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n
i e 'Y\ ■r\ X
Wilhelm Gottlieb Tennemana's
wd«Ml. ProL d«r PUIo«. n Mufcw«
Grundriss
der,
GescMctte iäer Philosophie
für
den akademischen Unterricht
Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage
o.d e r
d r i^t t e Bearbeitung
Amadeas Wendt
ordeskL Prof. der Philosophie s.« G o t t^i a ( t jk
c
.Leipzig, 189 g.
Verlag tob Johann Ambrostua Barth.
\) .. -1 I :- v:
Vorrede des Herausgebers.
Im Jahre 18 1 2 Hess Tennetnann seinen Grund«
riss der Geschichte der Philosophie zum ersten
Male erscheinen. Derselbe sollte seiner Absicht
nach „die Hauptdata dieser Geschichte und die
Yorzuglichsten Richttuigen des philosophirenden
Geistes mit Treue, Deutlichkeit und in zweck-
mässiger Kürze darstellen und dem Lehrer und
Lernenden einen Leitfaden gewähren für die
fruchtbare Betrachtung der stufenweisen Entwik-
kelung der Vernunft m ihrem Streben nach Wis-
senschaft. Er sollte namentlich die Geschichte
der Philosophie weiter fortfuhren^ als der Cur-
littsche^ und sich durch die in einem Lehrbu-
che unentbehrlichen litterarischen Notizen, durch
welche beim mundlichen Unterricht viel^ Zeit er-
spart wenden kann> vor dem Socher^$chen
Conipendium auszeichnen." Der Verfasser hoffte
demselben bei folgenden Auflagen mehr VoUen-
duDg zu geben; was zum Theil auch bei der
folgenden Auflage i8i5 geschah« Indessen scheint
IV Vorrede.
ihn docli die Aufforderung, dieselbe zu veran-
stalten, früher, als er es bei seinen übrigen Ar-
beiten, besonders bei der Fortsetzung des grös-
sern Werks, wünschen konnte, überrascht zu
haben, um an eine wesentliche Verbesserung des
Buchs denken zu können.
Die zweite Auflage dieses Grundrisses war
fast vergriiTcn, als der Tod der nützlichen. "Wirk-
samkeit des verdienten Verfassers ein Ziel setzte,
und der Verleger mich aufforderte, die Heraus-
gabe einer dritten Auflage zu übernehmen. Gern
folgte ich dieser freundschaftlichen Aufforderung,
da ich die mannichfachen Vorzüge dieses Buchs
durch eignen Gebrauch kannte, und mich da-
durch Veranlasst sah, demselben durch Zusätze,
Nachträge, Berichtigungen, Abänderungen im
Ausdruck und in der Anordnung des Einzelnen,
so wie durch bequemere Einrichtung im Ganzen
eine noch grössere Brauchbarkeit und VoUkom-
inenheit zu geben, ohne jedoch dem fremden
Werke so viel Zeit widmen zu müssen, als eine
Forlsetzung des leider unvollendet gebliebenen
grossen Tennemannischen Werks erfordern •
würde. Nach Vollendung dieser Arbeit fand ich
allerdings, dass es mir eben so leicht gewesen seyn
würde, in derselben Zeit ein neues Compendium
der Geschichte der Philosophie nach meiner eig-
nen Ansicht zu entwerfen; allein dei* Beifall ei-
nes grossen wissenschaftlichen Publikums, wel-
ches sich für diesen Grundriss schon entschieden
erklärt hatte, ermunterte mich, meine Absicht
an demselben mit redlicher Bemühung zu ver-
folgen. Da aber dieses Buch, yne sich durch
Vergleichung fast jeder Seite der dritten Ausgabe '
des Herausgebers. t
mit der Torbergehenden^ und selbst aus der ver^
mehrten Bogenzabl ergibt, nun in sehr verSndertet
Gestalt erschien; so fand ich mich dem Publi-^
kam und den Manen des verstorbenen Verlas^
sers, mit w'^elchem ibh in freundlichem Verhält^
m'ss stand, verpflichtet', über die Art, «wie ich
dieses Geschäft erfüllt, fpigende Rechenschaft zu
gebeoü . . / ;
Zuerst muss ich bemerken, dass mir zur
Ausarbeitung der dritten Auflage durch dip Hand
des Herrn Verlegers ein durchschossenes Exemplar
der ersten Auflage mitgetheilt wurde, in welchem
ichhandschriftlicheBemerkungen und Berichtigun-
gen des Verfassers fand, welche derselbe gfössten-
theils bei der zweiten Ausgabe schon benutzt
hatte. Die noch nicht benutzten biestahden
hauptsächlich in einer ausführlicheren Darstellung
und Beurtheilung der Ficht eschen und Schel-^
Ungischen Lehren, welche der Verfasser nach-
Lissig und fragmenlarisch hingeworfen hatte, viel-
leicht nm sie bei Fortsetzung seines grossem
Werks zu' benutzen; das Uebrlge, was ich hier
vorfand, betrug kaum den Raum von vier Quart-
seiten. Es war zweckmassig, jene Darstellung
in bessere Ordnung zu bringen , und' der neuen
Ausgabe einzuschalten, besonders da sie den
einzigen handschriftlichen Rest der Arbeiten des
Verstorbenen in diesem Fache zu enthalten schien,
"nd sein Unheil zwei der wichtigsten Erschei-
nungen in der Geschichte der neuesten Philoso-
phie betraf. Allein- diess machte zugleich eine
cWas ausgefuhrtere Darstellung der gleichzeitigen
philosophischen Ansichten und Systeme (von
ßojiterwekj Krug, Fries, Schulze, Köp-
yi . Vorrede*
p0ii) und dieFoitfOliraog diesM GrandriM» bis
auf die Cr^geowart notbwendigi damit fceinMia#-
verbiltnias in dieser Hiosicbt entstünde; daher
die Darstellung oder kur^e Aufzfihlung der neue-
ren phiiosopluscben Ansiebten (von Herbartf
Begel| Wagner, u, A.), welcbe man in der
j^weiten Ausgabe dieses Grundrisses noch nicht
angeführt findet. Ich sohloss mich hierbei $pviel|
als möglich, an den eignen Ausdruck und die
Gedankenfolge dieser Philosophen an. Eine ei-*
S entliche Kritik, — die nach meiner Ansicht in
er Geschichte überhaupt nur indirect enthal-
ten sejn, und für den Aufmerksamen aus der
treuen Schilderung des Gegebenen b^i*vorgehii
8oll| — ^ gebührte mir um so weniger^ da toü
lebenden Denkern die Rede war.
Andere Z'Usätzei welche, ich diesem Buche
gab, bestanden in Nachträgen des von dem Ver-
fasser früher Uebersehenen, xum Theil wesentlich
Nothwendigeui und bezogen sich sowohl auf
einzelne Lehren der Philosophen, als auf die
Fhilo3ophen selbst, ihr Vaterland, Geburts^^und
Sterbejahr, in welchen Angaben mehr Gleichför-
migkeit beobachtet wurde. Bei einigen dieser
Nachtrfige konnte selbst des Verfassers grösseres
Werk benuUt werden , indem die letz;tern Bände
desselben später, als der Grundriss, bearbeitet und
erschienen waren, und der Verfasser, wie sich
bei genauerer Vergleichung ergab, in jenem Werke
schon manches berichtigt unaergSnrt hatte, was
er bei der zweiten Auflage des Grundrisses
wahrscheinlich rergass nacha^utragen, . (Der Her-
ausgeber musste darauf bedacht seyn, die auffal-
lendsten Lücken aus%ulUUen, und den wesentli*-
.de» i|ei:a.v5^«b/Br8. yu
^bfideti» Aach suc)^« er, der Gl^ichfönoii^ait
tmd Braiichbarkeit d(^ Bachs we^% die litterwi-r ,
schea JNachif ej^ungao sorgfaltig zu «tgänteD und
war der Meinung , dass, wenn in diesem Slückei
und besonders jn Hinsicht der neueren Littera-
lur, etwa zu viel geschehen seyn sollte, die-
ses durch das hinzugefugte genaue Register wie-
der gut gemacht werde, durch welches dasselbe
zugleich als ein alphabetisches Repertorium der
philosophischen Litteratur (besonders der neuen
Zeit) gebraucht werden kann.
Die B^ichtigungen des schon Vorhann
denen betreffend i so machte es sich der Heraus^
geber bei seinem Qeschäft zum strengen pFund««
iatz, in der dem Ganzen zum Grunde liegenden
Ansicht, welcher sich der Verfasser bei Auf-^
fassnng, Schilderung , Bevrtheilung und Anord-«
nong aller Erscheinungen im Gebiete der Philo-^
Sophie, oft mit zu sichtbarer Vorliebe hingege««
ben hat^ nichts zu andern; und Abänderungen
in dieser Hinsicht nur da vorzunehmen, wo
durch Vergleichung mit den betreffenden philo-
sophischen Schriften sich etwas als durchaus
falsch oder ßchwankpnd aufgefasst ergab.
Der grösste Theil der Berichtigungen be-» ,
traf nu^ngelhafte Abgaben in den geschichtlicheii
Notizen ui^d in der beigefugten Litteratur, wel«
che durch Druckfehler ansehpUch vermehrt warr
den waren; )iier irurde für grössere Genauigkeit
der Titel und Ziahlen Sorge getragen* An eir
nigen Orten suchte ich durch veränderte Stel-
lang der Sachen eine richtigere und beque-*
mere Anordnung zu bewirken, z« B. indem in
vüi Vorrede
der dritten Periode die FJUitoniker vor den Pe-^
ripitetiköra gestellt wurden. Ferner schien ee
nödugy dem oft etwas yemachlasmgten Stjl
frossere Leichtigkeit | Bestimmtheit und JBundig—
eit zu.geben.
Einen wesentlichen Dienst glaubte ich die-^
sem Buche durch Anordnung und Vertheilung der
vorher schwer übersehbaren Lilteratur unter die
Anmerkungien^ durch bequeme Ueberschriften,
Seitenbezeichnung I Verweisungen, und beson-
ders durch das angeführte Nam^nverzeichniss er-
wiesen zu haben: durch welche Hülfsmittel man
das Gegebene jetzt ohne Mühe auffinden und
fibers^hen kann. Und so glaubte ich, dass
dieser» Grundriss jetzt' nicht nur das Wichtigste
umfasste, was von einer üebersicht der Ge-
schichte der Philosophie bis auf die Gegenwart
herab, gefordert werden kann , sondern auch zu
leichtem und bequemem Gebrauch eingerichtet
aey. Die weitere Ausbildung aber hoffie ich un-
ter Mitwirkung einsichtsvoller Kritiker bei spä-
teren Bearbeitungen zu bewirken.
Das9 ich nun bei der. ifeuen/ zweiten
Bearbeitung! welche ich, aufgefordert durch den
Verleger, und durch das beistimmende Urtfaeil
sachkundiger Beurtheiler ermuntert , im Sommer
i8a3 begann, in gleichem Sinne fortgearbeitety
mid dieses Buch durch bedeutende Zusätze und
Verbesserungen seinem Zwecke näher zu bringen
Sesucht habe, wird der Leser, selbst bei ober—
äehlicher Vergleichung dieser und der vcH*igen,
Auflage, erkennen. Die wesentlichsten Verän-
derungen derselben betreffen i)die genauere Aus-
arbeitung der Abtbeilungen, wdche die Geschichte
des Herausgelielrk »
der grieehiM^ii^ PMlosojAiie enthilt, wodnrcii
auch das MissrerliiltiiisSy welcbes dardi die 9t^'
handlang der Geschichte neuefer Philosophie eM-^
standen war, Vermindert worden ist 2) Venx^
demng in der Periodenabtheflang, indem ich jetzt
die zweite Periode bis zum Ende des i6. Jahrhun-
derts laufen lasse, und in dieselbe auch ,die ße-
kampfimg der Scholastik durch Erneuerung und
Combination alterer Systeme aufnehme, wcal hier
noch keine eigenthümliche Richtung des philo-
soplurenden Geistes auftritt. 3) In der dritten
Periode die nun mit Baco^s und seiner Zeitge^
Dessen entschiedener Richtung auf Natur und Er-»
&hniBg begintit, habe ich endlich, nicht ohne
maDcherlei Schwierigkeiten, die mit Recht yiel-^
fach getadelte und höchst unbequeme Einthei-
lung des ersten, soQSt zweiten Abschnitts,, in.
Geschichte der theoretischen und der prak-
tischen Philosophie ganz aufgehoben und durch
eine neue Anordnung der Darstellung grossere
Einheit und Uebersicnt zu rerschaffen gesudit.
4) Ist fast aller Derjenigen am gehörigen Orte
Erwähnung geschehen , deren Anführung in die-
sem* Buche immer noch yennisst wurde, z. B.
Newton, Herbert v. Cherbury; unter den Neue-
ren z,'B. Hamann, von Dalberg, Schleiermacher
u* A., so dass man kaum in dieser Hinsicht ir-
gend 6ne gegriindete Nachfrage vergebens thun
wird.
Zu diesen und einigen andern Yerandemn-
gen, welche die Unbefangenheit der Ansicht oder
auch nur die Bequemlichkeit der Uebersicht be-
treffen, wurde ich vornehmlich durch den, auch
von einem hochgeachteten Beurtheiler ausgespro-
X Vorrede d«s H^iraaftgeJbers.
dicDea Gedanken bewogen, da^ e^ solches
Buch veniger dem Eipzeiueo, als. der Wissen*
Schaft angdiört, mit welcher es daher auch fort-
schreiten muss. Mögen meine Bemähungen fiir
diesen Zweck ebenfalls der Wissenschaft zu Gute
kommen!
Leipzig, im Dec, «823.
Per Heransgeben
Zusatz zur fünften 'Auflage.
A/y as in dieser peueii Auflage geleistet worden^
betrifft die grössere Genauigkeit im Einzelnen
und bezieht sich yorzugiich auf die Lehren der
griechischen Philosophie« Eine Vergleichung mit
der vorhergehenden wird zeigen, dass anch die
neueste Litteratur. nachgetragen^ utid jede triftige
Bemerkung der Beuriheiler benutzt worden ist.
Leipzig y im April 1829.
Der Herausgeber.
^nhaltsübersichu
Einleitung, h Allgemeine.
]* \Abfcbii« Bfgriff, üffafaiig, Metlioae; Wirtb,
ESatli«niiog, Gwebicloe «nd |i|ttcn>ti«r 4cr Gt^
•ehkhu der PbilÖMplii«^ j^ t, g, j^|,
JI..*Absok«. £»i0« Toibmluiide Bmciia^giii
aber 4ca G«iig d«r pbiloMpbirciia«!! Tcnmil, f 89, S, 99.
II. Besopdere; entbalteqd
fip» kf0p» Vebmicbi dflf f?Ugi6Mq «b4 pbao-
•apliifab«« Aiiii«btni f»ri«iitiiU«ob«r V«l-
l(«r m4 dmt llt^if a gritcliitcb«» Gnl«
,W?» ^, 66, S.4o
W^- . |.6^S,4|
Ti^mvm. J. 68. 8. 45'
?•»»»# . V I, 7<>tS. 4«
Cb«bU«r, j. 71. S,'6a
Atgjplier. ^ 7a, S. 6f
H«bi««ft f. 73. 8. 69
Pbarndtr, f 74, 8. 66
Cm« Coltqr der Gnccben.
•} M;^tbii€h-poeti«cb« Weitbait. ff 76« S. 66
b) Gnomiicb-praktiscbe Weubcit, f^ 76. S* 69
Erster Theilt Erste Periode,
Griecbtteb-RftinUobe Philotopbie. Von
Tbalc» t« bii «nf Joaiui«i I)mi»mc«ow» 6oq I. r.
XII Inhaltsübersicht
dir. bif Ende du 8. Jahrh. n. Chr. -* Uel»er-
«cht.
f. 77- S. 6o
L AbtcliD* Von Tbtlet bii Sokntei.
§. 8a. S. 64
J. 85. S. 66
j. 8a S. 69.
3, SpecuUtionen der Eleaten.
J. 97. S. 79
4. SteraUit.
S. i<i3. S. 85
$. io4. S. 87
6« EropedocW
. f.io6.p* 91
7* Sfiter« Jonicr. AnaztgorM n^ A,
J.-407. S. 94
8. SopbUteD, .
$. 109. S. 99
Jl. Abtcbn. Von Sokratet bU zum Eode
des
' l.Abtb. Sökratet.
§. ii3^ S. io4
a«Abtb. -Einseitig« Lebren der Sokratiker.
I. Gyniker.
$. 119. S. 112
II. Gyrenaiker.
$. 131. S: ii4
HI« Pyrrbo nnd Timon,
§. ia4. S.* 117
IV.' Megariker.
$. 135. S. 119
' V. EliMhe nnd Eretriacbe ScLole.
J. 137. 8; lai
5* Abtb« Anagebildetere Sjsteme, welcbe
ans •
Sokratea Scbole berTorgegangen«
• {• lag* S. 133
1. Plato.
J. 139. S. 133
' IL Aristotdea und die Peripatetiker.
$• 159. S. i56
* ' IIL Epikur nnd seine Scbiiler.
•$. i5i. S. 163
IV. Zeno nnd die Stoiker.
• J. i58. S.,i59
V. Die neue Akademie.
ff. 166. S. 171
IIL Abaebn. Von der Philosophie unter den Rö^
mern nnd dem neuen Skepticismus des Aene^i^
demns bis auf Jo. von Damascus. Ueberaicht. jf. 171» S. I77
1« Abtb. Aufnahme und Fortpflaninng der
griecb. Schulen unter den Römern. S- ^TO* S. 183
3. Abtb. Skepticismus der empirischen Schule. §, 156. S. 196
5. AbthJ Pbilosopheme der Jaden u.Gnostiker. §, 194. S. 301
Inhaltsübersicht Jim
4* Ablb; SckwiiniertMli«rI¥«iipUtoii|fmiMdcft - •
PJotui und detien Vorgänger «ad {<«c1ifol£«r* f. so^. 8« aog
5« Abth. PlülqMpbeme'der Kirchenriter* (• aaa« $• aSi
Zweiter Theil. Zweite Periode»
Getckichte d«r Philotoplii« d6#']iitt«K
alc«rs^ oder der berrsebesd«« ^►«b«!*«
stik, und ibr«ir Bekinpfasg dureb Ei^ •
ii«a«ruiig/ und CombiiiatioA €r«b#r«T , " . -
Systemt.
V«m Jabre 8oo n.- Gbr. bU um 17» Jtlirb« •
]. Ab«cbiu. ErtUr Zeiirauin.
GeMbJ«b(« der Pbiloiopbie des Mittelaltcn oder
d«r 3cbolesiik* Von 800 bitznm i5. Jebrb. $• li56« S. ^49
LAbib« EfMB Period«. Bltader Realie mue bie
ine II. Jabrh. Ton Alcnin Uk Job. Erigena
bia Anaelm tod Cauterbury und Hiidebert ront
Teure. f. ^44^ S. 255
n. Abtb» Zweite Periode. Bcrvortreten dee Ko-
minaliamoi and Apitreben. g^egen den RealieiPBa. ^ . !
Von Boicetlin bia 'Ende des 13.* Jabrb. §, 349. g.. 260
III. Ab ib. Dritte "Periode. Autscblieial. Herr-
acbaft dea Realiamna« Völlige Coaliiion dee - .1
kircbl* Syslema and der AriatoteL PbUoaopbie
unter Efofiuaa der Araber und Juden« Von
Aler. ▼• Halea bia Anfaog dea i4* Jabrb. f« 254. S. 366
IV, Abtb. Viette Periode* Emeuerler Kampf
'der Nominalialeii und R^liatea iD<t aiegreicbem
Ücbergcwicbte der eratem. Vom 1 4* Jabrb. bia
. tom Ende dea 2 5« Jabrb. 5* ^7^ S« ^
ILAbacba. Zweiter Zeltrmim.
Bekampfanji der Scbolaatik dureb Emeaerttug und
Combination froherer Sjateme. Vom i5.Jebrb.
1>i# zum Ende dea 16» Ueberaicbt. f, »76. S. 396
Wiederaufleben der eläBaiicbeu Litemur iu- Ita-
lien «ad olcbate Folgen • daton« f^ aSl« S« a^
tnr Inhaltsübersicht/
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L Brnenerter PtatpoUfnoe u. dcüeo Vtrblii»*
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5» FfUM. JPalirittai. |, a9^, S^'SaS
N 4« GiQidaoo Brun«« J. agg* S. 5a4
6. $lMpiiUr«a)lfooUigiM,Ai)CimflMu §. Soi. S.'55o
Dritter Theil' Dritte Periode.
.Ne«eta Pkilosoplite« Voui 17. JAth. kU auf
die neueeten Zeltan. UabftfialiU f. 3o6. S<335
L AbtcIiB« ,f)i«tir 2eitrattiiu
^ Vpn Baco bii auf Kaot| Toq d«ii skUdiBteft
Jabrh. bie g«^ea daa Ende des afibUfi|n(«B*
L Abtb. VeifuelMy du pbiloaopbMba ^tfaau
auf Erfabniag au fribdeu*
a. Baco*« Empiriiuiut. i» 3i6« 8. 54i
^ Campanella'a Naturpbiloiopbie, §» 3id# 8. 344
3« Modifoiria jontfabe und atomiidtcbe Pbi»
loMp^ie* BerigmU Ifagoaaua. GaeacndL ,$. Sa3. 8« 549
4. Grotio«. Völbam^bi* , $. 3a4. 8* 36t
5. Ho|)bei Ifaterialismut. $• 5aS. 8« 333
6. Herbert*! entgegengetetsta fiiabto^g. f » J5a8« 8* 5(8
7« Mjtuioba Nauuf«ifqfa/Br «ud Tba^eopbea
dieMT jKfi^ . j* 339. 8« 559
& 8kipttker: Santax, le Vajar. §. 33a. 8.533
IL Abtb« Rati»aa|ltmua dai Def Cartai und die
. daiMi herrorgebendea Sjiteine*
Itiiiktidüberilcii'tl xr
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3. Spioou't PMitheiuBiif* f. 558. 8« SyS
3. UalebrMeb^^s tApiU MtäXUnm: f 34o;^S« 38o
4. SoperliiAlfiliiteii und tfjitlltc» 41^1^ 2cfi. $, 34>« S. 582
5. Skeptiker. ' ; g- Ma« 8. 386
iflL Abi k Fortgang te StaptiMtoltt iiinrgr
Und iiiid Flfidkrddi. ^' '
' 1. Sennitlismiii Locke^i* f. 343. 8. 388
a. Iiaae'irewtoii« §. 346. 8. SgS
' '^ 3.. 'Sattle diereiig1lfdi<nrV^alj(litfok>pli^ii« '
fteaMuiii gegtoD deilIiOclLMöb«tt fitepirititiüi. j: 347* 8; 394
^ ficvieleTt Idealkiiraf. ^ $« 348. 8. 396
4. FmnzSalÄih« Monilpbiloiopheii; $. iSo. 8. 4oi
5.' Skeptiker dicMr Z^t. §. 3&i. 8. 4osi
nr. Abtli. Gruadong «nelr eigeatfafimlicbcn ^bi-
lötofbl« in DentfcbUind in der IfitU dm 1*7.
Jabrbunderta. ^
1. Pofendorfi pbilcMopb2MiM MML und Ha-
toftecbt. f. 85a. 8. 4o6
^. Rationalismoa dca Leibnitt. $. 353. 8. 4o8
Cilelebseitige Denker. Waltber t. Tad&ik«*
•baiuen. Chr. ITbolbaAiiU. '^ ' ' " ' $^ 3€4. 8. 4ao
3. Wolf nnd die Leibnltili^b - Wolfiicbe' "
Scbnie nebst ibrte Gegnern | «nd andere
gteMoeitige Denker« §, 36i. $• 4aS
V.AbtbV
1. Httine*» SkepticUmai« - ' |. 370; 8« 438
Gegner dcaaelbcn nnd andere stbottiiebe
* nndengUfcbe Pbiloaopben« j. 371« 8. 44a
' a. EinpiriaeBe ScbuU in Frankr^eb ttnd ^k .
aogenannten Pbiloiopben. ^ ' j« 373. 8« 447
3. Eklektiker In BealMU«Mi «ad EiaftOM
genialer Gttater« f. 875. 8. 454
RoekUick. $. 5^S. 8. 46a
IL Ahithtü Zwttiflr Zdtmm nm Kmt iMt
mai da« stoctte Z0it»
I, PkUoaopbie der DeotsclieB;
•cn Gegiy md Anhaoger. §• 300« S. 465
B« Philof^iifagB^Kaiit. — Beinhold. JMu f. 989- fir 487
F i c h t e ' « MriiMBSchafttklur«^ dcrt^ Breondo
.... 9iiid Gflgner» . ' j* ^9^ ^* ^
Sckalliag'» System d« «UolttlenldoH
ütSi, Freund« n« G^er d^nelUn«. (• S^* S« 5o8
A ädere Sjsteqie tod Bo^tcnrek, Bar-
. diu n. A. 1« 4o4. S. 596
Gefölils- nnd GUnbesfpUioaopliie J«c\>-
bi'« n. A. 5.495.8. 59r
Sclmlta'« Antidoi^Biftliiai». $i 409« &f 687
Herbnt. f. 4io. S. 54^
SchleienMchcr. $« 4ii.j5* &4a
Sjsteme, wclcli« d^ ](ii<l||(itmiu iiawd>U-
^den itreben«
Krag. J. 4ipu S. 544
Fvtei. f.4a3>&547
AaiieliteB». welek« «w d«r Idi«lititftUM
]imorg^g««geB aitid*
^ Eichenmayer. Jac^ Waga«« Kxaiiie.'f. 4t4. S. 55«
- ^ HageL J. 4i5. S. 665
bte B««it«n Enchebmngea in der Philoi. {• 4t(^ B^. I»57
IL AnalaadiMlie Plulot^e.
EagUnder. §» 4i7. & 660
, Fransoaen. J. 4i8. S. 66ä
IfajSwT und andere Kationen; $• 4i9* S« 665
Sdünsa» S* 4ao. S. 667
-i— • T
' J
Grundriss
der ,
Geschichte der Philosophie.
Eioa zweckmaMige Behtndlnng der Geschichte der Phi-*
losophie setzt voraus eine Untersachong über den Begriff
denelbeo, und damit über Inhalt, Form und Zweck, fer-
ner über Umfang, Methode, Werth und über die Arteo
der Bearbeitung dieser Wissenschaft. Diese Gegenstände^
nebst der Geschichte nnd Litleralur der Geschichte der
PhQoiophie^ machen, in Verbindung mit einigen vorberei-
tenden Betrachtungen über den Gang der philosophirenden
Temtinft, den Inhalt der allgemeinen Einleitung ijt
die Geschichte der Philosophie aus.
Die besondere Einleitung führt darch eine knne.
Debersicht der religiösen und philosophischen Ansichten
orieDtalischer Völker, so wie der ersten griechischen Cul«
tnr in die erste Periode der Geschichte der Philosophie ein«
Allgemeine Einlei tun g,
E r ej er Aheehnitt^
Begriflf, Umfang, Methode, Werth, Ein-
tlieilung, Geschichte und Litteratur der
Geschichte der Philosophie.
f. 1-
1; Begriff der Geschichte der Philosophie,
Karl Leonb. Reinhold aber den Begriff der Geschichte <ierPhi-
loie|riüe, io Füilcbora'» BditrigeD. L Si,
Ste Außf A
2 AUgem. Einleitmig. Erater Abschmtt
G<o. Fr. D«ii.Go eis Abbaadlangübevil«! Begriff derOMekicliU
der Philosophie und über daa System des Thaies. Erlangen, 1794.
. S. und Blicke ia das Gebiet der Getchiehte und Philotophic.
1 Bdcben. Leipxig, >798* d*
Jo. Christ. Aug. G/ohroaoo über den Begriff der Getchiehte
der Philosophie. Y^ttcoberg, 1797t 8.
Wilh. Gottl. Tennemann Gesehichie der Philosophie« L B«
Leipzig, 1798- 8* II« umgearb. Aufl. 1828. (Einleitung.)
Dan. Boethius de idea hi»ioriae philosopfaiae rite forinanda
•Ups. 180Ü. 4,
Fr. Aug. Garus Ideen zur Geschichte der Philosophie. Leipngi
1809. ^
Gar. Fr. Bachmann über Philosophie und ihre Gesehichie, drei
akademische Vorlesungen. Jens, J8il* 8. Ueber Geschichte
der Philosophie. Zweite oro gearbeitete Auflage nebst einem Send-
schreiben an etc. Rciohold in Kiel. Jena, 1820. 8*
Chr. Ang. Brsndis von dem Begriff der Gesch. der Philos.
Kepenhagen, i8i6. 8.
§. 2.
Der Mensch strebt, sufolge seiner Vernunft, nacH
Vollendung der Erkenn tniss, und sucht daher sich auch
SU einer Wissenschaft der letzten Gründe und
Gesetze der Natur undFreiheit, so wie ihres
Verhältnisses zueinander zu erheben. An&ngs
wird er dazu durch blindes Bedüifniss getrieben , ohne
diese Aufgabe der Vernunft gi hörig zu wiirdigen, und
ohne zu wissen, auf welchem Wege, durch welche VliU
tel, und' wie weit er das Ziel erreichen werde. Nadi
und nach wird^ sein Streben besonnener, und durck die
•ich allmählig entwickelnde Selbsterkenn tniss der Ver-
nunft bestimmt. Wir nennen dieses besonnene Streben
das Philosophiren.
S' 3.
Ans diesem Streben entspringen mancherlei Versndie
der Denker, sich jener Idee der Vernunft zu nahem, oder
sie im Denken zu Terwirklichen ♦ ; Versuche , welche in
Ansehung der Principien, der Methode, der Conseqnenz,
der Resultate^^ des Umfangs und Inhalts überhaupt, mehr
oder weniger von einander verschieden sind. In diesen
Versuchen^ die, wenn sie in vollkommen Wissenschaft.
Begriff der Gesch. der Phflofl. S« 4*^&» 3
lieber Form auftreten, pbilotophitehe Sj8tem«
genanDl werden» und pacb dem Grade und Standponcto
der Cultar, welcher den einselnea Denkern und ihrer Zeit
zukam y verschiedenen Werth haben , entwickelt eich dia
denkende Vermmft eelbat nach ihretg^ eignen Getetx«
*) Weil 1er, KujeU, aber iIm VerhillaiM der philo«. Veraoäb« tar
Philo«. (SchaUchrift i8i2.} la dem xwciU Bd. der akjid« Rcdea
und AbiuiodloDi^en i3a3. 8*
§• 4.
Die Entwicklung der nienscLIicfaen Temonll aber
geschieht nicht ohne äussere Erregung , und hangt daher
auch von äusseren Ursachen ab, indem die Vernun ftfliät ig-
keit dorch die verschiedene Richtung, die sie von Aussen
erhalt, in ihrem Streben bald gefordert, bald gehemmt
nnd anfgehaiten wird.
Die Erzählnng der mancherlei, aus der Entwick-
lung der Temnnft entspringenden, durch äossere Ursa-
chen beiorderten oder gehemmten Bestrebungen, jene Idee
der Temnnft (5* 2) in Hinsicht auf Stoff und Form id
Terwnrklichen , (oder die Philosophie als Wisaenschall an
Staude aiv bringen,) ist iiberhaupt Geschichte der
Philosophie.
5.6.
Der Stoff der Geschichte der Philosophie ist sonach
ein innerer und äusserer. Der innere oder «»•
mittelbare Stoff begreill a) die fortgesetate Richtung
der Vernunft auf die Erlorschung der leisten Gründe
und Gesetze der Natur und Freiheit — denn dann be-
steht das Philosoph iren (§. %yy — wobei eine grosse
Verschiedenheit in Hinsicht der Sobjecte and Objecte,
der Extension und Inteosion der philosophirendeo Thä«»
tigkeityder inneren (edlen oder eigennützigen) Zwecke und
TriebfedevD, so wie der äusseren Ursachen nnd Veranlass
lungen wahrzunehmen ist; b) die Producte det
Philoaophirens, oder die philosophischen An-
A 2
4 AUgem. Einleitung. Erster Abschnitr.
•ichteiiy Methoden und Systeme * (§* 3^h ^^^^
^e «ben so nrannichfaltig sind, als das Streben, aus
welchem sie entspringen« Die Vernunft gewinnt durch
dieselben theils immer mehr gelänterte Uaterialien zur
Philosophie als Wissenschaft, theils Regeln und Grundsatz^
fBr die Verbindung derselben zu einem wissenschafUichen
Ganzen^ theils endlich Maximen für das Verfahren, Philo-
sophie zu suchen; mit beiden zugleich c)die Ent-
wicklung der Vernunft/als des Organs der Philo-
sophie, d. i. die nach bestimmten Gesetzen durch innere
Triebe und äussere Veranlassungen erfolgende Anregung
' der Vernunlt zum selbslthätigen Forschen,, und der in
demselben wahrnehmbare Stufengang der Einzelnen, der
Nationen und der denkenden Menschheit ; was sonach eine
wichtige anthropologische Seite der GescJiichte der Philo-
sophie ausqiacht.
*) Die Gescbichte der pbilosopbiMkeii System« list nocb aisht
Geichichte der Philosophie.
f 7.
Der äussere oder mittelbare Stoff besteht tu
denjenigen Ursachen, Begebenheiten und Umständen, welche
auf die Entwicklung der philosophirenden VernnnR und
\ die Besclisffenheit ihrer Erzeugnisse Einfluss geänssert
haben« Dahin gehört a) die individnslität der Philoso-
phirenden, d. i. der Grad> das Veihällniss und die Rieh*
tuBg ihrer Geisteskräfte , der davon abhängige Gesichts -
und Wirkungskreis und das Interesse dafür, ja selbst der
•ittliohe Charakter; b) der Einfluss äusserer Ursachen
auf die^e Individualität, als : der Charakter und Cnltnrzu-
stand der Nation, der herrschende Zeilgeist, hnd entfern-
ter: das Klima und di^ Beschaffenheit des Landes, die
Erziehung, politische Verfassung, Religion und Spradie;
e) die Wirkung der Individnalität (durch Bewunderung
itod Nachabmung, Lehre und Beispiel) auf das Interesse,
die Richtung, die besondern Gegenstände, die Art und
Begriff der Geseb, der Thilos. §. 8 — 1 1. ft
Methode der nachrolgenddn Untersachung ; welcher Ein«-
UM» nch nadi dem Geistescharakter ^ dem Aosehen aod
Rufe der gestifteten Schale» den Schriften, — dem Inhalte
und der Form derselben — richtet. (Baooi Locke,
Leibnii^B.)
Die Form der Geschichte der Philosophie
besteht in der zweckmässigen Verbindang der beiderlei
Hsterialien ($* 6* 7.) zn. einem wissenschaiUichen Ganzen«
Diese aber wird iheils durch die Form einer Geschichte
überhaupt, theils duixh den Zweck der Geschichte der
Philosophie iusbeaoodere bestimmt
J. 9.
Die Geschichte im engeren Sinne unterscheidet sich
in Hinsicbt ihrer Form von blossen Annalen, Mömoire»
u. s. w, durch den Zusammenhang der Begebenheiten und
die pragmatische Darstellung,
§> 10.
Soll die Geschichte der Philosophie nicht blos die
Neugierde I sondern die Wjssbegierde befriedigen, so
kann ihr Zweck kein anderer seyn, als die gründliche
Eikeuptniss des allmiihligen Werdens, Fortschieitens pder
Zorückschreitens y mithin überhaupt des Ganges im Phi-
losophiren ^ uud der fortschreitenden Entwicklung der
Fhilosppbie als Wissenschaft, Dieser Zweck kann nicht
darcb blosse Kenntniss des Geschehenen» als wahrer
und bestimmter Tbalsacben^ erreicht werden, sondern
hängt auch Ton Erkenn tniss der Gründe uud folgen oder
des Zpaammenhangs der Begebenheiten ab«
Die Bestrebungen der philosopUirenden Vernunft sind
innere Begebenheiten des Geistes, aber sie treten durch
ibre Bezeichnung, Darstellung und ihre Wirkungen in
da Ausaenwelt in die, Reihe und den Zusammenhang der
sDiseren Begebenheiten. Es findet also ein iunerer und
6 AUgem. Einleitang. Erster Abschnitt.
fiatMfTfrr ZasAmmenliang unter den Begebenheilen, welche
den Stoff der Ge«ßliichte der Philoso^ihie ausmachen.
Statt; denn sie stehen a) als Begebenheiten in dem Ver-
hältnisse der Zeitfolge oder GleichEeitigkeit; K) sie haben
ihre äusseren Ursachen und Wirkungen; e)8ie haben ihre
inneren Gründe in der Natur des menschlichen Geistes,
ans welchem sie sich selbst, in mannichfalligem Zosam«
menhange nnd in Verschiedener Beziehung aufeinander,
entwickeln; und d) sie besiehei^ sich auf einen Zweck
der Vernunft. (J. 3.) - -
$* 12.
Die Form der Geschichte der Philosophie
beeteht demnach in der Darstellung dieses Tierfachen Zn--
sammenhangs (5* 11.) t ^^^ '" ^®™ pragmatiacfaeit nnd
wissenschafUichen Geiste, welcher zeigt, wie nnd wo-
durch etwas geschehen ist, wozu es gefuhrt und welchen
Gewinn es gebracht hat«
A n m. Die pragmaCttehe Dantellang btttekt nidit in der bli
Beobachtung der Zeitfolge der Bef^ebenbeiteii | aber aie setzt
dieselbe Torstis uod griiitdet sich anf sie. Auch ist sie nicht
nuTertrigiich mit dem wiasensckarilichea Charakter Hirct Gc^cn-
Standes) aber Geschichte der Philosophie ist nicht selbst Philo-
sophie. Vergh Grohmann^s obeo (S.a.) aogefuhrte Sclirifk.
$. 13-
Geschichte der Philosophie ist daher die
Wissenschaft y welche die Bestrebungen der mensdilichen
Teninnfty dfe Idee der Philosophie zu verwirklichen, in
ihrem Zusammenhange erziihlend darstellt; oder die
pragmatische Darstellung der allmählig fortschreitenden
Bildung der Philosophie, als .Wissenschaft. *
Anni. unterschied der Geschichte der Philosophie von der Ge-
schichte der Menschheit, Geschichte der Cultur des wenscblichen
Geistes, Geschichte der Wissenschaften. Die Biographieen der
Philosophen, Analjse ihrer Werke, Aafz5hlung ihrer BebauptTiuo
gen und Meinnagen , und die litterargetchichte der Philosophie
überhaupt, sind theils Vorkenntnisse nnd HiilfsmiUel, theils m»>
terieUe Bestaudlheile der Geschichte d«K Philosophie« ^
Umfang der Gesch. der Pfaüos. $. 14—16. 7
fl. Umfang mnd^Anfmng d^r Q^^chipht^ dsr
Philosophie.'
SUk% MMMT dcB vor f. a. aofefiilirUB ScbriAea : Borge R i i • b r i§k
aber in Alter der Philotophie uod des Begrifft tob derteU
lieii ctc Aiu dem Dan. too Jo. Amb. Mftrkvfttfn« Kopen-
Die Gesdbicltle der Philoeophie kann nicht alle
Uaeo, Ansichten y Hypothesen und Einfalle» die nnr je
Ton piiileeophirendeo' Köpfen^ yorgetragea "* werden aind,
aufnehmen, denn dies« würde theila nicht mögh'ch, iheila
xweckloe aeyn; aondern nur diejenigen philosophischen
Ansichten können in derselben eine Stelle finden, welche
darch Origiaalitat, innern Gehalt und Ein-
Hnaa «nf daa Phüosophiren der Bllit- und Nachwelt die-
selbe IM dienen I
5. 15.
Man nnss insbesondere einen Anfang des Philoso-
phirens annehmen; denn es ist dasselbe ein höherer
foad Ton Vemnnftlhätigkeity der nur auf einen niedemi
onentwickeltern Geisteszustand folgen konnte. Es ist
aber oidit nodiwendig, dass die Gesdiichte der Philoso«
pbie auch diese nrit aufnehme, und gleichsam von der
Wiege dea Menschengeschlechts umfange; aondern sie
schliesst sich hierin an di^ Geschichte der Menschheit
und dea menschlichen Verstandes an.
lieber die s» g. Philoaophia antediluviana.
«Es ist ferner keiq .hinreichender Grund vorhanden,
ein philoaophisches Urvolk anzunehmen, in dem
Sinne, dass mit diesem das Philosophiren nicht nur enge-
langen habe, sondern auch alle phÜQsophische Cultur
entsprungen sey. Denn die Anlage zum Philoso-
phiren ist in der Matur des menschlichen Geistes ge-
geben, und auf kein Volk eingeschränkt; auch schiebt
die AnnahnMi, eines solchen Uryolks die ErkUuimg des
8 'Allgem: Binleitiuig. Erster Abschnitt.
«rtten Ursprnags der^PkilosQphie nur wtiter zurikk; uod
endlich ist das sjmbolicdie , »einen Gegenstand noch nicht
mit B^wusstseyn ei*greirende, Denken der frühesten Mensch-
heit noch nicht Philosophie zu nennen.
An IQ« Die Annahme eiocs solchen philoa. XJnrolkf ^rnocl«! sicn
«her i) auf die grmidloae Vorausaetzaug , data alle •Cultnr Ton
Offenbarung atisge^ougeu , 2) auf ein angebirches Verniinftbe-
«lüN'oiaa der £tubeit der ErklHruagagrümle für eiaerlei Phioo-
mene, 3) auf daa Beatreben, gewisse Lebren durch ihr hohes
Alterihnrn ehrwürdiger zu machen. Aber allen diesen Hegt
eine beichranktc Denkart, da» PrSncip der Trigbeit» ao wie Ver-
wechslung der Phtloaopbieen mit Philosophemen cum
Grunde. Die theologisirenden Geschichtsforscher erklärten sonst
die Hebräer für das Ürvolk ; Andere (wie PI «a sing) die Ae-
Spter» welche in neuem Zeiten (seit Fr« Schlegel) dea In-
ern den Platz geräumt haben.
Wenn vrir aber auch bei allen Völkern Spuren d«a
philosophfschen Denkens finden, so ist die allgemeine An-
läge doch nicht bei allen Völkern in gleichem Grade ent-
wickelt undv das Philosophiren zur Wissenschaft erhoben
worden« Ueberhanpt scheint die Natur die' Bildung de»
einen Volks xum ßildungsmiltel fiir viele andere su ma-
chen, und nur wenigen Originalität im Philoaophirea
SU verleihen. Nicht alle Völker haben deswegen gleicben
Anspruch auf eine Stelle in der Geschichte der Philoso-
phie« Die erste Stelle können nur diejenigen erhalten,
in denen der philosophische Geist wirklich erwachte,
durch eine geringe Anregung von Aussen in sich selbst
die Kraft zum selbstständigen Forschen fand, und auf
dem Wege zur Wissenschaft fortscbrilt; die zweite die-
jenigen, welche ohne diesen originalen , selbstständigen
Geist, die philosophischen Ideei) von andern empfingen,
«ufbewahrten, fortpflanzten, und dadurch auf das Philoao»
phiren Einflnss hatten.
f. 18.
Das griechische Volk ist dasjenige^ welches in
8e9 Geschichte der Philosophie durch Originalität. EpooticT
Umfang der Gesch, der Phflos« S* 19« d
gtiracht litt« Denn war tauii dasselbe in seiner Coltor
abliii^g Ton andern Völkern , und erhielt es anch eini-
gen . SlofiF nnd Anregung zum Philosophiren ans der
Fremde, so regte sich doch in demselben ein inneres,
lebendiges Interesse für die Forschung der Vemanft,
welche sich selbslständig fortbildete , einen Wissenschaft«
liehen Charakter annahm > und denselben auch der Spra-
che mittheilte. Wir finden demnach zuerst bei den
Griechen einen wafarbaft philospphischen Geist^ gepaart
mit Humanität und Geschmack, ein wissenkchaftlichea
Streben, dessen Mittelpunct der Mensch war, welche
Bichtnng den Forschnngsgeist auch leicht Yon seinen
Verirrungen zu der wahren Quelle philosophischer For-
schung xnriickfiihren konnte -^ yvti&i^ aaxvrov — ; ein
Streben nach Gründlichkeit der Forsdiung, «> daher anch
Skeptieismns ; und endlich Bildung einer wissenschaft-
lichen' Methode und Sprache. Ferner haben wir. hier
sichere, zuverlässige Quellen , um die Entstehung und
Fortbildung seiner philosopliischen Forschungen auf hi-
storischem finden verfolgen zu können. Endlich steht die
griechische Philosophie und Wissenschaft mit aller nach«
folgenden in dem engsten Zusammenhange,
§' 19.
Die morgenlandisohen Volker, welche, dem
Al^erthnm ihrer Cnltur nach, vor den Griechen stehen, eiw
hoben sich, so viel wir wissen, nie zu dieser Stufe. Alle
ihre Weisheit trägt noch den Charakter einer göttlichen
Offenbarung, welche die Phantasie auf mannichfaltige
Weise gestaltete. Die Äussere Form des Denkens ist
daher, selbst bei den Indiern, noch mythisch - symbo-*
lisdu Phantasie gestaltete die Deberzeugungen der Ver-
nunft und gewisse specnlative Ansichten und Voraussetz-«
ungen, um sich dieselben zu veranschaulichen,
ohne den Weg rijrhwäiis zu machen , und sich Beohen-
Khaft von dem Verfahren der Vernunft und dem Grunde
10 ABgem. Einleitung« Erster Abschnitt
dert«lt>eti co geben (progreadve und regreesiTe), Du
Denken über Gott, Welt und Menschheit, welches man
jenen TSlkem nicht absprechen kann , besweckte nad be-
wirkte keine Philosophie, Klima, Staatsverfaasnng^
Despotismni/ und Kasteneinricfatnng waren der freien Ent«
Wicklung dea Geistes oft hinderlich« Ihre Geschichte ist
fibrigens noch im Dunkeln ; es fehlt an sayerlässigen und
lautem Quellen, und der Zusammenhang ihrer Cultur mit
der Geschichte der Philosophie laset sich noch nicht sicher
Verfolgen.
Aofii« lotcroManie BamerknDceB ab^ den griecbUcbea und mor-
^•ftUodiMlieD Cbaraktcr» und di« Cnacli«B ibrcr Vcncbicdeiikeit
find«! msB io Job. Aug. Eberbird'* G«Ute des Ur«
cbritteDtbamt. i. Bd. S. 63 ff. — Wm unter der t. g«
herber lieben Philosophie gewöhnlich TenUndepi wird?
(VergL Ding. Leert. I, i Bq.)
0er Anfang der eigentlichen Geschidite derPhiloaö*
pfaie ist also bej den Griechen, und xwar in derjenigen
Zeit SU finden, wo aus der Cultur der Phantasie und
dea Verstandes ein Höherer Grad der VemnnftthatigkeJt
aich entwickelte, indem mAn unabhängiger von Reli^on^
Poesie oder Politik nach Grundsalsen der Yernonft tu
forschen anfing, und eine deutliche, snsammenhangende
▼emnnfterkenntniss bestrebte« Diesea geschah aeit den
Zeilen dea Thaies. Die verschiedenen Dichtungen,
Gestalten und Wirkungen, welche dieser philosopbiache
Forschnngsgeist, der von den Griechen durch verschie-
dene KaniCle au den neueni Völkern übergegangen iat^
im Laufe der Zeit angenommen hat, ist es, waa den Um-
fang der Geschichte der Philosophie ausmacht*
Anm. Die Begreosuoii des ümfengt der Gcediicbie der PfaQoao«
nbie itl erel in neoern Zeiten snr Spreche gekommcnt (denn di«
Idee der Elbnographie bioderle früher die CTrenten geoen tu
bettiinmen) nnd ee findet darin nocb lieine Etohelllglieii Sutt»
Tiedemenn wer lur die Aoascblieefnug der roorgeoUiudi-»
ecben Völker. Die Gründe , welclie Ceriie (Ideen über
die &etebicbte der Philosophie S. i45.} nnd Beeb-
Methode der GMch. der Pliilos. $.91 — 89« il
»•a« (iftcr Pbilofopki« Qod ihr« CetohUht«, vwl
io der DiMerU philo«. «1« peecalU TensenMoni in hbtori« philo*
ftofhiae« Jena, 181 4» 4.) fiir die Anfnahroe denHbcn anrabre«,'
bcweiwB aock nicht » dau ai« in die G««dai«hi« der Philoaophi«
Doihwendig gehören. Ea wird hiermit auch nicht aefengnety
daft» die Untenuchnug clnr Philoeopheme derselben ein groaeea
Inl^rcMe habe) aber dietet iet von dem eigentlieheii IntevMM
der Geschichte der Philoiopljie wohl zq uotertcheiden. Darum
mmg auch eine kurze Ueberaicht der Philosopbeme und Religioi*-
IdM der vetxuglicbaten Völker, welche mit den GrUchen in
einigem Zpaammenhani;e standen , vor der Daraiellang der $ri#»
chikchen Philosophie nicht unzweckmassig seyn«
UL. Methode.
Tergl. anater den oben S« i.u.3« angefahrten Schriften:
Christ* GarTe de raüone seiibendi bistoriam philosophia«. Upi*
1768. 4. und: legendoram reternm praeeepta nonnnlla et ex^m«
plnm« Lips. 1770. 4« (beide auch ia Fülleboriis BeitrüienXU
und XIU St.)
Geo. GuaC. Fülleborn Plan zu einer Geschichte derPhiloao-
phie, im IV. St. seiner Beitrüge $ und : Was heisst den Geist einer
Philosophie darstellen ? im Y. Stück.
Christ. Weiss über die fiebandtungsart der Gesohichu der
Philosophie auf Universitäten» Leipzig, i8oo.
J. 21.
Dt« doitji den Zweck (5. 10- ) bettimmte He«
tliftde bettefat in den Regeln^ nach welchen die lli^le-
tiftUen aufgesucht 9 geranmelt» bearbeitet, dargestellt niid
tu eineni Garnen vereinigt werden muMen.
Die Materialien sor Geschichte der Philoicypfaie
werden entweder zufällig aufgeftmden > oder nethodiach
aoigesncfat; Im letzten Falle mosa vornehmlich die
Ooelle und das Verfahren im Suchen vorläufig bestimmt
werden. Die Quellen , aus welchen die Materialien
gesammelt werden müssen, sind doppelt: die iibrig ge«
bliebenen Schriften der philosophischen Denker , so wie
die Berichte anderer Schriftsteller von ihrem Leben,
ihren philosophischen Ansichten und Behauptungen } wel«--
che nach den Kriterien der Aechtheit und Glaubwürdig-
keit SU benrtheilen sind. Je weniger ein Philosoph ge-
schrieben, oder je weniger sich von seinen Schriften «f*
1% .Altern, EinlciitdBg« Erster Abschnitt
#
Iiidteii hiU> desto mehr inua«ea die fietichle- «nderer
Sdiriftateller gesammelt werden, desto grössere Behutsam*
keit ist aber anck ia dem Gebranche derselben nothwen-
dig *« Es ist giit> wenn die Fragmente nach einem dop-
palten Gesichtspunkte philologisch und philosophisch au-
a^mmengestellt werden.
*) VergU Henr. Kahttbardt d« tfda biilorieonira rsct« aettt-
tnaada in bUtor, pbilotopbi««. HelroiL 17964 4«
5. 23.
Bei den philosophischen Lehrsafaeen kommt es
auf die bestimmte Erl^^nntniss ihres Sinnes, Umfanges,
Ursprunges und Zusammenhanges an *, am sich auf den
wahren Standpunkt des Denkers zu versetzen , und d^en
Werth seines Forschens nicht über, aber auch nicht un-
. ter der Wahrheit zu schätzen. Dazu führt aber eine
genaue Kenntniss des Gleichzeitigen, des Sprachgebrauches
und des Gesichtspunktes, so wie eine Combinaiion und
Vergleicbang der Momente und Aussagen der Zeugen . nach
O^den der Wahrscheinlichkeit. Die Vergleichung eine«
Pliilosophems mit ähnlichen^ gleichieeitigen und nachfol-
genden Behauptungen; genaue Bestimmung ihres Aehr)lich<«
keits - und Trennungspunktes, die Untersuchung der Stelle^
welche es in dem ganzen bekannten Gedankensysteme ei-
nes Denkers einnimmt, und der Art und Weise, wie er
auf dasselbe gekommen ist, (wobei die innerenGrfinde
Ton den äusseren Veranlassungen unterschieden
werden müssen) sind unerlässliche Bedingungen für die
reine und unverfälschte Auffassung des Sinnes und Gehal-
tes der Philosopheme.
^ Han betraebte io dieier Uinficbt tnm Beifpiel das ; atlurae Con-«
VtaieDter Tivers der 5toik«r nnd di« oMataXtiiffUip
Die Darstellung, der dordi Kritik geläuterten
Mitarillteo erfordert eine #orgGUtige Auswahl derselben.
i^ediode der Geach: der Vhiios, $.«• •> «6. tS
90 witf der Antdrucke, beioiidert d«v ttcbnitehm, «q cit
deotUeb) 'VBd doch nkht ia einen fremdeo Gewinde «ad
Chankler «oiztodrückea^ (z. B, die i^g^ Itabiloe, de«
Orysippos). Die Yeiliindiuig der Matemlien eber wird
darch'den oben bemerkten chronologiscben ntid tyateaiA-«
tischen ZaMmmenhang (5*. li«) and besonders durch ihr«
gesamiate Beziehung anf den leisten Zweck der yernuuil
(§. 3.) yermittelt.
Anou B«r beiondcr« Zweck tiacr BearbcUmg kaa» •oMcrdem
■o«b maoclie VeivcbiedenbtilCB der Behanillung herbeifikhrea«
£• fragt ikb ferner, loll di«Du»lelliiag reia. eixiblead» »d«*r auch
b«nrlbeilead 9tjn, nnd wie, oder wooicb aoUea die Facta lUr
Getchicbte der Pfailoaopbit benrtbetlt werden? •— • (JopertbciUch*
keit der Getchicbu*
Die Yeretnigong jener Materiellen tn einem Gan««
fen erfordert eine feste und unbefangene. Aofmerksamkeil
auf die. Entwicklung der Vernunft ^ nnd den Oai^ det
sich bildenden VarnunftwiMenschaft. Mach diesem Ge«
sichtspnnkte müssen auch die grossem nnd kleinem Rnhe^
punkte nnd Abschnitte bestimmt werden , welche nicht
allein zur bessern Uebersicht, sondern auch xnr klaren
Einsicht in d«n Zusammenhang dienen,
Aam* Die etbnograpbbcbe Methode, welcb« bis snf Tiede«
mann faerracbte, let braucbbar for die tollatändige Sammliiog
der Bflaierialien tur aUgfuieiucD uod ipeeialea (vetcfaichte , nicbt
aber für die Darttellong der aUgeineineo Getehkble aelbAt. In
eiaer. allgemeiiien latteraraescbicbte iat aie au iiursr rscbten
ftteUe.
y. 26.
Za Eipochen * können demnach nur solche Bege*
beiiheiten dieser Geschichte gemacht werden: ä) welche
•ine neue Stufe in der Entwikelnng der Yeraonft her-
beiführen oder bezeichnen ) und neue Gesichtspunkte tind
Grundsätze fiir das Philosophlren sowohl , als iur die
systematische Verbindung der «philosophischen Erkennt*
niss^ aU&tellen^ 6) merkwitrdige äussere Begebenheiten^
14 AUgem. EinleUtmg. Erster ibsdimtt
welclM .einen wichtigen und dwiernden Einflo«i «of dM
Pfailo«opliureo hatten. Zu Haiiptepoclien (d« i. eolche,
welche Hanptperioden begründen) nnr die ersten.
*)Dan; Boeihina de praecipnu plulesopUM cpoebki- X^eadk
y* 27.
E« können drei Hauptperioden für die Ge«
schichte der Philosophie angenommen werden. . Erste
Periode. Freies Streben der Vernunft nach Erfceiiot-
niss der letzten Gründe und Gesetze der Natur und Frei*
heit» ohne deutliches Bewusstseyn leitender Gmndsätse.
Philosophie des classischen Alterthums oder G riech i-
gehe und römische Philosophie. ** Zweite
Periode. Streben der Vernunft nach Erkenntniss unter
dem Einflüsse eines über die Vernunft eihabenen, durch
OfTenbarung gegebenen Princips^ dann aber auch Streben,
sich Ton diesem fremden Zwange loszumachen, wobei
wiederum ein anderer Despotismus eingeführt wurde.
Einseitig subtiler, dialektischer Geist, dem sich die freiere
Mystik entgegenstellte. Philosophie des Mittel-
alters oder der herrschenden Scholastik nnd ihrer
Bekämpfung durch Erneuerung und Combination fi^iherer
Systeme. — D rit t e P e ri'ode. Selbststandiges Streben
nach Erforschung der letzte»' Principien und yoUständiger
•ystematischer Verknüpfung aller Erkenntniss, Vorzug-
Heb sichtbar in der Ergründung, Begründung und Be-
grenzung der philosophischen Erkenntniss» Neuer«
Philosophie.
Krag niinmc in teiaer Getch. der Philot. altsr Zilt §• i5. nur
zwei Abiheiluogen, iicbmlicli «Ite und neue Pbilotophie nu.
Der Treniiuijgspuokt ist ihm Mer Verfall der Srnalen , SiTte i,
KÜDtie und WiueoacliaAen wahrend der craien fänf bis acch*
Jakriiuaderie uach Chr.
IV. IFerth dieser Geschieht*.
' Fr. Ant. Zimmermann ton der Brauchbarkeit der pbÜoa.
Geteh. Heidelberg» 1786. 4.
Werth der Gtsch, der Philos. $• 98 — Sl. Ift
6«9» G^tr. FuUeboro einig« «llKemehif Bftaltat« an« der
G««chiclite itv Pliilotophie in idoen BHlrägen IV« Stt>Qtt<Y über
•bise yoff«b<He am dnn SHHÜum der »ItM Pliiloi. XI. 9%.
Hein. Ritter ober die Btidnng der Philo«, dnrcb di« Gescb*
der Pbil. («ine Zugebe zn «. Bucb über den Einflua« de« Cerl»-
«in« «tc)« Leipaig^ ]S»6« $•
Ycrgl. die m §. i, «ogdiibrteii ScbriAcn.
5. 28.
D« die Pbiloaoplue, alt die hodiste «Der mentch-
liclien Wistentcbaften, auf das höchste Interesse Anspriidie
Iiaty so kommt ihrer Geschichte schon in dieser Hinsicht
ein hoher Werth tu Wer sich fpr die Philosophie in-
teressirty der darf auch \ein Fremdling in der Geschichte
ihrer Entwicklung seyn.
§• 29. '
Die Qeschichte der Philosophie hat insbesondere
eiaen wissenschalllicben Werlh, indem sie sa fieieiti
Seibetdenken anregt, Anfschliisse über die Methodik des
wissenachafllichen Denkens giebt, seine Fehltritte pnd Ver-
irnmgeo nebst deren Ursachen und Folgen' ins Licht
aetzt| und dadiurch der Reflexion einen reichhaltigen «Stoff
fiir die Maximen des Forschens^ für nene An - und Ans*
siditeii darbietet — Belehrungen , deren die Philoeophie^
so lange sie noch im Bilden begriffen ist, nicht entbehnin
|. 30.
Die Geschichte der Philosophie greift in alle Wie«
•sensdiaften und deren Geschichte , nnd insbesosidere in
die Geschichte der Religion nnd Menschheit ein, weil
die Vernunft die Grundlage alles Wissens ist, nnd den
Endsweck alles theoretischen nnd prektischen Strebens in
sich iasat.
Als Studium hat sie einen grossen Einflnss anf die
Bildimg des menschlichen Geistes , weil die Erforschung
nnd Darstellung ih|*es Stoffes eine Anwendung seiner
Kräfte erfordert Nicht minder auf die Denkart; denn
16 Allgem. Eioleituiig. Erster Abschnitt.
sie lebrt Unbefangenheit; Bescheidenheit ^ Tolerans, Ter-
y^tihrt Tor übermässiger Bewun4ei:ungy und lähmt, den
Bang zum Aactoritätsglanben. 'i
Aonu Hat das SluHium der Oeielitcble der Pbiloiopfale ^iilcbt
aber aacli teine Kacbtheile 1 Wclebe iiod diete , und wann
laaten ait ticU besorgen? — « Ubgewicsbeit, Hin- und Hcr-
acbwank^Q, Indifferena gegen Wahrheit und gegen die Wurd«
der Uotennchung kOnnen nor aas einem ob^äehticbeo , un-
grundlicbeo Stadium folgen, wobei man blo« nach der Man-
nich fa 1 1 1 g k e i I der Meinungen blickt , ohne ihre Grunde zu
erwägen^ und die Verach iedenbeit der Anaieblen olma
ihre Ein^ngapankte ina Auge iaait. Iller gilt, -wmm fiaco TOn
der PbiJoftopbie aagt«
V. Art^n der Bearbeitung der Gßschichie
der PhiloBophie.
Die Danstellang der Geschichte der Philosophie theiU
litb nach iihrem Umfange in die allgemeine und be-
sondere» Jene ist die pragmatische Darstellnng der
illmahligen Bildung der Philosophie als Wissenscfaa^
überhaupt; nach den Uanptrichtangen und Haoptrestütaten
der Yemunflforschung. Ihr Augenmerk geht auf die
Ihiximen und Grundsätze alles Philpsophirens ; die tot-*
xiiglichen Systeme der Philosophie ; und die dadurch be^
•limmle Bildung der einzelneh philosophischen Wissen*
sehaflen« Diese hat die Bestrebungen der philosopbiren-
den Yemnnft; theils in den Grenzen -bestimmter Zeit* und
OrtsyerfaiUtnisse, iiieils eingesdiränkt auf besondere Rieh«
tnngen oder Theile der Philosophie, zum Inhalte, .
' Anm» Nach Carua (Ideen zur Getchicbte der Pbtlotophle
. S. io6.) tat die allgemeiae Geschichte der Philosophie Mat Ur-
geschichte der denkenden menschlichen Ver-
»anfty Ihrer Richtnngen und Productivität. §Lr
Terateht dieses aber so allgenietn, dass von dam Geschicbilichen
keine Spur übrig bleibt , sondern nur die allgemeinen Besultni^
abstrahirt und an die Spitze derselben gestellt werden. Dieae«
atiramt aber nicht mit dem BegrÜFe der Gecchiclue der PhÜM-»
aophie zusammen. Uns ist dieses der tweite Abschnitt der Kio-^
leitnng»
Arten d.Bearb.d. Gesch. d.PliJJ. S-33 — 35. 17
ff. 33.
Die allgeineiiie GescliicJite der Pliifosopljie wird ent-
weder aiisniln licJi , oder in cotnpendiariscrier Gesfait dar-
gcstelit Die Erfordf^ruisse des Coiiipendiniiis siud : voll-
sla.idige üebersiclit der llauptirromente ilieser Geschichte
ao weit sie iiioghch ist, in Verbindung mit Deutlichkeit
und Kurze; —Wahrheil, Unparlheilichkeit und Bündigkeit
sind allgemeine Erfordernisse,
§. 34.
Nach den verscliiedeiieu ßucksichten (§, 33.) lassen
sich mehrere Arten der besonderen Geschichte den.-
ken, alst I. in Rucksicht auf Zeit und Ortver-
hältnis ae a) Geschichte der Philosophie in einzelnen
Zeitabschnitten: alte, mitüere, neuere Geschichte, nach
mehreren ünterabtheilungen ; b) Geschichte der Philo-
lophie einzelner Völker. IL .in Rücksicht auf he-
sondere Richtungen oder Gegenstände der
Philosophie a) Parliculargeschichle des Philo so-
p h i r e n s. Geschichte einzelner philosophischer .Systeme
einzelner Schulen und philosophischer Streitigkeiten, Gel
schichte der verschiedenen philosophischen Methoden, der
phüösophischen Kunstsprache; 6) Geschichte einzelner
phüosophischer Wissenschaften und ihrer Theile, .
und c) Gescliichte einzelner philosophischer Begriffe!
GruiidsälEe und Dogmen. — -Beschränkt sich die ge^
schichüiche Untersuchung und Darstellung mehr auf einen
einzelnen Gegenstand, so entsteht Specialgeschichte»
der Philosophie, oder eine Monographie.
•} Eioige beieichneii mit die«™ Namen die hegondcre fgne-
«eile) Ge.cb,chte dcp Philosophie überhaupt, Andere .udi Ä
^ dieMm J. unlcr ii) aDgefübrien Arten dersclfaeu.
^ J. 36.
Die parHcnlare und allgemeine Geschieht* steht in
der engsten Verbindung. Jene liefert dieser mannichfal-
«igen und brauchbaren SlolTj diese aber entwickelt die
^i€ Aufl. B
iS Allgem. Einleitung. Erster Abschnitt.
allgemeinen Aiisicbleii und Gesichtspunkte für die Auf-
suchung und Bearbeitung des besonderen Stoffs« Sie kön-
nen daher nur in Verbindung mit einander zu einem liÖ-
heren Grade von Volikommenheit gebracht werden.
VI, O0Bokichiß der G e m c h i c h I0 dov
Philosophie,
J. 36.
Die Geschichte der Philosophie wurde Ton den mh&H
Philosophen nicliL als besondere Wissenschaft beliandelt.
Sie berührten das Geschichtliche nur beim Vortrag ihrer
eignen Lehren,' in sofern dieselben mit den Lehren Anderer
in Verglcichung kamen. Aristoteles' kritischer Geist
blickte Torzüglich auf die Lehrsätze der Friiheren xariick.
Sammln ng geschichtlicher Nachrichten^ w^ciie
•ich auf die Ausbildung der Philosophicf bezogen, war der
fernere Schritt, den man zu einer Geschichte der Philoso-
phie that Auch in der neueren Zeit wurde die Ge-
schichte der Philosophie anfangs noch aggregatmiisaig be«
arbeitet, uAd die Compilation des Diogenes zum Mu-
ster genommen. Es herrschte die Ansicht Ton einem
philosophischen Urvolke (^. 16.) und von der Ableitung
der Philosophie ans einer göttlichen Oflenbanmg; in tler
Darstellung befolgte man die ethnographische Methode. (Vgl.
f. 25« Anm.) Die Bestrebungen der Neueren, eine beaon*
dere Geschichte der Philosophie zu Stande zu bringen,
können wir auf folgende Art übersehen. Erste Pe-
riode: — - Bayle weckte den Forschungsgeist in diesem
Gebiete^ Jac. Thomasius verbreitete das Studium, and
Leibnitz zeigte^ was die Geschichte der Philosophie
scyn sollte. — Zweite Periode von Brück er bis
Tennemann. Das Sammeln des alteren Stoffes i^rde
Tollkommner dnrch Hülle der Philologie und Kritik; Mangel
der vorhergehenden Periode wurden gerügt und höhere
Literatur der Geschichte der PhOos. $. sz, 19
Forderoiigen anerkannt. B r u o k e r lieferte dat Toll.ii„
digMe Werk, welche, durch die fleiwJge Samn.lun. „ud
BeurÜieilung de. Ge.ainmellen, beaonders de. aqr Biographie
der PWlowphen Gchörigea, anch jetzt noch brauchbar
ul; aber e. fehlte ihm an philosophiithem Gei.ie, Gur-
1 i 1 1 und T i e d e m « nn ^«trebten nach einer betwi-n U«!
Ihode, FSr die Siiecia!ge»chichle wurde viel gelei«tet —
Seit der durch Kant begonnenen philo.. Revolution arbei-
tete mn eifrig an der Vervollkommnnng der Theorie und
Methode, und ging mit den dadurch eröffneten höheren
Forderungen an die Erforschung der OueHen," die Bevi.ion
des GeMmmelten und aweckmässigere Darstellung des
Geprüften, mit mehr oder weniger sichtbarem Einflüsse
eiD^s philosophischen Systems. C^ennemann und ßnhleV
Die deutsche NaUon hat das meiste für diese Geschichte
in Bücksicht auf Stoff und Forin gethao; aber es ist .nf
diesem weiten Felde noch viel <u thun übrig, im tiwU
pen und Ganaen *. Noch fehlt eine Darstellung, welch©
die Entwicklung der Philosophie unter den Menschen im
Gsnseo und Grossen nach ihrem organische« Zu-
sammenhange, und jedes eincelne originelle Syrteni
als Glied dieses Zusammenhanges gründlich darstellte.
•)^?/- ü*k«"i«h' <1'» Vo»fie«cLMe», w.. Tür die G«chicfcl. der
•ciiuii«ei> «ufgeLelii Laben, bei Gelegenlieit der LUewnurT
YIL Liieraiur der Geschichie der Phi^
'. louophie.
§> 37.
Di« hier aufzofubrende Literatur begreift die «ur
d^eiimoai und beeond«^ GeMhicfate gehörigen allgemei-
B2
20 AUgem. NEinleitUDg. Ecster Abschnitt.
neu Werke; die Schriften von epeciellem Inhalte wer-
den unten an den gehörigen Stellen aufgeführt werden.
Die Schriften welche die allgemeine Geschichte betreffen,
begreifen fünf Rnbriken: a) Schriften zur Literatur und
Methodologie; Z») Sammlungen und c) vermischte Schrifleti ;
d) ausfuhrliche Werke; e) Grundrisse.
a) Literarische Schriften:
J o. J o Q 8 i n 8 de scriptorlbos hiitoriae plillof opliicae libri IV.
Francof. iGSq. — recognUi »tque ad praesentem aetateiu naque
perdacti, cttra Job. Cbr. Dorn. Jen. 1716. 8.
Blbliothecae philosophicae S t r u v i a n a e emendatae, cODtiiiuatae
atqae etc. auctae a Lud. Mart. Kaklio. T. I. et H. Gütting.
1740. 8.
Jo. Andr. Ortloff'a Handbuch der Literatur der Geacbichtr
der Philosophie. Erlangen, 1798. 8« (l Abtheil. ~ unvol-
lendet.)
Die methodologischen Schriften aind in den biihrrigen Pa-
ragraphen aogcführt worden,
V) Sammlungen.
Jac Thomatii achediaima historicDm, quo taria difCuUantor
ad historiam In in philusophicajn tum eccteaiatttcaro pertinenlia.
Lipa. i665. 4. Spütcr unter d«im Tilcl: Originea hittoriae
philos. et ecciesiast. cura Ghu. Thomaaü. Hai. 1G99. 8*
Jo. Franc. Buddei Analecta hiatoriae philoaophicae. Hai.
1706. Ö. Ed. II, i7a4. 8.
Acta philoaophorura, d. i. gründliche Nachrichten auf der hiatoria
phtlosophica ton Ch r. A ug. Heuman n. Will Stücke in
lU BJu. 8. HMIe, 1715 — 23.
Jac. Brnckeri Otium Vindelicum f. melelematum hiatorlco-
philosophicorum Triga. Aug. Viod. 1729. 8. Mlacellauea lii—
atoriae pliiloiophicae, literariae, crilicae, oliin aparaim edita etc.
Aug. Vind. 1748. 8.
Chr. Em. de VV i q d h e i m Fragmenta hiatoriae philoaophicae
etc. Erl. 1763. 8* (worin mchrrre Abhandlungen Anderer).
Michael UisamanA^s Magazin für die Pbiloaopbie und ihre
Geachichte. Göuingen u. Leipzig, J 778 — 85. VI Bde. 8. (wo-
rin mehrere aua der bistoire de Tacad* rojale dea inacriptiona
etc. übersetzte Abhandlungen).
Gc. Guatay Fülleborn'a Beitrüge zur Geachichte der Phi-
lofophie» ZüIticliAU, 1791 — 99. XU St. 8.
Goil. Tvaug. Krug SymboUe ad litatoriam philot« Part.
I-*-Vl. Lip9. 18 13. 4. (betrcfTea einzelne Gegeitatanda der
Geaclu der alten Philos.) ^ ■
Jac. Fried. Frica BeiU'age zur Q-cachichte der Pbiloaopbie.
1. Heft. Heidelb. <
Literatur der Gescliichte der Pliilos. S* 37. 2i
r) Vermischte Sclirillen > in welchen Untersuchungen
und Bemerkniigen über die Geschichte der Philoso-^
phJe enthalten sind:
The tnie intellectoal lysiem of the univerie — bjKiilpIi Gad-
worlh eic. Lond. 1678. fol.} Ed. II. 1743. 3 Voll. 4- Lth-
Aein. Ueberi. r* Mosbeirn: Cudworkbi S)-6iema iulel-
lectttale huiai UDiversi, ieu de veris paturae reruin origiiiibuf
coinineuiariiy quibut oinoU coruin pLilosopliiA, qui Deoiu egtm
negant, fuaditiift ererlilur. Acceduot rellqua eins opnacula.
J.-n. 1733. fo^. Ed, 11. Lugd. Bat. 1773. 3 Voll. 4. (Die
Uiilersachungea iiod Zusälze Mosbcima geben Torzüglicb
diesem Werke eineo Weilh.)
Pet. Dao. Huetii demonalraUo evangelica« Par. 1679. fol«
u. mebrmala.
Dlctionnaire btstorique et critiqqe p. Mr. Pierre Bayle.
Rollerd. 1697. a Voll, fol, E<l. II. ibid. 1702. 3 Voll. fol.
Ed. Hl. Rolterd. 1720. 4 Voll. fol. (rorrigc^e et angmentee p.
Proap. Marcbaod). Femer Ai»sr. 1^700, upd Ainst. (Pati«)
1734. (caatrirt). Die beale, iht: die £d. IV. revue et augnieo*
tee p. Mr. Des-Maizeaux. Ainst. et Leid. 1740. 4 Voll,
fol. — Deulscb vop J o. C b p h. G o 1 1 s cli e d. Leipzig,
1741-^44. 4 Bde. fol. Franzöttischer Auszug: Extrait du
diclioooaire de Mr. Ba^Ie. Bei#t 1766. 2 Toiues.'S* Detit-
scher : Peter Bajlens philosophisches Wörterbuch , oder
die pbilosophiacben Artikel aus Cayle's Li6t. krit. Wörierb.
(uach Gottscheds Ueberselzutig) u. s. w. abgekürzt voll
Lodw. Heiar, Jakob. Halle, 1^(^7—38. a Bde. 8.
Brost Platner's philosophi&che Apiioii&rneij , nebst eioigeu
Auleituogt»n zur philosophischen Geschichte. Leipzig» 1782.
a Bde, 8* 11* Ausg. 1793 — 1800. 8.
d) AusführliGhe Werke:
The History of Philosophy by Thom. Stanlr^r. Lond, ff>55«
fol.4 Ed. ML 1701. 4. Latein. Uebersf>(zun.^ mit Berichtigun«
geo YOQ Gott fr. Oleariua: Historia philosophiae. Lipsiae^
1711. 4. auch Venet, 1753. 4.
Hbtoire crilique de la philo»ophir, oü Ton trnitc de son origine,
de ses progr^s et des diverses revolutions, qui Ini sont arri—
vA» jusqu'a notre temps par Mr. D*** (Andr. Fr. Boureau
Beslaudest) Paris, 1730—1756, 111 Voll. Kouv, Ed.
Amsterd. (Paris) 1756. IV Voll. 8. Dcnisch : Leipz. 1770. (1 B.)
Job, Jak. ßrucker'a kurze Fragen aus der philosophtscben
Historfe. Ulm, 1731 — 36. Vli Bde. 12. nebst Zusalzeu.
1737." 12,
Desselben; Historia critica philosophiae a numdi incnnabulis etc.
Lipsiae, 1742 — 44. JV Tonil od. V Voll. 4. Nene unveränderte
aber mit ei'neni Anhange vermehrte Aufl. 1766 — 67. VI Bde. 4.
Englischer Auszug von Will. Eufield history of phiiasophj
froiii the earlii-st times etc. London, 1791* 2 Bde. 4.
Agat«pisto Cr omaziano(Ap piano Buonafede) della
iaCork e della iudole di ogua filobofia. Lucca, 1766 — 1771.
92 Allgem. Einleituirg. Erster Abschnitt*
VVoll. B. auch Venet. 178:»— 83. VI Voll. 8. Di« Fort-
•etsttng diMes AVerk« sieh« unter §. 58 ».)
Gecctiicht« der Philoaophie fDr Lifbhaber (toii J. Chph« Ade-
lung). Leipzig, 1786 — 1787. II. A. 1809. IIIDile. 8.
J o li. G 1 i e b. B II h 1 e ' • Geschlchle (]»•• philo»ophirenden Vei^
•Uiudos. Lemgo, 1793. 8. i. Üd. Stall di**ae« nicht fort);e-
ielzteii Werkes gab Bohle heraus: Lehrbuch der Gfschicfate
der Philosuphie and einer kril. LiUratur derselben. G«>ltiiig«
1796 — 180'». Vill Bde. 8. Hiermit verbinde in4D das §. 58*
«nzufiihrende Werk über die neuere Philosuphie, welchem «acU
eine Uebersicht der alteren philosoph. System« bis «tun i5«
Jahvh. Torhergeht«
Wilb. Gottl, Tennein«nn*s Geschichte d«r Philosophie.
Leipzig, 1798 — 1819. ^ Bd«. 8. ( 1 Bd. aie Aufl. henus^«
▼on A, Wandt. 1828.)
D«gerando Histoire compar^e des sjst^mes de l« pfallosopfaie*
Parii» i8oi. 111 Voll. 8. 11. ed. augmentde IV VoU. 8. Paris,
1822. Deutsche Uebersetzung Ton Tenuemaun« Marburg,
1806 — 7. 11 Bde. 8.
Erb. Gottl. Steck: Die Geschichte der Philosophio Erster
Theil. Riga, 1806. 8.
Carl Job, Hierou. Windisch mann: Die Philosophie im
Fortgang der Weltgeschichte« 1 Bd. Bonn, 1837« 8«
«) Grandriste:
Wir ül ergfheiw die vor mehreren Lehrbüchern der Pbi-
l<>sophie ( seit Buddeua ) befindlichen Grundrisse der
Gescliichie der Philosophie und nennen folgend« Com-
pendieu 1
Ge« Hornii historia pbilosophica. Lngd. Bat l655« 4«
Laiir. Reinhardi coinpeodiiim bist, philosophicae» Lipslae^
1734. 8. ib. 1735. 4.
Jo. Gottl. Ueineccii elemenU hist« pbilosophicae. B«rlin,
J743. 8.
Jak. Brucker Aitnng aus den Fragen aus der philos. Historie.
Ulm, 1736. 12. und neue Zusätze 1737) hernach anch unter
^ item Tiiel : Anfangsgründe der philosophischen Gescluchte«
Ulm, 1761. 8.
Detaelben : instilutiones hisioriae philosophicae, osni academica«
iuventutis adornatae. Lips. 1747. 8. Ed. II. 1766. Ed. IlL
ed. Fried. Gl ob. Born« Lelpa. 1790. 8«
Ca. Ge. Wiih. Lodtmann's kurzer Abriss der Geschiebte
der Wellweisheit. Hdmst. 1754. 8.
Formey »hr^^ti de rbisioir« de la Philoa« Amsterd, i76o. 8.
Deutsch; Berl. 1763. 8.
Fried. Ant. Biisching*s Grundrist einer Geschichte der
Philosophie. Berl. 1772 — 74. 2 Bde« 8.
Cb p lu M e i II e r s Gi undi iss der Geschirhtc der We 1 1 w e i a -
heil. Leiniio, 178G. 8. II. A. 1789.
^h« C;urlitt*s Abriss der Geschidite der Philosophie. Lcipz.
I iterator der Geschichte der Philos, $.59. 23
Fr. Xar. Gmciner'« Literargetch« des Uraprunfti und
Forigaogs der Philo»ophie, wie »uch aller philo«. Seelen und
Syteme. Greiz, 1788 — 89. U Bde. 8.
Job. An g. Eberhard'» allgemeiDe Geschichte der Philoto-
phie. Halle, 1788. \U Anfl. 1796. 8. Auszug aua der all-
gemein. Geachichjte. Halle, 179'ä. 8.
Geo. Socber'a Gruudriu der Geachicfate der philosophischen
. Systeme von den Griechen bis auf Kant. Mäncheo, 1801. 8«-
Joh« Hein r« Marl. Ernesti's eocyklopädisches Handbuch
einer allgemein. Geschichte der Philosophie und ihitnr Litera-
lor. Lemgo, 1807. ^« ^^ Tbeile (uuToUeodet) geht nur bii
auf Seztns Empiricus.)
Fr, Ang*Carus Ideen zur Geacbicbte der Philosophie. Leip-
üg» 1809. 8. (der nachgelassenen Werke 4ter Bd.) unifasst
ausser der allgemeinen Einleitung nur die Geich« der griech«
und rdm. Philosophen.)
Fried. Aat'i Grundrisa einer Geacbicbte der Philosophie.
Landabst, 1807. 8. U Aufl. 1836.
Karl Aug. Schaller's Handbncb der Geschichte pbilosoph.
'Wahrheiten etc. (des Magaz. für VersUodesübungen 2 TbejI).
Hall«>, 1809. 8. '
Pkil. Ludw^Snell's kurzer Abriss der Geschichte der Phi-
losophie« Erste Abtheil. enthaltend die Geschichte der alten
Philosophie. Giessen, 28i3. 8. Zweite Abtheil, euihalteud
die Geschichte der Philosophie de» Mittelalters. Ebendaselbst.
1819. 8.
Kaj« Weiller'a Grandrisa dei* Getcb. der Pbilos. München,
it»i3. 8.
Joseph Hillebrand'a Geschichte und Methodologie der
Phil OS. (st-iuer Propädeutik der Philos. IL Abtheilnog.) Hei-
delberg, 1819. 8.
Ana. Thadd. Rixner's Handbuch der Gesch« der Philos,
111 Bde. Subbach, 182a — 23. 8.
L» H^iinerskuld Gruodzüge der Gesch. der Philos. von den
«Itestcn bis zu den gegeow» Zeiten. 111 Abibeilungen. Stock-
holm, i8a2. 8.
J. 38.
Schriften zur Specialgeschiclitd der Philosophie nach
<I(n §• 34. angegebenen Rücksichten.
L a)'Ge schichte einzelner Zeitabschnitte :
Wilh« Traug. Krng's Geschichte der Philosophie alter Zeit,
vornehmlich unter Griechen und Römern. Leipz. 181 6. IIA«
1827* 8.
Ch'pb» Meiners Beitrage xur Gesch. der Denkart der ersten
Jahib. o. Chr. Geb. Leipau 1782. 8.
Agatopisto Cromaziano (AppiaQo Buonafede) della
restanrHzioue d' ogui Filosutia nei Secoli XV. XVI. XV 11-^
weicher Werk als ForUetzung des iib vorigen §. gnt^unleu
desaelbea Vfri. au betrachten iai.' Vene«» 1789« 5 Bde, 8«
24 ADgem. Emleltung. Erster Absclinitt.
lut Df'iitsche iiheit. mit Berichilgiing^n UDfl Abhandl. von
C»rl II ey de nreicli. LWpz. 179». (nur :% Bd^.) 8,
Job. Gotllieb Bnlile^s Gcvchichte der neticrm Pliilotophie
•fit d«r Epoche der Wfileiliertti'llnng der WiMenscbaftea»
f GöiiiujseD, 1800 — 5. 6 Bde. 8. Ver«l. §, T)-?. d.)
A. Kiiya«ler'ft Beitrage sar fcriiUcLen Geachiclite der neueren
Pliiloaöphie« Halle, i8oi. gr. 8.
Carl Fried. Bachmann: Ueber die Pbiloa. meiner ZeiU
' JenA, 18 iG. tt.
K. J. U. W i n d i IC b m a n n Lril. Betracbtnngen über die Scbick«
paU ticr PbilotopUie in der Deiiero Zeit uud den Eiotrtit ciaer
neiii*u Epocbe io deraelbeu; (hei. Abdruck drr V. Beilage zu
de« Grafen Ton Maiatre Abendatuaden in Peterfburg;} Frkf. a.M*
1836. 8.
h) Geschiclite der I^liilo^sophi e einzelner
Völker: (Die Schriften über die Philosopliie der
ältesten Völker vgl. unten J. 68. «• ff. und auch
die Schriften von Ernesti und Carus im vorig, J.
C i c e r o n i • bisloria pblloaopbiae antiqnae rx omoibiu illiua scrip-
tis collept elc. Fr id. Gedikc, Berliu, 1783. a Auagabe«
1808. 8.
Fr, Vict. Lrbrecht Pleasing'a hiatorlscbe und philoac^-
pbisebe XJiiteriiicbuiigen über die Denkart, Theologie und Pbi-
losopftie der iilicsleii Völker, vorzü;;licb dei Griechen hi« auf
Aiifcioulc* Zeit. Elhiiig. 1786. 1 Tb. 8.
Dettolben Mcmnoniuni oder Verbuche zur Enthüllung der
Gebf'iinnisse des Allerthunis. Leipzig, 1-87. a Bde. 8.
Desselben Ver&uche zur Anfklürung der Philosophie des alte»
SICH ^Iterthums. Leipzig, 1788. 2 Bde. 8.
Bercbetti filosofla dcjufi antichi popoli. Perugia, 1812. 8.
Chph. Meiuer'a Ge»cliichle des Ursprungs, Fortgänge und
Verfalls der AVissenschart ia Griechenbnd uud Rom. Lemgo,
I78l« 1782. a Bde. 8. (unvollendet.)
Tbc Philoiophy of ancient Grcece iuve*tigated by "VVt. Ander-
son. London, 179^1. 4..
(Saltgnac de la Motte Fenelon) abn^g^ des viea des anciena
philoftopbea etc. Paii.s, 1795* 8. 1796. la. Deutsch von
» GruhiT. Leij»z. 1796. 8.
DelTeudenle S acch i, Sloria della fi)oso6a greca« Pavia, l8l8'~-
1820. IV A'oll. 8. (bis zu den Sophisten.)
I Ge. F r i d. Dan. Goess die Jli/.ichiiii^s Wissenschaft nach den
GrnndsÜtzeu der Griechen und Römer« Anspach. i8oi.
1 Tb. 8.
Pag^auinus Gaudentina de philoaopbiae apud Romanos
oris;iue et progressu. Pisa, i645. 4. (wieder abgedruckt
in : Nova rariorum scriptorntn collectio. Fase. II. II L IIa*
l;ie, 1717.)
7 o h. L a u )'. B I e s s i g ' s Dias, de origine philosophiae apud Ro-
juanos, älraaburgi 1770» 4.
Literatur der Geschichte der Philos, §. 38. 25
II. a) Gescliiclite der verschiedenen phi-
losophischen Methoden, Systeme und
Schulen.
Jo« Gerh. Votsll de pliUotopIiiae et pbiloiopbonun teclU
Lib. II. Ha(i. Com. i658. 4. cuutiu. atque ftcipplemeoia adiecil
Jo. Jac. a Kyfsel. Lipsiae, 1690. 4« 11. Jeo. 1705. 4.
Karl Fr. Staudlia'a Geacbichle und Geist des Skepticii-
mua, Tonuglidi ia Kuckaicht auf Moral nud Religioo. Leipzig»
179*. 1796. 2 Bcie. 8.
1 in JU a n. Z e e n d e r de Dotloue et gcneribua acepticiimi et h»» .
dieroa praeaertim eiua ratiooe. Bero, 1796. 8.
(Die Scbriftcii über die beaoDderen Scbulen der Philoiophio
aiebe ao ibrea Orten.)
b) Geschichte einzelner philosophischer
Wissenschaften:
B. T. (Bas. Terzi) sloria criiica delle opinloni filos, etc. in-
lorno air anlrua. Padu«, 1776 — 78. 8. ^
Fr. Aug. Carua Gescbichte der Ps^cbologie« Leipzig, 180&
IJiter Bd. der liacbgelaaaenen Weike.)
Pet. Gaasendi de origioe et varietate Logicae opp. T« !•
Ger. J o. y o • a i i de natura et constitutione Logicae etc« Hag«
Com. i658-
Je Alb. Fabricii apeciiuen clencblicum bistoriae logica«*
Hainb. 1699. 4.
Job. Ge. Walch bistorU Logicae ia seinen Parergia academi-
eis. (Lips. 1721. 8.) pHg. 453. seq.
J[ o a c b.i Ge. Darios meditatioues in Logicaa veterum | ein An-
baiig seioer Via ad veritateiu. Jena, 1755« &
Fülle born^a kurze Geacbkcbte der Lo^lk bei den Griechen»
iu den Beiträg«;n St. 4. N. 4. -
Jo, Glieb B üble de yeieruin pbllosopbonim graecor« ante
Aiistoteteru conauiinibiia iu arte logica iuvenienda et perficienda
in den Coiuiueolait. soc« Güttiog. T. X.
* «
W. L. G. Frhr, ▼. K berat ein Vefsucbc einer Gescbichte der
Logik und Mcraphy»jk. bei den Deutschen von Leibuitz bia auf
gegeuwärlige Zeit, Halle, 1794 — 99. 2 Bde. 8.
- * •
JacThomaaii bist, variae fortunae, quam diaciplina meta-
phjsiea, lain sub Artstotele, lam aub.acholaslicU; iarn sub re-
ceniionbus experta est, vor dessen Eroteinata inetaphjsica*
Lips. 1705. 8.
S a 111. Fr. Buchncri bialoria Metaphyfcicr«. Willebcrg. 1723. 8.
L u d. P e t. ^V a e b I i n dias. de progreasu philo«* theoreticae aec
XV IU. Luud. 1796. 4.
16 AUgem« Etnleitung. Erster Abscbnitrt
B. T. (Bat. Terxi) »1011« criik« delle opinioai filoiof. ecc.
^ Intorno alU coamologi«, PmI« 1788. 8« (T. I.)
DieU Tiedemann'i Grwt ilei' tpecuUli tr o Philofopbi^.
Marburg» 1791 -^97- (mit RegiiCer) 7 6<le. 8. (bii Berkeli*>.)
Rrftultale dtr philosophischru Forachangeo übrr die Nalur der
in«nachlich«ik Ei keimtuiaa tod PUto bi» Kant, (gekrönte
Preiaachrifc ) von Tb. Aug. Saab«diaa«Q« Marburgy
180». 8.
Preiaachriften über die Frage: Welche Forlacbritte hat die MeU-
pbjsik aeit Leibiritiena aud Wolfa Zeiten in Deniachtand ge-
macht ? Ton Joh. Ghph. Schwab, Carl Leonh«
Rein b oldy Job. Heinr. A hiebt. Berlin, 1796. 8.
F. A n c i 1 1 o n Melange« de lilt^rature et de philoaopbie. a Voll«
Paris, 1809« 8.
e e
Ht« de Burigny biet, de la pbJloaopbie payenne» on aenti-
mens des pbilosopbes et des peuplea pa^ens etc. sur diru,
•ur l'aiue, et sur lee devoirs de rbomme) a la Heye, 1735«
II. Voll» aa. Aucb nnier dem Titele La tbeologie psyeono
ete. Paris, 1753. JI. Voll. 12.
loh« Aobat, Fei. Bielke Historie der natürlichen Gottes-
gelabrheit. Leipz« «• Zelle, 174a« 4. JNeuere Geschichte des
etc. ineiiscbL Verstandes. 1. St, 1749. 3. St. 1763. Zelle» 4.
Mich. Fr, LeistiJLow Beitrag xnr Gescbichte der natürlichen
GoUe»peliibrtbeit. Jena, 1760, 4.
Job. Ge, Alb. Kipping Versuch einer philosophischen Ge-
schichte der naturlicben Gottesgelabrtbeit. firauttscbweig, työi«
1 Tbeil. 8.
Chr. Fr. Pol^tz Geschichte der natarlicben Tbeologie $ in setner
natürl. Gotiesgelehrsainkelt. Jena, J777« 4.
'Pbil. Cbr.Retnbard's Abriss einer Geschichte der Ent-
stehung und Ausbildung der religidsen Idee». Jena, 1794. 8«
Imman. Berger's Geschichte der Religiousphilosopliie. Berlin^
i8oo« 8« und Ideen cur Pfailos. der ReUgionsgeKb« in
StaudUns Beytr, B# IV. St. 5« (1798.) '
* ••
Chri Gottfr. Ewerbeck super doctriuae de moribus 'bistoria»
ein« foutibns, conftcrib<*Dda ratxone et utiliiate« Halle, 1^87« 6*
Ge.Sam. Fraocke Beantwortung der von der Gesellscbaft
der Wissenschaften sa Kopenliagen aufgeworfenen Frsge : qui«
oam suul uutabiliores gradus, per quos pbilosophia practica,
ex quo teiiipure syslrinaiice periractari coeplt^ In eum, quem
hodi«^ obüuel, statum pervenerit? Altena, 1801 • 8.
Hie« Hieron. Gundlidg Historie philosophiae moralis P» I»
Hai., I7«6. 4.
Clieb. StotU*S Htslorlö der beidniscbeu Moral. Jena, 1 7i5. 4»
ie»D Barbeyrac^a Vorrede su setner frans. Ueberseliuug de*
Pullendorfiachen iuris naturae (Bas. I753. i*.) entbält eine.
Gascbicbte der Moral und des Matarrechls.
lohn £ugtsud iii^uinr inio tbe iiior«! of ancienis. Lond*
lj5h. 8. deuticb von J. C. F. Scbuli. Halte, 1776. 8.
Literatur der Geschichte der Philos, %. 5S. 27
Chpli. Meiaert allg^m^iM kritische Geackirhte der ilierea
und nmer'o Eiliik. Gotting. 1800 •<-- I. a Th. 8. W
Carl Fried. Stlndlin Gesebicbir der plütot« bebr. v« cfarUtl»
MoraL lUnDOTer, i8o5. & uud: Gesch. der Moralpbilosopbie*
H*uDOTrr, ]i523. tt.
JLeop. TOB Henniog Principiea der Ethik ia kiator« Eni*
tirickJang. Berl. i834. 8.
« e "
!««• Fr. LadoTici delineatio biatoriae juris divibi uatnralis •!
posilivi uniTCTsalia. Halle, 1701. £d. II. 1^1 4. 8.
Jo« Franc. Buddei bist, jur. oatnralia in seijieB Seleclia jm*
nau et g. E«l. '7*7« ö. ^
(Chr. Thomas ii) Paolo pleoior hisloria joria natoralia. Hai.
1719. 4.
Ad. Fr. Glafey's Tollstiadlge Geschichte de» Rechts derVer-
aaaft. Verbesserte Anfi. Leipzig, 1739. A*
Job. Jak. Schniaass Historie des Rechts der Natnr| im
ersteu Backe seines nenen S^slenis. Güiliug. 1763. &
Essajr aar l'hisloire do droit natnre]. London, 1757. 8.
Georg. Ciirist. Gebaaer aova iaris aatoralis hisCoria qaam
«BXit Eri ona Christ. ClereaabL Wetzlar, 1774. 8.
Ge« Heartci Ideen zu einer wisaenachaftlachen B«gruiidnng der
Rechtsieh. HaanoT« 1809— >io« 2 Thlc. 8. (im L bdindct sich d.
Gaschiehle.)
CA. Eschenmajer Norraalrechu Stnltg. 1819« I TU. Eiol*
e) Geschichte einzelner fiegriffef Grund-
sätze, Lehren:
Chph. Gottfr. Bardili Epochen Tier vorzüglichatea pbUoa<^
phiaehen Begriffe. 1 TheiU Halle, 1788. 8.
Chr. Fr. Poltz Fasciculus commenlaliocum metaphjaicarnro»
qaae oonlioeat histoiiam, dogmata atque contiotersias diiudi-
catas de primis priucipiis. Jen. 1767. 4.
Chart. Batteuz histoire des caases preroi^rea. Paris, 1769.
s ValU 8* deutsch: Geschichte der Meionngeo der Philoso-
phen TOn den ersten Grundursachen der Dinge (von J. J.
Eagal. ) Leipzig, 1773. 8. a. A. fialberkt. 1792. Ö.
Historie phÜosophica docirinae de idets (ron Job. Jac. Brnk'*
ker.) Angab«, ]7'j3. 8* Vgl. dessen Misceil. bist. pbil. p. 56. sqq.
Gail. Gotihilf Salzroaon Comm. in qua hisloria doctriuae
de foBtibas et orln c<^oiCiouis hniuauae ita conscripta eat, ut
illorum potiss. ^tio habita sit, qoae Plato, Aristoteles, Carte*
lius , LockittS , Leiboiiius et Kaatina de hia fontibaa probar«
gtaduerunt. (^otliag. i8ai« 4«
Chph. Melaeri hiatori* doetrinae de rero d«o. Lemgo, I7S0.
8« deaiach von Afensching« Oaiaburg, 1 79 1 . 8. Aaszug
(▼OB Brejer.) Erl. 1780. 8.
Chr. Fr. SHadlia (ycsohiabu der Lehr« tob G«b«C« Gdtc.
•33& 8.
28 AUgem. Einleitung« Erster Abschnitt
(Gc Fri<1. Crenzfr) philonopbmr. yeter. loci de proviclroli«
(livtiia item(|ae de lato eincndjiotar » expli^aotor. Heidelberg,
1806. 4.
JeuLini Tbomatii ( PlilUppt ) liitt. •ibeami, breviler ilrrf-
nejita. Bm. 1709. ed. Cbr. Glleb Schwere uua €. CUr-
kü demoutlratiaue cxUleoUae et attributor. Dfi in lat. reraa
Alt. 1713. E(i« auct, ipftiua aucturia. Lond. 1716. &
Jac. Franc. Buddei Thesea tbeoK de AtbcUuio et aupersü*
tionf. Jeuae, 1717* 8* Deutsch ebend. 1725. &
Jac. Frid, Reiinanni HUtoria uniTerMlU AthcUnii et ttheo-
rom etc. HUdekb. 1725* 8.
Jo. Glieb Bnhle de ortn et progreaia pantheUmi inde • Ze*
oopbaae Colophouitf priino eioa auctore naque ad Spiaozam
Comm. (io den Commeatatt. aoc reg. Gott. Vol. X. p- 157.)
Hugo Grotius philoaopbor. aentenliie de Cato et d« eoyijttod
in uoetra est potestate. Amaf. i648* la.
Job. Carl Güoth. W erder manu'a Venucb einer G»->
achicbte der Meinungen über Scbickaal und menacbliche Frei-
heit von den alleaten Zeilen bia auf die neneaten Denker«
Leipz. 1793. 8.
t «
Joi. Priettlej History of tbe pbiloaopbical dootrine concer*
Hing tbe origio of tbe aoui and tbe naiure of matter, ia seinen
Disquisiiions reUtiug to matter and spiriu London» '777* ^
Joacb« Oporini Historia criiica de immortalitate mortalinm«
Hamb., 1755. 8.
Adam VV. Franien krit. Gesch. der Lehre Ton der Un-
sterblichkeit d^r Seele in Absicht auf die Zeiten yor Ghr*
Geburt, Lübecki 1747. 8.
Ju. Frid. Cotlae hist. anccincta dogmatis de yita aetema« .
Tub. 1770. 4.
Chr. Wilb. Flügge'a Geacb. des Glaubens an Unsterblich*
ketty Anfcrstehuitg u. s..w. Leipzig, ^79'*-^9* Ul TbJe, 8«
Versuch einer hislomch ••■ kiiliacheu Uebersicbt der Lebren und
Meiouogen der voruebmsten neoen Weltweisra von der Uu-
Sterblichkeit der meoscblichen Seele. Altoua, 1796* ^*
Dao. Wyttenbach de quaestioue , quae fuerit yetemm phi*
losopborum inde a Thalete et P)-tbagora ad Seoecam usque
aenteqtia de yita et statu animarum post mortem corporis opi-p
nio. 1783.
C« L. S t r u y 6 bis(4 doeirinae 'graecor. ac romanor. philosophor*
de st4tu animarum post mortem, Altooa» i8o5.
Carl Phil. Couz Schicksale det Seelen wauderuagsh^pothese*
Kö'nlgsb. 179t. 8>
X^ileratarder G^scibichte der PhiIo3« §. 98* 2^
St ellini de ort» etprogreitu moruoi atque opinionam ml mores
pet^linentinin sppcmien, in •einen dtsü^talt. Pndiia, 1764 4.
Christ. Garye Abliamliung über die \crscliirtlfueu Principe
der Sillenlelire von Aristoteles bis auf iio»ert> Zeilen, ßreslau»
1798« 8« und nis Foi-tse(7.nog dessen : eigene Betracbtnngen über
die »tlgeroeiusten Grnndsiilee der Sittenlfbre. Ebeud. 1798. 8..
OecDrewes tfcsullAle der pbilosophiremien Yernnuit Aber
die Nslur der Sittliclikett. Leipzig, 1707. a Tble. §•
C ar. C b r. K h r h. S c h m i d ' s Gesebicbt« der Lcbre von Adt»^
pboris in seinein Bneli : Adiapbora. Jena, i8oc). 8.
Car. Fried. Staudlin's Gescb. der Lebre von der Sittlir.bk.
der Schanspicle. Gott. ]8a3. mtoid Eide 4 vom Gewissen) vom
Selbstmorde ebeud. i8a4. 8» ton d. FreumUcbaft idif). 8.
Ooftiteb Hafeland*« Versuch i'iber den Grundsatz des Na«^
ttttreehu« Leipxjg, 178S. 8.
Job. Cbr. Fr. Meister über den Eid uacb reinen Vernnnft-
begriiTen. Eine gekrönte Preii»scbiiO. Leipzig und Znllicbsu.
18 fO. *ä. und desselben Preisscfarift über <)ie Verscbirdenbeit
der Pbilosopben im Ursalze der Sitlenlebre und dtt ^alnr*
rechts bei ihrer Fassaug in Eiuzellebrcn. iCbeod, .1812. 4.
Mich. Hissmann's Gescbicbie der Lehi-e Ton der Association
der Ideen. Gott. 1776. 8.
Dieselbe ansfulirlicber in: J. G. Ehrenfr. Maass Versuch über
die Einbildungskraft. 2 Aufl. Halle, 1797- 8. and in der frü-
heren ScbrUt pairalipomena ad bist, doctrinae do aasocialiooe
iHearam. Hai. 1887. 8.
' (Vgl* übrigens die Lehrbücher der einzelnen philotophischen
'Wisseofchaften.)
Zweiter Abaehnitt.
Einige vorbereitende Bemerkungen über
den Gang der philosophirenden
Vernunft.
$. 39.
Der menachliclie Geist ist der innere Grund
der Tfaätigkeiten itnd Verandernngen , welche das iniiere
Leben aasmachen, und an eigenthümliche Gesetze ge*
30 Allgem. Einleitung. Zweiter Abschnitt.
banden sind. Er vrird zuerst von Aussen erregt^ folgt
flanp. in feinen Ridittingen und fiestrebnugen dunleln
Gefiihlen , bis er mit Sf^lbstbewussUeyn Trei und selbst-
ftändig wirksam ist. Das Pliilosojihiren ^v^gl. §, 2) hat
•einen Ursprung in dtr erkennenden YernunCt, welcJje
mit allen iibrigen Vermögen des roenschilcUen Geistes io
der engsten Verbindung sieht.
J. 40-
Erkennen ist die Vorstellung eines bestimmten
Gegenstandes, oder ßewnsslRej'n einer Vorstellung und
ibrer Beziehung auf etwas Bestimmtes, von der Vorstel-
lung Verschiedenes, Der Gegennland der Erkeinitniss ist
das Subjeclive und Objeclivej das was unmittelbar wahr-
genommen werden kann^ utni mit dem Wahrgenommenen
in Verbindung steht; Zu dem Erkennen gehört also An-
schauen und Denken, Durch jenes wird das Ein*
seine, wie es sich durch Empfindung gibt, vprgeslellt;
durch dieses das Einzelne verkniipft in Begriffen und Ur«-
theilen und das Verknüpfte zn einer noch höhereu Einheit
durch Ideen und Frincipien verbunden.
$• 41.
Daa Denkvermögen äussert sich als Verstand und
Verounft. Durch den Verst'aud fragen und forschen
wir nach den Gründen, Ursachen und Bedingungen unseres
Vorstellens, Fiihieus und Begehrens, und der damit in
Verbindung stehenden Objecte; durch Vernunft nach
den letzten Gründen, Ursachen, Bedingungen; sie strebt
iMoh dem Zusammenhange ailea Erkatfnten iji dam Un*
bedingten oder Absoluten. Durch den Verstand entwer-
fen wir uns Regein für das Begehren; durch Vernunft
unterwerfen wir alle diene Regeln einem höchsten Ge-
setze, welches die unbedingte Form, den höchsten
Zweck des freien Handelns bestimmt. Einheit» Verknüj^ung,
Ziisammetthang kommt also in unsere Erkenotniss, sowohl
die theoretieche als praktische, durch das Denken.
Vorbereitende Bemerkungen §.49 — 43 3l
Anm, S«fcr groi» Ut dU üutiuigk^t der Denker Aber ()«n UegriO[
der VeruuiiU und deren VerhäUuis» xum A <;r»tiiode, I<atli ti-
nigen Ut e» ein htok forinale» Vcrmöcfn , uurli Auderq ein Er-
keuotmw\ermüg«n der Malet ie und der Form uach; theoretMcb
vod prakti»cii. ^iau «ehe ß ac liin aiiu ' s Proj^i-Npiin von der
Spracii - und [i«-giiir» Verwirrung d**r deut.-eheii Fbiluttoplieii In
VeniAiid und Veronuft«^ Jona» ldi4, <». uttd mehrere iu d«c
filrsUfiidie swbdttf4) Jacolii und Sclielllu^t «iigefubrU S^briA^ai*
Durch Reflexion und Abstraction untersrheideri -wir
das Ursprungliche in dem Erkennciy, Fühlen nnd Be-
gehren, von dem Stoffe, woran diese Thätigkeiien sich
äussern y und nur in jenem liisat sich eine befriedigende
Anlwort auf alle von der Yernunil der Philo80|ihie auf-
gegebene Probleme finden. Denn das Gegebene iat zu-
fällig, veränderlich, unbestimmbar j Philosophie aber ist
rationale Erkenntniss, welche die obersten Principieu
der Erkenntniss, nnd die durch ursprüngliche Einrich-
tung des menschlichen Gehieä beslimmteu allgemeinen und
nothwendigen Gründe, Gesetze und Zwecke der Dinge zum
Gegenstände hat.
Jede Erkenntnis» ist etwas Subjectives, in dem Be*
' wuMtseyn Enthaltenes , und insofern kommt ihr subjec-
tive Realität zn. Die Uebersseugung, das« sie auch ob-
jective Reaülüt habe, beruht bei der Erfahrungser-
kenalniss auf Empündung, durch welche wir Etwaa,
worauf eich die Erkenntniss bezieht, als unmittelbar ge*«
geben wabmehmen« Die Gegenstände der Phiiosophi#
sind nicht in dem Kreise der uümitteibaren Anschauung;
sie find nur denkbar» Da ihre Erkenntnisa aber auf
der weaentlichen Einrichtung dea menschlichen Geislea
barufat (f. 420> ^^ li^gi ii> ihrer Allgemeinheit nnd Notb-
wendigkeit die Gewissheit von ihrer nicht bloa a»b-
jectiven, aondttH auch objectiven Realität Was mi( dem
Wirkliclien in unsenu Bevnisstseyn als Grond cusanmien-
31 Allgein. Einleitung. Zweiter Abschnitt.
bängt^ das müssen wir als vernünftige Wesen für objecliy
und wahr hallen.
Die Philosophie, als Wlssensrliaft , geht ^rf eine
systematische Erkenntniss der letzten, d. i. ursprüng-
lichen Bedingungen, Gründe und Geselze aller Erkennt-
niss. Dieses System setzt eine voJIständige EiitwickliMig
der ursprünglichen Gcselzmnssigkeit des menschlichen
Geistes, und eine vollsth'ndige Ableitung des in derselben
Gegründeten ohne Sprünge und Lücken voraus. Denn
ohne dieses kann nie ein vollständiges in sich fest ge-
gründetes und in allen seinen Theilen übereinstimmen-
des System der menschlichen Erkenntniss zu Stande
kommen.
$• 45.
Durch die Philosophie soll alle Erkenntniss begrün-
det und zu einem harmonischen Ganzen verknüpft wer-
dcoi; sie mnss daher selbst auf Wahrheit und Gewiss-
heit gegründete Ansprüche haben. Alle wahre Erkennt-
nisse erfordern also einen Beweis, d. h. Ableitnng aus
einem höheren Erkenntnissgrnnde, ausgenommen die
höchsten, die nicht bewiesen, sondern nur durch Zerglie-
derung d^s Erkenntnissvermögens als das Ursprüngliche
nnd unmittelbar Gewisse, im nothwendigen Zusammen-
hange mit dem Bedingten und Abgeleiteten^ nachgewiesen
-werden können. Philosophie als Wissenschall gründet
•ich demnach auf etwas unmittelbar Wahres oder Gewis-
ses, nnd die vollständige Einheit nnd Uebereinstimmung
des Abgeleiteten mit dem an sich Gewissen. * Es liegt
in der Vemunfl die höchste Quelle aller Gewissheit nnd
ein System von Grundsätzen und abgeleiteten Erkennt-
nissen, welches wahr ist durch sich selbst und durch aeiiii
innige Harmonie.
*} Einige Philosophen (SpinoKS, Wolf) rerVsntiteii dietti( aa-
dare alreteu darüber, was daa (JointUeibare «ei.
Vorbereitende BeinerkuDgen. $.46— 49, $•
§■46,
Ehe d,er die Vernunft za einer «.Ichen Selbrte^
kenntniM gelangt, «in«) viele Zwiwshenttufen der En»
Wicklung und Selb.tbelehrung erforderlich , .uf welche«
..., weil ,ie d.. Höchste noch nicht kennt, und nicht
d. .ndit, wo e. einrig gefunden werden kann, etwa.
Subordmirte» für .da. Höch.te hHlt, ,u«er ihr .elbtl
Gewisaheil sucht, in den Beweisen der phiIosopLi.cben
Irkenntnis. mancherlei Fehltritte begeht, za erfor.chel
»trebt, was uneriorscUicli ist, und dadurch mit «ich „ik?
ia Zwiespalt gerälb. ^""*
§' 47.
Die Entwicklung der Vernunft (§. «g „_j
$. 4.) seUt die -Entwicklung der übrigen Seiesrer
«ogen voraus. (J. 39;) Denn wenn auch i„ Ji-, '
achon ein minderer Grad Von Varnnnflthätißkeit l
hervortritt, so erfordert doch die volikommnere ZI
helbstbewusstseyn und Fvei/ieit verbundene JhälLh l '
der Vernunft die vorhergegangce Entwicklung d«. 55 •
gen Geistesvermögen, und lelzleVe bestimmt die SdL""'
Richtung und subjeclive ßeschaJTenheit der Vernunmt'*'
tigkeil. "wiuia-
J. 48.
Diese Eülwieklung, welche im Grossen und im Klei
nen nach analogem Gange erfolgt, «elzt ein inneres Thä'
t.gkeitsprincip und gewisse Erregungsmittel
CJ. 4.) voraus. Es regt sich in dem Menschen ein Trieb
nach Veri.unllthä.igkeit, besümmbar durchwein geistige.
Gefühl und Interesse, und andere subjeclive Triebfedern
m u„«ihligen Modificationen und Graden, woraus -die'
Schranken der Ihaügkeit mit dem H«.,ge «„ Tx«heit
•oUpringen, "goeu
J. 49.
Die be«>nnene Thatigkeit aelb.l, welche wir da.
FJulMophiren nennen (^.2.), seUl, äl. Denke« betrachtet
Su Amfl. > Q ^
36 Allgem# Einleitung. Zweiter Abschnitt
finfok a11aeitig€u theoretischen und praktisclien Interesse
aus. In Hinsicht der Methode geht das Phiiosophiren
ei^tweder überhaupt yon den Gründen zu den Folgen
(synthetisch) oder von den folgen zu den Gründen (ana-
lytisch) ; imd insbesondere in Hinsicht des .realen Aus-
gangspunktes der Untersuchung entweder von einer voll*
ständigen und gründlichen Untersuchung über das Er*
kenntnissvermögen zur Erkenntniss der Objecte^ oder von
der Toraüsgesetzten Erkenntniss der Objecle zur Theorie
der Erkenntniss fort Letzteres nennt man seit Kant die
dogmatische Metliode, oder den Dogmatismus,. ersteres
die kritische Methode des Philosophirens.
J. 56: * '
Das unkritische Philosophiren sucht entweder aus
blindem Ve^t^äuen zur yernunfk: gewisse Lehrmeinungen^
Dogmen^ -r (hetiscih oder antithetisch — aufzustellen und zu
erhärten 9 oder aus blindem Misstrauen gegen die Yer-
nunOy die von Andern yertheidigten dogmatischen Be-
hauptungen zu vernichten, und, oliiie etwas Besseres an
die Stelle zu setzen, Ungewissheit und Zweifel als das
Vernünfligste darzustellen. Jenes ist der positive Dog-
matisjg^us, dieses der Skepticismus oder negative
Dogmatismus.
Aum. Der Ilogmatiker gebt einer waliren Idee derVeroiiaft, aber
auf einem falschen Wege nach. Der Skeptiker bestreitet die
Eiubthiiingides Dogmatikers, und sucht ineihudisrb Unwissenheit
zu be^riiiidcii , wuchirch jeae Idee veriiicblct wird. Su Ut iu
den Lehren beider "Wahres und Falsches geuii&cht.
Yergl. Christ. Weiss de »cepticisaii causis atqae oaciira.
Lips. i8oj. 4. und die Srhrihca (§. 38. II. a).
Adolph. Si edler de Scfpiidsinu comiuenlatio. Mal. i827,
. - J- 57.
Der Dogmatismus im weitern Siuue (§. 55.) nimmt
entweder an, dass die menscliliche Vernimit an sich
sur Erkenntniss des Wesens und der Gesetze der Dinge
snreichend, oder dass ^ie' obne höhere Belehrung und Vn-
terstützung dazu uniahig sey. J.nes ist ^'at urali smu»
Vorbereitende Bemerkungen. §. 58 *— 60* 37
oder Rationalianma im weiteren Sinne, diesea'^Sn*»
pentatarAliamnc.
$. 58.
Der Rationeliamns im weiteren Sinne , der bald von
einem Wisaen^ bald (wie^ der Jacobi'a) Ton einem
Glanben anageht , erklärt entweder ana dem Seyn der
Gegenatände daa Vorstellen nud Erkennen, oder aus d^m
leisten daa Seyn der Gegenstände. Jenes ist Realia-
mna, der das Seyn der Gegenstände, dieses Idealia-
mna, der das Vorstellen zum Ursprünglichen macht«
Mehrere philosopliiscbe Systeme behaupten dagegen eine
ursprüngliche Einheit des Wissens und Seyas, die sie
bald mehr spectilativ^ «» wie das absolute Identitäts-
•yat em, -— bald mehr als eine psychologische ThaUache
nehmen, oder voraussetzen, — wie der kritische Syn-
thetiamua und andere dualistische Ansichten,
§' 59.
In Ansehung des Erkenntnissmittels ist der Dogma^
tismua entweder Sensualismus oder Bationalis*
mna im engern Sinne, oder Vereinigung von beiden
(entweder mit Vermischung — intellccluelle Anschauung—-
oder ohne Vermischung); in Anseiinng des Ursprungs ^
der Erkenntnisse Empirismns oder Noologismus,
oder Vereinigung von beiden ; / eudlicli in Ansehung der
Zahl der Grundprincipien Dualismus oder l\1onis-i
m u s , z\i welcher lelztern Form der Materialismus
und Spiritualismus, so wie das absolute 1 d e n t i «
tätaaystem gehört.
J. 60.
Der Supern aturalism US (^. 57.) nimmt an,
dasa Gott nicht nur der Aealgrund aller Wesen, soii"
dem auch der Grund aller wahren Erkenn tnfss durch
Offenbarung sey, und setzt also eine übernatürliche Er-
kenntniaaqaelle , die nicht wisaenacbaftlich ermesen wer«
38 Allgem. Einleitung. Zweiter Abschmtt«
<len ]^anll• Er ist von Tertcbiedener Art; je nachdem
ii% OiTenbarung in Rücksiebt auf Subjecte oder Objecte
als allgemein oder parlioulär angenuminen , und
der Vernunft über-^ unter«^ oder beigeordnet
tvird. , i
A u rt). Der Supernatiirallsmut hat das mit df m SLppticisnioi ge«
innn, flasä er iWn Auina«sui]geu luxl ScIiWiiciiPii det Ver&tJiudei
|iervorh(*bt. Aber er vtrHiill, indem er zu eioein übeniatürli-
oliea HülfäiDiticl trine Zuflucht niiniut, gar leicht in eioea Ougi»
maiiamus auderer Art,
5. 61.
Der S k e p 1 1 c i s m u s (5. 56*) ist die dem Dogma«
ti^miis entgegengesetzte Richtung, indem er das Ver-
ti'auen der Vernunft auf das Gelingen ihres Strebens zu
entkräften sucht. Er sliiUt sich auf die Eehltrille 4ea
Dogmatismus, die er oft treffend beurtheilt, oder au£
eigne dogmatische Vorausselzungeri von dem Ziele und
den Gründen des Erkcnnens. .Er ist daher der bestän-
dige Antagonist des Dogmalismus, zerslörL aber alles
"Wissen , indem er das eingebildete abweliren will* Er
ist aber bald allgemein, bald particulär, inid Vor-
läufer d(ir kritischen Me*liode ge\\H;8en, welche die wahre
Ternunftwissenschaft einleitet.
§' 62/
Das Resultat des Phiiosophirens {§, 54.) ist die Phi-
losophie, nnd es kann nur eine Philosophie geben, wel-
ches die in der Vernunft bcslinimle Idee der Wissen-
schf'fl (§. 2 ) i'^^ Durch das Avirkliclie Sirebon der in-
dividuellen Vernunft und ihre Entwicklung entste-
hen aber mehrere bysteme, die nach dem Grade der
Ent\vick!ung der Vernunft, nacli der deutlichem oder un-
deutlichem Erkenntniss der Gründe nnd Zwecke der Pili«
losophie, nach dtr Sphäre der verknüpften Erkenntnisse,
nach dem Grade der logischen Fertigkeit, Conseqiiiiiiz,
und Ausbildung def Öprach^i «i^'h dieser Idee mehr oder
Vorbereitende Braaerkungen. §. 63 — 64^ S9
weniger nähern nnd von einander in ßucksiclit auf Form
nnd Materie TerteUeden sind« (Vgl. §. 30
Ann. Bis %\xr TolbiämUgern Erfonchung^der Verouiift nod on~
fa&sfDdprD- Kritik dfs £i keQQtui«sverniu{:<?ii8 inüsseo die phitofco«-
phisdieo Systt^rae AÜgeineinef und Individuelles, Wahre« und
FaUclieti Besiimrotet uud Unhesüramtes , Objectives uud 8nb-
jfctivet 4a in»nuiclifaIijgeo Mischungen eiitlialten. Beides erlei-«,
det in der Ausbreitung und Forlpflan-iiing dpr8elb«*o auf verschie-
dene Weise Zusätze, Verbindttngen und TrenoangeD, (s. B. F 1 «->
Co 's angeborne Ideeu«)
J. 63.
Die Systeme stehen im Widerstreite mit einander nnd
mit dem Skepticismus. Darauer entsteht ein Kampf, yreU
eher mit mehr oder weniger Lebhaftigkeit geführt, durch
das Interesse Tdr Wahrheit, oft aber auch durch Afiecten
und Leidenschaften unterhalten, genährt und AV^ieder an«-:
gefacht wird, bis'endlic]i entweder Gleichgültigkeit, oder
Vcränäernng in der Ansicht und Richtung der Vernunft
oder logischer Scharfsinn und Kritik, demselben ein Ende
machte und die beschränktere Ansicht in di^ umfassen*^
dere aufgenommen wird.
^ ^. 64.
Mehrere Systeme sind in mannithfaltigen Formen
wieder zurückgekehrt, und gewisse philosophisclie Strei-
tigkeiten Laben sich oft erneuert. Dieser scJieinbare
Kreislauf 16^ dennoch kein Slillstaiid der Vernunfl*, viel-
mehr gewinnt dieselbe durch das Kesthallen des Alten und .
das Ringen nach Neuem, wenn auch nur allmahlig, eine
um so dauerhaftere Befriedigung ihres Erweiterungslrie*
bes; die Analyse wird dadurch nur schärfer, die Combi-
nation des Möglichen umfassender, das btreben nach Ein-
heit, Consequenz und Vollständigkeit inniger und erschö-
pfender, das Ideal der Wissenschaft deutlicher aufgefasst,
die Bedingungen derselben werden richtiger gewürdigt,
die grundloa«u Vorauasetxangen aud.FeJiler torgialtiger
verhütet;
40 Besondere Einleitiuig»
Dieser Fortschritt bei dem scheintairMi Kreislauf und
Stillstände ist jedoch nur möglich bei immer regem In-
teresse für das philosophische Wissen, welches selbst nar
durch Zweifel und Streitigkeiten , durch den Kampf des
Dogmatismus und SkeptidismuS| so wie der Neigung für
das Alte und Neue exhalten und immer Toa Neuem aoge«
facht werden kann, ^
Besondere Einleitung^
Kurze Uebersicht der religiösen und phi-
losophischen Ansichten orientalischer
Völker und der ältesten griechi-
sche^ Cultur.
Hierher gehören die Schriften über die HrUgionen und die Weis-
beit det Orient» iibethaiipty wovon eiiii,!',^ ( z. B. Piessioga
Schriften) obfjn-J. 38. JNol. b.)? fniiei* die invlbolo^isclieu
"Werke z. ß. Fr. Crcuzer« Sjinbolik uod MyiUologie der
alten Völker etc. IV Bde. Leipzig u. Dariiistadt^, i8io — 12.
II. Ausg. iS^n. ff. 5 Bde. 8.
Jo. Jac. Wagner Ideen zu einer allgemeiueu Mythologie der
allen Welt. Fiaukf. a. M. 1808. 8.
Jo». Görres Mythengeschichlo der| a&iatiächen Welt. U. Bde.
Heidelbl 1810. 8-
J. G. Bhodc über ^Ilcr uod Wrvlh eluijiirr mor<;enlüiidiscb<*tB
Urkunden, Berl. 1817 — 18. und ßpilrägc zur Alterthninskunde
U Heft. Berl. 1819. a. Uetr. 1820. 8. be». eine Abhaudlruig iua
1. II« ft übei- die .-ilieslen IleIi^ioiiss}*t>'ine des Morgenlaudva.
L« C. Baur Symbolik uod Mythologie U. Thcile. Slultg. i8a5. ?.
J. 66.
Da die Bildung der Griechen xum Tiieil ans Asien
«tammte, und .dem Eovaclien des phüosophisohen Geiste»
in Griechenland mehrere Stufen der geistigen £iitwick-
Indien $. 67, 41
hing Totbergegafigen «indi 00 ist eine kiine' Schilcleniiig
der religiösen und pliilosophischen Ansichten der orienta«
liseben Völker , so, wie des Ursprungs der' griecliisohen
Cnltnr nidit unKweckmässig^ nm sich beim Eingange in
die Geschichte der Philosophie £u orientiren, und den
Einflnss , welchen jene Völker anf Anregung nnd fiildung
dea griechischen Geistes, anf Materie nnd Form /der Wis*
senschaft mögen gehabt haben, wenigstens im Allgemeinen
schätzen zu können.. Indier, Perser, Chaldäer, Aegypter,
Phönizidr sind die vorzüglichsten Völker, mit welchen
die Griechen in Berührung gekommen sind. *
* Ueber den allgemeinen Charakter dea Denkena im Oriente ver|;l*
oben S* 29*
5. 67-
I n d i e r*
QvelleD :
Heilige Schriften der Tndier, die Schastrrs genanof, und nntcr ihnen
*insbe»ündero die VK(l»ms, — aus welchen ilie Tfpanishada'fi (ver-
stümmelt Upnejvh:il) gezogen sind — die Piirauam's, zu welclien
die alten NatioDalgedichte : Rainayaiia (Sfiainpore 1806 — lo.
3 Voll. .». Eine neue Ausg, wird A. "\V. v. Schlegel heraus-
geben) arid Maliabharata gehören, nnd die l)er*ana*8.
Xi'Exour Vedain 011 aiicien Commenlidre du '\''edam contenaut
Texposltion des opinions relrgieuses et philosophiqncs des Indien^.
Traduit du Saiiiscretan par un Brame , revu et publit^ avec dea
observatioos pn'Iiminaires^ des notes et de» e'ülaircissementi'«
"V>ei-d. 1778, H. Tomi 12. (Die Einldtnug über die indische^
Weisheit ist von St. Croix.) Deutsche Vebcrselzun^ von i t b*
Bern, 1779. ö» (Nach nenereu' Untcrsucbuugea i»l dieser Ezur-
V e d a in oder i ich liger YagurvAda u n t e r g e s c h u h e u. S,
Schlegels ind. Bibiioibfk 11 Ü. S. 5ü.)
Bliagnat^Geela or dialogues of Kree&bua and Ardfoon , in
cigtheeu leclurrs wi(h notes 5 transIaUil Tiom tbu originid sans^
kreet by Charl. Wilkins, Loud, j68a* 4, Das Ori^^in.d bat
neuerdings herausgegeben Aug. Willi, v, Schlegel; Bhaga«
vad-gita i. e. %^fa,ifaiQV f^iXog s. alini Kri»bnae et Arjnnae cot-
'loqntum de reb. divin.j Bharatiae'rpiüodiuiu. Text. rec. adnolatt«
critt. et Interpret ]at. adjec. Bodo, i835. 4«
W iih« T. Humboldt über die nuter dem r^amen BhagaTad-Gita
liekanote ^^isode des Mahabharata Bcrl. 1820. -(nn(| Hegels
Abbandlang über den luhalt dersf;lben in numiuelbarer Bezie-
hung anf Philosopbic, in den Berlin. Jahrbiichtrh der wisae»«
Mfaefkl. Kritik. 18^7. II. Artikel.
4% Besoi^eire Einlämiig.
B ■ g ■ Y • d > 'TO ^ Ott cUcuiii« (Uvine , oiiTrug« ndkn cuf(m^1Ie iiitf
Ttitre aapr^ine, les dieux, Ir« |<(^ans, leg Iiominet, Us fliver^e»
pArliet Ae runivers (pur ObtouTille). Paris, 1788. 8- Dcuuch
ku der Snrninlnng aiiaiiicher Ongiatitchri/leo. 1 Baud« Züuncb»,
1791. 8.
Tbfologia et phtlotophia- ludico •• Oupi^kirat u\ est.iecr^tufD ta-
geMjdnm, slu'l. «-l op. A d q u e 1 1 1 <1 11 Perron. Argent. 180 1.
iSoi. II Volt. 4. (de'.itftcU im Auszöge tqo Xiiad. Aaf«lin
Aixner. Müruberg, i8o8« 8.)
Munflva DbarmasABtra odor die Verordiinngen des Mena
en;;!. mit Vorr. von W. Jone«. London^ 1796. (deatich voo
Htittuer» Weirn. 1797. 8)
^mbert-keod (ciue Scbrlft über die Natnr Her Seele) im Auszug
von de Guigues in den Mem. de l'acad. des inscr. T. XXVI.
PrnbodMi CbandroMaja er tbe moon of iiitellect, an allegorie
Drama aodAtma liod'h or tbe kuowledge of Spirit etc. TraQs<-
Iflled from tbe Sauscrit and Pracril by J. Taylor 1812. 8«
(Eine dent. Ueberselzung des allegorischen DramaV: Aufgang det
Mondes der Erkenistuiss findet sich iu Rbode^s Beiiragea zur
Aiterlbumsknnde. U lieft. ~
Hein mo hon -Roy, Auflösung des Vedaut, Jena^ 1817«
Herodot. J1T, ^98.) Ctesiae Indlcornm ap. Pbotium fragmenta ;
Diodor« lil» 62 sqq. Strabo XV, Arrianus de. expedit. AJe«
xandr.; Cnrtius. PJlu. (M. N. VI.) — Was in des Philoitra-
tus Biogrnphie des Apolloiiius i'iber Indien ▼urkonimt, ist w^bl
nur eidiriitcte Ausscbrnückuug derselben.— P al i ad i us de gen*
tibus Indiae et Bracliinanibob^ Ambrobius de iiioribus ßracbma'^
nuiQ et allus Anonymus de üftdem, iuuclim edili cnra Ed. Bis-»
caei. Lond, iGG'6. '%
£pecimeu iapieutiae ludornm veterum « graece ex cod. Uolst. -e«.
Ters. lau ed» Seb. G(r. Stark. Berl. jC(i7.. 8.
Alex« Doivs Uistory of Uindostan from tbe eat liest account of
time to ibe deatb oi* Akttar, tiani>Utrd from ihePtrrsiaM ofMub<»
liammed Casiiu Ferikhla. Loud. I768. 111. Wdl» '4. deutsch
Leipzigi 177a. 3 Tbie. 8. Dow bat nebmÜcb eine lehrreiche
Disserlaiion concerning tite cnstoms, mauQers, laugnage, religioa
and philosopby of tbe Induos vurgesctzt.
J. Zacb. Hol well 's iiitercsling hi:ilurical evenrs relative to tbe
' provincos of Bi-ngal and tbe fiupire of Uiudo&lan. Lond. 1766,
III Vol. ^' deut&cli von Kleuker, neb&t dessen Abb, über die
ßcl; und Piiilos. der fiidiir, Leipzig, I778. 8.
Sinner Essai siir les dogiUf*s de la Mfiompsychose et du Pnrga*
toire , ciiseignt'4» pRr Ics Drarnins de riudohlHu. Brrue, I771« 8«
Asiatik Research es. CaUulta, seil 17S8* in mebieieir Bauden,
Aus leuieru gezogen sind die Ui&serlalions and miscelianeMia
pieccs relating 10 tbe hisiory and antiqnilies, the arts, Sciences
and literature of Asia by %yilliam Jones and otbers. Loud.
27^3—98« IV. Voll. 8. deutsch von Ftck, mit Zuaatft«n voa
KlfeuLtr. Ri^a, 1796—97. rV Tble. 8.
Indier. §• 67* 4S
SjneiDa Bnchmaoiimni litarglcimi» nnrtlioioglMim« «ivile, n :
mrntis Io<1ic)f Muipi Borgiani Velitriiy (UsseriAtioDibni historico*
criticii illnstravlt Ft. Paallinii« aS. Bartolomaeo. Ro«
mae, l7$i* 4« daatieh , Goiha, ^797* ^ Idem de Teteribut
ludis Di&a. Rom« lygS«
MeLrere Abhandlungen in den Mem, de Pacad« des inicr. toq
Tbom. Maurice, und Ml j; n o t (in<lmoirea iuv les ancim*
pl'ilos. de riode in XXXI. B.) und de Gni^nft« (recberche«
«ur lei pbiloBopliPs appellc^d SAroancfens (B. XXVI.)
Jol*. Ith'f Sittenlehre der Bram'iDeu oder die Religion derlttdler«.
. Btra uud Leipzig, lyQ*. 8-
Fried r. Schlegel über die Sprache und Weiaheii der lädier .
FeidelU 1808. 8.
Polier roythologie dea Indoua. T. I. 11. Paris, iBog. 8.
A. W. T. Schlegel indische Bibliothek. Bonn,- i8ao ff, 8.
Ära, Herrn. Ludw. Heeren über die lodier (aus den ^usiilseft
aur 5lenAusg. seines Werkes ; Ideen über die Politik etc. S>444.
Gott. i8i5. abgedruckt und etwas über meine Stiidieo dea alten
Imliens. Gült. 1827. 8*
Fr, Majer allgein. iu}tIiol. Lexicon (wovon nur I. Bd. erschie*
uen) und dessen Brahma- oder die Religlou der Indier ali
BrMhiDisraiis. Leipzig« x8j8. 8.
Vf. Ward a view of hislory litcralure an religion of Hindoo«
IV. Voll. Lond. 1817— ao. (bes. IV. ß.)
Kiklaa Müller Glasen , Wissen und Kuust der alten Hiudiif
1 B. Mainz, 1823. 8.
Lau jninais la reli^ion des iudoua selon les Ved^d) , ou analys«
de rOupuekhat public par Aoq. du Porron Par. 1823. 8. und
dessen in^nioires sur la litterature, la rcljgion et la phifosopht«*
des Indiens.
O th.fn» Franks \ jasa, über Philos., M)tbül., Sprache und Liter»*
iiir der Hindus. "Würzb. u. Lo'.Jiz. Jö:^0. 8.
J« G. Rhode über icli^iüse Bildung, Mythologie und PUilosopUMi
der iliudus. Lcipz. 1827. .3 Bde. 8-
r «
Die Indier sitKl ein altes Volk, das sich fi-üli dnrch
Eünsle , Gewerbe, Ciiltiir und "Wissenschaft auszefcLnete,
Allein ihre ältere Gesell ichte ist noch in grosses Dunkel
|;ebitlit, und veriirrl sidi in abcnlheucriiriie Sagen und
ZeilrecLnungen. Die l;ra^e, ob ihre ChIIiu' und Wissen-r
schalt einheimisch oder l'reaiden Cr.spiinigs sty ^ und ob
sie nicht von andern Völkern unnutlelbar oder mittelbar
Ideen und Voibkllungen empl'angen und iiiil ihren eigen«
thümlichen verwebt haben; ferner^ welches Aller ihren
heiligen Büchern beizulegen sey, ist noch nicht sur £nt«
•cheidung gebracht« Auch ist est schwer, das Aeltere in
44 Besondere Euüeitaiig^*
dMii>4ndif4>heti R«ligton8system« von dem SpaCer^ü so nc«
tericheiden.
YoD den vier Kasten« io welclie sich das Volk tli«ilf,
besteht die erste aus den Priestern, (Bradimanen) ^ die
uok in mehrere Secten theilt^ und mehrere Revolationen '
erlitten hat. Durch gewaltsame Vertreibung einiger
Stamme derselben sind ihre Religionsbegrifie in angren-
zende Länder, Siam« China und die Tatarey ausgebreitet
worden.
Der höchste Gegenstand der indischen Religion ist
die Gottheit, als die unbedingte Einheit in Allem, weldie
in keinen BegriiF gefasst werden kann. Ans ihm, der,
•elbstanschauend, in sich versunken ruhte, sind alle be-
sondern Dinge hervorgegangen. Hierdurch wird er schaf«*
fend.und heisst eigentlich Brahma-, als erhaltende Kraft,
ll^ischnu; als Zerstörer und ü'nwandler der Gestalten^
Schiwa. Diese drei macheu die indische Dreieinigkeit
(Timurti) aus. Die unzähligen Verwar;dlangen des
Wisch nu,. oder Incarnationen der Gottheit, sind der
Hauptinhalt ihrer heiligen Bücher. Alles kehrt zur Ein-
heit oder zum Brahma wiederum zurück, und in der Ver-
einigung mit ihm, welche mau durch ein (liat- und beweg-
ungsloses Anschauen der Einheit, das selbst Brahma ge-
nannt wird, erreicht, besteht die Seligkeit. Mit dieser
Emanationslehre hängt die Praeexisteuz der Gei-*
ster, welche ebenfalb ein Ausfluss der Gottheit .^ind, ihre
Unsterblichkeit, der Abfall und die Reinigung der gefal-
lenen Geister durch Wanderungen derselben in der Kur«
perweit (Seelenwanderung) zusammen.
Später eerfiel das ReligionssysLem der Indier iu
mehrere Secten (Brahmismus, Buddaismus). Man findet
daher in den heiligen Büchern sowohl , als unter dea
Bramin^n über Gott, Welt und, Seele die v erschieden ar—
tigsten Ansichten : Realismus und Idcali.stiiiis , Materialis-
mus und Spiritualismus« Auch Ansichten, welclie an das
Tibetaner. S- «8# 4ft
absoTote Idenlitäls^ystem erinnerli, k^iMminef) ftei den lai-
diern vor« Diese Philosopheme «rsdieiiieii meiet «19 Oi^
fenbarutigeii und ßclehrungeii c^rleuchteter Männer, * ia
dem Gewände der Erzählung und Dichtung, welche etil
feiner durchdringender Verstand, doch mehr iu progre««
WTer als regressiver Thatigkeit, beherrscht, Ejgenllich
wissenschalU icher und syslemati^ber Geist des Pfailoso-r
phirens aber darf hier nicht gesucht werden. Die Sit-
tenvorscliriften hahen das Gepräge ihrer edlen und
milden Gern üllisart^ und sind zum Theil durch den Glau-
ben au Seelen Wanderung besliiuuit. In der ßuddarelJgioU|
¥relcher die Schamanen, Talapoiuen und ßouzen anban-
gen > wird die höchste Glückseligkeit Gottes und deq
Menschenseelen in den ii^ustand der unlhäLigen reineii
Selbstbesciiuuung und liidolcuz gesetzt«.
• IJeber <lic Gymnosophinteii. (Cic. Tu»c. V. 27.) Üeber Mcnu-Ka«
pilai l^tidila; Caiauiia. (Cic. de div. 1. 25. TufC. Qu. 11. 22.)—
Sjmteie ^hiiu6oplieu»ecleii •
. . 5- 68. ,
Tib' etaner.
Ausser ciuipf n vor ^v, 6G. ang«; führt en Werken :
AI|>babcluin Tibctaiiuin nuct. Aug. Ant. Georgio^ Xloinae, 1762.
68. (Kill Ansxug iu Majer's Jiiylliol. Lexjcou.)
P« S* P'-illaü Sainmlan)^ liistur. Nnclirichtcn über «He MoDgoH»
»rben \ ötkei5»:haftCD. :^ Th|p. Petcrsh. 1776. u. l8o3. . 'il
Hein. Jul. V. Klaproih's Heise iu deu Caucasus. Franz* Ue«
bers. Ulli Zusätzen. 11 Üdc l825. 8.
Hüllir. auii'« krit. .Versucb über die Lamaische ßel. Berlio^
1796. 8.
Von untergeordneter Bedeutung fitr die Geschichte
der Philosophie sind die Tibetaner, Sinesen urd Chal-
daer. Di^i Tibetaner. haben gleich den Indiem den GJau->
hen an einen in dreifacher Gestalt sich offenbarenden
Gott^ und manuiclifallige Verkörperungen desselben, b^-
«onders der zweiten Person, die eine Nachbildung den
Urhebers des Christentliums zu seyn scheint; mehrere
Sagen von Entstehung der Dinge , (durch einen Wirbel-
4# Besondere Einleitung.
win4) Bertbateigeo der GeitUr in die sichtbare Welt,
verschiedeae Weltalter und die SeeienwAnderung»
J. 69.
S i n e 9 0 n,
Le Cbou-King, an des livret Mcrc^ des. tilitnoii Irad* par fea 1«
P. Gffubil, revn et corrigt^ siir Je trxte cbinois par ^i*> de
Gutgiics, ü\ec. uiie aotice d'Y-Kiug, auirc livre aacr<$ des
GbincTis. Par, J770. 4. .
Traii<f sur quelqnifa pointa de la religion ChiDoise» par le P. Lon^
gobard. fc'crii«r : Traitc iiir quelques poinla importants de la
tnissioo de la Cbiuc par^-le P^re Saiute Marie) uod : Leitr«
de Mr. de t/cihui(z sur la pbilosopbie Cbinoise« Alle drei
Aufsätze in Leibuitii EpisC. ed. a Korlliolt. T. (1.
Tbe 'Worka of Coufucias coutalning tbe OrlgioaUext whb a trana^
lation by Mariibinati. Scratupore 1S09. 4. ( mit eiucm aus K.
Scbriften gezoi>en<'u Lfbeu dieses Pinlosopbeii. Vgl. Jeu. Er-
gauzbl. i5, 1^2^).) Werke des tschincsiscbcu Weisen Kung**fu-
Psu (Gonfucius) und seiner Sdtüier. Zum eisieu M»lc aus der
Vrspracbe ins Deut, übers, mit Anmerk. begl,' von D. W i 1 b.
Scbott. 1 Tb. Halle, 1826. H.
DerDkchung'^iung (d. i. die MitleUirassc) des Confudsee ist Insbe*-
sondcrc licrausgegtben worden von Abel Bomusat in den Notiöea
et oxtrsils des mauuscrits T. X. p. 26(j. und aucb bes. lUtt Ce-
bersetznnp.
Gtinfucius, Sinarum pbllosophus, sive scientia Sinensis Int^ exposita
studio et op. Prospcrt Juonett.i, Cini&iinni Hcrdtrlcb,
Franciüci R o u g e in u u l , PliUipp Gouplel PP. S* J* LutKt»
1687. fo»*
G e Ok B e r n b. B i Lf i n g r r i Specimeu doclrinae velerum Sinarnin
inoratis et praclicatr. Fr»ncuf. 1721. 8>
Chr. Wolfii Or«lio de Siü.irum pbilosopbia practica. TrevoUii>
1725. 4. II ed* Fraucl. 1726. Ili cd. c. ai iinadvjcrs loaciu Laugii.
Hai. 1706. 4.
HistOria pbilosopbiae Sinensis etc. Brlinsvig. X727. 4.
De Pauw Becbercbcs pbilosophiqucs sur les Egyptiena et ^Itit
Gbinois. Berlin , 1773. u Voll. 8* Duitscb, Berlin > 1771«
11 Tbie. 8.
/H^moircs coueernant rbistoire, los scieneea, les arts, les ii]oe\irS|
les tlsagea des Cbinois, par lea luissionnaiies de Ptktn (Ainioi et
d*irtilres). Par. 1776 —,9 f. XV Bde. 4* Diuuch (v. B^^rg-
Ai a u u uud II i SS m a u n ) niil Aiimerkuugen und Zusäucn von
Cbph. Meiner s. Leipzig, 1778* 8.
Tgbdie Abbaodluugcu von De Gnigues, Abel Remnsat und
Andern in den M^noir«fr de l^acad. des ioscr. ' Vol. XX Vk
XXVII. XXXV !• XXXVllL
Abel Remusati im Journal Asiatiqn« l Bd. über Lao-dsee
Julllet, 1823. p. 3.'
Sineeen. $»69» 47
XUprolb. Jl^uioIrM rebtii» % TAaU I. Ä«Sial«c^M W«««^
teil l8iD»
Morrison- fiftnr <1ie cbitin. Literatur in dein «tiat. Journal-^ an4
Schotta Art, Cliinea. Xüteralur in der Kacjfklop. tou Grube»
dml Eraclife XVI Bd.
WindUchmauo (eratc AbtheUuog <!«a IBdea. too »elneni Werk:
PhiloaoptifQ Im Portgaiij^e der Ge^cbichtc) baodeU mit Bo-
uut%|]Dg der beaieo Beufüten Forsphuogen auiftihrlich bio« vok
Cbioa and leioer ßilduog.
Die älteste Religion der Sinesen war einfach und pa^
triarclialisch. Fohi wird als Begründer der religiöaett
Cultar angesehen. Sie verehrten den Himmel (Tian) odef
den erhabensten Herrscher (iSchang-di) und einige unter«
geordnete Geister, ,oder Genien. Mit dem Verfall dea
Reichs unter der Dynastie Dscheu veimelirten sich die.
ScbutzgÖtter und ein Gemisch abergläubischer Vorslellun-'
gen über Ash-ologie, Dämonen, Magie drang ein. Lao-»
ginn oder Lao-dsöe stiftete eine religiöse Secte, wels-
che das h(3chsle Wesen der Diuge Dao d. i. die. Vernunft
nannte, im Praklisclien aber eine Art Epikuraeisnius ge-»
lehrt haben suit. Sein Zeitgenosse Kimg-fü-dsü (Con<*
fucins) dessen Vater ein Mandtfiin im Königreiche Loo
(Lü)f sammelte nm 550 v. Chr. die Traditionen von beiden,
verbesserte die Religion und die Gesetze, und stellte guie
moralische VorsclitilU'n , begründet auf das Familien- und
Staatsleben seiner IS'ation auf. ,Er lehrte in Inkonischer
üüi-ze: Beschränkung undUaasshalten. Das Praktische ist so
vorhen-schend, dass in seinen Schriften keine Spur einer
L<:bre über äie Gottheit und Unsterl^lichkeit vorkommt»
Seine Schüler waren zahlreich» Der voizüglichsle unter
ihnen Cbung-chee (Dsü-sze), Mnng-chee (Mcng-dsü
worans man gemacht hat Memcius (st. um 314 v« Chr.)
verbreitete dfsssen Lehren, a) Mehrere Ideen kamen aus
ladien and Tibet nach Sina. So wanderte (wie Einige sa-
gen 4US Japan. 65. n« Chr. nach Andern viel früher) die
Lehre des Fo &), ein entarteter Buddaismns in China ein,
Mfelcher sich, sehr verbreitete und mit der vorhandenen
Vulkareligion vermischte« - Die wissenschaftliche Cultur
4B Besondere £in)eUuiig.
ist pe\i Jahrhunderlen nicht fortgetchrilten. Unieben
davon, Aelinliche Lehren der Japanesen«
a) besonderf io dfm Buche» Mrelclie« eiaeq ThcUdes Szit-sdm
ptier des «lae«itchea tn^ßißlov ausmacht. Zuerst ubemetri«-«
der Jesuit Frauc, INoel: Imperii siiieobi« libri duMici e
jSiiiico idioinate in tat. trad. Pragae^ 17 II. 4. Ana dieser Üe-
bersetzung gab Ge. Betied. Carpzov in seiner Diaa, MemdiM
Sf*u Mcnlius, Siaeiisiiiui poat Copfucium philosuphns LIps. 1743« 8.
Auszüge. Das Origliiat ist mit einer trjeuen Uebersetzuu^ ua.l
fortlaufende! A Cojumcutar kürzlich lieratis^egeben worden: Meng
Tsen , vel Afeuciuin inter Sinenses philoKophos etc. Confncio
proximnm edidit, ioterpretatiune etc. instruxit, perpetup Coiu~
cneut e^Siuicis deproinplo illuslravU Slaju»!« lulicn. P. 1. cam
.iil. 8. Lut. Phi. 1824.
b) Nach Kiiiij-Tu Ul dies der Budda ' der Indier, und mit dem
Suinmoiia - podom der Stamesen identisch, Vergl. Bajic um.
dies, Art.
_ 5. 70. '
Perser,
Biblische ScfariOeii, llerodot, Plato. Aristoteles. Dioilor. Xenophons
C}Topaedic; Stiabo. I^lnlarchua. Ao/ia lov ZütgofioT^v oder
Omciiia ciialdaica ; vermehrt in* Franc. Patiicii tiova de univemi»
pbitOsophia. Vi-nel. I&(j3. fol. und in Slanle,ii pbiiosuphia orien—
talis. c. »"ot. Clerici (in d^i»sen operü». pliilos.)
Tbomae IJyde hiütoria rcllgiönis veteniui Persarum eommqiie
Ma^orum. Oxouii, 1700. 4. N. A. 17GU.
Zoud-Avesta» ouviage de Zoroaslre, contcnant les idcrs lb«'o—
loj^iiciues^phyBiquei» et morales de ce legi«IateurV les ct^Veinonles da
culle rcligieux, qu'il a t'tabli etc* trailuit eo Fiaiicois snr^rOrt—
ginal Zeiu), avt'c des remarquc» et accumpaguc de plüsieuis
trallt'5 propres a <^clairclr les luatitVes qni en sout Tobjet, par
Mr^ A n q u e t i 1 d u ' P c r»r ü u. Paris, 1771. 4. deutsch voa
Jo. Fried. Kleukcr. Ptiga, 1776—73. II f. Thle. 4. De«&eu
Anhang zum Z^ndavcsta. R'ti;» , 1781 — I78J. II. Thlc. 4.
Zendavesta jm Kleinen, III. Thle. Itiga, 1789. gr. 8. (Der
Urtrzt ist noch nicht herausgegeben, wird aber TonKask;. er-
Tvaitet.)
The Dessatir or sacred writiugs of ihe anclcnt P'ersian propbec«*
Bombay, 1818. 8. (in den Ileidelb. Jahrb. 1823. Febr. toii Hanw
merj und in d. Leipz. Literaturz. 1822. St. i56. von Tholuck ^
und in dem' Journal des Savaus idaS. Janv* et Fcvr. von Smaj
bcurl heilt.)
Der Schabnameb des Firdusi in epitomtrler Ueberlraguog von
Gurres : das Heldenbuch von Iran aus deip S. des Firiiu»!
lU Bde» Berlin, l8ig- '8. (s. darüber die Abhandlung vota
Hammer in den Wiener Jahrbüchern , Jahrgang X, . ( 1 820.}
S. 210 bqq.
Perser. $. 70, 49
, I
Anqneti] ond Ponelier'« Mi'niolres itir U pa^onitf, leiycriit
. ei le •jrsUin« plbilotoph; de ^oroastre in ileo 1/I4m, de TAckd«
d. lo«cr. XXVII. 263 iq. XXX. XXXI, XXXIV, XXXVIL
XXXIX, XL, und lo den Memoire! de litertt. T. XXX, XXXV.
(Jones) ieitre a Mr. A***,du P**% da^ Uquelle est comprU
TexMiuen de »n traduciion de» lirre« ailiibu<^f « Zoroasirc»
LoDiL 1771« 8.
Cbph. Meinert de Zoro»«lrja rila , institntif, doctrina et librii
10 Nov. CoBuncoUitU Soc Scieot. Goetüog. VoI.VJII. IX. ferner
Comm. de Tariia religiouufD Persarum conversiODibtis io den
Commeotatt. Soc. GoetC. 1780. data, pliil. l.'4S. sq. If. ig. sqq.
^ und über den Zoroaater in der neuen philoa. BibU Bd. IV.
Stück, a.
T. Ch. Tychsen Commentatt. de religionnm Zoroaitrlcamm
apnd exteras genies Testigils) in den Üor. Commentaiu So«.
Scient. Gocit. Vol. XI. XII. '
J. G. Rhode Die heilige Sage , oder das getaramte Beligionssj«
aCem der alten Baktrer , Meder und Perser oder dea Z'endTolka.
Frankf. a. M. 1820. 8» bes. S. <i55. sqq. und seine oben «ugeC
Schriften. M. 66.)
Asiat. Researches. T. Vlll. und IX.
lieber Echtheit nnd Alter der Zendbucher Vgl. niisser BnhIe*«
Lehrb.- der Gesch. der Pbiios. Zo ega*s Abband]., heranag.
ton Weicker; Valentia's Reiie^ Erskine'a Ablkaadi.
über die Parsen im 11. Bde. der Bombay lit. soc. ferner v.
Hammer in den Wteo. Jahrbücbeni Bd. VIIJ. IX.X. (i820.)und[
endlich R. R a s k über das Alter und die Echtheit der Zeud-
Sprache und des Zendavesta etc. übers, von A. v. d. Hagen.
Berl. i8a6. 8. (Dieser sucht die Echtbeit darxuthun. ohne xa
entacheiden, ob Zoroaater selbst der Verf. gewesen.)
Die ReUgion der alten Perser C^arsen) war frü- J'
herhia reiner f euer - oder Eleinentendienst , in welcLeni
das Feuer ah Symbol der Gottheit angegeben wurde*
Später artete sie in Verehrung der Gestirne (Sabäismus),
vorzüglich der Sonne und des Morgensterns aus. Ihre
Priester hiessen Magier. Zoroaster (Serduscht), Ton Ge-
burt ein Meder, läuterte die Modische Religion. Dieser
CuItDS hat sich noch jetzt bei den Parsen in Indien,
'welche aus Persien durch die Mahomniedaner vertrieben
worden, und nach ihrem Vorgeben in dem Besilze d^c
heiligen Bücher des Zoroaster -blieben, erhalten. Zoroa«
«ter unter der Regierung des Guachtasb (Darius Hyslaspis)
nahm der gewöhnlichen Meinung zufolge ein unbegrenztes
ürwesen (Zeruane Akerene — die unbegienzte Zeit) a^,
5/f Juß, Ö '
50 Pesondere Einleitung.
auji welchem «nfiingslo« durch daiv sehaffende Wer( (Ho*
nover) zwei Priocipien der Dinge Ormusd und Ahri.-
man hervorgingen. Ormuzd (Oromaades) ist das reinste
unendliche Licht, das Weiseste und Vollkommenste, der
8chopfer alles Guten, Ihm ist Ahriman, als dssPrincip
der Finsterniss oder des Bösen, enlgegengesetet, entweder,
ursprünglich oder durch Abfall rtfn Ormusd. Dichtungen
You den entgegengesetzten Schöpfungen ulid dem Kampfe
beider, Ton der endlichen allgemeinen Herrschaft des gu*
ten Princips und Zurückkelir des Ahriman, durch Tier
(nach andern drei) Perioden, von denen jede dreitausend
Jahre dauert; von den. guten und bösen Geistern (den
Amshaspands, Izeds, Fervers, die man mit den piaton.
Ideen verglichen hat, und den Dews) mit Geschlechts*
nnteirschied und verschiednem Rang; von den Seelen der
Menschen (Pervers), die von Ormpzd vor ihrer Vereini*
gung mit den Körpern erschaffen worden , im Himmel
wohnen y und je nachdem sie als Menschen Ormuzd oder
Ahriman dienen, nach dem Tode in die Wohnungen der
Seligen kommen , oder in die Finsterniss 'hinabgestürzt
werde;] ; endlich von- der Auferstehung der Leiber der
Bösen nach Besiegung des Ahriman durch Ormuzd, und
% der Erneuerung aller Dinge, — machen nebst ascetischen
Vorschriften, welche sich auf jene Religion «ideen beziehen,
den Hauptinhalt der heiligen Bücher aus. Diese Lehre
des Zoroaster verbreitete sich weit, und wurde durch
ihre Dämonologie und Magie einilussreich»
§' 71.
C h a l d ä e r,
Ui4inn<1eii der Hebrier. Diod. Sicnl. bibl. 41, 39. Slmbo geogr..
XVI. p. 739; cd, Cmanb. Sext, Einp. «dr. matli» Üb. V. Cic de
dir. ], ]. 4i. II, 43. 46. sq.
Bmcbfttucke dei Beroi :
Berosi Chaldaica in Scftligeri lib. de «mendatione lemporum.uad
Fabric. bibl. gr. T. XlV. p. 176 iq. Und die wahracheiulich un-
echten antiqullatea toiina orbts io I'r. Jo. Annii antiqnitatt. ▼«».
VoIL XVIU Aom. 1498. uud ander wiirU.
Aegyptier. $• 72% Äl
StanleiS pbilotopliia orteoulis lu Clerlci opp. philos«
A n g. Lud. SciHöz^r von den Clialdaerq iu Eichhorn*! R«p*
der biW, LIt. B. Vfll. (Vjjl. B. X^.
Jo» Ja«, Wai^nert oben «Of^ef, Schrif>»
Fried. Muji^t er die BelSgton der B«b}lom^r, Kophftg, l^Say« 4«
Die ClMiMäer waren dem Stertidienst und der Ästro^
logie ergeben, was seinen Grund in der Lage ilires Lan-
des hatte. Daher kam der Sterndienst auch nach Christi
Geburt unter dem Namen Sabäismus wieder zum Vor*
schein. Die gelehrte Kaste ^ die den Namen Chald^er
Toi^ngsweise lührt, verwahrte^ astronomische Beobach«,
tungen und die astroh>gische Afterweisheit» Späterhin
(durch die Herrschaft der Perser) wurde sie von den
Uagiem unterdrückt y und sank au gemeinen Zeich^nden«
lern herab. Des B e r o s n s (Zeitgenossen Alexanders des Gr.)
Coamogenie^ welcher Himmel und Erde von Bei (der
HauptgoCtheit) durch Zertheilung der Gottin Omoroka
(des Meers) schaffen und, die Menschen aosr seinem Bluts-
tropfen entstehen lässt/ verräth einen fremden Ursprung^
-ao wie die offenbar unechten cfcaldüisehea OrakeL
(v«rgL §. io)
ttoses» ßerodoti 1. IlT Manethouis Aegyptincs nnd Apoteletmstiea
(rerdachlige Fragin^iite, t« fioden in Scaliget» iheMuris iempo*
rnin)^ Diodortu» (und Heyoe über denielbca in den Gommeut,
5oc. Gott. V. VI. Vll.} Plütarcbi lib. de Iside et Oairide
(cd. Sam. Squire Gant, 1744. 8*) Porpbjrrioa de abatitteDiial
lainblichtt« de niysteriii Aeg^fptionini cum ep. Porpb^rü ed,
Th. Gate OxoD.l 678» fol. IlorBpoUiois Hierogivpbica. Gr. et Lat.
ed« de Pauw Traj. 1727. 4. Hermes Trismegistus io Franc. Pa^
tricii noTa de oDireriis philosopbia etc. Fcrrar. iSgl. und (iltef^
Hermes Trismegistus Poeuisnder oder von der gütll. Macht und
IVeisbrit. Aus d. Grieeb. übers, iron D. Tiedemann, Bsriur
und Steuin, 1781. 8* 1
Frd. Andr.Stroth Aegypiisca s. veter. aeriptor« de reb. Ae«
gjpti commentaril et fragmenta. Gotb. 17821—03. II Voll. 8. '
A t h a«. K i r c h e r i Oedipus aegjptiscus. Rom* l6öa «> 64« fol«
Ubd Obeliscus PatnpbiUus ib. tC56. (oK
Paul. Ern. Jabloosky Pantheon Aegyptionui^ Fef. ad VUdr»
•i7Öo — 6a. 11 Voll. ö. .*.
D2
S% Besondere Eiiilettun^.
Conr. A<!«ini Comiii. da lapientiii , crnclitione ptqn« loTeod»
Aegyptior, in •• ExerciUtt« ex^^cett« p. qS fqq.
Chr* Aug« Heumann von der PhUoiopbie der alten Aegjpur
in i. Actii phi^oiophor« U» 669. iqq.
P e P • n w recherchea pbiloiopbtque« sur lea Egyptiens ei let Ciii'^
BOis. Berl. 1773* aBde. 8. deutack Ton Krilults. BarL, 1774«
. 9 Bde. 8.
I. Ghpb. Meinera Veranch iiber die Religionageacbicbte der al-
teaten Völker, beaondera der Aegypiier« GöiUngeiDy >775* 8«
Ueber den Tbierdienst, in dessen vermtacbten pbilosopbiacbea
Scbriften. 1 Tbl. S. 180, nnd mebrere Abhandlnngen Von ibra
V in den ComrocouUönibua Soc, Göuing, 1780. 1789 und 90.
Frd. Vict. Lebr. Pleaaing OsirU und Socratea« Beil. nnd
Strals. 1783. 8. YgT. oben §, 38. 1. b.)
,KLarl PbU. Moriti fjmboliacbe \Weiabeit der Aegypiier^ cte.
Berlin, 1793. 8.
Paul J o a c Tl. Sieg. Vogel V^rsncb über die Religion der al-
■ Ken Aegypter und Griechen. Nürnberg» 1793« 4. >
Heeren Iti^-en etc. Tb. IL 2 Aiiag. S. iSl it.
Creuzer Symbolik Tb. 1. und Commentalt. Herodoleae« c. IT.
. Ore Aegyptier sind durch das höbe Alter ihrer Cul-
tar und duicii d#8 eigen thümliche Gepräge aller ihrer
Einrichlbng^ ein. m^'k würdiges Volk, ihre Priester, die
eine eigene Kaste büdeten , waren die Inhaber aller Ge-
lehrsamkeit und einer heiligen Hieroglyphenschrift. *
Worin ihre geheimgehaltene Weisheit (esoterische Lehre)
bestand, ist aus Mangel noch vorhandener Denkmäler
nieht mit Gewissheit zu bestimmen. Wahrscheinlich be-
zog sie sich auf die Volksreligion (esoterische Lehre),
welche die Verehrung der Gestirne ** (^abäismus) und
gewisser Thiere (Feiischmus), als ihrer Symbole, Vergöt-
terung der Heroen, (Thauth oder ThoLh; Hermes; Horus)
nnd den Glauben an die Seelenwanderung ^** (Hcrod. N.
ۥ123*) enthielt; In Isis und Osiris tritt ein ZDann-
^ches und weibliches Princip der JNatur auf. Die Landes-
beschafFenbeit scheint Geometrie und Astronomie, ^vtroraa
sich Astrologie und anderer Aberglaube, zu welchem
die Aegyptier überhaupt geneigt waren, knüpfte , zu den
Haaptwissenschaften der Priester erhoben zu haben. Wie
weit sie darin und in ^andern Zweigen der wissenschaft-
lichen Erkeuutniss gekommen^ lässt sich nicht mit Ge^wisaheit
Hebräer. j[. jr3. 53
bestimmen I aber sehr hoch kann ihr Wissen ^ nogetchtel
der Reisen der Griechen za ihnen , nicht angeschlagen
werden.
Mach Grundang des griechisch - ägyptischen Konig-«
reichs Termisohten sich griechische und ägyptische Cul-
toj*, wodurch eine Aufhellung der einheimischen altern
Coltur und Wissenschaft immer mehr erschwert wurde.
♦ S- HcerenN Ideen nber die Politik, den Verkebr clc, Th. IL
nnd die Abljandluiig in der N. Leipz.Lit. Zeit. i8o<>. St. i.q.2.
über die oeueru VersiK^be die Hieroglyphen zu erklären. Vgl*
aacb die neuern Werke über Aegypteo : Deooo*s Vojage etc. De<«
wriplion de TEgyple^ BeUoDi;^Gau) Minutoli. Pfaff Hieroglj-
phik etc. Mürnb. i834. 8. nnd Beilage dazu, über die Weiaheit
der Aegyptier etc. iS^S. ebend. Gu»t. Seyffartb Rudiment» ^
bieroglypbicea etc. Lips. 1836. 4.
**Chph. Gatterer de theogenia Aegyptiorum ad Herodot. m
Commenutt« Soc. Gott. Vol. V et VIL
***Jo. Gbph. Gatterer ComroenUtt. d« metempftycboai imroor*
talitatia animarum ijinbolo aegyptiaco ia den aov. CoiuiuentalW
Soc Gotting. Vol. IX«
J. 73.
Hebräer,
Vergl. die Scbriften dea alten Teitamenta, die Kioleitnngen in daS
A. T. Ton Eichborn II« A.» und die Erklüruiijien einzelner
Bücher, x. B. Hiob, Saloiuo, Jesus Sirach und der Propheieu.
Flavii Joaephi opera ed. Haverkatnp Amst. 1726. II. Voll. fol.
Philonia opera s. unten.
J.Jahns bibl. Archaeologic 111 Tbl«, in V Bden. Wien, 1796.
1835. a Aufl. 1817—18. •
Jo. Franc, ßuddei iulrod. ad hiaton pbilos. Hebraeor. Halae,
170a. 8- ^^1« «naaud. 1721.
Fried r. Audr. Walther'a Geschichte der Welt Weisheit der
alteu Hebräer. Göitingeo, 1760. 4.
Die Hebräer oder Israeliten haben uns in ihren hei-
ligen Schriften 9 welche aus verschiedenen Perioden sind,
die ältesten Philosopheme über Wellschöpfung, Weltre-
gierung und Ursprang der Sünde (durch der ersten
Menschen Fall) überliefert a) und einen durchgreifenden
Monotlieismns anfgestellt. Moses Schriften enthalten sinn-
Tolle Sa^ea und Anordnungen, kein« Philosophie 6}«
54 Besondere Einleitung.
Dm Buch Hiob c) aber ist ein didaktisches Gedicht. Die
Könige David und Salomo d) waren Männer von ho-
ber Lebensweisheit. , Sie und die Propheten e) haben
Vorziiglieh die Sittenlehre in G n o m e n /) vorgetragen.
Die wisseuscIiafUiche Philosophie aber ist von den Israe-
liten erst später bearbeitet worden* (Vgl, J. 196.)
a) Wilh. Abra'h. Toller's iltette Theodicee oder Erklürong
der drei erateii Capitel dei i Bncbe« der vormosaiacheu Getcbichte.
Jena, i8oa. 8« *
hti£, Bendavid über die Religion der Hebräer Tor Moaet. BerU
i8ia. 8.
Pbilipp Bnttmaun'a Abbandlungeo über die beiden eraten
Mjrthen der moaaiacheQ Urgeachiclite und über die mjthiacbo
Periode von Kato in fjer Berl. MooaUscbr. tSo4. St. 3. und 4.
und i8ii. Su 3. Oeraelbe über den Mjthua der Sdudflutb.
Berlin, i8ia. 8.
^)Will. Warbnrton's dime legaüon o( Moaes. Ed. dot.
I«ood, 1 766. V. Bde. 8. Supplein. 1 788. 8. dentach von
Schmidt, Fkf, und Leipz. 1751. lU Tide. 8*
Jo. Fr. Wlih. Jeruaalem'a Briefe über die rookaiachen Scbrif-
ten und PIltlosopMe. Brauoschweig; 1762. 8. und 1783.
Jo. Da V. Michaelia moaaiachea Reciit. Fkf. a. M. 1770 — 75.
6 Tb. 8. N. A. 1775 — 1805.
c) Karl Adolph Lindemann Veriuch einer Philoa. dea Buchs
Hiob. Wittenb« i8ii. 8* D«* Buch Hiob üben, y* Jo. Cfr.
Eichhorn. Gölt. 1824. 8.
4)SaIomon'a Schriften von Jo. Fried. Kleuker. (nebat d.
Buche der Weisheit) 3 Thie. 8. Riß», 1778 — 86,
RoheUtha dea weiaen Köuiga Seelenkainpf oder philoa. Betrach-
tungen'über daa böchate Gut. A. d. Hebr. übers, und ala eia
Gantea dargealellt von F r i d. Wilh, Karl U m b r e i u Gotha,
1818. 8. und Crabreit'a Kobeleih aceplicua de aummo bouo
Coniinent. Gott. i8ao. 8«- ^ -
I\i\, Frid. Wiuaer de pUUo«. morali in libro aapienüae, qaae
focatur Salomonia, ezpoaiia. Viteb. 181 1* 4.
0)Car1 Frid. Stand lin Cooiment. de prophetar. hebraeorara
doctrina morali» Gott. 179^. 4.
/) Job. Lor« Bleaaig über die PMlos. In Gnomen und D^nk-
aprüchen überhaupt und die der Hebiäer und S^loraon'a inaoix-
derb, in Salomo'a Denk- und Sidenaprüchen übeia.- von J o.
Georg« D ah 1er. Straab. 18101 8.
Jean dea Sobna Sirach« Gianbeui * lind Sittenlehre nhers. und
erläutert Ton Job, Wilh. Linde imt einer Abhandlung über
dip Methode der AUeu , die M^ral in Gnoipen vorzutragen vua
Anf. Herrn. Nieaieyet. Loipz. 1781. 8. II, Aud. 17^.
Pho^nicier. 5 74^- S5
J. 74.
PhQenici$r.
SancliotiiallioD und Schrifteii über ihn. Fragineute aiu aeioen au-
geblichen Werken in de« Euaebiua praeparat. evaugclica. 1, to.
gesammelt in :
Sanchoniathon^s pboenlcian biatory translated from tbe firac
book o( Eaaebiu« etc. with a coutiuoation etc. by Eratobthenea
Cjrenaeiia. With hiatorical aud cbrouological reiuarka by Itlcb.
Cumberland. Lönd. lyao. 8. (übera. \. C^aael, ^^agdeb. 1765. 8.) .
fienr. Oodweli'a appendix conceroiug Sancbouiatbon*a phoeni-
cian biatory. Lond. 1691. 8.
J, D* Bai er de Phoenlcibaa eorumqae a(ndiia et iDueutia» Jeuae,
1709. 4.
I Micb. Weinrich dePhoenicum literatura. Meinlogae, 1714. 4.
BelJermaon über (70) pbönicische und puoibcbe Miinzea. Berlin^
1813 — 16. (enthält achätzbare Beiträge zur Kenntniaa der phünic,
Religion.)
Fried. Munter die Religion der Karthager« II Auflage» Kopen-
hagen, 1821.
S* übrigena Heeren • Ideen etc. I Th. 3 Abth« und Creuzer«
und Baura Symbolik.
Die Phönicier waren als Handelsnalion der Canäl,
durch «welchen Kenntnisse , Künste und Erfindungen weit
verbreitet wurden. Wegen des Uandelsgeistes (PJato de
repnblica lY. p. 359*) konnte das wissenschaftliche Stre-
ben, ausser dem Kreise der SchiSTahrtskunde und der
mathematischen Wissepschaften , nicht bedeutend werden.
Sancfaoniathon's (um 1200 ▼• Chr.?) und Ochus (Mochus,
Moschus) Geschichte und Philosopheme sind noch grossem
Zweifel unterworfen. Die cosmogonischen Ansichten,
welche beiden beigelegt werden, sind wie die Volksreli-
gion sehr materialistisch. Von dem Stoiker Posidon wird
Moschus all der Urheber der Atomenlehre angeführt«
(Vergl. Strabo geogr. XVI. p. 757. und Sext Emp. adv.
malh. iX. 363*} ,
Efi^ Ctdtur der Griechetu Mythisch" poeiiaclu
JV eis heil,
VgU oben J. 38. Not. I. b.
De Pauw recherchea philoaopbiquea ai^r lea Greca. Berlla» 17^7*
IV Thle. 8. Deutacb mit Anmerkungeo von Yillftu mev ßorliii,
1789. 11 Thl^. gr. 8.
66 Besondere Einleitung.
J, J. Bartlielemy Voyxge d» jeane AnncharsU en Gfice. Parti,
' 1788. VVol!. 4. VII Voll. ö. DeulBchvo.n Biester. Berlin,
lyfio— 93. VJl Bde» 8.
J. D. TI a r t m a n n Yeniich einer Cnltnrgcscbiclite dec Tomehmateift
Völker Griecheolanda. Lemgo, 1796-^1^00. i Bfle. 8.
Henr. Slepbani Poesia pliiltiaophica. Parii. 1673. 8.
Cbr. Glob Heyne de cauais mythorum yeterum phjatci« <a
^pitftc. acad. Voll. I.
C* Pr. Creazer'a ntnd B aar 's Symbolik a. oben §:66, «nd die
Portcbnogen von Voad, Riller, Kaongiesser, O. Miillcr.
Fr. W. J o a. S c b e 1 1 i n g über Mythen, bialoriscbe Sagen und
Pbiloaopbeme der alteaten Weh. lo Panlua Memorabilien Si. V.
H. E. G. Paulus das Cbaoa, eine;Dicbtun|;v nicht ein Geseta
für die phya. Cosmologie in^ dessen Memorabillen Su V.
Fried. Aat, über das Cbaoa der Griechen in der Zeitschrift ßr
' 'Wisaeuacbaft und Kunst. 1808. l Bd. a Hefu
Griechenland wurde nach und nach darcli Auslander
«US dem Zustande der Bohheit gerissen und zur Cjultur
gefuhrt. Colonisten aus Aegypten, Phönicien, Phrygien
brachten Erfindungen und Künste, als: Ackerbau, l^usik,
religiöse Gesänge, Dichtungen und Mysterien mit. Dasa
auf diese Weise ^ auch manche philosophische Ansichten
aus Asien nach Griechenland gebracht' worden, ist wohl
kaum zu bezweifeln ; aber es ist nur die Frage , wie viel
Fremdes dahin gekommen, wie es angeeignet, und wie es
yoriibergeheud oder fortwährend ein wirksames Biidungs*
mittel geworden ist. So viel ist ausgemacht, dasa die
griechische Nation nicht blos eine ungemeine Bildungaia-
bigkeit, sondern auch einen hohen Grad von eigenthüm^
lieber Geisteskraft besass, weshalb bei ihnen fremde £r->
findungen und Ideen bald ein eigen thümli dies Gepräge
um Bo mehr annehmen mnssten, als kein abgesonderter
Prieslersland, keine Kasteneinrichtung und kein Despotis-
mus die fortschreitende Ciiltur, die Entwicklung, der Gei«
steskräfie und die Vervollkommnung der Geistesproducle •
hinderte.
Die Religion der Griechen enthielt, ungeachtet ihres
sinnlichen Charakters, in der Menge von Mythen, deren
Deutung unbestimmt war, StolT und Anregung ziun For-
achen« Dia Dichter bemächtigen sich dieses Stoffes, und
Aelteste griech« Culkur. .$• 75« 57
yerarbeiteten denselben mit genialer Kantt, Von den
Dichtem ging sunächst die ästhetisch - geistige Cnltur
iU8, «\relcfae eine Vorschule der Nnrissenschaftlichen -vnirde*
Besonders erwarb sich Orpheus (um 1250- ▼• Chi*.?)
durch seine religiösen Hymnen, durch seine kosmogoni-
flchen Pbantasieen, durch Einführung der Mysterien, so
wie darch einige sittliche Vorschriften a), Mnsaeus
durch dichterische Schilderung des Todtenr^ichs, Homer
(um 1000) durch seine rs'ationalepopöen , die ßln treues
Gemälde des altgriechischen Lebens und viele mythische
Erzählungen enthielten ^),Hesiod ( gegen 800 ) durch
die Vereinigung der Göttermythen (Theogenie und Cos-
2Dogenie} und manche neue sittliche Idee c), Verdienste«
Epimenides aus Greta d) und Simonides aus Ceos e\ ge^
hören in diesen Kreis.
o) Die Orphischen Cediclitet Ansgaben Ton Eschenbach (Traf, ad
Kh. i6Sg.) Geaoer (Lipa. 1764.) iiud Gottfr. Hermaon (Lips«
i8o6. 11 Voll. 8., üebers. von Voaa. (Heidelb. i8o6. 8.),
üeber Orpheus uud seine Gedichle : '
De Orphco alqae de injsleriis Aegyptioriim. Anct. K. Lycke«
Hafiiiaey 1 786. 8. Vgl. Jo. Glob. Schneider de dubia or-
phicorum carminuni auctoritate atque vetiislate, in den analeotU
criiicja Traj« ad-Viad. 1777. 8. Fase. I. Sect. IV« Wagner
in den Ideeu zu einer allg. M>thol. 8. 544 If.
C A, Lobeck^de cs^rmioibus orphicis Dlss. 2. RegiomonU i8a4«
G. H. B o t h e Orpheus poetarum graecorum antiquissimus« GöU«
1825. 4.
tJeher die Mysterien insbesondere :
Ens^b. praep. ev. II, 3. p. 61. Mein er s Term. philos. Schriften
Th. 111. S, i64 if. S. Croix recherches bist, et ciiiiqties sur lo
niyst ires. 3 £(U ed. Silv. de Sacy* YoU. II. Paris, 1817«
Ouwaroir essai enr les m^si^res d'LlruMS. Ed. II. Pe'lersb, 1816.
11. CA. L o b e c k de rnysterionim graecoruin argnmencis. Diss*
I. 111. RefiiornoTii. 1820. 4. und die oben angefahrten inyibo«
logischen Werke von Crcuxer, Cnur, Voss u. a.
^} C h r. Glob. Heyne de origine et causis ^bularum Homerict*
mm in d. Nov. Comtnent. Soc. Sc. Goeti. Voll. Yll,
}. Fr« Eothe Uomer's Begriff von der höchsten Gottheit* Görlitz,
176Ö. 4.
Car. Ang. Böttiger praelnsio quam vlm ad religionia ciiltnm
liabnerit Uoineri I'ectio apud Graecos. Gubeui 179P' 4. (N. Magaz,
f. Schulen II, 1.) V
Job. Ferd. Delbrnek Homeri religionia qaae sd beno bealaqui
viveadniu futxit vi»! Mägdeb. 1797« 8.
68 Besondere Einleitung,
Fr. Wilb, Sturz de vcstigüs cloctriuae\ de eoimi bantoi tm«
mortalitate io^Uofueri carmiaibo« Proiiu, l — III, Ger« 1794 —
97. 4.
(Jo, Dao, Schulze) Deut Mosis et Ilomeri comparatua« Lips.
1799- ^*
Fr a gut er aur lea dieux d*Hom^re^ ia den M<^m. de Tacad« de»
iuscr. T. IV.
> Guat.GadoIinde f^to Homerico* Abo« i8oo. 8»
C. GuiL Halbkart P*ychologia Homeri<M(,. Znilicb, 1796. 8«
Karl Qeinr. WiHi. VT» Ick er Uebjcr die Bedeutung voa if/V^tl
und iiöüflop iu der IlUae und Odjaace ala Beitrag zur bomer«
Psychologie. Gieaacu, i8a5. 4.
Jo. Fr, Wagner de fontibtu honestl apud Homer« Luoeb*
1795, 4.
c) Heinaii lotroductio in Hesiodi opera et diea (in aeiner Aufgabe.
Logd. Bat. i6i3.) in qua flesiodi philosopbia exponitnr«
J. J. Wagner Homer und He»iod. Sulzbach, 18 • 8.
Lar]w. Wachler über Hesiod'a Voratellungen yoo den Gdttem»
der Welt, den Meoacbe^ nnd den menscbllcuea Pflichteo. Bin-
teln, J7Ö9. 4.
Chr. Gl ob. Hejn4 da theogenia ab Heaiodo condita in den
nov. Comrat. aoc. Gk>tt. Vol. Vill.
Chph. Arzbergei aduknbratio doctrinae Hesiodi de origine j^e*
t-um deorumqne natura, Erl. 1794* 8,
Briefe über Heaiodua' von Creuzer und Hermann* Leipzigf
1818. 8.
C b r i a t. G I o b. £ i a a n e r die Tbeogenie des Hfaiodua ala Vor-
weihe in die wahre Erkenutnisa der älteaien Urkunden dea
Menachengeachlechis. Leipz. 1823. 8.
d) Car. Fr. Heinrich'a Epimenidea aua CreU. Leipz. i8o5. 8«
«} Art. Stmonidea in Bayle'a Diction. *
Pet. Gerh. Dukeri Disa. (praea. Goena) de Simonide Geo,
poeta ei philoaopho, Ultrajecti, 1768« 4«
Gnomiach ^ prahliache WeiaheiU
fa den Gesetzgebungen' der Griecliea (bea. denen dea
Lykurg, Zmleukus» Cbarondas» Soiott)- ofieubart sich ein
hober SinH fiir Freiheit und Gleichheit a), ein tiefer
Blick in das menscbliche Gemüth^ und durch Erfahrung
gebildete Staatsklugheit. Die Sprache der sogenannten
aieben Weisen ä) (40 Ws 57. Olymp.) und der jiltern
gnomischen Dichter c) sind «war nur kurze und kraftige
Aiussprüche der Lebensklugheit, meistens noch in symbo-
lischer und rathselhafler Sprache^ beweisen jedoch schon
Aelteste griech. Cultnr. $. 76. 59
einm Fortschritt in der Cultnr und eine Reife der Ver-
nnrit, die nur einer besondern Richtung bedurfte, um
die wissenschaftliche Bahn zu betreten«
«) Cf G. H e ]f n e do» Znleuci et Charoodae legibus sfqiie institntis
in Opafc. Academ. Voll. H« ^
Ueber die Geterigebnng des Soloa und Lykurg; in Scbiller't Tlifr-
Ua. 1 790. • Heft XI.
^)Jo. Franc Biiddei Sapieotia VeCerum b. e. dicta iUnatriora
Septem Graeeiae sapientnro ezplieata. Halae, 1699. 4«
Cbpb. Aug. Heumaun' \oq den sieben Weisen in den Actis
Pbilosopbor. X. St.
CharakteHstik, der sieben Weisen Griechenlands. Nornb. 1797. 8«
]s. de La^rrey Histoire des sept. Sages. 11 Voll. Kot terdam, 1713«
1716» 8* — Ant^ment^e de reinarqnes par Mr.^de Im Barre da
Beanniarcbaia. Haye, 1734. U Voll. 8.
e) Seotentiota Telastissimor« gnoniicor. poctariim opera cnra Erb.
Glob. Glandorf et Frid. Arn« Fortlsge. Lipa, 1776. U Ptes. 8«
(mit Heyne's Vorrede.) ,
ff^txfi noitiarig s« gnoroici poetae graeci. Ed. Bicb, Franc* Phil»
firnnck« Argentor. 1784. 4.
Opnscnla graecor. velerum sententiosa et rooralia Gr. et tat. colle-
gjt et lUostr.xJo« Conr. Orelljas X. 1 — II» Lips. 1819^
ai. 8- ,
Bieher gebort anch Tiieognis (reKquiae noro ordine dispos« Com-
ment. crit. H nott. adj. Fr. Theopb. Welker. Frankf. 1826. 8*
et elegi secundJs curis recens. J, Bekker. Berol. 1837. 80
Ulr. And. Rhode de yeterum poetarum aapieiilia guomica, He-
braeorum inprimis et Graeconim. Hafpiae, i8oo. 8.
J. Cod. Dürrii Dtsa. de recoodita veterum sapientia in poetis«
Altdorf, i655. 4.
£1. Weihenroaieri Diss. de Poetarnm fabnlis 'phllosophiae in-
Tolttcris. i^hnae, . 1 749. 4«.
Chr. Glob. Heyne Prog. quo djspntantur nonnulla de efficaci
•d diaciplioam publicam privatanique vetustissimornm poetarum
doctiin« morali« Gott. 1764. 4*
Geschichte der Philosophie.
Erster T h eil
Erste Periode*
Griechisch • Römische Philosophie*
Von Tliales an bis auf Joannes Daoiascenus.*
(600 Jahre vor Christus bis Ende des
8. Jahrh. nach Christus.) '•
Freies Streben der Vernunft nach Erkennt-
niss aus Principien, ohne deutliche* fie«\
wusstseyn leitender Grundsätze»
5- 77v
Die Griechen^ die von fremden Völkern die ersten
Keime der Cultur empfangen halten , zeichneten sich im
A.Uerthume durch ihren Sinn für Poesie, Kunst und Wis-*
senschaflt aus« Die Lage ihres Landes, ihre Religion, po-
litische Verfassung . und ihr Freiheitssinn begiinstigten
und beförderten die höhere und eigen thümtiche Ausbil-
dung ihres Geistes, So reiften sie bald zum Philoso-
phiren, und erhielten das Interesse für Philosophie über
die Zeiten ihrer politischen Freiheit hinaus« (vgl. ^. 75.)
Seitdem der philosophische Geist unter den Grie-
chen erwacht war, suchte er seih Gebiet immer "w^ei-
Griech. PhlloSt S. 79» ' 6i
ter anszndelinen 9 ümfasste die \ticlitjg8teii Gegenatando
des iheorelischen und praktischen Wissens ^ erhob sich
auf verschiedenen Wegen zu einem melhodischen und
systematiBchen Forschen , stellte selbst einen gründlichen
Zweifel gegen den Dogmatismus auf, und rerlor bei^al««
lern wissenschaftlichen Streben selten die Anwendung auf
das wirkliche Leben. Die griechischen Denker sind so«
wohl durch ihren Forschungsgeist, als darch die Resul-
tate ihrer Forschungen« und überfiaupt in Form und Ma-
terie ihrer philosophischen Untersuchungen, insbesondere
ither durch den Geist der Humanität, der in ihnen weht,
und durch ihre philosophische Darstellung, welche den
Forderungen der Wissenschail und des Geschmacks zu-
gleich entspricht, Lehrer und Muster aller folgenden Zei-
ten geworden. ' ' .
§' 79.
Der philosophische Geist der Griechen Erhielt .nicht
auf einmal diese Vollkommenheit. £r fing mit fragmen-^
tarischen Speculationen über die Ausaenwelt an. Die
dadurch gewonnene Fertigkeit im Denken, die Uneinig-
keit in den Resultaten, die Klarheit des sittlichen Ge-
fühls, das tiefer gehende ßedürfniss nach Einheit und
Zosammenhang ,' führte die verirrte Speculation anf den
nensclilichen Geist, als< die Quelle aller Wahrheit »zu^
ruck; das Phiiosophiren wurde umfassender , methodi«
scher, systematischen Die Uneinigkeit der Systeme,
der scharfe Zweifelgeist, die Schwächung des wissen-
schaiUichen Geistes durch historische Gelehrsamkeit, zog
endlich den Blick des menschlichen Geistes von sich
selbst -wieder ab; er suchte durch Vermahlung mit dem
orientalischen Geiste ausser sich die Quelle der Gewiss-
heil, und verfiel in Synkretismus und Schwärmerei, wel-
che jedoch den griechischen Charakter nicht ganz verläug-
aen konnte«
6% Erster Tliefl- L Pertode,
f 90.
Die Gescbichte der griechitoheti Philosopliie zer-
fallt altfo IQ drei Perioden, welche der Jugendkraity
der Reife des männlichen Allers und der Anstrengung
des Greisenalters entsprechen. Erste Periode; kräf*
tige, aber einseitige und unsystematische Speculation,
von Thaies bis Sokrates} epo J. v« Chr. bis 400
J. T, Chr. Zweite Periode: Aliseitiger , systemati-
scher, dogmatisch - skeptischer Geist, -> von Sokrates
bis znr Coalition der Stoa und der Akademie; 40Q J. v«
Chr. bis auf 60 J» ^or Christns* Dritte Periode:
Ausbreitung der griechischen Philosophie durch Ja-
den und Römer . und Verfall derselben. Philosophi-
sche Gelehrsamkeit ohne philosophischen Geist; die Sk^p-
ßis erhebt sich noch einmal in ausgebildeterer Form,
wird aber bald durch schwärmet^ische Specula-
tion und durch Verschmelsung des griechischen und
orientalischen Geistes verdrängt. Uebergang der griechi-
•chen Philosophie in das Ghristenthum. Von Aenesi-
dem bis Jo. Damascenusi 60 J* ▼• Ghr. bis ins 8*
Jahrh. nach Christus.
Vgl. »och Ast: Epochen der grlechtscheii PhiloMphie^ in Friedridi
Schlegel'! Europa. II. Bd. a Hefu
f. 81-
Quellen der Geschichte der grieehieehen
Philosophie.
Die Quellen det griechischen Philosopliie sind theils
unmifilclbare , theils mittelbare«. Jene sind dlp Schriften
der Philosophen selbst, die nur zum 'Iheil vollständig
auf uns gekommen, grBsstentheils nur in Bruchstücken
erhalten worden sind, mit deren Sammlung > Anordnung
und Erklärung sich die Gelehrten vieiniitig beschäiti^t
haben. Die mittelbaren bestehen in den Nachrich*
teil und Benchten von dem Leben^ Denken und Wirken
Grtech. Philos. §. 81. . ;53
i
der PbiloBopben ^, welche in ipatereq SchriAateUern voti i
TerKhiedeaem Cliarakler^ theils unyolUtaadi^ und «bgeris*
len, theiU yolkliuidiger und nach gewissen Gesichtspunkten^ i
geordnet, vorkomoieQ» Hierher gehören i) die Schjrillen i
der Philosophen, in denen Berichte vo^ dem Philoaophiren |
ihrer Vorgänger Torkomnien^ mithin die Schriften dee 1
PlatO| Aristoteles ; Cicero, (vgl. §, i80- Qot. *^ Seneoe^ |
PluUrchus, (vgl. $. 185«) Sextus Emp^ {§. i89. sq.) |
Simplicins (§. 220. } 9 2) die Sammlongen des Diogenes
Laertius a), Philostratus Ä), Eunapins (vgU J. 218/i) und
Hesychins von Milet c), die Geschichte der Philosophie^
die unter dem Namen des Galenus d) und des Origenes#)
bekannt ist, die Sammlung des Pseudo -Plutarchns f) und
des Stobaeus (vgl. §. 221«) ^); 3) die Schriften 4|ndrer
griechischer und lateini^scher Gelehrten, als: Athenaens A),
Gellius ij , M acrobius Jb) , Suid^s j 4) die Schriften der
Kirchenväter: Clemens von Alexandrien, Origenes, Euse-
bias, Lactantius, Augustinus (§, 23 i*)» Nepesius, Photius«
(§' 235.)
s)t)iog«aet Laertins de vitif, dogmatibui et »popbcbegmatibiis
claroruin pbilosophorum L. X. cura Marc. Meiboniii. Amiit«
1692. 11 Voll. 4.; cura P. Dan. Longo Mi. Cur.Kegu. 11 Voll. *
1739. 8. Lip«. 1769» 8. denUcb, Leipzig, 1806. und yon 8nell. ^ |
' Gieaaen, 1806. 8. 1
i)Flan P^iloatrati ^itae aopbistaram in Philoatratonim opert* I
btta gr. «L lau c. nou Oletrii. Lips« 1709* fol.
c)Eanapii ^itae pbiloaophoram et aopbiatarum ed. Jonil. Ant»» I
w^rp. i568. 8« «(]. Commelto. Heidelberg, 1696. 8. ediU j
S c b o 1 1 i. Genev. 1646. 8. ed. 0 o i a « o n a d e c. aiiia et W j fe» I
tenb^cbii auimadveraiouib. Amak. 11. Voll. 1823. 8.
HesycbiuaMiieaiua de virla erndiüone cleria (in vielen Tbeileii
Aiiaztig ana Diogenes L.) Gr. et Lat. inlr. Juuio c. eiuad^ ei
. Henr. Stephan! notis. Lutet, 1578. 8. Termehrl mit Diog* .L«
i5^. und 6fter, auch Ton Menniua. Lugd. Bat. 161 3« 8*
d)ClaQd. Galeni über ntgi tpdoao(ftav tatOQ$9Sy in Hippocratis
et Galeni operibna ex edit. Gharterii« T. 11. pag. 3I. aeq.
e) 0 r i g e n i a tpiloawpovfapa in Jac Gronov. thesk «nt. gr* T. X« '
auch ron Jo. Chph. Wolf herausgegeben:
Coinpendium histoiiae philosophicae antiquae sive Philosophuroena,
qoae sub Origcuis nomine circumfernDtnr« Hamb« 1706« £d. iL
1716. 8.
64 sßr9ter Abschnitt l, Periode.
y^Plntarehni de pUcitis plijloiophornin, tire de pliysicii pLiloso-
phorum clecretjs L, V. ed. Cd. Cortloui Flor, i75o» 4« ed.
Chr. Dan. Beck. lipftiae, 4787. 8.
if)Jo«Diitt Stobtci Eclogae physicae et etliTcae ed, Arn. fierm«
Lud. Heeren, Gott. 179a — 1801 • a Paitea in 4. Voll.} nod
deaeen SennoBes« Frcf« i68i. foU) ed. Nie. Scbow. Ll^.
1797. 8-
h) Athenaei deipaoaopIiUl«nim L. XV. ed. C a a • n b o n i'. LngtU
1657 — 64. a VolL fol. Jo. Schweigbaeaaer» ArgeaU
i8oi —7. i4 Voll. 8i
1) Noctea atticae ed Heur. Stepli. i535.; e^. GronoT. Lngd. Bat. 1706.
4.| ed. Conradi a Voll. 1762. 8.
Fragmente der alteo Geachichte und Vlulosoplile ans den Atliachen
Nachten des Gellius. Lemgo, 1785, 8«
k) Macrobli Saturnal« ed.Jac. Gronor* Liigd. B. 1670. SJ ed.
Zetine. Lipa. 1774. 8.
lieber diese griecb. und ri>m. Scbrifrateller vgl. anch Alb.
F a b r i c i t bibl. gracca so ivie die laliga.
Die ueiiern Werke über die Gescliicbte der Pbiloaophie bei
den Griechen stehen §. 38,. L a und b.}
Erster ji b $ o h n i t i.
Von Thaies bisSokrates.
(Der griechischen Philoaophie erat« Periode.)
Einseitige , un System atiacke Speculatian;
Scipio Aqnilianna de placitis philosophorum ante Ariatote*
lein« Milan. Venei. i6o4. 4. i6i5. 4. op. GeoVg. Monalis. V©*
net. i6ao. 4. ed. Gar. Fr. Br ucker. Lipsiae, 1766. 4.
Diel. Tiedemann Griecheulands erbte Philosophen« Leipzigs
1780. 8.
Ge. GnsL Fulleborn über clfe Geschichte der «Üeabea grie-
chischen Philosophie, in seinen Bcilrägrn 1. St.
Joli. Gottl. Buhle Comm<*nta(io. Vgl. oben S. a5.
• Fr ted. Bouterv^ek de primis philosopirorum graecorum deere-
tis phyücis, in Comment. soc. Gott. rec. Voll. 11. tku, iSli.
Siehe anch die oben tu §. 75. angeführten Schriften über
griechische Mjlhologie , besonder über O r p Ik e u s ,
Homer und H e a t o d , und die über die Goomiker»
§' 82.
Der Geist des pliilosophisclien Forschens äusserte
sich znerst diu'ch roliere Versuche in loaien zur Zeit des
Tkales hls Sokrate«^ $, 83 — 84. 66
bifihefidslen Ziislandes diese« griecliischen Kiistenlandei,
ging von d« nach einigen naligelegneu gviecbischeii Colo-
iiien und nach Gross -Grieclienland liber, bis er, durch
die Eroberungen der Perser in Asien und die bürgerlichen
Unruhen in Gross -Griechenland verscheucht ^ in , Athen
einen festen Silz /erhielt , Ton wo aas sich die wissen-
schaftliche Coltnr über ganz Griechenland verbreitete,
y. 83.
Er ging von der Frage über die Enfstehang und
den Xj rund Sic ff der Welt ( Urmaterie ) aus , und
suchte dje AiiAösutig derselben erst durch Erfahrung nnd
Reflexion in der Materie (Idbische) und Form der. An«
schanung <( Pythagoreische ) ; dann durch £ntgegense(zung
der Erfahrong und -der Vernunft (Elealische), endÜch
darch Yereinignn^ beider (Atoniistische x^chule), und 4>n- ^
dete mit einer Sophia tj Je, welche die religiöse and sittliche^
Ueberzengung zu zvstören drohte.
§. 84-
Die Forschung aber schritt von dem Aenssem, Ob«
jectiven^ za dem Innern, Subjectiven, in progressiver Slei^
gening fort. Von Mythen und poetischen Anschanungen
giog die philosophische Reflexion ans, (daher philoao*
phia mythaca, poetica) und sohloas sich durah
ethbche und politische Sentenzen ^ grösatentheils in pot-
tiacher Form ausgesprochen, (Gnomen , -— daher phiio-
sophia gnomica sive sententiaria ) ^a das praktische
Leben an. (Vgl. oben §n 75» 76*) In theoretischer Uib-
aicht verfolgte man anfanglich eine Hypothese nach der
«Bdern, bis man ein System der Yernuuflerkjenntniss ala
Anijgabe erkannte. «-^ Die Denker standen aitfangh'ch ein«
sein, ohne Schnle da (Pylhagoras macht davon eine Aus*
nähme), ihre Gedanken wurden erst mündlich, dann hi
' Schriften fortgepflanzt, die sich erst nach und nach^von'
Uythe und Dichtung losrissen.
5/e Juß. E
ß6' ^ * Erster Abschnitt I. r^riode.
L @pecaIatioueD jdei* altern lonier«
Heior. Ritter Geachichte der ioDischeu Philosophie. BerUo|
B'OOterwck'fl obeo «n^fubrt« Abhandlung vor j, 82.
J. 85.
T h a i f 4.
Abb^ de Cnnaye recherches aur 1e philosopbe Thaies, io dfn
Mf^moires de TAcad, dea loacr. T. X. deiilsch in Hiaamauu'a
Magaün f. d. PiiiU i Bd.
0h r. Alberti Doederlini iinimad\ei«ionea histoi ico - crificae
de Thaletia ei Pythagorae thcologica lalione. 1760. 8«
Godofr. Ploucqnet Diasert., de dogmatibua Thaletia Mileaä
tt .Aoazagorae Clazomeoii etc. Tub. lyöS. 4. und in dessen
Commeutait, phtloa. aelectis.
Glieb. Chph. Harlea tria programmaU de Thaletia doetrioa,
de princlpio rernm, imprimia de Deoj «d illiiairandum Ciceronia
de nat. dcor. L. 1. c. 10, Erlang. 1780 — 84« fol.
GQcaa über daa Sjfatem dea Tfaalea. a. oben Yor §• 2*
' Thaies (600 Jabre v. Chr.) aus Milet> der blü-
hendsten Handelsstadt loi^iens, gebildet auf Reisen ^ im
Sesits einiger malhetnatischen und astronomischen Keniit-
nute, und von seinen MitbStrgern zu den sieben Weisen
gerechnet^ fing unter den Griechen zuerst an, über den
Ursprung der Welt aus einem Vernunflbedürfnis e su for-
•oben. Wasser (^vSoiQ) oder das Urfeuchte * war ihm
smfolge einiger einseitigen empirischen ßeobachtungen das
Unwesentliche, woraus Alles entstanden /sey (agyr^ rtav
oyroiy nach Aristoteles Metaphys. I, 3. de coelo ii, 13.).
Oeis er die Seele (^pvx^y ^r das bewegende Prinoip ge-
ludten, scheint blos eine aus seiner Ansicht gezogene
•Folgerung; denn er behauptete» der Stein ^Magnet^ luibe
• «ioe Seele, weil er das Eisen anziehe, und Alles sey mit
• Gdtlern angefüllt (Arist. de anima 1, 2, 8* vgl demtindo
€. 6* Diog. Laert. 1, 27«) ^s ist ungewiss, in wel-
dMm Zusammenhange und Verhältnisse sich Thajes die
See^n oder Gölter zu jenem Grundprincipe dachte. Üer
/
t
I 0 Q i Q F. §. ö6. 67
Streit über s^'nen Tbeismns (Cicero de nal, Deor. |, jq)
Lommt zu früli. .♦* Unter mehreren Cnumen (beim
Diog, L. un(l Stobaeus) wircl ihm auch das yvoi&'i a€($v^
TOP beigelegt.
* Jo h. He II 1'. M Uli rr <]e »qiiii| principio Tlialelis. AUd. i**iq, 4
•• J. r r •» rl. Platt Diss'-rtat. de TheUmo Thaleli Milesio iLimJ: '
Modo. ^tub. 1785. 4. *'*"
I
5^ 86.
^naximander und ^Pherscydes.
Abbe de CanAye recherches snr Anaximandre in den Mein, de
rAcad. d«»» Inscr. T. X.; deutacfi in Hisamano^i M»«»i. \, ß,
^«V:.**'.^L^''**'7"*!.\*"*'n' ^'^*»«»^"«"& fibpr Anaximancl.Vs
Philofopbie in den ÄbfaandlnDgen der köuigl. Akad, der \V. sn
Berlin, aus den Jahren i8o4 — ii'. Berlin, 18IÖ. 4*,
Heinr. Ritter*» oben angeführtes Bacb, und d. Artikel AntxJ-
mandcr. Tb. IV der Encycl. herausg. v. Er»ch u. Gruber.
^berecydi» fra^smenta e • variia acriptoribna ■ rollegii etc. com-
nenlatiooero de Pbertc}de ulroqnc pbilos. et bisturtco praeinisi^
Fr. Guil. Sturz. Gera, 17Ö9. 8. 11. ed. 1.824.
BviniaB disserlation snr WuWcyde^ philosopbe de Syre ' Jn de«
ll^m. de l'Acad. Roy. de» Scieuce» de Berlin. V. I747.'deul»cli
in Windlieim'« philoboph. Üibliulbt-k, III, ßd. y, §j^ i^gc
Veigl. Tiedemtnu*.» oben (vor §. 82.) aogef. Schrift 5.172, ff!
Anaximander (geb. um 610^ v. Ch^.) ebenfiOb
«O« Milet, Freund des Tliales, legte jener ForscimQg
nidit mehr Analogi,een, sondern eine philosophische tiw^
xmn Grunde. DasUrwesen ist nach ihdi ein Unbegren«->
te» {arui^Qv)y welches Alles in sich fasst (tuquxw)^ und
welches er daher das Göttliche (ro &hov) nannte , ohne
O näher zu bestimmen, (Diog. L, II, 1.). Nach Einigen
hielt er es für gans anderer Nalur als die £leii»«nU
nach Andern aber soll er ea für ein Mittleres zwischen
Wasser und Luft gehallen haben. Nur in dem Unbt-
grenslen können die unaufhörlichen Veränderungen ihroi
Gmnd huben^ aus ihm sondern sich die Gegensatze . dprdb
ewige Bewegung ab, so wie sie auch in dasselbe zurück-
kehren. 80 entstehen Himmel und Welten (Erden), fiber
E 2
(38 Erster AbschnilL L Periode.
welche er niclit blos ^stronoitaische Uulersuchungen an*
«teilte. Alles in dem Unbegrenzten Enthaltene iat ver-
änderlich^ es selbst aber unveränderlich (ArisU Physicor, I,
4. 0* III, 4. 7- und Simplic. Comment. in phys. p. 6» ti< de
^eL p, 151.)"* Aehnliche Gedanken hatte auch sein etwoa
jüngerer Zeitgenosse Pherecydes aas Syros , welcher
Jupiter (Zivg oder ai&f]Q), Zeil (xQoyog) und die Mate-
rie oder das Chaos (;^i9'Cöy, nachher yi;, Erde) fdr die
ewigen Principien der Dinge erkljirte, über die Entste-
hung der Weltkörper un5 des Menschengeschlechts phi-
, losophirt haben soll und die menschliche Seele fu|r ewig
' hielt. (Arist. Metaphys. XIV, 4. Diogen- Laert, I, 119.
Cic. Tusc. Qu. I, 16.). Beide Denker und die ersten phi-
losophischen Schriftsteller.
S' 87.
Anaximenes. '
Dan. Grotbii (praes. Jo. Andr. Schmidt) dial. de Ausxi-
meuis psjchologia. Jen. iGSg, 4.
Ana^imenes ans Mtlet (bliihte um 557* ▼• Chr.)
folgte der ßohn seines Freundes und Lehrers Anaximan-
der^ insofern er ein unendliches Urprincip annahm \ schloss
, sich aber wiederum an den Thaies an^ insofern er, 'zufolge
einseitiger Reflexionen' über das Entstehen der Dinge und
über das Thesen der Seele, ein. bestinimles Element an
die Stelle des unbestimmten Unendlichen setzte ; nelini-
lidi die Laft (c€}}q) (Arist. Metaphys. 1^ 3. Simplicius in
phys. Arist. p. 6 et 9. Cic. Acad. Q. 11, 37, Plutarcli. de
plac philos« ly 3. /Stob. ecL I, p. 296* Sextus Emp. liyp.
pyrrh. 111, 30. adv. math. VII, 5. IX, 360- Diog. Laert.
II» 30* Späterhin wurde dieses System in vollkommue-
rer Gestalt durch Diogenes von Apollonia er-
neuert, in welchem sich eine Erweiterung des Gesiclita--
kreires und höhere, Bildung der Deukkrafl offenbart, (vgl.
unten f. 107-
Pythagoras. S- 88. 69
IL SpecolAtionen der Pjiliagoreer. ^.
Quellm:
5ce1Ieii bei PJato Und ArUtotdrt. Brockstücke Pytliagoreisclier
Schriften, beioncteri des Philolans •• unten.
Pjrtliagorae aiirea carniina, Timffeua Locrus, Ocelln» Locannty
MalehoB (Porpbjfrina) de vita Pythagorae, od* Conr« Bitteraliusiuf*
Alid. i6io. 8« auch findet roan die ^qvaia tnri in den Senten-
iioaa ▼nnatisaimorum Gnomiconim opera T. 1. ed. Glandorf*
Lipt» 1776. 8* uod in der Bninckachen Sammlung,
Pjtbagorae apbaera dWinatoria de decabitu aegrotorum, und die
epiatolae in Gale opusc, ravth. pbys. etc. p. ySS sq*
Socratia et Socraticorum, Pjtbagorae et Pyibagoricornm , qua* ffr-
mntar epiatolae« ed. Orelliua. i8l6. 8.
Jamblicbi.de vita Pj^tba;^orica über gr, c. vers. lat« Ulr« Ob-
reehti nollaque anU ed. Ludolf Kneaterus acc. Malcbus aivo
Porpbyriua de vita Pjtbagorae cum not. L« fiolstenii et Conr.
Bittcrabusii. Amstelod« 1707. 4. ed, Tbeopb* Kiealing. P. letll«
Ltpi. i8i5* 8.
Btchardi Bentleii DiiserUtio de Pbalaridia, TbemiatocUs, So-
cratlsy Enrspidia aUorumqae cpistojis — in latin. aerm. conVerttt
J, D. • Lennep. Groning. 1777- ^* ^°^ Bentleii OpnscuU
phiiologica, .diaaertationem in Phalaridts epiatolaa et epiatolam ad
J. Miliium complectentia, Lips. 1781. 8.
Cbpl». Meinera Geacbicble der 'Wiaaenichaftte in Griechenland
«•B. 1. Bd. S. 187. etc. und deasen Abhandlung über die
Echtheit einiger Pjthagoreiachen Schriften in der philol. Bibliotb«
1. Bd. 5. Su
Tiedemann Griechenlands erste Philosophen. S. 18S. iT.
Gut 1. Lloyd « chronological acconnt of ihe lite of Pythagoras
and of other famoui men bis contemporains with an eptslle t»
the B. Dr. Bentleii about Porphyriua' and Jamblichua' life«
of» P. / Lood. 1699, 8'
00 nr. Dodwelii exercttationes dnae, prima- de aetate Phalarl«
dia« altera de aetate Pythagorae^ Lond. 1699—^1704. 8. '
Abhandlungen über das /eiulter desPyihagoras von de la Naoze
und ^rerel in den Meinolres de TAcad.. des Jnscript. P. XIV«
p. 37Ö, 472. zum Theii uberaetzt in {üasmanii'a Magai^iD« U« Bd.
S« 77 tq* U« 136 U ^
Üeber die $Ueren Schriften über Pythagoras und s« Philos,
Tergl. Heumanu'a Acu philo*. Part. IL p. 670. IV.
Gft» Lud. Harn berger «xerc. de Tita et symbolis Pythagorae
Vitemb. 16^76. 4/
Bfn Dafiier U vi9 de Pythagore» set syoü>oleB| sea vers dor^scic.
t«r. 1706. ii Voll. 12.
70 Erster Abschnitt. I. Periode-
Cbpb. Seh rader diss. deP^tbagora, In qna de elua ortn, pr«e»
ceptoribos et perrgrioAtiouib. agitur, Lip*. 1708- 4»
Jo. Jac. LehmauD obaervatiooet ad bist* Pythagorac, Frcf. et
Lipa. 1731. 4.
M.... Vies d'Epicnre, de Plalon et de Pyihagore. Amtt« 1752. 12.
ITried. Chrlat. Eilachov'a biatur. krit. Lehensbeachvcibung
dea WeUweiseo Pjihn^oräs a. d. Diiii. ▼. Phlla|ider you der
Weiatritz. Kof>euiiogeo, 1756. $•
Aug. E. ZJDaerl'iDg'a Pythagoras-Apollon. Leipzig, 1808. 8«
Job. Scbeffer de uatara et consiiduiooe pbilosopbiae italicae*
Upa. 1664. Ed; II. c. carminibiis. Vitemb. 1701. 8«
fean le Giere ini. bibllotb^que choiAie T. X. Art. II. p. 79*
H e i 11 r. Ritter Geacbicbte der pylbagoi iacben Philoaopbie, Hamb«
i8a6, 8. Dagegeo ist aufgetreten
Ern. Reinbold Beitrag zur Erläuterung der Pyibagoriacben Me«*
iapkysik nebst Beurtheilung der Hauptpuncte in etc« Ritter
\ Gesch. d. pyth. Pbiloa. Jena, 1827. 8.
Hieran scbliesst sich des Herausgebeiv beiirlheÜende Abhandlung ia
den Rerliiier Jahrbuchern der wlssenschaftl. Kritik» J. z828*
Maugel an echten Schriften , eine Menge von unter-
getchobenen und spätem , ohne Kritik zusammengefaäuf*
ten Nachrichten, und auf der andern Seite das geheim-
DissvoIIe Dunkel, welches anf der Person, dem Charakter
und dem Plane des Pythagoras und seines Bundes schwebt,
4ie Schwierigkeit, das aus Aegypten Empfangene und Eigene
•o wie ferner das Eigen thum des Pythagoras nhd seiner
Schüler mit Sicherheit zu unterscheiden, endlich das Wieder-
aufleben der Pythagoreischen Schule in späteren Zeiten mit
> gudem Modificationen — dieses sind die besonderen Schwie-
jrigkeiten, welche diesem Theile der Geschichte der Phi-
losophie eigen sind, und di^. strengste Kiitik und Behut-
samkeit nothwendig machen.
§* 89.
Pythagoras war zu Samos (nach Meiners um 584)
geboren, bildete sich auf Reisen* dnrch Griechenland und
nach Aegypten, Wahrscheinlich kannte er die Lehren
des Thaies, Pherecydes, (als dessen Sciiüler^er vornehmlich
angeführt wird, Diog. L. I, 118 «q. Cic. I. de div, 13.)
und Anaximander, Er stiftete aber, nach einem früheren
Versuche zu Samos, eine eigen Ihünilicho« philosophische
Schule und Gesellschaft zu Krotou in llalieä tan 527«
Pythagoras. $. 90. 71
(datier italische Schale), welche letzte auf intellectaelle
religiöse und silLliche Bildung abzweckte, aber aach auf
das politische Leben grossen Einflnss äusserte. Ourcli
Letzteres aber wurde der Untergang der Gesellschaft um
500 und der Tod des Stifters (gegen 504 nach Meiners,
nach Andern 489) herbeigeführt. Ueberhaupt erscheint
uns Pythagoras durch seinen Geist, < seine ErfindungeOi
Plane nnd Wirkungen als ein ausserordentlicher Mann,'
•einen 2^itgeno«sen aber, und den spätem Griechen iind
Römern ans verschiedenen Ursachen als ein göttlicher
Wn&derthäter. Zuerst coli er sich auch den Namen Phi-^
losoph beigelegt haben (nach Cic Tusc. Qa* V, 3. 4.
Diog. L, VllI, 8- und I, 12.)
• Franc. Boddei Diss. de perfgrinaiionib« Pjthagorsd. Jen. 1693«.
4« und in sciuto aiudect. Ji>*U philos.
f 90.
Pythagoras legte durch sein Genie den Grund zu
ien mathematischen Wissenschaiten , besonders Arithme-
tik, Geometrie, Musik und Astronomie, und seine Ent-
deckungen in denselben sind allein schon hinreichend^
seinem Namen die Unsterblichkeit zu sichern. Pytha-
goras hielt die Zahlen nnd Worte für die wohlthätigsten
Erfindungen (Aelian. V. H. IV, 17. Jamblichus c. lO.)*
Die Zahlenlehre, welche ihm als Grundlebre der Matlie-
malik erschien, betrachtete -er auch als die Quelle aller
philosophischen Erkenntnisse (Aristotel. Metaphys. I, 5.).
Er legte dadurch den Grund zu einer mathematischen
Philosophie, und seine Scliule wird daher auch häufig
die mathematische genannt. Wir haben von dieser
symbolischen Zahleiilelu*e nur Bruchstücke und könueu
sein Eigenthum von dem seiner Schüler nicht mehj: genau
trennen« ,
§^ 91-
Jac. Bruckflr convenienlla nnmeronim t^thtgoi^ae cum ideia
Platonife in i. nuBcell. hiit. philo«.
72 Ei'ster Abschnitt. " I, Periode,
De Dufnerorum , quos aiabicos voeant, \vera orij(ine pyihagoriei
coiniuentalur Conr. Mannert. Noiimh. l8oi. 8.
C* -A, brand.!* über die ZAhlenlclire Aer Pytlingorenr nnd Plalo-
^ iiik«*r (im Rhein. Muieam für Philologie^ Geftcli. eic« ii J[abrg. l82tt«
2 Heft. S. 208 ff, ' ,
1 »
Die Zahl ist das Princip der Dinge * (Arist. Met. 1, 3.'
Jamblicb. vit. Pylli. c, 12. p. 12t). ©x Heraclide Pont.).
Indem die Pylhagoreer ihren durch Mathematilc gebilde-
ten Geist auf die Naturordnung und auf die GesetzmÜA-
sigkeit der Gedtallungen richteten, wurden sie natürlich
darauf gefiilirt, die Zahlen für das Wesen der Dinge zu
hallen, (Arist. Met. l 2« 5. C>c. Ac. 0°. n> 37.) «nd
glaubten in den Dijigen die Zahlen nachweisen zu können
QiifAtjmv alvccif tcc ovra raiv a^i&fiwv i Arist. Metaph. I,
5. 0. XU, 6* 8*} <li6 sie aber (nach Arist. Met. I^ 6* Xlll, 6^)
nicht Ton den Dingen getrennt dacbtem Sie hielten
also die Zahl für das Princip, und zwar sowohl für die
Materie des Seyenden, als für die AiTectionen und Beschaf-
fenheiten (Arist. Met. I, 5.). Die Elemente ' der Zahl,
welche also auch die Elemente der Dinge sind , sind das
Ungerade (niQirzov) nnd das Gerade (ccqtiov). Die unge-
raden Zahlen sind begrenzt und volJkommen, (denn sie ha-
ben Anfang, Mittel und Ende) die geraden uulie^renzt und
unvollkommen. (Arist Phys, III, 4. Stob. ecl. p.8.u.p.454.)
Das Eins ist keins von beiden. — r- Nach Sext. Emp. (hyp*
|>yrrh.lll. Sect. 162 sqq. adv. math. X, 261 sqq«) und andern
Spätem (Plutarcb. de plac. I> 3.) werden die Einheit
, (^ovaff)und die unbestimmte Zweiheit {ccoQiatOQ Svaq) von
den Pylhagoreern als Principe angesehen. Der Urgrund
aller Vollkommenheit ist nach dieser Ansicht die Einheit
pnd Begrenztheit (junsQaOftevov) ^ der Un Vollkommenheit
die Zweiheit und Grenzenlosigkeit (a7i6iQov), Bei.Stobaeus
aber (ed« I, 9. p. 20*) wird dies ganz bestimmt als
Lehre jüngerer Pythagoreer angegeben. Die zehn Prim-
zahlen ^ die in der Tetractys *♦ vorgebildet werden, und
in welchen das ganza Zahlensystem begrilfen ist, (Sextus
Pythagoras, $. 92. 73
£mp. adv. maÜi. IV, 3.) bezeicbnen das vollständige Sj-
tiem der Nalbr, (tou oXop ovfavov €CQuoviav uvai xm
agi&fioif Ar« AI«l. I, ä*)* Dorcb Zahlcnverhältnisse kann
d^s Verliiltnisa y so wie durch Zahlencorobinationen die
Entstcluiiig der Dinge begnffen werden« Daher die An-
wendung der Zahlen auf Physik, Psychologie und Ethik.
Davon kennen wir aber nar die spatern , künstlicher
aosgebildeten , Versuche (Sextns advers« Mathem« X|
249* »eq.).
* A m a d. "W e n d t de renim* priacipiis f €coDdum Pylbagoreos«
Commentit. Lipst 1827. 8.
**Jo. Geo. Michaelis disa« de tetracty4)vthagoric«. Francpf*
•dV. 1755. ^ ./-r^ o
Erb« TVeigel Ulrac^k p^thagorica.
§' 92,
Welt nnd'Gott« Die^^e^t dachten sich die Pytha-
goreer dem Vorigen zufolge als ein harmonisch geordnete^
Ganze (xodfiog)^ bestehend aus zehn grossen Körpern (nach
der Dekadik), welche sich um dasCe'ntrum in harmonischen
Verhältnissen bewegen« Daher die Sphärenmusik und das
Symbol der (Apollo-) Leier. * Das Centrum pdet Cen-
tralfeuer, auch Jupiters Wache (^Jiog omoq ipvXaxri) ge->
nannt, ist das Vollkommenste der ganzen I^atur, (Arist*.
de coelo II, 13. Stob. ecl. I, 2^ p« 488.) das Princip der
Wärme, und daher auch des Lebens, welches alles durch-
dringt; ddher sind Sterne noch Götter, und selbst Men-
schen und Thiere mit der Gottheit verwandt. Auch Da-
indnen und Heroen nahmen sie;,, als I^ilteJgattung zwi-
schen den Göttern und Menschen, an^ (^^^S* ^- ^^^^i 32«
Pliit« de plac. I, 8.) unä räumten' ihnen ^inen grossen Ein-
iluss ein durch Träume und Divination. (Cic. de div. I, 3.)
Zuletzt ist aber doch die Gottheit das allgemeine wir«
kende Princip und die Weltseele ^ welche von dem Cen-'
. tmm ans wirkt. (Sext. emp. IX, 127- Cic« de nat. d. I,
11. Stob. p. 58. Sinipl. in phys. Ar. p. 39 a.) Den Begriff
der Gottheit ^* Veredelten sie durch eiuig« silüicht3 Eigen--
74 Erster Abschnitt« I, Periode.
jchaften, als Wahrhaftigkeit und G&te, (Plato PheedoTii
p* 139« et Heindorf ad h. 1. Platarcli, de plac. philo«.
J, 3. 7. Ilf 4« Diog. VIII, 27. u. 21- Jamblichua 86 »q«
137, 139, 149, 174, 161. Poq>Jiyr. vita Pyth: §. 41. Ae-
U«n. y. H. XII, 59. Stobaeus Ecl. Phys. p. 2060- ^^^r-
nach fat auch die Religion beschaffen (Cic de legg. U, H.
Jamblich, 1. 1« 122.
<*(Aug. Boekh) DUputatig de PUioaico «jsteniftie ooelntinm *
globorom et de Tera indole «itroaomiae Philolaicae« Heidelb«
iSio. 4*
**Goor. Diet. KocU PIss; i Unum, theol. pythagor. Gompea»
diom. Heimst. 1710. «
Mich. Mourguea plan tbeologiqne da pythagoriime et de»
atttrea aeoteaj Toalouae^ 1713. 41 Voll. 8»
J. 93.
Seelenlehre. Die Seele ist ebenfalls eine Zahl
(Stob. ecl. p. 862.)» "* steliger Bewegung^ (Arist. de ani-
ma I/2'-) ähnlich den göttlichen Gestirnen , ein Ausflnsa
ans dem Centralfeuer oder der Gottheit, (Plut de plar,
IV, 7, Diog. Laert. VIII, 28* Cic. de Sen. 21- <Je nat D.
h 11') Sie ist unzerstörbar (Plut. de plac. IV, 7. Diog-
L. VIII, 28«) mpss aber nach deni Schicksal einen gcwis-
•en Kröis von Körpern durchwandern. Die wahr-
acheinlich von Aegyptischer Lehre abgeleitete Seelenwan«
derung, nach welcher die Seele' verschiedene thierische
Qtenophan. fragm. apud Diog. U, VIII, 36-) o<ler menach-
liehe Körper durchwandert (HerodoL U, 123* Arist. de
an. I, 3.? Jamblich. vit. ' Pyth. c, 5^4. Diog. Laert« VIII,
14, 31» Stob. ecL L p. 1044 seq.) erscheint jedoch mit
den BegriflRen von , Belohnung des Guten und Bestrafung
des Bösen in Verbindung (Diog. L. VlIL 31 4 Arist. ana-
lyL posterior II, C. n. Pythag. aureum Carmen v«70, 71«)*
Uebrigens machten die Pythagorcer den ersten rohen Ver-
such einer psychologisohen Erklärung der iunerri Erschei-
nungen, und einer UuLerscheidung der Seclenvermögen.
Si« unlerscjiieden eine thierische (unvernünftige) und ver-
Pythagoras. §. 94* 74
nunftfge Seele (Cic» Tusc, 0". I, 17. PJ*^*» ^« p'«o- I7i 5*
Slob. ecl. jihjn, p. 874« Nadi Spatern wird den PyÜMgo«
leern auch die weitere Eintlieilnng der unvernünftigen S«ela
beigelegt y welche wir bfei Plato finden (Stob. ecl. p. 878-
Plut. de plac. IV, 4. — ^^aoh Diog. Laert. Vlif, 30*) »t
Temonft und Veretand (vovg^ (fQ^veg) in dem Gehirn;
die Begierde (^tf^o^) im Herzen.
^AiiiLrös. ßhodli diaU de transrntgratione aniin«nim pytbtgo-
tfica. Hfefu« i638. 8.
Pag«nini Gandeoiii de pjUmgorica aDinumm tranamigmloae
Pia, i64i. 4.
EiMj of tranftfnigration in defence of Pjthagom. Lond« 169a*
Oiiil« IrhovJi de paltngeoeala Teter. •• metempB^choal «ic dicta
pjtliagorica Ubb. II u AinsU 1733. 4«
Die Philosophie des Pythagoras umfasst durch ihre
Tendenz auch die Sittenlehre.* (Aristot elh. magn. I; 2*)
Die Sittenlehre der Pythagdfreer, in symbolischen Sit-
tenspriichen und ascetischen Vorschriften aufgestellt, und
mit der symbolischen Zahlenlehre in enger Verbindung,
enthält Tiele trefHiche Keime, aber noch wenig Entwick-»
lang der gemeinen Begriffe. Das sittliche Gute denken
sie sich unter dem BegriiFe der Einheit und Bestimmtheit^
das Böae unter dem der Vielheit und Unbestimmheit,
Die Tugend ist Harmonie, Einheit der Seele, (Arist. Eth«
ad Nicom. II, 5- Cf. I,. 4. Diog. L. VHl, 3^. Clem. Al«r,
Strom. IV, c. 23-) Aetulichkeit mit Gott {puoXoyiä TtQog
to &HOV, Jarablich. de vita Pylli. Sect. 137. vgl. 86^87*
Stob. ecl. phys. 11, 64.66») Ueber das Reteht, dessen Wesen
sie in die Wiedervergellüng (avum^ov&og) setzen, (ArhtoU
Eudcm. IV, 3- Magn. Moral. J, 34- Elh. Nicom. V, 8.)
und die Gerechtigkeit, (^ceQid'uog laaxig lOog Arist.*Magii«
Moral, r, 1. vgl. II, 6. V,5. Diog. Laert. V1I1,33. Jamblich«
Tita Pythag. C. XXX, Sect. i67)j «chein«n sie am meisten
nachgedacht 2 11 haben. Vorziiglrch forderte erGleichmotb
tmd ^Ihslbeherrtchmig {r,aruQxvaig] Jamblich, de Vit»
76 . Erster Abschnitt, L Periode.
Pytb. 5* ^4 *9*) Auch lehrte er, das8 der Selbatmord
Vergehen gegen die Xjolter «ey (Cic. Cato nuü. XX Cap.)
Die Freundsdiaft empfahl er alt Gleichheit unter Mehre-
ren und Gemeinschaft des Leben» (jca tmv q>iXe9P xoiwa
9tai (ptXiOV UJiornTtt^ Cic. de legg. I, 12. de off I, 17.
Diog. Laert VIU, 10« 23> 33- Jamblifh. de viU Pjlh.
Cap. XXX. Porphyr. viU Pylk f. 33. 58) Grosse Auf- ^
merksamkeit haben sie auf die anthropologische Sitten,
lehre oder Ascetik gewandt , nnd alle £inrichtungen ihres
Bundes waren auf den . si ttlidien Zweck berechnet (Meh-
rere symbolische Vorschriften bei Platarqh. de pneror,
edncilt. fin. und bei Diog« LaerU VIU, 17. Cf. Lilii Gy
iraldi opp. T. II, 465.)
* Marc. M«ppi Dist. (pnes. Jae; Sckaller) de etliica pydiagoric»
ArgenU l663. ti«.ia Wiadheima fragmenl. biat. phil«
M a g 11. D a u. O lu e i s i i etbica p^thagorica, Alld. 1693. 8.
Frid. Gull. Ehreofr. Rost aaper Pjthagora virtutem ad na-
, meros referenCe non rcrocante. Lips. i8o3.
Franc. BerDÜ arcaoa moraniatii ex P^ibagorae aymboli« coUecU
^ Ferrar. 1669. 4. ed. Panl Pater. Fcf. ad M. 1681. 8.
Jo. IGlicb, Sonntag dias. de aimilitadiue noa^ri cum deo pylhft-
gorico - plalonica, Jen. 1699. 4. -
* Franc Buddei diu. de Ka^^an pytb»gorico-platonica« UaU
1701. 4« nnd in aeiuen analect. hiat. philoa.
C b* A u g* Roth de cxamioe conacieuiiae pj'tbagorico vcaperlloo«
Lips. 1708« 4. ' '
Jo« Friede m. Sebaeider dias, de oyo^oi s. uccnso hominis
in deuni pjrtbagonco. Hai. 1710.
lo, Scbilteri diss. de diaciplina pjtbagorics in acioer maaudu'*
ctio pbilos. moralia« Jen. 1676. 8. ^
5. 95*
Al4 angebliche Nachfolger des Pythagoras werden ge*
nannt: Aristaeus (vnn Croton;* Scliwiegersohu des Pytha-
goras, nach Jamblich. viL Pylh. C. 3fr. Vgl. C. 23*) T « -
leaufes nndMncsarchus (des Pythagoras Söhne^ Bnla--
gorasy Gorlydaa, und Aresas. Den Alcmaeon (aus Croton,
IGngereii Zeitgenossen des Pythagoras,') welcher vornelimlicli
ili t^hilosöphischer Naturforscher imd Arzt beriihnil: war,
unter Scheidet Aristoteles von den übrigen PyiüAgo-
Pytbagprecr, §. $ä. 77
reera. (Me^ I, 5.) Von Hippon (»ua Rh^um) und
Hipp «Sil 3 (von MeUpont), vrelch« IeUter<» beid« darcji
ihre Lehren tou dtm-Uretoff« der Diii^e «ich der ionischen .
Sdmle «nschliesseq ; too EcplmutQ« (von Sjmbcua)^
wdcher «ur alomistischen ScIiuU hinubcrnei^ (6tob. ed,
pliy«. I» P^ »08, 448* Orig. pbilos, c, t^-) Clinia^ (Klei-
niai) dem Zeitgenoaseii dea PliiluUu^ (Jamblidi. vitii
f' 2S9. 266 »q« Plut^rch, aympos* II f. qu, VJ, 4., Stob,
aenn« I, 6S *q-) Epicharmus (aua Cos, dtf^m kotnischeti
DSdiler'y ' anch Megai^naia nnd Siciüna wegen aeinea* Ao^
entbalto genannt)« aind nur wenige Gedanken bekannt,
wodoreli aie dea Pythagoraa Anaioht weitep teatiniBiten«
Von Ocellaa (aua Lucanienj dalier Ocellus Lucanoa. •
W. nni 4&6. v. Chr.) und dem spätem 7>"i««^i8 (yoii
Locri Epixephyrii , daher Tioiaeua Locrua oder fiocrenaia)
laaat aich nicfata mit Gewisafaeit sagen a), weil die Schrift
die man dem ]e(;;tern beilegt b), aur Auszug aus Pla(o*a
Timaeaa, die Echtheit der Schrift aber über das Uniretv-
sum c), welche dem Ocellüs beigelegt wird, wenig-
stena noch eweifelhaft ist« In dieser und in den bei Sta-
baeoa ed. erhaltenen Bruchstücken behauptet er die Ewig-
keit des AUa (xOGfiog) und nnteracheidet das Entstehen
und die Ursache desselben, oder das tlmtige Princip. Zu
den angeaehensten Pythagoreern späterer Zeit gehören
aber Philolaua ans Croton oder Tarent, des Sokratea
Zeitgenosse, (lebte »wischen 70 und 95. OL), welcher
sich durch sein astronomisches System berühmt^ machte
nnd xoerat ein pythagoreisclüps Werk unter dem Titel aa
ßtqpn geschrieben haben aoU r/), ao wie Archytaa von
Tarent #) Piatos Zeitgenosse, (um 400' \ Chr.) E u d o x n a
aas Xnidoa wird nach Diog. Laert.'VlII, S6* als Sdiüler
deaaelben angelührt, der /iber nach Arist Met I, 7. XIU, 5«
Eil «d JNic X, 2. Diog« Laert YlII, 86. schwerlich Py-
thegoreer heiaaen kann ; ao wie £ ury tu s von Croton oder
Tareat alaSchiiler dea Philolaua (iamblv. P» Sect.i39,i4S-
78 Erßtefr Abschnitt. L Periode,
Diog. Laert- IH, 6. Arial, Met XIV. 5.) genannt wjurd^^
Uebev <li© pylhagoreiscbeu Frnu€n. f)
' ä) ü*b«r beide Meiucrs Iii^t. dorclr, de verp ^^ p. II, p. 3i9,s(f.
J^ernfr in «eiutr Ocfcltichic <lrr .\Vifiteiitc|;afxct( iu Or^ und ,Aoni,
l..B(l S. »'iy^. uucl IU der C.ücr, philol, Ijibl. ad. I, St. V.
St 3Qi, «eq. Ti^deiuano's Qei<(( der »pei;uliitiveq plritotf.
K B, S, 89. ,
h) mqi T179 toi; xoQfiOV ipvxri^; abgedniokt in des Th. Gale optitc«
iny^, pl«y»' ^ ^^b, |). 539. seq. iiud vgii d*Argeua (64*rl« 1765. 8.)
Iieraliagegebe«» ) von Bardili ( iu.Fullebyni« ßeitiuigeu St« ll(.
K»'9.) übertefzi. Siolie über diese Scbiift Tvuueniaaii S^tt.
d, ptaton. Philos. ßif. I. S. 95. u. f.
^) «f^ T9}C xovniX'mov q^nj fwgj fVuber iaGale opusc. p.4g9.»q. nebst
des Tiniaeus Schrift heraii«g. von Bat UMix(Par. 176Ö. IH. Voll. 8.)
besonders nbcr von d'Argens, (Bcri. 1792. d.) und RoieriniinH
(Leipzig, 17^4. 8.), zuletzt von Rudolph! (Ucellus Lucaatis de
rer. natura graece rec. coinineotar. peipet. anxlt et vindicare st^-
dait AJig. Frid. Wilh, Rudolpbi. Lips, i8oi. 8.); uber-
•etzt mit einer Abbaodlnug über den Ge\u des Ocellus. von ß^a p-
dili in Fülleborn*s Beiträgen ,^t. \. W. 1 — 5, Das ilim bei^je-
legte Werk Arcb>lae Tarentini q>tQOfitvoi, dtna koyoi xa^oili-
noij e« ep. Gamerarii Lips. iö6'4. 8* 'd*s auch unter dem Namepi
nfQ$ toi; 7tano$ (pvaiog Yen. 1671.^4. gedruckt worden seyn toll«
ist wahracbeiulich untergeschoben. '
d^ Ceber ihn vergleiche die $. 92, Aora. angeführte Schrift Aug.
Bückh's und dessen: Philolaus des Pjfthagoreers Lehren nebsC
den Brncbstücken seines Werks. Berlin, 1819. 8.
«) Tgl. C. G. Bardill fipoehen etc. ^ Th, Aobang, uod d^^eu :
disquisilio de Arch^ts Tarentino in den novis act« snc. 1«t. Jen. ^
Vol. L. pl I. und : Tenlainen de Archjtae Tarentini viia atque
operibus a Josephö Kavarra cooscriptuxn» Hafn. 18'io. 4. unkri-
tischer Versuch). Ein Verzeich niss von ßruch^tückeu aus iiiigcb«
liehen Schriften des Archytas s. in Mein er s Geicbidite cl«r
Wissenacbaflen. B. I. S; 698. u. f. -
/) Vergleiche Jainblich. vit. Pjih. Cap. 36. ed. Kuester p. au
Besonders wird Thcano des Pyihaguias Gattin oder Tischler
mannt. (Diog. Laert. Vlll, 42 sq<]« Jambl. LI.) Bei Gale
(opnsc. rajtb. p. 74o se^.) und iu Jo. Chph. WoUU Samm-
lang (fragmenta mnlierum gr. prosaicä p. 22% seq.) finden aich
Briefe, welche jener und andern pythagorifcfaea Fraato ( HlUcb*
lieb) beigelect werden. Vergleiche auch Fabric. ßihl. »r. lib«
IL i3- Wiela n d über die pyih. Frauen in s. Werken X^V. B.
Friedrich Schlegela Abhandlung über Diotima (iV. Bd. a.
Schriften. Wien^ 1822. 8.)
§. 96.
Pythagoraa Lehre hat einen bedeutenden £iiillusa
auf die grösslen Philosophen Griechenlands, besonders
auf Plato, diirdi Anregung, Richtung und Gegenat&nde des
Pliiloaopliirfns -g^liabU In apaUrn Zeilen aber tmg man
AJI^, was Plato, , An6t9lel<;3 »ud Später^ aur Pylhagurei«
Khen Stoffen gebiidt^t, oder qu9 ihrem ti^jeneq Geiste Qnt«
ynek/tkt hatten, in das AU -Pythagoreisch^ Sy9tetii hinein,
und knfipUi» noch uiatiche abfTglanbisch^ Vorstellungen
daran. {Im öbrigea vergJ. auch J. igi,)
UL Speculationea der Eleaten.
J. 97.
Liber <1e Xroophsn«*, Z«*i»oiir, Curgi«, Ariflioteli viilgo iribtitai.
partim illiMlrains coiiiiii«oi«rio a Ge, GuiU ^'uellcborn. Hai.
{789. 4, (voniiglich pbilo1ogiach-kti(i«clieji tokalu.)
G e« Lud. S p a I d j 11 g i « Yhidiclae pliilo^ophoniiii Mfgariconiin.
•abiecto Commentaiio in priorcm parteiQ libelli de Xeoopliaoc
Zeoone et Gor^in. Berol. 1793* S>
Joh« Goitfr. Walt her erüffaete eleaüscke GrSber . . a. Aail«
Ifagcleb. nnd Lcipz. 1724. 4.
Job« Goi tl. B u k 1 e C(>nHueiitatio de ortu et j>rogTe88u Panlbeiariii
inde a XenopliHne prirao ejus auctore n^que ad SpiuoKam« Gut-
tiag. 1790. 4, uud ConimeuUll. 5oc. Golf. Vol. X, p. 167.
Cbr« Aug. Brand i» comimeBtaiionnm Eleaticarnm P. i. X^o-
phanU , Parmrnidif et xMeijasi doctrina e proprüa philoaopfaoruiu
reOqniia expotita. Altou. i8i3. 8.
Die bisheiigen Philosophen gingen bei ihren Spe-
cnlalionen von der Erfahrung aus, und legten, nach dem
Zeugnisse der Sinne , eine Vielheit von veränderlichen
Dingen ftum Grunde', deren Entalehnng uud Zusammen-*
bang mit dem Ewigen sie zn erforschen strebten. Jetzt
aber bildete sich zu Elea in Italien eine Schule, die es
wagte, die Erüahrung fui' Schein zu erklären, weil sie
das Wenlen unbegreülich fand, und blos aus fiegriffen
des Verstandes das Wesen der Dinge, als die einige Snb-*
stanz, zu besiiramen. -Hiernach ist das eine und bewe*
gungslose Seyn das Wahre« Dieser idealistische
Pantheismus wurde von vier merkwiirdigen , in An-
aefanng ihres Lebens uns zu wenig bekannten Denkern,
sosgebildet
30 Erst^ AbscUoitt. h Periode.
X e n o p h ii n 6 s*
Fr«gm«otc aus Xenopliaues Qedkht Tff^« ffvatwq In Fal lebom'i
B«HrMgeii St, VU, W. f, und i»ocU v<ylUläu<l»^er ^esain^neU m
^ braiuli« Gommeiilalt, St Vor, J,
Die dem An«iotr|ps b«'igrlc^te SchiiA <]e X^nophane eU. S..ebeii*
fallt die LftU zum yor. ^.
Tob, Roaclinianni Diss. htst. philoa, (praeaid« Feacrliu) de
Xeooplianff. AUdorf, 1729. 4.
Diet« Tiedeinanft Xcnophaiiis decreta, lo oora ßibliothcca pVi-
lolog. et critic. Vol. I, Fase. a.
Fulleborn Xenoplianes, eia Versach, in acioeQ Beilrügen. 1. St.
'N. 3* (unbedeutend.)
Xenophanes aas Colophon, Zeitgenosse des Ana-
ximander und Py tliagoras, der sicii, aus seinem Valerlande
flüclitig, gegen 536» nacli Elea oder Velia in Grossgrie-
chenlaiid begeben hatte, (Diog. Laert 1X,'18.) «chloss aus
dem Grundsätze: ^,an8 Nichts entsteht Nichts«', dass auch
nichts werden kann. Nach ihm ist Alles einer Natur,
(jiig ivog ovrog naVT(av x<ov y,akoviiev(av ; Plat Sophist.
p. 242» ö., Cfs. Arist. Möt I, {$• iv Hvav vo nav Sext. Emp.
IJyp. I, 225,) und diese Einheit der Dinge ist die G o 1 1 h e it
Qh rovTO xav nav top &iOV eXeyev. Simpl. ad An phys.
p. 6*0 Gott also ist ewig und' unveränderlich, (Arist,
libell. de, Xehoph, cap. 3.) als Sas roll komme n st e
Wesen (ro navxwv agurfop xai xqartarov) einaig, sich
vollkommen alinlich und gleidi; er ist gan« Hören,
Sehen und Denken, und weil er sich selbst gleich ist,
auch kugeltermig (arpaLQOHSti lihelL de Xenoph. 1. 1. Sext«
hyp. pyrrh. III, 218, 225.) Er ist ferner weder begreost,
-noch grenzenlos, weder beweglich noch unbeweglich; er
kann unter kfeines Menschen Form vorgestellt werden.
(Diog. IX, 19) üeberhanpt machte Xenophanes einen guten
Anfang^ die Idee der Gottheit von unwürdigen Vorstellungen
«n J^einigen (Arist, Rhetor. II, 23» Clem. Alexandr« Strom,
ed. Pott. p. 714» sq[.) Nach der Erfahrung stellte sich
ihm eine Vielheit veränderlicher Dinge dar, für deren
GnindstoiF er Wasser und Erde , scheint gehalten zu
Parmenides. $. 99^ ^i
BtbeD* (Sext Emp« adr. ttuith. lY,. 801* X, 913* ^^ Vgl»
Mjp. Pjrrh. III, so* Stob. ecl. p. 294») Er acliemt noch
Kwiachen beiden Systemen, dem empirisclien nnd rationa-
lutisdicn, geschwankt zn faaben^ und klagte über die Un«
gevinheit aU des Menschen Loos. (Aristot. Met, I, 3. 0«
fiextas Hypot. Pyrrh. J, 224« sq. IH> 228« advers« math^
mit. VUy 49» fi<l- Soxog d* im naai TftvKrai, 62« ttO«
Vill; 326. sq. Dio^ Laert« IX« 19 «9. Stob. ecl. IL p. 14
•([. ed» Heeren.)
Fiigmrat» «etora Gedichtes 9ic^ 9>UFto9ffy gesammelt Von Steplis*
BQs, cl4no Yon Fülleborn (Pnrinenidei Fragmente geaammeti
«od erliHtert. ZuHichan, 1795. S* »»d in •eiiren Beil ragen St. 6.
vud 7.) ttud neiiprlicby nebst CinpeiloVieSf tou Peyron^ (Sieh«
loG. §.M eodtirb aucU roa Brabdis S. {•97* Ueber ihn Oiog»
Laert. L. IX. $. 3J. s«^(].
Jacques BrncRer (.eure sur rAlheisme de Parmenide, tnduif«
da iaiiu, in der Bildidtbeque geruiDnique T. XX>1. p. 90.
Nie. Hier» Gundliog's Gedanken über det Parmenides Pbi*
lesopbie in den GundJingianis P. XV. p« 371 seq.
J o. T b e o d. V a u d e r K e in p P.trnientdes sive de stabilleiidis ttc^
KietHi«« cosükologicae fytidameuiis» Edloac 1781. &
Parmenides" ans Eies, der um die 6901}tDp.| 50I
vXbr. (uacb Diog. L.IX, 23-) blülite/und am die80O)ymp.f
460 mit Zeno eine Reise nach Athen machte^ entwickelte
üojiüelbe System mit grösserer Bestimmtheit« Die Ver^«'
nuoft allein erkennt Wahrheit und Realität; die Sinne
dagegen stellen nur trüglichen Schein dar« Es gie^t da^
iier ein doppeltes System d^ Eikennlniss, das der wah«
ren und das der Schein erkenn tniss, jenes nach der
Ternanfty. dieses nach den S i ]i n e n (Sextus advert«
math. Vir, iii. Arist. Metai^hys. I, 5. Diog. Laert. IX, 22.)-
Von beiden handelt sein Gedicht von der JNatur( wir
l^eone'h aber nach den vorhandenen Fragmenten das erste
besser, als das zweite. In dem ersten ging er ron dem
i^gritte des reiiieo Sejns (welches er jedoch nie aus»
st Erster Abschnitt. L Periode.
drücklich Gott nennt) ans, welches er mit dem Denken
und Erkennen für dasaelbe hielt, (vgl. Fragm« b. Füileb«
V. 45 — 46. 88 — 91, 93 «öfl.)> ""^ «cliloBs, dass kein
Nichtseyn (to fiij ov) möglich, und alles Seyn
(das ReaU) eins und iclen tisch, das Wirkliche
,also nicht entstanden sey, sondern unveränderlich
und nntheilbar den ganzen Banm erfülle, und durch sich
selbst begrenzt, jede Veränderu^ng und Bevy^egang
daher bloss Schein sey. (Parmen. fragtnenta in
Fiilleborns Beiträgen v. 39 seq. Aiist. phys. 1, 2./ Met. .
III, 4. Hb. de Xenophaue C. 4/ Phitarch. de plac. phil,
I, 24. Sext. Emp, adv. raath. X, 46» Hyp. pyrrh. UI, 65.
Siroplic. in phys. Arist. p. 19 a) et 31 b. Stob. , ecl, I,
p. 412 ßq ) Aber auch der Schein beruht auf einem 11 n-
yermeidlichen Vorst<>llen {So^a) (SimpHcius Commentait.
in Arist« phys. p. 38b*> de coelo). Auch diesen Sinnenschein
Stellt er in seinem System dar. Hier nahm er zwei Prin-
cipe an: das warme oder helle (Aetherfeuer), nnd das kalte
oder dunkle, die Wacht (Erde); das erste sey durchdrin-
gend, das zweite dicht und sch^ter; jenes das positive,
thätige (ov) , dieses das negative (fit] ov) oder vieimelir
nur die Beschränkung ded ersteren. (fragm. v. 101 sq. Arist.
met. I, 5- Cic. acad. Q« H, 37.Plat, de plac. 11, 7, 26. ICI,
1,15. IV, 5. V, 7. Sext. Emp. IX, 7 seq. Stob, ecl, I, p. 600,
510, '516 et al.) Hieraus leitete er alle Veränderungen,
selbst die Erscheinungen des innem Sinnes her.
. • 5- 100*
M e l' i 8 8 II 8.
Ariitotelis libfr clcXetiophaoc, Zcnon«, GorgU, c^ I, a. nnd Spal—
ding*» Comcaentar*(lAKU. S. Lit. 2u g. 97.
Yergl. Diüg. Laert. L. iX. §, a4.
IVIelissus aus Samos (berühmt als Staatsmann Tmd
Feldherr zur See, gegen 444)» kam^ man weiss nicht ol>
unabhängig von jenen beiden Männern , auf dasselbe Sy^
steniy das^er abe^ noch schueidender darstellte und ^umxx
Z^ « n o. S- 101. 83
Theil scbarrer entwickelte« Seine Hauptsaüce find: das
Wirkliche ist ewig; es kann ni<flit entstehen noch verge-
hen, nnd ist daher ohne Anfang und Ende ) und weil die">>
ses, lo ist es grenzenlos (a;rf /(»oy),^hierin weicht M e-
11 88 as von Parmenidfs ab *- afls grenzenlos auch
Eines nnd als solches unveränderlich und empfindungslos,
nicht znsammetigesetzt 9 noch tlieiibar^ mithin überhaujit
keinKorpe^ und ohne Raumes-Dii^ensionen. Alles^ was
in die Sinne fallt, (die Vielheit der Dinge), ist nur leerer
Schein (ro iv fmtv) und von. der realen Erkenntniss aus-
geschlossen» (Arist« phys. 1, 2? 3> 4* III, d- de coelo III, \.
de Sophist, elench. «28« Simplic. in phys. Arist. p. 8 et
9> 22 h, 24, 25. in Arist. de coelo' p. 138 a. Cic. ac. Q.
1I> 37. Sext Emp, Pyrrh. hyp. IH, 66. adv. matb, X, 46.
Stob. ecl. I, p.. 440.) In welchem Verhältnisse sich Me-
lissas das Reale und Gott zu' einander gedacht habe, ist
- unbekannt; denn was Diogenes IX, 24. anfuhrt, dass sich
Yen den Göttern nichts wissen lasse, kann auch mit Be-
siehöng auf die groben VorsteUUngen des Volks gesagt
aeyxL
5. 101.
Z ,e n 0* <
Sieb« die tXL 5* 97- ang^füI^rteD Seliriften«
niet. Tiedemaiio, lUrum «ccjiticos fuerit flu dogmatkns Zeno
£leate«? io ^ova Bibliolheca pliilolo^. el crit, V, I. Pasc. II.
Vcrgl. Ständlin'a Geut des Skcpticismu». B. U 8. a64«
Zeno aus Elea, ein eifriger Vertheidiger der Frei*
lieft (Plutarch. adv. Colot. ed. Reiske Vol. X. p. 63t).
Dio£^* LaerL IX, 25 sq. VaL Max. HI, 3) der mit seinem
Freunde und Lehrer Parmenid es um die 80. Olymp. (46(K
V. Clir,) eine Reise nach Athen machte, trat als Apologet
Jes eleatischen Idealismus auf, welcher natürlich den
Meisten als ungereimt vorkommen mnsste, und suchte mit
utigemeinem Scharfsinne apagogisch zu beweisen^ dass das
Sj-Bt^m dea eoipirisc^h en Realiümus, welcher
- JF8
84 Erster Abschnitt . L Pwode.
eine M[elirli0it dei^ Dinge anniminf,nocli weit ungerrim-r
ter sey (Plato Pailmem\ cd ßip. X. p.73sq. Stepb.p.i27.)
Denn i) wenn es mehrere reale Dinge giebt, sq
kommen ihnen widersprechend^^Prädicate, Aehnlidikeit and
UnÄhnlichkeit, Einheit utid Vielheit, Bewegung nnd Ruhe zu,
(Plato Phi^edr. Vol. HI, p.SÖSi Steph. p. 261 D, Simpi. in
phys. Ar. p. SOaO 2) Die Theilbarkeit eines ansgedehntcn
Dinges lässt «ch* ohne Widersprüche nicl4 denken, die.
Theile mögen einfach oder zusammengesetzt seyn ; denn iii
jenem lalle wurde der'Körper ohne Grösse und nichts^ iii
diesem eine Grösse ohne Einheit, mithin endlich "und un-
epdlich zugleicli seyn (Simplicius 1. 1,). 3) Die Bewegung
im Räume enthält unauflösliche Scbwierigkeiten, weil der
Raum, der in allen seinen 'J^heilen unendlich ist, in einer
gegebenen endlichen Zeit durchlaufen werden miLsste,
wenn sie möglich aeyu sollte. Seine vier apagogischen
Beweise gegen die ßewegun-g (Arist. Physic. VI,
9. ed. duVall, 14.) besonders der bekannte Schhiss, Achil«
les genannt, haben ihn am berühmtesten gemacht. f 4) Das
ob)ective Seyn des Raums lässt sich nicht
denken, ohne ihn wieder in einen neuen Raum zu setzen
und so ins Unendliche fort. (Arist. phys. IV, 3- duVall. 5.).
Ueberhaupt lässt sich absolute Einheit, welche die Ver-
imnlt als absolute Realität denkt, in der Wahrneh-
mung gar nicht nachweisen. (So sind die Stellen Arist.
Mefapb. 111, 4. Simplicius in Physic. p. 3oa» zu verstehen ;
dagegen ward Zeno ohne' I^weifel auch missverslanden von.
Sencca Ep. 88') ^^ dieser Entgegensetzung der Ver-
nunft und Erfahrung bahnte Zeno dem Skepticit —
mus den We^g, und legte den Grund zur Dia-
lektik, w^elqhe er auch zuerst lehrte (Plutai^ch. in Fe-
ricle Vol. I. p. 383- Sext.'Emp. adv. math. VII, 6. Diog^
Laert. IX, 25. 47.) > "^ ^^^ ^^ *^^^ auch -der dialogi^
acheii Methode bediecite. (Arist. de sophist, eleuch. C, iO*>
Qeraklit. S- i02 — 103* BS
*Cftr. Henr« Erdm« Lohi« Di», (praet, Hoffbaner) d« argn-
lECDtia qnibua Zeno Elealea nullum eaae molum demoustraTit etc.
Bah 1794. 8.
C b T* Lud. G e r 1 i Q g da Zeaonia Eleatici paralogiuuii motan»
apcctantibus, Marb, a825, 4.
§. 102*
Die Specnlationen der Eieaten, cfenen sicli aa.'k Xe-
n lade 9 von Corinüi (im fünften Jahrh. v. Chr.) anschlos»
(Sextua Emp. Pyrrh. hyp. 11, i8. adv. matb. VII, 48» 53»
388* 399. VlII, 50i '^v^urdcn später in der Megariscben
Sdinle fortgesetzt. An Widerlegung dA-selben fehlte ea
nicht} aber es war 8cb>ver, den Grundfehler derselben zu
entdecken. PJato kam der Wahrheit durch die Unter«
Scheidung der Ideen und ihrer Objecte am nächsten,
IV. Herahlit^
§. 103.
Job. Bonitii Bissert, de Heraclito Ephealo« P. 1— IV. Scbnee»
b«rg» 1696, 4.
Gottfr.Olearli Diatvibe de principio r^mra Dainrafuim ex
mente IleradVti. Ltps. 16^7. 4. uod cicsneti dlatribe de lernm
naturatium gfncM «-x Jiifotc HcracUti. ibid« 1703, 4. Beide ver-^ '
bea*ert io »ciucr Ueberselzuug des Stanl«'j. T, II. p. 83o aeq.
Jo. Upinark Dias, de Heraclito Epbeaiorum phüosopho. Upa*
17JO. 8.
Job. Math. Gcancri Disp. de nnimabus Ileracliti et Hippocra«'
"iia, io Comment. Soc. Gotliug. T. J. p, 67. sqq.
Chr. Glob Ueyue Progr. de animabu» tlccja ex IleracUteo pla-r
Ctto oplWae ad «apientiaiu et Tirlutcm instnicti», GoUiog. 1781«
io!. und m Optuc, acad. Voll. ill. p. 93. sqq.
Fr. Schleier maober's Abhandlung: Ilerakliliis aut Ephetus^
der Dunkle, ddrgcatelU uach den Tnimjnriu sr'nirs Werkes und
dea Zcngnisseu der Alten. Jm 3. Su dos 1. lid. des Museuma
4l«T AlterthuuMwiM. Berlin^ 1808. ^« Vergl.. Ititter'a oben
. p. .60. angef. Buch S. 68. IF.
Gegen Schleifrinaclicrs Ansicht: Theod. Lud« Eiobbofl
Disaertationes lleiaoliteae. Partie 1« Mogunt. i8a4« 4.
An die ionischen Philosophen schliesst sich durch
^ein Vaterland an Heraklit an& Ephesus (blühte um
500-)» ®in durch seinen Charakter, seinen forschenden
Geist und den EiniltiÄs aeines Systems merkwürdiger Den-
ker, der viele Anhänger erhielt » (Heraklttee^ oder
U8r ä klitistea genannt). Er war von sehr-erosie^
S6 Erster Abschnitt« I. Periode.
Gemathsarty unzufmeden mit der Demokratie seiner Va-
terstadt und tadelsucbtig. Seine Bekanntschaft mit den
abweichenden Philosophetnen früherer Denker (Thaies,
Pythagoras, Xenophanes, nls d^'^ssen Schüler ihn Einige
ansehen), trieb ihn zum Zweifel, von welchem er aber
nachher^ gehellt wurde. Die Resultate seines Denkeps
legte e^ in einer dunkel abL>efdssten Schrift * nieder, die
ihm in den folgenden Zeiten dt^n Bt^inaraen des Dunkeln
(axoTSivog) znzog, (Oiog, Laert. IX, 6- und II, 22, Arist. .
rhet. m, 5. Platin* Enn. IV, 8. i. Cic de "hat. deor. I, 26«
II1| 14. de fiu. 11, 5«y 'Den Eleaten entgegengesetzt fasste
er das Aeale als absolutes Werden und Bewegung auf^
und in dieser Bewegung das Fe^er, weil es das gewal*«
tigste, beweglichste und feinste unter allen Elementen
ist, als das thätige, sich immer umwandelnde Princip.
Die Welt| sagt er, ist weder von Menschen noch von
Gottern gemacht, sondern ein immer lebendes, sich
nach einer gewissen Ordnung entzündendes und verlö*
sehendes Feuer (Arisfot. Metaphysic. i, c. 3* 7» de
mundo c. ^,\ Simplicius in Physica Arist. p. 6* Cleibens
Alexandr., Strom. L. V.). Jenes stete Werden bezeichnet
er durch den Fluss Qoij) aller erscheinenden Dinge
(Plato Cratylua Vol. 111, ed. ßipont. p. 267. vgl. Theät,
ibid. p. 690» >^o^in ^^^^ ^^^ Lehen besieht (Plutarchus
de plaa phil. I, 23» 27» 28- de £t apud Üeiph. p. 227,
239)* Hiermit steht in Verbindung a) das ste^e Ver- .
brennen und Verlöschen; die entgegengesetzte Richtung
der Verwandlungen oder der Weg nach Oben und Unten
CoSog avm^ xarut) wovon der erstere auf Ausdünstung
(opa&vfitaaig) hervüit'y. b) die Verwandlungsstufen Feuer
Wasser (ß'aXaaaa) und Erde, wovon jenes die oberste
ist; c) das periodische Uebergewicht des Feuers in der
Weltverbrennung (Arist. de Coelo 1, lO. III, !• Plut-
arch, de £i Delph.-, Diog. Laert. 1X> S-) ^) ^^^ Entsl««
hen «Hey Veränderungen durch S treit (jiQ)^yLO^
H 6 r a k 1 i t §. 103 — 104. 87
i^g) oder 'Enfgegensetxnng (£i/avnon;$) nach festen un*
Texänderlicliea Gesetzen (a^a^jUfi^i;)* (Diog. Laert
IX, 7, 8} 9- Plut de Is. et Osir. IL p. 370» Siinplic. in Pbys. p. 6-;
Piat. Sympos. c. 12)« Die Grundkraft ist ^acli der
Grnnd des Denkens oder die ui'sprüngliche Denk-
krafL Die ganze Welt ist mit Seelen und Dämonen an- '
gefüllt, die an dem Feuer Antheil haben« Die trockne (feu-
rige) Seele ist die beste (avf] '^v^fj ctQiari] ; Plutarcb. de
defectu orac IX. p. 867* oder ao^unruTti) oder die beste
Seele ist ein reiner Glanz (javyri ^VQfj ^'vp] aoywrcm?).**
Durch die Verbindung mit der güUlichen Vernunft (&Hogf
xoivog Jioyog) im Wachen erkennt die Seele das Allge-
meine und Wahre; durch die Sinne das Veränderliche
und Individuelle (Arislot. de anima. I, 2, 3* Plutarch. de
plac phiL iV, 3. Sextus advers. mathemat. VII, 126 sq*
cU 340. VIII, 286. I*yp. pyrrh. III, 230. Stob. ed. I;
P»'894 sqq- 906*)* So fasste Uersklit mehrere für seine
Zeit tredliclie und neue Ideen, auch über sittliche und po-*
litische Gegenstande, in ein System zusammen, das wir
aber sehr unvoilsländig kennen, und das iilr Plato^ die
Stoiker und Acnesid^m folgenreich war.
* Sie wlrrl aiitcr ver•cll^edfDen Titelu, z. B. J^lovam aagcftthit«
IJnichstücke in Heur« Sleph. poes.. pbilof. Vergl. Schleierioscber^S
Schrifu \
*" fiacU S<ob. S^rm. 17, und Au zu Piaton'« Phsedr. G* 11^. led.
Lips. 1810.: uvyji £ij^^ ^f^'XV owpeixarrj. Vergl. über dieseip
Ausspruch auch nutser den ofotgen Sclwifteo Pet. Weiseling Gbf.
de Ileracl. avfi ipi^ii <;o(pA)7(xr^ luxi agiarij in ei. obser\at. tuia~
celU Amsteloii. Vol. V. T. HI. p. 42. und Teonemapna Getcb.
der Pliilok 1 Bd. II Autg. p. 25tf. Anm.
V. Speculationen der atomistischen
Schule«
I>log. Laert« L. IX. {• 3o. sqq. et Bayle Dict. art. Leacippe«
•J- 104. ' . ' .
Leucipp, ein Zeitgenosse, vielleicht auch Schüler
de» Parmenides, (bliihle um ÖOO vor Chr.), dessen Vater-
land un^ewiss ist, (wahrscheinlich Milet) setzte dem Sy*
•teim der Heaten^ das er lalscbücb eines iunern Wider-
8§ £rstcr Abschuilt U Periode^
«pnicha^beschnldigtei die einseitige Atomenlehre (Corpiis*
cularpiiilosopliie) entgegen^ * vrelchey mit der Erfahrung
einstimmig, dte Bewegung und die Melirlieit rea-
lei 3ub's tanzen yerlheidigte (Aristot^^de generat. et
corrapt. I, S*)» ^^ naLoi zu dem Ende ein den Banm
erfOdlendes Positiyes (jro nhjQig)f in deasen Tlieiluiig nuaa
auf etwas Unlheilbares {axofiov) komme, und das Leere
(to Tttvov) aU das JNichtreale (piivative) aber darum dock
Wirkliche (Arislot. Phys. IV, 3.), an, und suchte durdi
Verbindung (n&QtnXi'§ig oder avunXoxrj, Ar. de coelo 111, 4-)
und durch Trennung dos Realen in diesem Leeren, das
Wesen und die Zustande der Welt zu erklären* Ato m eu^
leerer Raum, Bewegung sind also die einfachen Prin->
cipe dieses Systems^ welches matei'ialisliijch aunimmty e«
gebe nur körperliche Substanzen. Jene letzten Bestand-
. theile desWirkliclieu sind unveränderlich, uniheilbar, we-»
gen* ihrer Kleinheit nicht wahrnehmbar, aber Kaum er-^
' ÜllLend, und Von unendlich mann ichfaltigen Fjguren; die
Bewegung ist mit ihnen ewig gesclzt." Durch ihre Zu-
Mmmeusetzung und Trennung entstehen und vergehen die
Dinge, und alle Vcründerungen (^aJJMicoatg) und Ver-
«schiedenheiten derselben sind durch ^die Ordnung (^Sia--
^tpj == ra^ig) und Lage (jQon^] == d'saig) der Atomen
bestimmt, (^Ar. Met. 1, 4. Phys. I, 2. 6- Si^npl. in phys.
< lOa* 39a.) und erfolgen durch blosse ^'othweudig^
keit. Selbst die Seele ist nichts als eiu Aggregat von
^^unden Atomen,^ von welchen Wärme, Bewegung und
Denken herrührt (Arist.'de gen« I, 1, 2i IB* de coelq' i, 7«
Ilf, 4« Melaphys« 1 , 4« de anima \, 2* Simplict in phys«
^rist. p. 7. Stob. ecL I, 160t 306i 442i 796-)
♦ Ver^U obeo J, 74*
$. 108.
D^molcrltt i^byilsche und ettu»ch« Fmgmenl« gMtmmell^TOtt
S t e p Ji a n n 1 , iiod noch TolUtfinrii^er von O r e 11 i (upii«c« graec«
•eotcuiioaA f. p*j91 s^tjO
Olofift läMstU liw 3«« Deiuokrit a«}^« oud Ba^)e att. DemocrU«*
D c u) 0 k r i t» $. loSt ^89
Job* Cbrytost«M«gnetti Democritiu reTivUcenSi »tri! yiU et >
philosophia Democrilt. Liig<). Bat, l6iPv Hag. C>m, i658. 12.
Job. Geu'deri Deni>€ritiiii Abderita pbilosophns accuraUfltiinufy
ab ibiuriU v.ndicatui et prutinac f«iinae ivaiiiuiuäl Altd. i665. 4.*
Goltl. Prid. Jejiichcn Pro^r. de Deiuocrito pUiloaopUo. Lips.
1730. 4«
Godofr. Ploncqael de placiti« Detnocriii Abdmtae. Tab.
1767. 4. uud in Hess«'n Coiiiitiftnlationihns pbilua. m), ^^
' VeigU aucb die zn {• 101. augefubrte Scbrifi too Hill.
Demokrit von Abdera (geb. gegen 494' oder 490,
nach Andern 470 oder 460 ) der vielgereiste, von- dea
Abderiten rerkannlei heitre Naturforscher , den man in
der spatern Sage als Lacher dem Heraklit entgegen zu
»teilen pflegi, und der zur Bereicherung seiner Kennt«-
Bfsse mehrere fieisen gemacht j und. mehrere Schrülen
verfertigt Latte, welche verloren gegangen, (Diog. Laert.
nCy34. 45.) entwickelte das Atoniensystem seines
I^ehrers Leucipp weiler (Arist» de gea, an. 5, g,). Er
stellte als Grund fiir die Atomen die Unmöglichkeit einer
Theiinng ins Unendliche auf, und leitete au^ der Anfangs-^
losigkeit der Zeit die Ewigkeit derselben, dea
leeren Raums und der Bewegung her (Aristotel.
de gener. et corrupt. I, 2» Physic Vill, 1. de generat»
auim. II, 6. Diog. L. IX,. 44.) ^^^ ursprünglich gleich-»
ailigen Atomen legi e er noch Undurchdringlichkeit
und eine ihrer Grösse entsprechende Schwere als ur«
sprüngliche Eigenschaften bei« (Arist de gen« et corr. 1,8}
Alles Wirken und Leiden ist Bewegung durch Berührung
nach dem Grundsat2:c; nur ähnliche Dinge wirken
auf einander* (Arist. 1. l. I, 7^ Er unterschied die ur«
• prnngliche uud dit abgeleiteleBewegung durch
Widerstand (apvLTVmet) und Schwingung (nctlfj^>gj^ wo-
raus die Wirbelbewegung, (Kfeisbeweguug, 8iin^) ent-
apringt.- Hierin besteht das GeseLs der NolhwendJgkeit
(ccvapcij) nach welcher Alles in der Natur erfolgt. (Arist«
-1. L. Physicor. IV; 3. Diog. IX, 45» 49. Sextua adr,
mathemat. IX, 113* Plutarch.' de decret. philos. 1^29*
veiniil Stobaei ebl, l p. 3940* Aus den Uoendlidk vie*
90 Erster AbschnittJ I. Periode.
' len Atomen entspringen so nnencllicbe , aJinlicbe und uii-
ähnliche Welten. Die Seele selbst bestebt ihm aus runden
Feueralomen (Arist. de an. I, 2. Plutarcb. de plac. plii-
losl IV, 3.)> ^^® ^®" Korper bewegen. Die Psycholo-
gie vermehrte er als consequenter Atomist rait der Lehre
von den Bildern l6iS(a?M) als den Ausflüssen der Ge*
genstände, die sich den Sinnen eindrucken, und leitete
daraus das Empfinden (aicfd-f^ütg) und Üenken, (wor^aig)
ftb. Ei^ unterschied eine dunkle (axoui]), triigliche und eine
-wahre Qyvtiütii) Erkenntniss (Ariatot. d^ anima I, 2* 3. Plut«
i ^de plSc. philos« IV, 3, 4» 8> J3> ^9- Arist. de sensu c. 4»
de diTinat. per somnnm c. 2* Sezlus advera. mathem. Vll«
135 ««q« VIU, 61 184. hyp. pyrrh. I> 213 «^q« Arislot MeU-
phys« IV, 5. Cic. de di\iii. II, 67«)* Auf cousequente Weise
erklärte er die Entstehung der Vorstellungen von Göltem,
theils ans der Unbegreiflichkeit auffallender f^aturerschei-
Hangen, (Glem> Strom, V. p.5890'1^^^^^ ^"^ <l^n Eindradcea
I ungeheuer grosser, menschenähnlicher Wesen (jiiSia7iju\ wel-
che in der Luft schweben« * Von solchen Bildern leitet
er auch die Träume und die Divination ab (Sextus adver.
mathemat IX; 19- 24* Plutarcb. de defectu oracuior, IX*
p« 326- vita Aemilii Pauli II. p. ^gg« Cic. nat. deor 1,
12* 43. de diviuat 1, 3.). Audi über praktische Phi-*
losopbie erstreckte sich seiu Mach denken. Sein prakti-
sches Princip ist Woblaeyn durch Gleicb-mutli
{ev £aT(»>f evd'Vfii'Ct)^ seine Moral mithin Klugheitslehre
(Diog. IX, 45. Stob. ecl. II, p. 74. sq. Cic. de fin. V, g.
29.) — '"Demokrit hätte viele Anhänger, (Diog, L. IX,
58 sq.) als: Nessua öder Nessas von Chios und deaaen
Landsmann (nach Andern Schul er) Metrodor, von wel-»
fhem skeptische Aeusserungen angeführt werden, (Cic,
Ac. 0* IVj 23vSext adv. malh. VII, 48* 88-) Diome -
nee von Smyrna« Diagoraa von Melos, nach Uesjclu
und Soidas der Freigelassene und Schuler Demokril'a, der
auch au den Sophisten gerechnet wird, (siehe §, lOU*)
Empedokles. $• 106. 91
und yr^gen seines beruchtigep Atlieisnnia (415* y. Chr.)
Alben verlassen mossle, ** (Sext. £^mp. advers. inath.
IX, 51 sq. hyp. Pyrrh. II[, 2i8.) Anaxarchiia von
Abdera, Freund und Zeitgenosse Alexanders des Grossen
(Oiog. L* IXy 58 *qO und N äiisip liancs aus Teios, der
Lehrer des Epikur, nach nif^ren'u andern Steilen ein
PyTrhonianer'(Sext Emp. adv. Math. t,^§. 2> Enseb. praep.
XIV, 200 Epikur nahm die Hauptsätze , seiner theofe^
tischen Philosophie von Deuiokrit an«
*Jo. Cottr« Schwarz DiMrrt. de Democrili tbeologi«, Cob*
1718. 4.
** Mariangelus Booifacias a Reulm de allifibino Piagorae. Jo.
.^ac. Zimm^rroanni epUt. de. Alheismo Ev^inifri t DiajEu*
I rae io Mua. Orem. Y. I. p. 4. Theo d. Got t hol d Tliie-
nemann aber den Atheittn dea Di»|(oras von M«*toa in Fülle-
bor d's Beiir* Su XL Mo» a« vergL S» Sj, u« U nud fiayl«
dicu •• b* T«
5. lOÖ.
Emped.oc1ea Agrigentioua. De vila et philotophia efot'expo-
aait'y carininmn reliqniaa ex aotiqoia acriptorlboa collegii, receo^
auity UluatraTit Fr. Gtiil. Sturz, a Tom. Lip». i8o6. 8*
(worauf aich brxieheu Pbüippi BullJuauiii observatt. ia
Sturzii filinpecioclca ia den CominenU. «oo. pliil. Lipa« i8o4.)
und ja Heor. Stephaui poeai phtlotopluci«. Ferner: Empe«
d 6 c I i » et Parinenidii fragmenfa. etc« resliiuta et illualrata ab
Amadeo Peyioo. Lipa. i8io. 8.
Jo. Ge. Keumanni progr. de Empedocle Pbiloaopbo« Yiteb«
l6'jo. f.
Pier. Nie. Bonamy rechercbes snr Ia vie d'EmpedocIf, iu dta
M<^moirea de l'Acad. den liiacr. T.X« Dentoch in Hiaainann't
Majj^xiD 11. Bd. S. i83 ir.
D i (* t. T i e tl e la a u D System dei EmpedoLles, im Göttiogifchen'
M.iAauo, lier.iii«gi*^«hpn tou Ltcliteobecg uudForater. GüU« 1781*
|\ ßd. No. 5. S. 38-71.
H e i II r, Ritter Ueber «lie pbilosopbiscbe Lehre dea Empedoklet
in W o l f a liur. AuüWkteo. IV St.
D o m eu i c o S c i o a nieniorie aulla vita •« filoao6a di Empedocle
Gergenlino. Palermo 181 3. aXomi. 8. •
Empedokles v. Agrigent (bi. u. 442« nach And. 460»)
zeichnele sich durch grosse Kenntnisse der Natur nnd Me«
dicin, (daher auch als Wnnderthäter im Alterthnm gerühmt^
Oiog, Laert- VUi^ 61* *) tmd, durch dichterisch philoso-
92 Erster Abschnitt h Periode, ■
pbischen Geist aus. ber Sage nach tähd er in dem Kra-
ter des Aetna seinen Tod. ** £inige halten ihn für einen
Schiller des* Pythagoras oder Arcbytas (Diog. Laert. 1, 1,
54 sq.), Andere des Parmenides. Ein'unmiUelbarer Schü^
^er des Pythagoras kann er darum nicht scyn^ weil Ari*
Btoteles (Met. 1\ 3.) ihn* als Jüngern Zeitgenossen iles
Anaxagoras anfuhrt^ und weil er Lehrer desGorgias seyn
soU* Seine Ansicht, die er in einem didaktischen Ge-
dicht über die Natur niederlegte , von welchem nur noch
Bniobstücke ^ vorhanden sind , vereinigt Bestandtheiie aus
mehrern Systemen; sie hat die grösste Verwandtschaft
mit dem Pythagoreischen und HeraViltischen» (Piato Sophist.
242 f). ^d. Steph.) unterscheidet sicli von dem letztern
aber hauptsächlich l) durch die bestimmtere Annahme
von vier Elementen, ♦♦♦Erde, Wasser, I<uft und Feuer, die
aber der Qualität nach einfach sind (hierin weicht er von
Anaxagoras ab), . und uuter denen das Feuer die Hauptrolle
spielt (Arist. met. 1,4. de generat. et corrupt. I, 1. g.
H, 6«) durch deren verschiedene Mischung aber die ein«
seinen Dinge vei'schieden sind; 2) class er swei bewegende
und sichentgejeuwirkendePrincipieUynehmlioh die Freund-
scliaft ((pvXux)j als einigendes Priucip und Quelle alles Guten,,
und di^ Zwietracht {veLTtog)^ als das Princip der Abson-
derung ist, setzt, neben ihnen aber der Noth wendigkeit
Kaum lässt. Beide herrschen abwechselnd. (Plato Sophist.
p. 242 E* f^vi&L Physio. 11, 4. de partibus animal. I, l. II, 8)-
Ourch die Zwietracht sonderten sich die Elemente aus
dem Ganzen ab (Ar. Met. 111, 4.) Es entstand die Welt
der gesonderten Ersclieinnngen (^yMa^iog) aus der gottli-
chen durch Liebe verbundenen Einheit (dem arpaiqog^
nach Aristoteles ^fiiyfia; Siuiplicius in Arist de coelo
p. 68 b.), und kehrt aucli wider in denselben zurück,
wenn die Liebe Alles verbindet. In der subl unarischen
Welt findet er ^daher eine Menge von Üebelu und Un—
^Ukommenb^t^o (ArisL metaphys, 1, 4« 1U> 4* Plutarch. de
|£mpedokles. §. i06^ S3
solerlia «nimal.). «-»• Pa$ Wirken nnd Leideu 4er t)IngQ
bangt vou deiiAufillüseen i^f selben (anoQ(}OiM) einerseila^
andrerseilB von den Poren, RuLrchen derselben (xoikti)
ab. (Cf. Plato Menotb cfd, Slcpli, p/76C. D. Arial, de gen,
et corr. I, ^ Fragm« ap. Sturas v. ti7.) Die Uuterscbeit
düng der Sinoenwelt (xoofio^ ctia&riVog) von der intelli-»
gibein {)co(Tfiog vov^ro^)» als dem Vorbilde der ersternj
'mögen ihm wplil erst die späterji Platotiiker beigelegt lia-
ben^ weil sie den Spliiiros als das nicht Wahrnehmbare'
erkannten. (Cf. Fragui. ed. Peyron p. 27. Simplic. ia
Arist. phys. p» ?• de coelo p. 1280 ^^ ^^°^ Feaer scheint
er vornehmlich den Gmnd des Lebens zu suchen , yf\e^
wohl er ein göttliches Wesen annimmt., welches mit sei-
nen Gedanken die Welt durchdringt, (Ammouius ad Arist«
9UQI SQ^fjveiag fol. 54 a, ed, Aid* Cf. Sturz r. 295 ei 299«
StxL £mp. adv. matb. IX, 64 und 127> vergl. Arist. met.
Ui> 4«) Von diesem stammen auch die Dämonen, (er soll
gute nnd böse unterschieden haben, Plutarch. de fs. et
Osir. p. 361.) zu welchen auch die mensc}iliche Seele
gehört. Der Mensch ist ein abgefallener Dämon, der um
seiner Vergehen willen in der Verbannung ist, und die
Gestalten wechselt. Sein Hauptvergehen ist Zerstörung
des Lebendigen, das ihm verwandt ist. Es gibt eine Zeit
der Reinigung und Rückkehr der< Dinge in die Einheit.
Von einer' Wanderung der Seelen (auch in Pllauzen)
reden erst die Spätem bestimmt. Seinen Bruchstücken
nach nimmt er vielmehr einen Gestalten Wechsel an. IJio
Seele ist, weil das Erkennen auf Gleichheit dea^
Objects und Subjects beruht , eine Vereinigung der
vier Elemente, nnd hat vorzüglich ihren Sitz im Blote«
(Aristot. de anim. I, 2. Sextus Emp. adv.' mathem. I,
303. VII; 121. Plutarch. de decret. philos» IV, 5. T, 25.)
* Vgl. auch TIicopli. Gnit. Harles prograromau de Einpedo-
cle, Durn ille wprito noasit niagiac «cciisari. Kri. I788 — oo K
*• Ge. P/xil, Olearii progr, de morte EmpedocIU, Lipsia^
1733. fol, ,
**" D« G. JL. Strave de dsmeatis Empedo^lis. Porp. iQojr 9.
94 ' Erster Abschnitt I. Periode.
f- i07.
B0rmotimu9 und Anaxagora^.
Ueber fli« Sagen Ton He/inolimQ« an» GiMcomenM. Em krttitolier
Veriiicii \on Fr* Aug. Girat« Jn Füllriiorii't ßeitr. St* IX«
s. 5a ff.
Hein int cliMerUilioDt sur Anaxagore in d. T. VIII. u. IX. <1er
Ilidtoire de TAca^l. Roj, de vacieiiccs et bplle« Icttrea dePruaa«
(p. 7^2 — 53.) { deutsch tn Uissniaau't Magazin für Geicb. der
Phil. V. Bd. S. 335 ff.
'DeRamany Aoaxagoias en ayat^me qtii proave rimsDoruHt^ de
Tome par la qiati^r«* du chaos^ qui failr le uiagaetiam« de la (erre.
a la liate, 1778. 8.
G o d o f r.' P 1 o u c q II e t * a Schrift a. oben ^. 85.
Fr. Ang. Ca ms A»axacoraa ana Crazl nndl »ein Zej^g'-jct ; in Fül-
leboro's Beit«*agen X. St. und dessen Diss. de CoHino^theologiae
AnaxAgorne rooiihii». Lips. 1797* 4. Beide auch in a«,IdfBeQ
ixkx Gesch. der Phil. p. 693 aqq. u. p. 68q sqq.
JerOninins van Vrtes hei leven van deu AYytgeer Anaxagoraa
in twe ^ erhandeliiigea. Amstd. 1806. 8.
Sketch of the life, ciiaractet aud philusopbj of Aoaxagoras in GU-
sic Journal No. 33. p. 173 — 77.
J. T* Heiusen Auaxagoraa Glaioinenina » aire de ^it« ^ua atque
philosophia Disq. pbiloa. bist. GoUiug. 182I. 8* ^
Vgl. Riiter'a oben angef. Bnch S. 203. aq.
AnnxAgorae GlazonieDÜ fraginenta, qua« supersnnt, omnie, collfcu
Coinmeiitniioque illusttata ab Eduard Schanbach« Accedunt
de vin et Philosophia Auaxagorae GommeDtationca doäe. Lipa«
1827, 8.
AnaxagoraSy geb. zu Klazomenae gegen 50O»
Freund des Perikles, bildete sich| mit lioli^m Interesse
für das Wissen erfüllt^ zu einem vorzüglichen Denker,
der die Beobachtung des Himmels und die Erfbrschnng
der Natnr fiir die Bestimmung des Menschen hielt (Arist.
Etil. Eudem. I^ 5.). Einige halten ihn fdr^^inen Schäler
des AnaximeneSy was mit den chronologischen Angaben
nicht übereinstimmt; Andere des fabelhaften Hermoti*
mnsy der ebenfalls aus Klazomenae gebürtig, eine ver«
niinilige Intelligenz als Weiturheber anerkannt haben soll
(Aristot met. 1, 3. Sext Emp^ adr, malh. IX, 7.). . In
seinem 45. Jahre wählte Anaxagoras Athen zu seinem be-
ftändigeii Aufenthalte^ musste jedoch soin Leben in Lamp*
sakua (4280 beschliess^n ^ weil er in Athen, als Feind
Anaxagoras. §; i07« 05
der Volksreligion verklagt (431«)' (P^^i' Laerf. II, 12.)
vom Periklea «dbsl nicht gescbiUzt werdet l^onnte^
Nichts hat ihn so berulimt gcmcicht, als die Annahme ei«
nea ordnendeh Weltgeistes (vovg)j worauf ihn eine tiefere
Beobachtung der Malur und Aufmerksamkeit auf ihre
Ordnung, vielleicht auch die Exlasen seines Landsmanna
üerniolimus (Arislot. meiaph* I, 3. Pb'nius H. N. Vil>52*)>
und die Reflexion auf die Unzulänglichkeit aller bisherigen,
N^tursysteme führten. Man hat ihn daher für den Urheber
des philos, Theismus gehallen, obgleich sein System
wesentlich dualialisch ist und sein vovg die Materie^ die
er ordnet, voraussetzt (Arist. Met. I, K 1.) Er nahm nach
dem Grundsatze: aus Nichts wird Nichts, ati, dass
alle materiellen StulTe ursprünglich zngleich vorhanden
gewesen (ofwv navra XQ^f^^^^ V^ Simplic. in phys. Arist.
P» ^3 h.) und i«ls diese Urstoffe oder Elemente setzt er
das Gleichtheilige (ra OfioioiifQi] Arist. phys. I, 5,) d. h.
dessen Tbeile dem Ganzen gleichartig (Arist de gen« et
corr, I, i.) und den durch sie hervorgebrachten NWirkun-
gen ahnlich sind (Sext Emp. adv. Math. X, 38-) — Der
Name Uomoiomerieen, OfiOiOfifQHah ist vielleicht von
Spätem gebildet. Er. nahm ferner an, dass in Jedem Jedes,
in lAlIem ein Anlheirvon Allem sey (^y ncevri -navra^ €V
naVTi. navTog fiotQft iveaxiv) und Jedes aus Jedem ans-
geschieden ifcrden könne, — welcher Grundsatz jedoch
auf die materiellen Dinge (Vgl. Sinipl. in phys. Ar. I,
p* 35) eingeschränkt wird — und dass jedes Ding sich
nur durch das, wovon es am meisten hat, mithin durch
das Vorherrschen eines StolTs, unterscheide (Simpl. 1. ^
p, 33 h. Arist. phys. f, 5. ed. du Vall.). Ob jedoch jener
Grundsatz nur auf die wahrnehmbaren materiellen Dinge
gehe, oder auch auf die UrstolTe, Homoiomerieen selbst
aaszod^nen sey, ist nicht mit Gewissheit zu entscheiden.*
Aber diese Stoffe, von Lufl und Aether unigeben, mussten
erst durch eine Intelligenz, (vovg) bewegt und belebt wer-
96 Ersteh Abschoitt, l. Period«/
deiu JBewegungi (zaerst ^ KreUbewegnog, ^^fJt^Q^'ff)
und damil Scheidung der ungleichartigen» (piaitQiaiq)
Verbindung (avfAfu^ti^) der gleichartigen Dinge, Maa^
und Ordnung rrii»ri*n von derselben her, ** Sie ist das
bildende und ordnende Princip {^St^xoafiWVV^y unbewegt ,
und unvermiselit ndt dem Nfateriellen, einfach und rein
(xa&aQforccTOV xav A^^rrorarov), nur tich selbst gleich)
aie ist freie Selbstüiätigkeit {avtoxQarf^'), erkennt, durch«
dringt und bestim^nt alle Dinge, und ist dadurch da»
Princip alles Lebens, Empfindens und Yorstellens in der
Welt fDiog. Laerf. 11; 6 »q, Apslot. Phys. I, 4. ^^U, 1.
Metaph, r, 3. de generat. et corrupt, I, i. Siiiiplicins in
Phys, p. 33 st], Arist de anima 1, 1.) Die Scheidung,
welche der bewegende und weltbildende vovc bervor«»
bringt, bat jedoch seine Grenze, ^pdenn die Dinge x in der
AVelt sind nicht mit der Axt anseinandergehauen'^ * (pu
xfx^Qiorai ra nfi^ itoafnpj, ov8t' anoxfxomai ^r^JUx^a
Simpl.in phys. Ar. p. 37 b.)— üebrigens blieb Anaxagoraa
immer mehr auf dem Gebiete der empirischen Natuklehre;.
weshalb er auch von Plalo (Phaed, c.46.p. 92CSleph.8q.)
getadelt'wird, dass er das dem vovg entsprechende Zweck-
mässige nicht aufzeige, und von Aristoteles (Met, I, 4.)
dasa er die Gottheit bei seinen Naturerkläruugen oft nur
wie eine Maschine gebcanche'. Auf dieavm Standpunkte ^
erklärteer die Entstehung der lebenden Geschöpfe , zu
welchen er Thiere und Pflanzen rechnete, aus physischen
Ursachen^ und so auch selbst die Erscheinungen des flim<»
mels, (so hielt er die Sonne fdr eine glühende Stein-
tnaase, /jLvd^g SianvQog Diog. L. II, 12,, von der Erde
ausgeworfen und dinrcli die hellige Bewegung ins Glühea
gebracht, den Mond als von ihr beleuchtet) was ihm eben
den Vorwurf des Atheismus zuzog (Theophraslus bist,
plantar. III, 2. IHog. Ilaeit.Jl, 9. Xenoph. Mem» IV, 7.
Plato Apoiog, Socr. c. 14.). Üebrigens hielt er das 'sinn-*
lic|ie Vorslelleh zwar iür aubjectiv wahr^ aber für uuzu-
Plogeo, y. ApoUön. n, Archdaus» ^. 108> 97
reichend, tun cbjeclive Wähiiieit benrnnsiibringeii, nnd gab
darin der Vernmift (Xoyog) den Vorzug (Sextus Hypotjp,
I9 93. adrers. matbein. VH , 90« Ariil. metiqpb. }V , $^ j
Cic Tofi;. Qa. IV, 28. 31->,
* G. t1« Vriei'Ex<rclUtioD« d« boiiiolomtrb AoJiKagon«, XSlkr^
jactiy 1691. ^
Gtorgs. Ktc Wlftn«r brerrt «vplleati« ^octniui« AoMagofM
CUnom«»!! de rcram oauunn primoixliii^eornaiqae tio dicti«
liomoiomertit. Wormat. 1771«
Batleux conjectores tnr le tyi^me det hom<^omtfrin oa p«i-tlrt
nmilairit d'Anaxagore. Vergu mit developprinrnt irun princip«
fottdamMUd d« U pbjviqae dra anoivna eic, io deo-M^moiraa dm
TAcad« d«a InicrlpU T. XXY^ uod Ui«am«ott'i Mafaftia«
III B. S. i53. ff. Q. 191. IT,
^ Gerb. Eilera CoromenUlio de Anaxagerae «CDlciiliA: f«p
aew iiMM fforair msior» ^coC «d M. iBaa. 6»
5. 108.
DtogeneB t>on ApoUonia und Aretietau9^
Fr« ScJileieirioaelier'a Abb. fther die Pbiloiopbie dae Ung«-
HC« Toii Apoltonia, in deo Abb^odlungea der küo. pr* Akad. der
W« in Ax JabreQ i^oi^ii. Berlin, i8i5. S. 79. £
Fr id. Panzerbieter de Diogenia Apollooiatae tita cd tctlptii,
llriiiiu^. i8a5. 4.
S- dea H«r«iuKebera Nacbtmg cn Dieg. t. ApoÜ. ia TemenMiae
Geach. der PhiU I. ittd. S. 438. a Aufl.
Diogenes von Apollonia (auf Creta) und Ar-»
cbelauf Von Milet (nach Andern ein At enienser), die
sich beide an dessen Zeit in Athen aoigehalten haben soU
leu, scheinen beide auf Terschiedene Weise des Aoaxago^
ras Lehre mit der. Lehre des Anaximeues zu vereinigen«
Diogenes (vergl. oben (• 87*) ^nch Diogenes Physicua
genannt y und wie es scheint ein Zeitgenosse des Anaxa-
goras "* (SiinpU in phjs, Ar. p. 6 <>•) *"** UfihU um 473.
Er nahm nach seiner Schri£( n^k ffvüimgf\ ans weichet
Simplicius mehrere Bruchstiicke mitüieilt, in Uebereinstim-*
mung mit den frühern loniern nur ein Princap an, weil
3i0 Anfi^ ß
08 Erster Abschnitt L Periode.
er mir unter dieser Tontussetzting die VerSndtningen
und das Verhalteii der Dinge zu einander erklärbar
. fimdy. nehinUcfa dordi die Terscluedenen Modifioationen
imd Zustände dieses Substrats i feitier forderte er^ dasA
dieses Grundprincip , nm die Ordnung in den Dingen zu
erklären,' ein verständiges seyn müsse* Weil er
nun als Bedingung alles Lebens und Denkens die Luit
ansah I so hielt er die Luft für das Grundprincip aller
Dinge y in welches er zugleich iie vojjai^ l^gte, (Sim*
plicius in phys. Arist. p. 6 &• ui*d p» 3<^. Arist de an« I,
2» de gen. et corrupt. 1, 6* Diog. Laert. IX, 5% Plntarcfa,
' de plac. 11, 1. 8- 13. 23- 32- lU, 2. IV, 16. 18. V, 16.
20. ;14* Euseb. praepar. er. XV.)» wodurch er die Ansieht
der lonier ausbildete und des Anaximenes Prtneip' mit
dem. des AnaXagoras vereinigle, -.- Archelaus aber,
des Anaxagpras Schüler, (bJiihte um 460 ^^ AUien), nahm
ein Unendb'ches verschiedenartiger Theiie (Chaos?) au
(SimpL iti phys. Ar.' p« 8>* Origen. philosoph» c.,9« Au-
gust de civilate del VUI^ 21») Qnd eine Ausscheidung der
Dinge durch den Urgegensatz des Warmen und Kalten
(Diog* L. I(> 16.) oder des Feuers und des Wassers« £r
lässt den Menschen sich erst allmählich von den Thieren
ubsondern« seist die Seelenthätigkeit in die Belebung und
den verschiedenen Gebrauch ßeA Körpers (Orig. philo«.
hX^ • W^ sudiit den Ursprung der Begriffe von Aecht
und Unrecht nicht in der Natur (ro Sixc^iov Hvm lim n
fUüXQOV ov (pvttai aJJia Vofjuaf Diog. Laert« U, 16- Or^g,
L 1. vgl« Seiet. £mp. adv. malh. Yll, 135.) Uebrigens ist
das Natursystem des leUstem dunkler, als daa des erstem
' (Plufarch. de plac. philos« I, 3. vgl« Simplic in phya^
Arist^ P; 6*. et Stob« ed. L. p. 298# 4540*
:^*Dt€ ob«» aDgefafairte« AbbAndluDgen ttdlea ihn swl sehen
AnaxiiQeofi und Awoagorat«
Sophisten, % 109, «^
TU.- V«k«rgtn|^ tat seweijt^h Pmod^ der griedikc^iw
fhiloflopbi^. Sophisten^
f 109.
;2«r8treiit9 Nachriebten und Ürtb^ila btjl Xenoplioii.
getiei» Pbibi8tratiu (vitao BOfbUtfiTtm)»
" Ln^doT« Creaollit tbeatmm reterani rbettnmm« onfotniMt
dralKmatornm L e« Mi^bbUituin « da eomm diiciptSiia «c cki»
•eendi dcKseiidiqiie ratioae« Parif » 1620^ 8* uod in Gr^mor,
the$. T. X.
Gf*''Nic» Kriegk Diu* d« S^phUurom floqqpniau Utm»,
loh. G e« W a I eh i I diatflb« de praemita > vetemm «ophiitartinif
rhctomm atqua onitonim in a. ParergU acadfrmit-U p. 129. mid /
de eDibnaiaaino Teterum aophtsUrum atque oralornm« £beod«
p. 967 tq. 1
II ei • er • ß<|H:blfihte dea VrJpr* und Verf. der V^iMenach. I|. hßf
Indfip lieh mm der reflectirende Terslär.d unter deil
Gfiecben «of alle Ge^^enstände c!er £il()ung wendete« er«
^eagte «ich die, der Völkssifte imi den positiTen GnindT
kgea de$ politiacben Lebens der Griecben geHtbrUcbf
Sopbiatik *; lo ibrer Atisartnng ein pralen«»
des Sdieinwis^en ^ eine von Ehr- und Gewinnsucht
geteite<e| alles wankend machende Verstandeskunst.
|)ie Sophisten Gorgias, P^olugoras^ Prodikns^
^ippilis. von £ii9i PulaS| Thrasymachtts, Kal-
lH,lje»f ^mren Gelehrte titid Redner^ die nicbt ohn^
Verdieust uui Sprachlehre^ Dialektik ^ ästhetische Kritik^
R|u^,rik, Politik;, aber' ohne kralliges Streben nach pbi-^
Iqaopbi^cber "Wahrheit , dem Strome de» Zeilgeistes folg«^
j^p nqd a|is Scheinwissen und difle^tispher Fertigkeit tia
Ge^verbe macbtep* ' Sie tuchlen ^U AU^- Qiid AlleiQi*
wisser fvt glän^eo , erfundene Probleme 2u lösen, durc|l
dialektische und rlietorische Knnststiicke 2n verwirrea
ifMiii sich durch Uebei-redao^tfcuiMt tu bcreichent (Plat<^
C2
^00 Er$ter Abschnitt t Periode.
frlmaöus T» 12C. eä. Bip. p. 285* Xenophon, Mein. I^ (i.
Ariit. SophiHar. elencli. c. i. Cic, Ac Q. II, 23») 5 «"c^^
tragen fie mancherlei Philosopheme ohn^ irahrbafl pht-*
loaopliischen Geist vor, In dieser Ridiiang des Verstaih«
9e8 wurde der Unterschied zwischen Wahrheit und Irr^
ihum aufgehoben^ tind alle Ceberzeugüng auf snbjective
Ueinung znmckgeiiihrt ; und in dieser Beziehung waren tit
auch treue Spiegel der damaligen iitteilectuelJen Cultur,
und dienten dazU| ein höheres Streben der Vernunft zu
wecken.
' « Früher vtr üwpot und doQPMrr«;' aleicUiedeotsad, S. Mtiiiors
«. a. O. I Bd. S. na ff. ' ^
§' 110-
Der berühmte Redner Gorgias aus Leontium (bL
tun 440*)^ Schüler des £m]>edokleSy und als Gesandter
seiner Vaterstadt (Ol. 889 2*; v. Chr. 424«) in Athen,
suchte in seiner Schi-ift von der Natur ä) durch küust-
liche Schlitssfolgen zu beweisen , i) dass nichts wirk-^
lieh se^»- ; weil weder Negatives, noch Positives^ noch beides
icugleich wirklich seyn könne. Gesetzt aber auch, es wiire
etwas wirklich, so sey es 2) nicht erkennbar, weil, ,weun
die Gedanken nicht die wirklichen Dinge sind, das Wirk-
liche nicht gedacht werden kann, und wenn die Gedan-
ken die wirklichen Dinge wären, das Niehtwirkliche lüdit
gedacht werden könnte, folglich alles Gedachte wirklich
aeyn müsste. Endlich wenn auch etwas erkennbar ware^
bo wäre es doch 3) nicht durch Worte mittheilbar, weil
die Worte die Dinge nicht ausdrücken, und Niemand
dass^jlbe, was der Andere, denkt (Arist de Xenoph. Ze-
iioue et Gorgia C. V. sq. Sextus adv. malh. VII, 65 sq.).
Die Unterscheidung zmschen Objecteu, Vorstellungen und
Worten, welche hierbei vorkam, war wichtig, aber zu-
nächst noch \x>n geringem Erfolge. Protagorasfr) ausAb-
dera(wird auch Schüler Demokrit« jenauut) lehrte üffentlich
Sophisten. S* ÜO. iOi
in Atbmi Ol. B9# 3-^ vmd bahaiipteU : der Ucnaßh ley der
lliuiistab aller Dinge > {navtmv xWf*^^^^ fUt^v av^
^f»nog; Piato Theaet I). p.66- CmtyL T. HL p.2a4si
Aiicir. net Xi 1» XI, «/Sext Emp. hjp. i^rrli, I, 216 sq-)
in dfiD Sinne, da«s daa menachlicbe Wifcea blos ii^ der
W«krne|pim9ng der firaeheinting durch da« Subject bestelle
und WM eu^em jeden in den;;^ ledesmaligen Zustande a clieinc^
•ach aey« (Plato TV&et« ed. 6ip« II, p« ^. 99. Sezt. Emp.
typ* pynli. I, 217* vgL Wog. L. iX, 51^ Vgl Plato Theaet.
P» 90^ 102. Sext Emp. adr. math. .VlI, 60 sq- S69$ 3S8i)
jeder Yorstellang aey daher eine andre entgegengesetzt,
(Diog. £• IX, 51*) die eine so wahr, als die andere, (Ar.
Met. IV, 4« 5.) und man könne daher über keine SacLe
dgentfa'ch streiten (Plato Euthyd. Vol. III. p, 34. 3^/
Diog* L. IX, 53.). Dessen ungeachtet iühi'ie er die 8op)i^*
»tische Knnst des Wortstreits ein (Diog. LAXy^ü^) und.d^
Verfahren rov ^rtw loyov XQi&TTO) noiHV (Plalo Tt^et.
ToL n.. p. 100 — 2* Gell. noct. alt. V, 4) D^ Daseyn u^i^
das Wefen der Götter erklarte er iur nngewiss (Cicde
nat. d. I, 12» 23» Diog. Laert. I| 51, $2.) weshalb er aiis
Athen verbannt wurde; — er starb auf der Flucht (Sext.
Euip. adr« math/IX, 55 sq.) um 93 Olymp. Prodikna
Ten Julis auf der Insel Ceos (um 420-)» Schaler desProtagON-
ras, welchen auch Sokrales hörte, beschafligte sich Vor^
neLmlich mii Bestimmung der Bedeutung und der Unter«
scLiede der Worte (Hat Euthyd, T. Ilt p. 17- Protsg, UL
p. 141^ ^85« ArisU Top. II, 6,) imd soll den Glauben lut
die Götter aus den wohlthatigen Erscheinungen in der Natur
abgeleitet haben. (Sexlu^^adv. math. IX, 18« 52« Chs, d«
xuit« d. I« 42»). . Er declamirte Tortrefllich über die^ Tn<^
gend. e) Hippiaa aus Elis« pralte mit aUumfiMs^nder
Weisheit (Piato iu Bipp. mai, n». min* Xen. Mem, iV, 4,
Cic. de orat IH, 3iO: Tbrasymaehiia vouf €3iidttedon,
das Gorgias Scliüter, behauptetet Hecht sey nm% wair dem
Mäobtigen) nüläe, (Piato de rep. ir 0);i; VI9 p» iM ^)'
isOi Erster Abschnitt. L Periode.
t^oltii Ton Agtigent^ Gorgiat Sdhuler, Kallikles von
Adiamä, eia Freund dbf Gorgias, lelirten, es gebe leitie
vei4>indliche Vorschrift flir den Menschen, ausser seinen
Tiiebcn, seiner WiUkiihr und physiscäiea Kraft; Recht
Mnd Unrecht seyen Erfindungen der PoHlik (Plato Gorgiaa,
n^heaeteU« de Repnbl. II. de Legib. X. p. 76.> Eulhy-
dem ans Chios behauf^tet,/ dem Protagoras nachfolgend^
'i^BS^ Alles fili* AUe sogleich und immer %ej (PUt* CratyL).
biagora* von IfiAo^ war als uriverholilener Atheist
Iserüchtigt (s. oben 5* 1050* BLritias aus Alhen,> frOhei:
Schüler, nachher Gegner des Sokrates und einer von den
30 Tyrannen (st, 404. v. Chr.), welcher als Anhänger so-
phistischer Mt^inuogen hielier gerechiiet wird, i^^itete den
Ursprung der Religion aus der Politik ab ( Sexf . byp«
pyrrh. IFf»' 2i8. adv. malhem. IX, 64 )> und soll das Em-
pfindungsvermögen, welches seinen bilz im Blute habe,
mit iSrotagorss lur die Seele erklärt haben. (Aristot^ do
mnSm. I, %)d)
«} Vqo dieMr Sduiri mit dem Titel ! ntqk rov fit} arroQ ^ ni^t ^iK
ijftitg fioden wir Biiichsiücke btlm Sfxiui Emp. biii migeftthrtett
Orte Bod iti der AnttoteliscbeDScbrift de Xeuopbape, Zenoae et
Gorg'a ^ ffucb werden ibm die heideu Pmakredeo beigeleg«,
die «Ich iin 8. hd'. der vuo R e i s k e herausg. orator» graec«
belindeo. (MiPi/i tyxmfU09 n. Utfhtftiflw^ anoloyia,)
Cf j> c U ö o b o r u de eutbenti^ declejUAliouuio ' Gorgiae LeonC«
TraiUK 1826. 4.
Hetir. Ed. Foet de Gorgia Leootmo CAmraentatiof interpo-
•iiut est AriMoieiis de Gorgia Über emeodatiu» editos« Hai,
18a«. 8.
*k) t^eber ilin, auiser deo Stelleo bei Plato in dem Dialoge dieaei iCs»
meifa (eH. fiip« T. IH, p. 8Ö aq.) und Meno (T, IV, p. Sy^a^O
i^f liau y Gelliua , Pfailoalratiia und ^ Suidaa : Jo. Garl BapC.
^urubergera' Prolagovas de/ Sopbist über Se^n oad Nichts
Seyto D«rtm, 1796W 8. Ueber aetii C^iandniaa you deu Gön«to
S, Pauiua SopbroBi^a Heft iV, Abb. o« oud nber aeipe uod
aeinea Scbüler» ^Taihlu* Sopbiameo ; Jo. Lud. Alefeld um«
tua Procagorae et E^acbli aophisOMfU, '^bua ulbii in iodieio
c#:tar%at «tcr (^Äeaa« 1730. 8. C. Gii leb. Hawaii 'jprolnaio tu
narralioueni de Pruugora Gellü. ^. A, V, lo« et Apaleii ui
Flor. IV/ la Gouii^g. 1806.
•^*Z< B| in ac&iler bekaffoteo Praokrede (in«^f«|K?) Hcrkaiea am
S'cUsidswsgef Ssooph, loeiii, U, )« ^4« VgU dl« Dias« Xe«
Sokrates. S-^H« . 108
nopliobtis Hercales IJrodicint.et Silü italici Sctpio' p#rp«iii« not«
illustr«U a Gotth, Äug, Cobiieo. Lip*« 1797. 8. Eine andere
(eda über cUa Elend dei jnentchlicheo L<'beii8 «rird angeführt
im Axiocho« des Aesclimet (?) Opp. Plato Vol. XI. p. 186 »q.
(Steph p. 569. B,)
d} Critiae Tyrmam canniDURi alionuDqne ingenii moonmattComiiiy
4fiiae superanuC, diapot. iüustr. et eiiieud. Nie. Bachiaa, Prae»
ntsM est Critiae vita a Pbiloatrato deäeripta. Lipt« 1827. 8L
Gull. Ern. W^ber de Cviüa Tvnraiuio Progr, FraacC ad M»
I8a4, i.
Von Sokrates bis zum Ende des Streits zwischen
der Stoa und der Akademie*
(Der griecbiaclieii Philaiopbie swetie Periode.)
Systematisch -dogmatisch -skept;- ,
scher Xjreist,
$. 111*
Durch die Sophistik wurde der menschliche Geift
geDoÜugt, einen acbärfern Blick anf sein Inneres zu rich-
ten^ um einen festen pLilosopfaiscIien Standponct und si-
chere Grundsätze der Wahrheit 1 Reli|pon nud Sittlichkeit
xn gewinnen. Hiermit beginnt eine neue wichtige £po^
che der griechischen Philosophie, welche durch des So-
krates unerschütterlich gesund^ YernunA vermittelt ward.
Das Philosophiren erhielt eine andere Richtung. £s ging y
mehr vom Menschen zur P^atur, vom Subjecte zum
Objecte iiber. Kicht blos speculative^ sondern ancb^ und
Yorz&glichy praktische Gegenstände wurden unler^
«iM^t» Man strebte dnrdi Grundsätze die Uqtersocbiing
zu leiten, und die gewonnenen Resultate systematisch zu
Terknüpfeu. Das Streben nach Gründlichkeit «rsseagte
Systeme, kämpfte aber auch durch Zweifel gegen die
±04 U. Abschn, U. Teriode. L Abth«
UerrsdiAlt eiiiz«lii«r Systeme xxni gegen das Einadtliuiu
inern des selbstlliutigcn lorscbungsgeistes«
y. 112.
Auf cUese, den innern Charakter betreSendeni. Ter^
jinderoDgen baltm einige «äussere Begebenheiten £in-
ilnss. Athen war um diese Zeit durch seine Lage und
Verfassung y durch seinen äaudcl, den Charakter seiner
Bürger y durch die Kriege der Perser und andere polili*
ache Ereignisse der Sitz der griechischen Kunst und Ge-
lehmamheit ge>vorden. Jetzt wurde Athen auch der
' Hauptsitz und Centralpunct der philosophischen Cullür.
Es entstanden Schulen' für Philosophie , dorch welche die
Ausbreitung und Ausbildung der Ideen^ die Entwickelnng
der geistigen Kraite durch vielseitigere Bcriihrungy und
das Ringen nach höherer Yolikonimenheit beiordert, aber
auch auf der andern Seite Bequemlichkeit^ Kachheteroi
und blosser Formaiisuius unterhalten wurde. Alle ver«
achiedenen Seiten und Richtungen des philosophischen Gei-
stes aber gehen in dieser Periode von Sokratea einfluaa-
reicbem ChaJ*akter und Wiikea aus.
Er9i\0 uibiheilung.
Sdkrates.
f* 115.
Hanptquellen * sind Xenophon (vornehmlich dxa
Memorabilien und die Apologie des Sokrates) und Plkto.
(die Apologie?) Vcrhältniss beider zu einander in dieser
Hinsicht Nebenqnellen sind Aristoteles^ Cicero, Plutardi,
Seztiis EmpiricuSj Diog. Laert. (II, 18 sqO Apulejua,
• Dl« aagablioli .Sokraiitoliea BiWs (knnli«^ bermg. von Orsl-i
liitc vergl. die Literat or %u $. 83.) sind untergeicbobcp. Ver|;U
Chpb. Meinen iudicmni de quoruodam Socreücorom reli-
«fuiis ti| Cemiueol» Soc^ • GoiUog» Vol» Vi p^ 43 Sfi
Sokrates. S* 113« 106.
flditi9«B 9hm SoWttet Ldb«ii, Iiebrc und Charakter :
Fran^ois Cbarpentier la Tie de Socrale. 3 Ed. Amat. 1699I
12« Freie denische üebenetiong Ton Chr« TkoA«iIiia. Ilris»
1693. 1720. 8,
John Gilbert Gooper» tbe life of Socraiea collceted from
the Memorabiba of Xenopboa and tbe dialogitea of .Pitt» cMw
Losd. 1749. 1790. new Ed. 1771. 8. frawu Ueberä. 1761* la« .
Jac GniL Mich« Waiier Diia. (praea. G. Ch. Kaorf) de
TiUy fallt aiqne philot, Socratia, Oetting. i7aot 4.
Wilh. Fried. Etiler SokraUa. aTh^Frankenthal» 1789^90* &
Carl VTilh« Bmubcj, Sokratea nacb Diop Laeru htsn^o,
Z8oo« 8.
Ce. Wiggera Sbkrelea aU Mensch, Bürger find Phtfeeoph* EoeU
1807. 11. Ter h. Aldi. Nenatrel. i8ii. 8.'
Ferd. Delbrück, SokraUi. BeCracbtnngea und rntertnehon^,'
KötB, j8i6. 8. ,
Jo. Audr. Kammii Conunentatio (praet. Jo. S e h w e i g b ae o-
ser) inorea Socratia ex Xenophootia memorabilibna deUoeati«
ArgeDi. 1785. 4«
Jo» Hacker Diaa. (praea. Fr« Tolkra. Reinhard) imago rita«
mommqne Socratis e acriptoribos yetnatia. Viteb« 1787« 8»
Job« Luzac Oraiio de Socratc cire« Lo^d« Bat. 1706. 4»
Fr« Mentiti Socratea nee officioaua marilua^ nee laudandua patei^*
faiujlia*» lijpa. 1716. 4^
Job. Mat. Geaueri Socratea aanctpa paederaata^ in Commtnt«
6oG« reg. Gotting. T. 11.
Sokrates, geboren sa Athen 470^ oder 469» Soha
eines armen Bildhauers, Sophroniscus , und einer Hebam-
me, Phänarete, bildete sich im Conlrast mit der Friyo«
lität und Sophistik seines verfeinerten Zeitalters vornehm-
]ich durch Umgang (auch mit gebildeten Franen, — He-
tären] und eigenes JVachdenken su einem ehrwur^^ea
Weisen, dessen ganzes Leben in allen Verhältnissei) dea
Menschen und Bürgers der reine Abdruck einer schönen,
dnrch Sittlichkeit veredelten Menschheit war. Ans in-
tl^rm Bemf, nicht ans Lohn-^ oder Ruhmsucht, wurde er
«in Lehrer seiner MitbCirger, und dadurcli der Mensch-
lieit , welcher die ausartende Speculalion durch seine ge-
sunde Ternunft einschränkte, dem Wissen die Richtung
smf das Gute gab, 'und Religion nnd Sittlichkeit wieder
verkiifipfie. Ohne eine eigentliche Schule au sUfteuj nnd
an philosophische« System aufsustellen, tag er eine
po$H M^aiP Jungtinge und Mäo^er durch cKe Wurde
ld< IL Abachn. II. Periode, L Abth.
und HomauitSt teittes G«ifitea in, weckte einen hoiimi Sinn
in vielen , und bildete eine Auzeld «einer Vertrauten su
den trefiliclisten Menschen. Die pralenden Sophisten be«i
,)Miaipfte er durch seinen geraden Sinn, aeine Iroipie .und
Mineo Charakter; nud -witrde doch aelbst als Sophist auf
' die Bühne gebracht * Als ßeslreiteri des Dunkels und
4bs Scheili Wissens, aooh im ^eaieineii Leben^ zog er «ich
Feinde zu^ deren Rauken er zuletzt unterlag. ** Er
wurde angeklagt^ die vaterländisdien Götter verachtet und
die Jugend dui*ch seine Lehren yerluhrt zu haben« Ver-
nrtheilt trank' er den Giftbecher 40Q* **^ (Ol. 95. i»)
* Vf. Savera über ArLBtopftsnr« WoTken. Bn-Iio, i8a6. (welcher
den Sakrales def Aristopliaues alt elue C«ricatar beu-achtet, welche
viele TOD dem h«i»toriaclieii Sokrate« eoLleliute Gruudtoge ia eitaer
ihm gnns heterogeoeo Kiclituug versch'metit) , und 2usitze tut
Aßhaudlaug über die Wolken. Ebeod. 1827.
^ lieber den Procest des Sökratei (von Thom. ChnsU T^chseii),
in d« Biblioth. der alten Literalnr und Konst. i, a. St. ty^O»
H« Car» Ern. Rettuer Socratem crimiois mtiestati« accusaium
vludicat. Ups. 1758. 4»
Sigism. Fr» Dreaigii epistola de Socrate inate damwate, Lipa.
1738. .4.
Job. Car» Cbph, Nachtigall über die Vernrlbeihmg des So-«
krates, in der deniscben Monatsscbiift, Juuius 1790. S. 127 fiT«
Car. Lud* Hichter Gommentacjo 1, 11, ill, de libera, quam Ci^
cero vocat, Socratis contumacia. Casael, 1788. 1789, 1790* 4.
*** Ge. Christ, Ibbecken Diss« de Socrate mortem miuus for«
Cil»r snbeante. Lips. 17^5. 4.
J^ Sfiiil. Müller ad actum oratOEio-dramatieum de morte S<^
cratis invitans, praefatioDis loco, pro Socratis fortiludine iu.sub-
eoada AQtu eoaxu Ibbeciemiua pauea dJaputMU üamUiySS^M«
Dan« 9« in« ii fiooratea s» äe dootrina et merib« Soeratbi oratiD
in aeid^n oratt« Lugd. Bat. 1637, 8«
Dan. B~oetbias de phitosophia Socratia (p. i«) Cpa. 1786» 4.
Garnier le charaoier^B <le la philo*, de Socrate; in den M^m. da
TAcad. dea inscr. T, XXXU« Ueuuch in Bissmaim'a liagait»
III. Bd. S. 993.
Cfa»A«Brandia Grandlimeii der Lehr« daa Sokratea im rheiji.
Museum 1 Jahrg. 18:^7. 1 Heft S. 118 ff« und: über die toi^
geblicbe SnbjectiviUt der Soknitisdieik^ Lehre, ebend. U Jafar^.
iSsd* I Heft S* d5# <gag«a die in Rutschers Arisiaphann
dBd aein Zeitalur Beil. 1837. 8. S. 388 n\ «•ntbalteae Kritik
jener buadlinicn uad die Amchl HcgdS ober Sekmcf.) .
So kr at es. $. iis, to:
OlfkidiSokniteB kein ^irtlicherScliiilphltbM^wui,
Bo Iwt er dodi als «lirvrur<iig^r Wekei' und Voikslehrer
t]4Tch seinen Charakter und sein fiei^piel^ durcb seiM
L hten wad seine Lebrait ein grdtftes, nie 21a yeritennendeA
Vtrdiemt um die PhiiosopUie. Denn er gab der Rdleacion
die Bicbtang aof Gegenstände, urelcbe ein ttnvi|i€iMaerIieiiee
Interesse haben , ttnd xWiee ani die innere Quelie worätoa
alle Ueberreugong kommt {(^w^ 0wl^v)f faia.
GocL Willi. PamU DtM. 4e |»]iilotopbia lODrsli SocH^ Qak
1714. 4. .
£H. Edwards die aöciitie mtem of mortl as deliTcred m ke^
^ noplr« MeinM«b. Oxf. 1773. d.
liUil. DlsseQ Prog4*iimina de pbilotopliU morall ia XeQOphoolis
4l« SOcrale' cuinmeuUiriU tradita, Gott, 18l3« 4«
Seine Lehren beschränken sich auf das Praktisdie
und Religiöse y die ßestiououng und Vellkommenfaeit des
verniuinigen Menschen und seine Pflichten , welche er
mit Berufung auf den nioralisdien Sinn des Menschetil
wie es die Gelegenheit gab, einfach v^wd populär vortrug.
1) Rechtthun (tvTtQa^ia), das Gute, das man thua
Boü, erkennen, und nach dieser Yernunffceinsicbt JiandelUj
ist des Menschen höchstes Gut und Streben. (Xenoph,
Mem. III, 9. §' 14 «q. Vergl, I, 5. IV, 4, 5, ß.) DJ^
Mittel dazu sind Selbsterkenutniss und Selbstbeherrschung«
ibie Weisheit {aoffii)c)i^ die er oft auch als Mässigung (a^^
ipQoawti) darstellte (Xenoph. Mem. HI, 9. J. 4.)^ um^
^assL, olfi werklhätige Erkenntniss, alle Tugenden (Xenopb,
Mt'ui. 111 ,9. 5. ^ ) ; darum Uttnute er auch die Tugend
Wissenschaft {finiavt}u^ Arist, Elk Kicom. VI, 13,), Mit
jener gehören 2U den Pflichten des Menschen gegen sich
selbst die Mä s s i g k e i t (tyxQuVHa ienbph Mem, 1, 5, jj; 4,
vgL IV, 5 S* eO und Tapferkeit {wS^iia Xenoph. Mem«
IV, t' t^ 10 «q), We POtditen gegen Andere begreift
die Gerechtigkeit ( Si^UHoavvtj) , i. iVerHüiung der bor-,
gerlichen und göttlichen Gesetsse, Auch Citdea^ ^ bei
10t H. Absdia IL Periodet it. ^th.
Ibia won&nt den Bagriff einti naturlioli«n Reohl» ^
(ebendl lY, Cap. 4- §• 19* Cap. 6« §- 12« to tpvCH SiTcaiov)*
2) Ta^€«d nnd wahres Wohiaeyn (ivSatfiOPUM), YoUkamn
menheit und 61iick«eli^U sind nnsertrenolieh Terbnaden
(Xenoph, Mem. HI, 9* IV, 2- §• 34 sq. t 6. §. iO* ^'^^
offic. IIL a.) 3) Religion (nwsfitM) ist Vertbnmg G^-
taa dorcii Rechttliun^ und StrebeUi allea Gute, was
in unsem Kraf^ ateli^i zu Vollbringen (Xenopb. Ileln«
I> i* $. 2* 3- lUi 9* §* i5\ D^nn 4) d«r höchste
Goti ist Orheber und YoUstreeker der sittlichen Gesetze
(Xenoph. Hern. I, 2, 4* lY, 3. 4« PIa^o Apol, Socr. a 15.)-
S«a Daseyn wird durdi die Zweckmaiaif^eit der Natur
in und ausser dem Menschen erkannt (£r9te beslimmiere
Thysikotheologie)^ Es ist ein unsichtbares Yernanftwesen,
das sich nur durch seine Wirkungen ofTenbart/* Er lehrt
dne Yorsehnng, an die sich auch sein Glaube an Mantik
und an seinen ^diulzgeist*** (Xenoph. Mem. 1, 1. J.4. v^F,
5« 19* rY, S* !•) anschlösse Eigenschaften Gottes in fie-
siehnng auf weise Einrichtung der Natur , besonders des
Menschen, und Erhaltung derselben (Xenopb, Bfem. I, 4,
lY, 3.)« Auf weitere SpeculaLiouen liess er sich nicht
ein. 5} Die Seele ist ein göttliches oder Gott ährilichea
^ Wesen. Sie nähert aicfa Gott (jä^t^^u tqv &^ov) diurch
die Yemnnft und ihr nnsichthares Wirken, und ist daher
auch nnaterblich **** (Xenoph. Mem. 1, 4. J. 8« 9, IV, 3-
J. ^4* Cyropaedia VIII, 7. Kalo Phaed. C. VIII sq.),
6) Alles flbrige Wissen, was nicht auf das praktische
Leben Einfluss hat, hielt er für eitel, zwecklos und Gott
OsissfiOlig, obschon er auch in der Mathematik nnd in den
Specnladonen der Sophisten nicht Fremdling war (Xe--
iioph. Menü J, i. §. 15. IV, 7. Cic. Tiisc. Qu* V. «. Aca-
dem. I, 4.)
• Jac. Gail. Feoerlin Dlit. liifttoriflO-|»bUoiosliic« : iiw natorse
Soerali« Alulorf. 1719. 4.
^ M» Lad. Tbao^ph« Uy\\'i dUi» d« Sooniis thtelofit» leti«
Sokr^tt?». %. Ü0. 10»
Joli« Fr» A ufscfc f iig«r Cominrnil (Pr»ft, J. 8«bvr«iglilii^
• er)i Theolo^tia ^ocriiUs ex Xeiioph. Mefnorftb« cxcirrpt«. Ar<^
^em, 1785, 4. und }it Sehwcigfi« opQsc, «cmI. P, 1, p,' i54*q.
*** Godofr* Ul<iirii Dim« de Socnti» d«csnoaW. Lipa. 1703,
wid lo $(m]«j bist» phU* p* ido» e«» , '
^hpb. Meiners yon dem Genius de» SolLrat€| io'dem 9» Xitf
•eio, Term. Sclinf^n,
yon.detn G^oiut det Sokrates, Bin# pbilot* Untert, (roQ Aug.
Ge. UbU). HaeooV* 1778« 8* (iri^ber im dent. MuMiim* 1777»)
• Femlleie des Geiiivs des Sokniet mit den YftmAen Chrisfl (vom
Dr. Lets), GöU. 1778«' 8. (j<*g«ii die toi ige Schrifk gerichtet |
früher euch itn d^nUck Mim. St. X, S. 3o3 f. und 3io» Vergl«
aiieb die^bb* voi» ScbJouer «btodat. 1778* 1. St. S* 7 t fi*
und 76 AT.
lieber den Genius des Sokritri. Aadi ebe philosophisch« Unteiw
«Achuiig (v0o Job« Cbpb. K^lni;)« Fnnkfiirt und Leip»^
1777; ^
B. J« C» Xnsti über den Geoius des Sokrates. Leipx« 1779
HeU Kares an «toaj on tbo Demon or divinaäoa of ^
Loiid* 178». 8.
Mattli. Freiulina de genio Socratis« Land. 1793. 4«
'JFo. Car. Cb, Nach tigall Glaubte Sokralcv an aeinen
in d« deDtscIieii MonaiskohriA^ 17^. Sc, XII« 8* 826 ff.
7ob. Fr. Schaarschmidt Socratis daemonium pei* toi secnU
a tot komiuibut dociis examlnatum quid el qualn Iherit, nmn
taadcni oonatat? Kitemont. i8iA. 8.
**V W. G« Tennemann Lehr«n mil Heinimgca der fiokrttikcr
über die ÜniterbUcbkeit der «Seele. Jhia, 1791. 8.
'f Sokrttes Lehrai-t * war eine geistige Maeentiic^
Entwiekelang der Gründe der Ueberzeugung aus dem Be«
wusatoeyn eioee Jeden anf populäre Weiae, (dnrcli In-
dnction und Analogie, und im Gespräche)^ wobei ihn aein
ridrtigea Gefolil leitete, nnd Widerlegung der 8opliitteii
durch aidi aelbat^ wobei ihm adne Ironie, ^* oder Tor-*'
geUichea MielitwiBsen und aeine Dialektik zu IfiSfe
kam (Xenoph. Mem. IV9 2* Pialo Theaetet^ Iteno. Sym-
1«». p. MO. Cic. Fin. Bf, 1.).
* Fr. Mensii Diss. de Socratis melbodo docendi iioa omnino
praesotibenda. Lips. 1740. ,4.
Jo.Chrst.Lo»sius de arte obatetricia Socratis. Erf. 1786. 4»
Fr. Mich. Vierthaler» Geist der SokrMik« Salsb. 1793. 8.
a Auß. Wärzb, iQlo*
IfH n. Absdm. IL Periode, l* Abth.
f . ' ^
Jtih. V w Chph« Gralfe ^ Sokntik n»ch ikrcr
lit^clMffenheit. Gült. 179», 3 AiiH. 1708. <<»
^ O« J« Sl^v«!*» <lo m«»tlioiii> Socrmicii« Slctv, 1810»
** CUn«!« Prane. FrA|[uicr (link rar riroulc de Son>«t^, lott
nretciiHn d^tnon fnitiitW et tnr ■«• mo^irt In den M^m« de
rAcad. des iaacn T« IV» Oeliucli In HiMmana's Ma$at, H« Bit
Du Verdieiut d«« Sokmtas am die Pliilotophie ist
■OBiit theik' negativ» AUeaknng Tom yorgebUdben
Wisaen, fiestreitnng einseitiger Speoalationeii| bescheidenea
Geatäudnias dea Micblwiaaena ^ doch ohne genaoere Ab^
meHimg der Grenzen der möglichen und anoiöglichen
£rLeiinhii$i»gfgeoalätide) theila positiv, Orientirang in
dem der Vernunft am nächsten biegenden Gebiete^ worin
der Mensch als vernünftig haiidelndes Wesen den Mit*
telpand noamacht» doch ohne scharfe Beatimmnng der
▼er^hiedenen Begriffe und Beweggritnde im Gebiete dea
Praktischen, Hinweianng auf die GeaeCsmisaigkeit der
Freiheit und Natur , und auf die Achte Qnelle aller Er-»
kenntuifs, Vermehrung dea StoITea fiir Jthibsophiaehea
Forschen.
Cbr» Fried» Li«be|r. Simon Oim« (Praes. VT. T. Krag) de
Socralia mcrilia in pbiiMQ|»lii«iu riu aeStiaundis. Yiteb»
1797- -*•
ried.
Fried* Schlei erma eher ftber den Wertli des Sokrales als
Philoaoph, in den Abh«ttdlvu()en der nhiloa* Qsaae der BL* Pi^
Akad. der W, Berl. 1818. 4. S. 5o l
J- 118.
Da sieh Sokratea mehrem Freunden mitiheilte, wU
dM sehr verschieden an Geist und Charakter waren, und
/bald mehr fiir das wirkliche Leben , bald mehr für daf.
wis^enacfaalllif^' Denken, in beschrankterm oder aoage«
d<fhnterm Umfange, Neigung hatten, so gingen durch dc^
Einüuss seines bildenden Umgangs und durch das Eigen-
thÜMiIiche Sfiner, die Selbst Üiätigkeit beiordernden, Lehr«
«rt, mehrere von einander abweichende Schulen a) hervor
(Cic» de Oratore lil, 16» Diog. Loert. prpem« §, ^o)« Die
So krat es. §. 1^8. III
/
Atlt«tu4»ni«r Xi^rroplion; (f«*b» titii 4Sth Ät 34(0, vergl«
J.113;)*> Aeaclilnea, Siino, ((7xi;7oro;40$ g^fMUitil) c)
Krito^ und Cebes, der Thebaner «^y pflaniteii ihres
Lehren Aufticliten fort^ and' Lildet^n aich iur das prakd-'
Sfihe Lsbeit «US» Unter dQii}emgfn «ber> wdche siek mit
der Pbilosophi« alu Wissettscliaft J>escU{IUgteii , naiiiiMii
Atitislhenes aos AÜien (vgl. folg^ §.)f Stifter der Cy«
nischen'^ ferner Aristipp, Stifter der Cyrenaiscben
Scbnlei und späterhin Pjrrho (§» 124«) anascfaliesslicbes
Interesse an dem Pri^tiscben; Euklidea von llegara,
Phaeddn aus Elis^ Meiredemns der Eretric$r,
mehr an dem Theoretischen ; Plato's nmlassender Geist
machte beides kam Gegenstande seines eifrigen Forsebens^ ^
nnd vereinigte durch seine Genialität die getrennten fie*
standlheile des Sokiaticismns , mit denen sich die meisten
Sokratiker begnügte. Wenn wir auf den Geilt der Cy-»
wadiett , Cyranaiichen , Pynhonisehen (von der EUsohtoA
und JEretrischen wissen wir zu wenig)« Megarischen und
Platonischen Schale reflectiren , so finden wir, . dass di^
vier ersteren Sokrates Denkart nur von einer einzelnen
undbesondem Seite aufgefasst und entwickelt hatten, der
letztem aber ein uneingeschränktes Streben nach allseitiger
phiiosopbischer ^rkenntuiss, mit Sokratischem Geiste ver«
einigt eigenthümlich ist. i
0) Üciber die ragebliehen Bri«fe der Soktsiiker iwrgl. obea Aom« s
A. Goering: explicjitori cur Socmlici pViloaophicininiy quae in«»
ler M diiMolJcbsiiC » dbciplti»rnm prbMipc« , m ScMralk pbiiose*
.phU loo^Qi KCceMeriat» PartbciiopoK x8iG« 4.
h) fi- dis oben §• 1X5* «Qgef. Schrift von Diuen*
c) Ob die beiden ihm beigelegten Dialoge acbt siadf trird beKWvlfel^
VergL B 4) e k ft 8 Vorrede eh : S • in o o I a Soeratici, m Tidctuy,
dialogi quAti^or« Adfliti aunt incerCi auctoria (viilgo AeaehloU)
clialoj^i Er^xios et Axiochus ed» Aiigi Bückh. fleicielb«l8iQ. 8« i
<2) Die nnter dem P^Ainen ntpai (Cebetia ubuU) bekannte Schrift
t wird aneb eiiieiu in apSterei* Zeit lebenden Stoiker ana Cjaicnm
beii^elq^t, von Andern (FrietLGotth. Klopfer de Cebetia labala
Zwick. l8i8. 4.)- für eine nach aokratisc!ien und platou. Ideea
geuMclite Ueberarbeitang einer frafaerii Schrift gebaitta«
'' Einieitige Sysletnc d«r Sokratik«!«
L C ^ n i k c r.
OtifUen; Xenophon, Plato, AristolatM; Qicij|ro^* PN^^
«rbby S«xtiif Enpiriciiii Dipgenvf tueit. ^ VI«
Ge. Goitf. RScJiterl Diml d« C/dicis. Ljpt. 1701« 4«
Job. Ge. Mensch CDii Dbp« de Cjvtcii. Kilon, 1703. 4*
.' ClirUc. Glteb* Jo«cb«r PM|fv de CynicU aidU re iai«r vo-
|«ntibiit. Lipc 1743. 4»
Fr. Meutxii Pro^r. de GynliOM nee pbilosopbo aec bonioe
dlgno« Lipe. 174^. 4.
Gottlob Lad« Richter Diu. de Wie, nwribnt aC pItcUii Ab«*
tistbeDU Cjuici« Jen. 1724« 4«
Lud, Chr» Crellii Pro^* de ABUathene Cymcot Upe. ijaB*Jik
• Antisthenes ans Athen, (bl. um 380.) wkr erst
Gorgias Sthüler, dann Sokrates Freund und Verehrer, bis
2ur Uebertreibung tugendliail , und stol« darauf.' Er eefcste
das höchste Gut des Menschen in die Tugend, das
Wesen dieser aber in das Entbehren aus Freiheit
'(arvtfUi) und Unabhängigkeit von dem Aeussern^
wodurch xugleich die höchste Vollkommenheit und Glück-
■eligk^k' en-eioht und der Measeh Gott ähnlich ^Terde»
Nichts ist schön, als Tugend; nichts hassliah, als das
Laster (r ayu&a xetluy ra Mokm ^na^Qa). Alles übrige
ist gleichgiiltig (äStafpoQve), und daher auch keines Stre^
bens werth (Diog. Laert VI, n sq. 103 — 106.) Daher
die höchste Einfalt des Lebens (ro ^rjv xtna tpvaiv) bia
snr Vernachl&sigang der Wuhlanstandigkeit, und die Ver-
achtung des theoretischen Wissens*, wolut* er den Grund
angab, dass das ^Wesen der Dinge sich nicht bestimmen
(definiren) lasse. Auch behauptete er, dass es nur iden-
tische Urtheile gebe , und dass man Niemand wi Jeiiegen
kSntir. Aristot. m^Upby: Vllf , »• V, W. Pl«to Sopbitt*
p. 27a)» Wfcrkwurdig ißt seine ireinere Vot^UHnng vou
• in«m über die, Volksguiler erhabenem Gott, (Cic. MaL
P-i, 13)
* I>r»«li wertes vSate Scbriften tor Ihm »ogf liilitt (DU;. L« JL
ib ««lOr ▼•• wakben anr »«rei Heidku nbrif »iod; (in d«« ^n«
lorik gnc«, fü^ Rckk« T. VUI. p. Sa i<|. abgtdmit.)
^ §. 120.
' Antifibtnet fand nngeacLtel seiner strengen ibtcbreto^
keudeu Lebeosart (daher anXoxvi^ genanol)» durcb sei«
nen edelti Stolz und seine Sonderbarkeit neinrera An«
hätiger, die von dem Gymnasium Cynosarges, worin er
lehrte, vielleicht aber aoch eben so sehr von der Rauheit
ihrer Sitten , Cyniker genannt werden (Diog. liiert. Vf,
13 et i6.)« Diese gingt-n noch weiter in der Y^ra^hUing
der Wissenschaften (Diog. VI, H. 163« )* ^^^9 ^^^ be«
swietfelten Ssge nach, in einem Fasse wohnende, mit der-
bem beisseiiden Wllz begabte Diogenes tou Sinope
(geb. 4i4j at 324. v, Chr.), welcher sich selbst xvmp
Battota ^Oiog. Vl|20 — 8iO' ^"^ Tugend und Weisheit cur
cynitdieu Aicetik machte % ferner sein SchiUer Krates '
von Theben (Diog. Laert VJ, 85 «4« Vergl. JiiUant
imp» OMtt» VJ| ed* Spangenb. p^ 199.) »«^ dessea Gattia
Hipparchia ,Taa Maionea, zeichnen sidi unter ihnen,,
dodi. nicht durob wisseiifdiaftUche Verdienste^ ans* VTe« ^
nig^r genannt sind Onesicritus von Angina, Metro-»
kies ans Maronea^ Broder def Uipparchiai und Mo*
nimos^ausSyrakus, Menedeni ondMenippus« (Diog^
L* Vif 75 ^4*) Die Cynische Schule wurde durch dio
Stoische veredelt' und verdrängt, lebte aber oacl^ Ghrjsti
Gebort, wenigstens durah NaehaSung das Kaaena ontf
des Aeossern, ohne den edeln Geist dev alten Cyoikai;^
wieder anf. (Ijiciani Kwiisog u. a. Dialogen.).
* Die ihiB w«linctiHalich «ntcrgraeliobciico.Brlef a s9c|ico,iii daa
durch Aid. Mauuliut lierausg. BrlefMiiiiiDloog ('ia tUm Abdruck«
Crm-r. 1806.}} uocU 23 aader« ia Bobscnsde** Kotice des
SU ^ufl, H
Jll4 IL Abteho. ^ IL Periode,. IL Abth,
.laufe» liH^it«»-» d(f Diog^o« etc., welche Aich in <lra noUecv «t
' eilraiu des Mscpia, de J« bibL du roi Tv X, P. 11, p. I'j-j «4.
ftodct. ' ■ J ■ *
* Jfeber iliD ItAen geicM ebeo ; .
- F. A. Griroaldi laviu di Diogene Cjnico, Nip, 1777. 8« .
^Clipb» Mert. Wjeland ^oix^aii;; fimtroiurot oderpuioj^eu de«
^ * Dioge?)^« TOD Stnope. Leipz, 1770. vind in ifiiieB We)4(eii. *
Fr id. Blensii OiM. de feitn plulotophieo > viHatU chlore infii«
cato> in imagiiie Diogeni« C/olci« Lipt« 1719. 4«
Jo. Marl. Barkhutii -Apologeliciiin, quo DiogeDelki Cjnicnm a
crimine el ttulliüae et imprudentiae expeditum aUtiC« Regulin.
. '7=*7- ^.' ■
C. F. Uelarich über die Ei-zabloog dft Lucian (de hi»r. conscr.
Gk 3.) von dem Fasie det Diogeacs) vor dem Kieler Ltcüom^
II. G y r e n a i k e r.
Quellen: Xenoplion^ Aristoteles, Cicero, Plntardinsi
Sextus Empiricus adv» tnatli* VIL 11* ^^og. Laert. II.
Fi^ied. Mentii Ariatippiii philoto^bila Soohiticas» iiva de eilig
vila« xnoribui et dogiuaiibas coinmeDtariut. Hai. 27I9. 4.
' Batteiix doTeloppemcDt de la morale d*Aristippe poor serTir
d'eicplioation k 11 h paasage d'Horace; lu.deD M^in« de TAcad«
dei loacr. T* XXVL nnd /in Hissmann'a Magazin. IV« Band*
S. !Kai fr. deutacb.
C. BC Wieland'i Anstipp Ijod einige feiner Zeitgenöasen
lY Bd«. Laipzigy .löoo -^ idoa. 8. . (SammtlociM Werk«
33 - 36. fe.)
H e u r. R'u 11 h a r d t iDiss. pbiloa. histot. de Ariatippi pbiloaopbia
moraUi qnateaut illaex ipaiua philoiophi dictta aecandnm Law««
tiom puleat derJTari. Heimat. 1796. 4.
Aristip^ ans Cyreh«, einer I'flanfeatadt in Afrika,
(bL $80*) > ^^ '^'<>liHebeii erlogen, witzig und gewandt,
kam mit einem Hange m sinnlichem Gentisi su Sokmtea
(Diog. II, 6k A). Mnlarch. adirars. princij^m indoct. Up-
p. f79» Xenopfi. tä^io, If, 1* ellll, 8.)» ^^^ ^^b nieht
adarotieb ^ sondern nur Veredeln konnte. . Er geizte die
Bestimmung- (^ro nXog) des Manschen in den Genusa
des Vergnügens mit Geachmack und Freiheit des Gei-
C y r e n a i k e r. $. ijj, n«
TQ pifi xQ^^^ l^i' n» 75«)' und lehrte die Euvst cUn
Leben ku geoieueti* Uebrigena sdiäUte #r die Wiase«--
•diaft^n, befondera die maLbeoiatiscben,, gering (Dtog. If»
71« Ariat MeU III, 20« ^^'" Enkel , A riatipp aa, ^^
lumnt Bletrodidactua (weil er von aeiner IfolteV'
Arete, Tocbter dea e^atem Ariatipp'/ Diog« IIy73«S* '
gebildet worden) entwickelte erst daraua ein vollaländi«
f avea Syaleoi der Gennaalebre (Hedoniamoa), welche
T9n der Erklärung der Geioütfaabewegaogen (jia&ri), d. i,
der Gefühle «uageht, körperliche und geistige Lust und
l]olnat(;rovog) annimmt, der körperlichen aber deaVorsug
ciDgeatehty und. nicht Glückaeligkeit (jbvSctLiw^ia)r ala daa -
«laammengeaetste, aonderii di« einzelne Luat (und swar
die erregende Luat t^Sovi} *v xiniai,) i^la den hödiaten
Zweclk (jflo^ dea Menschen, und Wdaheit nnd Tugend
ala daa noüiwendige Mittel, welches dazu fiihrt, betrachtet,
(Diog, L. H, 86 sq. Eoseb. praep. evang. XIV, 18.). Mit
Verwerfung der Logik und Physik machte ihre Ethik,
ala Lehre von den Empfindungen, die allein erkennbar
und untrijglich'(acaraAi;7;ira xai adia^fwarcu vgl. Diog«
II, 92. Cic. Ac Q. IV 9 46 )f milhin auch die einzigen
Kriterien de? Wahren sind, ihre ganze Philoaophie aua«.
(Diog. II, 86 «q. Sext. £nip. adv. mathem. Vli, il. 15«
fPl— 198->
*Jo. Ge.Eck de Arete philotopba« LSpt« 1775. g.
J« 122.
Die i^eiteren Folgen dieser conseqnenten endamoni-
atiachen Ethik in Beziehung auf Wahrheit, MoralUat upd
Religion, fiihrten einige Cjrenaiker (auch Hedoniker
genannt) weiter aua. Theodor, (aua Cyrene?) Schüler
dea zweiten Aristipp, mit dem Beinamen Atheoa, (bL um
300*) > ^^' ^^^^ *"^^ ^®° Stoiker Zeno, den Skeptiker
Pyrrho u. a. zu Lehrern gdhabt haben soll (Siiidas s. h. t.
Diogen« Laert 86 et 97 «q.)i leugnete > von der EmpCn-
H 2
il$ 11, Ab$chsL IL Periode. IL Abth^
diing ebenfalls ausgeliend, «He Objoctivitat unserer Vor-
stellnngeu und ein aUgemeines Kriicriom der Wahrheit,
wodurch er den Skeptikern vorarbeitete (Sexint fdr.
mathem. VII y 191 «q. Flutarchus adv. Coloten. XI V,
p. 177. Eusebioa praep. evang. XIV, iS-), folgerte einen
vollkommnen sitlliehen (Diog. 11,93. 97 — 100*)i °"^ '^
ligiosen Indifferentismus und hielt die Freude (x«Qa)
fiir das letale Ziel des Menschen. Seine Anhanger lltee^^
doreer (^&fo3(ogHOi)* Seine Schüler Bton aus Borjsthe-
nis, (Bion Borysihenila, auch mit dem Beinamen SophisCa,
in der Milte des 3. Jahrh. ▼. Chr.) * und Enhemerus
(nach Einigen aus Messene) **, wendeten dieses auf di^
Volksreligion an (Cic nat D, I, 42« Plutarcfaus adr.
Stoioos XIV> p» 77* de Is. et Osir« T. Vlly p. 420« ed«
fieiske. Sextus adv. malhem. IX» 17« 51* 55* I>iog. M, 97.
und IV, 46-^58- Diodorus Sicul. V^ 11. et 45. Lactant«
div.in8tit.I,ll.). Der unter Ptolomans in Alexandrien leh-
rendeN Hege Sias, vielleicht auch ausCyreu^ und Schiller
des Cyrenatker# Paräbates, war dem ethischen Indifferen-
tismus ebenfalls sugelhan, hielt aber den Zustand toII«
kommner Lust für unerreichbar (adwarw TUzi cnnmao^
XTW), woraus er die Werthlosigkeit des Lebens und den
Vorzug des Todes folgerte. Daher sein Beiname mia^
&avaTqs *** (Cic. T, Qu. I, 34. Diog. II, 86- 93- u. t
Val. Max. XVUI, 9*)* Auch er büdeto ünt Secte (He-
gesiaker).
« Vgl. Bayl« dlct. 0. |i* n «t Jan« Ifariot Hoogrlict Speetmen phi»
lotopbico-criticnin cofi<'m-ut ilUiribea de Biod« Borjfttlicoiu
cfc Lugd. BtU itt2i.4«
** Die' Fragment« teiors Wetkt: Uom afay^a^ in Diod.Sio.blb1.
huu «d, Weneling T. II, p. 633. nnd in Eauii (der »ie in'«
Latetu. überse(Kte) fmgment. cd. Hetiel. p. ata. Vgl. inch aber.
Eohemems nnd den Enliemerismos :
Sevin Aecherchei snr ]■ vie et lei ouvraget d*Euhem^re; Four*-
mont DJsiertatioD sur louvrage d'Euhem^re intilul/ U()U «vtr*
yQatptf etc. und Foucker Mifmoirc sur Le avsUme d'Euhemtee»
in den Wm. de TAcad. dra loacr. T. VllL XV. XXXIV. und
In litasin«nii'a Magas. I. U. III. B.
Fyrrho und Tiiuon. §• 123 — 121. it7
**^ Jo^JacIlambjieb Pro(ur« de H^sraia ntiai&anmtf, Qa«d«
linb. 1771« 4. auch io s. Syüoge DUf« ad rem literariAm per»
«ioeDiiiuB« Hamb, 1790« 8. N. 4. <
5. 123/
Annicetris ans Cyrene, der wahrsdieinlich eben*«
ftlls in Alexaadrien lehrte nnd Schüler des Pi^rabates
war.. suchte die emporenden Folgerungen von diesem Sj«
atnaie so entiernen, ohne an den Principien etwas zu än-
dern > und Freundschaft und Vaterlandsliebe , durch das
feinere Vergnügen des Wohlwollens, mit demselben in
Yerbinduog 2U bringen (Diog, 11, 96. 97-)* Hierdurch
Baherte sidi das Cyrenaiscbe System dem Epikureischen.
Die Cyrenaische Schule wurde durch den fieifall des letz-*
teni verdrängt
III. Pyrrho und Timon.
§. 124«
Oaellen: ,Cic, de Ein. II, 13. IV, IG. Sextus Em-
piricus insbesondere. Diogenes Laert. IX, 61 •<]. 105 s^«
Eusebins Praep. Evang. XI V^ 18«
Tergl. die Scbrifteo über den SkepticUiniii ,p, aS. oben»
3. P. De Croosez exaroeu du Pyrrhouisiiie aacieu et moderne.
A la Heye 1753. f. und im Auszug in Forxnej's fiocb I«
iriompbe de Tevidence arec im discours preliminaire de Mr. de
ftaller. Berl. 1766. 11 Voll. 8. (deutscli: rrnfoDi^ der C«?ctf, die
ad Allem sweifelt, mit Voit. von Hrn. von Haller. Göuing.
^ 1761. 4.
Job. Ark'benii Disa. de pbilosopbla nyrrhonia. Upa. 1708. 4#
God. PloacquetDiaa. de Epoche Pjrrbooia. Tubiug. 1768. 4«
Job. Glieb Müncb Dim'* de uotione ac iudole acepliciami, no»
minatiin Pjrrhooitnii, Altd. 171^6. 4.
Jae. BrncLeri Obtervatio de Pyrrfaone a aoepticiaini aniTerialis
macala abaoUendo io •• MiscelL hiat. pbiloa. p. 1.
Cb. Vict« Kiuderyater Diaa. Adumbratio qoaeationif, an Pjr-
rbooia doctriua omnia tollainr irirtnf. Lipt. 1789. 4.
Ricard. Brocieraen de pbüoaopbia Pjrrbonia. Kil. 1819. 4.
Jo. Rad. Tborbecke reaponaio ad qu. pbiloa« etc. nuiuquld iia
dogmaiicift opuugnaudia inter aoadeinicoS et acepiicoa/ interfu»^
rit (?) 1820. 4.
]a. Fried. La ngb einrieb Dias; 1. et \U de Timonla tiu, do«.
€tnaa| acripUa. Lipt. 1730. 17:11. 4.
119. • U« Abschn, IL Periode. IL Ablb.
Pyrrho aus Elis, (bL uro 340* v« dir. st. um 288)
früherhin Maler, mit seinem L^eLi-ev AnaxarcU (§, 106*}-
Begleiter des Alexander auf dessen Feldzügen j nachher
Priester in ' Elia , behauptete wie Sokrates , dem er auch
in Ansehung des Charakters ähnlich war: Tugend Rllein
habe Werth ; Cic. de oiat. III, 17. de finib, III, 3. Acad.
Q» II| 42.); alles Uebrige, selbst das Wissen, sey umilitE
und unmöglich. For letztere Behauptung, di» aädi wohl
mit Sokrates Ironie zusammenhing, fahrte ^er den Grund
an, dass das Entgegenstehen der Giiinde (avviXoyia^ ccv^
Ti&saig Twv Xoywv^ uns die Unbegreiflichkeit der Dinge
{^axaTa).tjyjia) lehre; weshalb der Weise sein Urtheil
zttr&ckhalten (^ent^eiv) 1 und nach Leidenschaftslosigkeit
(jana&iui) streben miisse. Anf diese Weise gab Pyrrfao
und seine Schule der schon früher vorhandenen Skepsis
zuerst den bestimmteren Ausdruck * (Diog. L. IX^ 70 >9«
Sext. Emp. hyp, pyrrh. 1, 209 »q. Aulus Gell. XI, 6.)
Sein Freund und Schüler Timon, -ein Arzt aus Phlios«
früher auch Schüler des Stilpo in Megara (bU um 272-)
führte diesen, aus siltlicfaen Gruudsärzen entsprungehea
Skepticismus weiter, (Sext. adV. nialh. I, 630 ^"^^^^ «r
mit bitterm. Hohne gegen *die Dogmatiker ^'^ die Satze
Ausfuhrie; die Dogmatiker haben ihre Lehrsätze nicht
begründet, sondern nur auf Voraussetzungen («f
vno&eaitag) angenommen; diQ Gegenstände ihrer Specu«-
lation sind nicht erkennbar; alles Wissen ist vergeblid!,
weil ^ keine Kunst der Glückseligkeit giebt ; man must
in den praktischen Urtheücn allein der Stimme seiner
jyatur, dem Gefühle, folgen, und sich durch Unent-
•schiedenheit des Urtheils in theoretischer Hinsicht
(jatpaaict) eine unerschütterliche Gemüthsrnhe
(axoQo^ux) za verschaffen suchen (Cic. Fiu. II , n« 13«
iV, 16- Omc. I, 2. de oratl III, 17. D'og. IX, 61 ^.
103 aq. Eusebius praep. XIV, 18. Sextus advers. ma-
tiemat. UI> 1. 3CI, %. i7l. VII^ ^. 30» Ob aucsh die (10)
./
Ztreifelsgrunde (rom)t «. TQonot ttig enöx^g) «l« Stepli»
Jcer voa Pyrrho oder Timon herrühren, hat men bi^wei**
feit (S. nnlen bei Aenesjdem). Uebrigens fainterliett Ti-'
moji keine berühmten 8eh1Uer.
* Daher beUt^Q die Pjrrhoniaaer auch Skeptiker im eq^en»
Sinne; richtiger Epbektiker (von jener ino^rj) Juod Zetetiker»
auch Aporeiiker»
** Beeond«*!-! in •tioem' Miyriechen GHieht TiÜM (daher derSillo-
graph geuannt). Man findet Bruchacücke au» den drei Bücbera
dlesf« Grdichu, ferner auch aus der Scliiift n§Qi a$a&ri0tMPt
ibeila in der obigen Dissertation, theils In Step hanns poc«*
phUoioph« und in li^unckii Analect, T, 11 et iÜ.
IV. M e g a r i k e n
J. 125.
Quellen: Plato* Arisioteles« Cieero. Sexhis Enp.
Diogenes Laert. IT«
Job« Casp. GuDtheri Dias, de inL-ihodu disputandi Megarica.
Jen. 1707. 4.
lo. Er D. Im. Walch Commentotio da pbiloiopbiia y^iemm eri<*
sticia« Jen« 4763. 4«^
G e« L u d. S p a 1 d i «g Viodiet e philosophornm Megaricomm*
. Berol. 1793. B»
Ferd. Dejcks de Megarieonift doctrina einaque apnd Platoaem
et . A- istotelrm irestigiia. Bon, 1827. 8«
Beiur. Kitter Bemerkunsen über die Philosophie der megaii«
sehen Schule im B dein, 'Museum f. Philol« Ge#ch« 11. Jahrgang»
lil. Heft, S. 995« ff,
Enklides aus Megara (bl, um 400 v^* ^br)» Freund
des Sokratesy (piog» L« if, 106.) früher bekannt mit denPhi-»
l(»ophemen der Clealen, stiHete in M^g^ira, wohin auch die
meisten Schüler Sokrates nach dessen Tode geflohen waren,
eine Schule, in welcher hauptsächlich eine, durch die
Ansichten der Elealen und des Sokrates modificirte Dia«
lektik gepflegt und geübt wurde,* Die schon den Alten,
noch mehr aber uns , wegen Mangel vonständiger Kennt-
niss, als leere Streilkünste (weswegen diese Philosophen
die Streitsüchtigen, iQiarixoi, genannt werden^ Diog. Ci«
13Q II, Abscbnt II. Periode* IL AhiK
U, SOf IM« 7') ertcbeioeildeti SabiiUtSten ..scbcinen den
Zweck' gelubt. sa liaben, die im Uenken und. Erkeotitiiy
iii den Rattot^liif»«« u«4 Etupirisiniiii» liegenden Sdiwie«
rtgkeiten lierroisubebeBi und einige Dogmaliker, Vorzugs
licli. Arisloteles und Zeno^ in die Enge su ti*eiben. Die
praktische Piiilosopbie scheint für diese . Schale, den
biilpo ausgenommen, ureniger luteresse gehabt lu haben*
•Job. Gtt. Hager DSfsert«!. de modo diiptflaiidi fiuelidia.
Lipt. 1736. 4, y$l. auch Bajle«
Euklides stellte das Elcaliscbe Pricrcip in efner
andern Form auf: es gibt nur ein Gutes (^i; ro aya-
t/'Ov)i und diess ist allein real und unveränderlich«
Ferner verwarf er die Schlüsse aus* Vergleichung {Sia na-
Qaßolffg hiyovg), und griff in seinen Streitigkeiten nicht
die Prämissen, sondern den Scblusssatz (mtipogav) durch
Folgerungen aus demselben an (Cic. Ac. Qu. IV ^^ 42*
Diog. 11, 106 — 1070- Eubulides .aus Milet, und sein
SchiUer Alexinus, (spottweisse ihy^ivog genannt) von
Elis^ sind nur durch Tragschlüsse und Fragen, die man
damals unauflöslich (akvra) nannte, als: der Haufe ((Ta»«
QifTfjg acervus), der Lügner (xpivSoiitPog), der Gehörnte
(xtQauVfjg) u. a. bekannt (Diog. If, |08 sq* Cic. Ac. Qu*
IV, 29« S>exU Emp. adv. malh. VlI, 13* vgl. IX, 108*
Gell. N. A« XVI, 2-)> welche sie den Empirikern, so wie
dem Arisloleles en^egcnsetzten. Diodorus (mit dem
Beinamen Kr,onus) aus Jasos in Cari^n, nach Einigen
Schiller des Eubnlides, läugnete die Zweideutigkeit der
Worte (Gell. Moct alt XI, 12O1 reflectirle über den fie-*
griff des Möglichen, (n^Qv Swatiov. Arist de Interpret.
C. IX. meuph. VIII, 3. Cic. de fato (VII. IX), und über
die Wahrheit der hypothetischen Urüieile, (ro avpfjfifii^
yov Sext Emp. adv. Log. II, 114 eq« ad Phys. II, 115«
PyiTh, hyp. U, HO. adv. malh. VIII, 112 «q« Cic. Acad.
IIi 47*}» ^HUtip, ^^ ^üiige Grunde gegen die ftealität der
Elische und Eretriscbe Schule. $. 127. i21
ilrw^ßgang «af (Sextaa adv« Mtthem. X| ^85 tq. IX, 369.
adv. Phys. II, 85 »q. Pyrrh^ liyp. H, 242 «t 245. Ölo- ^
baen« ed. I, p- 310. EumIk praep. evang. XIV, 23). Sein
mit ihm atreitendejr Schüler war Philo (mit dem Stoiker
und Akademiker nicht aa yenvecttseln ) der Dialektiker«
Stilpo ana M^gara, ein wegen a«inea: Charakters sehr
ehrwürdiger Weiser (Diog. LaerL II, tl3 *q. bL um 30Ö
vor Chr.) Utognete die objective Gültigkeit der Gattung««
begriffe (ra nSri) »nd die Wahrheit derjenigen Ürtheile,
die nicht identisch sind * (Pintarch. advei:s. Coloten. XIV,
p. J74. Diog. II, 119* Plato Soph. 11 Vol. p. 240. 269*
281* Simplicios in Physica, p, 26«) Er setzte den Chat«
rakter des Weisen in die Apathie (animus impatiena,
Seneca ep. 9.); eine folgenreiche Behauptung lur seinen
Schüler Zeno. Als Megarjker werden noch genannt Bryao
t>der Dryson, Slilpo's Sohn, Clinomachus (Diog. Laert;
II9 112*) und Euphantus*
* JToli« Cbph, .Scbtrah'« Bemerkungen über Slilpo; ia Ebeiw
bariri pbiJQi. Arcbiv. Jl. B(i. J. St. S. IIa fF. 6. SQch BiiyU»
' Jo. Frid. Cbpli« G raffe D'im, qun iufUclorum anal^iicoraiu et
•jntheiicoram nafuram iaro longe aute Kantitini antiqattatit acri-^
plorlbu« fuUftO pe»pecum cooua Scbwsbitiia probsiur» Gott*
1794. 8. /
V. EUsclie und EretrischeSchuIer
$. 127.
Die dnrch Phaedon ans Elis, nnd Henedemna
aas Eretria gestifteten Schulen (f. li8*) unterscheiden
sich, so viel ^vir von ihnen wissen , eben so wenig von
einander, als von der Megarischen. Jener war ein ti*euer
Schüler des Sokrates (Diog. L. 11, 106')» ^^^ ^^i seine
Ansicht auch schriiUich (durch verloren gegangene Dia-
logen) vor-, dieser (Diog. II, 125 aq.) ein Schüler des
Vlato und Stiipo setzte gewisserniassen die elische
Schule in Ei-etria fort. Mit Stiipo ichrieb er und seine
Schule nur den ideutisohen Sätiseo Wahrheit au (Simpli-
i2t IL Abschn, IL Periode, IIL Abtfa.
duf in phys. Aristot p. 30* nnd nach Oiog. Xaert TF,
135.) sprach sie den kategorisch verneincfiiden (anorpcc-
ttxa Twv a^iaofioTtüv) i so wie den bedingten und ziisam«
iaengefletzten ab.
Jiriite jibtheilung*
Yollendetere Systeme^ welche aus Sokratea
Schale hervorgingen. -
J. 128.
Plato stellte in der Akademie ein v^üendeleres
dogmatiaches System der Philosophie aus dem Gesichts«
pnnkte der reinen Idee, sein Schüler Aristoteles
aber aus dem Gesichtspunkte der Wirklichkeit auf« Aus
^dem Cynismus ging das Stoische nnd aus dem Cyre-
nmischen das Epikureische System hervor. Der
Dogmatismus der Stoiker reizte den Akademiker Ar«
kesilans zum Widerspruche, woraus der Skepticis-
nns der neuen Akademie entsprang. So gingen
aus Sokrates praktischer Sd^ule vier dogmatische Sy*
ateme, welche aich ix\ den theoretisdien und praktj«
sehen Grundsätzen trennten, und ein strengerer Skepti-
cismus hervor« _
L Plato.
Qnellen: Plato's Werke, womit Tledemann^s Argu-
menta dialogomm Piatonis (im XIL Bde. der edit. Bip.),
find Schleiermacher^s Uebersetzung der Werke des Plato,
II Aufl. IB. 1, 2- IL i-^3. ni, 1. "CuiL von Heusde Speci-
ttien criticum in Platonem ; acc, Wyttenbachii Epistola ad
anctprem. Lugd. Bat. 1803- 8* zu verbinden sind* Ari-
stoteles, S. 5. 130* Cicero, Plutarchus (bes. Quacst.
PlAtonic.)) Seztus Empiricus, Ap.uleius de doctrina Pla-
tom's, t>iogenei Licrt. lib. III, Timaeus, Suidas,
P l a t 6, $• 129* ^ 123
Kaier« ScUftoi fiUr L«boi| Lehr« nad Schriftea da Plato
• bcrbaupl:
Man. Ficini yiU PUtonli Tor deasen üebera. dea Plato«
Remarka od tbe Life- mad WrTlioga of Plato , witli aiiawer to tba
priocipal obiecUooa againat biniy an<l a geoeral vi«w of bia Diu««
logiiea, Ediinb. 1760« 8> (Deuucb: Eatwurf toq Plato^a Leb«»^
oebftt ßainerknngen über dcfacn achriritt<>!lrnftchea und pbiloao-
pbiacbeoXharaktert a. d« Engl, mit Aamerkungen und Zoaatzan
Y. K; Morgenatern. Letpz. 1797. 8.
^V. G. TennemaD« Syatem der Platomacben Pbiloaopbie. Leip»
»ig, 1791—95. 4. Bde. 8.
Fried r. Aat'Platoua Lebe.o und Scbrifteo. Eid Verancb etc. alt
Eioleituog in daa Stndinm dea PUloo. Leipzig, 18 16. 8*
Ferd. Delbrück Platon. Eine Rede. Bood, 1819. 8L
JoaepU Socber über Platooa Scbrifteo* Müncben, Sgao» 6w
(beaouders ihre Aecbtbeit und Zfhfolge bctreiTRnrl). ^
Jamea Ged dea E.4aay on ihe coinpoaiiion and raanner of writiog
of ibe A-ocienta, particularly Plato. Glaig. 1748. 8. Dentach
in der Süinuilung vermiachter Schriften zur Beförderung der
acbotaen Wiaaeoachaften ond freien Küoate. III. B. II. St. IV.
B* K3»St.
/ . • " •• ■ *
Peber Fiat« Spatem iDabea.
Job* Bapt. Bernard i SelQinarliiin pbiloaopbia« Platonia« VeiMCb
1699—1606. Hl Voll. fol.
R»iid. Goc^enii idca philoaopbiaa Platonicae. Marb. ifiia. 8.
Lii«Ü MoraioTilliere Examen philoaopbSae Platonicae,
1669. 8.
Sam. Parker a free and impartial cenaure of Platonic pbUoao«
pbj. Looa. i66G. 4«
Jo. Jac. Wagner Wörterbucb der piaton. Pliiloaophie. G(»ttiog,
17Q9. g. (nebat einem Abriaae der .Philuaopbie dea Pjalo).
Job. Fred, Herbari de Platoutci ayalematJa fondamento. Gott«
j8p5. 8. vergl. mit a. Lebfbucb zur Einl. in di« Philoaopb,
II. Aufl. IV."Abacbn. 4. Cap-
FhiLGaiL Ton Ueaade imtia pbiloaopUae PUtooicfte P«ft I,
Ultraj. 1827. 8.
Plato AUS Athen (geb. 430 oder 429- Olymp. 37, 3
oder 4.)y eigentlich Aristokles, des Ariston nod der Pe«
rictione Sohoi aas Codnu und Solon's Geschlecht, batit
▼orzögliohe Talente zam Dichtco«' und Philosophen enf*
pfangen. Letsteres wurde von SoLrat^'s aufgeregt Von
il«r poUtischen Laufbahn y wozu er grosse Neigung hatte,
entfernten ihn die Revolutionen seiner Zeit, die JSilgel»
losigltit der I>Miokratief der SitteliTerfaU (Epist* VII.)
124 II* Abschn, IL Periode« {IL AbtU.
iianer mefar« Seine Talente wnrden aovfßhlg f epfiegt
durch eignen Fleissi durch poetische Versuche^ dnrcli
das Slndinm der Mathematik ^ durch Reisen (besonders
nach Italien und Sidlien) und ilarch die Verbiiidong mit
den angesehensten Denkern in Alhen. Seiii Denken ent«
vrickelle sich unter Einfluss Herakliteischer Lehre, mit
welcher er durch Kratylus früh bekannt geworden war
(Arist. Met. I, 6») dann durch seinen achljiibdrigen Uni"«
gang mit Sokrales, (Xen. M. Ul, 6. Apuleius.), und seine
Bekanntschaft mit den Pythagoreern in Grossgfiechen«
land. * So wurde er der grosse geistreiche Philösopbi
der in Vielseitigkeit, Tiefe ^ Schärfe und lebendiger D»iv
•t^lnng seiner Ideen und Ansichten fast etnjBig ist, und
auch in Rücksicht des sittlichen Charakters dem Sokratea
würdig zur Seite steht., Er stiftete eine philosophiselie
Schule in der Akademie« die lange Zeit eine Pflans-
schule edler Menschen und treulicher Denker war« Plalo
sUrb in der Ol« 108| 1« 348* J- v. Chr«
* io. GniK Jani bist, de ibslitutione Platonif. Viteb« 1706. de
per egi'inat Jone PiatonU ib. eod.
Cnph. Ritter de praeceptorihus Plalonis. CrypIiUw. ^7^7» 4*
Ueber sein VerfaSItniat zn Xenophon : Aug. Bückli prugtr. de si—
inuUate» qnam Piato cum Xeaopboute exercuis*^ ferttur«' BeroL
1811. 4. ^
J. 130.
Seine Sdriften, meistens Dialogen \ Kunstwerke
des vereinten poetischen und philosophische Geilles
(daher such seine philosophischen Mythen*^), sind die
einzige reihe Quelle^ aus welcher wir sein PUlosopht«
reo. nicht aeia ganzes System, zn erkennen im Stande
sind| weil es auch ay^tpa SoypLCerc^ gabi and selbst
Scliriflen des Plato und seiner ScbiUer Terloren ge»-
gsugen sind. (Epist 11, Vll^ XIII. Phaedrus VoL X.
p. 888- Alcibiades I. VoL V. p. 69* de rep. IV. VoL VI.
f* 858 H' Aristot. Ph js. IV, 2» de geoen oorrupt II, 3«
SimpUciai Comm. ui Arist libn de aiiima I, p. rg. 5ai-
P 1 a t 0.* S« Idi. 1JI5
i
(!••)• Di« A nnalim« ejner tsoterischeo Phtlof opbi«
aber ^beruht «nf acMecIil^i] Grfindeii. Ausser PJrIö's
6chriA«n durfite vrir aber «oclt die beurÜMileiide Oas^
fUlipng Mine» Lehren bei ArieloUles nielit iiobeecbM
So. Jac. Nait prngr, de mrtbodo PhtonU Pbllofopliiam IradencU
«linlogic«. Stttitg. 1787. 4. und in aeioen opiiK. lal. P. IL Ttw
• Jo. Au 9« Goereu« pr^* de dialostatica arte Plaleela* TO/^
179». 4,
** Hpbi-. Phil/Conr. Henke d# pbüoaopbia njtbica, Plate^
iuprk&ta » olMerTatioors variae. Heimat. 1776. 4»
« Jo« Aug. Eberhard Abhandl. über den Zweck der Pkiloaopble
uud über die Milben dea Plalo in a. TersDiacbleo Schriften, fldb
1788« 8.
Jo, Chr. HSUner de jnjtbU Plaionia. Lipa. 178& 4*
Garnier M<^rnotre de Toaege que Piaton a (alt det fablet in dem
M<fni. de I'Acad. dea lotcr* f. XXXU. p* i64 a<|q. Deulach in
HiaaRMBtt'a Magazin Ili« S, 34i.fl^
IL Marx Die Platöniachen Mjcben, Abband!» in der Elevtbatit
oder Freiburger literar.' Blütt. heranag. Ton Ebrbardt J. fi« lU
11. HJ. Heft. Freib. 1819. 8.
*** Frid« Adolph. Trend rlenburg Platooia de Ideia et eo*
neria doetrina es Ariatotele ilfuairata. Lipa« i826, 8«
5- 131*
Plato hatte sich dnrch seinen Geist und seine Bit-
doog anf den faöfaern Standpunkt der Ideen gestellt|
auf welchem er das Wahre aller philosophischen Bestre«
bdngen seiner Zelt, mit Vermeidung ihrer Einseitigkeit
vereinigte (Sbphista To). II. p. 2g2*-265« CratyL ToL UL
p* S45* 286«)» ^^^ höchsten Endzweck der Menschheit
mit dem theoretischen Interesse der Vernunft umfasste,
nAä die theoretische und praktische Philosophie als Theikf
^nes unzertrennlichen Ganzen betrachtete. Dui-ch vr^hr^
t^ilosophie allein, glaubte er, werde die Menschheit ihre
Bestimmung erreichen können (de repubL VI. p. 76^ 77«
Ep^VUO-
i%% n. Abscho. IL Periode. lU. Abih.
f 132-
Darch Kritik d^r b>»herig^n Pliilosophieen nnd di^i
A<iir<iMting ihre« iJe?iliRclton Zwecks, sah sieb Pisto zu^
erst in den Stand gesetzt, dentlichere Begriffe von den»!
was di^ Pliilosopliie nach Inhalt , Umfang und Fona iai
und. seyii soll a), außuistellen. Er versteht unter ihr die
£]*kei)nlpiBS des Allgemeinen und Notliwendigen , ja Un-
bedingten, so wie des Zasammeiitiangs und des Wesens
«Her Dinge (Theaet. p. i4i. de rep. VI, p. 69» V, p. (|2-
de legg. 11I| p. 131.) > I'orra der Philosophie ist ihm
Wissensichaft. Die Erkenntnissquelle &) sind nicht die
Sinne , welche sicli auf das Veränderliche besiehen, oder
deir V^stand, sondern die Vernunft (Phaedo p. 325.)i
welche das Unveränderliche und wahrhaft Seiende (to
WTtag ov) zum Gegenstande hat« (Phaednis p. 24T)*
Es gibt nehmlicb gewisse der Vernunft eigenthumiiche
(ang«'bome) Begriffe', (vofifjLCCTa) die allem Denken sum
Grunde, und vor der Vorstellung des Einseinen, Beson-
deren in der Seele liegen, so wie sie ebenfalls als Be-
stimm nngsgründe das Handeln bestimmen. Diese haben
2um Gegenstände die Ideen (^iSiai), die ewigen Mu^
sterbilder {nagaSuyfiaTa) oder Einheiten» (uovaSsg)
welche das Wesen der unendlichen Dinge sind, und die
Principieq (a^aO» ^^ welche wir die une;n41iche Man^
nichfalligkeit der Dinge (to ctneiQOV, ta noiUUr) durcli^
t)enken beziehen c), die daher auch nicht ans Erfohrunj;
entstanden seyn können, aber durch sie entwickelt wer-
c^n, ihi*er erinnert si^^h die, Seele bei Wahrnehmung der
ihnen entsprediendeii Abbilder { Ofioid^fimra) , wie aus
iiriiherem Zustande, da sje noch ohne Körper lebte, (bie
Wa/iVfiCi^ Platonica; vgL Phaedon. ed. Steph. p. 74 ^^•
p. 76 C. Phaedr. p. 249 ß» C, Menoui p. 82 ß). Insofery^
^as Mannichfakige ) dessen Elemente das Grosse uuji da*
Kleine (Arist, Met« 1, 5.) sind, mit den ewigen Ideea
theilweise' zusammenstimmt » muks es ein gemcinsd^aft-«^
. .?!.? tft. Ski*». ,, *at
JigIms Priodp beider, i|n4 itwitclMii Jenen nnj <ler er-;
kennenden Seele (s. f, 13I*) geben^ Inrelrbes Pfincip Gott
itt, der nacli den Ideen die Objecte gebildet hat (de rep«
VI. ed. Eip^p, ii6vl24« Timaeus p. 3I8O* ^^^ ^^^
Ideen sind aber die Zahlen «) onlertehiedcii , "vf eiche
das Gebiet zwiscben^ beiden einnehmen (Arial. Met l> 5«
XIII, 4. Plato de rep, edi Stej^h. p. 507 B. Phileb«
p. i5. A, £•) und 2war ewig, aber vriedeibolbar sind*--«
Dies» 9ind die Grundgedanken von Plalo^s Rationalismus,
nach welchem er zwischen sinnlicher und übersinnlicher
Well, (xoa^io^ auj&tjTO^ und vofiTOQ^ empiriscber und
miionakr ErLenntniss, unterschied, nnd nur die letslere
%utn Gegenstände der Philosophie machte.
0) Üeber den Zweck der Phiros. s. »oit^ der tom ▼origen $• ge->
oanaien Schrift EberharcU:
Aog« Magn. Kraft de noiiooe philosophiae ioPIatonissfMmug.
Lipa. 1786. 4.
C 1 o K Rr B. 5 Q li nJ z e da svmmQ seoandam Platonem pliiloae*»
phiae fioe« HdauU 1789« 4*
b) Jo. Fr« BammaDB DiM. I. et II. de Immanae sentiendi et co»
gitandi facultadi oalnra ex inenle Platonit. Heloiat« 1 792, 4*
c) Ücber die pldion. Ideen bandeln aniier den oben angef. allgenu
Sebrifcen folgende:
, Seipionia Agnelli diaceptationes d« ideis Platonit. Vebet«
i6i5. 4.
Car. Joacb. Sibeth plis. (Resp. Job. CbriaU Fersen) do
ideis PlaioDieia. Bofto«^b« 17116. 4«
Jac-Bruckeri Diät; de convemenlia niimeforom Pylba^ortconnu
cum Ideit *PlatoDiay in seinen MUcrtlan^ tii»L pbiloa.' p. 56 »4.
Glob.£rn. Schulze Diu. pbilosopbica»bi»torica de ideis Plä^
* tonis. Vileb. 1786. 4.
Fr i e iL T i c t. L e b r. P I e s si ti g« AlAi« über die Ideen des Plalo»'
in wiefern lie lowpbl immaterielle S,ub»tsD«r&» als auch, reine
Venumribegniritf Yorstrlleo — in Casavs Denkwflrdigkdieii aus
der pbiloa. Well. 111. I). S.' Xio* '
Tbeopb. Fäbte Diu. de ideit Plnlouis. L»pa. 1795. 4,
Be Scbrns (praes. Mattbi. Fremling) de ideit PlatonicSs« Ltmd^
1795. 4.
Fr Id. Adolph Trendelenbnrg s. oben. S. laS«
Bear. Aiebteri de idda Platooia libellua. Lipi« 1837. S«
d)Iob«ABdr. Buiistedt Frogr. de PUtonicormti rcnüabeciid«.
1761. 4«
iH n* Abschii, a Periode. UL Abth.
#} ÜebiT i)i« ptaton, ZMnk <• fit« Miftfilkrttn 5eltiV»ffi töq Trvtt-
delrnbiir^ urul At«liK<?r. AuMCrclrin: (tiulnv l^iniger 4« tau-»
nan-o IMalont«. Vraiiil. iK'ii.
C« K. Chr. Seboeirler (te nnmero Plntoolf CotnineiiCalt. !!•
4|tuirl |irior BOTtin eim cxpltoiUoveiirf e»ii(Siift^ pottrrior alfeon
d« «o opitMQaem rrcmiMt. VratUl« i8ai* 3.
J, J.Triet PUtoM Zahl de r^g. Y, «. f. »M^t $C. CXm V«^
AatUuiig, Htfidelb« i8a5 8*
5. 133.
Die Einlbeilnng der Pl^ilosophie in liOgik (Dialek«
tik), Physiologie oder Pliyaik (Metaphysik), Ethik (Poli-
tik) hat Plato wenigstens eingeleitet .(^«^^ a^v. mallju
Vllf 160» indem er di» Hauptaufgabe jedes dieser Theile
und ihre Verbindung unter einander bestimmt angibC
Plato nnterscheideti sicli durch das ausgebildete dialekli-
Bche Verfahren (ßiatYiv ev TO^ XQyoig- cxixffiv sagt Aiist.
Met* ly 6*} ▼on seinen Vorgängern; unterschied schon
die analytische nnd synthetische Methode der Forschurig.
Er hat also auch um die formelle Vervollkommnung
der Philosophie grosse Verdienste. Eben so haben seine
Bemühungen um die materielle fiereicherang aller ge«
nannten Theile der Philosophie grossen Werth, ^veno er
selbst auch die Gebiete der Untersuchung nicht systemm«
tisch abschloss, weil er unablässig das Interesse für wti-
tenes Machforschen belebte, nnd dorefa dialogische Form
sich der freieren Untersuchungs weise des Sokratea an*
eohloss«
$. 134.
Plato unterschied das Körperliche Ton der Sede«
Das Körperliche ist das, \^as nur in seiner immer
yrecliselnden Erscheinung einen Abdruck der Ideen ent«
hält, und an dem Allgemeinen Theil bat (Met. I, 6.)) ^
hat Feuer und Erde eu seinen Grundelemeuten, zwischen
welchen Luft und Wasser als vermiUelnd eintreUn. Die
Seele «ber ist eine ewige, selbstbewegende (seibatthitige)
Kmft (ovra Imino mi^ttvty de leg. X, p. B8 ^)i in ihr
itt die göttliche Idee mit dem Maoniclifidtigen virkUck
ma .einer Sinbstans yerbanden Crimaeus.ed. Steph. p^ 35 a)
nad so ofi^nbert sich eti ihr die Ootifaeit aof höhere
V^eiws, tUs in den körperlichen Dingen. In Besiehung auf
ihre 'Verbittdang mit dem Körper ,euf Erden niipmt er
swei Bestandtheile (/i#(»i;) der Seele« «lehmlich das
Vernünfiige (to XoyiOuxwf tiig ^X^Qt vovg) und das ün-»
TerniiQftige oder Thierische, (ro' aXoyiarixov oder eaidv^
/JiiiTixov)&n, welche beide der &vfiog oder das &v^0iid^g
verbindet (de rep, IV, 349*5 ed. Steph. p. 435 B. eqq.)-
Der thierische Theil entstand mit der Verbannung oder
Einkerkeruiig der gefallenen Seele in den Körper (PhaedoA «
Tim. p. 90 A,); durch das Vernunilige aber wird sich der
Geist der Ideen bewiisst und kann ins selige Leben der
Geister zurückkehren. Uebrigens finden wir bei Plato eine
deutlichere Unterscheidung des Erkennlniss-, Geiühls- und
Begehningsvermögen« (de rep. IV, ed. Bip. p. 3670 und
treffliche Reflexionen iiuer die Wirkungen derselben, fer*
ner über die verschiedenen Arten der Vorstellungen , der
Gelulile und der Bestimmungsgründe des Begehrens, und
über das yerhaltniss von Denken und Sprechen (letzteres
im Theaetet. ed. Steph* p. 169 £• sq. Phileb. p. 38 D.) *
* Hebst Plalo^s Lehr« tob der »eaMfaliehsa Seele luniUla iasbc»
»•ödere. :
dipb. Meinert Abb. über die Natnr der Seele, eioe PJaioui*
s *clie Allegorie (oaob Pbaedms), im I« Bd« seioer versnisdiCca
Stihrifteo, S. tio. u. ff«
Carl Leonh. Reinhold's Abb« ober die rationale Ptjcbologie
des Placoy im l.Bde, aeiiier Brie/« über die KantiscbePliUotopfait«
Br. \^
Em. G f.' Lilie Platouis ientcails de nators animi, GoUiog,
1790^ 8.'- ^ '■ '
Zu seinen übrigen, Verdiensten gehört die Hinweis*
•mg att£ die Gesetze des Denkens^ (im Phaedr. ed.
Bip. p, 2%^ 830i <lo rep* V^ ti2. Yü, 133« de leg, lll«
130 II Absclin, IL Perlode. IIL Ablh,
p. 132* wird auch das Gesetz^ def IdentitSl und des Wi^
derspruclis als Grandsatz des Denkens berubrt)| auf die
Regeln der 'Erklärnngen, Schlüsse und' Beweise und auf
die analytische Methode^ die Unterscheidung des AUge*
meinen (xoi^vov) und Wesentlichen (övaia) in dem Den-
ken von dem Besondern und Zufälligen, die Anfinerk-.
tamkeit auf die Merkmale der Wahrheit, und die Ent-
stehung dos Scheins ce)\ die erste Grundlage za einer
tihilosophischen Sprachlehre (im Ciafylüs) j die erste Er-
örtermig des Begrifls von ErketniLniss und Wissenschaft,
(Stufen" der Erkenntnis« do^a, Siavoiay iniaxtipLi}) die
erste logische Entwickelung der Begriffe von Materie,
Form, Substanz, Accidenz, Ursache und Wirkung, Natur*
Ursache und freier Ursache^ des unveränderlichen Sfyns(oy)
und der Erscheinung («jfi^tvoju^ro)'); eine melir aiisgefulirte
Idee von Goll, als dem vollkommenslen Wesen (aya&ov),
und Schärfere Entwickelung dejr göttlichen Eigenscliafteu
(de rep. 11, p. 250. VlI, 133')f besünders der moralischen,
so wie eine .Beurtheiluiig der Volksretigion ; der Versuch
eines theoi^etischen kosmologischen Beweises für Gottes
Daseyn , (de leg. X, p. 68- J^H , p. 229« vcrgl. X, 82 «l-
Phileb. p. 244' Ivpinomis p. 254 sq). Er stellt Gott dar
als ewigen Weltbildner, welcher in das an sich Form«
lose«— a^op^ov — und Unbestimmte (Plato Tim« ed.Steph.
p. 49 sqq.) Ordnung und Harmonie brachte, und so die
Ikörperwelty welche Kugelgestalt und Kreisbewegung hat
(Plato Tim. ed. Steph. p. 30 — 36.) und wie ein einzi-
ges, votlkommnes Thier Qiaov) von der Weltseele belebt
nnd beherrscht wird, nach Ideen gestaltete jind an diesem
sTch ewig gleichhleii)en<Ien Wellganzen seine VQl|kv>mnien--
heit darstellt (Phileb. ed. Steph. p. 26 sq. Tim. p. 29 E.),
ferner ata Urheber und 'Vollstrecker des Sittengesetzes
dttrdi die Vorsehän^. Man findet bei ihm den ' ersten
▼erstandigen Versuch einer Theodicee; -* Golt hat keine
Schuld an dem Busen, vrelchea vielmehr aus jenem Principe
r 1 a t o. S- i3S* i3I
des Ge.Htallloffen und Wandelbaren entspringt, tind den
Jdeeii eiif^fgonwirkt, dhrcli welchen Kampf Leben und
EntwideliMt^ in der WcU bedingt ist; aber GoU {lat ^le
AnstnUen gelroflen, das Böse zu besiegen (de repnblica
1^. X! Timaens p. »305 sqO^); — endlich die erste deut-
lichere Efttwickelün'g des BegrifFs der GeistigLeit und den
ersten Versnch einer Oemonstratioii 4er Unsterhliehjs^eif
der Seele c) (Phaedo).
a) Die Logik' dea P]alo betrelTfud Tcrg^ Jo. Jac. Engcli Ver»
•och eioer Mnliode, die Veruiinftlebre aus deo PUtboiacken Dia-
logen zu entwickelu. fierl. 17H0. 8. >
5) Ueber die ' KoBinolog ie nöd Theologie des Plato siehe
•«aser (Ud -Aelterii (a. B« Prociia*) «od den Cominentareo «iid
DeberseizuDgeo des Tiinaeus (z, B. Platu^s TimaeiMy nach Inhalt
und Zweck mit rrlaut^nideo Aniuerkoiigen tob Lud. HOrtltl«
Branpachw. 1795. 8. pud PlatoV Tiinafui, «ine iichle l^rkiwde
'wahrer Ph^oiky übers, nnd ^rlauiei't Ton Karl Jos« Windiich*
mann. Uademar, 1804'. 8.} iii»beioiidcie :
Diel. Tiedeinann, de inaferia quid vJMiin ait Platoni| in Not.
bibiiotli. phil, et cril. Vo). I. Fa^r. I. Gott. 1783.
Chr. M^eiae^a ßeiracliiuiij* über die Griechen, das Zeitalter des
Plato, über d. TiiiiuiiA di^bps Philosophen und dessen Iljfo-
ihese VA>n der Weltseele iu dem I. ßd. seiner verm Schriflao.
Leipa. 1775. 8.
Ueber dit Bildung der Weltseele itn Timäos des Piaton toq
Böekh in d. 1)1. B. der SiiKÜeo' tou Danb und Creuz>r. S.36*
(Aq^- Bockh) Progr. de pla^ouica ^orpor^^ luuqdani f»bric| con-
'flati ex eleiuentia geometi-Ira ratione ^n^mnnttr. Heldelb. iSo9*
4. und de plaioaico »ystcinate coele^ium gitoboriuq et da VfVf
indole Astronomiae Philula'^cae ib. 1810. 4.
und über die platonische Vorstellung von Gott insbesondere:
Mara. Ficini thrologia Platonica. . Floreot. j483. fol.
£a« Puftndorfii Diss. de theologia Plalonls. Lips. i653.. 4.
Job. Fried. Wucherer Diss. iU de defectibns theologiae PU<^
toiiia. Jen. 1706. 4. ^ '
Ogilvie .the tiieology of Plato coinparcd with the principles of
oriental and greciau philosophes. ^Lond. 1793* 8..
Diet. Tiedemann über Plato'a BegrifTe von der Gotdiell, in
den M<lm. de la Soc d'Antiqnit. de CaSsel. T.I4 ^gU Gcis^ der
•pec. Pbilos. B. li. S. il4 sq.
Wilb. Glieb. Tennemann über den göttlichen Veritand , in
'Pauloa MemorabilieD 1. St. a Abtb.
Baltb. Stolb'epg (Praea.) Di«, de jlo;")» et v^ Piatonis.
Vilcb, 4676. 4.
It
^la» II- Abscho. \l Periode. III. Abth.
Jo« Ge. A«n; Oelriclis Coinmentatio <le doctrina PlatonU da
i)eo, a OirUtuois et recentioribui PUtonicif varie cfXplicaU et
comipta. Marb. 1788* 8.
' Csf.Frlad.StaudliD Progr« d« pliUosoplilae PUtonicae cum
doctriDa relagionis Jadaioa et chriniana cognatiooe. Golling*
1819. 4. (S. Gott, gel. Ana. St. 9?, 1819.) 1
lind. Höratel P][atonii docirina de deo e dialogii ciot tte. Llpa«
i8i4. 8.
0) Vgl. die Gommentare über den Pbaedon {u D. Jo. Cbpb« O o 1 1-
leberi aDimadverts. ad Platonis Phaedonem et AlciHadem IL
AdiuDCti auDt excursua in qttaesüone« Socratitai «ie animi im-
moftalitate. Lipa» 1771* 8* Fried. Ang« W o 1 f au Plato'a Phae-
do. Berl* 1811. 4.) und folgende 5cbrii^en:
Cbr. Ern. de /Wiudheim exaroen argnmeutonim Platoait pro
immortaliiate animae bumanae. Qotting. 1749« 8*
Moaea MeadaUobü'a Pbaedon» Berlin, 1767« 8*1 IV« Aofl«
1776. 8.
Dan» Wyttetibacb S. die Sehrift obep S. 98*
W* G» Tenne raann'a Lehren nnd Meinungen der Sokratiker
über die Unsterblichkeit. Jena) 179t. 8.
Cuit. Fr id. Wiggers ezaraen argnmcntoniiii PlatonU pro im-
norUlitate aniini bnmani. Rost« ]8o5. 4.
Franc. Pettavel de argnmenlif, quihui npud Platonem animo«
rnm imiuortalltaa defendilur. Disputat« acad. Berol. tStS. 4.
Platon's Phiidon mit beaonderer Rückfciclit anf die Uuaiet blieb«*
keiulcbre erläutert und bearlbeUt von Kübnbatdt. Labockf
1817- 8*>
$. 136.
• Für die £tliik ittstie8ond«re| vr%lclit mit tetner lüe»
tipfajrsisclieii Betrachtuog genaa autainiiltDhing, (Pha«doii,
ed. Stepb. p. 64^« u. p^ 67 I^-) gehört die interessante
GrunduDlersuchung über das höchste Gut und die
' Tugend (vornehmlich im Theätet, Philebus , Menon
und de rep.)^ Tugend ist . Nachahmung Gottes (freie«'
Streben nach Gottähnlichkeit > ofioiwfftg t)'£f» xara ra
dvvarov Tihj. Vol. IX, p. 338- Theaet. Vol. II. p. 176.)»
oder Einheit und Ue^ereinstimmnng jener drei Seiten
(§' 134.) unserer ^geistigen Natur unter Herrschaft der
Vernunft (de republic. IX, p. 48« und IV. ed. Steph.
p* 44il)* ff.)^'aus welcher die höchste Glückseligkeit ent-
ipringt Dieser Harmonie steht das Schledite, als Krank-
P 1 a t o/ $. 136. 133
heit der Seele entgegen (de rep, IV. cd. St p. 443 C. «q.).
^8 gibt nnr eine Tugeod, \irelcher aus vier Grundsätzen,
Weialieity {aoffux, (pQ0Vt]ais) Tapferkeit, Männlichkeit (dv-
Sqio) Massigkeit (aiacpQO&wn) nnd Redilschaffenlieit oder
Geifechtigkeit (SiyMtoawti de rep. IV, 443 »qO — die s.
g. Tier Cardiualtogenden — besteht, und aus Freiheit,
oder durch Erhebung über das Sinnliche entspringt. Plato
verbindet in seiner praktischen Philosophie strenge
Pflichterfullang mit Huinanilät, und weist auch die fazie-
hnng anf freie sittliche Geistesbildung hin (de rep« Iff,
p.310* de legib« I^ p. 46 sq. II> p*590- ^'^ Politik ist
Lehre von der volikomninen Verwirklichung der Ge«
rtcbtigkeit (des Sittficfaen); vergl. de rep. IV. ed. Stepfa.
p» 421 C. de lejg. IV. ed. Steph. p.^O?*^- XU. p. Sö^^ß.sqr
Denn der Staat, als die freie Vereinigung einer Menschen^
masse unter einem Gesetz, ist ihm eih sitllichor Orga<»*
niamua» Plato schildert den vernnnftmässigen 3taat (Ideal-r
atAat) mit besonderer Hinsicht auf griechische $itt.en und
Bediirfnisse (de rep.), und die Elemente dieses Organis:^
mus seiner Ansicht von den Bestandtlieilen der Seele
($*'134-) entsprechend. * Schönheit ist sinnliche
Parstelluug der sittlichen und körperlichen Vollkommen?«
heit (de legib. II, p, 62 ^q* P* 89 3q. Sympos. Phaedr,
BippiM mai.PfaUebos, Timaens)) sie ist folglich mit dem
Wahren und Gaten eins (Diog. Laert. III, 89-) und er-r
w^ckt die I^ebe (^ca^), welche £ur Tugend iuhrt, (Sym^
poa« Phaedr. p« 301» Euthyph« p* ^Q.} ^ platonische
' Xiebe.
* tJeber die sor praktitcben Pbilosopbls gehörigen Lehren des Plsttl
TcrgU fof^ende Scbrilten : /
Chry». J AT etil I^UposUiQ roor«lis phlloiophiae Platouloae, Venet,
i536. 4. uod; DiBposhio pbiioiophiiie civUls ad' laeälem Pia«
touu. A'enet. i556. 4.
Magn« Dan. Omeitii etMca Platanica. Altdoi-f, 1696« g«
Fr. Aug« Lud. Adolph Grotefend Conimeotalio ia qua
doctrina PlatouU eihica cum chriatüuu comparstuf etc, GölUogi
i8ao. 4. (PrdMchr.)
134 IL-AbscUn« II« Periode. UI.. Ablh.
Job* Sleidani ionuna cloctiinae PlatonU derepablica et de le->
gibat. Argentor. i548. 8.
Job. J a ۥ L e i b n i t i 1 DiM. Betpnbllca Platonii. Lipi. I776* 4,
Job. ZenigraTÜ SnecifO«u doctpntie inria natorae aecnndam
diaclpliDam Pla(onicain. Argeutor* 167g. 4«
• Car. Morgenktero de I'iatonia republlca oommentaiioiies irca*
Hai. 1794« ö.
Job« Lud. GoiU de Geer (praps. ¥«0 Heusde) Diatribe io po«
Uticcs PlatoDicae pi'mcipia. IJUraj. iHici. 8.
Fr. Küppen PolitllL »acb platon. Grundfatzfii. Leipx. 1818. 8.
GaataT« Pinzger de iU, cjuve Arisiolelea io Plalonli poUüa re-
prebeadiu Lips. 1823« 8.
c
§. 13%
la Tielen Pankten bcMoss sicSi Plato an seine Vor-
ganger, beeoddera an die Pyfhagoreer, an, (Met. I, 6-) «i«e
ilin auf den Hauptgedanken führten, dacs alle endliche
X)bjecte Oiit der Welt aus einem Teränderlichen Substrat
und einer Form bestehen; siber «ein originaler Geist gab
^Allem ein «iigentfaiimliches Gepräge, nnd vereinigte alle
aus einander gehende Richtungen der Philosophie in ei-
tlem harmonischen Systeme, dessen Vorzüge in -der Einheit
läurch Ideen, in der Verbindung des theoretischen und {jrak^
tischen Vernunft -Interesse, in dem engen ßande, welches
'dasselbe z^rischen Tugend, Wahrheit uud Schönheit knüpft,
in der Menge neuer Ideen und Ansichten , welche ala
Xeime in demselben liegen , und in dem regen Interesse
lur das Uebersinnliche bestelm, das es erweckt und er-
lält. Dagegen hat ^s «auch schwache Sei l^i — mangelnde
Unterscheidung der reinen und^ empirischen Vernunftbe-
^ffe^ mysliseber Ursprung der Ideen, Verwecfaseluog des
Denkens und Erkennen s. " Die innige Verkriüpfung des
;Dichterischen und Philosophischen in Plato's Lehren , bei
dem Mangel an streng systematischer Form, erschwert
das Verslündniss seiner Philosophie, und ist die Quelle
Vieler Missverständnisse , aber auch die Ui*sache von dem
Slnsaern Schicksale des'1?Iatohismus. ^
P 1 a t o. S- i38. 136
5- 138*
Plato gewann eine Menge yon Schülern und An*
hnngern, wornuter auch berühmle Staatsmänner unil viele
Frauen (Diog. L. IK, 46.) waren (e, B. Axiüthea
von Phlius und LastLenia Ton Mantinea). Durch
Trennung der verschiedenen, in Plato's Philosophie ver-
einigten, Bestandlheile und Ansichten, und nach Verschie-
denheit des Zeitgeistes gingen verschiedene Schulen her-
vor. (Unterscheidung mehrerer Akademieen). Die
alte Akademie, zu welcher gehören: Piato's Schwester-
sohn und JNachfolger Speusippus von Athen, st 339-
(Diog. L, ly, 2 sq- Heber einige Lehren desselben vgl.
Arist. met. TU, 2. XII» 7* Eihic JSic« 1, 4- Sext. Emp«
«dir. math. YII, 145 «q. Stob. ecl. 1« p. 56 uod 6620 und
dessen Kachfolger im Lehramte ]^enok rat es vt>n Chal-
cedon, st 314. v. Chr.' (Diog. L. IV, 6 »q- Sext. Em'p.
adv, math. VII, 16. 147- XI, 4. 14. 28- Simplic, inphys.
Ar. foU 30 &• sq.) der sich, besonders im Ausdrucke dem
Pythagoras näherte (z^ B. die Seele sey eine sich selbst ^
bewegende Zahl) ; ferner dessen ^Nachfolger in der Aka-
demie (314) Polemon aus Athen, (Diog. L. IV, 16 Aq.
Stob. ecl. I. p. 62« Citv de fin. IV, 6« Quaesl. acad. II, 420»
der ein natargemässes Leben für das höchste Gut hielt
(Cic. de fin. IV, 6*) und sein ^iachiblger (um 313)
Krates von Athen (Diog. L. IV, 21 sq. Cic. Quaest, Ac.
ly 9.), endlich des Xenokrates und Polerao Freund
und Schüler Kr'antor von Soli (Diog. IV, 24 sq» N^ic,
Tusc Qu. I, 48« Quaest. Acad. II , 44. Sext, Enip. ttäv.
Uath. Xl, 51 sq. Plutarcfa, de consolat. p. 102 et 104.
ct. Bäyle Dict), erhielt sein System mit wenigen Ab-
weichungen, vorziiglich in der populären praktischen An-
sicht * Die neue Akademie (s. unten 166 §• «qO ^^^
8mi l^figewisse der menschlichen Erkenntuiss hervor^ und
die Neu- Pia tonische Schule stellte ein schwär-^
merlscjl^es »System durch Annahme ^es höhero iA^eiu
Liokles mät
i3f$ U. Ab$4diD. IL Periode. 111. Abih.
• Hertclitlc» Pojiiicu» (Diog» L. V, 86 «fj. Cic Tusc. Qu. V, 3.
de «livioat. I, 33* uarl SuiiUs t. t. //^xilM^j}f) vou ticMen
« AVerken -^ir iioch einige firuclistüclie hfsitxen (ed. Geo« DaY.
Koeler.' G^l. iHo4. ö.) war Plato's imd Aristoteles ScbiUcry
weftlulb er vou Eiui^eu auch PeripateiiLer geuannS wird«
II. Aristoteles«
J. 139-
Qaellen: Die Schriften des Aristoteles und seiner,
mit Yorsicht zu gebrauchenden zaldreichen Commenta-
loren, (besonders ADimoniiis, Alexander Aphrodisiensis,
Simplicius^ Themistius) (s. später)*, CicerO| Plutarch, Sex«
tus^ Empiricus, Diogenes Laert. üb. V« Suidas.
Scbriftea der Neueren über Arltioieles Leben und Philosophie
überhaupt!
Franc i sei Patrlcli discusaionnm peripaietiearam Tomi IV«
quibiu Aristotelicae pbilosopbiae uuivertae liitturia atque dogiuata
cuni veterum placUla coliata elegauter et erudite dedarantur«
Biüf. i68i. fol.
p Ifelch. Weiorichii Oratio apologetica pro Ariatoteli« periona
ad versus crimlnationrs Patricii. Lips. i6i4. 4.
IXerm. Conringii ArUtotelia laudatio. Oraiiones duae. Helnitt«
i633. 4.
, "Fr. Vi ct. Lebr. PI es sing über den Aristoteles, in Gäaars
Denkwürdij<keiteo •• ü. philos. Welt. lU. Bd. (1786) S. I fi*.
Job. Gottl. Buhle Tita Aristotelis per annos digesU 10 dem
h B. sßiner Ausg. der Werke des Aristoteles.
Mich. Piccarti Issgoge in lectiooem Aristotelis cum epistoU
Conringiana et praemissa Dissertatione de nalnra, origioe ei
progressn philosophiae Aristotelicae ed. Job. Cour, Durrius.
Altd. 1667. 8.
Petr. Job. Mnnnesil, Barth. Jos, Paschasii et Jo. Bapfc,
Montorii Oratt. tres de Aristotelis doctrina. Fcf. 1691. 8*
Mich. Picearti Hypotyposis Philosophiae Aristotelicae. Morimb«
i6o5. 8. ^
36, Crassotii iosiitutiones in uniTersam Aristotelis philosopbiam
Par. 1619. 4.
> 7 o b. C e n r. D u r r i i Il^potyposia totius PhUosophiae Ariatotdlt«
cae. Altd« i66o. 4.
Uebrigens Tergl. die Artikel Aristoteles, Atistotelisdhe Philosophie
(von Buhle) in der grossen Encjclopaedie | heransg. von
lürsoh etc. V Tb.
Petr. Raml sntmsdversiones Aristotelicae Tiglnli librts «omprc*
hiMBe^ pHn 16Ö& 8. und die spater Von ihm «oMf,. AahclAaii«
Aristoteles. $. 139* 1^7
P^tri Gitfendl KtercUationet paracloxlcae »dTcnui Arlstoteleos
«tc» Gratiaoop, l6a4« 8. und in deasea opp. Lugd,
Pet. Valeriani phUoaophia oootn ▲rUcoteltin« DaatiM»
. i655. 4.
Dagegen anch die Terlheidij^nngaacliTirteo von Mart« Dorpius, P^t.
GalUndiiu, Jo« Brosclua, Job. Guillcminat, Heor. Stabtnaj Jckf,
de Munnaoa gegen Vaila, Rainus, u« a«
"PeU de Villeinandy maundnctio ad philoiopbiae Aristoteleae^
Epicurae et Cartesianae parallel i^mam. Araatii. |683. 8.
Ge, Pauli Roetenbeccii Diap, de principiö AriiKoteUco e^
Garteaiaao.. Alld, 2685. 4«
Sajn« MaaooTti «xere. acadL nter in serntinio Teritat» rectiat
dubitet) Aristoieiei an Garteaiva. Hegioin. 1704. 4.
Aristoteles ist v. Chr. 384. (Ol. 99*) zu Stagira
geboren. Von smnem Vater JSikoinachus, Arzt und Ver-
trantem ^es Königs von Macedonicn, Amjntas^ erbte ei;
die Meignag zum Studium der Natur. Plato's Schüler
war er von 308 an zwanzig Jahr, und übte unter diesem
Lehrer» von welchem er sieb jeJocU bald entfernte^ (Eth.
Kic. I, 4.) seinen analytischen Scharfsinn. Seit 343 wurde
er Erzieher Alexander's a), der in der Folge seine Nei-
gung znr Natm-kenntniss und überhaupt seine Wissbe-
gierde dnrch Natnraliensammlungen und Geldsummen zum
Ankauf von Büchern unterstützte (Plin. bist. nat. Vlll^ie.)*.
In den Spaziergängen des Lyceums stiftete er 334 ein«
eigne Schule, daher die ^eripate tische genannt (vgl»
*Diog, L. V, 2. Cic. «cad. Q, I, 4. Gell. N. A. XX, 5.)*
und starb 322 (Ol. 114. 3.) zu Chalcis in Enboa, nach-
dem er, des Atheismus verdachtig, Athen verlassen hatte,
wahrscheinlich durch Gift, welches er genommen.; Aristo«
teles hat denkwürdige Schriften über den ganzen wissen«'
•ebaftUchen Kreis der Griechen, besonders über die Phi^
losophie, geschrieben. Die letztem sollen sich »aoh alte»
Eintheilnng in exoterische und esoterische oder akroa^
matiscfae theilen. h) Die bes'ondern Schicksale seiner
Schriften c) haben die Kritik und Erklärung seiner> schon
durch Kürze nnd eigüe Terminologie dunkeln^ Unlersn^
cfbungen ä) errchwert«
140 IL Abschd« IL Periode, DI, Abth.
erkannt wird (Analytic« posttriora, Metaphyif* I| 1* IV, 3,
de anitna UI> 5» ,60' ^*^ ^^ l^ogik,. * als Wissenschaft
der Denkformen^ und vornehmlich als Theorie der Schlüsse
lind der Demoastratfon , in weldher er ««eh die Ui-theile
(oder Salze) tind Begriffe^ als fiestandtheile der Schliisse^**
mit vorzüglicher Rücksicht auf die Sprache befrachtel;» hat
,aich Aristpteles (durch die unter dem Namen Organon get-
sammelten Schriften) nächst Plalo die grössten Verdiejiste
erworben ( Sophist, elencb. pap, 34, ün/), und er ist un-
schuldig an dem Iklissbfauche , Reicher mit ihr als Orga-«
non auch in materieller Bedeutung getrieben wprden ist»
* Miclu P sei 11 tynopsU loglcae ArUtotelli gr. et litt« ed. £1«
Ebiuger, Aug. Tind. iSgy, g. * ,
Jficei^b. ßleminydae epitome logicae docliioae ArUlotells gr«
et |»t. ed. Jo« ^yegelin. ib. i6o5. fol.
Geo. Anepooynii compeadium phltosophUe n« orgaiii Artitotdis
gr. et tat. ed. Jo. Wegeltn. ibid. i6oo. S.
.J«c« GarpentJirii deacriptio HDiTersae artU dUsereiidi ex ArUt«
Orgaoo collecla et ia III. libros distincta. Par. i564. 4.
^€«r, Weinholti de fioiboa alqua pretio Loglcae Ariatotelis»
Roat. 1824»
«* Fried« Joacb» Christ« Frapcke De aeDtu propriq» quo
Ariatotelea uaus eat io argameiitandi modis, qui i*ecrduot ab eias
perfecta syllogiimi forma* Diu« bistorlco-philos. fiostoch*
;8a4. ^
. y. 142.
' Die Philosophie erhielt nach Aristotelea die grösste
Ausdehnung; sie begreift alle empirische ^ rationelle und
gemischte Wissenschaften , mit alleiniger Ausschliessung
der blossen Historie, und scheint von ihm bald in Lch- -
giky Physik und Ethik, bald in theoretische und prak-
tisdie (Diog. L. V> 28-) eingetbeUt worden zw seyn. *
Die theoretische Philosophie hat das Wirkliche, nicht
von WiUkübr Abhangige; die praktische, das Zufäl-
lige, von WillkiUir Abhängige, zum Gegenstande. Die
wirklichen Wesen sind entweder iiuverimderlich (ayu,"
Vfixct) oder veränderlich (^xiV}}Va)\ die letzteren ver-
gänglich {tpd'aQta) oder unvergänglich. Veränderlich
vmA vergSogliclt »ind ih >ublaiiiri«clieti Dingt; tniTwu
gänglichy aber doch veränderlich, ist der lliminelj unver-i
and^lich und nnrerganglich ist allein Gott, Die theo*
retische Philosophie ist daher in Riicksicht auf den Grad
dfer Abstraclion, Physik, M«lliein«tik| er»te Philosophie
(nachher Methsphysik)) im Riicksicht aof Objecte, Phy-»
aiky Kosfnologie^ Psychcdogie, Theologie. Die praklisd^
Philosophie begreift Ethik, PoUtik, Oekononiie (Metapli«
Ii 2. TI| 1* XI> 3. Ethic X, 9* Oeron. I, 1.). Alle diese
Theile sind noch nicht nach Priucipien von einander ge-»
aondert und begrenzt. Verdienstlich ist aber der Anfang
einer Propädeutik, die Priifung der GmndbegrilTe der
Vorgänger, das Streben, Grundbegriffe nnd Grundsätze
durch Induction nnd Reflexion zu gewinnen, und das Be^
aondere darauf zurück zu fiihren, endL'ch die M6uge von
einzelnen Winken, Fragen, Bemerkungen und Beobachtnn-*-
gen, welche nicht in das System verarbeitet worden sind.'
*Ge.P»nl Roelenbeck Ditp. AHttotelicae phUosophlse difl«
sioncm tob ezsmen Toccni* Altd« 2 706. '4.
S' 143-
lae. Gsrpentarii dcterlptio nmfenss aatonie cz Arototale«
P. J. «t II. Psr. i56a. 4.
Pai. Ramt tdipUnim phjticannn libri VIII* Par. i665. g« ,
Sebaitjani Bäätonii phalotophU« nstnnlis adrerrat Arittote*
lern Libn Xll. Par. 163]. S«
Theoretische Philosophie, L Physik oder Na-
turphilosophie. Natur {ffvai^y ist der Inbegriff
aller wirklichen Dinge, deren Daseyn mir durch Wahr-
nehmiing nnd darauf gegründete Urfahmng erkannt wer-
den kann. Noumene (voi^rot) exisliren nicht an sich.
(Metaph. in, 2. 4* V, Ji.)* Natur ist aber auch daa
innere Prindp der Veiindemngen eines Dinges, wodurch
ein Naturwesen von einem Knnstproduct unterschieden
ist Die eigentliche Naturwissenschaft ist die allgemeine
Naturkfare der Körper, insclern si^ in Bewegung {rmnt^
/
14J U. Absclin, 11. Periode, lU. Abth, '
ai^^ sind. Sie enthalt daher dieEiilwickelung dec ßegrilfe;
r^atur, UrÄache, Zufall, Zweckmässigkeit, Venindcrting iina
ihrei* Arten, des Unendlichen, des Ra^ims und dt*i- Zeit,
und eine «llgemeine Theorie der Bewegung». Die Naljir,
als das Princip der Veränderung, ihn t nichts ohne Zweck;
die Form ist der Zweck (Phys. II,. 4 — e. 8. »q )• ^^o
vom Zufall (ro uvröiiarov) die Rede isf, da sind uns die
Ursaclieyi und Gesetze unbekannt. Jede Verändeiung setzt
ein Substiat (vTioxeiufvov) , liehmlich die Materie, (ifh/)j
und eine Form (eido^) vorans. Veränderung {y.irrr
01^ t fieraßoh}^ ist die AVirUichkeit (*vr*Af;ff/a) * des
Möglichen, insofern es ist (^ rov dvvafAH ovTog tVTiXs'-^
j(eia II TOIOVTOV Phys. III, 1. VIII, i,). Dadurch, dass das
Mögliche (Svpafiii ov)y die Materie, eine Form annimmt
und sich als Besonderes verwirklicht, wird es einer an*
dern Bestimmung beraubt oder unföhig. Materie, Fonn
und Beraubung (atfQijfftg) sind also die 3 Principien dea
Daseyns und der Veränderung. Es gibt Veränderung in
Ansehung der Wesenheit {ovöid)^ der Grösse, Beschaflen-
lieit und des Orts« Die letztere liegt, -wie iiberhaupt
Baum und Zeit, jeder zum Grunde (Phys. III, 1. Vil, 7.
VIII, 7.)* Der Raum (ionog) ist die erste anbewegliche
Grenzt de« UnsohK^ssenden (^ro rov fi$^UfiQVT»g m^itg
axivrirov nQtaxov Phys. IV, 4 «q. vgl, 2.), oder die letzte,
den ^ beweglidien Körper berührende ruhende Grenze
(rov ovqavov ri xo ioxaro^ 9cm cnnofitpop xw xivtirov
ata/MfXTog neQCCQ ijQfpovp) des Himmels (denn nn Leeret^
xo 7C£V0Vf gibt «t nicht)-^ die Zeit das Maaa oder dio
Zahl (oQi&noi) 'der Bewegmig in Ansehung des Vorhec
und Nachher {c^i&fiaq xivticemg xardc xo ttQmxw xctt
iaxtQOV Phys. IV| lt.). Une*iidlich ist dasjenige, über
dessen Grosse iijnaus es nech immer eiije Grösse xa
jtenken gibt. In der Wirkliclrfcert gibt es kein Unend«
Hdies-, es -ist nur in der Vorstellung. Die Zeit ist un-
endlich I die Körper tind der Reum qndlkh, väew^lii so
ArUtot eles, $. 244« 143
der TBeiiung unendlich (Pliys. lii^ i — 7. VI, 1— 9.). Di«
Bcwegnng überhaupt hat, wie die Zeit, Leinen Anfang und
kein Ende. Es muas aber ein Erstes Bewegendes gel-
ben I das nicht wieder bewegt wird (vo nQ(arov xivow
eaciVfjTOv); dieses fnass ewig nnd noTeränderlich s«yn;
•ein Wesen ist ewige reine Thiitigkeit andLeben=Gott.
Das erste ewig Bewegte ist der Uinunel (Phys. Till,
c. 5 «q. de coelo 11, c 3 sq.).
* Cf. Sni<Iaft a, b.'r.) Ancillon (p^re) rediercliet criiiquc« et
pliilotopbiqiies aar rEotdecbie d'Aristote, in den Abliaiidliinieeu
der philoa. ClMie der k. prenaa. AUd« d. W. «• d« Jahrea
. 4804—11. Berl. 1826. S. I %qs
5. 144.
Eosmologie. Die Welt (xaufiogf ovfctvog) ist der
InbegrilF aller verätiderlichen Wesen ; ausser ihr gibt es
keine Veründerang, Zeit, Raum. Sie selbst ist ewig und
nnverihderlich (de coelo 1, 120* ^^ erste Wesen, welches
die Ursache aller Bewegung ist, gehört nicht mit zur
Welt Sie selbst ist nur eine^ ein Ganzes, durch dea
Himmel begrenzt, ohne Anfang Und Ende, und Ton Kn-
gelgestalL Erde ist der Mlltelpunkt, der Himmel die
Grenze. Es gibt daher drei einfache Bewegungen: pach
dem Mittelpunkte (das Schwere, die Erde), von dem
Mittelpunkte (das Leichte, das Feuer), um den Mittelpunkt
(der oberste Kreis des Himmel«). Die Kreisbewegung ist
die vollkommenste, nnd wem sie zukommt, — - der ober*
ste Himmel — der vollkommenste oder gottliche Körper,
üiizerstörbar, ohne alleYeranderung und ohne Leiden, und.
daher von edlerer Natur, als die sublunarischen Körper,
Das Element der Gestirne ist der Grund alles Lebens,!
Thatigseyns und Denkens in der untern Region, und Al-
leis steht unter dem regierenden Einflüsse seiner Wirk-
samkeit. Die Sleme sind beseelte (ifM^pv^a) Wesen; sie
Haben den Grnnd ihrer Bewegung in sich selbst, wiewohl
sie, nach andern Stellen^ veritfiltetst derExeisei an denen
fi« ««feheilet Mii4» «ich heV^gw. Ud>crii«iip€ itfc £•-
4er Theil d^s Ari8t<H«U*cfa«ii Syttens , dunkel | txoiu-
sammetihangend und •ckyraiikit. imifchett entgegenge-
itetzlen Aiuichten (de coelo .1^ 6 "^ 12. - llf 1« 2« 3* 4*
de geucrat. et cornipt II, lo* d^ generat. eniiBcL II, 3«
III, If . Met««rol. I, i. MeMpbyi. XD^ ^ Phjnc, YIU,
2. 3. 5.)*
§. 145.
Die Psychologie verdankt dem Aristoteles die
erste y aber noch unvollkommne wissenschafUich'e Bear-
beitung nacli Krfsfannigsprtncipien, mit' denen er aber
apeculatiTe Atisichten verbindet. Die Seele ist <)at wirk-
same Lebensprincip (welches in der grossten Ansdeh*
nnng genommen wird), die erste Form jedes physischen
Korpers 9 welcher leben kann, d. i, eines organischen
(t^tjr;^i7 tOTiP evreltx^^^ V ftQiortj atafiuro^ tpvaixov ^6)171^
f}(Ovxog Swc^A€v de an. II, ±.y Die Seele ist vom Kor-
per unterschieden 9 aber als Form {h8oq oder epriJU^Ho)
von demselben unzertrennlich * (de anima I, 1 — 4.}*
Ter;nogen der Seele (Swufiitg) sind: das Vermögen der
Erzeugung und Ernährung (de an. 11, 2* 4. de gelierat«
animal. II, 3»), Empfindungsvermögen (de an. 11, 5. 6*
12* nii I2O1 Denken (jo SiavoTrnxov) , Begehren oder
Bewegen; doch behauptet er die Einheit des Seelen we-
aens, und verwirft die Mehrheit der Seekn. Besondera
interessant sind Beine BemeiXungen über die Aensserun'»
gen derErkenntnissthätigkeit, d. i. über die Sinne (d^ an»
11, 6* in> 12 aqi de sensu et .sensibil.), den GemeinsinD,
TCOiVfl aia&tiOigf' die erste deutlichere Andeutung des
Bewusstscyns (de an« Ul, 1 sq.^^ über Einbildungskraft
{rpavraaia) , Erinnerung ( avafivtiaiq ) und Gedächtnia»
(§AVJ]fifjy (de an. III, 3. n. de memoria). Anschauen ist
ein Aufnehmen der Form der Objecte, und das Denken
ein Aufnehmeq der Formen von den Formen, wcichea
Empfindung und Einbildung voraussetzt (de an. JU^ 4)^
AriiloteUs. 5.14^. I4i
IMher Uid^sdot dfUvIhinnögy intelrectM pcticü») and
tlaitiger V^r^Und (twii/re^eo^ y^v^, inUlIectDi Ägeti«).
l>e» tntere Ml dM EmpISngliVbkeic für Jen« Fnimi^n; da-
lier tr apch -mit dm Empfindungsvermögen, und dadurch
mit dem* Kftrper in der engiten Verbinduttg «trfit; dem
liltflUai, weisser jiM FmMo im UrÜMilen (vnolaßißa^
PHtf) und ScUieMen (Xaj^w&'ai) verarbeitet, nnd andt
ajcb sdbet denkt, >komfflt ünaerstorbarkeit (ünslerb-
lieU^«k ohne fiewusataeyn. und forinnermig) tu (dt «niniir
U» 1—6^ Itl, 2^ ^- 50* 1« die Denkkreit itt eine vottf
JLörperlicben abgesonderte^ yon Aotaen in de« Mensc^eiV
kommende (de gen. «nimal. 11^ 3.)» dem Elemente d^
Sterne iOinlicbe Kraft (Cic. Ac* Qu. I, %\ Farner tat'
der VersUnd tbeoretisck. oder praktisch ; letzteres, indem
er Z'^ecke seUt. Verstand nnd Bitgehren bestimmen dag'
Handeln. Das Begehren (oQtiig) ist That%keit nnd
Bewegung dnrch praküiche Gegenstinde, d. t dnrch das
wahre oder scheinbare Gute, welche^ nach dem danezw'
halten oder angenlJlicklichen Vergnügen bestimmt wird
(df anim^ JII,r 9 — II* Elk Ilf. vt) und tbeiU siU also
in Willen (ßovXnaig) nnd Begierde {m^&viuay Das Tkri
gflügen aber ist die Folge der vollkoromnen Aensseruri/
einer Kraft, wodurch diese selbst wieder v^rvoUkommnel^
wird. ,Das edebte Vergnügen entspringt ans der Ver-
üonft (Elbic^ fiip. X, 4. 6. 7. 8-)*
• Hieb« a«]i6reii di« <:QfnmenUrc'ubcr di« Bäsb«r de« A ▼ön'«
f. 14«.
tMs^ dls A^aittisU d€f IfHapb^sik Hes ArUlolcl«» ^. 6. Qülifa
i« d. Blbliotli, d« att. lit« uod Kun$U 4. Sc. nnd Ii^»K. A
G««h. a. «il. II. Bd. S. 33i »qq. ««.l^rÄ. d*
Ütber Aritiot«lm MtUpk>iik Pülleborn in leb^ ficitrifi^
,-, ©• Sl (4n deii0«lb«tt fieifrigen hdt P. daa et«|e Bitcb abmctiS
SL 11« $ eine neuer« Cebcrseizoog bat ]^« B«Bgaiaiibtra
Bonn, 1824. g. nach' det Ausgabe toti 6raadi#\B«rl« Iga3.
P^trl Kam 2 sdioUnuB mettpbjsieaniin lifbrl XlV. Paiii.
. ■ \
^i$ IL i^«hii/ IL Periode. lU. Ablh.
. Di« erat« PhiloAoplii # , oder Wiffeutcbaft dei
Dioges aU Ding, (vgl. MeUpb« U !• 2* IV, |. Xllf» 2«)
war ein erster Versuch der nachher «ogeoaoiitan. Meta-»
jphjsik, und als solcher noch unyojikonuneit. £r be«
gl eilt eine analytische Erörterung der Grandprädtkate dea
Dinges (jo xv^tf^^ QVy ' to opt4og im^ oder der (oefan)
Kategori^en, unter welchem Titel sowohl Stammhi^
griffe des Verstandes und der S^nilichkeit« als auch afage-
faltete, wie er sie durch Ahstradion von Erfahrungsgegen««
^Ijuidfoi gefunden hatt/e, jumfaQst und ohn^ strenge ayiste«
Ifj^^tifcbe Qrdnung behandelt wei-de» * (Metaph. Y, >
Y^l, Categor. c«, I(, ed. ßuhle.)« Die ceha Kategorieen
iQpraedica^ienta) des Aristptel^s sind : tj ovcia, M itoooVy
qynv* Vi^. ihnen unterscheidet 0r die Kategoreme (pjae-
^icabi^i^^ qu>nque vpces) oQpg, f^VQQy hSoq^ äicupoQaf
iSufV, y^rx^ ff^lAßi^ß.Xi^^OiQ f weiche sich auf jene bevtefaen '
" C^^i^*7> 6')' li^^t.Ah SQhliesst sich die Beüae^ung de«
Iprwesenjil.VLnd.seinj^r Eig^pschaftail (Theologie). ^^ Gotty
die absoluta Ursache der gesetzmässigen Bewegung (vgl.
Sr^lfd^'H 14^4)i ut die vollkommenste Intelligens {vovg)^
-welcher. ^elne Th^tigkeit^ Unveränderlichkeit niijd die voll«
l^ömmensta Seligkeit durch sich aelktt ^ukomint (Pol.
VJII. 1.^^ yn.d der letzte Zweck der ffatnr (jMetaphj«.
I, 1« XII, 7« sq. de coelo U^ 3 sj}» de giftierat et oor*
* Vgl. die Kategorieett des Aristoteler mit Anmeiknogen eilaütert
und «li Propadeaiik zii einer. JSjeuea Theorie dea Deak^its darge»
stellt Ton Sah M a.i m o i|. Beri^ ij<A, 8. Uabcr die :^<^^lithfit
•*T/der Schrift über die Kategorleen: Krug ohservatieaiam' cril. el
% -exc^et in A>istot. libr. de categorila Part. ^ Lij«. 1809. 4.
. ** Aaali^ <len filtern Schriften über Ariatotetes Tbeologte rott So*
j^ .Faaititis» Bier« Cnpraedonus, Fortnnioa LIcetas, Upd'den'Schrif»
.> ten dea Veteriaoua Ma^ua und Zachar. Graplua Ober den J^e»
. ^;4«iiiae des d;rteioielea tergl.:
Job. G, Wa^lch ez^citatip hialoXf pli^csoplli^ de ßAtiamfi AA*
* sCoteÜia iu a. parer^ia academicia« lipa, 1731« 8« .
lob. S#!n Vater tbeplo^iM Ari«toteli«M tiiidlci«e* Uptufii
' 179*5. 8. , - * '
tr^her Mtf ttMarlicIie Tbe^tögit de» AtUM/fjim fiSkUth^fn im
111. JSU leianr Beilrl^e«
5- 14% .
Anifdta^3li tliliic^MifB Nieoibacheornm 'adtunbriti« aecottiiMdMV
, M Qoatrae i>hilosQpbi%e ratioaieiii ia^U Diap. JoB. Fr« Golll«
B elbrüc k. Bai. 1790« ^. ' '
' Dia Eifaik dea Aiia>Q«e)ea fibcriettl ttnd «HSHtert Yon Cb»iil*
Gary«, firtsL 1708-^1802' 11 B<^«v 3.
ArTfltotele*fl Eihic« and Politica coitipi-uiDg bii practical pbiloioplij
iranaUted frora de Greefc, illufliraied by ii^odiiciioua and aet<%-
tha crJtical bUtorj of bia .lif« and a aew analjula of bia apaciv»
UtiVe Works hy J. Gillie«, Lond. 1797. Jl VolU 4.
iLarl Liidw. Micbelet die Eibik dea Ariatötelea in ibreuVcr«*
. ballakaa aum SjaUiM der Moral. Derjiu, 1827» 8«
Die praktische Pliilosopfate tritt darrh Ari«
StöMes «DAlytischen Scharfsinn in ein«m ^ dem empiri*
tchen GesidbUpiinkte rerwandten Systeme, als etfai-^
iciie Glnckseligkeitslehre anf. 'Die Untersa«
cfanng ^ebt Voa ' dem Begriffe des höchsten Gaten oder
des Eddxwecks aus. Endzweck (rkXog) ist . Glficksdigkeit
{evScufJunfiaj tvnQC^ut) ; aber sie entspringt aus der «y^p-
yua tr]g ipvxfjg €V ßito teXiUa d» i* Wirksamkeit der
Seele in einem Tollkommnen Leben (Eth« Nie 1, 1-^7/
Xf 5-^C.}' ^^^ kommti als dem Höchsten ^ wahre Wfirde 2a.
l!)ieee Tollkommenis 'Thätigkeit der Temunfl ist TngenA
Sie ist aber Vollkommenheit der th^oretisdten tind prak^
tischen Vernunft; — inteU«(^nelle {Siccvoijtixti Xofyixtj
it^eTtf) und ethische (Tj&ixijY Tugend (Eth. Nie. 1, 13.
n^ 1.)« Die erste, kommt in ihrer VöUkoiii^enheit
alleiB Gott Ctt y lind' gflfwSfa^t €ie höchste Glfickseiigkeit;
die srireite> urelehe er «ndk die menschliiAe' neniit, isl
Vollkommenheit des Temünftigen Begdbrens^' welche ^urch
Üelmtig erworben janA fbrtdauemd ist Xf^tg, Babitns);
und mit fiesomwfdiMt des SnUdilusses, also aas Frei'Af
heit (deren psychologischen Charakter Aristoteles 'xneVst
in das lieht «MäEie) entspringit (^^0 ttQeTtMti)f nach ihrer
aobjecliveii Fonn ab«^ .^«90 ^eiritdil| d^ m»A die Mitte
{
I4a n. jkbsd&ii. IL Periode« IH. Abth.
(ro fiSiJOPf ufrTOTi]g) hSLt xwisclien den Extremen, ' oder
^m KU wenig und su yWL (Daher -^di^ Definition Eth.
Kic. U, 6« lanv «per 17 aQiTtj i^g nqoaiQhriXij ev f/wro-
n^n woa xif Ttf/o^ W^^f ^^giauivri h>yo} sccü wg av o
^pfWifMOg OQ^ftHi*). Di« eüiiicbe Tugend «Qftseri ^cb in
Besiehnng auf die yersckiedenen Objecte des Begehrens
vnd Verabsdieaeni ih tiebea Banpldittrakteren (Cardin«!*
lugenden)^ nehmlic^: Tapferkeit (ctvS^ia) Massigkeit (ai»*
^poai/v^) Freigebi^eit (elsv&iQiatfjg) Grouarligkeit im
Aufwand (^(uyaXongmHa^ Hochsinn (jikyidoxfw/^ia) ge-
inastigte EbcÜebe, Sanjlmntb (n^aoTtjg)* Uierxu kqnun^u
noch die geselligen Tugenden -^ Heiterkeit äea Umgangs
(jXütQomha) Gefaliigkeit oderFrepn^schfifllicLleit (/ptXiä)^
und OfTetiheit vder Aufrichtigkeit ~ ^d eiidiic^ die (fu^
recfaligkeit (ßixcuoowri)» nv eiche als allgemeine, oder al/i
GesctziicLkeit in Beziehnng auf Andere, ^lle übrigen Tu-;
gepden eutlfält und daher die toI Pendele Qcs3LfU*y cenannt
ivird (ygl. Eth. Kic. 111, ,8 «^^O* Unter, der Tugend der
Gerechtigkeit begreift er aber äiacb das I^echt (Eth. JNic.
yj !• 6 A^«)^ welclies vom Rechten noch nidi^ unterschie-
den wird. Er betrachtet sie nebmlich i^ dieser Hinsicht
als die specielle^ auf den Begriff der Gleichheit (ro lao}')
biexogne Tugend^ jedermann daa Sei.pe zu geben, *
t^ieilt sie in die autillieilende (to iv 6i€(V0fip^ SrACi^o%*f iu*
etitia disLributiva) tnicjl in die vierbessernde (ßo S^xaiOP
puxTOQ&wtixoff ß iustitits^ommutativa) und ef läutert, beide
durch die geometrische und arithqpketische Proportion
(iustiLia arithnietica et geo^etrica). Zu ^er Gef-editigk^t
g(ehürt auch dieBi)lig|&eit (ro iKUfX^g), welche di^, Strenge
des Gesetzes Terbessert« Das Kecht (ßutaiov) iat ihoi
Eamilieorecht (i)VitüV€fii^v) und l^ij^r^ches (nQh,Tiko(»)%
dieses , ein. natürliehes (fpw^mf), mK1V»nderliches, und
ein posilives (ytjfjLiKi^v)* . i
*, C lein.. Aa^s^ a Dro«te-Ha^liko,f fi ^ .^iftlotdii «utiifu
' VitkwtrM et parüeulaii» deqne nexii , tyxo ctliic« et uirinpni-
' <l«>ult4k ioa«*!!*«? Atint, tjo>D, Äl6.**'0, • • - - • >•- ■ .
. Aristo teicis; jy. i4ä-i4a. 14»
Mit der Ethik tUnd feine Politik mtd Oekono'-
mik iii der engsten yf*ri)indung. Beid^ Mireii, Yvle der
ia der Ethik aufgestellte 'Zweck des Mentdien^ Tugend
und Glitckseligkeit , in der hiirgerlicheit uiid biailfcheu'
Gefelldcliafl, durch Yoiikommeae Einriditnng derielbe«
erreicht werden k6nne (Ethic. VHI, 9« X, 9.). Der
StflAt (nolig) ist die roUkooiaiene Vereinigurg mehrere
Gesellschaften zur fi^iiiediguiig ailer L«*beii^hedttilDi8B«
(Pnlif. I, 2). Kur die Geisteskraft «oll herrschen. Die
Pulitik untersucht die Arlittel dea'StaaUzwecks. ihr
'Priooip ist 'Zweckmässigkeit und Mutslidikeit. Ülaraiu
.entscheidet fr auch die Frage vbkt die Kfchlaiäs^gkeit
di^r Sklaverei ^ (Pol/ 1 , 5.). Uie ErziulKing jvnrd auf
den Zweck 'des Staat« bczogeu.
Illeber g^h^iren cU«' Uebcra^ttMngeH dm P<>Uiik und Ofkot^mik
yoa Sclilo»»er (Cübeck iiud Lei^^zigj '798« l^« Bde.) und dift
Uebers. d^r Politiii de« A. von Garve mit Awin«-ik. nud Ab>^
baiull. begleitet tob £* ü 1 1 e b u r i». fire»]. 1799 — 1Ö02, U. Bde. ih
Ferner: ArUiotelU reriim pnbÜcanim rerKpitai^. collegit« tUu-
•traT. ci {krolegomeoa addidit Gar, Fried« Meoinana. HcidclU» ei
Spir. i3a7. 8*
* W. T« Krug de ArUtetels Mrvitutla defienaore. Lipa. i6i3. 4,
(gegen Meiüter.)
Ca r. Call. Goettliog Commenlaiio de noüqne aerntaiis apnd
AäateieleiB« Jen. lliai. 4.
§' 14a.
Zu d,er wissensohaftliohefi Behandlung der Gegen^
stünde der angewandten Philosophie trug Aristoteles vor-,
nahinliiBh durch seine Untersiichmigen'ttber die Sprach«
(bes. in der Sfshriü. fg£Qi iQfAtiVH^g^i die er selbst phi-
losophisdi beitinun^te, nnd durch die erste Grundlage einer
Tbqorie der lehoofo Künste bei, * deren Princip er^ seU
ner krUiscbeii ^qsicht gemM^^ in di« NAchahiuung (ji^
pafOiQ) der Isstur selate.
; Uühcr gstört dis Aketorlk «ad Postik des A.
i$0 IL AlU^ VUfwi^Ao. DL Abth.
J. ISO*
Die näclitten Nachldlger det Arbtoteleä vdren grösi*
teotheils geistroUe ComiucnUtoren , welche iü Sdiriften
mit denselben Titeln seine Lehre denti icher yorzatra-
gen itrebten, nnd einige Theile derselben neeh tulise'-
qnenter entwickelten, wodurch diese ron dem Pisitoiiisinus
noch mehr Entfernt, und dem Bfaterialismas genährt
-wurde. Theophrnst aus Eressns , (vorher TyrtamosJ,
der gelehrteste und kenntnissreichste unter Arisloleles
Scbiiiern a}, den er selbst xu seinem Erben und Kach^
folger einsetste (Diog. U V, 36 «9« <^U- N» A. XUI, 5)
und Eudemus v^n Rhodos , welche die Ari^otelische
fhj8ik> Iiogik und Moral mit wenigen Abweichimgea
ausbildeten; Dikaarcbvon Messad« (bL um 830«) und
Aristoxenus von Tarent (der Mositer), M*t«riaUsteA
in derPsydiologiei von donen jener die Seele für eine na«
iürUclie Lebenskraft des Körpers hielt 5), dieser sie eAie
Stimmung des Körpers, ähnlich der der Saiten nannte o)^
sind die vorzüglichsten seiqer unmittelbaren Schiller. Den
fleräklid von Pohtus haben wir schon oben {§, iSB)
angeführt. Ferner ist unter den Arist'otelikern üäsge-
Zeichnet der Schüler und Nachfolger des Thto^jhraat
(Cic. Tusc. Qu. 1,40« 31-) Strato aus Lampsakns
(st, um''27o.)^ der ein dynamisches ^stem der Physik
(daher der Physiker) mit mehr Eigenthümlichkeit aui«
stellte, ia welchem er Alles auf die bewus^ilose Wirk»
«amkeit der Vmtv vuru'ckföhrle ^ weibalb 0r aiiefi von
mebrereta für einen Atbei8ted gehallen wurde tf) (Dfogi
t, Vf iB* Ci{i. Ac, Qtu Wi 38« de nat, deor. fj 13. Sext«
Emp, hyp, pyrrii, UI, 3t- 136 «q« idveri, Math. VH, 350^
X, 155. 177- ?i8. Simplic, jn phy», p. {68 et 2J6* La^
etantt de vc% dei c. }0, Pltitaroh« adr« Coloten« p, n^a.
de pUc, IV, 8, d« solevtin amm* f^Ui^ SuÄ, ed«
P« 29S. 348)* Weniger ist 'uns von Di^di^rins Pbalareiia
(hL 32Q.)| dm.Svbttlw 71i«0|»br«9U ({>i«g, Li V, 7j(>i)
Aristotel«!. %. tso. -' ikl
bekannt, weUlier aack aU Staiitsitiann und B«>(ln4*r «ioa
antgexeicbnete Rolle spielte. Von den späleru Ariitoteli-
kernj Lyco oder Glycon aus Troaa, ^^aclilb)|>er dea
Strato (Diog. L. V, 6^ ^q) «»» 270 oder .268« v, Clir.;
aeiuem Zeitgenossen üieronjnius von Ubodus (Diog.
IT| 41 sq, 68-) 9 ferner von Ariston von Ceos, dem
Nacblblgpr dea Lyco (Diog. L. \, 70. 74.)» Kritolaus
Ton Phaselisy der mt Carueadea als Gesandter nacL Böm
ging Ct^.5* ^* Clir.) und aeloeai Schüler imd Naohlblgar
Diodorua von Tyrus wissen wir nur, dasa sie*aich
vornvilinlich mit den Untersuchungen über' da« liöcliata
Gut besckäftigten (Cic. Ac Qu. IV, 42- ^in. 11, 3. V, 5.>
V'ou den übrigen Vorstehern > der peripateiisciien Schale
bis znm Andronikns (s« ^» j83) sind uns nicht einnial
die f^amen bekannt. Lange Zeit erhielt sieb Aristoteles
System neben deqfi Hafonischen; weit^rliin siiehU mpn
beide als ideniiache oder subordiuiite %i\ vereinigen.
Ijn Miltelaller erhielt das erste, in reinen Fojinaliüniua
verwandelte, die' ansschliessende ilerrschaH^ bis eS
wieder zum Theil von dem PJatouismus verdrängt
wurde; ioimer hat ea aber durch aeine Logik groastn
Einfloaa behalten, e)
0) Von Uinen zahlreioben Scbriften babm ii^ht m§tt den aatlu^
bistorifchen * nur die Cbarak t er icbilHeraiigafi (if#ixM
;|«^aim}^£] und riuige Bruehttäcke erbaltrn (op«vra gr. et Ist«
ed. t)aD. Heinsim. Lugdt Bau l6i3. Jl. Vol. fol.) .
Vgl. aqcb die znm folgeodea {. angef. Scbrifi too Hill.
^)Kic*Dodwell de Dlca^arcbo eui»((ue iiagmeutit* €/• Bredow-
epp. Paria, p. 4. et »lib. el Bayle Dict.
^ G. L, Mahne diätr. de ArUtoxeop pbiloi . peripaletlco. Amatel,
17^- 8. .
d} Phil. Frid. SobloiafBr de Siratqoa Limyfäten» «t aCbsism*
▼nigo ei tribnto, Vileb, 1728, 4. ,
3r«lieker Dtu^ de aibeiamc» Suratools, In Scbellborn*« amoenitaU.
. lUer. T. Xlil. p« 3ii aqq.
y) Jon. Iiauooy de varia pblloaopbiae Ariatotelicae furtiina. Par«
1655. 111. E«t Raj^. Com. 1662* 8* re<?Qdi eHravU Juli. Herrn.'
«bClawicii. Vileh, j7to, 6.
Ge« PauU^Kocleobeck Oratio de plültaopbla« Aii«i<^<:l*aa*
per iht0AH atuies (offtaui Tsris. Altd. i66tt. 4.
i$% II. Abseh«. IL Periode, lil. Abth.
♦
m. K p i k u r.
Qoellen: Epicnri pbyiica et Meteorologie« dnabiii «pUtolU
oiatdeoi 0»iiiprdi«ai« ed. Job. Glob. 8 c b n e 1 d e j*. Liptiac,
Epicuri fragment« Iibror« IT. et ^. de Detum ete, reititnla Ifit«
Ter«« et GommeDt«riii illttitrata • Roiloio ed. Orelliat. Lipt.
iBia. 8.
Diogeoia Laertii de TJtia, doj^iiuitibiia et apopbtbeftnatibua
dsrornm pbtloaopbomm L. X. (gr, et lal.) aeparatlin edUna
««(tttt adnotaliombua ilUatnfeaa « C«v. 'Kümb^rgcr* Norttüb.
1791. 8.
Uebrigeoa yergl. dea Lucrez Lebrgedio^t: de ireram nator»,
£ttn9t ; Cicero, Seneca, Pltitarcb«
Petri Gaaaendl AniiDadveraionef }n DIogenem l^eert. dt tiu
et pbiloiophia Epicuri. Liigd. Bat, 1649. fol.
Eiuadem de vtta moriboa et doctrioa Epicnri, LL, VIIL t«ogd*
1647. 4, Hag« Com. ]656. 4.
Sem. de Sorbiei^e leitrea de la rie, dea moeart et de 1a re-
patation d^Epicore arec lea repona«* k aca errearai 10 deaaen l«*!-
trea et diacoura« Par, 1G60. 4,
Jaeqnea Rondel ]a Tie d*£picare. Par. 1679« 8. Lateio. Ue-»
bera. Amat. 1693. xa.
Verauch einer Apologie dea ^pikur von einem AtiiafaaMeiiiiai|«r (Ji^b*
Ooiifr. Bremer.) Berl. 1776. 8.
Vr* Ant. Zimmer mann (Rrap. Zeliner), Vita et iToctrioa
Epicuri ^9§^U iaaugiiraü examiuata. Heidelb* 178S« 4.
Beiur. Ehreqfr. Warnekroa Apologie und Lebeu dea £pv.>
kor. GrejfiiW. 1796. -8.
ICi«« Hill da pbUoaopbia Eplovre«, Democrltea et Tb«opbra*tea;
-CkneT. 1699. 8«
Petri Gaaaendl S^oiagraa pbiloaopbUie Epicuri« Hag, Com«
16^6. 1669. 4> Wid in den ppp*
Epikar (geb. 109. Ol. 9., v« Chr. 337 tt. 270«) «ui
Gargettua bei Athen ^ voa armen Aeli^rn, (indem sein
Vater 1 Coloniat auf Samos , durch Kihderunterricht, und
•eine Matter durch dag Gescfcaft einer i. g« weisen Fraa
ihren Unterhalt verdienen muMtetii) beaaat einen fiiMgen
Kopf bei kränklichem Körper , erhielt aber eine mangel-
hafte Ersiehnng. Ein Vera dea Heaiod und Demokrit^a
ßchriflen weckten schon im firohen Alter aeioeii philoso-
phiscben Geiat, Er kwU dunp ia Athen i^m JUjtdmaikm
S p i k ü r. $. löi — 15S: 158
Xeiiokratet.y Tbaoplirstt 4iiid Attder«^ dooli obeilUofaliefa.
In seiuem • 32» J«lire eröffnete er eelbat eine Scfatde in
Lampsakas y welche er fünf Jalire damnf o«ch At^n
Wiegte (blog. X, 15.). Hier lehrte er in leinengi Galten
eine Philosophie , welche sich dordi ihre Herablassinif
zu den Bedürfnissen des siuiilich^vtrfeinerten Menaoben»
durah die Abatreifong des Aberglanbens und feine Oesel«
li^eit emprabl. An seinem Charakter wird mit Xyrnnd
vielleicht nur di^M getodeit, «kaa Eitelkeit ihn zur Her-
abwdrdignng der Verdienste anderer Uenker verlaitetie.
Von seinen sahlreiofaen Schriften (Diog* JL. X, 17.) haben
wir nnr/ einige Brnchstücke beim Diog«fneS) and die dnroh
eineh glncklicfaen Zufall bei den Nachforschniigen su Hev«
cnlanom wfeder aufgefundenen Bruchstoeke das Werks
J. 152.
Die Philosophie ist ihm das kräftige Bestreben, darch
Vemunftanwendung die Glückseligkeit des Menschen xa
bewirken (Sextns adv» Mathem. XI, 169.)- Ef^ik macht
daher ihren Hanptlheil , auv; Physik und Kanonik (so
nannte er die dialektische Einleitung in sein System) sind
nirr Nebentlieile (Seneca ep. 89. Diog. X, 24* 31*)« Diese
Glikkseligkdtslehre hat ihrem Inhalte nftch wenig Ei^en-
tbuinliches} nur die form > gehört dem Epikur eigen«
thiimlich an. Seine Philosophie nehmlich ist ein vqjX
silllichen Ideen verwebter, durch die Au>bildung 'der
atomisiischen Physik und eine derselben angepasste Theo«
logie unterstütater Eudömonismus.
J. 163* I
Die Theorie des Voratellens, anf welche sich
Epäni'a System gr&ndet, ist demokritisch , nnd beruht anf
der Ia«)ire daa Demokrit Ton den feineu AmAu^mo der
Kdrper {catOQ^oimy tcncataüHs) und den dadurch ent-
tfTJpgtndtfl uid«rLaf)t her umflaitemden BUdemi(f . iO&O«
154 U. Ab9dm. II. Periode; HL Jd>th.
Datth fiei^vtraj der 'Si^neMigan« von dentelben «qU
atekea dio Anschauung«]! , weldie dtn. Objecten
diitcliau« eoUpnecben^ und di^ VorstellQiigeQ der £in*
bUdtttsg^kraft^ we],ebe iich- Vdn erilero durcJk grossere
FeinWU^ äfifalUge Zusämoieiisetitang und geringere Ver-
bindung nii( den Objecten utiterscheideji. In der iinmit«-
Utberen siDrtlichen Erkennlinss (anatf^^iHg)- ist atleseit
Krkenntniss des Objects. Aus derselben enlslelifn «och
die aUgemein'ea YorsteUungeii , welche der Emplufidiing
yorgreüen (nlgQhj'ipHg*); jedoch ist bu ihrer Bildung
auch der Verstand :^'ksaiii (Oiog, X» Bi tq. 46 •q. 63^
luucmt. IVi besouders v. 474—476. 726—763. Cic. diriii.
Uf 97«) Jede Vorsleltuag de'r Siiino und der
PbaMtasie ist wabr^ weil sie den ausflkssenden
Bildern nolhweiidig entspricht^ und nicht bewiescii,
noch widerlegt werden kann {^vagyiigt aloyog)^ Pie
Urtheile (ßo^ak) dagegen sind wahr oder falsch, je nach-
dem üe den sinnlichen iVahrnehtnungen en^spt«chell
ödet nifcht , und daher rart ihnen immer zu vergleicben.
die Gefühle Qnad'tj) sind unsere Kriterien beim Vor-
ziehen (ati$eatg) und Verwerfen {(pv/tj). Es gibt
fceiile nothweädigen Denkgesetse; . sonst wurde ^s ein
f atam geben. Dieses sind die Grundsätze seiner K a -
nonik (Diog. X, '32*. Sextus advers, Mathem. VII,
303 >%• Cio. Ac« Qu. IV, 1^$. 32. Nat. D. I, ^s. de
ikiö 9» lO)»
* Job« Micb. Kern D'im« Epicori prolepsit •• «atlcipaiiones sen-
libos dcnum sdiniuUtris baoftUe, ood Tero fiicnti inoataey in
locum Cic. de oat. D. Ij l6. Gott. lySG. 4.
Taconia Roorda Disp. ^de auiicipaUone cutu omni, tuin lu-
primia Dei, atque EpicareaMm et Stoicorum de aaücipmioiMbua,
docutDa. Lngd. Bat, i^3« 4* (aacb in deo Auaal*Aciid, I«i)gd«
Pau,i8aa-*a5.)
I«a morste d*£pkiire» avec des reflexiona par ftfr, Baron de$
C o u t u r e 9. Parii. itJBd, , veimelirt to«. R o n d e 1, Haag,
^36. 12,
- B p i k tt r/ 'S* li4. 155
^ m#nte dfßmenr* tir^ il« m« f$offmä «eck» par Kr« i'AbIri
Batteox« rar. 1768, S, deuUch (yod Joh* GoUfr. ßramer),
MietaUf 1774; Halbertl. 1793« 8.
iTagol Oitieisit Diat. E{>ieuraf ab kifami dogmate, qnod aaai-
nam ^qioib «omiat«t i« obfto^ oopporia i|Blb]^M , dtftwwk
Altd. 1679. 4. /
Yeraach über die Einaelilgkeit dea atoi«chi>ii und epiknreUchen Sj-^
aCtfms iD der Eiklärtiiig Toin Ursprünge dea ver^nägena (voo
E,PlfltB«r)iä4«r nm^a Jdiblioih. der achSiMD Wkaeoacbaf«^
te«. 19. B.
'' EtLilc. Vergnügen ist der Anfang iinä das Endo
eines glückseligen Lebens, das höchste Gat des Mefischen^
(Diog. L. X, ^28 «q«) weil alle lebendige Wesen von 6e«
bdrt an Tergnugen suchen unä den Schmers fliehen. Dm
•her das Vergnügen in Bewegung nnd ]ftnhe der Seele^
oder im Genüsse angenehmer und Mangel unangen^mer
Empfindungen (^fidovri tv 7(iV7j(TH^ nnd tidovff wxratmj*
(MTixji) besteht, so hält Epikar, genauer bestimmend, die
letztere oder dasjenige geistige Vergnügen, Welches in
Freiheit von körperlichem Schmerz und Unrnhe der Seele
besteht, für den Eudzweck des Menschen, und settt das
hBchste Vergnügen in völlige Schmcrzlosigkeit, (arafa-
|kK, ctTov^x, navtog tov aXyovrog vne^aiQsaig) die durch
Befiiedignng der natürlichen nnd noth'p^endigen Begier-
den entsteht (Diog. X, 131« 136- 187* 139* Cie» Ein, I^
^ llO* ^^® Empfindbngen find an sitdi gleich an Wertii)
aber in Beziehung aftf 9t«rit^, Dtuer und Folgen s^hr
terschieden. Di^ geistige Lcist und äw geistige Schmerii
ist grosseiv «Iß die des Körpers. Es ist daher ein4 An^^
wah4 {iM^$g) und Leitung der Begierden dnrdi Ver-i
nunft nnd Freiheit, .oder' Unabhängigkeit von 4er tfetu^
(welche JSpikur an£ ein« naphüosophisehe AH eAläH4f
Diog. X, 144« Ga Kat D. i 2^)^ sur Erwerbung dei«
Glüekiriigkeit erforderlich. Klugheit (fl^cfPfi^L^) ist dahef
dia vorzüglichste Tugend; ihr stehen lUseigkeit und 6e^
rechtigkeil cur Seitei Die Tugend ftberhaupt hat ifüi^
dupoli ibre Foigen Wer ib, weil eie unzertrennlich mit
4^
1A6 U. Absektt. 11. Periode. UL Ablh.
Ver^i^n varbatiien ist- (Oiog. X, 139- 140. t4i.)*
Verträge sind dio Quelle des RechU | iiir Zweck iel
der gegen .^eilige MnUen der diirclt Geselligkeit Verbunde-
«tn^ und' VoHheil der Vef|iflielitartgigmwd ihrer £rfi4i*
)ung (Diog. Xy 150- I5l). Zuweilen ansterte Epikur Be-
Iieuplungen aus einer reiiiern Quelle (%, fi* Dipg. X, 135»
Cia. Tom. Qii. II, 7«) durch dieselbe loooiieeqaenx, wel*
che eoch seinen Gegnern Lobpreisnng ieines Leben.«
dinöthigte (Cic. Tuso, Qu, 111, 20* $enece de viU
beat, 13).
AnfD, ünctnebied des Cyrenaliclien and Epikuriaclien GImcU^*
ligkciU^i^oift (Uiog. X, 6. i3i« aSy. Cto. Tum. Qii. lIl/iYd.
Fiti. I, 17.)» welcheo Epikur^ walirMheinlich erst nadi' uud
nueh durch ^^ide^prttifbo aufi«erk««m gemacht, deutllcber b««
§. 165.
Getit. Cbarl«tOD Pkyilologla Epieareo-GatModo-Cbarleio^
, Diana. «Ic hond, iC54. £oU
-'Gottfr. Plottequ.et Dia», de coamogoma Cpicuri. T^ib.
176Ä. 4.
Heftattraac Taceord dea aenHmeua d'ArUtole et d'Ep&core aur
la pbyaiologie. Lugd. Bat. 1683. 12.
Physik. Die Naturlebre ist zum Tbeil der Ethik
untergeordnet, und de rauf berechnest , den Mensehen Ton
' fd^ergläabischer Furcht Tor den Himmelserscheinungen^ vor
Gottern, Tod, und was darauf folgen soll, au befreien,
4arch welche Furcht seine Glückseligkeit gestört wird
(Diog. X9 81* <9- 142- «q- Lncret. f, 147. Pintarch. uon
posse eaayiter titI secundum Epicurnm c g* 9*)* Hieran
konnte er nichts passender finden, als die demokritiscbe
Atomenlehre, welche er mit manchen Hypothesen ver-
mehrte, und noch mehr auf das Einzelne der Natnrer-*
ifcheinangen anwandte. Die Annahme ansammengesetzter
, Körper, die wir wehmehmen, fahrt auf eiufache und au-«
verandei liehe, -— Atomen« Die Atomen haben ausser der
Schwere, Gestalt und Grösse, und ausser der nrspriisig-
E p i k u r. S» iMm iSl
ficb glekUoriDigen tenki^bleii, noch ^tne «bwet*
eilende Bewegung (LticreL llj 217* Cac Fin. I, €'\
iltr welche Epiknr keinen Groiid angibt Durch die
▼«rMki«aene oMchaniacbe Bewegung der Atomen in dem
Leeren (ro xn^ov) oder dem Baume (ranoif x^Qo) ent«»
atandan Aggregate oder Körper, nnd die gaase Welt»
welche ebenfüla ein Korper nnd als' Oanaes nnverän«
derUch und nnendiioh^ in ihren Theilea oder Welten
aber Teränderiich ond Terganglich tit (Dfog« X, 39. 43
aq. 73 8q. Liicref. II, 61 «q-)* ^^ ^'^ ^^^^ MurolU
koiuAüen ist/ und nichts als Scenen des Elends , det Zer-
atöriiug nnd Vergänglichkeit darstellt (was sich beson-
ders am Menschen offenbart), sO kann sie .nicht als das
Werk einer verständigen Ursache gedacht werden« Eine
solche Entstehung der Welt ist auch unbegreiflich) und
streitet mit der Seh'gkeit der Gotter (I^iog. X, 139« 76.
77. Lucret. V, i57 — 235. HL $Ö5 — 984. Cic JVat. D.l,
9— '16.)* Die 'Zweckmässigkeit der Welt ist nur xufal-
lig (Lucret IV, 821.)» — D'^ Seele insbesondere ist»
wegen ihrer Mitleidenschaft» korperb'cher Natur, und zwar
ein feinerer Korper in einem grobem. Ihre Bestand-
theile siud Warme , Lufti Hauch und ein nameuloser
Stoff, von d,em das Empfinden abhängt; der letztere ist
in dei* Brust , dre übrigen sind in dem ganzen Korper
'▼erbreitet (Diog. X, 63 sq. Lucret III, 31 sq. 95 »q. 138.'
188. 204 sq. Sext. Emp. hyp. pyirh., III, 187# 229-).
Korper nnd §eele sind auf da^ innigste vereinigt ; letztere
entsteht und vergeht mit dem Korper durch Ti^enhung
ihrer Atome (Lucret III, 324 >a* 396 sq- 426 «q* Diog^
t. X, 64 sq.), Unsterblichkeit der Seele streitet mit allen[
Bedingungen eines unvergänglichen Sejns (Lücret Ilf/
807 sq.)* ' Di« y<^^ ^^^^ bebAoptete.lmmaterialitat he-*
streitet Epiknr noch besonders. Der Tod ist kein Uebel
(Diog. X, 139- YwgL 124 »q* Lucret III, 670 sq-)- 1
15S II. Abadm* U. Periode. 11L jU>tb.
. '§. 166.
Jo.*J?«alti ilias« d« f)eo E[ucuii« urgent. i686« 4.
/oi)* Conr. Schwarx imlicium d« recondiui Uieölo^iii Epictirf»
CommenU I. IL Cob, 171S. 4.
Joh. n<n^« Kronaityer DIm. <l»vt. GolU. Stoll«) d«
Epicuro» crcaliom*^ «t proTidemiH diviiiM «Motore« Jr«^
1713. 4. .
..Joh. AebM- Fei. Blalke DiM. qiui ftUiitnr ^iairot «Umm
cootTA GasModumy Bo^dellum et Badiuin. les« ly^i, 4*
Chph. Meiner« Abh« aber Epikarn« Cbarakler nnd desaen Wt«
dtfraprfiehe in der Lehre Ton GoU» ia ieinen Teraw Sehrifteii«
II. fid. S. 45 aq.
Theologie. Die Conseqaenz 'dieses ganzen Sy-
stems scheint eher anf Atheismus , als Theismus zu fuh-
ren, wie schon die Alten richtig einsahen (Plutarcfa.
non poSse suaviter yivi sec. Epicur. a 8«); daher hiel*
ten ei|iige Stoiker ^ wie PosidQniiis> den Epikur fui*
einen yerstellten Atheisten (Cic. Nat D. 1^ 30» 44.).
Allein er ist doch ein inconsequenter Tbeist^ behauptet
das Daseyn von Gqttern^ und spricht von ihrem We*
aen mit dogmatischer Keckheit Das Daaeyn derselben
beweist er aus der Allgemeinheit der religiösen Vorstel-
lungen pnd Cegriße^ welche aus einer Einwirkung der
entsprechenden Gegenstände kommen , seiner Theorie des
Erkennens gemäss. Die "Götter sind Aggregate von Atomen
in meosdilicher (als der vollkommensten) Gestalt, doch
hjsben sie nur ein Analogon vom menschlichen Körper ;
sie sind ewige, nnvergängliche und selige Wesen, da
solche .der Verehrung wiirdigi obgleich sie in seliger
Ruhe nnd Abgeschiedenheit, ohne allen Einflnss in die
Regierung der Welt in den Zwischenräumen der Welten
leben (Cic. Nat. D« I^ 16 «5» teeret. V, 157 sg. ii68a
f IST-
Epikums £snd viele Sc£üter, unter wehben M^-^
trodorns' (Diog« L. X$ 22 •q/)^ nnd Sein Bruder Ti-
mokrstes, Colotsi (gegen welchen eine Schrift
S k o ik er. «S* iM« i&9
Ptntarclia gericbiet isl), Polyanns und Leonteua
iijit seiner Galtin Tbeniista, alle ays I^pmpaaku^^ fer-
ner ein anderer Metrodorirs, von Stratonicea , der
aber zar Akademie überging . (Diog^ L. X, 9«) »nd. die
veriJ^aule F«Mnuüfi Epiknr^ty die berühmte Hetäre Leoki«
tittm von Alben j' ferner Epikur^a £Iachfo)ger .(270* v.^
CliTj) üermaohiis ron Mityleve, und die spateren
Polyaträlns, Dionysins,^ Basi^idesi A.pQ)«p
loüori Zeno von Sidoa f Diogenes von Tarttia und
Diogenes Tou^Seleucia^ Phaedrus upd Pbilodem
Ton Gadara u. a. Seine Schule dauerte lange Zeit olpus ^
bedeutende. Veränderungen fort • (Sen, ep. 33.). Der
Grund davoi^ lag in dem Geiste dieser Philosophie» in
der hohen Verehrung der Anhänger gegen den Stifier«
der anch durch Seine tcvqicci^ So^m wesentliche Abwei«
chungcn von seinem^i^steme verhindert I^Ue (Locret*
111, 14. Cic. Fin. I, 6. 7. II, 7- Diog. X> 12. 13.>
Wenn diese Philosophie auf der einen Seite alles Ideal«
im menschlichen Geiste niederdrückte^ so verwahrte aie^
ihn doch such gegen den Aberglauben , freilich ^nf Ko-
sten des vernünitigen GJIaub^nf (L4ician« Alexapder).
* A^hia Epikureer und Sopbiiteo (Diog* U X, a6)?
ly. Zeno und dieStpiker.
5. 158.
O^^lV^ii- Kleanth's Hymne and Bruchstücke des
Chrysipp 0>* ^^^^) undPosidonius (s. ^^Anm, unter d.f)^
Cicero j Seneca^ Arrian, ^ntonin^ Stobäns^^ Diogenei Laer^i
Ylhp PluUrchns in mehreren Abhai^dlniigeii gegttj^ di#,
Stoiker^ Siinplidos«
. Ne
■smÄngH f •rtMi'^Zsao pUlesepiM faiffter adnsibrstiis. Bit-
ercita^o aeadomica« Ups. 1700. Jf*.,
9^ SU Lipiii llanttdttctio ad stoicam pliilotopliism« Antwerp«
atelb ^ Lii^fU fii$« i644* ifl« «nd tm dm opp.
i60 n. Abadtp. II. Periode^ III. Abdu
Th<>lQf Galak«ri diMi ^ ditclpU«« «toie« eam Mcti« «Ui« col-
UUy TOr cein, Ausg. des Aoiouin. Canuhrig« |655. 4»
Frno^ <le Quevedo' do^i^o« itoic« hi thii opp. T4 tlt*
BriixelK 1671« 4.
Ja. Franc. Bii.<)dei intvod actio* lo pbiloi. ttoicami toif dar
WolteMliCD Attfg. de« Ah4oom. Lip«» 17^« 8. *
Dii^i. Heinaii oralio d» pbiloi« ftolc«» iq 'i^'CrafMHb*.- L«8d.
Bat. 1627* 8. p« 5a6 iq.
Dieu Tiedem«nn*a System cl^ Stoiicliefp Philoaopfiie. L^ipz.
1776. 111. Bde« 8. aad'dcMea Gai»t der i^eciiL PbUoa. lifidi
S. 427 ff.
loh. Alb. Fabricii Biip. de tetillaUonibiif dtoicorani* Lipa«
1693« 4. * / .
' Zeno war zu Ctttlam (Kittion) {it . Cjpem geboren
(titn 340*) I ^^ne^ reichen K,aufinaDnt (Mnaseas) Sohn«
Neigung und Znfall führte den schon gebildeten in die
philosophischen Schulen der Sokratiken £r hörte den
Cyqiker Krates, die Megariker Stilffo und Diodorns Kro^
Ans, und die Akademiker Xenokrates und Polemo, (den
streiten und vierten aehn Jahre lang) und rereinigte Ter«
teliiedene Richiorngen der 'Sokratischen Schule« Em um«
fassendes I gegen den ^kepticismus haltbares System der
menschlichen Erkenntnisse und besonders die Aufstellung
strenger sittlicher Grundsätze , denen sein ganzes Leben
entsprach, war das Ziel seines Strebens. — Er stiftete
(i^m 300 y* Chr.) in der Stoa eine Schule, die durch eine
Menge von treulichen Denkern und TugendüVunden , äö
wie durch ihren Einflnn auf da« fhätige Leben ', durch
Kampf gegen Laster und Despotismus sich rühmlich ana-
zeiclinele und starb nach Epikur (ohngefithr zwischen
264 — 2600.* Sein System wurde durch t'ersaua oder
Dörothena aus Cittinm, (Suidas s. r. Persana nnd
Herrn agoras), Aristo aus Chius a), der eine eigne
Schüfe stiftete und sich der skeptischen Akademie näherte»
(er ist von dem Peripatetiker aus Ceos' 5* 150- 2u unter-
scheiden,) Herillns von CarUasgo b)^*^ alle drei ))lüfa*.
tfitt um 260* -*"y beeondexa aber dcudh Zeuo'« Sdiällr
nnd Nachfolger Kleanth e) von Aisus (Uiihte um 21^
V« Chr.), femer dessea Spbüler Chrys ipp d) von Soli
S I oi k er. $, 158* I6i
0>att Ttfsn«^ die Smtze der Stoa (Cic. Ae. Qu. IV ^ 24.
Di^g. L« YiL iB30> f0^« MO-' flt SiS oder ftoi- ▼. Chr.),
und dessen Schüler Zeno yoil Tarsus (nur 212.)» *^^
Diogenes touBabyloni welcher um 155 mit Caru««-
iles oiid iCritolans ids Gesandter nach Rom ging^
femer desecn Schüler Antipater von Tarsus oder Si-
ddn (ttm 146)> PatfätiusV) roir Rhodns, der diesem,
in Athen .folgte, audi in Bom lehrte und ^^n Scipiö
Air. nach Alexandrien begleitete (bL um 130«) mid Po.»
aidonins /}aus Apamea in Syrien^ dea letzteren Schüler
(yon seiner Schule in Rhodusauch derRhodier genannt*
bl. um 103^9 ^^ ^^^ Kampfe Jtnit andern Schulen , j[)e-
eonders des Epikur und der neuen Akademie , mehr ent-
wickelte . au^ebildet und abgeschliffen. Das Eigen^hüiti^
liehe aller dieser Denker vollständig und bestimmt aozu*
geben j wird auch dann' nicht leicht seyn^ wenn alle Ge-
aphichtsquellen über, jeden einzelnen erschöpft seyn wer-
den. Stier kann nur die allgemeine Grundlage dea Sj-
^stem^ aofgenommen werden«
0} Göiöir. fiiickti^ri bi»$. List |»lii]oi. de Ariitoh« tluo^
tilA et doctrlna noto. Lips« 1725» 4*
' lo« Ben« Catpzo'Tii Dif. Pwadoton Stoictun Arittonis Cbli:
ofttuw^ upa$ tm ayä&ia vnotffixj^ %ov öbffw i novif obierratioi
nibiu illoatratoiii. Lipfi. 1743« 8.
&} Guil. Traft g. Kr|ig Herilli de ftummö böno lentenlla ^pl^i^
non cxplodeoda. SjmLolair. ad bist. |>hiloa. parüc. IIL Lips«
l8a34 i* (bezieht axch auf Cic« de off« 1; 2.)-
e) KleantK's Geaang auf den bt>cliaien Gott, gviecb. uod dentacL^
nebit einer genaueü DaratelltiDg der wich^igsleo Lehrtätze der
Stoiaclictt PfaUcadphie Ton Henn. Hdmart Gluditis. GüiUei^.
1786. 8* . ^
. GoTtL Cbr. Fried. Mohiiikef Rleatftbes itt Stoiker^
, I. Bd« Greifat^ald. I8i4. 8*
. loi Fn Herni. Schwabe Specimen tUeölogiae eomparMiraa
exbibena MMtr^ifvg Vfufw it§ Jtm iUnstr« Jen. 1829^
iQ ^ob« Fr« Riehter Dias/ de Chr/aippo Si&ico fasteoio. lAna^
1758. -4. \
' Ge. Albr. Hagedorn Morallir Ghmh»p€V e rerem aatoHt ee^
tha. Altdoif. i685. 4- '^
3i€ Amfti L
^ '
l6t U« Abscbn. II. Periode. III. Abth.
9ob« Coar. Hagedorn EtUca CliiTtippi. I9oriiMli. I7l5. 8«.
B*goet CotnneouU* d« Chr^ü^ n'üMp doclrin« «I Mypum,t fjt^
TatiiU 1623« 4.
Cbr, P«terieD philotophiae Chrysippeae fundaroeota in notionnm
djtpoMiiooe poaiia. Altoo« ci Uainb. 18^7. 8« (rec. you Trfn-
delenburg 10 den Berlin. Jabrb« luv viaaeBicbAfllieb« Krilik
Su 317 ff. 1827O
0) Mt^moirr« anr U tif 1^ a.nr l<# oüTraget d« Panaetida ptr
Ifr» 1*4 bbi^ S e V i 9 9 in den M^m. de VAc dea Inacr. T. X4
deuticli in fliaamann'a Hagas. IV. Bd. S.^3t6S f.
Car. Günih« Liidt>Yici Progr. Panaetii vStam H mcrita ia
Romanor. tom pblloiO|ibii|ift K^m iuriaprud. illaalrao«. Lipa.
1735. 4.
F. G. van L y n d e n Disp. biatorico - cririca de Panaetio Rfaodio
Pbitoaopbo 6loico. Piaea« Dan. Wjttenbaeb. Lngd« Bat*
180a. 8. A
f) 3 ttn* Bake Potidonii Hbodii relt^oiae doctriope» eoUi^l «Iqit«
lUoatravU. f^agd. Bat. 181a. 8. ^
5- 159.
Philofiophie ist den Stoikern das Streben nnd der
Weg TUT Weisheit (aocpia), als der höchsten Vollkomnien^
heit oder Tugend des Menschen» die sich in der Erkennt-
BISA der Natur d«r Dinge ^ in dem Wissen nnd Thnn des
Guten und in der Ausbildung des Verstandes äussere«
Indtn Jen«' d«n Weg sn dieser Vollkommenheit seigen soll,
(Senec ep» 89« Plut. de pljac Phil« proem» Cic de fin«
III# 21«) «ii^d ihre drei Haupttheile^ auch Physiologie^ .
Elhjk und Logik (Pliit. l.h Ci<5. de fin. IV^ 2, Diog. L.
VII9 39 sq.) Ueber die Folge^ in welcher sie dieselben vor«
Imgeni waren sie nicht einstiitmig ; doch schickten sie
. meistansy wie Zeno und Chrjaipp, die Logik voran (Diog*
L« L 5* 40 sqi); letzterer schloss jauch mit der Physi^
(Plut de Stnicor, repugn. p, i42*' ^^^t. Emp« adv.
nnMif VII| 22» 23«)^ Uebrigens Termochten die Stoiker
nie, denselben Uine feste Grundlage und systematische
Form sii geben , weil sie dem Empirismus huldigten« -.-
Ihr Haup^g^ndv^Ui war: {ol^e der Natar. (Cia Ac.
0«. I, 10 «q.) '
' S t o i k e iw $.160« 163
Im« Logik d«i 2«no und Miner Nadifolger l«t riel
ttaifaswiidery Ut di« Aristotelisehc^ weil rie> alsTheil der
Weiebeitalehre^ «neh die materiale Wahrheit beitwetkt^
lind einen Theil unserer Psychologie^ Grammatik nndRhe*
torik ih sich begreiit (Diog. L« YU, 41» 42r 44 «q.) Sie
'wßv Delttnlieli darauf berechnet | ein fe<t^ unwandelbäurea
Wiaaen, Wie et dem Weisen feieml, im CegeosaUe der
ediwankendeli Meinung 2a begrjuiden> tmd ihm die^
tLennxeidieti des Wahren und f alscheii an die Hand zu
geben« (Cie. de fin.UI» Hu Diog. L, VIT, 46^ 47.)» Sie.
geht in dieser Hinsicht von einer Theorie der Vorstel«
langen «n«, welcher die Lehre von der Bezeichnnng der
Torstelinngen von Girysipp vorausgeschickt Worden att
aeyn scheint (Diog« L. VII, 62* vergl« Seai» adv. Math»
Vllfy 11« 12*)* *~ J®^^ nrspriingliche Vorstellung entsteht
durch Eindriicke aof die Seele , (sie Jieisst insofern yoy-
taauh Visum) Diog. L. VII, 45. tpavttt^iW uvm TVntaaii^
9iV y^xil Cell. noct. Att. XIX^.l* Se^t. Emp. adv. math«
VII^ 241«) tmd damit aus Sinnen#ahmehmung» Die Ver-»
taunftthabgkeit als herrschende Kraft (to fjy^/ioifikov) er^
lEengt aoa ihnen alle übrige VorsteUungen. (Plut de pW
IV, ii«)« Die wahren sind die begreifenden (ftgih'
taaiai XfnttktinxiMa^ oder deotaXi^a^)» d« i, die durch
ijaa Object bestimmten nnd demselben entsprechenden
Vorstellungen, welche niit freiem Beüall verbunden sind
tind aof welche die Wissenschaft sich gründet» .(Se^t»
£mp* adv» math. VIL l£l* 244 8qq. 246* 402. Cic. Ac»
Qtt. tt^ 6* 11.) und in weldie die älteren Stoiker (nach
Sext h 1« §^ 253-} das Kriterium der Wahrheit aetkten»
Die Norm des Wakrett ist sonach die gesunde Vejünnft
{fiQ&oi loyo^ Diog. L 1, §. 54,>| welche den Objeoten
entsprechend denkt» AtU dieiem dogmatischen Empirismua
imhte daa Sy^stem dea Zeno« Chrysipp unterschied
noch genaner die ainnlich^ (fUitdittuuu) tmd nithtsinn«
i64 il« AbsthtL n. Periode. III. Abth.
licheh yorstellongea, oder BegriC«. Letstere enUtdieii
durch Tergleicfacmg der erstem und ZaMmmenfassong des
AUgemeiilen , theiis unwillkülM^licli« tlieiU durch freie
Anwendung der Denkkraft, und sie find hiernach thefle
xiatürlicbe ((pvatxcu ivyoieu Tcai nQoXffipHg\ Ohsg, Laert,
YII, 54. *), theilfl künstlich «rwxirbene (jnfvotiu; Plnt da
plac, IVy 11«) 9 die natürlichen machen den geneinam Ter«
stand (^mivoq loyo^) Ans. (Cic. Ac. Qu. I, il« II, 4f»>
Der Scharfsinn, ja die grüblerische SpitsBndigkeit dea
Chrysipp zeigt sich besonders in der Ausbildung der
Syllogistik, und namentlich durch seine Theorie der
hypothetischen und disjunctiren Schlösse» Er setate ala
die ollgemeinsten Begriffe (ja y^vr^ttorara) oder Katego««»
rieen, (nach Simpl. ad categ. Ar« f. 16.) t) das Sobati^t
(ro vno)(Hfiivov) 2) die Qualität (ro ^o^ov) 3) VerhalU
niBS des Dings an sich (ro ^(u; ^X^v) 4) Verhältniss dea
Dinges 2U andern (ro TiQog xi ^x^v).
* S. oben die Schrift von Boorda S. i54«
5- 161.
7*ütti Li p Sil PLjiiologiae Stoicomm Libri UK Aatwttp«
x6io. 4. ^
Th. A. Suabedi««en Prograitiro» : cur panoi aempeir li|«riBt
phyaiologiae S^oicoriMii tectatorea. C«sael. igiS. 4*
Die Physiologie sollte die allgemeingültigen Er«
kenntuiäse vun den realen Objecten ohne Hypothesen enthal-
ten , so dass die praktischen Ueberzeugungen sicher darauf
gegvündet werden könnten. Mit diesem Zwecke und mit
der Grundansicht, dass immaterielle Wesen Undinge seyen
(Cic. Ac. Qa. I, !!• Dlog. L. Vtt/^ 66- Plut, de plac. XV,
20O9 schienen unter allen früheren Systemen die Crund-*
sätze des Ucraklitischen sich am besten vereinigen za
lassen (vcrgl. Cic, de nat. d. III, 14.)> ^^g^^ des Alles
durchdrini^tnüen i^oyoQ' — Alles, was wirklich ist, wir-
ken und Iridtn kann, ist bei \len Stoikern Korper. Auch
untoxschüdul sie dichte {or^quc) und nichtdichte Körper.
St o ik e r. S« «6i- \ .165
(Oiog. L. VII» 135.) Unkorpeiliclie Dinge (Oiog. LI. 1400
fliod VotBlMoDg, (als B«deo^g des Worts) Raani| Zeit
(Oiog. 1. 1. 141. SexL Emp. adv, matb* X,2t8.> Plutarcb.
•dv. Stoic.}. Chiysipp unterschied noch da« Leere unil
den Baum und hielt jenes für unendlich« wie die Zeit. Es
jibt zwei ^wige Principe aller Dinge (aQ^M): ein lei^
deotiea, 4ie hestii^mungslosf Materie (v?j9j; Diog. Laert.
V1I| 134- 150«). und ein thätiges, Gott, das in ihr bil-
dende Princip, von welchem alle Thätigkeit , Form und
Zvreckmassigkeit in der Welt herrührt, Gott ist ein 1^
bendes künstlerisches, nicht gemeines, Feuer (auch nvivtda
oder Aether genannt; Cic. Mat. D. II, 14. Diog. L. VII,
139. ötobaeus ecK p» 6380» ^'^«I<ie'» n«ch Cosotzen (Jto-
yo«- asiSfuaTiXOt Diog. L. VII, 156 sq.) Alles bildet, erzeugt
und durchdringt; die allgemeine VernunükraiV, welche in
der Maierio wirkt, und das Gesetz der ganzen Natur
(Cic. Acad. 0«. I; 11« Wa*. ^- IL 8- 9. 14. 22- 32. Sextus
adv. Mathem. IX, jQl* ^^^g- "VII, 147- 156 sq. Stob. ed.
phys. L P 312« 538 ). (Verschiedene Beweise der Stoiker
lur das Daseyn Gottes wurden besonders von Kleanih a)
und Chi'ysipp ausgeführt Cic. de nat. D. II, 5. Q.). Er
ist daher in, nicht ausser der Welt. Die Welt aber
ist em lebendiges Wesen und göttlich. (Sext. adv. math.
IX, 1040- Daher die Vereinigung des Fatums {iiuaQ(i^\
als des Znsammenhangs der Ursachen und Wirkungen in
der Welt (Flut ^e Stoic, repugii, p. 1056. Stobaeus' ecL
phys. Vol. I. p. 180.)> — ^^ dessen willen ^Ihrysipp audh
den Determinismus annahm, -«• und der Vorsehung (^n^o^
yoia, Cic« de nat D.' 11, 22O1 ^^^ Behauptnng des Opft-
misj^us i), der Divinalion (^uotmxtj; Diog. L. VII, 14§.
Cic, de div. I, 3. 38.) und die physiologisch -theologische
Deutung der polytheistischen Mythologie (Cic. Nat D. I,
14. II. III. de Fato c. 12. 13. 17- Diog. L. VH, 147-
Gellius N. A. VI, c. 2).. Wie die Welt durch Feuer ent-
elandeu^ indem sich aus der Urmaterie die vier Elemente
I6(i II, Abdcbn, II Periode^ HI, Abth,
(aroi/£ttt) absonderten 9 ans weldien Gott die Dinge bil-
dete (Diog. taert, VII, 137. 142, vgl. Stob, ecL pbya.
P» 82q0 , ßO wird sie einst wieder durch Feuer vergcfien
(Cic, Nal. D. 11, 46). Di« Weltverbrennung, Auflösung '
in die Unnaterie durch Feuer (exm^Qwaig tov zoaiiov)^
verwarfen einige spätere Nachfolger (Philo de aetern,
ninndi*), besonder« Zeno Toa Tarsus, Pimaetina und Posi*
4pmus c),
ß) Gull. Trau^. Krqg Progr, 49 Cle^nth«* cUvii4t>Ui «s«eitore io
praedicatore. Lipi* 1819. 4«
9} Jph, Mich« Kern Diap, Stoioonim doginaU «le Dfo, Oottiog.
1764, 4.
Jac« 3rutker de |»rQTideQtia Stoloa in Mifcöllan. hUx» philoi.
p. 147,
8« ^. Schulz« GcmroenUtio de cofaaereatia mnndl partiom «*»-
r^n^que cum Deo caniaoctioi^e fuinma aecqqdnm Stoicoram dl-i
aciplioam. Yiu|>. 1786, 4, ' '
Uieh« Henr. {leinhard prpgr, de Stoicoram x deo. TorgaT«
1737. 4.| nod Qomment^ de mundo optimo praeaeftim ta, Stoi-
^orum aententia. Torgat, 1758« 8,
^) Jae. Tkomaati Exercicatio de Stoiea nsniidi exnatloiie cto«
Lips. 1672. 4.
Ilich, Sonq^ag Dis«, 4« palingtneaU Stoicoram^ Je», 1700, 4,
$. 162,
Psychologie insbesondere. Die Seele (d, i, die
I«eben#I^raft des Menschen) ist eine feurige Luft (nvtVfia
^&iff¥y»)t Theil der Gpttheit oder dea Weltgeistes, aber
wie ailea einzelne WirUicbe eiq Körper und vergängHch
(Cic Kat. D, IH,i4. Tusc. Qu, 1,9. Diog, VII,i5Q.> Xleantli
undPa^atius suchteq ihre Sterblichkeit ^ogarzu beweisen«"^
Sie besieht i^ua acht Xheilen .qdei^ Kräften« unter welchen
die behtrracbende Straft (tjyefiovtxov) oder der Verstand
(^♦<VW(j), diejenige ist, von welcher die übrigau (die (änf
ßioue^ Sprachverniogen, ZeugungsLraft) ausgehen» bq wie
4ia Gottheit die Quelle alle^ eiuzeluea Natuxixäfte' isU
(Plut de plact phil, IV, 4< 6^ 21*. Sext, ^dv. Mathem, IX,^
iOlO« Auch die demi^thsb^wegungeii und Begehrungea
(t^d^^H und Qqfiai) ^utspringeu «ua der Denl^ixafti weil
Stoiker. S- i^« 467
de auf f urwahrhaken, Beifall^ Vrthfiä bwpbm^ «od im-
hn angerechnet werden kön^ieo (Cic, Tute Q^IV» Cf •!•
Jin. IV, 38. Diog. VlI, üO, Stobaen« ed. ^tb. p, i6fr
i7a Plnterch. de yi|rt.. morali, und de decret. pliiiop.lV, («<)
AU na&^ werden angefahrt Traurigkeit, Furcht Begierde
C&u&Vfuaf libido) und Freude (t^Sövii Diogi \ll, tt6 *4*
Cic Tu«:. Qu. IV, 6.)
* Cliph. Meiotor« CöromenUr., quo Stolconim seoteDliJi'a da •oi-
movnm 4>ott mortem «tarn et fat» Uliitlraoliir« iin 11. B. Mio»
venu« phileif Scbrüttn« S. a6S IT.
*
%^ 169*
C««p« Soioppii Elementii Stoiciie flillocepliUf MlteeUf« Mo«
^aoc. i6o6. &• /
^oft. Franc» Baddel cxereiu* bittoriecHpUHii, IV. de «nofflnit
Stoicor« in philo«« morali, Hai. 1695. 90. u. io f* Aonlecl. lüaf,
phil. p. 97 aq. ^
-Brn« Godofr. Lilie GoiaiB«nuÜooca d« Stoieomm pbiloioplda
■Mvali. Cnmmcat« I. Alton, igoo. ,6«
Joh. Neeb TerbiluiiM der Stoiicjien lAortl iur B^S^on* Malm,
1791« 8.
Em« Ang« Danke g. Hoppe Diaa« liiau pbiloa« principie do»
ctr^iae de moriboa etoicae et cbtiitianae. Vitel>, I790. 4. (eoV-
bilt die antea beaeodert «ogefäbrteD Mitiftca .irea Cm» «irid
IWegtcbeider)»
MleoL Frid« Biberg. (praea. et aoctori reap. C. L. LaÜnJ
Commeaietioiiam Si'oicarmn parr, I. tJpaiA« 1816, 4. .
Die Moral der Stoiker beruht auf einer schärferen
Entwickelung dies Eigenthiimlichen der Menschheit, Ter-
nuuft und Freiheitj und einer innigern Verbindung des
Ethischen mit der Matur, durch die theoretische Voraui- .
Setzung^ dass Gott der immanente Grund aller Form nnd
Gesetzmässigkeit in der Welt, die höcliste, gesetzgebende
Vernunft, und das Naturgesetz das Gesetz Gottes ist. (Cic.
^de nat D. I, 14. Diog. L. Yll^ g8.)* ^>® g'ug^n von Be*
ti-acbtungen der ^v^eruünftigen Natur des Men^i^ben sui,
durch welche sie die Ordnung, Gesetzuiässigkeil, Ver-
/ nünliigkeit als Gegenstand der hOchslen Achtung und als
die einzige Bedinguu^, liuler welcher der Mensch seine
166 n« Absd^ OL Periode; ID« Abtk
Zwet)» «niaitMii knin, die Tagend dbcr ftl« Zwedc (^kr^^ :
rteUtMfy'iriie weUhca die gaiiMJNattir fBhre. Bat koc|ut«r
prddiKlieHSniitdi^te* w ddMVK nacli 4eai Oesets%
dee mit sich «inttimiiiigcFa YeTiiiiitft (p^&os
loyog^ Stob. ecL eth. p. j|!s»0. 192- IM** <Ho^ de fio* HI^Q.),
oder jEiäch d«r Formel des Kleentli und eod^rer
Stoiker: derl^atur gemäss leben (o/u)Ao;^ov/caw^,
oder ofioXoyovf^qfiog rji ^vath £j!^; Kleantk's Hymne Y,
Piog. ¥1(^87 sq. Stobactis eoLeÜi. P.If, p, 132— -I34«13gsq.>
Vgl. oben Polemo (^. 138.). In einem solchen Lebdtf be*
steht der höchste Zweck (po töJog) ^ des Menschen.
* AntoD. Kreis CommenC. de Stoicornm iopremo eUucfS prift*
clpio, Viteb. 1797. 4,
*^ J»Ii. Jac. J>ori»|ei4 0<M« 4« ^« beouiiii 3t«ko« lipi.
1720. 4,
5. 164.
, Die Saaptaätze ihres praktischen Systems sind l)dA*
Sittliche (ro aycc&ov) ist das Lohenswürdige (xaXoVf ho- \
Ijestum^ und das einzige Gut, welches nnbedingtea Werlh
)iat d) — fiovov xaXov aya&ov -r-, das Laster das ein-
ssige schlechthin Böse. Alles i^brige ist sittlich gleichgOl-
tig (aSuzffOQOv) ; hat nnr comparativen Werth, ist mehr
oder weniger annehmlich [Xijnxiyy) oder unannehmlidh
(otXtj^Tov^f oder Mittelding (juaov) (CicJ de fin. III, 3. 4.
8. 15. Acad. Qu. I, 10. Diog. Laert. VII, 100—104.).
2) Alle Handlangen sind entweder der Natur des Han-
ddnden angemessen (xathj^gopta, Cic.: of&oia) pdcfr nicht
(naga to '^a&jpcov); jene -.entweder vollkommen enge*
messen (xa97}X0VTa nXiui) nnd heissen, in aofem durch
aie das Gesetz erfüllt wird, Aechtthaten {xaToq9'a(ieetci)^^^
das Gegeutheil üebeUhaten, Vergehiingen (a/m^i]f4aTa) —
oder nicht yoUkomnien angemessen (xa&tjxovTa (Aaaa\
Pie üaroQ&iOfjiara sind alleiu gut an sich, und ohne Rück-
eicht auf die folgen' lobenawiirdig (Cic, Fin. 111, 7. 9. 17,
4», <1« off. I, 3, Stob, ^qI elb, 11, p. 15$ «^.> «) Th-
Stoiker. $, 164. 169
frMy'iiiigcUttdertoi mit Mi, und dadmeh «ock ärit^diir
Katar, «iiwlHDitt(i findlonggfreiie der Vatmuft üa t^
k«ini6ii und Antftbett dM Gnteir (Diog« L. VH. ^ 9m^ ■
&4mg Ofiolofivftmf^ SUb« «cL eA. il, p. 204« imS'smg
ywpig avfupwwog mtrp M^^ iXw tw ßM^); oder: dam
dsrcli Atn Gnmdaats, daM nichts gnt ist| als Aeobithan,
bestimmte üasdeln, in weldiem allein der Charakter der
Freiheit liegt (Cic. Ac Ou. I, iq. Fin, HI, 7- Tuac. Q.
IV, 1$. Paradoxon V« Plutarch\de Tii*t« mor, c. 3«)
Laster ist widersprechende Havdhingsweise (inconatantia),
welche ans Verkehrtheit una Geringschätzung der Vernunft^
«i£>Igt« BöBe Neigungen un(i Leidenschaften, ' welche
darana eotspringen, sind ▼erschnldet (Cio. Ac. Qu. J, fQ.
Tusc Qu. IVy 9. 23*)' 4) '^^g^^d ist, als einziges Gut,
sogleich auch hinreichend cur Glückseligkeit b) (^vSai--
fiOifia); diese besteht aber in dem leichten Fortgang des
Le|>etis (^iVQOi^a ßiQV^f welche durth keine Zeitdauer
vermehrt werden kann (Cic. Fin. HI, 14« Stob, ecl^ eth,
p. 138. 154* Diog. VII, 8g. )• 5) E» 8*t »«r eine
Tugend und ein Laster. Beide sind weder eines Wachs-
thnois, noch einef Abnahme fähig (Cic. de fin. III , 14.
15«). AUe Rechttbaten und alle Uebellhaten sind ein-
ander gjieichy ^weil sie aus einer Quelle kommen« Die
Tugend äussert sich aber in Tier wesentlichen Beaiehun»
gen (a^^ra^ nQwrcu): Einsicht oder Besonnenheit (9^0-
vryrig)^ Tapferkeit {avS^ia), Massigkeit C<f^g>QQ<'VPti),
Gerechtigkeit {Sixatoavvri), und s^ auch das Laster
(Cic Ac, Qu. l, 10. Fio. 1. J, 21. IV, 20. 27, «q» l^iog-
VII, 92 a<l* Paradox. 11I| 1. Plutarch. de virt, mor, c. 2«
Stob. ed. eth. P. II, p, 110., 116. 218* 220). 6) Dei*
"Weise ( Togen dbafte ) ist erhaben über Affecten und Lei--
deoscbaTleu (naO'fji), nicht empfindungslos; — dariu besteht
die anad-iux der Stoiker e) ; — er ist allein frei , und
König, (Cic. Ac, Qkl. l I, Tusc Qu. JV, le.-ij. Gel-
4eie/ votmliKlich die Moral d«r Stoiber «u» oiid «leliie
Mch dM Aecht als gegrSmdet ia der Matar v^rnüiM^-
iiger Wesen (^pt^^ xcu f$fi ^ta^n, Sinaiov^, ^ud aoinit
deo wahren Begriff de« £^aturrechU aiiC
a) Gull. Trang. Krug Pi-ogr. praeroFsta dissertatione , qua Zeoo-
aik et Epicnri de dummo booo teuteDtiiie com KanttaiM Imc de
re doctrtna hreviler com^raot^r. Vj(«b. 18001 4. '
h) iBeo. Beo ritten Progr. de avia^ia T»]c uqsifjg ifQoq iiöatfio--
tiap. B^tu 181 1. 4.
Job« Colma? fPraea, Ge, Paul« Roetet|h«ocio> D»m. <1p
Stotcorum et Aristoteli» circa graduin neceskitalU bonoram es<->^
teruoruni ad aulomam beatitateot dUcvplatioae. Norimb. 1709. ••
c) Job. Qtrth. NiemejeV Diaaert, de Aioicoram «net^uai «to.
Heimat. i679- 4.
J o h, B e e Q i 1 Diaputationei 1 !!• dt etnfMdMi» «apienti» Stold« Hafo.
1695. 4«
Job« Henr. Fiteber Dita. de Stoicit una&ung UUo tuapectit.
tiipt. 1716. 4.
Mi ob. Pr. Qua d int Ditt. bitt« pbiloa. tntnm illti^ Stoicoram
ntugado^v ntgt JtjQ mnaSftmg expendena. S^diDi , 1720. 4.
Cbpb. Meinert Abb. über dieApatbie der Stoiker in acut. verm.
pbiloi. Scbr. I[, 9. S* i3o aq«
f 16«,
Die Stoiker ntiterschieden zwei t^Iasaen Ton Men-
achen, gute {aftüvSatov^^^ und hose {ffavXovq)^ uikI
nahmen kein Mittleres vmndxea beiden an. Daher die
Sdiilderung ihres Weisen ^, in welcher sie die erhaben-
sten Züge sittlicher und geistiger Vollkoninienheit, nur
nicht immer mit gehöriger Unterscheidung der Mee und
Wirklichkeit, aufstellten ^ diese aber fast mehr als Erb*
theil einer hohem Natur ^ denn als errungene Voll-
kommenheit ansahen (Stob. ecl. eili. p, 198- %%t-)\ da-
her sie denn auch dem Weisen unter gewissen Bedin-
gungen die Selbsten tleibnng ( at/roj^M^ia ) erlaubten, als
Folge seiner absoluten Freiheit. ** In spätem Zeileh
wurde diese viel weiter ausgedehnt , besonders vom Seneca
>(Cic. fin. m, 18- Diog. L, VU, i30. i7Ö Stob. ecL elh.
Neue Aka4^ini.«k $• i66« i7i
D> P' 2S8.)* IN« yerbUdong im •UÄ^üma ll«nl aüt
-der Msttiriiiir« itnd Tii«ölo§Ni|. piuigtUMfle E«A«cioii
Sbet den Untertehied der Natur und der Freihdt^ der
AitOicfakeit vnd der Olucksdigkeit, üt der Gnmd vMev
Inoomequetisoi and MSngel des Stmadifti Systems, welche
sich besonders in der lickre Ton der Freiheit ( absolute
sss WiDkühr) und ia der Unvereinbarkeit ihrer Frei-
lieit ottt dem Fatum «eigen (Cic'de fato c« I2i seq« 17.
GelL VI, 2.)- Aocb ist sie die Quelle eines übertriebe-
nen Stolzes und einer inhumanen Härte, die selbst nicht'
mit der sittlichen Bildung beatehf. Aber auf der andern
Seite liegt in diesem Systeme auch ein Keim von berrli««
ehen, den Menschen erhebenden, nnd an swne Würde
snahoenden Lehren) und nicht selten gab es seinen 'An-'
bitngem unbesiegbare Kraft und ausdauernden Math ge-
gen den Druck des Despotismus,
* Anton le Grand le tage Stoique, a Ia Hajf, i663* 13«
£rli» Reuacb (Pract« Dan. Ofneitio) DUa« vir pradoia AiW
atoielicna cum aapieoU Stolco coUatna. AUorf, 1704. 4*
, ** Chrp, Ang» Heu mann Diaa« do avroj^ff i^«a philoaoplionim
maxime Stoicpram« |en« lyoS« 4«
y, Pie neue Akademie.
OueÜen: Cicero, Sextus Empiricns. Diog« L. IV«
Stüadlin'» obdn(S. 340 aDg«f* Werk. ^^ 1*
Foncfier Histoire des Academicieos* Paria 169O4 13* and DiiS»
de pKUnaopbia Academica« Paria ißga« i3»
Jo. D, Ger lach Gommentatio c^^hibens Acadeipicorum iuniomm
de probabilitate dUputaiionea ei.c. Gouiog. 181 5, 4, ^ '
J o; R II d, Th o r b < c k e Keaponaio ad qii, pbUoa. ; qmmtnr in
dogmaticja oppiigoandia Diimqaid inter Academicoa et ScepUcoa
in^erfuerit? quod ai ita »it, ^uaeritor» ^aci (aeri( dUwimiab
cana« (wo?)' igao. 4«
t)er strenge und surersicbtliche Dogmatismus , weW
eher in der Stoa herraohlCy Und die bittern ttind einsei-
tigen Ausfalle des Zen« und Cbrjrsipp auf den Stiftier
171 U. Abichii. a Periode. HL 4hth.
dk^ Äk'a^inkr (iXog. fi^tFiil» 39.), rdste ^loisJIgKdi (üb
VmMolgrv deAMlbett mr tlif gwaii I¥äfimg dcv iiivnohm»-
den d«^pn«tiicfa«n Sjiteiiie mtd fomtiunlick desslondMii.
'Hierniis enUtasil «in« 8kepti«cho Art xa pIulotophiMil^
<l«)rch welche jBick eine Reihe von Akademikeni ^von dea
Skein miterteheidet; diher die neue Akademie« (€ia.
Aead. Qa. I^'l^.)* ^^^ Stifter derselbe (Einige nennen
eeine Sdinle in Besiebnog auf die nachfolgenden >neh die
«weite oder mittlere Aka4amie) war Arceailaui
(Arkesilaosy Arkeeila.») ans Pitane in Aeolia (geb.
T. Chr. 313 oder 316- gest. 241.)- Gebildet dorch Poci-
aie, BeredCsamkeit und Mathematik, hörte er zu Athen
den Theophra»t und dann den Polemo|; letztem zi^lesdi
wit Krantor und mit Zeno , dessen System - und Keae«-
mngssnclit ihn auGinglich zum Widersprudie reizte« £r
bestieg dann^ den^ von Sosikrates verlassenen Lehrstuhl
der Akademie und st 241 od. 2äd«^^* Chr. Er war ein
kenntnissreicher Forsclier, von gewandtem dialektischen
Geist und unbescUoUeuer Tugend,
§. 167.
Der Charakter, welchen eie Skepsis in der neuen
Akademie annahm/ ist Bescheidenheit , BeschrSiikung der
Anmaassungen der philosophireuden Vernunft, o]ine Auf-
bebnog der Möglidikeit einer gewissen^ wenigstens wahr-
aoheinlichen Erketminiss. Daher stellte Airesilaus
SBt grosser Snbtilität gegen die herrschenden dogmatischen
Systeme Zvreifel auf , um zu ^v>eiterer Naehforsdiung der
Grunde zu reizen, und fühile zu diesem Behufe die Me-
thode des Disputirens in der Akademie ein (Cic. Ac Qu.
h 12* 11, "6 »q. Ein. 11» 1. Diog, L. IV, ,28. Plutarch. adv.
Coloten C. %7.). Vor allen griff er die . begreifh'che Vor-
elellong ((pcaftamM xatahjnrMii) dos Zeao an, iinlem
er dieselbe als Kriteriinn iu Thesi sugab, aber iu llypo-
tkesi läugaete (Cic« Ac. Qu« If, 24. Scxlu« adv, Math.
. Neue Akademie. $. H», t7J
Vif, 114. 408 «q«)* Sm toHg^HMtn B4»licttett iMmd«»
Bdumptiiiigai dardi Umiiwü^mg ifarot Wideritreits fittirte
ihs-m einem ■Uyiwiiwni Sl^pticiMnis ta Bcsielutag auf
dtB WisMn von dem abariatt» Scjtd mid Wedelt dev
Diiige (Ga JU: Qo. 1» l^ Sexr. Hypotjrf». 1, i, 4. 220«--* *
28f • wo d«r üntertchied swaackea d^m PjOEriuinitmut mi4
der Aiuicht der nenem Akademie angegeben vrM-, adr.
Malliam* Vfl, 153. )> so dam er dae Daaeyn eüiea aarei«
chenden Kriteriums der Wakt-heit läognete, und die Zur
r&ckkaUung des apodiktischen Uvtheils ab ^n Gut tm^
pfähl (Sext. £mp. pyrrh. hyp, I, 232 «q* adv. MaLh. Vlff
150 eq^}» Im Praktischen liesa^er daa Vemonfbiiäi^
>iga' {to €vloy(nf) ab Richtadumr gelten (SeaLt. adr^
UathfiOK VU, 158, Tgl. hyp. pyrxh, I, 231-> Seine iiäeh-*
rten MacLibIger Mraren Lacy4es (Laky-des.) Ton Cy-
rene, £yander und Tele'kles, beide ans Pkode^
luid Hegesinus von Pergamns (Diög. L.iV^ S9 ^)*
§. 1^..
Aber iveit bedeutender-war Carheades ans Cyrene
(geb. um^ 215* v. Chr. st. 1300> ^®^ ^^'^ ^^^ Schnle der
Stoiker besuchte , dann des Hegesinus SchüFer und Nach-
Ibiger in der Akademie ward, und die Römer als Ge«
sandter (vgl. oben 158. f-) durch seine beredle Dialekt
tik in- Erstaunen setzte ( J. R. 598; v. Chr. 155 od. 150.)«
Carneades^ der auch als Stifter eiher dritten Akadtmiel
angeseben wird; richtete seine , durch logisch«! Schärft
und Beredtsamkeft (Cic de erat. II, 3^.) unterstützte«
Skepsis hauptsächlich gegen Chrysipp. Er g'ng von dem
doppelten VerhSItnisse {a^^^^^^ ^^^ Vorstellung (^ayne*»
CFice) £U dem Object Xto iparfcuTTOV) und zu dem Svb-
ject {o (p€cvTäatovft$vog) aoß, welches er zuerst genauer
auseinander setzte, schloss daraus die Unmöglichkeit dea
öbjectiven Wissens, indem er darstellte, dass weder Sinn
nodi Verstand' ein siijieres Merkmal (xQit^^p) der
174 II. Abftchnu 11. Periode« Ql. Ahdu
ob]<ieliT«ii Wohrlidil dArWefM, imd lieta na? Wdnehdr«
lidikeit (ro ni&avw% prababfliiat , Qc» Ac« Q^. Uf iü
•q.) natk drei Graden (sfupaffig oder m&ttn) qmnmaHh
fibrig (Cic Ac. Qa. U» 9' 31 H» Sext P^b. hypot Ü
%Vt-'l^t* «d^* M«tbem. TU, 1^9 aq. i6i« 167 «q* Eoaeb.
piiaep. ev. XIV9 7 •%•)• Aber ea iat nach ifam Pflicht, da»
Wabrtcheinliche m erforschen« In dieser Ansicht beisteht
der Probabilismtis {evXoyiana) des Cameades. Di^
Theologie der Stoiker bestritt er ausführlich) indetn er
seigte, dass Gott nicht als ^(öcv gedacht werden könne
nnd alle ontologische und moralische Begriffe keine i^^
Wendung auf Gott gestatten* Auch stellte er den Anthro«
poraorphismns durch apagogiscfae Grunde in seiner Blosse
dar (Sext adv. Mathem. IX ^ 138 «q» 140 sq« iS2 sq.
CiC. de nat D« III, 12 sq. de div. II, 3.). Ein eigentli«
ches Naturrecht bestritt er gegen die Stoiker (Lactant 1. \^
gegen welche er auch die Meinung eines gewissen iKal -
liphon (Cic. de fin. II, 6- vgl. Ac. Qu« II, 42 sq. Tnsc
Qu* Vy 80 sqO über das höchste Gut (es gestehe in der
mit Vergniigen verbundenen iTugend/ vertheidigte. Durch
die Entgegeqsetzung der biirgerUchen und natürlichen Ge*
rechtigkeit^ oder der Klugheit und Siltlichkeit^ von de«»
nen nicht die leUete, sondern die erste das Princin der
Praxis sey^ drang er tiefer in das Wesen des Handelns
ein ; indem er aber den Widerstreit zwischen beiden nicht
auflöste I setzte er die , sittliche Uebenieugung und die
'Moral in einen misslichen Zustand^ wiewohl sein Leben
und Charakter nichts weniger als unsittlich^ war» (La-»
ctanL div. instit V| 14« 16. 17» QuinctiL Xllj i. Cic.
d^ leg. I, 13. Fin« 11, 18. )• Kütomach^us uns Car«
^ago^ sein Schuler und Nachfolger (i29* ▼• Chr») tt^ch«
nete die skeptischen Haisonnements seines Lehrers schriA'^
Jich an& * (Diog, U IV| 67« Cic, Ac^ Qu« i^ $• Tuse«
Qu. V, d7«>
V - Ne4i4-A'k«öemi1>. $.16». 175
I
* a«t«1«t AUi« Ten «lern Vfeltwfm^ KCionvi^a« in dM tt^m«
de rAcmi« roy.. df« Sc« de Berlin. 1748* DcuUcb in Windt
heim^a pbiloi« BibliolU TL B. au SU 6. u '
Die Stoiker sahen die Gefalir, mit welcher die
Grandlage ihres Systems bedroht war; aber sie wttsaten
ihr nichts entgegen zu setzen > als den Vorwurf der In-
consequenz y welchen Antipater den Akademikern
machte (Cic. Ac. Qu* 11, 9« 34« )> ^^^^ suchten die An«
grijTe der Akademiker mit dem Machtwort abzulehnen:
man dürfe nach keinen weitern Gründen der Erkenntnisa
und Gewissheit forschen (Cic« Ac. Qu. U, is. )« Indessen
halte der Dogmatismus hnd der Skepticismus in beiden
Schulen alhnahlig von seiner Strenge nachgelassen , und
es erfolgte endlich durch Philo aus Larissai des Klito«
machus Schüler und Naehfolger , ( der auch in Rom lehrte^
Cic. Brut, c.,89. Tnsc, QuAl, 3. wohin er im mithridati-
sphen Kriege gefluchtet, IQO v. Chr., und mit dem Einige
auch eineTierte Akademie beginnen) und durch An-
tioühus aus Ascalon (st. 69. v* Chr.), de^ letztern Schüler
und Nachfolger, welcher zu Alhen, Alexaiidrien und Rom
lehrte ^Cic. Brut. c. 91« Ac Qu. II|^4.) tme Annäherung«
Der erste achrankte den Skepticismus ani eine Bestrei-
tung der Speculationen der Stoiker nnd der yop ihnen
angegebenen Ei;iterien des Erkennbaren (Sext Hypotyp.
i, 235* Cic Ac. 0« II, 6') «in, begränzte die Sphäre der
Logik, (wenn er bei Cic. Ac; Qu. 11, 26. gemeint ist)»
stimmte die Bforalphilosopliie «u einer bloss populären
Lehre herab, nnd suchte die Einstimmigkeit dex alten
und nenen Akademie in dem Zweifel gegen die Gewisfi*
heit der speculativen Erkennthiss nachzuweisen (Cic Ac
0,n, 6- 2i* Sext hypotyp. Pyrrh.I, 220. StobÄcue ecLeth,
H, p* 38 <9)* I^er zweite fand in dem sittlichen Be«
wnsatseyn ein dringendes fiedurfniss und Gegenmittel ge-
gen den Skepticismus (CiCp^ Ac Qu. U, 8 8%« 34.)^ ^^^
176 IL Abschn. IL Perioden UL AhÜL
•r^iii seinen jungem Jahren xngethen gewesen war^ (wei*-.
lialb er attch gegen seinen Lehrer als Gegner auftrat,
Cic. Ac Qu. If 4. II9 4* 22- ) nnd suchte die Einstimmig-
keit der alten akademischen, peripatetischen uAd stoische»
Schulen in Hinsicht der .Sittenlehre darsnthua (Cic d»
fin« n> 3* 8r 26. )> ^^^^^ er eine Vorschiedepheit unter
ihnen nur in den Worten gelten lassen wollte. Daher
Einige auch mil^ Unrecht ihn den Stifter einer fünften
Akademie nennen. Denn er behauptete vielmehr mit de»
Stoikern etwas Gewisses in der menschlichen Erkenntniss
( Ac. Qu. 11, 7. 11. 13 «q. 21-) «nd verwarf den Proba-
bilismus der vorhergehenden Akademiker« Dieser Verei-
nigungsversuch war das Vorspiel zu^ vielen folgenden (Cic.
Ac. Qu. II, 1. 1, nnd 35. 43 «q- de Fin. V, 3. 7. Nat,
D. I, 7« Sext. hyp. I, 233.)* Antioc)ius ging in seinem Mo*
ralsysteme von der Selbstliebe^ als Grnndtriebe der
menschlichen und thierischen NatuTi welchem der Mensch
erst instinktartig I dann mit Bewusstseyn nnd Vernunft
folge , aus f wobei er ebenfalls das stoische Princip modi-
ficirte und mässigte (Cic Fin« V, 6« d« 11 sq* 21 sq«)-
J. 170.
So hörte also von dieser Seite der Kampf zwischen
Dogmatismus und Skepticismus aufj wenigstens ver«
stummte der letztere in der Akademie. Zwar war d is
grosse Problem, dem es galt, ein festes Princip Cor die
Erkenntniss überhaupt, und die philosophische insbe-
sondere aufzufinden , durch diese Streitigkeiten nicht g««
löst worden; allein mim hatte aus dem sittlickMi Be«
WQSstseyn die Nothwendigkeit einer gewissen Erkennt«
niss deutlicher erkannt nnd den Gegensatz des Sobjecti.»
yen und Objectiven in uniehn "Wissen bestimmter ansge^
sprechen* Die vier Uauptparteien der Philosopheii setz-»
ten ihre Schulen in Athen neben einander > Ungestort|
zum Theil auch ihre Streitigkeiten^ aber mit weuigi«r
Lebhaftigkeit fort«
m. Absclm^ IBi Periodb. $. Ittl — 172. t7r
I
■ f ■ . . • . ».
Dr i $ t € P Ab9e.hntt$.
Von Äcr I^ilosopiiie unter den Römern und dem
oeuen Skepticismüs des Aenesidemus, bis auf Job.
Daniascenus (60 J. v. Cbr. bis Vs achte Jahrb.
nach Chr.)
Ausbreitung und Verfall der griechischen
Philosophie.
Ü e b e r s i c b t»
ff. 171»
Die Skepsit Wurde ^ nachdem feie in der Akade-^
ikiie Verstummt war> von einer andern Seite ^ nämlicli
durch Aerzt^y erneuert. Allein sie reizte zu neuen
dogmatischen Versuchen^ gegründetaufAü schauung
des Absoluten^ Vrelcfae Versuche durch nähere Ver-
bindung der Orientalen mit den Griechen,
und durch einige andere Weltbegebenheiten ^ als die £r'»
<Äeron^en Alexander^s und der Römer, und die
'Aasbreitutig des Chri8tentfaum8> vorbereitet tind bir-
gnttstigt -'Wurden. In beiden zeigen, sich die letzten Be-
gfrebungen der griechischen Philosophie, feo wie die Vor^
Bereitung for eine neue EntWickelung des philosophischen
tSeistesi
ff- 17i.
AUflCAildieY (at 323 v. Chr«) hatte die tepubU-
üuttiUGlM Freiheit der Griechen vernichtet) der grkchV*
jnheh Herrtebaft «inen grossen Tbeil von Asien bii an
4to Indns und Aegypten, unterworfen ^ und einen lebr
batem Verkehr zwischen dem Orient uttd Occident er«
-affiiot> wodurch sieb tuob die Sphäre der griechiacbeit
6u A»^, M
i7S UI. Abscbn. III* Periode.
Knnsl and Wjsncuschait erweiterte. Üiese Verbindung
'Vfurd« ^ darch die berühmte Handle Isladi Alexandrien,
welche allmäTilig an die Ölolle Athen 's ti*at» audi.m
wissenschaftlicber Hinsicht befestigt, da die Jiachiol^en-
den Ptolemäer (im 3. Jahrb. v. Chr.) durch die Anle-
gung der berühmlen Bibliothek und des Maseunis zu Alö-
xandrien die Gelehrsamkeit sehr ' beförderten , obgleich
auch durch die Masse der verbreiteten Kenntnisse and
die grossen Erleichtern itgsmittel ihres Gebrauchs das
selbstständige Forscheu sehr gelähmt wurde* Dol*
philosophische Geist*' nahm immer mehr ab 9 und ein»
meistentheils geistloses Commentiren, Vergleichen, Ver-
mischen und Compilireii Wurde herrschender« üfbui y^^
gleiche :
Chr. Gottl. Heyua de genio secnljf Ptolemaorum« OpHtcnla
acüdemica. Vol. I. p. 76. ^
Christ, Dan. Beck Specimeo historia« bibllotheiaram Aleian-
drmaruiu. Lips. 1779* 4.
J- 173-
TgL die Schrlfteo §. §8* Not. b).
Di^ Römer, ein eroberndes, kriegerisches Voft;,
.bei welchem das formale Staatainteresse die höheren Zw«-
.cke der Humanität überwog , wurden erst nach der Er*
.oberung Griejchenlands , besonders durch die von den
Atheniensern abgesandten drei Philosophen (l55 v. Chr.^
mit, der griechischen Philosophie (bes. der stoischen, p^
ripalelischen und akademischen ) bekannter. * Letztere
fand, ungeachtet der Vorurtheile ** uud der wiederholten
Verbote (Gell* N. A, XV, ii,), immer m#hr - Eingang,
nachdem LueuUus und Sulla ßüchersammlungen U8ch
Rom gebracht hatten. (Der letztere fahrte, nachd«
«r Athen erobert [84 v. Chr.], die Bibliothek des ApeU
likon, und mit ihr die Aristotelischen Schriften- naoh
Rom y, Sie betrachteten aber die Philosopkiir seltan «ft*-
IIL AbschD, HL Periode. §. 1^4—175. 17D
ders, als eiii Mittel zu afidem individuelfen und pblili-
»chen Zwecken, qnd schon dsrom bildete sich bei ihnen
•kein eigen Lhti in lieber Geist des Philosophireus, aber h\%
Wurden die Deposilai*« der griecbischen Philosophie.
* LSTAsow^rle CanKide, Diogeoe et Crilolao, et de e«u»U n«^
glectt «tudii philotophiae apad aaii^iores RomaAos. Steiüo, '79*^«
** Dau« Bo^tliii Diu. de pbilosophiae DOimne «päd %eteree Eo-
fuanoa iu^uo. Upsal. 1790. 4»
$■ 174.
Das Chri»tanthnniy die fiellgion des reinen Her-
zens, welche uoeigennuLzige Liebe Gottes und der Men-
schen forderte, und die Vereinigung Gottes und ,der
Mensclilieit frei tou wissenschafUicher Form allen Völ*
' kern verkündigtery enthielt einen Text von allgemeinem
Interesse ^ der eben so sehr auf Vernunft als auf Oflenba-»
rung hinwies, und durch Inhalt und Form einen Tiel;-
seitigen Einfluss auf. deu Gang der philosophircudea Ver-
. nuoilt erlangte*
§* 175.
• Der originale, selbstforschende Geist der griechisdieii
> Philosophie war erschöpft. Die Denkkrafl hatte aUo
damals mögliche Wege und Richtungen yersucht, ohiie
Befriedigung zw finden; denn sie war noch nicht bis zu
dem Ursprünglichen ihrer eigenen JNatur vorgedrungen,
und daher sich selbst ein' Rälhsel geblieben. Die ver*
•chiedenen Systeme hatten das Wahre einseitig aufgefusst;
die Absonderung dieses Wahren von dem Irrlhuin war,
dnrch den Mangel an Principien iiir die philosophische
Methode, erschwert, und dadurch eine Entscheidung d^r
Streitigkeiten unter den verschiedenen Parteien ^^t Phi*
losophen^ welche zwar das Einschlummern der Denkkrall
▼«iliinderten, aber aaqh das lebendig« Interesse für di«
180 HL Abscbo. HI. Periode.
Wahrheit «oliwäcbfien, unm^glitli gewoi*den. Daber ging
dM Streben weniger regressiv auf die letzten Krkennt*
niaspriacip« y ala vielmehr progreisiT auf die Beliaoptungt
Verdentlidiong usd Anwendung der einmal gewonnebtn
Keaultate.
§. 176
Der politische , religiöse und BitUiche Zuatand- des
romischen Heichs in den ersten Jahrhunderten nach Chr. ,
war nicht von der Art,i dess er das lebendige Interesse
für die Forschungen der Vernunft hatte beleben und
unterhalten können. Grieclienland hatte seine politisch«
Hxistenz,. Rom 'seine republikanisclie Verfassung ^^erlQ*
ren. Luxus, Selbstsucht und Erschlairnng rerbreitöleii
sich von Rom ails immer mehr. Geringschätzung des
einheimischen Religiönscultus, Schätzung und tolerante
Vereinigung des fremden, herVschender Aberglaube, Ja^
auf das ungewöhnliche, Yeiachiiing des GewöhnltchWu
und Natürlichen, vorwitziges l^raugen nach Vermeinter
Erkenntnisa des Verborgenen, Erloschen des Simies für
das wahrhaft Grosse und Edie^ •— dies waren die Cha-
rakterziige dieser Zeiten,- i^^lehe der Epikureer Lucia'n
rVon Sauzosata, (im 2« Jahrh. nach; Chr.), mit lackendem
.Spott auch an den lUiilosophaMern seinef Zeit pesaiftiifte.
(Vgl. §* 18lO-
Varfl. Chpb. Meiners GescVicbte des Verfalls d^r SiUen uoler
der Staaisverfastnng der Römer. Lelpz« 1782* 8.
§. 177.
> Das Streben der Vernunft gi^ daher theila a)^«if
die Erhaltung der bestehen^len .Schulen und Systeme,
doch nicht ohne mancherlei V^^ränderungen.; ^) auf d\e
Wiederbelebung der veralteten, z^B* der Pythagoreisch^fi^
und Örphischen Philosophie j c) auf eine Vec^uiigaiig df r
III. Abscbn. HI. Perio<fe< $« i7(^ 'i$l
T^rscbiedenen Sjstetn« durch Erklärung^ Synkretiamuf^
Ekleklic»8niu8y (besonders galt dieses der PlatonischeD und
•ArifttotelijAclMir RL^Jpsopbie) und 2^ii'uckiu}$rumß derseUbto
auf ältere Pbilo9op}ieme des i'ylli^gjpras ,. des angeblichen
ürphecs, Zoroasler, Hermes; * (t) Verschpie^ung des
orientalischen und occiden tauschen* Geistes.
* Vf{Y, Lh(1. Ferd. Otto Ban m garten- Cruaina d« U*
bigruia ti^rjjMlieoruia ori^io« al^ae indoie. Jen. jA^jt 4.
J. 178.
Indessen hat doteh die Philosophie in dftsem Zei^-
mume theils aii E^te^o^iony theils, wenigstf^ns scheinbar,
ait Intension gewonnen. ^ An Extension , indem Röni^r
und Jt^den mit den Philosophcmen der Griechen bekannt
' wurd«], und «um 'rbeil nene philosophische Err.ptip^nhä^
aus denselben hewoirgJttgen; an Intension , indeih der
Skepticismns in einer ernsteren Gestalt heiTottrat; und
iu der Schule der Platoniker einen neuen Dogmatiüisi^iia
veranlasste. Diese Schale suchte durch eine neue £t<-
kenntnisaquette^ .die Anschauung des Absbluten, durch
SynkretiBioui de^ Alten und Neuen', des Orientalischen
«ad Ootfidentaliachen die dogmatische Philosophie fester
-SQ begründen y die bestehende^ Religion zu stützen, unjd
■äet schnellen AuiFbreiti^ng des iChristeulhums einen D^miki
«ntgegen zu setzen; verlor sich aber immer mehr in dMa
Gebiet metaphysischer, Traume. Die chrlstHcben Reli-
gionsle^rer, .welche eine Zeit lang die griechische Philo-
" , Sophie bestritten und verachtet halten , nahmen endlich
-einen Thetl derselben ' zur ßildung und Vertheidigu^g
ihrer Aeligioilssystems auf, bis durch die überhand nel»-
•tf^mlen Einialk b^rbarisaher Völker, und die Zeixii^
-fMgen^der' rönmcheh Provinzen in d&m Abendlande eih
fast gänzliclier Slilistaud in der wisseuschafUiche« Ci4tar
ib^ m. AWhn* IlL Periode. I. Abth,
Er9t§ Abtheilnng,
Aufnahme tind Fortpflan'zung der gtiechiscben
Pbilosopbie unter den Römern,
5.179.
8k die o!>en S. a4. h) angeruhrteo Scliriftcn über die roiin Phl|oB«
Ungeaclitet unter den Romeni, wegen ihres tnebr
rnm Handeln , fils zum Sper.uliren geeigneten Chatakiera,
der pkilosopLische Geist nicht emporkommen konnte, *
nnd die späteren Veränderungen ihres 6UatSy der Ter-
luBt der republikanischen Verfassung, der Despotisraiis
der meisten Kaiser , und das verbreitete Sitten verderben
der Entfaltung des xeinphilosophischen Geistes nicht gün-
stig waren y so entstand doch von Zeit «u Zeit ein mit*
telbares Interesse und eine Neigung für die Philosophie,
indem man sie uls nothwendiges Erfordemiss der Geistes-
bildung j oder als Mittel zu andern Zwecken ansah. Am
meisten fanden sie, zufolge ihres praktischen Geistes, an
der Philosophie der Stoa und des Epikur Geschmack;
weniger an dem mehr speculativen Gdsle der. Flalt>nischeii
und Aristotelischen Philosophie* Die Römer pflanslen die
griechische Philosophie ibrt, lernten über mehrere Aufga-
ben derselben in einheimischer Sptd^e treifend räsonni-
reuy und bildeten durch Anwendung der Philosophie ihre
. Jurisprudenz und Staatslehre aus; aber sie griffen fast gar
^icht selbstthä(ig in das Gebiet der pbilosophrschen For«
iohung ein. * Nur wenige Romer verdienen daher eine
Steile in der Geschichte der Philosophie« Indessen »&»*
sen wir doch die vorzüglichsten Männer untei^ den R^
mern und Ausländern nennen, welche ^ie griechispfaea
Schulen erhielten, fortpflanzten, und zum Theildem Lehr«
begriff derselben eine neue Modifikation gaben,
* IC. F. Kenn er de iropedkneotU » qua« «pud vMt.
philosoplitM oe^STcriDt succstsiiin. BsK i8ai«
C i e • r o» «$. idO. isa
§. 180«'
C i c e r a.
Quellen: Cicero's Scliriften. PlnLaicIil Tita Ciceroni««
Morabia bUtoiro de Ci«eroii^ Pai^s. iji^» II« VolL 4.
J«c. FMCCioIati vitA Cicctotiis liurraria. Palar. 1760. 8.
C»ny^ Middleton'« röinitftlie Geschiebte, Gic«ro't Z«illlUf^
uuifataeijcty verbunden mit des«eu Lebeosgesoliichte , i|. d* Eagl^
^011 6. K. F. Seidel. Banz. 1791. IV. ß. ö.
H« Cbr« Fr. Uülsemana de iodole pYiiloaopüica M. TuTUi Ci-
ceroau ex ingeuä Ipsius et aliis raüombiia aettiiuauda« Loaeb»
1799. ^•
Gauiier de Sibert ezamrb de U pbileaopbU de Ciceron in de«
Mein, de I'Acad. <lc5 Juscr. T. XU. XLIII.
Cbplu Melnera (Xalio de pliilosopliia Ciceionts eiusquo In nui-
versam pliHo^onhisim mentUf ia aeineii verm. phUosopbiacfaen
Scbriften. 1. B. S. 2i^i.
Job. Clipb. Brie g leb Vr. de pbWosopliIa Cirerouifl. Cob. 1784^
4. und: de Cieerooe cum Epicuro dispiitantr, eh<Mid. J779. 4. '
J. C Waldlti Oratio de philoaopliia Giceroms Platoiüca. Je%
t765w 4.
Matb. Fremling (▼««p* de Scbautz) PhiloauplaJa M. T«
Ciceronis« Lnnd. 1796« 4.
Jo. Fried. Herber t'a Abbaadl. über die Pbilos. dea Ctoei«.
Iro ILönigab. ArchiT St. 1.
Rapb. Köbner M. Ttilli Ciceronis in philoaophiam «tuique pcr^
tea eto. merita. Bamburg. iSsS. 8«
A-danoi Buraii Logica Ciceroni* fitolta. Zamoic. i6o4. 4. ^
Conr« Nabftamaeberi Tbeologia Ciceronis , acccdit ootologis«
Ciceronis epecimen. Frankewb. 1767, 8.
Dan. WytCenbecbii Diss. de pbiIoi>op4iae Cieeroniatiae loco, qui
est de deo. Amstel. lyöi» 4.
Versacb , einen Sircii zwi^ciieu Middleton und K r n e s t i über
den piiüosopb. Charaicter der Cictrouisciiea Bucber. von der Na-
tur der Giiucr zu eiiUcheiden. Line FoI(;e, Vou fünf Abband»
luugen« Allooa u. Leipz. 1800, 8«
C a s p. J a 1. W H n d e r i i c b ( resp. An d r. S c b ih a 1 er) Cicer«
de aoima plalooizans Disp. Yiieb. 1714. 4«|
Ant. Bucberi Etbica Ciceiouiana. Uainb. lf>]o. 8« -
Jasonis de Nu res UvevU et distiucu lustitulia iu Cio« pbllos.
de vi(a et movibus. Patav. 1697.
M. T. Cicero ,(g^b. »u- Arpüiwo 107 T* Cbr.» tfe
44.) Avttrde, gleich ainlern römiacbeft Jangiingnn 'güUr
Abkunft^ vüii giit (bischen Hauslehrern unlerricLtet, atu-
diiLtt d uii^ um sich funi Heduer und SlaaUuiann zu bil-
den^ zu Alben uud Rhoduft die griechische Philoaophie,
184 111. Abfidtn. IIL Pieriodei I. Abth.
vorzuglich die akademische upd stoische, mit eifrigem In-
teresse, und verdankte ihr zom Theil auch seinen Buhtn
als Aedner und Minen p^litiiK^heji Einfluss. Jn seinem
hohem Alter, als sein politischer Wirkungskreis durch den
Untergang der Republik vernichtet war« widmete er seine
Müsse aus Patriotismus ausschliesslich der Bearbeitung phi-
losophischer Gegenstände > tind suchte die griechische
Philosophie auf vaterländischen Boden %u
verpflanzen, womit er jedoch nur bei Wenigen Dank
verdiente (Cic. orat. pro Sext. init. Plutarch. vit, Cic»
c, , V,), In Mw mehr apeculativeo Gegenständen behaop-»
tete er die Freiheit und Unpartheilichkeit eines SchiUera
der neuen Akademie, deren Methode (|^. 167*^) ^r
auch in seinen Schriften verfolgte; in den praktisciien
iKog er die strengen Grundsatze der Stoiker allen übri«
fea Systemen vor (de ofßc, I, 20> ^^^' ^^^^ ^*^^^ ^^
Plato und Aristoteles« selbst dem Epikur in Ansehavig
seines Lebens Gerechtigkeit widerfahren ( de nat. Heor«
T, 5« Äc. Qu. IV, 3.). Seine philosophischen Schriften,
•n welchen er ani meisten den Plato nachahmte, sind
reichhaltig an in^essanteu Untersuchungen und hellen
Urtkeilen übex^ die wichtigsten Gegenstände (vorzügfich
iiber Gott, über das höchste Gut und die Pflichten, v^ev
Fatum^ Divination, über die Gesetze, Staat u. s.w. vgl,
de div. II, init.) und eine Quelle der Belehrung für die
folgenden Zeiten gewesen, ohne dass sich in denselben
ein tief einbringender, kritischer Geist offen hurte. Auch
sind sie für die Geschichte der Philosophie * pnd fiir
die Bildung einer philosophispfaen Kunstsprache sehr
schätzhar.
* H« T. Cleercmii hittoHs philosopfiiae «mi^iMte« 'Es UUqs
Epikureer. $. I8.1*i*-18i. ^84
Epikureer.
Epiknru» Lölire (§. 151 »q.) fand unter den Rö-
nern eine grosse Schaar von Anhängern a), 'w'eil sie so
leiclit und bequem war, den Neigungen keine Gewalt
anfliat (Cic. Fin. 1,7, Tusc, Qo. IV, 3. Ep. ad. div;.
XV, 19. Seneca Ep, 21. 30 ) Furcht und Aberglaubea
enlgegenwnrkte, aber auch Frivolität beförderle. Weniga
zeiehn^len sich unter ihnen als philosophische Köpfe ans,
nnd diese Wenigen, wie Titn» Luqretina, der dies^
Philosophie in seinem trefflichen Lehrgedicht da rerum
natora voi> der poetischen Seile darstellt« (geb. 95,
geat. 50 V. Chr«), ^ngen keinen Schritt über das System
ibrec Anführers hinaus, b)
. ^) CatiDt und Amafanlus (Clo, Ac« Qn. I, i, Tuac. Q, IV, 9.
ad. clW, XV» ig.s) werde» als »lie erbien genaiinlj dann C. Cas-
•ius, Tit. Po.mp. Atticiis, C. Velleiiis, Baasiia Aufidhis 5 auch
der Dicbter Q. Horatrus Flaccua und yiele a.
b) Cai. Pljnius Secnodns (Verf. der hisl, nirt., der jg, n. Chr.
bei eioem Au&bruclie des Vetav qrnkam); Lucian der Satiri-
ker yon Sainoaala (vgl. ^. 176.) im. zweiten Jalirh. n. Chr.,
(ührr welchen siebe Joli. Chr. Tic mann über LukUna PMid«
■opht« nnd Sprache, ZfrUl, l8oi. 8« ] 4 ferner dessen Zeitg«-
\ noMe Celans, der Gegner des Clirislenthums, den w'r dnich
Ori/>ene8 Widcrippunßsschrift contra Celsnm lib, VIIK keooea,
(aiid^r« liaUen ihn. rkliUger för einen Nf^qplatomkev vgUMeaodar,
Geicb, der cbrial, Rel. und Kirc|ie T. I. S, 255. Dach siehe
Ferd. Fenger de Celso Christinnorürn adversario Hlpictireö Coot-
mentat. Uafo. 1828, 8,) und Diogei^ea yon I^aeite (1>1, uanh
211.) werden ohu9 hinreicbepdeo Grqnd %n den £piknreerD
gerechnet,
Stoiker und Cy^iker,
G. P. H'o11eiiber$ de prardpnia Stoicie jibilosophiae d^ctoribas
ff patrouu . apucL {loipaQQt« Lips« 1 793. 4,
Carl Phil, Coux Abhandlangeii für die Geaohichte nnd das £i-
genthüiDÜche der »pHtern stoischen Pliilot., nebst einem Veraa-
cb« ^, ehkisH. kaqt, qud atoUcht Moral. Tüb* I794. fi«
18$ III. Abs^ir. III. Periode, l Abth.
J. A. L. W«g$c1itAder Etliicrc •loloornm rec^otloniin fiinda-
ineot« ex ip«uriira scriptis enita cum principU* eiliicU, c]i«i« cri-
ttc« raiioDw practicae sec« Kattiium <rxliib«t, coniparaU. Ilaiub.
1797. 8.
J^^acbst Epikar's Pbilosopliie erLielt die stoische
den^ meisten Eingang, besonders bei den Männern von
strengen Grundsätzen a) , die sich dem Gescbälbleben wid-
meten. So wie sie durch dieselben anf da« A^irllicbe
lieben und auf die Ausbildung ihrer Gesetzgebung und
Aechtspfl^ge bedeutenden Einfluss erhielt b) , so nahm sie
auch selbst hier einen mehr praktischen Geist, mit Abson-
derung c'et «peculatiren Sublililälen an. Ausser A th e n o -
dorus (bl; 2 «• Chr.) «ron Tarsus r), Musonius (Cai.
Husonius Rufus aus Volsiniuni <f)« und Annäus Cor-
nutu« oder Phornutus von Leptis in Afrika«), (beide
um 66 von Nero aus Rom verwiesen), Chaeremon
Aus Aegyplen,. des Nero Lehrer ^ Euphratea Yon
Ah^xandrien, und Dion aus'Prnsa, (oder Dio Chryso-
stomiis, — beide unler Traian und Hadrian), Basili-
des und andern, luaclüen sich besonders Luc. Ann. Se-
neca/), der Lehrer As Nero (geb* zuCorduba in Spanien
um 3. St. 65 J- "• Cnr.), Epictet von Hierispolis in
Plirygien, der Sklave mit freiem Geiste g)^ welcher ver-
bannt aus Rom cu Nicopolis in Epirus eine Schule ex^
richtete (bl. um 90 n. Chr.), nebst seinem Schüler Ar-
rian ( Flav. Arrianus von Nicomedien, 134 ". Chr. Prae-
fect von Gippadocien ) , der dessen Philosophie schriftlich
verzeichnete, und M. Aurelius Antouinus/^) dem Phi-
losophen auf dem Throne (seit ^61 Kaiser st. J80.)t
Schiller des Stoikers Q. Sextus von Chäronea, (Enkel
des Plutarch) durch ihre praktische Philosophie oder Le-
bensweisheit berühmt. Sececa, welcher das Wahre in
den vej^schiedenen Systemen schätzte, aber vornehmlich
der Stoa zugethan 'war (ep. 20. 45- 82» 108-) > «nler-
schicd schon Philosophie für die Schule und für das Le-
ben« erklärte die letzte Tur das Wjchtigsie, und wendete
Stoiker. S, 182; . Iö7
\be9oii4ern FleUs aoiT di« tpeciell* Etfaä (phüotojAia pne*
cepttri), indem er treffliche Lebetisregeln im stoiichen
Geiste aufstellte ( ep. 94. ) , jedoch nicht ohne Uebertrei-
bungen (Quint. Insti X, i) und Antithesensncht ; Epi-
ctet fiihrte das stoiache Moralaplem auf eine einfache
Formel der MaturgeaaSssheit, ccrf^ov xcei an^x^v (sustine
et abstine) 9urikk nnd ging dabei von dem Begrifle der
Freiheit aus^ Antonin gab demselben ein eigenea Ge-
präge von Milde tind Hnmanilät durch die an. Religion '
•ich anschliessende Menschenliebe. Die beiden lelzlea
reden riel weniger dem Selbstmorde das Wort, als S*»-
neca (^gL ^. 16A<)« Der Glaube an Fortdauer der Seele
tritt in vielen Schrifken 2nweilen stärker hervor. •— Ala
Cvnijter (▼gl. 5- i tö «^O werden aus dem ^ten Jahrh.
nach Chr. Torsaglich genannt: der za A^en lehrend«
Demonax von Cypern, Crescens von ^Megalopolia
nnd Peregrfnus mit dem Zunamen Protens aus Pa-
rium in Mjsien, (der. sich zu Olympia gegen i68 n. Ohr*
verbrannt haben soH), wiewohl beide die Wissenschaft
nich^ forderten (Lucic ni Demofiax nnd de ntorte Peregriai
— doch vergL Gell. W, A. VJII, 3. XII^ ll-).
«) 80 werden schon aus der Zeit der Ib-pubHk die Sclpionen, ias«
der jnogere, — vgl. ^. i58. — Gai. Laelius, die RecbtsgHehr*
ien P. Rutil. Riifus, Q. TiiberOy Q. Mnciiii Scaevola augut-f
ferner M. P 4-v • i u s C a To U t i c e □ ai • , und M. Brotua , der
Mörder des C'i&ar, als Freunde der stoischen Phtloa, genannt.»
b) A'^sK die vorige Anmerk. IW^.t lat besnndera zu nennen die unter
Augiittns gestlftetp Si^ktr <!*■» Proculiauipr f gcslifu-ti von Ami-
cria« Läheo iiud dessen Sc!)ülef Sempr. Prociilus), wicher die
Sai)'iniaa''r (von Masurius Sa^inus, lUra Seliüler dra C. Ateitia
C;ipito} gej^euuher lr«len. Vergl. Jusr. Ileuoin». 0öhinerl,
Progr. de Philosopliia Juiecousullornm stoica. Hai. 1701. 4,
i^ver, Ottonia Oratio de stoica veterum iurUconsullorum philo*
sop-ila. Daisb. 1714. 4. '
;i o. Sani. Hering de aioics T«tenim «RonMuexnm iarUpmde^tia«
Stettin» 1719*
Diese drei Schriften sind Kusamniengedruckt in Gl'
Voigt de %n^\AA et pbUo»ophia i&riae<maullonim opus««
1714. &
eh. Äle- \
18S III. AbschiK m, Periode. I. Abth.
Clin Wffttpbal <i« ^Ma lurecöotaltoK ÜMiiaMr. Roit* 1^7. 4«
.Ghr.fricd. Geo, Mel*ter Progr. d» phÜMopbiii ii«tMcofiiul|it
forum Romanonim «toica ia dociriua d« corporjbiia eoruniquc
' j^anibna. Gottiogw I766. 4^ • • *
. Jo» Godofr. Schaumbur (^ de iuriaprii4eiuia TflUnia iiiria«o»-
auUoram «toica. J(*n. 1745. 8*
' 7o. Atidr. Ortloff üeber deu l^inflnsa d^ aCoitcben PbUoAopliie
auf daa rdifiiajcba.Jnriaprodevx, ciua p*ffl*?iffphitch - jmlflitcbf Abk.
Erl. 1787- 8.
#) SoTta recbercbea aar fa via et lea onrragei d*AtbeDOdore, lo den
M^m. d« l'Acad. dea Inaci^ T. Xlil.« d«:«UcJi ;a üiaamanii'*
Magazin IV« B. S. 509 ff. ^
J. F. Hof f mau« i Diaa. da Athooodoro Taraenai) pUIofopko
!^ic<». Lipa. 173»« ^.
4) C« Muionii Hafi. pbUoaopbi Sroicl rHiqaiao «1 apopbtbfgfiMta
ed. J. Yenb. Peerlkamp. Uarl. iiäaa. 8.
' Vier biiber ungedrnckte Fragmenta dea stcHsobeo Pbiloaopberf Hir-
aoMUS'/ a. d« Grlecb, ^bera« mit einer £iiUritnog über aeio Leb^n
uod aeiue Pbilosophta Ton G. H. Moser« mit e'iuer Nacbacbrift
Ton Fr. Crenicr in den Studien iSio. B. Vi» S. 74.
Bar ig n^ M((moira anr U pbilosopbe Mau>tiii)a, im d^t{ H4iti* «^
VAcad« dea loacr. T. XXXI.) deuucb iu Hiaamann'a Maga-
zin IV. B. S. 287 ff.
Dan. Wjltenhaohii diaa« (^?P^ ^t«|Hrl|iQ4) da M^>an%> .Snf»
• pb^loaopho atoicQ. AinsteU 1783. 4,
0\ De Martini di»p. de L. Annaeo C o r n a lo, phiToa. Stoico. Ltigd.
Bat. 1825. 8. Ihm wird die &t«)Qia ntoi xf^ to»» &t»if (pvnm^
btigelegff welche Ali). Manuilus (Ven^ i5o5. Fol.) berauagegf^boi
^ bat und Gale (in den opuäc. mjib. pby«. et clb, p. I^J.) wieder
,hat abdrucken lassen. Vgl. VilLoiaon anecdot. gr. T, II. p. 245.
und de ia Rocbett« mtlaogea crit« et plillos. T. 111. p. 55 aq,
/)'Senecac opera ed. Bubikopf. L»ps. 1797 aq. Vi Voll. 8.
Eaaai aar Ia via da Seneque le philoaophe , aar aea <^crira et aar
» lea regnea de ClaufVe et de Neron» arec des nutea (p. Mr. Di-
derot). Par. 1778* 1^ (andA in der fr^^qr. Uabera, dea 6e-
neea ran La Grange).
FeUNüftcheler: Im A. Seneca, der Sitteulebrer , oacb d«m
Cbarakter aelnea X^ebeus ui)d aetner Scbrifteu, Ziincb , 1786. 8.
I. Bd.
Karl Pbil« Conz über S<*neca*a Leben und Charakter, bei seiner
Ueberaetxaug der Troctsdirifien an llelvia und Marcia. Tübing*
* 1792. 8.
Jo. Jac. Czolbe Vindiciae Senecae. Jen. 1791. 4.
J o. A n d r. S c b m i d l i Disp. de Scueca eiusqne theologia. Jen.
^668, 4.
*' Jo. Pb. Aptni Diap. d« reHjetooe Senecae. Viteb. 169a. 4.
/ J 11 Sil Siberi Seueca diviuia oraculia quodnuiiiiodo ooa«>Baoa.
/ _ Dreoil, 167.5. .11.
F ri «*d. C ii r. (} f 1 p k e Tractatiuncula de famniaritate, qitae Paulo
'Af>o»tuiu cum .S.'>iKc:i philoaüpfio iuterceaaiaae tradituri YieriauuilT
lima. Lip«t i8ia, 4. ^
S l o i k c r. SrJiSa- ^8?
C4irltL Ferci. SohoUe Prole|ltnMDA ad Seiieca« iibnmi «1«
vUa beata. Lipa. 1797* 4«
L. An. SeuecUf heransge^. von Job. Gc« Carl Klotsscb. Wit-
•%eqb. 1799 -«.}8ca. ** **'^** ^•
H«nr. Aug. Scliiek Di»a. de caiisia ^ qiübua Zeoo et Seoeca ia
pbilosojjhia rliscrepeiit. Marb. 1822. 4.
^ru, JqI, Maur. Werner de Senecae pbiloaophi«. Be^l.
|8a5. 8. '
g) E^icteti EDcbiriflion nnd Arriani Dias« Epicteteaei b^ondert
in Jo. Scbweicb«eiiaera Aasgabe (Epicieteae phjloaopbiae
monumeula etc« Lips. 1799 — 1800. V Toini 8.) Uebera, dei
Eifcbiiidioii too Liuk (i^üriib. 17^3.) «nd Tbiele (Erf. I790.)
ArrianU UuterrerUingeu Epiktefa mit aeineo Scbülerb, überaetzt
ttnd loit hiator. phiie&opb» Aiimerkungeu imdi eioer iLorzen Oai"-
atellung der Epikleliacben ^'bUoaoplüe beglcilct toö Jo« Math«
Schulz. Altoua, 1801 — i8o3« li Bde. gr. 8.
'Gilea BoUean Vie d'Epictete et aa pbiloaophie« 3« Ed. revü«
«t augmenU^e. Par. i6G7. 12.
Mich« Roaaal Disqnisiiio de Eplcteto, qua probatur^ eum noft
faisae Chrtatiauuin. Groniog. 1708. 8.
Joh. Dat. Scbwendneri i«lea pbilocopbiae Epicteticae ex en- .
cbiridio deliueaia. Lips. 1681. 4.
Cbph. Aug. Heumanni Biat. de pbiloaopbift Epieieti. Jeir.
J703. 4. . »
Lud. Chr. Crellii Disa. IT. ta rov Eitutifirov vnti}OWpa wu
WKHpn iD doctrtira de deo et officiis erga ae ip^aiD. Lips« 171t
— . 1716. ^' . .
^oh« Er dm. Waltbert Diss. super Tita regeoda secunduiu Epl-
- cteHitn. Lips. 1747. 4.
B« Ku.uhardt über die Hanptmojtieale der atoischeu SiiteriUbns
nach Epiktel^s Handbuche, iu dem neueu Mu»euin üer Philoso-
phie uhd Literatur hemusgeg. vob ßouterweck. L Bd. a. SL.
und IL B. 1. St.
Joh. Franc. Beyer über Kpiktet und sein Handbuch der atoi-
9chen MoraL Marb. 1796. g. (
A) Antonio i Gommentarii ad ae ipaum (tav ti^ fttvtov ßißXi'tt
JMk«m) ed. Tbom. Galaker; Wolle; Merus; Jo. Matth. Scfatibi.
plesv. l8o3 aq. 8.» welcher sie auch dentsoh nberaeut hat, mit
Anmerk. und einem Versuche über Antouioa philosoph. Grund-
sätze. Schleswig, 1799. 8. '
C^ph. M.ei&era de M. Aurelli Autonini ingepio, -moribna ift
icriptia, iu Comment. Soc. Gottiug. 1785-^84. 1^. TI,
p. I67 aqq.
Ip. F. Walchii Gomm. de religione M. Aur, A^Cb^ii^ w nomiiii
celebrata, in den Actia Soc lal. Jenena. p. 209.
üoh« Dar. Koeleri Bisa, de philosophhi M. Aur. Antonini Ai
Theorie et praxi. Alld. 1717. 4«
Jo. Franc. Buddei Introdnctio ad philosopbinm Stolcam ad
■wptem M. Antooidi^ vor der WoHischen Ausgabe des Antonln.
iqa«
190 nL Abfichü. Uf. Periode. L Abtlu
J» W« Reell 6 Tersucli eio«r rrlnnternden Darttellimg stoUcherPhi*
lo«opbeme nach dem Siune des Änionioi iu deaten Uebert« des
Aulontn. Fraokf. a. M. 1797« ^*
Nie. Bachius de M. A^irello imp. pliilosophante rt ipsiui Coin-
mrniarüa. Scriplio philofos'ica etc. Lipa. 1826. 8*
(Louia MagiUeiiie Ripault) Mate Anrel ou hiktoire pbiloaoplitqi
de l'£iiiptfreur Maic-Ajatuuiu «ic. T. I — 1\, Paria« iSso* 4.
I
J- 183.
Peripatetiker.
Ceber die einzelneo bier angef. Philoa. verg]. SiüdM tuid d«s Pa-
tricius (nalef (• I^g.) angef« Werk bes« J* B>
Aristoteles Philosophie lag den Römern^ wegen ihres
praktischen binnes^ weiter aus dem Wege, und die Grie-»
chen, die sich rait derselben beschäftigten^ waren , wegen
der ßeschaflenheit und der Schicksale der Aristotelisclren
Schriflen, fast durchgängig blosse Commeutatoren , nur
auf verschiedene Weise und mit ungleichem Werthe.
Reine« Peripatetiker waren , nach Andronikus aus
Rhodus (J. 150. )> ^^^ ^®* Aristoteles Schriften (J. 173.)
in Rom ordnete und erläuterte a) (bl. um 50 ▼• Chr.^^
und Cr a tipp von Mitylene, welchen Cicero der jüngere
nebst mehrern Römern in Athen horte, (bl. 48 ▼• Clir.),
^icolaus von Damascua (Damasceuus)^) undXen-
archus aus Seleucia^ welche beide £u August's Zeit in
Rom lehrten, Alexander Aegäus (von Aegä), wel-
cher auch den Nero unterrichtete c), Adrastus von
Aphrodisias (2 Jahrh. n. Chr,) und besonders der sa
Athen und Alezandrien lehrende berühmte Commentator
Alexander von Aphrodisias, — vorzugsweise^ t^pl^
TJj^ genannt — Schüler des Hermin und Aristokles (um
193 nach Chr.), welcher eine eigne exegetische Schale
.«tiftele — die Alexandreer, später auch Alexandristen
genannt. Abweichend von Aristoteles behauptet« er
in seiner Schrift von der Seele', dass dieselbe^, da sie
keine besonder« Substanz (ovam) sondern nur die Form
Per ip a t € t ik.en. S* 183. 191
cfea organUcIieo Körpers (^stSog xi xov amucctoq o^onft-^
%ov) sejj auch niclit unslerblich seyn könne , und er-
klarte in seiner Schnft vom Schicksal die Lehren der
Stoiker vom Fätain als iinvertraglich mit der Mora->
]ilat. d) Synkretistische Peripatetiker waren: Ammo-,
nius aus Alexandrien, der (im 1. Jahrh, n. Chr.) ^u
Athen lehrte, (Blatarch. de Et, ap. Deiph. ed. Reisk.
T. VII, p, 512 «q. et-T. VI, p. 260), Theniirtins aus
Paphlagoniea; Syrianus, Simplieias. ( Vergl. unten
$• 221.}- ^^" grössten Wertli unter allen diesen hatten
des Alexander Aphrodisäus, e) und des Simplieius Er-
klär uagsschriften. /)
a) Das Bach ntgt na&<av (ed. Iloescliel Ang. Vinri. 1694.) und
die Paraphrase der Arislotel. Eihik (ed. Dao. Heintiua L. B«
x6p7* 4. 2617. 3, CADihn 1679. tt.) werden für uniicEt ge-
haiteik
h) Franc. S e ▼ i q recl^erches anr iMiistoire de la vie et dea ooTr»*
. gea de Nicolaa de Damaa, in deu M^m. de TAcad. dea liiacr. uod
ia deo voa Orelll (Leipz* i8o4. Suppl. iSii. 8.) herauageg.
Fragineulen dea Nlcolaua. Eluige haben ihm die Schriit n$g&
uoofiov, welche uao in Arialotelea Werken findet, ohne Grund
beigelegt.
«) Ihm werden die Commtfitare " xu de« Ariatotelea «leteorologicis
( Gr. ed. Fr. Aaulanas Yen. i527 f. lat. ed. Piccoloiniui ib.
tS^iO fO A"d zur MetapliVsik (blua lat. herausgegeben Ton Se~
pnlTeda. finm. 1617 f, nml noch eiuige Mal«) beigelegt, welche
Andre auch dem Alexander von A> hrodiaiaa zuKhrelheq«
d} X)ie Schrift des Alexander über die Seele hnt zugleich mit
der über das Schicksal Yict. Trincavellua (Yen. l554 ful.)
bekannt gemacht; diejetztere bes. Job. Caselius. (Host. ißSS,
4.^ and Hugo Grotiua mit den Schriften aui)erer über diesen
GegenaUnd (S. oben S. 28.). Endlich ist sie auch kürzlich von
Jo. Conr. Orelll zugleich mit den Schi'iften dts Kermiaa^ Plo-
tin^ Bardesauea ,uaa Georg.' Genii$th, Vleiho über die»^u Ge-
' geosland znsammen herausgegeben wurden. Turici 1824. g.
I Scbnltbesa h«t aie ioa Deutsche übers. Zürich, 1 783. , aueh in
d. Bibliolh. der gr. Philosophen Bd. IV^.) ^
^) Hifher geboren die ihm beigelegten Gompentare über die ana]^
tica priora, (Yen. i489- l5ao. i656 fol.) topica, (Yen. löj •
i&jk6 f.) die elench. aophist. (Yen. i520 f.), die Bücher de
■enen et aeuaibili (rgl. folgd. Anm«) uod die pbysica dea Aristo^«
Ygl. Casiri bibliolh. arabico - hiap. Yol. )• p. 3<ft3 sq. über sein«
Schriflen übtrhaupl.
192 IIL Ab&chp..:Hl. Periode, h JAüu
f) -fiflito« QomnpMare iMier 4eft Arittmeltk R«Ugori««a (Vmi. a4^1
c* Schöl. Ul VeUii B«<. ihhi.t) in pliytica, (Gr. cd. AtuUout.
Vrn« i5:^6. ) lu liLb, de coelo , (ed. id. ib. |53&; collal. ib*
( . ifr^-wl '.(ift«i)v dv •nima {Vit, oiim Cojdid^oC. AIck. A|lhfod»
im Ax^^' 1U>* de MMU et teoiibili ed. AsuUuiu. Ten. iSay f.)
/ ftlud «ditdem siebt Wieder fier«ntgegebea wOiden, nnd dar-
um %f\kt aeltea. Salaea <joniiu«aUr in Epi«i«ti Enchiridiob
b«l Schweigbauiatr ( laonmuent, Epictet. philoa. • T* IV.^ ber-
■ttsgegebeo.
Nem«-Pjthagoreer* •
Pythagorasy der ehrwürdige Weise, dessraPhiv
losophi« den Römern schon von früher Zeit her ver-
liandt war (Cic. de senect. a 21. Tusc. IV, %,\ wurde
I jetzt flir Viele, wegen seines masterhafton Lebens ^ noch
4 mehr aber wegen des GeheininissYolIen in, seinem Leben
Irund Lehren, und wegen seiner wund^rlhätige'n Heih'gkeif)
(Auf yersohiedene Weise Gegenstand der Mackahmung.
£inige suchten durch Pythagoras Lebensweise und Ethik
eine Sittenreform,, wie Qu. öextius a)^ (oder SeJLlus^
2 o.' Chr.) ein Römer welcher in griedi. Sprache philp^
sophirte (Senec. quaest nat. VII, 32 de ira Ulf 306-) und
.Sotion aus Altfandrien (um 15 n* Chr.), welche |>eide
Seneca in Rom kennen lernte, (ep* 108*); und dahin
gehört auch wahrscheinlich Apollonius von Tyana ih
Cappadocien &), Schüler des Euxenns von Heraklea au
Pontusi (bl. um 7o n. Chn)| der nur mehr rebgiöse
Schwärmerei damit verband ^ die Mantik liebte» und JKach-^
'ahmer des Pythagoras war^ von Philostratus aberi
.ivie es scheint, zu einem Heiland und Reformatoy ge*
macht worden ist; und Secundus c) von Athen (um 120
•tl. Chr.). Andeiie» wie An«3cilaus aus Larissa» der
wegen Verdacht der Magie aus Italien verbannt wurde,
.(leble nnter Augast) wandten den Pylhagoreism auf Na-*»
/ttaxforicbang an, oder suchten | wie Moderatu^s von
Gades oder Gadetr« (im i. Jakrh. n, Chn)» und Nico-
machus V) von Gerasa (im j, Jahrh« n. Chr.) In dar
Zahlenlelire dea Pytlugorat ein« holiara, Terborgana Walt»
bait (ygl. auch Porphyr vit. Pylhag. f. «2 «j«) und f^iw
adimokan diatelba mit Platona Lahrao*
«) welcher mit.Sextus von QuMroae«, ((. iSa.) d«ai Stoiker QidU
xa Tcrwecbseln ut. Seine Silten«prüche io de« HuAiam renlMl«
tiger Ueberteixiiog findet man in Th. Gal« opmc. mTtfaol« phTa«
«fc. p. 645 «^ S» Mick bet OrelU opasc* graec, tenMoiioii
T. l. ' V
DeBarigD^ inrl« pbUotoph« Scxäns in dfo Wm. d« |*At»
dei ln»cr. XXXt and deuuck in Uifsmann'f Magaau iV« B«
S« 3oi £
A) FUT.PIiiloitrAti de Tita ApoUonti Tyunaei libb. Vfll. (1«Pli|*
loslralorum t>pp. cur« Olearii. Lipa. I709. foU wo audi dif
dciq ApolloDUM bcigelegUA Briefe abgedrvckt Mud W, melir«i«
•miere.) DaM diese vila eine poleiaieche BichCunf^ C^*b dm
CbrUtrothnm gehabt habe, wird bcxweiftit tob I^leander Goeh.
der d&riitL Kai. Th. L 17a, ^^*T
Jo. Laur. Moabeim Disa. de esktimatioo« Apollonli I^omI i
jo €iua GomittenUOoivlw «t ^ratu var« arg. (HaiiiK mj^u %^
p. 347 »q.) / «^
Sigifm. Chr« Kloa« Diia. II. de ApoIIoqio Tyaa^iwi MU»
aopho Pjibagorico tbaoouitiirgo et de Philoitrato. Vitoh, J73&
— »7a4. 4* '^>
!• C. Herzog Diaa. Ptiilosophia praetka AponoaÜ T/aaaaa Im '
acisgraphia* Lipa. 1719* 4w
Vgl. aaeb Bayle, und Btthle*a Art. in der aroiaea EaeveL
▼Oft £racii heramg. IV. Tb, S. 44o. ^^
r) Seine SilletifprueLe : Seenodi Athenieiia. reapopia ad «oatrroMia
Hadriani ebeofaHa bei Gala p« 635 aq« nad io Orelfi'a oben aa»
gafäbrter 5«iiUBliiiig*
d) Nicomacbna wird ala CrbeLer einer Zableolehre (lotrod, i« ar^hr?
meticam gr, Par. i538. 4.), welcbe nachber Ja m blich ut erläu*
lerte, (J. 217.) und einea Handbuchi der Harmonie (bei Mei* '
bona: aniiquae musicae auccorea VII. Amat. x66a. 4.> an»
getührt. Von aeiner Symbolik der ZaKlcuIebre (OsoXoyovutvm.
etHixf-fAtßiua) Brucbatücke in dea PhoCiua Bibl. cod. 187. p. 337;
unil mii der inftUiaUo ariihmeüca iierausg» tob Frid. Aat* Lina*
1817. 8. ,
ij^ IUUil>sdiD. UL Pertede. L Abth.
Jv i8ö-
l Neu - P,la to niker.
' .T$l« ümhfn* »i i» ao8. angef. Sdn-iftm« bes. Booterweclft
Commeiit,
Nach dem Untergänge ctei" ekeptisclieti Akademi«
(5* ^9* t70*) bildete sich eine fleue platonische Sohn!«
■eit d^m Zeitalter Aagusl's» welche die meisten Anhan-
gfB:^! £Mid< Thrasyllus von Meades, (i« Jahrh« nach
Chr.) der Astrolog; Theon aus Sm5rrna (im 2* J«hrh.)|
d#r Sk^klärer des Plato a); Alcinöns^ der einen kiir-
letf Abriss der platonischen Philosophie schrieb &)• Albi^
nus^ der Lehrer des Galen , Platarbhns von Chae-
Tönca |(geb« £o. g^s^ tmi HO üach Chr.), Schüler des
Ammonins (§. ISd»)» Lehrer des Hadrian c), Calvisiua
Tanrns von Beryt bei'Tyi-us (um 139 )> Lehrer des
A. Gellius, LucC Apnlejus von liadauras in Numidien
(hh am i600 ^> MAximus .vo^ Tyrg^ e) der Rfa^tox'
(bin- um^ IM na«h Ghr«>^ suchten der Moral und Reli-
gionsiheorie des PUto populäre und 'wissenschalUiche Ai)8-*
Mining ta geben ^ dorch allegorische Deutung und Yer-
. ^jjiigung derselben mit den allen religiösen Mythen (Ea-
seh. pratip» evang^ IXf fi. 7* ) i ^'eh aysikretistiscfae Yer*
einigUDg mit der P]iilosophie de« Pythagoras und Aristo-
teles^' durch weitere dogmatische Ausbildung der iiöch«
sU^ in Plato's Sdiriften nur berührten SpeoulatioiieD|
von Gott, dem Demiurg, der Weltseele ^ den Dämonen,
diBOt Ursprünge der Welt und des Bösen; durch Ujrposta-
sirung der Begriffe^ durch Anwendung der erkünstelten
Principe auf merkwürdige Erscheinungen der damaligen
Zeil, t. B« das Aufboren der Orakel (Plutarch« de def«
orac; de Is«)« Der Arzt Claudius Galen us (geh« zu
Pergamus 131, &t. um 2OO) Erfinder der vierten Schlase-
fi^r, war ein nüchterner Platoniker, der zur Erklärung
Phtnon^e des Lebens einen Lebens -> und einea Seelen-
. Neu- Plätoniker. $. iS5« . i96
geltt (np^ftä ^ftMxoy, iffvxistöv) annaiml /) ; Favori-
nnt Ton Atelat in Gallieti abet üeigte «öli mehr zu dem
SkeptiAMBiia liin g). U4lbHgeil8 vrareii di« intiaian a. g.
Platoiiik^t andi Eklektiker, jedoch in einem anderh Sinne
ali Po tarn o 9 der Alexandriner von ttnbestimtntem Zeit-
alter fi), der and. allen Systemen da« VoliEijgliclute ker-
antnalun« imd daräua ein^ uns hiebt binlanglitti bekänn-^
tes Sy stein süsammensetzen wöUte (Dibg. Lart 1, 2i.).
Man bat dfeii NeupUtoniamnä der Alexandrinet (s. unten)
darauf init Unrecht betleiten wollen.
a) Ttiebnii Siiijriiaei ^latoniciy ^örüm qiiae in itiAtbeiBaticU $i fts-
tooM leciionem uüUm annt gr« et Uit. fiL iioo. finlUatdnt*
P»r. l644. 4. \
t) Alcinoi iotrodaciio ad .PUionia dögibats Gr. cani vf rs. lat.
Mars. Ficini. Par. i533. 8* und mehrmaU, auch bei Plato*
Ab Üialagi IVi ed. FUeker 1783. 8.
t) Findet eil i apem ottinia Gr; et lau M. Henf. dtej^lia.D. ioy^
VolU X11L( ed* Reitke (Xli. VoH. 8. Lba. 1774 — 83.) ed.
Hntleri (XlV; Voll. i79l-=-t8o4. 8.) Plularchi MoralU ex
rec. XylandH. Bat« 167^. fol.$ ed. Wy tte^ba.ck (V. VolL 4.
OxoB. 1796-^1800 et Xlli V0II.8. u« Lipi. 1796 aq^« 8«
</) ijiaUji «perü Aom. )4^6 fi Lagd. i6i4., IL Voll« 8.) et iii
&». Delph. t68S. M. Voll. 4. endlicfe ed. ioatbba Lügd. Bat
1833. lU. Voll. 4. vvoninter bes. •• Abria« der platoai Bhilos.
saaxnWlKa Ut (de pbiloaopbii etc«}.
VgU Apolcii ibeologU exbihiu a. Cb« Falftero in eins co-^
gitationib. pbilof« p. 37«
cJHazixhi Tjr(i Üiaa^tationei XXXI. Ed« gr, et lat. ed. Dan*
Heinsins. Lugdj Bat. 1607 et f6i4. ex reo. 7. Darisii re-
, eudi cnravlt Jo. Jac. Reiake. Llpi. 1774 — 76» 11. Voll; &
/} Galtfni operi önoiä ed. Reo. CliaHeriua. Par. J67^..X1Q. VoriL
foU Vgl. obeo $. 8t. not. d)
Kurt Springer« Briefe über Galen'4 pbiloiopbiachea filjtteiki id
s. Beitrigen &ar Getcb. de^ Medicin« i. Tb. S. 117 a. f.
g) t m* Fried. G t e"^ 0 r i i daae coxninentatt. de Färoriiio Areiatenii
philoeopbo etc. Laub. 1766. 4 j
Z. Fdrimanii Diif< (Prae^. Ebr. Portbao) de Fatörino phi-i
loaopbo äcademico. Abo^ 17^9« ^*
hj C. 6» Gluckner Disa; de Potamonis AWandrini pbitoaophiä
ac1e6ijca^ reeeotiorum Platonicorum diictplioae idmodum diaMi^
ttuSk tpsa. )746. 4*
196 UL ähsOm. Ul. Periode. IL Abth.
Skepticbinus der rmpirischea fichiil»
Onellcn: Eiisebii praeparaVio evaogel. XIV, 7. 18^
Bruchstücke der SchriAen des Aoiiesidem {nvQQtovHtay
}>.oyiav oy,uo ßißhDc) in PlioLiI Myrlobiblion sive fiiblio«^
'tbeca. Cod. 212. und bei Sexlua Eiupincua (vgL 1890^
Diog. Lacrt. IX. ^'
Vgl. Tetm emann's Aiifsiirx Aeneirdem ia dtr allgcn* £»»
cjcU liersuftg, v. £ri,cli II. Tii. S. 5o IT,
Aenesidem, aus Gnossus iu CreU, der sich aber
in Alexandrieii aufliieU (bliibte M^ahracheiiilich ein wenig
spater I als Cicero), emeserte gegen den AufaQg diosts
Periode den Skepücismus *, der ia der Akademie ver^^
atumnit war, um die Ueraklitiscbe Ansicht, deren An-
hänger er. war, dadurch wieder einzuleiten (Sext. Emp,
adr. math. IX, 337. X, 216* 231.)' ^^^^ am za erken-»
«en, daas an jedem Dinge Entgegengetetstea sej,
m&tte man sich erst überzeugen , dass an einem nnd dem«
selben Entgegengesetztes erscheine (Sextus hypptypos. I,
210 *lO* Auch nahm er ein äusseres Denkprincip an^
imd setzte die Wahrheit in die Allgemeinheit de-tf
sub|eotiTen Scheins (Sextus adv. mathem. VII,
349. 360. Vllly 80* ^^^ skeptische Philosophie der A^a^
demiker aber tadelte er darin, dass sie nur particulär,
nnd dadurch sich selbst widersprechend sey. (Piiot^^s.)
Er gab daher dem Skepticismus , um ihn zu schärfen , die
grosste Ausdehnung, stelUe die sonst auch dem Pyrrho
^(5* 124*} beigelegten zehn allgemeinen Gründe zur Za<«
rückhaltnng alles entscheidenden Urtheils {dexa TQOftoi
&i0XfJS) hergenommen 1) von der Verschiedenheit der
Thiere} 2) der ]y[ensc{ieo insbetondere, 3> der Spnneor
Aonesidem. $. 187# 197
wtrk^eoge» 4) der Umstände und Znstande des Sabjectf,
5) der Stellungen > Enlfernungen und Orte, 6) von deii
Vermischungen und Verbindungen, in welchen uns die
Dinge erscheinen , 7) von* d^r Terschiedenen Grösse und
Beschaffenheit demselben > 8) ^on dem Verhältnisse der
Dinge sa einenoer, 9) Ton der Gewohnheit oder Seiten-i>
lieit der Eindrücke , iq) von dem Einflüsse der Erziehung
und der bürgerlichen und religiösen Einriehtung, auf
(Sextof a^v. Mathem. VII, 345. Uypotyp. I, 36 »qq- £n*i
•eb. iiracpar. erang. XIV, 18* vgl. Oiog. L. IX, 79 — 88O1
und ;begleitete alle Theile der dogmatischen Phifosophie
ant akeptisdien Gegengründen« Der Skepticismus
(^nvf^iavHO^ jLoyog) ist ihm eine Tergleicbende Reflexion
über die Erscheinungen und Gedanken, durch welche
man die grösste Verwirrung und Gesetzlosigkeit in den«
aelbep findet ( Diog. L. IX, 78« }• Di« Schwäche . dieses
Skeptvismoe liegt in feiner AUg^^^üiheit imd in seinem
Zwecke« •• ♦ .
• Nach Ärlitoktef bei Enseblns 1. 1.; Diog. L, Jedoch (IX. ii4.)
foiirt outer Timons ($. aa4.) Sciiülera eiucii gewlM^a Enphra»
Bor TPU Selevcia »u, welchm Eubtilut tod Alezimdiien ge-
liört haben B^Il. AU detteo Schüler aber fuhrt er deo Ptole-
lUnetis TOD Cjrene an, welcher den PyrrhoaUmaa ernencrv
habe, nud aU deaten Schalet den Skeptiker Heraktidea, dtu
Lehrer des AenesadeiD^
J. 187-
Aenesidem*! Einwiirfe gegen die Realität des Caniali'*
Üitsbegriffs und dessen Anwendung bei Erforschung d^r
Ursachen der Dinge — Aetiologie «p- (Scxtus adv. Ma-
ttem. IX, 217 »eq, Hypolyp. I, 180 «q.) nnd neben je-
nen allgemeinen Zweifelsgründen das Wichtigste, was in.
den altern Zeiten gegen die Möglichkeit des apodikli«
fchenWiasens vorgebracht worden. Der Causalitälsbcgrifl*,
behauptete er, sei nichtig, weil das Verhäitniss der Ur-
^Mdie and Wirkung unbegreiflich sei; -*- und suchte die-
aee ti}ch| idleia in abstracto eu «eigen , ionder» auch die
198 PI* Abschii. IIL Periode, Ih Abth.
logischen Fehler der Dogmatiker xi| £rfortci|iuig der Ur-
Mchen in das Lichtf^a setsen,
fr 188,
Auf Aenesidem folgte bis auf Sextu« ejne Ridihe toii
(Skeptikern, weldie lauter Aerzte ans der Schule der
Empiriker oder Methodiker waren, (Diog. (j. IX, $1Q.)
diii aith an .dje Beobachtung bi«lte|i, nnd dve Theorie,
welche die Ursaicben der Krankheiten erforscht, ▼erwar--'
fen , worin aapb paTorinu» (^ tSSO «tch m A^neeideni
«nichlpss, Unter ihoen ragerf Agrippa, Meiipdot
(t^n Nicomedien) und Sextns bi^ryor. Agrippft (in
^. oder 2. Jahrli. v. Chr. ) führte die zehn ^weifeUgriiiid^
auf (unf allgemeinere: i) Uneinigkeit der Meimingeoi
2) Zarückscbiebpng aller Beweise ins Vneildliche, 3) Re->
lativitat der Yorstellungen, 4) Hypothesensucht» () Cirket
in den Beweisen, und zuletst auf den Sab^i dass es we*
4er etwas nnmitteibar, (e^ favrov) noch e^was mittelbar
Oewissea («| itagov) in der Erl^enntnis^ gebe, mit mehr
Methode zurück , nnd nahm besonders auf das Formale
^ der Erkenntniss Rücksicht ( Diog. IX. 98 ^%' Sextus H j-;
potypos, f, 164 «q. 178- )f
§' 189-
f^txü Emptrici opm gr. et lac, ed. Jo. i^\h, Fabr^ciai.] Lips,
2718. fol., (aqi| dem Grlecb. mit Anruerk. u« Abhandl. beraoag.
n J. GU. Buble. i. Th« Le&gp 1891. ^)
Seztu^/n^t dem Beiname^ EmpirrcpS| (von der
Schule der Aerzte, welcher er angehörte,) wahrsdieinKch
aus Mitylene, (wie Yisponti ii) seiner (konologle an«
einer Münze dieser Stadt zeigt j^) jScfaiiter des Skeptikers
perodpt yon Tarsus. (Diog.^L. IX, 116.) iTollendet^ ^^
f9n das Ende des zweiten Jahrhunderts den SkepÜd^mus,
lindem er n^i^ Bei^utziip^ Mii^er T0rg9pg;^r, Tf^rraglieh
Sextus EmpiHcas. $. 190-^191/ 19$
if AjVMÜiem, Agrippa und Menoddt, mit gt6siftin'
Scharffinn und Beaonnenbeit Objecto Zw^ck tiuä lAethod«
des Skepticismut (besbAders in den 3 Büchern Hvj^iH
vsuav vnoTvmaaimv') beititnmte, und denselben genauer
Ton dem Verfahren des Dogmafcikers ubd der neuen Ak&-'
demie unterschied , um denselb^ g^en die Angriffe der
Pogm'atiker sidier zu stellen,
Die Skepsis ist nach Sextns die GeschlokhcbidK
(Swafug), Eracheiimngen und Gedanken (^(pmvouHfä ti
aras pQOVfutfC^) auf alle mögliche Weise einander enige-
gen m setzen « um durch das Gleichgewicht entgegengfe-
vitxter Thatsacben und Griinde ( Jia n/v iv rbig tuvti--
HHf^svo^ ngctypiaa^ %a^ loyois lüo&^vsutv) %uetat mti
Zurückhalten alles Urtheilens X^^^x^) ^^^ ^'^ Ot^ct«
(ii>mia»i/i«Va)y deren Wesen verborgen {aSnhov» cefc^ei;)
ist, und dadurch sur Gemiithsruhe (arcepaiia) und chiti
Gleichmuth (u^xQiona&tia) «u gelungen, Sie gibt Voar^
Stellungen und Erscheinungen ((p€$tvofieva) sn, laugttit
nicht die Möglichkeit« sondern nur die WlrkHoh-^
keit der Erkenntniss der Objepte, behält sidli aber dai
Sachen derselben vor. Sie ist nur eine subjetthre Dehk-
art| keine Lehre, di<^ daher nur dargestellt >, nicht h^iä^i^
sen SU werden braucht, (Sexti^is Hypotyp. I, c. t — |I
55.)* Seine Formel ist: ovSev fxaXXop (1. 1. {•fi4.)'
Keine ist dem Andern Torruziebo*
§9 191.
Ungeachtet dieser Erklärung wird der Skepticismu«
beim Sextus oft zur Lehre und Kunst des Nichtwissens^
die auf Vernichtung alles Interesse iur Wahrheit und al-
les Glaubens an die Möglichkeit des Wissens ausgeht,
indem er sieh 1 ) m Fällen , wo Gegengrilnde fehUn y auf
dieMöglichkeit| noch kiinüig GegenlStte zu entdeckt») be-
%i)0 m, Abtcbo. lU. Periode. IL Ahkh.
rnft (Hjpotyp. I9 3$ «q. 11^ 2690'' ^) nch inkeim
Erort^rpng des Vorstellens and Erkennens einlassen will
(Hypotjp. I9 9 sq«)» 3) 'u Sopliismen seine Zuflncbt
nimmt (adr. Matbem. l» 90i 4) indem ^r sophistiscli
KU beweisen sucht , keine Wissenschaft könne gelehrt und
gelernt "v^erden (ebendas.); 5) und sogar skeptisch g^gen
das Daseyn Ton Vorstellungen, im Widerspruche mit sei-
ner, eignen Erklfirung, {§. 190*) ^rgaraentirt (adv. Ma«
them« I, 371 sq.) 9 6) Ai^ch nicht das Gewisse , wovon
«r ausgeht und iffas er annimmt/ bestimmt angibt, z. B.
Yorsti^ungea und Gesetze des Denkens..
$. 192*
Seine parstellnng der Skepsis ist indessen, sowohl an
iich| als in Beziehung auf alle Wissenschaften und ins«
besondere anf die Philosophie höchst wichtig. Er geht
in den 11 Büchern des Werks nQog rovg fia&iffMcT^
oeovg die wichtigsten Lehren der aligemeitien Wissen-
■chaften, und in den 5 letzten derselben, die Philoäopheme
jler grössten Denker ans dem Gebiete der Logik, Physik
und Ethik insbesondere durch, und setzt das Ungewisse'
imd .Schwankende, die Widersprüche und Incoasequenzen
in ihren Behaaptungen ins Licht. Die Dogmatiker, sucht
er Tolnehmlich za beweisen, haben noch kein festes , un«
erschütterliches Kriterium der Wahrheit gefanden , noch
irgend etwas demonstrirt; sie sind uneinig in den Grund-
begriffen und Grundsätzen der Logik , Physik und Elliik.
Sextos räumt nichts unmittelbiir Gewisses ein, wegen des
Widerstreits in den Beliauptungen, und fordert , es muMte
Alles demonstrirt werden | was doch wegen, Mangel an
sich gewisser Principien unmöglich ist Und so nimmt
er alle wissenschsftliche Versuche des menschlichen Gei«
stes (auch Mathematik) in Anspruch,
Gail. I/Sügias d« veriUiibos geometricis advcFSiis SeztumEm-
Jqden aii4 Gaiütikw« $. i9ä~i94» 2M
De prinuf a€i«ftti«rni|i «lemeiitSiK seit tVeotogU toatiinilit, taatlioflo
quasi mmhematica digetU — accessit aiA Iiaec Sexti Empirici acl-
Teunt lUitbemaUcof «leceni • noHbrnm inox^g ^^ dubitaUoiiitv
•ccDDdnm editioDem Fabricüy qulbus •cilictt Sextua, Scepiicoriim
corypharna., Yeritali omni in os ohlpqui atque toiidem retia teu*«
dcre haüd dubilavlt, aucciacta cum philojopbica tum critica r«-
fnuUo (per Jac* Tbomao^i). Ue^jioinont. 173& (i734.) iohl
Ootbofr. Ploucquet Dita. Exarnea ratiooum a Sexio EmpiricQ
tarn ad propognaadam quam' impagoandam dei exiitentiam col-
l«ciarMil« Tttbiog. 176& 4«
%. i93.
Ein solcher Skepticismut aclmitt alle weitere unter-«
sucliong ab| und trat als anwiderleglich in furchtbarer
Gestalt auf« Gleichwohl ist er in sich selbst widerspre-
chend, {streitet mit dem wesentlichen Streben der Ver«
iinnfty nnd kann selbst seinen vorgesetsrten^Zweck, Ge«
nüthsrnhe, nioht bewirken. Auch machte er, wie ea
scheint, wegen der eingetretenen Gleichgiiltigkeit gegen
das pbilofophische Wissen, zur Zeit seines Erscheinena
wenig EindiTick^ und verlosch damals mit Saturn i aus,
Sextus Schüler 9 auch Cjthen^s genannt (Diog. Laert IXy
' 116-)* Nur einige Aerste, «wie Galen (de optimo do«
cendi genere), — * TgL über dens* {• 185« -^ und der
Philosoph P lotin (vgl. ^. 203*) nahmen . Rücksicht auf
denselben (Enn. V. lib. Y. .c. 1.)^ Letzterer setzte ihm
' einen schwarmerischeni hyperphysischen Dogmatisrnna
entgegen«
i
Dritte jibthsiluhg.
Pkilosopheme der Juden uxid Gnostiken
§' 194.
Dass es in dieser Zeit eine eigenthümliche orien«
talische Philosophie { ctvaTO?uxi] diöaa)uxh» cf.
Theodot. fragm. in Fabricii Bibl. Gr. Y, p« 135. Porphyr»
vila Plotinl, Cap. XVI* Eunapii yita Soplüstar» p. 61.) ge«
geben hahei ist von Mosheiqs, instit. hist. tcd; Sect. I»
20% m, Ab$d»u lU. Periode lU, jhbth.
p. 138- t48- S» «qq- vnd diw. Wst, cccL VoL I. p, 271
•qq.) firocker, (Ui»U Cfit. pbil, T. U, C. III, p. 639 «qq.}
Waldi (Comminta^ de phUotop}iU ori^ntali in Micbne-
lis syntagin# CominenfatL P« II, p. 279 «qq-.) vnd Buhle
beJieiipteCy von Meiners (Gesch. der Weltweiah, S. JTOO
und Tiedemann (G^ist der specul, PbUof« £. IIL S, 93.
und in der Preisschriit de artium tnagicaruai origiue.
Marb. 1788« 40 heatritten worden» Gewisse eigetitbiini-
liehe orientalische VorsteUungsarten können nicht gelang*
»et werdto ; ob abfr diese schon einen philosopliischen
Charakter erhalten hatten, ob sie nicht vielniehr erst auf
Teranlassnng der sich yerbreitenden griecbiscfaen, und
besonders Plätoniscben Philosophie mehr entwickelt und
ausgebildet wnrden — dieses macht 4en Streitpnnct aas.^
Die Tbatsechey dass jA diesen Zeiteu Zoroastriscfae , Het-
netiscbe rmä andeps Schrif^ep fahricirt worden, und das»
nnandiA GnostiJ^er den Plato zu verkleinern loehtetf
(Plotin, Enn. I. lib^ IX, Q.) , macheh das Letztere ^ahn»
scheinlidi. Man vergt Rnhle's Lehrbuch IV. lU.
S. 73 ff. Tenuemi^an Geschichte der Phil, Vi. Bd«
S. 438ff. • /
* fiQUtsrwack nimmt it aeioer trefflUhen Abhandtaägy dl« wir
{. 300. aogeföhrt haben, baiipiaacLIlch die Lehre tob einer uo-
nittelbsreQ (nystirteheii) AnaclistiUD^ ^ die Emaoationsl^hre lu^
die m^siiache Geiafeprlehre u^d Düiuoaoiogie alt diejeiiygeoy üb«r
Persieu kommeodea Philoaopbeme dea Orienu au, welche lo
den nach folgenden Z^'Un ihre 4.QAbil4ang, (Tornebi^Uch in Ale«
zandrien) erfateUe%
5. 196t
Wenu die Orientaleu eine eigenthUmlicbe Vorstel-
Inngsweise und Ofnjtart haben, s0 lässt sich schon er-
warten, dM« sjo in dem grossen tÖmisbben Reiche mit
dw ihr entgegeustehenden Denkart der Occidentalen in'
maunidifidiiy BefBhrung kommen , und^ eine dorch die
MHtdere modificirt werden fUusste, Die Geftchichte lie-
£art uns dafür virklidi« Belege in der Philosophie ^r
;j u d e n. $; 19«; ' joa '
JxAw, Gnoftiktr iii}4 der spafearn Jfeaplatonikerj AI«*
xandrien, wo seit den Ptolesniem alle Systeme der
gmeh. Philo«, gelehrt wurden ^ w«r beionders der Yer-
•ini^ungsponctt
It J u 4 e Ht
f 196-
Pl« Theologie det alten Testameot« oder Abrtia der r«Us^^^*^ ^^
grift« der Hebrjierf Leipz« ll^* $f
Vergl, S, 75»
^ Die Jaden halten wahrend ihres Exils mehrere Vor-»
Stellungen der Zoroastriacben Seligionsphilosophie (5* 70«)
aufgeinsst, wie c. 3, die vDm Urlichte, von einem guten
und hoseq <Urwesen, und von den Dämonen, Später-
hin wprde ein Theil derselben ^ der #icfa jo Aegypten
niedergelassen hatte, besonders die für das contempiatiye
Leben gestimmten Therapeuten , mit der griechisehen PUi*
loiophie bekannt a) j aber naeb ihrem Nationalvorurtbeile^
d^ss al|e Weisheit von den Juden ausgegangen sei, hiel-
teu eie da« Wahre und mi( ihreu Religionsurlunden Ue«
bereifistimmeude jener für einen Diebstalil der Griechen,
Aristeas 6) suchte dieser Ableitung der griechischen
Weisheit durch die Fabe} von einer früheren griechischen
Ueberselzung des A. T,, und Aristobul c), ein Peripa*
tetiker, welcher unter Ptolemaeus Phi}ometor iq Alexan-
drien gelebt haben soll, durch betrügerisch unlei^escho-
bene Schriften und Stellen einen Anstrich von Wahrheit
zu geben, (Euseb^ praep. ev. YIII, 9. XUIi 5. hist. ecd.
VII. 32.)
a) M«o hat si|c]i frvheig icbpo Aehslielikeit zwieebca der ««cetUcliea
S<*cte der £«»9«? und deo Pythagoreern bemerkt. Vergl. auch.
J. J.BeltermfitiQ'e geschieht!. Nachricbteu etu tlem Alter-
ihnme über 44a Es 18 er uod Tbere|iefiteiif BßtU 48^1. ^*
h) finm|'re4i Qodjf contra hUlprialn Arlsleee de LXX interpreti*
bas ete. Oxon. i685. 8« und de t^ihliprom m&tibus «iri^n. ytr-^
»touSbfi etc. iTod. fol,
90i m. Abscbsk OL Periode« ID. Ahfiu
c) Lud. G«0>p*Valkcii««v (iMliib« «!# Aristobulo» Jq^apo» pCj-
lotopbo peripaietico« Lugil. Bau &boG* ' 4. DocU balten ,etuiga
•«ine Kxiateuz flljcrb. fdr zweifelhaft iiimI den ilira beigel^ßtea
•tlagorU^lieft CoiDme«i»r ali«r lUe Üixclicr MoaU für eine nuUr-
gnchobeue ap^tere Schrift.
§» 197. y
Philo der Alexandriner.
Pkiloiiia Optra. Fl. Joaepht opera {v%\» $. 7^4
Jo. Alb. Fabricii Diaa. da PUiooiimo Phiiooia. Lipa. iC^» 4«
uo4 la a. Syllog. Di»sertatt. Hamb« 1738. 4. p. 147 aqq.
C« F. St»h1'a Veraucb «raaa a^tlcinatiich«o Eutwurfa dra I>hiw
l^«*griflRi Pbilo'a voo Alezandrien ) in Eichhorn^a ailgem. Bibl«r
dtt biU. UMnitar iV, Bd. 5. St.
>|o4 Ghpb* Sehr«Uer Pbilo'a Ideen über Unaierhlicbkeic«
Aureralebuog I VergeltUQf» in K«ira nod Tzachirner'a Ana-
lecten, I. B.> II. St. und Philo*a Voratellungea von dem Gat-
tOtogabegiUTe und dem W«Miidef Tagend ebend, IJI. £« St. II«
Der gelebite und gebildele Jade Philo (einige Jahre
▼or Chr. in Alexandrien geb.)} d«r zu Alexandrien lebte,
war von jenem Vorurtheilo nicht frei, ging aber ehrli-«
eher zn Werke. -« Die Bekanntschaft mit allen grie-
chischen Sjstenieni ▼orziiglich mit dem Piatonis ch^ii^
das in so vielen Hinsichten luit orientalischen Beligions--
ideen sasammenstimmt, bennlzt)d er, am die Reb'gion
■eines Volks als vollkomome götlliche Lehre darzustellen^
•o wie auch nachher Flav. Josephus, geb. zu Jerusa-
lem 37 nacli Chr., das Juden thnm mit griechischer Weis«
Iieit ausschmückte. Unvermerkt trug Philo Platonische
Ideen in jene hinüber | und orientalische Philosopheme
in 'das Platonische System« Man kann ihn daher zu den.
ersten Alexandrinischen Neapla touikern (mit
Bouterweck) rechnen. Gott und Materie sind ihm die
beiden, von £\y^igkeit vorhandenen, Priudpe. Beide be-
stimmt er nach Plato's Ideen, Gott als das unendliche,
unveränderliche, durch keinen Verstand erreichbare Reale
(oy)» ii^ Materie als l3a$ Nichtieiende (futi oy), das durch
. \
J II d « o. f. i97. »•»
Gott Form und Lehrn erfiieit Golt Sat ilini iiot«r orkn«
talisctem Bilde das Urltclit und die unendliche IntelIigenS|
«ne deiien Stnde» die endücben latellifeiicen «nagefan«
geja niid| er lunbest die Ideen aller inoglidien Dinge«
Det Verstand Goltea iXoyog), treleiier die Ideen begreift
(Myo^ ivdm&itoq), nl die ideale Welt selbst und wird
aoch der Sobn Gottes, der £r2engel genannt Dieser ist
das Ebenbild Gottes, das Master» nacli welchem Gott
vermöge seiner wirkenden Kraft Q^yog rrQO^ofi%OQ$ daa
achSpferiaohe Woit) die Sinoenwelt gebildet hat. (Drei
Hypostasen des göttlichen Wesens.). Die Erkenntnis«
Gottes ist nur durch unmittelbare Einwirkung Gottes mog-*
lieh — innere Anschauung. (Philo de nrandi optfido, de
Gouliitfione linguarum» de somniiS| qnod Dens sit immu*
tabilis, de praemüs et poenis. Euseb« prtep. evang. Vif»
13« XI> 15- bist, ecd, II, 4« sq« t7 sq.). Man aiebt also
bei Philo angenscheinlichi wie durch Platonische Vorstel-
longen die ursprünglichen nnd sp€ter angenommenen Vor-
ttellnngsarten der Juden zersetzt nnd umgebildet wurden^
und daraus andere hervorgingen. iVürnenins ans Apa«>
vea in Syrien (im 2* Jahrb. n. Chr.) nahm znm Theil
dieee Vorstellungsart an, hielt die Vernunft fHr das Er-
kenntnissvermogen des Absoluten nnd Ufibersinnlichen»
bildete die Trinität weiter aus, (in Gott als dem unkor«
perlichen «— affwacerov -— höchsten Wesen, unterschied
,er den ersten, obersten Gott, die nnveränderlidie, ewige»
und YoUkommenste Intelligenz ; ferner den WeltschS«
pfer — Demiurg — . auch vovgj welcher in einem dop-
pelten Verhältnisse — als Sohn des ersten Gottes zu
diesem und als Welturheber zur Welt steht) behanptele
die Iramaterialität und Unsterblichkeit d^r Seelen und er-
klärte den Plato fnr einen attisireuden Moses (Euseb«
praep. evang» XI ^ IQ. 18. IX» 6* 7« Xljil; S* XIV, $•
XV, 17. Orig. adr. Cels, IV, ۥ V, S. 7.)
206 lU« AhuAm. lU. Periode. UI. Abtk
$. lÖflk
K ä b b a 1 a.
Oaelletl: Taliimd.
ArtU Gabbalistioae, lioc ctt i^cdttditae tti«ol0^« M |»ht1otopiiijJll
tcriptorM (der Sunmler ist Joiu PiAloriu«). T*l. BuiU
1687. foh
fiiber Jezirah trfensUtiit fct obtis illasCrattts ä bitUo^do» AmsteL
i642. 4
- ICübbala dcnndaM^ aeö doctrinii' Ebf-neonim transteiiiteiiiiilU ^
Inelaphyaica atque tbeologica. Opiu aotiqQiaaimaei philoaopluiyH
barbaricae rarü« speciiliiDibus rf feriiaaimum » in quo ante ipaam
libti traritlatioaelu difficitlittii atque in liuralttra Ebraifc« Anmml,
tommemaHl neitipe in Pentateticbitih et qiusi toluin «criptor**
mm V. T. kabbaiiatici j cal uomen Sobliri tarn Teceria qiiaiti
teceatiii eilaaqne Tikkunith aea soppleilientotani tarn i^eteruni
quiffisfceö^uiB praemitticttr apparaint« T«L SoUib. 1677. 4,$
T, n. Liber Sobar reatitütus. (edltore CbriaU Kno^t dci Boj>
aenrotb.} Fraocof. i6B4. 4^
Itabbi Colied Irira Porta Coelorom, (Comfbentaf der beiden
eben adgef. cabb« B^f)^}. -^ Wolf bibliotlii Hebr. HjUBb»
1721. IV4 Vx)U. 4. um 1. Bde.)
■ ».'»•"* k': ** .*.*•' • • . . *
^laenmeiiger's entdecktes ^üdentliaiDi köoigsb. IL Bde«
1711. 44 . .
fieldNauie reiüarqüei iiit l'aoiiqnhe ti l^origide dtf fa <!abt>afi«
ift deu' Udmi de l'Acad» des laaCr. T.IX») devlftcb trt HiiimMw^
Magaz. L B. S. 245 t
JoK. Fried. Kledker über die Natur und detf Ürs^nin^ det
Emauaüdualebre bei deu K^bbalisten etc. Riga, 1786. 6,
£latoruon Maimon's Lebeu , berausgegeben töd Fbil. M o r } 1 1
Berlio^ 1792^ \U Tli< 8«
tXebef Emattation und Printbetsintii der Vot^eit, Init besöod. äSiiw
•icbt auf ^ie Sclirifute)(er des A* m T^» T« bistor« krit« n. exe-
get« b«acbeitet4 £rf« i8o5^ 8. ' '
Die l^abbalä (d. 1« muadlxcke Üeberliefe^iig) ist ^inb
iTig^blicbe, durch geheime Tradition fortgepflanzte ^ goit-
ücbe Weisheil y deren Geschichte voii 4eti Juden in Fa»
beln gehiUlt uU. Djei' Ursprang ihres philbsöphiathefi
Theils i^enig8ie«S fallt in die ersten Jährhimderte na«b
Chr.^ ütid ihr« Urheber odet Anordnet sind tvahrschein«
K a b b a 1 a. . $. igg» 307
lieh Babbi Akibha (st 138.) vtti ftein Sdhtlltr Simeon
fieti Jocbaii der Fanka Moiis. Sie besteht aus einer ,
Reihe Ton philosophischen Diditnngen über die Entste-
hung aller Dinge aas Gott^ dem £naoph oder Ür-*
lichte, aus welchem , in immer geringeren Graden der
Vollkommenheit y die Dinge emanixt (ausgeflossen) seill
sollen. Daher die aehn S^ephiroth» erleuchtete Kreise^
und Tier Welten (Azilnth^ Briah^ Jeiirah^ Asiah).
Adam K^admon^ der Urmensch, ist der erstgebome
Söhn Gottes 5 der Messiah, ditrck Welchen das übrige
DniVersum ans Gi>tt emanirte^ doch lo, dasa ei in Gott
besteht,. Gott die immanente Ursache ^ller Dinge ist
(▼ielleicht: die Idee Gottea roh der Welt)« AUea, waa
ist| ist geistiger Natur > und die Materie ist nichts, ala
die Verdichtung oder Verdünnung der Lichtstrahlen^
gleichsam die Kohle von der gottlichen Substant. Mit
dieser Emanationslehre Terbiddet sich eine Menge Ton-
Träumereien über die Dämonen , woran sich die Magie
anschlieast, femer über die Vier Elemente der Seelen/
die Entstehung derselben^ Und den Menschen als Mikro-
kosmus, dem eine wahre Erkenntniss durch Ekstase bei-
gelegt wird* Das Gan2e ist ein Gemisch von mancherlei
schwärmerischen und excentrischen Vorstellungen, wel-*
cbe ^»esonders unter Einiluss persischer fieligionsideen
entstanden sind und woraus man die jüdische ReÜgiona« ^
lehre, die Schöpfung und das Dasein des Bösen be->,
greifiich machen wollte« Die kabbalistischen Bücher Je«
«rah und Sohar (s* oben unt d. Literat* j das etstere
wird dem Rabbi Akibha, das letztere dem Simeon Bett
Jochai zugeschrieben) sind wahrscheinlich von Zeit zU
Zeit dareh Erklärer interpoh'rl worden. Dem Namen
obgleich nicht dem Einflüsse nach, ist die Kabbala,
welph« die -Juden immer geheim hielten, dett Christett
erst im 15. Jahrhunderte bekannt worden«
208 lU, AhBctm- UL tttioA: IIL Abth.
II. G n o « 4 i k e r.
J. 199.
. Walcb 4' ^ilotopb. oritnul. Gnottteerpin «ytttautl« fent«, imA
Miclixli* <le inilldU gno»licae pliilosophiae tempor« UOC. in-
trrprctum «t Phliov», in de* Irtsttra Sjntacm. ConmMtalt.
, P.M.
Em. A D U Le w«]<l Comm. ad Iiist« relij^ionnin Tetf. Uliuirandam
periinvtis de dDCfriu« GiioftCtcoruin, Hcidirlb. i8i8, 8*
J«h. Aug. Neauder ^eficUaclic Eniwicfceluog der TornelnDtteii
' guo*tUcl)pu Syiticiae. brrU ]Si8. 8. und deaaen Allgem.* Geach«
der cbmtl. Kd. ft:imb. 3826. L Bd. l Abtheil. 4. Abachn.
Früher #cl»oii : de ildei gaqaeoaqu« Idea et et , qua ad ae invi-
ceni atqt^e ad pliiloaopliiam refcruutiir ratiooe aec meutern Cleni«
Ati^xaDdrinu HeKlelb. 1811. 8. '
Von einem älinliclien Geiste sphWarmerisclier Speca-
ittion' waren anck die Gnostiker eingenommen, welcli^
eine Lohero und verborgene £rkenntnias (^yvcoaig) ron
clem Wesen Gottes und der Welt als er&rderlicli zbr Ret-
tung der mensclilichen Seele liielten ui{d dieselbe durch
Vermischung persisch - clialdäischer Religiönsphilosopheme
mit griechischen und christlichen /suchten. Sie waren
toeist Christen, welche als Ketzer , betrachtet vrurden^ ei«
Dige schlössen sich an das Jude^thum an, andere Tra-
ten Gegner desselben; einige scheinen kei^ner bestimm«
ten Religion fest zugethan gewesen zn »lyn. * Die wich-
tigsten (meistens Orientalen) waren Simon der Zaube-
rer (Simon Magu»), Men ander dtr Samariter,, der
Ju4e Ceriiitbus (alle diese im ersten Jahih.); fernc^r
der Syrer S a t n r n i n u s , und die Alexandriner ß a s i 1 i-
des, Karpokrates und Valentin 11 s der sich dea
Keupla tonikern näherte, (sämmtlich im zweiten' Jahrh.}.
Marcion 0) Von Sinope, Cerdo und Bardesanes
oder ßarUisahes, (in der Mitte des 2* Jahih.)^) (beide
Syrer),' und Manesc) der Perser ( wdcher 277 «"f
Befihl des Königs Sapor hingerichtet worden se3'n soll ),
deren Secteii noch in ticii folgenden ^chihunderten fort-
dauerten; Ein Theif derselben nahm ein Princip, CoJl,
ftn^ und Hess aus demselben, als dem Uriichte, niedere
Veuplatonik^r. $^ SMu A09
liditweMti od«r Gebtcr, Aeoii«B9 alufirtwAe henrotfe-«
]i€n ; doe andere Partei, wie die des Manes ( Aof. de ha««
rea. C.XLVf., Epiphaii. adv. beeret, p. 625* ed.PeteT«) naliio
ein gutes undx böses Urwesen| als im ewigen' Streito mit'
eiinander begriffen, aa, und eine dritte lieaa beide^ dm
fSrsten des Lichts und der Finstemisa^ ans einem bocfa*
aten Urweaen entspringen. Die Materie (vlti) wird ala
das 3öse, die EnUtebnng der Welt selbst als ein Abfidl
Toa Gott betrachtet. An diese Hanptideen wurden eine
Menge anderer überspannter und abenthenerlieher Vorst^-
Inirgen angereiht, die jeder auf eine höhere Offei|banuig
gründete. Ueberhaupt spielt die Phaptasie in den Philosö-
]^nien der Orientalen eine Hauptrolle, und eine Uyp^-
physik, c^os Ueberspringung der Natur entstanden, ist meist
das Feld, worauf sie sich herum treiben. Auch die Moral
wurde durch diese hyperphysischen Traume Terdorben|
und in eine kleinliche Ascetik verwandelt
«) Aog* Balm, Bardetanes Gnoaticua Sjromm primna hyoiMologiis,
Comroeotat. hiat. tbeol. . Lipa. 1819. 8. Vgl. aneh $. i83. not. i)
S. 191.
b) Einadam. Progr. de gnoai Marcionia ÄDtinomi P. 1. at II. Regionu
1820. Bi. 8. und Aotitheaea Marcionia Gnoaltci, Über deperdU.
tos, ttuae qnofd eioa fieri potnit reaütutoa, ab« i8a3. 4.
e) {Boaiia\>bre biatoire erttique de Manicb^e et da Manich^iam«»'
Amatelod. 1754. $9. 3 Voll. 4. Vgl. Bajle'a dlcUon. mit. d. Ak,
Mantcbier 11. Walch'a Keuergead«. 1. Tb. S. 770 £
X«A. von Reicblin Melldegg die Theologie des llagiers M»*
nes and ibr Unpnmg etc, Frankf. tu M. ifiaS« &
Fit rf0 Abthtilung^
Scliwärmerischer Neuplatonismus des PIcdn und
dessen^ Vorgänger und Nachfolger.
y* too-
Öuellen: die Schriften dea Plotinns^ PorphTtiiu^
Jamblichus, Jaliannsi Eiinapii vitad philosophonuä (TgL'
5. 81. c), Sallaatias, Prodos, Suidas«
St. CroiK lettre • Ur« daTbeil snr nne noQTette edltiott de Ions
Ict ouvnges des pbUoaophes ccleoti^p^es« . Par, 2797. fl* <
210 lU. Abtchn« lUL Periode.. IV» Abik.
Goitfr« Ol'ciirii DUf* de. pbilosopbt« eclectic« in s. UcLers. der
bUloria pbilosoph. Ton Stauley. p. i2o5 IT.
Hiitoire ctitique de rCcleciieiiti«e «n dr» uonTeatix Pleionioieiii»
AvigD. 1766. H, Voll. la.
G^e. G. Piilirborn, Neuplatooiscbe Philosopbie, iD den Beilr. zur
Gescb. der Pbil. 111. St. N. S. S. 70 fi'.
. Cbpb. Meiner« Beitrag snr Geecbicbte der Denkart der «nua
Jabrbandeite nacb Christi Geburt ih einigen Betracbiungen über '
« die aeaplalODiacbe' Pbiloiopbie. Leipz. I78si* f).
C* A« G. Keil de eauaU alieoi Plalonicoruiu receutiQnim • reli»
gione cbiistiaoa aDiini.. Lips, 1785. 4.
• ^- X G* A. Oelricbs Comiu. de döctrina Platonia de der» a Cbrt*
, atianb et receulioribus Platouicia Tarle ezplicata et coirupUu
Biarb. 1788. 8.
• Alb. Cbriat. Rotb disa. (Praea. Job. B. CarpzoT.) triniua
pUtonic^. Lipa. 1695. 4.
Job. Wilb. Jani Dias. (Pr^ea. J. G. Nenmanu} trinicaa Pla-
*•>/'■ toniami vere et falso auapecLa, Viteb. 1708. 4.
fieiir. Jac. Leder muH er Diia. (Prara. G. A. Will) d«
tbeurgia et Tirtutibus ihcorgicia. Altd. 1763. 4.
Job. Aug. D i e t e 1 in a i e r Progr. quo sericni velcimn in acbota
Alexandrina doctoruin exponit» Aitd. 1746. 4.
Im. Ficble de philofiophiNc novae platouicae ciigiue« BrraU
' * 1818. '8.
F r i f 1. Ü o u t e r w e k Pbilosopboi um Alrxandnoornui ac M<'0 - Pia-
^laincoriUH receusio accuräiinr. Comnieiit. in Soc. <>olt. babisa
'l8ai. 4. (vgl. Gült. gel. Aüz.S66 — 167. Si. 1821.)
Der. neue Platoniainns entsUud in xder noch immer
sahireichen Schule der PJaloiiiker in Alexandrien durcli
ein kbhaiies., schwärmerisches Interesse lur Philosophie«
Die Anhänger desselben strebten nach dem Höchsten^ nach
Erkenntniss deii Absoluten nnd inniger Vereinigung mit
demselben (^va>aig)i tni dadurch die ßestimmung des
Menscl^o . ,sq erreichen« Das Mittel, welches dazu {uh*
r<en sollte, war die Anschauung des Absoluten {&iW(fia^M
y. 201t
Yenmiassting 2a einer solchen Ansicht gab l):die.
Abnahme des acht griechischen Geistes , und imm^^ ^i*o8-
^ sere Verschmelznng desselben mit dem orientali8che%
2) dev iddk Ausbreitende Hang der Ori^ntolen zur Schwär-
merei, mit Berufung auf göttliche Offenbarung, utfd Ge-
riogscbätxung^ des Plato (Plotiiu Enn. IL üb. IX. 6.)
Neuplatöniken §. 202» 211
xmA ibeiiiaapt S) der berrschende Zeitgeist nnd der «er*
raUete Zoetaad d^ römischen Reichs. Za ihrer. Ansbil«
dang aber wirkte 4) der Gegensatz des nenen SkepCicis-
mwkp der alle Ansprägbe auf ein rationales Wissen bestntt
5) der siegreiche Fortgang des Chrifitenthams ^ nnd ^^
Besoif niss des gänzlichen Untergangs der bisher herrschen-
den Seligion« Das stärkere Interesse; wA^es der Plato«
nismns in dem Kampfe mit dem Qiristenthame für die
Beiden erhalten hatte^ und die innigere Berührung mit dem
orientalischen Geiste, war die Ursache , ^dass diese schwicu
merische Philosophie jetzt im Grossen mit' blendenderm
Scheine, durch den Anstrich der griechischen Wissenschaft-
lich^eit, auflrati indem sie verschiedene schon voxliandeQe
philosophische Bestandtheile vereinigte.
: * ' ^. J02.
Jene mystische Anschauung und die Verbindung der
orientalischen mit platonischen Ideen zeigte sich schon
bei dem Alexandriner Philo (J. 197. )> k«* Numeniua
( ebend. ) und Atticus ; letztere auch bei mehrern griechi-»
ieheil ÜLirchentateru (Justin, Clemens, Origenes) welche
platonisirten ( S. unten ). Ammonius aus Alexandrien,
der, Ton geringer Abkunft, durch das Lasttrsgen seijnea
ünteriialt verdien^ mnsste (dah^r sein Beiname Sac«-
eas), und wahrscheinlich ein abtrünniger Christ war
(Eoseb. hist ecci. VI, 19.), dabei aber grosse Wissbegierde,
Talent und Enthusiasmus besass, ging auf diesem Wege
fitrt, nnd stiftete (um 193 n. Ch.) eine Schule, welche
Plafto's und Aristoteles Philosophie iti den Hauptpuno-
za Tereinigen» sachte. * 'Er erfüllte seine Schi^er^
denen L o n g i n , *^ - der berühmte Kritikei* ' and
Denker v«n hellem' Geisle ^gA. 213 zu Athen, i:nd zct
rmSmjta, TTS gatödttt), Plotin, Origen^s und He-
^annias' die vorsagliehitea Waren^ ^it hohem Enthu-
iiaamiMU Daher der Vartrag der drei letztern über das
31» UI. Abschliß DI. Periode. IV« Abth.
GthftiitiliaHea teiner Lehre (Porphyr« viUPlotini, Em^
btns hisU ecclea. 1. 1« HieroclM de providentie^ bei Fbo-
tittft Cod. 251. 214.).
*J C, P« Rfttl«r DiM.'d« oommMtiiiii philofophUe Amm^iMSft«
•fii(iuidibiit ei nOKM. Tub. 1786. 4»
** Da|T« ftuhnWeiiU DiM. de tU« et fcriptit Longioi« Lng<f.
'Balar. 1776« 4»; und die Ansahen dce ihm zagesdniebcneQ
Boche nfk tffovp yqr Toap, Morm «ad Weiek«. l^^f^
1809. 9-)* .
y. 203.
' Plotini Opera. Florentlaey 1493« fol., et cnm intp. Ficini. Bee.^
'iö8o.'l6i5. loh
Plotini lUber de pulcbrit^dine (Eon. Hb.!» 6.) »d Codd. fidcm
cum aonoutione perpeine et praeparatione ed. ifiied. C reu »er«
Heidelb. i8i4. 8*
P.lotiniia nt^ t^ff nt}»tn6 agpif tm navwpf tgM tw tPeg
io Villoisoo aoecdbt- Gr. T. II. p. 337 aqq.
Die Schrift de fato a. oben §. ]83.
Die Euni'adni des Plotioiu üheraetzt u. mit fortlanfendeii dea üiw
texl ci läuternden Anmerkungen, begleitet v. Dr. J. G« T. En —
gelhardt.^ II. Ablh« ( Torher daa Leben dei Plolin too Por-
phyr). Erl.'iSio — 33. 8., und daa VHI. B, der III. Enn. übera.
und 'mit Aumerk. begleitet in Grenz er' s Studien I. B. (Fkf.
u. Heidelb. i8o5).
Porphyrii vita Plotini yor den Ausgaben der Plotiuiachen "Werke*
Plotin wer zu Lykopolis in Aegypten (205 »• Chr-}
geboren. Die Natur hatte ihm herrliche ^nlagen» Tor«
nehmlich einen tiefsinnigen Geist und hohe Phantasie, ge«
geben, die er snecat in Ammonius Schule in Alexendiien
entwickelte und bildete. Nachher trieb es ihn^ mit der
. Armee des Gordian in dezi Orient m sieben, um die
l¥eisheit.defl Orijedts in ihrer Heimath kennen aa lernen»
Er wurde ein Schwärmer mit tiefem Geiste, der im Drange
nach dem Hohem das Absolote ddrch Ansdiannng su en*
greifen suchte, diese Ansicht in Plato's Philosophie iiber»
trng, und) durch seinen Enthnsiasmoe Terföhrti inuner
gUabte, er enl^ckle Piato's Philosophie in Plato'e Oeiefee^
da doch die'Ansic^i nngeaohl^t de? parlialen Identiftit
der Lehren^ wesentlich yerandert W«r. Sein lebhafter
Geisti der sich oft in £xt«9en Mend^ Undttie ibUf ee&.»
Plotln, $. 304— 205^ 2r3
■ijnitiscIieQ RfttioniKtnii» lystematitdi durchral&liren.
otib« senlmitw Abhandliiiigeii tind Ton Porphyr "revi*
diit und in (sechs) Enneaden geordnet worden. (Poippfa;
viU Plot« e. 6 n. 24«) Er starb 270 in Campanien, nadi-
dem «r IHUier in Rt>m gelehrt hatte, yon seinen Sehn*
Itto fiist göttlich Terdirt.
S' 20*4
Plotin ging Ton dem Gedanken aaS| dass Phiktfopbi«
nor dann möglich sei| wenn das Erkennen und das Er^
kanqte, Subjectives und Objectives identisch ist. Die
Philosophie soll das Eine (ro o^i to h, to aya^ov)f
ifvas Gmnd and Wesen aller Dinge ist,^mit welchem sie
selbst snm Theil idenüscb ist, aus sich selbst, oidit
durch Denken und Reflexion , sondern auf eine voll-
kommnere Weise, nämlich durch unmittelbare Anschauung
(^nagovaia) , die dem Denken vorausgeht ^ erkennen
(Enn« V. lib. Uly c. 8* lib. V, cap. 7 sq« Bnn. YL lib. IX.
c. 3 a. 4.). Unmittelbare Vereinigung mit dem gottlichen
Wesen ist nach Porphyr das Ziel seiner Philosophie (vgl.
5* 2160* ^^ diesem mystischen Idealismus, dem einzigen
Wege , den die Vernunft Ibisher noch nipht versucht hatte,
wurde er durch ein doppeltes Interesse, ein theoretisches
nnd praktisches I geleitet (£nn. V| üb, I, c, i« 2*)
S* 206-
Alles, was ist, ist durch die Einheit, ist Eins nnjt
hat Einheit Das Öbject und die Einheit ist aber nicht
identisch, denn jedes Object begreiift eine Viettieit in sich*
Anch ^e Vernunft ist üicht die Einheit selbst Denn
sie schant das Eine auf vollkommne Weise nidit ausser
■idi, sondern in nch« Sie Ist das Angeschaute und das
jLnschiUi«Bd6 zugleich, also nicht einfiich, sondemibvrei^
fiidi, nicht das eHte nrsprfinglicke, sondern das abge-
l tfit e te Ei n e; Das erste ursprängliche E in s ist kein
Ding, soodefil dai PriAoip aller Dinge^ * Ou GtM Imd
Ai4 in. Abaduu lU. Periode. IV, Abth. \
Vollkomroiie tclii«clidiiiiy wa» aa sidi einfach umi lie-
jrifriot ist) es hat weder Qiwiiitat noch Qualilät^ we-
der Yerniinfl noch Seele» üt weder in Bevfegung noch, in
Ruhe, weder üi Haum noch in Zeit*, nicht e^ne Zahleiu-
heit oder ein Punct, — « denn diese sind in einem andern,
nämlich dem Ti^eilbarenji, — - sondern das -reine Seyu, ohne
alles Accidens , dessen Einheit man durch seine ÄlJgenng-
samkeit begreiflich machen kann; ohne alles fiediu'fniss
^imd alle Abhängigkeit» ohne .Denken und Wollen; nicht
ein Denkendes, soudeim vielmehr das Denken (der Act
des Denkens) selbst; es ikt das Princip, die Ursache Ton
Allem, das Kleinste, und zugleich durch seine Kraft das
AUergrösste , der gemeinsohafUiche Mittelponct von Allem,
das Gute (Enn. VI. lib. IX. c. i «q.), Gott/**
* Fried« Griminii Commeut. qua Plotini de r«rucn principio
senteniia (E&n. III, Hb. yilL c, 8-— lo) anlmadyeraioiübtit U-
ItutretQT. Lipd. lySd* 8.
** V^l. die Schrift von Oelrichs (aoo* §.) und
Gottl. Wilb« Gerlach Disputatio^ At differentia, qnas mlet
Ploiini t^ Scfaelliugü doctriiiam de nuioine rammo iotereedit;
ViUjb. i8iT. 4.
5. 206. '
Das Eine wird auch vorgestellt als das Urlicht^
oder das reine Licht, aus dem bestandig ein Lichtkreis
ausströmt, ein Schauen und Wissen seiner selbst, aber
ohne Duplicität' (Reflexion), die reine Möglichkeit und
^ das Wesen alles dessen, was ist (Ena.- ITL lib. Viit, 8« 9«
VL lib. VIIL c 16. Enn. IV. lib. III. c 17.'' Enn. V. üb*
I. o» 7.). •«* Das Eine» das Vollkommne, fliesst über;
allea abgeleitete Seyn, Vemunit, Leben fliesst von ihm
«wig aas^ ohne dass das Eine etwas von seinem Weaea
verliere, — denn es ist einfach und keine Materieniiiasa«
(Enn. VI« lib. IX. e. 9.), — und nicht dorch Entatehnng
in der Zeit^s sondern nach dem reinen Begriffe v#n Ur-
aache und OrdniAig, ohne alles Wollen, irelckfa ^wie
VerMidening Jat (Eou« V. Üb. h c <0* Zuent gtht «r
P 1 o I i n. $. 206 --'207* %A^
demMlben^ wi> aas der Sonne dig Licht ^ ohne Bewegm^
tind Veränderung^ eiwa« Ewige« herror. Diese« Ewige^
welches nach ihm das Vollkommenste ist,, ist die absolute
Intelligenz (vovg), welche das Eine anschaut , und
desselben allein zu seinem Seyn bediirflig ist Ans der
Intelligenz geht auf ähnliche Art die ^eele^ Weltseele
i^vxn Tov navTog oder rofV oltoy') hervor. Dieses sind
die drei Principien alles bestimmten wirklichen Seyns,
desseiv Wurzel in dem Einen ist (Enn« II. üb. IX. ci. lil«
üb. 5, c. 3. V. lib. I. c. 3 o. 6. Hb. II. c. i.> — Die
Tiinilät (Trias) des Plotin. '♦
* Jo, Henr. FeQ»tkip}< de Iribu« liyposlatibui Plotioi. Vileb«
169'*. 4. V^U die SU §. 30U. aogef, DlMeruit. von Aoth nad
Jani.
§. 207.
Die Intelligenz ist das Prodnct nnd das Bild des
Einen« Indern sie auf das Eine, alrihr Object, hinschaut,
-wird sie das Auschauende, das sich von dem Aogeschau- ,
ten unterscheidet (Dupb'cilät). Indem die Intelligenz die
reine MüglicLkeit in dem Einen schaut , wird die Mög-
lichkeit bestimmt, begrenzt; sie wird nun das Wirkliche
und Reale (ot^)* Daher ist die Intelligenz das erste Realoj^-
der Grund alles Wirklichen , und mit dem realen Seja
unzertrennlich verbunden« Das denkende Seyn und das
gedachte Seyn sind identisch. Was die Intelligenz denk^
das setzt sie auch. Indem sie unaufhörlich denkt^ und
2War immer identisch/ und doch etwas Anderes , bringt
sie Alles hervor, ist sie das All der unvergänglichen Dlngf
und das unendliche Leben in seiner Totalität. (Enn. VI«
Üb. Vni. c. 16. Enn. IV. lib, III. c. 17. Enn. VI. lib. VII.
c, 59- Hb. VIIi; c. 16. Enn. V. Lb. I. c 4. 7. Hb. ij, 1,
lib. III. c. 5. 7. üb. V. c. 2. Hb. IX, c 5. Enn. VL Jib.
TU. c. 12« 13.). Alle Götter, und alle unsterbliche See«
len sind ihr ^ in ihr ist die vollkommhe. Walirlaeilf md
SoköBheit.
216 m. AbseliB. III. Periode. IV. Abth.
. §. «08;
Die Seele (Weltseele, Y^t/;^) ist Prodnct und def
tdldende Gedanke (layog) der loMlUgens; also selb«! Iq<^
telligeoz, doch mit danklerm Denken und Schauen, weil
rie die Objecto nicht in «ich, sondern in d^r Intelligens
echant, mi^ einer nach AuBsen gerichteten und ihr Ter«
liehenen Thab'gkeit; ein nicht selbstlenchtendes. sondern
erlenchtetes Licht , Princip der Bewegung und der aussem
Welt« Ihre Thäligkeit^ ist nach Aussen gerichtete An«
•diaunng (t^^oi^Me) nnd Henrorbringung der Objecte dnrdi
dasselbe. Darum bringt sie stufenweise wieder andere
Seelen (auch die menschliche) hervor , deren KriUte theila
anf das Obere, theils i^uf das Untere gerichtet sind. Die
imterste, |iuf die Materie gerichtete, sie bildende Kraft,
welche ssie^ hervorbringt, ist die Natur ((pvmg) Enn. V»
Kb. L c« 4^ 7« lib. W. c 4* Ena. VI. lib. U. c. 22-).
§. 209.
Die Natur ist ebenfSsUs eine schauende^ bewegende
Kraft y welche zur Materie die Form bringt, die bildende
gestaltende, belebende Kraft, der schöpferische Gedanke
(loyog nouSv). Denn Form (uSogf /jioQq>ij)f ^Begriff und
Gedanke (Ao^o^)^ ist ein und dasselbe. Es geschieht in
der Natur Alles durch Anschauung nnd um der Anschauung
willen (£nn.aiL üb. YIIIO* So entfaltet sich aus dem
Einen, wie aus dem Mittelpuncte eines Kreises, die
Vielheit, das theilbare Seyn und Leben durch Absonde-
nng. In demselben wird Form find Materie unterschie-
den. Denn die Form bildet nnd gestaltet, und setzt
nothwendig etwaa voraus, was noch nicht bestimmt, wohl
aber bestimmbar iat (Enn. II. üb. IV. c. 14. Emu IH,
üb; VI. C.70*
f 210.
Fona tmd Materie^ Seele nnd Körper sind uniar-
tvtBAUcli.t <i gibt keineo Zeitpunct, in wekiieMi 4m
Platin, $. 210. ai7
Game vickt beMdt wsr. In Gedanken latMn sidi aber ,
beide nnterieheiden ^ und da entttelii die Frage: was
iat die Materie, und wie entstand sie ans dem
Einen, da dieses das Princip idles Wii'klidien ist. Die
Matetie ist etwas Wirkliches, dem alle Form fehlt, sie
ist die Unbestimmtheit, welche aber die Form empfangen
kann, und Terhält sich zur Form wie Schatten znm Licht«
Durch die immer fortschreitende Prodaction nehmlich
wird ein Letztes gesetzt, nach welchem nichts weiter
mogUch ist, ein Letztes, welches nichts weiter producirt, .
und nichts mehr Ton dem Einen und Yollkommnen hat. %
.— Die Seele büdet durch ihr fortschreitendes Anschjsuen^
welches zugleich ein Prodociren ist, sich selbst einen
Kreis ihres Wirkens, den Raum^ ebenso schafft sie die
Zeit. Die Seele ist ein Licht, welches Ton der Intelli-
genz erleuchtet wird; aus ihr strahlet ebenfalls Licht ans,
und an dem aussersten Ende desselben ist Finsterniss«
Die Seele erblickt und formt diese Finsterniss, weil sie
nidits Gedankenloses um sich leiden kann, und bildet so
aus dem Dunkeln ein schönes, buntes Uans, welches von
der hervorbringenden Ursache nicht getrennt ist (Enn. h
üb. VUL <?. 7. Enn. 111, lib. IV. ö. 9. Enn. IL lib. in. IV.)
ihren j^örp^r. Da alles Reale in der Intelligenz auf ewige
Weise vorhanden ist, so unter8cheidet.!|*iotin die intelli-
gible, und die sinnliche Materie (Enn. II. lib. IV.
c 15.). Zuweilen betrachtet er^ die Materie, in sofern
aie formlos d. i. alles Guten beraubt ist, zwar auch als
ein Product der Seele, aber durch einen Mangel in der
Seele: -^ dass sie nehmlich beim ProduQiren aus sich her«
austritt, nicht auf das Erste, Vollkommne hinblickt, und
daher mit Unbestimmtheit eriüllt wird (Enn. I. lib. Vlll. c.
3. 4.)', zuweilen auch als etwas Wirkliches., das ohne
Production der Seele vorhanden ist (Enn* III. lib. VllL
c. l.> ' .
21S lU. Abschn. JGüL Periode. ^V. Abth.
y. 211.
Es gibt überhaupt oine Verstandes - und eine
Sinnenwelt, (xoüfiog vorjrog und euadijrog), letztere
ist nn^ das Nachbild der erstern; daher der voUkommne
Parallelismas beider. Die Verstandeswelt ist ein unver-
änderliches ^ absolutes I lebendiges Ganze, ohne Trennung
im Räume/ ohne Wechsel in ^ der Zeit; Eins ist in dem
Vielen, und das Viele ist Eins, wie die Wissenschafl
(das Geisterreich)* Auch in der Verstandeswelt ist Un-
T>estimmf]ieit; je weiter sie sich von dem wahren Sejn
' 'entfernt, desto unbestimmter wird sie. In der Sinnefl-
S^elt, als dem Machbild der erstem, sind Pflanzen, Erde,
Steine, Feuer, Alles lebend; denn sie ist eine in das
Leben gesetzte Idee. Feuer, Luft, Wasser ist ein Leben
und eine Idee, eine der Materie einwohnende' Seel^, als
bildendes Pnncip. Es gibt nichts Vernunftloses in der
Watur. Auch die Thiere haben Vernunft, nur auf eine
andere Art, als die JVIcnschen. (Enn. IV. lib. IV. Vift
IX. Enn. VLlib. IV. VU.)
J. 212.
Jedes Object ist Einheit und Mannicbfaltiges. In dem
Körper ist das Mannichfaltige im Räume trennbar und
theilbar, in der Segele aber nicht. Seelen sind ihm on-
yäumlicbc, immaterielle Substanzen, einfache WeseÄ
Iheils ohne, (heils mit einem Korper, welche eine untheil-
bare obere, und eine theilbare niedere Natur haben^ deren
jeder er drei Kräfte beilegte Aus der intellectnellen
Welt steigen die Seelen herab in die Sinnenwelt Ihre
Verbindung mit dem Leibe ist ein Fall aus dem voll-
kommnen und glückseligen Zustande (Enn« IV. lib. IIL
c. 120« ^^^ metaphysischen Gründe für die Imma-
j^aterialitat und Unsterblichkeit der Seele hat
Plotin mit Scharfsinn entwickelt, aber auch zu manchen
^ch\värmeriscllen Ansiehteil über die Vereinigung dey Im*
«naUrieUen mit dem Kurp^Udhm V«nuik<iiiiig. gegebes
(Euu. IV. üb. I. U. IM. YI.>
Allet iat in der Welt noUiwendig, Folge eines notlH
wendigen Prodncirens, und eines Prindpa, wdcbes ton
keinem seiner Prodacte getrennt ist. (Keioie des Spinosis«
mas und von Leibniisens Theodicee.). (£nn. VL Hb. VIL
c. 8--10* Enn. IV. lib. iV. c, 4- 5- Enn. Vil. Üb. I(. c. 3.).
Alles hängt zusammen, (Allgemeiner Determinismns^ wo«
von nur das Eine, doch nur achonbar, ausgenommen ist.)
Daher natnrliclie Magi^ und Manlik (Enn. UI. lib. IL c«
16. Enn/ IV. iib, IV. c. 32- 40.). Das Bb^ef welche«
in der SinnenwelC vorkommt^ betrachtet Piodu bald
als das IS'egalire^ aber Nothwendige« bald als etwas
Posilives, nämlich die Materie , den Körper ^ und in
diesem Falle wieder bald als ausser der Seele vorhan«
den^ und Ursache , ihres unvollkommnen ProdacicejnSy ^
bald als in der Seele befindlich und das unvollkommne
Product derselbeni und er verfallt in denselben Fehler, wel-
dien er den Gnostikern Torwirft (Enn. L lib. VlII; Enn. IL
lih. IX; Enn. IIL lib. IL). Dieses fuhrt ihn auf einen,
mit der Moralität sti*eitenden , OptimiKmoa und Fatalismus
(Enn. I. lib. VlIL c. 5. Enn. JIL lib. 11, c 18.); doch
erkennt er zuweilen das moralische Böse für Etwas in
der Willkühr gegriindetes Verschuldetes und Besiegbares
(Enn. III. lib. IL 0.9. 10.)-
§. 214.
DssJ^ne, Gott, ist, als das Vollkommnei das Ziel
des Strebens aller Dinge , die nur durch ihn sind, besfe-
hen und vollkommen werden können.^ Die Menschen*«
aeelen können nur durch die Anschauung des Einen , mit
Abmelmng von allem Verschiedenartigen (ankiotng, Yer^
ainfachong) und durch Versenkung in das reine. Seyn
vollkommen und selig werden. Hierin besteht die Tu*«
gtod>* welche ton zweifacher Art ist: niedere (die
MO III. Abfldm. Vh Periode« IV« Abdu ^
•ogüMinnteii GurdinritogMrfion fifiifa88«nd«) Tugend (m>)UttX9})
der ridi reinigenden, und die höiiera Tagend der gerei-
nigten Seelen, welche letztere in der innigsten Vereinigung
mit dem Göttlichen (^eißwnQ) durch Ansdmuung besteht.
Die Ursache derselben ist das Göttlidie selbst durch &«
leuehtung und Erwärmung« Die Seelen müssen durch die
göttliche Schönheit LieSrd« erhalten und durdi das himm-
lische Feuer' erwärmt werden (Enn, I. lib.II. c« 1 — 4. üb,
TUI. c 13. Eon. VI. üb. VII. c. 2i. lib« IX* c g^ii.)
^ JnU Fried r. Winsev Pl*ogr. adombnitio decrelor. Plotioi d«
rebus sd doctriasm momm perlinaniibiis. 8pec« L Viub.
1809. 4.
Diese Philosopheme beruhen auf Ewei'unerwiesenen
Voraussetzungen, l) dass das Absolute, Uebersinnliche
der erkennbare Grund der Welt, und 2) dass es durch
eine intellectuelle Anschauung , die dam Denken noch
vorhergeht 9 erkennbar sey. Plotin rerwflndelt Aas Den-
ken in Anschauen, das Philosophiren in ein Dichten, die
reinen Formen der Begriffe in Objecte* Seine Philo-
sophie ist eine durch Zeilbedürfnisse veranlasste, transcen-
dente Schwärmerei mit Platonischen Ideen ^ welche, ohne
Untersuchung der Möglichkeit, auf die Erkenntniss des
.Absoluten, iind ein vollständiges System absoluter Er«
kenntniss ausgeht, dabei aber viele treffliche Blicke in
das Eikenntnissvermögen, und erhabene Gedanken, welche
tum Theil von spatern Denkern noch mehr ausgeführt
worden sind^ enthäl|. Sie erhiielt besonders durch die
Annahme eines übersinnlichen Grundes der Erkenntniss,
durch die Trinität und das Verhältniss derselben znr
Objectenwelt das grösste Ansehen, und wurde als der
völlige Auischlusa der Philosophie des gott erleuchte-
ten Plato (Procli Theol. Platonia lib. I. c. 1.) be^
traobtet. Nun entstand auch das Streben, die Uebereitw
stimmaog des.PliUo mit firuhereA Lehren 1 aas weloim
mt «ngeUidh gMehopft, ak Pydii|g6n»^ (hphtoa, Zmmiß^
•ter und Htnnet (wqsa madk mtorgMchobtiM Sduittea^
dknen matsten rgjL (. l')^.,) und dit ^TTihnrrinifiiMin^g
SpUermr ( Toroehmlich dM AristotdM) aiitPlato imqIim^
w«M€iiy (Princip. der innern und auMni Offenbuvv)»
wodurdi das Pluloiophireii idiicn aohttn Quuraktsr imiMt
mehr yerlor, und snm Werksenge des Zeitgeietee, im
Aberglaabeue (Thenrgiey Hanta) wid der Schwiroiertti
^inirde. — Unter den zahlreichen /Schülern dea Plotua
seichneten sich Porphjriaa (eigentlich Blal(hna) nnd
Anelina oder Gentilianna (ans Hetmrien) ane^
deacen Scfariflen mar Erlantemng der plotin« Phfloaophiie
Terloren gegangen aind.
* Tgk Tain«m«ini G«di. d. Plul.. VI. Bd. S.4SBfL
PorphTrii Yihtr de tiU pTtbagorae, diisdem tentcBtiM ad in-
ttlUgibirta docentety oam dicttrUtion* de Tita et •criptia'Porphy»
rii ed, Lneae Holtteaiut, (Der Hereiugeber bat eine ditaer*
tat« de Tita et acriptia Porpbjrii Toraiugeacbickt ) Rom. i63o* 8.
Sieke anch §• 88* Ferver die -villi Plotioi TOt dco Werken de»*
. arlbea«
Porpbjrit <le abatioeiitia ab eea animalinni libri IV. Gr. c, in«
tetpr. lat. ete* ed. Jac« Rboer. Traj. ad Rben. 1767. 8*'
Einad. epiat. de dlia daemoniboa ad Anebonem (in der Aoagabe
dea Jambiicbna de myateriia, Veo. 1497 f. S. ancb den loU
gend. f.)
Einad, de quioqne Toeiboa 8« in caiegoriaa Ariatotelia inirodnctio
Gr. Par« i543. 4. lat. per. Jo. Bern. Fellciannm. Venet. i546*
l566. fol; nnd yor den Anagaben dea Ariitotel. Organen«
IIog(pv^v fpiXoaofpov ngog MofpaXXmp etc. Invenit, interpretatione
Botiaqne deolaravit Aogelna Maine etc. Acceiaadem poeticam
fragmentnm. lledioU 1816. 8«
- Malchna oder Porphyrins, geb. 233« n BiitH*
aea, einer Colonie der Tyrier in Syrien, gebildet tob
Origenea nnd Longin » (5* 20%*)'^^^^^^ w pa kthm
hSrte,. kam in seinem 30* Jahre nadi Bom, nnd horte
daselbit den Plotin , dessen enthasiastischer Anhanger nnd
Biograph er späterhin wurde (vgl §^ 203« )• Er besasa
eine ^ireit grössere Masse yon GelehrsamLeiti ala sein
2%i. m.:Ab8clui.VUl..P^de. IV. Abth.
Leikrer, aber wenigir "Kefe des Geistea, b«i viel EiMkeil
nnä Rnlimsiicbt. Hack Aeatlerangen in leinen SchriAen
scheint es, dass er in Tielen. Stucken besonnener Den-
ker nnd Forscher war, der selbst Zweifei über manche
Dogmen der heidniM^en Religionslehre ,- besonders über
die Dämonen und ihre Erscheinung, insserte (man sdi^
seinen Brief a^ den Anebon),> in andern aber aach von
schwärmerischen Vorstellungen hingerissen wurde; wbI-
ches wahrscheinlich am freisten der Fall in seinem hohen
Alter war> wo er, gleich Plotin, der Anschauung Gottes'
gewur4igt %n seyn vorgab (Porphyr, vita Plot. sab fin.)«
Sein Hauptstreben ging anf die'Erkl&rung nnd Ausbrei-
tung der Plotlnischen Philosophie , Vereinigung der An-
■toteLschei^ mit der Platonischen ^und Pythagoreisdiep^
Aufklarung einzelner Gegenstände der Religion, als Opfer,
Mantik, Dämonen, Orakel und Bestreitung des Christen-
thums, gegen welches er auch, als^er sich inSicilien auf-
hielt, schrieb (Euseb. VI, 19. bist, eocl.)« Er lehrte,
nach I^otin's Tode, dessen Schriften er auch ordnete, Phi-
losophie und Beredtsamkeit in Rom,, und starb um 304
n. Chr.
Jamblichas,
§* 217.
Jamblicht de rojUeräs Aegjptionim Über, •• reiponsio arl Por-
pbyrii epistolam ad Aoeboneiu Gr. et Lat. ed. Tlioin. Gala.
Osoo. 1078» fol.t UDd die übrigen Schriften des Jaioblichu«.
£iuad. »s^* ßiov nv&ayogiKov loyog t. obea ). Ö8. Uieraa
achlieast sich :
Einad* loyog ngot^itnixog iig (ftloaoqiictp adhortatio ete. Textna
elc« recenauit , ioterpreutione latioa etc. st ammadTcnioiiibas in-
atruxit Tlieoph. Kieaaling. Lipi. 181 3« 8«
Ein id. .de generali matbematum fcientia (im Original in Vtl-
loiaoo Auecdot. gr* T« IL p. 188 tqq«) nnd Istrodoctio in Mi-
comachi Geriseni (vgl* oben §, i8^«} arithmeticam | cd. Sanu
Tennulioi. Arnb. i668. 4« und Tfaeolognmena arithme^ices«
Par?i643. 4.
Ge. Eri. Uebenatreit Dita« de Jamblichi philoaopbi 8jri do-
ctrina, christiaqae rcli$ioniy quam imitari itodet, noaus« Lipa«
1704. 4.
J a m Ji^ 1 i c b u s* 5* ^^7« 223
' W«it mebr mit dem Aber^anbtto «tincr Zeit wir
die philos. Schwärmerei des Jamblichaa versduiiolsen«
Jamblichus aus ChalcU ^n ColesyxieD^ Ton seinen
Schülern der wunderlhatige oder göttliche {^av/uuiiog
und &eioTaTog Cf. £unap. vit sophisL p« 21 «q* ) Leh-
rer geoanut, war Schüler eines gelassen Anatolins nnd
des Porphjriasy st« 333. Er übertraf seinen Lehrer bald'
an tiu£y aber nicht an Geist. In seiner Schrift über Pj-
thagoras Ceben erscheint er als synkrelistischer-Compila-
tor ohne Kritik; in den Bruchstücken seiner Schrift über
die Seele y und in seinen Bnefen (bei Stobaus) erscheint
.er nüchterner und als gelehrter Kenner philosophischer
Vorstelluugsarten y die er oft mit den seinigen vermischte« ^
Wenn aber das, Buch von den Geheimnissen der Aegyplier
ihm angehört, was sehr zu bezweifeln ist, * so hatte
durch ibn die schwärmerische Philosophie seiner Zeit den
höchstei^ Gipfel en-eicht. Denn er ertheilt, ^h Priester
der Gottheit auf die Zweifel und Fragen des obigen Brie-
fes (^, 21 6-) niit der grössten Keckheit Aufschlüsse, weiss
die Classen der Engel haarklein,, und die Erscheinungen
der Götter und Dämonen durch eiiie Menge positiver
Uerkmale zu unterscheiden, lehrt eine wirksame Vereini-
gung (^8QaaTixj] tvfaatg') mit Gott durch geheimnissvolle
Worte und Handlungen (^av^ßoXa xai^ cvv&ijfUtTa^*
Letztere begreift die Theologie und Theargie, welcher, >
als 'Wissenschaft des Uebernalüiiichen, die Philosophie
untergeordnet wird. Er versteht unter der Theurgie
die YoUbnngung geheimnissvoller, den Göttern wohlge-
fälliger, Handlungen , und die Kraft unaussprechlicher, ^en
Göttern allein bekannter, Symbole, wodurch sie zu den
Menschen herabgezogen werden^ und beruft sich zur Recht-
fertigung dieses erhabenen Unsinns auf hermetische Schrift-
ten, (de myst Aegypt. I. c. 1. VlIJ, 4.) aus deneä auch
Pythagoras und Plato geschöpft haben soUeu.
324 IIL Abschm 111« Periode. IV. Abth.
iiMcribitor in CoamimcMt. mm. Gottiog. 178a« VoL TV. p. 60b
ccc Ticdenuuin*! G«sl der »ptcaL PUL UL Bd. S. 475 n« A
5- 218.
Nachfolger des Jamblich und ihre Zeitgenoasen*
Jamblich as hatte eine grosse Ansahl von Spfaiilero^
unter welchen Dexippus, Sopater ans Apamea, Ae«
desius, Jamblich's Nachfolger, und dessen Nachfolger
Enstathins (beide ans Cappadocien). Schüler dea
Aedesins waren Ensebius ans Myodus |ind Prism-
en s aus Molossis ^ welche die Magie und Thenrgie Ter-
warfen, (t. Ennapins vit Soph. p. 69.) denen Maxi-
nas von £phesns,a) und Chrysanthins ans Sardes
xngethan waren. Schiller der letztern war Ennapins
Ton Sardes (vgl. d. Lit §. 8IO und Kaiser Jn/ian b)
(sdt 360« <t« 363*)' ^'^"^ Theil pflanzten die uenplat
Philos, fort: Claudia n, Bruder des Maximus, der piaton,
Philosoph Sallnstins, welcher wahrscheinlich unter Julian
(3630 Consul war, und gleichsam ein Compendium der
neuplatom. Philosophie schrieb c); femer der' in Nicome*
dien und G>nstantinopel lehrende Eklektiker (§. 183*)
Themistiusi mit dem Beinamen Euphrades d) aus Pa-
phlagonien (in der letzten Hälfte des 4. Jahrb.)» der
Commentator und Epitomator Aurelius Macrobius Am-
brosius Theodosius (bl. um 409. a. §, 81* k); die in
Alexahdrien (um die Mitte des 5. Jahrb.) lehrenden Ek-
lektiker Hierokles e) 'und Olympiodorui /) und
des erstem Schiller Aeneas von Gaza ({• 224. )> ^^^*
eher später zum Christenthnm übertrat Seit Ende dea
vierten Jahrb. wurde Athen der Hanptsitz der neuen
Philosophie. Hier lehrten Plutarchus von Athen, Sohn
des Nestorius (350 — 430 »• Chr.) anc& der Grosse ge-
mannt, dessen Schiller und Nachfolger Syrianus von
Al«3candrien j-) die Aristotelische Philosophie als Vorbe«
Jamblichus Nachfolge* $. 218u 92A
rettung zur ptfttoniscben rortrng, (st. nm 450 |l Cäir.),
Pro eins (siehe d. folgenden ^«) und Herrn las Ton^AIe-
xandrien^ (vgl. §. 183 not. d) Schüler des Syrian und
Gatte detf der PfaiioiDphie dieser Schule ergebenen^ Ae^
desia« A) ^
ä) Mahftov qtXoatKpov n$gt 9WtaQx^p reo« et e. not« crit. edicL Ed,
GeriiartU lilps. igao. 8«
h) Juli an i oper« ed. Dioa« PeUr« Per, i63o« 4« ed. Ezeeh.
Spanhemii. Lips. 1696 f.
Ad. Klait Oratio inauguralis 'pro ünperatore JnUaao ApoiUla«
MicUUib. 1760. ^. /
Joh.-Pet. Ludewig £dicKam|Jalia]ii cootra philoiopboa xliriaiU-
nos. Hai. 1703. 4.
OottJ. Fr. G ad i i Difts. de artibiu JuHani Apostatae paganam au-
peralitiooem iDataurandi. Jen. 1739. 4«
Hiller de ajncreilimo Juliani. Viteb. 1739. 4.
Aug. Neander über deo Kalaer JqUan uad^ sein Zeitalter. Ltipz.
löia. 8. . *^
e) S a 1 1 u 8 1 i 1 pbiloaopbi de diia et mundo lib» gr. tt Ul ed.
Leo AlUtiu». Rom. i638« »a. und Lngd. 1639. aucb b.. Gate
opmc. inyib. p. a37 »q.| cd. Formey. Berol.. 1748. 8. erneu-
datina edidit Lncae HölataDÜ et Tbomae Galei adnoutionib. in«
tegris, Formeii autem aelectia elioTumciue etc. tiluatr. J. Cour«
Orelliua. Tnrici i8ai. 8»
d) Tliemiatii Opera omuia; Parapkraaea in Aj-iatotel. et oratt« '
(VIU.) c Alei. Apbrodia. libb.ll. de anima et feto« Gr. edtVict«
TrincaTdlna. Yen. iS34. fol. Orait. XJO^llL Gr. et lat. ad. Jo»
Harduiutt^a Voll. II. Par, i684- f. Faraphrasea in Ariatoi.
aaalytica poateriora et pbyaica etc. Gr. c. bt. vera. Hermolaa
^ Barbari et.Moais Finzii. | Yen. i554. i55ft. i56o f. Einige Pa*
'^ rapbraaen aind »ua der bebr. XJeberaetzung iua Lac. öbertrageu
worden *— wie die parapbr. in Arist. maUpb. I, 12. (tranatuUt
MeaeaFinzioa Yen. 1 568 et 1670. f.) Ariet. de ooelo^ 4. (trana-
. tul. Mos. Alatinua. Yen. 1674. f.) — mebrere «ua d« Gr. in»
. Lal. durch Hermol. Barbarua (Yen. i53o. 4.)
•) Dem Hieroclea werden folgende Scbriften beigelegt: Com- '
mentar. in aurra carmina PjtbagoraQ gr. lat. ed. Jo. Curte-
riua. Par. i583. la. ed. Ncedham Gaiiubr. 1709. ^ unil
liond. 1742. 8. ' De pro^ideotia et fato , , deqae lib^ri arbitrii «•
difioa gttberoat. eouTenientia Comment. Gr. lat. interpr. P. Mo-
r.ello Lntet. 1597.8» Beide 8chriftf;n Buaammen ed.J. Pearaon.
Lond. i665. 8. u. 1673. IL 'Voll, g- YgL PlioUqa^Bibl. cod.
ai4. a5i. , ^
/) Einige untaracheidea Toa diesem eiaen juDgeni Olyropiodor, der
im, 6. Jabrb. gelabt babea aoll, nad welchem . ein Gommeatar ia
meteor. ArtKoc Gr. el ist. Csmoli» lalcrpr« Yen« Aid. 1660, iMi«
326 in. jU^schn* lU. Periode. IV. Abth.
II. VqU. k boigtlegt werdei|. Eiqun Platomkcr Oljmpioil<«
schreibt man die Lebenftbefcbrcibuog lies PUto xu, welche J. !'•
Piscber in ««ner Aasgabe ron 4 Platoo. Dialogen (Lipa. 1783)
bat eb4l'ttckeu leMCu. S. i^ucb dje Lit. des folgend, $•
gY Syiiani Cointnent. in Üb. IH. XI IL XIV* meuphyaicor. Amt.
lat. iaterpr. U. Bagolino. Ven. if>bS. 4. Seine Schrift TOn der *
Uebereinaiimrouog des Orpheus, P^thagoras n. Plato ist» Wie di«
Erklärung der orpbiacheu Theologie, yerloren gegangen.
A) Nicht mit dem cbristlicben- Pbilosophen dieses Nameos,
welcher das Heidentbum im 3. Jahrb. n. Chr. beliampfte (irrisio
pbilosophor. genülium ed.Guil. Worlb. Oxon. 1700. ä.) m Yer-
'weckselM.
P r o c 1 u s.
§> 219-
Marin i tiU' Prodi Gr. et Lat, ed. J. A. Fabricius. Hamb«
1700. 4. fd. Jo. Franc. BoiAsouade. Lips. i8i4. 8*
Prodi philosopbi Platouici opera e Codd. Mm. bibl. reg. Paris.
nitue prlm« edid. etc. Victor Cousin T. I — V. Paria« 1820 -
läaS. ö. ^ ',
' InJtia pLilosophiae ac tbeologiae ex Platonicis fonttb. dnclae siTe
Prodi DiAdochi et Olympiodori aq Platouis Alcibiad. Commen->
tarii. £x Cudd. mss. nunc priin. graece ed. i!r. Grenz er P.
1 — IV. Francof. 1820— i8^5.
Prodi in iheologiam Platoui« Libri VI. una cum Marioi Tita
' Prodi et Prodi io»t. theol. ^r. et lat. ed. Aemil. Portus et
Fr. Lindenbrog. Ilsmb. itiid. fol. ed. Fabricius 1704. 4.
.Kiusd. in Pkitouis Timaeum .Commeutar. (lib. V.) et in üb. de
. rcp, Bas. 155k foK '
Ans des Produsr CommenLir über den Aiciblades I. des PlaU> bat
F i c i n u s t\f ei Tbeile , n^liiulich : de .anima ac daemone , und :
de sacriticiis et inagia/ ( Ven. 1497. fol. und mehrmals) in lat.
Uebcrfictitiiug^ 'und Fr. Crenzer ein Stück unter dem Titel
srffj^ 9ytiiatiag xni 7(9tV.ovg aus Handscbririea herat}»gegeben (der
. Abbaudlung des Plotin S. oben {. 2o3. angehängt.)
Eiusd. Scholia grarca in Plaiouem ex Ptocli scbolÜs in Craty*
liun excerpia, e Codd. cd. J. F. Boissonade. Lips. i8'iO. 8« Aus-,
•erdem de mütu libb. lt. gr ) lar. Jiislo A'elbio' inlerpr. Bas.
3 5^5. 8. CoiniiuMilarior. iu Eudid. Ilbb. IV. gr. etc. cura Sim.
Gr)rnaci. Bas. i553. f. I>e sphncra, gr, in den Astroii. vet. Gr.
Tcu, Afd. V*i)9» ^- ^"*^ öfter bes. von. Jac. Baiubridge berausg«
Lond. iGao. 't. Parapliras. in CI. Ptolem. libb. IV. de siderum
' efi>ctu gr. per Phil. Mrlantb. Bas« i53i. 4, gr, lat. ed. Leo Ai-
' latlu». L'uftd. B. iG54. 8. auch Il^muen.
De Burigny Vie du philnsopbe Procius et notice d'un Mst. oou«*
tenaut qitelcpi*nos de ses ouTrages qnif n'ont poiui ('le encore im*
yriio^a» in den M(jm. d«. TAc. dr* loser. T: XXXJ. p. 139.0*.
. dvuMdk in UisiaMfinJs .Mfe^ai^ iV» Bd* S0 19^ JL
P r o 0 1 a 8. $. 519. ' 227
f
Einen nenen Schwung «rliielt diese Philosophie durch
Pro eins, der 412 2u ConsUntinopel geboren war und
485 n. Chr, starb. Zu Xanlhus, einer dem Apollo
Und der Minerva geweihten Stadt Lyciensi woher sein«
Eltern stammten^ (daher Lycius) erhielt der ieorige,
zur religiösen Schwärmerei geneigte Jünghng seine erste
Bildung; wurde dann in Alexandrien^ von Olympiodo*
rhs, und zuletzt in Athen, durch Plutarchus^ dessen Toch-
ter Asklepigenia, und Syri^pus (J, 218), — dessen Kach-
folger in der platonischen Schule er ward, (daher sein
Beiname Siadoxog) — in die Aristotelische und Platonische
PhilosQphie, und auf seinen Reisen in alle Mysterien und
Geheimnisse der Theurgie eingeweiht. Er verband grosse
Qelehrsamkeit mit einem speculativem Geiste, der a[)er
die ÜJasse seiner Xenntnisse nicht zu beherrschen wusste
lind in Schwärmerei veri^eL Er betrachtete die Orphi-
sehen Gedichte und die Chaldäischen Orakelsprüclie
(J. 71») *^*® ^^ fleissig studirt hatte, als göttliche Offen-
barung und Quellen der Philosophie, vermittelst einer
allegorischen Erklärung, durch welche er auch Aristote-
les und Plato vereinigte, (iVlarinus p. 53.67* Piocli theo!»
Plat. I, 5, Comm. in Tim/V, p. 291.) und suchte eine
wesentliche Uebereinstimmung in den Sagen und Lelireu
der heidnischen Völker nachzuweisen. In dieser Bezie-
hung, behauptete er auch> der Philosoph solle ein Priester
nicht eines Staats^ sondern der ganzen Welt seyn (Ma-
rini Yila Prodi C. 19. p. 47. ) Sich selbst hielt er für
das letzte Glied der hermetischen Kette (aeiQa igfictixi^)
df i. der durch Hermes geweihten Reihe von Menschen,
in welcher die geheime Weisheit der Mysterien gleichsam
durch üeberlieferung forterbe. (Marini vi ta Prodi p. 76.
Photius Cod. 242)' Ueber das Wissen stallt er noch
den von Gott gesch#nkten Glauben ^(m(7n^), als die ge-
nauste Vereinigung mit dem Gut^n and Einen (Theologie
Piatonis L c. 25. 290'
32« IIL Abschn. IIL Periode. XV. Abth.
ff. 220.
Sein Grand riss 3er Theologie ((TroiXfnoaig iJ-foXoj^ixtf)
entliält ein Lebrbuch der Plotinisch^n Theologie , und den
Tersncli einer Demonstration des Hauptsatzes, dass e« nur
ein Realprincip aller Dinge gebe, und dieses die Einheit
sey, welche Alles ihm ähnlich^ auf einheitartige Weise
(htaitag)^ durch Herrorgehen ans sich selbst (^ngooSog')
in Triaden hervorbringe {fiagayHv)» Diese Demonstration
gründet sich auf Analyse und Synthese der ontologischen
Bestimmungen eines Dinges , dessen allgemeinste Merkmale
in Grundprincipe yersvandelt und hypostasirt werden.
Die Hauptbegriffe in dieser Demonstration sind Einheit,
Zwcibeit, als welche er Grenze {n£Qag) und Grenzen-
losigkei& (aTtHQia) betrachtet, und das Gemischte (das
aus beiden Zusammengesetzte)^ oder das Ding, welches
äeyn, Leben und Intelligenz (vovg^ enthält (Institntio
theologica , Theologia Platunis L. III. ). «» 'Die Gnindord-
jungen der Dinge sind: i) das Seyn, )) das Leben,
oder unendliche Produciren, 3) der Verstand (vovg)f
der zu der Einheit zurückfiihrt , welche tirei wiederum
Triaden in sich schliessen. Die Gotter, welche ans dem
Einen hervorgehen, und auch Triaden bilden , theilte er
ein in denkbare, denkende, iiberweltliche , welth'che;
dichtete dem gottlichen Namen übern at&rliche Kräfte an,
und setzte die Theurgie ebenfalls über die Philosophie
0n Timaeum p. 291. 299. Theologia Piatonis L c. 25,
290« Proclas bestritt auch die Christen; vorzüglich war
ihm der Begriff einer Weltentstehung anstössig a). Seine
drei Abhandlungen über die Vorsehung« das Fatum und
das Böse &), das er nicht aus der Materie, sondern aus
der Beschränkung der Kräfte herleitete, entwickeln diese
Begriffe scharfsinnig, und suchen Plotins System mit den
Ueberzengungen der gesunden Vernunft in Uebereinstia«-
mung SU bringen.
«) Precli XXn. argamenU^adretsas Chtislisiies ia Philopoiias
Pr o clus. $. 221, 229x
BMi<m d« «tCftoiUi« iDiiDdi poDini Pradmi» ««I^Tnacavetli Gr*
i535. fol« Uu Lugd. B. J557. f.
(} Antzüge «ioer lutclouches IJ«btr«etMDg ia Fabri'cii blbl. Cr.
Vol. yiL Ol VUI.
r 231.
Prodoa/ welcher mit dem Rufe efner fast göttlichen
WeTtheit un4 Wanderkraft starb ^ hatte eine Menge von
Schülern, (imter welchen auch t'ranen, z« fi«,Hypa*
tia a)y welche seit ungefähr 995 zu Alezandrien Philoso-
phie lehrte, und 41 5 von dem christlichen Pobel ermordet
worden teyn soll^ ferner Sosipatra, Asklepigenia
§• 219«) die 9ehr ungleich an Talent nnd Denkart waren,
und unter denen das Interesse für die dichterische Philoso-
phie sich allmählich verlor, Za seinen vorzüglichsten Schü-
lern gehören M ar i n n s ans Flayia NeapoKs in Palastina (Si-
chem), der ihm im Lehramte zu Alhen folgte, uiid sein Leben
beschrieb» (s^ ^. 219.) i^her später in der Deutung des
Plato von ihm- abwich , femer dessen Nachfolger : I s i d o r
von Gaza , der später nach Alexandrien ging, ein Schwär-
mer ohne Selbstdenken by und Zenodot, der diesem in
der s. g. goldnen Kette folgte^ ferner die Söhne des
Hermiaa: Heliodor und Ammonius üermiae, c)
der in Alexandrien lehrte, die Aegyptier Hen^iskus und
Aiklepiades, Asklepiodotns,. Severianus, Hegias, und Ulpian
(Bruder dea isidor). In diese Zeit gehört auch der Sammler
Johannes Stobäns ( aus Stobl in Macisdonien — Ende
des 5- od« Anf. des 6« Jahrh.^ sein Werk s. oben §. 81.)*
Der letzte, der diese neuplatön. Philosophie in der Aka-
demie^ zu Athen lehrte, war Damascius von Damascua
in G>elesyrien, (Damascius Damascenus, in der eisten
Hälfte des 6- Jahrh. n. Chr.) ein Schüler des Ammonius
Hermiä, des Marin, Isidor und Zenodot, der mit einer
regsamen Phantasie einen hellen Verstand verbaiüd, un-
zufrieden mit Proclus Zerspaltung des einen Princips in
viele uftergeordnele (di^ DiciheitderDreiheiten — Neun-*
330 IIL Absohn. IIL Pariode« . IV. Abth.
heit), alles anf jBmheit sttruckzuHibren suchte, iäie Ueber-
schwenglichkeit der Idee eines absoluten Realprincips ^upi
Tlieil einsah, und behauptete, das Inteliigible und Abtohile
könne von Menschen gar nicht an sich, sondern nur ana-
logisch und symbolisch, durch Zerlegung in tnehreie Be-
griffe aufgftfüsst werden. </) Schüler des Damasciua und
des Ammonius Hermiae war^der beruhinte Commentator
des Aristoteles Simplicius aus Cifioien fbJ» in d. Milt«
des 6. Jahrh.)» welcher, -wie seine Vorgänger, ArisLole-
Jf^s mit Plato zu vereinigen suchte, e) Damascius musste
mit Isidor« Simplicius und andern , als die Hörsäle
der heidnischen Philosophen 529 durch ein Machtgobot
des Kaisers Justinian geschlossen wurden, zu dem König
Chosroes (Cosru) sich nach Persien fluchten. (Agäthias
de reb. Justini^ni lib. II.) Sie Tcamen zwar 533 zurück,
allein das .Hauptinteresse dieser Philosophie , die sich so
weit ausgebreitet hatte, und nach und nach selbst in die
Gedahkenreihe der christlichen Religionsphilosophen über«
gegangen war, verlor sich immer mehr,
«t) Jo. Clip h. Wem fdorf Diss. IV de Hypatia, philosoplia A]e^
xandrina. Vileb. 1747 — 1743.5 nod Jo. Cliph. Wolf fra^-meuU
e( elogia mulieruiu graecamm, Hamb, 1739. 4. p, 368 «qq,
hy 8. folgeode Anm. n. Canap. vit Sopb. p. 94 aq.
er) S, oben J. i83. liot d) ferner Comment, in p^ae<11campnla Arist.
et Pophyrli iaagogeu. Gr. Ven. i545. 8..i5oo. fol. n. in Ami,
lib. de interpr, Gr. Ven. Aid; i6ü5. f.
^ Sein Ilauptiverk : avoQMi xai Ivatig ntpi ztav TiQfUTtav dQX^iV» v«-
von Bruchslikke früUer in Wolfii anecd. gr. T. 'III. p. iq5. j«,
gegeben wurden , ist uut^r folgendem Tilel vollsiiimli;; rrM-I.iel
nea; DamaacM, pliilos. Plalonici, Quae»tionfs de prlwis princl«
pÜ8. Ad fid. Codd. Mas. nunc prim. cdid. Jos. Kopp. Francf,
a.M. 1826. 8. — Driichstücke seiner larogi^i (piXoaocp^c, (Plido-
' ■ophen -NJSio^rapbie , den laidor bcir. ) b. Phoiiu» C. xii «, i]&
u. Suidas,
'I
f) Jo* Gottl. Bttble de Si/npUcii viia, ingenio et merilU. Gott,
An, 1786. p. 1977, Seine CoiumenUra und ob^n zu Ö. i83.
«»g«löbrl worden.
Plulosophie der Kircb«iivätti*. |)& 2ftt. 281
Fünfte jibtheilung, ,
. Philosopheme der Kirchenvater.
§. 222.
Franz. Tolkm. Relähtrrl Viersncfi fiber <1po PI*«i, Aen fl«r
Stifter (1er cUtiitl. ReL zum Beeren der MeMclitieit eotwvr^
Witlb, 11. Zerbat 1781. 8, 4le Autl. 1798.
Job. Aug. Eberhard Oeist des Urchristenihmna. B«1le. iSot
— 1808. m. Bde, 8. ) ^
Friedr. Koppen Philosophie det Cbritteolliums. II Tfale. Leipi-
iBi3. 1816. 8. 3te Aufl. 1835.
J. Rtt^l Philosophie imd ChristeotbniQ oder Wissen und GUabeii»
Maonhcjm. iS^S. 8.
Joh. Wilji. Schxnid aber den Gei^ der Siecenl«hre Jesu m
seiner AposteL Jen. 1790. ß. . ^
Jo. Ludw. Ewald Geist und Tendenz der christl. Sittenlehre«
Tob. 1801. 8-
-Gull. Trattg. Krug diss. : de pripcipio, cui leligiouis christiana^
auctor doctrinain de inoribus supfistruxit. Vit|). 179'J. 4. find
dessen Briefe über die PrrfevtibiUtät der geofieo harten Heligiöft.
Jeu. u. Leipz. 1796. 8. •
Chr. F ri r d. R 8 s 1 er ' s Aih. über die Philosophie der ersten
christl. Kirclie, in dcrti Vf. ß, «einer Bibliothek det* Kirchenvä-
' 'ter S. 4o3 fT. und Ist.: de ori^inibus pbilosopbiae eccl&siasltc»«.
Tnbing. 1781. 4. auch in den sclectis. bist, pbilos. iheol. Lips»
3787. — Vgl. auch die Schrift von njori. J. 245.
Unter den Schriften üb. die christl. Theologie gohüren hiether:
Joh. Ge. RoscBinüller de christianae theologiae origine. Lipr .
1786. 8.
Phil. Marhcinecke über jlen Ursprung und die Entwickelung der
Orthodoxie und Heterodoxie* in den ersten drei Jahrhunderten dtA
Christeothuras im lU. B.der Studien. Hejdclb. 1807., 8.
C. W. F. Walch's Entwurf einer TollMandiscu Historie der
Kettereien. XI Bde. Leipz. 1762 — 1786. 8. ..."
C. Chr. Fr. Schmid Progr. de ignavia, crrorum in religionif
christianae disciplina Tulgnriiim principe cansa. Jt^n. 179^* ^*
"Wilh. Münscher's Ilandbiich der christl, Db^^mengcscbichte*
1. u. 3. B. 2. Aufl. Marb. 1802« i8o4. 5. u. 4. Bd. 1802. i8o9)>
8« 5. Aufl. 1817 sqq.
Die ohristliche Religion eignete sich ^rch
ihre Ton aller Speculation entfernte EinWt , durch ihre
enge Verbindung mit der Moral, nnd durch den strengen!
nnd doch dabei humanen Geist d^ sittlichen Gottesver--
232 OL Absclio. liL Periode. V. Abdi.
«hrung %a einer angemeinen Beligion. Die Lehrer Be-
tracliteteu sie wegen der iitilichen Grösse und Göttlicli-
leit des Stifters als eine gBitlicIie, auf Olfenbarung
beleihende Lehre, und seUten in dieser Hinsicht ihre
Wahrheiten den durch Yernnnft gewonnenen entgegen«
Was die menschliche Yemnnft so lange vcrgebHcfa gesagt
liatte, — Weisheit; schien dnrcfa die christliche Religion
gefunden» und der anstossige Zwiespalt in der Erkennt«» .
lüss d^r Wahrheit und Pflicht für immer gehoben. In*
dessen liess die Idee von dem göttlichen Ursprung« der
ReUgion selbst wieder abweidiende Vorstellungen so,
und es war die Frage , wie das Factum einer Offenbarnng
sur Ueberzeugung zu bringen , und woran eine göttlich«
Lehre und ihr wahrer Sinn zu erkennen sej. Daher das
-verschiedene Gewicht, welches der Tradition und der
Philosophie eingeräumt wurde. v
5- 223.
Die christliche Religion erhielt nach und nach Be-
kenner und Verehrer aus den Terschiedenartigsten Nationen
mit sehr verschiedenen Ansichren und B^ürfnissen, zum
Theil auch schon durch Philosophie gebildet Die frühere
Bekanntschaft einiger Lehrer mit der griechischen Philoso-
phie, die Nothwendigkeit, das Christenthom zu empfeh*
len und gegen die Angrifie der heidnischen Philosophen Yu
vertheidigen y das BedürfnisS| die Lehren desselben mehr
SU entwickeln 9 zu bestimmen, zu begründen, uttd in die
nach und nach eulstandeneu Bestimmungen Einheit zu
bringen, erzeugte allmälig eiue Art von ehristlicher
Religionsphilosophie, welche in Riicksicht auf die Gesichts-
pnncte, Principien und Zwecke verschiedene Gestalten an-
nahm« Durch sie ging ein Theil der griechischen Philo-
sophie in die Schrillen der Kirchenväter über, als Stoff
^ und Keim zu kiiuftiger Wiedererweckung des Selbst-i
lidrscbens. ^ .
Phfloaopl4(( der Kirchemätierf $. 224 — 325« 233
1 224.
Tide &kcheuyiter, und swar meUUntbeils grieoh lö-
sche, belrachteUn di« PhüoaopLie alt mit der chrisdi-
ch«n RcJigion wenigsten« zum Theil einstimmig, weil ai«
mit derselben aus einer Quelle geflossen sey« Di^s«
Quelle des Wahren in der beic|niscben Philosophie 'w«r '
nach Justin dem Jhlartyrer (226- §•) innere Offenbarung
durch den 24}j^g und Ueberlieferung (Apol, 11» p« 60« 61.
S3. ) y nach Clemens* ( <f. 226* ) und andern Alexandri-
nern, schriftliche Tradition durch die j&dischen
SchriA^n (Justiui Cofaorlatio ad Graecos, Clemens AU
Strom. L p. 298« 312. Euseb. praep^ evang/XIIl, 12. 13.),
nach Augustinus (^ 232.) mundliche Ueberlie«-
fertuig (de civit dei VII, n.)* Diesen war die Philo-
sophie zur Empfehlung, Yertheidigung und Befestigung
der christlichen Lehre, wo nicht nolhwendig^ doch
DÜtsUch,
* Jo. Ang.Nstoderde fidel gnoitocqn« idet rt ea^ qiui ad 1«
invicetn et id philoAopbiam referuuUir rttione iccnndttm meutern
. Clemeutii Alexandiioi. HeidelL, iQii. ^
$♦ 225.
Andere EirchenTater« yorzijglich einige lateinische,
'Wie Tertullian (von Carthsgo, Christ .um 185» starb
%lO)p Arnobius (Lehrer der Redekunst zii Sicca, st
mn 326 )> ^fli sein Schüler Lactantius (L. Coel. La-
ctantius Firmianns, Lehrer del: Bedekunst zu Nicomedien,
st um 330 )i der christliche Cicero genannt, betrachte«
"ten die. Philosophie als entbehrlich, unzureichend, Iriig-
lich, mit dem Christenlhume streitend , von Gott entfer-
nend^ ja selbst als eine Erfindung des Teufels,* und eine
Quelle der Ketzereien (Tertullisn. Apologi c« 47. de'
praescript haeres« es. J* advers. Marcion. V, 19« Lactan^
tius divin. instit besonders IV , 2. de falsa^sap. lib« llf.
Capu L $. 10« Mq- Cl^nens Alexaudx*. Strom« h p« 878«
234 ni. AbschD. UI. Periode. V. Abtb.
309« VH. p/755- r»asUic» advtrs. Eunomium I. Chrjao*
Alumi liomilia i» MaUhaeum. ).
* Em. S*K CvpriAni Di»tribe iica<1«tuic», ffn» 6xp«n'1itiir illad
T^rlulIiaDi: hiiemiconim pninarcbae philu»ophi. UcJintt. ii3o(). «*.
Ad. Rpclieiibergii DifiB. ffa baerelicoium patriardbae pliiloaopbi.
Lipa. 1703. •*.
Chr. Gott fr. Schutz Progr. de regiita fidci «päd TertalJM«
Dum. Jen. I-jQi» 4.
C W. P> A mm 011 DUa. CoeKi Lactaniii Firmiaui'opiuioiiea d«
religiono iii •yaCema rcdigena« Sectio 1 — 1|. £r). löxo. 8.
J. 226.
Die der Philosophie g&nstigere Meinung siegte nach
und nacliy und war die Veranlassung , dass die Kirchen-
vater eilten eklektischen Gebrauch von der griechischen
Philosophie machten (Clemens Ah Strom. I. ]u 2BS.
Lactant. div. inslit. YII. 7. Augpslin. de doclrina christ.
H* 11« 390- Daher wuss^e Julian kein wirksaöieres
Mittel, der christlichen Religion zu schaden, als das Ver«*
bot der griechischen Philosophie und ^Gelehrshmkeit.
flicht allö Schulen der griechischen PhiIoso])hcn standen
jedoch bei den Kirchenvätern in gleichem Ansehen.
Die Epikureer, die Stoiker, Peripateti ker
wurden, weil sie die Ueberzeugungen von Gott, Vorse-
hung, Unsterblichkeit der Seele Iheils nicht annahmen,
theils sich zweifelhaft, oder auf eine dem Cliristentlnime
entgegengesetzt^ Weise über dieselben erklärten , wenig,
die Platonische Schtile dagegen» wegen der Verwandt«
Schaft der Platonischen Lehre mit der jüdischen und christ-
lichen Religionslel^re *, sehr hoch geachtet. Die ei*sten
griechischen Kirchenväter gehörten selbst der Alexandri-
nischen Schule an.«) , Jus tili der Mäilyrer, (geb. als
Heide zu Flavia Neapojis in Palästina 89 n. Chr. st. ^65
als Christ,) behauptete sogar eine Offenbarung des Xoyog
vor seiner Menschwerdung an ditf Weisen dies Heiden*
tliums (Apnl If. p. 83) ^; Clemens von Alexandrien, c)
(st. um 2lS) pflanzte dieselbe Meinung fort, und uh
PMosöphie ilw Kirchenväter. $. 226* 235
die Philosophie der Griechen alt eine Vorbereitaog auf
Christus au {^ngonaiS^ux töv yvojCTiy.ov Strom. L p. 376i
36) uud sagt, Gott habe die Philosophie durch die nie-
dern Engel gegeben (Strom. VII, p. 832- 8« vgl. I, 366»
38.) Die Apologeten ALhenagoras-//) ans* Athen, und
Tatianu^«) aus Sj'^rien (beide um |70 bl. und vorher
Heiden)', der Schiller des CJernens uud Gegner des CeU
aus, (J. 181. not. b.) Origenes/) aus Alexandrien
(geb. 185, St. 253); der wie sein Lehrer die Seligkeit in
das Anschanen (^&ewjQi<x) Gottes, der einfachen iiijd ab-
aoluten Intelligeni: (^rn^gi u^j(wv lib. I. c.» 1. ) setzte , lUid
zwischen dem populären Lehrbegriff und der gelehrten
Ent>vickelimg desselbeo einen Unterschied machte (ib.
praef. J. 3.), weshalb ihn Einige ilJr den Urheber der
christlichen Religipnsphilosophie ansahen ; (Siehe lib. diese
auch J. 230.) ferner Syncsius aus Cyrcne,^) Schiller
der Hypatia (bl. um 41 0)^ welcher in Alexandrien Cbvist
und späterhin ßischofiP zu Ptolemais wurde, (st. vor 431 )
ungeachtet seine philos. (piaton.) AnsiciUcn sich '^i^ ^^^
Christepthum nicht ganz verlnigen (cpisl. CV, ), Aeneas
von Gaza li) (um 487 vgl. J. 218») ""d selbst Augu-
stinus (5» 232.) fanden bei den natonikern viele, dem
Christenlhurae gemässe Wahrheilen. Die Kirche söhnte
sich jedoch nach und nach ajch mit Aristoteles aus, als ^
besonders in den Streitigkeiten mit den Arianern subtilere
dialektische Unlersclioidungcn nolbwendig wurden. Ne-
mesias, Bischoff zu Eniesa \w Phönicien (,bl. um 380 )»
folgte ihm in seiner anlhropologischen SchriA *) (vgl,
%• 230* )• ^^' Römer ßoethius (J. 234.) i'iberselzte
und commentirte mehrere logische Schrillen desselben
(vgl. .auch J. 235.).
* S. Slindlio's Schrift obeo §• i35. nor. b. n. Oelnclii S. v^r
«ifini J. 200.
SoiiTeraiii le Plalonisrae d^Toilr, oii ^smj loiicl»int 1a Tfrlie
PUionlcieiy. Colocne, 1700. 8. tiod «leiiUcli : A'n'Kiicb irl»(»f «len
PUtonismiis der Kirclieutater , oder UaUr*ucliuug über den Ktu*
236 m. At>$chD. UL Periode. V. Abl^
Hut il«r p)atofitschea ThilMoplii« »uf 4li Drcieiai^ktlulclir« in
dm «»teil J«briiundertcor Aus dem Fraoz, ZülUchau u. Freyau
1783. 8. mit einer Vorrci!^ uud AnmerkHDgen Ton .)ot« Fr.
Löffler. 11« Anfl« 1793.
Bai ms D^feoad de« saiou P^rea acou»^ du Platoniame. Paris»
171 !• 4.
Jo. Lanr. Mosiieim ConiraeDt* de tnriiala per recentiorca Pia-
' tooicoa eccie«. to diasertatt. hist. eccl* Vol.^ I. p« 85.
3» A« Gramer von dem Eiofluaae der Al^xandriuiftdien Schule>*
. ' 10 di« Schicksale und Üehren der cbriiU« ßej. iu d. Forla; de»
Bossuet II, 3C8 aqq,
Car* Ang* Tlieoplu Keil Exarcitailonea it doetoribnt yeteria
•edeeiM calpa «orrupue per Plaionicaa aeuteoiiaa tbeoloitiae libe-
randis« ' Lipa. 1795^^1816. aeq. 4« Commeal. I— >XXI« o« in
desaen opaacc«
Henr. Nie Clamen «pologelae «cd. «hriatiaiia^ Aale - Theod9-
•■ani Platooia eiasqne philoaophiae arbiiri. Hafo. 1817.
h) Juatini Martyr. opp. ecL prioc Lutet. i55i. foL Gr. et lat. c
Comment. Clir. Kortholti. GoloU. (Yiteb.) 1686, if opera M»-k
rani^ Hag. Com. 1743. fol«
«) Clem.eniis Alexaodrioi opp« ed« |»rlao. e r^. P« Tietoriü
F1oreii(. i55o. fol. Gr. et iat. c. not. Frid. Sylbnrgü et Dan.
Ueinaü Lagd. Bat« 16 1 6. fol.^ ed. Jo. Pott er. Lood« 1715.
fol. Vj(l« Neander'i Schrift xu §. 334. q. Biucker^a hiat« Phil,
T. 111. p. 430 aq«
d) Athenagorae legatio pro CHrisiiaDia et de resurreciiDue mortuo-
rum üb, Gr, et Iat« ed. Ad.. Recheubeig. L'rp«^ i684 — 85«
11. Von. 8. Opp. cura Ed, Dachair. Ozon. 1706. $•
0) Tatiani oratio contra Graeooa Gr« et lai. ed^ Guil. Worth,
Ozou. 1700. 8. auch in den Ausgaben des Justin«
/) Origenia opp« ömuia etc. op« et stnd. Carol« et Gar« Vinc.
de la Rue. Par. 1733 — 59. IV. Voll. f. ed.Obcrlhür XV. Voll.
8* Würzb. 1785 fcqq. — adversus Gelsnm üb., ed. Gnil. Spen-
cer Cantabr. 1668« 4« deutsch mit Aum« ▼. Mosheim« Uamb.
1745. 4. • .
g\ Sjnesii opp« ed« princ. Tumebi. Par. i553. f. opera quae ez^
taut omuia Gr. ac Iat. ed. Diooys. Petaiii« Par. 1612. fol. —
nod mebrmala. Vgl. Pet. Adolph« Boyaen philosopbnmeon
Syoesii Cyreneusis. Hai. Magdeb. 1714. 4«
A) Aeneae Gazaei Theophrasins. Gr. c. Ist. intpr. J. Wolfii«
Turiei i56o. fol. Feruer: Aeoeaa Gaz« ei ZtfDb. Milieus« de
ammorlalitate animae et mortal. universi, cinsd. diah^de opif«
mundi, gr. et Iat. c. aiiiinad?s. Casp. Barthii. Lips. l655, 4«
Eiusd. *epistolae XXV. in collectiooe epp« graecar« Ven. Aid.
1499. 4. et Colon. AUobr. 1606. C p. 432 sq.
i) Nenesii ^jrs^i <pvatfag ixv^fftiJiop pr. ed« Gr. et tat. a T^icaaio
EUehodio. Autvsr. iö65. 8« cd. J. Fell. ' Ox. 1671. 8. Gr. et-
« Iat» e«i. ei aitimadr. aJi. Cb. Fe. Matt ha ei. Lips. 1802. 8.
Nemeaius &b« d. Freiheit a. d. Gr« ton Falieborn) in *. Bti-
irngen t. St.
Philosophie der Eövehennlter. S.2t7-*-238. %i7
§. «7-
Die* PbilosopLie wurde erst ala ein EmpfelihingB«
und VcrlhcIdigungsDiittel der chrisflicLcn Lehre geg^n
die >gebildeteii Griechen, ^an su'r Widerlegung der
Ketzereien, endlich auch zur nähern Entwickelung, Be«
Stimmung und Erweiterung christlicher Lehren, vornehm-
lich aber der Glaubenslehren, gebraucht. Bei. allen die«
aen Veränderungen blieb das Yertiältniss der Philoaophid
i&nr Theologie dasselbe , indem die letztere in Rücksicht
auf Gegenstand und Ei^kenntnissqueUe, ' als die höchste,
einzig wahre Philosophie (sapientia divina); die erstere
aber nur als Dienerin der Theologie, tind als eine welt-
liche Wissenschaft (scientia nmndana, daher Weltweis-
beit genannt, sapientia secularis) betrachtet wurde (Ter-
tullian. de praescript. haeret. c. 7. Lactant div« instit.
I9 !• V, !• HI, 1* Salvianus de gubematione Dei praefai.
Euseb. praep. evang. IV, 22« Damäsceni Dialeclice c. 1 sq.
Didymus in Damascctpi Parallelia p. 6Sö). Die Dialek-
tik hatte nur einen polemischen Zweck und Gebrauch.
Jv 228.
Die Aniicht d^r Kirchenväter ht daher ein mehr
oder weniger teit Rationalismus vermischter Supernato« .
ralismus. Letzterer bekam in den Streitigkeiten mit den
Häretikern , welche zum Theil die Vernunft der Offen-
barung an die Seite setzten, und dar oh den Eife» der
christlichen Lehrer, alle menschliche Willkühr von dem
Inhalte der- gottliehen Offenbarung abzuhalteir, und die
Einheit und Reinheit des Glaubens zu bewahren ^ immer
mehr die Oberhand« Die gottliche Offenbarung wurde
nicht allein als die eitizige Quelle der christlichen
GJaubenalehre, sondern überhaupt i^ller theoretischen
und praktischen Erkenntniss angesehen. Als Regulativ
der Auslegung aber wurde eioe Glaubensnorm (regula
fidei) angenoounen, welche, gleichfalls auf einer ipünd-
23a III. Abscfaik HL Perioie.: V^ Ablfau
lieb fortgepflanzten Oflenharung oder Tradition berohte.
Ja der Glaube^und die gute Gesiunung, GoU und die
Menseben r^ebt zu lieben, ist uacb dieser Ansiebt eben-
&I18 nar eine Wirk«ng der gottlicben Gnade; denn die
nienscbliciie Vernunft ist, seit dem Falle des Mensehen^
unvermögend, das Wabre zu erkennen ^ und sieb sur
Tagend £u erbeben (Passivität der Vernunft).
Aom. Die UotenaqhungeD und RetfoUate der Kirchentäter ober
eiüzelue GegeDslande der KeligioiiawiMCDfichaft •»- denn die letz-
teil Gründe derselben kameu weiitger' zur Sprache — gehören,
iregeu ti«*« eigeulhümlichen Slaadpiiuctes der über Daturl ichen Ei^
kcfiiilniasquelle und ihrer vielfachen Veibiudung mit den posiiiTen
Lehren der chnstlicheo Kirche, mehr der Dogmengeschichle an.
Vql. be«. Müat'cher's H.nndb. d. cbrisil. Dogmengescb. L n.
111. Th. Elue Ucbcrsicht des in denselben Torkommendea philo-
fophiftchen Stoffes , und ein Abms des Augustiuibchen S^fttexnf
iutbsa.v iat aber de« Folgcodea wegen notbweudig. >*
§. 229.
Chr. Friedr. R5f ler philosophia ▼eteris .eccleiiae de deo. Tubing.
1732. 4. und dessen Progr. : philosophia vet. ecci. de spirllu et
de muödo. Ibid. lySS. 4.
Albr. Chr. Roth (praes. Jo. Ben. Carpzov) uinitas platonica.
Lipi. 1695. ,4. I
Jo. VVilb. Jitni diss. (praes. .7. G. Neumann) trinitaa Plat4>-
nisml vere et Talso suspecta. Viteb« I708. 4.
TJebrigeni •• oben die Schrift Yon Son verain {« 326.
Gott^ das Verbal tniss Gottes zur Welt und des Men-
schen «u Gott, sind diö Haupt- Gegenstände des Nacbden-
kcMS dci* Kirchenväter, an welcbcn man das Streben^ die
Vernunft mäseige Ueberzeugung auszubilden, wahruimjut,,
L Gott. Es gicbt eine dreifache Erkenntiiiss Gottes;
durcb das Ebenbild Gottes, durch die äussere Natur
und eine unmittelbare Offenbarung. Man findet bei den
Kirchenvätern den pbysikotheologisehen, kosmologi-
sehen (Greg. Naz. orat. XXXiV. opp. ed. Colon. l690>
T. 1. p. 559. Job. Damascö^nus de fid. orthod. üb. 1,5.)
und onlologiscben Beweisgrund (bei Augustin de
libero arbilrio II, 5 — 15. vgl. mit dem etbiscben Be-
>ve]sgvunde de trin. übr Viil, 5* et de genesi ad litfc
Philosophie der Kirchenväter. $.229« %A9
üb. Vlll. c. 14) ßir Gottea Dtaejn, obgleich die
meisten alleren Kirchenväler von letzterem nur ein
Glauben, kein Wissen annabmen, übrigens den Begriff
Gottes Tiir angeboren hielten (Arnob. adr. genles 1.
p.l8.' Clemens Strom V. p. 698. vgl. p 695 sq. 730.
VI. p. 802» 8i6)> und eine Uebereinstiipmung der
Völker in ^der Anerkennung eines solchen Wesens
behaupteten (Clcm. Strom. V, 729 sq- TertpU. apoL
c. XVU.) Gott ist einer (Orig. adv. Cels. I §. 23.
p. 340. Atlienag. leg. pro Chr. p. 282 sq. 285); un-
sichtbar, an VortrellKchkeit über alle Wesen erha-
ben (lüstin. dial. c. Tryph. p. 16. Theophyl. ad
Autolyc L. 1. p. 339 )> unermesslich, uner forschlich
(Oamasc. de fid. orth. I, 4. ). Clemens sagt: wir
können von Gott nicht sowohl erkennen, was er
ist, als was er nicht ist (Strom. V. p. 689.}. tinige
Kirchenväter nahmen mystische Gottesanschauun-
gen an (Dionys. Areop. ep. 5. u. de ra}'sLica theol.
c. 4 sq.). Die meisten Lehrer dachten sich Gott erst
als ein feines körperlicjies Wesen in Raum und Zeit,
(Tertullian.' adv. Prax. c 7, de carne Cliristi c. n.
Arnob. adv. gent. L. I. p. 17. 11 c. 14. vgl. Origenes
^tQi OLQi'^v praef. p. 49- und in Gen. T. JI. p 25-)
läuterten aber diesen Begriff nach und nach zur Im-
materialitäl, ofler wenigstens zur unendlichen räum-
lichen Ausdehnung (Athqn. leg. pro Chr. p. 282. 291.
Auguslin. de div. Q. XX. ; ep. 57.). Die alexaudrin.
Lehrer, wie Clemens (Strom 1. 1. vgl 11,431.) be-
haupteten aber die Ünkörperlichkcit Gottes. U/sber
die Eigenschaften Gottes haben sie schärfer als die
heidnischen Philosophen nachgedacht^ aber nicht alle
Inconsequenz vermeiden können. Die Trinitats-
lehre ^ beschäftigte sie vorzüglich als Öfleiiba-
rungslehre (lustin. M. apol. maj. J. 6» p. 47. J.' 13.
p.6l. Athenag. legat p. 286 sq. Iren. adv. haer. L
240 ni. Absclm. HL Periodtw V. Abtk .
c 10« p. 4S0» ^^^ mactiten ftcboti OrigenM («dv«
Cels.)} Clemens (Strom. V. VII.) und mehr noch An-
' guBtin Yersuclie tu einer rationalen Begrunduilg der«^
selben (de Irin. VI, lo sq.).
* Vgl. ilie Ahhandlaog von Luffler tu 'ler Cebertettang i]«s
$' 230-
II. Gottes Verliältniss zur Welt. Die bibl.
Lehre von der Schöpfung der Welt durch Got-
tes Willen, und zwar ans Nichts, wird gegen die
Mani'chäer und Gnostikcr behauptet, und gefragt:
ist die Schiipfang in der Zeit (wie Athanasius,
Ifethodius, Anguslin behaupteten) oder von Ewig-
keit geschehen (wie Clemens und Origenes n^Qi
aQX* I^^ 5« annahmen), und zu welchem Zwecke?
Eine allgemeine und besondere Vorsehung wird
angenommen (Lactant. de ira dei c. 30. Nemesins.
de nat. hom. c 42* 44.)* Erlialtung und Regierung
der Welt mit (Justin. Mart^ Athenag., TertulL, Au-
gustin., Jo. Damascen.) oder ohne Engel (Nemes.
1. 1.). Bestreitung des astrologischen und stoischen
Fatums, (Nemes. 689 34. Augustin.de civ. D. V, 9.)
um die Freiheit ^^% Menschen zu retten, bis zur
Behauptung einer gänzlichen Zufälligkeit der Welt
(Nemesius 1. 1. c. 38.). . Vereinigung der göttlichen
Allwissenheit mit der menschlichen Freiheit (Augu-»
stin. 1. L). Woher das Böse? (phys. und moraL)
l^e meisten lehrten: Es ist nothwendig^ (z. B. La*
ctant, div. inst. 11, 8. 12- V, %) und weder durch,
noch ohne Gottes Willen wirklich geworden, d. !•
zugelassen. Sie leiten' es ' theils aus der menschL
Freiheit, tiieils aus 4er Wirksamkeit böser Geister
(des Teufels; Tertnllian) her (Theodicee dta Augi *
stiu s. unten J. 232.)- -- Es giebt Geister, d.i. gei-
stige^ mit einem feineren Körper versehenei 'W^cjt^
FhilosophiedcrKircbcnTSter, S,2H* 34l
( Orig. nif$ ofx* 'i 6. Jo^ Damasc. de o« £ 11» 3 )
trelche der Gottheit bei der Regierung der Welt
beistehen« ,Wo]ier koramen die bosea Engel 7 Ab^«
gläubiacbe und schwärmeritche Vorstellungen tob
' den Geistern {bei Dionysiua Areopagita (de hierorcbia
coelesti) und Psellus, (de daemonibus). »^ Ajathro-
pologie. Besteht der Mensch aus swei oder drei
wesentlichen Theilen? (Körper, Seele und Geist»
"wie Justin und die ihm zunächst folgenden Kirchen«
Täter behaupteten 9 die dem Nenplatonism zugetfaaii
waren ). Die Seelen der . Menschen wurden erst
mehr körperlich, dann, und eben&Us besonders von
den platonisirenden Kirchenvätern , ja auch Ton
Kemesiusi, Augustin. (de quantitate auimae c. I. et al.)
. und Ton Claudianus Mamertinus, "^ (um 470 Pres-
byter zu Vienne in Gallien) geistig gedacht Was .
den. Ursprung der Seelen anlangt, so behauptete man
eine unmittelbare oder mittelbare Schöpfung dersel-
ben (Creatianismus od. fortdauernde Schöpfung der
Seelen ; oder generatio per tradncem — Praeexistens
der Seelen). Unsterblichkeit behauptete man theilä
als linzertrennliche Eigenschalt der Seele (Angnstin)^
iheils als lein freies Geschenk der Gottheit (Justin«
Amobins), entweder an alle oder an einige Men^
sehen (die Auserwählten).
* ClfiidSaii. Hamertinn« de aiatn apiibm libb. llt« Bd. Pet. Ho^ ^
wUsaas* Jai« I^ao. 4« dann ed. Cup. Bsrth» Cjf^ i665« •»
J. J31.
XBstb^yrse Tralt^ de la morale des Vhm de regttse. AüMterd»
1728. 4. und in aeiuer Einleiliuig xnr Uebeneltuog des Pft^
fendorfUchea Naturrecku.
Geillier Apol^* de U murale des Pirci de Teglfteb Patw
1718. 4.
^ (BaU«a) Jii^emeM de SS. Pk«s sur U ttOrale de 1« philoSopklt
*^ pajeone. Sttmh» 1719* 4»
Je. Den Miehseiie Mefftl« U TU^ QiMa^ 179^ 3«
141 UL AktW ni. Periode. Y. Abth.
. Orl F«. et lud IIa Pr«^ 4e P«rniiii cMleaS«» 4ottrfM [^oralU
Gouin^. 1796. no4 aemt Geacbicbl« der obrUtUdiea SitteDlehrr.
Ebeod. 1799« ^*
V«rAicli tfinrr Geichictite der chriilVidien Moral, Aacetik nnd Mt*
I «üh« Ttfnü|lifik m liMrariaclicr Hiofticbt« L K. Uorfimunü»
^^^ 8.
III. Etliik oder YerbSItiiiss des Menftcheil zn Gott *^
Der Ethik der Kirclienvaler fehlt es im Gänsen an
wissenschaftlicher Gründlichkeit, systematischem Geist
und Conse^uenz; in den einzelnen Vorschriften be-
hauptet sie Ernst und Strenge und erhebt den II en*
sehen in . ^^s Gebiet des Uebersiiiulichen. Gottes
Wille ist das Princip derselben , — subjectiT oder
objeCliy -— und von Seiten des Menschen Gehorsam«
Pie Erbenntnissquelle der Pflichten ist die Bibel
und die Vernunft; aber letztere erscheint bei den
Spateren untergeordnet« Die Befolgung seines Wil-
lens fordert Gott, nach Einigen vermöge seiner ab»
soluten Gewalt (TertuU. de poenilentia c« 4O1 tiBch
Andern wegen des ewigen Heils und der Selag|keit
der Menschen (Lactant« infttitut divin. Iibb. HL
0. li seq.) Nach einer dritten Ansicht ist Gott der
* höchste Gesetzgeber und zugleich das höchste Giit|
Zweck des Strebena verniinfliger Wesen (Mysticis«
m'us). Ans dem Willen sich mit ihm zu vereinigea
entspringt das selige Leben. (Augustin. de Ubero
arbitr. L 6' ^h ^9'). Die Pflichten -^ Rechts- uiid
Tugendlehre ist unvollkommen^ Wahrhaftigkeit, un<«
eigennützige Menschenli^bey Geduld, Keuschheit sind
die Haupttugenden y welche die Moral der tLircben«
. vätet hervorhebt j' letzlere oft mit übetbrieben^r
Strenge, in Beziehung auf Kriege £he^ Schere.
Freiheit wird von den Kk*okeitvat«m als sabjecttte
Bedingung des sittlichen Handelns angenommen, bia
durch die consequentere Alisbüdang 4^9 ^operiy^ta'-
raiistischen ^ystems^ durah die lAbxn rom Sündat»-
Angusliiius. g. 232. 243
fili«^ 4«r Erbsünde^ der GmiAt tmd 6aadeiiwa)il m
tut gans ¥äeder aii%dioben wurde (s. ^. 232-*-23S )•
Dnae Moral ging soletst derch den eingebildetea
Zweck einer negatiyeti Hefligkeit (SandenloagkiBit)
und der ABschanmig GoUea in WeiUiAili|^eil nai
aaeeriache Mystik über«
$. 232.
AngttBtini CoDfeisiones n» lletractitionet in dea Opp» T* L
Potsidii Tita Aaguatlni ed. Jo. Salioaa. Rom, i^Sx. 8. io df|i
Aclt» SS. T« V. p. ai3 aqq. nod in der BenedicUDer Ausgab«
der ÄugUBtinUclieii Werke. Parii, 1677 ^ l^Do* Xl Voll. f. oper«
Qerici. Aslwerp. (Amatd.) 1700—3. XII Voll, f«
Anrel. Augusiinas (geb. za^Tagaste in Afrika 354
ai 430O war unter den lateinischen Ki^cbenTatern der
grofiste Denker, der^ nacbdeih er die Scbulphilosophie
atudirt Hatte 'nnd einer der eifrigsten Manichäer gewor-
den war, durch die eindringende Beredtsamkeit dea Am«»
brotina in Mailand ein rechtgläubiger Christ (387) und
aeii 406 Bischof zu Hippo^ eifriger Lehrer , Bestreiter^
^er Ketzer und ein fruchtbarer Schriltsteller word^, in
desaeA" lebendigem Geiste sich Dialektik und Mystik zu
Tereintgen strebten. Durch seine philosophische Bildung^
aeinen 'Scharfsinn und gewandten Geist suchte er den
Lehren der^chrfsOichen Kirche die wisaenftchaftliche Ge»
atalt kn geben ^ und stellte ein System auf, in welchem
fIeu*-Platonismud und Christen thum geschickt verbunden
waren* Mach demselben ist Gott das höchste und voll«
kommenttle We^en^ welches Ids solches noLhwendig exi«*
itirt (vgL y. 229.), der Schopfer der Welt (vgU J. 230-% '
die ewige Wahrheit, und das ewige Gesetz des Rechts»
wovöu der Mensch in seiner Vernunft (dem Schauen dea
fJebeTainnlichen) die angebomen Ideen findet, (de quant« ,
ätu e. 20.) das höchste Gut der Geisterwelt, mit dem wir
tina wieder zu verbinden atreben (religio; de civ. dei
Z, 3. de Vera rel. e. 650* ^^^ ^^ ^1^® vernünftige We«
ien MT Seligkeit dttrch Rechcthun bernftui nnd ihnen
02
244 UL Abschfl« l\t Periode. V. Abth.
dam Vernmift und freien Willen^ gegeben (s, tot. §.). In
dem Willen liegt der letzte, nicht weiter za erklärende
Grund des guten oder bösen Gebrancbs der Freilicit (*ais
unbedingte Caoaalität) wodnrcb da« Ternünftige Wesen sich
fta Gott bin oder Ton ihm abwendet , sioh der Seligkeit
würdig oder unwürdig macht; Unsittlicbkeit istBisraabung,
und bat keine positive Ursache. Böse Menschen gebo«
reu noLhwendig zu dem vollkommeneu Weltganzen ; denn
dieses erfordert y dass alle . mögliche Wesen nach allen
möglichen Graden hervorgebracht wurden (de libero ar«
biü'io 1,14. 11,1.19.20. HI, 9. Quaeslion. lib. 33. Qu. 4l.)*
Diess seine Theodicee. In seinem spätem After vertauschte
er dieses System gegen ein anderes, iu welchem er be-
hauptete, dass die Menschen dm*ch den Sündenfall die
Unsterblichkeit und die Freiheit zum Michtsündigen ver-
loren, aber die Freiheit zum Sündigen behalten hätten,
dass daher Gott alles Wollen des Guten unmittelbar
hervorbringe, und aus seinem freien Antriebe diese
Gnade, wem er. wolle, schenke liud versage (unbedingte
Gnaden wähl, Praedestination) ^ dass die Beharrlichkeit in
dem Guten ebenfalls eine Wirkung der Gnade sey, wel»
eher der Mensch nicht widerstehen könne (de civitate
Dei XIV, 10. XV, 21. XXI, 12. XXII, 30. de nuptüs et
concupiscentia II, 34. de natura et gratia, de gestis Pela«
gii contra duas epp. Pelagianofum , contra lulianum da
correptione et gratia, de gi^SiÜa, et libero arbitrio, de
praedestinatione sanctorum)^ Auf dieses dem Wesen der
Sittlichkeit widersprechende System wurde er in dem
Streite mit dem Pelagius, (einem Mönch aus Brittanien»
der mit seinem Freunde G)elestius aus Mand 409 nach
Afrika kam, und dem Menschen eine freie Kraft cum
Guten beilegte,) * durch steife Anhänglichkeit an die
Worte der Bibel, geluhrt. — Üeber die Seele und ihre
Th«|tigkeiten stellte er einige eigenthümliche Ansichten
auf (über den innern und die äussern Sinn« t.B., und
Augustinus y Boethius u.tu $. 233— '234. 2^5
über die 5 Stufen der Geisteskraft; de qnanlifa^ an. a.
70 sq.) f ^velche in der Folge oft wiederholt wurden,
^ Phil. MArli^i oecke: Ouomar, Gesprüche über des AuqusCiou«
Jjfhrt Yon der Freiheit des Willciis und der gCnl. Gnade« Berl.
iG. F. Wiggere Veritich einer pragnialiiicljen Dar«teIlttog des Au«
giutiinauiiiuue Qod PelagiaoiaiQttt etc, Berliuy 1831. 8»
f- 233.
Aagnstin's letztes sapematnralistisches ' Syitem
vrurde dorcli sdin Ansehen der Gran.dpfeiler der abend-
ländischen Dogmatik. Die Folgen des Supern ntüralismns'
Geringscbäfzung der Vernunft und Beschränkung dea
freien Denkens und Handelns, wurden durcb die Zer-
rüttung des römischen Reichs, die Einfalle rgher Volker
und die Zerstörung' der frühem Cultur begünstigt, so wio
diese Zeilbegebenheiten wiederum zur Befestigung einea
kirchlichen Despotismus mitwirkten. Es war noch ein
Gliick für die nun folgenden Zeiten der Unwissenheit,
dass in den Schriften der Kirchenväter mehrere Ueber-
reste der frühern Geislescultur aufbewahrt und erhalten
worden waren, namentlich in denen ^ welche zu einem
blondem Ansehen gelangten, wohin besonders die Werke
des Auguatin zu rechnen sind. Hieher geboren selbst
die dialektischen Schriften,* welche man fälschlich dem
Auguslin beigelegt hat; und welche durch das Ansehn
dieses Namens dem Mittelalter empfohlen waren.
* PriBCtpia dialecticae und: decem categotiae ' ia dem VoUI. der
Beoed. Anag*
5. 234.
Boethius 9 Cassiodorus und andere Eklektiker*
Zu den Schriften, welche die Grundlage der philos.
Bildung der folgenden Zeit und das Vcrbindungsmitlel
ihrer und der friiherri Cullur wurden, gehören ausser
dem dürftigen Grundrisse d^r s. g. sieben freien Kuntkle
von Marcianui Capellaa) (um 474) besonders die
346 IIL Abscbn.' DI. Pariods. Y. Abtk
Sdniften der unter dem OftgfdienreichA lebenden
misclien Patricierv fioetbiut und Cassiodorns, mit
"welchen die classische Cultar im Abondlaude erloscli;
1>eide EUeklikev., iii deren Ansichten sich Plato's und
Aristoteles Philosopheme verbanden« Anicias Manlius
Torqaatas Severinus fioethiusA) (geh* in Rom 470)
lebte am Hofe des Ostgothenkonigs Theodoricb, der ihn
im falschen Verdacht des Uochverraths (zwischen 524 —
526) endiaopten Hess, Durch ihn wurde vornehmlich
einige Bekanntschaft mit Aristoteles im Abendlande erhal*
ten. £r übersetzte ^ehmlich einige logische Schriften
desselben, und erläuterte die Uebersetzüng, welche der
Rhetor Victorinus von der Isagoge des Porphyr, die
man immer als Einleitung zum Aristoteles ansah, gemacht
hatte. Ferner scitrieb er (in seinem Geiangnisse zu Pavia)
«ein Werk de consolatione philosophiae, weichet das
Lieblingsbuch der folgenden Jahrhunderte ynirde« Sein
Zeitgenosse Magn, Jiurel. Cassiodornsc) (geh, zu Squil-*
. lacci um 480, <t. gegen 575 im Kloster) hatte ebenfalls,
besonders in seinem Buche de Vlf,^ disciplinis, einige
Bruchstücke griechischer Wissenschaft zum künftigen Ge-*
brauche niedergelegt und Mönche zum Abschreiben der
Handschriften angeleitet. In Spanien unter den Westgo-
fhen forderte der Erzbischof von Sevilla Isidor (Hiapn«
lensis) geblirtig aus (!arthagena (st. 636), die encjclopä«
dischen Studien durchsein brauchbares Realwört^rbuth.a^
In England und Irland erhielten sich die gelehrten Kennt-p
nisse noch am längsten« 0er Angelsachse l^e da (Vene«*
rabilis genannt) , «zeichnete sich hier aus (geb. 673 , st,
735); er setzte aus den yorhergenannten Schriften seine
Compendien zusammen, e) aus welchen dann Alpuin
ichcjpfte (Siehe J, 244 ff.)» . *
a) l|«rciaQUft Mhieaa Felix G^pelln« S«ia Bticb: Satjricoir oft
•dirl 5 (vide F»bi ic. bibl. Im, T, U p, 6380 «uUut TOtt J, A.
Uuc«. Norimb. 1794* d»
H (U#rT«ift(}} bUieüt dt h'j^t^ ffusimr Romatoi Par» 1716»
GritBcheo; g. aaü^ MT
St*iM Werk« «4 pr, Vjjjtli i49^$ B9t4 167« r*^ d# <«4f»^
ttoae phitofophiae libk. V. (eil* pr. Korirnb. liyS) c» praef. Pet«
Pertii (Lttgd. 0at. I671. 9. Lipi« 1755. B.) td. ^t tU. ituct.
•dkcU. lo, Tbeod, Bj. H«i£recbt. (H^f. 17^ ft.)
c) F. D« de Saint« Martli« la Tie de Caaaiadure. P^r. i6qIL
12. Buat Ltfben C«faiodor'A \h dth Abb. der Baler. AUcl. der
W. I^ B. S. 79. Vgl. G««tod«r V0O Stiodliti i« d««i IÜ*di««kK>
atorlschen ArcbW f. l825, 111. St. S. 269 ff. n. lY. Su Smnf
opertf omuta op. et ttod. Garbtii (Hotomag. 1679. 11 TolT foi.
o, Yen«!. 1739«}« ''
d) Ori|$ioDm a. «tymologiamm Kbb. X}L Aug« Viod« 2479* (oL..«»
noiit Jfc. Gotbofredi in aactbrib. lat. p, 8t i« i& in den opp.
ed. !««• du Bt-eal. Pana. i6di* L CoI« 16171 .
#) Opera omnia T« I — III. J^ar» 16x1^ n» i644« Golon* l6ja IMmI
i688, Vm VoU/fol,
$• »35.
Im Oriente erlangten die dem Di onysias 'Ar eo-
pagita (angebt Zeitgenossen Jesu und der 'Apostel und
erstem Biscboff Von AtHen) untei^eschobenen mystisehea
Schriften a) seit dem ß, Jahrh. grosses Ansehen und ^^r-
deh eine Quelle der Mystik fui" das Mittelalter (v^. $ 2^.
230 n. 246«)- S>^ enthalten nelimlich eine mystische An*
Wendung des Piatonismus und der Enmnationslehre auf
daÄ Christenlhum, und werden ge\)röhnlich inV dritte oder
▼iertci von Eiuigeti (Dallaeus) sogar erst in's sechste
Jahrh. ^e$etzt h) fn dem griechischen Kaiser thume er-
hielten sich überhaupt gelehrte Kenntnisse und yissen«
ftcbafkliehe Cultur» wiewohl ohne lebendigen Geist, l^h-*
ger; weil in demselben die kirchliche Verfassnng eioe
aristokratische Form behielt \ind der Gebrauch der un-
sterblichen Werke der Griechen ihrtdauerte. Hier halte
achonim 6.Jahrh. Joanne sS tob aeus, welcher der nea-
platonischen Ansicht «ugethan wÄr, (J. 221.) und später-
hin der Patriarch Photius<?) (geb. 858 st. jBQl) schätz-
hare Sammlungen und Auszuge aus griechis(Jien Schrift-
stellern veranstaltet. Hier wurde aiich auf Aristoteles
mehr geachtet. Per Monophysit J a c o b von Edessa hatte
die dialektischen Schrieen desselben sogar in die syrische
Spp«cbe übertragen lassen, £iu augeselianer griechischer
948 üLAbwhiu Ol. Fer. V. Abth. $^M5.
Amitgw des Aristotole«, rmi iem er jedoch in der Leiir«
von der Ewigkeit der Welt diwich (vgl. §. 320^)i wer
der AlexetidTinisGhe Eklektiker Joannes d) mit dem
Beinamen Philoponos (st. nach 608)» und Johann
Ton Damascus (genannt Chrysot^rhoas st. um 754 oder
Bpiter], baute nicht nur im Morgenlande zuerst eine Art
Ton theologischem System auf (ix&iüig ttjg of&odo^fiQ
, maiiatg vgl. §• 229* 230.)» sondern beiorderte auch durch
seine übrigen Schriften «) das Stadium der aristotelischen
lPhilosoj>Me| welches sich bis tum Untergange des grie^
dUschen Kaisterthums erhielt (vgl. auch §. 254. Not *)•
a) de ooaletti bienreliiiiy dctVitinii nomjni1»u«, de «edetUsUca bt#*
rarobia, de injr«lica tbeologia, ejjp. -« acit 149^ in mcbreren laU
UebcftetaUDgen gedruckt; (Uun itn Oil^iaal^ aaAsiram^ogedrDCkt :
DioDytii A. opp. Gr. Bas. 1639. ^^eo. |558. Pari«. 1663. 8.
ed. Lanielü Gr. et lat. Paria 161 5. f. ed. Corderü Auiv« Jl634«
II VoH. f. nod (mit vielen AbbaDdlnogeo ab. d* Vf.,) Par. i644«
UVoU. f,
i) Di« neneatcn Unterstteboagen über dietclben aind: Xo« Ge. Vit*
Engel bar dt Dias, de Dioiiyaio Areopagita Plotioisaate, praemla-
aia obaanrationib. de bift. tbcologiae iliytticae riie traclanda Sect«
1 et II. Erl. 1820. 8. und Eiuad. de origtne acriploram Areopa*
giücorura ibid. i8aa. 8. Ludwr. Frid. Otto Baumgarteii*
Crnsina Progr. De Dionysio Areopagita. Jen. iS?^* ^» D>^
«ngebljcbrn Sobriften dea Areopagiten Dionyyiiw vbertetzt it. mit
Abbaodlungen begleitet roo J. G. V. Eugelbardt If Tbl««
Sultbacb 1833. 8-
c) Mvgi^ßißlor, Ed. Hoeeobel. Aag. Vind. 1601. f.
. (0 Seiaa Gornmeniare uh. Ariatotal«»« analytica pr. (gr, ed. Trifiea«
vellua Yen. i536. L) et poater. (Viiu Aid. i63i. f.) in primos
IV libb. Arial, de nuturali ansculiai. (Gr. p. Trincüvellam Ten.
i635. ff) in libb. de gen. et liiteriin etc. (Ven. Aid« 1Ö37. f.))
in priin, meteorol. Äriat. libr. etc. Gr. (Wo., Aid, i55i. f.) in lib.
de anima Gr. (Veu. p. Tiiucavelliiin i535 f,) iu luetapb« lat. ex
iatei|i. F. Patrieil (Fertariae i58ö i.) und: contra Proclam d«
inundi aetefnitaie gr. per TrincaY«ilum Yen. i5dö f. ^
#) Opera ed« Le Quiem Paria 17x2. XI Voll, f.
Zweiter T h e i L
ZweitePeriode«.
Gescliiclue der Plülosophie des Mittelalters
oder der herrschenden Scholastik, imd ih-
rer Bekämpfung durch Erneuerung und
Gombination früherer Systeme.
Vom Jahre 800 nach Chr. bis ins 17. Jahrh«
Streben der Vernunft nach ^Erkenntnias un-
ter dem Einflüsse eine« fremden .Principe
und positiver Normen,
Erster AbBoknitt*
Erster Zeitraum.
Geschichte der Philosophie des Mittelalters oder
der Scholastik.
Von 800 bis zum 15« Jahrhundert.
J. 236.
In den Zeiten der Rohbcit und Unwissenheit, welch»
jetzt folgten, ging an einem dünnen Faden einiges In-
teresse für das Philosophiren aus der vorigen Periode in
die zweite über. Jn den dürftigen Ueberresteii der irfi*
faiei-n Cultfir lag der Keim zu einer neuen Geistesbildang,
und %\i einer neuen Art zu philosophireni welche die
acfadlastiscbe h<»isst^ tveii sie vomebailach «!# den
250 IL Periode, h Abschnitt.
•eit, Karb des Grosaen Zeiten gestifteten Scbnlett* ans-
ging. Dieser grosse , über sein Zeitalter berrorragende
Kaiser musste bei der Bildkog der Geistlichen anfangen,
und iiir sie Elemeotarscholen sliften, in welchen die sie-
ben fireien' Künste (nach Boetilius das TriTinm und Qoa-
driviom) nach den durfligeu Grundrissen des Marcianus
Capeila, Cassiodorus und Beda (vgl. f. 234* u,
240) gelehrl unurd^n. £r stiftete auch eine Hofakade-
mie^^* ein9 Hofschule gor Bildung von Staatsmännern,
und ordnete Schulen suv Bildung des Volkes. an. Bei
diesw Unternehmungen bediente er sich niehrer goter
Köpfe y die er aus dem Auslände, TPrnehmlich ans Eng-
land, berief| (s. B. Aliouin ygl. jf.244.). Seine Machfol^
g«r sorgten noch für Anlegung und Erhaltung von Schu-
len in den Klöstern und an den bischöflichen Sitzen (ur
die Oeistliolieu.
* S. dal unten S« 354 «ngef. Bocli von Lunpoj.
' .^ J, M, U n 0 1 d de toeietate liter. a Cacolo hU ioatituti. Jen. 1 762. 4*^*-
Doch ist nicht zu vergcsfen| da«s fiugliind noch früher die witaeu-
schahliche Cultiir aufnahm. Vgl. Jo. Phil, lifurray de BriUnni«
Atque Hiberuia aaeculo a aej^Q inde ad decimiiiu literaruin do-
micUio ia d^ Nov. Ctomineutar. 609« GoU« T* 11. P. 11. p. ya,
§' 237*
In diesen Scl^ulen, und noch mehr auf den nachher
entstehenden Universitäten, besonders der Pariser, als
Urbild aller übrigen ,' erwachte nach und nach ein leben-
diges Interesse für die Ausbildang des Geistes und den ^
Erwerb von Kenntnissen, so weit dies bei den Bedürf-
nissen, Fähigkeiten und dem Standpuncte der Geistlichen^
für welche die Schulen hauptsächlich gestiftet waren,
•■i5|^ick wart Bei ihnen vereinigte sich der Qlaub«
an die objective G&iligkeit der von Gott geoffenbarten
Wahrkeiten» welche den Inhalt der christlichen, in der
Kirche naeh and nach eingenommenen und sauctionirten,
von der Uierftrchie streng bewachten Kirchenlehre aus-
nachtanj^ mii dein laUmablig vri^d^ir »rwachfudeüi und
Pliilosopfaie 4m .Mittelalters. $* 238^239* 251
iueh uniner «tirktr gdtend maohendeB Stre1>«n nacKEia**
aioht d«r Grand« oder nach objectiter Gewiatkoit derteL-
]>en* Da« .Vermittelnde war die Logik nnd MeUphyaikt
pd^ die Dialektik« Hieraus entstand die ackolasti-'^
sehe Philosophie; deren Wesen in der Anwendung
der Dialektik anf die seit Augostin begründete Theologie
.. und der innigtii, Verschmelzung beider besteht'
J. 238. • \
Okne real0 Kenntnisse, ohne roransgeliende Geiste^
biidnng sachte der menschliche Geist sich des Höchsten^
der Erkenntniss Gottes , zu bemächtigen^ and — welohea
iler amgekehrte >Gai^g der griechisdien Pkilosophle ist «-^
■TOtt dem Höchsten aus die Sphäre der gesommten E«-
J&enntniss %a umfassen. Dieses Streben ging von der
Theologie aus \ sie blieb daher auch Ziel und Hanptge^
^epstand. Erstlich bezweckte man die Vertheidigung und
Demonstration einzelner Lehren und Dogmen durch
Auclorttats-i> und Vernunfigrunde ^ dann eine geordnete
(systematische) Verbindung des aa£ilUg entstandenen
Aggregats; endlich auch Erweiterung des vorhandenen
Umfangs gegebener Kenntnisse durch nähere Bestimmung
«LUd Combination der Begriffe.
$. 239-
Das Höchste war schon dem Inhalte nach durch die^
Offenbarung gegeben-^ die Eorin des rationalen Wissens,
Peutlichkeit und Gewissheit der Erkenntniss war das-
jenige, was noch dazu gesucht wurde. Was gefunden
werden sollte, war also vorgeschrieben, und jeder Ab-
weg davon durch die Hierarchie verpönt; das Mittel, die
Dialektik, wurde nach und nach durch Gewöhnitng,
nnd späterhin durch Verketzerung eben so unabänderlich
bestimmt« So war der Wirkungskreis der Vernunftthä-
tigkeit sehr beengt» und so musstesieh» besonders bei
.Abgjisf44ad«a)M^ to» der Wel(| ein nAtUer, grublm-
352 ~1tt- P<;riode. I. Abschnkt.
-»clter G#i8t «rteugen^ eler in Ieer«n Formeln^' und in
einer Spielerei mit Gegriffen seine Befriedigan^g gefunden
za haben wihnte. Der Dialektik trat die Mystik ent*
gegen, ^reiche di^ Ansprüche des Gemüths geltend sa
machen suchte.
$. 240.,
Die Dialektik selbst aber war anfinglich niehts^ als
ein dürftiges Geirippe der Logik^ welche nach Boe-
4hius, Cassiodor, später nach Beda's Grandrisse
der Dialektik {§. 234«)» worauf wiederum Alcain
«chüpftc -*- und endlich nach den, dem Angastin beige-
legten Schriften ($. 233«) Vorgetragen wurde. Ihr Um-,
iaug erweiterte sich mit der Bekanntschaft der aristpte-
lisch-avabisclieii Philosophie dnrch unvollkommene Ueber»
.Setzungen aus dem Arabischen nnd Griechischen« Letdi-
lere fand, ungeaclitet des anfänglichen Widerstandes nnd
der Ve^ketserung der helleren Köpfe, doch immer mehr
Eingang) und gelangte sulelst su einer allgemeinen Herr-
Schaft durch Verbindung nyt der Theologie.
§. 241.
Die Dauer der scholastischen Philosophie liisH eich
nicht in scharf bestimmte Grenzen einschliessen. Sie
fing iniL dem Qten Jatirhundert an, * und dauerte zum
Theil bis auf unsere Zeilen herab \ aber ihr unbegrenztes
Anseilen und allgemeiner Eiufluss verlor sich mit der
liViedererwecknng des Studiums der Classiker und durch
die Kirclieureformatiou immer mehr.
* Viele fangen jedoch die scIioUsdscbe Philosophie ent mit RosceY«
liii , (Ende de« ii. Jaürh. ) Andrre lutt dein 13. oder mit dem
Aibifauge dei 10* JalvhauderU «u ( Ticd«maiiu );
J- 242.
Vi a II kau n vier Perioden < der scholastiseheu Phi-
losoi^ l«ro annehmen, welche sich auf di« Ansicht von der
Fhilosophite4ci MitMlalteMi $. 24S. 253
HMlitiä aer Begriffe und des YerHaltniM der PUlosopliMc
xnr Theologie beziehen. * Erstem Periode bis snm
ilten Jabrhasdert. Blinder BealisiBUfl} eiitiselne philo*
•Dphische Versuche in der .Theologie, f^ Zweite Pe-*
riode. Von Rosc^Uin bie Alexander ron Hjile»
im Anfange des I3ten Jahrh« Hervortreten des Nomina-i
lismus. Anfang einer freiem^ durch die Kirchengewalt
bald unterdriicklen Denkart. Sieg de« BeaSamas. Yeik-
elnigung der Theologie und Phfloaophie im GrosMD*
Dritte Periode. Von Alexander n. Albert bi»
Occam; i3--*-l4tefl Jahrhondert Ausscliliesslicli«
Herrschaft dea Realismus^ Befestigung des Lehrsy«
atems der Kirche vermittelst der arabisch ••aristotelischeu
Philosophie. Völlige Coalition der Theologie und Philo«
aophie. Zeitalter des Thomas und Scotus, Viertel
Periode» Von Occam bis aaf das I6te Jahrh* Kampf
des Mdminalismns und Realismns ibit dieihireise siegrei^
chem (Jebergewichte des erstem. Allmahlige Trennung
deF Theologie und Philosophie durch Erneuerung des
alten Zwistes. — Einige Versuche au einer Reform in
der Philosophie und Theologie treten, als untergeordnete
' Erscheinungen au£
. * Annt» OreiCacbes VerliAliniM der Philotophie zni. TUf^ologV^:
l) Subordioalion der Fbiloiophie aU Dieaerioy 2) CovrdiiMiiion
ubd Glckbiiellabg beld«f, 3) Treoanog uad •elbaUUudJgt E^l-
wicklang beider«
J. 243.
Die Beurtheilung dieser Philosophie wird, mit bil-
liger Unterscheidung der Ort-> und Zeitverhalinisse, od!er
dessen 9 was damals und was jetzt geschehen konntei
das Streben der grossen und ausgezeichnelen Denker an*
erkennen, ohne die Fehler der Zeit und die geistlöse
Nacjhbet^rei des grossen Haufens ihnen anzurechnen, und
uberhanpt die guten Seiten der Scholastik neben den
nuchtheiligen zu würdigen haben. Jene sind:' dialekti-
sche üebung des Verstttdea» Fertigkeit un^ Subtiiität
2S« IL Feriodb. 1. JkbMhn. 1. Abtk
im Denken 9 Enrnteraug de§ Gebiets der dogmadielüa
llelapliysik, scharfiunmge Aufklärong oatologiseher and
tiieologMcber fiegrüfe» «^ tnsaenacIuifUidiea Streben edler
Ceiftter unter grossen ffinderniasen ; diese bestehen Toa
der einen Seite in Verbreitong eines grnUeriseben Spe^
enlationsgeistes mit Schwichung des praktischen Sinnes^
Geringschätsung der Sachkenntnisse nnd Vernachlässi-
gung ihrer Qnelle, der Etfahrung, der Geschichte, des
Sprachstudinms; "ron der ^andern Seile in der HerrschiU!k
der Aucto^ität und Nachbeterei, Geschniaoklosigkeity Ans-
bildnng ein^ IQeinigkeitsgeistes im Zergliedern nnd Un^
tersckeiden n|it Yernachlassigang der höhern Fordenuii-
gen der Wissenschaft Weitere Folgen daTon fnr
die wissenschaftliche Cnltor und die fortbildtog der
HensohheiL
Allgemeine Schriften snriGeschichte der
Scholastik.
Lud. ViTe« de cinsU comxpUram arttunif Iq s. WerLeq« Bat.
i5S5. II Voll. 8.
Gesciiicbte de« Verfalla der WisseDichafteB Q. Runate bia ni ibrer
IVtederlieratelluDg im i4. O. i5ten JahrliuuderL Ala Einleitnng
snr Literargeacbicibte dieser Jahrhunderte. Ana dem EagL Gol*
tiDg. i8o3. 8.
Caea. Egaatti Bulaei Hiatorit nniTeraitatU ^ariaienaia elc« Parfai
1665 — 73. VI Voll. fol.
9. B« L^ Grerier Hiatoire de t*aoiveMite de Paria depois aott
ortgine eic. Par. 1761. Voll. VII. 8. min^
Joli. Lannojüa de celebrioribu« acholia a Carolo M. inatanrsda.
' Par. 1673. 8. in aeinen Werken n. roehrroala; und: de Taria
Atiatot. /ortnaa in Acad. Paria. Par. 1653« 4* niul mehrdiala
ed. J. H. ab El a wich; acceaaete J. Jonsii D. de hiat. perina^
tcUca et editoria de varia Ariatot. in acholit Pfoteatsntiiim Nr*>
tma afibtdiaaauu Vit. i7ao* 8»
Chpb. Binder de acholaatica theologia« Tab. t6i4» 4»
Herrn. Conring de' antiqnitatlbua academicia diasertatu 'Belfast;*
1659* 1674. 4» cnra C. A. Heomanni. Gott« 1739. 4»
Ad TribbechoTÜ de doctoribus «cholaaticia et corrupiaper eos
divinarum et hamanartiin rerum acieotia Über aingnlaria. Giaa.
i665. 8. Bdi IL cmm pfMfat. C* A. HanmsnnL Jen« 1719. K
laus. Thema aina de doetoribns acholaati^ia. Lipa. 1676. 4.
J. A. Cramer*a For^euung dea Boaauet. beSi V« Tb» IL Bd« Ü. f*
(nsdt dtr hiat» ütu da 1« Frsnoe»)
Fabricii bibl. I«t. mefliae «t inf* Mtatit.
F.Brackeri de luii. iudole et modo phtloi« •cbolaal« in a. blaC»
cril. pbiloa. T. 111* p* 709. «t bial« de ideia. p. IqB«
Tiedemann'a Gei«t d«r specolat. PbUoaophie. IV. a. V, Tb«
Biilile'a Lehrb. d, («^ch. d«fr PbUoa. V. u. VI. Bd.
Teanem4ii»ii*a Oefibb. der PblUa. TIM« d« IX« Mk
W. 1.. G. Frhr. von Ebertlein natiirlicbe Tbeologie dejr Sebo-
Taaliler, nebst /iosäiteo über die Frcilieitalebre und dao Begliff
der WahilMit bei denaelbcn. Leips« iBo$. %^
Erste Periode der Sckolaatik«'
Blinder Realismus his gegen, das Ende des
II. Jahrhunderts»
J. 244*
A 1 c , u i n«
Scbwack und unyoUkommen sind die BemSliangen
der philosopbirend^n Vernunft in diesem ersten Zeital-
ter« Obne den- Zwang und Yerfolgongsgeist der Hieraf-»
chie >viirden sie indessen doch folgenreicher gewor*
^en seyn. Hier sind nur einige ausgezeichnete Männer -
anzuführen , welche aus der FinsLerniss der Unwissenheit
etwas herrorlevichteten ) und den Grund zur scholasti-
schen Philosophie legten. Unter diesen steht der Zeilord-
nui^ nach oben an d^r Üngländer Ale u in oder Mbin^
(geb. zu, York 7^py «t 804) "welchen Carl der Gr. aus
Italien ipit an seinen Hof .brachte. Dieser für sein Zeitr
älter sehr ijelehrte l^ann behandelte auch das triTinm
nn4 quadrivium, ♦ •>»* vgl. 5^ >40- "^ ^^^^ Schüler.
Rhabanns Haurus (gel^. 77^ zu Mainz^ st« als
Eirzbisch. daselbst 85$) verbreife te^ seine Dialektik aucK'
in Deutschland* ** ' ' '
* I9 i* f^fhT\(K de sepief^ art'dM|St C^«!» 9iW ofaij« «l* Qa^Tce-u
tanat (Dncheaiie) Lotet« Par. 1617 f.' de iioTO collect« el ed« Cur«
nrobtftu Itataib. 1777. U V'olh fi
** Frid. Heilet Chr. 6c b war« i% Klwbw* llioi» lirin« Qwüa-
mae praeceptore* fieidelb. iS lu 4«.
J. 245;
Johanne* $cotas Erigena,
.P«d0r Hjort Johann Sc«iuft Erigena, oder vfo dem Cnf|pm«
einer chrUtl. P^]oaop|«ie und ihrem hcU« Beruf, üo^tph* ifia^. 8.
Weit hober stellt Johannes Scotus, aus Irland
gebürtig» daher auch Erigena, ein Mann von gelebt«
'ter Bildung und philosophischem) <i*ei denkendem Geiste^
ohne dass wir wissen , wie er sich zu demselben erho-
ben. E^ wurde Ton Karl dem Kahlen aus England nach
Frankreich berufen^ mossle aber znlelzt, ketzerischer
y er folgungen wegen, den Hpf verlassen, und ging von
Alfred d. Gr. berufen nach Oxford 877, Uer starb er
gegen 886« Seine, Kenntniss der lateinischen und grie«
chischen (und nach Einigen selbst der arabischen) Spra-
che, seine Liebe für Aristoteles und'Plato's Philosophie,
seine für das Abendland wichtige Uebersetzung des Dio-
nysius Areopagila (§. 235- )» fi^^il^ freimülhige und helle
Denkart in den damaligen Streitigkeiten über das Abend*
mahl und über die Gnaden wähl, * seine würdige Ansiebt
Ton der Philosophie, als Wissenschaft von den
Gründen aller Dinge, die Toii der waliren Religion
nicht verschieden seyn könne, (de praedestinatioue L 1.)
und sein philosophisches System | *^ eine erneuerte t>ar«
atelluhg des Nenplatonismus, deren Hauptgedanke ist:
Gott ist das Wesen' oder Schöpfer aller Dinge;
^n ihm haben die ursprünglichen. Ursachen
(primordiales ca^isae, iSiai), aus welchen die
endliche Natur (natura naturata) hervorgeht»
ihren Grund; und alle Dinge kehren wieder
in sein Wesen surück, waren merkwürdige Erschei-»
iinngen in der daoAHgen Zeit^ Froducte des Studinma
und des eigenthiimlichen Selbstdefikeni^ welche «neh/:. ge-
Berenger und Länfranc* S« 246« 257
wirH haben würden, wenn nicht sein Einfluss durch den
Bannstrahl der Ketzerei wäre gehemmt worden*
* Darauf bezieht sich aein Werk de diTiDa praedeatipatione in
Gilb. Manguiui vett. aucti« qui IX. See* de praedeaiiuatione et
gratia icripieniati opera et fingmenta. Paria i65o. T. I. p.
lo3 sqq.
** De diyiaione natnrae libri V. etc. ed. Tb« Gale« OzooJ i68i.
» fol. (aelten). Auaxüge aua Erigena findet man in Henmanni acia
pbiloa. T..11I. p. 858. nnd Dopin ancit. ecel. T.TII. p« 79.
. $' 246.
Be'renger und Lanfranc.
Ondini dissl de Tifa acriptia et doctrina Berengarii in Commenl. de
' acripiorib. ecci. Lipa. 1722* T. lt. p. 622. ff. /
Gottbold Epbrairo Leaaing: Bereagariua Turönenaia«
Brannacbw. 17^0. 4. vgl. Beitri zur Cetcb. n. Litt, aua den Schät-
zen der Wolfenb. Bibl. V. B. (SämjDtl. Werke Lesaingt XX, B.)
Berengariui Tnroneoaia (Abbandlaog) Ton G. F. Staud-
lin*in deaaen u. Tiscbirnera Archir für alte n» neue Klrchengeacb*
II. B. 2. St. Leipa. i8i4. doaaen Progr. Anunntiatur ^edilio libri
Berengarii Tnronena. advera. Lanfrancum» aimul omiuino de acri-
ptia eina agiiur. Gott« i8i4. 4.
Alilonia Griaplni vita Lanfran'ci (in Mabillon Acta Setor. Ord.
Ben» Saec. Vi. P. II. p« 63o.)« Seine Opp» ed. Luc« Dacberiua
(d'Achery). Par. i648. fol.
dachst G^rb^rt, Mönch zn AnrillaCy zuletzt Papst
Sylvester II. (geb. zu Auvergne, Papst 999, st. <003.)>
der sich in Spanien (zu Seyilki und Corduba) gründli--
chere Kenntnisse der Mathematik und der (Aristotelisch**
Arabischen) Philosophie erworben hatte j und sie in denf-
Schulen und Klöstern zu Bobbio, Rheims^ Aurillaci
Tours, Sens verbreitete ö)> zeichnete sich Berenger
oder Beren'garius von Tours (wahrscheinlich Anfang
des 11. Jahrh* geboren» st. 1088-) durch Verstand»
Gelehrsainkeit und freieres Denken aus, wodurch ersieh
in dem Streite über die Transsubstantiation die härtesten,
Verfolgungen zuzog, b) Sein Gegner Lanfranc (geb. zu
Pavia 1005> st. als Erzbischof zu Canterbury 1089) > be-
günstigte« wie der Cardinal Petrus uamianns (aus
Savenna, geb. 1001 > st. 10724» ^^' Studium und .den
IM D* Periode. L Absdä. h Abth.
Geivranch der Dialektik in der The<^ogie, durcli weldie
«r in }enem Streite , nach seiner Zeitgenoaaen Heininig
den Berengsur iiberwand. Uelnrigens diente dieser Strat,
in welchem sich die «wci entgegengesetzten Parteien Ton
Nenem zeigten, nur dazn^ die Fesseln der Auctoritit
noch straffer •BzozieIie&.
' a) Seine dialcktisclic Abbaudlinig ,^e railovalt et mknie uü" stellt
in Peui rhes. aoeofoior« T. I. P. II. p. 1^6. und »rlae firiefe m
Dttcbcsne kisU Franc. scripU. T. II. p. 7^ sq.
h) Liber BereniEarii Taronensia advenna LanfraiNiim ex Cod.
MacpcGuelpbcrbiU cdüt« a Ständlino. Gott. iai3.(Progr.IlL)4.
§. 247-
Anselm von Canterbury.
ADtelmi CantoariensU iipera ed. Picart. 1612. lab. et atnd. D,
Gabr. GerberoK Par. i6jb, ed. II. 1721. Venct. 1744.
II Voll. rot.
l^admeri tiu S. Anaelml in deu Aclia aanctt. Antw. April. T. If,
p. 686 aeq. nnd io der Torgenannten Aoigabe der Werke des
Aoscim p. 893.
A. Raineri isloria panegjrica di S. Ansdroo« Mod. 1695— >i7s6.
IV Voll. 4. und Jpann. Salisberieas. de Tita Anf^lmi i^
MThsitoni Anglia sacra. P. 11. p. 149.
Anselm, Lanfranes SchiUer und Naclifolger^ mit
dem gleichzeitigen Scholastiker Anselm von Laon (st*
ill7)^ nicht zu verwechseln, war gehören zn Aoata in-
Picmont 1034 # Prior und Abt in dem' Kloster Bec^ und
st 1109 4^8 Erzbischof von Canterbory. Er war der
z\reite Aagnstinus, durch Schar&iBn nnd dialektische
Fertigkeit vor^ seinen Zeitgenossen ansgezeichnet^ an re*
ligi ösem Eifer nnd sittlichem Charakter den besten aei-
ner Zeit gleich. In ihpi trat das Bedürfniss einer Rc«
ligionsplrilosophie lebUSift hervor, welches er dvrch Zn-
x^ckfuhrnng der, grösstentheils nach Angnstinischer An-
sicht aafgeüassten, Religionswahrheiten auf zusammenhün«
gende Schlüsse zq befriedigen snchte. So entstand seine
Abhandlang Monologium s. exemplnm meditandi de
ratione fidei beutelt , ein Versuch die Lehre von GoU
Hildebert v. Tours m einige Mystiker. $. 24B. 259^
«md 4eti gSttliclifett Dingen As» Vemanfigrunden aystema-*
tiscb ra entwickeln (naturl. Theologie ), wobei er den
Glanben voranssetste, nnd sein Proslo^inm (auoli
genannt fide« qnaetens intöllectnni)> in welchem er da»
Da^eyn Gottes aus dem Begriffe des Orosse-
sten, wa/ sich denken l&st^ (des ToUkommensten We«
•ens) sn demonstriren su&hte. Ein Mönph zn
Marmotttiery GaunilD, bekämpfte scharfsinnig diesen
ofitologisch^n Beweis. '^ Anselm legte den Grimd der
BcholastiBchen Metaphysik > indem er dazu den Ton
angab y wenn gleich andere Wege gewählt, nnd seine
Ideen nicht alle weiter entwickelt wturdeli.
* GttnDiIönU Itber pro ihsipietite idveriiif Aoselmi in prbtlo-
po ratiociDantem y tiebtt dem Apologetictu dea AnsflmuB contra
iDiipientem befiildet lich In den Werken des Ictitetn«
S. 248.
HiMebert von Tours und einige Mystiker,
HUd^berti TnrotisaiU opet-s au. sttid. Ant* Beangtadve» Per«
1706« foh n. in^GslIandt bibU Per. XlV. |>« 35^ sqq.
VTenier Cerl Lndwig Ziegler Beitfag tur Geschiebte des Glan-«-
beaa an das Daaeyn. Gottea io der Theologie. JNebat einem Aua-
kage ana der eraten abendlaodischen ajtieraalbchen Dogttuaili des
Enbiacbofa Hildebert von Toura« Götting. I7g3t 8*
Bildeber.tJTonLavardiny Eriebischof TonTonrs (geb.
aswisdien 4Ö53 — ^^1057, st. gegen il34) und wahrschein-
lich Sehnler des fierengar> stand dem Anselm an Scharfe
ainn nnd dialektischer Fertigkeit, nach, aber übertraf ihit
m ]pot>nlarer Klarheit tmd harmonischer Qeistesbildnng,
Er vereinigte eine seltene Geistesbildung , Belesenheit in
den Classikern^ Selbstständigkeit, Geschmack und praktU
sehen Sinn, der ihn vot leeren Grübeleien schalste«^
Sein TraeUtns theologicus (wovon ein Theii nnter den
"Werken des Hugo Ton St. Victor Torkommt), nnd seine
xnöralis philosophia entfaallen den ersten Versuch einea.
populären Systems der Theologie« «— Gegner der Di»*
lektik nnd mehr dem praktisehen Mystieiiinas angeneigi
260 U. Periode. L Abschn. II. Abtb.
wiren Othlo^^illoDch in dem Kloster des heil. Eounerah
( st. nach 1 090) und H o b o r i u s von Äugt hei Basel (st nach
li30)y welcher, an nenplatonisch-angnslinisehe Theologie
sich ausolüiestend) ein Gebäude der Mystik auistellte. i
Zweite AitJieilun'g» *
Zweite Periode der Scholastik.
Hervortreten des Nomirialismus und Anstre-
ben gegen den Realismus.
Von Roscellin (Ende des i i. Jahrh.) hia auf
Alexander Ton Haies.
Jac Thoroasii Oraüo de lecu Nomloaliamy in Minen Oratio*
nt}>u». Lips. i683 et 86. 8.
Chplj. Meiuert de Nominal ium ac Realiahi initii« in Comlneii*
Uli. Soc. Gouiog. 'T.XII. Cl. hUr. p. la.«
Lud* Frid. Ouo Baumgartcn^Grnaiua Progr« de Tero
Scholaaiicorura llcalium et NointDalium diacrtinine et aeDieoti«
thcologica. Jeo. 182I. 4.
Job. Mart. ChladeDia DIm. (reip. Jo. Theod. Kunneifa) da
Tita et beeret! RoacelliDi. Erlang. lyöG. 4.; u. io Ge. Er tu Wal-
daa'i ikeaaiirua Bio- ^t bibliograpbicua. ChemDir. 1792, 8.
S. 249.
Roscellin.
Die AnsQbaiig der Dialektik , nnd insbetondere die
Erklärung einer Stelle der Porphjrischen Einleitung in
Aristoteles Organon {^ntQv tuvte fpovdhOi die verschiede-
nen Meinungen (der Platonischen .und Aristotelischen
Schule) über die (metaphysische) Bedeutung der Gatlüngs-
begriffe betreffend^ brachten die Spaltungen der Nominali-»
aten und Besdislen hervor, welche theils dem Plato, theils
dem Aristoteles folgten, und mannich faltige Streitigkeiten
und Disputationen in den Sjchulen erhoben, welche nftr
sur Uebung des dialektischen Scharfsinns dienten. (Joh.
SaUaberiens. Metalög. C. IT^ 16. 17-)* Diese lang dauernde
A b ä I a r d. §. 250. 261
Eutzweiang brach suerst mit johana Roacelliii (od^r
RousMlin, RazeHn^ Caoonicns au Compiegney um 1089)
hervor, der, .nacb der Angabe seiner Gegner, von den «11-
gemeinen Begriffen behauptete, sie «eyen nichts, als Na«>
men oder Worte (flatus vocis), womit wir die Aehn-
liclileittn einaelner Gegenstände bezeichneten (nach An-
eclms Schrift de fide trinitatis s. de incamatione verbi a
X. u. Job. Salisb^). Diess fahrte ihn zu ketzerischen fie-
bauptungen in der Dreieinjgkeitslehre , welche er io92
SQ Soissons wi4ermfen musste« Wenigstens wird Roscel-
bu Ton den meisten zuerst als Nominalfst ausgezeich-
net, und Ton seiner Zeit an hatte die bisher herrschende
Ansicht derer, welche die Gattungsbegriffe für selbststiin-
^ge und vorbildliche Dinge (universalia ante irem sagten
die Scholastiker) hielten , die ganze Periode hindurch mit
dem Mominalismns \ ( welcher universalia in re oder post
rem annahm) zu kämpfen, ohne dass der Streitpunct auf
seinen letzten Grund zurückgeführt werden konnte«
J. 250.^
A b ä I a r d.
P 6 1 r I Ab • ela r da et Helois#e oper« nnnc pr« ed. ex filiSy Godd«
Fr. Amhoesii etc. «tud. Aot. QuercetaDr. (And. Dnchesoe)«
Pari«. i6i6. 4. Dann ancfa seine bifttoria calamitttnm anaruni,
(GcTTaiae) la vie de P. Abeillard. Par. 1730. II. Voll. la.
Jolin Berittgton the hiitory of ihe lives öf AbeUard and Heloise
etc. Birmingh. u. Lond. 1787. 4. Deutfch you Sam. Hahoe-
' mann. Leijte. 1789« 8.
Fr« Chr. Seh loa« er Abaelard und Duicin. Leben und Meinun-
gen einea Schwärmera und cinea Pfailosophen. Gotha, 1807. 8.
7o« Aenr. Frid. Frericha Conunent. theoU crit. c|e Petri
Abelardi doctrina dogm. et naorali (Preiaschr.) Jen. l8a7* 4.
\
Ueber die Art^ 1 wie das Allgemeine in dem In-
dividuellen enthalten sey (sententia de communitate uni«
versälium sagt Abälard)^ stritt der berühmte Lehrer der
Dialektik iWilh. von Champeaux ( Campellensi« ),
(starb 1120 als Bischof von Chalons) mit seinem Schü-
262 n, Periode, L AbwbiL IL Abth.
ler und G^er Peter Abilard (oder AbeiHerd) auf
der hohen Schule zu Ptris« 0er letitere« (mit irdchem
Einige eogtr erat die Reihe der tchoUrtisdien Philosophen
nnfengeny) beatritt jenen mehr durch epogogiache ScUoaae^
kannte aber noch etwaa Hoberea , als dieaea Streit, Denn
dieaer Manni der au Palaia, einem Flocken im weit Man^
tea 1079 geboren war, und eine eorgfaltige Bildong eiv
halten hatte, beaaaa herrliche Tafente, und anaaer groaaer
dialektiacher Fertigkeit eine mdir ala gewöhnliche , doch
tmr aua Goero nnd Anguatin geedhöpfte, Kennfaiiaa der
griecbiachen Philoaophie, und einen dnrch die Claaaiker
gebildeten fireieren, nach wiaaenadiaftlichem Ruhm dorateo«
den Geiaty durch welchen er aeinen Lehrvortragen nnd
Schriften herroratechende YoE^ügie gab« und aich bedeo«
lende Yerdienate um aein Zeitalter erwarb. In seiner
dialektiachen Behandlung der Glaubenaleh-*
ren ging er, mit groaaerer Freiheit ala Auaelmi darauf
aua, die streitigen nnd adiwierigen Grandlehren dea Christ
atentbuma^ yornehmlich aber die Lehre von der Dreieim'g-
keit, aua Vemanfigründen. darzustellen und %u erlantem.*
£r ninimt in dieaer Lehre Einheit dea göttl. Wesens bei
, Yerachi^denheit der Beziehungen (relatlonum diveraitatea)
mv, wodurch die göitl, Personen bestehen. Auch be«
bliuptet er eiiie Erkenntniaa Gottea (als dea yoUkommen«
aten scble^thin selhatatändigen Weaena) durch Vernunft
welche er den heidnischen Philosophen zuschreibt, unbe-
schadet der Unbegreitlichkeit Gottes (introduct, lib, *U(.)
lE'erner machte er nach Hildebert (f. 24g.) dan ersten Yersucb
einer pbilqsophiacheu £ntwickelung der Hauptbegriffe der
iheologiachen Moral, der Begriffe von Sünde und Tugend«
In demaelben aet«t er den Grund der Suade in die £inwil-
ligong in das V^botene, oder in d^ Voraatz, und be*
haiiptet gegen die Moral aeiner Zeit; keine natürliche Lust
nnd kein sinnliches Verlangen an sich iat Silnde«^ Die
Gesinnung i\nd Mas^ime^ auft welcher man ai^ etyraa
Bearbeit. derReUgiond« im i3. Jabrk §. 25i. 363
Torsetsty üt ihm da« MorJunal der Sitttiahkeil; ** Sein
IjehrUlent sog ein« ooglaiibliche Menge ron Jünglingen^
noch Paris f woduroh zum Flor der Universilät der Grund
yelegt wurde ^ «og ihm aber auch viell^eid und VerlbU
gong w, welche nebst «eiher unglücklichen Leidenschaft
cur Heloiae, und der veligiöeen Eifersuchl der strenger an
der Kirchenlehre haltenden Xbeologen, besonders des
heiligen Bernhard, sein ganzes Lebem verbitterten und
feine geistige Wirksam^^eit lähmten. £r starb 1142 «H
Ougoy.
* Ib der in Minea engefobiteii Werken (p. 97^ sqq«) btfittdlicli«!!
introducUo ad theoK chrUtian, libb 111. •• de fide trioiietit ) und
in der bei Edm. Martene (The6. nov. anecdot. T. V.) befindlichen
•oe^efübruren Schrift : ibeologU cfanaiiana libb. ¥•
**^£lblca a. Über dictai Scato le ipsum (in Pezii ibei* «oyIm*
aoecdotor. T. lU. P* IL p. 626. )•
Ungeachtet des nngliicklichen Ausgangs traten dodi
eine grosse Anzahl guter Kopfe in AbjQard's Fusstapfeii^ ,
^e Wilfa'elm de Conches (st. 1150)9 und Quilbert
de la Porrö ( Gilbert as Porretanus) aus Gascogtie ge^
Imrtigy und 3Uchof von Poitiers (daher Pictaviensis st.
1154)* Auf Terschiedene Weise und mit verschiedenen!.
Glucke buchten die. kirchliche Beligiouslehre zu bearbei-
ten Hugo von St. Victor ans Niedersachsen ä) oder
Flandern (geb. 1096^ st 1140)5 nndjiein Schüler Ri-
ehard von Su Victor '6) (ein Schotte, st 1173} so wie
Hugo von Amiens (st als Erzbiscfa« 2u Ronen -— da-
her Rothomagensis -<- 1164)» ferner die. beiden
Englander Robert Pulleyn (Pullns, st. zwischen 1150
n. 54.) und Robert (Folioth?) vonMelun (Melidunensis;
et 1173 OMch hist litt de la Fr« Xlil. p. It64)j <emer
Peter von Novara^ c) (gebürtig aus einem Fleoken bei
Novara in der Lombardei, (daher Lombardua st 1164 eis
Bischof von Paria ) , und ^in Schüler Peter von Poi-
tiers (Pictaviensis, st als Erzbischof zu Embrun 1205)>
264 IL Periode* L Absehn. IL Abth.
und endlich Alaiint J) von Rystel (AUunu A nun«
liBy %U 1203)- Das meiste Glück unter ihnen macht«
der Lombarde mit seinen libris sententiarnm (von ih-
nen magister sententiarnm genannt ), weil er ans einigen
Earchenvätem Ausspruche über Dogmen , in einer noch
ziemlich willkührlichen Ordnung , zusammenstellte , seina
Entscheidung meistens curückhielt, und dadurch dem dia-
lektischen Geiste seiner Zeit den grössten Spielraum er^
ofKiete. Sein Werk wurde das Vorbild ^ die Norm und
Rüstkammer f^r die Theologen, der folgenden Zeiten , ob-
gleich einige der vorhergenannten , «— wie die beiden
Myatikeri Hugo Ton St Victor (anch der aweite
Augostin genannt) durch seinen philosophisch gebildeten»
httmanen Geist , und dessen SchiUer Richard von St«
Victor dnrch seinen philosophisdjien Scharfsinn und My* *
stioismusy ferner Pulleyn durch die ausführliche und
deuüiche Auseinandersetzung der mit Vernunftwahrheitea
vermischten Dogmen und Alanus durch die .Anwendung
einer streng mathematischen Methode, *^ auf eine grös-
sere Aufmerksamkeit Ansprüche zu haben scheinen.
a) Sein« Werke «lad. et 'iodostr. Genonkorum regiomm Abbat. S«
VicL Roihora« 164$. 5 Voll. f.
' Vgl. über ibo C. Gfr. Derling Diss. (praes. C« Gfr. Keoffel) de
Hugone a S. Victore, Helmil. 174&, 4«
h) Opera Venet. i6o6, 8« ' Pari«^ i5i8.
€) Petri Lombardi Ilbri IV lententiarum mefarmale bereosgegebto,
besonder« Vea.' i47r f. Col, 1676. 8. Vgl. Gramer -äoMue«
' Tb. VI. S. 586.
d) GarldeViach Oratio de Alano, bei den Werken des Alanna
ed; da Viach« Aniwerp. i655. f.
§. 252.
Die Religionsphilosophie gewann dabei. Denn offenbar
ging das Streben jetzt schon in das Grosse, auf eineVer-»
bindung der religiösen Ansichten zu einem Ganzen, zugleich
auch auf eine Erweiterung des Uoifangs durch weitere fie-
siinimung der Lehnen ,. »od fieaniwortiuig einer Medga vöo
Dialektik und ihre Gegner. $• 263« 265
Fragen y MrelAe die* eiüe and ' müstige Grabeier aufge-
worfen hatte, vorzüglich aber aach auf eine Begründnng
und Ergrdndung der höchsten Geheimnuse , theiia im
Wege der Erkenntnis« ans Begriffen , theils aas An-
achauung (rationaler nnd mystischer Dogmatismus)«
Dieaea' Streben wurselte immer tiefer , ungeachtet der eif«
rigen Gegenbemühnng der snpemataralistischen Partei^ —
deren Hänpter der heilige Bernhard von Clairraax
(g«b. 1091, «t. 1163)* ™>d Walther y Abt «n St.
Victor (uin 1^80) waren , diese Yersnche als ketcensch
zu Tel dämmen 9 und äeM Aristoteles schon snm höchsten
Ansehen gekommene Dialektik sn Terschreien. Zwar be-
atioMBte der letztere (in seinem Buche: contra quatuor
labyrinthos Galliae) die Grenzen der Dialektik ziemlidi
rii-^tig (Boulay T. IL p. e46.)9 '^^^r dadurch allein
konnte das tiefer in dem menschlichen Geiste gegründete^
and von dem Zeitgeiste begünstigte Streben nach Ver-
«nnfteinsicht keinesweges Ternichtet werden«
* Opera , am besten heransg» tou Mabillon in der «weiten "
Anig. Per. 1690. VI Tomi. Jl Vc " ' " ' *
dnhoU .( KacLdrnck. Ycn^t 1736 }•
Anig. Per. 1690. VI Tomi. 11 Voll« fol. X719 O. 1726. wi^
lidrucl
5. 253-
Johann Ton Salisbury (Johannas parvas Salis-
beriensis)^ ein Schtder des Abälard (st; als Bischof vom
Chortrea 1180«)> ^^ durch das Studinm der Classiker
gebildeter Geiste sah die Fehler des philosophischen Stu-»
dinms seiner Zeit und die Verirrungen der Dialektik ins*
besondere y seiner Vorliebe für Aristoteles ungeachtet^
sehr wohl ein und rügte sehr scharf * den Missbrauch der
Dialektik, welcher in leerer Spielerei und vergeblicher
Grübelei bestand« Die Dialektik wurde zuletzt eben so
gut zur Befestigung^ als zur Zerstörung des kirchlichen'
Glaubenssystems gebraucht, wie das Beispiel des Simon
TonTonrnay (Tornacensis), des Amalricus (Aman-
rie aus Bene im Disirict von, Chartres , st 1209)» ^^^
266 11. Perlode. L Abschti« IH; Abth.
•aiiiea Sohuleri D^avid von Dinanto beiraisen. Die
|>«iden leUtcn lehrten, auaser mehreren paradoxen Sata«i^
anch eine Art von Pantheianius , wahncheinlich nach Soo«
tns Erigena (Gerspn de concordia meUphysicae com lo^ca
P. IV. Thoma« Aq. in libr. aent, ]{. ditt. 17, qu. 1. a. 1^
Alberti Sanuna TheoU I. P. Tract IV. qu. 20. VI, ^9.
XVUI, 70. P. H« tract. I. qu. 4.). Ihre Ketserei machte
die Dialektik der Schule znm Gegenstande des Haasea und
der gegründeten Verachtung. Neben diesem Missbranche
offenbarte aidi jedoch eine selbstitändige, iUber das Her*
gebrachte sich kühn erhebende, wenn auch nicht hinläng-
lich geregelte Kraft der Vernunft, welcher die Gegenpar-«-
tei nur durch Verfolgungen , Verbote nnd Kird^enbann «in
Cegenge wicht zu halten vermochte«
* la tcinem Policraticns i. de nugU earialimn et reftigiia phi-
loaophor. iibb. \IU. u. metalogicut libb. IV — beide xa«
•ammeogednickt Logd. Bat. 1639. Amtt. i664« 8«» — uod in
•etaen 3oi epiatolia, loit'Gerbera Briefen' rerbundea herauagege-
beo. Paria, 1611. 4« In dem meUtlogicua findet man.aocb
die Anführer der Teracbiedeoateo Parteien dct ScbolaatÜLcr die-
" aet Zeiialurt geacUUdert.
Dritte jibth0il^ng.
Dritte Periode der Scholastik.
Ausschliessliche Hctrrschaft des Realismus.
Völlige Coalition des kirchlichen Systems
und der aristotelischen Philosophie.
Von Alexander von Haies bis Occam.
§. 254*
Jok.'Laanojiit da Ttria AriatoteU« fortana. S, oben S. aig.
Gefade in dem Zeitpunctci wo sich alles an Tereini-
gen schien y Aristoteles Dialektik aus dem Schoose der
Kirche zu rerdrängen, erhi«lt dessen Philosophie den
höchsLen Grad ron Anfehen (etwa seit 1240) > weil, eben
Ansdlieii des Aristot. ,$. 254* 367
jetst aeiiie simintliflbaii Sidiriften darch d«n Y^AAr mit
Griechen , bei denen' die Beschäftignng mit Ariatoteles nie
gans aafjjeliikt hatte, * und hanpteächlich mit den Ardbern
mehr bekannt worden, nnd selbst die ergangenen Verbote
(12099 ttiSf 1231) sar Leetüre nur noch mehr reizten,
anch die Dominicaner nnd Franciscaner, die Stutsen der
Orthodoxie, die sich jetzt auf der Universität an Paria
eingedrängt hatten, wetteifernd dem Studium derselben
aicb widmeten« «^ - Woher kam in dem AbeDllaade die
erale Bekanntschaft mit Ariatoteles übrigen SolaJften^
ausser dem Organon^ welches schon J^rl der Groase von
Contlantinopel ana zum Geschenk- erhalten hatte? Ana
dorn Orient iiber Constantinopel, oder über Spanien Ton
Aea Asabern? **
* Im XI* Jahrh« finden vir im griech« Reiche den Poljliittor Mi-
chael ConsUntinns Ptellni (g«h. in CoMUntinopel loao, it»
DAch iioo), welcher aoMer einer Eioleitaog in die Philosonbie^
(iotroductio iu sex pliilo». modo« elc, Gr. c. lat, yera. Jac,Foi-
' careni, Yen. i632. Per. i54i. is.) nnd in einem BudM iib. d«
Meinangen der Philoaophen T«n der Seele (Gr. et l«i. bei QrW
gern« Phdocalja Par. iGi8 >,u. l624. n. a«,) auch CommeDlarp
Sher Aristotelei u* Porphyr (Paräphraria libri AHat. de inter*
pret^tioae Gr*,€. Ammonit et Magenüni Comment. Yen« i5q3^
Compeudinm in qnioque Toces Porphyrii et Aristotelis praedica-
lupnia Gr, Par, iS4l ) und ein Compendinm der Ariatotel« Lo^
gik (avyo^«( ttg Jipf ^(ftatpittjLovs ilo/iii^ Gr. et lau Aug. Yiod^
1697) fcbrieb« Diesem folgte Euatratias Metropolit Ton lür
caea im Anf« dea la. Jahrh, (Fabr. bibl. Gr, L. III. c. 6* pw
I&1 aq. not, «)• £ben ao bearbeiAeiep noch im i^. ^ahrb. I<ic^
phorua BleAin^ydaa (bl. um 1254) und Qeorgina Anepp-
tiymiis die Aristotel. Logik in Compendien (Nicephori Blem«
m j d a e epitome logicae doctrinae Aristotelis gr. et tat. A»9f
, Yiud. 1606. 8, Georgü Aneponymi compendinm philos. JU
Organi Aristot. Gr. et lat. Aug. Yiud. 1600}. Georgina Pa*
chymerea (lebte bis nach iSio) schrieb eine P«r«pbraae iVb«r
die ganxe Philosophie des Aristoteles, ana welcher Anszüge ei>-
schicnen aind (Gr, et lat. i666. Oxou. 8« Epitorae Philos. Baa«
|56o. lat. r,) nnd Theodorus Metochita (lebte z^ Constanti-
nop. bia i333) erlSuteHe die phYsikal, Schriften ^dea Arist. (Fabric
BibU Gr. Yoi. IX.}*
** Man B. Bnbla's Lehrb. d. Gesch. d. Philos. Y, Th. $• a^y.
Heeren*a Geschichte de» Studiuiua der clasaischcii Litleratar
I. B, S. l83* Auch ist diese Frage erst kürzlich in folg^der,
too der Akademie der .loschcilt kq Paus gekröotieff Pre^lchrKt
268 Ilf Periock. I. Abseho. HI. Ablb.
grftndHeh aounnclit , «nd för das IdAiri^ eatackiecItfB wordrat
« EecberckcA critiqaet ,iar Tage et l'ongiiie 4«* traducUoiif latin»
d'ArUtote et lor let coiQmeDtaires grecs ou arabet employ^ par
des dooteara acholaatiquea etc. par Mr. Joard«iiii Par» l8i^
9. (Götting. gel. Ana. &4a« St. 1619,) ;^
A r k b e rw
Die Armbe'r, «in kräftiggt, frübgr dem Sebeigmag
ergebenes Yolk, waren dnrch Mohammed' g (aU 632).
ainnlich-yeratändige Religion und durch die eindringende
^redttamkeit in der Daratellnng geiner von Gott empfim*
genea Ofienbamngen zu einem religiös « kriegerischeii
Heldengeist befeuert worden. In kurzer Zeit ^hatten sie
einen grossen Theil Ton Asien, Africa und Europa be-
swungen und dem Islam unterworfen. Nach und nach
(bes. im 8- Jahrh.) entstand bei ihnen durch den Ter-
kehr mit den besiegten Völkern , besonders den Syrern,
Juden und Griechen y durch den überhand nehmenden
Luxus, und die Folgen desselben, ein Bedürfhiss nach
fremder Heilkunst und Astrologie, und durch diese über-
lianpt ein lebhaftes Verlangen nach dem' Besitze wissen-
gchaftlicher Kenntnisse , welches die Chalifen i^us dem
Hanse der . Abbassiden : AI Mansur (reg, von 753 — ^75}, •
AI Mofadi (st. 784« )y Harun AI Raschid (gleichaeibg
mit Karl dem Crossen^ reg. von 786 — 808) 1 AI IVfamum
(reg. von 813 — 833) und Moteassem (st 841 ) durch
Uebersetzungen griechischer Werke ^ so wie di2rch Schu-
len nnd Bibliotheken auf alle mögliche Wehe ^beför-
derten«
Abölfadae Annalea' Moslemici arab. et lau optra Reitkil etc. ed.
J. G. C. Adler. Haira. 1789 sq. T. 1— V. 4.
Georgii ElmaciDi hisiorla Sataceiiica ed. Tlioiu. Erpen, Lugd.
Bat. 16 /d f.
K« E. vou OelBoer McfbainiUGil. Dantelliiug desEinfliuacs seiner
Glaubeuklelire iiui die Völker <lrs MiUelalUrs. Eioe PieiMcbriri,
velch^ Tou dam franz. National - Institut d«r WiiicnacbaAan am
Araber. $. 206. . 269
J. Jnl« l8og 8*krifat wnrd«. Ana dem Fniuu und mit Z«a«txeii
es V(fl. ▼«riuchrt tod E. D. M. Fmkr. a. M. i8lo. 8.
01»i G«lftii hiit. Ibfiaae et «raditlomi Anbnm. Üpt^ ^^9.^ ^'^
ntid in d. Bibl. Brem. dot« Gl. IV. fasc. 1—3. Brein. 1764. 8.
Richardaon'a DlsaerUtion on tbe laoguages , 'maonera and th«
literatnre of the eaatern nationa , Tor deaa. Paraian , Arabic and
Engliah Dictionarj. Oxf. 1777. fol. Deutach : Richardaon'a
Abb. Ton der Sprache, den Sitten n« der Literatur der morgen-
lindiachen Völker. Leipz. 1779* &•
Job« GotU. Bnhle Goinmentatio de atudü graacamm literaram
inter Arabea ioitiia et ratjonibna — Gomment, Soc« Golting« Yol«
IX. t>. ai6.
Je. LeoAfricannade riria qnibnadam, illaatribaa apnd Arabea
libelioa $ in Fabricii Bibl. Gr. T. XIII.
Chr. Fried r. Schnurrer bibl. arabica« apecim'cn P. 1 — V.
Tttb. 1799 — 18«3. 4. und Bibl. arabica. Hai. i8u. 8.
H«nrici Middeldorpii Gommentatio de inalitutia llterariia in
Hiapamay quae Arabea anctorea babuerunt. Gotting. i8ii. 4.
5- 256.
Chph. Car. Fabricii (reap. Jo. Andr. Nagel) de atadio phi-
loaopbiae graecae inter Arabea. Altd. 1746. 8.» nnd in Wind^
heim*a fragm. bist, philoa. p. 67.
Can Solandri Dias, de logiea Arabnm. Upa. 1721. 8.
EuaebiiRenaudoti de barbaricia Ariatoteiia librorum yersioni-
bus disquiailio, in Fabricii Bibl. gr. l'. XII.
Tiedeniann'a Geiit ^ der speculatiTfln -Philosophie, IV« Bd. S. 5a
ff. 10^ ff. und Brück er bist, philoa. T. 111- p. 5 sq,
Joa. ▼. Hammer'a kurze Geschichte der aribischeo Metaphysik
in der Recenaion von Adhadaddio Al/^ idsebi'a Kitabol Mekawif
(daa Buch der Sundorte) in der Leipz. Litt. Zeit. SÜ 161 —»
l63. Jahrg. 1826., (vgl. mit den Berichten über die in Cunstan-
Ünopel gedrackten ^erke ebandaa. St. 4a f., J. i8i3) 197 ff«
l8i4| 298 ff« 5o7 f. i8ao.) ' <
Schon im zweiten Jajirhaaderte der Hedschra tra-
ten Yerscluedenlieiten der Lehre auf, nnd "es entstan-
den Rechtgläubige und Abweichende, welche wiederum in
Secten aerfielen. Hiermit entwickelte sich einiB Art von
natiirL Baisonnement über ReUgion bei den Arabern, wel-
che späterhin auf aristotelische JÜetaphysik gebaut ward.
Unter den Philosophen war/Aristoteles nebst seinen Com-
menUdoren (bis auf ^ jo. Philöponus) fast der einzige
griechische Philosoph, welcher die Aufmerksamkeit der Ära«
ber gewann. Sie erhielten die tVerke des Aristoteles auf
•imnaly aber freilich durch daa triigerische Medium dea
270 U. Periode, h Absehn. III. Abth.
NdupUtonisnms im^ in imtollkommenen Uebersetzun-
gen; a) und yerbanden mit dem Studiam der Philosopliie
das Stodinal der Mathematik ^ Natarwissen'scliaft xmd Me-
diciii« Aber mehrere Hindemisse hemmten ihre {Juloso-
phische Ausbildung. Diese waren die Anctoritat d^t Co-»
ransy welche dem freien Gebrauche der Vernunft Fesseln
anlegte; eine für die Orthodoxie eifernde Partei; das An-
sehen, zu welchem bei ihnen Aristoteles bald gelangte;
dazu kam die Schwierigkeit^ ihn recht zu Terstehen^ und
ihr Hang zum Aberglauben. Sie kamen daher nie viel
weiter ^ als dass sie die aristotelische Philosophie Terdeut-
lichteuyr — oft auch verdunkelten und verfälschten^ <i—
und sie zur Aufklärung ihrer positiven > blinden Glauben
fordernden Religion anwandten« Es entstand folglich nh-
ter ihnen eine ahnliche Philosophie, y^t unter (den ehrist-
liehen Völkern des Mittelalters, mit einem cfben so spitz-
findig-dialektischen Geiste^ und deren Mittelpnnct die
positive Religion war. Ihr trat im Morgei^lande, wie im
Abendlände, die Mystik gegenüber ^ nehmlich in der,
schon in oder vor dem zweiten Jahrhunderte der Bed-
schra durch Abu Said Abul Cheit gestifteten pan-
theistischen Secte der Sofia oder Ssufis (Sofiismus,
Snfismus) welche noch heut, zu Tage in Persicn und In-
dien verbreitet ist 6) «— Unsere Kenntniss der al^abischen
Philosophie ist wegen des mangelhaften Qfielleostudinms
übrigens noch sehr unvollkommen.
«) S* «ach Joardi^in's n. Bable*» Yorhin «atigtf. Sdiriftau«
Jl) SsttfUmns ihr« theoiophia Perkarum paotlieUtica, qnam e llia,
biblioih. r0gia« Bcrolineos. Peraicis, Arabicia, Turcicti eruit
atqne illuatraTlL Friedr. Ang. Deofidui TholitttL Bert 1831. 8.
(Tholttck iit <ler Meiomgy der Sufiamai §ey nicht aaa ludieo
und Peraien gekommea; aoodern habe aich aua dem Islam
aelbat gebildet, welcher Behaoptong ( von Harn mar?) in eiacr
. Anzeige des für orientaliache Mjatik wichtigen Werka.: Heaahaii
ainol faajat. etc« in derLcipz. Litt. Z» (St. 35a'i-a68| Jahrg. tSas)
widcraprichu
Araber. J. 257. »71
§. 257.
Diö vornelimsteii arabischen, meistens dem Aristote*
les liiachphilosopliirenden Denker sind: i) Alkendi oder
Alkindi, (Abu Yasäf (Jacob) Ebn Escbak (Isaok) AI
Kendi) aas ßasra, ein Yielseitig gebildeter, und um die
Caltur der Wissenschaften verdienter Denker und Arzt,
der um gOO ( noch unter "AI Mamum ) l)1ii]ile. 2) Alfa-
^ rabi (Abu Nasf lilbban/med Ebn Tarchan Al Farabi)
aus Balah in der Provinz Farab, gest. 954 > einer der
•charfsinnigsten Denker , den man den zvreiten Ter-
nnnfUehrer nannte. Seine Logik nebst seiner Abhand-
lung über den Ursprung und die Einlheilang der Wissen-
schaften wnrd« V9n den Scholastikern fleissig gebraucht;
3) Avicenna (oder Abu Ali AI Hosain Ebn Sina AI
Schaiich AI Raiis) geb. vtin 980 zu ßochara, st. 1036-
Logik, Metaphysik, die nach ihm das. Ding an sich
mm Gegenstande hat und daher die höchste Wissenschaft
ist, Medicin, Alchymie waren seine Hauptstudien. Als
Seibstdenket zeigt er sich in seinem Ccmimentar zu Ari-
stoteles Metaphysik, d) Von dem Ding an sich ist nach
ihm keine Erklärung (Definition ) möglich ; eben so auch
nicht von dem Nothwendigen, Möglichen und Wirklichen.
Aos dem Begriffe des Nothwendigen folgert er, dass das
nothwendige Ding keine Ursache hat, und dass es nur ein
einziges nethwendiges Wesen gebe. Er nahm an, dass
die Materie ewig sey. nnd die substantielle Form durch
den thätigdi Verstand bewirkt werde ^ welcher eine vom
Menschen getrennte Substanz Bty. 4) Alga^el (oder'
Aba Hamed Mohammed Ebn Mohamrmed Ebn Achmed At
Ghasali) ans Tus (geb. 1072> «t. Uli), ein scharf-
sinniger Skeptiker, der zum ßehnfe des Supernaturalismus
die Erkemitniss des Causaknsammenfaangs, die ganze Ema-
, üationslehre, die Substantialitat der Seele und mehrere
Behauptungen der dem Aristoteles und den Neuphitoni-
kern huldigenden Philosophen mit ^Scharfsinn bestritt^
272 11. Periode. L AJ^scIid. UL Abth. ^
übrigens aber die Worte des Corän für iulrügliclie Wahr-
keit, Und die Wander Mofiammeds für die einleaohtend-
sten Beweise seiner göttlichen Sendung hielt; b) 5) Tho-
phail, (oder Ababekr ^Abn Dsafar), Ebn Thophail)
ans Corduba' (st. «u Sevilla 1190)9 berühmt durch seinen
philosophischen B,oman: Hai Ebn Yokdan oder d^r Na*
turmenschy c) in Welchem er die schwärmeriscu^ An«
schaanngsphilosophie der Nenplatoniker auf originale Weise
entwickelt. , , .
ü) MetapliTtica per Bernard. Venerum. Tenel. .ligS. Opera Yen.
i5a5. V. Voll. f. Bai. l556. 111 Voll. foL
h) Sein grosses Werk: Tclwftktol - filasifei d. i. (nach ▼• Hamtner)
die Anfeinanderfolge der Philosophen — worin die MeUphysik in
einem besoodero AbschniUei abgehandelt wird. -^ Ferner die in«
Lat. äbersetzle: Logica et Philosopkia Algazelis Arabis etc. Ven«
iäo6. und Makassidol - filasifet , d. i. die Zwecke der Philo-
sophen.
e) Philoiophus »ntodidactns übers, und heraas|^f geben von Edo. Po^
ooeke. Ozon. 1761. 4. Deutsch: der IVatutmeosch toa Xh»*
phail ttbers« v. J.' G. Eichhorn» 4^rL I7S5. 8«
S' 258-
Averroe^.
Des ATorroes Gommentar üb. die arab. Ud>ersettnng des Ariste«
teles in mehreren Ausgaben des Aristoteles. Z. B. Ven. i66o*
Q. in der Ausgabe Ven. i56a f. Vol. XI. ^ ferner sein Buch:
destrootio dcstructionis pbilosophiae Algazelis in lat« Debersetxuir*
een. Venet. 1497. und VeneU 1627. iol. Vgl. Fabricii Bibi. gr«
Xlll. p. a8a sq.
6) Arerroes (oder Abnl Walid Mohammed Ebn
Achmed Ebn Mohammed Ebn Roshd), Schüler des
lliophai, geb. zu Cordovä (st* 1206 od« 1217 zu Marocco),
der berühmteste unter allen; der grösste, &st sclavische
Verehrer des Aristoteles, der vorzugsweise der Com-»
mentator heisstj und bei seinen vielen Amtsgesdiäiten
der thätigste Schriftsteller. Seine Verdienste um Aristo-
teles müssen nach Zeitverhaltnissen .beuriheilt werden«
Arerroes. $« 258« 273
Er woUf« scwar nur «in Aasleger i§M Aristotelet seyn;,
indem er aber Aristoteles Lehre von der Materie und
Form mit der Emanation der Alexandriner Terband^ nm
sich ZU' einem lebendigen Urprincip zu erbeben ^ aas wel-
chem sich alles Bedingte erklären lasse , > trog er ein^
fremde Ansiebt in Aristoteles System hinein^ woTon seine
Theorie des tbätigen Ver'standes eine notbwendige
folge ist. Das Urwesen bringt alle Formen <ur Wirk«
L*eiikeJt> nicht daA;h Schöpfung^ weil aus Nichts Nichts ^
entsteht, sondern durch Verbindung der Materie und Formi
oder durch Enlwickelung der in der Materie eingewickel-
ten Form (Averroes L. XIL Metaph). Das D,enken setzt»
wie das sinnliche Vorstellen , dreierlei voraus: einen
empfangenden (materialen) Verstand; den em-
pfangenen Verstand oder die Denkformen, als das
Denkbare, und einen wirkenden, bewegenden Ver* '
stand, welcher macht, dass die materialpn sowohl,, als die
abstracten Formen und das das Denken bewirkende Prin-*
cip gedacht werden« £s gibt einen thätigen Verstand,
an welchem alle menschliche Individuen gleichen Antheil
nehmen, dieser ^ommt von aussen zu dem Menschen;
sein Princip ist Vielleicht der Moiidsbeweger (Averroes
de animae beatitudine. Epitome Metaph« tract« IV. Coel»
Rhodoginus antiquar. lection. lib. III. C. 2*)« Averroes
ist übrigens ein heller aufgeklärteif Denker, der die Wahr-^
heit 4es Korans glaubt, aber ihn nur für eine, populäre
Religionslehre, und eine wissenschaftliche Begründung
derselben für nothwendig hält. — Ausser diesen arab«
Philosophen führt von Hammer noch ans Al-Rasi ("st
1209) Seiffeddin (st 1233), Nassireddin von Tus (st.
1273) Beidhawi (geb. 1286) «nd d*» Adhaddcdin AU
Jdschi (^Bt. 1355) der das ^.256* genannte metaphysische^
Werk schrieb, welches mit dem arab. Commentare Seadd»-
din Teftarani's 1823 cu Constantinopel gedruckt erschien«
374 U- P«riod<. h Abschn. IlL Abth.
5. 259.
Sect^n der arabischen Philosopben*.
Es gab überhaupt zwei pbilosopbisclie Han tparteien
Boter den Arabern: 1) die Philosophen schlechthin,
(Idealisten)^ welche nach dem Platonisch - Alexandrini-
achen Systeme die Ewigkeit der Welt behaupteten , und
damit die positive Religion 2a yereinigen suchten. An
diese schlössen sich aucE die ascetischen Ssufiis (vgl. §*
256.) >n* 2) die Medabberin, die Redenden (Dia-
lektiker, raisonnirende Philosophen) oder Peripatetiker,
welche von den positiven Lehren des Korans ausgingen,
den Weltanfang philosophisch zn beweisen Suchten, and
jene Philosophen bestritten ( Averroes in Metaph* lib* XII«
e. lt. Moses Maimonides More Nevochim lib. I. c. 71.
p. 133. 135. )• ßeidq Parteien kennen wir noch nicht
^naa genug. Noch nimmt man eine Secte ^er Fatalisten
— Secte des Assariah — an, ' welche Alles aus Gottea
Willen herleitete«
Juden«
#
$* 260:
, Diese Philosopheme der Araber wurden den Christen,
besonders durch Vermittlung der Juden, von Spanien aus,
wo die Cultur der Wissenschaften sehr eifrig betrieben
wnrde.1 bekannt Die Juden spielten damals selbst keine
Unbedeutende Rolle in der gelehrten Welt, und mancher
philosophische Kopf ging aus ihrer Mitte hervor. Ein soI*-*
eher war Moses Maimonides (Rabbi Moses Ben Mai^
mon), der zu CordoVa 1139 geboren, von Thophail und
Averroes gebildet, den Aristoteles selbst studirte^ aber
darüber seinen bigotten Glaubensgenossen verdächtig, und
von ihnen verfolgt wurde, bis er 1205 starb« In seinem
More K evochim,(doctor perplexorum) "^ zeigt er ei-
Alexander r. Hiles u. s« Zeitgenossoi. $.161. 275
IMQ lidleii, anfgekliirUn Vertland bei Analegnng der jüdi«
«cfaen ReligioBslchre, und gMunda Maximen für das Plii-
loaophiren; daher er auch bei aller Anliänglicbkeit an die
harrscbenda Aristoteliach * Arabische Philosophie manche
J«ehren derselben, s. B« ron den Intelligenzen der Sphä«
ren , von dem thätigen yerstande, bezweifelt Ueberiianpt
konnten die Juden die Mittelspersonen zwischen den Ära«
bern und den 'Abendlandern abgeben, indem sie (im ±2»
n, 13* Jahrh.) arabische Werke häufig in das Hebräische
fiberseUten ^ nnd aus diesem, als der bekanntern Sprache^
Iftteiniaohei freilich meist aehr schlechte Uebersetznngen
gemacht wurden. Die nächste Folge dieser Verpflanzung der
Arabisch- Aristotelischen Philosophie war: die Ausbreitung
nnd Erhöhung des Ansehens des Aristoteles, der nun
bald, gleichaam ala unfehlbarer Dictatpr in dem Gebiete
der Philosophie, förmlich canonisirt werden sollte* Die
Summe der Kenntnisse und das Gebiet des Forschens wurde
dadurch erweitert, die Ansichten und Rücksichten worden
jEur höheren Ausbildung des dialektischen Scharfsinns ver-
Tielialtigt; die Philosophie wurde ala ein eigener Stamm
Ton Wiaaenachaften immer mehr von den übrigen abge*
eoiaderti wozu auch die Factfltäta Verfassung der Pariser
Und der iibrigen, ihr nachgebildeten Universitäten beitrug (
daher der Antagonismus der Theologie und Philosophie^
nnd TTegfitt des Vorrangs der theologischen Facultät^ die
Subordination der letztem, die alberne Unterscheidung
dar theoJbgisclien und philosophischen Wahrheit, nit4
das Streben, beide zu vereimgen^ worapf die Coalition
beider folgte*
* Lai» tJaberaelciiag teti Bazto^f. Bas* 1629* 4*
5. 261.
Alexander von Haies und seine Zeitgenossen.
Der erste scholaatische Lehrer^ der von den Arabern
Gebranch mcchtei war Aitkatider von Uales^ (Ale-
B2
276 II« Periode. I« Abschn. IIL Abth.
ftiui; von einem Kloster in Gloticettertliire so genannt^
mit dem fielnamen doctor irreCragabilis , Ton Tiedemann
aogar für den ersten Scholastiker gehalten). Er lehrte
Theologie lu Pari», erläuterte \in seiner summa theo*
logiae d) das Lehrbuch des Lombarden (^« 251. ) mit
strengsyllogistiscLer Ansfuhrung der entgegengesetzten
LcAirmeinnngen , u. st. 1245« Dagegen stellte Wilhelm
Ton AuTergne (Arvernns oder Parisiensis, war Bi*
schof zu Paris, xx» st. lJt49*^ niit mehr Eigen thiunlichkeit
philos. Untersuchungen im Gebiete der Metaphysik und
Moral an. &) Vincent von £eanvais (Bellovaceftsis ;
iL um 1264*) giht in seinen encyclopädischen SchriAea
(Specula) mie Uebersicht des damaligen Zustandes der
Wissenschaften und insbesondere von der Philosophie,
wobei wir auch die Griinde der verschiedenen Meinungen
der Nominaliaten und Realisten kennen lernen, e) Mi-
chael Scotus (der sich noch 1217 zu Toledo auihielt),
übersetzte schon des Aristoteles Bücher de coelo et mun*
do, de anima und die iiist. iiar. nach der Anordnung der
Araber, wobei er einen Juden Andreas zum Gehülfen
hatte, commentirte den Aristoteles, und benatzte ihn bei
seiner Dialektik. Robert Grossetest« oder Grealhead
(Robertus Capito), welcher zu Paris ^nnd Oxford lehrte,
and als Bisohof zu Lincoln 1253 starb, schrieb nebst an-
dern Abhandlungen Commentare über Aristoteles.
«) Veo. 1475. U Norimb« i48u Tetu 1576. IV VoU. U Aossos
bei Craioer-BoMaet S. 166 ff.
h) Opera Yen. 1691. foL Aarel. 1674. II Toll. f.
c) Speculom doctriiiiile ia*beaoiidere$,Argeiit« 1473. f. Specnlwn q^a*
draplex opera et^siud. Iheologor. Beoed. Diiaci i624l IV Voll,
fol. Vgl. Vinceot von Bcauvais. H«nd- iind Lehrb. für köo.
Prinzeu, alt Beleg la 3 Abbandlungeu etc. vou Fr. Cbpb. Sicfaloa-»
«er. Frkf. a. M. 1819. U Voll. 8,
Albert (Jer Grosöt. $. 2C2. 277
Albert d^r Grosse.
Badolpliuft rfoTiomsgeDiif de Tita Alberti !tf. liLK llf.
Colon. i4q]. Albert i M. opera ed. Pel« Jammy, Ljoa.
i65i. XKl Voll. fol. (die volUtaadigsie Ausgabe.)
Albert Yon Bollatädt oder der^Grosie, brachte
erst 4ie Aristotelische Philosophie recht in Gang« Er war
SU Lauingen in Schwaben 1193 oder 1205 geboren^ stu-
dirte zu Padua » trat in den Dominicanerorden , erwarb
sich dtirch emsiges Studiren und ausgebreitete Belesenheit
(ine so grosse Masse von Kenntnissen , besonders aus der
bisher fast ganz vernachlässigten Naturwissenschaft, dass er
hh ein Wunde r mann und Zauberer angestaunt wur-
<7e« Er lebte besonders zu Cöln un4 Paris , ward 1260
Bischof zu Regensburg y legte aber die bischöllich'e Würde
ir* i will ig nieder y um einzig seinen Studien leben zu kön-
nen y^und starb in seinem Kloster zu Cöln 1280* ^V ^^r
ni^br Gelehrter und Coinpilalor, als tief eindringender
Stlbstdenker und Selbstforscher. Ueber die meisten Schrif«-
ten des Aristoteles schrieb er Commentare, wobei er die
Araber sehr benutzte, und neuplatonische Ansichten mit
Aristotelischen vermischt«. Lo^ik« (die Wissenschaft der
ÄJittel durch das Bekannte das Unbekannte zu finden) Me-
taphysik, Theologie und Ethik haben durch ihn mehr an
^toffy als an Gehalte gewonnen. Mit ihm fangen die subtilen
Cetrachtungen aber Meterie und Form, Seyn und Wesen
(essentia oder quiddilas und existentia, woraus in der
foJgo die Unterscheidung des esse essentiae und existen-
liae entstand)) an. Von dem Allgemeinen nimmt er an,
dass es theils in den Aussendingen, theils im Verstände
sey. Die rationale Psychologie und Theologie,
Welche letztere Wissenschaft er sowohl nach Loinbardp,
aJs nach seinem eigenen Entwürfe (äuinma iheo^oglae)
vortrug, verdankt ihm manche richtige Ansicht* Die «t-
ate £,B. die Ansicht von der Seele' als einem totum po-
%7B IL Periode« h Abschn« UL Abth,
t^ttativo»^ die letxten die Bestimmcmg und Begreo*
snng der rmtionaltn ErkeantniM Gottes , von welcher er
die Trioitatslehre «umcUÖm, die Entvrickelang det me-
taphysischen Begriffs voo Gott (notkwendiges Wesen , in
welchem Sejn und Wesen identisch ist) and die Erörte-
rung der göttlichen Eigenschaften. Letztere ist jedoch
nicht ohne spitzfindige Fragen und dialektisches Blendwerk^
auch ist sie mit manchen Inconsequensen behaftet , indem
er z. JB. die Schöpfung darcb Emanation (cansatio uni-
voea) erklart y und' doch die Emanation der Seelen laog-*
net; den allgemeinen concnrsus Gottes und doch auch Na-
turursschen behauptet, welche Gottes Wirken bestimmen
und begrenzen. Das Gewissen betrachtet er als das obei^
ste. Gesetz der Vernunft , und unterscheidet darum die
Anlage (synteresis , OWTtiffiO^g) und die habituelle Aena««
seruog (conscienlia)« AUe Gott wohlgefällige Tugend^
oder die theologische ^ ist nach ihm von Gott eingeflöse^
(Tirtus infusa). -« Seine SphiUer Albertistae«
§' 263- '
Bona Ten tura«
PUtoir« sbrcft^e de la TiOf de$ yertus et du cnlte de $• BonaTcn-«
ture etc. Lyon ,* 1747. 8. BooeTentarae opera. Argeat.
i4aa. foL uod jumu PU Y, ftom, 1688^96« VU Yol^ £•!«
(die beate Ausgabe.)
Alberts Zeitgenosse, Johann von Fidanaa oder
Bonaventura (geb.i221 2u Bagnarea, 8t,zuLyon ifi;i9i4)
au seiner Zeit dbctor serapbicus genannt , besass weniger
ausgebreitete Kenntnisse , aber mehr Geist und einen
frommen I cur Mystik geneigten Sinn« Daher das B%m
streben^ Aristotelische und Alexandrinische Ansichten zu
Tereinigen. In seinem Commentar über den Lom^
bar den (Comment. in magistrum sententiarnm) schränkt
er die Speculation ein, wendet die Philosopheme dea
AristQtelei und der Araber weniger «ur fitfri^digung
Thomas von Aquino. $. ^64. 379
grüblefriscfaery «iüer TTissbegierde, als cur Entscheidung
wichtiger Fragen und Vereinigung der entgegengesaixteu
Meinungen (z, B, in der Lehre von der Individuation
und Freiheit) an. Zuweilen folgert er mehr aus der
praktischen Bestimmung des Menschen, als aus theoreti-
schen Begriffen, z. B. die Unsterblichkeit. Das höch-
ste Gut ist Vereinigung mit Gott, in vrelchem
die Menschen allein die Wahrheit sehen und di^ Seligkeit
finden. Daher fuhrt er (in seiner reductlo artium
in theologiam) alles Wissen auf Erleuchtung zu-
rück, und nimmt 4 Arten derselben (eine äussere, untere^
innere und obere ) an ; ferner beschreibt er ( in seinem
itinerarium mentis in deum) die sechs Stufen^
auf welchen der Mensch zu Gott gelangt, und denen eif
eben so viele Seelenvermögen anpasst, ausfuhrlich und
nicht ohne Geist, jedoch zum Theil willkührlich nnd ge-
zwungen. Weil ihm die Speculation zur Erreidiung dei
höchsten Gutes unzureichend Ist, S9 nmfasst er die My-
stik mit ganzem Herzent
f 264.
Tldomas von Aquino.
Thomae Aq* open omnia tt. A cura Vinc. Jaitiniani ei
Thom. Maorique«, Rom. 1670 «^jri. XVII Tom. XVIII Voll«
f. (die sorgfältigste Ausgabe); und cura fratr. ord. Praedical.
Par, i636-^4u XXlll Voll. fol. (auch die T^dacktigeo Scbrif-
ten enthalteod , aber weoiger correct ). . Opera iheolosica cara
Bern, de Knbeis, Veo. ly^b sqq. XX Voll, 4.
Bernk. da Rabei« Dissertatiooea criticae et apologeiioae de gc*
stis et scriptis ac doclrina S* Thomae Aquiuatis« Ven« 1760^
fol. und Tor 4er Ictztgco.tnnlen Ausgabe.
A, Ton ran Yie de S« Tfaoroat d*Aqaio avec vii npo«^ de ia
doclrine et de ses ouvrages. Par, i75i* 4.
Lud. Carbonis aCostaciario coinpeodium absolmissimuni
totins ioAiinae theologiae 5. Tbomae Aquinalis. Venet. 1587. 8«
Thomae Aqainatis sumroma pbilosophiae per P« Gas, Alemaa*
niuro. Par. i64o, fol.
Somma 8. Tbomae hodiernis Aeademiarum moribiit accoromo*
data, sive curstM tUeologiae o^eia CareliRcnati bi Haart. UlUaih
»769. 8. •
280 U. Periode, h Abscha« UL Abth,
Placidi Rentx pliiloaopliia ad menMm D. Thpmae Aquiaaii»
expllcata. Colon. lyaS. 111 Voll. 8*
P e t, Zorn de varia fortaua philosophiae Tiiom. A<|maalia« Opnic« .
Sacr. T. 1.
BoDayentura ward« von dem gleichzeitigen Thomas
von Aquino (geb, 1224 auf dem Schlosse Roccasicca
im Neapolitanischen) überstralt* Entoprossen aus einem
gräflichen Geschlechte, trat er, gegen den Willen seiner
Familie, aus heissem Enthusiasmus für die Wissenschaft^
in* den Dominicanerorden (i243)* Aas demselben Grunde
nahm er, nachdem er in Paris und in Cöln unter Albert
studirt hatte ^ keine andere Würde seines Ordens, als die
eines Defiuitors an, erhielt aber auch dafür den Ruhm
des grösslen Theologen und Philosophen seiner Zeit, und
eines doctoris universalis und a n g e 1 i o i , und wurde
gleich dem Bonaventura canonisirt Er starb 1274. Tho-
mas besass wirklich philosophischen Gebt, viel Kennt,
uisse und Belesenheit, mit grossem Eifer für die Beförde-
rung des gründlichen Wissens verbunden. Um Aristo-
teles Philosophie machte er sich durch die Veranstal-
tung einer Uebersetzuug seiner Schriften und durch
Erläuterung derselben verdient Erwar Realist,
indem er zwar annahm, dass dls Allgemeine nicht für sich
in der Wirklichkeit existire, sondern nur der Möglichkeit
nach, aber das Objeet des Verstandes oder die abstracto
Form der Dinge für das ursprüngliche Wesen der Dinge
hielt, und suchte diesem Systeme durch Entwicklung
der Aristotelischen Theorie d«s Denkens, worein auch
Piato's und der Alexandriner 4deenlehre verwej)t wurde,
bessere ßaltung zu geben. Damit hängt auch die Entwi*
ckelung xler Begriffe von Materie und Form, als Bestand-
theile der zusammengesetzten Substanzen, und des Prindpa
der Indiriduation zusammen. Die vernünftige Seele, de-
ren Kräfte und Eigißnschaften . er auf aristotel, Weise be-
traoblet, ist ihm die substantielle Form des Menschen,
iinkörperlich und un;s«r«törbar, Das Uaupixi«! s^intr
Thomas ypn Aquino. $. 264« 26 1
Tbätigkeit igt die Theologie, welcher er durch schär-
fere Legrifffibestimaiungen nach Aristotelischen und Ale-
xandrinischeu Ansichten philosophische Form zu gebeti
bemüht t^ar. Darauf geht sein Commentar i^ber die Sen-
tenzen des Lombarden I sein Werk gegen die Heiden
(summa catholicae fidei adversus gentileS| einzeln gedr«
fiurdig. 1664« 8.) und seine Summ« Theologiae ans.
Letzteres ist der erste vollständige Versuch eines theolo-
giscben Systems , welches auch die Ethik nmfasst, ohne
strenge Ordnung im Einzehien, ohne Festhaltung be«
flimmter Grenzen , und ohne Unterscheidung der Er-
kenntnissquellen ^ aber iin Ganzen*' mit JN'üohteVnheit und
Gründlichkeit. Er lehrt, dass dasfiose, oder der Mangel
des Guten 9 zur Vollkommenheit des Ganzen nothwendig
und Gott nur znf211i|ge Ursache desselben aey. (Snmm»
P« L qn. 49.) Die Grundzüge Ton Leiboitzena Theodicee
kommen hier aohon (nach Augustinus) vor. Die Ethik
ist nach ihrem allgemeinen und specielien Theile, theila
liach theologischen, theils nach Aristotelischen Begriffen
bearbeitet, nnd verdankt -ihm niclit wenig , wenn gleieh
die Grundbegriffe noch lange nicht scharf und tief genng von
ihm entwickelt werden. Er behauptet eine Wechselwirkung
«fischen dem Verstand nnd dem Willen, weldiem ein hoch«
ftek Gut, die Seligkeit, nothweiidig gesetvt ist, dessen Frei-
h%it aber in der Wahl der dazu fuhrenden Mittel, oder untere
gcordlieter Zwecke besteht« — Thomas blieb lange Zeit
der Hauptiuhrer für das Studium der Theologie und Phi-
losophie, nnd erhielt eine giosse Anzahl von Anhängern
(Thomiaten genannt), besonders aus dem Dominica,
ner* nnd Jesdltenordeu , unter welchen Aegidiua von
Colonni ans Rom, und Hervay (s. ^. 267*)^ Thomaa
de.Vio Cajetanus, Gabriel Vela^quez, Petrua
Hiertadus de Mendoza, Petrus Fonseca, Do-«
niinicua von Flandern^ (st. 1500)> Franciscua
Suarez (st. 1617} i die beriUuntesten aind.
28» li Pcriod«, l Abichiv ID. Abth.
Zeitgenossen des Thomas.
5- 265.
UAter Thom*» Zeitgenossen verdienen noch Einige
einer knwen Erwähnung: Petrus Hiapanus (aas Usr.
eabon), der als Papst den Namen Johannes XXI. führt,
und 1277 sUrb. Er machte sich durch seine summulas
logieales (Compendioin der scholastischen Logik —
Colon 1487. 4. ^ öfter) und wahrscheinlich durch die
•ionreiche BeÄeichnang der Schlussartcn bekannt, a) Hein-
rich GoethaU (au. Muda bei Gei^e, daher auch Heu-
ricQS de Gandavo oder Gondavensis^ rait dem Beinamen
doctor soUmnis), Lehrer zu PrvIs (st als Archidiaco-
uns zu Tournay l29S)f ^^^ Mann Ton scharf eindringen-
dem Verstände. Er war Realist, und verband mit den
Aristotelischen Formen Plato's Id^en, denen er ein we-
• entliches, von dem göttlichen Verstände
Roabh^ngigee Seyn gab. Er hat mehrere eigenthüm*
lic^ Ansichten, namenllidi in der Psychologie, aufgestellt;
i|ucb ebnete er in mehreren Puncten die Verirrung der
Specolation, jedoch ohne wesentliche Verbesserung, weil
der Hauptfehler in der Methode des Philosophirens un-
bemerkt blieb, h) Er ist oft Gegner des Thomas. Ri-
chard von Middleton (Richardua de media ville.
mit demjBeinamen doctor solidus, fundatissimns, copiosus,
starb als Lehrer au Oxford, wo er studirt hatte, idOO>
war ein scharfsinniger Erklärer des Lombarden,
a) Job, Tob, Kühler Vollstämlige Nachricht yom Papit Jobaon
XXL, welcher unter «lern Namen PelrusHispanii» als ein gelehr-
ter Aiil und "WcUweUer berühmt Ut, Götling. 1760, 4«
8) Henri ci GandaVensis Quodlibela U IV libb. seateot, Par.
i5iö U Samm« iheol. ibU, i5:(o f*
e
\
I
Joh« Puos Scotus. $• 266. * 383
f 266*
Duns Scotus.
Job« Dnn'fii ScoCi opera omnia collecu, recogniUy notif et
•choUii et GominenUrUft illaitrata ( ed# Lud. Waddiog« ) Lngd»
1639. XII Voll. foU
Hngönit Gayelli viu Job. Dunt Scoti) TOr dessen Qnaestiontbna
in sententiav Antwerp» 1620. -~ Apologia pro Job. D^ Scoto
adversiis opprobria, cslumoiss et iniurUsy quibof P. Abr« Bso«
Tius eum ooerat. Paris, l634. 12.
Lud, Wadding yita Job. Dnos Scoli. Mont. i644. 8.) vätfk
in der yon ibm^ besorgten Ausgabe de|r Werke des Seo*
tue«
Hetbaei Veglensis Yita Job. Dnnsii Scoti. Palay« 1671. 8.|
anch in Waldan's tbesaurua bio- et btbliographicns 1^ p. jS ff.
J« G. Bojvin Pbilosopbia Scoti. Psr. 1690. 8., und dessen
tbeologia quadripartiia Scoti. Par. 1668. IV. Tom. fol.
Jobannis Saniacrucii (Saintoro&s) Dialectica ad menteia e^umii
Magistri JohaDois Scoti. Lood« 1673. 8.
fr. Eleutb, AbeYgoni Resolutto doctrioae Scoticse, in qn«
quid Doctor anbtUis circa singulaa , quas cxagiUK, qnaeatioilc«
sentiat, etsi.opposiinin alii opineolnr, brevibus ostenditur» in
snbtiliom studiosoruni gratiain. Lugd. i643. 8.
Jab. Dons Scotns doctor subtilis per universain pbiloaopbiam,
logicam, pb^sicamy inetaphyaicam , eiblcaiu contra adveraantet
defeqaus 9 quaestionum novitate amplificatua ac In tres tomos
diTiana. Autor Bonatentnra Baro. Oolon. Agr. i664. fol^
7ob. Arada oootroyersiae tbeologicae ioter S. Tbomam etScotun^
snper quatuor libros seoteniiarum , in quibus pngoantes sententiae
refenMitüri potiores difficultates elncidantur, et responsiones et
argunienta Scoli rtiiciuatur. Colon. 1620. 4.
7ob, I^alemandet decisiones pbiloaopbicae, Monacb« i644«
1645. fol.
Grispe^r pbilosopbia ^cbolae acoiisticae. Aug. Yiodel. 1735$ und:
tbeologia scbolae scuiifiticae. IV Voll. ibid. 1748. fol.
Lud. Fried. Ott* BaUmgarten-»Cru8ius de tbeologia Scöti
(Progr.) Jen, |8i6« 4,
Job. Dans Scotus^ geb. zu Dunston in Nortbnm-
btrland (um 1275?) Franciscaner und einer der fein«
sten Denker, dalier er auch den tarnen Doctor subti-
lis mit Recht fuhrt, starb, nachdem er zu Oxford and
Paris gelehrt hatte, zu früh 1308 zu Cöln. AU Gegner
des Thomas trieb ihn sein geübter Scharfsinn oft auf leere
DistinctipneQ , dooh verbindet er auch damit ein Streben
lUicb tieferer ßegrundan^ der Wahrheit, Dabfr fucbte er
284 II. Periode L Abschn« HL Abtii. .
einen Grundsalz für die Gewisalieit der Erkenutiiiss (so*
•wobl der rationalen^ als emp irischen) ^ und strebte die
I^ülbwendigkeiC und Wahrheit der göttlichen Offenbarung
ZVL heweisen. AU Realist wich er von Thomas durch
^ie äehauptmig ab, das Allgemeine sey nicht bloss
der Möglichkeit, sondern auch der Wirklichkeit nach
(acta) in den Objecten gegründet, es werde nicht
Ton dem Verstände gemacht, sondern ihm als Realität
gegeben. Die Sachbeit sey fiir das Allgemeinseyn und'
Einzelnseyn indifferent, es' müsse 'aber einen Grund
^eben, wodurch diese.lndifferena aufgehoben werde ; die-
ses jey eine andere, mit jener imnig verbundene Sach«
heit, eine grössere Einheit (Haecceital), das Princip
* der ludividualion. in der Psychologie bestritt er die
T^ale Verschiedenheit der öeelenvermögen , und behaup-*
tete die indetermini&tischo Freiheit. In der Theologie
sucht er den kosmologischen Beweis für Gottes Da-
seyn za schärfen , und die göttlichen Eig^nschaflen za
demonstriren. Er legt GoU die zufallige Freiheit bei,
und nimmt daher Gottes subjectiven "Willen als Morali-
tätsprincip an. Zuweilen spricht er einen Zweifel über
die Möglichkeit einer rationalen Theologie aus. Scotos
stUlele eine Schule (die Scotisten), die sich durch
subtilen Disputirgeist auszeichnete, und in beständigem
Streite mit den Thomisten war, obgleich, wegen dei
Spiels der Leidenschallen, wenig Gewinn für das^ Wissen
ans diesem Streite hervorging, undMie Gegenstände des-
selben durch gesuchte Subtilität oft eher verdunkelt, ak
aufgeklärt wurden.
J. 267.
Schüler das Thomas.
Unter den Schülern und Anhängern des Thomas
verdiene« besonders genar'int zu werden Aegidius Ton
Colouua aus Rom (Aegidius Columua Rooianusj mit
Anhänger des Seotus. $.268 — 269. 385
dem Beinamen doctor fundadiBimu» f. theologorum prin-
ceps, geb.l247y 0t 13 16) ein conseqnenter Realist , nach-^
welchem die Wahrheit ebensowohl in dem Verstandei
als in den Objecten beruht Sein Hauptverdienst besteht
in deutlicher £ntwicke]ung metaphysischer Probleme und
Schwierigkeiten, und in Versuchen deil Streit der ab-
weichenden Meinungen über Seyn, Form, Materie^ Indi-
vidualität beizulegen. Ferner Hervay (Herve Noel)
oder Heryaent Katalis^ (ans Bretagne gebiirtig, erst
Idönch, und zuletärt General des Predigerordens, Lehrer
der Theologie, und später Rector der Uniyersität za
Paris, starb zu N&vhorme 1323) dessen Dialektik tiefsin«
Big, aber noch dunkler^ als die seiner Vorgänger war.
J. 268-
Anhänger des Scotus.
- Unter den Nachfolgern des Scotus verdienen, der
Minorit '^Franz Mayrönis' (Frauciscus de Mayronis,
doctor iUuminalus et acutus, auch inagister abslractlo*
niim genannt, der Urheber der Sorbonnischen Disputa-*
lionen — actus sorbonici — und durch seine Commen-
tare über Aristoteles, ^ngusfin, Ansebn, Lombardus und
andere philos. Schrillen bei seinen Zeilgenossen berühmt
st zu Piacenza 1325), Hierou. deFerrariis, Anton
Andreae (aus Arragonien, doclor dulcifluus, st. gegen
1320), Walter Burleigh (s. J. 272. )> ferner der
Franziscaner Pet. Tartaretus (im 15- Jahrh.), Joh.
Bapt. Monlorins (bL 1569) und Major genannt zu
werden«
§s 269«
Noch Verdienen ^Ewei Manner dieses Zeltalters we-»
gen der von ihnen entworfenen, obgleich nicht ausge-
führten Reformen eine Stelle« Roger-Bacö, geb« zu
üchester 1-8149 erregte durch seine mathematischen,^ pl^7r
286 n. Periode. 1. Abschn. HI. Abth.
8ikali8cliei]^ chemisclieti tmd Spracbkenotniue^ wie darch
seine Einsichten und Erfindungen Erstauhen (dalier doctor
mirabilis genannt ; aber aucb der Zauberei beschuldigt, und
auf Befehl des Generals der Franciscanet eingesperrt)^
noch mehr aher wegen dea grossien Plans, den er gefasst
hatte, der wissenschaftlichen Cultur^ deren Fehler er
mit «cbarfem Blicke erkannte, durch Studium der Natur
und Sprachen eine freiere Richtung 2u geben ^ und
die leere BegrifiFsphilosophie zu verdrängen. Es ist zu
bedauern^ dass er durch den Mönchsgeist in seinem Wir-»
ken und Forschen gehindert wurde. Er lehrte seit 1240
zu Oxford, und starb 1292 oder 1294.^) Baymund
Lullus oder Lullius» (doctor illumiuatufi) 1234 su Palma
auf der Insel Majorca geboren, ein excentpscher und
schwärmerischer I^opf, nicht ohne Talente^ in seinem
jugendlichen Jkller ein WollilsQing, und dann ein religio-»
3er Schwärmer und Bekehr er der Muhammedaner und
Heiden , zu welchem Ende er , wie man sagte^ . vom Him-^
xnel die grosse Kunst (ars magna) in einer Vision
empfing (daher doctor illuminalissimus et magnus inven«
ior artis) ^). Als es mit jenem Pi'ojectj trotz ' der wie*
iderholten Versuche, nicht glücken wollte, wandte er diese
iKunst zu einer Reform in der Philosophie und den W/s«
aensi^haflen an« Die grosse Kunst war nehmlich nichta
anders, als eine logisch mathematische Methode^ gewisse
Classenbegriffe zu combinireui um damit alle wissen*
achafüichen Aufgaben zu lösen , eine auf die Topik ge«
gründete aUgemeine Erfindungskunst Damit hatte er
einige Ideen aus der Philosophie der Araber und aus der
Kabbola (er ist| wie es scheint, der erste unter den Chri«
sten^ welcher dieselbe kaiinte)^ in Verbindung gesetzt*
In aeinen zahlreichen Schriften und in seiner Schule
blickt zuweilen eiiie helle Ansicht &ber die Moral her*
Tat 9 die aber der Verketzerung nicht entgehen könnte«
£r itarb 1315« Seine Anhänger (Lullisten) pflankten
W. Dtirapdos. $• 27a 287
^e Beli^onsscliwarmerei und den Gluiben «n die Gold«
macberkuiist) nicht ohne manchen hellen Blick > fort.
Weit später f&nd die ars magna des ßajmundu^ i^och an
manchem guten Kopfe Verehrer (Bruno). Zeitgenossen
imd Nachfolger des Baco und Albert sind: Peter von
Apono (oder Abano, bei Padua, geb. 1250» starb 131 5)^
Arzt und Astrologe hing an den Lehren des Averroes^
Bnd schrieb : concüialor diSerentiarum philosophicarum et
praecipne medicorum c) , -— pnd dessen thätiger Gehülfe
Arnold von Villa nova, ein Anhänger d^s LuUus^
•t 1312. <0* ,
II) Vgl. Seia opm tnaius ad Clemeotein IV. ed. Sam. Jebb« Lond.
1753. fol. und Britische Biographie IV^ 616 ff.
h) Jacobl Gutterer de Rayrnundo Litllio dissertat. in Actis S. S.
Antwerp« T. V. p» 697- Penroquet vic de R. Lulle, k
Veadome l667« ^* ""^ ^^' Raym. Opera otnnia ed. Saluoger.
Mognnt. 1721 — 42. X Vol. fol. und: Opera ea, quae ad in-
Teoum ab ipso artexn UDiTersaleni pertinent. Argent. 1698. 8*
auch 1609 n. 1617. Genauer beschrieben findet lua« diene £r-
findaogskuDSt in Jo« Ileuric. AUatiidtii claTis artis LuIIianae et
yerae Logicie Argeut. 1609. 8. n. Brucker bist. phi). p. 1 353 sq.
e) Yen. 1471. f. i483. fol. n. öffcer. Sein Leben tod K. G. G i» n t h er»
in Canzleri und Meisstfers Quart^lschrift Jahrg« 11. Qu. 4. H. !•
d) Opera ömnia cum Nie Taurellii annotatt. Bai. ib6b, fol.
Vierte Abtheilung.
Vierte Periode der Scholastik«
Erneuerter Kampf der Nominalisten und.
Realisiea mit siegreichem Ueberge-
wicht der erstem.
Vom i4 Jalirh. bis zum Ende des i5« Jahrh«
f 270.
W* Durandus.
Am Anfange des 14. Jalirh. fing ein Denker an^ die
Orandlosigkeit de» dialektiscbea Spieles mit Begtiffen sa
288 It Periode. I* Äbschn. IV. Abdk
ahnen y durch deudicliere und bestimmtere Anseinimder'*
Setzung manchen Knoten zu 16;sen, und durch genauere
Unterscheidung de«* Subjectiven und Objectiven in der
Erkenntniss den Sturz des Realismus vorzubereiten* Die-
ses war Wilb. Durand von St Pourgain (Durandus
de S. Porciano) aus Auvergne gebüijtig, dootor resoluti»-
simus, der als Bischof zu Meaux 1332 starb. Er War
friiher selbst Thomist f wurde aber der freimüthigste Bo-
nrtheiler und Gegner dieser Schule.*
* la teinem CommenUriut in nagUtr. senreällar. Par. i5od. Lng()«
i568. f. Tgl. LauQoil syllabiu rationaoi, quibus Dnrandi.
causa defendilur, in opp. T, I. P. 1.
\. f 271-
O c *c a m.
Job. Salaberti pbilosopliia Nomiiialjnra ^vindicata, oder Logica
' iu Nomtnalium via Lut. Par. i65i. 8. (äusserst srlteo. Auszug
bei Cramers Forlsetznngdes Bossuet VJI. p. 867.)
Ars rationjs ad mentem Nominalium. Oxf. 1673. 12«
(xuil. Occain quaesliones et decisiooes in IV libb. lententiar«
Lugd. 1496. fol. G«ntik>quiuiti tbeölogicum. ibid. 1496. IbL
Summa lotius logicae. Par. i488« Oxf. 1675. 8* u. a* '
Wilhelm von Occam (oder Ocham), aus der
• Orafschaflt Surrej (mit dem Beinamen doctor singularisy
invicibilis und venerabilis inceptorj^ ein SchiUer de«
Scotus und gleich ihm Franciscanery hat durch seinen
philosophischeu Scharfsinn , wie durch seinen Mulh ia -
Bekämpfung der Willkühr und des Despotismus, in der
Philosophie und Geschichte Epoche gemacht* Zu 'Anfang
des 14. Jahrh. lehrte er zu Paris, verfocht die Rechte
des Königs von Frankreich und des Kaisers gegen die
Anmassungen des Papstes, und starb "Verfolgt, doch nicht
unterdrückt^ zu München 1343 oder 1347. Indem er
sich bei seinem Forschen eine schärfere Prüfung des Ge«
-wohnlichen zum Gesetz machte, und sich weniger an
Auctoritäten band, übrigens die Gesetze des logischen
Denkens und die Regel: entia non sunt multiplicanda
Nominalismus u. seine Gegner. $. 271« 289
praeter necessitatem , streng befolgte, überzeugte er sich
Ton der Unbaltbarkert des Realismus, bestritt denselben
von allen Seiten mit apagogischen Gründen, und kehrte
SU der Ansicht des Nominalismus zurück. Den all-
gemeinen gegriffen kann keine ob jectire Rea- '
litat ausser dem Verstände zukommen, weil we-
der die liöglichkeil der Urtheile noch die einer realen Wis-
senschaft diese Voraussetzuiig nofhwendig erheischet, und
weil lauter Ungereimtheiten aus ihr flietsen; sie haben
vielmehr nur ein objectives Daseyn in der Seele,
*ind ein Producl der Absfraction, und entweder Gebilde
(figmenta) derselben, oder subjectiv in der Seele Tprhan-
^ene Qualitäten,'^ welche ihrer Natur naph Zeichen « äusse-
rer Objecle sind (Comment.Jnlib. 1. sent. dist 2. Qu. 4 et 8).
Nach dieser nur hingeworfenen Ansicht verlor das Pro-
blem über den Gr\ind der Individuation alle Bedeutung, .
und. die Aufinerksamkeit wurde mehr auf die anschau-
ende Erkenntniss gerichtet. In Ansehung der
Theorie der Erkenntniss und Wissenschaft,
die er in reale und rationale unterscheidet, that Öccam
dem Skepticismus und Empirismus durch die angenom-
nene Subjectiyität des Denkens mehr, als er wollte,
Vorschub. Zniallig war indessen diese einseilige Ansicht
damals wohllhätig» indem Occam durch Polemik gege^
die 'bisher angenommenen Sätze, so wie durch Zweifel
und abweichende Behauptungen, das Ansehen der herr«-
tchenden Philosophie schwächte, und zu tieferen Unter-
anchungen Veranlassung gab* So sucht er in der Theo-
logie defi Umfang .der beweisbaren Erkenntniss einzu-
schränken, verwirft die für Gottes Daseyn, Einheit, Un-
endlichkeit, und für die Annahme, dass Gott Intelligenz
und eine freie Ursache der Welt aey, vorgebrachten Be-
weise, und erklart dieses alles für Gegenstände
des Glaubens^ Dennoch versucht er selbst, aus In-
oonseqnenzy einen Beweis für Gottes Daseyn aus dem-
290 n. Periode. I. Abschn. IV. Ablh.
Grunde «u fillireii, weil jedes Wesen , welches fortdan-
ert^ Ton Etwas erhallen werden ^ und es einen letzten
Grund des Erhaltene geben müsse. In der Seelen-
lehre giebt er znr richtigen Ansicht von dem. ^esen
der Seele, den verschiedenen Seelenvermögen, und ihrem
* Yerhältniss zur Seele, einige feine Winke. Sehr um-
ständlich widerlegt er die bisher angenommenen objecti-^
yen Bilder (species), welche als nothwendige Bedingun-
gen des An^schanens und Denken» angesehen wurden. In
manchen Lehrpuncten, als dem von der indeterministl-
sehen Freiheit und von dem subjectiven Willen Gottes,
als Grund der MoraliLäty war Occam auf der Seite sei-
nes Lehrers geblieben. '
§. 272*
Gegner des Nonriinaliatnus.
Occam i'and sogleich Gegner> die, obgleich mit
schwachen Gründen, den Nominalismus bestritten, wie
sein Mitschüler Walter Burleigha) (Burlaeus^ doctor
planus et perspicnus genannt, geb. 1275 > lehrte in Eng-
land und Paris, dann wieder in Oxford, und starb nach
1337). per Streit zwischen ihnen scheint mehr in<mundli?»
chen Disputationen geführt worden zu seyn. In Hinsicht
der Schriften der beiden Realisten : ThomasvonBrad«-
war4ina (ans Hertfield, slarb als Erzbischof von Can-
terlmryi349)> und Thomas von Strassburg (Argen-
tinensis ; starb als Generalprior des Augustiner Eremiten*
ordens 1357) > bemerken wir bloss, dass der erste des
\ Scolus Annäherungen znm Pelagianismus bestreitet h)y der
zweite e) das Alte nach Aegidins de Colonna wiederholt.
Ifarsilius von Inghen (Ingenuus, lehrte zu Paris
und Heidelberg, woselbst er die Universität einrichtete </)y
und starb 1396) > scheint ein gemässigter , Realist |;ewe«>
sen zu seyn, der in der Lehre vom Willen Scotus und
Occam folgte.
.Nominalismus u. seine Gegner.. §. 273. 291
ä) Er fchrieb CommeoUre über Aristoteles, und eioe Phi]osop1]eii->'
bio^apbie : de yiU et moribut pbilosophorttiD et poetamm. Co»
Ion. 1427. 4. Nürnb. 1477. u. öfter. Vergl. UeiwuiDo'fl «cl«
Pbilo«. i4. St. S. a8a sq.
k) lo seinem Bliebe; de causa Dci contra Pelagiain et de Tirliiie
causfrnm libb. UI. ed. Henr. Savile. Lood. i6i8« f. Er ist
auch durch lualbema tische Schrifteu berühmt«
;« r) In a. Gommeutar : in Ma{>ist. s^oteotiarum, (Argent. »490. fol.)
d) Dan. Ludw. Wandt Commentatio hUtorica de MarsUio ab Ing-
beo , primo uniTeriitatis Heidelberg. -Rectore et Professore« Hei-
delb. 1775. 8.4 ^aucb in Ge. E./Waldau Thetanriu Bao> et
Bibliograph. — Seine Commentarii in iV libb. senlentiar* 'Han-
gen. 1497. fol.
N o m i n a 1 i s t e n.
Di6 berüliintesten -Nomiiialislen waren Johann
Buridan und ?eter d'Ailly. Johann Buridan^
aus Belhnne (Lehrer der Philosophie und Theologie zu
Paris, lehle noch 1358 awi Paris), ist zu seiner Zeit für
den besten Verlheidiger des 'Nominalismus gehalten wor-
den, und machte sich durch seine Regeln zur Auffin-
dung des Mitlelbegriffs (von andern Eselsbrücke genannt)
und durch seine Untersuchungen über den Willen, worin
er dem Determinismus sich nähert, berühmt a). Er
lehrt, der Wille der Seele bestimme sich zur Wahl dnr«li
Wohlgefallen oder Missfallen des Gegenstandes. Unter
gleichen Bedingungen wählt er das gröss^e Gut, wenn
er sich entscbeiden mu^s. (Das ihm beigelegte Beispiel
Tom Esel, der zwischen zwej Heubiindeln verhungert,
findet sich in seinen Schriftep nicht). Peter d'Ailly
(Petrus de Alliaco, auch aquila Galliae genannt, geb.
1360 2u Compiegne, Canzler der Universität zu Paris
»eit 1389, später Bischof von Puy und Cambray, und
dann Cardinal, starb 1425) ^ unterschied die Theologie
von Philosophie schon mehr, und war ein Feind des
scholastischen Unwesens. Seine Gedanken über die Ge*
wissheit der menschlichen Erkenntniss und seine Prüfung
T2 V
292 11^ Periode. I. Abschn. IV. Abüi.
der zur Demonstration yon Gollejs Daseyn und Einheit
gebrauchten Gründe verdienen Achtung b). Die übrigen
Anhänger und Vertheidiger des Nominalismus waren:
der Englätader Robert Holcot (st 1349)^ der angese-
hene Theolog und General des Augnstinerordens , Gre-
gor Ton Rimini (Gregorius Ariniinensis , st. zu Wien
1358)9 Richard Suisset (eigentlich Sninshead, ein
engl. Cisterciensermönch, der um 1350 zu Oxford lehrte),
die beiden (auf der 1381 neu gestiiteten Universität zn
"Wien lehrenden) Deutschen: der aufgeklärte und frei-
mülhige Heinrich von Hessens) (st. 1397) und
Heinrich von Oyta", Nicolaus Oramus oder
Oresmius (st a)s Bischof zu Lisieux 1382)» Mat<-
thaeus von Krakau (ricbtiger von Chrochove aas
Pommern, st. l410)j Gabriel B i e T (aus Speier» Propot
zu Aurach, starb als Professor der Theologie und Philo-
sophie zu Tübingen 1495) > welcher Occams Lehre in
klarer Kürze vorträgt x^. Fast alle diese waren zu ihrcfr
Zeit berühmte und 1 verdienstvolle Lehrer» helle Köpfe
ohne besonderes philosophisches Talent; doch zeichnete
•ich Heinrich'von Hessen durchweine mathemati«.
' sehen und astronomischen Einsichten ans*.
a) Vgl. s. Quaestioües in X libr. Ethicor. Aristot. Par. i48g. fol«
Oxt 1657. 4. Quaest. ia polil. ArUu Ibid. i5oö. f. Com«
pendium loglcae. Veh. 1499. fol, SummnU de dUlectlca« Par«
1487. t Tide fiajle Dict.
b) Da Pin Petri de AlUaco CardinalU Gameraceos« vlta, in den
Geraoniaoia. T. I. Opp. Geraon. p* 37. und: Petri de Alliaco
Quacit. iuper IV Ubb. aent. Argent. i490. f.
. c) Geaammelte Notizen über ilin findet man in dem Artikel der
Eracb - Grubersclien allgem. Eocjfclopadie d« W. u, K« II« S«-
ciion. V. Bd. S. 6 f. ,
Hieron. Wiegand B i e 1 Dias, (praea. G li e b. Wernsdorf)
de Gabriel filel celeberriroo PapiaU Antipapiaia. Viteb.
27 19. 4. Bieli-i EpHoinc et coUectariam anper IV tibb« sco^
•teuiiar. Tub. 1195. II Voll. f. Epitome Script! Gnil. Occaia
circa 11 priorea libros seolentiar.
Noni, $.274. Verfall d.Schol. Mystiker, S-2 75. 293
§' 274. » ^
Die YoUatändigen Aoten des Su-elts zwischen bei-
den Parteien liegen noch im Dunkeln. Er warde wohl
meistentheils mit Affect und Leidenschaft gefuhrt Un«
geachtet die Nominalisten mehr alt einmal zu Paria
(1339. 1340. '1409. 1473-^ verfolgt» ihnen das Lehren
untersagt , und ihre Schriften verboten wurden , so be-
hauptete sich doch diesä Partei, gewann imn^er mehr An«
hanger, und erhielt in Paris und^auf den meisten deutscheu
Universitäten oft die Oberhand, ohne jedocli die Gegen-
partei ganz zi^ unterdrücken. Daher ereigneten sich auf
deutschen Universitäten ähnliche Auftritte. Der meta-
physische Streitpunct iiber die allgemeinen Begriffe war
es jedoch nicht allein, was die Trennung und die äus-
sern Schicksale beider Parteien verursachte, sondern ea
war vielmehr ein vollkommner Gegensatz in der Denk-
art -Benn in der Partei der Nominalisten offenbarte sieh
ein iixierer Geist, der sich von dem Gewöhnlichen, iler-
gebrachten und von der Gewalt der Autorität loszureis-
sen suchte, und nach grösserer Freiheit und Gründlich*
keit des Denkens, wenn gleich noch nicht innerhalb
gesetzlicher Schranken, rang. Dieses Streben^ welche«
sich besonders in- den angefochtenen Sätzen des Idealisteii
Nicolaus von Autricuria (Bacc. der Theologie zu Paria
1348)) und Johannes de Mercuria (um 1348) äusserte, *
wurde jedoch; wie ein ansgetietener Strom, bald wieder
in den gewöhnlichen Gedankengang zurückgedrängt.
* S« dieselbeu ia Boulaj bist. uulv. Paris. T. IV. p. 5o8^*q.
§. 275.
Die letzte Folge von diesem Antagonismus zweier
widerstrebender Parteien, war das sinkende Ansehen der
Scholastik, Gleichgültigkeit gegen die Philosophie, beson-
ders gegen die Logik, worübet schon Gerson zu seiner
294 IL Periode. L Abschn. lY. Abijb.
Zeit klagte, endlicli ein Hang zur Mystik, aus lieber dmss .
und Ekel an den leeren Formeln und Wortstreitigkeiten.
Jo. Tau 1er a) predigte diese Mystik (st. zu Strassburg
1361)- Eine^i würdigen Vertheidiger erhielt sie an Jo-
hann (Cli ar 1 i eV aus) G e r s o n (im District von Rheims^
geb. 1363, Schüler des Peter d'Ailly und 1395 sein
Nachfolger als'Canzler der Universität zn Paris ^ st. fast
verbannt zu Lyon 1429) t welcher auf das thätige Chri-
stenthum drang (daher doctor christianissimus genannt),
und die mystische Theologie, in so fern sie sich auf in-
nere Erfahrungen frommer Gemüther von Gott, oder
innere Anschauung gründet (de mystica theol. conside-
rat. iL), für wabre Pliilosoplüe hielt Der leeren Schwär-
merei aber Stellt sich Gerson durch seine eigenthüm*
liehe Bearbeitung der Logik entgegen (ccutilogium de
cbnceptibh«; über de modis significandi et de concordia
metaph. cum logica) b). Ihm steht zur Seite Micolaus
von Clemange (de Cleniangis ) , ein kühner Denker,^
welcher sich der spitzfindigen Scholastik widersetzte c)
(er war.Reclor der Universität zu Paris 1393, und starb
um 1440)* Aber noch bedeutender wirkte^ auf seine
und die folgende Zeit der ascetische Mystiker Thomas
Hamerken (Malleolus), Von dem Ort Kempen im Erzbis-
thura Cöln , wo er 1380 geboren ward, Thomas a
Kempis genannt (st. 1471 ). Nicht minder kämpfte
Johann Wessele) mildem Beinamen Gansford oder
Gosevot (Gänscfuss), von seinen Zeitgenossen lux mundi
und magister contradictionüm genannt (geh* zu Gröniiigea
1419, st. 1489)"i früher ein Wominalist, gegen den Dog-
matismus der Scholastiker. Unzufriedenheit mit der
Scholastik verräth auch die natürliche Theologie
des Raymund de vSabunde (oder Sebunde), der in
der ersten Hälfte des I5teu Jahrb. (um 1436) zu Tou^
louse lelu'te. Er behauptete, der Mensch habe zwei
Bücher von Gott^bekommen, woiraus er die wichtigsten
Verfall der Scholastik. Mystiker. §. 275. 295
#
Erkenntnisse von Gott und seinem Verhältnisse zu ihm,
oder seiner Bestimmung erwerben könne: die Natur und
die Offenbarung, unter welchen das erste durch seine
Allgemeinheit und Klarheit den Vorzug yerdiene. Durch
Beobachtungen der Natur , vorzüglich des Menschen, und
Schlüsse aus denselben sucht er nan die ganze damalige
Theologie selbst mit ihren positiven Bestimmungeu durch
ein mehr blendendes, als überzeugendes Raisonnement,
abzuleiten. Indessen verdienten seine oft treffenden An-
sichten und Ideen ^ besonders über die Pflichtenlehre,
mehr Beherzigung, als sein ganzer .Versuch fand^ da
^rst Montagne/*) seine Zeitgenossen darauf aufmerk-
sam machen musste.
ä) SeriDones u. ■. w. Joh. Tbaulerii tod - Latein in denlach
geweiidt. Leipzig y 1498. 4.; dauo ]5o8. fol. nud roehrr
zuals io die neudentficbe Sprache überlragea ; ferner : diviuae
insiictitiones. Col. 1687« 8* 'Werke yoq Speoer heraui|scg«
1680 u. 92.
b) J. G. y. Engel ha rdti Gammen talioncs de Gersooio myttico
£rl. 1821. 4. GeraoiiU opera ^ac. i488. VpU. 111. f. ed.
£dni. Richier. Par. 1G06. f. uud^ Lud. EUiei dn Pin. Autwerp.
1766. V Voll. fol.
c) Seine opera ed. Jo. Mart. Lydia». Lngd. Bat. i6i3. 4.
a) Bes. durch ie'in wellbeiübrntts Buch de imitatione CbrUli. Seine
opp. ain beatcn \on Sommel. Anlv. 1600. 16(17. 4. elc.
' e) Er ist nicht zu verwechseln mit dem' Nominalisten Johann
Burchard von Wesel, der ihm gleichzeitig lebie. -~ VergL^,
Carl Ueinr. Gdtae Comm. de J. Wesselo. Lut. 1719* 4. und
Opeca ed. Lydius. Ainst. 1717. 4. .
f) Sein über creaturaruni slve naturae ed« Fcf. |635. und Ainstel.
1761. 8. übersetzt diircb Montagne. VerßU des letzlern Be-
merkungen darüber in dessen essais Tom.' HL L. II. C 12.
Anm. Da die meisten Scholastiker seit Albertus Zeiten die Er-
■kläning der Sentenzen des Lo.mbarden nnd der Arislotelischea
Schrillefa zum Vehikel ihrer eigenen Gedanken gebrauehten, diese
aber grö*stentheils io andern Auflösungen derselben, imiyer wie-
derholten Fraget] , andern Schlussreihen, in' neuen» oft subtilen
Bistinctionen und Cumbioationen bestehen^ so ist es beinahe un«
möglicht das Eigeothümllche eines jeden derselben in einem Com-
pendium in der erforderlichen Küiie vollständig darzustellen, auch
für die allgemeine Uebersicbt des Gange de» PbUofopbirent grt'iss«
iejiti»eils entbehr lieb«
/
396 n. Periode. IL Abschnitt -
Zweiter Abschnitt,
Zweiter Zeitrauni
der Geschichte der Philosophie des Mit-
telalters.
Bekämpfung der Scholastik durch Erneuerung
und Combination früherer Systeme.*
Vom l6ten Jahr^. bis zum' Ende des iGten.
5. 276.
Die Scholastik^ oder das einseitige Verfahren -der
dogmatisirenden Vernunft, philosophisclie Erkennlniss
durch Auflösung und Znsammensetsung der Begriffe unter
Herrschaflt eines fremden Princips, und nach den, ohne
Priifung angenommenen ; Grundsätzen der Aristotelischen
Philosophie zu Stande zu bringen, hatte ihren Kreislauf
b^sc(irieben; ihr Ausehen w^r durch den Kampf der ent-*
gegengeselzten Parteien gesunken; die Nominalisten Ca«
Stelen ziemlich pnsanft einige Haupttheile des dogmati-
schen Gebäudes an, und das Bediirfniss einer neuen
Grundlegung der Wissenschaft und eines frischen Nah«
rnngsstoffes durch Beobachtung der Natur und ein sorg-
ialtigeres SprachsLudium ^ war liie und da empfunden
worden. | In der Mystik sprach sich eine tiefere Ahnung
und die Sehnsucht nach einer ' bessern Gcistesnahrung
aus , als leere Begriffe und Formeln ge>yähren kbnikten.
Aber gleichwohl koimte dadurch noch keine durchgrei-
fende Revolution zu Stande gebracht werden«
S' 277.
Der menschliche Geist hatte sich zu lange Zeit an
diesen dialektischen Gebrauch fortgeerbter Begriffe ge-
I
- Verfall der Scholastik. $, %7%, 397
w&Imt und dadnrch verwöhnt. Dem liemolieiideii Ter-
üktm gemäss ging das Streben des Verstandes veniger
«of Erforscliiing der letzten Glrande und Gesetse der
Erkenntaiss und, ihrer Objecte, als auf Entwickelmg
der Folgen ans den angenommenen Principien. Die ge*
ringe Uebung in der systematischen Verbindung der Er-
kenntnisse und die Gewohnheit^ Erkenntnisse aus vtiv
schiedenen Erkenntnissquellen geschöpft^ susammenxubrin-
gen, verdeckte die Fehler in der b*isherigen Behandlung
der Wissenschaften, iknd verlängerte die Herrschaft der
gewohnten Manier. Die Stützen der Scholastik, steife
Anhänglichkeit an Aristoteles , Mangel an Realkenntnis-
aen, an Geschmack utad Cultur der Sprache , vor Allem
aber der gewaltsame Einfluss der Hierarchie | das skia-
viaehe Hangen an den herkömmlichen, und von der
Kirche ^sanctionirten Dogmen, — ' worin nur wenige
Denker eine rühmliche Ausnahme machten, — und die
Eifersucht, womit mau über ^ese Dogmen wachte, muss-
ten nothwendig die Herrschaft derselben auf lange Zeit
gründen und, fest erhalten, auch nachdem einige Indivi«
dnen und Parteien an dem der, Vernunft auferlegten
Joche zu rütteln angefangen hatten. ^.
J. 278.
Es 'erfolgten jedoch mehrere wichtige Weltbegeben*
lieiten , . welche naher und entfernter eini völlige Um*-
andernng in den politischen, und kirchlichen Verhältnis-
sen Enropa's bewirkten, die Stützen der herrschenden
Zeitphilosophie erschntter tei^ , ja zum Theil umstürzten^
und dadurch eine einflassreiche Veränderung auf dem
Gebiete der Philosophie und Wissenschaft hervorbrach-
ten. Diese Begebenheilen sind: die Kreuzzüge, di^ Er-
findung der Bttchdräckerkunst, die Eroberung Constanti-
nopels, die Entdeckung eines neuen Welttheils, Luthers
Seförmation, und die nähei*n und entferntem Folgen dieser
298 'H- Periode* IL Abschnitt
Ereignisse y als: die Bildung eines Mittelstendes, die EnUte-
Itapg einer öffentlichen Meinung, die Befesügungder welüi-
>ehenunddieScliwäc1inng der geistlichen Macht, die Bildung
' einer festen Polilik, die Erweiterung der Kenntnisse durch
Erfahrung, die Gewinnung neuer üiilfsquellen und Muster
durch das Wiederaufleben der classischen Literatur der
Griechen und Römer, so wie die Ausbildung der neuenropü«
sehen Völkersprachen. ^ Es erwachte jetzt in d^m menschli-
chen Geiste ein dring^nderes Bedürihiss nach einer den
Menschen allseitig befriedigenden Philosophie und höheren
wissenschaftlichen Bildung; doch bedurfte er dazu' an-
fangs noch einer fremden Leitung, und fand diese in
den Geisleswerken der Griechen und Römer. Die
erneuerte Bekanntschaft init der classischeti ' LHeratur
der Griechen und Römer erweckte Torzüglich einen
menschlichen Sinn, Achtung des freien Untersuchnngs-
geistes, Beschämung der sklavischen Denkart, Unzufirie-
' denheit mit dem unToUkommnen Zustande der wissen-
schaftlichen Bildung und Streben nach Verbesserung.
. J. 279*
Neben diesem Streben des Von Aussen her geweck*
ten freieren Vernunftgebrauehs regte sich nicht selten
auch ein V^langen nach- höherer, von Gott offenbarter
Weisheit. Denn durch den Gang, Welchen die Cultur
genoi)ymen hatte , und. bei noch unvollständiger Entwik-
kelung der Vernunft, war die Ueberzeogung entstanden,
dass' Ge^rissheit der Erkenntniss und vollkommen befrie-
digende Weisiieit nur unmittelbar von Gott komme. Da-
her wurde die Bibel und die Kabbala noch häufig
als Quelle der 'Philosophie gebraucht. Ein von dep Ju»
den geerbtes Vorurtheil der Kirclienvätei' uifd. der Wi-
derstreit mehrerer neben einander stehender Systeme
begünstigte 4ind näluae diesen Durst n«ch geheimer- gotft-
üciier Weisheit.
Griechen in Italien. §. 28i« S99
§. 280. >
Die Folge von diesem Allen war eine Bereiclienuig
mit mannichfaltjgen, nicht eben immer bewährten Kennt-
nissen, Streben, das Gebiet der Erkenntniss, besonders
der so mangelhaften Natur erkenntniss, zu erweitern nnd
XU begründen ; daher ein Hang nach rerborgener Weis-
heit aus nicht Jedem zugänglichen Quellen; Erweiterung
der An- nnd Aussichten^ Vorliebe für gewisse Systeme
griechischer Philosophie, Streitigkeiten über das/Torzüg-
lichsle y Combination mehrerer derselben im Ganzen oder
tfaeilweise > mit «Rücksicht auf die Grundlehten des Chri-
stenthums; Vergleichung und fierichtigong derselben; '
ein Streben^ Ideen und Begriffe, Theologie nnd Philo-»
Sophie^ Plato und Aristoteles zu Tereinigen« '
Wiederaufleben der clässischen Literatur
der Griechen in Italien und nächste
Folgen davon*
,?• 281.
Als die gelehrten GriecheUi welche die Bildung
darch die unsterblichen Werke ihrer Yoriahren nie ganx
Ternachlässigt hatten (vgl. ^. 254.) > '^^^ Hülfe gegen die
iminer furchtbarer werdende Macht der Türken su erfle-
beO) nach Italien kamen, und Mehrere derselben nach Er-
oberung- Conslantinopels einen ruhigem Aufenthall daselbst
suchten und fanden, brachten sie niannichfaltige Wissen-
schaft und lilier arische Schätze mit, welche dem darauf
Torbereiteten und empfanglich gewordenen Abendlaude
einen neuen Geist einbauchtena). ^ Unter diesen ein*
flussreichen Schätzen be&nden. sich auch die Werke de«
Plato nnd Aristoteles in ihrer Ursprache, init welchen
Italien, und mittelbar ganz Europa, gerade m einer Zeit
bekannt wurde, da durch die Griechen Georgias Ge«
JOO IL Periode. IL Abschnitt.
mistlias Pletho, den Anhioger der (nea) pUtoui-
schen Philosophie 2») (aus Constandnopel ; kam 1438
nach Floreiix)> und die Anhänger des Aristoteles: Georg
SchoUrins (nachher Gennadins), und vomdunlich Georg
▼on l^rapezunt (eigenüich aas Kreta, geb. 1395} Leh«
xer der griechischen Literatur an verschiedenen Orten
Italiens c), ^t 1484 od« 86) und Theodor von Gaza aus
Thessalonica (kam 1430 nach Italien, st. gegen ^ 1478)
ein heiliger Streit cT) über die Frage: urelche ron beiden
Philosophicen den Vorzog verdiene, entstanden, nnd
durch die Massigung des Cardinal Bessarion (geb.
i39S 'u Trapezunt, kam ebeiiialls 1438 nach Börenz,
(t 1472} iaum beigelegt waie),
«) Die griecbitchca «pd italieDUchen Gelehrten » welches man die
Wiederbelrbuog des Sladiams der classuchen LiteraCiir Terdeokt,
liab«a ohoe eigeiii liehen pliiloeopliiscben Ceist eiiv •llgemeinef
liiteraricebct Yerdieutt und lotereeae. Die Dichter Dante Ali*
ghieri (geb. I265, sL i3ai)p Franceico Petrarcba (geb.
l3o4, at. 1374), GioTanni Boccaccio (geb. i5i3» sC 1376)
nod die Vorgai)»er der lelzlem, Barlaam uud Leoniioa Pilatoa
(beide CaUbrier) Terhreitelen «chon Tor AnkonA iener Gr ircheu
das loteresse für die alle Literatar, ond atreuten manche philo-
aophische Idee ana. , Die Griechen Emaonel Chrjaoloraa
(hU i4i5)9 der angcfilhrte Beasariou, Theo dorne Gaza,
Georg von Trapezunt, Jo. Argjropalns (ana ComUd*
iioopel, «t. i48C), Commruuior des Ariatotelea, die beiden Laa-
caria, Deraetrina Chalcoud^laa (*L 1611), nnd mehrere andere,
waren die ersten Lehrer der griechiachen Literatur, nnd hefor>
derten mit den durch sie gebildeten Gelehrten aua lulien nod
andern Landern , z. B. Ambroalo Traveiraari (tt. 1439%
Oianozzo Manetii (geh. zu Florenz 1396, ai. i4^9) • Job,
Anritpa (geb. in Sicilien 1369, at. liSg), Franc Phile 1-
phut'(geh. zn Tolentino 1398, st. i48i), welche drei aclhit
nach GrieGhenlattd reisten, um Ilandachrifien zu holen ; ferner
Gnariui Guarino , (too Verona, geb. 1570, st. i46a), Lo-
renzo Valla (s. Culgenden $.), Leonardo Bruno Ton
Arezzo (Leonardos Areüunagebw 1369, at.i 406}, Franc Pog-
gius Bracciolini (geb. ]58i>, st, i459)|^Nic. Peru t Ins (^u
s48o), Rud. Agricola, J oTianus Pontanna (at. t&cüS)»
Hermolaua Barharus, Angeiiia Politiaooa (übrraies.
§» 383.) I Marailins Ficinus (f. a86.}» Philipp Bero-
ald v»^ i^oS), Job. Renchlin ({• 283.) phüpaophiache
KTnMiiwae,
Acr^I. llnmphr. Dodiua Je Graecia illostribua linguar. gr. fite-
ratuin^it homamorom rcauuinioribin. Load. lyix 8. —iUee-
Kampf gegen die Scholaslitc; $.282/ 801
reu GevcItieliKa dca Sfucliafiis der .ct^sitehcB LUentnr II*Bd« —
Chrph. Fr. Körner de doctii hominibiu gfaecis, litrrarnm
graecamm in Italia rettaaratoribus. Lips. i75o. 8. '— Chrph,
Meiaera Lebcnabeaqhreib. berühmter Männer.
b) Georgii Gcinistbi Plelboni« de Platonicae atqiie An*
Btotelicae pklloaophiae (lilTereDtia^ §r. XeoJ i54o« 4. iat. per
Georg« Carlaudmiu. Bas. 1674. 4. Zoroastr. et platonicor. dog-
ukinm couipendmm. Gr. Iat. ed. Val. Herrn*. TkrylUlzach. Vi-«
teb. 1719. 4. Zu aeiueu übrigen philosophischen ScbnClen ge-«
hurt auch sein libellus de fato , eiusdejuqne et Beasariouia epp.
aiQoebeee de eod« argnmento c. rers. Iat. H. S. Reinuri. hngdm
6.1733.8. S. oben $.i83. Elegant et brevia IV Tirtuinm expUcetio
gr.etlat. Ad. Occoue interprete. Bai. 1 63*2. 8« De virtutibua et \i(iii
gr. lüt, ed. Ell. Fawcoaei. Oxon. 176a. 8. et al. Vid. Fahr«
ßibl. Vol. X. p. 741.
c) Schrieb anuer mehreren GommeDtaren die Strett«chrift compf
ratio Ariatotelii et Piatonis. Ven. i533. 8.,
d) Deber denselben Botvins Abhandlung in den M^rooir. de
TAcad. des loacr. II. p. 776 sq. in Heumanna Actis Pbilos» IL
Bd. St. X. p. 537. and in Hissinaiwa Manz. for die PbiloA« I.
B. 6. Abb. S. 235.
e) Hieiber gebort sein Bucb : in calumniatorezD Platonla libb.
IV. Ven. i5o3 Q« i5i6. fol. (gegen den letstern gerichtet). Eiusd.
ep« ad Mick. Aposiolicum de, praeataniia Plaioois prae Ariatot*
' etc. gr. c. Iat« vers. iu den Mcni. de TAcad« des loser» T« IIU
p. 3o3.
A« Kampf gegen die Scholastik«
§. 282.
Die erste Folge der nenen Bekanntschaft mit den
Griechen war ein förmlicher Krieg geg^n die Scholastik^
zu welchem einestheils sowohl die ungebildete Sprache
und Geschmacklosigkeit des scholastischen Vortrags , ^
anch die Yerfalschnng und Yerdunklnng Aristotelischer
Lehren, anderntheils der reinere', freie Geist , der in
den Original Schriften des Aristoteles und des PhAo
weht, anregte. Die Philologen Hermolaus Barba-
rus (Hermolao Barbaro aus Venedig, geb. 1454^ 8t. 1493),
welcher den Aristoteles , Themistius und Dioskorides
übersetztei-und Angelus Politianus (eigentlich An-
JOO U- Periode. IL Absduiitt.
miftlias Pletho, den Anhisger der (nea) pUtoui-
sehen Philosophie 2») (aus Constantinopel ; kam 1438
nach Florens)y und die Anhanger des Aristoteles: Georg
Sdiolarins (nachher Gennadins), und Yornehmlich Georg
Ton 'frapezunt (eigentlich aus Kreta, geb. 139S} Leb-*
xer der griechischen Literatur an verschiedenen Orten
Italiens c), kt 1484 od. 86) und Theodor von Gaza aus
Thessalonica (kam 1430 uach Italien, st. gegen, 1 478)
ein heftiger Streit cT) über die Frage: Mrelche von beiden
Philosophicen den Vorzug verdiene, entstanden» und
durch die Massigung des Cardinal Bessarion (geh»
1396 21& Trapezunt, kam ebenfalls 1438 xMch Florenz,
(t 1472} i:aum beigelegt wäre),
«) Die griecbiKbcB osd iulieoUcbeo Gclrlii*tes9 welches man die
Wiederbelebung de« Stadiama der claMucbeo Literat nr rerdeukt»
faabcQ oboe eigeiit lieben pliiloeophiacbeo Geist eiiv ellgemeiDCf
liileririaebca Verdieuat oadJoUreMe« Die Dichter Dante Ali-
gbieri (geb. I2ß5, sL läai), Franceaco Petrarcba (geb.
x5o4, sr. i374), Giovanni Boccaccio (geb. i3i5, at. iSyS)
und die Vorgänger der letztem, Barlaam uud Leooiias Pilatua
(beide Calabrier) verbreiteten acUon vor Ankunft jener Giiecheu
daa loierease für die alte Literatur, und streuten manche pbilo-
aopbische Idee ans. , Die Griechen Emaouel Chrjaoloraa
(st. i4i5), der angeführte ficasariou, Theodor aa Gaza,
Ge«rg von Trapeznnt^ Jo. Argyropulua (aus 0>nsUu-
tinopel, 5t. i48C), Oolnmeutator des Arislotelea, die beiden Laa-
carity- Demctrioa Clialcoud)laa (*t. iSii), und mebrerS andere,
warea die ersten Lehrer der griechischen Literatur, und beför-
derten mit den durch sie gebildeten Gelehrten aus Italien und
siidcro Lindau, z. B. Ambroaio Travefraari («t. 1439),
Giauozzo Manetti (geb. zu Florenz 159C, st, i4'A9) , Job*
Aurispa (geb. m Sicilien 1369, st. 1469), Franc. Philel-
^ phus'(geb.zu Toleutino 1398, at. i48i), welche drei selbst
nach Grieo|>eoland reifcleo^ um IlandschriUeu zu holen) ferner
Guarini Guarino , (tou Verona, geb. iSyo, st. i46u), Lo-
re uzo Valla (s. Culgeaden $.), Leonardo Bruno von
A r e z zo (Leonardus Areiiuus geb. 1369, st. i4o6}, Franc P o g»
gl US Bracciolini (geb. 1080, at, 1 459). T^lic. Perottua (»t.
]46o), Rud. Agricoia, J o vianus Pou t anus (st. i5o3},
Hermolana Barharus, AngelusPolitianua (überdies.
§. 383.), Marail ins ricinus (§. 386.} 1 Philipp Bero-
atd (at. i&o5), Job. Eencblin ({• 283.) philosophische
KTiiiitniaae*
Ver^l. Uumphr. Ilodiua Je Graecia illnstribua liuguer. gr. lite-
raiuinqu« httinattionim restauiatoribus, Load« lyia* 8* — vUee«
Kampf gegen die Scholaslitc; $.282«^ aai
reu GctcItieliKa dca Stmliams der ^c\mMchen LiCentnr II«Bd.~*
Cbrph. Fr. Körner de doctii homioibiu graccis, literarum
Saecarum in Itnlia rettaaratoribus. Lipis. i75o« 8. — Cbrph,
einers Lebcnsbeacbreib« berühmter Mfinner.
b) Georgii Gcinistbi PleibonS« de Platoolcae atqne Avi-
Btotelicae phllosophine (lifTereDtia^ gr. Vfo.' i54ol 4. lat. p«r
Georg« Carlaudrtim. Bas. 1674. 4. Zoroastr. et platonicor. dog-
jDklqm coinpendriim.- Gr. lat. qd. Val. Ilenm TbrylUlzacb. Vi-«
teb. 1719. 4. Zu Beiueu übrigen philosophischen Scjirifien ge-«
Jiurt auch sein libeHus dt fato , eiusdejuque et BessariooiB epp,
aiQoebeae de eod. argnmento c. rers. Int. H. 5. Reinuri. Liigd«
B. 172a. 8. S. oben $. i83. Elegant et brevia IV Tirtuium explicalio
gr. etlat. Ad. Occoueioterprete. Bas. ]53'2. 8, De virtutibus et Titiii
• gr. lat, ed. Eil. Fawcoaer. Oxon. 176a. 8. et al. Vid» Fabr«
ßibl. Vol. X. p. 741.
c) Schrieb anuer mehreren Gommentaren die Streitachrift compa«
ratio Ariatotelii et Piatonis. Yen. i533. 8.,
d) Deber denielben Boivins Abhandlung in den M^raoir. de
TAcad. dea Inacr. II. p. 775 aq. in Heumanna Actii Philos» IL
Bd. St. X. p. 537. and in Hisainaunf Magat. for die Philo«. I.
B. 6. Abb. S. 225.
e) Hierher gehurt sein Buch : in calumniatörezii Piatonis libb.
IV. Veu. i5o3 Q« i5i6. foi. (gegen den letztern gerichtet). Einsd.
ep. ad MicIl. AposioUcum de, praeatanlia Platooia prae Ariatot.
' etc. gr. c. lat« vers. iu den Mcm. de TAcad. des loser« X« lll,
p. 3o3«
A« Kampf gegen die Scholastik«
§. 282.
Die erste Folge der nenen Belanntscliaft mit den
Griechen war ein förmlicher Krieg geg^n die Scholastik
zu welchem einestheils sowohl die ungebildete Sprache
und Geschmacklosigkeit des scholastischen Vortrags^ ids
knch die Verfalschnng und Yerdunklnng Aristotelischer
Lehren^ anderntheils der reinere', freie Geist ^ der in
den Original Schriften des Aristoteles und des Pl^o
weht, anregte. Die Philologen Hermolaus Barba-
rus (Hermolao Barbar o aus Venedigs geb. 1454^ •t.1493),
welcher den Aristoteles ^ Themistius und Dioskorides
übersetzte |. und Angelus Politianus (eigentlich An-»
801 II. Periode. IL Abschnitt.
gelo Ambrogini oder Cino, geb. zä Monte Palciaoo 1454»
«t 1494) eröffneten^e Febde^ Laurentius (Lorenzo)
ValJa (au8 Roma), geb. I40ß> st. 1457), und der D«at-
scBe, Rudolph Agricola (Husmann oder Haasaiann,
geb« zii Bafflen bei Groningen 1443, st. 1485)^)» auch*
ten die Logik za reinigen , und ihr Studium praktiscber
zu mlcben; Heinr. Cornel. Agi*ippa von Net«
teaheim (s. $.28709 Ulrich von. Hatten, (geb.
1488/ at. 1523)^), Dea. Eraamua (geb. zu Rotter daih
1467» ati 1536)^)9 iuid.deaaen Freund Toan'nea Ludovi*
Gua Vivea (geb. zu Valencia 1492> at, 1540)0) ^h.ih
Melanchthon {§, 292.)j Jacobua Faber (eigent-
lich Jacquea le Fe vre d'Etaples aua der Picardie; at.
1537)9 Marina Nizoliua (aua Beraello, at. 1540)/)*
Jac. Sadoletf)| aua Modena, at 1547) und Jacob
Acontiua (geb. zu Trident, at 1^566)^)9 folgten ihnen
nach. Ihre Angriffe auf die Scholaatik wären nach ihren
tnbjectiven Ansichten und Zwecken aehr verachieden.
a) Laurentii Yallaei opera. Bacil. l543. (61, nod : de dia-
leciica contra Aristoteleos. Yen. i499« fol. •— De^volnptate et
•Veto booo libb. 111. fiasil. i5j9. 4. — De llbero arbitrio. Ibid*
i5i8. 4.
h) Rndolphi Agricolae de inTeDtione dlalectica. libb. IIL
Colon. 1537. 4. — Bin ad. lucubrationea. fiaail. l5)8. 4. and:
Opera cnra Alardi. Col. 1639. IL Voll. fol.
«) Ulrici de Hatten opera omnia. ed. Müocb. T. I-^V. Be*
^oU i8ai — 25. 8. ^
d) Dea. Eraami dialogi 6aa« i5i8. 4. >t Eacominm Moriae. Ai^
gent. i5ii. 4. Opera ed. Clcricua* Lood. 1703. XI. Yoll. f^I.
#} Lnd'oviei Yirea de caaaia eorrnptarom artium. Antw. i55i«
und: de iDitiiiy aectia et laadibua pbiloaopbiae , femer de Mii^
ma et vita libb. 111. Bai« i538 uod ia den Operibna. Baail. i555«
II. Voll. fol.
f) Marii Nirolii Antibarbaraa aWe de rerla principtia et vcra
ratioDe philoaopbaodt cootra Paeudo-pbilosopbos. Hb. lY. Par-»
jnai i5o3. 4. ed. G. W. Leibuitz. Fraocof. 1674. 4.
g) Pbadrua seu de laadibua pbiloaopbiae libri IL in opp. MoganU
1607. 8. PaUT. 1737 etc. ^
h) Meihodna a. recU inyeaiigaiidarttm trtdeBdarnmqae artiam ac 1
Erneuerung alter Systeme §. 284. 303 ^
enturum ratio. Bas. i568. 8..«. öfter« Kp. m\ Joli. -Wulfinm
de' ratione edeudorum liLror. (^662) Iierausg. voa Mcrliui Lagu-
n«. Ghcmaic. 1791. 8«
B. Erneuerung alter Systeme.
§. 283.
Die zweite Folge war, dass die alten Systeme der
Griechen und Orientalen ' wieder herYorgesuc^lit und in
Umlauf gebracht wurden, worin mittelbarer Weise, «ich
ebenfalls ein Widerstreben gegen die Scholastik offen-^
barle« Zuerst kam die Reibe an Plato's und Aristoteles
System I weil diese durch die schon vorhandene Em- '
pfanglichkeit und durch Zeitrerhältnisse begiänstigt wiir**
. den^ dann aber auch an andere, mit jenen in Verbin-
dung stehende. An die Platonische Philosophie
schlos» sich die Kabbala; die sogenannte Mosaische
Philosophie, die Theosophie und Magie; an die Ari-
stotelische das Jonische und Atomistische Sy*
Stern an. Die Stoa und die Skepsis fanden anfangs
nur wenig Freunde. Da aber kein altes System dem.
StaudpnncLe späterer Zeiten vollkommen angemessen seja
kann, da Streitigkeilen über jene Systeme enstanden, und
ihre Mängel nichi: immer verborgen bleiben konnten ^ so
wurde dadurch theils eine Combinatiou mehrerer, theila
eine skeptische Bestreitung derselben veranlasst Die
Wahl , die Vertheidigung und Bestreitung der Systeme
ging von einem doppelten Gesichtspuncte , einem theolo-
gischen und einem naturwissenschaftlichen, aus^ indem '
man theils die festere Begründung der Tlieologiei theils
die Erweiterung der Maturkennlniss sich zum Zweck
machte«
304 Ilt Periode. IL Abschnitt.
L Erneuerter Piatonismus und dessen Verbindung
mit Kabbalistiki Magie und Theosophie.
§i 2841
Siehe, aoMn' den f. 382. angenilirten Schriften , BnhleU Grnnii-
rias <l« Gesch. d. Philoa.
' Ludw. Dankeg. Crime ^ Disa. de cauai« iDaUoratae Mec. XV. ta
lulti^ philoa. Plalonica^. Viteb« i8ia« 4. .
I '
P lato' 8 Philosophie, im 15» Jahrh. raerst in Italien
Ton phantafiereichen Köpfen anfgenonunen , warde be-
sonders in Florenz Ton den Mediceern (Cosmus und
Lorens * Ton Medicis) begünstigt» and erweckte jetzt
einen lebhaften Enihusiasmus , doch mehr in ihrer Um-
bildung dorch die Neuplatoniker, als in ihrer reinen
Gestalt. Zn ihrer Empfehlung diente, dast man sie, zu-
folge einer den KirchehTälern ohne Priifung nacbgespro-
chelien Behauptung, aus der judischen Philosophie t^nd
Religion ableitete, und gleichsam als Stiefschwester der
chrisüichen Religion betrachtete (Joh, Pici Heptaplus, p. i«
Franc, Pici Epist. lib. IV. p. 882.)- Daher stellte man
auch die Platonische Philosophie in Verbindung mit der
Kabbalistischen und Mosaischen. Der Ueber«
druss an der scholastischen Verslandesphilosophie und die
'Sehnsucht nach einer den ganzen Uenschen mehr befnedi«.
genden Philosophie, gewann ihr ebenfalls Freunde; daher
Terband sie sich mit der Mystik, erhielt das Interesse der
Ternunflideen , stützte den Glauben an Unsterblichkeit|
gab eii^Gegenge weicht gegen den Naturalismus der strengen
Aristotelikerp nährte aber auch den Aberglauben^ (mit
Ausnahme. der Astrologie) besonders Ton dem Einflüsse
' des Geisterreicha in die Natur (Ficini praefatio in Plo*
tinnm# Pomponatina de incantat« c* i.}.
*) Will. Roacoe tbc life of Lorenio de Medici. Lirerp. 179$.
11 Voll. 4. deuuch Ton Sprengel. Bert 1797> 8. Sl 55.
Ernenerter Platonimos. $, 285« 305
f. 28«.
C« Hartxlieim tiI« Nie de Ciub« Trerir« lySo. &
Einer der er^en Denker, welche -die Beim der eclio«
lasdsclien Phüoflophie TerliesseD» war der scharfsinnige
Girdinal Nicolaua Cnaanua (Nicolaaa Chrjpfls oder
Krebs von Kass oder Kasel im Erzstift Trier, geb. 1401,
st. XU Todi 1464) I welcher nicht gen^eine mathematische
Einsichten nnd grosse Vorliebe für das Nenplatonische
System besass^ dasselbe aber doch auf eine originale
Weise durch das Medium der Mathematik auffassle und
darstellte« Er bc^achtete Gott als das unbedingte Ma-
ximum, welches als absolute Einheit auch zugleich
das unbedingte Minimum ist, aus sich die Qleichheit
und die Verbindung der Gleichheit mit der
Einheit (Sohn und Geist) erzeugt Er hält eine eigent^
liehe Erkenntniss dieser absoluten Einheit -«> weil jede
Erkenntniss nur durch Zahl veroiittelt wird — fiir un«
möglich,' und nimmt daher Ton ihr nur uneigentliche
und unvollkommene Erkenntniss (durch mathematische
Symbole) an« So inconsequent dieser Gedanke ausgeführt
Und so dunkel die damit zusammenhängende Ansieht
von der Welt, (als dem zusammengezogenen oder
endlich gewordenen Maximum), so wie die von der
Einheit des Schopfers und der Schöpfung ist, so miss*
lüogen il^rner sein Versuch ist, durch diesen pantheisti-^
Mien Theismus die Geheimnisse der Dreieiu^keit und
MSenschwerdung zu erklaren', so kommen doch in seinen
Stkriftea* neben jener Mystik audi tiefe, aber uneot^
wickelte Blicke in das menschliche Erkenntnissrermögen
yfat, z. B* das« in den Zahlen (die er für die ratio expli^
cm£a hielt) und indenZahlTerhaltnissendielVincipien dfü
ErkenntmssTermögens enthalten seyen«", daas'die absolute
Wahrheit d<em Menschen unerreichbar (praecisio vorita-*
tis inatlingibflis , was er die docta ignorantia nannte)
Und ihm nur eine wahrseheinliche Evkeantniss (conie^
6UMJU U
306 IL Periode. II. Abscbutt.
ctnra) bescliieden sej, vreihalb er «ach die Scfaulpliilo-
tophie venpottete. ' ■ ■
*IVicoUiGnsaiii opera* Paris» 25l4. HI. VolK foL« ToHlitSB-
4>gar: Ba^il* ]565« IIL Voll« foÜ (de docu igDorantu pracoUio-
nii TeriUtU inattiDgibilis. T. 111. — Apolögia cloctae ignorantiae
lib. I. «^ de comectnria« liBb* IL -* ck aapientia^ Hbb. 111.)
Noch mehr wirkte nach Pletho und Bessarion (§. 281}
Martilius Ficinus, ein geistreicher ^^^ ^^ Florenz
(geb. za Florenz 1433 , it. 1499)) sowohl durch Ueber-
Setzung des Plftto, Plotin, Jamblichns, Pro'klas
n* a. (s. oben die Liter.) , als durch eigene Schriften a)
gut Empfehlung der platonisclien Philosophie &). (^osmus
Ton Mediois (st. 1464) bediente sich seiner zur Stiftung
einer platonischen Akademie (um 1440)0* •^Uein Ficia
iksste dieses System aus dem Standpunkte , der I^euplato«
niker, yermischt mit Anstotelischen Lehren ^ auf, und
hielt den Herme» Trismegistus für den Erfinder det Ideen-
lehre. In seiner Theologia PlatonicaJ) fiUirte er mehrere
Beweisgründe für die Unsterblichkeit der Seele nicht ohne
Scharisinn aus, und bestritt den aUgemeinen Verstand des
A T e r r 0 e s ( j[. 2(8) i^^d die Aristoteliker seiner Zeit. Im Ue-
Jl>r]gen war $i^a ßestreben dahin gerichtet, diesen Platonifr^
muB für die christliche Lehre zu benutzen« Sein lE^^
thusiasmtis etgriff auch den Johann Pico Herrn Ton
llirandula, Gri|feii und Fürsten von Conpordia (jg^
1463 j At 1494)9 «i°^ Gelehrten von herrlichen T^alen«»
len , aber sehwiär^eriscber Phantasie »)• Er hatte ^ ^^
scholsstiacbe Philosophie studirt, nnd wai; fest ifberzei^
dass Plato's Pbilosqphie ans. MoseSv Scbiljften» dem- aUge-
weinetl Schatze/ aller Wissenschaft tu^d Kunst geschupft
Btj (Hepfopltts p, 1. Ba8.i601> Djsdier sei» eifriges . SjtiH>
dium der. tnorgenUn^iKhen Sprifohen und TorziigHch, der
Kabbalistisefae» Sdirift^^ ans welchen «r die Thfii0a au
Mardilios Ficinus $. 286* 307
der Von ihm «ngekfindigleD« aber nicht *a Stande gekom*
inenen 5ffefitlichen Disputation za Rom (Condasiones
DCCCC Rom i486* foL Col. 1619« 8) grosstentlieils ent-
lehnte,^ Daher aeia Veraack einer Mosaischen Ehilosopliie
in dem Bepfaplns. Seine Vorliebe für die KabbaU, wel«
che er ebenfalls für göttUcfae Weisheit^ für wahre Offen-
barung > für daa einzige Beweismittel de^ göttlichen Sen-
dong Jesu, lo wie der Geheimnisse des Ghristenthums,
nnd mit der pythagoreischen und platonischen iPhiloso«
phie für einstimmig hielt j(Apj|>l. p. 82. 110. 116), hak
auf sein Zeitalter grossen Einiluss gehabt.^ Die Eintracht
der Aristotelischen und Platonischen Philosophie ins Licht
zl» aeücen , war ein Lieblingsplan, den er aber nicht aus*
führte (Jb. Pici ep. ad FicinumJP. L p.7ö3> In seinem
Alter, tn welchem er sich von mehrern der angegebenen
Torurüietle reinigte, schrieb er auch eine Tortrefiliche
IViderlegnng des astrologischen Aberglaubens, Durch den
Bnkm 'des Grafen Miraudula ^ durch seine Schrillen/)
«nd Frbmide pflanzte sich die Liebe für die plato-*
üSedi^-kabbaiistiflche Philosophie fort. Sein Meffe» der
Graf Johann Franc Picua de Mijpandula (ermor-f
det 153l)>i trat in seine Fusatapfen, ohne seinen Geist
»k beaitsen,^ war aber mehr üum blossen Mysticisinns ge^
iMigtgr) VKod bekämpfte daher iiberhanpt die heidnische
ttnd adiolattisdie Philosophie» . i .
«) Ptoiai^Dpp. in II. Tomos läigctta. Bsi« i56i. 'Pmu tC4i f.
b) Cemmwitriiit de PlMoiiiMe.,pliiIofophiae po«t renatat lileraft
apud luloB rettanrelione, siye Mars. Ficln! irlta, «ictore Job*
Coriio ^ua fimiliart et «diaeSfftilo. huat primiim i» Ineem
•rntt At^ MarU Bandin^U Pia. 1773«.
J. G. Schelborn Comm. de vita , nioribua et acriptis M i r • U
lirFiclni, in d. aznoenitatt. lUerat. T. 1.
t) B. S i er e k i n g Geachlcbte der platöDlicLen Akademie ka Flo.»
t€iiz. Göttlog. tSia« 8«
d) nnologii platonica a. ila immeruUuts aaimoilMti ac aetsmA
l(4lflilata libri XVUL Flor. l48i»^ol*
308 n. Periode. II. AbschniR.
«) Le^^Q»b<«c1lr•iKnng <!«• ,Toh* PSen«« Ctttfeo r. Mrri« Jiila^
in MeinArs LebensbcKbretbung bernhmLer GdcitfUn« 11* B.
■• fulgcnHc Anm.
/)Jo. Picl deMimiidult Comro^nUtt. Bt>non« i4f)6. foi. un-
gleich mie den Schrifl«D dea Jo. Franc, Pico« Bm. 1Ö79 •»
73. II« Tolf. aod 1601. IdU Vorani^htmM Labcatbca«lir«ib« de«
Jo. Pico, voQ aeiocm Melfen abgQlaaat.
g) Er achrieb : de «ludio diviDae el hmnanae tapTetiliac« ]£cTid.
J. F. Bnddeni. lUl, 1702. 8; cxaro^o docIriMie'iraaiUllU geiv
tilium.f UfpraenolioMbiia ; de provideotifi ; in d« t^p. nirioa^ar Pid
(a.v«rwAnui.|. 8eia« £pp. ad« Cbpb. Celiariua« len. 1682. 8«
Kabbalistik. Mngie.
Buhle ticschirhtl^ der kabbaliitiach^ii Philoiophia im i5« tttA iCu
Jabrb, in.a» Gcacb, der neueren pMloü^ 11. i. S. 36o ff.
Johann Reuchlin (Capnid, geb.' ZQ PforzWm
1455 1 Prof. zvL Tübingen, it 1522)> cler edle Freund nnil
Beföi*derer der classischen Literatur und Spraclikunde ,
welcher durcli Fi ein und Pico in Italien für dieipj'*
Ihagoreisch -platonische Philoaophie und für da« Studkutt
der Kabbala gewonnen worden wara), VerbreiteU aie ia
Deutscbland dureh seine Sdurilten: dererbo mirifico
(Itbb. III. Bas. 1494. fol.) nnd de arte cabbaliptica
(llbb. lil. Hagen. 1517. 1530^ &!.> Di« aehwinaerieeka
Schrift d^ Franciskanermöncha Franciicas Geo^^ina
Venetas (Franc. G. Zorzi,. aua Venedig), der ao Aq-<
fange des 16* J^rh. bliihte : de harmonia mnndt totins emnüca
triä. (Tenet. 1525)» hktte wegen des abentibenerlichen
Pbaritasiespiels weit weniger Einfluss, als die S^hrilten
dea Heinrich Corneliifa AgrippA toji Nettes-
heim. Dieser Mann (geb. i486 zu Coln) 'Besass Iieirrli-i
che Talente und Kenntnisse in allen Fächern^ aber seine
Ruhm - und Gewinnsucht, und sein Hang za yerborgenen
Künsten brachten etwas Unstetes und SchwanlcendeB in
^ein Leben und geistiges Wirken. Er hielt zb Dott tf-
fentliche Vorlesungen' über Reuchlin's Schdft: tfa virbo
' Flatonisiuiiif iii y^rbittd. QiJt Kai^bsiL S.287. &99
wie dM gröMl^n BdfkU/ Auf TrltK^ilu'j Biitli,
wckfaer m «einet Zeit der grd^ste Aäept 'vnir, schrieb
er sein Werk: de occulta pfailosophi« (lib.I, 1631.
libb, III. Colon. l533.. 80> ^^^ Systeio alier scljwärmeri-
echen Philosophie, worin dieüAagie, ah die Volleudung
dfer PJiilesop&ie imd «lir Säüüssel aller GeheiamSse der
Mator, in ihrer dreiftchen Gestalt^ als natSrliche, himmli-
bA^ uod reUgiöse oder GereaKmialniagie, nach Versehjeden-r
hni der körperlicbeoi ^ himinlischen und inUUectneUen
Weit.«Bsthein|y und die yerborgenen Kräfte^ wache die
Dinge von Gott Termittelst des Weltgeisies empfangen ,
mit scheinbarer WissensohafUichkett entwickelt werden.
Nach dieser Denkart mnsste Ägrippa anch ein Freand
der Lnlii sehen Kunst (ygL §. 269) werden, welche
er dnrch einen Commentar erUuterte. In andern Gemütits-
lagen erschien ihm^ dagegen alle Wissenschaft nn^Hyefias'*
sig. In eines solchen verlasste er die zu seiner Zeit
grosses Aufsehen erregende, ivon ihm genannte •cynis
sehe (d* i, beissende) Abhandlung de incertitudine
et Tanitate scientiarnm (Col. 1527- P^r. I61l9^.:
Antwerp* l^ao* 4.) in welcher er alle Wissenschaften
und Bestrebnngen der Menschen als vngewiss und eitel,
zum Theil mit Sophisterei, zam Theil aber anch mit treffe
lieber Einsicht der wirklichen Mängel der Wissenschaft
darstellte'^). Durch die Bestreitung des ^exenglsubens
hat sich Agrippa mit seinem Schüler Johann Wier
(geb. aa Grare in Brabant 1515« »t 1588)» ^^n bleiben-!
des Verdienst erworben. Mach sehr veranderUoheu Schick-
salen starb Agrippa 1535 ZQ Grenoble.
a) Meloers Leben Reucbliot in seinen IiebentbekbreSbongeli be-
rubnit. MüDDer. Tb. 1. No. 3. Siegm. Fiied. Gebret, Jo.
Reäcblin« Leben elc. Carlirube i8i5. 8*
b) Ueber tbn Sebelborn lo auoeniUU. liter» 1\ II* p« 5^ uud
Meiner« LebeiftbeftcUr. ber. Minner. Tb. f.; cudlicb: Ueinr.
Corn. Agr. v. N. pliilof. Ansichten von der W. u. dem Lehen
•eiiisr Zeil in £d. Uuacb* d«aitcb. Bliiseum lu £dc« u tu Mi
310 U. Periode^ IL Abschnilt.
HelV. Fr^bvg x8a4. 8/ fltm* op4m iv dm Ta
La^d, B. «« ft. ä«} aac^^edr. i$5q und 1600«
Theosophie«
Die neaplatooiaijie mid kabbdiittfaefae M jttik fartc^«
den Ant nnd Tl^eosophen Philippai Theop braust na
Bombast von Hohenlieiin (er aelbat nennt aich Aa->
reoIaaTbeophtasIna ParaceXaa's) (geb. zaBlanen«
Einsjedeln in der Schweiz 1493, st» 1541 xa Sakbnrg)
in engere Verbindung mit Chemie nnd Heidknnde»
Dieser Sonderling und Charlataa mit vielen praktischen
KenntDiflsen und tiefem Blick in die'ü^atnr» otm^ wisaeiw
achafUicbe Vorbereittuig und Bildong^ strebte nach dem
Anhme eines Reformalors der Medicin; «u diesem Zvrek--
ke nrasste ihm auch die Kabbala d'*''*'^» deren^ Lahrea
er popalfir zn machen sachte nnd mit lebendiger Einbil*
dangskraft ausbildete, Die^ Behanptung eine* innerq
Lichts, einer Emanation aus Gott^ «IsdemOrnnd«
wesen^ die allgemeine Harmonie nnd das. Leben aller
Dinge im All, der Einfluss der Gestielte auf die saUo-
narischen Dinge , und die Besiehnng siderischer oder
astral i«cher Kö)rper auf die irdischen überhaupt , wonraf
sich auch die Lehre von den Elementen als geistigen
Wesen stützt, denen die sichtbaren Körper ssnr HiUle
dienen 9 — dieses sind die allgameinen theosophisch«
theurgischen Ideen, die er auf mannichfaltige Art,
oft in unv^rstandliehen Wortei^, formlos vortritgt, £i-
genthümlich aber ist ihm dia erdichtete Harmonie swi-
scheo Salz, Leib und Erde*, Quecksilber, Seele und "Wbm^
ser; Schwefel, Geist und Luft; so wie sein Archens (oder
der scheidende Geist im Magen). Seine Schwiirmerei
land nicht wenig Anhängera). Valantin Waigel (geb.
tu Heyn in M^issen 1533, Prediger zuTscfaopau inlkfeis-
sen, st» 14(S8) folgt« voraahmli^ dam Paracalaos^ und
Theosophea de» i0. J^liril. $* 289. Sli
VmaliBg'i§.r7i), als BljnstSket und Xh«oao|li iwehft). B«-
sondeim aber pflegte nbd Terbreitete die RoaeiÜLcea-
sergesellschaft^ welche ^ahracheixilich (erat im 17»
Jahrb.) ans einer satjrischea Oichtangc) des Theologen
Talentin Andreae (geb. im WürtembejOgiachen 1M6>
at 1564) entstanden ist> des Paracelsus Lehren.
a) J. J, L o o s Abbandlang : Tbeopbrastas ParaceUos tod Hoben^
beim ia den SciidJCB ton Grenzer «. Danb. i. B. VgU Spr«ia*
geTa Geachicbte der Anueikunde. 111. Tb. Ferner: Leben u« '
Meionogen berühmter Physiker am Ende des XVI. und zu Anf.
dea Xyil. Jabrh, llerattig. Ton Tbadd. Aoaelm Riicner lind
Tbadd. Siber. i. Heft. Tbeopbr. Paracelaoa« Subü^cb i8i9«8.
, PbiL Tbeopbr. Paracelsi Volumen medicioae paramirum. Ar-
gent. 1675.6. und: Schriften des Parac. berausg. Von Jo. Hu-
.. aar. B4». 1689. ^ VolL 4. Aigent, 4616^ i& UL Yoü. f.
Genf )66d. IIL Voll« f,
6).HilUger de vita, fatis et acriptis VaK Weigelü^ u« Fqrtacb
de Weij^ello in den Mlscell. Lips. T. X. p. 171.
Weigelif 'Traetatus de opere mirabili; arcanum omniiim arcft-
norum; güldener Griff, d. i. Anleituog, alle Dinge ohne li-r-
thnm zu erkeooen etc. 1678. 4. u. 1616: Beriebt und Anleitung
xnr deuucben Theologey; Pbilos. injat. etc. ibjU Mevat. i6i8«
Studium uoivenale; Noace (e ipsom a, tbeol^gU aaUolo|^ixat4u
|6i8« u. a,
c) Cbjmischc Hochzelt'Cbristian Rosenkreuz,- |6o3. u. dessen: All-
gemeine niid Generalreforroatiön der ganzen Welt benebenat der -
fama fralernilalis der Rosenkreuzer. Regensb. 161 4. 8. •— Vgl.
Andreae's eigeobaDdige, auf der Wolfenbütller Bibliothek aufbc»
wahrte, Lebentfbescbreibuog im Teutschen Mercur 178a. Mara-
beft, u. tÜeberaetzuug aeiner Selbttbtograpbie in Seybolda Selbst«
biograpbieen berühmter Männer. Winterlhur 1799* IL Band^ aac^
Ho a ab sc b L V, Andreae imd feiii Zelt^liWt i^erU l8ig« b«
J* J89t
Cardanas de Tita propria, Bas. i542« und umgearbeitet ebend.
1675. vnd ton Naude heransgegeb« Paria i643. 8. Vgl* Ba^fle
Dict, und aein Leben von W. R. Qecker 4U Cauzler'a und
Meissoer's Quartalschr, Jahrg. 111. Ou, 3. H. 5. . Endlich in den
Leben nud LebrmeinUDgen ber. Physiker etc. (Siebe §, 388.) !!• U*
^ilkbach i8ao« 8* wo eine sjftem^iache Ucberai^bt seiner Leb-
res gegeben wird. — Opera, ed.Car« Spon. Lugd. i6C3. X VoÜ, iblt
An Öonderfaarlteit kommt dem Paraoelsua der be-
rähmto 4r9st^ Nati^rforsolier luid.MathemAtito Utero*
3i% IL Periode. ' IL Absclmitt,
nymas Caräanus (Geroninio Cardano, gttiu iMt n
Pavia, 8t» 1576) nah, dar aber an ^MenachafUidiar Bil«-
doog weit über ihm eteht« Seine Ejranklichkeit in der
Jugend und seine deapolikcke Ensiehang binderten die
'EntCdinng seines originellen Geistes; die eingesogenen
Yornrtheile Ton der Astrologie nnd einem Schuts«
g eiste (daemon familiariB), gaben demselben eine falsche
Bichtnng, und durch beides kam in sein Leben nnd sei-
nen Charakter eine sonderbare Mischung von Widerspra-
chen, die auch in .seinem (durchaus unsystematischen)
Schriften Ton mannichfaltigem Inhalte* sich zeigen. Er
lehrt und bestreitet astrologischen und kabbali-
stischen Aberglauben, und lässt helle Gedanken, An-
sichten und feine Bemerkungen über Natur und den Hen- .
sehen mit den sonderbarsten Grillen wechseln« Die Theo-
logen seiner Zeit haben ihui als Heterodozen^ falschlidi
des Atheismus beschuldigt,
* Betondeif gehdrt hierher : de mhülitftte libb» XSf. nnd de remm
wleuce Ubh. XViU
IL Erneuerung der Aristotelischen Philosophie
und Qegner derselben«
§. 290.
Vgl daf §. a45, angef. Bach tod Joh. Lsquoj da yaris etc.
y bct. die Abhandlaog vod Eiswich.
W« h* G» Frfar. Ton Ebersieio über die BetobalieiibeU der Lo-
gik ond Metaphysik der reinen Peripatetiker, HaUe i8oo. 8.
Aristoteles Philosophie fand noch zahlreichere An-
hlinger. Schon die Scholastik chatte fast alle Köpfe mit
der grössteu Verehrung gegen diesen Philosophen erfüllt,
und die gewonnene Verstandesbildnng Empfänglichkeit
für seine Philosophie erzeugt. Die Werke des Aristote*
leSy die nun in der Origuulsprache gelesen werden komt*
ten, wurden daher mit grossem Eifer slndirt, eiUic^
PeiipttMliker ia Italien. $. |I91* $iA
fibmetst^ in AoisSgi und Confpendieii gebracht Et bfl«*
del« sich ^ «ine sehr «faireiche Sehale von Pmpatetikem
Tinter den Theologen und Aerzten. . Die letstem wtren
mehr dem Mataralismns geneigt, nnd konnten überhaupt
naanche eigenthumliche Ansichten der Naturphilosophie
freier und unbefangener entwickeln. Die Unterscheidong
der philosophischen Wahrheit.nnddes Kirchen«
glanbens diente ihnen cfiin Sdiilde gegen die Verkette-
rungssodit der Rechtgläubigen. Die Anhanget des Ari-
stoteles theilten sich in dein 15. und 15. Jahrhundert in
swei fit uptparteien , dieAverroisten (welche des
Averroes §, 353 Auslegung des Aristoteles folgten) und
Al<6xandristen (Nachfolger des Alexander Aphrodisien*
eis — §.±S3 )y *- welche durch ihren Streit über das Denk«
prsndp und die Unsterblichkeit so grosses Aufsehen er*
regten, dass selbst das Lateranensische^Concilium 15111
den Streit zum Vortheile der Orthodoxie zu schlichtiBn
aioh bewogen Sind«
5- 291*
Peripatetiker in ItalieiL
Unter die bieruhmtesten Peripatetiker in Italien ge-
hört Petrus Pomponatiusa) aus Mantua (geb. I462i
•t« i525 oder 1530) 9 der sich zwar im Wesentlichen an
Aristoteles hielt, aber durch gründlichen Scharfsinn in
Untersuchungen über einzelne Gegenstande, als: die Un«
Sterblichkeit der Seele, das Verhiiltniss der Freiheit zum
Fatum und zur Vorsehung, endlich die Wünderwirkun-
gen und Bezaubeningen (oder die Frage: ob die wun«
derberen Erscheinungen der Natur von dem Einflüsse der
Geister, wie die Platoniker behaupteten, oder von dem
Einflüsse der Gestirne herrühren?), den Abstand^des Ari*
ttatdischen &fsiems tou der kirchlichen Lehre bestimmt
•oispMoh (jU iato 11I| 1)1 freiere Ansichten ^ rornehm*
3ft4 IL Periode. IL jU^Sifaiiitt
lieb fiber die gMi4iiiit«n Gegeiiatiode «rofiiete und ta
tk&n» Uatersachuog«!! anregte« Er gerieth TomehmlielL
doroh die jLehre^ dass ee nach Aristoteles keine nnom-
atössttcben Beweisgriuid« ipr die UoaterbUchkeit der Seele
. gebe, i4 einen liefdgen und geüUirliolien Streit, in wel-
ehern' er sich durdi die Untersofaeidong swudien natni^
lichem Wissen und positirem Glauben sobotite. Aus aei«
ner Sebiüe gingen mdhrere treSb'ehe Köpfe« als Simon
Porte oder Portina (aus Neapel, st. ±$$S)b), Pau-
lus JoTzus (Gipyio; gab« za, Como 1483i «t ±6$2\ Ja-
lins Caesar Scaliger (de la Soalä; geb. am Bipa
1484 1 st. 1559), der anch den Gardanns bestritte), der
Cardinal Caspar Contarenns (st, 1442)> welcher
all Gegner seines Lehrers auftrat, femer der Spa-
nier Joannes Geüeaius Sepulyeda (geb« 1491 zn
Cordova, st» 1572) hervor. Einer seiner mittelbaren
Schiller war der paradoxe Freidenker Lncilio (JuLCae-
aar) Vanini (geb. um 1586 in Neapel, verbrannt zu
Toulouse 1619)^« Ausset Pomponatius, vreleher das
Haupt der Alexandrischen Partei wurde, gehorte noch
Nicolaus Leonicus mit dem Beinamen Thomaens
(geh, zu Venedig 1457^ sL I53d)> Jacob Zabarella
(geb. sU Pädu« 1532« st. |589) der in andern Punkten
von Aristoteles abwich«), und in Franc, Piocolomrni
(geb. za Siena 152O9 ^t 1604)» besonders in Hinsicht der
Methode der Moralphilosophie seinen Gegner fiind; end-
hck Caesar Cremoninns/) (Cesare Cremonini; geb.*
9u Centi im Herzogthnm Modena 1552> «t* 1630) u. a.
9tt den Alexandristen. Unter den Averroislen sind ausser
Alexunder Achiilinus ans Bologna (it*vi5i2), den
man den «weiten Aristotfles nannte, Mercna
Antonius Z'imar^i aus Santo Pietro im Neapolitani-
schen (st. 1639), Augustinus Niphus (geb« i473j
st. 1546), welcher eis Geguer des Pomponatins auftrat»
über speler de« Avoiroe» Aimcht yf^Vm^g), und den
Axiüötelische PhÜM. $. 291* 815
f«tcbtot«ii ArittotelikMr Andirefts Caeaälpinua .Q^
sa A'rezzo 1509 # Bt 1603) y wenige ^ berühmte llidiiier.
Der leUte bildete den ATerroiamas so «inem Tolligen
Paothetimiis an», iDdem er Gott nicht ala wirkfinde Ur-
eeche, sondern als constitttirende Ursache der WeU^ ab
das Wesen der Dinge ond den thatigen Weltrerstand dar-
stellte, derkait den thierischen tind mensdlichen Seelen
eine nnd dieselbe Sabstan« animache« Die UnsteiUieii-
keit behauptete er, weil das Bewnsstseyn Tom D«iken
nnzertrennlich sej; auch nahm er Dämonen anA).
4t) Pecri Pomponstit Trsctftii» da imniortalitate smnia«» Bo«
Don. 'i5i6. Yen« i5a5. foU u. .öfter« Die lettle Ton Chpb«
Gottfr. B ft r d i 1 i besorgte Ausgabe hat anch eine kurze Lebene*
bcechreibang d«. F. VergU auch Job. Gotcf. Olearii Dies, de
Petro Pompouatjo. Jeu. 1709. 4. — £iuad. de feto, libero ar*
bitrioy praedestiDatiooe , proyid^otia Dei libb. V., in quibus dif-
ficillima capita et quaeMionee tbeoiogicae, et pbiloaopbicae ex aa-i
na orthodoxae fidei doctrina ezplicaatur et ranUis rarU biatoriia
passim illnatrantur per autorem, qni se 10 omnibua CaooDicae
acripiQrae aanctorumque Doctorum iadicio aubmittil. Baail. i&a5«
1560. 1567. fol.' DeoaturaliuiQ^ffectuumadmirfodoruiii canaai lea
de iocantatioiiibas Über. Bas. i656. i567.
h) Porta de reram naturalibiis priocipUs de soima et' meote ha-
mana« Flo9> {66it 4*
0) Scaligeri über esotericarnm azeroitationmb da aabtilitaca ad
BL Cardaumn, Paris, i657« 4. wogegeq Cardaoua s. apologia ad<*
Tersqs bor. libror. caluraniatorcm schrieb » beigefügt der Ana«
. gab« flea Baoht de aobtUttatef Bu» i5仫 8* ^
d) Ainphiibeatniiii aeteroae pfOTidentiae etc, Logd« i6i5, g« Ba
admirandls naturae etc« arcanU libb. iV. Par, j6a6. 8. Tgl.
Leben und Schicksale , Charakter und Meinungen des Lircilio
, Vaninii einea Atheisten im 17. Jahrb. etc. t. W. D.F. Leinz.
2800. 8. Standlins Beitr. vir Philoa; und Gesch. Bd. U CL
147, Fnlleborns Beitr. V. St, 1.
#) D,e inyentione primi inotons. Frcf. 1618, 4. tJebrigein acbrieb
er: de anima. Frcf. 1607. Opera logica. Fcf. }6o8. De dortri«
nae ordipe apologia, ib. eod. De rebn« natural ibua libb, XXX«
1689. 8. Fcf. 1617, Opp, pbilosophica ed. J, J, ^aTenre^«-
|er, FcCr i6a3, 4,
f) Caesaris Creme 01 ni liber de paedta Ariitotelia -— Diaty^
posia QoWersae naluralii Aristptelicae pbilqsophiaa — lUoatraa
coolemplationes de anima •— Tractatus tres df itMihw fXtaf^
ni«, da liMwhi er d? (bciatate uppetiiir«.
31fi U. Periode» IL .Abscfatutt;
g) Libri VI« da lotelleeta «i d« dsfltooviboc, y%tu ti^ UL tiod
Oper« pliilof« Vea. löSg. VI. Voll« fol« Opttsc« moralia et po—
( üüctu Per. i645. 4.
< 4) Aodreae Gvetalpiui Qaettione» peripatetkae libti V. Veoci«
' .i^yi» ^oL Da<iiaonttm iuTeatjgatio peripflolica. V«s« 1695« 4« , ^
J. 292.
Pefipaletiker unter den Deutschen*
S. die Abbandl. Y. Elawicb atigef. hdCct $. a45.
, A. H. C. II « e r e n Exw^ über die Folgep der Refonnatloa lur
die Philo», (in Koyaers ReformatlonAalman« .1S19. S. ii4 ff.)
Obgleich Luther und Melanchthon (geb. zu
Bretten 149X9 %^^^ lä60) im Anfange det Reformatimi,
-vreil sie die Fesseln der Scholastik yerwarfen, auch das
grösate Yoruriheil gegen Aristoteles Philosophie gefasst
hatten, so Icanien doch beide davon xurück; namentlich
erkannte letzterer nicht nur die Unentbehrlic^keit einer
Philosophie für die Theologie, sondern empfahl auch Vor
allen die acht Aristotelische und blieb nicht bloss
bei der Dialektik des Aristoteles stehen a). In der üJoral-
philosophie aber wich er von dessen Ansicht bedeutend
ab, und machte den Willefl Gottes com Princip. . Das
SUUogesetv ist ihm die ewige und uoTeränderlicha Weis-
heit und Regel der Gerechtigkeit ih Gott. Das Studium
der Aristotelischen Philosophie aus der Qualle^ gereinigt
Ton scholastischen Spitzfindigkeiten, aber «udh bald tnit '
neuen vermehrt, kam durch Melanchthon's Ansehen auf
den protestantischen Universitäten vorzüglich in Auüiahme,
nnd es erschienen darüber eine Menge von Compendieu
und Co^pmentarien über Aristoteles, f hierher gehört 9. B.
Joach. C^merarius, sL zu Leipz. 1574)» welche daa
Denken wenigstens im Gange e^hieltep. So herrschte Ari*
atoteles wieder bis ins ijtto Jahrhundert. Das Ansehen,
welches er durch den ^Zeitgeist und eine Anzalil damals
berühmter Männer — Jac. Schegk (PiHif. der Physik zu
Tübiiigen st. 1587) und dessen Schüler Philipp Scher-
Gegtier des Aristotdes. $. ^93. 817
tittift (tt d# P»f. ief Log. tmäiMBt "gJBL Ahorf ie05>
Jsc. und Covo. Martini (derlebtere tt« als ProL ^
Helmstidt i62l) **« «fb^elt, ' kMwtt^ dbrch dk aj^ii-
dMnden Annditon einiger IMartäadkeriden FtorMltei', %rl«
it« B< des Nic'olaii'e Tanreilns;* Caesalpini G^'gnei^.
(geb« za Miinipe^ard i547^ at ia06)^K'^<'l^ ^rsdiüttert
yf^Mw»' M-nr etnoK^ vocde spltarliln (ts^) toü Dan«
H'<»ffinttüt^.(Ffb£ der ^fh?ol« xa Helmaftftdlr) nnd seinen
Anhängern J c^Ii. Ang^lus Werd«nhagen (vgl. f. 336
not c) and Wensetlans Sohillibg der Pliilosopfaio
ein tormlidier Xrfeg erklärte). '.^
4l) Melanclithonif oratio de tiU AmtotelU, babiU lUiS^y. T«
JL declamaU. p. 58 1 Bq. n. T.III. p. 55 1 tqq. De- ttlilUnfe phi-
locopbiae decl* T. X. Dialcctica suerat Vi^ i^34| iniiia do«,
. clriDaa pbjticao xaent i547; epitome philoaopbiae inoralia« Viteb.
1689. » ^* anim« l54o. 8.; elhicae doctrinae elemetita« Vir, i55o
und öfter in a. opp. ed. Caspar. Peuiter. Vit. i56;i» IV» Toll«
^ foJ. .
^) T<ic. Tanrelli pMloaophiae Triäoipbna. BmiI. iSyS. 8. A1-
'pea caesae (g'g^n GaMaipio.)- Frcf. 1597. 8.| Dtacaationea de
.mnado adrerftu« Fr. Piccoloinin^ttiu* Aiub, i6oß. 8.« Diaoafaio.*
DM de eaelo. Arab. i6o5. 8.$ de rerufn aei«riiiute. Marb. i6o4«
' 8- Vergl, Jac. G. F e u e r I e i 11 DJm. «pologetica pro Wie. Taa-
rello» Norimb. 1734; 4. enibalt anck dca TaurcU«» ajnopaaa Aci^
«Aolelif mftaphyticea.
c) Dao* Hofmaan q«i tit tene b^ aobi-iae pbiloeopbiae in tbeo*
logia nana? Heimat. l58i. v^rgl. Cöro.'Martinl acrbtulu da
atatibna ooiitroreraia eto, Helmai^dit a^tutia ii«tat Ottu H^immf
man «t qtutnor. pbUoaopboa. Lipa, &620. 12» ^
.' •
. Gegner iei Aristot^sles.
Die Aristoteliseiie Philosophie fand immer auch Oeg-Ü
ner^ welche ihr indessen nicht viel Schaden loliigten«
Ausser den Anhängern anderer Schulen, wdche. meisten*«
theils auch Gegner der Aristotelichen waroi y wcii< diese
darch ihre Allgemeiaheit der Ausbreitung jener edtgegen-
stand, ausser dem schon genannnten Nie. Tiaurellua
318 n. Periode; 11. Abschnitt.
{rot. §.)f den •pator sa i iioniMiideB F)rtna Pttl^ki-as
(J. 297), Brnno, fterigilrd, Mftgn^niis* (J. 323),
TeUtins (§. 396)' ««1 C^mpuBeUa ($. 317) vw-
di«iit Rcamns^ aU BeatraAer dfet Aiistotelas basondaM
Erwahnnof. P^tros Ramoa (Pi.exre de la KtLm4^
geb. in def Aioärdle I5t6» von avmen Aeltani> exmotdat
bei der Pariaar ^lothodixek i€72)a)^ %m um die Ha-»
thematik verdiaBter Gelehrter^ bestiilt. dia AratoleUlcha
P|iiloaophie , .die'er,4EQ leidensehaltUd» ab iein Gewebe
TtMi-IvrthnBi'betraehtete) aas Widerwülan gegen die Sab-»
tilitaten der Schule^ und sachte. jDhne liefen pUiQ«ophi«
sehen Geist und gründliche Kenntnisse der Aristotelisdben
Philosophie, eine populärere Methode der Philosophie ein-
zuführen. Er fing mit der Dialektik an 5), die er d^r
falschen Künstelei, Unordnung und Dndeutlichkeit be-
schuldigte, und sachte durch eine einfachere und mehr
auf praktischen^ Gebrauch hinarbeitende Logik c), die
Aristotelische zu verdrängen. Ihm war die Dialektik
nämlich ars bene disserendi, in welcher er Logik und
Rhetorik umfassen wollte. Unter heftigem Kampfe der
starkem, ihn verfolgenden Gegenpartei erhielt er doch
einige Anhänger (Ra misten) besonders in Deutschland,
dei^^Scl]\wei2| JSngland upd Sc^iottland. Zu ihnen gehSren
»eui fnund Audomar falaeüa (Talon; et. 1562 zn
Paris), seine Schüler Thom« ITreigiüs ans IVeiburg
(st 158S)> tind Franc. Fabricius; ferner Friedr.
ieuchus, Wilh« Ad. SoribonitiB, Caaipw Pfaffrad
(st 1622)# in England der Dichter Milton. Gegner
des Ramus sind dagegen* Antonius Govea, Joach.
Piprio'iiins, und sein Mörder, der Aristot^k^r Chat-
pentier (ygh Litten $. i40> -141 und 143), fisrner in
Dantachfend JarC. 'Sohagk, Nie. 'Frischlin, PhiL
fteheiübius ttud Covn. M»rtini (|*292)« Endlich bil*
data iidh •auch eine eklektische Partei, wdche die Metho«
de des Aamns mit der ariatotelisdien Logik daa Melänck*
Erneuertes. Stadiom des Skiiciannis. S*294* 8t9
llMm sn wctioigMi ndite. Zu iimtn RkUktitsrn gthortA
Rni Goelenias (geb. ra Cotbftoli 1547, «tsnUar«*
hurg iS^2d) "^^n dem. der regveseiTe Soriles «einen Namen
fael^ ein um die Pavfdhologie </) TerdiBnUr PhüoBopfay de»*
gen Schiller Otto Casttaan die psychologische AntluDcU
pologte atuaubilden fortfahre)« 1 . *;
ä) J'oYi. Thom. ^reigii rica t^etri Hami^ Lint^r Aiidomati TaUei'
OrfttlooM. Mob« iSgg. SaSne SfeMAMi , %häMr den ca $.i45i
-and i46» ^oMinteOf werden in den ffilgeoden Motcfi «nge^dbcBf
h} iknin»*dlrfcriioQc» in Diideclic«i|i Ax\tlUiM*t ü^^ ^^^ soerif
ParU i534. 4«
c) Institatiooet dialeeticie^ Itbl». tf. zuerst Paria i543. 8. x548l
Sch^l'ae dialeoticae in liberiTea artca. Bm. xnerat i^Sg. -fbli
Orationes «pbl^getica«. Paria l55l* 8* et «i« Vgl* ÜU. m ]j,
i43 nnd i46«
d) Vv^oloyta k. e. de bomlnia perfectione^ anima et inprimU ortn
elOk 'Marb. iSoo. iSgy. 8. Eiuad. isagoge in Or^. Arial« FeCi
^698. 8« Problemau |og. et phU»t. .Ai«^« 16 «4* 8* &• §0^
oben $• 139« S. ]a3.
t) Ptjcbologia antbropologicA me animae bamanae doctrina. fia-
.i5g4« &
- III« Erneuertes Studium des Stoidsmus.
fa«4*
Dem Stoicismns fehlte es in dieser Periode nicht
gpnz an Frennden lipd 'Anhüng^so-y «bto: der ]^er^ fui}
denselben blieb doch weit hinter dem snrück^ was für
andere Systeme geschah , so sehr man auch erwarten
dorfle, dase die Lei*t&ire des Cicero Mi 'Sentoc^^ nnd die
Yerwandttehaft der stoischen Moral mit der christlichen
sie liatte begünstigen müssen. t)ie Ursachen davon sind
in*, dem InttTschetfdeii Zeitgeiste» in dttr rvoriiemAJAiden
VereUmdesbildong^ in den EigenthiMtflidblpeiten dcfs wItmH.
eoken 'Katar- und Ifortbysteme su .^[odien* Am meisteit
liat iidr 19 dieeer Periode mit demMlbeii beschäftigt Jn««
rttie Lipsins (JoosI Lipss; geV- K^/tailaea bei £r&s-.
9^f et» ^MCK Br war Mifuig9;iad«riSclioIsstisQhei&^ldf*.
a20 n. Periode. IL Absdmllt.
losopUe imternehtet wüpden, verUnsolite abw oacUcr
iMM Stadium der dainschen Literatur ^ besondere des Se-^
lieca und Tacitos, mit -derselben. Er war ein guter PM-^
ioLOigy Kritiker und trefflicher Erläutere r der stdncbea
Pbüosophie, ohne eigentlich Philosoph va se]r»; und um
ein Stoiker im Leben za seyn, fehlte es ihm an der con-
stantiAy wiewohl er selbst darüber geschrieben hatte. tJe-
berhaupt wollte er auch nur zum Studium der stoischen
Philosophie einleiten, und namentlich die Kenntniss
des S e n e eä' rot bereiten , nicht di^e Philosophie sils 1(fer
seine Zeit passend wieder eiQiiUi]:en ä), C a s p. S c 1} o p p e^
(Scioppius, geb* 1576> st. 1649)9 ®in Mann von «wei-
deutigem Qiarakter; lieferte Ausziige an» Lipsius ScHrii-
ten« Der Engländer Thomas Gattacker (geb. 1574
SU London, st 1654) beschäftigte sich, wie 'Cl and.
Sanmaise und Dan. Heinsins^) (st. £655) historisch
mit diesem Systeme. i
a) JQSti I«i]»fii llbb* IL de coQitiinti«. Francof. 1S91. 8^ TgU
oben Lic. ^ &. i58 und i6i. Einsd« Opera. Antwetp. ifö?«
IV Tom. fol. .
b) Dan. Heinsii oratio VTid
die Werke des Sctoppia« Ond Gattacker^aiehe in-der
Lit. lu f. 1Ö8. i63.
C. Eigendiomliche philosophisclie Yersuche und
Cömbinationen.'
F 1) Verschledeoe Verbliebe.
$. 205.
Neben jenen Bemnhnngeni die phflosophtsdten 87*'
Sterne der Alten wieder ku erwecken, ixqmI dem Streben,
die bisherige Philosophie gegeli die ^TOa mehreren Seite»
•rlblgenden AngrüEe' nacht ailcän sa behanptenii aoiidem
anch durch Ana^eijbhttng der inntm Slreilig^eit^i^ äU^H
neii^iiitigec: mvl maoheui. C/^ednsch.. mAi TOfWflic}^ 4^r
fligenthmii]iche]Jliüös.yers. u.G>iidi $. 295% 321
Th»ini»t (§. 264f) Frans Sn«r«s (st 1617) in teinea
Diipntatioaibaa metaphysicii, Mogunt 1614*
fol. hervorthat), erhob sich dock zuweilen ein freierer
aelbstfors^chender Geiste der von den Fusstapfen. der ^I-
,ten abzuweichen und einen eigenen Weg sich zu eröfinen
•wagte» •— freilich anfangs ohne leitende Grundsätze, und
^aher mit manchen nqiyermeidlichen Fehltritten. Hierjier
gehörte unter den Deutschen des schon angeführte ^ic.
Taucellus (^.a92)> welcher die Grenzen der Phüoio«
phie und Theologie fester zu bestimmen suchte, und die
Vernunft als Quelle philosophischer Erkenntniss ansah;
nnter den Iti^ienern Cardanns (^.289) und Yanini
iS' 291)9 ^"^ unter den Franzosen Petr. Ramus, der
eine Reform der Philosophie beabsichtigte. Da jedoch die
iMsherige Methode, philosophische Erkenntniss durch bloa*
te Begriffe zu gewinnen, nicht mehr befriedigte , so ver-
suchte man jetzt auch auf dem Wege der Erfahrnng
ta zuverliasigem Resultaten zu gelangen« Dieses Bedurft
niss regte sich am meisten im Gebiete der Politik und
Natnrforschung. In dem erstem 'hatte Nicolo ütTaei
chialrellia) (geb. zu Floren« 1496> st. 1527)9 ein darch
die Classiker und durch das Studium der Welt gebildeter
Staatsmann, in seinem Fürsten (il Principe 1515) eiil
Gemälde der Politik, wie sie gewöhnlich Ist^ mit
groiaem Scharfsinn aufgestellt, und Jean Bodin (Jo*
bannet Bodinus; geb. zu Angers um i550» tt 1596) in
aeiner Republik^), mit Verlassung der Lehren des Platd
und Aristoteles, einen Hittelweg zwischen strenger Ge-
rechtigkeit und ungebundener Klugheit, zwischen abaoln-
ter Monarchie und Demokratie einzuschlagen gesucht.
0) Jo. Fr. Cbriatii de tfic MaccLUTello libb. III. Lipf. et Hei«
1731« 4. Der Füret iet euch deiiuch tiberseftt yoo A. W.
Reh b erg. HennQT. 1810. 8. Seine opere x6fo.^''4. «• ^fter|
▼oUeläodis Milao. i8o5. X Voll. 8. Fircoze iBac^X Toll. 8«.
h^ de U tepubliqqe. Per« 1576. f. Q. i^jQ. lHtinv.a4d6. Yol«
Me Juflm ■ u , X
022 IL Perk)de. O. AhddmkL
n) t « 1 e s j u s.
:§* 296.
Trane, titco de priucipiU et orlginiboi «ecnudnin fabulai Cnpidi-
' nii U Coetiy ftrv« He PMmemdU et Tetesiit tt praaeipne Ücfbo«
cnti philosopbi« tnctaU in fabula de Gypidinc* Opp. X. lU*
«d. tiz. p. 208.
Jo. Ge. L p 1 1 e r i Üiss. de BernardiDi Telesii pbiloaopbi Itali Tita
«t pbiloa^phia. Lijpe. ija&* 1733. 4«
lübaa iitfd LekrtfieiDiiiigeD berubmier Physika «m Ende des XVI
mid Auf. de« XVil Jahrb. herausg. von Tb. A. Hixaec «• T.
Sibe> 111. Heft. Sulzb. 1820. 8*
In der philosophischen Naturwissenschaft ver-
sucht» eine Reform Bernardinus Telesius. Eryrut
sa Gosenza im Neapolilanischen 1508 geboren, erhielt
▼on seinem Oheiln ^^n.Mailatid nnd Rom eine classische
SilduAg« und beschäftigte sioh zti Padua eifrig mit Philoso«
jphie ujidMath^natiki woraus eine Abneigung gegen die Ari-
atoteUsche Philosophie entstand. In spätem Jahren «ehcieb er
die neun Bücher de natura reruln iuztapropria
priscipia^y welche grosses An&ehen erregten, lehrte
fsu Neapel die Naturphilosophie , und stiftete zur Verbrei-
UiDg 'einer freien Naturfo^sehung eine Acad^mia Telesiana
oder Consentiua« Aber der A erger ^ welchen ihn^ die
Mönche verursachten, machten, ihn krank; er zog sich
nach Coaenza zurück^ wo er 1588 starb» Sein System
enthält eine blosse Naturlehre, welche sich der Ansicht
^es Parmenide% und Anaxagoras (§-, 99) nähert» nnd mit
den I^ehren von Gott und Sittlichkeit in geringer Verbiu*
i^^ steht. £r tadelte an Aristoteles Nalursystem vor-
nehmlich, dass derselbe blosse Abstracta oder Noit-^entia
zn Natnrprincipien gemacht habe. Er selbst aber nimmt
Zwei unkörperliche und thätige, Wärme und Kälte, ,
und ein körperliches leidendes Princip, die Materie,
alr das Obj<ict, worauf sich die Thätigkeiten jener bezie-
hen, an, leitet aus der Wärme den Bimmel, aus der
Franc. Patritius. $.297« 303
Kalte die Erde ab, und erklärt dordi eme|i betUndigeii
Kampf de« Himmels und der Erde die EnUtehnng aller
Diage zweiter -Ordnntig. PfUnxen nnd Tliieren legt er
Seelen bei, ¥rie er schon den beiden unkorperlichen Prin-
cipien Empfindungsvermögen gegeben hatte. Die nnaterb-
liche Seele des Menschen aber ist von der Thierseele we«
aentlich rerschieden and wird den Menschen von Gott
hei ihrer Erzeugung unmittelbar jnitgetKeilt (de rer. nat
!«• y« c; 1 sq,)» Das sinnliche Empfinden ist kein bloa^
aea Leiden, sondern Wahrnehmung der eigenen Verende-?
mögen des Geistes (ib. VllI, 2l). Das Erkennen dorob
Scblnsse ist eine unvollkommene Empfindung. Abgesehen
von diesen Hypothesen iaL Telesius Empiriker nnd Sen*
analist Seine Gegner Marta nnd Chi occi ^widerlegte
Campanella** (§. 318). >
* WoTOD die zwei enten zu Rom i565 4« o. iSjo* «nohieneB»
Dae Gante encliien erst u Neapel i586. (oU u. Gener. ft588b
Verflehiedene , zam Theil bisher noch nicht ^edmckte Schriften :
varii de natnralibus rebna libri ab Anl, Perslo «diti «Ic Vea^
1690. 4«
*^ CamrpsaeUae Philetoplii« saniibns dcmonftrsta etc. Nesp»
1590. 4.
3) Franc. Patritius.
$• 297-
Leben und Lehrmeinnngen berühmter Phjsiker ete. heranigeigebeii
voojRixner und Siber. IV« flefu Freue« Patritius* Salzb«
1^33. 6.
Aus Tersdiiedenen Qn^eny'Tomehnilich aber ans
dem Systeme der Nenplatoniker , nnd den bei ihnen ge«
fundenen^ angeblich uralten Denkmälern mystischer TVeis*
beit, endlich aus Telesius System (vor. fO^^^^^pA-*
Fr an eisen s Patritius (Patrizzi, geb. zu Clissa in
Dalmatien i529, früher unstet, nnd erst seit 1576 Lehrer
der platonischen Philosophie zu Ferrara und seit 1699
X2
324 H. Periode. IL Abschnitt.
zu Rom^ wo er 1593 it.) die Materialien zu seinem
neuen Emanationssystem. Er bahnte sich za demselben
durch auslührlicLe Bekämpfung der Aristotelischen Philo*
söphie in seinem Werke discussiones peripateti-
caea) den Wog. In seinem Systeme 5) aber sachte er
die Lichttheorie' in Aristotelischer Methode darzustellen.
Er theilt es in vi^r Theile (nämlich Panangie, Panarchie,
Pampsychie und Pankosmie), und hat ihm eine Samm-
lung jener untergeschobenen mystjschen Schriften ange-
hängt (s. Lit, §' 70). Weisheit ist Allerken ntniss. Das
Ersteikannte im All ist das Licht. Mit dem Lichte mnsi
folglich die Philosophie, als das Streben nach Weisheit
betrachtet^ beginnen. 1) Alles Licht stammt von dem
Ürlichte, — Gott; 2) Oott ist das höchste Prindp aller
Dinge; 3) Alles ist beseelt; 4] die ganze Welt hat Ein-
heit und Zusammenhang durch Raum und Licht, welahe
beide unkorperlicfae Substanzen sind. Dieses sio^ dis
Hauptsätze y die er in jenen vier Theilen ausfuhrL Ue-
brigens wurden die Schwärmereien des Neuplatonismut
jetzt häußg mit Aristotelischer Philosophie rersclraiolien,
seitdem man angefangen hatte , die Formen der Materie
in geistige Kräfte oder Geister zu verwandlein.
a) Dieses Werk erscbien tiierst iti einxelnen Tli'eilcn« Yen. von
1571 — j68i. IV Voll. S. obeu §, 139.
&) NoYS de UDiveiiis Philosophia, ih qua ArUlotelica methodo noo
per tnotum, sed per lucem et luiniiM «d primam causam asoen-
ditor «Cc« Ferrar« 1591. fol. Veii. iSgS. Lpod« 161 1*
4} Giordano Bruno.
Ücbcr JordsuQS fi rnnns t^I. Braftkcr T. IV. Tiad kqrse ^rfeges
ans der philos. Historie Vit Tli.; ferner Bable Gesch. der oni-
er» Philosophie. U. B. S. 703 seq. FulYeborn*s BeiUäge VI.
St. Heuuisuu's Aeta pbilosopb. fit. IIL IX. XV. .
Csroli Stephan! Jordan i Disquisitio historiop - literaria de Jor-
daao ^ruao Nolano. Piimislairias (s. a.} 8. ' '
Giordano Brunp. $• 298* 325
Fr. Christ. Liiuckbard DUs, de Jordaoo Bruoo« Hai. 1785. 4.
Beitng zar LebeDSgeichichte <le8 Jordaniia Bruoo, von Kinder**
vater; 10 Giaarfl DeuiLwardigkeiCeo sua 4er pMIiMopliiaoli«»
Welt B. VI. Wo. 5.
Brnno'a Lebeoageachichte in Adelnnga Gesclüchte der iil«oa€b1i*
eben Narrheit. I. B. S. 3'ii ff.
Fr. J a c o b i über die Lehre dea Spinoza , in Briefejv an Mendelt«
aohn. ate Auag. Breil. 1789. 8. 1 Beil;
B^ydenteicb'a Aohaog zu Cr'omaziano Gaiehiohio d«r Re<»
volut. iD der Phllos. S. 367. B. i.
Iifbea und Lebrmeinnngen berühmter Physiker etc. tod Riss er
und Siber herausgeg. V Heft. Salzbach l8a4, 8«
Der interessanteste Denker dieser Zeit ist ein an'de*
rer Italieoer, Giordano Bruno (Jordanu^s £ru-
niis), merkwürdig (}urch sein Leben , wie durch seine
Lehre und grossen Talente. Er besass einen yielumfas«
senden, tief eindringenden Verstand, verbunden mit le^
bendiger, fruchtbarer Phantasie,^ einen freisinnigen Cha-
rakter, jedoch verbunden mit leidenschaftlicher Unruhe
und Ruhmsucht, ausgebreitete KetTntniss der Mathematik,
Physik und Astronomie, und einen durch die Classiker
herrlich gebildeten Geist. £r war aus JNoIa, im Neapoli-
tanischen, gebürtig, und um die Mitte des fß. Jahrh. ge-
boren. Von seiner frühern Geschichte ist wenig bekannt.
Er trat, man weiss nicht wann und wo, in den Domini-
canerorden ; aber Religionszweifel und freie Urtheile über
das Mönchswesen trieben ihn ans Italien, wahrscheinlich
1580* Er kam nach Genf. Seine Paradoxie und rieftigkeit, so
-wie die Intoleranz der Calvinisten , mit welcher er sich
nicht befreunden konnte, trieben ihn bald, diesen Ort zu
verlassen. Er begab sich nach Paris, wo er über die
Lullische Kunst (J. 269) schrieb, und Vorlesungen hielt j
von da 1583 nach London; kehrte aber 1585 nach Pa-
ris zqrück, wo er öffentlich als Bestreiter des Aristoteles
auftrat, aber viele Gegner fand. Im Jahr 1586 trat er
zu Wittenfcerg als Priv^atdocent der Philosophie und Ma-
thematik auf, hielt sich dann kurze Zeit (l5S8) in Prag
auf, ging von da nach Helmstädt, wo er als Lehrer der
526 U. Periode. IL iJbsdbnkt.
Fbilosopliie augefttellt wurde, nnd von da nadi Fraokfiirt
•m M. Im J. 1592 befand er sich wieder^ man weis«
nicht wamm, in Padna, ;Qod warde nach einigen ruhig
rerlebten Jahren 1598 von der Inquisition ergriflen, nach
Rom gebracht, und daselbst als Ketzer und Abtrünniger
▼on dem Ordensgelixbde den 17« Febr« 1600 verbrannt.
f. 299'
Bruno war schon seinem psychologischen Charak-
ter nach ein Gegner der trocknen Philosophie des Ari-
alotelesy wie sie in den Schulen gelehrt wurdcu Natür-
lich wurde sein Geist von den alten Philosophen mehr
angezogen I besonders ergriffen ihn die kühnen, den Bück
über die Natur erweiternden Philosopheme der Eleaten
und der Alexandrinischen Platoniker, welche damals in
Italien einen empfangUcfaen Boden gefunden hatten. Diese
verarbeitete er mit einem originalen, fruchtbaren Geiste.
Die Idee von der Einheit der Gottheit nnd
der Welt, oder dass Gott der innere Grund aller
Dinge ist und 'Vermögen nnd Thätigkeit, Wirklichkeit
nnd Möglichkeit in ihm unzertrennlich eins sind, ist
das grosse Thema, welches Bruno, der sich Philo-
t hie OS oder Nolanus nannte, in seinen mannichfaltigen
Schriften mit vielem Aufwände von Phantasie und Gelehr-
samkeit, oft spielend , doch immer geistreich dargestellt
hat« An ^ese Idee knüpften sich viele andere, z. B.
die Vervollkommnung der L u 11 i sehen Kunst, die
er als Vorbereitung seiner Reform in der Philosophie be-
trachtete I die kiUinen Entdeckungen des Copernicns,
die vielleicht zuerst seinen Geist zum Zweifel an dem
Herkömmlichen entzündeten, die herrschenden Vorstel-
lungen von Magie und Astrologie. Sein lebhafter' Geist
nnd seih unruhiger leidenschaftlicher Charakter gestatte-
te weniger die kalte Priifung und systematische Entwik-»
Giordafio Bruao« . S«:3j|9. a27
kdUiDg der Idea^ alt eine pbisiUäiertiche DarsUUusg der-
selben.
#. Die Sduiften des BrunOi b«|80Ddert die iUlienucl^ea
«ind ausserat telton. Sie aind in chronolpg^oheir Ordnuag
folfeiide:
Jordani Brimi Nobtil de eompcniSoM «rcbStectara «t eomplt-
meoto arlU Lalliu Zuerft Vea. 1680, dann Paria 1683. 12. Da
nnibna ideamm iinplicaotibus arteni quaereodi, ioTeniendi, iu-
dicandi et applicandi. Aec. ara inemorlae. Par. 1682.8. u. 1687. •
CaDtua Ctfcaena ad eain lueiuoriae praxin ordinatua, qtfaiu ipae
iodiciariam appellat. Par. l582. 8. Explicatlo (rigiota aigillorttiu
ad oroaium acieDtiamm et artiam inreolionem, dUpoiitioDem ec
• aetinoriaiti/ Qoibna^ adiectoa eat aigiiloa ai|iU<iniia a. 1. La cnm^
da le ceoeri, deacritta io ^ioque dialogbi etc. a. 1. l584f 8.
De la cama, priacipio et' noo. Vcoet. (wahracheinlich Lood.)
i684» 8« .Eioen Awaiug daron findet man ip F. Jactfbi'a
aogeflibrtem Buche. Del iufioito nuiyerao et moodi^ Venet.
(wahrfcbeiolich Lood.) i58i. 8. Spaccto della bestla tiionfaute,
propoito da Giove etc. diviao io tre dialogbi etc. Par. (Load) |53(|«
8* Degli heroicl furori, dialoghi X, Par. i585. 8. and CabaU
del cavallo Pegaseo con raggiiinte drt asiuo cillenico.. Par. t585«
8* Articuli de natura et louudo a Nolaoo in prlDciplbiVi Euro«
pae academici» propoaiti etc* ^^^ ^^' IlennequiBus eic. de|ea-~
deodo» eviilgavit etc. Pari» 1680; wiederum herausgegeben unter
dem' Titel: Acrolianius «eu raiion& aiticulor. phjsicör. adveyaua
Pcripateiicoa Parisiia propoaitorum etc. Viteb. i6ö8. 8.
Idem de lainpade combinatoria Lulliaoa ad ififioitas propoaUiooea
er media inveuienda. Vileb. 1587. 8» — D« progresau et lara-
pade Tenatoria Logicomm etc. ibid. eod. «-> Oratio Taledietoria
habita io Acad. Vilebergeoai. Vit. i588. 4. — De spocierora
acrutinio et lampade comhinatona Hayin. LuDi. Prag l588. Ap<«
tkali CLX adr. buiua teiupeslalis maiUeiiiaiicoa «tqoe pbiloappl»«
item CLXXX. prax^sad toüdcm problcjuata ibid. eod. — üfa-
lio cousolaloria habita in Acad, Julia (TI»-ln)Si. iSSg. 4.) — De
imagionm, aigoornm ei^ idearniia conipofittuue ad om.nia iiiycn^
ttoiiuin, diapoaitioQum et memoiiae geueva lihri III. Fraacgf. ad
M> iSgi. 8. — ^^ triplici, miiilmo et infii.sura ad trium ape-
enlativarum acienitaroiu et multarmn aclivarum -artkum pimcipi#
libb. V. Traocof. 1591. 8. — De liMnade, numero et üt^uf li-
ber coniequens (libro») quinque de niiuiaio , lu.igtio et lucasora.
Itam de Inimineralibn», liiimenao et lofigurabili , aeu de nvir^rv
ao et mnndia. libb. VII 1. Fraocof. iSgi. 8. — « Summa termioo»
rum metapii^bicürum ad capeasenduiu lugicae et pliiloacphiad
atadiom ex Jordani Biuui Noiani entii duaienau Mac. exci^rpta«
nunc prim. Iifci commiaia a Rapb. Egliuo. Tigmi |5()6* Marp.
1G09. 8* Arlificium peroraudi, edeute Altsledio. Francof.
i6ia.
SiS ' IL Periode. IL AfaMhniu.
S« 300»
Die Himpttalze Miner Pfailotopfaie sind: Das liochsie
Piincip — Gott — ist das, welches alles ist und seyn^
bmtt, es ist daher ein einziges, vas aber alles Üaseyn
in sich begreift, der innere Grnnd und zagleicli die
Ursache der Dinge, von Ewigkeit ohne aUe Zeitbeschran-
knng ««• natora^natarans. Als erste wirkende CJrsache
ist sie die allgemeine göttliche Vernnnft, welche
eich in der allgemeineo Form des Weltalls, oder als die
allgemeine Weltseele kund thut , i n allem wirkt, und die
jMaterie ron innen bildet nnd gestaltet^ Hit der ersten
wirkenden Ursache ist zugleich die formale, nnd damit
die Endursache unzertrennlich verknüpft Letztere
ist die Tollkomme nheit des Universtims, welche da-
rin besteht, dass in den verschiedeneri Theilen der Ma-
terie alle Formen znm wirklichen Daseyn gelangen. Seyn,
Können, Wollen, Wirken sind in dem Urprincip iden-
tisch; das absolut einfachste Wesen ist über jeden Be-
gnjf Erhaben, weil in ihm keine Verschiedenheit noch
Zusammensetzung ist. Sein Se^n und Wirken ist durch
aeine Natur nothwendig bestimmt ; es kann nicht anders
handeln, als es handelt, sein Wille ist Nothwendigkeit,
nod iiese Nothwendigkeit zugleich die absoluteste Frei-
he'it. Als lebendige Urkrall offenbart sich zwair die Gott-
heit von Ewigkeit zu Ewigkeit durch unendliche Erzeu-
gungen; aber siebleibt immer eins und dasselbe, un-
endlich, unermesslich , nnbewegbar, unvergleichbar. Sie
ist in Allem, und Alles ist in ihr, weil alles Vorhandene
durch dieselbe; und in ihr sich entwickelt^ lebt und ¥rirkt;
. sie wohnt in dem kleinsten Theile der Welt, wie in dem
unendlichen AU; sie wirkt in jedem Puncte des lyniver-
aums, wie in dem Ganzen; darum ist auch A&es belebt,
Alles gut, für das Gute und zum Guten ^ weil es von
dem Guten herriUirt,
Gi.arditBo Bruno. $. aoi* 9%9
•
5. SOi.
DiM« Id«« aUttt er mudi dar, indem er Ton dcqr
WeiU» dem Universom^ oder der er2e8gteii Nalnr (m**
tura.petoraU) aasgeht, und aie al« eins, anendlieh, ewig*
QDd unvergänglich darstellt. Sie ist aber in ihrer Aeus--'
aerlichkeit und insofern Alles in ihr entwickelt ist^
unr der Schatten von dem Bilde des ersten Princips« Ihr
Grandwesen ist die Materie^ die zwar an sich formlos,
aber mit der ursprünglichen und ewigen Form id^niiscli
ißky und alle zufaljiige Formen aus sich entwickelt Da*
fieciTorgehet] der Dinge aus dem unendlichen Wesen, der
Einheit^ %vl welcher der menschliche Verstand überall
Unstrebt, wird am besten mit Pythagoras durdi Zah-
koavedhältnisse beseichnet* Das Princip erzeugt, in«
dem es seine Einheit entwickelt, .die Mannidb<igkeit
der Wesen; es nimmt aber dadurch , dese ea 2alillose Ge»
schlechter und Gattungen hervorbringt, fitr sich selbst
keine Zahl> Maass noch Yerhältniss an, sondern bleibt
eins und nntheilbar in allen Dingen, das Grosseste wi4
auch, das Kleinatew Da aber eile Dinge jdur/eh dasselbe
belebt sind, so kann das Weltall selbst als ein nnendlichee
Thier (lebendes Wesen) vorgestellt werden, in welchec«
Alles auf die mannichfaltigste Weise lebt und webt. •-«
Dieae Unendlichkeit der Welt sucht er. durch mehrere
Gründe zu beweisen, ausgehend von der uneadlichen Be*
Stimmung des Menschen, ferner ans dem Begriff« des unendli-
chen Raums, .und der unendlichen schöpferischen Kraf^
oder der unendlich wirkenden Ursache, welche nicht ohne
unendliche Wirkung seyn kann ,« aas der Grösse und Güte
Gottes} aus der Unmöglichkeit, einen Mitlelpunct 2Ü fin-
den, wobei er das Copemikanische Weltsyetem geistreadl
anwendet ifnd philosophisch zu dednciren aücht, audi die
Gegengründe, vorzüglich der Peripatetiker, scharfsinfiig
'Widerlegt. -— Da die Welt nur ein Schatten von dem
Bilde des. ersten Princips 'ist« ao ist auch unsere ganse
330 n« Periode IL AbMlIiiiitt.»
ErkeimtDiM nur Erkenptmia der AehnlichLtit und des
Terliiltnisses. Wie das Urprineip absteigend in doer Man*
ity^fthigkäit Ton Wesea ück entwickelt , ao eneugen
wir durah Zasamaienfassen des MaDnicbiidtigen die Ein-
heit des Begriffs. Der Zweck aller Philofophie ist die
Einheit aller Gegensätze zu erkennen. -^ Die Seele
überhaupt ist in jedem Individnnm in besonderer Form;
sie ist als einfache Substanz unsterblich , in ihrem Stre-
ben unendlich und bildet den Körper durch Ansdehnong
nnd Zttiammenziehung. Die Geburt ist Expansion des
Centrums, Leb^n das Bestehen der Sphäre, der Tod Con-
traction ins Centrum. Der höchste Zweck der freien
Handlungen ist- nnd soll kein anderer seyn, als der Zweck
des göttlichen Yerstattdes selbst | der alles hervorbringt:
nämlich die Vollkommenheit des Alls. •— Brano's Bj^
Stern ist nichts anders , als die Lehre der Eleaten nad
Plotin's, 4iber gereinigt und geläutert; ein Pantheisrnns,
der Yen Vielen mit Unrecht als Atheismus Tergeitellt
worden ist, mit hinreissender Kraft der Ueberredung aad
grosser Fülle der Phantasie entwickelt , und durch' meh-
rere herrliehe, grosse, treffende Gedanken anziehende Es
Wieb lange wenig geachtet, und selbst der Sinn dessel-
ben verschlossen, bis in den neuesten Zeiten durch den
Spinozismus und Schellings Naturphilosophie die Aufmerk-
samkeit darauf von Neuem gerichtet worden ist
V. Skeptiker.
§. 302.
Die verschiedenen einander dunätkreuzendenAnsidi-
len und Ideen, weldie durch das Studium der Alten,
und durch Wiedererweckung, Combination und Verarbei«
tiittg der altem Sjsteme, in Umlauf gesetzt worden wa-
ren, das erwaehte Selbstdenken und der erweitarte Kreis
der Erialmuig^ das Eingen nach Gewifshsit der Jukeani»-
Sk^ptik«. Monti^ae* $« 803* Mi
ttisty jerlicng«! «n nnbestreitimreii PdiMsipiea^ AHm dl»«
Bes braehte in etfitgen nf^r roliigeiiy alt kbhalUn Dan«
k€ni tinen SkeptictsitiBs herror, der nA auf Tertddade«»
o« Art nach dem sabjecüren Oharakter deraelben inawrte
und gettaitete.
a) Mpntaigne.
§. 303-
Elcf« ie Mich«l de Montaign«» qui • rtfii|>oit^ I0 fnx
/dVIoqucoce k TAcad. de fioardeauz eu 1774 (par TAbb^ de
Talberf). Par. 1776. la.
Eloge aoaljfliqu« rt kiator. de Mich. Montaigbe par 1fr* d •
la Dixmerie« Par. 1781. &
Michel de Montagne oder Montaigne Cgeb.
1533 aof einem Schlosse dieses Nimei» in Perigord, at»
daselbst 1592) > war der erste dieses Zeitalters , d«r aick
snr skeptischen Denkart hinneigte. Fein gebildet dnreh
das Studiam der Alten , doroh Geschichte tmd eise rei*
che Erfahrung und Mensdienkenntniss , fasste er das fiild
des menschlichen Lebens, vriB /Cs ist, und Von Seiten
seiner Mannichfaltigkeit auf; o&ne die Einheit zu
finden. Vielmehr erceagte der Anblick widerstreiten*
der philosophischer Ansichten in ihm eine dem Skepticis«
oras Terwandte Denkart, vermöge deren er die Unge<-
wissheit der menschlichen Erkeontiss (selbst
in Hinsieht der praktischen Gegenstände, an deren Wahr-
heit er übrigens nicbl zweifelt) und die Schwache
der Vernunft als letztes Resultat seines Beobachtena
nnd Denkens ausspradi, und sich daher mit dem GUnbea
an die Offen bar nng beruhigte. Diese Ansicht legte
er mit 'edler Offenheit, Anspruchslosigkeit nnd mit allen
Reizen einer feinen und originellen -Dairstellung ausgestat-r
tet in seinen Yersuchen* nieder, welche ein Hand-»
fauch der Gebildeten geworden sind, und riel gewirkt^
aber auch die enigegeiigesetstesteu UrtLeUe ecialuea ht*
asS} H Periode. IL Abfdmitt.
Wa. So w«it «vcfa Min eigener CheraJ^liw von Unaitt-
liehkeit und religiötem Unglaubea eBtTentt v#r, lo konD->
te er doch die entgegengesetzte Deokert, wo sie sich
iand, Terslärken und befördern.
*lfieKel d« Montsigae Essayt« Boardeaaz, i58o tmii oller;
di« b<iU Amgtb« tob Ticire Coaie. Lood. lyai n. Par. 1736.
111, Voll. 4. bcaondera Lond. 1739. 13. Vi Voll. DeDUch roa
J. jr. C Bode. BerL 1795. a. C VI Voll. S.8.anckob. j.a76.
^b) Pet«r Charron.
5. 304.
Elogo d« P» Charron par G. M. D. R. (George Micbael de
Rochemaillet) Tor der Autgabe e. Werke, P«ir. 1607. Vgl.Ikijle.
Montaigne hatte grossen Einfloss auf zwei aasge-
seibhnete Köpfe seiner Zeit: La Boetiei Parlaments-
ndi sn Bourdeaux (st. 1563) > der in seinem Discours
de la serritade rolontaire einen republicanischen Freiheits-
aimi anf merkwürdige Art an den Tag legte, und Pierre
Charron (geb. 1541 <n Paris), einen trefiüchen geistli-
dien Redner, und einen Mann von Geist und achtungs-
werthem Charakter, der durcli MonUigne's Umgang an*
ceregt, eine skeptische Denkart entwickelte, und in Be*
siehung auf Religion mk grosserer Freiheit äusserte. *
Weisheit ist ihm freie Prüfung des Gemeinen,
dos Gewohnlichen. Das BedurAiiss nach Erkennt-
niss der Vl^ahrheit ist natürlich; aber die Wahrheit
ist nur bei Gott und eine Beschreibung seiner Wesen.»
heit übersteigt die menschliche' Erkenntniss. Er äussert
daher Misstrauen und Gleichgiiltigkeit gegen alle Wisaen-
Schäften, kiihne Zweifel gegen die Tugend (in der Er*
acheinung), gegen die Begründung des religiösen Glau-
bens, besonders an die Unsterblichkeit, und gegen alle
positiven Religionen, die christliche nicht ausgenommen,
weil das Geschichtliche und Aeussere derselben nicl^l
ttit dem Torgegebenen götUicb^n Urspruugei nicht mit
Fester CÜarroti. $. 305. MS
dem YernimfUdeale Von Goit in^d ' Cbttesverehrang vhut-t
«instimme. * Dagegen »acht er die inner« Beligiün («14
£rkenntnisfl Gottes und seiner selbst) Ton der Tugend
kbhengig^ niid zu einer besondem untergeordnetea
Tagend, sowie er überhaupt dem Praktischeii 2«ge^
Wandt^ eine reine nnd freie Tugend^ als unbedingte Be-
Ib^gong des ewigen und unverletzlichen Naturgesetaea^
welches Gott in der Vernunfl aufgestellt hat, als Atm
Höchste des Menschen ansah, nnd mit Kraft no4
Wurde schilderte. Er starb 1603 9 von Vielen n^t Un-
recht als Atheist Terschrieen.
* In der Schrift: De U Mgeise trott IWrcf par Pierre CbarroiK
Boardeaux 1601. 8« Die fpätern zwar Termebrt, aber auch xu*
gleich, auf Befehl der SorbooDe, an mebrereu Stellen ▼eratümmelt»
Mach der UDveratuoimeltea Anagabe aind die Elzevierachen ab-
gedrnckt, wovon die erate ^646; und die Yon Didot Par. 1739»
8. 111 Voll. Die Beate nnd ▼oliatandigate aber iat von Renouard
beaorgL Dijoo iSoi. IV Voll. I3«f Ein Aussug und zugleich
, Rechtfertigung dieaea Bucbs iat: Petit trait^ de la aagesae. Par*
i6o6). f Früher sehrieb er aein m'ehr dogmatiachea Werk.: Troift
Terit^a contra, tons Ath^ea, Idolatreai Juila, Mahometant, here-
tiquea et achismatiques, x594« 8.)
§. 305. '
In diesem Zeiträume hatte also der menschliche Ceiat
mancherlei schon vorher betretene Wege cur Wissenaafaaft
▼ersucht: 6en Weg der Offenbarung , der Yemnnft und
der Erfahrung. Auf keinem derselben drang man tief ge«
nug eiui um einen sichern Grund xu leigen^ weil man
mehr auf Resultate ausging , als auf deren tiefe Begrün*
dnng bedacht war. In wiefern Offenbarung Erkenntniss-
quelle seyn könne, war hoch nicht untersucht; die An-*
Spruche der Erfahrung und Vernunft an die Erkenntnisa
waren noch nicht ausgeglichen. Der Skeptidsmns, auf
Erfahrung gegründet, demüthigte den Stolz der philoso-
phischen Specnlation^ ohne die Vernunft zu befriedigen,
und begniigte sich mehr mit Wiederholung der alten
Zweifelsgrüude, als dasa er neue Untersno&nngen
^S4 IL Periode. IL ÜMohnitt« $, 305-
fibor die Oewittlioit der Erkeaatniü «ngwldll Utie»
In 'dMMn ZatUod« der Anudiie, wo ntlnrere Princip«
Im Kampfe waren , nnd die «genauere Kenntniu der Alten
den Streit Termekiie, anstatt ihn beiaidegen, begann dodi
eine geistige Gühmag; eine grosse Masse von Kenntnissen,
eine Ifannicliialtigkeit Ton Aneicliten verbreitete sich« und
das Bedui&iiss eines grtVndlicberB Forscbens^ ei*
•es tiefern und fireieren Strebens nadi systematiscfacr
VoUeddang der Erketmtniss, wurde dorrii den Streit der
lAirteien inmer dringender und allgemeiner«
aa«
Dritter T h e iL
Dritte Periode.
Neuere Philosop h i e.
Vom 17. Jahrb. bis auf die neuesten Zeiten.
Freies, selbstatiindiges, immer tiefer eindrin«*
^endes For'schen nach den Gründen, Gesetzen^
and Grenzen der menachlichen Erkenntnis«
. und Streben nach systematischer Einheit
derselben.
%. 306.
xJer menschliche Geist mnsste endlibh einmal anfangeofi
das Labyrinth der Meinungen auf dem Gebiete, der Wis-
•enschafl: mit selbstsländiger Kraft zu durchbrechen , und
im Vertrauen ai^if sich selbst sich einen Ausweg %vc bah«
oen. Die^ gewonnene Fertigkeit im Denken , die fortdao-*
«rnde Belebung des Eorscfaungsgeistes durch das Stodinm
^er Alten y der vermehrte Erkenntnissstoff, das dringende
Bedürfnissy den Lehren der Sitten und der BeligiDn f«->
sten Grund, der empirischen und rationellen Natosfoc^
schung Einheit, den bisher getrennten Ycrnunfterkenntois«
sen systematische Verbindung zu geben, — ein Bediacfitiev«
welches, durch Streitigkeiten und Verirrnngen maaeharl^
^t gesteigert worden war, forderte dazu auf. Das Bei««
#piel der Griechen leuchtete vor, deten Systmne man bi^
lier mit ^verschiedenem Gl&ck ond Verdienst zu re|irodii^
qii^eyi geancht hlt^e• Aber die formelle Yemnnfihikbnif
336 IIL Periode^
war jetzt weiter fortgescbritten, der Gang der Natar hatte
iandere Ansichten und Bedürfnisse erzeugt, denen die grie->
chische Philosophie nicht mehr Genüge leisten konnte.
In noch ^grosserem Missverhallnisse eu den Forderungen
des menschLchen Geistes stand die scholastisdio Philoso-
phie, welche noqh immer einen Hanptbestandiheil des
Jagendunterrichts ausmachte.
J. 307-
. In 4er Mathematik und As tron omie hatte man
angefangen. Schritte iiber die Wissenschaft der Griechen
hinauszulhun, in der ^ aturNvissensch aft durch Be-
obachtungen und Anwendung der Mathematik wichtige
Entdeckungen gemacht, welche dieaen Wissensehafbn eioj»
neue Gestalt gaben, und za immer neuen Forschun^eH
flihrten. Dieses Beispie], der gliickliche Erfolg, die ta-
rnen eines Copernikua, Kepler, Galilei, Toricelli u. a.
reizten zur Nachahmung in der Philosophie,' deren
Zusammenhang mit der Naturforschung deutlicher
ward. . '
§' 308.
Das fiauptbedürfniss des Philosophirens in diesem
Zeiträume ist die systematische Einheit' der ge*
sammten Erkenntniss, ein Bedürfniss, welches die Grie«>
eben nicht befriedigen konnten. Dabei wurde die Frage
nach dem Ursprünge und nach der Wahrheit und
Gewissheit der Erkenntniss einer sorgfältigem An£^
Iserksamkeit gewürdigt/ mit besonderer Bäcksicht anf
die^Ueberseugungen von Gott, Unsterblichkeit, Freiheit
Bestimmung des Menschen , Ursprung und die verbinden«
i6 Kjfaffc der sittlichen Vorschriften. Und hieraus tatm
standen, indem man bald die Erfahrung, Bald üt
V^ernonft als Erkenntnissquelle betrachtete, versdiiede«
Q#ftysteme, die sieh in den Grundsätzen sowohl, als in den
N^ere Plulosoplli& $. 3o9. 3io. 357
R«ttilutefl {rennten^ Ifer Sk^iidmmmf iar6h 4ift Qn«.
«iajgkeit dw Sjnteme und die Anihinung der Dopaati^
ker Ton Neuem «ngeregt, imirde besoheidefter, beaoim*-.
uer» je mehr er nck epif die SpUire der ialflclieii Spei*,
cnlation beachrankte,
-.^ . ' .. f 809*
Zwif wurde die potttive OffeubarvQg imiaer weni**
ger aU Qaelle phikmphifcker ExfcenqUuaie betraebtp^
und der Venraiift das B.eelit der leisten EntecbeidiUV
immer aUgemeiner eingeräumt; deaaen ungeachtet abfr
behielt 'der StiJperaetQraliimva eine bedeutende Piarl^i^ nnd.
Btfysfik'imd Theotophie wirkten stete entgegen, wo eiosei*.
tigeTentandeseafklarang und leerer FormaUfmna a^ftra*^
ten. Die Uebereinetimmung der Yernnnft nnd Offenba«»
s^nnjg wnrde.von den originalsten Pbilotophen anerkannt;
degegen masste sich ;lie positire . Theologie noch Q|t die
dbersfiA Cenaur an, welche zngleich als Aufsicht .d^rVer*.
imafk Aber sich selbst betraditet wurde.
§' 310.
Im Gänsen xeiclmete aicli dalier diese Periode in.
folgenden Aucksjchten ans: l) das Streben^ die Philo«
aophi'e als eignen Stamm der Wissenschaft abzusonderny
ihr einen festen Boden und ein bestimmtes Gebiet xu
verschaffen und zu behaupten ^ ward herrschend; 2) das.
S jstem der Erkenntniss ward eifriger angestrebt, sowohl
im Ganzen I als in den Theilen^ 3) das Yerhaltniss der
Philosophie zur Theologie ward freier , wenn sich anch
letztere noch zuweilen eine Vormundschaft über die er«
atere anmasste « 4) die Forschung selbst ging immer mehr
in die Tiefe; sie ging von dem Materiellen, oder den
Objecteu, zum Formellen, d. i zur Beziehung auf
Natur und Gesetzmassigkeit, Ursprung und formelle Ter«
eehiedcSbheit der Erkenntniss fort; denselben Weg nahm
339 m. «criodbL
j^ürm» w«rdf in ämaAxxj/^g ihr Atgrindniig wid qnten«^
tiüflicit Siak^Jt d»r ErkeiiiiDniAs:^ soviffiQtigcr erwogen»
nad ein« Pk^opädeotik dar yhilnifihiir j^eiockt.
f. 311^
Wir tkeilen dieie Periode in strei Abschnitte. Der
etet« Alnok&itt reiolttMii gegeia das Ende dep i^flitt^n-
len JArhcaämeti^ k^fttst die ^encffkringung relatir
itetier S3rs^tlie mk ketondetoer Rücksicht auf jfesliaee Be-
gtündttng, grössere fyvtemtfdscke Einheit und VoUendnng
JkasMÄ» fkefle «af dogautlisdusni Wege», mit erneüishetn
IngTtito des SkeptieijiMie', dimebea lortgeng der Mf^HtBr
and Tkeosoj^kie. Ansbildnng eu^ker eAipiiUolieB und
einer rationalen Wdtaasickt»^ Kampf awilcken b.ei-
i4n und Eklektidsnnis* Wir werden, diesea Abscliailt
nkeh den wichtigsten Eracfaesnu^ngen in der PkiI(M9fki#.
abtheilem Der s weite. Abschnitt Ton. dem leMon*
Fünflheil des achtsekntett. Jakithnnderta an. bi» . liuf dM
neuesten Zeiten enthält den Versuch einer Selbstrerstiui-
digung der philosophirend^ti Vernunft, durch die kriti-
e'cfhe' MtiUöi^j inAit deb dädaich veoraoleestent Be-
wegmij^ u#d neuerai systemaüisahen VersHchen«) d&C
nüosojAiie eis* WisaeMmhaA »ü valkkrden»
B r M'^0 f ji b B ^ k m i i i. ^
Von Baco biA auf K«^i;j
▼Ott dem siebMliAtan Jiilirh«iidert hi$ ^cglia dttt
Ende des aditzeknteii.
Nene telbstatandige Yer«tieke de^ Pliilb^t»^
phirent mit tiefer in dei;i Ursprung der Er*
kenntnisse eindringendem und nacli ayite-
, matitchei* 'Einheit Btrebi^nÄeih (fireiste.
Zwei grotfie Geist«:, 0<co «bd ik^ CaiUi(, h%-i
aümmtoft (He Aicbüing deb menaeUicKen Geüte» mf lati^
2^il; dnrcK «ie iwden Erfahrmu^g mid 8p«««Iafioif
daa Loinngsseichea Sa d«r Pldl(ia6|>liie* Di^Mrfiitlitttlg ihLt
▼onltalieji anfgegangea, fandd)ereritin.£ngIaifdy<Frtnk^'
rekk und DMtiMshkad freies Spislrattm. Bei4e PnatieMii
tackten das Wesen der Dinge cu ergründen^ «nd ihrif
Systeme durck die Mannichfaltigkeit, Einheit nnd Toll«
I atandigkeit der gewonnenen Resnltate geltend sä machen.
Weil Um jadiidL Vite ritoctotf kuftatfe iSkn »fkemm
wm tist«' Onb^g« YivnaoklSsrfgt«A V Wd kebiiten IriS
awinawi sucht aen)«iiig»i» GnA roh ToUkbmbi^nkf^it
gvk««^ dar äAen die Alieinherrs^h«ft erringet kminC«.
Di« Veniinll gerreffli in Ziriespalt änifch di« enf^gbn^
l^eaetBten M^tgohgeii ztf immsstoschafilick^ Eiiijiiri'^
ocMr sn ölieiti^tteniBr DemonstriT-sttchf', dürbh d^ti
WxdpiatHelt ftwisek^Ai d«in Intttress« des iTetsCMüdei
«ad tter Veirnnnft» awiaeten 4em SeiiierB'«^ YtW
•t«nd.e aarid der SpecmUti^ti.
T2
^0 m. Periode, l. Abschn.
' . J. 813.
Dk Phfloioplien hatten früher eirf ^etheiltes, enU
weder theoretisches oder praktisches Interesse.
Darans mnssle Einseitigkeit entstehen. Es war daher
leicht, in dep .enlgegenstefaendea Systemen Minget, und
in diesen eine Bestätigung des eignen Systems za fin-
den* Die Gegner wendeten das SpnH nin. Eaentstaiw
den daraus Streitigkeiten^ ans weldien auletst eine muth«
lose Gleichgültigkeit gegen eigenthümliche philosophische
Fpnichiuigen hervorging. ' 1 *^
J- 314. .' ' !
Wenn aach die Grundlage des philosopfaisdwu Wis-
sens suerst noch nicht gründlich und erschöpfend nn&er-
sncht wurde ^ so erhielt doch' der philosophische Geist
immer mehr Kraft und Gediegenheit;Vlie einzel-
B«ki .pkilosophisehen Wissenschaften nSierten
^h einer gi^ssern Vollkommenheit; nnd die Phikf^tfphi«
frfaielt rdnrch Anwendung ihrer Form «uf dav'gamse-Ce*
biet der menschlichen Erkenntniss die gros^le Aoedeit^
nuag; die Methode wurde vervollkommnet, die Spra*
th% m^JkT entwickelt) und ein tiefer eindringendem foiw
sehen verbreitet.
S- 315., ^ -^
Dm prali^tische Phi}o9ophie wnrdii lange. Zeit v«r»
nachlässigti weil d«« Streben d«r. Philosophen hanj^tsäclih-
lieh auf das Speculative gerichtet iiV';ar. IhooMii Ton
Aquino (|f.2650> aebst seinen zahlreichen Commflntator^n«
^en Casuistsny und unter den Protestanten Aristoteles^
waren hier Jange die Uauptfuhrer.« Die Theologen suck»
te^ mit Eifersucht sich das gaase Gebiet der prakriscJten
Erkenntuiss ^Is Eigen thum zu .vindiciren, und den Un-
tersuchnngsgeist zu unterdrücken. Ein Hattpl;gedanke
hatte sich aus dem scholastischen Zeitalter ethtlten» dass
Gott> -lüft SiAo^ftr 'dm W^It» der lefiste GruHd
aller geaetzIichea\Vor3cIirift«n «fjr, eötweder
.aed& iwfcje#tiyea oder okjeeüven G|r«ndeii teines Wil-
lens. Dm Ansehen der göttlichen Offehbarnng nnter-
etutasle diese , en ^^ch wahre . Ansicht ,' und nicht ejl«
lein Theologen» sondern euch theologisi^ende iPhdoto«
phen suchten sie umbh ihren besondern Gedcfatspfincten
^a entirickeln nnd zu begründen, r- Die bürgerliche
Gesetzgebung, welche voU der Tl^eologie am weitesten
entfernt war, nnd die rechtlichen VerbälUiisse der Staa«-
ien und Volker fahrten nach und nach auf Untersu-
chungen dieser Gegenstände« Das Streben , den herr-
schenden Uebersengungen durch Vernunfteinsicht nn^
Ter nunflglauben eine feste Haltung zu geben, die geoSen«
barte Beiigion durch Vernunfl gründe zu befestigen« der
Sittlichkeit widerstreitende 'Grundsätze zu zerstören, lenkte
den Untersnchnngsgeist allmählig auch auf das Gebiet der
pi^aktischen P^hilosophie. Es erwachte ein^ Eifer, die
•Itlliche I^ator des Menschen zu erforschen, nnd theore-
tische und praktische Philosophie zu vereinigen.
E r 9 * 9 A b t k € ttu njgi
Tersuche das philosophische Wissen «nf Er-
fahrung zu gründen.'
L Baco^s Empirismus.
5* 316.
Seine Biograplii« schrieben William Bawlay s. j. 31/ nof. 41$
fiobcit Siephaa (vor den Leiters and reinaina o( the Lont Chap-«
cellor Bacoa Lond. xyH. 4.) und M, Mali et the life of Ba^o,
Tor cell! er Anigabe der Werke desaetben; Franzöaiich: Ifiatoire
de 1a Tie et des ovvragea de Fr. Baeon tradiiiie de rAQ^Iois.
k la Haye« lyia. la. d. von Berlin. Lotid. er P^ir. ly&S« S)
Eine, ruaüführlichere Biogr. liefert die Biographia britanoicii nnd S. X.
BauJBgarten in seiner Ssnuplung TCn Lehen»bc«4l»«ibuBgea« Halle
a4a ULfmtit. K^haßA LMüh.
Fr^ BacO| Toraa teiiM l^eiMgaM^iciile pMok dfi|( Fr«)P«« 9^
1706. 8* (€kbeNeUaii[|f der Utattni Schrift. 1 «-• Sprengel'«
Bd. I. Stack«
Eine \5ebersicht seiner pbiloi. Aatichtm . gibt di« Analyse im 1«
fftiMopIde 4a •äbancemer f mitcoU B«e^' fceyi. lydG. 1 Bdc'
ir«*«r Bäto*^ Vfr^Miat« nm (K» nUMopUe tieh« H^jr d.« nretfitiy
Ab Reformator der Pliilosopliie trat in England
Francis Baco, Lord Ton Yernla^oi« Tisoonnt von
tu. Albiuiy auf| ein |lann yon gr^Asen Talent«in, helleny
darQbdripgendeni Geiste., grosi^er Gelejirsamli^eit^ Welt-
und Mensobenkennt^iss, a1»er nicht gan? fieckenloaei^
Ourakter«. Er war %n I^ondon geb. l$(ll^ stieg lu defi
liQetisten. Staalswürden , Ton denen ihn aber Cliarakterf
«cliwaclie wiader berabsiurzt^, upd «t* i626« In seinar
Jugend, «Ifidirte er die ArislotoUsch - acbolastlsche Philo*
aophie und die Classikei*. ^Qi'ch let^stere^ so -vvie durc^
•eine dem Geschäftslebeix gewidmete Thäti^keit lernte ep
die £eerheit und Unfirnchlbarkeit 4ßr erstem .^enau^
kennen. In seinem reifem Alter dachte er daher auf,
die ihm nothwendig «rsdiefnende Reform der Philoso*
/ phie (magna restäuratio}^ woseu er nur einige Tbeile,
die Encyki:Osp&dl% der Wissenschaft^ a) und das
Org^anoli 6)9 oder eine allgemeine Methodik, ausarbev*
'Wtkj Wod^urclt er aber giPossern Einfloss auf die. Wissen-
schaft erhielt, als wenn er selbst ein vollständiges System
aufgestellt hatte.
41) De digniute et aagmenlieKie/ltierain. Engl. Land. 160S. Let.
i6a3. Lugd. Bat. a65a* ta. ^. Argent. ij664« 8* Bcutacli y«
Iqb. Herrn« Ffingiten. Peaiii, ]7g5« 8. ^ Sei^e Weike ei»-
Sammen beranfg. tob WIM. Rawlay (mit der LWbettebeadir^
bvog dfS Baco) Amatd. i665. Tl Voll. 12.) tbe Worka of Fr.
Bteoa in IV Bd. £<ood. 17^0« foF. voi^ Meli et (die votUUn-
/Bgt$e Amg»), mit desaea Lebeiialieatib^. dea Baoo (•; oben) n.
lond. 1762^. r Volt. 4. Ut* Antg; Ftcf. 1666. rol. '• Liigd«
B«t. 1696. VI Vell. Lipa, i6r)4, fc|,. Amatet. i684. VlTdK
Bat, 1650. n. t66o« «la* ^df«iMll too
279».' II M«; '8* •
$. 347.
Baco wählt« einen, dem gewöhnlieheu eiügegenge-
eetsten^ Weg> nicht auf Begriffen durch ScUnMe»
sondern «uf Erfahruhg odef WafaM'ehniüiig durch i n-
daetion (was schon aof m^ToUkoinmene Art Tele-
• ins 5;. 296« Tersacht hatte], wollte er das, Gebäude der
siensclilichen Erkenntniss erhant .w^sen« . XVeim nun
taich seine Ansicht nicht fr^i Von Einseitigkeit ist, eo ist
doch die Bekämpfang der Schulphilosophici die Uinwei-
•nng aaf Ifatar und Erfahrung, die Varweisnng der
Endarsachen ans der Physik bi die Metaphysil^ di^ )^«
Entwickelnn^ psychologischer Begriffe , 2* fi. ton der
Ideenassociation , seine besonnene Bestreitiuig des AIhit-
glanbens seiner Zeit^ eein Organen iur die Mi^rwissen-
Schäften, worin er eine neue Methode, die Erkenntnjsa
durch Induction xu erweitern (vgl. Org. L» I. Aplior*
19 sj.)^.aaf8tellry und seine systematische Üebersicht aU
Itr Wisseasdiafien mit Beitimmnng ihres, derzeitigen
Stundpnnctes und Torschlfigen tu ihre^ Verbesserung
und Erweilerung (de digniUite et iiugmentis scientianun)
Terdienstlich und einilussreich für seine und die fol«
gende Zeit geworden*)« Dass man übrigens im Irrthum
ist, wenn man sich Baco als gemeinen Empiriker vor-
atellty beweisen schon seine Exklärungen iiber die ^ia»
aenschaft und den Gegenstand der Philosophie. Die Wis-
senschaft, aagt er, ist nichts anders,^ als ein Bild der
Wahrheit, denn die Wahrheit des Seyna utid die Wahr-
lieit des Erkennens sind eins nnd dalselM und nicht
mehr von einander verschieden, als der gerade LiehU
etraU von dem gebrochenen (db augoxfiit. sc« L cöl. iS«)
Dei^ Gegeittund iiK\ Phiiesophiis ist di'oisbh: Gott, Natav
tittd llfnich^ die Katur almr berührt nwacn Verstand
344 ULPerioftow LAlübliii. LAbdi.
wk der g«rad# LidbtsfraU; Oott «ber nur gl«klmm
dnrck ziurückgeworfeuen Strahl (ibid. III* cap» i«), .
^ A«tk Joha Barclay wurde wmhischeiiilicii durali Uiti aa «ei-
ner Specialpjchologle : icon aounonim i Lood. i6i4. Ü^ veran*
laast« Üeber Ciimberland , IXobbe« apaler«
II. Campanella^s Naturphilosopliie«
5- 318.
ii . , .^
Tbomae Caropanellae de librii propriii et recu railone ato-
delirdl SyoUgma (ed. Gabr. Naodaei»). Par. i64a. a Atttttal.
«646* Biouerd« 1%^ i.^ aac^4n^Tb« C rem ii collectioae tracca-
tuam de philologiae atudiia, liberaljs doctrinae lo formatiöiM et
edttcati^o6 literaria. Lngd* B. 1696. 4« '
/ Bm» SaJ« Cypr.iani viia et pbUoa* iT^oniie Gtmpaaelb^, An»«
acelod. 1705. 8. Ed. II. 1732. 8*
Üeber *th: Ckmpan'ellv im Teatscfaen Mui^nm. 1780. ii. St.
a« 48i«i a.. Sch.ri>kb Lelaefiabeaclir« B. X. S. a8i<. ferner ia
Bii^oeri und Sibers öfter angef. Beiträjgeal VI. Heft. 1826.
Prodromni p!)ilo>opIiia^ inttaaraddae , !d est distertdiiofilia de na-
' tun reram cog»pcodiui]>> «eeaocUiiii rera priacipia 1» aeeiptia Tb«
Campauellae praeniUsum (yod Tob. Adarai). Fraiicof. ]6i7. 4.
Tbomai Campanella über die meosclitiche Brkeimttiisi, foU
• eiaigea Btmerkmigen übev dcaaca PhUoüophie tou FiUle»bata»
Beiträge VI. St. ii4 S.
Seine seltenen phllosophi^cben Scbriften find ausser ,d«r obigen
(S. 3a3 nat. **) da «eosti reram et laagia. Tob« >Adaiui to*
ceauit etc^ Fxcf. 1690. 4«; nocbmals toq Campanella selbst
berausgeg. Par. i63ä. 4. ' Bealis philosophlae epilogisiicae par-
^ fea IV.« bM est -de i-ertii^ oetara, hominum moribns, polititai
cui <;iTiUs , aolis adiuncia est, oecouomica ciuii adoolatiouibiis
gbysiologicls a Tobia Ailami nunc primum ^dita. Fraucof. ad
I. 1623. 4. Ein Auszug daraus is» der Prodromus pbilos« ins-
taurandae (a. oben). — PbiloaopUIae raiionalis et realis Partes
V. Par, i635 — iG38. 4. — De geollllsmo nou retinendo S«
Anm. a) Dispotationum in IV partes saae pbllosophiae realis libb«
IV. Par. iGJy« f. Uoiversalia pbilosopblae atre roeiapbyaicaroia
rerum iuxta propria dogmata Partes tres. Par. i63d» fol. — >
CiTitas solis, Ultra). ]6fö. 12. Scelta d'alcone po€aie pbiloso«
pbicbe de Septtmano SquUla s. 1. i632.
Eine ähnliche Tendens, die Philosophie aai Natnr
und Erfahmng zu gründen, hatte Baco's Zeitgenosse Tho-
inaa Campanella , geb. i5€9 zu Stilo in Calahrien«
Ton Tor trefflichen Anlagen und liberal ersogen, trat er
kl den Domiaicanerordeo ,. und. machta. ae^aen .pUloaor
Campanella'ft Natiii|xbik>M)pbi«. S*«at8. :34i$
pUfloBea Carfitt ab Novize in d«ai Kloster s« Cotensa;
«!• ihm liier aowoU durch eigenes Nachdenken , ab
durch die Angriffe des TeleaiiM (296* $^), üe krmtott^
Hache Pfailotophie rerdachtig worden war *), machte er
•Mi TOB der aklarischen Anhänglichkeit an dieselbe ireiy
und suchte in den übrigen Systemen der Alten Befrie*
digüng. Da ihn aber weder diese | noch aach TelesitiAt
der ihn durch die Freiheit seiner Untepnchang aiub^g^
rolle Belriedignng gewährten» ao suchte er. nun tijDki
aeinem eigenen Wege j^hilosophie» Er nahm .ak wmgf
Quelle «Her Erkenntniss Offesbarung und
Natur an. Die erste ist das Fundament der Theolor
gie> di^ leUte der Philosophie; beide sind nickia
«ndersy als göttliche und menschliche Geschichte., DfT
'Skepticiamua'War bei.Campaneiia nur ein vorübergeheiir
der Zustand^ zu rasch suchte er denaelben durch eiiVL
dogmatisdies Gebäude anfkuhebeni ofan# sich TOfher
durch eine grundliche Propädeutik den Weg gebahnt ««
haben. Er hatte eine zu groase Jdasae toa iLenntniaaeft
umfasst, und suchte in zu vielen Wissenschaften Re£brr
mätor zu werden, aia dass er Alles helle gribidUch dnrch<^
forschen und mit wissenschaftlicher Strenge ▼erai|>ei*>
ten können. Auch seine widrigen Schicksale^ indem er,
eines StaatsTerfarechens gegen die spanisdie Regienuig
beschuldigt, 27 Jahre In strenger Verwahrung zubringe^
tsnd nachdem er i626 losgesprochen und befreit worden,
in Frankreich, wo er zu Paria 16^ starb, sichern
Schlitz enchen muaste ,' waren semem Vorhaben einer
gänzlichen Reform der Philosophie, sehr, hinderlioht, '
*) Bieraaf bexielit tkeh auch die Schrift: D« gentilUmo oon retl-
Dcndo, qoaMtio aoica : utrnin liceat iMTaiii pott gttotUea condtre
philoiophUiD ; utrutn liceat Aristoteli contradioerc j ntmm lioest
^ iarar« ia terba magbcri Par. i63d. 4*
Mit aMfiuft^^deit KfliiiitiiiMC«i und ächt^* W«brb«it«U«}l«,
4to «r MV Cmiidlaga «lies PUloAOi^rttM jnMbtt. AMh
^ «Ulk» <im •ig«nlb&iii]ich6 Amninmg d«r WiM^Hr
«diAlUtt •«! U^w da» Philowplur«, •• ^^ Äb«r
i«i«l« auaer* Gegrasländo Iwtt0 «r richlig» AiwWilon;
aber iMu rueher Gmt faiaderte ihn an tiefem Ei^drin-
gM «Hd «» VoUendnng d«8 Ange(aog8«en. Sein HahiA*
«t»ib«n «iftf mI «in* MeUphyaik, w»lche di^ Priwjwn
At Thaolagie, Katnrwisieitfchae und Morid gidit. D^
»»toüiMlt Ariitotelische Meta,piiy.»ik i«ti)ii^ WF
]^d gilt und ein Wötterkudu J)i« Metiipby«ik irt ^»n^
*«thtv«ndige WilwniciMA, ireil urir duTeh^^di« Sioiit
«tir riHMld« red« Cegenatände, irie «i« una «Ktcbeii|«^
liieU'ih^ W«ftesL nn4 ihren «Ugett«in«n Ziifiammenlisiig
^kennen. JMe Logik ist keine WissenAckaf^i die anf
tim, wae Aothwendig iet, — reale Gegenatande, Gott
^üdei^ Oottee Schopfitng -r geht, sottdern eine Kanal
^kr phaeeephi»hen Sprache (philo«, rat B. JJmDüL
y. 2<), Das Empfindangrrermögen ut ihm puuig imi
Aein ErkenntnlMvermögca. (aentire est acir«}^ und m
Ahrt All« ErkeMitirias auf Empfindung xnraek; Empfii»-
dhtttg i»t Wahffnelunuag de$ Afl&cirbyeBdens, . Leidens 5 Gei-
aiofaCnisf, Erinnernifg, itt ebenfalls Empandiaig nnr mk
l^esondeni Bestiaimilngen ; das Denken wje Verhindung
der empfbitdenen OegenstÄnde, weiche Verbindwig eben-
jblLi empfanden weydan moss,
S' 320.
Vor allen Dingen nnleiÄichi GanipmeUa die Mög-
lichkeit eines phüosopl^schen DograaÜsmus gegen die
Zweifelgiünde der Skeptiker, welche er in «einer Me-
Uphysjk (lib. L) »iemUoh vollständig darsteUt. Er liug-
CamfNme&a^s Nattarpkilosopliie. $. Sai. Siy
imI lity bdt» iekyfaiti lie ds, &iet Ternefait äie «lu ik-
WUk gtaogen%n Folgernagen. Er b«nift ndi im AUge*
;ttein«n «uf dttt BedürfiiiM 4er Ternimft, die Wflihrhdl
4« Oegenttänd^ 9 wie mr an rieh sind, sa erkennen i -*-
d*i BedfttfhiM d«» Wissens. Obn^ gewisse Principe der
Erkeitntttis» anxnnehmen^ lassl sieli über die Wahrbelt
der Brkttnntniss niebt streiten; selbst der Skeptiker nitM
j|» Mgesleben. Es gfebt nnbestreitbsre Princijpe
der Eriken »In jss, welche in gewissen Gemeinbegriifen h^
«ftdMk. Wir wiMen ditroii dieselben i) dass wir sind,
-kßmaißUf wmen und woHen ; 2) dato unser Können, Wis-
iM, WeBeit eingeeehrankt ist; 3) dais/weil wir setb^
-Monettj ^ssieii-, wollen, wir ancb Anderes können , wis^
eetf «Md wd^;. Canpaneßa nimmt diese Principe obn>'
^m^ierm aii> weä er die Welt als eihe göltliche Offen- ^
iMrnng durdi die Tbat (operanda)* betracbtet, welcb^
«ebst der mAndUdien der eimiig gShige DeberKeugungs-
grond der Wabrkeit ist.
f. 321.
Das Pri4>Ien» der MetapbTsik ist: die Dinge tU
-#rkl<ren wie nnd insofern sie sind. Axiom':
Mnge sind nnd erscheinen nnt. Sie sind wahr od^
iflilseh^ welche nach der Regel der Reflexion: Etwas
lotnn ni6ht zugleieh sej-n, und nicht seyn, nnd nach den ,
'Omndeigemchaften (Primali täten) des Seyns und
JfiefaCseyns untersucht werden mnss. Die Primalikateii
des Seyn« sind: Mö'glicfakeit öder Kraft (potenlia)';
Erkeiknthiss öder Wissen (sapientia) nnd Meigidi^g
oder Liebe (amor). Was seyn kann» ist; was ist,
mutt seyn: Jedes Ding muss empfindeni empfandet und
erkannt werden , sonst wfire es nioht fAr den Menschen
"dfa. Jedes Ding hat einen Trieb der Selbsterhaltung, kei-
nes will seine Vom jchtnng ; ohne denselben könnte es
iridit bejharrenj wirken» seyu. Jfiü FrimalitSlen
^% ,IIL Periode» <X:Ab$Qliti. l AbAu :
det IfiobUeyiift «lud:. UnmSgllohkeit oder Ohn«-
macht (iinpqlentia), Nichterkennttii«» (insipientia)
und A b Ti e i g u«n g (odhim motaphysicuifi). Seyn, Wabr-
heit, Giile, deren äusseres Zejclieu die Schönheit itA^
sind die drei Objecte. der Primalitaleu des S^ym-
Diese Grundlehren führen ihn auf Gott» das h^chate
Seyn öder dia höchste Einheit (Melaphys. V1I| 1 sq.).
£r bestimmt dessen Grundeigenschaften uad Wirkangeii
(Nothwendigkeit ist die Wirkung der Kraft; Sdiickaal,
Wirkung der Erkenntnisse Harmonie, Wirkung der Liebe).
Auf die Theologie gviiiidet er seine kosmotogische^ jpnea«
jnatologische und psychologische Theorie , in welcher «r
das Wesen and den Zweck der erschaffenen Dingi^, Tor-
nehmlich nach den Ansichten und Hypothesen anderor
Philosophen, Neuplatoniker , Kabbalisten und des Tele-
aius zu. erklären sucht Er erkennt die Einheit d«s
liebens in der üfatur an, (mundum e$Be dei viram st»»
tuam) erklärt aus der Verbindung des Seyna, und der
Ton demselben unzertrennlichen Noth wendigkeit mit dem
Njchtseyn und desseil Zufälligkeit, die Vermischung des
Kothwendigen und Zufälligen] in der Welt und leitet
daraus eine Theodicee ab; behauptet eine nichtsinn*-
.liehe Welt, und Geister, welche die Sterne l>ewegei|.
Die Seele ist ein körperlicher Geiat, der sich als dünn^
warm und licht erkennt. Aus ihren GrundeigeoachaAeii
und ihrem Streben nach Seligkeit, welche in diesem
Leben nicht erreichbar ist, demonstrirt er die Unsterb-^
lichkeit der Seele. In der praiktischen Philosophie^
die er auf seine' Ofilologje gründete, stellt er mehrere
neue Ideen auf. Das unendliche Wesen ist das höchste
Gut 4 alle Dinge streben also nach demselben. Dies ge-
schieht darcl^ Religion. Die Religion ist der Weg,
wie die Seele aus der sinnlichen Welt in die nichtsinn-
liche oder zur höchsten Vollkommenheit gelangt^ si« be-
steht aus Gehorsam gegen Gott^ Betrachtung der menschl.
Modifiohrteionr. u.atöin.'^hdos. $.322.323. 34^
ttrid. gStO. Ditigd und Liebe Gottes. Ucbcr den ünterj
sdiied flerwärti^ltcben und geoffenl)ailen, iunem und üas^
serni kn|4bofnen und erwiorbeneii BelJgion, kommen
mehrere kelle Ansichten vor.
. * , S' 32?.. ,
Die PhüoBopbic de» CampanellA hat mehr negativen*
wl$ positiaren Werlh. Die Bestreitung der Aristotelisclien
f^tilosophie, des Atheismus ^ der falschen Politik, oder
des» Maohiavellismus , die Vertheidigung der Denk^eiheii
und des. Rechts det Vernunft ^ sich neue ,An8ichtett m
erofinen, zeugen you einem lebhallen Interesse fZLr die
withre Erkenntniss der Vernunft j .so wie sein Strebe«
Toü festen Princ^ien ansBugehen, von seinem philoso-
phischen Geist; aber die Principien selbst und die Aöi^
fohrongy in welcher fremde und eigene, wabte und
falsche Gedanken sehr lose «a einander hangen , besea-
gen sein Onverniögen , die Aufgabe des philosophischen
Wissens befriedigend zu lesen. Indessen hat er doch
dae Bediirihics desselben aiat einem rationalen und AkstP
logischen Interesses (man sehe seine Abh. de gentilsmrf
non xetiacndo^ deutlich ausgesjvochen; ^
. «
IlL Mpdificirte ionische und atomisti«^
.sxhe Philosophie.
., §' 323- ^ j
Bassa/Bfrigard. Magnenns. Sen-nert Gassen^i»
l)ie Unzufriedenheit mit der Scholastisch * Aristote-
lischen Philosophie, besonders in Beziehung auf die Na^^
tnrpriBcipien , gab VeranlaARung zur Wiederherstellung
der Ipnischen und Atomistischen Naturphilosophie. Nach«
dem unter den Franzosen Sebastian Bässo um 1621 mit
aeiner Bekämpfung der Aristotelischen Physik (vgl. Lit,
$. 143.) hervor getreten stnr, traten mehrere Ahdere
350 m* Periode, h Abadui. L J^hßik.
vortragen. Claude Gnillermet de BtrigAFA .(oder
beaütegard, geb. ra Moulin 11^78 1 nachA. 1598» l^bte
noch 1667 «1« Prof. su Padua) ftellle a) der Arülqteli«
aclien Naturlehre die Ansicht der altern ionischen Natur«
Philosophen gegenüber und kielt die Lehre Tun den Ato-
men für TertragUefaer mit dem Chnsbrnthnmei tls AHsto-*
teles Hyppthese von einer Urmaterie. Ein anderer Frapi«
sote^ Joh^^n Chrjtoaiomua lingnennt» g«]mrt%
Ton Lnxevil^ und Prof, der liedioiB mm Pam», mt^
pfählt) die Dem.okrititche Philosophie Ton Seiten
der Matnrerklarung. Eben so sachte Da<n Sie«ia.ert
(geb. an Breslaa 1572> fit. 16ät) die fhpak nach Ö»^
uiohrita Girandsätiien sn refbnniran e)^ Er hehaopteta
die Unabhängigkeit der Formen ;Taai der Müterie nnd
die Schöpfung der Seelen alia Nichts^ worüber er Streit
mit Je. Freitag (Prctfl an Groningen > biluu%. in w^
chem ihn sein SchiUer Jo» Sperling Terdmidigte« Die
Yert^ieidigung ni^d parteilosere Wurd^nng des E^ikn^
reischen Philosophie totemahna mit fielehifsartihrit
^ßi philosophischem Geist Pierre Gaasendi (Piirae
Gassendus; geb. 2a Chariansier in der PreTmmft- 1A02^
tt, SU Paris 1655) ^i nach Gibbon ^der grössle Gelehrte
natnr'dett damaligen Philosophen , und der grosste Phi«
losoph unter den Gelehrten.*^ Er sdiolmete sich durch
seine Einsichten in der BAathematifci Physik und Philoso-
phie, durcli helles Ürlheil und philosophische Bildung
Vlfd imfxäi seine nmtitige geistrolle Bestreitanf des Arik
ttotelea «)» dea Fludd /) und Cartesihs aus g)i. Das Leben
lind den Charakter des Epikurus stelltia er mit sUrengeif
Wahrheitsliebe dar (s. oben f, 151. Lit.)} kläfte^ amn#
Philosophie auf,^ ohne ihre Fehler In. fiMiiehung «lif
Theolpgie und Teleologie an beschönigen^ und benatate
sie: als Fundament eines philosopbisehen Systems^) fibes
dieiNjatur. Minder 4ulinefJ[simikeit erregt Empnael
podoUe« ^bf e «19 »rneuom ffic}it9 0«
•) In 4^ioen,: .<}^«^) PimM ««a ^e Te^tim. et MtipaMiw philo-
•ophia dulo^u Udio. x6-i3 — 47. 4* PaL i66i*
h) Magoeoi Democrirut renyisceof «ive tiU et pliilotopliiA
' I>ettit)eriii. 'Htioi, i646. la« Lttgd. BT. i649. und Uag. Cb«^
priacipiii. Francof» i635. i636. la- Pb^aica Viteb. 1.^1 8. ÖJ Opcm
* oüikaia Veoet. i64i. u. Sfterj Lugd. B, 16^6. "VI Volt f.
' l^iSam. Sor¥>6i*iI Diu. de rila et ibotIbfti'Atrr GaMend}, yhe
i «kaatn. Syntagm* jiliii* ^touri« «m. * /
Barnier Abregt, de U pbUoaöphie de Gaaae&di« Par. x673- 8«
liigd. B. i684. 13.
Btt^Bvel Vie-deP.GniMidu Per. lySf^ la^ DaytHevt Lelt«» «fi^
^ique e( iui^to}Cf^« k TaQUiir de la vie de P». Gaaaaiidi U».
1737. 12, ' •
9ielrfr'G*eacDdU openi omaie, Liifd. 16681. Vi V^IL §A» ««4
jpior. 1737.
«) Kxercmtiime^ par^dojucae. «d^^rft Aiiateteleoa IIb. J. Grfjii^lio-
pol* 1624. ä. TiK If. ^ag. C. 1669. 4. (Fnof Bücher deMcl-
Ml *iii4 gar nlebr ao diu Licht gfelNte»)« .Dagtgei» ^bb»M
., Hpfr.. AiBaf^/Engelcke Diai* Cej^ii^ ffMur« di9««i#.||hy|/9i07
phtta defeuftua Eottoch. 1697. DUpot. adv« Gaaaandl lib« )L
'Exm-oitirtf. Y« ib« 1699» * ^ -
/) BtMnen phtloaopMae Hob« Fliiddl.'
'^) f^abiiatioaea et iotttiollae ^A. C»tt«riiitii/ 1
k) ^magm« pbilöiophiMe Bpieuti enAt Tefafationibu« d«|Ril(lin4
.qi|9# c«iiKm /&d^m (ibria|ia«|tf» i^ e^.aas^ta annt». jpo^ifi^
Sorberii diaa^rc, de Tita et moribaa P. GaMendi. . liag« Com^
i6B5. i65\). 4. Lond. 1668. 12. Amai. i6ft4; 4. Sjutagiiia phi;^
kMtpUciini iftidfa eitttn Ma* a. Warht« . ' . )>
!> Maif «mL cnnna lOil^wtkm» SMoMritf». * Vcill* «• Lfi^
$im^ ^
IV, Grotius Volkerrecht
* khm^ ttksbt VUm ttKf ^» itiMer« Wsttfr «Mdlrn^'
all«li «tif Il«ck «HTd 6tail w^dMe Mot yfiak T^rmk**
ttftlf^d^ ]^hil<ot. fitirsoliatig. Hifg<f Orotilis («gendkfc
Bago d# Örocft)^ tr«ffliclier iPhilolog, TtMolog, Jinfial
«na SüMfeiinaim, nk groM^r OekJirMliiiktil^ kell«!» Bfifik
SSa DL Periode, li Ab^dm. U Abth.
und g^undem CrAoile ä^ (gcb« lilf8'Ä Delfi^ st: l«4$
ni Eoatock), bahntt den;Weg sa freieren Untertoclnox«
gen über das Rec^üiclie tmd-t ^littUcIii^ Jtuvh- MU9i be-
riUiQztes Werk rom Eeohip des Kxiü^ imd Friedens t),
4en. e.'Älea. .Ver$Hct eint» . pliilpf gpliMc^en. "VSlfcer-
recht«! nachdem JoJh. Oldeaidopp f) (geh» |j50^
st 15670/I^i^- Henrming (geb.^.«u Lalmid iH^y ^U
1600) <0# Be/ie.d..Wiiitler «) pnd Alberi^-o^a Geji-
tili»/; (geb. i5j51a in d«r Mark Ankena, st. teil) scbon
die Arbeit vorbereitet halfen. Sein sittliches Gemuth f r-
griff diesen Gegenstand ^ uin die Menge und Graosamkeit
der Kriege zu Termindern. Er ging daher von Grund-
äatsen des Naturrecfats aus, tiud snohte dureh seine aus-
^breitete Gelehrsamkeit nnterstutzt, anf die Ueberein-
Stimmung aller Volker in rechtlichen Begriffen aufmerk-*
Bäm SU madien -— der Weg der Indaetiotf .'für di^ ]A*ak*
flache Philosophie, worauf ihn wahrscheLnlich Baco'a fiei--
epiel mochte geführt haben* Er fing an, sich mehv als
•eine Zeitgenossen von den Fesseln der Autorität losiu-
BBAcben » obgleich der fieichthnm seiner. Beleseifh^t oft
der Untersuchung nachtheiUg ist, l^te den GranA sor
Xrarterung des Begriffs des Rechts, als eines morali*
ilchen Vermögens , suchte den Grund desselben in der
Neigung des MensdUen zur Geselligkeit (Socialiüitj daher
daa Princip: societatis custodia,) unterschied d»s Matar«
recht (als dktamen rectae rationis} von dem positiven
(ins voluntarium ) , sowohl gottlichen als. menschlichen
Recht 9 ungeachtet er es für- identisch mit einem allgo*
meinen go.ttlichen und positiven Recht erklärte«
Auch nahrii er * die Unterscheidung des f oUkommenen
md' imvollkomnienen Rechts , der rechtlichen ufxd ethi-<
sdiea Verbindlichkeit (.facultas, aptitudo moralis)}. an«
Wenn auch Grotius in allem diesen not deia W^g
bahnte, so hat. er doch den Untersuchungsgeist g^weckt^
nnd einen reichen Stoff zu weiterer Bearbeitung nif^er*
g«k|t SAk4 tebrift arttehte BjpeclM, «ni wml# vi«!*
ISHig comni^ntirt <-« Johann Seiden^) (geb. ua
Mrif^ffM In Scwses 1684» st «66«)» tbit dui^h Min
liebribches Nfttnireclit > dem sfSMMm, durch ZeHt*'
I^TAirA) nni Alb^rtia) Audi ein ehristlichea fbl(gt^
in '«teldiein das Redit ana' dem Stande der Unaehnld;
k^gtiehtet Woir^» mehture Schritte ^eder twAHL
n) Vit« Hngonft GrotÜ. Liigd. Bat. 1704» 4*
CF» Ai^^ L«liiliaoa} GnHii »uiei 9h inifuit el»b«9|tatiMi3>ai
▼iQiijcatu PHft. 1737. LSpft. 1733. &
'tjcVcokbeftthtTVing doör 6«fcp, Brand eod Ad. v« CutCtiibttrgll»^
Bftniff» it^^ t75s» 11% Voll. fol. *
Vie df l||tr. Hagö Grot'mi p«r Mt-. ^a Boriga jk Par. «75^1. IL
"voU. li. •
Biig^o Orotitaa nacii adnaa ScliittktaleQ eiid Schriften^ tPtt H*
i) ]pa iore be)li et pacit. I^ar. l6i5. 4. <— cnm eommentario W*
''''ViD'tl^'f Mtxelen et ariotiim. Amsn^Iod. i6ci6^i7o6. llt*
:' IffoU^ioi Dta bca(« Atiag. Laiwaonep 176 w IV Vol)« 4^ Frwm-
-.üebera«lztin^ ^oo j. Barbeyrac. AmateH. I724. II Voll. 4«'
' CrWa^s j!lu«^faia» dp. H. >t 6. de GbccejS. VTratUlaiT. fj^h-i^
• *. l^&aiilV VolU*foU Ueber die^TeMcbiedeseB' AnagabcB e. QwBka.
inentMe a, voit Ompteda Lkeratttr dea Völkerrechta« t Th. &
174711 ftf. S. 59X.
'^) Ofdtftndm-pii tiOafmpH a« elata^wiarta iptvodiietja Wli üaMH
»lft| ganlivjn ei eivilit, Col. Agr. 1^ v. ia dcwco opy.
«QHemmingiide lege nalone jpodicttGa mcthodiu Vitb. i56a.8»
a1 Wioklari j>riDcipioniin inria coell libb. V. Lipa« i6i5k 8.
^ Ä. deQtjli« de legatiouibni libri lll Lood. t583. 4. dfe jnr«
. beUi'li'bH lllXugd. Bat. ißSg. 4. ü. a*
|f)i^oh»r Aeld«iii de iijr« naturali el geatiaiti laita diaciplifiam
Sbra^orBia libb*. Vll.. Ldnd. i64o. fol. Arg. i665. 4.
A) JoÄI^. ^entgraTi|| de iure naturali inzU diadpÜiuili Qa^
' ttiantf^m libb. VHL Straib. 1678. 4. 1 •
ü^'^ileot Afb^i'ti toftapendiitta Imfi lurt» Airtliodwat Ukeela^
' eotifoifiäatltmi LipftA 1676« 8«
V. Hol)t«s MatcfialismüÄ. \'
"^ttotoae'äoiiei Ang« ttaliüesbilrieiidli t'iU (Ütt. J» Anb^f/)*
Carolopoli» i68l« la.
tr. Caip* Hagenii mciftoriai» |>yiolOi»boriim, orttötÄöi* BartiAS*
1710. 8. '
M4 m/Bcrioäe. t. AlbsehB^ LABth.
, 1695. a. ,
la England war TomehmlidbiiBaoo's Slufluat Aof 4m
Pliilosepliireii eartsdieidencL Seih Freund^ Tbomaa
B'öbbea, ging in seine Anaichteti eiiiji 1r6rfol||ta sie
Mt grösiervr Strenge nnd- Gonseqbeiik und Uldeie sie
snm MaieodaliaabiM aiuL Er ^nsr su- tWmetbpry 156S
geboren. Durch das Studium der Classiker viirde er
Aenfäls' deir Scholastik abgeneigt mfd düreh seine Rbi"
90nf stine Verbindung piit fiaco^ Gassendi, Galilei sa
fceicm Seibatdenken angeregt. Aber die praktisqhe Rieh-
timg seiner lE'oVscbnngen beschränkte ihn« In dem Kam-
pfe der Repttbltcaner und Royalisten nahm er darc^
Schriften thäügen Antheil, in denen er die unnmschrmkle
Menarehie als die einzige Basis der öffentlichen Riihe
betrachtete« Nach Heransgabe mehrerer philosophischer
and mad^niatifclier Schriften^ in denen er durch seine
Pkradojtieen Anstoss gegeben, und ^ich sogar den Vor-
wnrit des Atheismus angezogen hatte, starb er 1679«
^ftdbbes Sebriften: Oper«. ArotYslod. 1668. IE V«I1. 4. Tli«
jnmal Und poIUical Works. Ijeod. tySo. fol. iüiers. Ril. 1793 IT.—
' Sl«taisau i^lloMipliio« de tim, P«r. ]64a. 4. AmtUl« 1647. Ui-
JlaitM» QAlura .<v tbe ^odaintoul elcmenti of polic/^ Vofid.
•l6lfts. IS« De corpore politico br tlie eleinentt of lavr inöral
iDd pelitical. Loud. 1669. 13. Of liberty aod neceMiCy « tr^j^
119« Loud. 1654. 4, Quaesliobe« de liberlate, oeceMilatfe er caaoy
toalra Bo^tor^m 'Brafnhalltim. engl. Lond.'l65(S. 4. i[Gegen$clinfi
gas«» des Biäcböf John Brambull : DcTeoae Vie U tnk Httert^
•' eil«* ««M «KMirtl^ ele« Lood. 1666. 8.) Dia drei Asbri^«« :
Aber die ineiMchK NttoPy €b. den bürgerl. K6it»erf «od über
' jus »Froihtii v« •• w« »isaoimeo in: Hobbe« Tripo« io ihce«
diicoortef. 5. Cd. Lond. i684. 8. — LeviaUia^ or tfie .jnatter,
Ibrin aod atithorit^ of GoTerameot Lond. i65i. fol. lat : LcTia«
than aiTO de materia. forma et poteataie civitatis eecletiaaticae et
civilia. Amfttidd; i6%8* A, Apfieudis.- 'AteateL. i66ft, i« denuch :
Bilt 1794« II Voll. 8. Clpmeotornm philoaopbiae aectio priraa
de corpore, engl« Lond. j655. & lat. AmaUlod. 1668. 4. Se-
. ^a^sesnnd« d« bomiDe. engl. Load* 1658. 4. IjiU Amatdod.
Üdbbbs MManUümu». $. 336. 35»
In der PlfilcMopkid maebte «fck Hobbe« FrelheiimiK
Grandliobkeit vun'Geseei-, und* ittthte 8ieb> mit V^r<*
bantiung alles HTpolfaetiftcfa^ti (aller qüalitatnmoceiilla^
nun)^ tiar au dat Jiegrdflicbei^-^ di^ea #ar ihm: Be«^
wegnng und Sinn — zu V^ten. Piiilosop^bie ist ifatti
(de corp. p. 2-) die darcb ricbliget Bai«onnenient er-
langte Erkenntnis» der Wirkungen oder Eracbeinungen
am ibren rvörgeaiellten Ursaeben, und der möglicben
Ursaclien aua den erkannten Wirkungen. Ibr Gegenstand
ist jeder Körpe^, oder dasjenige^ wpbei sieb eine Ersett«-
-gung Vorstellen Ifissti und eine ZusammenseUoiig und
Auflösung Statt . findet, Nacb den rw^i HiBtnptarteu der
Körper in diesem Spinne tbeilt sieb die Pfaüosq)bie ia ditt
Lebrsf ..von den naifirlieben ICorpern (pbifa>si)]ili*
naturalis^, sie begreift Logik f Ontolidigiei MetapkjBik xwA
Physik), "Und die Lebre vom Staatskorp^i (pbüoa*
dTÜis,) «der Politik ^ 'wekbe die Etbik, ak tesondetiL
Theil^ begr^ft — Alle Erkenntniss Caigtran den.
Sinnen an^ docb sind die sinnlioben Voirstelluligeb nur
Erscbeinhngen in uns,- welciie durcb eine Bgirügnug
des Oebinu oder der LebensgeisHbr/ durch die Cegenstaade
bewirkt^ entsteben*' Das Denken ist ein Recbii'eii
(cooiptttaftio), .miliiin Addiren und Snbtrabiren i Waitilidt
taad f akcdibeit be^ubM auf den VeaMudangen der Wc«te|
Defimfioneii^ Knt das SegrfitiKte lasst lieb erkennen;
TOM ilemi Unendlielten giebt es keine EinbiLdung^ «und
daber aücb kenie Ei^kenntttiss ; es ist ein Won nidit Ar
dnsiBiil&ean^n, sondern iut die Verehrung eiü'es W»*
8eiis> desBBh ^Wtttniss at^f GlMiben beruht. Der In«
Balt der Religion ist senacb ketn* 0«|getistakid der PkU
ioaopbie, sondeÄ der €res««gebui»)g. Es blMb ibat
also Ar die Pbaosophie Äicbts »rij}-, rts tLdrperlabre»
Psjräiol»g44i* und Staatslehre. S^ini ganise Pbttosepbie
Z 2
356 lU. Pcrtedev I. Absdät L AMh.
•diliMtt sich an das Aemasere, Dbjecti^a an, mdem «r
dnrch Bawegimgen der Korper Empfindungen enUtefaen
Viity und den Qeiat, i^U^tt fibr ^nen feineu Körper hfilt.
Seitt^ P«yc*olQgiii Vfirtritt. die SteU* der Metaplijraik,
^rdake liielle nnd ri^lajgey neben einseitige und »c&ie-
Un Ansichien enthält » und fiherhanpt nicht tief genug
eiildrjuigt N -
t UAr als clie . th^orelische hat seine priih tisch«
Philosophie Anisehn erregt Auch hier ging er aU Selbst^
denket anf seinem digenen» von der Schplastik gan« Ter-
tchiedenen^ Wega. Sein Hauptstnebfsn war die danerbafte
Sinrichtmig des poUtisghen Körpers und ein Staat«-
r«ti:ht an gründen^ indenter nicbt wie Thomas More
(Hprna; geb. i480 zn.JLondon» enthauptet 1535) in sei<-
MT Vtopia (Bus. 1568 nnd öfter)^ Campanella in
^m&t ciyitas aolis y (»« §- dl6- u. LiteraL) und' sp&er
Jamaa B&rrington (geb. au Upton .i6ii> st t^T7)
in «ejov Qoeama (Lond» 1656^ mit den and. Werken
1700 ». 1W7. ioL)., von einem Ideale a^taging, Sen-
dern THSit eiiueni Recbtsbegriffe, d^n er mitlelst der "^r^
«ttssetanng rines empirisch yorgeitellten Na^tursnatlia-
des ableitete a). Ij)iB Menschen 9tr#>en). sich einander ^cn
nhad^* AUein jeder hegehrt nach ..emem .Noturlrieba
tlles am Annehmliche 9 und Aiisht dap Sobidlidioi: fW»-
aber au^, Selbsterhaltavg und Verwahrung vor Sohmar«
aan dient» ist der Vernunft nicht entg«|||{en, also vüKcht'
Recht ist die Freiheit, seine naturlichen Ki'lifi« der g««.
tanden Vernunft gemäss au gebrauchen« Per lladach imf'
also urspriingiich ein Recht sur Selbsterfaaltun.g und
Verlheidiguugi und dadurch auch zu allen dasu etu
forderlichen Mitteln, wobei die Beurtheilnng i.hm fiheiw
iMaen iat^ mithin ein Recht auf Alles» flietsaqs eni^
•Hht aber bei den unTermeidlicheai CoUjsionw iAi ST««.
'UsAbes Materwlismusr* $• 327. 457
tQrsmtaide cin^fortdanemder Krrtj Alltv (•g«m
Alle, ein« allgemeiii« Unsicherlieit und OnnÜM^ w«1oIm
di« Selbstorhaltimg geBLhräety und jenet Recht wirknngt*
loa macht. Die Yeraunft (Selbstliebe) oder dM Jia*
türliche Gesets, gebietet also den Frieden, welcher «be^
Qur durch VertragCi und durch die Cnterwerfimg
unter den Willen einer einzelnen, physiadien oder mora«
lischen Person (conciltom) möglich ial^ wodurch die bftr«
gerliche Gesellschaft (societas civilit a. ciyitaa) entsteht
Mit ihm geht erst die Epoche des verbindlichen! ausserA
Rechts an. Absolute Gewalt der H^fll^'^ng und
absoluter Gehorsam der Unterthanen ist nun Staate
nothwendig, und die monarchische Form die beste. Die
Gesetze des christlichen Staats sind den gotHieheo 6e^.
setzen nicht zuwider. — Selbstliebe iat der GmnA
des Naturgesetzes, Nutzen der Zweck desselben. Do
naturliche Gtsetz, welches den Frieden gebietet, ist tofth
zugleich, das Siltengesetz (lex moralis). ^^ Znr Bestalt*
gung seiner conse^nent ausgeführten Theorie Tom Staate,
berief ^ich Hobbes auf die BibeL Er fand wenig Aä«
hänger und parteilose Benrtheiler, und diese mehr im.
Auslande-, desto mehr aber Gegner. Zu den ersten gehört
der Holländer Lambert felthuysen (st 1685) ^X
SU diesen Richard Cumberland (a. f, 347«) «pd
Rob. Scharrock c).
o}nIo dem xu f. 3a5« sftg«nibrt«ii Bqcb« de cire«
b) Lamberti Vvlthnjten de prioeiptii liuü et de«
iio cpttloUc«* contiDeat apologiam pro traeUtn cli
beaü de oit«. Anuidod. i6Si. la.
c) D« ofiicib aecnndttm ins nstiiralt. Ozoa. i66o. 8«
Tl Herbert von Cherbury.
Eine entgegengesetzte Richtung nahm lein Zotge^
3iotse'Lord Edoard Herbert 'von CSierbury, geb.'i$8it
•i 1648 9 der Tomehmlicli die fieligionsphilosophie im
Ange hatte. ' IMeser behauptete angeborene Er-
Icenntiiissei hielt üicht Sinn und Ter^Btand » adn dern
einen Inatinct der Y.erntinft (naluralia instinctns)
dem dieselben untergeordnet tind, fSr die Quelle unserer
Erkenhtniss; und gr&idete nicht , wie Hobbes> die Reli-
gion auf historische Ueberlieferungy sondern auf ein ur-
S^r&nf^ehea unmittelbares Wissen, so wie überhaupt
•eine 'Forschungen mehr die ideale als empirische Rich->
fang -nahmen, und tiefer in die Untersuchung ober die
Fatur 8er Wahrheit eindrangen« Letztere unterwarf
er «iner besondern Betrachtung a). Sie Seele sah er aia
iixeht als eine unbeschriebene Tafel (tabula ras»)
Sondern als ein verschlossenes Buch, welches auf
Teranlassung der Natur sich öffnet Sie trägt in aicli
siAst i^gemeiue Wahrheiten (comm^nea iiaftitiae)^ in
welchen die Menschen eins^mig sind, und nac|^ wel^
eben tlB» Zweifel und Streitigkeiten im Gebiete der
"fheolegid und Fkifosophie gehoben werden Launen. Er
behauptete hiermit eine Yernunftreligion, und dio
Berechtigung sur Prüfung jeder angeblich geoffenbartea
Religion (de veritate p. 265 sq. 282 sq.). Der Mangel
%n. Deutlichkeit in seinem Gedankengange und Atiisdrucke^
so wie die Herrschaft der entgegengesetzten empirlsohea
Richtung unter seinen Zeitgenossen^ mf ohten , daas seine
Ansichten geringen Eingang fanden b). Die Theologen
«her verschrieen ihn als Naturalisten uud Eeind de«
V Christenthums«
«) TrMtatqt d« Ttritat« pvonl clitttiigollar « rcTeTatloo«, a veriai^
mi\^ • pofsituU et a folso« Lnteu Fsris^ «6^4 u« |63^, I^oadU
ander« Schrift Herbert« ist: clft reli^ioa« gentiliiim crrori|niqu.«^
apad eoi caiuU. Lood. i645. 6. (d^ CMU TlMU)f -tvlUliadiil
Lond. i663« 4» «• AiD«^ 1670« dk
^) $«ine Aopichl T90 49i>i »«jeb^nictt Id«eii bestritt Lock» 4« i«U
biim, L.*I. G. II. -« Gaueodi in •• epiat, ad libr. £d. Btrbaiti
AogU d« Teritai« (iin 3 Tom, opp.} beartheUl £iDsahidt%
yu. M]r3.ti<olie Naturforscher upd Theo--
sophea dieser Zeit.
.1
f. 8»- .
MSt Myttik Tarbmd die NatarfcnriehBi^ in ^$mm
Z«it Johann Baptiala van Uelmont (geb. «nBvfiai»!
15775 ge^ SU VÜTOorden b. Brüu«! |«44>. ^ w«r<te
iflrcb die £ititiclit in die Leerheit der Scholaatikf weklr<
ihm Stt Löw)eli Und bei dem Jesuiten Martin ^ Rio ge^
lehrt worden war^ $q wie dorcli dje LectQre d^r Sdurift
tea dea Kempis, Tauler {§. 275«) .und Pa,raceltn%
fin achw&rmeriaoher Arxt, der jedoch lieben ritleii
willkOkrliehen Fictioiien manehe richtigere Ideen aua^
apracfay und manchen Irrthum anfdeckte. Um eine Um-
gestaltung der Medicin durch Alchymie und Philosophie,
welche seift Hauptsweok war, zu bewirken, suchte er
eine Philosophie über das Universum. Er schlosa
sieh hierbei am meisten der Lehre de« Paracelsua a% und
leitete alle wahre Erkenntniss und Weisheit aus unmit-
telbarer Erleuchtong der Yernunft durch Gott ab.
Die ganse Katmr ist ihm beseelt; aber die Dinge und
ihre wirkenden Ursachen machen keinen Theü Gottes
aus. Alle Körper sind mit Geistern (Arehei) erfüllt^
welche aus Wuser und Luft, den einzigen Elementen,
durch Fermente alles hervorbringen. Diesr ist die Grund-
lebre seiner spiritaalistischeu Physiologie, a) Sein ^ohn
Francisc. Mercurins van Helmont (geb. 161S,
lebte auf Reisen in Deutschland und England u. st. t6S^)t
f«« HL Perlode* l. Abmitmi t jftbtk
ttrebt» ^.dielieiUgeKiinst^^friieoiophie) zu erw^eitem, vaä
ivxck Einpieilqng derWMeo aod Be^iebiiog derselben auf
das Eine ein System aoizustellen, in welchen er platonische^
Icabbalistisqlie lind chnsüiche Lehren originell verband A).
£r lelirte YornebmUcli eine allgemeine Sjoipatbie d«r
Dinge ^ ein Uebergehen des Geistes und Körpers in ein-
imderi ^eil beide nftr der Form, nicht ^em Wesen n^cb^
verschieRlen sind, und sich vrie Weibliches und Mann*
liches verhalten^ nnd darum anch in jedem sichtbaren
Geschöpfe vorhanden sind ^ Npthwendigkeit der Belok^
nnng und Strafe nach dem Tode, womit er ^ine Art yon
Hetempsychose verband. Marcus Marci von Kroo-
land (st 1676) stellte ein iilmliches kosmologtscHea Sjr«
«tem auf| in welchem er Plato's Id^en und Ariftotelea
Formen verschmelzte , und daraus seine ideas seminalea
biidete, nm die qualilates occultas der Sdiolastiker duivh
alwu Verständlicheres zn verdrängen» Die Ideen siad
jfie Kräfte der Matur, welche alles vermittelst des Liohto
«rzecgen und bilden. Auch die Sterne wirken dnidi
Ideen vermittelst des LichU auf die sublanarische WeUc]^
a) h X. Xioo^; JcihnDn BvplMta tsq Helmool^ Htiddb, tSoy. 8^
. Vgl» Studien Ton Creuzer ti« D«ub. B. L S. 3a8. und: Rixnert
nod Sthcn Beiträge zur Gesch. der Phyuiologle« VIF. ^eft. i8a6«
&•( ferper deq Bapt. Helmout oper«. Amtld, i646. 4. 9. Frcof.
165^. ÜI Toll. fQl. auch i68:¥. deuuch Sulzh. 168S. £ol.
t) Paradozical diacqaraes. Lpnd. i685. C. Quaeitiooea de rerolmio-
oib. animae« 1690. deuUch Hamb. 1691. Seder Olam a. ordo
aaccaloniiq, hoc eet historica eaarralio doctriqaä p.bitoaophicac
per noum in quo auat omnia i6j3. 13. Die opuecula pbiloao-
pliica. Aqafttelod. 1690. la. Voll, II. enthalten weoigstena acine
Aoaichten / wenn er auch nicht Verfaaatr itt.
f) Joh. Mar«. Marci fJl^rQolaod Ideamin'op^ratriciiyn (dea, aiv«
deteeiio et hypotbetit ilUnt occultae virtutit, gnae aemioa foe»-
«unda et ex iisdem corpoia orgaoica producU. Prag. |635. 4*
Pbilotophia yetu% reiiiiutai in qua de mutalioniboi 1 qnae u\
«niverao suut, de partium uoiverai eonatituiione« de autn ho<-
IDinia aecundnm naturani et praeter naturanii €\ df cwatioif^e
My4t»cIiall8itsrf.iLTkeQsoph.die$.Z« $. 830. S6l
J. 330.
In England erliielteti .die acWarmeridchcn Lebren
des ParaceUu« «n dem Arzt «Robert Fiadd (Robertqs
de flttctibn«, geb« zn Mflgat in Kent 1574 1 «t. 1637) ei-
' uen eifrige^ und gelehrten Yerlbeidiger , der «le mit lfo->
aes "Sobopfungsgesohiobte in Verbindung bracbtea), aber
an Ca««endi einen Gegner land. In DeuUchland batie
die ibeosophisohe Scbwärmerei auch den frommen, '\Vabr-»
beit iucbeuden Jacob ßobm, Schuhmacher xu GörliU
(geb. zn Alt -Seidenberg bei Görlitz f575» tt. 1624)*
ergriffen, der durch das eigene Lesen der beil. Sclipft
angelegt, und nicht ohne EiAfluss der acbxrärmeriiicben
Naturphilosophie aeiner Zeit, besonders des Paracelsus^
mit eigenthümlicher Tiefe des Geistes, obwohl in rol^e»
im wissenschaftlicher Form , und in fremdartiger ans. der
Chemie entlehnter Terminologie, tiefe philosophische
Wahrheiten, yermischt mit seltsamen und verworrenen
Triiumen aber das Wesen der Gottheit und den Ursprung
der Dinge aus derselben, als göttliche Offenbaruiigen in
deutschen 'Schiliften aussprach &) -^ daher philosopbus ten-*
tonieos genaiiBt» Seine Schwärmereien breiteten sich
weit ause)j und fanden in Frankreicb an Pet. Poiret
(S' 337) <0i ^° England an H. More (f. 34l> Freunde^
und an dem Arzte John Pordage (ebend.) einen Conw
mentator. In neueren Zeiten bat diese Art von Tbeoeo«»
pbie St Martin (s. onten) nicht ohne Geist erneaert
o) HUtori« macro - el microeoiml meUphysica , pliytiea et tecbnU
ca« Oppeah. 1617* ^* PhUoaophia Motaica« Gudae |63B«
h) (Adelnog) Geacb. der meuscbl. Narrheit IL fi. 110. ^ber^
harda Biographie Böhme 's im Biographen. Halte 1803. 1. B.
' ^ 1. Sl. Jacob Böhm, ein biograpbiacber Vertucb. Dreadcs,
l^oa. 8r Blaipeqleae am Jac« Q5b|n'a Schriften, nebat der Gf<r
acbicfate aeiues Lebeua und aeioer Schickaale von J. G. R a t x e,
Leip», 1819. 8.-und deaacn Aitikel ober B. in der EnC)klop. t«
Ersch XU Tb, .
Aorora oder die MorgenHUlia fan Aufgange» inerat |634 im Aets.,
TollaUodfger AmaU 1666.13. a.dft. Werk«. Amat. 1676.4; (roll-»
liilad« Aiia|. ▼, Giobui). Aü»!, i6aa« XBd«,8^ 171$) 17210) «U9i%
36S HL Periode.. L Aimthn. L JÜnU.
Amat« 1689* V« (L«ip>«) '^3<^* •Auitiig auf •«iaeo Schriften. A«Mt.
1718. Frcf. i8oi« 8. -^ tJeberteiiaugen in*% Holt., Eogl., Fraox.
c) Zn cfen crtted BGbmiften gehört der PVof. der Rechte, J. Ang.
Werden li»9ea.($; 39»), der <icilialib OilmtUdt TerlMMü miiMft«
. (tt. aU Kaia. Ralh. 1663}.
ß) CttDaara pbiloaopbia« teutonicae ' •• ep. priv. quae reapona. am-
plectiiar ail qaacat.V. de philoa. teutoo. J. Boebmiu illiuatjae phi—
loa. im H«Mr. Mvrl opp^ oaniit Lood» 1679» X« L p. 6^9. i^U
U. aa mcbrerea Orieo. ^
J- 331*
Böhm nnd Fludd hatten den Versuch gemach^
die Ao«geburien ihrer phantattitchen Specnlation auch in
der Bibel au finden» Eine lIoMiache Philosophie hangt
fo aaiiirUch^mit ^em 'Wesen der Kabbak und der Theo«
eophie sosanuneni dasa. ihre Ausbreitung nicht befremdan
darf. Unter mehreren Versuchen der Art fuhren irir
BOr deh toA Job« Arnos Comenius (aus dem Oorfe
GooMia bet Prerau in Ifäbren, g^b. 1592» «U sn Amsterd«
4671) euf » der in seiner Synopsis physieea ad lit^
nen divinum reformatae (Lips* i633f voUstlndiger
1663» 8*) di« YorsteUnng^n des fladd und Anderer denn,
lidier Toatrag. Er nahm drei Pnncipe an, dordi weldi#
AUes entstaodeo, Bl^terie^, Geist, Licht. Jene ist die
fcorperlif^be, der Geist die feine Substana, die an sich !••
bmid, unsichtbar, uoempfiQdbar, durch den göltiicheii
Geist allen Dingen mitgeiheiU ist, um sie sn bewohneii
nnd so beleben. I>a9 Lacht ist aber der plastische Geiat,
eine mittlere Subsisna, yrelche die Materie durchdringt^
xam Empfangen des Geistes vorbereitet, und sie dadurch
formt. Auch seine philanthropischen IdeeUj, in welchen er
iVal. Andreae folgte, sind merkwürdig*). Job. Bai er
(16O6)) der Nachfolger des Comenius, und Andere haben
in ihren Schriften dasselbe versucht,
. *) I74>er aeiae Panegeraia oder allgeiDakia Beiraehtung. über «die
VarbcaaerttQg der ineiiaebUcheB Ditige an daa MeiiacfaeDgi»acbl'chf
t|c« U#ik .1702, siaba eiuea Aulaaa und Anssug. ia ik^^.Cbr.
«• ff. Opp, dkUcck«. Amtt» i6&7. fol.
VIIL . ^ k e p t i k e n
In emtr Tollendcteii GeaUlt «rschien der Skepticis-
mm in f rani; Sanches ^Fr^ S4oetiu$)a)^ — geb. 1562
zn Bracara in Portugal^ — : der zu Toulouse Medicin und
Pkriosopbie mit ▼ieiem Beifall bis zu seinen Tode 1632
lehHe« Sein Skeptioismas ist nur das Schild ^ welches
«r seinen Angriffen auf die • Aristotelische Philosophie» die
er zu lehren gezwungen war, Torhielt, und er hatte die
Absicht, nachdem er die tltogewissheit alles menschb'chen
Wissens mit den gewöhoUqh^a Griind^n, aber auf eine,
^rch Wito und Laune, interesaantei Weisei- gezeigt halte,
in einer besondern Abhandlung den Weg zu einem gründ-
lidien Wissen zu lehren, welche eher nicht ef schienen
ist. Franz de la Mothe le Vayer (), ein Tortreff-»
lieber Eep£ mit tiaem groseen HeichthiuM^ Ton Kennt.
idj^n «nd fiele» Geist (geb. ij86 zu Pam, sterh 1672)»
•tetU« die akep^tsirhmtb Gjrfiude gegen die £rk?nntniss, mit
bespnderer Beziehung i^ui religiöse Gegenstände, dar. Er
laugnet alle Yernunftprincipien für die Religion, wegen
der Vevsoiiiedenbeit der Religionen „ und nimmt for. die
Theologie ein Prineip dea Glauben« an, daa üb-^r
die Vernunft erheben sey, nnd durch göttliche
Gnade mitgetheiit werde« Daa menschliche Leben betrach-
^ tei er ala einer Fai^^ nnd die Tugend beinahe als eine
Chimäre.
a) Francis et SAiircliex TracJtatu« de moUain nobiU. ei prims
univeraali scienlU» qnod niliil «ciiur. Lugd^ iBS\, 4« und la*
Frcof, 1618. 8.» inll Vfi^ierlegendea Aoraerkungea von Dan.
' Hartnack, uater dam Tttel : S-ancbe«^ alfquid bciena. Slelr-
liu« l665«'13. Tracutu^ philqtophicx. Botierd. i64(}« Mx».
k) Cioq dialogoM faita k Fumtaiioii da» mtcUu^. par Hovalloa Tu*
bero (pair Fran9oU4*'l^M^th« JaVa«; c^l^ Hoea« -^71.
Ui lU.PeriMk LiMbk IL Abih.
ß%» 1675» S» MW« «4« r0fiiM«Wi^ f. Mr. "KaU«. 9*f«l« 17U. S.
, Deutsch. Fcf. 1716. U TltfrÜe« -»- QesvrM. (to« muicqi Soli«»
^flftorgt« A4M;tabr)« Paris. l653. ioK; di« drill« volfttaqd^m
](i6:i) t\t»n da« Miderf noch TolUtäqdtgcr« ilafC« in XV Toll»
13. u, 1667. id8«. iU l^olU 4. -« Ctber Uia •• BajU,
Zw 9if jilth9ilung^
Hfttion«li#inai det Dct Carttt und di« Ift«
durch TftrAnlasslen Syalem«.
J. 533.
Scbriften aber Ihk und teiae Phllotophl« :
. Balllct U vie d« Mr. d«« Gartet. Par. a69«. 11 Voll. (;
abrrg/a Par. 1693. la.
God. Gnil. Lciboilii aotau circa ▼ilam et doctrioam Carla«
a i i In Thomanii faiatoria aapientMa at aCiiiiitiae, T. It. p. 1 19. «•
IM Tal, Ul. epUtolarnm I^ribailii ad dWeiaoa* |». 56&#
Rcflcupa d'ua Acadeoiieieii aur U ri« de Mr. DaaO'arteay «n<*
Toj«'« k na ami eo Hollaade. a la Haje, 1693. 13.
»• Kr. 17"
»eil LeiM.
, danCach 1
^ob« 'Tepelii biatoria pbiloaopl^aa Cartcaianaa, Korimb« 167a«
Cailtard <lo|a de Reue Daaaanca« Par. 1700« 8« ^af • par
Mr. Thomaa. Par. 1761. 8. deQUcb LeiM. 1767. 8.i par Mr«
Mercier. Geaera et Par. 1766, 8« danCach Toa K. A. Cacaar,
^ L«p«, 1777, 9.
Db«TepeUib
13. de flu et pbiloa« Caneari." ibid. 1674,
Eecnail da qaelquea piteea carieoaca conoamaait la pbttoaafM« da
Mr. Deaaarut (p. Mr. Ba^le). Anuterd. i684« 13.
PatriDao. Hnetii cenaura plilloaopblae Cartaaiaoae. Par. 1689.*
13. Q. Ader* Pbtloaopbia« Carlesiaiiae adrartna oeacttreaa Petiw
Dan« Hueiii Tiudicatio aut. D. A, P, (A a g aa I o P e t e r ro a n o),
Lipa. 1690. 4. Heponae au livre qni a po«r lilre: Petr. Das.
lUaiil aanaora ata, par Ficttt StlvM Bag^ Par. t69i, \%, D»*
gegeo icbricb Haat aooo/m: MoBTeaui M^noirca pour aanrur
k l'biatoir« d« Caitatianiama« par BL G« da TA. Par* 1693.
M. Schooekii pKil^ Ortaaiaaa aira adnMraiida metbodaa ao^
y^^ pUtoaopbiaa Ranaii Deacarlas. €lira)« i643. 13«
B^ltb. %akkerl da pbilaaopbia Cartaata^a admoiiilio Candida el
aittcara. Wcael. 1668, 13. /
Aut. la Grand apologia pro Cartatlo; contra Sam« ParLarwi^
Lond. 1673. 4. Nortmb« i68i. 8.
Pitt da YMUviaiid]f •« oben S. i^%
/ HAif-.i l&MiiT.. ^B»rtVo * rde'fWöttijfiuM CA»NiiM»* i DIm^ Btrof.
tfti6i.8i ........
Ftra«! 3ae« DoneU Nit«W'«a'li«iis CoiBiwfat« At RiMti CärtetU
eonuMrai» tnm fhÜotofbu befgick etc« Lotaiili 1837. 4* (PreU**
idirift.) . . . . ' V • .
&enö des Cartea (Carleains) / gdb* «a k Bmft in
l*ottTaine 1596 1 versuchte in f rankreich ^ auf dem dem
Empirismnt entg^engeseüten Wege des reinen Denkens,
^ite B^ovm, trök&« geräosehToller wirkte, nnd leUiiifteni
BcifaU iind Widerstand fand^ denn er stellte ein System
gafy welches da« Selbstforschen aufregte. Schoti in der
jesuiterichtile sa )a Fleche seichnete er sich durch leb^
liäfte Phantasie Und rege*Wisst>cgierde ans. Indem er durch
B&cher dieftalben ia befriedigen sucht«, stiirxte ihn seifl
lebhafter Geist, eine planlose Lectüre nnd die grosie
Manniefaftltigkeit fremder Gedanken, die et anfgenommen,
in peinliche Ungevrissheit; seine. B eisen TergrösseKen d«s
Uebel, anstatt es sn heilen. Nun fasste sein kühnem
Ceist den Plan, .gans aus sich selbst, nnd ohncT
fremde Rlilfa , ' eine Philosophie aufzubauen. Et begafr
iMi nA dem £flde nach Holland, wo er Blosse nnd f rei-<
heit' zu 'finden holte, nnd seine meisten Schriften ' ansar-*^
l^eitete (von l63d— '1649)- Bald machte er grosses Anf-^
ash€ta, ^tnrd» in Streitigkeiten, vdrtiiglich von Seiten der
TIfeologanf ▼«rwickelt, rührte eine bedeutende Correspon*^
i^äz^ und wurde endlich Ton der* Königin Christine^
a*ch Sdiweden berufen > wo er sdion' ifi5o starb» > i
^ ^Cattsftint Sehrifiep' Opeip.» Amtteloil. iBg^'^iyou XX^
^'' Voll« 4* Gp«l^ philotoplitca. Ftcf. A. tt. 1692. 4« Oeuvr«« com-^
* plA^ de'DeiettiM, fnblWt par Viet. CoSi'ie« ^sn i6a4. X
..YpU^.S« Vnttr dev eipadiucn lillfcrkni geWreii hivbrr: DU-.
courä de la tnethode j)otir bien codduire la rftiaon et cliercLet'
U irirki «kii» ISi scietioM cee« P«y.' ]63f^ 4t| tou de'€ovt«»W.
:\u» niit AusD. der Geometrie ins Lat. vbcrf* uod toq QetcMle«-
'irevidirt l(>44. Meditatiooes de prima philosophia , In qaib. Dei'
eti»teatl« et antmae linmanae immortslitiiar i^motiMraatttr» Amati^
i^f 1. 4.- «. öfter« PrincipU pbilotopbist» Awi\|eli>d. i644* 4^),
aa^ii Tränt, mit Vorrede des Cartea. , welche ia der swe^teo lat.
Aua^. \^b64 inä Lst. "äblastlM 4aU Spscimiiu pbilöaopbia« ft»^
^
«•« m. Fernher: L i&sabhr ü; Abth.
.: l^imHItiQrd« «i«tea«> B«oflltiee^f«t nlffMfa« *AMrf^l. iCS6*
4. MediUtiöo« de metbodo, Tracuiift de puMioiiB)ii» .ftnima«»
. tbld« B46i.'4% .««mM de M«ilMne«|; de U fonMiioo«d&!f«eiiis,
. t^6& (n» €le»d(l de GlefiMitr li^g«i«i»g.> i Tnetatw ^ ho-
tnine et de formeiiooe foetas cnm notis^ Lud, de potftu ibid«
1677. 4. De la lumi^re oa du moode. 1677» EpisLoIae (ins
.^. - •: ..-. . ..s . f 334. ^^, ..^ ^^._ ^ .
, Cftrteaint yrm i^icht bloM £lii;k<;^«^p.)i^ •Cfftd^
•ftdi «in froMer Ms^lieiDaMkert. A^tmuMW «md PJkjfijJUri
9«Vi|ipli|ii and da# Giiid;^ wefeliMr«r«l# Piiitosoph maclitc^
hfingt auoli zum Jheil von seinen Kiii5io|it«iii iipd.yerr
^«nfllen in Uiii«|cbt jener WivienMi^iften ab» Seiii Zi^
yrfoi, d^e Piiil^sof hie alt erMf n^e Wita^ttspliaft
W bßgriiiidea» dock s^ng. er Tiel au Mich »Wei^^^ tn«
aaia d^m Zust^jide d®* Zweif^rla, t^aidieto er als 4%
Sedia^nngallea PUIosoph ir^s f>etracli|i0te| 9um ^^ilt^,^^
W i • 9 € n • c.li a f t %u r^elangen. £r ^hl van 4ii^ empi^
Villen S.ell^Bl^bewusfltfleyn oder dem D.enken^at^
^am unmittelbar Gawiasen, welches bei alleni^tZvnsififi fCM*
raakbUiUyaM» schUesst daraus auf die E^ciatens d«r
dMikwden Substanz (cogito: ergo aum), ^er Seate-i wal*
eba sich von ailon matarieUen Dingen nntersdliatde» un^
datier von desselben un^hängig a^y> dtSMQ. Wetea in
dem Denken bestehe» und dahur friilier sod g^vfjaacr
arkaimbar ae)r^ ^ais :das der JUrper» Klarheit und D e-« t^
lichkeit tat ihfl^ das Kureichende : Kriterium dar Walutn
heit. Die Seele denkt nicht alles gleich deutlich ; in Yie«
Ibm ist sie uiigewiss / uiid al^ nur eine xinvolfkommene,
endliche Sulbstans« Sie findet kh» in- sich dia^ 1 4e.e ei-
nes absolut lrQirköh))n;^nV/i W^s^'tit oiler'Oei«
aCea^ desaen erstes -neihvrendiger Attrxbiit*die
Existenz ist, wdche Ideö nicht Voki der dnvolftiyflftbe-»
neu Seelei sondern nur von dem vollkommensie« Wesen
s^l|)8l herrühren katirt/ folglich angeborert 'ist*)l Durch
die« £rkeaatniss , der Exj'stan^ doa vuHkommeciatan lit^e^ana
rririümEywibmimi W«bUl/tIfeB.£Tieilti«iiii» 4bni!M
gdhty äams Gott nidU itvogcn -kaiiayifviiih mr^iwli dM tCflt
ihm Verliehünert Erkernithisflfv^tiBpgftafr ^elelnAäiAfg- biH
JUenen. Dn W^Äen 'd«ii Kocper.ÜMStdit in :Aer.Aiift«i
dieb^nvog. ' Sifär|[>er '.tMifl «deakeiirdd S»b^tsBii«]ii;
Lieil^ iiiid'Se;elA^ndjei!n:«ndetr wQ»entliO'b #irt^
f«g«l»geae^zt» •...!'.[
'* Sam. 'Weren^ela iacliciiinl cle «rguAentb Cartesii pro existen-
tift deit peUfctt e% Ml» idea , itt ileM«*ii dbMMMI« rar, ^rg« BiWJ
II. Dagegen Jacq^uelot ezarnen dW <?crit qm a pcwr til^e^
Judicium de ar^umeqto etc. Vorüber mehrere Strelucitriften ge^
«irecbaek wurden, weicb« io dem Idnito« dea aa^ftm ^701 der Ht^
alotre dea ouvragea deafcavaoa* 1700 et 1701. uud io deo dqu-.
velleade la repußliqüe dH lettrea I70i« 170a a, 1703 an meh-'
rena Orten tich fiiiä«ii«
"At»du JSLicbitr dm* (fteap«.iF«« Foubio) da .f^gioM.Ctttetiitf
GrTpbiaT. 1705. 4.
' C^r.' B r ei t Ij a u p t'lDtJk. (t6 Ckrf elH tlieölogta l^atiiyat! et Uitoil:/
;\ biia Hie« oommicaiab HtlmaUd. 173«'). 4. ..f
Lud. Fr. Ancillon iudicium de iudiciis circa argumentum Qar-
teaiaikam' pro eziate^lia Dei hd nostr« usque tfempora lati«. ^öfj
i79a# 8..* , ; . :
5. '335*
Gott* '^a jurondliclie» WaB6i^,.iH Üdieber ^eß Uni-
Yßgmmßf Jitel^e|i,ai|eiidii<di isti 4^ aiftterieUffn ii|id 4B«n
k^i»d«a.$al)«Uin2fn^ -Vca^ms es bestellt» lind. tmy^lUtoiiirTr
mtOy «ndfipbi^izi» 4fariei» Das^yo uikI i«4 ihjmi For^liiiMih
iffc A«r Beiystfind f^t^ MitwirJ^yan^ Gottes (|i»^.
mtetiti« 8. q99iOariiMj)> «otif^tr«ndi|^ (wQ]fih<i Jbtitpdil; .ia
dex: E0lge 'ron^G.e^iinx wd Aa4«rn iUi Ais.^yateio d««
Dft^Carte^WillMme.iittdQiwi iiidpl^uA^^«c)iH|cr,i,«Q,ii9iurM
ilim« W L««:b^«9 mkl^t 0^ Bf2«rfgang> A^e -^ nwo^k-
t^ilktii^ifmfM^ Aiiiletfy ducch. ««to« Virb©1.4M phgr-^
siadh» iW^Mpliai^A» SU cAiMlriinmii., t^ . 0|e S^b»» 4»?
rett \^fift9n in dfm.iDeiiben be»tid>t^-iflfe .ei^fafoJb^. .d«
««• m. Peri«^! I^lbibbii. ILAbtL
idber 4odk mit Umm £ui^ imdg ^mbvmiimi mm Kmn
4i* Zirbeldrüi» für ^bren &U «niehtiii weil m kitf
aiit den LebeaagMiUmi stuMMneiifvirkt Ant d«r 1id«i«'«
lerialitlfe )i«r Seele folgert- er ihre. Unsterhliehk^if^
QQd mn ' dieie EigenMihftft^n triebt .de« Thieren einriame«
s« asuBieti, mftcht er diete tu lebenden Ma^cbineii.
Dm' Seele iU frei, ireil sie «ob frei deiü^t} in der Frd«
beit liegt die Möglichkeit des Irrthams. Kr untertebeideli
unter den ' Yorstellanget]^ (cogiuticmes) leidentUche' und
thitige Bestimmangen (paetionet und aelionea) der Seele.
WiUensthidgkeileo , £inbildungen und Gedanken geboren
sn den leUteren» ihrem Grunde nach. Untfr den Ideen
tlnt^rsobeidet er erworbene, gemacbte und enge«
borne. Die ersten entstehen durch Objecte remiUelat
der fieMregung dn den Organen, Lebenswärwe und Bb*
"^egfuig, ri4hrt nicht ron der Seel^, aondetn tqn d«n Lf-
bensgeistern ben Err erklärt die Gemeinsdiaft der Seele
und ^CLS Korpers durch das Sjstem der Assistenz« Ke
Seele bestimmt die Richtung der Lebensgeister*
- Cei^tesi de liat Ulfgeachtet deir Yeywediedtnig dee
Benkens und Erli^ennens bei eeitierä Pbilnsopbiren,
ungeaebtet der Grundlosigkeit und des Metfgels an> Bün-
digkeit in den Folgerungen, so wie der ittnem Widern
apriidle, wekLße 'ihm klai^ei^eingeleuäitet hitben wfirden^
W#nn er etadt die praktische Philosophie bearbeitet ^hüttei
dennoch das 'd^lbstdenken düreh Fbne und Slctf aeiuee
Systetaia, und' selbst durch seine blendenden und kttnen
Hypotbeaen in liobeim Grade bl^fotdert, tat'4Snteiiniehiltfg
der Theorie des Denkeilii nnd Erketfuene^ eo wie dei
Untersd^ds'Von beiden/ getlötbigt, ^nr EntacbeMntig' dea
Kämpfen zwischen Snpernntnraltsnmi und Hationalisimit^
fcwiscben Enfpirisdiua und ^peculatlön- VeräHlatantig ge*
pihin, der Sebolaatik ^den RaupUtoai «renetet^ Im In^
, XJfe^ef^ des Be^ Hlirte»/ % af36. ' ftÄ1>
leresBe 'a^» »PmiorföpWrctti befebty unfl anrl'die Verirmih-
gen desselben aulmerksam gemacIiC. Viele ausgez^ichtieU
Denker nahmen an «einen Bemühungen Theil. Er er^
Welt an ITöbbes (J. 325), P» Giissendi (§. 323)«),
Pei; Dan. Hu'et ^>), Gabi?. Daniel«?), U; Hot« (f.
3400?), Sam. Parket (bebend.) und Andern scBarftin-
nfge i ßetirtheiler y die mit philosophischer Rohe sein«
Hauptsätze prüften, aber auch yiele leidenscbafUiche Be«
Areite'r tind Verfolger, besonders unter den Th«ologcu
und Anhängern der 'Schulphilosophie, 2» £. aii G.ivberttt«
Vöistiiiir (geh, zu Heusden 1589, st. löW)? *«» EkleL*
€Bter Mfartfnus Schoock (geb. zu Utrecht 1614» ^t»
±VMf^'^^$.i33!^ilt), Cyrtadtts Lentnlna, den t^.
amteti' V a 1 o i s u. a., die ihn des Atheismus und l^eptit
cftinu« 'besthäldigften. Vide' treffliche Deiner bildeteii
sich in' seMer iSchiile> oder nahmen sieh clocli mafnl
Philosophie ' in, ivelche, ungeachtet der harten Verfdgai»*.
geh und' d^' gegen iie ergangenen Verbote (16&6 ^Q &pl^
land durclr die Synode von Dordrecht) sich in den Nie«
derlanden und in Frankreich, (weniger in Englead»
Italien — 1663 päb^tliches Verbat gegen sie i^*» und
Deutschland) verbreitete, und anfeile Theile der Philo^
•«r'phi^, äüf logik/ Metaphysik, Ethik«), und selbst auf
die Theologie/) einen wirksamen Einflnss hatte» ^
-' ' • • '
a) G^c* de Vrie» DiMerlatinnciiIa bi8toiiC9 «•philoapphic« de He^
nati Cartesii naedltaliooibua a Gasseado iiupuguatis. Dltraj. -iGgl*
8. tgl. $.'323. ,-
" h) GeglM seine denanra etc. (i, LiU. tn S» 364») erschienen meih«
. rere Sciu'iften* ^ ^
C) lo seinem. Roioau: Vojage da mondc iU Des -Carle», a Par«
. 1691. 13. Lat. : iier per xDUudum CaileAii. Arostdod. 1694. )2»
und': NonTeDeS dHfieultes proposf^es par im PeripiteticiejUk AmsU
1694« 12. . Lateie. : JNovse diificuUates etc. ibid« eod« <
d)More Epiatola^ qvae apo)ogianx compleciUut* / pro CirUiio^
qtiaeque iDlroductiouis lorq rssc polerit ad iiniver». i>liilo5. rmtf.*
aianam in eins opp. phil. T. I. p. 107.
«) L'art de tin'c hetneuX. Pfr« iGga, S* Latein, unter dem Tif*
St9 A»ß* • / ' A Ä
/
57» nL Periode» i AWdha. IL AMk
1776. 8« ,
/) Philo»opliu 8« ieripUmM iatames (von Lmdw. lf«v«r, Anl
•• Pr««Bd dM SjMoöja)« Eleathcropoli» 1666. 4* JUi. III. t.
ft«ml«Bi.Hftl« 1776. 8.
. TalffÜHÜ Alberli TracUtat de CarfiiUmUmo «t GoccMuflHu
Lip«. 167S. 4. Titel». 1701. 4,
f. 337.
Uafttf 4w Frvndra der PhiloMpUa dtt Cartciiw
^wJiinia g^oMiiit Mi werden: der Fr«iuid de« Deacsrtee
Loaie d«» la. Forge «) (j^rd m SenaMir^ Claude d«
CUr#«^li«r (4lw IMA)» d^ Herauifeber der MAgüaß»
mHut SdinftflD de* Oeecerlee» ferner Jec, Rol^aait (at.
i#MX daMen SeUOer Piarre SylTaia Regis^) (g^
fttif it iTOf): «in guter Coouuentator dae Carte«. Syu
iftiuia. war, nebrera JaaeanielBii Ton Partrojalc), And
Ar>«t>ld (geboren au Pari« 161S# «t. unweit Luttidi
i6940^# Bl>ai«aPa«c*l (f» 34i)> JNioolea) (geb. au
±ni¥^ ^ i6M)i wd Kalabrancbe (f. 340)1
des. Jeepiten eioa «Iraiigera M9ral eatgegeaeetx«
fan» Autoine la Graud-, Arat an Douai/), Adrian
Huoaaba^rd^) (Lahrer dar Philoeoj^ie au Leydeu «1*
ÜCff)» i^^ ClaubergA) (Lehrer an, Duisburg» geb. au
Ghartra« ttM, at ig65^ Aaeoadera abev Terdient anga-
Mfg% an werden Arnold Genlinxi) (geb. au AQt¥rer«
pan gegt 1625* •t,'i669> Dieeer entwickalle ent den
6nind«atsen dea Cartaeia« da« System der gelegentlichen
Vreaofaan («jetauM €in«amni ooca«iooalinni , Ocaa«iouali««
ain«), naafa welcfaaai Gott der eigenUiclie Urheber der
Bewegungen der Seelen und Körper ist, diese aber nnr
Vaaenle— nng daau geben. Die«a An«icht wurde dann
nm B« Bäcker, Voldar, Malebranche und Spi«
uosst weiter ausgebildet. Er «tellta auch dna reiu^a
Sittenlahra auf, und hielt die PUlantie für den Grund*
Müer aller älleraa und neueren Norabysteme^ «etate da«
Anlmuget At$ Tfek (hartes. $. 337* 371
Vtesen der Tugend iif eine retne jLiebe (anior ^ctio&it
Bon affectionls) zur praktiscken lebendigen Vernunft^ oder
in df^n Geborsam gegen Gott und VernnnA: aus Achtung
gegen die Vernunft , welche eich ia defti Auimerken (di«
ligentia) Gehorchen (obedientia) , in der atrengen Befol-
gung ihrer Vorschriften (institia) tind in der Miditaehtnnf
allea Üebrigenr (hninilitaf) inasere* Doch Uieheil aeine
oft ub^rraachendett^ treffenden Anaichten in der Ethik
o)ine groasen fiinflbai» Weil aie nicht aorgfiQtig genng be«
^r&ndet^ mit dem System des Occasionaliamna verwitbt
weren, und sulek^t mit einer blinden Unter\^erfuttg nnter
GoUea Willkuhr endeten > welche der Selbatthitigkeit der
Ternnnft aUen Wirkungskreia enlcieht Balthaaar Be*
• ker/t) (geb. in Weatfriesland 1634» st iSM)» Uatrit^
geatuUt auf dieaeii Occäsibnalismui uAd den Cirttttehelt
Begriff der S|)iritüal{t£t) die Einwirkung der Getater änf
den Menschen und damit itugleich den herrai^ndett Glu^
ben an Zauberei tind Hexerei^ wnrfiWr er ieiüet Amtei
entaetst wurde. Pet«Poiret/)> erat Gartei^Aneri diatt
Mystiker (vgh §. 34t ti. SSft)» SQcl^te dagegen deb Glao«
ben an Anmittelbare Einwirkung Gottea tmd der Oeialnr
(UU Grundsätzen dea CarCesianismua au begrnttdeit Heb*
r«re Theologen nnd Philosophen machten toll der Cätm
tesiaehen Philoaophie Anwendung in der Theologie > iMat^
theidigf en aie» oder erlitüterten aie in dideetiaehen nnd pol»*
ttiaehen Schriftun^ Wie mehrere Anhinger dea Thetrfogent
j: Coe^ejua (sti669)i femer Chph« Wittieh (geK
fttt firieg 1625# <t 1687) m)# 0er. de VrieiH), ttoritt»
Al*<« Boell (Prof. der Theoli^ie tto Pranelber tmd
Utrecht^ ai i7l8)o}i ftttard Andala/>) (geb. ittt
in Friesland I ebenfeUa Prof; d. Theologie m FrittekcTi
itorb i747)»
«} Ladoviel da Ia Pdrga ttüki da 1*a^ da l'kottflha« Pstf^\
iG64. 4. tatetdi Traetsttti de mente kmnsoai «las faeatiilibiii
ei füMUeaibes« Amst« 1669« «b Btcmeoi 1673.4; Amsc« fjöbttn»
y7i III. Periode. I. Abflclm. II. Abtli.
h) Picn« SjItuq Regii conrt cniirr de la pkilofopbie, cont«-
naint I« Logiqne , U Melapb^tiqne, 1« Ph^rftique et U Moraltf.
Pur* 1690. \\{ Voll, 4. Amttel. 1691. IV Voll. 4. RepooM mix
reflexioiu criliques de Mr. flu Uaniel snr l,e lystcine Carfeki^n
de la phiLoaopiiic de Mr. Regir. Par. 1693. ja. S. auch Liii.
za $. 333. De la raisoa et d« U foi ou raccord de U foi et
de la niisoii, PariS| 170^. 4.
^ 4r) L*art de peoicr etc. (Diese Logik «oll nach Einigen A r n a u l d
KDin Verf. hab^u). Par. |6G4. la. Laieio. Ccberseu. ya Job. C
Brann^ luii einer Vorr. t« Fr. Bnddena. Ual« 1704. 8»
d) A r D a u I d oenvre« completei. Lauiaone 1775—1 785« XLV V«1l.
4. S. Schrift gegen Halcbranche a. $• 34o. S* 383,
«y Pierre Nicole estaia d« morale. Par. 1O71 — 1774. VI Voll.
13. a« öiier. liistt-iiciiont Uit'ologiqiies et morale«. Par. 170^
la, Oeuvre» moraiix. P«r. 1718. XXIV Voll. la.
f) Aot. le (Vrand pliiloiopltia vetenira e mente Renati «lea Cartra
more »clioIa»tico hreviter dtgeita. Lood. 1671. 13. luatitniio pbi-
losophiae «ccttudniii pniuipia Rroali d^% uarte« nova inelLodo
adornaU. Land. 1672. 8. 1678« 4. Ditaertatio de careniia mq-
ina el cogoicioni« iii bniti«. Moriinb. 1679. ^*
g) Adu Heerebord mrletemata plnlosopMca nnd pbiloiophyi
naturati«, morali« et rationalt». Lugd, bat. i654. 4. Paralie-
liamn« et ditsrusua Arittotelicae et Carieaianaepbiaolopbiae in phi-
losophia natiirali. ibid. i643. 8. Selectae cz pbiloftopbia diftpn*
tatioae«. ibid. i05o. 12.
A) Job. Cl«obergii opera pbiIo«opbica. Amitelod. 1*691. 4. Lo-
gica vetu« «^t oova. Oulosophia , de cognitione Dei et uo*iri.
Daiab. i656« 8. luiiiaiio philusopbi aeu dnbitaiio Carteaiana.
1655 n. öfter. Mtiblbas. 1687. 12.
i) Arooldi Cenlinx Logica fundarneniis suis, a quibn« faactcnnt
aullapaa fu<frat, i^titiita. Liigd. Bat. iGCl« 10. Aoutelod. 1698»
12. Metaphy&ica vfra el ad meiilcm PeripaleLicoruiQ* Amatel»
l69l> 12, l'Pto&i <nnvJov sWf* Eihica. Aiu/I. i065. rolUiän-
' dig> Lagd. B. 1676. la. Cd. Phifareibiis. Ainsul. 1696. 13U
1709» 8« .Aauolata praecurrcntia ad R. Cartekii pimcipia. Dor«
draci, 1690 4. Annoiata maiora iu principia pliiloaopbiae R#
De« Carte«*, accedniit op)iac. pbiloaopb. exnadem auctoris. Dor-'
draci, 1691. 4.
k) Ausser der. olien angef. Schrift ($. 564) siehe de betorerte
Wereld. Leuwarden, 1690. Amsteiod. 1691—- 1693. IV Voll.
4. deutsch V. J. M. Schwager. Leipa. 1781. III Bde. 8* AVilb.
Heiur. Becker Schediasm« crittco -literarinm de coutroreraii«
B. Beckero ob libiiim d. hctaobrrte Welt moti«. Königsb. nnd.
Leipz. 173t. 4. Baltba«. Bcckeis Leben, Meinnngen- vnd Si^bick*
&4le — von J. M. Schwager. Leipz. r78o. 8.
l) P<(L Poirr.'l Cu^Ualioaes ralionalci de Deo, anima et mtl«.
AuMtelod. 1677.. i685. 1715. 4.
Spinoza. §. 3S8. 373
7/1) Clipli. \V i 1 1 i e b Coutensiii S* Scriplurais cum TeiUate philo«
sopbiae Cartediaade. Neomag. 1659. 8« Theolo^ pacificaM,
Ludg. B« 1675. 4. Aoiiolation«», in quibus mettiodi celeb. phU
losopbi loccincta nolitia reilditur. Dordr. 1688. 4. AaÜ- Spi^
. Boza a. «xaineii elUicea Beu. de Spinoza. Aiuatel. 1690. 4^
A). Gerb, de Tri es. Vgl, §. 336. Aom. a« Exercitatiooet nlio-
nale« de Deo «ITvini^ue perfekt iouib« nee ood phi|oftoplieaMt|t
lulacell. Traj. i685. 4. Editio noya, «d quam prwter alia •#«
oedil diairibe singuläria geiuiua , altera de cogilatione ipta niMN»
tc, altera de idei« rernm iunalis« Ultraj« 1696« 4«
,0) flerru. Atex. Boekl Dibs. de religtone raliooali. Franeq. ' T686.
fol. Dispulaliones pbilosophicne de tbeologia nalui^U diiae^ de
idei« iuiiaiia uua Ger. de Vrie« diatribae opposiiae. £d., JV.
Fraoeq. lyoo. 8. Üllraj. 1713.
p) Riinrd An «lala Exercitationea academicae in pbiloaopbiam pri«
itiaax et naiuralem, iu .quib, pbilocopbia Garteaii explicatup, con-
firiualur et Tiodicatur. Franeq, 1709. 4. Examen Elbicae Geti"
iinxü» ÜMd. 1716. 4, . S^Htagiua ibeologico-pbytico-metaphj-
aicam. Franeq.. 17 iq. 4. Parapbrafiia in principia pbiloa. Chirteali
1710. 4f Dissertatiouum philoaopbicar. beptas. ib. eod. 4. Car-
teftiua verus Spinozisiui evcrsor et physicae experiruentaii'i arebi-
leclus. ibid. 1719.. gegen Joii. Regii Cartesius verua Spinozismi
arcbitccius. Leovard. 1718. Apologia pro Tera et «aulore philo«
Sophia 1718« Qoaesliones physicae 17:10.
I
^11. Spinoza.
J. 338.
Schriften des Spinosa: Reuati Des Carles pn'ncipioruin philo-
sophiac pars prima et secuuda more geoihetrico demoustralae.
Accesiserunt eiusdetn cugilala metapbysica etc. Amstelod. i665.
U Voll.' 4.
— •>« Traclatus theolagico-politicus conlinens ilisserlationei ali*'
quoty quibus ostenditur, liberLaleiu pbilos'ophandi non tantuui
salva pietale et reipabÜcae pace posse coiicedi, sed eandvin uisi
cum pace reipOblicae ipsaque pietate tolli uou posse. ^amb.
(Amstelod.) 1670. 4. (Auch uuler f^lgeodeu ▼crbergcnden Ti-»
tt'tn: Dan. Heinsii operum histovicorum colleclio prima. Ed.
11. priorV inullo emendatior et auciior. Lugd^ Bat, 16761 81
Ueuriquez de Villacorla M. D. opera . chirurglca oVnnia.
AiiMtel. 1673. 8, 1697. 8.) — Von St. Glain wurde diese
Sclrrift ins FranzÖs. übersetzt und ebeufalls uuler mefireren 'Ti-
teln: La clef du sancluaire » Leyde, 1678. Ja. Tiaiti? -de» ce-
remouies aupersticicuses des Juifs etc. i Amst. 1678. 12^ He-
ilexiaas curieuses d'uu espril de.siutere&i»<f snr l'^s luaii^rfi les
plus iinpoiUuieö au iAut tani public qiie psiiiculier. a Colo^ne,
1678. 12. (lelztere mit baodschrifd. B^'meikungen^ilts üp. ios
Eranx. äbeis.) bexdusgegeben. DeuUch : Ben« v. Spiuo» über
S7f HL Periode. I« Absdm. IL Abth,
bAilig« S«krift, Jndenllitmi» B«olil de? b«cbil«Q Gcwtlt in _
Kchen piogenj, and Freiheit ua pbilotophiren. An« den t^teia.
^TODi Schalk Herrn. Kw* Td} oder Sp. plulQe9pyKli9 ftclwif-
Ceti L Th, Gera, 1737. 8. '
AiMiOteU***'^ B^i>* de Spioo^^a ed tractetam theologieo - poUti«
cum ed. dhr. Theopb« d/e Mery. H»g. Com. 1809. i*
^Ipere po«tli«ma* Aaelelod* 1677. 4. (f^olhalcem Etliioef TraoMtm
pet^iicn» ^ de ittieilectiii emeodetioBe ; fipiMolae.) Oeberattsn»»
gen : B. ^. 8p, Sittealefav« oebec Cbr. WoHtoe Wideriegaog.
9nmUn MU Revib« 1744^ 8.^ SpiooM*« Etbik oder pbiloe. aehri^
ton, II. o« im fi. <v, Scbaek Herrn. Ewald)« Oera, 1791«
1793« S»; Ben. t. Sp« swei Abbaodlttogea über die Cvlim> de«
«|eo«cbli<^eQ Yerttandea «od über die Arinokr^rie ndd DenKi«
kraUe (tod Scheck Herrn. E^wald.) Leipx. (Prag) 1766« B«
Eibik nebet den auf d, Giegeoecande der Ethik aieb beiieiiepd«a
Briefen, iibera» von F. W. Scboiidt, U Bde« ^Betl. «« Steti« tBit
— iBn. 8«
9cB* de ftp in««« Oprra «fiae anp^tennt omnloi llw«» «AoimI«
cwaTitf praelittonet, vilam aiactoria» nee teon aotitiea, qiue mfA
kkt« eeriptjor« perUneni , addidit B. Eberb. Qlob« Pa«l««^ I«b^
l^fiA. laoä. II Voll. 8.
Ueber yiu.und »eine Lehre :
^ean Colerue: La Tie de B« de Sptnoaa tire'e dei ecriU de e«
famenz pkilosophe et du Urooigoi^e de plneicnrea pcraonnc« di«
gne^ d« foi etc« a la Ha^e^ 1706. 8< (A« d« Franx« «na Dentach«
über«, mit einigen gehastigen Anmerkungen , Frankf, tk Leipn«
1 755. 8. Daa Original kam bolliodiach hera«a. ütr« 1698.)
üefiiution dea en;wr* de Benoit de Spinoaa per Mr« P e n e- ^
Ion« per le B* Lamy et par le Coiote le Boolainvillieri«
Avec la Tte de Sptnoaa ^ritepar ^r. Jean CoI«r«e anjgmen^
$4Se de beaucoop pariiculai^^ tirifea d'nne Tie nfaonacrite de ce
philoaophe fait par an d« aea «mia (aua dem folgenden Buch),
Bmxellett 1751. i9«
{<a Kie et l*#fprit de Mr« Benoit de Spinoaa« (Amat.) I7J9* 8«
Äla Verf. wird bald ein Ant tacaa»'bald Vraeae» Balh dea
firabnnt* Hofea »u Haag genannt« Nur 7a Exemplar« wurden
von der kleinen Auflage und zwar aehr thener Terkaüft^ daher
«irculirl ea häufiger lo Handschriften. Der «weite Tbeil wnide
wegen aeinelr AnatSsaigkeit YerbraniUI daa Leben «her um
. «weiten Male «bgcdrnckt unter dem Titel : La Tie de ^i«
noaa par un des sea diacipleai nouyelle ediiion non tronqn^
etc^ Hamb« 1735. Bß — welcher Druck ebenfalla aelten iat«
S« Fn T. Dietji Ben^ ton Spinosa nach Leben und Lehren« De^
1785. 8.
tff^ P h U i p • o n Leb^ Ben. n Spinoa«. BrtnnncbWi, 1790« 8« (naeb
Colem^*
^arigea über daa Spätem dini Splooa« und über BayleV Eriea^«
rungen df'gegen In der Hiatoire de PAcad. dea actepoea df Bßf*
Itn a. 1740,1 und m Hiaamann'a Magazin 5, Bd. S« 5 V.
Tr. B. laeobi liber die Lehr« dea Spinoza, in Briefen an }biu
MoM« Blendelasoho, Breal. 17B5. 3 Att9.. 1789^ 8f ^^ I« ^^
MorgeMtnndeo •• oiiUo §* 3^5« und : Am die Freiuide haanng\
«10 AidiMif M Jacobi'« Brief wech»^ Berl. i78(. 8» P. fiU la^-
c^oJbi wider B(» Meod^li^ohii« BeicliQidigiiiifea. Leips« ^79^
eodelMoho nad Jicöbi. Hemii. 1786. — lieber M«»a«i»^
afott» Einige GeipiMke too J. Q. Herder. .QfoMiP* tTSy« fr
H. G; S. Freocke PreiaMbr. über dieneveni Scbkuele An 8pi~
aoMtmiia nad ecioea EiofloM auf die PbihMopbie nbevb* waA
4obo'e DamelliHis . der Sf^inoatatifebiiB Pliitotefto in Qptr'f
DettkwiirdigbefteB, iV. B. -— &• jS.'HejdeBreieb foioudrer-
•toBce in MiMii Meodelii filii re/nUtionem pladtonUB ^fmouk
•eriaeib Lipe» 17^6. 4. Dereelbe: UfAwe nmA (fo>U »«1^ 3fiafr
M I- B. (mit AaMttgen aue der oben ea|eg«l>eaeii VI» T9P L«-
eBe#) L^pz. 1789. 8.
Gott» Einige <
O. G; S. Fra
liloaopbie
die VermiiiAtheole^ inabesoadere« Bcbleawif» 181 a. 8*
Er^. StiedeDroth iiova Spieoxitmi delioeaUo. Goitiaf« 1817» 8L
Lad» bemmana explicaUo Spiobiaani* Diaa, inangoraL Berof«
XUr« Bofttakrana De Spiaoiae pbiloa« Diic«. fU^ «l |ipc«
i8a8. 8.
^Dio «peGiil«tiv9 Ricfatang der Cartttiadiili Sdioi^f
Terfelgte mit OrigiiialitjU; Dod tief eiiidriii|^eiid«M Geist«
der Jude Barocli. (Benedict) Spinosa oder Spiao*
eju Er yrmr »n Amaterdaip i6d2 g^b«, and. «eioluiete
eich schon als Knabe durch reges Streben naehEckenntnisf
der Wahrheit ans. Seine. Zweifel an den i^ehven desTal-
mvfif und sein fein religiöser^ von allem Abeigjanben fireieir
Sinil» machten ihn l^altsinnig gegen den QeraflUNMendienst
aeiner Glaubensgenossen^ und sogen ihm manche VerfoU
fongefi 20» JEr hielt sich j|m Chnsten ▼erborgen ani^
^todirte die lateinische qnd gri«^che Sprfefaey llathor
»atik nndr jPhilo4ophie » besonders die Cartesxsche, dereii
Klarheit ihn anzog, aber seinen Tiefsinn nicht be^edigCe^
]ijt starb y nachdem er sein Leben dem stiUen Denkeii
dnisg gewidmet hatte^ mit dem Rufe eines i^phten Weisen
nnd redlichen Mannes an Haag m7i» Spino»a machte es
fiflih anm Gesetz, nichts für Wahrheit zn hallen^ waa
ihm iwcbt ai|s soreichenden Granden eialcwbtele» und
eli^bte^ ein System aiüzufuhren ^ welches die Grupd^Uf
ifbM' <fitt^en ii^bens «us der GoUeseskenntoiss (nach
17« lUt Periode, l. Abgcfan. 11. Abth.
weldietn Zwecke er »ein Syitem Ethik bencimte), in
strenger Dl ath^ni all seit er Met lio de ableitete. Mit
dietfem slreng wisseÄschafUichen Streben näherte ev aidi
' dem Uöchsteu Pancte der Specalation, und kam auf das
inerk>Tirdige^ darch Cartesins Torbereitete, * Syatenii
nach welchem e$ aar eine absolute Substanz, die
Gottheit, das unendliche Seyn mit d^a an**
endlichen ^ Attributen der Ausdehnung und
des Denkens, giebt, alles Endliche aber nur Schein^
«abstanden, modi (Bestimmnagen) jener Attribute sind. Die
Substana ist nicht ein einzelnes Wesen, sondern liegt allem
Einzelnen zum Grande; sie ist nicht geworden, sondern
, besteht durch sich selbst (causa sui) mit Nolh wendigkeit«
und wird nur durch sich selbst gedacht (Elh. P. I. prop. ^).
Hvar die einzehien Dinge, als die wecliselnden Bestim-
mungen der uneiidüchen Attribute, entstehen; aus der
unendlichen Ausdehnung die modi der Bewegung und
Ruhe; aus dem unendlichen Denken die modi Verstand
und Wille. Aßen einiBelnen kürperliclien Dingen, liegt
die unendliche Ausdehnung, allen eudlichen Denkwetaen
das absolute Denken zum Grunde, welche aothwendig
tosammen gehören , und sich auf einander beziehen, ohne
auseinander entstanden zu sc3m. Alle endliche Dinge^
Körper und Seelen^ sind in Qott, Go.tt ist die imma«*
ncnte Ursache derselben (natura naturans); aber
Gott istkeins dei* endlichen Dinge, obgleich alle end^
liehe Dinge aus dem göttlichen Wesen nothwendig her«
Vorgehen. Es giebt keine Zufälligkeit, sondern nur Moth-
wendigkeit, die in Gott mit Freiheit yerbanden ist,
\yeil er die einzige Substanz ist, deren Wesen und Wir-
ken durch keine andere beschränkt wird. Gott wirkt nach
der innern Noth wendigkeit seines Wesen« , und sein Wille
ist von seiner Erkenntniss nicht getrennt. vEs giebt keine
xfreie CansaHtät nach Zwecken , • sondern nur Causalitit
durch* Nalurnrsacheo, Der unmittelbAre" directe iLegrifT
Spinoza. S* 338. »ff
•inet wirUioh vorhasdelien «inselnen Dinget heiMt dm
Geist > Seele (mens) dieses einzelueii Dinges; das ^Uk-
selne Ding, als der unmittelbare direefte Gegenstand eines
aolchen Begriffs, heistt der Leib dieser Seele. ' Seide
bilden ein und dasselbe Individuum , welches bald unter
dem Attribute des Denkens, bald unter dem der Auadek-
nnng ge£»sst wird. ^— Alle Ideen sind, wiefern sie anf
Gott bezogen werden , wahp>> denn alle Ideen , welche in
Gott sind, 'sind ihren Gegenständen voUhommcfn entspre*
chend« Daher ist anch jede absolute oder entsprechende
und vollkommene Idee, welche in uns ist, wahr und
yerbürgt sich selbst (prop. 43. sicut lux se ipsam et te*
nebiras «tanifestat, sie veritas norma sui et falsi est);
.l^nd die Vernunft« betrachtet die Gegenstünde nach ihrer
Wahrheit, indem sie dieselben unter der Gestalt der £ wi g-
keit und Mothwendigkeit denkt (^e natura ratio«^
nis non est, res nt contingentes / sed nt necessarias
oonkemplari (et) sub quadam aeternitatis specie pereipere.
propos« 44«) Das Falsche hat in der Beraubung dea
' Denkens seinen Grund , welche dien entstellten und ver-
worrenen Gedanken mit sich fuhren (Eth« P. II. propos.
Sl. 34 sq.)* Jede Idee eines wirklichen Gegeustandeä
fasst das ewige und nnendlicbe Wesen Gottes in sich
(prop. 45). Die Erkenntniss des unendlichen und ewi-^
gen Wesens Gottes ^ das jede Idee in sieh fasst , ist ad-
äquat lind vollständig. Der mensdiliche Verstand hat
daher »nbesweifelt eine adäquate Erkenntniss dieses
Wesens (prop. 4$. 470» ^^^ Erkenntniss der einzelnen
Dinge dagegen ist unvollkomi^en. In der lebendigen £iw
kenntniss Gottes besteht auch unsere hucbste Seligkeit;
dienn )e »ehr wir Gott erkennen, desto geneigter «sind
wir, nach seinem Willen zu< leben (amor de| non nisi
ex cognitioue eins oritur; tract. theol. c. 4. p. 42), wo^
rin snigleich unser Gliick und. unsere Freiheit besteht
(Ea^ P^ U« SdboL fin. p. IV. prpposw 2ft — Aeä parece
97% UL Pertedtt. L ähnh^ IL Abth.
ite 6Mk wird n diesM o^er j«Mm diMk
Mhfoai dnrcli «in«
L, «am mu «pnaws WUteT rflckwilÜ^
m- gibt «t «Mb k«ne •mdmtm Fmlii|k«k d«r fieeb,
Jbulm wire. (P. IL prop. 48.)
* K- C W. SI|[trart ftbtv den Zammnniliaiig dci
■Ml 4cr CwiwMi^ofcM 9yio««pU^ Töbm«. iai6. (k
fl. ttic«r «1^ 4«i Ewtfoit d«0 CvU9, «uf 4m Amhildl<i^,4»
SpioosiMBui. Lcips. ittt6* 8« I
f. aM*
Auf di« Htoptidee dieses Syiftent wür Spiiion tdion
IKik darcli das Stadiom der Rabbinen gekomsMa; dar
Stndiiim des Cartenaniseben Syttema dieale nur snr wie»
eenscbaftlicbeit Entwickelwig derselben« DarcIi die An*
aabme einiger Crnndbegriffe, als Sobstans und CansaB»
tili nnd einiger weniger Asdome, entfaltete er\ aof Art
der Mathematiker, die ganze Gedankenreibe, die, wenn
»an ihni jene Toreossetsangen sngibt, ein gekehloesenni
'Game «usnucht, bis auf den eineigen nidit erUfirten
Poncty wie ans jenen unendlichen Attributen der Ceti*
liett die Unendlichkeit der endlichen Modifieati«»
,iien no&wendig erfolge. Der GmndfeUer des Spino-
«iimns ist» dass alle Indiridaalitit und Freiheit der
Dinge in der gotdiohen Substaas antergdit» nnd dasa die
eCrenge Nothwendi^eit aller endlichen Djbgei .— die,
in sofern sie fieaämninngen des Unendlichen aind« nn
dem nodiwendigen Wesen der Ootlhevt gehören» 9h
endliche Bestimmongen «ber in einem durehgaagiigen
nothwendigen Cansalnexna stehen, -— die Ethik aejüblt
in eine Physik Verwandeln. (Epist« 62. Tg)J Tueetat
theologioo-^poUtieus o.i6.)* ~ Die Tiefe der Ideen^ der
gescUosseae Gang der Gedanken^ die Kühnheit der Hanpl-
^ idee, ans dem Unendlichen das Endliche tu eridere^t
wer^ ^Binige ünnketkeit anf daa Sjslem» m^ duM et in
S^in0%9U % H9K «Tt
dgflaHifiinlidMii W«8ea wkirtr m fttii irt: Et
ist «b«r di«tet System dem Geiste und der Absieht des Ur*
bebers nach kein Atheismus, wiefwohl es Mifiaglich
Ton den meisten Gegnern' des Spinöse^ inehr ans Leiden»
schsity denn «osEinsicht^ dafür gehalten warde, siMidem
ein Pantheismus (nicht materialer» wie der Eleati»eh«|
sondern ein formaler), der den wfirdigsten fiegiüF
von Gott, als dem Urseya, wie er moB bloss ontoiiafi-
echer Speculätion gewonnen wurde, in sich enthalt und
entwickelt« Ein solcher fiegri£F befriedigt aber die Ter*
annft nicht, und streitet mit deim Theismus^ wie ihn die
Vernunft, besonders in praktUchei^ Hinsicht Toranssetien
$. 339 *.
Spinoaa's Charakter und System wurden gleich yer«
kennt und unwürdig bebandelt Nur wenige wagten an«
ianga als Freunde und Anhanger ä) desselben au erschein
aen« Diejenigeuj welche suerst als Gegner anitrateni tru-
gen zum Theil aus Unyerstand oder geheimer Zuneigung,
die sie zu Verstecken suchten, zur Verbreitung desselben
bei, wie'Franz Cupet b)^' der Graf Bonlainvil-
liers c) (geb. l$£8f 9t 1722), der ausführlichste Geg«
n^r Chph,yri4;tich (vgl. J. 3370 <|/ Pet. Poiret #)
(ebendas.), Sanu Parker ($.3410» laaao Jacquelot
(geb. in Chafipagiie i674, at, 1708) /)i und die es am
ehrlichsten meinten, wie Jo. Bredenburg^gr), wurden
an ihrer Vemunfi: irre, weil sie Spinoza's Demonstration
nicht widerlegen, und auch nicht für wahr halten konn«-
ten« Erst .in den neuern Zeiten hat miau dem Qiarskter,
wie dem Syate^n SpinDza'a Gerechtigkeit widerfahren las^n,
aber auch die schwache Seite des Systems entdeckt h).
Die neucüte Philosophie nähert sich dm Systeme des Spi-*
«osa Ten mehrope« Seiten an.
«} Za dieteii gehört lo. Oldanbargjt der jedoch in mthrerea
PoBcua Ton Spittte« abwich« Feniei; die beiden Aerste Lndw«
Mejsr, d«r Ytrd dti Bnelis.i jjf^oif^hi^ seni^ss s^r^ilofss a»-
111. Periode. 1. Absehn. II« Abtii.
(f^rgl. §, 336« nof. f.), u^ Lucrs, ZarlcU lelles,
Abrakam Gufaelcr («IcMett Lq^iIl: ftpeeim^n «riia ralioG«iMBd&
uataralis cl ^rtificialis ad pantosopbiau priocipia roauuJacen«.
Hamb. (Amst.) iGS-ti fcruer Prlocipionun pautofbpbUe P. II.
el P. 111. Lliinb. iGSi. den Spiooaiafuaa erUttiert und veribci—
digt). I j. Ge. W acb tor (concordia raüoiiia et fidei etc. Amalel.
(Berol.) 1692. 8.), und Tlicod. Lud. Law (inedicatioaea de deo,
mando ei jioniine. (Frcof.) k7l7- 8.^ sowie medUatioiies, theses»
dubia philosophico-tbeologtca. Frejtt. 171g. 8.) werdeo Tiel-
Wicbl mit üurecbc Spinoziatea genannt.
k) AftViB nibeiami rerelata. Rotd. 1676;. iii^eng benrtbeilt von H.
More opp. philos. T. h p< 696., nnd in laegeri diaa. Fr.
Cuperi» mala fidc aiit ad xuiniiiiuin frigida atbeiainum Spinoza«
oppugnana. Tub« 1710.
c) S^ne Widerlegung mit der de« Lamj iat oben in der XAtcntnr
zu j, 33d. S. 374. angefübrl worden.
d) Siehe S. 573. Note m.
#),Poiret fundamenta atbeUmi «Teraa, in a, cogitnlionib.'4e deo
anima «t umlo. Amaid. 1677 u. öUer , bealritt ihn ala iMibafteu
Atheisten und Werkzeug des Teufels.
f) Isaac Jac({uelot EHsscvit. sur Taxislence de dien etc. par In
refuUlion du Systeme d'Epicure et de Spinoza, i'la Haye, ^^97*
(vergl. §. 334. S. 367 Aum.) \
1^) Enerratio tpactatus theologico -politici una cum demonstratiooe
geometiioo ordioe disposita^ natuiam nou ess« deum. Rolerod.
1676. 4. ' , ,
k) Hieher gefi6rt schon Chr. Wolf, dessen Widerlegung des Sp.
" bei seiuer Uebersetzung der Sittenlehre» und B a y l e (s. oben die
Abb. \on Jarige»). — Der Streit Jacobi's nnd MendelsMibna über
Lessing'a Spinozisiuus brachte mehrere Schriften aber die Sp^no-
zi«cUe Ansicht hervor, s. oben Litteratnr zu $• 338« S« mB i»
In der oben aufgeführten Uebersetzung des Sp. von Ewald ist
ancb eine Wideriegnng derselben sack kritisohca Grnndtilt««a
cnlballcw.
III« Malebranclie. Fardella.
J. 340.
Fontanelle £toge des M. im ersten B. aeiner elogei de« acn-
demicicns. k la Haye 175 1. p. 317.
liic. Malehr Boche de la recherche de la Teritif ou Ton traise
de la nature» de Tesprit de Thomme^ et de l*usage qu'il cloit faire
pour^cviter Terrenr dans les sciences. Par. 1674. ia. VI E(U P*.
1700. Ul Voll. 13. TU Ed. 1712. 11 Voll. 4. od. IV Vidi. IJ.
latein. ÜeberseutiQg ( von L e n f a n t ) de ^uquireoda verilale.
Geiiev. i6gi. 4 — 1763. U Voll. 4. — DeuUcb« Altenb* ^776—
1786; IV fidt^ & out Aomeikk.
V
, Nie, M»l«)>rjincKe GoOTersatiops c1ir«lieiMicft 1677* Oe t« na-
Iure et de ]a gnice. AmiUl. 1C60. 12, Mediuiion« ebrecienoeff
ri jiieUphyMqäe^ Cologne ^Roaen) , t683* 12. Trail« <U Mori^e«
RoticI. l6ä4. la, ßnlrrliens tor 1a inetaplijsiqne .et ».iir la religion«
Holterd. 1688. 8* Eotretiens d'uii nbilosoplie clireiien et d'ua
ptiiloaophe cbuioia anr la oMurc du dieu. Par. 1708. la* Re«
flexiopi aiiT la pretnotton physiqn« etc. Par. 1715« 8* Oenvrcf«
Par. 171a. XI Voll. 12.
I *
Nicole Malebranche (geb. zu Paris i638y at.
1715)9 Pater des Oratorianis , ein Mann von niissgeslal-
tetem Körper ^ aber tiefem Geiste , nnd unstreitig der
grÖsste Metapbjsiker^ welchen Frankreich herTorgebracht
liat, ent^vickelte ^it Originalität, grosser Klarheit und
Lebendigkeil sdie Ideen des Cartesius ; aber sein Philoso-
phiren nahm durch seinen religiösen Sinn einen eigen^
tii&mlichen mystischen Charakter an.' Die Lehren von
der Erkennlniss, Yon dem Ursprünge der lrrtli&*
mer, Torsuglieh durch die Täuschungen der EinbiidangS'-
kraft^ und Ton der Methode die Wahrheit zu erforschen,
fOhrte er trefflich aus. Die Voi'Stellnng von der Passi-»
-vital: des Verstandes, von dem einfachen Wesen der Seeto
£91 Gegensatz der Ausdehnung, als dem Wesen der. K'fir*
per,. von Gott als dem.^Realgru^id alles Seyns und Den^ti
kens, füfhrte ihn auf die scharfsinnige «Bestreitung der
an'gebornen Ideen, so wie auf die ilim eigenthum«
liehe Behauptung, dass wir alle Dinge in Gott
schauen, der sie auf inteliigible Weise einscbliesst. (de
la recherche L, 111. F. 11. c. VI ) Er behauptet, dass Gott
die inteliigible Weh) die unendliche und allgeoieine V er*
nunft, nnd gleichsam der Ort der Geister sey; wodurch
er dem Spinozismas sehr nahe kommt Mit diesen Ideen
hängt d<{r von ihm noch weiter ausgedehnte Occasio-
nalismns, vermöge dessen er* den Körpern und Seelen
nur eine passive Thäligkeit beilegt, und Golt als die
einzige Grundursache aller ihrer Veränderungen
ansieht, und überhaupt der (religiös - mystische) IdeaIis->
mus des Malebranche auf das Genaueste zusammen. Hier ,
\
iM nr* Periode, t äÜmla^ IL AMu
seigten sich die Folgen von dem tmbegrensten Tertnitieii
imd H«nge xor DemoiiBti^on, als ider einsigen Qadla
philosopliis^er Erkenntniis. Der Abt F o u c 11 e r setste
diesem Systeme den fikepticismns entgegen« *
* Simon Foaclicr critiqne de la reckerehc de U Yerit^
Geprüft und beitrittvii wurde ll'i. Syitem euch tob dem P« du
Xertt'e, der « nidlki Tertttad (Refuteiloti dö oaeves« ejMteM
de Meupbjrftiqae compot^ per k P. Melcbreoeliew Per* i7iA.
llf Voll« la.)}' ferner seine Meinung -von der Gnede inibes. TOa
ilot. Arnenld (de netes et d« AiÜMei kh^ee toatre Se i|ti^en*
•eigne raoteur deTia rtcbercbe d« la yeril^. k Cologne |683« &
wogegen Jl. ecbrieb : Repoiiee eto. eii livre de fAr, Aroauld de
irraiei et d« fiiiiHes id^ei. Rotterd* i6d4. i±. Die noch* weiter
Unter ihnen gewechselten Streittcfari(lei| sind tan Ttnnrmaim
Gesch. d« Pbil. X. B. S« 669 Aomli* i86. angefahrt worden«
Ferner von Locke (Examen du sentlmeol dh P. IGAeBirahehe
qua mms ro/one tont ea dIeiK ifi dem II Tom« aemir iianivae
diverses. Amstd« lySa. S«) und Leibnita (Examen des pritt*
c^pes da R« P. Malebranche) im awehen B. des recnell dte dl*
veesea pieoea aar la pbiloaophie etc« per Mr» Tifihidtmj Olailiai
Newion etc. 11 fid. Amstd. i;4o. 8«
• - f
Den Idealumtis beKanptete aus demselben Gi^findj^i
welchen auch Malebranche gebraucht; ^ dass das Oasejn
der Korperwelt ni^ht demotistrirt werden könne» sondern
nur dnrch den Gianben an die geoffenbarte Religion h%m
^pfindet werde» Michel Angelo FardeUa .(st. sn
Padn^ i718) in seiner Logik (Yenedigi 1606«)
IV« Siipernatnralistea ttttd Mystiker
dieser Zeit
tue Folgerungen^ welche sich aus dem fimpirismtis
ergabeni und die ktUmen Behauptungen der Specolatlon
ruften den Supernaturalismus». Mysticismus und Skepti-*
ciamus hervor^ Vot. allen gehört hieher Blaiae Pas^
cal a) (geb. in Clermont 1623» st« 1663> Frahet mit
Ilathematik beschäftigt, faaste er ein skeptisches Miss-
firanen gegen die philos« Speculafion und ergab sich sp£«
SQperittUuAili8tenii*MyMik4rd.Zcll» S^Mi. «M;
terliin, «1i wcli aeine k8rp«rliclieB L«iden y«rm«lirtei^ ci«
ser mystüchen Ascetik. Andrer Art war die Denl(ireu0
des Theophilut Gale (Galeu).. Dieser pretbyteria*
Ulf che GeistUche (geb. 1628 1 »t 1677) glaabte^ das« die
webre Urpbiloaopbie in deqi Worte Gottes enthalten, und
daraus in verscbiedenea. Epochen nnd auf Terscbiedene
Weise den ubrigea^ Yelfcern sej offenbert worden. Die
Fhilesophie mfisse rieh nach der Theologie richten*, p»*
sa aey das Stadium der aenpIalonisolMu Philosophie m
«mpiehlen &> Dieselbe Ansicht hatte anch Ralph (Ru-
dolph) Cadworth (geb. in der Grafschaft Sonuaersetl
16179 *tarb als Iichrer zu Cambridge 1668) i eher mit
9iAr originalem Geistts wandte er sie sor Vertheidignog
des posttiyen Rdigio&sglanbens gegen Materialisten und
Atheisten fn« .Er y^suchte Demonstrationen far das Da«
UffB Gottes (%si e. V. $. lOl-^ lOa)* tuid die Schör
pfiing aas Nichts, und behauptete eine Vemanfterkenht»
niss alis 'angebornei» Ideen in dem Sinne des Plato^ Die
plotisoho Nattt^y welche er cor Erkliimng der
eweekmissigen Formen der Nalnr annahm (c IIL §> Si
et«)v weil sie weder in einem blinden Zofidl, noch ii|
meefceiiseber Nothwendigkeity noch in einer nnmittelbar
ÜNTtgesetsteii Schöpinng Gottes ikren Gnmd haben kö^
nen, ist ^lichts anders, als Plato> Weltseele. Den Des
Cartes tadelte et daher^ dass er die Endursachen aas det
Physik yerbanntei In den sittlichen IdeeUi den AbbiU
iiBm der goltlicheit Weisheit, nicht in Erlahrungs«
begriffen,, fand er den letaten Ursprung und das ob»
jeclire Wesen des sittlich Guten und Rechten c) und
neigte sich überhaupt rar platonischen Ansicht hin» Die«
selben Ansichten hatte auch Heinrich More, Cud-*
wwths College (geb. I6l4i st» 1687) ^)\ «in scharfsin«
n%er und gdehvter Mann, der^ nachdem ihn )das Aristo«
lelisch* Schplastisdie System unbefriedigt gelassen,' und
sam Zweifel, an seiner eignen IndiTidaalitat geffifart hat«
S«4 ' IH. Periode' I. Abschn. II. Abth.
te, den Neuplatonismus hauptsi^clilicli ans Ficinus autiius-'
te, und mif demselben das Studium der Kabbala ver-
band, die er in besondern Scbriften Vertbeidigte, aber
Hiebt zu einem in sich einstimmigen System ausbildete,
ygl. auch §. 3 30. Er nahm die inlellecluelle Anschaa-
ung als Quelle der Philosophie an, behauptete^ dass die
achte Philosophie aus göttlicher Offenbarung 9tamme und
•ich tfuf den Menschen und seine Bestimmung besiehe.
In seiner Metaphysik , deren Gegenstand die unkörperli-
chen Dinge sind, setzte er die Realität überhaupt in die
Ausdehnung und suchte das Daseyn einer unbeweglichen
Ausdehnung (innerer Ort, Raum) zu erhärten, wel-
che Ton der beweglichen Materie ireell Terschieden und
die Bedingung aller Bewegung und des beweglicli Aus-
gedehnten ist. Diesen Raum erkläii: er für eine reelle
Substanz, Welcher er göttliche Eigenschaften betlegt, und
nennt ihn gleicbsam den allgemeinen Umriss der göttli«
chen Gegenwart (Enchiridion metaph. c. 8« p« 169*) i^b«
gesehen von der göttlichen Wirksamkeit. Die Mensohen-r
und Thierseelen hält er für ausgedehnt, obgleich einfacli.
Die Fehler des Des Cartes und Spinoza riigte er mit
Achtung^ Tor d^m Geiste dieser Männer. In der Ethik,
welche ihm die Wissenschaft, gut und gliicklich zu le-
ben, ist, vereinigte er Aristoteles und P^ato's Grundsätxe.
Beider Zeitgenosse und College zu Oxford Sam. ^arker
(st. 1688)9 beurtheilte die Philosophie des Des Cartes,
besonders aber dessen atomistische Physik und seine Be-
weisgründe für das Daseyn Gottes strenger, bestritt den
Atheismus und vcrtheidigte die Tbeologie^ aus welcher
er auch seinen Beweis für das Daseyn Gottes schöpfte«)«
Durchaus für den mys tisch eir Supern aturaUsmus erklärte
sich der Prediger und Arzt Jojin Pordagc (geb. um
1625» st. 1698 zu London). Dieser suchte die theoso-*
pbischen Schwärmereien des Jac. Böhm {§> 330«) in
ein System zu bringen, und fand ibre^ Wahrheit" durch
Supernaiuralisten u. My«tik«r d. Zeit S* 341» aS5
eigne Offenbarang bettitigt /). Sein Sckuler Thopk9L$
Bromley (st 1691) pflanzte di6s fort — In Frankreich
mdmete sich t^ierre Pöiret (geb. su MeU i646i st
SU Rlieinaberg 1719) früher Cartesianer (s. $.337 n. 339.)
ganz dem snpernaturalisiisclien Mysticismus | welcher der
Vernanft alle SelbslthÜtigkeit entaieht» nnd bekämpfte die
Speculation g)^
w^ Pftseal peto^et tttr )• religion a %nt qaelquM «Itrtt Mt{«lt
16694 Aftut, 1697. 12. Par. 1720. 13» (mit eiatr von getoef
. Schwester «bgefuMteo Biographie) { deul«ch von J, F. K» (Kien*
ker) Bremen 1777. 8. nod von Hejrdeureich (Ideen ftbet
McDMiiheit etc. 1 Bdchfeli hebtl Bioer.) : — Lettre« ^ro^incialet
^eriiee par Louit de Montalte (Pfteadonym) k vn Protiacuil d«
ae« ami». A^ec dei notrt de Guillanme Wendrock rMicoIe)» Co^
logoe 1657. ia. tt. öftere tat. rou Nicole; deatach Lemgo 1774»
8. ftiebsi eiber Geacfa» de» Bucht) ~ Oeuvre», ä la 1I»|« 1779»
V Voll. 8.
b) fTlieoph. Gale phiIoao|ihitf iiniTeraalis. Lond» 1676« B» aaU
deorUin gentilmm. ib, I676. 8*
e) Balph C'Q d w b r t h the trtie intellectnal Sj«*«» of the kitiivert«^
whereiii all the reaaoii and the pbiloaopby of Alheiam it coa*
futed etc. Lood. 1678. fol. J745. 11 Yol. 4. Sjrstema intetl»«
ctmle huioa nniverai elc. lal« vert. lo. Laur* Moahemiiiiy dci^
Auch eine Biographie Torgeaetzt bat. Jen« 1783. fok cum corTe*
clioiiib. poath. Lugd» Bat. I773. 11 Voll. 4. Auazvg dea Cud-»
woribacbei» Werkt aebat Vertbeidignog von IChoin. Wiae. Lond»
J706. 4.
£ i ü 8 d^ Treäiise concerning einmal and itnmutable moralilj» Loadt
1731« (lat. hinter dem S^'st» intell. -von Moaheim.)
d) Henr. Mori opera philoa. omnia. Lond. I679» II Voll» f«
Eiuadk conlectnra c«bbaliaiica In tria prima caplU GenSaeoa. De-»
reuaio Cabbaläb triplicia. Apologia contrd Sam. Andrea« ekamca
generale Gabbalae pbiloaopbicae* Trium tabulamm G«bbaliatäo««*
rnm decem Sephfroth. Qnaestionea et conslderaiionea in traota*
tum prijhutu libri Druacbidi. Cäiechiatnüt CabballillcUi iive Mer-* '
cavoeati fnndamenta philoaopbiae aive Gabbalae Aetopäedomell«*-
aene. Enchiridium roelapbjaicnm« Enchiridinm ethlonm« Load*
1660. Norimb« 1668. 1671. &
•) A free and impariial account ot the t^Iatoniä Philolöphy» CzL
iC66. 4;. Tentaibina pbjaico-tbeologica.de deo. Lobd» 1669» 8»
a673* Diaputaiionea de deo et providenlia« Lond. 1678. 4*
/) Metaphjftica vera et divina Dentacb. Fcf.u.Leip3b 1726. III Vl>tk
8. Sophia ». detectio coelestia aapicntiae de mundo^ Interop et ex»
terno. Aaiald. l699, 8. Tbeologia mjatica aive arcana n^tiea«
aee • III. Periode- L AbschtL U. Abth.
qu« dpcuiiui d« ioyUiUilibns aeUrnis eic. non ntionali arte »ed
cogDUione intuiliva deacripta. Aiust. l6g8.
g) Vgl. die oben (tu den $, 337, 5^9» »«»f. e) anppf. Schrift --o.
Oeco'nomie divine. Amald. 1687. VH Voll. 8. De ertt«liCto«.e
tripltci solida, »»pei flciaf ia et faUa. Arnat. 1G92. 1706. 1707-
II Voll, 4. Fides et ralio collatae ac auo utraqiie loco rcddilae
adteraua princSpia lo. Lockü. Ainat. 1707. 8. Oper« posUianaa.
AhuI. 1731. 4. «wd Qlicr*
V. Skeptiker.
$. 342. '
Die skeptische Denkart pflanzte sich in Fraiikreicli
in zwei SchuUrii des le Vayer, Sani. Sorbiere (geb.
1615, gest. ÄU Paris l670)i utid Simon Foncher,
(j. 340.) fort. Der «rstere übersetzte des Sexlus Grund-
riss der pyrrhon. Philosophie (vcrgl §, 151 Lit.). Letz-
terer bearbeitete die Geschichte dcf akadem* Philosophie
(«. oben §. 166-) und «etzte den Specalationen des D«6
Gu'te« und Malebranche den Skeptici^mus entgegen«
Dagegen traten Peter M er senne a) (st 1648 )i .^nd
Martin Schoock i) (J. ä36.)> Jean de Silhon c)
(«t 1666) gegen den Skeplicismus auf.^ I^ England
wollte der Prediger Joseph Glanvill (st. 16f^0) nnr
den nnbescheidcntn Dogmatismus^ vorÄÜglich den Aristo-
telischen und Cartesianischen durch den Skepiicismo« be-
streiten, und den Dünkel zügeln, um der wahren Philo-
aophie Eingang zu verscha£Feu d). Scharfsinnig sind von
ilun die Gründe ^desselben^ in Beziehung auf alle wissen-
schaftliche Gegenstände und die damaligen Entdeckungen
in der Physik insbesondere, entwickelt. Vorzüglicb merk-
würdig ist, was er über die Causalilät, mit der Ansicht
des Algazel (§, 257.) nnd des spätem Hume übereinstim-
meady sagt Wir erkennen, behauptet er, k^ine Ursa-
che unmittelbar durch Anschauung,, sondern
nur durch mittelbare Vorstellung, d.i. durch Schlüs-
se, welche aber, trüglich sind Cp*142* der.angef. Schrift).
Skeptiker. $. 342. S87
Eine tapemattiraliftigehe T^ndens nalim mck dar Ska-
pticiaimu bei Hi^ronymna HirnliAym tf)| (Praemon-
•tratenser und Doctor d» Theologie fta Pk'tg» st 1679) an.
Er dedamirte nicht ohne Geist gegen die literSrische Ei«
telkeat und den Dunkel der Gelehrten^ weil alles Wasaeu
trfiglich und kein Aiciom der Vernunft Torhftnden iey,
welche« nicht durch Offenbanuig vernichtet werde. Gott*
liehe Offenbarung» übernatürliche Gnade und ein inne«
ree göttliche! Licht «eyen die einigen Grundpfeiler al»
ler gevrissen Erkenntniss* Diese Skepsis benutzte er aur
Empfehlung achwfirmerischer Ascetik. -^ Ueberhaupt
wurde der Skepticismus jetaet von vielen Gelehrten der '
katholischen Kirche au einer' frommen Absicht > die Pro«
testanten in den Schooa der allgemeinen Kirche auruck«
snfuhren f benutst» •
m) P. Msrsaaae Is ir«rit^ des iei«ac«s eeaHre les sesptSqnes. Par^
i) Mart Scbooekü de •cepticiama pars prior s* libK IV* cl««
Groniog. i653. 8«
c) Jean de Silhoa dalaecrütada im eoaaoiiaaaess haau^aiCt cte*
Pa», i66i* 4»
d) Joseph Glaavill aecptW ioieiitifi«a» er eo&fested Ignotaace»
tb« w«y ^o «cience) in an eatay of the tanitj of dogmatisEng and
cooiideut opioioQ« With a replj. to iba axceptlona of tbe iear*
Bad Tbomaa Albiaa* Lond» i666« 4» Da laortmantla aciaatiarom
tada ab Arialolala dnaUrnm« Lond« 1670» gcg*** wslchaa llatih
fienr* Stabias aehriab*
9) Hiarönymas Hirnbaym da l^rpbo geoarta baifiaid» aive
aciaoiiartttn homanaHim ummiI so irenloao Uoaor« sie» Iractaias
breris «tc« Pn^ 1676* 4»
Bbt
388
Dritte Abtheitun g.
Fortgang dea Empirisrnns in England and
Frankreich.
L Sensualismus Lockens.
$. 34S.
Sdrtifteas
. An «iMy o«iieernta9 Imimi nndeiaUndtfig) ita ftMt Bo«>U. L*ii<iBai
iCgo. fol. ; X. ed. Loodon, 1731. II V«H. 8. — Frans. Uebfr-^
letzung: Essay pbilosopbique coiiceroant rcoteiuli-inrnt buniaiu»
ou Von Biooir«^ qinelie est iVtendoe de uos conaoitsane«»» certM**
Des et U rosDicre, dont dous y psrvcuous, iisduit de TaagU
* psr Mr. Coste sur Ta qaatiii-in« i^Jiliou rcvttei conigre et
augmcoti^ par raiitem'. Amsterd." 17019. 4. Y. »d« t7&o. 4. -^-
Lauhi. Uebers» von Burrid^e: lob. Lockii artni|;m liMstV»
de ititelle^tu hiiiDsoo. Loud. 1&91 u. 1701. fol. u. üiter} be^i^r
ist die von Gotib. Heinr. Tb tele. Lnpx.^i^Si. 8. -^ Deittsch^
^ ▼. H. Engelh. Poiejeo. Altenb. 17.57. 4.; t. Glo. A. TittcL
Mannh, 1791* 8.| Toa ^XtoBa^miinii. Leipi. 1796 — 1797«
lli TI1. 8.
Nocb vor Er)cbeinnng dieses grussern Werks gab Lpeke ei->
Ben Austug^ Extrait d'uu ttvia aiiglois <|di D*est pas encore p&~
bUi^rintitQlJ: e«s»j pbilosopUiqne cooccrDtut reiuendetnent bu^
naia in Cterici bibl« notversel« TIU. pag. 49-*»i4a«
Mk .^ T^agbu on Edacation« Lond. iGgS. n. öfter )• besond^ Loiid.
1753} /raus, von Costc^ deuiscb von €• F« G« Rndolplii«
BrauDScbw. 178^. 8.
— « -^ Ponnmous Works» Londv 1706, und in fr*«». Uebers«. von
J. le Clercs Qeitvre^ direracft de Mr. Locken Rotterd. I710. u«
, Amsurd« 1902. II VolJ. 8. (vgl. oben S. 546.) SümmtUche
Werke: The Works 0} Jobn Locke. 1714, Ul Voll, fot.i ed. \\U
1737. (ohne die Aufsätze, welche in der CoUeclion o( scveral
pieces of J. Locke. Lond» 1730. 8* zusammengedruckt erscbUntfü'.}
Ueber Hin und seine Philosophie:
Jean le Clerc Eloge bistorique de Feu Mr. Locke-» tor . dem
]. Tom. der Oenvn divers. $ deutsch im VI St. der Actor. pbi]<is«
«nd von Fr. Gladow (Leben nnd Sobiiften des Engiandera
Jobn Locke). Halle^ 1730 n. \jbS> 8. ^
Tennemann's Abb. über den Eropiiismlks in der PhiloMpbi«»
vorzüglich den Lockiscben in d. Jll Tb. d. Uebersetxnng«
Darstellung und Prüfung des Lockischen Sensoalsjstems | an G.
£. Schulzens Kritik der tbeorctiscben Philosophie i. B. S. llS
a. B. S. 1. ^ ,
Cbristlieb Gottwald Wabst Diss. (resp. lo. Godofr. Scbaler)
lo. Lockii dff ratione sentenlias excatit. Vittb« 1714. 4.
f \
. Sebsuallsnitts LöckeV '$.- 443« 3S9
John Locke (l632 9U Wiington unweil BriAlol
geboren, st 1704}/ gab die scliolastische PUilpsopUe auf,
aablideiB «r m den CiassiLern eine bessere ]!f«hriing ge-
funden liatte. Dtirdi Cartesins Schriften trurde er Bir
Heuern Eifer in den Wisseuschaften, besonders der Phi-
losophie und Medicin^ aiTfgejnuBtert; «nd ob er gleich»
mehrere, JBehaupliingen des Cartesias, besonders des^eif
«ngeborne Ideen verwarf^ so gefiel ihm doefa dessen Stre«
bsn uaeh Klarheit und Dentlicbfceit. Die ewigen Str'<ßi-'
tigk^eilen der Pliilosophen übereeagten ihn^ daes ne aus'
einem fehlerhaften Gebrauche der Begriffe und Worle
«nistehßn^ und nnv durch eine Untersttohungüber dfki
mehscLliUien Yerstajid und über den Umfang seiner Er-'
kennUiiss grundlicb gehaben werden könnten. Diese Unter«»
siiohuiigen gaben seinem berühmtesten Werke, dem über
den menschlichen Ver stand, den Ursprung. Locke Änd)
durch . sein^e bescheidene, friedliebende Denkart, einen,
^n Umgänge mit geistvollen Minnem ansgebüdeten, kil-
len und klaren Versland, treffenden SoharMnn ifnd at^
iene Gera^heil vielen Beifall. £r ging auf fiaco's Wegoi
ioTlf indem er die ^ der Specidation entgegengesetste ;Be-'
obacb^uug, yorsüglich auf die innere Natur richtete ^psy-"
^hologiseh«» Aichtung). Seine Methode z& philosophhren.
hatte viel Empfehlendes , aber auch ^tfosse llangei| btur
sonders den, dass sie auf halbem Wege stehen blsei), mA
die Schwierigkeiten in der philosophischen^ Erkeniitnissl
m^br umging, als durch gründliches und tiefes Forschetn»
zn heben suchte. Doch bekam ' er darüber weniger An^
fechlning, als über einige Besnltate und Ansichten seiiieir
Untersuchung (VgL J. 341.. not, f. n. 345 J. Aam.).
Darc>h a^e Schrifteu über ^Erziehung und DuMung da^
gegen erwarb sich Locke Verdienste um 4;ie IBenttefaheiit^
die ihm nicht stxeiü^ gamacht worden sind.
S9» IQ. Periode. I. Ahscha ill. Abtb*
f. 34«.
Looke tochte swsr die PhilosopUe Ton aUler Db«»
pnÜrsadU und fidadier SpiUfiadigkeit sa befreien,
0oh.wiebte aber das gruudliehe ForscLen darch die leielilf
und bequeme Methode, welclie er einführte, li^förderte
die Populerüi^, aber auch augleicb die GleichgiUtJgkeit
gegen meUpbyiische UntersucLungeo « und gab dem M&.
ferialiamna und £klekUciamua grossen Vorsohub. In der
Moral ging er von empirisohen Grundsatien und auf
Eudamonismas aus ^'). Dagegen beförderten seine Un»
tersochongen das Studium der Erfahrungsseelen^
lehre, nnd enthielten eine Menge trefflicher Regeln
inr die Methodik, so wie .überhaupt vjele lehrreiche
Winke nnd nene Untersuchungen über bisher yernachi»
lissigfee Gegenstände. Seine Philosophie fand durch ihre
Popnlari^t in Englands Frankreich, den Miederlanden,
wo Jean le Clero ^) — Clericus, geb. au Genf I657i
et 1736 ▼g^S« 351 -^ und Gravesande sich diesem
System anschlössen, nach und nach auch in Deutschland
|rossen Eingang. Mehrere ausgezeichnete Denker gingen
anf dem von Loc^e betretenen Wege fort, und entwik-
]Leltett de^ Empirismus nach seiner Grundlage so ^vie nach
aeinen nachsteif und entfernten Folgen weiter. Uierans
entstand die Annahme eines eignen Wahrheitssinnes für
theoretische nnd praktische Erkenntniss (von Read, Beat««
tie, Rüdiger); der Versuch, die objectire Realität der
Erkenntniu, insbesondere des Causalitätsgesetaes zu be«
gründen (Condillac, JBonnet, d'Alembert Condorcet^, die
Analyse der Geislesvermögen (bei Harlley, Condillao,
fionnet); die Entwickelung mehrerer IreiHichen Regehi
fur Untersuchnng der Wahrheil ( Qravesaiide , Tschirui-
bausen); die falsche Ansicht von der Metaphysik, als be»
stehe sie iq der logischen Reflexion über Thatsachen
(CpudüUc)} Ausbreitung d^i Materialismus und Atheia«
Isaao Newton, % 346. S93
mnt (LaMetlrie, Sjttime d& U natare} Priettley)-| Ver«
Wandlung der Moralitat in Kipgheit des Intereiaea (Row
phefoAoanld , Helretins).
a) Heber di« Fehler de« LqcktAcliea Emplr^iiims T«rgK des
Lord Sliafleibury Lett^rt writteo by ■ nobleman to a jonog
oiaR «t the ouiTerttiiy« Londoo, 1716, 8t
Pie ScUriftca gegru Locke voo ^euTy Lee (L'antiacepticttme on
remarqiiet lur cbüqae chapitr^ de IVsiai de Blr. Locke« Londret,
1703. fol.)} und Jolin Korria (eMail d'i^iie tbeorl« du mpode
ideal. Londr. 1704. 8.) baben weniger Bedcutong, Mehr Auf«^
nierkaamkeit erregte die Schrift (dea Bischof PeU Brown): ibtf
proeednre, cxlent and limita of human uudeialandiug (Lood.)
)728. II ed* Lond« 1729» 8,» woToq di« Fortsettnrtg bntkt;
tbings diyine and aupernatural codceived by analogy with thinf^i
natural aqd human etc. Lond. 1733* (Gegen dia erate aebrirU
9«rk*lty »einen Alciphron w tb« minute pbilosopber}. Ker*-
ner : two diasertatioos concernlng aense and Imagination witii an
casay on conaciQuaneaa. Lopd. 1728* 8* <
^) lo« Clerioi opera philosopfaioa. Amat. 160a n, 1693« Yoll-t
aUndig 1710. lY Ttfqi. 4« «• i?^- YgU $• S5i «x,
II.IsaacNewton«
J- 346.
Sobriften: Naturalis philosapbia« priacipia mathemaÜca« I^ond. 1687«
4« vermehrt 1713. £did. le Seur et F. Jaquier* Genf^ 1760.
111 Yoll^.
Treatite om>ptik eic, Lond« 1704. 4« Optico lat, reddita a Sam«
- CJIarke. Lanaann, 1711. 4, u. öf^er.
Opera comm. illMstr, SaD:\, iioraley. Londt 1779* Y Yoll. 4.
ITeber »eine Phitoa. : A -view of Ne Wiens philosophy by llrnry Fem-
berton. Lond« 1736« 4. u. der Art. yon Biol in der bibl. uoi-
reraelle.
Gnil. lae. S. Grareaande phyaicea elementa mathematica expc-*
rimentip canürQiata a. iniroductio ad philqfophiam ^(ewt^niaDaln•
Lugd. B. 1720. II Voll. 4.
Yoltaire Elemens de U philoaopbic de Newton, mia k la porlee
de lout le jnonde. Amat. 1738. und: la jnetapbysi(|ne de New-
ton, ou parallele des aenjiineos de Newton et de Leibnitz. ib.
1740« 8» Yergleichuog der Lelboitüscben und Newtoniscbe«
Melaphyaik etc. apgesieilt nnd dem Herrn. Ton Yoltaire entgegen-
geaelzt von Lud, Mart. Kahle. Gotting. 1740. 8«
llaclaurin exposil^on dea difcouTertes phUoaopbi^Qca de ^wlMl
»74ör Uu V* Gn Wck. Yicno, 176*. >
8d4 ni. Peridie. L Abschn. UL Abth. v
Iiioeti nebr Mmrde di« enipMidltt Richtungl in Bsg- ^
Hod dui^lt liMC Newton (geb. lu WoUlrop in Lincoln-
/•bire 1642 1 '^'^ 1669 f^^'of* d«r Matbemalik xu Cirtii«
bridge, tt. 1727) herrschend. Dieser Mann von durch*
dringetidem ju-aküschem BHck und grosMr £rf«hnitiga*
kenntniflt/ welcher in der tnathem atitchen Physik
Epoche machte, wies durch Lehre uad Beispiel auf den
IVeg der Beobachtung nnd auf Analyve der Erfahr-
irnng hin ; auf welchem Wege dr zu seinen grossen Ent-
deckungen (Farbtntheorie, Graritationsgesets yv. a. w.),
kam; dagegen war er nicht nur Feind der Hypothesen,
> sondern tbat' deshalb auch den Ausspruch : Physik hüte
dich Tor deik Metaphysik. Gleichwohl »teilte er
selbst einige eigenthümliche metaphysische Vorstelinngsmrteti
in Form der Hypothesen auf («/B. dass der mendlillie
Raum, worin die Weltkorper sich bewegen, das Senso*>
rinm Gottes sei), setzte Atomen, Schwere ufid andere
Eigenschaften Torans, und glaubte sogar, dass die Phdo*-
Sophie der Natur (naturalis philosopbia) , wenn sie auf
dem Wege der Erfahrung* werde vollendet sej^, auch zur
Erweiterung der Moralphilpsopbie beitragen werde | in*
dem nämlich durch Erkcnntniss der ersten Ursache nnd i
ihres Verhältnisses zu uns, auch die Erkcnnlfiiss unserer
Pflichten gegen sie, so wie aller andern Pflichten^ offen-
bar werde (Optice lib» lll. Qu. 31. p. 330). .
IIL Schule der eoglißchen Moralphilosophen uiitd
Reaction gegen den Locke^schen Em-
pirismus»
J- 347*
In England )trat eine Reihe edler Männer auf, wel-
che die Grundwahrheiten der Moral, unabhängig vuu der
geoffenbarten Religion, isn begründen nnd enlwickebi streb*
Schule A. engl* MoralphfloBophea etie* $« 347. 395
ten ) nnd dabei die ^beobachtende Methode des Baoo be.
folgten, Sie tachtea den Grand der «ittlichen Begriffe
und Geiuble mqbt sowohl in der Vemnnfty weloke sie
för ein bloss refleetirendes theoretisches Vermögen hiel-
tep^'als yielmehr in einem eigenen Sinne, dem mora-
lischen fmoral sense); weil dnrch Sinne überhaupt
das Objective, Reale erkannt werde. Die Bestreitung der
Uobbesischen Lehre (vergl. |f. 327)» welche das Recht
und alle sittliche Yorschriflea auf eigennutxige Triebe
gründete, und die Ahnung eines Widerspruchs in dieser
unbefriedigenden Ableitung führte zuerst Richard Cum-*
her 1 and (geb. 1632} «t. |719) darauf, ein anderes Prio-
eip für die sittlichen Handlungen, nämlich das moNlische
Wohlwollen gegen alle Mei;ischen und gegen
Gott, anzunehmen, welches er auch als Grund aller
Püichten und sqgleich der höchsten Gluckseligkeit dorch
Demonstration 2u beweisen suchte a). Der edle und fein«-
gebildete Antony Ashley Cooper, Graf v. Shaf- '
tesbory, ein Freund Locke's, der aber die naditbeiligen
Folgen des Empirismus (vgl. §, 345. Anm.) mit scharfem
Blick einsah (geh, 1671 ^u London, starb 1713 zn Nea-
pel), lührte dieses auf eine geistvolle Weise und in ge*
Uldeter Darstellung weiter aus. Er setzte das Wesen der
Sittliehkeit in eine Proportion der geselligen und selbsti-
sehen Neigangeui und die Tugend in das Wohlgefallen
an dem Uneigennützigen , mit welchem eigene Glückselig-
keit unzertrennlich verbunden seyb^^ Mit Plato hielt er
~daa Wesen des Schonen und Guten iur identisch. Der
sdiarlsinmge William Wollaston (geb. i659i «t. 1724)
betrachtete die Wahrheit als des Menschen höcbtses
Gut nnd Quelle der reinen Sittlichkeit, indem er das
Prinoip aufstellte: jede Handlung ist gut, die einen wah-
ren SatjB ausdrückte).
d^ Richard Cumberlnod de legibus natorae dfisquItUio ptiilo^
sopluca, i» ^os Sic« elcmenui pliilosopbUe Bobbesiaoso siim
$f$ HL Periode. L Abschn« lU. Ahth.
iqoralk tum elvillr C(niM(leraat«r et rtfittaiiMr. Loiul. 1671. 4»
Franz, mU Darbe^rac'it ^lut'rkuogeo» AiQ»t<*r(f« 17^« 4.
j^) Sbafteiburj CharACterUtica q( map, I^ond, 1753. lllVolL
' 13. n« öfter. Deutsch : Cliarakterittikeo, Leipz. 1768« PhiTos.
. W(!|i«, L«i|a. 1776 — 1779* lU TIaeile. 8« bcaooUert; an inqvt-
rv concernin^ virtue aod merU^ zuerst 1699. (deuUcli: Ycr^
•acb iib^r Verdienst and Tugetid. Neu bearbeitet too Di de—
rot (vergK §, 5fb* not. i) a. dt Franx. 178p. 8t J. G. Schi«*-
ser über St^iäieiharj Toq der Tugend. Baa. 17^6. 8-} nnd: tl&o
möraYUti.
M<^moirea pour aervir k 1a vie d*Antoioe Aabley Gaoit* da Shstm
te«bnry tiics des paplers de fea Mr. LocI^e, et redig,es par Jean
le Ciero \ im 11 i\ der Oeuvres diverses de Mr. Locke.
c) W. 'Wollasto^ the rerislon of nature deliueated. Lond. 17^4*
' 1796, 1738. 4. Frans, f Ji^Ujiucbe de la raligioa natarelk «ic
h la flp^e, 1736. 4,
Dagegen : Ezamioaiion of the notion of moral good and erW ad--
vaiicad in a late book intitled : The religian of nature deUaea-
tcd, by John Clarke. Lond., 1725. 8.
J. M< Drechsler über 'WoUaiton's I^Jotalphilosopbie. ErL i8oi«
Jl A'ii4. Erl« t8oa. 8«
§* 348,
Die Folgen y welche der Locke'solie EmpirMiatti in
Engluid hatte, indem er den Skepticismaft^ Alheiimasy
Ifatemlismu« a) uiid Irreligioii begunatigte^ vennochten
schon den Prediger Sam. CLarke, der nach Lodce und
Newton der bei^iihm teste Philosoph' unter den Engländern
ist (geb. zu Norwich 16.75» Newton's Schüler, st. 1729)9
sich jenen Erscheinungen als xUstigen Kämpfer entgegen-*
2;usetxen&). Er nahm eine noth wendige Uebereinstim-
mung der geofienbarten und Vernanffareligion, durch Ver-
nunft begründet, an, suchte das Daseyn Gottes auf«
JMeue durch die Behauptung der Nothwendigkeit» das«
ein unabhängiges und unveränderliches Wesen von Ewjgi*
keit her existirt habe , ^u demonstriren, erklärte Gott ffir
das^ Substrat des unendlichen Raums und der ewigen
Dauer oder Zeit, Raum und Zeit sonadi |ur dessen Acoi**
d«*nscn, leilete die moralische Freiheit aus onsa-
1 eichenden Griünden ab und suchte das AVesen,der Tugend auf
die angemessene Behandlung der Dinge a^rückzufuhrep o).
'Borkeiey's Idtfllinntis. $• 348. Wt
Ebe» ao rermamtm die Zwetfel Baylo*« den Biicluif Ton
Dablin« WtlU King> <0 (^« 1715) ta «eitler Theodic^
▼or LeiboitZy and den John C4arke (Broder des Sam.),
welcheir übrigens die Tngend anf 8ett>8lliebe gründete^ am
einer genauem Beleachtang derselben «). Die Natoifor*
aeber John Ray/) (oder Wray, geb^ iBWt »t. 1706)
und William Derham aber (st. 1739) traten ttiit phy<«
aisö^-theologiachen Schriften afi£ , Einen ganz entg^ett-*
gesetzten Weg schlugen Collier^) und Georg Berlte-*
ley A) (g(&b. zu Kilkrin in Irland 1684» seit 1734 Bischof
zu. Cloyue, st. zu Oxfort i75d) ein. Letztern vornehm-
lich, einen scharfsinnigen und aufgeklärten Denker, der
es mit der Menschheit redlich meinte, nnd dnrch Kei-
nen sittlichen Charakter ehrwürdig war, führte die Betrach-
tang der nachtheiligen Folgen jener herrschenden empiri-
schen Ansicht auf den Gedanken: in dem Wahne von
der Wirklichkeit einer Korperwelt ausser uns liege der
Qrnud von jenen Abwegen, und der Idealismus sey
der einfis Ige Ausweg, so wie das einzige walire System
der. Erkenntniss« ' Mit ungemeinem Sciiarfsinne deckte
Berkeley die Schwierigkeiten der ansserh Etfähmngi
die Dunkelheit der Begriffe von Substanz , Accidenz und
Aasdehnung anf, zeigte , dass wir €urch die Sinne nichta
als sinnliche Eigenschaften, aber keinesweges die Existenz
und Substatitialitat eines sinnlichen Obj^cts wahrnehmet
können, und. dass die Annahme einer von unsern Yor-
stellangen verschiedenen und nnabhängigen Körperwelt
ein Wahn sey» , £s giebt daher nur Geister. Der Mensch
nimmt nichts wahr, als seine Empfindungen und Yorstel-»
langen; et bringt sie aber nicht alle ursprünglich selbst
hervor, sie können ihm also, da nur Geister existirett|
nur von einem Geiste, und wegen ihrer grossen Man-^
nichfaltigkeit und ihrer von WiUkühr unabhängigen, ge-
setzmässigen Ordnung , von einem unendlich vollkommen
nen .üeisle. -—.Gott -« mitgeiheilt werden. Ob^eich nnn
OM nL Periode« 1. Abschn. m. Ablh.
in des Erkenn tnist tob Gott abhangigi i«t dodi der Memdb
durch prakÜAche Freiheit der Urheber seiner Irrthümer
und bösen Hendlungeo. So Raubte Berkeley an« religio-^
aem Interesse den Idealismus, den Malebranehe
Torbereitet, and Collier (dessen Schrill nicht so he»
ifühmt worden iU, als Berkeley's ^eschmackTolle DiakM
gen) gelehrt hatte, demonstrirt, nnd dadurch deif Skep-
• tidsmas und Alheiamns in ihrer Wurzel Tiernichtet ra
htben* Doch hatte diese Ansicht keinen eotscheideoden
Einflass aiif 4i^ Philosophie der Englanden Merkw&rdig
aiad auch Berkeley's Untersuchungen über das Sehen«
a) Hierher geh^iren auch die Streitigkeit'en swiscben dem AnC
'William Co ward, 'Welcher durch mehrere SchriAeo (lyoa«— >
1707) die immaterialitit der Seele beatriu, iiod aelncn GegiMra
Jo. Turner , Jo. BrUghtoa a. a« , aö wie die dntxh Heinr. D o d—
well'a Behauptung von dtt lUrblichea* Natut der Seele crr^
teu Streitigkeileo.
h) Gegtn den io der vorigea Note geusouteu D od well wollM
«rdie Unaterblichlieit der meuachlicheu Seele aus dem
BegriUfe einea immateriellen Wcaeoa darthun (in der SchrUt : •
lelter to Mr* Dpdwell wherein all the argumenU in hia eplalo»
lal'7 diacourae agaloat the immortality of aoul arc paHictilarlj
anawered etc. Lond« 1706t -8.) Der bekannte Freidenker Anion
Coli Ina (geb. SU Heatou 1676, Lockens Mfindel) at. 2739)
Seigte die Schwache dieaer DeiuoDatraiion (in dem letter ol the
learoed Ifr. H. D od well conulniog aome remarki on S pf"
tended demooatratiob of the immauriality and tiattttsl immofla«
liij of the aonl in Mr. Clark^a anawer to hia late epiatoUn dia*
eonl'ae. Lond. 1708* H.}t daher mehrere StreiUchriften iwischea
Clarke und Collina über diesen Gegenataod (man findet aie me
franaiiaiache iiberaetzt in der encycl, method« philot* anC et
ittioderae T. I.. P« II* p* 796}* Colli na trat dann mit seinem he-
tncbligUn Buche auf t a diaconrae of Free «- Tbioklng 1 oeeaalon'-d
h^ the Riae and Growth of a Sect caird Free • Thinkera» Lond«
I7l3< Frans. Diacottn anr la libert^ de penaer etc« LoadreS
(la !äByt) 1714. Die Streiiachriften über die Freiheit (pfaUo*
sophical inqniry conceming human liberty. Lond| 17i5 u* 1717*
ttkk Ztlaätsen» 8.) atehen auch in der §. 554« angeführte cd^
teoiionofpaperfund dsren Üeberaetsung« Clarke*a nstürlidie Tbco^
logie iat in aeineUi in mehrere Sprachen überaetateni Predigteti
enthalten « welche er unter dem Titel hetanagab t A demobatra*
tioa of the baing and attributea of God, Lond* 1706 tu 1706«
II Voll« 8*^ (Frani. von Rinotier: trsits de Vetiatenee et des
ailributa de Dien etc. IL ed. Amat. 1717« 11! Voll« Lat« von
lenkiiL Xhemaatiist dsmoasiratio eiüststitta« et attribmemm M
Berkeley^s Idealiimus. $. 848* 899
adrefMM Hobbctiam tt Spiooiam potiMironm «tc« Altorf»' I7i5*
8« UenUch: BranoBchw. 1766. 8- und: rerllj and cerlilude of
iicturri and revMled religion. Lood« 1706. Die Schrfften Cl«r»
ke*« , welche »einen Streit mit Leibuitz über R»um und Zeit^
und den $aU' Tom zoreichenden Grunde eie« (Tgl. die Schrift
TOB Pols. S. a6.) betreffen,, sind ebenfelli in der oben enge«
führten Sammlung, — Tbe Works. Lond. 1738— 4a« lY Voll*
foL
Dm Leben GIferke's bat Hoadley beicbrieben; aneb t or Glar~
ke'a Abb, vom Daaeyn and d. EigenachaDu GoUea, dentaclu
Braunach weig, 1766. 8« ,
e) Sam« Cl*rke Biiconrie concefning tbe nochangeable oblig»»
liona «^ natural feligiou« Lond« 1708« (darnach, Braanacfaw«ig^
1766. 8.)
Dagegen!
Tb« foundatiod of moraliiy in tbeory and ]>i«6tica «ooaidcrad ia
an examinaliou of Dr. ,Sam. Clarke'a opinion coocerning ibe ort-
/ gioal of moral Obligation 4 as also of tbe uotion of Tirtua ad-
vnnced in a-laU book entUIed : Ab Imfanj iato tbe original o£
onr idoaa of beanty and Tirtue by John Clark e« Yorlu (Ohne
Angabe dea Drockjabrea)«
d) De otigioe tnall^ antbote Goilielmo Ring etc. 1703« 8. nach*
gedruckt Brero.f 1704« 8,; nachher auch fngl. Leibnits bo*
nicksichtigte dieie Schrift in aeioer Theodic^e (§, 34o und An«
merkuogen)« hnd Bayle beatrlttaie in der reponae aus queatlona
d'lUi protrineial«
•} An inquirj into tb^ «ante and origin of e^il ete* Loiid^ 1720
•^ 2U II Voll, 8. yergl. übrigena Anm. c] und §* 347 c).
/) John Ray three phyaico-^lfaeologiciil diacouraei, Lond« 17ai, 8*
und : (he wiadom of God in tbe Works of creation ^ VI ed.
' Lond« 1714»; auch ins Frani« ubera»! reliatenc« delaaagaaae dm
dien «tc« Utr. 1714« 84
g) W. Der harn 'a phyirco ^ tbeotogy etc« Lond« 171 5;* 8. und $f-
ter. -^ Astro -* Tbeology etc. Lond. 1714 und Sfter. deutsch T«
1. A, Fabricins« Hamb. 1765« 8' Beide Schriften bi niehrere
Sprachen übersetzt«
k) Clatis.uniirersalia or a n^w ioquirjr after troib being a dettCMi-»
stration of th« Non '- eiiateate or impoasibililyi *-> by G«llier«
Iioad« I715« 8« 6. folgendsf Anm«
i) Treatise on tbfl.principles of buiban knowledge« Lood. tjto^ i*
II ed. 1735. Three dialognea between Hylaa and Pbilonttfia»
Lond. 1713. 8« Alciphron ot tbe ininote philosopber« (VergL
§4 35o« Aom« c) Lond. 173a. 8«; frani. k la fiavci 1734« II
Voll. ^8' Theory of viaiOta..Lond. 1709. 8. The Works« Lond«
I7S4. IL Voll. L voran daa Leben desselben von Arbtttnotbi
wtlu-scbeiolicb daaaelbe^ welcbea auch einzeln erschient A ac«
^ couot of tlie lif^ of G. Berkeley, Lond.. 1776. 8< Sadim'*
luuj der vornehjDiten Scbrifuteller « di« die WiikUcbkelt ibfct
'400 111^ Periode. L Abschn. IIL Abth.
eigenen Kurpert und der iienien Kürperweh lSngiieti| enlb«!*
tead Betkeley'b GrB|iriolie xih*isebeir H^Im üimI Phikmmu n.
d«« Collier allgeinemen Sclilü«se| , ntirrwtst tittd mit ttrider-
legeuden AnmeiknngeD Tfret^hpu, Debet eioeni AnbiTiige, uroria
die 'Wirkliehketl der Körper erwiesni wii-d, von Job. CkiUt.
Esc li en bacli. Roif. 1766» 6, Berkeley'i ptiilosopbttche
Werke« a. d« EogK l Bd« Leipz., I7ÖI1 $i eiitbSk dfo DUdogea«
5- 849.
Das äjrttem der wohlwollenden Neigungen (vergL
$' 347) erhielt durch HutchefOta eine Tolikommnere
Ansbildung. Francis Uutcheson (geb. 1694 in Iiw
land, 1729 Prof* zu Glasgow, st. 1747), welcher als Stifter
- der Schule der Schottischeji Moralphilosophen ange«
sehen wird, fasste dtn Gegensatz zwischen Selbstliebe
und SiUlicbkeit noch schärfer auf a). Sittliche Güte kömmt
nur den wohlwollenden Neigungen und den ' daraus flies-
. senden uneigetinutsigen Handlungen zu* Diese Güte ist
. Tön Nutzer! und eigenem Vorlheil, von dem sympatheti*'
«chen und sittlichen Vergnügen ^ von der Wahrheit nnd
theoretischen Vernunft, nnd von dem Willen Gottes un-
abhäiigig; sie kann daher nur in einem eigeneh sittli-
chen Gefühle oder Triebe gegründet seyn^ welchem
Würd«, gebietende Kraft und die Bestimmung zukommt^
alle Kräfte und Bestrebungen des Mctischen in -Ordnung
in erhalten, utld den Streit zwischen dem eigennützigen
und uneigennützigen Streben zu entscheiden. Aus diesem
Principe leitete er das ganze System von Rechten und
Pflichten ab« Seine Untersuchungen sind ^ch für die
Aesthetik wichtig geworden«
*) FfHincis Htitchesöii {•ynoptU metflpbjriifcae ontologiam et
pneümatol. ^ofoplectetis. GUig., 1714. «d. III. I749. 8. In«'
^u'vry inlo the original of dUr tdeat of beanty and Yirtne. Lo»«
dou. 1720. nnd öfter. 8« (Franz. Arnftt. I749. IlTble.; denUch:
Vntersncbung unserer Begriffe ton flchilnhfeit nnd Tugend. trcC
1763. 8.) — »- Essay on the natare and cöndüdt of passidna «ad
•ffectiona wlth illustrationa ön the tnoral lenae. Lond. 1^28«
IV Ed. 1766. 8. (deuttcb: Abb. über die Natur und Beherr-
fchtiog der Letdenscb. Liegn« 17604 8.) «^ Phtloii moralis test»»
Französische ^Moralphilosoplied. $« 360. 401
tutio oottpendiartc libris III etliicet ei inntj^« nfltnnlM prioeipt«
«lÖDUiien«. dugoWy I74d« il« «^ System o£ moral pbilotopbj
lo ihre« boolu etc« to wliich if prefixed some accöttnt of ttie life,
writioga aod cfaaracter of the Aulhor hf WUUaoia LeecbinaDii
Loud. 1755. 11 ¥011^4. i deuUob: Sitl^ilehr^ d« Vernunft, Lcipx«
1756* U Bde. &
5- 3SÖ.
tV. französische Moralphilosophen.
In Frankreich nahm^ die Moralphilosophie ebeü-
falls bald 'die empirische Richtung. .Nachdem die Je«
•uiten die Moral tu einem Werkzeuge ' ihrer Ordenazwe**
cke gemacht, durch laxere Grundsätze sie geialliger zu,
machen gesucht, aber dadurch um ihre Würde gebracht
hatten a)^ so entwickelten dagegen die Väter des Orato«*
riums^ Arnauidy Pascal^ Nicole, Malebranche
(vergl. §. 337- 341- and die dort angeführten Sdmften),
um ihrem verderblichen Einflüsse entgegenzuwirken^ ein6
strenge^ aber oft mystische und schwärmerische Moral,
welche sich nicht lange in Ansehen erhalten könnte. Der
Duc Fran9ois de la Rochefoucauld (geb. 1612>
st* 1680) schilderte dagegen den Menschen^ Wie ei* ist^ als
ein eigennütziges Wesen b) , und der verdorbene Theil
der hohem Stände fand darin eine •behagliche Moral.
Bernhard von Mandeville (ein Holländer von firan-
^ösischer Herkunft, der sich als Arzt in London dtifhiel^
geb. Äu Dordrecht i670, «t 1733) behauptete sogar, alle
fugend s6y ntir ein künstliches Prödüct der Politik und
Eitelkeit, und das Laster der Einzelneri sey der Gesammt'^
heit vorlheilhäit; Behaujptungen, durch welche der Grund-^
unterschied des Guten und Bösen, des Rechten und Uh«
techten ga'tiz aufgehoben wurden),
o) Vergl. Ln morale pratique dea Jesuit es. erc. Mona, 1669 — yS«
8. Vm Vol. (Voll. 111 -.VIU von Arnauld).
b) Heflexlons ou aentences et maxiines morales de Mr. de la Rd-
cfaefoacaald. Par^ 1690. la, Amsierd* lyoS, la» mit Ab^
dte Mß. Ce
404 m. Periode. I. Absobn« UL JMk.
•einer RdLigioBtptfrtei bestimmt wnrdeii, eine Lebrstellii
lo Sedan, ^od «pätereaRoUcrdam, 1681» warde daselbjC
in Tiele StreitigkeiUn Yerwaclelt, und tUrb 1706 ü
glicklicher Unabhängigkeit. Er war ein denkender Geistp
welcher Vorurdieile, Jrrthomery Thorbeiten, vorzuglidi
Aberglauben und Intoleranz , mit mnnterui Wit«» Gelehr-
samkeit und Scharfsinn bekämpfte» Anfangs war er der
Gartesischen Philosophie zugethan ; aber die Vergleidiang
mit andern Systemen > und die reriraute Bekanatachaft
mit den skeptischen Raison nemenis, erzeugten in ihm Miss-
trauen gegen die Möglichkeit einer positiven Vernuniler-
kenntniss. Er hatte sich überzeugt» dass die Vernunft
zwar stark genug sey, Jrrthümer zu entdeck er»
aber ca sckwach, am ohne fremde Unterstützung selbst '
die Wahrheit zu finden: ohne göttliche Offenbarung fiih- i
re sie nur irre^ Daher suchte er in allen Systemen und i
Lehren die schwachen Seiten | die Widersprüche und
Ungereimtheilen auf, weldie dentioch Ton einer Partei ,
für wahr gehalten worden waren* Besonders deckte er
die Schwierigkeiten in der Lehre von Gott, Sdiöpfung^
Yeraehung^ in der Lehre vom Bösen, von der Immate«
rialitatj Freiheit und von der Realität der Erkenntnis«
der Aussenwelt auf. Wenn er einerseits die Vernunft
der Offenbarung entgegensetzte, und letztere als Leitstern
der ersten betrachtete^ so wies er dagegen andrerseits
in der geoffei^barten Religion und theologischen Moral
Sätze auf, welche mit der Vernunft unvereinbar sind, and
DÖthigte dadurch zu tiefern Untersodhungen. lln seinen
Streitigkeiten mit Jean Le Clerc (^. 345) über Vi>r~
sdiufig und die plastischen Kräfte £^), Isaac Jacqu^«
lot (§. 3S9)0' Leibnitz, über den Ursprung des B>-
aen ($. 368 not. c) und andern bewies er philosophische
Ruhe nud Würde, und wirkte durch seine Schriften za^prosse«
rer Verbreitung der Aufklärung, 80 wie auf der andem-Seite
auob der haltungslosen Freidenkerei« Einen sehr bescfara'nkt m
Skeptiker dioser Zek imd Gegner« $. 3jrl. 4M
8keptiGl«iiiiis ifiQMerle leaii fiapt. d« Boyer Marquis
d'Argens (Friedrichs dea Gr. Kammerherr, gest. ■«
^ix, •einet Vaterstadt» 1770)/). Bestritten varde
zwar der Skepticismus von Pierre de Yillemanty ^),
Jean Pierre de Crousaz (geb« |663j «^ 1748)/0i
imd Formey (st. 1770) 0* ^^' ^^^^ widerlegt-
es) Jo, la Placette de iosauabili Rom. eccl« •cepiicijmo. Amit.
4626. Fr^oc Tutreiioi PjfrvhQaiamiM ponUficiiUb Logd. Bat,
1693»
k) Peiri D«n* H t| e I i i GomnieDkarius d« rebes »d eam perlinenti-
huM. lUg. Com. 1718. 12. (Vflf aucli (OIif«t) ]gJog« 4^ ^.
Huet vpr den Huetianis. 1733*
.*. — Demooktratio evaugclica. Paris. 1679. &. AiMt. 16B04 8. «•
üftcr. Ceosura philo»opIiiae Carteaianae. u. a. Schrifteo •• obes
^, 533. Litt. Qiiaestionea AlnetaDae de ooocordia ratiooU et £^
dei. Cadom. 1690. 4. Lipa. 1693. 1719- 4« Traii^ de la folbleaao
de rcsprit humain« Aipatcrd, 17:)3. 4 a. Deutacb« Fraokf, a. M.
1724. 8. .
Pagegea :
Ant. Muratori trattato della forza del inleodimeDto itimaDo o
ai^ ii Pirrorusrao confutato. yeuet.,1745. 111 Ausg. 17^^? 8« )
c) Pierre Bayle PeusiSes si|r les coipeles. 1G81» Arnst. 172a —
1796« IV y«/ll. 8. Diciionaairc hislorique et crJliqQe«.s.ubeh S.
ai. c, RepQose et questkius d'i|n Proviocial. Rutlerd. 1704. V
Voll, 8, Leltr<!s'. Roilcrd. 1713. Arosterd. 1729. 8. Qeuvrcs
diverses, h U Have, 1735—1731. tV Voll. fol.
Des M«ix«auxla via de P. Bajla. Amatetd. )73o. 12. jk 1a
Haje, 1733. II. Voll. 12.$ auch vor dea Amsterdamer Ansg- «i«*
Qioiiooo« 1730 u« 1740» u.,der Rasier toq 1741, * *
C. M. Pfaff&i DifsertatiQo<is anti ~ Batliauae ires, Tubiug. ;7i9-
4.
d) La Clerc schrieb gegen B.: Defense da la prOTideae«
cooljra U$ Maaicli^eus, dojit les salfopa cmiI M, propos^ef pär
Mr. Bajle dana son diolioonaire critique, (io d«m 1. Tb* der
Parrbasiaoa p. 5o5) aus dem Slaudpuoct eioes OrigcfniMen/uDd
,^ ^Yertbeidigte dauD auch d«^ CudwQHb besonderf ip Hinsicht de«
plasliscben Naturen, woriiber mehrere Slreitschriften ge<j>
^ecbselt wurden, \u welchen zuletzt La Qlttc Ballen des Atbets-
luiis -beschuldigte. ^
p) Jacquelot griff seine theologlsoha Ansicht an in dam Blichet
Couformlt^ de U Toi avec la raison, on defense de la religluQ
cuntrc ies principales äifficultes n'pauducs dans le dictionnaira
bist, et crir. de M. Dayle. Aifistd. 1706« 8.; worauf Baylo im
der rcpouse aux «jucstioos d'un provinciale T. 111. antwortete.
Jacquelot scinieb dann ein exaraen de la theolo^ie de Mr. Bay-
1q I worauf fiayl« seiae eulreiisiiä de Mauiae et de XiieiDiste ou
406 SL Periode. LAbMslm. IV.Abth.
lot (erfC Qaoh seiocm Tode, üolierd, 1707 |ier«l|igeko|imieo)^ dia
Jae^uelot wieder benotwortece,
f) Bieher gehSrt besood, die phtlos, du bon fent, on reil«(ioiis phil^
iotopbiqaee tnr Tiiicertitade de« coaQoiiMocei homaiiic»» LoodL
(k la Haje) 1737« ia. n« 5(t, Deatacb, Bieslap, 1766. 8t (Aacb
fo den Oeurret du Marq. d' Argen« Voll, XXlV 1768, la.) Feiw
«er d|a unewoire« pour ««nrir k rhiatoira da l'esprit et du coenr
et«, k la gava,i7V*, Voll, UI, 8, 11,1765, VQliaY, la, Deuuch
Berl, 1764,8.
f) Petn dayillemtody «cepticUmna deballatn« aeii bnmauae
eogoatioiBia ralio ab| tmis radicibi)« «iiplicau «t«« Lugd, 3ai|,
4697« 4. y«rgl, S« 137 Litt«
A) 8« oben d. Litt, ^ }• «a4«
1) S« •bgwd<Hlh»tt
GraocLnng einer eigonthnmliclieii Pbiloao^
phie in Deutsohlnad,
Pufendorf,
In DeattcUim4 erhob «ich in 4ei> Mitte des I7tea
Jahrbnndert« die Philosopbie zu eigentbümliober Kraft,
Eioea Aof«og machte in einem beschraniLten Gebiete
Bkm» Frhr, von Pufendorf, \^elcfaer dem Natur«
rechte eine vrissenscbafUicbe Form gab. Er war gebo*
Ten tQ32 'Q Flöhe bei Chemnitz j hatte in Jena die Phi«^
loaophie de« Des Carte« studirti war aeit 1Q6I Professor des
)fatiu- nnd Yülkerrecbts zu Heidelberg , djinn ^668 zu
I«nnd| nnd starb als Brandenbnrgiscber Historiograph sa
Beriin 1694* Er suchte das Naturrecbt als eine, von den
tjehren der Offenbarung und den Satzongen des positiven
Becfats unabhängige Vemunftwissenschalt der Rechte und
Pflichten zu behandeln , «- wa« ihm viele Streitiglteiten
Pufendorf» $. M3. 407
mit den dieologuiirendan Philoaophen (s. B« Valant. AI-
berti und Joach. ZenlgraT) ^ozog, -— und Grodu» und
Hobbes Ansiebten zu rereinigen« Das yon Grolius «u%6-'
stellte Princip der Geselligkeit (Socialität) kam durch
ihn erst recht in den Gang. Der Mensch ist aus Selbst-
Hebe und wegen seiner liiilfsbedärlltigkeit won JHatur ge-
^B^9 ^^^ Andern Hülfe zu suchen, aber durch die Ver-
derbtheit seiner Katar (Hobbe's Maturzuslaud) , durch die
Üanniehfaltigkeit seiner Begierden , Mangel an erwerbli-
dben Mitteln , und Veränderlichkeit seiner Gemüthsart
auch eben so sehr geneigt , Andern zu schaden , -wozu er
durch die Geschicklichkeit seiner Hände und durch seine
List die Miltel besitzt^ Aus Selbstliebe entspringt daher
das Naturgesetz, welches gebietet, Geselligkeit so
viel als möglich zu erstreben und zu erhalten^
und erst durch Gott, als Schöpfer des Menschen und
Urheber d^a Gesetzes, seine völlige Sanction erhält.
Daraus leitete Pnfendorf alle .Pflichten, sowohl die
ethischen als die juridischen, ab. Er unterschied
noch nicht Naturrecht und Moral, und schloss sich in
Tielen Stücken noch an die christliche Moral an, leg-
te aber überhaupt den Grund zur allgemeinen praktischen
Philosophie. Die vielen Streitigkeilen, in welebe er ver-
wickelt wurde (bes. mit Ai berti, vgl. §. 324) j haben der
"Wissenschaft wenig Vortheil gebracht. Dagegen fand er
Tiele Commentatorelk«
S»fn. Pnfendorf BlemeoU iumprudeutlae noiverMlis. Hag. C6ni.
1660. 'Jan, 1^9, 8. Hauptwerke: De inre natarae ei gedtinm
libb. VlIJ. LuD(C 1672, Francof, j684. 4. ciiiib QQÜa Hcrtii,.
Barbeyracii et Mascoyii. Francof, et Lipa* 1744. 1769.
]I VoIK 4. n. öfter; frauz. Ueberaetzung ron Jean Barbe 7«
rmfis Amateril. 1706. IV Auag, Baael^ 174a. U Voll« 4-; und
der Anazug djeaea Werks: De officio hominia et citis libb. II.
Lnnd. 1673. g« Q* öftere Com nolia yarioram. Lu^d. fiiit» 1769.
]1 Voll, 8« franz. yoo Barbe^rac, Amaterd. 1707* u, öfter. Au*^
aerdem noch Crit acaiidjca. Fraocof, i6d6r n« viele »taaUr. u« bi-
ator. Werke.
Vth9f Pafeqdorl't Nacarrecht, •• L«lbntlz. (ygl. (.558. o. a.)
408 ni. Periode« I. AbsckiL IV. Abth.
f 353-
pootepelle Elffgf 4« Mr, de Leibqii« io der HUtoire 4e Vaea«-
demie ro]f«]e des gciencts de Perit 1716. (Die Lcbeosbetdirei*
hvm$ iM>ft !•• Ge. ▼» EccM-d liegt «am Oninde, welche Herr
TQQ Mprr io d. Jouroel ^nr KufU^rtofaiclite uqd ellgemeioeii
Lilerator, VII Tli. Nürob. 1779, *"* ^^"^ Origioale bekaoot ge-
inacbl hi^^ Deutlcbe UcberaetsaDg v, B(aring) bei «eioer Ue^
berteunqg der Tbeodic^e. — Mrt BaUl^ £Uge de Mr^ de (leibn
tiitz, qui a r<finporle' le prix de Tacad. de Berlin 1769. 4«
lieben asd VencicIiDiaa der Sehrifteo dea Uemi ▼. Leabnitm Im
(«adoTici'a auafqbrlichem Eoiwurf einer TqUailodiieo Hiaio*
rie der Leiboilzschea Plulosophie im ersten Bande, Leipz. 1 yS?« 8«
Xaroprecfat Leben dea Hrn. ▼. Leibnit«. Berlin, 1740* B«
Oe^chicbte dea iirn. von Leibnilz, •• d. Franz« dea BitleT r« I • •«
coiirU Letpx. 1767. 8.
A, 6. Kiatnera Lobachrift auf Leibnitz. Altona, 1769« 4*
Mleb^ diaamanq A''ersi|cb qbcr d#a Leben dea Fred^erra ?aq
LeibniU. Müoater 1783. 8.
pn Leben dea Prbn. >. L. von Rebberg findet man in den
Hanniiv, Mag«». 96. Jabrg, 1787.; einr andere Biographie in A,
Klein'a Leben und Bildnissen grosser Deiiudien. 1 B., nnd
eine dritte im Pan^beon der Dcntschen (vou E b e r h ■ r d)« '
Das ganze Gebiet der IMülosopliie aber amfaMU
Gottfried Wilhelm Leib iiitZy/ welcher der philo»
aopliischeii Forschung isx Oeutscbland einen höhera
Schwung gab. Sein grosser, genialer Geist unifasste al-
les Wissens^Hirdigey besonders Mathematik nnd Philoso-
phie; kein Zweig der Wissenschaften war ihm fremd» in
jeder machte sein philosophischer Geist AufgahoB'on4
Entdeckungen snr Berichtigung und Erweiterung des Wis«
sens. Er sli(tete in Deutschland eine Schutte, welche
durch Gründlichkeit und systematischen Geist sich aus-
, H^eichnete, die Scholastik rolleilds stürzte , und über alle
Wissenschaften wohlthätigen Einfluss verbreitete. 'Zu
dem allen legte Leibnitz den Grund durch Yerglei-
chung und Combination der bisherigen philosophischen
Systeme, durch einen gebildeten und originalen Geist,
' ddrch «eine umfassende Gelehrs«i|]keit, durch' Üß Libye-
Leibdit«.* 5* 38^^ 4?9
iNditit «eioer Denkart, welche «neb in veracbleten und
verworfenen PhiloiBopheinen noch eine ^ute Seit0 und .
Stoff zu weiterem forschen fand» dnrch seinen Sinn tir
Harmonie, dnrcB die Menge von nenen Ansichten, Ideen,
Winken nnd fi^ypotl^esen , die sein erfinderischer Geist
gleich Lichtfanken aasstreute, deren Verarbeitung nnd
systematische Yerbiudung er aber Andern überliess« Er
war 1646 den 31« Jon« au Leipzig geboren, wo sein Va«
ter Professor ' der Moral war. Er «tudirte Philosophie
(unter Jacob Thomasius, geb. zu Leipieig 1622» «t. 1664),
Mathematik (unter Erh^ Weigel in Jena; st» 1690) nnd die
Rechte, las die Qlassiker in ihrer Urspraclie^ besonders
Plato und Aristoteles, deren Vereinigung er sich (ruh
zur Aufgabe machte. Seine ausgebreitete LecUire und
Correspondens , seine fHih sich entwickelnde Selbstthaüg^
keit, seine Reisen, (besonders nach Paris und London),
seine V^i'bindung mit den ausgezeichnetsten Gelehrten,
Staatsmännern und Fiirsten seiner Zeit, dienten zu seiner
Ausbildung, und gaben ihm Vielseitigkeit und Gewandtheit«
Er st. 1716 den 14* November zu Hannover 4s Han^öve-
vischer Geheimerrath und Bibliothekar, von seinen 2eit-^
genossen und von der Nachwelt (audi noch vpr Kiur^Mi
dnrob ein Monument) geehrt,
$* 344*
philotopluMlM Soliitfteii: Sdofl" Diitert. de priocipio iediridiMlIfiH
DM. Lipf« iG64,. Specimeo quaestiopam philoaopliicanin) ex iure
collectarum« ib. eod. Tract« de arte cninbioatoria , cai Bubneze
est demooatratio exifteotiae dei ad matberoatioam certrtndmem
exacta. Lips. i6ß6. Frcf, 1694. 4. PhilMopbiacbe Abband-*
Jungen , in den Actia ernditorum aeit i684. und In dem Jo'ttrual
dea faTana.aeit 1691.
GoUfr. W. L e i b Q'i t i i <kpera, «tqdio Luk D a t e n a. GenfT. j 76S
VI Voll. 4. Zu yerbioden nit(:-Oeuvret philosopbiquea de fe^
Mr. Leibnitz publitfei pnr Mr. Rud. Erich Raspe, aree une
pr^face de Mr. Kaatoer. Amatd. et Leip.« 17.65. ^| dmtachr
G. W. JiCibuitzena pbiloaopbitcbe Werke, {nach Raape'^
Sammlung, a. d. Franz. mll Zusätzen und Aomeikungrn yu^'
M* lieittr. Fr. Ulrich. £UUe, 1778 — 1780« U YolL 9.
410 UI. Periode, t Abfchn« IV. AbÜL
A Cblltottott of papcrii wfciofa paM«4 beltrMD tli«« latv
Mr. Leibuitn aotl Dr» CUrke io the jesn 171Ö a. I7i6- rcUtin^
to the principles of uatar«! pliHoioplij aad religlon b^- Sam«
Clarke« Lond. 1717» 6, Fnuz^i" Recncil de divorsca pi».
«ei sQ.r la pliiloaopliie ^ la religion etc* par Mr. JUe&bniu, CUrke,
I«(ewtoD (p. Maizeaux). Amstd. 1719. 11 ed. 174Q. II Voll. 8.)
deuctch mit einer Vorrede roQ Wolf, von Job» H» K. 5b 1er.
^raiikf, 17x0. 8f
. lieibnitii Otiuin HaQPoyerapam, aive Miacellanea G, Yf. Leiböitii ed.
Joach, Fr, Fe II er. Lipap 1718. 8.) und Moonmeou yaria ine-
. dtti (twcite Saromlupg). Xipa* 1724. 4«
Leibohit epiatolae ad diveraoa, ed, Cbr* Kort holt. Lipa» 1754«—
1743. IV Voll. 8. Commerciuni epistolictiiQ Leiboitianani , cd.
' ^ Job. Dan, Gruben Rannor. et Gotting. 1746. U Voll. 8*
Oionier«ii rpialoUci Leibaittanl ijfpia noodum «ruigati a«|fct«
apaciniioa e4* Job. Ge, H. Feder. Hapnov, i8o5, 8»
Vergleiohupg der Leibottzischea und Nev tonischen Metaplijaik,
(Tgl. Litt. XU §p 346t} TOD Lndw, Mart. Kable. GGttiag. i74i.
In» Franz» ober«, a la Ha}c 4747. 8. Begueli« eaaaia d'nne
coociliation de la metaph^fiqae de Leibnitz ayec la physique de
Newton in den M/n). de TAcad» 4$ Beriio 176^» pentach ui
Hiaaiiiaopa Mag« B. Vt
X«eabnitU Syttema theologicom mit franz, üeben. 1819, Deniscb
mit d« lat. Original : Leibnitzeos System der Theologie etc. über-
actzt TOQ Audr« Bus» iK Nie. Wei« etc« mit Vorrede von Lorm
Doller. 9, Auil* 1820. Mainz. 8> (m. vgl. die Receoaion Jen.
Litt Z» 316 — a 18. Jahrg. 1823, u. G, £. Schulz über die Ent*
deekung, dn^ Leibnitz eio Katbolik|geweaen aej. Gott. 1837« 8.)
Leibnitz wurde darcli scharftinnige Vergleicbang
der berühmtesten pbilosophiscben Systeme in Terbindaag
mit den Forderungen der Zeit, dorcb einen in Erfimhaag
sinnreicher Hypothesen, Vcrbessernngen und Ausglei-
chungsmiUel entgegengesetzter Ansichten 1 fruchtbar«»
Geist und durch grosse mathematbche Wissensehatl^anf
^ein philosophisches System gefuhrt Sein Ziel war, die
Philosophie so zu reformiren» dass sie sich einer ^ der
Malhematik: gleichkommenden wissenschaftlichen Vollkom-
menheit erfreuen, und aller Widersti:eit9 unter ihren Par-
teien sowohl, ali mit der Theologie aufhören solltet *
Er dachte daher besonders auf die Verbesserung der M e-
thode und einige materielle Grundsätae, durch welche
die Schwierigkeiten in den wichtigsten Untersuchungen,
und mit ihnen die Ursache des Streits der eutgegenge-
Leibnitz, $, SS5« 4li
fltMte Fartrien entfernt werden kannte, Pemni glaubte
ar/die Philotopliie mfisse wie Mathematik be-'
kandelt werden, und war daher aaph für daa Sj^
Stern deg RationRlismuSy wie es PJato und Carterina
nwftaat hatten, ohne diesen gans beizatreten, nnd for
die Methode der Demonstration, Aus diesem Grunde
schätzte er auch die SpholasiUu Vor allen' T)ingen be-
haiiptete eri £s gibt nicht allein in der Mathematik,
S0«iern aircbin.deT Philosophie nöthwendige Wahr-
keiten« deren Gewissheit nicht au« Erfab*
mng entstehen kann, sondern in der Seele
selbst gegründet seyn mnss. In diesem an sich
nobtigeii Gedanken y und in dem Streben , den ftationa*
Ivnniii des Cartesins von dem Unerweislichen zu befreien,
«hiie durch eine tief eindringende Reflexion die Grand-»
bedjngnngen der philosophischen Erkenntniss, so wie ihM
Methode und Gränze zu bestimmen , liegt das Grund«*
princip des Leibnitzischen Rationalismus,
welcher hauptsächlich durch einr, der Lockeschen
entgegengesetzte Theorie , der Erkenntniss , iu der
Monadologie und Theodic^e sich vkenntUch maC^.
Auch suchte L. eine Charakteristik oder Unirers«!«»
spreche, wdche zugleich die Kunst zu er^den und
zu beurtheUen in sich begriffe, und deren Zeichen für
4as gesammte Erkennen dasselbe. leisteten, was die
^rithuietischen und algebraischen für die Grossen^erhalt*
Hisse (Oeuvres phijosophi^ues p/ 535 seq, f^}^^ philos«
$. 30« 33« 3«, 37 )t
* Discoars da 1« ceoforimt^ 4« 1« fol st«« U rsisoO| hm 4er Thti^
$. 358-
Pie nothwendigen Wahrheiten sind an-
geboren, nicht dem wirklichen Bewusstseyn, sondern
der Anlage nach. Denn es gibt dunkle uud klare, ycr-
4lft III. PerÄ0de. .1. Absehn. W. Abth.
worT0ne und* d^utlidii Yöntdltuigen. Alle dhHilldie
sind rerworren; deutliche Erkenntnisae sind
ein £igentliam des Verstandes. Das Cattesiani«^
sehe Krilerium dev Wahrheit ($. 334-) ist unzureiohead ^
die Regeln der Logik, welche auch die Matheniatik«p
befolgen, sind dazn geeigneter. Alle unsere Schlüsse * be-
ruhen auf 2wei Hauptgrundsätzen ^ nämlich
Sal;se der Identität oder des Widerspruchs,
dem Grundsatze des zureichenden GrunA»«.
Beide Pripcipien beatiehen sich sowohl auf die notli»
wendigen, als auf die zufälligen Wahrheiten«
Die notbwendigen Wabi^heiten werden durch d«a
Grundsatz des Widerspruchs, y ermittelst der Anäf
lyse des Zusammeiigesetzten in seine einfacfaen Bestaadi
iheile, die znialligen Wahrheiten durch den Grundsata dea
fureichenden Grundes, der uns auf einen absoluten und
letaten Grund ausser der Reihe der zufalligen Dinge hin-
|ubrt, (gefandeui (princip. phüos. §. 3l-!^36« Tbeodie^
P- L §• 44.) Die VorsteUangen , die sich auf Objeote
ausser der Seele beziehen, müssen mit denselben in Ver-
bindung stehen und Übereinstimmen, sonst wären es bioia«
Täuschungen. Der letzte Grund der Wahrheit der an--
gebornen und npthwendigen Grundsätze ist in Gott, alf
der Quelle aller notbwendigen und ewigen Wahrheiten^
sie hängen von dem göttlichen Verstände, (nicht
yoh dem Willen) als dessen inneres Qbject, ab. • (ijunnio.
philos. §. 47,)
Lcibniti^i mediuiiooes de <;ognitioQe, yeriUt« et ideis, ib den
ActU erudltpr. 1$S4- '
I^luiivei^ux Ema^a «UV rcntendement buoiaia psr l'aiiteiir de rhar-
jiiouie prceiablie, 40 deo yoa Raspe herausgegebeneu Oeiirre»
philosofbiques«
|. 35Gt
J.il t erM inr : Hieh«r igebört vorzüglich: Priocipes de 1a naiiir« et
jirnre foudes eu raison par leu Mr. le ßaroa de Lelbniiz , in der
EHiupe $av«Uie 174& Kovembi« Aru VUj und Hecudi sie
T» n« o<l«r Uu: ptiQcipfft plii|pi«f¥iM LelbnlUi itinre geoine*
li-ico tleinonslrata cum pxcerptis ' ex epislolls pliUosopfii et icho-
Ins (inibusdam ex liiitoria phllosophiii« , aiictore Mich. Gottfl
Haovchio. Frcf. et Lipa. tj2S* 4. — Act« Erml. SupjA. (1717)
T. VII. Secl. XI. Vergl. LiUeral. iii 5, 35g. Aoin. c.
Die Monadologie ist der Mittelpnnct des Leib«
nilzisdien Systems ^ durch wel<}lie Leibnitsr die leta^*
len Grunde der realen ErkenntniM gefunden zu haben
glaubte. Plato und Tielleidht die Ideen dea Ar^ftes
Franoit OHsson a), (gest 1677) haben seinen Geist
daraiif gefuhrt , der darin auch das Vereintgnngsmittel
der Platonischen und Aristotelischen Philosophie fand«
IKe Erfahrung lehrt uns, dass es zusammengesetzte
Substanzen gibt, folglich muss es auch einfache
(M-onaden) geben (princ. philos. p. 1.)^ denn die
Sinnlichkeit liefert una nur verworrene, der Verstand
deutliche, d. i« wahre Erkenntnisse. Das Einfache ist
der Grund des Zusammengesetzten } weil dieses die Sinnci
nicht deutlich zu erkennen vermögen, erscheint es uns
als susammongesetzt und ausgedehnt. Die Monaden kön-
nen ^ als solche, durch Einwirkung von Aussen nicht
Torändert werden; sie enthalten vielmehr selbst den
Grand ihrer Veränderungen, und da sie als wirkliche
Substanzen gewisse innere Eigenschaften besitzen müssen^
wodurch sieb eine von der andern unterscheidet, da ea
nicht zwei Dinge geben kann^'die nach ihren
innern Eigenschaften vollkommen üherei>n-
• timmten (Principium indiscernibilium ) , und es keine
andern innern Eigenschaften gibf^ als Vorstellungen (Per-
ceptionen)i so sind die Monaden geistige KrSfte^
welclie ihren Zustand (Perceptionen) beständig zu Ver-*
ändern streben. Gott ist die Monas monadum, das noth-».
wendig existirende Wesen; jedes wirkliche Wesen ist eine
Fnlguration aus Gott, begrüizt durch die Beschränktheit
der Wesen, welche in der Receptivität beruht. Gottes
Wesen ist die absolute Vollkommenheit} ex besitzt alle
414 IIL Periode. I. Absehn. IT. Abth.
mogÜclie Realitäten ohne EittseliraQluiiig, denn keine Be«
alität streitet mit der andern; er ist der absolute Grtuid
der "Wirklichkeit der Welt und des Weseps der Dinge ^
(der 2üreicliende Grand, der ausser der unendlichen Rei?.
he des ZufaUigen nnd Bedingten gesetzt Werden nuss).
Bierauf beruht der Beweis ron Gottes Daseytt Und Ein*
heit Gott ist der Urgrund aller Erkenntnisse Wirklick^
keft und des^ Wesens der Dinge« Es gibt sonack eine
nnendliche ursprüngliche Monade/und abgeleite*
tei endliche^ beschrankte Monaden, welche sieh durch
den Grad und die X^üalitat des Vorstellens unterschei»
flen • — Monaden ohne Apperception (-schlafende K6rpev%
mit Apperception (Seelen)» ferner mit undeutlichem Be^
wusstseyn (Thief Seelen) ». oder mit deutlichem Bewosst«
seyn (vernünnige Seelen oder Geisler). Die deutlichen
Vorstellungen machen die Thädgkeit> die verworrenen
das Leiden oder die Unvollkommenheit der letatern» ans*
S^ Jede einfache Substanz, oder - Monade, welche das
Centrum einer snsammengeselzten Substanz ( z« B eines
Thieres) bildet, ist umgeben von. eine/ Masse unzahliger
anderer Monaden, die den eignen Körper dieser Central*
tnonade ausmachen^ nach dessen Affectionen sie die C^
genstiüide ausser ihr, -wie in einem Miitelpuncte , rpr^
stellt Und wie nun Alles in der Welt Verkniipft is^
tmd jeder Körper auf den andern, nach Massgabe der
Entfernung^ mehr oder 'weniger wrkt', und durch Ge-
genwirkung alhcirt wird; so ist jede Monade ein leben* ^
di^er Spiegel, versahen mit innerer Thätigkeit, das Oni-*
versum nach seinem Gesichtspuncte vor&usldlen^ und
0ben so geregelt wie das Unive^stTm selbst, b) •— « Es gibt
unter einfachen Substanzen ^ so wie zwischen Seele und
Leib, keinen realen Einfluss (influxüs phjsicus)^ aon^
dern nur idealen Zusammenhangs d. i. die innern
Veränderungen jeder Monade sind so bescfaafifen, dass
•ie mit den Veränderungen der ihr ftunächst yerbnnde^
Leibkiitz« $. 356« 415
nen Monaden zitsamtnenstiiiitnefi« Daher itx Scbein'i als
wurden sie von der einen in der andern bewirkt. Der
Grund dieser UebereinslimmaUg liegt in der nnendliolten
Weisheit und Allifiacht der Gotlheit^' welche es ursprüng-
lich so angeordnet hat, dass alle Dinge zu einander stim-
men (harmonia praestabili ta, Torherbeslimmte
Harmonie c), ygL Leibn* im Journ* des Sar« 1695« p*444 u.
465. 1696. ferner 16980 — Die Ordnung alles zugleich
Existirenden in der "Welt ist der Rau|n; der durch
die verwirrende Siunlichkeit entspringende Schein der-
selben, die Ausdehnung; die Ordnung der auf einan«
der folgenden Veränderungen der Welt ist di«
Zeit. Beide sind etwas Ideales und Relatives.
a) tnciultu c)e nattir« «abAtdbliae eoefgeticai •• de .viu naturae eius*
que iribtti facaltatibiu « perceptiva, adpetitiva et inoÜTai aactore
j^raac. G I i • • o o i o. Lood. 1673. 4« V
ii) Gdf. Plo ticquet primarU mooadologtae capits* Berol« 1 748.-8.
Def yon Leibnitz Lehrsätze über die Monadologie, in^. von Gott
u. seiner Existenz , seinen Eigenschaften und von d« Seele des
Menschen. A« d« Franz. ron Joh. Heinr. Köhler. Frcf. 1720. 8.
neue A. von J. G. Huth. Frcf. 1740. 8.
lusiitutions LeibnitzieDues 011 precis de la i&ouadologi«« Lyon,
1767. 8. ■»
De I a s t i dissertation cfni a remportf^ 1e prix propos^ par l'Äcade-
wie |l« des scieuces de Prusse siir le »yst^ine des Monades. BerL
1748. 4. ; anch deutsch. •» Desselben Verlbetdigang seiner
Schrift über die Monaden (nebst den Gegenschriften }• Frankf.
u, Leipz. 1748. 8.
Entw'nrf einer kurtefl Geschieht« der Schrifteti ton Aen Monaden
oder Elementen der Körper, von den Zeiten Leibnitzens bis auf
die jetzigen, in dem h 11* III. B. dÜ Göttloger philosoph. fiiblio-<
thek TOD Wmdheini. 1749^
e) Gs Betnh. Btlfinger Comraeulatio de harmonia animi et «or^
poris hnmani roaximO praestabilita ex mente Leibnitii. Francof*
et Lips. 1723. 8. II ed. 1735. 8.
Ancillovll (p^re) eswl sur 1-esprit du Leibnitzianisrae in d. Ab-
handlungen d. pbilos« Classe der Ae. d. Vf* Berl. l8i6. 4.
H. C. W. Sigwart die Leiboiizische Lehre von der präitabtlirlen
flarinonie in ihr<*m Zusammenhange mit früheren Philosophemed
betrachtet. Tübing. 1822. 8«
418 HL Periode« L Absdm. IV/Abth.
f. 357-
O. W.'LeiWitz Euay de TheodicJe »ür la Lonl^ de dien « la
libert«! de rhorome et rorig-me du in«il. ArnM. 1710. 8. 1^13.
l4. 20« 9d. Lfttein. Colon. lyiC 8* Francof. 1719« II Voil^ 8.
Leibuitii tentamio« Tbeodi^eae de booitale del, libertate fao-
Iniois et origine luali, VefsiooU oovae edhio altera c praefl
Aog. Fr, Böckbii. Tnbiog. 1771. II Voll. 8. Daiteob tml
FonleDelle'a Lobftcbrif>« Hanoov. lyto. 1726* 1736« 8. { -^ yob
Gottscbed. /Y. Aufl. Hanaor« u. Leipz. 1 763. 8*
Möglich sind in dem Verstände Gottes unendlich Tiele
Welten, aus welchen er die beste, d. h. diejenige, in
welcher die meisten Realitäten sind und zusammenstim-
,men, nach seiner Weisheit erkannt, durch seine Gute er-
wählt und vermöge seiner Kraft hervorgebracht hat
(Optimismus). Alles, was wirklich ist, ist daher das
Beste in dem Zusammenhange, wenn es auch an
sieh unvollkommen wäre^ und kein Ding kann anders
seyn, als es ist (principia §, LV*— LX.: Theodicöe I. p.
8* 9.)« Jedes Wesen ist /da, um den ilim möglichen Grad
der Glückseligkeit zu erlangen, und träg^ als Tlieil zur
Vollkommenheit des Ganzen bei. Dagegen streitet das
Daseyn des Bösen nicht. In dem Bösen unterschei-
det L. das metaphysische, physische und mora-
lische Uebel. Das metaphysische Uebel ist bloss notfa-
wendige Schranke in dem Wesen der endlichen Dinge,
aus welchem das physische Udbel, als Schmerz, und das
liioralische ) die S&nde, natürlich folgt. Das morali-
sche Uebel besteht, wie der Irrthum^ in der Berau-
bung (Theod. P. L $' 31-) und ist in dem *£reien Wil-
len der endlichen Geister gegründet, die Freiheit des
Willens aber ist keine IndilFerenz des Gleichgewichts (ae-
j[uilibrii), ein Bestimmen ohne Gruiid, sondern eine nach
Bestimm nngsgr linden erfolgende Wahl unter mehreren
physisch -möglichen Handlungen, wobei immer ein über--
wiegcnder Bestimmungsgrund, aber ohne Zwang und
Nothwendigkeit , vorhanden ist Ddsa Gott die ireien
Leiboitt. S* 3^7« 4f7
H«ndlttngen TorauBsidit^ streitet nielit tnit dieselr
Freiheit^ iin<l atid<drt nichts, an ihr^ denn die tiifSIligen
und freien Handlungen scliliessen nur die absolute
Hothwendigkeit ans, niolit die bedingte Ist gleich In
der Welt alles bedingt nothwendig, so muss doch der.
Mensehj der das Zukünftige nicht erkennt , nach Ueber^
legnng und Vernunft handeln. (1. L 58 f.). Hierdurch
wollte Leibnits dem blinden Fatum und der absoluten
Willkuhr dfv Cartesianer, auf "W^elche Gott gat keinen
Einfldss haben sollte ^ entgehen/ Optt will weder das
{Physische noch moralische Böse- absolut, sondern das er-»
stere will er oft al* nothwendige Folge tind Mittel^ das
letztere läsat er zu. Insofern es nothwendig mit dem Be-«
sten> ^das er wShlt, d« i mit der höchst mö^chen ToU«
kommenheit des Weltganfeen, Verknüpft ist, indem seine
Weisheit und Gate eine Harmonie Ewisdheo dem> Reich«
der Natur und der Gnade stiftet , worin die göttliche
Weltregierung besteht Auf diese Theodicn^e, in wel-
cher Leibnitz auch die Uebereinstimdiung der Vernunft
und dier Offenbarung behauptete, und kuf mehrere thed-»
logische Dogineh Rücksicht nahm , wurde er durch Bayw
Ic^s Zweifel und Einwürfe geleitet (s. die Vorr. fea diei.)»
Likleratnr: Georg; Bernh. B i ^f i n g e r de origioe et permiMiooS
maH praecipae moi'aliB. Frcf. ij%^^ 8« (er^^rtert die Leiboikziaefas
Theorie.) ,
,Fr. Cht Baumeister hUtorU de doatrins de optimo mnndo^
Ooilitii^ 1741*
Wo Hirt iODtfoTPniae de mundo optimo« tea» 1^45»
(Reinhard) DiaaertatioD » qai ar remportrf' le prix propoa^ ptt-
Tsead. R. At% Scieoeea de Pruiae aar rOptlmitme are« lea
pi^ces qui oot conCürti* BerU lyÖS« 4«
fismmlilng der Schrifteu übet die Lehre Toa der bealeta Welt. Roat«
1769« 8* Vergl. auch Werdermaatfa obeq asgeC* Mirift
$. a8»
Simmtliche Papiere bei Oetegenhelt der ätreiKglelteti xwiatihen
Platoer .und WezeL ^er LeibniUeiif Theodto^« Leaps»
178a. 8»
tieibpiüt docirias de maado optimo «ob eaamea rerocator denno
m Chn A« Le»ob« Creuier« Lipit i/gS« 8»
äi€ji^fi. Dd
419 m. Prnod«^ i Absehih IT. Abth. ^
Eia« (kr LolbnitiUcken rieb irilbenide TbMdWft vam^* mmA
Robiqet io k Werk« de Ja aatu?e. Anutd. 1761 — 6d.
V T. 8. Dentich Ffcf. n. Levpz. 176«« 8.
- Im« Kant über das MiMliogen aller pMloa« Veranchfr eiaer Theo-
dic^in aatneD kleincta Scbriftaft« 111 B. Bauraabtufigen ob^ des
Oplinüanma. Königsb« 17&9« 4^ ^
$. 358-
Loibnitx eatwickelte sein Sjslem nie TolUtandig^
qnd im Gänsen , aondern nur tbeilweise. Die prakti*
«che Philoaopbie hat er nur leicht berührt a)« Sein*
meisten Philosopheme sind nur daa Resultat einea analy-
tiachen und dömbinatorischen Geiatea^ einer acbarfax^ni*
gen Yergleichung dea WideratreiU und der Schwierig-
keiteti in der Theologie uäd jphilQBOphiei und einer ein-
seitigen und unroUatittdigen' Unterauchi&ng dea Erkennt-
niaaTermögen&t Er aieht in dem absolut Einfitcheii^ dea
Yer«tandeS| ao "wie Lock« ia dem absolut Einfachen
des Sinnea, daa Reale ^ was aller Erkenntniaa zum
Grande liegt, xAni behauptet ddief^ data durch daa^Den-
k«n daa Wtaevi der Dinge erkannt werde (Rationalia-
mna)« Allein er rerwechaelt die logiache Mögb'chkeit
und Wirklichkeit mifr der realeHi intellectualiairt die
Eracheinungen , und überaieht den Aniheil der Anschau-
ung an der Erkenntniaa &)• Wenn seiu Idealismua lest
begründet wäre, ab würde ein allgemeiner D et er mi-
ni ailiüa, mit wielchem die Freiheit der vernünf^gen
Weaeü nicht heatehen kann» erwieaen aeyn. Gleich woki
hat Mine Philosophie^ toU Ton kühnen Hypotheaed und
herrlichen Entdeckungen, einen Fortschritt der philoso-
phirenden Vernunft bewirkt, und eine Menge neu^ An-
slckten in Umlauf gebracht, woXu.die französische Spra-
che, worin er ge wohnlich schrieb, viel beitrugt
•) Eimclne Abhandlangen darüber sind de ptiiicipiii itlrif obser-
ipationei 1700* Aoonymi sententia de traetuta cL Tiri Sam. Pn-
f«od»rfii, ^nl inaoribittnr de oileiia bomioia et civia, id «->
aem Prc^ranm Toa Juau Cbr« fiöbmat, 1709. 4> (Vgli Opp,
Leibnitt. $. 8A9^ 4id
9d. DnlMt T.lT. P.i. p. 370* ütWr dai NaltitV««1it tieba
MMsIr dU Vorrtd« ta dcan oorpw Mfia geDtium, omI mehrtre
■etoer firiefe.
h) V^l. Iin« tCfttit'f tCfitik jer reinen Vernntift V.Anig. ^«316 ff.
ubor die Ain|)hiboKe der Iteflcxioiube^rifle.
5* 359. '
Aifeilälirlioliet EnCwiirl elaet*' voUttaadtgao HitUrie der LeUwUxl«
•eben Philoiopbie von C. GfiotberLttdoTiei, Leips. 17)7.
ll Tble* 8. r / /
Hlefaer gehören aneb die ot>eii 8. a5 «• 26 eng^fSbvteD Preiiaebi-if*
ten und W« L. O, Frbn, t. B)>e|-etein's ebenda*, genaimte
Sbbtift.
Leil)hitz Erhielt Tiele Aiiliäi]gQr> w«leh« mit der
iEnhncIdang und Begrütidaiag seiner Sätze eine lang«
Zeit geling fea thmi hatten^ «bei^ äucli Tiele Geg-
lier ^i)', welclie zum TJieil seine PbilosOphi^ mehr nach
ihreli Folgen als Gründeü angriffen^ hietana entstand
^in lebhailer Streit und ein erhöhtes Interesse £ar philo-
iöphische Untersnchnngeni ans welchen sich nach nnd
iiach ein tieferes Eindpngen in, di^ GrundbeditigtuigeH
ded philosophischen Wissens entwickelte, Ihre Verbrei-
tung auf UniTcrsitäteii Und ihre Herrschäff in Oetllsch^
land Wutde^ obgleich sie auch bei akademischen Lehrern
Beifall fand, einige Zeit dadurch aufgehalten; dass sid
noch flieht in »yateix^^ischer form aufgestellt Worden
lirat* In Frankreich xm^ England atanden, ihr ander*
Uindei'nisse entgege<i. Unter den VovzüglichaCen Nath«^
fblgerii dea («^nits: äEeichneteh siohk Michael Gottlieb
HÄttsetÄ) (geh* 168$ b« Dah^igj, starb 176^ zu, Wien)
tittd Ghtistian Wolf> -^, det t^eruhmtette , w^lchvx
4er lieihuitiischem Philosophie et'st einen grössern Wic^
knngskt'eia Verschafile» äebst dessen Schüler Bilfingdl?>
&antttg4rte^ (^ 96d0 anl,
ö) Ansaer BijU^tli^ tetaeitt WMeiiitolMi vdgeg^tt leibättä:
Lettre k Y^iuletu de rbistoite cles outraaet dea saTatis cooteoant
Uq ectatrciBsenleDt des diflicult<^« ; qoe BJr. Bajle a ironV<^ea duoe
k a}0t4ilie iMMlT«ai* # VknUm du täm^ eji du t<i#pa, Joimik deS
Dd i
420 in. Periode« L Abicha lYl Ahth.
••▼• 1698. p. Sag; ferner repliqve «uz reflexioiif dant 1« Jaeoii-
d« ediiioo dn Dict. Grit» de Mr. Beyle Art. Rorerioe für !•
•jf t^me 'de rharmoDie pr^eiablie in der hist. critiqae de I« le*-
pnbU des lettres T: lUy und recueil des diverses pi&cet T. If.
. p. 389, 4o3, 420 schrieb) Sam. CUr ke ((. 348.) nod Is. New-
ton (die Scbrifien^ welche den Streit zwischen Leibnilz und
Kewton entbsUen, so wie diejenigeto, welche dss Verbal tniss der
Lehren beider betreffen , siiid oben zn §. 354. ■ogefuhrt), der
Abt Foncher (gegen die barinonia praestabilita im Jonrn. des
Mrans 16^5» p« ^9 sqq*« g«g«n welchen Leibnitz in demselben
Journal 1696. p. 355.269); Fran^ois Lamj (de la condoisaanc«
de soi tnÖQie tr. 2. p. aa5 sqq. , wogegen' Leibnitz : Vepoose' auz
objecttons qute le P. Lamy fieoedictin a faites contre le systime
.de rharmouie pr^etablie im Jonrn. des sst«. 1709. p.<593), ge-
boren faieher Alle, welch« in der Folg« als 'Gegner Wolf'«
auftraten, besonders Pierre de Grousaz ({• 365.) in seiner Kri-
tik d«a Popeschen Gedichts : vom Menschen ^ «od in den refle>
xioos snr l'ouTrage intilal<^ la belle Wolfieone. Lausanne, ly^Sb
8.) gegen welchen de Vatttl schrieb: defense da syst^roeLeib-
nitien contre les objection% eV les tiuputatioos du Mr. CrottM»
eoutenus dans- Texamen d« l'essai snr rhomme d« Mn Pope»
Leyde, 1741. 8»
h) M« Gott!« Ha tisch Principia pUilosopbia« Leibnitii «»ben
S. 4i3;
«^ — ars inteniendi B« STnopsia^regnlärttm praegipntmm litis isi^i
veniendi etc. I727. s. 1.
«^ -^ Stl€«tii,mor«li«k Hai. 1720. 4^
J. 36e.
Gleichzeitige Denker.
ÜnUrdessen bestrebten swei viisrdienstfolle deat^di«
Aelehrte ebenfalls eine Reform der in Deutscliland herr^^
sehenden Schulphilosöpliie nath verschiedenen Rücksicli«
ten. Der als Mathematiker npd Phpiker berühmte Eh«
yenfried Walther von Tschirnhansen (geb.
i651 SUL Kieslingswalde in der Oberlausitz, st* 1708)»
melcher auf der Universität Leyden studirt, und sich mit
Des Carles und Spinozas Schriften vertraut gemacht hat-
te, arbeitete an einer Erfindungskunst tmd Metho-
de dpr wissenschaftlichen Beobachtung, wobei er das Bei-
spiel'der Mathematik vor Augen hatte ä). Christian
Thöm^asins b) (geb. 1655 zu Leipzig» st. als ProJ^ su
Gleichzeitige Denker, j. 36p. 421
Hall« i738) fuclite die Philosophie für den prekdtelie«
Sinn XU popularisiren und in deutscher Spreche zu Ter-
breiten e) In der praktischen Philoeophie folgte ec e«-
finghch Pofendorf, und verlheidigto ihn gegen seine
Gegner } nachher entfernte er sich von ihm ^^ nicht
sowohl in dem Principe, als in der Unterscheidung der
praecepta iusti (des Gerechten), honesti (Edeln),
und deeori (Anständigen) , so wie in der Einschran-«
kung des Katurrechts auf die negativen Vorschriften f&r
das äussere Verhalten , (weshalb er in der feuern Zeit
yon den verschiedenen Parteien «der Rtechtsphilosophen
ehen so sehr gelobt ^ als getadelt e) worden ist)^ und
wenn Ephraim Gerhard /) (st. 1718) und vornehm-
lich Mic. Hieron. Gundling g) (geb. su Nürnberg
J671f et 1729 sds Prof. zu Halle) mit noeh grösserer Deut-,
lichkeit und Consequenx zu Werke gingen. Uebrigens
machte Thomasius die v e r n ü n f t,i g e Liebe, welche
nicht Selbstliebe seyn sollte, aber doch eine verlatvto
Selbstliebe war, zum Principe der Sittenlehre. Der höch-
ste Zweck des Manschen war ihm Glückseligkeit^
d. i* Gemüthsruhe, welche aus der vernünftigen Liebe
folgt Die be\den letztern sonderten das Naturrecht noch
strenger von der Moral ab, und behandelten es als Theo-
rie des vernünftig und rechtmässig Erzwingbaren, oder
als Wissenschaft der eigemtlicben Rechte und der
ihnen entsprechenden Zwangsverbindliclikeiten im N««
Cur stände, schlössen sich abep gern den positiven
Rechten, namentlich dem römischen, an, dem man über-
haupt eine gewisse allgemeine Auctorität beilegte. Die-
ser Ansicht folgten daher vorzüglich die juristischen Be-
arbeiter des Naturrechts: lo. Gottl, Hei nee eins, die
Cocceji, Pütter; Gottfr. Achenwäll aber (geK
zu Eibingen 1686, st, 1756) 9 der auch das Staatsrecht
bearbeitete, bildete sie vollkommen aus h). Die Philo-
sophen hielten sich dagegen mehr an Chr. Wolf (vgl.
4%% , VSk Periode. L Abaclai. IV. Abdi.
f. 363.)t ~ . ilidi«r geLSrt «nch 4ev SUektiker BttdU
aeiis <) (Joh. Franz Budde, jel>, 4697f «t 1729>
<|) ( Cfcr. W«ll1i. Taehiraliaiiteii) Ifodkio« kneotU »ive arlii
ioYeaieiidi praecepia generali». AiDstelqcl, a6t$7. Lip», 1696. 170a.
175^. 4. Eiae besondere {^ebeoibeschreibaug desselben eracbiea
CürliU, 1709. 8. Vgl« Funteuelle*! eloges p« 166. Ueber seia
YerdieiMt um die Philosophie , Debs( Ausafigeu aus s. mediciaa
ueutls ygl. G. Q. Fülieborn's BeUrige V. St. S. 5a«
, Yi Biographie 4<s Chr. Thomasius in Scbrückh's «llgem. Bio-
glrspUi«; V. Tb. — ? Chr. Thomaains uach seineo Schicksa«^
ka nad 8e|iriltop ¥Od H« Luden« Berlio, i8o5« d*'—
Q, G, F ü 1 1 e b q tu über Ghr« Thomasius Philoso^hte im ^V. Su
der B^iirfige«
^) Cbr« Tliomasii introdiicUo in .philosophiam eulicafn ten pri-
jpae Uaeae libri de pnidenlia cogiianrli atqoe r|itociuandi« Lipi»
•^609. 3* U«U 1703. lutroductio ja philosophism ratioaalemy in
^oa omnibttS homlnibus via plaoa et facilis patidltur, sive sjllo-
gitfioa, yerum> yerisimilc et fjilsom di^cerne^i^ aoyasqqe verita-*
|es myenieodi. Llps« 1601. fi. Einleitung zu der VernunrUehre.
Halle, 1691. 8. und mehraials. Ausübung der VeintipMehre,
Halle, 1710. 8f Yei^uoli vooi W^MH dae Qei«(es % »• h(* Ealle,
1099. 1709« 8.
Chr. Thomesii Dissert« de crimine magiae. Hai, 1701, i^
^ ^ Chr. Thomas 11 institationnm iurispmdentiae divloae |ibb. III.,
|i| qnibus fuadamenla iaris nat. secundum hypotfacses iU, Pltfea^
.dorfit perspicue demoostrantur' etc. Fraocot, et Lipsk 1G88. 4.
Hai. 1717* 4.) deuUch: Halle, 1793. 4. Fondämeuu iuris na-
lufae et geaiinro, ex seesii cemmnpi dedocta. Hai« 1706« i^i8. 4.
Deutsch: Gruadleh|>9 des Ifatur-* und Völkerrechts^ Halle, 1709.
4«'— > IntroductiQ in philosqphiem mqralem cum praxi. Hai. 1706.
' Tob der Knast Teraanftig n« tisgendhafe cu^liebea^ od. Etalei-
• luug.SHir Sittenlehre. Halle, 1693, I710. 8. — ^ Von der Arenei
. -wider die i|nyerqüqAige Liebe , oder Ausübung der Sittenlehre,
Halle, 1696. 1704. 8«
Pf. Schneider piiilosophia moralis secundum priDcjpia ThomiH>
s^ana, Ha}. 2733,
f) z.B. von G. &. ßcfaulze (Leitfaden der Entwick^long d^r pbilos.
Pri^ipien des bürgetl. u. peiol. Rechts. Gütt. 18 13. 8. Vorrede
S. I q> S, 17) und yon dem Juristen Hugo^ der dieses yon der
Moral getrennte Naturrechl eine Todtschlagsraor^l nennt.
y) Ephrai«^ Ge rhaf d delloeatio iuris naturalis sive de princtpits
insti libb* III, quibus fundameuta geperaliii doclrinae d« decoro
^ccesserqnt. ' leo. 1713. 8.
ff} r(ic. Hier. Gundling yia ad yeritatem moralem. . Hai. 17 14. 8.
Ins naturae et gentiurq etc. Hai. 1714« 8« Ausführlicher Disc^urs
^ber dus fijatur- und VöÜerrechu Fraokf. n. Leipa. 1734. 4.
I3eher itin Sclfrückh's Lebousbeschr. berühmter Gelehriea.
II. Bd.
k) Coiifr. A€ti«Bw4iU Hm üMiw««. G#tn476o, 1I1.TII. «. ftmut.
de Selcfaofr tydi. H Tomi. 8« Obiertailoaes iorit nac. «C f>eiiC.
Spcc« I.»1V, Gottioe« tyÄi. 4» Prolegomenn iur. aat. Goit«
*i768. Ed. Y.^ iTÖi. .
i) Boddei eUmenta philof, practicae. Hai. 1697. ^" *>• ^^^
Elementa philo». inAtrumeutalia 8. iostitutionnm pluloa. «lectica«
T. 1 — 11]. Uli. 1703. S. u. *« Ed. VI. 1717. Eleraeuta pblloa.
theor. ib. 1703^ 8, n, ÖfUr« SelacU Inr. naU «t gent. Hai. 1704.
I. Wolf und die Leibnitzisch -^Wölfische Schule,
nebst ihren Gegnern und andern gleichzeitigen
Penkern« -
Vita, fata et scripta Chr. IVoIfii. Xipa. tt BrealtT. 1759« & lalu
Chr. Gortached'» historiiclie Lobacfafrift "" ** '
anf Cbr. Fi4in. ir. Wolf.
Halle, 1765» 4«
Wolf'a Leben toq Gerber tot Wolfa Oekonomik.) ferner cni«
andere Lebepabeacbreibnng in Büaching's Beitragen «nr Le*-
benageach. bernfamter Männer. 1. B« S. 5 — i58.
Cbr» Wolfii DiMerUt. inaug. Pbiloaopbia practica Hnivertafi« me«
thodo ^matheroaiica conscripta. Lipa« 1701» 4.
Cbr. W o 1 f ^a Yeraunfiige G«dank#n von den Knfifteo dea menadi«
lieben Verttande«. Halle, 1710. 8« u« öfter. — > auch lateiniach.
Vernünftige Gedanken you Gott, der Welt und der Seele cleA
Meükcben, a«ob allen Dingen überhaupt. Frenkf. n. Leipa.i7K9.
8. Yl« Auag« 1736, Anmerkungen dazu. Fraokf. 1734. 1737.
1733. 8t *"-~ Yerauche zur Erkennluifit der Is'atur und Kunat*
ll| Voll. Halle y 1731 — s3, 8. Vernünftige Gedanken Tiia
den Wirkungen der Natur.» Halle, 1733. 8.' — Ton den AbficH-
ten 4er natürliohen Dinge. Frankf. 1734. 8. — .'^n dea Men«
'acfaen Tbnn und ^§§ea, Halle, 1730. •—< von dem geseUachaft«-
lichen Leben der Menaoben und dem gemeiuen Wesen. Hallf,
1731, 8. Instilutioues iuris nalurae et gentium. Hai. 3750. 8.«
deutsch 1754. 8. Nachlicht tou seinen eignen Scbriften , die er
in 4et|tscber Sprache in verschiedeneo Tbeilen der Weltweisbett
berausgegeben. I'rankf/i73Q« 8. Gesammelte kleine pbilosophi-
sehe Schriften« Halle, 1740. IV Th. 8.
Latein, Schriften : Lnculenta commentatio de differenCia nexus re-
rum sapientis et fatali^ nccessitaiis, nee non systematis H. P. et
bypotbesium SpinoVae 1733, Oratio de Sinamm philosophia.
Hai. 1.736. 4« Philosophia rationalis s. logica methodu scienlifica
|>ertracuta. Frcf. et Lips. 1738. 4. Ed, 11. 1733. Philosophia
prima mto Ontologia. Ib. 1730. Cosmologia generalis. Ib. 1731«
Ps^-cholo^a amplrica. th» 1733. Psyohologia rationalis. Frcf.
9^ Lips, i73i. Tbealügitf^ naturaUt 17^6. 1757« U YoiU 4«
424 nL Periode. L Abschn. IV, Abtb,
Pkiifl^pbta fWAtCB vohferMBf. '|b« 175& 1759* 11 T«ll« 4.
luf natiirae, 1740, YIU Voll. 4« Pbilotopbia moralU «ive ethlc«.
HaI. 1760, lY Voll. 4. PbtIoMpbu ctvili« tiv« polittcii, fortge-
•eczt VOM Ificb. Cbr. HanoTius. Qal« 1746, IV VoU. 4, liw
geotintii. Hai. 1760. 4.
A* Meismer phllosoph. Lexieon durch ErkUrnog des bobhlve-
rwbmteii 'Wellweiaeo H« Cbr« WolCeas aimmfclicben deuUebco
Scbrifteo se|iica pbilof. S^stemi zoaaixii0eq£rtrag«iii Ba^r. n« Hof
1737. 8.
CliristiAn Wolf (geb, 1679 «n BresUa) bildeU
idcl) diircb das Studioiu der Mathemittiky der Carte«iani-
pcheii Pkilofopbie und i%r Medicina mentif von Tscliirii-
liaosen i:a einem der aiugezeicbneUten Denker der do^
matisch-Terttandigen Weise. £r beaaas weniger origi-
naleoi ßU analytiscb- systematischen Geist mit grosser P#«
pi4ari(ät verbtittden; verscbaffte duroh diese EigenscbaT-
i:en der yqn ihm von vielen Seiten ergän^^ten Leibnitm-»
•chen Philosophie auf lange Zeit die aasgebreitelste Heor-t
fcbafl, verdrängte 4nrch seine deutschen dehrbi-»
eher vollends die Scholastik von ^ den deutschen Cii*
versitaten, (wozu aach Chn Thomasius J, 360, mil%virk.l2,)
vnd erwarb sich um die wissenschaftliche Cullur dbr
Peutschen und ihreu Sinn für System 9 Ordnung uid
Methode eii^ bleibendes Verdienst £r wurde 1707 ,Pso-
fessor der Mathematik, xu Halle, nach mehreren Streiig«»
keiten mit seinen neidischen Coliegen^ — ^ besonders Jch«
Joach. Lange C^-^^^*)» ^^ welche ihn des Atheisaua
-beschuldigten, dni'ch, de]:en Cabalen 1723 von Halle ver-
trieben, darauf Professor der Philosophie zu Marburg,
1740 eher von Friedrich il. ehrenvoll nach Halle zurucl«*
berufen^ wo er, nachdem ^ seinen Ruhm überleht| 1714
den 9« April starb. ^ ^ '
5- 362.
Wolf ist der erste Philosoph, der eine voUstindi^
Eucyklopädie der j]ibilQ«ophischen Wjiaseli!»-
schntten aufstellte , und sie aach grösstentheils weit-
lüufiig Ausführte^ Die Theile der theoretischen Philoso-
Wolf- $. 862. 4U
phii tfnd iwdi ihm: Logik xmi HetupliyBlki Welche die
Ontblogie, die rationale (yon der empiriacKen unteracliie-
dei^e) Pajehologie, G>8mologi^ und Theologie nntcr aich
begriff} die der praktischen: allgemein|e praktiscke Phi«
losopbie, Ethik I Naturrecht, Politik; eine Eint hei«
lang der Philosophie; Welche^ mit Hinzofugung der
Aeathetik, auch noch jetst die herrschende ist Den Stoff
dieser Philosophie fand er grosstentheils Ton Ander«
vorbereitet« Er nahm Leibnilzens Ideen , mit Ausnahme
der Lehre von dem PerceptionsTermögen ' der Monaden«
die er ganz aufgab, und der vorherbestimmten Harmo*
nie, die er als Hypothese auf das Terhaltnisa des Kör-
pers und der Seele beschränkte^ und verarbeitete sie za
einem dogmatischen Dualismus; doch füllte er aacK man-
(ske Lücke durch neue Ansichten und scharfsinnige Ei^t-
wickeluug der gegebenen aus. Sein Hauptverdienst suchte
er in der Einheit, Bündigkeit und in dem systematischen
Zusammenhange^ welchen er dem Ganzen vermittelst der
$, g. mathematischen Methode gab} die er für nichts wei«-
ter hielt, als die vollkommne Anwendung der logiichea
Gesetze. Diese Methode beforderte zwar im Angemei«*
nen Ordnung, deutliche Unterscheidung der Begriffe
und eine bestimmte Terminologie, erzeugte aber
auch den Schein der Leichtigkeit, Alles demonstriren
au können, Sie verlor sich daher bald in den ärgsten
Formalismus und Pedantismus, und erweckte durch die
Leerheit ihrer Begriffe und die Breite ihrer Demonstrationen
«zuletzt Ekel an den theoretischen, vorzuglich metaphysi-
schen, Untersuchungen. Die Fehler der Wol fischen Phi»
Josophie bestehen darin, dass er bloss von dem Denken
ausginge die formalen und materialen Bedingungen der
Erkenntniss übersah, die Philosophie ala die Wissen-
schaft des Möglicheuji insofern es möglich
ist, betrachtete, den Satz des Widerspruchs zum,
höchsten Princip aller Erkennt^iia maehte,
426 III. Periode. L AbiohiK IT. Abth.
Begrfieb niid NeoiiA«ll4l«fiit{lioiiw im Mt Sf ifiM d«r Wis-
ien«chirfWii 8t«Ul«, die reale Bfdeutang derselbe» aber
(IU8 den Augen lieev» de« er kein zoretobendes Unter-
Bebeidiiiig»merkin«i der Verntinft-^ und Erfehrungser-
^ehntnisse^ *ngab, die Seelenüiatigkeit enf Vorstellung
reducirte, und die Cnterscbeidung des Eigenthämlichea
der Mathematik und Pbilosopbie in fkrer Form und Ma-
terie iibersab. Däss diese Pfaüosopbie den Determinis-
tnns begünstigte I batte fie mit' der Leibuifisiseben gt^
«lein»
^ In' der praktischen Philosopfaie inb^ondere
maebttt Wolf durcb eeiaen grundlichen Oeist Epoche.
£r tucfate einen Grundbegriff, aus ^ekbem er dnreh Ri»
eöimement den gnxaen Umfang der praktischen Philoso-
phie erschöpfend ebleiteui und durch welchen er" die ein-
Beinen Theile an den «Ugemeinen> (welchen er unter
den Neuern zTierst beerbeitetej systematisch an-
eohliessen könnte» Er glaubte dieaen GrondbegrifiT in
4em B^gfiVs der TöUkommenbeit gefunden su ha-
ben, und die Erfehrung schien denselben cu bestätigen.
'Unter den freien Handlungen > durch welche immer ge-
wisse Veränderungen in unserm Zustande und unserm
Verhiiltnisse 3feu den Dingen hervorgebracht werden', un-
terschied er nehmlich gute und böse. Was nun unsem
Zustand YerroUkomuiuet, d. h, was Uebereiiistimmung in
unsern Tergangenen> gegenwärtigen und zukünftigen Zu-
-stand bringt, ist gut, und böse^ was ihn unvollkommen
machte oder in Widerstreit mit sich bringt. Pie freien
Handlungen sind also pothwendig und an sich gut oder
-böse durch ihre Wirkungen und Folgen *, und sie wer-
den es nicht erst durch den göttlidien Willen. Hiernach
ist Tugend die Fertigkeit, seinen Zustand immer volU
komjuner cu UKMrhen. P«^ oberste Printip der Sittlich-
Wolfc S 36«. /*27
IteÜ ift: tbu«« wA« dich a&d deijien od«r Andrer
Zu»tiBtad imme» Tolikomm^er macht (perfio« ii
ip8iim)|' tiod unlerlass w»a ihn UBTollkomme»
macht. Dieses ist ein Gesetz unsrer Ternünftigen Ma-
tur, dem selbst der Atheist iinterw<H*fen ist, yrelohes aber
au^h mit dem göttlichen Wiile« übereinstimmt, Fiär das
Rechts gebiet wird dieses Geseta unter der FcNrm des
Durfens : du darfst thun v^ s. w. aus^esproclien ^ in der
Moral ist es ein Sollen. IHe Vernunft erkennt das,
-was den Menschen Tollkommen oder unyollkommQn
maclit, und alles sittlich Gute hängt to«i der Evkenntuiss,
das Böse von dem Mangel der Erkeuntniss des Guten ab
^-* daher heisst das Princip aach: lebe der Vernunft ge*
mass. Das Bewusstseyn eigner Vollkommenheit ist Ver-
gnügen; Zustand eines dauernden Vergnügens, Gluckse-
ligkeit; das fiewusstseyn einea ungehinderLen Fortscbrei-
tens %VL immer grosserer Vollkommenheit, die höch<le
Gluckseligkeit und iks höchste Gut des Menschen a).
Hierin liegen die Grundsätze, welchf Wolf für die Elhik,
für das Naturrecht, in welchem er Rechte und Pilicblen
uberlj^upt abhandelte b)f und für die Politik eu&tellte,
und aoa welchen er die einzelnen Regeln mit anschei-
»ehder I^eichtigkeit ausführlich ableitete, — Die Einheit
nnd CoQse^uenz gaben s diesem Systeme einen grossen
-Vereng yor (mdern« »o wie auch der Umstand, dftss dar-
in di^ Vernunft z\un Erkenptnissgrunde der Sitten-
leihre gemacht wurde. Allein -die Unbestimmtheit des
Grundbegriffs, die Schwierigkeit der Anwendung uud der
Ableitung aller Pflichten, besonders der Menschenpilich-
ten und der Rechtspilichten, so wie der Mangel sittlicher
Triebfedern I sind die Hauptfehler, welche, ungenphtet
der Bemühungen trefflicher Denker dieser Schule, nicht
weggeschafft werden konnten« £s hatte nur den Schein
eines rationalen Systems, und endete eus Mangel eiper
ToUstandigeA £rörteriui^ de« sittlif^hw fie^lisstseyus ^t
«2S UL Periode. L Mwiba. IV. Abth.
i
Eaümonismus (vgL §• 3760* Sinsdne Htterien aber
•ind in dieser Sohule.ii^cht ohne Gewinn dargestellt -«ror-
den; z« B. Ton Tliom.Abbt (geb. zu Ulm 1738» st
1766) c).
ä) Wolf» eihiiche Scbriften f. {. 56 !• und Job., Aug. Eber-
hardU SiUeolehre. "Vgl. ). 576. Anni. d.
h) Ihm folgte briondert du Menge der ptiiloiophiaGlien Be-
«rbeiter des Naturrecbta , nur das« ejt B a n lu g a r t e d ({. 369.)
und Heior. Köhler in dem von G u d d 1 i ti g ({. 36o.) be-
schränkten Umfange bebsndelten. Yornehmlicli wurde des Na-
turrecbt . nach \^'olfi•cbeo Piiocipi^n lon ^ettelblatt ($. 369.),
D a r j e a {§. 366.) uud zalerit noch Ton dem Criminatieten J.
Chr. Friedrich Meister ( Lehrb. des Naturr. Frof. a. d. O.
1809. 8.) bearbeitet. Die Eiklektiker Ludw. JtiU Frledr. Hqpl-
II er (al. 1797) — Nalurrecht des einzelocii Meosclieo, derGeaell-
achafteu üud Völker. Gieasen, 1760« 7. Aufl. 1816. 8«-^ und Joh.
Aug. Heinr. Ulrich (at. lSi3) wicheh nur in einzelnen TbcileB
Ton dieser Schule ab. ■ '
<;) Thom. Abbt Tom Tode für das Vaterland, Qresl. 1764. &• —
Vom Verdienste. Berl. 1765« 8«
Gegner WolTs und Eklektiker.
J. 364.
Eifersucliti Hass und Fanalismus erzeugten Wolfen
einen gefahrlichen Feind an Johann Joachim Lan-
ge (geb. 1670 zd Gardelegen, ron 1709—1744 Professor
der Theologie zu Halle), einem Schwärmer und Pieti-
sten, der gegen die Wölfische Philosophie, als sey sie
durch Determinismus und Atheismus dem Staate und der
Kirche verderblicli , Lärm blies a); viele Gegner, wie
Dan. Strähler &);^ J ac. Fr. Müller c) ,11. a. gegen
sie erregte, und Verhole gegen den Vortrag derselben
auf den Universitäten durch die iheolpgischeu Facullaten
auswirkte. Die meisten Gegher der Leibnitz - Wolfiscben
Philosophie w^ren Gelehrte von beschränktem Geiste,
tind bestritte sie aus Vorurtheil, einseitigen Ansichten,
Perleisucht, oder aus loblichem Eifer fnr die {Erhaltung
dev Penk&eihelt j«nd «ui Uasa das , Seclengeisles , mei-
Eklektiker. $. bB6* 429
itens nur in einsdoen Tbeüen waä durch Coostquen«
' sen I ohne bi> «nf die Principfen larücksugehen. Nor '
wenige Denker prüften sie mit gründlichem Geiste, und
erwarbeii sich einen bleibenden Ruhm, wie Job« An-
dreas Rüdiger (^.365.)# Jean Pierre de Crousas
(ebend.)) nnd besonders Cbr« Aug Crnsins (^.366.) und
Job. Ge. Darje« (ebd.). Die meisten Streitigkeiten be«
trafen weniger das ganse System ^ als einzelne Tbeile
und Lehren 9 besonders die Monadologie > die Torherbe-
etimmle Harmonie, Freiheit 4ind Determinismus^ hier
nnd da wurden feine Bemerkungen über die Methode
gemacht.
a) \Vö, loach. Lange ean» äti tt feliglonis naturalis adTerins
atbeUmnni etc^ HaL I733. 8. Modeata dis^'iattio ooTi pfail»*
•ophiae a^steinalis de deo, mundo et homloe, et praeaeriiin bar^
, nionia commercH iDter animam et corpus praestabilUa. Hai. 1735;
4.; (worin er die Einheit des SpiDocismils und der Leibnitxi»
sehen Lehre in dieser Hinsicht dai-zutbun suchte) 4 und: placidae
Tindiciae modestae disquisilionis. Ibid. eod. Bescheidene ausfuhr*
liehe Entdeckung der falschen und schädlichen Philosophie. HalUy
1724.. 4. — ?<OTa anatome seu idea analytica s^stematis meCa*
phjfsici Wolfiani« Francof. et Lips. 1726. 4. Vgl, Vollständige
Sammlung aller Schriften In der 'Wcdfiscfaen und Langisohea
' , Sueitigkcit. Marb. yj^y. 8. ,
b) Prüfung der ▼ernünftigen Gedanken des H. Hofr. Wolf'a t<ni
Gott n. s. w. erstes St« Halle, 1723. 8. 11. St. 1724.^ wogegen
Wolf: Sicheres Mittel wider ungegrnndete Verlaumdungen«
Ebend. 1725.
c) Zweifel gegen Hrn. Chr. Wolfens TerniinAige Gedanken toii
den Kräften des menscl^I« Versundes. u. s.w. Giesaen, i^Si. 8.
§. 366-
Andreas Rüdiger (geb. 1673 zu Rochlitz, des
Chr. Thomasius (§^ 360.) Schüler, st. 1731 zu Leipzig)
zeichnete sich als'eklekliscber Selbstdenkcr, darch Schärf.*
sinn und Gelehrsamkeit aus, bemerkte in vielen Stücken
die Mangel der bisherigen Philosophie , nnd siechte die*
selbe zu reformiren, änderte aber oft seine Ansichten,
und kount^ nie zu einem festen System kommen, weil
430 in* Periode, t Abseh». IV. Abth.
ei Htm tn Tiefsinti tti«tig«lto« Betona«f6 Verdl«iMter er«
w«rb er sich um die Logik| deren Gebiet er a1>eF luchl
^ron MetapliyBik unterschied, und tiamentli^h ttm die
Lehre von der Wahrscheinlichkeife ^ welche bisher g^n*
ip^nechlassigt worden war. Seine Gedanken über die
Mediode der sinnliehen (mäthentatiBeheit) niid iiitelleet»-
elfen (pbilosophiacheti) Deiiiondtr*lioii «ftthallen einsdne
helle Blkke) und die ei^sten KeiiHe einer tehirferh Un-
tersdheidnngf der Mathematik und- Philoaapliic.
Das Fundament der Philosophie ist ihm die Sapftndan^
tmd Realität. Das Wes^n der Seele, wie überhaupt al*
1er erschaffenen Dinge, hielt er far ausgedehnt, abetf doch
geistig i das ^er Korper setzt er iii die Elasticitat, Die
Torherfaestimmte Harmonie beslreitet er gegeti Wolf, als
mit der Freiheit des menschlichen Willens unverträglich.
Er hatte als Lehrer grossen Einfluss a). Je an Pierre
de Crousaz ($.351.) beurtheilte die Wolfische Methode
am griiudlichslen ^). Er war eiii Eklektiker, wie lo.
Frane* BuddeUs c) (Yergl. §. 360. )> l»- Ge,
W«lch ^) (geb. zu MeHiingen 1695) st. 1775)^ Sam.
Christ« Hdllmann e) (geb. zu Altstettin 1696» st.
i^hf) und mehrere Andere in dieser Zeit; aber seine
Werke eulhallea einen Reichthum yon treiSUchen Bemer-
kungen und gesunden Urtheilen«
e) Andi-i K ü ^ i g e t* I Disp. de cd « quod ombei idede otiantar a
seutfione. * Lips. 1704. Öe »ensu vcri et falsi libb. IV. Hai. 1^09.
8< Ed. 11. Lips. 171a. 4. Philoaophia a^dlbelica« HaU 1707.
II Cd. unter dem Titel: Itifttilutioties erüdilioois 1711. 6. 111 Ed.
einend« 1717» Phjraica divina^ recU Via etc. sd utranque ho-
minis üellctiatftD elc«, letideos« Frcf^ ad M. 1716. 4t Pbiloso-
phid pra^matiöa. Lips. 1723. 8. Wolfe na Meinung von dem
Weaon det Sdel« und etuea Geiates äbethaapt ^ und liildigev'*
Ge^neriuaerung. Lfeipz. 172^^. -S«
h) Stau Pierre de Cröilaai obaertftions ttiliqttei ttit l^at>reg^ de
la lögique de Mr. Wolf* Geneve, I744. S.,«*— vgl. 5. 35g. not.».
Ltf togiqne oti ayat^e dea reflctiona qui peuvent cootribüer k la
BCUet^ et k Veiendue de not Connoiaaaiices« Amaid. 1712.84 itled*.
Amstd. 1725. IV VolL 8t Logicae aystetua. Geney.1724« ll Voll.
8* Df mente horoana^ substattiia a corpore diettnCta et ilnlBof*
Crutivi. $.'306. . 43i
all. DIm* pbRoMpb» tfieolog. GfOBiag. 1726« 4. l>c V^fprit Irif^
main. Basel. 1741. 4. Trait^ du fieau. Atnald« 1712; 11 ed. 1724.
II VoN. 12, Triiite' de iVdiicatiou des eofättt« k !■ Ha je, 172a«'
11 VolU la* vgl« auch j« 35i«
. .«) Bedeoken aber die Wol^che Phil«sof>bia. Freiiburg, I7a4. 8. Bt-
icheiüeiie Antwort auf Wolfs Anmerkungen. Jena, 1724. 8.) und
beacbeidrne Beweise, dass das Biiddeische Bedenken noch fett
atehe. Mehrtre ^pfarifUn dMtelheo an a4.0. S. das RcgpwUr*
d) J<ih«^eorg Walah^EiuJaUnng ia «ü« PhUoftopfai»* Lcipb -17274
3i u. latein« ]75o. 8^ Piiilosopbifches Lexioon. Leipz. 1726. 1733*
8, IV Aufl. I7f5« n Vöit. 8. lierausg« von Hennings,
e\ Früher Gegner Wolfes (in seiner commentatio phifos. de har-
mooia ioier aniroam et corpus prafstahiltia« Viteb. 1724, 4« Tgl#
{. 36g. not. a )4 Inslituiiones philosopbicae. Tom. H. Yiteb. 1727«
^ Paulo uberior ib omnem jffanosupbiam introductio. T. 1. Yiteo.
3734. T. II et III. Gott. 1757« 1740. 8. Philosophia prima, qua«
Meiaphysica Tulgo dictinr. Gottiog. 1747« 8. Diss. de Tcra phi-
loaophiae notiooe, Tiieb^ I7284 4.
Ciiristiail Aug. Crdtfin« nimmt tiiitCT alten Geg«
ttern Wolfs darcli . seintn philosophisclicn Sckarfsinn die
erste Stelle ein. £r .war 1712 xu Leone uaireit Merse«
bnrg geboren^ nilA irsrde^ nachdem er sich unter Rüdi-
ger gebildet^ Profe^ssor der Philosophie und Theologie zu
Leipaig^ wo er 1775 starb« Die Abneigung gegen daa
"Woliatfhe System erbte er Tön seinem Lehrer; sie Ter-
meln-ie si<^ dnrcK seine treue Anhänglichkeit an daa
tbedogrsche Systeni nnd seine» praktischen Sinn. Ev
strebte^ daa wa&re Sjmtem au finden^ welches einstimmig
mit der gesunden Yer^tinlt und Theologie die Feh-«
1er de» Wolfisebeit m Terbessern suchte^ an dem er be-^
aond»TS den sn weife ausgedehnten Gebrauch des
Sataea Tom zureichenden Grunde tadelte* Allein
den Gi^dfeikler des damaligen Dogmatismus zu enldek-
keoy Mü±e ea ihin an Tiefe und Freiheit dei Geistes^
und an einer umfassenderen Reflexion auf die J^atur dea
manscfalichen Geistes« Daher konnte er auch keine wakr-^^
bifti Ikeibrm bewiir)£eni obglctoh er Vieles fichtiger ein-«
4it UL Periode» I. AbMki. TV. Abtlu
iali, all seitie ZeitgeaoiseD« Er stellte ein Bchartmmg
dorchdaclites, cpnaeqaent jcaBammenliängeDfles System an^
in; welchem er «ich oft in willkulirli^be Vorausaetsungea
und mystische Ansichten verlor ä). "Die Pkiloeophie
ist ihm der Inbegriff solcher Vernunftwahrliei-
teui der^n Objecte beständig fortdauern; sie
unterscheidet sivh von Mathematik darch Object nnd
Methode J ihre Th^ile sind Logik , Metaphysik und Dis-
ciplinarphilosophie (d.i. praktische). An die Stelle des
GrundsaUes des Widerspruchs stellte er den Grund-
satz der Gedenkbark eit, welcher nach ihm den
Grundsalz des Widerspruchsi des NicbUutrennendea und
Nichtzuverbindenden in sich begreift^ als den ersten ao^
und leitete die Gewissheit der menschlichen Erkenntniss
zunächst ans einem innern Zwange und einer NeigoDg
des Verstandes gewisse Diiig^ für wahr zu halten p zu-
letzt aber aus der WahrhafUgkeit Gottes ab. In der Lo-
gik ging er von psychologischen Untersuchungen ans.
Der Seele legte er mehrere Grundkräfte bei. In der
Metaphysik schränkte er den Grundsatz des zureic^hen-
, den Grundes durch Unterscheidung der Existenlial-
und Gaus al Ursache^ und die Annahme einer Grund«
thätigkeit der Freiheit, wodurch er Indifferentist warde^
ein. Den Begriff der Existenz berichtigte er| machte
abei; Raum und Zeit za Abstracten der Existenz, "wee*
wegen er sie auch von den einfachen Substanzen und
von Gott prädiciren musste« Den Beweis für das Daaeyn
Gottes aus dem Begriffe des vollkommensten Weaens
(weil dabei ide^ale und reale Existenz verwechaeit
werde) und aus den Zufälligkeiten der Welt verwarf er,
und führte ihn dagegen aus der Zufälligkeit der Substan*
^en. Er machte Gott durch die unbedingte gleichgültige
Freiheit > die er ihm beilegte , zum freien Urheber und
willkiihrlichen Beherrscher der Welt, dessen Wille
unbedingte Vorschrift für vernunf lige Wesen, «nd
CrusittS. S« 367* 433
dMiM Torh^rrlichimg Zweck der Schopfang tey. Wegen
dieser gleieliguLügen Freiheit Gottes und der Weltweaen
läugnet Cruaias auch den Leibnitsiachen Optimiamua* — -
la mehreren dieser Puncte näherte sich ihm Joäcfa. 6e.
bar jea (geb. zu Güatrow iTli» st. als Proi. der Philo-
sophie CIL Frankfurt an d« Oder 1791)) «in dorch deut«
liehe fiestimmung der philo6b|n^ischen BegriflPe sni seiner
Zeit sehr beliebter Eklektiker 6). In der praktischen
Philosophie schlosa er sich naher an Wolf an.
a) CbrUl« Aug. Crtitins Weg ztir Gewisilieit und 'ZaTerläMig*
keit (l«r meuscUlicbeb ErktnutniM. Leipz. 1747. 8* -^ Eotwuii
der nolhwendigea VerQUofiwahi-keiteu, iuiofefa ate den zafäUigea
.«Btgegengetettt werden. Leipz. 174S. 8. Dissertatio de um et
Junitibu« ratioMaü aufficientia. Lips. 1763. De •noimis rationit
principiia, Lipa. lySa« 8. AbhaDiil. yon dem rechten Gebrauchs
nnd der Einschränkung des togenaonten Satzes Tom zureichen-
den oder beaser d*terminirenden Grunde, N. A. Leipz. 1766. 8*
Anleitung üb. natürl. Begebenheiten ordentlich u» vnraicbtig iuMh->
xndenken. a Bde. Leipz. 1774. 8.
Jnatin Elias Wüitemann Einleit. in das Lehrgebiude des Hm«
Dr. Crusiua, Wittenb. I75i. 8.
b) lo. Ge. Dar jea Tia «d Teritatem. len« 2756. Deutach 1776. 8.
Element« inetapbyaicea. Jen« 1745- — 44. II Voll« 4t Anmer-
kungco über einige Salze der Wolfischen Metapliyaik. Frankf. u«
Leipz« 1748. 4. Philoaophische I^ebenatunden« Jen. 1749 — 1763,
iV Sammlungen. 8« Erste Grunde der philoaophiseben Siueii--
lehre. Jen. ijbb, 8. Inatitntiones iurisprudentiae universalis, len.
1745. 8. — Ueber ihn Scblicht«groll*8 Kdurolog a. d« J.
1792. 11 Bd.
f. 367V
In der Sitten le*hre * ging Crnsius nicht /on fie«*
griffen 9 sondern von der Betrachtung des Willens und
der Getvissenstriebe aus, hob den BegrifF von dem Pflicht-
massigen > Ton der moralischen Nothwendigkeit oder
Schuldigkeit, und die Freiheit als Grondkrail der
menschlichen Seele (die er jedoch hauptsächlich yon ih-
rer negativen Seite, als Unabhängigkeit von den physi-
schen Gesetzen, als Gesetzlosigkeit erkannte) hervor, und
unterschied das Formale in den freien Handlungen und
die Motive derselben genauer. Der Begriff eines Gesetzes
ÖU Aufl. £ e
434 m. Periode« L AbMlm. IV. Abtbu
f&hrtft ihn ibf den eines Oharh^miy alt GeMbegAerm.
Dadaroh wurde der Wille Gottes wieder, ' wie bei den
SchdaatiLerny som Princip der Moral geauchi Was
mit den Vollkommenheiten Gattes nnd »ei-
nen Absichten nbereinstimmti das ist gut uiid
verbindliche Vorschrift .für fernnnitige
Wesen. Gott will aber^'zimacfast niid haoptsacUiclL di9
Tugend seiner freien Geschöpfe^ und danii| ▼eraaSgc sei-
ner Gule^ nuch die Glückseligkeit derselben. Unge-
achtet der trefflichen Wahrheiten^ die dieses System ent-
halt, nnd der gegründeten y aber noch nicht rollstandi«
dorchgefohrten Unterscheidung des SoUens und Uuseeni^
der Tugend und Glückseligkeiti blieb es doch, aus Man-
gel eines iunern Princips für die- GeselSgebung , tmd ei-
nes bestimmten Tugendbegriffsi noch weit Ton dem Ziele
wissenschaftlicher Vollkommenheit fem«
* Crufiut Antv^fisnng yertiunftig stt leben, darinnen nucli £rUi-
ruog dff roeoscfal. Willras die natäfK Pflichten und die aUgem.
KlugbeiUleliren im richtigeti ZniiOimenlienge vorgetragen mttdta»
Letps4 1744. 5. Aufl. lySy. & *
Verbreitung der Wolfischen Philoso-
phie und ihre Anhänger.
$. 368-
Ungeachtet aller Gegner und aller Verfolgongen nnd
Streitigkeiten (besonder» im ersten Viertel des 18. Jahrb.)^
erhielt Wolf doch Tiele Anhanger, und bildete eine
Schale, welche eine geraume Zeit (besonders iin zwei-
ten Viertel des 18* Jahrh.) die herrschende, und, durch
die Anzahl guter Köpfe, welche aus ihr hervorgingen,
von grossem Einilusse war. Das Leibnitz • WoliUche
' System wurde vertheidigt , mehr ausgebildet und auge-
wendet, anfänglich in strengerer Schulform, dann, nach
dem Mustek der Franzosen und Engländer ^ in freiereir
Wolfiftner. $. 36S» 435
Gettalt^ toit groasettt fierackriclitigluig dei^ .Forderungen
(des GMchttiack« a). Di« berüliiii|6tteii Wolfianer
ftind: 6«o. BisttilL BilfJtiger oder richtiger Bnif.
fiilgör *) (Prof. SU Tübingen* geb 169Ä, st 1750);
Lttdw. l^hiL Tbfimiiiig e) (geb. su Goliabcisli 1697,
St als Proi 8tt Csssel 1^28} > tmter den Theologeti:
Wolfes Beschützer» d^er IVobst Je« ünih B#inbeck d)
(geb. fett 2eUe i6S2| st I74l); Isr^ GottL Cttnt e)
(geb. te Tübingfeii le&Ö, tt 1753); Job. Pet
Ben seil'/) (geb. fta Almersbabb 1691 f st üls Prof. d.
Theol. za Jetiä 1757)» ütid Georg Heinr. Biebor
od. BibboT ^) (geb. zu Löchsu bei Göttlagen i1f24, st
I7t4}'» ferner die Juristen Job. Olieb H^ineoein«
(geb* ztt Eisenbet-g 1680» «t» ab Prof« d B» ü. prenss. geh«
Bath tu Halle 174l)» Job. Adam Freih. iron Ick*
Stadt Ä) (geb. 1702^ st. 1776), Joh. Ulr. Vöti Cra^
mer i) (geb. zu Ulm 1706, st. 1772)* und Dan Net^
telbUdt k) (gebt zu Bostock 17i9» it I79l) (T«rgU
§. 368* Anm. b) J» J. Schi er Schmidt (st. als Prof.
iurii ib Erlangen 1778), rorzüglich aber Job; He ihn
teinckler /) (geb* zu Leipzig 17Ö3> »t* 177o); ferner
Job. Chphi Gottsched m) (geb* bei Königsberg I7o0>
ftt 1766)) und die durch ihre Lehrbücher f er dien teil
Job. Aug. Ernesti (geb. sU Tennstadt 17o7j st 178l);
Fried. Chr. Bauiheister n) (geb. 1708, st zu Gdrlit»
1785); Martin Knütsett o) (st 1751 )> t^c>r all^ü aber
Alexander Gottlieb Baükngttrten (geb. i7i4 ta
Berlin, st 1762 zu Frankfurt an d. O.), der sieh durch
Scharfe Analyse der Begriffe^ mehrere neue Ahsichleü
tind den ersten Versuch ein^r Aestbetik berühmt
machte p). Die Philosophie ist ihm Wissenschaft 4^r
Beftchafienheiten, die ohne Glauben erkannt "V^erden kön-
nen* Gc. Fr. Meier y)'(st 1777 zu Halle) > ein Schü-
ler it% Yorigeni commentirte die Lehrbücher seines Leh-^
ter«> und führte einige spedeUe Materien aus.
4se Hit Periode, h AfaMka. IV. Abth.
f 869,
Ifacli und nach (um die Mitte de$ |8« Jalirlit) Ttr-*
)or ftiph jedoch d«M Interease fui den eigentbiunlicben
I^efaren dieser Philosophie , und der pedantische Form^^r
)}8ipni der Wplflaner wurde lächerlich ^ ; das Ansahen
4er Metaphysik sank» das Streben ging weniger auf die
fonheit des Princips , «Is auf Mannichfalligkeit und Viel-
seitigkeit der Anwendung« mehr auf Au^reitung des Um«
IkngSy als au| feste Verknüpfung des Inhalts. Locke*«
Empirmwi drimg immer mehr in nie Penkart einp und
merdurcby so wie durch den Zeilgefchmack und dM ei^
peu^rte Studium der Geschichte der Fhilosophiei Terbrei-
tele sich ein eklej^tischer, synkretistischer nnd populärer
Ceisti der mehr nach Gefälligkeit und Gemeinniitzi{;keit|
fila nach Griuidlichkeit strebte.
* BeMoaen hatc« bl«r dU fr«in(»ftUcbt PertiOag« Tielen Einflaii:
Voltair«'a CaiMlid« oa rOptiinUm«, zuerbi 1767. VgU Voll-
•Uodige SammluDg aller SireiUchriften zwU^heii Mauperluit nad
SaiD. König. Leipz. 1768« 8.
I, Hume^s Skepticismus,
' f • 370,
In 'England blieb die empirische Richtung die
herrschend^. Der Arst David Qartlej (geb. sa lU
lingworth 1704, sL su Bath 1757),, welcher in Ansehung
seines religio« -sittlichen Charakter^ die grosste Aehnüch-
k^it mit Bonnet (§. 373.) hat, setzte die psj'chologischen
Untersuchungen Locke's mit materialistischer Einseitig-
keit fort a). Er rdfarle die Geistesthatigkeiten des Men-
fcheu auf die Idecnassocialion surück, und gründete diese
Hume^s Skepdeismus. $. 370* A99
auf die Hypotlieie Ton,i]ea Schiringungen der Nerren
und des Aeüiers. £r Uüwt nur die psjchologiieh» Fr«i-
keit, (als das Verniögen ao wählen und nach Beweggrün-
den SU handeln,) bestehen und betracjitet Gott als die
einsige Ursache aller WirlLungen in der Mator ao wie
aller Handlnngen des Menschen« Die Menschen sind
nur seine Werksenge^ sum Endswecke des Gänsen.
Die Sittlichkeit und Unsittlichkeit der Handlnngen be-
steht in ihrem VerhiOtniss sur Gl&ckaeligkeit oder mm
Elend. -— Ein weit grosserer Denker aber kam auf dem,
durch Locke betretenen Wege^ sn einem Skepticismna um-
fassender Art. BerKeley'l wenig beachteter Uealiamna
(f. 348') war kw Schntsmittel gegen denselben gewesen,
sondern fahrte nur tiefer in denselben hinein. Dlieaea
erkannte Darid Hume, der i7li su Edinbnrg^ gebo-
ren war, die Jurisprudens mit dem Stadium der 'Ge-
schichte und Philosophie Tertauscht hatte , nnd demsel-
ben sein ganses Leben widmete b). Mit tief eindringen-
dem Scharfsinne untersuchte er die Natur des Menschen,
als eines erkennenden und handelnden Wesens, aus dem
Gesichtspuncte deB Lockeschen Empirismus. Dies führte
ihn durch consequentes Denken su dein skeptischen Re«
sultate; dass es keine objectiv gewisse^ philo-
sophische Erkenn (niss gebe, un,d wir in unserm
Bewusstseyn auf unsere Vorstellungen und*
deren subjective Verbindungen beschränkt
s.eyen. Und in diesen Untersuchungen Hume's er-
scheint der philosophische Skepticismus mit einer Kraft»
Qriindlichkeit und Consequenz, wie er noch nie aufge-
treten war, und mit grosser Bestimmtheit, Klarheit und
Elegans dargestellt. Alle Vorstelluagen sind nach iL
theils Impressionen (Empfindungen), theiis Begriffe oder
Ideen ; die letzten sind nor Copieen der ersten^ und un«
terscbeiden sich yon denselben nur dadurch, dass sie
vrwg/n atark und lebhaft sind. AUe Gegenstände der
440 IIL Periode. I. Abscha. Y. AbtiL
Vemiinft tind entweder vBesiebiuigeii der B^riffa^ wohin
die madiematiMheD Sätze geliöreu, oderThstsAcheia der
Erfahrung. Ünaere Ueberseagong von einer Tßmimmche
beruht anf Empfindung, Gedächtnias und' den Schlüssen
aus der Causalverbindung , d. i. dem Verhältniaa -vx« Ur-
sache und Wirkung. Die Kenntnis« dieser Causatrerbin«
düng entsteht nicht aus Schlüssen a priori , sondena le*
diglich aus Erfahrung. Wir sdbliesaeni indem wir ähn-
liche Folgen von ahnlichen Ursachen erwarten, ans dem
Frincip der Gewohnheit der Yerknupfnag rerschie-
dener Erscheinungen oder Association der VorslellaDgen.
Es gibt daher keine Erkenutniss ausser der £rf«h-
rang*, kein^, Metaphysik. Di« Erfahrung aber
hat keine solche EvidenSi wie die matiiematische De-
monstration f sondern gründet sich zuletst auf einen In-
stinet, welcher tauschen könnte. Wenigstens könnte aie
in 'Rücksicht auf den Widerstreit des Instincts'und der
gemeinen Philosophie, in Ansehung der Begriffe Ton
Baum, Zeit und Causalität, iu Zweifel gezogen werden,
wenn ein solcher Skepticismus nicht durch den nalurli«
ehen Instinct besiegt würde. Geometrie und Arithmetik
sind Gegenstände der abstracten Wissenschaft *, Kritik
(Aesthetik) und Moral Gegenstände der Empfindung, und
gehören nicht für den Verstand, In Hinsicht der Mo-
'ral lehrte er, dass sittliches Verdienst in der Nützlich-
keit oder Annehmlichkeit (utile et dulce) der Eigen-
schaften einer Person für sie selbst oder andre bestehe^
dass folglich die Vernunft; (als Reflexionsvermögen)
Ewar einen beträchtlichen Antheil an, den moralischen
Entscheidungen habe, aber allein nicht hinreichend sej,
eine sittliche ßilligung oder Missbilligung- herrorzubrin-
gen. Er nahm daher den moralischen Sinn, oder
das sillliche Gefühl, welches er mit dem XSfeschmaoke
parallelisirte, als Bewegnngsgrund des sittlichen Handelns
an« Dieses Gefühl ist ein Gefühl der Glückseligkeit and
Hume's Skepticismiis. $• 370. 441
det Elendes ,det Mcdftclien. Hierdurcli erhielt das Sy-
stem det moralischen Sinnes eine neos Stutze, lieber
die Frage, ob die Selbstliebe oder das Woblwollen ein
Uebergewicht in der menschlichen Natur habe, entsc)iied
er nicht '— - Hnme wandte seinen ^ zunächst zwar bloss
die Speoulation in Ansprach nehmenden , aber in
das WesentUohe der Erkenntnis« tief eingreifenden Ske«
pt^cismus Tornehmlicb auf Gottes Daseyn, Vorsehung,
"Wunder, Unsterblichkeit der Seele an, und bewies, das«
€8 über diese Gegenstände keine evidente, yollkommne
Ueberzeugung gewährende Grundsätze gebe. Sein LeAen
und Charakter war musterhaft. Er starb 1776 den 25«
Attg« mit der grössten Heiterkeit und Seeleuruhe«
ß) David Hartlej'ft obserTaiioot od maa} liis h»me, Us datj
and hU expectaiiona in two parts. Lond. 1749. 8. II VoIKi
dentach (im Avazoge) übencut tiod mit Aamerkaogeo ood Zp-r
aäuen begleitet (too Piatoriua). BoXqck u. Leipx. 1773« 11 Bde.
8. — Theorj of buman mind wilb eäaaya by 3o$» Prieatlej.
Lond. 1775. tt.
b) BiograpliieeD: Tbe life of Dav. Hnme wrlttea by himself«
Lond* 1777« la* Latein. 1787. 4« Fraos, LondoD, 1777. la*
Supplement to tbe life of D. H u ra e. (Brief toq Ad. Smitb
ao Will. Straham, der Selbstbiographie aogeliäogt). •<— A Letter
to Ad. Smith oa''tbe life, death and pbilosopby of bia Friend
T), Uume by poe of tbe people called Ghrisiiana. Oxford,
1777. — Apology for the life aud writioga of D. Harne etc«
Lond» 1777« — ' Gurions particulars and gennioe aoecdotea re«
apecling tbe late Lord Cbesterfield and D. Hume etc. Lond«
1788. -^ Aoekdoleu und Charakterzüge, aus D. flume'a h^*
heu, -von* Chr. Fr. Ständlin in d. fierl. MonaUscbr, IfoT«
1791.
Schriften: Dav. H u m e ' • treatise of human natiire ete, Lond«
1738. 111 Voll. 8. 1730. Hl Voll. 4. (Abhandlung über die
menschliche Natnr, nebst kritiacheo Versucbeo über diesea Werk
Ton Ludw. H, Jacob. Halle, 1799. 179K III Bde. 3.) Esaaiya
moral , politlcal and literary. Edinb. 174a. 1 Voll. 8* Eoquirj
concerning bnmau nnderstanding. L.ODd. 1748. 8* (die Umar-«
bjeituug des zuerst genannten Haupt %ierka; erschien anch alf zwei«»
trr Band der E»sa}s). Deutsch: Untersuchung über <len mensch-
lichen Verstand (übersetzt tt>n Sulz er). Hamb. u. Leipz« t76&«
8.; HÖH Tenne manuy nebst einer Abb, iron Rein hold über
den Skepticismus* Jeu. 1793. 8« — Political discouraes. Lund«
1749« Edinb. 1763; 1753, (auch im zweiten Bde der £§••;•> ^-«
44» UI- Periode, h älmhn. V. Abth.
Eaqalty coMcraUif Am prtiid|4«i «f l^onU I««4. ly^s^ &
' — The natural hisiory ot religioo« Lond« 1766. 8. (beide Icte-
fern ancU im IV Bde der fisM^«. Die neue Ausgabe der £•-
Myi fabrt den Titel : , EtM^a aud treatiaea •» aereral Mibjeci« is
IV Voll. Lond. 1784. 8.) -^ Dialognca '. concerDiog oate-
ral rerigioD. Ed. tl. Lood. 1779« 8* Geaprieke ob. die naiärL
Bdigioa tob D. Uame« üb«»« toq Schreite r, nebet ciecm
Geapracb üb» den Atbeiainua yon Eroat Platncr. Leips, 1781.
8. (Darüber a. Jacob i: D. Hiinie oder üb. d. Glauben, 4>der
/ IdealUmnauBd RcalUiDiia, BreU. 1787. & nod m den WerkeeJ
<— Eaaaja oa auicide and tbeiimmQHalitj of the aool. e aew
«die. etc. Lood» 1789. & wird Hama eLeofalU beigelegt«
Gegner Hume^s, und andre schottische und
englische PhiloMpben«
Harne*! Skepticismii3| insofern er nicht allein die
Erfahmngsobjecte f tondem noch weit mehr die religiö-
sen Erkennlnisse in Ansprach nahm, machte natürlich
grosses Aufsehen. Melirere traten als Bestreiter dosael-
ben auf, welche aber den Grund der skeptischen Angriffe
nicht trafen,' noch sie su entkräften wussten, sondern
sich ohnmächtig auf den gemeinen Menschenverstand
(commnn sense), oder einen Naturinslinct beriefen, wel-
ches gerade das war, was Hume Wollte, Zu diesen Geg-
nern ge^iören vorzüglich die di^ei Schotten Thomas
Reid (geb. 1704, Professor zu Glasgow, st 1796), ein
redlicher Wahrheilsforsclier^ welcher gevriase, von der
Erfahrung unabhängige, Principien der Erkenntniss zwar
anerkannte, aber die Philosophie als llVissenschaft des
menschlichen Geistes betrachtete, welche auf die Prin*
cipien des Gemeinsinnes gegründet werdet) m&sse, den
er für einen geistigen Instinct hielt a)\ der beredte Ja-
mes Beattie (geb. 1735, Professor der Moral zq Edin-
bürg und hernach zu Aberdeen, st 1803)» der mit'mehr
llVärme, a^er weniger philosophischem Geiste, die von
dem. 3kepticismus migefocbtenen Wahrheiten su retten
Hii|De'$ Gegner« $* art. 44S
mvtAU, SmnfijUmff iw monAtdiao Slm«t baMigle, «ad
gescboiackvoUe i$t}ietitche XJntertucbuiigen «natellte b)i
*iiDd Jam«» Otwaldi (bl. 1769) «io tchotüicber Gebt*
lieber, der die Lebre von dem gemeinen MenscbeniiaiM
aufs Höcbtte trieb c), uad ihn sum obersten Princip und
Bicbter aller UnlersuchuQgen mscbte. Zwar machM
diese. Hiinner den Abweg d«r Specnlationi auf Demonstra^
fion alle Cebensengnng zu grfindeni wobl benerUicfa^ da*
gegen fallen sie durch ihr Princip in den entgegengeieta»
Un F^er dor Uvl^n Vernunft,
ß) The lif« «od wriiings ol Tbom, Bcid hj DogsM Stewart.
E4iob. i8oS* 8* -^ Thom, Reid'loquiry into ihe baman mind
op Ibe prineiple of comiDon tepAe. III Ed. Load. 1769. 8«
DeuUcb ; UnteMacbaageQ aber den mentcblicbeii VeratJind, od«r
die GrundfaU« def gemeiaeo MentcbenTerataode». Leipx. 1782. 8»
Etfpyt OD tbe iQtellectual powert of man. Ediob. 1785- 4. EHayt
OD Ibe active powera of iban. Ediob. 1788« 4. Daa Haupt-
werk ist : Essavf on tbe powera of tbe bqmap mind« Loq4< i8o3*
III Von, 8, *^
i) Aceoant of tbe life of Jarii« Beattie ij Alez.^ Bpwer Ijond«
j£o4.— Jani. Beattie Esaay on tbe oature apd immuUbility of
tnitb 10 Opposition to aopbUirj a&d skepliciaai. Ediob. 1770. V ed«
Löod. 1774. 8. Cebera. durch t. Gersten berg : Versuch ober die
Natnr und UoveriqderUcbkeit der 'Wahrheit. Kopenb. a. Leipi,
1773. 8* nach der V Auag. Leipz. I777.i Und in Beattie'e
Werken f (dei)t«ch toq Hofr, MeinberdV lieipx. 1779. 1780»
11 Bde. 8. Theory of the laoguage, Lond, 1788. 8., (dentadi
Ton Meineri 1779« '^ ^^^ ^*) Disaeriationa moral and eri*
tical. l^nd, 1783« 4. (deutsch tod L. Grosse« GSitingy
.1789— !• 90. 111 Thle. S.) ElemenU of ^ence of mond« Vol.I,
Edinb. 1790. Vol. 11« 1793, (dentach toa Morit^; Grond«
linien der Psycliologie, ly^^ 1 Tb. 8,)
c) James Oawald appeal lo commov aenae in bebalf of reli-
gion« Edinb. 1766. 1773« I{ Voll. 8« Deutsch toi| WUinsen^
i^ei|)z. 1774. 11 Bde. 8,
5. 372,
Der auph als Physiker berühmte Jos, Priestley
(geb. zu Füeldhead 1733^ <t. 1804.) iLntisirte Hume und
seine Gegner^ die letztem glücklieher (er nannte die in-
stinctitrtig<^n Priuqipe nit Recht ^uit)itates occ^iiltes)
€44 UL P^iode. L AbsreW T/kbth.
Als den ersten, indem er Humen einen nuliaübar«» Be-
weis vom Dasejn Gottes entgegensetzte a), Uebrfgeiu
bestritt er nach dem Torbilde Hartleyv den SpEritoalis-
mns und die Freiheit der Indifferenz als entschiedener
Determinist, und suchte die Materialität der Seele zu be-
weisen b). Ihm nnhert sich Edwfird Seärch, (um 1769)
welcher in der Moral Alles auf den eignen Vortheil be-
sieht c). Richard Priee aber (geb. £u Tynton ±72%
*t. 1701) stellte dtm Grundsatze des Empirismus , dass
alle unsere Erkenntnisse aus der Siniilichkeit Ihren Ur*
aprung nehmen, den Satz entgegen: der Verstand oder
das Denkrermogen sey wesentlich yon der Sinnlichkeit
verschieden, und eine Quelle eigenlhümlicher, tob den
sinnlichen verschiedener Vorstellungen* if), üebrigen« be-
leuchtete er mit Scharfsinn mehrere Hauptpunkte der Mo-
ral, und bestritt das System des moralischen Sinnes , als
unverträglich mit den unveränderlichen sittlichen Gmod-
begrifien , die er , wie die Begriffe von Substanz und Ur-
sache | als ewige und ursprüngliche Principe des VonCan-
des luid unabhängig von dem göttlichen Willen betrachtete.
Den wesentlichen Unterschied zwischen Sittlichkeit und
Sinnlichkeit, Tugend und Glückseligkeit, aber auch den
Zusammenhang zwischen letztem, hat er treulich in das
Licht gesetzt «). Dagegen erhielt das System des mora-
lischen Sinnes eine Stütze an Henrj Home, (geb. m
Edinburgh seit 1752 Lord Kai m es, st. 1782)» "welcher
auch als Verfasser der ästhetischen Kritik berühmt ist/),
und Ad. Ferguson (geb. zu Logierait Im schottischen
Hochlande 1724 1 <t. 1816)» welcher die Tugend in das
Streben nach fortschreitender Entwicklung seiner Natur
zur geistigen Vollkommenheit setzte^), Adam Smith,
eiu Freund Humes, (geb. zu Kirkaldj in Schottland 1723»
8t. 1790)* berühmt durch sein dassisches \¥erk über den
f<iatJoaaheichlhum, erkannte, dass das Wesen der Sittlich*
l^eit nur i« Handlungen bestehen könne, welche allgemm
gebilli^ werden moBsen*, daher machte er die Symp«.
thie zum Principe der Moralitat« Durch Sympathie ver-
•efzen wir uns an die Stelle eines andern^ und beurthei-
len die Schicklichkeit seiner Handlungen, frei von
seinen subjectiven Bestimmungen, unparteiiscb. Aus die«
^'n « unparteiiscb en Urtheilen bilden sich allgemeine Re-
geln des sittlichen Handelns filr die eigen,en Handlangen A).
Handle so, dass andere mit dir sympathisiren können.
ThomaaPayne (Mitbegründer der Bepublik der ver-
einigten Staaten, geb. in der Grafscb. ^Norfolk 1737, st. <
in Amerika l609) überraschte selbst die firitten durch
seine ultrademokratischen Grundsätze und Ansichten i).
An die psychologischen Untersuchungen der Engländer
schlössen sich die ästhetischen (z. B. über Geschmack
von Alison, Gerard^ Burke); ferner ihre Unter-
suchungen, die Sprache ond die Geschichte der Mensch-
heit betreffend^ an.
a)Jo«. Priettley an ezaroiDation of Dr., Beid't- Inqairy luto
'th^ buman miod, De, Beauie'a estay etc^ aod Dr. Oawald'a ap-
peal to common aenae. Lond. 1774. 8- — X^eltera'to an phi-
loaopbical uubelieyer, cbotaining an examioatroo of tbe principal
objectiona 10 tbe doctriuea of natural religion and eapecially
ihoae eontaiaed in tbe 'wrilioga of Mr. Hume. Batb« 1780*
P. I. II. Dentscb Leipz. 178a. 8« Additional lettera« 1781-— 87«
und: a continnalion of tbe lettera. Kortbumberland — town
^ 1794. &
h) Tbe life of Josepb Prleatley wUb crltical obaerrations on
bif Works and exiracia from bU writings etc. by J. Carry* >
' ' London, 28o4. 8.
Joiepb Prieatley Diagniaitiona relating to matter and ipirit«
etc. Lond. 1777* 8« The doctrine of pbiloaopbical neeeaaity il^
. loatrated being an appendix to tbe disquisitiona relatiog to mat-
ter and aplrity with an auswer to tbe lettera on materialiam and
bn Hartlfj's theory of tby mind. Lond. 1777. ^* ^°d Letter to
Jobn Palmer in defense of tbe illnstratiou of pbilos. neceasity
Lond. 1779. Second letter. 1780. 8. Tbree NiliaaertatioDa od tlie
docuine of materialism, and philoaopbical neceasity. London,
1778- 8-
Dagegen ausser mebreren Scbriften Ton Palmer n/Bryant:
Ricbard Pric» Lettera on materialism and pblloaopblcal necea-
sity. Lood« 1778. 8.
«ift m. Perioden I. ähukn. V. AhA.
Avttfige ans Dr. Prieütey't Sclirifteil ftber di« Kotliwtmitgkcil
d«t WillcDt. nnd aber die Vibratiolieti der Gcbinmcrrea aU ili«
snaUrieUed OHacbMl dte EmpfindeM Und Denkea«, oabsi Be-
tratihtiiogeo ober dieie GegetMUnde ood einer YergleichBog der
YibreiiooabjpQdiefte mU Hro» Dr* GallU Scbedellchre* Altpaa^
i8o6. 8«
e) Ed* Stiaftb Ligbt o( naitiirc pnrtned. Lo«doa| 1769 -«^tou
V Voll* tt. Deaucb Yon J. P. Erxlebeii« GtHüogi >77^ d»
FreewiU, fore-knowledKe «od Ote. JUitid« 1763. 8.
d> Tcrgl« not. b>
tf) Price fteview of tbe |)rtocipal qttaeftiom and diflieokiea in
rooral particnlarly tboae respecting tbe origin of onr idcas of
▼«rtbe, ifa-oaiure, reklion to tb^ deity , obligatiosi fttbiect,' bmI-
ter and aaDCliooa. Lood. 17&8. 8«; 111 ed. Lond. 1787* 8#
fy Henry Home Et aaja on ibe pribtiplea of mol-alUy «nd aa*
tural religioD. Ediiib. 1761. 8* Deulacb ton Raateaberg,
Vertiicbe aber die Principien der SIttlicbkcit.eU« firtuoiebtr«
1768. 11 Bflei 8. — Hiitorical law, 1769« 8« vodi ibe priB>>
ciplea of pquitj, 1760. fol* Denlach: Veraucb über die ntoral.
G'*!«!!« dfr GeaelUHiaft. Leipz. 1778. 8. -* EleftienU of ctl«
ticUhi. Lood. 176X lü VolU 8.| lU Ed.. Ediob. ty65.
III Voll. 8« Deutacb too Meinbard. Leipz. I772. 1790.
III Bde. 8. Skelchea on tbe biatory of mao. Irood. I774»
II Voll. 4. Eat Wurfe zu einer Getcbi dea Itenadieo» Leipi.
1778. 1783. 11 Bd» 8.
g) Ad« Fergnaon Inaiitntea of fUorat pbiloao}»by. tiood. 1769« 8.
Denisch von Gar^e. Leipt. 177a. 8. Priociplea of inoral aad
polilical »cinice. Ediob. 1793. II Voll. 4. Ueuiaeb: Gnmd-
sa(zb der Moral nod Pol. elc. ron Sc breit er. Zärtcb, 1790»*
II Bde. 8. Eaaay of ciril fociety. 'Edinb. 1766« 4. DCotach
Leipz. 1768« S*
i) A d4 S m i t b Theory ol moral aendm«tit. tond« l7S9. Vt £d«
Lond. 1790. ll Voll. 8. Oeutacb : Brauoacbw« 1770. vod roa
Kotegarten. Leipi. 1791. H ßde« 8. * Inqniry ioto tbe nalnrtf
and caoaes of tbe wealth of ualions. Lond. 1776. II Ed« I777« '
II Voll, 4« Deuiacb Leipz. 1776. II Bde. 8.*, und ton Garv«:
Breal. 17941 IV Bde. 4. II Aufl. 1799« Hl Bde^ Lu Jer über
Malioaaliniluslrie und Staalswirtbacbafl , iiacb Ad. Smitb. BerL
1800. III Bd^. 8. Essays on philosopliical subjccta etc. tO ivbicit
is prefixed an acccuot of tbe life and writingi of tbe intor bj
Dugald Stewart. Lond. 1796. 8i
ij Commoti aettse^ Pbiladetpbia 1776. 8. übtiietzt inDobraU
Maierialied zur Statiatik. I Lief.; and Copenb. 179V. 4. (G<-
aünder Menacbenverstand an die Einwobner von Amerika gericb-
tet.) tligbts of man» being an ansWer to M. Burke*a attack on
tbe frencb. r<^vohuton. P< I. II. Ed. VII. 1791 — 92.; übersetzt,
Bert. 179a. 8« f he age of reaäon, beiog an tuteatigatioti ttf Im«
and fabulona tbeology P« 1. 11. Lond. 1794* 8«
Empirische Scbule in Frankreich. $• 373« 44t
IL Empirische Schule in Frankreich.
' GftclbiahM der StaaUTerandcrang nater König Ludwig JLVI oder
li^Dtotehoag , Fortteliriite ood Wirkuogen der t. g. oeuea Philo«
•oplMt lo dietcni Lasde 1(1 Tille. Leipz. 1827 — s8. 8.
5- 873.
So wie dat PIiilofO{Airen in England die empirische
Tendenz y die et einmal an^^enommen hatte, behielt , nnd
in bald scharfainDigeil | bald eioseiligen und aeichten Re-
flexionen über die Erfahrung das Interesse der Wissen-
schall SU Wahren suchte, die Religion aber der Haupt«
punkt des Forschena und Zweifeins wurde*, so erhielt
auch in Frankreich dieselbe Tendena die Oberhand, aber
mit andern fiestimmungen^ welche in dem Charakter der
Franzosen und in der Beschränkung der Denkfreiheit
durch die Gewalt des Clenis lagen« Des Cartes und
Malebranche's Metaphysik wurde vergessen; mehr
hielt man auf Gassendi und Newton, doch noch mehr
acblosa man sich an Locke an. Montesquieu (geb«
auf dem Schlosse Brede bei Bordeaux I689i >t. 1755)
der mit philosophischem Geiste die Gesetze der Völker
schilderte o) und der Physiker nnd Mathematiker Pierre
Lonii lloreau de Maüpertuia^) (geb. zu St Malo
1698» st zu Basel 1759) obgleich der empirischen Rich-
tung zugethan, leugneten doch die religiösen Grund wahr-^
heiten nicht Desto schädlicher wirkten der Philosoph
von Femey e), Fran^ais Marie Arouet de Vol-
taire (geb. zu Chatenay bey Paris 1694, «t 1778) wel-
cher dem gemeinen Menschenverstand und Witz in der
Philosophie die liauptrolle zntheilte^ nnd Jean Jacqnea
Rousseau flT) (geb. zu Geh^ 1712, st. 1 778) # — welche
beide die Ehrfurcht vor dem Positiven in Religion und
Staat aehr verminderten, indem sie mit kirchlichem und po-
litischem Despotismus kämpften (folg. §.)^ CharUa Bat^
448 . m. Periode. L iJuchn. V. Abifai,.
teüx (geb. za AUendbay I7i3» •^- 1780) yrvcgdA Be-
gründer der äBÜietischen i^unffUheprie . bei den Franzi»,
sen 0), welche ebenfalls auf emp. Principien gefajLut i%L
Das Master der französischen Philosophie bia auf die
neueste Zeit wurde : EtienueBoniiot deCondi 12ac/j
(geb. 1715 £a Grenoble, sU 1780)- £r aachte um des
Empirismus Lockens zu vervolikommaen, alle Vorslel-
lutigen^y welche jdie Seele Q,ach dem Sundenfall^ besitzt,
aof die Sensation oder das Empfindungsv ermo^
g e n I durch das Princip der Umwandlung (traiulbr-
nation des senaations) zurückzufuiiren^ Die Umhcldung
der Sprache, die er aua den uciwillkührlich^n Laalen dtf
EmEodung d. i. der Lust und Unlust erklärt^ ist du
Mittel der Wissenschaft. Jede Wissenschaft sucht er auf
den einfachsten .Ausdruck zurückzuföhren, nämlich auf
einen identischen Satz, und glaubt dann Alles aoa ihm
ableiten und sie selbst zu mathematischer Gewisaheit er-
heben zu können. Er yermischte hierbei die Maxime«
des Empirismus und der Speculationi und zählte die Ex-
istenz der Körper zu den ursprünglichen Thatsachen, wo-
bei er sich an die Atomenlehre des Gassendi (f. 323) ^^
schloss.) — Mit Condillao leistete viel für die Psj.
chologie: Charles de Bonnet ^) (geb. 1720. zu
Genf», st, 1793)) ein trefflicher Beobachter dar Na-
tur, und ein Jtfann yon religiöser Denkart» Er leitete
ebenfalls alle Vorstellungen von den Empfindungen,
vermittelst gewisser Nerven fibern und deren Bewe-
gung ab, und legte der, von dem Körper verschieden en,
Seele ursprünglich nur eiu doppeltes Empfindungsvaraiö-
gen und eirie Bewegkraft; bei. Da er die angeborneu
Ideen läugnete, und. die Vorstellungen nur 9Xxa des Sin*
nen herleitete, so behauptete er, dass die Seele bloss
durch Vermittlung des Körpers, als dei* ersten Qaelle
aller Modificationen in der Seele, wirke. Ei^ näherte aich
dem Materialismus in vielen Stucken^ und nahm «ine
Empirisblie Schule In Waiikrach. $. 378« 449
yerwsndfsdiaft fewftcfaen den Tbier « und IfeiMdieDMe*
lea an. Mit grösserer Conteqaens aod Kühnheit flihrteift
derv^emifeaeSdiweiser Jol. Offroj de 1« llettrteA)
(geb. EU Sl ^alo 1709 > «*• «^ Berlin 1751 ) , dem alles
geistige Leben xbm Mechanismus ward ; Clande Adrfen
Helretjaai), der Alles auf sinnliche Wahmehmnng ,sa*
ruckführte, und das Unendliche mir für eineit Hiegativen
Begriff hieU, (geb. ifl5 M Paris^ st. 1771» •• |«d7d); de»
Terf; des berftchtigten System s der Natnr (La Grange
oder der Baron ^aul Hein. Diet. ▼. Holbach, st. 1769) ^)
und Jean Baptiste Robinet /) (geb. sn Rennes 1723) die
Folgernngen des Empirismus^ in RüdLsicht ant Monditiit^
Materialilät und Mortalität der Seele aus, und stellten
einen strengen DeterminismoSy Materialismua und Atheismiia
auC Diese Art zu phildsophiren , welche darauf ausging
aU^a UDbegreiffi<^e^ -^oMk «"ihuNVIi^ltP mfterialistischei
Hypothesen, ^nad durch sa weit getriebeiie Analogieen an«
der Wirklichkeit hinweg zn rasonniren/. alles Wissen an
popoJarisiren ' und ..die tiefere philosophische Forschung
als Pedanterie sa verhöhnen ^ fand besondert durch den
Einflass der Encyklopädisten in Frankreich groaaen ^ei-
laU m).
a) Eiprit des loU lyiS u« 5fter« OeoTret. liond. lySg* 111 VoB«
4,; 1788. V Voll. 8. Oeuvre« poiüinmes 1798. fi. — Voll-
si&iidig Bu. 1799. YUI Voll.
h) H. de Msapertaie cisat de philosepMe merale. Load. 1750«'
8. Emm de cotmolo^ie. BcrJL ]75o. 8« m OettTres* Xqva^X'fi^m
IV Voll. 8«
' c) lieber iba die Viev von Condereet (dentscb mit 2ttsSmQ Berf*
1791. 8.) and zulettt Ancillon In e. MUcellen aus der Litteratmr
Dod Philoiopliie. •-* Die Schriften über Newton S. oben §• 54&
Lettret pluloeopfai^ct (ebenfalls zoAi Pener Yerdamnit)-' CÜidide
u oben f. 369. not. OeOTret »nerat 1767 ttnd öfter»
d) J. J. Roassaa« diacom afir roriginje* et Us foedommS de
rio^galli^ parmi lea bommea. Aniatd. 1765. 8. Deotach Bcrl«
1756« 8. Lettres eeritea de la Moougoe. Amatd. 1764. 11 P*
8. -— Dtt ooatrat aocial ön principes da droit poliliqno« Amatd«
1763, aa« Deutacb too.Gaigor» Bfnrb« 1703« 8« -• Emilc^
»•AiifU Ff
(4«0 . VLfetMß.'hih9am: V; AWi:
«763* IV Bd«. i. Ocn^TM Psru. 1764. X VolU IX OenTrw
cofDpl. Genete, 178a. XVII Voll. 4. und McW, — ' Afttoire
d» fci vi« «I det ovwagM dt /• J, RontMau aia (Manü-i^»-
tbtj) Park i8at. U Voll. 8.
#) Btttfmz Lm bMQX arU redniia k nn n^me mriqc»^ Fans,
I746, Q. dfter; dehUch Gotba 1751; und Yod jfdotpK IwMegrl:
Fi—ilnilahum der tMmm KUtmu anC ateki .«ki^ttaft 'OmidUfe
,tki^«aft'Or«Adate
Bcbat Afahandluofco des Uebenu II Bde. Ixfps. 1769. oad 7^.
Ifl Auil, AufZ. TOD Cottiched. Leipz. 1761. Cöors de benee
^t9fH o« priodlpea d« U IHlcraMae. Pliria, wfij^^bm. n. Bft»n)
nhm, TOi| K. W. R am 1er« Eioltiia^g in d. i^duaa Wlf^
IV Bdau Leip«. 1756--58. V Aufl. 1802. 8.
/) Coan d'etndet du Priace de P«rroe pigr Mr. TAbb«^ CQo4il-
1^0» '^är. 1776. XVI T. ö# — E»»»y lar rörlgin« det «00-
»•iMaaDcte bttiüalafli Cp«r Mr. lAbbi^ GajidUlac). A^ßlM^JL
1746. II Voll, la^ deutacb Ton HUtnie^n. Leipx, >78o« o. —
Trait«^ dei Btesatioof. Loodrei, 1764. II Tom. ifi. — Trait^
'im «^ioM«. • Anaid. 1766. UVoBL IH. Omwp» ^1«^
pbiaaca« V^ VolU farii^ 179Ö. x%. OeoYjrea XXIU VoU. Baiis
- 1:;^^. 8. '
)^ ( C b a'r U • d a B o n o« 0 ^>*^ ^* Ptycliof o^i% mt teointSfenM
. inoa anr i# ofianüoda de raaie^ mm rbäbiladti 41 Mffi^dvca«
tioo. Loodrca« 1766. 8.; deutsch Yon C« XV.«0ob-Bi» Iiamgo,
' ' ^77). 8. — Boanet BisMj «oalyd^ue fur lee lUCbUei d^ i'ame.
Copaab. i^fig» 1760. Hl Ed«i' i^T^.» ''d«ataokinj| Ai»in4— gtw
and Zuiiuea von Chr. GoUf. Scb«la. . Bremep» 1270« II Bde«
8. .— Cootemplaiioo cle I» datare« Amttd« 1764.' 11 Tom. •^-^*La
,^aiia§aaafia fAitoaapliiqBa «u kMat iyir J'lui fwtU «t mb» Tdut
fotar det Atrea vivana. GeoeTe, 1769« II Voll. 8^ daa^cb vo«
Lava lar« SUkricIip 1771. £aaaia aar la via a veair Geaev. 1827.
8. -— Oeavrea d'biatorie aaiarelle et de pbiloaophie« MealcbauL
. 1779. tl Ed. 1785. IX VoH. 4. a. XVUl Volk 8.
1Mt^nu>ira poarierYir k t^biatoire de la vie et dea ouvrag^ df Mr.
Cbariea fioaaet par J. Tre'iablej. Bern, 1794. £ dcntach
.' llMlaJl79^;B.
*A) TMMr'iiia- -Etof« d« Seig. la Mettrie (par Frederia 0) a la
Haye» 1763. -~ Oeavrea pbiloaophiqaea de Mf. U Met tri«,
Xai^L^Bai.) il VaU. i7&t. 4. Am$i4* 17&3. 1764. II Vall. 8.
äiatoire naturelle de rame, a la Haje. {Pal-^) 1745. 8., .walclie
Sobrlft fiuf Befehl dea P^ilamenta dur^b deo Scbarfrkhter Trr*
\ hr^wut -Fard. — Traiie de la yie beureuae de Seneqqe« Ppiad.
aV^ä« ' Vccole de la ««^lupte' (auch mit d. Tit. 1 art df( JQuir)
1750. L^homme ittacbiae. Lejd. 1748. la. L'bomnie plante«
Dagegen:
.tA»mmp f\w ^e nucbiaa par Elia. Lvsaa. Land«, (Uid.) tfri^
Empimciie Scbule m fnx^wh' ^ 374. 4A1
nMoUtio ftocUfiAlth. Lnd. TVailtiu Br«lair. 1749. f»
Go'dofr. Ploneqiiet Dtttert. d« MateriaKtmo« Tobiog • i7Sö.
cum ••pplcaeotb ei oonfiiuiioo« KbtlU ; 'ri|^«iq»e FT^m Ift«
d«attch v./Gotttched i759.( t. Forkert« LiogD.ii.Iipx. 1760.
n Bde. 6. «* De i'boimii«, de $eM /moIc^ ei dTuMi edvcMion.
•Le^wi (AntidO» «T?^ ^1 Voll. A4 deaucb T«a ,Wich,m.ap9.
Breslau, 1774. U |Sd«. 8« — * Le< prf>gr^a de ,U rauon ^au U
recberdie du Trai. Lood. 1776. 8» ^Vem^.'Attob «oU lu) ^^
Q«n^rea jceinplctci ^luald. 1776. V V<41f 1^ umL ^fltr, s» B.
JflV VolU Par. 1795. 111 Voll. P^r. ißiß.
, j^loge de Mr. QalTetioa (GeneTe) 177/»« & Caaet «or |e vie
ef lei boTrages de M. HelveGoa (vielkiebf ^11 l>«eleiO ^or'i.
. >didekt. Gediebte le l>oiiJietir« LeoA« (Ai^,) J79SU ^. p» |m
den Oeuvres compl.
Jt) iSja«^e de U aetvre on ^ce loia da mosde plqr^l^M et dfi
inonde morel ^ar ffu Mr. Mireband (1« Grajige? Baroft
de tlaM»ae%?) l^wd. 1770. II Voll. B^ deiiUch «m lU ^
^fik^fi^AF* Fn^okt 0« i^ps. 173^ 11 Bde. 8,
Pn§<ge>; Vf. Bergt er ^xanen da na^elisne oa refotutiop
dv BjMhmt de la nafure. Paria, 1771. 11 Voll. 8.. — De 1«
ICaet'illoa ObaerreCloaa aar le tivre iapüluMt 'S. de le ^
BerttHt 1771« 0. «^ Be0exi<)Da pliUioi»pbitiVca ,aar le tjal^e fip
3a natore |wr Mr. (Georg Jonath.) Holland. Paria , 177;^
II Volt 8. ^ iCeolebatel 177S.; deataeb tob I. C WetacL Benl,
.177^ $• «— (Voltaire) rcpooae ea tjat^me de le aataKi^
Geoeee 177a. und Encycl. an. dien« — Le vrai eent da a^
ai^me de la namre (par HeWetiaa) dtt^rage peatbaiet Lopii
- ify4.»deaüib FwnkL and Leipa. t783. 8, -(dleiea B«cb Ui pyv
AuaaAgfj — F. X.V. Mangold onamalSaaltcbe l¥iderleg^ng
d^ Malcrialismaa gegen den Verf. dea Sjelco» der BeMTi
Aügaboff , ifloft. 8.
l)'1toJ»iiiet eonaldenitioaa pWlea« de U gndetion nttanelle dip
forme« de Tcir^ on le« caaais de b o^tire» qoi appr^d k faire
l*lioinnie« Ametd. 1767. 11 Voll. 8* parallele de la eouditioa et
I de rhomine arcc oeHea dee aiitrea enbneax iMd^ de
dea faeidtea
ITAegU Botdlloüi 1769* JA. Vergl. |. 367 Lttu
.19) ilebet* den frapzgaicben £nipitj«maa j* W. H« Bödme r le irnV;
gaife et lea ro^uphjraiciens oa doutea et tttea oritiqaca aar l'ccole
ctepirique. Per* iSoa« 8t
5.374.
Dm MgwMtiBtMl Pliilose|»li«it «ktUali ^ Fm-
■dtt im DMiUftibeit «bkuidiittdB« ItglHi «b«r 4imk
Ff 2
452 in. Periode. I. Abschn. V. Abth,
Seichtigkeit und FriToljlat den Grund tu jener gelial!-
losen Aolklaraog» welche den MeuBchen naturalisirt , di«
Welt vergöttert I den GUuben an Gott für eotbehrlid:
achtete, und aller positiv^en Religion als Erfindaog da
Pfaffenthums feiod war. Das Silten^erderben der kohen
.Stande in Frankreich, und das leere Ceremoniell der
Kirche yerschaffle dieser Ansicht leichten Eingang *>
Die Encyklopädiste n, namentlich Denia Dide-
-rata) (geb. zu Langres 1713, sL 1784) j und der Ms-
thematjker Jean le Rond d'Alembert &) Ci7i7 ^
.Paris geh«, 8t 1783)» wetteiferten mit Helvetiaa und
Yolteire darin; und die besser Gesinnten , wie Jesa
Jacques Rouss^aii (s. Tor. §>) schadeten durch ilm
gutgemeinten^ aber paradoxen Declamationen mehr, als ü
.ttiUaten» Was die praktische Philosophie inabeaottdeR
anlangt, ao begünstigte der herrschende Empiriamis im-
mer mehr die Meinung, dass die Ifforal auf emplnachi
Psychologie sich griinde. Man suchte aus der Selbst-
liebe ein System des Interesse, weldiea dem
.Wesen der Sittlichkeit widerspricht, folgerecht absnleitcö,
wie Helretius that, der die Tugend fHr eine Wirkung
aigenuiitziger Triebe hielt, und den Werth der Bandion-
gen in ihre Nutzbarkeit iiir das Beste irgemd einer Ge.
^llschaft aelate c)-, oder die Forderungen der Sittlichkeit
mit der Selbstliebe auf inconsequente Weise an veteini-
gen, wie Gabriel ßonnot de Mably d) (geb. an
Grenoble 1709 1 't 1785) und Rousseau, der nber
Gegenstände der Moral schön zu dedamireii Terstani
und mit Jean Bapt, Robinet^) (^iehe rorigen f.)
einen moralischen Sinn annahm. "Beine kiihnen tind ein-
seitigen Ansichten über Natur, Bildung, Recht und Staat
aind sehr folgereich gewesen. Auch Denis Diderot/)
gehört unter die letzte Classe. Ueberhaupt wurden bei
den Franzosen seit Montesquieu's geistToUer Betrachtung
ober -«Ue Gesetse di^ verschiedenen Zweige der philo«.
Bmpirlsche Scliole ia Frankreich. $. 374* 403
Staa|#Iehr«y wie die Th^rie der GeteUgebnagj» da« phi-
losophische Staatsrecht g) und Yölkerreohl , A) cuid die
ganze philos. Staatslehre vielialtig/ aber nach aosschwei-
fenden Ricbtangen^ bearbeitet.
* Barente and 7 a j Abbandlnngen über die Litteratar FNnk-
reicbi im ' achuchntea JabihaDdert^ übers, yon U k e r U lena,
. 1610. 8«
«) Edcjfelopedie «m DietioBHAira raisonn^ des scianect» des atts at
des metiera. Per ane sociel^ de% gena cU lettica roia en ordre et
pnbl'u^ par Mr. Di der ou Paria, lyöl— 1763. XXVII T. foU
Text; VI Voll. pUachea« Letzte Aoif. 178$— i8oo« 63. Urrai«
aooa. 4.
Vnes pbilofopbi^es oa protettalions et declarationt snr les prio-*
cipaax objeta dea conoatsaancea^ da rbomme. höut. ed« Beriiiiy
1765. 13« (toh Pr^oioDtTal.)
(Diderot} Penai^ei pbiloaopbi<piefl, a la Haye, 1746. is« (elaa r
Scbrifk gegen daa Cbriatenthum gericbtet, durch den Scbarfricb-
ter 1746 verbrannt.) Deutach: Philoaopb. Gedanken, ubera. voi|
Jac. Elaner (mit widerlegenden' Anmerkungen) Halle 9. 1747«
Lettrea anx arenglea 4 Tnaaga de ceus qni To^ent« Paria, 1749«
Pena^ca aar rinterpretation de la nainre« Par. 1754« u. IjSg^ la«
Oenrrea phllosopbiquea. Voll* VI. Amal. 177a« YoUaCaadige '
Auag. seiner "Werke. Lond. 2775. V Voll«
tfober ibn aSehe die Memoire« pour aevrir k Thlatoire de la via at'
dea o|iTraaaa da fea M. Diderot par Mad. de Vaudenl'aa
fiUe, inSchelltng's Zeitachrilt liir DeaUche. 1 Heft, i8i3«
h) Meiangea. de literatnre, d*biatoire et de philoaopbie de Hr« ,
d'Alembert. Par. 1763. V Voll. ia.| 1770. V Tomas, &•'
Gondorcet aloga de Mr. d'Alembert. 1783.
• I
^ In dea sa $. 573 angefnbrten Schriften. Dagegea unter an- ^
dern: Chr. Wilh. Franc, Welch de eooaenaa virtutia morafis
et politicae contra Helvetiam* Gotting. 1759« ' |
d) Priocipea de morala par Hr. l'Abb^ Mably. Par. 1754.
Entretiana de Phocioo sor la rapport da la morala aveo la poUU-
que. Aoiatd. 1763. 8. (rgl. npu i.). '
a) In dem $. 367 augef. Werke, (Vgl. vorig. §. Anmr IJ
y*} Diderot prlncipea de la philoaopbie morale ou esaaj sor la \
merite et la vertor- 1745. (vgl, §, 347. not. b.) "^
' . j
g) Hieber geboren die Scbriften dea Gaapard de Real (gab« ku' * ,
Sitteron l683, aU i7Sa.) — x. B. trait^ complet de la acieoca .
dir goisvernement. Paria 1762 »64. VUI Voll. 4.} Deutach |
Frcf. und Leipz. 1762—67» VI Thle. 8. — dia dea genannleu I
Msbly, bea.t de la tegialation on pri^pes.dea loia. ^maid* j
17761, llVelL 8 Dotttes propoaces sux Economtates anr Tordxe
454 tu. Periode. E äbiclm. V. AMk
toatatel' et eiiraUtff fle» «oacIA^ Fir. 1766« f S Of IWOfc Ar.
XToäb XII VoU, 8» -* tfad die A«i«ickteu der Pliyslokrat«« oder
ÖekooomiiteD , welche sich eo Ffanc. Quesoays (s^*** '^T»
•f. 1*774) ordre nattkrel et estedtiel des iMli^i^ |M»li«i«|ia^» «•-
•«l>h>Men nod durch Ronaseettt kühae Idee» mid de« afccra
Mirabeaui VertheidigaDg des phjsiokrat. System« va einer
Rovolttiion des Stsstsrechu wirkten , welche Condorcet (gdt.
KU Rif>emoDt 1743, st. im Gefangniss 1794), Graf lUirabeaa
der'jüogere nod l^mm. Siemes (geb. 1748) ios Werk ite stfixca
strebten.
^ y<irD4hi«li«k geUtreft hicktr Jo. Jm* Boarlimeqa » (906.
16^, st. 17^8) pritfoipe» du droit nattirel — und Emincrtc dt
" Vatt'el (geb. i7f4,^8U 1767) droit des g«n« (nach Wolf). Losd.
' 1767. II Yoli. 4 tu SUm.
m. Eklektiker in DeutscUftiKl.
f Pi-
Ati» WoUfl Sdiul« gingen noch folgencleMannery wd*
di^ sich tum Tbeil der franr. Philo«, entgegenateilten«
Terror* Der phyaikotheolog Herrn« Sam» Reimarns
tf^r altere (g^b. sa Hambnrg 16949 't. al« Prof. det Gjm-
naiiami das. 17^8)« Terband Griiodlichkeit mit DeatlichLeit
ia a^ncii Werkea über die Xioigtk, natürlidbie Theologie (in
^^Icber 0t roi'irögTieh deq pbysikothe<rf. Beweia anabtidete
nnd^Terbreitete) imd über die Kpfitltriebe der Thfere a);
ÖoltCrred Ploucquet (geb. 1716# «t 1790 ^e Pn>H
sa Tübingen) 4 ein scharfer Denker , wekher die iMtgiL
Vereinfadite, eineii logischen Calcol erfand, nnd die
Hauptpunkte der Monadologie aulzaklaren 8o<ihCe 6);
Job. tteinrich Lambert (geh« 1728 *n Mühlhaaaen
im Smidgaq) starb 4d8 Oberbanrath in Berlin 1777) > ein
aosgeiseichaeter Denker in Matbematil;^ Phytfik und Phi*
losophid <?), und Freund Kants, welcher die üebarfeaguag
gewonnen hatte, dass Wplfs Methoda in dar ÜMtheolaüfc
Mresen llicher Verbesserungen bedürfe, Lambert bemuhte
sich, die Logih nnd Metaphysik mit mathematiacher
Scharre zu begründen, suchte daher die etnfacfaatea Be*
griffe als Basis der philosophischen Erkenntniss auf» und
erfand ejne mathematische fi«»eitehnting tür dieaalbaQ^
zniD richtigea GeHrauch der yerBunft io der ErkenotiiiM der
IVtfhrbeit <ic. Bamb.' und Kiel, 1756. V Aufl. 2790.8. Di«
'^«traebfllftleyi "WiihrlMÜt«» dv uttarL Be)igi«i|. Ha|nb. 1764^'
V Aufl. oebsl Job« Alb. Aeim*rut Abb. toq. dem Dafeya
^otte« ndd der meoscbl. SeeU, ebeud. 1781'. 8. VI Aufl^ 1791*
BetJtttfhtwtfßt^ -über dieKuncttriebe d«r Tbitrt, 1763. JB» iVAofl»
mit Anraerkk. von Jol^ Alb. Reimarui, 1798« Wolfenbat-
telscbe Fragraeote einet' Dogeaannteo. (Vergl. Leipa^« Litt« Zeit»
i s93^ No. s3i— >3a. u. 4827« ]^(o» 5&.)
^} Ootifr, Pl'oucqqec vgl.dfe zn f.556. not.b. 5t4* ae««!!. eiigeft
S«brifieQ4 fesiier: melbo^us tractandi iDfioiU ii^ mptapbjaiei«»
Tut». 1743. 4. Melbodua um demoustrandi directe omnes «yl-
* ']<»gifmormn apeci^a , quam Tiiia (brmae detegendi ' ojh' mtiift 1*4« ,
. gvliie« TiJ>inK» 1765. 8. PrincipU de sabatisl^it et p^i)eii«h
nienia f a^pedit i^ethodua calculandi in logicia ab ip^ inTenta,
cul praemittitur comment. de arte characterlatica ttnirerdill. Fef«
«t Lip«. 2753.. a* EkV. II. 1764* 8. Fvndiimey^bi pbUoaof hi»«' »
•peculativae« Tub. 1759. 8. ib, 1783. 8. Inatilulionea pbiloaoph,
tbeoreticae« Ibid« I772.; ed. uU. unter d. Titel ezpo^lionW *
^I^. ibeor« Stotig. 1783» 8. Elemente pbilo«; copteiaplMiTffl* .
•• de acientia tatiocinandi , notionib* dUclplinar. fnudameiitalib«
etc. Stutig. 1778. 8. Sammlung der Schriften, welblie dftn lo« ^
giacbcn Caicul de» Hrn. Prof. Ploucquat'a betreffen , mitsiMiieA '
Znaalzefu beränag. von Aug. Friedr. Bock. Frkf. xu Leipt« 1766*
n» ,A- Solutio problem«tia Lugdunentiv que ex una bec propo-
•itione eonceaae 1 cxiitit aliquid , cxialestia entif reiliMUDi QWk «
•iiia attribuiia eruttur. Tubi^g. 1758« 4. Commeotalt« pM'o**
ielectiorea etc. teco;4oitae. Ultra}, ad Bbeo. 1781« 4. virifte '
quaeiUoaea meiapbjaScae c» avbittoctia refliiontioBiib« Tib» :1783« .
4. S. auch daa ^egUter und ^aa Verveiclniija aciner Schriften ia
Steuaefa Le^con der aeit 1750. terst. deut. Schriitatettev XB*
c) Job. H^inir. Xambert nenea Organon, oder Ge&nkeii %b€t
4le Erforaohnsg und Bezeicbnnng dfea WMiväi, und' deaaea Vu^i
teracbeidung von Irrlbum und Schein. Ijjeipz. IJ^* U Bde. 8«
Logiiche uod philoaopbiacbe Abhandlungen z. Dr. bei« ydn loh*
BernonUi.lB. Deac. 1782. 8. AulKge zur ArchitektoBik oder
Theorie dea Einfaclien und Eraten io de» pbilof. und mathem« ,
Erkeontniaa. Kiga 1771« Ü Bde. 8* Koamolögiache Briefe über
die EinricIitaAg dea Welibam etc. Augib* 1761. 8. KanU U0 '
^ Lambtrta Brief i^tcbael im 111 Bde« .der- geauqmel^n Uw^H '
Schrifkeu Kaota S. 9 t a'q.
>• ■*' /
* In De at seilt ah 4 'machte Uiime*a Skepticicnus erst
diilxi einige Sensation, als 'schon das Interesse des grftnd-
hthei ^iks^schaftlichen Forschens gesunken, daa Bei-
spiel p0 Vieler i&iblaoge&er ^petmlatiter Vex^udiK ein
48B> III. Periode. {. Aba^m. V. JMt.
mtSrlldm Hwirtoen und die UdbmKagmie lt<i»ikge-
bracht hatte ^^ 4as8 die Wehrlieit wie jeia gebrodteocr
LichtairaU in nehreceo SjstemeB sentraut Tochaiidaa
sejy und dea vreniger hohe. Streben ni^cJi allgemeiiMr
FasaUohkeit und GemeinnuUigkeit (EUekticiemui iMd Em»
pirisiQtts) mn die Stelle tiefsinniger und gründlicher Cn-
tersuchnng getreten wat. a} Jo« ^Ge, Salier (geb« t7tQ
sa Wintartbor, 'Starb aU Ptof. und Akudemiker in Berlin
1779} ^in 'UchtroUer, geistreicher Forscher, welcher
Machdenken nnd« Beobachtung vereinigte |^ acbwankte swi-
achen der Andcht der Wölfischen Schule ihkI d^ psyciio*
Ipgifcl^en Lehre der Engländer und gab der ichpnea Ikuost
ein moralisches Princip, Doch erwa4*b- er sieb im die
A^esthetik Yerdi^oste, Auch machte eir die Deatacfaea
«nf Home aofmerkaani 6)« -~ Triiherliin wan der EkMc«
tCcismos eine Schutzwehr gegen Einseitigkeit oud Deapo-
tiaiiio« einea Systems gewesen; jetzt aber war er «ioe
Folge der Verlegenheit und Ungewissheit der jnenacbli-
cbeo Yernnnft« Empirische ünterauchaagen rerdrü«g.
t^n die Metaphysik I wobei die Aactoritat franeoaiscSier
Sitte uiid Büdcing, durch Friedrich den Groaaen e)
begünstigte äusserst mächtig einwirkte. Aus dieseoi 'Stre*
b^n ging des philanthropistischen Pädagogen Job. fiernb.
Easedow'a (geh- 17W «u Hamburg, st» 179Q) Syatem«/)
hervor, der doch die Gründlichkeit mit Gemein^
nütsigkeit an vereinigen atrebte, die Glückseligkeit , däa
Beirallgeben^ und die Analogie als Principe der Wahrheil
anfstelltei ^ und eine Glaubeiispilicht für wabrsdieiolaciie
iibersinnliche Erkenntnisse annahm ; ferner die Philosophie
des Juden Moses Mendelssohn (geb» 17)9 salDea»
aau, St. 1786) der in seinen speculativen, ästbetisiJien nnd
psychologischen Untersuchungen e) EliBgana und DeatUcii-*
keit bestrebte^ der Naturalismus Gotthilf Sam. Stein-
barts/) (geb. au ZüUichau 1738, at. 1809) die Yeiu
aucbe Jo, Aug. Eberhards (geh« au UaiberaUdt 4758»
•f« dbffmf. «a Halle* ^809) «^M^ gewandten Denkers, de(r
aj«b )<4odli «uf dem Gebiete der engevrandten Philosopliie
groMere Verdienste erwarb, die Leibnitsischea Ansicbteu
wieder in Gang sa bringen g). — Ernst Platner
(gebl an Leipsig 1744»* ^t. das. ti$ Prot der Medic. and
Philos. 1816) neigte sich mit mebr skeptischem Geist und
grösserm Scharfsinn sn Leibnitz^ns Ideen hin, und ver-
band damit sohitsenswerthe anthropologische nnd physio-
logische Cntersuchungen h). Die endamonistische Ten-^
demi der Wölfischen Sittenlehre seigt sich auch in der
neuen nnd modiücirten Darstellung dieses Systems durch
Platnet i), nach welchem Glückseligk'eit der
Zweck des Dasejns lebender Wesen, gut aber dasjenige
ist, was mit der GlSckseligkeit der einzelnen und aller
lebender Wesen übereinstimmt, die Tugend aber darin.,
besteht, das wahrhaft Gate frei sn wollen. Christiaa
Gavv.e (geb. zvt Breelan 1742) «t 1798) >eUt die Sitt- '
liclikeit in die ' Befolgung solchet Regeln beim Handeln,
welehe ^ eich anf ten ganzen Menschen unter allen Ver-
hittiiissen beziehen, und stellt als solche das Princip der
Tugend, Schickliphkeit, Woblthatigkeit und Ordnung aufit>
Die Bemion der Philosophie von Christoph Mei-
ners i) (geb. l';'47> »t. I8l0)y die Streitigkeit zwischen
Jo« Christ. Lbssiusm) und dem tiefer denkenden Jo.
Nicol. Tetens n) (geb. zu Tetenbfill 1736» at 1805)
über die Objeclivität der Wahrheit; das Streben des er-
stem, aus den Nenrenfibertt nnd deren Bewegungen das
bdebale Denkgesetn abzuleitend die populären Lehrbücher
Jo. Heinr. Feders o) (geb. 1740« *t. als geh. Justizrath
zu Hannover l62l) und J. A. IL Ulrichs (§: 353^
ttol» b.) geboren eben^^St^hin« Jmmer aber zeigt sich bei
den Deutschen noch e^n eigenthümliches Streben nach
Gründlichkeit nnd Achtung für das heilige Interesse der
Menschheit 8e bei dem frommen Christ« Fürchlegott
Gelleri/i) (geb. ro Bajmichen Ulf, at« als ProS der
MötAl m L^i^. I769)^^«r donk'itiM Schriltoii «ad
YrnrlWige den' iitttkih - t«ligiö«ea Orist «tioet XeRgeMoswn
•du* anregte.
4i) L» PynlioA'iiine rfliovAnble (pßt Mr. <l«B«aii4a)»j|e^ BtxL
1755. 9. Deotich, Hilfibargl^ 1783. ^
h) Jo. Ge. S aiser mor«!. Betrachtungen über Hie Werke der Ka-
tar, b^ransg. Ynrt Sack. Berl. iT'fi.'S. V^rSbiiogen xnr Ei^
weeknng der AofmcrkMOikeit uoft «Us Mwchdeu'keiia Berl. 1777*
III Tble. 8. Allgemeine Theotie der achöneD Kuaate. Lei^o.
1771—74. II Bde.; lelzle Aua^. ebend. 1792 — 94. fV Bde.
Vcnn« pkilot« Schrifteo, Loips. 1773 — 86* lli Aufl. iteo. ait
einer .biogr. Vorrede yod ▼. Blankeuburg. 11 Bde. 8. brsonden:
über den Uiiprung der aogenebmeu a«d UDiogeneliaieu £mpfiii*
dungeift» Lei|>s. %yj5» 8«-
F«rin«7 fil««» A« 1fr. #ttl«er. ft«ri» 1779. a &. ^Hivael
-an Gleim über SuUer» den WellweiaeB« II Tbeile« Züridu
1780. 8* LebeosbeafcbrtiEuDg, Ton ibm aelJbtt aafgeaeCEl. Bol,
•B09/ 8*
^ PhUoiopbit FriednelM 11. Id FoUeboraf Beitsisak VIl Sc
^ Job. BerAb. iatedow'» PbiUlftUt oder neae AomMctm m
die Wabrbeit vmd AebgioD de» Vemusft bla ia die Grftaaem d«
OIFeDbaruDg. AUona, 176% It Tb. 8. — TbcorelMebca Sy-
•leoi dtr geMBdea- Yeraanft* Alcoae» \j&B& $; «Ptahli KXak
für alle $täade. Deaaaii, 1777. ^^ ^^<^^'* ^« *^ - Vf^tm iba
Scblicbtegroir« Me^iog» 1790. ll Bd.
e) Moaet Mendel «tobn Abb. übe^ die ETidena in den nactapb.
WW. Berl. 1764. 4. tf Aufl. 1786. Phaedoo üdtt Aber die
dMtetrblicJdu der Actle« BtrU lyC^. 8. VI- Aafl; faerao^g. ve«
Dr. Fried landen Berlin, 1821. 8* Morgenatuoden oder Vor>
leatiogen über daa Ijafeejn Göltet Berl. 1^86.' U AM:' 1786.
U ßd4« S* Briefc über, die E^a^aii^uimn« filtKl.,17^ 8.
Pbiloaophiacb« Schrifieoi Berl. 1761.; HI Aoag. 1779*. II M«, &
Kleine pblloa« Schriften mit einer Skizze feines Lebens toü Je-
' tiiacb (bereosg. Ven Mücblee). BaiK 1789* 8.
Leben snd Heianngen Mcndeba^UnM nclMt dem Geifl« ithri flelatf
ten. üamb, 4787. , 8t
f ) GoitHeir Saoiw gteiabertU .System der rctnea PhilotMhie
oder GliickfeUgkeitslehre des Chriateatbuus. Zniricbaa,* 1^78.
IV Ana. 1794. #bilos. Daterbalmag «nr ireileM AaidMinjj^ dir
Gluckaeligkeitolebre Heft 1-^-11.1. , Zullichao,^ 178a -.8£. 8.
Gemeiouüizige Anleitung su'ia regelniüasigeil ' 5elbstd^ken
IM A«fl. 1799. 8-
gf) Jo. Av^i fib«rb'ai<4 M^m. ITb^rie dn Mnken»: «tat Bm*
pfiadeoB* Berl. 1776» 1786. & lieu« Apologie des Soknftrs.
*. BerL 1771. 1788/ Tod dem Begriff« der Pbltbs^ und «iiWii'üat-
8. -<• VorlüfreiiiiD^ i«r oaturlMhen Tbeologi*« HaUe» 17^«. 8.
- SitteiUehrfe der Veranaft« Bcrim» lySi. 1^. 8« TlMori« der
AUkttA U0AKO um! WifMUsoliafteik Hrtle, 1783. lU Aufl.
1790. 8* flaotlbuch der Aes^hcUk fiir gebildele Leter. IV Tble.
H^tle, i8o3 sq. 11 Aufl. 1807 C 8. Geint dei UrchfjstCQtliuaM.
Berl. 1897« ^* Versuch etoer allgetneinM dentscfcea S^toonyiiA*
VI Thlf. AiUe, 17^5. n Aufl. i8ao. foHgetem you MaaM
(il— X(l B.)* -^ TeffuUM)te Scb^iAen. H;iHey 178^* 8* Netteste
vermischte Schriften. Halle, 1788- 8* Phllosophijiches Magazin«
Halle, 178S— 9'J^ IV Bde. 8. Phitpsöphisches ArchW. U Bde.
2793 -«95. 8* üeber ihn F, fiTioo-tui Ge(U5htai5SSchri(^ auf
J. A* EDerliard. Berl. i8io. 8^
h) E. Platner philosopb. Aphoriameo. ~ Leipsig,^ 177^"-* 178?*
Jl Thle. 8* >>^^® umgearbeitete AaA. IJ^I^ 1800. Aulbropologi«
iur Aerzie und WeltWeia^.* Lelpx. 177:2. 8. Neue Antbropolo-
gie I ^ littpz. 1790. Sp GaAprach« über den AAbaisaltka. L^jt»»*
' 1781« §• Xjebrbuch der Logik und Üeuph^stk. Xjeipx. 1796. 8.
tJeber ihn ••'die von aeiuem Sokde (Jeii«liL2ieUiiag lotellbL 8S,'
Jflkrg. 1819«) gvgebe»« ObardLtetiHik.,
r) h^ diia Aphoriamen. II Tb*
k) dir. Garye Abb. üb. d. VArfaÄBdniig der Ikfonil 9% d. FolkiJU
BretU I768. B^trachtusgeo über die allgpm. Gmndsatae der
Sitteolebre« Breslau, 1798. 8. Versucbe über verscbiedue Ge-
' iKteiattdc d« M«ral eto. II A»IL 182^. 8, Uebcr da« Oaaajf«-
Gottes* BresL 180a. Vgl. das Begialer«
l) (Cbpb. Meinarf) Rerifiion der Philosophie» I Tb. G8lt. n«
Gotha» 177a. 8. Abriss dtr Psychologie. 1773. Gruodriss der
Seeteoltkre« Lcnpo. 1786. UBtersnchuogen über di« Deok* «od'
WiUenakräfte. Göttiog. 1806. 11 Xh. 8. Verm. philos. Schrif-
ten. Leipz. 1775 — 76. III Tble. 8** und tlele aodere psycbolog«
und' ctbiMoike SncbrifUi«» VgU das Begisies»
IM) 9ok. Cb«4at. Loaaitti pbjrslsche Unacbeu« dea Wabreo. Ootba^
277Ö. 8. — Uoterricht der gesunden Vernunft« Gotha, 1777«
TiThle. 8« — Nenea philoiii allgem« Reaflexlcon. £rf« i8o3— 7«
1 ¥ Bde. 8«
t
Jl) Job. Nie. Tetens .phttosophiacbe VenocH« Aber die meoscb-
ITcbe Natur uimL ihre £Dtwicke1ttag« Leipx. i776«*77. II Bde. 8«
Gedanken über einige Ursachen , warum in der Metaphysik nur
WeoiiT«« auaKetnachte Wa'bi'beiten sind« BüMow n. "Wismar, 1760.
. 8« Uebar die «llgeiii, apeealatiT« .PbUo«o^bie» fiüiuw» 177^« ^
(anoujfuu)
o) Job* Ga. Hainr« Feder'a Instiintionee log. et metapb. Fcf.
1777« Grnodriss der philos. WW. Coburg, 17^7« und Glob. A«
. Tittera ErUttterudgen da»n I785. 8# Graodsiitie der Logik u«
Hetai^bvaik. Götling. 1794» 8. (die neueam BearbeititBg aeinaa
seit 1709 in mehreren Auflagen eischlenenen Compendinrns.) —
BauMP^iUis^ iOmt d^ iMUdiliahtt W«iaftt öeaM» Ihtwi.
4$9 ULPttiode. hAlMtmu T.lMi,
frkb«> Vcfladeniiigen cte« GMkig« «nd X«nif», tjf^^^TT^
IV The. 8. II Aoi. 1783 seq. aad Ttete aadere SAtiA«». Te-
ber dai morah Gefühl. €op«ak. 179a; g. -— J. &. H* Fcdcf^s
Lebea, Malur und GrundiitM (Aatobiogr«ph|c^ yom iii— m 3ohi
beraot^egebeo.) Leipzig i8a5. 8«
j») 9br« Frc)igott Geliert Disconn iqr 1a nttore et IVteM^at ci
^ rntiliK^ de la iDorale. Berl. '1764. 8. MoraL Vorlfsaa^eiv htf
•nag. von Ad* Schlegel «nd Hejer. II Bdaw Leips. 1770. 8.
^Gbr. (t^arve ADmerkuo^etl über GellerU Moral, «eine Schriftea
überh. uod aeioeo Charakter. Lei ps. 1770. 8« GeUerls
Schriftca« Leips. 1769— 70« VII TU$, 3»
S^ 377.
Das Ansehen der Metaphysik wat gesnnken;
erhielt die empirische Psychologie bei den DeotsdbieOp -wk
bei den Englandern, beträchtlichen Zuwachs« Besobden
zeichnete sich darin Tete na ttuä (a. von f«) .^ter ^
Lockesche Untersachung fiber den Urspnng der EtlaeiiDl-
Bisse mit eindrii^gendem Verstan'de, und frei yion iMiterwH
listischen Hypothesen, weites verfolgte , die GmndTeimS-
gen der Seele ^^a entdecken, die Grunde det ob^MtiTea
Wahrheit festzustellen j^ Hume's Skepticisrnna za widerl^en*
sachte, utid sich mit. Kant auf gleichem Wege befand. Al-
lein er fand wenig Aufinerksamkeit, Auch gehören kieher
die anthropologischen Untersuchungen von Carl Frans
von Irwing a) (geb. lu Berlin 17289 •!• iMl)» ^^
Heinr« Campe b) (geb. an Teersen im Braunschwei-
gisch. 1746, rt. 1818)> Dieli-/ Tiedemann e) (geb.
1748» «t al« Prof« in Marburg 1806)> Platner, Garve
(vergl. §. 376«) Karl Phil. Moritz d) (geb. zu Ha-
meln 1757, Bl- 1793)» nnd der letctern, so wie Jo. Jac.
Engels «) (geb. zu Parchim 1741, «t 1802)* Fr. Joach.
Eschenburgs/) (geb. 1743 zu Hamburg, at. 1820)f
des geistreichen Kritikers Joh. Gotthol dEphr. Lea-
al"g g) (geb. zu Kamenz 1729 1 •(. 1781), dea umfaa-
sfiiden Theologen Jo. Gottfr. von Herder h) (geb.
1744 zu Morungen, at 1803 »a Weimar), nnd vieler
XnikvQK isthetiach kritiäch« Forschiingeu, welche
]>entscbe EklAtikep« $. 8^7« Üt
aidi' theiis an die psycliologisch-lfttf^chi^R'lfnfvMMlto^
gen 'dor fiogländer (x* JB« df« ]iiiich««on, Gerard^
Uaaie> Bomci, Burk« o. «Ot tbeils «n die KimaUbeorfteii
4jer Fra^nzosen (besonden des Biattenx ytrg\.§. S7d.)
antclilosmiy 4keiU «inen eigenthamlicjien Weg sich b«!^-
ten. Aucli wird nicht nnr ein Einflasi der Philosophie
anf alle übrige WiMeoficluftei; (besonders^ Mathematik^
Phyaik, Natargeachichte, Heilkunde) bemerkbarer, sondern
es werden auch riele Zweige der angewandten Philoso-
pluie; c« B, Pädagogik — nach Rousseau von Basedow,
Campe^ Bissewitz; — Philosophie der Sprache, nach James
Harris (geb. so Sdisbar}r 1709» «t. 1750) ond Moüboddo
Ton H'evder^ •*-• und die Geschichte der MMisohheil
von Edei.nevsi Isaac Iselin i) (geb^ 1728 ^^ Basel,
^ 1782) o*>d Härder eifirig bearbeileL Letzterer ^nnd
sein Zeitgenösse, der geistreiche Job. Georg. Hamann i)
(geh, zu Königsberg 1730f »t. «u Münster 1788) wirkte
asit JPaeobi (s. ante»), und Matthias Claudixia (dem
Wandsbecker Boten) der seichten Aufklärung ihrer Zeit
ci^tgegen« Auch verdient hier Karl. Theod. Ant Maria
Ton Dalberg (ellemals Churlurstl. Erzkanzler dann
Grosshersog von Frankf. und endlich Erzbischof zn Be«
geneburg, geb. 17.44| at. 1817) w« SteUe /).
a) Carl Frans v. Irwing Srfshmngen und Üntennchiuigsii aber
des Meuacben. BerL 1778. IV Tlile. ^.
b) EiupfinduDgt* und Erkenoriiiisbraft der menscbl. Seele. 2776. 8«
lieber Ctapfindoug nod Empfind tlen Iliimb. 1779. fiamtiliiiiy
einiger ErzielnugMcbri^en. Haiub. 1777. II Tble. 8» l^beo-
phroD« Hamb* I7S3. Brauascbw. 1790« u. öfter.
c) Unlersucbungen über d. Meuicben. Leipz. i777-*-78« IH Thie.
8. Haodbireb der Psychologie^ heranagcgebea von Wa ciliar«
Leips. i8o4* 8* Vgl. oben Lttt. 36 S« -
ij) Aiisaicbteo :|ii-' einer £xperifnental»eelenlefare, 1780. 8. Magax« ZJU
£rfahruagMeelenlebre, X Tble. 1795—95.; und Selbatcharakte-
Tiatik Im Anton Htiaer. 1786 -^^o. Abb. aber die bUdende
lifacbabniung cisa Scbtfnen.- BraniMcbw. 1788. 8« Grundlinien
»1 eioer vollstünd« Tbeorie der acbönen Künate — * und mabrere
sndera Schriften«
4M UU PerMc L AbMhiu »T. Ukth.
KlDglwtefdir« wvrden; 2) '••• sto ^
«b ortprOnglidie Gec^tigebotig (ur dM Fmh«il •rkcniM«»
ImttMi «war einig« Denker (Oeidink und Bidi. ^Ptie«)
riditig erkannt, «bei^keim bMbend« "&«&»!« ia di«em
0«biete begründet IH% MoralpkikM^pkic war, daher
groetlelttheils elife etlAätohe Atts^abt det ttack iObjeeti-
ten Anaichten besser und TemmfUger Schetnenden | . der
▼ereinte Ausspfoch der SelbtiUebe ^nnd der sjfnpatheti-
aehen Neigungen. Die Freikeit^ die Gmndbedingnng
einer gesunden Moral , machte bei dieser Aneicbt grosee
Sdiwierigkeiten y weil man entweder nur die psjeko-*
logische Kreibeit im Auge hiitte^<oder «a*s metapbyai«-
aeben Grftnden dieses Problem sa losen anehCe, «nd d»*
her Bmn Determinismus sieh btoneigte, oder eis« blinde
gesetslose Freiheit behanpteiOi wogegen siek'dto'dbMra«
laaehe Yenrnnft eMnbte. Jm mehr' man die SeMri«Mt%it
Mute, aber sie su löseh scheute^ 4^o »»^l^r nAik ^m
wiseenachaWicke Stosbeii .ab,- mwk 'or M%t mv diO'^SleUe
desselben das gemichlichere Streben nach Populariü^ -«ad
Fassliobkeit (vergl. §. 376A
Htebcr g«kur«Di .*...•. - -C
-De PrcmoatTtl Pent^^s sur U libercA BerL 1754. H. /L%
Dio^ene de «fAlemb^rt , 6a Diofscne clrcent. Peoa^es libctt tar
rUammt et ivr • ies |>rJiKtpaiix objeu Uu ooM«iMttttee»4e iiiom-
tne. NouT. ed. B«r1. 1755« la. ' Vues plälosoplii^ef. BerU
I7&7. II Tom. & -Du UMSfd mqs HMiipu« die U Meeideim;
BerL I765k Ö. ^ ' .
Vcnucba eiocr Anleitmig ea eWier SitieoleKre 4fäae die Mettidea
(von SchuU). Berl. 1783—87. IV Tbie. »•
Jo. Aug.* Heinr« Ulrich Clftutheriologi«, oder über Freibeit |uid
Moliiweailt^keiu Jeu. lySS* 8l (Tal. f. 363b not. b.)
Von Jiv^nt bis auf die neueste ZeiL
Ausbildung der Philosophie mit kritischem
Geisti
L Philosopliie der Deutscheii.
.f* »80.
ttü^fJbitni Uni Clifiw4ienitiki> c
ImA^itm B«v^w«ki Bmidl«!« 4n IMhH I
KmM«« Kdnigab, iHoS^ Sw — Rei^old Bcriibcnl J«chaiiia«
Tnu' KiDl, geidritcl«H in Biiefen «o «iaeo VtenaL IC(Siu|^
«»d6«^.-^ €« A% Ck.Wm^Un%ki lift. iUM« fo «iMii Im«-
Um LebCBi^alircii« Küttigtb« i8ai. 8.^ Biographie Im« Kcut'^
* l.«tpz. :tfSo4. IV Thie. S. <- J. Cb. A. Y^<>oimab» dem
Aoaciik«a lUnifc BerK iSo4* 6. *«- Fr. I)«at<r«ve«4> In»»
■naonel Kant, eiu DenkmaL Hamb. iVo4. ^. — F, Tb« Rink
ABticbteii aaa Kant'» Leben. Konigaberf^ lIM. 8. •» &na«4
G«diditaiMfekr. K«iiig«l>. iSii, S.
Eine KdTonn dtr HiilotopU« unur nolhwviid^ Si« .
idrfolgle dnrdi eiaen Denker erster Grosny, der «dran
laöge im Stilien, «n «Ued^ Angel^enheitea der Phi»
lo^pkHi den lebli«it«$l»ii Aadieil genoauaeo^ und tiek
wm, eitter wesendiclien Verbenerwig ikvw IkiiptmS^fit
Torbereitipt hall«, und «war *a ei»er 2Ceit| wo utiter
den Deatachen darcb tneiirere genkle Geisler > luuneirtlath
Leasing, Winkelmana , UaaiaiiB (f. 377«) B%r«
der, Götlie n« «• eine gniaae £aii)(atigtiohkeit fit uenn
Anaicltteo in Wisse pichaft und £uasi la Deatachlaiid refn
geworden wer. Im^manuel Kant (geb. nn Koniigsberg
den f). April t724» ProC der Pfaitoeeiibie dst-i at. den
4«(^ IIL Periode; U. iÜMBcliiiU.
12* Febr« 1804«)» war der sweite Socratet, der durch
eine neue Methode, weklie die' Unter snckong des
Ursprünge nnd der Gränzen der mekischiitiien Erkwintaiis
im Auge hatte, . (ddier kritifecke -** nnterstachende,
prüfende Methode), den Forschtingsgeiat belebte > lei-
tete» ori^ntirte, und die Temunfi dnrdi SenisCerkenntniis
auf den Weg sur Wjssenachaft f^rie: Et besiiaa dazu
seltene Talente, die er sorgTältig entwickelt und ansge-
bildet hatte, in Verbindung mit ausgebreiteten Kennt-
nissen. . Sein sittlich religiöser Charakter verhinderte die
einseitige Richtung des'Speculationsgeistes, ubd bestimmte
dea Charaktet-««kmr Vorsehung. Strenge Wahrkeitsliebe
und rein sittliche Gesinnung machten dUs l^ebendigi» Priv-
cip seines philosophischen Geistes aus, welcher Origins.
lität, Griindlichkeit und Sagadtat in eihetoi hokeli Grade
Tweiirigte« l>nfch * diese Mittel bewirkte K a )i t eine
merkwijrdige Revolution in der PhilosojAie, weldie nidit
ohne Widerstand Vor sich ging, kvrar eine Zeitlang anter-
brochen und gehemmt wui*de, aber roti grossen Folgea
gewesen ist> and die ganee Richtung d^ Phiioaoiphie
verändert hat.
KsAl's Schiliften 'stehe uMen $, 38^
Durch Hume's Skepticistntis (vergl. §. 3tO.^ ge^
weckt , richtete sich seine Aufinerksamkeit auf den auf-
fallend verschiedenen Erfolg des Nachdenkens in der Ma-
thematik nnd Philosophie, und auf die Ursachen deeael-
lyert. Die Metaphysik ±og mit Recht seine Aufinerkaam-
keit auf sich; aber er glaubte, man habe erat ihre
SdmiAle berfthf^. Die Betrachtung nnd Prüfung -der Yer-
Sfäiiediänen philosophischen Systeme, vomehndioh aber d^s
Mchten Dogmatismus der Wolfischen Schule, erzengten in
Am den Gedanken, dass vor allem dogmatischen Ver*
(Utren ift der Phülosophie erst die- lloglicJkkeit
Kant $. Mi ^ 4m
«in er pliUo»öpliiaeli«ti Erkevatiitoi nütMH
• acht werben müsse, vmA jtos iamat Um MlHHm
cbiing der verschiedeiien Qo^llea der ErkenntiiMS«, ilifftte
Ursprutigt und Gebrauchs (^Kritik) nolhwendig sey» wo«
- bei er des v«^ Locke angefangene Werk M VoUmdett
sucble» , Die Philosophie und Mathematik > selkt er vocw
aus^ sind in Hinsicht ihres Ursprungs rationale oder
y er nnnfl- Wissenschaften. Vernunfterkenatniaae
n nterscheiden sich von empirischen ^ dnrck
den Charakter der No thwendigkeit und Aiif#^
meinheit» Mit der Möglichkeit derselben steht und
fal^ die Möglichkeit philosophischer Erkenntnisae, wehshe
von doppelter Art sind| synthetische und analyti*
ache* Die letztem beruhen auf dem eratea Denkge»
aetze; aber welches ist das Princip der S3rnthe*
iischen Erkenntnisse a priori im Gegensatae der
empirisoheqy die sich ani' Wahrnehmung gründen? •— Ihr
Daseyn verbargt die Mathematik, und selbst die gemeine
£rkenntniss| und dss Streben der Vernunflt in der Mela«^
physik ist hauptsitcblich auf sie gerichtet.. Ba. ist daher
eine Wissenschaft, welche die Möglichkeit, solcher i£ff^
kennUiisse, so wie deren Grund und Gebrauch nedi
Principien untersucht > höchst nolhwendig nnd Ton d4r
grösstea WicfaUgJceit. Kant bahnte sich au dieser Unter«
»nchitng den Weg durch A«ittahme einer scbarf^Hi Grenze
linie zwischen Philoso|ihie und Mathematik | nnd durch
eine tiefer, aU bisher , eindringende Ujutersuohotig dee
£rkenotni8STermögena, indem er annahm > dass.die ay»^
tfaetischen Erkernitnisse a priori die Formen der £jm
kenntnias belfeffen , imd nur in den Gesiatzen der einael'^
seOi in dem Erkennen mtaammenwirkendmi Vermogea
gegründet aeyn können. Um nun jÜeae Formen der Er»
kenntniise nach dem leiteaden Prim^pe d«r AUg^mein«
lieit nnd I^ediweodigkeit voUatendig ^i«ftufind^n». tAtfitat
•c eine Zaii^ederong der,£rkenntaiiae voi^uUfifl sdusidel»
Gga
4^ IIL Pviode. IL jkbsdmitt.
yrntB^iaiwir VicUMik^k verband«! voikomiAt^
JMb dir wtiwuwiluMiclwn £rkenntiiisa^
Dm dwörettaetie Erkennlnisavermä^en beateU
•Sinai iebkeit ond Vers tan d^ BeceptivitSt und ^^.
Imtitat» Die Empfindungen sind des llaleriale^ Z:
nnd RftiiiD das Fortnale der SinnlicLkeiU RatiBi i
' 2eil sind blos i n uns -*— aber a priori , als df e Forr
iMiimner Atiicbatiang. Der Verstand verbindet den i^
6ianliebkeit gegebened Stoff za BegrSIfcn und Urliiei}'!
Die von der Eifahrnng unabbängigen , vielmehr die h
i^ning bedingenden Formen dieser Verbindung aindc*
(vier) tCategorieen, ans welchen, in Terbindong r
der Form der sinnlichen Anschauung, die Sebemate :
die Grundsätze des neinen Verstandes sich ergeben. I
Formeti der Siiittlichkeit und de^ Verstandes aindi*
Bc»tittmekide> der gegebene Stoff das Bestimmbaie; )&
sind gan« unabhängig von den erscheinenden Objcd£
Wir erkennen, ist das fiauptresnlta t seiner Eiiii
kM& Objecty als /wiefern es durch die Wahmeiuiff;
gegeben und duidi die Gesetke des Erkenntniasvense-
gens bestilninbar ist^ .wir erkennen kein Ding an sie:
sondedi nnr Erscheinungen (kritischer — di
auf Kritik des Erkerintnissvertnogens gegr&ndeter, oip
transcendentaler Idealismus), Unsere ErkeinC*
niss realer Objecto ist daher auf Erfahrung b^
schränkt, nnd die Erkenntniss a priori hat nur die fer«
malen Bedingoegen;— die Möglichkeit derselben sui
Gegenstände. Nur unter dieses Voraussetzung sind ijih
thetisohe Erkenntnisse m priori möglich und auf dioo
Inhalt beschriinkt sich die Metaphysik. Hienuif becick
sich die • scharfe Unterscheidung des Denkens und da
Erkennens, aus deren Verwechselung nnr Blendwerke enl-
stehea können, (hierdurch wurde such Xogik yoa Ms-
Ka nX S» a^ ä l
tapliytik vSK§ getvtniit) fbrotf 4ir mnAA0^im Ob^
|ecte uai .aoiMirer VorstelloDg«n von denielbeni uiid^Mt
Unteracheidoiig d«r Yernunft Ton dem VcnUbde^-iir lou
giicb«r und €ranieeodental«r Hinsicht Die thenMtJtoh^
Ternoniki ak ^chlnsakraf t, atrebl nach abso^
later J^inliait und VeFknüpfiing darcb Fdeeit| xrAiß
cke die Formen der Vemnnflüiätigkeit «ind; * limm £r-^*'
kenntniaa ans Ideen ist nicht möglich) dtan
ee gibt keinen ^hnen angemessenen Gegenstand in- den
Kreise d^^r Erfabrnng, obgleidi die Vernunft unabläa-«
aig nach Erkenntnisa Gottes, der Walt, UnsCerbUeUbeit
und Freiheit der Seele strebt^ nud darauf alle Zorastnn^
der Metaphysik yon jeher ging. Die pbilosophirciider
Tenmnft darf keinen eonstitutiven Gebrauch Vew'
diesen Ideen machen ; denn sie gerath dadurch nnr in da»
Blendwerk eines Scbeinwissena und in ein Gewebe Ton
WMerBprüchen, -^ wie die Kritik der Beweise iiir di^
£id>stanaüalitat und Uniterblichkeit der Seele, für die
Weltgronze nnd den Weltanfang, so wie dereü Gegentheily
lur die Theilbarkeit oder Einfachheit der SdbstAns^e», iSii*
die Nolhwendigkeit oder Zufälligkeit der CausalitSt vtni
des Daseyns in der Welt, und für di^ Dsseyri Gottes* an
beweisen sucht Die Vernunfk. kann das Daseyn dei^
fibersinnlichen Qbjecte dieser Ideen nicht beweisen;
eben so wenig aber auch das Gegenlb^iL Fülr iie theo*
retiache Vernunft ist nur ein reguHtiver Gebraueh
der Ideen aur Erweiterung der wirkliche^ Erkewttuüs
mögUcb« ' '
J. 383-
Die Vernunft ist aber nicht allein theoretisch, son^
dern auch praktisch in Bestimmung der Will-p*'
kühr durch did Ideen von Pflicbt und ' Hecht Dis^
Erörtemng des Begriffs von Pflicht und ^teifa Witten,
in^^^r^^«!' «ivh die gemeine Temuuft den IkocbiieQ
/
4t» Uk Periode, IL Abscfauitt.
W<ttrtbr Ar ttdbcUi6i| Milsty fabH «af di6 Aiterkeimans
prdklbelier Erk«tiiitnisie a priori, in -vrelcli^n nicfat ^«ras
ist, BOttdeim was seyit toll, bestimmt wird. Ok
|ir«ktitelie TeniOTift ist imtonomiach ^ sie bestimmt itor
ilio Form dss Willens, und setzt die Freibeit jim tiodi-
wendig« Bedingang. voraus. Das Sitteugesetz triu ia
BealelMMig anf eine empiriacb bestimmhare WUIkiUftry als
kategorischer Imperativ' (absolotes Soll) bervor,
mnd wird an die Spitze der praktischett Pliüosophie
geatellt Ea sohreibt dieser Imperativ/ da allgeaaeixie
Herrn alles vernünfUgea WoUensi allgemeine Ge-
Betamassigkeit mit strenger NothweodigMit vor,
«nd bestimmt dadurch den höchsten absoluten Zweck
«ad die Tridtfeder dea Handelns , welches nicht eiai pa*
thologisches Gefühl, sondern Achtung des Geae€cei
aeyu soll, so wie die Tuj^end die moralische Sterke dei
Willens <jaes Menschen ist in Befolgiuig seiner PIBcta
(d* !• der moralischea Dothigung durch seine geseiage*
bände Yemunit) oder in der Unterordnung seiner Triebe
und Neigungen unter die Vernunft. Siltlicbkeit ist nieb
Glückseligkeit] enthält aber in ^ich einen venranfijgen
Anspruch auf dieselbe^ oderj gibt die Würdigkeit aar
Glückseligkeit, Sie ist etwas Allgemeines und durch
Freiheit Kothwendiges. Die Ideeis von Freiheit ^ Dn^
Sterblichkeit und Gottheit erhalten durch das pruktischs
SsttengesetzL Gehalt und Gewissheit, Diese üeberxeogno^
aber ist kein theoretisches Wissen^ sondern prakti«
scher Vernunftglaube (Moraltheologie). In derBe«
Stimmung des höchsten Gutes ^ als Tolalzweck dea ver-
nunftigen Wesens, tritt die Harmonie der sinnlichen und
^erniuiftigeii Natur des Menschen, die Uehereiqstimmuog
dev theoretischen und praktischen Vernunft mit üjarheit
hervor. — Von der ethiscjien Gesetsgebung ist die ju-.
ridische unterschieden » welche nur den äussern Hand^
^Mii^^ |ebietet und ü/Lq Beschränkung des |ndividaf|^ea
Zwangsrecht, und es soll dnrcli den Staat» .W^lqhcir
seinem Wesen nach Recli^wulalt ist^ i^ad auf Vertragen
^e^ij^t^ ^eaicliert werden,
f 38*. \' %
Di^ theoreUsqlLe Erkennt itisB^ wädiie auf
de^i Natnrb.egriffe, und 4'^ pr^I^tisclkef welche 'auf
9em Frejheitsbegrifie heruht,^ s.^zid'^'^^ei Ton einau-
äet durch ihre frincipiei| abgesonderte SphSreü^
Zwischen beiden , und ihren Objecten» Natur xmiL Freir
iLeity welche in i»m: Menschen aujt eine uiii^i3ää:^lidtLi&
Weise vereinigt sin<^'iumniit djl^U.rt£i,eil<skraftj iticht
tnm 3ehefe des objectiven Erkeiinettt, sondern' «um Re^
Jlectiren %.er die gesanaiiate '(ftftur, yermoge^ ihres eigen*
thumlichen Princips > d. i. Z. V e c Jt in l^isigkeit} ' wel-
ches nicht pbjectiy, sonden; Ijöubjectiv'ist^ V ebe^rein-
Ktimmung an. Die (Jrtheil9kraft- naif^ich ordnet das
Besondere unter daa Allgemeine ^uitter; ({e'iift th<^ilä
subsumirend > theih reflectirend. Die *le1zl1e^d
legt der Natur den Begriff eines" Verstandes nach ein^l^
üabjectiven Maxime zur uugehiiiderten Ausbreitung del
Yerstandesgebrauchs unter, 'und die Seälädgung i^re^
Priiicips in der Anwendung ist ^nit eijBjjp^int^^Jp^llJfn
Wohl^laUen ■ verbinden« Apf diese -Art 'enfst^^i die .
ästhetische Btetrachtüng d^r J^alvir A^^l^ dem Prirfcijpo
der -formalen Zweckmässigkeitj, d^s. WQhlgalal)ea 4 am
8chon eh und Erhabenen; und die teleologisch e
I^'aturbetrafhtung nach dem Principe der niater{al/»n.. in«
nern Zweckmässi^eit. Die Betrachtung der organischen
Kalurwesen, die wir. nicht anders aU Qpc^ dem.JPrin-
cipe der innern ZweckmSidgkeif denken^ obgleich nicbt
daraus erkläjreö kQnnei};^ fuhrt ai^/.dijß^ Ahnung., e^n es
Eadlawe«b der WeH durch einen öbenittnlicheii <}ei«l|
J
471 lOL Fcrloa^ n, MkBOuä»,
bebt (Pli7*ie#'«>£t1iicotli^«Idgi« uöd Teleo-
KAnt*» schrifOiGli« ArbeitMi: AntMr der Kritik
Att getAs^DEit«!! £rk«iiDiiii«sTertti6^eji8 Mim
Btliiife.«t]n«ir Trin«e^itdeBtd]pluIo«QpIi^ i, L derjeaigMi^
irfelcbe die aÜesi Verniiinllgebcwplie» aUBedingBun Mi^er
JHogÜQhkoitf mm Gninde liegenden Principieoi dordi ^«
Srteruig der Yernogeki de« jtofu^lH^ea Geist«« «qU
iriekelt und dedttcirt^ und dieselben in ehieai TQtUtjufr-
digen &pitme ^sejucbafilTcb be«|i>^i^^<^» W Kamt
anck einige Tbe^Le des Syalesis selbst nit der iha
eigenen Originaliiit^^jind ^nt aiugewichnetefi^ Seh««f^
und Tie&inne au«g(iknibrt, aU s. B. die Uetapbys;!: der
Katar } dvrcb v^be er der Vorlaufer der dynamischen
Natnrpbilosopbie vnrde, indens er bebaaptet, deia die
Materie di^rch bewegeixde Knaike (E^vpandr-^ und Attra«
cÜTlura^ den Kßxim ^rfiiUe ; ferner die Metapbynk 4er
Sitten oder die Redits- und Tngendlebre^ aacb^,$her
Eeligiony Antbropologie» Pädagogik und andere interaa»
•ante Gegenstände in einseinen Afobjeindluiigen Tiel Tor«
trefficbes und tief Gedachtes nulgeüieilt.
Ks»l*s Mliet^ilchriftea ümd : Credanken to» der waliren Sdai«
sang der UbeoKs^n Krftfl«. KOoigsl». 1746* ^ Priaoipiovam
nMUplljäcer« bots dilocidatio* ibid. fj^ ^ BkCracb-
laiigea über den Optimiimue« ILdiii|(ftb. lySo. 4. Mooedol^^ia
pbyeieft S|ie«w I* IM. 175& 4. Vemeb dt« Begriff d«r ^e.
gathreii GruMen In die 'WeUweUh, tiiMbulalirea* Kuoi|S*li. 1765. 8«
EiMiig inoglicber BeweiegruDd ta ciaer Demoiulratioii d«e D»«
MjM Galtee. ebeiid« 1763^; saletat 1794. 8^ Die laltcb* Sptt».
ftMÜgkeit der Tier tjllog. FignrfB« . ebeanL. 1763. Praakf« «nd
Lcipa. 1797« BeobacblBogeo über daa GefUhl de« Scbdoeo aud
Erbabenea. KOBigab. 1764. 8* Biga^ *77<* Traame cibea Cei-
ateiaebera« Riga, 1766. Z* 1769* AUgem« Maiutgeaeb« QBd Tbeo-i
rie dea Uimmela eifi. IV AulL Zeiii» i8o8. 8* De maadi
seBaibiUa atqiie SBi^lltgibllia forma et pflucipiia, Regiomout.
»770. 4. (vBria er die GmiBdidee iciB^v J&riiiH Miialelllf). IMwts
■til aMbnvsa asaini Ai>||^gii|yt^^|| sisd atweaitU in Ii^*
KnM^^mM^^ «r»
V^riiita Sdwtfim», Mü« 9wi 1K^I«<« 4li4(« (iMi*««^- ^» Tief-
fr tiii>)«' Haite»^ 1799— lßo7* IV B<le« & Saknmlaoff e4i4|(«
fcialki^ mlxki»! f*bttlbcBCs SdHritai «oa 1«» &••! (kctnUfe
. tim ItUilu) Köa^ l«OQ; «^ .
{laiiptwcrkt: , ^
ICrltlk 4«f reitttfii Vcranaft« ItiAiviySx, VI Anil^ JLdb&
*8i8. & Kritik der praklUciea Yej^nqorft. IficaTiTlsl
V Aufl. tetpi. 181^ 8' &rUlk fU« Urt4«llrkrfefi. ^M^
1790. lU AiilU .17^ &( ProlegoioeM xUr einer jeUcfi ^Tiftifln
r BletMliyt^ tto« Rig«« 1783«' 8. Cratt<tlegQDg snr HeUptvsik
aer SftUio. Bigm, 1786. 8* IV Ani. 179^ MeOpl^ieMbe «AiH^
iMigsgrwidf der KaturwiMenackafu Riga, 1786« 8. III Aoi^ »9991
Uehcr eioe Eoldeckttsg , oaoh der at)e neue KriUk der reiMe«
Yerooiilt durch eSa« ftttere eoCbelnlicii gemaekl «luMeU M.
.Kgpigäb. 1793U 8,« Die Religioo i^iterUI^ der 1jilMwii..dn
( kUue« Vemiifift« KSnigab. 17q5. 8. II Term. Aufl. 1794« Zii^s
«wi^eA Friedn»; eiii pkik>iopliiaelier Eolworf^ RSalg^; 179S*.
'ty^4^UH»^kfut^^Ao£w BedbtaUkrK KMpK»
detTfcr.
9790« H Aufl. a8o3. & MeUpbjtiacbe ADfaogagriiode
geadlebre« K6nig«b. ^797« 8« II Atfff. i8o5. (bdde Qüter dem
Titels Metnihpik dar SiiunJ. ijA»Abro|ioli^ik ja rrrcrr^Tlwtett
HlMicfat. KöAgab. 1798* III AwS« l8ai. .8« Der Sutit der
FipiAäieii. KOmgdi: 179a 8* ' » *W , W
Von Aadmi tfakd heMugegebea (vsrden t * ' . ' ^
IdL Kim*« L»glk «In Ha&dbacb MF Yörluuogtm (bermitg; toq
Glob. Ben), Jabf4>he). KöBiiyb. Igo^ S* (Ais CbtlegSe^
befteti beriuMgegebeo)» Pädagogik berauagegeb« yod lUsk. ebc^c^
. t8o5. 8, Vorleauogea über die pblloa, Bcligionilehre, Leipx,
1817. 8« (am eiQ^ aftcbgeiobriebeaen CtiUegiefehefte ) s tmä
Sorlerangeo ober dieMeUpbjilk, xum Druck bef^lrdert Vfo dem
eranag« der ete« Eeligtoulebre (Hofr« P2»Uu;}« £r|« i^i« g«
" Si 886.
*Wm den Chttralter der Ixib'sc&eii * Pbilosopliie
Kunt's im Allgeroeinen beCrifll^ «o Iiält sich dieselbe an
daa in dem Bewnsstsejn Gegebene, snclit durch Ana-»
lytik^ nicht der Begriffe^ sondern der Geistesrer«
mögen die immanenten Principe der Erltenntniss za
erforsehen, ihren Gebrauch ztk hestimmen, und das sei
sammle ( ober« ) Erkenntnissrerm^gen in f o r tn a I e r
Hinsicht aossum^sen^ bei welcher Prufnng sie jedoch
die ans der Wölfischen Sehnte stammenden Unterscheid
diuigen d«r Seelenkrifte als gSUig YorausseCKt, Sie er«
474 . m.feti^ IL AbiMkjt.I
kebt mti ■'Si6iiiQi«bMii ) Gon^ sMWnf^tf^'JHlfMBir Mittel-
ftmcte der ünlersdcliiing mactit | he^ß^rmk^ flm 'ajber
maA dwoek dip .JEUfultat änrei: Ji*>*'>'>^^'^t>*^'*g- ' ^^'^^^ ^^
nmdk dem EifcenntuiM^r^inl^eli d^n Oiufihg'. dtar^ ericenn-
hMT^n Qtgeiutitvkde bestimnit^ mid 'd«r' pfftlKliscii«]i
▼ei^ionft d^in 'Zme<^% naxsh den Srim«t -ÖBer die
fbmreUacbii a^edkmuity -v- imii üküfh x^ Wddn ^ ein
il%em«ioes vnd unbedingt««« Erkenntnisse «ib 6r«v«ben
und IUI erweiteni nn^ «in bedio^es . Gelipt der yer<»
imnfki Weisbeit i^«3i der l^hsU Z^eA der Yannnfi
ist^ — «a bes«hr<(nU w 4« Dogmitti^r^^ und Spepal».
tmßgfititi dei^ unmiss^en ibng^ AUea ws leeasM/Yer.
standesbegriffen demonstriren «su v^pnenji. und t>ai^*deiii
Mysiicissi'na yoiv b^sdirfinkt ab«r loifdi dksGebifli des
Visaiens und Glituhena^ 6ie lehrt den Or^Vid^ diej^ea-
4«BSi| im F«likvll«ft» xm^ £ins6itige.> .m vi» das wdire
tuidTrefifende th i^Hen' Systemen t;intex9(^eiden und Wur-
digesi «nd enthalt in mdk ein i^bendiges J^'rivcip
vor Wecknng^ S(iMr|^nng n^d £rhaltun|; d€i8 l^tere4s^ für
gryndUob^ phüosoiihiBcli« forsdumg* . Die.fiiilos^bie
«|4ialt durch sie eiifto fes(esi.| nnwandelbmren GnuKl in
i&p nnreräadc^licheii If^tdi^ . das menschlicfien* Qeostes.
Kantfs Kritik batit^ überhaupt weniger auf ^ londeni be*
achaftigte sich TielltielA mit 2er^orqhg dessen » was der
aeichte Dogmatisfluis de« Verften4cs erbaut hatte, und
bereitete ein höh^rBs philospphisches Vfi^s^xi durch S,elbsl-
erkenntniss des Geistes yqTj indem sie zugleich .die Prin-
cipien ^ur Unterscheidung der einzelnen Tbjeile ^or Phi-
losophie in der Vernunft seihst nachzuweisen suchte«
Pagegen wiril man dieser Philosophie vor; VerkeAnung
des Wesens der Vernunftid^^^ij hervorgegangen
daraus |dass sie einen überwiegenden^ Worlh der Erfah-
rung» noch vor.der Untersuchung der Ansprüche beider,
voraussQlzt, und das Wissen nur in Beweisen sucht*, die
Tr^nputtg. der theoretischen und praktischen
.'lii0ji»B» lUbtV ^ M7^ «T*
lieben Geiste«! einen ^jeiviseea F.o.rmaliejii »e^ der ludb
eucli in des fndUMdKOii FliikNW|dhie mi^h Jmi^ deRfi»
entispriDftf'daii MW die ft^jfmiSiide, : »otheyjpfbbend ewe
dem Oesiobtapuiiefag dee j5iibi«ctiven»^ d^^ii der 6?eieWI
und Eerimn der immtMißh^n SliWgkeit Jieirefihlei^ e««
welchem Orvide 4»e',«mh Jifieb« MnuelKfi^ien.J^fkUit^
.«noleiibtfl«« .*'• • . v • • ,•- - »...ri --M
Zqr krilik der K«Qtiich«ik Philo*, gehoVeode Scbriften:
P. Jeuiich über den Grand uod Werlh der EnldeclmiiMii je«
Hrn. Prof, Kaoü Berl. 1790, & W ^ Job. M^i^^ilber'lSÄit^
VerdiMMte wn da» iMtraMe der phileenpMmidfta ilTtiwielb
11 AqU, FrAQkf. a. M. ijqB. 8« — Glo« Bj« Ger lach f'bh
losophle, Getetigebuug nucl Aeatbelft id ibrem )>tiEigea 'Terb»)V-
alM tat aittli^be« ned «ailictiacbeB Bil4iu% der. I>eiiiiefc*i^iilie
PreiatchrUU £o«ep| i8o4. 8, — Flug^e^» YerBnpli ei«er hk*
sloritch krititcbeii Darttellmijs dw EioiluMea der kaatlacbeD Pbli
ItMopkte «nf JUtteioB u» Tlltolosle. dl lUaU.; avkieib 170
8. -«* Tr. Ben« Agaj> Leg Krito oder ttb«r.dM ^<^w^
EiofluM der kriliacbea PUi1o4opriie. Z^eipx. i8o6« 8. — Sti
lln'a Abfa^ Aber den WerlU d«r 4riu PML in «, BUMW «e^
«* G«Mk. der BeU lU,/ IV» V Tb« O^iu a^^;* 98. g^ «r V||^
•ucb Boalerweck Imm, Kant; ein DenkoiaK «-* ' 'Artbuf
SchopeobaqerU AiOtaiit «flittea qhMii ^ 4iä. aegeft^i»^
d«r die KriUk der I^mH. Phil«M, enlbiU, — .▼• £ n •• «r ' 1119t»;
pb]faache Anfangsgrunde der NAtHrwiMeafobaTt ^ou Ua* Kanl (jq
ihrea Grundee widerlegt« Pretd« 1898« - > - -^ 'i i>
J» 3B7« ' i' . .j 1 iijs
Erste Gegner dör KantJscheu ' Philosöptrie; ' *
• " ' . '* ' *
Ygl. (K. Glob« H»utta«) Uatmalien zur Geacb. der krit. Pliw
JosopUe, nehat cln«v bWn £ftil^itttog tttf Gesch.' der" Ktei,
. Phiios. lU SaininUiugeiu Leijjl 1795/ 11 ßde. ' g. I' '
C. L^ Reii»hold aber die biaberi^eo ^cbickaale d^ fCauC :PIji-.
•loaopbiAi* Jen«» 1789* *& - ♦ • • - . . .1
,. . t 1 .j i • •
Die Er»cbeinui»g iler erÄten Hanplspli^ift Knul'a
erregle anfangs keine SeoBation; Als aber die Atffq^erk^
gamkeit darauf geleuit wurde» entstand, yreg(di\ ä^f'utx-^
gewohnten Erscheinung von Seiten des InbalU und des
Zweck»! eiue lebbafte fieweguijg. Hie fa^0ßm^imäim;t^u
tt# ULMriÖdew &
nstom^htn Miktfen Ptti<| Hig/^ A UbiiA VUfeMiAie,
W«il M v«g6ii des iieatD Oenohltspittiole« und Arer
■JgmUfcriüiililinH TenmioliDgie ajeiit mfjMick ymntmxtden
Biaigm «ncUeii m alt dardk im Soh«}« der Neokdt
«teidittflfd «na «adMkrfieii; Aittettt a» imUieh nei^
db»» gdanin^ uad «obajlHok, w«U ^ ^ tjüitm det
UMlunnif aey, welehet tfe obje^ra ftMÜliti dar Er*
hmntnlH im4 4ia Temunftigen IJ^barKeagangea von Got-
U^ Dueyn und der UiMterhlicUeit aentorai imd d*-'
flnxcli das l|aUigtliuni der Menschheit antaste« £a er-
aahjanan 'iimrivia «nd Widerlagungen versoliiedeneB
GehdtM Ton achtbaren Denkern: ^ Mendelssohn a]
Bamann (a* oben), und Jaeobi b) (rergL §. 407*^
Eberl^ArdOi^^der (£*3760^» Ad. Weishanpte),
Jok FrMd^FUti /) Glob. A. Tittel^) (» Cot-
lEsgetij^sCarii I8l6)^ 8* Reimarus (a. ohto) uad die
Aiylisfhan. Bestraiter Dietr. Tiedemanii (TargL
f^ 377.)A), Platner (vgl. $. 576), Oarre »), Chph.
Ueiiifira *), G. £• SGhalae/(Tgl. §. 408-)* ferner
Jo. Chr. Bchwab /) (st. ^u Sturtg. 1821.)> Her-
der Mi), Heinr. Wilh* ▼• Geratenberg •) (geh»
1737» st 1823) # Fr an» Baader o) und Andern />),
aber aneh von lesdensohallBohen Schreiern, c. B. Slntt-
1er i), und anf mehreren Oniversitaten wurde ihr Vor-
trag Terboten«
#) Bf« Mcn<l«U»alk«« MoraeMiandan, II Bd. BerU tySS. B.
^OTgL f. 376. nai. e« «- Prflfaag diw MfodcUtohnubea Hor^
^•nst^iKUB, od« aller tpccalativeo Bcwcim fSir daa Oaaey« Gm-
iMg ia VorlciiiwgaB tor Lud« H. Jacob» fUit -irw AMiandl,
tott Kabu Lcip«» 1766* 3»
^) Ha man« In den Briefeo an lacobi -1* JaeobPa Scliriftcn.
I. B« IV B« -«- lacobi: nber daa üotemahman des KriticUinaiay
dleVerunnft lu Verstände «q bringen atc, iu Rciobolda Beitrnsen
anr leiobun tieberaicbt atc; IU, t.
0) Xo. Aug. Eberhard in den Toa ihm btraaagegcb^tn pliUfM,
laataaUa* t||U 376. atoi-g« ^
Pbilotopbk» Gauioc« i'jt^'f* tk FhÜM. Bibliolli» vo» F\ec1cr a.
Meipm. I Bäk OitJUiytlB. 8. s - }
Ik^keo Erk^ontnUai Zur ^Prufno^ dnr Km. KriUk 4rr
VeroonfU Nurub. 1788. 8. Ceber MaterialiAlnpf n. IcVeaKsinii^
ei» pliiloftopliUcbts Fnpnttn. VütiiK 17871 tl Aufl. I7MI»>8^
tJcbrr iKf KantiMbts Awi^basiMism ted EMcbrimisQni. «b^Mk
1788» 8« ^wrifrl über cU«« Ktuiitcben Begriff« Ton Raum und
*. Z«il. ebeml. 1788, 8. — DmeTbe icbrleb «tHrbt tJrber \ttbr^
bei« nad Mtllich« VoUkommenbeil, Begeatb« UI li«W* 27^
^ 07« 8« — Ge^en ibn und Fmler icbrieben ScbAumann ttud
feorm
/} 7. P. FNl t^t frigikientiirUeb« BitUriig« tlir ll«#ÜmMttg «• 1^
ductloa «b« Begrub and Orundsttzes der CUmAliiii aod ur
OrnndUgung der netnrl. Theologie. Leipx« 1788. 8* '*- VergU
$• 988. tiot. T.) femer! Briefe Aber den moral* ErkenntniM-k
grnpd de? Region w Beuobang «af dim KantäMbe PbilfMO|pb(%
Tübing. 1789« 8. '
g) Glo. A. Tiitel KantUcbe Denkf»nnen od* Kategorieea« Prk(
n. M. 1788. 8. €#bfer Ikn« Kwi'» MorAbrefunii. FtMiU aaA
JLeifa» 17^0. 5»
i) Dieter. T'iedemean Tbeiiet, oder aber da mentebJicfta
Wissen, elo Beitmg lar Verniinnkrltik. Frankf. e. M. 1794« 8.
Bagegrnt 7. Ch. F. Dietz Atitit heutet. Rost.n. Leipz. 1798. 8.«-*
D. TiedeoiettaU idcalistU«he Brirfe» ' Marb. 1798« 8. Beaai«»
wortuag derselben Ton Dies. Gotha, l8oi« 8.| and eine Abb«
Tiedemanu's in den Hessi&cfaen Beiträgen» 111 5t«
i) Garre in der Uebersetanng der Ethik des Aristoteles« f Bd»
ncbsc eiacr Abb. aber die ^rerscbiedeaeB Prinripe der Skieaiehra
Toa. Aristoteles bis aal Kant. BresL I798. 8* Dagegen : J*
Chr. Fr. Bietx* über Philosophie , philosophische direitigkeitta^
Krkieismas «ad "WiMenscIieAsUbMfy aefaei eiaer FHUbag der
Garre'ecbea Beartbeilaag dea kriliacbea Sjileaa. Ootba^
1800. 8.
k) Siebe Bf et a er • allgemeiae Geacbicbte der EtbH« GClling»
1800. 11 TUe. 8«
I). h C. Sebwab Ve«gleielMuig des KantieelM llaralprlaiipa aiil
dem Leibnitsr-Wolfischen. Bcri. 180D» g. Üeber die Wabr^
beH der Kaatiacbea Philosophie and die WabrbeitsUebe der A«
* L. Z. ia Jena in Ansehung der Pbilosopbie« Berita» i8o3. 8t«
Derselbe schrieb aacb: Toa dea dankein Votalallaagea ctc«
StQttg. i8j3. 8*
m) Job. Gottfr. HerderS VertUad n. Erfabraagi eine Metakrl«
tik sar Kritik der reinen Teraanft* Leipa« I799» 11 B<le. 8. tu
die xa {• 377. aagelqbrte Kalligoae» Iicipx« aooo* III Tbie. 8*
Dagegen: h GC H. Ob. Kiesewetter's Prafttag der Herder-
acbea MetakritUu Berl. 1799* U Bd«» 8»
4T» IIL Ptefed^ B, khw^tH
, «utwieltflv immI •rUalert* AUom» 1796* IL SrnnltdireibeB ma
Carl von Vi II er« Hm (i^eincInteiurfU« Prlotip der thrar« niid
, praku PitUoft« be|yfff«>a<l« Ä4m«mi« i4I»i» 8* t«I« mit eine« klci-
neo Aalsalz über Üraache 10 4eia lotellbU der A« L. Z.
- St. d4. 1829/
o) 1?r. Baader abaohitii BHiidlieit der Yoii Kattt dedacitte« pralKt.
• Vemvttlt •« Fr« 11. Jukobi* 1797« Brttiffge aar EleinraUrphi«-
loopbie» eia Gegeuaiüok so Kaol'a mel. Aafkü^^r» der Naciirw.
Bainb« 1797« 8.
n) nieher geburrn nocb ! GMu Ü« Braatberftef Üoteraadia»^
gen nbet Kanf's KHtik der retoen VerDnoft. H«lle, 1790. 8. —
G«tbb. Ehrr. Maats Briefe über die Auliiioitiie der VcnmaA;.
nalle, l^BB. 8. — J. C% F. Born trag er über da^ Dascyn
Goiti-s in Oezichtiiig auf Kant, und M<*ndeIsSobnsche Pliiloaopbie«
IlaanoTer, 1788. 8. ^- G. F. Pesoldi de arguraeotisy «luiboa
denm niHi^ phllosuphi probant, ob*erY«iioiie« quaedam ad versus
lin. Kanlluin. Lips. 1787. ^Dagegen: Fr. GotlK Boralt de
sdenlia et couj<«ctura ipecim^n mvtapb« ad dilaenda Pesoldi da-*
, bis etc. ib. fod. -«• J.F. Breyer Sieg der praLl* Vc-monft
über die sp«^ulative (i» <l* Lebre vom Uasejn Gottes). V Pro-
f*l-amme. Erlang. 1786-*- 89. 4* *-* II. G» L. Bftpp nb«r die
tJnUagUchktit (ivs rrinzips der allgem.'^ und eignen GlöckaeliK-
.keit zum Gruiiilj^eftelze der Siilliriiki'iL Jena, 179t. 8. — K«
Ferdin. Üungsr der Sobn der Natur oder firieie über Etida-
n^onismus und tiienscHlicbe Glückseligkeit io Braiebtang anf daa
krit. MöraUystera. l Tb. Leipx. i8<32/8. — K. G. F. Für-
atenaa über die Fraget vraa ist von der Kantischeo Philoao*
phie KU baUen? ein Progratnou Riul. 2789. 4.; «od: die o«nie-
ftten 8trr<tpuncte über den letsleik Grttiid der Moral and Sitten*
Mre. BreiiH 1795, 8. ^
9 ) Matetnb Renaa Soll mau «tif k«tho1iscben tJuiversitfiteii Kanl'a
PbiloBopbie stadirea? Würtb. 1789. 8« *« Beoed. Sta.ctl«r
Abtikant« Moacbctt, 1788« U Bde« t., «ad dM» deaiaclM Bi<-
bliotbek»
§. 388.
Erläuteret tind Aühanger des Kaüti-
sehen Kriticismus.
Üngeacblet ähttr Schwierigk«iteti und BekSinpfiuigea
verbreitete sich die kritiBcke Philosophie immer weiter
in Deutschland und übte einen grossen Einflnss auf alle
'Wissenscliaften ans. Mehrere Denker erklarten sich
für sie und erwarU^n sich durchErläuterongs« und Ver«
dj» PUIoiCigfaie &b«rluiapt Teriliejuitei wi« iU>, ^Sofculs
»igsberg/M. i8to>M> ^^^^ C'^^* E)rh«)r4 SchnU
^b. ra Boilsberg t^et^ ii «3u , Jena 1612) &]» Catl
L)B«ta]i^:9l^iniiold «) (vgl« $. 390 )» Salomo ilai4
mott fl^) (geb. ka Nefcbwilz in lattbanen 17S3t tt. iA
Berlin 1800)> Carl Heinrith HejdBlireieli «)
(geb. 1764 zu Stolp\sn in Sadisen, starb 1801)^ Jac;
Siegm. Aei^k /),. G. Sam. Alb. M^llin ff), Lat«
Bendarid (ildi Wieb> st. 1802} /0> Job. Chr^ Fr«
Diel« <)> . trited. Wilh. Dah. und Ch». Wilb.
Snellv^}, Jo. Chr. Glieb, Scfaaümanti l}^ F. Glob*
Biorta'ift)) Jo. Uelnr. Abicht n) (s 5. 404.) Er. Fi;
Schmidt PhiseTdeck o), X J^^eh in Bonn)/?), I^ntL
Ueinn Jakob q) (geb. zu Wetlin 175f^, Ät>f. de^
Staatstdksenschaflen sstt Halle), lokl Beinr. Tief«^
tmnk r) (Prof. in.Ballfe), Job. Goitfr. Carl Chr.
Kiesewettier a)> Glob. Benj. Jastbe (seit 1809
Prof. m D<frpat /){ Fr» BbnteriKreck (0. imten)> W. T.
KrQ{> Jac. Ftiea.(8. spifter), tind Andere »). Ea bil«
dete flicb ia eine zablreicbe Sdinle von Kantianern, tm-^
ter weteben nati^Ueh anch viele Mdl^ache, einseitige,
ohne Selbsttb£Ug^eit nachbetende, nnd anl die Eotmeln
itt netten PhÜoit^phie schwörende Schaler vnuren. Im
Ganzen aber ging durch Verbreitung dieser Philosophie
doch ein neuer lebendiger Sinn und ein reges Interesse
fSr ^ TervoUkommniiag der Philosophie, hervor. Die
fihigsten Kopfe betiatslen die«6rwidsatse der kritischen
Phitesophie mit Gluck kor tieferen Erfbrsehnng ttnd
grnndticberti sjf stematisthon Bearbeitvlig der einxehieil
vrissenschaftliDben Zweige der Philosophie*, besonder^
auch XU einer umfassenderen und sichern AnseinandeT"^
setaniig der Methodenlehre. Die Logik p) .wurde von
Sah üftinvon» Jo. .Christoph Hjoffbauer (Pn»&
4S# HL Piriode IL AltadnAL
n HUb» it iStS^ Jo. ««kk EhTtttr. ■«»• (PMl
m BaDo^ tt. I8f8)» I« G. C. Ki«sewetl«r^ Krng,
Frie» tt ••} di« MetaplijFsik 4i^) to» Jakob, Sekmidi
Kr«g) di# Moral x) von Sobmid» Jakob, Tief«
Ifauk, Hoffbaoer, Haydonreiebi Staadlini
Krng» Fries, Heiiir. KanbardI n. a ^ die pfaüot.
Aecbtalebrey) von Gottlieb Hafeland (geb. an Dan*
ftig 1760)» Heydenreicb, lo. GIL Buble (Profi am
Carolia. in Branntckw., tt i82l)» Jakob» Maass,
Hoffbauer, Tbeod. Scbmals, Panl Job. An«
•elm Feuerbacby (st. al« SUaUratb an München 1828)
Fri^s, Karl SaL Zaebari& (Prof. der Racble xa
Heidelberg), Carl Heiur. Lud. Politi (Prof der
Staatswiasensrb. in Leipzig), Karl Helnr« Groa o. 94
die^Beligionswiasenscliaft, wdche aiUer der prakliacben
Pliilosopbie auftreten uinBste s), vo«& Ueydenreich,
Scbmid, Jakob^ Tieftrank, Krag «• a ; die
Aestlietik m) Ton He jdenreicb , J. U. Gottlieb
Heusinger, ^Ferd. Delbrück^ nnd de» Dichter
Friedn Schiller (in s* prosaischen Schriften) dessen
freier Geist sich ab^T bald dem beschränk« nden Fiaflnsse
. der Schulphilosophie entiog| die Psjcholope U} yoa
Schmid, Jakob> Sdiell, Maass, Hoffbaaar,
Fries; die Pädagogik co) von U-ensinKer, Avg.
Herrn. Niemeyer (geb. aa Halle I754)i Scbwara
(Prof der TbeoL in Hndrlb^Tg) u. a. mit mmnucUalti-
gern Gewinn, thells im Maleriellen , tbeiU im Form^lett
beai'beitet Der anregende Einflnss der neoen Pliüoco*
.phie äusserte sich in allen mit der Philosophia naher
nnd entfernter verbandenrn wissenschaftlichen Zweigen,
Die Gegner selbst liesseu der anfiings beattittenen Philoso-»
phie;; bald mehr Gerechtigkeit widerfahren. Anf jeder
denUcb«n Universttat wurde die Kantiacbe Philoeophie
gelehrt In Frankreich M) und England ««) fand sie^
ungeachtet der eifrigen fiemiihungen einiger Vdrekrer,
Erlauteiw tiiid AlUiiliiiifer lU«^^ ^.388. 4fl
wenigen «Mgim; 4M^ klMt fd^ iMUia %nS iti «en
norditchen. Stairteii /)r); Bie nAohcbeOI^eii Wirkung,
wekbe tiq Veranaeblei id* be^oodeirft ^ik leere« Formel-
weteii, EiflMlb'gk^it Md Verachbn{( äiir ^ßriipü-Üdtvn
Erkeuatdiase^ 'wärela Ei]»Vi^iirei<U£che Folgen ihrer * Atii-
bfeflimg;: : i^ ^
i. ^ ^
äj Job. Schult Erl&Qierangcti aber des Hro* Prof. K«iit Kritik
der reinei/ Venkmifi;. K5n!gsb* 17S4. 8. n. 1791'** -^ Deuelben
^ Pi^iiruog ;der lUatUeheii isijik ä» reinea Tefseoft« ebeMl«
i789-r9a« U BUe, 8.
&) Carl CJir« ElirbTScKinid Kritik der relpen Vcroiinft inr
Gnibdriile. leD«, 1786« 8, lll AulL Jen» 1794. — DesMn
?VT#tn-bn«b «IUI» IcicbierQ Gebnmeli der ÜMMmlken ^Mkriftciu
Jau^.j'j8».Sf IV Aufl. 1798», 8. ^ . •
e) Relukold'i Btf^h Aber die KentUeke Philosophie («ot jlem
^ ' deuUch. BtokUfr 1786^87). Leipi. 1790. 11 Bde. 8.
d) Sei. ^eiiäoti^s Versuch über die TraoacebdeDielpbilotopliie«
• awl» «1790^' 6. ' Vi«gU aot» n/mit de* fol^. $. Auml tu ; 1. Le*-
bei|.8. ;io6 o^t^.
. «^ p^^ y d e tue i c h i OrigJojdideeB über die j^erenenungn QiM^ßp'-
•UD«te der Philosophie. Leipz» 1793«- 96. V Bde. 6» Vergl.
deA Aiihikig se- Croiiiatieno'a'(Buona&de's) j. 58. üot« a eoge^
l9Uitter|Iel^ee(aui>§^ welcher tob der Kaut. Revoletioa haeil*-!!»
ttod mehrere an^re Schrieen» k. B« emsjrklop. EiuVeiU in das
^ud» dev PhfHos« tMeh den Bedurfb. uosers Zeitoket». Xf ipe«
179$) H^ ^^ ^!^ fP%* AuBMrkuaseu*
gy G. S. A« llelH^'s P^iergtoetieD ttod Re^t^ter nt Ksot*e Kritik
• des^Erketratuissxermilgeus. Jena, J794. 9<5. U Thle« 8. Koiisi-
•'^rdcbe de# krH; ftilos. ^el^habet« geordnet. Jeu^i 1708« 8.'' An*
. ^ iMBf • aBoD. B*. (ii^fb^ MaeiiMiieB tu Aegieter lu Kaofe meft.
.. Anfanftgr. der lUvhukhce.) -t- . Besäen ^cntgiklopAdiseh^ Wör-
terbu«^ der tttU Philosophie. 'Z&lUch^a u. Leips. 1797 -—i8o5*
VIBde^B. tua^Sehriften.
.A> Laii*B«ndavid*s.V^l#wngeii «be» die Kritik der rHnenVniu
Wien, 1795. . II AnfU 1803U t^fher die. Kritik der ÜHheilskraA.
'cbend. 1796. Torles* iiber die Kritik der prallt. Vernunft, nebst
• ctear^Kale fibe» de» Zireek der k9\u Pbiles. ebend. 1796. 8.
Vorlesangen über die inetapb^a. AnfangsgrüWle der MeHhirwise.
ebend. »798* Preisschr. über den Ursprung uns« Gffkenoiniss.
- BerL 1802» '8* Vertuch einer Reisfatslebipe. BeH. iSba.
i) Sa den Toi^gen §, bedL Anm*'h und r. Derselbe Khrieb auch:
Der Philosoph u.. die Pbilos* aus dem wahren Gesiebtspaneie
• md mit Hfaisicht Mf die heut, iätrettigkeileii* Leipt. |8oa^ 8«
Öi0 j^ß. Hb
492 ni; Periode. IL Abtchtt
nnrl: Ucher Wi«ep,tGI«|I>ei^»^M7B(iksU, SboplicUiiiiis« Xfibcek,
1809. 8.
k) F. W. D. Sncfl DarBtellnng u. ErlädteraDg der itant. Kritik
der ürlheiUkr, Mannh. 1791 — 92. II ThI«. 8. — Dewelbea
Meooo, oder Veranch ia Geapräiah«* <)ie voirliehmaten Puacte
Ulla der Kritik der prakt. Vero. zu erläulerD. cbend. 1789. 8.
U Aufl. 1796. 8. u. mehrere Lehrbücber, x. B. Lebvb. f. (L cratca
Uoterr. in d. Philoa. 11 Thie. Vll verb. Aufl. 182K.; .mit Clk
W. SdcU, Haodb. der Philoa. fdr Liebhaber. Gieaaen, 1800. 8.
mit C. Qh. E« Schmid.daa philoa. Journal. GiciacD, 1793 —
95. IV Bde. 8.
J) -Seh an mann ab. d. tranaeeodenlale Aealhetik, ein krit. T«p»
- snch tiebat e. Schreiben an Feder üb. d. tranacend. Idealiamos.
^ Lp». 1789. 8. (bea*. gegen di« Einwürfe dea letatern gerichtet).
<m) Born, der Ueberieizer der Kaut. Schriften ina Lat. (Lip«.
IV Voll. 1796— 98. 8.) achrieb auch: Verauch über die erstea
Grüude der Sinnenlehre z. Prüfung Terachiedeneri vornehml. der
Weiahauptiichen Zweifel eto. ebil. 1788. Veranch üb. d. nr^pr.
Grundlage dea luenachl. Denkena etc. ebd...X79i« S* die.-fotg.
Aumerk.
n) Abichta u. Borna neuet phtUa. Magasin xor Erlanterong dei
KaoU Syncms, Leipa. 1789 -^ 91. 11 Bde. 8* Yerauch einer
krit. Unterauchung üb. d. Willenagcachaft. Frankf. 1788. Yer-
auch einer Metaphyaik dea Vergongeua nach Kant etc., Lpz. 1739.
Allgem. prakt. Philoa. der Sitten. I Th. Leipa. 1798. 8.
o) Schmidt-Phia eideck Phihia. crit. aec. KaaliumexpoailM»
aystemat. Koppenh. 1796 — 98. II Voll. 8.
p) Neeb Syatem d, krit. Philoa. auf d. Satt dea BewQMts^rm g^
gründet. Bonn a. Frkf. 1795. II Thle. 8.
q) Auaaer den in den folgenden AomerktiDgen Torkoim&eBiIen
ScLriften': die Aunalen der Pfai|oa. o. dea philoa« Geiatea. Halle
u. "Leipz. 1796 -* 97« 4.) Yermiachte philoa. Abhandlungen etc.
HallOf 1797. 8. und aeine Aamerkung^iy. »1 Harne». TgL j. 57a.
r) >Siehe Anmerk. ▼ nnd x. Zuletzt hat Tiefbunk heranagegebca:
- Daa AVeluIl nach menachlichet Anaicht. Halle, 1821« 8* I Ab*
• tbetlnag.
#) Kieaewetter'a Verauch einer Taaal. Daratellcing der wichtig-
aten Wahrheiten der neuem iPhiloa. Berl. 1796 u. 1798 — 1805»
II Thle. '8. IV verb. Aufl. (Oaratellung der wichligaten Wahr-
, . ) .heiten.dffr krir. Philoa.) vermehrt durch einen gedrängUn Ana-
zng aus Kantus Kritik der reinen Vern. und eine Ueberaiciit der
^ . vollständig, Litterat. der ,Kant. Philoa. Nebat einer Lebenabeachr.
. ;. de« .Verf. von Chr. Gfr. Flittner, .Berl. i8i4. 8. VgL den
vorigen g. not. in.. und die folg, Anmerkungen dea gegenw£iü->
• gen 5- * . .
'^ f) Idee m einer neuen a^rst. Eoc^klop. . — unigvarb,: Einl. zu einer
Architektonik der . Wiaaeiiach. Dorp« 1816.,^ YeraufCb eine« üaeaL
I
Erläuterer und Aii^äxiger Kantus. $. 388« 483
GruodrlMes der Rechts -' n. Pfiichteulehre. KoaigÄ. 3796* 8«
Graodliuien der Ethik od. phlfo«. Sittenlehr«. Dorp. i8a4« 8«
Der Pantbettmns nach s, verschiedenen HaüptformeD , s. Urspr*
' n» Fortgange. Berl. 1826 C 11 Bde. Dagegen schrltb Heior«
Kitt er: Di« Halbkantiauer n» d. Pantheismus. fierL 1837. 8»,
cc)' And. Mtstz (Prof. in Wurzbarg) kurxc a* dentllche Danf«lfilog
des Kaott Sjrst«ras« fiaoib« 1795. 8» -^ Stb^ Mntachell«
VersucE einer fassl. DarsteJlup^ der Kant. PbiU (foriges. Ton J* '
l'faanoer). MÜDcheo, 1799^1800. X^li Hefte. 8. — h F. Ch.
G raffe Commentar über eine der schwersten Stellen in Kant'f
metaphys. Aufaugsgr. der Katurw* Zeile « l?^^ ^* B« ^«
Pürschke Briefe über die Metaphysik d. !Nalur. Köoigsb«
1800. 8. Einleitung iu die Moral« Bre«I.i797« 8* -f- H* Knii*
h a r d t (Prof. in Lnjbeck) Kant's Gruodlegung s. MetapUysit der
Sitten in einer fasstichen Sprache dargestellt und ihrem Ha pt»
Inhalte nach geprüft, Lüb. u. Leipz. 1800, 8* Abweichend von
der krit* Philosophie sind s^ine spütet-n Schriften : Skeptische
Fragmente oder Zweifel an der Müglichkeit einer Pfailos. als W*
des Absoluten. Lübeck, ]8o4. 8* Ueber den wesenil. Charakter
der Menschheit und über die Gründe der philos. Erkenutniae.
Leipx. 181 3. Betrachtungen üb. die Gränsen des iheoU WiMeof«
Meustrelilz, i8ao« 8*
p) Sal. Maimoti Versuch einer neuen Logik od«r Theoria des
Denkens etc. Berl. 1794. 8. Vergl. oben S. i46 Aom« * ^
Hoff bau er 's Analytik derUrtheile und Schlüsse. Halle, 179a*
8« — Anfangsgründe der Logik« äslle, 1794« II Aufl. mit einer
psychologischen Vorbereitung vermehrt, ebcod* i8io. 8.*^ Üeber
die Analysis in der Philosophie, nebst Abhandlungen verwand-
ten Inhalts. Hsll^ i8io. 8. — Versuch über die schwerste und
leichteste Aowendnng der Analysis in den philos. WiAsenlchaf*
ten, eine gekrönte Preisschrift mit 2usataen. Leipz. 181 0. 8. -^
Jakob 's Gruihdriss der allgem. Logik und krit. AnfabgsgHtndii
der allgem. Metaphysik. Hallej 1788. 8. IV Aufl. tSooi 8« ^
Masse Gmndr. der Logik« fiaUe> 1799» 8« IV verm« Aufl« i823. —
€• Chr. Ehr* Schmidts Grundriss der Logik« Jena^ 1797. 8« ■»
Tieftrunk's Grundriss der Logik. Halle, 1801. 8* Die Denk-
lehre im reiodeutschen Gewände u. i. w. ^ nebst einigen Auteatzen
von Kant, Halle n. Leipz« 1835* 8. Die angewandte Denklehre
v. s. w. ebend, 1827. 8. — - Kiesewetter's Grundriss einer
allgemeinen Logik nach Kantischen- Grundsätzen» begleitet mit ei-» '
ner weitem Auseinandersetzung. Berl» 1^91 f. U Thle. ) II Aufl*
1802 u. 1806. ferner! Logik zum Gebrauch für Schulen« ebend.
1797.; und: Die wiohtigsten Satze der Vernnaftlehre für Nicht-
studireade« Hamb»i8o6. 8* -^ Fr. W. D. Snell ersu Grund«
linien d. Logik. 111 AufU Glessen iSad. 8«
Degegent Carl Ghr.Flatt fra^meotavlaoha Bemcrkttngt»ii gegen den
Kaotbehen 11. &ieaewetteris«hen Grundriaf der reinen allf eim Lo^p
gHu Tobiag. j8oa«'8«
Bli 1
484 BL Periode. IL MhBchxu
ir) Jak ob* t Profang der UtmlclioliiiUeliea MoriS«Mt«acl«Bt mAti
einer Abh« yoa Kant« Leu», 1786« S$ — ^ Beweia Ivr ^ Uo-
■terblicbkeit d«r Seele ■• dC Begriffe der Pflicbt. ZuHichm, 17)0.
q4. idoo« 8« Ueber den inorelUchen Beweis für du Daaeje
Goites. Lieben» 1791. 8i» II venu* Aufl. 179B» Tei^gU ^e Yor^
bergehende Anm«
Ghrl Chr. Erb. Scbmld'» Groodrits der BIeUpbj»ik«^ Jena» 1799.
8» — Die. Werke yoa Krug qnd Fries s* uaten.
x) C. Chr. Erb. Scbmid^t Tersncb einer MoralpbUosoplue. Je-
ne, 1790. 8. IV Aufl. 1803. i8o3. II Bde. 8. Graadrias der
Morslpfailosopbie. Jens, 1793. 11 Aufl. i8oo. 8. AdUphow,
philoB. IheoL U. bist, onlersoeht. Jens, 1809, 8. — Kiese-
wetter über den ersten Grnndssu der Morslphiloeopbie^ nebit
einer Abbsndlung fiber die Freibeit yoa Jskob. Hallc^ 1788.
II Aufl. Bert. 1790 — 91. II Tbte. 8. — Jak ob's pbUaaopU-
icbe Sitteolebre. Helle, 1794. 8. Gmndaue der Weisheit and
des roenschl. Lebens. Hslle, 1800. 8. üeber das moral. OefübL
Halte, 1788. 8. — Tiefcrunk's pbilos. TJnlersaehiiBgctt ah.
d. Tugendlehre. Halte, 1798 — 1806. II Bde. 8. Grandiiss d.
Sittenlehre. Halte, i8o3. U Tb. (Tugend-» und fteebtslehrc).
8. — Hoffbaoer's Untersuchungen über die widiti^e« Ge-
genstfinde der Morslphtlosophle, insbcs. die Sittealefare nad Bio-
rsltheologie. 1 Th. Dortm. 1799* 8. Anfangsgrunde der Me-
ralphilosophie und insbes. d. Sittenlehre, aebst etoer ellfemehMa
Gesch. derselben. Halle, 1798. 8. — Hejden reiches Pro-
pädeutik der Moralphil osopbie ^ach Grundsätzen der reinen Vcr-
unaft. Leipz. 1794. 111 Th, 8. Ueber Freiheit u. DRcrBunis-
mus u. ihre Vereinigung. Erlang. 1795. 8. and mehrere SchriP
teo znr populären Moral. — K. F. Staudlia Gmndrisa der
Tugend u. Religionslehre. Göttiog. 1800. 8. — Ge. Hearici
Versuch über den ersten Grundsatz d« Sittenlehre. I Th. Leips.
1799. ^* — Leonh. Creuzer'a skeptiKhe BeCraehton^CB nb.
die Freiheit des Willens. Giessen, 2793. 8*
y) G. Hufe lau d Versuch i^ber den Grundsstz des Nattnrechti»
Leips. 1780. 8. Lehcsfitaq des Na^OReohis. Jea«^ 1790. II Anfl.
1796. 8» -* Hey de B reich Sjrateai der Natar, nach kiiuPriik-
zipiea. Leipz. 1794 — 96» 11 Thle* 8« Grundsatse dea mtoil.
Staetsrechu, nebs| einem Anhang staatsvechtl. AbheodUangcn.
Leipz. 1795. II ThU. 8. Versuch über die Hedigkeii dea Stents
u. die Moralitat der KeTolationen. Leipz. X794. 8» — 'Bshle
Lehrbuch des Maturrechu. Gott. ijSi* 8- Ideen zur Rnchtaw^
Moral n. Politik. I Samml. Gött^ 1799. 8« Er schrieb auch:
Entwurf einer Transcendentelphilos. Gott. 1798. 8. €aber Cr^
sprang a. Leben dt^ Menscbeogcsehlechts u. daa künAig« JLchen
nach dem Tode. Braunscbw. iSsi. 8« — » K. Cbr, B. Seh nsid's
Grnndriss des risturrechts« Für Yorles» Jena u. L^V^ > 79^*
8. — Jakob*s philosoph. Rechutehre. ^Halle, 179.5« IL Auf.
180s. 8. Aosnng ehend. 1796. 8^ Aatimsebisrell. fialle» 179«
a. «796« 8» ~ Maass über Recht n. Verbindliebkeiten. Halle,
1794. 8. Untersuchungen über dia wicht igite» Gjgfalinde
Erlftuterer und Anhänger KantV« $• 388. 465
dm Katqrreclita, Halle, 1790. 8». GranArb« des Natnrrtdit«.
Leipz. 1808. 8. -T HoffbanerU Matarrecbt, aua Jem Be-
griffe dea Rechu entwickelt. Halle, 1793. IJI AüÜ. l8oi- 8«
^ ClDtertacIruofteo über die wichtigaten Gegeiwiande des M^tur-
rechte» ebend. 1793. 8. Allfein. Skaatarecht ü.ä. w. Halle, 1797*
8« Da« aUgenk. Naturrecbt n* die Moral in ihreir gögetoaeit* Ab-
toigigkeit euv Halle, 1816. '8, -*- Th. SchmaU Recht der
Nalor. I Tb. Königab. 179a. II Aufl. 1796« 8. H Thi; Natur!.
8taatarecbt. 1794. 11 Anfl« 179^* Daa nafeurl. Familiei»- Dod
Kirehenrecht» ebend. 1795« 8» . Erklaroog 4er Rechu cbe Mea-
eehen n, Borgere etc. ebend. 1798. 8. Haodbnch der Reohta-
philoaophitf. ebend. 1807. 8. — ^ P« J. Aneelm Feaerbech't
Xrltik de» natorl* Rechte. Altona, 179& 8« Heber die einiig
»(»glichen Beweiagrunde gegen daa Baeejn «• die Gültigkeit der
tnlürt Reehee. Leipe. n, Gera, 1795. & Anlihc^bca I Tb. £rCi
1798. Ik' Andi darcb aeine Afaachreckangatbeorie berahmt. .— •
K* Sei» Zecheriä Aaraogagr. dea phHoa. PriTatrechia. Leipi« .
l8o4« 8« Anlangagr, dea philoa. Oiminalrechta. ebend. 1806. 8*
Vievfig Boeher vn» Suete. U Bde. Stnttg. ü. Tab. i8ao. a — »
K. H. L. Pdl*!!«. Sein luletit heranagegebene* Wer)i, welches
die philo». Reehulchre «mfaaal» ia: Die Staalawiaaenachaflen im
Lichte nneerer Zeit. JV Bde. Leipi. .i8a3 u. i> Früher hat der
VerCi die Recht» • und Suatalehre ao wie die übrigen Theile der
Philoa. auch in vielen andern SchriAen^ bearbeitet,^ und die phflo».
lYiaeena^haften in einer enc^klop. Ueberaicht (Leips. l8t3. 8.)
'dargeatellt« -• C* H. Groa Lehibu^h der philoe. Rechuwia-
aenachaft. Tübiog. 1802. 111 Aufl. i8i5. 8. — J. Chr. Goltl.
8chanraann'^ wiffenachahl. Natdrrecht. Halle, 1793* fi* ^^^
. tiache Abhandlungen snr philo». Rechtalehre. Halle,' 179^« &
Verauch eine» neuen Syatem» dea uatürl. Rechla. ebend. 1796«
8. ^— G. Henrici Ideen zu einer wiaaenachafd^ Begründung
der Reehtatehre oder über den Begriff o. die letzten Gründe dea
Recht» etc. Hennor. 180Q. lo« II Tb. 8. II Tenn. Anfl« i8aa*
I 8. •-* J. A. Br n c k ner Eaaai »or U aatnre et roriginc de» droit».
Lp». a8io« 8«
j|) Heydenreieh Betrachtungen über die Philosophie der natüri.
Religion. Leipz. 1790. 91. U Bde. 8. Grundsätze der-moral»
Gottealehre. Leipz. iToS* 8* Briefe über den Atheiamna. ebend.
1797« 8. Vgl. oben S. SyS. -« C-Cbr. E. Shhmid'a philo».
Degmelik« Jena, 1796. 8. -r- Jakob'» »llgemeine Religion«
1797. 8* •• oben. — • Tieftrunk'» Versuch e« neuen Theo-
rie der Religionephil€9»ophie. Leipz, 1 79^. .8« — Hofibaner's
Cnteraochnogen über die wichtigsten Gegenstande der natürl. Re^
ligion. Halle, 1796. 8. t- J. £. Parrow Grandriaa der Ver-
nnnftreligion. BerL 1790. 8. — Geo. Chr. Müller' a Entwurf
einer pbUoa. Religionalehi^. I Tb. Halte, 1797* 8. — lieber
-. die Kantieohe Rdigionsphilosophie erschien/Bo yiile Kritiken Ton
Ratze^ Storri Jachmann, G* £• Schulze^ Schel-
lin g.
€U^ Heydenreich'a Sjstem der Aeethetik. I Tb. (nnYoU.) , Leipz.
1790. & Acithet. Wöxtvbttch. IV Thle. L«ips. 17930: — ' J. u.
486. ,. ^ IH. Peyiodp.. !!• Abscbiu.
Glieb« He u •( D g Ar ' i Handltncb d.^etUieUk. Gothi, 1797. II Bde.
8. -^ I<t B «11,4« vi d Beit'rl zur Kritik des Cresch'macks. 'Wim,
1797, VerAach einer Gescbmackslehre, Berl. 1799« $• — Ferd.
Pelbriipk das Scboae; Berl. i8oa« 8. -<- F.,W. D. Snell
YertucU eiper Aesibeül U Liebhaber« U Aufl. Gietaea xS^S.
bb) J. Ith Aothrojiologie. 1794«: 8« -» C. Chr. E. ScJimid'a
empirltobe Fsjcholo^ie; I Th. Jena, 1791« ]1> Aufl. 1796« 8.
Paycholoj;. Hf agaz. seit 1796.; Aothropolog. Journal. i8o3« -^ Ja«
' k ob ' a Grliudria» der ErfahruDgssedlenlehre. Halle, 1791. IVAnfl,
a8io« 8» Gniod^iat d«r <mp. Paych. Lei^is. i8i4« und Ettäuie-
rung dea .Gruodriaaes« ebeod. -^ Hoffbauer'a Nalurlehre d.
S«ete, in fiitefem. Halle, 1796« 8. Unteraachttogen über die
KrankbeiD^n der Seele, / IfoUe, 180a. 111 Thle.8. Paycb6logie,
in ihrer JlauptaxweiiduDg -auf die Rechtspflege, Halle, 1808^ 8.
Der GruodHaa «or a. Logik, u, besondera. Halle, 11 AnIL 18 lo.
•V Kieaewett«r'a kurzer Abrisa der ErfahrungaaeeleBlebre.
Berl. 1806. 8. II A^fl. i8i4, FaasU DarateUuDg der Erfiabnues-
. aeeleolehre. Hamb, 1806. 8. — P, W. D« Snell empir. PsjehoL
Gicsieo, j8oa..>ll ^ufl. i8io. '*^ Maasa .a. oben S» ag» Ucu
Terauch über die Leidenacbafien. Halle, i8o5 — 7. II Bde. 8.
Versuche Ober die Gefiihley bei. aber d, Affeoteo, II Xhle. Halle
Q, Letpz. i8ii-n-ix 8«
^) 7oh. Hetnr, Glieb. HeusiDger's Yersuch eines L«lirbnclis
der Erzieh uqgskuost. Leipz. 1795. 8. — A. H. Ni« jnejf er'a
Grundsätze der Erziehung. Halle, 1796. 8. VI Aufl. III Bde.
1810. 8. Xeitfaden derPädanögik und Didaktik. Halle, iSoS. 8. —
friedr. Heinr. Chr. Sch'Vfarz Lehrbuch d. Pidagogik und Di-
daktik. HeideTb. 1807. 8. Emebungslehre. Lejpz. 180a — i8o4.
III Bd«»« 8. — T Job, Lud. Ewald Vorlesungen über d. Erzie-
huiigsletir«.. UI Thle, Mannh. i8q8. 8.
.dd) , Philosophie de Kant, ou prjaicipea fondamentauz de la plülo*
•ephie Iranacendentale par Charjea Vi Hera« Metz, i8ot. II Voll.
& VergU fichelliiigs a, Hegels ktir. Journal, 1 Bd. lU Heft.
S. 69 ff,
Mehrere Abhandlangen in dem jSpectateur du .Kord. Hamb* 1798
— **99. »i|m Theil pufgenommen in den Consenrateur par Franc
de Nenfchateav. Paris, 1800. II Voll.
Uebetaetznagen einzelner Abh'DdluQgeo Kaut's ins Franz*
Essai d'une exposicion succioete de la cntique de la raiaon pore
d^.Mr. Kant, par Mr. IC in k er, traduit du HoUandois par J. le
Fr. Amsterd, i8oi. 8. De la Metaph^acqae de Kant, o« oh«>
•erTafion S«r nn ouyrage intitul^ : Essai d'une expoaitioa etc.
par )e Citojen Deatu4t-Tracjin den M^moires de noatit.
nat, acieoc moral« T. IV.
Philosophie criUque d<^couvcrte par Kant foad^e anr le demier
jprincip6 du 'MToir^^ par J, Ho ebne. Par. idoa. 8.
#e) Nira&h geseral and introductory Tiew bf Kants prinlciples qon-
cerning niay, tbe world and tbe deily, I^odA» 1796, o.
Th^ ^rbciplca of crilica] philosophy selected ftrom tbe ^orka e£
Vi* i«. 1 '.* . * • ^.
Fhilasopiü» nach Kant ' $/.389- 487
Emnif ■ Kant «ad «^oondcd !>/ Jamc» ^g« B««k«-« Truiiljitfld
ffom the germao« Lond« and Edinb. 1797« 8*
T^illioh •Element» of the crUIcal pbilo&oplij. Lond. 1798^ 8.
ff) Paul Tan He m er t Beglnaeta der Kantiauscbe Wysgeerle. Ainstd«
1796. 8. -^ Magazjn voor de criliscke WjfsbegeeKt« en de Ce-
.tcbiedenis vao dezelye, Amsterd. 1798. 8* Eplitolae ad Dan.
lyYUeDbacbinm. Amtt« 1809. 8. — Gegen ihn kcbrieb (Dan.
•'W^ttenbach ) 9iJlo/uo-deia9 t« anoi^ihpf^ miacellaneae dectriuae
Über I et 11.^ Amit. 1809. 181 1. 8.
J, KinVer e8S*al d'ime exposltion i. vor. Anm.
£*• H. Henmann Princapea moranx cle la plillofopbie crilique d««
Yeloppi^t et'appUquea k une legislation externe food<fe sur )a ju^
•tice, la liberte et iVgalite naturelle. Anisld. 1799. 8.
V»a Boaeh ethiea philoaophiae crlUcae* *
B) P.bilosophie nach ILaiit»
$. 389.
Der Sieg der kritisclieii FbiloflopbJe dauelte nttt
kitrxe Zeit. Sie liätte mit su vielen Pak^ekii'^ mk m
fCTBclnedeiieii Richtungen j Ansiohten und Pfiffd^ftang^ü '
SU kempfen. Die manöherlei Mifsyerst^idnisse, di^aier
erregt hatte ^ erzengten Verditdit gegen die Aioiltigkeil^'
d€r Prindpien und ihrer Daratellitng« Etn!%ea schien
sie mit dem gesunden Menaohenveralande ioi Stareile^ -weilt
aie Idealismus sej ilnd das Reale aitfheh«;' Andenr
darin auf halbem Wege stehen zn bleiben, dass'sSe da«
Ding «n sich gleichsam cur Vorderthur hinaosaitossey
nnd xnr Hinterth^iire wieder hereinlasse. Auch ditrin
achien sie nocli anrollkommen » daas sie überall t renn-'-
te, aber nicht wieder vereinigte, verschiedene Piirici« '
pien der Erkenntoiss (Principe des Denkens .und Erkea« .
nens; ein Princip des theöreüschen Wiascns, und ein ^
Princip der praktischen Vernunft) als coordinirt ne-
ben einander stellte (§. 386.)» »^«^ "« »^^*»* *"« einem
höchsten ableitete. Der Skeplicismus w^r nact dem ür- ., '.
iheile Andere]^ a) so- wenig durch sie wideiflegt, dass er
vielftiehr mit neuer Kraft lier^orlrat. / Viele 'Agli,aiiger
derselben brachten sie durch geistlose 4aW[Ada»g ohrer
4ßB DL Paewde. IL Absdm.
Fonneltt &) od«r imoli ra fibevtpamile Erwsrtaiigcn yroa
ihr^n groisen Wirkmigeo in Miascredit Uebrigens ^wv
dieAnaichty welche sie «ofstelltei die Grälubestimmung des
Erkennena und WiMena, die «ie lebrte, tu nea^ «1* dan
man sie sogleich YoUkommen aof&ssen, und dem natnr-
■J liehen Hange cur SpecoUtion xn entgegeageaeUt, als daaa
äich der Verstand aogleicb und gutwillig ihrer Diaciplin
hitte unterwerfen sollen« Die kritische Philosophie gab
deher Veranlaasung xu niannichlaltigen Versuchen^ Iheils
die alten dogmatischen Systeme ron Neuem gelleiid
SU machen c), theils die kritische Philosophie seibat «nf
den höchsten. Punot der Wissenschtft sn steigern, sie sn
einem^ Systeme des absoluten Wissens , wosu Kant nur
erat den Weg geseigt und den Grund gelegt habe, sn er-
heben,, und in dem Absotnteni in welchem daa SeytK und
Wisaeu idenüach und alle Gegensatse djor Reflexion mat-
fsbobeu «eyen^ die hochale^Slufe des Wissens erreichen
SU lassen. £• enlMaaden wieder rerschiedene Systeiae»
indeoi mm das Abaelnte theils durch Anachauungt
I ibeila durch Denken; th^Udiqrch eint Wiaaen, ihuüa
afich dncch Glauben su erkennen und zu evreichsa
hofiloi Auf 4w andern Seite muaste der Skeptieia*
9itt« um ao mehr angeregt werden, je mehr das Sire*
b^ nach apodiktiacbem Wiaaea.den Hauplcharakler der
neuen Phibaopbie ausmachte. £s gingen also ans der
kriliach^u Sehnte neue dogmatische und skepliadie Yer*
auche hervor. ^ . .
«} S^. Mi?moB (Tsi. top. $.) Mkm den negaflTeir (amld^gma-
tbcben) Xbeü d«r VUiiebe« Pbaot^pJbie ut, yffimmt .aber d«B
positWen (den yoraiugeteUUn Crfahraogigebrauch SYoUietMciftCT
£ri«D«tiiiM • |>riori,) und machte den Oramliati der Bes ti mm^
I^ajrkeit imm Priaeip deareeHeii and «iieleisb r«!««» De».
ken« a priori, |^ia teinen StreUereien im Gebicie der PhilcMophic.
Berl. 17q5. H., yronn lich •uch die Abbaodl. &ber die Proferee-
se« 10 der FUlof»pbi» beiNide^ and in der oben. Mgafilbrie» Lo-
gik) ferner ta deu krtUichen Untenttohangeii über den BictMcifr.
liehen Geiti oder das höhere ErkeontiuM- und IViUenawiDO-
PhitoMphia nach lüott» $. 390. 469
•ittUlU Gott. i8oi»
c) Hieher gehdrl C G. S«1U'9 EmplriM&M» (Grandiilit dernir
neu Philot. Ber^« 1788. 8«1 Ebtrbard^t EationafiMiiiit und
i* 390.
CL^ReinhoId«
K« L. R«lmkold*« Labmi «ad liunr« Whrken tiemtgcf. yom B.
Reinbold. Jemu ilb6« 8« (ntUt rielen Briefen Kaal'f« Fkbte'i^
Jacobi'e n. t. w.j -r Des WeUweUen Beiobold^f Wahrheiten und
LehrMi ib« Religion^ Gliben» Wiasen, Uoeteiblicbk. BCiCgetbetb
TOB •• MiiUr Ed. Oaboi. Ouab. ida«. «•
Den Anfiuig maebte Carl Leo^Hard HdinBold
(geb« m Tfien 1788 9 nachher Prof. in Jena nnd in Kie^
at 1823). Nachdem derselbe dnrcli mühsames Stadium
sieh mil der kritischen Philosophie behannt gemacht nnd
aem analytisches Talent aasgebfldet hatte , glaabte er in
flir den Grund au einem allgemeinen frieden unter den
Selbsidanhern und au allem Heil der Menicliheit xa er«* '
bHelen a)« AUetn die sahlreiehen Missrerstandnisse, die
sie ersengt hatte, waren der ElrßUung dieser fiofihung
im W^e, und fthrten 3m auf Oiitersuchnng eines in«
Bern Grundes derselben , durch dessen Hebung diö all-
gemeingültige auch allgemein geltend werden m&sse.
Dieser Grund bestand darin, dass Kant das Erkennt-
niasrermogen erörtert , aber das ▼orstellungs*
Ire r mögen nicht untersucht habe^ da doch aUa £r«
kenntniss aus Vorstellungen bestehe , und die eigenth'fim-
liehen Formen derselben durcb die dlgemeine Foi^m de^i
Yorstellens bestimmt seyn mussten. Auch vermis$le er
an der kritischen Philosophie strenge llUssenichaftUch-*
keit, TorBUgUcb ein Alles umiassendes , allgemeing&Itigei _
Princip, und eine daraus abgeleitete £lementarlehre,'
welche der gemeinschaftliche Grund der liOgik, der tfe«
tapfaysik' und der Ternunftkrifik sey; ^ Er «tallce tfeiT
&a$ AsI B«MMto«jm«^-im.JBe^it««tr«^ti ^ird die
Vorstellang Ton dem Vorgestellten ]fdein toi
ansäen kommenden Stoff) 'ttnd dein Vorstell enden
unterschieden nn.d auf oeide.betfxigeliy als je-
nen höchsten Gnindsaüe ani, und sachte durch die £nt-
vWickelung des Begriffs der Vorstellung und ihrer For-
men (MannicKfaltigkeit und £inheit)j die Ge-
setze und eSgienthümliche Bescliaffenheit dea Vorstellong»-
«nd ErkenAtnissTemogens^ und überhaupt all^ ReAillste
der Vernunfikritik abzuleiten. So schien die kritische
Philosophie durch die Theorie des Vo^rstellungs-
Termögens &) systematiseh^ Einheit und Verbindung,
Qf d diurch J^oj^oht ipj ihre. • Gründe und BesuUsia u
Leiehügkeit gewonnen zu haben* Diese wurde von meh-
reren Denkern (Flatt, Hoydenreich, Beck, s.
folg. §.) c), besondejrs aber tqu dem Verfasser de» Ae<
nesidemus, dogmatisch und skeptisch bestritten* Der
Verfasser wurde hierdnrph nach und nach missdraiisck
gegen seine Theorie, und suchte sie daher durch Ter*
besserte Darstellung und Beseitigung, der durch sie Ter-
anlassten MissTerständnisse aufirecht zjol erhalten , . bis er
sie ganslich aufgab, und zuerst zu Fichte d)^ ,jBpeter«>
hin SU Bardili e) übertrat -^ In der. letztem Zeit
hatte sich dieser wahrheitsliebende Denker die AuiQ^abe
gemacht, durch eine Kritik der Sprache, als der Stif-
terin aller philosopliischen Miss ferständnislBe, (welche Kri-»
tik er besonders als Synonymik aufiassti) philosophische
Einstimmigkeit zu befördern^ uamenüich: die Doppelsin-
nigkeit und Unhal^)arkeit der formellen Logik in ihren
tierkömmlichen und gemeinublichen Denkformen zu eut*
hüllen, und darin den eigentlichen^ Grund der bisher
Tergeblich gesuchten WissenpchafUichkeit der Philosophie
aufiEuweisen^ und er wollte durch den Versuch ei-
ner neuen Theorie des menschlichen Denk«
Termögens g) die von ihm in der Theorie dQs Vor-
steIIipiigfTci;fii^g#ns begomen^ .£r£as»ckQi|g ^JUtt Fan4t-
mentes der Philosophie als ^-iiaeasobail besoUiea-
sexu Sein Sohn Ernst Reinhold (Pro£. d. PhiL.in
J^na) schliesst jftoh.in jMinen Untersachvsgta Aber den
Zusammenhang der Logik und Sprache seinem Ykter
a) Sielie Ae Briefe über die Kant. Pblloäopliie ((, 388. not. c^
b) Vereaeh einer ii«aeQ Theorie des roenickt Vorsiellnngereitnu-
geot. Preg n. Jenai 1789* 8* u« 179^« -* Ueber dt« biel^eri-*
gen Scbieksele der Kant, PbUotopbie. Jena, *789« 8* Vthn
daa FnadanieDt des philot. Wimcds. Jena, J791. 8« fieHrüge
WT Bericbtignag biaheriger HUaYeratäodnisae der Pbiloaopbie. f,
n. II. B* Jena, 1790. gi« 8. "( worin auch, die Üeue Par«tel|ailg
der Bauptmomente der Elemen tarphiloa.). Auswahl t«t-
niachter Schriften. II Tbie. Jena, 1796* 8. Pffeiaacbrifi üb«, die
Frage : welche Fortschritte bat die Metaphysik seit Leiboiu und
Wo)f gemacht (nebst/ andern Preiuchriften Ton Schwab und
Abtcbl). Berlin, 1796. 8. Verhandinngen üb^ ein EinTeratfora-
niaa' 16 den 'Grundaatzen der Ififdioben Angelegenheit aaa dem
Geaichtapuncte des gemeinen und gesunden Yeratandes. l'Bd«
. Lubfo);, 1798. 3* \
e) (O^tdbb Ernst Scbulze) Aenestdemns, oder über die fViu«»
«lamenCe -der Ton dem Hrn. Prof. Reinfaold In Jena gelleM-ten
Elementarpbilosophie y nebst einer Verlheidigung des Skrptkis»
n>Q* gegen die Anmaaasungen der Vemnnftkritik. ( Heimat«)
179«« 8. • ^
Gegen Aenes.: J. H. Abicbt'a Hermias^ pder Auflösung der die
gültige £lem«ntai;pbUoa. 'betreffenden Aencaideo^scheu ' ZW.elfcL
Erlang. 1794. 8. — J. C. C Viabeck's Haujptmomente ^er
Reioboldisohen Elementarphiloe. In Beziehung auf die Einweii^^
dangen dn Aeueai^em«*« Leipi. 1794. 8*. — - OarsieUnn^ (^r »
Amphibplie der Keflexionsbegriffe , nebst dem Versuche einer .
Widerlegung der Haoptinomente der Einwendungen des Aeneli-:*'
daauM gegea die Bcinboldiache El^entarpbilos« Frl/« «».JL^i
i7g5, 8. (Ton Beck.) ,
Gegen die Theorie des VorstellungSTerm. : Einzig fntiglichei; ^tknä-"*
pQnoty von welcbem die krit. BbiloaöpUe beaitheUt werde» ^^iUc
Big«» »79'5* *• u «
Rehihold, Ftchte, Scbelling tou Jac. Fries« Leipz. i8o3.'' 8."
d) Sendschreiben an Lavater u. Fichte liber den Glauben ' an CöW ^
Hamb. 1799- 8« «-«.. Uober die Pamdecdnui der iicuiiea^iitloig./>
Bamb.A799» »•- . '[.'.ibkA
0) Beitrage nur leichten Uebersicht des 2iust«ndes der rhilj9S; hf^r
Anfange dea 19. Jahrb. Ilaiub. 1801— 5.' 111 Hede. '8. ' —
Spiteri Anleitang ziir. Keantniaa. n.,Beuitlfeilung. dtorU'lii)pA.'lb J^
ihrca «äoiipil» Le|urgeb&ii4en«. \Y^p| itt^j^. .8«»r-*' (^oi^ihOu
492 ( nL Periode.' IL Absdni*
. Vmtmk drtcr An^immg dir «toi A«^b«, iBim Mi
lyiit «wl d«r «Ml;t. MtfUioa« In d«r PhilM.
vad sa aat^iiciiea elo« Hancli. i8o5. 8«
BM^ili** «• iLLh. RelnholdU Briefweehtd ftber dm 'Wcm
dar PhÜM. «od du UaHiveaai dn Bomtüitüom, Iimmii^ t* fteii-
kold. ttflneli. i8o4.>B.
/) AategAVdiMU d« ErkemitBiM der Wabrk«U in «tocr FiU.
Biet» a8oo. 8. «- ,Rag« Mer iA«rkwärd«$cB Sprech fMwiii»n
ttaMr da« Weltwtbte, Wcimary iSoa. 8L «— Gnmdleg«!«^ mtr
Sjnonjauk for de» allgtni, 8pr«cbg€fir4acli in den pfciloe. "Wit-
•necbafien* Kiel, i8ta. 8« ^ Det m^/mM. J^rkMauuesvcnDi-
gen MM d«ai Geeiobtf|MuicU det dnreh die Worlapradic Tcraii-
•elten^iiMiiMnenbenst nwMciiea de» fiiqnUcliUii and dem Dokr
vennögen. «bend* i8i6. 8*
g) ÜebeV den Begriff und die ErkeantaiM der Ifabrbeit etc. (Kid,
2817. niebt im BuchbendeL) *~ Die alte Fnge: Was iat &
Wabrbeit bei den erneacrien Streitigkeiten über die gStlL Offe»-
barnng nnd din Aentehl. Vernanft in nab^ Erw2g«ng goog»
Altona, 1830* 8* (Siebe bei. die Scblnaftbemerknng S« i64.)
Pagegen: Waa iat Wabrbeit? Eine Abbaadl. feranl. dnrcb it
Frage des elc Rcinbold« von dem Grafen B» W» A. To« taür
[ realb* fireilav« löai, 8« '
J) Ern«Reinbnld. Vewnck eintr Begrindwng nnd nwnam Dir.
üelJang der log. Formen« L^i^ >0<9* 8* Deneilyn ncbridk;
Grnndaüge einea Sjatema der CtkennlniMlebre und Dnaklchc
6cbleawig^ aSaa. 8.
J. 391.
Jtköb Sigismuud Beck (fiiUier Pro£ in HaDe»
^at^r in Rostock) 1 oia gcharfküuiiger Schüler Kjut'i,
der 4inrcli einen Aoszag aas Kant's Schriften und dnrdi
Henrorhebung des kridschen Sundponotes, ak dea Stmd-
pmicteade» nrtpranglichen VorsteUena, die Einakdkt ia
du kritiiche System . za erleichtern und an befirden
gnohto I «ber tus Mangel an Gewandtheit in der Dar-
gtellnng Terdnnkelte, statt aofirohellen, fing mit dem Be>
anltate an^ liess aber, was darauf hinfahrt, die Analjae
dea EikeantmssTermSgvns weg* Indem er übrigens AI-
les auf die Einheit des Verstandes oder das nrspribiglichc
TnsteUen gurackführie, und behauptete, der Verstand
eneoge durch den Grossenbegriff Raom und Zeit selbst,
keb er «inen unrerkennWen Ontersohied swisdfeen dem
Ficlite> Wittenadialalelnee. S» 392. 4M
Anseliaiiett waä dem Denken «nf > imd fcegeüete den
transcendentalen Idealumns ror«
Jak« Sifftm» Beok crUnterndcr Atum$ wM des kriiSadb«! SelirilU
UO des Prof. KanL Big«, 1703^94. L Bsd 11, Bd. Pvitter
Band (gegen Reinhold'a Übeorie) Qntcr dem Titel:' Eintif
mSgrieher StMidpanett «ttf welebein die kritkcbe PbiIottt>ki6
benrtheiU werden nrate. Riga, 1796« II Bde» B* «-* GrandfUi
der krlliicben Philoaophie. Halle, 1706. B. — Propidevtik x«
jedem wiaaenack. Stndto. ^bend. 1706. CoronMolar'aber Kan«^
Hetapfa^k der Stilen.« I Tb. i79d. 8. Spitvbia bal Beok
Grondaitae d. Geaetxgebnng 1806. ein Lebrb«cb der Lc^« BoaU
V. ScbweriD, iSao. B. und LefarB, dea Mauurtecbta, Jto. sBao* B*
benoagegebea*
. Fichte^s WisBBDSchaftBleIxre»
Die Bcbrift«« a. «nten §. 397«
f 392.
Weit n^r Anfiehen, «U diege pUk«. VemudM»
mmöbte J-ob^ Gottlieb Fichjfe (gfHü ra Ramnienaii nt
der OberlaiMits iM2 den iB- M«>; er stndirte in SdwiU
pforU, JeuAi Leips%» lebte darauf in der Sclnreis und,
in PreoMen» wnrde 17B3 traft der PbiZos. in Jena, legte
dieae Stelle iTBB nieder, nnd begab sidh nacb llnrU%
wurde 1805 P^f« aa Erlangeni dann an der Unifeci^
m Berlin nnd starb daa^btt 1814 d. 3B« Jan.) mjit aei«.
nem Tfrandke^ d]^ krltiacbe PbUiMrbi» n de» Bittiga
eincar eiodeiitai Wjaaenaohait na nrbeben, (B^«. dar W«
L. Voit. Vv Grandk&XU) attft IBgawrtinJbpgaa ani
dein Gründe aoainxotleni nnd den Skeptidinma^ den
ndirere» baaMdarg Aeneaideni nnd SaL Mamion^
gageo. dieadbe gelUnd an maicben ancbtAn, niednEnsdilnM
gen. An%emnntert dnrcb die ' Anfiperknawbfat » wdrlin
aaih Ve£an»«b i»inar Kritik aller Offen>arnng
(Konigib. t792i U Ani. ITOB) erregt baMe^ md äuvA
dtt Beigpi^l der Tbeorie des YontdlaagsT^miSgans^
ancbU er ntil groi^etißeiiialital^ bohem Scbarftimr nn#
^c^ lÖ. Perioäc. HrÄbsclm.
ilDgemein^r £nei^e 'des Geistes , der mit eineitH^ia an
Hartnickigkeit gränzeuden Festigkeit dem,'wts ihm das
MoehBle sa teyn schien, nachstrebte , nnd ^ frcimfithig
lehrte, ein Sjstem aofzufuhren, welches ans einem
Grundsätze die Materie nnd Form alles Wisaena ent-
wickeln, die in dem kritischen Systeme Yermisste Ein-
lieit herstellen , nnd die Vernunft in Ansehung des
schwierigsten Problems: wie nnsere Torstellnn-
gen mit den Gegenstanden sn^ammenhangen,
befriedigen sollte. Daraus entstand seine. Wiaaen-
Schaftslehre, in -wacher weder das Bewnsatseyn,
»och die Objecte desselben, weder die Materie der £r-
kenntnJto', noch das Formale derselben als gegeben
Torausgesetzt , sondern selbst durch einen ;Act des Ichs
prodncirt und durch Reflexion aufgefasst werden« Fichte
ging nicht wie Kant von einer Zergliederung des Er-
losmrtiBssrv^erm^ens , der praktischen Vernunft nnd der
Urtheüskraft^, nicht wie Beinhold Ton einem nrspr&ng^
liehen. Factum des Bewi^bejns, aondem nm einer
nraprnnglichen Thathandlung des Sabjecti ms,
wodurch' das Bewnsstseyn selbst constmirt
werden sollte. — Der Gang, welchen er nimmt, ist
folgender. Er beginnt Ton einer Ei^rtemng des BegriA
Wissenschaft Wissenschaft ist System der Erkennt-
nisse dorch einen obersten Grundsatz, welcher den Oe-
helt nnd -die Form des Wissens ansdriickt, bestinmit;
WisaeiMchsftslehre die Wjssensdiaft, welche' die Mog*
Itchkeit nnd GiUtigkeit alles Wissens darlegt, nnd ^b
llögliehkdt der Grundsätze dcfr Form und dem Gelialln
MBch», die Grundsitse selbst mid dadurch 'den Zussuv»
»Anhang ailes menschlichen Wissens nachweist Sie
muss eini.Princip haben, welches weder ans ihr bewie*
sen werden kann, noch ans einer andern WlMeuscluift;
denn -die W. L. ist -die höchste. Sie ist an sieh, dnreh
sieh selbst möglieh und gültig $ 'Si«*<islp weil sie ist
f-FfccJite, ,^. 393. 4m
Ist abeSr di6 ^» L», so gibt ^ auch ehi SyMetD> gftt ««i
ein Sjrstem, »Offfht es ancli eine W. L. nnd einen ahm
soluteni ersten ßrundsatz, •^' davdi einen na-
Termeidliclu&n Cirkel. (£s gibt aber im Allgemeibeni
drei'Gruudflätze der Wissenschaft: i) einen absohiften^»
unbedingten in Auseliong des Gehaltes nnd der Form}
2)' einen Gnmdsatz unbedingt der Form , bedingt dem.
Gehalte nach ; 3) einen Grnndsats unbedingt dem 6»«
halte,; bedingt der Form nach,) •^- Wissenschaftslehre
i^t Philosophien sie^ enitält die nolhwehdige HaBdr*-.
lungs.weise des. menschlichen Geiate« in der Freiheit dea
Handelns. : Die nähere Bestimmung der nothwendigan
Handlungsweise ist Object einer besondern Wissen-
schaff als Logik^ Geometriei welche eine sufalUge BUoh«
tnng der. freien Thätigkeit ▼or«iasetze&) und daher. nie
YoUeudpt werden .können. -Die W. L. allein ist nbsokit
vollendet, eine Totalita^t. Gegenstiuid der W» U sind .
daher die ursprunglichen. Handlungea de« mensehlicbeiL)
Geistes Odas Was) 9 welche auf ein(6 gewisse Weise (dae
Wie, Form). geschehen« Diese werden «am Gegenstände 1
des fiewusstseyns gemacht darch Reflexion , indem
man Ton , Allem abstrahirt» was nicht vBewusstseyn ist*.
So gelangt man zp. der absoluten .Einheit , die aUe Er-»
k.enntaisw<um&ssty und. dieselben* möglich jnachi, ,ßWKL
reinen. leh. Reflexion nnd Abstraction aber stej^en.»
tiiiter logische^ Regelij,, welche in der W. iM^achlechfr-.
hin postutiat werden« . ; »
5* 393- . !
Erster GnmdaaUr A s= A, Den Zesimmtelseng be« 1
zeichnet X.' . Da*^ u« X im, Ich gesetzt . sind, «oikaan
man sisbsMiairen i I to h :bi n I|S h. Dieses ;ist der aui sich -
ge^sse Qsundsitz der Philosophie -tind alles Wissem
(ß^tz der.Einstjjrnnmngy des unbedin^n Seteens)^ wel*
eher dl^ Uß^w,w4ißß Form nnd den .nothwendigan in^ .
m/Fcriode. »IL Abttfefak
im Idn. On loh mM liekabo Adfaül Mlii6drtlBi:i!
iat dn BandfihriU» snd Mghidi dai Ptodnct das B»
ddni; mid lii«riii bestahft im Bewnistssy». JM•t^
•pranglieh« Tliffigkcit Am loks besteht in da« h-
Ibadoii «nf sich aelbtt^ die in eisern paetnBrten Ai<
eloMe of die^unendliche. Thatigkeit gegrandee ist Dfe
kh eetet aiok eelbyt ele Snhjeel, inden mm eich-dai Ai-
mim dt Suhjeet en^egenfetet IL Gimmimtat^ der iuä
am «retmi bedugC iel« des Ick' aet nieht Virlitiek
(Seil dee OegenselMiift.) Ee wtodnim dwch ehKaüic^
spneh dhr Venoaft iU. weh ein diteer finoidiiri» w
aiAeaigteni Gehdie lud MUiigMr Fora» poetdÜrt Ir
bedttf einer Hendteig im lohs^ wodeo^^dUr ^en^loeb
^«w bh nnd Niehtieh. im Idi mBghoh win4> eAmeM
de» Idi «i^idMbe»« KeaHitt oad Nigetfott konMew
dwch Beachrinfang ^weinigt ^rerden« ßmk^ftmU ü
alM> da» Poetttlirte. Besohriiikmig aber Okrt^MTyä^
berkeit Jedes Iheiibaf« ist ein Qnttitofli« Bi nmiUlr
lieh in loh ein tlieiBM#es Qoantarii gegete« ««y^i *
imm im Mb etwas iit| -wm eben so gtit gVieeeH skn^
geloben weiden kaua^ ohne daeaT das leh eelUft w^S^
benw^firde: Tbeüberes, abseinies leb. D«i <l-db'4<tft
d^m tbeilbaren Ich ^ih thellbarer'Kifll^ttck
entge^gen, (QrandMte des Onuidea.) Beide iM »
dem absoluten Ich nnd durch disseft« als dttrA ete«-
der gegenseitig bestimmbar gesetat Hierin lieg«! Ü-
gende swei Satae : i) das Ich seUt sich- ab bsitiiDet
dnrcli dtt Nichlieh, ab S^atdce de» abiohiiett Ik^
kait (inteUigeates Ich); }> das Ich sMat «iah ah be-
stiaimend im Michtich. Die Healttai 4« B»^
sehrihkt die ReaUtit des Andern ein. Bie»tef ba^
der Streit des Idealismus und Realiaimis. tgjLmOlti^
auf an, wie sie rereiiiigt werden k6|ia«. -bei H*?*"
euttfüBg imdErklimiig'dM Znaammenlrnngi iwMtrir Yei^
•telliiiigeii out deil Obj^ol«n« Der erttoder beiden leM«
genenalen Sütce ut nothwendig, . denn obne dme £iilge«>
geneetrang'.wäre kein fiewoMtaejn;' obne Object.kem
SnbjeoL D^ kh kenn aich nicht andere setsen» eis
dordt ein Niriiticb bestimmt / Aber wenn kein Sab^MI
isty ist auch kein Object. Dae Ick rants sick anefi de
das Kichtlch bestimmend tetxen. Jene« drnekt ein L(ti^
den des lob«, dieses eine Tkatigkeit desselben «os.««
Das Vorstellen Ton Dingen ausser nns ist eine Han^*
littifsart des Ich, -irodorck dasselbe eine Realitit in ueh
«ulbebt, nnd eben diese aufgehobene Realität in ^im
Sichtieii TersetKt. Dadurch wird das Niekliek ftr im
Ick .etwas T^rkUohesi aber nnr in aotem etwas- Wixklii>
(cbesy. als am das Ich Y4Mb seiner eignen Wirklichkeit
»ittkeilt, Ndbmen wir eine Einwirkung der äussern
liinge^anf das rorsteUende Subject an^ so ist diess eben
soviel, ds wir setzen die Dinge als Nichtich unser m Ich
entgegen 9 und beschranken dadurch unser Ich, wiewohl
wir; es immaar selbst sind, was, hier handelt , nicht die
Dinge, Hieraus ergibt sich a) die RedprociUit des Ichs
nad das Nichüchs. t'haligkeit und Leiden des Ichs sind
in BexMttDg anf das Michtich Eins'und dasselbe, b) Der
Ideälr^nnA&ealgraBd^ von weldiem alle Begreiflichkeif der
Thatsache, dass wir Dinge ausser uns erkennen, abhängt,
macht in der- Wirksamkeit des Ichs einen und denselben
Ganmd ans. £4 kommt nur darauf an , ob man. sich des
]c}i als-diitig« dasJNichtich als leidend, oder umgekelirt
denkt So sind die Ansprüche des Bealismns und Idea-
lismos vereinigt; das widir^ System des philosophischen
Wissena isl ge&nden« — Die transcendentde Theorie
des TorsUllungsvermögen^ stellt dahar die Satse auf:
i)-dAa Versalien ist nnr möglich durch eine Wechsel-
Wirkung des Ichs nnd Nichlicfaa; %) die, Bichtnag dee
/
4M III.'?«ridde. r JL Abüßbn.
Uh$ mC du Nidbtidt ist Aar ;BklitM«;dfk*lMitk»s mtf
4» Ick migiit§itm^90kL AauB /YorvteUtn . aolnvfafct • das
Ui swüoliea cuttgegoagetetsten Bicbadfnui Dient
•Soliwankei» itt Wirbuig. der £mlnld«i]gakr«ft.t .wmUiiK
du Leiden and die Thiitigkett dea lebe gleac}|siaaL «in«
iiildot» d.i. xamBewantseyn erbebt 3) Dieses Sfiitwaii«
loen ial dai Antohaaeii überhaupt ^ «wobei noek «mbe»
eüinoit ist, ytta des anschauende Snbjeet nad das enge*
«cbettle Object ist« Es ist keine Aeilexion, die nach
inneo geht, sondern nur nach Amssen gehende Thitig*
Jcett s«= Pxodaction. 4) Aas dem Anscfa8u,en wird eigent*
liehe Anschauung darch Fixirung, welche durch 4ie ah-
aokit« SpouUineität der Verunnfti >d. ü dureh den ▼ter'»
i.tan.d| geschieht $) Ueber die durch. danVerstaid ge-
sßUten Gegensijtnde refleotirt. dana die .Urlhealejtf all
vod bestimmt ihre Verhältmsse. 6} Ob Aaichainuqg.der
fdMoluten l^ontaneität des Ichs ist dift VerounfiefcJ^eanU
nias^ und Grundlage alies^ Wiaseus.^ . - ^ ^ *i * .
^' 394- . .
Uebergang zur praktischen W.U Die WedH»
sebrirknng lewischen dem Ich und Miobtiobit das
des Kichtkhs durch einen AnsioeS| wodufch.
endliche Th&Ugkeit begranst wird, wunde nfhleehthin
postulii:t Lässt sich der Grund dieses. Anslneses ^cht
auch aus dem Ich deduciren, so hat die W. L. Juu fe-
•tes| unerschiiUerlich es. Fundament» indem die. WirUioli«
keit des Ich^, welches daa Michtich seist, dc^ aelbst
in diesem Anstosse gegründet ist. Dieses* ksun mebt die
theorelische , sondern nur die praktische W« i» letsteiu
r^ Die praktische W. L. hat zum Gegeiistände daa oliao-
luie, praklificbe ich, weicbes dasNichtiph bestimoit, und
dadurch selbst der Grund des Anstosses, der fieadtresi«*
kung seiner Thätigkeit wird. Dieses ist £cei, nneatUicl^
unabhängig, die eimtige, wahre ßeatüäi^ dahiüg^itflL.iUa
Fichte's' #y<n&ttiaibklwfc |i 394. 4M
Ml 1^ Iüt#llfg««t ttiif«k «i#ÜMti«iofc «»MNiriiiü^
endlMiy »«idiritikc m1 V^Mn6ge der uMidlkheii Thft*
ti|^ek bltfÜiniiil (}«i leh 'toTirdOTtt «Ich stIMt. Jb Ut
iHtoütlf ridi tiateit «H^eiek äk ftin BeMxäulfwdfli; dieiei.
fc«ttt ir^fftoftf das* es'dd Besthnnibatei» gab^ i fr^l^beft
durch fenc» teitiiniilt ifrei»dm köh«^. £0 aeteli kich da»
her Mi Icll larilMliM^ all ein das BeMiiiinbarte battilii^
meiiäesi d.' {. heMMi^tod da» Mibhtiöh; diaie« iat dU
b b j e c ti V e^ Thia^gUlt. Sie ist die ^rktiHg der t^U
neu Tiiatigkeit^ als ihrer Umblie. Das äbsölate Icli
wird als tmendlick thätlg gesetzt ; es hat also eiiieh
THfcb'bfr TlOtt^nit. Dieser Trieb lat iiichla '«iidei%, äli
eid Strebeü $ Ursache Von etwas zu iv^rdeii. r Ifpiii; geht
dw^'Iät'fliit diesem Strebe^ ixk die UneiidUtdikeift hinditt.
äb^^m' etteidit öieiiiäU seiii Ziel; es urink niäiit jEhmS
ehe. tMteet ifsehtiMTeidllenkfinnen d«fs ffiifls ist eiü Zä4
fMlÜteCigett (atOasritm) des Triebes islrir Thiiigfarft aitf
Inch aeltet« lirm&gä 4fersetteii| und. weil der Trieb
aeill'ttel nidllt l»l^»iA#ti kanii^ ikitzt dai leb ieinefit
Strebeil ^ Gegiiliti^ebttti ehtgegeü; ^ S«i «Ihtstähtt.far4«s
ifeh de!f «dg^nüulto AlMöÜ^ bdet ^ NÜhtiläi. . Irt dal
i^kbtfeh einoiia geaeiiU^ ao be^gt äitak daü lek intei»
IMil> 8tik^l»M g^geü däa Niishtich als |Mrdütisfib^ daiwaUs^
1)estinlfiiMdj talid hUnmehr dls Caiisalitat Abestr das J^ittbl^
iüA vHtht aikrh deüi'iah imiiieir entgegen; ^s beHihiäi't
älsd kttöfetti das Uh^ und ll$tt dem Streben desseibed
das Glei^lig^iHeht^, es wird selbst wiederidn Cansälitat id
Bei^eiiiiüg auf das lek (Dib Wahtfaehinttng .dei' Be4
gtfiitztheit deir thatigkeit des Ireieii lehs ist das 6efiihi)i
Attf dtesedl Wege bntlpüngt demnach nothirendig dal
geg<^fttl«itige Vethalüriss isiririseh^n diE^m Ich und eiübi
UfAki 1r«rtnog« dbisen das teh eitiers^s als g^ibühdeui
bli'iMiiifgig tön dbt^ Wett^ eder aÜ IntblUgent er^
mAMiriti iddMraeitl ab^ ant^h «idh aus .febi t^enb«r«i
|fi altaM»^J|r«llia»wM^swtWel^ Mkj^tkktis«»!!; A6
11 i
lOi QLPRloAt, ILMBobi«
B«fniii(twyiv ho^uiie, d«« •« Ia mtm fMm TMK%M
«itfch dm Begriff d^ ?fl»ek| g«biuia«i Mf. Da4
i«iei|4 .dM Ich di* Pflicht su realinren «Irtlil, «trabt ci
pacli eiq«ir/ iiior«iii<Aen Wetocdnuiig üi der Töm an
Mibi^^gMklAo«» W«te} 4«dar^ «a^mtI w n^ GoO,
luid hpt dco {ieben, weLohw au« Gatt koiaait. Ili dmeii
«!Ny^f«Ü4olieti WeHordnung wird dwdi ' Sjttiiehfcfat^ 9uek
^«ligk^it b«^nrt:t« Let«lere i«i }edodiiapii(6ii^k«e.
Iigk6it|,die niektexutijpl and «zi«tJF«iikaiii|« Bierdavck
ui «Uq «U« KKckflipht auf Glack««ligMit «nsgMdhlMsen.
Wir bedirfen keines «nderq Gottea, «li die«er Welt-
erdnoügt uoidem wir «tw« i|o^ «m beaaadere« Womb
fib Ur«fKshe derselben .kinsadeiiken ; denn l) «• i«k nidi<
ms^chj Gotl IntelligefME, P^sonlickkeit beilulegeiiy aiwe
ifafi «u etinem endlichen W^sen nntere« Glejeben m «u-
ehenn 3) Gott i(l« blondere iSabstais. fen deidiMiy iit
eme «einem Begriffe widerspre^kend^ Abg$tter^; deufl
Substanz bedeutet ein in Ranm und Zeit sinnlieb exi-
«tireadea Wesen; 3) wir köniieii ikm niekt Existens kei-
lten > die nur «iniiliphen Wesen «ukoikmt; 4) ^A iil
aofkkein Tcrständige« Wort darüber vorgebracht worden,
wie man siob eine Spköpfiing der Welt Aqre^ Qott sa dea-
ken habe \ f) die Erwigrtung der Glückseligkeit x«l eii
llsrngespini^st , und ein QoUi den man ff^m fieliaf«
dj«r letxterp annii<iint| ein Götx^,' 'welcher der Be-
gierde dient I •*?; der fu?*f dieser W^lt — Qieae, mit
übertreibender Paradoxie b) und sMolieni ^fttU^huSelliii-
f^ltthl 4^ufges(el|te YorsteUnngsweise, w^che Fiphte (1
{• 897) in der Folg^ Torliess, wurde aU Albeiaaua be-
achtet, und su>g ihni grosse Unwndunliohke^teii sa^ die
Hr nicht ganz y^dient hatte.
a) Iq der Auweianng %no\ ««lig«!^ Leb^n S» l55. u. £
wird die«er 5UQd|»iiQCt ^ »X% Sit«Kidp.vn^ der «ige'ntlicliei
^ / Sittlichkeit «oi^'oJtil ober den ge^ie^neQj «U «leh d«9 Siae^
poqct der objectiven lieg« li tat (odet de« kalegorisd«
FichteViWiflli»s«badtl0b»t. $.396« 503
g^naool, iinlergeordoet» DurcD Au L«beo ia Goit, welcbe«' das
•^fthr« Litheu^wid txsfielhh' cRe- |«f Ae- int , '^ikI irelchea die KrfS-
I ,,lwP»S|MliJ*M^ ^iat«lgt,,vj«i ,^m» ticiit W«|t keif^^elwiicM.
&) B^iomlfl», in ckr^bhat^l« öVer den Griifi<i niiHrn Gliinlki« «a
eine göttl. Weltordnuag a. die Litt, zu $, 397« In der Beatim«.
' mtio^ dei MeiMdl^eii (•• ebeiidf) «rtcheynt Fr mehr «U iD)'atiicher
5- 396*
, . ße^Mtitb^UfiLn^ der J*icbte8cJi:en W, h. über-
lutAfitp P««. Fi^teacb^ Syatan. seiobnet aidi diuroh die
strengste. Eiolieit qn4 logUolie Conde^eiUE aus^ es hebt •.
vielei ^ckYn^i(ig}^ßiUin j erzeugt aber, mehrere imdere*
Men Y^f 9^^n dasselbe i) yen dem ßj^ndpuncie der
kritis^b^n Scbiile e^A; a).Eaiiet9e ein Problem für die
PbUfl^i^pbiey obne atnt^rsu^bt cu haben, ob es möglich
s^t d/LT^b^ ^W Eiusicbt Xß ]bo«imeix. Es wolle AUes
.erklären I u^d erkläre doch xmr durch Aeu Schein einer
teenscen^evitalen Dqdgictio^ und mtsns zu Sf^cbtspruchen
i:uid.Qx.^ele^k^iUigen, seü^e^ Zuflucht nehmen, b) Die
Principe« die.e^ puiüstelle^ seyen die Iggiscben Geselae^
aus K^^cbeif ab^ .^immermebr d^ J>asejr7% und die Be-
scbeff^b^t/ irgend eines ^rkenubai^n Objecis ode^
des Subjeptf . ei^ksniit wei:den komi^. Purcb Erschlei*
cbunj^jX^AmontUcb. indem dem.i^bi^sljmmt^u Object
im ersten Grundsätze das ; {eh ^untergeschoben werde^)
werde in diese iu|r s^^h g^u^ inhaltslere Penklormen der
InhsU eigst. hineingetragen-, durch eia:knnstUches Setzen,
Entgeg/ansetzep und * Zusammensetaen ab^r diei^r fehler
verdepkt und ^^r Schein einer realen Erkenntnis er*
^eugt. 2) Au9h ausierhslb jene^ Scbnle warf ms« dem
FicbtesQhen Systeme vor a),es »aclie Jas Ich ?fum ab-
"soluten. ^elbM^l^indigen und Hebe damiii das Lesben, die 1
S^bststandigkeit und Yernanßinässigkeit der Natur aufl
b) .Es, leide an innere^i Wideratrejl. Das Ich sey nichts,
a^s un^^dhobeThätigJ^eit^ e« set^Q sifb als Beschränkung
Mtt fOle . Qb)<ofeB nebst dem fiaank W« trtfbt
Aev ^M Idk «i'i ßieh duroh Sflteimg «faiee UMilMw sa
besohrinken, wenn es in seiner Thätigkeit unendlich ul?
E|i^ Vfurde keine Objecte erl^enqeo. l^anua Jimss e» dean
aber Objecto erkennen, wenn es. schon- in si^ nuMid-
lieh ist? — Die Thätigkeit, wodarch die objectiTe Welt
geseist vfiräj soll eine ursprüngliche seyn; sie wird
abtPnicJit'in dem «m^risdienßewassfiie^ wahiggeiioB-
n) en, $0ni9VA dmeh^intf itildleo(a(dle AasebawuoKg^waiclR
jl^Mechlhin ]postnlii% d.i. etsoUiehen wird. -^ Fichte
irerwechsle dali Yerlidireii de« transcendenldjäB Eintö-
dsuigskraft in der Consimction der geom^tnacben Fign»
r«a imjk dem Prodneiren der bestinnalen ObTecia, olma
doch aü ^rkliiren, wi^ die tNnniehMt^kdt der Ohjects
nfebd ibiwr Bes<iafienheken durch die Constrnctioii der
Form im Räume möglich sej«. — * Der Anstoa»^ dnrck
welchen die ins Unendliche geheiide .ThaÜgkett doa idis
nach [fitiert aaruokgetridbeil: wird, und wodurch d«a Be-
wusstseyn der Nothwendigkeit gewiaaer Yor-
ateliungen entstehet ^H, lasse sidli weder ans dem
leb 9 noch Ms dem Niehtieh erklären. «^- £r aetne da-
her m die* tolle ejbler Unb^greiüichkeit - eine andere,
. viel grossere y und wolW doch jene aua dieser exUaren.
Er woUe etwas «rklaren, wms sich ndcfat erklären iiast^
und gesiehe doch suletzt selbst die Unerklarbfeffkeit sm^
nes Erklärnngsprineips ein. -^ In der neumi Darslel-
lung der W. L. n£mlieh wurde die Thafaadhei dnaa mit
gewissen Vorstellungen mn GeiBhl der Kothwendigkeit
(der Beziehung auf ein Objeet) verbunden ist» daraus
erklärt, dass das Ich, welches doch utiendliche Hiiitig«
keit ist, oder ein absolutes Thun, in seiner Thitigkeit
an gewisse bestimmte Sehranken gebunden a^. Diese
wwden unbegreifliche und unerklirbare Sohrankem ge-
nannt^ und doch wtirde ditse Erklanmg alt Eia»|ilobject
Fichte's^WfejMtlisiaaftifehi^ < $1 {397. SM^
&nä^lämBtmn» «rschdnt «Uodit aafc hBtinM^gettieb^Ma^
Speoalatf<h^ in iv^Mier m licli telbil^ dk» 3HiMii «Hl'
Hkddeln serttört • ^ . . ^
' VergleichuDg dieses trtnscendeoten Ideslismas •) mU dem BerÜa^i«
Mimi mpenMtttraliftUikoa, h) mit SpinoolL^ leiArtMf.
V f. 397.
Ficht« selbst Tersuclite 'durch yersoliiedene D«r«
st^Oattgan a) die Denlc^r fnm Verstfindniss sli bringtu»
änderte nber «acb seine Ansteht in dttigien Pnncten, "wie
unter iinderä ^uch in dem yon dem ¥erhflterisse seiiM
Systems rmr Yemttnftkritik (indem er frifaerhin die
Uebereinstimmnng seines Systems Hiit jener h^^
hauptete), und Ton dem Wege, die nts^irnngHche Tki-
tigkeit des Idis ins Bewnsstseyn sn fkssen-, eiM« rtst^
äuchte er es darch die Denkgesetse, dann (im sonnen^*
JbHtfren'fitoidil; s. nnten) dnrch ekie intelieo%iiell«
Ansclianung. Am Auffallendsten ist aber die Ter«
scbiedenWit d«r früheren von der acnesten Gestalt der
Wissenschaftslehre darin, dass jene idealislisoh , diesp
realistiseh ist In jener gehet er von der Thaligkeit ides ,
Ichs, in dieser Ton dem absoluten Seyn Gottes,
als dem einzig Realen aus^ was schlechthin durch
sich selbst und lauter lieben, und dessen Bild oder
Schema die Welt und das Bewnsstseyn ist, und betrach«
tet die dbjectiTe Katar als absolute Schränke fibr das
^Qttlidke" Leben. An dieser Aenderung scheint Schal-
Itng's Philosophie sowohl, als Fichle's religiöser Sinn An-
theil gehabt zu haben. Uebrigens machte die Wissenschäils-
lehre grosses An£iehen, fsnd lebhaften Beifidi und Frecn-
de: s.S. Fr. K. Forberg (s. die Schriften Anm. a),
PrAedr. Imman« Kiethammer (Baier* Central»,
Schul*, Studien- und Kirchenrath in. Manchen, geh*
I7<6) (Sw Anm. ^>, .K* I4 Reinhiold (mrgL 5. SM*),
50» UC Periode« IE Jh$dau
GUnben «o Gott. Hamb. 1799* $•
F« H. JKtiobl ao Fkhte. Hamb. Y799. S»
'^ W« Tcvagott K.r«g Mifii über dW Wiw^äwlwftilMfci ■.
1800. 8,
'Gottlob Cbr. Fr« PU«hh«b«r über das Princip und die Hrapt-
. fvoUeai« dM FiebiMclMD Sytutto^ ndbat eia«m Etwuifc bb ci-
wn nemn Aa4dto»f d««clben« Carlsrobe» i8c%i* 8*
• C Cbr. Ebc Sehmid'« Mifubrlicbe Kritik dci Bocbc: dio Bc-
MiiiuiMM^ des licosebea, in Scbsiid'« AoftilMa pbit>»ttphi
jeben and ibeologiscben Inbalu« leoa, i8oa, 8*
Cb, F. Bohm^ Commenrar über nnd £«$•» dea enteii GnuidMts
dir W. L. AltMib. a8oa« 6.
Ja«. Friea Stiabold^ Fiobte uod ScbelUng. f^fu lgo5*. 9^
Fr« Wilb. Joi. ScbaDing Darlegang des wabre« VerbilUtiMct
* der Naturpfailosopbi« so. der TerbMertta Ficbtstcfaea
Tttbiog« i8o6. «. ^
Schelliiig^s System der abselate^n
Identität
J. 398-
'Mftcfadem Fichte den Versuch gemacht hall»f des
Wissen nach Form und Inhalt idealistisdi zu constrniren,
snidite Schelliag die Speoulatson auf eioe noch hahe-
i'e Stufe zu heben, indem er nicht das Ich als Sobject-
ob^ect^ sondern das Absolute, an die Spitze sein«« Sy-
Siemes stellte, und die höchste Ansähe der. Yenmiift, ,
die Erkenntniss des Absoluten ^nd die Ableztung alles
Endliche^ aus demselben in einw philosophischen Con-
slruction zu losen wagte, Friedrich Wilhelm J<^
aeph von Schelling (geh. Hofrath u. Akademiker,
U)>t u« lehrt gegen w. in München, geb. zu Leonberg im
Würtemb. 27. Jan. 1775)9 ein ausgezeichneter md gt^
nialer Selbstdeukery dem «ine noch freiere, lebendigere
SiHbiUungskraflt, dichterischer Gei^ ein grösserer Reich-
thnm realer Ke^intnisse , besonders mehr . historisehe
Kenntnisse des AUertbums und dei; altera Pltttdiephie
Schel^i^ Mf mitiiri^fiim: % 399« ^00
ffu Gebote stelil^ lutte «icli speir^t ia "I^ü^iif gen joit Kaufes
PJrileaoploe» &ejnltold's TJieorie and Aeneeidem'#
Einwürfen, bekannt gemacb^ Er yeroiivfle ^ er^terer
eine 2kirüidkinluning a) ihrer Resultate ani die leisten
Fj;incipien alles Wi^ensj und- ein gemeüisanies Prin<;iy
dee tbeoretisßben nnd praktisclien Theiis, nnd bestritt
den Gel^rauch des sogenannten moralischen Bewei^gran'W
des £), Eichte's W. L. machte daher einen lebhafien Einf»
druck auf ihn, nnd er faäite die Idee derselben sehr be«-
(S^mg i^ß ?ndf m, es seinem jagendlichen Geiste niehr siü-
aagte^ den menschlichen Geist als eine tmendliche j^odo^
cirende Thätigkeit yorznstellen, als die Formen nn^ G^
setze seiner Thätigkeit prüfend an&nsuchen*. Er kam ala
ein jili\g^r Gel^ehrter , nach Jen^L^ verband sieh inniger
mit Fichte; nnd Tertheidigte dessen System gegen K^nfa
Anhanger nnd G^ner, . obgleieh er. Jn Manchem von ihm
abwich. Ifach nnd nach aber entfernte er sich, mehr
Ton Ficflite, da ihm die Einseitigkeit desjielbeÄ immer
«nlenohtnider ward«
a) Dahin arbejtete er in teinen ersten SclirifteB t über Ae itSg»
IMikM» ein* FonB>dav FbUok überMo^ TAbieg. 1796. i ^adt
Toai Ick m{§ Priocip der. PbUoftopbte, Qder über das UobedlagU
im inenachlichen WiMen/ Ebend. i8o5* 6» (auch ia deil pbilof«
«^hrilMe I a]t •
. Vf Ifftitteres llkai «r m den pbiloM^^«h«a BnefSpe überDofr
BMitir^BW» lud Kriiiciafnui (züerat im Mietbaauii. ^bilo«. Joonw
1796. dann in den philo». Scbrlften.)
'! ' i ■ ' : /
[ ' 5- 39g*
. Fiohte dedncirt Alles ans dem Ich in progreasiTepr
Methode; dasa aber das Snhj^ctive das Objectire prodcK
eure, nnd da^ Umgekehrte nicht statt finde», war ohne Be«
-ww Ton ihm angenommen worden* Man kann die Ue«
tbode nm^chren , nnd jron der fiatnr cum Ich fortgehen^
imd WMDun man sich der $peoulation ohne Kritik (Uber*
Si^ Ht Ptfii^ Ifc Jäad^*
UiMt, fe&etiit dne Il«{höd6 ib Ittflfittig; «b a!e
AlGich hatte Mshoii Spinota «In System de» voDendeteii
]>ögititttiiiiiii% emen dbjeeSTeii Reali^miu änfgMML Da-
Aardi lam Schellilig auf di« Idee ihr^et en^egenge-
ietstet pb&<MK>|)Iil8d[iet Wissensehaften^ -der* Trau «6 en-
dXitAlplkilosophie tiad der NatHrphiloeöpliie,
jeile er'^ volrx&gliiih dib letstere^ in besondertl Sdurifteii
Bearbeitete (a. die Litt m §. 40oO* J^^^^ g^^ ^^^^
dem Iclt ans, und dedncirt atu demielbeü das OBjectire,
Maniiicllfaltigey ^fölhwendige^ die Nätar; diese gelit von
^t Natur ans, 'tiiid dedocirt ans derselbeli das leb,
3as Freie und Einfacbe. Die* t*elideiiae beider ist, die
tfaturkräfte tin ^ Seelenkrfifte als identiscb aas eiiMtitler
iegreüüch' su tnacheh. Deir geilt^iiisbbäfttidie Örütilkats
V^Ü^rt die Naturgesetxe müssen sieb äncb unndftelbar
Sm'.BeMrtisitseyn als G^setae des BeWnsStseyns, tmd mn«
gekehrt die Oesetie d<S8 Bewusstseyns m&sseii sicfcr *iieb
in der*öbje<^ven Nätor als Nktm-gesetse iia<$hireiseii Ifes^
sen. Allein die erste kann das Ifaniiichlkltige in ihter
Constitution niebt erscbopfeiiy die kweüe däi dbsblaiEin-
ftefae ai<iht errei<$faeil« £s ist nnbegreiflicb^ -wie «um 4er
Einbeit die^ Mebrbeit, iilld aus der Mebt^lieit die £fiibeitt
:welthe itugleicb Eijjbciit und llebrbeit in sich scUiesst,
bervorgebe«- Beide terlieren sieb in dem UneHdBeiicrh^
trelcbes beideri gemeirl isi £b mos« äUö K6ch'ein« bo-
liere^ verbindende Pbüosopbie gebeii> aus weldher jene
beiden als Scbwesterii bervörgeben. Indem Scbel&ng
das Wesen des Wissens darauf gründete, dass Wissen-^
des. ttnd Ge1/<rtisstes ttrsprünglicb eins (das äbaolnt
Ideale Micb i^i absolut Reale) seyn mfisse/kajki'er end-
lich auf das Systenl der absoluten Identität dei
Sübj^ctiTell und Objecdveti» oder der Ihdiflelr^äz des
Üifferenten, Mrotin d^r Wesen deb Absoltit«A=: Gott
besteht. Dieses Absolute witd erkitnni dtiteh einen' nb-
i orteten Erkenntüissact ^ in Vreiebem dar tM^jttO^
tmi XjhjitcA^ 'nradiiiieiiiilli (iutelUe^aetl« 'ßitP-
• elf irn^tttog)« SdielttDg ieM dakcr fte «Vftcylmt^ El^
keftntttias iatok Id^eii der iiM^tnt Eril«Mliiiii«
oder deili 8tandpiiii.ete der Heflextoii 4i]rr#li
B egri ff« ^ etitgegea. LetiMre kkt «mn O^genititfd« 4ito
Bedingte ) EiMelne, CtetreMite»- Wekbe« dlireh dett B«»
^Hff Tertandenwird. Eralere bat tiini Gegeaatande ddb
AlHoltAtf ^vr«a Uli steh, ttnabhaiigig^ naliedMigti itt dam
Ideen- ergriileii ivird; aie iat dflS VfiOB^t* welchea rik
Einkeil ai9k Hür ToialMit organi^li entwickelt 5 taii
-werhi d«a Sd>|eelilrt tmd ObjectiveWitgetreufi^ idenfiaidk
iat; und -eine adlebe Erkeimtmaa^ welche daa HSidiBte
ergreift tmd gStflicb iat/ i««' die «imigedea bochMeft
8trebeila It&rdige, welobe Phileaot»faie getAMt* iHi Wef<-
det^' vardieiit Dte'6<$beIliAgiacb4 4PMlö«o{»bi^
^at difo ein^ aölebe ,' wcdchte daa IMMtir. n^d da« Ferm
•4tter Dinge durch Vernunftidtieä erkentten will» da»
8«;^ iitid Erkemten Ar ideiütiACh (d«her Syatem d%ftr
Alra^lttten I44tk'titätf IdelitiftlitalaiuMi) häb', ^ ei^
tr«n#ceiidetitfti^r (itach SebeDItig: äbaoluter) Idea*
li#iiiua9 weldier alletf Wiaaen iiitfht einaeitig mia^dem
iehy aeiidem ansa einem Aocb böhem^ dem Abaelüteh^^ itk
ich tind die Natur ber vorgeben laaat, daber iaueh tb^
ErkeimtfriaaderRvilur ana Ideen, (NAtnrpbiloao]^%l^
Conatruction der Natur a priori) annioimt, ' thkd -e&i^il
beatündigen Paraiieliamns der Intelligenid amtl der ttütat
nadhifttwetaen aucbt •...'; 'c
.' . '
f. 400.
Daa Abaointe «8t weder UriendHcbe«, ilocb £ndli-»
xiieä, weder Scyti noch Erkennen^ weder Snbj^ct noch
Object; aondem das^ worin alle Gegeiisätzi^ f Sab jed^
Objedt ; » Wiaaen, Seyn; Geist, Natnr; Ideales, fleakfa;)
YelraebiedelAeit nnd Treminng anfgeboben aiäd, niid
ebato* daher d^ abaolute 8e}^ ond Wiaaen «ingetrennl^
j^^Sßf ^P**, »^Wt^^W^*w * • ^^»» jW^^^^WW*
4it&tr4^ i4^tl«Kf* und UM]«»« «bellte IndifeMV d«
iUCNrttrtm' (d«r £iidieit and Vielhiik)) dis Sinet wat-
lüh« insMcb All«#i ist *• — JXia «biotalii Idntüü
ijty ptd «SMOr ibr ül wthrbfft nicbU; ibl^icb «acii
jlift fieh mohtt andlich. Alleti wm ojI» iit die
lUeatilütp iisd ihr entwjfibdUt ^ajm^ ind^n» di»
4it>«r lUt Abdruck, Seitea, PoJL« des iJbeototf»,
yi4odi mit ^il4tt. yebergew>€htp J^ald^def JdMkn » boU
ri«i Bälden au« ihr bArtrorgehen Cl^npUpitalf .Poteriül),
iHid wilder dorcb dii Totalität ▼eir«in>gt<(uriiffMtB-
«irt) iKc«rdm^ OdenliUtt , in der TrieUcitiil; iat dM Ge-
^t» der ^tialtoiig). Di^M« Hervfvfihe« jpird bd^
JEnlgiyeiwg. (Oiffertwimiig) de« AbifliMa iia der
l)er«t^llilig d^ Veibälta«^ a.^imtip}y bald $ielb»tei>
ffAbariiiifr^gf^MMrt^.bald aU Abfall 4#it JUb«»
.▼#11 Ooft (ii» der Spbrift: Pbüos, v. llel^O ▼fyyteBt
Ib^cb, d^ete Offenbarmig ab^ wird auch die abeehit»
^rkenntniss möglich, und 4ia Verj^iinil ist telbati aofen
ji«^ absolut ist, Identität des Idealen |U|d Beulen, fi»
JE^orm des Wesen« des Absoluten ist diu .absolfiJt^ £r-
^en^ian^ in welchem die Identität, die Kinhf^ji^ is
Pnplioität übergeht ( A s= A). Die Iia«ptsalBw^.<dUescr
Ji^ilhre sind also : i) Es giA nnr ^in idepUaqbee We.
a4^n ; snd es findet nur ein quantitativer (keii
linalifaUT^r) Unterschied unter dm Qmptti im flineick
äres Wesens statte ein Uebergewicbt des ObjeeCiTeu und
Subjecti^en^ des Idealen und Realen. Das Endliche,
ukProdnct einer nur in Besiehung existirenden Re-
fLt^Xofkf hat nnr Stiheinrealitat 2) Das eine abaolnta
Wesen offenbart sich in der ewigen Erzeugung der Din-
^e, welche di^ formen des Wesens ausmachen. Jedes
Ding iii daher . eine Ofienbaning de» shsolnten Weeeas
in bestimmter Form. Es kann mithin njefata mf^L^ wai
aicbt an dem göttlichen Wesen Theil nimnU. Dtther
ScheliiayWJdiJlititBMth^, % 401. M3
Mt adcliidi*iy«lw Bleibt ledtV^cNm^bbtM^ Hftd
göuUdSv^^-^ui M«tfe. 8> IMeM OiBftikvi»tgr«eaebielit
durch >4k^' ^egeositoe, • ^eloke -«qf den YenoUtfdeiita
Staleii dMT Eatwiokelang (Pelemen) Jtxat rtinchki^nmm
U«bei^wiclit dM Ideak« -oder Redien -^MtbwMLen «e-
schiiMn , nad ao did Identilät «ludrocken. Dk WImm-
•ciivift twfolgt difi§e EntvnckÄimgf und ist «in Bild d#t
UttiireiMliD«, indem sie dieide^n der Dinge aiu der Grnud-
anvchoiuing des Absoluten nach dem Pirincipe der Iden-
tüäC in «Lcr Triplicilat entfallet (dies ist die Constra-
QtiMi),'ittid so den Büdbngsgang in der Matnr nachahmt;
nnd^ dies«' ideale ConstmcUon ist Philosophie ( VViasenr
s«hafl«iefr Meen); die höhere philosophische Ansicht ist
<lie,<ifvteloii» in der Tielbeit und Verschiedenheit nichu
•kJeine t^latiT« Form*, und in dieser die absotatc-tden-
ütät* erbtitlt. Das 'Schema jener. Constmction ist:
" 1: toas' Absolute, das All im ürbilde (6ott)
offenbart sich' It. in der Natur (idäs Absolute im Nach][>ilde)
aif ReUtivrealea al« Re^ÜTiilealet
unter cTen l^ötenzen Ton
StlfyMh '— • -^ Materie/ Wahrheit — Wisaeiischall«
- Licl» «*. a« ^ Be^ipegnn^y Gate — Rellgiaa»
Qrgsniwttis -« «s — Leb««, ScsM^abcjl — Koiibu
Uc^erde« Folamea (ab fotcMles), als aaddbildlkliss Vni^sr»
. . : dar Msossft (MikrolMSttiBa) der Staat
,d^ ÜVflUjrstem (UeiüuaaereüniTSmnm) die G^cbkbte.
* Vgl. BptracBtUDgen üb. die Tericbiedenen P/ibcipten der Philos«
übevb. Hud üb» lUs ^belAii^iecfae inabea, in Fisobksbers Ar«bi|r
f. Pbiloa. 1 Hffu
'•So glaabta Scbelling durch Vemnnftmischaninig in
den Me«n**4i* Wesen der Dinge gefunden und, ihrt
ndthWttOKÜgififciSrm entdeckt in haben; Kant sn ^ench-^.
tigen, devamr.eine Erfcennlniss der Erscheinung«»*
.^{4 19- l^iode. tt. Absefaa.
•w^tl'Mdiait, Air Um Ding« Mi $Mt Mr mn^m ^ta«.
bea; 9ickt# xu^ckgewicteu su hih^n^ d«r da» iek Ar
die «intti^ ReoHtit, die Natur ftr Mi Tadtes, Lab-
lotaa» Niahtraaka hielt, weickas bkou # It Sc^hraBka, ea^t-
gengaaatsle V^irneliiaBg gagan dia abiolatta Tliiligbait d«
leiia araoheine, ond aina idaala Gaastnioüoii . 4mm Dai*
•▼arsuBM^ niokt insojern ^ai eraobeint^ soadarn ob akk
ist, gagaken ca baban. — * Scballing entwickelte ditte
Anncht ohnß dia bisher liaateliaiidatt Eintliaihmgea dar
-^bilosophia so baobacbtan, nit groasar Gawandlkait,
und baiiutala die Idaan das Plato, Brnna und Spi-
110« a mit vieler Gascbicklichkett. Maah maocherlai Dar«
at€Uungan dersälban Uauptidea besekafijgte «r 'aieb- vor-
«ehniliati mit dar einen » realen Seite aeinar Mtäma-
pbia, der Pbüosophia der Natar, als das lebmd^
Princips, welches aas sich selbst dardk Enteweismg (deaä-
stisob) prodooirt Von der idealen* Seite hat er msai-
iian spätem Schriften nur eineeliiQ Parlieen (Aber Frei«
beit and Ursprang des Bösen, Natur Gottes) beriUirt o).
Von der Sittlichkeit Jehrt er: Gott za arkennea iat
ijaat erste Grovd der Sitilicbk^it. £s ist iiberbaupt ant
eine siUliche Welt, wenn Gott ist. Dia ^Tugend Uk eil
Zustand, in welchem die Seele nicht naek einem är
aosaam-Gesatsa, sondern Mass 4^ innarn NothweMdig-
keil ihrer Natur gemäss handelt Die Sitlliehkett iac an-
gleich Seligkeit. Diese ist kein Accidens der Tagend,
Sondern sie selbst Die Tendenz der Seele mit dem Cen-
tro, mit Gott eins au aeyn, ist Sittlichkeit. Dais nadi
dem gdttlichen Urbilde geformte Gesammtleb^n in Hin-
sicht auf Sittlichkeit j Religion^ Wissenschaft und ICunst
ist der Staat. £r ist der äussere Organismus einer im Ge-
biete der Freiheit selbst «rriohte^n Harmonie 4er Jlotb-
wendigkeit und Freiheit. Die Geschichte als Aamses
ist eine ailmShlieh sich entwisk^nda (Bganbayeng Oot^
tes. fai' dar Abhandiang ihmi dar Freiheit «nteMcheadet
ScheUJüg'« Idwt^taiaMirt. $. 401* M$
«r Gott «oUtcbllii» (du AlMolole) voa 4Um #Ki sti-
ren den (sich ofenberenden ) Gott^ der $n$ ef nein in
.GoU entliallenea Gnmle der ExuAen» (die Mel^r in
Gott) kerrorgelie, nnd ans demselben aith sn ToUkoni-
meneoi Seyn entfalte ; so daat Gott in der Well person*
lick vrird (dens impKcitiis» eacplioitn% Tgl. iblg. § }. Jedes
m der Katnr entstandene Wesei^ liat ein doppeltes Prin-
dp in sich: ein dunkles nnd ein Licktpi^neip, beide im
bestimmten Grade eins. ImMenscbeniatesdieSelbat-
heit, "welehe Geist nnd Wille ist, insofern nie sich ,in
der YolHgen Freibeil erblickt, und sich daher Ton
dem Lichte» dem in der Natnr schaffenden Universal-
willen, trennen kann. Durch' diese Erhebung des Ei-
• gonmMens gegen den Unirersalwilleh untstelit das fiösOi
welches nnr im Gegensatz Realität hat. — » Die Schön-
heit| die Schilling besonders in Beziehung aui die
Knnst betrachtet hat, ist ihm ,,das Unendliclie endlich-
dargestellt,*' die Kunst als Darstellung ^er Ideen einf Ol^
fenbarung Gottes im menschlichen Geiste. — Das System
ist noch nicht ausgeführt und vollendet (nach Schellingif
ebener flrkli^rniig in ^der Vorrede ^n ^inen philosi' Sehr.
L £L>, und Ypi^ der fdlgemeineu wissenschaAMsliei^ Xhßlh
aleUiMig de^^en «nr fin Brncbsti^k>i) vorhandmu
a) In der Sohiift: Bhilot. «. RaKg.; m dar Abbaadlapg ibw 4|i
'Fre4(icil ;. in den Schreiben to Etcbf nmf yei^ dieselbe bcU;elffi)^ '
und beiläufig in den Schriflen gegei^ richte nud Jacöbi.
b) In der ZeitAcbr. f. tpec. Phjf, II B. 11 Heft. S. Ii4 fqq« *1
Seine Schi-i.ftcn »ind (aiuter den unter Anm.e.ii.b.dcf 1.398
•iigefüiirten)'; lileen m einer Pfailoaophi« J* Meinr, als HinfeiL
in tfik #urd. dteMT W. 1 Tb» Leija. 1797. 8. »weil* diitfimi
y^b. D« Term. Aufl. I^andthiit, i8o3. Von der Weltaeele i eisii «
Hypothese der höhern Phjsik Mir Erklirting det «llgeai. Orgs»
iif»iipM9, wobst einer jM>bs4cM* üM- du« VefbiHiMM drt Idifflea nu
Keslen in def Mslnri oder Eotwiciielung der ersten Grnndistit
der Msturphilosophie sn den Principien der SthwerJ Oad des
|.icbM» fiamb. 1798, a III Ani. l8e^ CDi« istairr« UlmmS^
1«fg «neb besonders gedrqckt. Hamb» l3o6. 9. Lsndfh|it,. ifioi.
8.) erster Entwurf eines Sjritems der' Naturphilosopfiie. Jrn»,
»799* S» Eitü^fasg sn s^iiwan ^mmffe «la« Syttei^a dm Mm^
Kka
6i6 ' UL Periode. IL Ab'schn.
I«rii^il.9 »d* über den Begriff der tpecal. Pliyiik .et«, thtwi.
'799* ^* ** Sjttem dei 4r»n»ceodentah!n- IdralMuiu«. Tab* i8<y>
H. — ZeJUchiid für <lie speculatire VhysW, 1. ii. II. Bd. Ju»
)8oo — i8o3. 8. Neue ZeiUcbrift d. i. w, Tab. iBo^ Krit. Joona
der Pbil. lieraufg« toü Scliellingu. Hegel. 11 Bde. Tob
'l8oa — 3. 8. Bruno oder über (Us göui. u. naiüil. Priudn
der Dinge. Ein Gesprich. Berl. 1802. 8. Ii Anfl. 'lorleftoo-^fL
vb«r die ^eiliod« de« akvd. Studium». StuUg. u« Tuh, i8o3. 8.
II nuTeräoiU Aufl. l8l5. Pbtlusophie uiul ficligioti. Xüb. läo«.
Darlegung dea wabrea Verbiiltnisfea der Naturpbiloaopkie «n der
Terbcsäertea Fichteacbeu Lehre. Tüb, 1806, 8. (Mit Mafcsi
herausgegebene) Jahrbücher der Mediciu ala WiMentchall (daria
Anborianien xur Einl. lu die Natnrphilos. I B. I Hrfl, ) Tab.
1806. PbilMophtache Scürifien. 1 B. liaudabulv 1809. 8. ( woria,
•iiaaer aeinen früheren Abhandlu6geu, eiue Hede- über das Ver-
biUmss der bddeuden Künste in der Natur, 1807 gehülleu , uad
die Abhaudiung : Philosophische Uotersuchimgen über das "WeMfl
der raenachl* Freiheit und die dauiit züaainmeuhäugenden O^ttr
tläode). Schelling'a Denkmal der Scbril\ von den gottüchca
Diagen dea Hm. F. U. Jacobi «od der ihm in derselben gt-
luachteu Beacboldi^ung eines abaichtlicb lüaachendeo, Lüge redn-
d«a Albeisinus* Tüb, 1812. 8. Allgemeine Zeilschri/l toq nai
Ar Deutsche. III Hefte (worin Schelliiig's Antwort »of ät
Schreiben Esch e nmay er 's über die Abb. foo der Fjrejheii)^
Üeber die Goubeiteo. too Samotbrace. Stuttg« u« Tüb« 18 lä. 1
(tcblieist nck an Philoa.# und Ret. an).
5.402.
Ttenttemann's Kritik: Sohelling's Philosophi«
tBip&«hlt sich durch Originalität der Ansicfat, Tiefe det
Aufgabe^ Conseqnenz d«r Ausfuhr iing und durch dit
froitf» Sphäre ihrer Anwendung. Sie yerbindet alle We-
sen der Natur durch eine Idee. Sie hebt dadurch di«
Schranken^ welche derErkenntniss durch Kant gesetzt wor-
den, wieder auf, und behauptet, dass nicht bloss ein suh-
jectires Vorstellen, sondern auch eine objectiTe und
philosophische Erkenntniss, ein -heslimmtes Wisae n von
' Gott und gottlichen Dingen dem Menschen möglicli sev,
inden der menschliche Geist und die Subslam- ellea Sej«
•nj^n urst)riinglich eins sey.'Sie umfasst das ganze Ge-
biet der theoretischen Erkenntniss, indem sie die Tren-
nung swischen dem empirischen und rationalen Winsen
«Mfliebt; ihre PrinsipMi gelten fiir aUe Wissenschaften.
Schelling's Ideptitatslebir«. $, 4o2. «17
NoY Ml|«iiit II« t) in Ansehung- einw praktiscli««
' IVisstnacbaft sehr bMchränkt and in Ve^lisf «nbeit au wjui
und irie praktische Nothwendigkeit| ein Handeln aua
Pflicht, u^ einem solchen Systeme der absolnten Identitit
noch Baum finden könne, ist nicht wohl begreiflich *)
penn es regt sich in diesem Systeme ein blindes Schiok«
sal, Katurnolhwendigkeit ; Gott muss sich offenbaren^
die ganze Geschichte, alle Weltveranderungen sind ei«
Wechsel seines Seyns ( Darst. des wahr. Verh. S. 66 )•
Ausser dieser Einseiligkeit fehlt es 2) dem ganzen Sy«
steme 4m festen Grunde. £s ist nicht erwiesen, wie
^er ^nenschliche Geist zu jener intellectuellen Anscliau«
ung gelange. Die Trincipien sind nur Vorausselzun-
gc^n,. £fu Denken ohne Denkendes ist eine blosse Ab->
i^ti-aclion ; eine absoluteidentität nicL t denkbar, ohne
relative Identität Ohne, letztere ist das Absolute ei»
leeres Nichts. £s kann nicht bewiesen \V^rden, dasa
jene das Wesen aller Dinge sey; die objectiye Realität >
beruhet auf einer Verwechselung der'Natur des Den-
kens mit dem Wesen der Dinge. Dass jene Abstra-
ction wirklich sey und Wesen aller Dinge, ist mithim
«ine Hypothese ohne allen Beweis; denn der Beweis, den
Schellin^g uutßrnoqvnen (Zeitschr. $. 7. Darst. des
Terh. S. 50 )y ist gänzlich misslungen; statt dessen triti
bei dieser Darstellung des Absoluten häufig ein willkühr-
liches Spiel mit Worten (^^Ideutität der . Identität und.
JSichtidentiLät// -^ ein Widerspruch/ — „das Band de^
Einheit und Vielheit, die Copula, das Absolute im-Abso-
IjUl^Uf das GötJJiche im Göttlichen,*' ) und ein Missbrauch
unbestimmter und schwankender Terminologie ein. 3)
Pier Form dieses Systems hat nur einen Schein ron
W^fssenschaftlichkeit. Die Au%abe desselben» aus
4eni Absoluten und Unendlichen das Endliche, aps dem
^JUfinpeiften^ 4^ .Bespndei^« .^f^^^: ^^^ Real^vUärung
(tCogflr^tpfni) fh^ulaiteuj ist nicht gelöst worden **)
Sil * lA. ffcrioAe. H. Aksditt.
SAtiHh^ Versieh e)rt, tili Endlieliet utaA OltMAieA^g,
Reftlea tind UeallMi nrf Ton Anb^ghUi teilt gt^treHntg^
^etehf und VbBt c« dtim nach Belieben hervortreten,
iirtii es ichon in der «hidlaten Idenftitil vbrtL^mgcmeM
irar. Eben so Terhalt es sich mit der SelbttoffisiibftrttBg»
AbT die Frage: waram xxnxss siöb denn Obtt oVekihären,
|iM er keine Autwort ,' tHi ein blosses Mass, («ittli^
aethwendifee That; Abb. von der Treib. S. 491). Zti-
f^^ilbn hilft sich Scb. niit der mythischen PlätoniMhea
Aiinahnie eines Abfalls der Ideen Ton dem Absöiulen
(Ä%li^, XL. Philos, S. 35); aber wie kann denh vfm
dtai Absoloten etwas abfallen, da ausser dem Absolnteo
(der Totalität) nichts ist? Zuweilen bemüht ex* sich
fti beweisen, es gebe nicbts ausser der Einheit , dem
Bande, dem Absoluten (Darst. 6. 62); woher dann die
Endliche CrkeHntniss in Raum nnd Zeit, und die Kate-
lorieen? <-* "Nur daddrch, dass SchelKng dem leeren
tegdffei des Absoluten Bilder der Phantasie und BegriiTe
des Wil^klicheu unterlegt und einbildet , die ^r tttrat
Svs der Erfahrung genommen bat, entstMit der Sbhein
der Auflösung jenei Problems. 4) Wer möchte femer so
termitesen seyu, das unerforsc^iche Wesen der Gottheit
in die Idee der absoluten Identität fassen tu wollen?
Die Naturphilosophie gibt kein Wissen Von Oott, und
ifir^ sie daton gibt, scheint mit dem religiösen Glanben
M streiten (vgl, den Schlnss des folgend, f, und die
Kbte bb); denn a) sie identificirt Oott tiril der JEfatnr,
ütid Ist insofern pantheistisch*^^ b) sie unterwirft GoU
selbtt noch h&hereu Bedingungen seines Wesens, indem
der^setbe sich offenharen muss, und indem sie die Gott-
heit als Intelligen« aus dem KicfatinteUigenten (der Ifa-
tnr in Oott, dem Chaos) seitlicb bertorgehen Uttal Obtt
maclif dnen Tbeil seines Wesens , mit dem er miTor wir-
kend war, leidend ($• $4 Denkmal); msn mtisa in ihm
Valor, ffegaüres sftseni um ihn «Is p«rsöiiBclUt Weien
Freund« *• Q^mbt SohMmgW^ 403. Ml^*
dnftM M Uuum (A M* t7>> Gvtt iai aiohl «Uma^!
S^yMf M»dtm ei» Lebaa. AUm i^bta «b«r iM «ui^
&4kkikmkf iumI ut dtm Leitei niiii W«ni«s UBttrw^rfm.
jImbvAleMm bat «hp G«ll «ich £raiwiHig.Mtamotf«ii
•t«^ ( Abb, vhw die IrciL 5. 49S- T^il Scl]#.> -«4 Der
giose 6yA%m endlich ist Aebr eine PoaBi^ dte meisob^
Ucben Geistes, welche dutcfa die aobeinbare LeiübllgkeM^
Alles so erUereui so viedmroh s^ineComtmclion der th^
tur bloidtU) und dtasch die Entfenmng alles Zwanp der
Geeets^, in Verbikidiuig mk d^n yieleti sehötten Ideen
nad^MHettAiisicbttn» «ad der unermessliohtoa Aosnekti
«m£ EapweilemBg«der ErheauUiids, Bat Viele eisen gr^iesen
^ßhk haben muMe. Was die Darstellnng anlangt, so isi»
anafat dein, angeführten {diasbranch dunkler, unbestimmUr*
und. af^waukandeir Tertninolagie » die Einmischong ttkf**i
tbiaclh^t YorsleUangiarten und bildlicher AasdruckeyWorm.
^haUJoig den PlatO naobsnahmen -seheint» sehr su iä«r
de)n^ und erschwert das Versländniis des .Bfai^tuL
'^ Diirnber t. Schelling ^hilot.' nnd Relig. S. Si ü. f. i^bÜM.
>MitHtni Si 4iS a. f. t
^> Hietttbcr Z^indiHft fot ipt^.' PIffsIk. II Bi II Hft. 8. ttr
QfVe« 9. ai — i3>s Pbü^ii u. Ilet. 3, 3^.
*'*} P»a«a^n l>M »»«h «ber 5eli«1liof bestimii« «hiUliJi.: WhXIm» t»\
Bei, S. 5a« Pbilof. Scbr. S. 4o3 v. ff. 4o4.
J- 403.
Freunde und Gegnei" der SehelHof t»obe»
Philosophie. ' '
Die Begeislernng, welche diese Philosophie erweekteji
Ist ans ihrem Charakter und dem Zeilgej&te au, beg^ai«.
fen. Sie erhielt unter Philosophen y- Th^logen, Phi«
lohqigeA, AerjEten und |^aliir{brscbern eine sehr ^hhi,
rei<)he Sfliule, welche sich benrahtei alle Wisaenscha^sf^
nach i^ jGeaicl^lipiiiiele der ab«oliiten I^^^tift,, nin^^^
62». IIL'Periode. iL Abs$ha* •
UUea, und 4»m Systeme «elbtt ^olUndong -sm
BeaonÜera haben Scfaelling's Ansichten mdNsinttamckMB^,
MfäM^ogie^ G«8ohiclile, Kuneüehre und asdMlisdhe^Kiri-
tik einen enUcLiedenen Einfliiss geaussortj «Za laixterm
wirkten auch 6^e damals mit SphslLing befrenndet^n Bru-
der Fri:edr. '^) n. Ang. Wilk t. Schlegel (let^«rei
jetot Prof. in Bonn) kräftig mit. Aber es ging aus dieser
Schnle auch ein Schwindelgeisl hervor, welcher die pa-
radoxesten und Tervrorrenaten« Gedanken, and. die eben*
teuerJicbsten Einfalle als hohe Weisheit anssfpracb, Selawar-
merei und Aberglauben in Schute nalan, und an dieZei*
ten der neuplatoniscben Philosophie erinnerte. «-« Aos
der Scliellingiscben Schule gingen namentlich kervor
die Naturphilosophen : Heinrich Ste f £e n s a) ( geb.
SHi Stavanger in Norwegen I773> Prof. in JBreshio), Jo-
seph Gör res- b) (jetzt Prof. in München ), Frans
Hitler Ton Baader c) (Akademiker in MimcAien),
Ludw. Okeu^ (früher Prof. in Jena, jettt in Mün-
chen), Ign. Phil. Vital. Troxletr *). (Ayxt in der
^ Schweiz)^ KarU.oseph Vrindischmann /). (gegenw.
Prof. in Bonn), Gotth. Heinr. Schubert ^)(gegeiiw.
Prqf. in München), Franz Joseph Schelvere h)
(l^ref. in Heidelberg), die sich, ausser Oken, in ihren
$chriilen fast sämmtlich dem Glauben zugewendet hebern
Karl Eberh. Schelling »), Phil. Friedr- ▼. Wal-
ther k) (Prof. in Landshnt, jetzt in Bonn), Jos. We-
- besr Ij (jcttt in Augsburg), W. Nasse m) (Pta& in
Bonn), Diet. Ge. Kieser (Prof. in Jena), Blaeche
n) u. a.; ferner die Philosophen: Friedrich Aet o)
(Pi'of. in Landshut, jetzt iu München), der mehr eigen«
thumliche Karl Wilh. Fr. Solger p) (st l6i9 als
Prof. zu Berlin ) , £. A. Eschenmayer, Jok. Jac
Wagner g) (J. 414.); beyde Letztere traten späterhin
als Qegner Schelling^s auf; Gq. Wilh. Fried r. Hegel r)
(Tergl. §. 414), ttrelcher, wie Karl Chr/'Fried.
Freand^^ü. O^er SdidHolV % 403. A21
^raufte, sj^fittfrMli eine aWeitliende Ansicht ciiMUIdete
>• unten). Ferner trugen die ScBie^ngUche Ansicht Vor:
I. £. Sehad'«) (§. d9r.)/; G. M. Klei» (starb als Pro-
fessor au Wttrzburg 1820)) der treneste und fasslicliste
Darsteller und Erlänlerer der Schellingischen Ansicht /).
Ignaz Thanner u) (Prof. in Salzburg), und Thadd.
Ans. Rixner u) (Prof. in Amberg) ^ stelllen in dersel-
l^en einen Cürsus der Philosophie auf; B. Zimmer m')
und A. Büchner x) bearbeiteten nach derselben. die
Religionsp^ilosopbie und* Ethik *, die A e s thetik (welche
biet besonders als Kunstwissenschaft behandelt wurd^,
Karl Friedr. Bachmann (Prof. in Jena) j^), d«r in
seinen spätem Schriften von dieser Ansicht abging , ;and
F. A. Nasslein s). Als Giegiier aa) dieser Philosophie
sind). ausser den oben angefahrten, besonders die Bekenner
der britischen Philosophie , und Urheber einiger neuerer
Systeme, z, B.' Herbart, - Bou'terwek, ferner dTa«
cobi und seiiie Schule (§. 406*)^ bekaimt. Besonders ist
ScheUing's Aelrgions ansieht yon den Theoh>gen be-
stritten,, aber, auch häufig falsch an%efaBst worden bb).
Andere (wie Daub) haben dieselbe auf die Theolpgie
angewendet. ^
' *) Spater bekämpfte dinier »I»' Katholik die Philoflophis fibefb« a«
•teilte eine unklare „Philotophie des Lebeoft'* auf (in/ i6 Vorlc^
iungeo, Wieo, iS^S« S-.} (i>>« Pfailof'. der Geschichte in i% Vor-
lesungen. 3 Bde. ebeud. igzS* 8« ' • ■
a) H. Steffens Gmudzüge der philos. . Naturwissenschaft. BerK
1806. 8.4 woran sich seine anderu naturwisseuschaflU Schri/ien
anschliessro. ' — Ferner: Ueber die Idee der Universltätlen« ß<^V^.
1809. 8. Caricaturea des Heiligsten. Leipz. 1819 — ^i- JI hde«
n. a. Anlbiopologie. Brest. 1822. H Bde. Von der falscbea
Theologie und dem wahren Glauben. Bresi. 1834. 8*
h) Cur res Aphorismen über die Kunst etc, Cobleo« ido4, 8.
Aphurisroeo über Orpauoinle. Ebeod. i8o4* u. Frcf. ]8o5. I Th«^
Expotition der Physiologie. Cobl. l8o5. Glauben und, Wissem
Müiich. i8oS. MYthengesdiicbie'etc. and mehrere politische
Schrifteo.
c) Fr. Baader Beiträge sur ElemettWirphjsiolo|le. -' Uauib» ' i^^y,
8. l}vber das pjfthasur. QuadnA la der ÜMiir dd» dk 4 Well«
* iig^miißm Tibi 17^ ni •• U. Mri^N^ i» 4fm B«ltr»fc«
snr dyDani* Phyjiik. ferL iBoo» opaCcr : ff^gr^ndna^ ^
feiMk durch dr« Pbytik. IHkneb. iBi5. XSihtrdtA Blits *!■ V«-
ÜM Ezlasci — Aoaloeie d«f ErkenntniM*' nod d^ ^uftnagsTTr-
mdgetfi) «^Ü^bcr dl^Frfethelt derlnlefligens. EioRBecfe. Mdodi.-
ü«6<r .Hie Vieisahl des Leben«. BerL 1819» 8. — Sitse aw ^
Bildiiiigft'* und Be^rModongilehr« des Lebeai. Bert. i9ao. & Fe^
liifiniii eogoiliAnii, I — iii tle(t. Berl. iS^l — ^3. (der etits
bandelt, Ton Üripr.. 4«« Gtftcb md Bda«t im Metti^liei».) Uebcr
die Yipn»bl des Lebeus. Berl« iBlp« 8« S. stich oben f. x'.
not, o). Proben retlgiuser Philosophie luir^ 2elt. Leipx. iSü.
& VorlaMttgeu flb. Nl« Philtti« itn GegcMiCc der irrefigwM
fdtercr vad ataerer Zeiu 1 Heft vom Erkennen ubk. IfisBoi
1627. !L
iQ L. Ökeu*tf tJ^enictit äti Gnindrlftiei dH Spk^ntbk ifer {feie?^
ybiloaDphle nod. der d^OMt enutefaeodeo Thebrie der Ssa4e. Ftcl
, •• M. ( t8o3») 8. Abriss des Systems der Biolotie« Gocc« i8oi.
tiefet die Z^ngang. ^Bamb. i8o5. L«bthtieh dOr Mnfttpllifew
«bMi Jana« 1809 aeqq. lU Bde. 8. N. Auä. tSsg. licMock «L
atnrgesefaichle. 1 u. III TheiL Leips« 181 3. a. Isis» —
tf) Trozler's Versuche io der orgsn« PhTsik^Jen. ]8o4« 8. üct«
'* d«t {«ebete oiid iebi I^roMeliu 08tt. 1807. EleiheDta der Bks-
fopiMe. liCiMu 1808* (til diMer Schrift nähert er aich mehr J«-
aobi)) und Bhcke in das Wesen des Menschen, Aarao, iBix k
Philovoph'isehe AechuUhr^ d^r NaCnr «t des Gesert^ ete.'ZirM,
1800* 8« NaturlehM de» meiischl. Erkeoneoa, od* IßMM^pSk
Aarau, i8»8. 8*
'/) iL. J. 'WindSsohmann^i lAetü xnr Physik. I B* Wiinb. &
BeAb. 180S. 8. Vergf. Bantetinng des Begi4Ss dtt Fkytik ia
Schellings neuer Zeilsebr. filr spec. Phjf«. 1 B. I Heft. 1803.
* Ceber die Selbstremichtnng der Zeit. Heidelb, 1807. «• a.
g) frdfcabert*s Ansichten ton der Nachtseite der Nacvwissaa-
:scli«ft. Dretd« 1808* 8. Nette Anfl. i8k7* Abndnngeo cia«
•Jlf« Geadlichte des Lebtea. Leips. 11 1 Thle. 1806 — 1820.8.
Symbolik des Traums etc, Bamb. l8i4» II Anfl- iB^l. Alm
und Neues aus dem Gehiet der inoern Seeleakondc. Lcipsi^
, 1816. 8. Die Urwelt und die Fixsterne. ÜrMl. tBia. 8.
fk) Scbelvers Eiern entat lehre der organ. Natur. I Tb. Orga-
ooroie. Gütt« 1800. Philosophie der Medicin, Frcf. 1809. &
tjeber das C^heimniss des Lebens. iSi^* 8* Von des äüebea
Formen des Lebens« Frcf, a. M. 18 17* d«
0 K. E. Schell ing über das Leben und aeine Erscheinung»
Landsh. 1806. 8,
' Jt) Walther über tieburt, Daaeyn o» Tod. Numb« 1807. tfabfr
den Egoismus in der Natur. Ehend« 1807« u. a. S« Phjsiologis
des Menschen etc. Landshnt, 1807 —8. 8«
, ^ Waber's MetipliTaik den Sincit, ». UeberainaU Landab, tdoi.
. a^ Lthrb. dar ilat«rviaie0idb«IW U«ddi«l, iSo^r*^-. 1^^^
Freund« it. Cbgoär SdUHnfa^lL 403. AtSu
Heu «. «MMwMÜim Ifli BmAr MteAca» ittS^t«« TIIHI«.
'Wh^uuckMÜ 4ftr MaMHaHM Malar oder Djmmuuk «Ur ibMmib
m) Nasf^ über Katntphiloiopbl«. Ffcjb^i), zBo^. & 'Mlitbrifc
für j^i^cli. Aertu; Leipt.* aeit i8t8.
n) V$l« Blaache Aber daa Wicbtigäl« , waa m der fValnt^ttfloa.
arit 1801 iat geleistet worden in derZef ticliK Isla, Letinag^g. rak
Oken. IX St. Jahrg. 18 ig. Draaen Verthcidigtirig d^ naturphil«
Sjstema in der Jaii 1826. T Heft gegen die Elii würfe im Her-
jnea XXIV (ton Bachmadif V. In Schelliirgacher Aniiclit iat ancb
deaaen Tbeodicee, unter d. Titel: dasBös^ im Einklknge mit dar
Wcliorduung« Leipz. 1827. 8. abgefaast.
o) Aat'a GmndUnien der Pbiloaonhie. Landab. ^807. N. A, 1^09.
(Er behauptete nbrigena Ton den drei £leraenken der Pbiloft<^
pUe dea Xebcna: Einbelt — Prin^fi, Urgri^id; — Gegeiiaäta —
wirkiicbea Leben •— ^ und iref klarte 'Ei'oheU — Ziel aHea Le*
bena, Heiligkeit ^ aey daa zweite und dritte in 'Scfaellingl Pbiloa«
ttoeh nicht genfigend aliagefihK wntdeii» und kok das tnm^ uiid
barmoniicbe Weckaellebcn aller drerEkaBtente kfirae die Philo-
aopbie vollenden ); Spatem der KunaU^bre «der Lehr»» u« Hatad«
bveb der Aeithtfttk efei Leip«. >8o6« II AnflJ ernaMrita «ler
Aaftbetik« Landab. 1897. u, Auazngs Grundlinien, der Aeatbetik«
. Kbend. i8i3« $• Geach. äer Pbiloa. a. S. 23. *
p) Solgnr'n pbiloa. Qea^äcklh Ent« S^mmlnng,. ^erl« 1817« 8.
,, f^,Twiiu Vier Geapri\cbe. über daa Schöne und die JCunat« Berl*
V ' i8j3; Ü Tbie. 6. Kacbg^taajene Schriften ilbd fif^i%fW^elia«l.
fieränag, too t*. 't i e dk 1i. Fr. V. R i u m e t. Lel|»z. i8^J II fi. 8»
ig) Seine frubeM mit Scbelling'a Anaicht ubereinatimmenden Schrif-
ten äind: PbUoaopbie der Erziebuögikuttat. Leij^t. >ap3i 8. Yo^
der Matnr der Dlogtf, Lei^. l8o3. 8. Sjätem der Id^alphilo-
#9phie. Leipa« iäo4. 8« 1» der Vorfedc/ iu 'l^titerm erklilrtn
' aicb >Vr,z'uera^ gegen ScVk. S^atetti, weit' ea'r^ti ideal tttiach«
• Specitla^ioo ae]f, weicht aich Abaolutfaeit lomaaae, daa Yerhllt^
liltt dti AbsoTotev ttir WirklUhkeit %tk Idaen füidilicb Torgcb^
ikntl -dei religiCacn ttnd effatteben F#inoipa ermmgle« Oai MTeiler«
nnun j. 4i3.
#) »Mber'gebön An Schrift; Diffefeiiz dea Pichteaoben Ui ScKelp
)^|iaobc« Syateaii 10 Bezieh «ig. «itf Beinbold*a Beitrige ctcJeoii»
1801 • g.» n« daa mii ScbelUng berauagegebene krii« Jfuroai« S*
«j) •Bftcbef ^ebdrt aein Sjatem der Natur-* ik TranaeendentaJphilea^
phie in Verbindung dargeatellt. Landab. i8o3 ^ 4. II TbIe. 8«
Seine nachher angeküodigten : Inatitutionea pbiloAopfiiao univ^raan
, etc; acrip^it Jö. Seh ad. P. L Logicaia coMpleciena« Chatko^i«^
t8f2, lind^ dem Herauig; nl^bl beluinl VrordsM hMtitottcmct
inria oal« ibid. 181 4, & i
«) KlilH Bet^il:« «nm SindinAi der PbikMopbte ala VTiifWftachaft
iimf All. ' ;Mchai >efaMr tollat* n. fa»lt PagmünHg ibrtr Haupimo-
snch, die Etbik' «it WiMenichaft sa .begrüodfii ft«. findotit.
; l&Alt uu4 die: Dantella^g der pluloc. ReligioD»- lud Siuet-
lehre. Bamb« u. Würzb; i8id« g; populiirer u. be>ooo«Kri*li
andere Schüler SehelliDg'f bearbeitet«
m) T^banuer's Vertuch einer mogUcbst fasslicben Dantenongd«
. abaoluiea IdeatiUulehie etc. Miinchen, 1810. 8. HaoJbuclida
Vorbeieituug 11. £iul« zum telbalst. wiaaeoacbaftl. Siad. bes. de
I Philosophie^ £riifr Corinaler Tbeil : die DeokUbre. Mäuclia
) 1307. Zweiter j»at. Th.: die M^taphjaik. 1808. 8. Ffron.
Lehrbuch der ibeoret. Phiiot. nach den Grandaalzen der «bi«la*
tep Ideiaitiiulehre f. akaci. Vorle». I. Th. Logik. II Tli. Heti-
^ phj«ik (auch mit dem Titel: Logische, metapbyi. Aplioriimo
etc.) SaUb. 1811 — 12. 8. — Lehr- ttud Haudbucfa der priU
Philoi. für akad. Voriea. I Th. AIIgeRi. prakl. Pbilof. 0. Kalv
recht, ebd. 1811/ 8.
i«r) RtZQ-ei'» ▲pbomroen ^n^ der Philos« ala ticiifaden, tuiu,
- 1809. £. «mi^earbfilet: ApboricQi^u der .griaouDieQ Pbiloi. pi
Qffbn.MiMr Voriea. III fidebeo. Salzbach , 1818. S. & (woni
■ «idi dcv YerC c«ii» Thcil «n Uegfl M»acbUea.at, }
*iv) Z I m m e r ' • philos. Heligiboslehre. 1 Th. Lehre ron der I^la
des Abaolnten. 'Laudabdt," i8o5. 8. Pbiloc. Uuiersocboag übe
■"' den al)g. Verfall dea mentchl. Geaohlecbta. ebd. 1809. 0.
,») Bachner n))er Erkennlniss nnd Pliilos. Landibat, ifti6>
/ Grvodjitze der- Ethik. 1808. 6. \ I^^f Weaea 4er Religioo. Dil-
liugen, i8o5. 8* Zweite Aufl. Laudah. 1309.
j^) Bachmann: Die Kunstwissentchaft ' in ihrem aUg. tfflnia
. darg^tellt £. akad. Vorlca. Jena, 1811. 8. Ücber Pbilot «•
• Kun^t. Jena n. Jpeipi^ 181a. 8.^ Vgl. die Schriften tn {.!•<.
. J. 4i. Von Verwandiscbaft der Phvaik'n.'PaycÜdl. PreiiscbiÄ
Utrecht o. Lf^ipz. l8ai.* Sj»l«m der Logik. Leipz. 181g. 8.
iS) Nätalein'a Lehcb. der K onaf wiaaeoacliaf t. Landabat , 1819 }•
• Grundiimen 'der allg« Pajcb^lQgi« ctc^ &Iaio;i^ i&2i.8. d. Loji^
Bamb. xS^i. 8«
aä) lA^ilh. Traug. Krttg Briefe übet den aftatateo IdealiiDfl.
<; Leipz. 18Ö0. 8.: nnd: Diät, de'poeftlca. plüloaciphandi ntio»*
••' Lipt'. 1809. 4. ' ' . I #»i • •
lac. F r i e a oben zu $. 397. angef. Schrift, ; ferner Fichie'i %
ScheDiug'a neueate Lehren von Colt a. der W^lf bewtbeilL
• Ilcidelb. 1807. 8, ' •
^«.Kuppen Scbelling'a Lehre 1 oder daa Ganz« ^ der PLilosopliie
.. .dea aba#Intoa . Ifichta« Xfebat «inigen Biinfeo J^obi'a. Haii^
i8o3. 8. . ,
Der Gent def allemenaten- PlkilDafphib d^r Harre» Sto^llfafk '^
^r\ u.C^mp. (bei'aiHi^« voi^B« Scbseider» GBf»y<W.#tlUt »-
«ilftti) MitoalMitf, ite^^& U Xb..d.
FreuBie n. Ce^er AdMÜSig^s; S- 403. £15
F' rat Bert : 8eM»t •d«B^fift^r <iU «U^. .flrklMiiHp. Hanib.* i8o4.
8«; wogegen (Jo, Cafp; GÖts) AaU-Sextnt od. aU d. «baoU
ErL HcAiklb. 1807. 8«
Je. Clir. Attg. Grohmann de recenliM. ^Iiilos. Tcnilate. Viteb.
1809« 4. üeber. die höhere od« philoi. «fietntliCfttyiDg uaaeier
^iwankUnde^ Haiub* löio. 8* '
0^b« Wilb. Gerlacb : Hat die pbil. Beli^ionaU dorch dieSichef«
ling, Pbiloftopl^ie gewoooeu? "WilUnb« ibdQ. 4.
Jos. Carl Schmidt Darstellung der gänzncfiea Gmadlosigkrit,
sowobt des Kaullaobeu Kricicism, als aucb dca Scbeiliugscben
IdeaUan». Ulm, löia; 8.
F. I]. Xacobi TOD doQ gottL Dingen. Letp«. 18a ft« (woygfn
Scbelliog^s Deokmal eto.)
Friei tob deutscher Phlloa. Art u. Kuaat. Kla Votum für Ja-
cob i ijrgen Scbelliug. Ueidelb. idi3. 6. Dagegen:
Gruithuisena Fr* t. K. ' ncoer koamoaitiolog. Bew. tuii der
Existem Gottes ^ nod das» llr. Fries sieb in die.Phiios. unserer
Zeit Dicht finden kann etc. Lanilsb. 1812., und die AUiandl.
Ton GIfiibeti n. OfTeobarODg 10 Sahlegera deatacb. Museum
Stpibn i8>^ S. 317* ^
Cbr* Weiss vom lebendigen Gott^ und wie der Mensch zu Gotl
gelange» Leipz. 181 a. 8.
Jac. Salat Erläuterung einiger Hauptpuncte der Philos« Mit Zugab«n
über «den neaeaioo j>tfei( zwiscb«a Jacohi, ^Scbeliiag i|*Fr«^cJil«-
gel. Landsh. 1813.
Vergleichungen der Schell. Lehre mit andern Systemen hofhalten
iiusser den angel. ScbriAen von' Fries, (zu §m 397«) Klern
(Beitr.): Bachma&n aber die Pbiloa. mein. Zeit, u. Jo. And.
Weodel's Grundzüge und Kritik der Plillottuphieco Kaut's,
Fichte's u. Schelling's. Cob. I.810. 11 nmgearb. u. Terna. Ausg.
ada'iw Betrachluogeo ab« d. gegenw. Zustand der Philos. in
DeuUchl. überh. u. üb. d. Scheliing. Philos. etc. Nbg. i8i5. 8.
bb) Jo. Fr. Krause: Ueber den Einflnss der SrheUtligischen Philos.
auf die Beförderung der Keligiosität (im' Köüi^sb. Archiv für
Philo»« 18a 1. 1 St.)
Fr« Gottl. Snsakittd PtrüCong der ScbeHiogisehen Lebren von
Goit, Weluchöpfung, Freiheit etc. Tübing. 1812. 8. Vgl. Schel-^
lltigs Antwort an Esefainmajrer in d» allg. Zeilscbrift f. Deut«eite.
l8i3« I Hefu be% a» 98*
Lnd. Fk» Otto Baumgarte n^Crnsius de homine dei sibi
Gonacio. Jen. j8i5. 4. Vgl. auch dessen V Beil. zu dem Buche:
das Meiiaebeiileben u. die Religion.
Cfttertnchungeo üb« d. Hanptprobleme 4- ScbeUiog, Philos. von Q«
C. Fischhaber in dessen philo«. Zeiuchr. 111 Bd. S. 5:)o.
TTeber das Wesen der meoschl. Freiheit znr Erläuterung u« Wiinli-
gnng d. Sefaellingitchen Theori« dice. Lebt« bdireff. Lpau lilst.S.
v5X« HLPeriMle.. ^H^^AbMbii.
A 0 d e r e S jr • t'e B 6.
f 404.
Friedriok Bom«ri|v^ek (geb« i76G sn Goslir,
starb «Ib Prof. in Gotlingen 1828)» ^in ftfaier Denker
mit Torzüglicbem Scharfsinne , batte sieh sa'gleicher Zeit
fiberzengti dass Kanfs Philosophie /die er froher atodirt
und eigentbiuulich dargestellt hatte, sich gegeii dea
Skepdcismas nicht halten könne, der Fi cht es che Ides-
lismus aber wegen seiner Einseitigkeit n^dit befriedige,
dass die Philosophie aber dea Absolnten bedorft, weil
ohne dieses kein Wissen, ja kein Denken möglich atj,
da yrit bei allen Beweisen etwas Reales , ein Sejrn, dsi
Absolute (das unbekannte x^ was nach Kant allen £r-
scbeinnngea zum Gnmde liegt), yoraussetsett* Sebe
Apodiktik sollte diesem Hangel und demr GmndftUer in
dem bisherigen Philosophiren , dass man alle Erkennt-
»iss und Ueberzeogung aus Begriffen und Formeln ackö-
pfen wolle, und daher nie sa einem lebendigen Wissca
gelange j; abhelfen. Der Hauptgedanke derselben war: Al-
lem Empfinden und Denken liegt ein Seyn (eia wah-
res, {biglich absolutes, welches seibit keinen Grund hat)
«um Grunde. Dieses Seyn kann nicht durch Oenkea ge-
funden werden, weil alles Denken dasselbe Toreiieaelit,
und das '^eyn mehr als ein Gedanke ist. Alles Seyn hx
^aher entweder eingebildet, und alles Denken leer, oder
es muss ein absolutes Erkenntnissvermogec
geben, welches weder pfählt noch denkt, welche» seibit
.der Vernunft snm Grunde Ij^j^t» Und dur^ welclie« allei
Sejn apodiktisch gefunden wird* -* Bouterwek Haha
in der Folge die^ Apodiktik zurück,' und stellfe att de-
ren Stelle eine andere Apodiktik oder aUgemetne l¥a.br«
beits- und Wissenscheflalehre ^ welche durch dw L.ekr<
Tom Glauben der Vernunft an sich selbst eines
Ibescheideuea trauaceodenUlen fiationalismun eiuleitd
DiePlinoiopl^i« hat naeh ihm noJlilkli • dto Anfj^ab«, Aur«]^
ipodiktisehe Trennung dei Scheins Ton 4ev
Wahrheit das Rathsel d«r Dinge und der fie^
ttimmong des Menseben) so weit diesa aelkalstin«
dig durch »ensdiliohe Veräonft gelöst werden 1caaa> kk
lösen. Sie wird daher durch ejn^ Ap^dikÜk im let»»
tern Sinne begründet , wosa die empirische Psychologie
und 4># L^^ik in gewöhnlicher (ibrmaler) fiedeuiii^g
nnr die Vorkenntitisse bieten. Sie behaupLet mit Jaeobi
dieMiktelbaiJbeit 4^ Hom logischen Denkens (§.406.)*
'Alles unmittelbare Erkennen, ohne welches das dis*
ooraitei als ein mittelbares sich aufhebt , beruhet auf der
«rsprungbchen Verbindung der Denkkrait mit dem
inaern Sinne ip der Virtualität (Einheit wirkender sub*
jectiver «nd objectiver Kräfte ) des geistigen Lebens.
Die Vernunft vertraut sich selbst als reine Vernunft^
«der glaubt an die Wahrheit, indem ü^ in dieser Ver-
bindung ihre eigne Selbstthätigkeit anerkennt, und in die*
ser SelUllhätJgkei^ den £Leim 4ef Begriffe. hudet, durch
die sie sich aber die Sinnlichkeit ergeben kann, xu der
Betrachtung des Urgrunds allef Das^yns ifnd Denkens
(Idee des Absoluten), Die Wahrheit in metaphysischer
Bedeutung, d. i. Uebereinsiimmuug unserer Gedanken mit
dem ibersiaulichen We^f« di^ Diuge und il^er poth-
wendigen fieaiebvng «if 4^9 Pfgrund alles ^eyns uud
De«\)Lep9g wird daher yon der Vernunft unniittelbaf
f rkansit. l^iß Metaphysik, an welche sic^ die Religion»»
Philosophie anschlifesst 1 (die auf das religiöse Gefubl ^e-
gribide|: wird,) yoUendet die wifsenscifaiUiche Aaefuii«
rung dieser Idee, indem sie lehrt, inwiefern dem
xnenschlieh^n Geiste eine Keuntn^ss des M esens der Dtugi^
xnoglich ist^ siq ((chliesst die Enlog|een.|iicht; aus. 3i^it
dem theoretischen Theile der P^osophi^ <^n8^ ^ pl^^«
loaophisc}ie Mcirel und 4iM üatfirrecht (e^i eignes Capile}.
der ieta^^-n, worin das Recht, als eiu )n der Vernunflt
y
52ft lUU Periode. II. Ab»;hn«
gegvSndeier AYitpriUsli^ auf die aasseni Bedingungen eisa
«itüichen Daseyns in allen Beziehungen auf die Toge^:
der Gerechtigkeit eigenthümlich hehandell; vrird) dcrc;
die allge^ieine praktische Philosophie zusammen. l)*t
Aesthetik sachte B. in einer gewissen UnabluLDgigka
▼OD. der Philosophie psychologisch zu begründen und cur-
«ist^en.
Fr« BoQterwek't Aphorifmeii^ den Frcnnden der Veimnftiniä
mck Rani'» Lehre vorgelegt. Gott. 1793« 8. I^aaliis Septisia^
oder die letzten Gebeirnniue des Eleusin. Priesters. (phüos.Ei-
;inau.) Halle y 1795. II Tille. 8. Ide^ einer allgeinciBen Af»>
diktik etc. Gült« 1799. U Th« 8« — -. Anfangsgründe der t^
CttlatiTen Philosophie, GöLl« 1800. 8. •— Die £pochea der ^e-
Bunft nach der Idee der ^podiktrk. Gott. 1802. 8. — - ~Aaie^
tnn|{ &ar Philosophie der Natorwisstuschafc« GötU i8o3. 8. -
Jieues Museum der Philosophie und Literatur heraosgegeben ra
FV. ßouterwek. Gott« i8o5. Aesthetik. Leipz. 1Ö06. UTL
111 Aufl. 1824. 8. Ideen lur Metaphysik des l»clic»ntti. In w
Abhaudl. ebeud. 1807« 8. Fraktisehe Aphorismen; Gmndu^
zu einem neuen Systeme der rooraL tVisseusehaften. L>«ipz. iSco.
Lebrbach der pbilos. Vorkenntnisse (Allgemeine Einl. ^ J^jdi>
log^e und Logik enthaltend; sollte au die Stelle der «sigcfiikte
Anfangsgründe treten.) Gott. )8io. 8. II Ausg.iSao. 8w LcWt
der philos« Wissenschaften iiaLh einem neuen Sgraieni« enivrorfet.
II Thle« Gott. i8i3. 8. U Tcrm. u.sTerh. Aufl. ebd.. 1810. ^
(worin die ReligionAphifos. ganz neu bearbeitet ist.) — - ficfi^ia
der Ycmanft eto« ebend. 18^4. 8« ,
S' 406-
Anf eine andere Weise «achte Chpfa. Gottfried
Bardili (geh. za BlaiTbeaem 176I9 st ala'Iio£r« und
Prof. zu Slnttgard 18O8) das^ Ahsolnte znr Bam aller
Philosophie zn machen. Er fand es^in dem Denken, n&d
suchte die Logik zur Quelle realer Erkenntnisse, d. h-
zur Metaphysik^ zu erhehen. Schon' Hobbea' nnd der
Arzt Leidenfrost (in seiner Confessio 1793*) batten da
Denken als^Rechnen Torgest^Ut; aber erst Bardili
kam anf den Gedanken, in dem Denken an sich, sei-
ner Form nach betrachtet , ein Reales , und zvrar selbst
das Wesen dar Gottheit za sehen. Das Denken bertdit
seinem Wesen nach darin, da^^E'ins, als Eina niid
Di»se1b«, im Vielen miendlitslie ltflil# i»i-e^
devJiolbar ist. A als A in A» Identität« Des
Denken, alt Denken, ist wfder Suibject» nocji 01>»
jecty noch Vefbaltniw zwischen beiden, sondern übet
beide erbaben ilbd beiden sam Crunde liegend, als PriiM
cip von BegriiTett nnd Drtbellen; ein Infinltivus deterw
niiians und ein determinatnm kd{[^iolL fiortli diesei
Princtp des Denken« wird aber niebt eher etwas Be-^
•tioittites gedacht, als in der An^vehdling des Den*
kens, wozu M ulcfri atur (Uaterie) gebort^ welclit
sefalecfakhin postulirt wird. Der Cborakter ^des Denken^
als solcher I ist' Elises in Vielen, ss= Identität; I>i<i4
Tersität, Man<niciifaltigke]t der Cfaarokiev det
Malerte« Das Denken, als das Erste und Absolbte^ wirA
Stickt dnrcb die lielerie, sondern diese dureb des Den«
ken bestimmt Der Prozess des anf eine Materie aiig»«
wandten Denkens bringt eine Urlheiiung mit 8ich.inid]aatt
Gedachten l) als eineni gedachten Etwas (ßi Wirklich-
keü)^^ 2.) als einem Gedachten (Non-r-B, Möglich-
keit}. ' Das Denken ist die reine Möglichkeit, dei^
Cfiand von alleo^ Wirl^lichen, und jjjirch ^le Verbindung
mit. der Materie entspringt alles Wi^l-kHehe/ Daheim
kommen in dem Begriffe eines jeden Ofojects die reiK e
Möglichkeit und die Wirkliclikeit 'alp Factore^
vpr.' Oott ist die reine Möglichkeit , die in Allem sich
wiederhoU nnd alles Denken bestimmt, des erste Grund
alles TVall^ren, alsö^au«^ der Logik. — Diese e;rste Ingik^
ein Werk iridl' Dunkelheit und leerer Abstraction, wel«
ches miif grosser" Amhaassniig auftrat ä)^ und det rar-
tiona'ie Realismns, den sie begründen sollte^ tkt
wenig Beistinnnniig erhalten, und Reinhold (tgl. §.390.)
kbniite'nift allem Aufwand analytischer SubliKtlt 'ihir
k»iM ubemengende Kreit geben« -^ Mehrere ihnliohe
Versnehe^ Philosophie zu snehen und in begrftnden^ als
det; «pbvpiedi»! Th^ntt ThoriU't (st als f ra^ sn
Su MiU L 1
«M^trÜB 6), die Alle« «uf Grä— enlehre garfiirh«nfiilir€B
«Mit, oiid den Keiiii «u vielen excentcischen Ideen ent-
hilii welclie ^äler entwickelt wnxdea ; die £ pl k r i t i k Ton
Irans Ber|( c), (Pfo£ saWoBsburg» geb. 1753^ w€1c1m
^ta logische Wolle^n als Erklär angcprincip der Bea-
hlBl aufatelliy und die ^,darchau« praktiacJbe Piii-
]«4opkie'^'Yoa i&wckert und Weias d) (Tergl. §.
^7.'}t ' waren theila xn ^xcentriach nnd dunkel, theils
M iwenig . durchdacht, dla dass dieselben dem Zwecke det
yinlösQ^hirens faftlten entsprechen können. Auch die ISrii-
IwtB Versuche Jb. Ueinr. Abicht'a e) (Prof. in £rL
sft«'m 'Wüna.i8l6) konnten kein^ neue Phil^sofiliie in
#ang bringen, da das Ganze ein Aggi'egat von frenuien»
■nr ^igenlhiimlich modificirten , Behauptungen war.^ iiad
int Neue meisteniheils in einer besandern NomendaUir
keitand.
m) Bardili'» GnimiriM der enten Logik ^ gereinigt iron den In-
'■ 'thäraertf der hisher. Logik ^ besoaclet» der Kiaitfiscli«a. iSloitg.
*i/A8oa.i 8.^ -^ PhilovQpbifcbe Ekiaeotarlekr^. 1 Hefu Laodiii.
»Koi. II Heft, 1806. 8. BriiHige tor Bctn-theilaag de« grgen-
'• ivirtigen Zu^aucfe« der Verdiiofiithrr. LaBd»|i. i8o3. 8. Vgl.
'. 'FiobuV Aiitm>tlscbreibca aa Ariohold «iigfriihrt f. 597. not. ■•
.,94r.diIi^S Q. Rf inb old*A Bnefwecbael. S. obeo §, Sqq. hol. c)
jjSriib^r })«t|e,B^rdtIi durch teine': Epochen- der TOi%ä^icb«lca
philofeopl^iacben fiegrilTe 1 Th. Ba^e, 1788.8. SopUlua o4«r Sit»*
' ncfilieit lt. l^hitur, al« Firadanient der WeJtweiafieit, ebd. 1794.
i ..AUgeniBiiiQ praltiae|i^ Philoaephie. ebd. 17*95. Ceber die Ue-
• aeiM d^r Ideeaai^oci^ttion. .ebd. 1796.» o. über Heu Crspnisg des
" Be^tAi^voa Vier Wi^Unafreiheit (geg*a Forberg). 'Sftttlg. 1796.
-I BriefA über, den Ucaprung der . Metapbjraik (snimyp]); Altona»
1798, -8. («ieb alf acbarf&ionigen Deoker bekanot geniacLu
j^VThorild: Maximum iire Ancbimetria, ßerol. 1799-. 8. (Sie
lat ^ihm: g<^neralia eriti'ca TanVi ec Toliüs ( die Griioitlage dea
( . WiueD« aber hu daft Gcfilbl der N o t b w e d d i g k ei t ao «9 de»«
, keo. Ea gtebl nur wahre Objecte; alter Irrihum und aller
lloteracbied der ErkenBlniaa beateht «o dem Wi«Tie).) ^^
^; ^RerafMebcr ne zo Geaipht gekommen und ^oJl confiacirt -wtud^tu
•eVv. Seine'SchrifIfeo et^hieuen geaammelt lu t}paa|a igi^. 8.«*
''"ÜA^ Ihn: Geifar; ThorUd^'TlUUw eBfhiMaepbjik«ncf'opfcti^
JaccM's Clattbenslelire. 5* 408* HH
••1 Herrn« Mo. XX.)
•} Berg 's Gpikritik (l«r Pbiloaopbi«.^ AratUA n« Rvdolat, t8A
8. Sollte eine VersUntri^'ung über das in der Philo«, so Er-
kürende eotbelieö» FruJier icbricb er den Sextuf ((. 4o3. soLm.)
iQ'Joi* Aückerik Dtr BeelUmat, oder Grandzige sa cintf
dBrcbmi« pr«kiifcben Philo«. Leipz. idoi« Chr. Wei«ft Wink«
iihpr eine diirtihaa« praku Phllos« ebd. lÖoi. Lehrbucli der Lo«
%ikk ebend. >8oi. tf*
f) Abieht'fl revidireadb Kritik der epeciiletiveii Vemnoft. Alledk
1799 — i8oi« ^^ Tb. 8. *^ Syatcia der Eleineotarpbiloaepbie,
oder YfYtiandige Matiirtrhre des Eikeonlniss- Gefühls u. d« VTiU
Jeoskrkft. Erlaog. 1798^ 8« PsyeboK Aoibropol. 1 Äblh» Erf«
i8of* -«- BocjklopäHie der Philoe» Frkf. i8o4.. 8. — Ver«
Wserte Logik, oder WahrheilswissAisehfeft. Pörth, i8c3« 8. (Itt
A'iUierep Sebriften, vgl. f» 588. not« n., 390. c. nqd S. 16
etimmte der Vcrf* lUot'«, {letobald's iu Ficbtri AaAicbteii bei)«
Gef&hls-^ und Glaubensphilosophie«
5- 406.
' ' Ettie gans abweichende y den ktidschen und döjpti4*
tigcl^en Bichtungen leiner Zeit entgeg^ngegetite^ nnd dem
•dleiren'Mysticismug tich anschliessende Denkart Inuertd
Haiiiatiii^s Freund (§.377.) Friedrich Heinrich Ja»
eobi (geh. stt Dibseldorf 1743 v <eit 1804 Präsident der
Akademie der 'Wissenschaften an Mfincfaeiii st den 10»
Wtm I8id)9 ^In Wahrheitsfbrscher von tiefem Geiste»
gehildetem ri^ligiSsen Sinn nnd geistreicher» lebendig^
barstellong , Feind aUer Systemsacht und des Uet4n tot^
juaKsiAas. Doch trieb er seinen Hass gegen sjrstem»«'
tfaöhb Philosophie fast bis zu ainem Hasse geg^n ^^
|]rUlJfosophhrende Yernntift) weil er der ikefnung war» dai^
€in DogmatismtiS)' weldher, wie Spinoza'» Lehr^^ coniM
^nentf'sey, und die Demonstraiiün* ab' efnsigen 'Weg^
sUk* OewiBsheit' inerk^nte, anm FatällkteUtf-nnd Pni^f
theibmns f&hre\ der Kriticümus abef / V^rieitet iittA>
das V6riirthä3 f&r dfenionstratiVe tbll niittelbteel»>4
1^1 ^^JII^ Periode.. H. 4Jb^dija,
kexuihiisa^- aB«/ JEnkonntniM. iU>er$iii«licli«r Geftuitindt
anfhebe, die er durch praklischen Tefnufiflgkubennicbt
Wieder herinstelleii vermöge. Er will daher alles phfloso-
pbuch^ WisAea auf einen Glaubcsn gründen, d«a «r ah
einen Vernunftin^tinct; Wissen aus tinibittelbatem Gci-
A^sgefufjl, ' unrnillelbares Vernehmen de? Wahren nnd
Ucber'sinnUchen ohne Beweis, betrachtet, und Ton den
posiUvCn Claubeii genau unterscheidet Alles Wiftsen ist
dagegen pur Uetejaeuguug aus der zweiten Hand. Di«
AnsseHwelt wird uns durch den äussern Sinn kund gethan;
^ott, Vorsehung, Freiheit, Unsterblichkeit,
^ Sittlichkeit, mit einem Worte das- Uebersi nnli-
^4ie durch einen irin^rn 8inn, das Organ der Wahrheit,
(später Vernunft, das Erkenntnissvermogen der "Wahr-
heit'^gfetian fit , ): n'n m i 1 1 eilii ff r vel'noiiiaieH. I>t]l^cli.:difese
doppelle OITenbarung erwacht der Mensch jmm Selbslbe-
wusstseyn mit dem Gefühle seiner Erhabenheit über die
Natur (Freiheil);'ei:( drkemit Gbtt Sind> FrcUieit nnmiltel-
t^ dj^cjx 4*S'^^^'^**"^'.:*V' Attch.die Sittenlehre ist nur
^c^Jij (J^s Qefilhl einer Begründung ^%» "~ "Ver-
i^li|^,,. als Vermögen der Ideen, fdi^ «iq^i in dem inner-
•tßl jp^^^t^ offenbaren , gil^t der Philosophie /len In-
1^4it;i der V^rstiind, als das y«/M^<>fe^|i de^- B^ffiffe, die
F/jtm,^ 7- «o h^ljfiich Japobi in ßpi|ier letatea.^^^^ahrift
•Jl^üjäiri. . jlr, ynf^rscheidet sich yon Jtaij^;, ^epi^gro*«
a^ yexfJf^st.in.Ze4:.8lorupg-des Blen4^<a^^ dpr Specn-
bliofifHndiirii.i^^tcUHng einer . r^inenj. ^^-aktistUen Phi-
lAf9f]»ie einr^äJi^t, dadiirch, daa^ er^pichi aijeiu juridbi-
^^ ,..f<ujder«,^ §ush . tl^epr ^tische ijnmittelharjB.i Er-
^^An4i,4**f^.W- Ä^'i^'W' auf ,fiJ^epin»li,Qhe Jtaale Ge-
g^fliii^de.finWflVrt:..'?»^ .d^üriiiit, ;u,der jKanUiiFhen
EljiJlpsf^^e.Yt^ij4« <Jffi sinnliche, viejdiq' r^tiopala, W^hr*
nihPq^W ^^i^^V^^f^' ^^^ ^^ °^^^ dess^mi^eacbtel ein«
^^(öntliqhe .p^l^ii/?,? tische Wis.ien^ph^ff. ^Gur nn-
ji^fhi^bJiim,.-r-fS^^iii erklärte er «ic^^^prdejiGJbiRbea
Jacobfs Glaubenslehre; ^J 4o7* kii
•nd dt« iän^i« Oflbnbarang, die er der* fliilosoplrie xuiil
Grrnkd^ legte y niofat bestimmt, und Hess diesten Punct iM
cfoem geAVÜten HelldäniLel. Daraus , und -^eil'er aucli
dem Unrtenclued cwisöheu VersUnd dnd- Vernunft nicM
deutlich ttiachte, endlich weil überbaopt' seine tbeitli-
•che Oläabens« und Geffiblslehre sich meist itA
CegeneaUie mit andern , und in swaäglc^em'^ niis^^MA^
fifchen Gange entwickelte, sind mehrere Ai&Veräländtif^^
ufid V<nrvfti^fe enlstoliden. Oeimech wei^len seine, we*
nigstena müt^baren, Yelrdienste tlm dii^ Ausbildung d^
niiioaophlren» unter den Deutschen anerlaniit bleiben. ^^
l>»cobi*i Schriften nY)«r Spluoz«, und gcgeu MeoclelMubo •• ab«m
b* '^4< -«- Oivlil Utiititf) über'dMi Gtanbf'b, oder tdcaliifinul
uw(l '^e^lUinut. Jbre»|aa, 1787. ,8, titw- /^^ Ulm, «;9il
Seudftcbreiben au Fichte. Ilainb. 1799* 8. Uebcr du ,^n^«iaeii<*
' iil«ti des &ritie(«mu« , <Re Vernuofr zu Vtnt'amle^^u bfiu^ei/, id
4«u> UI Ufihe V A«9aMaU«li6ii B«ilfäg# vs^^loiiililera; Utb*^
licht eic. -— Die au j^üppea» Schrift gegeu Sehe] liog ^c^cbün^t^
* ■ ' Brieft, S. 4o3, — Von den gättricbeu Diugen.' Lplpz. iSxi.Ö. (DU
f C cgeqacVrifl Scbeljing'* a. ob«n } 4|ich gdliämii ih&lier 'dita Adbattd«*
luugen TOD Fr. Schlegel io driseo d,eut»cl^. Nu9<'Uin, Jaijr|»,^^|;|
'" 'iina I8i3»)< SäramlTiche WeiLe (woiiu «»■»»•rr Üeu geuanuled
ScbriCteo au«h die barabmloi pütlda^ touii«* «MttMV)* VI Odt**i
(ckr viert« Ui 3 Abihailuiigeii;. Leipa. i^^a-riftaä, iJ. ( D^
«weile- Band eulhiilt aucli eine intcrcshantt: Kinleliiinig jii seine
Pb&loao|jlii« t tUr tiert«^. aiiob ^Uo lSrlefwcct>b«'l hit.öbVn *r»ft Üa^
mauu^ bcrausg. vou Fr. lloih. Der übri«e Uriefwepl^fL /4cubt)|
ist, als Aitbaog zu dessen Werken in 11 bdeu ciacUieuen. Lei^«.
18^5 — 37. -8. r :,..'.'' ^
tJfbar Jacobi Aiel^ Soble^era CbarakUr^cUkea if, ||til«k#ii« J;M«.in
Jacobi nach s. Leben u. VTirken daigektclli von Schlicht^
• groll, t. Wellleru. ThierrfcB. Miiitclj. ^ti^: d* ' *
t} A'gl, J. G. Rsicbe radoois, tjiui FlV U.t l||9pb«t «Ijllhiltfille
DOtione dei ^xisteäliam eviocit, exposUiu et ccusura. P^ h XxottiU||.
löai. 8.
5« 407- . ,.^
s Weitere AusbQdung der Gefiihlsphilys^pl^,.: ,
Jicobi'a Lebr^ hat ^M fteifaU gefdndeh)' Ibes^^^
d^» bei denen , v^iAm Mm <«ialilien '«Ud^« Mit OffBhf
eineil 'Vorsug Vor den übrigen 'GeisCesäusserungen beile-^'
gell y dftjp^ti ne Ytm ienea ab eine ontergeor duale fhU
5ft«. .. m^vKoriiMh^ AfAtedu^; .'
. mhmivm^^ luul D«akUb«c« Baiiibb v« Wanb. ^8i8* ^O-Vcr-
Mch, die Ethik, alt Wissenachaft so .be^uad^ «tc« Ba4olat«
j l&A^v iih4 die; Dactlelloiig der plilloc« Religioua- uud Silleo-
lehre. Bamb. u. Würzb; lOiB. S» populjtrer o. beaouDeuer» aU
ander« SchiUer SoüelliDg^a bearbeitet.
m) T^banner'a Vcrauch eioer möglichst fasslicben DarateTTang der
absolulen IdeatitiiUlehie etc. Müncbeu, ]8lo. 8. QaoJ buch der
Vorbeieituug 11. £iul. 'Aum selbst5t. wiasenschaftl. Stud. bet, der
I Pbiioaophie« Erater Ibrmaler Tbeil': die Denkithre. Manches.
1 1907. Zvreiter inat. Th*: die M^taph^sik. 1308. 8. Ferner:
Lehrbnch der theoret. Philoa. nach den Grandsälzen der absolu-
ten IdeiUilätslehr» f. akad. Vorles. I. Th. Logik, il Th. MeU-
pb^'aik (auch mit dem Titel : Logische , metaphys. Apliorhra«a
~ etc.) SaUb. 1811 — 13. 8. — Lehr- Und Haudbucb der prakt.
' ' Fhiloa. für akad. Vorles. I Th. Allgem. prakl. Phiioa. a. Maiiiiw
recht, ebd., 18t 1.' 8.
if) Rlxo:««^» irphoraunea ans der Philoi. ala Leitfade», I^andsh«
1809« 4. aHikj(earbrilet: Apboriam^ii der .gesamiuien Philoa. vnm
Gtfbr.'aeiMT VorUa. UI fidcben« S^Ubach9 1818. ff. 8. (woria
- »kh dar Verf« zätri Theil «n Ueg^l MiachliMat.)
'») Zimme'r^a philoa. Reli&i'onalehre. I Tb. Lehr« ron ^kf-Ide«
des Abaolnten. 'Laadsbnt'," i8o5. 8. Philoa, 0uleraacbiHig' iibcc
'" den alfg. I^cr&ll dei mentcbl. Gescblecbu. ebd* 1609* 84
]m) B ILO b Der ttt>er Erkeoiitniss nnd Philoa. Laodsbnty iw6.
/ Grpodsftize der* Ethik. 1808. 8., Dat'Weaea der Religion. Ba-
lingen, l8o5. 8. Zweite Aufl.Laudsh. 1809«
m) Bach mann: Die Knnatwissenachaft* in ihrem allg. ÜmritM
. dargeatallt fu akad. Vorles. Jena. 181 ll 8. Ceber FMIoa. a.
Kuo#t, Jena n. .{jcipi^ i8i3. 8.^ Vgl. die Schrirten zd'J. 1. a.
. ^ 4i. Von .Verwandtschart der Phvaik' ti.'PsycüM. Preiaatbttft.
Uuedit u. Lfjpz. 1831.] Sjstem der L6g>k. Lcipr.. 1819. 8. '
«) Mncalektt'a. Lebrb. der K unstwiaaeBschaf t« Landab nt , 1 8 1 9 . 8*
t OrandUnieB -der allg* Pa>cb«Iogi« ctc». ftiaio^^ 1821.8. d. I^gik«
Bamb. iS^i. 8*
aä) Wilb. 'Tiwug. Klrttg Briefe übev den lidatateti Id<»lktiM.
<- Leipz. idöo. 8.1 and: Diia. da potflica pkÜMophaadL mione
••' Lipa; 1609. 4. ' •<#...
^•c. Friea oben in §• 397« ang^f. Scbr'^ft,; femer Picht e^a «.
Schelliug'a neueste Lebren ron Gott a; der W%K ^eutlJaillL
; Hüdelb. 1807. 8. ' , ' '
JBr«. Koppen ScbelUng'a Lehre i oder das Gaaz<| der Pbiioaophie
. .dea abvtlaioa . Nicbta* Mebat ainigao fiiioTe« j^cobl*«. |l*'ab*
x8o3. 8. ' . ' ' .1 ^ *'r
Der Geiat det allamcfiaten- Plulosapbib d^r Harrt« $a^ltidf | ;tll»-
' g<-l ii.C^mp. (bOT^iutf« roiid« Scbraaider, Gii< viW.i H Wftfc a.
•Süll«) MiliiaJMitf, s6a^i^a. 11 Tb..& ... .^r
F'anz Btvg: 8exlpt «dec^fib^r dl« »bt^l. .Erkl»ni»|«« Karnb.' i8o4,
8»; wogegen (lo. Gasp. GÖtB) Anü-Siextnt o^. üb, d. cbAol«
ErL Heid«lb« 1807. 8«
Jo. Cbr. Aug. Grobmann de receotk«, pbilos, Tsnitate; Viteb.
18091 4. lieber die böbere od« pbiioi. ifiemtiieibiiig unaeier
{(^lUBiUode. Hamb^ xÖio, 8. ^
OWb. Wilb. GerUch: Hat die^ pbil. Reli^ional. darch die Schal«
Ung, Phiiokopi^ie gewonneu? 'Wiiunb. itidQ. 4.
Jos. Carl Schmidt Darstellung der gJii7,nctieQ Grnudlosi^keh, v
»owobt dea ILautiicbeu KrilioMxn. ala auch dca SchclliugMhca
Idaaüaio. Ulm, 181a; 8. .
F. kl. facobi Too den göttl. Dingen. Leips. iSift« (wo^gfn
Scbelliog'a Denkmal etc. )
Frica too deutscbfr Philoi. Art u. Kunst. Kia Votum für Ja-
cob i j^egen Scbelliug. Ueidelb. idi3. 6. Dagegen:
Gruithuiaena Fr. v. K. ' neaer koamoaitiolog. Bew. tou der
- Existenz Gottes 9 und dass ilr. Fries »ich in die.Philos. unserer
2eit nicht finden kann clc. Landsb. 1812., und die Abhaudl.
Ton Glauben n. Offenbarnng in Sahlegara dentacb« Mnaciun
Scptbn 181^ S. 317. ^
Cbr, Weise Tom lebendigen Gott, und wie der Mensch an Gott
gelange» Lcipz« 181 3. 8«
Jae. Salat Erlanteraug einiger Haoptpuncte der Pbilos. Mit Zugaben
ubefideo ueneaten äUccii zwiacbisa Jacohi, Scbclilog i^.Fr*4^cbl^
gel. Landsh. l8i3.
Tergleichungen der Scbell. Lehre mit andern Systemen rnfhalten
ausser den angef. Schriften Yon'Frieay (zu $« ^97») Kieirn
(beitv,): Bachmann aber die Pbiloa. mein. Zeit, u. Jo. Aod.
^ Wendel 's Grundzüge und Kriiik der Pblloüopbleen Kani's, •
Ficht e's u. Schelling*s. Cob. 1.810. 11 omgearb. u. Tern^. Aosg. '
l8»4« Betrachtungen üb. d. gegen w. Zustand der Pbilos. in
Deuuchl. überh. u. üb. d. Schelliog. Pbilos. eic. Mbg. 181 5. 8.
bb) Jo. Fr. Krause: Ueber den Einflusa der Schelliiigischen Philos.
auf die Bcrürdernng der Religiosität (im' Köui^sb. Archiv für
Fhiloa« 1811. I St.)
Fr. GoiiL $üsakind Pirufung der Scbellingisefaen Lehren von
Golt, Weltschöpfung, Frcibeit etc. Tübing. 1812. 8. Vgl. Schelw
lliigs Antwort an Escfaenmajrer in d. ailg. Ztilscbrift f. Deut«eA%.
i8t5. 1 HeA. be% S. 98«
Lnd. Fi. Otto Baumgarte n-Crusius de homine dei »ibi
conacio. Jen. i8i5. 4. Vgl. auch dessen V Beil. zu dem Buche:
das Meuanbenleben u* die Hellgion.
IhtersQcbungen ab. d. Hanptprobicme d. Scbelliug« Pbilos. von Q.
ۥ Fiachbaber in dessen philos. Zeiisciir. 111 Bd, S. 3:)0.
Ueber das Wesen der menschl. Freiheit zur Erläuterung n. Würdt-
gang d« Sehellingiachen Tbeort* diee. Lebr»Jb«l^eff. Lpc« itfai.S.
5M flL Pterio^^ Uk ihmiUL
^«i£iQ0.6. ytru eiae« Lebr^audct der EnieliiiogtkaiitU cb^
1802 -r 5, 11 Thlc. 8,
4^ Vom lebendigco Gott , n. wie der Mentcti zu (lim gclmige. Lp«,
181 »• 9. Vorher eebricb er die fiir dfe Piyehologi« eebät^bvc«:
Upier»a«hqogeii üb^r de« Wesen vu 'Wirkeo der laeaecbU Stcde.
Le^i, 181 1« 3« Vgl. $• 4o5 u. AaiD. d« daeelbat
f. 108.
Andere.
Iiici •alftt {%^. i7<sa ra AbbCggmted, Pm£ 4«
fldloft. in Land^ul) gründet in geinen didaktbchW pob-
l»iti]ll«ii S^rifteu die Pfailosoplife «if eive i-mnere CA
IbnWrQug det GötÜiclien (Vernutiftoffenbajpang). Du
Ob|^0lm (iiemt es in d«n Gru^dsfigen ifto»)| w^^diet
4«in 8iibjeet0 der Philosophie zvm Grqade liegt ^- er-
«cheint a) eis XÜgenttoid der Philoei^plnev b) «U flmnd
ader menschliehe Anlage sar Philosophie. Diese Anlage
eiit\)rickeh sich auf , eine entsprechende Anregung zur
Afiknndignng des Göttlichen , welche- Ter- )eder sab-
j^ttiyen Thatigkeit hergeht. In Folge dieser An);ündi-
gttilg wird das Göttliche anerkannt» and »gern üitb-
)ich ergriffen, indem die Anerkennnng ititht ein legi-
^fSk^t Act |. sondern eine Terwirklichui|g de« Göltlicheii
in -det Tiefe de^ Gemnths ist und daselbst eigenüieli ron
dem. Willen ausgeht Ist es nun ergriOTen, |o aoU ei
Hüdi nopfi begriffen, Terstandig anfgeftisst und erkannt
W^dV»« piess-soll mit Hülfe des Verstandes durch Phi-
loaophie geschehen. Die wTssonschaltltclie Phiioeopbie ist
ilsni nar tlotaphysik*, Logik und Anthropolegie^ wie auck
^e l^rltO^ des Erkemitnissvermogens nur Propädeutik.
ium eibaebiea Kweige der Philosophie find ihm Ternoge
4ß^ driiifii|chen 'Beziehung des Menschen Uoralphiloaophie
l^b^ lieelMspllÜoaophie und Religionsphilosophie a\
A<t4l 4ib«^t *iftäi ?Tiedr. A^ AnciUon (|^ Leg»-
Immitfk.Mi l«r%X») dit. a«|. Cl»4iM^ . <£rot
br Liipiig) JmWV AiMdk, «Im« Mim Sdkftft ltta(
gelmren»
a) Sal«t^t Hauptichrif^en 1 über den Geist der Pltitof, mit krtt«
Blicken etc. Manch. i8o3. 8. Teruanft ä. VersUud. Tub. iS68«
II Tille. 8« Von den DrsaeheD einea venc^ KalMitma (jegeli di«
Philoa» auf deaUcbem Boden« Landab« iSiO» 8- Von eiuer aebö»
n^n HofTonng^ welcbe für die Pbilotophie etc. emporbKibt. ebd.
Die Moralpbüoaophie, ebeod. iSio. 8* 11t »nm TbeU oen bMfla
Aufl. x8ai. I Bd. , Di* Aeligtonaphiloaopbie. ebd. i8i i.- 8* »weite
timgearb. Aufl. Muncb. l8ai. Erlättternng einiger Hanptpuncto
der Philo«. 9. obiea 4o5» $• üeber daa Terhittulfea der GeaoU
xor Pbiloa« in dar l^cbuwr SfiHbach» 1817L Grtfodlinieii do^
Religioaaphiloa. Solzbacb, 1819. 8. Socratea, oder'üi>er dei^
neuateif Oegeni^t« $#taMleii Gbristeiitbinu n. Pbiloa. ebd. i830b
«. Crnrndsuie lU^ ailgfw^ Pbiloa. m* dpa» StoodpaMi dar b«^
bera Bildaog für die Mentcbheit. Munch.i8ao. 8. Term. o. nei(
' bearb.^, Daratell. d. iftg. Pbilos. eb^d. 1826. 8. Lebrbncb def
. hühmm SeelMitmd« «de» dio PiycboU» Mfoib. 9«30b II Ai««
1826. Versuche nbet Snperoaturaliamaa n« Si^aticitfQua. Snixb*
' 1(52^. 8« Haodb.' der Moral wiaeoacbafi. Mflncb: iS^^. 8. Aua>^
1» . .jMge apia des M^tn al»d: •.GntndtflReo der B«UgioiiapUi#il^
Salzb. laio. 8.1 der Mor^lpbiloaopbie ^ d^ ali^enu Pbi^oa./ de^'
'p»)'cb: AotbropoU 'klüncb. J827. 6,
- ' Gegen 8al»t: üeber die Kndft i/fort'' ttJ Ifkb^l M ^adiMl
Kia Supplement au den pbilofu $abi>il|en» «nab«#. »n da4|
Socraiea üea Hro. Salat, Amberg« i83i*, Dagegen: Auch etwaf
fiber dre Knnat ettu dem tttu, Salat Ac. gemdmet. ätAtbi
tSß%» 8« .
Mttb aeinea Anaicbten oofih.J. Max, t. Wen in g Aber daa Verb»
4ea Weseoa zur Form in der Philosophie. Landab. iSn« 8«
(} Ancitloü Mt^langea de llteralure et de pbiloabphie. Pafia^
.4809. II V0U4& Heber SontaraniUi «.. ^MtovcvflMaikigenb Berit
1816« 8. lieber die Staaktwiaseaacbaft. ebd. iBao« 8« Ueber
Gfäuben n, AViaten in der Philosophie, ebd. 1824« tJeber Ver-^
mitlkiBg dn BsMtnb%. ebd. tB38. 8.
«) Clddina Ornwiriw der allgeni. RoK^niMiMi Leipt. i8iB«
8. Von GoU, in d. Nalnr, in d. Menscbengefcbichte u. im Be»
wnastaeyn. I! Thie. Leipt. 1816-^19. 8. Mt Tb. oder U Tbeitei
U Abik i8aa &
Schulzens Antido^matisiAttii.
. . §r 409.
"Wie Jficobi pn% stitier 9^ dcfr «ygleiMtiscIien Philoso«- '
Brau BeliQls# (Hofii. n.M99L 'n :adllAig^av g«ÜL n
Heldrangen inThariBgen 176 1}» der merstab A^nendea
(vergl. 5. 390« Anm'.c) die Unhaltbarkeit der Reinhol-
3 i sehen Theoriß des TorslellangsTermogens scharfnnnig
in« Licht fesetst hatte, der dogniaiiach«n'uud.Jcrif lachen
Philoaophie, die ihn nicht befiiedigle, mit einer skep ti-
a'chenPviifang (in teinerKritik der theor. Philos.> ent-
gegen ; in der, eines Philosophen 'Würdigen, Absicht^ ^das
Blendwerk des eingebildeten Wissens au Temichtea, and
die Selbsterkenntnis« dev Vernunft durch AufdecLuk^ des
]£rbfehlers aller Philosophie,^ in einem noch weitem
Umfange, als Kant, an befördern. • I>aa Resultat dieaer
tJutemuchnngen war die Behauptung» dass der Ur-
sprung mensehliehe» Erktantaiss teliist ketn Gcgeaaland
der Erkenntpiss für uns werden könne, und daher auch
keine Philosophie, soifern sie diesen Ursprung erklirea
aolle, möglich aey; dass Alles, was die Schule von dem
KJrapruiige der Erkenntnisse aage, nichts wmter, ala eis
Spiel mit leeren Begriffen %9(f, und die WJiibegiei€e auf
Erforschung der Bestand theile unserer Erkenntnisse,
der Unlerachiede an denselben, und der Gesetze, ^urch
welche die Verbindung der Uebefsenguug mit den ver-
achiedenen Erkenntnissarten bestimmt wird (Kritik ^S.
85S. t Th.) SU beschranken tey« Und dieses stellte Sehslae
als die Grundsalze den Skepticismus, oder, wie er
ihn auch nannte, Antidogmatiamna Mif, «reicher
auf einer wesentlichen und nothwendigen Einiichtting des
menschlichen Geiates beruhe. Dieser äkepUcismos er-
kannte also die sogenannten Thalsachen des Bewnaatseyna
aUf und behauptete sogar, dass es zur Einrichtung der
menschliohen ^atur gehöre , detf Injialt des Be^Hisctseyns
für das, was er ist, anzuerkennen und sich im Handeln
darnach zu richten. Bei weiterer Forschung schränkte
Schulze den Skeptioismua noch mehr ein» «ndeln er'.^war
diu Möglichkeit zu cerlissig^ Kriterien der Wehr heüt (oder
/
Scbolzc's Aatidögmatlsttw^ S« S09. 0M
jler Uc))ereiiiitiiiiiiianK «nselr^t Erkennons mit äeäfeitii^n
realen CbjecUn / worauf et ticli besieht) läugnete» fiber
dem mentobliches Geiste du Vermögen nicht absi^rach»
das, was in der Erkenniniss gewisser Dinge der aUge-
uieiiig«Uendeii 'Einrichtung unseres Eikerinlnisarermögens
an<iemessen ist, ausfindig au machen , und Ton dem au
unterscheiden, was aus den Einflüssen der Individualität
der Alenschen daraaf herrührt. (Ene« §.*17.)* ^<>n ^^^
Uuhaltbarkeit des Skepticismns s)plterhin ToUig fiberaeu|[tf
bestrebte er nun eine^ durch die bewahrten Regeln
der Naturforseliung Torgesohriebene .Unter-
suchung des Ursprunges, der Wahrheit, Bild-»
samkeit und Eiogeschrfinkthe jt der mensolw
liehen Erkenntnisse. (Vgl. bes. psjch. Aathrop. lU
Aufl.)* Seine gegenwärtige Ansicht der Pliil<isophie nähert
•ich der Lehre J A c o b i ' s mehr, und trifft mit denen susam*
meui welche, Plato. als^ Muster tot Ang«n ^labeüdy in
der, TOB dem rergleichendefi; YeraMinde noch rerschierv
denen Vernunft eineQnelie derErkenntniss des Ueber-f
sinnlichen annehmen und vermittelet derselben die ^
gentlichen Aufgaben der Philosophie zu lösen bemuht ge«*
wesen sind. In Hinsicht auf die Gefühle, welche den
Mf machen vom Thiere unterscheiden , nimmt er vier
Uaupttheile der Philosophie an, nämlich sur Auiklärung
des religiösen Gefühls die theoretischa Philosophie
oder Metaphysik, cur Auiklärung des moralischen
die praktische Philosophie, (welohe die allgeaaeine ^ und
die Ethik^ Politik und Volkermoral, als sp^cielle
Theile begreift ; — ein besonderes Naturrecht niipmt
Schulze mitBouter^ek nicht an; vergL 360* Aum. e.) für das
intellec.tuelle die Logik im Siune der Alt^o, un^i
f&r das Schönheitsgefiihl die Aesthetik» Die heulige
(formale) Logik ist ihm nebst der empirischen Psjchc^
logie pliiiosophische Vorbereitun^Yrisseiischelt
540 HL ParMk^ IL Abiphk '
#»h rifun: EioiM Bfip«f1aiQ§«i flbfirKant'f pliilM.'B^l«^oQ»1flim
Kiel, 1795. 8* Ueber de^ bückstcn Zweck de« Studiiuiif d. Philo».
Leip». 1789. 8. örundriM der ftbilra. Wfiseaicbafiea.'iySd — 90.
II B(ie. & ^eiMsidem ('vergh f. Sgo. «ot. «.). Rntek dcr
thfcoretiicbea Philoiopbie. Hanib, iSoi. 11 Bde. 8. — Pie
HauptmomenU der ilLepttacbeti Denkart über die metoacbUchc Er-
keQolou«4 iB BoQlenirek't Mnaeuu. III B. II Heft« Gi ■adaät«
' der allgeiiieiaea Logik* Helmit, i8o3< IV verb. AnlL i83x
Lei^adeo def Sntwickfluog el^ ($4 oben 8. 422).
(Gegen seinen ftüberft Skepticiiraus tat die Abbandl.: Verhaltniti
6m iSkeptictiRiQf' snr Philaaophla elb. im MktliUifu «« Hegci'i
krit. Journal 1 B. II St. gerichtet.)
Encjklopüdie der pbilotopbiacben Wiaseoacb^fteD tum Gebr. fir
aeiae Vorlea. Gölt. i8i4. 111 Aufl. i8a4. 8. Psychiache Aa-
tbropologlc. Gölt. i8i6. 8» III A* 1626. Philoaopb.' Togcnd-
Idkre« Gtitt, 3817« 8»
5- 410.
H c r b a r t«
AnBsef dem icbon oben gemnntea fioaterwek
vmä Sehalce hat such Johann Friedrich Her-
bärt (geb. sa Oldenburg, Prof. zu Königsberg), fHüer
Tornehmlich doreh Fichte angeregt, a) eine eigen thüm-
Ucke Ansicht, groasentheils im Gegei^sätze der herrschen-
den Systeme, aasgebildety lind in rerschiedenen Lehrbü-
ehern ntid Abhandlangen meist in polemischer Kürzel mit-
g^theilt b). Er behauptet, die Philosophie miisse die' in
»eaem Zeiten ihr falschlich zum Verdienst Angerechnete
jysychulogische Richtung wieder verlassen J das Unternek-
men, die Granzen des menschlichen ErLenntnisarrenio-
gens, ansznmessen, und dann die Metaphysik tu kritisiren,
setze die ungeheure Tänschun^ voraus,' als d> das £r-
kenntnissvermogen leichter zu erkenüeh sey, all? tias, vro-
mit sich die Metaphysik beschäftige^ da doch alle Be-
gtiiSe, durch i^relch-o wir dos ErkenntDissvermögcn
denken , metaphysische seyen ; auch seyen d ie psr-
cfaologischen Yoraussetzungeu , auf welche die Kritik sieb
gründe, meist erschlichen. Ihm ist die Philosophie eint
JJl»tb»t. ,S,AiiL:. H%
fi«ar.b^itiing *i«)r Begriff»» weloh« lAtarch
Inng und Yemtiigung Aet über dieselben annuteUeiiden
Betracütttnjjen'gesdliieSit. Beine Metbode ist ^e Meibo«
de der Beziebungen> d. b. die Methode, neibwen*
dige ErgEnznngsbegriffe, -w^ciin sie Versteckt sind, aufza-
sMc)ieDi, .und sie gr^^et sich «nf die Annebaie von Wi*
dierspruöben in dem Oegcbenen, tv^elcbe tn einem boherii
Denken bintreiben« . Die Bearbdtnng der Begriffe ist aber
tbeils Aufklärung und Yerdcntlicbung; bieraas entiitebt
d/ie Log^k^ die er von psycbologiscben EiqmiscbQipgen
freigehadlen -wissen will; tbeils Veränderang^ Beriobti»
gung, Ergänzung; bieraus die Metapbysik, in welcber
«r saweilen auf die Lebre der £leaten zurückkommt.
Psycbologie, Naturpbilosopbie nnd pbilosopbiscbe Heli-
gicttislejire sind ihm Tbeile der angewandten Metapbjsik*
pife yWisseuscbaft derjenigen Begri^e aber^ welche mit
einem ..Urtheile des Bei&dls oder MissTaUcns . verbunden
sind (%tbe(iseAe'nnd moralfscbe BegrilTe), ist dieAe-
«rCheff k, wei<JB6/ atrf das Gegeb\ene angewandt,' in'eihe
Rei]^ jron flunstl^eliren iibergebt, unter welchen die^
deren Vorschriften den Charakter der uotbwendigen Be-
folgung an sieb trägen^ Tugend- und Pflichten«
lehre (prakt. Pbilosopbie) ist' In allen diesen Tbeilen
stellt der VeifJ^sehr- eigne, stbarfsftmgfe', über oft durch
E^pe dn})kIt'A9^i<^ten «uf^. "vrel^e j^den p}ulds(phi-
4f^it, $eUisjt4«i»Jw «nr PriM'aug anregen köanen) ß^ Ag
4ms; TlKorie. :vwi. 0en Störungen nnd Selbst^rbi4tloottiil^
dl^iW/esen, in iseicier d^cfa |latbemaU]| be0rM4«t^K8f^
^Hl^iilM P^rf^dogüe, im4 die Ansiebt von de^ TorAV4^
la^tt» 9iß Kr#ften; fo wie pberfaaupt 4ie ganze Pr Ski
feng 4flr/l|ei^4ch.^nden paypbologiicben GrnndirorstjeliM^ti
gfiin, fiirner. die Kritik der K^ntisq^j^n JF^eibeilslebre*uD4
aeioe «igena deterniini^tische.^i^JUtine beibnilz«^). seb^
btADhlenswerih lat. — Dun »abert aiqb in Hinticbt auf die
Aa^ehlftber 4a« Yermogen d0x ftaele 8tie4«nrot,)L,k?)t
|4ft m. Peiiode. IL AWduL
^, VtB' System «od dem des Hr»» Piof. flerbart« Uaigdi»» X8i7* 8<
^^ Herbart'» aUgtmcJM Pidagoiik cl«. Gdtt. ito& «• •• F^^S-
dchrirteo ( Ptfil|iloszri Idee eioet ABC der Amchaiiiiiig wiweo-
'•' ftClMfH« aiugefiihrt. Gött.iSos. II A.4. tJeber dca Suädpatiei d«r
BeurtbcUmig der peaulosu Lelimeihod«» fireaea» ato4.) ^cracr:
üb. philo«. S(udiaiD.Gi»lt. 1807. 8. Allgemeine praku PbUoaopliJe.
'GoIC. i8otf. 8. Haoptpancte drr Hetaplijailu GStt. 1808» 8
1 AbJka»dltti>geo ans dem GebnU dor ap^cuL Pajckologi«, ioa &ü-
. nigab. Arcbir fiir Philotopbie. Köuigab« 1811 — 12« Beaier-
' fcnogeo üb. d. erateo Ürsacneo, wekbfc das EinTcraiandniaa ä!».
d« «ratan Grande dar praku Pbilok. aracbweran » «na Ahhawfl.
' io dea nachgelauen^n pbilo« Scbilften Ton Chr. Jacu Kraos,
Königth. 1813. 8« Xbeoriae de aUracUooe elementonim priacipu
* . melapbjaica. Sece. I — II. Regiom. 181 3. 8* Lehrbaeli x. Em*
ieitung in die PbiJoiopbIe*K>üiug»b, i8i3.8* H aehr ^tgau Aiug.
ebd. 1831. Lebrb. zur P«jcbologie. Köuigab. n. Leipz. 1816.
»^ . C^ber daa Biiit, KSuigab, 1819* 8. De atteoUouia mcnaiin
• «aOMaqae prijnariia. Pajcbologiae prioctpia ataUoa et maebaoica
' exeiiiplo illiistraturua etc. Regiom. 18:1a« 4. üeber die Müg*
lichkeit und Motbweodigkeit Mafbenutik anf P^obologH «■»-
j weodea. Köuigab. .]i833. 8. Pajchobagtt ato Wji*aeaack«ft, nei
gegründet auf Erfabrang b. Matheiualik. II Tbie.
1834. f. AUgenieiae Metapbjraik ntfbaC dea Anl^Bgcn iL
. Ifbilo^ Natorlebrcw Enter bi«Cor. krit. Tbcp«, Ki^ttlgali. illaBw
j> f} .Efoat Stieda arotb Tbcoria daa Wiiaa» jaü beaDadatcrSicU
aicUt auf SkepticiaiODa etc. Gott. 1819» $. Paycbol«^i« snr Er*
klar. d. Seclenerscbdntuigeii. II Tbie. Konigab. i8aft«^a6*
... ■• I .
5. 411.
V
Schleiermach e.r.
-• ' BbMifiüb nicht durch AnfiteUnng tihtB p1iilo«ophi-
•riieii Systems^ aber um ao tiefer und tiittItigeDder durch
|<eigtreiche, origin«]le A%isicht wirkte in "99 ort und Schrüt
det atfhxrfkinnige Theolog Friedrich Sclflerinaclier
(Wot iet Theologie und Prediger in ^rllu, ttShtr in
Hiälle, geh. sü 0re8Un*i768) iur die fr^ie AoablldBng
der Philosophie, Tornehmlicb Atr der RetigiMklelir« und
ttkik. Nach seiner iräh^ren Darstellong ») Itet' die Re»
K^ion mit der tletMphfsft nnd Moral »war gleich^i Oe*
geiiabind, das üniTersnm und daa VerhlltniM d«s Mm-
•cheii ku ihm 9 aber sie iihd in der Form lr«nclueden.
iU VMkn .ist ^Rfie4«t Dtnken» noth HäUdn« foudahi
AiMtbraanf uad GefiU), b«ide in VOTbindttiig; lebcndigt
Aiiaöbamanf dts UimrestuoM^ weMie sieht atolt- findig
oUue Gott dabei sa inlilen und sn Laben «Is die Ibben«*
dige» ewige Einheit für dieeea AU, durch welehce ailein
Gott in das fiewusstsejn des Menscheft tritt Alle Bege««
beoheüen in dtfrW^U.als Handlotigen Gottes rovsteUeOf,
ist Religiöti \ den Weltgeist m lieben > und frendig sei«*
Hem Wirken zsschauen, ist das Ziel .derselben. Dm d)ei{
die "MMt tamsdbatien und Aeb'gion sn haben , nmss des
Mensch erst' die Menschheit gefunden haben, und er £n-«
dcpt sie utir in Liebe tnd duirch Liebej HitSen in der
Endlicjik^it eins werden mit dem UneiidUoben und ewig
seyn in einem Augenblick, das ist die Unaterblicih«
keit,d)ßr. Beligion» Die Eeligion erscheint aber immer
noth>^ndig in besfiiirtitor Form, und daher verwirft
Schlei^rmacher die s. g. natürliche Rdigion. In sei«
nen nenern Werken l>) sagt er: die Frömmigkeit an si^h
ist wedeo wi Wisaeot n0c]i ein Thun, sondern m% Nei«
gnng und 3est.imy|itheit des Gef&hl^, die l^öchsfe
9tults des meitscMiohen Gefahl»; unter letzCerm aber ^er-
steht er das unmittelbare Selbstbewusstseyn, wie es^ wenn
nicht. f^usfC^feaV^ndy doch vorzüglich einen Zeiltheil er-
füllt und wesentlich unter den^ baM sbirker, bald schwa-
cher entgegengeseUteni Formen des angenehmen und un-
ai(ge{^km^|l ^spheint.* Dieses Gbfühl ] wird ferner .dar^'^
gesetzt, dass wir nnserer aelbst, als schlechthin abhängig
bewusst sind — dass wir uns von Gott abhängig fühlen,
welches Gefühl daher auch das Gleichartige aller Reli-
gionen ist Noch grossem Einfluss auf die fiearbeitung
der Philosophie hat jäichleiermacher durch seine mit acht
platonisdier Dialektik vertaaste Kr it.ik de!r üoral e)
gt&mmrt, in weleher die Mangel dtr biakerigen Sitten*
lehse da. Wissensokafk (von Piato bis Kant und FiokteX
rtndi daOurch indsKMt die Anfordemugea «n eine wisaenr.
•cMUMit Eddk:in. V«tehiiii| adf «^ bit^sde lite oder
4^n obcvaieii Grundtatz » ja fies^iehong auf ädß cinBehicm
diüSckeo Begsiff«) -nii^l ihxfin ZuMtimenHang nii ihrea
•bmten Cvsadeny utiä abdlic^ in Besielmng auf di«
VoUiiaHiUgkett 'm|d AätbikLung dea aChischen Systanu
»eiBterliäft enfhillt werden j to daBs ohne Berückaiciiü-
fung dietar Ontarsno^angea eine bafera Begrändttis§ und
An^u^ftuig der Etliik dumoglicli aejm "wird. Vornäim-
Kch hat ScUeierinaBher darauf aufmerkaam gemacht > data
die Begriffe dei^ Pflickti der Tugend und der.Gü-
tet edeto Zwadfo des Lshens der SilleAl^ire glaic& ve*
aenüich afaid«' Endtinh hat aich 8. Aach durch «igena
Forscbutageu tun die Gefchichte der Philosophie gnusa
Verdieiiat «nforbea iQ*
a) S c hl c i e r m • e li e r über die Rdigioo« Reden an dk C«bUde-
ttn Wütep ilircii '^«Mcbtwn (cm aao^yn»). BerK 17994 III t^toi.
Aufg. iljat.'tt* Moii6logeii;'ei^ Keiijd^r^i^ew lU AMMp Bcii
' ^) Der ctirUtlipbe GUube i^acU den GrandtaUfn der. e^« Kirche i»
ZuMifmittilinge dargeslrflu 11 Ude* Berl. idüit 8* 11 AiMg?
e) GmoMtiieD einer Kritik der bi«faer(g. 8ltt«nUhre. ^«rl* f8o5.
. . 3. U Au^g ? üpbec ff^, wi^.' Qf^*^(Vmt 'de» Tagaiidbigiiai ■
den AbbuiiiluogtD der küa., Akad^ Bei|, i8ao« 4«.('
d) in d^a eobnn oben f ngefahrten Abbendtttogen* S. d«a Bagiitn.
Iheber gchütt ancl^ die I}eb er tragn'ng des Pl«to> mdbti i
: Abiiandhutgen über ihn* ' ' *
Systöae, welche d^n Kriücismiis ätts^nbil-
den streben»
Andere Philosophen aoditen einen der htäkr mng^
fuhtfeü Standpnndte ftsUcDWteti, und die mif rlmiaailwii
liegende Anficht «u berielitlgett'oder tn ▼idlfcoüinBan mn»
gebildater Form dcg:ttiiät«iUeu« Oida gatdiah bt HlMifH
Krug. 5. 4lj/ SiS
it$KtitUi$mni, imth Wilb. Traiig. Kr«g (g«b.
1770 Bei Witlenbergi Pro£ ih Leipzig, Tovlier iu E5*
nigfb^rg) tuid Jakob Friedrich Tries (Hofr. tiud
Profi in Jeiu> Torber in Heidelbergs geb. zu fitrby 1773)1
welche Kitr Uerbeifuhrdng eine» besonnetieirn Philoso*
phirent rortü^lich mitgewirkt hkben. Beide laben di^
kritilche Philosophie weitet* ausgebildet Krug, indem
er lie in der Form eines Syslems darstellt > welches er den
trenscendcntalen Synthetism.ua nennt^ Friek^
indem er die* kritischen Untersuchungen Kantus durch
seine neue Kritik der reinen Temunft su ergänzten
ttttd n irei'besBtirn suchte. Mach Krug ist da»" Philoso*
phiren ein Einkehren in sich selbst und ein ^Aufm^rlteit
auf aicfa aelbsti um sich selbst an erkennten und sich selbil!
s« Vorstehen I und tfaduifch <um Frieden in und mit'sichf
Mlbst •«' gelangen» Daher ist in der Philosophie dak er-^
kemiende Subject und .d«a su erkenhende ObjeCt '€ini
und dasselbe/ Die^Grundlebre, welche dem Sy«tebi def
Plulosophi« Torhergeht (Fundamentälphilosophi^);
iat 4ie'llntei9udiuttg Ober die philosophistrhe Erk^tintnlss.
Sie fragt hanptsachlidk'fl nach dem Atisgangspundt'e-der'
JhHrtnmpks' (oder deiy öberalen Principieik ). Realprin«»
cip ist das Ichy iiHefern ^s sich selbst zum Gegenstande
d^ Erkenntniss macht (das philosophir^nde SnbjectX
Tos ihm als Pi^ducenten lind Wesentlich irtrschieden die
Idealprincipien d. i äh materiellen' oder formellett
Grnndsätse der philosoph» Erkenntniss. Materiale sind'
die Thafsechen des BewuesUeynsi ui> Begriffe gefttHi^
(alle fitose ausammen der ScUt ich bin Aitig,) formale
(welche die Form ^r Crkenütnisa betänime«)» die Oe*
•4ilae meiner Thätigkeit^wid d^ese shtd so TieUiußh) als
dlia tl^abgkeit^ das oberslet ^uche Hafmoaie in aller «|et-»
nmt .Thitigkei^i i) wie weit diese Forschungett gehea
sollen (absoluter Grinxpunct des philosophireiU}.
Dea Bewnastaepi isl eine fijntheae des SeJTiä und Wia-
&t9 4^j^ Um
{»4« III. P^ripde« II« A4>scbn.
.im Ichs ;^eJeB i«! eine viLc^^; dieas.fii^t Tortii%: iuH
Sejn und Wissen in nn» ar«pr«(nglich (a priori) Ter-
knupft sind; di^e tr^nsceo^dentale Sj^these ^t aj^p dia
araj^r ÜB gliche und iuibegreiflicl|e ThaUache^ die alt
solchW niqht weiter abgeleitet w^den Jcanp, inithi|t der
absolnte Gräntpitnct des Piuloaophirenfi Da Seyn und
Wissen, welche im JBewusstseyn vpr^inigi sindj »ich »idil
ans einander ableiten lassen; sa sind beide Ursprung*
lieh gesetzt und miteinander verknüpüL Das System
der Philosophie« welches dieees aaiümo^^ hei^t 4ahor
tr^nscendentaleip Synthetisipus, 3) Wi« yM-
fach ist meine Thaligkeil? Die urap^ün^Uobp Xhüjgkeii
des Ichs ist immanent ( hieoi etisch ) , oder tranaeanl
(pxaktissch)i verschiedene Potenzen beider sind Sinabcb-
teitj-Verslapd, VernttaA; Die Philgaophiß als Wi^s«»-
schaft von der ursprünglichjen.GeseKmtiaaig.
)^f»it «des menschlichen Geistes in aller aei-
»er Thätigkeit theilt ^ich ^ao in ^thcAJ?#*,Uche
und praktische. J^rstere a^fa^t in iViri^aJ^ (X^««^)
und materialeC wiche da$. jp^tofialo Deiikm. «n «icb^
9der in besonderer B.eziehtuig ai}i( d^« G0£^bl bi^4dbl«t —
Meiaphyaik u«^, ^^stheMk,); leU^e^^ #bfi»6ilis.ij^4o»»ala
(R^chlalehre) und materiale tTwg^ij^l.e.hrcwiia Ra-
ligionsl^^jjejl,, Je4e beV:^|chte(^4iff Gjflset»wA«ig*
l^eit des me^c|jlichen . QeisUf in andei^r fiecidilwg.
I^ieas hftt Kxng.^ut uiijem^iier I)eu^li.chkeili i« |i|^lv«9mi
Sfhriilen durchgeführt.
,«^nftem A^ dse ffiber •»g.ialiit*, f^taiUk^ imd a«d«
der Philosophie- Mfei.*en, ,8ol. 8., bejer dic.Mciho<& de*
ii^L^'^'l^T"^:::^}'^ ^''"™ ^'*"' ^^^oreiMxen Philosophie
, ,«phm.,J^ehre oder Ai^th«|.k,) itö^igpfr. ,,ßo6,J.,i, lU.verli.
Ana. i8a5. IIl Th. S^siem der praki. Philo. (1 Recbt^ll^
•f^dm^). ia llstnerm ll«.i^.. <i^j,,^; ^^ DfctfnaotAi, H
Trics^ S- 4i3- «^'^
Iflrii. der philo«. WW« oebM il»r«r LiieraC «. Gcieb. ly Bd«,
Leip£« iS'2j» ff. 8. Apboriimen xnir Pfaitoi. d. Heolit«. I Bd.
Leif*. »800. WtWttiPcbih Abbiitidtuiigen ^»Is FArtfttltmig). Lm.
|«il. GitMidUg« xu.fcWer iwflMii Xb^titi dte« GsfikhU und dtf
GenihUvermögeüs. Eid Adihrppol. Vcrtocb* Köoig^b. i8a5. 8*
' DikSppolitik od. neue Bestauratioil deV SuaUwlaeaM^. ibitUU
' dti Acehltgefteiftct.. L«^i* tQ^^^ 8. P»telo«ie qd* Gl«^]>^
Abergl. n. ÜogU etc* Aend. ibaS. 8i Da« Kitcbcnretbl tkftl^
Graodf. dct Vcrti. el« tbdi i8aB. 8* üiiler den firab%m did:
* B^lef« ob. dac PerfectibSliüit der ^«offeulMrten Beligiton {m^pp}»
Itm 1795 — 1^96.8* VorlCTuni^n übi den Einfl* di Pbiloft. auf
Smilcbkeilj Beh u; MenicheowobI , öebu Abb. üb. dten BegküT
«k di^ tbeiW der iHiilo«. ebd. 1796. 8. VwleittttBrt ™»***
wea^DiL Chirakter der prakt. Philölk ebeofeo. -^ Kleine pbiloft.
Scbrifteoi ebeoaö. Vöo der OebeHeugüttJ nacb ihrea terath«
ArtM tt; Öradeni ebd; if^. 8. {taöBjm). BHkttAatfttBk» «lu toil<a
t
teeilifcUifchtä' lEÄehttlttf8»Verttj5g*»8 AiAj ntad . will «iW
ferB6.i*rub^ fti ]PliÜb»otÄi» aünJl» )plrilbsöl»1li«lfth*
Anlbröl.ölögi»'h«tviorbtiag«tt. Etfiild«; »*i Mtafc-
iwei ÖrniidfeMei-, i) .^di» falsch* tegiM*« IMipttritft»»
seiner Lfehfr», iiicli wildifet «Ji" «* HttoirfeesÄtib dw K*.
tegörteed autcl» tran«tfeiidelif«lieV di« GuWgk«tt d*r MeMf
dbrcÄ ihbralisbli* BfeVreisö *tt Itfifatn stttfal«, ata^l«
fcenii biitfb Be^fei* atolf di« toMhitttlfeat* EfkbhütiliMr
d«i> tfertaüttft «ui-ückiugfehish« (Ättdahfeirntaij att jASoblV
2) „dittVetwedUelUtig t,.ybllöiögi»fe*MÖtt«riudültt.'
w»ri «bW tTiilb«it.lii8th» Ofebmeto^g«« *>* PMöW»-'
ptiej äw t»yciibibfel»tii8ii HaiftAufgiiteafli «Iwf mtajfiiy*'
feik »elbst« Dett gt5Mtert «l8*rüiÄ kh» di* fcWrtiiMiMl'
täxH «etzt fei? iii diö vbllstÜüdJg» '»»ÄbWÜiahhg »Hid? Äi*
tirbegVi»» tmd'»t**^«*l»^'^»** '**'**' ** «Mhak» TlKrir
der Lfehrö tant** i»t Uiiil darf t^Wstf tt»d lU« SfclftWiil*''
äigibif *iririir^iatiwai*tf PÄab«l>jK«*. ***»» «Nibk'««»
tiitt $
jmi€ £#U«r dm*ck.8inii0 Unter^c)iaiigi^ in Ktm^s Geiste
gehoben y und namentlich der bei Kant tniMiangenen
.0 1 a tt b e n « 1 e.H r e 9 als dem Mittelpuncte philosophischer
Ueberzeugung, eine feste wissensehaltliche" Haltang ge-
geben, za haben... Jene gelien, mit Kant^ aus Ton der Be-
schränkung des Wissens, weisen, dann den reinen
blauben der yernunft an das Ewige auf, und las-
' sen ihn. lebendig werden durch die Ahnung« Nar um
sinnliche Erscheinungen wissen (Wir; an das xrahre
Wesen der Dinge glauben wir ,_ und das Gefühl lasst
uns die Bedeutung des Glaubens in den Erscheinungen
ahnesy der aus der Beschränkung des Wissens entsjMnngt
Olatibe uiid- Ahnung liegen tlso nocd^ über dem Wiesea;
worin sich Fries Jacobi annäherU -— Seine CJntersn-
chungen haben fiir die Ausbildung der philosophiachen
Anthropologie, welche er für die Grundwissensdufi
aller Philosophie hält, b^sondern Werlh, und enthalten
i^^e eigeiithiimliche Leeren i^ der Theorie des Gesistes-
l(S)»ens, oanienpioh die Lehre von den dijei^ Grtmdanla-
gen: ^rkenntniss^Gemüth (d^s Yermpgeq^ sich zu interes-
Wtn) lUid XM^fiity unter. welchen die erslero yoa. al-
lein .aqdern T9TausgeseUt wird ^ von den drei Bildangs-
sUifipn; Sinn, Qewob/iÄeit, Verstand (als Kraft
4fif Selbs^b^ehen^schung. und Selbslbildung )| von einem
9if^yi und hphern GedapkeuJauf j von den Schematen,
-von der qualitativen und quanlitaiiven Abslractioni der
Jg^l^ildiingfi^raflj , von der . jnathematischen Anschaffung,
"ton 4^^ Au£|ier]uan)keil, dem Unterschiede des' Verstau-
d#^.,i)||4 i^ Y/ernli/ift . Ebenso entiiält seine Logik,
die er 4iuurqh: eip«) antropologische Unlersuchung vorbe-
iQ^^^t (:anfhr,opolpg|8C^^ Xogik^ y viele eigen t^ixmliche
und fr^ende :fctrsch;ing;en^ namentlich über Schlüsse,
l)let)ipd#,. System,;, Die f^riiktische l'hilosojiliie be-
Iriichtet er ab die, iffiba:^ voffi , Vfprfk ^nd Zwecke, des
iyie)||^9)ili£hett Leh^ns.,j|»i|l .^j{ i^^i^/p^^r JP^oiophisc^
Lelire yon äer Menscbenweulieit, Tn ihr findet, sich Ah
Endflbsicht Aller philosophischen^ UntersochBiigen. Sie
begreift die Ethik und die Religionslehre (Lehre*
Tom Zwecke der Well). Erstere ist allgemein^ Ethik
(Celire voifo ^^rOi imd Zwecke der meoschlicheri HaadP»
langen )y Tii,gänd|ehre und Staatslehre* - Seiner
Darstellung möchte man oft einen präcisern/Styl nnd
eine klarere. Anordnnng wünschen a). Fries's Ansichten
Terarbeitet Friedrich Calker (Prof. in Bonn) in
strenger systematischer Form mit maBchen eigeniUimli«
eben Bestimmungen und Terminologieen ^). Ihm ist Phi-
losophie Wissenschaft der Erkenntniss der Innern
Welt; Psychologie, Logik und Metaphysik (CrgeselE-
lehre des Wabren, Guten und Schönen) Theile dessel-
ben. Auf Theologie hat de Wette (Pro£ in Basel) Fries*s
Ansichten anzuwenden versucbt.'
a) Friea («utser dea obeo S« 5p8 a« 5^5 sogef. polem« Scbrif-
ten ; etni^ea Abbaiidl. in dea Studien tod Daub ao<l Creuzer,
w iftsh^rto itoAClieiDat., BMarMritMiiMbsftl. u. polit; &chrifl«ii>:
SyfUMM der Pbilosophie «Is evideote Wii«eoach«ft. Leipz« i8p4.
8. Pbiloaoplilftche Recbulebre u. Kriiik idler posit, GeMtzge»
bttog. leiHii .i8o4« 8k Wiit^o, GUnbon 11; Afanong. Jen, i8o5«
^•ueiKritik der V^rouaft.. Heidelb. 1807. lU ßdie, 8,
11 AuQ. 2838. Syatem der Logik, ebd. 1811. U Aufl. 1819. 8.
Allgftln. sUiiarecbtl. AoMcbteti. 1816. 8* Vertbeitngung meitttr
Ijeiir^ v<Ki «Wr SUioMtuacluittung gegen die Aogriffe des Uro« Dr«
Krusi Keiubold. jeoa , 181^. 8. (bezieht sieb auf e'me Receo-:
aton aeiD. Syst. der Ldgik In* der* Jen. Lit. Z. io4, »819.) -—Da<*
• $c$ß9i Em« Aeiabold Bericb|igia»g •Ulgffr Miaa^iCK^atündnUif»
• 'Vrelcbe iii dea Hrn. Hofr. Friea Yertbeidignog aeioer Lehre etc.
g'g«n meine ADg^ifTe alch elngeachlichen haben. Lcip«. 1820. 8. -^
JOandbuefa der aJlg. Ethik a. pUtoa. JMUnaU ebd«.iöi& U. Hand?
buch der paycbol. Anthropologie etc« 11 Bde. Jena^ iSao — ai.
8. Die fnathemat. Naturphiloa. nach philoa. Methode bearbeitet*
Ein Versuch etd. Heide A. i8a3« 8« Julius u. EvagoraA od. -4«
Scbüuheit der ^eele^ ein philo». Komao« 11 Bde. ebd. iQaa,
Die Lehren der Liebe, dea Glanbena n. d. Hoffnung öder Haupt-
^ aäfae dfer Tugeadlehre u. Ölaubenatehre. ebd. i8a5. & Polen»
$<tir'i(tett, I Thf (worin die S. 608 genaoul«^ Schrift Teroe^t
ciiUialten ist.) Halle, i824. 8. S}ttem der Metapbyaik. ' Eiii
Handbuch fiir Lehrer 11. zum 8'elbatgebraueb. . Hcidelb. t8^ 8^.
&>.C»lkf1r'ik (JrgcapUilehre (^ea Wal^fea, Gute<& u^ S«hÖQen, BevU
1820. ^ Propädeutik der Philoa/ 1 Ueft: Methodologie der
4j|0 IIL Pcariode« J\^ A^$ehjt.
iarliclier Üebentclit. ^beod- i6in. 4. U»ber dii 0rd^utnnf
V der Ph^lo«: Qerl. l8x8. 8. D«ttkUfare qf!. Lqgik iu 9i|4A^
. |ii^( fr A^r)#M der G«t€h. dera« fioiin^ 4^^« ?i
Ansichten 31 welche aus. 4?T Wentitiitslehre
^ heryorgegangeu sind.
pentier yqn iqehr G.e4iiüth| aU S9liar£iiqili nul^m» yoA
§^hf^0(; at|weicU^nd , eine G^ränzf» i^er S|)e9ulaijo|i u,
fi^( weluher der Glaube, anfiu^ge^ 4o«4en Gegenstand du
Gpttb'phf), Selige sey. 'Der t^lzte Spbrilt der Pliilpaopliie
(d^p Potens d^s £>Yigen) i«t nach seiner ^ebanptung der
frste sur Kiplitpliilpsophi^ (Giaabei Pptenx dt»
ßelige^)«^ 4ie8es jenseila; der.Speculai^on un4> de« Abto-
]|utei; liegende Qebiet liabe Seb^Uing nicht «nör^nnt
fHaa Begreiiliohe und Erklärbare falle dem .Wissen ^i
des Unbegre^liche i^n^ Unerforschlicbe dag^^n sey Sa*
phe de^ Religion, ßp bildete £• eii^e ypn ßpbeltin^ gans
yerspliipdene, meh^ ntystiache R^ligio^slebr^ aus. In der
. ^ayphplo^e i ifi w^pber er ac^ph n^ath^alische Schema-
t?ii ai^wend^t, ist dagegen deir Einflnss der NaUirphilo-
. aopUie nnvprkennb^. p99k b^etraphtet er siet 4^r $cbel-
)ipgi§phen Ansicht ^anz ^ptgegeipgesoUt , ^«i J&tttmen-
^ay-yv'issepsQhaft od^r Stapini\Y\ii»el aller PMlpsppliie,
lind yersacht die yerschiedenen ßhilos« W^^A^s^aflen
^\\ ifiv in yprf»jn4\ing zn seUen a). -r-? De^ gejetroUe
, Jfl[c« Wagpe^ (gegenw. pro£ «u W^rshmrg) ^rkfarte
f^e^f^I^s im Gegensatz yon Sphell^ngi da^t da das
Ab.spl^l^ ^ed^ir i^r^^ 4i^ ^^Igemeinstea Prfidicate d^ Er-
^9|inen8|» nopli d^| S^jm errei^pht we^^ l^pnne^ keine
£8cheni»l]r«r« lYagni(n Ktanst: $. 4l4. 551
Wisieniieb^ft Vonf ihm mdglicb sey. Es'mfiftse SaTfer durcb
freie Anei^kennung ror au agesetzt werden. . Von der
Idee der Gottheit mfltose alle Coifstrtietion erat ffnfan-
gen , aber sie dürfe' nicbt in dieselbe bin eingebogen wer-
den. Die lebendige Gestalt des Absoluten sey die Welt,
welcbe in der Extensität acb äffend (Natur), in der
ktenaitat erkennend (Geiat) seyj'Äber beiden aber
aey die Seele dea Ganzen , die Gottheit* Tn der Folge
bebatiptet er, die Philoaopbie müsse sieb in M&themalik
auflösen; die Pbiloaopbie müsse seyn ,,eine aaf Religion
mbendei in ]i¥eltgeschicbte und Naturwissen-
a>efaaft«aflcb«ulioiiey im Gleichgewicht ihrer beiden
£eten-(des Idealen und Realen) durcbgefabrte , und
durch 'das in der Mathematik aalbebaltene Weitge«
aetz' organisirte Wissenschaft. Dieses Weltgeseür sey der
Typna, in welchem akh Gott seibat in seiner Oeisligeu
und pbysisehen Welt offenbare ^ nnd welcher eine zum
Grunde liegende Einheit, die sich e n t fa 1 1 e t, ttnd e ti t-
g^eg-engesetzte Formen dieser Entfaltung nachweist.,
Dieser Typus liege aller räumlichen und zeitlichen £r->
"iirh^inung zum Grunde, und lasse sich als Zahlen- und
Figurenlehre dar&tellen. Wagner^^^ill daher in sei-
ner sogenannten raathematiacben Philosophie
oder philosophischen Mathematik zeigen, da^ in der IIa-
tb^matik dieses Wellgesetz, folglieh auch der reine Ty«-
pua der ideen liege , nach welchen die Philosophie cotf-
afruire.' Dieses Weltgesetz bestimme die vier Momente
aller Cntwickelung , der Geschichte, des Bfenschenlebens,
und jeglicher Malurerscheinung , nämlich: die Ursprung*
liebe Einheit^ die durch den Gegensatz anfgescblossene
Einheit (bnplicitat) und die wieder hergestellte Ein-
heit. Wagner hat nach dieser Methode, welche an dea
Raim. Luiins nnd Bruno's Yersucbe erinnert^ insbeson-
dtsre auch die Staats- und Erz iehungslehre be-
bandeii ^). «-«Ein %ignm, von ScbelKn^ sich Tornehmllch
$$% HL P«rio4«> H AMuk
in der OottedcM «nC{ecii«iia«0 87^^«» lu« CmI da.
Fri^dr. Ji^v^t^*^ (friUier Profi in Jenn, jelct Privaldo«
€wt i|i Gdttipgen ) in Tersphied^neti , grosai^nth^ili »n^-
TQUen49t«n Werlpen cntwicliel^ in urelclitn oiiniGli«
aphurfsiiinige. und tugentk^ll|liobe Ideen' enllialtea tiad.
9ein QfiaiiUetiE ist: dfi»^ Urweten Sit de« £wige abevN»p
l|ir und Vemuqft^ $Hb den beidw Nebentpbiren dee CmT«r-p
•Jims; fber eben ^w^bl fupb cU« Weeentliobe in beide»»
^^d l^eider lebenyoUe D^rchdrin^ng. Hieriii liegt eaeh
dfm Gr\i|id«9heiiii^ allef {jatwickelung ^ndnemen^ob^deF
f bilo|M>phje, irelche ifph ibeü|; in «Ugemeide Philoeopkie
(QntqloKie)« feriier in Vernunftphilo^phie» Ketiu^pbUo^
fpphie pnd «yn^l^etiiche Fbilosophie, Die Ajelbenaetik
erMart er (ur mw vntWgCQjrdtte^^n Tb^ der Fbilo-
fP|)bie f),
f]| Eic||e«m«7«»} dl« Phlkiopliie la Ihrem ÜebOTg*«^ 1»
'Micblphilofopbie. Erl^qg. ififp^. ( wori^uf Sc)(rlliBg i|diriel|; Plii-
lotophle vod Iteligion, •« oben«) Ferofr: Der Ereini( vpd da
Fi«>QdilBg. Cictprlcb« fiber da« Gleilige n. die Geickicbte« Eri.
^8o£!.8. EinleUttttg 19 die I^et«r »• (>ei€biph|f% Crl, 1806. & -*
Efcbeqina^er aa Scbelliug über drsaen ikbl^ao^ll« über cfii
jneiMcbl. Frrlbeit (nebil Scbelling'« Antwort In der alig. 2U:iUcbr.
ton aeMt«cb«ii fAr Oettt»€be. I{(d. l|L38fi.)*- Btjcbe-
logie IQ drei Tl^eilep, als empiriscbe» reioe y^ ange^aad|e. Stotig.
«. Tüb, rSiy. g. II Anfl. 182a. ebd. Religiontpbnosopliie. I
7bf Itutionarms««« T&b. iHitir 11 Tb. lljilioitRiiia» cbc«d.
4822. 111 Tb. $ap«raamraiis<Dua od« d. Lebi^ voi« d^r OiTenbaiK^g
des A. n« N. T. 1824. 8. System der M^oralphilofopbie. Staii^.
e- T«ib, 1816, IioriQalr««iit (Nalerr««h<.) II Tb. ebd. 1619. 8.
)} S^^m der I4««1pbt|oa«ipbie n. •• •. oben S. 6a3« aol. q. Pro»
gramq^ über daa 'V^esep der PbUoaoDfiie, ' Qafab« i8q4^ 8. ^pm»
Hat f. W. Q. KuDtt. I Heft. Leips. ibo5. Vba der Philoi.
11, M|idt«4tt, WAr^b« i8q&* Tbeodic^/ Bamb« i8io. 8. Orwid-
riaa der Sta^Uwi^tenc^h, n, ^pVuWf^ Lein. 1^6, 8. Ifadiemefrtefb«
Pbiloi. ßrl. i8u* (In fataHcher 'Daratelluog: BuchwaU
£l«iM«D|arlebre lirr Zei(- und Rnangröaseo. £rl. 18 t 8. 8.) Der
Slaat. >Yiir«b. )8,{$. {(. Reli^iqu . '\YtMeiwebaf^, Kuaai ^. StM«
in ihren gegenseitigen Verbaltoisseu betr. Erl. ^819. 8. I^ie Ver-
klirmig der Wii^eoacb« Aufsatz in d. Isis (ron Okro b«ranagege>-
ben.) 3(1, ^82Ut Qa* Sj(s|ein des. UiKerricbta oder ^cjM^ n.
Mcthodol. des gessmiuten Scbulstndiuins. . Aarao^ )8ai. & Seine
Ideen zu eipft allg. Mythologie der alten WelU itVL 1808.
in^n fbepf^i« fc)iq^ ^ 4i«e AlMMl^ Ycr|U Idecilie'e a*«
V« 4Im]>. St. IV, iSj^l, ., . ,
conioQCÜone, ' Jetaa, lobi) Gronilftta der hiitoruclieii Lo^iEX
\9t*F9. ebd. lio^l GrandltiH itr MatarrMmg ia«. I äUk: 4h^
)8o3/, QriiodUgeeia«pfaUp%S7«UiiiAd«rMaififfaiii(ik, ^;7|i»4)^l^«il« *
1^04; u. Einleitende AUiandK sa dem Toti ihm mit FÜoher
'UtcmL i9ia. Inritttgegtfc» fielirb^ der AtiUimciik. AtMtn^g W
{(•turnhyotaf hie ( aiMh mit d«i| TU^ : fi^twurf 4f« &r»k«l«l(
der Pliiloa. I Äbth. ) ebd. iSoi. Sjfitetn der Sittenlehre f^and.
HVIwMM^aAl. Bigrilttdmif der' SiHenMitt. Letpt. igio. (bn4
Tojlewlei^ Das Cc)»U4 dev BfeiMipiiM^ OrM^ i^K« II A^
1819.$^ Tagblatt de« Menachheitlebena. ebd- 1611. '4. Ofa*
> tio ilc atleniia Iramaaa. BeroK iSi4. Sp Abriaa dea Sjatema der
Piylo^ . I Ab.i|u Gott. a9s^ &. Abriaa daa Syaicma dar höffk^
ll Anag. ebd. i^iS. Abriaa de« Sjratema der Rechtapbdos, ebc«d« '
' ^«aa, Vqrtctnog^ii %ber du £l;^ei^ 4er fhj!LQ$^ cbd^ Q* ' '
f. 41*.
H Ä g e 1.,
Iker tfefiiniiige Denl^ Georg Wilhelm Fri«axv
Ü^C«! <g^ Sit StattgRrd 1770» geg«^w. Prof. m B«r«
Jin, Tarher io ^eaa, JVurnb«rg und Heidelberg} (Tgl. §^
403.). Tartv^erf spitlerliin die inteUactaeU« Aitiebeuviig
der I^fttorphilosopliie und streM die Bhiloaopliie a«, ei-
senk hegreiCliehea Witten dnrck Dielektik m^sso«
bilden. £^ erklärt aie für die Wittenachaft der Ter-
«i»«fta ia «olerii. lie ihrev ielbtf «)e ellee Seynt in
«einer notbwendigeA Enivickelftiig» in.. der Idee betrutat
wird; ihr Pripeip iajfc: alle besondere Brincipiea in sich
9U entboten. Weil die Idee nnn die lioh «elhtt gleiche
-Venivckft iüy welche^ nm for sich ni seyn, sich gegen-
«her stelU^ und sich ein Anderes ist, aber in diesem An^
dem sieh selbst gleich ist^ sa xer£KUt die Phikuo^e in
1) die Logik» als Wittenschaf^ der Idee an und for sich;
%) Nalurphil^sctphie^ als Wissensdiaft der Idee in ih«»
rem Andersseyn, oder ihrer Entanssernng *, (der Verounftt
4i^ fi^ w der VMur ^nederfindev» ) aj die PhUo«o|^%
i04 ni PAi4d«;. ILJkfttchn.
•icli surückkehrt« In allein Logisclien gibt es drei M o-
inenterdas abstracte oder versUndige, welches den Ge«
getuUnl in deiner fieslinndieil anffiust und sein«i Unter-
schied' von andern festhalt *y das dialektische oder neg«-
tiT^Ternwfdge, welches in dem Siehenfheben «olcber
Besüinnraugen , nnd ihrem Uebergehen in ihre etitgegen*
gtsetxtea bestellt, und ds» speenlatire, >wodkirofa di«
Eiialieit der Bestimnrangen in ilper EntgegenkeCsung auf-
gefasst vrird Hiermit ist die Methode bestimnit, wel*
che die Philosophie ra befolgen hat, nnd welche er hiufig
die immanente Bewegung (Selbstentwickelung) des Be-
griffs nennt. Die Logik ist wesentlich specuIatiTe
Philosophie, da sie die Bestimmungen des Denkens an
und fiir sich selbst/ und so die conoreten reinen
Gedanken, d. L Beg^i^e, mit der Bedeutung des an und
für sich seienden Grundes ^ Ton Allem betrachtet. Ihr
Eitnient ist die Einheit des SahjjeetiTen «nd Objectiren,
welcdiei-abeolutersWisaen ist, und au welcher derivebt,
als i^- seiner absolatcn Wahrheit sicU erhoben hat; die
flTil^hrlteity dass dasSeyn reinerBegriff en eich
e^lb^ti mnd nur der reine Begriff das wahre
Seyn is%* Dieeee Resnllal i«t der Pnnet, dareh t)v«1«
fhwHegers absplnter Idealismus . mit- ScheHing's IdenCi-
tatslelure rasatnmenhmgt, der sie in der Methode ganx
#nt|g;egengesetzt ist • Die Logik tritt in dieser Bedentong
an die Stelle der sonstigen Ifefaphysik, und der eoge-
^nnten Kritik, der Vernunft Als Einteilung der rt^inen
Wissepsahaft behandelte Hegel frilher die Phanone^
irologie d>M Geistes , oder wissenschaf^liebe £ntwi<&e«
lung des Bewnsstsejns , welehe jetzt Theil der -Geistes-»
]ahre wird. Die reine Wissenschaft aber, oder di^ Lo-
gik j^crfsllt in l) die Log^ ;des Seyns, 2) des Wesens,
3) des Begriffs oider der Idee. Die beiden ersteren Theile
lli%citei| die TOB ih^ sogenannte objectiye, der letrtere,
9phra|^t| die iHbJept[iY« (ipgik «hb. Mar diesen er*
sten Tliejl seiner Philosophie und die ]^hilQsopbie dee
]PecI|ts liAt H^gel l^isjeUt eiufiUirlich liebend^t, die
^^ri^eQ nur un Umrisse« Do« Weeeniliche im Mensche«
isl iiiin das Denj^en^ <— Wissen^ das ober Ibeineawegef
^U abstr^ct Allgemeiiie« dem Seaandern gegenahersleht^
fQnderfi das Jßesoi^dere enthalt (^die, concrete AUgepiein,
h^it}) daher unterscheidet er das gewöhnlich s. g. Den-*
ken yon dem begreifenden^ Das Penken bleibt auch
^icht hloss ein innerea» snbjectivesy sondern es ent«
schiiesst sich und macht sich dadurch als WiUe (prakt*
Geist) objeciiT. WpUen nnd Wissen sind daher unge-
^ennt und die Freiheit de« Uenschen besteht wesentlich
d«r4iii die ihm ^genuberateliendej gegenständliche Welt
zu der seinigen zu machen, und den ihm eingehornen
Cfiet^iiM an gehorchen, weil er will. Das Recht be«
steht darin, dass ^ein Desejii überhaupt Daseyn des freien
Willens aey. Dieses geht H^W in die Moralität, i^ wel-
ker Pflicht undX'l^igONg gegenüberstebeni un4 ober diese
erhebt sieh die Sittlichkeit, welche darin besteht, dass
de« Qandeln na^h den wahrhaft TernunfÜgen Zwecken
des Menschen eigpe Matn? ausmacht Letztere wird ob-
jeptiT im Staate und in der Weltgeacl^ichte. In B^
zifhnng ^uf das Yerbältnisa des Denkens ^ und mithin der
Philosophie, zur Wirklichkeit hat Hegel den inerkwurdi*
gen SaU aufgestellt: T^as Ternünftig ist, ist wirk-
lich (iat k^in Jenseitiges, ab.stract -leeres), und was
-w^rhiiph ist, ift% Teraiiiiftig; wobei es damof an*
korpmt, iu dem Scheine des Zeitiipben und Vorüber-;
gehenden die Substanz, die immanent, nnd das £wige,^
das gegenwärtig ist, zu erkenneii. Diese Ansicht wendet
er aaf die Slaatswiamensphaft an , als Versuch den Staal^
als ein in sich Vernnnitigea » zn be|^ie« nnd darzu-
stellen i «TT-. -nicht zu coustrnireuu Iq der AnwenduM
i(56 HL Periödt^ li iÜlischiL
äer Ibiisclireiteriden MetiboA« t^igjt sich ^*QMer Scliarf-
«inni «ber die Daritelliuij hai eint Trockeubeit und
Hortei welche das Verständniss ungemein erichwett a). —
In der letztem 2eit ist HegeVs Philosophie auch auf die
Theologie (von Daub in Ifeidelberg und UarJUeineke in
Berlin) und auf Rechtswissenschaft (von Gans in Ber-
lin) angewendet forden. Es hat sich eine sehr rerhreilete
Schule gebildet b) , welche alle Oegenstande des Lebens
und der Wissenschaft in ihren Kreis zieht. Die' grosse
Aufmerksamkeit, welche diese Philosophie auf sich ge«
sogen I hat nun auch k&rzlich mehreire Kritiken ver-
schiedener Art hervorgebracht c).
41) Heg er ^ Syarem der WiMentc^aft. Srffter Hieil. die Phäno-
menologie des GeUtei« Bamb. u. Wunb. 1807^ A/WiSsedsc^aft
der Logik. I n. II Bd. dU oS^ieoüvc,. Il| BdM^M(#»hjfCli«i
( mi( be». Titel : VTiBt, der »ubj. L,ogik o4er die Lehre jrom Be-
/ griff) enthaltentU Narob. x8iA—- 16. 8. Eocjfklopäcti^ der ph»-
losophieehen WisMnichsftca im. GviiodrUM eiA. Uekkib. »giT»
^ II An^g* ;8a7. (xrimdUDifq der Pi^U^s* de« Recja« (^^
Ifaturrecht und SteaUwist. im CirModriMe}. BerU ig^I. o, S,
an«h §ß 4<l3« neu x^ , , ,« . r .
^) ImSiaoeder Hegolf che» Ansicht echrlehoa i)^?«^.^»-
r'^ch^ {i^ttx Prof, su tiatUe).: die Beügion im iwaera VeriiäliB«
zur IVls»*; tiebit Danteltuog und Renrtbeilaug der Ton Jacobi,
Kaat, FkfaU u« Schelliiig gcmachtea Vmaehe d»e«dl»e* WMaea
ach^ftl. «u erforschen elc,, mil e. Vorwotce ton Hegel, Hddh.
1823.8. Gi-ODdliaien der Pbilos. d. Logik, alf Ver^. ein« wiaeeo-
f ohafH. Umgeaultung. Halle, i8a6. 8. a) Leop. Vb He n u i tf^ tProf.
i^ Berlin) Principien dsr Elhik i« hi«loriache9, fAtwigs^elirai;»
S^um Gebr. bei akad, Vorleaungeo. Berl. 1826. 8. S)J. Saliog
die Gerechttgk. in ihrer gelMge«cbtchÜ. £ntwieklüog ' dnrgea\H1i.
BerL 1897. 8^ ^) KL. Mioholtl, SytUm d. pItSloa. Moni.
Beyl. 1828. 8. 5) i, Rnat (in Erlangen) Philo«. «. Cbtjniev
thom. Mannheim, i8a5. 8. Die Encjklopüdie 6H' Fliilo«.
bearbeitate Chr. Kapn ( Eacykl»|i2d*ia der Philo«. I Tli..»lfe5^
UnTolleadet]| u^d am klarsten K^Qablei* (Rectoriii Bajrenib)
III s. System der theoret. Pliiloe. I B. Erl. 1827. -^ }o. Oro«
Maaaiiiann achfieh de idaaliamo s. phUne« idealL Bervl. m%%7.
4. Lehib. d. SLeelenwiäft^ofch. od. r«tipn. Vi^ emp, P^ch^, ebd.
1827. Logik. 1828. 8.
f) Uebcr dia Hegelaeh« lichre od. absolute« Wis«. n. modcmcr
Paniheismu«. Leins. «Big. 8. 6. H. Weis« 4 aber dem |rr-
gcnwäri\gen S|«i^d|»unci der plulo«. YCMfittßsk'U- lo b^««' G^
«lehuBg «irf d«« S^«cem Reger«, Leipz. 1839* 8. K. E. Scka-
I)ie&ett<)|f(|S:ffK^f9n.wd^^ H%
.^bart.k nncl ](• A, .Carg«iiiep tili# PliHff^. |k^«b. «•, Heg^r»
Xolbjrkt. der phiU WW. iDibei, etc. berl. 1839« 41. Briefe gegtii
. 4 U0(gaBt^ Emykh d» pfaiU WW. 1 fifufitrl. iSag. &
t IHe nenesteif Erscheinungen in der Philoiiophie« '^
,. U^Dtj^'den neueren sjatematischen V^i:«aidiicgQi ja^^
ile«tfcliea.Phäo4cgphie können f erd* Chrif toph Wfii-r
• e.'s a) (bisher Pro{; in Ht^idelberg) ArchitektoBikj^
d^ Vcrsa^he voj^ W^Kern ^), John Bar» ▼. Sin-,j
cif^r ^.) Karl L.ndwi Yorpahl d}^ vrelober djaa
Seyn ans dem Werden ableitet« Adalb^evt .Kay$.9f{
1er 's f) (^Prof« in Breslan, st. 1822) modific^9 i<^nU^
^jij^^e^^y.Davi^ Theod. Aug. Suabedtsfen's /)|
(Pj;öf» in Mifrburg) ^etrachhing des Mei^^cJ^en, velclie.
theüs Jacob i^Sy theil» S.chelliAg^^ Ansicbttn be^
rfibrty, die populären Untersuchnngen Toti C. F. W.
(i,ra,yej[l^) ^^^ F. tiplmaier, /*) Calk'cr^s System
^ 4td«) die origiftdle ide^ietisclie Aasiekfvndi Afi'tfaur
ScjIjtopehBänef i); V* fi^rget's if) Interessante t[at»
atdlangen^ (Prof. in Kiel) des^sidi in einigeii Paneteit
Hegela Anncbt nähert^ 1*1 eftlrunk*^» oben (§.388/Äot.
r) genannte G^nnfilage einer PhilösopUie der* Nat'ui:,
Friedr. Eduard Betteke'a /; (Priyatdoc, in Berlin^)
nifevie B^grftndtitig des Wi«8^ ,dQlN;li Erfabrnag^seelen«*
lefatre^ und Berm. Wilk. Em. -won Kejstfrliugk-si
m) (Privatdoc. ^in^fi^rllnj'AnscbaanilgspIi'xrosopliie hhi nur
angefulirt werden^ Andere baben durch philos. Lehr-
li&cher ' einzelne philok. Wiiaen^chsiften ' bearbeitet | SHe
Cjpb. Wilh. Gerlach n) <Profc m Halle). H. C. W.
Si^wArt 0) (Prof. in Tübingen)» Joseph HiHe*
1>raii'4.>) (Prof/ In Giessen, vorher lu Heidelberg). —
Ste>ii^etesl«n tkealogisohett Stwitightitc» &ber daa Ver«
lialtnias det Veuminft Äir' Offfe'ilbÄrung tinS Äer
Ff ^^h\it 4^8 j|B[enschen 2ur göUliclien Gnad«. Iml*'
ten &acli tat dt« Phüo)iopIiie Iht^r^ ^ielialit i), .nnd
es ist dm &reb«ii der Pliilosoptii« iMitima, mhum^nt
•ich ollne Aufgebang ihrer SiälbsUtandigkeit , iDniger mit
Beligioiizu Verbinden *y obgleich siicfa£iiligö die Philotopliie'
in Uystik aoflQstn wpUeyr. Uebrigeiiv ist neirardiiiy ii(e
psychologischd nnd änthröpdlogisbhe Richtntig ^) tmler den
deuucheil Phi)ösö|>&en , vornebiiilicli durcli deh GegenMüs
der willkährlicheli $pecülatIoil , lebhaft hex^drgerdfeif
worden. Hit diesei^ psycholbgisöheit Albhiang siäbii £tf
historische Ansicht dex" Phtlbsoptiie 'btid die fleissig^ Be-
arbeitung d^r Oesbhibht» der Philosophie (vöh BriMU^
Kitt^^ Rfeinhold d. j; tt. ä.) in Verbihdiinif, iddem
St4 T^sähiedenheit nnd det Streit spekulative^ Aiftibb^
dbn dett Geist fenr Retiapitüldtiöh des TothattdMen und
ahir BeLrabhtüng der versbhiedeAett S^ndjpunbt^ in der
Ztitwibkelang[ dei^ Wissenschaft Ahrto mnsate s).
\i) W«ii« die Architektonik all«r metoscbliclieh ErkettnloiMe iMck
ibrcffe neuen FtibcTamenlfeil | 21I Gewiooobg ' dtk Friedcitft '' ht te
.. Pliilo« lIcUdlAktdi^i feLlirv(rib»<teU.A».H««M|b i^id« ibh
yer^teichende DarAUllting der reifieü^VcrMBodel^ oiid VeroäBA-
bbgriffe etc. ebd. 1816. 4« Erale» dö^iiiiiiiiftdbef S^fttem det Plli-
lusopkiä; I Bmd^ Die GrdndWiväa d. aeli^viltbr^ «1^« itoW
. 8i AUgeih. Theiori« d«a Geaiei. ,ebd. i8ii*
' 5} KerA*ft Kaihttonoologici öder; Wie iH KeiniüalbeltiaUk te5g-
" licK? GSUi {i8i2.)' 8i *
«) Sinclair*« WahrbeU 1I. Gewia1i%H. ' Ffcm ' i8n. ttt'Bde.
. Vmmtk «ioeir d«rcli^ ll«li»pl^iiäk b«dio|M I^l^iik. FrcAbeiSld»«»
d^'Varj^tlil's Vebfwh« l&r di« VertolVkoimiiiing der Flinoft.Er.
aler» zweiter u. Ritter Yers. l^erl, i^i^-^ ^^d: Philoiopbie
^ '^bcl^i-' Otubdri«! letnes (ijüam. LebrgebaUd^' detkelben; Scri^
-./16I8. 8* ■ * . . -
..^),Ka7kiier*s'äiriuitk^ie der tMom.>'^. nraku . i^hib)«af|iif} all
Leilf^deo xu Yorlet.. Breslau 9. H^Ile^ tfci:U 8. (Der Veri.
• nebiit ft^ioe Anftidft ein«n auft der 1S>aoac^itdfca(a]pKilOftO|»ki^ ^Mr^
- drtdebofVieii DogmalUmUfei <k]( eine Von' d«ii» BefloiSiltcji^ ;abeo^
later Freibeif begleitete Erkenntoifta de» Obiie6lf.} Vgl. Einlri-
" tätig id dal Stiifttiiü dei> Ailtbojibie in'6 Vörleb. biVril« 1813«
-^ Vnhni teht» die JSatnt: ü. fiealiminiMkgtdei ^»«a^shL« G€>«-
«tea, Berl. igoi. ii. lu -^ Ver^. ^beo |. 58. iibu a. ^ ,
/) Sdabediaaeti*a fietrachtang dea Hniabbeiii 1 «• II BdL. jkm^
ctaelnanf deä ge£|ti|;eli LebeA« dei BK&kbbtt^ ttatitf » iOiSs
Die neu«(;£richem.ia'dBtf AiMa $.416. $i§
die PreiMohriflrtD ! Reraluc der philot. FoiBcfanngeo aber di«
•MMir dar iiieM«lil.£rk6«*tiB. YMiPtalo bUKciit. Mari>tf r8d5.8.;
md: über die innere WakrodiaraDg B«rl. i8o8j 8. Phi^otophi«
«od Gtach« Leipt. 181 tf, Star fiiiil. ia d« PbHoa» Harb. J^ay«^
luid mebrere piädag. Sehriften«
g) Oviirrll: dtr Metfa^k Bioe tootersnehutig' 'iih' gAiMcte'Xe-
aar. Aeri« i8i5. lU Aafl« 1819« 8* Der Bürger, eine wtiier«
Uoteraiicliirog 'üb« d« Menaebenr ebd. 182^* Der Werth'der M^-
atik« NacbUwg «to E^wralib Bdefeo etc, Leij>s« i8aa. 8« Det
. Regent et«. II thlt,. Sluitg^ i8a3« '
i^ Lii»ltn»««^rtLtfbrg*bittde der allgem. Wvhrliett naeb dtf ge«
' aMAdea Verit« 1 - TM. Ootol. n. < KoamoL li ^iifl. • Bietefeld,
igät. 11 Tbl. ' Aiitfaropol. 1833. ' '
' t] Sei vptfb haue rY die iVelt alt teilte ü; Yorateltung: Tier
Buclier« nebat eiaem Anbangey der die Krilik' der Kaotiacbe«
PbilOfopble eftl^iU« Leipz« iBiq. 8. (EradtC Kaot'a YcMi^at
baopuichlich m die ÜoUracfaeidtfDg dtfr firaelicimiQ^ r<m dem
/ Dmg«'^» A*^} -iM^ »^ ^'^^ DaralaUsag dearmuirblieb«»' Hno^
delpa ia aelqer ^M«deis GeaeUeo der-. Eradien«og aoabbio^igeo
ctbinchefi; BedeniuDg« Schopenbaaer will t«iiiea Scbrlll ~ weiter
gdictt.ttod «ngan, d»»^fe gwcieianiid die- Walt «U Yoraitel«
Inikg viid 4aa Ding li»:6lch.der WilP« taj.) 'Yonoa aetat
tlteaea Buch die früberen Abbandldiigen s üb. die i4eHache Wur-
ttl dea Satzci vom lareiebeaden ,Gtqnde. Radolat« I8i3b 8.
' JkoA: tfber daa Sehen U. die Farbeii« LeijpSv 181 6« 8« Dagegen
X G. Rat2e«'Waa'dfe^ Wille dea M« Ct'c* aqa ' eigner Krafi Ter«
* iQig elC4 Leipz'« iSad., 8f. ' ^ / \
[ 1} V K«ra«^f a AUgiemefU^ Grpitdaäg« der Wiaa^tiifhaft« Allooa«
. 1017-^102^. 8. (I Thi Analyse dea ErkenDioisaTermügeoa. 11
^( Hbt.^«» pbUöa. l^atVirkenntoiaa. ilt TU!« Aifthyöpötogre. 8. TV
Th..prake. Pfa'rfba.) Früher: Pbiloa. Dkrateünng dea-WeRalla«
I Bd« Allgemeiue Blicke^ Altoo«^ 1808. 8,
Z) Beneke'a Erfahruogaaeelenlebre ^ ala Gmadlage alles Wiaa^oi
in 4|i]reä ^M^zi^e^ .^arj^eateHl* Berr« '1800. 6. firkeootn&^ebre
nteti deiä BewuafrUcjro der. reinen Vernuol^ in ihren ^Grnndzügeii
dargelegt« jeba, iS^o« 84. .De ^eria pbiloa. inUiia. 18104 8«
Grundlegung zufPhjaik der^SfÜtett/ e. Gegenat« zu Kant'aGrnbdL
det Metapb. d* S, .in'^i ei A^|i. :üU 6^ Weae» u. d. Erkeontniaa-«
graliteli der Veriir. Berh * ul' P6aeb ,• 18I1. Nene Grundlegung
. tut Jlletaphysik aU Programm etc. eheoao. Scb«itiachrift ijur m«
* 'Gr#ndlegung zur Phytik der Sifteti. Lpl. 1833. 8; Pa^^h.'Sktx*
. . )i»i^ It Bdfe^;Q{>tii I8ft5.-*9t7. a AbhbHltuttgea iber.diir B«-i-
sründung der Moral in.Müllera u. Bohm^ Zeiiachr. |. Moral«,
*' 'Ih)». i'8l3.; u. eidige pftjcho!. AbBaodL in Va$ie*i' teligthi^
'lk)ti^y ^4 fVxngk^ Entwurf einef ^olTat/Tbep^e aei^Anaeh'aitäbgM
..pbiloa. Heid^lhb i^^a. 8. .Früher t HaM|l(pyi*4«.«*:^iMfc «V^ri
'<b(l. 181 8* Vgl. $..4lP* oqL «.. lUnpljpnneU za et wiaaenid^aftL
•BegrAaüaftf dri- MetnAhciikeofitiii Vyfli 'Mia^lt hnii ithji'^Bii
^^ . IIL Pfrinde.. iL AbiKfan^
i^ a.erlaek Grondrl« itif Fm^i^nmitlhSkl*» SiXIti iflii. der
tiogikl ebd. 16174 II terb. Aufl« i8b5») fWMeUpbyailu cbend.
der philo!« Tugendlchre» «M. 1899» 8* 4«r pkib». fiocihialcbrc.
'ebd. i8a4« J>lirl^u<sii det.pliUM» WiitemchtAcn« II Th« Halle,
i8»6. 8.
•) Sir«.«rlJb»db. dev tlNp^' J^Wl^iii TiUi^ i8M»t «. Aaiiroit
^ auf d^e fiepen»« deMflb..io. 4«..Jf««^#L« & Tik »8m« Bwdib
XU Vorlet. üb. d. togik. Ti^b. idi8. VgU d. Aegieirr^
W) Hill«1>reiid tropfideotik d^ PhiToa. (t Hblb. Ebcjktoi^e.
n & oben S« aS.) Hdelb. 1819« Grabdria« d. Logik «. phiL
Vorkcumoiaalehiv!. cbd* i8>o. 8. X)ie il>Uictp»l«ii> -<la l^Mali»«
, acbaft« lU tble. Maiiia,.i83a«*33. 8» L^brK d. ibeon Pki-
loa. «• pkil« Propadettiik. Maiuxti i^afi« 8* Lefairb. ri«r Littenr^
■ealbetik od. Xbcofif ^^ ^eadi. 4 aob&i^ lilLU* M XW^ ^bf^d«
** iSa?» 8. ..
f ) A«^ amer Maaae ¥011 Scbriftea Ab. dieM Q^nitfilide kebaa
'wir «na» L«dw» Aag» Kftbler'a Sapernatovaliamtia •• ftacion»-
. liavoa io.ikMte' Vrapr» Mc» Lpn aai8«- «^ : Bfta AMiMtUbgaa
Scblaiarmacbci-'a 114 da Welle!« lib. d^ ^ehre tov der
1 « Erwlblung eio* in d. thaoh Zeilaebn detaelb. I A» 11 H^f^. ßerl.
■ «8a9T'*<** F^nar Goal» Vavd. -^•ekakaaimc^ Ürg^^ibtit
dea n. 'Wüleaa. flcnftieh i8Bft. 8. nod: Offciibamof «• Xkmrfogiei
«bd; aSas*
V) Dahfr die rleleü BeaVheitvügeta /dei-' AotkrOpotogie tmd P^ko»
logU itt dieaer Zelt» i.'B. Vofa Naui&aaa« Uert'maiM (der ^ciat
dea Menschen),' Sim« Brbardi, h ti, A. lUiDtatk (tckckd*
Aatbropol. Leips. iSai«) u. die abgefahrteq' to,q ^diÖJ^e, (iv^
' flteffatii» «ilebrtiidv^Maibletn/He^bart, 8tiadeiif«>i8, INMLe ^a.%.
'it) Vgl. dea Henpag. Aufiate ab. d'aac»«|ia>i|ii«Mpk4« ka
. 4er ^^rtaeUnug dea neuen (^uTera» L^zli;o|i%,. . .^ <%m .• '
> n« Ausländische Philosophie.
. (vi
yqn fiüem ficlitwiMeiischiLftticIieii StreBen aacli pki*
lot. Wisseilscliaft und einer origioeUeii Philotoplde lia-
ben' eicK wibrei^ ' difti^t ganken Pkriod« bei «n^^i^m
li•tiq|l^n niu? v^g« uad schwache $poreii gei^jgr« : ]|t
E'Agltttd sieht nen noch «of ^eni Locketch«» Staad-
PIUIC&»! iMur ' dass . eind jPartei 3er "Philosophen d^ |U«
[er. % 4t7^' 5^4
teriidi«QQ$ Äll^liplit , Sep .l^iitiop^l^fiiiiu , gleicbsain eiM
Tiiur ^(M Biitt. ZmUMmk •gebort düE^ kfindidi Ter«
Btorbene Ph)£ sä Edinbni'g 'TBom. Brown a) tmä der
der Schottischen Schule angehörige Dngald Stewart 6)
geb. sa££nburgi768 («t ISM) F^^cher auf eika gründ-
lichere Dtttersnehnng des ErlienntnissTermogens aus dem
empirischen Gesichtsponcte gefohrt ward. Er legte seiner
PhilosopUe des meoschliclien Geistee die Thatsachen des
Bewn^lseyns stun Grunde. Die specoUtive Philosophie
ward von den Englindem gans Temachlassigt; die prak-
tische^ isk Welcher sich das System des moralischen Sin«
neM durch seine sittliche Tendenz bis auf die neueste
Zeit im Beifall erhalten hat (S. §. 372. u. £)^ besonders
in V^rbiaAmg mit Politik bearbeitet. Ueberhaupt be-
schränkte pich die Richtung der englischen Denker im«
vMt mehr auf Staatswissensehafien c) and praktische Na-
tnrwissenBchaften, und selbst der Name t^osophie er«
hielt eine beschrankte und Terfalschte Bedeutung. Aua
Natioadstols bekümmert man sich nur wenig nm die
wissenschaflOicben Forschungen andrer Nationen. Dia
Werke Ton Nitsch und Willieh (rgV §. 388« not. dd.)
habeii, f^ujge grftndlicbe Beurtheiler gefunden, die dem
Verdienste Kant's Gerechtigkeit widerfahren lassen; doch
scheut man sich immer noch, in eine miihsame Unter^
Buchung einrogehen und selbst die Kantische Philosophie '
blieb noch immer unroUkommen bekannt d).
o) Brown Icctiuret oo th« i^Ioi. ef Irnauia miad (ein Sjtum
dm ihser, a. pnlu. PUlos.). "^ . .
b} ai««ajrt Ekmaiif di tke |*ilosopliy et Om' fam« «ifai^i
JLoadL iToa. UVolL 1837. III Voll« 4. (dentMk Ten. Sm. GImIw
Lange. KrI. 1794: U Thie. 8.) 11 Ed, JEdLb. 1816.8. Ph^
' U-fkMk «SMja. EiUb. 1816. U M. a8i8. n. deoen Ieom
Geidb. 4fr «si|yh,> mmA, tu fotk. WW. neii dtm a4 lel^^i
•U Einleining m dem ersten SupplemeotlMuide der Encykloo»
Manwitftt te tiens. «mft'iFen baöbon (luit d>nfgM £
».) Vgl« oIm» !• 3|1 aoC he ^^
^% IIL Periode. iL Aiischn.
r) IIi<4ier gebart Jo. C r • i g -(elfvieiiti <it poiillcal ceiep«e. fB Voll.
Cdini)* iäl4. 8.) u. Jerem. ßentham (geb. lySS. } Ti'ait^ d?
Jeggatatioii civHa^et penil« pr^eed^ def priocitin g«iMr«^x de le-
g^Iaiioi) cic* (ttMi««p«r Datnoni). lU VoU.. Par. 180^ 8^
d) Neuerlich wieder angeregt datch Wir gm an: Priadplet oC ike
Kantesian or traoscendeotal philosophy etc. LoDd. 1824. lind:
An am tra uew , coihplety and permanent aciaoc« 6f pMkMopfa^
lottndcd OA K-anü Critice öi f^t9 caiaaa« Iba Ub4i 8.
F jr ä ti z ö s e ii.
M« Ph. Damiron easai sar rhial; de U philoi« en France «li 1$
alecle. Par. U ed. 1818. 8.
Bei Aen Fränxosea bewegte sicli seit Cpndillac
nocli Alles in dem Kreise der Empirie. Die psychologi-
sclie Methode des Condilldc ^ die atomistische Physik ( le
Sage), und die Ideologie waren ilmeQ die Wende-
puncte^ Popularität und angenehmer Wilz die Foriti^ das
Angenehit^e und Nützliche derOegeitstaiid^ utl4 ^inö JLe-
bensphilösophiei die oft in Begleitung ^liiäaaaender
Eitelkeit ^ Flachheit und Frivolität aui^itt, das Ziel alles
Wissens» Die von dem geistvollen Mystiket I^ins
Claude &. Mai'tin (^eb. zu Ainboise i74$^ st 1S04)
erneuerte Theosophie a), welcher sogar Jac. Böhme
übersetzte ) und ein Anhänger der Secte des Martin ex
Pasqualis (der Mattinisten) ward> sagte der Deak-
«rt der Fran^o^en nicht zu* dagegeti ffnd Galla «nd
Spnrzheim'V SchädeUebre mehr Eingang. Unter den
franz. Philospphen di^es Zeitraums werden ansgei^cJ».
net: i. M. Degerando b)^ der Abb^. Jacqu«» Äer-
jvardin fifinri de $t Pid6rre<^ (geb. SEttHcvt» ifs^);
femer Ra])ih tf). Condillac's Fasriapfou fblgt^ nach
P.J« G. Ca^banin«), dfr dur<ib seine Ideologie ber&JuDte
GrafDeittttt-Tx'aeyjQ^PLa.renEnigttiere^yAssTsÄ),
Garat> Volney» Fa^re d/Oüve^ Ciia.teaabri«iid9
loLbrend« sitfh «ine theei -Bottfili dem SeQsaatitmu^ gegen*
über tödete, xn welcher Cräf Joseph Detnaistre,
de In MeDiiäisi Bonald u. A* geborexi. Seit Cliar-
les Villers (st 1815) seinen Laüdsleuteit die Kanti«
scLe Fhilpsojpliie empfalil (vgL f« 388. not cc) haben,
sie mehrere Versuche gemacht, sich der deutsch eii Phi-
losophie sm nahem ^ und den Seusnalistnus des Condillac
xa yerlassen« Eine der deutschen Philosophie sich ku«
wendende Ansicht bildete sich seit der Icaiserl. Regierung.
Victor Cousin (auch Herausgeber des ProUus) Tgl.
ohen)) Royer Collards Schüler, welcher mit deu
lieusten Forschungen der deutschen Philosophie irertraut,
eine neue Schule gebildet hat, und seine Untersuchung
auf die >,]nterrogation meditätiVe de la consci^nce'- bautf)>
gehört SU den ausgesBeichnetsten Männern , welche diese
Ansicht verbreiten) Und von der alten Schule sehr be-
kämpft werden. Ferni^ gehört tu derselben Berard,
Virey, Maine de Biran^Royer Collard, Jouf«
froy K^ratry, Bar« Massias.it) J. H. Drt>ii O^^ucll
kann der Schweii&er Bonstetten m) hieher gerechnet
-^^erden* tn der philod. Naturwissenscbaft strebten t^nt
die atomistische Physik hinaus Claude Frta^oia le Joyaud
und J« A. Fr. Alix n),
o) Dss en«ins et dt U yririü. tyotk^ i^75.ft. {iibsnMtt v. Msitti»
* Clattditti. Hamb. 1782. 80 Tableaa naturel d«t irapp»irllp, qai
' eiiit€lit entre dien, rfaoniifi« el l^lAtTrf•» ^ini»* t^ga» J| Volt
& Da Vtapnk äts dM>MS.. »Boo« 11 Vt»lU 6^ (übtts* toe Ü,
Sohttberii Vom G«ist Und Wesati der Iluige tt. s. w« 11 tli.
JjoM^tSXU 8^) LUatere naiMaiit»} !«• UtsiS ptMipea dtti'i^attaee
dllrlofe) de la triple vie de rbomme', ^[tiarattte q«tMl«ai avr l^am«
. tt$4' pit le i^hllDnophe iocöonn^ aYec utte BOtice auf, Sa Böknib
t»U l8d<V 8» L'bomme de defeir (des MebaCliett Sebnett tt.
Ahadeii » a« d* !tr* Von A* W^goen II fidcbeot, LsiMU iSia*
8.) Öeavtea postbumes de S« Manw« Totti-s* 1807/ If Voll. 0.
Utba» ibfli GeadU dev tvligioaen SeUct» <daa I8 hUu\ t-i übtt^
•eua» abgakttfit tu mit AottM^lu in dttk» AjgAkr -i|rj«lu «tt. ni^a
. Kiwbangaialrtabta jr^ü tas«.birti*t^ 1 Bc^i, 1 |> U Su i8l3«.
k) Vgl« das oben B$ üU iagef. Wark. tff'IAI« W«*er ela« fc«
• wiese ErMrangapbHoaopbie mU^ichlti Imd die':Mlk»sd]Aiie fela
die Wtasetiachaft tott dtil KMftstt des mettscbli4ieB .CWata» imd
Km
564 IQ- Periode. II. Abscha.
<ler KiuMtt Bi« gnt in gebmekeD, erklart. Ferner: ^ pei^
fectioonemeiit moral oa redaeatian de soi m^e. II Volt. II
Edit. Par. ife6. 8. . ^ ,
e) St. Pierre Stades de ta netwe« Par. 178«. «• mer. Hanno-
niea de la natnre. Par. i%ib. 8. Öcuvrci, Bruxellea. VIII Voll.
iKao. 8* VgU Ma»tia (Aifn^) etaai aar U Yie et les ovmga
4|e 1^ Pieire. Par. igao». . «.
d\ Rapin pent^ea aar la uatare de l'esprtt. 1795. 8.
9) C»oakiii coaaldteratioiM 8^<^ralea aar l'elude de Fboniine et
• »ur lea repporta de lon organisaiioD pfajaique aycc aea ÜmxU^
intellectuellet et morales; in denM<$m. de nnatitat etc. an IV^T.
I et an VI» T. IV. Deutsch: nb, d. Verbindung der Pliya. n.
Morel etc. mit ein. AbbandL üb. d. Grenzen der Pfa]faiol. und
Antfarop. von L. H. Jakob. Halle, i8o4. II Voll. 8* Oenrrea
' completea accoropagn^a d'une notice anr an Tie et aet mivragefc
. IV V«U. Par* 1824*
/) Deatutt Comte de Tracy ^Hmena d'id<^iogie. Pnis
1801— i8o4. llBde.8.Ed.IV.lV Voll i834.r (anchMilano 1817 im
lul. ttberaetxt mit Vorrede tt. Noten Ton CompagnoniO <^n>cr
•eine Abb. anr l'acte du Moi» und sein Gommenlaire mr I'eapnt
dea loiz de Mouteaquieux. Paria, 1819* S* Principea logt<{aea oa
recneil de iaita relatifa a rintelligence bumaine. Par. 1817. 8*
Vgl. aneb Danb^ easai d'id^ologie aenrant k rintroducüoii k U
grammaire generelle. Par. i8o4.
m) Laromiguiere le^on^de philoaopbie oa etaai aar len hxnhk
de l^ame. Paris, y8iÖ'^i8* II ^^ >830. U VolL g* (recena.
Yon Coneia Jonm* dea Say. Ferr. i8ai.)
k) Axaia conra de pbiloa.' g^o^rale oa ezpUcatioa tiiikpln et gra-
duelle de tona lea faiu de Tordre pbyaique , de l'ord^ p&ysioL»-
fiqoe» de Tordre uitelleGtoel, moral et politique. , VIII VolL
»arta, i8a4. 8-
i) Couain fragmena pbiloiopbiqaee. Paria, i8a6. Beceaaiancn
in dem Journal dea 5avana. Abhandlungen in dem Glob e» Tg^
Reit u. Pbiloa. in Frankreicbt eine Folge you AbhaDdlungen a.
d. Ft'ans. ubera. n. beranag» ton Cuwi* II Bde. Frkft. igay. g.
I) Maaaiaa iftpport de la natmv a rfcomme et de rbomane A la
• natnre on eiaai aar rioaiinct, intelligence et la vie. T» I — IV.
Par* 1821^33. prinetpe de litt^atore, de pbiloaopbie, de politi-
que et de morale* T. I. Puia, a8a6. 8-
ADrot de la phltoa* morale oa dea dSff^renta rotten sor la
adeoce de la tie. PariS| i833. 8* (Anwendung der Moral nnf
d. Politiki A. d. Fr. t. Bltunenföder. Jltnenlia^ i8^«)
m) Ch. Vlct. de'Bönstetien Etadea de rbomme on recbcrdiei
anr lea laiNillea de aenlir et. de peoeer u. fnibcr recherolien snr
la natnre et «Ma ^Üba de l'imagination* II Voll. Genf, 18P7.
n) Gl. Joy«u^ ^riftci|»Ä natixrda ou notiont g^ndraliBi et pwti-'
' «nliirea dea £or«4«| Ti^ntea pnmprdialea ete. IV VoU> S- J. A.
Frb Alix n«iea S^mm du WeluUa «• d. Fr. Yon D. MnsliaH.
WMkL lg>7* 8«
Italien« b«d' andere Natiiinateij. -$. 4i9. MS
. • '' 7 / -: ' ! i ' ■'•..'•
. ivUöf .......
, Italiener und andere Nationen.
1^6 Itftliener hAm seit GUtf. BM. Vieo a) (geb.
mu Neapel 1660 9 >t. 1744) und feinem jungem Ztkg^^
nossen Antonio Genovese (I7i2—- 1769) wenig eigen«
tliümliohe philosopliiecfae Forscbongen engettl^llft b) nnd
ibeils nur einzelne ängewendte philosopbispbe Wiaäeii-
/ Schäften, — wie GaetaüFil engl efic) (geb. ra Neapel 1752^
*t. 1788X ^^ Cesare Bonesano Mardieae' di Beccaria d)
(•^ 11798 ) die GesetsgebuDgawisfenacbaft bearbeiWt, tkeila
Von den Ausländern geliehen 0)» In der neuesten Zeit
lifben nch die Italiener auch mit der Kaotisdien Philoso-
phie^ und mit. den Fortschritten , der Deutschen in der
Aesthetik genauer bekannt getnacht^ /)« £>es Ajfp, Baona-
IKae^Werk über die Gesc^iichte' der. Philos, ist bb^
angeführt worden. -— In Hollandi . DäjoemAvk und
Schweden^) zeigte sich hier und da etwas meht %n^
pfönglichkeit Bai philosophische ForsohvaigßP ; doch weniger
Ori^niditat) als unter den Dentschen. Unter den Hol-
ländern namentlich fand die kriiiache Philosophie viele
FrenDde^(§« 388 not. ff.). Den Fortschritt hemmten theils po-
litische Unruhen nnd Kriege , theils die Streitigkeiten, .der
dentscben Philpsophen , und die Entzweiung der kritkchen
Sphule. Van Hemert entschied selbst zum Vortheil
Fiehte'a. Uebrigens verdienen vorzüglich *D an. Wytten-
bach (der 1820 gestorbene, besonders um die Geschichte
der nilosopISe verdiente Humanist A> (Prof. zn Leydel»),
und der ansgezeicJiuete Sokratiker Franz I{ ernste r-
hui» s)'(ge^ iTtOy it. 1790) gekannt zu werdto^ welche
eich in llinsicht der Darstellung beide an die Alten aq-
schliessen. Die Siebenbürgen it), Ungarn^ Grie- '
cben^ Poteh t) und. Russen m) habem sich , vorzüg-
lich .dtttch Aufenthalt auf deutschen- Universitäten, mit^
5« ULVmhüe. ttitecb«.
PhilQiopiii« bek«iint g^tmdxU Von liAstarer
iknd man knnlipli so^ir in Bi^lien Spuri^a n),
«) Vi CO D^ «nti(plMi|iw lulor« Mp}enti# lil^b, lU. Nesp. 1710.
13» (mim MeUphpik) iQi iul> nUr«« T«n Bfqnfi« Mibsi^ ISt6.
8.) Dit «OQ QMv«»! Infw priofipio et (loe Uno« ^eap« I^SO- 4.
Libcr |ri|«r ^|.e#t'4« cotyHaiit«« itiCMprp4eo|w, U>. 4?^^ S«ia
Hauptwerk ; priocipj d^lU «cieii^ niioya d'ioiorBp alle cQOuniine
liatiif* delle iMsioBi. Jfci^ IjsS* 11 E(L ?75o. Il| ^anx um-
gnp^lh Wt N«»m 17^ 8» wieder^oU li» 4*r IV, y. «. VI
4mt9*» ^*>® Vll yqo Qalotti. ^eap. lg 17« iait ein Abdrack. der
«rtcern. Dental ! Gniad^üge einer neuen ^f^Mei^Gk. ^e» tob
^ . pr, .Wi*- Rw>. W«ber. Lnpo. |8aa. 8.
■ b} fiW Ai^Qfihine m^ht die Prolologifi analyaio «fieotUe diätem
rat|one prima exliibitain auct^r^ ^ermencgildo Pino etc. Vol.
I^^UI. IWial4tti. igoä« g «• Gawifia tijiMin^Mi tic
ipipuiQ metaplijfticor. lil^b/ |{(, Patav. ||i^. gf lind l)Q* iiioaa
aus der Auk^ncligifpg bekannt.
f)Filaiifieri Is s<»mmi della tegislazione« VII{ Voll« Kap.
1790. g, n. (üfterf in «n^ leidende Sprachen «bert«
' d) Be^caria 4^1' ^delitli e dellp pene. Nap. 1764. 8. n. öfter.
(4eiiM> ton Bergk 179^. j|- )
, ^ 3r||oodera \ß% die frans. Ideologie in Italien verbreiiet wordea
S, 6, 4 1^1 not. f. — • Ea erecbien auch eine GpUezIone di ^as^
-" j^ici mMal^sici, JE^aviai 1819 — 22. .
/') S^achi in Pavia Ql^eraetzt K.ant's Werke, nod tQQ Pn^cpaie
0 ■ 1 u p p i eracLien : S«ggio filoaoficQ ai^lla crilica della GODoacenia.
Nappli, ig|9. 8« tl Voll, (worin xngleioh eine QntOTwadiBng
. p^bfiT die wiolitigat^ii. Leieren der Ideologie , d<s{i Kaorianiamaa n.
die T>'«n*cendrnt|i|pbilpaophie J. Se^tdepi gab Galuppi Lfrana:
Element! d* üloaofiaf V ^ofni« Mencina^ i8a|— a^. ß.
{{jeher gebort die U^beraeUung von A, \f, Sc|degeU Vöiieai$BgCB
Üb^ df drffmat. Litt, u« K. von Gemiaiaui« £}iqe mebreres Ei-
geotbüml, enthaltende iul. Aesthetik iat du Werk yoa pior.
.. ^aU, Taliii $aggio d\ Eatetioa. Yfoei, 182a, ^fi.
g) Prpf. Sam, Grabbe ^phiieb z. B. animadTersionef in cos-
atructiODein fDatenae Scbelliogianaip^ Part. I, Ppaai: |gi8. 4> «•
Profp Nler Er. Bfberg nptiouuip «thicarumt qnM lormaki
dicunt, dialexi« crilica. P. I. Upsal. Jg^S. 4.— Alle philos . Vorle-
sungcD werdeo in ach^ed. Sprache gehalten,
.^) Jkita^pf fpebrerepr aolioo angefukncn ß<:briftea| i,p.(.^9 ttoü^fe.
Pr§ecepta philqsopbiae IfQgicae ( mit HinweiaqDg auf die Cla»-
^iker) iQehi-fuala her^nsg,, bei. von Eberhard. £Mlle, 171^
II. Ton Maa^s iß^Ofg, -77 Vita W^ttc^ibaobif ancftör^ fäMhn^ led.
^jedeinäTin, Qruo|w* iQsS. g.
f) M^liieie Pjalpgen^ z. B, gopbyle on de |a phHoaopM^i Arijt^
on de |a di?iitii<<, ouf welcl^e aein Freuiid Jupobi «n d« Siebnit
übler Spioo^a's {Liehre zierst ^ufmerlu»an| inachte, ge^aqinielt in
deq Oeuvres philpsophiques. Par. ^70^* 8- denlscb. Jlf Bde.
Ulf^t I782«-J7. • JHony, ^dlt. (a.) Par. |ip9. f. 11 V«m
Mil
$i 41k6. \ Ä7
,'t
rUini psjcbol. eipp« ^t raüoaalic perpetoa philos. orlt« rativa«
hMuL ?oB Job. BoagMiy« Sl PiMAk 1819- ^- '
/) HieHer gebort J. E. Jankovr sLy ^Prof. in B^rakau) Logik ia
polo» S|ir»cb« 4991« 1' it<|jetM)$t^ia aen GOrt. ^« Aul: St a6$,^
iSsü, wo imcb eine Uebeniehl d^iaea, wat die Pol^^ Id^dfi;/
Pbiloi. gdeitret baben, sn Buden ist. Job. GoluehoWsk/
(ela Freaod der SchelUng. Pbilbt.) dilB Pbilo». in ibrem Ver-
balCniaf zu dem L«beii j^tiiKer Völker elo* Erlang, igaa« 8«
m) Hieber geboren die Essaia pliiloaopbiqtiet tnr rhomne', aef
* principanx rapporla et Ut deatlof^e etc. publik par L. IL de Ja- ^
c0bb Hallei igtS. 11 Voll. Nonv. ed. aogment^e, Peterab. ifiio.
n) Di« kritieebe Phlloaopbie wird in dem Colleginm za S« Paulo «
in Braailien gelebri. S. 12«dbocke'a wöobenll. Unie^|ialtnBgabUl<-
^er. Aarau, 1824. St, 3«
P p P 1 . U S 8.
J- 420.
Weno gleich die einander entgegengesetzten Riclitun-
gen der pbilosopbirenden ye|:pmiit, welche wir in der
neuern Zeit wahrnehmen, alles ]Ph^^080p^hiren verdächtig,
alle Aussicht auf das Gelingen des Vernunftstrebens nach
- einem System gewisser Erkenntniss aus Priticipien abzu-
schneiden scheinen , 4« selbst das kritische Verfahren,
durch Ausmessung und Gränzbestiminupg dßs Erkenntniss-
vermögens , den kiihnen Flug des Speculationsgeistes auf-
zuhalten , und die Angriffe des Skepticismus zu entkräf- >
ten, nicht vermocht, sondern nur dazu gedient liat^ bei-
den neuen Reiz, Stoff und einen imposanteren Charakter
zu geben: so müssen doch dies^ Versuch^ die Hoffnung
beleben , die philosophirende Vernunft ^erde früher oder
später zur wahren Selbsterkenn tniss g«^langen , die wahre
Methode des Philosophirens immer mehr entwickeln, und
durch Hülfe der gemachten Erfahrungen die Klippen, wor-
MS UL Peri9d& JU AltarJm,
Et irfrd «ine Zdt kodittati, wv
dujeii%«i Arten sn pbiloMfhirai, dk wu jetst iJnrtgft
•oheiotB , alf ootliweDdige B^diaguogm der wahren Oil-
tnr der Venaonft mi der ifiht« WwMt waiden
•4A««
■^ ul i!iii iii'ljij.
•«••4 t*«!««*»»*««
i ■ ^ » • !.
j . r I u :
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Zeittafel der Geschichte der t*h3o^oplijiQ
•voft Thaks an.
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640
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557
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496
494
490
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470
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107
111
114
218
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35,3
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45,3
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58,1
59»1
60
61 {
69
70,1
:>^
T
Thdes gtb. BMh.ApollcNlor. ... , .
Sidon geb. •
TlulM. g^ Mch Mwien. ^
Anazimandier g«b. > <
i FjÜuLgottm geb. oacli Laidnr« ' - r.r
Solon'f Geselsg^bmig. PluMcydet g«h^
um d. Zeit,
45,4 Thaies tagt eine Somieiifinst Yonitu. ^
PythagoM» geb. mdi Meinen. -^ t^
^Solon BtixhL
Aoajdoienes blnbl»
Xbalet at
Anaxiihander at
Tbalea at nach Andern, und Phtfreärd^a.
Pythagoraa alifket eine Schnle in Kroton!
Xenophaoea konunl nach Italien.
Pythegofae a». — ' PuaienidfM U. na^
Einigen, •
Anaxagoraa, Philobna n. Zeno geb. —
HaraUit nlld Lencipp hh
Anazimenea at Dar pj«L Bml iuprmgt.
71,1 OoaUna Lneanna.U« -
71.3 Demekrit geb.
71,3SphUcht bei Marethon..
72.4 Pythagoras adrbt nach Einigen.
75,lSohUcht bei Salamit.
77,3 DemoLrit geb. nach Thnayll.
570 X»iWdM du Onjühiphf derMülBBOphie.
4«9
46Q
4»6
450
14A
442
in
4»1
♦»0
429
438
427
414
407
404
m
4B9
384
380
364
361
360
35§
368
394
398
304
310
312
832
333
•34
325
SAB
327
340
347
360
SM
3«t
370
374
39Q
393
394
77,4' SdkriiMli geboren. ' l'armenideii b1.
80 Ptijwni^o --kMiinit HUt ^epp am Ein
nack Athen.
Domakrii g*hi muh ^rtnnnAnr
EmpedokUf» bl« nßch. iEioigea.
S i Anaxftgoras komnit p» ^tlifii. 4Midfl|u R
82t3 XeDQphQn gelH>reD,
^84 ltfel|ssp^ ist |>ei'Hbmt,
Gorg^as 8c]ireiJ)t seine &chn$tm^$qnfaim;.
^ ' Pfbt^^Mi «. l^fo4%t» b|* Eiftpaöokles a
Diog. L. '
STyf Anflug ^«« PeIopoi|iieftiacIi«t
Krieges«
.'»f^t ^«kagorpi wird ang^klagL
87«3PlAtp gehören nach Corsinj» .
a7,2PiÄto geb. iMicIi Opdwell. Ptiriklea it
88jd Aoa^goras stirlit.
aSi^GorgiM' kommt als Gesandter nad
Athen. Diagoms rioi tlelps bl.
9ri,3 Diogenea TU» Sittope ge%
9392 Oemokrtt stirbt nadi £ti9e|riii8.
9M Kritia^kateitti itin.fi »de <t.P^L Kriegs
9M ^^oktaiteasdiiit. Archytas.hL
Die Sokrttbiker begeben siah nach U«*
garA. Euklid bl.
• S7A9iut^ reist. daa erstemal nacb Syrakua.
994 Aristotele« wiad gel^oren.
P;yfr#ho wird gebore».
100 jAiicKstfaalbea tt. A^ietipp |>1.
IM Al^tt)feelcl8 'kemittt «laoh Athen; Ende-
xoa 4d«r PytM^«*>^ ^^'
104ft Plato's zweite Reise »ach Syrakua.
1^4,4Tlato's dritte Reise nach Syrakua.
.105 IXeliopIipn st
106 Alexander wird geboren.
(
MttaM^kr AMdtfobte^br ffMoütpMe. jSTl
9^
«48
a47
343
340
M7
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324
333
320
31«
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313
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449
4H
288
•8.0
109»2 ArulotelM wird lithirir dfli JUcKMfler.
466
tlOY2lfip«ilri|ppi» «ti^ X^pokrat^i (Engt aa
sa^lebrtn. • < ' >
11<^4 SfeblachtAei Gliaros« «•EfdloaEtgeK
Ui^lJPkiiipp K.*y. ||flcedoxu ^i Alexander
llly^ Amtotelet tföffiMt #aiii# fltliola ik& Ly-
116.3
dlM
986 «68
?85
}8Q
270
269
?64
469
474
482
484
486
490
114^1 IMogeaas d« Cjfdkw a|.
144,2 Alexaaderd. Gr. «Ü PtoUriMMna
Largi in Aegjpte««
AfittoiaHs st ikio^nmt folgt
I)e«i«lr. Pbatprcna o« DikjUuDch ▼•
•4na bl^
iidfflknMtiUaa gdkmn pd, apXUr«
Xenokratea tt^Polemo folgte
rh«cipbrait sl b«9ali|||t« KimtM. *
llA9|£plkar «rSSaet ««kte Schale ih Athen.
(|«)»t{SlUpo n. Tl^eoAnr d«r Aüitiat U,; Zeno
ttiftet eine 4^ale m Athen. Oiodoir
P. Phila,
ßMbo at . . ' X
lW>phraat at^v* Pyrrho na dieae^^eit,
I Strato folgt.
(^3i4Ptoleniaeaa fhiladelpbi| K4n%
I in Aegypten.
125,l*'»'T«PP g«b<wew,
126,4rPwon W.
127)2|EpilLiir 9t, ..
i27,3|StratQ St. l-yko folgt
128;3 Zeno der Slojl^er at od, apäiert fUeantb
l folgt.
123,1
i23>a
Bn ZirittaMdtf<»Mi[faiaU».dc^«^
Ml 51
M75S7
146809
612
64 M6
^5 667 t71k2
178
172,2
182^2
183,1
f)MiM«8. ADitto fSm .QUo§. HeriOaiU.
,„^1 4seedlaiu' st. od« ^||«r.
1 41|1 Ctnkad^ geboten.
'l4d uEeno am Tartns bl.
144 • Ghiyjipp ttr mA Menage. .
Otogmi Yon Bdbflfpo.
148»4 Paaaetias geb. ) naeh Andern später.
19M Geaaodtacbaft der Alhsoienser (KTHia-
laus, Cameadea d. Stoifcex« und Dio-
genes von Babyfdn) in Rpm,
tMii Griechenland lind Kanhago römisch. 'An-
tipater aua Tarsus.
l59t9|>iaMdouien tömiache Provinz
IBl^Posidiilliina geb.
i62i4bu[neadak sfc« Clitooiachns folgt.
hnätins begtefitet den Soipio, Africaniis^
.* nach Aiezandrieii«
I67i2 Cicero gebort
170 KUtomaohuB et thäb folgt ,
Poaidonias bl.
i7M&ttUe oxo^ert Athen; PUlo fluch-
tat nach Bom. AuÜoohna.
Imretins geb.; nach A«.ftfih<ui;». Foai*
Jon et.
Anttochus »U. t
Judaa ronv., PrMB^. /:'
RMidoniua st Jason folgt Lucareüoa et
Cratipp der Peripatetiker bl. ,
184*^ Cicero. at
187>3 A egyp tett| römische PrövinE. . ^ ,.
18892 A u g u s t u s y Monarofa. -
Philo der Jude geb«
Zeittafel d. Gtaiih. 4. IUI. l -~ 129. a. Cfar. «r»
Jahre n.
Qi. Geb.
Rfimifchc Kaiaer«
Anfttitat«
14
33
34
37
41
50
64
65
66
69
70
79
81
62
89
94
Tibcrius.
Calignia.
Claudius.
Nero. .
Gälba; ^
Otto.
ViteUius.
VeapatfiMius»
TiUu Vespasiaiiiis.
Dotnilian.
»0
97
»9
118
NerTA.
Trajan.
Hadrianus»
ChrulB» gebor«»,
Seneca» d« Philosoph) geh»
SextJuSy d. Pjthagoreer.
Nicojans t. DaiÄag€. n. Xe^'
narcfans U, ; ' «^
Athenodorus, d. Stoiker. -
Sotion*
Christus st
Pfaüo, d. Jude bL
Flav. JosephuB geb.
Plnta^h v/ CfaMTGinefa gelr«
S«neca stirbt ^
Cornntua und Ifuioiiiue wkd
exilirt.
ApoBonins von l^ana M;
Euphrates aus A«gy|pten.
tfusonins Rnfiis mrd aoa
Exil zurückberufen«
Domilian Teriubint die Phih>-
sophen und MaÜieiäaüker
BUS Rom. Justin der ' Mir«
tyrer geb.
Epicteibl.
Apollonius von Tyana rt.
Plutarchus bL / .
Tacitus,
Gnostiker.
SecunduB von Alken. Pln«^
tarch A
574 Z«ittiJdd.GesdLiLllha.iM— tU.B.Chr.
Jabi« a,
GImsto.
122
iSl
134
138
139
fiömtech«
T
Antoniili der t^rodi^
1«0
4ei
les
Ktiplirates, d. Stoik^ ttirbt
Galenus geb*
Favorincu.
Basilides, det Gaottikcr.
Airianus bL
tUbbi AkibhA st
M.A«r%LAiitbiiiBi
iW
IdO Cooünodiiii
l8ft
193
200
305
212
Si8
pMtiliftit.
Jnlianui.
Septiiitiiu Setwttl«
Caracalll.
Macriaat.
Calvisia« Tanrnl.
ApoUoniat, der SlotkeT«
ßtailides, der Stoiker.
Aoolejut.
Alcinooi»
Ntinieiiias.
Peregriniii^ der Cynikei*, u,
JiudiL der Blirlyrer et.
LntitLti.
Adienagoi'as« tadcmu.
Attikusi der Pktoniker*
Blrdeiane^.
Meximua ««is Tjrml« Attto-
tiia et
Irenftua.
Blbbi Jade, Talmiid«
Origenes geb.
Attnnoiiiae Seeeai etifteteuie
Schale»
Oemeiii von Alexeadrleii.
Alexander t. AphrodieiM*
Gdea «L
Plotinas geb«
Pbiloftretaa. .
22oUiitoiim Heliegeb.
2a2|Alexander SeTero«. |
a^mtm V« Alejtüidriett et
Tesrtolliaii et
2«ittAfi^ii.tGesch4. PhAsit. 28ft'^346. H. €ht. »H
Jahre n.
Chriito*
Rdi^kUch« KaiMT.
Hz
1
Plotinus hört Ammoilias«
33S
'
Porphyrius geb« '
Ulpianos.
3d5
llaximiniiii
ÜB
öordianiis.
f
239
Gordianas 1 d. Soliä.
242
Biotin reist mieh Persieit
24ä
244
t^hüippiis«
Plotin kommt nach Rom.
246
Atnelios hört den PlotiiL
2&0
3t£2
Trajanug Deciiu.
Trebouianus.
GallnstindVibitifHo-
atiliantia.
2j$2
Ldi^n bl.
Origenes st.
253
AemiL VaierianttiU
269
FlaTias Claadina.
270
Anrelianiia.
ttotin stirbt.
in
Longinus getödtet«
276
FlaviaA tacitns.
277
Anrel. Probus.
llanichaer.
282
Aurelins Garns.
—
284
Diocledah.
Arnobias.
304
Constantinni ü.Blaxi-
mianas.
Porphyriai stirbt
306
Coüstatitin der Grousi
321
Jömblicii« bl«
Lactantins bL
32«
Amobins st.
330
Lactantins st
'9SS
,
Jamblich, st
• ^^
Themistius«
S3t
CoiuUtitiiUündCoii«
r .
j
alm«.
• > »h \ ,
340
fiusebias, fiiseli. Von. Clsa^
*■'
,rea, st
576 Zeittafel dOMch. d. Phil. 954*- 470. n.Chr.
Jabre ii.|
Chrbto.
Bombche KaiMr*
854
368
d^oCIaadiot'Julianas.
363 Jovianns.
364 Valentüiiaiiatiind Va-
lens«
379 Theodosius d. Grosse
380
384
391
394
395
398
400
401
Arcadias n. Honor.
402 Arcadias,
408 Theodosius D.
409
410
412
415
418
430
434
450 Marcianiu.
457 Leo L
470
Angtistinns geb.
Tfaemistios lehrt sn ContUn-
tinopel*
Sallastxiu.
Ori§ehisek0 Kaii^t.
Eanapios.
Nemesias bl.
Didymas xu Alexandrien.
Hieronymus bL
Gregorius von Nasisni st
Gregorius MyiBseDiis.
Theilnng des römi-
schen Reichs.
Ambrosias stirbt
Nemesios Bt
Plutarchos Nestorins S. U.
Macrobias. Pelagins.
Synesius.
Proclus geb.
Uypatia stirbt
PelagiUft wird verdammt
Aagnstinus und Flatarcha^
Nestor. Sohn stirbt.
Svrianns bL
Uierocles Olympiodoms UL
Syrianos st
Qandianas Mamertitiiii U«
Boethins geb.
Zeittafel A Gesch. d. PhiL 474 — 7ii. n. Chr. 577
Jahre n,
Cbriito.
Griechische Kaiser.
474
'476
480
485
Anastosiaa.
Justin US I.
£39
549
563
57Ö
582
602
604
610
622
636
641
668
673
685
694
698
711
Leo IT«
Zeno Isanrictis.
Ende des abendl
Kaiserthums.
487
490
491
518;
526
527 Jastinianna»
529
533
Jnstiniantu IL
Tiberius iL
Manritias.
Phocas.
Heraclias«
Cpnstant. IIL u. IV.
Coustans iL
Con^tanünua V,
Jastinns IL
L^ontiui.
Tiberius HL
PkilippicHS.
5/« ji^ß.
Marcianus Capella bl.
Salvianns. Cassiodor geb,
Proklus st.
Ammomu« Hermiae. Hiero«-
kles.
Aeneaa von Gasa bL
Marinus st
Isidorus folgt dem Harinua«
BoethiuB en^^hanptet
Die pbilosopb. Scbulen "Wer*
den in AÜien geschlossen.
Damascius kommt mit den
Piatonikern aus Persien su-
rück. Fhilopon. bl.
Cassiodorns begibt sich in das
Kloster.
Damascius vl Simplicius'bL
Cassiodoms st»
Gregor der Gr. tt*
Muhammed's Flnclit.
Isidorus Hispalensis st.
Johannes Philoponus st.
Becia Venerabilis gab«
Oo
678 Zeittafel d. Gesch. <L PhiL 713 — 999. itCbr.
Jahre n.
Christo.
GriechUche KaUer.
Anasfasins II.
Theodosins III.
LeallL Isaoricus.
713
716
717
735
736
741
763
754
776
796!li'ene4
Constantinus VI.
(AlliAaiuttr, Kalif.)
Beda st
Alcain geb.
Johannes Damascenni tL
Rhabanus Uaurus geb.
I Deutsche Kaiser,
800 Karl der Grosse. .
(ihm gleicliz. Harun
al Raschid.)
804
814
840
855
856
875
877
879
880
886
887
891
899
912
919
937
954
974
980
987
999i
Ludwig der Fromme.
Lothar.
Ludwig n.
Karl der Kahle.
Ludwig IIL
Karl der Dicke«
Arnulpk.
Ludwig IV.
Contad.
Heinrich d. Vogler,
Otto der Grosse.
Otto II.
OttoUI.
Alkendi ist beriihmt.
Alcnin st.
Rhabanus st
Joh. Scotus Erigen« kowi
nach Frankreich.
Alfred d« Gr« in Zn^xni,
Erigena st
Photins st
Alfarabi st
Avicenna geb«
Gerbert, Papst SjIresttr iL
Zeittafel d. Gesch. d.PhiL i002— ll40.n.Cair. «79
Jahre d.
CbrUto.
Deutiche Kaiser.
Heinrich IL
Conrad IL
Heinrich Ilh
Heinricji IV.
1002
1003
1020
1026
1034
1036
1039
1042
1055
10.56
1060
107.2
1079
1088
1089
1091
1092
1096
llOQ
1107 Heinrich V.
1109
1114
1117
1118
1120
1126
1134
1138
1139
1140|
Lotharaui«
Conrad IIL
Sylvester II. st.
Mich. Const. Psellus geb.
Anselm geb.
Avicenna st.
Lanfranc kommt in d. Klo-
ster £ec.
Hildebert v. Lavardin geb.
Anselm wird zu ßec Prior.
Pet. Damianus st. Algacel
geb.
Abälard geb.
Berengarius von Tours at^
Lanfranc £rzb. zu Canterb ' st
Bernhard v. Clairveaux geb.
Roscellins Ketzerei wird zu
Soissons Ter dämmt
Hugo V. St Victor geb.
Psellus ^t oder später. ^ En« .
stratius V. Nicaea.
Anselm> Erzb. zn Canterb. "t
AI - Ghasali st zu Bagdad (nach
Hammer).
Alanus von Hyssel geb.
Anseimus Yon Laon st
Abalard lehrt zu Paris.
Abälard, Mönch v. St. Denis.
Wilhelm v.Champeaux fisch.
von Chalons st.
HUdebert st
Moses Maimonides geb.
Hugo' von St Victor »t '
.Oo 2
580 ZeitUfeld. Gesch. d. Phil. 1141— 1221.ii.Cfar.
Ithre n.
ChriMo.
Deauch« KaUer.
«141
Gilbertas Porretanns wird
Bisch. Ton Poitoa.
1142
Abäiard st
1146
Kirchenyersammlaiig nu Pa-
ris und Rheims gegen Gil-
bertas Porretanns.
1150
Lombardns schreibt s. Sen-
tenzen. Wilhelm von Con*
ches st
Robert PuUeyn st.
1153
Friedridt der Roth.
Bernhard t. Clairrenix at. '
burt.
-
1154
Gilbertas Porretanns at«
1164
Petras Lombardns und Hugo
von Amiens sL .
1173
Robert von Melnn at
1180
Johann v, Salisbnry st Wal-
ther Ton St Victor.
'1190
Heinrich Vt
Thopbail st.
1193
Albert der Grosse geb. nach
Einigen.
1198
Otto IV.
1203
^
Alanus Ton Ryssel st
1205
Moses Maimonides und Peter
von Poiliers st
Albert d. Gr. geb. nach An-
dern«
1206
Peter Ton Poitou niad A^er-
roes st
1209
' .
DaTid Ton Dinanto, Amal-
rieh aus Bene st
1214
.
Roger ßaco geb.
1217
ATerroes st nach Andern^
Michael Scotus in Toledo.
1218
Friedrich n.
1221
BonaTentura geb..
Zeittafel d. Gesch. d. Phil« 1224 — i300«n. Chr. 581
ChrUio"' D««uche K.iier.
V ''
m4
Thom. V. Aquino geb.
1234
Raymi LuUus geb.
1236
Alber l der Groue, DoctI
der Theologie za Paris.
1245
_
Alexander von Haies st.
1247
Thomas v, , Aquißo kommt
nach Paris. ' Aegidius CoU
geb.
1248
Wilhelm von AuTergne (Ar-
vernus) Bisch, von Pa«
ris st
Thomas von Aqu. fangt an
über den Lombarden zu le-
sen.
1250
Peter von Apono geb.
1251
Conrad IV.
1252
Sliflnng der Sorbonne^
1253
Robert Grosseteste st
1254
Niceph. Bleihmydas bl, Ge-
org Aneponymus,
1256
Thomas von Aqnino wird
Doctor der, Theologie.
1264
Vincent von ßeanvais (?el-
f
lovacensis) st.
1273
Rudolph I«
'
1274
Thomas v. Aquiqo st
Bonaventura st
1275
Joh. Dups Scotus un4
Walther Burleigh geb.
1277
Johann XXI. (P^tr. Hi«p.)
stirbt.
1280
.
Albert d. Grosse st.
12d2
Adolpk TOA MAwaa.
Roger Baco st nach Wopd.
1293
Heinrich von Gent st. -
1294
Roger von 'Baco ^st« xiadh
Einigen. .
1298
Albert I. .
130Q
Richard ans Middleton «t
582 Zeittafel 4. Geseh.d.Pha. 1308 — 1388*B.Chr.
Jahre n.
'Christo,
Deutsche Kaiser,
1308
1309
i3lO
1312
1314
1315
1316
1322
1323
1325
,1330
133*
1337
1343
1346
1347
«49
1350
1367
1358
1361
1363
1374
1379
1380
1382
Heinrich VII,
Ludwig V.
Kwl IV.:
Weii9se»lauii«
Joh* Duns Scotns st.
Georgius Pachymerea stirbt
um d. Z.
Arnold von Villa nova »t
Eajmiuid LullpB 8t
Franz Mayron fuhrt den
Actus Sorbonicus eia.
Aegidius Coloona st Ant
' Audreae.
Pet V. Apono st
Occam bestreitet den PapsL
Hervay (Hervaeus Nataüs) ä.
Franz Mayron st.
Occam begibt Ach tum Kai-
ser Ludwig.
Wilh. Durand v. St Poöt-
^ain st Tbeodoms ile-
tochita st.
Walther Burleigh at
Occam st
Occam st nach A.
Thomas v. ßradwmrüjia n
Robert Holkot st
Peter d'AiUy geh,
Thomas von Slf assborg st
Johann' Buridan lebt Bock
Gregor von Arimini at
Jo. Tauler st
Jobann Gerson geb,
Petrarchqi st,
■
Ific, Oramus oder Ora
mias st.
Thom<ui a Kempis geb.
Zeittafeld. GescL d. Phil. 1396—1472. n. Chr. 5»3
'£Z::\ ^ I>-t.cheKaUer.
1395
1396
1397
1400
1401
1408
1410
1415
1419
1425
1429
1480
1433
1436
1438
Rupert.
Sigismund.
Albert I!.
l440Priedric)i III.
1443
1453
1455
1457
1462
1463
1464
1467
1471
1472
Erober. Cönstantinopi
Bessarion u. Ge. y. Trade-
zunt geb.
Marsilius von Inglien 8t.
Heüirich von Hessen st.
Nicolaus Cosanus geb.
tanreotias Valla geb.
Mattbaeos von Krakaa at«
Emanuel Cbx'ysolöras st
I Jobann Wessel Gansfort f 6b.
Peter d'Ailly «t. ^
Job. Gerson d..
Tbeodor v. Gaza in Italien.
Marsilins Ficinus geb.
Raymund von Sabonde leimt
zu Toulouse.
Georg. GfenustHufli Pletbo u.^
Bessarion kommt, nacb Flo-
renz.
Erfindung der Bucb-'
druckerkunst. Stif-
tung der piaton. Akade«
mie in Florenz. Nicolais
V. Clemange. st.
Rudolph A^ricola geb.
Nicölaus, y. 8t. Reochlki
Laurentihs Valla st.
Petr. Pomponatius geb.
Jo. Pico von Mirandula geb.
Geo. Scltolariua Gennadius
u. Nicolaua Cusanus, ingl.
Cosmusvon Medicis und
Pius II. sterben.
Erasmtis geb.
Thomas a Kempis ^t.
Bfssarion at.
584 Zeittafel d. Gesch. d-Phil. 1473 — 15^5. n. Gb.
J«hr6 Ui
CbrUto.
DeutBcbe Kalter*
i473
1478
1480
1481
1483
1484
1485
i486
1489
1482
il403
4494
1495
1497
1499
1500
1501
1508
1509
1512
1515
1517
MaTimffinn I.
Anfang «L RefoY-
matioQ«
1520 Karl V*
1522
1524
Verfolgung der Nomiaali-
sten zu Paris. AugoitiDt
Niphus geb.
Tlieodoras Gasa at,
Th, More geb.
Franciscoa Pliilelphiu st.
PauL Jovius geb.
Jul, Caes. Scab'ger geb.
Rudolph Agricola st
Job. Argyropulus u. Georg
von Trapezont st nach
Einigen.
Agrippa v. Nettesbeim geb.
Job. Wessel st.
Lorenzo y. Medicis st LudoT.
Vives geb.
Entdeckung von Ame-
rika.
Hermolans Barbarns st.
Tbeophrastos Paracelsua geb.
Job. Pico von MirandoU n.
Angelus Polilianus st,
Gabr. Biel st.
Melanchüion geb.
Marsilius Ficinus st.
Dominicus v. Flandern tt
Hieron. Cardanus geb«
Bernardinus Telesios geb.
Andreas Caesalpinus geb.
Alexander Achilltnus st.
Pet, Ramosgeb^MacohiaTellbL
Franc. Piccolomini geb»
loh. Rencblin st
Petr. Pomponatiusi Las* Bona-
micns stFrancisc, Zorsi U.
Zeittafel d. Gesch. d. Pbü. 1527 — 1574. ü. <3ir, 586
Jahre n.
Christo.
Dealtche Kaiser.
^
1527
1
Nicolo Macchiavelli st. '
1529
'
Francisc. Paixitius geb.
1532
Antonius Zimara st. * Jac.
Zabarella geb.
1533
Jo. Franc. Pico von Miran-
dala ermordet. Nicokmt
Leonicus st. Val. Weigel
und Montaigne geb. .
1535
H. Com. Agrippa at.^ Tb.
More enthauptet.^
1536
Erasmus st
Franc. G. Zorzi §t
1537
Jac. Faber st.
1540
Marins Nizolins und Lud. Vi-*
ves st.
Jesuiten.
1541
. '
Tbeoj)hrast Paracelsns stirbt.
Cbarron geb.
1542
Gasp. Contarini st.
1543
Copernicus »t
1546
Augustinus Nipbus st \
1647
Jac. Sadolet st. Nie. Tanrel--
lus u. Juslus Lipsiusgeb.
1551
M. Ant. Maioraggius st
1552
Paul Jovins st. Caesar Cre-
moninus geb.
1555
1558
Sim. Porta st.
Ferdinand I.
Jul. Caesar Scaliger at
1560
Phil. Melanchlhon st
1561
Franc. Baco geb.
/ 1562
AntTalaeus st Fr.Sancho»
geh.
1564
AfaximiliAii IL
1568
Thom. Campanella geh»
1569
,
Monlprins bL
4572
Petrns Ramos st Dan. Sen-
nert geb. Jo. Sepolyeda at
1574
Roh. Fladd geb.
086 Zdttafeld. Gesell. cLPhil^ 1575— l€30.D.Chr.
Jahre o
Cbruto.
1576
1577
1578
1580
1581
1583
1586
1568
1589
1592
1596
1597
1600
1603
1604
1606
1614
1617
1618
1619
1621
1623
1624
1625
1626
1628
1630
DeuUche Kaiier.
Rudolph IL
Matthias,
Ferdinand II.
I
Jac. Böhm geb. 1
Hieronymus Card&nos st
Joh. ßapt. V. Ueimont geb. !
Bcrigard geb. Alex, ticcolo- ,
mini st.
Giord. Bruno verlässt lUlitn.
Herbert V. Cherbury geb.
Grotius geb.
Jac. Schegk st Luc. Vanuw
u. le Vaycr geb.
Bernard. Telesiu^ sL rhoiDM
Hobbesgeb.VaLWeigclsL
Jac Zabarelia st.
Michel de Monlagne »^. C«*
,8endi(Berigard?)u.Coms-
nius geb.
R. Descartes geb. Jon.
Bodinus st.
Franc Patritius st.
Giord. Bruno verbrannU
Pierre Charron und Andros
Cacsalpin st
Franc. Piccolomini st
Nie. TaureUo» und i^^
Lipsius st*
Mart. Schoock geb.
Fr. Suarefc st
Fr. Merc. T. Hclmont geb.
L. Vanini verbrannt.
John Barclay st.
Blaise Pascal geb.
Jacob Böhm st
Claubergr0eaUn3^ ««^* ^^''
tich geb.
Franz Baco st
Rud. Goclenius st
Huet geb.
Caesar Cremoninus st
Zeittafel d. Gesch. d.Phfl. 1632 — 1675. n. Chr. 58t
Jahr« n«
Christo.
Deutsche Kaiser.
163!»
1634
1637
1698
1639
1642
1644
1645
1646
1647
.1648
' 1649
1650
165J
1654
1655
1657
1659
1662
1663
106«
1666
1669
1670
1671
1672
1675]
Ferdinund IQ-
Leopold L
Franz Sancliez sU
Benedict Spinoza, Jolu
Lock«, Sylv. Regia, Stm.
Pufendorf u. Rieh. Cum-
berland geb.
R. fiecker geb«
Dan. Sonnert u. R(/b. Fladd ef ; .
f^ic, Mälebrauche geb.
Thom. Campanella st
Galilei at. Newton geb.
Job. Bapt. y. Helmont st»
Grotius 8t.
Leibnitz u. Pet Poiret
geb.
Rayle geb.
Herbert v. Cberbury u. Mer-
senne at.
Scioppius 8t
D esc arte 8 st- ^
W. Tschimhausen gel).
Jo£. Seiden st;.
Gassendi st« Chr« Thoma-«
$i\a geb. -
Adr. Heerebord st, WoUaston
geb,
Rlaise Pascid st«
Rerigard st. . : . .
Job. Clauberg und Hart
Scboock st,
Jean de Silbön st
Geuliux u. Job. Coccejqt st,
Sorbiere st
Comenius st Ant Graf ▼,
Shaflesbm-y geb.
le Vayer st
Sam» Cl«rke geb«
588 .ZeittafielcLGe9cli.d.PhiL 1676 — 1718« n. Chr.
Jübre n.
ChrUto.
1676
1677
1679
.1680
1684
1685
1687
1688
1694
1695
1698
1699
1704
1705
1706
1707
1708
1711
1712
1713
1716
Denucho Kaiier.
Joseph L
Sjuri Yh
4716
1718
M. T. Eronland u. Voe-
tiiu 8t.
Benedict Spinoza st»
Th. Gale, Fr. Glisson n.
Harrington st«
Chr.. Wolf geb. Hieron.
Hirnhaym u. Hobbes st.
Joseph Glanrill u. Gr. v.
Rochefoucauld st.
Berkeley geb. Jao. Tho-
masius st.
Lamb. Yelthaysen st.
Henr. More u. Wittich »t.
Cudworth u. Parker st.
Ant. Arnauld u. Sanu Pa-
fendorf st.j
Fr Hutcheson u. Voltaire geb.
Nicole st. •
ßalth. Bekker u. Job. J^or^
dage St.
Fr. M erc. r. Helmont st.
Joh. Locke n. Bossuet aI.
John Ray st.
ßayle st. .
Sylv. 'Regis st.
V. Tschirnhaosen iu Jacqae-
lot St. ,
Hume geb.
Crusius u. Ronaaean
geb.
Ant Graf V. Shaflesboiy u.
Malebranche st.
Condillao u. He^veticU geb.
Geliert geb.
Leibnita st.
M. Ang. FardeUa, Roäl vu
Gerhard aL
Zeittafel d. Gesch. d. PhiL 1719 — 175&«n. Chr. 56»
Jabre n.
Chriito.
Dentsohe Kalter«
1719
Pet. Poii-et Q. Rieh« Camr
berland,8l^
1720
'
Bonnet geb.
1721
Huet 8t.
1722
fioulainvilliers st.
1723
Ad. Smith geb.
1724
Wollaston st. Kant geb.
1727
Newton st.
Buard Andala st
1728
Chr. Tbomasius ti. Thiim-
mig St.
1729
Sam. Clarke, ColUns, Gund-
ling u. Franc. Buddens st.
1731
And. Rüdiger st
1733
Job. Priesdey geh i Mande-
▼ille St.
W. Dcrham st.
1735
1736
Le Clerc (Clericus) st. >
1740
Karl Vll.
Friedrich II. Ko-
nig von
Preassen.
1742
Garve geb.
1743
Jacobi geb.
1744
•
ßatt. Vico u. Joach. Lange
St. Platncr geb..
1745
Frans t
1747
Franc. Hutcheson. st.
1748
de Cronsaz u. Bourlamaqni st«
1760
Bilfinger st«
1751
de la Mettrie st.
1752
üansch st
1754
Berkeley n.Chr. Wolf st
1765
Montesquieu st
1756
Achenwall st
1757
Dav. Hartley st
1758
K. Reinhold geb. '
190 Zeittafel d. Gescb. d. Phil, i 759 — 1801. Q. Chr.
Jahre n.
ChrUlo.
DcaUche Kaiter.
1759
1762
1765
1766
1769
1770
1771
1772
1774
177Ö
1776
1777
1778
1779
1780
1781
1782
1783
1784
1785
1786
1788
1789
1790
Joseph IL
Franz. Revolution«
Leopold IL,
1791
1792
1793
1796
1798
1800
1801
Frans II.
Manpertois sL
Alex« ßaumgarten st.
Fichte geb.
Herrn. Sam. Reimaras st
Tbom. Abt u. Gottsched sL
Geliert st.
Winkler, d^Argens n. Formey
st. Krug u. Hegel geb.
Helvelius st
Job. Ulr. Crämer st
Quesnay st
Crusius ji. Walcli st Sciel-
ling geb.
Hume u. Ickstadt st
Meier n. Lambert st
Rousseau u. Voltaire st
Sulzer st
Condillac u. Battenx st
Ernesü u. Lessing st
Henry üome n« iselin sL
d'Alembert ^st
Diderot st.
Baumeister u. de Mably it
Mendelssohn st.'
Hamann u. Filangieri st
Ad. Smith) Franz Hemster'
buisy Basedow n. Ploac-
quet st.
Rieb. Price, Daries u. Net-
telbladt st.
ßonnet, Moritz a.Beccarii it>
Tb. Reid st.
Garv,e st
SaL Maimon st
Ueydenreicb n. Irwing st
Z€iUafeId.Gesckd.Phil. 1802 — 18I8*n.Clir- 691
Jahre n.
Christo.
Dentccbe Kaiaer»
1802
1803
l804
1806
1808
1809
1812
1813
1814
1816
1817
18i8
1819
1820
1821
1823
i826
1827
1828
Engel 8t. ^ /
i. Bealtie u» Herder st
Kant, Jos. PriesUey u* St
Martin st
Tiedemann st.
Bardili st.
A Eberhard y Steinbart a.
Tb. Payne st.
K. Ch. £ Scbmid st.
Jo. A. H. Ulnob st
Ficbte st
Ferguson st.
V. Dalberg st .
Platner u. Cliinpe st.
Jacobi u. Solger st
Wyttenbach u. Klein st
Feder u. Buhle st
Reinhold n« Maaas st
, Weiller st
Uoffbauer st.
JStewart u. Bonterwek st
Namenyerzeichniss
der Philosophen, Geschichtschreiber der Philo-
sophie und der yo'rzüglichsten Ansichten*
(Di« Zahl bedentel die Seite. Die HanpltCelleB , ia wddien «n
Ge^enaUnd vorliommt, sind gewöhnlich Torautgestellt, dage*
gen durch den Buchstaben L« nur daa Litterariach« beseichacc
"Wird»)
A.
Ahllard; Pet* 361 U
Abano aiehe Peter.
Abbt, Thom. 4a8. ,
Abicht, J. H. S3o f. ▼gl. 479, 5o6,
Tgl. a6y 4Sa not« n. 491 not c»
Ac a. Ak«
Achentiralf, Gottf« 431 f.
Achillinua» AU 3i4>
Acontina^ Jac« 3oa«
Adelang, J. G« 2a.
Adraitus 190«
Aedetia 324.
Aedcaina 334«
Aegidioa von Colonna 381, 384«
Aegjpter» ägyptische Philo8«5i f.
Aeneas Ton Gsza 334» 935«
Aeneaidem 195 f« *
Aencsidem a. Schulze«
Aeschinca der Sokratiker ill.
Agricola , Knd. 5oOy 3o3 u« f.
Agrtppa der Skeptiker 108.
Agrippa von Nettesheim 3o3| S08 f.
Akademie, alte 134, i35.
— mittlere, neue i35, 171 ff.
173, 176, 176 ff.
-* piaton. 2a Florenz 3oD L
Akibha.fiabbk 307.
Alanus ab insulis (TonRjssel) 364 f.
Albert der Grosse 377 f.
Alberti, Valent. 363» 407, 370 L.
Albioua 194.
Alciooua 194 f.
Alcmaon 76.
Alcnin 355, Tgl. 346«
Alembert , d' 453 f. TgU Sga«
Alezander AchilUooa 3i4.
— > Aegiua 190,
— Aphrodisiaa 190 f«
— Ton Halea 366, 375 C
Alexandreer, a. Alezandristea«
Alexandriner 178* siehe ««ck Üe*-
platonlker.
Alexandlisten 313*
Alexinna 130»
AlkcDtU (AI Kendi) a^i.
Alfarabi (AI Farabi) cbe«daa.
Algaiel (AI GaMÜ) »71.
Al->Rasi 273«
Alison 445.
AUx, J. F. 563 f.
Amafaoaua i85* Aaib«
Amalricua , od, Amaliieli «iw Bcae
365.
Amelios 231»
AouBoiiios Hermiä 339 U
.— Saccas 311 f.
— TOQ AlexaDdrien (dar Pe-
ripatetiker) 191, All*
Anaxagoras 94 f.
Anaxarchua vonAbdera 91» T^ 118.
Anaxilaua 193.
AoaximaDder 67 i»
Anaximenes 68.
Aocillon (pere) 36, i43, 4i5 L»
Ancillön, Friedr. 536 U TtLSG?!«»
Andrea, Ant. 385.
Valent. 3it.
Andala, Board 371«
• ÜAfeMinm'uicliinM.
893
.ABclr«aikii» 190»
AoepoDjmiis, G«o. i4o L« 267
Aonieerif 1J7.
AnMlin V. Caalerbiif^ a58 L
— Yoo Lmo 868.
Antiochofy der Akademiker ijS L
Antipalcr Toa Sidoa oder Tanoi
i6i, 175»
ADiUtbeoct Qod ADtwiIieBeer iii|
11a ff.
Antonio , M* Anrel 186 iu 189 1»
Apoll odocus 169«
Apolloniuft Ton Tjana 1^ f«
Apoooy Pet« von 287»
Apiilejufl 194 i.
Araber 2iß8 ff« Secten- der arabi-
•cbea Philosophie 269, 374*
Are a. Ark«
Archelftot v^oo Milet 97 f«
Arclijtae Ton Tarnt 77«
Arcte 11 5.
Argena, Marq* d' 4o5«
ArgirropoltMy.Jo« 3oo«
Ariaiioa tob KtoIod 76*
Ariateaa :ko5«
Ariatippua, der altere 111, li4 f«
Aiiailppna Metrodidactaf ii5«
Ariatö od. ArUtoo to« Geoa i5i.
-« To« China i6o«
ArUtobnl , der Peripatatiker tto3 U
Ariatoklet 190*
ArUtotelea 12a« i36 ff. SoHrif-
teo 137 f. 178» »67^ »7^» ^^= f*
Ariatoulikrr» ariatolBk Schido» a,
Ptripaictikmr«
Ariato|icniia iSo*
Arkcailaoa 173» Ygl. 3S9*
Amaald« Ast* 370 U T$k38s Aiiili«
4oi* Aam. h»
Amobina a33w
Arnold Toa VilU not« S87*
Arriao 18$ n. 188 L.
Aak.l«]^idpa asg.
Aeklepigeneia ebend*
Aaklepiodolaa «bead*
Aaaaria« Seeu dcaaelben 974*
Aat, Fn dao t Tgl. a3^ 66| 6si ia5 L.
AthaMSorM 5i96*
Aiheaodor toq Tarrai 186, t88«
SU ^k4U
Atomealebre. Atomiit. Pbtloio-
pbia, Atomiatiker 55, 65, 87 ff.
epicnr. i56, spatere 540.
Atticiia, T. Pomp. i85 Aonu
Attikoa* der PUioolker aij.
Attiache Philosopbie io4 f.
Aufidiua, fiasans i85 Aoin.
Attgoatinna, Rircheovater a45 t
▼gl. a33, a35, a4o f.
Aogastiniu Nipboa 3i4«
Arcrroea 27a f.
Arerroiacea 3l3*
Aricenna 27 X«
Axiotbea i35.
Azaia, EL 563.
Baader,» Prana t. 5ao f. ygl, 476,
478 Lk
Bachmaao, Fr. 521 t Tgl. a, 10^
Baco , Fraos 34i ff» vgl, 321 L. 33a.
— Äoger 285 f. ^
Baier I Job. -362.
Baldiootii, Cea. 56$ nof. b.
Barbeyree. Jeaa 26, 24l, 4ö7 11
Barclaj, Joha 344 oot. \
Bardesaaea 208.
Bardili, Cbph. Goltfr. 628 t val
27, 78, 3i5 not. a. L» ^ '^**-
Baaedow, J. Bemh. 456 P. vgl. 46k
Baailldea, der Epikureer 159. StoU
ker 186. Gnosliker ao8.
ßasao, Seba«. 34Q,rg|. a4i.
Baaana Atifldiba tfö.
Batteax^ Gharl. 447 f. Tgt
ferner 37, 78 Aiun. «. q%
Banmebfer» Pr^ Chr. 435 f. täL
417 L. •
Baomgartea» Alwc GlJeb» 435 f.
tgi. 428 not b.
Baamgarten * Cnulaa. L. F. O
181, 260, 283» 525.
Batle, Pet. 4o3 U vgl. 18, 21,364,
399 Aam* d. L. 419 not. a.
Beatti«» Jamaä 4421. vgl. 392«
46t»
ii4.
596
NammY^reeiölmiss.
negernnäo 56a Tgl. »i I*.
Delbrück . Fercl. 48o o. 486 Tg!
67, io5, 123 t»
Demaiitrc, J. 563»
Demetrius, Phil. iSo.
.D^moktii , demokritiioli« Phiiot.
88 f. vgl. i53.
DeAiooax 187«
D«rham, Will. 59711.5^ not. g. L
Des Cftrtet s. Carte«.
Dealandea, A. F. ai« ^
DeMütir 48 L,
DeitttU •* Tracy 56a f. Tgl. 486
DOt. dd,
Det^naiqtamna (Lcibnitz.) 4i8.
Dexippna 2a4.
Diagorai ▼. Meloi 90, 99, lOl.
Diiieklik 84, 119- , .
DicÄarchns od DikSarcb l5o.
Diderot, DenU 45 F, 188 nouf. L
Dielx, Jo. dir. Fr. 479 TgU 477
not. h. --
Bio (Clirraoaiomii») ■«• Fr«»» 186.
Diodoruf Krooui (d. Meganker)
Diodo^ Ton Tyrtia '(Perv*t€ti-
ker) i5i. . ^^ ^ -
Diogenea v. Apolloma 68, 97 f.
L ^ Babjlon (Stolk») 161
. — Laertiua 18, 63, 16a, ***'
• Anm. b.
Diogeocfl T. Tarini n« ▼»« örteu-
eta i59» " - - ^ .l % «
DiogeDca T. Siuopo (dÄ Cywker) b
ii3.
Diomenei Ton Smyn» O«»
DiooYaius 159.
Dlonyama Areopagita a4o, »47 f
Dodwell, H. 55, 69, i5i L. 398
Anm. a. «. b.
Dogmatiacha Methode, Dogmali*-
, xnua 36 f.
Dorotheui 160.
Domioicua Ton Flandern aoi.
Drewea, Ge. »9 L.
Droz, J, 563 f.
Dryaaon (Bryao) lai.
Daaliaroua 37*
Diioa Scoint a83 ff»
DurMdoi» VriUi. »87 I.
Eberhard, Jo. Aag. 456 f# TgK
428, 476, 489 not. c. ferner ^3,
125, a3l, 4o8 L. not« h, bbfj
not. g. L. ' '
Eberatein, W. L. G. t. a5, a56 I^
Ebräer a. H.
Ec 9. Ek.
Egypier a. Ae.
Eklektiker a. Aleuiidrio«r 195:
dentache 45o, 454.
Ekphantna 77.
Eteaten, Eleatiache Scbole 65, 79
Elische Schule lai.
Empedukle« 91 F.
Empiriamna 37.
— franzdaiaeher 447.
-^ «^ngl. a. Senftuaitsmn«.
— der Deuiacheti 454.
EncyklopSdisten 452.
Engel , Jo. Jac 46o TgL i5t L.
Epbektiker 119 Aoin.
Bpicbarmua aua Coa 77.
Epictet 186 f* n. 189.
Epicaroa 91, 169 IT.
Epicureerf' epicoreiach« Sdiak.
epicnreiacbea Syatem laa, iSx,
i85 Tgl. 35o.
i85 Epimeoidto aus €rata Bj €.
Epocbeo d. Geach. d. PUlos. tS»
Eraaniua, Dea. 3o2 f.
Ereil lache Sehnte 121.
Srhardt, Sim. 56o not. t.
Erigeua, Job. Scotna 256 L
Erialiker, eriaüacbe Schule 119»
Eroeali, Jo. Ang. 435 f-
— Job. Hnnr. Hart. si5 I«.
Eacheoburg , Fr. Joacb. 46o.
Eschenmayer , E. A. 55o TgW Sao,
▼gl. 27 L.
Eaiaer 2o3 AnlB.
Eibnograpbiacbe Method« |3 im
Euander od. ETander lyS«
Enbulidea 120.
EiibnlDa 197 Anm.
EucUd a. Euk.
Eudemua Ton Rhodt» i5e«
Eiidozna 77.
Cuemer od« ETh«in«r ai6.
NanMOvarsakbiiiiis.
597
Euklide« Ton Megtira iii, 119«
Eunap}li« 63» aa4(«
Eaphaotus 121.
Euphrwor 197 Abhdu
Enphriileft 186.
Eurjtiit 77.
Easebiu^ aa4.
Eustallimt cbend.
Enilraliof 367 Aum«
Euüiydem 99, loa.
Euzfuiii 19a.
£jTatliliu loa Mit* b. L.
Ewald, J. L. 486 Tftl. 2U.
F.
F<bfr4j(U.f«VKB)9 jM.,5oa, ' ferner ii, 39» i47, lig, 445.
FabriciiM, Jo. Alb. a6, t6o, ao4 Ik GaMfovd :od. Goaevöt •• WeaaeU
"w ui > Air /-» II »-. RR« r »«1 i^ßi
Fraicag, hy* 55o.
Friedrieb d. Gr. 456. ^
Flies, Jac. 547 ff. Tgl. ia8, 479»
48o, 491 not' €• da4^ not- »«•
526, 5 15 L.
Friacbiin, Nie. 3 18.
FüUeboruy Ge. GuM« ft u. 11, i5,
ao, a5, 64, 79, So, 81/1 38, 1 4g»
i46^ 1491^ aio*
G.
Gabler, K. 556 not* b.
Galc, Tbeopb. 385.
Galenns, Gland...63, Z94 t »9% »
Galuppi , Pasq. 566 not. f.
Garve, Obr*' 466 ff. vgl, 46o, 476, ,
ferner ii, 29» i47, i49, 445.
Farabi s. Alfe
Fardella, Micb. Aug. 38a<
FaUliatan 374«
FaTorinus 196 •€ .
Fe4«-; Jo.' Ge» H««»rf ^4^7 ^Slf
4 10, 476 vu 439 not» c« f.
FeoelAQ^ 24", dff^ L«
Ferguami:, Aid« 444 f. . ,,^
Faaerbach, P. J. A. 43q u. 485 L.
Ficbte, Im. »IP L. ,
F.|<^f#^ Iti. GoUU 493 ff. iGeorg töö Traj^aüiaA 5oo.
Ficinut, Mait. 3oo, 3o6 ygU i23,Qerard, Alex. 445.
i3i L. - ^ - ^r_i__- 17,
F^Uagien, Gjiet, 565 f.
Fiacbbiber, G. C. F. 5o8, öaö L.
fltU, Jo^ Frieadf. i».. iU Cbr. Fried.
476, 483 nou V- 49a. vgl. 67 L.
l^hidi, B^b» 36i £.
Flügge'» Cb«. WUb. a8, 476 I-
Eow474-' . -
Fonseca a8l. ■ ,
Fottotb, Hob. a63 f.
Forbetg , K* F. 5«5«
Forge, Lome dfl U '370 f, .
Forin^ 4o5 vgl. aa I4.
FoQchcr, Siip» 386 vgl. 3da, fomer
4o, 116, 171» 4ae Awn» L«
Fraickef Ge. San. a6, $76 L^
Francucna, (»eorg» Yeneuia 3o8*
— Fauiüna (Patrbii) 8a3«
^ de Ifoylonl« i65*
Frcigins , Tliosk 3i8»
Gaaaendi, Pel« 35o f. v&l, 36 1»
369 f. ferner a5, i37i i52 L«
Gattaker , Xb. 3ao vgL 160 U
Gaudeniine, Pag, a4, i39 L.
Gauoilo a59.
Geliert, Gh. Fürcbleg. 457»
Gennadiät 5oo.
Genovcfw , lA* 565* «' ) < < .'1
Geatiliana» aaa* .«
Gentilie, Alb« 35a«
Gerard de Vrics •• Vrie».
Gerbert (Papal SyUeater) »67, . .
Gerbard, Epbr. 4ai f. ,
Gerlacb, G. W. 657 vgl* ai4»5a5L«
Geraon, Jo« J94«
Gerslenbeygi H. W. v, 4^^ a.
478 u. L.
Genlios, Am. 370 f. vgl .367, 464«
Gilbert de la Police (Gilbertus
Poneunua) al>3«
Glafey, Ad. Fr. 17 L.
Glanvill , Joe. 386.
Gltaaon , Franc. 4i^ f«
Gljco od. Gljkon j5i.
Gnomen 54, 58 ff. 65, 67«
GnosU, Gnoadker ao8 f.
Goeleutna, Rud« 3i9 vgl. I23 L.
Görres, Joe. 5ao f. vgl. 4o L,
Goetbali a. Heinriciu
Gothas 99t 100 f«
59«
>7'
4i6.
G«i», G. F. a, a4, 60 L.
Grand, Ant. U570.I ^mU
364 L. *
Gtaveimd« Soa n* SpS L.
Ct»t«ll,C. F. W, 657 r.
C^regor to« Rimisi (AMmn^aüi)
aga.
Ohrchen 8» 9 ff. 65 & 60 fi; in
Iialten agg ff, >
Grolim«nn, Jo. ■Gbc« Ank. a L«
465, 6a5 h.
Orol, Kv' H. 4do ii;485 L,
Groasetett« R, 376»
Gtotlni, Hugo 35i iL Tgl. a8^4€i7,
. Gotibert de la Porige a, Gilbert«
GntidliQg, Nie. Hier, ^% U ^<
361 8 t Xi« 4a8 not* fau
Garlat, J, G» 19, aa L«
GjumoaopbifMiy ^ Aiini,
Hamann, Jo. G^Mi ^ 476«
Harn mar, Joa. y. 369«
Hanach, Mich, Cb. 419 f.
Harmonie^ präMabiline 4i5«
Harrioglon, Jam, 1^56.
Hariia, Jain. 46i,
hnnlky, Dmr, 438 |» 4«l In vgl
39a.
HarUDann 56« not t,
Hebräer 53 f. ygl, 8 Aom.
Hedoniberi Hedoniainua ii5«
Heerf'bord, Adr. 870 f.
H«gel, O. Wr F, 555 ff»
5vo, 4| Ji,
Hfgeaiaa, Hegeaiakcr u6»
Hegetinna 175,
Hegiaa 9:^9,
Heinrich yoq Gqetb«!« od«
Gent (QaiidaTenaia') «Qa«.
•«r YQa fleaaen ^a,
-^ Oyta ehjL
Heinepcina, Jo. Gotü« 435, 4ai
▼g^l. ^» L. *
Heioaioa« PaJ»i 3)0 vgl« 68» 196,
»6q U
T^l,
yua
Hetiodoraa sa^,
Helmoat, Jo. Bapt. r.tbg f.
— Franc. Bf er«^ T.eb«id.
HeWeüiia, Ada. 449 f» 45a C.
aemcn« Paul r. 487, 565.
Heiuming, Bfic; 55a.
Hemtierbuie , Franc. 565 f«
Henning , Leop. r. 656 not. b.
Hcnrici, Ge. 484» 486 L. IL til.
»7 L«
0erai»cna aag.
Oeraklidea y, PontUiSS aet 160,
ein andiser 197 Amuu
Heraklit «na BpbeaM 85 ff. t64.
Qerbart, Fr, 54o vgl, lA 1«,
5ai L.
Qerben Toa Cberbnry 958 t
aerdcr , Jo, O^ y. 460* |, 4fS tgL
975 L«
Herenoiaa atl«
tterillHa 160.
Hermacbtta iSg.
Hermettfche Keit« ttaf«
QermeiiiKhoStbimon a8i ygLaiS,
Hermiaf (Neopl«t*«ifc«r) aoft»
Hermalana fiarb*llt $do» 3^
Hermotimna 94 t
Herodo( y. Taraoa 198.
HoiTay (fiefyMotJD9«Uli^38l> stf.
Besiodoa S7,
Heaychina ,y, Milet 65 L.
' Heomann, Gbjpb, MfS^^OiS^Vfh
189 L«
Heuaioger , i« H, O* 48o ■• 406
• ygl/ 607' not, o.' JU
Heydenreich, J. K/ 479 ft.yg|.a4,
3a*, 5^5. '«4,485 Iä
Qeyne, Chr. G)ob 56, 67, 58> %>
85, loa, 178 L,
BieroKlca aa4.'
dieropjoiui de ForrariU a8i5.
•w . T. Hbodoa i5i.
Pillebrand, Jba* 55? «, ^ Ii.
(lilMieit T« Tours ad^«
(Uodnacaner 9, Indier,
äinricb^, 9. F« W« M6 «BC b.
Hipparchi« ii3,
Hippaan» 7^
. Hippiaa T. JBU« 99» lAU
Rippon 77« ,
]fltiiÜl¥MMei«^iJa^*
M»
HiMtoaniiii^cli« 40( 39« 40$ L« fdeoiitäusytt^in 37 «v ScUeUing.
IJobbcs Tb. 353-^ vgl. s69,407.l«Itoioj.ie 562.'
Höboe» J. 486 U iTenisdli, D. 47$ t» * ,
Ufipfner, Lii4. Jnl, Fr« 428 ■•<*^ ^* ^ermaleni > J«. F. 54* ' • ,
li^ffl^ec» Jo.- 4]Ä»p. 479 -ff. Tgl« Jet uiteo 401* ' '
Indier, iVdi&^Ke Vkltcä. ^, 4t «• f.^
Jobanii XXf 282. '
Johanoes Damasccnns 24^«
lohaoB^« dcf MeFctirta 299.
-— (fdrvüt Sirithwlenth) t*^
S^JUbury 258 L. 2^^»
«^ {%ilo{xMiia ' s. Phxiopoto. *
|oDter, Jon, Philosophie 65 ff* 349*
. 483* 484# 485* 486 L.
HbifiDaiiii , ^n»- 317«
Kolkoc , Bob. S9Z»
H<^H«Bd».G: J. 45 t Döt. k.
l%»llip<l«i(. 565»
IIüILbaohf P. H« D..^. 449^
liollinanu , 3«Mi. Gbr. 429 f,
Home, Henn 444* "
«l»»r| 5«^ f.
, llomoiomerieflii 95* ' "' ■
Hoi-a,.Ge. 21 L.
liaet, PeU Dan», 402 Vgl»
MtftlMcU <^' A90 i»gi-Ä9> 4M ^
Hugo , Guit« 422 i>oU- e«
Hugo YonAmiena od. ▼. lUnffn 2^«
-r -*- Sc.Yi49iM 263 fl .
Hiime, Da^. 438 ff« vgU 455t
Hatcfa«ami^ l^m»$i 4Q0 >fi
Hütten,. Ulr.T. ^02*
HjrpMU 229 ^
Jonaiiia^ J. 20 L.
jotepbbi'53 tr 204*
4^6*
Tgl.
4S3
I, (VocAi'it; Co»«,)
J«o^V Loa. RthkK J^9 ff«
44t not..4)««a^ 4W>n0t« q.
not V. 484« 486 Ij*
Jacobi, Flu*, Heinis 531 ff*
Sft5» 374 t 4^»» 4ff*»' 508 i-
5ai. 54SV-. ' -
Jaoobns tou Edcw« 247-
J4^«i#, 1« 379 C.vgl, 3^7 L.
404 f-' /
Jainblicbu« 69 L. 222 f«.
J^aw»kyy 'J,.i£4'567 Bol. . k. .|»
JaaseoUUp 87CX >
' Jariges 374 U
Jahscbe , Giob^ Bit^« > 4y(^ q, 492
itt. ^ 1«. 4TS i- -
Icktudt» Jo. Ad« T« 435^ f*^^
Idealiamna 3IJV-
ldealUm«k/|«»Dibefld«nftal«r ^«gi
IdealUm|($4«^K;iiil'i VMkfi^, "^
keley. • . ..♦-;*.
ßotirdain^öS L.
oTins, AvÜ ^4.
Irwiqg , Carl Fr, T, ^6o»
kelln, h, 461.
lii d or . y. Gna 229 ^
Iffidtop'v. SeyiHli 26a
UraeKlen, t. Hebräer.
Italische Scbtilr fr*
Ah, C. 486 I^'
Aiden s. Hebräer'«, 263« tf4''A
Julian , It'iiseie' äf2f4,' 1(25> 234« '
Justiuus Mftrtyr 2S3i 2S4> M^ ^^
K. (•• mjpb C.)
fiabfcnla, fftfbbaUittH 206 ffi ffi^
3Ö8 f. 316.' •
Kahler, l, A. ^6d noU 4.
f<alUkle^*9^, k02.
Kialliphon 174.
KJant, Kaut'iabtr; K.Mitmd»e PbV- '
los. 465'))r. Tgl.4^8,4l9L-547*
K-app, Ch* 556 not. b.,^
K;arpokr«ti!«'2ÖS-
Kayssler; A. 557 n. 24 L. -
Kempis s. Tbdm«*««
Kern, W, 557.
KeyAerlingkr, H*
E. ▼. 55T ^
KSe^er, D. Cn S90 t . ^.
Öeaeweller.X. G. K. Cb. 479.
4SO u,,4aa» 4S3> 41H1 48^ "«'•
S^og (BUchof) 397- ,..- ..
^fiOi
TJammrwmdmämi
KiiiV«r, J. 4|6 not» «bU.L«
Kircbcnval^r S^l ff. . .
KleMUh«*« ]6o r. 163«
KUio, G. M. 590.
Kleioiw f 7«
KuuUeu , Mart. 435 f,
ÜLoppeu, Fr. 534 t VftU ü^i «31»
5^4 00t. y. L,
Koiifutiee od. Koofufiu» •• C,
K^akct TOn Alhca (AWwoiker)
135-
— Too Ttitb«o (Cywkflr} US«
Kraotor 135.
KratippcM 190«
KraoM, K. C. F. 554 t Sil*
Kritia» ,99, 10» C
Kriüscbe Meibode ^69 466« .
Kritiacber IdfaliüfBiif 46|»
Kriio III«.
Kritolau« 151, i6l*
KroalamitMar«. M« v«2,6o>
Enig , W. T. 544 T«l. 479 ^ 14»
20, 23* 14^» 16I,I66,X7Q»4S1
508» 5a I w»U aa. 545«
ILttohardt, H. 4SO ^> 483* ton^
tl* 114* 132« I89-
Leociiiw (Gyrumu^ ^§9.
Ltovkd*» lue 314.
Leooleus 159«
Leotiliuni' 159* : .
'.raaiii^; Jo. Gollh. Epik. 4Ö0 C
Tgl. 4^5*
I ^encipp od» Lciiki|ip ^
Liukmaier» F. 53^ /«
Ltpaiua,. lutl. 159 U- 1<4 L» 919.
Ucke , J. 388 ff- 4iSy 4ff» 44S
▼g». 3tt DOl. . .
L«nil^rdoa, B0U «63 &
Lougin, DioD. Jü»
LoMiiu, J, CUr, 457 r§U 109 L.
Lucas 374 L, u^.yfiia
Luciaft tÄ« ftwaoiita Ifo «• lg)
Anm, b.
Lncreihis, Tiu 1^5«. >. . ■ ■
Ltidovici , K. G« 4I9, 436 I-
LuUiacbe Koim» z^ 509^ SS5 t
LuilUun 386«
Lullaa, häytUf %$^
Liwac > £li 450 4ot« ii«
Lyo6fUB 137* /^
Ly«a od, JLyiMH I5i^ i
LMUntIna (U CoeU Firm.) a33
Laoydea od. Lakydea 173,
Laeliua, Q« 137 not» a,
Lambf-n » Jo. Heior, 454 f«
La Meitrie s, M.
Xamy, Uerabt 374 L,
.*^ Frao«, 4aQ not. «t
Lanfrapc 357.
Lange » Jo, Joach, 434 Tglf 438t
Lao«Kittq*(Lao<-gtün) 47,
liaroroigaiercy F« ffiZ^ .
Laaibenia 135*
LaauAy, Jo, 151, 14$ I««
Law , Tbcod. Lud. 38O UQU »t
— Will, 403 not» €♦
Lee, Heiar, 393 Äato^
l^ihaltMf Gv Wt T. 408 ft r$h
18. 46 !'• 30a »««« C 3^4* 3$3
A»w« 404«
Maaaa, Jo. Q. E. 480 A v^ «91
478/ 483y 4t4» 4^^ I^
Mabiy, Gob. Bomm. 45t Ib
Macohiairolli , Nie« 321«
Maerobfu« 6f L, j^4*
Magie u« Mantik 319» 309*
Magier 49.
Maguamia, Job« Cbf^». 39(V 9^ L«
Maignaoua (ftfeigaau) I51«
Major 385*
MaUbon, StL 479 «• 43g Bot. a.
▼gl. 146, 306, 48«, 433*
Mainumidea« Mof. 374«
Malchtt* e» Porpbjrfliia^'
Malcbranche» ^1^ $90 Mm wijL
37O1 401,
Mamertioua, Claöd. 041«
MaoderilUt ftero» v, 401 £»
Manc«, MMeWieK «03».aO9.
60«>
lÜKm* Bflcyer
I 4% üHt » Cipelk.
Mwnm liinrci t» JKMriaad ••
Und*
HariDiis 226 L* 12^
MwiiKoas. Fiidmu»
Haniuiif Yon Iogh«a 290b
Marüp, Su 562» ^rsL i^h
Martini, Conr. $17 U
M««9M 5^ f- . ' - •
Miaeriidiiiuytt 37.
Malthana toq^ Krakm 2f 2«
Maifaeoifttiiahe Sciuila b» Pluloio-
pfaic des Pvdi* 71.
MaiipcrtaMy P. L» H« dt 447 f.
▼{^^* 438 Aom«
MaftioMit voa EplKBMit ta4,C>
' «^ ^OA TjriM 194.
Majrronijy Fraa» 2S5«
BltdattbariB ^4.
MeorilMr II9.
Meiiroel, G. £. A. $0i C
Meier» Gc. Fi. 435 f.
MtiBci«, CIi|>Im4S7 yf$h 4^1» 4^7
f. farner 29, %h ^ 2?» 46» 49t
5ft» 69« 104> 109p 109« ISit ~
167, 170^ 180. US» 1S99 dlQi
224, 260> 463 nou
Mctater , Jo. Cbr. Fr. 29 ^ 4^8
not« hm
MelaBcbülon, PhU. $l6 TgL SQ2i
llalitaaa $2*
Meiri% G,8.A*479 «* 48I >m»(*S<
BJemciiii «d. MmüM od.Meii|dtü
47 ^
Mcnander, der GnoflHLer 208«
Mcodtliaoliii, Moe. 456 i. Vgl
Mettrto, U 449. • " r
Mete, Arn. 4S3f mi«. «. .
Meyer, Lud. 37^ Aiwo^Tgt 370L.
Michael Scotua 276. ' ^
Michelet, IL L. 556 iM. b. Tgl.
147-
UirabeM', -Vitt. Baf. 45^ Mt g;
MiraiidttU •• Pioo.
Macearehiie 76*
ModeiMM 192.
ferner 375 h* 474.
Mendou, PeC Hau de 281*
McmdeBiiia, dtrErcttler 111«
der Cjniker U3«
Meaippne li^.
Menodot 193.
Mcraenne, Ptcnr« gi66«
MMempajcUM •• Se€l«|«raade*
mng.
Metli«aeii d«a PUldtopbire^ 36.
Metrociee II 3.
Mtlrodor V. ChUM 90.
^ T, LamfiMWi d» Epi^
kw«tr 151 tw ayidrer.'SS9'
Monadologi« 4I3.f« «^ •. i/
Moabtdda, J. J^ U« 44l« i • - '.
Monijtt^ I^. -M^ r.^
Moniamoa 37. /• _
MontorA4Mv^o.BapU 285 ^1-»34J^.'l
Mootagoe od. Moniaagtte^.Mitfli. do--
295. 331.
Monteaqiucq 447, 452» * . .. ^.
Moralphiloaopheii, .#ngliwlw 1 3^4*
achotiiacbe 4CÖ ffV» fvaoSai^».
401 & 4l3r deattcbe 4ti6r«f7L
Morgevl&idiaclie Pldlet. e. Oiw»*^'.
thltn.
Moore , Thom. -356.
I$84More» Heiiir« 333.1: vgl. 36lrS49v i
380 'L.' . /.
Morite, Karl 9hiU 4fo £. ; 1
MoaaiaelM *Pbii, ^03 K -806 i, 342* t
Moaebva. Jf« " •,••.-'
Moaea •• UelMi«r, Ivdeo.
Mothe» de la, aMie V^jcr^ . -l
MqIIc#9 Iae«Fr..4*»8. ..•
Mnbaoiiiied a. Mo«
Mnratori, Ant« 4G5 not« U
Moaneiia 57«
Muaouioa Hnfna, Sloiker Ig4* .
anaamanny J. G. 556 not* )>•
utachelle, MC 463 mOU «• >
121« Atyetlk in Verb, mii JUbbak 2?S»v'
280. * . >
JiyalÜi im Terb. mU pUu^ Bbike., >
304, 3Ö4.
ylhtfcbe Weiaheit d« Giw 55 tUSSi >
MjUuacbe ^
N,
Nagd, Jo. A. 269 l4,
Naia^' ^. 32(^
Naaairaddia 273« .^,
/
Nanubl
Ploiio ai9t IMm. |7%,*4l{|4
OrMnw «d. 'Ovinaiiit, Nie» «yf.
Ori^QtaleQ. Orienttl. Plul. 9, 40,
aoi. • . • '*
Ori^eaet, d. cIurUtL PkiJas. 43»
185 AnOi; b. 2}5'f- <40>
Örtginef/ld^ 4«Mo£ Bfük MI«
>tblo 26a
NttonlUmiu 56« ^ >
N«iuipheoM»aiM VclaB ^lir
Wob, Jcis^^r^ Tgt^idT» 4J5«*
481 1.
N«mesidi t^r a40 t . ,
NcMiu od. f^etsM Tou Cbia8.90«
Ke^lUwlir, Daph::4g5 f. ,%«L ^ajT
noi. b«
IfenpUtoBisrnM, nei^ilal«» Scb«U ^rpheu«'57.
135« 194 ff^ AI«xaRdi«aiMbiT.ao4i Oswald, lutu 449 f.
des Ploiio. S09, <|t& ü Kmokr ^" ' '
▼iter 234* f«. ^ •
Neu^Pyiktä^rcM m^ e*
Newton, U, 393 f. .vgl. ^iO'I«.
420 Änirv.
Mididll«!. TORV^ AülrieiiTia A93«
-«.;v. CWiQfiigo (d« CJUami$h)
294.
— Cum (CoMSiuXgOS 1»
•Hb ^amUii* 190* !*<
-^ Oradrat, tUlie Or^muft»
Wi«»l«, 'i^kn« 37o:TgL 40I1 gO*«
yiwiifch— .1193 t
Wiemejer, Aag. Herrn. 4S0 1». 4BÖ l"
Hietbammcr, F. h. 5^9 O^l SO? Im
Njpöfi«, 4nfc«»tui-<jr4> • .
Wiuch 436 not. e«. li. u. 50 !•
NizoUqa Mkiiot 30g. t 'v
K-aaüUalisQlffcv^ IConi|iiidüUnJi>e[agiii« «44.
260 t, det Occam 239; >9^ IPeregriaae Praten« Ig?.
NorrU, Joba 3^3 AaflW > .« , jPprimid^ «^üj^beb Wsm«b»
Numcniiift*205t *M* > • - iPerioMiis , loach. 31g.
Maooesiof , PeU. Jo.. tgd» I3S I^« Perip»tetlk«r, ^efipftUl. fipbolft IS7
(fachjmerec, Georyg^..^:.
aufiUHA |6t. «^^ ( i .
Itaraceitiis., TlMOpfai-«staf glO- t
;\eU 359- • , ■ • •
Parker, Sam. 334 £<. 3^ %f^ «9L
123 l^ . .
Parmeiiiddi gl*
Parsal 49. t .
PasciaU^aiM^S» t Tgi.gTOC
401* ' .. i
P«<riUa« CAfttrim) Fraadw . Mt»
^«li IS«» StS*' .
Pajne, Tkom.. 44S' U
Kussleio« F. A« 591^
.: . • O; , . '
Occaia, Wilfav T. 988» . '
0|t|i^ «: Jll«icbiM4 . . :•. >
OcelJus Lncaaits 77 t
381.
Oldenburg, Jo. 379 not* a. .
Oldendorp, Jo. 352.
Olearius, Gfr, 8511IO9, 210 !«•
— Ge. Pbil, 93 L,
Ol^inpiodoriis«i24^ ' •"• J
Ofueiaius, Hagiu I33«'f55#')1U^i^
Oaesikriiiu Hg. > .. :«.. ^.; ,4
ff. 190 f» Jli*
P^rsius 160.
Perser -49 f<-'- t
Peter «FAÜ»)! (de Allia<H>}..99f^
^ Too Apoa^-qd« AJba^o 2^«^
— ▼• KttTtmafc Xi<wikbardas, .
•^ BoUifcrt (ViotavkiuM Aütf*
Petriis Hispanas ^g2« » > > i
Petrus Lorobsrdiu •• L^ ,
Pfaff, C. M. 405 L. .r »
Pfiiffraa, Gasp. ffgin
iniad«^ HIy I9I*-
miädrus 1)9.
Fbef««94*wl^PbiBirto|,;^ f.
F9iilo, der Akademiker |75*
— der Inder 2044 21 i« .
-^ d^ Pl0g«r«JM9r 04^ DUIek-
likes. 191«. I .* .a> ^r . ,,
70.
ODt»
Pbiiolm 77» -
Pbttopoiiiiiy Jo« 24s«
Pbilotopheii m Fnokrcicli 45 t«
PhilfMoph, Main« 71.
Pbüoi^ier 55«
Pbotiua 947«
Phomattia t. CoiWtttQ». , »
Piccolominif Frau 3l4f'
Pico, Job» Too Mirandola )q6 4
— Job. Frai» 307«
Piwe , HeoT. de St, 56a f. .
pMiO, ll«raieeU4* 56<f nOU, b*
FittacQft f. aaeben V^eiaea. .
Platoer, Ero. 457 TgU %l, I55p
4»7t 44» !*• 46Q. 470^
PUtO| Platoniam«» Ulf 1»3:
123 '• ▼gl* 104«
Plai» Philoa« q. S«biil« s« AUde-
iBie^u* 3C4B*
PUlooiaebe iiwdemie zu Florcpa
306-
PUsaiog, IP. V* l4« 8, 04» S^fUl
^116 % ^ .
PTertio', Ge. GeiDiat. 30O f.
Plioiiiay C,.S«ciMidat,|^ Aam. b.
Plotin aoi, 209 f-^U b«a.2.I2f.
Ploucqnei, Goufjc, 45^ Vgl« 66.
PluiarcU Tou AUimi ^j^*
-^ ' Charoiiea 194 f* vgl* 63X4*
PSilts, R. IS, L. 480 u. 435 L'
Pdracbkc , fi. L. 483 I««
Foiret, P«t. 3gS Tftl« 361« 371
379'.
FoUmo auf Atbeii 135«
Poren 5165*
Politiapua, Angelr 3C39, JOI/
Fol«a 99,' 102«
Foly&o aya l^ampa, 159«
Pol^atraida 159- .
PoiDponaliiift» Fei. 313»
Pordaga, Job, 3^ Tgl. 3^1.
Porpbyriiia «12» 2)3r.;22l U aOQ«
PcMPia {Portiua) Sim, 314«
Poatdouiaa' TQo Apamea (aqcb
Bbodioa gMuivi^t} l£u |46<
PoCaiDO' 195 U
PT«moBiTal 464 ^<4«^
Priee, Bicb« 444 I. TgU 4^4.
f^roetoa 2fl6 fl> ,
FrocnUatnin*- 1.37 Anpiu k<*
Frodicua ana Ceaa^ 99, lOI ff ■
Prof a3k>raa..99, .ICD f. • . : - >
Paelloa, Mich. 257Aniiii y^sV^Lg
FtoUmaotia- 197' Amu^.. .'
Pofendotf » Sani. <r« 406 C <- .> i
Pulleyn a. Robert. .: , ,
fyrrbo lU, jit7.^t8* . '^ :•*
PyrrboDiauier 1 l^^fc * . '» « .• . rt
Pytbaforaa 6$,' 69»^ 19g* < i ; i V-.^
P^tbagoiteCT 69.ff^'f6'& «92 f—
Pylbagoreiaebe Frmiea ^ l-t —.•
.; FbHoa» 6S^ 70 1^
. ,-^-. ..il
QoMn4i'P4r<,4M»<^^
R.
Itäbanufl •• Rh.
Ramiaten 3 Ig,
Ramua, Petr. 31g, 32t t^. Igöt
Raphi 562 vgK 139« I V. '.
Ratioodif^ttf 34&»>37« • Kr<
Ray, Joho 397* . . ; ^
Raymattd d« jialwnde »||g4« . ,, . ;^,
Real« G. de 453 m^U- $. • . I. *.
Realiamoft^ Jl^aÜHen 37« (i*:rScbo^
laaüker 255^ 26q U dea Xbo*'.
roaa 2g2, Scotua 284« < . >
Reg«)f, Piann»ßyW« 3^0 t .„ y.
Reid. Thoin. 442« . -.
Reimai'iili'BerDi.'Saili« 4S4 ▼g)'« 471$^.
RAnbeckyiJ^iP Guaw 43& f* >
Reiiihold, E, 491«' 49^ ^* 1
Reiobold, K.. W489 ^-«^gl* 4Z9r^
leroer i, g6r 7Q> ^^9^» 44» «»>•.
b, 47SJ ggl »öl. •• |pg{ L- . .;*
Rencbli» 1 Jobi^ 3PQf gpg»«. <. Ijk.;
Reoacb, Job. F^» 43SH , :
RbabiUoa Bfforiia 265 ^*
Rhode. J. G. Ip, 4Sf 49* ••' t.
Richard von Middietoa (de üMnIU,
Tille) 2g9*
Prieal^J<M«r443l»tgl«3t}p.MX|r*- Suiatei •, SuiaaÄt,
6DAi
Namenverzeiehttis^.
'Ridiard tod St, Vietot 9ji% t
BieboT od, Ribbov^ Ge. H* 435;
Rilter, H«Ür. >4^^ 66, 67, 7Ö, 9?
1I9> yftf 4SS l*'
9 G b 8 1 1 i n g, Fr. Wilh; Joi . Scbel.
liogiMhe Philoftopbt« 50S ff.Tfil.
» 56. 507 508 t*
Scheltiiigy K. E. 52O.
Rixoer, Tb«dd. Ajü. jao vgL 23,l5cheUera , Pr. J. ehend,
^Bobioety J.B. ^^ rgL 418)^452
RocIiefoaGiiddy Fr. de la, 40I vrI.
393-
Ro<!l» Hemi. Ate. 371 t '
Bömer 178. I8A fi
Robert Folioth viia Sfeluo 26% f*
'i^' .<il^Qacete9lc (Ua^ito) »76.
«- Hoikot 392.' ~< u<
RobayiU, Jac. 370«
RoscelUn, Job. 26O f«
RonaaeaBy Jean Jii|. 447 f. 452«
RoxgoDjr, Jo. 567 not. i.
Rudige^-y Jolte'AD(l^409' vgl- 993.
Rackert, Jos. 530.
Rnfua Mnsooiua 136 u« I88* 1
Rvaaeo 565»
S.
tf
Sabiiamoi 49, 50, $%. '
Sabuode •• RaymuDdl
Saecbt 566 not. C* TgU ^4 L.
Sadoletua, Jac. 302*
Saint -M«Hi«i a. McHid«
Salat, Jao. 536 t«]. 594, ^34» 5^5 L.
Sarmaiiuix <Saiimaiae) CUud« 3^0.
Saftuaiina 2S4 i*
fialomo 54 f*
Sanchoniaüioii od. Swebttiintbon
ßauohex (Smietioft) Fr. 363 t»
ßatarninaa, iler fikepUkev ^Ol;
Guoitiker 208' ' »
Snumaise a. SalmaaMia^ .
Sbang^r, Jol. Cia. 314..-
Scbad; Jv B. S06 C> S2tl f« *
Scbafberse«', Fr* ^5 >»<^ *• '
8cbarrock , Röb. 357.
ßchauinaan, J* C. G. 4791 4^5 ^
477 not. e. 488 L. '
Scfpiiker a. Sk.
Scbegk, Ja«. {16, Slff.
Scberbint, Pbil. 316. Slg-
ScIiiertcbniidf , J, J. 43e.
Schiller, Fri«M. 48b.
Schilling, Vf^ncesh 31^.
Schlegel, Fr. g Anna. 43 L.
Scblcjjel, Fr. u; A. Vf. 520 f, not.
f. Tgl. 41' L.
Schler^niachei^, Fr, 542 ff. yäT,
' 67, 85» 97i l'o, 560 not. q.
$diiiia(a,. Theod. 4^0 u. 4g5 L.
Schiniclt, «:* Ch. E. 479^ ff. jeroer
29» 4*r. 483. 484* 485» 486.
508 L.
Schmidt Phiaeldeck 479 n. 432 l-
Schmidt, J. K. 525 not. aa. '
Scbolarhit, Geo. a. Gennadios.
Scholastik, ScboIs|«ti)^er^ Scbola-
«tische Fbilotopbie 249, ^51^ ff.
Periodea 25» f. Kampf getca
sie 301.
Schoock , M^niri. ^6% 386. ' • •
Schopetihautr, Anh. 557 f.
Schoppe (Sciopplua), Casp. 320
n- I67 L.
ScboUiacbe IferalpIiilDa. 40a am^^
Schubert, Jo. H. 520 fc ^
Schub, Jo. 479. • ^
Schulic, Glöb, E." 537'f.Tgi.'476,
490 L. feiner 127, 166, 338,
410 L. 422 AniD,d,49i AQm.c.
Schwab, Jo« Chr. 476 vgl. 26
131 L.
Schwärt, F. H. C. 480 n. 486 C*.
Scioppiua 8, Schoppe.
Scriboniaa, Wilh. Ad. 31g«
Scotiftleo 285 ^«
Scotoa, J. Duna 283 ^*
— Erigena 256 fj ^ ,
^^ Michael ^76,
Sfarch, Edw. (Ducker) 444 f. "
SecQudus 19^.
SeeleuwADdenlng 44, Jg, 74, 93.
Seiffeddin 273.
Seldeo, Jo. 3J3.
Seile 489 nor. o. ' .
Souee* 184S o« i8E(i.n>; 108«
Kamflay/grzeiciinii«,
6«5
irgV Sti
Seotuallsmas 37, 3gg f. 448»
SepnNeda, Jo. Gen« 314«
Severuniua 229«
Sextins Q. P^ihag. \qz t
Sexlus ((j Ulli tu») Stoiker I86<
Sex tu* E^mpiricua 19^.
Sbaftefebnry/ Graf r. 395 f*
393 ^'
Sieben Wehe 59.
Siebeobuffren 56$ f«
Sigwari, H. C W. 557 Tgl. 3781
415 I**
Silhon. l%ill de 38d.
Simeob Be« Tochai . 207* ^ .
Siino 709 Aibeii. III«
•SilDott Maiga» fib8*
— . Porta 314.
— ▼. Touruay (Tocnaceiüii)
265.
Simonidea afu'Ceos 57 ^*
Siiupticiui 191, 229*
Sinclair, J. B. t. 557.
Slaeaen 46 f*
Skeputy Skeptieitroua und
Skeptiker «4« 36. 37» ^^7 ^-^22»
171, 174 f. der emp. Schule
177, 195 ff. toeuer« 3^30, 3^3»
- 386, 402.
Smiib, Ad. 444 f.
S&«H, D»n. u. Cbr. W. 479, 48O
u. 4x2, 483» 486 L.
— Phil. Lud. 23 ^'
Socher , Job. I3 L. 123 ^^
Sofi5 od. Ssofi», SnÜamns 270 «.
S^kratei 103 ff. b«a, 105 ^
Sokr;nik 109.
Sukraiiker III. '
Solger, K*. W. P- 520 »•
Solou 5'8 f. , ^
Sopbiateta « Sopbifttik 65» 99 ^*
Sopaler 224* "" ' ^
Sorbiere, Sam. $8^^ ▼S^* 15^ ^«
Sosipatra 239>
Sotioa 192«
Spalding 7Q L« TI9 L«
Sperling« Jo. 350«
Speusippoa 135«
S p i n o z a I B«ai«d* SpiaMisBins
373 ff-
Spiritualiaiiiiit 37*
Stanley, ThoiD« 21 K»
Staudlin^ R« F. 480 tgl. (wnA
35. 27- 29. 54» 132, 335, 24a
257 f- !*• 44U 475t 4^4 ^
Steffens, H. 52O f. . t
!aul)'art t G. S. 456*
SiewaKl, Dugald, 56 1 f.
ledeorolh, E. 542« Ygl* 375 L.'
Stilpo 121« 1» '
Stobautj Job« 229» 447 ▼fil- 64 g. L;
Stoiker.' S t o 1 c i a m n s. Stoi-
fcbe.ScbuU t22> löo iL 185 f.
318 ff. _
Strabler\ Dan. 42g.
Strato 150 f.
Sirave 20» 28 L.
Snarez, Franz 28 1» 331»
Suabediaeea, Tb. Ang. 557 f. 25;
164 L.
Siiia«et od. Suioahead , Rieb. 292*
Snlzer, Jo. Ge. 456 ff- Tgl. 44 1
not. b* I«.
Snpernatnralismat 36£»234«
237» 245- 382.
Syhreater II* a.. Gerbert»
Syneaina 235 '•
Syntbetianiua 37, 54^« ,
Syrianna 191. 224 f.
Syatem« de la nmor« 449.
Talans fTaloin) Audoioev 3IS«
Talia , GioT. BatC. 566 not. L
Tartaretni 285«
Taiiaoua 235.
TMler, Jo. 294. r
TaureUna« Nie, ^17 f. 321.
Taurna, Calyiaiua 194.
Teleauges 76.
teleklea 173.
Teletlua, Bernbardut 322 TgL3;i8.
Tenueaann 2, I9» 2», I83, 13I1
388, .44J not* ^. ^
Tertre, P. du 382 Anm.
TertulUaa 233» 242.
Tetena, J. Mic. 457 f. 46O.
Thalea 66 f.
Tbanner, Ign. 520.
Theano 7S Anin. L
606
TbtmUta 15^
TlifliiiUtiw «M PapUag^nitti U^I
. S24 f.
TbeoB T«» Smyrn« I94 f*
Tfaeodicc« des PUto 130« Avgn-^
ttiB 344« TbomM Sgl* Camp»*
mIU 348* LeibMiB 416.
Tbeftdor TOQ Gau 300.
Tliaodonia MeiocbiU 367 Anm.
«^ der CyveMuktfr» Tb«a^
doreer 115.
TbaopbvaalM aoa Ei«iut I50 C
Tbeopbraama Paracelitia a» Parac.
Tb6oaopb«n^ Thcoaopbie 310 fi^
359 f«
Tboluck» F. A. Tb. d7o oot« b.
Tbpmaa a Kcmp'M 394.
Tbomaa de A(}iiiao 379 ff.
Tbonua de Bradwardin 29O (•
Tbomaa Toa StKMabuvg (Argtotj-
»eiiaU)d90 4
Tbomaa de Vio CaJeUMiiia 2SI*
Tbomaahia» He. 40g Tgl. 18> tO,
aS* 166» 254» 8^
Tbomaatna^ Ohv* 4^0 TgL Sf L.
439.
Tboroiatea 8i4 Ei
Thopbail 373*
Thorbecke. Rttd. 1?I L.
Thorild, Tbora. 529 t
Tbraa^llaa 194»
Tbrat^macbt der Sopbiat 99, lOI.
Tbummig» Lud. PbiU 435 U
Tib^aäer 45*
Tiedema««i| Dietr. 460 ^.▼«1.476,
ferner lO Anm. 19* ^S» Ö4* BoSi
9lf IM» 131»^^ ^ ^
Tieftmiik» lo. H. 479 ^ 4S^M»t
r. ^Hi 484t 485 ^
Tiroaua vod Lacrl 77.
Timokratea 158. ,
Tmion ana Pblitti, d. Sk^uker
117 ^•
Tki«! • <^. A. 476 t 459 Mrt« ••
Trallea, Lad« 451« not. b«
TrUmegiatna 51 L.
Troxier, J. P. V. jaO f.
Tacbirobeaaeo, Ebr. Waltl».T.4ao
f. vgu 393.
O.
Ulpianos 339.
Ulrivli , Job. Ang. Heinr. 42S aal«
»*. 457* 4*4 ^
Ungarn 56s 4*
Urvolk» pUiloaopb. 7 f.
V.
^alenluHia fi08.
V»iU, Laorenltua 3CX>t 308.
Veuiui« Luc, 314 f. gM.
Vaiiel, ß* de 415. «oC» k. 49a
Anui« L. .
\'ayer» Frana de 1« Molba U 3^3*
Veiaa^nea, Gabr, 38 U
Veüeöia* C 185 ^mQ*
V'eUbujaen, L«mb, 357.
Vico » Gio. fieU. 565«
Victorin ua 34^
ViiUrt, Ch« 363 vgL 486 U
Villeiuauil^» i:'aerre'<l« 405 V||L
13?^»
Vincent von Beattvaia (BaUoTtaen-
aU) 376.
Vtvea, Lud« 354, ^0^ L. 973*
Voeiiua^ Giabert 369*
Voltltrr 370
Voluire 44T vgl. 438 Mk 4$^«
393 ^•
Vorpabl^ Ludw. Heiar« 557.
Vosa , Jo. Gcib. 35 L«
Vriea, Ger. de 37 1 Tgl. ^J^^^
-^ Jer.^ van 94 L.
WadhtffTt lo. Ge« ggo 00t. a.
Waguer, Jo. Jec 550 f. vgt S^O
t tgt $8> IS^
Walcb» Jo. Ge. 439 & «8l*^5»99»
119» 1461 808«
Waltber, P. F« T. 530.
— tu Sl. Yiccor 265.
Weber» Joa. 530.
w«g«i» VAieni. au f-
VnmeiBkYMneiduiks.
607
Weifhanpt, Ad* 476 L
WeilUr, Kaj» ▼. 535. 3, 23, 524,
533 L.
Weite» Meb«tt 5g.
WeiM, Ferd, Qipb« 557. '
Web«, Che; 530^ $35 irgL 11,36,
525 not« M. L«
Weisse, Cbr. Herrn. 139, 556.
Wendel, J. A. 525 L.
Wepiag. J. M^ y* 537 not. ••
Werdeirhagen , Job. Angel. 317.
Werdermaon , J. C, G. 98* L. .
Wesel, Job. Burcbird t. 295 not, e,
We»el,Mu 294-
WicraJoh« 309»
WiocUer', Job. Heinr. 435 f.
-i- Bened. 352,
Wllbflm T*ii Attvergn«
od. Ptrisientis) 276*
— Ton CbaApeaiix (jCamyrileo"
m) 26i«
— Ton Concbet (d« Concbis)263
Wiiridk 4^7 h.
WindischmanD , K. J* 520 vgl« 22,
24» ^6, ist L.
Wisseoschaftslebre s. Fiebte.
WfHieh> Cbpb. 371 vgl. 379.
Woir» Gbr. 423 ff, v«l. 32> 461
380 not. b. 419.
Wolfianct. Wolfiscbe ScbaU 434 ff.
Wollaston^ Will. 395 f.
Wraj, ioh 397.
Wjttmbadi, Dan. 565 tskSS^lSS»
IM, 487 L.
Xenarcbas 190»
Xeniades 35.
Xenokrates 135.
Xeaopbades go« .
Xenopbon III.
Zabatella» Jac. 314.
Zacharil, K. S« 48O U. 485 L.
(AifWnUiZendaTeiia 49.
Zeno, der lelAnite.gg^ £pikoreer
:(t. S'l^Qß) 159 -
— der Sloiker^ TOn Giltinm 150.
160 r.
•^ der Sloik«r, ton Tarn» Tt^i»
Zenodol^ d. Neofi^alo^ik. 229*
Zen^raT, Joscb. 353, 407*.
Zerduischt s. Zoroasier.
Zinara, Mirc.' Ant. 3I4«
2;uDraer, B. Jg2U -
Zoroasirr 48 L» 49» Zoxߧ0tmihß
Sebriften 202> 22f.'
Zoru (Georgias} 'Franc^ 308*
Zusätze und Druckfehler*
8«iU 29« Meli Whiditclmmin Mise: Heinr. Bittm Gcschidite der
Philotophit« I. Tb« Hamb. igag« 8.
•* a3« SU Rizaer ictxe: aie Aufl. ebcDiL 1829*
«— — iiacb Hamersköld aetae: Etd. Reiobolda Haadbuek der
•llg. Getcb. der Pbilpa. Golba, 1828 v« 1829. II Tbie.
«■ 7a« ta der Abbandl, toq fimodU Mlze: uod IV« Halt. 5* 558 ff.
— — Zeile la Toa uiit« slatt keiai Toa beiden^ U eiie beiden
(Ar. Mcu U 1.).
— 91. tor )• 106» serK«: TI* EmpedolJet»
— / 94. vor {• 107. tett«: Spatere Jonitr.
-i* a5a« liai^b j«259. eetie: H. Scbmidt, der MjttacisraiM dee
Bitttelalters in teiaer Eotatebmigapenode daifeateUu Jcna^
I8a4. 8.
— 358. Dof.b. setze: Gott« igaS-^oag« Progr. I— VJ.
— 366. Zeile 9* T, ont« setze biaan: EioflnH der Araber o. Joden.
— >56&* Zeile 3. T« oben sl» Mieaereobans L Miettwealuivk
<— 489« Zeile i4* T* oben st. Doboi 1« Dubee,
— 493« Zeile 7« ▼• nnt. st« Blamioa 1. Uatoiott«
'»■■ » '9Sl|
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