J.  Qrhnm,  D.Gr*  U,  105)  so  wie  nhd.  drängen  (vgL  we^n  der 
Formation  strängen),  wage  aber  auch  hier  nicht  zu  bestimmen, 
welcher  sskrit  Bildung  diese  Formen  genau  entsprechen  wur- 
den; das  anlautende  s  ist  auch  hier  eingebüsst,  wofür  wir  auch 
im  Germanischen  schon  viele  Beispiele  erkannt  haben. 

Durch  Verlust  des  6  und  Anfügung  von  x  ^n  die  Wzf.  tpo 
(für  6rfo)  entsteht  tpox*  Dieses  erscheint  in  Tpoy«dc.  o,  mlUs Ge- 
drehte, kreisßrmig  Gerundete,  Rad,  und  ich  glaube  kaum,  dass  man 
bei  dem  jetzigen  Standpunkt  der  Etymologie  eine  sicherere  Ab- 
leitung für  dieses  geben  kann.  Dabei  verkenne  icb  jedoch  nicht, 
dass  man  über  x  sehr  schwanken  kann.  Da  %  gewöhnlicher  fast 
ein  sskrit  ksh  voraussetzt,  so  Hesse  sich  an  eine  Verbindung 
mit  der  sskr.  Wzform  tf  iksh  denken,  von  welcher  sogleich  die 
Rede  sem  wird.  Doch  hat  dieser  Zweifel  keinen  Einfluss  auf  die 
Richtigkeit  der  Etymologie  im  Allgemeinen.  Von  rpo^o^  kommt : 
tfox^^ovy  tOf  rpoxitSi^o^y  6,  tpoxl'<f^aoVf  to,  Dim.;  tpoxo^tovj  ro,  Breie; 
tpoxaXiay  rpoxn^^f  'tfoy^iXia^  xpoyAoJAM^  rpoxfXlaj  ij,  rpoxCkia,  td^ 
am  ryMder  Kärper,  der  eich  »mieehen  %wei  festen  Punkten  dreht, 
Walze  U.S.W.;  tfoxa^mf  walzen  u.s.w.;  tpoxaXuidnqs  e^,  van  der 
Art  einer Rolle\  rfoxlti6yMyt6,dasRaderwerk\  rpoxl^o,  auf  dem  Rade 
uaulrehn,  foltern  (S.6l68)n*B.w.\  tpox^iaXo^Of  einrunder,  vom  Wasser 
glatt gerMmer Stein;  rpox^n^j  cffj  radßnmgi  rpox^fw^  ^>  ramde 


ITEP.  675 

Buifß$Mmi§.  Nochandre  hieher  gehörige  Themen  sind  der  ßanm- 
erspamiss  we^en  zu  rplx(Si  gesetast  Denn  bei  der  fast  voUstän« 
digen  GleicUieit  der  Jb^orm  (e  iür  o  ist  ein  gewöhnlicher  Wechsel) 
entsteht  natürlich  dieFraffe»  ob  auch  tftx^  laufen^  hieher  fiehöre« 
Kann  man  das  Laufen  ate  ein  Sich^fortbewegen  gefasst  haben? 
Ich  lengne  nicht,  dass  sich  hier  die  Bedentang  anfeine  sprin- 
gende Weise  entwickelt;  doch  ist  der  Sprung  nicht  sehr  gross. 
Wenn  aber  rp^x  hieher  gea&ogen  werden  dan,  so  gehört  anch 
goth.  ^rag-jan  {laufen,  •/•  Grimm,  D.Gr.  1, 846)  hieher  und  eben- 
so, wahrscheinlich,  slav.  draea  Weg  (Dohrowsky^  L  L.  SL 129). 
In  diesen  Formen  ist  ebenfalls,  wie  häufig,  das  anlautende  a 
eingebusst;  nun  wird  aber  auch  im  Sskrit  eine  unbelegte  Wzf. 
triksh  eich  bewegen  ieiek  drehn  ?)  ai^eftthrt ;  da  wir  wissen, 
dass  auch  im  Sslu*.  anlautendes  s  in  Gruppen  eingebusst  wird, 
so  könnte  sie  fiir  stf  iksh  stehn;  mit  gewöhnlicher  Vertretung 
des  f  i  durch  ra  wurde  sie  straksh:  traksh,  und  ihr  entspre- 
chen rpeXf  Itrag,  drag  ganz  regelrecht  Anders  Poii  (E.r.  ü, 
59)«  Also  tptxmyieieh  drekm)  eieh  schnell  bewegen;  ^pi^ofuu  (vgL 
S.  661),  dor.,  mit  Erhaltung  des  organisch-richtigeren  a :  rfdy<a ; 
davon :  dpexrueo^,  Vy^^  *Mn Laufen  gesehdckl;  dpifyxthtov.    Mut  o 
liir  «:  tp6xoSy6fLaMrfu.8.yrrj  tpoxaHnlairflenäi  rpox€i4<n>=tpix^9 
rpoxaXog^  a,  ov,  laufend,  Trochäus  x  rpox^'üidgj  if,  6v,  trochmsch  \  tpo* 
Xo^g^  lij  oVf  laufend,  rund  (vgl.  S.  672) ;  tpoxctvnip^  o,  Laufer.  dis 
runde  (von  tpoxog)  Vorragung  a$n  Hüflknochen  u.s.w.;  rpoxatq^  17, 
eine  Art  Schuh \  tpoxotöiia^  to,  ein  Rennwagen;  rpoxdiiSf  rpoxdof 
rpoxt4^f  laufen  i  im  Kreis  herumdrehn  u.s.w.;  tpoxtpo^^  a,  ov,  rpom 
X^S^  <if  iv  (zw.))  sehnettf  rund\  tpoxif  i,  Lauf;  rpoxuif  rl,  hauf\ 
Umfang  des  Bades;  tpoxAog,  'fpoffiiog,  tpojfiko^^  o,  ShranMäufer^ 
ein  kleiner  Vogel  u.s.w. 

Indem  statt  e  das  a  sich  erhSlt,  wie  in  dem  dorischen  toax^ 
aber  p,  wie  so  sehr  häufig,  in  anlautenden  Gruppen  (vgl.  S.  372) 
verloren  geht,  entsteht,  durch  Suffl  v  =s  sskr.  u  gebildet,  ra^-v 
für  tpaxoy  o»anisch  ^tpayv^  schnell  {laufend)^  man  vgl.  auch  PoU 
(E. F.  II,  123).  Also  ta'ivc.  €iay  v;  im  Comparativ  wird  raxwp 
durch  Einfluss  des  t  eigentlich  zu  taacrov^  aber  indem  die  Aspi- 
ration auf  T  tritt,  ^dööfov,  ov;  auch  unverändert  tayUav,  ov,  unre- 
rlmässiger  rayv^xtpog;  Superlativ  tax^^tog;  davon:  tdxot  (vgl 
388),  raxiag,  schnell;  tayivw^  eilig  machen  \  xax%v6q,  li^ovss 
raxvgi  taxorn^^  n, Schnelligkeit;  taxivag^  6y  Beiwort  des  Hasen; 
tdxogj  rOfJSme  U.S.W.;  löotaxi^  ig,  gleich  schnell]  löoraxim,  gleich 
seünell  sein. 

Wenn  wir  triluJunitBecht  hieher  gezogen  haben  und  ihm 
als  Grundbedeutung  drehn  geben  dürfen,  so  ist  es  femer  erlaubt 
hieher  zu  ziehn  sskr.  tarku  die  Spindel  \  denn  die  Form  betref- 
fend, so  tritt  k  im  Sskr.  an  die  Stelle  von  ksh  (vgl.  Nachtr.  zu 
S.  205);  die  Bed.  bedarf  kaum  eines  Belegs;  man  kann  jedoch 
vergleichen  6tpo<paki4fß  (S.666).  Da  nun  dem  sskr.  triksh,  mit 
xt  fiir  ksh,  rpaxt  gegenubertreten  kann  fvgl.  S.112  und  sonst), 
so  dfirfen  wir  hieherziehn  das  jdeichbedeutende  Jt^ToaxT^oc^  6; 
das  d  nehme  ich  iiir  a  s=  6a  (S.  382)  oder  für  a/a  (8.  274),  so 
dass  es  wOrdich  heisst:  der  Sktsammendreher,  oder  der  Abdrehe; 
man  kann  flbiigens  auch  rpax  f&r  die  Wzform  nehmen,  mit  ic  sr 

45 


674  STEP. 

Bskr.  ksh  (k>,  wie  in  ottoq  (S.  228)  nnd  to  fftr  Sii£  Davon :  a- 
Tpdx'fiov,  To,  Dim«;  drpanTvK'klgy  dTpattTvTUqj  17^  ein  spindeiarüffeM 
Gewächs  (vgl.  Pott,  E.  F.  11,123). 

Das  Zweifeln  kann,  wie  auch  das  Denken  vielfach  (v^.  lat. 
volvo  animo),  als  ein  eich  Hin-  und  Herdrehn  gefasat  werden. 
Dalier  ziehe  ich  hieher  das  sskr.  tarka  Zweifei.  Dieser  Form 
entspricht  mit  pe  für  ra:  rpex  in  gS£i£äSk9  ^^i  %weifeUo9,  wahr  u. 
s.w.;  aTp£x€G),  genau  erleiden  a.s.w.;  arpexiia,  dxf&tlcLy  17,  Zuver^ 
lässiffkei i  n,B»w*  ■ 

Sollte  zn  rpox  mit  der  Bed.  eirecken,  xiehn,  wie  im  plattd* 
trecken,  auch  ToaxTOg,  6,  TpaxrWjTo,  (gezogenes) gebleichies, 
weisses  Wachs^gm&ten.'i  Davon:  TpoxTai^a, bleichen i  xfdjtrm^LOLy 
To,  etfi  Pflasler  van  weissem  Wachs, 

Sollte  zu  der  Form  rpox  (S.672)  mit  Erhaltung  des  o-  nnd 
Guna  op  ftir  po  griech.  <rTopx  in  ovopX'd^a  gehören?  dann 
hiesse  es  eig.  %usammendrehnj  %usammefidrängen  (vgl.  S.G67). 

Sollte  endlich  der  Strauch  von  seinen  Windungen  den  Na- 
men erhalten  haben,  so  wurde  ich  sowohl  dieses  deutsche  Wort 
hieherzlehn,  als  auch  den  Pflanzennamen  aTpvxvoq^  6,  ar^pv- 
yiyov,  xo  (crrpv;^,  17^  ZW.),  Nachischaiteni  es  wäre  als  sekundä- 
res Element  ein  Laut  an  die  Wzf.  arpv  (S.  666,  671)  getreten, 
welchen  die  griech.  Sprache  durch  y  repräsentirt  Sollte  als 
dann  zu  der  Wzf.  arto  auch  axip-v^  o,  der  mittelste  Stengel  der 
Artischocke,  gehören  f  Die  Nebenform  T^p-va^  erklärt  sich  durch 
Verlust  des  6;  die  andre  Tixipvt^  müsste  man  an  die  Form  tr^tf» 
(S.664)  schliessen;  durch  Verlust  des  6  ward  sie  inrep  und  danu, 
wie  in  ^xoU^y  ein  t  eingeschoben  (oder  wäre  dieses  axipm^  mit 
dem  gleich  zu  erwähnenden  identisch?). 

Ehe  ich  die  Wz«  crxtp  verlasse,  muss  ich  noch  das  gewöhn- 
lich damit  verbundene  axip^vovj  x6,  die  Brust,  erwähnen;  eine 
sichere  Ableitung  kenne  ich  nicht;  wenn  in  dem  gleichbedeu- 
tenden sskr.  stana  a,  wie  so  oft,  för  fi  steht  (vgl.  2^.65, 87  und 
sonst  vielfach),  so  wären  beide  Wörter  identisch.  Davon:  axtp- 
vldtoVf  TO,  Dim.;  axtpvioVj  x6,  ein  Gericht  von  Brustfleisch  \  axip- 
yi$,  n,  das  Innere  u»B.w.(Hesych.);  axtpvixnSy  6,  -Trip,  17.  von  der 
Brust;  axtpvdin^t^y  brustartig}  ßodwrepvo^,  ov,hochbrustig\  ^tpi- 
crxipviogy  ov,  um  die  Brust  gehend  j  vtpoöxepvUtioqj  ov,  vor  der  Brust 
befindlich ;  IvöxepvIio^uUf  umarmen  {Hesgch.). 

^  Mit  crxep  verbindet  man  endlich  ^lfUSUf4i>  ^>  ^^^'    ^'^^ 

nimmt,  dieser  Etymologie  wegen,  als  eigentlicbe  Bed-Z^i^er  an; 
ich  will  die  Möglichkeit,  dass  sie  richtig  sei,  nicht  gradezu  leug- 
nen, aber  sonderbar  wäre  doch  die  Bezeichnung  eines  Kriegs^ 
häufens  durch  den  Umstand,  dass  er  auch  lagert.  Sollte  nicht 
eher  eine  Verbindung  mit  dem  deutschen  stri-t  u.s.w.(vgL  S. 
102)  vorzuziehn  sein?  als  Wzf.  wurde  ein  sskr.  stf  i  oder  sf  i 
rvffl.  a.a.O.)  anzunehmen  sein,  welches  von  dem  eben  behan- 
delten-der  Bed;  nach  sehr  verschieden  sein  würde;  es  hiesse 
wohl  kämpfen,  wie  sskr.  srini,  Feind,  wahrscheinlich  macht 
(vgL  a.a.O.).    Dann  verbände  sich  auch  deutsdi  ki*stir-ni 


STEN.  675 

(militia,  J.  Grimm,  D.Gr,  U,  63)  damit.  Davon:  (rrpaTda,  n, 
Heereszug 'j  crTpaTe/a,  i},  die  kriegerische  i  onrpaTeua,  im  Kriege  die^ 
nen  n.s.w.;  <iT^T$v^a,x6yHeere8%ug ^  6ToaTtvyiaTi»6q^rij6v,aTpa'' 
Terrtxd^,  if,  ov,  kriegerisch^  crTpdxevaig^  ri^  Feldzug ^  arpaTevin^og^ 
ov,  %um Kriegsdienst  tauglich  n.s.w.;  orpaTui,  ri^  Kriegsheer;  arpoir 
Tiog,  OY,  kriegerisch  n.s.w.;  aTparidTinq^  o,  Soldat  U.S.W.;  orpa- 
-ri63x^,  17,  Kriegerini  arpaTtoTtxo?,  if,  oV^  »fuw  Krieger  gehörig '^ 
«rrpaTnxreio,  ai//  «11«»  FM%ug  denketi\  oxpaToio^i,  (ßutimann 
urill  cTTpaToo^ouy  vgl.  Dnncan,  Lex.  homer.  edmRost  s.  v«,  was  je- 
doch keinesweges  nothwendig,  vgl.  z.B.  di}/ao(iai  von  01)^),  Ai« 
^ent;  darpaTemro^,  ov,  ohne  &iegsdiensL 

crTop^vy^^  oTopSv^,  (rrdp^,  97,  ili>  Spitze  n.s.w.  Ein^  si- 
chere oder  nur  wahrscheinliche  Etymologie  kenne  ich  nicht. 
öTopvvn,  if  ^in  wahrscheinlich  spitziges  Instrument  dsrWwsdärzi», 
gehört  woid  mit  jenem  zusammen. 

^oTsv.  Im  Sskr.  entspricht  st  an  fönen\  die  Formen  der 
verwandten  Sprachen  vergL  man  bei  Pott  (£.  F.  I,  255);  stan 
für  eine  Bildung  ans  '^tan  dehnen,  mit  demPräf.  sa  zu  halten, 
wie  Pott  will,  kann  ich  mich,  bei  der  Verschiedenheit  derBedd, 
nicht  entschliessen.  ImGriech.  entspricht  zunächst,  wie  schon 
Pott  erkannte,  örey  in  aTivio,  stöhnen,  seufzen  U.S.W.;  ZT^yrop, 
n.  p.;  orreyd^a  (Denomin.)  =  axhmi  axiray^iay  to,  das  Geseufz ; 
axevay\i6g^  6,  das  Seufzen ;  a^evoaevog^  ^,  6v,  stöhnendn.  s.w. ;  &t€vot^ 
xTixd^,  9;,  6v,  immer  stöhnend;  dorsvaxrl,  doTZvaHxti^  ohne  Seuf^ 
%en  \  aTevdx,(Of  orrtva^iiDf  crTCva^t^o  =  OTivfo,  Mit  o  für  e :  crrdi/off, 
d,  das  Seufzen  i  arovoet^^  oro-a,  bv,  seufzerreich ;  <rrova7^,  rj,  <rrd- 
ya;(o^,  d,  =  crrovogi  arovaxi&j  aTovay(lifa  s=  orTeva. 

Da  wir  wissen,  dass  anlautendes  s  häufig  abfällt,  so  ziehn 
wir  hieher  sskr.  täna  fiir  stäna  Ton;  in  der  J3ed.5;pff7im/ii^  ge- 
hurt es  zu  tan.  Dass  der  Begriff  des  Tönens  aus  dem  des  Span-^ 
nens  hei-vorgegangen  sei,  lässt  sich  nur  annehmen,  wenn  wir 

flauben  wollen,  dass  schon  in  so  alter  Zeit  die  physikalischen 
iifahrungen,  aufweichen  eine  solche  Bedeutungsentwickelung 
beruhen  wurde,  gemacht  wären.  Dies  scheint  mir  nicht  wahr- 
scheinlich, und  idh  ziehe  daher  vor,  dieses  Zusammentreffen  der 
Bedeutungen  in  täna  der  bemerkten  formalen  Entwickelnng  zu- 
zuschreiben; dass  diese  aber  grade  in  dieser  Wurzel  schon  sehr 
früh  Statt  fand,  zeigt  Folgendes.  Im  Sskrit  ist  die  Bezeichnung 
far  Donner  dieser  Wurzel  endehnt,  nämlich  stan-ajitnu;  daher 
erhalten  wir  das  Recht,  lat  ton-are  hioher  zu  ziehn  und  ebenso 
deutsch  donar  (/.  Gri^nm,  D.Gr.  II,  596,121),  in  denen  beiden 
das  anlautende  s,  wie  schon  so  sehr  oft,  aufgegeben  ist  Dieses 

g'ebt  uns  aber  auch  das  Recht,  goth.  I>iunan  (Jonen^  J.  Grimm, 
.Gr.  I!,  48, 520)  hieher  zu  ziehn,  und  ich  wage  deswegen  auch 
lattinnire  sammt  der  frequentativen Bildung  tin-tin-nabulum 
hiermit  zu  verbinden.  Diese  Analogieen  bewegen  mich  endlicli 
auch  Tovog^Ofin  der  Bed.  Ton  fiir  örSvog  zu  nehmen  und  von 
Tovoi;  (von  yf^ioLv,  dehnen)  zu  trennen.  Naturlich  griffen  diese 
Wzformen  tot  fiir  nxov  (=  sskr.  tan),  nachdem  man  den  physi- 
schen Zusammenhang  kennen  lernte,  ineinander  über,  und  der 

45* 


876  liTPl 

Spradisinn  blieb  sieh  der  nrsprüiifdiehen  Verftdiiedenhett  mch! 
mehr  bewusst  rman  vgl.  y^Tvy).  Meine  Ansicht  will  ich  jedoct 
keinesw^es  als  sichere  Etymologie  geben.  An  xovoq  Ibr  tfro 
vog  knüpfe  ich:  rovdpiovf  to,  SUmmpflrife;  tovuxIo^^o^op,  von  tfei 
Länge  eines  Tone-y  xovli&,  beionen.  Andre  Formen,  welche  viel 
leicht  ebenfalls  hieher  gehören  wurden,  sehe  man  bei  ^^ey. 

6xpii&  heisst  eehwirren,  sehriilen,  zmteehem  n.s.w.9  ganz 
wie  das  lat  strid-eo,  mit  welchem  wir  es  sicher  gleich  serzm 
dürfen,  so  dass  also  die  Wzf.  dxfii  ist  Durch  Einfluss  des  { 
im  Präsens  (ygL  S.  362)  wurde  in  dnigen  themafischen  Bildun- 
gen /  statt  des  wurzeiförmigen  3  eingeführt;  ^^tpiyJ^j  17.  ein  Nochi- 
vogeii  (fTpt^YfjLoq,  6,  das  Schwirren,  Sollte  das  gleichoedeutende 
slav.  ckred  jet  (Dobroweky,  I.  L.  SL 165)  damit  verwandt  sein  ? 

Indem  6  abfSIlt,  wie  so  sehr  oft  (z.  B.  S.  673),  entsteht  die 
Form  rpid  in  rplio  {rpl6&  und  Tpt^o,  xtrpiya^  so  dass  wir  hier 
das  or^misch  richtigere  9  und  das  damit  wechselnde  7  zugleich 
eintreten  sehn),  glbd.  Davon  rpuriuig^  xpiy^^  ö,  =  öxpi^iiog. 
Gehört  hieher  Tpt,YXl4o,  kichern? 

Fast  gleichbedeutend  ist  rpiJ^c»,  schwirren,  girren  ii.s.w.9 
and  wir  sän  pt,  pv  schon  oft  mit  einander  wechseln  (z.B.  in  Sptd& 
und  8pvq  S,96);  sollten  wir  dies  demnach  f&r  örpvd  nehmen  und 
mit  (tTfM^  identificiren?  Davon :  rpvö^oqj  d,  Gemurr}  xpvydv,  i?; 
du  Turteltaube  {die  girrende);  xovyoviogj  a,  ov,  tan  der  xpvydv. 

Wäre  es  möglich,  dass  die  hier  zu  Giiinde  gele^e  Wzf. 
öxpti  von  der  sskn  V^svri  (S.  460)  käme,  und  eine  Sekundär- 
btldung  durch  8  wäre?  svrid  hätte  mit  Verlust  des  v  Cvgl.  S. 
452  und  fast  alle  ursprünglich  mit  6/  anlautenden  Wurzelformea 
von  S.  452-466)  lat  sri  d  (mit  r  1  =  ri)  werden  müssen  und  nach 
Einschub  eines  stutzenden  t  (S.  405,  414,  645)  strld  ;  dieson 
Formen  entspräche  eriech.  6pl8, 6xpl9;  an  die  erste  Form  konnte 
sich  alsdann  mit  Verlust  des  6  und  Gunirung  des  i:  ^018  fßr  opotd 
lehnen,  welches  ich  hieherziehn  möchte,  weil  es  denselben  Toa 
ausdrückt  wie  strld;  von  formaler  Seite  wäre  fast  eine  Verbin- 
dung mit  der  Wz.  sskr.  ru  tönen,  in  der  Wzf.  rud  (ch  =  v  S.  11 
und  sonst)  leichter;  will  man  es  mit  mir  hieherziehn,  so  liesse  1 
es  sich  auch  so  erklären,  dass  zuerst  6xpoiJi  entstand,  dann  dns  | 
T,  wie  in  öavpmxiip  (S.  638)  eingebüsst  ward  und,  da  die  Grie-*  | 
eben  keinen  Anlaut  6p  kennen,  das  0  nachfolgte.  Also  poiiog^ . 
d,  Geschwirr  u.s.w.  Davon:  ^oi^dSrigj  eff,  geräuschpolt;  potjf'o, , 
schwirren  u.s.w.;  ^oiin^d^  potir^ov,  unter  Gerdusch]  pot^iffiff,  eaaa, 
ev^  rauschend;  foLiri^y  to,  Geschwirr  u.s.w.;  poi^n^&p {poi^axT^pfOy  ' 
EW.),  d,  riy  rauschend  1L8.W.;  poiioq^  6,  Geräusch;  svpot^i^ro;,  ov, 
leicht  hinrauschend. 

Steht  mit  öxpii  auch  öxpiß  in  Zusammenhang?  die  Bedent 
spricht  sehr  dafür;  denn  öxpLßoq^  d,  heisst  fvel.  tfrptJ,  xpiS)dai 
Zwitschern  der  Vögel.  Wenn  svri  zu  Grunde  läge,  wäre  (Trpi-? 
eine  Bildung  durch  ^.  Davon  CxpiJ^lMtLyX^  komisch  gebildetes 
Wort  (Aristoph.^. 

Wie  sich  nun  ^oti  zu  öxpiS  verhält,  ganz  ebenso  wurde  poi^ 
zu  fepiß  passen.  Davon  folß8oq({}irpoi^xo^  mitRückwirkeader 
Media»  vgL  S.646),  0^  jedes  schwirrende  Geräusch  i  formell  wfire 


STPl.  «77 

Jedoeh  eine Verbindiug  mit  »skr.  r£bh  eher  mSg^ich,  aUein  des- 
sen Bed.i8t  nicht  ganss  passend;  denn  r£bh-ana  bezeichnet  dSst 
iinanmen  der  Kühe.  Davon :  ^oi^n^ov  =  poi^iiiovi  ^o^im  =  (toi- 
4ie^i   p<Uß9n<nqj  n  ==  ^ntng-j  fioi§8d8nq  =  ^«•^«J^ff. 

Hieher  gehört  wohl  auch  fiolßdrpf,  fi§in»j  fivdnyj  fvoStiry,  mü 
GermucK  _^___^_ 

Da  die  Sylbe  p»  in  Hx^Ti  ohne  Zweifel  den  Laut  repr&sen- 
tirt,  welcher  iin  Sslur.  durch,  den  Vokal  f  i  bezeichnet  wird,  wir 
diesem  (oder  dessen  Guna)  aber  schon  oft  (S.  587)  p  mit  Vokal 
zu  beiden  Seiten  geffenflbertreten  sahn,  femer  wissen,  dass  an- 
lautendes 6  oft  abfallt,  so  dürften  wir  mit  6%^  auch  repe^  ver- 
binden; sollen  wir  dieses  in  T6peT-i^iD  erkennen?  DieBed«ist 
^vieder  ganz  identisch;  %'wiUehem,  %irpen  u.s.w.  Ttpiriia  ist  wohl 
ein  Denominativ  von  Tepero,  welches  ftir  tzpei-To  stehn  könnte. 
l^AVon  TcpcTurfio^,  6,  Tsp^rurfia,  to,  das  Zwitschern  us.w« 

Für  üxpi^  trat  6Tpiy  ein  (S.676);  dieses  würde  mit  Verlust 
des  6i  Tpf/  werden;  wir  wissen  nun,  dass  p  in  einer  anlauten- 
den Gruppe  oft  abföUt  (S.673),  also  ny  entstehn  wurde.  Sol- 
len wir  deswegen  T^-TTi(,o,  ftir  T6-tfTpc{^  rt-rpc^  nehmen  und 
bieherziehn  ?  Es  heisst  BawngriUe  und  wurde  wOrtlich  die  ofi 
(Reduplic)  zirpende  bedeuten.  Davon:  Tem/oVMx,  to,  eine  kleine 
€yicadenart\  Tem/ci^i;^,  tg,  von  der  Art  derGcaden,  Terrt^o  und 
T^ji^G)  heisst  nun  wieder  piepen^  %tintscAem;  sollen  wir  nun  auch 
-r^Tt^o  ftir  Tfr-i^Tpi^o);  Ti-Tpi^o  nehmen  und  bieherziehn?  Die 
Reduplication  mit  i  (wie  in  rL-^r^ni,  törrj^u)  war  die  im  Griech.  ge- 
wöhnlichere; auffallend  wäre  zwar  die  Dehnung  in  der  Redu- 
plicationssylbe ;  sie  findet  aber  im  Sskr.  Analogie,  Bopp,  Gr.  s. 
r.  560,  vgl.  Tnrda  S.  660).  Möglich  wlre  jedoch,  dass  Tirt^o 
onomatopoiStisch  ist,  wofttr  auch  titti  im  Sskrit  erklärt  wird. 
Davon  täti^,  17.  ein  kleiner  piepender  Vogel.  Hierzu  gehört  wohl 
auch  das  ziemuch  gleichbed.  xtrvßliaj  Tirrv^t^cD. 

Wenn  in  örpii  nur  örpi  wurzelhaft  ist,  so  könnte  man  hier- 
mit endlich  verbmden:  örpov'^  (mit Antritt  von  &  (S.  30  umsonst) 
an  die  Form  öxpov,  vrofovßliT  sskr.  f  i  eingetreten  (?))  in  örpov- 
&  6  s,  ÖTpo^oq  (att),  o,  ny  j^^er  kleine  Vogdj  SperUng  u.  s.w.  (steht 
in  Sperrung  Sper  für  Ster,  wie  auch  in  speien  (S.  415),  so  dass 
Sper  mit  örpov  zu  identificiren  wäre?),  femer  Strauss  (gewöhn- 
Bch  mit  dem  Beisatz  17  ytvfd'hi)»  Davon:  örpox&iovj  örpov^aptov^ 
rJ,  Dim.  U.S.W.;  tfrpovdeio^,  a,  ov,  ÖTpov^wgy  vom  Vogel  u.s.w.; 
öxpoT^UQVf  6,  Strauss:  örpov^^iitOf  piepen\  tfTpovSoTo'^,  9?,  6v,  mit 
Vögeln  bemalt ;  d6vpoiS&i0To^  ov,  der  nicht  mit  öxpo^iov  (ein  Kraut) 
Gereinigte. 

Wenn  6xpi  hier  wirklich  dieGrundft)rm  ist  ,^  so  gehört  end- 
lich dazu  lat  stur-nus,  deutsch  staro  (/.  Grimm,  D. Gr.  II,  1^) 
und  bedeutet  eigentlich  Vogel  Überhaupt,  dannfii/aar;  damit  iden- 
tisch ist  eriech.^'ap,  0$^  d  (wegen  4^  ftir  tfr  vgl.  S.646;  Potts  Zwei- 
fel (E.  F.  II,  397)  ist  grundlos).  Davon  ^p6^^  a,  i^,  siaargrau 
n.s.w. 


Wurzeln  und  Wnrzelformen,  welche  mit  9 
anlauten. 

V^^  Im  Sskr.  entspricht  psi  mit  der  Bed.  esseuy  belegt 
dnrch  psi-ta  gegessen,  fsknaSpeise.  Identisch  mit  der  sskr.Wz. 
ist  spei  im  deutschen  speisan.  Aus  dem  Griech.  ziehe  icli 
hieher :  o->lo;  das  o  ist  wohl  Rest  desPräf.  or  (=  sskr.  ut  S.  283), 
so  dass  diese  Zasammensetzung  eigentl.  aufessen  hiesse ;  doch 
kömute  6  auch  für  a  =  a  =:  o-a  (S.  382)  stehn,  so  dass  es  m//- 
essen,  %uessen  hiesse.  Letzteres  tvfirde  besser  f&r  die  Bed.  von 
i^ov,  xoy  passen.  Dieses  heisst  eigentlich  Ztiüro«^  nicht,  wie  man 
der  vagen  und  unhaltbaren  Etymologie  von  ^co  wegen  annahm. 
Gekochtes*  Davon:  otf/aptor^  oifapidiovj  To,Dim.,  hes. Fisch;  o-^&v, 
6f  Korb,  um  o^ov  darin  %u  tragen ;  d>)^o(iai  (Denom.)y  ols  Ztikosi 
essen \  o^yM,  to,  =  i^v^  avo^q^  ov,  ohne  Zukost;  dvt^ia^  r;y 
Mangel  anZukost\  napo^l^y  17,  eine  Nebenschüssel  mit  Leckereien; 
TtouKT^ioVf  To,  Dim. ;  napcnlndiogj  a,  ov,  zur  utaoo^  gehörig  Cvgl. 
S.  314).  

f^dXtov,  TOf  die  scharfe  Kinnkette  des  Pferdes.  Sollte  dieses 
Wort  mit  der  Wzf.  kshar  schaben  (S.  200)  zu  verbinden  sein? 
^  fiir  ksh  sahn  wir  oft  (S.  616),  mid  ebenso  X  für  r.  Danach 
wäre  T^oiXiov  das  (durch  Schaben  das  Pferd  bändigende)  Gebiss.  In 
diesem  Fall  ist  eine  Verbindung  mit  dem  ganz  gleichbedeuten- 
den sskr.  khal-ina,  khal-lna  möglich;  denn  wir  wissen,  dass 
fiir  ksh  im  Sskr.  häufig  kh  (S.  624)  und  für  r  1  eintritt  Gewöhn- 
lich wird  es  jedoch  von  kha  Mwidj  und  11  na  befestigt,  abge- 
leitet Gegen  diese  £tymologie  zeugt  aber  die  Form  khal-i  na 
mit  kurzem  L    Mit  khal-lna  ist  aber  absolut  identisch  griech. 

äaX'Tvog,  o,  Zügel,  Gebiss,  welches  man  aber  auch  gradezu  aus 
er  bei  khal-lna  hiemach  zu  Grunde  liegenden  Form  kshal-Tna 
leiten  kann,  da  wir  wissen,  dass  dem  sskr.  ksh  griech.  %  ge- 
wöhnlich entspricht  Davon:  x'^'h.vixn<;^  6,  -Itk,  r;,  am  2iawn  ju 
s.w. ;  j(aXLv6(0f  zäumen,  zügeln i  ^^^aXlvcxr^g,  17^  das  Zäumen  U.8.W.; 
p^aXtvoT^pia,  Ta,  Taue^  mit  denen  die  Schife  am  Ufer  festgebunden 
werden;  dj^akivo^^ov,  dyaTJivoiiToq^ov,  zügellos /ungebändigt\  vsro* 
j(p^vv^u}q^  ov,  unter  dem  Zaum. 

DurchUmstellung  des  ^  in  tf/oXcov  entsteht  gleichbedeutend 
&3tdXiov;  wenn  man  ^  als  fa  betrachtete  Tatt  z.  B.),  wurde  durch 
diese  Umsetzutip^  die  Wzf.  örpdX  oder  mit  Verlust  des  61  (paK  ent- 
stehn  (vgL  S.174  und  viele  seitdem  vorgekommene  Beispiele). 
So  kann  man  hieherziehn  (pdXapa;  xd^Xblankes)  Pferdegeschirr, 
Doch  kann  man  qnch  an  andre  Verbindungen  denken.  Davon: 
dpYvpo(pdXapoqy  ov,  mit  sUbertiem  Pferdeschmuck. 

^iXXtoVi  To  {-^Ouov  zw.)9  Armband.  Sollte  es  ftir  öitlklLov 
fitehn  und  zu  &stdQ  gehören  (S.  540)?  man  kann  öcpiy^vp  (S.  557) 
vergleichen.  Davon  ^^fekiwoj  umwinden. 


Waizelo  und  Warzelformen,  welcbe  mit  Z 
aolauten. 

yTifi.  Im  Sskr.  entspricht  ja;  denn  j  wird  im  Griechischen 
gewöhnlich  dnrch  i  repräsentirt  Diese  Wz.  ist  in  derBed.  r«r- 
bmden  belegt;  ansserdem  werden  ihr  die  Bedd.  mischen^  binden, 
f fidein,  trennen  gegeben,  in  welchen  sie  aber  noch  nicht  belegt 
ist.    Im  Griech.  erscheint  die  entsprechende  Form  zunächst  in 
^m-vw-ui;  iv  ist  vor  dem  Zeichen  der  StenConjXl.  w,  wie  ge- 
^wGhnlich  imGriech.,  gunirt  und  dasGona  Csskr.d),  wie  in  poV- 
w^u  (S.  76)  und  sonst  bisweilen,  im  Griech.  durch  q  repräsen- 
tirt ;  das  V  ist,  wie  in  crrpcWcfu  (S,  663),  verdoppelt  (vgl.  PoU, 
F.  E.  I,  213).    Neben  4&vv^u  erscheint  iawwoy  gürten  u.  s.  w. 
Davon:  ^oJfta  (^oxrua  zw.),  rd,  (eig.  etwas  Umgegürtetes)  Wamme, 
Gurt  U.S.W.;  ^rao-^,  17.  das  Gurten ;  ^Gxmfp,  o,  Gürtel  u.8.w.  (vgL 
Ijehrs,  Aristarch.  p.  125) ;  ^oicm?^,  o,  gürtend  u.  s.w. ;  ^ocmfpto^, 
vi^w,  %um  Gürtel  gehörig;  ^toaroq,  fi,  6v,  gegürtet;  ^oarpoVf  t6, 
Gurt;  ^dvri^  17^  Gurt;  ^^viov,  ^avdpiov,  t6,  Dim.;  i6)vlTriq,6,  -Tti^^ 
17,  »um  Gürtel  gehörig  U.8.W.;  äi(DToq^ov(^Etgm.  iit.),  unyegürtet; 
htii&oTTpa^  17.  Gürtel i  Trapo^Gxrrpt^,  ti,  ein  am  Gürtel  hängender 
Dolch;  napaicivu>q^  ovj  napa^ovliiogy  oVj  am  Gürtel  befindlich  u.s. 
w.;  ^epc^ofuxTftov,  to,  kleiner  Gürtel  \  ä^owoq^  ov,  ohne  Gürtel.  Hie- 
her gehört  *A|erff,  n.  p.,  wo  a  =  d,  da  (S.  382)  und  tv  Guna  von 
v,  der  Zusamfnenbittdende,  und  ßv^aq^  avrog  für  ^v-^eßag  mit  Con-. 
traction(<S/f>r^  verbindend);  das  Guna ev  wurde  vor  a  in  tß  gelOst 
Das  zu  dieser  Wz.  gehörige  Suff,  ju  ist  oben  (S.  410)  bemerkt. 
Indem  das,  so  oft  als  sekundäre  Wzformen  biloendes  Ele- 
ment kennen  gelernte,  sskr.  g'an  ju  tritt,  entsteht  die  sskr.Wzf. 
jug  ebenfalls  mit  der  Bed.  verbinden  u.s.w.    Die  in  den  ver- 
wandten Sprachen  entsprechenden  Formen  vergl.  man  bei  PoH 
(E.  F.  1 ,  236)  und  Gralf  (Ahd.  Sprsch.  1, 590).    Im  Griechischen 
entspricht  i,vy.  Indem  dieses  nach  der  5ten  Conj.Cl.  flectirt»  und 
das  V  nach  griech.  Sitte  gunirt  mrd,  entsteht  i^vy-w-iLi,  mit  un- 
regelmässiger Conjugatiou  auf  io:  itvyvtxo^  verbinden,  zusamdnen* 
spannen,  %usammenjochen  u.s.w.  Davon:  ^ev/fta,  t6,  Verbindung 
U.S.W.;  4^v^,  17^  das  Anspannen  U.S.W.;  ^evxrd^,  ?f,  ovj  angespannt 
u.s.\v.;  ^evxT7fp,6^  ifmtTupa,  ii^  der  (jdie)  Zusammenspannende  \  i^^v- 
xT)fpio^,  a,  ov,  %um  Anspannen  dienend  U.S.W.;  ^evyoq^  ro^  Joch  u. 
s.w.;  iivyäptovj  TO,  Dim.;  ieryslogf  to,  gibd.  (zw.);  ^eiyccT^fp,  o, 
=  ^erxTifp  (zw.) ;  ^ery/Ti?^,  d,  -ZTiff  (-^Ttg),  ij,  angejocht  u.  s.  w. ; 
{j^tvylvai)  eine  Ciasse  der  atheniensischen  Bürger;  itv^iaiov^  to,  die 
SclMtzimg  der  ^ev^irat;  ^ev^Xrij  j}^  Joch  U.S.W.;  ^evyXrßev,  ^fivyX»?- 
(pt;  8iaitv9CTix6g^  iq^  ovj  zum  Tremsen  geschickt  ^  ^la^evj'fid^,  6,  das 
Trennen, 

Von  der  nicht  gunirten  Form  ivy  kommt:  ivy^ov (alte  Aus- 
sprache ivoyov  mit  d  Statt  a*  =  ^,  mit  verlornem  <r  (S.  618)  v 


680  (zy,  ZFESy 

vo  =  lat  n  in  jag^um),  ro,  ivyo^y  6f  Joeh  o-s-w.,  Wagei  ixyof^v, 
ivyLoVf  TOy  Dim.  von  ivyog^  Wage\  ivyiog,  a^ov,  %um  Joeh  gehörige 
ii^mLog^  ovjjoehbar'y  ivyutog^  Vj  6v,  %w  Wage  gehörig;  ^vyiavogf  ^v- 
yavoq^  V* 6v,  tm Zeichen  der  Wage  geboren;  irrydiriv,  jochiceie,  paar^ 
tteüf  ivfourrpov,  to,  ein  {wohherbundenes)  Behälinisa  u.8.w.;  iv^ 
fäcrrpiov,  to,  Dim.;  i^yi^f  im  Joch  eetn;  ^vyiTri^y  o,  der  Rvderer 
in  der  Mute  des  SchM}  ^17^0»,  anspannen  u.s.w.;  ivyi^Gu;^  n^  dae 
Jocheni  ivymrogy  VyOv,  verbunden;  ^v/ofto,  ivyfa^povj  to,  derQuer^ 
baiken,  der  beide  Thür/iügel  verbindet^  iv^ei^pl^o^  einechüeeseni  iv- 
Yi/TOti  =  iffisfi/tax.  Crehört  hieher  s  iv^ouva^  i^  Hammerfisehf  ^v- 
rvlg^  dvyvi^j  -hy  eine  Art  Eidechse  (vgl.  Poii,  £.  F.  U,  35)?  ava- 
ivyn^  n-  Aufbruch  o.  S.w. ;  ivxiivyo^^  qv,  sich  paarweis  gegenüber^ 
stehend  \  iuiiv^ia^  ^^  das  Trennen  \  otf^v^»  4»  ^y  <^'^^%  ^Sy  %usa9n^ 
mengejoc?U\  vnoivyidSiig^egy  einem Lastthier  (jamentum  für  jüg- 
mentum)  ähnlich. 

Wir  wissen,  dass  eins  der  gewöhnlichsten  Elemente  der 
Sekiindärbildungen  dh  (^d^hä  S.  30  und  sonst  vielfach)  ist 
Sollten  wir  deswegen  sskr.ju-dh  hieherziehn  dürfen?  es  hdisst 
kämpf en\  wäre  diese  specielle  Bed.  aof  ähnliche  Weise  entstan- 
den, wie  lat  conserere  gebraucht  wird  (pugnam,  raanam, 
vgl.  navis  conserta  u.s.w.)f  Aus  dem  Griech.  gehdrt  dazu, 
wie  schon  Pott  (£.  F.  1, 252}  bemerkte:  iaiiLvn  (Part  Med.  = 
emem  sskr.  judh-mäna,  gekdmpftes)^nj  die  ScUaclU  (auch  im 
Dat  ia\xlv%y  von  icr\u,v  mit  Verlust  des  das  Thema  schHessen- 
den  Vokals,  wie  S.176  und  seitdem  noch  6fter  vorgekommen 
ist);  das  anlautende  j  ist  durch '  repräsentirt,  wie  S.  141, 400 £ 
und  sonst;  ^  ist  vor  ft  in  o-  übergegangen;  die  Wzf.  wäre  also 
«&.  Gehört  hieher  auch  va-aoq^  ö,  der  Wurfspiess  (für  vd«o  =: 
einem  sskr.  judh-Ja)?  Davon:  wo-ctjrd^,  if,  dv,  wie  ein  Wurf-' 
apiess  gemacht  Hieher  gehört  auch  oz  ds,  Spiess  (•/!  Grimm,  D. 
6r.  II,  226)«  Sollte  man  auch  ig  in  v<r^Xifty%j  vyyog,  37,  in  der 
Bedeutung  Seil,  welches  vor  die  Schranken  der  Wettrenner  geno^ 
gen  war  {kämpf 'Schlage$$d?)  hieherziehn? 

(ivj  ißeg).  Da.  wie  bemerkt,  Vju  auch  änrch  Mischen 
ftlossut  wird,  und  lett  jaut  (Mehl  mit  Wasser  einrühren)  vor« 
kommt,  so  zieht  Pott  (E.  F.  I,  213)  auch  hieher  lat  jus,  Brühe. 
Hierbei  ist  unbemerkt  gelassen,  dass  schon  im  Sskr.  jü  in  der- 
selben Bedeutung  vorkommt,  nämlich:  the  water  in  which  pulse 
etc.,  has  been  boited,  pease  soup.  Schon  damit  könnte  man  lat 
jü-s  identifidren;  allein  es  erscheint  femer  sslu*.  jAsha,  pease 
eoupp  pease  porridge,  the  water  in  which  pulse  of  various  kinds  has 
been  boiled(Wifs.,  Sanscr.  Dict),  und  mit  diesen  möchte  jus 
fOr  jüs-um  mit  Verlust  der  £ndung  (vgl.  S.  176  und  oft)  am 
allerbesten  zu  verbinden  sein.  Nun  erscheint  aber  femer  gleich- 
bedeutend mit  jAsha  sskr.g'Asha;  was  den  Wechsel  zwischen 
sskr.  g  und  j  betrifft,  so  haben  wir  schon  früher  auf  ihn  auf- 
merksam gemacht  (H.A.  LZ.  1837.  Ergzbl.  S.  909);  bei  ^Sau 
wird  sich  j  als  eine  Absenkung  von  g,  welche  aber  schon  vor 
der  Sprachtrennung  vielfach  Platz  griff,  erweisen.  Mit  dieser 
sskr.  Form  gfish  stimmt  nun  augenscheinlich  pers.  {:3^^^fif^ 
(g'Ash-iden,  kochen,  gischen)i  so  wie.nun  aber  im  Sskr.  jftsli 


(Zy,  ZFEI).  681 

und  ^Ash  hier  nebeneinander  sfehn,  welchem  wir  nach  Analo- 
06  des  Persischen  die  Bed.  gmshen,  keehm  reben  dOrfen,  so 
finden  wir  ahd.  jes-an,  ges-an  (Grafj  Aha.  Sprsch.  I,  611, 
j  e  r-j  an  fttr  j  e  sj  a  n),  gähren,  gtsrhen.  Die  Bedentung  und  Form 
stimmt  ganz  bis  auf  die  Verschiedenheit  der  Vokale;  denn  das 
ahd.  a  wurde  ein  sskr.  a  bedingen.   Nun  aber  wissen  wir,  dass 
H  vielfach  ans  va  entstand;  nehmen  wir  dies  hier  an,  so  wurde 
die  Grnmdform  sskr.  gVas,  jvas  sein,  diese  hfitte  sich  dort  in 
S'üsh,  jflsh  contrahirt,  im  Ahd.  dagegen  ist,  wie  z.  B.  in  lat 
can-i  (=  sskr.  9 van)  fdr  cvani  das  v  ausgestossen  (vgl.  S. 
452  ff.).    So  vereinigen  sich  diese  Formen  schon  hypothetisch. 
Aber  diese  Hypothese  wird  sogleich  durch  Folgendes  zur  ent- 
schiedensten Sicherlieit  erhoben.    Wir  wissen,  dass  s  eins  der 
am  häufigsten  gebrauchten  SekundSrelemente  ist  (noch  als  De« 
ßiderat  im  Sskrit);  nehmen  wir  dies  hier  an,  so  bleibt  von  der 
Grundform  gVa-s  bloss  gVa;  nun  ist  aber  r  (1;  ein  ebenfalls 
sehr  häufig  gebrauchtes  Sekundärformationselemeht,  und  wir 
finden  g var,  gval  mit  vollständig  hieher  passender  Bed.    Im 
Sskr.  heisst  gval  nicht  eigentlich ^m/im^/t,  sondern  kochen,  vgl. 
z.B.  gvala  bumi  riee  {Wilson^  Sscr.  Dict);  gvar  wird  krank 
sein  ausgelegt;  allein  es  bedeutet  eigentlich ,  wie  gVara,  ^>« 
her,  zeigt,  kochend,  heise  sein.    Noch  mehr  aber  entscheidet  filr 
die  Identität  der  Bed.  das  Deutsche ;  hier  haben  wir  ahd.  wall  an, 
aufkochen,  wo,  ganz  wie  im  lat  bull-ire  (f&r  gvullire),  das 
amantende  g^^oder  vielmehr  dessen  deutscher  Repräsentant  ein- 
gebüsst  ist«  Dieser  ist  erhahen  dagegen  in  ^u  elf  an,  wo  g',  wie 
in  quill (s)  (=  sskr.  g'ivj,  durch  q  vertreten  ist;  auellan  bedeu- 
tet aufkochen,  aufsprudeln  (vgl.  das  von  Poti  (E.  1«.  1, 133)  richtig 
von  (:>Aajm/^^  abgeleitete  pers. &^au^ (k'eshmeh),  Quelle).  Das 
Resultat  der  bis  hierhin  ganz  sicheren  Untersuchung  ist  folgen- 
des.   Eine  Wurzel,  deren  bis  jetzt  zu  erkennende,  einfachste, 
aber  auch  schwerlich  jprimäre  Form  g'va  ist,  hat  sich  durch 
Antritt  von  s,  r,  1  zu  gvas,  gval,  gvar  weitergebildet    Die 
Form  gvas  ist  im  Sskr.  in  gflsh  übergegangen;  das  g  schon 
vor  der  Sprachtrennung  in  j  erweicht,  daher  im  Sskr.  jüsb, 
nnd  für  die  einfachere  Form  eva,  jü;  im  Deutschen  zeigen  sich 
beide  Formen ,  aber  mit  Ausfall  des  v,  abo  gas,  j  as.  — -    Jetzt 
wenden  wir  uns  zum  Griechischen.   Hier  haben  wir  iim  in  der 
Bedeutung  kochen,  sieden,  welches  augenscheinlich  hieher  ge- 
hört; es  stimmt  mit  dem  Deutschen  dann,  dass  es  v  eingebilsst 
hat;  ob  das  i  dem  sskr.  j  schon  entspräche,  oder  dem  ur* 
sprfinslicheren  g',  lässt  sich  nicht  mit  Bestimmtheit  entschei- 
den, da  auch  g'  (vgl.  ^ao)  durch  i  vertreten  wird;  fiir  die  An- 
nahme von  j  spricht  votro^^  wovon  sogleich.    Zwischen  6-0  ist 
ohne  Zweifel  ein  o-,  wie  gewöhnlich,  elidirt,  die  Wzform  also 
4^  (=ahd.  jes)  fiir  organisches  i/eq.    Nebenformen  sind  ^iv^ 
wfii,  (evvvoi  tut  iea-wiu  und  ieUo  (ob  fär  ^£a.ja)(iu)  nach  der 
4ten  Conj.  Cl.,  oder  nach  falscher  Analogie  der  Verbalthemen 
auf  v;  weß&^  ttWu,  nväa^  wage  ich  nicht  zu  entscheiden).   Da- 
von: ieiia^  To,  das  Gesotlene\  ^ecri^,  17,  das  Sieden  \  ^ecTTu^,  vj,  dy, 
gesollt ;  ^caTcin;^,  rj^  die  Hil%e  des  siedenden  Wassers ;  ^euov,  heiss 
(Etym.  ift.)*  —   ^017,  i  {^  ^oai^),  das  Aufkochende  in  der  Milch. ' 


6891  (ZYj  ZFES). 

Zu  der  Fomi  ivg  :±=  g'flsh,  oder  j4sh,  ftehSrt  iifin  (ftr 
iwiut)j  V9  Skmerteig  (was  gähren  macht,  vgL  ahd.  jesht  hm 
Grafj  Ahd.  Sprsch.  I,  611);  davon:  iv^brngj  6,  ^t^ifeK,  urcra, 
wVß  i'OfuidTi^^  e$,  ge9äueri;  iv^ii^^ ,  wie  Sauerteich  riechen  n.  8.  ir. ; 
iv^iotOj  eäuem;  ivfudaiq^ri^  das  Srntem;  ^vfiofux,  ro,  jSbtMr/eft^S 
iv^Loroq^  lij  ovj  gesäuert;  ^vfiCDTueo^,  17,  oi^,  stau  Säuern^  Oähret^^ 
machiH  dienend i  A^vßo^^  ov^  ungesduerL 

An  dieselbe  Form  ivq  leimt  sich,  mit  Verlast  des  er  vor 
einem  antretenden  ^  (vgl.  S.  30),  oder  an  eine  dem  sskr.  jA 
entsprechende  primäre  Form  iv,  welche  man  auch  fEbr  die  vor- 
hergehenden Formen  mit  v  annehmen  kann:  iv^og^  d,  ^i^o^  t-o, 
ein  gährendes  Geiränkj  Gersienabsud.  Auffallend  ist  die  Kürze  des  v. 

Indem  «  gnnirt,  und  Guna  durch  a  repräsentirt  wird,  ^vie 
S.  681 ,  entsteht  i&q  oder  ^o,  daran  lehnt  sich  ^coftd^,  d,  Brühe 
(vgl.  sskr.  jA,  jüsha,  lat  jus)  u.s.w.  Davon  ^ofitdun^,  'vo, 
Süppchen ;  ^a^itvoi ,  ritt/  bitter  Brühe  kochen  u*  s*  w. ;  ev^e^ioq  ,*  oj% 
»tt/  <;rtf/6r  Brühe ',  Ev^ojLtoy,  to,  «in«  ilr/  Pflanze. 

Ebenso  entsteht  ^cdpo^^oV,  eig.  ahgegohrenj  dann  rem  n.s.w.; 
pcXi^copo^,  o)^,  rof»  lauterem  Honig, 

Zu  der  Form  ^e^  oder  ^e  scheint  femer  ^nlXo^,  6,  zu  geh5ren; 
es  bezeichnet  woU,  sinnlich  genug,  das  koc/tende  Gefühl,  welches 
den  Eifer,  die  Eifersucht  begleitet  Vielleicht  könnte  man  auch 
an  sskr.  jam,  sich  anstrengen,  denken  (vergl.  -^  80^"^.  Doch 
scheint,  mir  persönlich,  jene  Etymologie  passender;  da  keine 
Analogie  aus  den  verwandten  Sprachen  hinzutritt,  so  bleibt  sie 
natürlich  noch  etwas  zweifelhaft  Davon:  iriXaio^j  a,  ov,  ajfer- 
süchtig ;  ^tjXocvvi?  ,  v = in^^  9  i^'^n  9  V  9  Nebenbuhlerin;  ^i^Xifftoy, 
ov^  eifersüchtig  i  ^i;Xdo,  ^vikitOy  nacheifern  U.S.W.;  ^i^Xcorif^,  ^nXev- 
T?}$,  d,  Nacheifrer;  ^jfiwo-K,  17,  Nacheiferung  u.s.w.;  4>7^a)ffa,  to, 
Gegenstand  der  Eifersucht  U.S.W.;  ^ijXcdrd^,  if,  dp,  nacftgeeiferi^ 
^riXeyvucoq^  97,  dt^,  d!m  ^T^Wnf^  ätuilichi  0^17X0^,  ov,  ohne  Eifersucht  l 
iv<s^r(Kia.j  17,  heftige  Eifersucht  i  pi^afiOii^i^Xov,  to,  eine  Art  P/lanTte. 

Wir  haben  schon  mehrfach  Beispiele  gesehn,  wo  sich  aus 
Wzformen  auf  sskr.  s,  die,  von  uns  genannte  o-c-Bildung  ent- 
%vickelte,  in  denen  cro-  (=sskr.  ksh)  im  Griedi.  mit  %  wechselt 
(z.B.  sskr.  tras  =  T(a)pao'(r-c):  rapo^).  Im  Deutschen  entspricht 
diesem  sskr.  ksh  sehrhänfigch.  SobUdetesichaus  sskr  jushdas 
deutsche  Jauche  (ßrühe)^  mit  gmiirtem  u.  Sollte  sich  nicht  so 
auch  aus  der  bei  ieg  zuGrunde  liegenden  Form  jas  eine  Bildung 
jax  haben  formiren  können?  Zu  ihr,  oder  zu  ju-ch,  wurde 
filav.  jocha  und  poln.  jucha  gehören,  welches  auch  Blutron 
Thieren  bezeichnet  Da  nun  ja  in  T  übergeht  (vgl.  S.645  ff.),  so 
können  wir  alsdann  nach  Analogie  des  poln.  jucha  auch  griech. 
lypp^  ^pogj  6  (Acc.  Ix®'),  Lymphe,  Götterblut,  hiehei*2^ehn.  Da- 
von l}((>ip(i8r^i;J  6^  blutartig  \  ^x^p/^o),  von  Eiter  reinigen, 

'  Wir  haben  beiläufig  bemerkt,  dass  gvara  im  Sskr.  die 
Krankheit,  ei^.  Fieberhitze  {wie  sskr.  kh'ardi,  eig.  £VA/-0c/«^ii, 
dann  Krankheit)  heisst  Trat  nun  vor  die  AVzf.  jas,  fiir  jvas, 
welche  bei  iito  zu  Grunde  lag,  das  Präf.  ni,  von  welchem  wir 
schon  mehrere  Spuren  erkannt  haben  (vgl.  S.  301,  339,  3(i5  u.. 


ZEF.  683 

sonst);  80  entstand  ni-jas  oder,  ganz  so  contrahirl  wie  vb^ 

aus  ni+jam,  nur  dass,  mit  gewöhnlichem  Wechsel^  o  statt  s 

eintritt,  vog^  eigentl.:  m  iii>ifer(werfender?)  Hii%e  (Fieber)  sein, 

tsrank  eem.    Wenn  aer-nmna  mit  Poti  (£.  F.  I,  STO),  so  wie 

Ae-ger,  iur  aer-ger  (ebds.  I9I32),  von  einer  Form  ä-f  jas  za 

leiten  ist,  so  ziehe  ich  sie  ebenfalls  hieher.  (Anders  PoUj  E.F. 

I^  267).  Zu  trennen  ist  ahd.  nes-an  iGraff,  Ahd.  Sprsch.  II, 

1098).     Also  voarog  (vovaoq  ion«),  37,  Krankheit  n.  s.w.      Da- 

-^onwocfaSTi^j  e$,  krankhafi;  voattpoq^  voaepo^j  a, oV,  krank  n.s.w.; 

Ofoaä^oyLou  j  kranken^  voaaaapoq^  a,  6vj  kränklich ]  vocavaiq^  ^,  daa 

JErkrankeni  i^oo-ev^a,  to,  Krankheit 'i  voaiia^  krank  sein  vus^w^i 

'yoarn^oLj  TO,  Krankheit^  voari\idTiov  ^  to.,  Dim.;  vwni^xf^riqj  e^, 

voaniiotTixo^^  'iy  ovj  kränklich;  vo<rriXiv&j  einen  Kranken  warten f 

nfocrriKda^il^  Krankenpßege\  voariktux^vocr^XM^'cdj  Krankendiät  \ 

rooi'^cd,  krank  machen i    ävooroqj  dvoariro^y  ov,  o/ine  Krankheit^ 

liaxpovoaLajtiy  langwieriges  Kranksein, 

An  die  sskr.Form  g'yal(S.681)  lehnt  sich  griech.^aX,ohn6 
dass  sich  auch  hier  entscheiden  liesse,  ob  die  Form  mit  v  den 
Griechen  überliefert,  oder  schon  vor  der  Sprachtrennnng  das 
V  ausgestossen  sei.  Mehrere  zu  sskr.  g  val  gehörige  Formen 
der  übrigen  verwandten  Sprachen  kann  man  bei  Pott  (E.F.  I, 
264)  finden,  wo  aber  auch  viele  nicht  dahin  gehörige  angefahrt 
und  die  schon  im  Vorbeigehn  oben  bemerkten  nachzutragen 
sind.  Aus  dem  Griech.  gehört  hieher  ^aXi?, )},  (die  kochende) 
Bewegung  des  Meers  U.S.W.;  ^oXog,  o,  glbd.  u.s.w.;  ioiköusy  eaaaj 
ev,  stürmisch  (waltend);  iakdtOj  stürmen^  wogen\  ^ai}/,  17,  "=-  io^^l* 
—  Hieher  gehört  ^aXaLva  {wUd  sein)j  nänisch  sein.  Vielleicht 
auch  idXeiaj  17,  eine  Pflanze. 

iif.  Im  Sskr.  heisst  {ava  Gerste\  ^anz  eben  so  im  Zend 
(l^endiäaJsade  lithoCT.  p.  ^38)  und  im  Litt  jawai.  Im  Griech. 
entspricht  ^e/a,  mit  Verlust  des  /:  ^ea,  mit  i  iur  ß,  wie  oft  (vgl. 
S.  606),  itidj  17,  fiir  dessen  eigentliche  Bed.  wir  also  Gerste 
nehmen  dürfen;  wie  das  litt,  jawai,  scheint  es  später  f&r  &e- 
ireide  überhaupt  gebraucht  zu  sein.  Hiermit  verbindet  man  das 
hesgchische  idvruov^  ifamiovj  to,  Mühle j  dessen  Formation  mir 
nicht  ganz  klar  ist.  ievd&poq^  iii&oog. 

Indem  in  der  Form  java,  wie  sonst  gewöhnlicher,  j  ein- 
gebusst  wird  (vgl.  S.  152  und  sonst),  würde  e/a  entsprechen, 
oder  mit  t  für/,  wie  oben:  eta.  Gras,  Futter  u.s.w.lHesgeh.j 
Said,).  Die  Bedeutung  ist  nicht  wesentlich  abweichend ;  denn 
die  Getreidearten  sind  Grasarien,  auch  musste  sie  in  dem  sskr. 
java  zu  Grunde  liegen;  denn  davon  kommt:  j&vasa  (durch 
Suff,  sa  vgl  trina,  Grasz  tfin'asa,  grasig  und  träpu,  Zinn, 
tr&pusha  bei  Bopp,  Gr.  s.  p.  279  ebenfalls  mit  Vriddhi  wie  ji- 
vasa),  ein  Haufen  Gras  (eig.  grasiges).  Dieser  Form  javasa 
würde  mit  Verlust  des  j,  wie  in  eta  und  17  für  &,  wie  oft,  vß^aov 
entsprechen,  oder  mit  (  ftir /,  wie  in  eta,  ^eux,  liieaov;  mit  Aus* 
stossung  des  <r  zwischen  zwei  Vokalen,  wie  gewöhnlich,  fiuov 
zsgzgen  das  bekannte  ^toi;,  to,  wie  da^  Futter,  Speise  (eigentl. 
Getreide  s=  Gerste  =  Grasarliges)* 


684  ZIP. 

Bd  dem  ZusammeBhang  zwischen  Jasian  ftid  H^mUer 
konnte  am  ersten  hieher  lao-tof'  n.  p.  gehören;  es  wSre  eine 
Dilduog  ans  sskr.  jävasa  dnrch  das  Suff,  ja,  also  jävasja;  in* 
dem  )ft  in  i  überging  (S.645),  entstände  l/ooio:  locru)  nnd  dar- 
aus wäre  louriav  eine  Neubildung. 

iiß.  Im  Sskr.  heisst  g'iy  leben;  davon  heisst  cSn  Nominal- 
tliema  g'iva  (vgl.  ßio  weiterhin),  das  Leben;  daraus  büdete  sidi 
ein  Denomin.  durch  die  Laute,  welche  im  Sskr.  aj  geschrieben 
werden  (Bopp,  Gr.  s.  r«  686);  dieses  würde  im  Sslu*.  giT-aj-&- 
111  i;  griech.  entspräche  ihm  ^if-ajo,  oder  nach  Ausstossun^  des 
/  und  j:  iuifo;  indem  i  den  ihm  verwandten  Vokal  t  in  sich  aoT- 
nimmt,  entsteht  id&  (ion.  iow  (für  ^v^oj»),  ^oS«>)  leben  u.s.w.  Die 
in  den  verwandten  Sprachen  entsprechenden  Formen,  wozu 
man  slav.  djiv-iti  fäge  {Dobrowskp,  I.  L.  SI.  96),  vgl.  man  bei 
PoH  (E.  F.  I,  265,  78,  Bopp,  V.  Gr.  128);  das  lat  viv  steht  fttr 
giv  (mit  g  =  sskr.  g,  wie  gewOlmlich),  das  g  wurde,  wie  oft 
Cvgl.  a(n)g(u)i  =  sslu*.  ahi  S.145),  gu  gesnrodien,  so  entstand 
guiv;  dann  fiel  g  ab,  so  dass  viv  blieb.  Davon:  ^017,  i&n  (von 
der  Form  ^i/aj,  oder  mit  a  für  o:  ^i/oj,  contrahirt  in  ^oj,  <c»j} 
für  iiyiy  i^iny  wie  auch  noch  die  organisch  richtigere  Form 
^'Aa  (äol.),  71)  zeigt,  Lebeneunterhaii-,  iooq^  a,  öv,  i&og,  «,  ov,  i&g^ 
iehend  U.8.W.;  i&ov  (organisch  richtiger  ^o'tor),  to,  lebeiuli^ew 
Wesen  u.s.w.;  iiMxpwp^  idiiovj  ^o^apcov,  ^oix^oi',  to,  Dim.;  ^o* 
diaxd^,  77,  ovj  ifaidto^j  mit  Thierchen  u.s.w.;  ^(oduord^,  if,  6v,  iens^ 
'TOff,  if,  dv,  im'/  T/iieren  be$nall;  ^coi^dov,  nach  Art  der  Tftierei 
^cDi^pd^,  a,  oV,  lebendig}  ^oXxd^,  if,  dt^,  Ihierisch;  ^odnr^,  1?,  TAier- 
/iW/;  4<*'<>fi'9  beleben i  ^coatfto^,  or,  lebensfähig;  icmxoqj  if,  dv,  stof 
Leben  gehörig;  im&iTig^  e^,  Ihierisch  \  ^o-yaSLa^  17,  ThierheiL 

Wir  haben  oben  9voy6v  (S.629)  fiir  ^r/dv  angemerkt;  eben 
so  konnte  auch  dem  sskr.g'lv  statt  ^(/  griech.  9»/  (fiir  orS^ß)  enU 
sprechen  (vgl.  Pott,  £.  £.  I,  265).  Nun  heisst  im  Sskr.  giva- 
tha,  giv&tu,  Leben,  Exihien%  u.s.w.  Sollten  wir  daher  hieher- 
ziehn  dürfen:  SLaixa  fiir  <Ti/:atTa,  17,  Lebmtstmterhalt,  fjebens" 
fceise?  Eine  Schwierigkeit  liegt  nur  in  cu,  (denn  das  kurze  i 
statt  des  eigentlich  entsprechenden  langen  werden  wir  auch  in 
ßtog  finden;  vielleicht  wurde  es  durch  das  Zusammentreffen  mit 
dem  folgenden  Vokal  herbeigeführt).  Eine  sicherere  Etpiolo- 
gie  kenne  ich  nicht;  mehrere  Vermuthungen  über  die  Entste- 
hung des  cu  lassen  sich  aus  dem  bisher  Entwickelten  schöpfen, 
aber  k«ine  hat  schlagende  Sicherheit  Von  SUuTa  kommt  duu- 
Taco ,  ernähren  u.  S.  w. ;  dtoitnjfia,  rd,  Lebensweise ;  SuxtTirrtxd^  if , 
dv;  *MXi'n?TifpM>$,  a,  ov,  «t#r  Lebensweise  gehörig.  Erwähnen  muss 
ich,  dass  9laixa  zugleich  den  Spmch  des  ^iaiTi7T>f^,  d,  df« 
Schiitdarfchleis  bezeichnet  Wenn  dieses  von  derselben  Wurzel 
mit  iiaira  in  der  früheren  Bedeutung  kommt,  so  wird  unsre 
Etymologie  dadurch  sehr  schwankend.  Mi^n  könnte  es  zwar 
uvs  der  Bedeutung  Lebensweise  entwickeln,  so,  dass  Sloura  Le* 
Litisregel,  dann  Regel  Überhaupt  bedeutet,  und  ^taiT^rnf;.  den^ 
}Vi*Jcher  Regeln  feststellt,  richtet^  allein  derartige,  den  Begriff  hin 
und  her,  und  so  von  seiner  Basis  drehende  Et3rmologieen  ha- 
ben gnr  keine  Sicherheit,  und  wir  haben  uns  von  ihnen  stets 


fem  gehalten.  LSet  man  aber  8iavta  In  dieaer  Bedenfnng  Aoee- 
TTTT-ifg,  diat-nfoifioff,  Ol',  vor  den  SehtedäHehier  gekSrig  n.B*yr.j  nihl 
die  hieher  gehörigen  Bedentimgen  der  schon  bei  Oaira  erwähn* 
ten  Formen  von  ilaira^  Lebensunierhait^  ab,  8<f  liest  zwar  eind 
Menge  von  möglichen  E^mologieen  vor,  aber  ich  kenne  b^s 
jetzt  keine ,  anf  einige  Wahrscheinlichkeit  Anspruch  machen 
Könnende. —  dßpoHflairoq^  ov^  weichitch  lebend;  ixiiouTfiaiqj  r, 
Abweichung  von  getcohnter  Lebeneweiee^  ddiaiTfirogj  ov,  frem'i 
(^Suid,');  Gxvitau/vnrriq,  o,  der  mii einem  andern  zusammen  lebi  n.  s. 
vr. ;  zu  iUuTa^  Spruch j  gehört  noch  dv^SMiTitroq^  ov,  schwer  zf$ 
aniseheiden,  —_____- 

iav  hiess  Lebenstinterhali]  ebenso  sskr.  glvatha,  g'lvA  tn, 

E'lvita;  hieher  gehört  femer  slav.  djito,  Getreide  {Dffbrowsh/, 
QSt«  L.  Sl.  300).  Dem  sskr.  givita  wärde  griech.  iJpTo  ent- 
sprechen, oder  mit  Verlust  des/,  und  alsdann  noth\« endiger 
Contraction  ^^To ;  wäre  es  nun  nicht  möglich,  dass  bei  der  na- 
hen Verwandtschaft  zwischen  o-  und  ^,  sich  in  o-Zto^,  o,  Jje^ 
bensmiUelj  Speise,  Getreide,  Wai%en  n.8.w.  ein  organisch  rieh^ 
tigeres  4  in  or  abgeschwächt  hätte?  o-  im  Gegensatz  des  sskr.  s;' 
werden  wir  in  aii^a  (=  einem  sskr.  gn&man:  näman  von  gnn^ 
kenneni  über  den  Verlust  des  n  vgl.  Movarai  von  y/^mnk)  wie- 
derfinden. Ich  kenne  keine  sicherere  Etymologie  für  aiTor, 
und  darum  möge  es  fiirs  erste  hier  seinen  Phtz  finden.  Davon : 
dTaj  xd\  ai/rdpioVy  ro,  Dim.  U.8.W.;  crwavioLq^  o,  eine  Wai%enait\ 
arixi&j  CiTticij  füttern  u.S.w,;  o-trerro'^,  ij,  ov,  getnastet;  o-iTevr^fc, 
o,  der  Viehmäster\  cwua^  i},  das  Füttern  \  aiTripog^  a,  ov,  antripi* 
ino^j  a,  oVf  zum  Getreide  gehörig  U.S.W.;  arvrripiatoVf  ro,  Proviant i 
aiTrioearidiei,  mit  Proviant  versehen;  alxr^ciqj  ri^  das  Essen  U.S.W.; 
oiTi«;»,  beköstigen  n.s.w. ;  atrixrf^,  if,  ov,  trlxivoq^  V9  ov  (aivritog^ 
17,  ov  zw.)»  *um  Getreide  gehörig  u.8.  w.;  aiTtov,  to,  Speise;  alrt-» 
ciq,  ri;  m%ur\jL6(;,o^,  aWur^y  to',  das  Speisen  u.S.w.;  criTiarog^  if, 
ovj  genährt;  o-iTw'Ji^ff,  e^,  waizenartig;  cirdv,  o,  Waizenacker.  Ztro, 
n.  p.  (Pott,  E.  F.  II,  487);  duciToq^  ov,  stets  gespeist;  aVoo-iTta,  17^ 
Ekd  vor  Speise  i  CTrio-irta^o,  Nahrung  darreichen  u.s.  w. 

Wurde  g'  in  sskr.  g'iv,  wie  im  Griech.  gewöhnlich  durch  7 
ausgedrfickt,  so  entsprach  ri/;  allein  fiir  y  tritt  bisweilen  §  ein 
(vgl  ßpitf^oq  ==  sskr.  garbha);  so  entsteht  unorganisch  ^i/. 
Davon  kommt  zunächst  ßtßoqi  ploq^  o,  mit  verkürztem  i  (vgl.  S, 
684  und  414)  =  sskr.  g'iva,  Leben  Cvgl.  Pott,  E.  F.  l,  265); 


sskr.  g'ivata,  vgl.  glvätu,  givita  bei  ot^oq  oben);  ßmx^,  ^to- 
Ti7$,  ^,  Lebensunterhait  u.  s.w.;  ßidriov,  to,  Dim.;  ^M>T>;<rto^,  ov, 
ßioTMco'^,  i{,  o'v,  zum  Leben  gehörig  U.S.W.;  ßtotcro,  fe^i-n;  ^lOTfrffnr, 
TO,  das  Leben;  ßtoreLa^  n,  Lebensart*,  aßtoq,  ov,  ohne  hinreichende  i 
Lebensunterhait  u.S.w.;  ev^Loroq^  ov,  gut  tebend\  crv^iQTrfq,  6,  ä,'r 
mii  andern  zusammen  Lebende.  —  Nach  Analogie  der  Verwand- 
lung von  ^i/aj  in  ^aj :  ia  (S. 684)  ging  auch  ßißq  in  §q  über;  da- 
her ^io^iaif  oder  mit  Erhaltung  des  j,  ^etofia»,  ich  werde  tis" 
hm;  reiner  ist  die  organische  Form  in  ^lo^ica^a  (=  ^i/-o^«(7i^a) 


686  ZBT. 

erhalten.  Hier  ist  ßtj:  nach  der  Isten  Conj.CL  flecCirt,  vieUeicht 
mit  derselben  Unregelinfissigkeit  wie  utivoaM  (S«  607). 

^i^dviov,  To,  Loic/t.  Gehört  es  zu  ^a  nnd  ist  wegen  seines 
Fortwuchems  (?a  reduplicirt:  stark  leben)  so  benannt? 

^livfov,  To\  eine  Baumart,  deren  Früchte  in  den  Apodie- 
ken  jujabae  heissen.  Letzteres  ist  unmöglich  aus  ersterem 
entstanden  —  da  j  organisch  [ilter  ist,  als  4,  aber  gewöhnlich 
wurzelhafl  identisch;  buchar.  entspricht  tshebgan  (PotL  E.F« 
11,36). 

46tpa,  17,  ein  barbarisches  Gewand,  Das  Wort  ist  fremd.  ^ 
paT^f^,  glbd.  i^Hesych,'). 

lio^ßpog^  o,  Auerochs]  fremd. 

Zaypevq,  d,  Beinamen  des  Bacchus,  Wenn  es  Jäger  bedeu- 
tet, so  wurde  es  zu  dem  (S.150)  erwälmten  ahd.  jag-ön  gehö- 
ren, und  j  wäre  durch  4  repräsentirt,  nicht  wie  dort  abgefallen. 

it'yrLßepig^  17,  Ingwerj  ist  das  sskr.  (ringay^ra  {Polt,  £. 
F.n,36}.  

inr.  Im  Sskr.  entspricht  die  Wz.  jäk',  suchen  (v^  S.150); 
T  för  k',  wie  gewöhnlich  (anders  Pott,  E.F.  11,36,  Benary^  Rom. 
Lautl.  21).  Davon:  ^tjteq,  ^i^tsvo),  Denominativa,  suchen  n.s.w.; 
^T^n^^a,  TO,  das  Gesuchte^  Frage  XL.B,yf.\  ir^^n^tiov^  to,  Dint; 
irtTri<Ti<;,  riy  das  Suchen^  ^T^^r^^  O5  Sucher;  ^»jT»fat^c,  ov,  suchbar \ 
ir^ijxvy.oq^  7},  oV,  «tun  Suchen  gehörig;  d^T^rtroqj  ovj  ununtersucbL 

Gehört  hierzu  inxfBlov^  iixpuovy  ^lirpiov,  ^arpctor,  ^drpunfy 
icrvetov  {iovrelov  vgl.  S.685),  to,  Örtj  wo  die  gefesselten  Sclaven  ar 
beiten  mussten?  Die  vielen  Formen  zeigen,  dass  es  ein  im  Munde 
desVolkes  sehr  entstelltes  Wort  ist.  Oder  ist  es  vielleicht  mit  ir^ 
(=s  sskr.jam,  vgl.  ^Joft),  strafet»,  zu  verbinden?  In  diesem  Fall 
wäre  ^au  =  sskr.jam  in  der  Zusammensetzung  mit  Suff,  tpo  ei- 
gentlich iampo  geworden,  aber  wie  in  (i»r^i  (für  jiay-rO,  Ten^ov 
(für  xTtV'9(»iv  S.  180)  das  v  ausgestossen  und  amn  gedehnt  i^ 
Tpeva^  einen  Sclaven  mit  Arbeit  züchtigen. 

Der  sskr.  Wzf.  jäk'  entsprach  ivr;  dieses  ist  femer  mit'i 
(=:  Bskr.  vi)  zusammengesetzt  in  ^/-^i^r.^ai,  welches,  mit  Ver- 
lust des  T  vor  u,  zu  Sl-^ri^ai  ward  mit  der  Bedeutung  aufsu-* 
ehen  u.s.  w.  Davon:  ^t^^o-^,  17,  das  Suchen^  Jt^Tfpoy,  or,  suchend. 


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