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|
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Göttingifihe
Anzeigen
Gelehrten Sachen
unter der Auflicht
der Koͤnigl. Gefellfchaft der Wiſſenſchaften.
Der zweite Banh
auf das Jahr 1764.
Goͤttingen
gedruckt bey Johann Albrecht Barmeier.
Géttingifge
Anzeigen
Gelehrten Sachen
unter der Aufficht
der Königl. Gefellfchaft der Wiſſenſchaften.
Der zweite Band
auf das Jahr 1764.
Gittingen
gedruckt bey Sobann Albrecht Barmeier.
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OST) Ee RR 633
Söttingifhe Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Auffiche
ber Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
79. Stud.
Den 2. Julius 1764.
' Öttingen.
on den AGis Litterariis des Hrn. pref. Blen iff
I bey Richtern in Altenburg das andere Stück
, berauggefommen. Da wir i bey den
erſten die Abſicht diefes Journals und Einrichten
weitlauftiger beſchrieben haben, fo fegen wir nur die
Rahmen dexdarinne beurtheilten Bücher Her: 1) Syl-
loge commentationum — auct. Ruckersfelder. Es wird
pie Meinung bed Verf. von dem Charakter des Pins
¥8 unterfucht, und gezeigt, wie man von feinen
Yusfchweifungen zu urtheilen babe. 2) Freelich de
Familia Vaballathi. 3) Io. Nic. Rolkri po&matz,
4) Monumenta Peloponnefiaca. dita a Paciaudio,
Vol I. etl Bey Gelegenheit einer Meinung deg
Der. Paciaudius bat der Hr. Prof. ein Corollarium
ampullis, ut putant, lacrymalibus, angehängt, in
welchem er zeigt, daß bie fo oft gewiefenen und ges
nannten Shranen-Glafer ganz einen andern de
Braud gebabt, alg den. man ihnen aus übel verflans
denen Snfcriptionen beylegt. 5) ae
Londini 1763. Es wird hier von dem Hrn. Prof.
eine Anmerkung ben Suntrihtern jur Bnterfuhung
N
m “8
Pane On OT
Een" *
RÜHRT: fa
634 Goͤttingiſche Anzeigen
vorgelegt bag nehmlich Euripides wider die Ein-
beit des Orts in feiner Hecuba gewaltig verftoffen
babe. 6) Hrn. Hofrath Widaelis Commentationes
Societati Regiz Gottingenfi oblaz. Hierauf folget eis
ne Fürgere Ungeige Heiner Schriften: 1) De Jove Ho-
meri difputatio Th, Chrift, Harlefii. 2) Viciffitudines
Juris Rom. de inceftis nuptiis difp. Io. Henr. Fabri,
3) Abjuratio D. Petri Jannonii, Neapolitani &c,
5) Dies fanguinis et Hilaria Romanorum cum Pafchate
Chriftianorum collata, au&, Io. Chrift. Wernsdorfio.
6) De morum vi ad fenfum pulchritudinis, quam ar-
tes fedtantur, ein Programma vom Hrn. Prof. Heyne.
7) de publica et folenui Imperatorum confecratione.
aud. Io, Ge. Scheller. 8) M. Mart. Fridr. Sargelii Pa-
ralipamena de Symbolo Athanafiano, 9) D. Io. Sal,
Semleri admonitio de obfervandis Hebraicorum Manu-
fcriptorum meinbranis. 10) De Theurgia ct virtuti-
bus Theurgicis difp, Henr. Jac. Ledermiiller. Den
Schluß mager die Rachid, welche von dem Leben
und Charakter ‘ziniger jüngft verftorbenen Gelehr⸗
ten gegeben wird:. Gie find 1) Laurent. Yiats
ter, graveur en pierres fines. 2) Cafp. Sriedridy
Munthe, gewefener Profeffor der Griechiſchen Spra⸗
che zu Kopenhagen, und 3) unfer feel. Heilmann,
Die eingeſchickten Abhandlungen aber werden im fols
genden Stücke geliefert werben.
Nuͤrnberg.
In Felßeckers Handlung iſt heraus gekommen,
Probe einer critiſchen Dolyglotten -Bibel, oder
onferenzen, über die 3 erften Capitel des ers
n Buds Moſe, in welder die in den Pohglot-
sis Londmenhbus befindlidyen Dollmerfchungen,
theils die nabmbaftefte, in den heutigen Euros
älfchen Spraden, nad) dem Grunodtere, vers
fertigte, Weberfegungen, nahmentlich D. Zus
thers und Piſcators Sochteutſche, Athias Wee
79, Städ den 2. Yulius 1764. 635
iele “Suden-ceutfhe, die Solländiſche,
ee Dinifhe, Sranzofifhe, Gralianiide,
Spanifhe. mic Zuziehung alıer und newer Cres
getenund a e geprüfet, und folgends mit
einer neuen, ni@t freyen, fondern genauen
Grund: und Accenten:mäßigen begleicer wers
den, von D. Johann Georg Wieintel, Grades
farrer zu Windſpach, und Des Capitels 318
Ichwabach S:niore bonorario. ( 190 Geiten in Quart,
Die Vorrede nicht mitgerechnet.) In der ziemlich
weitläufigen Gorrede zeiget ber Herr B. bad es der
Dibel Keinen Vorwurf mache, mie Edelmann vorges
geben, daß fie in jedermanns Handen fey; fondern
usbreitung und Ucherfegung einer Dffenbabrung is
I viele Sprachen vielmehr ihrem Zweck und der weis
en Gorfebung gemäß fey, und ein .billiged Verurs
theif vor ihre gute Sache erwecke. Er entbecket dare
auf näher feine Ubficht, die verfchiebeney Ucberfeguns.
gen der Bibel zu vergleichen, und Dusch deren Duft
eine neue Deutfihje Weberfeguug gu verfertigen. Doch
will er künftig nicht eben fo weitlaufig feyn, ald ix
diefer erſten Probe. Bey Durchlicht des Werks ſelbſt
haben wir folgendes gefunden. Herr M. bat wirk⸗
ich viel Fleiß und Genauigkeit angewandt, und bey
den morgenlandifhen Ueberfegungen fich nicht auf
die in ben Polyglottis ihnen beygefugte, Lateinifche
Ueberfegung, bie oft fehr fehlerhaft iff, verlaßen,
foudern ihren eigenen Text zu Rathe gezogen. in
nden aber doch bey dem Gebraud der alten Ueber⸗
gungen gweyerley Mangel. Einmahl bat Here
Meintel, wo ef ihm an Borgängern gefeble, nicht,
genug gezeiget, wie die alten Ueberfeger auf die und
ie Dollmätfchung gefommen, und mas vor Grund
fie Dazu gebabt haben ; wodurch fie denn oft allzu will⸗
kuͤbrlich ausfehen, auch nicht binlanglich beurtheifet,.
ober zu Ergängung unferer mangelhaften Erfänntniß.
vom alten Hehbraiſchen gebraucht merben koͤnnen.
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Goͤttingiſche
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Gelehrten Sachen
unter der Auflicht
der Koͤnigl. Gefelfchaft der Wiffenfchaften
Zu Der zweite Dand
| auf tas Jahr 1764.
Göttingen
gedruckt bey Johann Albrecht Barmeier.
- 99S) Sakae CREE: 633
Goͤttingiſche Anzeigen
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gelehrten Sachen
| unter der Aufſicht
Der König. Geſellſchaft der Wiſſenſchaſten :
79. Stud.
Den 2. Julius 1764.
' Göttingen.
on den Adis Litterariis des Hrn. Prof. Klos; ik
I Sey Richtern in Altenburg das andere Stig
u ber angekommen Da wir Icgeben bey dem
erften die Abſicht dieſes Journals und Einrichtung
weitlaͤuftiger befchrieben haben, fo fegen wir nur die
Mahmen der. darinne beurtheilten Bücher her: 1) Syl-
loge commentationum — au@,Ruckersfelder. GS wird
ie Meinung des Verf. von dem Charakter des Binz
v8 unterfucht, und gezeigt, wie man von. feinem
usfchweifungen gu urtbeilen babe. 2) Fralich de
Familia Vaballathi. 3) Io. Nic. Rolkri po&mata,
4) Monumenta Peloponnefiaca. dita a Paciaudio,
| Vol.I. et Il Bey Gelegenbeit einer Meinung des
| Der. Paciaudius bat der Hr. Prof. ein Corollarium
e ampullis, ut putant, lacrymalibus, angehängt, if
welchem er zeigt, daß die fo oft gemiefenen und ges
nannten Thraͤnen⸗Glaͤſer gang einen andern de
Brauch gebabt, alg den. man ihnen aus übel verftans
denen Gnfcriptionen beplegt. 5) Euripidis mite
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be. 6) Hrn. Hofrath Michaelis Commentationes
ea inne Dong — Diessuf folget eis
ne fürgere einer 1) De Jove Ho-
meri ; Mpscstic ne che . Hatlefit. 2) Viciffitudines
Juris Rom. —* “cei m nu difp. Io. Henr. Fabri.
3) Abjuratio D. Petri Jannonii, Neapolitani &c, |
5) Dies Gnguinis et-Hilaria Romanorum cum Pafcbate
Chriftianorum collata. au, Io. Chrift. Wernsdorfio.
6) De morum vi ad fenfum pulchritudinis, quam ar-
tes fedtantur, ein Programma vom Hrn. Prof. Seyne.
7) de publica.et folenni Imperatoruis confecratione.
aud. Io, Ge. Scheller. 8) M. Mart. Fridr. Scergelii Pa-
ralipomena de Symbolo Athanafiano, 9) D. Jo. Sal,
Semleri admonitio de obfervandis Hebraicorum Maou-
{criptorum inetubranis. 10) De THeurgia et virtuti-
bus Theu + dip He, ‘Jac. Ledermiiller. Den
Solu ht, welche von bem Leben
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ekuthiels Juden⸗teutſche, die Zolländiſche,
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Spaniſche, mic Zuziehung alter und never Cres
geten und Dbilologen geprufet, und folgends mit
einer neuen, ni@t freyen, fondern genauen
Grund: und Accentenzmäßigen begleiter wer⸗
den, von D. Jobann Geor eintel, Grades
pfarrer zu Windfpad, und dee .Capitels 3
Ichwabach Seniore bonorario, ( 190 Geiten in Quart,
die Borrede nicht mitgerechnet.)_ In der ziemlich
weitläufigen Vorrede zeiget der Herr B. bat ed ber
Didel feinen Gorwurf mache, wie Edelmann vorges
geben, daß fie in jedermannd Händen fey; ſondern
usbreitung und Ucherfegung einer Offendabrung im
K viele Sprachen vielmehr ihrem Zweck und der weis
fen Borfebung gemäß fey, und ein.billiged Vorur⸗
theif vor ihre gute Sache erwecke. Er entbectet dare
auf näher feine Ubficht, die verfchiebeneg Heberfeguns.
gen der Bibel zu vergleichen, und durch deren Hulfe
eine neue deutſche Ueberfegung gu verfertigen.. Doch
will er künftig nicht eben fo weitlaufig feyn, als i
Diefer erften Probe. Bey Durchficht des Werks else
paben wir folgendes gefunden. Herr M. bat wirks
ich viel Fleiß und Genauigkeit angewandt, und bey
den morgenlandifchen Ueberfegungen fic nicht auf
die. in den Polyglottis ihnen beygefugte, Lateinifche
Ueberfegung, die oft febr fehlerhaft iff, verlaßen,
ondern ihren eigenen Sere zu Rathe gezogen. Wir
nden aber doch bey dem Gebraud der alten Ushers.
gungen zweyerley Mangel, Cinmapl pat Here
Meintel, wo es ibm an Vorgängern gefeble, nicht,
enug gezeiget, wie die alten Ueberfeger auf die und.
die ollmätfchung gekommen, und mas vor Grund
fie Dazu gebabt haben ; wodurch fie denn oft allzu will:
Tührlich ausfehen, auch nicht hinlänglich beurtheifet,,
ober zu Ergängung unferer mangelhaften Erfänntniß,.
vom alten Hefraikbyn eine ‚imerben ‚Bönsen,
Ta, oe ea 3.E.
79, Seid ben 2. Julius 1764. 637
viel wichtiger und einem Critifo nüglicher, als ihre
bloßen Ueberſetzungen. Indeßen befcheiden wir ung
aud gern, daß die Arbeit nicht gang unnug iſt, und
man einem Schriftfteller es nicht verübeln barf, wens
er cine Mabe übernimmt, dic er etwa des einen Ele
Meinung nach fic hätte erfparen können. Nur dach⸗
ten wir, wer fo viel neue Ueberfegungen vergleiche,
bätte unter den alten Feine vorbey laßen folleg:
—* bie von Erpenio herausgegebene Arabiſche üben
e 5 Bücher Mofe, ſchiene uns leicht wichtiger als
eine Juden⸗teutſche, Engliiche, oder Gpanifde
Was den Gebrauch der neuern Eregeten und Philolos
gen anlanget, fo finden wir Herrn M. als einen Mane
von vielem Fleiße, und einer guten Belefenbeit: und
bas in dem Grad, daß aud wahre Gelehrte feine
Auszüge mit Nugen gebrauchen, und mol einiges ib-
nen nicht befannte darinn finden werden. Geine Ar:
beit fommt ung in biefem Stuͤcke obngefebr_fo vor,
als des feel. Rinigémanns feine über die Daͤniſche
Leberfegung des neuen Teffaments; oder als bei
fee. Heumanns Erklarung des N T. in den Jahren,
er noch die néthige Munterfeit nicht verlobren
batte, in denen wir die Sammlung mancherley Melis
nungen für dag fchäbarfte halten. Doch bemerken
wir auch bier, daß Herr M. von einigen neuern Phi⸗
lologen, die er häufig anfibret, Diefelben Schriften,
die faft am meiften von den 3 erſten Capiteln Moſis
dein, niche befeßen. haben muß. in Urtheil
uber basphilologifche, fonderlich wo etwan in neuer -
Seiten aus dem Arabifchen etwas erläutert iff, iff
gefend and richtig. Mit den Erklärungen des Herrn
opfen bat er dfters zu flreiten, und und bünkt, de
fey bas Recht wohl auf Hera M. Geite. In Abs
ficht auf das theologiſche aber, und die Gachertlas
sung finden mir ihn bey den Stellen, bie man ins
vorigen Jabrhundert zu diche probantibus gemach®
bat, und nad He a es aufgicte, wenigſtens
pi .
638. Obttingifche. Anpeigen
son ber Denkungsart verſchieden, welche und die
richtigſte ſcheint. Jr n dem Worte OWION findet‘ ex
‚ Noch einen — er Dreyeinigkeit. Doch will er
©. iL, 24. unter den Sherubinen keine Engel verſte⸗
ben, fondern Gewitter, und dad one Oe ae
chaelis zu folgen, ae pi at ead
erfahren zu haben meldet, die — von —
noch in eiwas verſchieden iſt. Den Accenten, bie er
fic alt und göttlich zu balten fcheint, bat er fich übers
oll zu ty vorgenommen; und. Herr: Prof. Nagel
Bat ibm in dem: auf die Vorrede folgenden Urtheil
ausdrädlich dad Zeugniß gegeben, er habe ſich genau
and wol nad den Hebräifhhen Accenten gerichtet.
Dis Qengniff hatte fih wol Dr. Luther micht geben
Iaffen! und wir glauben faum, daß ed gu elmer
guten Neberfegung noͤthig fey: dod) auch bier find
die Meinungen verfchieben, Wir bemerken aber _
dag er in den Accenten Nachdruͤcke fuse, and in dev
Neberfegung nachabme, wo wir den Kegeln dev
Accentuation Feine gu finden wifen, als C. h2e &13%
Und wenn wir ibm auch C. I, 1. zugeſte —— daß
der en den ee unbequem mit einem
ad
einerley hält, einen Rachdrud habe, fo un wie
doch and ihm nicht gu erweifen, baß es Leine: ewige
präcriftirenbe Materie gegeben Babe. Herr M2. bat
die Abficht, vow M.
von bem M.S. eine leberfehung
m8 geben, von Der ein anfebnticher Theil ſchon festig
‚ und diefe mit Beweifen und Erlauterungent ; bie
euras phelolegicas er critivas Über dag &.S...a tins
—— ber fe und alfo am alten 3 ww
—— feel. Heumann dem Steuer qu leiſten
rn ent Beipsig.
slot de und
en: Bunt
* 2: =
79. Stuͤck den 2. Julius 1764. 639
Haupt und des vor mehr denn hundert Jahren vers
orbenen grofien preuffifchen Mathemacifers P. Chris
ian Otters insbefondere 2c. von D. Joh. Frid. Bud,
Hr. B. ſchraͤnkt fid nur auf das von ifm fogenannte
brandenburgifdie Preuffen ein, Saher man hier Feine
Copernife und Hevel fuchen darf. Er weiß nicht weis
ter jurlcsuugeben alg in bas ſechszehnte Jahrhundert,
ba der Stifter der Königsbergifchen Univerfitdt,
felbf alg ein Gönner der Mathematif durch die tae
ulas prutenicas verewigt worden. Der erfle, des
Hr. B. anfubee, iſt Bartholomaus Wagner, ein Koͤ⸗
nigSberger, und dafiger Lehrer der Mathematik unt
1541 und 1546. Nicht alle die Herr B. nenne -find
gleich berühmt, viel haben fich mit der Mathematik
nur ald mit einem Nebenwerke befchäftiget, nie ſelbſt
was davon gefchrieben, und Hr. B. fchliefft oft nur,
Daß fie folche ald eine Hulfswiffenfchafe zu ihrem
Hauptgegenftande gebraucht, und in ber Erzählung
der —* nehmen ſowohl gelebrte Arbeiten, die nicht
srarbemari(® find, als auch andere Umftande oft den
meiften Plag ein. Gleichwohl bat man Hrn. B. fue
feine Bemihung Dank zu fagen, da es angenehm iff,
‚allerley zu ihren Zeiten doch einigermaffen verdiente
Leute kennen zu lernen, und feine Nachrichten oft auf
verfchiedene Art Empfindungen und Betrachtungen
- erregen, oder fonft lebrreich find. Bom Joh. Funk,
dee Die weavwgaypocums als die Urfache feines une
luͤcklichen Todes angeklagt, wird 19 ©. gegen
damin und Ydchern erinnert, daß er ein Geiftlicher,
und nicht ein weltlicher Rath gewefen, alfo defto uns
billiger fich fo fehr in Regierungsſachen gemiſcht.
. Der groffe Gottesgelehree, Martin Chemniting, tebe
216. auch bier, da er fich durch Calender und Aftro>
fogie beFannt gemacht. Johann Urinug, ein elbins
giicher Lehrer, Ben Peter der Groffe wegen feiner
mathematiſchen Inſtrumente befuchte, muffte (109 ©.)
auf gnaͤdigſtes Begebren einer hoben Stanbesperion
o Git. Any. 79. Sti den 2. Gul. 1764,
efcheidentliche — uͤber die Verkuͤndi⸗
ig Sit. Iſaac Bickerſtaff Ritters, die er auf das
be abr 1708 vom Mart. bis Sept. gerichtet”
verfen. (Wie ſtumpf muß der Wis diefer hoben
sndesperfom nicht geweſen fepn, eine fo —*
tire, als dieſe Verkuͤndigung iſt, fuͤr Ernſt anzu⸗
men?) Konrad Gottlieb Marquardt, ſetzte feine
ifte Sey neunjebniabriger Vermaltung eines aus
rdentlichen Lehramtes ber Mathematik ju Königs:
3, obne Befolbung oder einige Öffentliche -Belobs
g erhalten zu haben, gu (167 &.) und des fo ars
famen Martin Knuzens unbdohne gebliebene Vers
ifte werden 195 ©. beklagt. Hr. 3. redet a
denen die einige Zeit lang im Preuflifchen gelebs
en, Baber fich Michael Stiefel auch bier befindet.
E die Hälfte des Werks beftcht aus Otters Leben,
vie Eleinften Umftande, wo er fich jedes Jahr. aufs
ilten, mit wen er umgegangen u. fw forgfaltig,
nder$ durch ganz abgedruckte Gedaͤchtnißſchriften
feinem Stammbuche dargethan werden. Die
ern haben ung freylich zumeilen mehr megen ibs
Innhalts als wegen ihres biefigen Gebrauches zu
yeifen merkwuͤrdig gefchienen. 3. €. pb. Greings
n hatte zu Strasburg 1632 gefcbrieben: Gcogra-
docet, quantulum differant, qui nihil, et qui re-
oflident. Otter batim Anfang des vorigen Jahr⸗
—* verſchiedene Reiſen beſonders in Holland ge⸗
t, ſich daſelbſt die hollaͤndiſche Fortification ber
it gemacht, und folche nachgehends in Koͤnigsber
bre, auch fich Dadurch bey Friedrich Wilhelm de
ffen beliebt gemacht. Daß er darinne nicht Fr
i Lehrer geweſen, bebauptet Hr. B. gründlich.
noch viel Manufcripte, Zeichnungen, Taftrum
Ottern auf der königebergifchen Gradebiblic
yanden, und Hr B. bat principia architecturae
ris von ipm bier mit abdrucken faffen, die r
| Gigusen verflänblic find. . .
mn Bhi CRO - 64t
Goͤttingiſche Anzeigen
von
gelehrten Sader
‘unter Der Auffiche
der Koͤnigl. Gefellichafe der Wiſſenſchaften
80. Stuͤck.
Den 5. Julius 1764.
Goͤttingen.
Reodir haben unter der Anzeige der Städte Eis⸗
leben und Wictemberg eine Schrift mit
Diefem Titel erhalten: D, C. A. Seumanngs
Erweiß, daß die Lebre der Reformirten Rirde
von dem heiligen Abendmable die rechte und
wahre fey. 5 Letavbogen. Da biefe Schrift eine
doppelte Seite bat, nach welcher. fie betrachtet wers
den kan; fo erklaͤren wir fürs erfte, daß, da wir in
unfern Anzeigen nie gewohnet find, uns in Religionge
-fteeitigfeiten und deren Deustbeilung einzulaffen, bes
fonders bey folchen Fragen, die wie diefe durch Fabrs
bunderte von ben gelebrteften Lehrern ber ftreitenden
Parteien unterfuchet und fo bearbeitet worden, daß
wol keine neue Entdeckung zu erwarten iff, auch bey
diefer Schrift auf ihren Inhalt und Gründe vor bie
vertheidigte Meinung nicht feben werden. Wir find
obnebin verfichere, daß fie bloß ald Vertheidigun
ber reformirten, oder als Widerlegung der futher
fihen Meinung vom beiligen Abendmal betrachtet,
nie das Anſehen einer vorzäglichen Streitfchrift bes
Sauptes wird. Da in berieben nichts nee a
x
644 Girtingifthe Anzeigen
Helmſtaͤdt and baranf bey feiner sweifachen Before
zung zur aufferorbentlihen und ordentlichen Prof
fion der Theologie au der Lehre der fumbolifchen B
Ger unferee Kirche, in denen bie ge enfeitige Dri
nung recht alé cine Unterfheidungs ebre vorgetrag
worden, fich eidlich verpflichten koͤnnen und
ein öffentliches Lehramt der Theologie annehmen, da
ohne dewtfelben als Profeffor der gelehrten Hiftor
mit weit grofferer Ehre und Kubm leben konn
Ob er nun gleich verpflichtet war, feinen Bortri
nad dem Lebrbegrif unferer Kirche einzurichten,
wagte er ed doch, nach feiner eignen’ Erzählung 4
5 und f in feiner Erflärung des N. T. bey 1 Cor.)
feine Meinung mit denjenigen Worten, welche bier (
“19 und ©. 21-25 gelefen werden und auffer di
* er einer beſondern Heftigkeit noch bie unanftanı
en Ausdrade z3. E. S. 6 von des D. Luchers Bla
nsmagen, welche gemis heut zu Tage fein 9
formirter auch aus Hochachtung gegen einen um a
roteftanten bochverdienten Lehrer billigen wird)
ch faffen, ordentlich vorzutragen, nachdem er na
©. 19 vorbero feinem Buchdrucker, er und Cr
seftor verbuten, jemand thas davon wiffen zu laff
Unterdeffen wurde ef doch, wir wiffer nicht mie, v
Der Ausgabe der hohen königlichen Regierung beFar
und Ihre Ercellenzien trafen nicht allein die Ver!
gung, daß D. H. die Bogen Aa, BS und FF, w
&e daher in der Ausgabe einen fo unerwarteten Bi
trag enthalten, umdrucken laffen muſte, fondern h
ten auch, nach feiner eigenen Erzäbfung ©. 26 u
ibm die Grade, weil er Fein Glied der che
iſchen Facultät mehr ſeyn konnte, ihn proen
rito zu erklaͤren und ihm ſeine ganze Befoldur
die e Wohnung, feinen icberigen Re
and alles andre-3u laffen. - - Er mufte aber ;
en, daß er feinen andern zu bereden fisch
wolle, feine YiTeinung anzunehmen. Diefe h
[4
Go, Seid den 5. Julins 1764. 645
mg if mun mr Sich "te ten ben Da aber
in fo weit zu ——
re defer auf bem on ibm
Die völlige —3 alee Bogen aac ab. wie feine
Worte lauten: glich d wncecthan nigft
peochen werden, daß er ‘hot weder
aclich noch heimlich dieſes lehren und vers
digen wolle,-iwelche Ausdrücke freilich von den
meldeten ſich fehe unterfcheiden. Aus dieſen
fan wird federmanh einfeben , — tole for faltig a
‚lerne auf der einen Ge if verbinbern
D. Heumonns met reining 5
rbreitung keinen Scha Dent. ſtiſten m
fit weber’ feine Abweichung von dem Sebrbearif
ver Kirche fit — noch viel⸗
er geeiline auf der an Ste. gegen ihn,
eine verfchonende Gite verwalten laſſen.
r fan mın | biernach nicht anders urtheilen, als
auf Ge HD. H. eine neue Verbindlichkeit
Elilfehmeigen entfanden und durch die bis an
en Ted fortgefeste nnebinurig 1 feiner Befoldung
Genus der ibm unter Bedingung zugeſtandenen
theile ebr thatig anerfant worden. Allein er ges
et ſelbſt S. 27. daß er fein Verſyrechen bey feinem
n nicht gebalten und bricht Daffelbe s noch viel gré<
* er die verbotene Stellen in dieſer Schrifft
andern Er vor feinem Tod dem Hrn. Con:
rialrath ck au Berlin im Jahre 1762 mit dem
Fr zu eit, folche fogleich drucken zu laſ⸗
Tung aber eingemwilliget, daß «8 erſt
} feinem Tod geſchehe. Ob nun dabey die Ehr⸗
Feit, nach welcher wir verbunden find, unfere
fprechen treu zu halten, beſtehen inne, iff eine
get bie Ay: durch die Enefchuldigung : man mut
i nice ————— ct bad ei
Oft, Map 80, Seti den, 5, Sul. 1764.
mas von dem mitlern * eine mündliche Nad
he * feel. Gesners G.75 u. f det wird, 5
nicht allein mit einem ſehr unan idigen Zuſaz b
leiter, zumal da D. H. dem feel. Buddeo Verbin
five eit a ern auch, wie man zuverlaßig ver
‚fichern Fan ,. f Was aber vernünftige Xeute be
bem 3 er = der feel. Mufaus reformirt rad
=. 78 en maffen, wollen wir ihnen felbit:
— manns Vater hat als Stud —* be
Mulde bie — gehoͤret und mit dem grofte
Sieif —— n; allein deſſen Handſchrift end
ch mit ber Lehre von der Taufe und die vor
— Alps Daraus ſchlieſſet er, gy
be mit Fleiß feine Gorlefungen auggedebnet, da
‚wegen ener Zeit vom H. Ubendmal nicht ba
bein dürfen. Aus welchem Grund man mit ebe
dem Recht Mufaum in den Verdacht, der Brodvet
wandlungslehre gitnftig gemefen zu eo ziehen koͤnt
Was follen wir endlich von dem wizloſen Muthwille
ſagen, daß auf dem —* Eisleben und Witten
gefezt werden müffen? Gollte wol das Andenken ¢
. ned wegen. Genſe, Reblichkeit, wares und fe
Berdienfte verebrungswertben Mannes , wie
ther war , werbienen, auf folche Art rs foe >
mit: zu treiben? “Bir werden "
cenfionen der ih n — fiers nb
mittheil en. B ies opus polt — a tome wir an
eigen müffen, 0s nicht Auswaͤrtige auf die Gedan
en kommen, daß wir die von D.H, nach feinem =
unferer Univerfitat und zugleich unfern Dbern zu
figte Deleibiaung eich DIN arisen ober fich ‘biel
icht beineben Laffer, | einung eines Lebrerg
gen welche ſchon bey feinen Febzeiten ein 2
ale nkperftrt au } — o auf die Rechnung
rganjen Univerfität zu wie gers
, fi ich in einem andern Fall geſchehen.
Goͤttingiſche Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Aufſicht
der Koͤnigl. Geſellſchaft der Wiſſenſchaſten
81. Stuͤck. |
Den 7. Zuliud 1764.
——
gur ——* A * in
74 Erſter Band, welcher die VBorbes
—— zum — Proceffe enehält, Das ganye
sichts jmang und Berichesffand vor. Sie Mann a
n Abficht auf ihre Ausübung, ändert fich in Teu
land mit jeder Proving, ja oft mit jedem Gericht.
Die Einfcprantungen koͤnnen von den Verbrechen
felbft, den Perfonen, der Unterfuchung, Eutſchei⸗
dung, Bollſtrechung der Gentenz und dem Ort der
— Damm Muse
650 Ghetingifhe Unpeigen
Aushoyng ‚der Jurisdiktion bergenommen, we
Daber entfehet Di Eintpeilung it die —
unlimitirte oder freye peinliche Gerichtbarkeit. D
Landesgeſeze ſelbſt ſind in der Anzeige der zur lezten
Art gehoͤrigen Verbrechen ſehr unbeitimmt und uns
gewiß. Daher dieſes zu Hevichtigensich haͤufige Eps.
empel von Verträgen und Bergleichen finden. Die
in Abfiche auf die Verbrechen eingefchrankte Crimi⸗
naljurisdtttion hat in Teutſchland wiederum viele
Gattungen, woruber oft wegen Des fehr verfchiedes
nen alten und neuern Begrifs. bed Bluchannes geſtrit⸗
tenwird. In Sranten bat man eine Fratkcent, wel
auf die vier — —— iſt und an pt
dern Orten begreifen die peinliche@erichte bald mehrere
bald wenigere Verbrechen, als bie vier hohe W
in ſich. Hat jemand die Cent in einem fremden
fo entfiebet in Anfebung beffelben unddes Landesherrn
eine doppelt begränzte Surisdittion. Go gebörer
auch die Patcimonial- und die aus einem Sefeeyten Ges
richtsſtand entſtehende Gerichtbarkeit hieher, wie auch
diejenige, fo tur auf gewiffe Gattungen der Verbre⸗
chen eingefchrankt iff. Die Gemeinfchafe ſchraͤnkt ix
Anfebung des Seridtsheren die Cent ein. Wielé
einlihe Richter baben blos die Erfecution nicht;
att daß andere nur zu einigen Gerichtshandlungen
befugt find. "Die srenighes ALTER. bar Deepelt abs
> faffen; bey welcher Ge egenbeie der Hr. GB. nad feis
ner gewöhnlichen Grindlidteit die heutige Akten⸗
verſchickung kuͤrzlich abhandelt. Die Pals und
Binnengerichte, die man jedoch nicht mit ben Limes
burgifchen Saungerichten verwechfeln darf, und die
aus dem Geleite entfpringende Jurisdiktion, find
Beweiſe von der auf einen gewiffen Ort eingefchrants
ten peinlichen Gerichtbarteit. Die Menge der einges
fireuten widtigen- praktiſchen Fragen erlaube ung
nicht, fe in citer Enge uszug .zu-bringen. . Der
— tee u ¢s
——
81. Sth ‘den 7. Julius 1764. 658
Achtewang iff dle Befuanif des Richters, feine
ichebarkeit über -eine gewiffe Perfon —
Gerichtsſtand aber: iff die Verbindlichkeit, ſich
‘Dems Richter zu ſtellen und feine Gerichtbarkeit
» fih ergeben zu laſſen. Bey den Roͤmern und
n Teutſchen kennte man blos das Forum delieti.
r Hr. V. behauptet, daß daſſelbe auch in dem Fal
rundet bliebe, wenn der Beſchuldigte die Hands
& gwar geſtehet, aber leugnet, daß fie eine Miffes
fey. Bey einem auf der Grenze begangenen
brechen haben beide Serichtöherren gemeinfchafts
den a ge ei ed bat keine Pravention
t. Eben diefes gilt auch bey Miffethaten, die an
khiebenen Drten begangen werben und iſt daber
ntheilung in bas Forum des angefangenen und
vollendeten Verbrechens auch ſelbſt bey einem auf»
agenen Morde billig zu verwerfen. An Anfebung
Hurerey wird diefes Forum an dem Ort des Deys
ifes fundirt. In ben hiefigen Banden aber fiebet
sauf den Ort der Niederkunft und nimmt daber
Hr.B. Anlaß, das Recht, Hurenbrüche zu fors
ny abzubandeln. Es bat ubrigens feine Richtig⸗
„daß diefer Gerichtszwang auch auf abmefende
brecher gebe, und ibm Fein Privifegium de nor
cando mit Recht entgegen gefezt werden Fone.
p dem Durch Die Wohnung oder den gegemmartigen
fenthale des Niſſetbaͤters gegründeten: Gerichts:
ing bat der peinliche Richter allerdingseine Schul⸗
feit fich deffelben iu bedienen , und fan ohne Abıts
0g feiner Berbindlichfeit nicht entfagen. In Ans
ung der bertfhaftlichen Aemter iſt jedoch in dens
urbraunſchweigiſchen der Ort bes gefchebenen Vers
chens auddratlich flr das einzige gemeine peinliche
rum erflaret und daß im eintretenden Fall die
ävention flatt haben folle, angeordnet worden.
iefe entſtehet Äberpaupt aus der Concurrens ded
un Bummz drey⸗
(
652 ———
eat Sabu an ¢ Auen der Mie aldi
sehn ig ravention Be on
0
sides übrig, alé eine g
Gerichts. Die Stre
itfr er
De der begangenen Nebelebat nicht t auch. ſchon vor.
—ãe— Ara —— bed Shay
mat oder egenwartigen n
ters bie —2*8 deſſelbe ben ver ‚bes
antwortet ber Hr. B. mit tefonberan feiß. ee
febung der aud einem Verbrechen entſtebenden Cis
yilflage oder einer leihen Geiminalabebung, 8 Die a:
feiner i beſtehet,
Denn eben Caen scite ——— der Heimat
Civilrichter. J Gate aber. '
und die € Maͤnde traget ſich im
dem nebenlieben Be — zu, ſo muß dieſe Fra fe bate
—— einer naͤhern Pu ip hart Pe der
gefue, De jedoch auch: '
—— wenn bie Ri —
—öA nicht aber die Gatrimontalges
richte, verwalten. Eutſtehet bie Cancurreng in veve .
fihiedenen Territorien, fo iff der requirirte Ki
zur Auslieferung nur verbunden, wenn Bert
. oder andere sehtmäßige Urſachen eintreten. Ni
‘
81. Gch den 7. Syulins 2764. eco
Ma mit verſchiedenen ti Anmerku
von ber Auslieferung der Mifferbäter —
hloſſen. Was die Geſeze anlanget, nach welchen
auffer dem foro delici commi in Unte uchung
enes Verbrechen beftraft werden mug, i zu bee .
ie, daß bloffe Territorialverbrechen auffer dem
gar nicht, bingegen —5 Hester
—5 aufferbald, aber nur nach Delle nt
enden oder NReichdge geapıber
L Yedody wirkt die See ilintts ee
efeze eine eS ee nicht aber I tre
böbung der tsa des gemeinen Rechtes
n Be bus biped ‘Shei niacht die Lehre von den
vilegirten and. Einer fols -
genieifen im Rom Reich die ums
aren Reichsftande ber tie ann nad
ifflichen und — aͤhnliche Perſonen
lichen und prot ‚ wodurch jes
b den Lands —— eine —— ere Beikkumung un)
iſchraͤnkung ommen bleibt; die
ichs —— Perſonen; der Banbfäßige
ef; die Univerfitäatöverwandte; die Abgefandten
bem —— er bie beyderfeitigen Grin:
ber Geſandten und — pier reg Hoa
bis jegt ‘noch frei Gerichtba cteit’ diber Die die
rigen Oefanbf:baftso cialen und —* ber.
—J beygebracht werden; er die herr⸗
iche Raͤthe und andere oͤfentliche Bedienten,
* die M en Kenner werden
656 Sige. Ang $1. Stuͤck den 7. Jul. 1764.
‘i N x i ti as y
allein diefes en einem ——n.ſ — ale zur
fallen, der den erſten Anfang einer ſolchen A
made und fich Saber lieber einſchraͤnket; als zer
wet. wir einen: d
, by Carolina S in Drepen “Am —
ad — Mm
** den Geſchwiſtern Minified aus Sairwater in
| uw oe 7
Söttingifche Anzeigen
von
geledrten Sachen
unter Dee Auffiche ur
der Koͤnigl. Geſellſchaſt dev BBifenitaftew :
82. Stuͤck.
Den 9. aan 1764.
m8. Febr. b. J. vertheidi +. Jerenn
Abe: i yen * st onbensn, Sen
tedr. Martini
ben andern helfe m. Ser mit vielem Fleiß und 35
lichkeit geſchrlebenen Streitſchrift von der Vergtets
hung der alten wnd neuen Gefchichtfchreiber, welche
"aid den Titel: | de — univerfalis apud Gracos
— Buert rit isd bes Deaviter ine
w
—5— — *2*— in feinem weitefien Um
* genommen bey oe a bake er ſich aufal alle Arten ven
Merkwürdigkeiten, Bänder. und geiten erfirectt. Dies
fem zu Belge mir wird zu derfelben erfordert, daß fle eine
gufammmenbängen e Gefthicdte aller merfwärbigen
eiche enthalte, bag leztere einzeln, aber doch in cl
ner — n Beige nach einander fi eben fo wi
‚daß be allen ine |
tet fieem ‘Beige —55
men, un bey einem jeden Relche auffer der-Regens
gens Folge und velliſchen Berfofiang bas. Mugen
658 Gittingifhe Anzeigen
es — i ate —— — u Suey
es tenet be em. Ora.
nach feiner —— Sof cht nicht auf die Sine
core an, bes —— ober oder die te Saanbeit bee ber
- Sprade am, Movs e ie
fange gin gegro done —— e {Abt fig i’ ch
aud nidt, otf sie erleben Methoden u
elcibungen! der Untverfalt —— wiodt in alms
eg en: mie es
k en {m in —— fine Sheinung foie Ons
dern er fr age blog Anfebang der Grundliche
kei —— ib Dem dieſes Ge am
en bearbeit m: Gade unterfucht er
wer von den Alten unter bie Schriftfteller ber Unis
perfalbiftorie gerechy ginerbe = erodotus, ta
aus Sicilien, unl und“ Srogud 0 Aig bie haupt
chſten, und: br rider pie Ang aa
fepn , . die ple y ben erwabnter
lern: ee wee Stellen angeführt,
worinn fle ihre Meinung von’ der: Univerfalbiftoree ~
entdeckten, und wad fle Darunter auben haben:
Dann wirft der B. einen Blick auf tue Werke felbfé
und zei bribe igen tana 4 ihnen a allein,
wo die Abſicht ihrer e *
eet eines jeben ‘me fey. aoe
fon, des ve Hauflgers,
abgeborgten Golfo OF * ee er den ri
den ber Befcbichre. oft end ats eiſſet, als: daß *
wo man nicht four fon Ose weiß, mie
vergeffen müßte, wo man fey. ven dem Herodos
60 eigene, woran aber der Damablige Geſchmack feis
ner Seiten einen geoffen Antheil_ nimmt, wie auch,
daß er nicht alle damahls merkwuͤrdige Beiter, und
von benen, ‚bie er hat, Feine zufammenhängende
HOiſtorie ſondern nur ‚einzelne Staͤcke Lefest, “abt,
82. Sid den 9. Yuliue 3764. 659
facht, daß er nach dem gegebenen Begriffe keine Unie
verfalbiftorie gefchrieben zu haben ftbeint, fondern
mehr Aehnlichkeit mit einer Reiſebeſchreibung bet.
Diodor von Sic. und Trogus find weiter gegangen,
umal der erfte, doch vielleidye auch der leßte: dense
ftin bat gar zu viel abgefchnitten ‚ das dem Werke
ohne Zmeifel eine viel gröffere Vollkommenheit geges
ben bat. Eine ordentliche Zeitrechnung, die doch
bey einer allgemeinen Befchichte am wenigſten ente
behrlich iff, wird am meiften vermißt. Juſtin nenne
gar keine Sabre. Zudem haben fie meiftens nur ein
paar Hauptreiche, die ihnen am befannteften
fen, deren zufammenbängende Hiftorie fie erzablen,
und von andern eben fo wichtigen das Ganze überges
ben, und davon gum gröften Rachtbeile der Orde
aung nur einzelne Dinge mit einflechten. Doch ſagt
der Hr. B. zu ihrer Entſchuldigung, daß die Zeiten
bieran fihuld gemefen, und dag man diefe mehr, als
die Schriftfteller ſelbſt anklagen muͤſſe. Er bezieht
fich diesfalls auf das, was er zuvor von der Cultur
der Sprachen bey den Alten angefäbrt bat; und fin»
bet zugleich in ber Berfihiedenbeit ber Zeitrechnungen,
unter denen Feine einzige fo allgemein, als unfere
chriftlithe gewefen, eine Schwierigkeit, die fie an
einer vollfommenern Univerfalhiftorie gehindert bat.
Zudem iff in der Natur: und Gelehrten > Befchichte
theild zu wenig, theils gar nicht vorgearbeitet gewe⸗
fen. ‚Den Schaden, ben diefer Mangel einer guten
Univerfalbiitorie überhaupt der Gefchichte bey den Als
gen juge fügt, führe er ims $ an, und gulesee
er 6 Stüde, itt welchen er.glaubt, daß ed einige une
ferer guten Schriftfteller offenbahr weiter ß race
atten ‚ und auch der gegenwärtigen Gorebeile wegen
eicht viel weiter batten bringen muffen, nehmlich die
Anzahl der Reiche i= weniger mangelhaft, als bey
den Alten, indem faft feines, das irgend merkwuͤr⸗
dig iff, ausgelaffen tied der Urfſorung, Die Bite
Ä NAW 2 n⸗
660 Gbttingiſche Anzeigen
änderumgen, und die Ältefte Hiftorie der Völker wers
den mit mebrerm Sleiffe, Critik und. alfo auch
fern Erfolge aufgeſucht: die Geſchichte einzelner R
che iff weniger gerriffen, und reiner, d. i. mit andern
Reichen nicht ohne Noth zufammengeflochten : cine
gewiffe fonchroniftifche Leichtigkeit verſchaffet ihr jes
GO cine befondere Reichtigfeit: man breitet fid auf
weit mehrere Merkwuͤrdigkeiten aus, man bat ends
dor und Trogus samy ohne Nachfolger geblichen
— gewiß auch bald gethan baben, wenn niche
to
wären,
Nuͤrnberg und Leipzig.
Analefia medii aeni ad illuffranda jura et ves Germa-
nicas, edidit praefatus eft fummaria prachizit et notulas
adfperfit D. Franc. Demin. Haeberlin Seren. Duc, Brunf,
Luneb. Conf. aul. in Acad. Iulia Carol, Helmft, Antec,
imar, Iur. publ. et HiR. P. P. O. auf Koften der Fels
Podterifchen DSandlung mit drey Rupfertafeln, auf
welchen ſechs Giegel geftochen find. Diele iff der
erfte Sheil eined Werkes, in welchem der Hr. B. die
Zeutfche —*5 — und Rechte beſonders der mittlern
billigen Wu einer langen. Kortfezung erregen.
ai erfte der bier gemachten fünf Abtheilungen ente
Codicem variorum diplomatum, charterum, cone
Fe
82. Stig den 9, Suting 1764. 66,
m, transsGionnm ce, Res Henfeasicas com,
“ernenthm, Libr, L Priutlegi, Fegum Angliee ,
Tibns Hane F con
dier nnd zwamig, und er fhe ‚Medreften dae
bon bier zuerſt gedpucte Sie find GUS einem Eodire
des funfzepn n Fahrbun § genommen ynb tridus
fern Die tey Dandlungésefcricgn und Hapfifziy
n
rer Staderecpre, BM welche er ſich auch Nod
zorrede verdient Mache, die ebemalige Urt zu
en bauprfarplig, bey den Debm-Berichren u.
ein befondereg Eiche, Da deg Dem. GB
Ungbaug a € Gorfiner
66a... Gdetingifche Maytigns, :2
gen bekannt find; melden wir nur, daß er bey: Sem
Abdruk der neuern Durdgebeads die Abweichn
des feel. Emminghaus bier angeiet bat. Derd
ceuaneorum
Libſchnitt liefert Farrsginem. diploms
tum, .chartarum et. doqumentarum-ad illuft zes
—— —— ale —— —
iplomata en die Geſchichte der er zu
Maria in. Gandersheim und Ge. Aegidii in Bra
fcbweig. Sonſt verdienet ohne Zweifel bey der j
en Seltenheit. ber Urkunden der Sachfifchen Herzogs:
illungifchen Stammes dad Nr. LI. r
Fragmentum Conuentionis inter Exgelbertum, Epifeag
pum Mindenfem, et. Magnum, Ducem Saxoniae „ cigw
citer inter aunos 1070 1080 initae, Maguus
aduocatisım epifcopatus in fe ſuſcepit opt Die part
Hufmert t. Das lezte Stuͤck Paukni chappe lig
terae indulgentiarum datae Gofrido Becker , . yte
Verdenfis Diocefis in Luneborch ift deshalb mertwieg
big, weil das Original davon in Mapnz zwiſe
1450 und 1455 würklich ‚gedruft worden if De
‚davon gegebene Nachricht des jungers elebrten Hr.
Gebberdi in Lüneburg, wel Hr. SR. feiner Bore
rede einverleibet bat, iit überaus werth gelefen gu,
werden. Gon dem Vorfaz bed Hen. Hofe., nie ges
drufte Chronifen und Geſchichtſchreiber der mittlerm
Seit in diefem Werke yu liefern, oder die ———
abgedrukten zu verbeſſern und von den weitlduftigera
die Varianten anderer Codicum beyzubringen, findet
man in den beyden folgenden Abtheilungen eine Probe;
Die vierte giebt und nemlich Excerpta quacdam e vie,
fionibus Godefcbaki e Codice Mf, membranaceo biblioth
bl. Acad. Iuliae Carolinae Helmftadienfis accurate des
—** cum annotatione omiſſacum, interpolatarum,
corruptarum et vitiofarum lectionum editionis Leibni-
tianae feriptor, rer. Brunfv. Tom. I. N. UXL p.870- 87$:
und die fünfte enthält Ledtiones variantes, emendztio-
nes et fupple ad Alberti Stadenfis, Chronicon: *
4 i, owe
"92. Seid den 9. Julius 1764. 663
onis Reineccianae Helmfl, 1587 ex Codice Mf. Meme
ranaceo Bib! Acad. Helmfladienfs. Am Ende iff ein
Pronologiſches Verzeichniß ber 124 in dieſem Theil
ruften Urkunden angebangt worden. (Er bes
agt obne die weitlauftige Vorrede, in welcher der
ir. HR. von denen gelieferten Stuͤcken mit einer aus⸗
Hteiteten Gelebhrſamkeit nähern Unterricht gicht,
6 S.in 8. Wir glauben den Werth diefer ſchaͤz⸗
abren Häberlinifchen Bemühungen durch eine Ans
rerfung zu bem erſten Ubfchnitt derjelben nicht zu
erringern. K. Eduard IV in Engelland beruft its
ı ber abgebruften Parlamentsakte von 1473. S. 14¢
uf eine Misheligkeit quae accidit inter partes videli-
ta 21 die Noucmbris anno offano regni fui, vsque ad
ictum 1) dien. Die nah vorhergehende bier ges
eferte Urkunde dieſes Königs ift vom J. 1463. Dev
lecenfent hat eben zu einer andern Abſicht ein englis
bes Werk vor fic, melches hier Erklärungen und
heptrage qu den Bwilchenjähren enthalt. Es iff
8 Königl. Geſchichtſchreibers, Thomas Wiador,
s2onbon 1726 in fol. gedrufte Firme Burgi or. an
iRtorical Eflay concerning the Cities, Towns and Bus
amghs of England, taken from Records, Dafelbft wird
ap. 10. §.28. S. 218 ff. ein Proceß erzählt, welchen
pep Hane Rauflenute, Cofma von Stralys und Jo⸗
ann von A, im achten Regierungsjadr duards IV.
egen die Gcherifs von London und Middleſex gefuͤhrt
abe, welche ibnen ihre Waaren im Londner Hafen
n Befhlag genommen hatten. Die Kaufleute beru⸗
en fich auf einen weitläuftigen Frepheitsbrief Eduards
V. von 1466, der faft ganz eingerife iff. Diefe Urs
unde fehlt hier in der Keibe und giebt denen hieſelbſt
efinblichen Briefen, wie überhaupt der ganze Streit,
in groffed Licht. In den Köhlerifchen und Willes
wendeifchen Hanfifhen Nachrichten with des Bove
alis und der Urkunde auch nicht gedacht. ups
€
*
663 ..: Gieungiſche Anpigen.. ;
gen bekannt find ; melden wir nur, daß er t-te
Abdruk der neuern durchgehende bie Ubweichunges,
des feel ‚Eramingbaus bier angezeigt bat. Der leet
Abſchnitt liefert Farraginucm. diploma,
tum , „chartarum ‚et, —— ad illufra tes,
Brunfuico-Luneburgicas. + Npm.i-X, Die mebrefteg..
Diplomata betreffen die ichte ber Kloͤſter ul Ste
ieee in Gandersheim und Ge. meni in.
Sonſt verdienet ohne Zweifel bey ber 9
fer ome enbeit ber Urkunden der ¢ Gachh ſchen Ser
ilungifhen Stammes bag Nr. Ll. beygebr
Pragmentum Goauentionts inter. Exgelbertume Epifeeq
pum Mindenfem, et Magnum, Ducem Saxoniae, cise
citer —— — 1080 ope 2 qua Magous Dug:
uocati tus in fe fulcepit wohl die g
—ãſ Das lezte Sei E Penk Ch *
terae indulgentiarum datae Gofrido B
Verdenfis Diocefis in Luneborch iff besbaib 53
big, weil das Original davon in. Mapnz rigen
1450 und 2455 wirklich ‚gedruft worden i
‘Davon gegebene Nachricht des ju fingers elebrten sem.
Gebhardt in Lüneburg, welche SR —
rede einverleibet hat, iſt Berane werth gel
‚werden. Von dem Vorfaz bed Hrn. Hofr., nie de
brukte Chronifen und Geſchichtſchreiber der mittler
Seit in diefem Werke zu liefern, oder die fyb
abgedruften zu verbeflern'und von den weitlauftigersy
die Barianten anderer Codicum beyzubringen , findey
man in den beyden folgenden Abtheilungen cine Drobeg
Die vierte giebt ung nemlich Excerpta quacdam e vie,
Godefcbaki e Codice Mi, metubraveceo bibHoths
bi. Acad, Iuliae Carolinae Helinftadienfie accurate des
cripta, cum aunotatione omiflarum , interpolatarumy
corruptarum et vitiofarum ledionum editionis Leibniz
tianae feriptor. rer. Brunfv. Tom, I. N, UXL p. 870- 87$:
und bie en — entpält LeGiones variantes, emendatios
nen ct fupplementa ad Alberti Stadenlis, Chronicon: edie
-~'" 3a, Sele den 9. Suliue 1764. 663
¢ionis Reineccianae Helmfl. 1587 ex Codice Mf. Mem-
branaceo Bib! Acad. Helmftadienfis. Am Ende ift ein
Shronologifches Verzeichniß ber 124 in diefem Sheil
abgebruften Urkunden angebangt worden. (Er ber
fragt ohne die weitlauftige Vorrede, in welcher der
Hr. HR. von denen gelieferten Stücken mit einer aus⸗
gebteiteten Gelebrfambeit nähern Unterricht giebt,
6 G.in g. Wir glauben den Werth diefer —*
fahren Häberlinifchen Bemühungen durch eine Ans
merfung zu dem erften Abfchnist derjelben nice zu
perringern. K. Eduard IV in Engelland beruft te
in ber abgedruften Parlamentsakte von 1473.C.1
auf eine Mispelligkeit quae accidit inter partes videli
cet a 2ı die Noucmbris anno oclauo regni Jui, veque ad
diGum 19 diem. Die naͤchſt vorhergebende bier ges
lieferte Urkunde dices Könige iff vom J. 1463. Dev
Recenfent hat eben zu einer andern Abſicht ein englis
hes Werk vor fic, melches hier Erklärungen und
eptrage iu den Brvilchenjabren enthale. Es iff
des Königl. Geſchichtſchreibers, Thomas Wrador,
u London 1726 in fol. gedrufte Firme Burgi or. an
iftorical Eflay concerning the Cities, Towns and Bus
roughs of England, taken from Records, Dafelbft wird
Cap. 10. §. 28. ©. 218 ff. ein Proceß erzable, weichen
zwey Hanfe Rauflente, Cofma von Stralys und Fos
Hann von A, im achten Hesierungsjabe Eduards iV.
gegen die Scherifs von London und Middlefer geführt
aber, ‚welche ihnen ihre Waaren im Londner Hafer
in Befdhlag genommen hatten. Die Kaufleute bern»
fen fich auf einen weitläuftigen Freyheitsbrief Eduards
V von 1466, der faſt ganz eingeruͤkt iff. Dieſe Ur⸗
kunde fehlt hier in der Reihe und giebt denen hieſelbſt
befindlichen Briefen, wie uͤberhaupt der ganze Streit,
ein groſſes Licht. In den Koͤhleriſchen und Wille⸗
brandtiſchen Hanſiſchen Nachrichten wird deg. Bove
falls und der Urkunde auch nicht gedacht.
664 Gite My 82. Grid —R |
N Upſal.
nun letztern Probfihriften bed Po. von
ben mir cin e. Die, fo Liguum Qua
ag zum. ag rap führe, und Herr Blom den 28. ye
1763. — beſchreibt einen Baum,
ein Schwedi Officer vom Geſchlechte ‘Sable
berg zu Surinam im feinem Garten mwachlend
t, und der dem Geſt echte Pabago am n
kömmt. Das Holz iff überaus bitter, und dag
, worn veg cingemeicht worden, foll wider
bas Bier dienen, woben Hr. v. 2. eine Muthmahs
fang duffert, davon wir den Grund nicht einfehen,
Das Serum nemlich im Bfute habe eine Neigung aur
Gaure, und der rotbe Theil zur Faulung: jene
Säure — bie ka au werde
Burchs Bi Nun aber faulet das Se,
rum cer hg bin als der rothe Sheil. Man
a ist aH, Ren bie FRE
ieſes en |
Seto Hot im 9.1765 gebruckt: Cael aa
etn Din Semten And einige Gattungen merf@äh
di ten fin
Bi, 5 die Auemone 23 deren Ftvfi
n in einer Drdnun nach und. nach Kleiner, werben
und in vielen nach einander folgenden Jahren
nach ber andern Feimen, und. gu vollkommenen
cern — dann ‘bie ne Siberiſche Steig
buche, Seren mu alle ¢ Jopee jue ‘Sunt
—
Nn = > U 7.7
Böttingifche Anzeigen
gelebrten Sachen
unter Der Anffiche
Ber Koͤnigl. Gefellichaft dev Wiſſenſchaften
Den 12. Julius 1764.
Goͤttingen.
m 7. Sept. des v. J. brachte Hr. Friebr. Fae,
mite” aus Lüneburg, —* ie de
cogmtionibus morborum zur Erhaltung. bee
yöchften Würde in der Arzneykunſt auf den Catheder,
wobey der Herr Leibmedicus Vogel den Vorfig führte,
Der pr. B. verfteht unter den Bermandfchaften ber
Krankheiten nicht Die Aebnlichkeit, die fie in —
ber Zufaͤlle, ber Wuͤrkungen, ber allgemeinen Heilart
mit einander haben, fondern blos diejenige Gemein⸗
Waft, die fle in Anſehung der Urfachen unter einans
yer haben, und nach welchen fie auch mit einerley
Mitteln, wenn fie auch gleich den Nahmen nach nod
© ſehr unterfchieden find, gebeilet werden koͤnnen.
Er bandelt im erften Kapitel von ber Verwandſcha
er DBlutfluffe; im zweyten von der Verwandſcha
ev zurückhleibenden blutigen Auswuͤrfe, ber Bes
chwerden In der Schwangerfchaft und ber limfchläge;
m dritten von ber Verwandſchaft fehr vieler Kranks
weiten, die von bee Subſtanz bes Blues herkommen z
md im vierten von der Vermandfchaft der aus dens
Schleim entfpringenden Krankheiten. Es giebt zwar
och mehrere Bren Fe Urfachen ber er
666 Gaetingi(che Anzeigen
beiten, ‚indem viele auch von bidem Rute,
von der Galle, vow der angd
von der Unfauberteit, von der Handehlerung u.
als einer allgemeinen Dee — He. F. *
aber hierauf fein U a Dismapl nie vith
een Sönnen. Iſt so
u
Dieſes iff der wahre Ort, obgleich aus letehe zu
wermuthenden Urfachen Senpan und ein deutſcher
Buchbanbdler zn
rächtigen Ausgabe der Merted 8 B.Sarpi. Ihre
Auf chrift iff: Opere di F. Paolo Sarpi, Servita, Teo-
Jogo e Confultore della Screniffima Repubblica di Vee.
angegeben wird, einer -
nezia, und fie-felbft Pt: aug en Banden in Grosqu.
i Genies
fein CT een anv 6 one on ao =
sufferliche Vorzüge hatte, jederzeit ein wichti
fepn wird. Die gegenwärtige iff nicht dieerfte
Samiurg, fondern wit haben ſchon drep berfelben,
Don denen die zwei fegten zu Benedig, unter eben der
fon gemeldeten erdichteten Anzeige, des Orts und
BVerlegers, 1718. in Du. und 1750 in Fol. beidemal
in zwei Banden gedruft worden. In allen Game :
lungen feblet bag wichtige Werk, bie Gelert der
Rivchenverfamlung zu Srident, welche überhaupt
Nod niemals in Italien ans Licht getreten. Wir)
elehrten von fo vielerlei Arten:
nod) iest fo brauchbar, baß eine neue Samlung der»
felben, wenn fie auch nicht viele innerlide u unbe
4
werden nicht irven, wenn wir glauben, dieſe neue:
Ausgabe fey bem . Grifelini in danken. Wenig».
— bat ber Hr. Pr. le Bret in der Vorrede sur Deuts:
— Ueberſezung von Grifelini Lebensbeſchreibung
rig ma — di er ge:
tebe Servi ani einer neuen Ausgabe ber
des 9. ©. fich befchäftige. Aus dem iest — F
ten Bah wird fchon — unſern Leſer
ſchn,
»
f
$3. Städ den 12. Yullus 1764. 667
m wag dor ein reicher Vorrath von ungebruften
sen Des P. ©. in feinen Handen f , und dieſes
tine neue Urſach, warum wir diefes Werk fehr
ig erwartet, und da wir es erhalten, eine aus⸗
rlihe Nachricht davon geben wollen. Der erfle
HL enthält nach einem Bogen Vorrede im Rahmen
Verlegers, guerft die vorhin geduchte vortrefliche
emPbeföreibung‘ des P. ©. aus Grifelini Feder
"148. G. Wir haben diefe neue Ausgabe mitiber
verfezung verglichen und finden Feine weitere Vers
rung, als daß diefe in drei, 49 in vier Theile
etheilet und mit einem guten Regiſter verſehen iff.
im mus es loben, daß man dieſen Lebenslauf mit
tgewöbnlichen, Der den Nahmen des P Kulgentio
fail unrecht fibret, vertaufchet, Das uͤbrige dies
Sheil, von 364 und der ganze zweite Band von 443 |
(ten begreifen das Original der DE des Concilit,
‘Srident. Diefes iff alfo die exſte italjaniſche Aus⸗
¢ dicfes wichtigen Buchs. Nur muffen wir bes
ern, daß in der Vorrede von der Einrichtung der⸗
en givar gemeldet, Daf Couryers Noten wegge⸗
en worden (welche nun freilich das obnebin ant
lifthen Hof und ſonſt in Stalien verbaßte Buch,
b weniger empfolen haben würden) nicht aber das,
5 wir dien Aewiinfchet angezeiget worden.
ur weis aus dem Grifelint, daß vor einigen Tab-,
das Drigittal von diefem Buch zu Benedig ges,
ben worden, wie folches von Garpi feinem Schrei⸗
, dem Br, Marc. Fanjano dictiret, und darauf
‚eigner Hand verbeffert, durch Zufage vermebret -
‚verändert worden. Ob nun bey diefer Ausgabe
€ Handfchrift debrauchet worden, und ob fie von :
serien Abdruf, den de Domints gu London bes !
jet, und d gen en Nachdruß, erheblich ab⸗
dieſes tind die Fragen, auf melde wir Ant⸗
en Beust; ee nicht g haben. E86,
aber überhaupt nach Srifellni Berſicherung
Doe oo 2 : daf
668 - Gittingifhe Anzeigen
haf man aus dieſer Handfehrife die Nichtigkeit des
Werks und, daß der verlapte Pietro Goave Polane,
wirtlid Garpi fey, ermeifen tonne, überhaupt
olgen, daß entweder feine; oder doch wenig er
ide Verfchiedenbeit zu erwarten. Der britte Band.
von 352 Seiten enthalt 1) die poeta Geſchichte
der zwiſchen dem P. Paul V. und der Republik Ves
nebig vorgefalfenen Handel, italiänifh : 2) der
Schluß des Genats wider die Jeſuiten von 1606,
ttaliänifch: 3) befondere Nachricht von dem mit Deny
ber etroffenen Vergleich, italiänifih: 4) bed 9,
atbfehlag über die Frage: ob die Republit Ves
nedig bey ihrer Irrung mit dem Papft (id der Ap⸗
pellation an ein stint
ne, itallaͤniſch: 5) den beruͤhmten Tractat von Papft
flogen
Schrift ann⸗
auf das zu Rom gegen fie erkannte
urtheil, lateinisch: 7) des P. Garpi Betradtunger:
uber des P. Pauls Cenſuren gegen die Rep. Benedi
italtdnif: 8) Gerfons Tractat von der Gältigke
der Bannerklärungen, lateinifch und mit darauf fols.
iges Concilium bebienen koͤn⸗
Pauls Interdict, auch italianifch: 6) der drey Theo⸗
ohann Marfigli, Garpi und Br. Bulgeneit,
gender itallänifcher Meberfezung deo .S. 92 Suge’
ſchrift der vorbergebenden gerfonifchen Gage &2
tt
Bellarmins Einmwürfe, Itallanifh: 10) P. i
e
Tp,
Rathſchlag liber des roͤmiſchen Hofs Verlangen an
die we ublit, die zu ibrer Verrbeidigung gedrußten,
Schriften zu verbieten und zu unterdructen, ebenfals:
ttalidnifch. In dem vierten Band von 492 ©. fols
gen 1) Diſcurs uber bas Buchdrucken; oder beffer .
von ben Bachercenfuren eae Hbrigteit, ttalids
niſch: 2) die befannte Ge
u Venedig, auch — 3) die noch
— von den Pfr
elarie) itallänifh. Man hat bier die nod vorbats
dene Blei verglichen und die von Amelot fete
ner franzoͤſiſchen Ueberſezung beygefuͤg
te Anmerkun⸗
gen
chichte des gergerichtg :
dmtere .
nden (delle materie benefk |
83. Seid den 12. Julius 1764. 669
überfezet binzugethan : 4) Diſcurs über dag
Recht, von den fitter Goutribusionen zu fors
dern: 5) Auffaz, der Republik cine Nachricht von
dem Streit de auxiliis gu geben, bepde italianifch:
6) da Buch vom Recht er Frepſtaͤdte, lateinife:
7) ded Erzbiſchofs Minucci Gefchichte der Uskoken,
mit Sarpi Fortfejung bis auf dag fe 1616, italids
nifh: 8) von ber Herrfchaft der Republik Venedi
über das adriatifche Meer, italidnif). Nach bed
Grifelini Gedanken iff diefes eine unachte, bi
die gleich darauf, folgende 9) lateinifcbe ——
dem Inhalt die aͤchte Schrift des Y.G. 10) noch
eine italiänifche Schrift von Diefem Inbalt von Frans
Bipaar italianifch, bie bed Sufammenhangs wegen
eibehalten worden: 11) 9. Clemens des VIII. Ders
geichnis verbotener Bücher. P. S. hatte davon eine
neue Ausgabe beforget und die von ber Republik im.
Ubficht auf denfelben gemachte Beranderungem anges
bänget. Endlich liefert der fünfte Band vw 388:
©. bes P. G. Ubbandlung von der Immunität der
Kirchen, italianifh: eben deffelben lateinifhe Schrift
vom adriatifhen Meer an Lorenz Motinum, und des
H. Fulgentii Micangi Vertheidigung der farpifchen
Schrift von P. paul Genfuren wider den Carmelis .
ter BSovio, italiänifh. Go weit gebet diefe Gam:
lung. Go wichtig fie allemal an fich feyn wird und
fo (ehr ihr aufferliche8 Anſehen durch Vignetten, die
m Theil ziemlich faryrifche Figuren vorftellen, ere.
oͤhet worden, fo zweiflen wir doch nicht, daß viele
von denen, die des Brifelini Buch gelefen, fo wie
wir, noch mehr erwartet haben. Man lernet aus
demfelben noch eine Menge von ungebruften Yufld,
gen bed P. Garpi kennen, welche auch in diefer
Samılung, noch nicht erfcheinen. Selbſt die vom
n. fe Bree der deutſchen neberfegung bed Grifes .
angebangten zwey Schriften Garpi.
werden bier — Vermuthlich ibn
° 000 3
670. : "Obttingifche Anzeigen
fo zu Venedig noch Wedenken, alles Semen
I made was Sarpi mehrentbeild blos sin aha
erricht ber Repierung, und der oberfien Gtantäbes
dienten sufgefeet nd man mug priors feun,
daß durch die Wieberbolung biefer Schriften, die
von Garpl gepredigte Wahrheiten in Ttalien efbals
gen und noch mer verbreitet werden. | :
33. Stic’ den 12. Julius 1764.. 67x
senden iff. Nachgebends erzählt er andere ihm bes
kannt gewordene Beobachtungen und eben fo verhält
er ſich bey der Mondfinfternig. Es find freplich nicht
alle Beobachtungen gleich zuverlaffig und brauchbar,
indeffen iff e8 doch angenehm hier fie meilteng bep⸗
fammen zu feben, am meiften aber haben Lichhaber
der Sterntunft Hrn. R. für die Mühe zu danken, die
er angewendet bat, den Gebrauch von feinen Beob⸗
achtungen und derfelben Vergleichuyg mit andern zu
zeigen. In der Borrede hat er von dem was ihm Hr.
Dr. Kaͤſtner von feinen göttingifchen fchriftlich mitges
theilet, etwas angeführt, und daraus fowohl den Un⸗
terfchied der Zeit gwifchen Berlin und Goͤttingen, als
auch die göttingifche Polhoͤhe hergeleitet. Diefe Fol⸗
gerungen entfernen fich von dem was diefermegen in
gebrudten Schriften bekannt iff, nicht weiter, als
ergleichen Beflimmungen gewöhnlichermaffen von
einander abweichen. Da fich aber Hr. R. fo viel
rühmliche Mühe gibt, eine gründliche Kenntniß der
Sternkunſt nach ihrer jezigen Vollkommenheit durch
einen Vortrag auszubreiten der auch folchen die biers
inne nod Lehrlinge find brauchbar ift, fo ware wohl
biebey die Erinnerung nicht überflüffig gewefen, daß
Mondfinfterniffe zu Beftimmung der Langen, und Mits
tagshöhen der Sonne zu Beftimmung der Polhöhen,
zwar im Nothfalle mit gebraucht, aber ihnen folche
eobachtungen vorgezogen werden, wo fich dieſe Abs
ficheen juverlaffiger erhalten laffen. Hiezu koͤmmt
nod, daß Bemerkungen, wobey es auf eine groffe .
Genauigkeit anlömmt, und jede Zerſtreuung nach⸗
theilig iff, nicht wohl an folchen aftronomifchen
fien anzuftellen find, wo fic Zuſchauer nicht außfchliefs
fen laffen qui nunquam fpe&tant folem nifi laborantem,
Düffeldorf.
Vielleicht iff ed einem groffen Theile unferer Lefer
tide unerwartete Nachricht, wenn wir ihnen {agen
a ⸗
672 Gott. Any. 83. Sti den 12. Sul. 1764,
daß hier Poetifcye Verſuche herausgekommen find;
noch unerwarteter wird ef ihnen fepn, tenn wir ifs
hen verfprechen, daß fie diefe Gedichte ee ronügen
lefen werden, und wenn wir binzufegen, daß der Vers
faffer derfelben und viele gute Hoffnung macht. Er
fagt felbft in dem erflen Gedichte von der Gegend, in
welcher er lebt und ſchreibt:
— — noch fagte Feine Lieder
Das Echo hier am ftummen Ufer wieder,
Kein Dichter fang das Thal in bunter Tracht,
Den Leng, der auf den Wiefen lacht.
Vergebens war der Schmuck der Felder,
impont die Macht verfchwiegner Walder
lind ungefehn floh mit befrangten Har
m fliegenden Gewand der Nymphen lofe Schar.
Diefe Gamlung enthält 12 Aufläge, deren einige Ges
legenbeitSgedichte find, andere aber verfchlebene Ges
genftände haben, alg: der Weife: der Mond ag
einem Gommerabend: der Tempel des Symens;
(ein Gedichte, welches glicliche Erfindungen bag
und in einer mit Verfen vermengten Profe gefchrie
ben ift): die Fleine Schoͤne; der gefprungene Des
del (ift eine Nachabmung bes befannten Geßnerifchen
Gedichts vom zerbrochenen Kruge, und iff der bes
roifch:comifche Shon befonders in Anfehung der Gleich“
niffe wobl beobachtet): der Srishling, nach dem |
lienifchen des Metaſtaſio: Ueberfenung einer Stelle
aug der Comddie des Dante im 33 Gefang von dee
Hoͤlle (nähmlich der rubrenden Stelle, wo der Graf
Ugolino erzähle, auf welche erbarmliche Weife er mit
feinen Rindern im Gefdngniffe umgefommen):YToaß,
ein Gemaͤhlde aug der heiligen Geſchichte: diefer Auf⸗
fas, nicht in Herametern verfaßt, zeiget uns dew
Noah und bie Welt nacddem die Suͤndfluth aufgehört.
Der Verfaffer diefer Gedichte iff Herr Jacobi, wel⸗
Ore roben feine Beftpietlichteir berpiefen har
0 cine i ei a
¥ Beträge 71 Geiten in 8.
Sr Wa ONO 673
Gittingifhe Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Auffiche |
der Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
84. Stud.
Den 14. Julius 1764.
—
ih: Beneb. Metzler verlegt: Heinrich Wilhelm
Clemms, ber Mathematit tif öffentlichen orbents
lichen Hrofeffors u ard, ma
ſches Lehrbuch, voll din usjug, aller,
mobl zur reinen al g ange ewandten Mathematik ge
Eigen Wiſſenſchaften. Nebſt einem Anhange, bavins
nen die Natur, —38 und Erperimenta pl in
einem Furjen fan vorgetragen wird ie reine
Mathematik 448 Octavf. 10 Kupfertafeln; die anges
wandte 336 Octavſ. 12 8 fein; ber Anhang
6. 2 upfersafein. Nachdem Hr. Cf. bie gemeime
Sechentunt. bis mit auf die a mbiftourgel gelehrt
t, traͤgt er die Buchſtabenrechnung vor, in die'er
aber verfchiebenes von den Sleihungen, —— die
Beftimmung der Coefficienten bey unendlichen Reiben,
mit gebracht bat. Unter dem Namen F roctifchen
Becbenkunft folgen alsdenn die genannten Zablen, die
—5— detri, wo ber Schluß mit einigen Ioebroifiben
gaben gemacht wird. Unter dew men dep
—— —— Sen as Cf. auch bende
ien und Di e böbere 17) ſelbſt die
674 —_ Gieelngifthe Anzeigen
echmung des Unendlichen. Die andte Marbe
atif bat er nach den ftatifchen, onetfehen, a * |
mifchen, und architectonifaen Wiſſenſchaften abge:
andelt. Er erinnert felbjt, daß er fich unfers Ory
rof. Rafiners Arbeit bey der feinigem bediemt, us
verweiſet vielmahls darauf. Gebr viel aber bat er
ony ot * re ———— 26* fi
und geichickt in Verbindung gebracht. Feder : |
ſenſchaft ijt ihre Gefchichte furs bepgefaigt, und it
find viel artige Unmerfungen bepgebracht. Arithm
60. wird ein Weg gezeigt Divifores von Sablen zu
finden.- Der Ausdrucd: a folle Einheiten, b, Zeb-
ner, c, Hunderte u, ſ. m. bedentetr,-ift mobl nicht
pollig richtig, denn wenn Hr, El. eine ganze Zahl
’ überhaupt fo ausdriictt: a + ob + 100c+ 1000d...
fo bedeuten bie Buchſtaben offenbaby: einer wie der
andere nur unbeſtimmte Einer... Arithm. 367 wi
Die finnreiche Urt wie der blinde Gaunderfon gere
net bat erklärt. Bey den Parallellinien, bat Ht.
©. 456 §. vor dem Gage, melher ich. in voll
Schärfe. erweifen laͤſſt, den euklidifehen (Freiti
Grundſatz, als, einen Lehrſatz vorgetragen, im Ss |
weile nimmt er an, daß Linien convergiren, wo Die
beyden innern Winkel zufammen Feiner ald 2K find,
und beruft fich Dieferwegen auf den 455 §, wo nur ge
eigt war, daß fie anders nicht convergiren Pinned
N dieſes Hrn. El. enteifcht, ift deſto —
we
ei} ihm die Schwierigkeiten bey dieſer Unterfuchun
nicht unbefannt find. Mach feiner Abficht hat Hr. Ef,
verſchiedenes ohne die fcharfen Beweiſe angenommen,
Die andere für nötbig erachten, 4. E.G, 590. dag ein
- Binie, die mit zwo andern rechte Winkel macht, auf
derfelben ganzen Ebene ſenkrecht ſteht, welches |
a cheint, als daß eS einen Beweis erfor-
e. (Allerdings werden die Lehren von den Lagen
e Ebenen. durch körperliche Vorftellungen eben fo
Ranlid), alg bie Gage ber ebenen een +
as. ich
84. Suid den 14. Julius 1764. 675
eichnungen , aber ef iff bey jenen deffo nöthi
re febarfe Schluͤſſe davon Au mewspnen, wel nos
bey einer dahin eyerigen Unterfuchung nicht alles
map fo leicht ein Torperliches Modell, als fonft eine
Zeihnung macht, und wer fich da vermöähnt hat, daf
er flatt des Schluffens fehen will,. oft fich Die Sachen
falfd einbilden Fann. Das Verfeben bey eben:;dies
ſem Gegenftande, bag der Hr. v. Gegner bey Wolfen
erüget, bat obne Zweifel diefen Urfprung und «
aber rühren in ben gemeinen Handbüchern die uns
volfommenen und zum Theil falfchen Erklärung
ber (chiefliegenden Gide der Schraube, des Gefeg
der Reflerion und Refraction, u. fim. Gegenthei
macht die Uebung diefe Dinge fich in völliger geomes
grifcher Schärfe vorzuffellen, dag man Wahrheiten
mit völiger Gewisheit leicht erfennt, von denen man
keine Eörperlichen Bilder vor fich fieht, welches in der
Aftronomie, Perfpectiv, Mechanik u. ſ. w. von haus
figen Nugen iit). In der ebenen Trigonometrie bat
br. Gl. verfehiedene analytifche Kormeln aud) für die
Multiplication der Winkel. In der ſphaͤriſchen 3.
bat et bie nbebigen Proportionen angegeben, aber
Zeine Tafeln für die vorfommenden Kalle. Nach ibe
folgt die praftifche Geometrie. Die Me f
einer neuen Mebtafel 833 $. iff nicht vom Hrn Prof.
Eberhard zu Halle, fondern von dem jest in Göttins
gen Iehrenden Hrn. M. Eberhard, welche Verwechs⸗
ung aber für Hrn. CL faft unvermeidlich war. Ste
der Gefhichte der höhern Geometrie 872 §. kommen
Furze Nachrichten vom Newton und Leibniz und jenes
Grabfdrift por. Die Gage die Hr. Cl. anfihet,
ung gang neu: Der Verdruß uber dad wider Lei
nizen ausgefallene Urtheil die Erfindung der Differens
tialrechnun Bee babe viel gu feinen Tode beys
getragen. Cin Urtheil das auf dem veften Lande feinen
geoften Eindruck machte, das Leibniz und feine Freun⸗
Dusch Aufgaben die für feine Gegner faft gu ſchwer
: " Ypp 2 | wa⸗
676 Cisertigifche Anzeigen
waren, etitty bas 1712 Hefälte dard
ee ast i bee bared cage zu — ** gedruckten
ommercio epiftol ) da Leibniz 1716 in feinem Toren
Sabre ſtarb. Brauche man zu diefen Unſtaͤnden woe |
en zu feßen, daß Leibni din Pbilofoph
ian bie Ungereimtbeit —* ſolchen ri wu jelgeht
0 Zeibniz die endlichen Geifter Afyıhptoten von
enannt 929 §. wiffen wir nicht. Wer Bott die Mfy
ptote enblicher Geiſter mennte, würde etwas wen
unerträglich, und doch im gering ften nicht *
den. Yn der Aerometrie —* dh 222 4. f. §
a3 von der Mufif, von den — fpr
affer wird etwas Hydraul. gs gefa gefagt. 2 Zu be |
dresdnifchen gärenerifchen Brennfpiegen € 7]
lieſſen ſich feat noch ote pöniden D bab fen fen de
sale aufen bat man unfers Bi
wenigſtens befaß Prof. Amann zu Ser eines oe
eihen. Die Febler in fone eerie
A Dprit 348 §. find ihm tein B swat,
a8 Buch wie Ent ith vermuthet cher nicht von i
ie man die analytifcher Formeln für die
eiten ber Spiegel und Glafer findet, ee **
buch fi t bie — raft des M
than Aftr. 590 den Ausdruck, und daf. 608; rele Res
gel aus Done Kirchs Mamıferipte, welche Reumott
e, Gonnenfinfterniffe machen oder nicht, un «
617 die Theorie der Ynterpolationen, Wir
bier nur einige Proben aus Hrn. Sf. Werke an, fete
roiter Vorzug, dert wir aber nicht darftellen Lünen,
ftebet in einem kurzgefaſſten und doch babey dewtlls
chen und ange enehmen Bortrage der mathematifthen
Anfangsgründe nach dem gegenronet —
Wifenfhaft. Der Anbang enthält ıptabthels
Inngen, amd mit Rupfern erlaͤuterte Mert mabe
hatirlichen Körper , nach dem Linnaͤus, - Ihe re
ttach des Naturfyftems allerneuften Ausgabe in N:
Dryerologie find ded goͤttingiſchen Hrn. Prof. —
84. Std den 14. Inline 1764. E77
Ebtheilungen beygefagt, ane wird ein
ber pbrotoaie und — le gegeben. Da Gath
der Plan, wie Hr. El. die e Erperimentalph
sate orausfegung der Mathematik und ar ieee eae ich⸗
se innerhalb vier ober ſechs W u leſen pflegt.
Sd lernt man opne weifel die Dour brauchbar.
Es laffe fic aber dieſes da nicht anbringen, we Stu⸗
dirende die angewandte Mathematik gar nicht biren,
oft von bem Lehrer der Experimentalphufit erwa
daß er ihnen vorläufig ertlärt wag rechte und Hi
Winkel find, und eigentlich die Yhyſſt nicht b
fondern nur fehen wollen, ro fe Di e Berwanblu ungen
— in einer Pantomi ben Fie foldye
ehriinge dürfte auch Hen. gl. ug überhaupt nicht
ugen, wo hier und da ſchwerere Stellen vorkommen,
bie bas erſtemahl follen übergangen, and bey einem
augen ja wohl dritten Curfu erfi nachgeholt werden.
$ wenn man bie Mathematik fo oft oh pore kannte
als bie Pandeften?
Rénige
se ete und ie bat ber
iz ae mee ——— on
von den
—— be ne 2 68. in
leſe Abhandlung sine’ ree ber mt ſtlichen ex
genlehre iff ang bes Hrn. D. akademiſchen Vorleſun⸗
gen entffanden, die “Anfang auf das Raturrecht eins
gefchränter, bernach durch bie Verbindung beffeiben
iit ben bibliſchen Beflätigungen und Semelterungen
edebnet wor ben. Dies iff die Quelle des Unter⸗
gadget welcher ficy zwiſchen biefer und andern theo⸗
dgl ri i [e8 find
— a a
Ver innern Gemuͤthteinrichtung foe
_ Sp vp 3- bet
678 . --Böttingifche Anzeigen
bier groftentheils. Denn einige Materien, z. E vow
Sugend und Lafter haben hier gar füglich eine Stelle
finden können. Das Buch redet eigentlich von y:
sen und zwar von algemeinen. Wir wiffen
warum die befondern Pflichten, die in manchen Fal
Ien bey dem Unterricht der gemeinften Chriften aus
meiften eingefchärfet werden miffen, z. B. der Epes
leute, der Eltern, u. f. w. bier ebenfals uberganges
worden. Was der Hr. B. " finer Gegenftand els
gentlip beftimmt, das alles ijt mit fo viel Deutlj
it und Reichtigfeit vorgetragen worden, DaB w
diefe nicht anders; denn als eine fehr brauchbare Ass
beit rühmen müffen. Es ijt in vier Theile getheilet.
Der erfte handelt von den göttlichen Gegen, de
zweite von den Pflichten ge en Gott, der dritte
en Pflichten gegen fic felbit und ber vierte von des
Dichten gegen den Nachften. Ueberal iff gute Ords
nung und eig Reichthum an Materien, die eine
Moraliften guten Vorrath zum weitern Naddenkes
anbietet, und die beffandige Verbindung ber nat
lichen Erfantniffe mie dem bibliſchen Unterricht, bey
‚soelcher wir nichtd Uebertriebenes bemerket, bat zw
‚mal bey den Erklärungen und Bellimmungen der mo⸗
ralifchen Begriffe, manche Hilfe geleiftet, die aber
‚auch manche Abweichung von fon ewoͤhnlicher Lehrart
veranlaſſet. Der erſte Theil iff beer wol am reichſten.
Die Gedanken von ben algemeinen moraliſchen Bp⸗
griffen durften jroat nicht aller Moraliften Bepfall
finden, wie ung denn Tcheinet, daß der Hbericäe
beit der Macht in Anfehung der gefeggeberifchen €
walt faft ju viel eingeraumet. wird, verdienen aber
doch allemal geprüfet zu werden. In der Lehre u
Gelbfimord, deren Abhandlung uns vorzüglich
fallen, wird wicht allein berfelße, in einen groben
und feinen; fondern auch in einen wiffentlichen un
‚unmiffentlichen, abgetheilet, und zu dev legten Gate |
| , ng
“.
| $4, Stuͤck den 14. Julius 176 673
tung zweierlei Faͤlle gerechnet, von benen der erffe iff,
wenn einer was giffiges gu fich nimmt, ohne baß er
weis, daß es giftig iff. Diefen Fal würden wol
Die meiften Moraltften Heder nicht zu dem Gelbfte
mord rechnen, da er fo oft eintritt, wo gar keine
firafbare Unwiffenheit bey der Perfor felbft ſtatt bar.
Rey andern Lehren find einige gar Sefondere Falle
mit Semerfet, 3.€. 6.417. wie weit ein Verbrecher
verbunden fey, fich felbft bey der Obrigkeit anjuges
Hen, wenn er weiß, daß Lebensſtrafe auf feine That
erfölgenbürfte. Diegemachte Einfchrantungen ſchei⸗
tien und febr gegründet und nothig su ſeyn ©. 74
a. f. wird die algemeine Verbindlichkeit des ei
bathsgeſezes vertheidiger, mwöhen wir wol die Beant⸗
wortung einiger neuern Zweifel wegen ber von dew
Apoſteln getroffenen Veränderung gemünfcht batten,
da die algemeine Aritivort, bag Gort im mofaifchen
Geſez nur auf einen von fieber Tagen, nicht aber
ben flebenden Tag gefeben, mol ohne weitern Bere
Hicht alle befriedigen durfte. Es finden fid auch bin
und wieder einige eregetifche Anmerkungen, die eben
nk der übrige Bortrag von dem eignen Fleiß und
Nachdenken des Hen. V. Zeugniffe find.
Lo Stock holm.
Mit dem erſten Vierteljahre 1763 fängt der XXIV,
Band der K Swentka acad. handlingar an. Hr. David
Schulze, der Geburtshelfer, führte ben Borfig,
2) Hr. Bargentin von der ungleichen Menge des
MRegenwaffers in verfipiedenen Gegenden. fal .
ff die mittlere Menge des Waffers in 23 Jabren
14289 fibwebifche Zolle, und das trodenfle Fahre
war 1758. (Bir haben gelefen, daß diefes fahr in
Helvetien fehr naß, und alle Waffer ausgetreten ges
wwefen find). Eine febe üble Anmerkung zu Abo iff, .
daß des meiſte Regen im Julius und Auguſtus ale
nom... ie
680 Ghee. Any 94. Gebel den 14. Yul. 1764.
Diefe zur Erndte fo wichtige Donate werden alfo faff
unnüg gemacht. 2) Hrn. Lechens Wetter lol
u aah 2 einen ber. Das 4 Mitel des ies
enen Baffer
difche Zoll groͤſſe ier tod als der der rent fe iR, eine
— enge ausmacht. —S dabep ei⸗
nes Mittels, aus den Ringen der Baume die naffen
abe zu beftimmen. Sie find wenigftend in deg
itte zwifchen den aͤuſſerſten und innerfien, breiter
in den naffen Zeiten. 3) Bon einem Kinde, das mig
allen Eingeweiden, auch dem Herzen, blod gebohren
worden. 4) Hr. Boethius hat gelehrt die beſchwer⸗
lichen Ameifen abjubalten Cin alted Stüd Gell,
oder ein Lappen mt m Fiſchgeruche halt dieſes Un⸗
egiefer ab. 5) Comonoſold —— den groſſen a
fy offen im Norden t Jeitet fie, ba fie —
bon ben luͤſſen und den Pidnbunaen beri en 5
ng du sive paben cs er fo geglaubt, x
immer eben fo Toren er ne hale ¢ von einig
Nebenfonnen.
als ein Mittel. bie Seite bes Bieres gu ty
(Some diefer Sag aud bidtlg feyn, ein
feblen, two bie —5* — und mit dem Srennbare
am meiften angefüllten n Seine die flärkeften find),
8) v. Linne von dem Biere. Er giebt den
patriotifch dem Schwediſchen gen ) Gifter von ei
mit Donner begleiteten Feue beine. 10)
minus Art und ate dichte Winkel u meffen. -
Sifabemte jek je igt fonft an, daß der Preiß uber bd
niglichfte Art die Eichenrinde abzuzieben im FJobey
nil zwar ausgetheilt, aber für 1766 dennoch *
der ausgeſchrieben ſey {ev Die Frage von den BW
mern, die die Blue Ba ata Baume vevp-
nichten, und deren Zerſtoͤrung, iff gwar dem
Shornbern, 740077 an theile worden, aber
mals Ausgefegt.
On. Be ORD 683
Böttingifhe Mngeigen
gelebrten Sachen
unter der Auffidye
der Könige, Geſellſchaft der Wiffenfchaften.
85. Std. |
Den 16. Julius 1764,
Stockholm.
J ben Jabren 1762 ynd 1763 iff cine neue Auf⸗
lage der Spccicrum plantarum ded Herrn voy
Rinne’ herausgekommen, die ungemein bereis
chert ift, wie denn von allen Orten her, und zumal
auch von ben in beyden Indien lebenden Schweden,
dem Hrn. Verfaffer ein Zuſchuß von Neuigkeiten zu
banden koͤmmt, davon er einen nüglichen Gebrauch
macht. Noch Immer folge in der Borrede die vers
achtliche Erflärung gegen feine Tadler. Hat aber
der Hr. v. L. niemals zu einer mindern Achtung Ans
Jaß gegeben, indem er alle Nabmen aller BVerfaffer,
eine febr Heine Anzahl auggenommen, auslöfcht, auch
mo fie offenbar beffer find? wie er 5. E. Amethyftina
das Latein in Amethyftea verwandelt, bas Griechiſch
it? Hat er nicht derjenigen, die nicht alle feine
Regeln annehmen wollen, ihre Entdeckungen unters
bructt? ibre neu erfundenen Pflanzen vprbey ⸗
en, und ihre Verbeſſerungen unangezeigt — en?
er nicht von verfchiedenen Gelehrten, zumal aud
Biffenichaften wo er fremd iff, fehr hart geur⸗
sbeilt? Hat er niet, eee Om immer möglich
ge⸗
ie x
[
62 Goͤttingiſche Anzeigen
Rebrigens ia
ba er von gene nen Ohanıen reden will, als von
ie er fe
Seeund der Saute nicht ot feblieten ich diejenigen Gate
agen feyn eſer
ftebens ; denn wir feben vor ung mebr ald bundert eu:
ropaifhe wahre Arten, deren bier nicht gebacht |
entweder weil Hr. v. 2. fie nicht poe oder
er gu den Erfind: “tein ®e bt bat.
3. bat ber
nicht Ant —— (en, "De un
Safran hat keinen Geruch, und ta ni der er nes
ee tere en fae Gr abit ie wu clued
taceu
jenen Bröffe, and if gar ehr “4 ‘ori ale
noch Immer ©. so. alé ein on aris, ani ned i ie
G. 89. als ein Phleum vor. Bon den Grafern mate
gein (eben fehr vie ele _ sume bie Saberseten aud en Alpen. .
waͤchſt —— nicht auf **
ten Din, f onbern auf trocknen Ien, bier
rider ber Offeroda 1. f. f. Lolium “7
eee Rayara Kuppe Gallium ‘und die gt
nein Mölloge ehe nunmehr alg. ‘Sefonbere Oke |
85. Seid den 16. Julius 174. 683
; dag Gallium 23. nennt Hr. v. &. atropurpureum,
Min der Befchreibung qelb. Das unfrige if weiß
zblaßroth. Das weiſſe Echium afperios, dag aftis
‘und mehr ausgebreitet ift als das unfrige, koͤmmt
e auch vor. Wir können unmöglich. abfehen, wars
Hr. v. 2. noch immer die feds Hallerifcyen Arc-
„ bie biefer Kranterfenner einander fo abnlid
droface vertheilt. Die 13. Campanula waͤchſt an
inen ber Aecker, und iff für bie Alpen viel zu hoch.
18 ı. Phyteuma ift fehr ungewiß, und vielleicht nur
e Garietdt ded 3. Hingegen mangelt dasjenige,
en Blumenabren auf qe langen Blättern figen.
ter den Rhamnis fehlt er 2. Clus, ber wegen ber
tten und fchmalen Blatter wohl verfchieden iff.
r fehen ber Lerhia Gaamen nicht für ſchneckenfoͤr⸗
an. Er iff lang wie eine Säule. Die 22. und
Arten Enzian halt Hr. v. L. mit Recht für niche
erſchieden, doch iff der Hauptunterfchied an den
y groffen Blättern der Blumdecke, die der legtere
züglic hat. Wir zweifeln daran, daß auf ben
vetifchen Alpen ein Bupleurum 3.4. und 9. wachſe,
'fennen anftatt berfelben nur ein einiged. Das
ne von Hermann und Hallern abgemablte Lafer-
un mangelt: hingegen koͤmmt bas Sphondylium
rum jum Vorfhein. Warum merkt chen bier
v. 2. an, Bauhinus babe es im Sabre 1595. ges
ne? t jemand den Ruhm der Entdecfung dens
uhin flreitig gemacht? Diefes wohl nicht; wohl
e bat man behauptet, es fey eine echte Pflanze.
rum beißt Chzrephylium 2. caule levi: Cordus bat
Yaucus dafiocaulos wegen des rauchbaarichten ums
| Sheil des Gtengeld genannt. Gonft hat der
v. 2. nunmehr die gelbfanmichte Art erkannt, die
onft mie NR. 5. vermifcht bat. Das Sefeli (Pim-
lla tenuifolia) am Genferfee iff gat die
pinella N. 2. Hat ber Myofuros nur fünf Staub»
QNaaq 2 fae
684. Bbeingife Aueiger
faͤden ? Er bat mehr, obwobl niche —
der Hanenfug. Der Knoblauch 25. * von R. 22 J.
nicht — — nicht der Baubinifche
Das Gefchlecht Anthericum sft bier oi vices Gee Gats
tungen bereichert. Bey den Binfen bat Hr. vow &
Bar feinen Gebrauch von den Unter{chei bung ices
emacht, die decd fo Deutlich in den AGis helveticis
ben. Alfo it y R. 15. eine befondere. Pflanze, usb
aR. 19 dem 17: dar in — ahnlich. ——
Eteinbredyen find bier —— erfannt, doch fehlen
hoch etliche. Die Gyplophilee 2. und 4. And Auge
Piealip ae dem Huppifchen u nance es
iche ir vermuthen aber aus den angeführten Al⸗
pen, die Gypfophila 2. fey die L. alp Sora pet}
ampla radice die ſchoͤne Siiene G. 33. verdient beifent
Kennzeichen. Das — — chten geſtirnte
un nun Rad Hrn v. 2. Meinung, die Tillags
Er siete ihm feinen Sid in-bem füdlichen Exp
— aber dasjenige, das Bauhin, Scheuchzer and
Haller befchreiben , F eine eigentliche Alpenpfiange
pote glauben auch nicht, daß es bas arvenie —
te fey... Dieſes feine Blumen ſitzen bee Kuppe
nach an einem Stengel, bas geſtirnte bat fie alle w
an Det Hr. v. erkennt nunmehr drey verſchie⸗
bene Gewaͤchſe, die ſonſt fie dag: nemliche gehalt
worden, die alſma titcsea f eine
bern, und die Aline folarifolia Menselil. Row
pe er vivo 5. und 6 zweifelt wir, bb zn pon are
icles vom 7. unterſchieden fey. Warum bracht
doch fo oft das Wort ovatus gu jugefpigten Blaͤttern
Des —*5*—— ttet find. berzformig. Die Aria und
die ihr ahnliche alattePflanje And nani nicht naur
der Gattuitg, ſondern dem meictebte ae ch getrennt,
dag —88 es Aminus vertilgt, and bie GSattun⸗
gen der Roſe unterſchleden; auch macht die Torinen-
tille ein Geſchlecht ans, und die ——
Of eingeruͤtt. Die Dur“ mit in Biufepuny des
85. Stüd den 16. Julius 1764. 685
Baubins unumgänglich die Anemone narciffina. Die
verichiedenen Mohne find auseinander gefege Wie
feben nicht ab, daß 5. von 4. unterfchieden ſeyn fins
we, und verfichern bem Ritter, daß die Blumen gwar
oft weiß, aber Durch alleriep mittlere. Tincturen auch
gelb find. Die 3. 4. und 6. Napell find noch niche
genunfam auseinander geſetzt. Die Blatter ber
2. Aquilegia find eben nicht Bein. Warum ift ded
Herrn Zinn8 vortrefliche Befhreibung ‚der Stratiotes
pict gedacht? Die Pullatilla lutea der Alpen gehört
ur 7. Hingegen bat die Anemone alpina minor mit
elben nicht die geringfte Aehnlichkeit, und wenn
ber Ritter andern auch etwas glauben wolte, fo wie
er von andern allen Glauben verlangt, fo hatte er
bie Defchreibung lefen können. Des Thalicri feti-
dilimiRamen iff unzureichend. Es unterfcheidet fich
von 6. blos durch einen kurzen haarichten Staub auf
den Blättern, und durch den Geruch, und ift übris
gens vine Alpenpilanze. Die weiffe Kleine Alpenras
mantel iff nunmebr von der Baplandifchen getrennet.
Des 25. Wurzel iff im Frublinge eine dichte Ribe.
Sie fpaltet ficd bernad, und wird fafericht, und ein
Aſt geht ab, und gewinnt eine andere Wurzel. Den:
noch fonnen wir bier dem Herrn v. Linne, der dem
Hen. v. Haller die feltene Ehre anthut, ihn darüber
namentlich anzugreifen, mod nicht unrecht geben,
und glauben bey aller Aebnlichkeit beyder Arten, fey
es hod nöthig zu unterfuchen. Diefer erſte Band
endigt fich mit der Seitenzahl 784. und den Pflanzen
‚mit vielen Staubfaden, hat auch noch das “Jahr 1362
auf dem Titel, da der zweyte Band, den wir ndds
Mens anzeigen werden, im J. 1763 nachgefolget iſ
| Erſurt.
+, Die Erlernung der Zeichenkunſt durch die Geome⸗
frie und Perſpertiv, iſt der Titel eines Gi aus⸗
getommenen ents, deffen Verfaſſer —
Lg
a
686 Gottingiſche Anzeigen -
eignu reift as an ore Churfl. Gnaden von M
Sig He. © erner, der N. K. und oy 3*
freyer fle unb nigl. Biff. in 2
auch Sr. Hochf. Durchl. in Son — ale
— —— au auch see Titel kin m Am
Geometrie enthält 160
etn und 21 Kupfertafeln. Die Perfpectiv 108 Te
ri Zafeln.: Hen. W. Abſicht iſt iui Gebraude bee:
eichner und anberer nfller die Geometrie ange
ubend vorzutragen, da ihm 73 G. noch niche
daß die Geometrie mit der Zeichenkunſt verei
worden fey, auch noch niemand Ei mie
Darinnen, biefe Anmenbungen e Rothwendigd
feit der Geometrie ausführ ier ‘and fo iu ee veben. et
jeder geometrifthen Lehre weifer). Wie
zugleich andern Känftiern dienen will, ob we va
meiftens an die Zeichner 8 fo macht er den Si
fang yon der Decimalrechnung. Bey den geometete
chen Hufgaben weifet er fogleich wie fie a ner bien:
ene Art zum Seichnen finnen angewaudt werben,
&. fentrechte und gletchlaufenbe inien bey Haͤu⸗
A ftebenden Bildern u. A Schlangenlinte -
Umriffen Schönheit zu sufammengefegte
ivtellinten bey Blubmen, Pr Proportionallinien bey .
erung ober Berfleinerung der —— 2.
. Geo. 108 §. befchreibt oF. W. Ar neues tinive
inffrument zum Feldmeſſe |
—2 Dice Ka die aentele eine ——
irkels, deſſen Linien man auch auf ihnen
nnte, öffnen laſſen. Die Srite Sra apiece it fe
ber Meittelpumet einer eingetbeilten feheibe (
—
85. Sed den 16, Julius 1764. 687
en laͤſſt, und fie iff nach der Abbildung fehr Hein,
Werkzeug aber, eine Art des nlichen Res
eipiangeld, mit dem man die Winkel viel genauer
meſſen wuͤrde, wenn man ffatt der eingerbeileen
Scheibe einen geradelinichten Zvansporteur brauchte,
and die Gehnen nach des feel. Mayers Vorfchlage
Comm. Soc. Reg, fc. Gott. T. UI. p. 325 maffe). an
Der Perfpectiv, iff mebft einem deutlichen Vortrage
Der gewöhnlichen Regeln auch febr wohl erläutert
worben, wie man fic den Ore bed Auges u. d. g.
nach wirklichen Maaffen vorfiellen fol, welches uns
Erachtens fehr viel dazu beytragt, von perfpes
stivifchen Zeichnungen beffere Begriffe zu befommen,
als wenn die deutliche Ausführung dieſes Unterriche
te8 vernachlaffiget wird. 386. und andersivo were
den die Liebhaber von Gemahlden erinnert, folde fo
aufjubenten, daß man fie aus dem gebdrigen Ges
fichtspuncte betrachten Fann, dag bas Licht gehörig
Darauf fallt u. f.w. Die —— einer unge⸗
ſtalten Figur die an ihrer beſtimmten Stelle wohlge⸗
alt erſcheint, aus der Betrachtung der Schewinkel,
fie die 62 6. vor. Seichnungen zu vergröffern,
ieht die 85 ©. ben Rechtecten, die in Eleinere Qua⸗
rate getheilt werden, dem fogenannten Quadro,
Maaßſtaͤbe vor. Man verfertigt ſich ein paar ders
gärichen ahnlich eingerheilte, ba man mit einem die
eiten der Eleinern Figur mifft, und folde für bie
röffere, nach dem groffen abtragt. (Auſerdem da
Biefes nur Weiten und nicht Stellungen giebt, alio
nicht völlig zureichend feyn würbe, wo ſich nicht als
les durch einige wenige magrechte, fenfrechte, und
aus einem Puncte laufende Linien Seftimmen li
o werden auch oft Dig Weiten zwifchen die Abtbeis
ngen bes Maafflabes fallen. Die geometriſche
Aufgabe zwo Linien nach einerley Verhaleniffen eine
antheilen, durfte hier bequemer fepn). Wie gaan
698 Böse, Any. 85. Stuͤck dew 16. Iul. 1764
Aberbaupt ſteht daß Hr. W. Hurd) feine geowiedvifeee
Ginfichten geimblicher und methodijder — iff,
als andere Ranier zus ſeyn pflegen, fo ctinnert er
aud mit Rechte; das man die Perfpectiv ohne Mow
ſchwer mache, wenn man Anfängern Sachen ji peice
nen vorlege, vor Senen fle noch Feine Begriffe haben,
* architeetoniſche. Man hat von ibm noch weht
Sheile zu Fortfegung diefes Werks sy evtwarten,
welche nad der 0 ichen und auf mathemmatijche
Kenntniffe gehn ten Lehrart Hr. I. ungemein piel
zu einer Ausbreitung der (hönen Künfte beytragen
werden, wo nicht nur ned erlernten Regeln “Hanh
wertömäffig gearbeitet , ſondern der ant:
Hart, und dad Nachdenken gw weltern Erfin
geleitet witd, "Hr. W. berührt aud) bie und ba
Gefchichte feiner Gegenfkände, surdcilen aber wird &
durch Drudtfebler und andere kleine Unrichtigkel
etwas verfkellt. Der griechifche Geometta -C
des Mefarenfid, Borrede zur Perfpectiv 7 S.,-
ſchon vor Ehrifti Gebuhrt gemiefen, wie burda
Perpendicular, Horijontals und Diagonaltiné
qeometrifthe Perfpectiv entftünde, foll wohl
des Megarenfis feyn. Man bat fonft immer,”
gfeich nicht völlig richtig, geglaubt, den Alten wd .
re die Perfpecti nicht fo gar befannt gewefen. ;
Ahazenus ſubtile Optik auf metallenen Tafeln 4g.
vermutblich Mhazens Optik, und Biletto Thori
Poloqnus iff wohl Vitellio Thuvingo Polonus,:
verbefferte Euklides von der Perſpectiv, nebſte
Cavallerieperfpectiv, der 1494 erfcbienen, iff wohl”
bie bent Euflides jugefehrieberic: Optit, und uͤben,
baupe' beifft perfpe&tiva in diefen gelten nicht unſere
Perfpectiv, fondern bie Optik: Die Rin (ter: brau⸗
hen die gelehrte Gefthichte nicht norbivendig zu leks
“nen, aber fie follen-anch att hrer nicht falſche
Sachen lernen. ees
nen, - * lie sidgaidy
. wo
CO WERE . 6
Böttingifhe Anzeigen
gelebrten Sadıen
unter der Auffiche
Der Koͤnigl. Geſellſchaft dex Wiſſenſchaften
86. Stuͤck.
Den 19. Julius 1764
Stockholm.
er zweyte Band der Specierum plantarum beg
& Herrn von Linne’ tam im J. 178 nad, und
gebt, obne das zahlreiche Regiſter, bis auf
Die 16g4fte Seite. Hr. v.¥. hat auch in diefem Bans
be verfchiebene Gattungen als echt angenommen,
wie bas Mcathaftrum rotundiore f. den gröffern Acinos,
bie zwep Calaminthen, die Brunella laciniata, Odontites
vifcida, etliche pediculares, dag Thlafpi myagroides,
das Thlafpi liatum minus, das wir auch fennen,
Die Lunaria Gliquis oblongis, die woblriechende und
übel inodora genannte Hefperis, dag Sifymbrium £
Barbarea, das Geranium mofchatum, die rundbläte
trichte Polygala. Gr vermehrt die gelbe Flebrichte
Haubechel bis auf 3. Arten. Ferner erftheint hier
der Orobus alp. der rothe Lathyrus, die Vicia ono-
brychidis fore, esliche Arten Aftragalus, dag hyperi-
cum hirfutum, die LaGuca opii odore, der pomeratts
enfarbichte dens leonis: bie fraufe Art eben diefeg
Beichleches , der Carduus ciliatus inermis, deffen Beps
famen defloratus wir nicht verfteben; bas’ Onopordoa
waulon, des kleinſte Bideus, ben wit noch fie eine
: Reve Spiel⸗
i
650 Goringiſche Anjzeigen
Spielart anſehen. Der Hr. v. L. bat ferner dag
Abſinthium glaciale. Er unterſcheidet 3. Erigeron 10,
11. und 12. die einander, und zumal 11. und 12. ſehr
nabe fommen. Er bat auch den After mont. lat. dag
Millefolium nobile, und odoratum, einen Cyanum re-
ticulatum, (dod) mangelt. noch einer), verfdiedene
Centaureae, worunter die zwey filhernen, und die
elblicht glänzenden; einige Violen u.f.f. Bom Ges
chlechte der Stenbelmurgen unterfcheibet er nunmehe
Die Orchis flore globofo, und dag bifolium minus der
Engelländer. An ben Plag Hes Carex dioceus bat
Hr. v. 2. nunmehr drey Gattungen. Bey den Weis
den hat er aud einige, wiewohl niche alle Urten anges
genommen, beklagt fich aber mit Recht uber die Une .
gewißheit diefes groſſen Geſchlechts. Die bunkelros
ehe Nießwurz iff nun auch unterfchieben. Die Arge
Schaftheu find kunmehr in guter Ordnung, doc tens
nen wir die fünfte Art nicht, und es mangelt die fee
feharfe. Die Moofle und Schwaͤmme übergehen wir.
Bey allem Reichthume diefer Sammlung mangeln ben»
nod) eine Menge echter europäifcher Gattungen, dieakle
und zwar um ndlich befchrieben find, und die ber Hr.
v. £. alfo hatte kennen koͤnnen, wie bie Betonica alp,
Die fo gemeine digitalis magno flore, das blaue Sifym>
' brium; das Rauhes. das Sinapi mit blaffen, und dag,
mit gelben Blumen, die einander nade verivandt find;
der geaue Storchenſchnabel, der vielleicht unter 37,
verborgen liegt. Rupp's Cormilla mangelt a |
das trifolium ochroleucum; und’ verfehiedene
hieracium. In den 3. Genipi ¢ Artemif, 8.9. mb 13
iff alles verwirrt. Petafitcs radiatos mängele in
vetien gänzlich. Der Senecio 32. tft von Zo. /
Lich unterfebieden, fo wie Solidago 9. ub 1. Die Cine:
fariae 7.und8. haben nicht die allergerinafte Aebnlich⸗
Feit mit kinander, weder in den Släftern, noch itt
ben Blumen, noc in dent Außfehen überhaupt. Ans
ffatt N. 16. Pte Hr. o. 2. zwey Arten und cite were
* "u els
—
8. Stuͤck den 19. Julind 2764. 691
Spielart haben. Bey der Centaures 12. mangelt Die
Art mit lauter fruchtbaren Blümchen. Das Rho-
ponticum enulz f, iff Feine.Linnaifche Centaurea. File
go bleibt vom Guaphalium getrennt. Bey den Orchi-
dib, ift-Hr. v. 2. unerbittlich; ex will bie Sliege nice
vom Hummel trennen, und fagt febr wunderbar, wer
mit flüchtigen Augen beyder Phanjen Unterfcpied ans
febe, werde fie abfondern. Uns dinft, der, fo die
Unterschiede einfieht, fan nicht der fluchtige Beſchauer
feyn, wohl aber der, fo fie nicht anfehen wil. Aud
pat £. die fo unfeblbar unterfchiedenen Helleborinen
od) noc immer vermengt, und, wie es fcheint, die
Abhandlung von den Orchidibus, die doch im 4. 1760
Herausgefommen ift, gar nicht anzufeben gewuͤrdigt.
Andere Arten find übel beflimmt. Die Pedicularis
incarnata, wie er fie nennt, bat nicht glabrum, fons
dern lanuginofum calycem, Die 4. ſcheint niche Die
Helvetifehe zu feyn. Die Fumaria non cava iff guvers
laffig nicht die ältere Pflanze der cava. Es giebt
ganze Gegenden, wo die non cava niemals waͤchſt,
und die cava gemein ift, welches nad. L. Unterſchei⸗
dung unmöglich feyn Fönnte: Er wiberfegt fic hier
nod immer allen Rrduterfennern. Das HedyGrum
5. it hingegen mit dem 36. augenfcheinlich eins.
Der Namen Hierac. blattariae f. pyrenaicum Comme
zweymal wieder, da doch Hermann eine fo fehöne
Zeichnung von diefem Kraute gegeben hat. ‘Die wes
en den blos unvollfommenen Blumen von ihrem Ges
Fhlechte getrennten Grafer und Bettftrobe widerſte⸗
ben ung noch immer aufs ae Vieles iſt auch
fonft geandert. Die Clypeola iff in drey Alyfla ver:
wandelt, und es bleiben nur zwey Arten zurück.
Doch die wenigften Lefer würden an einer noch ges
nauern Anzeige ein Vergnügen haben. Wir wänz
fchen nur, daß bey feiner Arbeitſamkeit, feinem feb:
haften Genie, und feiner vortreflichen Gelegenheit,
dieſe Wiffenfchaft aufzubläzen ‚ ber Hr. Derfaffer fie
u gre 2 ⸗
x
92 zen Anzeigen
äberwinden Finite, —
gleichfalls be — ie den — 55*
vieles alſo frifeh vor Ad babenden, Chinn
mehr zu i zur Austilgung wörklich ——
dener, , und Borbepgepu bung der von andern —
ſchriebenen Gattungen immer minder gene
die Benennungen vo von anbern immer um coe ala
licher werben, und mit einem Borte, eri
möchte, Daß, wie alle Wiffenfchaften, alfo auch bad
Kenneniß der Kräuter eine Republik cf.
Wien.
iefigen Univerſitaͤtsbuchdrucker - .n
er com pili auf 315 ae ekommen:
potere, e il dovere dell’ somo dedicato genio nobile
di Sua eccellenza la Signora Terefa Palfy nata
Daun. dall’ Abate Pietro Gallo C.D. P. Tirolefe.
Hr. A. bemerkt febe wichtig, daß die Kenntniß
Weges zur Elktfeeligteit darauf anfomme , zu
fen, was der Menfch vermag, und was er thum
Daber enthält fein Werk zuerſt Lebren ven dem
mögen des Menfchen. Er banbelt im |. Cap. von det
Wahrheit, der Notbivendigkeit fie zu fucben, und
den Mitteln fie zu finden. Diefes führt iba im 1. €.:
auf den Begrif von Gott, der feinen |
den Menfchen angebobren iff, denn auch der bost o
teffe werde bey einem plöglichen Inglade feine Zu⸗
Audt zu niemanden alg zu Gott nehmen, und ed fep
vergebens dieſes Vorurteilen der Erziehung zuzu⸗
fchreiben, da ein folder Ra fich nie Gott. hd
kennen und gu verehren bemüht babe. Das :
Capitel betrachtet die Schöpfung der Menfchen und
feiner Seele, es enthält ya ebene —
Den Unterſchied der Seele vom ee lan
Abt aus der eg ihrer Eigenfchaften nn
— n hep ber Materie mie
finden können. Ihr Schen ma Denken. &
86. Srid den 19. Yhllus 1764. 699
erinnert fehr richtig, daß wir von der Unſterblichken
der abgefonderten Seele, wie er fi) ausdriide, mes
taphyliidh nicht gewiß feyn koͤnnen, weil nur Gott
ein nothwendiges Dafeyn babe, und die Erfaltu
der Seele auf (einen Willen anfomme. Dieſes fli
evr aber daraus, weil ja bey Ihrer Trennung vom
Körper , diefer legtere unedlere Theil, nice gaͤnzlich
aufböre zu fen, fondern zerfireuet werde; nimmt
aber äbrigene aud von der Unfterblidtcit der Geele
an, daß fie ben Menfthen von der Natur felbft cinges
druckt fey, ohne eben durch Schluffe herausgebracht
au werben. eöwegen babe fich, ec 54 G. de
danke von einem andern Leben zu en Seiten, ohn⸗
geachtet der auf das ſeltſamſte erfundenen Meinungen,
erbalten, bie von den falſchen Yropheten, und vow
den angeblichen Reformatoren waren gelehrt worden, .
Die fich den Titel Der Evangelifchen gaben, wenn fie
davon nichts weiter als den Rahmen führten. (Bas
mögen bas für Leute ſeyn? Die Evangelifchen, die im
römifchen Reiche fo genannt werden, haben nie bie
Unſterblichkeit der Geele Seftritten. Waren etwa
folche Läfterungen vor zweyhundert Jahren von ih⸗
nen gefagt worden, fo wuͤnſchen obge Zweifel aufges
Tlärtere Glaubensgenoffen des Hrn. A. fell wut Ehre
ihrer Parthey, daß dieſes nebſt andern Lugen der das
mabligen Zeiten, in bie Vergeffenbeit verfinten möge.)
Eine fernere Betrachtung der menfchlichen Geele und
felbft des Körpers giebt dem Hrn. A. Anlaß bie Pflicht
den Schöpfer zu preifen, ausführlicher zu lebren.
Den Willen fegt er im VII. €. in die Reigung zum
‘erfannten Gute, und Abneigung von dem Boͤſen,
and die Frepheit felbft in dieſem Willen, in fo fern
folcher feiner auffern oder innern Nothwendigteit un:
terworfen iff. Dabey fcheint es bem Hra. 9.149 ©.
Itfam, daß man das Urtheil, weiches Doch der freue
Wille felbft iff, dem Berflande, und nice dem Bil-
len.zucignet; das Urcheil, fagt er, fay tu der That
Krırz will:
. u
'
,
‘
E Auvmaiche Ameigen
man aus dem angefuͤ fe n wird, — mi
trachtungen auf die Kenntnif der menfiolt Geele
zu gründen, und ohne Srweifel iſt diefes ber
Grund ben man dazu le en kann. Diejenigen, ‚des
nen der en Evangelitche
giebt, p * Frevlich einige von ibaa bier pelea
abrbeiten, und Darunter felbft die von ber '
lichkeit der Der Geele, deutlicher auszuführen und
fer zu beweifen. Gie werden ibn indeffen
Beh daß er_einen mebt finnlicyen Bortrag für ein
Schrift erwählt Hat, die mehr beſtimmt war
Empfindun ngen im Herzen zu erregen, wen den
ftand mit tieffinnigen Unterfuchungen zu beſchaͤ
Beyrtbeilt man des Hrn. BW. Arbeit nach dieſer
benswuͤrdigen Abficht, fo wird man darinnen Ve
Wahl folcher Gründe, bie dem meiffen Theile da
Lefer am leichteften zu faffen f find und einen deutli⸗
chen und lebhaften ortrag leben , dev. baburch cise
nimmt, dag er zelät, der Verfaſſer fep ſelbſt von bes
Baprpeiten geräprt dic er lehret.
Berlin. a
Coͤln am Khein 1764 fiebt auf dem Titel der an
muthigen und fatprifchen Briefe, in biftorifchen Ee -
gablungen über verfchiedene Begebenheiten, .die anf
50 Ortavfeiten abgebrudt find. er und unbes .
suite affer nimmt die Perfon cined bey der der
HAN ety rmee fiebenben und nach dem Tyrol mie —
nkiſchen Voͤlkern abgeführten Gelehrten. — Er
ger ge te denjenigen, Die bie geen bie Sachen. auf einer
Seite auſcher, als man fle Iudgemein anfiihe.
86. Stuͤck den 19. Julius 1764, 695
Alſo vertheidigt er die Kornjuden: will Feine Stim⸗
men in den Eollegien gezäble wiffen: und glaubt, die
Teufel ſeyn wider ihren Willen in die Dienfchen zus
Chriſti Seiten gefahren. Er verwirft, gwar mit
mehrerm DBeyfall von andern, die Hanbwerksacbeans
ae: und finder in dem Efel am Palmtage eine Vors
ruͤckung an Iſrael wegen der eingeführten Roffe.
Man Fan fich fonft leicht vorftellen, wie ein Brans
denburger von der tyrolifchen Religion müffe gedacht
haben. Dem ziemlih langen Gedichte an den Sen.
v. Fink fehle ed etwas am Gelenke. Die Artikel der
Parajajer halten wir für erdichtet, und zweifeln auch
Gar fehr am pabflichen Breve, das an den Brafen
von Daun ergangen feyn fol. Wäre ed echt, fo
follte man benfen, die nach dieſem militärifchen Ges
gen erfolgten Begebenheiten, die Schlacht bey Tors
gan, die Veränderung am ruſſiſchen Hofe, die Wies
ereroberung von Schweidnig, und der Griede ſelbſt
fenn Beweife, daß ein Biſchof su Rom zu fegnen, und
nicht gu fluchen den Beruf habe. -
Daris. |
. Ein Ungenannter hat in diefem fahre bey fe Clerc
Abdrucken laffen: la vie de Jeanne premiere Reine de
Naples &. Das Buch iff ohne Beugnifk in einer
ziemlich guten Schreibart gefchrieben, und nicht uns
angenehm zu fefen, obwohl nicht fo lebrreith ale
Giannone. Der Verfaffer fcheint indeflen die Ges
ſchichte noch nicht zu Fennen. Carl der groffe, und
Htto 1. find nicht unter die Kapſer zu feßen, die fic
den Pabften unterworfen haben. Zu ihren Zeiten
war der Pabft ein Zifchof und Patriarche, aber ein
Untertban des Kayſers. Carl, König Richards Brus
der, konnte auch nicht als Gegner des Manfricd’s.
augerfeben werden. Richard war fon im vorigen
Zeh hunderte geftorben, und die Rede. iF vom Kays.
Richard, des Kiniges Bruberd Gopne,. ober be
nert fich B. nicht, was wider den A
698 Gleuagiſche Ach⸗yen |
im aus Ye au der
ionen gieben, und aus. des Boulainville
hädtie n ole Grafen aoaus Ea
en
Brot ene ——— ganz
hen Era nan eating ibre ‚Eben
2 m ——— ibre Eltern erben
rang aug allerlep or Eu an.’ Gie iff w miber das
Meche der Natur, fagt er, und. Me nen alge
einen Krieg, unter a —— Kein altes Volk
Bi * Furie cond ed
gent (ip TEES ¢ ¢ Fact — — (Hier erin
naxagoras, E
vrs it). Di —— der Landesgh
chehen
Er ze den Kant und wi |
bas nod) immer einen
Formen begleitete.ßincicten der —— —32
er vor: ſagt ihnen ing —* Aig a
Barbaren, u Gece
ninfti m und
er cag ba einerfeitd bie Sefuten —
vertheidigt, und anderſeits ——
empfohlen haben“ She Spotl |
en
—— einig, verſolgten aber einander nichta
erften ſunfzehn ſſe |
beſchn
87. Stuͤck den ar, Sunes 1 764. £99
e zu Gunften der Fremden und der Acgy
pie b ifen, Chile er auf ganz andre R
Dare sbéren)”
ung Ser ben —* “ ar Meliglonen
‘ab; — ins
‘por fo we fol: —** — das Licht feo ie
heraus on en: te
tn gern den Socrates, situs tug, dg! a
weife Heiden retten. Endlich macht er ein neues
Buch lächerlich, das mit bem Berfolgungsgeifte ans
gefalle i , Vacord de la Religion & de I humanité,
worinn der Berfafler die Krafbarften Mordgedantes
at blicken laſſen, und endigt mit feiner
de, daß der hoͤchſte Koͤnigl. Rath die C be
ache vor fich gefordert, und dem Parlament
Sonlonfe feine Rechtsgruͤnde abgefordert hat.
ieher wird ein jeder der ABabebeit und Menfchens
iebe gugetbaner Lefer ſich über die Lebhaftigkeit
freuen, twomit fo wichtige Wahrheiten vorgetrager
morben find. Aber eine gwepte Abfiche iff viel de
deutlich daß wir ihrer tic gebenten müßten.
y00 Sbeaungiche —
iſt alli Oe
lichen
| wohl mit: recht :
fhrichen wird. Ube ee
faire, zu Bene, « = me ar han ne
dD
ets ——
er *2
eben ihre eis
was er wider aifchen igen fagt. :
— Kalb, fat en tonte'ut t minder als in
fear md a — bn das —*
—* r Ann
„B Raben | in Tafeln gu (hreiben. ‚Die
Dice 9 Dofe am in — Seiten vem
ift nur
Sar cine fe eae Serbia ba Eineebnet = * —
uß
nigermaſſen in eine t ons — — ae |
87. Stid den 21. Julius 1764. 708
uden haben beſtaͤn⸗
Bögen —— Die alte Bei bat Zauberer,
chfen D andere
ur
se ae
Mand beſoldet, und Pit ae biefes Oe ig
Grund jum Unglimpf der Proteftanter
#211 ©. aus.
| Berlin.
m bes Herrn von Premontval Prefervatif con-
ı corruption de-la langue francoife ift ber achte
{ heransgekommen, ber von ©. a5 bis 456
, und ben zweiten Band befhließt. Ju ſei⸗
U exercice de ia memeirt » 8 de la vraye —
ionner dans les ans ; eroifeme
——— préfensé 3 1 dealer Royale des
ee ble aoe en Mai 1764. per Mr. de
ventval, Herr v. Pr. ift bier noch immer der
erfacher von Lofer Er „jenes die Art, wie Das
ächeniß der Kinder zu u it , Wobey er aber
Pebrern mebr Mühe made, fie ini lich
bernebmen Luft haben. Denn fie follen den
nicht ein Penfum zu Hee aufachen, fonbern
R eine angenebire eſchichte A, cine von
tain abeln, 7 ofte chen, 6 is fie fi fe aude
-
702: 7+@eetaäifhe Tayage™ =
big konnen / und ſich d bemuͤhen, imen
— re dem "gende 8
fprache Da er felbiE die Fa
ntaine biebey von fo 2. Nugen,
ber fo begieri nden bat, dag
ohlu nicht ermuͤbete, fo ſchuͤttet er
ers —* Es iff
Premontvals lan —— der
; i
auf it Ure den Rindern bi
dm:
Befo sate ‘ba wenige Eltern
ei ee ten Dann. au bejablen.
aa anes der in
—* — Erzie |
bandele auch von dem Lefen en und — |
er wiederum auf die gute ri |
Ä - 6 : “,
97. Stic den 21. Julius 1764. 703
anderswo misfallen. Etwas gelinder hätte auch
Herr v. Pr. nach unferm Wunft wit Loke umgeben
mögen, ob er gleich in feinen Wiberfprächen gegen
ifn recht bat. Aus den Englifchen Tagebüchern
ben wir wahrgenommen, daß einige Engländer Dies
fen Widerfprudy auf einer febr empfindlichen Eeite
anfeben. Sie haben wol gewiß Unrecht darin, wenn
fie ihn fo deuten, alg lage man zu Berlin den Engs
laͤndern nicht gern Gerechtigkeit widerfabren, und
dazu feßen, ber König ſelbſt habe Marlborough nicht
mit unter den Helden befungen: denn aus Pr. ganger
Schrift zeiget fich, daß Loke zu Berlin viel Bewune
berer babe, und Daß der König felbfl die Lokifchen
Schriften bochfchäge, ift wenigſtens in Deutichland
befannt. Aus der kurgen Vorrede ift noch anzumers
Sen, daß Herr v. Pr. fich mit feinem Gegner, gegen
welchen die erffen heile bed Préfervatif gerichtet was
ven, Hersu Ser. Formey, verglichen Hat
. eag. :
“tn Frankreich und niche hier iff eine Analyfe des
principes de Rouflezu in groß Duodes auf 108 Geit
gedrudt worden. Der Verfaffer, 06 er wohl irgend»
wo Offerwalds Meberfegung der Bibel anführt, iff
Dennoch catholifch, und ein groffer Verebrer des Erz
bifchoffes zu Paris. Er gebt noch weiter, und vers
theidigt das Blutfelt zu Touloufe. Die Hagenotten,
fagt er, batten die Stadt eingenommen, und ihre
Miederlage war eine Befreyung. Aber Hier bat er
den de Thou und die Krone felbf— wider fic, bie 3a
mebrern malen diefed Zeit zu feyern verbothen bat.
Die Unalyfe felbft ift zu declamatoriſch, voll Schelts
worte, und unbewiefener Gage; doch findet man hier.
die Gewißheit, daß Emile allerdings zu Paris ges
Drucke iff, und lächerlich iſts freplich am Hrn. $.
wenn erden bollandifchen ( bald darauf miederrufenen )
fo hoch ſchaͤtzt, dag man fein Buch au as
703 + « Bbeeingifihe Mage ox
reenbig Können; umb fich Dabep febe Bemühen,
Die rechte, ber und dem
racbe ringer. "Da er fel
taine biebey von fo großem Nugen, und d
t fo ung ea aut gt nden bat, Daf die
* i ——— ts i em
0 | ers aus
Premontvalé lan’ Feige ser iff, und ——
t ? ‘
mr Biere Ure den Anden un
pe ee die bien nötbige Srene da
fichteit haben; uf
zu ihm fehi |
allein dad ift ein G Pit melden nur —
ober ſehr ——— werden ge
nen: und wir fürchten, in Abficht auf andere
feine Bass. tpn: er vey me einen
Plan de A wer aber ben aus
hen it mc € ufrieben feyn.
einer mitte en
Handele auch en —* aes und Fe
‚4 ——“ Fetter
nd niche für sehen blog buchſtabiren hie pe —*
eine Ragente affectlofe Monotone re Annie,
ird der Lehrer auch bier‘ befcbäftiger orate .
zen und febr gute Rathi ae gegeben Die |
fändig eingemifchten Befchretbungen ber Charactere
und des nt oder Aurücebkeiben kibend der Lebrs
Yinge, Die Br. ſelbſt unterrichtet, machen dieſe Schrife
dem Lefer unterbaltend; allein fie find fo aufrichtig,
fo nach der firengen Wabrbeitsliebe, welche wir an
Heren vs Po. keunen, dag wir fürchten, fie möchten
a a 5
gues ten a7 Saleh see: ™ |
ven, Herin Ser. ns
ee und nai —* ferry
re | ec, wer ei — Bender ded fe
anebrern malen diefes Belt i
zu
ie Analyſe fel declamatorifh, |
FE —*2 = ee
Rupfer. Diefer Ba
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404 Siete: m. Echt —
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sia a to ir da doch die bollaͤn⸗
bed Elan {rep vor
ott oder dem
ti jan aa beat
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At bem jie — te of in Km
— OE BER CRD 705
Soͤttingiſche Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Aufſicht
der Koͤnigl. Geſellſchaft der WBiffenfehaften: /
88. Stuͤck.
On 23. Julius 2764.
Limes,
ie drey Mémoires fur 1° education des van à foye
bes $ tn. Abt de Sauvages find bey Gaube
bre 1763 abgedrudt, und enthalten bie
peace forgung der SGeidenpirmer nach ders
neueften Berbeflerungen, die man in Frankreich über
dieſe für den —A—A— der Laͤnder ſo wichtige War⸗
gang gemacht ba Die erſte Abhandlung berrift bie
Ausbreitung der Birne und macht 132 Seiten ix
groß Octav aus. Die beften Eper (denn warum fols
gen mir fle wider die Natur Ler Dinge Gaamen heiſ⸗
fen) kommen aus Spanien, find grau und etwas
— und bringen ein blaß fleiſchfarbenes Ge⸗
fein fte(Coccons). Rimmermehr werden unbefruche
e Ever Thiere erzeugen. Niemald muß man diefe
Eyer in groffen Santen la a fie fie jeu gen eine Ware
ate, die ihren ſchaͤdlich inter uͤber muß
man ſie weder an einem I Barmen Drte, noch ix
ef u groffer Kälte halten: bas legtere würde machen,
Bag bie ürmer ae zur. nebmlicen en De ——
ſeyn wuͤrden. Die Dare he an in den eileen tm 10
Aberns
706° Oßttingifde Anzeigen
überm o ſeyn, und muß. nicht unter 4 fallen
—— iſt uͤberaus ſchaͤblich Der weiſſe a De
eerbaum verdient nicht das nebmlide Lob, das dem
ſchwarzen bepgelegt wird; er ſchießt oft früh aus,
und feine Kno pen erfrieren im April am x yen ed
weniger, wenn fie vom Waffer entferpe
Mond bat beym Hrn. de ©. gar fein Anfeben.
mebr Eyer man ausbriten laßt, je weniger ie
man davon Geide: eine Unze giebt 100 Pfund Gee
fpinfte; zwanzig Unjen aber faum 5 bis Goo. Sn
* uedor beforgt man die ganze Wartung, die bis
age dauert, Durch eigene Yeute, die man Ma *
534 nennt, und fag, bnen r bis zwey Drittel des
Gefpinftes für ihre Muh und Nahrung. Für od
fund Gefpinite braucht man 20 Pfund Laub, wenn
man wenig Würmer bat, und — EIN RAR
— will. eer ten die Anshertn *
atur nicht auch ron a
ommer zu befors ton be die- yer
lich in Kleinen Men, ober —— Lein
‘ue , gu einer tinge in einem: = MR
Hey einer Wärme von 15 Gra
—— — ange Ie
efe erfte Zeit nicht leunigen. In
sagen en Re hr an vee ae nd. —
dem 6 blofien Peibe
Beibsperfonen au — REN d * |
kel zwiſchen einem Innern — ide nets
Mode, wo die Wärme von 25
ben Fehlern · iſt cine unterbtogene ig hi —
N
88. Stitt den 23. Yulins 1764. 707
B eine allzuſchwache: doch muß man von Zeit zu
it den Knopf Öffnen. In den legten Zeiten, wenn
: Baupen fich zu bewegen anfangen, erfordern fie
lew befondern picid ‚ und laffen den Waͤrtern folk
nen Schlaf. Man verftarke die Warme niche bis
f 32 Grad; fo bald fie dahin reicht, lage man fie
wenig erfüblen, denn 28 ift genug. Und nun
fen bie Raupen fich aus, wovon bie erften mehrens
ꝛils verlobren geben. Man vermindert nunmeht
‘WDarme bi8 ou 15. Seit ciniger Zeit braucht man
ſtatt der menfchlichen Wärme hin und wieder die
arme der : uben, welches Hr. ©. febr billigt,
b zumal den Rndpfen (nouets) vorjicht: man fan
d durch den Gerberloh eine unveränberliche Wars
bewürten. Endlich befareibt Hr. G. die gum
Sbruten gebraudlichen Thermometer. Man zeich⸗
nur wenige Stufen der Warme.
Die zweyte Abhandlung berrift die Fütterung und
Wartung der Würmer in ihren verjchiedenen Als
n und Hautungen Graue Wirmer find die beften.
e Seidenwürmer haben eine ganz befonbere Bers
dung mit den Maulbeerblastern. Sie finden fie
ber Dunkeln Nacht von weiten. Sie verläffen fe
be, und tregen nicht leicht in ihrem Leben einen
britt von diefem Laube weg, wenn fie den Fuß
be wieder auf eben va obit Laub fegen koͤnnen.
fer V. befchreibt bie Hanbgriffe, womit man für
fe Raupen eine gleichförmige Warme erhält. Im
‘en Alter bedärfen fie eine gröffere auffere Warme,
) find auch einzig in dieſem Alter Paaride 3
> drepßig Reaumürifche Grabe find nidt zu viel,
h ift es gefährlich allen Zugang friſcher Luft gu.
bindern, und auf ben Eevennifchen Bebürgen ges
ben die Geidenwirmer am beiten. Die genug»
se Warme in diefem Alter giebt den Geidenwir-
en mehreres Basham burch ale bie folgenber.
2 ie
78 if |
ed bi Sunger, und die Hews
ei Den Rauch ſchenen fle nicht.
Se tte Alter € ts aga ihnen die Blatter zu *
ſchneiden. Wie bey dem Menſchen, fi |
nüglich , wenn fie Tach find, fie
tern. e
oe —X Rau genet mua anh
at Die ugen,
Licht, weil de sims Nachtraupe
oir te lebri. eae es? Es if —
Beit bee MBanfle (grea)? Ke ey
shan in mbrenbem 3 18 *
find für eine ime Eye —
bl endlich feine Rarbhe.
ne ace Siem iff das hörtefte das beſte.
erſten Jugend muß man die Waͤrmer warm
Leipsia, |
Bey Beid R ‚ verbefs
fate, unb ET —
88. Städ den 23. Julius 1764. 709
fiber den Werth der Befüble im Chriftenthum
Herauggefommen, 40. und 223. ©. in Grogoctav.
Man weis nun, daß der Verfafler diefer mit vielem
Beyfall aufgenommenen Echrift der vor kurzem nach
Berlin ald Propft berufene He. Epalding —* Es
betrift dieſelbe die wichtige — in Ber Moral,
wie viel in den Werken der Belehrung und Heilis
gang be —* angenehmen > Ft enepmnen
pfindungen ulegen? ob fo ndig
und daber als —* liche Merkmale eines
beſſerten, oder deren Abweſenheit, eines unge
ten Gemuͤbtszuſtandes anzufeben? ob eben dergleis
chen Gefühle gleichfam als das Product der göttlis
chen Gnadenwirtungen zu achten; oder wiht? Es
ift unleugbar, daß nicht allein an einer richtigen Ber
antwortung derfelben ungemein viel gelegen ſeyn
mus; fondern Daß auch bey ihrer Bejabun; oder
Berneinung die Gefahr zu fehlen, fo gros, daß der
Enthufiasmus auf der einen, und der Pelogianismus
auf der andern Seite die Abmwege find, auf welde
man nur gar gu leicht gerathen fan. Es laffet fid
aus dem ud ſelbſt unmöglich ein kurzer —
machen und ein weitlaͤuftiger wuͤrde, da es an ſi
klein und uͤberaus unterhaltend geſchrieben iſt, uͤber⸗
fligig ſeyn. Wir wollen daher nur überhaupt ans
pen daß Hr. Gp. zur verneinenten Partei trete,
abey aber fo viel Borfiche und zugleich Billigkeit
gegen die ermäblten Gegner brauche; daß man feiner
Meinung im Ganzen betrachtet gern beypflichtet.
bat vollfommen Recht, daß dergleichen Gefühle,
zumal wenn noch eigentliche Bellimmungen der
Grife; oder der Dauer dazu kommen, betrugerifch
find, da fie oft einen febr natürlichen Grund baben
und ohne wahre Aenderung des Herzens durch die
finnliche Vorſtellungen erreget werden können, und
Daß die wahre Befferung, als der Zwek der göttlichen
Stttz Guas
919 «| \ KBbttingifcye Ameigen
Gnabemvirkungen, ungleich ficherere Beweife: eres
halt, ob man bekehret fey; oder nicht Ob man
aber auch in allen einzelnen Gorftelungen ihm eben
fo gerne beytrete, uberlaffen wir billig eines jeden
Einſichten. In einigen Stellen wird der Recenfent
vor fic) anders benten, und befonderé da, wo bie
Art der Gnadenwirkung erklaͤret, ingleichen ‘von der
Kraft der natürlichen Wahrheiten geredet wird, lies
ber dens Gegentheil beipflichten. Es gereichet dens
Hrn. B. zu grofer Ehre, daß er feine vornehufle Hys
pothefe, die allemal was-anftiffiges bat, felbft que
rat nimmt und fie nur in bee Borrede mit eignem
kaͤntnis, daß fie ihm iezt misfalle, mittheilet. Wir
hätten dabey noch etwas gemünfchet. Der Hr. Verf.
cheinet den Unterſchied zwifchen Erfahrung und Ges
bi nicht genug zu beobachten, die doch wenigitens
ufenweis von einander abgeben Vieles von dem,
was er erinnert, iff recht gut, wieder das Dringen auf
Gefühl, oder beftigere Adfecten der Angſt, der
u.d.g. Es kan aber die Erfahrung wol dabey beſtehen.
be wird mol allemal, wie er recht wol zeiget, aus
nnlichen Vorſtellungen entfliehen; diefe findet aber
auch bey Werfen ber reinen Vernunft (tate. Eigne
Erfabrungen werden von ung niemals vor einen Ers
fantnigarund der Wahrheit gebalten werden; wir
winfchten aber doch, daß bie Erfahrung vor den eins
gelnen Chriften nicht ganz auggefchloffen, fondern
ur deren Benrtbeilung algemeinen und untrüglichen
Regeln unterworfen werde Die am Ende anges
bangten Betrachtungen verbienen reche vorzüglich
empfolen gu werden.
| Berlin.
‘ Sen bei Hrn. Marauis dv irgend jübifcben Oe
en i ce ameple il auf 47 avfeiten
Friedrich Ricol uͤberſetzt ——— Cs ee
=, fis
naa $8. Seid deh 23. Julius: 1764. 717
%
Bids
Sr fu wchl gehen mathe, den die nzoſen frege
lich jut ederezon um auch hierinnen der wig
en i
lofen lieffen ch wohl. ohne. eine folde Dulbung, et»
wa:barch Mittel: hindern, wie Sixtus V. bey Bere
ereibung ber öffentlichen. Deibsbilder brauchte, wel:
eben Gag mag er wobl in der Jugend, und- welchen
bey reifern Alter gelehrt haben? Ein phlegmatifcher,
aus norbifchen Eyßfchollen zufammengebackener Deute
ſcher, würde allenfalls ben erften Gag noch mit der
Sugend entfchuldigen, aber Der Hr DM. berichte ung
160 ©. baß er ben lebten Gag nur gelehret, weil er
hoch febr jung gewefen, und Erfahrung und Kennt⸗
nig der Welt ibn acht und zwanzig Fabre darauf anc
gewieſen babe, ben erffen zu Vebaupten. Die Ure
heile von den Schweizern: 386 2. ob ihnen gleich ei»
ate Ehrenerfldrung fon bepgefügt iſt, batten dod
wohl nocd mehr Berichtigung verdient. Jetzt it ge
wig ein Dichter unter ihnen nicht ein fo fi tenes Sher
als ein Elephant gu Paris, wo wit ung nicht irren,
nd Schriften der, Zurcher Runftrichter fo alt als die
uͤdiſchen Briefe, und daß es niemabls in ihrem Lande
viel Grbriftiteller geaeden habe, die febr berühmt ae
wefen waren, hätte der Hr. M fon damghls nicht
tagen ſollen, da fon, wenn er auch dit ite Oe
712 Git. Am. 88. Stic den 23. Yuki 1764,
lehrte nicht dachte, Scheuchzer, Bernoulli, Hermann,
o beribmte Nabmen waren, als irgend einige Aug»
ändifche. Die Ucherfegung laffe fich febr wohl lefer,
einige kleine Unrichtigteiten find alg Ueberſetzer ſchwach⸗
heiten billig zu uͤberſehen; 3. E. der venetianifchen
Edlen zwölf churfärfkliche Familien 122 S. Vorurs
ebeil 180 ©. Hart Radtbetl , ..prejudice; -; Die abs
ſcheuliche € bey der. Inſel Ge. Barehelemy
235 ©. die Glockenthuͤrme auf denen bie tärkifchen
Be ittieben rufen ( Mimaretss da bie. Surfen Feine Glos
cfen haben) des P. Harduins Titel Pere ecternel des
petites maifone, iff ein Scherz, ben ein Deutſcher
wohl nicht gern ausdruͤcken wird, ber noch nicht ge
wohnt ift, gebeiligte Redengarten: fo zum Spaaffe gs
ebrauchen wie ber leichtlinnigere Franzos; bas ent⸗
huldiget vielleicht ben Ueberfeger, wenn biefer Scherz
in Dem ewigen Pater von dem Narrenbaufe 470.&.
gar nicht mehr zu finden iff. Ein Wunfch, den dev
‚Hr. Ueberfeger, ment ex weiter in bergleichen Arbei⸗
ten fortfabrt, leicht erfuͤllen wird, itt die cafus des
deutſchen Grammatik und nicht dem falfchen Gebraus
he einiger Provinzen gemag au fegen ; 1. €. bee Furcht
vor das Ketzergericht 133 & die Erhaltung eines gus
gen Buches. vor ein mittelmaffiges 141 ©. (vor einem)
man begiebt fid) nach bie Klofter 307 ©. nach bie
Schweiz geben 314 ©. fich vor die Rachgier in Gis
cherbeit fegen 351 ©. die janfeniftifdjen convulfionaie
res werden 30% ©. u. a. Quaker genannt, ein Nahme
ber ihnen vielleicht in weitläuftigern Verftande begs
elegt werden koͤnnte, aber doch fchon feine eigne bes
immte Bedeutung hat. Ä er
Bey Friedrich Nicolai find von ber faubern Augs
gabe des Pope, der 7; 8; 9; 10; Band erfchienen
welche vier Bande Briefe fomopl von open, alf
von feinen Zreunden enthalten. Den —F
mucht Popens Teſtament.
un GR CRO 713
Böttingifhe Anzeigen
SOL
gelehrten Sachen
unter der Auffiche
Dev Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
89. Stud.
Den 26. Julius 1764.
Böttingen.
Gn der am zıflen Julii gehaltenen Verfammlung
der Gocictdt der aBigenthaften laß der Herr
Hofrath Midaelis eine =e ung von den
Monathen ber Hebrder ab, deren Endzweck war, zu
zeigen, daß Mofes die Monathe nicht nach der jesis
en Juͤdiſchen Art, fondern auf die Weiſe der Syrer
immer um einen Monath fpater gerechnet babe.
Der erſte Monath der Hebraer, Nifan, fallt nehm⸗
lid, wenn ex nicht durch eine Einfchaltung weiter
binausgefegt wird, nad dem Zen alender
obngefabr n unfern Martium, und bat dag Aequi⸗
noctium in fic. Diefen Monath aber fann Mofes
in feinen Gefeger fchwerlich unter dem Nifan verffes
ben, denn am ısten deßelben follten die Erftlinge der
Aehren gebracht werden. Dis war in den warmiten
Gegenden von Palaftina, feibft um Jericho herum
in Der Mitte des Martii nicht möglich, wie bereite .
Shaw als Augenzeuge bemerkt bat, denn erft der
April giebt bem Getraide in Paldftina ehren, und
um Jericho herum höchfiend die legten Tage des
Martins nicht aber die Dice befelben. Eben fo ine:
BUY nig
714 Olttingifäge igen
nig ſchicken fi *
ben | i
of
27,
gen! ? er ge je Juden
Bench ab: allel *
eſetzgeber Mo aa
roen m , damit tfeper lich fey.
Sielmiehr find bey den Syrern ay end ie
Monatbe, die oe Hebra der Sheet mm em fpäter,
alg bep den Juden Se Nifan fi ‘atte math dem Yes
— iſt ohngeſaͤhr mit er ara gleich:
br cbenter Monath, oder Figri, tft unfer October
er, aber 55 "ch mat ag ae
a) Ta 7 l ab
— men überein en,
Er slate Here M
eben ne von a, ber Fuden, nad der 2
nifchen enfchaft, begangen,
aber fey Der Syriſche, d. i. der April
eben Die fer arammlung derlarirte auch die
\
$9. Geht den 26. Julius 1764. yrs
—
Daviel und Reymard baben im J. 1763 den
Sheil des Lil. Bandes der Philofophifcen Grande
dctionen abgebruckt , worinn die Auffage enthalten:
find, bie man im 3.1762 ein Rnd:
faft um die Halfte aſtronomiſch. Im Anfange Ender
want on ome iene von R en wegen: einer
3ı Der; 1763 widerfahrnen tterung, vote!
"mebmlich im-Meere. Hr. Plaiffed befchreibt einem:
—— —
“r
er.
m6 a ——
——
pr re en sn emegung, | By he 2
ausaend { 4,
4: Hr. Canton Et: Serie
(wir nden darinn |
V
beiffen Laͤndern nicht —
en Laͤudern
ee
Nicht
den weit
i a i
mebr one
lich —— — |
Gtrablenbr
b , aes.
gen des gluͤcklich heraus enen Gtaaré
EL ficbter
9. Seid den 26. Julius 2764. 2717
das ich aber, biefer Nachricht wicher er ers
oe bat par —5* De
chten von dene Falten Grande in ben Oi ee
der eine ganze — ke bat. Es ſcheint
— yal vfache in bem verborbenen Getreide
en zu ſeyn. Gin D. Bolfe befchreibt einen ins
* 1 Gbemmnig inden Gruben
— und Hr. Ruffel einen gefbens
te oat Seeapf abi Der su den
u gehören Hr. MaRelyne. e
orgen, die er — bat, Bsc inGt. Helena
angeftelten —— bea Sterne rect *
Sic Der Abfian
am Rande des Mendes fehr uns
dene 3 legten Dur
=< ub es die — mit — ae
Watfon rath an, in groffen Gewittern
fae des Strables durch einen dicken
vat abzuleiten, den man vom oberſten ein
in die Gee geben läßt. Des aroffen Sternkun
Bradley Krankheit und die Defnung der Leiche *
Hier — Er konte feinen Harn laſſen tbeils.
weil cin verbärtetes Ja feine Nieren zufammen
ee Drang een ot — —2 im Becken
m oßbeine lagen. | Hr.
= Waffer nicht Dbl allem fon ——
— vom zwepfachen Drucke Des. Dunfikreis,
um robog fic ſich nn druͤcken 1äßt,
oe
f Wien. er +
Tabulae' Solares $d-meridianuns ‘patifinum =
noviff. obf. deduxit Vir Celeb. Nic, Land, de la |
Überaus lange
bas W ——
Sate. LiL 3 ‘Band ‘ft mit dere
cum Sup reli bular;
Minin ic «6. L Af Ce ae m, Vis fab
6
doch auch bey jener wert
et oy ——
89. Gtüd den 26. Julius ae : ae
Gud Be — 6 und rz abet nur auf
ae: und die bey ba
: gefegt werben. fg ie
SE Be ae be | mittlere Bewegung be
e in : die Reduction ber m
t jeden Grad der Gange: bie -
Stipe 23 Br. 28 M. 20 ©. feet ? ie
—— dieſer Spice be nach ber nderut
der Winkel der Elliptik mit der
and fi 0 bie — Koide. und
on der
Erde, die mitzlene 16006 I ——
den ee a:
bors und Steengelt tne in nen egue
gen und b erenpe aum © Gebrau 4 fede
; Die Vergle ‚chung ber —F mit t Beobarhtuns
efraction feb Die
ift entbebrlich md bie amepee pain rr 9. H.
vielleicht auf andere Art Der Hr. 9. H. ma
biermit einen Anfan den der Aftronomie,
8
db | be 4 d befferten
‘ cise ga fi be Sie de tbat (coe Dauten aif
Daris,
Denn bier glauben wir fey eine Seine Serif | bed
Herrn J. Jaques — * beſonders abgedruckt,
Sieve von der achabunng auf der Schaubähne handelt
R. iff noch immer ein Gegner derfelben. Sie nes
it blos burch die Nachahmung ded ——
iles des Gemuͤthes, fast, * wie durch den
fraldeen en Augbruct ber Liebe, ded Schmerzen und in
lichen Sem ih cemepnar Diefe Ra
720 Gott. Ang. 89. Stuͤck den 26. Yul. 1764.
almung wird anftectend und oͤfnet das Herz der Zus
fihauer wiedcrum chen folchen ſchwachen und das
Gemith entnervenden Trieben. Einen gefeßten
Weiſen würde, fagt Hr. R., auf ber Scene wenig
rühren. er R. muß Addiſons Cato nie gelefen haben,
Er ift fonft gewiß an eignen Gedanken reich. Wars
um, fagt er, macht der Mahler aus flachen Brettern
anfcheinend runde Gaulen, und warum verfucht niee
mand, swirflich runde Cérper durch eine gefchicte
Schattirung flach fheinend zu machen? Er bringt
alle Nachahmung zu drey Claffen. Ein Palaft, fo
wie ihn ein gefchickter Baumeilter zeichnet, iſt die
Nachahmung eines in Gott felbft liegenden Models.
Der Palaft iff eine Nachahmung dieſes Grunbriffeg,
und der Mahler abmt den Palaft nah. Diefe Stus
fen Dünfen und unvichtig: Der erfte Palaft ift nur eis
ne Abftraction, die der Baumeilter von den vorher
erfundenen, und ifm befannten Palaͤſten macht, und
befannte Theile etwas anders in der Ordnung zuſam⸗
men fest. Ein jeder Palaft iff alfo eine Nachahmung
eines vorhergehenden, moran man einige Theile vers
andert, und von der Hutte des Adams bis zum Tem⸗
pel zu St. Peter iff immer nad und nach der vors
bergebende Brundriß fiufenmeife um etwas verbeffere
worden. Wir verdanfen dem Kenner der Muſik
Rouffeau, Daß er uns verfichert, die Verhaltniffe der
Schwuͤnge feyen nicht die Quelle des Anmuthigen,
und felbft die Quinte entſtehe nicht richtig aus dem
Verhaltniffe von 2 und 3, fondern nur aus einer Ans
naberung zu demfelben. Uns bat langft befrembdet,
daß man der Geele einer Nachtigal gumuthen wolle,
ein fine’ Gerhaltnif der Schwuͤnge von dem um ei⸗
ne Einbeit abweichenden Mißton durchs Zählen zu
erfennen, da die Vögel nicht einmal die meh it
rer Eyer und ihre Sungen fennen, und wenn fie nue
welche finden, die andern, die fie verlohren haben,
niche miffen und nicht aufflichen.
‘Gots BAR CRO 721
SGittingifhe Mnzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Auffiche |
der Kinigh Gefellfchaft der Wiſſenſchaften
90. Stud,
Den 28. Julius 1764.
Wittenberg.
"(Son dem bicfigen Lehrer der obern Mathemati?
Hen. Ge. Friedr. Bermann, iff bey der Eins
ladung zur Magifterpromotion, eine Abhands
lung de angulis folidis auf 23 QDuartfeiten, nebft einer
Rupfertafel, herausgegeben worben: Die Abfiche
derfelben it niches geringers alé einen Irrthum im Ene
Rides zu verbeflern, dennach dem Berichte der nur vor
einem “fahre berausgefommenen Abhandlungen der
parifer k. der Diff. fur 1756 ein Genfer Herr le Gage
er Akademie angezeigt bat. Im 20 und 21 S. des
11.3. der eutlidifden Anfangsgründe wird gele
wenn drey ebene Winkel einen Eörperlichen einfchliefs
fen, fo ſeyn zweene gufammen allemahl gröfler als
ber dritte; und alle ebene Winkel die einen koͤrper⸗
Lichen einfchlieffen, betrügen r jufammen weniger alg
vier rechte. Das erfte if e fogleich in bie Augen
falle, fete wenn unter den drey eberren Winkeln eis
ner iſt ber uber 180 Gr. betragt... Das Ichte wird
ebenfalls in verfchiebenen Gallen falich befunden.
Dergleichen können fepn, wenn fich unter ben ebenen
Winkeln die den Par haa cael ſolche an
zz Obttiigifie. Ateigen
Auben die Bde 1G Gr. betragen; wie wenn Die
nn Sa Re es
e nie e Gei
vun. wore die nee durch Biete
pige legt, mie man folde au n mag. Bi»
feet aber man * ſa rhe Gurte parte folche folde Wins
unter benen d —*6 nennet, nicht mit
Picton Stab fo lau * Hr. B. * koͤnne
— keinem e Gattung agen,
wo fic) alle Schenkel ay voener Winke but eine
cin e Ebene ſchneiden laſſen, und er bie Spite
‚ bes förperlichen ee Deal tin die Spitze einer Py⸗
ramibe iff, beren oie nte Ebene
iff, und bie een bie Ebenen der Winkel find.
Hr. B. nennt fie Pyramidalwinkel. Unter folchen
5 Bag ae fone giebt es edge *3* denen der
an — Oe —
ten, vollig (darf hr ET:
fr nen a nen Olbfichren ——
ais das euffi EIT (233 X1) iff aus drep
—— einen eh mle ae zu fegen,
a fucht alödenn bie Neigun en gegen
einander, Er bedient fich Her * itt ma
‘eines Berfabrens wie ed bep den euflidifchen Anfangs:
‚gründen bnlich it, um Anfangern der Gee |
‘trie verftändlich zu feym, denen er feine Schrift bes
flimmt. (Erbättemit Recht * idenheit niche
‘eben * weit treiben dürfen. nger in der Geos
metrie befümmern fid > siege viel um bie F
pe Winkel. Auf vielen deurfihen
ſelbſt Lebrer der —— fuͤr die *
lateiniſche Elementa noch dag zuch
Davon wiſſen und Hrn B. Gebrift noch jur boch finden,
‚Geübtern wird gleich in die. fe — allen, daß *
bey diefen Mntesfuchungen p bie |
90, Seid den 28. u =
ometrie bringen, wnd durch Die
———— analytifiher Formels — Teme
mer bewertftelligen laͤſſt, wovon fich Hr. B. aus
Ongefährten Ur ache — hat). Rum car rd
3. wie man einen körperlichen Binkel in vier ebene
infchlieffen Fann, deren Summe vier — ei
set til U rei
kel übertrifft, i wie man em
ober fechs ebenen Binteln .
Wir Ben einen Seactt meres au gern * 377
g jwepten diefer Aufgaben anzeigen.
ei Summe bes vier.cbenen, foll vier rechte um ets
nen Winkel = Q ubetreffen. Dan feße über einen
————— Winkel T der nur kleiner iff alg2R-Qs
gocene pleite Winkel jeden —=R +4Q fo gu —
drep einen —* — ee int
re — hiervon 3 Rebe
Durch die re en iden Dintels riches
men auf die Eben 8 T eine Linie loths
recht nad) der le zu 4 * welcher Der gemein»
ſchaftliche Schenkel der bepden andern ebenen Winkel
liegt, und nehme alsdenn die Ebene des Winkels
I jmifchen feinen Schenkeln weg, fo entftebt ein Fire
weile wae den vier ebene einfchlieffen, zweene
Davon A d pben, —— Bea inkl bags Perpenbi-
—— * oy } eichen ft —
u eene | u r
ein gemeinfibaft Eat spit «eben den beyden
Sie we e bes Winkels T Schneider.
e vier Schenkel Sfr 9 vier. ate mit einer Ebene
unter der Gpise, die Des Deren — lo
—* ——* ſo te 2 —
mide, * itze ¢ n⸗
tls on Aber die ſe G — beb Eh ins: in Dale
gehenden Winkel , ben die beyden: fain sp My einander
n, in welchen ſie * Re beyden rechten Wine
nen geſchnitten w peel
b
ee epden oe
amg —
— und machen agen vin ae in er
—* allgemein t, der fe viel ——6 en leis
6 all —— ſeinem — n We —3*
i ——— —— Winkel die er 180 Gr. berras
gen. Bie diefes alles ri — ps wie eras
metern Hrn. B. für einen lebrrei sg ben und
pe F ſo —* neues und ———
u enen übers Rate Der
Alten fo luͤcklich darſtellt, ber
neuere Bildhauer die beg hte
abmen könnte, fo würden fie e8 ihm
ben, wenn ss den Gutlibes — als eg
at ju entfihufdigen gefucht bitte. Die Partbe
Feit die man font .
—— =r finde ih geri seth
x ' 3 einen H rrth y. un
ang ee a mie — — n
Der Gri ecbe bat A pai a mt aes r
nicht als ob er an fie
Bee — Kerr ‘and tebe “Wi muß debey
gro
I nothwend b: auch
32 —— Ne Dn
intel a2 W gehe, und *
90, Sti den 28. Yulius 1764. 72%
bier dem Euflid ſchuld giekt, findet ſich nirgends bey
dem fo bedachtlich mit fichern Schritten fortgebenden
Schriftſteller. Euklid vermiffte bey fol inkeln
das Merkmabl des Winkels: die Neigung der Linien
gegen einander. Hr. B. der es auch da zu finden
glaubt frage jemanden was ein Paar neben einan⸗
er liegende Blätter eines aufgefihlagenen Buches
fur eine Neigung gegen einander haben? Wenn der
Gefragte das Buch ummendet und aufen auf deus
Bande nachfiebt, fo bat Euflid unrecht. Winkel über
180 Gr. find mit Recht in die Geometrie eingeführt
worden, wie man Winkel über 360 Gr. auch betrach⸗
tet. Aber Cullid iff, bas er von ihnen nicht handeln
wollen, fo wenig zu tabeln, als daß er nat vom ſenk⸗
rechten Kegel gerebet hat. Mari gebraucht viel Nabe
men der Alten mit Grunde in einer erweiterten Bee
deutung. Wenn man alsdenn andere Gage als fie
Sehauptet, fo kann man ihnen deswegen Seinen Irr⸗
tham ‘vormerfen. Das hieffe einen Wortſtreit ans
. fangen, damit man gegen feine Lehrer undanfbar
fepn könne. Das haben bie Geometern bisher billi
unmathematiſchen Philofophen überlaffen, die fon
durch niches als durch Wörterkriege beruͤhmt werben
konnen. Daß das ganze groffer, fey als der Theil,
} nicht mehr allgemein wahr, wenn man fich vers
fattet ein ganzes aus befabten und verneinten Theis
en aufammen gu Rie Auf die Figue, die man eis
en Druidenfuß , fann ohne geoffen Zwang bie
Frklärung eines regulären Fuͤnfeckes angewandt wers
den, und fo mit andern Figuren die aus ben Diagos
nalen regularer Bielede entſtehen. Gind die e
falſch, die von ſolchen Vielecken nicht gelten? Wie
man alfo bem Hrn. le G. und Hrn. 3. für gegenwaͤr⸗
tige Erweiterung der Lehre von rliden Rinteln
verbunden iff, fo erfordert es doch die Ehre, nicht
Der Geometrte und ihre8Baterd, fonbern des menſch⸗
lichen Verffandes , einen Bude, das fie Zabeen
- FYE 3 en⸗
726 Gddtingiſche Anzeigen
fenden ald der Inbegrif der gewiffeften Wahrheiten
ift angefehen worden, nicht leichtfinnig Irrthum
ſchuld zu geben, wenn wir nur Zufäge bazu machen.
Bern.
Die typographiſche Socictät bat das ate Stuͤck ber.
Mémoires & Obfervations recueillies par la Societé Oeco-
nomique de Berne firs Jahr 763. abdruden laffen.
Ein groffer Sheil diefes Stuͤcks beſchaftigt fic mit den
Gemeinweiden, einem Uebel, das man in Frankreich,
Deutſchland und Helvetien fühle, und zu defen Hes
bung man nicht gelangen fan. Niemand zweifelt,
daß fie ein Webel ſeyn, und die Veredelung des Lans
bes hindern: daß fie auch Die Bevölkerung vermins
dern, indem wenn fle vertbeilt wären, eine. Anzabl
milien auf biefem faft fruchtloß liegendem Lande
eben könnte. Dergleichen Weiden nun abzutheilen
Hat feine Schwierigkeit. Gie find für die Armen
eine fehlechte, doch einige Hilfe, und würden bald
alle in den Handen der Reichen feyn, wenn die Ars
men ihren Antheil zu verkaufen die Frepheit batten,
Hr. ©. rath an, fie zu vertheilen, aber einen Grund
genuß von Getreid darauf zu legen, der zu allen Zeis
ten unter bie Mitbefiger vertheilt werben könnte:
2. Hr. NM E. Tſcharner von ber Fichte und derfelben
Baue. Wir müffen hierbey bemerken, daß die Ara
ten, die er aus dem Heren von Haller anfubrt, eis
gentlich bloffe Zunahmen der wahren funf Gattungen
ans dieſem Befchlechte find. Denn Helvetien, unk
wie wir glauben, Deutfchland, hat im engern Vers
flande nur die weiffe filberne Tanne, die rothe mit
fpigigen und glanzenden Blättern: die wilde Fichte
mit zwey langen Radeln, und die eßbare Fichte, oder
YUrvel mit fünf Nadeln, und endlich die Lerche mit
einer gangen Buͤrſte weicher und abfälliger Nadel.
Der Eibenbaum, der Gevenbaum, und die Wade
holderſtaude find Durch die Fruͤchte von biefen eifente
Ä i
90. Seid den 28. Julius 1764. 727
lichen en srogenben Baumen in etwas unter
fükhen. ep der ſiberiſchen Zeber ift no ‚es
fenfarbi
* —— dieſe shi übrigen® nach ibrem
u, ibrem Nugen, und nach ibrer Ausfaae und
Wartung. In Sel Ivetien braucht man fie wenig mehr
i8 insu . Hrn. Herrenfiwande,
mais Scan Im & ingen von Gotha, un *
Wie Hr. S. durchs Korn
a ii. i ia rath DP der ein anal
man an den
en —8 die Si abzutrag
planen min nit ir Born e *
fig unten von Werth, Landvogrs ii ‘Beta, läd.
inen Etempel gu
ant fin ert Breifmäne i gum —
get ins Bern ce gata Deven ti
uf N
ta * worden iſt. 6. Hrn. —E des oe
bei erinmern » das der —— — Reb
Es foffet 20 Gulden
und. das Model bey 24 Su .banmover
Upſal.
Steinert bat 1763 in Octav Genera morborum in
guditorum ufum a Car. v. Linné edita abgedruckt. In
der Gorrede lege der Ritter Diefer Romenclatur und
Hem Hrn. v. Sauvages fehr viel Würde zu. EF find
Chaffen, Befchlechter und uns Kanye Ertlärungen. Syno-
4
. 728 Gite. Am 90, Seid ben as· Suh 17646.
cha iff ein anbaltendes Fieber von einer Woche, und
Synochus von 2, 3 Wo * ast unterfcheidet man
fie in der erften gi Hemitritaea, die Furcht
der Hones, beißt bi Up fiber; Sphacelisinus eine
Entjü weg des Pleuritis ‘imine als ies
ber, und wieder Ig ee vor; und Taran-
tismus als eine iche Krankheit. G. 18. werden
Die Abſichten Der verdorbenen Akten zu arhmen beys
efügt, wie Sufpirium, das mir für ein tiefes und
fn nged Ginathmen gebalten haben, und dag die Luft
aus der Lunge zu druͤcken abgefeben feo foll, und
Ephiattes wird. den Darmern zugefchrieben. . Glus, cin
ganz neuer — iſt ein fi leimichter Harn; ar-
ura ein ing Flei MD aes fener Nagel; Labarium
nee" merfwiirdiafte ſteht
F — ein ganz neues pbpfiologis
84 und pat ologiſches Gebäude, zwar bat Boers
Haave das Filblende im Menfchen vom blutiditen abe abs
ge. aber £. iff weit genauer... Das ma
efen brennet (flagrat) Durch die ——
Lunge eingeſogene Materie, Cunt dennoch iſt fein
‚Eingeweid, deſſen Berffdrung den Nerven weniger
nar als ryt er welcher be mein Sun Lune -
enfüchtigen bi8 zum legten Augenblicke vern
nd voller Hoffnung bi Bleiben). Unter den a4
fagt ferner der Ritter, wird dag Blut von der
lung, das Serum aber von der Gaure v ——
And fault denn das ao nicht? Die seitifen
se — BAT — mit sicker
ung aber von der Käulung,
nicht aufgelöferer A ut jum Wabrjeichen bahn ’ un
die Fieber mit Ausmärfen fommen von lebendigen
Shicren. Die Geilbeit wird dburd die woblriedhens
den Dinge erwedt, fagt 2. und durch bodichte unters
druͤckt. Ein jedes Shier wird do eben Durd) bas
bockichte von feinem Gefthlechte am gewiffeiten aufs
gebracht, und bie Gtendelrouryent gebören «ben ;.
dahin. Hit 39 Seiten flare. =
en u ono 729
Söttingifhe Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Aufficht
der Königl, Geſellſchaft der Wiffenfchaften
91. Stu.
Den 30. Julius 1764.
Berlin.
¢ ater hat 1763. gedruckt: Chirurgifthe Wahrs
IN nehmungen, welche meiftend während dem
EX von 1756 bis 1763. gedaureten Krieg in den
Königlich - Preußifchen Lazarethen von verfihiebenen
Wundarsten aufgezeichnet, und mit einigen Erläus
terungen herausgegeben worden von 9. Ulrich Bils
guer, Generalchirurgo, groß Octav, auf 607 Geis
ten. Dieſes vortrefliche Werk hat mit der Cinfale
Cim guten Verffande) und dem männlichen Ernfte
obne ſchwache Theorien einen Ueberfluß von neuem
und gutem: und vielleicht find die Gelegenheiten vies
ferley Galle kennen zu lernen, auf daß man denfelber
die richtige Hulfe entgegen zu fegen wiſſe, cine der
wenigen Nugbarfeiten des ſonſt fo unmenfchlich wis
ter dag Leben und Die Gefundheit der Menfchen wis
genden Krieged. Cin greffer Theil des Werkes bes
erift die Kopfmunden und der Trepan, den cinige
neuere faft verbannen wolten, wird bier wieder für
notbwendig und unentbehrlich vertheidigt. Denn
ein groffer Theil der übeln Folgen der Kopfwunden
Seftehs in einer Ergieffung von Saude, Blut oder
Ä Dvyp Gis
730
am unter bie HF
fan pry
id 6
i * nbar
ae nic | ak San et ae
ut gar seed bands ‚ob
arzt a Seteet
—
Bes —
rien Seren bee BE ber Sa i = An a
deſſen 356
Stirne, am Hinterbaupt, und
man ce i. eu a — —* und
En munben ste — 3 die Bepſſ ie |
uch die Wunder der Schl jy
es find nic be Ken Bann.
Trad
1. Stuck ben 30. Julivo 1764, 737
Aue, in ren die Rugel dad Zwerchfell durch⸗
paber ‚, fanden foi den
finer an Die man | fonft den Denver Die 34
ft,
durch eine Ku emachte
—8 eben fo glidl 5 7-1 Ane andere in welcher
der dite Darm ver Die ———
Belente find rol vielen fen Reantengets en
en
rite i gehe, und buburd Den. —— tee One Lebre '
der weiter beftdtigt Bor rs
— eka at
efto Der Hundestrampf eines
Bunde der recfen tel manden an
te je
‚ und ein groffes Gefubl ep demfelben anzeigen.
war aber augenfcheintich nicht Die Sehne, inbem das
Uebel wieder Fam, ob man fie wohl gebunden
Einer der groſſen neben ihe zum 1-7 gebenben
ven mußte gel haben. M ©. 497. wie
gman durch einen bloſſen geſchickten Drink, den may
mkt Ru von Itnev Leinwand bewärke,
Sot id durch eme Binde, die v
lagadern zum beifen beinge, Sie wachfen wie
cin ar atten © CL, einen St pete von Blut zuſam⸗
en der Geilen, mo bie
732 «= Blatant pen: |
in d bre luͤckli t
pe che tae Die über F fil —— —
Auszieben der eh
ee
ft € ; ’
Brächen findet
reir —
—— Dal i ana ss die ry
ten und gie nfangs vor
— m wird. Ei tt Wurm, ee im
‚ brachte einen Menfchen que Wera
—5 — Ein | mit einer. ef ur Arme
nem au etretenen fte en
Endlich Lömmt eine gnverfidhtlich durch eine auffe
Gewalt fte ‘Gerrentung 3 * Schenlelbe
mach — — euförm
Y evide
ulae od merid
- Tabulse Innares um, rif, upputari
¥. Cl. D. Tobias Mayer Ac, R — hac
Norimbergae —
rer ®. a up
mento zeliquar. sbular, unas. D
Lande et * eS. l. at ‚17
210 Octavfeiten berausgefommen
Euter, Glaivaut u.a. gefolg
en sy am ‚bie!
1. Stuͤck den 30. Sullue-3764. 733
— befunden worden. (Die Theorie if von
Hen. M. nach Engelland berfchicht worden, wohin
oud. nach feinem Tode auf feine GVerordnung eine “Fa
Abſchrift Bu ry mit einigen Berbefferunge
mmen). Ot- PD. H. tbeilt wa * In aus >
ment. Soc. R. fe Gott, T. IL, 175}, mity aber nicht
die dortigen, fonbern nur bie bft von. der,
zum bis XXXVIL Seite neben, und elgentlic) zum
Monde gehören. Eis lieben bier mit cin wenig vers |
änderter Drdnung Dann folgen ji et von ibm
feloft welche die Parallare und dic 35 des
Wonds im Horizonte betreffen, die Erde far cin
Gpbaroid das bey ben-Polen um. —
draͤckt iff, angenonmen.. Er bat folthe beyge seh inte
weil ifm die mayerifchen, dic er ‘doch auch mit
spit den Beobachtungen nicht ſo — — nes
f&ienen. Nod find von ibm, dieXXXV Zafel: Wintel
einer Linie aug der, Erde Diittelpuncte , mit Fangert
ten Der Erde, und mit den Richtungen der ‚Schrere,
r verfchiedene Vorausfegungen der fpbaroibifchen
de, nach einer eulerifchen Gormel berechnet. Die
XXXVIII Ber fees en ber Parallare der ſcheinba⸗
au —— * zwi ir den Breiten 40 und 50 Gr.
up verf bieder Gof alten Ber —
die 43 1 bes ondes Abweichung un Nester
sa fir die mitdlere Gebiefe der Etliptit 23 Gr.
5 20 6. ae berechnen. Die 44 Ä
n diefer Rechnung, fir — —* die be
urchmeffer ded Monds rer 7 — den Mond
i OR gic
saath Vorſchriften sum Bene, ber en. -
= GStockholm.
— uts och feutky del ii
E ae —— sO it Hr
— — *
we er ha
= Ger
Feiner it, wovon er anden Data
andvsgte taaget eat rigs Sie '
marae keine
ent
| — entlaffer-tan, amd rechriet; tle
* ‚glauben, mit Recht den Zagtöhner unter die
chſte lieber be bes Reichs. Eben fo bit
ft em bm bie Hattbır ud, | Er endigt '
91. Seid ben 30. Julius 2764 - 735
igtcit guandern, und mehrern Geefkads
— —
ver nebmlich en B he Daben ein Det von
der mepmlichen ai i (yaner-
bet wid Sw me och
Férfta fiy-
a in tae oat 6 &e In geb Der Titel
verlieh ſich leicht. Hr. 6 be
vielen andern in G und anderéwo bier
eſchrieben ie iff. Ge lente fic endlich da⸗
ie Manufacturen haben Hach in. Schweden if
Be an gfe gr
r on, en er Ut.
Ge würde der Landbau nicht auftommen. Ä
Iverdun.
Ocuvres de Mr. le Chancelier d’.Afüeffem Tome Vo
contenant les Plaidoyds I-VI. er au Parlement
en qualité d’ Avocat général, Hr. D. iff vom Jahr
169: an einige Jabre der off Ynpald bes 8 Röniges
gewefen —8— mt mitbringt, baß et die weſentli⸗
| zünde bepber Theile gegen einander halte, und
opin das Recht fich lenkt, in feinen Conclyfions %
Man fagt in ber Vorrede, die ud en edruckten
den den fepen nic nicht vollffandig , enthalten nicht alle
‚anal bie Gründe und Gegengriinde (moyens).
D. habe auch mit einem Feuer geredet, das in a ee :
ug, un Auffigen mangele. Er war nod
, und im J. 1691 nur 3 Sabre alt. Die see
| abligen fees vechtl tachten, (denn das find
fe eigentlich, obwohl aaimblich vorgetragen an
den,) find alle von 1091. Wir haben fie mit Vers
gmügen 9¢ gelefen, aber ungleich gefunden. Es &$ mag
vielleicht die Weiſe beym ‚parlamente feyn, aber bey
einigen, wie chen b — Ichten finden wir viele
Wiederholungen. ch mäßten die Gründe
einmal, die Sege notes yon einmal, die Brünbe,
—* ſich bie ments, aud ein i.
ini — —
ter ic 8 4 Se, 348 ekiten
— — oe
Paris, |
‘de Pen pe an a et pele ae
* peo: ⸗
febon — abot ıder
‚Zeitung natal ien En ince ae nl
fog e bes partie
ih die meiſten ele rten
* 1 Eu ' ‘theilg
in —— nener ang fle und tis we
gen andrer in die Wiſſenſchaften | er Mae
terien, Nach dem von und zelefenen M = wird
Die Literatur dag meiſte ausmachen, und darinn mit
unſern Anzeigen uͤbereinkom fle nicht
ga air Unze ige be des Buca —— auch eine |
use re:
oa vorgehalten, er
br erbebt
an tigre eine
neue Ge eiber in
id nicht Edi Ha
02. BE Cue *; 9397
Söttingifhe Anzeigen
gelebrten Saden. |
unter der Auffide
der Koͤnigl. Gefellichaft der Wiropfefen
92. Stid.
Den 2. Auguſt 1764.
Limes,
Sie dritte Abhandlung des Abts de Sauvaged,
(ſ. 6.705 )-enthalt das Stcigen, Einfpinnes
und Paaren der Geidenwürmer, und iff 192.
Geiten flarl. Gleich Anfangs verwirft er die vers
gebene Furcht vor dem Geraͤuſche oder vor dem Don⸗
ner in währendem Gteigen. Auch Die ia der nehm⸗
lihen Rammer gerüprte Trommel flirt Die ohne Zwei⸗
fel gebörlofen Raupen ni ? Die befte Lage für biefe
Thietchen iff auf den. Hügeln. Zum Steigen brass
en fie nicht aröflere ner n der Rammer, alg
daß die Arbei feben fdnnen. Die deſten Sims
mer mer favs Gteigen find Gale alter.
ürmer brasichen feine bi mebr, und es i
gue ae out, wenn die Lage der einen ———
verurſacht. Der rg bandele "bier wieder von
Maulbeerbaumen, und den Varietäten derfelber.
Ebemals brauchte man ben ſchwarzen ——
mehr: wegen ſeines fruͤhern und —
aber, und weil er gerne fic pfropfen Lage, —* man
ibm nunmehr den weile vor, zumal. ie nenn man
den fae rier i nn *
738 Gbetingiſche Anzeigen
Warme auf. 32 Resumügifche Brabe- ſtieg. Er:
—— ie Aare Segen (Sdse) de den
cern richt fihaden, und — (Landre epen ) die
aus dem Meere — und die — bedenk⸗
licher ſind, Pod TA ni niet leid leige d ‘Yous ganzlich
yerderben. Kraͤnklich uͤrme nen den gerings
en Regen niche prone: * aber geſun
hungrige. > Shan aft auch bald fibablich, und
% Die Flecken entſtehen ger von
Sad rfe, an Der Her -flectt bas Laub —
onigthau iſt tddtlih. Beym Einfpinnen bes
35 t der Hr bt in etwas den innern Bau des
Murmes, und Bernas f fein Einſpinnen felbfl. Dem⸗
nd ehr der groffe Hunger, Coder die iy
und
iff
widerfinnig. Er i e ein Oe os Gift, fo wie
bie eingefäleflene | tel (toufe) die man am: Ges
der Dunfs ſchadet i * und nicht dag ‘Baer
Die Mortblancs find wieder eine — Baer t,
entftebet.
Dad gelbe und bie bicten Waͤnſte find eigene das
tebmliche Uebel; die Säfte des Shier — En
Eros Zeit vor dem Tode auf fich zu: ir il Hea
ie Urfache iff in der verbinderren Ausdinftung,
Man bilft ihr mit el bellen Feuer ab. Unb nun
find bi bie Wärme zu ihrer vollen: Groͤſſe —
— ae é7.
2, Bhd Beh 2. Augufl 776. 939
kai I Dätmer aks, werben erwas Feiner, und
een 1 ande ‘fife gubereiteten Lauberhüsten
— — ont
fom dvi) a ae fn cn Bande —2—
ibchen n t, und au
Hop, , Die Würmer nicht-alle- auf. Einmal eigen gu fe
fen, fondern fo wie fe reif werden; “und gleich
beffer, einen Warm naw dem andern an ben Fu
Aeſtchens zu. leper, ‘an welches er fleigen fol. Wen
fie zu geſchwind fleigen, fo fan man fle mit einiger
Rüble aurükhakten. et e Gewitter fhaden bles dur
die fcpwiile. xt, di ein belles Zeuer zertrenne
sete: Und num: — ae fid fich cin:- Ran | mug die
mp . 45°. (bie in ik Famgueboc gemehr, aber weiter
mag.“ Fr
—* eines dunftenden Baffers,
= ft 0. a wird ald wenn es febend ware.
in: den reiffen Raupen den Eyers
ve; aber‘ it hates mrärmliche Geburtsglieder gefes
ne een en find. Die beiten: H die
deppelten ater anftpadli ef, . er. ihnen
Une Thuͤre gemacht, sic oben und am ſtumpfen Ene
de des Gefpinites am’ beftén: angebracht wird. Es
UE both befonderd, daß die Männchen fo dumm find,
umd fich oft unrecht: ubacken, aud dabey obne un
hic bette alte me aor des Beibne ———
am beſten die Paarung nach je unden zu un⸗
pete chen. vom Den shia ein abſtaͤubenden
ae dh. magen den Hafen. gr Veibchen legt
ayo Eyer. |
Arnheim.
Noch im iſt daſelbſt ein Werk erſchienen,
sas su be no Sens
738 Gdetiugiſche Anzeigen
Warme auf. 32 Resumügifche Brabe.fileg. , Er
cerfibelbet ie: tupjen Regen CB dace —E
gern nicht ſchad ene und Heeler Change) die
aus bem Deere fo a ni und die allerdings bedenk⸗
Licher-find, by) leicht Dp -Fauk, ganzlich
verderben. -Kränklichte Würmer koonen ben gerings
ften Regen nicht —** wohl aber geſunde und
bungrige. Der Than if auch bald ſchaͤdlich, und
Dad unfchuldig.- Die Flecten entſtehen dern von
Sadrf rfe, und ber if abel -fledt dag Laub unfeblbar.
onigthau Repm Einfpinnen bes
35 t der Hr Soe in pay den innern Bau des
Wurmes, und bernach fein Einſpinnen felbft. Dem⸗
Iben geht der groffe — Coben | ne ane
inde
widerfinnig. Er ee ein
bie eingetaköfiene rmte ( ;
Sie iff dle Urfade eine Cade,
dures le die Würmer qu Mumien vertrockn
(Mufcardins). Diefe Krautheit iſt mic einer Karten
Säure begleitet‘ und eben nicht anffedend. Man
Kömme ihr mit einem been Fruet-vor,-daburch die
Luft erneuert wird. Man heilt die Würmer a
indem man fie mit kuͤhlem Waffer befprige,
der Dunfs fchadet ihnen, und nicht das Wafer.
Die Mortblancs find w Neben eine andere Krankheit,
die bie pon der Feuchte wn Erſchlappen entitebet.
Das gelbe um die bien he find eigentlich bag
aan une Uebel ; bie Gate ber age eres bören cine
e e Zeit vor ode au bewegen, um
ie if dr in et ver inberten Ausduͤnſtung.
Man hilft ihr mie einem hellen Feuer ab. Und nun
Rad | bie Biron ie in Geer pollen Groͤſſe mahlen,
Bert.
2, Gun 2, Augafl 76% 739
ondern fo wie We reif-werden; “und gleich
= i‘ bewob 5*—
en 55 ſteigen zu
beſſer, einen Bore: nag dem andern an den Se
Rüble veh ctbateen. ‘Die e Gewiteer — blos durch
die a did Durch vin ein Geld ener zertrenni
Und nun: ſpinnen fie ſich ein: die
‘Glrmren <0 ddev 12 Sagen vor Zeige abneh⸗
ea var toͤdeet Bad Thier durch eine Sonnenbige
. 25°. (bie in. pam gemelw, 258
nach Rovden felten an Sedien
8. Sad nd. wd eines: nes. bunftenden Ball,
wird, als wenn ed Roane i re.
im: den reiffen Raupen den Eyers
ve kurt —*X maͤnnliche —— * geſe⸗
Scar irae. bie beffen ; Die
deppelten hate an et, er ihnen
eine Thire gemacht, sie Be und am ‚Runipfen u Ewe
de des Gefpinites am’ buflen augebracht w
uk doth beſonders, dag die Männchen "fo dumm Pd
umd fich oft unrecht aabaden, aud dabey obae line
serfcdicd an alle —— eee ane es
iam beſten die na ar Erunden us
terbrechen. Die oon kei ügeln abflaubenben
es machen den ‘Suter, Gin Weibchen legt
Aenheim.
Rodi ifE daſcibſt ein We
bef. war 8 bes —* Sect, ok
450
= —
Ee unfecn et u F
md bt fee
ld
sec ie Se en ey al
f
leuten in —— ‘atta et cc man a zes
Niederlanden judicia mix
| 5 —— tet af ‘ee
yg ony aa >
92. Stck deh 2. Auguſt 7764 Fas
due ; Verordnung
Den. ie Invaliden haben ih ibren —— — stern Sr
embe, aber im Golb der-Craaten.
Kriegsgericht
mögen fic von unpartheyi
ten —* laſſen, und in Geldern unb m»
sdruͤckli Hr befobien,
Berlangen
ng cincé — soe
liber an peat ichen Gadhen)::
—— — Aberhaupt. wit fee
Anwendung auf In Baterland: Bey der Re
wang des med etuesd ‘Rriegdnediteurs unable
er die Mpleitungtiber | emus, Alte Befi
Einfommen, Rang, Anſeben und andere Rechte weite
laufeig. ——— hi * ——8 Rum
—S igers, ‘ober. bed — — vor, umd
et eine Menge Anmerkungen von Verwa
web Erregung ber Gefängni + Audlieferun od
Gifangenen 2 , 8 Bericht
nehreſten €
aber. eine Berufung an den — att, Dem
and bie Macht, die Etxafe zu mindern, vorbebn
Dar Berurtbeilte span
at zwe pmabi vice. —
ii, Die B
e und freee wid. Aventis. nen, weiche
— ben beſten Theil diefer auſmache
eet —
p> 92: Sth den 2. Mugu 1364. 74%
Werten bes Gentes Yehauptet,. erinnert,
— ein und die Wendung x =
er 268 u. Briefe Betrachtungen an. A
f. Br. beftinmten den Werth der Earfchifchen Gedichte
wit Billigkeit und obne Enthuſiaſmus. Es wird Kr
ian wie ſehr die Dichterinn zu wuͤnſchen bat, daf
r glidliches Genie durch Critik ausgebeffert,
sicht Durch übertriebened Lob verderbt wird. Der:
Serte 276 Brief enthält -Bebanten wie man bie Ratus:
dr gelehrten Sprache unterfucher fol,
Wien.
Bor etlichen Jahren ſchickten oro Maj. der Raye
fer den Hen. Micol. Jofeph Faquin nach den antillie
2 uf en aa eb Sit fide a Gates ber.
atuy bafe olen. Hr ie
auf Seareipico, Cuſtach ſtachio Jamai (By & Dr
244 Obst. Yay 92Stuͤck den 2. Aug. 1764.
ena anf. Die Frucht dice
Se a oes sce ee
1
Seri ya,
obwo
der Lefer ein billiged
re eäutert a genannt. Im zabl mee
ennern re
ſclecht der Juſtitia fin die meiften mit 2 Geaubfaden
verfeben, 2, einige Doch aber ur mit einem. rang
tit, bem Hr. J. ein Gefchlecht mephet, war tein
icus. vetwandtes
fect, i —— — bent bin
flee me ven Genfgefihlechte 1 tine Si
Beine Lychnis u. f. f; bier antveffen. mit
Berguägen unferé bienfiferi en Sam ‘Rabmen
er ernenert gefunden tvapflange | ik bien
rieben , auch cin amt den. Ge J. fir dew
sechten, blog er Weife etwas. fcbmes
enden balt. Nico us la Here, Deffen | Rahme bier
auch befrönt wird, bat vier Bände voll febr faubes
ser Kräuterzeichnungen Binterlaflen, die pbc a ‘auf
Ber Bibliothek liegen. Von der Mancanilla
ae
te IR 284 Colton Aueh. Wah it,
1.08
Co GER CKO 745
Söttingifhe Anzeigen
von
gelehrten Sader
unter der Auffcht
der König, Gefellichaft dee Wiſſenſchaſten
93, Stud, -
Den 4. Auguſt 1764.
Genf.
& Villard hat in dieſem Sabre abgcdrudt: Re
ficxions — * — se re aac de I’ Edu-
| cation contre les principes de Mr. Rouffesu, pat
le P. G. B. unter welchen Buchſtaben dev beräßmte
Batnabite zu Turin P. Gerdil verborgen iſt. Hr. R.
Hat hier einen Gegner gefunden, der ihm an dee
. Stärke des Schlieffend mete überlegen it: Rue Hate
ten wir, aus wuͤrklich guter Abſicht, gemunfcht, es
moͤchte weniger durch die Schreibart Durchfcheinen,
Daß der Verfaffer ein Geiftlider, und ein katholi⸗
ſcher Geiſtlicher iſt. Eingenommene Gem ma⸗
chen ſich daraus gar bald eine Urſache, einer Schri
ihr Zutrauen zu entziehen, wo, nad ihrem
der Verfaſſer von feines Standes wegen fpricht,
bie it nenne
renten Falſchen, mangelt es ihm gewiflich ni
Er prüft zuerſt den Grumdfag , der Menſch werde. obs
ne wefentliche Bosheit gebohren._ Diefer bey den
heutigen Philofophen fo beliebte Gag hat niche die
eringſte Wahrfiheinlichkeit. Der Menſch wird mis
Sieben gebopren, die 17 ſelbſt alles gueignen, wad
. au au tts
ft, :
745 | Chetingifehe Anzeigen
em Willen gefällt. Hieraus entſteht nicht? minder
sa Kri — ee allen Menfchen. Man fi cht
ieſes Gerderben fehr bald an den | * die man
lid Br sr * ebreſch zu * ie :
noch niemanbe eleu
er iff zu febrwach , bn verein ate ae m Unges
: —X
Obrigkeit kennt,) Ke thun feinem Mlie⸗
weni Der P. 1
ria mn eh nt Kone
Felfeate 8 Er
theile durch dicfelbe er, Fidget. glückt
und ent |
me capt mes et oe
ie aloe: and — am naͤ kom⸗
rhe mit ung. Es hd
Be die Gefellfchaft die Men fr böfe mach
als —— eye por sal a aa
aber wegen ihrer Gemeinightit minder merklich.
93. Stüc den 4. Auguſt 1764. zer
ne dent-Kinde nichts befeblen, mad nicht zu des
Kindes enem Nugen diene. Er bemeifet Ar die
Kinder, blog durch die —— — auf ſich
wohl begreiffen, daß unrecht fey,
man dieſen oo obne im m Src berum zu laufen
gem ifen könne, 2 Gen br w
flürzer von Genf, der A Subme mathe
ites zu erniebrigen mwas andere geräbmt baben.
Daß die Kinder keine Sprachen lernen follen, gehört
auch dabin. Und dennoch bat blos die mehrere
Kenntniß ber todten Sprachen aus ben dunkeln mitt»
lern Beiten die jegigen gemadt. G8 ift dem P. au au
leicht, bie Erlernung der Gefchicdte, und der We
befchreibung gu recht ioe ae = nimmt dag bunfle
Wefen eines Kindes indes n bas Zeichen tinftiger
Sr fe an. Die gen ge — Himmelſtrichs ver⸗
i, ber: die re M d r
eit, u und ‘ Em et Bil Bu Ss
; und t dlich derb her⸗
py „ ur a EHE From di a
anze men um Aufrube w
In Dale © Ne O —5 — ina viefe. Iſt in groß
Oetav —8
=< |
lepfi ift ein
— die Herr 8 ——
a ni —
* man eſe en
Aaa aa Ped Sern
i
bie Linndifhe Lebre vom und
Kl, gar * we te bem
Marte, weite i ory uviele Ma macht,
wie pe She, (gt 2 r. 2) be Log Se
das Genächfe zur 2 a7 een Decker
mt ihrem Forrwachfe in Blättern und
rt. Wenn man aber die Bilanz ee ‘
Bee top bie Rinde mel im Kreife abfhale, fo
she ode Mb und 2 ri —— a Ne
8 vin
te — e en treibt —
— —
be oe ear —
en * quzıt ar alli
vit werden wenn uRnofpe
tonne, doch zu Bkattern, MBieberuns
brung in einer Tuſpenzwiebel viet
eerste Karen und
—
attern, und nblatter Des zwey
res wieder gar — laͤttern, die zwi
— al set
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Er
33381
a
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ie vom
ierten zu coir ous
den, wd vom fe tert 4 mn ©
Die beiten eı
mats esl em int ‚und nor lich
Sabre | e als Bene ‚Doch iff
biefes niche
and —— — Me
h 1OBitd) a Ike
Die EEE fen oder 3 rutmbtde:
53. Ste den 4. Auguit 1764. 749
vlerten Jahres unentwickelt. In den Zwiebeln thes
aud, an in allen Arten, ie Theile der Blume
; Die Qwiedele find alfo, ſowohl als die
Enoſpen, ins Enge gebrachte Pflanzen. In einer
Sire von Ynemone findet man fo gar eine An ay ——
fren, die der Ordnung nach das Geiva
— vierten, und sebnten: Sabres ik L
rn Frankfurt und Leipzig.
Goͤbhard hat auf ſeine Koften drucken! Mich.
Godfr. ing — Acad — lf Prof
dur, ord..et ord. ICton Adſeſſ. lacti ſimas Commsentationss
ad Digefta ınprimis ad illuftr. viror. Borbmeri, Heineccth
es Ludowici compendia earum, in quibus praecipua juris
Rom, Canon. Germanfdique capita ex ipfis > fontibus exe
fcantut, opiniones reeentiorum DD. exdiminentur, lura
zonica ‘dil igenter adnotantur et probatiſſimi audctores
eitantur. Pars Prier,'2 Ulphab. 2 Bogen in Hetav.
Bir können unfern Lefern keinen beffern Ve eprif von
dieſem Werke machen, als wenn wir fle an die He
rannte Dictata academiſcher — über ihre Sef
— erinnern. Heer Wernher feägt feine Anmere
wii nach Anleitung'der Paragra rap in den Boͤh⸗
ren Pandekten vor, jedody nicht über einzelne
n:folcher Are tan. man weder
neue fit ungen noch Fauter Cie vor gleicher Wich⸗
elated erwarten. Die Wahl beftiinme nav wren
Werth. "Wegen dieſes Borzugs koͤnnen wir mie Meche
Das. gegenwaͤrige Werk hefonders denenjenigen unter
Der ſtudirenden juriſtiſchen Jugend empfehlen, die
nichts als den heutigen Gebraud und das fogenannte
Poat iſche erletnen woſſen. Die ating Vereh⸗
der des Leyſers werden aber dem 5 ‚für ſeine
Bemaͤhung wenig Dank wiſſen, mit dev er, und Ir
— Grund / Die Ausfpräche und-Meeknaagen Ihe
Aaaaa 3 seg
in
‘
j
ma —E tein
bie fi ? aͤnſſern und
gr. 8. Op der Dane, md: cc innern, oder bem
macht,
wie es Thierem, — 8. —
S.9. —— ). Die alkiigei
Markfafern werden eerie nicht ——
Des fee, Ba Bier Wiederum
in einer
brung bel
ge — sn Gran un © und: Sraubipege
res ——— bracteis ( far, Ben *
Ser den Blumſtengeln wach
ee
den aus dem Sele, Ind ee —— fat
ucht aud dem Mares, die tiny baben affo *
——— in (ch, i ¢ Feime m fin
Bess be li LESE — oa
be —— nee ABER
3. Stüd ben 4. Auguſt 1764. ig
A unentwickelt. a der Zwiebeln fied
ite faft in allen Arten, die Theile der Blume
. Die Qwiedelt find alfe, ſowohl als bie
Knofper, ing Enge gebrachte Pflanzen. Breiner
foen. bie der Drb — heirs fo gar ¢ —— abt Kno⸗
— * n, dritten, vierten und zehnten Jabres
— Scantfure und Leipzig, |
Gsbhard hat auf ſeine Koffen drucken I Mich.
Gedfr. ——
dur, ord. et ord ICton Adiefl, lactiſſimas Commentationes
= Dige viele inprissis ad illuſtr. viror. Boebmmeri , Heinscchh
ct compendia earum, in quibus praecipua juris
Rom, Canon. Germanfaque capita ex * fontibus ex-
fcantut, opiniones reeentiorum DD. exdininantur, lure
xonica diligenter adnotantur et probatifiimi auCtores
eitantur. Pars Prier,' 2 Ulphab. 2 Bogen in: Hetav.
Wir können unfern Lefern keinen beffern Ve grif von
dieſem Werke machen, als wenn wir fle an Bie foges
nannte Dictate academifcher Lehrer über ihre Sefes
ace erinnern. Herr Wernher trägt feine Unmers
wie nach Anleitung der Paragra in den Boͤh⸗
fier — vor, —* nicht über einzelne
n Schriſten ſolcher Art kan wan wider
* Eft ungen noch fauter Gaye von gleſcher Wich⸗
eigtcit erwarten. Die! Wahl beftiime now ihren
Berth. "Wegen dieſes Vorzugs Tönnen wer mie Recht
Das-gegemvartige Werk befonderd — en unter
der ſtubirenden juriftiſthen Jugend ten, die
nichts als den heutigen at und da ———
VBoafttiſede erlernen wolfen. Diem Vereh⸗
GK EB Leyſers werden aber dem ne für feine
ung wenig Dank wiffen, mirder ey, * ſel⸗
bi as Gesund, — Aue
ane
en Prat
zu — 5 — ei * ige eig maui at
De. Beet. etwa tit cubatibet
& peinlicy nichts ok
©. 305 daß bie —— lage in Teutihland
von. geringem Mugen fey. Die Lehre von der. *
und Pa finden wir auch mit beſon
Grändtichkeit abgehandelt. Da ber Hr. Verf, *
vorgenommen bat, — über drey febrbu
der Pandefren —— ju liefern, fo
chet umher: bag aia 8 gia. au Materie *
—** — ini nur bie erfien ande
eipsig.. Se er 7a
2
| nd Erben und i
—— —— nt
dem Englie
— Gi nige barunte — nichts weiter —*
Sta
derer beg! r find, amb
jum Sheil a
Sdreibart je Chem —* d
Briefe *
bergl u i ;
— se oes — oe
Den meen Band von 254 ©,
bie Br . Fraulein v. Gondr ig pe
Ende ret afi Soden cin en im Sri
gebliebenen 3 aus einem boben Hau
cr
93. Std den 4. Auguſt 1764. 751
mit der Erlaubniß den Rabmen and Wapen
u führen erfanne wird. Die Entwidelung wird:
Bergleissung mit dem vorhergebenden der Erzählung
rſcheinlichſten vor»
icher
Verhaltni inen roͤmi fi
Banden Hätte, Imärde ch nich fo fbr Tobache baton,
auch hatte fie nicht zu erwarten gehabt, daß man ibs
e.
ame eilfte Band 17643 254 Octavſeiten,
enthält Inc — nee Bebe che de Juͤſſp
suit Mademoiffelle D. der wegen ber mancherley bars
innen gefhilderten theils laͤcherlichen Charattere, und
einer zufammenbängenden Reihe von Begebenheiten,
die feinen Inhalt ausmachen, febr unterhaltend iff.
Daris,
Perault hat noch im J. 1762 in fünf Duodesbind-
Chen abaedruckt: Ocuvres de Mr. Nivelle de —
det Acad. Francoife. Man fchreibt dem Hrn. N.
bie Erfindung der Comedie larmoyante gu, wo ne
Sich die Abſicht zu rühren iff, und nicht das Lächer»
Jiche zu eigen. Des Plautus captivi find aber ſchon
von biefer Abide, und unfeblbar bat Menander in
eben diefem Geſchmacke gefchrieben, deffen Verluſt
Jewiß einer ber gröften if ; benn aus feinen Luftfpies
fen würden wir bie Sitten, Gebrauche und Gittens
Sebre der Achenienfer, und ohne Zoten, ohne das
Gift der Verlaumbung, Tennen gelernt haben. He.
MR. hat in diefem Geſchmacke einige febe (cone Stüce
geliefert, wie Dag Préjugé a la mode: bie Ecole des
zn Cee Am. 93: Stuͤck ben: 4. Mug 1764:
aneres; Ecole des amis, tnd Melanide, mel ches letztere
Stuͤck uns am wenigſten gefalltas eve Luftfpiele
find blog verliebt, wie das artige Gtäd Amour pour |
amour. Zum Zrauerfpiele, wobin ay it r. NR. auch
gemag gt Gat, war feine Stimme nicht ftart.genug,
rt feine —*— iſt gar oft ſchwach und proe
faifch, auch nichereben allemal rein und grammati>
en Am pepses —— ier ten ——
| nbier db
de angeba + gy ie find wer satich, voller Zo⸗
te pn iebeigtten Geſchmacke des Poͤbels be
ben dennoch dag Reizende nicht, das Hal fa: eae
Voltaire und andere diefer ſchaͤdlichen |
Schriften zu geben gewußt haben. Auch ba
legte Grief, worimm Hr. N. das bekannte Gyf
bed Law vertheidigt, und barüber das Parlament
5* ene bem Herzen des Hrn. Dt, niche
au
Pinedig..
tee Bart Cerin ee beeib MR ja nr
ee ) dem der Garter pu — bis Hieber anvers
traut gewefer iff, bat bey Gamfen 1 — 55 —
gen Theil Animadverfionum Botanicarum in grog
abbructes laſſen. Die Schrift iff Kurz, und nur os
8 — aber a 7 aay — geziert. er
t es gemagt einige Ge er feftgufesen, w
‘Cornelia, ein der Ammannia mabe getan des Ges
ſchlecht; und Sesteria ( das blaue Gras glumis variis,
Bey welchem er Feine Aehnlichkeit mit bem Cynofu
ndet), (Er hat ſonſt um Padua, und auf den Be:
rgen, eine ziemliche Ungabl feltener erg yon
bett, wie eben dieſe Cornelia; verfchiedene Gattun=
gen Alfıne, und andre mehr. Das 3 Thlaipi minimuns
wads auch auf den Rossiter, * es iſt aber
noch nicht rich gut —* daß cd cine beſon _
tung je
un EB TR 753
Goittingifdhe Anzeigen
von
gelebrten Saden
unter der Auffiche ’
der Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
94. Stud. " |
Den 6. Auguſt 1764.
Böttingen.
ofiegel bat verlegt Eberbardi Habernikkel 1.V.D.
Jnftuutiones juris Romani, Die von dem Hrn.
B. gewählte natürliche Ordnung und tabellas
zifche Lehrart im Vortrag der Rechtsgelahrtheit iff
oe aus feinen Elementis juris Romaui befannt.
uffer den Borbereitungsfäzen, in weichen von bee
siucisprubeny uberbaupt und von dem Nömifchen
echt und der Roͤmiſchen Rechtsgelehrfambeit insbes
fondere gebandele wird, iff bas gegenwärti e Bert
nacht Bücher cingetbeilt. Das erffe enthält alges
meine Grundfage und trägt die Lehren von den Gefes
gen. ihren Gerwirfen, daher entftehenden Rechtes
mitten, Auslegung und Anwendung derfelSen vor.
Einige algemeine Rechesregein machen den Beſchluß.
Das zwepte Buch iff dem Roͤmiſchen Staatsrecht gee
widmet. Hier findet man die Staatöverfaffung des
Romer unter den Königen, zur N der fregen Repus
blit und unter den Kapſern nebſt den jedesmapli 3
Perfonen, die Eintheilung bed Römifchen Vol
amd dag — ee vor m — Buch
ommen die dingliche vor. Def: ers
. ‘ S669 art
14 °
Eldrt die Natur: und Befchaffenbeit — 92*
Die verſchiebenen Arten ihr her Gane
darauf die Materien He —55— —e md bande
—— —* und Erbſcha a. J Die
J* e machen den er 3 ni
» und trift man alles, Ver:
binblichkeiten und Verträgen, he und
Tr zu —— it. "rn Bet a8 fünfte
Buch iff dem Nechre ber Perfonen gemidmet und bee
matte fie 8 dem natürlichen un bürgerlichen us
Bad ig * be am hg ——— —
uf die Freyheit und den Familienſtand. Bugle
oi bier die Lehre von der väterlichen Salt
Born afrun Dar trocar gen. Im fechs-
Br B ee Proce ehe,
bie Sebre von —* Gerichtbarleit und das ſaͤmtli⸗
he gerichel iche Verf * eroͤrtert worden.
a no dem sande, fey. Das i
Seite geile Sad Mad oldaten und der
andlun r, V. Kürze halber durde ⸗
ehends fe ine he * auf bie Bücher ie Titel der
Aufn ianeifchen Rechrsbicher verwiefen. Bey einer
uchtbaren ine ift dieſes Buch gem in fine Art
febr vollftandi 6, und in man nt . cine Mas
ee in demfelber unberührt a Iſt 206 6,
in 8. ſtark ohne Vorrede. |
Srodbeim,
Gutving bat im J. 1763 in Octav auf 2 Seiten. |
abgedructt: Swar als ı om ekar bt 4 löfträd
kunna, utan fara för röta eller Mafk, barkas, för an de |
si a be i ant bie im. tT von =
. Rin cabemie Wiffenfehaften aufgegebene .
94. Said den 6. Auguſt ‚764 75
Eichen und andere Laubbaume gu fchal it fang
man fie bernads auf dem Gtamme * laffen me,
Hb es nuͤtzlich oder fchablich fey, die Rinde abzufchäs
fen, und wie man die Rinde zum beiten Rugen ber
Gerber wegnehmen könne? Man hat diefe Frage
ſchon in Frankreich au gegeben. Es bat fich gefuns
den, wenn man den ſtehenden Baum gefchalet bat,
daß alsdann die Wurzeln niemals wieder Pausfchlagen,
Daf was hingegen die Güte des Sales anlangt, &8
ohne Zweifel rrodtner und flarfer wird, und gwar um
fo viel beffer, je * pal dem em Stamm (tebe,
"nachdem man ibn g bat in Schwes
den die Frage fis cbr big nn
ungeachtet der bier abgedruckten und aod) me
Schriften den Preif noch einmapl aufs sabe 1766
außgefchrieben. Die biefesmal gekroͤnte ift iff
vom Paftor zu Frillaſa Ahlloͤf Ee meint, bag
Schalen fcpade dem -Holze, und es fev
Baum zuerft zu fallen, doch mäffe diefes im *
und September geſchehen, und eben dieſes ſey au
vom Abornbaume wahr. Hr. Zetheliug, ein Ger
ber, bat mit feinen Verſuchen gefunden, daß mas
den Sommer vor ber Fallung des Baumes bi die Sine
de ohne Gefahr abfehälen fan; und daß
it den Baum im Frühling zu fällen. ine bie
Hreißſchrift vermirft bas Fallen im Gafte gar gor f
oil d Baum mitten im W ter §
fen. Er verwirft das Schalen, und nimmt bie
Rinde im Frühling von dem febon gehauenen
eg andere p ciffeage m et J 162. beauss
ine andere Preißfrage wu u {
mortet. Die beften x eingefanbten Schriften find mit
dem Titel Swar pA frigan huru kunna Mafkarfom —
(kada pi frukt trad medelſt blommarnas och löfwens
— — och MCLE. bey Cale
ving au ctavſeiten abgebdructe,
Daunen den
u TT
756 " Gttingifdhe a
ng
Cfroft frill), deffen Weibchen u keine Flügel bat:
eine Apfelraupe: bie ass eine e gefreilige ges
fleckte Raupe, die fehr zen den thut, un
andere Arten mehr. bat ae gRittel
wider biefes Ungeiiefer er warnet vor anderen atte
eruͤhmten Mitteln, und giebt cin Beyfpiel eines Ans
richs, den man für zuverlaͤſſig ausgegeben | bat,
weil man ihn eben-im Diaymonat gebraucht, da ob.
nedem diefe Raupen fich verkriechen. Einige Baus
pen, wie die Koblraupen, Tan man mit Händen
minten. pide toatl ift es ant beiten, fich gu vers
chern, was far fcpadlice — ſich auf den **
imen befinden ,. oder was für Schmetterlinge da
fliegen, und dant diefe Schmetterlinge au te
tien, als davon jeder, wenn ed cin Weibchen eff,
nderg Ranpen werth ifl: Ihr Everlegen zu
pier rats Hr. B. Heine Fewer an: er tage au
te Weibchen fangen. und mit Nadeln fell lecken
pie namen aarenfichmit denfelben, und man Bat _
Bie Brut ine er Macht: Die Winter: Schmetters
Soin tr ante ts ibrem @ infte die - ep
dieſes nah er wozu — nt Si Hitters
Hie Arten,
and Balt ficty it auf fan om Au⸗
siffinonat 968 siden A abn man
é er |
94. Geld den 6. Auguſt 1764. 757
Fan ihre efter mit_naffen Tuͤchern abreiben, ober
mit etwas Leimen feft fchmieren. Man fan fie ends
lid) mit Wafferfprigen vertilgen. 3. Hr. Schröder
raͤth diefed Mittel überhaupt für alle Raupen an.
Hr. Nolin merkt einige Vögel an, die fich aus
Kaupen nähren, und aumal den Guckguck ( Giöck);
rath aber tbeild die Raubkäfer an, und tbeild dad
inftreichen mit Thran, als woruͤber diefe Inſecten
nicht geben follen. 5. Hr. Lidbeck räch ins frübeften
Fribling, und im Schnee die Baume wohl zu reinis
ger, im April aber 14 Tage lang mit Raldwaffer gu
Gefprigen. Die Königl. Arademie hat-den Hee
— einmahl auf eben dieſe Frage für 1768
9 Nimes. oy
2Der Abe Boiffier (dr Gauvages einem Dorf) bat
‘auf einmal drep Mémbires herausgegeben, bie bey
Goude im J. 1763 in groß Octav abgedruckt find.
Sas erſte ‘heist Oblereations für. I origiae du miel,
and ift den 16 Decentder-1762 vor der Koͤnigl. Ges
ell ſchaft ju Montpellier abgelefen worden: Herr 3:
bergebt ben eigentlichen Honig, der im Grunde dex
Blunlen zu finden if" Rach: demfelben folgt der Hos
nigchau und e ‘Beh Mangel der Blumen (in ben
warmen Gegendett; vo ein Sommer alles verbrennt );
der cine Honigthatt iſt cin Schweiß der Gewaͤchſe,
wie Hr. B. an der den Winter durch grdnenden Eiche
dit. hat, und der in abgefonderten Tropfen bes
Und: Er fand den Honigthau nur auf jabrigen
füttern, und eben ſo auf den Brombeerenblattern,
einen aber auf det Erde oder auf den Steinen. Die
zweyte Are Honigthau ift der Unrath der. Neffen
Meelthau). Eie ſtechen die jahrigen Zweige; fie
a ae
Me: Bienen ihn fihon fertig : Die
Bingen, be Sune Allg baben, bereiten dieſes
Bbobb 3 Hos
.
+E “Oheeingthhe Ani .;
‚ und die Männchen, bie — |
* —* find neniefen, * bey ne Bier
nen, dad Recht obne Yrbeit zu Die Bienen
fuchen bey beyde Arten — tag ned ba häufig weg,
und find genen dasjenige nicht die Neffen
aus ihren Gedaͤrmen von ſich Diefer Thau
| faile auch auf bie Steine as ; und 2.
cen Bc Honig au vii — soe
» pall e
ſchwarzen m Honig.gubereiten. Ws
= bene nn —* en. Gaba Chu
an umgebenden ein
legten haben |
nien blauen Schatten anſehen, (den
wir längit an den Rahmen papterner |
enommen. [ 6
ann ift Sa dig, au) — aud.
Abts iff: deb:
d mp ote er 8 Ung d
Ba y — “et — com:
ed 1. fof. gar wen
ee, ear bord x eee oe, einem. Bebe ud
fan ‚sem ı — Atty und au, — ie
worfen , ——
n muͤhſamen Sandarifie.”
Prittbe Maulbeeren an einem (
grobem Hanf war, und de
| idens fein En
u des Maulbeerbaumes, fi
| En mn até zu —— ore —*
n Maulbcrbaume tie hi wen mie
Satna ne —
‘
| .“ Stuͤck den 6. Auguſt 1764. 759
ae ee Inſecten 0 ug man bie
eiden, und die übrigen vow
—* —* — reinigen.
Gieſſen.
Here Ludwig Wilhelm Feyerabend, aus Helle
bronn, vertheibigte, feine Jraugural-Differtation now
im v. fue Rorebe unterm Do den. Srof. Franz *
les de Differentiis juris Romani et
Rus —— in tutelis auf 46 Seiten. De in im
den Heilbronner Stadtrechten die Vorfchrift des Ros
mifchen Rechts wegen der Bormund fchaft der naͤch⸗
en Anverwandten nicht gebilliget wird, und in Ans
ebung der im Seflament der Eltern gu Vormunders
ernannten Perfonen dem Magiftrat die Unterfu
und Betätigung beefsiben noch vorbehalten i ne
befchäftige fic der gröfte Theil diefer er grind ges
riederen Apanblung mit Feſtſezung der —
loben und erbindli ichkeit der —— —
und mit dem heutigen Gebrauch der Roͤmiſchen nh
theilung in teftamentirliche, angebobrne und Dbri
keits wegen gefe jee evater. Dem Vormund fel
wird das unterlaffene Gefuch feiner Beftarigung niche
r Loft gelegt, wohl aber den nächften Freunden
bee Bun Die Mutter bebält, bie Dat fo lans
Pd ‘en im, Diem nicht verrufet und Der Bater
Fin an feibft während feines Witberflandes aus bewes
848 Urſachen der Verwaltung entſezet werden.
fet in ganz Teutſchland vorgeſchricbene Ables .
i *
*
960 Gor⸗ Anſo ⸗. Beh de0-6, Hug 1764.
gung ber jährlichen Mechnung iff auch bier verords,
net. Die Römifche Difieren * unter Sutoren und Cus
ratoren iff in den biel tatuten blos dem Nab⸗
men nach bekannt, und in fie Darinnen mit Dem
diver und neuern teuefchen ite © überein. soe
nicht binda —— D
fs auf. Die tebre “+ —— Ent
aes va
ige — verdient d lebrt
= —— | eg “4 i *
0 if . as 1) . ; 1 .
MR. Tullius Cicero iff cin Srauerfpiet F bes
Orell und Gesner in dieſem Fabre in Octav auf 75
Seiten abgedruckt. Die einfache Erzablung mache
dieſes Tranerfpicl ju einem biltorifchen Gelprache,
wie wir vom 9. Herault baben Des Cicero
Abſichten, und eingemifchten Zweifel über die Küche
tigkeit feines eigenen Berbaltend find nach der Gee
ſchichte gemable Minos aber und Radamanth was
zen wob SS ee et hatte zwar niche
Beberjengung
>. cng. ,:: 76:
@öttingifäe Anzeigen
gelehrten Sachen ;
unter. der Aufſicht
ver — der —R |
Er 72” SEE
Den 9. Auguſt 1764. | * a
1 ber — —5 [. Be
Sock obankiung u hi — p
tali, fyftematum Gnofticorum fonte et origine ı
Es wird als befaunt vorausgeleset, Daß ber fel.
von Mospeim eine Gattung alter Phi ofopben cits
Deft zu haben, geglaubet, welde er mit dem N
men der Morgenlandifchen belegte und ae
ne aus diefer die verworrenen bebrbcgs iffe Der
den Sayer berjuleiten find, und sine nt Bepfall.
unden, Man bat aber big ——— bag —
nen hiftorifcyen Beweis, dag in der Shae fi
ilofopben vor den Seiten dex Gnoftifer g
jemals geschn; fondern vielmehr immer geleh
nian miffe den Leh den be rif diefer Wes ae aug =
ftifchen Lehrſaͤzen
in Wunder, daß einigen Gelehrten diefe ganze Gn
Es zirkelmaͤſſig bewieſen und im hr: eine
erleitent.
el zu feyn gefcbienen. Hr. D. Walch bat d 7
ht, den biftorifchen Beweis der or miſchen
or gu unterfu ** DE are
— —E en
ift, Ar
en cee
tert ge
platonifche ; ober
mit d ciftt oe bre Pee
Ne ag ne gw
au ade A br
Er briften
dee MT pe —*
Derbunben
ai en da
—_, 763
: ‚mit dem vor rain fle Titel pce vr
PER abgedrucdt: 1’1
genvoyce 4 Londres par MD > Dr. ca en ‘Moldcne
Verfaſſer iſt feit 35. - Jabren ein ein ‚Ant, um und it yee 30
Jahren bedient er das Hotel -Diew, (das Hofpital
in der Welt, in weldem die wenigſten Kranken ges
nefen). Diefe Schrift iff beftig und ungevect, und
der Gerfaffer gerath auf volfom mene
Er verfichert, pie Rinderpoden fallen ar
nebmliche Perfon mehr ald einmal an. bn
Seionderg , daß eben in zweyen feiner Dla ocfanbes Kinder
diefe fonft fo feltene Wabrnebmun
—* Er nennt nod anbere Kranken, ale om "ar
wendig minder ecfen ir Die nate fee Vers
feine Anmertung, die Einpfropfer lefen ee
undefien Menſchen aus. Gie thun recht, daß fie
in freindfüchtigen unb feropblichten Leuten Bein Fies
ber durch die Ku —— Der where en. Im dazu ers
der vierte Menſch an den nas
cccc 2 tuͤr⸗
wh estate Tagen
sa unfer Ar af ie verkleinern. bung,
Das Einpfropfen ver F bar mt Si Meee be d
igft i fb con bite r Hi, Be np
wangigfte Men e e Kra rbt,
een ne menfchen entfteben , au daß doppelt N
viele, alg ohne das Einpfropfen geſch iebet, an dew
orten tran? werden könten. Der Engellander Beys
all will der Ungenamnte damit twiderlegen, ſie haben
et Stephend anc ein unnuͤtzes Argnepmittel teuer
abgctauft. 3 Yuch bier iff er ungerecht, und Kalch
and Sei bern chen ils, beifen, aud) guanis
Jen den Stein. wird auch übel angefahe
ven. Diefe Pe fo u Bein ˖ ſie iff (118 Geiten,
Klein Ducdes um und groben ‚Dended,) iff dennoch
Poll Wieberholun
Auf diefe Sark fi iff bed Orn. la Condamine kan
me Briefe) 4 Me. Maty vom 15. Dec. 1763.
eine Art einer Antwort gefolget. Gie it ant of.
Detavfeiten gedruckt. Jn der Gedichte merkt der
ae. an, daß die Roth im „1238 in Bote
Arnerica, und im J. 1743. gu- fon $ Einpfeos
* wieder in Gang gebracht: daß in int and Here
bronchi | fi 3,1748. zuerſt feinem Bohne die pots
ebradt: daß Gatti die Einwarfe wider diefe
at zu an belle wieder rege gemacht: daß ungluͤcklicher
Meile ein Mann, dem nach dem bevgebraciten Gifte
nod feine Pocten audgebrochen wären, die:
tergange der Thuilleries ‘und ein anderer dr Schau⸗
jele in dieſem Stande beſucht bat. Er laͤugnet, bef
jemand von einem Eingepfropften angeft
swerden fey: Er merkt an, daß man weder zu Cops
genbagen, noc zu Gtocdholm, noch zu. Genf eine
Spidemic and 6 dem Einpfropfemipabe entfichen gefes
—— ts '©.'235. auf eine befons
Sen. Un
sab ehe feine m fs) i die bear an
95. Stick Seh Anguſt P764. 766
ohne bie engliſchen zu elek, dod noch Baha pen 8
die Bertbeie ‘Der ‘Gi vopfung kennen gu cEneh,
Hr..be.ta C. gedenft des Hen. Rafts, und: giebt Dem
je Paris niedergefegtem Corakd;, Aber bie Erlaubnif
e Kinderpocken einjupfropfen, allerfey gute Raͤthe
Er bat den Hrn. Archer zu Londen ſehen in 31. Mis
Meter 51. Perſonen inociliren, woven ‚keine einige
Gefabr ausgeflanden, und eirte einige ohne die Kranks
Heit gu erhalten, geblieben it. Er berechnet die Ant,
zahl derer, die in Frankreich alle Jahre ait. den stds
sürlichen Pocken ſterben, auf 39Q00, und durch die
———— wovon NUT sax Oder Io ſtirbt, würs
den uͤber 25000 Menfchert alle Jahr gerettet tverben..
Naͤrnberg.
Von den fraͤnkiſchen Sammlungen: dee Anmerkun⸗
gen ang der Naturlehre, Arzneygelahrbeit, Oecono⸗
mie u. f. f. haben wir das 37te und 38te Gtud vor
and. Sm 37¢en Stick bemerkt Heer Bönneten, daß
bas robe Queckſilber blog mit: Zuger. verfegt, auch
wohl der bloffe Gpießalagnohr, oder das graye
Waſſer, den Speithel tug miteinem guten Erfol
erweckt bat. Eifie Probiehrift des Hrn Schmideld
erfcheint bier im Aus zuge Er hat aus dem Genuffe
gerdfteter Bruchnliffe die Wafferfchew erfolgen geſehen.
Bon einer gerviffen Dungmaſſe, wie man ed nennt,
Hat man einige pute Wuͤrkung gefpärt. (Alles if
nach Lendern und’Gegenden, aber 77 Garben im
Morgen binten und eine ſehr mittelmaßige Erndte).
Hingegen bat ein Rittergut in mehrern Saber bas
Kur auch das eilfte Korn getragen. Man bat ih
em Anſpachiſchen Archiv. eine Urkunde vom Biſchof
Fricderich von Augſpurg gefunden, die vom Fabre
1315 und wie Hr. Fongoltus glaubt, nody auf Lunss
pier die altefte iff.. Man ruͤhmt wider Die Epis
e der Kinder die gwep kleinen Beinchen der Kars
wher den Augen. * - Ber GR sete
er: Cccse 3 End
95. Get Deo Auguh 1764. > 767
Hatte ; ‘find hier weggeblieben, und aux. die welch
noch im Fuͤrſtenthum Rigen fart fiuden, epochal
eth worden. Die gegemmä Abthkifung in vere
Abichene Diftricte, gehbee me 2 aur‘ Defonomie ber
— als zu geographiſchem Gebr ebrauche.
he a
Haag.
RL 2 ie haben den Btefigen im J. 176 vollendeten 8s:
Brick der Ocuvres de Theatre de Mr. de 8, Foix vor
Bey auten ph in mere —— ait Inner
eben diefen in Teutfchland veraͤchtlich gewordenen
Susdru mit Fleiß, weil wir ihn für ben vornehm·
ſten Vorzug der Renſchen anſehen.
Dern. |
De vierte Theil bes BWerfudhs eined witifchen
pc lg ee aller Schriften, welche die Schweiz
beteeffen ; des Hrn. Gottt. Eman. von Haller, iff ie.
ian auf 500 Ocavſeiten berandgelommen
%
756 na au En 07
Std 38: 90n ‚en Hachifden —
| — Graden; re
a Svan bie am Zu Burfcheib
—— — BE
—— — r LER “ng er gear
ine Gedanken vom —
thierchen ve
fits ct en nbeeas ind Y, a ‘eee cine ela
han 3: pordern ee zy ates
—— — eme
worden: Pomeramiae —“
ff, bat
—— en.
feben
Brufsmalde en or tr — ober su 6: 15.38.
in Bogen gefunden. 2 ie vornehmſten % : ebi
and Gpigen der Ufer find. auf Rönigl, Befe bl pon
we aes geometeifch rear wozu er 17
| f eine me Erandlinie siden bem * Wampen sap
ities areal ate
und ibe | | afd “hetti
Das dibrise all *
fer fib ee pi
¢.
| Hielungen, al als Peine —
-* G5. Stuck den3. Auguſ 1764: 767
tte, ‘find Bier — unt ar bie welche
ae. ‘im Ga mia Rigen att finden; - ee
ten worden. gegenwärtige Mbehittung in
Abichene Bite, höre mebr zur Oekonomie der
Provinz als zu geographiſchem Gebrauche
y a
: Bie haben den Glefigen im 3: 1763 voflendeten es
Bend der Ocuvres de Theatre de Mri deis, Foix poe
une A nach der nelien parififchen Auflage von vier
acht worden iſt. He. de' GS. $. iff ein
—— deffen Befkhäfte ſcheint gerefen zu ſeon
eine galante Schatifpiele, —— bey gewiſſen Ges
legenheiten, zu liefern, und Sabin — ‚feine
—ã — denn weber ifcbe
leidet ihn, nod) bas echte comifches' bloß. die iebe,
sind wad dabin einſchlaͤgt, gevath ibm, und mae
eine eigeneYITanier bey thm rity * feine Seite
find klein, und teines von fünf. Aufzä non Sie bas
ben mebrentbeils etwas befonders bmed,
D48 Hrakel, die Gracie, fale.” le Fish
ghee Städte haben-und-ge rungen —53 — tile he
double deguifement , pre, Ze Bann auch im;
Schauſpiele wänfchten wir nicht — unwahrſchein⸗
lide Verſtellungen und Entdeckungen. ——
mangelt dem Hrn. de S. F. das Ruͤhrende, das bey’
dem Anblicke einer unerwaͤrteten reinen Tugend, und
Bey auten Herzen, in Thraͤnen ausbricht. Wir brau⸗
chen dieſen in Teutſchland veraͤchtlich gewordenen
Fusdruct mit Fleiß, weil wir ibn für den vornehm·
ſten Vorzug der Menſchen anſehen.
Bern.
De vierte Theil bes Verſuchs eined critiſchen
Bean allee Schriften, welche die Schmelz
befteffen ; deo Hru. Gottt. Eman. von Haller, iff ie.
— auf 500 Ortavfeiten perandgetommen
v,
708; Os Ayigs: Sul dars..Ang: 3764.
a Dies —— dariun einen Plas’ haben; ſo
ne
— der ni
da. in, Helverien
eine an mal — fade * ‘j oe ire
: ibre von nc natür Ei Dai
Pale ante bet rs Na
sie ve a a * ve — Ser
rs ae Pate nek ee
tung der rwuͤrde th at Sire ge
fumtibus are, add — Pa conte.
uendam rad atis mon kai
ine m (opel nimmt der. Hr. ©. ans beni 1.
* de collat L. 50, ‚ercile, .15.D,
Dec,
ap. 2.5.4 der resdner Statut
* Fact yet Dem op hehe, 2
aluten
ra hinzu, dag bie las
tion allerdings me ben m ;, weni He bie pent
—— batten, oder der V sttbeil der hee os Rine
x geſchwaͤcht wuͤrde — Koſten erſt
Tod aus deſſen Guͤthern waren genommen werden
Indem Programme hierzu unterſucht Hr; üble v verum,
— ence Peta m
Wn we Ra
, ig Pi 55* „ee =» : Pan 25]
Soͤttingiſche Anzeigen
rs | | SG
gelehrten Sachen
BE unter der Auffiche F
der Kdnigl. Geſellſchaſt der Wiſſeuſchaſten
ae 96, Stud. /
Den 11, Auguſt 1764. |
SS" dem berühmten Anton Corcht, dem florens
tinifchen Arzte, Hat man die Kleinen italiani
ſchen Schriften in zwey Ouartbdnden,
Handucel abgedruckt, unter dew Titel Dikorfi T:
cani del D. A. Cocchi, Im erften Bande flieht voran
das Leben bes gelehrten Berfaffer®, der eigentlich zu
Benevent gebo ren war, aber einen Vater von Mus
elo aus dem Tofcanifchen hatte. Er war ein Schuͤ⸗
er einiger Schäfer des Bellini, hatte, und zumal nathe
Dem etna gelland gereifet, für die Britten und
ihre Vorzüge, eine Gefondere Liebe angenommen;
var ein mecbanifcher Arzt, ber bie Förperlichen Ors
foden der Dinge zu wiffen verlangte, babey aber ein
Renner der Aleerthimer und der Sprachen; wurde
and von ben hoͤchſten Perfonen Raths petagts (cblug
der Prinzeffin von Wallis (vermuthlich der Königin
Sarolina) Antrag aus, fich mit einer Befoldung au
Fondon niederzufaffen, und farb mit einem erweiter⸗
tem Herzen und brandigten Darmen. Die im erfter
Bande nen aufgeiegten etn ee — der Zer liebes
5 1. Eine Rede, die zu ‚1742 ty
* "Oppo un
, Ba
Leichen get iedert ehe t bie
— i
Herrfi
elben iff wenig oder nicht® in diefer Wi enſchaft ges
tiftet worben , bi * 1316, da bie aa ie
Bologna wieder —— t. 2. Ulebers
sd He. = ar: bie Hahn ly obne Zeit * |
ot. Ce igt
at *
ihnen b eat Tode bes oa tus,
—5 in den war umgefome
nten iff, und Aug ei nach nee oe andern Dat
fihrift, feine Krankheit ni Kr bea € —— —*
Die Marurgefiich ae be. it Mich a de
¢ Naturge e: vor mi iche ule
hiffe der Kräuter ‚make 6 Gartens
druckt worden. Die feb —* ung —
— — Pe ton Dicheli,.
PAangen, mit Inbegeif der noch u
ok * ordern. auf 4009, cine
a
bi, berechnet worden. — Hair Schriften
Sammlung feiner Wahrnehmungen, nd Be F
gout ortifiben Ordnung, int in Verzeichnu |
ofcana wild machfen A. rduter: endlich fine
—— en über des Caͤſalpins PA en, die er,
Hr. Micheli, vom Hrn. Senator Handel ni. noth ges
trocknet und aufbewabrt wi batte. Das Ve
ieipni ber oy ju Zlorenz ift ma ee
96. Gtuͤck den 17. Auguft 1764. m
nem Tode abgedruckt worden. (Er hat noch viel
dere natärliche Geftenpeiten gefanmnfet, und inet
wahrgenommen, Buß ri in Im Softane vor bies
fem Feuer audgeworfen ha Er hat öfters Fiſche
ekauft, abzeichnen faffen, ab ibuen bernach dag Les
n und die Srepheit geſchenkt. Er Hat inder Arm mute
elebt, und doch ein koſtbar und prdchtiged WB
eraußzugeben Mittel gefunden. 5. Weber die eo
Derwirmer im Menfchen: diefe Rede ift fchon im ee
1758 gu Pifa abgedructt worden. Hr. C. hält i
febr felten, und bat in einer Verfammlung
von diefem Ungeziefer vocacieigt. & Ae he als fie als
eine Kette aneinander bangen biere an, und
eig wiber fle den Weingei uns —* ſtarken Wein.
251 Seiten fart.
Der zweyte Band enthält acht Reber. Die
und VIL. find beträchtliche Vorreden zu Bellini
tomifchen Reben, bavon bie VI. im J. 1741 un bie
VIL im J. 1744 herausgekommen iff. ber Ip
tern geſte ebt Hr. ©. daß Bellini mit feinen dunt
platonifchen Zierrathen mandmal feere, und aud
wohl erbichtete Dinge vorgetragen babe, Gats
tungen von Lehren, die der Lefer doch ‘Noe wntese
ſcheiden könne, Gin Geſtaͤndniß, das «einem Lefer
u Ddiefem Difcorfo nicht febr anfrifchen fol. ane
at Bellini, weil ex fich von feinem Baterlande m nicht
g geehrt zu fey geglaubt, ein ung! üettichet and
— ter gehabt. VII. ii De € beräßmte
rift IX,
von ber Lunge ‚ deren anftectende Sra Se, &
un
ieden 7 , zumal i .
que, mt mid & aran gan, ors eis
nem au
Reinigung der Kleider und —* anraͤth, bie mit
Diefers vermeinten Gifte worden fxd, Er
verme
one 2
a9
779 5:0; Wittinpifhe Ameigen ..
t, bag ex im groffen .Hofpitale von St, Maris
wn kin at head rath m den Ausd ir
bee Schwindſuůcht igen wahrgenommen hat.
orrebe „zum Leben des kuͤnſtlichen Geldſcomndt
Bellini. A. su critiſches Schreiben über eine
— DO a pri *
en vO if 1
* x he ay Mellen, —
pa nicht ———— Pi ; hi man jiven
gleichen unter den Königl ie Be — ng Re]
Il. Ueber das Miferere, prung biefes
Namens, Es ijt eine ungeſchi te Rac ab ded
Namens rcs, den man fiir. ss gebalten bat,
XU. Ein * in der fen vib Ucherfesung vors
bener — ade, woriu na Be €
ths — ig von derſe en urthellet.
im Amſterdam.
Wh tip bat 1764 in —— auf 245
iten druckt: sg Nay
Seiten abged Senin gir sile 1 Ges
pa
neve, Diefer junge Predi ae kei ein efonbeeri reun
$e8 Stn Rouffeau,. Bee bat d wider
* ——
erlegte
at ae einer beſon Mi
btet der eel b atte zu * ein
| maß riften. bewobnter Staat könnte niche
* a Autwort bes Hrn,
£066 ler,
96. Sede den 11. Anguſt 1764. 773
bier, von den Misbrauchen und Feblern ber Chriſten
dasjenige abgufondern, was ibnen die Religion eis
entlich vorfchreibt. Alſo iſt ed gewiß niche die Lehre
ef, die ein geiſtliches Reich dem weltlichen entges
gen fest, und man fan unmdglich den Proteflantere
iefen Vorwurf machen. Da ieeige m iff nad
dem Hrn. R. minder chriftlich als das ehemablige
heydniſche, und deffelben mächtige Kirche wird bier
ohne Schonen angeklagt. Insbeſondere vertbeidige
Hr. R. die erſte Kirche, und zeigt, daß ihre Unters
Pur feit gegen bepbnifche Dbrigkeiten feine Heuches
fey, fondern die Folge der ausdruͤcklichen Vorfchrifs
ten Jeſu und feiner erſten Schüler gewefen. Dem
Geifte bes Srifters guwider wurden die Biſchoͤffe
groffer Staͤdte, groffe Herren, Garften und Monar⸗
n. Ouch fahrt Hr. R. fort zu zeigen, baßein Chriſt
ein Baterland um deflo mehr liebe, je weniger feiss
fonderer Eigennutz ihn beberrfchet. Mit Rede
aber merkt er an, daß freylich der Chriſt nicht nur
ein-Römer, ein Gpartaner, fondern ein Weltbuͤr⸗
er, ein Menfchenfreund iff, und daß die Unbangigs
eit and Vaterland zu Rom und Sparta viele Unge⸗
rechtigfeiten verurfacht bat. Hr. R. glaubt audy
nicht, daß bie Chriſten fic) fo geduldig der Syranney
‚unterwerfen wurden. Er giebt nicht zu, daß dee
hriſt fic) dem Unrechte, das ibm wider die Gefege
und Bertrage gefdhiebet, fo wehrlos ergebe: da zus
mal die Freybeit der Weg zur Tugend, und die Sys
nney die Etifterin bed Balers fey. Moc weniger
alt er den Chriften für unfähig feinem Gaterlande
shaft zu dienen. (Hier hatte er aus den deuts
en und brittifchen Acmeen leuchtende Beyfpiele -
führen Ednnen). IL. Eine Prüfung der vier foges
nannten glücklichen Zeitläufen (beauz Siecles ) des Hen.
». Voltaire, nemlich der Zeiten des Pericles, Aus
GUTS, Leo des X. und Ludwig bes XIV. Hier if
wohl ein Misverſtand. Voltaire fegt die Schönheit
FR _ Ddddd 3 dies
774 Bbtingifhe Angeigen
dDiefer Zeiten in die vor ——* Yufmunterun dee
Känfte und ſchoͤnen Willenfchaften: Ronftan in die
- Maffe der Stückfeligkeit der Menfdyen : bepde ars
Recht. Die vom V. geruͤhmten Zeiten waren Feieges
rif und unrubig, und die 34 Beit, nach H
KR. Begrif, war unter dem Adrian, und zumal unter
dem ältern Antonin, deffen zwanzig Jahre die seiche
en an allgemeiner Gluctfeligteit gewefen feyn
bm entfabrt G. 121 ein vielleicht unrichtiger
ante. Mur die Democratic, fa nel ee, —5—
die Beſchuͤtzer eines Staates, ihren
verdoppelt. Wir kennen viele wuͤrkliche ——
tien, und beneiden ihre Ruhe, ihre —2— — und
ſelbſt ihren Much nicht. Ludwig der ae —
bier cin ja charfes Urtheif, und Hr. R
Gri, was diefer König wohl würde zur Mntwort ers
—— haben, wenn er, wie neulich mit den i⸗
geftheben, fid die Befenntniffe, und die
Sider er Proteftanten bdtte vorlegen laffen. Hr
bemerft auch richtig wider den Hrn. v. Voltaire, dag
die legtern in Frankreich Feine Sremdlinge, und eben
fowol bie Kinder des Haufes geweſen, als die Ras
tholifden. Ul. Eine Preißfärift er eine zu Bern
ausgefegte Frage, von den Mitteln ein Volk auß
feinem Verderben zu zieben. Hr. R. erkennt einen.
Grad eines umnverbefferlichen Verderbens, und
andern, ber ſich noch heilen laßt. Gr muntert bk
im letztern Falle befindlichen Staaten, auch bie befs
petifchen — im ei u — fe es el
Seit iff. Errätb an, tren auf;
Körper durch Are reißfpiele zu heel, ben
Brahe durchs Lächerliche zu dberwinden, durch wobt |
angebrachte Belobvungen und Gutheiſſungen von Seis
ten hi — — r jur Een Cm
muntern, u 3
Cafar und Brutus.
Wars
96. Seid den 11. Angull 7764. 775
Gewait des A
pales. 17. Bogen In Detav
nal, von wel
Sibi Racriche ehe,
geäufferten
Seren gung fchon fo bekannt, ba
ier nicht wicberbolen bürfen.
olden Beſchaffenheit HR, baf es 2* viele mie dem
sem IciB, das emtbebrltähe von bem unent
abzufondern, gran wir nichtd außzufegen, bi
bart bat und weniger gefi
Mian merket Vateintege Driginal ju —5— und da
ef cin Auszug ſeyn fol, haͤtte der V. wohl noch mehr
eibeit gebabt, der Ratur der beutfchen —* ju
den welche ot fo vecgefen worden, daß ed ci einen
er eile
lehren | übe den Alpen, an dat, Pr Italien:
wt. ran wird Dicks ——— Ördiaen;
mate Abſicht dieſer Arbeit zu erreichen. ‘ahs
4
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Ser dei dritte, Band de ie ai
Einen, u | 2 —— K.Je cade —
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Leipzig.
In der Dyki iF blu eee
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Ein Nachdruck der befannten } ig: Be
fleinere und Hoßtfelere eranlat, ur ears ie
bald fo viel als dic in vier Bander in
mit Vlgnetten gegiere koſtet.
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noth ber Getler ite ae te britte —38*
— en oth
Or. GER che 977
Gittingifde Anzeigen
on
gelebrten Saden
unter dee Aufſicht
der König, Geſellſchaft Der Wiſſeuſchaften
97. Stuͤck. |
Den 13. Auguſt 1764
oͤrſter Gat verlegt: Theopb. Coriffoph. Harlefai
IntroduGio in hiftoriam lingux Latinz,. 11 Bos
gen in Octav. Der Here Verfaffer bat blog
ein Buch liefern wollen, welthes man bey Vor⸗
fefungen zum Grunde legen, und durch defer
Hilfe man feinen Zuhörern das gue Bekanntſchaft
mit den alten Schriftſtellern Nothwendige n
Rann. Nach biefer Abſicht iſt es allein gu beurtheilen.
Er hat ſich dahero der noͤthigen Kürze befliſſen, weis
che ber mündliche Vortrag erfegen muß. Cine
g machen die Profegomena, in welchen von dem
ugen und ber Bortreflichkeit der alten Schriftſteller:
von den allgemeinen Sammlungen der Gefchichtfchreis
ber, der Rebdner u. ſ. w. von den beiten und vorzigs
fichffen Ausgaben und von den verfchiedenen Arten
Die Gefchidte der Lateinifchen ee einzutheilen
banbelt wird. Der Hr. 3. ſelbſt Hat die bekannte
Ent ilung in infantiam, iuventutem, virilem xtatem,
tem tam vegetam quam inertem bepbehal
and iff in 7 Capiteln von den älteften Zeiten Rom
an bis auf das sote Jahrhundert nach Chriſti Gebuct
i aaa Ei [gender erbobe be
778 —«-— Getingifche Areigen
* wich bis die Zeit, wenn bie Schriftſteller
werden ¢ Sebtadu uaatesite q
galt Mi pica folget tin Beriekdnig ibrer Sa
eitet eine Anzeige der alteften und
bens ve ips — auf dieſe folgt eis
barakterd und endlich
Bern ang Sat nl ag * a bites de
serung e *3 er in en dieſer oder
wid. Der Bert
n "der Borrede (el, t daß er in 1 Beftimmung der Ze
bere beet isa — und
Beart ‘tung ber Pocten bed Ore Lin A
man u Rath
teu noe der Br. 4 c$, von welchen w
verfäh feiner
ott
Sud
: wenn alt ein
et gate ae
en au alten riſtſtellern AU ’ ’
nd welches igene Eharakter fey, 4
a che 1 e Wilfenfchaft
ut om jebem ein Begeif |
Brad, un ide un bey "mandem die Luft comets .
werden, biefe vortrefliche Schriften gang zu leſen.
dis primarii de Originibus et do Ä
islarerise circa fara A * Vuger
ibellus finguleris, auf 174 Geiten in gr. 98°. Diele
di in allem Setradt
tol * 1 pie 8 gewiß
97. Seid. den 13. Augufl 1764. 779
Publici werth iff. Es iff bekannt, bof die Un
Die Rechte ihrer Könige in geiftlichen Sachen aus eis
ner Dewilligungsbulle P. Splveſters IL und dem dare
innen übertragenen Apoſtoliſchen Geſandſchaftsamt
mit groffem Eifer herguleiten pflegen. Diefe Mei⸗
nung vertheidigte. der Hr B. auch vor einigen Jabs
ten in einem eignen Werf de jure patronatus m
vielem Nachdrüuk und aus diplomatifigen Gründen,
Befonders fuchte er die Gylveffrinifthe Bulle gegen
Die zu retten, welche fie für unaͤcht und untergeſcho⸗
ben ausgeben. Er war aber zu eben der Zeit ſchon
äberzeugt, daß er die wahren Quellen bes Kirchen»
Sraatss Rechts feines Vaterlandes nicht angegeben
babe, ald welche vielmehr in den geifllichen Verord⸗
nungen und Gefezen ber apoftolifthen Könige ſelbſt
enthalten find, und erkannte, daß denenfelben zufolge
» vielmehr die Dberlandsherrlihe Gewalt, nicht aber
Die Paͤbſtliche Conceßion zum Grund der Königlichen
Macht in geiftlichen Sachen anzunehmen fey. ‘Dens
obngeachtet machte er fein Buch bekannt, weil er die
Dentungsart berjenigen nicht billigt, welche glauben;
man mäffe eine gemeine eingewurzelte Meinung, ohne
auf ihre Vertheidigungsgründe zu feben, fogle ch wie
derfegen und auszurotten ſuchen, fonbern es für m
fer bale, der Welt erſt gu zeigen, auf weiche Teile
ein gemeiner Irthum Ponce. vertbeibigt werben,
Gein Werk wurde unterfchiedenem Beyfall aufs
genommen, hauptfählich war ein gewiffer aeiftlicher
HOrden fehr unzufrieden darüber. Die Liebe. zur
Wahrheit bewog ibn indeffen, in dem gegenwärtigen
Berk gerade das Gegentheil feiner ehemaligen
in der nemlichen Lehrart vorzutragen und dabey die
Kiechengefeze der Ungariſchen Könige vom zehnden
Jahrhundert an bis auf die neuern gu Grund
an legen, um nunmebro auch gu zeigen, wie die Krons
rechte eigentlich müßten au et werden. ne
deffert ſcheinen die iingare pur wenig Dank fir i
ecee2 9
olen anpteagen
aa he wid une
m — Es kommt der
welche ton ee nem Einer wm, pe Salyer,
catholiſche gart -wirb dadurch —
deinesweges Dem ao Diebe des m ——
indem ſchon ſeit den wer *
ſeze — ſind, Hs —* i eig von 3
— die — 7
97. Seb den.13. Auguſt 1764. 7B
nifche Kirche. Hier findet der Hr. G. alfo den Ur⸗
rung, der geifilichen pecagebenben Gewalt der apo⸗
oliſchen Könige. Diefer wichtige Gag erbelet aug
der gar gu groffen Aehnlichkeit der Decreten der Uns
gariſchen Könige, beſonders Stephand, mit den Gas
yitularien der fraͤnkiſchen Könige. Die veranflaltete
abnliche Reichstage, die Art bie Gefege zu geben und
bekannt zu machen, und bie genaue Uebereinſtimmu
dev Verordnungen felbft fezt dieſes auſſer
fel. Ber hat tcp geither wohl vorftellen finnen, daß
das erfie und rue Capitel bes jireoten Buchs der
Decreten des H. Stephans von Wort zu Wort der
fechfte und fiebende Canon des Concilii zu Maynz vows
847 fey? Denenjenigen Gazen der Kirchen : Vers
ammlungen, die eine bürgerliche Berbindlichteit be>
ommen hatten, legt Stephan I. den Rahmen welt⸗
Sicher Gefeze bey. Die Könige beziehen ftch in ihren
Berordnungen namentlich auf ihre tönigliche Mache
und Würde und gefoiee: der Einwilligung bed Pab⸗
un
Man zeg die überflüßige Kirchengüther ein, und
machte fo gar Berorbnungen mit ausdritlidem Wis
obnverbinblicher Rath. Nun folgt das Verzeihnif
der geiftlichen Gefege Stephanus I.
gig von dem Römifchen Stuhl der Urfprung dies
fer geiftlichen aefe ebenden Macht war, fo frey unb
sinuntermwürfig ift He auch nachher beflandig ausge⸗
übe worden. Die ächten Kirchengefeze K. Andreas I.
Haben fich verlohren, und zeigt ber Hr. Berf. Daß die
Sammlung, die man ihm zuzuſchreiben pflegt, eine
bloffe Erdichtung des Bonfinius iff. Die hier anges
führte Decrete K. Ladislaus betreffen meiſtens die
Vrieſter⸗Ehe, aus welchen man deutläch ſiehet, ba
sian auf den Reichstdgen die Ausfprüche der Pdofte
und der Goncilien unter tas ſpnseſchrautt geandern
un e e
Sbaungiſche Amelgen
cd n — nur, in ſo ferne es der Nuzen
und en Wohl bes Reichs erlaubte, ein —
Anſehen gegeben Habe. Die Verordnungen K. Colo⸗
manns, dev unter andern viele geiſtliche Guͤther a
joa, und Andreas I. der den Geiſtlichen den
ten Berichtöftand verftattete , find binlänaliche Dee
weife der uneingefchrankten gefezgebenden Gewale der
Ungarifchen Könige im zwölften und —* ehnten Jahr⸗
hundert Und aus dem vierzehnten fuͤhrt der ie
Gefeje 8: Ludewigs L. und feiner Tochter Maria -
Die hin und wieder den Geiftlichen und Cloftern ge
ebene päbftliche Freybeitsbullen find als willführ-
lich anzufeben und. fönnen die Eronrechte nicht **
ſchraͤnken. Unter den nachfolgenden Koͤnigen, deren
ple et it geiftliden Sachen bäufiger find,
bat Matthias Corvinus fich befonders hervor gerban
und die geiftliche Gerichtbarkeit gegen denpa Hiebert .
Stuhl zu behaupten gefucht. Im Jahr 1519 mufte
Stephan Werbög fe Befehl Ulabistai 11. fein at
tripartitum juris. confuetudinarii ia ihn
beinfelben die Rechte, Gejege und Gewohnheiten bes
Reichs in Ordnung zu bringen. «Der Hr B. —*
aber ſehr gegen die Unvollkommenheit dieſes Werkes,
ba TET Sag dem m pabft u viel Rechte einräumt
theils ber geifllichen Gewalt: der
lin nen Könige, die. SIR eine fire
eingeführte Sewohnheit grünes, "nicht erwaͤhnen
—— ——
d macht ſie . V. erläutert:
felbe aus der Borrede re: m
he , die i 1526 ber
garn aligenomunen ai es ia Rb
97. Che dew ie me me '
apud
der Beneficien reser die Stände ihrem König cin als
gemeine Patronatrecht bey, wobey abft Fels
nesiweges die Beftätigung, fondern Glos die Confes
cration zugeflanden wird; ertennen feine Gewalt, die
abgefommene Kirchengüter wieder berzuftellen und
betrachten ihn ale orbentlichen Richter in Sereitigs
en über die —— — und zwar nach dem
ſpruch K. Matthi iminis ejus offi
do, nicht aber aus einer ——e it des Vabſts,
wie buch die Gefeze 8. Morimil. Ll. erwiefen wird,
Den Gregorianifhen Calender nahmen unter Rus
bolpb I Il. die ‚Stände durchaus auf feines andern als
ihres Könige Befehl an. Die Annaten, deren Urs
forung albier der Hr. 3. unter der Regierung Carl
Roberts, der überhaupt gegen den Pab Kine Cros
3 viel vergab, ums ae 1300 findet, iff der Rös
miſche Gtubl in keinem Reich weniger befugt, zu fors
bern, ale in Ungarn. Die Seiftlihkeit war ebes
mablé und noch nach dem Tribentinifchen Concilio
verbunden, Ve ee Sricgebiente zu thun, bis
1602 der 8 be aufbob und in eine
Geldbepfteuer Fee Bey diefer Gelegenheit
erath der Hr. Verf. auf eine febr patriotifche Aus⸗
a weifung über das Ungarifche Kriegsweſen, wos
Durch er die RT der Geiftlichen aufjumuns
tern ſucht Ohne des Hrn. Verf. Bud vom Königl.
Patronatredt, auf 7. er ſich in dieſem Werk
auch oft ezieher, “und die daſelbſt aufgeführte Demeife
d bends mit dD genwärti
if man nicht ims —* die obrbett der —— nen
984 Goͤtt. An. 97. Stüc den 13. Aug. 1764
Saͤze u beurtheilen. Auſſerdem aber wird ein
eder unpart eyifiber Lefer an — die Gruͤnd⸗
ichkeit des Vortrags, die tiefe Einſicht in das Unga⸗
riſche —*8 von der ri die — ire ee
egies ee Die
N gegen ben Rom
a wits “ine i nen © des gelobten * bey
Spit in d i einem feiner Briefe ax
en Cardinal obra un perfuafum pror-
fas eft Vngaris, fum ficem in corum regnum
nihil juris habere, —— — oe in eis ingene-
Je faniorem, certas Sylveftri Papae literas dedi, cu-
boque ut aliquo paéto in publicam cfferantur hıcem,
Exiftimabam vulgandas efle, quafi fi — effent re-
— verum fine ſcitu — non {um auſu⸗ viel ift
emi, Tacofer, bet der pele ee im 2 sa " fie
hen Vngar, 1 p. 256,
—— oe t gemadit bet fagt auboritlic, er bas
ovicg befommen, welcher ——
or ——
rt ae, Feines
Sn Waly RA 225
Goͤttingiſche Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Auflicht
- Der Königl, Gefellichafe der Wiſſenſchaften
98. Std. |
Den 16. Auguſt 1764.
London.
earslep bat 1763 in gr. 8° gebruckt: Obferva-
i arölen Dak art Be we difectes of human body
8 taken from the disfeGions of morbid bodies,
Der Berfaffer D. Gam. Cisffy hat rheils im St, Stes
banshofpital zu Dublin, und theild im Gt. Georges
rantenbaufe zu London eine Anzahl Reichen erdfnet:
bie Sefchichte deffen, was man verändert gefunden,
mit ber Theorie gufammen gehalten, und alfo zur Ente
deckung der Urfache der Krankheit und des Todes ana
ewandt. Alle dergleichen Bader find nüglich, wenn
fe mit Fleiß und Aufrichtigkeit gemacht find, und
die fe enwartigen Wahrnehmungen find unter den
n Ichern. u verfchiebenen Hauptwunden hat Hr.
E. die Schwachheit, die Lähmung, den Schlummer,
und andere dergleichen Sufalle auf den Ausguß einer.
Materie uber die dickere Hirnbaut folgen gefeben.
Gr ertennt, daß die dike Hienhaut weder Gefühl
‚noch bey ihren Berlegungen Zufalle erwecke.
Gig der Braune Hat er in Dem Knopfe der Lufte
roͤhre, und einem Anfchmellen feiner Innern Haut ge⸗
Sr fun⸗
786 Gittingifde. Anzeigen
nde, Verfchiebene erfüchtige Haben die Bruſt
Lt Wafer, und andere oe bes Herz, die
Lunge und bas Bruftfell mit Lappen gufammengebas
denen Schleimes überzogen gehabt. de ber Seber
bat er Geſchwuͤre, und in der Gallenblafe Steinchen
efunden. Nach dem Darmgrimmen war der dicke
Darn, bei Anfan a daé Ende vee bdnnern —*
rů eten. In den Harnwegen hat er ie⸗
dene Srantheites gefeben, und über berfelden Ur⸗
ſprung Schlüffe gezogen. Iſt 192 Geiten flarf.
D. Facob Lind hat im 3.1763 lin groß Octav auf
19 Seiten abdructen laflen: Two papers on fevers
and infeGion. Diefe zwey Abhan lunges find zu
Edimburg in der —— tr a dortigen auf die
Arsneys und bie Naturwiffenfdafe fi legenden Ges
fellfchaft abgelefen worden. Sie dinten und voll gus
cer aus der Erfabrung entftandener Anmerkungen,
aber nicht in der Ordnung gefchrieben gu feyn, durch
welde die Wahrheiten id fulber unterftägen. Mebers
Haupt banbelt Hr: &. von den anftectenden Fiebern,
umal auf den Schiffen und in groffen Krankenhaͤu⸗
ern. In den Schiffen hat man bas Kerterfieber, die
leden, und unter den franzöfifchen Sriegsgefanges
Fr gar Pinar et abs ben aafan, ie in den
eiften gefeben, fo daß Damals Die Krankheit weni
minder ald bie Deft war. Won der gelben Krank
beit gbie Hr. 2. gwar nur felten gi en hat), giebt
er und einen ganz andern Begrif als die americanifchen
Schriftſteller. Sie find gelb, weil bas Blut mit einem
elben dicken Leder überzogen iff. Auch der Stublgang,
r Harn und alles andere wird gelb; felbft die Jau⸗
Oe der Blafen, bie man mit befonderm Sugen giebt.
8 brechen auch Fleden aus. Hr. 2. giebt wie Hr.
Pringle und Hurham in gefährlichen Fiebern flars
ende Arzneyen, und ingbefondere Kampfer oft mb Ä
Anes in.
8. Stüd den 16. Anguſt 7764: 987
einer Gewichte der noch ray
ae Citronenfafe — nt ferme, heile
ie pr id elfieber. Keine Bioere otte iff jemals gefunder
m. en, Kr des Admiral Hawlkes flegreiche Flotte,
ie im 3. 1759 in der See e perum firich oft obne Daf is
20
Diefes Glick föreibt 6 ary F vielen
Die Ruhr “if et —— und fe
immer werben a te aad ik *
— die alten Scife die sur Seefahrt a
n ben Häfen gehalten, und "ale eine Abla⸗
bung ay die Schiffe angefehen werden, die man in
den Dod bringt Sate u teint en ift der Raw
und bas Feuer ent, un — » ba
a flartes Qanonerifener den ‘Rrie %
geroefen iff. Das Feuer mit Schwefel in Sinnen
ie man wohl zuſchließt, befrept fle von dem anftes
@enden Dunfte ber Kinderpoden. Hr. =
aud die ee Saf Cofcarilla Rinde. Man bat
gece, d bc (ben ben Bi * Ei st 23384
ra bet toe ssoubluny — ge
Geruch der rats.
‘fam ‘a fon. und * es die 338 Kun
Dict Bere nee die nehmliche ia
y88 +“ Sletinghihe: Anjlgin
tt zu mebtmatei se In ben beiffen Lander vets
—— ehe bie Aderläffe n wohl oe
Alafenpflafl 7— ue felbft bas Aucckfilber juin A
bren. Warme Wafferbäbungen auf die Beine find
apd wenn mit — — Pulſe die Sinnen ver⸗
irrt find. In den fevers (Fiebern aber von ber re,
die anf den Siler am gereöbnlichften find) giebt
man mit Nugen Gpießalas, Kampfer, ——
wurze und dergleichen Sin eben efen Fiebern iff
der Puls manehmal fury vor dem Raph Sin:
kende Tauche aus den Blafer iff £ BOT Kt Schar:
bock iff das Blut oft ſpeckicht; diefer Speck if das
Hebrichte im Blut, das durch eine befondere Krank⸗
a teichter abgefondert wird. Das gelbe te
Bu — —3 * Ge ie *
van ert,
ur der | pabarticpers
fie es nicht auf alle Perfonen , bie
x Rn ze
Wien. — F J an FE
Y" Ephemerides aftronouticae anni billesti-176y:0d mes
sid, Vindobonenfem iuffu Auguftoruts calculls: definitee
2-Masimiliano Hel e S, 1. Aftroneme «aefareo regio
nn. — bey Trattnern een a u
mmen, als
3 Kal Ans —* Ded
fe e 3 — Fr - 3 el une
Grunde esha 2 The it dieſes Berke zu ates
gen der von beitändiger Branchbarkeic th. Er bes
bs aus verfihiedenen Tafeln, und andern Nachrich⸗
ten und Abbandtungen. Detateichen find bes Herrn
de la Caille Verzeichniß der Firikerne fuͤr den Anfang
or. 5-barbie * —— —8
oppelma nun s
aben beyarfügt; ———— nad —
98. Stück den 16. Anguft 1764. 789
be des Thermometers und Barometers und verſchie⸗
Dene andere gu richtigerer Yusubung der Aftronomie
ehörige Tafeln befonder$ des Hrn. de la Caille.
Dem rn. P. Hell ift vorzüglich Die 198 m. f. ©. bes
findliche Methode eigen aus ben nfterungen der
iterstrabanten den Unterfchich derfangen au finden.
efanntermaffen gibt bier die Berfihichenheit ber ern
söhre Unrichtigkeiten. Zu derfelben Bermeidung gibt
Hr.B. H. Goridriften, bavon folgendes Dag wefentlide
u: Man bediene fich nur der heyden innerften Jupit
trabanten, und beitanbdig einerley Fernrohres,
vollfommen ibrigens auch ſolches ſeyn mag. Damit
aber miffen an einem Orte zum mwenigflen 30 bis
40 Beobachtungen und an dem andern die Äbereinftim»
menden angeffellt feyn, wozu ein Fernrohr von ans
derer Gute mag ſeyn gebraudt worden. Unter ben
Beobachtungen miffen obngefabr fo viel Cintritte
als Austritte feyn. Daß nur die Beobachtungen ges
wählt werden müffen, die ſowohl in Abficht der Heiv
terfcit Der Luft als des Grandes des Jupiters gut ges
ſchaͤtzt werben, verſteht fid fo. Nun nimmt Hr. YP. H.
ein Mittel aus allen den Unterſchieden des Mittags
Die bie Eintritte für fich geben, und auch cing aus dems,
welche die Hustritte fur fic geben, und zwifchen beyden
Mitteln wieder eins, wodurch man feinen groͤſſern
Kedler ale etwa 106. ausgefest ſeyn, ja wobl folde
ngewifbeit bis auf 2 oder 3 6. vermindern wird.
Koͤmmt der Unterfehied des Mittags aus den Eintrits
een fo groß als aus den Austritten, fo find gleich
gute Fernrdpre gebraucht worden. Geben die Eins
tritte einen geringern Unterſchied als Die Austritte,
fo bat der meftliche Beobachter ein beſſeres Fernrobe
ebabt, und umgefebrt, wer nabmlich das beffere
Bermebr bat der fiebt die Eintritte fpäter und die
ustritte eber. Der Unterfchieb diefer. beyden Uns
eerfchiede bes Mittags, giebt alfo die-doppelte Wire
Ä Site 3 ung
0Ebeiegiche Malaga .n
tung tet. rye bale And ge haenban MAR
ı arden, a 4 mit "ice ——
carte" deg mi aad ati wiftben 9 —— = —
wo bey 14. ven eet acheaage der aus jedem
Bare ber leitete Unterfhied vo * dem nach cee
gefundenen mittlern, nie über 5 ©. ab=
© giebt er auch ms — man die
—— die es
| se koͤnne. elle bate
tungen. Des Stn. 9 ingre vom Dur. ber Ges
u m — en des Ubed —
e zu Tobolſta an fe, zweener
34* des Durchganges der Benu zu Grandmont
und Frinquebar. Dergleichen, und
von ki — bes Hr N mu n auf dem
Vorgebuͤrge der — —— Hrn.
planar in nr die Becbahtungen br Bez
nus in der Sonne mit einander vergl
und die Sormenparallare darand bergeleiter wird; -
vor Anmerkungen darüber. Noch Wieden 2
ngen von Berfinfterungen, und :
Beo chtungen des Rometen 1762.
die ihren Werth in den Biblio efen der Sternfuns
digen beſtaͤndig behaupten avi der Seeenun
Sn heut: Reales polig els
98. Stic den 16. Auguſt 1764. 791
Lin at fi verfallen
ser feine mebigeinnte Arge wider die Art Ma er.
= peng unglaubl hm Anmerkungen oe die wahre
der hier gerübmten Manner, über die ne
* pee Peinfeelienbe Lishecle bes
— e tief einfreſſende t deg
die —*2** Diacht und die Un⸗
malte ded ſtrieges, über Die tiefen Side dee
Römer, aber diegroffe Nothwendigkeit auch das Aeuſ⸗
Liddy chip: beyzubebalten, gefallen uns. His
und wieder gerath ber‘ erf. auf etwas parabore Gage.
Alſo will er beweifen, Eraffus fey nicht geibig gernes
fen, . er oye sets fan ag Di F *
will nicht eingeſtehen, daß man ichter
a = eg : Gedant bie Gin te der —
ehen hat er freye Gedanken. iſt den Verthe
ern der it genei At yes aber die tefe Bose
it und ieberträchti eit bes erftern Caͤſars nicht
enug einzuſehen: hin und wieder hat er wider die
der Geſchichte angeſtoſſen. Lacedaͤmonien
©. 88 LT an ee ‚auch iff das viers
ite otien eben fein Vaterland der Weichs
icbfeit gewefen. Des Hannibals — * er
nicht genug ein. Wenn dieſer — die roͤmiſchen
Gefangenen gern loslaſſen, Rom aber ſie —
nehmen wolte, wer war von beyden der Graufame?
and bat Hannibal weit mehrere Giege als die drep
nnten Schlachten erhalten, und feine Sefichte
babe m wie nur von feindlichen Ihm fehlte
ed an Rriegbgerätbe und Mitteln, Städte e zu belas
gern, wud was die Daupurfache, warum -
792 Goͤtt. Anz. 98. Stuͤck den 16. Ang, 1764.
bie Römer nicht begwingen fonnte. T. Quintus Flee
minius iff febr unricytig, es foll beiffen 1. Quintius
Flamininus, Wie fan man nicht wiflen, daß fein Roͤ⸗
mer Situs und Quintus zugleich heiffen tonnte: Der
Conful Publius iff cine undienlihe Rachabmung der
pan Publius wird feinen Geichleches - Names
gehabt
Braunſchweig.
Bepde, Dittons vortrefliches Buch von der Wahr⸗
it der chriſtlichen Religion aus der Auferſte⸗
ung Jeſu Chriſti an ſich, und deſſen deutſche Ueber⸗
ezung, die wir dem Hrn. Conſiſtorialraht Goetten
u danken haben, find mit einem fo groſen Bepfall
bekannt, daß wir cine unveraͤnderte Yuflage derſel⸗
ben hier anzuzeigen, vor — halten wuͤrden.
Allein dieſesmal mäÄffen wir der in ber vorigen Meſſe
in der GSchröderifchen Buchhandlung egebenen
_ fünften Stuflage Erwebnung thun, um unfere Lefer
gu warnen, fle weber vor verbeffert, noch vor vers
mebret, noch vor verändert zu halten. Da vielleicht
einige nicht allein Durch Die auf dem Titel gebrauchte
mepdeutige Ausdruͤcke; fondern auch und noch mehe
urch die eigenmächtig vorgenommene Veränderung
der Unterfcprift der Vorrede, durch welche mit Beys
behaltung ded Tages den 24. Marz die Jahrzabl 1749
in 1764. verwandelt worden, zu diefer falfchen Vor⸗
ftellung fonten verleitet werben, zumal wenn die auf
dem Titelblatt unveranderte, nunmehro unrichtige
Anzeige der Aemter bes Hen. ER. nicht beachtet
werden folte, fo muffen wir melben, daß ber Hr..
Eonfiftorialraht G. weder an diefem neuen Abdrul
einen Antbeil genommen; noc vielmeniger ibn
mit Verbefferungen;. oder Vermebrungen verfeben,
durch welche diefe von der vierten Auflage fi
unserfcheiden Fönte,
an Ga CRD 793
Soͤttingiſche Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der
der Königl, Gefeehaft der Wiſeuſchaften
99. Stud. Eu
Den 18. Auguſt 1764. a
Wien.
Gg: ert Ratal Joſeph Pallucci bat in den letztern
t
Jahren « verfibiebene Heine Schriften bey Trans
nern abdrucken paffen die und zu Handen
fommen find. Die a itefte iff Methodus cur
Giftulae lacrymalis, die fchon im J. 1762 auf 120 Dctavs
feicen mit den Rupferplatten gedructt iff. Herr Pals
ci hat hauptfachlich bie Werteuge ber abunbarye
ney gu verbeffern fid befliffen, auch biefe letztern
chriften gehören gu eben Liefem Smee. Ex bes
fori on bie Gange der ‚Ihranen, und zeigt Das
ey, die —28 aß über die befannten
drchen mehrere Suellen ihren Caft in den
nenſack fuͤhren moͤgen. Er bemerkt, daß dieſer of
gen in Cale —— un in re ‚Etanbe
ie Dunne verſtopfen febr fa
Diefer Schleim kan einen —— — if.
und ift eben was man mebrenth<ils für Eiter
Rey der Art diefe Uchel zu heilen iF He D.
lider. Das gewhhnlice Durckbohren und der eins
Pfropfes ‚haben en aud unter der aut
bed geſchickten sores : nicht gerathen wok
4588
2 Gberingiſche Anzeigen
fap - am die a kine Ste be en
nd mit Recht
br aia gelben als die Teiftigern, oie
d mit vieler ——— erfunden,
usb nn neue Probe der BefchisklichFeit unfers Hrn.
offers. Er bringt vermittelit einer fehr feinen
gäldenen Röhre in einen Thranenpunct einen gildes
ir — ee und saan * Sy — Wis
ch eine geſchickte
Benes pe — ER bie Biere in —
unter Pomme.
Drat heraus, und bie Y an Inne Stelle ei dae
feine gäldene Gaite dur beybe Defnumgen
es, deren bey Stoffe de er mit — en
ki Vermittelſt dieſer Gaite t er
durch den Thraͤnengang ine Heinen Meiffel ang
zufammengebreheten Pee in ben
pranentes : 5 nacht been Wei Befinden
ari r, belegt ihn auch, too eö not Kl nag mit 3 Bue
altern, a auf diefe Weife bat er viele Thranene
ein geheilt. Im ſchweren Fallen bringt er oben
auch, aber — einen Einfchnitt, —* robe, und
dann eine Röhre, an diefer einen Drat, und an bier
em eine Saite, vermittelſt berfelben aber eihen
eiffel in die Rafe, und — auf dieſe Wei
fo gar die Beinfaͤule. Er hat unter der Augen
he v. Swieten verfihiedene Kranke geheilt En die
Ieinen — und Blätter des Knochens find mit
Meiffel herausgekommen. Wenn eine gr re
Sile in Dad Bein gefreffen iff, muß man dfnen
Bas nebmliche vornehmen, aber die — mit *
abenem Linnen ausfuͤllen. Die nfbeit if ie
ten febr gemein. Am Ende findet man eine
lich anſcheinende Eur eines Geſchwuͤres in einer Speis
cheldruͤſe durch die Schierlingpillen.
Die zweyte Schrift des Herrn Ballneei — von
einem neuen ee dim Semarftecen, u nd heiße
99. Ne 28, Auguſt 2764. yor
ure <@areGiat. Herr
urchfchneiden ber Doribaxt
ay * ‚und Rabe 8 babe Sfters bed Zived
An das gewohnte Ferdi vben nod,
da in. naenifien Gallen dieſes — und bod
Heraushebden bes Staares feinen Vorzug bat, fo bat
Dazu Hr. P. einige neue — den.
erſte iff ein Scalpell, dad zuaͤuſſerſt in eine lanzen⸗
förmige Nabel auge. Shit dieſer Durchbebrt mas
die Hornhaut, und bes Meffers Rücken ſchneidet *
auf. Rach dieſem has er ein anders Werkzeug, und
war von ber Art der biftouri cache er a
B-e8 auch in eine Radel ausgeht, "bie in die Horns
aut dringt, und hernach mit einem Beraustreteuben
chneidenden Blatte dicfelbe meiteg eröfnet. Die Eins
faffung bes Staares oͤfnet er mit einer ite inich⸗
ten kurzen Gabel. Er verſichert ſonſt, da ches
ted Gr. ‘Some Duechfdoneidei bie groffe ek fe am
ferbals niemald. I 64 Octavfeiten ſtark mie ei eke
ner Rupferplatte.
"Die bri if ae -- atque tuts narium curs
tee au iten er beſchrie⸗
ben 1: Berkieuge vor neun Sabren erfunden, aber
sehe lieh iff eine guerft einfa⸗
und hernach eiblaufende poe Roͤhren
80 te Dale. In tiefen jmeven achen ‘fink,
giney · Silberdraͤte; dien eine Schlinge —A
man um den Schleimpfropf anbringt, bie Röhre hers
nad) böber Ginanf FR ‚ auf biefe Weife Die. ins
ehger macht, wid auffer ber Nafe er den a
ben, die man zuiamnıen dreht, so che ale
igt. Hr. P. iff ant diefe Weife glücklich zu
gegoneen, und. ergabit zuletzt den beilfamen hopes
—— bey einem Bruſtkrebſe, als der das
ven ausgefallen iff, obwohl man frevlich den Tod
des a Kranken nicht hindern koͤmen.
Gss as 2 Die
Ä de coe Our —2 der Seana |
t ast Peben geod nt) | "ete Rob
- nn 1
99. Stik den 18. Auguſt 17764 97
wohl den obern Schmite in die Ble fe, als Dad Duro
cen Dern Qe fia — in Dim nob
! ein anbaltendes Fir⸗
Bey folgen iſt· und fine Kranten ° nicht, wie
efelden, dent kalten unterm
Er rüpmt bad mie Sarſaparille Hi
—— are a — — alive
nige andere ſeiner 4
gie dard ben: Om,» Gc RE zZ 6 re
rete gy _
and iffrtub Sabre 76 aa anf 196
rim. gedruckt: {Re x voyages Gits en
theosagne par-ordre du_Roi cour Wdewveren la gran
deus du degrés. db
rapörk A ia geographie
&2 P.sfirononde.pae’Mr,; fied de Fhusy. ’ kn eigene.
an die Academie abgeftatteten Berichte. findet ma:
Bad Wefentliche dieſes Werkes, in welchem bloß eine:
Kftorifche Nachrich r im $2762 und 1762 vow:
dent Berfaffes And tichlanb gethauer Reifen vare:
wobey in der That von der Natur⸗
—— —
wenig’, UND RIS Scnwmy.
Bat, t, foment. Birke eine ‚allgemeine Mam uth gu geben.
Dear. auffet den Gaigverien ge Hallein, und der Art:
wie enon fie durchfabrt,: finder man davon faft nichts,
wohl aber banfige Erinnerungen deg. guten bin und;
Wieder gerofienen:Ewpfahgts der in, der: That gegen
emen: Zrcinden unwarbefferlich:if, indem die dent⸗
ſchen Fuͤrſten die: Cutwerfung einer heuen: Fake
vor Dexttfchlund ; einer: von cinens SenhesHeransen,
Zrembs 'nicht’Seiche zügeflanbener. 5; Auf alle
Weiſe, und mit eigenen groffen often ;Rkei
babe. Die Abſi ce ya ie je, * von wre ane
anat, und gegen traßburg gebt, bi
Se 2 1, verfehlte»
wozu Hr. €. im
—* te * *
988 3 würde
“yi 314 yan Whi? sat: n
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sug fi biel m io deutlich und
eine soll anbine 4
un die art und Weife, wie die Urfachen der Ges
ten, Key
made bef “oer
ansich von en berg Dat. — die er a sp wi wich
tig bale. Er glaubt Mu ——
ibe und auch Diem murm —
wegung der Därme © babes “ihm die Herren ane
und Caldani in —* Hunden gezeigt. § der
Druck der groffen Schlagader den plat nach dem
Effen nicht bemürfe, nimmt er mit dem Heren von
Haller an. Bey dem Reiter, dag er fehr a npreifet,
ift ev —7 und raͤth ‘anc bes Hrn. DD Nuds
maljes bélyernes Pferd an. Eben fo gänftig iff er
iffabet, und rechnet derfelben die vielen ofe
ne "einige andere Leibedübung altwerdende venetianis
ſche Rathsherren zu; glaubt auch mit dem blaffes
Kutfenfabren nicht geringe Uebel gehoben zu haben.
Der Schlamm in den venetianifchen Fogune inte
gwar, fagt er, aber diefer Geſtank koͤmmt eben nicht
von einer Faulung ber. Er bat in den Tabellen vers
foiebener Epriftfleller nden, daß im October
Luft feichter ift als im mber, und im Des
comber wiederum nod ſchwerer wird. Dider
Soo Goͤtt. An: oi Seach den 18. Ange 1764.
Verwahrungen des Grn 6, Galler ſchreibt ex ihm mp
der. einige Meinungen des Boerhaave zu, die in deng
practifchen Theile der Vorlefungen fliehen, weras
der Herausgeber feinen Antheil bat. Ex gedente des
gu Feltri gewöhnlichen Schlittenfahreng, in welchem
man mit einem Krauenzimmer auf bem Scheoſe ei:
nen fteilen Berg berunter fahrt, and dabep geſchwind
marm wird, obne daß diefe Bewegung jemanden
fhade. Bey den Speifen iſt er wicht ſehr firenge;
er misbilligt ſelbſt die Bermifhung der Speifensicht.
Er erwiegt die Schadlichfeit gemiffer Gpeifen, and
iebt einige gefährliche Folgen ber Schwamme, und
264 der unſchaͤdlichen an, wenn fie nicht recht zube⸗
reitet find. Er bat Bas die Anfirengung ber
Kräfte bemerkt, die bey gewirlen Gefahren jo beſon⸗
dere Würkungen hat; wie die ploglicbe Erbolung
ber zum Zliehen nörbigen Kräfte in fenten + die Der
Gicht unterworfen tind. Die Gefabrlichkeit des
Herbftes ift, auch nad dem Hen. Pujati,, feit der
Kenntniß der Zieberrinde fehr vermindert, - = ..
Bey Giovanelli find noch im J. 1762 gedruckts
de nonnullis plautis, quz pro venenatis habeutur, ob»
fervationes. ct experimenta, a Petro Rofli Florenti ine
ſtituta. Es find Erfahrungen, die an lebendiges
Thieren gemacht worden find. Die Hunde haben,
mie wir auch in andern Gallen finden, gar viele
Gifte aus dem —— ohne Schaden vertra⸗
gen, wie ben Saft des drepblaättrichten Firnisbau⸗
mes (Toxicodendron), den Saft des Nachtſchattens,
der Belladonna und des Schirlings. Diefer legsere
bat bey den Kranfen, wo ihn 8 R. gebraucht, we⸗
der gutes noch boͤſes gethan. Die Wicke, die man
Ervum heißt, toͤdtet zwar das Federvieh, blog aber
durchs Anigpenelien der Körner im Rropfe. Iſt
Seiten in Quart (fart.
gn eae
Goͤttingiſche Anzeigen
Don .
gelehrten Sachen
| unter Der Aufficht
der Königl, Gefellichaft der Wiſſenſchaften
100, Stüd,
Den 20. Auguſt 1764.
| Öttingen.
ey Band der Elementorum PhyGologie
Heren von Haller, Herrn zu Goumoens
le Jur und Eclagnens, iff guLaufanne in dies
fem Fabre auf 638 Geiten abgedruckt, und nunmebr
im Verlage der ropearapbiftben Geſellſchaft in Bern.
Diefer Band enthält einen Theil der Eingeweide, bie
ur Verdauung der Speifen bienen. Das XVIII. Buch
handel vom Kauen und Schlingen. Bey der Frage
t das Gelenke bes untern Sinnbactens mit dem
obern, iff der Hr. Verfaffer von Rau's Meinun
und glaubt dazu diene vornemlich der ausgefchwei
ügel des Gchlafbeines, und nicht die ganz Meine
rube hinter demfelben. Er befchreibt die eds
—— ann Bead tne iumat ben ent ps
muſtel: dann die Zaͤhne, und zumal ihre
and Nerven: ferner den Mund, NA Wangen, bie
Lippen und ihre Mufteln. Bey den Gpeichels
brifen and Gangen iff er umſtaͤndlich, zumal bes
ſchreibt er den fleinen Gang ber an die eEhenonifche
grängenben Drüfe, an bie Berfebiebenbetten ber une
nge, ſowol Der laugen, Die IN
6bbb B
bass
802 Gbttingiſche Anzeigen
Whartonifhen fich öfnen, als der verfhiebenen Rey
hen Eürzerer Röhrchen, die den Speichel an der Geite
der Zunge ausleeren. Der zwiſchen den Schneides
zäbnen fich im Gerippe öfnende Gang führt in der
ganzen Yeiche nicht ald ein Schlagäderchen von dem
Rachen in die Naſenhoͤle. Allerdings fließt der Spei⸗
chel auch ohne Eſſensluſt, und auf zerkautes Holz
rbey. Der Gaumen ( Pharynx> mit feinen Muſtelũu
olgt biernaͤchſt. Der Hr. v. H. erkennt keinen wah⸗
ren Cephalopharyngaeus, noch Salpingopharyngaeus.
Das Seblingen folgt bierauf, und endlich der
Schlund, und zumal auch feine zahlreichen Gefiffe.
Das XIX. Bad handelt vom Magen. Der Hr. B.
alt fid) bey der Vergleichung mit den Magen. der
biere, und auch anderswo, bey den Fleinen am un⸗
tern Magenmunde anbangenden Därmen etwas auf,
befchreibt auch den Magen der Vogel aufs neue, und
rechnet feine Diufteln etwas anderft. Won der Lage
Denft er etwas anders als Winflow und. die neuern.
Schon im lebendigen Menfcyen, und ohne Anfüllung
des Magens, drebt fich derfelbe mit Dem untern Megs
bogen mehr nach vornen. Das britte gellichte Weſen
des Magens iſt noch wenig bekannt. Vom Safte des
Magens hat der Hr. v H. befondere Wahrnehmun⸗
gen, dic der jüngere Hr. Raſt in Lion in Maulejeln
und Schaafen gemacht hat. Diefer Gaft iff vors
nemlich fchleimiche und feifenbaftig, mit einem Hans
ge zur laugenhaften Natur. Die GSchlagabern find
umitändlich gezeigt. Bey den Warffergefäffen ges
denkt der Ar. Gerfaffer der Biumilchen fogenannten
Milchgefaffe des Magens, und unterfucht Die Dunſt⸗
loͤcher deffelben, die feine Mändungen von Adern find.
Bom Hunger und Durite folgt ein eigener Abſchnitt,
mit vielen Bepfpielen lang ohne Gpeife lebender
Menfchen, und einigen Defnungen verbungerter Pers
fonen. Von den Speifen und dem Getranke finder
man
J
100. Sth den 20, Auguſt 1764. og
man einen eigenen Abfchnitt. Der Hr v. H. bale dew
Menſchen zwar für fahig, allerley Nahrung zu ges
nieffen, doch fo, daß ibm die Speifen aus dem Kram»
terreiche natärticher find. Auch fiebt er die Datteln
für die erite Gpcife des Menfhen. Geſchlechts an,
Das Zleifih mag aus Noth, und vielleicht aus Ras
che, ywerft genoſſen worden fepn, und giebt mehr
Kräfte, aber faulichte Säfte. Bom Calje, Gewuͤr⸗
ze, und Zubereiten der Speiſen iſt alles kurz. Dew
Brandtewein halt der Berfaffer fur ſehr ſchaͤdlich,
und merft wider den Hippotrate? an, daß die reines
ften Waffer gar nicht frieren. Die Daumg zu bes
greifen, fängt der Dr. v. Haller bey demjenigen an,
was im lebendigen Menſchen dabey vorgeht: dens’
Drucke des Zwerchfelles, der Bauchmuſteln, und
Des Magens felber. Bey dem letztern gebt er gang.
behutſam zu Werke, und zeigt zuerit, daß der Mas.
gen reigbar fey; hernach, daß er ſich wuͤrklich gus’
fammen ziehe, dann dag er gänzlich feine Holigkeit
audleere, und endlich, Daß diefes in gewiffen Vögeln’
mit einer ungemeinen Kraft, im Menfchen aber ga
gelinde zugebe. Hierauf folget Lie Ordnung, nach’
welder der Magen ſich verengert. Er fängt gwar
uberbaupe oben an, und treibt die Speifen zum uns:
tern Munde heraus. Aber es wechfelt doch mir dies
fer Bewegung eine Zeit lang eine Bewegung vom un⸗
gern Munde zum obern ab. Das Brechen iff ume:
ftandlich miterfucht, und der Antheil auseinander:
gefebt, den an demfelben der Magen, die Bauchmu⸗
fteln und dad Zwerchfell haben. Die Warme, ber’
Speichel, der Schleiin, die Galle, der Magenfaft,
felbft bie Nervengeifter erfcheinen der Ordnung nad:
und nach den Urſachen bie würElichess Folgen berfels
ben, die Ermweichung, die Auflöfung der Theile, das
Auszichen des Gaftes: dann bas Gauerwerden, das
Gabren und Faulen, und endlich der Antheil, ben
os Ä Hbbhh 2 eine
* Gletingifche Anjeigen
—
an den Urfachen an ber — baler
uche werben bie Haute befchrieben, bie 18 zu
zeugen der fernern —— gehoͤren, wie
eed , bie Bander ber Eingerveide, die vers
ba Gelrifes die f
edenen Nese, und bas Gekroͤſe fame Theis
Das Bauchfell wird aus des Hrn. Se ener -
Arbeit, verglichen mit der Dou (affifchen , be cries
ie und bey den Bandern ve chiedenes vermebrt
bem überqueren Gekroͤſe die Befcbichte d bes
fattes von ber Befchreibung des untern ges
bert. Die verfchiebenen —* ind mit Sorgfalt
befchrieben, zumal auch dasjenige, das dem bi |
Darme eigen iſt, und Herr Sieutaud Augefebe ane 1
ge Seit mit bem Hrn. v. H. be
bat durch ben ——— der —
einen
aufgeblafen, und beſchreibt febr viele lub Eee
En ut ie vom Umfange des Bauchfelled nach allen
Sbeilen des Leibes pa ots Das XXI. Bud panes
dem Drilje. pict iff wieder vieled ry ben Thie⸗
= sufammen getragen. Die Beränberlichkeit der
e und Sri, m Menfchen wird ermiefen. Im
nu des Milzes febeint etwas minder Del, mebr
aber Salz; und Maser u fepn, Neben ben Gefaͤſſen
— ro Hr. Verf. nichts an, als das fadichee Gee
ebe, ohne Drüfen, und muthma sil ber al fey
borne) beſtimmt, — ut fuͤr die ow
— erzeug —** XXII, Buch ne ee jur
banter be agen. Gie ift bier etwas an
ders befäriehen, “is es bes Euffacdi Tafeln miger
ben. Die zahlreichen Schlagabern, und der Gpeie
Gelgang find umftandlich ausgefuͤhrt, auch wird
sie Meal der zwifchen den NRöden des Darmes,
ig laufende be Dans Main in welchen fich der
g — und aus — call wird fein
Berpllaif sega Oallengänge verglichen: ime.
100, Stuͤck den 20. Auguhl 1764. gor
XXII. Buche fleht die Gefthidte der Leber und red
Galendlafe: die Rage fe gre Se Gefialt der erfiern, ihre
Theile und Huͤgel: die denn van der
Rabelader unterfucht, ob fie thefte in bie Leber gehe,
z chloſſen, allerdings gebe ſie dergleichen, und
lut gehe gröftentheilß durch das Fleiſch der Les
soe in Die Holader, fo daß der wenigſte Theil durd
den Wereinigungsanal sehe. Bon der
werden zwey Hauptafte FE orb bod fo,
zuweilen zwey Aeſte linkswarts wie
gemahlt Bepmn Baue der Leber nimmt der $e.
v. 9. keine Drüfen an, wohl aber Heine Körner vom
Gewebe bre Gato bil eine halber nga
re
daf die Gall ‘ °
6 ‘bat | in biefee ‘Blak Ecke ra ite. —*
r
leim. Die ehe fyb bay ie i
Bei laufe: im unbe beer
Shir, au In ben ei Hrn: —5*—
in die ¢ en, fa alle diefe Arten
Baues nue uns ein Sie * unterſchieden ſevn.
be nicht, daß im Snenfchen bergleianen
in die Blafe ie ergieffen wie m Ocpfen.
Lisftoffen und Ei ften fo (gen — E Dt
den Ballenfleinen iff der Hr. V. umſtaͤndlich.
Bewegung beftiment er fo, daß von Natur fowel aug
der Seber als aus der Gallen * die aber bp in os
SE as ee wn
Balle vielmehr aus be Der Beet in in bie
sen Hinderniffen Ber Blac m
en Gäringiihe Anyeiges
nd in bab ay ut laufe. Er gute nit, Oct
Galle erzeugt mer Grrednd
gebers 0 pag d Viut in dies |
ot u dem Puen per Lel
‘he ein Theil feiner bod mninbigteit
ungeborn |
Ein emeibe einen
gerliere: nd zumal in hornen Rinde mis
einer mi n Gilfertigtert zur zum Ayerzen eile.
der V rede handelt e Verfaſſer vor den
ehlern feines Det g, das nu ¢ fertig bey ibm
ent, 1 naber ne ey Bande abaebrudt wer
mien EE fatiefl endlich I! mit einem Derzei
€ eit ſeinet anatomiſchen
niſſe, Imre chem ere
und p ogiſchen Ente N kungen anzeigt.
Paris.
Ein never Dichter ı Nahmens ochan de Chaba
‚ bat im ahre v. aufpiele auf die
Bra ehanbubne geliefert 5 dag eine beißt
heureufemeil und IM bey Torry 2 gedruct-
Gs it artisy 4 eich — june is
pent eben gemadits MU x mag dei
v en, {its
cier Lindor
ann fire eine Carat angeſehen dv
dem er DIE Ratuitat, und die Mode au (ferfte treibt.
é aft wren aeevlted, daf die von einer Gaus
ie mit dem
elerin a eirren en dr yinzen a
deut > » woh aufgenommen wor⸗
ſt
100, Städ den 20. Auguſt 1764. 807
man fich fonft vom luxe macht. Er ift Sep ibm
bie Mittel zum Vergnügen, die vom Reichthum
ber Induftrie bewuͤrkt werden. Uber man verſteht
"durch luxe etwas ubermaffiges, das den Stand,
Einkünfte, die Nothwendigkeit, und das Maaß
unftiger Bequemlichkeiten uberfleigt. Nach der
rung ded Ungenannten begreift man wohl, daß
m Pracht vertheidigen wird. Er meint aus ber
orie zu beweifen, nicht der luxe habe die Tapfers
der Bölker und den Flor der Staaten vermindert.
3 Ulterthum der Staaten folget von ihm ſelbſt auf
Reifigkeit, und der Pracht befördert Die Handlung,
Induftrie und die Künfte. Der Verfaſſer pale den
ht fur zutraglih, wenn er die Landesproducte
ehrt. Er vermehrt nothwendig die Handlung -
die Kuͤnſte. Unter einer guten Regierung iſt ev
lich: unter einer fchlimmen fan ex fchadlich wers
Die Entvilkerung der Dörfer will er diefer
sche nicht zufibreiben, vielmehr vermehrt der
erfluß die Mittel fich zu nähren, und folglich die
ratben: doch geftebt er, Daf die Nacheiferung die
gaben allzugroß, und den Privatperfonen gefahrs
macht, auch endlich die Gitten und den Staat
yerbt. Er bemerkt aud, daß der Staat den Une
chied der Stande aufbebt, und die Tugend ere
it, die der. Begierde reich zu werden weichen muß,
‘ gerath endlich ganzlich auf die Ueberzjeugung,
Pracht fey der Ruin der Handlung, der Kunffe,
Gitten und des gemeinen Wefens. Er meint
r Rathe ir fever, und Mittel zu finden, mie diefe
blichen Wuͤrkungen fich vermindern fonnen, und
man den Pracht dem Ctaate nuglidh machen
, und befteht wieder darauf, er fey an fid felber
it böfe.. Er verwirft bas Sardiniſche Gefeg, das
Landleuten verbietet in den Städten ſich nieder⸗
fen. Iſt 77 Seiten art,
Straß
808 Goͤtt. Anz, 100. Stic den 20. Aug. 1764.
Straßburg. |
Wir haben noch pre robfchriften eines jungen
ren Joh. Boͤcklers, aus dem in der Arzneywiſſen⸗
haft befannten Geſchlechte anzuzeigen. In der ere
en befchreibt er — hiſtoriam et ana-
fin fontis Rippolfavientis, noch im J. 1762. Dies
im ——— nicht welt von Freuden⸗
ry Sa —— ite en naeh ben Son g eink
ig Jahren Du nen un i uf ein
ig ‘Sagtnappen für eine Zeit fang, vertroctnet.
r quoll aber im J. 1752 wieder von Ihm felbft aufı
und Hr. 3. bat ihn. chymifch geprüft. Er verhält
fich zum abgezogenen Waffer wie 720 zu 718. Geis
ne natürliche Ralte iſt 49 Grade, folglich um etwas
unter dem gemaffigten. Wenn das an der
die Galsfaure. Da es mit den Galldpfeln fcywary
ites ger
verführte Sauerwaſſer geprüft; es führt faſt die
nemlichen Dinge, wie das Rippolfauer, ein Wun⸗
berfalz, etwas Kochfalz, eine Eifenerde und eine -
ir und glaticte Erde, und Bergdl; dem
n loͤſet es en, Es macht auch wie
en
Sr Gay CRS gop
Gottingifhe Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Auffiche
ber Koͤnigl. Geſellſchaft der Wiffenfhaften —
101. Stüd,
Den 23. Auguſt 1764.
Böttingen.
in Gelehrter, weicher lich anietzt bier aufhält,
und in dev Stalienifchen Litteratur Nan ade
giebt, bat bey Gelegenheit der Roͤmiſchen
nigswahl ein Gedicht verfertiget, welches auf 4 Bos
gen in 4. unter folgendem Titel gebrudt iff: Gli BQ
oema per la gloriofiflima Coronazione di ſua Maefta
iufeppe d’ Auftria Re de’ Romani dal Profcffore San-
feverino di Saumartino P. A. Precettore nelle lettere
Italiane di S. A. R. il Principe Reale di Suezia, e Poeta
di quell Corte. Der Dichter iff eben derfelbige, vow
welchem wit, auffer einigen andern Bebichten, die
talienifthe Ueber egung durch ihren hohen Vers
affer eben fowohl als durch ipren Inhalt berühmten
Kriegskunſt erhalten haben, und von deffen Genie
und audgebreiteter Wiffenfchaft wir der gelehrten
Welt, noch andere nugliche Arbeiten verfprechen
önnen, denen wir mit Verlangen entgegen ſehen.
Der Plan Diefes Gedichts iff folgender: Die Anrede
if an ben erhabenen Gegenfland gerichtet, von wels
er die Gelegenbeit zu Dichten genommen.
“Bens dem Himmel, og er unter andern, cin ase
sih BIE
gio Goͤttingiſche Anzeigen
r Dirt 8 re welcher mit aufrichtiger Frommig ·
beit ies ¢ Bötter mit Kranjen ſchmuͤckt, die
er auf einer Wiefe aus wohlriechenden Kräutern oder
bunten Blumen gewunden: Barf ich befürchten, dag
Deiterreich meine eble Papel und den Kranz ver-
achten werde; — ch um das Koͤnigl. Diadem
des Samen, bed perce Römifchen Königes
fommt ein Sag, da meine
Mufe in — chen Toͤnen die fromme Au⸗
a und unfterbliche 3 Therefia befingen wird. - Aber
» gute un Mufe, die du einft den Mantuanifchen Digs
ter begeiftert haft, und jegt den g Romer ( Mes
taftafio) belebſt, regiere bu meinen Klug —” u.f w.
Aeneas langet an den Cumanifchen ia an: er bits
tet die Sibylle, ibm behuͤlflich zu fen, ben ebrinies
digen Schatten feines Vaters wieder zu feben: denn
Anchifes fey ihm im Traum erfihienen, und babe
ibm felbff zu diefem Verlangen ermuntert. Die Si⸗
bylle wird feine Wegveeiferin, und fle bringen beyde
den unterirrdifchen Göttern ein foms
men an den Schlund der Hölle: er faben fie in
Bunfler Wohnung die bittern Shränen den ——
und die beſtaͤndigen Gefaͤhrtinnen der Gottloſen
raͤchenden Gewiſſensbiſſe, die Peſt, das mit
Stimme klagende Alter, die grauſame Furcht, den
rben Sanger, das —— Elend, die Arbeit,
a8 Schrecken, und den tauben Sod. Gite fahen
neben der alae der ge Furien den Krieg mit grime
migen Augen leben; darneben flechtete die mit ete
nem eifern Mantel bewafnete Uneinigkeit mit bluti⸗
gr Klauen iby mit Schlangen durchwundenes Haar
Reid a vie kalte ———— bielten Rath, die
bat anu allen, welche unterdeffer im Himmel
die mörderifchen Waffen diefer Ruchlofen zu las
= pflegt den Ale de Die zu Saget Gib * *
er der en zu en.
ker enead unter cinen Ulmenbanm beh Gige ber
101, Seif den 23. Auguſt 1764. ay
wahren Träume, nieder, und fehlief ein. “ Go tle
beym Anfang des blühenden Aprils, oder an dem
Mittage eines Gommertages, cine Wolke Bienen
ein fchöned Baumgen oder eine der prachtigiten Blue
men einzunehmen pflegt, eben alfe erfüllten bie Träus
me den Srojanifhen Held mit ihren Vorſtellungen.
Bey der Wiederkunft der Sibylle erzählt er ihr feine -
Fraume, welches eine allegorifche Vorbedeutung dei
Römifchen Reiche. vom Anfang deffeloen bis auf fel
nen Umſturz, die Wicderaufricptung deffelben im
Zeutfchland, und nach andern Rudoiphs von Hasse
und. des Defterreichifchen Haufes Belangung zur
mifchen Rayferwurde enthalt. Aeneas gelangt ends
lic bey feinem Vater Anchifes an, und vom biefens
erhält er die Auslegung des gebabten Traums, wels
che alles enthält, was zum Lobe ded Defterreichés
fen Davfed abjiclet ; picter if iualeich die aoe
wartige ichte, als eine Prophezenung, ein
Aochten ‚_und die gluͤcklichſte Ausficht in das Zufünfs
tige am Schluſſe beygefuͤgt. Aeneas nimmt von An⸗
chiſes Abfchied, und geht zurück. Der Dichter cedet
wieder in feiner Perfon, und fchließt mit folgende
Morten:
— — um Pofteri, o Voi,
che udrete il canto mio, {6 che direte,
Egli prediffe il ver: Voi lo vedrete, . 2
Wir find wor weit entfernt, und einzubilden, daß
fich ein, deutſches Obr zu einem entſcheidenden
Richter uber die Italienifche- Dichtkunſt aufwerfen
fénne. Allein wie glauben doch, daß in einigen Vers
fen auch ſelbſt fremden nicht verborgen fen koͤnne,
wie glücklich der Dichter gewefen, durch den Klang.
Die Befchaffenheit der Sache ſelbſt nachzuahmen, a
in folgenden, von einem von einander ſich gebenbem:
Bi come firide, ſcroſeia, e gia & (chioda | — und:
Easava .ancog asilera Navicella . _ an
Jiiii 2 Sette
S12 2 ___Oöttingifche Anzeigen
Senza guida, Piloto, * fera fella —
— — NÖ fpaventarte
"Non d2e > Averno Ponds mpura e lente.
Yiüsmberg.
Des Zofriedenen II Band iff anf Koſten des Bers
faffers auf ı Atph. 3 Bogen gr. 89 hera ommen.
und enthalt das 27. Stuͤck bis gum 52. “Im 20 iſt
eine Probe moraliſcher Fragen und Anzeigen. DasGe⸗
willen eines Rabuliften it für ein gesiemendes Doms
ceur täglich gu vermietben. . Der Muth eines
ingen Menfchen, der bey einer Öffentlichen Gelegens
eit ein Frauenzimmer, bem er viel Dank ſchuldig
‚ beleidigen tick, ohne fo deffelben —5—
wird vermifft .. . Die Dienftfertigkeit ein
Ranuten guten Freundes if verlohren segamgen’
man fie noch nicht bat ausfündig machen können, fi fo
eit man dem — — piel an alg bie
angung ber eun et bat, naͤhm⸗
Hd 1 Ein Gelebster fuche jemand, der ihm
die grammatitalifcben Fehler bey Derfertinung ſei⸗
ser Difputationen andente ꝛ Im 34. Stück lieſet
man das Leben des Corzegio deffen Bildniß au®
bevgefuͤgt iff. Im 35. Gt iff Voltaͤrens Lebendbes
Koreibung angefangen ne im 48. fortgefegt worden.
. EL enthält viet angenehme Nachrichten von diefem
Dichter und —A ibn mit Geſchmack und Bils
ligkeit. Der Berf. dichtet es fey von einem Juden
aufgeſetzt und 06 folk bedrmegen | in rabbinifcher eib⸗
art abgefaſſt ſeyn. Dieſe ſogenannte Schreibart iſt
die Schreibart dev deutfihen Bibel; ob cine ſolche
Nachahmung ganz unbillig Andaͤchtigen ein Aerger⸗
wif nnd Leuten von Geſchmack eine Thorheit iſt mots
ben wir hier nicht entſcheiden, wir muͤſſen aber ge⸗
Reben, daß fie hier nicht in der Vollkommenheit zu
n iff, wie m andern en —— die
—8 Vanqmahl bat
101. Städ den 23. Auguſt 1764. 81g
ue Teflament verirrt, z. E. als Voltaͤre nah
am, da ftund Cramer vor ibm und dienete ifm.
. St. wird die Gefchichte eines Louisd'or ans _
n. Er batte fein Dafeyn den Goldminen in
u danken. Zu Deutſch bieffe es wohl: den
rgwerfen; die Seamofen die fic um Berg⸗
seniger befümmert baden, weil ihnen die Deut»
a8 Silber fchon gemuͤnzt bringen, mäffen aus
b ihrer Gprade in Dergwerksfaden, dieſes
zebrauchen, dag und nur bey einem fo guten
en Schriftfteller, wie der Hr. B. anftöffig iff,
ey Gpradperderbern find wir es gewohnt.
iedene woblgerathene Gedichte zieren auch dies
ochenblatt. Igendes aus einer Ode an die
ben iff Hrn. gen abgehorgt ohne ihn zu nens
Ne doch bey andern Stücken gefcheben ift.
unfree Schande Quel, Erziehung deutfcher
+ end
pflanzt in ihre Bru Empfindungen der Sus
en
Liebe für das Vaterland
unfern Hermann Lorbeer wand?
bildet ihre jungen Geelen
) ebe fie bas Lafter wahlen.
lan bildet aur den Leib, der Juͤngling fernt
it regen Sang und Gril, in frember Sprache
a en, .
bublen eb er mannbar iff,
‘Agen die er kaum gekäfft,
feinen Hals zu fblauen Sader
Joche weicher Gitten baͤcken.
Aoterdam.
in .
Man. G8 iff cine )
wo Man. ES if Sime Deberfegung des SIR
814 Gbottiogiſche Anzeigen: .:
feben Avis au pee ple durch Hrn. mE der
nunmehr alg Arzt bey der veformirten Diaconie ftebt,
Hr. B. bat aber mehr geliet ert als eine bloffe Ueber⸗
fegung: ev bat sten I mee ee ees
perme tt, verän dert, na
terlandes ¢ —* rn won Gedanten
verbeffert. ben Gallenficbern öfnet er im Une
fange: ben Leib mit einer x Base Crem, Tart, (einer {tara _
n Einnahme). Er beklagt fic) febr über die Ab⸗
neigu ng feiner Landesleute gegen die Klyſtiere, die
dod einen Vorzug vor den innerlich abfubrenden
Mitteln verdienen. Ym Seitenſtiche — ~ Hols
lanber nur ju reichlich zur Über, -
riffener Thiere auf die Haut in barton & antbeis
ten ift eine * nbeit der Hollander,
Sie faulen aufs, Bank e, und können feinen Nus
gen bringen. Man blafet im Halsmeh das Pulver
von weiffem Bitrtol, Alaun und Salmiac in Pie.
n den fcharboctich —* een iff verduͤnnter
Ht ater GSaljaeift P niet ich. Die brandicte Brdan ne
ih of, die Uderlaffe nicht, Am beſten iſt, nach
- einem Brechmittel, dad mit der Rinde abgelochte
Waſſer und etwas Bitriolgeift. Die füffen Arzneyen
find im Schnuppen nicht vecht dienlich. Im Schla>
e ifts ‘out an gg zen und Fuͤſſen alla die
Siber ; icht ( Rheumatismus‘) -
denkt * B. ded ulate es bat aber noch ni
befonders verrichtet. Die Gacte van warmen
genmeel find nicht zu My Das Auffchneiden der
Bi * pga meer — iff, bat
r. B. demmoch mi gefunden bösartigen
Fieber ſtecken allerdings die Wärter an: und =
tragen oft mit Mugen geiftige Arzneyen.
urtbeil wider Die — iſt ungegruͤndet; ſie if
noch immer bie Eraftigfte Atzney, und die geheim⸗
Breichen Fiebermittel haben, doch mehrentheils ibre
* von et In den | inbtoliten ifen koͤnnen
Dabungen — ſper
IP
1
- Or. Sthd den 23. Auguſt 1764. 815
Luft vermehren, und fHadlich feun: das and Delen
beſtehende unguentum mirabile innerlich einzunchs
men, bat Hr. B. noch fchadlider gefunden. Bon
der Bleykolit bat Hr. B. einen Abfchnitt eingericfe.
Nur gefunde und arbeitende Maͤdchen haben in Hole
land ihre Zeiten von 14 und 16 Fabre ber: die maf:
figen Theetrinker rinnen aber erſt im achtzehnten.
Das Schmicdewaffer bat bey den zurückgeblichenen
Reinigungen gut gethan. Nicht allem
bie Dderlaffe zu billigen. Die Berhartungen der
Brüfte bey den Gdugenden werden felten zum Krebfe.
Hus Schwachbeit und dberfliffigem Sheetrinken giebt
es zumeilen Schwierigkeiten im Gchlingen,, den Hr.
3. mit einem Fifcbeine abhilft. Die nenliche Lehre
über das Verrenten ber Mufeln hat Hr. B. gleich-
falls eingeruͤckt.
Daris.
Einigermaffen gebdrt auch zur Gefchichte der Arz
neymiffenfchaft ber Gtreit zwifchen den natürlichen
Erben des berubmten Wundarztes, Franz Gigot de
la Peyronie, und zwifchen den Aemtern der Wunde
ärıte zu Paris und Montpellier, denen diefer Wund⸗
arzt a alle feine groffen Gutber vermact bat.
Zuerſt foche die Schwefler Mad. Fert das Teſtament
vergeblich an. Jetzt erfcheint ihre Tochter Elifabeth,
abgefchiedene Gemablin des Maitre des Requéres Hrn.
Gaunier. €8 iff diefegmal nur um die fogenannter
Amortiffemens der an die apundaryce in todte Sand
vermachten liegenden Gůther. a die Nichte des
Berftorbenen nur die Rugung eines Theils der Mite
tel Kefige, und dennoch an die Königlichen Pachter
dafür 41245 Liv. bat bezablen miffen, fo wurde fie
deswegen an die Wundarzte, ald wabre Erben, zur
Entfchädigung gewiefen, und diefe, bey den unfag-
LIE Bag Beh tr aka a
e wurfli tefer liegen ut
find ; weigern füch ee A Amortifiement ab:
816 Ode. Any ror. Stuͤck den. 23. Ung. 1764,
utragen. Man fagt ihnen in einem vor ung —
n Mémoire sour D. Elifabeth Iflert contre
munautés des Chirurgiens de Paris & de Montpellier
bittere Baprbeiten: Man wirft bem Verſtorbenen
vor, er babe. aus bloſſem Haffe wider die Nerzte die
vom Könige verrocigerten geil und » Poricfungen
geftiftet. Er habe feine S —— aus *86
getrieben; die Wundaͤrzte haben feine I
den belagert, und feine Schwachheit ſich zu Ruge
gemacht, u. ſ. w.
Stockholm.
rmeens fiukhus iff ein Theil eines groffes
ened. der "ber und ohne bag übrige gu Händen gekom⸗
men iff, und defen wir, wegen fe bined nüßlichen its
halts, gedenten wollen, indem er an ſich felbft
vollfommen angefeben werden fan. Es iſt ein
bellenwer€ und siehe die ordentlidfte Anleitung, bie
gazaretter ſamt allen es Theilen und € nriche
tungen unter der genaueſten Be u behalk
ten, fo taf die Unfoften aufs möglichfte gefpart, un
der Feldherr Tag fir > der genauen Racıri
verfichert iff. Die Speifen werden
fcenten Nahrung, —— und sa Go rgcbn
ene haben be des Baorgend Helis gu anderthalb
ur acht M $ Socios seine Suppe. M *
ter bat Fein heil, und parum lebt noch dinner.
Die Pflichten aller gum Lajarete ¢ gehörigen | en
find aufs ‚genaufte ——A— ab Ne
wartung iff nicht vergeffen. e an
den Dberfelbarzt, und von biefem 0a x Generals
adjwtanter.
un Berlin.
rs Filguers W dwirk⸗
lich ns —5 —2* —— a ſei⸗
ne —— ms der gun —5 lieder ab⸗
une vig ag 35
beraudg ausgekommen.
Sr Ge xe 217
Goͤttingiſche Anzeigen
von |
geledrten Sachen
unter der Auffüche
Der Könige, Geſellſchaft der Wiſſenſchaſten
102. Stuͤck. “
Den 25: Auguſt 1764
Nuͤrnberg.
ed Zufriebenen HI, Band aud von 1 lL po
; Bogen geht vom 53 did zum 78 Sride
Schon im vorigen Bande batten die Mufits
bildungen geliefert, wie fühon vorhin des Corr
awd bier bed Micharlangelo, beiten Beben im 67
vorkoͤmmt. Cin Bebiche die Mineralienfammiung
nimmt viel Blätter ein; und iff voll ſchoͤner Gedana
fihlanen fol. Nachtwaͤchter, eine Perfon weicher
filafenbe Lente aufweckt, um ihnen wad gu fagen
fie nicht gu wiffen verlangen, wadende Nachts
diebe aber ungehindert ſtehlen läffe. jeven; a
einer hohen Schule in Wolluft und Mufigang teben,
und jabelich einzeln mehr vergeben alg man nach»
pepends in Be nt und Kindern zu
mere
Pathe id gets
ge⸗
thaben
pn Aha Ba. enh er fie Bein he ha m Derm
ſchet, und mepnet man finne beym Matt ſtatt
ebor fefend swor, (Die. gründlichen Erinnerungen. bie
unfer Hr. —55 — nite por gemacht *
———
chen, als rober
bier nicht En — —— fehler:
(
102. Sti den 25. Auguſt1764. 91d
gemäß iff, vertheidig 8 Reifebefchreibung
gene —* ba die mm —— Ihnen —*
hen pflegen, gegen den Sebel des wertheimifthen
Bibel berſetzers.
NVaney. |
Ser. Ri Buchoz, der zugleich Advocat and Arse
n Rancy ift, ein Schwiegerföhn des von und anges
Flore D. Marquets, bat ein groffed Werk ubers
ommen, Das faft im Geſchmacke ˖ der Erhardifchen
e Detaußgeben,
mie ed denn aus den zwey erften gfau lich if , die
meint er, wie viele andere, fein' Vaterland bringe
enugfame Heilkräuter für feine Einwohner hervor.
in Ruhm, den wir geffatten werden, wenn dag
nordliche Europa Rbabarbar, Fieberrinde und Sims
met wird getragen haben. - giebt einen Beinen.
| Beprif des Baucs ber Kräuter, wobey er verfichert,.
Ruyſch habe Sn e Art und Beife binterlaffen, bie
Gefaͤſſe der —Pflanien einzufprigen. Er verfichert
gleichfalls, Hr. Harrif habe von Grund aus von ber
nahrenden Kraft des Wafers gehandelt. Bey der
felben annimmt, den Dief nif geefideen fol
og.
| den tes ee fer
»
$20 Goͤttingiſche Anzeigen
—— Shea — * At. giebt ox
ber t eine Weife an mit weiffen und ſchwarzen,
angten und Erummen Noten Ren Be PulSidlag ie
sen ite Bnterfrbieben auszubrücen; und der natirlia
ee Puls ftelle, nach unferm Hrn. Verfaffer, einen
Menuet vor, der fehr a tebe —F Die⸗
r Menuet ſoll, nach dem Hrn. B. ſechtig Schläge
an der Minutes in den Kindern go, im Fieber 100,
und in febr flarten söbtlichen Fiebern endlich
Schlaͤge Bepde Probſchriften ſind Fran nf iſch
und Latein. Diefer erffe Band hat 303 Octav citer.
Der zweyte koͤmmt näher zur Sache, und ent
dic Befchreibungen, mehrentheils auch die —8*
nungen verſchiedener purgivender Gewadfe: denn bie
alapa, der Ricinus, der Carthamus, fommen
ier nals Lothringiſche Gewachfe vor, weil man fie iz
ärten erzielt. Die Seichnungen find auf die Koſten
werfciedence Gönner mahlerifch, und nach der Naz -
tur, aber flüchtig geſtochen. Faſt alles in diefem
Buche if— zufammen getragen. Bir zweifeln, daß
Die roth be Rießmur, im den Rogelifchen Geburgen
fe. Und die Bepnamen find fehr unrichtig.
Fe Nieß « Schampanier Germ. fieht für die ges
wöhnliche weiffe Nießwurz. Der purgierende Flads
iſt gewiß nicht auf der ſechszehnten Platte vorgeftellt ;
Kine Blatter find minder zahlreich und sundliche.
Unter den abführenden Mitteln fucht inan gewiß den
Fraubenbyacinth nicht, auch nicht ble Woffer - Role,
den Tinus, und die Pfirfche, deren Wartung bier uns
ſtaͤndlich Befchrieben, und von der ˖ Stadt Mes ges
t wird, daß man von dort ous taufende von
Stämmen nach Deurfchland verfihide. Bey den
Rofen folgte Hr. B. dem Hrs. Herrmann, und mache
ein Sefonderd Gapitel von. den Bifamrofen. Die
Wolfsmilch has eine Kranke in einer halben Stunde
hingerichtet. Das Xylofteum pyremaicum fiheint,
aus aubern Zeichen, der gemeine rothe Chamaecexaſua
102. Gthed den 25. Anguft 1764. gor
n ſeyn. Ginem feiner Gönner, dem Hrn. Pariſot,
bir Hr B..die folgende Lobrede: Sed jam non eft, ad
patres migravit, qualis InG@us. Iſt 359 6. ſtark.
Noch im J. 1763. difputirte Herr Matthäus Collin
de — Fra his —— ; and feine
Probſchrift iff bey Trattnern 85 Geiten abges
drut. Der week if Durchgebends, wider den Hem
de Haen zu zeigen, dag das Friefel ohne einige bis
Bige Mittel, von dem Triebe der Natur ſelbſt, wie
Die Pocken und das Scharlachfieber, herausgetrieber,
und mebrentheild fein Ausbruch mit einem guten Er⸗
folge begleitet, folglich critifch fey: alfe nicht alg dis
ne Frucht einer übel angeratbenen bigigen Cur anges
feben werden fonne. Hr. C. erinnert dabey, daß
viele Derter den Sriefel nicht kennen, worunter ev
Venedig, Rom, Napoli, Paris, Epanien, Luxen⸗
burg und Holland rechnet, und bey dem letztern ans
merkt, daß ibre Sprouw mwürklich ein Frieſel, und
blog an den Hals befonders eingefchrantt fey, wels
ees er durch eine eigene Geſchichte beweifet, wo der
Ausbruch durch die Haut die Blafen im Halle ges
heilt hat. Er führt Geſchichte aus verſchiedenen
Krankenhaͤuſern, und ſelbſt aus dem Haenifchen an,
in welchen der Frieſel theils obne erhigende Pa
neyen durchgebrochen,, und theils critifch und beils
fam gervefen ift. Die Aebnlichkeit der Natur ſcheint
würflidy zu beweifen, baß der Friefel, wie die Mas
ken und Kinderpocen, ein eigener, und in feiner Ars
itfamer Ausſchlag iff. Er erfobert eben deswegen
jun Sftern herzſtaͤrkende und das Gift austreibende
rzneyen, ben Rampfer, bie Blafenpflafter,, und vers
wirft das Abkühlen, auch die aufiere Kalte.
lze bat im J. 1763 gedruckt: Examen Chee
—— Der ‘ie Acidulae wate ved en, rok
die, Der Verfaffer, ein Schüler, des Hrn. Prof.
Kkt rs Grane
Blttingiije eigen ©
gt gin Bata Udes «€ * —— ne
ro Det ziemlich buh yu Wien wird,
Es iff cin. Ganerbrunn der Berl, f oc md
* Haut ſammlet, die wiede me etna
—* A ee bem Parmuf at
t dem Biolenfyrupe la
—
Es braufet rit den Shineraffäuren ind
Bodenfas, der mit dem aufgelöfeten Sil
ficht, ift * Mit den Ballapfeln — 758
ſchwarzen Gab, und überzieht ſich mit einem ehe
ſchwange. t der Ochſenblut⸗ Lauge giebt es
blaues. geraucht I Bt es ein Jou |
miſche, worinn eine Erbe iff, die fic nicht verkal⸗
Es iſt alſo in dieſem ein fe ptt
faugenbaftes Wefen, und etwas weniges vor
Er einer VERGFAReN Erde, und € —
aure.
rad “jverdun. r
Neulich bat Herr Felice theils beſonders ab edruckt.
anid thells i * feine Monatfihrift Eitratto — |
gift, Epiftclag'L. M. A, Caldaui, (bed nunin
oberften — der Theorie zu Padua,) ad A. Hal
und A. Halleri ad nuperinn Serip tum Roberti Why |
' Apologiam, Go klein ye Schreiben bes
bani ift, fe wichtig iff ed auch. Hr. Whyte be
_ einem juerfichehecyen Sriumyph: dem Hrn. v
vorgeworfen, er babe niemals ‘einen feiner Ber
Beantworten koͤnnen. Diefer Betveif ift, ein“
rer Schmerz unterdrückt einen Meinen:
Froſch, dein man denRopf abfehneidet, an bee Bi
matt foe oes reizet, wird in feine”
a guatius Werf. Bey intent
. 302, Shed den 25. Auguſt 1764. 923
denen Entfernungen weiter unten abgefihnitten, und
algdann gereiget. Zuweilen wurde das ganze Thier
von biefer Wunde auf einmal über und über ſteif und
krampficht, und alédann Eonnte ein neuer Reig die
Muſteln nicht in Bewegung bringen. Anberemale
aber war bie Steifigkeit Heiney, und aldbann ent»
unden von einem neuen Reige ngen. Zuwei⸗
* waren | nur ba ee ri fie ator nur *
tern Beine ſteif. Der Whytt rfolg, fo o
ft blos der anphten Harte der
Muftelg, und nicht der Empfindung uzufchreiben.
Des Hen. v. Halles VBertheidigung gie auf Hrn.
ft feblbefs. Er ehut dem Hrn. v. 6. offenbar *
'
$44 Sit Mili ioe ERDE Wy; 1764.
- dornebmifte in dieſem Werke find 43
polniſcher Herr auf italiani ‘DOR ’
tinopel gebracht haben, der Herausgeber aber aus:
der Urkunde verbeffert baben foll. Zwiſchen dieſe
Briefe bar eben derfelbe eine aus gemeinen Quellen’
zufammen getragene Gefcbichte Des Rayfers beyge⸗
ligt, der nicht Mahomet (Mubammed) geheiffen
bat. Die Briefe entbalten nebſt vielen unnörhigem
Zärtlichfeiten der Gultanen, und einer epifodifthem
Liebe des Fürften Max mit der fhönen Sophronyma,
Doch einige Nachrichten von den perdi pmeeften Schlach-
sen und Belagerungen, in welchen Dieser a
Krieger felbft den Befehl geführt hat. Er laͤgt doch
der Klugbeit und Tapferleit-der Perfer Gerechtigkeit:
riderfabren, und ift fonft in der ae
nicht unwiſſend, die von dem natürlichen Berberbers
cae a Sanaa Sp
' e eigene Fr
bie Erkaͤuflichteit und - bey "Melle: ::3.-
2 ce #0, ‚ze 825
Soͤttingiſche Anzeigen
von
gelehrten Sachen
| unter dee Auffiche
der König, Geſellſchaft dee —RR
103. Stuͤck.
Den 27. Auguſt 1764.
Genf.
hae Ort und Nahmen iſt in dieſem Fabre ein
neuer dey ——— kleiner Seriften un⸗
Nahmen Contes de Guillaume Vade abs
gebrudt,. aber augenfcheinlich von ber Feder des oben
benannten Dichters, der gwar in einer lächerlichen
und fi (vigigen Gorrede bie : Sammlung dem _ verftors
benen —— ſche er Opern aufbürden will.
Die Samm ung be ee aus fehr vielen und fehe uns
ter — * Claſſen. 1) Erzaͤblungen, zum Theil
aus dem Englifchen nachgeahmt, von einem andern
und minder reigenden Geſchmacke ald des la Fontaine,
auch bin und wieder mit einigen. cpnifchen Ausdrücken
zermifcht (un éme un peu puante).
Einige davon bite nten ung panic fale und Bohne Reig
u feun, wie Azolan. Die profaifche Fabel des Rus.
and i gwar der Hauptlache nach aus bem Arabie
geborget, fiheint at aber eine Ubficht gu verdecten,
Segrif von der Wirkung der Engel auf uns {4s
Serlicd an machen. Gittlicher ift die Fabel von dem
gam Marquis gemordenen eannot, und dem ebrlis
eek if in feinem geringen St tande gebliebenen Collin.
dere feine vermeinten Fein⸗
de hat * die zu ſeinem Device
926 Göttingifche Ameignn
fle drett ſcheint. Andere hlreiche
Beier dap State, "Das ——
ches, ein in Helvetien äuchlicher Rahmen, den
man den Franzoſen t, und Hr.v.8. von eben
i in ber 3 delice Wahrbeiten.
beiten bringt und theils hi ervi il
phen alle ſchoͤnen — — Nene Ä
am Pope. Alle feine Cricifen — aber *
ich an
Geſchichte vorträ
Im der Geſchichte der Tragddie bekennt et’, daß
Frankreich .die Zrauerfpiele niche: arg Ehre
) j u
103. Stuͤck den 2° Bee Say
und — dem ſich ber oben
von ihm ge bate —— wiberf :.und in ek
ner andern: er die Einmürfe der‘ eiftlichen mis
ber die Schaubühne laͤcherlich, Cund dennoch finden
wir die Comoͤdie in Grantreich, gumal erh Moliere,
fe. laftecbaft daß wir ber Beiklichen erwilles
sicht tadeln koͤnnen). Der Betrug wird faft — al⸗
fen Stricter gerähne, und — ee deri
icherlich gemacht, die — een
Des Jourdains Freund dinkt und — unmäre
biger, als der elende Jourdain, der ſich auf die une
hrſcheinlichſte Weile zum Mamamoudi
| in und ein —— ea nn im verti ane =
Deren eligion und
ur ie m ie Ken der tie
DK ben | Gnd gu allesanbeie Sch er gewefen
alfo die es chen lernen, ane
in ihre heilige Geſchichte ‘eager men GlauseS,
denn im eck die Bücher obs feyn au ———
im Grundterte geſchrieben worden, und weiß er nicht,
daG lange vor dleſer Zeit wohl kein. Menſch mehr dag
alte reine Mofaifche Hebraifche weber zu reden nod
Bi ſchreiben — da ſchon zu des Esdra Zeiten die
ich abgeaces batte. Die Einmurfe wider
en end an bundertmal beantwortet ,, und. dep
Mangel an:Künftiern, die in — —F graben bie
n, au (ich wider di —
an feiner Slorie, das unendlich bewohnte
fol nicht fecbémal bundert taufenb —
beſeſſen haben, ei die 4
wingen ſich würde Anden mas "esi ‘etait ot fat eine ade
—
genennt gelindeſte Ur⸗
Ga, 8, aus —— ein
Ba: - Bheringithe Aceigen
Piederbolung des Sefebes find. ine tse i
Bung des jängften dance wird zu ciney Unklage mis⸗
raucht. Die heifigen anne babar Falfepe Pro⸗
phezeyungen ausgeſtreut. paul ſagt blos, die aͤber⸗
febenden werden bey dieſer in den Himmel
Reigen ‚ bevy: or at en not Rt mb pave
auben iefe Unfunfe nabe fey,:unb prophe⸗
jet felber entfernte. Geſchichte, (wie die von bens
Ebeſtand verwerfenden und an ee lak (eens
Hen Oberbaupte,) die vor diefer Unkunſe Play babes
mußten. “Eine Gefchichte des Moltere, umd die Bes
urtheilung feiner Schriften if angenehm gw fe
Doch viel zu vortheilhaftig. Moliere iff groffentheil
ein Poffenreiffer ;- In-dee wahren Rennen 8 umal der
gugendbaften Menſchen tft er er fremd — eines ſei⸗
er Spiele Fan mit den Confcious- Ja niche eine
mal mit der hecyra bierint ve lien werben
kannte und mablte cihe re fe.» ihe
geben die andern Schriften. acht 358 ©: aus: ©
ab | —— 34
“Ruins of the Palhce of the Emperor Diocletian at Spas
btro in Dalmatia by R Adam F. R. S, F. S;'A. Archite@
to the King and to the Queen, Printed for the Author
3764 Regal Folio. Diefes ungemein praͤ auf
Syoſenen von drey Pfund ——— rufa
te Werk macht. eine neue Erſcheinung im ber. ‘Bade
kunt. Unter fo vielen Reften ber al alten Roͤmiſchen
Gebaͤude, iſt bisher noch kein rhe re Yelvargebins
de Be angetroffen. worden, und man
der Gröfe, Einrichtang, Vertheilun m a atte etal
derfelben fi ch HIo3 aus den Nachricht Befſchrei
Gangen beym Vitruv und andern eine
machen muͤſſen. “Herr Adam iff im Jahr 1757. 1
einigen gefchictten Zeichnern ausdruͤcklich in der Abe
‚ficht nach Gpolatro - gereifer, um vow den bafelbfk
beſtudlichen des ebemaligen Pallaſtes des
303. Otic? din ay. Anguͤſt 1764. 925
830 Gdbetingiſche Anzeigen -
‘und Einginge
— rc) ot ber. Rordjeitt
evade zu mad eh lium ‘ae
um und: um: u. a bef bon dew
‘ce waren, welche au dew vere — ‘Gli ast
immern fuͤhrten, die zur Wohnung dienten. Zu
beyden Seiten des Periftylium ſtu nden zwey Zempel,
der eine ein Uchteck, bem 3 gebeiligt, 7 bie
Cathedralkirche, der andere ein Vie
hei jeßt dem Täufer Johannes gemei ie Ab⸗
theilung, Beftimmung und Gebraud vex ict
hen ee und Zimmer fan einem Liebbaber. der.
terthimer Unloß gu vielen Unterfuchungen, Bee
chungen und Berichtiguugen Merfhiehenet Melee
über 3343 Gegenſt ande geben; und ein sah ot sp
ber Ion und- befonderd, dev. Baukunſtverſt
muß bier —* viel — ſeine Semen BES zu ey
sveitern find ne erbla ug
eritern enthalten die
Erolatea nee fe fünfte, und. — je le genscipen
Plan des 8: ſowohl nach der gegenwartigen-alg
Spemaligen Yusfi * und. die. bale nay er die cingeluen
Gebaude und. ‚en e ingelnen nad) architeftoni-
ſchen Ausmeſſur Am Ende ſind einige Basre⸗
a ‘iad von Heiner fo availen Mipnglei, enge
ae . Ging | —
Bım anstomifchen Berte von ber —
rt noch cin Sendſchreiben an Gen: leet, wors
n der geſchickte Here Lponnet, das We befom
ders — Peg er — tg fone
gen en Abhen
er Sehnen 55* Kann Bhd if
eS doch bier befonder
—
gedruckt, und wird bent elite
unentgelklich auẽaetheilt.
103. Grid’ den 27. Auguſt 1764, ht
Fe) Einfen, und noch fehieferer Bläfer bedienen, and
bin und ber na
Ha, perminbert fh oe
X * er von den
ird bey den
a6 me ble dange
en dieſes — 8* > ee
Platten angehaͤngt. —— nae ee
gang nebmen, dem safer Die inangevera Nachriche
wer tbeilen, be Senge u be werde wohl fdwerlid die
oe pang esti ies
Deb dnl * hindern ihn da en
melon «Bann cabrer und b fhwerli yx erfetenber
Berit fir die nator der — ee
Ma
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ungen fur lone Einbildungen — **
Venedig. u
ebius i t ei
Heine De Saif Boten leer as mie oa *
Werthes nachholen. Der Titel iff: Diſſertatio ep
folica intorno al ravvivar i ke. Es Sat ihm
— ein in einem ae le, m gefallenes Rind,
Fa gay t tobt und > —— und einen Schaum
vor en in ee, Bo fiber bei
‚uud, nicht ohne einige pe rete Aud
mbar, fälce 9 é. = iden an
t, r
Re mer, —— ———
a ann: Seottiofigieis toe
Felt ve, wel:
; 838 tn 108. —XX 1764
inen, Get ——
fe stufen
ie Ft (0. biek ber ee oe {ar
is Deigbasteit spied
5 ep Bafaglia ın Dean
aE
hpurhort said vga "bo,
"Den 3 Febr. 1763. bie ror Andreas
eine | : Be Vn te ik |
beträchtlich. ., Her nae — ſolte BR. den nei
chen Gran —2— ——
trach spite Ay As |
wicht 55 * en u N unterm
© 13d ie Irrflern berührte um 3.59
x6! die ——98 A rang
auf der le “X, 7' 59" Feng att
von dberfelben fic Um 10. 26/22" war
ny lod.) eine 6 it. war vollfommen rund.
Ge gab. einige Zeichen un es Dunfitreifes, Aus fete
nen mit andern verglichenen Wabrnebmu
Hr. P. die Erde fey der Venus gleich: fie
fünftes weiter von ber, Sonne entfernt, alé 2 ate
laubt, und 1548890 mabl Heiner als die Sonne,
ie ganze Ubpandlung ſcheint febr wicht den
Glasur Berehnung d’ Ulembert ung; der
airauti er |
ters und Saturns anf die Bewegung des € mae
erned , und glaubt ulers —— Bemubu
epi. inh, weil fie min
| —— as Be * gest ·
Oe: We ORE 833
Böttingifche Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter dee Auffiche
der Königl, Gefelifchaft der Wiſſenſchaften
104. Stu.
Den 30. Auguft 1764
Böttingen.
Con Sunind vertheidigte Hr. Cheiftoph Schmidt,
Cf se tHhiſeldeck, aus Nordheim, feine In⸗
—*58 ertation de variis legum poſitivarum
{peciebus, earum interpretatione ct ad faGa occurrene
tha adplicatione auf 30. Geiten., Der Herr Verfaſ⸗
fer trägt blog die algemeine Gage diefer Lehren ver.
Das Programma bierzu bat den Herrn Hofr. Ayree
uct Be Dertafer r und handelt de Confuerudine legem
§ eine eingeführte Gewohnheit ein vors
Fanbened Sefez einſchraͤnken, gar aufheben und ſelbſt
ein gewiffes neues Recht einführen könne, bat feine
völige Richtigkeit, und gründet fich die befannte Eins
theilung in Introduktiv⸗ “it Correftiv : Gewobnbeis
ten bierauf en Der wichtigfte Zweifel, ’ ben man bas
pesen zu machen pflegt, Bat dem L. 2.C. quae fit
nga confuet. genommen. Der Herr Sof. unters
ucht nach feiner gewohnten Grinbdlidteit Die vers
ipiebene Auslegungen deffelben, und zeigt, Conftans
tin miffe Slog von einem nachber gegebenen Geſez,
wodurch eine gewiffe Gewohnheit abgeandert und vers
bothen worden, verftanden werden, keinesweges aber
von einem bereitd vorbandenen Befez, als welches
Rummm alles
$34 Gdttingiſche Anzeigen
allezeit durch eine Dagegen eingeführte Gewohnheit
nach römifchen und teutfehen Se en überwunden
werden kann. Die hierauf folgende Gedanten von
dem Vorzug der Gewohnheitsrechte für den gefchries
benen Geſezen wird man nicht ohne befondered Vers
gnügen lefen. 23. Seiten.
Dreßden.
Daſelbſt IE zu Husgang v. J. abgedrutt worden
Codex legum militarium Saxonicus oder Sammlung
derer mebreften in Chur: SGadfen ergangenen
das Militare betreffenden Wiandaten, Generas
lien, Ordonnanzen, Conventionen, Cartels,
aud theils General: Special: und Decifiv:Ors
dres, nach einer fpfiematifchen Ordnung in gewiſſe
Bücher und unter befondere Fitul eingetheilt und ges
Grade, auch durchgängig mit Summarien und Mar-
ginalien, wie nicht weniger mit boppelten Reals und
Verbal Regifter verfehen von Tobias Benjamin
Hoffmann, Gr. Königl. Hoheit des Kénigl. Prins
zen von Pohlen und Litthbauen und Ehurfl. Durchl.
gu Sachfen beftalten Generalauditeur bey dero Armee;
auf 1380 Seiten s Columnen in Fol. ohne Vorrede und
Verzeichniß des Inhalts, welches 14 Bogen beträgt.
Die Kriegsrechtögelahrepeit in Churſachſen iſt setts
ber noch jehr unbearbeitet gewefen und bedeutet dass
jenige, was Gpate, Lobrin und Burger darinnen
eleiitet haben, überang wenig. Gelbit dem Ldnigie
Fen Geſezbuch des Kriegsrechts, in welchen noch
das mehrefte enthalten iſt, feblet ed ungemein an dev
gehörigen Goltommenheit. Alle Liebhaber der bes
fondern Rechte in Teutſchland werden dafer dem Hrn.
Herausgeber für feine Bemühung, durch Die er bes
fonders neu angebenben Auditeurs bat niglich wer⸗
den wollen, um fo mehr verbunden fepn, da alle in
feiner Sammlung gelieferte Stuͤcke vorbero von dems
General « Kriegsgericht befonders geprüfet und unter
ausdsüflicder hober Genehmigung ebeimen. Son
ium
dicfes ° $e u nenn
Deren inhalt wir uberbaupr
wollen. Das erie trägt Serteiaches
Devers ter
gewidmet. Hier werten wicherum om Pere Brichmiis
sen —— vergelegt. weiche wegen Errutzung
newer .
der alten —
ten und zur Recrrtirung des srtenzischen Broan
durch bie cigene Anwerbung ber .
der babe ju leitfenden Halfe ber Nir seriawes Dirage
keiten von 5 Sat befanet grmade werics
Im —— — max tee
ear tge ries e gu ITesen. oder
nen fremden Srurpen amige Serbung Fr SFURSER,
Evkeslciifung ter Obertics ant Exasbi: Dinassk,
nebſt ten Angelöbniffen uxt Severies ter Generelle
ms fechiten werder die Teiche
836: Ohteingifche Anyeigen
fe find bie Veranflaltungen wegen ber Beförberungen
und der Unciennetat, der Gubordination, der Reals
mentsquartiermeifter, ber Berfertigung | * Monti⸗
rungs- und Equipage⸗Beduͤrfniſſen, ung der
Oberofficiers und der Beurlaubung. Im dritten
kommen die wegen der Verquartierung der Miliz
überhaupt und der Cavallerie und “Infanterie insbes
fondere ergangene Drdonnanzen vor, wobey zugleich
ihr Betragen gegen einander und Ihr Verhalten in
Campements und Cantonirungs = Duartieren vorges
fihrieben wird. Go findet man auch bier die Vers
ordnungen beyfammen, welche den von der Miliz der
bürgerlichen Obrigkeit bey Notbfällen zu leiftendes
Beyftand und die Vermahrung der Gränzen gegen
auswärtige Geuchen betreffen. Das vierte Buch
legt in fünf Abtheilungen alles vor, was von Durchs
maͤrſchen fremder zeuppen und der einheimiſchen Vile
fer Durch fremde Gebiethe, ihrem Berbalten daſelbſt,
im Feld und dem feindlichen Landen, gegen feindliche
Unterthanen und Rriegégefangene, ingleichen von der
Beute, dem SGottesdienf— und den Feldpredigern zu
bemerken iff. Alles, was man in Anfehung der
Krieggerichtbarkeit in erfter und zweyter Inſtanz,
des Verfabrens in Kriegsgerichten und ber Vollftres
Fung des Urtbeild zu-beobachten bat, findet man im
fünften Bud) abgehandelt. Das fechfte trägt uns
verfchiedene Verbrechen und Gericheshandel vor, in
welchen von dem gemeinen Proceß in Kriegsgerich⸗
ten etwas abgemiden wird. Dabin gehören Schuls
den, Che, Schwängerungs, Wusftattungss und Ali⸗
mentationsfachen; agen und Fiſchen; Diebftable
in Campagnen und ofnen Keldlagern; Duelle, Rens
contres, Gelbftentleibungen und Defertion. Das
fiebende Buch enthält Auslieferungsangelegenbeiten.
Hier trift man die Carrels mit der Kayferin Königin,
mit Frankreich, Preußen, Braunfchweig » Lüneburg,
Mapinz, Bamberg, Würzburg und verfchiedenen ans
dern furfllichen und. graflichen Haͤuſern an.
104. Sthd den 30. Anguht 1764. 39
kite Segre chiedene bey der Miliz zur guten
ee ane N en gehörige Beranflalkı en in
Rey, ingleichen daß felbige die Acciſe, Fleifch, Trank
Ropf: und Vermögen:Steuer zu entrichten und alles
fe und bürgerlicher Nahrung fich je enthalten
ug
be. Das neunte Buch ſtellt endlicy alles das vor
en, was von Abgang der Generale, Staabs⸗
ind anderer Dfficiere theild burch Beförderung, Vere
ezung und Abſchied, cheild durch Caffation und den
Bod zu bemerken iff, was bey deren Berlaffenfchaft
4 beobachten und wie es mit ihren nachgelaffenen
ithen und Kindern gebe. ‚Die beobachtete chroe
1logifche Ordnung und das angebangte volftdndi
Regifter befördern dbrigens bie Brauchbarteit Diets
Werks um cin groſſes.
Campen. et
Valkenier find von 1761 bis 63 in drep
ten Prranspefommen: Otia Litteraria ad Ifalam, five
ipicilegia Hiftorico - Critica Nova ct Nov - Antiqua, Sacra
* profana, colleGa et digefta eo animo et ftudio, ut in
Del vertant honorem, Daß 1. und 3 Stüd 11 Bog.
08 zweyte 9 Bogen in 4. Der Herausgeber diefer
Bammlung iff der Herr von Hoven, welcher auch in
ser Borrede meldet, Daß er feat cine neue Ausgabe
8 Tertullian? ad Nationes, und des OGavii bes Mi-
nueii Felicis unter Handen habe, wozu er die Belehrs
en um Beytrage erfuche. Er bat daber auch fic in
veitläuftigere Unterfuchungen verfchiedener Stellen
ing beyden Büchern bier eingelaffen, als ihm died
ven Noten erforderliche Kürze in der Ausgabe fel
rlaubt. Das erfte Stuͤck enthält folgenbe Auffages
') LD. v.H. (Hoven ) Diflertatio de felici Theologi
¢ Jurisprudentiz connubio, ex quo et ecclefiz Refor-
matio orta dt concordia Fratrum unice {peranda. Der
Bat: leitet alle Spaltung, Syranney und Berderbniß
er Rive davon her, daß man aufgehört habe die Theo⸗
Mum mm 3 logie
$38 Gdttingiſche Anzeigen
logie mit der Rechtswiſſenſchaft m verbinden, wie dev
Apoſtel Paulus, welchen er nulli JCtorum (ecunduns
nennt, Sertullianus, Minucius Felix, Athanafius,
Ambrofius, und andere gethan batten: bingegen bäts
een befonders im raten und ısten Sec. die Nechtöges
Ichrten den Theologen den Beg zur Verbefferung
der Kirche gebabnt. ( Heineccius hat gleichfalls eine
Schrift de JCtis reformatz Ecclefiz preiudentibus ges
{orice Er erzable die Rabmen derer, welchen
leſes Verdienft bepzulegen fey, worunter wir auch
den Dante Alighieri antreffen: ob ed und gleich ims
mer noch ſcheint, Daß diejenigen beffer thun, welche,
wie der V. fagt, ineptiflimas nugas Graecorum Latino-
rumque ut thefauros ex orco revocant, alg welche ct»
wan die Werke Jacobi de Paradifo, Guil, Occz, Ri-
chard, Vilerftonii , Nicol. Tudefchi auffuchen und wies
der drucken laffen wollten. Von der Lehre vom Abends
mabl 6.19 fagt er: non e Rhetorica, fed ex doctrina
JCtorum de teftamentis et donationibus effe interpre-
tandam. lind er bat auch mit Anwendung verfchies
bener Gefege aus den Pandecten einen Verſuch ges
macht, von welchen wir unfern Lefern das hauptſaͤch⸗
Sichfte mittheilen wollten, wenn fich aus dem Zufants
menbange etwas berausnebmen lieffe. Der 2.
übrigens verfichert, daß, wie ehemals durch Suriftis
fche Theologen, und Theologifche Turiften Die Reformas
tion bewirkt worden, aljo auch wieder nur von diefer
(ab iisdem unice ) die Bereinigung der Brüder bewerks
ficlliget werden fönne. 2) Ejusdem Refponfio ad V.
Cl. I. I. Plittii Effugia pro libertate Pedobaptilmi in
qua varia loca Tertulliani, ‘Juftini M. Irenzi et Cle-
mentis Alex, explicantur et vindicantur, Die Meinung
Hes Herrn v. Hoven iff befannt, und unfere Lefer koͤn⸗
gen alfo den Gubalt dieſes Auffaged leicht vermuthen.
Aber celebris Don Quichoti caftra batten wir G. 26.
nicht anzutreffen vermuthet. Bon den Abfichten, weis
che er eben daſelbſt einem unferer Mitarbeiter Pi
104. Sth den 30. Yugufl 1764 $39
Gelehrten fhuld glebe, werben diejenigen,
In aus feinen Schriften und fennen,
entheils, ewiß —— fen, und wir fone
iedenes efe Blätter für
itigfeiten bekimmt waren m ——*
ı wir auch Die ganz —— Art zu fiveiten
Serf. welcher er fich bedient, Gratulare ergo tibi de
pnavia,, infcitia aut wut malitis. n.f.w. 3) Ferd. Sto-
11,7. x verücher barante: Paullo dx
r.X 7. r verſtehet darunter: 12533
> S adverlarian, hominem invidum, &c,
em cum co gentis, Judzum. Gr glaube, daf
xi legtere Erklärung erlaube. 4 LD. v. Hoven
fod de fingularibus quibusdau triumphi Romani:
wa varia veterum loca emendantur. Es merbden
iders die Stellen erläutert, welche von den Piers
bandeln, die den Triumphwagen v jogent, und von
ben Jupiter geopferten Ahlen, ) Petri Rut-
lis ConjeGtanea in varios auctores. ice find der
ins in einem Panegyricus, Epartianus und
ving. 6) LD. v. Hoeven Vindiciz quarune
de SCto Cisudiano et pro Socio. 7) Henrici Can-
eteri Epiftola Critica, in qua varia loca Taciti et Are
i tentantur,
m andern Stücke m: ı)LD. ab Haven Theo-
mena Pragmatica. Es ift Diefeß eine tweitere Muse
ie Cherubim gu apparitoribus macht. (Db ders
se a ga ea ea
. ol
dh eingefallen: Jacobi Ayreri hiſtoriſcher Proceflus
Jue
840 Gott. Anz 104. Stüd den 30. Aug. 1764
Juris, in welchem fic Lucifer über Chriffum, dam
um, daß diefer ihm die Holle zerftöhrt, eingenommen,
die Gefangenen daraus erlöfet, und hingegen ihn Lus
cifern gefangen und gebunden babe, befihmehrer 2.
fiebe Herr Hofr. Hommels Litteraturam Juris p. 16g ).
2) A. Civilis Campenfis, I. C. C. de jure commenticio,
ad Paulum ia L. XX. D, de penis, 3) zo. Chriſt.
Struchtmepers Abhandlung vom Zoroaſtre. Seine
Meinung if, ed fey nur ein einziger Zoroaſtres gewe⸗
fen, und diefer habe blos fein Dafepn der Erbichtung
und der Rabel u danken. 4) P. Bondam Epiftola,
Enthält erbefferungen des Juſtinus, Minucius,
und Gedulius.
Es folgt das dritte Stuͤck. 1) Hr. Hoven fabre fort
feine Jurlſtiſche Wiffenfchafe zu zeigen, und diefe Ab⸗
bandlung de feudorum origine divina et antiquiffima,
nec fon de vafallis capitaneis Afiaticis, cum primis He-
tode magno et cenfu tempore Nati Chrifti illius o
acto, ift den vorigen ganz Abnlid. 2) I. Chritt,
Struchtmeyer differt. de cultu folis apud veteres ejusque
caufis, Die Alten hätten die Sonne, fagt der Verf.
nicht für Gott gehalten, fondern wegen der groffen
Gleichbeit, die fie zwifchen Gort und derGonne bemerkt,
diefe Gott genennt: wie fie auch dad Feuer nur
ein Symbolum Deigehalten. Et gebet die Stüde ,
welche in der Sonne zur Bergleichung derfelben mit
Gott Anlaß geben, er befchreibt ibr Licht, Wärme,
Gröffe, gefchwinden Lauf und Schönheit: er glaube,
daß die Abiwechfelung des Tages und der Racht und
der Jabrszeiten vornehmlich das alte und neue Teſta⸗
ment febr gut abbildeten. Es iff wohl nicht zu glau⸗
ben, daß die Heyden bey dem wirklichen abate chen
Dienfte der Sonne an alles das follten gedacht haben,
was Hr. Struchtmeper mit vieler bier ausge⸗
fonnen bat. 3) de terrz motibus et divitiis Laodicez
Phrygiz ad illuftr. Col. II. 2. 3. et Apoc. Ill. 17. obfer-
vatio Ferd, Stofch. 4) ID. ab Hoven Trias Obfer- '
vationum ad Eutropii Breviarium,
— — — — —
"Sot. VER RE et
Bottingifhe Anzeigen
von
gelchrten Sachen
unter der Auffiche
ber Koͤnigl. Gefellfchaft der Wiſſenſchaften
105. Stuͤck.
Den 1. September 1764,
| Goͤttingen. |
gas in Altenburg bat fehr fauber genau
verlegt: Stratonis aliorumque veterum
rum Grecorum Epigrammata nunc primum 9
Chrift, Adolpbo Kloszio edita. 87. Geiten in Octaw
Diefes find Piejenigen fleinern Gedichte, welche bisher
noch qur Vollkommenbeit der Griechifchen Anthologié
efeblt haben. Der erftere, welcher eine Sammlung
felben veranftaltete, war Meleager, welcher ohn⸗
siete im tbe 186. nach Chriſti Geburth lebte.
an ten bili pus Agathias, Conftantinué
Maximus Planudes, und welcher nutte
meh bei a ufügen ie Strato. Es iff font
von diefem nichts Sefannt, ob ¢8 gleich wabsfebein,
Sich wird, daß er im dritten Jahrhundert gclebt Babe.
Man hat feit einiger Zeit fid vornehmlich in Holland
um bie Wette bemühet, die Anthologiam Gracam zu
smebren. Galmafius, Rufter, Bentley, Senfiug
aot Alberti, Leich, ierfon, Rhunken, und Se
D. Keifte baben fi A befonders um biefelbe verdiens
age. Den meiften Dank wuͤrde man dem feel.
Der il haben fchuldig ſepn müffen, wenn er nics
uber biefer Arbeit seen wäre, Die Handſchrif a
$4 Gbeeingiſche Anzeigen
——— Geer Dost —
ibliorhek bekommen, welder fie aus —
ſcen en 2*8— einverleibt morben. Gie #
und pat (e —* — ‘thelld
eini ae f on —— eben, andere ſind bald gg
55 an 2 Ei. gel — rake De
ee les hi eae he vi ten Replern gar — se fee *
ie elen ern €
befferung ded Texts werben von :
den dbnliden Anmerkungen eines ungenannten Be:
febrten, welcher fie Hr,R. mirgetbeilt bat, begleitet. In
er Vorrede werben einigezur Geſchichte —
rece abzielende Nachrichten Dee und vorne
Tich Die Gelehrten ermabnt, die mun i erfreut berauss
gegebenen Elcineen Gedichte in einen Band zu ſammeln
und die Liebhaber der Briechifchen Fitteratur damit yu
befchenken. Die legtern Worte des Hen. Prof. find:
Quisquis es (neque enim continere poflum erum
gefticntis animo et pectore voti honeitiflimi ardentiſſi⸗
inique vocem ) quisquis igitur es, o bone, qui et litte-
rarum Grecarum mir polleas, et aliquid agere cus
i honori, tum omnibus voluptati fit,
hortor, moneo et oro, ut confilium edendz Anthe-
logie Grecz (ulcipias,ftrenucque et fi Mufe tibi adfuerint,
— {pero et precor, feliciter exequaris, Sufcipies nego-
— in quo won ſolum dodtrinam tuam et clegan+
tiam oflendere poteris, fed quod tibi ipfi non exiguam
Voluptatem afferet, omnemque illum laborem (nam non
ego, arduum effe hoc opus, periculofe plenum alex,
somplures tibi difficultates vincendas) gratiflimum red-
det. Quot enim leges carmina, omni melle dulciora!
delectaberis epigrammatibus, quæ ipfe Mul G
och potis ag videantur! Erit vero hee res |
faret hit hhor bi fratiiptealien: ‘pict
1 =4 s zlam:
age — eum ti
105. Btüd den 1. Sept. 1764. %3
siam: nos cette favebimus tux laudi,.et cum om»
bus bonis dodtisque viris ingenio tuo, diligentiz et do»
Gtrinz plaudemus, 8 ift fein Zweifel, daf nide
alle rechtfchaffene Gelebrte eben dieſe G en be»
gen follten.
Paris,
Noch im Fabre 1763 iſt ein in alle Bege Sefonderes
Werk allpicr bey Vincent Herausgetommen. Des
Zitel iff: Familles des plantes par Mr. Adanfon, deg
Verfaffer der Senegallifihen Heifebefchreibung. Des
erfte Theil enthalt une preface hiftorique fur P drät ane
cien & aGuel de la Botanique, & une Théorie de cette
fcience. Eine eigene, Art anders, als die Nation Py
ſchreiben, herrſcht in diefem Bande überall. Hr.
ſchreibt ouvraje, paje, fience, cronolojike, erbe, exe
' Mtanfe, condfance, chanjemant, fére, furo, Die Bors
rede iff (hon im Pike 1759 der Academie vorgelefes
worden, Gie iff hiſtoriſch, und die vornehmſte Abs
fide dabey iff, den Tournefort und feine Methode,
gumabl wider den Hrn. von Linnd zu vertbeibigen.
Hr. A. fangt bey einem Auszuge der Methoden an,
und übergeht nicht cinmabl diejenigen Schriftſteller,
die offenbar Feine Methode gehabt pater, wie Dioftos
rides, Lonicer, Lobel, Clufius und Dalechamp. Er
giebt einen Auszug der. famil. plant. per tabulas dif
Des altern Magnet die im J. 1689 mit feinem Prods,
hiftorize generalis plantarum herausgekommen find. .
An der Zonrneforeifi en ribme er, daß faft ein Drits
tel der Claſſen und Gectionen natürlich ſey, wel
unter allen Methoden am meilten fepn fol. Pi
bat unter 24 nur zwey natürliche Claſſen, und feine
Methode ift in den 14 legtern Claffen überaus ſchwer.
Von den 68 vermutblich naturliden Ordnungen von
Sewaͤchſen iff nur ein Drittel natärlih. Des Hen.
v. Haller 13 Claffen find nicht natürlich, wohl aber
ein Drittel feiner obern und untern Drbnungen. Wit
Nnunnu 2 wife
$44 GSbetingiſche Ameigen -
wiſſen nicht, was eigentlich bas Kennze —
Pel ab ausmachen fol : —— greiflich,
Bali: ooffe Parna, Grafer, Zwiebelgewaͤchſe, Serene
ren, die me s, meizoßemones unt
Gymnomono = nicht natürlich ſeyn follen. Sie
find es fo fehr, daß man ‘fie in allen Methoden ans
trift. Baillant wird indeffen als ein Gegner des.
Sourneforts febr hart beurtheilt ; doch ift es an dem,
Daß des Vaillants plantes autour de Paris fehr in übeln
Stande abe find. Hr. U. iff niche überzeugt,
Daß weder die Geſchlechter, noch die Gattungen, naz
tirlich fepn, wovon das erffere auch des Hrn. Oeders
Meinung iff, und das lestere erff alsdann Glauber
finden wird, wenn mart mit genugfamen Fleiffe die
abnlichen in unterfucht baben wird. Hr. 9.
in Breuffen ; ben Garten wird en Borzu
wegen fe fe ans iher den Lelbenfihett y
f nm, der nur 2700 enthalten fol. Barum bat
alllane 9000 trodene Kräuter, und ien und.
acheiner DEpIene Peden aa Oise
ene Sinnaifthe Le ;
Gn Feines Unbill, den wir nicht Segreifer. Se
105. Städ ben x. Sept. 1764. ag
A. fagt, der Hr. v. Haller nehme die Characteren
nur von den Blumen und Fruͤchten; und drückt bie
Stelle ab, in welcher deutlich fleht: Inter notas babi-
tum pofui, quem Linneus &e, Merkwuͤrdig iff ed,
daß in den füdlichen Gegenden auch die noͤrdlichen
Claffen mangeln. In Sud-America giebt es faſt
feine Sonnenfchirm tragende Blumen; am Genegal
fat feine Kreſſenpflanzen, fein Mook und Feine Ges
mwächfe aus der Ranuntelfamilie ( polyftemones, mul-
tifiliquae). Hr. A. glaubt, es gebe doch eine naturs
liche Methode, die man ausfinden könne, und giebt
einige dabin dienende Regeln. Bey den Namen bat
er ganz andere Gedanfen ald der Hr. v. inne’; er
ebt die altern, wenn fie fhon ziemlich barbariſch
nd, vor, weil er auf lauter franzoͤſiſche Bacher rech>
net, und alfo die Veugfamfeit, der lateinifchen Ras
men nicht anfiebt. In der That find Mirmau, Kor-
kir, Hoiriri, Gansblum, Konig, Hondbeffen, wun⸗
derbare Namen, die zumal zum Theil nur ganz ges
meine Pflanzen bedeuten. Wie alfo Linndus die Sours
nefortifchen Namen groͤſtentheils verbannt hat, fo gehts
bier mit dentinnaifchen. Hr. 4. will auch bie Griechi⸗
{chert Peganon, Daphne, Krinon, Hipuris, nicht geftatten,
wenn fie eigene Gefchlechter bedeuten follen, die von
Den andern mit lateiniſchen Namen Ruta, Laurus, Li-
lium, Equifetum, unterfchieden find. Der Gedanke
Fonna (Lychnidea) fo zu beugen, baß Fonna a die ers
fie Gattung, Fonna e die gweyte, u. f. w. bedeutet,
Scheint bie Namen gar zu trocken und unbedeutend zu
machen. Aug der ograpbie verbannt Hr. A. den
h, den c, den q, deny, den ph und preifet zulege
fine Familien an, (die nichts anders ald naturliche
ndfchaften ober Kleine Claffen find): und giebe
indeffen 65 fogenannte Syftemes, oder Eintheilungen
der — nacd faſt allen möglichen Unterfchieden,
der des AL der Bläts
RRR
n Ct,
846 > Görtingifche Anjeigen <i
‚ber Stelle der Blumen, felbfE ber Sei: oe
— des Ortes, wo ſie rade i |
mendecke (calyx) widerlegt De bes hr Ge
fege. Er ruͤhmt die Vorzüge des Ditcus, einer fleie
ſchern und oft gefa ärbten Art eines Blumenbettes (res
ceptaculi ), nimmt meit mebr en von |
Gewaͤchſen an, als der Hr, v.Linne’, und f on
jest 18000 Sefaunte Pflanzen, die nad) ber Ite
nig der noch undurchfuchten Sheile der ee fi
mit 25000 neuen Gattungen vermebren ag
Diefe Borrede iff 325 Seiten in groß Dıtap fark. |
Yuf ya folgt eine Tabelle ber B afer botan
fher Werke, nach dem Alter, mit der
en ber von ibnen N lieferten
iefer Sheil iff vielleicht ——— ai
A. kennt weder die Aufl guren genug,
Don Mattbioli Werke folte te Die a vH als die
anfebnlichite nicht ungenannt fepn. Lobels Fi —
koͤnnen ſchwerlich gut soem werden, und n
niger des Durante feine. Baubini Figuren find
nicht mittelmaffig zu ne wenn Gera SE
nungen gut beiffen ſollen. Rellander bat mon
und 3 han 1616 de rubo eye efchrieben.
lings n find auf und nicht au
N) — 4 obeliſchen ae
auge Yerjafkn, 8 , Wepfer, bie
a —— an eee ioe ade, acl
elten : el bat nicht 761 Figuren
und (ane Delhannann find ioe t, ob fie
-mittelmäffig nennt: fo wie des Sannoni fet bi
nach bem ) A. gar mee ——* nd. Brie, a
mebr Kräuter befthrieben, a
cone bat weit mebr ald 52 — seater, ————
ter ſolte nicht im J. 1673 ſtehen, und des Eaufe's
Belionangen find nicht vortreflih. Mai bat niemal
70 gute Kupfer flechen An und Magnol ut
205. Stuͤck den 1. Gept. 1764. "47
2 Figuren gegeben. inger® Figuren find weder
2 Bee noch aus be Ka nechgeabmnt ef
Ind bie alten Holjfchnitte des Gesners. Tournefort
at ja über 22 Krauter zeichnen laffen. Ruͤdbecks
tine find nicht gut zu nennen, und Scheuchzers des
leftern 695 Figuren find nicht von den guten. Rupps
effere Yufiage fennt Hr. 4. nicht. Kramers Tenta-
sen bat eine Zeichnungen. Weinmanns Zeichnuns
en find nicht gut, und Die meiften nicht einmal mite
elmaͤſſig. Bey den Hallerifchen Figuren mangelt die
yelfte, die im Rupp, in den Opulculis, und ben pits
Ingifchen Commentariis gerfirent iff. Hills zablret⸗
be Tafeln kenne unfer Verfaffer nicht. Warum fols
en Hrn. Dederd Zeichnungen unvollffandig feyn?
der legte Abfchnitt enthalt den Bau und das Leben
er Pflanzen. Gr iff wichtig, und bat viele mit dems
—*8 — Fleiſſe des Hen. A. gemachte Verſuche:
vie muͤſſen aber furg ſeyn. Er merkt in einem Am
ange an, eine andere Art Flachskraut habe eine eigene
eloria gezeugt, und die Chionanthe auf den Eſchbaum
jepflange, wachfe gluͤcklich. Er iff genau bey der Zeit,
n welder bie Baume und Pflanzen ihre Blatter ges
pinnen oder verlieren. Der ſchwarze Holder iff det
rſte; er bat feine erften Blätter den 16. Febr. in ei?
ter Warme von 110Gr. von folchen Staffeln, deren
er Mandelbaum 280 nöthig Hat. Hr. A. giebt daz
ep viele Anmerkungen über die Wärme der Fabre
nd Monate. In Schweden iff ber März um 30Te-
e gegen Paris zu rechnen fpater: in den folgenden
Ronaten wird der Unterfchied Heiner, und im April
on 20, im May nur von 10 Tagen. Iſt Korn ein
yet in Gebweden, oder bat Hr. X. die Gerfte für
inen Ort überfeben ? Unter den Bluͤthen iſt der
eiffe Yappelbaum zu Paris der erfte, umd blüht den
0. Bebruar. Bon allerley Verunffaltungen (mou-
trofite) bat Hr. A. auch feine Wahrnehmungen, und
848 Ohtt. Amp, 109. Ctäd denn Cape. 1764.
b cheung, in welcher, ex die
be eigen ir richtig —— * —
er ein Treibhaus mit vielen | und. Babes
nehmungen. Dicfer Theil hat 190 Seiten in grof
Dctav.
Upee
Unter mehrern Prodfehriften des Hertn J. Gotte
kalt Wallerius wollen wir nur einer einzigen gebens
en, de nobilitate ferri imprimis) Suio-Gothici, ie
- §ff ben 26. May 1763 vom Hrn. Buffav Philip Mal
merfeld gehalten worden. Hr. WB. tabelt am fpanis
fat ur die Weichheit, da es fich obne Feuer
lagen laßt: am fiberifchen und ruffifchen, daß es
n der Glut breche (rödbräkt ): am — —
ihm eben dag nehmliche in der Kalte widerfabre¢
brikt). Das fchwebifche befigt nach dem Hen.
alle Bolltommenbeiten, und auch die Stufen laſſen
ſich durd den Magnet anziehen. Wenn aber Hr. W.
erzählt, er babe bas tay poe bg: Eifen mit Bos
rar ohne einige brennbare Materie geſchmolzen, und
e8 fey völlig reines, Dem Magnete folgendes, Eifen
eworden, fo befürchten wir, man werbe einwenden,
r Boray fey nicht ohne fein brennbares Wefen,
Campen, — —
Denen von dieſem Orte erbaltenen und S. Says
angezeigten Schriften, haben wir des Hru. wot
ven Epiftolam Hifterico-Criticam an den.
Dicus Meermann binzumthun: von 32 Geteen:in
Es wird, auffer einigen — bed Ser:
liang, von bem Gaterlande des Minucins Felle utd
der Belt zen rn gelcht, und = der rechetea Debs
nung der Apologien des Juſtini Martycis gebanbeit,
- im Ende find die Fafti Mare et Lucli Antenitiee: :
De EM angehängt. DER,
"OO SB 22 849
Goͤttingiſche Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Aufſicht
Der Königl, Gefellfchaft der Wiffenfchaften
106. Stuͤck.
Den 3. September 1764.
Goͤttingen.
as Verzeichnis der naͤchſten Winter - Vorlefuns
gen nach Ordbnung der Difciplinen iſt fols
gendes :
Wiffenfchaften überhaupt.
Die Roͤnigliche Socierät der Wiſſenſchaften
bale ihre Verfammlungen den erffen Sonnabend in
jedem Monath, Nachmittags von 3 Uhr an. Gie
fiebet in diefen mit Vergnügen auch folche von unfern
Mitbärgern, die Luft haben, denfelben beizuwohnen,
enn fie nur vorber fich deshalb bei bem Director
oder Gecretair der Sefelllchaft melden.
Die Univerfitärs ; BibliotheF wird alle Tage ges
öfnet, nemlich Montags, Dienſtags, Donnerflegs
und Greitags von ı Sig 2, Mittewodens und Gorn:
abends aber von 2 big 5. Wer Bucher aus derfelben
qu leihen wünfcht, mag ben Zettel, den er darauf
giebt, von einem Profeffore unterfchreiben laffen.
eifung zu gelebrten Reifen giebt Hr.
kung in die Gelehrſamkeit übers
Haups, und insbefondere in bie Phllofophie, ppile
3 Ooobo ogie
@
850 Göttingifche Anzeigen
fogie und die Hiftorie will Hr. Adjunct. defignatus
Rern lehren in einer noch nicht beffimmten Stunde.
Einzelne Wiſſenſchaften infonderbeic.
Gortcesgelartheit.
Non der Glaubenslebre tragt Herr D. Bald bers
festen Sheil um 8 vor, Herr D. Foͤrtſch lebre diefel-
bert gleihfald um 8, und Here Prof. Leß Montags,
Dienftags, Donnerflags und Freitags auch um 8.
Von der Wahrheit der chriftliden Religion
bandelt Here Prof. Leß in feinen öffentlichen Vorle⸗
fungen Dienftags und Mittemocheng um 11.
Die Polemic und zwar deren erften Theil trägt
Here D. Walh um 4 vor; Hr. Prof. Leß lebre fie
Montags, Dienſtags, Donnerflags und Freitags um 5.
>" Eine Metaphyficam facram, worin die Anwendung
der alten und neuen Ontologie auf die Dogmatic und
Polemic gezeigt wird, lehrt Here ER. Feuerlein in
eine pew nicht —A nine 6 em. %
e o e Moral traͤgt Hr. CR. Feuer⸗
lein uͤber ſeine Kid Gage in einer demnaͤchſt anzu⸗
acigenden Stunde vor. .
us dem Alten Teftament erflart Herr Hofrahe
Michaelis sffentlid in feinen critifhen Vorleſungen
Mittewodens und Gonnabends um 9 den 6gften
falm: und Privatim den Efaiam um 10. Der Hr.
dj. deſign. Kern erbieter fich zu einem Eurforlo uber
die Heinen Propheten. yo
VUeber bas Neue Teſtament: Here CR. Fenerlein
erklart öffentlich um 9 Die Epiftel Pauli an Die Ephe⸗
fer und die folgenden Fleinern Epifteln: Hr. D. Walch
wird öffentlich bie Gefchichte der Leiden und des Toe
des Jeſu Mittewochens und Sonnabends um 9 erfläs
ren, Here Hofrabe Michaelis lieft um 9 uber die
Apaftelgefäichee: Hr. Prof. Le wird Montage um
ar bie Erflätung der Epiſtel an die Roemer au Ente
man *
106. Sti den 3. Seyt. 1704 Sgt:
bringen: Hr. Prof. Wedekind will in einer noch uns
beftimmten Stunde die Evangelia, und in einer ans
dern die Epiiteln aus dem Grundtepte erläutern:,
und der Hr. Adi. defign, Kern erbietet fic) gu einem
Gurforio uber die vier Evangeliften.
Die Birchengefdicre neues Teflaments von dem
mittlern und neuern Zeiten lehrt Hr. D. Wale um 11.
Die gelehrte Geſchichte der Gottesgelahrheit
traͤgt Hr. D. Walch um 3 vor.
ie Symboliſche Theologie lehrt Hr. D. Walch
öffentlich Mittewochens und Gonnabends um 8 über
fein Handbuch, fo er dem Druck Äbergiebt.
Die Auslegungef unit der geil, Schrift iff Hr.
Adj. Kern zu lefen erbötig.
Sie Homilecif lehrt Hr. D. Foͤrtſch um zo oͤffent⸗
lich uber fein Lehrbuch: Eben derſelbe erbieter fich
auch in einer befondern Stunde zu practifchen Uebuns
gen in berfelben Anleitung zu geben.
Redtsgelarcheit.
Die Cncyclopadie des Redes lehrt Hr. Hofrahe
Pitter öffentlich. |
Die gelebrre Befchichte dee ganzen Rechts lehrt
r. OR. Aprer um 2 über den Kopp und Hr. Prof. von
elchow um 3 aber fein Handbuch. Der ältere Hr.
Prof. Bermann wird öffentlich die Befchichte des gan⸗
zen Rechts Aber den Titel der Pandecten de origine
juris in einer nod unbeflimmten Stunde lehren.
. Such will der Hr. D. Gatzert wöchentlich 2 Stunden
über die Notitism JCtorum de Hrn. Hofraht Nettels
bladts, ald ben erften Theil feiner hiftorlae litecrarise
juridicae leſen.
Die Geſchichte des Romiſchen Redes leprt Hr.
Prof. Klog privatißime.
Die jurisprudentiam antejuftiniancam [ehrt Herr D.
Bagert nach mitzutheilenden eigenen gefchriebenen
Done 2 Die
844 Gittingifche Anzeigen
wiffen nicht, was eigentlich bas Kennzeichen natürlicher
Drbnungen ausmachen foll: ung iff aud unbegreiflich,
aß die Mooffe Parna, Grafer, Zwiebelgewaͤchſe, Stene
detwurzen, die mejeftemones, meizoftemones und
Gymnomouosperme nicht natürlich fepn follen. Sie
find es fo i, daß man ‘fie in allen Methoden ans
rift. Waillant wird indeffen als ein Gegner des
Sourneforts fehr bart beurtheilt; doc ift ed an dem,
Daf des Vaillantd plantes autour de Paris fehr in uͤbeln
Stande abgedruckt find. Hr. A. iff niche überzeugt,
Daß weder die Gefchlechter , noch die Gattungen, naz
tirlich fepn, wovon das erftere auch des Hrn. Deber®
Meinung iff, und das legeere erſt alsdann Glauben
finden wird, wenn man mit genugfamen Gleiffe die
Ähnlichen Gattungen unterfucht baben wird. Hr. N.
glaube fo gar, die Gattungen feyn veränderlich, und der
nterfchied der Varietäten und Gattungen beffebe nur
inden minder wichtigen Unterfcheidungszeichen. Er tas
Delt denv. Linne gar fehr wegen der Verachtung, die er
gegen bie Varietaten bezeuget, und will nicht zugeben,
Daß die Kennzeichen der Gefehfechter einzig aus den
Theifen der Frucht Coder Blume) bergenommen wers
den. Er glaubt, nur Linna’s Schüler haben feine neuen
Geſchlechtsnamen angenommen, und beklagt fic über
Die Menge der Krauterverzeichniffe, die diefetben Hers
ausgeben. Man befige nicht uber 1500 bis 2000 gus
¢e Giguren. Linne bat, was er von ungen geborge
Bat, nicht genug erfannt. Hier bat aber pi. . wie
es ſcheint, blog des Hrn. v. Hallers Auszüge gelefen.
Unter den Krautergarten auf Academien debe unfer
in Breuffen ; bem parififchen Garten wird ein Borgug
wegen feiner 3500 Pflanzen über ben Leidenſchen fee
ge n, der nur 2700 enthalten fol. Barum bat
aillant 9000 trodene Kräuter, und Juſſien und.
Adanfon nur Loco? “Unter dem Titel der Paraboren
erſcheinen verſchiedene Linnaifche Lehrſaͤze. 6.156
iſt ein kleiner Unbill, den wir nicht begreifen. or
. 105. Stic? ben x. Sept. 1764. Sur
1. fagt, der Hr. v. Haller nehme die Characteren
me von den Blumen und Frächten; und brückt die
Stelle ab, in welcher deutlich fleht: Inter notas bobi-
am pofui, quem Linn:eus &e, Merkwuͤrdig ift es,
MG in den füblichen —— auch die noͤrdlichen
Slaffen mangeln. Jn Suͤd⸗America giebt es faſt
eine Sonnenſchirm tragende Blumen; am Senegal
aſt keine Kreſſenpflanzen, kein Mooß und keine
vächfe aus der Ranunkelfamilie (polyſtemones, mul-
ifiliquac). Hr. A. glaubt, es ache doch cine naturs
ide Methode, die man ausfinden könne, und giebt
inige dahin dienende Regeln. Bey den Ramen bat
re ganz andere Gedanken als der Hr. v. Linne’; er
iebt die altern, wenn fie fhon ziemlich barbarifih
ind, vor, weil er auf lauter franzoͤſiſche Bächer rechs
tet, und alfo die Veugfamécit, der lateinifchen Ras
nen nicht anficht. In der Shat find Mirmau, Kor-
ir, Hoiriri, Gansblum, Konig, Hondbeffen, wuns
erbare Namen, die zumal zum Sheil nur ganz ge
neine Pflanzen bedeuten. Wiealfo Linnaͤus die Sours
lefortifchen Namen gröftentheild verbannt hat, fo gehts
Hier mit den Linnaͤiſchen. Hr. A. will auch die Griedts
chen Peganon, Daphne, Krinon, Hipuris, nicht geftatten,
venn fle eigene Gefchlechter bedeuten follen, die von
en andern mit fateinifchen Namen Ruta, Laurus, Li-
ium, Equifetum, unterfchieden find. Der Gedanfe
‘onna ( Lychnidea) fo zu beugen, daß Fonna a die ers
fe Gattung, Fonna e die zweyte, u. f. w. bedeutet,
theint bie Namen gar zu trocken und unbedeutend zu
nachen. Aus der Orthographie verbannt Hr. A. den
1, den c, den q, deny, den ph» und preifet zulege
eine Familien an, (bie nichts anders ald naturlide
Serwandfcbaften oder Eleine Claffen find): und giebe
ndeffen 65 fogenannte Syftémes, oder Eintheilungen
ver Bflangen nach faſt allen möglichen Unterfchieden,
"er 1 bed Geſchmacks, des Geruchs, der Blaͤt⸗
' Ranunz . tet,
846 > Gittingifche Ameigen
ter, ber Stelle der Blumen, felbft der Gröffe,. des
Dauer, des Ortes, wo fie wachfen, der Blue
mendecke —* widerlegt Br „des Ba Tante Bes
* Er ruͤhmt die Vorzüge des Difcus, einer fleie |
ſchern und oft gefa arbten Art eines Blumenbettes ( ree
ceptaculi ). nimmt weit mebr Gattungen von
Gewachfen an, als der Hr, v.Linne‘, und nad [on
jest 18000 befannte Pflanzen, die nad) ber Berbalts
nif ber noch undurchfuchten Theile der Erdkugel ſich
mit 25000 neuen Gattungen vermebren ag
Diefe Borrede iff 325 Seiten in groß Octav
Huf diefelbe folgt eine Tabelle der Verfaffer botants
er Werke, nach dem Alter, mit der bese
Pag Tag ber von ibnen — ei
Diefer Theil iff vielleicht der unvollfommenffe, “On
N. kennt weder ble mutagen noch bie Figuren ; genug.
Don Mattbioli Werke folte die Au 1561 als bie
anfebnlichife nicht ungenannt fepn. Yobels Figuren,
können fchmerlich gut genannt werden, und noch wee
niger des Durante feine. C. Baubini Figuren find
nicht mittelmaffig zu nennen, wenn Gerards Seich-
nungen gut beiffen follen. Rellander hat im 5. —*
ap nicht 1616 de rubo humili rye re |
ngs gas find auf Holl und nicht au
— uli bat die Lobeliſchen Ho —
Sobnfon, Berzaicha, Becher, Wepfer, bie Figuren
Srandactionen * igh 6 ne ebrten ale en
elten el bat nicht 761 Figuren
und (eine eichnungen find febr gut, ob fies
wiscelmäff nennt: fo wie 8 innoni feine,
dem Oru. U, gar fühlecht find. Morifon bal
t Kräuter befchrieben, als ftechen laffen. Boc⸗
ont ‘bat weit mebr als 52 Platten eneben;, Carriche
ter folte nicht im J. 1673 fleben, und des Caufe’s
Seichnungen find nicht vortreflih. Kai hat niemals
70 gute Kupfer ſtechen laſſen, und. Magnol u oe
105. Stuͤck ben 1. Sept. 1764. Ba?
32 Riguren gegeben. ingerd Figuren find weber
pie no aus ene si — ef
nd die alten Holjfchnitte des Gesners. Tournefort
ja über 22 Krauter zeichnen Iaffen. Ruͤdbecks
feine find nicht gut zu nennen, und Scheuchzers ded
eltern 695 Figuren find nicht von den guten. Rupps
beffere Auflage kennt Hr. A. nicht. Kramers Tenta-
men hat keine Qeichnungen. Weinmanns Zeichnuns
gen find nicht gut, und Die meiften nicht einmal mits
telmäffig. Bey den Hallerifchen Figuren mangelt die
Helfte, die im Rupp, in den Opulculis, und ben pst:
tingifchen Commentariis gerftrent iff. Hills zahlrei⸗
che Tafeln kennt et affer nicht. Warum fol
len Hrn. Deberd Zeichnungen nnvollftandig feyn?
Der legte Abfchnitt enthalt den Bau unb das Leben
der Pflanzen. Cr iff wichtig, und hat viele mit dem
gewoͤhnlichen Gleiffe des Hen. A. gemachte Verſuche:
wir miffen aber furg ſeyn. Er merft in einem Wm
Hangean, eine andere Art Flachskraut babe eine eigene
peloria gezeugt, und die Chionanthe auf ben Eſchbaum
pe lani, wachfe glücklich. Cr iff genau bey der Zeit,
n welcher die Baume und Pflanzen ihre Blatter ges
winnen ober verlieren. Der ſchwarze Holder ft det
erſte; er hat feine erſten Blätter den 16. Febr. in ei:
ner Warme von 110Gr. von folchen Staffeln, deren
der Mandelbaum 280 nötbig bat. Hr. U. giebt daz
bey vicle Anmerkungen über die Wärme der Fabre
und Monate. In Schweben iff ber März um z0 Ta⸗
ge gegen Paris zu rechnen fpater: in den folgenden
Monaten wird der Unterfchleb Heiner, und im April
von 20, im May nur von 10 Tagen. Iſt Korn ein
Ort in Schweden, oder bat Hr. X. die Gerfke für
einen Ore überfeben ? Unter ben Bluͤthen iſt ber
weiffe Bappelbaum zu Paris der erfte, und blüht den
10. Februar. Bon allerley Verunffaltungen (mon-
Arolite ) hat Hr. A. auch feine Wahrnehmungen, und
848 Gdtt. Am. ros. Stik denn. Sept. 1-764.
von ber Befruchtung, in welcher, er die
Be ae
ein
nehmungen. Diefer Theil Hat 190 Seiten in groß
Octav.
Up.
Unter mehrern Probfchriften des Herrn J. Gotte
@alf Wallerius wollen wir nur einer einzigen gedens
en, de nobilitate ferri imprimis|Suio-Gothick, Gie
iff den 26. May 1763 vom Hrn. Guftav Philip Dal
merfeld gehalten worden. Hr. WB. tadelt am fpanis
chen Eifen die Weichheit, da ef fich ohne Feuer
lagen läßt: am fiberifchen und ruffifchen, daß eF
n der Glut breche (rödbräkt ); am franzöfijchen, daß
ihm chen das nebmliche in der Kalte widerfabre( k
brakt). Das ſchwediſche befigt nach dem Hrn. W.
alle Gollfommenbeiten, und auch die Stufen fags
ſich durch den magnet anzieben. Wenn aber Hr. IW.
erzählt, er babe das Dannemorifche Eifen mit Boz
rar ohne einige brennbare Materie gefömötgen ‚und
es fey völlig reined, dem Magnete folgendes: Eifen
emorden, fo befürchten wir, man werbe einwenben,
r Boray fey niche ohne fein brennbares Wefen,
Denen von dieſem Orte erhaltenen und G: 339.
angegeipten Schriften, haben wir des —— —
ven Epiftohm Hiftarico-Criticam an den Ge Gone
dicus Meermann hinzuzuthun von 32 Geisen.-in 4.
Es wird, auffer einigen Verbefferunger bad Sertale
liang, von bem Baterlande ir wtb
der Belt zen — und - der eechtts Orbs
nung der Apologien artyris gehandelt
AMim Ende find bie Fafti Marei et Lucti Autoning= :
° Er Kun angehängt. ae —B
On GB "22 89
Gottingifhe Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Aufſicht Be
der Königl, Geſellſchaft dee Wiffenfhaften
106. Stuͤck.
Den 3. September 1764.
Goͤttingen.
as Verzeichnis der naͤchſten Winter = Vorlefuns
zy, en HOrdnung der Difciplinen if fols
genbdes :
Wiffenfchaften überbaupr.
Die Böniglidye Soctetät der Wifienfchaften
bale ihre Berfammlungen den ern Sonnabend in
jedem Monath, Nachmittags von 3 Uhr an. Gie
fiebet in dicfen mit Vergnügen auch folhe von unfern
Mitbärgern, die Luft haben, denfelben beizumohnen,
wenn fie nur vorber fich deshalb bei dem Director
oder Gecretair der Gefellichaft melden.
Die Untverfitäcs ; BibliocheF wird alle Tage ges
oͤfnet, nemlich Montags, Dienftags, Donnerflags
und Freitags von 1 did 2, Mitterodens und Sonn⸗
abends aber von 2 big 5. Wer Bucher aus derfelben
gu leihen wuͤnſcht, muß den Zettel, den er darauf
giebt, von einem Profeffore unterfchreiben laffen.
Eine Anweifung zu gelebrten Reifen giebt Hr.
Eine Kinlekung in die Belebrfamkeit übers
Haupt, and indbefonbere in bie Philofophie, vn
PER 9 .
$50 Goͤttingiſche Ameigen
ie und die Hiftorie will Hr. Adjunct. deſignatus
wer febren Dito noch nicht beftimmten ande.
Einzelne Wiſſenſchaften infonderbeit.
Gottesgelartheit.
Von der Glaubenslehre traͤgt Herr D. Walch den
letzten Sheil um 8 vor, Herr D. Foͤrtſch lehrt dieſel⸗
ben gleihfald um 8, und Herr Prof. Leß Montags,
Dienſtags, Donnerflags und Freitags auch um g.
Bon der Wahrheit der chriftliden Religion
handelt Herr Prof. Leß in feinen öffentlichen Vorles
funger Dienflags und Mittemocheng um 1.
ie Dolemic und gwar deren erffen Theil träge
err D. Walch um 4 vor; Hr. Prof. Leß lebre fie
ontags, Dienftags, Donnerftagé und Freitags um 5.
Eine Metaphyficam facram, worin die Anwendung
der alten und neuen Ontologie auf die Dogmatic und
Polemic gezeigt wird, Ichrt Here ER. Feuerlein in
einer noch nicht beffimmten Stunde -
Die Theologiſche Moral trägt Hr. ER. Feuers
fein über feine eigene Gage in einer demnaͤchſt angus
aeigenben Erunde.vor. .
- Aus dem Alten Teftament erklärt Herr Hofraht
Michaelis Äffentlich in feinen critifhen Vorlefungen
Mittewodhens und Sonnabends um 9 den Garten
falm: und Privatim den Efaiam um 10. Der Her.
dj. defign. Kern erbietet fich zu einem Curforto über
bie Heinen Propheten.
Neber bas Neue Teſtament: Herr CR. Fenerlein
erklärt öffentlich um 9 Die Epiffel Pauli an die Ephe⸗
fer und die folgenden Eleinern Epifteln: Hr. D. Walch
wird öffentlich hie Gefchichte der Leiden und des Tos
bes Jeſu Mittewochens und Sonnabend# um 9 ertlas
ren. Here Hofrabe Michaelis lieft um 9 uber die
Apofielgefit te: Hr. Prof. Leß wird Montags um
zı die Erklaͤrung der Epiftel an die Romer an Ente
| oo tins
Auch will der
106. Stuͤck den 3. Sept. 1764. Sst.
bringen: Hr. Prof. Wedekind will in einer noch une
beftimmten Stunde die Evangelia, und in einer ane
dern die Epiiteln aus dem Geundterte erläutern:,
und der Hr. Adj. defign, Kern erbieter fic zu einem
Curforio uber die vier Evangeliften.
Die Rirchengeſchichte neues Teflaments von ders
mittlern und neuern Zeiten lehrt Hr. D. Walch um 11.
Die gelehrte Geſchichte der Bortesgelahrheit
tragt Hr. D. Wald um 3 vor. _ .
‘Die Symbolifdye Theologie Ichrt Hr. D. Bal
öffentlich Mittemochens und Gonnabends um 8 über
fein Handbuch, fo er dem Druck Äbergiebt.
Die Auslegumgefunft der Sell. Schrift iff Hr.
dj. Kern gu lefen erbötig.
Sie Somiletif lehrt é D. Foͤrtſch um ro sffente
lich über fein Lehrbuch: Eben derfelbe erbiecet fi
auch in einer befondern Stunde gu practifchen Uebun⸗
gen in derfelben Anleitung zu geben.
Rechtsgelarth eit.
Die Encyclopadie des Redes lehrt Hr. Hofrabe
Pitter öffentlich. : |
Die geleHrre Befcbichte dee ganzen Redes lebre
r. HR. Aprer um 2 über den Kopp und Hr. Prof. von
elchow um 3 dber fein Handbuch. Der ältere Hre
Prof, Becmann wird öffentlich die Befchichte des gane
zen Rechts Aber den Titel der Pandecten de origine
juris in einer nord unbeſtimmten Stunde lebren.
Hr. D. Gagere wöchentlich 2 Stunden
über bie Notitiam JCtorum des Hrn. Hofraht Nettels
bladts, als den erften Theil feiner hiftorlae litterariae
juridicae leſen.
Die Geſchichte des Romiſchen Redes lehrt Hr.
Prof. Klog privatißime. |
Die jurisprudenciam antejuftinianeam [ehrt Here D.
Bagert nach mitzutheilenden eigenen gefchricbenen
Soov02 Die
852 Goͤttingiſche Anzeigen
Die Inſtitutionen lehrt Hr. Hoft. Böhmer, He:
Hofrabt Meifter, und der altere Hr. Prof. Becmann
um it über das Heinecciſche Handbuch; und Herr
D. Haberniftel uber fein eigenes Handbuch auch
um if.
Ueber den Pleinen Struv fiefet Hr. Hofer. Ayrer
um 9, der ältere Hr. Prof. Becmann um 8, und der
Hr. D. Bellmann um 8.
Die Dandecten erklären nach dem Böhmerifchen
Hantbud Hr. Hofr. Böhmer, Hr. Hofr. Meifter, der
ältere Hr. Prof. Becmann, der Hr. D. Bellmann und
Hr. D. Haberniktel um 9 und 2. Der ältere Herr
Prof. Becmann wird auc in den Ferien vom 4 Oct. an
um 9 und ıı Öffentlich die beiden legten Bücher der
Pandecten de appellationibus et jure publico Romano
erklären. Auch will Hr. Hofr. Meifter ein Eraminas -
torium, und Hr. D. Bellmann ein Difputatoriuns
und Eraminatorium in einer beliebigen Stunde dar»
über anftellen: Hr. D. Haberniftel erbietet gleichfals
ein Eraminatorium über die Pandecten in einer be⸗
quemern Stunde. Auch wird Herr D. Gagert ein
Fer ad Pandeétas cum examinaterio privatifs
fime lefen.
Die reine Römiſche bitrgerlide Redesgelarts
beit nebft den noͤthigen Alterthümern wird Herr D.
Gagert den bier befindlichen Engellandern privatifs
fime in fateinifher Sprache lefen; und dabey die
wichtigften Abweichungen des Englifchen und Schot⸗
eifchen Privatrechts fo viel als möglich anzeigen: von
welchen Borlefungen er die nähere Einrichtung in eis
nem befondern Programmate befannt machen witb.
Das Canoniſche Recht lebre Hr. Hofr. Böhmer
um 10 über fein Handbuch: und devjingere Hr. Prof.
Becmann auch um 10 über den Engau.
„Das Lehnrecht trägt Herr Prof. Riccius um 10
uber den Mafcov, und der jüngere Hers Prof. Bes
mann um 3 auch aber den Mafcov vor.
106. Stüd den 3. Sept. 1764: 853
Das peinlidye Recht lebrt der jüngere Herr Prof.
Becmann um 8 Aber das Eugaulbe Handbua
Das deutſche Privatredde lehrt Herr Prof. Rics
cius um 8 über den Eifenhart; und Herr Prof. von
Selchow auch um 8.
Das Braunfhweig - Lüneburgifche Privat⸗
rede lehrt Herr Prof. von Geldow um 4. dber fein
ndbuch.
ver deutſche Staarsrecht lehrt Herr Hofr. Ays
rer um rr über das Schmaußifche Handbuch, Herr
Gott. Putter auch um 11. Auch will Here Prof. von
elchow sffentlich Mittewodens und Gonnabends
um 1 die Capitulation des Romifhen Königs
Joſephi II. erflaren.
Das Staatsrecht und politifche Ranntnif der
heutigen SEuropäifhen cide lebrt Herr Prof.
Achenwall um 4 über die zweite Ausgabe feines Buds :
Graatöverfaflung der Europäifchen Reiche im Grund,
riffe.
Die Theorie des ganzen gerichtlidhen Drocefz
fee trägt ber Altere Herr Prof. Becmann öffentlich
Mittewochens und Gonnabends um 1 über das vierte
Buch des Engauifchen Canonifcen Redes vor: und
Herr Prof. Claproth erflart um 8 Boͤhmers doftri-
nam de adtionibus,
Die Practiſchen Collegia find folgende: Herr
Hofer. Pütter lehrt praxin juridicam um 9: der ältere
Herr Prof. Bermann lieſet um 4 ein Collegium pra-
&icum procefluale elaboratorium nad feinen geſchrie⸗
benen Sagen: und öffentlich will er in einer noch uns
beſtimmten Stunde die Lehre vom interufurio und def:
fen rechtlichen Berechnung vortragen. Herr Prof.
Claproth fiefet um 9 ein Collegium relatorium, um
10 ein procefluale practicum und um 11 die jurispru-
dentiam extrajudicialem et heurematicam über feine
Handbücher: Herr D. Bellmann liefet um 10 die ges
sichtliche und auffergerichtliche Praxin nach feinen
| D00093 . Gas
$54 Gsttingiſche Anzeigen
GSaͤtzen, und giebt inglelt in eben ber. Stunde Mits
abends
‚ temochend und Senn eine Anweifung zum Pros
tocolliren, Receßiren und Referiren. - D. Gats
gert wird auffer bem fchon angezeigten ioad
nn an praCticum judiciale et extrajudiciale pri:
vatifiime fefen.
Das Lraminatorium bes Herrn . Mek
Herrn * Bellmanns, Herrn D. —ã *
errn D. Gagert iff ſchon bey den Pandecten. anges
zeiget.
i
nem Diſputatorio iff Here Hofraht Aprer
Arzneigelartheit.
Zur Siftorie der Arzneigelartheft gehören bed
juͤngern Herrn Prof. Murray Vorleſungen von des
vornebmften © elleen der Mebirin um 8 äber
Keftnerd kurzen Begrif der Hiſtorie der Medicinifchen
©Selaprbeit: und des Herrn Prof. Matehia Sffentlis
dhe Borlefungen um 8 über den’ Eornelium Celſum
de medicina, darin nicht nur die Mebcreinftimmung
Der neuen und altern Medicin gezeiget, fondern auch
auf Die tele ber gelehrten Sprache geſehen
werden fo
Die Phyſiologie lehrt Herr D. Grau um 10:
und jee — welcher gegen die Mitte
des Octobers and Frankreich wieder zuräc gcfoms
men fey wird, will Mittewochens und |
abends um rx bie befonbern Capitel berfetben de fen-
ihe et generatione üher den Mailer oder kadwig
ehren.
Die Pathologic lehrt Herr Pr - Gdpedber um 4.
Herr Prof. —X — emio
tic um 10 und der jüngere Here Prof, Murray um 2
ie Woranihe Dellofonbie ehrt Gere Prof
Die e o e le r
David Sigm. Angut Suͤttuer magma? |
106. Seid den 3. Sept. 1764. 854
will er, nach geendigten Spaziergängen zu Auffıs
dung einbeimijder ame, Sonnabend ‚in ried
bequemen Gtunde die Meergrafer, Moofe und Ces
yallen vorzeigen.
Die Anatomie lehrt Here Prof. Schröder auf
dem Theatro anatomico um 2. Auch wird er In ges
viffen Stunden des Morgens zur Präparation des
nenfchlihen Corpers Anleitung geben.
Die Ofteologie lehrt Herr Prof. Schröber um 3.
Die mareriam medicam lehrt Herr D. Grau um i.
Dr Herr Leibmedicus Vogel will öffentlich die Wurs
fum einfacher Urgneien über den erften Theil feines
Bude de materia medica lehren, und Hr. Prof. Dav.
Gig. Aug. Büttner lehrt um 10 die Befchichte und
Kraͤfe der einfachen Arzneien.
Di Tberapiam generalem oder merbodum medendi
lehrt serv Prof. Matthis um 2 und Herr D. Grau
um
3.
Yn Paaxi medica handelt Herr Hofraht Richter um
9 von dei morbis acutis ct chronicis über den Boerha⸗
ven; der Herr Leibmedicus Vogel wird Therapiam
tec. ehren: auch feine clinifche Arbeiten forts
egei.
Die Ehinsrgie lehrt Herr Hofraht Richter offents .
lich um 11 tier. den Boerbave und giebt medicinifche
Bormein gut. auffern Gebrauch des Cérpers: Herr
eibmedicug Angel lehrt die chirurgiaın medicain. und
man prigtim in einer noch unbeflimmten
tunde. |
Die HebamnenFunft Ichrt Herr D. Wrisberg
theoretice und pnGice Montags , Dienftags, Dons
Aaa Freiags um 11 Über das Nödererfche
anbbuch.
Bon der medicinatorenf wil Herr Prof. Schröder
öffentlich um 10 dievornebmften Capitel von der
delichkeit der Wunkn und dem Kindermord über
den Bohn Ichren.
0094 Ein
B55 singh che: Aneigen |
Itefet Se. Prof.
Ein — *
Matthiaͤ Mittwochens Sonnabends am § uber’
Boerbavens Inftitutiones med, aud Belle ber jüngere
Here Deol. Murray Mittemochend u bends
§ Diſputiruͤbungen über —ãE Gage an.
| at eig
Die Logic und Metap
ber in einer e St in * em ba falben ol —
wen & biefem kuͤrzern Vortrag melden
Die Gon —— —8 der Herr Prof. Weke
um 9 und der jüngere Herr Prof. über jem.
Corvin auch um 9,
Difputatoria werden auffer denen —*—* ben brie ris
gen Difciplinen bereits ance BE dees
Deren ent Weber 2 Bria nt ex. unt.
rof. Raftner Äber Gage um 1. Au
rof. Hepne wöchentii eine Stunde vor mae bere
nariffen ‚einer Di } * Geof, Vebe um
ey e € ro
tnt der längere Prof. Bermann über -überden €:
en um
Die Merapbyfice ſacra des Herrn ER geuerlein iff
oben unter der Gottesgelartheit angeie
Die Pbilofopbiam primam oder On ie eet lehrt Se.
Prof. — * öffentlich Mittewoche
abends um Lt.
ie Empiriſche Pfy ologie tidet Here 9
De re On um ı. Die
mologie und Dneinmatologte lehr / ber
Prof. Bermann öffentlich ienſt gs und
Dic Moral lehrt Here eof Hellmann —* If.
und bere Prof. Weber
8 Recht der Ylatur mi der Hr. Geh. Saft;
Sat Schauer über den Bunking lehren, wenn ef
feine Gefundpeie pulag: ber Altere Here Prof. Bere
106. Stid den 3. Sept.1764. S57
mann liefet eS um 1oüber ben Wolf. Auch will Here
prof Edema die prolegomena juris naturalis Öffente
ich lehren.
Die Politic wird der Herr Prof. Achenwall um 3,
und darinnen auch vornemlich die ——
und das Cameral⸗ oder Finanzweſen vortragen uͤber
Die zweite Ausgabe feines Handbuchs: die Staats⸗
ing! eit nach ihren erſten Grundfagen.
ie Dbyfic wird Here Prof. Hollmann um 1 wies
ber von vornen anfangen.
pu Naturgeſchichte gehören die öffentlichen Bors
lefungen des Herrn Prof. Kaͤſtner Mittewochens und
Gonnabends um 10 darin er hiftoriam foffilium et
conchykorum „vortragen und Ddicfelben aus feiner
Sammlung vorzeigen will. Auch will Herr Prof.
Chriftian Wilh: Buͤttner öffentlich Mittewochens und
Gonnabends um 10 von den beften Schriftftellern der
Raturgefchichte handeln.
Die Mineralogie lehrt Herr Prof. Chriſt. Wilh.
Büttner um 3.
Die Botanic nebft des Herrn Prof: Dav. Gigm.
Aug. Bittners Vorlefungen von den Meergräfern,
MRoofen und Corallen iff oben bei der Arzneigelartheit
gemeldet.
Wiathematic.
. Die Mathefin puram lehrt Here Prof. Weber.
um 2 uber den Wolf, Here Prof. Kaftner auch um 2
über fein eigen Handbuch, dee altere Hr. Prof. Bees
mann, und der Here Prof. Meifter in einer noch
nicht beffimmten Stunde, und der Herr M. Cher
hard um 10. .
Die Algebra lehrt Hr. Prof. Kaͤſtner um 11 uber
fein Handbuch: auch iff dazu der altere Herr Prof.
Bermann privatißime erbötig. L
Die Matheſin applicacam lie— Herr Prof. Rafts
ner um 8 über fein Handbuch; auch. erbietet. fic der
Ä D00005 ° Sere
S58 Hettingifehe Ameigen
Pert Comm. Mär Die inzeluen Speile berfelben ve
Die Mechanic lehrt Here M. Eberhard um 2.
v lehrt Herr Prof. Meifter in einer
bene be
ie Opeic lieft Gece Prof. Meifter in einer nog
wit ‚beftimmten &
ie bürgerliche Benfunft lehrt Here Prof. Mele
fe öffentlich r nad Ibren Orlnden, u privatim ben
Rig der Gebäude und den Bauanſchlag: auc Ichst
fle der Herr Commiffarius Müller in eimer noch unbes
- ftimmten Stunde und der Det M.Eberbarb um 8.
Die Rriege wi Herr Commis. Müller
lefen, und der Hr. M. Eberhard amg,
Gefdhidtlunde.
Die newere Univerfal's Giftorie I Serr
Sartre um § F sein Handbuch. ee ee.
ie Geſch Staaten lebre
bers ältere Herr —* Murray um 3 Aber fein Com⸗
penblum: ae e Prof. Köler um xr. .
Die Reids: Siftorie lehrt Den Hofraht Sutter
um 3. x der ältere Herr Prof. Murray Sens
Mittewodhens und Gonnabends um 11
Oe Züncburgifhe Beftiche
ie Br aunſchwei
lehrt der — Herr def. Murray an vier Tagm in
nes Bod e ‚um ız über ein neuerlich berandgelomme:
n ndium. -
Die Beograpbie Ichrt Gere Prof Getterer Wit
tewochens und Gonnabends um ı oͤffentlich: und Se.
MN. Eberhard um 4. Herr Prof. von Colom lebrt
den Gebrauch des Globi und: bie Seegraphie von
Deutfchland in einer unbeſtimmten
Die D of ie lehrt Herr Prof: Gatterec um ‘
Herr —— Koͤler Zlebrt ſie um und nm 2 die fcien-
Ber
106, Stuͤck ben 3. Sept. 1764 859
Die Heraldic zu lefen iſt Here Prof. Gatterer ere
Bötig; Herr Drof Kéler widmet ihr um 8 feine sfs
fentliche Borlefungen: auch will Here Prof. von Coz
Jom fie öffentlich lehren und vornemlich die Franzoͤ⸗
fifche Art fie zu treiben zeigen.
Die Viumismaric will Herr Prof. Gatterer leh,
ren: die rem gemmariam et numismaticam veterum (ff
See Prof. Heyne zu lefen erbörig,
ie gelehrte Geſchichte will Herr Prof. Hams
berger vom ı5ten Ger. an big bieber in einer belicbis
en Stunde lehren: die Vorlefungen des Hen. Prof.
Sprit. Wilh. Buͤttners von den beften Gehrife(tele
fern der Naturgefchichte, und des juͤngern Hrn Prof.
Murray von den vornehmften Schriftftellern in dee
Medicin find fhon oben angezeiget: aufferdem wird
Hr. Sanfeverino de Ganmartino die neuere Geſchichte
der Gelehrfamkeit und der Kinfte von “Italien vore
tragen.
| Die bifturiam pbilofopbicam iff Herr Adjunctus Kern
‚zu lefen erbötig. un
Philologie, Critic, Aleerchiimer und
[hone Wiffenfdaften.
Die Sebrdifhe Grammatic erflart Hr. Hofrabt
Michaclis um 4. auch iff gu einem Fundamentali hebr.
der Herr Sup. Stromeyer erbdtig; aud) will daffelbe
nebſt einem analytico uber den Joſuam Hr. Adjunce.
Kern lefen. =
Die Collegia über das Hebrälfhe A. T. find
oben unter ber Gotresgelartheit angezeiget. -
Die Sundamente der Arabiſchen Spradye wird
Herr Hofrabt Michaelis um 3 vortragen und einen
‘Shel der chreftomathiae arabicae oe het Peoſ
in griechiſches Fundamentale li err Prof.
Kulenfamp, in. einer noch unbeſtimmten Stunde,
860 " Ghetingifche Anzeigen
rwobey er bie Dislogos Platonis nach der Fiſcheriſchen
Ausgabe erkl
i gen & das Yiewe ament
And unter ber Sea —— u
. Ueber
griechiihe D |
den jegt (deten noch fol
Pre bi ie wer &
cher per Homeri Ilias, und privatim ei
boclis in noch unbeflimmten
Bea [06 —3* — öffentlich in u Scene de
tnd der BE ——— —2
ng u
foe Schriftſtellers. * |
Segue Aber oi Seer ben Bob Altertbümer eee Or. Prof.
Latemifthen Spraive gehören des Herrn
ai. depne öffentliche Borlefungen über die Georgi-
Virgilii in einer noch u Stunde: Yufs
ferdem wird er mit den Seminariften. bie: iRolas ad
Atticum durchgehen; und in einer andern Gtunde die
Erflärung des Livil mit ber Uebung im Lateiniſch⸗
fchreiben verbinden. Herr Prof. Klog wird Plinil
Panegyricum erldutern und dabei vie Kegeln der Der
rebfamfeit geben: und in einer anders
tonii caefares, mit Ruͤckſicht auf die Römifiben
thimer erläutern: Hetrn Prof. Matthi
fe über den Cornelium Celfum find (chon oben water
Mebichn ervebnet: Auch ift Ders De
j te@ 3
Seite eh I Bateinifdpen erbieten exbieten ſich aufe
fer dem Heren Prof. Heyne, Herr Adjunctus Kern,
wie Sealienskbes Alterthiimer und —
die Gesculanifcen Entdeckungen will Here
wad -
⸗
106. Stuͤck den 3. Sept. 1764. 861
everino be Sanmartino in einer Vormittagsſtunde
ortragen.
Der deutſchen Sprache widmet der aͤltere Hers
Prof. Murray feine Vorleſungen um 9, worin er die
Regeln des deutfchen Stils, nebft der Uebung, leh⸗
‘en und dabei des Lawſons Borlefungen über die Rhe⸗
poric „gebrauchen wird: aufferdem wird er privatifs
me Mittewochens und Gonnabends in eben der
Stunde um 9 zum beutfchen Stil Anleitung geben.
Kuch erbietet ſich Herr M. Dieg zu practifchen Hebuna
ven im beutfchen Stil.
Die Geſchichte der ſchoͤnen Wiſſenſchaften und
reien Zünfte will Herr M. Dieg um 4 aber Bers
ou Entwurf einer Gefchicte der Gelahrheit
ehren. Ä
Ausländifche lebende Sprachen.
Das Engliſche lehrt Herr Prof. Tompfon.
Im Sranzöfifchen liefet Herr Prof. von Colom
in fundamentale, pra&icum ftyli und ein Converfato-
‘jum, wozu er die Stunden zu feiner Zeit beftims
nen wird. Aufferdem geben noch im Frangofifcen
He. Buͤffier, Hr. Reffegaire und Hr. le Duc, Unterricht.
Italiäniſch lehrt Herr d' Arata: auch wird Herr
Sanfeverino de Ganmartino in einer Nachmittags
Runde die Anfongsgründe der Italiaͤniſchen Sprache
nach der kuͤrzeſten Methode lehren: und in einer Bors
mittagsſtunde wird er denjenigen, welche (chon wei⸗
er in der Iteliaͤniſchen Sprache gefommen find, den
Taſſo und Petrarch erklären und fomobl auf das Gea
nie der Dichter, als die Sprache, felbit fehen. Herr
le Duc lehrt gleichfalls das Italiaͤniſche. |
Ym Spanifden erbietet ſich Herr M. Eberhard
Unterricht zu geben.
Zu dem Reiten, Serben und Danzen find ges
ſchickte befolbete Erercitienmeifter vorhanden, die
darin in Privatſtunden Unterricht ertheilen.
—
262 Gdttingiſche Ameigen
Paris.
Der zweyte Band der Familles des plantes
Adanfon enthält vor allen andern 1615 —*
in 56 Familien, oder vielmehr Verwandſchaften eis:
etheilt, mit ihren —— ft. De Or. A. unter des
fe egtern den —35 — und der Farbe einen Platz giebt;
fo fommen andere, und mar i ead ne Se (hlege
—X fin Getter, nie, fegleid * oo pt
ent feine r, wie gle an
fast, Godal I, Kanta, Loten ach, Upol Moos,
Patela, Somion, Bidena, Team, Cool
Kolman, Korkir, Sufa, Valfs, Sefis, Senda, “Gel
u nennen, melhed La lauter gemeine 6 me und
_ Lichenes, und groffen ‘Fells ſchon beftimmte Ses
ſchlechter find. Die Grafer find umgearbeitet, aud
unter denfelben erfcheinen die Namen Kielboul
ram. Wir müffen und verwundern, daß Hr. gi. Die
würffichen Blumblätter der Getreide und deg avs
gar nicht einmal berührt. Warum fleht Triglochin
nicht bey den Binfen (Juncus)? und wie kommt Com-
melina zum Acorus? Warum iff Colchicum vom Cro-
cus fo weit entfernt? Satyrion, dag beym Linnäus eine
Orchis ohne Gporn iff, beeichnet bier die Orchis mit
dem & Daß aber diefes Geſchlecht m. einen
aublaber den babe, iff ſichtbarlich unrichti
Orchis findet:man gwey ganz verſchiedene Rana unt und
im Calceolus find beyde Gtaubfache weit von einander
entfernt. Unter den Verwandſchaften der —
mit Sonnenſchirmen findet man zwep durch die Bars
be beftimmt, und die Hedera vom Tamas und V
entfernt bey ber legen 9 Verwandſchaft defer Klo
Filago und Petafites haben würfliche Blumen, obwohl
fic Vaillant ihnen abgeſprochen bat (Golte Gail
lant fo groblicy geitret baben, und find der Pe(tilenss
wurz Blüthen follein?) Wir glauben, wie Hr. bat
der Unterfchieb der Difkeln von dem Behrmut
ber Rhcindiame fey nicht fo dentlich: doch if tae
— — —
106. Sti den 3. Sept. 1764 865
nen die Blume allemal mit einem längern Zahne vers
fehen, und der Staubweg faft gar nicht gefpalten.
Die Blätter und Blumen kommen hier überall in das
Kennzeichen, und Santolina, gnapbalium und guapha-
lodes ſtehen beym cyanus, welches unferm Begriffe
nad unnothwendig iff, fo wie Glago und etichryfum
ji weit vom Gnophalium entfernt fiehn. Wie find die
etafites mit einer einzigen Blume paniculati? denn
tuflilago ſteht wieder entfernt unter den umftrahlten
Blumen. Die geftirnte Claffe (les Aparines ) ift bier
weit ausgedehnt, und die Geabiofen durch diefelbe
von den zufammengefegten Blumen abgefchnitten.
Die Verticillarz erhalten Ihre Abtheilungen von den
Blättern zwifchen den Blumen, und der Stelle dies
fer legtern, die Hr. A. für dad ficherfle Zeichen Hale.
Die Gratiola fteht bey der Winde, und Hr. A. giebt
ihr, und der Digitalis, Scrophularia, Linaria, Antir-
rhinum &c. fünf Gtaubfaden. Wir geftehen, daß
ung diefe Pflanzen mit der Weibe und dem Polemo-
nium feine natürliche Verwandfchaft zu haben dine
fen, und lieffen Nicotiana und Hyofcyamus bey dem
Nachtſchatten bleiben. Eben fo wenig können wir
uns bereden, daß Samolus und Cufcuta von der Aua-
gallis weit abgefondert, und zur Opuntia, zum Cro-
cus, zum Mefembryanthemum, zur Saxifraga und Chy-
fosplenium gebracht werden folle. Linum und Radiola
Dinfen uns viel naher mit der Alfine verwandt, als
mit dem Amaranth; und warum ſteht Spergula von
der Alfine fo weit getrennt? Bey der Perlicaria wirft
Hr. U., wie faft überall, das Linndifdye Polygonum
angeinander, und macht aus demfelben ſechs Ges
fcblechter. Statice und Limonium bunten ung von der
yinelza allzufehr entfernt. Sollte die Pimpinella
and die Sanguiforba wirflich mit den Rofen vermands
feon, und iff dazu der Stand der Blume auf der
aa duveichend ; und wäre Prunus and Cerafus den
ofen nicht näher als dem Rhamnuet Iſt Exazin Ye
’ . . eine
$62 Gdttingiſche Anzeigen
Daris. ~~
Der sweyte Band der Familles des plantes par Mr.
Adanfon enthält vor allen andern 1615 Befchlechter
in s6 Familien, oder vielmehr Vermandfchaften ein
etheilt, mit ihren Kennzeichen. Da Hr. A. unter ben
fegeern den Blattern und der Farbe cinenPlag giebt;
fo fommen andere, und gwar zablreichere Geſchlech⸗
ter heraus, ald beym Linndus. Was mag doch Hra.
A. bewegen feine Gefchlechter, mie gleich anfangs ge
fagt, Godal, Kanta, Loten, Martel, Ugola, Mo
Patela, Somion, Bidena, Terara, Gonfala, Gabura,
Kolman, Korkir, Sufa, Valfa, Sefia, Serda, Gelena
gi nennen, melches Iauter gemeine Schwaͤmme und
„ichenes, und groffen zbeils fon beftimmte Ges
fclechter find. Die Grafer find umgearbeitet, und
unter denfelben erfcheinen die Namen Kielboul, Ra
sam. Wir müffen ung verwundern, daß Hr. A. die
würflichen Blumblärter der Getreide und des Mayz
gar nicht einmal berührt. Warum fleht Triglochin
nicht bey den Binfen (Juncus)? und wie koͤmmt Com-
melina zum Acorus? Warum iff Colchicum vom Cro-
cus fo weit entfernt? Satyrion, dag beym Linnaͤus eine
Orchis ohne Gporn iff, bezeichnet bier die Orchis mit
dem Gporn. Daß aber diefes Gefchlecht nur einen
Gtaubfaden habe, iff ſichtbarlich unrichtig. In der
Orchis findet man zwey ganz verfchiebene Faͤden, und
im Calceolus find beyde Staubfache weit von einander
entfernt. Unter den Verwandfcaften der Gewaͤchſe
mit Sonnenfchirmen findet man gwey durch die Far⸗
be beffimmt, und die Hedera vom Tamus und Vitis
entfernt bey ber letzten Verwandſchaft diefer Claffe.
Filago und Petafites haben wirkliche Blumen, obwohl
fie Vaillant ihnen abgefprochen bat. (Golte Bails
lant fo gröblich geirret haben, und find der Peſtilenz⸗
wurz Bluthen foflein?) Wir glauben, wie Hr.N.,
der Unterfcied der Diffeln von dem Wehrmut und
ber Rheinblume fey nicht fo deutlich: doch iff bey je
. . nes
106. Städ den 3. Sept. 1764 863
ı die Blume allemal mit einem längern Zahne vers
en, und der Gtaubweg faft gar nicht gefpalten,
e Blätter und Blumen fommen hier überall in das
nnzeichen, und Santolina, gnapbalium und gnapha-
es fichen beym cyanus, welches unferm Begriffe
9 unnoebmendig | , fo wie Glago und etichryfum
weit vom Gnophalium entfernt ſtehn. Wie find die
afites mit einer einzigen Blume paniculati? denn
lilago fteht wieder entfernt unter hen umſtrahlten
umen. Die geſtirnte Claſſe (les Aparines) iſt hier
it ausgedehnt, und die Scabioſen durch dieſelbe
n den zuſammengeſetzten Blumen abgeſchnitten.
e Verticillarz erhalten ihre Abtheilungen von ben
Gttern zwifchen den Blumen, und der Stelle dies
legtern, die Hr. A. für das ficherfte Zeichen hält,
e Gratiola ſteht bey ber Winde, und Hr. 9. giebt
‚ und der Digitalis, Scrophularia, Linaria, Antir-
num &c. fünf Gtaubfaden. Wir geftehen, daß
3 diefe Pflanzen mit der Weide und dem Polemo-
m keine natürliche Verwandſchaft zu haben dine
1, und lieffen Nicotiana und Hyofcyamus bey dem
ıchefchatten bleiben. Eben fo wenig können wir
8 bereden, daß Samolus und Cufcuta von der Aua-
lis weit abgefondert, und zur Opuntia, zum Cro-
by gum Mefembryanthemum, zur Saxifraga und Chy-
plenium gebracht werden folle. Lioum unbRadiola
nfen uns viel naher mit der Alfine verwandt, als
¢ dem Wmaranth; und warum fleht Spergula von
» Alfine fo weit getrennt? Bey der Perficaria wirft
.A., wie faft überall, das: Linndifche Polygonum
Beinander, und macht aus demfelben ſechs Gee
fechter. Statice und Limonium bunten ung von der
ıymelea allzufehr entferne. Sollte die Pimpinella
> die Sanguiforba murflich mit ben Rofen verwandt
m, und iff dazu der Stand der Blume auf der
eucht —— und wäre Prunus und Cerafus den
ofen nie näher als dem Rhamauet Iſt —
ee ne
864 Gite. Anz. 106. Stuͤck den 3. Sept. 1764.
eine Anverwandtin des Rhus, und find den Molle und
Cotinus und Gale der Eitrone fo nahe, Polygala aber der
Wolfsmilch? Die Viole ift hier in des Storchſchna⸗
bels Nahe, und die Rebe ſteht bey ber Granadille, wie
bald bernad) bie Lorber bey der Berberis und Balfamine,
und bag Empetrum unter dem Ciftus. Die Arons find faſt
bie nemlichen mit des Hrn v Hallers Waſſerpflanzen;
wobey wir das Triglochin und Die Subularia antreffen.
Die Mooffe find guten Theild nach den Blättern eins
etheilt, woraus denn ganz neue Gefchlechter entftes
en. Hierauf folget ein groffes Regifter, worunter
wir mit Verwunderung die a pe en, africanifchen
und propbetifchen Namen d tofcorides antreffen.
Nüglich iff das Tableau des familles, nur daß die
Kennzeichen oft fehr unbeſtimmt, und unter denfelben
bas Ja und Nein in den nehmlichen Theilen Plas hat.
Auch iff das Eurze Verzeichniß der 58 Verwandſchaf⸗
ten mit ibren Gefchlechtern bequem. Iſt 657 Seiten
ftart. Der Hr. Verfaffer verfpricht zulegt noch die
Gattungen, bie ein fehr wichtiges Werk ausmachen
werden.
Öieffen.
Den 23. Dec. 1762. difputirte J. Fried. Wilh. Kitts
gendorf, unterm Borfige des Hrn. P. FJ. Carl Boige’s,
de ab{ceffu lapillos quosdam continente. In der Ges
gend des Nabels entftund ein Geſchwuͤr, das ſich dfs
nete, und Steinchen von fic) lief. Man erweiterte
Die Defnung, und gog einen gröffern Stein, wie cine
Hafelnuß, beraus, und von Zeit zu Zeit folgeten,
nach vorbergegangenen Schmerzen, mebrere nach.
Es war vermuthlich ein Gefchwür in ber Gallenblaſe.
In den angehängten Lehrſaͤtzen wird die Richtigkeit
ber Lungenprobe, mit einer gegründeten Einfchräns
tung, feftgeftellt, und des Schierling® Heilkraft wider
den Krebs, vermuthlich auf cine Erfahrung bin,bejahes,
Man merkt dabey an, Gieſſen fey in wahr
Kriege febr ungefund gewefen.
~
ww 8%
Gittingifhe Anzeigen.
gelehrten Saden
unter der Aufliche
Der Kinigl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
107. Stud.
Den 6. September 1764,
Halle.
CH n der Rengerifhen Buchhandlung ift auf
9 Geiten in größerem Octav eben herausgek Bread
men: Io. lac. Hetſtenii prolegomena in
Teffamentum. Notas adjecit, atque appendicem de ver»
Gieribus Latinis recenfionibus, que in variis codicibus ſu-
verfant, Io. Sal. Semler, cum quibusdam cliaracterum
Gracorum et Larinorum in. libris manufcriptis exemplis.
Vetſteins Prolegomena enthalten fo viel der Critik
bes N. 3. wichtiges, und vor ibm ungefagtes {a
wir mögen Bays fesen, fo viel noch jest nicht einmahl
yinlänglich bekanntes: Daß der Herr Doct. ©. (coon
mfür Dant verdienen würde, wenn er auch 5
veſe ‚Prolegomeng den Käufern, die nicht das — *
Betſteiniſche N. T. ſich anſchaffen koͤnnen, vor einen
rtraͤglichen Preis febaffete. is iff auch in der Vor:
ede fein tee ber ge —— b keiner en gung
en e. dieſe übernimmt,
mb rire bon re etwas ims unbefanntes
ue fepn muß, redet er freilich von Wetſteins
Een Ben ge und a ote, als er vielleicht in eis
anbern Ball gethan haben möchte. Denn felbft
Ppppp ges
3
866 Goͤttingiſche Anzeigen
gegen Wetfteind glei in den Auszügen der Lefearten
e
und gegen feine Uebereilungen in Weglaßung defen,
was andere thm vorgearbeitet batten, wenn es nicht
recht nach feinem Sinne war, ließe fic viel erinnern.
Mein bey dem allen bleiben feine Prolegomena ſchoͤn
und wichtig. Herr D. Gemler bat mehr gerban,
als fie blog herausgeben, er bat auch wichtige Anmers
Zungen dazu gefet. Bey der Neu: Sprifchen Ueber»
fegung aus dem sten und 6ten Jahrhundert, finden
wir zwar bie Zufäge und Verbeßerungen nicht, die
aus Ridleys Dißertation (fiehe unfere Anzeigen J.
1762. S953.) hätten genommen werden können:
allein es iff wol gewiß, daß dis wichtige Buch zu
Halle nod nicht muß gewefen feyn, als Herr Gemler
feine Anmerkungen ſchrieb, denn in biefen fuche er
fonft das Neueſte fo er finden kann mit befannt zu
machen (*). Einige Proben derfelben zu geben, fo
widerfpricht er in Abfiche auf den codicem Cantabri-
gienfem Wetſteinen billig, der aus bloßen Vermus
thungen eine hoͤchſt dreiſte Gefchichte diefer Hands
fcbrift bi8 in das rte Jahrhundert hinaus fchreibt,
und zeigt das übereilte in Wetſteins Urtbeilen,
Doch was er in der 51. Note aus Bengel anfubret,
ift ein Gedacheniffebler, denn die Hauptworte: snum
aurem revera effe u. f. f. handeln bey Bengeln nicht.
vom codice Cantabrigienfi und von # Stephani, fons
dern von « Steph, und den bibliis Complutenfibus,
Was Wetflein gegen die Barberinifchen Lefearten
fagt, laßt Here ©. ohne Anmerkung vorbey geben.
Hier wären wir auf fein Urtheil begierig ar
uns
(*) Als eine Nachſchrift Tönnen wie melden, daß
Herr D. Gemler die ganze Ridleviſche Difers
tation, die wir ihm zufenden, in einem gwets
ten el gu diefem Buche abbruden lagers
107. Sti den 6. Sept. 1764. 867
Sum Beſchluß hat Herr ©. einige abband[ungen,
unter dem Titel obfervationes, hinzugefüget, Die ings
eſammt die alte Lateinifche Ueberſetzung angehen.
Ru Endzweck iff, zu zeigen, daß mehrere Lateinis
che Meberfegungen des R. T. geweſen find, unter dee
ten die altern ein mehr barbarifches, und die fans
ern bisweilen ein zierlicheres Latein gehabt haben;
ferner daß einige Lateinifche Ueberfeger nicht Das gans
e N. T. fondern nur einzelne Bücher deßelben gelies
fert baben. Die Kirchenväter, und dag evangelia-
rium quadruplex Blanchini find hier mit großem Fleiß
gebraucht.
Philipp Ernſt Bertrams, Profefforis hono⸗
rarii des Staatsrechts und der Geſchichte auf der
Univerfitäc zu Galle, Entwurf einer Geſchichte
der Gelahrheit für diejenigen, welde fic den
fhönen Wiſſenſchaſten, der Weltweißheit und
der Rechtsgelehrſamkeit widmen. Erſter Theil.
Halle TI. S Bebauer. 1764. 8. 644 Seiten. In
fo fern ein Buch nicht fowohl nach dem möglichen
Grade der Volltommenheit, welcher der darinnen
enthaltenen Ausführung gegeben werden ténnte, als
vielmehr gusleih nach den Ubfichten und der Situa⸗
tion des Verfaſſers zu beurtheilen iff, fo verdient dies
ſes neue arademifche Yefebuch, das zur Anfubrung
junger Rechtögelehrten gefchrieben iff, welche zugleich
Welt weißheit und die ſchoͤnen Wiffenfchaften mit ih⸗
ren Studien verbinden wollen, allen Bepfall. Eis _
entli® bat es die Bucherfenntnif in verfchiebenen
hellen der Gelehrſamkeit zum Gegen(fand, und da
es beftimmt iff, von einem mändlichen Vortrag bes
gleitet u werden, fo iff auf diefe Zeit ohne Zweifel
ie ndbere und genauere Beflimmung der beften
Schriften in jeder Art unter den hinter einander ans
geführten, wichtigen und entbehrlichen, Büchern, aufs
Sehalten. Einzelne Uncichtigtciten in Titeln, Dru
Dpppp 2 ots
B68 Sduingiſche wer |
Srtern und Jahrzahlen an —
Werke, wie iſt, febr
ganic Berdientt ber Bicnitee swt aie
iefem Sall darauf £ berubet , da
und u.
Vorrede faget, daß er bie {es oe ver r
bie * ee ;
Auf ‘lefer niverfiede ift Herr eal. fae “4
Theolonia Drbinarius geworden: aud
pe tet ater aus Coburg dabin, eben * Amt
; London.
u: bat in bie diefem ate Sef ſaub *
micis utrisque anno ne "ok he „audore Georgio Ba-
ker, einem Berfaffer, deffen wir an
Foe in groß Quart auf 48 Geiten.
nde Schnuppen ſteckte am 4. Upril di en
einem Haufe an, und den 24. war ——
ehr in dieſer groſſen Stadt,
Er war mit Fieber und
‘i i unge = ——
e niebergefchla as ——
ſonſt nicht ſ 0 befti gen Uebel muft :
. J J
—
2 ce
107. Grid ben 6. Sept. 1764. wep
vor der Zeit niederfommen. Er brach auch in ben Fries
fel, zumeilen in die Braune aus. Man ließ zur
Mder, gab Clyftiere, und nach der Krankheit die
Binde, bie Krafte wieder berzuftellen. Er herrſchte
in gard Europa, und zu Paris fam leicht der Seis
ich Dazu. Die andere Krankheit war eine rothe
Ruhr, die zu London im J. 1762 am Ende des Ju⸗
ling ausbrach. Giefieng mit einem Froſte an; man
fühlte einen Drang als wenn etwas mit feiner Schwere
hinunter grunge, und den Auswurf bewirken wolte.
ES waren keine Befchwüre, obwohl wie fetsichte
Bautichte und fleifdyichte La abgiengen, bie blog
aus geronnenem Blute entftanben au ſeyn (chienen.
Ein groffer Abgang von Blut war nicht fehädlich,
wobl aber wenn man nicht fchlingen konnte. Schon
Alexander bat angemerkt, daß das Obſt ohne Scha⸗
den, und mit Nugen genoffen worden fey. . Wo eine
Entzündung war, wurde mit Rugen bie Ader geöfnet;
jene Spcifen, wie Mile mit frifchem Fette, thaten
ehr gut, viele bedienten fich auch blos der Butter.
rinde aber erft, wenn bie Därme (chon wieder cine
Beigfeis erlangt batten. an den eichen fab dag
en Darmes (lleon )
und in dendicfer fand man fleine mmschen, die
Blut von fic gaben, wenn man fie bruckte. Gie
Hyp pp 3 Aken-
79° Gdbttingiſche Anzeigen
Akenfide, groß Octav. Hr. Atenfide daͤhnt fich mehe
in Vernunftfchläffe aus: er tadelt am Boerhave, bef
er nicht genug bey dem Krankenbette gefeflen, u
bingegen vom Lebrituble die Urfachen der Dinge aus
verfichtlich feinen Schülern vorgetragen babe. M
feyn in der rothen Ruhr Feine andere Geſchwuͤre ald
bie die Folge, und nicht die Urfache des Uchels feyn;
Henn eine Entzündung der Darme verfchlieffe diefels
ben und verurfache keinen Durchfall. Bey ber re:
then Rube feye kein Fieber, und fait deſſen Widers
fpiel, ein blaffes Gefiche, der Puls nicht geſchwin⸗
Der und Elein, und die Krankheit langwierig. Auch
in der Rimmegenfchen rothen Rube fey kein Fieber
geweſen. Bor der Krankheit gieng gar oft eine Bes
gierde zum Brechen vor: nachgebends fam das Uebel
n die dünnen Därme, und endlich in die Dicken.
Aus allerley Zeichen, und zumal aus der Abwechſe⸗
{ung beydet Krankheiten, ift Hr. A. geneigt, das
Uebel für einen in die Därme abgeleiteten Rheumatis-
mus zu alten, Wir bebalten mit Fleiß bas Wort
der Urkunde. Diefe zu beweifen führt er die duͤrre
Kolik an, die mehrencheild aus dem Bley entitcher,
and deren Schmerzen theil® in den Gliedern,- und
eheild im Geddeme ihren Gig haben. In der Rube
Laßt Hr. A. zur Ader, und giebt Brechmittel, deren,
und zumal —— aus Braſilien, Wuͤrkung
er auf eine neue Weiſe erklaͤrt. Er glaubt, fle würfe
eine Erfhlappung in den Fafern des obern ⸗
mundes, wodurch denn die Kraͤfte des ag
würkfam gemacht werden. Buch giebt er diet Brerps
sourgel nicht nur anfangs, fondern in ber -ganjen
Krankheit, aber nur yu einem Grane’ etliche Sage
Jang. Eine Kranke, die eine grauliche Menge Sublis
mat eingenommen batte, bat Hr: X. bauptfächlich mie
Laugenſalz geheilt; wenn Fein Sieber da ift, fo
er fich fein Bedenken, Fleifthorhhe zu erlanden.
Ehe der Zunder des Uebels gernichrec iſt, Hale ed fu
“
107. Sti den 6. Sept. 1764. a1
e eine Bermeffenheit, den Mohnfaft zu geben.
Zicht, die auf die Ruhr folget, dderwindet er
Bibergeil und Baldrianmurgel. Die Urfa
ebels fcheint in. der gurdtgetriebenen Ausd
ji liegen, al8 aus deren Reige die Fafern in
edarme fich gufammen ziehen.
Haarlem.
e Preißfrage für den 21. May ı iff nicht
bem Bergnugen der Herrn —ã— —
vird deswegen auf das Jahr 1766 noch einmal
ſetzt. Die Frage ift, wie die- vornehmften
ungen der Ströme in der Rord >See zu beſtim⸗
ſowohl langft den Küften hin, al die dberfal-
ı Bepfluten und Ebben, auf befondere Tage des
"8, und vornemlich in Folge auf die tury vors
oder auch einen oder zwey Sage fruber wehen⸗
Binde; fo viel ed möglich iff auch die mehrere
sindere Kräfte und Sefchwindigkeiten der Stroͤ⸗
Fhiefen Stellen, nach den befondern Umſtaͤnden
etter und Wind; endlich die Anweifung der
‚und ficberften Weife die Gröffe der Kräfte, die
den Fluthen und Strömen zuſchreibt, gu beftims
und die Sefchwindigfeit abjumeffen. Die Ante
muß vor dem 1. Januar 1766 einfommen, und
co an den Gecretar ©. C. G. van der Aa lefers
Yeutfch, Franasfifh, oder Lateiniſch eingefchicke
n Auf der Preißmuͤnze wird der Rahme des
iffers der gefrinten Schrift angezeigt.
e nemliche Geſellſchaft feat einen andern Preiß
ie rage: Welches find die beiten und am wee
oftbaren Mittel die Abnehmung des Ufers
aarlemer Gees zu verhindern. Sie muß auch
em ı. Januar 1766 beantwortet werden.
e Herr von Haller iff neulich in diefe Gefellfchaft
mommen worden. ZU
$72 Gt. Anz. 107. Stil den 6. Sept: 1764,
| Zuͤrich.
Fin Februar 1764 hat Herr Johann Geßner des
vierten practifchen Theil der allgemeinen phytogra-
hia facra vom Gathebder vertbeidigt. Der Nuges
ber Gewaͤchſe, womit fie zur Bearing dienen, macht
den vornehmften Vorwurf aus, und zumal ber Torf,
mit welchem Helvetien reichlich verfeben ift, und der
unweit Zürich, bauptfächlich aber um Bern an vies
fen Drten geftochen und gebraucht wird. Er beſteht
vornemlich aus den Beinen Wurzeln der Heide und
Bes weichen Mooffes Sphagnum molliffimum, die bis
und wieder burch ein pechichted Werfen verbunden find.
Man findet in der LorfsErde allerley Gefame und
Blätter, auch wohl Koblen, und oft ganze Baume.
Hr. Geßner verzeichnet die Krauter die den Torfgrund
lieben, und worunter Heide, Gonnenthau, und eine
gewiffe Heidelbcere die gemeinften find. Wir haben
auch oft dag Bryum fragile gefunden. Es wird aug
allem bewiefen, daß die Torflager Schichtenweiſe
und eine Lage nach der andern auf einander gebau
worden find. oe on
Paris,
Der Arzt, Theophilus Bordeu, iſt zwar in fo
weit bey dem hiefigen Parlamente von der peinlichen
Klage befrepet worden, daß der Marquis de Pondes
nas keine weitere Beftrafung des Hrn. B. bar erbals
ten koͤnnen; da aber die Unkoften dem Arzte nicht gus
gefprochen worden find, fo fiebt ibn die hieflge Fas
eultat nicht als moraliſch unfchuldig an, umd fahre
fort, thn aus ihrem Gchooffe als verftoffen anzufes
ben. Cie bat auc ihr deswegen ergangenes Urtheil
mit einer Sammlung von pieces jultificatives unters’
ftuge, die im J. 1763 auf 34 Duartfeiten abgedruckt
find, und worinn allerdings der fittliche Rubm deg
Doctors, auch durch feine eigenen Briefe, nice —
| fehr erhoben wird.
nn Wak ro 073
Gottingifhe Anzeigen
gelebrten Sachen
unter der Auffiche
ber Königl, Geſellſchaft dee Wiffenfchaften
108. Stud.
Den 8. September 1764.
Dafel.
Mon it vorgebrucktem Sabre 1762. aber eigentlich
erft 1764. ift fertig worden der fünfte Band
der AG. helvetic phyfico-mathem, anatom,
hotznic. med. in Quart auf 423 Seiten. Bir wollen
bie diegmaligen Abhandlungen in ihre Claffen vers
theilen. Zur Wrachematif: 1) Hr. Wenz von der
wahren Erklärung des flachen Winkels, wobey vers
ſchiedenes wider den Pardies erinnert wird. 2)Mals
let uber die Vortheile, die drey Epieler gegen einans
ber haben Finnen, die auf eine Weife, ( welche wir
hier nicht ausfchreiben fonnen), Geld zufammen
fcbieffen, das nach dem Gewinn oder Verlufte des
Spieles getheilt wird.
Zur mathematiſchen Naturlehre. Eines Unges
nannten Aufſatz über die Art und Weiſe, der Ruder
Kraft in den Galeren zu vergröffern.
Zur Yiaturlehre. 1) Des Hm. Unnone genaue
Wettergeſchichte firs Fahr 1759. 2) Hrn. Schmidts
von uns angezeigte Schrift Über die Eperfteine.
3). Berfchiedene botanifche Uuffage, wie die von uns
gleichfalls laͤngſt änguieigten Halleriſchen Emendatio-
94949 nee
/
$64 Gitt. An 106. Seb den 3. Sept. 1764.
eine Anverwandtin bes Rhus, und find ben Molle He und
Cotinus und Gale der Eitrone fo nahe, Polyga
Wolfsmilch? Die Biole iſt hier in des ——
bels Naͤhe, und die Rebe ſteht bey der ille, wie
bald hernach die Lorber bey —E— Bell mine,
und dag Empetrum unter dem Ciftys. Die Arons find faft
die nemlichen mit des Hrn v Hallers Wafferpflanzen;
wobey wir dad Triglochin und die Subularia antreffen.
Die Mooffe find guten Sheils nach den Blättern eins
erbeile, woraus denn ganz neue nieht entfies
Hierauf folget ein groſſes R alter. runter
wit mit —— Rav Die vel Din afeicani Pr
und propbetifchen Ramen tofe ofcorides
Nüglich iff das Tableau des nur da ape
Kennzeichen oft febr uebeftlamar, an und unter denfel
bas Ja und Nein in den nebualien een Pl *
Auch iſt das kurze Bergeichniß der 8 Serwand
Be te Oca
a er affer ver noch die
Gattungen, die ein febr wichtineh aBert ausmachen
werden.
@ieffen.
Den 23. Der. 1762. difputirte I. Fried. Bil shee
gendorf, unterm Borfige def Hen. H. J. Carl
de abfceffu lapillos quosdam continente. ro
gend. des Nabeld entſtund ein Gefchwär, Das ich of
nete, und Steinchen von ſich ließ. Man erweiterte
bie Defnung, und 30g einen gröflern Stein, wie eine
Hafelnuf, beraug, um von Seit im Seit folgeten,
nach vorbergegangenen Schmerzen ——
Es war vermuthlich ein Ge (rohr in der fenblon
sn den angebangten 5* die Ricdtigteit
der Lun enprobe, mit einer infchräns
fung, feltgeftellt, und des — wider
den Krebs
ben An bd, vermuth a anf cine Grehrung in,
r
~
‘So ae ue acy
Söttingifche Anzeigen.
von
geledrten Sachen
unter der Auffiche
der Königl, Gefelifchaft der Wiſſenſchaften
107. Stud.
Den 6. September 1764,
ow Sale.
n der Nengerifchen Buchhandlung iff auf 694
N Scien geben Dre hen frst
Teftamentum. Notas adjecit , arque appendicem de vera»
flieribus Latinis receufonibus, que in veriis codicibus ſu-
perfunt, Io. Sal. Semler, cum quibusdam chara&erum:
Gracorum es Larinorum in. libris manufcriptis exemplis.
Wetftein8 Prolegomena enthalten fo viel der Critik
bes N. 3. wichtiges, und vor ibm ungefagtes, ja
mir mögen bazu fegen, fo viel noch jetzt nicht einmahl
binlanglich befanntes: Daf der Herr Doct. GS. ſchon
dafür Dank verdienen würde, wenn er auch bloß
Diefe Prolegomena den Käufern, die nicht das theure
Wetſteiniſche N. T. ſich anſchaffen können, vor einen
erträglichen Preis (chaffete. Dis iſt auch in der Bor:
rede fein Hauptzweck, der gewiß Feiner Bertheidigung
bedurfte. Doc da der Herr D. diefe übernimmt,
mb vermuthlich dazu durch etwas ums unbefanntes
Bidet ſeyn mug, rebet er freilich von Wetſteins
ern weniger und gelinder, als er vielleicht in eis
nem anbern Gall gethan haben möchte. Denn felbft
Ppppp ge⸗
4
866 Görtingifche Anzeigen
gegen Wetfteind glei in den Auszügen ber Lefearters
und gegen feine Vebereilungen in Weglaßung deßen,
was andere ihm vorgearbeiter batten, wenn ed nicht
recht nach feinem Sinne war, ließe fic viel erinnern.
Mein bey dem allen bleiben feine Prolegomena ſchoͤn
und wichtig. Herr D. Gemler bat mehr gerban,
als fie blos herausgeben, er bat auch wichtige Anmers
Zungen dazu gefeßt. Bey der Neu: Gprifchen Ueber⸗
fegung aus dem sten und Gten Jahrhundert, finden
tir zwar die Zufäge und Verbeßerungen nicht, die
aus Ridleys Differtation Cfiebe unfere Anzeigen F
1762. ©. 953.) hätten genommen werden können:
allein es iff mol gewiß, daß dis wichtige Buc zu
Halle noch nicht muß gewefen ſeyn, als Herr Gemler
feine Anmerkungen ſchrieb, denn in diefen fuche er
fonft das Neuefte fo er finden fann mit befannt zu
machen (*). Einige Proben derfelben zu geben, fo
widerfpricht er in Wbfiche auf den codicem Cantabri-
gienfem Wetfeinen billig, der aus bloßen Vermus
tbungen eine böchft dreifte Befchichte diefer Hands
{cbrife bis in das rte Jahrhundert hinaus fchreibt,
und zeigt das übereilte in Wetſteins Urtheilen,
Doch was er in der 51. Note aus Bengel anfubret,
ift ein Gedacheniffebler, denn Die Hauptworte: unums
aurem vevera effe u. f. f. handeln bey Bengeln niche.
vom codice Cantabrigienfi und von 8 Stephani, fons
dern von = Steph. und den bibliis Complutenfibus,
Was Wetftein gegen die Barberinifthen Lefearten
fage, laßt Here G. ohne Anmerkung vorbey geben.
Hier waren wir auf fein Urtheil begierig sn:
um
(*) Als eine Nachſchrift Finnen wie melden, daß
Herr D. Gemler die ganze Ridlepifhe Dißers
tation, die wir ibm zufenden, in einem zwei⸗
ten Zbeil gu dieſem Buche abbruden lagers
id. : .
107. Stüd den 6. Sept. 1764. | 867
Zum Beſchluß bat Herr ©. einige abbandiungen,
unter dem Titel obfervationes, hinzugefüget, die ings
efamme die alte Lateinifche Ueberſetzung angehen.
* Endzweck iſt, zu zeigen, daß mehrere Lateini⸗
che Ueberſetzungen ded NT. gewefen find, unter dee
nen die altern ein mehr barbarifthes, und die fine
gern bisweilen ein gierlicheres Latein gehabt baden;
ferner daß einige Lateinifche Ueberfeger nicht das gans
e N. T. fondern nur einzelne Bücher deßelben gelies
ert haben. Die Kirdhenvdter, und dag evangelia-
rium quadruplex Blanchini find hier mit großem Fleiß
gebraucht.
Philipp Ernſt Bertrams, Profefforis hones
rarii des Staatsrechts und der Geſchichte auf dee
Univerfitäc zu Salle, Entwurf einer Geſchichte
der Gelahrheit für diejenigen, welche fid den
fhönen Wiſſenſchaſten, der Weltweifheit und
der Kechtsgelehrſamkeit widmen. sErfter Theil.
Halle J. J. Bebauer. 1764. 8. 644 Geiten. In
fo fern ein Buch nicht fomohl nach dem möglichen
Grade der Vollfommenbeit, welcher der darinnen
enthaltenen Ausführung gegeben werden koͤnnte, als
vielmehr zugleich nach den Abfichten und der Gituas
tion des BVerfaffers gu beurtheilen iff, fo verdient dies
ſes neue arademifche Leſebuch, das zur Anfuhrung
junger Rechtögelehrten gefchrieben iff, welche zugleich
Weltweißheit und die Schönen Wiffenfchaften mit ibs
sen Studien verbinden wollen, allen Beyfall. Cis _
entlih bat es Die Bucherfenntnif in verſchiedenen
Sheilen der Gelehrfamteit zum Gegenſtand, und da
e8 beftimme ift, von einem mündlichen Vortrag bes
gleitet u werden, fo iff auf biefe Zeit ohne Zweifel
ie nähere und genauere Beflimmung ber beſten
Schriften in jeder Art unter den hinter einanber ans
geführten, wichtigen und entbehrlichen, Büchern, aufs
behalten. Einzelne Unrichtigkeiten in Titeln, Oru
— Ppo vo 2 oͤr⸗
£568 Sättingifche Anzeigen
Srtern und Jahrzahlen anzumerken, wuͤrde in einem
Werke, wie dieſes ift, fehr unbillig feyn, da das
nie Verdienft der Richtigkeit und Genauigkeit iu
iefem Fall barauf beruhet, daß man gute Biblios
theken bey der Hand hat, und da der Verfafler in der
Borrede faget, daß er dieſes Gluck oft vermißt, fo
bat er fic nothwendig auf die Treue feiner Vorgans
ger verlaffen müffen. Nach den Gehriftftellern der
gelebrren Geſchichte überhaupt folgen die Schrifts
eller der freyen Bünfte, der Grammatif, ber
Britif, der Redekunft, der Dichtkunſt, der Be
(dichte und der mathematifehen Wilfenfchaften.
gi den vorausgefchickten Paragraphen, welche die
che deffen enthalten, was von dem Umfange der
Geſchichte jeder Wiffenfchaft und ihrem Zuftand in
mündlichen Vortrag weiter erklärt werben fol, dus
fern fich viele feine und artige Einfichten und Kennts
niſſe des Berfaffers. Den Abſchnitt von der Diches
funft ficht der V. felbft für den vollftändigften an.
Auf diefer Univerfiede iſt Here Prof. Röffelt Prof.
Sheologia Ordinarius geworden: auch gebet Herr
Prof. Gruner aus Coburg dabin, eben diefes Amt
gu bekleiden.
London.
Richardfon hat in diefem Fabre uberaus fauber ges
druckt: De Catarrho et de dyfentcria Londinenfi epic.
micis utrisque anno 1762 libellus, au@ore Georgio Ba-
ker, einem Gerfaffer, deffen wir anderswo
Baben, in groß Quart auf 48 Geiten. Dee berrs
ſchende Schnuppen ſteckte am 4. April brey Menfchere
in einem Haufe an, und den 24. war fal niemand
mebr in diefer groffen Stadt, den er folte verſchont
baden. Er war mit Fieber und beftigens Schweife
begleitet, die Zunge mit weiffem Schleime überzogen,
und die Kräfte niedergefchlagen. Auch an biefems
fonft nicht fo heftigen Uebel muften bie Schwangern
vor
107. Std den 6. Sept, 17764. Ep
pe ber Zeit niederfommen. Er brach auch in den Frie⸗
{, guweilen in die Bräune aus. Man ließ zur
der, gab Clyftiere, und nach der Krankheit die
dinde, die Krafte wieder herzuſtellen. Er herrſchte
tgang Europa, und zu Paris fam leicht der Geis
Ride dazu. Die andere Krankheit war eine rothe
‘ube, die zu London im J. 1762 am Ende des Ju⸗
ns ausbrad. Giefleng mit einem Grofte an; man
ibite einen Drang als wenn etwas mit feiner Schwere
Inunter grunge, und den Auswurf bewirken wolte.
‘8 waren Beine Gefchwüre, obwohl wie fettichte
äutichte und fleifcichte Yappen abgiennen, die bloß
ud gerommenem Blute entftanden zu feyn fchienen.
Fin groffer Abgang von Blut war nicht fchablich,
ob! aber wenn man nicht fchlingen fonnte. Schon
leranber hat angemerkt, daß das Obſt ohne Scha⸗
m, und mit Nugen genoffen worden fey. . Wo eine
intzundung war, wurde mit Rugen die Ader gedfnet;
tte Speifen, wie Mile mit frifchem Fette, thaten
Gr gue, viele bebdienten fic) auch bles der Butter.
er Mobnfaft war niche eber beilfam, als wenn ber
nrath fchon ungefebr feine natürliche Dicke batte.
as warme Bad war dienlich, und bey den Bene
nden. bas abgekochte Campeche Holz; die Fieber⸗
tifa Gla ptt, fn eek be
3 eit erlan . eichen fa
nde bed dünnen Darmes (ieee wie branbicht aug,
nd in den dicken fand man fleine nmchen, bie
Hut von fic gaben, wenn man fie dDrudte. Gie
itftunden aus den zwey inneren Hauten der Därme,
ie.in einander verwachſen, und durch die Entzuͤn⸗
sng verdickt waren. Die eine erſte Haut war mit
nem ſchwarzen Schleim äberzogen, gum Theil auch
ie Kanaren Besten. Sie waren durchgehende
WE, und ohne Unrath. . |
Bey Dodsley iff von eben diefer rothen Rube abs
ebructt:. de dyfenteria commentariug, außtore Marco
Ppp py 3 Akea-
870 Gbttingiſche Anzeigen
Akenſide, groß Octav. Hr. Akenſide daͤhnt ſich mehr
in —*— aus: er tadelt am Boerhave, daß
er nicht genug bey dem Krankenbette geſeſſen, und
Hingegen vom Lehrſtuhle die Urſachen der Dinge jus
verſichtlich feinen Schülern vorgetragen babe. Alfo
feyn in der rothen Ruhr Feine andere Geſchwuͤre als
die die Belge, und nicht Die Urfache des Uebels feyn;
denn eine Entzündung der Darme verfchlieffe diefels
ben und verurfache feinen Durchfall. Bey der ro
then Rube feve Fein Fieber, und fait deflen Widers
piel, ein blaffes Geticht, der Puls nicht geſchwin⸗
und Fein, und die Krankheit langwierig. Auch
in der Rimmegenfchen rothen Rube fey Fein Fieber
gemwefen. Bor der Krankheit gieng gar oft eine Bes
gierbe sum Brechen vor: nadgebends Fant das Uebel
n die dünnen Därme,. und endlich in die dicken.
Aus allertey Zeichen, und zumal aus der Abivechfes
{ung beyber. Krankheiten, iff Hr. U. geneigt, dag
Uebel für einen in die Därme abgeleiteten Rheumatis-
mus zu Bbalten, Wir bebalten mit: Fleiß das Bort
Der Urkunde. Dieſes zu bemeifen führt er die duͤrre
Kolik an, die mehrentheils aus dem Bley entſtehet,
and deren Schmerzen cheilé in den Gliedern, und
eheild im Geddeme ipren Gig haben. In der Rube
Laßt Hr. A. zur Ader, und giebt Brechmittel, deren,
und zumal ber Brechwurzel aus Brafilien, Würkung
er auf eine neue Beife er art ‘Er laubt, fie wil
eine Erfchlappung in den Fafern en 2
mundes, wodurch denn i Kräfte ded —— —
wuͤrkſam gemacht werden. Auch giebt er dieſt Brerps
wurzel nicht nur anfangs, ſondern in der ganzen
Krankheit, aber nur zu einem Srane etliche san
fang. Eine Kranke, die eine grauliche Menge Sublis
mat eingenommen hatte, bat Hr: OF bauptfächlich mie
Laugenſalz gebeile; wenn kein Grieder da ift, fo mache
er lich kein Bedenken, Kteifihbrlibe zu erlauben.
Ehe der Zunder des Ucbeld gerukhtet it, bältes oe
107. Gti den 6. Sept. 1764. am
Hf. für eine Vermeffenheit, den Mohufafe zu geben.‘
Die Sicht, die auf die Ruhr folget, Adermindet ee
mit Bibergeil und Baldrianwurzel. Die Nefade
. bed Nebels ſcheint in. der zuruͤckgetriebenen Au
fung u liegen, ald aus deren Reige die Zafern im
ens Sedarte fich zuſammen ziehen.
Haarlem.
Die Preififrage für den 21. May 1764. iff nicht
nach dem Vergnügen der Herrn a ch
Gie wird deswegen auf das Fahr 1766 noch einmal
ausgeſetzt. Die Frage tft, wie die- vornehmiten
Richtungen der Ströme in der Nord = Gee zu beſtim⸗
men, ſowohl längft den Kuͤſten hin, als die Hberfale
lenden Bepfluten und Ebben, anf befondere Tage
Mondes, und vornemlich in Solge au fur; vote
ber, oder auch einen ober gwep Lage früher wehen⸗
den Winde; fo viel ed möglich iff auch die mehrere
und mindere Kräfte und Gefchwindigkeiten der Etrös
me auf diefen Stellen, nach den befondern Umſtaͤnden
von Wetter und Wind; endlich die Anweifung der
beften und ficherften Weife die Gröffe der Kräfte, die
man ben Fluther und Strömen zufchreibt, zu beftims
men, und dieBefchwindigkeit abjumeffen. Die Ants
wort muß vor dem 1. Januar 1766 einkommen, und
Franco an den Gecretär C. C. G. van der Ua lefers
lich Deutfch, Franzoͤſiſch, oder Kateinifch eingeſchickt
werden Auf der Preißmuͤnze wird der Nabme des
Verfaffers der gefrénten Schrift angezeigt.
"Die nemlihe Gefellfchaft fest einen andern Preif
auf die Frage: Welches find die beiten und am wee
nigfter oftbaren Mittel die Abnehmung ded Ufers
de8 Haarlemer Gees zu verhindern. Gie muß auch
vor dem 1. Januar 1766 beantwortet werden.
Der Herr von Haller iff neulich in diefe Gefellſchaft
aufgenommen worden, | | she
$72 Gist. Anz. 107. Sei den 6. Sept: 1764.
| Zuͤrich.
Fin Februar 1764 hat Herr Johann Geßner dex
vierten practifchen Sheil der allgemeinen phytogra-
phia facra vom Catheder vertheidige. Der Nuges
er Gewaͤchſe, womit fie zur Feurung dienen, macht
den vornehmſten Bormurt aus, und zumal ber Torf,
mit welchem Helvetien reichlich verfeben ift, und ber
unweit Zurich, bauptfächlich aber um Bern an vies
len Orten geftochen und gebraucht wird. Er beflche
pornemlich aus den Fleinen Wurzeln der Heide und
Bes weichen Mooffes Sphagnum mollifimum, die bis
und wieder Durch ein pechichtes Weſen verbunden find.
Man finder in der Lorf: Erde alleriey Gefdme und
Blätter, auch wohl Kohlen, und oft ganze Baume.
Hr. Geßner verzeichnet die Krauter die den Torfgrund
lieben, und worunter Heide, Gonnenthau, und eine
gewiffe Heidelbeere die gemeinften find. Wir haben
auch oft bas Bryum fragile. gefunden. Es wird aug
allem berviefen, daß die Sorflager Gchichtenmeife
und eine Lage nach der andern auf einander gebauft
worden find. | on
Daris,
Der Arzt, Theophilus Vordeu, iſt zwar in fo
weit bey dem hiefigen Parlamente von der peinlichen
Klage befreyet worden, daß der Marquis de Poudes
nas Feine weitere Beftrafung bed Hen. B. bar erbal⸗
ten können; ba aber die Unkoften dem Arzte nicht gus
gefprochen worden find, fo fiebt ihn die piel Bi
e
eultaͤt nicht als moraliſch unſchuldig an, und fahrt.
fort, ihn aus ihrem Schooſſe als verſtoſſen anzuſe⸗
ben. Cie bat auch ihr deswegen ergangenes Urtheil
mit einer Sammlung von pieces ju ives unters’
flüge, die im J. 1763 auf 34 Duartieiten abgedruckt
find, und worinn allerdings der fittliche Kubm des
Doctors, auch durch feine eigenen Briefe, niche
; fehr erboben wird.
“wo wig m 273
Söttingifhe Anzeigen
gelebrten Sachen
unter der Aufſicht
ber Königl, Geſellſchaft der Wiffenfchaften
108. Stud.
Den 8. September 1764.
Baſel. |
on it vorgebructtem Fabre 1762. aber eigentli
erft 1764. ift fertig worden ber fünfte Ba
der AG. helvetic phyfico-matheın, anatom.
hotznic. med, in Quart auf 423 Geiten. Wir wollen
bie dießmaligen Abhandlungen in ihre Elaffen vers
eheilen. Zur Mathematik: 1) Hr. Weng von der
wahren Erflarung des flachen Winkels, mobey vers
ſchie denes wider den Pardies erinnert wird. 2) Dials
Set uber die Vortheile, bie brey Epieler gegen einans
der haben können, die auf eine Weife, (welche wie
hier nicht ausfdreiben können), Geld zufammen
fchieffen, das nad) dem Gewinn oder DVerlufte des
Spieles getheilt wird.
Bur mathematiſchen Yiaturlebre. Eines Unges
nannten Auffag über die Art und Weife, der Ruder
Kraft in den Galeren zu vergröffern.
Zur Yiaturlehre. 1) Des Hm. Annone genaue
Bertergefhicte firs Jahr 1759. 2) Hen. Schmidts
von uns angezeigte Schrift Über die Eperfteine.
3) Berfciedene botanifche —32— wie die von uns
gleichfalls laͤngſt angeicigten Halleriſchen Emendatio-
. 9999 nes
$74 Söttingifche Anzeigen
tes n. IE. und V. 4) Hrn. Hofers Zwingera, cin
neues Geſchlecht, das zur Belladonna gerechnet wors
den if mit der fünffeamichten Frucht, und ber ens
gen fünffpaltigen Blumendecke aber von derfelben fi
unterfcheidet. - 5) Hrn. Riflers Beſchreibung d
Cereus triangularis mit der Blithe. 6) Hrn. R
mers Unterfuchung nach den Srundftoffen de Ca
7) Roftan (vermuthlich des Verfaffers der Ofrande
4 la patric) Bergleichung des geröfleten und ungerds
fieten Caffees, famt einer Vergleicung der diatetis
fchen Gortheile des einen und des andern. 8) Hrn.
Emanuel Beiflen verfchiedene Sefabrungen uber bie
Luftröhren det Inſecten, die Federn des Schmetter⸗
lings, und die Zluutogel hen die Veraͤnderung der⸗
ſelben im Darme der Laus, und ihre drep verſchie⸗
denen Durchſchnitte, die Hr Weiß bier wiederholt.
Wir wilfen nicht, über welchen Scherz von uns Hr.
Weis fich ©. 353 beklagt: es ift unfere Weife niche,
über Männer von Verdienft zu ſcherzen. 9. 10.11)
Des jegigen Hrn. Gronoviug drittes, vierted und
Bus Hundert hollaͤndiſcher Thiere, nehmlich Ins
ecten und Gewurme. 12) Hrn. Blöned, eines
Schweden, Verzeichniß feltener Inſecten, die er um
Aachen gefunden hat. 13) Hen. Schlotterbedid Bes
: obathtung einiger Schneden, ibres Zuffes und
nes. 19) Eine Bergleichung des Bauch und ⸗
thums zwiſchen den Zaͤhnen der Thiere und den Fe⸗
bern ber Digel, - —— ‘cen 1) bed
aber zur Arzn en 8
perdienten alten Ar 108 Hrn. %. —— Be⸗
ſchreibung eines trogen DParmgrimmeng, das er im
Klofier VBeinweil beobachtet hat. Es ſcheint haupt⸗
ſaͤchlich vom übel verzinnten Küchen . vielleicht
aber aud) yon den jungen und unreiffen Weinen ents
anden zu feyn. 2) Hr. Razour von einigen im
antreich bemerkten Fleckenfiebern und Frieſeln.
3) Eines Ungenannten angemerkte ungluͤckliche Cue
ren.
108. Stüd ben 8. Sept. 1764. B75
ven. Gie find merkwürdig und betreffen die übelg
Folgen der verfchriebenen, und neuerlich fur fo uns
ſchuldig gehaltenen ſchwarzen Nießwurz, der Zeilons
beeren , eines Tabakklyſtiers, des Bilfenfaameng, eis
ned Mineralwaffers bey einem am Steine Kranken,
eines Blafenpflafterd, u. f.f. 4) Des Hrn. Rath
Berbot Befchichte einiger mit dem Waſſerkopfe bes
bafteten Kinder. In dem erften war das gröffere
Gebirn aufgelöfet, das Heinere aber verbdrtet. Es
war blind, hatte aber fonft gefunde Sinnen. Hr. B.
Hat nod einige andere feltene Krankengeſchichte ane
gebangt. 5) Hr. Crete hat aus einer nicht Huglich -
beforgten Niederlage —5 oder Materie des
Seitenſtichs einen beſtaͤndigen heftigen Schmerzen
auf den Rippen folgen geſehen. 6) Hr. Dapples bat
bie Defnung eines Mannes befchrieben, der an der
Leber eine Verhartung, den untern Magenmund auch
verbartet, und die Galle verdickt hatte. |
Die folgenden Gefchichte nabern fich mehr ber
Wundarzney. 1) Hr. Hofer von der Selnung eis
“ned mit dem Blafenfleine Behafteten. Die Blafe
war did, mit Fleifchfafern durchzogen, und batte
in einem Gade achtzehn Steine. 2) Eben derfelbe
bat einen Gaufer fterben gefeben, der im Glasfref-
fen eine Ehre gefucht hatte. Ein Stuͤck Glas hatte
ibm den Schlund zerriffen. 3) Der Hr. Doct. und
Rathsherr zu Laufanne Dapples befchreibt das am
Hrn. Berger de Forel verrichtete Augziehen des Stags
res Durch eine Defnung der Hirnbaut. Es war eine
der legten Proben der Gefchicklichkeit des Hrn. Das
viel: obwohl dabey etwas vom glafichten Wefen den
aus gequollen zu fepn fibeint, auch der Augenſtern
‘etwas zerriffen iff. Hr. Dap. begleitet diefe Geſchichte
mit der Lebensbefchreibung des guten Hrn. Daviel,
‚und einem fichtbarlich feblbaften Schreiben des Hrn.
v. Haller. 4) Hr. Prof. Prien Staͤhelin zu Bafel
befchreibt die unerwarte Heilung einer Hauptrounde,
q99q92
$76 Gittingifhe Anzeigen
in welcher ein geworfener Stein bie Hiruſchale gebro
chen batfe. Man bat in dicfem Kranken die Fübllos
figtcit der dickern Hirnhaut befteign int indem man
von derfelben die angebaddenen Car Empfins
bung wegaeriffen, fie auch mit ye Saar nde obne Scho⸗
nen gedruckt bat. In einem andern Kranken bat ber
Du nbarit vie Sehnen an den Fingern ofne einigen
Schmerzen des Kranken abgefhnitten.
Bröffel oder vielmehr Paris.
Bey Mufier I ebruckt: Reflexions fur
hes orejuges qui a Win a rogres & 2 55*
de I die ‘Dee
foment wider die eae ergangen iff.
bat fich einer fremben
harflinnig und wohl prices
oe bier, stor aus Hrn. aioe Werke, bed die ers
fie Einpfropfung (auffer der Tarfey ) zu Paris im J.
2719 und wo wirs recht verfleben, vom Hrn. Euer
‚vorgenommen iff. Hr. G. merkt näglich an, daß die
Aerzte und Kranken beat zu Tage allzuviel mit tho
retifchen Ausdrücken fich erklären, und an ſtatt des
würflichen Leidens ung be n Urfacbe erzählen: wir
erinnern ang dfters diefe les in den zum Raths-
srpolen ‚eingefchickten. erichten emerft zu haben.
Auch mit Rechte mißfälle ibm das Wort —
das vom Blute allzuoft gebraucht wird, ba ded ba
Blut in einem von den Poden Geheilten nicht die ges
singfte aͤuſſerliche Verdnderung zeigt. Mud ve
08 Wort humeur, indem bie
gibt find, je nr derfelben ausörechen, da
och, wenn fie einen Saft zum ——— fie
am deflo weniger Gefahr haben wirken mebe
‘Diefer Saft aͤuſſerlich ausgeworfen wärbe.
108. Stuͤck den 8. Sept. 1764: 877
fen find eine anſteckende Krankheit, die auf Feine ans
dere Weife, und aus Feiner Entwickelung eines ins
nern Gaftes entfteht. Hr. ©. gerath hierauf auf dex
ärteften Sheil der Wunde, aufs Zubereiten. Max
bar ihm vorgeworfen, ex pfropfe obne alle Zubereis
tung ein. Er antwortet, fehr oft fey feine nöthigs
in den Gallen aber, die ihrer bedürfen, fonnte mas
mit der kühlenden Art zu heilen eben fo febr feblen
als mit der erbigenden, und auf ein erfchöpftes Blut
folge eben eine fo gefährliche Krankheit, als auf eim
nberbigtes. Man habe nach öfternausandern Grins
den vorgenommenen Aderlaͤſſen tödtliche Porter ges
feben Man erkennt die mindere Gefahr aus dens
reinen Athem bes Kranken, feiner weichen Haut, und
feiner Heilfamkeit bey den Wunden. Zum Anitecteg
iff ein minderes Gift das beffere, und Hr. G. wurde
es allemal ſchwaͤchen, wenn er cin Mittel dagu müßte.
Da die Gefahr in eben dem Verhaleniffe iff, als die
Anzahl der Blattern, fo iff ed widerfinnig, wenn
man dem Berfaffer in Paris vorgeworfen bat, feine
Kranten haben zu wenige Pocken. Die Art und
Weife, die Pocken einzupfropfen, bat fich volfomms
ner gemacht, und es fterben weniger Menfchen,, al¥
in den erffen Fahren, da fie gebraucht worden iff.
Hr G. betrachtet hierauf die Klage uber das Aus-
breiten der Kinderpocten durchs Cinpfropfen. Zu
Paris herrfchten die Pocken im Winter 1762. und
man bat damals nicht inoculirt. Man geht mit den
natürlichen Pocken ohne einige Beforgniß um, wars
um folte man mehr von den eingepfropften fürchten,
Die offenbar viel milder find. Wenn die Poke abges
fallen ift, fo ift auch alle Gefahr bes Anſteckens vor⸗
bey. Da faft alle Menfchen die Rinderpocten zu lee
den haben, fo nimmt die Einpfropfung, die ihnen
die Sicherheit wider die naturlicben Poker verſchaft,
eben fo viele Sunder gu den naturlichen Pocken rue
Ä 294993 Die
878 Gittingifhe Anzeigen
Die Kranken in Lazarete zu fperten, wäre wegen der
vielen Kinder, die man von den Müttern trennen
müßte, eine mörberifche Graufamfeit. Die üble
Einrichtung ded alzuffeinen Hotel-Dien tödtet eine
unzablbare Menge Menſchen. Es iſt falfeh, daß die
ocken Das zweptemal eben denfelben Menfchen am
fatten den Anlaß zum Irrthume geben die wilden
Pocken; keiner unter den gröften Herten bat ges
laubt, daß fie zweymal den nemlichen Menfchen ans
fee. Die Stelle, wo die Einpfropfung gefchiche,
ft der Sammelpunct der Kranfbeit, um diefelbe ents
fteben allemal die meiften Blattern: folglich ifs ein
febr groffer Bortheil, diefen Sammelpunct aus dem
Magen und der Lunge gu vertreiben, und in die Haut
gu verfegen; diefer Mittelpunct hinterlage auch eine
ang befonderg geflaltete Narbe. Man bat in den
orgenländern euten, die die Pocken gehabt batten,
bie Pocenmaterie riechen, einnehmen, und in ihre
Wunden einpfropfen laffen, obne daß ihnen bas ge-
ringfte Uebel daraus entflanden ware. Zu Florenz
bat man ein Hofpital zum Einpfropfen eingerichtet.
Die Yerzte zu Paris haben fic dem Fortgange deffels
ben aus Giterfucht widerfese. BH 239 Geiten in
Duodes ſtark.
Neuſchatel.
Ohne Nabmen des Druckers iſt in dieſem Jabre
abgedruckt: Deux diſcours fur P’efprit de , pro:
nonces par Mr. Tronchin Procureur général, dans I’ af-
femblde des deux cens de la Republique de Geneve.
Hr. Tronchin wird für einen fcharfitnnigen, und wohls
beredeten Mann angefeben. Er bat vermuthlid auf
Die neuerlichen Vorftelungen der Anhänger des Noufs
eau feine Augen gerichtet. Die Unruh und die
weytracht iff von freyen Staaten ſchwer zu trennen,
fe Geſchichte macht eine Ausnahme in der Repubhit
108. Stuͤck den 8. Gert. 1764. 879
Venedig, die aber eine wahre Monarchie iff. Das
Volk ift gwar überhaupt tugendpaft, hat aber auch
feine Leidenfchaften, und laßt fic von Schmeichlern
verführen. Eben aber burch feine Unruhen koͤmmt
ed um feine Freyheit, und giebt ſich fo viele Meifter,
alé es mächtige Haupter hat. Ohnedem if ein
freyer Staat der Gig bed Reides, der Ciferfuche,
und der Mitbublerfepaft. Eine Faction fängt an, foe
bald als die Birger fich allzunah verbinden. Die
Duelle iff oft (in Senf zumal), eine Enchufiafterey s
fie mag nun die Frepheit, oder die Religion anſehen.
Die legtere iff das Band der Regierung, und die Yas
ponefer müffen eben deswegen fo graufame Gefi
ben, weil biefelben von der Religion nicht unter
find. Man muß alfo die Regierung befchügen, doch
ohne Bitterkeit und Heftigkeit: fonft fan der Eifer
woblgemcinter Bürger zum Umſturze Des Staates ges
reichen, wie in Engelland zu Carl des Erften Zeiten,
Die Brepbeit und Regierungsform erweckt eine eben
fo beftige Eiferfucht als die Religion, zumal bey Des
mocratien, die falt blog durch ein Wunderwerk der
Unruh fich entziehen. Nichts Fan die Democratie
erbalten als die Sugend. Auch iff die erweiterte Ere
kenntniß nuͤtzlich; derfelben Gat Engelland feine jetzi⸗
e Ruh p danken, (wir finden dieſe Rube unter dem
eſten der Fuͤrſten eben nicht ſehr vollfommen).
Und die Hdupter des Staates müffen durch ihre Liebe
u den Gefegen, und zum gemeinen Beften bas
piel geben. Iſt 48 Seiten in Duodez ſtark.
Auch.
Ohne Ort und Namen iff des hieſigen Erzbiſchofs
J. Francois du Montillet Lettre paftorale concernant la
critique de divers auteurs modernes, & la defenfe des
Jefuites, in Duodez auf 107 Geiten abgedruckt.
Diefe Gebrife iff wegen dev befonbern Erwähnung
e
880 Git. Anz, 108. Stuͤck den 8. Sept. 1764.
Ropenbagen.
Das dritte Heft der iconum Aorz Danicz iff in dies
fem Sabre fertig worden, und uns gu Händen ges
fommen. Es iff von der nehmlichen Schönheit. und
Wirde. Man findet in demfelven viele wenig bes
fannte Pflanzen, wie den blaublühenden Wafferw
gerich,, den nördlichen blauen Eifenhut, der bie Fare
be des Napells, und den langen Helm der gelblich⸗
ten Wolfswurzel Hat; die Eleine Latibularia mit Dem
gang kurzen Gporn; eine Draba, die von den Alpen,
arten unterfchieden fcheint ; die banrichte Cardamine,
bie aber nicht, wie Linndus fagt, nur 4 Gtaubfäden
bat; den Eleinen Wegerich mit einer einzigen Blu
der oben auch die Subularia repens foliis convexis pla.
nie bed Dillenius zu feyn fcheint, und die fragaria nana,
Dieſes Heft gebt, ust Anlage zu folge, bis
‚auf 150
N ER RN 881
Gottingifhe Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Aufſicht
der Kodnigl. Geſellſchaft der Wiſſnſchaften
109. Stuͤck.
Den 10. September 1764.
Braunſchweig.
Gm Verlage der Fuͤrſtl. Waiſenhausbuchhandlung
9 find herausgekommen: Ada hiftorico chronolo»
gico mechanica circa metallurgiam in hercynia,
fuperiori, oder hiſtoriſchehronologiſche Nachricht und
tbeoretifche und practifche DBefchreibung des Mafchis
nenwefend und der Hulfsmittel bey dem Bergbaue
auf dem Dberbarze 2c. von Henning Calvoͤr 1763 Fol.
1. $b. 200 ©. 20 K. I. Th. 316 ©. 28 R. r Hr.
V. bat ſchon 1726 da er an der clausthalifhen Schu⸗
le geftanden, in einer lateinifchen Einladungsſchriſt
etwas von dem Mafchinenwefen auf dem Oberharze
gemeldet, und iftfeit dem feine Sammlungen dazu je
vermehren befchaftiget, gewefen, welches fihen ein
uͤtiges Borurtbeil fur diefes Werk erregen kann.
ie Zueignungsſchrift an den Rönig, bat er 1763.
u Altenau als dafiger Prediger im 77. Sabre feine
ifters und im So. feines Amtes unterzeichnet. Die
Abſicht iff Die wirklich vorhandenen Mafhinen auf
bem Harje vollſtaͤndig zu befchreiben, die vor diefem
gebräuchlichen, und thre nach und nach vorgenom-
menen Berbefferungen zu erzählen, auch Vorſchlaͤge,
wenn fie gleich nicht völlig ia Gebranch gefommen
Revere find,
882 Gdttingiſche Aınpeigen |
find, mit anzuführen. Er bat füch dazu nicht nur
edruckter Bücher bebient, fondeen liefert groffens
cheils bisher noch ungebruchte Nachrichten, die ihm
von Bergofficianten u. d. g. mitgetheilet worden find.
Die Seichnungen rühren von Hrn. C. Sobne, ber
Richter in Altenau iff, ber, und geben nebſt den Bes
fchreibungen, eine wirklich theoretifde und praktifche
Kennntiß, dadurc man in Stand gefegt wird, die Mas
ſchine zu beurtheilen und nachzumachen. Der I. TH.
befrift bie Art wie die Hinderniffe beym Bergbaue
geboben werden, und der II. die Arbeiten die felbft
u Betreibung ides Bergbaues vorgenommen werden.
br eber bat wieder verfchiebene Capitel, Abtheilungen
und Unterabtheilungen. Opne uns an eine für und
zu weitläuftige Anzeige diefer Ordnung zu binden,
möäffen wir doch melden, daß die zwey Capitel deg
1. 3b. von dem handeln was man unternimmt frifche
Luft oder Wetrermechfel in den Gruben zu verfchaffen,
das Waſſer aber welches da binderlich iff, weggue
bringen. Der II. Th. betrifft in 7 Eapiteln die Marke
cheidekunſt, den Schacht und Grubenbau, die Aus⸗
derung der Erze, wie folche klein gemacht und ges
reiniget werden, das Schmelzen, und Das Munjen.
Unter den Mafchinen bie zum Wetterwedfel dien
befindet fich Die in den wolf chen El. Hydraul. §. 16
befchriebene,, durch den Fall des Waflerd Wind gs
erregen. Hr. €. bat ihre Einführung auf dem Hats
ze durch feinen mathematifchen Unterricht zu Claus⸗
thal veranlaſſt. Bartels, der um 1711 netts
Director gemefen und 1721 am Ende des Rov. geftors
ben, bat einen Ventilator 1711 und eine Feuermas
{cine 1717 zum Wetterwechſel angewandt, ehe Has
led und Triewalds Bemühungen befannt gewefen.
(1. 3 ae G.) Vor dem groffen mechanifchen Seifte
dieſes Mannes, kommen banfige Proven vor, die des
ſto mehr zu bemundern find, weil er bedauert bat,
daß er keine lateinifyen und franzoͤſiſchen Bücher les
fen Sinnen. Ded feel. Penshers Bebanten von Des
109. Sti den 10, Sept. 1764 883
Hlern und Verbefferungen der Kunfgeftänge lick
oe 86. Er rath unter andern flatt des Erums
men avfend eine Are von abe bie bas Sunfts
eitange vermittelft eines g Rabmens bin und
ber fhiebt. Bon Leibnigens Vorfthlage das Grubene
waffer durch Windmüpfen gu erheben, geben bie 101
u. f. ©. aus den Driginalacten bie äber ein halb Mies
Papier betragen umftandli —— Man faun
Daraus (ctieffen, daß Leibnizen die Befcaffen it Ded
BT: oe dem — anfang nicht voll en
urd Treulofigte
een get und —— ber wit * vi
Hinderniffe dabey vorgef geoffe Kbtvedts
ſche Mechanicus olbem ie 1707 auf Se
den worden, und bat zu Berbeflerung der DE
febr viel Borjäl eg , darunter verſchiedent
bewerkftelliget worden. ini ge, fowie auch anbere
gute Vorſchlaͤge, verflattet der dafige ——
nicht, da man ſich mit den chten nach der
der Gänge richtet und daher Maſchinen die Tiger
Schächte oder wenigitens folche die immer in einer
Donlege bleiben Borausfeßen, nicht anzubrin em
find. Schluß des 1. Shelled macht eine
handlung er ote Artilleriemajor Binerfmit
von einer —— — , auf Befehl gue
Einruͤckung in Hrn. € verfertiget. Sie lehrt
die Berechnung und Sufammentun Diefer Mas
fine. Erläuterung bes Schacht⸗ und Grubens
Baues befindet fich im 11. SH. auffer den Abbildun
der einzelnen Theile, eine Seidmung von der Car
Dorothee und neuen Benedicte u Clausthal, nach denk
ae von 1741. cofe Laft de Oita Fed
6 beym Stuefödern b 8 rze aus den Schaͤ
fodert wird, bat Leibniz ebenfalls durch ein cil 9
ne De Ende sunebmen und fonft diefe Arbeit A
u auf verfchiedene are i erie
feinen Verfuchen 6 Baden
nd, gictt die 39 u. Ss o Bose
884 Göttingifche Anzeigen
Hat ed auch bier meiftens an denen gefelffe, bie feine
Gedanten bewerkfielligen follen. Vom Koblenbren⸗
nen liejet man isk u. f. ©. eine praktiſche Befchreis
Kung und 1596. die Gefchichte ded 1714 auf dens
Lerchenfetde, am Wege vom Andreasberge nach der
Harzburg und Goslar entdediten Torf, deffen Bes
ſchaffenheit Leibnizend in der protogaca gegebene Ers
Harung des Urfprunges des Sorfes beftatigt. Ym
festen Capitel find nicht nur die Arbeiten bey dem
Muͤnzweſen umfländlich befchrieben, fondern and
verfchiebene Münzen befonders die Ausbeutethaler.
Go viel merkwürdige und geöftentbeild noch niche
burd den Druck befannt gemachte Nachrichten alg
Hrn. C. Fleiß hier gefammiet hat, die Drdnung,
Deutlichkeit und Gruͤndlichkeit, die burch das ganze
Berk von dem mathematifchen Geifte des Verfaſſers
geist, geben diefem Buche einen vorgüglichen Werth,
er Dadurch noch erhöhet wird, daß man fo wenig
yon diefem Gegenſtande aufiweifen fanz.
Daris. Ä
Bauche bat 1763 in groß Quart gebrudt: Voyage
a la Martinique contenant diverfes obfervations fur la
Phyfique, I’ hiftoire naturelle, P agriculeure, les maurs
& les ufages de cette Isle, faites en 1751 & dans les an-
nées fuivantes, Der Berfaffer or. Shibaule be Chans
vallon bat alé ein Coloniſte ( Planteur) fechs Jahre
auf Martinico zugebracht, und liefert diefesmal die
Wahrnehmungen der erften fechd Monate. Gein
Vorwurf ift febr weitlaufig gewefer, er bat aber
Durch einen Unfall den meiften Sheil feiner Schriften
verlohren. Was wir bier vor ung haben, iff im J.
2761 ber Academie der Wiffenfchaften vorgelefen
worden. Er verfpricht andere Bande über die Pflans
en, die Fufecten, die Kifche, die Vögel, und andere
beife Der Raturgefchichte, und rübme den Bevſtand
der Brüder Juffieu, wovon der ältere niche mehr lebt.
Er iff, wie er ſelbſt geſteht, mehr wap ben ee
109. Stüd den 10, Sept, 1764. 885
glücklich in feinen Wahrnehmungen gewefen: fie find
etwas trocken und kurz, und die Drbuung iff nicht
Die deutlichſte. Cabesterre folte eigentlich die dem
Binde entgegen gefegte Seite der Inſel fepn, bier
wird aber das Wort nicht genaugebraucht. Die Fie
fel bat wenige und nicht bobe Gebärge. Der fable
Berg (la montagne pelce) iff der böchfte, und has
alle Zeichen eined feuerfpeyenden Berges, ift auch
um und um mit Bimſteinen umgeben: man findet
aud Mufdeln auf den Bergen. Auch hier find die
Berge um ein beträchtliches, und um 24 Reaumüs
riſche Grade Fühler alg bas Ufer des Meeres. Der
Bau des Caffees hat auf diefer Inſel fehr dberband
genommen, und iff nebft dem Zucker fat das einzige,
was man bauet: man pflanze ibn in die Wälder und
in Die Berge hin. Man hat wieder angefangen, eis
nigen Indigo zu gieben, man bauet aber eine wilde
and nicht die echte gahme Art. Go Hein die Inſel
ift, fo bat fie doch verfchiedene in etwas fchifbare
Site Sie ift ein Feld mit weniger Erde bededt.
a8 lang gebrauchte Erdreich iff unfruchtbar ; man
duͤnget aber nirgends. Hr. 3. mahlt die Einwohner
der Inſel ab. Die Manner find prächtig, tapfer,
und etwas träge. Unſer Verf. begnuͤgt fich die Vor⸗
urtbeile i widerlegen, die etwa aus der geſchwinden
LUebergabe der Inſel entfliehen möchten. Die Engels
lander, fagt er, hatten 23000 Mann ans Land gefest,
und die Infulaner waren in allem nur 4200. Die
erftere Zahl ift gewiß gedoppelt. Die Einwohner
baben eine Abneigung wider ihre Inſel, und eine
Begierde nach Frankreich zu gehen. Das Frauen
immer ijt verliebt, eiferfidtig, bochfinnig, und das
fein er Inſel beffer petwogen. Die hoben Berichte
arbeiten obne Gporteln. Auf St. Vincent, (das
nunmehr Englifch geworden ift,) leben noch die unz
ndlichen, tragen und traurigen Caraiben, des
Hrn. Rouffesu natürliche Menfchen, die das gefell-
; Rrrrr 3 chaft⸗
886 Goͤttingiſche Anzeigen
ſchaftliche Leben nicht verberbt hat. Unter ihnen les
ben aud (ware Caraiben, alé die entronnenen
Ueberbleibſel einiger Sclaven. Gie find ihren faus
len Befchüßern überlegen geworben: haben aber Dens
noch von ihnen die obnbeit angenommen, dex
neugebobrnen Kindern den Kopf platt zu preffen.
* ache wider
dzug. Die Mohren, die in den In⸗
ſeln gebohren werden, haben faſt durchgehends krum⸗
me Beine. Man tauft nur die zwoͤlfjaͤhrigen Kinder,
fogenannte Giamifche Krankheit hat an ihrer He
eit abgenommen : fie font die Mobren: die Weis
ber baden fparfame Reinigungen ; das mal d’ Eſtomae
des Negres fcheint eine Wa ct zu fepn. Die
pians find cin Uebel, dem fein Mohr entrinnt, das
aber von der geilen Seuche unterfchieden zu ſeyn
fcheint. Auch bier Lan die geringfte Wunde einen
Starrframpf (tetanos) bewürken, und bie Kinder
flerben febr oft an einer Art deffelben, bie ihnen die
Kinnbacen zuſchließt. Die Ratten chun einen fehr
roſſen Schaden, fie würden aber noch auszurotten
fon wenn jeber der 60000 Mohrenfclaven, die auf
iefee Infel leben, wöchentlich eine Anzahl liefern
müßte. Die Vögel haben hier mebrentheté nur 2
Eyer , und die Zeit ber Hecke lauft etwa am einen
Tag geſchwinder gu Ende als in Europa. Die Fifche
verfolgen manchmal ein Schif febr lang, and ſchwim⸗
men fo gefhwind als eS fegeln fan. . 3. hat eine
Haubedel ( Anonis ) gefunden, die einen blauen Bos
denfag giebt wie bie Indigopflanze. Labats Reiſen
haben faſt nichts gutes alg bie Suctermerte.
—— den 10. Sept. 1764. m
i ee
Sr. — —— richtig ge = *
Em: Queckſilber im Barometer den
oie filet, und — an bis auf den Abend
die seein Werkzeuge
ober fe em Es hut aA drey ig ia Saree nur einmal
aufgeze —— Monaten iff
ei
Eden Queckſilber 39 gewefen. oe x en
ad ten und bis 8 Zoll in einem Donate. Im
ber iff dad Queckſilber auf 38 und der Weingeift
im November jener auf 364, diefer auf 3b
— ne 7, dieſer 42 gewefen, all
— Sonne
rometer ſpielt i
ne ee en 29. Di 19 et eb — mia ge
zur Better
rg *
enters Path, Bora tle eine einen anal tras
genden Gewaͤchſe enthalten find, 1 Geis
lio, geliefert, wobep fich | Rupferplate
ia Caen, = Sie — Ordnungen dieſer natärlis
den Claſſe find von den Heinen Blaͤttern —
men, die unter dem — der Stengel
rab, tesa pein
wir in den er fs anden angeze
ben. Üeherpaupt find dis in den Gerten ele,
888 Sin. ny, 209. Sth ben 10, Gey. 1764,
corgi bi und — — lanl ol
etwas minder, wie man an der
fremden und al notbamericanifen, oder ich
europaifchen Pflanzen reich: Die Bupleura find befous
ders zahlreich. enn Sefeli Carvifolium die Carvifo-
lia I. 5. ig fol, fo ift es oe ig hea eel unmöglich, | - f. 1.
t. sobafür zu halten: fie 48 gat
viel ähnlicher.
Ä Straßburg. |
Den 24. Merz 1764. diſputirte Hr. Cheiſtian Gauge
mann, ans rg and Hayle * Acidu Sulse
bacenfium hiftoriam & analyfin Dieſes Sulzbach
Liege im obern Elſaß, und * ers ſaͤuerl |
Geſchmack iff angenehm. Die Kälte i we 50 Fah⸗
a und dag > faft bag che,
—5 ogenes Waſſer. let die
Sorte aus, loͤſet bie —2 au ; färbt den Biolens
"Mrup grün, und mit der Bin auge ein Weißblau;
wird aud mit ben n gwar nicht fchwarz, ©
aber das geiftige Weſen iſt kuft oat etwas Gitriols
fäure, und von bderfelben témmt der Gefthmar.
Das Laugenfalz ift eben die Grunderde des Kochfals
ed, worunter eine bie Gaure brechende fpatiche Er»
e, ine — eine Ser , und cine glass _
bafte Erde, au — Lift. Des Waſſers
Verbalenig jur Erde iff 622 zu 1; ber Erde um Gals
wie 388 gu $37; die bie re brechende ae zut
übrigen wie 38 zu 156, und daß fi
fichten wie 2 zu 5. Das anfchieffenbe if vom.
ber — Art, und feieße mit Slaͤttern
und Rauten an, und für ben Giolenfprup :
8 5
[2
om WER CRO 21.)
Söttingifche Anzeigen
gelebrten Sachen
unter der Aufſicht
der Kinigh. Geſellſchaft der Wiffenſchaften
110. Stud.
Den 13. September 1764.
Goͤttingen
ie Schrift, deren Inhalt rote bey ibrer Bo
fung in der Koͤnigl. Geſellſchaft der lee
fchaften im 45 Stück dieſes gebre⸗ erz bie
haben, iff Xe Hannover bey Herm. A — ge⸗
druckt worden: Soh. Friedr. Partmanné, Reg egiftras
tors bey der Rinial. Churfirft Hofpitalcaffe zu Hans
mover und Correfpondenten der Kön. Soc. ber Wifs
fenfeh en zu Göttingen, Anmerkungen über die nbs
thige Achtſamkeit bey Erforfchung ber Gewitters
ele ice nebft Befchreibun eines Elektricitaͤts⸗
dar , vorgelefen in ber Verfammlung der Königf.
oc. der ——— a Rupfertatel pen 7 pei
7 Quartfeiten 2 Rupfertafeln ie Bignette
he ek Gor. befindet fich auf dem Titelblatte.
Genev,
Es werden wohl wenige unter unfern Lefern ſeyn,
denen wir den Rahmen und die befondere Verdienfte
ms chönere Jurisprudenz des berußmten Gpanis
f — rayan erſt bekannt machen
eS
1, %
B90 Cbttingifce Amyeigen
| ine Bri ein ver⸗
sie: Sin ht ee ot
und bi e der
ee imag eo
mifchen Rechesgelabrebeit. ge e. r
ern Beurtheilung des von ihw eigenden Wer⸗
es etintern wir nur, Be int at 13-1. als ee
eine Lehrerſtelle auf der Acabeinie "ethielte,
bereits ad quingue Iureconfiltorum fragmenta Com-
mentarios ‚herausgegeben bat Die fünf Bedrigr-
Iehrten waren P. Rutilius Rufus, O. Cornelius Ma-
rimus, Rutilius Maximus, Campanus und Tars
runtenus Paternud. Er vetbefferte fein Werk fos
dann und ftellte es 1731 mit noch funfgebn anbern
alten Juriſten abermals ang Licht. er bierauf
1739 nach feinem Baterland Oliva zurücreifete,
endete er aufs neue Zeit und Fleiß auf diefe ſchatz⸗
bahre Ueberbleibſel der gelebrten Sefchichte des Recht
und arbeitete bid auf dreyßig Suriffen aus. Er üben
ließ von diefem Werk dem bernbmten Meermaum eitte
genaue Abichrift, von dem ed mit des Verf. Bewillis
ung auf Vorſchub des gelebrten Fellenbergs in der
Schweiz die Gebrübere von Tournes in Geneve ers
balten und in diefem Jahr in 2 Duartbanden unter
folgendem Titel abgedrukt haben: Gregori Majanju,
Generoli Valentini, ad sriginra Furisconfultorwn omnia
Sragmenta » quae extant in Furis Civilis Corpore Come
menrarii, cum indice legum in hoc opere illuffratarum,
in der-Vorrede giebt der Hr. Berf von ben Sue
Nachricht , welche er bey dieſem Werk gebraucht bat
und erzahlt ung zugleich verfchiedencs von jeinem
Studiren und feiner Gemobnbeit bermenevtifhe Cols
leftanen ju machen. Es iff eine auggemadte Wahr:
beit, daß die Pandekten nicht gründlich können erklaͤ⸗
ret werden, wenn man nicht vor allen Dingen die
von den Verfertigern derfelben aus dee Drbnung ges
riffene Stellen und Schriften der alten Suriften Die
‘ 1440 fi
—
= oe
110, Stick den 13. Sept. 1764. Wi
derum berzuftellen und in die uefprängliche Berbis⸗
Dung zu bringen fudt. Der —— — giebt
oft — Satz einen son; © Ginn als den ee
ohne demielben batte. Rechtögelebes
ten baben fic) zwar thor * mit biefer Bicders
beritellung der alten Gragmente, und manchmal
nicht ohne gute Wirkung,
aber find fie nur bey einem einzigen ober ded febe
wenigen “Suriften fleben geblieben. Hieraus tanz
man am beften Die des Herrn Mayans
ſchaͤtzen lernen, mele uns diefen Bern mit des
noch vorhandenen Stuͤcken von Dreyfig uud jmar mei⸗
ſtens folchen Recheslebrerm verſchaffen, welche vorber,
Die Mucier und einige wenige andere ausgenommen,
von niemanden mit Borfag find erlautert werben.
Ber aber auch die hier befindliche Nachricht und erläus
gerte Sragmente derfelben ge gen Die Mucianifche Yus
risprudenz des Balduing halt, wird leicht den Unters
febied beyder Schriften finden. Die Furiften find nach
brem Zeitalter georbnet worden, und findet man bey
dem Anfang eines jeden Commentarii juerk einige
Nachricht von den Lebensumſtaͤnden und Echriften ders
felben, welche mebrentheils aus den Borten anderer
Juriſten, der Kayfer oder claßiſcher Schriftſteler
beftchet. Hierauf werben die Fragmente fetbft nad
dem Florentinifchen Fert beygetradt, mebrentheils
ihrem ehemaligen Gig wieder einverleibet, und durch⸗
gebends nach der Drönung der Pandekten vorgetras
ger... Jedes Stuͤck erhält hierauf feine befonbere Ex
ER Wird in demfelben eine gewiffe R
feligeft, o erlautert fie ber Hr. B mit vices
SH iff aber ein einzelner Fall in demſelben
entbalten, fo fucht er die Regel und den Grund da⸗
von durch alle Mittel der Auslegungskunſt bevm-
ph endet Die Bedeutungen der Worte erörtert
mit befonderm Fleiß. Da die 4
u
63888 2 gens
= D ee
= a
. «
.
| denen Seiten, ängern und rete
rt geen cd Werfaferg und wie Bentehung bale
wehrer bald weniger Hulfémictel iften ans
derer find verfertiget worden, fo wird man Ach nicht
ot pofil, L. 17. .
. . £8 bleibt aber ni
SEE bic ea
u ru . m en n s
eer 2 lo. 4 Bogen ſtark iff, Sommen fo
u °
lac d .B. glaubt, di |
a Weer dem jängern Prag beyiulegen, pee
und ber groffen Berdienfte des altern um die Rechte,
deffen
nius Manilius; ©. 114-126. M, Junius Beutus;
127-140 Publius Mucius Sccevola; G. 141 - 158.
~ Quintus Mucius Scaevola; ©, 159-256. Diefen find
"beygefüge Quintus Mucius apud Pomponium: five ad
Sex Pomponii Libros triginta novem ad Quint. Mucium
Scaevolam Commentarii; &.237-480. Diefed Geht
macht den griffen Theil diefed Bandes aug. Bals
duin aber bat faum äber feces fey daraus .
m ten n ’ er 1 ı 28 Bogen e
d enebalten Publ. Ratilins Reka, ©. re Cajus
Livius Drufus; G.35, 36. Aclius Galle; ©. 37-56.
€. Aquilius Gallus; &. 57-126. Q. Cornelius Maxie
mus; ©. 127. C. Granim Flaceuss G. 139 - 148«
Cinnas. 6. 142-153. Publicius; ©. 154-1616 Blae-
fuss; 6, 162-166, C. Atejus Capito; ©. 167 186.
—
110, Städ den 13.Gept.1764. 993
Paconius; 6.187. Cartiliuss 6.189-195. Campe:
nus; ©. 197-202. Varius —— jr - 2078
Laclius Felix; G.208-217. Arrianus; ©.218-23$.
Juventius Celfus Senior; ©.236-255. Papirius Frone
to; 6. 256-263. Vindius Verus; G. 264-272. Fue
fidius; ©.273-287. Julius Aquila; G. 288 - 29}.
Tarruntenus Paternus; & 294-322. Mellius; 6.323,
Rutilius Maximus; G. 326. und Furius Anthianus; ©
328-338. Den Belhluß macht Index legum,
n hoc opere commentario illuftrantur, Der Gelege
find 246. |
Leipzig.
Weidmanns Erben und Reich verlegen: Der Fr.
Maria le Prince de Beaumont nöthige Unterwei
gen für junges Srauenzimmer, weldhes in die Wels
tritt und fich verbeyratbet, als der Verfolg des Mas
gazing für junge Leute, nach deutfcher Art eingerich«
tet von Joh Joach. Schwaben. 1. Th. 188 Oetavf.
II. $b. 198 ©. Ul. 3h. 252 ©. Ill. 3b. 368 Seiten.
Die Madame B. laffe in diefer Schrift ihre Schäles
rinnen theils heyrathen theils andere Vorfalle erfahe
ten denen fie ihr Alter ausfege: ‚weil aber immer
noch jüngere dabey find, fo wird der Unterricht noch
einigermaffen wie vorhin fortgefeßt. : Daher enthalt
jedes Gefpräche inggemein ein Stück der evangelie
ſchen Gefchichte, weldes zur Erbauung angervandt
wird, etwas aus der römifchen Hifforic, Daruber
ebenfalls Betrachtungen angeftelle werden, und dbris
gend fremde wahre ober erdichtete Begebenheiten,
- wenn die Schülerinnen nicht, wie in vielen befondern
Unterredungen geichiebet, ihre Lehrerinn um Rath fras
gen. In aller Abfiche iff bad Buch unterrichtend,
und ber geiftliche Theil dürfte manchen nur gar zu
—& —— mie Bene bie mab. 2. u vere
enmabien Merten t, man ihr a
688 $8 3 bers
Y
D
BE Sherine Angie
Stertetebene und and { Religion Cher römifihlar:
tholiſchen) — was
doch nur Vorſchriften des And, Dens’
bie Gerechtigkeit muß man ber 8. wiederfabres.
laſſen, dag fie das Eigne ihrer Gecte in ihren Un⸗
terricht nicht einmengt, ¢8 denn, nach dem
—5— nad engli 37 ane — aBobicbasige
it gegen die Armen, bie u
ben Eau) berab laf, Otel pie
It wird, w d ig gum N
eis Die Se eo ge Belt,
fe
ter ihren Schülerinnen wiederfabren last, für die
der Lefer am — eingenommen ſeyn
— Verſtaͤndig verliert einen ſehr geliebten und
hrer wuͤrdigen Freyer, weil fic eine Gemahlin von
ibm wieder zeigt, die er für tobt gehalten
nis — hr Herz ganz allein haben
Gut. Mun feb obit nur noch ein oft
sige i sg vielen Lehrreichen, — ae Buch ubris
bält, bat man |
0
fo emacht bat, die ber Ver
— un Feen ur den mane ; fa vg ec
er en nötbi
—E keit un george Belt, und =
fon in heswegen nicht sabeln wenn das jüs
soeilen durchſcheint, wo folches zu ein
offer —** des dpects oder wohl gar der 2 une
hätte miffen umgeſchmolzen werden. Dergi
den m möcht wohl die Unwabrſcheinlichteit ſeyn, im
tes
110, Gtüd deu 13. Gept. 1764. - B04
proteflantifcjen Deutfchlande bey Erzie der Kin⸗
, feloft in Sachen welche die Religion betreffen,
eine roͤmiſchkatholiſche Franzoͤſin zu feben, die viels
Teiche ſich dadurch noch mindern läfft, daß der Schaue
plag nak Dresben geleget worden. ;
Baſel.
Der Verſuch einer Beſchreibung hiſtoriſcher und
natürlicher Merkwürdigkeiten der Landſchaft Baſel iſt
noch im. 1763. mit dem 22. und 23. Verſuch, und der
2664. Seite gu Ende gekommen. Ym 22. wird ein
Theil des Gisgaues bier noch befchrieben, und dex
Berfaffer, Here Daniel Bruner, nenne fich nuns
mehr, wiewohl Here Friedrid) Zwinger, in Anfes
bung der Rrauter, einen Theil der Arbeit auf fid
genommen haben fol. Am Ende findet man ein Vers
eichniß der gemöhnlichften Baume und Gaaten; dev
ögel, worunter einige ganz fremde Strichvägel vor⸗
Sommen; der. Inſecten und einiger See-Igel und
Korallen⸗Gewaͤchſe.
Als den gaͤnzlichen Schluß dieſes Werks fan man
den 23. Verſuch anſehen, der 1763 herausgekommen
iſt, und worinn insbeſondere die Alterthuͤmer von
Mugft oder dem alten Augufta Rauracorum enthalten
find. Gie machen allein einen beträchtlichen Band
aus, der bis auf 3092 Geiten fortgebt, und 27 Plate
ten bat. Er ift mit befonderer Sorgfalt ausgearbeis
get, und leiftet auch mehr als er verfpricht. Die
alte und neue Befchichte von Augſt find genau vers
folget, und was von den Gemauren der alten Stadt
nod) ubeißr oder vom Safiling Amerbach gegen das
Ende des fechssebnten Jahrhunderts abgezeichnet
worden iff. mird mit den römifchen Gebrauchen und
andern Nlterehümern verglichen. Die Gebäude find
ein Tempel, ein Sheil eines Schauplatzes, und eine
Waſſerleitung. Herr Johann Heinrich Harber bes
reibt
* Out Sepia ke ri G76,
olet d aera
— — *
Hände gekommen und, eil® ee Ba —
nde ge ’ ret
— oder auch in des Verfaſſers Händen
vbwohl fie niche ia Augſt gefunden worden.
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—ES — jen Blumen ‘von ben reid lidua-getreant.
Sit 11g Seiten fart \
un GAR CRE ' Soy
Söttingifhe Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Aufſicht
der König, Geſellſchaft der Wiffenfchaften
Ill. Stud.
Den 15. September 1764.
Campen. .
| hefes philofophicae de primis philofophandi priu-
cipiis, bie bey Aegid. Balfenier auf 91 Octavs
fetter gedruckt find, verdienen hier eihe Anzeige,
da die philoſophiſchen Semübungen ber nieberlän
{chen Gelehrten bey ung eben nicht allzubefanne wers
den. Die Refpondenten, welche über dieſe Gage
Difputirt haben, werden genannt, aber der Verfafler
ſelbſt nie. Die e betreffen alle die Logik, und
enthalten zugleich verfchiedene Urtheile über anderer,
befonderd Wolfs Bemühungen. Die Philofophie
heiſſt (2G. ) die BWiffenfhaft der Sachen und Hand:
lungen in fo fern fie möglich find, oder nach ihren
Urfachen, wie fhon bie Alten fich ausgedrückt haben.
- Bolf, alfo fagt der B., Hat entweber eben das ges
wollt, und nur aus Rigel was Neucs zu fagen mit
Worten gefpielt, oder feine Erflärung iff der erflärs
ten Gache nicht angemeffen und_gehört mehr für die
philoſophiſche Erfenntnif als fur die Philofophie.
CJedermann hat Wolfs Erklärung nach feiner eignen
— ſo ausgelegt, daß ſie die Kenntniß der Ur⸗
ſachen erfodert. U bie Pbilofopbie iff doch robe
398 Goͤttingiſqhe Anzeigen
der Innbegrif aller philofophifchen Erkenntniß).
Die Metaphyſik heiſſt 85 die Wiſſenſchaft vom Mens
ſchen als einem Burger diefer Welt betrachtet. Nur
nach diefer Erklärung glaubt der B. könne man die
Dntologie, Theologie, Kosmologie, Pſpchologie zu
fammen bringen. (Vielleicht aber auch die praftis
ſche Philofopbie mie dazu). An Wolfen wird 11 ©.
getadelt, daß er in die allgemeine Logik, Erinneruns
gen von Auslegung der H. Schrift von hiſtoriſchen,
moralifchen Sachen u. d. g. gebracht tantum vt mille-
fima pagina ſurgat. Warnm hat er nicht auch dag
Corpus iuris oder den Hippocrates oder Terenz ausles
en gelehrt. (Weil er eine Probe von den Nutzen
einer Logik an dem wichtigſten und befannteften Bus
che geben wollte. Es iſt Feine unnüge Weitlauftigteit
die Anwendung ber logiſchen Vorfchriften gleich aut
Wiffenfchaften zu zeigen, weil dadurch der Vorwn
wegfallt, den man fonft einem puro puto logico ges
macht bat). Eine Gubftang heifft 15 ©. Ens aGuale -
five SubjeQum modorum -quod feparatim exiftit, die
feibnizifche Erklärung quod principium imutationum ia
fe continct fol auf die erſte Subſtanz Gott nice
paffen ( ed wurde alddenn nur auf das Wort anfoms
men, ob Gott eine Gubſtanz follte genannt werden,
auch koͤnnen ja die Veränderungen, von denen die
Erklärung redet, einem andern Dinge ugeboren
und ihre Grund in einer Gubftang die fits or E nicht
ändert, enthalten fepn. Des Hrn. Verf. Erfldrung
aber iff febr undeutlich. . Goll Ens aAuale allein zus
reichen, fo begreift fle auch jeden wuͤrklichen modum;
iff ſubj. mod. dazu nöthig , fo fheint fie eben dem nur
gegen die leibnizifhe Erklärung gemachten Einwurfe
ausgeſetzt; und feparatim exiftere iff für eine Ertlas
rung nicht deutlic genug geredet, es iff weiter nichts
alg ein anderer Ausdruck für der Alten ibr non inhäer
rere fubjeto Wer fih. mit den undeutlichen Bes
griffen dieſer Wörter befriedigen wil, kann aleiep
111. Gad den 15, Sept. 1764. 899
das Bort Subſtanz mit eben einem folchen nur Hares
Begriffe brauchen). Habitus, heiſſt 22 ©. difpofi-
tionis complementum,, onibut accommodarum
vel adquifitum, difpofitio iff rei aptitudo ad agenduna
jiendumve. Daraus wird offen, der habitus
ee pelt, tum internus, tum, externus. Ill eft fa-
cilitas et conftantia operandi exercitio adquifita, hic ef
corporis indumentum. operationibus accom
Sic advocatus eft togatus, miles. armatus. Diefe Eins
theilung ded Habitus laͤſſt fich nicht ind Deutfche übers
fegen. Die Gyllogifmen werden 65 u.f. ©. nach
ihren Figuren und Modis vorgetragen. Bon der Res
gel, daß aus bloffen verneinenden Borderfagen nichts
folge, wird67 ©. eine Ausnahme gelehrt
Quode, non fentit, non cogitat
Lapis non fentit
E. Lapis non cogitat. -
(Eine Heine Aufmerkfamleit zeigt, daB wenn die
propofitio maior verneint feyn fol, ihr Gubject nicht
entit, fondern non fentit ‚heiffen muß, ober fie Deut,
lich fo ausgedruckt werden. muß: quodcunque eft ens
non fentiens illud non cogitat; da denn die minor heifft
Lapis eft ens nonfentiens. Es ftectt alfo in dieſer an-
eblichen Ausnahme cine crypfis). Daf man aus
auter particularibus fchlieffen finne wird 68 ©. ge:
lehrt. (Die beyden Vorderfage,. oder wenigſtens ei:
ner veden von individuis, und wo wir uns nicht irren,
iff bekannt, daß folde Gage für allgemein gehalten
werden). Beugniffe find 91 ©. der Materie nach
biftorifche oder bilofopbifce. Jene gründen fidy
auf bed Seugen Glaubwürdigkeit; von diefen Heifft.
ed: etiam {ua et interna vi firingunt,
Defenfe du Paganifine par P Empereur Julien en Gree
&.en Francois avec des Diflertations & des Notes pour
fervir @ Eelairciflement au Texte & pour en refuter Ich
Stett 2 r-
goo Gittingifdhe Anzeigen
Errours par Mr. le Marquis d’ Argems. 1764. bey Voß.
06 Geiten mit 72. ©. Vosrede und vorausgebens
den Betrachtungen über den Rayfer Julian, in wels.
chen die vom Abt de la Bletterie in feinem fo belied:
ten Leben K. Fulians noch übrig gelaffenen Vorwuͤrfe
gegen benfelben entfernt und abgewendet werden,
Denn da die Berftellung, mit welcher diefer bey Le;
bengzeit des Conſtantins feine Gefinnungen in Anfes
bung der Religion verborgen, und feine nachberige
Abweichung von ber Religion der Chriften, ſelbſt in
de fa Bletteries Augen, Flecken blieben, welche im
Andenken des Julians nicht auszulöfchen waren; fo
werden auch diefe bier, aus den Grundfagen ber Bil»
ligteit, wo nicht getilget, doch von ihrem gebaßigen
Anblicke befreyet. Die Schrift Julians felbft, mel»
che bier Reflexions del’ Empercur Julien fur les Dogmes
de la Religion Chretienne überf&hrieben iff, und des
ren eigentliche Auffchrift wir nicht einmal genau wifs
fen, indem fie blog unter dem Nahmen einer Schrift
wider die Chriften, angeführt wird, iſt zwar, unter
den übrigen Schriften wider die chriftlidye Religion,
Langit vertifget worden; es find aber beunoch einige
Gtucen davon in des Erzbiſchofs von Alerandria,
Eyrilld, zehen Büchern der Widerlegung derfelben
aufbebalten. Der Herr Herausgeber hat diefe Stuͤ⸗
den aus der Leipziger Ausgabe Julians, wo fie
ſchon von Cyrills Worten abgefondert find, befons
ders und in einer Folge, die einen Zufammenhang
ausmachen foll, abörsden laffen, und glaubt, wie
man gemeiniglich davor balt, Julians games Werk
fey, bis auf wenige Geelfen, im Cyril eingeflochten.
Allein es ließ fich mit leichter Muh zeigen, daß dies
Taum der geringfte Sheil von Tuliand Werke feyn
m Denn eritlih bat Eyrillug, wie er in der
Gorrede ausdrücklich fagt, nicht die ganzen neun Biz
cher Julians, fondern nur drey davon, welche wis
der die Evangelien und den chriftlicden Gottesdienſt
ges
TIT, Stü den 15. Sept. 1764. sor
erichtet waren, widerleget; er fagt felbft, daß er
die Stellen, in welchen wider den Heiland geläftert
fey, übergangen, andere aber, wo Julian fich ſelbſt
wiederbole, zufammen gezogen babe. Man vermiße
in Julians Worten fo oft den Zufammenbang; und
man muß ibm doch in der That, wenn man unpars
theviſch feun will, mehr Folge der Gedanken und
Schlüffe, und mehr Gründlichkeit ald dem guten Cys
rill zugeſtehen, deffen Widerlegung oft nichts als Gee
wade und Heftigkeit it. Go oft fiebet man ferner,
daß die angeführten Worte aus der Mitte einer weits
läuftgern Abhandlung herausgeriſſen find, daß allem
Anſehen nach der geringfie Theil nur noch von Fue
lians Schrift vorbanden iff. Aus dem erften Buch
ſcheint Cyrill noch am meiften zur Widerlegung übers
tragen gu haben; denn (chon über die Hälfte gegens
wartiger Ausgabe ©. 170 verſchiebt Julian einen Ums
fand im zweyten Buch genauer abzuhandeln. Was
ren indeffen die Worte Julians in Cyrils Streits
fchrift felbit genauer aufgefucht worden, ſo wuͤrde noch
gar vieles bingugefommen fepn. Auf der Geite gegen
über ift Die franzoͤſiſche Ueberfegung beygefuget; wir
Ednnen und nicht enthalten, zu fagen, daß ſelbſt das
Privilegium der Sranzofen, untreu zu uberfegen,
Darinnen gemißbraucht fey. Faſt Feine Eeite ift ops
ne Unrichtigkeiten , und ed giebt ganze Stellen, wo
nicht ein Wort im Briechifchen von der Ueberfegung
ftebet. Die Anmerkungen find theils grammatifch,
und werden vom Lefer am beften übergangen, andere
follen zur Widerlegung Julians und Bellatigung ges
wiffer Sage, als von der Dunkelheit der Scheift, der
Zoleranz u. m. bienen, welche ald Lieblingsfäge des
- Herren M. d' Argens genug bekannt find, die er aber
auf eine fonderbare Weife anwendet, einige Lebridge
der katholiſchen Kirche zu beffatigen, die er unmoͤg⸗
lich im Ernſt für wahr annehmen fan.
Ttttt 3 Rona
a
¢
4 ‘
a
903. .. - @Odttinglihe Kup
The Tales of the Genii, or the delightfal
of Horam, Son of Afmar, ” Faithfully. translated . from
the Perfian Manufcript and com . with the French
and Spanifh Editions publifhed at. Paris ead. Madrid,
‘By Sir Charles Morell, formerly Ambaflador from the Brie
ich
eingepraͤget zu werden verdient; als in der
dag der Menfth keiner wabren und vollkommenen
Glaͤckſeligkeit fabig ift, daß diefe in Reichthumern,
Ehre, finnlichen Bergniigen und Gelebrfamteit ver:
blich gefucht wird, und bag bie Religion allein un⸗
e
be ben darnady leiten und richten muß; die
regte warnt vor den Betbörungen des Entbuflafmus.
urch Die Gefchichte eines heuchleriſchen Dervifth; '
bie britte vor dem Eigenfinn und Salsftarrigkeit bey
den, unfern Neigungen nicht genug ginftigen, Wegen .
ber Vorſehung, und vor dem Migvergnigen bey
ſehlgeſchlagenen Waͤnſchen; die vierte zeige das *7
131, Stuͤck den 15. Sept. 1764, 903
zichte unferer Wanfche, wenn fie allzeit in Erfäß
eben a ten, nebſt den —* Folgen eines
bein Erziehung; die Lehre der fünften ah dabin,
Daß das Herz des Frauenjimmers am meiflen gegen .
die Gchmeideley und Verftellung der Mannsperfos
nen gewaffnet fepn muß, und daß blos der Schug
einer bobern Macht fie vor allen Gefahren gu fügen
mächtig genug iff; u. ſ. w. Diefe fowohl als vers
fchiedene einzelne eingefchaltete nicht fo gemeine und
im täglichen Leben ungemein müßliche Gittenlehren
beftimmen vermutblih den Werth biefer Schrift.
Sie wird einem Indifchen Weifen Horam bey —
von welchem eine ganze Geſchichte vorausge iat ft,
welcher dicfe Erzählungen zum Unterricht eines Prine
zen des befannten Königs der Moguls, Aureng » eb,
gefchrieben haben foll, deffen Erziehung ihm anvers
trauet gewefen, an dem er aber ein Ben ta von
einem Prinzen erzogen habe. Die Durchlefung felbft
lehrt mebr als zu ehr, daß diefelben in einer Euros
paifchen Einbildungstraft erzeuget worden find, wels
che oft die orientalifche Colorit niche recht zu treffen
gewußt bat. Vielleicht iſt es zu weit gegangen,
wenn man dergleichen Geburten einer ſchwaͤrmenden
Ages Regeln vorfchreiben wollte, nach welchen
ie gebildet ſeyn follen; indeffen glauben wir dod,
Daß dag Wunderbare, welches eigentlich das Chas
rakteriſtiſche dergleichen Schriften ausmacht, und als
eine mächtige Mafchine mit Vortheil für das menfche
liche Hera gebraucht werden kan, zu welchem die Eins
Bildungefraft den beften Weg zeiget, vom Unges
beuern und Unfinnig « abentheuerlichen gar febe un⸗
terfcheiden iff; und daß es nicht anders als in Abſicht
auf einen gewiſſen Endzweck angewendet, nicht aber
Abentheuer auf Abentheuer geſetzet werden muß, o
daß man abſehen kan, wozu es eigentlich wohl be
ren fol, oder ohne daß es gu demjenigen Swed fü
set, den man ſich vorgeſetzet hat. Bad im ie
. ~~ |
a
APA Gite. Muy,‘ Fr. Otäf. ben 15. Sept. 1764,
befindet fib, unſrem Sutdanken der
Bare gegenwärtiger Erzäpl ungen Hz als mi
Unnpipal.
- Theoremata integrandi if * u einer Difoutas
tion von 3 ı Quartſeiten, welche unter Hrn. M. Friedr.
—— sina ron Or, und Mitgl. der Kia.
von Bernd.
5 sean een
bier riffe au , Die
* cman Der erſte Gag zeigt, daß
Pie : L :
a en Gral) = von =: finz
.:. (ttaco&)m-t
(2 — | f(m-2).ds
(1 tn.cfß)m-ı , (Ut nook) ms
und fo o werben Formeln von eben dev Vet, in denen
ifferential eines Bogens, mit Functionen wie
Die angezeigte, feines Ginug, der Tangente, Gecante
enthalten find, aud) noc) etwas mebr zufammenger
rt: integvirt: Die Analyſis beftebet darinnen, *
n Gutegrat angenommen, und deſſen Differential
Sn dem —— verglichen wird, wo denn die
Kunſt auf bie geſchickte ” des angunchmenden | Br
tegralé ankommt. Man fiebt leicht, daß die
matoriſchen Theile die im Integrale —
ne Fortſetzung dieſes Verfahrens erfobern
aber m eine ganze bejahte —* ſo Se
beit einn ahl aufbören, und das
ide Menge von Griedern gege —
Malet bat zu Erweiterung der Integralrechnun
fon re > sae rt ptecne auch, inden Schrifs
kademie der Wiſſen⸗
ma, a a er fich pier BER an
° 4
un Bie MR ROT
Söttingifhe Anzeigen
gelebrten Sachen
unter dee Aufjiche
der Königl, Gefellfchaft der Wiſſenſchaften
112. Stud.
Den 19. September 1764.
Goͤttingen.
Inter bem Vorſitz des Herrn Hofrath Richters
hat ein wg: Sohn feines Heren Bruders,
I Here Auguft Gottlieb Richter, aus Gachfen,
ur Erhaltung der Doctorwurde in der Arznepwiſſen⸗
aft den 12ten Sept. eine Probfchrift von 6 Bogen,
die den Titel führt: prifea Roma in medicos fuos haud
iniqua, mit Ruhm Öffentlich —— Dieſe Ma⸗
terie iſt pe oft unterfucht und gepräft worden, vers
flattet noch immer eine gute Radlefe. Das als
te Rom blieb, wie Plinius Ichreibe, uber fechshuns
dert Fahre ohne Aerzte. Diefem Zeugniſſe widers
forechen feine eigne Worte, welche mebr als fechjig
Sabre vorher die Beit beflimmen des dem Archagas
thus ertheilten Bürgerrechtd. Noch mehr widers
fegt es der fo alte Gebrauch der Kranken in den Tem⸗
peln des Apollo, Aeſculapius und andrer Bottheiten
um Rath zu fragen, welchen die Priefter der Tem:
pel, alg der Mebicin fundig, gleichfam aus dem
‘Mund ihrer Goteheiten ertheilt, davon noch verfdie-
bene chemahls zum Andenken der Cur in Tempeln
aufgehängte jeugen. Go findet man auch bey
| un un dem
906 Goͤttingiſche Anzeigen
dem Dionyſius von noch.ältern Zeiten Nachricht, da
ef bey ſtark wütender Peſt zulegs an Aerzten gefeble.
Es I übrigens genie daß die alten Romer, deren
Gefchafte Krieg und Ackerbau gewefen, die fic durch
Arbeit gebartet, maflig gefund und arm gelebt, nicht
viel Aerzte berbey ziehen, doch auch derfelben nicht
ganz entbehren können, bey fo öftern Wunden in
Krieg und andern Leibeszufallen, die auch oft die
ftärtften und gefundeften ererfen. Alle guten Künfte
und Wiflenfchaften find febr fpate und nach vielen
Sahrbunderten von den Griechen in Rom eingeführt
worden. Der Ruhm, den Cicero den Römern bey»
legt, daß fie entweder für fich ſelbſt alles mit mehrerer
Meisheit erfunden, oder was fie von Griechen erbals
ten, zu grofferer Vollfommenbeit gebracht, Fan auf
ihr erſtes rauhes Alter nicht fallen, und Soratius
erfennt noch zu feiner Zeit die Gpubren diefer Raus
Bigfeit. Diele haben die fechshundere Fahre, darins
nen Rom feine Aerzte gebabt, für eine wuͤrkliche
Achtserklaͤrung derkiben auf Anftiften des Cato,
der den Griechen, folglich auch ihren Aerzten, gebatlg
gewefen, mit dem Agrippa annehmen, und diefi
aus einigen dunfeln Worten des Plinius ſchlieſſen
wollen. Es iſt unnöthig diefe Fabel zu widerlegen,
ba e8 feit den Zeiten des Caco nie an Yerzten gefehlt,
Die theild ald Sreunde der gröfften Männer angeführt
werden. Rachbem Julius Cafar allen Aerzten das
Bürgerrecht ertheilt; und A ‚ den Ant.
Muſa von einer ſchwehren Krankheit gerettet, fie
noch mehr begnadigt, welche Begnadigungen und er⸗
theilten Rechte von folgenden Rayfern oft beftätigt,
und vermebrt worden, wovon Hr. D. Lampe am
ausfibrlichiten gehandelt, if der Gorwurf des Ros
bertell und anderer, auch zu unfern acne des Mid⸗
dleton, von Feiner Erbeblichkeit, daß alle Römifchen
Aerzte alé Knechee zu betrachten. «Man muß iugettes
ben, daß nach dem GSprifchen. und Macedon ce
eg
112. Stüd den 17. Sept. 1764: 907
Krieg die Hoheit und ber Reichthum der Roͤmer in
Knechten beffanden, in deren Zahl viete in Künften
und Wiffenfchaften erfabrne Männer, und nicht wee
nige Aerzte gewefen, deren Preiß man nocd zu den
Zeiten des Juftinianus beflimmt. Das von Kays
fern den MNergten ertheilte Bürgerrecht und andere
Bortheile haben diejenigen, die bereits in Knecht»
ſchaft gcftanden, nicht befrepen Finnen, die alfo in
den Haufern ihrer Herren die Kunſt fortgepflange.
G8 fcheint aber, daR deren Wiffenfchaft von ſehr ges
ringen Umfang gewefen. Man Fan den Urfprung
Diefer Knechtfchaft aus Griechenland holen, da groffe
und befibaftigte Aerzte felbft einen Sheil ihrer ges
ringiten Arbeit durch Knechte chun laſſen, denen im
Den Damabligen Athletifchen und Gymnaftifchen Les
bungen juin Zweck der Geſundheit obgelegen, in Baͤ⸗
dern zu bedienen, zureiben, zu falben, Clyftire beys
zubringen, verrenfte Blieder einzurichten, Blut zu
ftillen und dergleichen. Diefe Knedhte haben durch
die dabey erhaltene Hebung, ohne ferner unter der
Verordnung der Nerzte zu ftehen, fich allgemach ſelbſt
fortgebolfen, den Rahmen der “Tatrolipten, endlich
der Aerzte angenommen , welches burch eine Stelle
aus dem Plato wohl erläutert wird. Mit den Ach
letifchen Uebungen find auch diefe Aerzte nach Rom
überaegangen , dabey nicht zu laugnen, daß bey den
unmäffigen Ausgaben, welche die Groſſen dafelOft
auf Kuechte getvandt, unter diefen auch eines befferts
Lofes wuͤrdige Aerzte gewefen. Die Romer felbit baz
ben fich nur fpdte auf diefe Wiflenfchaft gelegt, und
wie fie felbige meift von Griechen erlernt, alfo sin?
diefe auch in Fortgang der Zeiten allemapl zu Rom
in Borzug geblieben. Man muß einraumen, daß
bey den Römern fomohl die Aerzte, wenn fie in ihrer
Knechtſchaft gelebt, vor andern werth, als auch die
freyen in wahrer Achtung gewefen,
Yuuuu 2 Srankz
908 Goͤttingiſche Anzeigen
Srantfure und Leipzig.
Schuͤpfel in Aledorf Hat daſelbſt auf feine Koften
drucken faffen: D. Jo d
oͤffentlichen Lehrers der Rechte auf der hohen Schule
u Altdorf, Beyträge zum Policeyrecht der Teut⸗
* 14 Bogen in 8. Von den ſieben Abſchnitten,
n welche dieſes Buch eingetheilt iſt, handelt der ers
fie von der Einrichtung, Abſicht und Liugen
diefer Beyträge, wobey zugleich die Herausgabe
eines Pandbuds der bürgerlichen Rechte in Franti:
ſchen Landen angezeigt wird. Rach verfchiedenen pa>
triotifchen Anmerkungen uber dag allgemeine und bes
fondere Policeyweſen in Teutſchland träge der Hr. B.
feine Gedanfen über den academifchen Bortrag der
teutfchen Privatrechte vor und glaubt mit Grund, die
Bearbeitung derfelhen koͤnne ohne einem gefellfchafts
lichen Fleiß mehrerer Gelehrten nicht zu einer ers
münfchten Vollkommenheit gebrachte werden. Die
Schwierigkeiten aber, welche fic anc bey diefem
Borfchlag finden, würden fich fehr vermindern, wenn
man dabey theilweife zu Werke gienge und die Gefege
einzelner Craige und Provinzen in eine fuftematifche
Sammlung brächte. Diefes iff der Hr. B. mit den
edruckten und ungedructen Gefegen im Srantifchen
Beynabe nach eben der Einrichtung u than entfchlofs
fen, die Hr. Gerſtlacher in feiner Sammlung Wire
tembergifcher Gelege und Rormalien beobachtet bat.
Da es ihm geglüdt bat, neben feinem ei bes
trachtliden Vorrath, die zahlreiche Samm von
Statuten des feel. Hrn. Beh. Raths von Heumann,
die man billig alg eine Duelle des Teutſchen Privats
rechts anfiebet, zu erfaufen, fo tan es ihm zur glück
lihen Ausführung diefes gemeinnägigen Vorhabens
an Materie nicht + ten. Die Policeyrechte, als wels
de einer öfterern Veränderung unterworfen find, als
die eigentliche bürgerliche Privatgefege, leiden imer
112, Stuͤck den 17. Sept. 1764. 909
Beinen abnlichen Verſuch, find aber mit dicfen aufs
enaueſte verbunden und verdienen anf hoben Schu⸗
fen eben fo febr cultivirt gu werden. Der Hr. VB. bat
baker der Erweiterung der rechtlichen Policepwi ff
fchaft im meitläufeiafßen Begrif diefe feine B
gewidmet , davon alle halbe Fahre ein Stuͤck $
nen fol. Er wird in denfelben einzelne Materien
des Policeyrechts mittheilen, aus den gebruckten Des
eifionen und Belehrungen anderer Rechtslehrer Aus⸗
gage machen und die Erkänneniß der teutfchen Polis
cepgefege, befonders des Fraͤnkiſchen Crayfes, und
ihrer Gefchichte zu befördern ſuchen. Weil aber uns
ter ber Policeymiffenfchaft und dem — ein
febr groffer Unterfchied iff, fo feget Herr ;
ihre Begriffe und Grangen in dem gweyten Abe
fchnitt naher auseinander, und handelt von der
Nothwendigkeit der Lehre des seuchäpen Dols
ceyrechts auf hohen Schulen. Die Grinde, wel⸗
che der Hr. Verf. feinen Fefern hier vorlegt, find fo
überzeugend und der von dergleichen Vorlefiungen gu
ertwartende Nuten fo mannigfaltig und zuverläffig,
daß wir unfern Bepfall ihnen niche entziehen können.
© 54, wo der dconomifchen Lebrftule in Halle, Franke
furt an der Oder und des Hrn. Prof. Schrebers in
—2 nunmehro in Leipzig, gedacht wird, haͤtte
wohl auch ber 1756 in Erfurt errichteten und dem
Herrn Benjamin Godfr. Hommel aufgetragenen Pro-
feflionis rerum aconomicarum Erwabnung gefcheben
koͤnnen, welche ex durch eine befondere Abhandlung
de utili atque neceffasia rerum aconomico - politico - ea-
meralium cum ftudio juris in Academiis conjundione
angetreten bat. In der dritten Abtbeilung erörtert
der Hr. VB. die Frage: ob e6 den wahren Policeys
arundfägen gemäß fey, das göttlidye Verbot der
Eben unter den nächften Anverwandten zu ers
weitern, in der Erweiterung aber ries
910 Göttingifche Anzeigen
zuzulaſſen? Beydes fowobl die Ausbehnung als
die bey felbiger verftattete Difpenfation fcheinen ibm
sider die Grundlehren einer gefunden Policey zu fey.
Die bier angenommene Gage werden durch den fols
enden vierten Abfchnitt weiter beftatiges. Es iff
felbft eingeräct Seren Johann Seumann von
Teutſchenbrunn rechtliche® Butachten uber die Frage:
ob die Lhe mit des verftorbenen Bruders Witts
we Gottes Wort zuwider, oder nidyt, und far
vis legibus devinis eine Difpenfation flart babe? im
Nahmen der woblloͤblichen Juriſten⸗Facultaͤt in Alt⸗
dorf ausgefertiget. Der ſeel. V. leitet das goͤttliche
Verbot wegen der Blutſchande aus der Tugend⸗ und
Wohlſtandslehre ber, und halt deshalb die Ehe mit
des Bruders Wittwe den Geſetzen Gottes entgegen
und die Diſpenſation für unguldfig. Hierauf folgt
fünftene ein Verſuch eines Entwurfes zu eincr
Bibliothef der ältern und neuern befonders der
Policeyredte in den Landen, Städten und Or⸗
ten des Sränfifchen Craißes; nebft einer vorges
festen Anzeige von den Teutſchen Gefenen und
deren Sammlungen überhaupt. Hier werden zus
erft bie Schriften nabmbaft gemacht, in welchen man
von ben Teutfchen Gefegen überhaupt Nachricht fins
det und fodann diejenige erzablet, aus welchen man
die Tenefhe Policey, Deconomie: und Finangges
fege naber fennen lernen fann. Hierauf folgen die
allgemeine Sammlungen der brauchbaren Teutſch
Land» und Gtadtgefebe. Bon Franken ſelbſt zeigt
ber Sr. B. anfangs diejenigen allgemeinen Erayßges '
feGe und Verordnungen an, fo das Policeywefert zum
Begenftand haben nebft den dazu gehörigen Erlautes
rungsfchriften; hierauf nenne er die Werke, in wels
chen dag fogenannte gemeine Recht Frankenlandes
vorgetragen wird und gebet fodann die einzelnen
Stande und deren gefezliche Berfaffung befonders in
Molicepfachen —— durch, nemlich saat
. rt
112. Stic den 17. Sept. 1764. 911
MWuͤrzburg, BWichftade, Burggrafthum Nürnberg,
—— — —* — Hohenlohe, Ere
‘pad, Pimpurg und Liwenftein Wertheim, fo, daß
aus yr und wieder die Rechte einzelner ‘Dree u
setae noch Erpdnpungengutähe, ob ni
ihn r n er
ber oat — dein — et in Sensity
—— —
om 30. Jul, ı vo
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ih in feinen Anfang
er — 5— der — die Bahn di
lichen W queef — bat, rc —
en Saat i atte * koͤnnen,
RE Een de i * Ber
—— von Franken mit Erwartung entgegen.
— Paris.
Bir baben nunmehr den ganzen erſten Band ber
Gaiette litteraire de I’ Europe erhalten, der die Mona⸗
nn April und May des taufenden Sabres iw
Ach faßt, mit Titel und Regifter — und 404
far iff. Wir haben noch immer ——
bee Here Verſaſſer fep gegen bie renden
913 Ghee, Any. 112. Stuͤck den 17. Sept. 1764,
und zuweilen, wenn mans fagen darf, bis zur Grob
it, wie ©. 273, er fey folglich von den Franzo⸗
n, bie den Markt des Verflandes in ihre Nation
fegen. Die Auszüge find mebrentgeils Fury, nnd
eben oft blos in Urtheilen: die Titel find unvoll«
fommen, und öfterd gar unbeftimmet, und die ges
lehrte Gefchidte dem Hen. B. nicht genug bekannt.
Herr Marggraf bat 3. €. langft die Linagreftis ges
fhonnen. or dem Herrn Brookes Hatten die Engels
aͤnder menigftens an dem Hrn. Hill ein viel groͤſſeres
und vollftändigerd Werk uber die Naturgefchichte,
und der gute Brookes Hat wohl die Lobrede prodi-
gieufement hy niemald erwartet. Daß Hume der
befte re er in unfeen ober in andern Seis
ten fey, iff viel gefagt; wenigftens ift ers nicht we
en der Unpartbeplichleit, als davon er gegen bie
Diener der reformirten Religion Feine Proben giebt.
Kennt Herr A. die deutfhe Sprache, bag er ihr vers
wirrte Schwuͤnge vorwirft? davon fie fo frey als ims
mer eine Sprache iff; fchreibt er felbft feine Gpra:
che recht, und folte er S. 332 nicht fagen rien d’aufli
atachant? Mir fernen fonft, daß die Ucberfegerin
der Humifchen Werke Madem. Belot heißt, und uns
fere Muthmaſſung unrichtig iff. "
Orleans und Paris,
Mes Caprices, ou Speculations fur I’ Homme, Po&me
en trois Chante, par. Mr. M**** 1764. 8. go Geiten.
Diefe Betrachtungen haben im erften Gefang die Ein⸗
bildungsFraft, im zwepten den Derftand, and im
dritten bas Serz zum Gegenfland, und find ein Ges
mijch von einigen glücklichen und einer Menge gemeis
nen und unverdauten Gedanken obne Plan und Vers
bindung. Mod weniger, als der Bhilofopb, erfcheint
ber Dichter darinnen, welcher in der Wahl der aus⸗
gudructendenn Gedanken und bey der Einkleibung der:
felden fich, bey folden Begenftänden, mit keinem ges
singen Vortheil hatte zeigen Fönnen.
Goͤttingiſche Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Auffiche
der Königl. Geſellſchaſt der Wiſſenſchaſten
113. Stüd.
Den 20, September 1764.
Daris.
Sin und unbcfaunter Berfafler, der im der Pres
ving Artois, und auf dem Lande wohnt, die
Staͤdte auch mehr als theoretiſch baffer und
meidet, der auch ſchon einen Cours d’ Hiftoire berans-
egeben bat; ein Mann, ter es mit der Religion and
+ Sitten gut meint, dabcy aber Dennoch die ency«
clopädifchen Beifen verehrt, ihre Arbeiten in Aus:
aus bringt, und in ihren Entdefungen die G
ee Sittenlebre findet; ein Mann von feltfamen Cine
fällen und plöglicyen Amvendungen natürlicher Dinge
aufs Cittliche, bat aus einigen Inſectenkennern, von
feiner eigenen Sprache, cinen Auszug der Kenntniß
Diefer Thierchen zufammen getragen, und mit allegs
ley Blumen von Gabeln, moraliſchen Anwentun
und felbft von Etymologien ausgeſchmuͤckt: er We
bey ein neues Bepfpiel, wie man auffer Deutfcyland
blos jufanmen getragene Bucher fihreiben fan, ohne
von der Sache, von welcher man fihreibt, Das ges
ringſte felber zu fennen. Die Abſicht foll ſeyn, di
d zur Kenntniß der Natur aufjumuntern. und
urd dicfelbe zur Tugend, und endlich zu Gott p
reve fub-
fan,
. 914 .. HMeingifthe Anzeigen
: Der lingenaunt mit einer 90 Geiten
Ken Borrede, und aren Sub En de Gors
rede an, die ein befannter En iffe vor die
Comme ee bas 8 cher * ain — der
ag S enttrbeber derfelben — — inet Ben
Hungen zu legen. In ber einen Diacgerfommntun
\ — peli de sigr oat bey cy pee Suite Inſecten age |
bite — iſt ir — aber: so — andern
nennt, und ge Warum — au |
Brana A babe dod Hr. de
fo wenig angeführt, - und
Beangefifd — n dem
ie am wenigſten an ihrer Stelle gu erwarten⸗
ben Neflerionen —— e; von der
gar Bein a ade, bad €. die Raupe im erſten, um
denwurm dm Bande fleht, —
Ba — | ngdwirdiaes
Werk nicht genennt, und ni ude wird. Es
feblt febr viel, id der Sons e aus den Gaftarns
en gebolt werde. Ein Sheil iſt der fuffe
Schweiß der Blätter vieler e Bie Somme
ie gefalle unferm Lefer die Etymologie hanneton
CMaykafer) von altitonans? Bodart hat wenig Con-
. troverfen, und viele Etymologien gefchrieben. Ben
der Aufter fagt ung der Verf. die — er habe
das Wort gabnen einer Dame ju Lich fo olen
chen. Flogius IL. ©. 236 wird wohl Folkes
Was thun bey derfelben die trois Dieux Me lavill c
= die „wichtige Geſchichte des Finnften Verdienſtes
— Wir zweifeln daran, daß das Alter den
meifen Flügel gebe. ©. 291 iff nicht von Pofen,
vonder von Preßburg ( Pofonium) die Rede. Wozu
dient die efelbafte Sefchichte GS. 341? Gautier wird,
nicht mit Unrecht, zur Beicheibenbeit gewieſen. *
5 rae 1. S. 229 bas Lob des Hrn. v. Voltaire?
113, Sti den 20.Sept.1764. sre
innere Baw der Raupe, den ber Verfaffer febr eins
fad nennt, Gat etliche saufend Mufleln, Rerven und
ufteöhren. Ein Auszug aus der Verfchrift des
Stntendanten de Touraine, wie. die S rmer
u ziehen, Gat feinen Rugen, und der Einfall Maul⸗
renblätter zu doͤrren, im Frublinge aber in fiebens
dem Daffer zu erfrifchen, und den Geidenwürmern
vorzulegen, verbient geprüft zu werden. Die Rus
pfer find fehr ſchlecht. Pancouce hat diefed Werk
1764. gedruckt, Davon der Titel Abregé de P biftoire
des infe&tes, der erfte Band 469 und der zweyte 484
Geiten (fark iff.
Leipsig und Breslau.
Bey F. E. Meyer erſcheinen Briefe suc Bildung
des Geſchmacks an einen jungen Seren vor.
Stande. Erſter Theil. 1764. 8. 344 Seiten. -Gas,
wohl die Abfücht des Verfaſſers, den Befchmad, der.
bey unfrer deutfchen Tugend gemein id, jumal
auf Schulen, zu fehr vernachläfliget wird, zu bilden,
ald dag Mittel und die Art der Ausfuͤhrung, bera
dient billig Beyfall. . Junge Leute werden, dem als.
ten Spruce nach, durch Beyfpiele am beften gebildet.
Nach einer voransgefihickten Nachricht von der Ges
ſchichte der Dichtkunſt und ihrem Endzweck, zu
welchem billig nicht das Vergnugen, wie die gemeis
niglich angenommene Meynung tft, (ob fie gleich is
‚der Erklärung endlich auf die andere Meynung bins:
außgeführet zu werden pflegt.) fondern der Rugen und.
Befferung durch das Vergnügen, als das kraͤftigſte
Mittel, angegeben wird, folgen kurze Nachrichten
amt dem inhalt, Beurtheilungen und Anzeigen des
erthes der Gedichte alter und neuer Zeiten, welche
den meiffen Ruf vor fic haben, und gwar find in dies
em Bande die Anzeigen der Lehrgedichte und komi⸗
hen Heldengedichte enthalten. Bon Lehrgedichten
werden auf befagte Weife angeführt Sefiodus Wer⸗
| Ervry 2 te
gre Göttingifche Anzeigen
Fe und Tage; Dirgile Gedide vom Sandbar;
Vanieres Mayerhof; Rapine Bücher von den
Gärten; The Flecce von Dyer; Philips Gedidre
vom Cider; Dida von Seidenwürmern; Arm:
ftrongs Runt, die Beftimdbeit zu erhalten; Pos
pens Verſuch vom Wrenfthen; Dulard von der
Groffe Gortes in der Yiatur; oraz von der
Dichtkunſt; Dida von eben dieſem G and;
Bukingham und Boileau; Dopens Verſuch über
die. Rritif; Seller und Wichof; von fomifchen
Heldengedichten aber Taffoni geraubter Wafler:
eimer; Doileaus Dult; Garths Difpenfarys
opens Lodgenraub; Butlers Sudibras und
adarté Eomifdye Tpopecn. Vielleicht würde
man einige angemerfte Gedichte nicht vermißt baben,
fo, wie man andere von eben der Gattung ungerne
vermißt; vielleicht konnten wiederum andere etwas
grünblicher und genauer dDurchgegangen werden; ir
deffen find bie hier enthaltenen Nachrichten und Kris
tifen von einem fo feinen Geprage, verratben fo
viel Geſchinack, richtige Beurtheilung, Kenntniffe
und Belefenbeit, daß fie jungen Leuten vorzüglich
angepriefen zu werden verdienen.
Öieffen.
Krieger bat gedruckt: Rechtliche Bedanfen von
der Gerichtsbarkeit der Univerfitäten, befon-
ders der Univerſität Gieſſen, in realibus; wie
auch: von der linftatthaftigkeit der Reconvenz
tion eines Academici vor einem andern Ridter 5
entworfen von D. Johann Chriftopb zwey⸗
tem Lehrer der Rechte, Hofrath und Com. palat. cæſar.
2 Bogen in 4. Die Kleinen Abhandlungen, welche
man von Zeit zu Zeit aus der gelebrten Feder des
Hen. Hofe. Roche erhält, find durchgehende mit einer fo
vorzuglichen und brauchbaren Grundlichtcit gefchries
ben, Daß wir fie immer mit befonderm Vergn asi
| ern
113. Sti den 20. Sept. 1764, sty
feen Lefern anzeigen. Es tft befannt, daß Die Rechts⸗
febrer bey der Frage, ob einer Univerficde die Gerichts⸗
barteit in dinglichen Klagen guftehe, einer dreyfachen
Meinung find. Die erfte fnriche diefelbe den Univers
fitäten in allen, mithin auch Reals Klagen, privatis
ve zu. - Die andere halt ihre Gerichtöbarkeit in Reas
libué für ganz ungegrundet, und lege dem ordentlis
chen Richter des Ortes den Gerichtszwang bey. Die
dritte giebt endlich in Dinglichen Klagen dem Richter
des Ortes mit dem academifchen Gericht eine cons
enrrirende Jurisdiktion. Die erſte halt ber Herr 3.
im Tanonifchen Recht und der Auth. babıra; und die
dritte im Römifchen Recht für gegründet; die zweyte
aber erkläre er nach gemeinen Rechten für unrichtig.
Die Statuten fprechen der Academie Gieffen den
Dinglichen Orrichtögmang nabmentlich weber zu noch,
ab, teftatigen aber ausdrücflich Die auch. habira und
legen ihr die Jurisdiktion in caufis civilibus iberbau
bey, unter denen die Dingliche Klagen begriffen find.
Weil nun hiernaͤchſt die Univerficät in Realklagen die
Gerichtsbarkeit auch kets ausgeübet hatte, fo mafte,
fie fich biefelbe ausſchließlich an, welches ihr aber von
Der Regierung und dem Dberamte Gieffen verneinet
wurde. Die Hauptverordnung von 1720 gab endlich
in der Sache eine Entiheidung Der Hr. Verf. be:
weißt nun, daß der Ginn derfelben dabin gebe, der
Univerfität einftweilen concurrentem jurisdiGionem
cum foro rei fitz gu verftatten, womit fie fic auch
jeither begnägt bat, bis fie befonders barthun wuͤrde,
aß die Univerfitae Marburg ebenfals den dinglichen
Gerichtszwang privative habe. Zu gleicher Zeit
wurde eine andere ftreitige Frage entfchteden, ob ein
academifcher Bürger, wenn er jemanden vor der Res
ierung, Dberamt oder Gtadtgerichten verklagt, das
[off der Wiedertlage halber dem Beklagten antwors
sen muffe. In der „gemeldeten Hauptverordnung
2232 wird
918 Goͤttingiſche Anzeigen:
wird die Wieberflage mit duͤrren Worten, für unyse
Liffig gehalten und für die Academie gefproden.:
Diefer Umſtand verdienet gegen den Irrthum ded:
Leyfers gemerft zu werden, welder bep Erma
nung dieſes ehemaligen Rechtsſtreites vorgiebt,
ne Entſcheidung ware gegen die Univerfitäe augge:
allen, Ä
Braunfchweig. .
Beurtbeilung der Klagen über die gegenivartigen.
fchlechten Zeiten, von M. Fob. Chrifkopp Alber, if.
bey Schröders Erben unter der Fabrjabl 1765 auf
336 Detavfeiten berausgefommen. Hr. Y. erinnert.
mit Grunde, Daß fortdaurende Klagen uber ein ans |
baltendes und allgemeines Elend die Entſtehung und
das Wachſen der brimitigen Liebe hindern, die wir,
dem höchiten Weſen fehuldig find, und daber vom
Lehrer der Gorefeligtcit die Ouellen diefes Misver⸗
nůgens verſtopft merden follen, fo wie eben das die
flicht des Weltrveifen und des Bürgers iff. In dies
r Abficht banbelt er Hier. in Heben Ahſchnitten von
en Klagen ber Menſchen überhaupt, uber fiblimme
Seiten, über. die gegenwärtigen fchlimmen Zeiten,
von der Kunſt zu soften, von Gorficlung der Bers
nunft gegen die Klagen ber bic gegenwärtigen ſchlech⸗
ten Zeiten, und von den fihlimmen Zeiten in fo fern
e eine Schule der Tugend für den Weifen lub.
eue Wahrheiten Kann man von Hrn. A. nicht fos
Dern, aber gegründete Gedanten und ein Bortrag,
der ſtets mit Anftändigkeit lebhaft, und nachdem es
die Umſtaͤnde exfodern, oft fatirifch,, oft erhaben iff,
werden ibm auch Lefer verfchaifen, die fein Buch niche
zu ihrer Beſſerung nötbig haben. Die Abfchifbes
rung des legten Krieges 106 uf. S. iff mit vieler
Gefchicklichkeit gemacht. Dazu gehört nod die 212
u. f. ©. wo Die deutſchen Schönen mit viel Bige en
Os
113. Stüd den 20. Sept. 1764s 919
hoben, die, wie Helden für bas Vaterland ſterben,
ur das Vaterland geliebt haben. Die Tugenden,
welche der Weife in der Schule der fehlimmen Zeiten
erlernen foll, find Gtandhaftigfeit, mal feit, die
. Runft die Thoren zu ertragen, die mit Lafterbaften
umzugeben, obne Durch ihren Umgang angeftectt zu
werden. Ohne Zweifel wird derjenige, der Diefe Tus
enden auszuüben gefcbicte, ſelbſt über die ſchlimmen
eiten am wenigften Hagen.
Olafgow.
On the End of Tragedy, according to Ariftotle, a
Effty in two Parts; read to a litterary Society in Glase
gow, at their weekly meetings within the College, By
James Moor, LLD. Profeflor of Greek in the Univer-
fity of Glasgow. Printed by R, and A. Foulis. 8.43 ©.
Der in der Definition des Trauerfpiels vom Ariftos
teles angegebene Endzweck, Daß es Surd Surde
und Mitleiden eine Reinigung folder Leidens
ſchaſten bewirken foll, bat durch die Bemipung
verſchiedener Kunftrichter nod nicht genug aufges
Flart werden finnen. Der Verfajler gebt einen gang
nenen Weg, und unterfucht, ob auch die§ der wirk⸗
liche Ginn der Worte des Ariſtoteles fey, welchen
man In denfelben gemeiniglich zu finden glaube.
Auf diefe Art finder er endlich, daß die griechifchen
Worte etwas ganz anders bedeuten, und überjege
werden müffen, daß die Abficdye des Trauerfpie
fey, dadurch, daß Yitleiden ımd Surcht erres
t wird, die Entfernung foldyer Widerwärtig⸗
eiten, welche Mitleiden oder Durcht erregen, -
aus dem menfchlichen Leben, zu ewerkſtelligen.
Der Verf. iff naͤhmlich bemuͤhet gu zeigen, daß dag
vom Ariſtoteles gebrauchte Wort radzpare Feine Lets
denfchaften, fondern tragifde Salle und Begebens
» naguerıs aber bie Entfernung und —
—3
!
‚920 Goͤtt. Anz. 113. Stuͤck den 20, Sept. 1764
fdhaffung, nicht aber bie Reinigung bedeute. Cs
ift der Ort hier niche, genauer zu unterfuchen, wie
fern dieſe Erklärung gegründet feyn dürfe. Daß fie
m Sprachgebrauch noch ihre Schwierigkeiten Habe,
iſt ohnſtreitig.
London.
Wir haben noch die drey letztern Stuͤcke des IL
Bandes des Medical Mufeum anjufagen. Es iff ein
mibfames Werk für den, ber einen Auszug machen
fol, indem gar febr viel aus allerley gebruckten Quels
len, auch aus etwas Altern, zufammen getragen iff,
und es eine groffe Kenntniß erfodert, obne Beitver
luſtiges Nachfchlagen zu unterfcheiden, was diefe Mo:
natfcbrift eigenes haben mag. Wir werden alfo um
deffo eber entfchuldigee werden, wenn wir zumeilen
etwas für eigen anfagen, das fthon anderswo flebet.
Dabin rechnen wir alfo Flemyngés Rath, in dem
Schlagfluſſe, der Tolbeit und andern Kopfkrankhei⸗
ten die Hirnfchale durchzubohren, (wozu es nöthig
ware, den Ore zn fennen, in welchem das Blut, oder
ein anderer Gaft, auggetreten it). Gtorace, ein
‚zraliäner, erzähle die Fabel der Sarantel für wahr.
m Ende des vierten Städg wird des Hrn. de Haen
Heftigkeit, wiewoh! mit einer fehonenden Wendung,
geahndet. Ein Ungenannter beſchreibt im fünften
feine Weife, aus dem Mobnfafte durch eine lange
oder 5 bis 6 monatliche Digeftion ein unſchoͤbliche
Ertract zu machen, wobey der giftige Geruch ſich vers
liere. In der Ucherfegung des Condamine ift ein
merflicher Fehler, indem aefagt wird, and zwar ia
Buchſtaben und nicht in Ziffern, dag Duedfilber ſte⸗
be zu Lora auf zmölf Zoll 8 Linien. Es iſt noch fein
Sterblider auf einem Berge von diefer Höhe gewefen.
The Marché ift cine unverftändliche Heberfegung für
die Mark Brantenburg S. 443. Diefer 2te Band
ift 454 Seiten in gr. 8. ftart. |
ec Bon ptt
Sottingifhe Anzeigen
gelehrten Sachen
unter Der Aufſicht
bes Königt, Geſellſchaft der Wiſſenſchaſten
114. Sti,
Den 22. Seppember 1764.
ern,
as erſte Städ des 1764ſten “Jahres ber Mé-
moires & oblervations rerucillics par la Societ¢
Occonomique de Berne ift in unſern Händen.
Man warnet in der Vorrede vor der zunehmenden
Entoölterung in ben Landen ber Mepublif. Man
macht eine ziemliche Anzahl Preife bekannt, die zum
Sheil aus den Händen der Republi— fommen. Firs
aby 1764. erivartet man eine Bilanz der Ein: pnp
usfuhr bed Cantons: und eine richtige Tabelle der
Bevdlferung beffelben oder cines feiner Theile, mif
den Mitteln der Entpöfterung yu begegnen. Beyd
reife find pon 29 Dusasen, und die Schriften mad
por dem Ende bes 1764ſten Jahres einkommen.
Ran ver(pricht Äberbem zehn Ducaren für das hele
Hi von flamifchem, aber ginland;fchem Tuche, pag
hem bollandifchen am naͤchſten kommt; dann Ach
Ducaten fur das beſte Zuch zu Miligmonturen; yp
wieber acht Qucaten für eine um etwas on re
Ast; gehen Ducaten für ein Bette einer Walkerde:
ſechs und zwey Ducaten für denjenigen der am _ mets
ſten und den beſten Flachs auf soon gepisrien Schu:
: Dov vp | ben
#
923 Goͤttingiſche Anzeigen
hen wird aejosen bab baben: — edie fe für
nerinnen
20 Ducaten auf die rate ee —
laͤndiſchen Weine: eben Ay viel ay — Urſach
Abnahme der Ranke und Hand in den Mi
palftadtengefegt: ferner verfchiebeneanbere *
bie Einfuhr ber Schweine ing Pais de Vaud u.
Die dießmaligen Auffäge find 1) deg ——ã—
Ritters Gedanken über die Induſttie, und bie:
rere Vollkommenheit der mechaniſchen Kuͤnſte.
Trollhaͤtta⸗Kanal iſt doch niche verlaſſen, er
nur, wie unſere Blatter — — 2
dem Bette der Goehifchen Elbe burchgeleitet. :
Ibe, der Baumeifter der ee Bruce,
von Bivis, und iff neulich gefforben. Man bat
nerfcbiedenes, gumal wegen der unordentlichen
fen Steine zur Yafl gelegt, worauf er die Pfeile
ruͤndet hat. say an ey t die * u Dublin
einigen vor. ihre
beimniffe für, v3 bie a one offence
Und dennoch iff Fein Land, wo Tor viele Monope
mehrentheils auf die einzefne Kenntnif und Verf
gung verih verfihiebener une und Borrbeile ſich⸗
en, wie Loxiots Caffe u.f.f. Hr. M. merkt an
die Eichen in Helverien ungemein Abnehmen, ~
roffen Faffer im Keller der Republik zu Bern,
fie ganz einge isn iy u re cr
2) Hr. Vydler von den Manufactu
tise — Aergan (und zumal —* dd
pa Diet e Srife iff gut, * au
enn aufgefegt dichaft , woven bie 9
it, bat et — au —
und es find neue Dörfer in derſelben entſtan
Man hat die Hanfs und Leinarbeiten ziemlich ei
hen lant ‘doch macht man Linnen, fee |
leicht iff, aber deffen Ausfuhr in Aonabme ta
egen verfestige man vi + Carter: ‘man Ya
114. Gtüd den 22.Gept. 3964. 923
Jabre bis 200000 Stuͤcke baumwollenes Tu
en, wovon der Gewinn doch bey 200000 Liv.
it, und an gedrudten Cattunen führe man
> Stude aus. Die Mefferfihmiede zu Baran
ior abgenommen, und find von 8 Meis
bus pieriig berunter gefommen. 3) Der Herr
rbilly rath eine Art eines groffen Robles aus
an, die bis acht Schub hoch ſteigen, und eine
ind doch häufige Nahrung geben fol. 4) Hr.
‘eli vom Baue des Buchweizens. In den wars
Eheilen des Cantons fan man ibn nach der frie
erſte faen, und zwey Erndten erhalten, es gebe
tur dafeldfl an. 5) Madem. Vicat von der
ung der Bienen, von ihren Feinden den Mots
ion den Anſaͤtzen, die nach der Erfabrung der
m. niche nach oben, fondern unten angebradyt
tmuffen, weil die Bienen ihre Kuchen nach ans
nd nicht nad oben verlängern, uff. 6) Hr.
von einer billigen Einrichtung des Frohnen.
‚von Grafenried von einigen fremden im dem
t feiner Hervfchafe fortwachfenden Baumen.
-ytifus merfen wir nur an, daß ed nicht nur
im Gouvernement Yelen und Unterwallis, fons
uch bey uns, und um den Grubenbagen waͤchſt.
leditsjs fan ben Nabmen nicht vom Plufnet bas
ee den wackern Bleditfch nice gekannt bat.
änfehen die Heine Burgundifche Rofe ndber zu
8) Berfuche, die man mit Sommers Hebes
m Auswurzeln der Baume angeffellet bat.
I Ungenannten Auffag uber die Wartung
en.
Wien.
in de Haen bat im J. 1763 den achten Theil
» medendi in nofocoınio pra&ico bey Kruchten
ian⸗Octav au 240 Geiten abdracten laffeı.
ſte Abſchnitt Handelt vom Schweiſſe. Here
Dyyyy 2 be
524 Goͤtelngiſche Anzeigen
be £5. erklaͤrt (ich dabey als echt hipbokratiſch, er
fucht bey den alten Griechen fein Drakel. Das
Ende iff bid Vorfagungen, die mar von Schmeife
bernehnte; ſeyn ungewiß. tind wie folten fie es micht
eun, DA gar zu oft die anhaltenden Kleber aus Ane
allen, wie bie Wechfelficber, beſteßen, Savor eis
edes feinen Anfang, Mittel und Enbe bat. 2) Von
ber ſogenannten Crif. Hr. de H. Befennt bie Unfis
cherbeit einer wahren Genefung auch bey den Zeichen
einer wahren fögenannten Beurtbeilung der Krants
beit; Er bat hingegen beri tddtlich genanıtten ſchwar⸗
fer Hartt oft nichts ſchlimmes bedeuten gefehen: und
eben bad nemliche gelebicbet bey duͤnnem, bey flins
beaBent bey ſonſt übel beſchaffenem Harne. Er ere
zaͤblt, wie er bey Bert Petetfchen, Sa fie zufällig ges
wefen, Wer gelaſſen, und die ganze Fühlende Cut
aͤngewandt babe. 3) Eine Anrede at die Schüler
CTirones oder die teulichert von tnd angefuͤbrten
Vertheldiger der felb — ** Natur des Frieſels
find Fleckenftebers), über ben Frieſel und das Flecken⸗
fieber. Es koͤmmt dabin, daß Hr. de H. dieſe Aus⸗
wuͤrfe fuͤr oͤfterd von der hitzigen Cur erzwungen, und
eſtenet für natürlich anfiebt: fo wie er verſichert,
te Bläschen im Mund ( Aphthz) ſeyn zu den fyltias
hifcher Zeiten fehr gemein geweſen, nunmehr aber
nach bet Aufnahme der Boerhaviſchen Schule febe
feicen eworden. Fp Wien feye vielleicht meht aus
ent Vorurtbeil ded Pöbeld, noch immer die Luft bey
en Kranken zu warn, birt und wieder aud ein Arzt;
e die ſogenantiten Herzſtaͤrkungen verſchreibe
un ſeyn dieſe ſchaͤblich, mle er unter andern Butch
viele Halleriſche Stellen beweiſet. Hätte hierbey Hr:
de Hſich nicht erinnern ſollen, wie fo gat neulich er
dem nemlichen Hrn. von Haller ſchuld gegeben er
billige die freidende Arc gui heilen in den hitzigen Fie⸗
bern? Golte er nicht die Wahrheit erfatint; und
unfern Lehrer von ber fo offenbar unridjtigen Auflage
eries
nee Seid din 22. Sepe. 1764 Ä 9a¢
brochen wird, und womit man bab Belfer ‘aie
des dannets Darmes tineer gewiſſen Umſtaͤnden Ende
überwinden i oy bicfer Gele igen eit Bat Hr. de
oranda leicht us und leitet und. gus op
, zuͤrich.
eorg Zimmermann von ber Etfabrung in ber
4 art ai sioepter Shell, iff co aed und Come
ca in Dielen Fabre auf 652 S. abgedruckt wore
ent nfäng biefes Batides — ſich mit
der oe Oy ron ry m.
xe GUttingifthe Anzeigen -
Fe und Tone; Dirgils Gedicht vom Landbau;
Danieres ayerbof 3 Rapins Bider von den
@ärten; The Fleece von Dyer; Philips Gedichte
Fa Cider; Dida er —*55 — ale An
ongs , die t zu er 3; Dos
pens Verfuch vom erben: Dulard von der’
Bröfle Gortes in der Natur; Horas von der
Dichtkunſt; Dida von eben diefem G and;
Butingbam und Boileau; Dopens über
die. Rritif; Seller und Withof; von komiſchen
Heldengebichten aber Taffoni geraubter Waffers
eimer; Boileaus Dult; Garths Difpenfary>
opens Zodenraub; Butlers Hudibras und.
acyariä komiſche Epopeen. Dielleiche würde
man einige angemerfte Gedichte nicht vermißt haben,
fo, wie man andere von eben der Gattung ungerne
vermißt; vielleicht Ponnten wiederum andere etwas
gründlichen und genauer durchgenangen werben; irs
effen find die bier enthaltenen Nachrichten und Kris
tiferr von einem fo feinen Geprage, verratben fo
Viel Geſchinack, richtige Beurtheilung, Kenntniffe
und Belefenbeit, daß fie jungen Leuten vorzüglich
angepriefen gu werden verdienen.
Ä Öieffen.
Krieger bat gedruckt: Rechtliche Gedanken von
der Geridrebarfeit der Univerſitäten, befon-
ders der Univerſität Bieflen, im realibus; wie
auch: von der Iinftarcbaftigkeit der Reconvenz
tion eines Academici vor einem andern Rédter 5
entworfen von D. Johann Chriftoph ‚ givens
tem Lehrer der Rechte, Hofrath und Com. palat. cefar.
2 Bogen in 4. Die Fleinen Abbandfungen, welche
man von Zeit zu Zeit aus der gelebrten Feder des
Hrn. Hofe. Kochs erhält, find durchgebends mit einer fo
vorzüglichen und brauchbaren Gruͤndlichkeit gefchries
ben, Daß wir fie immer mit befonderm Gergn gen un
| ern
113. Sti den 20, Sept, 1764. gry
fern Sefern anzeigen. Es ift bekannt, bag die Rechts⸗
lebrer bep der Frage, ob einer Univerſitaͤt die Berichts
barteit in dinglichen Klagen zuſtehe, einer drepfachen
Meinung find. Die erfte frriche diefelbe den Univers
fitaten in allen, mithin auch Real» Klagen, privatis
ve zu. : Die andere hält ihre Gerichtöbarkeit in Reas
libus für ganz ungegrundet, und lege dem ordentlis
en Richter des Ortes den Gerichtszwang bey. Die
dritte giebt endlich in dinglichen Klagen dem Richter
des Sted mit dem academifchen Gericht eine cons
enrrirende Yurisdittion. Die erſte halt der Herr 3.
im Canoniſchen Recht und der Auth. babıra; und die
Dritte im Römifchen Recht für gegründet; die zwepte
aber erklärt er nach gemeinen Rechten für unrichtig.
Die Statuten fprechen der Academic Gieffen den
Dinglichen Oerichtögmang nabmentlich weder zu noch,
ab, betätigen aber ausdrücklich die auch. habira und
legen ibe die Jurisdiktion in caufis civilibus überbau
bey, unter denen die dingliche Klagen begriffen find.
Weil nun hiernaͤchſt die Univerfiede in Realflagen die
Gerichtsbarkeit auch fiers ausgedbet hatte, fo maßte
fie fich diefelbe ausſchließlich an, welches ihr aber von
der Regierung und dem Dberamte Gieffen verneimet
wurde. Die Hauptverordnung von 1720 gab endlich
in der Sache eine Entiheidung Der Hr. Verf. be
weiße nun, dag der Ginn derfelben dabin gebe, der
Univerfitdt einftweilen concurrentem jurisdiGionem
cum foro rei fite an verflatten, womit fle fich auch
geither begnägt bat, bis fie befonders darthun würde,
aß die Univerfitat Marburg ebenfals den dinglichen
Gerichtszwang privative habe. Zu gleicher Zeit
wurde eine andere flreitige Frage entfchieden , ob ein
academifcher Bürger, wenn et jemanden vor der Res
icrang, Oberamt oder Stadtgerichten verklagt, das
fee der WiederFlage halber dem Beklagten antwors
ten muͤſſe. In der gemeldeten Hauptverordnung
2222 wird
918 Goͤttingiſche Anzeigen
wird bie WiederHage mit birren Worten. für unzu⸗
Liffia gebalten und für die Academie gefprochen.
Diefer Umſtand verdienet gegen den Irrthum des:
Lenferd gemerkt gu werden, welder bep Erwaͤh⸗
nung dieſes ehemaligen Rechtsſtreites vorgiebt,
Pr Entfcheibung wäre gegen die Univerfitst ausge⸗
allen,
Braunſchweig. |
Beurtheilung der Magen über die gegenwärtigen.
fchlechten Zeiten, von Dt. Job. Chriffoph Alber, iſt
bey Schröderd Erben unter der Jahrzahl 1765 auf
336 Detavfeiten herausgekommen. Hr. A. erinnert
mit Srunde, daß fortdaurende Klagen uber ein ans
baltendes und allgemeines Elend die Entſtehung und
das Wachfen der beunfligen Liebe hindern, die wir.
dem hoͤchſten Weſen fehuldig find, und daher vom
Lehrer der Gottfeligfeit die Duellen diefes Misver⸗
nugens verſtopft werden follen, fo wie eben das bie
flicht des Weltroeifen und des Bürgers iff. Jn dies
r Ubficht handelt er Bier in fieben Ahſchnitten von
en Klagen der Menſchen überhaupt, über ſchlimme
Seiten, über die gegenwärtigen fchlimmen Zeiten,
von der Kunſt zu sien, von Vorſtellung der Bers
nunft gegen die Klagen uber die gegenwartigen ſchlech⸗
sen Zeiten, und von den fihlimmen Zeiten in fo fern
fe eine Schule ber Sugend fur den Weifen find.
eue Wahrheiten kann man von Hrn. U. nicht fos
dern, aber gegründete Gedanken und ein Gortrag,
ber ſtets mit Anftandigkeit lebhaft, und nachdem es
bie Umſtaͤnde erfodern, oft fatirifch, oft erhaben iff,
werden ihm auch Lefer verfchaifen, die fein Buch niche
zu ihrer Defferung nötbig haben. Die Abfchilde:
sung des legten Rrieges 106 u. f. S. iff mit vieler
Gefictlichkeit gemacht. _ Dazu gehört noch die 212
u. f. ©. wo die deutſchen Schönen mit viel Wie *
Os
113. Sth den 20. Sept. 17643 919
n, die, wie Helden für das Vaterland fferben,
bag Vaterland geliebt haben. Die Tugenden,
be der Weife in der Schule der fehlimmen Zeiten
en fol, find Gtandbaftigteit, Rai feit, die
ft die Thoren zu ertragen, die mit Laſterhaften
geben, ohne durch ihren Umgang angeftectt zu
en. Ohne Zweifel wird derjenige, der diefe Tus
en auszuüben gefchictt, ſelbſt über die fchlimmen
en am wenigften Hagen,
Glaßgow.
m the End of Tragedy, according to Ariftotle, as
rin two Parts; read to a litterary Society in Glase
„ at their weekly meetings within the College, By
ss Moor, LLD. Profeflor of Greek in the Univer-
of Glasgow. Printed by R, and A. Foulis, 8.43 6.
in der Definition des Trauerfpield vom Ariftos
S angegebene Endzweck, daß es Surd Surde
Mitleiden eine Reinigung folder Leiden
ſten bewirken foll, hat durch die Bemuͤhung
chiedener Kunftrichter noch nicht genug aufges
e werben Finnen. Der Verfajfer gebt einen gang
m Weg, und unterfucht, ob auch dieß der wirk⸗
e Sinn der Worte des Ariſtoteles fey, welchen
t in denfelben gemeiniglich gu finden glaubet.
diefe Art findet er endlich, dag die griechifchen
rte etwas ganz anders bedeuten, und überfege
den müffen, daß die Abfide des Trauerfpiels
dadurch, daß Mitleiden und Surcht erres
wird, die Entfernung foldyer Widerwärtig⸗
en, welche Mitleiden oder Furcht erregen, -
dem menſchlichen Leben, zu bewerPftelligen.
e Verf. iſt naͤhmlich bemuͤhet zu zeigen, daß dag
1 Ariſtoteles gebrauchte Wort raSzuare Feine Lei-
ſchaften, ſondern tragiſche Fälle und Begeben⸗
ten, xadaers aber die Entfernung und tab
™
’
‚920 Goͤtt. Anz. 113. Stück den 20, Sept. 1764
fhaffung, nicht aber die Reinigung bebeute. Es
iff der Dre hier nicht, genaner zu unterfuchen, wie
fern dieje Erklärung gegründet feyn dürfe. Daß fie
m Sprachgebrauch noch ihre Schwierigkeiten Habe,
iff ohnſtreitig.
London.
Wir haben noch die drey legtern Stuͤcke des IL,
Bandes de$ Medical Mufeum anjufagen. Es ift ein
mühfames Werk fü den, der einen Auszug machen
fol, indem gar ſehr viel aus allerley gedruckten Quels
len, auch aug etwas altern, zufammen getragen iff,
und ef eine groffe Kenntniß erfodert, ohne Heitver,
luſtiges Nachſchlagen zu unterfcheiden, was biefe Mos
natfihrift eigenes haben mag. Wir werden alfo um
deffo eber entfchuldiget werden, wenn wir zumeilen
etwas fir eigen anfagen, das (thon anderswo flchet.
Dabin rechnen wir alfo Flemyngs Rath, in dem
Giplagfluffe, der Tolbeit und andern Kopfkrankhei⸗
ten die Hirnfchale durchgubohren, (wozu es nöthig
ware, den Dre zu Fennen, in welchem das Blut, oder
ein anderer Gaft, ausgetreten iff). Gtorace, ein
Stalidner, erzähle die Fabel der Tarantel für wahr.
Jim Ende des vierten Stuͤcks wird des Hrn. de Haen
Heftigkeit, wiewohl mit einer fehonenden Wendung,
geahndet. Cin Ungenannter befchreibt im fünften
feine Weife, aus dem Mobnfafte durch eine ange 4
oder 5 bi8 6 monatliche Digeftion ein unfeddlice
Ertract zu machen, wobey der giftige Geruch ſich vers
liere. In der Ucherfegung des Condamine ift ein
merflicher Febler, indem gefagt wird, und zwar is
Buchſtaben und nicht in Ziffern, das Duedkfilber ſte⸗
be zu Lora auf zmölf Zoll 8 Linien. Es iff noch fein
Sterblidyer auf einem Berge von diefer Höhe gewe
The Marché iff cine unverftändliche Ueberfegung für
die Mark Brantenburg 6.443. Diefer 2te Band
ift 454 Geiten in gr. 8. fare ==:
Zn‘
ce BE) ar
Sottingifhe Anzeigen
von
geledrten Sachen
unter der Auffiche
des Konig, Geſellſchaft der Wiſſenſchaſten
114. Stir,
Den 22. September 1764.
Pern,
as erfte Stä des 1764ſten Jahres der Mé
moires & obfervations recucillics par la Societ¢
Occonomique de Berne jſt in unſern Händen.
Man warnes in Per Gorrcde vor der zunehmenden
Entvölterung in ben Landen ber Republif. Man
macht eine ziemliche Anzahl Preife pefannt, die zum
Sheil aus Den Händen der Republik kommen. Fars
aby 1764. erwartet man eine Bilanz der Cin= pnp
usfuhr bes Cantons: und eine richtige Tabelle der
Bevölkerung deffelben der eines feiner Theile, mif
den Mitteln dey Entpoͤlkerung zu begegnen. Depd
reife find pon 29 Ducaten , und die Schriften müfr
vor dem Ende des 176aſten Sabres einkommen.
Man veripridt Aberdem zehn Ducaten für das beſte
Stůck pon flamifchem, aber ginlandifchem Suche, Dag
hem hollandifhen am nadften kommt; Tann ach
Ducaten für das beſte Such zu Miligmonturen; pn
wieder acht Ducaten für cine um etwas geringere
Art; ashen Ducaten für ein Bette einer Walkerde:
ſechs und zwey Ducaten für denjenigen der am mets
fics und den beiten Flachs auf 50999 gepierten Schu⸗
os Doyyp ben
Aa
922 Goͤttingiſche Ameiges
ben wird sejogen haber: verfchiedene Preife far €
nerinnen, für Weber, u. f. f.“ Fars Jabr 176
20 Ducaten auf bie gröfte Vollkoͤmmenbeit der
ländifchen Weine: eben fo viel auf die Urfacd
Abnabme der Känfte und Handwerker inden Mı
palitadten gefegt : ferner verfihiedene andere Breit
die Einfuhr ber Schweine ing Pais de Vaud u. ff. g
Diedießmaligen Aufläge find 1) des Baumeifters
Ritters Gedanken über die Induftrie, und die:
rere Volltommenbeit der mechanifchen Künfte.
SrollhattasKanal ift doch niche verlaffen, er
nur, wie unfere Blatter anderdwo befagen, 1
dem Bette der Botpifchen Elbe durchgeleitet.
lye, der Baumeifter der Weltmünfter Brücke,
von Vivis, und iff neulich gefforben. Man bat
nerfchiedenes, gumal wegen der unordenglichen :
fen Gteine zur Laſt gelegt, woranf er die Pfeile
gründet hat. Man zieht die Brite gn Dublin
feinigen vor. Hr. K. wirft den Deutfchen ihre
beimniffe für, ba die Sranzofen viel offener
Und dennoch iff Fein Land, wo fo viele Monopt
amebrentheil auf die einzelne Kenntnif und Ver
gung verfihiebener Maſchinen und Bortheile Kh ¢
den, wie Loxiots Caftel u.f.f. He. R. merkt an,
Die Eichen in Helverien ungemein abnehmen, un
groffen Kafer im Keller der Republik zu Bern, ı
fle ganz eingeben folten, ſchwer zu erfeßen feyn wes
2) Hr. Vydler von den Manufacturen und Kis
im untern Aergau (urd zumal zu Aarau, und in
tigen Gegenden). Diefe Schrift iff gut, und zu
laffig aufgefegt. Die Landfchaft, wovon die 3
iff, bat betrachtfiche Fabriken, auch bevdlfert fie
und e8 find neue Dörfer in derfelben entftan
Man hat die Hanf: und Leinarbeiten ziemlich ef
ben laffen, doch macht man Linnen, dag febr |
gebleicht iff, aber deffen Ausfuhr in Abnahme koͤr
Dingegen verfertigt man viele Cattune: aan Ga
114. Stüd den 22.Gept. 3964. 923
einem Sabre bi8 200000 Stride baummollened Tug
geipoben , wovon der Gewinn doch bey 200000 Lw.
etragt, und an gedrudten Cattunen führt man
oo0o Stuͤcke aus. Die Meflerfihmiede zu Yara
ben fehr abgenommen, und find von adnig Deis
ftern auf vieryig berunter gefommen. 3) Der Herr °
de Turbilly rath eine Art eines groffen Kohles aus
Anjou an, die bis acht Schub hoch ſteigen, und eine
zarte und dod häufige Nahrung geben fol. 4) Hr.
fchiffeli vom Baus des Buchweizend. In den wars
mern Sheilen des Cantons fan man ibn nach ber fruͤ⸗
ben Gerſte facn, und zwey Erndten erhalten, ed gebt
aber nur bafelbfi an. 5) Madem. Bicat von der
Martung der Bienen, von Ihren Feinden den Mots
sen, von den Anfagen, die nach der Erfahrung der
Madem. nicht nad) oben, fondern unten angebracht
werden müffen, weil die Bienen ihre Kuchen nach ans
ten, und nicht nad oben verlängern, u.f.f. 6) Hr:
Ehrift von einer billigen Einrichtung des Frohnen.
) Hr. von Grafenried von einigen fremden in dem
arten feiner Herrfchaft fortwacfenden Baumen.
Bom Cytifus merfen wir nur an, daß ed nicht nur
paufig im Gouvernement Helen und Unterwallié, fons
rn auch bey uns, und um den Grubenbagen waͤchſt.
Die Gleditsjs fan ben Nabmen nicht vom Plufnet has
ben, der den wackern Gleditſch nicht gekannt bat.
Wir wünfcen die Heine Burgundifche Nofe näher zu
Eennen. 8) Berfuche, die man mit Sommers Hebes
zeug im Auswurzeln der Bäume angeflellet bat.
22 Eines Ungenannten Auffag uber die Wartung
Eichen. |
Wien.
Anton de Haen bat im J. 1763 den achten Theil
Rationis medendi in nofocomio pra@ico bey Kruchten
in Median: Dctav auf 230 Geiten abdraden laffen.
Der erſte Abſchnitt Handelt vom Schweiſſe. Here
— Pyyyy2 be
924 Goͤteingiſche Anzeigen
allen, wie die Wechſelficher, Beftebett, davon ein
jedes feinen Anfang, Mittel und Enbe bat. 2) Bon
er ſogenannten Crif. Sr. de H. dekennt bie Unſi⸗
cherbeit einer währen Genefung auld) bey den Zeichen
diner wahren fogenannten Beurtbeilung der Krants
beit; Er bat hingegen ben tödtlich genannten ſchwar⸗
jen Hartt oft nichts ſchlimmes bedeuten gefehen: und
eberi dad nemliche gefbiebet bey dünnem, bey fin:
bsabent bey (init übel beſchaffenem Harne. Er ers
zaͤblt, wie er bey Dent Petetſchen, da fie zufällig ges
weſen, Ader gelaffen, und bie ganze Fiblende Cut
angewandt babe. 4) Eine Anrede an bie Schüler
— oder die tieulicher von uns angefuͤbrten
ertheidiger der ſelbſtſtaͤnbigen Ratur des Frieſels
find Fleckenfiebers) uͤber den Frieſel und das Flecken⸗
fießer. Es koͤmmt dabin, daß Hr. de H. dieſe Aus⸗
wuͤrfe für ofterẽ von der hitzigen Cur erzwungen, und
eſtenet für natürlich anfiebt: fo wile er verſichert,
te Bläschen im Mund ( Aphthz) ſeyn zu den ſpivia⸗
hifden Zeiten fehr gemein gewefen, nunmebr aber
hach bet Aufhabnie der Boerhaviſchen Schule fehr
ic eworden. Kr Wien feye vielleicht mehr aus
ent Vorurtbeil Ses Poͤbels, noch immer die Luft bey
bet Kranken zu warn, Hit und wieder aud ein Arzt,
# bie fögeriantiten Herzſtaͤrkungen verſchreibe.
Sun ſeyn dieſe ſchaͤblich, wie er unter Anders durch
viele Hallerifche Stellen beweiſet. Hätte bietBey Hr:
‚ be ſich nicht erinnern follen, wie fo gét neulich er
dem nemlichen Hrn. von Haller ſchuld gegeben, er
billige die freidende Arc zu heilen in den Bißigen Fide
bern? Golte er nicht die Wahrheit erkannt, und
unfern Lehrer von ber fo offenbar unrichtigen Anklage
erle⸗
214, Geb tin 22. Sept. 1764: | Fr
erledigt haben? Gonſt betbeuret er, in feinen
le Babe er überaus wenige Friefel, —
iſt er gientlich liebreich, Boch ſagt er irgendwo, man
müffe den Unfängefri viele angeretmte Dinge vers
jeipen, 4) Vom Gdhardode. Hr. Be H vertheidigé
n Rasen der Nahrung avs dem Pflanzenreicke,
Dok würde ſeine Verwunderung füch mindern, wenn
ee fich erinnerte, Saf das Loͤffelkraut im aͤuſſerſten
Morden mild, tind niche mie bey uns ſcharf ik
Mir Hecht aber vereinigt er unter die Urſachen bed
Scharbockes den Mangel faftiger Gewdehfe: die tals
te und feuchte Luft: und die Schwermüth, fo dag
bie Luft faſt mehr Schuld daran hat, als der Mans
gel an Gewaͤchſen. 5) Bon einem in Mayland ers
fundenen Werkzeuge, vermittelſt Seffert man cine
Menge Baffer in den Mafldarm (vot Thteten und
Menfchen) laufen laffen kan, bis das Waſſer enges
brocen wird, und womit man ee enannte Miſe⸗
tere heilet, auch beweiſet, daß die Klappe ant Ende
des dünnen Darmes. unter gewiffen Umfländen ſich
überwinden jaßt. Bey biefer Gelegenheit hat Hr. de
9. cin paar lebendige Hunde aufgefähuitten, and weil
tiniger Unterfchied wiſchen der Dauer des Lebend int
bevden Herzbölen zeweſen, wiederum nach feiner
Weile abgefprochert , man koͤnne aus dergleichen Defs
nungen nichts fchlieffert. Freylich reichen eine ober
zwey nicht zu: aber die al bepelung ſchließt die
and dem Baue der Theile nicht entſpringenden Res
benumſtaͤnde leicht aus, und leitet und jur Wahrs
Heit.
‚Strich,
. Georg Zimmermann von der Erfahriing in ber
antun! 3 —— Shell, ift — und peed
pagnie in diefem Sabre auf 652 ©. abgedruckt wore
De Anfang diefes Bandes befihaftigt fich mit
der Erklärung der fogerianiiten Genie, mwodnedy mars
Yyvyyy 3 ge
926 Gbttingiſche Anzeigen
gewöhnlich groffe Erfindungstrafte i bezeichnen
pflegt. Diefe feltene Gabe ijt in der Arznepwiſſen⸗
fhaft um deffo nöthiger , je fchwerer die manchmal
tief liegende Wahrfiheinlichkeit aus ihren Zeichen fic
entdecken läßt. Die Mittel dazu findet Hr. 3. theils
in der Analogie, und theild in der Induction. Zu
jener rechner er den vom Hrn. A. Rojen erfundenen,
und vom Hrn. D. Sulzer in Winterthuͤr wieberbols
ten Gedanken, das Geficht wider die Rinderpocten
mit einem Duedfilberpflafter verwahren zu Eönnen.
(Auf eben diefe Weife tft der Gebrauch des Queckſil⸗
bers auf die geile Seuche erweitert worden). Die
Urfachen der Krankheiten zu erforſchen wird eine groffe
Scharfſinnigkeit erfodert, (und hier wird am meis
ften geirret): auch iff nod die Defnung der Leichen
nicht mit ter Vollfommenbheit vorgenommen tvorden,
bie zu dieſem oberften Swede der Anatomie zureicht.
Das Übrige diefed Bandes iff eine Abhandlung über
die fogenannten nicht natürlichen Dinge, die Luft,
Die Nabrung, die Bewegung u. ff. Hr. 3. bat die
Kolgen der heftigen Gonnenftiche auch in Helvetien
bemerft, (wo fie febr gemein und febr heftig find).
Allerdings athmet fich auf den böchften Alpen fehr
ut, und beffer als in der dngftticer und ſchwuͤlen
lace. Man findet auch mebr Krafte, und macht
gröffere Tngeeifen. Hr. 3. hat bey dem Eintritt im
einen den Winter verfchloffen gewefenen Gaal ein
Heftiges Spannen in der Bruſt empfunden: er bes
Flagt fich über das oft von ihm zu Göttingen erlittene
Bieber, und fchreibet cS den naben Stadtgraben zu.
ey den Epeifen iff Hr, 3. bey den von Langer
am beften befchrieberten Kornzapfen, und der aus
Demfelben entitehenden Kriebelfrantheit aͤndlich.
Er verwirft den Brey als eine ſchaͤdliche Nahrun
Der Kinder, und beruft ſich daruber auf feine vielfals
tige Erfahrung. Auf Onans Sünde bat Hr. 3. die
fallende Sucht und den Sod folgen gefehen, und vers
114, Stic! den 22. Sept. 1764. 927
mutblich waren es blos die Folgety feine Lafterg
felbft, bie ber Herr ihn zu todten warken lies. . Bey
den Leidenſchaften iſt unfer Berfafier weitlaufig und
verfpricht eine eigene Arbeit über die fogenannten
Semperamente. Er erzaͤblt von den Wirkungen der
Leidenfchaften viele Befchichte, zumal auch eine bes
denfliche aus der vermeinten Anficht eines Gefpe
ſtes folgende Krankheit, und die Hirnwuth eines von
Werbern angegriffenen Bedienten (des Herm von
Haller). Er warnet ernftlid wider die Harte Ans
ftrengung der Rrafte des Geiftes, und rechnet dahin
Die Krankheiten einiger der Meditation ergebenen beis
ligen Sungfrauen: ‚Er beſchreibt, nach dem Hrin
th, den Lod und bie Hefnung des in dee That ges
brten Prof. Rochers, in deſſen Gehirn man einige
Unzen Waffer fand; Doch hatten wir Diefed Mans
ned Tod dem Unftrengen des Berflandes nicht zuges
fehrieben, er war bey aller feiner wahren Gelchrheit
febr gemachlih. Bey den Temperamenten betrache
get Hr. 3. insbefondere bie Empfindlichkeit, die allere
dings eine Duelle vieler Uebel iff. Er hat auch ets
was von der Sdiofpncrafie, und befchreibt die Furcht
des jungen Matthewes vor den Spinnen. Durch und
durch erzählt er eine Menge Gefdidte, davon er
viele felbit angemerkt hat, und von eigenen erlittes
nen Unrechten giebs ev verfchiebene Bepfpiele und Ber
weiẽthuͤmer.
Paris. |
Lettre de Barnevelt., dans G Prifon, a Truman, for
Ami, precéddée d'une Lettre de P Auteur 1764. 8. chez
Seb Jorry. 37 Seiten. Der Verfaffer diefer Art von
Heroidve, Dorat, der (chon aus einigen andern Heise
nen Gebichten befanne iff, batte die Negungen, wel
Chedas Durchlefen des befanuten Trauerſpiels Barn⸗
well, (Denn diefer Nahme iff Slos die Ausſprache
j qu
928 Ghtt. Any, 134. Stuͤck ben 22. Sept. 1764
linders in Barneveld verändert worden), pder
Kaufmanns von Yondon, in ihm erwectet, von
einem Triebe begleitet gefühlet, eben diefed Stuͤck auf
bas franzbfliche Theoter zu bringen, allein nach vers
fciedenen Verſuchen unuͤberwindliche Schwierigkei⸗
sen dabey gefunden. Endlich bat er das Mitsel ers
griffen, einige Hauptiituationen in biefed Schreiben
u werfen, welches in der That verſchiedene ſtarke
Big und glictliche Stellen, (alSG, 15. 16. pie Peis
enfchaft für Fanny, welches eben die Milwood iit;
en
Barnwell unter fic bat. Bey dem vorangefesten
Rupfer, welches von ber Erfindung bed Heren Eis
fen iſt, und bie verzweiflungsvolle Reue des jungen
Moͤrders, welcher hber den ſterbenden Onkel hers
fallt, febr gluͤcklich vorſtellt, Fan man fich nicht ents
balten, eine Vergleichung der perfchiedenen Grade
yon Wirkungen der Dichtkunſt -und der Bilds smb
Zeichnungskunſt anzuſtellen,
Bologna, - Den 2ten May iſt der beruͤbmte Gr
— * zu Piſa mit Tode abgegan an Be a
on eine pollſtaͤndige Auflage feines Werke peran⸗
altete.
Greemwid, Den z6ten Auguft ſtarb arf de
Rinigh. Oofervatorio nad einer beföpiverlichen Sean ⸗
beit Here Nathangel Bliß, M. A. und Ritglied der
Koͤnigl. Societaͤt. Er folgte vor mebr als zwanzig
Jabren Halleyen als favilsanjfcher Profeſſor der. Geos
metrie zu Orford, und efma vor gwep Jahren
Drableyen al Kinighicher Profeffor der Aſtro⸗
nomig.
| "wn ws ne 929
Sittingifce Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Auffiche ‘
der Königl, Gefellfchaft der Wiſſenſchaften
115. Stud.
Den 24. September 1764.
Ä London.
eifet und de Hondt haben in dieſem Fahre auf
319 HOctavfeiten abgedruckt: Richard Brokles-
y economical and medical obfervations, from
1758 to 1763 tendiog to the improvement of military
solpitals and to the cure of camp difesfes, Der Bers
fice iff ald Stabd « Medicus den englifchen in
Deutſchland dienenden Völkern geftanden, und ſchreibt
slfo uber einen Borwurf, der nicht anders alg
yekannt feyn fan. Der erfle Theil betrift die Felds
irzney überbaupt. Hr. B. rach an, die Völker, die
ine entfernte Seefahrt unternebmen follen, ſehr
aumlich einzufchiffen, (wowider Herr Pite fehr ges
ehlt haben 5 ), und um deſto raumlicher, je beifs
tr Die Jabesgeit und die Gegend iff. Man muß fo
venig ald möglich Fleiſch zu ihrer Nahrung, noch
Brandtemwein zu ihrem Getränke brauchen. Im Ba:
erlande folten die Völker in reinlichen und raumli-
ben luftig gebauten, auf trockne Gegenden gegrüns
eten Barrafen wohnen, dagegen, um Portsmuth,
he Parraten muchmwillig in dem ungefunden Gumpfe
fehen. Die Oberau ae folte billig der Belbarie
— Phi at as
30 Goͤttingiſche Anzeigen
aber, der Wundärzte die ‘gases
* ben Selten, al
It ropa im En i
fo tender, Fein ei erfleber
an aes eae
r die Fe um
— hingegen die Beſoldung erhoͤhen *
rg die in ar = — eer J
vom arzte einem oren fis
denſchen — rt der aie
a nr. gro | IR ber Kae has ea san,
- pfige Krant el
ren, daß fiinf Meenfehen ur inne in met
ger um zekommen find erfte an einer bey it
—* wi rn Ps at und a bas
—S — mm
raft ‘ete
— —— ——
kleideten en geſund gelebt man
Wigth und zu ui — uf einem trockenen
— e e ale Mic imieberbolet
a
glaubt, wenn re a heiffe Länder einen
thate, fo würde es febr gut ee —
und Zimmerholz zu derglei mit
Er abe, ik lieb ba bart, die en ATi ate
deutfiben Lagarethe, und die Ungeſchicklichkeit
beilenden erste. Da die ae pa gute |
Han Py baben; und Bod ante
as als bie Deutfchen und Ren fo auf fage
Fr Sea Be at a
eyn, bie bie ungefchi
—* weyte T an od Tero begreift bie Krans
chte, Eine ber — Golbatenteants
bein ff die Gicht, —— weil es bey dem
ge⸗
115. Stüd den 24. Sept. 1764, 93
gemeinen Manne oft dazu koͤmmt, mit naffen Klei⸗
dern auf die feuchte Erde fich au legen. Wenn bie
Gidt von der Hisigen und flebrigen Are iff, fo laßt
Hr. B. bis zum drittenmale zur Ader, ev giebt den
Galpeter bis auf zehn Duentchen in 24 Stunden,
tind braucht Die tublende Lebensart. Der Ealpeter
iſt das dienlichite Mittel in diefen Selen den Schweiß
u treiben, und kuͤhlt nach einer Erfahrung des Bers
fies nur auf eine febr Eurze Zeit. Sn der fangs
aurenden Gicht findet Hr. D. das Waffer, worinn
Bieberklee gebeige iff, mit fluchtiger Gajactinceur,
oder auch Dowers aus Dpecacoanha und Mohnfaft
jufammen gefestes Schweißpulver dienlih, jene
urgel bid gu 120 Gran in 24 Stunden und der
Mohnfaft bis ſechs. Eine Rofe war im J. 1760 mit
einem beftigen Sieber begleitet, auch ſchwoll der Geis
fenfac auf. Hr. B. ließ ſtark Uder, und gab feinen
Galpeter. Jn dem Kieber, oder in der Bräune mit
Entzündung, gab er die gewöhnlichen antipblogifti:
ſchen Mittel, wie den Galpeter, und ließ zur Ader.
In der Bräune war der marme Dampf von Waffer
und Effig dienlich; ein Gefchwur aber allemal Beil:
fam, welches man dann mit feinem Abführen bine
dern mußte. Im Geitenfliche hoft Hr. 3. viel von
einem Blafenpflafter, das er auf die fehmerzbafte
Eeite legt; und von der Hurhamifchen Gpicsalass
tinctur. Die Gallenfieber fangen mit einem harten
Hderfchlage an, auc mit einer vergebenen Begierde
gum Brecher, bis der Durchbruch über fich und uns
ter fich erfolge. DieDarme find auch etliche Wochen
hernach noch entzündet. Hr. B.lobe hier die Uderlaffe
weniger ald die Brechmittel, nicht aber die Rhabarbar.
Sum Stopfen bat er auch englifche Eichenrinde und
andere zufammenziehende Dinge, auch wohl ein halb
Quentchen Phifonium. Er gab auch Mittelfalge (Die
Doch die Darme ziemlich abfehaben) mit dem Brech⸗
Bis as 2 mits
932 Gdoͤttingiſche Anzeigen
mittel aus Spiesglaſe; und ruͤhmt die Simaruba
und den rothen portugiefifhen Wein. Es iſt ſehr
gefabrlich, Leute nahe zuſammen zu legen, die an
einer Ruhr liegen. Bey den Petechien oder dent Fles
cfenfieber erinnert Hr. 3. nochmals, wie unvermds
end ein Wundarzt fey, einem fo verrätberifchen
inde zu begegnen Die Tummbeit ( ), die
chmarze a , und die Aengftlichkeit find die Zeis
chen dieſes giebes, und das Blue iſt aufgelofet.
Gobald ein Kranter in das Lazareth gebracht wurde,
ließ ibn Hr. B. ganz nacket mit Effig abwaſchen:
die Blafenpflafter rubme er nicht, da fie öfters ben
Kalten Brand nach fic) gezogen haben. In der Gas
voy bat der Verfaffer diefe Sieber unter den allgu
nab zuſammen gedrungenen Soldaten wüthen gefehn.
Er ließ brechen, gab Weineſſig und flark fäuerlichte
Getranfe, doch mit flarkenden Arznepen, und felbft
den Theriac, auch wohl Rampher, vow welchem er
Hagt, daß er oft dem Magen überläflig fey, auch
rothen portugiefifchen Wein, felbit ohne Wafer.
Er zieht die Strobbetter den Mabragen weit vor.
In den Kinderpocken läßt er gleich Anfangs zur Ader:
er giebt bie Brechwurzel, und laßt den Kranken das
Bett bäten: wenn das Geficht einfinkt, fo lege Hr.
3. Blafenpflafter auf bie Arme: wir feben ihn aber
mit Verwunberung wider das Halsweh, das auf den
aufbörenden Speichelfluß folget, Walrath und Baume
öl eingeben. Gonft giebt er in den bösartigen Kins
derpoden das Waffer, das mit der Fieberrinde ab:
gekocht iff, und das Vitriolelirir, gettebt aber, daß
auch mit diefer Hilfe viele fterben. Er bat vom ge:
meinen Bitriolgeift, täglich unb bis zum ſechszehnten
Sage, bis auf eine Unze nehmen laffen. Die frifche
Luft iff ſehr ndebig, auch unter Zelten find die Kran⸗
Ten beffer. Er meint doch wahrgenommen zu haben,
Daß die Rinde gefchadee Habe, wenn man fie ber oe
115, Stil den 24. Sept. 1764. 933
Beaßtäun alc, gleich ** 8 elie pe: me
— —
4 306 ,
flim — yeaa a ——
Soldaten nicht ande mit der R
wovon der Gebrauch in dieſen
— one
— groß. an de Bu ee B
chen, und ga rſucht gi
a iy —* Suet t, au
die Kinde bes — n der gei⸗
len Sende bat ein W undarıt, "Nabmen Gordon;
mit, Magen aufgelöften Sublimat eingefprist. Ofe
ut. Bin Mittel innerlich — nichts Es
übe werth, diefe Soldatenarzney mit der
———— zu vergleichen, um dem Unterfthied zu
feben, dev anch im unfern Zeiten zwifchen den Yer
bleibt, Wis einen Anhang findet man. einen a
des Wundarjtes Boone, | von der mel
am — ohme. ‘Dicker | foll fo
apafiee von —— Beh big =
Dem
—
ae —— * ſt
der
—— Der ET
een =
werde; ae ney wider ad .
934 Goͤttingiſche Anzeigen
Fall vorkommen wird, dag eine unaͤchte, ober in
einem alten Manufcript der Grundfprache befindlis
che Stelle, die Klos eine critifthe Unterfuchung erfos
dert, als cine Beweif = Stelle angegeben wird. Ors
Dentlich alfo wird feine Befchaftigung ſeyn, aus den
Berweif - Stellen den nervum probandi gu zeigen, auch
eine Vergleichung der Kirchen > Vater anzuflellen, die
biefen oder jenen Spruch zum Beweiſe gebraucht haben,
wobey ev bemerken will, wie man mit Recht oder
Unrecht diefe alten vermeinten Beweiß- Stellen Seys
behalten, oder abgefchaft und mit andern -vertaufcht
bat. Auf die Art hat allerdings die Dogmatik, und
onderlich ihre einem jeden vernünftigen Liebhaber
er Sbeologie wichtige Gefthichte, vieles Lice zu ers
warten. Dismabl aber unterſucht er, ob die Stelle
x Yoh. V.7. acht fey; und ba er biefes verneinet, fo
fann man ibm, wie er ©. 8. der Vorrede richtig ers
innert, deffo mehr gutrauen, daß er es nicht aus
Unmiffenbeit der Gründe des andern Theild oder aus
Unfleiß thue, weil er fie ehedem in der Difertation,
Vindiciae contra Whiftonum, vertheidiget batte. Bor
einen Gelehrten iſt e8 immer ein wahrer Ruhm, Irr⸗
thimer abzulegen, die er in Öffentlichen Schr
vertbeidiget hatte, und fich ſeibſt nicht untrüglich
vorzufommen. Hr. S. meldet, man habe ihn, als
er feine Meinung von diefem Spruch geändert, im
Gocinianer machen wollen; und eben deshalb
er nöthig, von diefer Stelle fo zu handeln, als es
bier gefchiebet. Die Unbilligkeit iff überhaupt groß,
einen Gottesgelehrten zu befchuldigen, daß er ges
wiſſe Lehren nicht glanbe, weil er den oder ben Bes
weiß davon nicht gelten Täfft: fie Fann aber freilich,
wenigftens in der evangelifchen Kirche, nicht leicht
dber getrieben werden, ald wenn man die Verivers
ng diefer Stelle zum Merkmabl der Ragerey macht
da Luther fie in Leiner einzigen Ausgabe feiner Bibel
| u
115. Stüd den 24. Sept. 1764. 935
dulden wollen, und fie bid an das Ende ined Les
net, 3. €. J. ran ia Wagners feine.
icht ine ein
— —
u in einem Ra
Symlic, wie er (OH ©: 339 einnern, ie
Schrife ft beg Martin vor bicler Soca), bi bs
par
7
Er wir, Dpereteine — = fens
ee ce che A V,7. —
Bose —— 172
* 1 felblt es alle othe nicht eree
—— bat Martin in rad te
ET icp Datgetpen, daß bee fogendnnte codex
oder Berolinenfis, der ı “Fob. an bat, nicht
= = bibliis Com abgefchrieben fey. In
der That glauben wir, man babe auf das bloffe Wort
Ja Crozens diefe Handſchrift und ihren Verkäufer,
6, reilt verdammet; welches fich in der
seen Ausgabe ber Einleitung des Herrn HR. Miz
acid. in das N.S. zeigen wird. Gie gebet Slosin
do 49mabl von den Complutenfibus ab, umd
Comme nur in 17 folchen Lefearten, die. Fein anderer
936 Goͤtt Any 115. Stich den 24. Sept. 1764.
Coder bat, nicht aber in eigentlichen Druckfeplern,
mit ihnen überein. Ob alfo gleich der Recenfente in
der Hauptfache dem Herrn D. ©. beytrit, und 1 Joh.
V, 7. nicht für act halt, fo glaubt er doch, man
muͤſſe den Bertheidigern diefes Spruchs eingefteben,
Daß er wirklich in zwey Griechifchen Codicibus, die
nicht aug den Complutenfibus abgeſchrieben find,
nebmlich dem Raviano, und dem fehr jungen Dubli-
nenfi befindlich fey. Indeß glauben wir doch, daß
ein Unpartbepiicher ſchwerlich Herrn S. Schrift les
fen, und «Job. V. 7. noch ferner vor det halten
finne. Die Stelle des Cyprianus, das vornehmfte
und altefte Zeugniß, obgleich nur eines Lateinifchen
Kirchenvaterd, fo vor den Spruch angeführet wers
den Fonnte, hat Herr G. fo viel wir urtheilen koͤn⸗
nen, völig entkraftet: und ber Recenfent glaube
außer ben bier gemeldeten Gründen nod andes
re bisher ungebrauchte wider bas Alter diefer Stelle
anführen zu koͤnnen. Wurde der Herr D. Semler
uns wol noch zum Beſchluß eine Anmerkung iu gute
halten.” Sein Bud bat alle nöchige Deutlichkeit,
allein für Lefer die fein Griechifch verfteben, und
noch mehr für Ungelebrte, wird es durch bie in feis
nem Sere mitten in ber Rede vorfommenden Lareinis
nifchen Zeilen und Briechifhen Wörter undentlich:
‘und doch wänfchen auch bisweilen Ungelebrte von der
Stelle 1 Fob. V, 7. fich ſelbſt belehren gu können, cb
fie ächt oder unrichtig fey. Herr D. Gemler ſcheint
auch für fie gefchrieben zu haben, da er die demefihe
Sprache gemählet bat. Ware e8 nicht gut, wenn
bey einer neuen Ausgabe alle diefe Lateinifchen und
Gricchifchen Wörter, vielleicht nur durch einen ans
dern, dem Here ©. die Arbeit auftrüge, im Text
deutfch gefege würden? dag zur Genauigkeit der Ans
fubrungen noͤthige koͤmte denn doch in den Ros
ten Plas finden.
EEE ORD 937
Söttingifhe Anzeigen
gelebrten Sadıen .
unter Dee Auffiche
Der Königl. Gefellfchaft der Wiſſenſchaften
116, Stud.
Den 27. September 1764.
Göttingen. Ä
ir haben noch das Programma nachzuholen,
worinnen gue Feyerlichkeit bes provectoratée
wechfeld am 3. Sul. d. J. cingeladen wurde,
und welches den Profeffor der Redefunf zum Verfafs
fer bat. Es iff überfchricben: Difputantur nonnulla
de cflicaci ad difciplinam publicam privatamque vetyftif-
fimorum poétarum dodtina morali. Dasjenige Anſe⸗
ben, in welchem die aͤlteſten Dichter unter ihren Lane
desleuten Funden, iff merklich von der Achtung unter>
fchieden, deren fid Dichtkunſt und Dichter in neuern
Zeiten zu erfreuen haben. ene waren Gefeggeber,
Yebrer der Religion und Eitten, deren Verſe jeders
nıann auswendig lernte, und, welches noch mehr iff,
die Philofopben, um ibren Lehrfägen ein Gewicht
ugeben, ſelbſt haufig anfubren. Worinnen lieget die
fictache bievon? Der Herr Prof. Heyne, mit Vorbey⸗
faffung aller nachtheiligen Anmerkungen über Die
beutigen Dichter, fuchet fie in den ganz verſchiedenen
Umſtaͤnden der menſchlichen Geſellſchaft der damali:
gen Zeit auf, aus welchen er obnedem glaubt, daR
die ganze Natur der Dichtkumſt und ihre Geſtalt un:
’ Waa ane tet
938 Goͤttingiſche Anzeigen
ter den Griechen hergeleitet werden miffe, Whe Bike
den und Barbaren haben eine gar versügliche Reis
gung firGefang, Muſik und Tang; alles dich ift mis
heftigen, ben inhalt des Gefangs nachabmenden, Ges
bärben verbunden. Unter chen denfelben vemerfe man,
wenn man Reifebefchreibungen ließt, durchgängig, daß
fie Sftere Verfammiungen unter fic, und-allgemeine
Feſte und Gaſtmahle anjtellen ; eine Art von Natio:
nalgefelligteit, welche bey mehrerer Cultur, wo die
gefelligen Friebe mehr entwickelt, verbreitet und vers
theilet werden, zu verfchwinden fcheint. Diefe
Keperlichkeiten find allegeit mit Taͤnzen, Gefangen und
Mufit begleitet, welche fic aus roben Tönen und Ges
barden, auch unter den wildeften Völkern, gar bald
u einer Eadence und Melodie bildet. Es tan nice
Ehen, daß fic) nicht bald vorzüglich fabige Genieg
finden follten, welche gu dieſer Verbeſſerung gefchiite
find, und fic nach und nach diefe ganze Kunſt eigen
machen. Auf diefe Are hat fait jeder Stamm der
Wilden feine Sanger und Barden, welche durh einen
natürlichen Fortgang, indem fie die ruͤhmlichen Thaten
ber Vorfahren ſowobl als der Zeitgenoffen befingen,
oder Hymnen an die Gottheit richten, die Lehrer ber
Sitten und Tugenden, die Stifter der Religion, und
eines cultivirten Lebens, Die Urheber der burgerlis
chen Gefellfchafter, und ihre Gefesgeber werden
müffen. Wie viel Anfprüche auf eine!befondere Achs
tung und Liebe ihrer Zeitgenoffen ſowobl als der Rachs
tommenfchaft! und wie menig dürfen wir ung über
das Wunderbare, was vom Orpheus, Linus, Mufäus
und andern erften Gefeßgebern der aus dem rohen
und wilden zum cultivirten Leben gebrachten Griechen
erzäblee wird, wundern! Andre Dichter ſtehen auf,
wenn die bürgerliche Geſellſchaft fron etwas gebils
det iff; ihre Gedichre haben fchon ſelbſt mehr Culs
tur; allein der ganze Geilt ihrer Vorganger berrfcht
noch darinnen; lauter Götserfinder und Helden pi
au
a
116. Sti den 27. Sept. 1764. 939
auf Erden — weifende Goͤtter, welche Thaten
ten, Die ai menkiufichen Geſel
ten fo groffe’ Einfläfte hatten, Eriegunges, yon. Unge
von. Haubern
Gerbaren [Able fin
Kriege, Ausrottungen ganzer Stämme und
u.d.m. oder dad Lob der Gottheit wird beſungen usb
Moral gelehtet. Alle dieſe Gattungen von Gebichten
‚wurden bey den Griechen tn den Verſammlungen und
bey den Feften gefungen, waren mit Mule, theils
oder. Dramatis
"auch mit Sang, und einer mimifchen
. hen Nachabmung der Handtung verbunden. Wie
Sf miiffen fich folcbe Gefänge in robe Gemuͤther eine
gu en und was muß ein folder Dichter fur feine
desleute feyn? Man bedenke endlich die Macht
Ber Muſik, welche auch ganz moraliſche Gedichte vers
"gefellichaftete, und überdieß den Eindrink auf die
Be dither von den Mythis, Fabelu, Allegorien
. und Bildern, in melche die moralifchen fowobl ‘als _
“pata Lehren meiffentheils eingefleidet waren;
© werden unfere neuern Dichter fich niche beleidiget
noch ihre Landsleute als ungerecht anfeben fonnen,
"wenn fie bed denfelben Eeinen fo entbufialtifchen Bens
en finden.” Am Ende diefer Schrift wird eine oͤffent⸗
ide Anruͤhmung der Uffenbachifchen Schenkung an
die Univerſitätsbibliothek, von welchen mir bereits
oben 2 Stuͤck weitere Anzeige gethan haben,
J | | — —
Etat & de la Suiffe wird
—— eine dritte ——
‘én dieſem Fahre die drey erſten Bande in unfere Haͤn⸗
Sit, we in ver ——
es wäre unfireitig nüglicher gewefen, oF yınzu tbniel-.
Aaa aaa 2 zen
?
940 Gdetingiſche Anzeigen
zen, tind anftatt der ewigen Widerlegungen der flas
nianifchen Relation blos die wuͤrkliche und wabrbafte
Einrichtung der fehmeigerifchen Republiten dem Leſer
zu liefern. Doch iſts niche zu lenguen, daß manches,
fowobl durch Weglaffurg als durch Anmerkungen
verbeffert, auch bin und wieder bie neuern Berandes
rungen angezeigt find. Die Kupfer find zum Theil
mit andern, neuern, und nach der Natur gezeichne⸗
ten Borftellungen einiger Hauptſtaͤdte Helvetiens ers
fest, zum Sheil die alten beybebalten, und wieder
andere ganz weggelaffen. Wir haben dennoch beym
Durclefen nur allzu vieled gefunden, bas entweder
unrichtig, oder nicht dent neueften Zuftande der Dins
ge gemaß ift. S. 16. find die Grade, zmwifchen wels
chen Helvetien liegt, unrichtig angezeigt. Nach Darts
villes neueſten Charten iff das fidende zwar a’, 45!
das nördliche aber 47° und 40’. Vielleicht iff es ein
Druckfehler. Wenn man Stanians Cinwurfe wider
Lie ariffocratifihe Regierung widerlegen will, fo Darf
man nur den Wohlitand, die Einigkeit, die Ruh,
die Policey, die Gerechtigkeit der aviftocratifchen Res
publifen, mit den Democratifchen vergleichen, oder
die gemeine Unterthanen ber einen und der andere
fragen, und man wird fic bald überzeugen, wo det
Vorzug fey. Uebrigens find Lucern und Frepburg,
wegen der wenigen Anzahl ber patricifchen Geſchlech⸗
ter, der Dligarchie am naͤchſten. Bern hat derfch
ben noch 274 wiewohl es fic allerdings abfehen laßt,
daß fie in hundert fahren bis auf 100 werden ge
ſchwunden feyn. ber auch diefe Anzahl iff weit
groffer als gu Nürnberg und Augfpurg, da gumabl
einige Gefchlechter eine zahlreiche Mannfchaft haben.
Bas die Gemuͤthskraͤfte, und die Gelartheit betrift,
fo hatte der Berfaffer nur aus dem Verzeichniffe der
parififchen Academie anmerken können, daß unter den
adjt fremden Mitgliedern noch allemal_ein Helvetier
geweſen iff, und jegt fo gar drep in diefer Heinen In
za
116, Stick den 27. Sept. 1764, 94t
abl fich befinden. Es fcheint ich in.Helvetien etwas
soar ni Ooo "age
DB nor u -veveinigen: n
—* dennoch etwas näher berechnet werden koͤnnen.
u Bern entſteht ein arofjer Theil aus ben Zinſen dee
Colma al ee oF Siege ge
n ean > . Sterling, in cn
auf — Liv., in Daͤnnemark, Sardinien, les
und Wuͤrtemberg auch auf diemliche Summen belaus
fen; die Zölle mögen im Pais de Vaud 30000 Shlr.
betragen, und der Salzhandel macht auf 85000 Cents
ner, die jährlich im Lande verbraucht werden, einen
guten Gewinft aus. Die Zehnden, Bodenzinfe,
audemia, Dominialgäter, einige Kleine Auflagen,
zumal auf den Weinverfauf; die Pacht der Polten,
amd andere Duellen belaufen fich doch auf ein betraͤcht⸗
liches, ob wir es wohl nicht zu beflimmen willen.
Den Schatz rechnet man, was obenbin, auf
2,300,000 Rthlr. und die neulichen Berechnungen bas
ben gezeigt, daß ungeachtet der vielen Gebäude, der
auf etliche hundert taufend jährlich ſich erſtreckender
milden Gaben, und der allgemeinen Abnahme ber
Sinfe, dennoch die Einnahme die Ausgabe übertrift.
Bern hat keine Schulden, und bat fo gar ein eigenes
Gefege, niemals fic zu verpfanden. Die andern
helvetiſchen Republifen find verſchiedentlich reich,
aber dennoch ihren Ausgaben gewachſen, und Zuͤrich
Hat eine groſſe Anzahl reicher Burger. Die Hand-
"fung beruht u Bern auf Pferden, Kafen, Linnen und
Cattunen, die a rt werden. Gie ſcheint doch
noch nicht zum Echaben des Landes zu feyn, obwohl
‚noch eine Bilanz der Eins und br. mangels,
Dech Fat die Weife, fein Geld um fünf in Hundert
Bey den Landleuten auszuthun, gar febs abgenom⸗
men, und gar viele Familien haben nunmehr ibe
ed Vergnügen in dem verfchiedencn englis
ſchen, und auch wohl in andern fogenaunten Fonds.
_ Aaw aaa 3 Die
943 Goͤttingiſche Anzeigen
Die Anzahl der Wahlherren bey den Rachswables,
iff nicht acht, fondern geben, wovon fieben aus dem
roffen Rathe genommen werden. Mit Reche wird
ter wider den Hen. Stanian, und das Gorureheil
einiger Fremden geahndet, daß nirgends die Land»
voͤgte weniger Rrevbele baben ben Unterthan zu druͤ⸗
den. Gie würden ſchon zurück gebalten werden,
wenn fie auch nur die nach den Belegen aufgelegten
Strafen und Buffen foderten, und über biefelben gu
eben, iff ganz unmöglich. Man hätte anzeigen ſol⸗
en, daß die vielen gefundenen Muͤnzen beweifen, die
Gegend um Bern fey ſchon zur Zeit der Römer bes
wohnt, und wenigftens Muri und die Enge bebaut
gemefen. In den legten Fahren bat man die nom
übrigen alten Hanfer theild aus dem Schatze, theils
mit deſſen Beybülfe neu und von Steinen aufgeführt.
Der fiegreiche Feldherr der Berner im eas 1339
bieß nicht Ulrich, fondern Rudolph von Erlad, eine
Familie, die noch bluͤhet, und einen ihrer. Glieder
auf dem Throne fieht. In den legtern Zeiten bat die
Republit alle patricifchen Bürger für edel erklärt,
Sie hat auch verfchiedene Freyherrn gemacht. Die
Herrfcaft Allamans if— in den Händen eines Herrs
Gelon von Genf. Shun liegt nicht nordwdrts von
Hern, ed liegt faft gerade nach Süden. Drapel if
im J. 1740 niche überfchwenmt worden: es liegt
auf einem hohen Kelfen, und bat niches ald eine
Gindfluth zu befürchten. Die Nachricht vom den
Salzwerken iff fehr nachläffig. Won dex Ouellen
entfpringet die eine bey Paner,. und die andere ins
Berge aux fondemens: die Kohten aber, wo fle gar
gemacht werden, find gu Aelen und Bevieuy. Zu
Noche wird nichts verarbeitet, es ift blos der
des Directors, und die Hauptmagazine find dafel
Der reine Betrag mag auf 13000 Reblr. Reigen,
Seit wenig Jahren hat man eine feine Quelle
hamofcire zu nugen angefangen. Nicht die,
116. Städ den 27. Gept.1764, : 943
am Zäricher Gee, fondern die am Bobdenfee fan viel.
leicht mit ber Gegend am Genfer Gee ftreiten. Lu⸗
cern bat ganze Aemter ohne Getreide, und Fauft viel
aus dem Bernifchen, zumal von Zofingen 6. 355.
Ueberhaupt iff uns der Canton Sreuburg zu kurz bes
fchrieben vorgefommen, und von Bafel felbft Härte,
auch aus dem Brucknerifchen Werke, vieles hinzu⸗
ethan werden finnen. Der Brunn bey Ramfen
* kein Kupfer, das uͤberhaupt ſehr ſelten in Waſ⸗
ern gefunden wird. Die zu Schafhauſen geruͤhmte
Brücke iſt eingeſunken, und muß neu aufgefuͤhrt wer⸗
den. Der von einer Blume entſtehende Sturm iſt
ſo unglaublich, daß man dergleichen Maͤhrchen nicht
wieder auflegen ſollte. Wir vernehmen, daß die
Sarganſiſchen Stahlwerke eingegangen ſind. Die
Streitigkeiten mit dem nor von Bafel und den
Srddcen Biel und Neuenſtadt find unter der Vermit⸗
telung von Bern vor wenig Jahren bepgelegt, und
der letztern Bürgerrecht mit Bern vom Bifchoffe ers
kannt worden. Neufchatel bat allerdings in den legs
ten Zeiten durch die Cattunfabrifen, und den Zuzug
reicher Fremden fehr zugenommen, und das ganze
Band zeigt feinen Woblſtand durch die Menge prachs
tiger neuer Gebaude. Zwiſchen dem gefüriteten Ubte
von St, Gallen, und dem Lande Toggenburg find die
nod) übrigen Streitigkeiten wegen des Mannſchafts⸗
rechtes und der militarifchen Einrichtungen auch, durch
die Bermittelung von Zürich und Bern, nunmehr
befänftigt. Sonſt wird diefed Werk fechd Bande
ausmachen, und iff ungeachtet diefer unfrer Anmer⸗
ungen dennoch beträchtlich beffer, als die vorigen
Auflagen.
Tübingen.
Es gereichet uns zum Vergnügen, daß die neue
Husgabe von Gerhards locis cheologicis, deren ers
ſten Sheil wir vor einigen Jahren angefindiger, ib⸗
ren
934 Gist. Any 116, Stuͤck den 27. Sept. 1764
ven ermänfchten Fortgang habe. Wir Faber von
derfelben ben zweiten und dristen Theil vor uns.
Kener iff noch im v. J. auf 2. Alpb. 9. Bogen, dies
fer in diefem “Fahre auf 3. Alph. 7. Bogen in Großqu.
bey dem Buchhändler Cotte berausgefonmen.
Beyde Bände enthalten die weitere Erlauterung, wels
che Gerbard über die im erften Theil enthaltene
Glaubenslehren befonders berausgegeben, damit ihre
Ausführung den übrigen Theilen feiner immer weite
Läuftiger gerahtenem Arbeit deffo ähnlicher würde. Bie
können und wollen vorausfegen, Diefed Hauptbuch eines
ber griften Gottesgelehrten unferer Kirche fey denjenis
gen, gu deren Dienft es vornemlich beſtimmt ift, obs
nebin fo bekannt, daß fie cine nabere njeige des Gus
balts und der dabei gebrauchten Lehrart mit uns ver
überflüffig halten werden. Allein von ben Verdien:
fien des Herausgebers, des Hrn. D. und Prof. Job.
Sriedr. Cotta, um daffeloe miffen wie bier einige
Nachricht geben. Auffer den jedesmaligen Vorreden,
find dem gerbardifchen Werk noch durch und durch
zum Theil fehr weitläuftige und uberhaupt gelehrte
sind nüzliche Anmerkungen beigefüget. Einige ents
balten nav Anzeigen nadgulefender Schriftſteller.
Andere verbeffern und ergänzen ben Vortrag ſelbſt,
befonders wenn neuere, nach bes Verf. Zeiten ents
ftandene Streitigkeiten; oder bekannt gemorbene
Meinungen dazu Gelegenheit gegeben. Da Gerhard
in der Lehre von der heiligen Schrift fich auf piele
biftorifche und critiſche Umftande von den fämtlichen
fanonifchen und apofrppbifchen Büchern, von deu
Ueberferungen, den hebräifchen Buchftaben und Vo⸗
calen cingelaffen, fo ift dicfes ein Rel in dem Die
neuere Hiftorie febr viel nöhtige un niliche Sufäze
anbieten mufte. In dem dritten Band ©. 324. u. f.
bat Hr. D. C. eine einne Abhandlung von der. Ges
ſchichte der Lehre von der H. Dreieinigkeit eingerüft,
und in folcher die mancherlei Klaffen der Feinde
Derfelben wol aus einander gefezet.
an Bh ORD Bas
Söttingifche Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Auffiche
der Königl, Gefellfchaft der Wiſſenſchaften
117. Stüd,
Den 29. September 1764.
Göttingen.
ichter in Altenburg bat verlegt und gedructe:
Ks Chrif?, Adolpbi Klotz Epiftole Homericz. 2
Seiten in 8. Diefe Briefe find an den Heren
yon Breitenbauch gerichtet, von deffen Gelebrfams
feit wir cinigemabl zu reden Gelegenheit gehabt bas
ben. Gie betreffen weder die Legarten nod die Gries
chiſche Sprache, fondern fie geben bloß den Geſchmack
an, und vergleichen befonders die Werke der Runt
des AUlterthums mit dem gröften der Dichter, dem
Homer. Den Eingang zum erften Briefe machen eis
nige Betrachtungen über die Annehmlichkeiten des
Landlebens und uber Die Graͤnzen die man der Hods
achtung gegen die alten Schriftſteller zu fegen babe.
Gnsbefondere wird gejeigt, wie wenig ein gleichwohl
nach allen Regeln abgefaßted Werk gefallen koͤnne,
and wie ein Werk bey allen feinen Feblern dennoch
efalle und Bewunderung verdiene. Nach einigen
Anmerkungen über die Vorſicht, welche ein Autor
brauchen müffe, alles das Anftändige in feinen Wer⸗
Sen zu beobachten, folgt eine Critif Aber die Epifode
in der Iliade von Sherfites Sie ſcheint dem Hrn.
Ä 366666 Verf.
946 Goͤttingiſche Anzeigen
Derf. der Würde des epifchen Gedichts völlig unan⸗
fidndig, die Aufmerkfamteit des Lefers zu_bindern,
und in feinem Gemiatbe eine fehr widrige Würkung
zu verurfachen. Dem Homer werden Milton, wels
cher in feinem verlobrnen Paradies einigemahl zur
Unzeit Lachen erweckt, Thomas Ceva, und diefem eis
nige neue Mahler bepgefügt. Auch in der columna
Trajana wird eine ähnliche Unanftandigkeit entdeckt.
Der andere Brief zeigt den Bortheil des Genie uber
die Gelebrfamtcit, und den Begrif, welchen man fid
von einem fcponen Beifte, oder fogenannten Philolo⸗
gen, zu machen babe. Dann wird unterfucht, wie
man fich der Mythologie, welche man fomohl in Ges
dichten als Monumenten findet, gebrauchen Eönne,
ohne zugleich fehlerhaft zu werden. Die Meinung
des Hrn. B. welcher ſich hier Aber Kuͤnſtler und Dichs
‚ter außbreitet, Ednnen wir nicht wiederholen, weil
bie Folge der Gedanken nicht getrennt werben Fann,
und dieſe anzuzeigen zu weitlauftig werden würde.
Sugleich hat diefer Brief eine Eritit über Sannazars
Gedichte de partu Virginis, welches der Hr. Verf. für
febr mittelmäßig halt, und welder mit dem Birs
gil die Aebnlichkeit zu haben fcheint, die ein Affe mit
em Menfchen bat, nicht Die man zwifchen Vater und
Sohn finder: über den Nonnug: über die zur Unzeit
angebrachte Gelehrſamkeit des Claudians: und anf
fer andern über die Mythologie im Taffo und Mei
ton: (welchem legtern er übrigens Gerechtigkeit wies
derfabren läßt: cujus ingenio vix quicquam majus re-
centiora tempora vidiffe puto: licet etiam detefter ca-
lumnias et inconditos clamores utriusque Lauderi (nam
Anglia alterum habuit: alterum habet Germania) &c.)
Es find auch Anmerkungen über bie Donterpferde
bey den alten Dichtern: über die Majeftät der Stas
tuen, welche die Götter vorftellen: über die Flügel,
welche die Alten, ihren Goͤttern bepgelegt: über den
117. Stic den 29. Sept. 1764. 947
das Haupt derfelben umgebenden Schein eingeflreut.
Homer, Birgil, Milton, Taffo, Voltaire werden
in der Befchreibung der durch einen A int dad
ganze Weltgebaude erfchütternden Gottheit mit eins
ander verglichen: Einige Künftler, welche fic der
aus der Mythologie genommenen Erdichtungen frey
bedient, gegen einiger Tadel vertheidige: bingenen
werden Michel Angelo und einige getadelt, welche
die Graͤnzen diefer Gade nicht beobachtet. Der
deitte Brief enthalt eine Erklärung einiger feinen
Züge in den Charakteren der homerifchen Helden, wels
che die Audleger überfehen, und über einige Stellen
des Dichterd, welche mit dem Nahmen tautologia
von den Grammatifern belegt worden. Es wird ges
zeigt, Daf Homer in diefen Stellen eine gewiffe Nach⸗
Affigteit mit Kleiß und Bedace angewendet, und
er wird mit den alten Künftlern verglichen, welche
den Hauptgegenftand vortrefflich ausgeführt, in den
Rebenwerfen aber eine ſehr deutlich zu merfende
Nachlaffigkeit gelicbt haben. Diefe Betrachtungen
werden im vierten Briefe fortgefegt, und zugleich
gezeigt, wie fchadlich oft eine allguarofte Strenge ges
gen fich felbft, und die aufferfte Bemuͤhung alle Febs
ker aus feinen Werken zu vertilgen, einem Runttler
und Dichter fey. Der fünfte Brief zeigt, wie ane
genehm und nüglich es ſey, zwifchen groffen Geiftern,
welche cinerley Sache bearbeitet, Bergleichungen ans
zuffelen. Homer, Callimachus, Quintus Calaber,
Birgil, Ovid, Petronius, Rouffeau, Voltaire, wers
den mit einander in einer Stelle verglichen, in wel.
cher einer den andern gu ubertreifen gefucht bat.
Hierauf werden die Schönheiten de3 22 Buchs der
zlinbe ezeigt, und eine Lateiniſche Ueberſetzung in
en der beweglichen Stelle bes Dante vom Graf
Ugolino angehängt. Im fechften Briefe wird von
der guten Wirfung gehandelt, welche die Gegenwart
Hb666 2 der
948 Goͤttingiſche Anzeigen
der Rinder im Trauerfpiel macht, und durch Erems
pel der alten beſtaͤtiget. Der andere Theil zeige die
Bortreflichkeit des fechften Buchs ber Iliade.
Dreslau.
In Meper$ Buchladen iff zu haben: diam Foau-
neuen ı Ep. V, 7. ab exceptionibus Jummorum ndams
virorum modefle vindicatum, a Davide Godofrede Ger-
bard, diacono IV, ad aedem S. Marıae Magdalenae 17 63.
(13 Bogen in Quart). Ob gleich der Recenfente in
dem Hauptfage mit Heren Gerhard nicht einftimmi
ift, fo muß er thm doch das Zeugniß geben, da
Waprheitd: Liebe und Beſcheidenheit feine Feder ges
fubret haben. Herr G. geftehet i" Anfang felbfl,
daß er in der Critif, und gegen das Ende, daß er tz
der Patriſtik fic nicht geübet babe: DIE Hat freilich im
einer Schrift Fehler verurfachen mußen, Die gang
critifch iff, und genaue Kenntniß von Codicibus,
Editionen und dergleichen erfodert, ſonderlich aber
gegen das Ende ihre gange Sache blog auf Zeugniße
ateinifcher Patrum gründet. Alleinda wol niemand
fo unbillig feyn wird, von Unterfuchung der Richtigs
Feit eines angeblichen diGi claflici alle der Critik uns
Fundige augzufchließen, und ihnen gleichfahm zu bes
feblen, daß fie ſich ohne eigene Prüfung auf den Aus:
fpruch der Eriticorum verlaßen follen: fo erfodert
die Gerechtigkeit, Herrn G. auch diefe Fehltritte
gum Beten auszulegen. Herr G. erklärt fh ©. 5.
aß er nichts neues fagen, fondern blog die bisheri⸗
gen Beweiſe geltend machen wolle. Bermuthlid
Durfee er doch zur Verthetdigung der Stelle noch ets
was mehr gefagt haben, wenn er des Martins verite
demontrée, und nicht blog diefes Mannes erſte Schrif⸗
cen gefeben hätte. Denn obgleich Martin wirklich,
wie ibm feine Gegner ſchuld geben, nicht, blog ein der
Critif unfundiger, fondern auch ein einfältiger Mann
_ ges
217. Stuͤck den 29. Sept. 1764. 949
eweſen feyn mag; fo bat er doch an beſagtes letztes
Buch viel Fleiß gewandt, und einiged wahre ents
decket, und uͤberdas hatten ihm Uchereilungen dev
Eriticorum zu feheinbaren obgleich unrichtigen Eins
mürfen gegen fie geholfen, die Herr ©. ger mit
Ernft gebraucht haben wurde, went er ſie gekannt
bärte. Eigentlich iff die Gerbardifthe Schrift wider
den Herrn Hofrath Michaelis, und den Herrn Doctoe
Gemler , feinen ebemabligen Lehrer, gerichtet: wel»
ches legterer auch fo gar nicht ubel genommen, daß
t in feiner angeführten neuern Schrift, wo er Herrn
D. ercerpirt und beurtheilet, ihn dennoch von des
meiften Vertheidigern der greifeipaften Stelle merfe
lich untesfipeibet. Herr ©. iff fo billig, daß er eins
geftebet, es komme bey Beurteilung. diefer Stelle -
mehr auf Zeugen derfelben an, als auf ihre innere
Wahrſcheinlichkeit, d i. ob fie Redensarten und Gas
Johannis babe, und fic zum Sufammenbang
ide. Indeſſen handelt dod aud Hr. G. von dies
fer innern Wahrfcheinlichleit Wenn er bey diefer
Gelegenheit & 37. dem Herrn Dr. Semler den Herrn
Michaelis entgegen fest, der in feiner Einleitung ebes
bem fich fo ausgedrückt hat, als glaubte er ed ſtuͤnde
sv on yn im achten Bers in den Briedhifchen Hands
ſchriften: ſo koͤnnen wir nur Eurg fagen, daß Herr M.
ſich uͤbereilt habe, und man dis in der neuen Ausga⸗
be feiner Einleitung nicht wider lefen wird. In Abe
ficht auf die: Zeugniße und Uhrkunden der Stelle
ı Soh. V, 7. unternimmt Herr G. auc in dem
alle, wenn fie in keinem bisher befannten Codey,
in keiner alten Ueberfegung außer der Lateinifchen,
und Feinem Griecifthen Kirchenvater fichet, aud
von Auguftine und vielen andern Patribus ba nicht
engelüprt iff, wo man ed am meiſten erwarten follte,
(Gage, die er wiewohl zweifelnd einraͤumet) ben»
noch ihre Bereheidigung blos. aus der Lateinifches
Bb bbb 3 Ueber⸗
550 Gbttingiſche Anzeigen
Ueberſetzung, und den Anführungen Lateinifcher Kies
chenvaters wobey es ibm aud als etwas wichtiges
vorkommt, daß man fie in fo vielen gedruckten Aus⸗
aben des NR. 3. findet. Wer die Gelchichte der
Siusqaben Eennet, bem wird dis eben fo wichtig nice
ſcheinen. Doch die Hauptfache feined Beweiles find
Die Lateinifchen Kirchenvdter. Er ziehet daber in
Sweifel, ob diefe bas N. T. blos nad der Lateinis
fchen Ueberfegung, ober, wie er will, nach dem
Grundtert anziehen. Er fucht fonderlich die Stelle
des Cyprianus geltend zu machen, die Herr D Gem«
ler far eine myſtiſche Auslegung des achten Verſes
(der Geift, das Waßer und das Blue) ausgiebt,
bergleicen man bey fpatern Lateinifhen Vaͤtern
uber eben diefen Vers finde: und beruft fic dars
auf, daß Cyprianus fonft fein Liebhaber myſti⸗
{cher Auslegungen fey, die auch zu feiner Zeit noch
nicht fo gewöhnlich gewefen waren. Dis if wirklich
die geſchickteſte Untwort, die gegeben werden konnte.
Er bemubet fich febr, auch anderer Rateinifcher Pas
trum Zeugnißen, Die Bengel gefammlet bat, ein Ges
wicht zu geben. Allein davon, daß Tertullianus nicht
batte fchreiben Eönnen: tres unum fans, now unus ;
moro dictum ef?, ego es Paserunum ſumus, falls er nice
die Stelle ı Sob. V, 7. gelefen hatte, wißen wir und
auch nach Lefung defen, was Herr G. ©. 66 fchreibt,
nicht zu überführen. Wenn diefe Stelle gleidy nicht
in dem Briefe Johannis ftand, fo war doch die Lehre
von der Dreyeinigkeit richtig und. befannt, and die
Fonnte einer mit den aus Joh. X, 30. erborgten Wors
ten, bie Sertullian buchflablich anfubrt, ausdrucken,
eres unum funt, Was von der alten Lateinifden “Stas
la Herr G. G.59 fagen wolle, wenn er fihreibt: ne
unicum quidem exemplar illius mf. et integrum ſupereſt:
verfteben wir nicht. Denn wenn 8 fo viel heiffen
fol, Fein Exemplar fo alle Bücher der Bibel zuſam⸗
men
117. Sti den 29. Sept, 1764. 95%
men bat, und ohne alle Lücken iff, fey bisher gefuns
den worden, fo thut ed nichts zur Sache. Meint er
ber, man habe von der alten Lateinifchen Ucberfets
jung, die man Itala nennet, gar Feine Handſchriften
übrig , fo ift es ein Irrthum. Wegen der Griecis
fchen Codicum müßen wir noch eine Doppelte Anmer⸗
kung über Herrn G. Schrift machen. Den Berlinis
ſchen ober Ravifchen Coder giebt er S. 49 unter dei
Beweifen vor 1 Joh. V. 7. auf, weil er Ibn auf dag
bloße Wort la Crozen$ als eine Abfchrift aus der Bis
bel von Alcala anftebet. Dies hätte erinicht ndebig
gehabt. (Siehe ©. 935. unferer Anzeigen.) Wor
dem Alexandriniſchen aber ift er S. 46 jweifelbaft,
ob er nicht die Worte babe, über die geftritten wird;
weil in den Uffenbachifchen Reifen BH. IL. 6. 215.
erzählt werde, daß Grabe fie den Herren von Uffers
bach darin gezeiget habe; und auf der andern Geite
0 viele Augenzeugen von größefter Glaubwurdigteit,
ie ihn unter Händen gehabt, und felbft Millius das
Gegentheil verfichern. Gein Zweifel würde noch
größer geworden feyn, wenn er gewußt hätte, daß
auch Zaccagni in feinen ColleGancis monumento-
rum veterum fic) auf den Alerandrinifchen Coder
berufet, als bärte er die Stelle 1 Gob. V, 7. Indeſ⸗
fen ift doch gang gewiß, daß er fie nicht hat. Der
Recenfent bat zwar felbft diefe Handſchrift nicht geſe⸗
ben, allein noc kuͤrtzlich bat unfer Herr Prof. Lege
bey feiner Reife nach England fie gerade megen der
Stelle 1 Fob. V,7. genau nachgefeben, und biefer
Augenzeuge verfichert uns, was fo viel andere vers
chert haben , fte ftebe nicht darin. In der Ausga⸗
be der Uffenbachifchen Reifen muß entweder etwas
verfeben, oder bey Entwerfung des Reifediarii ſelbſt
kann cin Gedachtniffebler vorgegangen fepn, etwan da
Die Reifenden auch von ı Tim, Il, 16, mit Graben
geredet hatten: und mas den Zaccagni anlanget , (>
wir
952 Git. Anz, 157. Stuͤck den 29. Sept. 1764,
wird mat im Journal britannique, Mois de Nov, &
Dec. 1752. von ©. 297. nachzulefen haben,
Leipzig.
Noch im vorigen Fabre bat der Here Rector zu
Gebeningen, Here M. Job. A Schier, im
Meißnerifchen Verlag zu Wolfenbüttel, des Drus
dentii hymnum de Martyrio S. Laurentii auf 6 und
einem halben Bogen in Octav drucken laffen. Der
Sert ift aus Ruinart® Actis martyr. genommen ; jes
Doch fo, wie ihn der Vollandift Pinius mit zwei febr
alten Handfchriften verglichen bat. Es find gugleid
die andern Ausgaben, befonders Weigens, zu Rathe
ezogen und aus denfelben nicht allein verfchiebene
Fesarten fondern auch die erheblichften Anmerkuns
gen gefamlet und diefe durch des Hrn. Herausgebers
eigne Erläuterungen vermebret worden. Sie find
sum Theil kritiſch; zum Theil biftorifcy und geben
dem zumeilen in das Dunkle fallenden Dichter hinreis
chend Lidt. Als ein Anhang, der aber bey vielen
Sefern vor einen wichtigen Theil ded Buchs wird
angefeben werben, iff von dem Hrn. Pr. Sarenberg
ein Schreiben an den Hrn. Herausgeber de Laurentio
martyre et de condito in cius honorem monafterio ad
Schoeningam, beygefüget.. Es laffet fic aus demfele
ben fein Auszug machen, da man obnehin erwartet,
daß dergleichen Materie gu vielen nüzlichen Anmer⸗
tungen aus ber Kirchen⸗ und bürgerlichen Geſchichte
Gelegenbeit giebt, und man weis, daß Hr. H. ſolche
wol zu nugen pflege. Unter andern finden wir pag.
35 {qq. einige gute Betrachtungen über ben Urfprung
es deutichen SBorté Meſſe, wenn «8 von den grofen
Jahrmaͤrkten gebrauchet wird. Eben fo new iff und
das vorgcfommen, was von der Frage gefaget wore
den: ob der H. Laurentius auf einem Roft; oder eis
nem eifernen Bette, catafta, einer Art von Fol⸗
terbant gebraten worden.
SG KS - 953
SGittingifhe Mnzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Aufficht
Der Koͤnigl. Gefellichaft der Wiſſenſchaften
118. Stud.
Den x. October 1764
Goͤttingen.
ie öffentliche Ankuͤndigung des Einweihungsta⸗
& ed unferer Univerfität auf den 17. mt es
3 chab durch ein Programma des Prof. der Re⸗
dekunft, mit der beygefugten Auffpri t: Proludun-
tur vonnulla ad quaeftionem de cauflis fabularum feu
mythorum veterum phyficis. Einen groifen Eheil Dies
ſes Bogeng nehmen die mit diefem Tage ndber vere
bundenen Gegenffande und die dDanfbare Erinnerung
des dieſes Jahr Über unfrer Univerfitdt zugefloffenen
vielfältigen Guten ein, unter weldhem die Erweite⸗
sung der Bibliothekfale, und die hohe Gegenwart
unfers erlauchten Curators vom 13ten Auguſt unfere
Dantbegierde befonderd anfeuern mußte. Das Ans
fländige, das diefer Enthuffasmus der Dankbarkeit
bat, leitet ben Berf. auf die Grundung deffelben in
der menſchlichen Natur, und deffen vorzüglichmerklis
che Aeufferungen in roben und von den Uebeln der
bürgerlichen Gefellichaft noch nicht verdorbenen Ges
mithern; und alio nocd mehr in Wilden und Bare
baren; wovon die ehemaligen Gergdtterungen von
Helden, Geſetzgebern A Erfindern und Woh tpatern,
‘ec ¢
954 Göttingifche Anzeigen
des menfchlicheu Geſchlechts bekannte Beyfpiele find,
viele andere aber von ähnlicher Art in neuen Reifes
befchreibern angefubret werben. Eben diefer Enthus
ſiasmus der Bewunderung und Dankbarkeit gegen
die Gottheit und gegen Sterblide, die fih Ihnen
durch Boblebun ahnlich gemacht batten, bat die poes
tifche Sprache gefchaffen, in fo fern heftig bewegte
und erbigte, bey Ber Armuth einer rohen und fic
ert bildenden Sprache aber des Ausdrucks nicht rede
madtige, Gemuther fich durch Bilder, Vergleichun⸗
en, Deyfpiele, Allegorien qudbricten mußten.
Diefe Sprache muß nothwendig allem, was darins
nen von Göttern und Menfchen gefage wird, das Ans
feben der Gabel ‘geben, fo wahr auch der Grund ders
felben iff; und dieß find die ſogenannten Mythi der
Alten, von welchen man gemeiniglich fo viel irrige
Begriffe bat, da fle doch unftrettig die altefte Ges
ſchichte fo wohl als die altefte Philofopbhie und Theo⸗
logie in fic) enthalten müffen. Diefer Mythorum ei»
gentliche Natur und Befchaffenheit, fame den Sruns
en derfelben, pflege gemeiniglich im verfinfterten
Gerftand der Menfchen, Blindheit und Abgötterey
efegt zu werden. Der Verf. glaubt, daß von ders
elben i wohl, als von den verſchiedenen Charaktes
ren der Mythorum, naͤchſt jenen, fic aud phyfifche
Urfachen finden laffen möchten, bie man theils in ber
nur angeführten Bilderfprache, welche für die erſten
Menfchen eine Art von phyfifcher Nothwendigkelt iſt,
und die Mythos gleichfalls zu einer Nothwendigkeit
macht , theils in der unglaublichen Neigung der Mens
ſchen für das Wunderbare, welche in rohen und uns
wiffenden Gemüthern nod ſtaͤrker iff, theils auch
darinnen auffuchen müßte, daß die wenigen Leiden⸗
fchaften wilder und roher Menfchen flärker und hef⸗
tiger, ihre Gebehrden, mit welchen fie ihre Rede bee
eiten, ungleich lebhafter und bedeutender, und
olglich durch bepdes ihre Einbildungskraft bey ibs
Sew
118. Stile den 1. Detober 1764 96%
rem Gortrag zu ſtarken Eindruͤcken fabiger iff. End»
lich Fame auch das Locale in Betradrung, wiefern
der Aufentbalt in Wuͤſten oder in Wäldern, unter
fengender Hise oder einem gelinden Himmelsſtrich,
ingleichen mieferne die phyſiſchen Uebel, die auffers
ordentlichen Landplagen, Seuchen, Belt, Leber:
ſchwemmungen, Mißwachs und Hunger, welche die
erften Menihen fo ‚haufig miffen betroffen haben,
auf die Phantafie diefer Völker, ihrer Dichter und
Weltweifen, haben einen Einfluß haben können und
gehabt haben mäffen. In Anfehung bes zu foldyen
öffentlichen Schriften: beflimmten Raums wird die
weitere Ausführung diefer Punkte auf eine andere
Seit. verfparet. |
Bon dem Herrn Prof. Heyne find in diefem Som⸗
mer gleichfalld Die Memoriae unferer verbienten Gots
teSgelebrten und felig verftorbenen Herren Sollegen,
Heumanns auf Ss Bogen, und des D. Sells
manns auf 3 Bogen in Drud gegeben worden.
Lion.
Der vierte Band der Nofolog. Methodic. des Hea.
Franz Boiffier de Gauvages beißt Tomi iif. P.1. und
begreift bie Rervenfrankheiten, nemlich die Schmer⸗
en, und die Fehler an den eigentlichen Wirkungen
er Geele, wohin Hr. v. ©. die Abirrungen ber Sins
ne rechnet: Wegen einiger Schmerzen des Halfes
wird.der Schnuppen hieber gezählt. Hr. B. erkennt
einen Gig der fogenannten Migraine in ber Schleims
hoͤhle des Stirnbeind. Faft alle Kranke, denen Das
viel den Keyftall herausgenommen bat, fublen dem
neunten Zag einen Schmerz, deffen Gig in den ges
‚Öfneten Leichen in den entzündeten Gefäflen der brau⸗
nen Haut gefunden worden iff. Ein Godt mit eis
nem Speicyelfluffe heiſſt hier Pyrofis Suecica. Golte
im Magenwebe, das von Winden entſteht, der noch
mebe erfchlappende Mobnfaft dienlich ſeyn? or Br
ect 2 a
956 Goͤttingiſche Anzeigen
bat Bauckier gefeben, die Steine verſchlangen. Es
gefchiebet wuͤrklich, fie führen fie aber noch bie nem⸗
liche Nacht ab. Allerdings tan das Blut, fage er,
in die Pfortader zurück geben. Die Bareneraube
Iöfet weiche Steine auf, macht aber, wenn fie ofne
Borficht gebraucht wird, einen Schmerzen im Hare
ne. Daß alle Knoben im drier oder biecjebnter
Fahre Schmerzen in den Bruͤſten fühlen follen, i
u allgemein. Die Angentrankheiten find am muͤh⸗
banter ausgearbeitet. Wenn Herr Boiffier G. 238
fagt, er babe hundertmal an Froͤſchen das Zuruͤck⸗
ereten des Blutes gefeben, das hernach der Herr vom
Haller befchrieben bat, fo erinnern wir niches über
des Hrn. B. einfame Erfahrungen: erwarten aber,
ob er jemals vor dem “Fahre 1753. und ber Remuſſi⸗
(chen Difputation von diefeu Berfuchen ein Wort ges
fagt babe. Aus einer gewiffen Erfahrung meint er
zu beweifen, es ſeyn keine zurückführenden Adern in
der Markhaut des Auges. * Gie find. aber febr ſicht⸗
bar, und wie gewöhnlich proffer und biutreicher als
Die Schlagadern. Das Unfällen des petitifhen Rin:
ges im genauern Anfchauen koͤmmt bier wieder.
Das feblhafte Mes, das einige Leute fehen, iſt niche
im wafferichten Gafte, es iff in der Markhaut. Hr.
B. kennt einen Hppochondrifchen, der bie Berge mie
abgebrochen fieht, und in deffen inneres Auge man,
wie bey einer ertrankten Rage unter bem Waffer,
binein feben fan. Wir glauben nicht, baß die Er⸗
Härung dee Sppochondrie überhaupt mit dem befons
bern Uebel, Her Todesfurcht, zu vermehren fey,
bie fehr wohl von. der Schwermuth abgefondert feyn
fan: und hypochondriafis calculofa, mitteinem Schmers
zen in den Nieren, iff ein ganz befonderes Webel.
Hr. Boiffier greift G. 312. den Boerhave an, weil
er fagt, ein gewiſſer Zuftand der Geele folge unfehls
bar auf einen gewiffen Zuſtand bes Leibes: Here 3,
findet diefen Gag materialiftifch,. Ran aber einige Git
eff:
118. Stuck den 1, October 1764. 947
‘bre die Wirkung des Giebers, des Weines, des
mfaftes auf bie Geele hindern? Wir erinnere
an einen Gelebrten, der im Sriefel am belles
e nicht fab. Er erfannte einigermaffen, dag es
Irthum war, machte auch allerley Verfuche, und
fonnte er der vermeinten Kinfternig nicht wis
‘eben. Hr. B. glaubt bie ganze Gefchichte von
Taranteln, und vermehrt fie mit einer dbnliden
akheit, die zu Tunis, gwar obne den Biß eines
tes, entſtehen fol. Bon den verfchiedenen Gifs
die von Sinnen dringen, Gat er eine ganze
ec) Die Pferde: und Wolfiverdung find
des Ernfled der eine hee —
v G. tadelt am Hofmann, daß er des Teufels
würfung annimmt, und verwirft fie ang ich,
net auch bie dahin gehörigen Geſchichte tbeil zur
mermuth, und theild zum Betruge. Cr gib
Miffionen in feinem Vaterlande Schuld, ba
> aus Furcht der Verdammnif von Sinnen toms
Iſt 415 Geiten (tart. .
Ulm und Leipsig.
Bir find noch bie Anzeige des dritten Bandes von
Hrn. Sup. Joh. Georg Schelhorns Ergoz⸗
feiten aus der Rirdenbiftorie und Lirteras
ſchuldig, welcher die vier lezten Stuͤcke diefer
mehr gefchloffenen Sammlung in ſich faffet und
von G. 765. bis 2282 gebet. Wir beziehen und
bas, was wir von den beyden erften ſchon gefas
saben, und bemerken diejenigen Nachrichten, mels
rorgualith unfere Aufmerkfamkeit gereizet. Num.
130. 138-142. 149. 1$1-15}3. wird eine Nach⸗
von Hchini Leben und Schriften geliefert. Von
m Mann, feinen ee (on ole en und mans
lei Schikſalen iſt gwar fon viel gefchrieben;
wol noch nie aus einem folchen Vorraht von
Cceccc 3 Quel⸗
vs
i
«gen folgender Umſtaͤnde merkiwärdig. |
bem im fed
‚+ banken, tbeild exbebliche —— en un Sa
e, die der Verfaſſer —
958 Saxingiſche Anyeigen .: ..
Duellen , wie bier —— worden, beſonders was
feine Schrift von der Vielmeiberei ne Darüber in
ber Sebroely — MR = um Sheil ge, Bers
folgungen 6 betrift. unt, oe TE mits
getbeilte Nachricht es Arn, €.
ine Eremplaren von Gleiband Ba
at ebemal ” be ee von
ened befeffen
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* gehabt zu — dieſe ſind
Ye Anecdoten
im Beſiz des churfad —— Kanz ——— von
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Minkwiz, der fonderlich vom an in den a
tigften Se art, 4
Auch diefer bat uch Nachrichten ge richer
welche bes Ber —— sts fea en; ba *
erläutern. Beſonders iff die ku er se Sift Souk
Churfuͤrſt von B — un
fen eee rg uff da Fri "Gar ben?,
fip in Berbalt ehalten würde, febr wichti
sticht inves lai (Tig, da M. ha e —** a diene
fung ausgiebt, Rach M bat eben d Dich
lar einen, andern Seller aie te
er Proteffanten gewefen und m ag
Phage 129-
.» eine Nachricht vome unbekaͤnnten evans
gelifchen Prediger in Dsateent —— Num,
145, wird eine Neformationsurtun deutfch gelie:
Fert, welche man bisbero nur aus der lateinifchen
Heberfezung bey dem Gecfendorf gekannt. Gie ber
m die Hanbel mit sa slate eit oder ei
118. Stüc den 1. October 1764. 959. ©
Difthen Theologen von 1537. Num. 158. 159. betrefs
fen die Strasburgifche Geſandſchaft auf die Kirchens
verfammlung zu Trident. Wir übergeben einige eins.
gerufte Briefe von Ältern und neuern Gelehrten fo
mol; als die fortgefezse Anpeigen von feltenen Bue
cern der ſchelhorniſchen Bibliothek, da fic von beys
den keine Auszüge machen laffen , ohne zu weitlauftig
au merden, und ohnehin verdienen, ganz gelefen zu
wer |
Nuͤrnberg.
“in der Raſpiſchen Handlung iſt gu finden: Ono--
matologia curiofa artificiofa et magita, oder ganz tas.
tuͤrliches Zauberlericon 2c. aus ben beften älteften und:
neueften Suellen zufammengetragen von einer in dies
fen Biffenfchaften fich viel Fahr ubenden Geſellſchaft
zwote viel vermehrte Anflage, 1 Alph. ı Kupfertafel.
Es iff eine Sammlung verichiedener Sachen aus
Mathematik, der Naturlehre, der Haushaltung und
allerley Kunften, nach dem Alphabete. Gie iff beffer
geratben ald man von dem altmodifchen Titel vers
muthen follte. Giebt 6 denn noch jegt Lefer, die man
zu Raufung eines deutſchen Buches durch einen halb»
griechifchen halb barbarifch lateiniſchen Sitel, und
das Berfprechen von Zauberkünften anreigen muß.
Auch das Titelkupfer iſt von einem fchlechten Gee
ſchmacke. Gine gebarnifchte Weibesperfon die Mild
aus beyden Sriften (prise (wozu der Harnifch? ) dem
Kopf mit Sternen umgeben und darüber: aftra regune
homines fed regit aftra deus. Nach diefer Veranlafs
fung follte man wirflih Wabrfagertiunfte u. d. g. im
uche fuchen, die dod) eben nicht vorkommen, ob es
eich von abergläubifchen Sachen nicht ganz frep iff
i Wunden fumpatbetifh zu heilen u.f.w. Die
fecten und die Aftrologie werden, dem angeführten
Derfe zuwider, verworfen. Aus der Diechentuntt
u
960 Goͤtt. Anz. 118.Stüd dent. Oct. 1764.
und Geometrie (teben verfchicdene Kunſtſtuͤcke da, die
jemand dem diefe Wiffenfhaften unbelanne find, nicht
zerfteht, und der dem fie befanne find, nicht da wird
fernen wollen. Eben das denken wir von den haufts
gen Artikeln von Gonnenubren. Die Brüfte klein
zu erhalten, böfe Brüfte zu heilen u. d. g. follte ix
einem Buche nicht ſtehen, das Perſonen in die Haͤnde
Eommen Fann, die ſich mit ſolchen Mitteln aus Un⸗
wiffenbeit Schaden thun können. Die auf dem Titel
erwähnte Gefellfchaft, bat fic vermutblich folgenders
eftalt geübt; daß einer Schwenters Erquickffunden,
er zweyte einige mathematiſche Handbücher, ber
dritte einige phyſiſche, der vierte Haushaltungsbuͤ⸗
aber, der fünfte Kunſt⸗ und natürliche Zauberbücher
genommen, und daraus bie Sachen hier nach bem
Ulphabete gufammengetragen haben. Go iff ein
Merk entifanden das doc vielen näglich und unters
haltend feyn Fann. Gollte man wohl nach dem wad
wir vom Innhalte gefaget haben, nur eine einige
Kupfertafel erwarten? obne Zweifel waren viel mehr
um Gerftande der Artikel nöthig. Der Verleger
at bier eben fo ötonomifch gebacht ald er bey andern
Büchern zu denken gewohnt iſt.
Daris,
In einer ziemlichen Anzahl folder Probſchriften,
wie fie vor dem Umte der Wundargte zu Paris gee \
Halten werden, finden wir diejenige merth anzuzei⸗
gen, die Peter Gue den 17. Geptember 1763. gebal:
ten bat. ‚Sie handelt de SeGtione Cxfarca. Hr. Gue
bat bier (wie in den Mémoires des Savans dtrangers )
Die Muſteln der Mutter befchrieben. Er merkt auch:
an, daß wie Herr Goumain an einer lebenden Pers
fon den Kapferfchnitt im Fabre 1740 verrichtete, die
Mutter faum einer Linie Dick gefunden worden, und
nebſt febr wenigem Blute vornemlich ein milchich⸗
tes Wefen berausgefloffen iff,
un Gay cry p61
Soͤttingiſche Anzeigen
gelebrten Sachen
unter der Auffiche
der Königl. Oeſellſchaſt dee Wiſſenſchaften
119. Stud.
Den 4. October 1764. »
Öttingen.
m r7ten Sept. bey der gewöhnlichen Feper
1E des AndenFens der Einwephung —— AN
demie hat Here Hofrath Richter die öffentlis
be Rede gehalten , und nach derfelben vier Candidas
en die hoͤchſte Wurde in der Arznepkunſt ertheilt.
Die Rede handelte de animimedela medica, Leib und
Seele, ob gleich von fo verſchiedenen Eigenfchaften,
teben nach der Verbindung in einer wunderbabren
Bemeinfchaft und Vermifchung der Kräfte, daß wenn
in Theil leides, der andere feinen Antbeil an der
‚ur erfordert. Es iff nöthig, daß welche zur Tue
end und Wiffenfchafe führen, fowohl die Hinderung
18 Hilfe, die vom Leib herruͤhrt. jur Beförderung
bees Zweckes vor Augen haben, und daß andere in
er Gorge für die Gefundbeit, gleichfalls die Hindes
ung und Hilfe, welche bie Seele bepträgt, einfehen
wen. Man hat den Leib weber für ein Gefangnif
ee Seele, noch fur eine Wohnung, darinnen fle in
Gem feey halten fan, gu halten. Das erffe widere
egt die achtung, wie febr die Seele bes Dienfts
ind der Bephülfe des Leibes benoͤthigt fey, und nas
uͤrlich bie Sreamung filechte » Dat ondese fällt durd
962 Goͤttingiſche Anzeigen
die Anmerkung, baß Leib und Seele, Wohnung und
Einwohner, ein getheilted Recht der Herrfchaft fuͤh⸗
ren. Wenn bey den willtubrlichen Leibesbewegun⸗
gen die Geele zu vegieren fcheint, beweifen gegen:
theils bie finnlichen Empfindungen und erſte Beugun
; ber Gedanken, auch das Gefubl von Hunger un
Durft, Wolluf— und Schmergen, wie vieles vom
Leib, auch wider Willen der Geele, abhängt. Die
bey der Vereinigung beflimmten Gefege beyders
feitigen Ginfues belebrt und eine genaue Wahrneh⸗
mung. Es iſt Fein Theil des Leibes, den nicht die
Geele, und keine Kraft der Seele, die nicht der Leib
in Unordnung bringen Ean. Giebt man erſchrockne
gder erzurnte, wie febr fich bey ihnen alle Gefichts⸗
bildung, Garbe, Gebehrden und Bewegungen ans
Dern, und wie auf der andern Seite nach dem Big
eines tollen Hundes oder.im Fieber und ſtarker Truns
kenheit der Menfch je rafen anfängt, und fo gar im
Schlag die Seele alle Kraft zu denken verliehrt, und
ihrer felbit niche mehr bewuſt iff, fo wird man fins
den, wenn die Gefege einer ruhigen Gemeinfchaft.
verlegt werden, wie als nach gebrochenem Damm
auch der andere Theil gleihfam mit wilden Fluthen
uͤberſchwemmt wird. Es erfordern alfo die Pflichten
des Arztes, fomohl bey Krankheiten, die Das Ges
müth verwirren, als auch ſtarken Bewegungen, die
das Gemith angreifen, wachſam zu fepn. foun
fauben, daß feine weife Anordnung auch einen Eins
ug auf die Sitten hat, und auf die Serbefferung
der Gemuthstrafte. Wenn Cartefius die Starke
oder Schwaͤche diefer Gemibthstrafte alg vom Tem:
perament abbangend betrachtet, halt er für wahr⸗
cheinlich, die Mittel den Menfchen aufgeklarter und
wigiger zu machen in den Gründen der Arzneykunſt
anzutreffen. Daß einige von leichten und fcharfen,
andere von ſchwehren und dunkeln Begriffen find, eis
nige frage, andere arbeitfam, einige biegfam, ans
dere bartnddtigt, einige fluchsig, hitzig, übereilt an
ere
119. Stuͤck den 4. October 2764. 963
€ langſam und bedächtig, einige zu diefen, andere
jenen Tugenden ober Laffern mebr geneigt, rührt
ſtentheils von dem i i des raments in
‚Seele ber. Es iff wahr, daß man die Laffer durch
ten Unterricht, Ermahnungen, DBernunftfchlüffe
b Beftrafungen einhalten fan, allein das Unkraut
chert leicht auf das neue, wenn die Wurzel bleibt,
b die Neigung in Gliedern herrſcht. Cine gute
nrichtung der Diat vermag oft viel dargegen und
in kan uͤberhaupt ſagen, daß alle Unmaͤſſigkeit zu
tern reitzt, und alle Maͤſſigkeit die Kräfte der See:
‚erheitert, und die Reigung der Tugend nie vers
nkelt. Galenus vermifft fich durch BVerfuche in
: Wahl dienlicher Nahrungsmittel jedermann zu
erführen, daß man dadurch den Verftand fchärfens
8 Gedaͤchtniß ſtaͤrken, zu Tugenden leiten und die
igung zu altern entfraften Eönne. Die alten Ges
geber beftimmten bey Erziehung der Kinder, was
effen und trinken follten. Plato verbietet den
ein im Lager, ingleichen bey obrigfeitlichen Pers
men, Richtern, und die was wichtiges unter Haͤn⸗
t haben, anc Cheleuten in Zeugung der Kinder.
m ein Eluger Arzt das Temperament nicht gang
andern, weiß er es doc auf der Geite, da beffen
Adliche Ausbrüche am meiften zu befürchten find,
ſchwaͤchen und einzubalten, glaubt hiernaͤchſt bils
, baß aud ftarkere Gemuͤthsbewegungen leichtlich
ergeben, wenn der Sunder nicht in der Beſchaffen⸗
t des Leibes liege. Dikig verlichte, oder aud
che zum Aufftand geneigte Soldaten find oft mehr
ech ein wiederboltes Uderlaffen als Strafen zur
enunft und Mäffigung gebracht worden. Die nds
ge Kurze leider nicht, ein mehreres zu erwebnen,
sch geendigter Rede und ertheilter Würde an die
w Herren Candidaten, Auguſt Gottlieb Richter,
8 Zorbig, Chriftian Ludwig Alberti, aus Dftes
ba, Ernſt Ludwig Blancard, aus Belle, und
ddddd 2 Ware,
964 Gittingifche Anzeigen
Marc. Chriftian Cay Dame, aus Gladkadbe,
von — erſtere auf bem obern Catheder bre es
rodbaliche Dantfagung mit allem Anflanb vers
richtet. Ä
Am aten May iff der Here Doctor Brisberg zum
sußerordentlichen Lehrer der Medicin; und am ıtem
October der Herr Dr. Gatzert ju außerordentlichens
Lehrer der Rechte ernannt worden.
Daris.
Die Connoiffance des mouvemens celeftes für dad
br 1765. ift ſchon im Jahre — durch Herrn la
ande herausgegeben worden. bat ben gewoͤhn⸗
lichen Berechnungen des Standes der Gterne viele
niglide Anweifungen beusefügt: Die Mondslängen
find nad) den Maperifchen Tabellen eingerichtet, als
deren Irrthum niemals auf 2 Minuten, mebrens
eheils aber nur auf wenige Gecunden fleigt. Man
wird fie, fagt Hr. fa &. bekannt machen, fo bald die
Maverſchen Erben die verdiente Belohnung aus Ens
gelland werden erhalten haben. Man beobachtet
eben jest am Saturn einige Erfcheinungen, die ſich
durch des Jupiters anziebende Kraft nicht, wie man
wobl geglaubt bat, erklären laffen. Da des Jupi⸗
ters Sberfläche jufaminen edruckt iff, fo find die
halben Dauren der Berfinfterun en feiner Sraban:
ten einander nicht leitch. Vom Barometer bandelt
err la 2. weitl if ‚ und verwirft — ch den
reitern mit Queckſilber angefuͤllten Kaſten. Die
Geſchichte der letztern Verbeſſerungen der Uhren zum
Ausfin den der Laͤnge, iſt umſtaͤndlich. Hr. Harris
on war ein Zimmermann: er verbefferte ſchon im
abr 1726. die Wanduhren, und im “Jahr 1735. bes
eugten ſchon die vornehmften Kenner, feine Art und
Beife die peit ohne Fehler zu beftimmen, verfpreche
vieles zur Ausfindung der Fänge, Im. +749 er.
119. he ben 4. deibæ 1764. teen,
Welt er eben deswegen einen
von der Koͤnigl. Gocietät, un &: — —
ſeine *8 * e im ne gm h 1761. —
man die Prove in "Jamaica, und ber ge um,
der aus einem Gturme entflanden war *
nicht 1’ 54 30. Die Uhr zeigte auch & bie Ankunft
auf die verfehiebenen Inſeln au —— an. Im
ac des 17 O58 en Jahres befahl das ——
Herrn Harriſon z5000 Gt. aus —— ee
bald gewiffe dazu genannte Kenner ausfüg
bag | die Harrifoni ide Tbe hy it Halon
ber Lange ware. ein
aus ef oflene ham doch iff 1763 i
noch nicht zu Ende gemefen,
emilfarien neue oben foderten
Leiden.
Verbeek Gat noch im J. 1762 2 gedruckt B, S. Ak
* de fceleto humano L ‚ge Duart auf 489 Gels
ten. Dieſes wicht eigentlich cine erweis
terte aufs: des ſchon im 1726 vom Herra Gero
— ——— uges von den Knochen.
iſt aber ‚und auf die babep
n Rupferplatten
Berfafer be audgegebenen Kupfe
ingerichtet, daß biefelbe der Befchreibung
—— Daß Dicken 354 ſind, a
fran
nearing dig
einige Com⸗
Daf dabey eines andern Werkes gedacht werde.
iff nach der Natur, und nice nach andern
aus gt, obwohl Hr. den Winflow und Mons
ro hoch fragt. Er warnet dabey, daß feine Platter
niche nach der Mabler Weife, und den Gef
der Perfpectiv, aus einem te —E—
dern alle Theile mit dem Bi
tinsetra en fine. Ein asi ‘von einem (en
unmöglich, in welchen die Vortvefl
nie der senanen Ber cicnung aller, pe der geringe
. fen Umflände der age und ews beche ee, welche
966 Gittingifdhe Anzeigen
eine Art von Vollfommenbeit iſt, gu welcher man
ohne Ende fich immer mehr nähern fan. Wir bes
merten alfo nur aus unferer eigenen Durchlefung eis
nige wenige Züge Jn der Bewegung der Brufé leis
ten die obern Rippen bie ganze Mafchine, und die
untern fleigen gu ihnen, wider Herren Hamberger,
empor: bie Knorpel aber der acht untern geben, wie
ber Here von Haller in dem flarfem Achembolen bes
obachtet bat, herunter. An Heinen Gchleimböhlen
des Siebbeind rechnet Hr. A. auf jeder Geite fünfe,
ohne einige Kleinere. In den Geripper und Rnochen
beyder Gefchlechter findet Hr. U. allerdings einen bes
trachtlichen Unterfchieb.
SBraunfchweig und Wolfenbuͤttel.
Berlege J. Chr. Meißner: Arrians Indiſche
Merkwürdigkeiten und Gannons See : Reife:
Viebft Herrn Seinrid) Dodwells Prüfung der
Gee- Reife des Nearchs, und Herrn von Bous
sinville Abhandlung von der See: Reife des
anno, und den carthaginenfifhen sandeles
lägen, die er an den Küſten von Africa anges
egt hat. Mit Landcharten und einem geogras
phifdhen und biftorifchen Regifter über den Ars
rian. 1764. gt. 8. ©. 232. aufler einigen Bogen
Dorrede und Regifter. Diefe deutihe Ueberſe⸗
Gung Arrians iff eigentlich eine Umarbeitung derjes
tigen, welche von diefer Schrift 1710. zu Hamburg
erfchienen, deren unbenannter Gerfaffer der fel. Ge.
Raphelius if—. Diefe verbefferte Ausgabe fihreibe
fih von deffen Schwiegerfobn, Conrad Arnold
Schmid ber, welcher gleichfalld die Papiere feines
fel. Gchwiegervaters bergegeben bat, aus welchen
Die Werfteinifhe Ausgabe des Arrian 1757. verans
ftaltet worden iff. Wir finden die Neberfegung treu
und genau, aber noch immer bart und raub; die
bepgefügsen Anmerkungen betreffen an wenig Stellen
119. Sete den 4. October 1764: 967
Dinge von Wichtigkeit. Aus neuern Reifebefchrei-
bungen iff nichts beygefige, Dodwells Schrift iff
befannt genug. Er Bale den Nearch, den eigentlich
Arrian zum Grunde feiner Arbeit gelegt bat, für
untergefchoben. Bougainvilles Ubbandlung iff aus
dem 26. Band der Schriften der Rönigl. Acadentie
der Infchriften uberjegt. Von Hannons Seereije
iff der griechifche Tere felbft beygefege, ohne Anzeige
aus welcher Ausgabe .
Berlin.
Bey Friedrich Nicolai iff gedruckt: Diverfitds hiftoe
riques traduitcs du Grec d Elien, & enrichies de Re-
marques par Mr. Formey. 1704. 8. 374. Seiten.
Herr Formey hat in diefer Arbeit fehr glücklich ges
wählt. Fir feine gefgelte Feder konnte nichts bes
quemer fepn, als die Ueberfegung eines fo leichten
Scriftſtellers, wie der Aelian iff, und welder nod
Dazu von den reichften Commentarien eines Schef⸗
fers, Kuhns und Perizons begleitet iff; Und dann
verlangte ein Compilator, wie Helian, welcher Eps
cerpta aus verſchiedenen Schriftftellern, wir wollen
. nidt fagen, mit wie viel Wahl und Geſchmack, zus
fammentraget, und fic alfo ganz gewiß eines alltag»
lichen, fimpeln und unbearbeiteten Ausdrucks in beim,
was er ablurget, oder nach feiner Art dazu feet, bes
dient, eben einen folchen Styl, wie des Herm Fors
mey Gchreibart iff. Man bemerfet alfo der Hebers
feßung ſelbſt eine Leichtigkeit an, welche Ueberfeguns
gen der Alten felten eigen zu feyn pfleget, und dabey
‚wenig Unridtigteiten. Die beygefügten Unmerfuns
gen enthalten meift moralifche Reflerionen, gemei-
niglich zwanzig gemeine und triviale gegen eine, die
etwas tiefer wäre; Allein —— darunter erfor⸗
dern deſto mehr Gedult vom Leſer, wo Herr Formey
einen Big ſpielen läßt, der etwas zu ry ong
and zugleich Schwerfälliges an ſich bat, als daß er
unterhalten koͤnnte. a Ye
968 Gdtt. Any 119. Stic den 4. Het. 1764,
Amfterdam:
Mir dem Anfange des 1764ſten Jahres iff mit der
Hiefigen Auflage des Journal des Savans eine Mendes
gung vorgegangen. Das Journal de Trevoux ijt
nach dem Geſchmacke des Berlegers gar febr ind
Abnehmen gefommen. Man will alfodeffen Abbruck
nicht mehr fortfegen, wobl aber aus den beften frans
aöfifchen und englifhen Monatſchriften (den wer wole
te die deutfcben lefen?) einen Auszug an die Journauz
des Savans anfcblieffen. Man wird alfo jeden Band
der Hicfigen Auflage auf zwoͤlf Bogen vergröffern, aber
nur vierzeben Bücher an ftatt der funfzehen liefern.
Der Preiß iff von 7 Gl. 10 Srüber im Fabre auf
8 Gl. 8 St. erhoͤbet. Mad diefer neuen Ordnung
Haben wir die vier erfien Monate des 1764ften Fab:
zes vor und. Es iff unftreitig eine mehrere Bers
Kai in der jegigen Verfaffnng. Aber in der
That iff vieles nicht recht Sournalmaig. wie die
Neberfegung des Lucan durch den Hen.v Marmontel,
und verfchiedene zum Theil fchlecht gerathene Gedichte.
Daß Journal des Savans hat zur einzigen Abficht, und von
neuen Büchern eine guverlaffige Kenntniß zu liefern,
Lion.
Regnault hat noch 1763 gedruckt: Eflay fur le rage
fu dans I’ Academie des fciences de Lion le 24 May 1763
par Mr. Pouteau fils, gr. 8. auf 48 Seiten. Or. Pous
¢eau unternimmt aus feinen eignen, und aud aus
andern Wahrnehmungen IM beweifen, der Biß toller
Hunde wärfe nicht auf Ihe Blut, fondern auf
ihre Speicheldräfen und derfelben Gange. Er erzaͤhlt
einige Bepfpiele fehr geſchwind nach dem Diffe geftors
bener Menfiden, undandere, wo fein Biß einige Schuld
gebabt haben fonte. Ein Freund von ihm bat lange
nach dem Diffe mit dem Héllenffein und tiefem Schres
pfen die Wafferfcheu abgebalten, und bey einem am
baben ef tiefe Schnitte getban. Er glaubt "
die Hunde nicht förigen, fo mäffen bie fcharfen
ge, die fonti Durch diefen Weg abgeben, Dusch
ben Speichel fich entladen.
“
.
Lew hog
Söttingifche Anzeigen
gelebrten Sachen
unter der Auffiche
der Königl, Gefelifhaft der Wiſſenſchaften
120. Stir.
Den 6. October 1764.
Goͤt tingen.
m iten October vertheidigte Hr. D. W. G. Riche
ter mit Herrn J. J. Pflug, einem Lieflaͤnder,
eine mediciniſche Streitſchrift von 4 Bogen
und einer Kupferplatten, unter dem Titel: Cafus me-
dicus intumefcentis et calloG pyloricum triplici hyd
Die Krankengeſchichte ift dieſe: Ein Mann, der von
langen Seiten her ſich uber einen ſchwachen Magen
beflagte, wurde von einem Pferd in die Gegend des
Magens gefchlagen, und an eben dicfe Stelle wurde
er furs nachher von einem Soldaten mit der Flinte
geftoffen. Es befchwerte ihn hierauf alles was er aß,
mit einem befländigen Erbrechen. Es fand fich eine
parte Geſchwulſt in der Gegend des Magens, und
. eine Anhaufung bed Waſſers im Unterleib, mit dngfts
licbem Athembofen, welches ibn, wenn er fic zu
Bette legte, überfiel, und nötbigte wieder au hufle
ben, und fidy in der frepen Luft zu erbolen. Dab
war ein Huften und Auswurf eines zaͤhen Schleims.
Es wuchſen alle Zufalle, bas Erbrechen aber hörte
af wenn er gleich etwas febr dazu reigendes eins
nahm. Er farb in einer beſtaͤndigen Soläfeigtent.
Eee eee ach
970 Goͤttingiſche Anzeigen
Nach dem Tode fand man den rechten Theil des Mas
gens hart, und deſſen Hante anberthalb Soll did,
die innere Fläche des Magens war voll Erebshafter
Geſchwuͤre. Gn dem Unterleib, der Brut, und dem
Herzbeutel fand man viel Waffer. Uebrigens war
der tobte Cdeper lange warm und biegfam. - Man
merft an, daß gemeiniglich in folchen Rranbeiten des
Magens deffen rechte Defnung und nahe anliegenden
Theile ſchadbaft gefunden werden. Man behauptet,
daß der Nabrungsfaft felbft, der in den geſchwaͤchten
Gefaffen ſtockt und ſich anhauft, unter der Verthei⸗
lung der dünnern Feuchtigkeit, fich verbarten können.
Es wird durch abnliche Beyfpiele erwiefen, Daß der
Stoß vom Pferd zur Verhartung des Magens Geles
genheit gegeben. Es gefchieht zugleich vieler andren
Urfachen Meldung, “von denen diefe Erbartung bers
rübren fan, dergleichen der allzuhäufige Gebrauch
Des Brantweing, der mineralifcben Säure, des
Schnees und Eißes beym Speifen und andere mebr
find. Die Urfache des Erbrechens wird vornehm⸗
lich in den Frebshaften Sefchwüren des Magens ges
fucht, bey welcher Gelegenbeit unterfucht wird, ob
zum Brechen nothwendig mehr erfodert werde als die
Sufanmengiebung des Magens. Man ermweift aug
em Chirac, Lieutaud, Rudbek und andern, daß zum
Brechen die heftige Wurkung des Zwerchfelld und
der Bauchmuſteln niche allemal das mebrefte beys
tragen. G8 wird zulegt angemerkt, mas für ſchaͤdli⸗
che Wuͤrkungen die Purgier : und Brechmitee! in dies
fer Krankheit nach fich ziehen, und wie leicht man
bierinnen irren koͤnne, und beruhre im Fortgang, von
welchen Mitteln im Anfang etwas gu erwarten fey.
London.
Im vorigen Fabre ift herausgekommen, novum
teftamentums Gruecum, ad fidem Grascorum codicums
MSS, nunc primum expreffum, adflipulanse Foanne In
\
120, Stuͤck den 6. Detöber 1764. 971
obo Wetffenio, jnxta Jeltiones Fo: Alb. Bengelii divifum,
se nova interpunctione faepius tllufiratum, Acceſſere im
lrero volumine emendationes conjéHurales birorum docto-
am undecunque colleGae, Londini, cura, typis et Jum-
ibus G.B. zwey Bande in Octav, wovon 488 Geis
m Dag N. 3. und 178 die DermutDungen von Bers
eſterung. des Textes enthalten, Wer biefer G. B:
9, wißen wir nicht. Selbſt bat er Feine Manus
vipte gebraucht, und’ man muß überall Feine verſchie⸗
enen Lefearten unter feinem Tert erwarten. Er wollte
ite den Sere aus: dem; ined andere vorgearbehtet
aben, verbeßein , fonderlich aber von dem Vorwwtf
efrepen bag in den bisherigen Mitögaben-einigeß-ge>
ruckt fey, fo:in Feinem einzigen Griechifchen Mice:
tebe, und blog eine critifche Vermuthung des einen
der andern Herausgebers geweſen fey. folget m
iefer Verbeferung dem Wettteln denn da diefer Ge:
ehrte has M.S. nach dem gewoͤhnlichen Text heraugss
jab) zwiſchen Bem Tert aber und den variis IcCtiont-
nt die Lefearten anzeigte, die et Deht ‘Tert- vorjogy
o bat G. B. Wetſteins Veränderungen in- den Vers
mfgenonimen. Er eat fie aber deshalb nicht alle,
faube auch nicht; daß fie alle von andern werdéff
wbiflige werden. Wer' alſo Wetſteins Ausgabe tens
fet," Dey weiß auch fdjon, wie bier gelefen. wird,
sabes weir nicht moͤthig haben, eingefhe Beyfpicle zu
jeben.n Nur dad Eine Erinnern wir, BaF dennoch
[ sO 7. obgleich. areifehen Klammern in den Text
jeſetzt fey: vielleicht weil G. 3. ſeiner Wirsgabe eis
1en Gorivurf machen wollte. Pe did die Urfache,
fo wundert und; OaGer bey Apoft. Gefch.XX, 28. und
ı Tim. LF 86.’ Wetfleiten folget; wo hod) weit wenis
hee ge en-die gewoͤhnliche Lefedre ju fagen war. Die
tericheidung® s Zeichen hat er, nach feinen eigenen
Einfichten, verändert: wozu alletdings ein jeder
Herausgeber ein. Meche hat, weil’ fle''Wicht Aly den
Schriftſtellern · ſelbſt And. Qua Behytus HN. 3.
vi Eceeee 2 mache
972 Goͤttingiſche Anzeigen
mache 1) ein Berzeihniß der Lefearten, barin dié
T. von Millio abgebet; 2) ein Verzeichnis der
aus dem A. 3. im Neuen angeführten Stellen, mit
jedesmabliger Anzeige, ob diefe Anführung mit Wors
ten der LXX,.oder mit andern gefhebe. Dis Bers
zeichniß iff allerdings nüglich, weil man hier mit eis
nem Blick uberfeben Fann, wie oft bie Scheiftfteller
bes R 2. von den LXX abweichen: eine Materie,
Die noch mol einer neuen Unterfuchung wirdig wäre,
und von ber und bey Lefung des N.S. feit einigen
fahren mandye Anmerkungen beygefallen find, die
wir aber noch nicht vollftandig genug befinden.
— = er — pty
iſt in Englifher Sprache rieben, un a
befondern Zitel: Con educa! emendations on she
new Ieflament, colleSed from various authors, as well
in regard to Werds, as Potnting, With the Reafons,
on which she feveral alterations in the latter bave been
admitred in our Edition. Diefe Sammlun iff ſchaͤtz⸗
bar: nicht gwar als wenn dieſe Vermuthungen ime
mer wahre Verbeßerungen waren, (das bilder ſich
aud) G. B nicht e&2 ) fondern damit man auf einmahl
Sberfehen Finnen, welche Vermuthuagen unfere neues
re Öelehrte gemagt baben. ©. 3. fing feit 1740 ait,
diefe Sammlung zu mashen: als Wetſteins R. T.
1751 berausfam, ward er gwar gewabr, dag. dag
meifte von feiner Sammlung fchon in Wetfteind Vas
zianten ffand, ja er Eonnte noch an einigen Or⸗
ten bie feinige aus ber Wetſteiniſchen bereichern.
Allein dis machte Die Herausgabe derfelben keines⸗
weges unnüß. Denn nicht zu gedenten, daß ed ein
Bortheil iff, alle, Bermutbungen auf einen —
überfeben zu koͤnnen, und daß 6 B. aud manche
von Wetſtein unbemerkftes geſammlet batte, fo ers
feßte er einen ‚boppelten Mangel der Kurge. Bets
Kein hatte gemeiniglich die Stelle nicht angezeiget,
an welcher ‚jeder Gebriftiteller feine Bermuthung
— ee ge⸗
120. Stuck ben 6. Detober.1'764. 973
infiert batte, auch die Gründe niche mit binzuges
feet: 8.2. thut beides. Indes koͤnnen w ever
n, daß feine Sammlung nicht vollſtaͤndig iff, wels
man auch wol kaum bey einem folcyen erften
Verſuch erwarten fann: fonderlich mangels ihr dag,
was man von. diefer Art in Deutfchland gewaget hat,
febr. Allein fie iff doch eine uͤberaus gute Grund»
Jage, zu der man weiter ſammlen kann: und zu Dies
fem Gebrauch wollten wir fie wohl einem jeden ane
fehlen, der das R. 3. mit einem critiſchen Au
Antiebet. Sa mir unterſtehen ung bepnabe, fie als
ein unentbehrliches Supplement anzufeben, baß dex
ſich anfchaffen u der Wetſteins Ausgabe niche
blos zum Staat befiget. Bon den: Hetheilen,
Herr 8.8, fallet, denken wir nicht eben fo einftim:
mig mit ibm, old wir feinen Fleiß im Sammlen bifs
ligen. or biefen-Ihrsheilen tans man ihrer in der
Gorrede mebrere bevfammen-finben, denen ed aber mol
gar an grammaticalifcher Richtigkeit mangelt, 3. €.
XV — Joh. IX. 7. ſoll das Mas
Sion eined Unmißenden ſeyn, indem das Hebrdifde
FHV (Siloam) Igut ef. VIII, 6. von Now rubig
r berfomme... Wer eine gute Grammatik gelernt
pat, der wird wol diefe Ableitung nicht billi⸗
gen, indem tersie radıcalis He qui mit dem Cher
nie verwechfelt wird. Wäre aber di8 auch nicht, fo
‚wird Fein vorficgtiger Critikus auf eine bloße etymy⸗
logiſche Bermutbung; die noch dazu erſt die Buchſta⸗
‚ben, ändert, pie Veranperung eines Textes bauch,
ber in allen (fat 100) Handſchriften fo lautet,
wie wir ihn gedruckt haben, Wir hätten auch in
ber, Borrebe gang wol das vermißet, was er von
der Sprache des. N. J. zum Ueberfluß widerboble.
Dah diefe fein reines: Stiechifches - fey, wird jeder
Renner zugeben. Allein daß es ein Fehler fey, an
ſolche die: ein unreincs bebraizivended Griechifches
von Jugend auf reden, Ar dieſer ihrer eigenen ur
ai Eeecee 3 |
574 Gbtungiſche Anzeigen. -
che zu fchreiben, feben wir nicht ein. Here G. B.
Hatte alfo nicht nochig mibfam Ju äinterfuchen, wie
dieſer Fehler mit der görtli
ſpiration beſtehen
koͤnne. | a
| Venedig. .
Zatta hat nod tm v. J. gedruft: D. Aurelii Augu-
ftini, Hipponenfis epifcopi, que videtur, fententia de
‘beatitate ſanctorum patriarcharum, prophetarum cete-
rorumque iuſtorum antiqui teftameniti ante Chrifti do~
mini defcenfum in inferos, a‘ Teatne ‘Cadenici , Veneto,
eccleſiæ cathedraliv Crethonz canonico, ilbuftrata &e.
32 und 369 6. in Qu. Die Lehrfäge der römifchen
irche von dem Zuſtand der Verſtorbenen find unter
ung bekannt genug und da fie fo wenig Grund in der
heiligen Schrifs haben; fo iff eß fein Wunder, -baf
"ihre eigne- Lehrer unter. fic) äber: eine Menge dahin
"gehdriger Fragen uneinig find.- Winter diefen iff eine
Der vornehmſten; was es mit den verſtorbenen Glaͤu⸗
Bigen des A SF. vor eine Bewandnis gehabt? Dar⸗
"in ſcheinen ſie ſich zu vereinigen, daß Diejenigen, wel⸗
che noch nicht ganz rein geſtorben, ins Fegfeuer ge⸗
kommen und aus demſelben von Chriſto ſeiner
Hoͤllenfahrt befreiet worden. Allein dieſes ſchikt fid
nicht zu dem Begrif von den Heiligen, den man in
‘Der roͤmiſchen Kirche Hat und ibn auch auf die Bdter
‘bes A. T: anwendet, welche die H. Schrift als ‘Hel:
lige befchreiber und die vömifcge Riche eben ſo gut
‚wie die Heiligen: ded RN. 3. verebret wiffen will.
Diefe Schwierigkeit bat ben Limbum pateam’ gu er⸗
finden und ibn ebenfals durch die Höllenfahrt:Ehrifi
‘austeeren gu laffen, die Gelegenheit gegeben. Allein in
was vor einem Zuſtand waren denn die Seelen? Das
if eine Gehulfrage, welche wider verfchieden beants
‘wortet wird. Doc fan man ed als die algemeine
herrſchende Meinung anfeben, daß ihnen der Genus
des Anſchauens Gottes abge(prochen wird. Und in
72 ct
120, Stüd den 6. October 1764. 975
der That iſt es auch fo, fo lang der erdichtete Limbus
atrum ftebet, weil ſich ſonſt zwifchen diefem und
bem Himmel fein Unterfchied denten laffet. Nur
theilen fich aufs neue die Gchullebrer. in einer neuen
Stage, ob mit dicfem Mangel auch wirklich unanges
nehme Empfindungen verbunden, wie Thomas. von
Aquino behauptet; oder nicht, und fie vielmehr in eis
nev sanzlichen Rube, ohne Freude und ohne Schmers
zen find, und im erſten Gall, ob ed Strafen der ips
nen angeflebten Erbſuͤnde find; ober niche? Wir has
ben diefed vorausfezen maffer, um unferen Lefern
den Inhalt und die Adſicht des angezeigten Buchs aufs
qublaren. Nachdem die Proteftanten ſchon lang be
imbum patrum vor. eine Chimare erflaret, wodurch
alles übrige aufhöret nur den geringften Schein
eines Nuzens gu baben; fo trite in Stalten cin Mann
auf, der nicht allein eben fo denket; fondern auch mit
roffem Eifer zu nemeifen fuchet, der H. Auguſtinus
Babe, wie wir Sroteftanten thun, behauptet, die
Heiligen des 4. 2. find unmittelbar nach ihrem Tod
an den Ort ber Geligen und zum Anfchauen Gottes
efommen ; jeboch 0, daß das Fegfeuer vor die
laubigen, die Beine Heilige gewefen find, und ihre
Befreiung bey der Höllenfabre Chrifti ungeſtoͤret bleis
be, weiche beyde Gaze ſchon mehr Entfheidungen
in ber römifchen Kirche vor fic haben. Der Verf,
wagte den erften Angrif im $.1757. in feinen vindi-
ciis Auguftinianis; er ſcheinet aber darüber vielerley
Verdruß gehabt zu haben, der ibm angftliche Klagen
auspreffet , befouders daß ibm der Gebrauch der Bis
bliothefen, da er als ein armer Mann fic) nicht ſelbſt
alle Patres anfchaffen könte, verfaget worden. Doch
bat er ſich nicht abſchrecken laffen, feine Meinung zu
mein, a und in diefem Buch ausführlich zu ers
weifen, dag Uuguftinus vom limbo patrum nichts ges
wuſt. Und dieſes Hat er gründlich geleiſtet, auch
zw
976 Goͤtt. Any. 120. Stüd den 6. Oet. 1764.
zwei weitläuftige Genehmigungen feiner Arbeit von
wei Piariften zu Wien und Rom vordructen Iaffen,
die doch nur jene Gedanken vor unfhadlich erklären.
Am Ende fteben nod Anmerkungen über des befanns
ten 9. Faffoni Bud de piorum in finu Abrahz bea-
titudine ante Chrifti mortem, fo zu Rom 1760 ber:
ausgefommen und unfern Verfaſſer hart angreifer.
Er vertheidiget füch lebhaft und mit vieler Weitlaͤuf⸗
tigkeit, welche auch in der Hauptfcheift wol hätte
gemindert werben können.
Vroröbaufen.
Groß hat in biefem Jahre auf 400 Seiten in Octav
edruckt: Ergögender Gommerdeluftigungen swepter
heil. In diefem Bande find fremde Krauter, Blus
men = und Staubengewächfe nach oO Oncor Dede
nung befchrieben,, die Here J. Auguft Grotian mebs
rentbeils aus eigner Erfahrung erziehen lehrt. - Die
Erfahrung bat ihm bewiefen, daß die thuringifche
Luft gar wohl verflattet, die Granadifle und den
Granatbaum ind freye Land zu verfegen, und von
demfelben Früchte zu hoffen. den Anemonen bes
merkt er, wenn im Friblinge Frdfte verfpärt wers
den, daß alSdann die gefüllte Anemonen gerne eine
fach werden. Goll in der That eine Bignonia Zuli-
anenblume beiffen können, da die Blume von ber
ulpe fo gar fehr verfchieden if! Dag Clymenum
Parifienfe wächft nicht weit von Nordhauſen wild, und
iff Feine Gartenpflange Der Namen Frutex Africa-
nus ©. 113 follte etwas beffer beflimmt feyn. Die
Jacobza maritima ©. 181 koͤmmt 6. 73 unter Dem Nas
men Cineraria wieder. Herr ©. bat aus andern ans
geführt, daß die Lorbeerfirfche gar wohl in freyer
uft wachfen Eönne, welches wir gerne zugeben.
Das Geranium mofchatum ©. 258 iff von der Mofcha-
tellina ſehr verfchieden. Oleafter G. 287 iſt der
Elzaguus ©. 94.
sae et
Söttingifche Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Aufſich
ber Rönigl, Gefelichafe dee Wifenfehaften
Den 8. October 1764.
Paris. -
ir baben von bier feds Befchreibungen von
Kuͤnſten erhalten. Die erfte und wichtigſte
iff wohl des Herrn von Reaumurs Nouvel
wt d’adoucir le fer fondu. Gie iff noch vom Herrn
von Reaumur, und mache allein 124 Geiten aug,
mit 7Rupferplatten. Gie leiltet mehr ald die allges
meine Abſicht verfpricht, indem fie nicht nur bie
Handgriffe der Kunſt bekannt macht, fo wie fie jege
pon den Künftlern getrieben werden, fondern ganz
seue Erfahrungen und Verbeflerungen enthalt, bie
von einem Fundigen Naturfenner felbft herkommen.
Er hatte wahrgenommen, daß das Eifen zwar fehr
vobl fich gieffen laßt, und bas Model vollfommes
msfuͤllt: bas aber im groffen nicht wohl damit aus:
ufommen ift, weil bas gegoffene graue Eifen für
he Seile zu Hart, das weiſſe aber fait gar zu Stahl
pitt , fo Daß man das etwa im Buffe mangelude,
sicht noch beffern fan. Das Cifen weicher zu machen
pat der Hr. v. R. nach vielen Verfucen nichts dien⸗
ichers gefunden als Beinaſche und Kohlenſtaub.
Man bringt ed damit, wiewohl nicht allemal, fo weit,
| sfffff daß
SS
v
976 Goͤtt. An. 120. Stüd den 6. Det. 1764.
zwei weitläuftige Genehmigungen feiner Arbeit von
wei Piariften zu Wien und Rom vordructen laſſen,
die doch nur feine Gedanfen vor unſchaͤdlich erklären.
Am Ende fteben nod) Anmerkungen über des befann»
ten 9. Faffont Bud) de piorum in finu Abrahz bea-
titudine aute Chrifti mortem, fo gu Rom 1760 bers
ausgefommen und unfern Verfaſſer hart angreifet.
Er vertheidiget fich lebhaft und mit vieler Beitläufs
tigkeit, welche auch in der Hauptſchrift wol hätte
gemindert werden können.
Vrordbaufen.
Groß hat in biefem “fahre auf 400 Seiten in Octav
ebruckt: Ergögender Gommerdeluftigungen zweyter
heil. In diefem Bande find fremde Krauter, Blus
men = und Staudengewächfe nach —
nung beſchrieben, die Herr J. Auguſt Grotjan meh⸗
rentbeils aus eigner Erfahrung erziehen lehrt. Die
Erfahrung bat ibm bewieſen, daß die thuͤringiſche
Luft gar wohl verſtattet, die Granadille und den
Granatbaum ins freye Land zu verſetzen, und von
demſelben Fruͤchte zu hoffen. Bey den Anemonen bes
merkt er, wenn im Fruͤhlinge Froͤſte verfpärt wers
den, daß alddann die gefüllte Anemonen gerne ein
fach werden. Goll in ber That eine Bignonia Suli-
anenblume heiffen ESnnen, da die Blume von der
ulpe fo gar febr verfchieden iff Das Clymenum
Parifienfe waͤchſt nicht weit von Nordhauſen wild, und
ift Feine Gartenpflange Der Namen Frutex Africa
nus ©. 113 follte etwas beffer beſtimmt feyn. Die
Jacobza maritima ©. ıgı koͤmmt 5.73 unter dem Nas
men Cineraria wieder. Here &. bat aus andern an»
geführt, daß die Lorbeerfirfche gar wohl in freyer
uft sachfen Tönne, welded wir gerne zugeben.
Das Geranium mofchatum ©. 258 iff von ber Mofcha-
tellina fehr verfchieden. Oleafter G. 287 iff der
Elzagnus ©. 94.
ew 977
Gottingifhe Anzeigen
von u
gelehrten Sachen |
unter dee Auffide . 1...
der Koͤnigl. Geſellſchaft der Wiſſenſchaft
| 121. Stir.
Den 8. Drtober 1764.
Daris. =
Kuͤnſten erhalten. Die erfte und wichtigſte
ift wohl des Herrn von Reaumurs Nouvel
art d’adoucir le fer fondu. Gie iff noch vom Herrn
von Reaumur, und macht allein 124 Seiten aug,
mit 7Rupferplatten. Sie leiſtet mehr als die allges
meine Whfiche verfpriche, indem fie niche nur die
Handgriffe der Kunſt bekannt macht, fo wie fie jege
von ben Kunftlern getrieben werden, fondern ganz
neue Erfahrungen und Verbefferungen enthalt, die
von einem Eundigen Naturkenner ſelbſt herkommen.
Er hatte wahrgenommen, daß das Eifen zwar fehr
wobl fic) gieffen laßt, und das Model vollfommes
ausfillt: se aber im groffen nicht wohl damit aus:
ufommen iff, weil bas gegoffene graue Cifen für
ie Seile zu Harte, das meilfe aber faſt gar zu Stahl
wird , fo daß man das etwa im Guffe mangelnde,
nicht noch beffern fan. Das Eifen weicher zu machen
bat der Hr. v. R. nach vielen Verſuchen nichts dien⸗
lichers „gefunden alg Beinaſche und Koplenflaub.
Man bringt ed damit, wiewohl nicht allemal, fo weit,
| Sit thf | bag
GS" baben von bier ſechs Befehreibunger von
vw
121, Stud den 8. October 1764, 979
feeplatte berausgekommen iff, und nur 3 Bögen
Rade. .
m Sabre 1763 gab Herr Macquer I art de la teine
en foie heraus, bie 86 Geiten in Folio aus⸗
it und 6 Rupferplatten hat. Diefe Kunft wird
befchrieben, wie man fie in Lion ausübt, alg
be meiſte Seide verarbeitet, und die fchönfte Ar⸗
emacht wird. n ber kurzen Geſchichte der
ifefteller werden Stahls Bemubungen vergeffer.
Schwierigkeit bey biefer Kunſt macht die vers
ene Natur dev farbenden Theile, die gwar bey
en Pflanzen durchs Wafer fich ausziehen laffen,
indern aber halb oder gen barzig finb, und bes
re Zubereitungen erfodern, wenn fie aa
an die Geide befeftige werden follen. Herr M.
bt, die Chymie werde es dahin bringen, daß
‘al(@e-coder an der Luft vergängliche) Farben
ndig gemacht werden können. Die Geiffe fabig
aden die Karbe anzunehmen, bedient man fic
eften Art derſelben. Da aber bas Del bier eher
lich iff, fo ware es verträglicher, das bloffe Lau⸗
1338 brauchen. Das weiffe wird mit etwas In⸗
oder mit dem Schwefelrauche erhoͤhet. Der
n macht erft bie Geide recht fabig, die Farber
faugen, doch iff er nicht dienlich, wenn man
[erben will, welches mit Indigo, Perlafche und
Krappe gefchieht. Die tiefern Arten blau ers
n ein Orſeille⸗Bad, ehe fie in die Blaufüpe
len: und ein befländigeres dunkles Blau giebt
ochenille. Das Gelbe wird mit Streichkraut
ola) gemacht, und mit Rocou erböhber, wenn
die Sfonquillefarbe fleigen fol; auch braucht
dabey ben Citronenfaft. Das feine Carmefin
t aus der Cochenille, bie aber ber Geide die
rlach⸗ und a hi nicht giebt: die Galls
find babey ſchaͤdlich. Das —*— Carmeſin
it vom Braſilienhon „und zumal vom Fernam⸗
StF 2 but,
980 Gdttingiſche Anjeigen
buc, das das beſte iſt. Die Feuerfarbe wird durch
den Saflor erhalten, den man aber zuvor durchs
Waſſer und Stampfen von feinem gelben befreven
muß: dann muß die Seide zuerſt mit Rocou gefärbt,
Hernach im Citronenfaft gebeigt, und die Farbe bis
u fünfmalen mit Gaflor erhöpet werden, der mit
Pougenfal ausgezogen iff. Indeſſen iff dod des Gafs
lors Farbe niemals beftindig. Die falfchen Rofen»
und Feuerfarben macht man mit Brafilienhol;.
um Grünen färbt man die Seide zuerff gelb, und
—8 blau. Die Smaragden⸗ und faatgrüne Far⸗
be gerath beffer mit dem Schartenfraut, ober mit
dem Sanfte. Das feine Violbraun wird mit Cores
nillegefarbt, (aber ohne Weinftein.oder andre Saure),
Die Hrfeille follte bier nicht gebraucht werden, da
ähre Farbe falfch iff: und gemeine Violen und Lilac
giebt. Das Campechehols farbt auch violbraun,
und noch etwas beffer als die Drfeille: das Braſilien⸗
Hol; erhöbt die Farben. Der echte Purpur erfodert
sin Codeniflebad und wenn er dunfel feyn foll, die
Blaufupe. Der falfche wird mit Srafilienboly, oder
mit Drfeille gefarbt. Das Gefdymier. beym Schwärs
zen iſt uns unbegreiflich, fomol im farbenden Theile,
alg im erhöhenden, als wozu Realger, Galmiac,
Steinſalz, Cryftalmineral, geftoffener weiffer Urfes
nif, Gublimat, Bitriol, Zuckerſchaum, Caffonade,
Spießglas, Gitbergldtte, Bleyftufe; und Orpiment
koͤmmt Auch wird der Sammt von Genua blos
mit ficilianifchen Galläpfeln, Bitriol und Feilſtaub
aefarbe, welches viel vernünftiger ſcheint, und zu
ours mit allem Nusen nachgeahmt worden iff.
Hr. M. giebt auch das genueſiſche Recept für Carmos
fin und Giolbraun; und das damaftenifihe fürg
Garmofin, wo die Kochenille mit einem gewiffers
Schwamme verfegt, auch gelbe Melonen gebraucht
Lon
121, Sti den 8. October 1764. 881
London. |
gende Schrift vom vorigen Sabre erfobert no
nzeige in unfern Blättern, damit wir nicht eis
ebrte Streitigteit ganz vorbep geben, welche
zAufſehen gemacht bat, und von der Frage von
meinfchaftlidenUrfprung der Chinefer und Hes
r eine gar baldige Uuflofung hätte geben koͤnnen;
vielleicht auch noch weiter aufgeklärt werden
indem noc) Nachrichten undAntiworten auf Bries
Ide nach Canton und Pekin abgegangen find,
tet werden: Obfervations upon a fuppofed antique
at Turin ia two Lettres addreffed to the right
igable the Earl of Macclesfield, Prefident of the
Society. By Edward Wortley Montagu Efq. P.
— 4. Die Gache iff fürzlich diefe: Im koͤ⸗
en Deufeo su Surin iff eine Bufte aus (wars
Jarmor befindlich, welche cine Iſis vorftellt,
nach der alten aegyptiſchen Art, auf der Stirs
n Baden, und der Bruft mit Charaktern bes
t iſt, auf welde man theils vorber nicht ges
theils fie entweder für geavptif oder fur gnos
angefeben batte., Herr Cuberville Needham,
ied ber Koͤnigl. Gocietat in London, glaubte
tigen Jahren zu finden, daß diefelben mit den
fen Charaftern ubereinfämen; er befragte
Berittore in ber vaticanifchen Bibliothek, ei>
ꝛbohrnen Chinefen aus Pekin, darüber, wel⸗
dar an benfelben nichts mit den heutigen chines
Charaktern ubereinftimmendes, allein gar
sen Diefe Charafter, wie fie auf ber Bulte ſicht⸗
ID, in cinent chinefifchen Wörserbuch von der
8 Kapſers Rang bhi her, als ehemals übliche
fter, fand, und da fie durch die nunmehr ges
lichen erklärt waren, gar leicht einen Der:
aus der Auffchrift herausbrachte, deffen Inhalt
aß diefe Buſte cine richtig abgemeflene Copte
nem Original(tucte er , mit einem bepgefägten
BUTTE 3 abs
121, Sti den 8. October 1764. 983
das Vorgeben von alten chinefifchen Charaftern, die
om ben neuern unterfchieden waren, obne Grund;
’ Charakter aber auf der Buſte mit denen im chines
Eſchen Wörterbuche auch nicht einerley, und allem
Anſehen nach neuere alfronomifche Zeichen wären,
Man follte glauben, die Cinficht des chinchifchen Wore
— ſelbſt müßte viel Diſputiren Aberflugis
gemacht haben; Herr Needham iſt bey der Vergle
ung der Buſte und der Charaktern in Turin zuge
gen, geweſen; er beruft fich auch auf feine Beugenz
er auffert zwar viel vorausgefäßte Meynung; a ei
feine RedlichFeit leuchtet überall hervor. , Yuf dei
andern Seite, wenn Montagu fagt, die Charakter
wären vom Needham ganz verändert worden, fo trift
die von ihm felbft gelieferte Copie mit diefer Beſchul⸗
digung nicht uberein; denn die Einficht und Vergleis
ung bepder läßt wenig Undpnlichkeiten bemerken;
fo bag aller Zweifel bey der Gace noch nicht geboben
- zu feyn fcheint.
Education, in four Books; by James Elphinftoa.
Sold by P. Vaillant, W.Owen and J. Ric 176
136 ©. gr. i. Die Eraiebung? ein Lehrgedicht! bc
einem ng nder! wie näturlich iff es, aus einer fols
chen Auffchrift einige Erwartung zu fallen. Gleich⸗
wobl findet man ſich beym Durchlefen ſelbſt gar (che
Hintergangen. Der Berfaffer, welder vermuthlit
“eine ule, nage bey London, Balt, oder jun
Leute in der Koff bat, und allem Anfeben na is
Kunden fchaffen will, wie aus dem Anfang und Ende
‘and beygefügten Vorflellungen des Gebaudes in Rus
er erbellt, mag ein gang frommer Mann von ges
fundent Berftande und gutem Willen fepn; allein er
iſt weit entfernt von der Erziehung entweder als Phi⸗
Iofoph zu denken, oder ald Dichter zu fingen: er
weder einen Plan zu machen und anzulegen, no
bat er die poetifche Sprache, und fo viel wir urtbe
Sen Können, nicht einmal das Mechanifthe des at
984 Girt. Anz. 121. Stic den 8. Ort. 1764.
ſes in feiner Gewalt, noch weiß er, was ein Lehr
Dicht iff. Die Erziehung, Padia, in eine Sit
verwandelt, wird redend eingeführt; dieß iff fe
ganze Erfindung; diefe faget zwar viele gute und v
nänftige Dinge, aber gar nicht in dem Tone, in m
chem eine Unfterbliche fpricht. Das erfte Bud |
cet ihren Lehrling durch bie Kinderjabre, das zwey
durch die Schulflaffen, das dritte auf die Academ
wobey eine Liſte der gu lefenden Hauptſprittteter
jeder Wiſſenſchaft eingeruͤckt iſt, und das vier
tibet ihn zue Wahl einer Lebensart. Einige Ger
mmen gwar hin und wieder vor, die leine mwichti
Marime kurz und Eörnicht enthalten; aber anch dir
find entweder hart, oder bloffe Profe; S. 16 daß x
einem ordentlichen Leben Gefundheit verfchwiftert i
Health, truft me, Fair! attends on Duty’s call.
*Tis Natur’s rebel, that is Languor’s thrall.
©. 10. daß bey der Erziehung des Kindes alles da
auf antömme, daf es keinen Eigenwillen hat:
Oh! learn once to deny; the tafk is o’er.
©. 37. die Schilderung eines guten Lehrers entha
einige mächtige Züge. ©. 108. Prefers a wife to
fuccefsful act.
Iverdun.
Der ſechſte und ſiebente Band der Werke des Hert
Kanzlers d’ Agueſſeau find in diefem Fahre abgedrud
jener auf 505. Diefer auf 479 Seiten. Es ſind laut
fogenannte Plaidoyers, oder rechtlihe Sprüche übe
allerhand Fragen: zuweilen gwar ohne eine Nusfuͤt
rung der Gründe und Gegengruͤnde; andremal abe
mit einer überaus bellen Entwidelung der vermirı
ceffen Fragen, wie in ber 7ten Rede über einen Man
der auf einmal drey Icbendige Frauen hatte, un
Mr 22. uber eine nach America verfihleppte jung
Weibsperſon, die nach vielen Jahren zuruͤck gefow
men war, die aber von ihrer noch lebenden Dents
ter nicht erfannt wurde,
TERN ots
Böffingifche Anzeigen
gelehrten Saden
| unter der Auffiche |
der Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
122. Std.
Den 11. October 1764.
Orfurt.
ir haben von bier aus ein Werk anzuzeigen,
IAS bas vielleicht in biefigen Gegenden nod fel«
ve? ten, in feiner Art aber febr betrachtlich iff,
d durch feine ungemeine Pracht der Orfurter Unie
efitas viel Ehre macht: Marmora Oxonienfia, E ty-
grapheo Clarendoniano, Impenfis Academize 1764.
oß Regalfolio, 3 Theile, gegen 220 Bogen, wovon
‚größte Theil Kupfer enthalt Die Arundelifcdyen.
armor find zu beruhmt , und Ihre Befchichte zu be
ant, als daß wir uns dabep aufjubalten nöthig ere
teten. Gie find, nachdem im bürgerlichen Kriege
€ Anzahl fehr vermindert war, an der Zahl noch
er 130, vom Graf Howard 1667 an bie Oxfur⸗
: Univerfitat gefchentet und hierauf mit den vor
Den hinterlafjenen und einigen andern angefauften
mehret worden. Gleich bey ihrer erften Erfcheie
ag in England übernahm Selden 1628 auf Bitte
} wegen feiner Liebbaberey unfterblichen Rob. Cot⸗
nS und anderer, diefelben im Druck befanne zu ma-
m; er bat aber nur 27 Arundeliſche geliefert, die
rigen find frembe; eine neue ungleich vermeprtere
0. ©9995 Aus⸗
986 Goͤttingiſche Anzeigen
Ausgabe lieferte Prideauy 1676, und wiederum
Wiaittaire 1732, der aber nichts weiter getban, ald
Anmerkungen zufammen getragen Hat; worinnen eis
entlich feine Starke beffand; vor und nach feiner
eit iff der Borrath der Marmorn und Auffchriften
ungemein vermebret worden; es find bingu gefom:
men die vom Lord Howard ehemals ſchon der Unis —
verfitat beflimmten und nun von der Bräfin von
pomfie: 1735 gefchenkten, die vom Dawkins, dem
eifegefährten des Herrn Wood, gurdctgebrachten,
und die vom Rawlinſon gufammengefauften. Die
iegige neue Sammlung iff auf Vorforge und Anftifs
ten des Vicekanzlers derliniverfität Joreph Browne,
von deffen Geſchmacke und Eifer dc bie Gelebrfamfcit
und den Ruhm der Academie diefed Werk einen hoben
Begriff giebet, unternommen, und auf deffen Auftrag
von Richard Chandler beforget worden. Der erfte
Theil enthalt auf 59 Kupferblattern 167 Marmor:
ſtuͤcken, theild Statuen , theild Basreliefd ohne Auf-
fchriften, wovon faft alle iegt das erftemal em Vor:
fchein fommen. Die Beichnung und der Stich find
von J. Miller; aber hier miffen wir ae febr bes
dauern, Daß diefe Arbeit an einen Kunftler gekom⸗
men iff, welcher bie Antike zu zeichnen beffer verftans
den hatte. An vielen; ſiehet man offenbar bas eng»
lifche Geficht, von den wenigften das alte griechifi
oder roͤmiſche; und die meiften fehen einander gleich.
Die Draperie i glucklicher gegeben; Licht und
Schatten nicht ubel nertheilet; aber bie Bei
nung der Körper , und befonders der Köpfe, ſcheint
unmöglich mit dem Original überein kommen i
finnen. Go fehr wir in einem Blatt, wie diefes iff,
eingefchrantt find, fo muffer wir doch, da von Anti»
Een die Rede iff, einiger der vorguglichften gedenken:
Zuerſt ftebt cin fehöner Jupiter , figend in Wolter
und den Blig fihleudernd; eine gewaffnete Pallas
aber mit new angefegten Kopf und. ; und int
gle
122, Geld den 11. Det0bee-4764. 97
e Weife, fehen wir mit Mißvergnügen , find die
ei en ber darau u folgenden pee * üidem ju wirt:
lich alten vortrefflichen Rump Anfehen, aa
neue Köpfe oder andere Glieder wei t ſeyn müffı
eine andere mit dem Helm * eine
Venus nach der Stellung wait
* hinen, aber ey f ter, ine Ib betlets
ete Denus; eine die Reyer fchlagende Cerpfidore s
eine Clio im Sata, Be chet Kite chon im Epiſco⸗
pius Num. 98. — ein, alias —* J
ein Antinous benennt, in Gla iators ¢ talt; ein
vielleicht iff es vielmehr ein zu einem en Rumpf
eines —— falſ A fates 8 ral : "C. Mg
rius in der Toga, pius Rum.
74; ein Licero in der ten a, mit ee Geber:
den, einem Schwe = n * einen und einer Rolle
x ber andern —* * ea i San ein we⸗
nig verdachtiq; griechiſche und römi auenzims
mer, von welchen. fich durch genaueres. Rachfo
—* Vergleichen vielleicht eine und die andere ausfitt
machen iteB fief, wer fie ware; einige gar sniverglet
>; zum Theil bewundernswuͤrd bia Rümpfe, }.
Su 33. von einer febr fehönen Venus; 36 von ei⸗
nem fcbönen jungen Menſchen; cin ſchlafender Cu⸗
pido; verfihiedene Buften und Köpfe, worunter eis
nige w Chon find; vom 111 an big 164 fchlüßen
Basreltefs, meift abgebrochene Stuͤcke, von —*
war nur wenige beträchtlich, aber dieſe auch von be⸗
onderer Guͤte find, als drey Koͤpfe, welche uns *
thon anderwaͤrts vorgekommen find ; ein Silenu
Fopf mit bem Thyrſus vor einem Altar; einige Hofer,
einige Cupidines, ein Stuͤcke von einer Gcylla; .163
eine marmorne Gaule aus Delphi. Der zweyte
Theil begreift 17 Kupferblätter mit Basreliefs und
—————— Schriften, und 100 Aufſchriften aus -
a , Eitium in Eypern, Palmyra und. Grice
nd, unter — MR. 23 das unſchaͤtzbare ner
O86 696 2
988 Gbtuingiſche Anzeigen
nicon von Paros, aus dem Original verbeffert iff,
mit beygefigten Lefearten. Gon diefen befinden fich
allerdings die meiften bereits im Drideaup und Nait⸗
saire; wir wollen nur einige betrachrliche von denen
anführen, welche fich in jenen Werten nicht finden.
Wir übergeben die Aegyptiſchen Stuͤcke mit bieros
glypbhen, unter welchen Rum. 7. die Figur eines Che⸗
rub vorkoͤmmt. Aus Citium iff nur cine Auffchrift
mit Phönicifcher Schrift vorhanden auf einer weißen
Marmortafel;s fie iſt Die einzige, die nach Europa
eruͤber gefomnten iff; viele andere find aber in Ab⸗
chriften beym Pocock im 2B. 33 Tafel an finden; der
een find drey Tafeln; von der einen ent»
alt die eine Geite äugleich eine griechifche Aufſchrift;
alles ift Kon vom Grointon in Philof. Tranſaet.
48 B. 2 Th. G. 690 erklärt; Num. 12 fangen die
griechifchen an; 22,1. 2: ein Verzeichniß von Gefchen=
Zen in einem Tempel mic es ſcheint, zu Alepandria,
amter den Drolemäern; 24. eine von Dawkins von
Athen herbengefchafte Marmorplatte mit einer In⸗
Schrift, in welcher die Athenienfer mit dem Könige
Straron von Sidon bas Recht der Gaſtfreyheit ers
richten; fol fle wohl in die Seiten: Aleranderd gebés
zen? Die Schrift bat, außer der Form der Buchfta
ben, dieß Merkur bige daß fie alle unter und
einander itt gleichen Einien und Zwiſchenraͤumen ſte⸗
en; 25.ein Fragment, aus Samos. von einem Fe:
cript König Lyfimads an die Einwohner vor Gas
Mos, wegen der zwifchen ihnen und den Einwohnern
von Driene ftreitigen Randfchaft Baginetie; 28. ein
Decret der arenfer, einem Menander von Me⸗
galopolis, das Gaſtfreyheitsrecht de ertheilen ; 29.
ein Decret gleiches Fnnbales der Chaletenfer; auf
der andern Seite deg Marmor, denn es it auf drey
©eiten befchrieben, und diefe Arten Inſchriften find
felten anzutreffen; (f.unten Rum. sound 51.) ſteht ein
Inſtrument über einen GHaventauf zwifchen einem
us
122, Gehd Yen ri. Oetebler764. 989 ;
Einvohner aus Chaleium, su Cult ine dit Boceis,
und einem andern von Amphiſſe 58
über bie Greely bes —— —
epbelt an die Bürger von Tanagra ens
1. ein ähnliches von den Samiern an we
42. auf einem runden in der Mitten derchbobr⸗
m Sten, von dem Ort ded alten ese Ber, da
Fragment eines Denfmals zu Ehren‘ ned: Demes
trius; 49), 1.2. ein Fragment, etwas vdAftandigee -
ald im Muf, Veron. Has von = 5*
Aber ‘die Uebernabme eines Baues; §2 did $8 fired
; ou zum Shel fihon
* Dem
feu 2) vice, be rer
int auf —— ener
* — * —— —
— a dan are che Inſchriften, wor⸗
hose bee nen Hi een von 104 bis 134: 9%
Ben 5.6 7 d aus den mittlern Zeiten
und 140 und z.’aus. den mittlern Zeiten Kr
reidyé; 138. und g find mit Runen gefchrieben, und
fcbon vom Hickes befannt —— 143. ein Siu
veſchirr mit altrußiſchen Buchſtaben; 144. ein Stein
mit einer langen * en ae ausTingisund
245 eine andere arabi nfchrift., Dasjenige, was
von dem er biebep noch befonders: geleitet
iſt beſtehet erftlich in einer großen. Richtigkeit und
Genauigkeit der Whfebriften; und dick iſt bey In—
ſchriften ohnſtreitig die Hauptfache ; die Laft von
rope bat er weißlich vorbengelafen; ob⸗
oe bierdurch die worbergebenden Ausgaben diefer
eo Snfbeiteen — bleiben ; ~~
99° Goͤttingiſche Anzeigen
gegen ift ben griechifiden und andern, auger dex las
teinifchen , die Erflarung lateinifch gegenüber; vors
aus aber ein Verzeichniß von allen vorfommenden
Stuͤcken gefegt, mit Bemerkung des Orts, wo der
Marmor gefunden, der Perfon, durch die fle an die
LUniverfitat gelanget iff, und font einige biftorifche
Umſtaͤnde. Am Ende iff ein febe -fleißiger Inder in
neun Klaffen bevgefüget. .
Leipzig und Wolfenburtel.. _
Des Dannebergifchen Phpſici Hen. D. Lebe. Friedr.
Benj. Lentin Obfervationum medicarum Fafcic, I, iff mit
einer Borrede des Herrn Leibmedicus Vogels i
tet, im Meißnerifchen Verlag auf 64 Octavfeiten bers
ausgelommen. Unser 33 Beobachtungen wollen wir:
nur die vornehmften anzeigen, ohngeachtet fie indge:
fammt auserlefen und {ebrreich find. Ein toͤdtliches
Empyema war fchon am achten Tage völlig reif, und
batte bereits bie Bruſtmuskeln hier und da; n.
Die in Kalkwaſſer abgekochte Chinarinde ſtillte ein
ſchleichendes Kieber, das von einem gleichen Uebel ers
reget wurde. Wider die Rube bat Hr. £. das verglaßte
und mit Wachs vermifchte Spießglas, und Clyſtiere
aus Cimaruba, oder Schreinerleim, oder Haufenblafe,
fehr nuglich gefunden. Jene Rinde und die Haufens
blafe find bepm innerlichen Gebrauch minder wuͤrk⸗
fam. Eine zur Rubr fich gefellende brandigte Braune
war immer tödlich. Die Weſtphaͤliſchen Bauern
Finnen von obigem Purgiermittel gehn Gran: vertra-
gen. Zu ihrem größten Schaden nehmen fie gegen
Die Ruhr ein Poth Terbentindl in Branntewein ein,
oder auch Branntewein, der Über Spanifihen Pfeffer
geftanden. Daß Kinder im Mutterleibe die Rube
von ihren Müttern auͤberkommen können, wird Durch
eine Erfahrung erwiefen. inte Hiebwunde, wodurch
die innere Tafel eines Hauptknochens zerfplittert war,
brachte in der fechften Woche den Tod zumege: in ber
zweyten entftunden Lähmung und Zuͤckungen auf bee
. - Sie
122. Sti den 11. October 1764. 991
linken Seite, ohngeachtet der Hieb auf der recht
eſchehen war, and zuletzt eine Schlafſucht; in ein
Hirnböle and ficd ein grünlicher Eyter. Heftige pe
riodifege Zuckungen, ohne Berluft der Sinne, wurden
durch ein Brechmittel befieget. Mit den Squillapifiess
säglich zu 2 bis 3 Ouentlein gegeben, bat Hr. ¥. etliches
mal die Wafferfucht gebeilet; auc das Podagra ans
arten Tage mit eben dieſem Mittel getiloet Yn einem
der bösartigften und am 4ten Tage tödtlichen Fieber
bat er im Sefichte, an der Junge und Nageln, den
Falten Brand gefehen. Durch den electrifgen Fun⸗
fen hat er eine Labmung, und mit der abgekochten
pecacuanba eine Wafferfischt gebeilet; mit einem gus
ammenziehenden dintenartigen Umſchlage einen ges
fährlihen Blutfluß aus der Mutter geftillets und mit
Des Wedels bezoartifchen Dele eine Erſtickung abger
wendet, alg er damit angefeuchtete Tücher aufdie Brug
geleget. EinBrechmittel hat einen eingeflemmten Bruch
weglich gemacht: der Bifam hat in einem kram⸗
pfigten Aſthᷣma und in verjogenen Lippen, und die Chis
narinde in Kalchwaſſer abgefocht, im falten Brande
fic träftig erwiefen. Die Einpfropfung der Porters
bot Hr. 2 eilfmal mit ermänfchtem Erfo 8 angeſtellt:
bey einemeder Snoculirten brach das Fieber erft in der
s2ten Bode aus. Mit Mugen braucht er nach der
Einpfrofung taglich cin warmes Zußbad. Die Aderläffe
iſt in bigigen Kiebern befonders gegen die critiſchen
Sage beilfam, und befördert Die Nusmirfe. Im Fruͤh⸗
ling laffen fich die Bandwuͤrmer am leichteften abtreis
ben, und fie geben alsdann auch frepwillig ab. Die
appeneffen; iff hierzu beſonders dienliy, Im
tzigen Seitenſtich lindert ein Umſchlag von wars
mer Milch die Schmerzen kräftig. Der Durchfall ift im
Mufang diefer Krankheit gefährlich; hingegen ein
‘b beilfam. Das Podagra wird durch eiffen
ich beſchleunigt und abgetiirgs. Bon
992 Goͤtt. Anz. 122; Stüdf den IT. Oet. 1764.
einer Berfammlung bed Bluts in der Mutter wurde
der Leib wie in ber Schwangerfchaft aufgetrieben,
und durch das bloße Touchiren flog auf einmal dag
ftinfende Blut ſtromweiſe beraus. Gelegentlich bee
merkt Hr.2. daß die ‚Siteioinapbebe den Kampfer nicht
auflößt. Schwarze auf die Brute gelegte Seife und
ein Purgiermittel vertheilen die Milch gefthwinde.
Mit dem Gublimat nach Hanifcher Vorſchrift ges
braucht, und dem eingefprigten Pflegma von Vitriol,
bat Hr. L. einen Lippentrebs und eine Beinfaule glück»
licher, alg mit dem Schierling , gebeilet; und bey eis
nem bigigen jedoch nicht unheilbaren Fieber, eine
Waſſerſcheue bemerket. Ganz fonderbar und felten
iſt die Beobachtung von einem großen Gefchwüre im
Anterleibe, woraus bey einem Mädchen, bas einen fos
ben und harten Leib mit auf die Welt gebracht, der
dich bis in das 15te Saber immer vergrößert, ende
Lich verfchiebene Knochen, Haare, Zaͤhne und Fleiſch
gefommen..
Lion.
Bon bier aus bat man nach Genf. einige Ereme
plare-der Tradudion libre d’ode de Mr, Haller inti-
zulde les Alpes eingefchickt, bavon uns eines in die
Hande gefommen iff. Diefe Ucberfegung iff in der
That frey, denn fie läßt einen großen Theil des Gee
Dichtes ganz aus, weil vermuthlich der Verfaffer, mie
noch alle Sranzofen, fich in die dichterifche Wahlerey
einzulaffen gefcbeut hat. Alfo find die Befchreibuns
gen der Ausfichten, Blumen, Gletſcher, warmen
Duellen und Kruftalle gänzlich meggeblieben, und das
ganze Bediche iff febr abgefurge. Hingegen bat ber
uns unbekannte Ueberfegcr gar viel vom feinigen bey:
gefüget: er bat auf die Alpen Surteltauben und Myr⸗
thenbaume verfegt: anftate der Verfe Ekel herrſcht
abf Gisnde x. Hat er ein etwas gu frepes Bild anges
bracht, und überhaupt getrachtet, wigiger als
— fein Urbild zu ſeyn.
en BER cKO 993
Goͤttingiſche Anzeigen
gelebrten Sachen
unter der Aufſicht
der Königl, Gefell(chafe der Wiffenfchaften
123. Stu.
Den 13. October 1764.
Am
er Sieg der Natur über die Schwärmerey,
oder die Abentheuer des D.Sylvio von Ros
falva, eine Geſchichte, worinn alles Wuns
derbare natürlich sugebt.3wey Theile, 1764. 8.618
6 Bir icigen diefes Buch mit demjenigen angenebs
men Vergnügen an, das man empfindet, wenn man
von etwas in feiner Arc recht vorzüglich gutem reden
Fann, und wir halten uns zu diefer Anzeige um deffo
mehr verbunden, da wir deffelben noch wenig Erwaͤh⸗
nung getan finden. Es iff fehr zu bedauern, daß
dDigfee Roman nicht wenigftend um ein vierzig Jahr
fruber und zu der Beit erfchienen iff, als bie Feens
mabrepen in Anſehen ſtunden, oder daß der Verf. nicht
lieber ein Original feun, als den Cervantes bat copis
ren wollen. Diefes durchaus Eennbare Geprage ber
Nachabmung raubt der ganzen Befchichte die Anmuth
der Neuigkeit, und da die Neigung, an Feengefchichs
ten ein außerordentliche Vergnügen zu finden, ietzt
ganz aus der Mode iff, fo bat fich der Verf. alles ent-
3 „was in der Erfindung des Hauptgegenſtandes
und des Blanes intereffant * konnte. Gin junge
0bbbbb pas
@
994 Goͤttingiſche Ameigen
fpanifcher Edelmann, tem bas Lefen von Feen eſchich⸗
ten das Gehirn endlich angegriffen hat, geht auf Whew
theuer aus, verliebt ſich in ein gefundenes Portrait,
das von einer bezauberten Prinzeßin ſeyn muß; das
Original heilt ihn endlich. Man ſieht leicht, wie dieß
Maͤhrchen weiter zugeſtutzt feyn möge. Allein diefe
unkte bey Seite geſetzt, worinnen der V. gegen ſich
rach: ungerecht gemefer iff, fo iff biefer Roman im
übrigen, was dje Ausführung und Eintleibung an-
belangt, ein wirkliches Original, und ein Original,
das den Deutfchen Ehre macht. Wir finden Dur
und durch einen feinen und fruchtbaren Wig, eine
ſpottende Gatyre, und an febr viclenGtellen etwas
das uns Deutfchen niche fo fehr eigen iff, einen wirks
lichen Sumor, und gwar einen deutfchen Sumor.
au dem allen bemerken wir noch zwey den deutſchen
Schriftitellern, zumal in diefer Gattung Schriften,
nod nicht fo ganz gelaufige Eigenfchaften, einmal
daß, ungeachtet Die ganze Handlung Eomifch, und der
eine Charakter bes Pcdriflo, welcher hier den Sancho
Panfa macht, ausbem niedrigen Komifchen ift, gleiche.
wol die Sprache und der Ausdruck einen fo feinen
und anftandigen Charakter bcbale, daß Fein pöbelhafs
ter Zug leicht eine widerwartige Empfindung erreget;
und zweytens, Daß fich in Diefem Roman Welt, Kennts
ni des Menfchen, fcharffinnige Beobachtung” und eine
Philofophie äußert, die niche blog in einem Compens
dio erlernt worden feyn mag, und die doch durch Ges
lebrfamfeit gar febr gleichfam gefchliffen ift. Es ver-
breitet fich eben Daber über den ganzen Ausdruck etwas
finnreiches und geiſtvolles, das von dem platten, une
ſchmackhaften Styl der meiften Erzählungen gar febr
entfernt iff. Doch ed giebt einzelne Gtellen, wo fich
der Philofoph vorzüglich zeiget, aber ohne eine geruns
gelte Stiene anzunebmen; G_10. wie die Einbildung
jum Gefühl werden Fann; S. 12, wie viel die lands
ichen Scenen hierzu beptragen Binnen; ©. 267. ur
* ie
123, Stik? den 13. October 1764. 995
Die Hoͤflichkeit des D. Sylvio; G. 342. Aber die ſchlech⸗
ten moralifhen Schriften; &. 351. über die Eyoiften
in der Gefelljchaft; mie gefallend ift die Wendung
©. 414. in der Erzählung der Hyacinehe. die in einer
Bande elender Comddianten war: „Ich erroͤthete
„por mir ſelbſt, wenn ich dachte, daß ich mt
„genug gewefer war — in einer angenommenen Pers
„fon Leidenfchaften zu erregen, die einer zügellofen
„Jugend eine Ure von Recht zu geben fchienen, von
„mir zu erwarten, daß ich in meiner eigenen Perfor
„die ibrigen beginftigen follte.” &.420. von der eds
fen Einfate der Hyacinthe: “Ihre Handlungen batten
„nie mehr als eine Abſicht, und nie eine andere,
‚als die fie natürlicher Weife haben follten.” Voller
Humor ift die Erzählung vom dicen Konig S. 448.
©. 449. “a8 paper wurde mit fo großer Pracht
„vollzogen, daß fidy wenigitens funfzig taufend Paare
„von den königlichen Untertbanen entfchließen mußten
„iedig zu bleiben, um Er. Majeſtaͤt die Unkoſten von
„ders Hochzeit beflveiten zu helfen.“ Die ganze Ges
fchichte vom Prinzen Biribinker iff von dergleichen Zů⸗
en vol. Verſchiedene Sprachunrichtigfeiten, und
bie Gorrede, welche uns zum Gluck zuletzt erft in die
Augen fiel, muͤſſen einen feinern Lefer nicht abe
ſchrecken. |
Paris. |
Die drey erflen Monate des zoffen Bandes des
Journal de Médecine &c. dag nunmehr Der. Rour Hers
ausgiedt, enthält vornehmlich eine Kortfegung der
Abhandlungen de$ Heren Bonte, von derjenigen duͤr⸗
ren Kolick, die nicht vom Bley, fondern von faurem
Mein, ober Birnen: und Aepfelmoft entfleht. Dies
Smal deftimmt M. 3. die Heilmittel. In dem ere
en Zeitlaufe des Uebels a er einige Brechmittel :
amd führe alsdann ad. jenem Zwecke braucht ed
. 86bbbbh 2 das
996 Goͤttingiſche Anzeigen
bas Spießglas, wie ed mit Weinftein verfege wird;
die Brechwurzei iff nicht genugfam. Des Abends Hale
er etwas Mohnfaft für ehr zutraglih. Man führe
vornehmlich mit Klyſtieren ab, und mit gelinden
Mitteln. Nac diefen Arzeneyen wendet man die ere
weichenben und lindernden an. Sind Zudungen ba»
bey, fo braucht man den Mohnfafe mit dem Bieber⸗
geil. Bik der gweyte peepee vorhanden, und bat
man nicht abge uͤhrt, fo thut man ed noc, immer
mit gelinden Mitteln, oder auch bloß mit Klyſtieren
und lindernden Arzenepen, die man auch wohl mit eis
nigen Brechmitteln verfegt. Hierauf folgt der Ges
brauch der Bader. Sind die Darme entzündet, fo
laßt man zur Ader. Die grofen Schmerzen erfodern
den Mobnfaft; und wenn das Haupt dabey leidet,
Bader und Uderläffen. Die fallende Sucht weicht
bisweilen dem peruvianifchen Balfam; andremal ers
fodert fie die Aderläffe, die Senfpflafter,, und andere
Ableitungen. Diefelben auf den Bauch zu legen, iff
tödlich gewefen. Im dritten Zeitlauffe, und bey der
Lähmung, thun die Holztraͤnke nichts, der Balfam wes
nig; bie erweichenden Ueberfdlage, und das feuchte
Reiben etwas mehr, am meilten aber die natärlich
warmen Baber: auch wohl die falten, und zumal das
Meer. Den Verlufk der Kräfte zu erfegen fchlägt
Hr. B. den Habertrank vor, am meiften aber boft er
von der Milch und den Badern. Gn der Waflerfucht
giebt er gelind Öffnende und abführende Mittel, au
a8 Laugenſalz. Die Tollheit und der Verluſt
Gedaͤchtniſſes erfordert Galpeter mit Rampfer.
Die übrigen meiftentheils einzelnen Wahrnehmuns
gen find vornehmlich die folgenden:
Januar 1764. Eine mit Eingefprigtem Babmarffer
gebeilte Labmung ber Blafe. Ein volllommener Vers
luft des Geddcheniffes von einem Schlage, fo daß die
Krantewieder tefen lernen mußte. Ein aus dem Sheets
en
123. Stüd den 13. Detober 1764. :997
gen entftandener Filter Brand. Herr Miollis vonder
Gefahr der nach den Rinderpocen entſtehenden Ges
fcbrotire, und der Nothwendigkeit, fie förderfamfk gu
öffnen. Wir haben felbit öfters dergleichen Geſchwuͤre
tief zwifchen den Muskeln, und den Knochen anges
griffen gefunden.
bruar. Eine beftige Entyinbung und Zuͤckungen
aus Würmern, die, wie es ſcheint, in dev Paucken⸗
hoͤhle geſteckt Hatten. Herr Capell von der Nachab⸗
mung vitriolifher Gefimdbrunnen. Mr. Monnet
bon einer Verbefferung im VGerfertigen des Lilium
aracciil,
Merz. Herr Planchon von einem an Zidungen vers
fiorbenen Manne, der Wurmer im erften Darme hatte.
Mr. Vaunier von einer durch die Brechmittel, den
Mohnfaft und die Bader gebeilten Blepcolik. Ein aus
Der Mutter herausgezogenes Fleifchgewachie. Mr.
Bamienne von einem brandichten Geilenface, der
‘wieder angewachfen if Bon einem eingeflemmeen,
Brandigten und geheilten Darme in einer fhivangern
‘Frauen. Ein aus zwey Leibern zuſammengewachſenes
alb mit einem einzigen Ropfe.
Wien. |
Bey Trattner if— noch Ao. 1763. abgedruckt: J.
Anton Scopoli Eos melons — pa hd oA
Carniola indigena, Methodo Linnæeana. Hr. Gcopoli,
der als Bergarzt bey dem Huttenwerke gu dria tebe,
legt fich mit großem Seife anf verfchiedene Zweige
der Naturgefchichte. 8 vor und liegende Werf ift
für die Enge des Landes fehr reich, indem «8 115
Gattungen in fich begreift; wobey zu bedauren iff,
Daß Hr. G. ohne Aufmunterung lebt, und mit andern
Arbeiten feinen Unterhalt verbienen muß. Ueber
Haupt bat er des Hrn. v. Linne Eintheilung und Tri⸗
vialnamen beybebalten, aber febr vieles an ten Gate
| DOvobo 3 3 tune
1000 Gite. Am. 123. Stuͤck den 13. Det 1764.
‘prane ber fi für einer andern Port i >
—* eigten BBideeftandes , gut * ns
ag Worthy
und feine würdige Tochter, Henviette, wird
——— int. Gleigrwol
d Worthy,der von Reifen zur uͤck⸗
r e, aunt
and an Den jungen Worthy ‚verbsursthet wird. "
Trebuchet, ein al * Dich bat of |
re ter ee t
eee en Here 3. be a be ena
TH en ® a
' Babe den ore ber Venus, }
vier Stellen pe ben.
Hr. 3. die W
der Venus gu beſchleuni
rizontal⸗ Durchfchnitte
. verfpäten, wenn er unter bemfelben if;
vo t ieb
Kan, un bie ———
Un Be CRE. 1081
Söttingifche Anzeigen
gelebrten Sachen —
unter dee Auffide
der Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
124. Std
Den. 15. October 1764.
Wien.
erſuch über. das Verhaitniß sa Sti
von Cajetanus Grafen von Rog |
Hörer der ‚mo en Be an ‘be aru
salwiffenfchaft : nebſt
aus der Dolic ven Bratung pi
dem gewöhnfichen 9 le der ha und Kame⸗
zalvorlefungen der —— beflimme iff; iff (chon. im
Apriimonat bey Schulzen auf 7 B. in 4, abgedruckt
Sree at ohne Wu aes
r elfeitigen PRI un aate:
gen ben Siegerin des Bürgers F en den Staat,
—* den: verſchiedenen Gattungen der Stande entſte⸗
ll ore sebes Standes: gegen den Gtnat,
bes Grandes: gegen den Stand un der. wi
lieder eines ial then Standes unter fid. Ge
der sie — ch Ak al fo müffen diefe Berdaltnie
im ry eichgewichte Ebe der vornehme Herr
— der zul rung sogen den Staat
alg. eine Grund⸗
5 — der Ginmogner ye in:
1002 Goͤttingiſche Ameigen
einem Gtaate zu.groß werden fonne. Nur Rube
gard, Derbam und Struck hielten Pek und Krieg
zu genifen Zeiten für unentbehrliche Mittel wider
den Ra od 11 el. Die erſte Gorge eines Mee
genten folte billig fepn, den Reichthum des Staates
mit einer gehörigen, aber Fei es durchgaͤngi⸗
gen Gleichheit einzutheilen und die Quelle des Ueber⸗
fiuſſes bis in die Hütte des arbeitſamen Landmanns
zus jeiten. Uebelgeordneter Aufwand und übertriebe-
ner’ Geiz find beyde die groͤſten Hinderniſſe. Jener
bringt das Geld in unrechte Haͤnde und bindert die
nothwendigen Beſchaͤftigungen und Nahrungsſtaͤnde;
dieſer unterdrukt bepde zugleich. Die Stande theilt
der Hr. Graf nach dem platten Lande und den Staͤdten
ein. Zu jenem gehoͤren Ackersleute und Landwirthe;
in den Staͤdten aber kommen vier Claſſen derſelben
yor. Die erſte iſt der Adel im“ en And;
Die zweyte find diejenigen, weiche dem Staat burih
ibre Bemühung alles verfihaffen, was er gu ſeiner
Erhaltung bedarf. - Diefe enthalt Handelsleute, Mas
nufacturiffen » nugbare Runfiler und Handwerker.
Zu der dritten werden diejenigen gerechnet, welche
ihren Unterhalt von dem Staate ziehen, dem fie daz
gegen ihre Dienſte widmen. Sicher gablet er: bie
iftlichteit, Hofflat, Truppen, Gelebrte mit ihren
Unterabtbeifungen, beluſtigende Kuͤnſtler und das
Dienfigefinde. Die vierte begreift. endlich dies fo
ihren Unterhalt von dem Staat umſonſt zichen, ohne
Dagegen Dienfte zu leiften and fase mit algemeinem
Nachtheil. leichen find, die von ihren Zinfen
leben, unbedientete Leute und Beeler, Der Erb:
ban und die Landwirthfebaft find Die Quelen der Be⸗
diirfniffen des Lebens und der Bequemliggkeit. Nichte.
folte billig ihre Aufnahme verhindern. Wie vie:
led Erdreich wird aber mit Wiefen, Luflgärten,
Weyern, Waldern, Rebenmwegen, 2. Dem Aderbau
nicht geraubs. Dev Herr Graf wuͤnſchet daber a
ne
‘’
124. Gti den 15. Detebet 1764 1083
ohne Grund, die angebauten Beyden (prairies arti-
— ber | rit wrt hl hacdjua en und ben Gee
rauch der Steinkohlen allgemein zu maden. age!
olzmangel, den ung unfere Walder in —ã—ſ —
ungeheuer ſie ſind, dennoch drohen, iſt eine Folge
einer unvorſichtigen Forſthausbhaltung, die auf dieſe
Art dem Staat doppelt ſchaͤdlich wirb. Durch den
argu geringen and zu groffen Berth ded Kerns lei⸗
Set der Aderbau unendlich, und gegen den Landwirth
folte billig eine jede Obrigheit amı uneigennuͤtzigſten
n. Betrachtete man ben Feldbau nicht blos in Abe
ficht auf den Unterhalt, fondern als einen Gegens
fand des Handels und ermunterte zus 4 de
Getreides, fo würde diefes gewiß cite Mittel feyn,
welches, mit andern Deo bach ungen vereinigt, das
Verbaͤltniß des Ackerbaues in das Gleichgewicht vers
fest, welches dem gemeinen Beſten nöthig iff. Cine:
allgemeine harte des Bodens, worinnen die ange:
baute, urbar zu machende und. Sde liegende Felder,:
Wieſen rc. genau bezeichnet wären, wurde nebft ei⸗
ner suveriagigen Bevoͤlkerungstabelle biefed Verhaͤlt⸗
nif uͤnendlich und ohne viele Muͤhe und Koſten be⸗
Prdern. Den Abel betrachtet ber Here Graf blos
in der Monarchie. Der Staat gleicht einer Pyra-
mide, die je naber fie dem Gipfel zulauft, defto mehr
an ihrer Dicke abnimmt. naber die Stände dem:
Fauͤrſten find, je geringer ihre Anzahl fey. Eis
gung des Hohen Adels iff nthe fo Teiche
aber erfodert die
entebre Den Adel nicht. In diefer Claffe ift alfo
ein Ebenmaaß ie den. In der a
2004 Sdttingifche Anzeigen
hingegen , ber’ Hanbelsleute 4. kann Fein Ueberfluß
fepn. Ihr Zufammenfluß verurfache die Nacheifes
rung, die Quelle der verbefferten Geſchicklichkeit, der
Schönheit ihrer Urbeiten, der Mannigfaltigteit und
Menge des guten Preifes. Feder » wobix
die unverninftigen Gebräuche der Gilden und Zünfte
ohne Zweifel gebören, iff ihrer Vermehrung zuwider.
Jedoch muß billig hier cin Unterfchieb unter dex
nothwendigen, apglichen und bequemlichen gemac
werden. Dieſes macht die Beftimmung des Verhalt⸗
niffes ſchwebr. Dey ber. britten Glaffe wird ‚der
Grundfag angenommen, daß der. Etaat bemuͤhet
feyn miffe, fich dienothiwendigen Disnfte mit fo ges
ringen Unfoften zw .verfchaffen, als es nur möglich
iff, damit der verzebrende Etand den nährenben
nicht uͤberſteige. Die geiftlihen Drbendmanner fols
sen. mit Nachtbeile des Staates und deffen Dienfke,
fid nicht zu erweitern fuchen. Der ſtand
entziehet der, Landwirthſchaft und Bevoͤlkerung eine
Anzahl gewaͤhlteſter Menfchen, und verweiſen wir
unſere Leſer auf die hierbey vorkommende mit vieler
Einſicht gemachte: Anmerkungen. Die algemeine
Studierbegierde raubt andern Gewerben die beſten
Köpfe, uͤberſchwemmt den Staat mit Räßiggängern, .
giebt zus Beförderung oft untauglicher Leute Aula
und verdringet tauglidere. Hier iff Prüfung u
Wahl nöthig, dieebenfals Sen den belufligenden Kine
fien, der Zeichenfunft, Bildbauerey 2. zu beoba
ten ware. Schauſpiele müffen Die Grängen ber not
wendigen und gemäßigten Erholungen wicht übers
ſchreiten. Die nabere Beflimmung und Einfihrans
fang des Dienftgefindes iff wohl noch der ndebigfte
Gegenfiand eines Prachtgefeges. Das wohlgeord⸗
nete Verhaͤltniß der vordern Claffer, wird die legte
von feldft verringern, al8 die ſich nur zum Nachtheil
deverftern erhalten kann. Der angehängten Lebrfäte
find vierzig, die insgefamt von einer tiefen und gr *
—
Ca ty. Petobeity764. Aeor
Erlennenif i Verfafers in der Voli
wiffenftbaft zeugen; fo wie —
Abhandlung einen ſichern entbale,
a Here Graf durch eine eben fo rit liche Ber
keit als edlen patriotifchen Eifer feinem bo»
a Genie eine“ votzůgliche Zierde zu erwerben
ae u „ng nto —
ng.
a en mineralen volgent het Zamenftell van Lin-
zus iff bey Houttuyn in diefem Fabre auf 564 Geis
en in groß Octav berausgefommen. Es enthalt die
aftbluti Shiere, die doch eine Lunge baben, denn
ieſes iff doch die Beftimmung diefer Claffe; dahin⸗
je bas einfache Herz eine gar groffe larun noͤ⸗
hig hat. Dieſe Thiere ſind wiederum mit Fuͤſſen,
ind ohne Fuͤſſe: und die letztern find Schlangen oder
de e; die bäßliche t thut gar nichts AUF Gache.
e —— ſtehen juerft, wo wir ung faſt vers
bundern daß die groſſe childkroͤte —8*8
Seeſt
ind Feine ifthe g n baben fol, Wir haber
vie 4 ‘bie Ate eb 9 Thiet ——
& ite. ben nb fleine mit —6
it baben
— eines oh — Bia, eee te
det i ff, vermi a
langen A nr ſchr A: —
1006 Gsẽtkeingiſche Anzeigen
aft nite die Linnäifchen verjeichnet, wenigftend ale
an benannt und befchrieben werden. Huggorm heißt
auf Schwediſch eine hauende Schlange, unb nicht
eine Hecken⸗Schlange. Da die Viper auch nicht
einmal in S$talien eöötliche = giebt, fo können wir
vom faltern Schweden nicht glauben, daß der klei⸗
nere te Deane toͤdtlich verie n önne, er oe
der Stenonifde wog dreytaufend. Der vornehmfte
rg. |
Daris. -
Die dr teen Monate r das 1763 vom
Journal ia ty mci ft rgie & 6 Ste 1763 vom
he uruͤck geblieben, und wir zt —* nachholen x mit
feffen den i9ten Band mit der 570 Ge
Ken Herr Philip fährt fort des Seren Lonis
abpanblung zu widerlegen. Cin Menſch, der aus
Sur ſich nicht gue Gegenwebr fest, Tan eben fo
wenige Zeichen von Gewalt an fich , alf ein
Selbitmörder mit einem ſchweren Leibe. Ya Diefem
und dem folgenden Stücke eben viel, nur ief,
—— Ihe —* — Rade Ke won.
Hr. des Jardins bat anfheiten
geſehen, Diejenigen ie bie Augen fo —*
macht, daß fle dag Sagesli ¢ Ri ——
biejengen, bie "Oe ander A feben, 0 — die
onne uber Dem Horizonte * Uke
de in ber Leder if glictlich geheilt worden
Re
124. Stuͤck den 15. October 1764, m
_ November. Eine Sammlung; über: dad ing
der Kinderpoctens. Ein anew
m Strange ir ng
die Kuftrößre batte fe en laſſe "Eine 5
Der nehmliche
War alt mage OH oad eat asa aus
* des “Int She ae *
1. en
ibt fe einem Bvdher — bet
weiß,
— ee Pring
1008 Gitt. Anz 124. Stüc den 15. Oct. 1764,
Pring Rory und die Königin Zaraine find offenbare
Franjofen, und nur cin. rage fonnte anrathen,
Die jungen Furften nicht durch Geiflliche, fonbern
durch alte Kriegsbediente aufergiehen zu laffen. Wis
folte ber Araber Kanuts Befchichte erfahren haben?
und wie ungerecht iff der Verfafler, der Kanuts edle
Rift fo übel ausdeutet, womit Diefer A e König
feinee Schmeichler Mund ftopfee, a8 fol doch die
Fabel vom ſchlechten Kleide des Dervis bedeuten?
and bey vielen andern Edmme die Frage wieder.
Ä - Zondon. a
Dodsley Sat Im 3: 1763 gedruckt: .An Effey ox
the Method of Suppreiling hemorthages from divided
arteries. Der Berfaffer, Shomas Kirkland, fireitet
bier wider jemand, der das Unterbinden Der. vers
wundeten Schlagabern misbilligt baben muß.:: Gin
fentelredter Druck auf bie Schlagader, fagt er,
Hemme aufs. gerviffefte alle Blutſtuͤrzungen, nice
durch einen: zuſammengerinnenden Pfropf, fonbern
durch das Zufanimenziehen ber Gchlagader felbft.
Dak Unterbinden macht im Augenblick einen groffen
Schmerz, weil mit ber Schlagaber der Nerv gebuns
ben wird. ber diefer Schmerz dauert niche lange.
Die Sehnen find im gefunden Zuftande unenrpfind-
lich, aber durch die Entzundung werden fie ſchmerz⸗
baft, auffer wenn fie mit groſſen Wunden zerriffen
find: die Nerven werden im Muſtel zu einer Met ei:
nes Schleimd; Die Schwaͤmmt würfen auch Sos
durchs Druͤcken: bie zuſammenziehenden Mittel find.
eher fhablich, indem fle das Bufamunenfalien der.
Schlagaber Hindern. Wir haben wicht gefunden,
daß Herr K. den Hauptpunct, nehmlich bas Sufams
menfcrumpfen ber Schlagader durch eigne Verfuche
genugfam bewiefen babe. Unters Vergrofferungs=
giafe iff es fichebaslich ein Blamebel, ber das Vers .
bluten hindert. Iſt 53 ©. Hark.
”
. -
un u RR 1009
Söttingifche Anzeigen
von
gelebrten Sachen
unter der Auffiche
bet Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
125. Stud.
Den 18. October 1764.
Daris.
Moire de l’Academie Royale des {ciences , année
1758. avec les Mémoires de mathematique et
#. de phyfique pour la méme année iff noch im
abre 1763 aus der Königl. Druckerep Herausges
ommen..
1) Zur Gefdhichte der Natur gehört 1) des arbeitfas
men Hrn Guettard Befchreibungder Muͤhlſteinbruͤche
um Paris. Die Müplfteine in der dortigen Gegend
find Steine voller Löcher, deren Wande von Feuers
feinen find. An einigen Orten haben fie feine Bänke,
fondern werden einzeln gegraben, und bernach um
mengefegt : bingegen zu Ferte⸗ſous⸗Jouarre find es
ordentliche Banke, aus denen man die Steine hers
ausfchneidee. 2) Eben berfelbe von der Art und
Weife, wie man um Avranche in der Normandie,
und in einem Sheile des untern Bretanniens, dag
Gal;, ohne zu gradiren, aus dem Meerfande Eocht,
indem die Gee an gemwiffen flillen Dertern, wo fie wes
nig Bewegung bat, ibe Salz; zu Boden fallen laßt.
Man fammılet das Ga k und waͤſcht ef in einem Hols
zernen Kaften aus. a8 mit Gal; gefhmwängerte
K tf Fre afe
1010 Goͤttingiſche Anzeigen
Wafer wird in einen Keffel geleitet, .und gar gefote
ten. Die Pfannen find febr flac, und [deinen blep⸗
ern, da man ihnen die Ramen Ics plombs giebt. Man
fiedet febr gefchwind, und macht in zwey Stunden,
und alfo in einem Tage zwölf mabl Salz. Man lage
doch and) bier das Feuer inv Anfange flärker feyn,
und hernach fleiner werden. Wenn fic der Salz⸗
ftein, den Hr. Gnettard für verbranntes Gals balt,
dict anfegt , fo ſchmelzt Das Bley: ed halt nod Gals,
und wird ausgelauget. Man verkauft den Centner
für 7 Livres, (etwa 45 gute Grofden). 3) Wieder
Herr Guettard, von verfchiedenen Fliffen (Bächen)
in der Normandie, deren Waffer Kc verliebrt Dan
nennt gewiffe Löcher im Bette diefer Bache Betoirs,
in welche das Wafer verfinkt. Gn der Rille wird es
obne Geraͤuſch verfhlungen. Im Iton verfieget dag
Wafer zwiſchen lofen Kiefeln. Inder Aure find ache
roße Schlünde (Betoirs); in einem andern Bache ges
hieht das nehmliche ohne Gerdufth. Die Drome
findet in einem Fleinen Teiche Locher, bie fie ver-
fhlingen, und ein Theil ift ſchon der Lange des Bet⸗
te8 nach verlobren gegangen: unter diefen Löchern
giebt es große, in Die ein Mann Eriechen Eönnte. Die
terre verliert fich in einigen großen Schlünden. Ans
dre Bäche , in einer nebmlichen Gegend, verlieren
fi in die Erde, und fcheinen in einen unterirdifchen
Bach zu fallen, und gu Vilginard finkt ein Bach une
ter die Erde, eben dieweil er eine Mühle treibt. Der
Rhodan verliert fich eigentlich nicht, er behält ein,
wiewol fehmaled, und mit einem Brette bebrictetes
Bett, und unter diefer Brice läuft er bey niedrigem
Waffer unter einen Haufen unordentlid auf einan-
der gehauften Steine. Ar. G. meint, ed würde niche
ſchwer fepn, diefen fchönen Klug von diefer Hindernig
der Schiffahrt zu befreyen: und wir baben, wiewol
noch nicht zuverläßig , gehört, man gebe mit diefen
Borfplagen um, Unter den einzelnen Wahrnehmuns
gen
125. Stuͤck den 18. October 1764. 1011
gen findet man ein gediegenes Kupfer, das durch eis
nige alte Baubölzer in einer längft verlaffenen Grube
gedrungen ift, eine in Deutſchland eben nicht fo fels
tene Stuffe, von der man bier faft gu viel fagt.
Here Bertier erhalt das Obſt in einem Eiskeller. Der
Abt von Gauvages befchreibt eine Spinne, die eine
bewegliche Shure vor ihr Loch zu machen, und diefelbe
feft zu halten weiß. .
2. Zur Anatomie 1) Herr Heriffaut von der Bein⸗
werbung. Er bat den Fortgang derfelben zu entdecken
fich des Scheidewaſſers bedient. Er glaubt entdeckt
baben, es fey in allen Knochen ein zweyfaches Wee
en; ein bautichted oder Enorplichtes , volley Gefäße,
das den Grund des Knochens ausmacht = und die krei⸗
dichte Erde, von welcher die Harte beriömmt. tins
duͤnkt an ſich felber die Gache gan bekannt , nur mit
dem Unterfcheibe, daß Hr, H. glaubt, die Blatter der:
Knochen bleiben wuͤrklich banticht. oder: Enorplidts
da fonft indgemein gelehrt wird, fie feyen eben Durch
dieſe Erde in Knochen verwandelt, ob fie wohl, mann
fie davon befreyet-werden, wieder in ihren alten Zus:
ftand zurücktreten können. Aus ber Erde der Kno⸗
chen entſteht mit der Galpeterfdure ein neuer Gale:
peter mit einer: breidigten Grunderde In einem:
zwepten Auffage befchreibt Hr. H , wie die Fleinen
Beutekchen. des inwendigen Beinbautchens , Die im
webichten Gewebe der Knochen find, mit dem augers:
Beinbautchen: zufammenbängen Und nunmehr recs
net er vier Elemente des Knochens, indem er über die:
zwey vorigen einen zufammengeronnenen zaͤhen Gafe:
und dag vom Beinhautchen entſtehende Gewebe dazu.
zählt. Die Freidichte Erde bat er deutlich im Harne:
entdeckt, und eben dicfelbe ift die Materie des Poda⸗
gta. Ä By Auch von den Knochen handelt Herr Tenon
urch Verſuche. Er unterfucht zuerſt, weiche aͤußer⸗
liche Mittel die beſten Dienſte bey den entbloͤßeten
Knochen thun, indem er derſelben Warkung auf le⸗
KEELE 2 ben:
1012 Goͤtungiſche Anzeigen
bendigen Thicren geprüft bat. Die trockenen and
geiftigen Ueberfchlage find die ſchlimmſten; das bloße
Waſſer und die ermeichenden Breye find fchon beffer ;
doch geht aud bey ihrem Gebrauche ein Blatt vons
Knochen ab, nur daß es weich und bautiche wird,
als welches niemals verniieden werben kann, warn
der Knochen feine Decken verlohren has. in einer
gepten Abhandlung hat Herr Senon deutlich gefeber,
aß eine Gaflert aus den Löchern des durchbohrten
Knochens fehwigt , fich zu einer rechten Warze (bour-
geon) verbärtet, die feldft zum Knorpel und Rnochen
wird; und Daf auf diefe Weiſe der Verluſt des Kno⸗
chens fich erfest. Die anwadhfenden Warzen kom⸗
men aus dem Knochen felbft. Die Oberfläche diefer
Warzen gebt wie eine Haut ab, wann fie zu feucht ges
batten wird; welches nicht gefchiebt, wenn man das
Bafilicum braucht. 3) Des Heren de la Condamine
zwepter Auffag über das Einpfropfen der Kinder⸗
pocten. Wir haben ibn, wieer beſonders abgedructt
worden, gwar angeseigt, er iff bier aber um etwag
vollftandiger. In Indien, in China, in der Barbas
rep, am Genegaftrom, und inwendig im feften Zande
von Africa, if das Einpfropfen feit undenklichen Zei⸗
ten in Uebung, und in Cephalonia wenigſtens fchon
feit 1537. 3u London hat Kennedy zuerſt davon ger
fchrieben. Der Herr de fa Condamine gedente der
pon ber Obrigkeit verbotenen Streitfihrift des Herrn
Baron. Ein patriotifiher Eifer bewegt ihn, bemeis
fen gu wollen, die Franzoſen pfropfen d ‚ obs
wobl die Englander fie verachten. Er ‚daß
im Jahr 1755 ein Frauenzimmer zur Unjelt einges
pfropft, und durch eine natürliche Blutſtuͤrzung wege
geraft worden. Bon der Cocona Simoni verfidert er,
es fey febr ungewiß, daß fie in ibrer erfien Tugend
eingepfropft worben fey, und führe bedivegen einen
Brief ihre Bruders Angelo Timeni an. Des Herrn
Cantwell’s Mad. Huͤbſch iff chew Diefe Corona, I ae
. ers
125. Sti den 18. October 1764. 1018
iefoater diefen N t
— eſen Namen gefuͤhrt hat. Sine ewe
fas —**
— Aber man —— Veit
—— ens. — Ge: |
eo
nahe fin sp bed KinhedBerflanbt febe
Guns wald. ene a *
= nn ig leer ausgegangen.
4. Sut Ehymis 1) der Graf von Lauraguaig bat
ein > el erfunden, den Schmefel im Weingeift auf
gulofen. Man muß einer Seits den Weingeift mit
einer gelinden Wärme, und auf der andern Seite den
Schwefel mit einer ſtaͤrkern jum Ausdänften ben enact
Die in ein nebmliches Geſchirr Fg age
einigen fich t, )
—— d I Sc Fe eh — dem |
+
find Me —** die, bie fich allein hm
y fließen alle, — — ili
— ge Bite
‘gine Lauge vernichtet bat. neat re od fonft
Rie tee 3 fließen,
witht
1014 «> Gbttingifche Anjeigem :;_
fließen, wenn man fie vermifcht- —* ketten in |
ner Reinigteit ift die Grunderde des Alaung |
Alaunerde mit Sand und Kalcherde, fließt,. bis.
eine gewiffe Sättigung, nach welder ed mitdem Zi
fen immer fibwerer gugebt.
5. Bur Geometrie. 1) deeRitter Darcy giebe eine. neut
Meile an, die Eylinien ded des Cartes zu beſchreiben.
2) und Herr Bejour löfer die Aufgabe auf, wie eine |
Trumme gene er rig fey, deren Te
von einer ‚028 en Größe abbangt. hend
Hicher Fes Heren Romieu von Montpelier ei
ten Aufſatz über dic fogenannten gemäßigten © e⸗
"ES afte 1 96 aan Men a
e Aftronomie iff feit einigen im,
* gen Academie die reichſte —— de la Lande
unterſucht Die Ungleichheiten in. ber Bewegung des
Mars, povon die Duelle in dem Amuge Des, Sup
Gallen big aufas Serunden. 2) Herr le Gentil vom.
er Bewegung ber ns, And der Neigung der Lauf⸗
bahn des Fupiters. ‚Die Legtere nimmt zu, ‚on
Der Knoten. bat eine Benesun von ungefäbe
cunden tm Sabre. Ma
gen des vierten Trabanten des Supicers. |
deitet fchon lange an diefen.Zrabanten. Der vierte
Mercurs durch die Sonne „der. im abe 56
genommen worden. iff: Der Di Diameter a
gung der Knoten in % n Yaufbabnen * ern
6) und von der Wiirkung der “ * Der
— I
cine. Neigung von) 2 —** 6
———
‚Icheine Durch dieſen * oo,
) De ta Lande won, der:
Irrſterne auf die Erde... 7) ,de-
cunden vorwärts. 4), del Sele Dom pag
"von 32 Secunden.
waren ¢ cn abe be Berbians
125. Stuͤck den 18. October 1764. 1015
reich, und 8) Pingee Mondfinſterniß des 23ſten Fens
1
re Die Wedanit 3 de Arcy von der
(ebony ve — * bie nach elt ome "
lichen oder feften Punte wirken.
2) ‘Baucanfow von einem neuen Tapezerepftuhl.
) D'Arcy von den verſchiebenen Berwandlungen der
phäroidiichen Körper in elliptifche, die aus den vers
iedenen Stufen der anziehenden Kraft entſtehen.
4) Einige nene Werkzeuge. a |
Blos zur Geſchichte gehört Das Leben des Hn. Nicole,
des altern Herren de Jußieu, und des Herren Bouguer.
HE in gwep Anfängen 655 Seiten ftark.
London, . . . ’
ilton hat ſehr fauber gedrückt: A fupplement
to air part of — commentaries byD. (Wil-
aber a ng
en auf eine
u empfangen, aus welder ein Bruch entiiepr.
fe bier mit vieler Scharflichtigkeit, rt
r Heren Came
ger niemals geflagt bat, obwol auch der letztere
eine Ure (reiht, als ob der Herr von Haller Ar
vor ihm gefchrieben hatte. Herr Hunter beweifet
ferner mit Zeugen , baf auch er diefe Lehre, und die .
Daraus folgende Erklärung, wie in einigen Brien
. x
un YAH RR 1017
Söttingifhe Anzeigen
gelebrten Sachen
unter der Aufſicht
der Koͤnigl. Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
Den 20. October 1764.
Goͤttingen.
es Herrn Prof. Kaͤſtners Vorleſung in der KGa
nigl. Soc. der Wiſſenſchaften den 13. Drtoben
betraf das Geſetz der Stetigkeit, befonders
bey der Lehre von der Bewegung. Ohne Zweifel
muß ein Körper der verandert wird, von einem Sus
ftande zum andern durch mittlere geben; aber dag
Jaffe fich fragen, ob die Zahl dicfer mittlern beſtimmt
iſt, oder ob fie fo groß als man mill fann angenoms
men werden, Wenn das lestere ftatt finder, wenn
man nach jedem Buftande einen annehmen kann ber
von ihm nur unendlich wenig unterfchieden iff, fo
findet das Gefes der Stetigteit (lex continui ) flast.
Mimme man diefes bey der Bewegung an, fest man
- wenn zween Körper an einander fonts, fo werde jes
des GefdwindiMeit nicht plöglich, fondern durch une
endlich Kleine Abänderungen in die verwandelt die er
- nach dem Stoffe bat, fo laffen fic Daraus verfchies
dene wichtige Kolgen von der Natur der Körper bers
leiten. Es giebt keine vollfommen harte Körper und.
man bat nicht gar zu weit bis zur unendlichen Tbeils -
barkeit der Materie, welche man entweder zugeftes.
ben, oder fic mit dem SP. Boſcowich die Sache fo
sorischen mug; daß bie inne der en
.. >
@
1018 Goͤttingiſche Anzeigen
digkeit nicht durch den Stoß, fondern ehe bie Körper
nod einander berühren, durch anzichende und zuruͤck⸗
treibende Kräfte gefchehe. Wenn man bas Gefege
der Gtetigkeit fo ausdridt, daß die Redensarten
vom Unendlichen dabey vermieden werden, fo will
e8 eigentlich fo viel fagen: Zwiſchen jedem Ruffande
und einem andern befinde fic) noch ein mittlerer, fo
daß niche zweene fo nahe Zuftande gu erdenfen find,
die nicht noch Durch einen zwifchen ihnen abgefondert
würden. Diefes will man damit fagen, wenn man
lehret, die Gefchwindigkeit u verwandele fic in
u + du. dag heifft nur: jede Geſchwindigkeit u, und
eine folgende v haben eine zwifchen fich die alfo u + du
genannt wird, weil v fo nabe als man will an u
rucden fann. Hier glaubte nun Here 8. lieffe fig
fragen, ob nicht ein Bulan burch Seffimmee Grdns
gen von dem nadfffolgenden abgefondert feyn Fönnte,
fo daß fich zwifchen beyde Fein dritter fegen lieſſe?
. Die Vertheidiger des Gefeßes der Seetigkett behaup⸗
ten: wenn ed nicht angenommen werde, fo laffe fich
nicht begreifen wie der folgende Zufland aus bem vors
bergebendenentitebe. Aber begreift man diefed wenn
gefage wird, zwiſchen jedem folgenden Zuftande und
dem vorhergehenden befinde fich ein mittlerer? Führe
diefes nicht ftate ber Beantwortung auf eine Reihe
von Fragen die nie aufhire? Wer fein Gefchlechtres
ifter vom Noah berleiten wollte, und fagte: zwi⸗
chen ihm und Road fey fein Vater, und zwiſchen dem
und Noah, der Großvater, und fo zwiſchen jedem -
feinee Vorfahren und Noah noch eher, wirde der
wobl fo die Suͤndfluth erreichen? Vielleicht iff alfo
dag nicht die rechte Ars den Urfprung eines Zuſtan⸗
des anzugeben, mwas uns nöthiget diefen Urfprung
ohne Ende fort immer weiter und weiter zu fuchen.
Job. Bernoulli Iäugnete volfommen harte Körper,
weil gmeene folche gleiche Körper die einander mit
leihen Geſchwindigkeiten begegneten, plöglich ſtille
eben müflten, welche Rube fic aus der unmittelbar
vor⸗
126. Stuͤck den 20, October 1764. 3019
ewegung auf; . 8.
es fey biebey der Unterfebieb zwiſchen —5 vor⸗
fie nicht von einander ſondern mo man will, ober
man wurde mancbmapl einen ſolchen Sheil wieder
zertheilen, mandhmabl den Schnitt durch Swifchens
räune führen, in denen fich Feine wuͤrklichen Theile
befanden. Wie diefes den Interfchied zwifchen dem
geometrifchen und pbpfifchen Körper ausmadt, fo
ann es auch bey Folgen ftatt finden. Zweene nad
einander folgende Zuftande können jeder durch
eigne Beftimmungen von einander unterfehieden fepn,
obgleid der Mathematifverftandige bey feiner
allgemeinen Betrachtung fie durch niches als dard
die Gröffe unterfcheidet. Alles was wirklich ift,
ift vollfommen beftimmt. Das Unendlichkleine der
Mathematitverfiindigen, ift wie fich bie, welche Davon
am beften gefchrieben haben, ausdriden, feiner Nas
tur nach nicht zu beftimmen. Lafft fich alfo wobl bes
greifen wie ein wirklicher Zuſtand aus dem andern
durch eine unendlichfleine Veränderung , etwas bes
immtes aus etwas beilimmten burch einen Zuſatz
nicht zu beftimmen iff, werde? Go lange man
aber blos mit Erfcheinungen zu thun bat, lafft fich
bas Gefes der Stetigfeit brauchen. Denn bey Er
(cheinungen fielen wir ung viel Dinge die wir nicht
unterfcheiden, in Eins zufammengebracht, vor,
und därfen in Diefem Ganzen, das wir nur undeuts
lich erkennen, Äbſchnitte machen wie wir wollen,
weil wir ums feine She nae in ihrer Verdind
2
1012 Gittingifhe Anzeigen
bendigen Shicren geprüft bat. Die trockenen and
geiftigen Ueberſchlaͤge find die ſchlimmſten; das bloße
Waſſer und die erweichenden Breye find fhon beffer ;
doch gebt auc) bey ihrem Gebrauche ein Blatt vons
Knochen ad, nur daß es weich und bautiche wird,
alg welches niemald vermieden werden kann , wann
der Knochen feine Decken verlobren bat. In einer
giventen Abhandlung bat Herr Tenon deutlich gefeben,
aß eine Gallert aus den Löchern des durchbohrten
Knochens ſchwitzt, fich zu einer rechten Warze (bour-
zeon) verbartet, bie feldft au Knorpel und Knochen
wird; und Daß auf dieſe Weife der Verluft des Kno⸗
chend fich erſetzt. Die anwadfenden Warzen Eoms
men aus dem Knochen felbfl. Die Oberfläche diefer
Warzen gebt wie eine Haut ab, wann fie zu feucht gee
batten wird; melches nicht gefchiebt, wenn man das
Bafilicum braucht. 3) Des Heren de la Condamine
zweyter Auffag über das Einpfropfen der Kinder:
pocden. Wir n ihn, wie er befonderd abgedruckt
worden, zwar angezeigt, er iff bier aber um etwag
voliftandiger. In Indien, in China, in der Barbas
rep, am Genegaftrom, und inwendig im feften Zande
von Africa, iff das Einpfropfen feit undenklichen Zei⸗
ten in Uebung, und in Cephalonia wenigſtens ſchon
feit 1537. Zu London hat Kennedy zuerft davon ges
fhriecben. Der Herr de la Condamine gedente der
pon der Obrigkeit verbotenen Streitſchriſt des Herrn
Baron. Ein patriotifiher Eifer bewegt ibn, bemeis
fen gu wollen, bie Franzofen pfropfen doch ein, ob¢
eae bie Englander fie verachten. Er ie sage bag
m r 1755 ein Srauenzimmer sur Ungeit einges
pfropft, und Bure Be natelicbe otiueftisiung Wege
geraft worden. Bon der Cocona Timoni verfichert er,
es fey febr ungewiß, daß fie in ibrer erfen Jugend
eingepfropft worden fey, und führe deswegen einen
Brief ihres Bruders Angelo Timoni an. Des Herrn
Gantwell’s Mad. Huͤbſch if chem diefe Eoroma, 2 Deven
125, Stuͤck den 18. October 1764. 1018
tiefvater diefen Namen Eine
Sine Beer enge
lauter — ‘Gageluch
= "findet man in biefem Bakbe'z) elive
beinichte chungen — 35 ae !
Deren 2 ‚gti
ou
bt fs re er fi 4 Sau bo mar tide eaten iſt ſehr
tbmach geblieben. 4) Einige Steine, die jn Pfer⸗
den gefunden worden.
3. Die Botanik if leer aufgegangen...
4. Ehymie 1) der Graf von Lauraguais bat
ein Mittel erfunden, den Schwefel im Weingeiſt au
zulöfen. Man muß citer Seits den Weingeilt m
einer gelinden Warme, und auf der andern Seite den
mit einer ſtaͤrkern zum Ausduͤnſten bringen.
genden bo ber et ether fich zum Shei mit Dem ale.
vermiſcht, und im demfelben werlohren gebt.
2) Peer Marge von der Platina. Er bat fie mit
fpiegel gum fließen gebracht: fie wird al
Dann gekhmeibig, und laßt fic) eben fo d ve
als Bu. Sie löfer fic) in dem nebmlichen K
— Auch mit dem Dive ar yore fie fich ine
Brian et uk arena
nachdem man —5*—
ge, —— hs ava ai ——
Kalcherde,
Kit tte 3 een
3014 :. Göttingifce -Aapelger ..
Ricken eet fie vermiſcht. —
Grunderde bed U
—— mit et Gast us Sele und — — Sia. int
fa — — —
n immer
r Geometrie. — Darcy ick cine nent.
wi e nn Die Eplinien des des Camtes. au
Bezout ldfet die Aufgabe: of » whe ong
— ini rectificiren ſey, deren
von einer 088 en Gröfle ab ängt. )WBir. wollen
Hieber Ses Herrn Romieu von Montpelier eingefchid
gen Aufſatz Aber die fogenannten gemäßigten Spite
men i ee sab! a ss * a
e Aftronomie t ein ven in
Sistine Atademie die reichſte sw th be la Yande
unterſucht bie Ungleichheiten in. der Bewegum *
Mars, wovon die Duelle in dem Anzuge des
——* Dieſe Ungleichheit erſtreckt ſich in eens :
Baller big = 5 Gecunden. 2) Herr fe Gentil von
er Bewegung ber Knoten, und der Neigung der Kauf:
bahn ded —S Die letztere nimmt zu, viel
ang duͤnkt, doch in einem unbeſtimmten Verhaͤltniſſe
Der Knoten bat eine Bewegung von ungefabe aoGe-
eunden im Fabre. 3) Maraldi von den Berfiniterum:
gen des vierten kone des Jupiterd. Hr. Mare
Beitet (chon lange an dirfen Zrabanten. Dev vierte
Hat cine Neigung von) 2 Graben, 36 Minuten,
and dev Knote bewegt ſich jaͤhrlich Minuten 97 Ger
eunden porwarts. 4) del’ Isle vom» Durchaande des
Mercurs durch die Sonne „der. im Gabe 1756 *
ent utd ie be oe oa pa
int dur en Durchgang: Heiner, un
Gecunden. 5) De ta Lande von ber. Bere
rei der Knoten in den Gaufbabnen der ae
) und von der Wuͤrkung ber angiebenden Kraft ber
Irrſterne auf die Erde. 7). de la Eaille von: mind
Bd in e eines —— eridjans Stan
e
125. Sti’ den 18, October 1764, 1015
h, und 8) Pingee Mondfinfterniß des 23 ffen Fens
3 1758.
Die Mechanit 1) d' Arcy von der Thaͤtigkeit
lon) verfchiedener Körper, die nach einigen Ges
n auf einen beweglichen oder feſten Punke wirken.
Baucanfon von einem neuen Tapezerepſtuhl.
de Arcy von ben verfchiedenen Berwandlungen der
jroidifchen Körper in elliptifche, Die aus den vers
denen Stufen der anziehenden Kraft entſtehen.
Einige neue Werkzeuge.
zlos zur Befchichte ebört daB Leben des Hn. Nicole,
ältern Herrn de Jufieu, und des Herrn Bonguer.
in zwey Anfängen 655 Geiten flarf.
London.
Jamilton bat febr fauber gedrudt: A fupplement
he firft part of Medical commentaries by D. (Wil-
1) Hunter, groß Quart auf 33 Seiten. Die vors
mite Gtreitfache ift über des Herrn von Haller
tdeckung, daß die Geilen bey der ungebohrnen
uct noch im Bauche liegen, oft aber die Oeffnung
Geilenfactes ganz bereit ſteht, den Geilen auf eine
rife zu empfangen, aus welder ein Bruch entſteht.
efe in den 2 Probfchriften de herniis congenitis im
bre 1749 und 1753 vorgetragene, und 1754 in
_ Opusculis Patholog. befchriebene Wahrheit hat Hr.
te, wie Herr Hunter verfichert, aus der englifchen
serfeßung fich zugeeignet, und Herr Hunter beweis
bier mit vieler Gcharffichtigteit, dag allerdings
fer Wundar;t aus dem Herrn von Haller feine
ihrnehmung genommen babe; der hingegen feiner
its weder über Herrn Pott, nocd über Herrn Came
niemals geklagt bat, obwol auch der Teßtere auf
e Bre febreibt, als ob der Herr von Haller nicht
t ihm gefchrieben hatte. Here Hunter beweifet
ner mit Zeugen , daß auch er diefe Lehre, und die .
raus folgende Erklärung, wie in einigen Brichen
1016 Gtt. Any. 1256. Stuͤck den 78. Det. 1764,
die Darme und die Geilen bey einander ins nehalis
en Gace liegen, in fines
en, Herr Pott Ia
Ente omme bed Gtreit mit bem: alters
ren Monro vor. Hr. H. fihreibt bemfelben die
ii *— ng def jemals ee fae |
‚an er,
gegen Sica Butebäter d — ibe
| undantbar
und g
uerft in die Bele wie ein
sre ab Befte if fein Ben
ein Gerfp | pon einer ſchwan
| Rn er A en leder Gabe . bie
breichnungen bekannt gu machen, und mit derfelben
— in —— feetig apa er zu ven
mehren. iv haben die Gelegenbeit gen
davon zu feben, und Mefinbmorttefflich. —
ey.
fammenfließenben auf
—— Beh, ob wir glei
barn nce beni ton, daß ale Sean
ung eutbebr macht. ene Rite
el genen bie bößartigen iff der weis
: 7.
cher der Faͤulniß der Pockenmaterie weit fkärker als
die Veruvianifcbe Rinde widerſtehet, wenn man nur
nicht fparfam damit umgebet, fondern ibn firupele
weife eingiebt, in Clyffieren beybringt, mit Sauer⸗
teig auf die Fußfoblen legt, und mit Epdotter vers
miſcht, auf Servietten reicht, und den ganzen Leib
Darinne cinbillt. Auf folche Weife bat der Hr. H.
die Frau gebeime Rätbin von Fiſchering gerettet, des
sen efabrliche Pocken er bier genau befchreibt, wee
ver achig Unzen Kompfer verbraucht bat,
4
- x
un Yay RR 1017
Söttingifhe Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Auffiche
der Königl, Geſellſchaft der Wiffenfchaften
| 126. Stüd,
Den 20, October 1764. -
Göttingen. |
ed Herrn Prof. Raftners Vorlefung in ber Ko⸗
nigl. Goc. der Wiffenfchaften den 13. October
betraf bas Gefes der Stetigkeit, befonders
bey dee Lehre von der Bewegung. Ohne Zweifel
muß ein Körper der veranbert wird, von einem Sus
ftande zum andern durch ınittlere geben; aber dad
laffe fich fragen, ob Die Zahl diefer mittlern beſtimmt
ift, oder ob fie fo groß als man will kann angenoms
men werden. Wenn das lestere ftatt findet, wenn
man nad) jedem Zuſtande einen annehmen fann der
von ibm nur unendlich wenig unterfchieden ift, fo
findet das Gefes der Stetigkeit (lex continui ) flat.
Mimmet man diefes bey der Bewegung an, fest man
- wenn zween Körper an einander fone, fo werde jes
des Gefhwindi eit nicht plöglich, fondern durch une
endlich Heine Ubdnderungen tn die verwandelt die er
nach dem Stoffe bat, fo laffen fich daraus verfchies
dene wichtige Folgen von der Natur der Körper bers
leiten. Es giebt Feine volfommen harte Körper und.
man bat nicht gar zu weit bis zur unendlichen Theil⸗
barkeit der Materie, welche man entweder zugeſte⸗
ben, ober fic mit dem P. Bofcomwich die Gade fo
vorſtellen muß, daß bie Peeanberung ber Geſchwin⸗
7 | ige
1018 Goͤttingiſche Anzeigen
digkeit nicht durch den Stoß, fondern ebe die Körper
noch einander berühren, durch angiehende und zurück
treibende Krafte gefchehe. Wenn man bas Gefege
der Gtetigteit fo ausdridt, daß die Redensarten
vom Unendlichen dabey vermieden werden, fo mill
es eigentlich fo viel fagen:_Zwifchen jedem Auffande
und einem andern befinde fid) noch ein mittlerer, fo
dag nicht zweene fo nabe Zuftande gu erdenten find,
die nicht noch Durch einen zwifchen ihnen abgefondert
würden. Diefes will man damit fagen, wenn man
lehret, Die Gefchwindigkeit u verwandele ſich in
u + du. dad heifft nur: jede Gefchwindigfeit u, und
eine folgende v haben eine zwifchen fic die alfo u + du
genannt wird, weil v fo nabe als man will an u
rücken kann. Hier glaubte nun Here &. lieffe fich
fragen, ob nicht ein pulfan durch beftimmee Grdns
gen von dem nadftfolgenden abgefondert feyn Fönnte,
fo daß fich zwifchen beyde Fein dritter fegen lieffe?
Die Vertheidiger des Gefeges der Stetigkeit behaup⸗
ten: wenn ed nicht angenommen werde, fo laffe fich
nicht begreifen wie der folgende Zuſtand aus dem vors
bergebenden entſtehe. Aber begreift mar dieſes wenn
gefagt wird, zwiſchen jedem folgenden Zuftande und
dem vorhergehenden befinde fich ein mittlerer? Fabre
dieſes nicht flatt der Beantwortung auf eine Reihe
von Fragen die nie aufhört? Wer fein Geſchlechtre⸗
gifter vom Moab berleiten wollte, und fagee: gris
ſchen ibm und Noah fey fein Vater, und zwiſchen dem
und Noah, der Großvater, und fo zwiſchen jedem
feiner Vorfahren und Noah noch efher, würde der
wobl fo die Gindfluch erreichen? Vielleicht ift alfo
dag nicht die rechte Art den Urfprung eines Zuſtan⸗
des anzugeben, mas und nöthiger diefen Urfprung
ohne Ende fort immer weiter und weiter zu fuchen.
Sob. Bernoulli Idugnete vollfommen harte Körper,
weil gweene folche gleiche Körper die einander mit
gleichen Geſchwindigkeiten begegneten, ploglich ſtille
fteben mifften, welche Rube fich aus der unmittelbar
vor⸗
126. Seid den 20, Detober 1764. 3019
vorhergehenden Bewegung nicht begreifen lieffe.
Mac Laurin antwortet ibm, wenn gleiche Atomen
einander gegenfeitig aufhalten, fo fey nichts zwifchen
Bewegung und Rube, und Rube folge nothwendig
wenn bie Bewegung aufgehoben fey. Hr. R. glaubt,
es fey biebey der Unterfchieb gwifthen wirklich vors
bandenen Sachen, und dem Stetigen in Betrachtun
zu ziehen. Die Theile eines ftetigen Wefens fin
nur durch ihre Gröffe unterfchieden, man Fann fie
abfchneiden wo man will: Aber wirklicher Dinge ihre
Theile haben ihre beftimmte Befchaffenpeit, man kann
fie nicht. von einander fondern wo man will, ober
man würde manchmaßl einen folhen Sheil wieder
zertheilen, manchmabl den Schnitt durch Zwiſchen⸗
räume führen, in denen fic Beine wuͤrklichen Theile
befanden. Wie diefes den Unterfchied zwifchen dem
eometrifchen und phyfifchen Körper ausmadt, fo
ann ¢8 auch bey Folgen ſtatt finden. Zweene nad
einander folgende Zuftande können jeder durch
eigne Beftimmungen von einander unterfchicden fepn,
obgleich der Mathematikverftäandige bey feiner
allgemeinen Betrachtung fie durch niches als durch
die Gröffe unterfcheidee. Alles was wirklich iff,
iit vollfommen beftimmt. Das Unendlichtleine der
Mathematifverfiandigen, iff wie fich die, welche Davon
am beften gefchrieben haben, ausdricen, feiner Ras
tur nach nicht zu beftimmen. Laͤſſt fich alfo wohl bes
greifen wie ein wirklicher Zuſtand aus dem andern
durch eine unendlichHleine Veränderung, etwas bes
flimmted aus etwas beifimmten durch einen Zuſatz
der nicht zu beifimmen iff, werde? Go lange man
aber blog mit Erfcheinungen zu thun bat, lafft fic
das Geſetz der Stetigtcit brauchen. Denn bey Ers
ſcheinungen ftellen wir ung viel Dinge die wir nicht
unterfcheiden, in Kind zufammengebracht, vor,
und dürfen in dieſem Ganzen, bas wir nur unbeuts
lich erfennen, Abſchnitte machen wie wir wollen,
weil wir uns feine Theile nur in ihrer Verbindung,
2lılll a nice
1020 Goͤttingiſche Anjeigen
niche jeden einzeln vorftellen. Diefed Gefes wird af:
fo Erfcheinungen zu berechnen brauchbar fepn, ob ed
gleich in der wirklichen Welt fo wenig Statt finden
möchte, fo wenig fich von dem geometriſchen Körper
auf den phpfifchen ſchlieſſen laͤſſt.
Bloeefter.
Raikes hat in diefem Fabre in Ouart auf 280 Geis
ten mit einigen Rupfern gedrucdt: The hiftory of
Kamtfchatka and the Kurilski Islands with the Countries
adiacent publifhed in the Ruffian language, and trans-
lated by James Grieve, M. D. der biefe Ueberfegun
in Eil ausgearbeitet haben fol. Wir meinen fa
Spuren zu finden, daß er eine deutſche Urkunde vor
fic) gehabt bat; denn harveft S 63. ift offenbar von
Herbit unrecht nachgeahmt, indem das englifche
Wort die Erndte bedeutet. Es iff eigentlich ein Huss
zug vom Werke des Heren Prof. Stephan Krafches
ninnifof, mit einigen eingerädten Wahrnehmungen
des Hrn. Stellers vermehrt. Man folte aber nicht fas
gen, Daf der erifere alle Schriften des lestern in
Händen nehabt babe Wir find zuverläffig belehrt,
Daß die Stelleriſchen' Schriften überhaupt in Ziffern
verfaffet, und unbrauchbar geblieben find. Herr K.
wurde fonft im J. 1736 von dem Herrn Gmelin und
Muller nach Kamtſchatka geſchickt, wo er bis 1740
blieb. Herr Steller fam in eben dicfem fahre auch
nach Kamtfchatla, und flarb zu Ziumen auf der
Ruͤckreiſe im 4.1745. Das Werk ſcheint überhaupt
wabrbaft und glaubmurdig, aber etwas troden und
ungeziert Der erfte Theil ift blos geographiſch. Kamt⸗
ſchatka iff die befannte Halbinfel, die ungeachtet ibs
rer geringen Polbobe auch Sineegebärge, und ges
fabrlihe Wege megen der Schnee: Pau Wiefen hat,
wie Die Ulpen. Es brennen auc brey Volcane in ders
felben, davon einer febr bod, aber fo viel wir mers
fen vom Gerfaffer nicht bereifet worden iff. Ein
Apennin theilt diefe Halbinfel, wie Italien, eine
in
: > 1
126. Stuͤck den 20. Oetober 1764. 2088 2
ſcheint nur ein Weg uͤber denſelben zu ſeyn, der noch
Dazu ſehr gefaͤhrlich iſt, weil man an den Halden der
Fluffe Feine Wege, wie über bie Alpen fchon i" Hans
nibals Zeiten, gebabnt bat, fondern. über die mit
Gife bebrückten Flüffe felber reifen muß. Die kuri⸗
liftben Eylander , denen man das felavonifche ki uns
noͤthiger Weife laßt, werden hier als zuverſichtlich
angenommen, und die vier nächften bey Japan für
Das ehemals von den Holländern gefebene Gtaatens
fand gehalten, wie Matma für Matfuma. Die Far
ner handeln mit den meiften von biefen Inſeln, und
End verfchiedenemale big nach Ramtichatfa, durch
Stürme verfchlagen worden. Jeſo iff der Namen,
den die Fapaner den nadften furilifthen Inſeln ges
ben. on den gegen Kamtfchatfa uber liegenden
MNordamericanern und ihrem Lande findet man aud
einige Nachricht. Jene haben die nemlichen Sitten,
wie die Afianer ihre Nachbarn, fie haben die nemlis
chen Gebräuche und Speifen; das Land iff aber mals
Dichter und minder falt. Das zweyte Buch begreift
die allgemeine Naturgefchichte. In u
wo fein Getreid bat geratben wollen, waͤchſt doch
Manns hod Gras, und wenn man es mabet, fo
ift es ſehr bald wieder erſetzt. Der Winter it mins
der falt als zu Jakuzk: aber der Sommer feucht,
regnicht und Vormittag faft allemal etwas thauend,
(wie auf dem Harje). Unmdglic fan ein Pfund
Gals 4 Rubeln koften, e8 wird von einem Pud (40
Pfund) die Rede feyn S.67. Berfchiedene warme
Quellen bat Hr. K. gun Sheil felbit gefeben: der
Letten um diefelben iff fauer und alaunhaft, und bie
Hise faft unglaublich, bis aut 200 Fahrenh. Grade.
Einige von diefen Quellen fpringen, wie in Island,
etliche Schube in die Höhe. Man hat Eifen, Kupfer
und gediegenen Schwefel in Kamtſchatka gefunden.
An age and in Dicfem Lande der weiffe Pappels
baum, die Lerche, und die Birke, Weide und Erle.
| REL GTS 3 Die
1022 Gittingifde Anzeigen
Die Einwohner effen des Winters die Fruͤchte des
Beisdorns und die Vogelkirfche. Den Brantewein
macht man aud einem groffen Barenlau, wie Gme⸗
lin fon angezeiget bat: er iff fcharf, fauer, und
reift den Behand fehr an. Der wilde Knodlaud
ol den Schiffleuten im St. Gabriel febr beilfam ges
wefen feyn, da fie mit dem Scharbocke behaftet waz
ten. Die Kamtſchadalen find fonft gute Kenner. der
Krauter. Mit einer Unemone vergiften fie ibre Pfeile
fo gefaͤhrlich, daß auch ein Walfiich an feiner Wun⸗
de fterben muß. Gie wiffen font noch ziemlich ges
ſchickt aus Grafern Körbe zu flechten. Das Pelgwerk
iff ſehr (chon, und doch minder felten als in Sibi⸗
rien; Die Zobel waren vor nicht vollen hundert Jabs
ren fo gemein ald Eichhörner ; die Wilden gaben ache
gi für ein Meffer, und achtzehn fur eine Achfe.
ege find fie rathlider. Gie haben Ochfen und Pfer=
de, und keine Schaafe, aber die Hunde find ihr Zug⸗
vieh. Die Zobeljagd von Witim aus, ift fon vom
Hrn. Gmelin berührt. Gie ift, unferm Begriffe
nach, ein Gemablde der erften Furften. Der ges
ſchickteſte Jager iff der Unfubrer, und fodert, folang
Die Jagd Dauert, einen blinden Geborfam. Die
ſchwarzen Bieber, (es iſt aber das Fell einer Deter) —
machen ein foftbares, aber von Stellern befchriebes
nes Pelzmerf aus. Bey den Geekalbern iff eine Ir⸗
rung in biefem Werke. Die Geelömen und Geepfer-
de find bie vom Steller befihriebenen Geeldwen, und
werben bier als Walruffe befchrieben, deren Sabne
zwar nicht Fifchbeine beiffen. Die Geekage iff Stel⸗
lerd Geebar, ein groffes Geefalb. Das Manati iff
Das nemliche, dad um Guyana befannt iff. Man
findet bier auch etwas von den Sifgen und Vogels.
Es gibt auf Kamſchatka weder Froͤſche nod Schlangen.
Der dritte Theil befchreibt die Einwohner, bie von drey
Völkern beftehen. Die Koreer (Koreki ) wohnen gegen
Morden; die Kamtſchadalen gegen Often, und gie
126, Stuͤck den 20, October 1764. 1023
Kurilen ‘auf den fübtichen — und auf der Süd»
fpige von Kamtſchatka. iff doch eine Achnlichkeis
zwifchen der Ramtfchabalen Sprache und der Muns
galifhen, und dad viele ong, ing und ang vers
rath diefe Verwandſchaft. Bor der Ruffen Ankunfe
berrfchte hier der Stand der Natur; alle Menfthers
waren gleich, und auch der Namen einer Obrigkei¢
war unbefannt. “fee feet ihnen die ruſſiſche Regies
rung in jedem Dorfe einen Richter, und bat Gadus
len angelegt, wodurch diefe Nationen ohne Zwang
zum cbrit lichen Glauben gebracht werden. Ihre
Haufer find wie in Island in die Erde gebauet, mit
faft flachen Dachern, wegen der Gewalt der Winde.
Dabey haben fie Vorrathhaufer, wie die Lappen, auf
boben Pfeilern. Gie zänden das Feuer noch immer
mit geriebenem Holze an. Mit dem Eifen wiſſen fle
gut umzugehen, und einer gebrochenen Nadel neue
ugen zu machen. Alle ihre Kleider find von Zellen,
und fie liegen obne Feuer unter ihrem bloffen unmils
den Himmel. Ihre Speife beſteht meiftentheils in
Fiſchen, die fle in Gruben faulen laffen. Im Kries
ge brauchen fie vergiftete Pfeile; denn die Kuflen bas
en ihnen ganz weislich Das Feuergewehr verboten,
Sie beraufchen fic mit dem Fliegenſchwamme, defs
fen betaubende Eigenfchaft fo gar in den Harn übers
ebt. Sie haben auch ibre Ehre, und wie man
onft in Deutfdland den Gaft berauſchte, fo tödten
fie die ihrigen mit Hige und vielem Effen. Die Braue
te muß man mit Schlagen verdienen, indem det
Brautigam die Braut auszukleiden trachtet, alle
Beiber im Dorfe aber diefelbe vertheidigen. Gie
nebmen swey oder drey Weiber. Die Aiffen find ſehr
gefährlich: die Krankheiten heilet man meiftentheil®
mit Kräutern, wie bie Gelbfucht mit ber Gris: die
Cimvohner kennen fo gar die Klyſtiere. Inter den
Koreern ( Korcki ) find die einen wandernde Rennehiers
hirten, und reich: Diefe find ſehr eiferfüchtig. wn
1024 Goͤtt. Anz. 126. Stürf den 20. Het. 1764,
egen bieten die feßbaften Koreer, und ihre Nacbars
ie Tſchuktſchen, thre Töchter den Fremden (wie Bis
theus dem Aegeus) an, und nebmen es febr übel,
wenn man fie verſchmaͤbet. Die Rennthierhirten
effen nichts vom Gewadsreiche. Die Rurilen find
ſchon etwas minder ungeftale, nnd haben mehr Eitten.
Das vierre Buch enthalt die Eroberung von Kamt⸗
ſchatka durch die Ruffen. Ein Koſak, Nahmens At⸗
Laffof bezwang das Land vom FJ. 1698 an, war aber
elbft ein Rauber, und wurde von feinen Leuten im
. 1711 ermordet. Die ubeln Begegnungen der Roz
Fen erweckten etliche Aufruhren bey den Einwoh⸗
nern, die aber im I. 1740 geftillt, und alles in Ord⸗
nung und Geborfam war. Die Krone felbft hale die
Wilden gelinde, gind fobert nur ein Thier von eben
der Art, wonach ein jeder eigentiich jaget: aber der
Rofak iit aud) in Deutfchland Gefannt, und peeffet
Den Unterthan bey feinem geringen Golde, wird auch
durd) das koſtbare Pelgwerk nod) ziemlich reich. Ei⸗
ne Hand voll Kofaten, und fine Schanzen, halten
das ganze groſſe Land im Zaume. Auch iſt die Hand⸗
lung ſehr eintraͤglich, und man gewinnt leicht 400
pro Cent, doch find die Wege unbequem. Hr. K.be⸗
fcbreibe denjenigen, den er von Jakuzk bis Ochotsk
genommen bat, und den er für den leidlichiten balt.
Mau reifet bey verfchiedenen Bletfchern vorbey ; denn
nichts anders iff das wachjende Cis, deffen K. ge:
Dente. Wir haben dabey an die erbarmlichen Klagen
des Abt de la Chape gedacht, dic er über den Poſtweg
von Petersburg nach Tobolſt fo laut wicderhoft, ta
er doch niemals aug dem bewohnten Lande, noch aus
ben Bequemlichkeiten des Lebens gefommen Ill. Hr.
Krafcheninnifof durchreifet abfcheuliche Wilken und
Eisgebürge, wo man zu hundert Meilen keinen Mens
ſchen antrift, und trdat diefe Unbequemlichkeiten mit
der gröffen Kaltfinniafeit. Eben diefe Bedult made
die ruffifche Macht fo gefaͤhrlich fobald die Kriegss .
zucht dazu koͤmmt.
-
en az RR 1025
Söttingifche Anzeigen
gelehrten Caden
unter der Auffiche
der Königl, Geſellſchaft der Wiffenfchaften
127. Stüd.
Den 22. October 1764.
Ööttingen.
(Son den Adctis Litterariis des Herrn Prof. Blo
SS entbalt bag dritte Stüd folgende Artikel:
eX 1. Schilderungen berühmter Gegenden
des Alterthums und neuerer Zeiten. 2. Io. Nic.
Fuucii de lectione auGtorum claflicorum Pars altera,
Der Here Prof. iff nicht mit dem Spſtem des Verf.
zufrieden, tnd es fcheint ihm viel zu unbeftimme,
ald daß es gebilliget werden könne. 3. Thefaurus
Differtationum ,'"——= editore Io. Chriftoph. Martini.
G8 werden bem Herausgeber einiger Gelehrten Eleine
Schriften angezeigt , an deren Erhaltung etwas ges
legen iff. Bugleich wird von den Antiquarie
ſchen Difputationen, wie fie gemeiniglich auf dem
Deutfchen Academien erfcheinen, gehandelt. 4. He=
rodotus ex edit, Petri Weffelingii. Auſſer der Befchreis
bung der lächerlichen Hochachtung des Jacob Gros
novs gegen die Florentinifhe Handfchrift, ſchlaͤgt
der Hr. Verf. eine Muthmaffung über eine Stelle des
Herodot vor. 5. Infcriptiones Romanz infimi xvi
— cura Petri Aloyfii Galletti. Diefe Sammlung
ift in Anfebung der Gefchichte nüßlich: der Unters
(died diefer Auffchriften von denen alten iff noch merk⸗
Nmmmmm lis
1026 Goͤttingiſche Anzeigen
licher. 6. Expofitio Cantici Canticorum, au&tore Pe
regr. Nicolao Celotti. Der Hr. Verf. entdecket feinen
Wunſch, welche Eigenfchaften der Gelehrte haben
müffe, von welchem er fih bad bobe Lied erklären
faffen wolle. 7. Italorum et Germanorum epiftolz ad
Petrum ViGorium, 8. Commentarius Criticus de Scri-
ptis et Scriptoribus hiftoricis auG. P. Henrico
Schütz, Soc. Jef. €8 wird in diefer Schrift von den
gröften Gelehrten auf die gröbfte und muthwilligſte
Art geurtheilt. Das Urcheil, welches Hr. P. Schug
über fie gemeiniglich ausſpricht, iff nicht geringer,
als daß er ihre Schriften zum Feuer verbammt.
2 P. Virgilius Maro edit. Ant, Ambrogius,
iefe Ausgabe unterfcheidet fih von den Ausgaben
des Mineld und Junkers durch niches, als Durch die
Italieniſche Ueberfegung, und die, Doch oft übel ans
gewendete, aufferliche Pract. 10. Entdeckte Mabr-
beit, von dem fogenaunsen Sachfifiben Leburechte, als
einer Sammlung gemeiner Teutfchen Lebnsgewohnbeisen,
Diefer Uuffag iſt von einem ungenannten Gelehreer
eingefict worden. Auſſer andern Anmerkungen
fagt er, daß er flatt: Indem er lernen will und anwei-
Sen die Sachfen, die da Lehurecht begebren: in zmey
Handfchriften gefunden babe: Indem ber lernen wil dy
Sachen, dy uff Lebenrecht geben. 11. Jobann Wins
Felmanns Gefchichte der Kunf— des Alterthums.
Hierauf folget eine Anzeige drey Fleinerer Schriften.
1, A, C, C elli de re medica libros emendat Car. Chrift.
Kraufe. 2. Matrimonium fine propofito liberos pre-
creandi legitimum: difp. prafide Car. Ferd. Hommelio.
3. de teftamento in procin@u fadto auf. Aug. Frid.
Schott. Den Beſchluß macht: de Chriffoph. Augufto
Heamanno - brevis narratio,
Daris.
Nod im J. 1763 ift des Herrn de fa Lande art du
chamoifeur herausgekommen; da bie Gemfche ferne
i
es
127, Stüd den 2.2, October 1764. ew
Shenae te,
fe Man ria den, daß
Sal beffer iff, das de * Bee
gu ziehen. Fur ‚bie reese
— lends oder Bü eifelen zubereitet, und
unft aus Holland nach Frankreich gezogen. ts
leihen Fe de werden an Sen Deter — —
ubereitet, (wohin Genf S. 34 nicht gerechnet wer⸗
er follte). Die canadifcber und norblichen
werden mebrentbeils in Holland er act,
hoffet Hr. la & man Finne dieſen Gewinft mit bite
Mation theilen. Die auf die elle | im Tarif vom
Jahre hl 33 gelegten Sölle find „biefer Manufactur’
Geiten in Folio, mis
Oe ect Daven ¢ Chen im Idee 1710 geftos
att du tuilier & du briqueteur durch die Herren
du Hamel, Fournop und Balon, ( viefe zwey ‘find’
—— ), iff auch 1763 herausgekommen, und
traͤchtlich. Nichts iſt —— als einen Muse
Ne von dergleichen mechanifihen Handgriffen au mas
oe. Bon einer Thonerde eig gentile) u wiſſen, 0b
fe jum 8 —— tauglich fey, laßt man davon
einige egel wirk OF. bat. Fiche e8 ale
eine —— —* the Gekhwindigteit an, daf
Mummmmm 2 ein
1028 Goͤttingiſche Anzeigen
ein einziger Arbeiter, (und derfelben mehrere) zwey
gemwürfelte Klafter Leim in einem Tage arbeitet, ein
andrer aber fünf taufend Backſteine in den Ofen
ſchiebt, und 13 618 1400mal fic in 75 Minuten auf:
richtet und buͤcket. Man braucht ungefehr 31 Cubic⸗
ſchuhe Gand zu einem cubifchen Klafter Leim. Als
lerdings werden die Backiteine burchs Brennen leich-
ter: fünf Pfund und 14 Unzen verlieren 26 Unger.
8 iff der Academie in ihrer Gefchichte entfallen zu
fagen, bie Backfteine werden im Brennen fchmerer.
Man findet hier auch die Ure und Weife, mit Steins
foblen Ziegel gu brennen. Aber e8 fehle noch allen
heutigen Ziegelbrennern die Kunſt fo groffe, fo hochs
rothe, und fo bell Elingende Backfleine zu verfertigen,
al8 wir von den Römifchen Legionen haben. 67
Geiten ftarf, und bat 9 Kupferplatten.
Art du Tonnelier vom Hrn Fougerour de Vondaro
iff fo vollfommen mechaniſch, dag wir diefe Kun
dem Lefer zu kennen überlaffen müffen. Sie ift ſonſt
noch im J. 1763 berausgefommen, auf 68 Seiten
mit 6 Platten. Die zum Fafbinden dienlihen Weis
den find nicht genugfam auseinander gefegt.
Gor der Hiftoire naturelle generale & particuliere
avec la defcription du Cabinet du roi ift der zehnte
und eilfte Band herausgefommen. ener iff noch
im Jahr 1763 abgebrudt, und bat 368 Geiten in
groß Quart mit 57 Platten. Er enthält einige fele
tene Thiere, die mebrentheils in Weingeiſt aufbebal-
ten zu des Verfaflerd Handen gefommen find. Durch
und durch vermeidet der Hr. v. Buffon die Geſchlechts⸗
namen, und die gelebrten Benennungen, und bebdle
die barbarifchen Nahmen, davon jeder zu einer eige⸗
nen Gattung gehört, mie Ondatra, Desman (iſt der
ſchwediſche Nabme Bifam), Polatouche, Pangolin,
Phatagin , Cachicama, Cirquingon, Marmofe, Cayo-
pollin. Die erften Thiere find drey Biefamratten,
ie
127. Stic den 22. October 1764, 1029
Die alle unterfhieden werben, und wovon man swey
> befchreibe, die canadifche und die fibirifche (deren
Gmelinifche Befcreibung der Hr. v. B. nicht gelefen
Bat). Das wilde Schwein mit der Ricendrafe,
Pecari oder Tayacu, paart fich mit unfern Schweinen
nicht. Es bat eigentlich nur einen Magen, der an
zwey Orten gufammen gejegen ft. Drep Kleders
maufe aus Indien folgen hiernächlt. Smey werden
befchrieben, und die dritte unter dem Rahmen Vam-
ire angezeigt. Der Hr.v. 3. glaubt, fie können in
er That einen Menfchen mit Blutfaugen eddten, und
haben dazu fcharfe Stacheln auf der Zunge. Das
fliegende oder eigentlich fpringende Eichhorn koͤmmt
biernächfl, und bernach das graue, deffen Pelz fo
bekannt iff, auch ein paar -geftreifte Eichbörner.
Zwey einander ziemlich unähnliche Ameifenfreffer fols
gen hierauf, wobey, wie an mebrern Drten, dee
Derfaffer ven Geba fehr gering fhagt, und den Hees.
von Linné miberlegt. Der Eleinere Hat zwey, wi
mol febr tleine, blinde Darme, welches oe var t
Die naͤchſten Thiere find zwey mit indianifchen Nabe
men bezeichnete fogenannte Danis, davon man einen
in Bretagne lebend gehabt hat. Die Schuppen find
fo bare und ſcharf, daß auch die Löwen fich davor
fürchten muffen. Vom Armadill hat der Hr. v. B.
neun verfchiebene Gattungen, die er alle für bfo
americanifch anfiebt. Den „Phllanber will er auch,
wegen einiger Urfachen, blos americanifch machen:
er mishandelt deswegen den Geba, und den Balers
tyn, davon der legtere zwar fein Naturfundiger iff,
aber doch mag gewußt haben, ob er ein fo Tenntlis
hes Befchöpfe gefeben babe. Aber wiemiderlegt Hr.
v. B. den Mahler de Bruya, der den Philander in
Oftindien nicht nur gefehen, fondern abgemabhle hat?
Es ift ihm aber gar zu viel an dem Unterfchiede beys
ber Welten gelegen. Das Thier Marmofe, wors
fiber Herr Daubenton ben von Linne’ widerlegt, iff
Mmm mma 3 nue
1039 Goͤttingiſche Anzeigen
nur in Brantewein aufbebalten, und fcheint ang ber
Beihmung doch einen halben Beutel zu baben.
m eilften Bande findet man einige feltene Shiere
aus der grasfreffenden Art, iff aber dennoch now
nicht am Ende der viesfüffigen Shiere. Der Ele
phant (nicht Helphant, wie Buffon fagt, daß er auf
Deutfch beiffe), ik gwar von biefen bepden Acade-
miften weber gefeben, noch zergliedert worben: fie
nehmen den Bau aus den alten Mémoires de I’ Acade-
mie, (ohne den Moulins, Blair, Duvernei, Bil:
finger und Gmelin zu fennen). Der Elephant, fagt
der beredfame Herr von Buffon, iff das erſte Thier;
e3 vereinigt bie Empfindlichfeit mit ber Beugfamkeit,
Eennt fo gar die Schambaftigfeit, und opfert ibe die
ſtaͤrkſten Triebe ber Wolluft auf, (wobep einige uns
wabriceinliche Erzählungen vorfommen, wie dag
Defeftigen einer Tonne auf einem Schiffe, mit hers
ebrachten Gteinen die man einem Elephanten zus .
chreibt). Die Vorzüge diefes Thieres hat ed haupt⸗
feahlich dem Ruffel zu danken, in welchem es die
uffern Dinge zugleich mit grey Sinnen, dem Ges
fühl und Geruche empfindet: denn fein Gehirn iff
Hein. Allerdings muß das Weibchen zum Paaren
fich auf den Rüden legen. Die Anzahl der Nagel
iff ungewiß, drey, vier und fünf. Daß der Ele
phant gewiſſe weitlaufige, und einem Kinde unbes
sreifliche Reden verftebe S. 77. 83. und die abgezos
genen. Begriffe vom Lod, Ehemann, Kind u. |. w.
fich deutlich vorfielle, iff uns noch ſchwer zu glows
ben. Der Monmut iff ein wahrer Elephant. Allers
dings werden die Elephantentnocen mit dem Alter
bes Shieres dem Gerbaltniffe nach dicker, wie fait
in allen vierfüffigen Shicren. Man bat auch zu Pas
ris cinen Eleyhantenzahn, in melchem eine Kugel
verwachfen iff, und moraug eg fich deutlich ergiebt,
daß ber neue Knochen aus einem Gafte, und niche
aus einer Beinhaut wieder erganztwird. Das 336
orn
127. Stuͤck den 22. October 1764, 1097 '
Horn haben unfere Beefafer aber nur aͤuſſerlich ges
feben, und geben eine Zeichnung, in welder dad
Horn viel länger und fchärfer ift, als wir es in eis
nem lebendigen Rhinoceros gefeben haben. Wir ges
ben dem Berfaffer gerne Beyfall, daß dieſes Thier,
da es blo8 Gras friße, fcwerlid) mit dem Elephant
in Streit gerathen werde. Das Kameel hat beym
Herrn v. Buffon zwey Buckel, und der Dromedariuß
nur einen. Bepde diefe Buckel pale er für zufalig,
und für eine Folge der aufgelegten zaften, davon ſich
DiefeS harte Fett auch in die wilden Kameele fortges
pflanzt bat. (Ein unmabrfcheinlicher Einfall.
Weder das Pferd, noch der Efel, beydes Laffehicre,
baben Buckel, und der wilde Ochs haben dergleichen
wie das Kameel, ohne ein Laflehier zu ſeyn. Es if
bem Berfaffer blos hierbey, und bey den verbarteten
Schwielen unter den Knien darum zu chun, daß man
Feine Ubficht bey dem Baue der Thiere finden möge).
Man bat in China allerdings Kameele; die Magen
find umftändlich befhrieben. Es find die vier nehm?
lichen, die man bey den wiederFauenden Thieren fins
det. Nur hat der erffe einen angehangenen Cad,
worinn in eigenen Zellen ſich das Wafler fammlet,
und den Herr Daubenton für den fünften Magen
rechnet, der Herr v. Buffon aber dem vielen getruns
fenen Waffer zufchreibt, und als zufällig anfiebt.
Ueber die wilden Dchfen iff Hr. v. Buffon weitlaufig.
Er unterfcheider fie erftlich in Dchfen mit Buceln,
und ohne Buckel; bernach bringt er fie doch wieder
alle in ein Befchlecht zufammen, weil fie mit einans
der zeugen, welches Geſetz doch nicht genugfam iff,
zwey Arten zu einer zu machen. ‘Der Auerochfe iff,
wie Hr. v. 3. meint, das urfprüngliche, und von
der Natur bervorgebrachte Shier, ob er wohl, wie
es ſcheint, Keinen gefeben bat. Der Wifent, oder
bucklichte Ochſe, iff eine Varietat. Der Rife! ber
cia
”
f} D
r,
1032 Gt. Any. 127. Stich den aa. Oct. 1764.
tigen iff, nach dem Hrn. v. Buffon, ein anders
pice a Babel be Bien Ei patie Belle ol
efchlechte. Faſt auf eine abn eife
oe Berfaffer alle Schaafe fu Varietaten , ud
Das urfprüngliche Thier — er im Mafimon
finden, den er Mouflon nennt; los weil einer von
den Alten fast, diefed Thier vermifthe ch mit den
Schaafen, welches fo viele Alten a ae 1 Bucfe
und nd ber Hindin fe a fogen, en, ome daß Hr v.B
wolle es Mufimon ein *
——ſ und bee Siege viel äbnlichered Shier
islaͤndiſche, und der von den un eigen siemlich
unterfbiebene indianifche Widder D bier a
eichnet. Darauf folge der Heine gefleckte Hirſch
—ãA8 5 unbe «Sage Bei Belch
e e Seba, und cine eich
bes Sapir, eines füdamerkcanifchen SM er
ne tore wee alt ,
Herr von Buffous sicher ie bier eine ore
— en, daß in Suͤdamerica, als der neuern
Welt, alle Thiere kleiner, ungeſtalter, und wie nicht
reif (con, ein Gag, wozu wir diefe um i
— nicht ‚genug fernen, Sf 450 Geiten fart, mit
43
London.
26. Gere. flarb in feinem Haufe im Tower
b Harris Cfqu. Königl. Prosiermeifter
aa icben ine, ein gefih ter —228
Hänger 23, Sept. ftarb Herr Robert Dobfiey, Vers
faffer von Sat Kart moralifchen , als
Cleone, the Toyfhop, the King and the Miller of Mans-
Seld u. a. m. Er hatte zuletzt einen enfebnlichen
Buchladen in Pall Mall gehabt, und als er ſich das
Durch) einiges Vermögen erworben, den Handel vor
. einiger Seit feinem Bruder —8
OTD BE ORO 1033
Goͤttingiſche Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Auffiche i
ber Konigl. Geſellſchaft der Wifenfchaften'
128. Stüd.
Den 25. October 1764.
| Wien. J
e iudicio camerali hodierno, elusque conditioue,
iudice, praefidibus, cancellaria, obſeruationes va-
riae ex legihus et tabulis publicis curante Heurico
Cbriſtiano Rarone de SENCKENBERG, confiliario cae-
farco in confilio imperii aulico; cum aliquibue figur
aencis. Vindobonae typis Joannis Thomae de Tratt-
nern cacf, reg. aulac typogr, et bibliop, 1764. (208
HOctav - Seiten, movon 50. die Abhandlung felbft, die
ubrigen bie Beylagen enthalten). Diefe gelebrte
Schrift ift in Geftalt eines Gendfchreibens eingefleis
det, worinn der Herr Baron von Genkenberg dem
bisherigen Reidshofrathe, Herrn Burggrafen Chris
ftian von Kirchberg, als kürzlich ernanntem kapſerli⸗
cen geheimen Rathe und evangelifcen Prafidenten
bed Fapferlichen und Reichſs-Cammergerichts, bey
. feinem bevorftebenden Abzuge von Wien nach Weg
far, zum Antritt diefer Ehrenftele Gluck wuͤnſcht,
und zugleich die erhabenen Verdienſte deffelben mit
lebbaften Karben fchildert. Bey diefer Gelegenheit
macht fich der Herr Baron von S. von neuem ein
wahres Verdienſt um das Staatsrecht der mittlern
Nnunnn | Bris
1034 Cöttimgifche Ameigen
eiten, da er Aber das, was von dem ehemaligen
eelichen — »J von ihm ſelbſten
—ãe———
r t taat ive De theils in
8 Hae das Staatsrecht der mittlern Zeiten gleich-
falls leiten Deren Beichepofeanhe bon Blunt
gefchägtem Werke de iudicio curiae imperialis Germa-
Bus bereits gefi — be bast —— t viele basa newe
Sridusermngen: leh
Serpe tniß in —ãE Gis gu ar
gebacht of; ericht init dem .gu eben der = Bei be bes
seite unden vorkommenden E
Seien en Um dent
—
hole, Trithemio und Galfer wa wird; eit
x Gini Zweffel entſteht aus erlichen Urkunden
Sigismunds dom Jahre 1415. und ı wobes
Wort iudicium curiae vel —
gebraucht zu ſeyn ſcheint, befonders wenn man daw
n Vergleichung ſtellt, was Tob; ————— de
inrisd, mp. Germ, ( Frf, 1616.4 47.683 onerwebs
net. Doch finder fich fonften bi 1441. * da Dan
tingfte Spube, daß auffer dem Hofgerichte
unterfchiedenes Cammergericht ——
ſcheinlicher Weiſe iſt alſo zuerſt der K. Frierich aie
durch die befannte Verordnung von z ee
worden, cin vom Hofgericpte unter fistcbenes
mergericht halten zu laſſen, woven aunmehro durch
eine dem Herrn V. — in die erg sale
fene ee "rag Die De öl a d,
rich im Sept. 1442. bier
—ã— wird, indem ant bieftr bee lune ar
128. Stuͤck hen 25. October e764. 1034
ih iſt, DAG der Biſchof Peter von Augsburg bereits
im 3. 1441. zu Sranffurt am Mayn das Eapferliche
Cammergericht befeffen, wobey zugleich als das erſte in
feiner Art bemerkee wird, daß hier Oynaften, Sreye
und Reichsdienftlente, fodann Licentiaten des eche⸗
neben einander als Beyſitzer des Gerichts erſcheinen.
Von dieſer Zeit an werden ferner von 1442. und den
folgenden Jahren lauter triftige Urkunden beyge⸗
bracht, aus denen der Beweis vom damaligen Cam⸗
mergerichte als einem vom Hofgerichte unterſchiede⸗
nen Berichte erbellet, bis endlich ſeit 1459. Fein bes
fonders Hofgericht mehr vorkoͤmmt. Aus eben dies
fen Urkunden ergeben fich aber uberdies viele andere
ungemein wichtige Anmerkungen, als daß {chon das
mals auch die Ausfertigungen des Cammergerichts
unter des Kayfers Namen gefcheben ; daß Appellas
tionen vom Cammergericht an den Kayfer ergangen,
und von dicfem, wie die Worte der Urkunde fub P,
von 1442. lauten, "mit famt unfern Fuͤrſten, Ras
„then, uud der Rechten gelehrten und andern Weis
„fen“ erörtert worden; daß das Cammergeridt Sa⸗
chen, worinn e8 auf Auslegung fayferlider Priviles
gien angefommen, an den Kapſer ſelbſt verwiefen,
wovon die Urkunde fub O. von 1446. guglei
merfwürdige Bepfpiel enthält, daß der Kapſer wies
derum "mit Rathe feiner Edlen Gelehrten und Ges
„treuen die Sache aufgefchoben, bis daß wir (fa
„ee ) hinauf in die obern Lande des Neichs zum nas
„ten fommen werben, da wir unfer und des Reichs
„Churfürften, Fürften und Grafen, Herren und
» Edeln mehr bey uns haben mögen Us daß von ei:
nem fayferlichen Ausfpruche be age einer Urkunde
von 1450. fub X, “ wieder an feine Tönigliche Gnade,
nal& die nicht vollfommentlich der Gerechtigkeit ( dies
„fer Sache) unterwiefen fey, und an die Churfurs
nften eine Appellation unternommen worden x.
Doch der Raum fehlt und alles Anmerkungswuͤrdige
Nnnunnn 2 weis
1036 Goͤttingiſche Anzeigen
weiter anzuführen. Vorzüglich aber wird ein jeder
Kenner die aus dem Graflich Hardeagifcben Archive
bervorgebrachte ungemein ausführlihe kapſerliche
Urkunde von 1459. ©. 139 ra mit dem größten
in bie
Vergnuͤgen lefen. Denn er Urkunde wird der
ange Verlauf eines von 1451. bis 1459. zwiſchen
en Grafen von Schaumburg und dem gefurfteters
Grafen von Goͤrz am Fayferlichen Cammergerichte
verhandelten Rechtsſtreits uber eine alte Schuld von
24. taufend Gulden umflandlich erzehlet, wobey uns
ter andern fo gar diplomatifch scritifche Erörteruns
gen über die Richtigkeit der vorgebrachten Urkunde
vorkommen. Uebrigens werden in diefer gelebrten
Schrift noch verfchiedene lefenswirdige Anmerkun⸗
gen von dem heutigen Fayferlichen und Reichs » Came
mergerichte, infonderheit von deffen alten Drbnuns
en, von der Cangley, und von der Prafidentens
Stelte beygebrache; und in vier Kupferflichen liefert
der Herr Baron von ©. hier vier merkwürdige Abs
Drude von Giegeln,. als 1) von Albrecht von Roffes
mad, dem allererfien noch befannten Tapferlichen
Hofrichter von 1235; 2) vom Cammergerichte unter
RK Mar. dem I. 1499; 3) vom kapſerlichen Hofrichs
ter 1442. nebſt dazu gehörigem Contrafigille; 4) vom
Cammergeridte unter K. Carl dem V. von 1528.
Alle Liebhaber der Teutſchen Gefchichte und Rechte
werden mit uns winfthen, daß der berühmte Herr
B. noch ferner Muffe finden möge, die gelehrte Wels
mit dergleichen Bepsrägen zu bereichern.
Chriftoph Molinari, Hof-Medicus, und ein
Sohn des Verfaffers der Schrift vom Gchlage, bat
bey Kricten in diefem Jahre ein Buch de miliarium
exanthematum indole et tractatione, groß Octav_ auf
171 Geiten drucken laffen. Auch diete Arbeit iff eie
gentlich dem Herrn de Haen entgegen gefeet, obwohl
Herr Molinari nirgend, auch mit einem Worte vet
e
128. Ghd den 25. Oetober 1764. 1037
en erwähnt. Der Friefel, fage er, entſteht auch
m @ebrauche kuͤhlender Mittel: er iſt zumeilen
Begleiter der Cris, und muß alsdenn in acht ges
tmen werden, daß er nicht zuruckfchlage: er iff
remale ſelbſt cricifch. Bey den Wöchnerinnen ents
ter zu Zeiten, wenn fie nach der Entbindung ents
it liegen, und die Luft einen Zugang zur Barmuts
ndet. Er iff zuweilen am 20. und zoten Tage
if gewefen: denn man fan dasjenige wohl cris
y nennen, womit der Kranke fic offenbar. beffert,
Valle Zufälle zugleich abnehmen. Andremable iff
ohne Milderung ausgebrochen, und die Materie
aufig , Daß fie auch innerlich die Eingeweide ans '
ft. Den Kindbetterinnen, zumal wenn die Reis
ungen zuruͤckſteben, läßt Herr M. zur Ader.
bale den Mohnfaft fur unentbehrlich. Er bringe
fchiebene Krankengeſchichte an, in melden dag
it ſpeckicht gewefen iff. Gar dfters iff es aud nds
} abguführen, aber mit fiblenden Mitteln: fie
ten den Ausfchlag nicht zurück, und befördern ihn
mehr. Die fauerlichen Mittel find dienlich: und
Abfuͤhren nicht minder Heilfam, als in den
immften Poden, wo e8 Herr M. nach einigen
ankengeſchichten, felgen verabfaumt. Die Blafens
ifter verwirft Here M. wenn ein beftiges Fieber,
gudungen vorhanden find, der Krante magerer
+, und ohne Schlaf gewefen, auch dev Leib ers
Spfet ift.
Leipzig.
Inter bie wirklich wohlgeſchriebenen, und An⸗
eb mit Nutzen verbindenden Buͤchern, gehoͤren
, in Hilſchers Verlag herauskommenden Abbil⸗
igen und Lebensbeſchreibungen berühmter
lehrten, davon wir die erſte Sammlung, nebſt
Bupfern, in Händen haven. (120 Detap-Geiten.)
Rann 3 Der
1038 .: -Gdttingifche Anzeige..." >:
r ungenannte Herr Veriafer meldet in ber Bors
* die Gelegenbeit ju Diefer Arbeit fey pence
bag man ibm eine Anzahl Rupferftide von beruͤhm⸗
ten Gelehrten vorgelegt , und babey Ent babe,
fie mit kurtzen Nachrichten zu beglei Wer das
getban bat, der muß gewiß einen guten Geſchmack
babt haben. Die Kupfer felbft geben der Gamma
fina etwas intereßirendes, Dadurch: man zum Pefen
——— Es ſind in dieſer erſten Sammlung
a
oder außeror pater zu
wird ihr Geficht auch nicht in dag gang
fallen. Zu Ausarbeitung dee Leben —
haͤtte man auch ſchwerlich einen beßern wahlen Fins
nen, als den uns gant unbefannten Beleheten; ‘der
fie verfertiget bat. Nichts vow ber Weitkdaligteit;
Trocenheit, Piinctlidfeit im kleinen, gebantifch
witzigen/ ſo Dem Geſchichtſchreiber ber Gelehrten
jeder ei — fen Das abehige,.und was -
= ook Bild
¢ a.
'
128. Gri? den 25.Detober 1764» 1039
Bild des Gelehrten erblickt bat, wird mit einer am
enehmen Leichtigkeit, ohne allen 3wang und muͤh⸗
ame Begierde zu gefallen, in einer Kürge, und doch
fo vollfiandig vorgetragen, daß man glauben muß
viel gelefen zu haben. Wenigſtens fo dunte ung
mifte es einem fcheinen, der nicht Die gange Geſchich⸗
te des Mannes vorhin fchon gewußt bat, d.i. jedem
der in der Gelehrten Befchichte zu lernen braucht.
GSelbſt Frauenzimmer würden dis Buch mit Vergnits
gen lefen können. Neue Entdeckungen ſtehen nicht
arin, die verfpricht auch der Verfaßer nicht, dev
am Ende jeder Lebensbefchreibung fein Duellen ans
jeiget. Die dismabl befchricbenen Gelehrten find:
1) Hieron. Gavanorola. 2) Theophr. Paracelfus,
3) ab. Ed. . 4) Joh. Breng. 5) Flacius.
6) David Joris. 7) Georg Firf— von Anhalt.
8) Thomas Campanella. 9) Joh. Cofinus. 10)
Corn. Janſenius. 18) Ludov. Bourdeloue. 12) Fac,
Benign. Boßuet. Ä
Dern.
Der swepte Theil des Jahrganges 1764. ber Mé-
moires & obfervations recueillies par la fociété econo-
mique de Berne, iff abgedrudt. 1) Der Graf von
Mniszort rath den Bau der fegenannten Kartoffeln
an: mehr für fein Land, als für Helvetien, wo fie
in überfchwenglicher Menge gebauet werden. Er
iebt verfchiedene Erfindungen an, diefe Wurzeln
eel zu machen, und berechnet den Gemini,
2) Ueber den Roſt und den Brand, vom Hrn. R.E,
Sfchatner Calteren Bruder des ruͤhmlich befannten
Heren Bernbards). Der Roft befteht in Flecters
am Stengel, die lauter Fleine Rigen find, und fic
am meiften zeigen, wenn die Aehre felb fich i jeis
gen anfängt. Man halt den Roſt für die Waͤrkun
eines heftigen Sonnenblickes auf ein vom Rebel me
*
. s / j
Ä * Get. Any 128. Stuͤck den 25. Het, 1764
e ganze „han: wird frank Davon, und
BE ee en mo
er eher für Fo
* oot cold. © Die deutfchen Helpetier uen
Coen ed Kor n obne Schonen danieber. Ss.
rath an fedh zu füen, und gutes Getreid, auch eber
altes dazu — Auch wider ben Brand iff
der alte men dienlich, und ber rorbe Dinkel iff
ihm minder unterworfen. 3) Bow der Zubereitung
des Gaamentorneé wider den Brand, bauptfächlich
K Man bat mit demfelden Berfu 2
fel (er grat ben ber gor — any bee bat fi
enforn in Miſt jau⸗
aoe jena ee mit Raich zu mijchen.
ide riya — deu siden ros
Seamer, von fie ce Kohle! be
unbelansten —— ogee
8) DVerfchiebene Wettergefchichte. 9) Mathe r
den iets den a febr fel mir
en beilet, und wider den blutigen
fore Diefen letztern dem wenn
Vieh im — die Spigen abweiber, und
raͤth Dagegen das Tafchenktaut an. .
u GET CR O41
Goͤttingiſche Anzeigen
gelehrten Sachen
unter der Auffiche
Der Könige, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
129, Stud,
Den 27. October 1764.
Daris.
uf Befehl bes Könige bat die Academie der Wifs
fenfchaften fich entfchloffen, kuͤnftig geſchwin⸗
der mit der Herausgabe ihrer Abhandlungen
zu fepn. Sie, hat alfo zwar die Sabre 1759. und
1760, noch zurück behalten, hingegen aber bas Jahr
1761. zugleich mit 1758. abdrucken laſſen, welchen in
unfern Handen iff.
1) Zur Sefihichte ber Natur. 1) Hr. Antheaulme
von den Eünftlichen Magneten, die man aus Stahl
macht. Zwep Stangen, die man mit ben Enden ans
einander legt, werden faft im Augenblict magnetifch,
und viel flarker, wenn man ſie ganz flach in der Rich⸗
tung des magnetifchen Meridiang, auf einem Brett:
binlegt, bas gegen den Norden etwa 7° Grabe ſich
erbebt. Herr de la Lande berechnet dabep die Zu⸗
nahme der Abweichung fett 200 fahren, und finder
fie jaͤhrlich 9 bis 10 Minuten flack. 2) Hr. Guets
tard vom Soldfande in einigen franzoͤſiſchen Flüffen.
Herr Pailhe's hat um den Klug Ariege, und fonft hin
und wieder in der Grafſchaft Foir die Erde ſelbſt,
fo bald man gefchärft, voller Goidblaͤttchen gefunden.
Doo 099 3) des
1042 Goͤttingiſche Anzeigen
3) Here Nollet von des Herrn Symmers electrifchen
Erfahrungen. Die beyden Strümpfe werden blogs
Durch die Wärme, und nicht durch einige Ausduͤn⸗
fiungen des Denfchen elertrifh. Die Gallapfel find
e8, die den Struͤmpfen die ſchweflichte Electricitae
mittheilen, und nicht die fhmarze Farbe. Zwey
Glasrohren, davon die eine naft, und die andere
mit ſchwarzem Tuche überzogen iff, ziehen einander
heftig an, und die erftere zieht die weiffe Geide ebens
falls, fo daß man bier ein Beyfpiel zwey electrifcher
Körper von der nehmlichen Richtung bat, die einan-
ber anzieben. Zwey flache Blasfcheiben, davon die
Auffere Seite mit Metall überzogen, und diejenige,
womit fie einander berühren, nakt iff, bangen beym
Hrn. G. an einander. Hr. N. Hat diefe Erfahrung
nicht ganz nachabmen können, findet aber in dieſen
Verfuchen einen Beweiß fur feinen einzigen electris
ſchen Strom.. 4) Hr. Guettard von den Torfmoo⸗
ren um Villeroy, die verlaffen find, und dieer anrath,
wieder aufzunehmen. Gie feinen und aus einigen
Umftänden nicht von der beften Art. Man findet
auch ganze Eichen unter der Erde, und verkohlt den
Torf. 5) Hr. du Tour bat um Kleine Ulmenmurzeln
die Beinwelle in 30 Monaten, aufs längfte, fich bils
den gefeben. 6) Man hat wahrgenommen, daß höls
gerne und gemablte Stangen in fünf fahren, um
anderthalb Linien in 42 Schuhen länger gemorben
find. 7) Ein Mann bat zwifchen zwey Cinfallen eis
neg Stollens neun Tage blos. mit etwas Waffer ges
cof
2) Zur Anatomie. 1) Herr Bertin von den Mae
ffeln des Magens. Da diefe Befchreibung durch und
durch derjenigen ähnlich iff, die der Herr v. Haller
in feinen primis lineis geliefert bat, fo thut ihm bier
fowohl der Hr. von Soucy, als Hr. Bertin ein deuts
liches Unrecht. Gie fagen beyde, der Hr. v. H. babe
dieſe Defchreibung im J. 1751 gegeben, Hr. ©, aber
on
129, Gti den 27. October 1764. 1043
on im J. 1746 davon Erwähnung gethan. Aber
e Auflage der Prim. lin. von 1747. bat vollfommen
e nehmliche Befchreibung, und die Bertinifche An⸗
ige iff erſt im Jahr 1750 und folglich 4 Sabre nach
r Hallerifchen Befihreibung abgedrudt. Wir wiſ⸗
ı nicht, warum die beyden Academiften lieber die
iflage 751 der Halleriſchen prim. lin. al8 die vom
1747 anf bren, da diefe eigentlich vom Hrn. Farin
inzöfifch uͤberſetzt, und ihnen befannter fepn follte.
Einige wichtige Befchreibungen von Verunftaltun:
n vom Hrn. Zenon, In einem zwey Monate alten
nde war die Blafe mit ihren Harngangen durch die
senannte weifle Linie bernusgefallex, und der Harn
pfte von gwen Eleinen Defnungen. Ein erwachſe⸗
r Mann bat auch dergleichen Defnungen, und auch
er iſts eigentlich ein Blafenbrucd. Wenn der Mann
1g weder gegeifen noch getrunfen bat, fo fallen ets
ı drey Tropfen in einer Minute aus jedem Locke,
tin er gebt, fo verdoppelt fich die Zahl der Troe
n, und wenn er mweiffen Wein getrunfen hatte, fo
seichten die Tropfen einander. B Herr Morand
th an, die Pocken zwar allemal in eine Wunde,
et lieber in zwey nicht tiefe einzupfropfen, und das
fich einer durchloͤcherten Platte zu bedienen, aus
Icher eine Klinge fo weit heraus dringt, als man
fl, 4) Herr Malouin von einigen wegen bed Ros
3 an Pferden verfuchten Euren. Einerfeitd bat
in: Die Schleimhoͤlen trepanirt, und andrerfeits
ı Spießglasmohr mit Gingriin innerlich gebraucht.
» einem andern Pferde bat man, ohne zu durch⸗
bren, nur die benannten Mittel gegeben, und iff
nt fo glücklich gewefen: einem andern hat man da=
y eine Haarfchnur durch die Rafe gezogen. Uebers
pt meint Herr M. es fey genug, dem Thiere tage
b von einem Roche bis auf drey Spießglas Mohr,
d des Abends eine Hand voll (ſcheint zu wenig)
ingruͤn gebactt zu geben; es oft abführende Mittel
D00099 2 braus
1044 Goͤttingiſche Anzeigen
Branchen zu laffen, und bie Nafe rein gu halten:
s) An einzelnen Wahrnehmungen. Hr. Razout hae
eine mit einem ſcharbockichten Krebfe bebaftete febr
übel befchaffene Derfon mit dem Selanger je lieber abs
gekochten Waffer geheilt. Ein Kind ft auf Minorca
einäugig gebobren worden. Ein Kind dag vier Jah⸗
ze von bloffem Waffer gelebt hat, iff mieber gefund
worden, ohne daß man eine rechte Urfache zur Hei⸗
Jung anzugeben vermag.
3) Zur Chymie. Es find diefesmal nur einzelne
Wahrnehmungen. Here Hellot eröfnet ben engli⸗
fcen Firniß, der dem gelben Kupfer, und dem Gils
ber, einen Goldglang giebt. Es if nur Deingeiff,
worinn La, Drachenblut, Bernftein und Gafran
aufnelöfet ind. Here Cadet bat die Schlacken deg
Veſuvs chymifch geprüft, und barinn, Eifen, Gis
triol, Alaun und eine Glaserde gefunden, die wes
en der fie auflöfenden Bitriolfaure in borftige Krys
allen anfchießt.
4) Zur Botanic, 1) Des Heren du Hamel Abs
Handlung vom Schmetterlinge, der im Anjoumois
das Getreid verzehrt, baben wir fdon angezeigt.
2) Heren Udanfons Befchreibung der Adanfonia oder
des Baobab eines ungebeuren Baumes, ber bis 24
Schub im Durchfchnitte hat, feine Wurzeln bis 160
Schub in die Erde treibt, unglaublich lang lebt, in
wepbundert Fahren nur um 6 Schub im Durchs
chnitte zugenommen bat, und aus dem Pappelnges
chlechte iff. Man braucht ihn zur Argney, und er
at ermweichende und kuͤhlende Kräfte. Er waͤchſet
in Africa, zwifchen den Wendezirkeln.
5) Zur Afkronomie. 1) Schon ehemals hatte
Herr Mouton erfunden, wenn von einer Reyhe von
Zahlen nur die feßten Unterfcheide befkändig find,
wie alsdann eine Anzahl anderer Zaplen auszufin⸗
den fey, bie nach bem gleichen Gefege ſich verhalten.
Herr de la Lande hat diefe Erfindung für die Sterne
Ns
129. Stuͤck den 27. Detober 1764. 1045
kunde fehr es gefunden und verbeffert. 2) Uns
äblbare Aufſaͤtze uber den Durchgang der Venus
urch die Scheibe der Sonne. Der Konig bat ſelbſt
Diefen Durchgang beobachtet, und die Venus auf
der Sonnenfcheibe gefeben. Mit Ueberdruffe haben
wir des Abt Chappe ewige Klagen über feine Reifen
nach Zobolft gelefen. Frevlich ift die Natur minder
milde; die Gutigkeit der Regierung, und der von den
Obrigkeiten genoffene Schug hätten aber billig den
Abt hindern follen, alles das Schlimme von biefen
Ländern zu fagen, was in einer kurzen Reife, obne
die Landesfprache zu wiffen, von ihm wahrgenoms
men werden koͤnnen. Alle Nabmen find auch vers
ümmelt, Nertichinfk ( Nertfchinfk) Docka (Occa),
ie Geringfchägung der Bergwerke, die beym Gmes
lin doch gang anders befchrieben find; und die unan⸗
ffandige Anmerkung ©. 343. wider die nur allzubes
Fannte Tapferkeit und Gtandbaftigteit der ruffifchen
Golfer, bötten billig wegbleiben follen. Hingegen
iff das ſtarke Hinfterben der Kinder, und die Klage
über die geile Seuche nur allzu wahr. Man findet
Hier auch etwas von dem Urfprunge der gegenwartts
gen Mishelligkeiten mit China, und fiebt faft mit
erdruß den Untergang der tapfern Eleuten. Sonſt
findet man unter diefen Befchreibungen diefes Durch⸗
ganges wichtige Wahrnehmungen, wie die DVerkleis
nerung der Parallaris der Sonne, die Verfchiedens
Heit der Durchſchnitte derfelben u.f. f. Doc geftede
man, daf der Ritter Wargentin ber gluclichfte bey
Diefer Wahrnehmung gewefen ill. 2) Herr de la
Caille von der Parallaris des Montes; die grofte
Parallaris iff Gr‘ 23” der gröfte Durchfchnitt 33 40
wiewohl derfelbe fonft um deffo Kleiner fcpeint, je
länger die Gecrobren find. 3) Von den Ungleich⸗
beiten in ber Bervegung des Mars, die aus der Wir⸗
Fung der Erde entfiehen. 4) Cin Auszug von Land»
. Ä D000093 gra
3046 Gaoͤttingiſche Anzeigen -
graf Wilhelms von Caffel aftronomifthen Wahrneh⸗
mungen, die zu Caſſel aufbebalten werden, und von
den eanfe abfchriftlich weggebracht worden find.
) Bon der Bewegung der fehs vornehmſten Fees
Berne. 6) deRatte von Montpelier uber den Comet
Des Jahrs 1757. Wir übergehen einige Verfinftes
6) ur Geographie. Man hat entdeckt, daB die
fo unförmlich ſcheinende Peutingerifhe Safel mit
Fleiß in diefer Lange fich befindet. Der Verfaſſer
at blog auf die römifchen Wege geſehen, die übers
haupt von Beften nach Dften geben, und desweges
die Breite von Güden nach Norden fehr abgekürzet.
. Bur Mechanic, einige neue Mafchinen. |
Die Lebensbefchreibungen bes Herrn Belidor ,. eis
nes wohlgerathenen Waifen, und des Hrn. Rouille,
eines Minifters, folgen zuletzt. Sit in zwey Anfans
gen 692 Seiten flar
Altona. |
Hier if— die Zueignungsfchrift folgendes Werks
Datirt bey dem id fonit keine Anzeige bed Ortes finder,
Vademecum für luftige Leute, enehaltend eine Gamm⸗
lung angenebmer Scherze, wigiger Einfälle und
fpasbafter Eurzer Hiftorien, aus den beften Schrifts
ftellern gufammengetragen. Gr. Hochebrivdrden dem
Hrn. Verfaffer der fcdwargen Zeitung * * demutbi
sugefchrieben 232 Dctavfeiten. Die Zueignungsſchri
fangt fih fo an: “Es fchreibet der theure Kirchen
lehrer Juvenalis im Anfange des fechften Kapitels
feines Büchleind von den Tugenden und Verdienſten
der alten Römer: Ecceiterum Crifpinus” Die Samm⸗
Jung beſteht aus 265 Hiſtoͤrchen oder luftigen Eins
fallen. Unter den beiten Gebriftftellern find aud) ets
nige franzöfifche Grammatifen und andere folche bes
kannte Quellen mitgebrauche worden. Der fans
| 129. Stuͤck den 27. Detober 1764. 1047
fifche Wig beluſtiget bier am oͤfterſten, boch Emme
noch zuweilen der englifche vor, wie Die Antwort cis
ned Dichters, zu dem ein Lord fagte: Gie werben
nod ind Lazareth oder an den Galgen fommen:
“Benn ich dire Gnaden Politit und Moral hätte.”
Nicht allemahl iff der Wig den eine folche Eriabtung
in der Grundfprache hat im Deutfhen ausgedru
3. E. 22 S. Es ward von einem verlangt aus dem
Gtegeeife ein Wortfpiel gu fagen: Ex fragte, über was
fireinGubject. Mannannte ben König, der König,
fagte er, iff fein Subject. Dieß Heifft im Deutfchen gar
nichts und bdtte in feinee Grundfprache unüberfegt
bleiben follen. Der Tyrann Denis ror ©. zeigt die
Duelle, woraus die Befchichte genommen i deut⸗
lich an; um Garonne gebuͤrtig ſeyn 49 ©. tft weder
deutſch noch geographiſch geredet. Der bekannte
Scherz Heinrich des IIII, daß es mit der proteſtantiſchen
Religion bald aus fey, weil die Aerzte fle verlieſſen,
ift 50G. ſo verſtellt: “daß eure Religion nicht lange les
bend iff, wenn ein Arzt fie verlafft.” Vermuthlich find
viel folche urfprungliche franzöfifche Geſchichte aus
Altern Meberfegungen nur abgefchrieben. Verſchie⸗
dene fehr bekannte Gefchichte werden bier mit andern
Umftanden als fonft insgemein gefchiebt, erzählt,
g- ©. die XI. bas Wahrfagen die LXXXX; Die Bers.
nichteten Anfehläge u.d. g.m. Diefed ware nun bey.
einem Buche das blos beluftigen fol, fein Febler,.
aber wenn die Umſtaͤnde ber gemeinen Erzablung befs
fer ausgedacht find, und ber Gefchichte ſonſt einen:
Borzug geben, fo hatten fie doc follen gewahle wers
den 3. €. der Traum LX ſteht viel beffer in Schich⸗
Gadi perfifchen Rofenthale. Ueberhaupt batte dies
fe8 Buch zu Bildung des Geſchmacks mehr beytragen
Sten, wenn auf die Einkleidung ber Erzählungen
mebr Fleiß gemandt worden ware: daß der Samm⸗
fer dieſes au thun fabis und nur zu nadlaffig dazu
geweſen iff, urtheilen wir aus Dem einzigen ibm cigs
, wer
1048 Gitt. Anz, 129. Stic den 27. Det. 1764,
geführt baben.
enig emlich ertraͤgliche
Brwevbeutigfeiten ausgenommen, iff dieMoral mehr
nen Auffage, deffer Anfang wit an
Einige wenige, und nod fo zieml
gefhont als man in einer folden Sammlung erwars
ten möchte. Dod wir muffen Feine Critifer mehr
Aber dicfed im Gangen doch unterhaltende Werkchen
Heybringen: denn da fich dergleihen Sammlungen
noch febr viel machen laſſen, fo könnte dem Berfers
tiger einfallen, zur Dankbarkeit die naͤchſte und au
dediciren.
Leipzig.
Bey Weidmanns Erben und Reich iſt des vollſtaͤn⸗
digen Lehrbegriffs von der praktiſchen Feldwirthſchaft
von John Mills, durch M. C. F. J. aus dem Eng⸗
liſchen uͤberſetzt, Zweyter Band in gr. 8. 478 Seiten
7 Kupfertafeln, herausgefommen. Man Mader bier,
wie in dem fonft von ung angezeigten 1.8. die Lehren
der Hausmwirtbfchaft aus den beiten Schriftſtellern
gefammiet- Gegenwartiger Band enthalt vornebms
ich die neue Ure mit Hulfe eiues Pferdes das Erde
reich aufgubacten, wo der Gerfaffer befonderd dex
Hrn. du Hamel und deffelben Correfpondenten zu Wns
führern gehabt. Er verwirfe indeffer den Ru
der Düngung nicht, den er felbit im I. 3. gewieſen
Hat, und erinnert, Daß aud) bey diefer neuen Felb⸗
wirtbfchaft die Wurzeln und Stoppeln der tr
die man auf diefe Urt erbauct bat, viel zur Aruchts
barkeit beptragen. Er befcpreibet bier ausführlich
bes Hrn. von Chateauvieny Gaepflug und deſſelben
Cultivators, und eine Menge damit angeftellter Vers
fuche. Das Il. Haupeftict dieſes Bandes betrifft die
Krankheiten des Getreides, wo aufer des Herren du
Hamel Schriften auch die Anweifung ded Grafen
Ginanni, eines Patricius zu Ravenna, gebraucht
worden, der diefen wichtigen Gegen(tand unter allen
am vollfiändigiten abgehandelt bat.
‘O57 wa CRO 1049
Söttingifche Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter dee Auffiche
der Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaſten
130. Stud.
Den 29. October 1764
GStringen.
on der unter der Auffchrift: Moniments mediz
) aeui. von dem Hrn. D. Wald unternonmmenen
Sammlung iff ein neuer Sheil und gwar volue
minis fecundi fafcicalus fecundus, in Boffiegeld Verlag
fertig worden, 24. und 270 Seiten in Octav. Er
enthalt fünf Stuͤcke. Das erfte iff Formula exami-
nandi Bohemos, ein merkwuͤrdiges Beyfpiel, wie ger
en die Huffiten geftritten worden. Der V. bat in
Ber Mitte des ısten Jahrhunderts gelebet und giebe
Regeln, wie die Vertheibiger bes Gebrauchs des
Kelchs zu befragen, und ihre Grunde zu wieberlegen,
€8 iff erftaunend, wiegeringfchägig pon ber beiligen
Schrift geredet und die ustprüche der Apoſtel gerade
gu den Verordnungen der Pabfle nachgeſetzet werben,
à. E. p.19. ecclefia et papa poflunt contra Paullum ; ex
certis caufis falubribus certa {cripta Paulli non obferuan.
tur; nec tenentur, vt patet de vzoribus facerdotum,
vbi Paullus fcribit, quod facerdos fit vatus vzeris vir,
Sed papa Calixtus ctecclefia non obferuat illud ſeriptum
i; fed ecelefia dicit, quod facerdos fit nullius vxoris
vie, u. d. gf. Das sweyte iff: Zacobi Iuuterburgii
de ſeptem ecclefiz ftatibus in apocalypfi deferiptis, de
Pppppp au⸗
1050 Cletingisiee Arge
itare eccleſiæ eiusque reformatioue opufeu culum,
Be t Lids eben Fein Mei i in Rack Sane :
Berd
‚gen muͤſſe; — * ba die = —
on Deen jaune Fan bieBerbt
dem —— J
en, pn gie
tate, officio et
fiz, die im Anfange der Reformatia ohne Anzeige des
Perfaffers, Jahres und Drted gedruckt worden, ES
wird wabrfcheinlich gemacht, da — ——
der Urheber ſey. Sie iſt voll von Zeugn
liſchen Wahrheit, und rettet gleichſam d ——
Schrift, welche im erſten Städ fo gefcbandet wird.
Den Fehluß macht fünftens des oben nn
sed ber Bellen Dälfemiel annefcben werben Bine
eines der angefe
— — vom Ablaß, wie 5* —— in der roͤmi⸗
Welch ei Dmeifeln di a ae
ein Gewirre ein, die
ten, wird pice muͤhſam auseinander gefeget.
Paris.
Der vierte Band der Memoires de Mat
Phyßque r
naht s&.in Quart and.
a
bandlungen bch anbed cine
é
130. Stuͤck ben 29. Octoßer'1764. 1051
1. Zur Ratuclehre. 1) Des Abbe Mazeas nügliche
ne über die a Weife, mit welcher hat in
Coromandel die Farben mit der gröften Beſtaͤndigkeit
auf den Rattun drut. Das Rothe wird aus einem
blauen Bettſtroh gemacht; und auch die bieländifche
blaue Art farbe höher roth,als die andern aus chen dem
Geſchlechte. Das Beigen mit dem Schaafmifte, des
man ftintend werden laßt, bleiche den Cattun febr weiß
und glänzend, und macht die Barbe der Krappe auch few
fie: Der Miſt thut es auch frifh. Der Harn und dee Une
rath fleifchfreffender Thiere bat niche die nebmliche
Kraft. Nach diefer erften Zubereitung wird das Roche
fo fchön, als in Indien, wenn man ed mit einem fpati
sen Waſſer alaunet; und eben dergleichen Waſſer zi
eine höhere Röthe aus der Krappe. Cin gewilfer Hr.
Montani bat eine Beißung von Zinn, Alaun, und etwas
Gold, die noch cine höhere Rothe aus der Rrappe zieht.
Das Garn wird von den Indianern auch in einer Auf⸗
1öfung von thleriſchen Roth in Waffer gebeigt. Gie ber
dienen fic dazu auch eines Laugenfaljes, bas beffer iff,
wann es nicht * wird. EineGeife aus Schweine
als mit Laugenſa iff auch dienlich, und beffer alg
ie Dele aus dem Gewaͤchsreiche. Ein gewiffes Waffer,
das zum Farben febr gut feyn fol, führt etwas Kuͤ⸗
chenſalz. 2) 9. Incerville von dew chineftfchen Luft:
feuern. Bir haben Beinen Auszug davon machen koͤn⸗
nen: doch fcheint biefe Ration gewiffe Erfcheinungen
u bewirken, die in Europa nicht befannt find. 3) Mar:
orelle Wettergef dichte von Toulouse von 1747 $id
2756. Es reghet bier etwas mehr als zu Paris. Man
erzähle einige Würkungen des Donners. Einmapt
mächte ein harter Donnerfchlag einen Mann taub, und
einanbrer gab ifm das Gehoͤr wieder. Diegröfte Käls
ei 128. Grade unter dem Frierpunkte, und die groͤ⸗
fle Wärme 38 über Demfelben (1174 Fahri) Es were
den, wie in allen Dörfern and Lanbitadten, gh Toulouze
mehr Menfchen gebohren, alé ſterben, und mehr Kna⸗
- Pppppp 2 ben
1056 — —*
——
En in den Grate mom der
efcbiebt we >
Dann ‘0 balddie —D —— — ——
fo athmet ſichs tn derfel git; da bing |
Kin ulauaten Gruber er * Zeig bgrumi
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rom baber, und Hr: D
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fate as m * ee
—* i nae i
nen Ho cheib 1 waßrmime
efen. 8) D2. ——
—8 ben —5* — Dein
130. Stuck ben 29. Detober 1764. 1058
aus dem Grasgeſchlechte an. "Die Schwaͤrze leitet ee
pon dem nähern ul ufammenballen der Kägelchen an die
im Meele ſind. Mach feinen Erfebrungen iff Der Ral
eine Borforge gegen den Schmutzbrand (Rielle), aber er
Geile ihn fonft niche, und dem Steinbrande gu entgeben,
muß man früh faen, eine gute Erde haben, undim Map
Die meiſten männlichen Blumen abfchneiden, te die
Staubfäden entwickelt find. Das infect; bad
gon inne’ in den unfruchtbaren Rocdenhalmen aubutt
bat, fan Hr. Aymen in Frankreich nice finden. Der an-
geftectte und anftetende Gaamen iff niche die einzige
rfache des Brandes. Hr. A bat aus gutem Gaames
chwarze Körner erhalten, und Hingegen aus Körnern,
ie geflectt, deu mit brandichtem Korne geicmärge
waren, gutes Getreide gewonnen. Blubende
ner mit einer Radel durchbort, werben gern abi.
SaGwimmende Gaamen machen allemal brandichtes
Fragen dc made branbitesBareve 9) ett
en faen, macht brandideesGetreide. 9) Hr.deLue
at bem Eitreite doer bie Judenfteine, und sermutblid
wach Boer bie Belemniten, ein Ende gemacht. Er bat
aus England einen PMeerigel erhalten, der in Kreide
Sag, und an welchem, in feinen Gruben, noch judifche
Steine, ie, obwopl lich, anliegen. 10) Hr. D’'Abous
pille dbet cin braunes und ftintendes Wafer suDouai.
Gs iff faugenbaft, and farbe t den Biolenfyrup gran,
ubfet ud dad Baumdͤl auf. Die Erbeim Grunde bee
ift ftinfend, und giebeein Del. 11) Hr. Baume
et biefes Waſſer. Es ift eine natärliche Geife,
Hann ed bat nicht nur augenfalz, fondern auch Hel
Ad. Sein Fangenfol iff von der Grunderde des Koch⸗
. on vom Ausklucken der Händchen
& ben Ber ao berleh der ber eine Wärme von 45 bis so
B-Grade zengt. 13) Hr.deRomas hat mit dem papiers
gen Drachen in einem Gewitter niche nue Funken von
7 > bis 8 Zollen, fondern von 6 bis 7 Schuben zu roege
gebrank, Er zeige bie Urtachen an, mar bie Ex»
Pppppp fahe
130, Stüd ben 29. Detober 1764. 1055
obachtete Mondfinfterniß. 4) du Lague Durchgaug ded
Mondes durch die Hyaden vom “Jahr 1355 und 1756.
5) Seaurat’s Bee ET der Sonnenfinſter⸗
niß, nach den Geſetzen der Perſpectiv eingerichtet.
6) Hieber und zur Geographie geboͤren verſchiebeneei⸗
fen des Schiffhauptmanns dApres de Mannevillette.
7) Bouin's Laufbahn des Cometen, den man im J. 1757
acfeben bat. 8) Jeaurat über die Bewegung der Planes.
ten, und die Berechnung ibrer Centralaquation für cing
jebene Zeit. 9) Eben derfelbe,äber die Oppoſition d
upiters im Sabre 3757. und 10) über die Mondfine
Ste ut aren Kebr. Oy und nie zweyte i
en Julius 1757. 12) Garipuy von der Verfin
Be des Sterns Sildebaran durch ben Mond, auch von
1757. 13) FeauratsBeftimmung des Zwiſchenraumes
grrifchen einem Irrſterne, und der Sonne, der Parallaxis
erſelben, und des Horizontaldurchſchnittes in einer ge⸗
gebenen Zeit. 14) Bouin’ sBVerbergung des Mars durch
en Mond, und 15) eines Sterns im Wallfifche Durch
eben benfelben.
Zur Chymie Cadet von der Zubereitung der foges
nannten geblatterten Weinfteinerbe.
Zur Anatomie undArzenepwiffenfchaft 1) Martigues
pon einem neu geboprnen Kinde, in welchem kein Herz
und Seine der vornehmſten Befaße des Leibes waren
2) La Foffe von einer gewiffen Krankheit in den Pferden,
die man dem Diffe einer Spigmauß zufchreibs, die aber
hauptſaͤchlich in einer Verdickung der fogenannten Lyme
ba beftebt. 3) Williamfon vom Abfallen der Gewephe
nden Hirfhen Er fchreibt e8fowenig dem Mangel
der Nahrung zu, dag vielmehr ein allzugroßer Zufluß
Bes Blutes die Schuld hat. 4) Marcorelle von bemWafe
fertopfe zu Begle, deffen wir anderswo gedacht haben;
und der durchlichtig war, fo daß man auc das Blut in
den Adern des Gebirns ſehen konnte, Das Baffer mar
ppifchen der dickern Hirnbaut und dem Behirne aus⸗
getreten. Die Knochen waren wieder au Hauten a
en,
Sr hay CRE 1087
Gottingifhe Anzeigen
von
geledrten Sachen
unter der Auffiche
ber Königl, Geſellſchaft dee Wiſſenſchaften
131. Stud.
Den ı November 1764.
Coͤlln. |
eligionsgeſchichte der Colniſchen Rirdye uns
ny ’ ter dem Abfallder zweyen Erzbifcyofe und
Churfürften Sermann Brafen von Wied
und Gebhard, Brafen von Trudieß. Aus der
Cateiniſchen Befdreibung des Arnold Mes
und Michael von Iſſelt, zum erftenmal ins Teut⸗
fade itberfegt, mit raren und Faum mehr zu bas
benden Documencen und Urkunden, wie aud als
lerhand nützlichen, theile biftorifchen, moralifchen
und philofophifdhen Anmerfungen reichlid) verfes
ben, Dieſes iit die ziemlich altmodifche Auffchrife
eines noch altmodiſcher eingerichteten Buchs, welches
bey Neuwirth in zwey Octavbanden herausgefommen,
fo ohne Zufiprift und Regifter 3 Alphab 4 Bogen bes
träget. Die lateinifchen Urkunden von den hier ges
nannten Schriftftelern find allerdings felten, und die
Begebenheiten, welche durch dieReligionsanderung der
beuden cöllnifchenChurfärfien,veranlaffer worden eben
fodcntwirdig, daß eine neue Ausgabe derſelben, auch
wohl eine deutfche Ueberfegung Fein unangenebin Be-
ſchenk vor die Liebhaber der deutfchen Reiches und Kir.
Daaggg hen;
1050 —E Knien
- auétoritare ecclefie "eiusque — opafeulaay,
Diele Sebrift foll eben ———
rung der Offenbahrung Johannis ſeyn; ph A a — F
febr lebhafte Borftellungen von demBerberben der Sit⸗
ten unter dew gottesdienftlichen Perfonen feiner Zeit,
und der Nothwendigkeit —** on. fonderd
‚wird oa ze m römi
‘gen mii ir; * da di eet
: eh — 5. 3. in ——
um Berseibn da es fcbon indem erffen Theil des ers
A ae pacer
emer ¢ ato a nicht |
werben finnen, "Daß levee Che If cine
iff eine .
Ge rift de audtoritate, nfficio et e paltorum eccle-
* de Ynfanged: der Reformation obne dingeige des
Berfaffers, Jahres und Drted gedeuckt worden. EB
wird wabrfcbeinlich ‚Fre bag ents von aber
der Urheber fen. Gie ——— eugniſſen ber evange⸗
Widen Wahrheit, und rettet fon am bie Ehre der beil,
Schrift, melde im erften & fo gefchandet an
Den ſchiuß macht fünftens des oben —*
Junterburgs Abhandlung de indulgentiis, u ind al
eines der beften H uy Smittel angefeben werden können,
die met — wie fle vor Luthern in der rdmic
fen worden, daraus zu erkennen.
Welch peter gon Soci, bs die = —— gern
ten, wird bier am augeinan
Daris,
_ Der vierte Band der Memoiresde Mi —— & de
— fe u — — im
n berauspefommen;
und — ©. in Quart aug. Bic wollen Die 34 A⸗
bandiungen — n eine Ord a +
130. Stuͤck ben 29. October 1764. 1051
1. Zur Raturlehre. 1) Des Abbe Magens nügliche
Berfuche ber die Artund Weiſe, mit welcher man in
Coromandel die Farben mit der gröften Beſtaͤndigkeit
auf den Kattun druckt. Das Rothe wird aus einem
blauen Bettftroh gemacht; und auch die bieländifcye
Blaue Art farbt höher roth als die andern aus eben dent
Geſchlechte. Das Beigen mit dem Schanfmifte, den
man ſtinkend werden läßt, bleicht den Cattun febr wei
und glänzend, und macht die Farbe Der Krappe auch fe
fie: der Mit thut es auch friſch. Der Harn und der Une
rath fleifchfreifender Thiere bat nicht die nebmliche
Kraft Nach diefer erften Zubereitung wirb bag Rothe
fo fbn, als in “Indien, wenn man ed mit einem fpati
sen Baffer alaunet; und eben dergleichen Waſſer gic
eine höhere Rothe aus der Krappe. Ein gewiffer Hr.
Montani hat eine Beigung von Zinn, Alaun, und etwas
Bold, die noch eine höhere Röthe aus der Rrappe ziebt.
Das Garn wird von den Indianern auch in einer Auf⸗
loͤſung von ehierifchen Roth in Waffer gebeigt. Gie ber
dienen fic Dazu auch eines Laugenfalzes, bas beffer iff,
wann eé nicht —— 78 ineSeife aus Schwein⸗
ſchmalz mit Lougenfals iſt auch dienlich, und beſſer als
die Oele aus dem Gewaͤchsreiche. Ein gewiſſes Waſſer,
dad zum Farben ſehr gut ſeyn fol, führt etwas Kuͤ⸗
chenſalz. 2) P. Incerville von den chineſiſchen Luſt⸗
feuern. Wir haben keinen Auszug davon machen koͤn⸗
nen: doch ſcheint biefe Ration gewiſſe Erſcheinungen
zu bewirken, die in Europa nicht bekannt ſind. 3) Mar⸗
corelle Wettergeſchichte von Toulouse von 1747 bis
3756. Es regnet bier etwas mehr als zu Paris. Mare
erzähle einige Wuͤrkungen des Donnerd. CEinmaht
mächte ein harter Donnerfchlag einen Mann taub, und
ein.andrer gab ihm das Gehör wieder. Die gröfte Rals
ei 12 R. Grade unter dem Frierpunkte, and die grd-
fie Wärme 38 über Demfelben (1174 Fabr.) Es wer
den, wie in allen Dörfern und Landftadten, zu Toulouze
mehr Denfchen gebohren, alé fkerden, und mehr Kna⸗
7 Pppppp 2 ben
130. Stuck ben2g.eteber 1764. 1053
8 bem Grasgeſchlechte an. "Die Schwärze leitet ee
ndem nabern Aufanmenballen der Kägelchen an die
Meclefind. Mach feinen Erfahrungen iff der Ral
e Vorforge gegen den Schmugbrand (Miele), aber er
ile ihn fonft niche, und dem Steinbrande gu entgeben,
man fruͤh faen, cine gute Erde haben, und im Map
meiffen mannlichen Blumen abfchneiden, eh daß die
aubfaden entwickelt find. Das Inſect, das der Hr.
a Rinne’ inden unfruchtbaren Rockenhalmen entdecke
I, Fan Hr. Aymen in Frankreich nichefinden. Deran-
teckte und anſteckende Gaamen iff niche die einzige
facbe des Brandes. Hr.A hat aus gutem Gaamen
warze Körner erhalten, und Hingegen aus Körnern,
geflectt, bdev mit brandichtem Korne geſchwaͤrzt
ven, gutes @etreide gewonnen. Blubende Kors
> mit einer Radel durchbort, werben gern brandig.
bwimmende Gaamen machen allemal brandichte®
rn. Spät faen, den Boden nie ruben laffen, nach groſ⸗
Regen faen,madht branbideesGerreide. 9) Hr. dekur
‚dem Sereite über bie Judenſteine, and vermutblich
» Aber die Belemniten, ein Ende gemacht. Er bat
6 England einen Deerigel erhalten, der in Kreide
, und an welchem, in feinen Gruben, noch jüdifche
eine, obwohl beiveglich, anliegen. 10) Hr. D’Abou>
le über einbraunes und ſtinkendes Waſſer gu Douai.
iſt Iaugenbaft, und farbt den Biolenfyrup gran,
t auch dag Bauındl auf. Die Erbeim Grunde der
telle iſt ftintend, und giebt ein Del. 11) Hr. Baume
x eben diefed Waffer. ES ift eine natärliche Geife,
in es bat nicht nur Laugenfalz, fondern auch Del bey
. Gein Langenfals iff von der Grunderde des Koch⸗
es. 12) Hr. Bignon vom Auslucten der Hänchen
'& den Gerberloh, der eine Warme von 45 bis so
Brade zeugt. 13) Hr. deRomas hat mit dem. papiers
b Drachen ‘in einem Gewitter niche nur Funken von
hd 8 Qéllen, fondern von 6 bis 7 Schuben zu wege
bracht, Er zeige die Ucfachen an, waren bie Er»
Pppppp fohe
054.0 Gouingiſche Anjeipen -<- |
fede * — pot pat Be Buntenpunten,
et
ben: man im Erst. t 1682 ss
bat. 3) Chevaliers 8 judiffabon dem27 ra Be 7S
at Py 2
130. Stüd den 29. Detober 1764. 1055
obachtete Mondfinfterniß. 4) du Lague Durchgang ded
Mondes durch die Hyaden vom Jahr 1755 und 1756.
5) Jeaurat's geometrifcherEntwurf derÖonnenfinfters
nif, nad den Gejegen der Perfpectiv eingerichtet.
6) Hieber und zur Geographie gehören vet fchiedeneRei-
fen des Echiffbauptmanns d'Apres de Mannevillette.
7) Bouin's Laufbahn des Cometen, den man im J. 1757
gefeben bat. 8) Jeaurat über die Bewegung der Planes.
ten, und die Berechnung ibrer Centralaquation für ein
jebene Zeit. 9) Eben derfelbe, Aber die Oppoſition
ang im Sabre 1757. und 10) über die Mondfin«
erniß des zten Febr. 2757, und 13) die zweyte vous
zoſten Julius Phy 12) Garipuy von der Verfinſte⸗
sung de8 Sterns Uldebaran durch den Mond, auch von
1757. 13) FeauratsBeffimmung de8 Zwiſchenraumes
grifchen einem Irrſterne, und derGonne, der Parallaxis
erſelben, und des Horizontaldurchſchnittes in einer ge⸗
gebenen Zeit. 14) Bouin’sVerbergung desMars durch
en Mond, und 15) eines Sterns im Wallfifche durch
eben denfelben.
Zur Chymie Cadet von der Zubereitung ber foges
nannten geblatterten Weinfteinerbe.
Zur Anatomie undArzenepwiflenfchaft 1) Martigued
von einem neu gebobrnen Kinde, in welchem kein Herz
und Feine der vornehmſten Gefäße des Leibed waren
2) La Goffe von einer gewiffen Krankheit in den Pferden,
Die man dem Biffe einer Spigmauß zufchreibt, die aber
bauptfachlich in einer Verdickung der fogenannten Lyme
phe beftebt. 3) Williamfon vom Abfallen der Gewephe
nden Hirfhen Er fchreibt esfowenigdem Mangel
der Nahrung zu, Daß vielmehr ein allıugroßer Zufluß
des Blutes die Schuld hat. 4) Marcorelle von dem Waſ⸗
ferfopfe zu Begle, deffen wir anderswo gedachte haben,
und der durchfichtig mar, fo daß man auch das Blut in
den Adern des Gebirns feben fonnte. Das Waffer war
zwiſchen der »dickern Hirnbaut und dem Gebirne aus⸗
getreten. Die Anochen waren wieder au Hauten nr
en,
Br CRE 1087
Gottingifhe Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Aufſicht
der Koͤnigl. Geſellſchaft dee Wiffenfchaften
131. Stud.
Den ı November 1764.
Coͤlln. |
eligionsgefchichteder Tölnifchen Rirdye uns
ny ’ ter dem WAbfallder zweyen Erzbiſchofe und
Churfürften Germann Brafen von Wied
und Gebhard, Brafen von Truchſeß. Aus der
CLateiniſchen Befdreibung des iene Wieshovs
und Michael von Iſſelt, zum erftenmal ins Teuts
ſche überfegt, mit raren und Faum mehr zu bas
benden Documenten und Urkunden, wie aud als
lerhand nüglichen, theile biftorifchen, moralifden
und philoſophiſchen Anmerlungen reichlich verfea
ben. Dieſes iſt die ziemlich altmodiſche Aufſchrift
eines noch altmodiſcher eingerichteten Buchs, welches
hey Neuwirth in zwey Octavbanden herausgekommen,
fo ohne Zuſchrift und Regiſter 3 Alphab 4 Bogen bee
traͤget. Die lateiniſchen Urkunden von den hier ges
nannten Schriftftelern find allerdings felten, und die
Begebenheiten, welche durch dieReligionsanderung der
beyben coͤllniſchen burfariten,ve ranlaffet worden,eber
fodentwirdig, daß eine neue Ausgabe derfelben , auch
wohl eine dentſche Heberfegung Fein unangenehin Ge⸗
ſchenk wor die Licbpaber der deutſchen Reichs: und Kir⸗
Daaagg chen;
131. Stk-den ı Niovember1764. 1069
alg wenn die » ty me
Don Proteftanten die Hiftérie diefer Gereitigteit was
ve unterfischt worden. Und da. ed offenbar iff, da
derjeriige, welder unter des perftorbenen Gindlings
Naren das Buch zufammengefchriehen; oder au
vieleicht Gundling ſelbſt in feinen Borlefungen das,
fons fie erzablen, eben aus dem hier überfeßten Buch
genommen, foift die Uebereinſtimmung des Tertedund
Der Noten ganz natürlich. Hingegen find die nenern
fie Bigen Schriftſteller, 3.8. Koͤler und Joͤcher vom
Chr. Gebbard dem BV. ganz uubekannt geblieben, wel⸗
che mol eher, als Gundlings Collegiugi, verdienet
batten verglichen zu werden. Wir erinnern. und,
n Sempefti Storia dé SixtoV. manche, P bierber ges
hort, gefunden zu haben, ohne daß wir ef bier bemerit
finden: wenigftens würben die Lobfpakche des Chur⸗
fürften Ernitd mande Milderang dadurch haben ers
balten koͤnnen und follen. Es fallen auch Unwahrhei⸗
ten vor. Woher ijt dec gu beweifen, Bag der ſmal⸗
taldifche Band die Abſicht gehabt, bie 4.6. durch die
a Ä Daaaggz . Made
131. Sei den x. Movember 1764. 1061
Mdirenden Minifters gu Nom, sehn Sendſchreiben an
Hrn. Marchefe Philippe Hercolani, Roͤmiſch⸗Kapſerl.
Königl. Rammerherrn , die Merktwärdigkeiten des
Churbayerifchen Hofes und der Kefibenzftabe Mine
chen betreffend. us dem Italieniſchen uber fege,
wie die Zucignungsfchrift an die Churfurftinn von
SGachfen zeigt von Henriette verw. von Runkel, wel⸗
cher Hr. B. die Heberfeguig ſelbſt aufgetragen bat.
Hr B dient durch diefe Briefe dem Hrn. Marchefe fo
zu reden zum Cicerone. Den Anfang macht eine Furs
ze Schilderung des Ehur:Baperifchen Hofed Wie
wohl Hr. 3. die unterfcheidenden und einnehmenden
Sige bat zu wählen gewußt, mag nur dag einzige dies
ten, daß der gerechte und edle Churfuͤrſt durchaus die
roßen Schulden hat bezahlen wollen , die ibm nach
dem vorigen Kriege von ſeinem Vorfahren hinterlaſſen
worden, ob er 8 eich nach dem Bepfpiele vieler anf
dern unendlich fleinern Fürften hätte anführen können,
daß das Ehurfürffenehum als ein heiliges Fideicom⸗
miß fich nicht verfchulden laffe. Gon den Werken ber
ſchoͤnen Künite giebt Hr. B. die Nachricht, die mars
von einem Italiener erwarten Fann. Er preifet dem
Marchefe im ı Br. verſchiedene Arbeiten cines grof
fen Mablers des ſechszehnten Jahrhunderte an, der fets
nen urfprünglich nieberländifchen Namen Peter von
Mitt mis dem SStalianifchen Pietro Candide ver-
tauſcht hat. 11. ©. tadelt Hr. B., daß man in Gas
lien die fchonen Camine als altvaterifeh peg — das
nur immer im Wege ſteht, einveißt, um Kleine Feuer⸗
berbchen gu bauen, die mit einem Spiegel oder. enigen
SYorzellanfchalen prangen: Die Frangofen, denen man
Darinnen nachahmet , haben nicht fo viel ſchoͤnes eins
ureiffen,, als die Italiener. Bey Gelegenheit einer
hönen Treppe zu München, die gleichwol durch Vers
anderung der} Eingange der Zimmer jego unnug und
abgelegen iff, erinnert er, dag die Neuen in Treppen
Die Alten übertreffen. Die im Hauſe zu Tivoli das Kai⸗
Dagagg 3 fee
1068 WUttingtfche Amelgen
brian erbauet, phy fie are
Wied Gans za famat und *
den * liquien in Pe eusnchmerd ba ‘Ehur-
fürftlichen Eapelle erwähnt er mit 9— die rechte
— ted Dei Job: wed fen lout F A a or
fey. Daß dies aferie nur nod ebenen.
ern ;
ben Srie
— ob er
rufen und den
eicheben, nnd bie offed gu Hers
de berg, batt ur — Die Eh chriften be:
On in 2 und cer, ber 5 rfurft
ichen Haufeg, in muſi mit loſtbe
ren Miniatur 55* Le eal . aia nets Diefen Wu
fifalien für $ —— b Oden
dem Hora rlando Ich itt bic Mofi
als 3. €. tie Donce gratus cram tibi, Sr. 2. bem
als, “bag die alten Deutſchen, die wir, fage.
fo ungefitter halten, nicht von fo Abeln Geſch
“| « D m Muͤn mögen "ar
det worden. Golltec#, fag
2 —— fea — Ps | *
unre — ervon
re * hatte Bee.
131. Seid den 1. November 1764 1063
en anfeben, daß füin Baumeifter ein Frunzos
en. Es iff aber fhön, und das wheels bahlich,
so eine fo außerlefene und sabireiche Gefellicafe iw
einem elenden verraucherten und abfcheulichen Gaal
ingefperret und eingeniffet wird. Ihm mißfallen
Überpaupt 27 ©. die Löcher, die wir Logen nennen,
und die Das Theater den Catacomben ähnlich machen.
Der ste Brief redet von der Bibliothek, und erwaͤh⸗
net einige alte Handfhriften. Bey Gelegenheit eined
Regiſters aus der Rangeley zu Ravenna auf altem Pas .
piere, madt pr. d. 6.51.u.f. viel wichtige Anmers
fungen, z. E. über die Verganglichkeit unfers Papiers,
die den gedruckten Schriften nur eine Unfterblichkeie
von einigen Jahrhunderten verflatte. Die Biblios
che ift gleihfam ein Werk Herzog Alb. V. der bey
feinen vielen andern großen Eigenfchaften auch ges
fehrt war. Hr. B. ruͤhmt, daß Deutfchland immer
etliche Furften gehabt, die fic ernfllich auf die Wifs
fenfchaften gelegt. Yus der Bibliothek des großen
Thurf. Augufts bon Sachfen, find noch Bücher zu
Hunderten,denen er gelehrte Anmerkungen aufden Rand
nefchrieben. Unter den neuern ruͤbmt Hr. B. die
Gelehrſamkeit des jegigen Churfirffen von der Bfals,
des verflorbenen Ehurärften von Gachfen, der Chur:
fürftin, des Dring Heinrich von Preußen. 79. 1. f. ©.
wird ein artiger Grund angegeben, warum die Sit⸗
sen an den proteffantifchen und an den roͤmiſchkatho⸗
lifchen Höfen in Deutſchland bisher noch immer fo
verfchieden gemefen. Die legtern, die bey ben eriten
Religiondunrubhen Carl dem V. angebangen hatten,
bebielten, aus Ehrfurcht gegen fein Andenken, dag
fpanifche Ceremoniel; die erflen. nahmen etwas von
anzoͤſiſchen Sitten‘, feit Franz L an, der, als Carls
Gegentheil, ihe Freund war. “Seo, fagt Hr. B., fans
gen die Sachen an, ein ander Anfehn zu gewinnen.
In Augsburg 120 ©. erkennt Hr. B. den proteſtan⸗
tifchen Burger an einem weit gefegtern und artigam
r * „Ev
© ein eutichlandı, d gi
grade on, die fo maͤchtig find, DR celbtt pie ruc
loſen ngesagmes eqeatiannet: SS ex, bier gebandigt
N Br *
gel “Hi
guönmigten ‚ welche in dem Gemütbe pes ge(eti
epie und habene Empanoanae erre
Fornell.
Cn WE KS 1065
Goͤttingiſche Anzeigen
von
gelebrten Saden
| unter der Auffiche
der Könige, Geſellſchaft der Wilfenfchaften -
132. Stud.
Den 3. November 1764.
Leipzig,
Gn der Dokifchen Handlung : Beytrag sum
deutſchen Theater. _ Dritter Theil. 1768. 8.
356 Seiten. Schraͤnkten wir ung in diefen
Blättern nicht auf bloße Anzeigen von Büchern ein,
fo würden wir gum Bortheile und zum Ruhm diefer
Beytrage verfchiedenes zu fagen haben, welche, unter
allen den nacheheiligen Umſtaͤnden des deutfchen Thea⸗
ters, fich fo weit uber das Mittelmaßige erheben, in
der Erfindung und Anlage ein reiches und feines Ges
nie, und in den Gentiments und Ausdruͤcken mebr
Edles, als wir noch daran gewohnt find, zu erfens
nengeben. Jn dieſem Theile find drey Stücke enthals
ten: Crifpus, ein Srauerfpiel in fin Aufzuͤgen in
Berfen mit Reimen. Die Geſchichte Crifpus, des
Sohnes Conftanting des Großen, die Leidenſchaft feis
ner Stiefmutter Faufta gegen ibn, ihre verfipmabte
und gerachte Liebe; dies ganje Gujet zum Trauers
fpiel, eine andere Phädra, liegt fchon in der Geſchich⸗
te, und bedarf nur eines verftandigen Gebrauches.
Der Faufta feat der Dichter eine rechtmaͤßige Gelieb⸗
te des Crifpus, die Selena, Prinzeßinn⸗Tochter eines
Gorhifchen Königs entgegen , und mache fie zur Ver⸗
1227129 trau⸗
2066 ° Gbiungiſche Anzeigen
trautin te Faufta ſelbſt; hieraus entſte hen verſchie⸗
Dene gute theatraliſche Situationen. Des Criſpus
Hofmeiſter, Lactanz, intereßirt durch ſein Alter und
— mehr als ein Ver er fonft thun Fan,
dem allen und nod fo vielen andern n des
Genies ließen fich doch die großen tragifihen Wirkun⸗
nicht erreichen, weil deren, allem Anfeben nach,
Sujet ſelbſt nicht fabig if. Saute intereſſ ict
—30 weniger alg eine Phädra, und verliert viel⸗
leicht fibon dadurch, daß fie nad einer Phädra auf:
acfubrt wird, Im Crifpus erfeßt die — das
Rauhe und Eigne des Charakters des 6 po lycus;
allein fein wildes Beträgen beym Antra
if vielleicht weniger natürlich ; _ und onftentine
ereimte Leichtalaubi +, chwaͤcht gu febr Das Mit:
{ci iden gegen ibn. Defto glücklicher, inRiciidhe auf
Das wabre und große Tragifthe, iff der Dichter in
ber Erfindung des zweyten Srücks, die Befreyun ung
von Theben, ein Tranerfpiel in fünf Aufjügen; ein
Stic, das vielleicht nicht wird gefpielt reerden,
lange unfere ge and let, Da wie in ae A
ausgebildeten Zu 3
nicht fo bald zu = all
Seiten wird; wie wir u — tebe wundern, daß
wir deffen och fo wenig Erwahnung gefchepen finden;
das aber dem Dichter , dem beutfchen Theater, und
Ping Pr Br Sen * machen oft
n feinen een, welche aus dem Gier.
ben, bewundert man, bey genauern Uebderdenten, daB
Serie des — fo febr, als bey den Gwinbet-
fen; wenn man juli vonallen den beiten 3 ng gee
nommen fichet. - Dir koͤnnen ung auf heine ge in
eine umftändliche Nachricht einlaffen; fle würde ung
kan übren. Pelopidas und Epaminondas, Be-
er ihred Vaterländes, men rübren biefe großen
hmen nicht! Der Enthuſi afmus —* Rees jur
2 und zum Baterland; ungluͤck
as deſſen auchta rt niet fa *59
—
132. Geht Seng. Movenber 4764. 3067
Nod nie haben wir in neuen Erpeinen diefe charakte⸗
riffifchen Züge der — ation fo glücklich, fo
redend, und zugleich fo erbaben ausged dete gelcfen.
ie Gituationen find auferft intereffant; nnd nie
wär. die erbabene pn. Shes Sprade, welche ber VW.
den griechifthen tragiſchen Dichtern recht glücklich abe
gelernt hat, einem Sticke angemeffener; überhaupt
iſt bierinnen dies Stüd für unfer deutfches Theater
ein Original und das Einzige, Man wird zwar ohn
Ende wiederholen ; aber ‘o redet: niemand! fo redet
man auch auf dem Theater nicht! Dieß wird nur fo
fang Statt finden, als max nicht eingedent ift, daß
das Zragifche verfshiedene Stufen bat; daß unfere
Dichter noch nicht alle diefe Stufen betreten haben;
die gemöhnlihen Vorftellungen aber auf unferm Thea⸗
ter oft kaum die unterſte Stuffe erreichen; und daß
das hieß, das Genie zu fich berunter zieben, anſtatt
fie zu feinem Flug zu erheben, wenn wit das Ges
nliche und Gemeine zu feiner Borfchrift machen
wollten. Dies waren Drachen, welche von den Häns
den der Kinder aufflügen: Vielleicht ift dasjeni-
ge, was über die Wahl des Solbenmaßes, denn
«3. iff, in) fünffolbigen. reimlofen Berfen geſchrie—⸗
ben, gefagt werden durfte, meiſt eben daber zu bez
antworten. Das dritte Stic, der Mißtrauiſche
gegen fich Er De Luftfpiel in drey Aufjügen, bez
arbeiter einen Charakter, der, unfern Gebaufen nach,
engi Ki
hens Dieſes vernuͤnfti e Zuen ime
pe © verläugnet diesmal ihr Gefch *
die gründlichen Verbienfte eine — ib
nes, den artigen Thorbeiten eines Ge * man
interefirt (Ic Sep allem feinem Mißvergnügen, doch
gor be bent Sa und Dis iff sei fein geringes Lob
my ty
Bir ae nicht febr zu fehlen, wenn tit die
neue U e ber i eb Feten, Corneille et
bie, tr Hr. von Goltatre mit seien ber
rammatttallfthen Anmerku A N
egeben bat. Wenigitens
Pa ier, wie bas biefige: a N en
treflich, und gu Pari von guten Meifi
Man finder bier des Hierve ——
mit einigen Anhaͤngen —— |
ie wigs = Eifer * — *
wiffen n rum, wieder
langt bat,) des Racine Fi inns ber ign
kespear, und cin Heraclius vow einem
de in Au x Der Herr von ai
8 — riſchen —8 Die Gr rt
te der feines: Berfaffers nicht zuerſt unter
Mugen des Lefers bat wollen Fommieh Laffen Meine
Anmerkungen find zivar mebrentheils grammatifa,
und hierzu bat Corneille genuafamen Anla }
be et fehon im Jahr 1625 Schaufpiele
, und 1672 atfachört bat, ebe Die beutige ich
tlgtete in der Sprache noch eingefu Er
ſchrieb überbaupt unrein, ımb opferte Dem ee Reim
ar zu fehr wepten auf. Er ſchueb auch zu nes
wind un Hasen ea erte | jur zuweilen in ben 5*
genden nicht oft ger
132, Stüd den 3. Movember 1764. 1069
Sie Eritifehen Anmerkungen find wichtiger. Woks
taire iff ein alter erfabrner Meifter in ber Schau⸗
bühne, und befigt zumal bie Gefege des Wohlſtandes
febr wohl, den Corneille oft verabfaumer, ob er wohl
je alfererft ihn auf die Schaubähne eingeführt bat.
oltaire fühle alfo febr A er die Fehler wider die
Einbeit des Schaufpieles, wider die richtige Folge
ber Auftritte, wider die Beybehaltung der Theilneh⸗
mung an einer Perfon, obne die fein Schaufpiel ges
fallen Gann. Seine meiften Anmerkungen find gut
und richtig: bin und wieder mag er den Scrupel ets
mas weit getrieben haben, und er bat wirklich da»
durch die Ration ziemlich anfgebract. Wir wollen
tinige Bepfpiele anführen: T. 116.28. wird bie
Zwepdeutigkeit des Orakels mit Unrecht getadele.
Sie war diefen Ausfprächen ganz natürlich &. 99.
58 war freplid an den römifchen Vätern auc die
Berbrechen gegen das Vaterland an ihren Söhnen gu
trafen. Go that ed Brutus. G. 221. “Des Maris
nué Proconfulat, (ed war nur eine Prätur,) war in
er That eine Art von Strafe für denſelben, die Aus
uſtus wigig einfleidete, ©. 254 Wir finden den
harakter ber Aemilia römifch. - Daßman nicht me
Anthetl an ihr nimme, macht unfere Ungewohnheit,
Berfihwörungen zu billigen, und die Gite des Aus
suftus. Ueber bie Theodora finden wir den Hrn: von
B. überhaupt zu ſtrenge. Es iſt faft lächerlich, den
Bater der Pucefle uber den Uebelſtand diefes Trauer:
* Klagen zu hoͤren, das noch dazu hiſtoriſch iſt.
n der Rodogune iſt uns in der That das Verlangen
ner tugendhaften Fürftinn unertraͤglich, da fie dene
enigen von zwey Göbnen zu beyratben fich erbietet,
der feine Mutter ermorden werde, Aber umfonft
wiederholt der Hr. v. V. mebr als einmal, Robogune
it alt, die jungen Fuͤrſten verlicht i machen.
fe Sraghdie giebt gar gern au, daß fle von Dens
nehmlichen Miter fey; und bie Junia des Britannic
us war weit älter, und die ganze Critik ©. 457- If
Rrrrrr 3 unge:
1070 . Gattingifche Anzeigen
ungerecht. Geleucus fann gar wohl ben Mörber ges
Kann und gemerkt haben, daß er von feiner Dre |
abgefibieft war, Eben fo ungerecht finden wir den ®,
Heraclius. Wo hat er gefeben, dag Leontina ei
Blutſchande zwifchen der Pulcheria undibrem Bruder |
vorgebabt? Wir finden nicht, warum die Gefabr, |
in welder Nicomedes ſich befindet, feine Gefcbichte
sticht tragiſch machen Fann, Für ihn war das Gee
f ngnif ju Rom ärger, als der Tod, Daß ey ie
tapferite Fuͤrſt nur gwey Arme babe, iff allıu wa
um comifch zu ſeyn Der größte Febler ift Des | de
talus Grofmuth, die ben Nicomedes erniedrigt und
—* macht. Im Pertharit mißfalle ‘Grime
walls unbeftandiger Charakter, der bald ein RS |
bald ein gemeiner und nicht eben febr zärtlicher
iff, wo es auf'die Erfülluug feiner Begierden ont
koͤmmt. Rodelinds Antrag, ihren Sohn zu —
den, iff widerlich. Warum vergleicht G. 148. I
V. den Louis XIV. mit dem Auguftus, von dem niche
bie Rede iſt? Auch beym en des +>: Corneille iff
B.fcharf, und faſt cauftifeh. Die wunderſchoͤne aoe)
lia fuble feine böfe Laune, vielleicht weil fie nusdem
Re
alten Teffamente iff. Beym Shake peat De
ibn völlig unbillig. Der Mann febrieb tig
niginn Eliſabeth. Was batten damals |
fen für Schaufpiele? Er ffarb ju —A und war von
—— Leuten entſprungen. aſt ein ri
t, baß er bennocb die römifche A
befaß, und die vornebmften Perfonen n nach ihrem has
safter, felbft Boltairs ent pos ließ,
beffer als noch kürzlich g
tilina zu Paris ſchwe an on en Tek, —
deſſen ——— Muth wider de
oe Rede, a swans — * ei poe
ode zu verurtbeilen ie gr na fur
Racine, und felbft für den Dninault, vergeben wir
dem Hrn. v. B. leichter, Er macht aus der Reinigs
keit Rar ‘Gprache den aiſten Vorzug, den doch he
-' 132. Gri? den 3. Movember 1764. 1078
eigene Reime oft entma Bene dbri
bau tim 9 mae fe die ble —5—
r Reime ran n
ben, itt keiner Sprache fey die B tation mek
Monbeim.
ie Chutpfalgifthe Academie der BW
ge ir ral ac Sf I —
bear —ã Ble fe Smpefgen mit in
bie Blätter sugefandt ba
Sragen, weldye Kram Academie des
Wiſſenſchaften die Jahre 1765 und
1
gr das Fabre 1765 find die 2 Hauptfragen folgende:
Auf was für eine leichtere und fom ili in ey
"aera alg des Holzes weniger koſtbare durch d
€ e Art fann man aus dem ges
monnenen Rupfererg ’ Gartn pfer erbalten
2) Bas fir Beller boben diß⸗ nb fenfeieg des Rheing
die Lande, welche die tee e Chur: Tal ausmachen,
vor der Römer bart in ten und zur a
biefer Herrfcbaft ohne. Durch weiche Sr
gen waren fie von net halben. Ä
Neben
=) Go findet fic * —— See
Bergelerhe, womit man anders
ecker zu verbeffern oder zu bin nel
weite Seder ern gan diefe Erde am
2) X — ucht in der Churpfaltz beſſer als
biähero — * einzuführen 1 ia em
en ae
1072 vet. Anz. 132. Stuͤck den 3. Mov. 1-764,
beſonders zuträglich und nüglich? Was iff i
wider unt binderlich 2 8 | ſt ibe aw
Dauptfeagen für das fahr 1766.
1) Welches war der Gig, die Guter uud die Vor⸗
rechte ber Dfalzgrafen am Rhein von ber Theifun
der Fraͤnkiſchen Monarchie an im Jahr 843. bis bag
Heidelberg bie Refideng- und Hauptfladt von Chur⸗
Balz worden iff. |
2) Ob und wie die Steinfohlen in Zubereitung der
Erge oder wenigſtens zum Schmelzen des Cifens
Gteind mit Nugen gu ebrauchen feyen? Man ers
wartet bierbey ein uffer der Gattung von Roblen,
welche am dienlichften erfunden worden, und die
Anzeige des Dres, wo fie gefunden werde?
Neben: Fragen:
1) Bas hat Ehur-Pfalz fur ſchaͤdliche Inſecten, und
was für nuglicbe 2 Worinn beftebet jener vor;
nebmfter Schaden oderungemaͤchlichkeit? Wiegrof
iff diefer legtern bermaliger Rugen? Wie fan jener
am beiten abgemendet, diefer aber befördert werben?
2) Welches iff die Natur und Eigenfchaft der Reben
fticher, welche im Gribjabr, an den friſchen Keimen
der Neben öfters fo großen Schaden thun, von dem
Ey an bis zu ihrem Untergang? Wie fieber biefed
Ungeziefer aus, und welchen Veranderungen iff ed
unterworfen? In weldem Boden und in welcher
Art von Reben trifft man ed am bäufigfien an, und
wie faun ed am beiten vertilget oder der Weinſtock
Dagegen verwhbre werden ?
Eine jede der beften Auflöfungen der Hauptfragen
wird mit einem Schauffück von 50 Ducaten, der Neben»
fragen aber mit einem andern von 25 belobnet werden.
Die erftern mien vor dem ıften Julii, die.ane
dern vor dem Ende eines jeden Jahrs und zwar mit
gewöhnlicher Berfchliefung des Namens an den befläns
igen Secretarius, Herra Lamey, singefchicht werben. |
un Che CRS 1073
BSöttingifhe Anzeigen
von
gelebrten Sachen
unter der Aufſicht
der Königl, Gefellfchaft dee Wiſſenſchaſten
133. Stüd.
Den 5. November 1764.
Amfterdam.
ey Chriftian Ernſt Peſenecker iff mit lateinis
fhen Buchflaben gedructt: Cofmogonia, oder
: neucfte und ältefte Naturgefchichte in brüder-
lichen Anfchreibeu. Erftes Quartal. 62 Octavfeiten.
Des Hrn. Verfalfers Name, f° wie ung berichtet wors
den, iff König. Seine Abſicht iff nies geringerd, -
alg die Schöpfung der Welt zu erflaren, eine Bes
mäbung, die fihon fo vielen mifrathen ift, fie
mögen nun die mofaifche Erzablung oder philofopbis
fche iffe ge Grunde gelegt haben. Deſto eher
wird e8 Hr. K. gu verzeihen fepn, wenn er auch niche
in allen Städten Beyfal verdienen follte. Seine
Schreibart iſt lebhaft, und oft mehr als poctifch.
Das, was wir anzeigen , enthalt drey Stüde. Das
erfte betrift, nad Hrn. 8. eigener Anzeige, die alls
gemeine Grundftoffe der Welt und deren Grundeigens
(haften und Gefege; den Urfprung oder die Wer⸗
dung des Centralfirpers ber Sonne. Wie alles aus
feften und flugigen Theilen beſteht, fo bebauptet Hr.
K. S.3. daß die feften Theile von allen Seiten eines
. Ssssss ein⸗
1074 Goͤttingiſche Whyeigen
einmal angenommenen Umkreiſes, wie groß und ange
gebreitet auch berfelbe feyn mag, fich zu einem ihnen
emeinen Rubeplag und Mittelpunkt berablaffen, ſich
da hinein und hinunter fenten, alle mit einander vere
einigen, gufammen bangen, und Dichte außs
machen, bie jedesmal deffo Dichter, fefter und unau
{8slicher werben miffen, je naber bey dem allgemets
nen Mittelpunkte des angenommenen Umkreiſes ſich ſol⸗
cheihre Bereinigung ereignet. Die fluͤßigen Theil ⸗
theils, waren beſtimt, von jeglichem Wittelpunkte naͤchſt
um und bey dem ſie ſich, auf welche Weiſe es auch ſeyn
mag,befänden, ſich nach allenGeiten gegen den allgemeis
nen Umkreis der Welt zu zerſtreuen und aus einander
gu erweitern; welche auseinander gefpreugte und von
Dem Mittelpunfte des Weltſyſtems immer weiter abe
brendeBemegung deffo ſchneller und heftiger vorgeht,
naber folde HAgige Theilchen gegen Natur be
dem gemeinen Mittelpunkte ſelbiges @Beltgebdudes
burch die pegenffecitige Kraft und Menge der fetten
Sheile, die fie von allen Seiten umgeben und mit fic
dahin geriffen Hatten, befindlich und gleichfam aufger
halten gewefen waren. Wir haben biefes faft mit
den eigenen Worten bes Hrn. K. angeführt, wetl wir
feine Gedanfen durch unfern Vortrag undeutlicher
zu machen firchteten. Dies wird uns aber rech
tigen, wenn wir von feinen übrigen Mepnungen niche
umftanblich reden können. Sie find ibm, wie der
angeführte Unterfchied der feften und fläßigen Theile
fo eigen, Daf man fie bey ihm felbft lefen maf, ibs
zu verfteben, und ohne Furcht ihm Unrecht gu hun,
gu beurtheilen. Wir fubren alfo nur nod an,
er die erften Grundffoffe der feften Körper far recht»
linichte Cprifmatifche ware geometrifcher gerebet ge»
wefen) ramenta, der flüßigen ibre aber für kugelfoͤr⸗
mig annimmt. Cin einzelne® Grundftofftbeilchen al»
fo von bepden zufammengefege, iff eine alle leinffe
133. Stück den 5.Movember 1764. 1075
Kugel, die fidh an einem rechtlinichten Staͤubchen an
gefeßt bat, fo —— oder vielmehr + Durch meb⸗
rere RZufammenfegung entfieben aldbenn Kreuze,
ſechſseckigte Sternchen, u. a. m., endlich Erdfugeln,
und aus den flußigen beym Mittelpunkte der feften
aufammengehauft und mit Gewalt hinunter gehalten,
unausloͤſchliches Feuer und einQuell beſtaͤndigenkLichts.
Der Innhalt des zweyten Stuͤckes iff: Primum mo-
bile fangft ber Peripherie bes Banzen, Bewegung von
da aus, und Entzündung der Sonne im Mittelpuntte
des fich herumdrehehenden Wirbels. Hier ift eine Figur
vorausgefegt, undjes wird waleich vieles aus dem
Grundtert der moſaiſche Sch pfungegefbiche erHlärt.
“sm dritten Stude koͤmmt vor: Wirkung deg Berea?
ten und entzundeten Centralkoͤrpers aus dem Mittels
punkte nach dem außern. Ausfpannung der Luft und
verfchiedene Kortgänge bes Sonnenlichts, als gleich
fo vieler Tage der Schöpfung. Wir haben auch ein
zweytes Quartal, deffen mit dem vorigen fortgezahlte
Geiten bis auf 144. geben. Der Inhalt feiner drey
GStüde iff: Das Pprotechnifche des Weltgebdudes,
oder Urfprung und Entſtehung der Planeten und ibe
rer fammtlichen Trabanten. Das hydroftatifce d.
VW. oder von dem Wadhsthum, Gaamen und Fruͤch⸗
ten ber Vegetabilien. Das bybraulifche d. D. oder
von dem Ruger der koniſchen Erbfchatten, u. f. wv.
ir haben gewuͤnſcht, der Hr. B. hatte die Scharf:
finnigfeit und die Gelehrſamkeit, die fich in feinen
Gedanken, und bas Feuer, dag fich in feinem Aus-
drude zeigt, auf ficherere Unterfuchungen, und nicht
auf bloß willkuͤhrliche, und wenn es mitihnen noch am
beten befchaffen iff, unerweißliche Hypotbefen anges
wandt, Geitdem man angefangen bat, die Ers
‘fabrung zum Grunde der Raturkunde au legen, bat
man fich ziemlich gewöhnt, bey den Naturgefegen,
bic fie ung lehrt, ſtehen zu bleiben, die hoͤhern Brün-
698968 2 de
1076 Goetingiſche Anzeigen
de derfelben aber nicht mit vergebener Mahe auf
cen. Go lange man noch nicht weiß, warum eine
Rofe fünf Blatter ‚oder concentrifche Reiben von fün
Hlattern bat, warum ein Schmetterling allema
ben Flecken, von der gewiffen Geftalt, an. wife \
fen Stelle bat, fo lange man nod nice weiß, wie |
man Rofen und Schmetterlinge machen Jans , ſcheint
es etwas zu frühzeitig, Sonnen und Planeten was
chen zu mollen, und wenn Hr. 8. Schoͤ auch
der carteſtaniſchen den Rang ſtreitig machte, ſo wuͤr⸗
de fic leicht ein P. Daniel finden, ber durch feine
Welt reifete, fiezu zerſtͤhren. Bey einem Gracte
wird Hr. K. einen allgemeinen und ibm lichen
Bevfall erhalten: bey feinem Eifer für die Ehre
des Schoͤpfers, und bey feiner Vertheidigung der Bor:
fiht gegen einige neuere wigige Köpfe, die ich Phi⸗
Iofopben nennen.
Braunfchweig.
Sn Berlag des Waifenbaufes find drey Octavbo⸗
gen, unter der Auffchrift, von den Cherubinen,
und der in der bibliſchen Poeſie angenommenen
Bilderlebre der alten Sebrder, herausgekommen.
Der Verfaffer diefer mohlgerathenen Schrift ift, laut
der Borrede, Herr “J. C. Delchufen, der fich Hier zu
Gittingen auf die morgenländifchen Sprachen ger
legt bat, und von dem wit noch tunftig san
cheS Gute zu erwarten haben. e Deranlaffung
iff folgende : Der Herr Hofrath Midedid bat-
te bereits vor 13 Fahren in einer Abhandlung,
de Cherubis equis tonantibus Hebracorum, die im
erſten Sheil der Commentariorum der Societaͤt der
Wiffenfchaften flehet, behauptet, die Cherubinen ſevn
bey den Hebrderneben da8, was bey den Briechifchen
und Eateinifhen Dichtern die Donnerpferde. Hr. B.
fand bey Juſtinus Martyr bereitd eben diefen Sagint
ie
.
”
133. Sth dens. November 1764. 1077 —
fieß die merkwürdige Stelle des Kirchenvaterd in dem
HanndverifchenRagazin,im ssftenStüc 1763 abdruf:
fen, obne dabey das Bild felbft weiter zu erläutern,
als weshalb er auf die oben genannten Commenta-
rios verwieß. Er befam darüber in den Braunfchiweis
gifchen Anzeigen einen unhöflichen Gegner , der fich
nicht die Mube genommen hatte , nachzulefen,
worauf Hr. B. fich bezog, alfo nicht verfiand wovon
Die Rede mar, und meinte, He. VB. verwandele bibli⸗
ſche Sachen in Divngefbenfker, Hr. V. ants
wortet bier in Fiplem Blut, und böflih. Er zeigt
bauptfächlich aus Ezechiel, daß Cherubinen nichts -
anders find, als poetifch gebichtete Thiere, fo dem
Wagen Gottes in der Wetterwolte ziehen: daß cine
poetifche Erbichtung Beine Lüge fep: und daß fle nicht
eigentlich pbpfifche, fondern poetifche Wahrbeit ers
fodere. Er gebet auch andere Stellen der Bibel von
neuen durch, und zeigt, wie fich zu ihnen eben der
Begriff von Cherubinen ſchicke, auch zu der erfter
zr B. M. Ul, 24. die fein Gegner ibm entgegen fest,
ohne vorbero nachzufeben, was fon in den Coms
mentariié von ihr gefagt war, und alfo auch ohne es
zu enttraften. Ueberall aber erlantert er dies Bild
aus abnlichen Redensarten der beften beutfchen Dich⸗
ter, Eindurch Bekanntſchaft mit den beften Meiftern
wohlsausgearbeitetes poetiſches Genie, eine gute Kennt»
niß der morgenländifchen Sprachen, und eine fließen-
de Schreibart und Befcheidenbeit, find wirklich das
charakteriffifche diefer Schrift.
Der.
Da der Hr. von Haller nunmehr die neue Auflage
feine Enumerat. Stirp. Helv, auf Ditern 1765 anzufan⸗
gen gefinnet iff, und da er diefe 36jährige Arbeit
gum beffern Gebrauche deutfcher Sefer dahin gu vers
688898 3 meps
1078 Ghttingifche Anzeigen
ehren gedentt, daß aud die deutfchen Bemächfe bar
inn verzeichnet werben follen, die in Helvetien nod
wicht gefunden worden find: da er aber dabep fid
ein Bedenken macht, von einigen BRanjen Ermwäh
nung gu thu, die erinicht vor fich liegen Gabe, und
von deren wirklichen Unterſchiede von allen andern et
aus eigener Kenntniß zeugen könne ; fo erfuche er die
Deutfchen Kraͤuterkenner geziemend, feine gemeinnügis
ge Abficht dadurch zu unterfiugen, daß fie die felter
nen deutfchen Gewadfe, fonderlich die, fo in ber
Enumerat. nicht verzeichnet find, getrocknet und Eennts
Bar ihm mittheilen möchten. Er wird, wenn denen
felben dadurch ein Gefallen gefhicht, mit ——
zen, die in Deutſchland Cdie oͤſterreichiſchen
ten ausgenommen) nicht gu finden find, die ihm ex
jeigte Sreundfäaft willigft erwiedern, dabey aber
bre frepgebige Gute öffentlich erkennen. In Leipzig
wird zur Meßzeit die Vandenhoekiſche Buchhandlung,
und in Frankfurt die unter Jacob Reniers ragion
erpedirenden Renicrifthen Erben die Paͤcke annehmen.
Lion.
Regnault Hat im Jahr 1764 fehr fauber gebruckt:
Eflal fur l’art de former l’efprit, ou premiere” Elemens
de Logique, par M. Bertrand. Unſer Serr Corres
{ponent bat dieſes Feine Lehrbuch der Frau Srdfinn
niffed), einer von Michael Korpbuch und den als
ten Sagellonen abftammenbden Fürftinn zugeſchrieben,
deren große Gemuthsgaben wir aus an een
fermen. Gie bat den feltenen Entfchluß gefaßt, ihre
swep Herrn Söhne, die Herren Staroften von Gas
nocd und Jaworow in Bern, und in Hrn. Bertrands
Haufe einige Fabre leben zu laffen: davon der eine
der Stifter eines der sconomifchen Preife iſt, zu
welder der Pring Ludewig von Wirtemberg einen
awer⸗
—
133. Stüd den 5. November 1764. 1079
weyten hinzugethan fat, Man muß ich übrigens
wee sity ane —ãD Logik eR ion fle bat
avon faſt nichts als den Abfchnitt von den Spllogiſ⸗
nen, und aud) von diefem erwartet Hr. B. daß feine
ranjoͤſiſchen Lefer ihn Überfpringen werden. Es
ind mehrentheils Erflarungen und Erläuterungen
iber die Gemuͤthsgaben, den ſchoͤpferiſchen Geiff,
oder Genie) den Geſchmack, die Begriffe, die Gats
ungen und Gefchledter, den Wig, die Mittel den
Irrihum zu vermeiden, die Wahrheit und: Wahr⸗
cheinlichkeit, (mo uns dod dunkt, die Py fey
son der Wahrheit mehr entfernt, als die Hälfte vom
Yanzen. Etwas wahrſcheinliches Tann fehr lei
alfch, undalfonices fepn, da eine Hälfte eben ſowo
twas würkliches iff, als das Ganze). Hr. 3. hans
yelt ferner vom Nachdenken, welches er anbefiehlt,
ind auch junge Leute aufmuntert Erklärungen zu
uchen, Auszüge au machen, und zu analyfiren, wels
hes legtere er für eine ſehr ſchwere Sache anfiebt..
Er endigt mit einer Abhandlung vom Geſchmacke und
yer Eritit, und ruͤhmt überall franzöfifche Mufter an.
N in gwep Anfangen 168 Geiten in groß
uodez.
Carlsruh.
Maklot hat nach ſeiner Gewohnheit fehr ſauber,
noch im Jabr 1764 abgedruckt: Des ofarates und
Frankenthaliſchen * —— aſimir Medi⸗
nS, Geſchichte periodiſcher Krankheiten, in zwey Buͤ⸗
Hern. Das erſte iſt hiſtoriſch, und eine Sammlung
aller Krankheiten, bey denen man eine Ordnung ins
Wiederfommen der Anfalle bemerte bat, nach ibren
Slaffen und Unterfchieden, eine febr betrddelicde
mlung. Sie macht einen Band von 192 Seis
ten aus. Der gwepte Band zeigt erſtlich eine Bers
59
en EEE CRD 2073.
Goͤttingiſche Anzeigen
von
gelebrten Sachen
unter der Aufficye
der Königl. Gefellfchaft dee Wiſſenſchaften
133. Stir.
Den 5. November 1764.
Amfterdam.
ey Chriffian Ernſt Peſenecker iff mit lateinis
ſchen Buchflaben gedruckt: Cofmogonia, oder
neuefte und Alktefte Naturgefchichte in brüder-
lichen ‚Anfchreibeu. Erfies. Quartal. 62 Octavfeiten.
Des Hrn. Berfaffers Name , fo wie uns berichtet wor⸗
den, iff Roni ig Seine Absicht iff niches geringers,
als die Schöpfung der Welt zu erflaren, eine Bes
mibung, die fihon fo vielen mißratben iff, fie
mögen nun bie mofaifche Erzählung oder pbilofopbis
fche Begriffe Eu Grunde be gelegt haben. Deſto eher
wird es Hr. K. zu verzeiben ſeyn, wenn er aud nicht
in allen Städen Bunfal verdienen follte. Seine
Schreibart iff leb und oft sree als poetiſch.
Das, was wir anzeigen, enthält brey Stuͤcke. Das
erite betrift, nah Hrn. X. eigener Anzeige, die alls
gemeine Grundftoffe der Welt und deren runbeigens
fhaften und Geſetze; den Urfprung oder die Wer:
dung des Centralkoͤrpers der Sonne. Wie alles aus
feſten und flüßigen Sheilen beſteht, fo behauptet Hr.
8.6; = daß die feſten 3 zbeile even allen Seiten eines
eins
1074 Goͤttingiſche Whieiger
einmal angenommenen Umfreifes, wie groß und ange
gebreitet auch derfelbe fepn ‚mag, fich gu einem ihnen
emeinen Rubeplag und Mittelpunkt berablaffen, fis
da hinein und hinunter fenfen, alle mit einander vers
einigen, zufammen bangen, und dichte t ause
machen, bie jedesmal defto dichter, fefter um unaufe
{8slicher werden muͤſſen, je naber bey dem eis
nen Mittelpunkte des angenommenen Umkreiſes Ach ſol⸗
cheibreBereinigung ereignet. Die fldgigenTSbeileGegens
theils, waren beſtimt, von jeglichem Wittelpunkte naͤchſt
um und bey dem fie ſich, auf welche Weiſe es auch ſeyn
mag befanden, fic) nach allen Seiten gegen den allgemei⸗
nen Umkreis der Welt gu zerſtreuen und aus cinander
u erweitern; welche audeinanber gelpreugre und von
em Mittelpunfte ded Weltiyffems immer weiter abe
hrende Bewegung deffo fchneller und heftiger vorgeht,
näber folde Aabige Theilchen gegen Natur be
dem gemeinen Mittelpuntee felbiges @Beltgebdudes
durch die gegenftreitige Kraft und Menge der fefter
Sheile, die fie von allen Seiten umgeben und mit fic
dahin geriffen harten, befindlih und gleichfam aufger
balten gewefen waren. Wir haben dieſes faft mit
den eigenen Worten bes Hrn. K. angeführt, |
feine Gedanken durch unfern Bortrag unbeutlicher
zu machen fircchteten. Died wird uns aber rech
tigen, wenn wir von feinen übrigen Mepmungen nicht
umftandlich reben können. Gie find thm, wie der
angeführte Unterfchied der felten und fläßigen Theile
fo eigen, daß man fie bey ihm felbft lefen muß, iba
zu verfteben, und ohne Furcht ihm Unrecht zu Chun,
zu beurtbeilen. Wir fubren alfo nur nod an, daß
er bie erffen Grundftoffe der feften Körper far rechte
linichte C prifmatifche ware geometrifcher geredet ge»
wefen) ramenta, der flüßigen ihre aber für kugelfoͤr⸗
mig annimmt. Ein einzelnes Srundftofftbeilchen als
fo von bepden zufammengefegs, iff eine all leinfte
133. Stüc den 5. Movember 1764. 1075
Kugel, die fich an einem rechtlinichten Staubchen an
gefeßt bat, fo ——— oder vielmehr + Durch mebs
rere Sufammenfegung entffeben algdenn Kreuze,
fehsetigte Sternchen, u. a. m., endlich Erdtugein,
und aus ben flüßigen beym Mittelpuntte der feſten
zufammengehauft und mit Gewalt hinunter gehalten,
unaustöfhlicheögeuer und ein Quell beſtaͤndigenkichts.
Der Innhalt des zweyten Stuͤckes iſt: Primum mo-
bile laͤngſt der Peripherie des Ganzen, Bewegung von
da aug, und Entzündung der Sonne im Mittelpunkte
des fich herumdrehehenden Wirbels; Hier iff cineFigue
vorausgeſetzt, undjes wird naleich vieles aus dem
Grundtert der nofaifche Sch pfungegefbichte erklärt.
Im dritten Stude koͤmmt vor: Wirkung bed beweg⸗
ten und entzundeten Centralfsepers aus dem Mittels
punkte nach bem außern. Ausfpannung der Luft und
verfchiebene Fortgange des Se als gleich
fo vieler Tage der Schöpfung. Wir haben auch ein
zweytes Quartal, deffen mit dem vorigen fortgezahlte
Geiten bis auf 144. geben. Der Inhalt feiner drey
GStüde iff: Das Pyrotechnifche des Weltgebäubes,
oder Urfprung und Entitehung der Planeten und ibe
rer fammelichen Trabanten. Das hybdroftatifce d.
DW. oder von den Wachsſthum, Gaamen und Fruͤch⸗
ten der Begectadilien. Das bybraulifche d. DB. oder
von dem Mugen ber Fonifcyen Erdfchatten, u. f. w.
ir haben gemwünfcht, der Hr. B. hatte die Scharf⸗
finnigfeit und die Gelehrſamkeit, die fich in feinen
Gedanken, und das Feuer, das fic in feinem Aus:
dructe zeigt, auf ficherere Unterfuchungen, und nicht
auf blog wilEabrliche, und wennes mit ihnen noch am
beſten befchaffen iff, unerweiflide Hypotheſen angec
wandt, Seitdem man angefangen bat, die Crs
‘fabrung zum Grunde der Raturfunde au legen, bat
man te ziemlich gewöhnt, bey den Raturgefegen,
dic fie ung lehrt, ſtehen gu bleiben, die hoͤhern Gruͤn⸗
688888 2 de
1076 Goͤttingiſche Anzeigen:
de derfelben aber nicht mit vergebener Mühe aufzuſu⸗
chen. Go lange man noch nicht weiß, warum eine
Rofe fünf Blatter, oder concentrifche Reiben von fünf
Blattern bat, warum ein Schmetterling allema
Den Kleen, von der gewiffen Geftalt, an der gewiſ⸗
fen Stelle bat, fo lange man nod niche weiß, wie
man Kofen und Schmetterlinge machen Fann , (deine ~
e8 etwas gn frühzeitig, Sonnen und Planeten ma-
chen zu wollen, und wenn Hr. 8. Schöpfung aud
der carteflanifchen den Rang flreitig machte, fo wuͤr⸗
de fic leicht ein P. Daniel finden, der durch feine
Welt reifete, fiezu gerfkdpren. Bey einem Stuͤcke
wird Hr. K. einen allgemeinen und ibm räpmlichen
Bevfall erhalten: bey feinem Eifer für die Ehre
des Schöpfer, und bey feiner Vertbeidigung der Bors
ficht gegen einige neuere wigige Köpfe, die fich Phi⸗
lofoppen nennen.
Braunſchweig.
In Derfag des Waifenbaufes find drey Octavbo⸗
gen, unter der Auffchrift, von den Cherubinen,
und der in der biblifyen Doefie angenommenen
Bilderlebre der alten Sebrder, herausgekommen.
Der Verfaffer diefer woh geratbenen Schrift iff, laut
der Vorrede, Herr J.C. Ve hue, der fich bier zu
Gittingen auf die morgenländifchen Sprachen gee
legt bat, und von dem wir noch funftig sane
ches Gute zu erwarten baben. Die Veranlaffung
iff folgende : Der Herr Hofrath Michedid hat⸗
te bereits vor 13 Jahren in einer Abhandlung,
de Cherubis equis tonantibus Hebracorum, bie im
erften Theil der Commentariorum der Gorietät der
Biffenfchaften flehet, behauptet, die Cherubinen ſeyn
bey den Hebraerneben bag, was bey den Griechiſchen
und Lateinifchen Dichtern die Donnerpferde. Hr. V.
fand bey Juſtinus Martyr bereits eben diefen Gag,und
ie
133. Sti dens. Movember 1764. 1077
fieß die merfwürdige Stelle des Rivchenvaters indem
HanndverifehenMagazin,im 58ſten Stuͤck 1763 abdruk⸗
fen, ohne dabey dad Bild ſelbſt weiter zu erläutern,
als weshalb er auf die oben genannten Commenta-
rios verwieß. Er befam daruͤber in den Braunfchiweis
gifthen Anzeigen einen unböflichen Gegner, der fid
nicht die Mube genommen hatte, nachzulefen,
worauf Hr. B. fich bezog, alfo nicht verftand wovon
Die Rede war, und meinte, Hr. 3. verwandele biblie
fhe Sachen in iengefbenfter. Hr. B. ants
wortet bier in kühlen Blue, und böflih. Er zeige
bauptfächlich aus Ezechiel, daß Cherubinen nichts -
anders find, als poetifch gebichtete Shiere, fo dem
Wagen Gottes in der Wetterwolke ziehen: daß cine
poetifche Erdichtung feine Rüge fey: und daß fie nicht
eigentlich phyſiſche, fondern poetifche Wahrheit ers
fodere. Er gebet auch andere Stellen der Bibel von
neuen durch, und zeigt, wie fid zu ihnen eben der
Begriff von Cherubinen ſchicke, auch zu der erften
r 3.M. Ul, 24. die fein Gegner ihm entgegen fest,
ohne vorhero nachzufeben, was fon in den Com»
mentariis von ihr gefagt war, und alfo auch ohne es
zu entfraften. Ueberall aber erlautert er dies Bild
aus ahnlichen Redensarten der beften deutfchen Dich
ter. Ein durch Bekanntſchaft mie den beften Meiſtern
wohlsausgearbeitetes poetiſches Genie, eine gute Kennt»
nif der morgenländifchen Sprachen, und eine fließen.
de Schreibart und Befcheidenbeit, find wirklich das
charakteriftifche diefer Schrift.
Dern.
Da der He. von Haller nunmehr die neve Auflage
feine Enumerat. Ssirp. Helv, auf Ditern 1765 ongufan:
gen gefinnet iff, und da er dieſe 36jaͤhrige Arbeit
gum beffern Gebrauche deutſcher i dahin gu vers
Sssss83 meh⸗
1078 Ghetingifche Anzeigen
mehren gedentt, daß auch die deutſchen Gewaͤchſe bare
inn verzeichnet werden follen, bie in Helvetien noch
wicht gefunden worden find: da er aber dabey fich
ein Bedenfen macht, von einigen Pflanjen Erwaͤh⸗
nung zu thun, dle erinicht vor fich liegen habe, und
von deren wirklichen Unterſchiede von allen andern er
aus eigener Kenntniß zeugen Eönne ; fo erfücht er die
deutſchen Kraͤuterkenner geziemend, feine gemeinnügis
ge Abficht dadurch zu unserflügen, daß fie die ſelte⸗
nen deutfchen Gewadfe, fonderlich die, fo in der
Enumerat. nicht verzeichnet find, getrocknet und Fennts
Bar ibm mittheilen möchten. Er wird, wenn denens
felben dadurch ein Gefallen gefhicht, mit Alpenpflane .
zen, die in Deutfchland (die öfterreichifchen Stans
ten ausgenommen ) nicht zu finden find, die ihm ers
geigte Breundfihafe willigft erwiebern, babey aber
bre frepgebige Gute öffentlich erkennen. In Leipzig
wird zur Meßzeit die Vandenhoekiſche Buchhandlung,
und in Frankfurt die unter Jacob Reniers ragion
erpedirenden Renierifchen Erben die Paste annehmen.
Lion.
Regnaule bat im Jahr ı ehr fauber gebruckt:
Effal for Pare He forme —* Ke eater —
de Logique, par M. Bertrand. Unſer Herr Corre:
fponbene bat biefed fleine Lehrbuch der Frau Brafine
niffed, einer von Michael Korybuth und den als
zen Jagellonen abffammenden Fuͤrſtinn iugefibeichen,
deren große Gemuthsgaben wie aus an roben
fermen. Gie hat den feltenen Entfchluß gefaßt, ihre
zwey Herrn Söhne, die Herren Graroften von Gas
nod) und Jaworow in Bern, und in Hrn. Bertrandg
Haufe einige Fabre leben zu laſſen: davon der eine
ber Stifter eines der sconomifchen Preife ift, zu ,
welchem der Prinz Ludewig von Wirtemberg einen
| awerp⸗
133. Stüd den 5.Movember 1764. 1079
wepter hinzugethan ha. Man muß fich übrigens
Wee nicht cine gewöhnliche Logit —2 — ; fle bat
avon faſt niches als den Abfchnitt von den Spllogiſ⸗
nen, und auch von biefem erwartet Hr. B. daß feine
ranzöfifchen Lefer ihn Überfpringen werden. Es
ind mehrentheils Erklarungen und Erläuterungen
iber die Gemüchsgaben, den fchöpferifchen Geift,
oder Genie) den Geſchmack, die Begriffe, bie Gats
ungen und Gefchlechter, den Wig, die Mittel dew
Serthum zu vermeiden, die Wahrheit und: Wahre
cheinlichkeit, (mo und dod duͤnkt, die letztere fep
yon der Wahrheit mehr entfernt, als die Hälfte vom
Banzen. Etwas wahrfceinliched kann febr lei
‘alfh, undalfonichts feyn, da eine Hälfteeben ſowo
twas wuͤrkliches iff, al8 das Banze). Hr. B. bans
elt ferner vom Nachdenken, welches er anbeflehlt,
ind auch junge Leute aufmuntere Erklärungen zu
chen, Auszüge au machen, und gu analyfiren, wels
hes legtere er für eine febr ſchwere Sache anfieht..
Er endigt mit einer Abhandlung vom Geſchmacke und
yer Critit, und ruͤhmt überall franzöfifche Mufter an.
Nacht in gwep Anfangen 168 Geiten in groß
uodez.
Carlsruh.
Maklot hat nach ſeiner Gewohnheit febr fanber,
roch im “fahr 1764 abgedruckt: Des Hofarztes und
Frankenthaliſchen bpoitci, iedrich Caſimir Medi⸗
us, Geſchichte periodiſcher Krankheiten, in zwey Bite
chern. Das erſte iſt hiſtoriſch, und eine Sammlung
aller Krankheiten, bey denen man eine Ordnung im
VWiederkommen der Anfälle bemerkt bat, nach ihren
Claffen und Unterſchieden, eine ſehr betraͤcheliche
Sammlung. Sie macht einen Band von 192 Seis
ten aug. Der zweyte Band zeigt erfllich eine Bers
ins
⸗
1080 Gòtt. Any 133. Stuͤck den 5. Mov. 1764
bindung der periodiſchen Krankheiten, ſowol unter
einander, als mit den Wechſelfiebern, und eine Ge⸗
ſchichte dieſer letztern. Herr M. beleuchtet hiernaͤchſt
die bisherigen Muthmaßungen von den Urſachen der
Perioden, und verwirft ben Mond, die Geſtirne, und
Die Ebbe und Gluth. Er findet ihren Gig vornehbm:
tic in den erfien Wegen. Die Urfachen find die
vermehrte Reitzbarkeit bicfer Theile: denn die Galle,
der Schleim, deffen Auswurf nicht felten ein periodi>
ſches Nebel plöglich gehoben hat, die Unverdaulicd=
Zeit, und die Würmer, alles bald einzeln, und bald
vereinigt. Don den erften Wegen breitet fic das
Uebel durch Wege, die man nicht allemal Fennt,
in alle Theile des Leibe aus, wie denn der Hr. V.
einen periodifchen Scplagtiug gefeben bat, der toͤdt⸗
lich geworben, und im Gebirne nicht die geringfte
Gpur gelaffen hat. Diefe Uchel zu heilen, muß
man erfllich bie. Materie wegraumen, durchs Bree
hen ae ‚ mit wenigen Granen der Brech⸗
wurzel, (denn fo verftehn mir die Rubrwurgel):
durchs Wofubren, wozu Herr Medicus die Magnes
fia, mit Weinftein verfeet, braucht ; durch Clyftire,
durch bas Reiben bes Bauches vorm Feuer, und durch
bas Wegfchaffen der Würmer. Hiernächft muß man
die Reigbarkeit mindern, und diefes thut die Fieber
rinde, Die man nach Unterfcheib der Urfachen, mit
andern Mitteln verfegt, die die Urfache ded Uebels
beftreiten.. Hieber gehören auch andere fogenannte
magenftartende Arzeneyen, Pomeranjenſchaalen,
Pfeffer, und dergleichen. Ein großes Mittel iſt die
Bewegung, dod ohne ebermaaß ; denn bas Tans
gen und das “Tagen wird vom Hrn. Verfaffer niche
gebillige. Endlich muß man die fic verfegende Mase
serie durch Blutigel, Blafenpflafter, und dergleichen,
abziehn. Die Seitenzahl gebe in biefem Buche
bis auf 366 fort. -
°.
-——
e
1B BAB RD . yogı
Bottingifhe Anzeigen
gelebrten Sachen
unter Der Auffiche |
ber Königl, Gefellfchaft der Wiſſenſchaften |
134. Stuͤck.
Den 8. November 1764.
Paris. |
Din und andere haben im sabe 1764 gedruckt;
Ecole de Litteratnre tirée de nos mellieurs Ecri-
vains, Tom, I, und IL in Duodez. Man fiebe
leich aus dem Titel, daß der Verfaffer eigentlich
ir feine Landsleute gefhrieben hat, als von denen
er alle dee Bepfpiele hernimmt, uud weder des Pos
pe beißende Gatyren, noch unfern Meßias kennt.
m erffen Bande findet man einige allgemeine Ges
danken von der Schreibart und den Figuren, die mit
allen ihren griechifchen Namen hier vorfommen. Wer
bat ibm aber gelagt keine europdifche Sprache habe
Cafus, als die polnifche? Hat nicht die deutſche drey
Caſus bey fehr vielen Worten, die englifche zwep,
und die ungarifche (von der ſclavoniſchen weit vere
chiedene) noch mehrere ? Er giebt hier einige Ere
ärungen, die anfheinenden Spnonpmen von einane
der zu unterfcbeidan. Es iff doch befonders, daß le
favoir nicht les favans, fondern les doftes, hingegen
la doGirine les gens inftruits machen fol ? Warum
macht doctrine nicht les doctes, und favoir les favans?
Dev Verfaſſer giebt nachmärte feine Rathe für die
ish. ghee nag Ders
1082 Goͤttingiſche Anzeigen
verfchiedene Arten von Schriften, Briefe, Heben, for
gar die Ueberfegungen und Wodenfdrifren. Cr
vergleicht oft die rönıifchen Dichter mit den franzoͤ⸗
fifchen , und giebt diefen den Vorzug. Wie bat er
doch des Malherbe elendes La mort a des rigueurs a
nulle autre pareilles &c. hinfchreiben und ruͤhmen moͤ⸗
en? Wie hat ihn das widerfinnige Grand Roi ceffe
e vaincre, ou je ceffe d’ecrire gue fcheinen tins
nen. Der Konig fol langfamer Staͤdte einnehmen,
fonft droht ihm ein Dichter, er werde bie Feder nies
derlegen. Vom Montagne urtheilet er fehr nachtbeis
fig, und nennt den Kugner Daniel un de nos meilleurs
hiftoriens. Er will nicht, daß ein Prediger Das Das
fepn eines Gottes beweife: dem Bolfe gebört, fagt er,
der Köhlerglaube. Rach der menfchlichen Klugbeit
bat er recht. Uber was ift ein Glaube ohne Grand?
Wie fann er denn der vortreffliden Ste
qui fibi lethum
Infontes peperere manu, lucemque peroß
Projecere animas
die Nahabmung des franzoͤſiſchen Dichters I —
die uͤbrigens nicht das nehmliche ſagt. Auch dieſer
Schriftſteller kann noch nicht merken, daß
‘Un loup querelloit un agneau
Jamben, und
Quelle fureur Vous anime
Srochaen find. Werden denn die Franjofen aufewig
den Deutfihen die Ehre allein gönnen, ein Ofer gu -
baben, und zu fandiren. Won cinigen elenden fran⸗
zöfifchen Epopaen giebt er mehr Nachricht, ald dem
vier erträglich iff Diefer Band made 420 Seis
n.
Der zweyte Band iſt ganz der Poeſie geweibet,
und der | afi verfolge alle Arten derfelben , von
der tragifchen Geber bis zum Hyffop eines Triolets
obee einer Devife. Das Purgiren der Paßionen
iff wohl eine bloge Einbildung. Was Fann die böchfk
tras
134. Städ den 8. Movember 1764. 1083
tragiſche Geſchichte des Oedipus pusegiren? Nichts
als bodftens anrichten, daß man Feine alte Fras
beuratben folle, denn nur die fan unfere Mutter ſeyn.
G8 it offenbar Fein Zweck dabey , als zu rühren.
Dem Menfchen if der Tumule der Paffionen anges
nehmer algibre Stille. Er fucht ihn im Spiele, im
Roman, auf der Schaubühne, überall iſt nur feine
Abſicht, bewegt zu werden. Die Lehre uber bas Mes
cbanifche der Schaubuͤhne zeigs einen fehr erfahrnen
Perfaffer. Das Comique larmoyant wird obne alle
Urfache verurtheilt. Wenn etwas nügliched auf der
Gchaububne ijt, fo Fönnen es diefe Schaufpiele feyn,
wo Leute, wie wir, und große und rährende Bep⸗
{viele der Tugend geben. Denn die tragifche Tugend
iff mehrentheils für die meiften Menfchen zu hoch, au
felten, und in den meiften Tragoͤdienſchreibern falſch
und romanifh. Die Natur hat unferm Geſchmacke
nach fo wenig ſich beym Moliere erfchöpfet, daß er
mebrentheilé nur für den Poͤbel, und fehr felten
für den Kenner gefchrieben bat; und fein verborbes
nes Herz ſtrafte die Einfalt, dabey ed des Lafters
fehonte, Serentius Hat nicht nur la vie honteufe des
Courtifanes d’Athenes gemahlt, wenig heutige Schaue
fpiele haben mehr Zärtlichkeit, alé er befaß, und auch
nur in der verachteten Hecyra zeigt. Und des Plaus
tus Captivi gehören offenbar zur edlen Gomödie Wie
Fan wiederum unfer Ungenannte das ungereimte
Gob ribmen: Il aime mieux calmer l’Univers,
d’achever de s’en rendre le maitre! Wie weit war Laz
Dewig von ber Eroberung der Welt entfernt, deffes
Hauptftade allemal nur 50 Meilen von der Gränze
geblieben iff. Unfer fonft cenitbatte Sertoli vers
theidigt indeffen die Parobien , die bitterfie Ure der
Gatire. Wie mag er fic doch zur Parade herab
laſſen? und fchön finden, Zamant, piece’ anftatt
Amant und Tabelle zu fagen? Die Abhandlung über
das Hirtengedicht iſt faſt ganz vom Zontenelle. Aber
Tttttt 2 das
1084 Goͤttingiſche Anzeigen
das Mahlerifche diefes Gedichtes kenne unfer Gerfafe
fer auch nach der Ueberfegung der Sefnerifchen Ges
Dichte nicht. Seine Vergleichung der langen und
kurzen Sylben in ähnlichen Wörtern dints, ung übers
aus fubtil. Iſt 397 Geiten flarf.
Herr Louls, Profeffor der Chirurgie und Wund⸗
arzt bey den Koͤnigl. Armeen, hat zwep Heine Schrif⸗
ten herausgegeben. Die eine iff in groß Octav bey
Cavelier im sabe 1763 auf 53 Geiten gebrudtt, un
bat zum Zitel: Memoire fur une queftion anatomique
relative a la Iurisprudence... pour diftinguer les fignes
du Luicide d’avecccux de I’ssfaflinat. Hr. 2. hat die
Geſchichte des jüngern Calas umn Anlaß genommen,
deflen Sod der blucdarftige Aberglaube dem unſchul⸗
digen Vater zugefchrieben bat. Er unterſcheidet zus
er das Hutodagen nach dem Tode vom Aufbängen
bey lebendigen Leibe: und hat fich dabey ber Erfab⸗
genheit der Scharfrichter gu Paris und Lion bedient.
Man begreift leicht, daß beym gewaltthatigen Er⸗
ftorbencr allerley Zeichen des aufgebauften Gebluͤtes
m Kopfe, und überall erfcheinen mäffen; mie dann
Hr. 2. ben Tod eines Gehängten bloß dem Schlagfluffe
zuſchreibt. gt dabey der Hals verrenkt, wie Hr. ¥,
aus der Auflage des Scharfricters zu Paris verfis
chert, und welches eine Folge gewiffer Draͤhungen
and Erfchutterungen fepn fol, die dafelbft im
brauche find, fo (cheint es gewiß, daB ein Menſch
der fich felbft erhenkt, fich diefe Erfchürterungen nicht
geben fann: und dabey werden beym Erbängen eines
eefotmörbere feine Zeichen einer Außerlicgen Gewalt
ſeyn, die faft niche mangeln können, menn eine frem⸗
de Gewalt den Deenfchen bezmungen bat. Man bat
aud in einem eigenen Sale den Mord daraus
errathen, daß der Strick nicht ganz oben unterm
Kinne, fondern unten bey den Schultern gefeffen war.
Die
134. Städ den 8 Movember 1764, 108%
Die andere Schrift heiße: Memoirc contre la legi-
timité des naiffances pretendues tardives, und iff auch
bey Eavelier , aber im Fahr 1764 auf 92 Geiten
abgedrudt. Sie wird auf dem Titel dem Hrn. P.
Louis zugefchrieben, obwol mehrere Wundärzte (obne
einen Arze), unterfchrieben find. Der Fall, worüber
man anfragt, betrift einen alten und Franken Mann,
der 361 Tage vor der Niederkuuft feiner Wittwe
trank geworden. Zwoͤlftehalb Monate vor der Ries
derfunft mit dew falter Brande behaftet geweſen,
und 10 Monat 17 Tage vor diefer Zeit geftorben iff.
Unfere Wundärzte halten diefe Niederkunft ohne eis
nigen bezeugten Zweifel für alju fpat, und für unters
geichoben, und find darinn weit firenger als unfere
deutfchen Aerzte und Rechtsgeleprten Ihre Grande
find die unveranderliche Beſtaͤndigkeit der Natur in
der beffimmeen Zeit der Geburt her Frauen in Falten
und warmen Landers, und in allerley Temperamens
tens des Berfens der Thiere obne einige Veranders
fichEcit, wenn fchon bie einen Handinnen groß, und
Die andern Elein find; des Ausheckens der Haner in
America und Europa. (Hier gebt ber Berfaffer ets
was % weit, Allerdings ift das Aushecken in wars
men Ländern um etwas feleuniger) Weber das Les
ben, noch dad Gewicht der Leibe feucht, bewirkt nach
dem Hrn. 2. die Niederkunft. Sie entſteht, fage er,
wenn bie ausgefpannte, und gum Zuſammenziehn im»
mer geneigte Barmutter einen andern Wiberfland
att der Lcibesfrucht verfpurt, und dieſes gefchieht,
Wenn die Leibesfrucht nunmehr wieder ausgedebnt
wird. Diefes gefchieht wiederum, wie Hr. 2. meint,
durchs Abtrennen der Gefäße des Mutterkuchens, als
wodurch die Leibesfrucht ein fremder Körper wird,
den die Mutter augtreibt. Und mie werden denn bie
feet geboren , deren Mutterkuchen nur allgufelt
Ttttit z Une
1086 Goͤttingiſche Anzeigen
Unter einer giemlichen Anzahl biefiger Probſchrif⸗
ten iff ung die folgende ald der Anzeige wirdig vors
efommen , die den 22ften December 1763 unterm
Hrn. Ludewig Wilhelm le Monnier von Carl Ludes
wig Franz Andry, dem Verfaffer gehalten worden
iff. Man hat, fagt der Hr. U. den verdickten Gaft
Hes Schierlings zu Paris an verfchiedenen Kranken
verfucht, die perbartete ober Enotichte Brifte batten.
Niemald, auch nicht nach dem Gebrauche eines gan⸗
gen Jahres bat man eine Befferung verfpürt: und
auch beym aͤußerlichen Gebrauche bat ber Schierling
Die Ginnen verwirrt, und Schwindel verurfacht.
Man bat den Gaft von Wien kommen laffen, und
hat nicht mehr gutes davon erfahren, Der Litul if:
Ergo cancer ulceratus cicutam eludit,
| | Avignon.
Unter diefem Titel, vermuthlicy aber -gu Genf,
find vier Duodezbande, jeder von 192 Geiten bers
ausgefommen, deren Titel InftruGion pour les jeu-
nes dames, und deren Verfaflerinn die nunmehr is
Savopen lebende Mad. le Prince de Bcaumont iff.
Sie find eine Fortfegung des Magazin des Adolescentes,
und im nehmlichen Gefhmade, nur wird, da bie
—* belehrten Perſonen von einem mehrern Alter
ind, aüch mit mebrerm Ernſte zum einzig noͤthigen
angedrungen. Es iſt nicht zu leugnen, daß die gute
Mad. de B. doc ibre angebohrne Kirche nicht ver⸗
Jeugnen Ean, und die Anruͤhmung der guten Werke,
der Allmofen, und dergleichen, zur Geminnung der
göttlichen Gnade nicht eigentlich die Mittel find, ob
fie wohl als Früchte derfelben von fich felbit in einem
Gott fi ergebenden Herzen folgen. Sie hat fid
aud) bey der Entfchuldigung des Bilderbienftes niche
erinnert, daß auch die Heiden nicht das Bild des Gus
piters, fondern den im Himmel alles beberrichenden
Jupiter ‘angebetet haben, und boch Bögendiener ges
nennet
nf
134. Stuͤck den 8. November 1764. 1087
nennet worben find. Doch iff ihre Abficht überhaupt
gut, und in diefen gegen die Religion fo ekeln Zeiten
exemplariſch.
Tuͤbingen.
De Caftrenfibus Exercituum imperialium atque cir.
cularium Sacris differit Friedericus Guilielmus Tafınger,
Philof et U. I. D. hujusque Prof, Publ. Ord. Sere
nif, Würtemberg. Ducis Confiliarius, weiche Abhand⸗
lung mit Erhardiſchen Schriften neulich auf 9 Bogen
In Quart erfchienen ift. Die Juden, Griechen und Robe
mer baben bereits Keldpriefler gehabt, und bey den
Deutfchen verfaben die Druiden diefes Ame. Unter den
cbriftlichen Armeen finden fich ji nicht eher als feit
dem Anfang des fechften Jahrhunderts Spuren eines
Öffentlichen Feldgottesdienſtes und dazu beftellter Selb»
ebiger, der Reiche: und Craysarmee Tann gue
Folge Der drey in Deutfchland beftdtigten Religionen
auch ein öffentlicher Feldgottesdienſt in denfelben
nicht in Ziveifel gezogen werden, und wird einem jes
den einzelnen Soldaten feine völlige Gewiffensfrepe
beit verflattet. Beſtehet cin Regiment aus Crayss
truppen vermifchter Religion, fo fest man elds
prediger uud Hegimentspaters, die gleichfalls cis
mer verfchiebenen Kirche zugetban find. Die Chefs
der Regimenter pflegen off das Patronatredht auszu⸗
üben, gemeiniglich aber müffen die Feldcaplane vom
sen Crapß beftellet werden. Die Regimenter find
n Rückficht, ob die Contingenter ded nemlichen oder
vermifihten Glaubens find, als ein oder mehrere
Kirchfpiele zu betrachten, davon die Dfficiere und
Gemeinen mit ihren Angehörigen die Pfarekinder
vorftellen. Aug dicfem Grundfage müffen ihre Rech»
te gefolgert werden. Der Evangelifche Keldprediger
iſt weder dem Catbolifthen bey eben dem Regiment
noch aud dem General: Feldcaplan oder Pater Sur
perior, ber im Felde dic Stelle des Biſchofs vert
1088 Goͤtt. Any. 134. Stuͤck den §. Mov. 1
und im Hanptquartier den Gotteddienf— zu
eichten pflegt, wenn aisch gleich der command
General evangelifher Religion iff, im geringfte
gerworfen. Der öffentliche und Privatgottesi
im Felde find wohl zuunterfcheiden. Zujenem ;
das Zeichen durch die Trommel oder Trompe:
geben zu werden. Diefer aber wird nur durch di
terofficiers angefagt, und hinter der Fronte,
oft obne Gefang, gehalten. Bermöge des e
find die Zeldprediger berechtiget, Öffentliche Bet
den und Kirchen zu balten, die Taufe und das
Abendmahl zu verwalten, Beicht au figen, 3
puliren, Kranke zu befuchen, Verurtbeilte u ber
und zur Gerichtöftelle zu begleiten. ieſes
Die Hauptfäge dieſer Schrift, welche mit weit
tigen Anmerkungen gezieret iff, die einen x
Beweif von der ſchon aus andern Abhandlu
befannten Beleſenheit des gelehrten Hrn. V.
balten.
alle.
Wir wiffen faf— nicht, warum deg Deren
drich Wilhelm von Leyfer Flora halentis fecun
fyftema fexuale Linnaci und erff jeßt gu Händen
kommen iff, da das Buch fon im Jahr 1761
gedruckt. Bielleicht iff es fo (pat geicheben, 1
ed auf Unkoften des Herrn Verfaffers berausgeli
men fepn fol. Indeſſen verdient dennoch bed 6
Verfaſſers Remubung ein billige Lob: Hie Ha
ſche Zlora koͤmut uns febr reich, und die Anz
feltner Pflanzen betrachtlich vor. Hin und-n
der bat Hr. L. eigene Gattungen and einige n
liche Anmerkungen. Bey der Orchis het ihn ul
baupt Linnaus verleitet, und ingbefondere find
Mr. Sco. die Bepnahmen zwey febr verfchiebener !
sen vermiſcht. Die Anzahl der Gewadfe iff 132
und ber Bogen 16,
CRD 1089
Goͤttingiſche Anzeigen
gelebrten Sachen
unter dee Auffidye
Der Koͤnigl. Gefellfchaft der Wiffenfchaften
135. Sti, |
Den 10. November ı 764.
Lion oder Genf.
er fünfte und letzte Band der Nofologia Metho-
dica ded Hrn. Kranz Boifier von Gauvages iff
auch noch im Jahr 1763 bey des Tournes ab;
gedruckt, und heißt: Tomi TertiiPars Secunda, Er
entbalt die Ergießungen der Säfte (Fluxus) und
cachexia, oder die Verunſtaltung. Er glaube doc,
das überfläßige Waffer aus dem Gebirne fénne durch
die Schleimdrüfe in die eae fommen, die nad der
Mafe gehn, und durch diefen Weg ausgeführt wer=
den. Der ALademiffe Gene: iff an einem geborftes
nen Bruche der großen Schlagader geftorben, von
welcher ſchwarze Schwaͤmme (aber nicht boleti. wie
©. jur Unzeit fagt) durch den Gig abgegangen find.
Gollte in der That das Blutharnen in den Kinder
orten burch fette Erde, Korallen, und dergleichen,
ich hemmen laffen, und wie vertragen fich diefe Mit:
tel der zugleich verfchriebenen Vitriolfaure ? Das
Kümarge Brechen iff zumeilen beilfam , wann die
rife bes Blutes (fomex ) ausgeworfen wird.
Vomitus rabiofus ©. 111. iff eben das gelbe Fieber,
und Mal de Siam, deffen der Hr. v. Gauvages unter
| | Unuuus Als
@
1090 Gittingi(he Anzeigen
andern Titeln gedenkt. Die Recepte wider bie Sees
krankheit find unzureichend, und das einige Gute, an
der frepen Luft, jo viel als möglich, zu bleiben. Viel
effen befördert eher das Brechen. Zu Montpelier Hat
in den böfen Kinderpocken ber Speichelfiug niche
fag, und auch der Durchfall iſt bey den Kindern
elten. $n verfchiedenen Beichen , wo man Fleiſch⸗
warzen in der Harnröhre vermuthen follen, hat mars
keine gefunden. Hr. B. zieht den Gebrauch des
Kalchs und der Geife wider den Stein der Barens
tranbe vor: jener (tile die Schmerzen, und diefe
ſchabet den Schleim ab, und vermebret zumeilen dag
Brennen im Harnen. Hr. B. bat auch das ſchmerz⸗
bafte Harnen der neu verbepratheten Frauen niche
vergeffen. Dennoch fol der Saldrian in einer Art
einer fallenden Sucht bienlich gewefen fepn. Unfee
r. v9. Büchner beißt G. 250, Comes Buchnerus.
it vermuthlic) von der Comitiva Palatina bie Rede.
Sollten im Ernft die Waffer de Cauterets bie wahre,
feuchte Lungenfudt beilen ? Bon den in eben der
Stelle gerdbmten Balfamen wiffen wir, daß fie ed
nicht vermögen. Iſt in der That eine Waſſergeſchwulſt
Die dem Finger nicht weicht G. 305. Der Afcitesar-
tificialis von gebundenen Adern iff ein einzelner Bers
fuch bes Lowers, der wiederholt worden, und nicht
gerathen ift. In der Trommelfucht rühmt Hr 2.
nicht ohne Urfache, nach bem Rathe des Arztes gu
¥ion, Hrn. Rafts, die kalten Bdoungen. Rschitis
Kalmuckana foll eine Krankheit feyn, und iff diefer
nur allzu fertigen und ffreitbaren Nation angehobene
Geftalt. Sollten die weſtphaͤliſchen Vari Würmer
feyn, und iff 8 nicht eine ſcharbockigte Gicht? Macht
Hr. B. nicht zu viel Gattungen Framboefia (ya rs)?
Iſt das Schmieren die ſicherſte Art die geile Seuche
zu beilen? miewol bey den tiefen Gefchrouren und der
Beinfaule Hr. B. den Gublimat anrühmt. Ran mar
den Zopf zur geilen Seuche zählen? Sind Gilberts
Vies
135. Stuͤck den 10. Movember 1764. roor
viclertey Yuffäge wirklich verfchieden? Wäre ef ohne
Bedenken, nach Hrn Goulards Rath, die feuchte
Krage mit einem Blepwaffer ausjuwafthen? Die
elbe Jarbe gpiger Bouer koͤmmt hier als eine Krank⸗
it vor Der Herr von Sauvages erzähle die Cur,
die er am Prof. Recker von Senf in ber ſchwarzen
Gelbfuchs verrichtet Hat. In einem Kranken drans
gen nicht nur Läufe, fondern Floͤbe, Obrengrübel,
Spinnen, Würmer und Kafer aus allen Deffnungen
Des Leibes. dieſes wohl wabrftheinikh? Der
polniſche Zopf, von dem Hr.B verfchiedene Gattuns
gen zahle, iff, wie er genau beobachtet bat, nicht
eine Folge der Unreinlichkeit. Guys ſchwarzgruͤnes
Zum: hat beym Krebſe nichts gethan. Dielen legte
d macht 552 ©. aus, ohne dad Regiffer.
Daris,
Der 20ffe Band des Journal de Medecine, Chi-
wurgic, Pharmacie ded Hrn. Rour ift mit dem Junio
3764 zu Ende gegangen, und macht 576 Seiten aus.
ungen. Diefes hundertmal wieberbolte Spſtem iff
Ber Seit ur eh (la phlogofe ad
Den Reinigungen au fpären, und daß dicfelbe bey ſehr
—* ag ößten Schmerzen ausbrecher,
wobey gewiß der Wolluſt nicht gedage wird, Wie
über eben den Efprit feminal fermente, unb andere
solllfürlich angenommene Wefen. Connel bat von ei⸗
Nuunun 2 nem
1092 Gdttingiſche Anzeigen
nem zuruͤckgeſchlagenen Geſchwuͤre eine allgemeine
Gteifheit entiteben gefehen , und mubfam gebeile.
Hr Hazon hat in Kinderpocken, die mit dem Brande
droheten, die Fieberrinde heilfam: gebraucht. Es
iff gwar etwas ſchwer, ein genugfames Gewicht in
Dieter Krankheit bepzubringen. Hr. Fabre bat mit
einem Brechmittel einen Diann gebeilt, dem von dem
Schmerzen einer Kolik ein ſchwarzer Staar entſtan⸗
den war. Ein Maͤdchen redet und ſchlinget ohne
ee Die Natur bat einen branbichten Bruch ge
eilt. Cin lang eingeflemmeter Kindskopf bat dens
Kinde die Kraft zu faugen benommen.
May Cine Starfurht (eacalepfis). Eine Was.
ferfuche im Winfange des Darmfelled Hr. Confotin
zeigt aus einer Wahrnebmung, daß die Würmer, die
einem Kuͤrbiskern ahnlich find, nicht eben Die Gegens
wart bes Neftelmurms beweiſen. Eine weggenome
mene bangende Fleiſchgeſchwulſt.
Yunius Ein Art, Ramengs Larrouture, imme
dem Sehierlinge iu aͤlfe. Er bat einen fehr ſchwe⸗
ren Gall einer krebſichten Naſe, nrit gefchwornen Vers
bärtungen in der Lunge, durch den Gebrauch diefes
Krautes geheilt, wobep man das mit Schierling abe
efochte Baffer ind Geſchwuͤr gefprige bat. Die
erfon bat gulege 30 Gran vom verdickten Gafte in
einem Sage genommen. Ein paar Gefhiate, wo
der Gebangte in einem Galle wieder zu ich felbff gee
fommen, und erft den zweyten Tag zu todt gebangen
worden iff: im andern aber es ſcheint, ef fey in
der That ein Wirbelbein vom Kopfe ‚gervichen. Bon
dem Ailbaud- Pulver macht ein Verkäufer deffelben,
Hr. de Chevry, viel Rühmend, und hingegen erzaͤhlt
D. de la Maziere theild wirkliche Todesfalle, eheils
andere fchlimme Folgen, die dieſes Pulver bervärke
bat. Bolaire, ein Wundarzt, verfithert, er babe
eine Kugel im Gebirne eines Soldaten gefunden, mo
fie 2 Jahr geſteckt, uud erſt dann durch ein unertrige
135. Gti den 10. Novemberin 764. 2093
liches Kopfweh den Tod bewirkt hat. Heer Narteau
bat aud die ne pen in Scrophein und
anbern Geſchwulſten der Druͤſen nüglich gebraucht.
Bir wollen bed Julius noc) gedenken, ber den ein»
und zwanzigſten Band anfange. : Ein Here de Nico⸗
Sais handelt von der.bärren fogenannten Poiton Kos .
it. Cin Flachmahler, der Bley zu den Farben brau⸗
chen mußte, wurde mit diefem Uebel befallen, vers
lope die Xeibedöffnung und fogar das Harnen. Man
ließ ihn öfters Aber ‚gab erweichende und abfüßs
Grechmittel, mit gläctlicpem Erfolge (in deppel
rechmittel, mit g ‚Erfolge oppels
tes — Nabel = — Rind: ——
ren doch zwey ’ ungen rime,
und die Bruft hatte 48 Rippen. Gin teiftendrus
tourbe durch den dazu gefchlagenen ne Sgn Hr,
ourdain befchreibt ein@efhmwür in der Schleimhoͤhle
eS Kinnbackens, mit der Beinfäule itet. Ge
öffnete ed, nahm die Zaͤhne weg, brannte die ent?
Schleimhaut weg, befupfte alles mit Spießgladbuts
tery und ſchien den 78)
ben, da ihn cine Bruſtkrankheit wegnahm.
Frankfurt und Leipzig. :
Unter diefer ll wird verfauft: Nachricht
von Wahlen, wer tle geweſen, wo ſie Goldertzt aufe '
gefucht und gefunden, wie fie folched geichmelzt und
‘gu gut gemacht, auch wie fie aus Erzen und Kraͤu⸗
‘gern Gold gemacht; aus alten Schriften und Nach⸗
Fichten gezogen ıc. von C.G.L.C.F. 230. Dctavfeiten.
‘He. 2. giebt fic in dem erfien Cap. als einen Enkel
Des „galt rs zu —— Chriftian Lehmanns,
zu en, von dem man die ertzgebuͤrgiſche Chro⸗
nik hat, und glaubt, — ath koͤnne
zum Rugen dienen, ba fle Derter, wo: goldhaltige Erze
Yuuuuu 4 bres
3694 © Gittingifche Anzeigen
Drehen, entdetet. Er führt auch eine Probe vow
Gold und Silber aus Wiefenthalergranaten an.
aten Capitel berichtet er, wer die en geweſen,
aind woher fie gefommen? nebmlich aus “Italien; er
führt die beFannten Erzählungen, daß ſie Erze u. dgl.
aus Deutfchlanb bolten, aus verfchiedenen Büchern
an, wie denn auch D. Luther, in der Audlege der |
|
Epift. an die Gal. 3, 8. und der Vorrede zum Pros —
pbeten Daniel fie rubmredige Leute nenute, die viel
Brangens machen (die, welche nach Hrn. 2. Gedanten,
nit Maufefallen umberzieben, um heimlich Golderje
u fammlen?) Das 3te Cap. foll Ichren, wie die Gee
fein der Bolderze tbaffen find. Das Golderjt
ſteht aus dem allerklaͤrſten und beften Schwefel,
ohne alle verbrennliche Feuchtigkeit, (allo doch wohl
mit verbrennlicber Srockenheit) und aus dem aller»
Beſtaͤndigſten Dueckfülber aufs böchfle gereinigt.) Die
übrigen Nachrichten von den Arten des Golderjted
u. d gl. find dieſem Anfange gemäß. H. 2. fängt ale
fo nun an, die Rachridten der Wahlen aus alteız
Schriften vorgutragen. Wie die Wahlenbücher im
der Sachfen Bände gekommen, iff nirgend genau as
nden , vielleicht bat man dle Bücher bey ihnen naw
brent Tode gefunden, oder ihnen entwandt, oder die
Hbrigteie Gat fie ihnen abgenommen. Dies find
zwar nur Muthmaßungen, aber in alten Sachen
gon etlichen Seculis fer, fagt Hr.R. muß man wahrs
ſcheinliche Dinge zum Beweif gelten laffen. (Und
wie, wenn noch eine Wahricheinlichkeiti da: wäre?
Die Wahlenbücher find aus den Zeiten, da man Bie
eher vom Goldmachen, vom Geſſterbannen, Schatz⸗
graben u b. gl. gemacht, fie der leichtglaͤubigen Geld⸗
ierde theuer zu verkaufen. Wie koͤmmt es baß Dies
f Bucher deutſch find? fo haben fie boch wohl die
talidner für fich und ihre Landsleute nicht abgefaßt,
mal, wenn ed Gebeimniffe fepn follten. Und wo
ingend eine Spur, wer fic uͤberſetzt habe?) Im aten
135. tid den 10. Movember 1764. 1098
€. find die Nachrichten der Wahlen nad alphabetifther
Ordnung der Herter g fet. Im stett Cap. mache.
Hr.2. einige allgemeineErinnerungen. Dicfesrembl ins
e, glaube er, feyn Benetianer gewefen. (Die Maufefalls
à! find ſonſt mehr Savoparden.) Die Bücher
waren von ihnen deutſch aufgeſetzet worden, weil fie
in beutfchen Landen fich diefer Sprache bedienen müfs
fen. (gerade deswegen wurden fie ibre Gebcimniffe
lieber ihrer Mutterfprache anvertrauet baben, um
Die Herter accurater zu befchreiben; die
Mahmen wurden fie Doch haben behalten können.)
fe |
force bes) ne An "on a
Abrigens, baf lege die in fo alten Schriften angege⸗
chwerlich möchten mehr zu finden
feun; berichtet auch, die Wahlen Härten das Golderg
verzaubert, daß man nichts heraus bringen Tönne,
wenn man es gleich fande; und erzehlt, wie than
ed macht, die Verjauberung aufzulöfen. Dies als
les aff gleichwol 1764 gedruckt. Ein Kupferblart,
auf dem der Wahlen Zeichen, die fie auf Steine, Baus
me u.d af.gefese, abgebildet find, hätten wir baldane
gugeigen vergeffen.
Keipsig
1096 Gitt. Anz 135. Stuͤck den 10. Mov.
Leipzig.
Bey Weidmanns Erben und Reich if heraus
men: Gefchichte der Mig Fenny, von ihr fell
[et Herausgegeben von Madam Ric
erfaffecinn der Briefe der Fraulein Butler u
by Catefby. Aus dem Frangofifcen uberfege
Sheilcben in Hetav, jedtr mit einem -faubern
Eupfer, das eine Begebenbeit Daraus deten
ſammen 29 Bogen. Miß Jenny hat ihr Daſe
einem Paar Perſonen, die mit Einwilligung
Die über fie zu gebieten batten, in einem Ebe
niſſe ſtunden, das wegen eines Kamilienftoljes
chen wird. Gie verliert ihre Aeltern in der ac
Kindheit. Ein Freund ihred Vaters verfo
and fege ibe ein anfebnliched Bermögen aus, ı
fle gebracht wird. Ihr Großvater verflößt fi
Liebbaber, ber fie vordem gefannt bat, bie
feine Hand on, unter der Bedingung, ihre 7
Dung gebeim zu halten. Gie laßt fic ſolches, ob
gungen der Liebe, nur ihrer Umſtaͤnde wegen gı
und wird von der Gemablin ihres Liebbabers, d
ihr Wiflen Lord Dandy iff, entdecket, ihrerlinfch
gen in Schug aufgenommen, von dem Liebbaber
entfibre, dem fie doch von neuem entrinnt u
in ben Schug einer andern Dame begniebt.
Bruder fiebe im, Begriffe fie zu beyratben, al
Danby durch den Tod feiner Gemablinn |
Grande fiebt , öffentlich um fie angubalten; unt
Brautigam in einem Duell umbringt; Gi
soirft feine Anträge und das nunmtebrige
Anerbieten ibres vorbin fo graufamen G
und opfert noch ibrer Dankbarkeit gegen ibre
DBefchigerinn, eine erwiederte Nergung gegen
ben Brautigam auf Wie diefe Vorfälle ergab
den, Fann man leicht aus dem Namen der Di
sinn vermuthen. Die Gefchichte iff fo unterh
ald cine beſtaͤndig traurige Geſchichte fepn E
‘St VaR TR 2097
Gittingifde Anzeigen
von
gelehrten Sachen
Ä unter dee Auffiche
der Konigh Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
136. Stüd.
Den 12. November 1764.
Gent.
ier iff vermuthlich, und gar nicht gu London
N it Sabre 1764. Dietionaire Philofophique pore
tatif abgedruckt,. das würklich die verdiente
Abndung und das Teuer erfahren bat. Man fchreibe
ef einem bekannten Dichter zu , und. bie Aehnlichkeit
der Gefinnungen, der Haß gegen bie jüdifche Nation,
der Dig (cheine es demfelben zuzueignen. Go witzig
es gefchrieben iff, fo mit _grofem Ucberdruffe haben
wir die mit der größten Zuverficht auf die Dffenbas
rnng_ an allen Seiten gefchebenen Anfälle geſehen.
Es ift lächerlich, daß er die Juden, eine Nation von
Viehhirten und Landbauern, beftandig für Fripiers
ausgiebt, weil fie ieee ba fie vom Belige des Erd⸗
reichs ausgefchloffen find, mit Trödel handeln. Abra⸗
Ham war in feinem hundertſten Jabre, wie wir im
soften; er war dennod alt, und feine zweyte Ju⸗
end war eine Gutthbat Gottes. Im Abfchnitte Ame
eugnet der Berfaffer aufs dreiftefte, daß wir eine
Seele baben, und alles, was er fagt, berubet dare
auf, Daß wie fie nicht genug kennen, und verfchiedene
Meynungen über ihre Natur gebabt haben. Des Mos
fed Stillſchweigen wird nicht vergeffen. Es iff febr
ungewif, daß die Juden ‚jemals ebendige Wenſchen
RENEE ;
1098 SGittingifche Anzeigen
eopfert baben; denn Agag's hieher angeführte Shas
wm ny andere alefa en, und Conte niche eih
pfer Peigen. Hiernaͤchſt wird Juſtin und Irenaͤus
mishandelt, und die Offenbahrung Johannis ange⸗
griffen; worinn doch auch bloß das Schickſal der tier
ben chriftlicsen Kirchen in Flein Afien aufé: buchitdb-
lichſte erfillet worden iff, und von andern wichtigen
Weiffaguugen die deutlicpfte Auslegung in der Ges
ſchichte liegt. Vanini wird biern beens.
ei
und die Romer für eine Gefellfchaft von Ar aude
gegeben, movon doch die meiſten einen oberften Gott
und Schöpfer glaubten, ob fie ihn wohl nice beutlicy
erfannten. Die befte Wele erfährt zum zweytenmal
den Wig des Candide, und endlich iffs doch bloß die
Gterblichkeit des Menfchen, und die daran verbune
Dene Krankheiten, bie den BVerfaffer migfallen: &
möchte gerne beftändig im beften Zimmer der beſten
Welt wohnen. Die Gültigleit des menfchlichen
Zeugniſſes greift man hiernaͤchſt an, und glaubt, der
Gag, es iff ein Peting, jr nichy fo gewiß, ‘als die
ı80 Grabe eined Triangeld. Es ift richtig, daß im
legten Galle die Erklärungen der Grundtheile ber
Grund anderer Erklärungen find, die mit ihrem
Grundbegriffen notbiwendig dbereinfommen können.
Allein dennoch follte der Verfaffer wiſſen, daß die
Menge unabhängender zeugaie endlich durch den
beftändigen Zufluß neuer Einflimmungen gum um
endlichen wird, und der Gegenfag verſchwindet, der
Beinen Zeugen vor fid bat. Bald ragt er, Die gerin⸗
gen Dinge fepn ohne Einfluß in die Wele: and bald,
es mitffen die geringern Dinge fowol vorber Setignmt,
und verbunden feun, alé die großen. Weber den
Himmel iſts freylich richtig, Daß das ausgedehnte
Blaue nur die mit einer febr dinnen Materie, und
vielleicht mit gar keiner, angefüllte Zwifchenräume der
Gterne umbullt. Aber die Art, wie die Geifter in
der Welt wohnen, ift fo wenig bekannt, daß ibe
ni
136. Sti ben 12. Novembet 1764. 1099
bt8 erfolgert werden fan. Die Befchneibung
veibt der Berfaffer den Aegpptiern gu; und er ver=
fich fat, indem er eine Unterredung mit dem
dof von Cloyne erwähnt: und an feinen Lobſpruͤ⸗
n der Chinefer, die mit aller ihrer trefflichen Ree
eungsform eine Beute einer jeden Räubernation,
Schauplatz unendlicher Aufrubren, und noch iege
4 verbungernden Laͤndern find. es nicht etwas
geſchickt, einem Chinefer von der Höflichfeie des
ingen von Conde gegen die gefangenen Deutfchen
en Beweis der Menfchenliche hernebmen gu laffen ?
tder deutſche Unterthan fic Diefer Menfchenliebe
erfreuen gehabt, und iff fle zwiſchen feindlichert
daten nicht auf die Erwiederung gegründet?
lb darauf iff der Japaner ein allzuoffenbarer Enge
der. Wider bie Geſchichte des neuen Teſtaments
nnert infer Usgenannte die taufendmahl gemachte
wuͤrfe, und niebt endlich eine Geſchichte des Hey⸗
des, wo alle Wunderwerke verfchwiegen, und auch
fo vffenbar göttliche, und den jaͤdiſchen Vorurs
iless fo fehr ehtgegene Lehre. keines Lodes gewuͤr⸗
t, fonft aber fogar der unmenfchlichen Lüge vont
nether Erwähnung gethan wird. Und wiederum wers
tbesRouffeau legtereGedichte durchgehechelt. In eis
: Satire wider die Geifklichen, und an andern Orten,
eint der Verfaffer den deiftifchen Begriff von einer
ttheit su billigen. Die Hölle Halter für eine politis
eErfindung, und desCard. Richelien unaͤchtes Teſta⸗
nt verrdth wieder feine Feder. Was hat diefes, und
SRouffeas ungelente Verfe in einem philoſophiſchen
ıche zu thun? Einige Abfichten der Dinge nimmt
an, andere verwirtt er. Die Steine, fage er,
d nicht zum Bauen gemacht. Mein, nicht vor⸗
bmlich ; fie find die Stüßen der Erde. Aber wo:
find die Metalle, wenn der Menſch flenicht genießt,
d welches Shier Hat einen Mugen davon? Die Ehre
ottes it unferm Gebriftiteller fehr guwider. Und
Errerp 2 iff
1100 Gdttingiſche Ameigen
iſt Denn die Erkenntniß feiner Größe, Weisheit und
Güte nicht feine Ehre? Koͤnnen dieſe bepden Begrif⸗
fe getrennet werden? Billiger ſchillt unſer Verfaſſer
wider dic Geiſtlichen, die thre Stimme nicht wider
den Krieg erheben duͤrfen. Weil bie S dex
Gterne unwanbelbar find, fo fol Gott keine Gnade
einem einzelnen Menfchen geben. RL dem die Gnas
De nicht ſelbſt ein allgemeines und unwandelbares
Gefeg. Freplich beteten die Heiden ihre Bilder nicht
eigentlich an, und ebrten, end einige bavon,
eine Gotebeit, die durch diefe Bilder verge war.
Aber Gott verbot dennoch dieſen Gigen i
er die Begriffe von einer Gottheit klein und men⸗
ſchenmaͤßig macht, weil allerdings die Zuflucht der
Menfchen fich leicht auf das Bild einfchranke, wie
bey einem Mero geſcheben iff. Die Guͤndfluth
wird unmöglich. gemacht, und dennoch träge die
ganze. Erde ‚ihre unlaugbare, Spuren: Und wie
berum fehn wir den Bertheidiger des Prades!
der vielleicht nicht mebr fo ginitig über denſelben
denfen wird, nachdem ihm berfelbe bey einem giems
Lichen Eapitale fchädlich gewefen iff. Er verringert
hierauf Die Anzabl der böfen Menfchen, und bereche
niet ihre Anzahl hoͤchſtens auf eine Million, Es tft
wahr, Haß, Neid, Mache, Hochmuth, Hurerey,
Ebebruch, Geitz, Lugen, und — ſind bey
ihm keine Lafter. . Seine Waag iſt ſehr unempfinds
lich, ein Mord kan ſie kaum zur Demegung bringen
Die Wunderwerke Halt er für unmöglich, bie
göttlichen Gefege unmanbelbar und gut find. Bie
wann aber ein größeres Gut ihre Unterbrechung ers
fodert? und das auf einen Lebrer der Welt zu Per
gende Giegel der göttlichen Gendung iff ein folded
größeres Gut. Des Mofes Bücher werden hiernaͤchſt
mit langft beantworteten Gründen angegriffen. Wenn
fie fpater — ſind, warum waren die Geſetze
derſelben ſchon zu Zeiten der Richter die —
ess Städ den 12. ere LOE
d tbe in die juͤdiſche S und
bik — sign br erfe n : Is ** —— un
einer Gott sn if (oe mr Gig. Timor nobis
fecit. feine 40000 Pferbeftälle, je an
fo viel nicht — beſetzte en kr feyn Eönnen,
und das Hobelied entrinnen shel r nicht, ei
Gnbdet er etwas unbe, re yr in den
petal genre Ein Menf fel, der für fi —
a A aber er conti miche-böfe. Iſt 344 seit
in groß Det
St. Petersburg, .
Mie Schriften x Kapſerl. Akademie der Wiſſen
ſchaften iff auf 4 Bogen in Quart A asec worden:
een parallaxcos Solis ex ebfervatione tranfitus
Veneris per difewm Solis, Selenginfki.habita, collata
eum obfervationibus alibi inftitutis: Au@ore Stephano
Rumowski Ac. Sc. petrop. Aflronomo. Der Berf.
von der Saket Academie zu — des Durch⸗
ganges ber Venus, en gefebicts
worden. Die Breite Diefes * u ſinden, hat er ſich
eines Quadranten ohngefaͤhr 2 F. von Langlois
Paris verfertigt; und mit einem Mikrometer verſe⸗
bedienet. Er ſetzt fie 53 Gr.6M.66. ur ers
en Beftimmung ber 1 bat er Beobachtungen
* per bien wollen , fand aber,
nicht ye viel; “edge er vers
is — arte eine nung ang den mapyerifchen
fein. Aus Beobachtungen der Jupitersſtrabanten,
wozu er ſich eines Bernrobre von 15 Zuß bediente,
SEEK 3 und
1102 Okttingifche Anzeigen
amd den Unterſchied der von andern gebrauchten Germs |
roi Ge often as aciée Den aq pes Dune
.8G. öftlicher a . ur
PH ef war es fo tribe, daß Herr R. alle Hoffnu
obr, die Benas in der Sonne gu feben Endli
ertheilten fich zumeilen bie Wolfen bey heftigen Winds
dGen, und er machte ſich mit vorermähntem Fern»
sobre fertig, ben Austritt zu beobachten. Als die
Rander ſich einander maherten, ‘und zwifchen ihnen
noch ein ziemlich merklicher Streich war, ſchien ibm
(öglich aus der Venus wie ein ſchwarzes Tröpfchen
eraußzugeben, und ben Sonnenrand mit dem Rande
der Venus zu vereinigen. Er fchrieb dieſes Damals
der Blödigkeit feines Auges und einem dünnen Wills
Wen vor der Sonne gu, aber andere baben auch for
was gefeben. Roc unter fchlimmern Umſtüͤnden fabe
er die Venus den Gonnentand völlig verlaffen, burch
den fie nach feiner Beobachtung in 18M.66. gegane
en war. Die wahren Seiten der innern und außer
Kerübeun en fegt er 3 Uhr 21 M. 366. und 3 U.
9 M. 42. eil er alſo den ſcheinbaren Weg der
enus durch die Gonne nicht ſelbſt wabrnebmex
Tonnen, nimmt er folchen aus dem, was Bliß im
Phil. Tran. Vol. LU. ben. Er fammilet alddenn
Die Beobachtungen ber innern wad äußern Beruͤhrun⸗
gen an verfchiedenen Dertern, um aus deren Bers
gleichung die Gonnenparallaye uleiten. Geine,
mit der am Vorgebirge det guten Hoffnung verglis
Ye on wegen aasgenbeit der mire Gent
rite Wi tallare; er
Her zuerſt, und findet daraus Die Sarallare 8", 2.
Sie timme in Kleinigkeiten etwas anders heraus,
wenn er feine Beobachtung mit andern: vergleicht,
3: €. 8”, 45. mit bes feel. Mayers Göttingifchen. Er
vergleicht nach diefem auch die auf dem Vorgebärge
der guten Hoffnung mit den übrigen. Die meiften
Seffimmungen der Gonnenparallare, die fich baraug
un
eichen an,
ig mc m
1104 Goͤtt. Yu 136. Stuͤck den 12.00. 1764,
ded Austritts 3 — 596.16 S. 16T. ber u
Austritt 4 Ube 17 M. 5 —
R. gable zu 3* ve — ba fentiiße
Kapſerliche, ein efifiben, und eines
—
Beobachtung agate worden. Hr. R. fege deffels
ben Ar
ubils Grundriß von Pelin-7 — 35 M.
rallayxen genommen, giebt“, 39. womit aber wiebe⸗
oe feine nicht zu pexeinigen iff. Hr.R.
— die Entfe — ob a
— Br A rauen ift.
sas | vn fe nen eigenen verſchiedenen —
mehr Gin gkeit au exbalten, Sie banat von Gtoctholas
1 St. 3 M. 13 ©. angenommen, aber Hy. Wargenciss
if Dict die ihn Beobachtungen. werlichert worse
— daß fie nur 1. St. 2 M. 526 betrage. Eine
mfiandliche oimieige biefer cone: batfowol we
ae Nein keit ihres Inhalts, als auch hee icke na
Sei eißes ab. ber Gefihisklichkeit, die Srv R. bey dieſer
terſuchung gewieſen, noͤthig ge cbicnen,
Rondon.
tr Johann Beingle, Leibarzt ber bat
aft —— die vierte A Auflage feiner Kirigien bat
on mn fe difeäles of the army gbbrunfen Taffen, anf groß
Octav und 484 Seiten. Diefe Auflage Bin und
wieder vermehrt, zumal im Abſchnitte von der rothen
Rubr, als wovon Herr P. im Gabe 1762 eine ſehr
——— Art zu London nur allzu geſe
bat. € befchreidt bie sn dwaͤmme
den biden Gedaͤrme, babe tit neulich gedacht
un en RE 1105
Goͤttingiſche Anzeigen
geledrten Sachen.
unter der Aufficht
der Königl, Gefeltfehaft der Wiſſenſchaften
&
137. Stud.
Den 15. November 1764.
Leiden.
ie Brüder Verbek haben im Jahr 1764 gedruckt:
Commentaria in Hetmanni Boerhaave aphoris-
mos de cognofcendis et curandis morbis T, IV,
Die großen Geſchaͤffte des Freyherrn, die fich weit
uber die gewöhnlichen Schranken eines Arztes erftres
cken, laffen ihm nicht zu, fogefchwind in feinem wids
tigen Werke fortzurüden, als der Lefer wuͤnſchen wire
de: doch erhaßgen wir hier ein ziemliches Stüd, und
ber Herr Verfaffer verfpricht und das noch übrige in
einen fünften Bande. Die Art feiner Arbeit iff noc
Die namliche: Eines Theil aetiologifche Erlänteruns
en ber Boerhaavifchen Gage, und dann cine Samm:
ung von Krankengeſchichten, die gleichfalls des groſ⸗
fen Mannes Mepnungen zu erklären, und mehren:
sbeild zu unterflägen dienen. Hin und wicder findet
man aud des Hrn. ea eigene Erfabrenbeit,
über diefe oder jene Art zu heilen. Won der legtern
Claffe geben wir dem Lefer einige Proben. Hr. ©.
bat an fich felbit, da er Blut auswarf, im obern
Theile des Schlundeg ein Aederchen gefeben, das diez
fes Blue von fich fprigte. Er bat aus Spanien ein
arofeh Werf des Golano erhalten, unter dem Titel:
gen morbofo comun, in welchem diefer Arzt vers
| Dyvyoy ichert,
1106 Sörtingifche Anzeigen
fichert, mit einer zwifchen dem Daumen und Zeiger
finger geöffneten Fontanell habe er die ſchlimmſte Art
der Schwindfucht geheilt. Ein Bauer hat ein haͤu⸗
tichtes Wefen im Blutfpeyen mit Nugen ausgewor⸗
fen. Bey eben diefem Blutſpepen laßt Hr.v. ©. nicht
nur einmal zur Ader , Tondern wiederholt diefe Ablei⸗
tung. Das Blut, das man auswirft, iſt nicht ſpe⸗
digt, aud wann ef aus ber eröffneten Ader ſpeckigt
fomme. Mit falten und in Ehig gemachten Ueber⸗
fchlägen bat er das Blutfpeyen plöglich gehemmt ges
feben , auch macht man zu Rom mit Nugen naffe
eberfchlage von gefrornem Wafler. Die Balfante
ribmt Hr.v ©. nicht fer, wegen ihres Gewuͤrzes,
Cund wir finden fie wegen ihrer Zaͤhigkeit ſchaͤdlich.
Gie bedrucen auch einem gefunden Menfchen dew
Athem.) Aus den Lieberkubniſchen fogenannten Praͤe
parationen hat er erfeben, bag eine nehmliche Ader
nicht in zwey Lappen der Runge Aeſte giebt, oder ei⸗
gentlich zwifchen zweyen Lappen Feine Bemeinfchaft
durch die Adern Hag bat. Ein Mann hat dreyFi
Sabre lang, fonft bey guter Gefundpeit, Citer aus:
geworfen. Der Hr. v. ©. bale die Lungenfuche für
erblich, (welches fie in unfern Landern gewiß nicht
ift, indem Die Frauen, felbft die Ammen Iungenfüchs
tiger Manner, das Uebel von ihnen niche anerben.)
Die Fieberrinde Hat er gebraucht, und ijt zumeilen,
auch in ſchweren Fallen, damit gliclich gewefen. Hr.
v. G. fagt Fabia, wir glauben Stabia fey der alte Ras
me des berühmten Berges, wohin Galenus die Krane
Fen zur Milcheur fhichte. Viele und täglich wieder⸗
holte Aderläffen halten den Tod zumeilen viele Tabre
lang zuruͤcke. Der Huften erfordert des Abends den
Mohnfaft, es find aber mehr als 4 Gran Hundszun⸗
enpillen nöthig, weil fie nur ein halbes Gran Mohn⸗
aft halten. Unter den Arten Mile iff doch die menſch⸗
liche noch die beffe. Ym Wafferfopfe bat es der Hr.
y, ©. jum Durchfchwigen des Wafers durch die Haut
gebracht, aber die Kranken find doch nicht zu retten
gee
137. Sth den 15. Movember 1764. 1107
geweſen, und diejenigen find alle geftorben, in denen
man einen Stich in den Kopf gewagt bat. Mit Vers
wunderung feben wir, Daß unfer Verfaffer bas Bauch
ell noch doppelt macht, und den Gig einer Baffers
ucht in diefen Zwiſchenraum fegt. Das Reiben der
eine in der Wafferfucht erweckt gern ben falten
sand Man fan allerdings das Waffer alles auf
einmal abzapfen, wenn man nur den Abgang mit ci»
nem Drude erfeßt. Tozzetti bat wahrgenemmen,
daß die Blofenp after in der Wafferfuche unter der
Haut nicht fhaden, wohl aber, wenn der Bauch anz
gefüllt iff. Unfer Berfaffer rühmt den mit Meerzwie⸗
ein eingebeigten Wein. Auch die Kälte des fall ger
frornen affers ift nuglich gewefen. Der podagris
fhe Kalch backs fich nicht, wie der Blaſenſtein gufame
men. Auch ein alter Knochen aus einem Schedelhauſe
wird weich und knorplicht, wann man ihn im Schei>
Dewaffer beige. Der Kalch ſammlet fich zumeilen
fo gefhwind, und fo haufig an einem Orte, daß man
glauben muß, er fey von irgend einem andern Drte,
dahin verfegt worden. Cine hunbdertjährige Bohne
Hat noch gefeimt, und iſt aufgewadfen. Das bloße
Morgens und Abends miederholte Reiben der Beine
mit den Strämpfen if im Podagra nüglich gewefer.
Gimfon hat den Hrn. Beibarge in feinem Glauber an
die Volldtutigkeit, als bie Urfache der monatlichen
Reinigungen. ziemlich geflörs. Brie Recht bemerkt
er, dag Hr. — 5— einige Dinge annimmt, die durch
Die Anatomie noch nicht beſtaͤtigt worden find. Ex
eftebt, daß Hippocrates diefe Reinigungen zu reiche
ich berechnet bat. Allerdings iffs gemein, daß. fie
einen Tag aufhören, und dann wieder Fommen. Ge
erzähfe eine bald alle Glieder durchgehende hyſteriſche
Krankheit, dergleichen wir nur allzuoft wahrnehmen.
Es find Zuckungen, die ihre Stelle verändern, und is
beiten übergeben. Er erzählt eine Gefchichte,
in welcher die Reinigungen unmittelbar auf den Pulé,
aus dem er fieuorfagte, gefolget find. Er bat auch das das
Yyyyyy 2 bin
1108 Goͤttingiſche Anzeigen.
Hin gehörende Blut aus der Haut herausſchwitzen gefeba.
Gr bat eine (chine Sungfer gekannt, die in der Hoch»
zeitnacht ſchwanger geworben , und bie darauf fols
enden Unbequemlichfeiten den andern Tag verſpuͤrt
der: (gemeiniglich gefchiebet es fpater. Und ijt es
gewiß, daß allemal auf den pricfterlichen Segen ge-
wartet wird?) Das Kutfdhenfabren in den legten
Woden der Schwangerfchaft mißbillige ex gänzlich.
Er bat einige Kinder durch den Knoten der Nabel⸗
ſchnur erwirgt gefehen. Die in die Scheibe geſcho⸗
Benen Ringe können allerdings die in der Mutter vor⸗
ebende Blutſtuͤrzung niche hemmen. Er bat eine
rau ſchwanger werden gefeben, deren Muttermund
gufammen gewachfen war. Buch bat er felbit wahr»
genommen, daß eilf Tage nach der Niederkunft die
Schloßknochen noch lof waren, und Flapperten. Die
Zange ſchreibt er dem D. Chamberleyn zu, giebt ibe
aber den Roenhupfifchen Hebel vor, weil er einfacher
iff. In einer Mutterfrankpeit bat der Sr v. S. ein
Frauenzimmer aufgeweckt, das man fuͤr todt hielt.
Ganz richtig merkt er an, daß das ganze zarte menſch⸗
liche Ey uber und über flockigt iſt, die Flocken aber
an einem Orte mangeln, wann bas Ey nunmehr al:
ter wird. Er vermutbet, es Fomme doch aus dens
Kuchen etwas milchichtes in das Ey: er bat auch
ausgetretene Milch in verfchiedenen Theilen des Leis
bes gefeben: hingegen iff Die Befchreibung der Milch⸗
gefäße ganz unrichtig, und fein Ring verbindet fie
‚unter einander. Er bat wahrgenommen, daß eine
große Geſchwulſt in einer Weiberbruft nach der Nie
derkunft verfchwunden iff. Mit einem Galbepthee bat
er ein Rinnen der Bruft mit Milch geheilt. Gebr
fette Brüfte find oft ohne Milch. Unrath im
nengebobrnen Menfchen iſt gleich Frifch gelinde, wirb
aber bald fcharf. Er glaubt nicht, daß die Sitten
mit der Milch ing Kind übergeben, nocd dag die Lies
be einer Amme fchade, auch felbft ihre mans
gerfchafe nicht. Dad Zaͤumchen unter der unge
c$®
137. Stück ben 125. Movember 1764. 1109
fchneidet er, wenn cd die Bewegung der Zunge Hin:
dert, fonft aber nicht. Er befchreibt, wie ein Kind fich
ſelbſt damit erſtickt hat, daß es fich die Zunge in dew
Gaumen gefdoben. Er bat fchon in einer fünf mo:
nathlichen Leibesftucht grep Zähne gefehen. Wider
die Würmer in den Kindern ruͤhmt er cine in Eßig
gebeigte Aloe, und Safran und Myrrhe. Manton
sinmöglich fagen: Omnesaegri fic cumti erant de Biena
&deMorat. Diefes halb feanpöfifehe follte heißen: Bi-
ennenies ciues aut Moratenfes, Uebrigens ift das
errenſchwandiſche Gebeimnif wider den Neſtelwurm
ein ſtark abführendes Mittel. Diefer Band iff 751
Geiten ſtark.
Srantfure am Wayn.
Bey F. G Garbe: Lettres trouvdes dans les Papiers
d’un Pere de Famille. 8. 16 Bogen. Regeln und Vors
föriften, fowol für'junge Leute Überhaupt, als bes
fonders für einen jungen Cavalier, der ſich dem Gols
Datenfiand widmet, erfcheineh bier unter einer Einklei⸗
dung in Briefen, welche ohne Zweifel, nach dem Gee
brauch, welchen die meiften Schriftfteller davon ma-
chen, die leichtefte, in der That aber die ſchwerſte un-
ter allen Schreibarten ift, und feinere Einfichten, mehr
Nebung und Ausbildung, Kenntnig der Welt nnd deg
Menfchen erfodert, als eine jebe andere, Die Briefe
find nicht nur vom Vater an den Sohn, fondern aud
won dieſem an den Vater, imgleichen von und an die
übrigen Perfonen in der Familie gerichtet. Der june
ge Graf von Orfainville ſtudirt in Paris, wird Of⸗
ficier, gebt in Krieg, liebt feines Oberitlieutenants
Tochter, verliert feine Braut, wird unfinnig, bale
ficy brav, und wird endlich ein Rrüppel. Die epifodis
ſchen Perfonen find cin von feiner Mutter verzartelter
Bruder, der fich unglücklich macht; eine Schweiter,
Die von ber Liebe zum Kofler abgezogen wird, und
einen Irlaͤnder heyratbet, in melchem der Charakter
eines trockenen Englanders gefchilders fepn fol; ein
Ppyppp 3 Prior,
1110 Goͤttingiſche Anzeigen
Prior, von einem Charakter, wie alle Priors und |
Commandeurs in den Romanen und Eufifpielen find,
und nod) einige minder beträchtliche Herren und Das —
men. Da fich gute Kehren und Maximen nie zu viel
und unter zu mannichfaltigen Geftalten wiederholen
Laffen, fo muß man auch dem B wegen feiner guten Ab⸗
ficht Dank wiffen, und es ihm verzeiben, wenn feine
Lehren fehr trivial find, und das enthalten, wa¥ die
wrften Unfangsgriinde der Moral und der Lebensart
genennet werden Fan. Die Charafter find fchlecht
ausgebildet; die Situationen gar zu alltäglich, übel
gebraucht, und durch unbebentende Umffande alles
bes Intereffanten beraubet. Die Gentiments find
ſchwach und matt ausgebrüdt; der ganze Ausdruck
{att und alltäglich. subi ift eine Claffe Yefer,
fir welche bas Durchlefen diefer Blatter weder ohne
Mugen noch ohne Gergnügen fepn fan.
Luͤbeck.
Hier find ohne Nennung des Orts auf 24 Bogen in
Hctav berausgefommen : Die Mafkeraden Kine
febr beiflendironifche Vertheidigung diefer Luftbarfeis
ten — Die Gciftlichen eifern dawider. Die wols
Feu immer nur aus der Bibel beweifen. einem altvds
teriſchen Buche, das fchon lange wegen feines troctes
nen Vortrags aus der Mode gekommen iff. Welcher
Shriftenmenfch bringt wohl jegt in einer Geſellſchaft,
Die zu leben weiß, etwas aus der Bibel vor, außer,
wie fern er unfern wigigen Köpfen Gelegenbeit giebt,
finnreiche Wortipiele oder zwepdentige Cinfalle ans
aubringen , die manbey den Dufketiren mit dem plats
een Namen Zoten nennt. Gleichwol befordeen die
Mafteraden felbjt auf vielfältige Weife die Tugend.
Bey der durchgangigen Gleichheit auf den Mafteras
den geben felbft gräbige —* und Fraͤulein erbau⸗
liche Beyſpiele der cbriſtlichen Demuth, wenn ſich
da ein Muftetier, ein Jerukenmacherjunge, ein Schnei⸗
dergeſell einfinden, die aber gut taiizen koͤnnen. pas
. Ans
£37. Stuͤck den 15. MNovembee 1764. 1115
Zangen befoͤrdert durch die natürliche Bewegung nas
tuͤrlicher Weife die Fruchtbarkeit; fo und noch auf
andere Arten find Die Mafteraden der BevdlFerun
vortheilbaft , auch vermittelit des Geſindes, dag dieſe
Naͤchte von der Auffiche der Herrfchaften zu Haufe
frey bat. Bie viel Handwerker und Handlungen
Dabey gewinnen , erinnert der Verfaffer ebenfalls, und
Hofe durch die Maſterade feine Stadt zu ihrer ehe⸗
wmaligen Größe, als dem Haupte des Hanfeatifchen -
Bundes, wieder feigen zu feben. Weil er in einer
Baͤrenmaſte auf der Maſterade gemefen, bat er fid
von Herzen über einen Bar, den man auf der Gaffe
tanzen laffen, erfreut, und fic kaum enthalten fins
nen, feinem Driginale eine Menuet anzubieten. Er
rath auch, daß man, um den Geſchmack an Maftes
gaben recht allgemein zu machen, eine der merkwuͤr⸗
digſten Maften, einen wilden Mann mit einem Bas
ren, Eule oder Fledermauß, öffentlich Durch bie Stade
führte, Man bedauret, daß ber Verf. nur fo wenig
Blätter angefüllt bat. Vielleicht hätte er mehr ans
füllt, wenn er wirklich oft Mafteraden beygewobnt
atte. Auch het er nurlachen wollen. Sm Grandi»
fon, im unfichtbaren Kundichafter u. a. Schilderuns
gen der englifhen Sitten, find die Mafteraden noc
etwas mehr als blos lacherlih. Vielleicht weil die
Deutfchen Sitten noc) nicht dad Verderbniß jener ers
reicht baben, und hoffentlich wegen der verfchiedenen
MRationalcbarakeere nie erreichen werben.
Rönigsberg.
Daſelbſt iſt auf anderthalb Bogen in Octav eine
merkwürdige Schrift and Licht getreten, die den Titel
bat: Geſchichte der evangeliicylucherifchen (Be:
meinen im rußiſchen Reid. Der Verfaffer ift Hr.
D. Bisfdying zu Et. Dereröbung, von dem man in
Diefen Sachen mit Recht fo viel erwarten fan, daß
wir die von ihm verfprochene weitere Ausführung
Diefes Entwurfs zu wünfchen Urfach haben. Unter
em
1112 Gr, Any. 137. Stuͤck den 15. Mov. 1764,
dem Zar Swan Waliliewig IL erhielten die Luthera⸗
ner ihre erfte Kirche in der Stadt Mokau. Im Faber
1594 ent(tand eine neue Gemeine zu Rifehnet Nomgos
rod, welche fich nebft einigen andern big zum Anfang
diefes Jahrhunderts erhalten, und gegen das Ende
des vorigen eine gu Archangel; dieaber mitdem Hans
del dafelbft zugleich abnimmt. Unter dem K. Perer
dem I. vermehrte fich die Anzahl, befonders zu Aſtra⸗
chan, Petersburg, Eronfladt, und an einigen andern
HOrten, eine Folge von der Einladung der Fremden,
in den Nußifchen Staaten fich niedergulaffen, und der
ihnen ertheilten Religiongfreybeiten. Im Fahr 1711
verftattete er, einen Guperintendenten aller evanges
liſchen Gemeinen zu wählen, welche Wahl Barth Das
get traf, und vom Sabre 1727 hatten diefe Gemeie
nen ihren eigenen Kirchenrath, von welchem Collegio
und deffen Schidfaalen allerley Nacdrichten mitgetheis
fet werden. Unter der een Kayferin Maj. find ſol⸗
CDeReligionsfreyheiten beftätige und erweitert worden.
London.
R.und FJ. Dodsley haben verlegt: TheSermons of
‘Mr. Yorick, Vol, I. & II. the fifth Edition 1764. 8. Gie
find blog eines moralifchen Inhalte, und haben in Eng⸗
land befonders deswegen eine große Aufmerkfamteir ers
reget, weilfievom Dechant zu York, Lorenz Sterne,
Verf. des Triftram Shandy, eines Buchs, worinnen ſich
eine ganz befondereLaune außert, aufgefeget find. Schon
im angeführten Buch war eine Predigt iiber das
wiſſen eingefchaltet, welche in ihrer Ure die einzige ift s
in gegenwartiger Sammlung, welche auf alle Weife ei⸗
ne Ueberfegung verdiene, finder man eben diefen Chaz
rafter behauptet: eben diefe Durch das Neußerliche und
das Vorurtheil eindringende Beobachtung und Bemers
kung des menfchlichen Herzens, unfrer Handlungen und
des ganzen Gitelichen; und eine, mit jener verbundene,
zweyte Faͤbigkeit dad menfchliche Herz und Leben zu
(Hildern, und mit den ſtaͤrkſten und lebpafteften Zů⸗
‘ gen alles gu bezeichnen.
SN VE CRO 1113
Gottingifhe Mnzeigen
von
gelehrten Sachen
Ä unter dee Auffiche
der Königl. Geſellſchaſt der Wiſſenſchaften
138. Stud.
Den 17. November 1764.
Halle.
er Herr Prof. Jo. Erni Immanuel Walch zu
Nena bat allbier den zwepten Sheil ſeines
teinreich8 bey Gebauer auf 172 Octavſeiten
drucken laffen. Gleichwie der Hr. V. in dem erſten
Sheile, der von und zu feiner Zeit angezeigt worden,
das biftorifche der Steine vorgetragen; fo beſchaͤfti⸗
get er fich in diefem mit der phyſiſchen Erfenneniß
derfelben, und ftellt aus den Grundfagen ber Naturs
fehre ihren Urfprung, ihre mancherley Entſte⸗
Hungtart, ihre Sufammenfegung, ihre fo manchers
Jey Eigenfchaften, und den Grund und Urfachen ders
felben, auf eine lebhafte und finnreiche Weiſe dar.
Lind diefe ganze Lehre tragt er in zween Capiteln vor,
davon dag erffe von der Erzeugung der Steine, und
Das andere von ihren Eigenfchaften bandelt. Vor
jener denkt er etwas anders als feine Vorgänger, und
glaubt, es feyn nur gween Wege dazu nöthig, deren
einen er in dem Gediment und en andern in der Coas
ulation fegt. "Die Sedimentfleine entfliehen aus
theilen,, die fich im Waſſer befinden, lic zu Bos
den fegen und allınapli vu eine bindende Kraft.
333 Cle
1114 Goͤttingiſche Anzeigen
verbärten. Go viel es daher unterfchiedene Erdar⸗
ten giebt, die aus dem Waſſer niederfallen, fo vies
ferley Arten muß es auch von Sedimentſteinen ges
ben : und diefe theile der Hr. V. in reine, dergleichen
tho nigte, kalchigte und fandichte find, und in ges
mifchte ein. Das Waffer fegt dergleichen Erdtheil⸗
gen ſowohl von fich felbit, als bey Ueberſchwemmun⸗
gen auf dem trocinen Lande ab; und in jenem Fall
fegen fich ſolche entweber lagerweis theils nach ihrer
fpecififiyen Schwere , theils zu unterfchiebener Zeit
obne Ruͤckſicht auf diefe Schwere, oder auch gemifcht
bey gleicher Schwere und zu gleicher Zeit zu Boden.
Steine, die fich in Platten fpalten laffen, entfichen,
wenn die zweyte Schicht nur die Oberfläche der uns
tern berührt. Se felter ein Stein iff, aus defto gare
tern Theilgen, meint ber Hr V., wiiffe er zufams
mengefegt fepn. Wie lange Zeit erfordert werde,
e jegliche Steinart ihre vollfommene Harte erlangt,
laGt fich nicht beftimmen; es geſchiehet ſolches aber
überhaupt nach und nach. Die Thonerden müſſen
aus den fubtilften Sheilchen beſtehen, weil fie fich
mit Baffer in einen Zeig zufammen Eneten laffen,
und daraus folge, theils, daß aus reinen Shonerden
fte Steine werden müffen, theild, daß wenig Zwi⸗
chenraume fich in den thonartigen Steinen finden
muͤſſen, tbeild, daß fie glatte Dberflächen haben
miffen. Die Kalkfteine werden im Feuer durch die
fortgetriebene fiuffige Materie leichter und I .
Die Marmor unterfcheiden fic durch die feinern
Theile vom gemeinen Kalkftein. Die Gandfteine
befteben aus feſten verbundenen Quarzkoͤrnern, die
das Waffer mit fich fortgeriffen, und find, wie ber
Quarz, im Feuer fligig. Yn den gemifchten Gedis
mentfteinen find Erden mit Erden, oder mit mineras
liſchen Teilen verbunden ; und fo entſtehen 3 E. die
Mergelffeine aus Thon mit verwitterter Kalkerde;
der Lavetftein aus einer mit Glimmer vermäfeen
ite
138. Std den 17. Movember 1764, 1115
Thonerde; der rothe Marmor aus einer mit Eifen-
theilgen gemifchten Kalkerde; die Geifenerde und der
Speckſtein and einer bitumindfen Shonart; der Nies
renftein aus einer ee vermittelt beygemifch-
ter mit einer mineralifchen Saure gefättigter Rupfers
theilgen; der Porphyr und Granit aus Kleinen Stücks
gen von Jaſpis, Duarz und Hornblende. Durch eine
ongelation entfteben nad des Hrn. B Meinu
Duarz, Hornftein, Spat, Selenit, Fluͤſſe Kiefel, Jaſpi
und alle Drufen; und von allen diefen Steinarten
laubt er, daß ſie im Feuer flieſſen, und fs wers
en müffen, weil fie aus einem fliffigen Körper durch
Entziebung der Wärme in einen feften verwandelt
worden. Die Zeuerfieins und Jaspisarten, die
ganz und fagerweife brechen, find ein Mittelding
—** den congelirten und Sedimentſteinen. Ein
helles und reines congelirtes Waſſer macht einige
dieſer Steine durchſichtig: ein truͤbes halbdurchſich⸗
tig. Iſt daſſelbe von beygemiſchter Thonerde, fo
entſtehen daraus die Hornſteine und Achate: iff es
von einer zarten Kalk⸗ und Gypserde trube, fo wer⸗
den daraus die halbdurchfichtigen Spatbe, Geleniten,
und Fluͤſſe erzeugt: iff garter Gandflaub in dem
Maffer, fo werden daraus durch eine Congelation
Die halbdurchſichtigen Riefel: von vielem beygemiſch⸗
ten Thon entftehen die Jaſpiſe; von vieler Kalt: und
Gypserde, die undurchfichtigen Kalk: und Gyrs⸗
fpate; und endlich von vielem Sandſtaube, die ges
meinen Kiefel. In Anfehung der Verbindung mit
andern Gteinlagern ruben die congelirten Steine
entweber auf Lagern der Sedimentſteine, oder fie ſte⸗
cfen zwifchen diefen, und gum Sheil find fie in Kus
gein formirt und mit einer Rinde umgeben. Die ges
ogenen Streifen de$ Whats kommen von einem
Dru oder fonft einer Gewalt her, die die Achat⸗
materie bey ihrer Erhdrtung leidet. Die Criſtall⸗
Duarzs und Gpatdrufen find auch durd eine Eon;
Bassa 2 ge:
1116 Gdttingiſche Anzeigen -
gelation entſtanden, die fic aber wegen ber beſtimm⸗
ten Figur derfelben am allerfchweriten erklären lage;
doch glaubt der Hr. V. daß die Theorie von der ja»
liniſchen Criftallifation auf das Steinreich fich fehr
wohl anwenden laßt. Die Bafaltfäulen feinen thus
dasjenige im groffen zu feyn, was die Criftalle im
fleinen find, und ihr Standort mag ebedem eine See
ewefen fepn, in deren ruhigen Waffer dicfe a
ifation vor fic) gegangen. Bey den gebildeten Spas
ten ftebt die Menge des cryftallinifthen Wefens mit
den bevgemifchten Kalk und Gypstheilchen in einem
gewiffen Verbhaͤltniß. Die blätterigte Geſtalt der
pate rührt von vielen fremden bererogenen Theilen
ber. Am Ende prüft Hr. W. noch mit einer ruͤhm⸗
lichen Beſcheidenheit des Tournefort, Geofroy, und
Reaumuͤrs Hppotbefen von der Erzeugungsart der
Gteine. Yn der phyfifchen Erklärung ihrer Eigens
fchaften, welche fich theild durch die Sinne, und
theils durch angeftellte Verfuche erfennen laffen, und
im zweiten Rapitel dargeiiellt werden, können wir
ibn nicht verfolgen, ob er gleich bicrinne noch keinen
Dorgäanger gehabt bat. Wir wollen nur noch uns
fern Leſern einige gemeinnügige Gedanken des Hrn.
B. aus der Borrede befanne machen. Er ftehe ein
allgemeines Naturaliencabinet eben für fo ein hoͤchſt⸗
nötbiges Stud anf einer Academie an, ale eine dfs
fentliche DBibliothec, und wuͤnſcht anbey, daß Lieb⸗
Haber der Natur zu einem Endzweck fich dergeſtalt
mit einander vereinigten, dng cin jeder in einem bes
fondern Sache gemwiffe Producte der Narur fammlen
mögte; fo koͤnnten in kurzer Zeit Serritorialcabinets
tet errichtet werden, in melden man alles dasjenige
beyfammen batte und auf einmal gleichfam uͤberſehen
Zönnte, was die ganze Fandfchaft desjenigen Ortes,
wo fich eine folde Geſellſchaft findet, in allen Nas
eurreichen merkwuͤrdiges in fic faßt. Aus derglei=
chen Zerritorialabinetten könnten Durch die Gemeine
afe
138. Städt den 37. November 1764. 11x17
ſchaft mit andern ähnlichen Geſellſchaften Provinzial⸗
cabinette erwachfen, die alsdenn ben beſten Grund
u allgemeinen Cabinetten legen wurden: und da«
urd Eönnte vieleicht auch der Grund zu einer uns
terirdifchen Geographie aeleget werden. Der Hr. B.
gedentt bierbey des Hrn. Er Berlachß, der in ei⸗
ner noch ungedructten Schrift mehrere Cinfichtsvolle
Vorſchlaͤge von gleicher Art gethan bat. Go febr
uns ubrigens des Hen. B. Abbandfun gefallen bat
fo Fönnen wir doch nicht in Abrede fepn, Daß un
manche Sweifel über den Vortrag von der Entftes
Hung und Mifthung der Seeine entflanden find, die
wir aber in dieſen Blatcern nicht eröfnen "Binnen:
nur fo viel iff und anzuzeigen erlaubt, daB wir bes
fürchten, es mögten viele angebliche Meinungen den
* auf. dem chymiſchen Probierſteine nicht aus⸗
ten.
Leipzig.
Mufeum rufticum et commerciale, oder auserleſene
Schriften den Ackerbau, die Handlung, die Kuͤnſte
und die Manufacturen betreffend, aus der Erfah⸗
rung genommen und von verſchiedenen in dieſer Vers
richtung geubten Mannern mitgetbeilt, von einigen
Mitgliedern ber Gefellfchaft zu Yufmunterung der
Kinfte, Mannfacturen und Handlung aber durchge
feben und .berausgegeben. Aus dem Engliſchen übers
fege und mit einigen Anmerkungen begleitet, 1.3.
ift bey Sob. Friedr. Junius auf 464 Octavfeiten mit
einer Rupfertafel berausgefommes. Das Original
diefer Schrift ift feit bem September 1763 monatlich
ans Licht gefommen, 5 bis 6 Monate machen da einen
Band aus. Hier werden drey Monate geliefert
Der deutfche Herausgeber Hat fich bey der Borrede
mit J. J. ©. unterzeichnet. (Wir glauben bierinne
den Rahmen cines Mannes zu erkennen, dem Deutſch⸗
land ſchon viel nägliche und angenehme eigene und
31133 3 frem⸗
1118 Goͤttingiſche Anzeigen
fremde Schriften zu danten bat, wollen
aber doch keine Muchmaffung wagen). Die bl
Weberfchriften der bier gelieferten 55 Abhandlungen
beraufegen ‚ würde fo unndg feyn, fo unmöglich ef
ft aller Inhalt bier umftandlih anzuzeigen. Der
2. Auffag befchreibe den Flachsbau in Mabera in Irr⸗
fand. In einer Anmerkung wird eg als ein Unglück
für Irrland angegeben, daß die Ldudereyen fo febr
an vornehme,, reiche und madhtige Leiite verpachtet
find, a oft einer 2000 Acer Land im Befkande bat,
und folches meiftend ur Grdferey und Viehweide ans
wendet, Dadurch dag Land von Einwohnern entuläfft
wird und bie Armen Hungern mäffen Die Lande
leute der Gegend. von welcher der Verf. redet, find
birftig und meift im Zuftande der Gclaverey. Ihr
vornebinfter Reichthum beſtebt in einer jährlichen
lachs, Korn, und Erdapfelernte. Die Zinfen zu
ezablen, geben fie auf die Tagearbeit, haben mets
(tens nur ein Stüd Vieh die in Gemeinfchaft auf die
Weide getrieben werden. Die Kälber muͤſſen fie
forsfaltig zu Haufe bebalten, denn wenn ein habſuͤch⸗
tiger Landjunter fie wiffte, würde es ifm nicht an Bore
wande feblen fie fic guiueignen. Der Boden iff
reng, tief und feucht, metftens mit zaben Leime
m Grunde untermengt, und gibt vortreflichen Flachs:
Er wird im November mit Sande belegt, folgenden
Mar werden Erdapfel hinein gepflanzt, die man im
October Herausnimme um der Leinfaat im folgenden
Brühlinge Plag iu machen. Den Saamen beiömmt
man aus den englifchen PGanjftatten der von Riga
aber iff noch beffer. Im übrigen
Berfaffer, Hen. Irwin, nicht folgen. Der Ueber⸗
feßer He 8. Befchreibt in einer weitläuftigen Unmers
Sung den Flachsbau im fächfifchen ebirge. Des
fegigen churfächf. Bergraths Herrn Stovs Abhand»
Lung davon, im Hamburgifthen Magazin, fcheint
ihm niche bekannt gewefen zu ſeyn. Der X. Auffag
Eönnen wir dem.
138. Stüd den 17. Movember 1764. 111g
enthalt Serem. Browns Proceß Galpeter gu machen.
Der hier befhriebene Galpeter wird vornehmlich in
den Tabalsniederlagen in Birginien gefanımlet, man
muß ibn zur Reinigung Kamen welches ſonſt
beym Salpeter nicht noͤthig iſt, daher der Hr. Ueber⸗
ſetzer S. vermuthet, er bekomme etwa durch das Begieſ⸗
fen der Erde mit dem Tabacksdecocte cine widrige
Beſchaffenheit, die fich durch das bloffe Auflöfen
nicht heben laffe. Einem fo nuglichen Unternehmen
als die Ueberfegung diefer Sammlung ift, wird «6
in Deutfchland gewiß nice an Beyfalle mangeln.
Ein febr nöthiger Zufag der Ucheriegung war die
Machricht vom englifden Maaffe, Gewice und Gels
de, wo wir gleichwohl die Klächenmaaffe vermiffen,
Die doch in Schriften diefer Ure ohne Zweifel oft vors
fommen. €8 find nur aus Berfeben die Zahlen in
verkehrter Ordnung gefchrieben, wenn es heifft, der
englifche Schuß verhalte fich zum rheinlandifchen wie
1391,3: 1350.
London.
The Effufions of Friendfhip and Fancy in feveral
Letters to and from fele@ Friends Vol, I 6.179. Vol,
Il. 158.6. 1764. 8. Der Verfaffer iff J. Langhorne,
ein Geiftlider, der als Gebriftfteller durch verfchies
dene moralifche und poetifche Schriften bey feiner
Nation beliebt ift; die Einkleidung der peaentpartte
gen in Briefen iff ganz etwas zufälliged. Es find
leine wigige Einfälle, moralifcye Betrachtungen,
Beobachtungen aus dem gemeinen Leben, Bemerkun⸗
gen deffen, was im Herzen bed Menfchen vorgebet,
und einige kleine Gedichte; und diefer Mamichfaltig⸗
Feit des Inhalte nebft der Wahl der GegenfFinde, wels
‘eau demtäglichen gefellfchaftlichen Leben bergenoms
men find, und von welchen jeder Lefer aus feiner Erfab-
zung Anwendungen oder Bergleichungen machen fan,
Baben diefe Briefe vermuthlich den Beyfall, mit dem
fie aufgenommen worden find, au danken. om
1120 Goͤtt. Any 138. Stic den 17. Now. 1764, |
die Bemerkungen felbft haben weder das Geprdge
der Neuigkeit, noch, um uns diefes Ports zu hedies '
nen, der Driginalitat. Die us en Briefe batten '
gan megbleiben follen; des Verf. Wig iſt ſchwerfaͤ
ig, thetls trivial, theils nur copirt; und ein folder
iß iff fchwerer auszuſtehen, ald alle die Dumıns -
beiten, über welche er Ipotset ‚Hingegen empflele ſich
dieſe Schrift, fo wie alle übrigen von diefem Verf.
Durch eine Anmuth und Eleganz, welche fich Aber ven
ganzen Gortrag und Ausdruck ausbreitet; und die
Moral ift febr gluclich gewaple, weil fie die Ems
findungen der allgemeinen Menfchenliebe, aller ges
fulfebafrlichen Zugenden und der aus derfelben flieſ⸗
fenden Glucfeligteit in das Gpiel giebet. |
Bon eben dem Verf. haben wir einige Heine ſehr
feine Gedichte in Handen. The Eulargement of the
Mind. Epiftle I. to General Craufurd, Written at Bel-
videre 1753. 4to. drückt die lichenswürdigen Ems
pfindungen einer allgemeinen Menfchenliebe und dag
Abſcheuenswuͤrdige einer Fleinen, engen, eigennugis
gen Geele fehr gut aus. Es giebt einige unvers
gleichliche Züge darinnen:
If to one Obje&, Syftem, Scene confin’d;
The fure Effe@ is Narrownefs of Mind,
und von der falfchen Andacht:
Each zealot thus, elate with ghoftly Pride,
Adorcs his God, and hates the World befide,
Dann weiter hin:
Wherever Genius, Truth and Virtue dwell,
Polifh’d in Court, or fimple in a Cell,
All views of Country, and Creede a part,
Thefe, thefe I love and hold them to my Heart.
und gegen bas Ende:
Can Life’s Chort Duties better be difcharg’d, —
Then when we leave it with a Mind enlarg’d >
Erfurt. Am 8. Nov. iff der Churmaynziſche Hofs
rath, Leibmebicus und Prof. Medic. Here Hieronpm,
von Sudolf mit Tod abgegangen.
un Gh RR 1120
Goͤttingiſche Anzeigen
von
gelehrten Sachen
| unter dee Auffiche
der Königl. Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
139. Stud.
Den 19. November 1764.
Doris.
nerin und de la Tour haben im “Jahr 1764 abs
gebruckt: Lesons de Phyfique experimentale par
M.l’Abbd Nollet, in Duodez aut R 27 Seiten.
Diefer legte Band der Vorlefungen enthält drey Mas
serien: die Uftronomie und den Magnet, fur die An⸗
fänger, und die Clectricitde, worinn der Herr Abbe,
der fich mit diefer Eigenfchaft viel befchäfftige hat,
umftindficher iff. Er hätte ©. 119 nicht fagen fol«
len, England babe den neuen Gregorifhen Geil ans
enommen. Der proteftantifche Kalender ift verbef=
ert, und die Offern fallen öflerd anders aus. Die
ranzoͤſiſchen Sprüche zu den Buchſtaben des roͤmi⸗
chen Kalenders duͤnken und etwas gezwungen. Beym
Magnet warnt und Hr. N., daß der: gerftaubte Mas
etdas Eifen nicht mehr anzieht, folglich die aus
emfelben gemachten Pflaffer den vermeinten Nugen
in der Bundargney nicht haben. Don der electric
fchen Materie wollen wir feine vornebmiten Grund»
fate wiederholen. Er halt dicfe Materie für die
nehmliche, die auch das Licht und bas Teuer aus:
mache, da fie im leeren Raume leuchtet, zündet u. f. f.
Da fie durch$ Reiben entfleht, wie die Wärme. Sie
bat doch auch ihren Unterfchied, Sie daͤhnt die Kors
Aaqaaaa per
1122 Goͤttingiſche Anzeigen
e nicht aus, wie die Wärme, und verändert dem
S bermometer nicht. Meift alle Körper, die Hart ger
nug find, fich reiben zu laffen, ohne weich zu mere |
den, werden auch durchs Reiben electrifch, doch bag
Glas am meiften, dad Metall und der fe Menſch
aber gar nicht, wohl aber die Nägel, Klauen und
Haare Eine gelinde Warme befchleunigt die Eles
ctricitat. Nicht alles Glas wird gleich elertrifch.
Das mweißefte iff das ſchlechteſte, und das zarte englifthe
und böhmifche weit beffer._ Wann das Reiben nicht
warmt,fo wird die@lectricität beffer. Fe mehr electrifche
Kraft ein Körper durchs Reiben annimmt, je weniger
gewinnet er durchs Mittheilen, und hinwiederum die
electrifche Materie geht wirklich von Ort ga Drt.
Gie dringt durch alle Körper, und felbft durch bie
lamme, ohne doch daß diefe ein Leiter beißen finne.
nftatt des PechFuchens fan man fich des wohl ins
Ofen gedörten Holzes bedienen. Es giebt Falle, da
ein Körper, den mat niche für electrifch hält, alle
Zeichen der electrifchen Eigenfchaft von fich giebt.
Durch und durch giebt der Leiter flärkere Zeichen
der electrifchen Eigenfihaft von fich, als die Kugel
oder die electrifirte Röhre. Man hat noch Fein rech⸗
tes Maaß der electrifchen Kraft. Das Glas erhält dies
felbe lang, bis 36 Stunden, und eine eiferneGtange hat
6 Stunden,nachdem fie electrifirt worden, Funken geges
ben. Dic electrifeMaterie bewegt fich in einer geraden
Linie; fie gebt aus dem electrifirten Körper bis gu
einer gewiflen Entfernung. Diefes iff die ausſtroöͤ⸗
mende Materie, die den Staub von einer electriſir⸗
ten Stange von fich wirft, auch die Haare angeinans
der daͤhnt und flarrend macht. Gie firöme aus als
len Körpern, auch aus dem Gchmefel, und die mit
der Schwefelfugel electrifirte Eifenftange giebt einen
gwar nur Eleinen Feuerbuſch von fic, der eben auch
günder, und bewirkt den geſchwindern Lauf des pro
ers, und andere S*ihen des electriſchen Zuſtande 3
ie
139. Stüd den 19. Movember 1764, 1123
Die ausfirdmende Materie imme nicht aus allen
untten ded electrifirten Körpers: fie ſtroͤmt ais ein
euerbufch beraus, deffen Gtrablen jiemlicd roße
inkel mit einander machen. In a
e electriſirten
Koͤrper ſtroͤmt aus der Luft und aus andern umlie⸗
genden Koͤrpern wieder eine electriſche Materie, die
zichſaue einen Feuerbuſch ausmacht, der ſich gegen
en electriſchen Koͤrper ausbreitet. Alle electriſirten
Koͤrper haben einen Dunſtkreiß von electriſcher Ma⸗
terie um ſich herum, deſſen ſchnell bewegte Strablen
theils gegen dieſen Koͤrper zu fließen, theils aus dem⸗
ſelben ausſtroͤmen, und bepdes geſchieht zur nehmli⸗
hen Zeit, und nicht zu verſchledenen Zeiten. Die
kleinen Feuer, die man nicht flr Feuerſtraͤuße bat anneh⸗
men wollen, find es beym Vergrökerungsglafe doch.
Die electrifche Materie, die aus einem Leiter ſtroͤmt,
koͤmmt doch zum Theil aus der Kugel, und aus dem
Körper , der diefelbe reibet; denn ſonſt Eönnte die
electrifche Eigenfchaft im Leiter nicht fo lange dauren,
und würde durch die Ausfirömungen erfchöpft. Und
auf eben diefe Weife fließe die guftrdmende Materie
durch den Leiten in die Kugel, und in den Körper,
der fie reibet, von welchem fie fich wieder in die Luft
und in die umliegenden Körper vertheilt: man fieht
fie wie eine leuchtende Franſe im dunfeln nach der
Kugel gehn. Der Leiter iſt alfo eine Röhre, durch
welche die ausftrömende, und zuftrömende Materie in
mwiedermärtigen Richtungen ficd bewegt. Das legte
Buch iff etwas fchwerer. Der Abbe bemuͤhet fich
in demfelben eine mechaniſche Theorie felt zu fegen,
nach welcher die electrifchen Erfcheinungen erflart
werben können. Gie Gerubt auf den von und anges
führten Brundfägen, der zu und ausſtroͤmenden ele⸗
etrifchen Materie. Jene verurfacht das Anziehn, und
diefe das Zurückffoßen. Die Urfache, warum eben
Diejenigen Kleinen Körper auräckgeitoßen werden, die
fur; zuvor angezogen wurden, liegt in ber Bergrdfs
| Aaaaaaa2 ſe⸗
1124 Gdttingiſche u.
Br
er, weil cr lei ae ya rt
— Man Fan a
Ste SE
0 erdentchen ie
Materie, womit das Gla: ht en ie, |
—* ees Me ae und Stanniol ,
m, die —* aes = Sepa ee rtd gi
Seas fan vor Gla 2 —
fepi, wenn nme bie ag
RT —58 sarin ihre
iner umelectri
Bent belfen moet n einer Ei kat nge |
Tichen Erfcheinungen beroüren, 4 a chwefet
doch > tüchtiger den eleetrifchen Gtrot — ngen
als ausjuftrdmen. Bon der bejabendett einen⸗
den Glestricieae fage Sr. M, midges, fie mögen *
n
* 39. Stuͤck den 19. November 1764. 1125
nach feiner Meinung in dem oben angemerkten ihren
Unterſchied haben. Er gedente aug des Gefeges der
Gleichgewichte nicht, das doch fonft bey den meiften
Shriftftellern der Grund zu faft allen Erkläruns
gen ift.
Genf.
Ziemlich unſauber ſind im abe 1764 abgedructt s
Obfervations fur la nature, les caufes & les efets des
epidemies varioliques, & refutation de quelques ecrits
contre inoculation &c. nehmlich hauptfächlich wider
Herrn Raf— den Füngern, und wider eines Ungenanne
ten Avis fur l’inoculation de la petite verole. Unſre
vor uns liegende Schrift iff weitliuftig, und hat die
männliche Kuͤrze nicht, die auch denenjenigen gefällt,
die von ihrem Gefallen Feinen Grund zu geben wiffen.
Auch hätte der Ungenannte unumgänglich die london»
fchen FTodtenverzeichniffe fich verfchaffen follen, aus des
nen Herr Raft ine Gründe hernimmt, und erft als
dann ware er im Stande gewefen, deffen Irrthum
recht zu entdecten. Was erjegt fagt, lauft doch das
hinaus, die Kinderpocken ſeyn gu gewiffen Seiten mehr
ober weniger gefährlich. Stach 1723 feyn einige böfe
Epidemien zu London gewefen: recht berechnet was
ren doch vor ber Einpfropfung eben fo viele Menfchen
geftorben; nach derfelben haben fih mehr Grembe
nach London gefett. Bon 1729 bis 1743 und faſt
bis 1746 fey das Einpfropfen wie vergeflen gewe⸗
fen. Nun ziehe das Einpfropfen Keine ſchaͤdlichen Ba
en nach tich, was zu Lion auf daffelbe gefolget, babe
n dem Handgriffe felbit Feinen Grund. Der linges
nannte vergleicht Die Anzahl der Freunde und der
Gegner des Einpfropfend. Aber bepde Armeen find
fehr unvollfommen. Unter den Kreunden mangelt
Sargioni, Tadini, Caluri, Tralles, Gulzer, Mieg,
Munge, und vieleandere mehr. Unter den Gegnern find
die Grafen Roncalli und Ponticelli, Janus Plancus,
Aaanana 3 Hr.
1136 Gittingifche Anzeigen
Hr. Dorigny, Hr. le Hoc, und die meiffen franzoͤſ⸗
ſchen Aerzte übergangen, und Hr. v. Swieten wird
ohne zuverläßige Urfache zu ben Gönnern gezaͤhlt.
Ferner, fagt unfer Ungenannter, entfichen die Epis
demign ohne Einpfropfen, und ohne angebornen Keim
aus ganz andern Urfachen. Er erzaͤhlt dabey eine
Geſchichte von einem Schweine, das die Rinderpocken
von einigen: Pflaftern angeerbt haben fol, die mar
auf die Fußſohlen eines gefährlich Kranken gelegt
hatte. dlich zeigt er, und diefes am deutlichſten,
Die ungeheuren Folgen einer allgemeinen Abfonderung
der mit den Borken bebafteten Kranfen; die Menge
der Hofpitäler ; das faft unerfchwengliche Abwarten,
die Gefährlichkeit des Wegtragens durch bie Ealte Luft,
und andere Unbequemlichkeiten, die diefen Borfchlag
faft unmöglicy machen. Iſt 250 ©. in Duodez flarf.
arlsruh.
Hier find bey Maklot zu finden: Les pfves d’Arifto-
bule philofophe grec, {vivis d’un abregt de la vie de For-
mofe, philofophe francois parMr.L. 1762 7 Bogen
in Octav. Die Träume find moralifche Erdichtungen,
welche fe ihren Namen zu ordentlich und zu lang
feon wärden, wenn der Vhilofoph nicht vorläufig ers
aͤhlte, daß die Götter fie ibm fo zugefchickt , um ihn
doch im Schlafe alle Ubiwechfelungen des menfchlichen
Lebens empfinden zu laffen, vor den ihn feine Philo⸗
fopbie beym Wachen verficherte. Er brauche aber
dieſe Entſchuldigung fo febr, daß er fich oft nicht die
Mühe nimmt, feinen Vortrag einmal der Erzählung
eines Sraums abnlich zu machen. Bon Baggatelopos
Lig, dem Gegenſtande feines fechften Traumsfagt er :
Geſchmack und Unmiffenbeit berrfchen da bald zuſam⸗
men, bald wedfelsweife. Eine prächtige Facade fins
det fih, wo fein Pallalt ift. Das Portal eines Tems
pels zieht unfere Augen auf fich, man will bineinges
ben, und man findet Feine Tempel. Ein Gebäude
zeigt auf einer Seite die fchönfte Baufunft, auf der -
ans
22
= “ wet
139. Stic den 19. Movember 1764. 1127
andern den Triumph des elenden Geſchmacks jeden Aus
enbli nimmt man ſein Urtheil zurud.Der@inmwohner
Sang beftebt in Pirouetten. Sie haben Begriffe von
derdhilofophie, halten diefelbe boch,obne ſelbſthiloſo⸗
phen zu ſeyn, machen die Philoſophen lacerlid,und vers
folgen ſie zuweilen. Sie bewundern die großen Wahrhei⸗
ten,und halten fie fuͤrChimaͤren und Paradoxen; ſeltſa⸗
meBlındheit, die Wahrheit nicht zu kennen, die ſich dar»
fielt,und das zu bewundern, was man nicht für Wahr⸗
beit bale! — 46 jemals ein Traum fo erzabit worden ?
Im Lebenslauf des Gormofus hat ung die Moral finne
reicher eiugefleidet, und Boltairens Art zu erzählen
nicht unglidlich nachgeahmt gefchienen. Es ift Bie
Befchichte des unrubigen Weltlebend des Philofos
phens, nicht feiner philofophifchen Meynungen. Gore
mofus ward, der Verfaffer weiß nicht wo noch wenn,
von der Frau eines reichen Bürgers gebohren, welcher
Bürger folglich für feinen Batergebalten ward. Schon
in feiner Kindheit zeigte er die fchönften Gaben. Nie
bat ein Kind mit fo viel Anmuth geweinet, fo melos
diſch gefchrieen, feine Amme fo ergögend für die Zus
ſchauer geflogen. Es war ein Wunberfind.
gormefi will fein Glück durch die Wiffenfchaften, im
riege, bey Staatsgefchäften machen , überall miß⸗
lingt ed ibm. Liebe und Sreundfchaft_tröften ihm
auch nicht. Erverläße die Menſchen, ſtellt über fie
Betrachtungen an, lerne fie Fennen, und vergweifes
lungsvoll, daß er ſelbſt ein Menſch iff, wollte er fich
umbringen.
Reipsig.
Bon der Bibliothek der ſchonen Wiſſenſchaſten
und der freyen Rünfte, einer periodifchen Schrift,
welche einmal unfere Landsleute unter den Schriften
vorzüglich anführen werden, denen bie Lauterung
des allgemeinen Geſchmacks zu banken iff, Gaben wie
noch den eilften Band, in der Dyckiſchen Buchhand⸗
lung, ı Alpbab. 3 Bogen anzuzeigen. Die darinn
enthaltenen Hauptfticte, denn die übrigen Resentios
1128 Gdtt. Anz. 139. Gatch den 19.00.1764.
nen und vermifchten Nachrichten verdienen in dee
Schrift felbit aufgefucht zu werden, find im erften
Grice: Fortfegung der ibpanblung von der Natur
and Eigenfchaft ber rundſage der buͤrgerlichen Bau⸗
kunſt vom Herrn le Roy.
Durchleſung, ſo wie die Schrift ſelbſt werth iſt, von
allen ſchoͤnen Genies durchſtudirt zu werden; bey
Herrn Abt Winkelmanns Geſchichte der Kunſt ſind
verſchiedene eben ſo billige als verſtaͤndige Anmerkun⸗
en gemacht, und S. 130 u.f. verſchiedene ſehr kriti⸗
oe meifel über deſſen Nachrichten von den berculas
nifthen Handfchriften aus Papyrus erregt. G. 157 f-
ein Schreiben aus “Italien vom Zuftande der Kunfle
ge swepten Stüd finder fich eine febr gute Abhand⸗
ung über bas Recitativ; und G.371 wiederum cin
Schreiben mit Nachrichten aus Italien.
urin.
m Sabre ı at der Prof. Fob. Baptift Reccaria
ann —X Gat ber peel oy. alla doppia refra-
zioue del criftallodirocca, auf 16 ©. gr. 4., und diefe klei⸗
neSchriftdem in Turin fich eben aufbaltenden Herzoge
von York zugefchrieben. Schon Newton hatte anges
merkt, daf auc) im Bergeryſtalle der Alpen die Stra
len ſich boppelt brechen, Daß aber dennoch derinterfchieb
Kleiner, als im Islaͤndiſchen Cryftalle iff Hr. B. bat
Hicrauf nach verfchiedenen Richtungen ausBergcerytal
Dreyecke verfertigen laffen, und bat gefunden, daß diefe
Richtungen einen Unterfchied beym Srrablenbrechen
ausmachen: daß der Strabl, der fenfrecht aufdie Achfe
Durch den Bergkryſtall dringt, zweymal feine Stralen
Bricht,und zwey zwar nicht ganz,aber doch mebrentbeils
unterfchiedene Farbefaulen (SpeAra) bewürkt: daß
Diefe doppelte Brechung fic vermindert, fo wie der
Beg des Strables durch den Krpftall minder von der
Achſe abweicht, und verſchwindet, mann er faſt parallel
mit der Achfe geht. Wegen diefer Eigenfchaft iff der Kry⸗
(tal zu optifchen Glafern minder sichtig, als das Glas,
Die Analyſe von Wiars |
montels franzöfifcher Poetik verdient eine genauere |
— ,ͥ — ———— nn —— — — —— re
On GB Ke 1129
Böttingifche Anzeigen
von
gelebrten Sachen
unter dee Auffiche
ber Koͤnigl. Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
140. Stuͤck.
Den 22. November 1764.
Goͤttingen. |
a3 Einweihungsfeſt der Königlichen Societaͤt
der Wilfenfchaften, welches in diefem Monate
einfällt, warb von ihr, am ı7ten, begangen.
Es machte daffelbe vorndmlic eine Abhandlung des.
Herrn Prafidenten von Haller “de exhalatione aquae
falfae et falis, ad folem codtione” feyerlich; die von
dem Herren Prof. Murray verlefen ward, und, in
einem dex näheften Blätter, ausführlich recenſiret
averden wird,
Hierauf erzahite derfelbe, nach Gewohnbeit, bie
Beranderungen , die feit einem Sabre, in ter Ges |
ſellſchaft fich ereignet haben. Gie hat von ihren Eh⸗
renglicdern den Herrn Graven von wWacclesfield
verlohren; einen Herren, der durch feme mannigfals
tige Gelehrſamkeit, indbgfondere aber durch feine
Einfichten in der Aftronomie, fich einen unfterblichen
Ramen erworben dat. Unter ihren ubrigen Mits
iedern iff ihr Feiner Durch den Todentriffen worden.
ie hat aber, in dem legten Sommer erft, einen Vers
luft erfahren, ben fle, ſchon im vorigen Jahre, an
einem ungsvollen jungen Gelehrten, dem Geren
Boob bb6 Prof.
1130 Goͤttingiſche Anzeigen
rof. Sorfkäl erlitten hat, der den Namen ihreß
orrefpondenten führete, und, in Arabien. mitten
unter den eifrigften Bemühungen für die Gelehrſam⸗
Feit, nebſt zweven anderen Mitarbeitern, fein Leben
einbuffen muffe
Die
n.
bl der auswaͤrtigen Mitglieder der Socie
taͤt iſt indeſſen durch den Herrn Joſeph Siero⸗
nymus Sranciſcus de la Lande, Koͤnigl. Franzoͤſe⸗
ſchen Cenſor librorum. einen Mashematiter vom
erſten Range, vermehret worden. Und unter ihre
Correſpondenten hat ſie den Herrn Alexander Gui⸗
do Pingre, Canonicum, und Bibliotbekar bey dem
Stifte der heil. Genoveve zu Paris. aufgenommen,
der, durch feine aftronomifchen Anmerkungen auf
der Inſel Roderict im enden Meere, auch aus⸗
warts ruhmwuͤrdig bekannt iff. Unter den gegenwars
tigen aber nabm der Herr Prof. Albrecht Rudewig
Sriderid Meiſter, als cin aufferordentliges Dir,
glied im der wathematifchen Elaffe, wozu er neulich
ernannt iff, zum erſten male feine Stelle ein,
Was die Aufgaben anbetrifft, deren Beantwors.
dung zu dieſem Sabresfefte erwartet worden: fo war
u der matbhematifchen Hauptfrage * von der ansies
bender Araft groffer Berge” gar Feine Abbands
ung eingelaufen. Dieoekonomifche hingegen “von
der Wäſſerung der Wiefen” hatte einen Verfaffer
efunden, der ein vollitdndiges Lehrgebaude von ders
ben zu liefern verfuchet hatte. Allein die Gocies
tat wünfche mehr practifche Erfahrungen, und mehr
Unbekanntes zu haben. Und fie war verpflichtet, in
“ihren Ureheilen ffrenger zu ſeyn: da ihr, im voris
gen Jahre [hon, von eben dem Herren Weiffenborn,
ber, bey der Frage von den Gemeinheiter den einen
—* erhielt, vor wenigen Wochen aber bercitd ges
orben iff, eine Schrift übergeben worden, welche
merkliche Vorzüge beſaß; allein zu dem geſuchten
Preife fur Hiefige Studierende, oder junge Gelebrs
te,
— —*
140, Stüd den 22. November 1764. 113
de, nicht mehr zugelaffen werben Eonnte, weil er fchon
einer anderen Arbeit zuerkannt war. Eben die Fras
e aber nochmals aufzugeben, findet die Gocietat um _
6 viel weniger ndebig, da, in der Zeit, der Here
Paftor Bertrand, imBernifchen, die Wäfferungen,
wie fie in Helvetien gebrauchlich find, und Die fo vielen
Ruhm verdienen, ungemein zuverläffig, in einem
Werke befchrieben hat, welches, zu Lion, unter dent
Titel, “Traité de I’ irrigation des prairies,” abgedruckt
worden. Der Herr von Haller verfihert, durch die
Darin angegebene Methode, auf einem Guthe von
29 Morgen, das Product um. 40 Klafter Heu vers
mehret zu haben. |
- Die philologifch = biftorifche Aufgabe, welche die
Societaͤt für das nachftfolgende 1765ſte —* be⸗
ſtimmt hat, iſt, wie, im vorigen Jahre, ſchon an⸗
gezeiget worden, dieſe: wie weit laͤſſt fi) der Sans
del der alten und mittleren Zeiten, tiber das
Caſpiſche und ſchwarze Meer, nad) Europa ers
läutern Mercaturae, antignis temporibus et medio
aevo, ex Oriente, per mare Calpium et Pontum Eu-.
xinum, fa@ae, accuratior illuftratio, Für das Fahr .
1766 aber bat fie eine phyſikaliſche vefigefege. Naͤm⸗
lich, da angefebene Rräuterfundige Dem en
daß die Vermiſchung verſchiedener Geſchlechter
bey den Pflanzen Darietdcen (wie, bey den Thies
ren, die Maulthiere und Baftarde ) Gervorbrins
ge: fo wunſcht die Rönigk. Socierät, diefe Sras
ge aus Erfahrungen, nicht aus. Muthma
en: Sa en
ung a . ede es.
ſeyn, auf die Geſetze mit ade zu ‚nad
denen fidy diefe Darietäten; in A |
Geſchlechter, von denen fie berrübren, richten;
Dder, im Latein: Cum quasdam plantarum varictates
eredant botanici a diverforum generum commixtione
(ut animalia bybrida) nafci: optat Societas, ut ea qus@-
Bbbbobb 2 ftie
1132 . Gittingifdye Anzeigen
ftio experimentis, non conjeduris, decidatur; et f
confirmetur veritas fufpicionis hujus, ad Jeges ſimul,
uas fequuntur illae varietates, attendatur, Der Preis
iff, wie bekannt, eine goldene Schaumänge von 25
Ducaten. Die Auffäge aber müffen, vor dem Ans
fange des Octobers , der Gocietat überliefert feyn. :
Die Sfonomifche Frage für den Julius ded ndbes
ſten Sabres, betrifft, wie in unferen 2injeigen (d. J.
Gt. 89) ſchon erklaͤret worden, nochmals die Lins
richtung guter Witwencaſſen, unter einem gedop⸗
pelten Preife von 24 Ducaten. Und die zwepte oͤlo⸗
nomiſche, fuͤr den November, werden wir, in dieſen
Blaͤttern, naͤchſtens ankuͤndigen. Man erwartet aber
die gDeantwortungen wenigſtens auf 4 Wodes
vorber. .
Der Herr Secretar Rafpe hatte der Koͤnigl. Gee
cietaͤt einen Auffag über eine, in der Nabe von Hans
nover, von ihm entdeckte Salzquelle übergeben ; wel⸗
er der Verfammlung vorgelegt ward, und weiters
bin, wie er eS verdient, nod genauer angezeiget
werden wird. Eben diefer aufmerkfame Gelehrte
hatte auch, auf dem Wege nach Uslar, eine fehr
amfehnliche Lage von Steinkoblen bemerket; von
denen er ein Stuck zur Probe mittheilte.
Hierauf wurden einige von dem Herrn Rath
Schäffer uberfondte Derfude, aus verfchiebenen
ungewöhnlichen Materien, alg Pappelwolle, Wols
lengrafe, ( linagroftis), 113008, Gagefpanen, Wes
fpenneftern, Papier zu madyen, vorgeseigt. Cis
nige darunter. ubertrafen die Erwartung; andere
Schienen doch etwas zu bridig au ſeyn. Wien aber
febltc nom bas Weiſſe, und die Sauberkeit des guten
Lumpenpapiers. Indeſſen würde es doh zum Einpaks
fen, und viclfaltigen Gebrauche, wozu fonft das Pas
pice verſchwendet wird, wobl zu nugen ſeyn, und
aburd dieß gejparet werden Fünnen. Gollte aber
non dew Zeuge, woraus leßtered verfertiget wird, nice
—— =
—
140. Stuͤck den 22. November 1764. 1133
etwas mit darunter gemiſchet ſeyn? Man hatte auch
bie Nachricht und Proben vor, welche dieſer unermuͤ⸗
dete Naturforſcher von den Inſectenwerken, dic er,
anter huldreichſter Förderung Ihro Majeftat, des
Koͤniges von Dänemark, unternommen, herausge-
eben bat. Diefe beftchen in einer Anleitung zur Ins
ectenkenntniß, und natürlich ausgemableen Abbilduns
en Regensburgifcher Inſecten, nebſt ihrer Beichreis
ung. Beinun , Stich, und Farbengebung geftes
den: und die Arbeit wird den auch in dieſem Kelbe
kon erworbenen Ruhm des Herrn Verfaffers vers
mehren.
Endlich hatte die Societaͤt nech das Vergnuͤgen
gehabt, gleichfam zu diefem Sage, ime neue ſchaͤtzba⸗
ze Werke in der Litteratur zu erhalten; das eine von
dem feel. Hofrath Gesner, die Orphica, zu deren
Ausgabe die in der Gefellfchaft gehaltenen Borlefüns
gen unftreitig Die nabeffe Verantaffung geweſen find;
Das andere, von ihrem Correfpondenten, dem Herrn
Hofrath von Schmidt, eine Sammlung von Differs
tationen aus den Aegyptifden Aleerchimern.
Bon beiden werden unfere Anzeigen mit bem erſten
reden.
Wönchen.
Richter Bat gedruckt: Sammiung des Baieri⸗
(den Bergredts mit einer Einleitung in die
Baierſche Bergrechtsgeſchichte von Johann Ges
org Losi, Churfuett. Hof: Muͤnz⸗ und Bergratp.
Die Einleitung füllet 120, die angehängten Urkuns
den und Beplagen aber 632 Beliofeiten an. Es find
ibrer dreyhundert und neunzehn, Davon die alte(fe vom
Ri 1285, die jüngfte aber vom 18 Fenner 1764 datirt
if. Dbgleich diefeS Werk nur einem befmdern Theil
der Bairifchen Rechte gewidmet iſt, fomird doc auch
rise eügemeine aoe ih Fe nicht, bees
Werden, Meine te viele are Na s
ur Bbbbobb 3 i sen,
2134 Odttingiſche Anzeigen.
ten, fo in demfelben hin und wieder serftreuet find,
zu Muse zu machen und die befondere Geſchichte, das
Staatsrecht und die Staatswirthſchaft dadurch zu
erläutern und zu bereichern wiffen. Die bas
ben wohl obnftreitig die erften Bergleute gehabt und
ſtammen ihre Bergrechte von dem Bergbau in der nach⸗
mals im 12ten “Jahrhundert vom —— getvenns
cen Grafſchaft Steyer, dem Geburtsort der chen
Bergbaukunſt, und den Salzwerken in Reichenhall ab.
Mit dem Anfang des 14ten Jahrhunderts wurden die
altbaieriſche Berggebraͤuche in geſchriebene Geſetze
ebracht. Leonhard Eckelsheim, Bergrichter zu
chlaͤdming, verfaßte nemlich mit Genchmbaltun
der Herrſchaft im J.308 den berühmten Bergbrief,
der die Grundlage aller Bergorbnungen entbalt, die
an den folgenden Zeiten in Batern. Defterreich, Salz⸗
Surg und Tyrol erlaffen wurden, and der zugleich
ein borzüglihes Stik den Gewohnheiisrechte
begreift, da er mit dem aus dem Roͤmiſchen Recht
enommenen befannten Boͤhmiſchen Bergbrief KR.
enzel3 wenig gemein hat. H. Ludwig ber Reiche
führte ihn auf dent nen erfundenen Bergwerk gu Rate
¢enberg cin und im Sabre 49° gab §. Ulbreche der
vierdre die frepe Bergwerkserklaͤrung auf alle feine
Sande und alle künftige Gergwerke heraus, in wels
eher alle einzelne Srepheiten befonderer Bergwerke
allgemein find gemacht worden. Die Hammereinis
gungen der Städte Amberg und Sutzbach vom F.1387
Durch welche ſich 47 Hammerberren über alles vere
banden, was dag nordganifthe Berg⸗ und Hütten
wefen beffimmen fonnte, find nachbero fo berübme
geworden, daß auch die bergverfländigen Sachfen,
welche font ihre Berggebräuche den Böhmen verdans
Ten, fie zum Mufter ihrer Eifenorbnungen angenoms
men haben. Die Streitigkeiten, welche Baiern von
jeher wegen bes Salz⸗ und Bergregald mit den bes
nachbarten Ständen gehabt hat, werben in Bean
140. Stuͤck den 22. Movember 1764. 1135
ifcher Ordnung ausgeführt und manche wichtige
ah gebdrige rasen entichieden. Das herzoglice
Bergregal entſtande fogleich mit dem Herzogthum;
bas aber der Erzbifchofe in Salzburg und der fürfik
Gröbfte in Berdtesgaden bat feinen Urfprung nach
und nach aus fayferlichen Gnadenbriefen und in dens
Verhaͤltniß empfangen, in welchen die Herzoge dew
Bebrauch derfelben ihren damabligen Landitdnden
een Die berzoglichen Bergrichter babenvon
fe er die niedere Gerichtbarfeit über alle Bergleute
und alle Vergorte im ganzen Herjogthum gehabt und
erbellet daher aus ben bepgebrachten Urkunden unter
andern Vortheilen, weldhe man für die deutfche
Rechte und Sprache daraus ziehen fann, das Vere
Glenif der Land» und Hofmarchsgerichte gegen die
ergameer. Auſſer den zweien eriten Regiftern über
Drte, Perfonen und Sachen iff das britte befonders
merkwürdig. Es enthält die Erklärung fonderbarer
baierifcher Beruobrter und beträgt etwas über 2 B.
Das Werk iff übrigens auf Ehurfürftl. Befehl vers
anftaltet und von dem Prafidenten des Bergcollegié
Hen. Gr. von Haimbaufen dem Hrn. B. aufgetras
gen worden, dem die gute Ausführung feines Aufs
trags gewiß zu vieler Ehre gereicht.
Altdorf.
Wir haben vor einiger pie von bed dafigen Hrr..
9. und Prof. Johann Balth. Riederers Nach⸗
sichten zur Kirchen⸗ und Büchergeſchichte das
erſte Stu angezeiget. Es find nunmehro drey neue
in unfern Handen, welche mit jenem zufammen den
erften Band ausmachen. Wir haben fie mit gleich
refer Vergnügen gelefen und fo viel neue und ers
ebliche Entdeckungen in den angegebenen Wiffers
fchaften darinnen gefunden, daß wir unfer vortheils
Haftes Urtheil ohne Cinfhrantung beſtaͤtigen möffen:
. ei
—
1136 tt. Anz 140, Stich den 22. Nov. 1764.
Jezt wollen mir wiederum diejenigen wählen, bie
ung vorzüglich wichtig (deinen. Im zweiten Stuͤck
wird ©. 132. die deutfche Ueberfegung der vier Ev⸗
angeliften, fo zu Leipzig wahrfcheinli 1522. Hers
ausgefommen, mit erheblicher BVerbefferung der
hisbero befannten Nachrichten von ihren Serfaffern
befchrieben, womit ©. 264. 1. f zu_ vergleichen.
©. 167. u. f. eben vier Briefe des paͤpſtlichen Runs
tii, Carl von Wiltiz, an Pirkheimern, des P.Leo x.
Bannbufle wieder D. Luthern betreffend, und ©.
178. ein aus Rom im J. 1521. auch Luthern anges
beubes, lebbaftes Schreiben, aus welchem wahre
Anekdoten die Neformationdgefchichte bereichern
Sinnen. Befonders macht der grofe Bankier, Fuge
ger, bier eine befondere Figur. Bald folte mar
glauben, daß der Ablaßkram biefen reihen Raufs
mann fo wichtig gewefen; als dem Hof zu Rom.
©. 211. u. f. wird die Fleine, unter die ſeltenſten
Schriften gerechnete Gatyre: Lucii Vigilii leſurbii
Acgloga Hagnon, ganz geliefert, und zuverlaͤſſig ers
Fldret; doch auch ©. 230. erinnert, daß Hr. Freys
fag im adparatu beydes getban. “Im dritten Stück
iſt ©. 303. eine teutfche Auslegung der geben Ges
bote, fo iu Venedig 1483. Fol. gedruft iff, eine
wahre Seltenheit. S. 318. zwei ungebrufte Briefe
von Lay. Spengler betreffen noch den Bann gegen
D. Luthern, und ©. 330. u. f. {ei andere von orbs
Edo enthalten bittere Klagen, uber den Mangel an
Berlegern zu feinen Schriften wieder den Reformas
tor. ©. 354. iff das erfte niederlaͤndiſche Regifter
der verbotenen Bader, Antwerpen 1540. genau
befchrieben. Der vierte Band liefert eek edene
Artikel zur Bibelhiftorie, befonders G. 389. von
einer Eatholifchen Ueberfegung des N. T. in die eng«
lifhe Sprache, fo zu Rbeims 1582. in 4. herausges
Fommen, und ©. 450. neue Beobachtungen zur
Liederbiſtorie unferer Kirche,
Ul
un WAR car 41397
Goͤttingiſche Anzeigen
' gon
gelehrten Caden
unter der Auffiche
bee Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
141. Stud.
Den 24. November 1764.
Öttingen. Ä
er im vorhergehenden Gtüde berährte Auffag
des Hrn. Prafidenten von Haller, vom Abduͤn⸗
fien der Sohle an der Sonne, und von ber
&
Dadurch zu bewuͤrkenden Erfparung der Unkoſten bey
bem Garmachen bes Salzes, iff folgenden Inhalts:
Da der Herr v. H. ſechs N abre fang bey ben Galgs
werten der Republif Bern die Dberauflicht geführt
Bat fo bat er diefen Sheil der Naturgefchichte zum
ormwurfe einer befondern Aufmerkſamkeit gemacht.
Er fand bey den gewöhnlichen Leckhaͤuſern einen Feb⸗
fer, der in überflüffigen Quellen geringer, aber mo
man die Goble nur fparfam bat, fehr wichtig iff.
Ein groffer Theil derfelben gebt beym Gradiren, und
zumal durch den Wind zu Grunde. Cin andrer Feb⸗
ler iff bas ſtarke Feuer; es treibt einen Theil des
fauren Geiftes weg, und das übrige wird eine laus
genpafte fehmierihte Goble. Aus beyden Urfachen
erhält man, zumal bey fhwachen Goplen, ein bes
trachtlich Heinered Gewicht von Salz, als die im
Heinen gemachten Proben verfprechen. ‘Der Unters
ſchied gebe bis auf einen Drittel, Endlich verurſa⸗
Ceocces cher
.
‚1136 Gdoͤttingiſche Anzeigen
Hr. Dorigny , Hr. le Hoc, und die meiffen franzoͤſt⸗
fcben Aerzte ubergangen, und Hr. v. Gwieten wird
obne zuverläßige Urfache zu ben Gönnern gezaͤhlt.
Ferner, fagt unfer Ungenannter, entſtehen die Epis
demign ohne Einpfropfen, und ohne angedornen Keim
aus ganz andern Urfachen. Er erzaͤhlt dabey eine
Geſchichte von einem Schweine, das die Kinderpocken
von einigen Pflaftern angeerbt baben fol, die mar
auf die Fußfohlen eines gefabrlich Kranken gelegt
batte. dlich zeigt er, und dieſes am deutlichſten,
Die ungebeuren Folgen einer allgemeinen Whfonderung
der mit den Pocken bebafteten Kranfen; die Menge
der Hofpitaler; das faft unerfchwenglicbe Abmarten,
die Befahrlichkeit des Wegtragend durch die kalte Luft,
und andere Unbequemlichkeiten, bie diefen Vorſchlag
faft unmöglich machen. Ft 250 ©. in Duodez fark.
Carisrub. ;
Hier find bey Maklot zu finden: Les néves d’Arifto-
bule philofophe grec, {vivis d’un abrege de la vie de For-
mofe, philofophe francois par Mr. L. 1762 7 Bogen
in Octav. Die Traume find moralifche Erdichtungen,
welche für ihren Namen zu ordentlich und zu lang
feyn warden, wenn der DHilofoph nicht vorläufig ers
äblte, daß die Götter fie ibm fo zugefchickt , um ihn
och im Schlafe alle Abwechſelungen des menfchlichen
Lebens empfinden zu laffen, vor den ibn feine Philos
fopbie beym Wachen verficherte. Er brauche aber
diefe Entfhuldigung fo febr, daß ev fich oft nicht die
Muͤhe nimmt, feinen Vortrag einmal der Erzählung
eines Traums Abnlich zu machen. Bon Baggatelopos
Lid, dem Gegenffande feines ſechſten Traums ſagt er :
Geſchmack und Unwiffenbeit berrfthen da bald zuſam⸗
men, bald wedfelsweife. Eine prächtige Facade fins
det fih, wo fein Pallaft iff. Das Portal eines Tems
pels zieht unfere Augen auf fic, man will bineinges
ben, und man findet Feine Tempel. Ein Gebaude
zeigt auf einer Geite bie ſchoͤnſte Baukunſt, auf der -
ans
139. Sti den 19. Movember 1764. 1127
andern den Triumph des elenden GefchmackS, jeden Aus
enblick nimmt man ſein Urtheil zuruͤck. Der Einwohner
Sang beftebt in Pirouetten. Sie haben Begriffe von
derPbilofophie, halten diefelbe bocd,obne ſelbſtPhiloſo⸗
oben zu ſeyn, machen die Philoſophen laͤcherlich und vers
folgen fie zuweilen. Sie bewundern die großen Wahrhei⸗
ten, und halten fie fuͤrChimaͤren und Paradoren ; feltfas
me Blindheit, die Wahrheit nicht zu kennen, die ſich dare
ſtellt und dag zu bewundern, was man nicht für Wahr⸗
beit bale! — 4 jemals ein Traum fo erzaͤhlt worden?
Im Lebenslauf des Formoſus hat ung die Moral finne
reicher eiugefleidet, und Boltaivens Art zu erzählen
nicht unglücklich nachgeabme gefthienen. Es iſt Bie
Befchichte des unrubigen Weltlebend des Philofos
phens, niche feiner philofophifcben Mepnungen. Fore
mofus ward, der Verfaffer weiß nicht wo noch wenn,
von der Frau eines reihen Bürgers gebohren, welcher
Bürger folglich für feinen Batergebalten ward. Schon
in feiner Kindheit zeigte er die fchönften Gaben. Nie
bat ein Rind mit fo viel Anmuth geweinet, fo melos
Dif gefchrieen, feine Amme fo ergögend für bie Zu⸗
fchauer gefehlagen. Gs war ein Wunderkind.
ormofué mill fein Gluͤck durch die Wiffenfchaften, im
riege, bey Staatsgefchäften machen , überall miß⸗
lingt es ibm. Liebe und Zreundfchaft_tröften ihm
auch nicht. Er verläßt die Menfchen, ftellt über fie
Betrachtungen an, lerne fie fennen, und verzweifes
lungsvoll, daß er felbft ein Menſch iff, wollte er fich
umbringen. |
Reipsig.
Bon der Bibliocher der ſchoͤnen Wiſſenſchaſten
und der freyen Rünfte, einer periodifchen Schrift,
welche einmal unfere Landsleute unter den Schriften
vorzüglich anführen werden, denen die Laͤuterung
des allgemeinen Geſchmacks zu danken iff, haben wir
noch den eilften Band, in der Dyckiſchen Buchhand⸗
Jung, ı Alphab. 3 Bogen anzuzeigen. Die darinn
enthaltenen Hauptiticte, denn die übrigen Desenfic-
1128 Gite. Anz. 139. Süden 19. Mov. 1764.
nen und vermifchten Nachrichten verdienen in bee
Schrift felbft aufgefucht zu werden , find im erften
Grice: Zortfegung der Abhandlung von der Natur
and Eigenfchaft der run fase der bürgerlichen Baus
Eunft vom Herren le Roy. Die Analpſe von Hear
montels franzöfifcher Voetik verdient eine genauere
Durchlefung , fo wie die Schrift felbft werth iff, von
allen ſchoͤnen Genies durehftudirt zu werben; be
Herren Whe Winkelmanns Gefchichte der Kunſt fin
verfehiedene eben fo billige als verfländige Anmerkun⸗
en gemacht, und ©. 130 u.f. verfchiedene febr Eritis
Ode meifel über deffen Nachrichten von den berculas
niſchen Hanbdfchriften aus Papyrus erregt. ©. 157 f.
ein Schreiben aus Stalien vom Zuftande der Künfte
a zweyten Stück findes.fich eine fehr gute Abhand⸗
ung über das Recitativ; und G.371 wieberum ein
Schreiben mit made ten aus Stalien.
urn. "
m Jahr 1764 bat der Prof. Fob. Baptift Beccaria
ation en — —E ee ols dop ia refra-
zione del criftallo dirocca, auf 166. gr. 4., und Diefe klei⸗
neSchrift dem in Surin fich eben aufbaltenden Hergoge
von York zugefchrieben. Schon Newton hatte anges
merkt, daß auch im Bergerpfialle der Alpen bie Straß
len fich boppelt brechen, daß aber dennoch der Unterſchied
Feiner, als im Jslaͤndiſchen Cryftalle iſt Hr. 3. bat
bierauf nad verſchiedenen Richtungen aus Bergervyſtall
Dreyecke verfertigen laffen, und bat gefunden, Daß dieſe
Richtungen einen Unterſchied beym Serahlenbrechen
ausmachen: daß der Strahl, ber fenfrecht aufdie Achfe
Durch den Bergkrpſtall dringt, zweymal feine Stralen
bricht,und zwey zwar nicht ganz,aber doch mehrentbeils
unterfchiedene Sarbefiulen (SpeAra) bewürft: daß
Diefe doppelte Brechung fich vermindert, fo wie der
Beg des Strables durch den Kryſtall minder von der
Achſe abweicht, und verſchwindet, mann er fat parallel
mit der Achfe gebt. Wegen diefer Eigenfchaft iff der Krys
ſtal zu optiſchen Glafern minder süchtig, als das Blas.
oe
eee m =
——— ———r ———— nn nn tt
m
On GB Ke 1129
zttingiſche Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Aufſicht
: Koͤnigl. Geſellſchaſt dee Wiſſenſchaften
140. Stuͤck.
Den 22. November 1764.
Goͤttingen.
as Einmweihungsfeft der Königlichen Gorietät
der Wirfenfchaften, weldhes in diefem Monate
einfällt, ward von ihr, am ı7ten, begangen.
achte daffelbe vornamlich eine Abhandlung ded.
| Prafidenten von aller “de exhalatione aquae
et falis, ad folem coétione” feyerlich; die von
deren Prof. Murray verlefen ward, und, in
der näheften Blatter, ausführlich cecenfiret
n wird.
rauf erzablte berfelbe, nach Gewobnbeit, die
derungen , die feit einem Sabre, in ter Ges
aft ſich ereignet haben. Gie bat von ihren Eh⸗
edern den Herrn Graven von Wacclesfield
ren; einen Herren, der burch feine mannigfals
Belehrfamfeit, insbeſondere aber durch feine
hten in der Aftronomie, fich einen unfterblichen
n erworben dat. Unter ihren übrigen Mits
en ift ihr feiner durch ben Tod entriffen worden,
at aber, in dem legten Sommer erft, einen Vers
abren, ben fle, ſchon im vorigen Jahre, an
heffnungsvollen jungen Gelehrten, dem Heres
Bobb bbb Prof.
1130 Goͤttingiſche Anzeigen
rof. Sorftit erlitten bat, der den Namen ihres
orrefpondenten führete, und, in Arabien. mitten:
unter den eifrigften Bemühungen für die Gelehrſam⸗
Feit, nebſt zweven anderen Mitarbeitern, fein Leben
einbüffen muͤſſen. _ —
Die Zahl der auswärtigen Mitglieder der Gocies
eat iſt indeffen durch den Heren Jofeph Sieros |
nymus Srancifcus de la Lande, König. Franzoͤſe⸗
ſchen Cenfor librorum. einen Machematiler vom
erften Range, vermebret worden. Und unter ihre
Correfpondenten bat fie den Heren Alerander Guiz
do Pingre, Canonicum, und Bibliothekar bey dem
Gtifte der heil. Genoveve zu Paris. aufgenommen,
der, durch feine aftronomifchen Anmerkungen auf
der Infel Roderict im Indiſchen Meere, aud auds
waͤrts ruhmwuͤrdig befanne iff. Unter den gegenwar:
tigen aber nahm der Herr Prof. Albrecht Ludewig
Srideridy Wieifter, als ein auſſerordentliches Mit,
glied im der marhematifchen Claffe, wozu er neulich
ernannt iff, zum erften male feine Stelle ein.
Was die Aufgaben anbetrifft, deren Beantwors
dung zu diefem Jabresfeſte erwartet worden: fo mar
u der mathematifchen Hauptfrage * von der anzies
benden Kraft groffer Berge” gar Feine Abhand⸗
ung eingelaufen. Dieoefonomijche hingegen “von
der Wäflerung der Wiefen” hatte einen Verfaffer
efunden, der ein vollſtaͤndiges Lehrgebaͤude von ders
ben zu Jiefern verfuchet hatte. Allein die Gocies
tat wünfche mehr practifche Erfahrungen, und mehr
Unbekanntes zu baben. Und fie war verpflichtet, in
"ihren Urtheilen ffrenger zu feyn: da ihr, im voris
gen Jahre fon, von eben dem Heren Weiffenborn,
Der, bey der Frage von den Gemeinheiten den einen
fects erbielt, vor wenigen Wochen aber bercits ges
orben ift, eine Schrift übergeben worden, welche
inerkliche Vorzüge bejag; allein zu dem geſuchten
Preife fur Hiefige Gtudierende, oder junge Gelebrs
te,
140. Stuͤck den 22. Movember 1764. 113%
ticht mehr zugelaſſen werden Fonnte, weil er ſchon
: anderen Arbeit zuerkannt war. Eben die Fras
ber nochmals aufzugeben, findet die Gocietat um
jel weniger nötbig, da, in der Zeit, der Here
or Bertrand, imBernifchen, die Wafferungen,
fe in Helvetien gebrauchlich find, und die fo vielen
m verdienen, ungemein zuverläffig, in einem
fe befchrieben hat, weiches, zu Lion, unter dem
, “Traité de P irrigation des prairies,” abgedruckt
ven. Der Herr von Haller verfichert, durch die
ı angegebene Methode, auf einem Guthe von
Rorgen, das Product um 40 Klafter Heu vers
et zu baden |
ie philologifch = bifforifche Aufgabe, welche die
etät für das nachfifolgende 1765ſte Jahr bes
nt bat, iff, wie, im vorigen Sabre, fdon ans
get worden, diefe: wie weit Jäflt ſich der Sans
er alten und mittleren Zeiten, Über Das
ifthe und ſchwarze Weer, nad Europa ers
ern Mercaturac, antiqnis temporibus et medio
» ex Oriente, per mare Cafpium et Pontum Eu-
m, factae, accuratior illuftratio, Kür das Jahr
‚ aber hat fie eine phufifalifche veſtgeſetzt. Naͤm⸗
da angefebene Rräuterfundige v ,
die Vermiſchung verſchiedener Geſchlechter
den zen Varietäten (wie; Dey den Thies
die hiere und Baſtarde) hervorbrin⸗
ſo wunſcht die Biggi Sorcietät, diefe Sras
us Erfahrungen, nicht aus. Muthmaſſun⸗
entſchieden zu ſehen. Sollte die ei⸗
3 Bejabend ausfallen: fo würde es dienlich
, auf die Gefese mit acht zu 1 Nady
m fid> dieſe Varietäten, in Abſicht auf die
chlechter, von denen fie berrühren, richten.
r, im Latein: Cum quasdam plantarum varietates
int botanici a diverforum generum commixtione
suimalis bybrida) nafci: optat Societas, ut ea gus®-
Bbobbobbb 2 ftie
1132 Goͤttingiſche Anzeigen
ftio experimentis, non conjeQuris , decidatur: et fl
confirmetur veritas fulpicionis hujus, ad Jeges fimul,
uas fequuntur illae varietates, attcndatur, Der Preis
iff, wie befannt, eine goldene Schauminge von 2
Ducaten. Die Auffage aber muͤſſen, vor dem Ans
fange des Octobers , der Eocietät Überliefert feyn.
Die öfonomifche Frage für den Julius des naͤhe⸗
fien Sabres, betrifft, wie in unferen dinjeigen (bo. J.
Gt. 89) ſchon erFlavet worden, nochmals die Eins
richtung guter Witwencaflen, unter einem gedops
pelten Preife von 24 Ducaten. Und die zweyte oͤlo⸗
nomifche, fur den November, werden wir, im Diefen
Blättern, nachftensankundigen. Manerwartet aber
die Ku eanswortungen wenigftens auf 4 Wochen
vorber.
Der Here Gerretär Rafpe hatte der Koͤnigl. Go
cietdt einen Auffag über eine, in der Nabe von Hans
nover, von ihm entdeckte Salzquelle übergeben ; wel⸗
cer der Verfammlung vorgelegt ward, und weiters
bin, wie er es verdient, nod) genauer angeseiget
werden wird. Eben diefer aufmerkfame Gelehrte
hatte auch, auf dem Wege nach Uslar, eine febe
amfehnliche Lage von SteinFoblen bemerket; von
denen er ein Stück zur Probe mittheilte.
Hierauf wurden einige von dem Herrn Rath
Schäffer uberfondte Derfüche, aus verfchiedenen
angewoͤhnlichen Materien, ald Pappelwolle, Wols
lengrafe, (linagroftis), 117008, Gagefpanen, We⸗
fpenneftern, Papier zu maden, vorgeseigt. Eis
nige darunter übertrafen die Erwartung: andere
fchicnen doch etwas zu bruͤchig zu fepn. Men aber
fehlte noch das Weiſſe, und die Sauberkeit des guten
Lumpenpapicrs. Indeſſen würde es doch zum Einpaks
fen, und vielfaltigen Gebrauche, wozu fonft das Pas
7 verfchmendet wird, wohl zu nugen fepn, und
abutd dieß gejparet werden Finnen. Gollte aber
von dem Zeuge, woraus letzteres verfertiget wird, nice
ets
— — — u ww
=
140, Stüd den 22. Movember 1764. 1133
etwas mit darunter gemifihet ſeyn? Man hatte aud
Die Nachricht und Droben vor, welche diefer unermus
dete Raturforicher von den Infectenwerken; die er,
unter huldreichſter Forderung Ihro Majeftat, des
Königes von Dänemark, unternommen, berausge:
eben hat. Diefe befichen in einer Anleitung zur Ins
ectentenntniß, und natürlich ausgemablten Abbilduns
gen Regensburgifcher Infecten, nebft ihrer Beichreis
ung. Zeichnung, Stich, und Farbengebung gefies
den: und die Arbeit wird den auch in diefem Kelde
kon erworbenen Ruhm des Herrn Verfaffers vers
anebren.
Endlich hatte die Gorietät nek das Vergnügen
gehabt, gleichfam zu diefem Sage, ime neue (ag
re Berke in ber Litteratur gu erhalten; das eine von
dem feel. Hofrath Gesner, die Orphica, zu deren
Ausgabe die in der Gefellfchafe gehaltenen Vorleſun⸗
gen unftreitig die nabeffe Veranlaffung geweſen find;
Das andere, von ihrem Correfpondenten, dem Herrn
Hofrath von Schmidt, eine Sammlung von Differs
tationen aus den Aegyptiſchen Aleerthimern.
Bon beiden werden unfere Anzeigen mit dens erſten
redex.
Mönchen.
- Richter Hat gedruckt: Sammlımg des Baieris
{Hen Bergrechts mit einer Einleitung in die
Baierſche Bergrechtsgeſchichte von Johann Bes
org Losi, Churfurfil. Hof: Munz: und Bergrath.
Die Einleitung fuͤllet 120, die angebangten Urkun⸗
ben und Beylagen aber 632 —R an. Es ſind
ihrer dreyhundert und neunzehn, Davon die aͤlteſte vom
.1285, die juͤngſte aber vom 18 Jenner 1764 datirt
aft. Obdgleich dieſes Werk nur einem beſondern Theil
Der Bairiſchen Rechte gewidmet iſt, ſo wird doch auc
Pay ebgemeine ARE HA niche vers
werden, welche te viele are Na 2
eat S066 668 3 ten,
2134 Gdttingiſche Anzeigen:
ten, fo in demfelben hin und wieder — 535 — ſind,
zu Nutze zu machen und die beſondere Geſchichte, das
Staatsrecht und die Staatswirthſchaft dadurch gz
erläutern und zu bereichern wiffen. Die Bayern Has
ben wohl obnftreitig die erften Bergleute gehabt und
ſtammen ihre Bergrechte von dem Bergbau in der nach⸗
als im 121en Jahrhundert vom Herzogthum getrennte
cen Grafſchaft Steyer, dem Geburtsort der deutſchen
Bergbaukunſt, und ben Sakzwerken in Reichenhall ab.
Mit dem Anfang des ıaten Jahrhunderts wurden bie
altbaierifche Berggebräuche in gefchriebene Gefege
get von. Leonhard Edelöheim, Bergridter gz
chladıming, verfaßte nemlih mit Genebmbeltun
Der Herefchaft im J. 1308 den berühmten Ber briet
der die Grundlage aller Bergordnungen entbale, die
in den folgenden Zeiten in Batern. Oeſterreich, Salz⸗
Surg und Tyrol erlaffen wurden, und der zugleich
ein vorzuͤgliches Stick deutfher Gewohnbeitsredte
begreift, da er mit dem aus dem Römifchen Recht
enommenen befannten Boͤhmiſchen Bergbrief K.
enzel3 wenig gemein hat. H. Ludwig ber Reiche
führte ihn auf dem new erfundenen Bergwerk gu Nate -
cenberg cin und im Sabre 1499 gab H. Albreche der
wierdte bie frepe Bergwerkserklaͤrung auf alle feine
Lande und alle Eunftige Bergwerfe heraus, in wel⸗
eher alle einzelne Frepheiten befonderer Bergwerke
allgemein find gemadt worden. Die Hammereiniz
gungen der Städte Amberg und Sutzbach vom 7.1387
Durch welche ſich 47 Hammerherren über alles ver»
Banden, was das norbganifche Bergs und Hilttens
weſen beffimmen Tonnte, find nachbero fo berubme
geworden, daß auch die bergverfländigen Sachſen,
welche fonjt ihre Berggebräuche den Bd verdans
Ten, fie zum Mufter ihrer Cifenordnungen angenoms
men haben. Die Streitigkeiten, welche Baiern von
jeher wegen bes Salz⸗ und Bergregals mit den bes
nochbarten Standen gehabt pat, werben in a
| 140. Stic den 22. November 1764. 1136
ifcher Drbnung ausgeführt und mance wichtige
epi gebirige Braaee entichieden. Das herzogliche
Bergregal entftande fogleich mit dems Herzogtbum;
ad aber der Erzbifchöfe in Salzburg und der fürftk
Sröbfte in Ber aden bat feinen Urfprung nach
ind nach aus kapſerlichen Gnadendricfen und in dem
Berhältniß empfangen, in welchen Die Herjoge dew
Hebrauch derfelben ihren bamahligen Landſtaͤnden
ea Die herzoglichen Bergrichter haben von
eher die niebere Gerichtbarkeit über alle Bergleute
md alle Bergorte im ganzen Herzogthum gehabt und
zbellet daher aus ben bepgebrachten Urkunden unter
indern Vortheilen, welche man für die deutſche
Rechte und Sprache daraus ziehen fann, da8 Vere
pdltnif der Land» und Hofmarchägerichte gegen die
Bergamter. Auffer den zweien eriten Regiffern über
Drte, Perfonen und Sachen ift das dritte befonders
nerfwilrdig. €8 enthält die Erklärung fonderbaree
aieriſcher Bergwoͤrter und beträgt etwas über 2 B.
Das Werk iff übrigend auf Churfirftl. Befehl vers
inſtaltet und von dem Prafidenten des Bergcollegik
ben. Gr. von Haimbaufen dem Hrn. B. aufgetras
yen worden, dem die gute Ausführung feines Auf⸗
‘rags gewiß zu vieler Ehre gereicht.
Altdorf.
Wir Haben vor einiger Zeit von bes dafigen Hrn. .
D. und Prof. Jobann Balth. Riederers Nach⸗
richten zur Kirchen⸗ und Büchergefchichte das
ste Stud angezeiget. Es find nunmehro drey neue
n unfern Handen, welche mit jenem gufammen den
rften Band ausmachen. Wir haben fie mit gleich
jrofem Vergnügen gelefen und fo viel neue und ere
bebliche Entdeckungen in den angegebenen Wiffens
Ihaften darinnen gefunden, Daß wir unfer vortheils
baftes Urtheil ohne Einfchränfung beftatigen milf.
ei
1136 Git. Anz 140, Stic ben 22. Nov. 1764.
Jezt wollen mir wiederum diejenigen wählen, bie
uns vorzüglich wichtig fiheinen. Im zweiten Send
wird ©. 132. die deutfche Ueberfegung der vier Ev⸗
angeliften, fo zu Leipzig wahrſcheinlich 1522. Hers
ausgefommen, mit erheblicher Berbefferung der
bisbero bekannten Nachrichten von ihren Berfaffern
befchrieben, womit ©. 264. u. f ju_ vergleichen.
©. 167. u. f. ſtehen vier Briefe des papfklichen Runs
tii, Carl von Beier an Pirkheimern, des P. Leo X.
KRannbulle wieder D. Luthern betreffend, und ©.
178. ein aus Rom im J. 1521. auch Luthern anges
hendes, lebbaftes Schreiben, aus welchem wahre
OHneFdoten die Reformationdgefchichte bereichern
koͤnnen. Befonders macht der grofe Bankier, Fuge
ger, biev eine befondere Figur. Bald folte man
glauben, daß der Ablaßkram diefens reihen Kauf⸗
mann fo widtig gewefen; als dem Hof zu Rom.
©. 211. u. f. wird die Heine, unter die ſeltenſten
Sihriften gerechnete Gatyre: Lucii Vigilii lefurbii
Aegloga Hagnon, ganz geliefert, und zuverläffig ers
Härer; dod) auch ©. 230. erinnert, daß Hr. dem:
ng im adparatu beydes getban. Im dritten Stud
iff ©. 303. eine teutfche Auslegung der sehen Ges
bote, fo iu Benedig 1483. Fol. gedrukt ift, eine
wahre Seltenheit. ©. 318. zwei ungedrufte Briefe
von Lay. Spengler betreffen noch den Bann gegen
D. Luthern, und S. 330. u. f. {vei andere von Cos
Ido enthalten bittere Klagen, uber den Mangel an
Verlegern zu feinen Schriften wieder den Reformas
tor. ©. 354. iff das erſte niederländifche Regiftee
der verbotenen Bücher, Antwerpen 1540. 4. genau
befchrieben.. Der vierte Band liefert verkbicbene
Artikel zur Bibelhiftorie, befonders G. 389. von
einer Farholifchen Ueberfezung des NR. 3. in Die enge
life Sprache, fo gu Rheims 1582. in 4. herausges
Fommen, und ©. 450. neue Beobachtungen zur
Liederbiſtorie unferer Kirche:
un WAT CRD 8137
Söttingifhe Anzeigen
don '
gelebrten Sachen
unter dee Auffiche
ber Könige, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
141. Stud.
Den 24, November 1764.
Öttingen. Ä
er im vorhergebenden Grice heruͤhrte Auffag
des Hrn. Prafidenten von Haller, vom Abduͤn⸗
fien der Goble an_ der Sonne, und von der
dadurch zu bewuͤrkenden Erfparung der. Unkoſten bey
bem Garmachen des Salzes, iff folgenden Inhalts:
Da der Herr v. H. ſechs Fabre fang bey den Galas
werfen der Republif Bern die Oberaufliche gefubre
at, fo bat er diefen Sheil der Naturgefchichte zum
orwurfe einer befondern hufmerkfamteit gemacht.
Er fand bey den gemöhnlichen Leckhaͤuſern einen Febs
fer, der in überflüffigen Quellen geringer, aber mo
man die Goble nur fparfam bat, fehr wichtig iff.
Ein groffer Theil derfelben gebt beym Gradiren, und
zumal durch den Wind zu Grunde. Ein andrer Feh⸗
ler iff das ſtarke Gener; es treibt einen Theil des
fauren Geiftes weg, und bas übrige wird eine lau⸗
genbafte ſchmierichte Goble. Aus beyden Urfachen
erhält man, zumal bey ſchwachen Sohlen, ein bes
trachtlich Heinered Gewicht von Salz, als die im
Eleinen gemachten Proben verfprechen. ‘Der Unters
fchied gehe bis auf einen Drittel. Endlich verurſa⸗
Coccces chen
i) ; ⸗
ns Certägiige Suellen
m bie stmermeßlichen Prckbäufer / und vg
Am Sie eit,. doch einen Aufwand, der ganz berr
ich iff. Allen diefen UnbdequemlichFeiten ab ubelfn,
fein Galjwaffer zu verlieren, durch vine ah
Goble ihrer Gaure nicht gu or gs
fofte das Salz zu gewinnen, i dint febt ihres
Mittel, das aber noch bey Feiner Goble gebraucht
worden iff, Dan muß fie — wie die allge⸗
meine Goble der Welt, das M „und
blos ber onenbige zum Garmaden Sedienen. Da
aber, zumal in Hetvetien, Dia Bohlen felten und
BR find, fo mus wen Bi pig ted Gecwath no |
con, derer an bepm U Geemaffers
nicht bedarf. Man muß die ie Bible in einen mars
mornen 7 demſelben ee ——
| au Balken,
e :
beden , Aegew — rt athe: F
bat im har ee ar ren anlegen re
7 pi en einer ae Jahren If. —
gen; wu:
Fr abren 41.2 Pinu veran |
bo eaten ge die W ae bie td lala, er ubate
es Wafers, ne aufge eal umd es
ſich erfunden, daß me ade
feicht von fatten gebt. D Neat —— crt,
dabey, dag man, gu Zeiten mehr > rap
ſchlage der fechs Khe eben. fo * an Salz im
roſſen gewinne, als bie Fletite' n lage.
i 9 Ausduͤn Rund iff um —
hiter faſt niches’ ab, in einen 4 Gommers
rane aber bis anf drey Pinien, Ym Durchichnitte
mögen Far Linien in den achte Iemeren Monaten
bes Jahres verfiegen, wofür der Herr von Ca
= Sch. donee. Moveubeey 764. rsag
yt un um um cin Se a at im
a einer ſt Polite faner, a Ig ——
alj- ‘wird. bem es é fe able: re bes
unerime a a Die See
j n ,
bien 3 der. ze
ara deden em Auſſat
situs Sb * Bette, — le ;
= Be y' m Hofbuchbani ler Gelling kömmt, frit bem
mt fange dieſes Jahres, eine Franzoͤſiſche Wochen⸗
eure —* et WE
as erffe “ers etraͤgt 1
m te ie Bore und die beng —
efügte vore.
e Ant N ‚der Sammlu
itt, - ae ie ige m — =
4 3
licfern.6alb ai en A
@ liefern bald ausgeſuchte au eren
* I ——— a wehrt
>, aufbebalten: zu werden, und ſich fonft gar
9 * ial iecceing I bie other in
Male,
Dee Bund.
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Kurz, es it darin F vie * nevͤſet ung und Ban
LER
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rel
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iefe , ae Fr Pius igen, Schilderungen.
1140 BSbtuingiſche Ameigen
nigfaltigkeit, die man bey aͤhnlichen Schriften
ia pflegt. Und eben fo forgfaltig iff *
Der Wahl gewefen: obgleich nicht alle von gleichem
Mehrte find. Allein auch bierin iſt auf den Ges
ſchmack mehrerer Lefer au feben: und es find sicht
alle Städte da, daß fie fir alle ſeyn follen. WBenigs |
Gens haben die unberufenen Kunſtrichter und Kunſt⸗
zichterinnen, welche die Satyre in der Vorrede des
Frafet, fein fonderlides Recht zum Tadeln gehabt.
Es iff aber das allgemeine Schictfal folcher periodi⸗
ſchen Schriften, daB ein jeder fein Urtheil darüber
waget. Hingegen iff auch der Bepfall des Publici
Hernach für fie die empfindliche Widerlegung. Das
Gluck, weldes die gegenwärtige Sammlung darin
gehabt hat, beweiſet ſchon das vorangefegte Ramens⸗
verzeichniß, in welchem Perfonen vom hoͤchſten Rans
e angetroffen werden: und wir zweifeln nicht, ba
* ihren Ruhm eben ſo in den folgenden Theilen be⸗
haupten werde. Man lieſet hier einige Stuͤcke von
groſſen bekannten Meiſtern; dod auch dazwiſchen eis
gene Aufſaͤtze. Jene werden aber mur ſelten dard
Die Beyſetzung des Namens unterſchieden: welches
cheils in Abſicht derer gue iſt, die alles ohne Bras
Fung bewundern, was von groſſen Namen koͤmmt;
eheild auch die zu beſchaͤmen dienen Fann, bie fo aufs
gelegt zum Tadeln find, und unmiffend lang bes
sodbrte Stuͤcke angreifen möchten. Die Gedanter
Aber den Tod, und die Ode Über das legte Gericht
Haben uns nicht weniger, als dem ungenannten Kens
ner, gefallen; nicht aber, weil jene artig, und diefe
Fursweilig genug find; fonderni weil fle ber Würs
de bes Gegenſtandes Igemaß, jene nicht gemein, und
ruͤhrend, und diefe wirklich erbaben und feurig iff. -
Das Deutfche Lehrgebicht eines BVaters an feinen
Sohn, ber zum erſten Male ga Felde gieng, vers
diente die Ueberfegung. Es iſt voller Grnft und
Zartlichleit, und von einem ſehr verehrungswuͤrdi⸗
gen
141. Stüd den 24. Movember 1764, 1141
gen Berfaffer. Man trifft aber auch muntere Stücke
arunter an; vornämlid) die Gatyre über bas gluͤck⸗
liche Leben eines Landpredigerd, 6.95; und dag
Berzeichniß von Perfonen bepderley Geſchlechts, die
Den Meiftbietenden zur Ehe gugefehlagen werden ſol⸗
fen. 6.154. Die Anmerfungen uber die Erziehung
von der zızten Seite am enthalten auch reife und
wohl gegründete Gedanken. Den Befchluß der eine
zeln ausgegebenen Bogen machen verſchiedentlich
euigkeiten aus der fchönen Litteratur: von denen
man mehrere wuͤnſchen möchte. Mat hat und vers
ficbert, daß der Herr Paffor Roques vornaͤmlich
Die Aufficht über diefe Sammlung habe. Ein Nas
ane, der unfere Ermartung davon nicht wenig vers
mebret, und febr viel Gutes zur Ausbreitung des
Geſchmacks, und edler Gefinnungen, wie auch dev
Religion, hoffen lafft.
Berlin.
Bon des Hrn. Marquis b gegend jüdifchen Bries
fen, iff bey Friedr. Nicolai der dritte Theil auf 424
Ditavf. uberfegt berausgefommen. Bir baben 377
©. eine Anmerkung , die der Billigkeit des Hrn. M.
zur Ehre gereicht. Er entfchuldigt da die ungutigen
rtheile, Die er von der deutſchen Dichtkunſt gefallt,
damit, daß folches vor 30 Jahren gefcheben: jetzt
erkennt er einen Haller, der es in allen Gattungen von
Gedichten fehr weit gebracht bat, einen-Sellert, der
eben fo ſinnreich, ebe fo natürlich .und mehr aug
eigner Erfinduhg Dichter als fa Fontaine; u. a. m.
Herr ©. bat ohne Zweifel Urfache dem Hrn. M. now
mehr zu danken als der Hr. v.H.von dem: alle Arten
von Gedichten; etwas zu viel, und: es in denen mit
Benen er fich befchafftiget bat, fehr weit gebracht bas
Gen, etwas zu wenig gefage iff. Mächte doch dee
Hr.M. feine vorigen Meynungen von der Reformas
sion 371 mit einer gleichbilligen Note verbeffert bas
Soocccs 3 ben,
* rn —2 rey
eee
I; richtig | irtbelt * ab,
#2 einzige Rib te
ad als est Deut bee
He — =
? ang ane — *
Sut ce Te
Sn |
7
—
pants berfudbey
Angens Ergogung: gr — ein —
141, Stic? den 24. Movember 1764, 1143
zonate 3 geftodjene und mit natürlichen Farben ers
ucptete Tafeln, mit einer Erklärung und Befchreis
ung in deurfcher und frangdfifther Sprache zum
zorſchein kommen. Auf den drey erften Safelu, die
ir mit 3 Bogen Tert vor und haben, ift ein Heiner
weig von einem Apfelbaum mit Blättern und allen
lumen⸗ und Sruchttheilen, die woblriechende Refeda,
nd die Feuerlilie mit allen ihren befondern Theilen
orgeſtellt; bey deren genauen Berrachtungen dev
r. B. verfchiedene nußliche Entdeckungen gemade
at; ald, daß die Wolle, womis die unterfte Geite
er Apfelblätter bedeckt it, ein Gewebe von ausdiine
enden oder faugenden Gefaßgen ifts daß die Ems
rponen der Gamenkernen ſchon in der zweyten Wo⸗
e völlig gebilder und faſt groffer find, als wenn fie
pon reif worden; daß der junge Apfelfern aus eis
em Sellengewebe ſechseckigter Blaschen beiichet;
aß der Fruchtftiel aus lauter hohlen Röhrchen, und
ne jede Safer aus einem Büfchel folcher theils ges
aden, theils gewundenen durchfidtigen Röhrchen gue
ımmengefegt iff. Bep der Feuerlilie wird die juns
e Zwiebelbrut am Stengel gwifthen den Blättern
natomirt ; und biernachfi bemerkt, daß nicht leicht eine
ume einen gréffern und beutlichern Antherenffaub,
18 diefe, zu erkennen giebt. Diefer Staub farbet niche
Dein das Waffer roth, fondern die wargenförmigen
oͤrner werden ſehr gefchwind zu runden Kugeln, gers
lagen, und geben thre Befruchtungstheilchen in
roffer Menge von fic), melche, weil fie der Cigens
Haft des Hels oder Honigs gleich feben, alleriey
seftalten, und darunter auch folche bilden, welche
'eimgen oder Heinen Flammen ähnlich feben;_ fie
nd aber mwürklich Feine Reimgen, wofür fie Here
zill ausgegeben. Infuſionsthierchen haben fich auch
uffer diefen fetten Sheilgen des Antherenffaubs dem
luge des Hrn. 2. vorgeftellt. Der Verleger verkauft
in jede Safcifel diefes Werks von 3 Supfertafeln
un
1144 Gött. Any 141: Stil den 24. Mov. 1764,
and etlichen Bogen Tert für 2 Gulden Rpeinifch, und
will es auf Gubfcription fortfegen.
Hamburg.
Bon des Herrn D. Buſchings Erd ung
Aud in dieſem Jahr der erſte und zweyte jum '
fünftenmahf gedruckt worden. Da der Hr.B. uns |
aufbörlich und mit allem ifm möglichen Eifer darauf
bedacht iff, feinem Werk eine immer gröffere Bolls
Eommenbeit zu verfchaffen, fo bat ev auch biefer Aufs
lage erbebliche Verbeſſerungen und Zuſaͤtze verſchaft.
m erften Theil iff befonders das Kapitel vom ruffis
ches Reich merklich erweitert und verbeffert worden,
und dadurch ein ffarfer Schritt gu einer vollfommes
nern Befchretbung dieſes meitausgebreiteten Reichs
geſchehen. Die Einleitung in die Staatdverfaffung
von Polen hat aus denen von und ohnlaͤngſt angezeigten
Memoires fur le gouvernement de la Pologne erhebliche
Zuſaͤtze und Veränderungen bekommen; Hr. 3. has
auch Die Nahmen der polnifden Herter alfo geſchrie⸗
ben, wie ein Deutfcher fie ausfprechen muß, ſo daß man
jetz. €. nicht mehr Braclam fondern Braglaw, nice.
Kaminiec fondern Kaminieg liefet, gleichwie man biefe
Nabmen alfo ausfprechen muß. Die bumgarifchen
und tuͤrkiſchen Nabmen find auf gleiche Weife and zu
gleichem Zweck verändert worden. Ym zweyten Theil
ft bas Kapitel von Spanien ganz umgearbeitet mors
ben, denn der Hr. B. hat nicht nur aus Spanien bie
neuern und beften politifchen und geographiſchen Bus
er von biefem Königreich, fonbern auch von den bes
rühmten Spaniern Heren Wayans und Herrn Caps
devilla durch die Hand feined Freunds ded Herrn
Mag. Ditters ihre eignen Befchreibungen einzelner
fpanifcher Provinzen erhalten, alfo daß die Gecoras
pbie von Spanien jest anders ausfiebet, als fie bigs
ber in denen Geographien nach Anleitung der alten
Huͤlfsmittel ausgefehen bat. Das Elſas iff vornemlich
nach des Hrn Schöpfling vortreflidem Wert von dies :
fer Landſchaft ganz umgcarbeitct worden.
un oe 1148
zoͤttingiſche Anzeigen
gelehrten Sachen
7 unter der Auffiche
der Kinigl, Gefellfdhafe der Wiſſenſchaften
142. Stud. .
Den 26. November 1764.
a Gaoͤttingen.
ey ber Verſammlung der Koͤnigl. Soc. d. W. am
17 Nov. 1764, theilte Hr. Raſpe, Koͤnigl. Bi⸗
bliotbekſchreiber zu Hannover, der ſich jeo wes
seiner Revifion der Univerſitaͤtsbibliothek hier bes
bet, einige Anmerkungen aus der Naturgefchichte
> biefigen Lande mit. Zwiſchen ein paar Dörfern
} Amtes Calenberg, Linden und. Badenfledt , etwa
ey taufend GSchrittevon Hannover, bat er eine bis⸗
e nod unbefaunte Galzquelle entdedt. Bep der
eurung des Holzes, und da hier am Galze Fein
angel iff, möchte diefe Bemerkung freylich nicht
n fo aroßem Nugen feyn, als dieſe andere, daß
Steinfoblen obngefähr taufend Schritte von Ußlar,
ifchen bem Forfthaufe und der Stadt, am Zuffe
3 Knobbenberges gefunden bat, von den er auch
oben vorlegte Gie brennen fehr gut, ob man fie
ich übrigens bloß dem Angenfcheine nach unter dies
tigen feßen muß, die im Amte Lauenttein gefunden
eden. Das: Fl5g,in dem die Ußlariſchen Steinkoh⸗
nden we ti iff fee ı atts snd ecftvecte
F weiss fie liegen auch faft am Tage, und fin
7 OOD Das
1146 - Ööttingifche Anzeigen
daher febr leicht zu gewinnen. Vielleicht ließen Id
be diefe Gteinteplen die vormaligen Glasbatten im
Gollinge wieder beritellen, die wegen Theurung deg
olzes eingegangen find, vielleicht ließe fich auch Dur
e der Aufgang des Holzes zum Einheigen, u.d gl.
vermindern. Es würbe obne Zweifel zum Mugen und
zur Ehre der biefigen Lande gereichen, wenn die Nas
£urgefchichte derfelben mit Hr. R. Eifer und Geſchick⸗
lichfeie forgfaltiger unterfucht wuͤrde. Lo
Blogs.
Günther bat im fahr 1763 den sweyten Sheil oder
Specimen II. de fecretione humorum in fpecie ex me-
chanica folidorum ftru@ura fluidorymque genio demon
ftrata des Hrn. Hofer. Ernſt qleremias Reifelds, der fig
u Liffa in Pohlen aufzuhalten fcheint, gedrude.. ge
liefert diefesmal die Abfcheidungen der menfchfichen
Gafte insbefondere. Ueberhaupt folget er den Boers
baavifchen Grundfagen, nur daß er einige Hambers
gerifäe Lehren damit verbindet, mie die Uufldfung
er Säfte in den Heinen Adern, wo fie in Eleinere
Theilchen zerfallen follen ; das Unpiepn leichteree
Säfte an ſchwerere Gefäße, nach den bekannten Same
bergerifchen Gefegen 5 das Ausdunften bed Fenerg,
und das Anhängen eines jeden Gaftes on den ihm
dar Or DR Ne bleinern Gefäße bes aberpatoes he
t Hr. N. die Heinern Gefäße des Bber ‚feine
dinnern Säfte, die nehmliche Bewegung der Galle;
und viel andere Boerhaavifce Lehren mehr. Nur
glaubt er, die Galle koͤune fich niche in ben Darm ers
gießen, wenn diefer leer fey, und trete alddann aug
ber Leber indie Gallenblafe. Das Slut in ber Pforte
aber iff, nachfeinen Sägen, leichter als in den Schla
abern, es iff auch geiftiger: es werden größere T.heils
cen in diefer Aber abgefchieden. Beym Gaamen
befchreibt er die mechanifche Bildung der fogenannterd
Corps organifes, ihre Erweckung fam keben bine bie
TR iu
142. Städ den 26. Movember 1764. 1147
dazu gegoffenen Geiffer; und ihre Nahrung durch
den ihre Swifthensdume durcdringenden Goamens
faft. Bey dem — und Ausduͤnſten braucht er
n
bod) in etwas die Ausbünftung des Feuers aus dem
Menfchen in die Faltere Luft. Wie wann aber diefe
eben fo warns alsder Menfch iff? Schwigt man niche
alsdann am ſtaͤrkſten, und iff die Ausdinftung niche
überhaupt in eben dem Verhaleniffe mit der Wärme
ber Luft? Hin und wieder entferne fich Hr. N. doch
von Hambergern. Sn Octav, uub bat 360 Seiten.
Donn.
Rommerskirchen hat gedruckt: Io. Martini Beuttel,
LV. D. Eminentiffims ac Celfiffimi Principis Eledoris Co-
lonienfis Conftliarii aulici, Trafatus inris publici de Refie
dentiarumS, R. I, Ele&torum imprimis Archiepi{copi Coe
Jonienfis, vt et almae Sedis Iudicii Camerae Imperialis
Immunitate ab onere hofpitii militaris, auf 12 Bogen
Octav. Diefe-deutlich gefchriebene Abhandlung iff
in vierAbfchnittegerbeilt. Im erften wird von Krieges
einquartierungen überbaupt gehandelt, und ber zwepte
trägt allgemeine Grundfage und Anmerkungen über
die Einquartierungefrepheit in Kriegs: und Griedenss
eiten vor. Es berrfiht eine gute Wahl in benfele
n, ob man aleich keine neue Gachen darunter ans
erifft. Die beugebrachte Rayferliche, KRayferl. Rönigs
fiche und Rinigh. Sranzöfifche Erfuchumgsfchreiben
wegen des Durchmarfches der Truppen, fo im legs
ten Kriege an den Churfirften von Eölln ergangen
find, und die Freybeitsbriefe der Univerſitaͤten Bit
tenberg und Helmftadt aus dem vorigen Tahrbundert,
find allerdings lefensmurdig. “Die Freyheit der
oftbaufer von Einquartierungen iſt mit einem Churs
fifchen Edict von 1702. und einem Koͤnigl. Frans
dfifchen Befehl von 1751 erläutert worden. Der
itte Abſchnitt ift der Eingnartierungsfrepheit der
Ehurfürftl, Befidenzen — ES finden ſich in
Doddddd 2 al⸗
1148 Goͤttingiſche Anzeigen
alten und neuern Zeiten Deufpiele, daß Gtäbte in
Friedenszeiten mit Logierung der Truppen verfchont
geblieben find, welche Srepheit fie durch Schutzbriefe
oder Verträge erlanget haben. DBefonders gebsren
Die Reſidenzen der Reichsſtaͤnde bieher. Bey den |
Churfuͤrſtlichen debnet jedoch der Hr. B. diefen Bors
zug auf die Refidengitadte aus. Nun wirdder Schluß
auf die Chur-Colnifche Reſidenzſtadt Bonn gemacht,
and bey Diefer Gelegenheit unterfucht, ob der Churs
fürft von Coͤlln für einen gebohrnen Cardinal zu hal⸗
ten fey? Die Entfcheidung kann man fic leicht
vorftellen. Der legte Abfchnitt trdgt in einer buͤndi⸗
gen Kürze die Schickfale des Giges ded Reichstam —
mergericht8 in Kriegszeiten vor, und erzable bie Ver
fügungen, die in Altern und neuern Zeiten wegen dee
Freyheit von Cinquartierung deffelben find gemacht
worden. · Man kann fich leicht. vorffellen, wie vie
dem Hrn. B. nach den Harpprectifchen und Erameris
ſchen Bemubungen in diefer Materie zu fagen dacig
geblieben fey. |
“jena.
Herr Johann Schielin aus Lindau hat im Iulins⸗
monat unterm Gorfig des Hrn. Prof. Carl Srievr.
Walds, eine gelebrte Streitichrift aus dem deuts
fchen Rechte vertbeidigt, de Bonis Liberorum Lind»
vienfium Profeitiis dem verfangenen Guth, mel:
che bey Strauß auf 7 Bogen gedruckt iff. Nachdem
der gelebrte Hr. B. die Bedeutung der Wörter fangen
und verfangen in der alten deutſchen Nechtöfprache
auseinander gefebt hat, erklärt er die Gace ſelbſt.
Die Lindauer Stadtrechte verſtehen unter dem vers
fangenen Guth diejenigen Gither, melche nach dem
. Sod bes einen Ehegatten dem Eigenthum nach auf
Die Kinder fallen. und an denen bem überlebenden
Ebegatten das Nießbrauchsrecht zuftebet. Ueber al»
led aber, was dem erflorbeneneigentbimlic gebses
. ; te,
142. Gtüd den 26. Movember 1764. 1149
ee, nach feinem Tode den Kindern zufälkt und nod
im Befige des andern Epegatten ift, ſtehet dieſem oh⸗
ne allem Unterſchied der Guther der Nießbrauch zu.
Da nach den deutfchen Rechten die vaterliche Gewalt
den (Eltern den Nießbrauch an den Gaebern ihrer Kin⸗
der überhaupt verftattet, finden fic allerdings mids
tige Gründe, zu glauben, daß diefed erwähnte vors
zügliche Recht des Überlebenden Gattend auch daher
abzuleiten fey. Allein weil diefe Nutznießung nod)
nach geendigter väterlicher Gewalt und Lebenslang,
ſelbſt tm Fall einer zweyten Ehe, dauert, fo findet Hr.
W. den Grund davon in der ehemals, befonders in
Schwaben, durchgebends eingeführten univerfellen
Gemeinfhafe der Guͤther unter Eheleuten, als welche
nicht eben ftets ein Miteigenthum, fondern oft bloß
den Deitbefig und Niegbrauch bewirket Habe. Schrei⸗
tee bie Mutter zur andern Ehe, fo befommt der
Etiefvater fodann die Verwaltung, wenn er genugfas
me Sicherheit leiffen fann. Won der Mutter ſelbſt
wird aber weiter Feine Caution gefordert. Mache fie
fid in ihrer Verwaltung verdactig, fo muß fie fels
bige ben Voͤgten und Bormündern der Kinder aushane
digen. Haben diefe außer dem verfangenen Guth noch
ein anderes Eigenthum (bona aduentitia ), fo müffen
fie aus diefem, nicht aus jenem, unterhalten werden:
Im Nothfall ſtehet den Eltern das Reche zu, ihres eis
genen Unterhaltd wegen, dieſe Güther zu verdufs
Crit. ‘
Helmſtaͤdt und „Halle.
Bey Hemmerbe iff verlegt: oannis Erneſti Schu.
berri, S. Th. D. et Prof. Prim. Acad, Helmftadienfis, Ab-
batisConv. ad Lap. St, Michaelis, Sem, Theol, Directo-
ris Commentatio bifforice - Theologica de Inrisd:Gione
Ponsifcis Romani in Terris Principum Romano -Cashoe
licorum. 2 Ulphab. 8 B. Quart. ohne Vorrede. Dies
ſes Wert ift fury vor der Abreife des hochberuͤhmten
| Dddddod 3 Hrn.
1150 Gbetingiſche Anzeigen
en. B. nach Greifswalde gedruckt, und Sr. Koͤnigl
8 in Schweden bugecianet worden. Died Berk
iſt eigentlich der nabern Beftimmung der außerlichen
Gerichtbarkeit des Pabſtes gewidmet, ob, in wie fers
ne, und qus twas für Grunden fie ihm überhaupt, und
in den Yandern catholifcher Furften insbefondere, bep⸗
geleat werden Eönne. Es iſt bekannt, wie und
mit was für Argumenten ſelbſt die gelebreeften Caz
eboliten älterer uud in unfern Zeiten Febronius dag
abfolute oberridterliche Anfehen des Pabſtes ein
fihrantt haben. Man wird aber wohl nirgends dies
fen wichtigen Theil des Kirchenflaatsrechtes fo dents
lich, ordentlich und gründlich auseinander gefege ans
treffen, wie bier. Wir legen unfern 2efern die Haupts
fage im Auszuge vor. Die geiftliche Berichtbarkeit
ftebet der bichiten regierenden Macht zu. Einen Sheil
Davon fann fie Kirchendienern und Bifhdfen auftras
en; wie diefes bie erften chrifklichen Rayfer getban
bate, Die oberfte Gewalt aber refervirten fie fic
ets. Der Rang des Ortes gab bloß dem Biſchof
von Rom einen heutiges Tages wegfallenden Vorzu
der übrigeng einerley Rechte mit den andern Sit s
Kr batte. Whe geittlicde Berichtbarfeit bes Ya
ebet ibm als Yandesherrn des Kirchenſtaates in Dems
felben zu, und als Biſchof von Rom iſt er nur von
fid abbangig. Go wenig er aber ſich, ald Sirf,
eine Dberberrfchaft über andere Reiche anmaßen kann,
o wenig Fann er auch al8 Bifchof eine Gerichtbarkeit
ber Kirchen anderer und fremder Provinien ſich gus
eignen Goll ihm diefe zuffehen, fo muß fe aus den
etlichen Geſetzen, aus Verträgen der höcfen Mads
te mit ihm oder aus einer Verjährung hergeleitet
werden. Daß fie nicht im göttlichen Hecht gegruns
Det fey, wird im 4ten Cap. umfländlich gezeigt. Ein
allgemeines monarchiſches Kirchenregiment iff weder
noͤthig noch möglich, und auch nie vorhanden gewefers.
Der Primatus Petri iſt nicht allein in der beiligen
| ri
=
* ou
ox
142. Stid den 26. Movember 1764. rigs
Schrift nicht gegründet, fondern ihr fogar entgegen,
und laßt fich davon auf keine Ure ein Schluß auf den
Rim. Pabit machen. Wielmeniger fließt daraus
die geiftliche Dbergerichtbarkeit, wenn man ibn aud
annimmt. Man fegt dabey den grundfalfthen Gag
alg wahr und ungezweifelt zum voraus, als müffe
die geiftliche Jurisdiction jul nothwendig bey den
Bifchöfen ſeyn, und folgert hieraus Schluͤſſe, die
eben fo unerweißlich find. Coll dem Römifchen Bis
ſchof die allgemeine Rirchengerichrbarfeit aus menſch⸗
lighen Rechten.guftehen, welche interfuchung den Vor⸗
surf des Sten Cap. ausmacht; fo mug er fie nothwen⸗
dig der Verflattung der regierenden Machte oder alls
gemeinen und pon den weltlichen Hauptern beflätigs
Con Kicchenverjammiungen zu verdanken haben. Hiers
von ‚findet fic aber nicht bie mindefle Spur, und
was man von dem Titel eines allgemeinen Biſchofs
und ‘dem Patriarchat anfuͤhret, iſt bier von feiner
Anwendung. Go ,nathtbeilig auch die Concordata
der deusfchen Nation den Freyheiten der beutf-hen
Kirche waren, fo wenig iff Doch in. denfelben der Pabſt
um_oberfien Richter. derſelben ernennet worden.
us den Vertpägen mit ben Franzoͤſiſchen Kinigen
erbellet deutlich, bag alle Pabltlie Verordnunger
als ein bloßer Rath in Frankreich anzufeben find, die
die Koͤnigl. Beftätigung erſt verbindlich macht. Meh⸗
gensbeild gruͤndet ſich die Paͤbſtliche Gerichſbarkeit im,
geiſtlichen Sachen auf einen alten Gebrauch und her⸗
gebrachte Gewohnheit. Daß aber auch dieſe dens
Pahft kein Recht geben und keine Verjährung bier vor⸗
(dee werden könne, wird noch im Sten Gap bewies
an Um diefe Gage defo grindlid@er guseinar.der
gu feßen, bat der Hr. BW in den erflern Gapiteln die:
fed. Werkes vor allen Dingen den Begrif der Ges
richtsbarkeit, ‘welche die Römischen Bifcofe fich ans
zumaßen pflegen, feſtgeſehet und hierauf geisigt, ball
i 52 Goͤtt. Anz 142. Stuͤck den 26. Nov. 1764.
Catholiſche Landesherrn dieſelbe in ihren Laͤndern
aufheben und einſchraͤnken koͤnnen, ohne ihre Religion
u beleidigen, und daß das Pabſtthum von dem Glaus
ben der Romifchen Kirche fehr unterfchieben ſep.
Paris.
Herr Tiſſot hat die ehemals von uns angezeigte
Bilqueriſche Probſchrift uͤberſetzt, und unterm Titel
Diſſertation fur Pinutilité de Pamputation des membres
beym fingern Didot auf 15 1 Seiten in. grof Duos
des abdructen laſſen; auch einige Unmerfungen bey
igt. Yn der Vorrede gedentt er. des vor ficbes
abren in der Chirurgiſchen Academie gu Paris enp
iedenen Gages , man muffe ba Cocoa founders; nos
bey Knochen zerfehmettert find, das Glied notdnsews
big abfegen: Diefes barte Gefeg hat burch die Preage
fifche Erfahrung viel von feinem Anfehn vertöhten:
Berftehn wir den Herrn Tiffot recht, wenn S. 7. ef
nes Gobns des Thamas Kulifans gedacht wird, der
in der Kapferlichen Defterreichifchen Armee gedient
Gabe? und iff in der That jemand von Nadirs Gh
nen dem Rachſchwerdt bed Adie Schach entronnen ?
Allerdings hat auch Herr. Tiffot vom aͤußerlichen
Gebrauche der Aloe einen Durchfall folgen n.
Er gedenkt eines Dfficterd, dem das cou terb ots
fo nabe am Gelenke zerfchmettere worden war, daG
man eS nicht gewagt bat, es abzufegen.
weil der Fall zu (chwer war, bat der Mann dag
Glied Seybebalten. Hr. 3. hat auch ben Nutzen
faures Geiftes in der Beinfäule gefehen, die durch
einen Quackſalber gluͤcklich geheilt wurde. j
Lüneburg. Am roten November iff der Ser
Rath, Fobann Ludewig Levin Bebbardi, Bros
(efor am Rlofter au Se. Michaelid, geftorben. -
er Hy CR 4143
Söttingifce Anzeigen
| gelehrten Sachen
unter dee Aufſicht
ber Königt, Geſelſchaſt dee Wiſſenſchaften
OS 143. Stud.
Den 29. November 1764.
Bein.
in den Bildern die —* * die ſie —2*
len, nicht erlangt baben, bie wir bey den Seffen une
ter den Franjofer unt ‘anbern Ausländern antreffen:
Go fagt fir. ya Um die ile der Ausſichten
in die Zukunft recht zu genießen, folleen wir gleichlam
mit leichten Füßen darüber hinmeggeben, und
nicht zu art arauf lehnen. Hier wird das Sehen
— ußichten getadelt, und wenn fie ein Boden
fo kann man fic) nicht darauf lehnen. ( Es iff
Shee, wenn unfere neuen ſchoͤnen Gchriftfteller die
Repel, daß man in der Allegorie bleiben müffe, nicht
reifen, die ich Der Mecenfene von feinen Gchuljahs
ren Dev mit dem Spempel, | das Deinescing dazu giebt?
1154 Goͤttingiſche Anzeigen
Fortuna vitrea et, dum ridet mutatur, erinnert. Diels
Leiche koͤmmt dieſer Fehler groͤßtentheils daber, daß
die witzigen Koͤpfe ſich vor ernſthaften und tiefſinni⸗
gen Wiſſenſchaften, vor Doitofephie und Rathematik
fürchten, — die fie ſich gewoͤhnen wurden auch bey
andern Gegenitänden ordentlich und zuſammenhan⸗
gend zu benfen, wie der Zanzer auch außer dem Tanz
ze fich beffer tragt, alg ein anderer). Der 278 Br.
redet von Hrn. Salom. Sefners neuer Ausgabe feiner
Schriften und den darinnen enthaltenen Stücken. Im
Schaͤferſpiel Evandra: und Alcimena, find allzuabge
brauchte Erfindungen. Das Gedicht, der erite
Schiffer, wird fehr gerühmt.- Liebhaber metapHyfis
ſcher Betrachtungen finden dergleichen im 280 und
281. Br. dber Hrn. Kanes Beweis des Dafeyns Bor
tes. Im 28 „294. 1ird die Ueberfegung von Doungé
Nachtgedanken in Herameter beurtheilet, wodey viele
Erinnerungen über den deutſchen Hefameter und die
deutſche Profodie zum Dienfte derjenigen vorfommen,
Die jetzt bas Papier nod fcpneller mit Herameters
onfüllen, als man es vordem mit Reimen angefüllt
at.
Im ıyten Theile, enthält der 287ſte Brief eine
{ebr leſenswuͤrdige Schrift über die Sorina bed
Menfchen, die durch die Spaldingifche veranlaffe
worden, und hier nach einem Abdructe, der font
wohl nicht ee befannt werden dürfte, mitgerheile
wird. Eine höchflelende Betrachtung der Gabonese
in ben Diffenfchaften wird im zgoften Br. beurtheilt.
Ihr BVerfaffer hat freylid von Gachen geredet, daz
von er gar keinen Begriff gehabt, ment ibm aber
102 ©. im Ernſte gerathen wird, er ſtatt Def:
fen cin Compendium Mathefeos reiben follen, fo
at Der Rathgeber nicht bedacht, daß diefes bluts
chlecht von einem Verfaffer würde verfertiget wer
den, der von der Mathematik noch nicht fo viel Nuz⸗
zen gehabt, zu unterfcheiden, was er verficht, ue
N mw
en ne
[4
Ld
143. Stöd den 29. Nevember 1764. 1195
as er nicht verficht, und von Sachen, die er niche
erſteht, nicht gu fchreiben. am 293(fen Br. wird
münfcht, daß die Bevfaffer der zu Heilbronn bers
usgefommenen poetifchen Bibliothek, den Charakter
nd das eigene jeden Dichterd, nebſt der Schägung
ines Werthes, aus eigener Cinficht angegeben hats
n, anffatt darinnen bloß andern nachzuſchreiben.
inen erbarmlichen Roman, Kreymell, oder die be⸗
luͤckte Tugend, verurtbeilen bie folgenden beyden
sten Briefe diefes Bandes. Dem Verfaffer diefes
omans wird bas Urtheil ſchwerlich zu Geſichte kom⸗
en, denn der ſcheint zu unwiſſend, als dag ihm bes
inne ſeyn follte, daß es Briefe uber die neueſte Lit
ratur, oder felbft, daß es gelebrte Zeitungen giebt.
Der imeyte Theil bed Trattato delle operazioni di
hirurgia des Hrn. Bertrandi, halt 352 Geiten mit
Aupferplatten. Hr. 3. verwirft bey der Oeffnung
re Brut des Hippocrates Rath, die angewachfene
inge mit einer dazwiſchen angebrachten Blafe los zu
aden. Er halt diefen Rath fur unmöglid. Ce
at eine mente aus der natürlichen ausgewachſene
unge gluclich weggefthnitten. Die Davielifce
efrung des Auges finder er nicht ohne Schwuͤrig⸗
it, und rath an, fie gefchwind gu machen. Die
'ttruntenen ermuntert er mit Einbauchen. Das tins
ebinden ber großen Nerven iſt gwar ſchmerzlich, thut
ser weiter keinen Schaben. Cin der Anatomie un⸗
indiger Wundarzt, meinte bey dem Schlagaderbru⸗
e am Arme damit genug gethan i baben, wann
: Die Schlagader doer dem Gelenfe bdnde, wo. fie
ur mit der Haut bedeckt iff. Aber er entrann dex
rößten Blutſtuͤrzungen nicht, wegen der verfchiebes
en Vereinigungen ber unter: und obern Schlaga⸗
een. Unfer Verfaffer gebenkt des Heren Bilguer’s
it Ruhm. Die Anmerkungen des Herrn Güngen
Eceeeee 2 über
1156 Görtingifche Anyeiged -
Aber dad Steinfchneiden nennt er wegen ihrer Klein⸗
Fügigteit ckelhaft. Die Sranzofen tt? fehlen, fagt er;
beym Steinſchneiden alle, erftlich weit fie die Haus
and die Haruroͤhre zu meit oben — mb dann
weil fie den Schnitt nicht genug en des
Maſtdarms erweitern. Such abe
nicht lang und nicht tums genug. 2
bingegen fpatten die Drüfe, und verrichten des
den Steinſchnitt mit einer großen Seſchwin
Ebarpe oe im im Ha Minute verrichtet, be
nus, fagt trrig vorgegeben, Raw babe deu
Sober ot ye ol Blafe gedffrer, and dahin bas
Ben die Wundaͤrzte nicht gelangen koͤnnen. Denn Nu
. füllen der Blafe iſt auch nicht recht ehunlich
5 Come Werkzeug mighalls ber dem Hrn. 3. au rad
8 Hrn Caque Ber Bromfleib be
für ein Werkzeug unge —* te dare, und. feine
zwey etter (conductors) werden bier beſchrieben:
Boch bat Here Bertrandi dem Bromfield allemal nach
Chyeibens Weife ſchneiden, und die Dräfe vor des
Blafe fpalten gefeben.
Leipzig.
Im Jahre 1764 baben Arkſtee und Merkus bie alls
gemeine Hiſtorie der Reiſen zu Waſſer und Lande wie⸗
ber fortgeſetzt, und dew im abre 1762 zu Parid bess
ausgekommenen XVII. Band abgedruckt, ber 584 Geis
ter Duart und 31 Rupferplatten bat. Gr mebäle
Nachtraͤge zu den offindifcen und fädldnbifcen Reis
fen, mebrentbeild, wie man bier finder, durch die
bollänbifchen Ueberfeger geſammlet. Wir wüflen
querft über bie Oprade unfere Anmerkungen erneus
um © v febr und oft wider den natürlichem
nn nach dem Franzoͤſiſchen gemos
iit Sin und wieder findet mart andere Rachlaßigleis
te. ©. 512. ſtehen 187 Grade Breite anſtatt ange.
5. Seif dew 29. November 1764. x57
ficht Revdusees, we von ben Gadlantern bie
y und we man das offwarts von ber magel-
‘ce gen neu —— ey par hd
Bie tann 6 onig von Tanſchaur
Bones im im Geage haben, wens feine Ein
vain Bh “4 en Goldes And? Der Geelvint i
mille in Umfterdane. Die Belagerung von
tn hated an re a — bier gu ges
tag Sobre eine Senge leuchtender Meerwuͤr⸗
5 — =e ‘ebfon iff zu Eurz, nad
sit ei unfeblbas mach der Cinbifdung ges
Wer würde an deus Gipfel ber Pens
eben orig wann er am Fuße ſtuͤnde? Des
Forbins dem Conftentio Faulcon unginftise
mee re be Farges nicht fehr muthiges Ver⸗
bey ber er Toten im — rik
ergebung der Bittwe des
und die Unarerfimgen fier Sacpaced abi
1d alt, aber nice ide one Ruger. Seit Sunder
:weiß man ni — von dieſem ————
n der jüngere de Ga Beh boft bat, König zu
. Man findet fanft — = —
Seuche, in welcher, wie
= das Aderlaffen söbtlich war. ale
ade su, daß ein einziger eg ere von —
hekehrt worden ſeye.
iſt Die Rachriché aft. Man ehh ia Ge ben Engler.
or, fie baben fich mit Unrecht beflage, da die
Ecceece 3 Het-
|
zı5g :° Gdttingifde Anzeigen
Holländer zu Bantameinen König einfehten, und Me
Engländer weggeben hießen. Und doch wurden die
Hollander jet boch fchreyen , wenn man fie von
Schinſura meggeben biefle, ungeachtet die Engländer :
eben auch einen Nabob dafelb eingefene baden. Der
Stefuiten Meine Zankereyen mit dex Gigendienern,
und allemal erhaltenen Giege über diefelben, find |
bis zum Efel lang: die Arzenepwiſſenſchaft bat ihnen
am meiften gedient. Eine Schlange , die mst zweyen
Köpfen beiffet, wird fur gewiß beichrieben. Der vers
snalige Eoromandelfche Krieg wird aus des Hen. ds
au Nachrichten erzählt, deffen ungerechte Nachbar⸗
haft doch die oftindifche Befellfchaft bewogen hat,
ibn auf bie Vorftellungen ber Englander jur zu re
fen. Auch bat er offenbar wider das Völkerrecht bie
vom rechtmäßigen Feldherrn Bourdonnais denen js
Madras verfprochene Zuruͤckgebung diefer Grade ge
gen eine Summe Geldes, i rar und den Ver
trag vernichtet. Das darauf erfolgte Unglück der
Brangofen wird dem Law, einem Auslander , guge
chrieben. Aber Buffy, den man hier febr erhebt, war
niche gludlider. Man findet am Ende eine Rech⸗
nung, die von 1750 bi8 1755 die Einfunfte der offs
indifchen Gefellfcpafe auf 2x Millionen jährfich-be
ftimmt. Und dennoch muften die Antheilhaber id
mit dem alten, und bernach um die Hälfte verfle-
nerten Sing begnügen. Aber Kaftanier, Du Meir,
Buffy und andere, fammleten unfägliche Reichthü⸗
mer. Eine gewiffe Mufchel, fage man hier, wärbe
unfcpagbar feyn, wenn bie Bindungen von ber lin,
Fen zur rechten giengen. Cin Aberglaube macht
Diefen Werth. Die neuen Philippinen, und nicht
recht bekannten Inſeln Palao$ folgen bierauf. Man
finder auch Spuren einer wichtigen Wabrbeit, daß
nehmlich zwifchen Japan und den Südländern eine
beſtaͤndige Reihe von Juſeln fich erſtrecke, wovon bie
Be as
143. Grief den 29. November 1764. 1159
Ladrones nur ein Theil find. Die Eroberung von
Gambucho iff ein Sieg über die Macaffaren, der
DER. Forbins fo ſchwer befchriebenen Sieg erleich-
tern follte. Gon Borneo hätte man aus dem de Rok
mehrere Nachricht baden können. Endlich kommen
die Suͤdlaͤnder, und die neulich von Frankreich bes
völlferten Pepys »Infeln (Malouines), die aber ihrer
Lage nach febr kalt feyn muffen. Des Schifſers Was
er Schickſale find von uns angezeigt. Die folgen»
den Reifen des Outros, Mindana, und anderer, auch
Roggewies Seefahrt, find wie in des Hen. des Brofs
fe8 Sammlung. Gonnevilles Reife ift offenbar. fas
beihaft. Das Bemifch verfchiedener weiſſen Völker
im Süblande mit anderu Mobren, iſt doch fonderbgr.
Die fudliden Riefen werden Hier behauptet , woran
wir aber noch immer zweifeln. Einige holländifcye
ilar auf der Küfte von Malabar enbigen dies
en Band. 0
Gleich ald wenn unfer Schickſal noch zu gelinde was
re, daß wir in unferer Sprache fo viele fchlechte Ueber⸗
fegun n der Alten, und fo wenige gute anfgumeifen bas
en, fo bat man, dem guten Gefchmact und aller
Kritif zum Trog, fogar eine alte ſchlechte Ueber=
fesung des Horazes wieder neu gedruckt: Des OL.
Horatius Slaccus lyrifhe Bedichte in deutſche
Wden iiberfege. von BortbilfSlemin Weidnern.
Nebſt einer Dorrede D. Johann Wendel Views
Haujess. Leipzig bey W. 4. Sdoncrmarf 1764.
groß Octav. 17 Bogen, Wenn e8 im fahr 1690
als diefe Gedichte zuerſt erfthienen, zu verzeihen
war, daß man eine folche Ucherfegung nicht gan
amerträglich fand; fo koͤnnen wir uns das Gefüh
und den Geſchmack derjenigen Perfonen nicht deut-
Tid genug vorftellen, die ein der verdienten Vergeſ⸗
fenbeie ibergebenes Buch derfelben wieder entreißen,
und in dag Leben zuruͤck rufen, um es den Tod ned.
a
2160 Get, Ang. 143. Geb den 29. Nor. 1764, |
De wird —
— weiber —* *
ol itseripielen.
ha leider. and — Ueberfetzen und zur ie
ah ty iene * Uebe
— wher follte u Te fic auf
ba beliefen? und a «Ay tee ; —
ag
; ' a ie! a ird mm
ungchrun ge nalen be Ir:
en
baf — fe | in — in Be Age —*
mers:
Dav & fe. x *
— —— i
: Oe 5 Ayrer, ants ile, i iw
srochianorum ad reficienda ech efter
wird unterfucht. 06 eine Dlirgerfipaft; bey (Hung
eifklicher Gebaude Fubren oder auch Ha 3 Si
eiften city preg a 23 „os Mig cine
Verjährung flatt ane
gepfarrten — — iM, en Bestia roͤh⸗
nen oder an. Gelbe arigchal ten tverden Binnen? Die
erſte und letzte Frage werde pr ng" bic swepte aber
derneinet; fo mie dent au nbaber cingepfarre
ser Ritterguther von einem ARS iar — eſprochen
werden. Zur Erlaͤuterung i) ane prua t er ma
act a —2 — hi oth 4 We
a |
ne UR ME ZX68
Söftingifhe Anzeigen
v0
gelehrten Sachen
unter der Auffiche
ber Königl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
144. Stud.
Den 1. December 1764.
Goͤttingen.
Sinem unſerer vormahligen gelebrten Mithirger,
Hrn. Dr. Wichmann, ik bey feinem Hufents
balte in Engelland aufgetragen worden, einen
engfifhen Uuffag der biefigen Koͤnigl. Gocietde der
Apiffenfchaften zu übergeben, welcher in der Vers
fammlung den 17. Nov. vorgelegt wurde. Die Hebers
fchrift Heifft: The Cafe of Mr. Winder who was cu-
red of a Paralyfis by a flafh of lightning, wrote by
Jobn Wilkinfon M. D. F. R. S. comnmunicated to the
Society of Gottinghen by Dr, Wichman. Hr. Winber,
ein Beiftlicyer, lebt in Kent. Er iff flark, dice,
von einem muntern Anfehen, einer aufgeraumten
Gemüthsbefchaffenheit, und mwuffte bis ins 54. Jahr
von Feiner Krankheit, und faft von Feinem empfind«
lihen Schmerze. Den 3. Sun. 1761. bemerkten bey
Berrichtung feines Amts verfchiedene Zuhörer, mas
er felbft nicht empfand, dag feine Stimme geändert
war, under die Worte nicht mit der gemöhnfichen
Leichtigkeit ausfprad. Diefen aufferordentlich ibm
nod unwiſſend zunehmenden Fehler an der Sprache
bemerkten feine Bekannten bie folgende Worhe, er
aber hielt ihn auf Erinnerung keiner befondern Ads
| STRATE; tung
1162 Goͤttingiſche Anzeigen
ung wer Den 1. Sul. des Abends. ald er feis
ner Gewohnheit nach unter etlichen Nachbaren aufe
geräumt ſaß, ward er durch einen Anfall des Schla⸗
ges vom Stuble auf die Erde geworfen. Als er ets
was wieder zu fich Fam, fand er ſich der Sprache
völlig beraube und feine Empfindungen in ſehr ſchlech⸗
tem Zuftande. Man brachte ibn den folgenben Tag
zu einem berubmten Arzte zu London. Diefer vers
orbnete ibm ofters einen Theelöffel von folgender
Mixtur zu nehmen: Rec, Tind. Cort. Peruv. Canel,
alb. Sp. Lavand. aa, Zip, nebft Blafen am Hinterbaupte
und einer maffigen ihm ſchon gewobnliden Diät.
Es befferte fich etwas, und er konnte in einigen Wo⸗
chen an einem Stocke zitternd und immer in Furcht
zu fallen etliche wenige Schritte thun. Noch ffams
melte er immer kaum verfländlich, die Hände zit
terten, der Ropf ſchwindelte, und er phantafirte zu⸗
weilen. Den 8. fun. 1762. wurden ibm die Stahl⸗
waſſer zu Sunbridge in Kent vorgefchlagen, nach
deren ſechswoͤchentlichen Gebrauche er faſt eine halbe
englifäe Meile am Stode geben, feinen Rahmen les
ferlich fehreiben, und obwohl mit einiger Schwierig⸗
Feit die Hand auf den Kopf bringen und feine Finger
bewegen Tonnte, doch waren noch alle muſtuloͤſen
Theile durchgängig ſchwach, und die Befehle des
Willens zu vollſtrecken untuchtig; Er hatte noch hef⸗
tiges Herzklopfen, Zittern der Glieder, Aufipringen
der Gebnen und dftern Schwindel. Ein febr heftis
ger und beitändiger Schmerzen durchbrang feine
ruft und war in den auffern Muſteln empfindlich,
wobey ihn die Verzweifelung an der Genelung nie=
Derfchlug. Co blieb es drey Wochen nad feiner
Ruͤckkunft von Sunbridge. Den 24. Aug. 1762- um
10. des Nachts, mweckten ihn im Bette. beftige Dons
nerſchlaͤge auf, und im Uugenblide des Erwachens,
batte er eine fchnelle ſtarke Erſchuͤtterung, die ibs
durch und durch rüprte, als ob ihn der Blitz getrofe
fen hätte‘, aber fo plöglich, daß fie vergangen mae
144. Stic den 1. December 1764, 1163
: er baran denken konnte. Ihm bliebe, feinem eis
nen Ausdrucke nach, die Erinnerung wie von einer
ktriſchen Erſchuͤtterung übrig, dénfelben Bugens
ck fehien ihm die Rammer voll Blig, der plöglich
cſchwand, und einen merklichen Geruch wie Phofs
orus zuräctließ. Gleich von da an fchienen ihm
ne natürlichen Faͤhigkeiten fo munter, und feine
npfindungen fo geandert, daß er fich fur genefen
It, Es ſep ihm, fagt er, gewefen, als würde in
ner Bruſt eine groffe Hindernif, oder etwas das da
gepangen hatte, plöglich weggeſchafft, daß feine
uſt ihre vorige völlige Freyhelt fich ausjubreiters
zielte. Mit Freuden fand er diefe Cinbildun
e er bie Macht über nachgehangen hatte, beym Auf⸗
pen völlig beftatigt, und fich vollfommen leicht und
und. Er Eonnte alle Glieder, fo felt und fo leicht
wegen, alg vor feinem Zufalle. Gteife, Zittern
b alles Elend war wie bas Schrecken der vorigen
ht vergangen. Der DVerfaffer des Aufſatzes vere
yert, da Sen. Winders Verftand und Dery hie⸗
y keines Betruges faͤhig geweſen. Man ſieht leicht,
B diefe Begebenheit von neuem die Aehnlichkeit des
liges mit der Eleftricität beftätiget, da die legtere
ch Lähmungen heilt. Und da Eifen am gefchiektes
n iff, das eleltriſche Feuer fortzuleiten, fo fragt
*» Wilkinfon, ob die Stahlmaffer nidt Fönnten die
figen Materien in Hm. Winders Körper mit
yeilchen angefullt haben, die dicfen heilfamen Ein:
ß der himmliſchen Elektricitat am meiften angezos
n hätten? Db es nicht alfo wenigſtens verzeibfich
re gegen hartnaͤckige fähmungen , eleftrifthe Schläs
bey dem Gebrauche eifenhaltiger Wafer zu verfus
n? Ob nicht die Wirkungen des Queckſilbers oder
1e8 andern mineralifchen Urgneymittels durch flue
Anwendung der Elektricität zu verſtaͤrken waren.
a auch befanntermaffen Eifentheilchen im Blute
ID entdeckt worden, fo möchten vielleicht dieienigen
ierifchen Körper am meilten der Elektricita «fabio
STIT FETT 2 ſeyn,
1164 Bbttinglfhe Ameigen
ſeyn, deren Blue die meiſten Eiſentheilchen enthale,
welche Fähigkeit alfo durch den Gebrauch eifenhaleic
ger Baffer mürde vermehrt werden. Go it wohl
von dem gütigen Schöpfer der Blitz nicht nur gam
Schrecken gemacht : fein Magnet, Eifen, befindet
Sich überall in der Erde und vermenge fih mit der
Nahrung der meiften Thiere : vielleicht iſt diefe Menge
von Eifentbeilchen beſtimmt, einen beilfamen Ein⸗
Huf vom Blige anzunehmen und den thierifchen Koͤr⸗
gern mitzutheilen. Vielleicht dient der Blig übers
aupt heilfame und Laͤhmungen widerftebende Wir
ungen in den Nerven und Lebendfäften der Thiere
Hervorzubringen, wie Wind die Luft reinigt, und
Megen die Erde erfrifcht. Eine Wohlthat, die bide
her wohl noch nicht die Aufmerkſamkeit der Dienfchen
an fich gezogen hat. - |
Diefer Auffag iff englifch mit einer bepgedruckten
deutſchen eberfeßung Hrn. Prof. KRafiners: Nachricht
von der Genefung von einer Paralyſis durch den Btig ;
Pier bey Barmetern zu haber.
lerecht.
Von den Dißertationen des Herrn Dr. Rau wi⸗
der Houbigant, davon wir am Ende des Jahr angé
für 1762 die zwep erften angezeiget haben, iR i
Dritte herausgefommen, und vow Herren Jebrand
pan Ramelaveld am 1. Junii 1763 Derthelbige
Der Titel iff: exercisario rertia ad Car, Fr. Houbigane
rolegomena in fcripturam facram Cap, IR, Art, IL (55
Bogen in Detav.) Gie greift Honbigant auf feiner
vorzüglich ſchwachen Geite an, wo er nehmlich
faubt, durch eine Aenderung des Terted ihn von
Feblern gegen die Grammatic und von Barbarismis
gu befreien, und unter jene fogar die Efipfes rechnet.
Houbigant, beruft fic barauf” daß es mol niemand
. billigen würde, wenn jemand eine &chrift des Cicero,
von der man etwan eine einzige Abfchrift hätte, mit
allen Goldcismis der Abſchrift, und mit allem,
was Die Rede dunkel machte, heraus gäbe, i
144, Sid den 1. December’ 17646 116
u gebraucht Diefen sinalitctl (ten Einwu
fer eg Fe fast — ——
æedem Opis, allein welcher, Herausgeber magevest bes
bald feinen Text ait den Orten, wo er, ed
ad Caftoris bat? ober wer Andert bags, wag in keine frinens
Are Buch in C, Verrem ffehet, banc fbi rem
perans futurim? Wer giebt jeden wi en
——— —— — ehler, dergleichen Houbigant im
—* fo oft begehet, gleich für eine unrichti
Sefcart aus; ober Flant blos den Drucker. Ait, wenn
elOft in Solceciomus einen Golöciämug be und
Som 55 Man muß auch = —
ben Ge SE rigen, bigant nur zu wen
prachen —* —— cae
— wol im Hebraͤiſchen an Sere
Ge |
fege efert) mh Sein “ire benn ef fommt gu
aufig vor, als dof man es befländig für ein Bers
_fcbreiben anfeben könnte: es hatte ein , weil «8
‚vom Berbo. mırt.berfam, und das Genus ward
Died ben Böcalen wirt, und. XM unterſchieden.
(iad duͤnkt, wenn auch diefer Unterfcheib ber Bocas
lium nicht gtarimnbet ſeyn follte, ſo waͤre dod nichts
. fo unglaubliched darin, Daß die Hebrace NWT als
„ein ronomen generis communis, gebraucht batten:
und da ed an in Mofe fo oft als cin femininu
vorkommt, vtel feltener aber in ‚audern ſpaͤtern —*
chern, fo fey es deffo weniger ür einen Schreibfeb:
. ber, fonbern vielmehr für einen Uechaismud zu Balten.
Denn ef iff unbegreifflich, warum bie Abfebreis
ber diefen emen Fehler gerade im den am Torgf a
NULL fiers
5166 .. Gietingifche Anzeigen
en abgefchriebenen Büchern Mofis fo oft, und Bers :
—— i— fo ſelten in den fpätern Buchern der
ibel begangen haben follten.) Die einzelnen Woͤr⸗
cer und Eonfructionen, über welche ber Streit ſich
ausbreitet, können wir nicht alle anführen. Reis
ſtentheils treten wir dem Herren D. Raw bey: nur
glauben wir, daß bey einigen Enallagen, 3.€.5 3.
mot. XXXIM, 3. die Houbigantifthen Aenderungen
fich vertheidigen ließen; und wags Herr R. von dem
Worte NIDO 1 3. XXIV, 62. fagt, fo er Aberfegen
wil, von außen, d. i. von der Reife, bat und
nicht Gefridiget. Wir würden bey biefer ſchweren
©telle der Lefeart der LXX. die Goubigant annimmt,
IID) geneigt Bleiben, wenn es nicht faf— nod
eichter ebiene , bloß bie Puncte zu andern,
NH gu lefen, und gudberfegen, wie in der Bulges
ea geſchehen if. Diefer DiFertation find 19 Theres
, get, von denen wir die erffe hier mittheilem,
weit fie zeiget, Herr R. richte feinen Widerfprug
nicht gegen die critifche Verbeßerung bes Textes
überhaupt , fondern nur gegen Houdigants ungefchickte
Penderungen: 1) exflare codices mans exarasos five
‘Hebraicos V. T. five Graecos N. T, qui mendis ommuibus
careant, fabulam fapit; unde adparet, quams weils
in neceffariae fint ad integrizarem textus utriusque im
mae — — ion rg rbeit
urt Herr R. gemeiniglich vorthei Doch
wir wollen noch ein Paar Thefes bepfügen, weil fie
Surg find, und einen.nicht fo befannten t haben: '
10) Verbums TI Oriensalibus ieritur in defiderio ve-
_ bementiore, unde inselligisur, quid rei ft OD mn
_ Exod, IP, 26. adpesens fanguinem es mibi.. 16) Fo
eabulums Yyınıyy'y Lev. XVI, 8. 9. 10. nobis ef? infinisi-
wus formae auflae, quae apud Arabes in conjugatione XI
invenitur, e verbo hry, Jpn vel JE receffit
Dies
144. Stic den 1. December 1764, 1167
Dieſe letztere Erklärung Hat der Recenfente bi
gemeinig tie vorgetrogen 3 die crite iff ine —2—
antz neu, wiewohl wir ciniges egen etzuuwen
den batten. Bir wünfchen uͤ eigene, daß
Rau diefe nüglichen Digertation noch weiter iors
ſetzen möge.
_ rane
been und 4 energös grapirt — ver⸗
legt von A. 2. Wirfing. — in 4. nebft 6 ges
ochenen und nad) der Yiatur mit Farben ers
euschteren Rupferrafeln. Dies iff abermabhls eine
Diode von dem Fleiß des rühmlich befandten Herrn
ath Ledermuͤllers. Der Srein, den er Hier bes
ſchreibt, iff aus einer Churpfälzifchen Grotte ge⸗
nommen, und zu E Reit nocd unbefannt: er iff fewer,
gelbgrän, aus fproden, glaßartigen, rauhen, ſpitzi⸗
gen auf einander fiehenden Gafern, mit untermengs
ten weiffen, vothen, und ſchwarzen Flecken gufame
mengeſetzt; und giebt, wenn er im Finſtern geries
ben wird, ein feuerfarbiges Licht von fid. Der Hr.
. bat ibn mit allen möglichen faferichten und leuch⸗
genden Erzarten verglichen, und ibn auch durch ans
dere Kenner prüfen laffen, die ihn auf mancherley
Weiſe characterifire haben, worunter aber diejenige
Bezeichnung dem Hrn. R. am beften gefallt, daß er
ein Heberichter Kalkſpath fey (welches ein einziger
Sropfen Scheidemaffer am beſten entiweder noch bes
flätigen oder widerlegen würde). Mit dem Bono»
niſchen Stein bat er auch einige Hehnlichkeit. Gele
gentlich ruͤckt der Hr. R. eine vollſtaͤndige ari
1163 Gt. Anz 144. Stick den 1. Dec. 1764,
Hung von den Pfaͤlziſchen faferichten Vitriolblumen
bey, dic der Recenfent mit der Natur völlig überein»
ffimmend findet, da er von eben dem vornehmen
Ginner eine Probe davon beſitzt, von welchen der
Herr R. 2, ſolche erhalten hat. Auf den 6 Kupfer
tafeln find auffer dem nen befchricbenen Steine ein
Taflein Dentritenmarmor mit ein paar beträgerifch
darauf gemaplten Thieren, eine verfteinte TZubularia,
ein faferichter Silberſpath, ein dunkelgruner faſe⸗
richter Stein, ein Stuck unreifer Amianth, ein fas
erichter brauner Cifenftein. die mancherfey Arten
es Bononifhen Steins, und die Vitriolblumen ab
Bilder; welche der Hr. R. zwar nicht ohne Wahrſchein⸗
lichkeit für eine Art mincralifthen Schimmel bait;
wobey uns aber der Zweifel einfällt, dag der thieriſche
und vegetabilifche Schimmel immer auseiner verdors
benen ie, Das vitrioliſche gedachte Haarſalz aber
obnfehlbar aus einer reinen Duelle entſpringt.
St. Petersburg,
Sammi rußiſcher Gefdhidte. Des
Bandes viertes, ponies und fechftes Stück, ee
Herr Prof. Müller liefert in denfelben neue. guvers
Laffige und auf mancyerley Weife brauchbare und ans
genehme Rachrichten von den liefländifchen Staͤdten
welche er aug denen von ihren Magiſtraten auf Befehl
des hoben birigirendenGenats an die kapſerl. Akademie
ber Wiffenfchaften gefandten Nachrichten, genoaimes
Hat, und denen eine ansfuhrlichere Land bun
der Herzogthümer Liefland und Eſthland folgen fo
Die Nachrichten von der Stadt Riga find die vornehm»
ften, fowie fie auch die vornehmſte Stadt des Landes iff,
Den ndhften Rang haben die vonder Stadt Pernau,
Die Herren Verfaffer diefer Nachrichten find genannt.
ES iff aber betruͤbt, daß diefe Nachrichten nur fo wes
nige Staͤdte betreffen, weil nicht mehrere vors
j handen find.
an Wa CRE 1169
Söttingifche Anzeigen
von
gelebrten Sachen
unter der Auffiche
der Königl, Gefellfchaft der Wiſſenſchaften
145 ° Stu.
Den 3. December 1764 —
| Zürich.
t bi Furze, aber innugi
Sp smuer its fae 1 a pera socecbene tie
vornebmlich dem Landmann gu Rug mit md
lichſter Deutlichkeit geſchrieben find. Die erfke beißt
kurzer Bericht von den vornehmften Futterfrdutern
and dem welſchem Korne. Der Hörnerklee ſteht gue
ex(t, und wird bier der ewige Klee genannt. Man
erfodert vor allem andern, Daß der alte Rafen, und
das darauf geflandene Gras, völlig zerſtoͤrt feye,
und verfichert, man wurde feine Unkoſten verlieren,
wann man diefed Futterfraut in ein Band faete, das
nur einmal umgeactert ware. Nach acht ober zehn
Jahren muß man es wieder ohne Dünger, mit Gome
mergetreide anfacn. Das Stachelhen wird hier Es⸗
per genannt. Es erfodert das nehmliche Gewichte
an Gaamen, ald Weigen. (Ein Landwirth fan aber
diefen Saamen gar leicht auf feinem eigenen Sande
tebn, welches Sey dem Hornerflee, menigftens in
utfchland , weit minder leicht iff), Man reutet
es qu feiner Zeit mit dem Ueberſchwemmen aus. Der
rothe Klee itt der dritte, der aber nur 3 Jahre dau⸗
0999998 ert.
1170 Gdttingiſche Anzeigen
ert. Man rath auch Sommerroggen und Buchweitzen
um Futtern an, und wir haben ed nüglich mit Wins
tergerfte verfucht, die fich in einem warmen Lande
2 und 3mal fchneiden und verfurtern läßt, und den⸗
noch ziemliche Erndte giebt. Das englifche Reygras
ift doch in ber That das Lolium perenne, das ung
auch wirklich zu part vorkommt. Aber wie haben
den Gaamen pfunbmweife von den beften Rrautertens
nern in England erhalten, und er bat diefes Lolium
gegeben. Freplich iff das Bretanniſche Repgras
(Auenaciumclatius) garter; wir ziehen aber Doch die
Pflanzen aus dem Erbsgefchlechte weit vor. Man fos
dert bier dreymal fo viel Gaamen, ald man Weigen
faen wurde; man rath ed an zu walzen, und geftebe,
baß es Fein Ubhiten leider. Die Dierüben werden.
um Berfittern angeratben. Das Mays liebet einen
eichten und fandigten Grund, und fan mit dem Plus
ge gefact werden; man fhneidet, aber nicht auf eins
mal, feine männlichen Blumen weg, und verfüttert
fie. Man meint, das deutfche Beerenklau würde,
wegen feined gefchtwinden Wachsthums dienlich feyn,
and verfpricht füch das nehmliche, mit gutem Grune
ve pom Möhrenfraute. Iſt 32 Seiten groß Octav
ark.
Die andere kleine Schrift iſt eine Anleitung in Ab⸗
ſicht auf Die Zaͤune, und iff eine den iſten May 1763
gefrönte Preißſchrift. Man bemerkt die Fehler der
Grinbhage, die zumal in langen Stücken, eineunglaub=
liche Strecke Landes theils felber wegnehmen, theils
mit Schatten und Dornmwurzeln unndg maden. Die
bölgernen Zäune erfodern hingegen eine beffandige
Arbeit, und freffen vieles Holz. Viele Zaͤune könnte
man vermeiden, wenn man die Gemeinweidigfeit abs
ſchaffen, und dag Vieh unter der Ruthe büten laffen
wollte. Wiedicken, ein Dorf unmeit Zürich, bat
mit großem Nugen auf einem Maſche ( Heuried i: das
eis
145. Stic den 3. December 2764. 1171
Meiden ganz abgefchaft, und am Heue cin. großes gee
wonnen. Muß man ja Befriedigungen haben, fo find
Die trockenen Mauren noch die minſtſchaͤdlichen; um
Waldungen aber die Gräben, die man hier § Schuh
Breit fobert. Unter den lebendigen B unen iff der
minftfihadliche Saum der Weißdorn , der fruchtbarfte
der Hafeljaun, und der fchadlichfte ber Shlehendorn.
Die vermifchten Zaune find nicht zu rathen. Die
Weiden und Pappeln trocknen in etwas dad Land.
Macht anderthalb Bogen in groß Octav.
Scantfurt und Leipzig.
Unter diefer Auffchrift kommen feit 1760 Carlsru
Her Deytrage zu den ſchoͤnen Wiſſenſchaften in des
Markgräfl. Badendurl. Hofbuchhaͤndler Macklots Vers
lage beraus. Seder Band beſteht aus fechs Stuͤcken,
jeder von 6 Bogen. Gie enthalten fomol eigene Aus⸗
arbeitungen als Ucberfegungen. Wir wollen jest
nur von den vier Stücken des dritten Banbes reden,
die wir in Handen baben, und die feit 1763 berauge
gekommen find. Sm erffen macht ben Anfang ded
Hrn Thomas Lobrede auf den General: Lieutenant der
Franzoͤſiſchen Seemacht Rene Duguay Trouin, wie
eben dieſes Verfaffers Rede auf Heinrich IIII. Lieblin
Maximilian von Bethune, Herzog von Gully, au
dem Sranzöfifchen überfegt im zten Stud tft; in
vorigen Banden befunden fic einige andere ſolche Res
den. Gie find alle, nice nur wegen der Beredt:ams
teit, fondern auch wegen der bengefügten biftorifchen:
Anmerkungen, fehr unterhaltend. Der Herzog von
Cully giebt dem, Hrn. 3. fehr viel Gelegenheiten zu
Beobachtungen uber den jegigen Zufland von Frank:
reich und zu Vergleichung mit dem bamapligen. Die
Rede auf Trouin ließ im erften Stud nur noch fur
einige Eleine Gedichte Plag. Die Ode von der Zufries
enbeit des Geiftes (giebt es eine, die nicht des Geis
ſtes if?) enthalt zwar nur die den Dichtern hierüber
. 6389945 2 gr
117% Goͤttingiſche Anzeigen
ewoͤhnliche Gedanken, und Bunfche nach einem forge
ofen Müßiggange, die aber doch ganz artig augges
drückt find. Eine folgende Ode fhildert die Thor»
heit der Menfchen. . Die Gatyre hatte wohl nicht ix
es fo feyerlides Sylbenmaaß eingekleidber werden
follen.
Wollüftige, laßt die Begierde fahren,
Yn Kindern euch verewiget zu febas
Bedenkt, ed muß, wenn fich zmeen Shoren paaren,
Ein größrer Thor entitehn.
Die Erinnerung: Bedenkt! iff nicht fehr odenmäf
fig, und den platten und falfchen Einfall, bat det
Berfaffer vermuthlich niche recht bedade Das Lob
Der Weiber, ift eine Erjablung von einem Manne,
Der dem Erequirer feine Frau an Zahlungsſtatt geben
will, und die Antwort befömme:
Wißt Gevatter Ruͤhl
Daß ein jeder feine Zinſe
2 fo fchlechter Münze
euer zablen mil.
Weil diefes fein Helbengebiche ſeyn ſoll, fo brau
fich der Erzähler niche nach Horazens Riegel gu he
sut famam fequere aut fibi conuenientia finge, Im 2ten
Stücke befindet fich zuerſt eine Abhandlung von der
Trennung der Wiffenfchaften, wo fehr gue gewiefen
wird, daf die Verbindung verfchiedener Wiffenſchaf⸗
een nur Eleinen Geiffern zumiber ift, die nicht viel
faffer, und dag wenige, dad fte mwiffen, für fo wichtig
halten, daß fie daruber fonft alles verachten. Leib-
nig, fagt dee B mit Recht, war der ann Melt:
weife, und doch dabey ein fchöner Geiff. Obne dem
Dichterifchen Beift ware er fein fo großer Erfinder gee
worden. Wir hätten gemünfcht , über dieſe Materie
noch mebr von dem Berfaffer zu lefen, Matt einer fers
nern Ausführung aber fchließt er mit einer langen Ere
aahlung, wo von verfchiedenen Pedanten, jeder aus en
145. Sth den 3. December 1764. 1173
Gefichespuntte feiner eingefchränkten Kenntniſſe die
Meßiade tadelt. Sed nunc non erat his locus, denn
jeder von diefen Leuten brauchte zu feiner Befferung
eigentlich nicht mehreriey Wiffenfchaften, fondern mehr
Gefuͤhl, und weniger Vorurtheile. Auf der andern
Seite kan man es den Dichtern nicht genug ſagen,
daß ibnen noͤthig iff, ernſthafte und tiefſinnige Wiſſen⸗
ſchaften, und nicht nur obenhin, ſondern gruͤndlich
zu kennen, wenn ſie was mehr als Copiſten ihrer ſo
oft copirten Vorgänger feyn, und nicht oft, wenn fie
glauden: was recht neues und erbabenes zu fagen,
en Gelebrten ein Gelachter erregen wollen. Der fol»
gende Nuffag von der Unendlichkeit Gottes, zeigt, daß
wir bey Gott immer neue Bollfommenheiten entdecken
koͤnnen. Die Abhandlung von der Zärtlichkeit oder
Geinheit des Gemuths, enthalt viel Gutes über diefe
emütböbefchaffenheit, und die Art, fie zum Vor»
theile anguwenden. Cine Einladung auf einen Caffee
Hat viel Züge, wie Horaz wurde gebraudt haben,
wenn er zum Caffee eingeladen batte. Ein Geſicht has
rakteriſirt verſchiedene beutfche Dichter Fenntlic und
- giemlich billig. Nun kommt: Cine zartliche Abſchieds⸗
ode an Daphne. Ferner einige Probleme famme ihrer
Aufloͤſung. 1) Mit leichter Mühe cin Poet zu werden.
2) In Geſellſchaften ein wigiger Geiſt zufepn. 3: Mit
leichter Mübe ein flarker Geiff zu werden. 4) Inder
gelebrten Welt ein Auffeben zu machen. Man wird
Diefe Auflöfungen fich Jeicht vorſtellen. Zumeilen bat
der Verf. Poftulata angenommen, die nicht allemal in
derjenigen Gewalt ftehen möchten, denen er feine Aufs
{ofungen beilimmt, 3. E. beym Poeten: Trink eine
ute Portion Bein. Die Empfindungen; bey Lefung
er Macht der Religion; eine fehr feperliche Ode. Die
Bermänichungen der Liebe. Gie geben doch wirklich
u weit. Denn der Dichter verflucht die Selber, wo
n ihn die Zaͤrtlichkeit ſchlich.
©889998 3 Euer
1174 Gbtungiſche Anzeigen
Euer Thau ſey das Blut en zwep entfeßlicyen
eern,.
und die Waͤlder, die ihm mit dem Rauſche zitternder
Blaͤtter zuerſt die Liebe eingeſpielt. Die ſoll Sturm
und Blitz umreißen.
Froͤhlich vernehme mein Dh den Geufzer der fal:
e
enden ˖ Eich
Wenn ſie ſich meilenlang ſtreckt.
Das iſt eine Eiche, ſo lang als Miltons Teufel. So
raft eine ungluͤckliche Liebe nicht einmal im Don Qui⸗
jotte auf bem ſchwarzen Geburge. Den Schluß mad
eine ſchoͤne Ode an die Durdl. Marfgrafin von Be:
dens Durlach bey der Geburt eines Prinzen. I
tas 3te Stück meiſt anfällt, haben wir fhon erwaͤhnt,
es find nur noch ein paar Fleine artige Gedichte das
bey. Im 4ten Stücke befinden fih: Die Anmertm
gen zur Lobrede auf dem Herzog von Gully; eine
rübrende poetifche Schilderung des fterbenden Gos
crates. Beweiß, Daß die Seele ihren Gig in der
rechten Wade habe. Eine Ode. Bon dem Beyfalle,
ben Schriftſteller zuermarten haben. Die blog zum
Reiche des Wises gehörigen auffage nebmen tn diefen
vier Gtuden nach Proportion mehr Raum ein, als
in den vorigen Banden, wo wir mit Bergnügen eine
régere Menge ernftbafter , zumal guter bifkorifcher
Abhandlungen und Ueberfegungen gelefen haben.
Breslau.
Meyer bat im Jahr 1764 gedructt: Balthafar Rus
dewig Sralles de methodo medendi Sydenkami, Tif-
foti in curatione variolarum pellimae.indolis infeliciter,
dextre tamen adhibita epiftola apologetica ad Ill. ANT,
DE HAEN groß Octav auf 55 Seiten, Hr. von Haen
batte bie wahre Grauſamkeit ausgeübt, dem Hrn.
Dr. Tralles, einem erfabrnen, chriftlichen und bes
suhmten Arzt, vorzuräden , er hätte feine Braut
mi
145.Stüc ten 3. December 1764, 117°
mit einer andern Ure zu heilen retten können, wie Hr.
Ziffot begeuge, und aus Spdenhams Schriften zu
fchließen feye, (deren unvermuthliden Tod Hr. T. fo
ruͤhrend befchrieben hat.) Hier zeige nun Hr. T. mit
einer Ganftmuth und Höflichkeit, die unendlich weit
von des Hrn. de H. Schreibart entfernt iff, daß
Sydenham, daß alle erfahrne Aerzte einen Theil der
Kinderpocken für hoͤchſt gefährlich anfehen, wie er
bey feiner geliebten Beuchelin nichts von den Spden⸗
bamifchen Räthen verabfänmt, wie umfonft er inans
dern Fallen den Mobnfirup gesraucht: auch bey feis
ner Gelicbten den Efig und Violgeif— angewandt ba»
be, wie deutlich er, Herr 3. mit dem Hen. Tiffor in
der Cur ubereinfomme, und insbefondere den Sydenha⸗
miſchen Mohnſaft mit ihm verwerfe, weil er doch erhitzt:
szie man endlich gu Wien an der hoͤchſten Perſon der
Stnfantin Erzberzogin erfahren babe, daß Feine Art
gu heilen unfeblbar retten Fan, u. f- w.
Dresden und Leipzig.
Von der neuen europäifchen Staats: und Reiſe⸗
Geographie iff der eilfte Sand auf'goo HNetave
Geiten ang Licht getreten, welcher nicht allein Pors
tugal und Epanien, fondern auch die diefen Kronen
in den andern Haupttheilen der Erbe zugehörigen
Lander abbandelt. Es bat dem Hrn. Verfaffer defe
felben nicht am Fleiſſe, wohl aber an Huͤlfsmitteln
gefeblt, denn er hat die neueſten und beften politie
fhen und geograpbifchen Werke von Portugal und
Spanien nicht gehabt, ihren Mangel aber Das
durch erfegt, Daß er des Hrn. D. Bufchings Beſchrei⸗
bung diefer Rénigreiche in die feinige eingetragen hat,
welches fo augenfcheinlich iff, daß man fich nur die
Mübe geben darf, bende Werke mit einander zu vers
gleichen, um davon überzeugt zu werden. Da nun
der Berfaffer fchon gemohnt iff, einen folchen Gebrauß
1176 Gatt Any 145. Std den 3. Dee. 1764.
von der Buͤſchingiſchen Erdbefhreibung du machen,
ff aufrid:
fo iff zu verwundern, daß er es nicht fel
tig anzeigt, fondern, anftatt eines redlihen Befennt
niffed defen, was er dem Hrn. D. Buͤſching zu ver:
danfen bat, denfelben in. feiner Vorrede u verun⸗
glimpfen sucht. ;
Kopenbagen nnd Leipzig.
Barl Andreas Silbers Pinleitung sur Erdbe⸗
fhreibung, welde sum Gebraud in Schul,
amd befonders zum Unterridt einer adelides
pugen größtentheils aus den Werken dessen.
. Büfchings ausgezogen. 1764. in Octav. De
ere Berfaffer iff niche weiter gegangen, als die Bb
hingifche Erbbefchreibung bisher reihe. Gr bat
aber Das derfelben vorgebruckte Rapferl. Privilegium.
Eraft deffen niemand, ed fey unter oder ohne feinen
Mabhmen, einen Auszug aus derfelben, zum Race
eheile ihres rechtmäßigen Berlegers , machen und
drucfen laffen fol, nicht beobachtet. Er fängt mit
Deutfchland an, und bat bey Dannemar€ unterfihies
dene Anmerkungen aus des Herrn Pontoppidans
Atlas angebracht. |
London,
Den 26ffen October in der Nacht lard Wilbelns
Hogarth Efau. plöglich in feinem Haufe in Leicefter«
fields, da er noch beym Abendeffen febr aufgeraums
gewefen war. Dean fennt ibn aus veriihiedenen
von ihm herruͤhrenden meift fatprifchen Kupferſti⸗
chen, und aus feiner Analyfis of Beauty , die unter
den Titel: Berglicdberung der Schönheit ; von
Chriſtlob Mylius, überfegt zu London; 1744 bern
ausgekommen, auch biefe Ueberfegung au Berlin
nadgedructt worden iff.
On wa CR 119%
tingifche Anzeigen
von
elebrten Sachen |
unter der Aufficht
doͤnigl. Geſellſchaſt der Wiffenfchaften
146. Stüd.
Den 6. December 1764.
Goͤttingen.
kurzem iff das ste Stuͤck des zten Bandes
on des Herren Leibmedicus Vogels neuen mes
icinifchen Bibliothek fertig worden, und ents
jende Artikel: 1) Medical Commentaries P. I,
r, 2) Rofli de nonnullis plantis, quz pro ue-
abentur, obferuationes ct experiments, 3) Squa-
tazione intorno al rawivar iSommerfi. 4) Gere
n der Barentraube. 5) Medicus von Aus⸗
der Pocfen. 6) Lentin obferuationes medica.
ram opera, curante Reichel. 8) Schützer Lera-
uti chirurgien. 9) Clerks Tal om Infedter,
ical faQs and experiments, by Home. 11) Mor-
ipufcula mifcellanea. 12) Bilguerd Abbands
n dem febr feltenen Gebrauch der Amputa⸗
3) academifche Schriften, alg a. Kraufe de
um exftirpatione, infitioni fubflituenda. b)Sab-
e variie cataraGtam extrahendi modis, ¢) Haag
rophobia, d) Cuenotte de cafu fubluxationis
rum dorfi funefto. e) Cramer de Paralyfi et
um aducrfus eam eximio ufu, f) Feife de co-
bus moxrborum. g) Vogel de Infania lovgs
9b6bbbbobb h)
1178 Goͤttingiſche Anzeigen
h) Auriuillius de hydrocepbalo interna aunorum 4§.
i) Wendt Obferuationes des Pleuritide et Peripneumo-
nia, k) Wagler de morbo mucofo, 1) Wichmann-de
infigni venenorum quorundam virtute medica, inpri-
mifque cantharidum ad morfum animalium rabidorum
preftantia, m) Baldinger de militum morbis ,. inpri-
sis exercitus Regis Pruflici. |
| Nizʒa. |
Bey Floteront iff im Fahr 1763 in zwep HOetavs
banden abgedructt: Trattato delle Operazioni di Chi-
rurgia di Ambrofio Bertrandi, dem Königl. Wundarzt
und Lehrer in feine: Kunft auf der turinifhen hoben
Schule. Es iff niche leicht, von dergleichen Lebrbis
bern Auszüge zu machen, deren Bolllommenbeit in
der Furgen und dennoch Beutlichen und voll ftandigen
Befchreibung der Handgriffe liegt, die bey der Wund⸗
arzeney erfodert werden. In einer im Jahr 1758
ebaltenen und bier wieder aufgelegten Rede, Hat Hr.
5 den Mugen angeruhmt, den ein Bundarzt von
verſchiedenen Wiffenfchaften ziehen fan, die man fon
mehr den ersten auftragt: aber doch vornehmlid
von der Anatomie. Wir Fönnen fonft nur hin und
wieder we wenige Anmerkungen ausziehen. Aller⸗
dings bat Hr. 3. beym Bruchſchneiden, Die Bauch⸗
fchlagader (Epigastrica) mit einem beträchtlichen
Blutverfufte durchfchneiden gefebn. Ym großen
Steinfchnitte ermeitert der Wundarzt den Slaſen⸗
bald mit dem Finger. Des Bruder Jacobs Schnitt
ift lang vor ibm verfchiebentlich angezeigt und geübt
worden. Der Vortheil dieſes Schnittes beftebt im
Durchſchneiden der Drüfe vor der Blafe. Hr.®. bat
beym Bromfield einen Schnitt gefehn, den er wie bey
dem großen Schnitte, mit der Oeffnung in der Harn
roͤhre anfieng, und auf einem mit einer Rinne verfes
benen Meiſſel (conta cannellata), den er in Die Blaſe
ſteckte, und bie Rinne'gegen die Haut vißtete, [oe
. Cte,
146. Stic den 6. December. 1764. 1179
feßte, und die Drüfe burchfihnitt: es mar dabey ein
Bruch der Darme gwifchen dem Mafldarme und der
Blafe. Hr.B. hat auch zu Paris den Schnitt zu hoch
gegen bas Schloßbein machen gefehen. Cheleibeng
Handgriff iſt ſonſt Teiche und ſicher, und die vielen
nenern Werkzeuge entbehrlich. Beym weiblichen Ges
fclechte verwundet man beym Steinſchneiden meh»
rentheil$ die Scheide. Der große Schnitt ift der
ſchaͤdlichſte. Hr. B. bat die Drüfe ganz von der
Blafe abfondern gefehn, fo daß ber Harn fich fins
Beten ergoß. Im Wafferbruche heilt die Wunde
leichter, wenn man zuvor verfchiedene Stiche in den
Geilenſack anbringt, und ihn bernach der Lange nach
auffchneide. Das Quetſchen der Gaamengefafe
qut Verhuͤtung der Blutſtuͤrzung, das vom Herrn le
ran angeratben worden iff, gefall unferm Verf.
nicht. Eine Blafe im Schnitte des Maſtdarms eine
subringen, diefelbe aufzublafen, und damit das Vers
bluten zu hemmen, bat fchon Blegny geratben. Die
Eichel zu entblößen, madht Hr. 3. nur cinen Schnitt
der Lange nach, und einige Heine Schnitte auf
beyden Seiten. Diefer erſte Band iff von 263
Geiten.
Frankfurt.
Varrentrapp hat im Jahr 1764 zwey Baͤnde in
Quart gedruckt, deren Titel iff: Diſpenſatorium
Pharmaceuticum vniuerſale ſiue theſaurus medicamen-
torum tam ſimplicium quam compofiforum .... cue
rante Daniele Wilhelmo Triller. Der gelehrte Herr
Verfaſſer hat in Nebenftunden, und nicht ohne Mus
be, dieſes große Werk ausgearbeitet, wozu Here
Kampf, der jüngere, die Regiffer verfertiget bat.
Hr. K. bat dabey nicht nur aus andern abnlichen
Apothekerbuͤchern, fondern aus allerley guten und
suverlagigen practifchen Schriftſtellern bie Materie
geſammlet; und bey der Wahl und dem Anrühmen
—X ber
3180 Goͤttingiſche Anzeigen
der Tugenden und Eigenfchaften eine Kritil
ebraucht. Wir werden vom erſten Bande, ober
en einfachen Arzeneyen, dem Lefer eine etwas |
umftändlichere ainzeipe eben. Herr Sriller bat
zu dieſen Arzeneyen tbeils gute Ouellen angewiefen,
wo man weitläuftiger fich belehren Fann, und theils
fein kurzes Urtheil beygefügt, bas weder abergläus :
biſch, noch den unfichern Eigenfchaften, am aller
wenigften aber den Biften geneigt ijt, deren Gebraud
man feit einiger Zeit einführe. Unter den Minera⸗
lien follte das SSndige alg ein Ertract einer verfaul⸗
ten Dtlanze, das Facmus, fo de eben Der Art if,
und das Yak eigentlich nicht ftebu. Die Arzeney⸗
mittel aus dem Pflangenreiche find, wie billig, weit
läuftiger behandelt. Bey der Chinawurzel merk |
Herr 3. an, daß fie faf— noch beffer find, wann fe i
von den Dim ehe worden. „Denn Ir |
r harzichtes Thei eilſam, den die Wuͤrmer |
— (Nur müßten die Holländer niche, wie
man fie befthulbigt, die Wurmlöcher mit Erde aus
füllen.) Oem Sehierling , dem Napell, der Wolfe
mild, der prittofe iff He 3. nicht emogen, und mifs
billige, daß man wegen der geprüften raft der Bel
ladonna Geßnern geruͤhmt bat. Aber Geßner it als
femal lobenéwerth, auch wenn die Belladonna ib:
ren neulichen Ruhm nicht verdiente. Der rothe Bep-
fuß iff vom weißen nicht unterfchieden : der gildene
Yurin (Gratiola ) iff dem Heren Verfaffer wegen feis
ner von ihm ſelbſt geprüften Heftigteit guwider. Auch
dieScrophularia aquatica mildert gwar etwas den gifs
tigen Befchmad der Gennetblatcer, iff aber felbft dem
Berfaffer, wegen ihrer eigenen Dlähungen nnd Zuͤt⸗
Zungen verurfachenden Eigenfchaft verdadtig. Hine
egen rühmt er die Chamille, und zumal die romis
he, ungemein; auch den Gaflorfaamen bat er wis
ber die Wafferfucht nüglich gefebn. Die Gaamen
des Eichbaumes haben im Geitenftiche nichts getban.
146. Gtk den 6. December 1764. 1181
bus torminalis iff vom Atlasbeernbaum nnterfihies
. Mit dem Safran thun die Duadfalber, nad
a Hrn. Gerfaffer, faft unter allen Kräutern am
iften Schaden. Das bois de Ste Lucie iſt nicht ein
mdes Gewaͤchs. Es machft in üblichen Deutſch⸗
ib und in Helvetien überflüßig, und der Raum iff
m Gefchlechte der Kirſchen. Diefer Band ift of
Vorrede und Regifter 3186. flarf.
Den gwmeyten, worinn die gufammengefester Bes
ıeyen ſtehn, und der allein 855 Geiten ausmacht,
Affen wir bey unferer Kürze ubergebn. Er beflebe
ubereitungen und Recepten, Sfters auch aus des
rn. B. Urebeilen über diefelben.
Stocholm.
Sey Salviug find noc im Jahr 1763 in gr. Octav
if 486 Seiten gedruckt: Caroli a Linné Amoenitzes
cademicae, fiue Difputariones variae phyficae, medicze,
Dtanicae , antehac feorfim editae, nune colle&ze et
tac. Vol. VI, Gie geben von tor bis 124. Einen
bell baben Di angejeigt: ein Ebeil fallt fürs gre
1al in unfere Hande. ie Anthro hia iff von
er legtern Art. Gie iff merfwärdig. Der Here
£. rechnet zu feinen den Menfchen abnlidyen Thie⸗
en einige wahre Affen, als den Tulpiſchen mit tem
woßen Bauche : dann aber zähle er mit den At
pabre Menfchen, roie die gefhmanzten aus Bornes,
ie Papagayen zu Rauf bradten, und das Eifen ſtah⸗
en, diefe find offenbare Menfchen, von deren Schwan⸗
e wir bin und wieder einige, aber noch nicht beffas
igte Nachrichten haben. Der homo noGurnus iff
rin wahrer Menfch, und feine Weiffe if eine Krank:
beit, die in den Amboinifchen “Infeln bekannt if, und
zuweilen fogar die Fuͤrſten dieſer Gegenden anfallt,
und wir finnen unmöglich abfeben, was er mut den
Mffen gemein bat. 2) Macellum olsoriam Get cine
Oobbbbbb 3 menge
1182 - Gdttingiſche Anzeigen
Menge Bewächfe, die die Noth vielleicht zu effen ge
srounget bat, aber die wohl furs Vieh gemacht find,
wie die fogenannte herba cofta, und die wilde Rugloffe.
3) Die Gpanifden Fliegen find, nach dem Ritter in’
Schonen gemein, und freffen bauptfächtich die Blaͤt⸗
ter ber Rheinweide (Liguftrum ). Coffeae potus, die °
weftindifche Art mit viertheiligten Blumen if thar .
noch nicht vecht deutlich befannt. 5) Inebriantia, die
Bunabın ber betrinfenden Kraft, ift bier dichteriſch
efchrieben. 6) Fundamentum fru@ificationis; Diek
Erfindung eignet fich der Ritter zu, und haͤlt fie che
fo boc, als den durch den Harvey entdeckten Kreik
lauf. Da die Mula keine reifen Staubfächer bat, fü
glaubt er, fie fey cine MWittelpflanze, deren Mutter
bas Bihai; und der Vater unbefant fey. 7) Refor-
matio botanieae, Er fchreibt fid diefelbe eben auch
gu, und bat in der That die Unterfchiede der Gat
tungen und Varietäten, die vom Vaillant iff, hoͤher
etrieben , aber auch manchmal die wabrbaftefter
Gattungen erdridt. Die nomina triuialia find vom
Rivin nadhgeabme. Unter den neueſten Gchilern bat
Herr Falk Gothland durchgegangen. Aber der Here
von Haller erfcheint nicht mit gleihem Reche unter
bes Ritters Anhängern. Richt nur find feine Arbei⸗
ten eben fo alt, und zum Theil alter als die altefken
Linnaifchen, fondern feine gar oft ver{hiedeneGedanter
ſind allzuwohl befannt, und er bat zur Hau
die Gattungen genau zu beftimmen, fo wie der Hr. vom
8. bauptfächlich an den Geſchlechtern gearbeitet bat.
8) Wir lefen nun die erftere Prolepfis plantarum, die
in der Shat fehr merkwürdig iff. Er glaubt in Ernft
in den Bäumen (denn die das erfte Jahr bluͤhenden
Dilanzen Eönnen niche zu diefer Regel gehören ) feyer
Die Blatter die Fruchte bed nebmlichen Jahres. In
der Erbfel wird, fagt er, ein Blatt zum Dorn, und
die erfien Blatter paarmeife, die folgenden aber eins
aclu, weldes er fdr felten Hält, wir aber in Dielen
3
- tk bY vd
146, Stick den 6. December 1764. 1183
Ehrenpreifen und Lswenmaulern finden. Im zwep⸗
gen Sabre entſtehn die Blätter zwifchen en Blame
und diefes febe man an den Ornithogalis, denn in den
meiſten Gewaͤchſen entftehn fie mit den Blärtern, und
find auch wahre Blatter.) Im dritten Fabre zeige
fis die Blumdecke, die in der That von den ächten
Blättern nicht unterfchieden ijt, wie man in gewif-
fen Habichtfräutern, in den Hauswurzeln, und in dere
geftrablten Blumen deutlich fieht. Im vierten Jabs
re entflehn die Blumblatter, die wieder in ber Shat
von den Blumdecken nicht recht unterfchieben find.
Nicht nur die ©. 335. angeführten Gefchlechter, fons
dern alle Zmiebelgewächfe, und felbft die Stenbels
wurzeln , haben in den äußern drey Blumenblärtern
Spuren der Härte und der grünen Karbe einer Blum
decke. Die Staubfäden find fürs fünfte Jahr, fagt
Hr. v.2. und der Staubweg furs fehlte. Diefe Ent?
Deckung, wozu wir aber den Erweis noch nicht Deuts
lich: abfeben, - fiheint uné fehr wichtig. 9) Fru-
Gus esculenti, bier findet man auch viele den Bde
gein eigentlich gugedachte ‚Beeren wie die abjcheulis
chen gelben Beeren des Ganddornes (Rhamnoides)
und die meßbare Gandbeere Vua vrfi,
Carlsruh.
Von Macklot ſind ſauber gedruckt und verlegt:
Moraliſche Erzaͤhlungen von Hrn. Marmontel, aus
dem Franzoͤſiſchen uberfege, Octav. ıfler und ater
Sheil, 1762. jeder 19 Bogen. 3ter Theil. 1763. 16
Bogen. Bon den Erjablungen felbft, die lange mit
viel Benfalle find gelefen worden , brauchen wir
niche viel zu reden. Sie verdienten gu einem lehr⸗
reichen und beffernden Vergnügen den Deutfchen auf
Die gegenwärtige Art bekannt gemacht zu werden.
In einigen Kleinigkeiten ließe Die Neberfegung noch
thefferungen zu. Die Perfonen reden durchgehende
in der zweyten Perfon mit einander. Der ne
. * e a
_
1184 Gdtt. Anp 146. Sti den 6. Der. 1764, |
Nebe bat ohne Zweifel fo viel Recht, bie Gitten
eer eae cctanted: bierinnen zu beobachten, alg der
Franzos hat, Griechen und Römer einander ihr:
en zu laffen. Cine Menge frember Börter pat
ber Ueberfeger bepbehalten, ohne daran zu denfen,
ob feine Lefer wiffen wurden, was fatuité, preffire,
naiv, vegetiven, petit Collet, petiliven u.d. gl. be-
deuten. ĩ SH. 237 ©. it juroit durch ſchwur, Catt :
uchte gegeben, und 228ſte ©. ſteht Ueberdruß Rate: :
geweile (ennui) auf einenzablen, 11h. 120 6,
eife gemöhnlicher auf einen rechnen. Hat der Weber
eger in Leipzig gelernt (125.273 8.) die Kinder
warterinnen Muhmen zu nennen?
Berlin. bent |
Bey Nicolai iff: Neujahrsgeſchen bas fchöne
Geſchlecht 1765 Herausgefommen. | iff aha
voriges Jahr von uns angezeigte Bucerchen in Vres
loquenformate, und enthale wieder Abbildungen und
Charaktere einiger deutichen Dichter. Den Anfang
machen ein paar Dichterinnen. Die Fr. Or.Unjerins :
“Nympben und Najaden hordten an der Slubr und
"an Gchilfgeftaden , ald der filberne Gefang . aug der
"Schönen Mund erklang.“ Die Frau Karfehia:
“Sm niedern Stand war fie vom Gluͤck verſteckt, ded
Geiſt und Poefie hat fie der Welt entdeckt.,, Foo.
Elias Schlegel: “Melpomene beweint des großen
* Schlegeld Grab, der den Kothurn zuerſt der deute
“fchen Mufe gab.” So viel wir urtheilen koͤnnen,
haben die hier Vorkommenden Urfache, mit bem Dich⸗
ter etwas beffer zufrieden zu fepn, als mit dem Bers
fertiger ihrer Bildniffe, der vielleicht mit die tugend⸗
afte Abficht gehabt hat, daß fic bie Schönen, wel
Diefes Werkchen gefchenkt befommen, nicht etwa in
die Abbildungen verlieben follen; wenn ed ibm anders
gur Laſt zu legen iff, daß erin Miniatur Perfonen Has
vorſtellen * von denen er zuweilen keine Ab⸗
bildungen gehabt haben kann.
—— — — =
‚u Bae cree 1185
Goͤttingiſche Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Auſſicht
der König, Gefellfchaft der Wiſſenſchaften
147. Stüd.
Den 8. December 1764.
Zürich.
on den Abhandlungen ber naturforfchenben Gee
[elfhaft in Zürich haben Heidegger und Comp.
m fahr 1764 den zwepten Band auf 506 grofs
fen Detavfeiten abgedructt. 1) Hrn.D. Schinzen Ges
ſchichte der Handlung zu Zürich, iſt febr merkwürdig,
und auch befonder$ abgedructt. Er leiter den Ras
men der Helvetier von den Alpen ber. Geine Ger
chichte fängt bey den Älteften Zeiten an. Er glaubt,
ie Sequemlichkeit der Gee und der Limmat habe der
Stadt Zurich in den erften Zeiten den Durchgang der
Italieniichen Baaren verfchafft, die aus Pindten nach
dem Rheine geben follten. Karl der große hatte zu
zürich einen Weinberg. Die Zerftöhrung von Mais
land unter Friedrich dem L brachte verfcdiedene
—— und mit ihnen unterſchiedene Arten von
berey und Weberey nach Zürich. Im zwölften
Jahrhunderte wurden die Weinberge am Zuͤrichſee
ingepflanzt. Rac Friedrich des ll. Tode verlohr ſich
Ne Sicherheit, und bie Schlöffer der Abelichen wure
ben Herbergen von Räubern. Eben daber entftund
sber die Aufnahme ber Städte, die fich burch die Noth
| Jiliiii ge⸗
1186 __Göttingifche Anzeigen
gezwungen verbanden, und im großen Snterregue
— ſich cine Rheiniſche Hanſe von Eradten,
wovon Zürich bie oberſte an der Lage war, und woe
gu auch Miniter und Bremen gehörten. Und nun
mebr börte Helvetien auf Bier zu brauen, da diefes
Geträmte noch im Jahr 1111 gu Schafhauſen ge-
meiner als der Wein war. Zur nebmlichen Zeit |
hörte man auf zu taufchen, und alle Handlung ges |
chab nunmehr mit Gold⸗ und Gilbermüngen, deren
allmabligen Verfall Hr. ©. anzeigt. Der Wucher
war noch fo groß, daß die Gefege 43 und 25 vom
hundert zu nehmen erlaubten. (Er verzeichnet die
Quellen der damaligen öffentlichen Einkünfte, wd |
Die Auflagen zu Zürich. Nach dem Bunde mie da |
Eidgenoffen wurde Zurich Eriegerifcher, und bie Hands
Jung famme den Künften nahm wieder ab: auch war
Helpetien arm... S. 115 heißt OR nicht die Hofbal⸗
sung, Sondern Die Armee Karls des Kubnen. Die
Sitten litten mitten unter den Eiegen der Helvetier,
und dem auswärts anwachfenden Rubme ihrer Tapfer⸗
‚ keit. Waldmann errichtete zu Zürich verfchiedene
Degalien. Er zmang die Handwerker in bie Stadt,
verminderte die Frepheit Weinberge anzupflanz
verbot das Unnehmen der Kriegesdienfte, und —*
te bie Geiſtlichkeit ein. Der unrichtig denkende und
eigennuͤtzige Poͤbel brachte ihn endlich aufs wider⸗
rechtlichſte ums Leben. Nach dem ruͤhmlichen Kriege
mit Marimilian dem I. wurden die Helvetier gan
Sich zu Gelaten, wie fie ebemals gewefen waren, un
Die fremden Dachte erfauften in die Werte ihren Bey⸗
ſtand und ihr Blut. Man nahm, um Colbaten gu
finden, obne einige Wahl alles zu Bürgern auf, und
dennoch war im “fahr 1529 ihre Anzahl um 923 klei⸗
ner als fie gemefen war, und viel Elxiner alé jetzt,
da fie ſich auf 23<0 belaufe Unter digen wenigen
waren 130 müßige Bürger, und 87 Wenfchenfen.
Zwingli reinigte niche nur den Glauden, er war aud
er
147. Städ ben 8. December 1764, 3187
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eigen ta An’. —
bidite und ai Cah beilte Kinderpochen: tnd ans
3 Kräfte Dem Die Mina
che beyfam Nauen ban: ber. ver di
—A ag ni oe auch in fe
Ropenbagen. |
Bey den Brüdern Philibert find im Jobr 1764 in
Ottav auf 141 Seiten gedruckt: Elementa Sotanicae
andtore Georgio Chriftiano Oeder , die den erften Band
biefer Anfanadgründe eu ur Kenntniß der Gewaͤchſe ands
machen. Die T er Gewaͤchſe mit ihren Arten
und Benennungen — erklaͤrt, und alsdann eini⸗
e ‚natürliche Iaffen —— Sey rien ine
ecke wird angemerft, e en r
A ber ‘Blum ſelbſt niche ves —— ſind, und
eyn mag, wann * ri gewiſſen Faller
pelt, &§ ef cine Bluthe oder eine Dede feye, ben
men Blumenbuͤlle ie brauden (perianthium ),
erner, find die Farben gu vers
mated wenn fie beftändig find. ‘Bord den Binitters
nicht, with HA gu fammlen, und befürchtet minder
aus ber mn pila einer nicht gem en
erdrů —
——
1190 Goͤttingiſche Anzeigen
ten Gattung. Er merkt ganz wohl an, daß cin.
en hlecht ab cle Claffe nictiinur eine, —
verſchiedene Verwandſchaften hat, und folglich die |
Drdniung aus denfelben in feinem Syſtem volfoms
men feyn Fan, ob er wohl zum Gefege feßt, Daß meh:
zere Kennzeichen mehr Gewalt als ein einziges, und
Doch auch ein einziges beftändiges mehr haben foll,
alé viele fehlhafte. Die Zahl‘, das Verbältniß, die
Gage und die Geftalt find doc noch bie beikänbigiten
Seichen. Die Claffen halt er nicht fur narürlich, und
will ihnen deswegen nicht ein allzugroßes Meche zuges
fieben. Gr rdeh nicht Geſchlechter, fondern Gacturs
gen » Namen zu erfinden, bie er no beißt,
und die hernach ein jeder in feiner Ordnung mic gleis
cher Bequemlichkeit einfchalten könnte: dabey ware
bey den Gewaͤchſen vom allgemeinften Rugen ans
gufangen. U
Eben dieſes Werk iſt deutſch unter dem Nantes
Einleitung zur Kraͤuterkenniniß berausgelommen;
und mache 183 Seiten aus. ' —
Berlin.
Unſer ebemaliger gelehrter Mitbuͤrger D. Auguft
Friedrich Vallas, bat bey. Voß im Fabr 1764 a
drucken laflen: Chirurgie ober Abhandlung von da
ferlichen Krankheiten, worinn vornehmlich die newer
ften Erfindungen fury vorgetragen werden. FE in
Octav 3646. ſtark. Hr. B. bat diefes bequemekefer
Such feinem ehemaligen Lebrer dem Hrn. v. Haller guges
le ber aber, wie und wohl wiffend, bn fen
er, wohl ober ein gebobrner Patricier gu
and vom Ravfer auf bichffe Vorfprache bin obne ſein
I Buthun, gcabelt worden iff. Die Drbnung iff nach
en Uebeln, and in ber That ſind bie meilten Arzes
nepmittel und Handgriffe überall beugefügt und bes
urtheilt. Die fogenannten metaftates in Kane
| | ie:
347. Sth den 8. December 1 764. 1198
edern fan man dfters mit Blafenpflaftern gertheilen,
: man an entfernternDertern auflegt. Das Gutherte
e Egmittel foll weniger Schmerzen verurfschen, weil
die Lange in waͤhrendem Abdunften etwas Mopnfafe
igetropfet wird. Die nach Geſchwuͤren guru
sibenden Verhaͤrtungen hebt das Schierlingpflaften.
ie gefchwollenen Drifen hinter den Ohren sath Hr.
weil niche. anzurühren ; Hr. 9. aber merkt an,
if man zu Marfeille fie allerdings mit citermas
enden Mitteln gu Öffnen noehig gefunden at. Die
eulen in der geilen Seuche auszurotten iff nuͤtzlich,
ee wegen der großen Gefaͤße behutfam vorzuneh⸗
en. Der Luntenſchwamm iſt doch eines der befters
tietel wider die Merblutung. Die Verbinde bey
angelnder Zeit nicht zu verändern, Fann man damit
ısfommen,: daß man die Baufche mit einer dünnen
ufidfung von Gublimat anfeuchtet. Die Verhaͤr⸗
ngen mit dem Dampfe des Eßiges auflöfen zu mol»
n, koͤmmt uns etwas widerfinnig vor , indem wes
gſtens das Fett von der Säure fich verhärtet. In
m Scropheln und daher entftandenen Entzündungen
t Augen hat der verdickte Schierling oft fich dien»
ch erwiefen, nicht aber beym Krebſe. Einen tals
ichten Augentryftall befige Herr P. felbft. Er merke
p dem Davieliichen Handgriffe verfchiebene Unbe⸗
semlichkeiten an, worunter verfchiebene ung allers
ng$ mit der Erfahrung dbereingufommen fcheinen,
ie das Verwunden und Anwachſen bed Greenes, dag
erausfallen, oder Quellen des gldfernen Wefens, und
f. Er zieht alfo nod das Herumbräcken vor.
t Waſſerſucht des Geilcnfackes hat er gefeben,
38 in der Geheide der Gaamengefdge enthaltene
Baffer die Zellen derfelben gebrochen, und unter die
mut fich ergoffen hat. He. P. hat einen Stein aus
ee Blafe gefchnitten, der um ein Stucke Knochen
on einer epmatigen Wunde fic gebilder Haste. 2
a
| zn GER CRO 1193
Goͤttingiſche Anzeigen
von
gelehrten Saden
unter der Aufficht
dee Koͤnigl. Gefellfchafe dee Wiffen(chafters
148. Stuͤck.
Den 10. December 1764,
Öttingen.
SD Inhalt des, von dem HerenD. Foͤrtſch ause
gefertigten, Pfingffprogramma iff: Interpreta- .
tio didti Paullini de swaeyıw euangelii Chrifti
ad Rom. XV, 29. Dey diefer Schriftftelle finden fich
zwey Fragen. Die erite iff, was Paulus durch den
Geegen bes Evangelii Chrifti, oder nach einer andern
Lefeart, . Chrifti ſelbſt, verſtehe. Nach angeftelter
Prüfung einiger anderer Erflarungen, unter denen
die Lockiſche bey allem Scheinbaren, die meifte Schwie⸗
rigfeit bat, tritt Hr. D. F. denjenigen bey, welche
Dadurch die Gaben des heil. Beiftes verfichen, und
beweiſt diefer Auslegung Richtigkeit aus Rom. 1, 11.
und andern philofogifthen Grinden. Wenn diefe
angenommen wird, fo entftebet erft die zweyte Frage,
was vor Gaben des beil. Geiſtes den Römern durcy
Fault perfönliche Ankunft verfprochen werden. Es
ft nicht wahrfcheiulich,, daß die ordentlichen daruns
ter verftanden werden, weldye bep einer Gemeine Chris
fien, Die Paullus felbft mit folchen Robfprüchen beebrete,
wu et baben — Blelmepe oe daß
ie Ertheilung der Wundergaben an die Perſouen
RD: der
3194 Goͤttingiſche Anzeigen |
der Apoftel gebunden; zu Rom aber bamald noch kein
Avoftel anwefendgewefen, Paulli Hofnung eben diefe
um Gegen(tand gehabt, obgleich nicht geleugnet wird,
da auch die ordentlichen Gaben ſolcher Chriſten Durch
mündliche Predigten eines folchen Lehrers wachen
koͤnnen und müflen.
Stantfurt am Wayn.
Des Herrn Probſt Spaldings Schrift vom Werth
der Gefühle im Ehriftenehum , von welcher wir vor
einiger Zeit Nachricht gegeben, hat einen gwar far:
fen, dabey aber gründlichen Geaner gefunden, Der obs
ne fic zu nennen eine Beurtheilung der Schrift
vom Wehrt der Gefühle, bey G.bbard auf 174 Ser
een in Octav herausgegeben. Auffer unfern eigenen
Erinnerungen bat fibon der Hr. D Ernelti an der
Gp. Schrift manchen wichtigen theologifchen Fehler
entdeckt, und wir find überzeuget, Daß ſie wegen ibrer
fonftigen guten Eigenfihaften und cinnebmenden Bors
trags eine genaue und unpartbepifche Prüfung erfor⸗
dere. Bey der gegenwärtigen haben wir gleich im
Anfang bedauert, daß wir Feine Anzeige angetroffen,
ob dem Hrn. B. die jimevte Ausgabe der Sp. Schrift
bekannt gemefen, welche allerdings verbeffert iff und
einige Klagen von ſelbſt aufbebet. Es iff Doch alee
aud wahr, daß von den Stellen, die dem Ungenannter
mit Recht misfallen, now genug in der zwepten Auf⸗
“ lage bepbebaleen worden. Die Beurtheilung if in
Briefen vorgetragen: ein Umftand, weicher dem
Inbeit wie uns, manchen eine Spur geben kan, den
3. zu errathen. Um von dieſem letztern einige Nach⸗
richt zu geben, fo iff die erſte Klage nicht unbillig,
daß Hr G. Leute zum Gegenffanbde einer Bibderlegung
erwablet, die er nicht nennet, und daber den Lefer
auffer Stand feget, den Grund feiner Befchuldigun:
gen i prüfen. Und da unfer Verf. vielleicht nicht
ungluͤcklich rather, wer gemeinerfep, und fie denen, bie
mi
148. Stic! den ro. December 1764. 1195
mit der theologifthen Welt bekannt find, deutlich ges
nug befchreibet, fo fommt dazu, Daß ihre Meynungen
von dem Gegner nicht freu genug vorgetragen wor⸗
den. Die Hauptfache iff diefe, daß nach des Herrn
B.Urtheil durch bas Sp. Spſtem die Gnadenwirkuns
gen gang außber Theologie ausgemuftert und dem Ar⸗
E nlanbhis cine Shur gedfnet wird. Der 3. bat
völlig Recht, daß fowol die Begriffe, als einige Res
densarten, welche von Hrn. Sp oft fatprifch betradh:
tet werden, in den allgemeinen fumbolifchen Büchern
unferer Kirche gegründet find. Es febeinet ung auch
die Erinnerung richtig zu feun, daß Hr. Sp. finnliche
und merflihe Empfindungen vermifche, und daber
unrecht diefe verwerfe, wenn er jene billig beftreiter.
Der vom Hrn. 6. fo fehr empfoblne Character feiner
eigenen Wiedergeburt, nemlich bie Rechefchaffenbeit
des Herzens, wird bier auf einer gefährlichen Seite
worgefte et; wir glauben aber, daß fich Hr. Gp. vers
theidigen könne, ob es gleich wahr iff, daß er die hier
gezogene Folgerungen vorberfeben und fich bebutfas
mer ausdructen follen. Eine etwas wichtigere Klage
trift bas sa Stillſchweigen von bem Gefchafte
des Glaubens in der Heiligung, und der GB. hat Recht,
daß, wenn diefer ausgefchloffen wird, Die Tugend der
Ehriften von der philofophifchen nicht mehr unters
ſchieden werden fan. Ob aber und mie weit die dare
aus gefchloffene Neigung des Hen. Gp. gegen focinias
niſche Irtuͤmer gu erweifen, iſt eine Frage, deren
Beantwortung wir nidt auf und nehmen. Die Stels
le, in welcher Herr Spalding ed vor gleichgültig bale,
ob man den Tod Chrifti vor einen Verſobnungstod,
ober nur vor ein Tugendbeyfpiel halten wolle, iſt uns
freitig anflößig._ Man wird aus diefen wenigen
Stellen leicht einſehen, daß diefe Schrift verdiene,
mit der Spaldingifchen zugleich gelefen zu werben,
and wie bie letztere vor manche fanatifche Abwege vers
wahren fan, jo wird die erfiere ein guted Verwab⸗
KEtELEE 2 rungs⸗
148. Seid den 10, December 1764. 2197
eichnet: allein diefes Buch hätte er, in Anfehun
es erften und vornehmſten Theils, in der Handfchri
für fich behalten Finnen. Denn ohngeacht des viel ver=
ſprechenden Sitels liefert er ganzund gar nichts neues
und unbefanntes, ift auch vornemlich in der Schreibs
art, und zum Sheil in den Sachen fo feblerbaft, dag
man fic vermundern muff, wie er fich eines Director
rit anmaffen Eönne? Allein fein zwepter Theil, oder
vielmehr fein Anhang von den Ihönburgifchen Grafs
und Herrfchaften iſt deſto beffer und zuverläßiger, auch
zum Sheil der Inhalt noch neu. Er ift von dem re
gierenden Herrn Reidsgrafen von Schönberg ſelbſt
mitgetbeilet worden, und dienet zur Erläuterung der
neuen Charte von ihren Landen, die wir ebedeffen ans
gezeiget haben.
Avignon oder Lion.
Regnault verkauft feit 1764 De Peau relativement a
P’Oeconomie ruftique, ou Traité de Pirrigation des pres
davon Hr. Joh. Bertrand, der Prediger zu Orbe und
ein febr geſchickter Yandwirth, der Berfaffer iff.
Das Wäflern der Wiefen, bas doch den Römern
mohl befannt war, ift noch nirgend eigentlich abges
handelt, und auch in der Encyclopadie vergeflen
worden. Hier haben wir einen ausführlichen, und
nach allen verfchiedenen Umftänden der Natur des
Erdreichd und des Wafers, und nach der Lage der
Wiefen eingerichteten Unterricht. Querft handelt Hr.
B. vom Waffer, und deffen Auffuchung. Die beſte Ans
zeige geben wohl die Krauter. Die Wuͤnſchelruthe
findet beym Hrn. B. feinen Glauben. Er rath Wafs
ferbebalter an, worinn man bas Schneewaſſer aufs
fangen fan, und zumal Teiche, (welche legtere aber
iemlich foffbar und Eunfklich gu machen find, wo bie
rde nicht felbft Waffer hält, und bey deren Anles
gung man folglich zum voraus überlegen muß,ob man
auch wieder zu der Auslage kommen werde). _ Die
ReestEr 3 Strafs
148. Sebel den 10. December 1764, 1199
Seih umrifret. Grandichte und sabe Wielen ſchik⸗
fen ſich überhaupt nicht zum Waffern. Fk 176 Gels
ten ingroß Octav ſtark, mit fieben Platten.
Leipsig.
Gottlieb Koͤlreuter, nunmebriger Durlachiſcher
Rath und Profeffor der Naturgefchichte, Hat die ate
Fortieguns der vorläufigen Nachricht von einigen dag
efchlecht der Pflanzen betreffenden Verfuchen und
Beobachtungen noch im Fahr 1764 bey Gleditſch auf
128 Seiten in groß Octav abbructen laffen. Sie find
wiederum febr wichtig , und faffen und die Hofnung,
man werde eben ſowol durch die wiederbolte Beftaus
bung mit einem fremden männlihen Graube nach
und nach ben Gaamen einer wahren Gattung in eis
ne andere verwandeln können, wie man es bey den
bloßen Varietäten, und zumal der weiffen und ſchwar⸗
en Menfchen laͤngſtens vermocht hat. Bey allen Bes
dubungen mit fremden Gaamen bat die erzeugte
prnitterart von beyden Seiten merkliche Kennzeichen
n der Farbe, der Geffalt, und andern Eigenfchaften
beybebalten, und fo, daß ©. 37 beyde Gefchlechter
einander bas Gleichgewicht halten. Es entſtehn aud
neue Mittelfarben aus diefer Beſtaͤubung, und aus eis |
ner gelben Wollblume mit der rothen Wollblume eben
die Farbe, die font entfteht, wenn man beyberley
Blumen auf einander legt, und gegen das Licht durchs
ſieht. Die Baftarte verfchiedener Arten von Toback
find mit einander fruchtbar vereiniget worden. Wann
man eine Pflanze mit einem Gemifche ihres eigenen
männlichen Staubes und eine fremden befruchtet,
fo bleibt bey einer gleichen Menge diefer beyden Staus
bedag erzielte Der Mutter ähnlich, artet aber doch aud
nach dem Vater, wenn deffelben Staub an Menge
einen großen Ueberfhuß bat. Die Feuchtigkeit auf
den weiblichen Saugſchwaͤmmchen (Stigma) iff Stiche,
| BO wae OR 120%
SGottingifhe Anzeigen
gelehrten Saden
unter der Auffiche
dee Kinigh, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
149. Stüd.
- Den 13. December 1764.
Göttingen.
ermutblich im Haag oder gar in London ſelbſt
bat ung eine dreifte Feder bie unverdiente
Ehre erzeigt, in der befannten Sache bes Hrn.
d’Eon folgende Eleine Schrift auf einem halben Bogen
in Quart auf unfere Rechnung abdructen zu laflen:
Queftion, en forme de Conſultation, Mr. D’Eon eft-
il Miniftre Plenipotentiaire? am Ende ſtehet impri-
‚me à PUniverfitd de Gozsingen aux Dépens d'un Do-
Geur en Droit Public. Man leget ibm diefen Chas
ratter bep,und beantwortet mit vieler Frepheit die das
gegen ftreitende Zweifel in kurzen Sagen. Go las
cherlich auch (chon das Gorgeben des Verfaffers iff,
bag wir auf unferer Bibliothek das aͤlteſte Manus
cript des Galifchen Gefeges hätten, und fo wenige
efer überhaupt und dieſe undchte Geburth im Ernfte
gueignen werden, baben wir fie boch nicht ganz une
angezeigt laffen wollen.
Wien.
i ruckt: A
Breeze re masons
fle
arn
ll — re-
149. Std? den 13. December. 1764. 1203
eine gefährliche Krankheit aus derfelben entfichen gee
ſehn. Rur follte Hr. von H. von der Billigkeit feyn,
und erkennen, daß diefe unglücklichen Einpfropfuns
gen im böchften Grade felten find, und hingegen die
ungluͤcklichen naturlichen Pocken zumeilen viele tau⸗
fende wegreiffen: die bloffe Rechnung warde ibm deu
Bortheil der eingepfropten Pocken zeigen, wenn ee
auf diefe fo oft beffatigte Anmerkungen achten wollte;
6) Eben das erinnern wir bey den Sodten, die vom
Einpfropfen gefforben find, und movon Hr. von Haen
nicht einen einzigen nennt. 7) Und wieder eben dafs
felbe von den Uebeln, die vom Einpfropfen entftehn.
8) Das Fortpflanzen durchs Einpfropfen gehört eben
Dabin. 9) Daß zumeilen bey berrfchenden Kinder⸗
pocken die natürliche Art mit der erfünftelten fich vers
mifchen möchte, iff möplich, aber im geringften niche
erwieſen, daß die natürlichen Pocken davon ſchwe⸗
rer fepn würden. Die Schönheit übergehen wir.
Hierauf will Hr. von Haen zeigen, daß Hr. J. doch
nicht alles gethan, was er batte thun können. Er
führt, wer follte e8 hoffen? eine glädliche Cur des
Hrn. von Haller zum Beweiſe an. Er vermehrt fie
aber mit unrichtigen Umfländen. Wir können fie aus
einer genauen Rachricht verbeffern. Des Hrn.Fifcherd,
Heren zu Reichenbach,und nunmehrigen Mitgliedes des
großen Rathed zu Bern Frau Gemahlin, Schweiter
der Gemahlin des Britannifchen Envoye’, Hrn. von
Villettes, war im achten Monate ſchwanger. Gie
brauchte nicht hitzige Mittel, war aber, zumal im
Harfe und Schlunde, fehr mit Blattern angefulle und
verfchwollen. Den eilften Tag ließ fle den Hrn. von
Haller zu fic bitten, und Tonnte ibm eben fagen, ſie
erflickte den Augenblick. Er ließ ein Theekaͤnnchen
mit warmem Waffer balb füllen, (und nice mit Eſ⸗
fig), und die Kranke aus dem Schnabel den Dampf
faugen. In wenigen Minuten war fie beffer, und
man gewann Zeit mit Ber einen Sag um ben
2
149. Stüd den 13. December 1764. 1206
es iff eine andere Valneraria mit rothen in Kugeln zu
fammen geballten Blumen, die von den Alten zum
Aftragalus gerechnet worden iff. Wir koͤnnen die vies
Sen genauen Befchreibungen nicht anzeigen, und miife
fen fie nur dem Lefer zu feinem Unterrichte anrähmen.
Halle. |
Drey Duartbogen, die in Trampend Berlagun
Der Auffchrift beranggefommen find, Job. Sal.
Gemlers Derfud, einer Lelauterung einer als
ten Spur der Gothiſchen Ueberfegung erläus
gern ein ſehr dunfeled in munderlichem Latein vers
faffetes Fragment ,- fo Blandhinus in den Prolegome-
nis feined euangeliarii quadruplich bat abdrucken laf
fen. Go viel ſiehet man aus dem Fragment Klar‘,
Daß cite Gothifce Ucherfegung in Italien defanne
gewefen iff, und man bemerkt bat, daß fie von der
Damals gewöhnlichen abgehe, gu welchem Zweck dis
Sragment auch von dem Herren Hofrath Michaelis
in der neuen Sn agabe feiner Einleitung ©. 374 ans
geführt iff. Allein das meiffe war ibm fo wohl aff
lanchino unverftdndlich. Diefes iff ed nun, was
ber Here D. Gemler erläutert, und gwar, wie sung
vorfommt, glidlid. Der Verfaffer des Fragments
muß cine Vergleichung der Gotbifchen Ueberfesung
mit dem Sriechifchen und Lateinifchen vorgenommen
Haben, zu welder dis Fragment die Borrede gu ſeyn
ſcheint. In feinem Werle ſelbſt bediente er fich dev
Kormel, latinum oule babere, graccum vnle babere,
und das nennet er in der febr barbarifchen Vorrede,
Die wit nun gun een yrs bie pe bebe
res. um De widerlegt Hr. D. ©-
Gedanken des Hrn. Paffor Rnitteld, als baben die
Gemeinen in der alten Kirche denen, die Briefe an
fle gefchrieben, und infonderheit ben Apoſteln die Oris
ginellen brief eee toes mi in,baber bios Gee
peyen in ihren Archiven übrig ‚wären.
| SHU 3 Regens⸗
2108 Gittingifche Anzeigen
Straffenmalfer find ein geringes, aber guverl 36
Hälfsmittel, ‘aber zur Erhaltung der Landftraffen fafl
nicht zu erlauben.) Inter den ſchaͤdlichen Waffern find
Die verfteinernden, und zumal die zäben, die burch Lets
ten laufen, und im Schwamme etwas fchleimichtes
zurück Iaffen. Die müden Waffer fommen uns uns
wahrfcheinlich vor, denn die Wärme follte fie verbefs
fern. Die eifenfchüffigen find allerdings ſchaͤdlich.
Hr. B. rath wohl an, Riche feblpafte Wafer durch
einen granbichten Higel laufen zu laffen. Aber dies
gs (cheine be ub gan Ie aes und. nicht — vom
anbwirthe abbangende Operation. Zum ten
iſt ein febr Heiner Kall genugfam. 8 Roͤhren koͤn⸗
nen 2 Zoll auf 100 Klaftern genugſam ſeyn: zu Vers
ſailles iff eine Waſſerleitung, die 3 Schuh in 1700
Klaftern bat, und die von Arcueil bat 3 Sol auf
100 Klaftern. Warum hat Hr. B. den erlauchten
Landwirth nicht genannt, der an fürchterlichen fen: —
Selrechten Kelfen hin eine vortreffliche Duelle auf fein
Landgut zu Moncharans geführt bat? Es war Herr -
Samuel von Muralt, Rathsherr au Bern, und
ein Bruder des berühmten, in feinem Alter aber fanas
tift gewordenen, Ver faffers der Letres fur les Anglois,
u. ſ. f. Gelegentlid rath Hr. 3. feinen Landesleuten
die Windmuͤhlen an. Die Wafferleitung auf kreut⸗
weifen Hfablen S. 85 dante ung fehr gebrechlich, und
man findet faſt überall flache Steine zu diefen bedeck⸗
ten Wafferaangen, wodurch man naffe Wiefen trot
net. Die Candle, Rinnen und Schleufen müffen wie
übergeben. Hr.B. rath früh im Herbfke au waffern.
Er fürchtet, mebr als wir, im Frabjahre das Fries
ren und bas Gcbneewaffer, dabingegen wir bie ers
fien Ausguͤſſe des geſchmolzenen Schnees für febr zu⸗
eraglich anfehen. Eine Waffermatte gum Getreide
u machen, balten wir für ſehr unrathjam. Gie iff
reymal fo viel werth, alg ein Ader. Das Waller
gu beffern iff Pferdemift am beften, den man mi i
148. Stüd den 10. December 1764, 1199
Sand reinen When AR re
n erbaupt nicht gum Wäffern. ⸗
ten in groß —* tart, amit fieben Platten, |
Beipsig. |
J. Gottlieb Kölrenter, nunmehriger Durlachiſcher
Rath und Profeſſor der Naturgeſchichte, hat die ate
Fortiegung der vorlaufigen Nachricht von einigen dag
efchlecht der Pflanzen betreffenden Verfuchen und
Beobachtungen noch im Fahr 1764 bey Gleditie auf
128 Seiten in groß Octav abdructen laffen. Gie find
wiederum febr wichtig , und laffen ung die Hofnung,
man werde eben ſowol durd die wiederholte Beſtaͤu⸗
bung mit einem fremden mannliden Gtaube nach
und nach den Gaamen einer wahren Gattung in eis
ne andere verwandeln koͤnnen, wie man es bey den
bloßen Varietäten, und zumal der weiffen und ſchwar⸗
ice Menfchen langitens vermocht hat. Bey allen Bee
aubungen mit fremden Gaamen bat die erzeugte
witterart von beyden Seiten mertliche Kennzeichen
n der Farbe, der Geffalt, und andern Eigenfchaften
beybehalten, und fo, daß ©. 37 bepbe Gefchlechter
einander das Gleichgewicht halten. Es entſtehn auch
neue Mittelfarben aus diefer Beffaubung, und aus eis
ner gelben Wollblume mit der rothen Wollblume eben
Die Farbe, die fonfk entfieht, wenn man beybderley
Blumen auf einander legt, und gegen das Licht Durchs
fiebt. Die Baftarte verfchiedener Arten von Toback
find mit einander fruchtbar veneiniget worden. Wann
man eine Pflanze mit einem Gemifche ihres eigenen
mannliden Gtaubes und eines fremden befruchtet,
fo bleibt bey einer gleichen Menge diefer beyden Staus
Be das erzielte der Mutter ahnlich, artet aber Doch auch
nach bem Vater, wenn deffelben Staub an Menge
einen großen Ueberfhuß hat. Die Feuchtigkeit auf
den weiblichen Saugſchwaͤmmchen (Stigma) iff Slice
2200 Goͤtt. Anz. 148. Std den 10. Dee. 1764,
wie der Saamenftaub, und mifcht fich mit Del. Gie
verändert die Art nicht, wann man fie in fremte
Blumen anbringt, und ift ein bloße Mictel , dea |
männlichen Gaamen inwendig in den Eyerfkod u
führen. Die Baltarte zweyer Tobacke werden durd
Die Wiederholung des Bettaubens dem Vater febr
aͤhnlich, und bleiben oft fruchtbar. Die Chinder
und Kartheuſernelken befruchten einander leide. die
gemeinen aber und die Chinefifthe, weil fie einander
minder abnlich find, ſehr ſchwerlich. Hr. N. hat is
diefen und andern Blumen den Brand bemerkt. Aud
verſchiedene Arten Ketmia, Stehäpfel, Falapa um
Leucojen zeugen miteinander Gewaͤchſe, die von bepdar
Eltern cine Aehnlichkeit haben.
Utrecht.
Eine am ızten Junii unter dem Herrn D. Mos
vertheidigte Differtation, de aedibus vererums Mera |
rum (14 Bogen) verdient vorzüglich eine Anzeige.
Der Refpondent, Here Isbrand von Samelsveld,
wird auf dem Titel als Verfaſſer angegeben : sft dis
auf den Siteln der Hollandifchen Differtationen eis
gentlicher zu nehmen, ald man auf beutfchen Unis
verfitäten ofters gewohnt iff, fo lernen wir Bier cis
nen jungen Gelehrten Eennen , von dem wir ſebr
viel Gutes erwarten dürfen. Wegen der Menge
von Materie Ednnen wir nicht wohl einen Audıug
liefern , überhaupt aber nur fagen, dag von den
Haufern der Hebrder mit vieler Gelebrfamteit, eis
nes gefunden Beurtheilung, und zugleich in einer
an Caden fehr reihen Kürze gehandelt if. H
H. hat die Reifebefchreibungen auf eine glädliche
Art gebraucht, und denen iff er es unter an
fhuldig, dag feine Schrift fic von vielen, bie in
bie Hebraifchen Altertbümer gehören, auf eine
vorsheilbafte Art unterfcheider,
| BO wae RAN 0 1208
Söttingifche Anzeigen
gelebrten Saden
unter dee Auffiche
dee Kinigl, Geſellſchaft der Wiffen(chafter
149. Stüd.
- Den 13. December 1764.
Göttingen.
ermuthlich im Haag oder gar in London ſelbſt
bat und eine dreifte Feder die unverdiente
Ehre erzeigt, in ber befannten Sache des Hrn.
d’Eon folgende Fleine Schrift auf einem halben Bogen
in Duart auf unfere Rechnung abdructen zu laflen:
Queftion, en forme de Confulration, Mr. D’Eon eft-
il Miniftre Plenipotentiaire? am Ende ſtehet impri-
‚me à PUniverfitd de Gassingen aux Dépens d'un Do-
Geur en Droit Public. Man leget ihm diefen Chas
rafter bey, und beantwortet mit vieler Frepheit die da⸗
gegen ftreitende Zweifel in kurzen Sagen. Go las
Herlid auch ſchon da8 Vorgeben des Verfaſſers iff,
daß wit auf unferer Bibliothek das altefte Manus
cript des Saliſchen Gefeges hätten, und fo wenige
efer überhaupt ung diefe unächte Geburth im Ernfte
gueignen werben, baben wir fie Doch nicht ganz une
angezeigt laffen wollen.
Wien.
Bey Kristen ift tm Jahr 1764 abgedruckt: An-
tonii * sd ad B. L, ir Ir eid ticamı
u ree
1202 Giteingifche Anzeigen
refponfio, cujus pats prior circa variolarum inoculatio-
nem verfatur: altera fanguinis miflionem et opium is
Stadio variolarum fuppuratorio laudat, Da der Hr.
von Haen abermalé der angreifende Theil iff, fo finder
er auch bier, des Heren Tralles gutige und ſaſt dee
muͤthige Vertheidigung fey von einer Unbilligfeit, die
in die Augen falle, und er rubme feine eigene drifts
liche Gemuͤthsart, (chriſtliche iff fonft, die den Feins
den vergiebt, da Hr. von Haen Unſchuldige fmabet.)
Er unternimmt hiernaͤchſt zu beweifen, die natürlichen
Rinderpocten fallen die nebmliche Perfon noch einmal
an. Er nennt aber keinen einzigen Kranken. Es
find Galle, die ein parifer Freund ihm zugefchrieben
bat: eg ift eine amie, die zu Wien insbefondere
diefen zweyten Pocken unterworfen feyn fol. ' Cs iff
eine ungenannte Nonne, Davon doc ein paar Aerzte
gu Zeugen angerufen werden, unb mieberum ein unge—
nannter Graf, der dergleichen von fich felbft erzähle.
Wer aber fih Cantwells erinnert, der fogar uner⸗
börte Lorbönamen angeführt bat, die niemals gewe⸗
fen find, wird bey einer von den erfahrenften Aerzten
niemals gefebenenBegebenheit, die beutlichiten Zeichen
fodern, woraus man ihre Wahrheit erkennen kann.
2) Es giebt natürliche Kinderpocken nach den einges
pfropfeen. Wiederum ijt bier niemand genemmnt, fons
ern Zeugen ohne Namen hingefchrieben, die e8 vow
andern gebört haben. 3) Allerdings ift das Eins
pfropfen fhablich, ohne einigen eigenen Beweiß.
4) Die vergebens eingepfropften Kinderpocken verſi⸗
cern nicht wider die natürliche Krankbeit. Hier
aber wiederum ohne Namen, wird eine Gefthidte au
dem Haag erzählt. Doch dieſes iff nie unwahr⸗
ſcheinlich, ob wir wohl wiſſen, daß dergleichen Perfos
nen, ohne die Borken gehabt zu haben, mit den an
der nehmlichen Krankheit liegenden Patienten, ohne
einige Anſteckung, umgegangen find., 5) Die Eins
pfsopfung hebt die Gefahr nicht, denn Ganbius bat
eine
149, Stic den 13. December. 1764. 1203
eine gefährliche Krankheit aus derfelben entfichen ger
febn: Rur follte Hr. von H. von der Dilligkeit ſeyn,
und erkennen, daß diefe unglucklichen Eimpfropfuns
gen im böchften Grade felten find, und hingegen die
unglücklichen naturlichen Pocken zumeilen viele tau⸗
fende wegreiffen: die bloffe Rechnung wuͤrde ibm des
Bortheil der eingepfropten Pocken zeigen, wenn er
auf diefe fo oft beftatigte Anmerkungen achten wollte.
6) Eben das erinnern wir bey den Todten, diedous
Einpfropfen geftorben find, und movon Hr. von Haen
nicht einen einzigen nennt. 7) Und wieder eben dafs
felbe von den Uebeln, die vom Einpfropfen entfiehn.
8) Das Koripflanzen durchs Einpfropfen gehört ebert
dabin. 9) Daß zumeilen bey beret enden Rinders
pocken die natürliche Art mit der erkünftelten fich vers
mifchen möchte, i mönlich. aber im geringften nicht
erwieſen, daß die natürlichen Pocken davon ſchwe⸗
rer ſeyn würden. Die Schönheit übergehen wir.
Hierauf will Hr. von Haen zeigen, dag Hr. 3. doch
nicht alles getban, was er hätte thun können. Er
führt, wer follte es hoffen? eine glüdliche Cur ded
Hrn. von Haller zum Beweife an. Er vermehrtfie -
aber mit unrichtigen Umſtaͤnden. Wir können fie aus
einer genauen Rachricht verbeffern. Des Hrn.Fifchers,
Heren zu Reichenbadh.und nunmebrigen Mitgliedes des
großen Ratbedzu Bern Frau Gemahlin, Schweſter
der Semahlin des Britannifchen Envoye’, Hrn. von
Dillerted, war im achten Monate fihwanger. Gie
brauchte nicht bigige Mittel, war aber, zumal im
Halfe und Schlunde, fehr mit Blattern angefullt und
verfchwollen. Den eilften Tag ließ fie den Hrn. von
Haller zu fich bitten, und fonnte ihm eben fagen, fie
erftickte den Augenblick. Er ließ ein Theekaͤnnchen
mit warmem Waffer halb füllen, (und nicht mit Ef
fig), und die Kranke aus dem Schnabel den Dampf
faugen. In wenigen Minuten war fie beffer, und
man gewann Zeit mit Samaelnbeny einen Tag um ben
2
149. Stüd den 13. December 1764. 1208
e8 iff eine andere Valneraria mit rothen in Kırgeln zus
fammen geballten Blumen, die von den Alten zum
Aftragalus gerechnet worden iff. Wir koͤnnen die vies
fen genauen Befchreibungen nicht anzeigen, und müfe
fen fie nur dem Lefer zu feinem Unterrichte anrähmen.
Halle.
- Drey Ouarthogen, die in Trampend Verlag unter:
Der Auffchrift beransgefommen find, Job. Sal.
Semlers Derfudy einer Erläuterung einer als
gen Spur der Gothiſchen Ueberfegung erldue
tern ein ſehr dunfeles in munderlichem Latein vers
faffetes Fragment ,-fo Blanchinus in den Prolegome-
nis feine® cuangeliarii quadruplicd bat abbdrucfen laf
fen. Go viel fiebet man aus dem Fragment Ear,
Daß eine Gothiſche Ueberfegung in Italien bekannt
gewefen iff, und man bemerkt bat, daß fie von ben
Damals gewöhnlichen abgehe, gu welchem Zweck die
Fragment auc von dem Herren Hofrath Michaelis
in der neuen Ausgabe feiner Einleitung G. 374 an⸗
geführe iff. Allein das meifte war ibm fo wohl aff
lanchino unverftandlich. Diefes iff ed nun, was
ber Herr D. Gemler erlantert, und gwar, wie es und
vorkommt, glidlid. Der Berfaffer des Fragments
muß eine Bergleichung der Gotbifchen Ucherfegung
mit dem Sriechifchen und Lateinifchen vorgenommen
baben, gu welder dis Fragment die Vorrebe au ſeyn
Scheint. In feinem Werke ſelbſt bediente er tich der
Kormel, larinum vuls bebere, graecum vule 4
and das nennet er in der fehr barbarifden Vorrebe,
Die wir nun endlich verftchen können, die vule babe»
ves. Zum Befchluß widerlegt Hr. D.G. noch den
Gedanken bes Hrn. Paftor Knitteld, als haben die
Gemeinen in der alten Kirche denen, die Briefe an
fie gefchrieben, und infonderbeit den Apoſteln die Oris
ginalten ent en erin maf baber Slob Gee
peyen ren Archiven übrig geblieben waren.
1 eitiıtl 3 Regenss
1206 Gattingi(che Anzeigen
Regensburg.
Drey von unfern gelehrten Micbürgern haber pras
etifcbe Wahrnehmungen herausgegeben. Hr. Eduard
Jacob Lupin hat im Jahr 37641 bey Montag verler
gen laffen: Hiftor, morborum difficiliorum, eorumque..
eurationem in Octav auf 126 Seiten. Eine fede
Krantengefchichte bat er mit Anmerkungen begleitet.
Bi wollen nur einige Davon anzeigen: Einem Kin⸗
iff der verfchloffene After von fich felbft aufgebros
chen, und die Natur bat fich geholfen. Das Unvers
mögen den Harn an fic) zu halten, hat Hr. 2. mit ets
wae Rhabarber und Maſtix und bergleichen gehoben,
Er bat ein Blutauswerfen, wobey die Schwindſucht
drohete, glücklich geheilt. In einer Wöchnerinn if
nach der Niederfunft uber einen Handzuber Wafer
abgegangen. - =. & ;
Eben derfelde bat im Jahr 1764 gedrudt: Die.
Maurerbiene in einer Rede befchrieben von Dr D.
fac. Chriftian Schäffer. Diefe Biene bat auch
Reaumur gefannt, und Hr. ©. bat bey dem fonders
baren aus Erde und Heinen Steinen jufammenges
leimten, inwendig aber mit Zellen von unterfchiedes
ner Groͤſſe außgehöleten Neite, das allemal gegen
Mittag binfiebt , wobey dem Eünftigen Shiere ein
Vorrath von Speife mit in die Zelle gelegt wird, faft
unfehlbare Proben einer Abſicht gefunden. Nach der
Rede folgt die genaue Zergliederung des Sauged eld,
und der Geburtäglieder , nebft einem Feinde ies
nen , und einer gewiffen Fliege, alles mit Karben. Iſt
38 Quartfeiten Fart mit 5 Dlatten.
Londres,
Mit diefem Titel find vermuthlich in Deutſchland
ohne Jabrzahl gedruckt worden: Oblervations et ree
marques de Chirurgie pratique préeédées d’une —
. „249% Stuͤck den 13. December 1764 1202
velle methode d’amputer par M, Rémon de Vermalle,
remier Chirurgien de S. A. E. Palatine. Hr. Vermalle
at in der Zethager das Amt eines Wundarztes bey
der franzoͤſiſchen Nation verſehen, und zu Tunis ſind
ſeine meiſten Wahrnehmungen gemacht worden.
Gleich die erſte iſt der beſondere Fall eines Mannes,
der auf der rechten Seite durchs Herz geſtochen wors
den war, weil diefes Hauptwerkzeug rechts gekehrt,
und alles umgewandt war. Eine abgebrochene Wefs
fertlinge blieb im Leibe ſtecken, und verlegte bald den
foas, und bald die Riere. Hr. B. zog fie guͤcklich
craus. Sn Africa (tet man den Arm, wenn man
Die Hand abgebauen bat, in beifles Pech, mit gue
“em Erfolge. Ein Madchen, das noch dazu feine
echten Reinigungen bat, verliere dennoch einen Theil
Blutes durch die Obren. Die zweykoͤpfige Sehne
am Arme bat fich Deutlich abgeblättert. Des Attichs
Kraft, aufgelegt bie Befchmulften zu zertbeilen, wird
Hier angerdbmt. Eine neue Methode zum Abnehmen
Der Glieder iff in einer Rede befchrieben. Es iff bag
Abnehmen der Glieder mit zwey aufgefterrten Laps
pen, mit allen Umſtaͤnden, dre in unferer Kürze niche
angezeigt werden fonnen. Diefe Schrift iff von 24
sind Die Wahrnehmungen von 93 Seiten.
delle.
Schulze druckte noch im Jahr 1764 des Herrn D. -
und Phyfic. zu Walsrode, Chriffoph Webers, Obfer-
vationum medicarum Fafciculus I. an den nachlaffens
ben Fiebern iff die Rinde, im Anfang mit Rhabar⸗
ber vermiſcht, beilfam. Gonft fängt Sr. B. allemal
mit der Brechrinde an. Herr H. R. Werlhof hat in
feiner vierzigjäbrigen Praxi niemals echte zweyte
Kinderpocken gefehen. In der Tollbeit hat Herr W.
Bas Untertauchen ind Wafer gludlih angewandt.
n dem Rinderhuften läßt er Brechen, ober giebt die
ieberrinde mit Goldſchwefel aus dem Spihelc
9208 Gétt. Anz 149. Städ den 13. Dee, 1764
Rube if das d. Iſt 6
a a fab Obſt gefund. Iſt 6ſß Seis
Berlin.
Bey i noch im Sabe 1763 aßgebrudt:
Triga onum Phy m audtore Car.
Abrab. Gerhard, in Octav auf 96 Seiten. - Die erfte
Abhandlung iff eine Anwendung der Reigbarkeit zu
verfchiedenen heilen der Pathologie. Diefe Eigen
ſchaft, fagt Hr. G., iff vom Heren von Haller gwar
nicht entdeckt, wohl aber näher beftimmt, und in ein
richtigeres Licht verfegt worden: er beißt ihn Deswe
gen Inftaurator. Sie iff allerdings von der Schnell
cigt fie fic) ohne fichtbare Fleifchfafern. oe ents
a
fein Sie wird wiedernatirlich vermehrt, und
Diefer Zuftend beißt beym Herrn BVerfaffer Agilitas,
deren
des Guajava - Baums würzbafte Rinde, die inge
befondere in Plutiges Zubren gute Dienſte
thu⸗
CT) GE CRS - 1209
Gottingifhe Anzeigen
von
geledrten Sachen
unter der Auffcht
der Königl. Gefelifchaft der Wiffenfchaften
150. Stud.
Den 15. December 1764.
Böttingen.
Sin Ditbärger von uns, Herr Schiebler, aug
Hamburg, den die Natur zum Dichter gebils
det, und welcher einen naturlicy fchönen Geiff
mit vielen fchönen Keiintniffen und einer feinen Beles
enbeit in den beiten Dichtern der neuern Nationen
eichert bat, bat bier bey Barmeiern eine Art von
Heroide denden laffen , in welcher fich die durch Res
Ligton erhößte und veredelte Empfindung in einem ſehr
anftandigen Sone ausdrudt. Gie ift uberfcbricben:
Clemens an feinen Sohn Theodorus. Cin Mars
gprer ſchreibt den Abend vor feinem Martyrertode
an feinen gleichfalls in einem Gefangnif aufbebaltes
nen Sohn, und ermabnet ihn im Bekenntniß der Wabr-
heit ftandbaft zu feyn. Die Gituation iff rubrend,
und bie Gentimenté find lebhaft. Der Lefer wird
aber noch mehr dadurch intereßirt, daß die Furche
für des jungen Menfchen Echwachheit eine Lerdens
chaft gegen eine fine Ehriftinn, Irene, zum Grunde
£, mit welcher er fich eben hatte verbinden follen,
* 5 in ‚en Berker ps ubret urbe. Ein odie ‚ in
sm Der ¥ DIE Irene DER rerto nds
Peter am mmibi bafe
1210 Gsdttüingiſche Anzeigen
feiden ficbet, dienet demfelben zu einem befon-
ld So Liebhaber gu gleicher Geanbbatige
Feit aufzumuntern. Dichter , welche die Empfinduns
gen und Leidenfchaften Durch Religion zu heiligen und
u reinigen wiffen, Können nie den Weg zum menfche
lichen Herzen verfeblen.
Ropenbagen.
Ben Roſtens Wittwe find im Fabre 1764 in OHetav
auf 382 Geiten gedructt: be it Sato
du bamelifch Elingt: aber doch hilft diefes Haͤutchen
aud dazu. Hingegen fömmt Hr. M.darinn dem Hrn.
du H. zu Hulfe, daß er ben Mafer nicht von einem
Gafte berleitet, da dicfer ein Gefühl (und Gefäße)
pat Die Sache laßt fich vergleichen. Es vereinige
ich gum neuen Knochen eine Verlängerung des nade
ſten fadichten Weſens, dad Nerven und Adern hat,
mit einem austretenden und zum Knochen gerinnens
den Safte. “Die loofen Knochen, die man bin und
wieder gefundru Hat, find nach dem Hrn. M. pr
150. Stüd den 15, December 1764. 12128
echte Knochen. Beym Absapfen des Waſſers rath er
an, eine Stellung zu wählen, in welcher das Loch
Der unterfte Theil des Bauches iff, under bebient ſich
Dabey einer Lange (Lancetta), und niche einer Röhre,
Da die im Bauchfelle gemachte Deffnung gern in die
Hobe weicht , rath er an, mit einer Heinen Nuͤrn⸗
berger Zange (wir Innen die Eigenſchaft biefer Bane
e nicht) die Wunde aus einander gu blafen. Wegen
es Schleim fprigt er ein, und wählt ein ſchw
Kalchwaſſer. Die beyden großen Hirnhoͤlen haben
Keine Gemeinfchaft mit einander, wenigftens iff der
Eiter aus der einen nicht in Die andere dbergegans
en. Un den menfchlichen Sehnen (nicht Seemen)
at der Herr Derfaffer nur ein taubed Gefühl wabr⸗
enommen, da die Sehnen felbft gefund waren. Die
elenfebander find gleichfalls unempfindlid. Die
albe Trennung der Sehnen bat von fich felbft aud
eine Folgen, wie Hr M. in einer Wunde gefeber
bat, wo erin die Sehne fchneiden mußte. Die ſchlim⸗
men Zufalle, die man zuweilen den Sehnen zufchreibt,
find nicht eine Folge ihrer eigenen Empfindung. Ein:
mal glaubt Hr. M. in einer unempfindlich gewefenen
Sehne durch eine Galbe eine Empfindung bewuͤrkt zu
haben. Aber die Käden der Sehne waren von eins
ander getrennt, und die Salbe wird, wie in Herrn
Burkhards Wahrnehmungen zwifchen diefen Baden
einen Nerven berührt haben. Bey den Leiffenbrüchen
rath Hr. M. an, den Ring mit einer guldenen mit
brey Haaken verfebenen Klammer zufammen zu gles
ben. Cr dringt mir diefem Haaken ohne Bedenken
durch die Sehnen des Bauchmusfeld. Bey übel bes
ſchaffenen Patienten bedient. er fic eines Gitters und
einer Brillen von Gold, fchneibet bis aufs Darmfell
über den Schaamknochen, ſchiebt das Bitter gwifchen
Daffelbe und den Ring, Sefeftige es mit der Brillen,
wodurch der Bruchfack aufgehalten. wird. Wann die
Därme durch das evförmige Loch ausgefallen find,
Nmmmmmm 2 ſchnei⸗
1212 Gittingifhe Anzeigen
det er den Bauch auf, und zieht fie zuruͤck. Eben fo
verfährt er, wenn der Maftdarm blind zugeht Wenn
ein Clyftier bis in den blinden Darm geben fol, fo
legt er den Rranken auf die rechte Seite, und zieht ihn
mit den Füßen in die Höhe: er hat felbft den Nutzen
diefed Rathes empfunden. Die Zufalle; die man bey
ben Kopfwunden der Beinbaut , oder der febnichten
Ausdehnung zufcreibt, entftehn, nach dem Hrn. M.
nicht aus demfelben, fondern aus der Verletzung der
Nerven. Der Bifam ift den Schwachheiten des Haus
ptes beilfam, und verfchaffet Echlaf. Man thäre
eben fo wohl, wenn man bey jedem Trepaniren die
Dide Hirnhaut durchfcdnitte. Bey einer pris
fchen Knochen und Sehnen eingeflemmten Kugel bat
er nüglich den Mobnfaft gebraucht. Die Schleim
pumpenennt er eine Reinigung des Mundes, der Ras
fe und des Schlundes, burch Gurgeln, Einfprigen
und Abwafhen mit einem Gdwamme. Das uͤbri⸗
ge, und die Beantwortung der Einwendungen, muͤſ⸗
fen wir übergeben.
Berlin.
Herr Profeffor Friedrich Hermann Ludewig Muzell
Hat eine zweyte Sammlung feiner mebicinifchen und
chirurgiſchen Wahrnehmungen bey Haude und Gye:
ner auf 149 Seiten in Octav im abe 1764 heraus:
gegeben. Es find zı Wahrnebmungen, und theils
wichtige Euren, theild auch Deffnungen von Leichen
in feltenen Fallen. Cine Weibsperfon ftarb an der
Schwindſucht, und hatte viel faule aude ausges
worfen, doch war bie Lunge gefund, und dafir ein
großes Befhmwür in der Leber. Cine andere flarb an
einer verſchwornen und zum Teil Enorplichten Mute
ser. Eine Engbrüftigkeit wurde durch eine ent(tans
Dene Krage geheilt. Ein Schlagnderbruch, der ges
borften war, und bey deffen Ausfchneiden der Nerv
mitgenommen war worben, iff dennoch a} ger
ft.
150, Sti dew 15. December 1764. 1213
geile. Eine Schwermuch iff turd ben fegenanaten
fartarifirten Beinftein, eine andere turd ted false
Bad, und nod eine andere durchs Einpfropfen der rage
geheilt worden, welder letztere feltene Rak genngſam
und zuverfichtlich erwiefen iſt. Cine ng ims
Gebirne, wo es auf dem Keilbeine liegt, bat cine
Lähmung der Fuͤße und einen ſchwarzen Gtaar verurs
facht; und noc eine andere Blindheit harte die nehms
Jihe Nuelle. Eine Labmung ded Auges, fo aus els
nem Suridtreten der podagrifchen Materie enıflans
ben war, iff durch fcharfe aufs Auge gelegte Pflafter
ebeilt. Zwey Falle von einer Fallendenſucht batter
Ihre Duelle in einer Ausfillung der äußern Aderchen
auf dem Ricdmarke. Eine andere Fallendefucht war
von der Uebermafe des eingenommenen Mobnfaftes
entftanden, lief tich aber doch heilen, und nod eine
andere batte ein Geſchwuͤr bed Gehirnes zum
runde.
' Berlin und Seralfisnd.
Lange bat im Sabr 1763 gedrudt: D. J. Gottlieb
Walthers Abhandlung von den trodenen Knochen deg
‚menfchlichen Körpers zum Gebrauche feiner Fat
Hetav auf 385 Eeiten, mit fünf Platten. Hr. Wal»
ther ift guerft ald Brofector beym berlinifchen Theater
geitanden , und iff nunmehr Profeffor. Er hat fich
Die vortreffliche Gelegenheit gut zu Nutze zu machen
gewußt, und liefert und bier ein nad ber Natur aus⸗
earbeitetes Handbuc. Er erkennt die Beinhaut
108 als eine andere Decke eines Eingeweides, die
den Wachsthum derfelben einfchrantt, deswegen denn
auch die Faͤrberroͤthe fie nicht entfarbet. (Er bat febr
fauber eingefprigte Knieſcheiben abseichnen laffen. in
welchen der innere Kern des in denKnorpel anwachfens
ben Knochens fammt feinen austretenden und in den
Knorpel dringenden Adern abgemablt find. Gie toms
men demjenigen gänzlich gleich. was der Herr von
Rummmmmz Hals
150, Stüd den 15. December 1764. 5214
ber Aenderung , die fie von den Eiegen der Liebe leis
bet, Warum wi er betes chanligven Midas wel
anderer neuen Be er dieſes naͤmlichen Haͤutchenſ
nicht? Iſt 51 Geiten Quart ſtark.
Breslau.
picthee und Comp. hat auch im Jahr 1763 in 4
auf 24 Seiten gedruckt: Gottfried Heinrig Surg
Harts. Grundliche Nachricht an einen Freund vow
einem neuerlich gefebenen Hermaphroditen, wobep
der mebicinifchen Mode erwähnt wird. Die Rede
öft von dem noch immer in Europa herum irrenden,
und feinen befondern Bau zur Schau tragenden Drouet.
Herr B. hat an bemfelben eine, aber nur eine Weibers
bruft wahrgenommen; das Blied fieht einem mann»
lichen ahnlich, doch obne Röhre, und mit einer mins
der vollfommenen Eichel. Hingegen bat Herr B.
eine natürliche Clitoris ſammt den Rompfen bey ibe
efunden, und bie Drouct leider auch die monathlis
Sen Reinigungen, und iff folglich, ungeachtet deF
Spruches der Gorbonne, tein Hann.
so Danzig.
Gottfried Reyger, Secretair, hat im
seh bey Wedeln drucen laffen: Tentamen u
gedanenfis methodo fezuali accommodatse. Die Ano
zahl der Kräuter iff etwas Klein, und ibertrift nicht
736 Gattungen, und Hr. R bat in des großen Gee
fcblechtern (wie bierscium) mit willen einen Theil den
Gattungen vorbeygelaffen; hingegen findet man ans
vielen Orten eigene Anmerkungen des Hen. Verfaffers
wodurch bald Helhafens und Memets Gewaͤchſe aufe
geklärt, bald aber eigene Eigenfchaften der Pflanzen
näher umterfchieden weeden In den Glafern Hae
Hr. R inebefondere verfciedenes ee
Das Schwadengraß verzeichnet he. R. als
ast ded Endtengrafes, Oelhafens Cicuta læilolis
un GER. wet: . 2219
Böttinsifde Anzeigen
gelehrten Sachen
. unter. dee Aufiht . -
der Koͤnigl. Geſeliſchaft der Wiſſenſchaften
151. Stuͤck. a
Den 27, December.’ ab
Dari. OB
"ee Pingre, Canonic. ep. und Bibliothec. von Gt
Genovefa;. ae er Königl: Soc. der W,
ftronome - he de la Marine, hat ber &.
6x der W. von Per er Correfpoudent iff, eine
Sari Bean die bey ie 1764 auf 73 Dr
Saviciten ommen emoire’ tur olon«
ne,de de la Halle aux bieds et fur le cadrax cylindri-
ue Pon conftruit au haut de cette colonne.
in lag su Paris, wo vor elnigen Jahren das H6-
fons geſtanden, bat unter verfchiedenen Bez
fi ger, te dr. P. aͤhlt, auch die Catharina von
Medicis e Diefe bat dafelbft eine noch vors
bandene Gaule ‘aufelchten laffen, die unter andern Ab»
fichten, nach verfchiebener Gefchichtfchreiber Sengniffe,
aud den Gebeimniffen der Gterndeuterey beñ immt
war. (Daviler, explication des termes d’ Architetu-
re; Art. colonne aflronomique, meldet, fie fey für
die Beobachtungen bes Drontiug Findus gebauet wor»
ben). Sie ift mit-dem Unterfage etwa 80 Fug hoch,
bat unten im Durchmefler 9%. 843., undoben 8 F.
23. Gie hat allejeit © allein geſtanden, und iff ine
Annnnnn = -
151. Stuͤck den 17. December 1764. 4219
yen, aber ed gieng nicht wobl an, den bazu nöthigen
Bnomon fo weit von der Säule zu fegen, dag die
Mittagslinie 25 bis a Fuß hoch wurde, und da es
uch oft gerade um Mittag trub iff, fo verfiel man
uf eine Sonnenuhr, welche denen, die mitdem Ges
vaidebanbdel zu thun batten, Die Beit zu verfchiebes
lem Gebrauche anzeigen koͤnnte. Was Hr. 9. von
Sonnenubren auf Lothrechten, unbeweglichen Eylins
ern bey andern gefunden, bat ibm au feiner Abſicht
icht genug gethan. Er leitete das — das
hm befriedigte, aus dem bekannten Gage her, daß
ie ganıe Gnomonik nur darauf anfSmme, der Stuns
entreife und Paralelen Durchſchnitte mit einer ges
ebenen Fläche zu verzeichnen. Die Gaule iff, wie
ev Säulen gewöhnlich, verjängt, und alfo eigentlich
in abgekuͤrzter Kegel, auch über dieſes gereift. Man
at diefe Vertiefungen ausgefüllt, und bie Gaule
urd einen Anfag cvlindrifch gemacht. Wienun auf
ie fo. veränderte Säule Hr. P. die Gonnenupr nach
0 rem gnonomifchenSrundfage gu verzeichnen
edenkt, lage fich bier nicht beybringen, weil es gang
ruͤßte abgeſchrieben werben. Fede Stunde befdmmt
e verfertii
Den Beilee die Zahl feiner Stunde zu fchlagen : fo
ird fich die Stunde außer bem, daß fie fo aufibrer
Stundenlinie a ift, noch in lidten Ziffern ing
chatter bes Weiters zeigen. Da der Anfang der
anzen. Urbeit von Der Mittagslinie auf der Gaule
lug gemacht werben, fo bat Hr. P. eine eiferne Plate
nach der Säule krümmen Jaffer. bre nach ber
Sdule gekruͤmmte Lange betrug etwa 2 Fuß, und die
jreite 10 bis 12 Boll, In der Mitte haste fie einen
Seife genau fentrecht auf ibrers Umfang. Er hat fie
tefchtebenemal an die Gaule gebracht, undDnad eis _
er Penduluhr die Zeit bemerkt, wenn der Schatten
es Stifts ein von ihm berabpangendes Loth
Rannans 2 aud
151.Stüd deu 17. December 1764. 2245.
und wirklich. mathematiichen Demeifen kaum einen
Begriff von dem machen, was in Muͤnzſachen heil⸗
fam oder fhädlich fey: weil theils Forte bay dazu gehoͤ⸗
ren, bie fie nicht kennen, teil eine ebung in Münze
rechnungen erfodert wird. Dem bloßen Juriſten
die Verbefferungen und Berathfdlagungen über das
Muͤnzweſen aufzutragen, fagt der Hr. 2. iſt eben fo ſon⸗
berbar, als zur Cultur ber Medicin und Curtrung der
Patienten brave Theologen zu beftelen. Damit nun
dieſem Mangel abgeholfen werde, fo will der Hr. 8.
es foll bas Muͤnzweſen, und zwar nicht bloß wie es
für den Cameraliften gehört, ordentlich als eine Wife
fenfchaft auf Univerfitaten gelebrt, und niemand Ge ⸗
beimers Hof: oder Cammerrath künftig werden kaͤn⸗
nen, ber fich nicht Darauf gelegt babe. In einem:
ſolchen Collegio fol bie Detallurgte und Chymie, fo
fern fie zum Muͤnzweſen nöthig it, die bapin geboͤri⸗
gen Handlungsregeln, fonberiich in AbK cht auf robes
Gold. und Silber, die uns jr wiffen ‚gm rn Wine
gefege der Nachbarn, und bie Misbräuche des Münze
wefens, neben Dem, was obnehin ein jeder bar ers:
wartet, vorgetragen werden. In einem Anhange
Set ee dieſem ganzen Collegio eine turze in drey
a ae tRüde eingetbeilte Difpofition, nach melcher ec
end ein Lehrbuch herausgeben wird.
ben wir, baf bas Verlangen eines großen Finke
Den Herr Berfaffer bewogen bat, diefe Schrift qu.
entwerfen. . vo
Kalle
Gebauer at en bes fel. — D. Baumgartens
Tnterf uchung —— ** treitigkeiten en
— Spell abg , 205.336 und 522. obne die
Reaifter Huart. Da fowol der “Inhalt als die
Lebrart die Baumgartenfchen Polemik (chon bekannt
find, wollen wir ine in eine —— Belcdrete
bung Serfelben. nicht einläffen. - Einem grofen Theil.
unnnan
‘wana Gdetingiſche Anzeigen
Sefer wird des Herrn D. Gemlere außer einer Gore
rede, welche cine’ perfönliche Vertheibigung gegen des
Hrn. Trefdow heftige und auch wieder gurucdgenoms
mene Beſchuldigung enthält, diefem Band vorgefegs
fe Rorkouns der biftorifchen Einleitung der wide
tigite Schmuck dieſes Buchs feyn, deren Einrichtung
ebenfalls von uns ſchon angezeiget worden. Gie bes
fiehet aus Auszügen aus den wichtigften bogmatifihen
and polemifhen Schriften alterer Kirchenlehrer, fe
mögen nun unter bie Rechtglaubigen oder Reger ge
rechnet worden fepn, die mit — Beobachtu
des Merkwuͤrdigen über die dogmatiſchen Vorſtellun⸗
n ſelbſt und bie verſchiedene Arten, folche auszudräfs
en, begleitet find. Die vornehmſten Schriffſteller,
Die bier durchgegangen werden, find Dionpfius von
Aleranbrien, Artus, Wlerander, Ufterius, Athana⸗
Aus, Eunomius, Bafilius, die beyden Sregorié
pon un und Noſſa: ferner Hilarius von Poi⸗
sierd: etwas kürzer, Marius Bictorinus, Pacianus,
Optatus, Auguſtinus, Leporius. Dazu kommen
noch dergleichen Auszuͤge und Beurtheilungen zur Er⸗
laͤuterung der pelagianifchen, ge ay een wud
neftorianifchen Streitigkeiten. ie Gefcicdte der
Glaubenslehre gewinnet viel durch diefe Art, bie
Lehrfage eines Kirchenvaters gu fammlen, obse Ke
felbt in ein Gyftem zu zwingen, und mir laffen dem
Hrm'D. Semler Gerechtigkeit wiederfabren , Daß er
viel Neues gefaget, und das mit vieler Brepmärbige
Feit, ob wir gleich nicht in allen Urebeilen ibm bey:
allen mögten. Nur eines angufibren, fo ſcheinet es
ft zu bart zu feun, den Grund ber Wiederfprüche
gegen aufgeftandene Ketzer in dem bifchöflichen Stolz
berall zu fuchen, zumal da die Beurtheilung des
Gegentheils nach ihrer moralifchen Befcbaffenbeit ges
tadelt wird. Riches iff gewiffer, ald daß bey ders
gleichen Streitigteiten Eitelkeit, Ruhmſucht und Eis
genliebe, wo nice im Anfang, dod ander an
15 1. Stuͤck den 17. December 1764. 2298
g derſelben anf bepden len den groͤßten
if acbabt diefe böfen Ofen aber baben nicht
er bie Aufrechthaltung bifchöflicher Autoritaͤt zum
Gesenk nflanbe aebabe, ‚usnigfteng waren bey ben Arias
ne und noch mebr bey den neftorianifchen Strei⸗
eiten Bilas geaen Dif Sifchöfe bie Parthepen. Dr
edenten noch bes Anbanges, welcher ben Deren
rtram zum Berfalfer hat, und bute) bie ga Ge
lemit neue Erläuterungen , gumal aug er Gegnes
Sooritten Nee ane ‚gun gen = Gige und
uédruce, die an feinem ehrer gumal vom Hrn.
D. Ernefll, vu t worden, in fi ob foifee 6
Pavia.
fers bat in Jobe 1764 in 1 Dctav auf 152 Geiten
edru Aringa ine 1 D, Ignazio M
abged med. di Garbogna bog, bey Tortoun per la vira dun fe-
ll utero con annotazioni legal
did. Git d. Ge Merk Maria Gatti, e coi voti del chiarmo Al-
berto di aller et di Altri medici infigni, Aus ciner
miteinem töbtlichen Fieber behafteren Wöchnerin hats
te man cin eingeklemmtes Rind audgefchnitten, an
weichem einige Wundarjte verfchiedene Wunden, cis
nen übeln Geruch, eine ſchwarze Farbe, und andere
vermuthliche Zeichen des Todes vermerkt hatten.
Da aber dennoch von diefem Kinde gezeugt wird, ef
babe Athem at ogen, geweint, und Die Augen bes
ave t, fo beweifer Hr. M. 8 Habe gelebet. eige
alfe br umftänblich und waite einer PMRenge angetibee
tellen der Wundaͤrzte und Zergliederer, das K ab
fen allerdings lebendig zur Welt gefowmen, welches
aud unfer Here von Haller ( den Hrn. M. 6.68 alg
den oberſten Richter in dergleichen Streitigkeiten an
fiebt) in einem furjer bier abgebruckten Briefe, sub
neben ibm viele italianfche Aerzte befagen. Hr M
ein Dichter in feiner Mutterfprache, und mallet cin
un Gh RR .1225
Goͤttingiſche Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter Der Aufliche
der Koͤnigl. Gefellfchafe dee MWiffenfchaften
152. Stu.
Den .20. December 1764.
Böttingen.
m ıyten October vertheidigte unter dem Vor⸗
fig des Hrn. Adj. Kern Hr. Dav. Heine. Gottfr.
von Pilgram, aus Wien, eine Streitfihrift von
20 Seiten, welche den Titel führt: Stoicorum dogmata
de Deo. Die Lehren der Stoiſchen Weltweifen find, wie
befannt, ganz verſchieden beurtheile worden. Einige
baben fich durch ibre Ausdrücke Hintergeben laffen,
und fie faſt den Ehriften gleich geſchaͤtzt. Andere,
al8 Bayle und Thomafius, Haben fie der Athei⸗
fterey befchuldige, und zwiſchen ibren Lehren und den
Yrrebimern des Spinoza eine große Gleichheit zu fins
den geglaubt. Der fel. Mosheim ſcheint unter den neuen
Gelebrten zwar gelinder von ihnen zuurtheilen, under
Hale fle zwar nicht für Atheiften ‚allein er glaubt doch,
daß ihre Säge Spinoziſtiſch waren. Des Herrn Adj.
Mepnung iff, daß man ihnen von beyden Seiten in
viel thue. Er feget ihre Lehre, wie billig, der rife
lichen weit nad, allein er mill doch auch nicht ihre
Verwandtſchaft mit dem Spinoza zugeben. Da dies
jenigen, welche letzteres behaupten, geſtehen, DaB
D000000 viele
152, Stuͤck den 20. December 1764. 1249
fer in Rom gänzlich aufgeböret F 2. welche Ure von
Regierung hatten die Romer damals? und 3. zu mele
cher Zeit wurde die Gewalt der Pabſte feftgefege? Uns
ter den eingelaufenen Beantwortungen iff die hier gus
erft abgedruckte franzöfifche Schrift getrénet worden,
welche Here Sranz Sabbathier, Mitglied der ges
lehrten Sefellichaft zu Ehalons an der Marne und
Profeffor dafelbft, aufgefegct Die vorgelegten Fras
gen find unftreitig von der Art, daß cine recht voll ftanbdis
ge Unterfuchung die einer folchen Preisfdrife beſtiuum⸗
ten Granjen uberfteigen muß, und nody baju mit eis
ner Menge von Fragen und Umflanden verknuͤpft, die
fon oft von den gelebrtefterr Männern bearbeitet
worden. Es hat daher nicht fehlen können, als dag
eine jede Abhandlung weder vollffändig feyn ; now
lauter Neues enthalten koͤnnen. Herr ©. hat dow
in bee That Neues gefaget , uud es iff feinem Swed
gemaͤs, wenn er befanntere Dinge nur kurz berübs
get. Geine Antworten find kurz diefe: Auf die erfte
e feget er den ganglichen Untergang der Obers
erfchaft. der morgenfandifden Raifer tr. ba
Bor. alfo nachdem Cart der Große den Raifersitel ane
genommen, und widerleget Diejenigen, welche wegen
e8 von dieſem Prinzen gipeen Patriciats feiner
Oberherrſchaft aber bie Stadt Rom ein höheres Als
cer beplegen. Die dritte Frage wird fo andgeführer,
daß nach einem Ermeiß, daß die beutfchen Kaifer
feit 8. Otto dem großen Herren ber Gt. Rom gewe⸗
fen, endlich K. Cari der IV. befchuldiget wird, daß
er im Jahr ı 146 biefe Oberherrſchaft bem Pabft durch
eine Aete völlig abgetreten , nachdem bie vorigen
Paͤbſte feit Gregorio VII. die kaiſerlichen Gerechtſa⸗
me immer mehr und Mehr eingefchrantt. Endlich
wird die jmeure Frage nachgebolet und behauptet,
daß die Romer ihre eigene Dbrigkeiten gehabt, (olde
aber dem Pabſt, als einem Faiferlichen Statthalter,
unterworfen geweſen. Die angebangte zweyte Ab⸗
| 9000000 2 band»
152, Gtid den 20. December 1764. 1229
von’ Kom im Schenkungsbrief diegeſuchte Epoche
nod {pater anzufeßen, und noͤthiget. Wir überges
Hen noch andere brauchbare Anmerkungen beider
Schriftſteller, denen man überhaupt das Lob eis
ner gründlichen Kenntniß der Hiftorte der mit:
Seren Zeiten mit dem Wunſch zuſtehen wird, daß es ih⸗
nen erlaubet geweſen wäre, fich über fo viele nägliche
und einer fcarfen Kritif wurdige Materien mehr
ausjubreiten.
Draunfchweig.
Mir Haben unfern Lefern zu einer andern Seit den
erften Band der Verſuche uͤber den Charafter und
die Werke der beften italienifchen Dichter, welche
bier im Verlag der Wayfenbaus- Buchhandlung hers
ausfommen , angepricfer. Wir Haden nun den
gweyten Band in Händen, welder 392 Seiten be:
trägt. Gtatt einer Einleitung finden wir einige An⸗
merfungen über Lorenz von Medicis (S. 5: 12.)
den größten Mann des funfzehnten Sabrpunderts,
welcher Geſchmack, Liebe und großmuͤthige Freygebig⸗
keit gegen die Kinfte und Wiſſenſchaften mit vielen
andern Tugenden verbunden. Geinen Aufınunterun.
gen bat “Italien die guten Denkmale feiner Poeſie in
Diefem Jahrhunderte zu banken. U. Ueber Qudwig
Dulci und Angelo Polisiano.&. 13 + 20. Jenen
nennt der Verfaffer den Vater der romanifch » epifchen
MPoefie, welche zwar durch ihren Inhalt einen vere
nünftigen Sefer wenig intereffiret, aber burch die Art
der Erzählung und Durch die Rablercy in den Befchreis
bungen benKenner poetifcher Schönheiten ſchadloß halt.
Pulci unterfcheider fic) von ben Verfaffern ähnlicher
Gedichte, burch bie Reinigkeit und eine befondere Nai⸗
witdt im Ausdrucke: ex ſieht die Thaten feiner Helden
allezeit von einer comifchen Geitean, und erable fie
mit einer gewiffen ſcherzhaften Laune, die einem Ita⸗
licner ein befonderes Vergnügen verurfacht. IL. Die
Stanzen des Poliziano. 6. 21:88. “In denfelben
D000909 3 be:
152. Sti den 20, December 1764. 1231
eind dem andern ähnlich, und in allen endlich ufammen
nichts als den Petrarca, aber nicht mehr den Petrarc
der die zartlichenSchwärmerepen,bie er befchreibt,felb
fo lebhaft empfindet, und dadurch vornehmlich rührt
und gefalle. In feinen Rachahmern iff er ein alter
Liebhaber, der die Empfindungen der Liebe verlohs
ren, und nur ihr Geſchwaͤtz nod) im Gedaͤchtniß ers
balten bat, welches er maſchinenmaͤßig wiederbolt.
Die Urfachen ded Lobes, welches ihnen Maffei und
Gravina gegeben, und der Achtung, in welcher fie be
ibren Landsleuten ſtehen, leitet der B. von der wohl»
klingenden Verfification und aus der wohlgeordneten
Stellung der Worte her. Dieſes iff das Verdienft fafk
aller Petrarchiiten, gegen welches die Italiener in ih-
rer Poefie ungemein empfindlich find, und dem gu ges
fallen fie den Inhalt leicht Aberfeben. Hierzu fomme
noch ibre Reinigkeie und Nichtigfeit im Gebrauche der
Sprade. VI. Ueberden Cardinal Sembo, Mon⸗
fignor della Cafa, und Sannibal Caro. ©.
106-122. Der Verf. unterſcheidet mit Recht diefe
Dichter von den ubrigen Haufen der Nachabmer, weil
fie in ihrer Nachabmung felbft noch etwas originales
eigen. VIL. Ueber den Arioft. 6.128: 147. Dies
ot Abfchnitt enthalt das, was das Leben und den Chas.
rafter des Arioſts betrifft; und im folgenden ©. 148
bis 392. wird des Arioſts Orlando analyfirt. Dies
ſes geſchiehet auf eine fo gefchickte Art, daß der Lefer
in den Stand gefegt wird, fowol von der Anlage des
Gedichts, ald deffen Schönheiten und Fehlern, ſich
einen binlänglichen Begriff zu machen. Der BW. bes
wundert an ihm die ſtarke und lebhafte Mablerep;
Die Größe und Die Kuͤhnheit feiner Ideen; die weit
ausgedehnte Einbildungstraft, welche eine große Mens
ge von Erdichtungen umfaßt: die große Leicprigteit,
. mit welder er fo viele Gattungen von Materien
Durchlauft, und immer einer jeden gemäß feinen Son
| ver’
NOD Re 1233
Söttingifche- Anzeigen
gelebrten Sachen
unter der Aufficht
der Königl, Gefellfdyaft der Wiffenfchaften
‚153. Stud.
Den 22. December 1764.
Göttingen.
Sin ſechſtes Stuͤck Emendat, und AuGarior. des
Hrn. von Haller iff neulich zu Bafel bey Imhof
Vater und Gobn in 4, auf 22 ©. abgedruct.
Es iff vornehmlich aus der Reife des Herrn Pfarrer
Dicks nach Rhatien und dem Veltlin entffanden , die
der Herr von Haller veranftaltet hat; doch aud aus
verfchiedenen andern Reifen auf die böchften Alpen,
die auch auf des Herren von H.Unkoften, die beyben
Thomas Vater und Gobn im Jahr 1763 und 1764
ubernommen haben. Die Anzahl der gefundenen
Pflanzen ijt beträchtlich. Einige find bloß genauer
Befchrieben,, wie der Cluſiſche Rhamnus, die bep⸗
den Eiſenhuͤte, die Atragene, der Storchſchnabel mit
Gauertleeblithen, die Heide von Arbignon, drey Apa=
rine, die ErucaTanaceti folio, zwey lathyri, die blaue
Orobanche, der After Montanus luteus, Andere find
neue belvetifche Bürgerinnen , wie dag Acroftichum
marantae, die Orchis lingua, der Hanenfuß mit Raus
tenblättern, die ftechende Steinbreche, die Jacobea
abrotani folio und andere mehr. Endlich findet man bieg
andere ganz neue, ar wenigftens feis den legeen Jab
pp n
153. Stuͤck den 22. December 1764. 1235
fonnte, und die die erſte Urfache feines Ungluds ge
weſen zu feyn fcheinen. Er diente brey Sabre lang
mit Vergnügen des Botfchafters de (Hopital, und
wurde im abr 1762 nach London, als Geſandtſchafs⸗
fecretair, mit den Herrn Herzog von Nivernois vers
ſandt, eine Bedienung, die in Prantreid) nicht über
000 Pfund einträgt. Er wurde inbeffen, na
fen” Abzug gum Reſidenten, und endlich zum
Bevollmachtigten an dem Britannifchen Hofe ernennt,
Hat auch genugfame Zeugniffe bier bekannt gemacht,
daß er mit Ruhm gedient babe. Da aber der Graf
von Buerchy im Jahr 1763 als Borbfchafter nach
London fam, fand er gleich beym Antritt, d’Eon baz
be auf feine Rechnung zu freygebig gelebet; der lege
tere wollte hingegen nicht alé Gecretair dienen, und
e8 fam nach und nach zur größten Feindſchaft. Da
der Herzog von Praßlin ein alter Freund des Grafen
war, und d' Eon aud feine 10000 ff. unablaßlich for:
Derte, fo wurde er in Ungnaden zuruck berufen , und.
endlich brad er völlig mit Dem Franzoͤſiſchen Mini»
fter ab. Das Buch, das wir anzeigen, iff eine Fruche
dieſes Grolles, die doch dem Franzöfifchen Hofe
nicht angenehm ſeyn kann. Hr. dEon iſt zu republis
caniſch fur fein Vaterland, und mag in England; deſ⸗
fen Gtaasverfaffung er mit Entzücfung ruͤhmt, noch
mehrere Funken eines frepen Geiftes gefangen haben.
Er ift babey heftig, und in feinen Gefinnungen uns
veranderlih. Der Herr von Rivernols wollte ihn
guerft mit freunbfchaftlichen Raͤthen zurecht bringen,
30g aber nach und nach feine Hand von ihm ab, und
ibm Unrecht, wobey doch Herr von d’ Eon
bm nur eine — getriebene Gute ſchuld giebt.
Alles dieſes iſt hier urkundlich mit Briefen bewieſen.
Hr. d'Eon macht wahrſcheinlich, das man gegen ihn
und ſeinen Verwandten die deſpotiſche Macht fpon
bis aufs äußerfte getrieben habe, da man dem
cern, ungeachtet der Königl. Erlaubniß, auf der ©
Dpnpppp 2 von
1236 Goͤttingiſche Anzeigen
von London megzugeben befohlen bat. Er fchentt
aber feinen Seen nichts, und ae dem Grafen
erit feine neue Herkunft, und feine genaue Gpartunft,
auch einen Fehler in Rriegesbienften vor. Die Rech⸗
nungen bes Verfaſſers die er Artifelöweife einräckt,
baben etwas comifcheg, mie die 3 neuen Louis d'Or für
ein auf einen verwegnen Diener zerſchlagenes fpanıs
{ches Rohr: andererfeitd aber etwas bedenfliches, wie
die 155 Pf Gt. für meggeloctte Englifhe Ratunarbeis
ter, und fünf Guineen fur Die Haupturfunde der Engli⸗
fhen Gewabrieiftung, die der neue Secretair verloßs
ren batte; wie die Bergleichung „fiilcen den 24000
Pf. die der Englifche Secretair Neville erhalten bat,
gegen die 6000, die man dem Hrn. d’Eon für die
‚Beberbringung der Genehmbaltung der Friedensars
titel in Frankreich begabt hat; wie das Zuruͤckblei⸗
ben feiner mittelmagigen Penfion von 2000 Livres, wie
die Warnungen an den Grafen wegen feined Schleich⸗
bandeld, und die Geſchichte eines ganzen Schiffes mit
Wein, den er zurückfchicken muflen ; wie DieSpottfchrift
wider den erften Unterminifter de Büffp; wie den Vor⸗
wurf, Die Rede des Hrn. von Praslin (eye vom Hrn. Tho⸗
mas aufgeſetzt, wie das Geſtaͤndniß des Hrn. von Pras-
fin S. 378. das wir nicht zu wiederholen übernehmen.
Mißfaͤllig -if— uns des Hrn. von Gaintefoy, mitten
in einer von Geiten Grofbritanniens fo großmäthis
en Griedenshandlung, bezeigter Widerwille gegen
gland, deffen tugendhaftem Königedoch der Her}
vonNivernoisGerecdhtigkeit wiberfahren laßt. Hin an
wieder, zumabl im Schreiben bed Hrn. von BVriffac
Haben wir eine fo befondere Schreibart gefunden, Daß
wir Diefelbe-faft niche verfichn, und burdy und durch
leben die Hofleute gesierte und von der Natur ſich
entfernende Ausdruͤcke.
Ein zweytes Bändchen: iff unter dens Titel: Pieces
relatives aux letres memoires et negoti particulie-
ses du Chevalier d’Eon contenant la note, eontre note,
153. Städ den 22. December 1764. 12:
re a M. le D. de Nivernois, et lexamen des let
. 1764. unterm verlarvten Titel London nach
lat, und mache 217 Geiten aus, Einen grof
yeil nimmt cine GStreitigkeit ein, die Herr dE
it einem Unbekannten fich den berühmten Nan
ergy zulegenden a ie gebabt bat; wegen |
id) Hr. D’Eon auf eine in England ungewoͤhnli
zeiſe, aber aus Gefälligkeit gegen den Franzöfifd
othfchafter mit Gewalt dabin gebracht worden
ne Berficherung von fich zu geben, daß er fich ı
efem Unbekannten nicht fhlagen würde, Bir
ehn, daß in den zwey für ben Herrn Borbfcha|
‚fchriebenen Deductionen, und in den zwey Antw
n des Hrn. d'Eon eine unendliche Wiederholung ı
madet bat, und daß mir faft die Krone bedar
iben, die Durch diefe Streitigkeiten ihrer Minif
ı einem der mächtigften Höfe der Welt, Furs n
m mit demfelben gefchloffenen Brieden, alleriey
ellen bloß geſetzt worden iff. Die Vorruͤckung
37 iff indbefondere fehr empfiudlid,
Paris.
Im Fabre 1764 find wiederum etliche Kuͤnſte
er Akademie beſchrieben worden. Beſonders w
erathen duͤnkt und des Hrn. la Lande, unſers He
ollegen, Art du tanneur, ein Heft, das 135 Gei
ark iff. 3 einem Vorberichte findet man ein |
5 Verzeichniß der angefangenen oder zu Ende
rachten Künften, die von den Herrn Dillettes J
eon und von Reaumur fon feit Dem Wnfange, :
er Wiedereinrichtung ber Wkademie bereit lie;
8 iſt eine ziemliche Anzabl, aber dennoch unend
eit von dem großen Umfange entfernt, den d
tänfte, nach dem Grundriffe der Akademie, einr
ten werden. Nur das erben macht wenigften
tünfte aug. Couroqueur, Tanneur, Megiffier, H
rogeur, Chamoifeur, Maroquinier. Diefegmal
Bpppppp 3
1238 Goͤttingiſche Anzeigen
Hic Rede vom Rotbgerben, tanner, deſſen Wefen barine
beftebt, Daß juerit die Haute eingeweicht werden, und
in ihren Theilen vom Waffer durcdrungen aufſchwel⸗
fen, und hernach durch den Lob, der in die gedffnes
ten Zwifchenräme dringt , befeftigt und gebartet
werden müffen. Jene wird auf verfchiebene Beife
bewirkt. Die gewohntichfte in Frankreich iff das Ein»
pane I *8 affer bie ung aber in he
echtefte duͤnkt: dann da in den anderen Hanbarifs
va bie Gabrung das Auffchwellen der Haute bewirkt,
fo bat wohl nichts dieſer Gährung mehr entgegenes
erdacht werben können, als eben der Ral, der bas
bey mebr zufammenzicht und trocknet, als aufloͤſet.
Auch gefteht Hr. la 4 und es ftimme mit dem Be
niffe der erfabrenften uberetn, daß die mit der
rung aufgemeichten Leder welt beffer find, fowol wens
fie diefelbe mit Gerfte, als wenn fie mit Roggen, oder
endlich mit dem Gafte des Lobes felber, und u Ä
‚neulicher mit Bierhefe erweckt wird. Und Hr. la!
muß geftehn, daß die Englifchen Leder, die man mit
Gerſte zubereitet, weit beffer verfauft werden, auch
die Lederhandlung in Frankreich fehr abgenommen
Hat [wobey wir wänfchten, daß nach einem fo bills
gen Frieden (und der Ausdruck iff gelinde) He lek
nicht von der Ungerechtigkeit der Brittifchen Nation
atte fprechen mögen, die nod) fo manches Beding des
riedens gu fordern, und ibn ihrerfeitd aufs genaue
e befolget hat] Die Felle werden in Frankreich mit
dem Salze eingefalzen, das in den Laberbanfchiffen
in den Schifföboden von der Decke herunter rinnt,
In England bedient man fich beym Beigen des Tane
nmiftes, der allerdings gum Deffnen der Zwiſchen⸗
rdume tüchtiger iff. Huch thue man in die Beige
den gebatten Ginfk Bon den Materialien, die
man anflate des Lohes Braucht, giebt Hr. la 8. ein
Verzeichniß, worinn er des Hen. Sleditihens ganze
Erfahrungen mit eingeruͤckt Hat: Aber von v*
— e⸗
153. Stüd den 22. December 1764 1239
Hieländifchen Proben und von ber gluͤcklichen Erfab⸗
rung mit dem Ginfte, weiß Herr la 2. nichts, und
dieſes ift die Folge des Wieberwillens, den feine Ras
tion bat, einige Mühe an die Erlernung der Spra⸗
chen anzumenden. Die Zeit, in welcher man bie
Haute mit Rohe beizt, iff ſehr ungleih, und wird an
einigen Orten auf etliche Jahre ausgedehnt, wodurd
aber nothwendig bad Leder vertheuert wird. pine
Monate hingegen, wohin man in der Proving Limoys
fin das Ginbeigen einſchraͤnkt, iff allerdings zu wes
nig. Die Gerberey zu St. Germain bey Paris iff
doch wichtig, und es werden 1600000 Pf. Lobe bey
derfelben japrlich gebraucht. Die verfchiedene Arten
Des Rothgerbens werden hiernaͤchſt berechnet, und ges
funden, daß beym Gafte des an am weiften Vors
theil iff, fo wie er auch dad beſte Leder madt. Ans
Ende eben Die Landesverordnungen über das Gerber:
von Philip dem VI. ber.
L’art de rafiner le Suere iff von Seren du Hamel
de Monceau, und hat nebft 78 Seiten auch 10 Kupfers
platten. Es ift ung nicht möglich gewefer, diefe Kunſt
in einen verftandlichen Auszug zu bringen. Wir wer⸗
den uns alfo mit einigen Anmerkungen begnügen.
Man braucht zum Lautern des Zuckers, wie zum Gale
ze, dad Ochſenblut, doch beym Zucker weit reichlis
er; es foll'beffer feun, wann es einen Anfang gue
dulung bat. Dod brauchen andere nur den Kalch.
hne Kalchwaſſer wird der Rucker nicht trocken. Da
DicRammern,wo man denZucker trocknet, bis 50 R.Sr.
warm werden, und doch die Leute in denfelben arbeis
ten, und da diefe 50 Grade 1454 Fabhrenpeitifche
Grade ausmaden, das Blut im lebendigen Mens
ſchen aber nicht dber 110 marm wird, fo ſieht man deute
lich , daß das Athemholen ohne Abkühlung geſchehen
Fann, obwol die Abkuͤhlung dem Menſchen angenebit
4
Soro Uae one 1248
Söttingifche Anzeigen
908 Ä
gelebrten Sachen.
unter der Aufſicht
der Koͤnigl. Gefelifchafe der Wiſſenſchaften
154. Stud.
Den 24. December 1764.
| Göttingen.
nder den 22ften December gehaltenen Berfamms
lung der Koͤnigl. Societaͤt der Wiffenfchaften
| laf Herr Prof. Heyne einige Muthmaßungen
über eine Abfunfe der Griechen von den mitternächts
Jichen Gegenden oberhalb Griechenlands vor, in fos
fern diejenigen Einwohner, welche den eigentlichen
riechifchen Stamm, bie Hellenen, ausmachten, nach
Griechenland aus Shracien, nach Thracien aber aus
Den obern 1änaf dem ſchwarzen Meere gelegenen Ger
genden Kleinaſiens gefommen zu feun fcheinen,, und
brer weiter entferntern Hbffammung nach vielleicht
gar feptbifcher Ubtunft find. Es wird dadurch nice
aufgeboben, daß nicht einmalaegyptifche, das andre;
mal pbönicifche Abkoͤmmlinge in Griechenland nebft
einer Fleinen Anzahl Begleiter angelandet find; bier
iff vom Körper der Nation die Rede. Die Hellenen
oder gigentlichen Griechen haben zum Stamm
vater den Deucalion , deffen fernere Abſtammung
pom Prometheus, Japetus, Gaturnug, Uranus und
der Titan, (Himmel und Erde, welche gemeiniglich
in die Stammtafeln der alten Volker tommen, wenn
Dagagag man
154. Stücd den 24. December 1764. 1243
Es vor derCultur Briechenlandes. er
* und dann nach Delos, der Verehrung deb
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1244 Gttingifhe nprigen
nordweſtlichen und fudtiden Theil Oderafiens Bers.
gubolen find oder nicht, gezogen feyn.
Lemgo.
und Wilbehn Guthrie, Ritter, nunmebr in das
Deutſche überfeger, erläutert und bin und wies
der mit AmmerFungen verſehen von Joh. Tobias
Böhler, Drof. zu Börttingen. bed iſten Sandes
ıfte Abtheilung 1764, 2te Abtbeilung 1765. Betrar
gen beyde, mit fortlaufenden Geitengaten, außer dee
Borrede der Englifchen Herausgeber, 3 Aiphadeth
6 Bogen in groß Onart. Diele, usfprängiie iw
Aramöffeber Sprache geſchriebene, und in der Ger
alt eines vertrauten Briefivechfelö nach der Seit
ordnung abgefaßte Reifebefchreibung unterfcheiber ſich
anf eine fo vortheifbafte Art von der gewöhnlichen
Gattung diefer Schriften, daß man den Englifchen
Heraußgebern fowol, als dem en Weberfeger,
unferm Hrn Prof. Köhler, für die baraufverwandte
Mühe verbunden feyn muß; ungeachtet die Reifen
pa befchrieben werden, fon im Jaber 1705 2. f.
geſcheben find Der Gerfaffer, ein Reformicter Frans
zoſe aus: ber Picardie, ward durch die Widerrufun
des Edictd von Nantes veranlaffet, im Jahr 16
nach Holland zu gehen. Nachdem er von 1693 an,
als Gefandefchaftsfecretair der Generalffaaten, am
ofe zu Madrid 4 Sabre lang geflanden, und wäh
tend biefer Zeit beträchtliche Anmerkungen Binden
154, Stic den 24. December 1764. 124g
Spanifden Stat gefammict batte, die aber zum Rache.
sheil der Welt angie eicy mit dens Schiffe zu Grunde
ungen, © weiches
I bgefandten, bem er jugeneben war, war, ing
an Hi Beerdig bringen fe 6; „fe gien
Darauf nach London, {Off ihn einigen
ren ein Maun von Gtande gum "es r feiner
den Söhne auf der fogenaantes großen Reife durch
Europa auserfeben bet lind died it eben die Seles
enbeit, welcher man das Werk, das wir unfern Lee
ven ankuͤndi en su Danten bat. Here von Blaige
ville beſas alle E igenfcbaften, die cin fteifender hing
mug, wenn er die Welt von dem, wad er
sinterrichten will. Gr feint. eils —— freee
lichen Gefundpeitsumfande in den letzten Jahren ſei⸗
—— burd ſeine — — — — — idenheit
amb: Durch eine Schriftſtellern nicht ſonderlich gewoͤhn⸗
liche Strenge gegen feine eigene Arbeit, am meiſten aber
durch bie nicht ungegruͤndete Beforgniß, feine mit einer
außerordentlichen Freymuͤthigkeit und Harte, abgefaß⸗
—— über die groͤßten Perſonen und bievorne ite
ften Derter, möchten thm Verdrießlichkeiten zuzi
bewogen worden zn fepn, fein Werk niche (eld
das Sagslicht gu bringen. Uns iff niche leicht eine
orefebe teibung vorgefommen, bie angenehmer und
lehrreicher gefthrieber wäre. Geiftliche, weltliche
und gelebrte Geſchichte, Stellen after Dichter und
Geſchichtſchreiber find faſt auf allen Blättern anges
abet, erklärt und erläutert, und man follte glauben,
af Blainville ein Gelehrter von Profeßion ware,
wenn man nicht fo oft auch den Durch. Einfücht unde
Gifabrung gebildeten Staatömann, den Rriegsbana
ae ange: ieee Sener fs denen & Kinet me my babe i
€ n Herau (oben: m, defer iw
sare nay ya Bar Sk
auch als einen befonders ei von eine
der Deep Men nage pe ge
n Leichnam des in Spanien u
„ Selick den 24. December 1764. 1247
uf welchen die 3 andern ohne Verzug fol⸗
1, befchreibe die Reifen des Verf. durch die
ften bolländifchen Städte nach Deutfchland
ntfurt, Nürnberg, Augfpurg 2c. und-von da
Enis nach der Schweiz, durch Tyrol Sis ing
lifthe. Die folgenden 3 Theile werden gan
lien handeln. Unſere Reifende, die fo o
sereitet in frembe Länder eilen, werden fig
fe8 Werk unterrichten können, worauf fie ibs
erkſamkeit bey ihren Reifen zu richten haben,
nicht eben fo rob guructtommen wollen, alg
ber Abreife waren.
Carlsruh.
Encyclopaͤdie, oder allgemeiner Begriff der
aften, aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt. Zwo⸗
ie. Iſt 1764 Sey Macklot auf 103 Octav⸗
ausgekommen. Die allgemeine Abtheilun
erkchens beſteht in der Kenntniß Gottes, de
s ımd des Welt. Bey dem erſten und bey
itniß des Menfchen nach der Seele, find die
offen Begriffe der natürlichen und chrifflichen
nicht vergeffen. Bey der Betrachtung der
nmen die übrigen Wiffenfchaften vor, wo bes
bie Naturlehre und Naturgefchichte ziemlich
ich abgehandelt iff, fogar daß von jedem
nigermaßen eine metbodifche Ordnung geleh>
Etwas mehr Richtigkere koͤnnte zumellen
langt werden. 50 ©. fteht, daß einige fags
Farben entfpringen von Mifchung Licres
attend. Go was muß man jeßo Anfängern
w fügen. (E8 gebört nur dir die Schrift»
es gelebrten Befchichte, melche auch mit die
e der Irrthuͤmer ſeyn muß. Die Erde bat
e ogen die Pole etwas erböhete Figur. ( Seit
n t jedermann ihre Figur fureingedrictt.)
er bat eine ebene Dherfläche, dof. ¢ Dem
154, Sele den 24. December 1764. 1247
Band, auf welchen die 3 andern ohne Verzug fole
gen follen, befchreibt die Reifen des Verf. durch die
dornehmſten bolländifchen Städte nach Deutſchland
Aber Frankfurt, Nürnberg, Augfpurg x. und-von da
Aber Toſtniz nad) der Schweiz, durch Tyrol bis ins
Benetianifche. Die folgenden 3 Theile werden gan
von Italien handeln. Unſere Reiſende die fo o
anz unbereitet in fremde Länder eilen, werden fid
Sure) diefes Werk unterrichten können, worauf fie ibs
re Aufmerkſamkeit bey ihren Reifen zu richten haben,
wenn fie nicht eben fo rob zuruͤckkommen wollen, als
fie bey der Abreife waren.
Carlsruh.
Kurze Enepclopaͤdie, oder allgemeiner Begriff der
Apiffenfchaften, aus dem Franzoͤſiſchen überfegt. Zwo⸗
ge Auflage. Iſt 1764 bey Macklot auf 103 Octave
feiten herausgefommen. Die allgemeine Abtbeilun
Diefes Werkchens beftebt in der Kenntniß Gottes, de
Menfchen und des Welt. Bey dem erften und bey
dee Kenntniß des Menfchen nach der Geele, find die
wefentlichften Begriffe der natürlichen und chriftlichen
Religion nicht vergeffen. Bey der Betrachtung der
Welt fommen die übrigen Wiffenfchaften vor, wo bes
fonders bie Naturlehre und Narurgefchichte ziemlich
umſtaͤndlich abgebanbelt ift, fogar daß von jebem
Reiche einigermaßen eine methodifehe Ordnung gelch>
set wird. Etwas mehr Richtigkere könnte zuweilen
wohl verlangt werden. 50 S. ſteht, daß einige fags
ten, die Farben entfpringen von Mifchung Lichtes
und Schattend. Go was muß man ise Anfängern
nicht mehr fagen. Es gebört nur für die Schrift»
fieller der gelebrten Befchichte, melche auch mit die
Sefchichte der Irrthuͤmer fepn muß. Die Erde bat
85 ©. cine gegen die Pole etwas erböhete Figur. (Seit
20 Sabren hält jedermann ihre Fiaur für eingebrüdt.)
Das Meer Hat eine ebene Oberfläche, dof, ( Denn
r
‘Sr Ge Re 1249
Söttingifche Anzeigen
. don
geledrten Sachen
unter de Auffide —
der Koͤnigl. Geſellſchaft der Wiffenfhaften
155. Stuͤck. |
Den 27. December 1764.
man fie zumal mit bem Singer geftrichen, ſtark Enis
oe aͤrker iff diefe Ers
Meinung gewefen, wenn er 8 If ober mehr derglei⸗
chen Ribe tange gebentt, die mit
der electrifhen Mafdine Gemein 84 batte. In el.
ner engen 3 Zuß langen Glasrsbre, welche auf die
Luftpumpe angeſchraubt, und luftleer gemacht ward,
Ree rsee fabe
155. Stid den 27. December 1764. 1257.
763 bey Drell, Gefner und Comp. abgedructter
Bertes von 414 groß Octavſ. Wir fennen den Vers
aſſer nicht, der aber ein Proteftant, und ein Helves
ier, und nach feinen uberall geaußerten Gefinnungen,
in Freund ber Gerechtigkeit, der Tugend und der
grepbeit feyn muß. Er bat bin uud wieder Franzoͤ⸗
ſche Duellen gebraucht; dann Brindes und Vofanien
Hofen) zeigen biefe Nachahmung deutlich. Die
Befchichte, von welcher er handelt, find Carthago,
er Bund von Cambrai, die Zeiten zwifchen 1515 und
530, und ber legte Krieg, ber über die Poblnifche
:bronfolge im Sabr 1734 angefangen bat. In der
rften Abbandlung prüft der Berfafler die Gefege der
tepublif Carthago, bie nicht die ſchlimmſten geme-
en ſeyn müflen, da dieſe Pflanzſtadt von Tprüs ib-
e Muͤtterſtadt in fo kurzer Zeit an Macht übertrof:
n har. Giewar bis auf wenige Falle Ariſtocratiſch.
Bir haben mit Vergnugen an dieſem Gerfaffer einen
laͤcher des Hannidals, und einen fharfen Richter
er unbilligen und treuloſen Roͤmer gefunden. Mit
leche ſchreidt er aud den Untergang der Republik
em Hanno und feinem neibifchen, Unbange zu; wos
ey er anmerfe, daß Hanno aus einer handelnden
‘amilic, wie Hannibal aus patriciftbem Gebluͤte ents
roffen gemefen. Auch merkt er febr wohl an, daß
lan dem Hannibal mit Unreche die Graufamfeit zur
iſt legt , die er gegen die Verbündeten der Römer,
nd gegen fein eigenes Heer niemals, auch nicht ein-
lal gegen die Romer gebraucht bat, deren Gefangene
: gerne loßgelaffen hätte, wenn die ſtolze Republic
us fo mild, wie ev, hatte denken wollen. Er ents
buldigt auch den patriotifchen Eifer, mit welchem
annibal die Gerechtigteit einigermaßen in feiner Vas
rſtadt berzuftellen, an dag Volk feine Klage gelans
mließ. Die abfcheuliche Graufamfeit, mit welcher
e Römer Carthago zuerſt entwaffneten, und endlich
rſtaͤubten, wird bier billig geahndet. 2. Der Bund
| Nrrrrrr2 au
155. Gtid den 27. December 1964. 12243
Die Einfubre zu vermindern und die Ausfuhr zu vers
gréfern. Zu Erhaltung beffen bat ber Staat nur eis
nen einzigen Weg vor fi, den Srundfag bes Zuſam⸗
menfluffed (concurrence), Die Cinfubre fremder
- gnentbebrlicher Waaren iff mit feinem Cingangstedys
te zu befchweren. Ihre Befchwerung würde eine Theus
sung aller Lebensmittel verurfachen. Die Einfuhre
aller entbehrlichen Waaren aber ift mit Abgaben zu
Belegen. Bey entbehrlichen roben Materialien, die
wir ſelbſt im Lande gewinnen, muß eine folde Ab
be ſtatt haben, die fich nach der Nothwendigkeit dee
Manufatturen , und dem Berbältniß des Preifes dee
Auslaͤnder zu dem Preife der Einlander richtet. Bey
Waaren, deren dpnlide im Lande find, foll das Eins
gangsrecde billig fo bod fepn, als der Ueberſchuß ded
ausländifchen Kaufmanns, nach Abzug der Frachtun⸗
koſten und deffen, was ihm feine Waare felbit koſtet.
Huf entbehrliche Prachtwaaren muffer ſtarke Abgaben
föhlagen werden. Zu Verboten iff mit der auffers
en Behutſamkeit und nur in denen Fallen zu fchreis
ten, wo alle übrigen Mittel nicht gurcichen, die Eins
fubre der fchädlichen Waaren gu verhindern. Was
Die Ausfuhre betrifft, fo muffen im Lande gearbeis
tete und augwarts verführte Waaren mit feinen Aus⸗
gangsgebuͤhren belegt werden. Rohe Materien aber,
Die man im Lande felbit verarbeiten fann, müffen mit
ſtarken Zöllen befchweret werden. Bey Waaren, wos
mit die Ginlander einen SfonomifdenHandel treiben,
erfobdert ber Srundfaß des Bufammenfiuffes, daß da⸗
von weder bey der Eins noc Ausfuhre etwas zu ents
richten fey. Hiebey gefchiebet der Vorſchlag, ob nicht
bey dem Sfonomifchen Handel in dem Kalle Eingangs⸗
rechte auf elege werben finnten, wenn bie —**
durch auslaͤndiſche Fracht uͤberbracht werden. Von
durchgehenden Waaren find nur die, die den Abſat
det Rationalwaaren verringern können, mit ſtarken
Einsund Ausgangsrechten zu belegen. Die aus Pros
Rrrrrrr 3 vin⸗
nn
_
155. Stuͤck den 27. December 1764. 1255
Säringifchen Lande gehandelt, und die Befchichte dee
Herzoge von Tek und der Grafen von Freyburg, als
gleichmäßigen Zäringifchen Uotsmmlingen, angebäns
get. In dem dritten Buche find die zwey erſten Pes
rioben der Babdenfchen Befchichte felbfk enthalten. Der
Hermannifche, welcher fich von Hermann dem erften,
einem Sohn Bertholds J. und Bruder Bertholds IL
von Zaringen, anfängt, und mit dem 1268 in Neas
pel enthaupteten Marggrafen Friedrich fic endiget;
und der Hachbergifche fowol vor als nach der Thei⸗
lung def Haufes in Hachberg⸗ Hachberg und in Hache
ber + Gaufenderg davon jene Linie mit M. Otto 1418,
diefe aber mit M. Philipp 1503 erlofchen iff. Bu
mebrer Erlauterung, befonders der. Hachenbergifcen
Gefchichte, bat der Hr. V. noch die Hiſtorie des Bries⸗
gauifchen Landgrafthbums, welches bauptfächlich in
diefem Zeitraum im Flor war, und eine Nachricht
von den ehemaligen Herren von Röteln und Ufenberg
binzugefügt. Yn der Vorrede wird von einigen zeit
ber noch ungedruckten Badenfchen Befchichtfchreibern
geredet. Zehn Stammtafeln und fünf fehr ſchoͤne Kus
pferfliche geben biefem überaus prächtig gedrucktem
Werk noch ein befferes Anſehen. Bon dem folgenden
Theil reden wir nacftens. ._
| Ingolſtadt.
Diſſertatio hiftorico - publica inauguralis de Praers-
gariuis Episcoparus es Principasus Bambergenfs, anne-
xis quatuor illuftribus iuris publici et feudalis quae-
ftionibus exinde refultantibus. Don des Rayferl.
Bift: und Sürftenchums Bamberg ganz befons
dern Dorrechten, Staacsbefugniffen und Dorzliga
lidbFeiten; iff eine Streitfchrift, Die im Juliusmo⸗
nat unter dem Boris des dafigen Hofraths und Leh⸗
reré ber Rechte Hrn. Benedict Schmidts, vom Hrn
Raurentius Schwargbarth, aus Stadtſteinach i
ranten, zur Erlangung der Licentiatemmurde ift ge
Itenworden. Bon den vier Abfihnitten, in we ir
‘Cor BER CRO 1257
Söttingifche Mngeigen
gelebrten Sachen
unter der Aufficht
der Könige, Geſellſchaft dee Wiffenfchaften _
156. Stud.
Den 29. December 1764.
Ööttingen.
| Freyburg im Dreifgan.
us der nüglichen Wienerifchen Aerzte Schule
koͤmmt huch das folgende leſenswuͤrdige Buch
Jofephi Baader in Vniu. Frib, Brifg. P. P.O, Ob-
feruationes medicae incifionibus cadauerum anatomicis
illuftratae 1763. Octav. auf 245 Seiten bey Wagner.
Es find funfzig Deffnungen von Leichen, die im grofe
fen Armenhaufe zu Wien von dem Hrn. Verfaffer,
und dem verfforbenen Hofrathe Melchior Stoͤrk here
fommen, und auch dem Leibarzte Anton Störk zuges
fchrieben find; fie find von den fahren 1746 bie 1750.
Eine kurze Krankengeſchichte macht den Anfang, uhd
nach ber Heffnung folgen einige aus derfelben ents
ffandene Warnungen, Zreeifel oder rie
Des Hrn. DBerfaffers, alles Furz und ohne Zierrat,
Die meiften diefer Deffnungen haben ihren Nugen,
wir fonnen aber nur diejenigen anzeigen, die am mei
fren befondered haben. Die Mancinifchen Sropfer,
vic ein trinthares Golb fepn eine) nee mit bem
ogenannten liquore Anodyno mebrenthes erein 5
6 1S 888888 fle
156, Stuͤck den 29. December 1764. 1259
Zurich.
Heidegger und Comp. haben im Jahr 1764 ſehr
fauber in Octav auf 408 Seiten gebrudt: Socrate
ruftique ou defcription de la conduite morale et oeco-
nomique d’un pailan philofophe. Diefe Schrift if
urfpringlich vom Hrn. Stadtarzt Hirzel im erfters
Bande der Abhandlungen der Zürchifchen Geſellſchaft
der Naturforfcher erfchienen: hernad von Hrn. Frey
einem Hauptmann in Sranzöfifchen Dienften uber»
fest, und nun zum zweytenmale vermehrt abgedruckt.
Im Buche felber find verfchiedene neue beträchtliche
Anmerkungen eingeruct, und die Zugaben enthalten
uber hundert Geiten. Man erzählt, wie der Fleine
“Jacob, denn das barbarifch lautende Kiyogg bedeus
tet eben dieſes, in Zürich bey vornehmen Befellfchaf>
ten ſich obne Furcht und ohne Dreiftigfeit vers
nünftig und einfältig über allerley zur Gittens
Ichre gehörige Moterien berauggelaffen, wie wir
denn von denen, die ihn perfönlich Fennen, vernoms
men haben, daß in ber Gittenlebre noch mehr als
im Yandbau, diefer Mann einen wahren Vorzug bee
fige. Man erzähle biernachft die angenehme Geſchich⸗
ge einer Unterredung gwifchen der philofophifchen Ge:
ellfchaft zu Zürich, und einigen ausgefchoffenen des
auerſtandes, worinn die legtern mit der größten
Vernunft ihre Gedanken über verfchiedene in den Lands
bau einfchlagende Materien eröffnet haben. Der bes
rühmte Marquis de Mirabenu gläubt bierndchf—, die
Den Ochfen gewogenen Helvetier zu überzeugen, es
feye bey ſtarken Pferden doch noch ein merklicher Ges
winn; dieſes widerlegt Hr. T(chiffeli, tnd zeige, dag
wegen der wolfeilern Erbaltung und des auf den Och⸗
fen unfeblbaren Gewinns, dennoch diefe etwa um die
Hälfte langfamere Zugtbiere furs bloße pfligen beſ⸗
fer feyen. Wir feben auch nicht ab, wie der Mat»
quis den Ankaufpreiß der Ochfen, den man bevm
Gésssss2 - Bers
156. Stüd den 29. December 1764. 1265
der Wallenfteinifchen Verſchwoͤrung, die Garrafin
angefangen bat. “Im dritten Bande find die Reifen
nach Engelland, Holland und Ftalien, die von der
Mad. du Bocage und ihrem Gemabl im Jahr 1750
und 1757 unternommen worden find. ir wollen
die Dichtinnft nicht beurtbeilen, und bloß bey diefess
Reifen bleiben, die in Briefen an eine Gchwefter bes
fcbrieben find. Unfere Dichterinn bat in Engelland
allerhand Höflichkeiten, felbft vom Prinzen von Wal:
lis, dem liebreichen Vater unfers geliebteften Koͤni⸗
get, empfangen, und ift vielleicht Deswegen inder
eurtheilung der Engelländifchen Sachen felbft
befto böfliher. Gie finder die Englifche Sprache zur
Mute fehr bequem. Sie bechrt das Luſthaus zu Raz
nelagh (Renelafh fchreibt fie mitlinrecht ) mit einem
gobliede Sie finder den Pracht (luxe) der Englaͤn⸗
der viel Eleiner als bey ihren Landsleuten, und ruhme
qumal bie mütterlichen Sorgen der vornebmften Eng» .
ifhen Damen Eie’gefteht, in Frankreich, woman
einzig durch8 Frauenziimmer und durch die Miniffer
in Die Höhe kommen Fonne, lege man fich los aufs
angenehme; in England aber führe die männliche
Deredtfamfeit zum Glace, und deswegen müffe man
Die Alten lefen, und mit ihren weifen Rachen fich nabs
ren, die Staatskunſt fich bekannt zu machen, und
niit einem Worte Verdienſte erwerben. Da unfere
Verfafferinn hin und wieder Heine Gedichte einrückt,
fo bemerfen wir blog G. 153 den munderlichen Widers
fpruch zwifchen dem Eternel (dem großen Gotte der
Chriffen) und dem zwey Verfe darauf folgenden Dieu
‘Pan. Unfere Berfafferinn hat Italien, was die Bors
nehmen angeht, von der Eiferfucht ganglid) gereinigt
gefunden , und überall find die Sicisbei eingeführt.
Bon den Wundern des alten und neuen Roms ift fle,
mie alle Kenner, fehr eingenommen. Sie bat auch den
Veſuvius beftiegen, und das unterirrdifche Hercular
num t.
durchwandert 338863 Zalle.
156, Seid den 29, Deeember 1 764. 1263
dem Pindaro und Horatio an die Seite geſetzet zu
werden? Wir wuͤrden wohl eher die beſten Ausgaben
der beruͤhmteſten Kirchenvaͤter; als der alten Claßiken
erwartet baben. Bey den eigentlichen Theilen der Theo⸗
fogie find die Nachrichten zu wenig, und die Bücher
nicht außerlefen genug. Da die Lutherifchen Dogma:
tifen éngefubret werden, wie kanu Chemnitius, Cas
lov, Ouenftedt, Scherzer, Hollaz vergeffen, und ein
paar neuere Eleinere Auszüge gemeldet werden, bie
wir eber vermiffer hätten? Und eben fo werden uns
ter den Reformirten Witſius, Burmann, Maltridt,
übergangen, und Bernet, ohne alle Empfehlung, ibs
bebutfam zu lefen, genennet. |
Daris. \
La jeune Indienne iff ein Luftfpiel vom zoffen April
1764, das den Hrn. de Champfort zum Berfaffer
bat Es iff eigentlich die Gefchichte des Inkle und
Harifo; nur hat der polite Hr. Verfaffer des Inkle
Schuld fehr verkleinert, und fie bloß zum Gedanken
uruͤck gebracht, eine reiche Braut der indianifchen
Freundin vorzugieben, bierdurch fällt aber das tras
gifche und ribrende faft ganzlich weg, das die wahre
Gedichte des Inkle fo beweglich macht. Uns dinte,
die Dichtkunft verliert in Frankreich, wie die Mables
rey, daß lebhafte Colorit, und wird immer bläffer.
Wir werden "ot mebrere Gelegenheiten zu dieſer
Klage finden. Ft 45 Seiten in Octav flark.
Leipzig.
Den 13ten April 1764 difputirte Frang Mumenſ⸗
fen de tore rupto. Es iff die pies ey Geſchich⸗
te eines Mannes, dem ein Pferd einen ſtarken Schlag
vor die Bruſt gegeben hatte, der auch kurz hernach
daran geſtorben war. Man fand ihm die rechte Vor⸗
kammer des Herzens an mehr als einem Orte jene
. . Sa Sige om 1265
Goͤttingiſche Mnzeigen
DOR
gelehrten Sachen
unter der Aufficht
der Königl, Gefellichafe der Wiftenfchaften .
157. Stuͤck.
Den 31. December 1764.
| Göttingen.
I: Hr. M. Joh. Ander. Dieg iff am iſten Nov. sums
ProfefforePHilofophia Ertraordinario ernennet.
Amfterdam.
Rey bat ein merfwürbiges Buch verlegt. Der
Sitel iff: Confiderations fur le Gouvernement an-
cien et prefent de la france par M. le Marquis d’Ar-
genfon., (Kriegsminifter und Vater bes Hrn. Gras
fen von Paulmy, der auch eine Zeitlang diefe Stelle
verfehen hat). Diefe Handfehrift bat Rouffeau ge-
rühmt , und Rep vom Hrn. Gabriel Cramer in Genf
ohnentgelblich erhalten; fle war zwar mit Feblern
verftellt,, man hat aber Feine beffere ausfündig machen
koͤnnen. Wir übergehen des Marquis allgemeine Bee
trachtungen Aber die drey Arten von Regierung und ih⸗
re Mängel. Er fheint die auswärtigen Einrichtungen
nicht zn kennen. Engelland haßt er alljufebr, als
Daf er feiner Regierung Gerechtigkeit widerfahren
laſſen könne. Er giebt diefer Nation ſchuld, fie feye
in die Religion vernarrt, (fo iff fein Ausdrud ) da
fie doch Feine babe, welches vermutblich ihren Abfchen
wider die paͤbſtliche Religion bedeuten fol. Et bil»
| Seseees bet
157. Stüd den 31. December 1764. 1267
worden. Sie find allemal hoͤchſt ſchaͤdlich gewefen,
und gereichen noch der Nation jur Plage. Die Ges
rechtigkeit wird bey den Fale en faumfelig ausges
übt, die nothwendige Veränderung des Beliges gee
bemmt u.f.f Unter Ludemig dem VIL thatman den
erften Schritt zur Verminderung der Macht der Bas
fallen, indem man den Gemeinen erlaubte, fich
frey zu Faufen. Die Kreuzzuͤge, wodurd der Adel
werarmte, zwang fie ihre Rechte feil zu balten, und
bas Reich nahm im 13ten und 14ten Fabrhunderte
eine blühende Seftale an. Die Monarchie nahm
aud an Macht zu, wie der Adel abnahm, und ers
drückte nach und nach die Lebnstrager. Fran; der I.
führte die verderbliche VBerfauflichkeit der Aemter
ein, und feine Nachfolger vermebrten bas Uebel.
(welches ingbefondere des Sully Febler iff) Der
König hat hierdurd den Staat auf ewig befchwert,
(ih der Wahl feiner Befehlshaber begeben, die
Abfhaffung untüchtiger Leute verloßren, und das
Geld zum einzigen Wege gemacht, wodurch man zur
Ehre gelangen fann Das Lebel iff auch fo tief
eingemwurzelt, daß es faſt unmdalich zu heben iff. Un⸗
ter Heinrich dem IV. waren bie legten glüdlichen Zei⸗
ten in Sranfreid), wovon Hr. d'A nach dem Abbe
Maroles eine Beſchreibung giebt. Unter Sudewig
dem XIV, iff die Finang und das Kammerweſen zur
böchften Gewalt geftiegen, und Colbert bat wider
feinen Willen mit übermäßigen Auflagen die Hands
ung bemmen müffen. Die Behauptung von Spas
Nnien bat aud Frankreich die Hälfte feiner Innern
Kräfte gekoſtet, und die Städte werden zu Flecken,
Diefe zu Dörfern , und die kleinern Dörfer verſchwin⸗
den. Jetzt it die Nation in einer anleugbaren Abs
nahme an Vieh, an Ackerbau. Man finder keinen
reichen Bauren, Beinen Pachter mehr. Alle Macht
Aft in den Händen willtührlicher Commiffarien. Die
inanz bat obne einige Zurücdbaftung die ſchaͤd⸗
ichffen Mittel gebraucht ‚. Gelb auszupreilen.
Tttrttt 2 Die
157. Sti den 31. December 1764. 1269
ſicht, und doch feye er ein Edelmann Cin ber That
von einem alten Haufe). dann die Vernunft erfors
dere, daß alle Bürger gleich feyen. Dieſcr Verthels
Diger ber Freyheit bat doc auc) defpotifche Neiguns
en, dann S. 18 will er, man folle den Mugen (droit
convenance Jadem Rechte (droit des titres) zu reds
ter Zeit, und zur Verbefferung des Staates vorziehn.
St 328 Seiten in groß Octav flat.
Wien.
- Unter den Berfoffern leſenswuͤrdiger Brobfchriften
ber biefigen boben Schule tft allerdings Franz Tri⸗
pl von Brunn, der mit einer Abbantlung de aqua
eifenfi lacuftri, den 23ffen “Julius 1764 auftrat Uns
ter yielen natürlichen Geltenbeiten der Markgrafſchaft
Mäpren, deren er kürzlich erwabne, iff insbefondere
der Geiger Gee, ber im Gradinfchen Gebiete, gegen
Ungarn bin liegt, 1800 Schritte lang, 800 breit, aber
nurs Gpannen tiefe. Man wafeht in diefem Eee
das kraͤtzige Vieh, das öfters beil wird, wenn es
ein paar mal darinn gefchwommen bat. Gonft trinkt
es fein Bieh. Der Gee bar weder Zus noch Ablauf;
der Geruch des Waffers iff unangenehm , und die
Farbe weiß; ed nabre an feinen Ufern das gefaljene
Kraut -Salicornia, Es färbe den Violenſprup grin,
wird im Rochen bitter, es hat einen leichtfluͤßigen
Bodenfag, der auf dem Feuer fhmilze und fchaumt,
und in demfelben eine Ralcherde, und ein Gal, dad
bod) anfıhießt und länglichte Vierecke ausmacht , fals.
zigt und bitter iff, und eine Kühlung im Munde vers
urfacht. Diefe Cryffallen verwittern und erwarmen
fich aledann mit faltem Waſſer. Dieſes Salz iſt
alfo ein Natrum. Der Schlamm iff ſtinkend, fehweflicht,
und liefert das namliche Gal).
Straßburg.
Den ten Junius 1764 vertheibigte Hr. Heinrich
Palmating Leveling aus Turin eine nägliche Probs
. Ttttttt 3 ſchrift,
157. Stic den 31. December 1764. 1271
Eben von diefem gelebrten Arzte haben wir in
eben dem fahre eine Abtrittsrede de regimine men-
tis quod medicorum eft, bey dem eben genannten Brie
dern Luchtmanns abgedructt erhalten. Sie ift ein
gweyter Theil einer andern Rede von eben dem Tis
tel, die wir vor mehreren Jahren angegeigt baben.
Diefesgmal wiederholt zwar pr G. feinen Gedanten,
daß in und ein zwepfaches Weſen zu wohnen feheine, das
von das erfte die reine Vernunft, und das andere ber
Sig der Leidenfchaften feye. Er naͤhert fic auch in
etwas der Stahliſchen Mepnung, indem er das ers
fie Athemholen, und daserfte Eſſen, auch das Athem⸗
holen überhaupt, die Abfcheu vom Fleifehe in den
Sieben die Begierde nach kühlenden und fäuerlis
en Dritteln, und den Efel wider die Saure nach
ber Gencfung, dem wollenden Wefen zuzufchreiben gee
neigt iff. Die vornehmſte Abficht der Rede ijt ins
deffen der Schaden und der Mugen, den die Leidens
ſchaften verurfachen. Jenen erbellet Hr. G. gum Theil
auch mit neuen und eigenen Bepfpielen, und mit ans
bern ben Mugen; wobey er wohl anmerkt, daß die
langfamen Leibenfchaften, wie die Traurigkeit, nies
mals heilfam find, und hingegen die gefchwinden, wie
Sorn und Schrecken, Sfters einen wahren und wich»
tigen Nugen durch die Er{cbitterung der feften Theis
le, und durch bie tiefen Bewegungen bewuͤrken, die
fie im innerften verurfachen. Die großen Gemuthse
bewegungen verderben felbfE die Säfte, da fie die
Waſſerſcheu durch den Biß verurfachen, (wobey wir
Doch in etwas an den Beyfpiclen zweifeln, und den
mehrern Schaden der heftigern Verlegung der Ners
ven zuzufchreiben, nicht abgeneigt find.) Endlich zeige
Hr. G. wie der Arzt niche nur den Leib zu beforgen,
fondern auch Die Geele des Kranken zu regieren ba»
be, in welcher er die heftigen Bewegungen dampfer,
und durch Hoffnung und Bernunftzur Maßigung zu
bringen fuchen fol. Sit 94 Seiten in groß ur elle
CHE.
Hog Hap oe
Erſtes Regifter
der gelehrten Anzeigen 1764,
| derjenigen Schriften
deren Verfaſſer bekannt gemacht find.
A.
At ( Thom.) de difficillimo progreffu in dime-
tiendis animae viribus 525
Adam (Æ.) Ruins of de palace of the emperor
Diocletian at Spalatro 828
Adanfon ee des plantes 3
Aeliani hift. var. von Gormey überfege
Aepinus (rans Ube Thend.) Recueil de dite
rents memoires fur la Tourmaline 6
d’ Aguefleau f. Dagueffeau.
Akenfidc ( Marci) de dyfenteria commentarius 869 |
ote ( Io. Chrifiopk) von den Klagen aber ſchlechte
eiten 18
inus 4 — humano Die
Algarotti flirbe
ı Anckelman (Georg ) de fucceffione ab inteftate Ik
_ berorum
~ 473
}
der gelehrten Anzeigen 1764.
Bauer ( Georg) außerlefene Mite näliche Neuigkeiten
fur alle Münzliebbaber , erfter Sheil 492
— (Sigm. Jacob) Unterſuchungen theolo⸗
giſcher Streitigkeiten. Dritter Sheil 1221
Erklaͤrung des Briefes an die Hebraer 475
** ( Mad. le Prince de) Unterweiſungen für
* funges Grau Frauenzimmer, welchesin die Welt trit 893
ruCtion pour les jeunes Dames 1086
Ban (Joh. Baptifta) Obfervationi intorno alla
doppia refrazione del criftallo di rocca 1128
Becker € (Gok. With.) Beicyreibung des Reuwepee
Srunnens 312
Dreazet ( 0. Alb. ) apparatus criticus ad N. 1.
=; Sete 3
Benfon ( Gore) Vernunftmagigkeit der chriſtliche
. Religion 53
GE e. Frid.) de angulis folidis
hil. Ernft) GeleDichee der Belabebeit für
Surfen. Erfier Theil
nd ( Elias junior) Effai fur l’art de former
7 Tee
oh.) de |’ eau relativement a I’ cecononae '
—— ou traite de l’irrigation des prés 11
Rertrandi ( Ambrofio ) trattato delle operazioni d
8. chirurgia 155. 1178
Bente! ( (go. Martin) de refidentiarnm SR. Ele-
_ &orum immunitate ab onere hofpitii en
* (Jo. Ludwig) zehn Sendſchreiben an Sn
Marcheſe Hercolani von den Merkwürdigkeiten deg
„Save! fchen . Hofes 1062
Bicker ( Lorenz) Verhandeling van het 208 der
~ „Vrouwen 1190
Wielfeld ( Baron de) lettres familieres et autres 145
(Lambert) Ucberfegung des Tiffotifchen avis
au peuple: Raadgeving voor de Gezondheit van
‚ den gemeenen Mann 53
aa Bil-
der gelehrten Anzeigen 1764.
Bret (Soh, Fried. le) atta ecclefize greece annorum
1763. five de {chismate recentiffiimo 561
brokiesby ( Richard) ceconomical and medical ob-
! fervations 929
kes ( R.)a Syftem of natural hiftory 371
fünfter Theil 328
405
choz ( Peter Jofep Gites © des plantes qui croiffent
„dans la Lorraine. Pand 819
Zwey Pat 820
(0. Fridr.) Leben Dreußifiper Baten
3
n (von) hiftoire naturelle enersle et particu-
liere du cabinet du Roy. Fon. 1028
an 1030
k ( Philip Adeioh) giebt Bengeld spparatum
) eriticum von neuem beraus
N Sroaray bie 298
pe Belebichte der GEvangelife kutberiſchen Gemeis
he en im Rußifchen Reiche ILıE
Vorbereitung zur gründlidden und näglichen
be Kenntniß der ‚geograpbifchen Befchaffenbeis der
L. Europäifchen Reiche. RuGifche Neberfegung 215
— Nachricht wegen feines Brundriffes für before
bi bere Lehrer und Hofmeifter 215
vé
a C.
—*— (cYoh.) Auguſtini fententia de beatitate
iarcharum 974
Galle ( Nic. Lud. de la) tabulee folares ex editione
Max. Hell 18
4.) a 3 al-
| Erſtes Regiſter
Dommerich zes Girsospu Tiacveucs rar sw —
Dorat lettre de Barnevelt dans ſa priſon 927
r ( Jo. Carl Henr.) überfendet der SGéttingis
ſchen Gocictat der Wiffenfcbaften einige Denkmaͤ⸗
. ber des 14ten und ı5ten Jabthunderts 345
F.
oka ( Carl) hydrocephalus internus annorum
456
on (eJames) education. 983
mn (Con a’ ) Lettres memoires & negotiations
: particulieres 12
— pieces relatives aus lettres memoires &c. 12
Euripides neue Londonifche Ausgabe feiner Seagés
dien N —X sg 238
Eyring ( SJerem. Nic. ) catalogus bibliothecze Ges.
nerianz 417
— narratio de fcholis fuis 8
41
— & Phil. Ant. Martini, de hiftorie univerfa-
_ lis diverfa apud Graecos Romanosque & noftres
| Scriptores ratione 657
F.
CA R.) „allgemeines Kanſtler · Lexicon 136
baie hil. Conr.) enumeratio methodica plan-
_ tarum horti Helmftadienfis, editio fecunda au-
_ &or 204
Fafelius ( Fridr. ) fünfte Buflage von Seicbmepers
medic. forenfi 283
Febronii (Fuſtini) de ftatu ecclefiz et legitima po-
teftate ppontificis Romani liber. Auszug davon
in deutſcher Sprache 775
eiſe (Fridr. Facob) de cognationibus morborum
*
— — —
der gelebeten Anzeigen 1764.
Felice ( Fortunat.) difcours fur la maniere. de fore
mer l’efprit & le coeur des enfans 383
Ferber, fa fab pref. Linnzi difp. de prolepfi planta-
7 | 147
: Feuerlein ac. Wilk.) Vindicize m fterii magni
deum factum efle hominem, yrillo contra
Julianam apoftatam 489
Feyerabend ( Ludw. With.) difp. de differentiis ju-
ris Romani & ftatutarii Heilbronnenfis in tute-
5
Feertfch ( Paul Jacob) de ratione teftimonii Spink
tus S. ad argumenta evangelii veritatem vincen-
tia
— de ivasyla Evangelii Chrifti ad Rom. XV, ‘on
1193
Foix (de S.) ceuvres de Theatre . 707
Forme diverfités hiftoriques d’Elien, tradites
rec
Foug eroux Art du Tonnelier 1028
F ( Georg Adolph) cafus nephritidis calculofee
tabe renis lethal: exceptz
Franz (Jo. Mich. ) allgemeine Abbildung de *
bodens in 20. Landehaͤrtlein |
Frey überfegt Hirzels Socrate ruftique *
Frommann de præſtantia religionis chriſtianæ ex
: auftoris ejus cum angelis comparatione, Hebe 1
1-14.
Füfsli Anzeige von einem Leben und voll ftdndigen Mods
sicht von den Werken des Ritter Hedlingers 1232
G.
,
G. B. novum teftamentum grecum 970
Gadd (Peter Adrian )& Matth. Engftrem, von der der
Schaafzucht in Kinnland
Gallo ( Pietro) il potere e il dovere dell’ animo *
a5
Erſtes Negifter
Garner ( D. gf.) obferv. on D. Hunters medical
. Commentaries 143
Gatzert ( Chriftian Hartmann Samuel) prodromus
, commentationis de mutuo nummario poft pecu-
niz mutationem reftituendo 481
— wird Drofeffor zu Göttingen 4
Gatti reflexions fur les préjugés qui s =oppofent aus
“pro es de |’ inoculation 876
ettre & Mr. Roux 319
Gaubii inftitutiones pathologiae medicinalis, nene
Auflage 1270
— Oratio de regimine mentis quod medicorum
1271
Gebäuer ( Geo. Chrifti. ) narratio de Henrico Brenc-
585
Gebhardi (ok. Ludıio. Levi) ſtirbt 1152
Geller (Carl Gottfried ) Pinzani manes f. diluci-
dationes circa figna virginitatis 1214
‘Gerdil (Pater) reflexions fur la theorie & la pra-
‘tique de I’ Education contre les principes de *
Roufleau
Gerhard (Carl Abrah.) bie Bärentraube cbimifes
« medicinifch betrachtet 207
m Triga differtationum phyfico medicarum 1208
(Dav. Gottfr.) dictum Joanneum 1 Ep. V, 7.
vindicatum '- . 948
Gerhardi (Johk.) loci theologici. Edidit Jo. Frid.
Cotta, 2ter und 3ter Theil 943
Gesner (Joh. ) phytographiz generalis 872
Gifanii ( Oberti) obfervationes latin: Ingux pr
gulares, ed. Otho
Glafer ( Jo. Fridr. ) Borfchläge bey Geuerösränfen
Haufer und Mobilien zu retten 517
van'Goens ( A. M.) diatriba de cepothaphiis 253
Goering € Fr. Go of Balthafar de Hy By mene 136
Goetten ( Gadr: With. ) neue Sammlung einiger Dre:
digten
Goet-
.
-
der. gelebrten Anzeigen 1764
Geetten (Gabr. Wilh.) Ueberfegung ve
Wabrbeit der chriftlichen Religion aug
fiebung Jeſu Cheifti. Funfte Auflage
Grevenitz (Henning Fridr. Grav von
Bahn der Gefchügfugeln
‚Griesheim (Chrifti. Lud. von) Bepträge 3
me ye blühenden Wohl ftandes der Ge
Stud
Grieve ( James) the € hiftory of Kamtf:
the Kurilski Is
Grofch ( «70. Andr. ) "logics probabilium
Grotian (Jo. Aug. ) ergößende Sommeı
gen, 2ter Tbeil
Gruner (do. Frid. ) wird Profeffor ber? 3
Hall
Guy (Richard ) practical obfervations |
isorders of the breait
H.
Habernikkel ( Eberhard) inftitutiones j
Hadley ( Joh.) Beſchreibung eines ©
Winkel zus meffen
Heberlin ( Franc. Dominic.) anale&ta me
Haen (Ant. de) ratio medendi in nofo
&ico, VII. 36.
— VII. 3b.
— einige Streitfchriften wider ibn
— ad B. L.; Tralles epiftolam apolog
- fponfio
Hatter (F. Carl) giebt ein Berger
mangelnden Differtationen heraus
Haller ( Alb. v. elementa phyfiologiz c
mani, pars
—— neue Beobachtungen vom Entfiche
leind im Ey
der gelehrten Anzeigen: 1764.
Heilmann (Jo. Dav.) ſtirbt 209
Hell ( Maximil.) giebt de la Caille tabulas folares
bevaus 7s
—— edirt Tob. Mayer Tabulas lunares
ephemerides aftronomice anni bisfexti Tr
&c.
Henckel ( oo. Frid.) Mediciniſche und Ghirurgive
Anmerkungen, ste Sammlung 41
Herodoti hiftoriarum libri ex edit. Weffelingii 22
Heumann ( Chriftoph. Aug. ) ſtirbt 418
— Ermeiß, daß die Lehre der Reformirten bon
dem Heil. Abendmahl die rechte fey
Heyne ( Chrift. Gottl..) Srogramma deym Deore
rats» Wechfel den 2. Tan. 1764-
— heym Prorectorats = Weepiel den 3. Sul. 1964.
de poetarum doétrina morali
—— bey dem Stifeungs> Felt am 17. Sept. ı
de caufis fabularum phyficis
— memoria Heumanni & Heilmanni
955
— Muthmaffung über die Adkunft der Griechen
I
Hill (Joh. ) vegetable Syftem. T. VI. "38
Hippocratis „aphorismi cum recognitione & none
Andree P
Hirzel ( S. )Socrate ruftique von Frey dberfege 1200
Hoffer (Jac. Bernh. ) Bepträge zum Policepreche
ber Seutfden 908
Hofmann ( Carl Gott!. ) Rachricht von einer guten
Heilart der Kinderblattern 016
— ( Tobias Benjamin) Sammlung der in Shure
. Sad ergangenen das Militare betreffenden
Mandaten 843
H arth ( Wilhelm) ftirbe 1176
ohenthal ( Pet. Frid. von) & Carl. Wilh. von Cer.
—— de foederibus finium 133
Hommel ( Carl Ferd.) & Godfr. Sigism. Seyfrie
de matrimonio fine propofito liberos proerenndt
legitimo
“6 He
4
der gelehrten Anzeigen 1764,
Kennicot ( Benjamin) de ftatu collationis codicum
—— methodus varias leCtiones notandi 2
— a catalogue of.the facred Veflels &c. 435
Kern (Joh. Mich.) & David Henr. Gottfr. von
Pil » ftoicorum dogmata de Deo . 1225
Kiesling (Jo. Rudolph) hiftoria concertationis
graecorum —— d e de efu fanguinis & car-
nis morticine in re ci Img .
Kirkland on the method of fappreffing hzemorrha~
ges from divided arterjes 1008
Klein (Joh. ) cafus rachitidis congenite obfervat
in te varie monftrofo. 32
Klotz (To. Chrift ) Tyrtzi quae reftant 409
—— vindiciz Horatii 463
— atta literaria 50s
— — giveptes Gti
— — drittes Stuͤck = 1025
—— Stratonis aliorumque epigrammata 841
— epiftole Homerice 945
Knittel ( Franc. Aston) Ulphilz verfio Gothica ı ca-
pitum nonnullotum epiftolz ad Romanos 9
Knolle (Jo. Frid.) de offium carie venerea 72
Koch (070. Chph. ) von Gerichtsbarkeit der Univers
9!
— Sendſchreiben iu wie fern dem durch die Mar⸗
ter erpreßten und nachher vom Inquiſiten sans
cirten Bekenntnis zu alauben fey 479
Koren Ce (Jo. Chrifiophy) Abbildung eines Frieden
: tpeologai
_ Keebler go. Fob.) überfegt Blainvillens Rete
24
— (70. Chriflian) & Jo. Lud. Uhle, de fumes
bus.filio a patre ad dignitatem dottoralem con-
fequendam fuppeditatis non conferendig 708
Koslbele Grundriß der Religion 541
Kol-
der geleheten Anzeigen 1 76%
Lande (de la) art du tanneur 1233
Langhorne ($.) the effufions of Friendship
Fanc 1119
—— the enlargement of the mind a
Lang e C o. Henr.) dubia cicutæ vexata
ok.) von ber Befchaffenheit der tf
Abo
Ledermüller phpficalifch = mitrofcopifche Beſcheh
ial — phosphorefcitenden Steins 1167
p angebender ‚Seüßlingsgeie die Vers
— zum nuͤtzlichen und angenehmen
anzuwenden 1142
Lehnberg ( Carl) Tal om optikens och refractions
telefkopers för bättring i fenafte tider 567
Lentin br. Fridr. Benjamin) obfervationum
medicarum fafciculus 1, 990
Leonati ( Anton) lucubratio de humanæ mentis im-
mortalitate ex Ariftotelis fententia . 408
Leveling ( Henr. Palmat. ) difp. pylorus anatomico
hyfiologice confideratus
Ley er Crh With. von) Flora Halenfis 1088
Limba cj: P. v. )nouveaux amufemens des eanx
Lind (Seco) two papers on fevers and infty
Lindner ( SJoh. Gottlieb) Zeitvertreib in Svidiant
fhen Verwandlungen
Linnzeus ( Carla) & Ge. Rothmann, Raphania a
— & Blom, lignum Quafli ;
— & Jobanfon, centuria infeCtorum variorum
4
— neue Auflage von den ſpeciebus plantarum
erſter Theil pe 685
— genera morborum 927
Ferber de prolepfi plantarum 747
— itates academicze. Ä 3281
——~ ameni e rf Line
rites Regifter |
Linnzus ( Carolus Filius ) decas prima plantarım
rariorum horti Up
— decas fecunda 664
Locher , Maximilian) obfervationes praftics circa
luem veneream, epilepfiam & maniam 253
Loenbom ( Sam. S.) Handlingar til Konung Ca
den XI. hiftoria 66
Lopez (Thom.) defcripcion de la provincia de Ma-
rid - I
Lorgna ( Anton) de re£tilinearum füperficierum
dimenſione 362
Lori (Joh. Georg) Sammlung bes Bayerifden
Bergrechts 1133
Louis ( Anton‘) memoire pour diftinguer les fignes
du Luicide d’avec ceux de I’ affaffinat TO84
| «eee memoire contre la legitimité des naiflances
pretendues tardives 7 108§
Lowth ( Rob.) zweyte Drfordifche Ausgabe der pra-
leGtionum de potfi facra 502
Ludewig (Chr. Gottl.) commentarii de rebus in
fcientia naturali & medica geftis 384
Lüders ( ge. Conr..) de educatione medica 273
Ludolf ( Iyeronim, von ) ftirbt | I120
Lupin ( Eduard Jacob . hiftoria morborum diffici-
. liorum Burke curatio 1206
Lyonnet ( Pet.) Sendſchreiben an Herrn leCat 830
M.
M. le confeil de la raifon ou lettre 4 Mr. E. M. fur
l’inoculation 320
M. Dr. en médecine l’inoculation de la petite ve-
role renvoyée a Londres 763
M. (B. de) lettres Tarques hifteriques & politiques
ecrites par Mehemet II. 824
. Mes capriceg 912
Maquer I’ art de la teinture en foye . ww?
der gelebrten Anjeigen 1764.
Maiapii ( Gregor.) commentarii ad 30. JCtorum
ragmenta, quz exftant in corpore iuris 889
Mall é let ( Fridr. ). theoremata integrandi
Ve de Danemarc T. I- IL”, 2
introduction a l’hiftoire de Danemarc TT) L
& Il.
Marmontel moralifche Erzählungen, aus bem Fran
wnt Kien | überfegt 1183
Roland) Tal om Nervers almänna Egen-
Thaper 440
— ( Thom.) plantze Cantabrigienfes 806
Martini ( Ferd. iP pirurgie Streitfchriften 1210
wt ( ae ottlieb) Lehre von Jeſu Chrifto,
i
fafon (St. ) le&tures upon the heart &c. ast
Mathis ( Georg) befommt dad Praͤdicat eines Prof.
Mayer ( Andr.) Pomeraniz anterioris Suedicz a
prine!patus ugiz tabula nova 76
( Tob.) deffelben Mondescharten werden für
bas Séttingifebe Obfervatorium erfauft 73
unares ex edit. Max. Hell
Medicus ( Fridr. Cafımir ) Geſchichte peiobifter
| Krankheiten 079
Meintel (Jo. Georg) Probe einer volbsloten
| Bieifter (Alb. Lud. Frid.) wird Profeflor ohiloße
pP 2
—— errorum qui a fitu inftrumenti non librato ane
orum menfuram ingrediuntur, cenfus
— (Chrift. Frid. Geo. ) ausfibeliche spending
Des pein! 8, fünfter T
_* betomme bas Seabcat ls efeatp 2
—— ( Frid. Albr. ) Ftzefen d der Schaafe con
in feiner Gcspendgeh pice
62 Me-
Erſtes Megifter
Mefhow ( Arnold) Religionegefchichte der Collni⸗
F Kirche unter dem Abfall der zweyen Erabte
(an 1057
IPA A (Joh. Dav.) wird Correfponbent der
wet Academie des Infcriptions 377
—— Hrfordifiber Nachdruck feiner Anmerkungen iu
Lowth prælectiones de poefi facra 502
— wird Mitglied der Hollandifchen Gocietae der
Wiſſenſchaften 7
— von den Monathen der Hebraͤer 7
— (Chrifl. Bened. ) ftirbt
Mill (John) Kehrbegrif von ber practifchen geld»
wirtbſchaft 704
— — zweyter Band 048
Miller ( oJ. P. ) "Amveifung zur Wohlredenpeit
Milton, veriobrnch Paradies von Zacharia über,
2te Auflage 117
Model ( EX Geor org) chpmifche Nebenftunden 630
Moeckert Cero. Nic.) wird Prof. Juris zu Rinteln 352
Molinari (Chrifloph) de miliarium exanthematum
indole & traftatione 1036
Monnier (Lud. With, le) & Carl Ludw. Franz An.
dry, ergo cancer vlceratus cicutam eludit 1086
Monroo ı Alexander) expoftulatory epiftle to *
illiam Hunter
— ——— of the human bones, 7te Aufl. 399
Montague (Edward Wordle 7 obſervations upon
a ſuppoſed antique buſte of Turin 98x
Monti ( /gnazio) Aringa medica per la vita d'un
feto umano eftratto 1228
Montillet (of. Francois ds) lettre paftorale 879
Moor ( ac.) the End of the tragedy / gig
Morell CCB the tales of the Genii 902
Motes CFs Bapt. ) opufcula mifcellanea 43
Mofer ( Frid. Car von) Heine Schriften zur Erläus
terung des Staats. und Voͤlker⸗Rechts, zehnter
Band M 23
OU-
der gelehrten Anzeigen 1764.
Mounier ( cf. M.) memoire fur quelques experien-
ces d’ agriculture
Müller ( Gerh. Frid.) Sammlung Rußifcher Gee
ſchichte, achten Bandes ates und sees Stuͤck 214
— —— tes Et
—— neunten Bandes, ıfled Stic 504
— — 2te und jes Stüd 607
— ates, Stes und 6tes Gtird 1168
—— ( Otto Fridr.) Fauna infeftorum Fridrichs-
dahliana
291
(Joh. Rud.) de thermis Schinzacenfibus 326
Mumenfen ( Franc.) difp. de corde rupto 1263
Murray (Jo. Andr.) fata infitionis variolarom in
vecia 377
— vird Prof. extraord. medicine zu Göttingen
— („Joh. Phil.) Antwort an den Herrn Eyndie
cus Meermann 345
Murfinna (Sammel) primz linee encyclopedir
theo solopize 1262
Mufchenbroek ( Peter van) introdultio ad philofo-
phiam naturalem
Muzel ( Fridr. Herm. Ludw.) medicinifge und "ii
surgifihe Vabrnehmungen, 2te Sammlung 1212
| N.
"Natter (Lorenz firbt 7
Neifeld ( Ernft ajeremias) de fecretione humoram
Neteclbla (Frayhere von) seri san
ette es Ot
Nivelle de la Chau fee oor invent x‘
Noeffelt wird Prof. theol. ord. gn Halle $68
Nollet lecons de phyfique experimentale, feguer
an
Nönne ( Gottfr. von) Meine Aeden ss
-: b 3 Oc-
Erſtes Regifier
a O.
Oeder ( Go. Chrift. ) elementa botanicz TI89 |
—— eben dicfelben deutfch 1190
d’ Orville (Jac. Phil.) Sicula
Oswald ( Heinrich) Abhandlungen vom Mauth un
ollweſen 1252
Otho ( Enocus Ckriſt. Aug.) giebt Gifanii obfern-
tiones latinz lingux heraus |
Ott * Jacob) dendrologia Europæ mediæ 26
P.
Pelike ( Carl Fridr.) & A.H. F. G. de Wittorf de
erroribus quibusdam circa querelam inofficiofi
‘ teftamenti a
Paliffot de Montenoy theatre & ceuvres diverfes 5
‘Pallas ( Aug. Frid.) Chirurgie, oder Abhandlung
" von aufferlichen Krankheiten
Pallucci (Natal. Joſeph) methodus curandz Aue
lacrymalis 793
deferiptio novi inftrumenti pro cura Catara-
— ratio facilis ac tuta narium curandi polypoe
— lettre 4 Mr. Humelauer fur la cure de i
— — pon er Qer⸗ Maria) Heben
Paar erfter 3
© dade And) Ausgabe * aphorismorum Kippe
Cratis 3
Paul traité de la pleurefie traduit du latin de Mr.
van Swieten avec un difcours preliminaire
Pelegrini due memorie full innefto di Vajuolo 296
ome relazione d’innefti del Vajuolo fatti in
. renza
Phelfum (NV. van) hißoria Alcaridum | *
Pin-
..)
der gelebrten Anzeigen. 1764,
Phifeldeck (Chrifloph Schmidt) vid. Schmidt.
Pingre memoire fur la colonne de la Halle aux
. bleds 1213
Piquer \ Andr. ) las Obras de Hippocrate mas fele-
con las obfervaciones practicas de los anti-
quos y modernos ;
Plancus (anus) Befchreibung einiger Seegewächfe
Planmann (Andreas) de venere in fole vifa a3
Plutarchus. Auszug von feinen vitis hominum illuftr.
unter bem Titel: reflexions politiques & morales
fur les hommes illuftres de Plutarque 790
Pomme des affe€tions vapeureufes des deux fexes
284
b.7- 0.
Pouteau (le fils) effay fur la rage | 068
Prémontval prefervatif contre la corruption de la
| Sehe 224
— — 708 Sti Ä 246
701
dé Presle (le Begue) memoire pour fervir a1’ hif-
„.toire de l’ufage interne du mercure fublimé 350
—— la confervation de la fanté 18
Pringle ( &fohann) obfervations on the difeafes o
“ the army, vierte Auflage =. . a
Prudentii hymnus de martyrio Laurentii edidit 1
. A. Schier 052
Puget de St. Pierre hiftoire des Drufes 580
Pujati (Anton Cajetan) della prefervazione della
alute di litterati .. %O9
Pütter (Jo. Steph.) Grundrif der Staatéverans
., berungen des deutfthen Reichs, dritte Auflege
| | | aI
64 Quer
der gelehrten Anzeigen 1764,
Riederer (Jo. Barthol.) Nachrichten zur Kirchen
Gelehrtens und Bucher s Sefchichte, 2tes, ztes,
es Stuͤck 1 135
Robert ( D.) recherches fur la nature & l’inocula-
tion de la petite verole 279
Rochan de Chabannes zwey Schaufpiele, x. heureu-
fement und 2, la manie des arts 806
Reepert ( Georg Chriftoph von) Abdruck feiner Rede
am Griedensfeft der Univerfiat Göttingen _ ı7
Roggendorf ( Cajetanus Grav von) vom Verhaͤltniß
der Stande . u 1001
Roſſi ( Petro) de nonnullis plantis, quæ pro vene-
natis habentur, obfervationes & experimenta 800
Roufleau (oF. eJaques) Genfifthe ibn betreffende
Streitigteiten 201.317
— lettre a Mr. de Voltaire 558
— von der Nachahmung auf der Schaubühne 719
Roux ( D.) Journal de médecine, Monath Julius,
Auguſtus, September 1763. 356
— —— «tober, November 1763. 1006
— — Tannar, Februar, Mary 1764. 995
— — April, May, Sun. Ful * 1093
Rouftan (Ant. Jaq.) ofrande aus autels & a la
patrie 2
Rumowsky (Stephan) inveftigatio parallaxeos fo
lis cx obfervatione tranfitus veneris per difcum
ſolis | Iox
S. (. D.) melanges intereſſans & curieux T. L Il.
110
Sabbathier (Franc.) differtation fur l epouge de la
puiffance fouveraine des papes_ 1226
Sanfeverino di Sanmartino Gli Elifi poema per la
gloriofiflima coronazione di fua Maefta Giu rs
Auftria Re de Romani .
bs Sar-
Erſtes Regifter
Sarpi ( Pauli) opera .666
Sauvages ( Francois Boiffier de) nofologia metho-
dica 307
— —— P. Il.
— — P. Ii. 4
— — P. IV.
— |— P. V. Io
—— memoire premier fur I’ education des vers
foye . 705
— das jineyte memoire 707
— das dritte memoire 737
— obfervations fur I’ origine du miel 757
—— de la culture de meuriers 758
Sauvigny la mort de Socrate 4
Scherer «Jar. Chrifl. } B. ı fangorum n qui in in Bavaria
‚Palatinatu circa Ratis tur icones,
Cent. II. - *
— ecerlauterte Vorfchläge zür Ausbefferung der as
turwiſſenſchaft
—— Beſchreibung eines Zweifalters 2
—— Befchreibung des Kronenkaͤfers 391
— Die Wraurerbiene 1206
Schafonfky ( A thana/ ) ) de gravidarum & puerper
rarum convulfioni 208
Schelhorn (Jo. Georg) Ergöglichteiten: aus ber
Kirchenhiftorie,und Literatur, zter Band 957
Schiebler 1 D.) eine Heroide: Clemens an feinen
Sohn Theodorus 1209
Schier (Joh. Adam) giebt Prudentii hymnum de
martyrio Laurentii heraus oe
Schloetzer (Aug. Ludw.) wird Profeffor gu ote
tingen 48
Schlottwein (Jo. Aug.) erhält zwey Preiſe 346
Schmidt ( Conr. Arnold) Arrians Indiſche Merk:
würdigfeiten.
Schmidt ( Bened.) & Laurentius Schwarzbart, de
prerogativis epifcopatus & principatus Bamber-
genfis Sc 8
der gelebrten Anzeigen 1764.
Schmidt genannt Phifeldeck (Chriftoph) de varie
legum pofitivarum fj 333
— (Lebr. Ehrengott) bicurgifihe Geſchichte,
2ter el
Schoenberg (Andr.) wird Schwediſcher Hiftorio-
ra hus und arbeitet an einer Gefchichte Carl bes
5
Schepfin (Jo. Daniel) hiftoria Zaringo Baden is,
Schreber (Jo. Chrift.) botanifch Zeonomiſche a
* Handlung vom Grasbaue
Schroeder ( Fridr. Fofeph W. ilhelm) von der —*
caliſchen Theorie der Empfindungen
— ( Phil. Georg) wird Prof. medicine zu 6 e
‘tingen 32K
Schroeckh Cay. M.) giebt Schlegels Neberfegung vor
Baniers Eläuterungen der Goͤtterlehre mit Ans
merfungen heraus s26
— — Dritter Theil 776
Schubert (Jo. Erw. ) Griedenspredigt . 262
— „von den biſchoͤflichen Rechten der- Bandesobrig-
i
349
— VON der Srevbeit der menfglichen Seele 387
— gebet nad) Greifswalde 424
—— de iurisdictione pontificis Romani in terris
su Romano tholicorum 149
ultze ( Benjamin Wilh. Daniel) Kritik äber die
- Ausgaben der Hebr. Bibel, und Nachricht von D.
Eutber⸗ Handbibel 539
— ( Sam.) Rede von dem Glasmachen 566
Schwartzbarth ( Laurentius) & Ben. Schmidt, de
prerogativa epifcopatus & principatus Bamber-
genfis 1255
Seopol (eyo. Anton) inſecta Carniolze 9097
ud ( Wilh. von) PDPredigten 4
se chow ( „Jo. Heinr. Chr. de) juriftifche Bible
theb, St. 2. 3. or $29
Erftes Regifter
‘Semler ( So. Sal.) de obfervandis hebraicorum
nufcriptorum membranis, quz tegendis alii
bris ferviunt
— Beytrage gu genauerer Einf cht des Briefe
die Hebraer
—— Wetftenii prolegomena
— biſtoriſche und kritiſche Sammlungen üben
fogenannten — in der Dogmatik,
Stuͤck über ı. v7
— Verſuch einer wt uterung einer alten e
der Gothiſchen Uebericgung
ckenberg ( Heinr. Chrift. Freyherr von) a
: dicio camerali hodierno
‘Sguario ( Ef eb. tb.) diflertatio epiftolica intorn
rawivar i
Shakefpear teats: — Perte uͤberſetzt
— — Dritter Ba
— — 4, Ster und voter Band 1
Siepwart (Georg Frid.) & Chriftian Peter «
iftens hiftoriam mammz cancrofe fangui
“ menftruum fundentis
sper (Carl Andreas ) Einleitung zur Erbbefe
‘ burt
Scergel ( Mart. Fridr.) paralipomena de (ymi
thanafiano
. Solander ( Daniel) account of the Gardenia
Spalding Gedanken über den Werth der Gefuͤhl
Chriffentbum, gweyte Auflage
Spielmann (Jac. Reinb.) inftitutiones chemise
Speerl ı Volkmar Daniel) Paftoraltbeologie
Sprenger Begrif des famtlichen Keldbaues
Stanislaus ( König von Pohlen) ceuvres du phil
phe bienfaifant
Stapfer (Joh. jok. ) Predigten, sweyter Band
— (Ff rid.) Sittenlehre, Dritter Theil .
Steinhivier Co. Benjamin Srundriß der peut
Stantsverfaffung von Pohlen .: s
!
der gelehrten Anzeigen 1764.
Sterne ( Lorenz) the fermons of Mr. Yorick 1112
Stoerk ( Ant.) libellus, quo demonftratur, colchici
autumnalis radicem tuto poffe exhiberi „174
— Deutfche Ueberfegung davon 1224
Strube (70. Ge.) rechtliche Bedenken, zter Sb. 240
Stüve (Jo. Henr. Chrifli.) de rerum divifione &
adqnirendo earum dominio 185
‘ Sue ( Petr.) de fe&tione czfarea
Sultzer ( Hieron. Petr.) de corticePeruviano 272
van Swieten comment. in Hermanni Boerhave apho-
rismos de cognofcendis & curandis morbis 1105
—— traité de la pleurefie traduit du latin de Mr.-
van Swieten 344
T.
Tafinger ( Frid. Wilh.) de caftrenfibus exercitaum
imperialium & circularium facris 1087
Tavart I’ Anglois 4 Bourdeaux 45
Teichmeyer ( Herm. Fridr.) medicina forenfis ex
editione Fafelii 288
Teller (Wilh. Abr.) & Chriftoph. Aug. Henr. Gru-
ner, de infpirationis judicio formando 441
Thibault de Chanvallon voyage de Martinique 884
Thierry (&fo. Michael) de partu difficili a malacon-
formatione peluis 1240
‘Thomas eloge du Duc de Sully 258
Tiffot avis au peuple pour la fanté. Hollaͤndiſche
__Heberfegun favor durch Lambert Bitter 813
ranzoͤſ Ueberfegung von Bilguers differtation
“fr linutilité de l’amputation desmembres_ 1152
Titius ( fo. Dav.) Nachricht von Gelehrten, fo aus:
Gonig berftammen 45
Tralles ( Balth. Ludw..) de methodo medendi Sy.
denhami ad ill. Ant. de Haen
Trebuchet „rief vom Durchgang der Venus durh
die Son 1003"
Triller Dav. With.) difpenfatorium pharmaceuti-
cum univerfale I >
Erftes Regifter
Tripodi ( Franc.) de aqua Ceicenfi lacuftri 1269
Tronchin deux difcours fur l’efprit de Parti 878
U
Uffenbach ( Jo. Fridr. von) ſchenkt ber Bibliothek
su Göttingen feinen mathematifchen, phuftcalifchen
und itonographifhen Borrath 249
Uhle (Jo. Lud.) veranftaltet die fiebende Auflage
von Heineccii elementis iuris Cambialis ı18r
— zwepte Fortfegung des Giegelfchen juris Cam-
18 ‘
— & Jo. Chrifti. Koehler de fumtibus filio 2
tre ad dignitatem doforalem confequendam fu
peditatis non conferendis 768
. V.
Velthufen ( g. C.) von den Cherubinen und der in
der biblifchen Poefie angenommenen Bilderlehre
der Hebräer ! | 1076
Vermalle (Rémonde) obfervations & remarques de
Chirurgie 1206
Virgilii Bucolica, Georgia & /Eneis ex codice Me-
diceo, T. I. cura Ant. Ambrogi 61r |
Vogel ( Rud. Aug.) wird Prore&tor 129
— de notis balfami Meccani
—— dubia de ufu circumcifionis medico
— Gottingenfium prenotionum penfumI. 37
— medicinifheBibliothel, 2tenBandes 4tesSt. 617
—— 2ten Bandes sted Stic 1177
Voigt (6). Car!) & Fridr. Wilh. Lüttgendorf de
abfceflu lapillos continente 864
hif-
89
Voltaire ( Arouet de) additions a l’eflay fur I’
toire generale |
— ouvrages dramatiques avec les pieces relati-
ves a chacun. T 103
—— traité de la tolerance 697
— contes de Guillaume Vade 825
— Ausgabe von den Wergen des Corneille we
— ene pee ——
der gelehrten Anzeigen 1764.
W.
Walch ( Car! Fridr. ) & Chrift. Gottl. Vogt, deinre
liberor. bona a parentibus ad quifita retrahendi 126
— & Joh. Schielin de boris liberorum Linda-
vienfium profectitiis 1148
— mu Chr. ae Ih. Franz) monimenta medii evi.
"sp
— Entwurf einer Hiftorie ber Ragerepen Th. 2. 5
— Gedanken von der Befchichte der Dlaybenstes>
ve, 2te Auflage 393
—— Programme über Soh. X, 17 PI
—— lieft eine Abhandlung in der "Secieeke der ie
fenfthaften vor: de philofophia orientali Gene
tum gnofticorum fonte & origine
Salt “i 0. Era. mm i pn ater Sb. Hr
u eor, ofe G e ure civ
& —— Aufticc —— rodromus 161
Wallerius ( ©Jo.'Gott/ch.) de nobilitate ferri inpri-
mis Suio-Gothici 848
Walther (47. Gottlieb) Abhandlung von den troces
nen Knochen des menfihlichen Körpers © 121
Watfon ( Wilh.) obfervations upon the effects o
Elettrici 368
Weber ( Chpk. ) obfervat. medicarum fafcic. I. 1207
Weidner ( Gotth. Flamin. : deutfche Ueberfegung dee
Iyrifchen Gedichte des Horatiug
Werner Georg Heinrich ) Erlernung der Beibentunf
durd die Geometrie und Perfpectiv 685
Wernher | Mich. Godf.) commentationes ad dige-
par prio
Were rf ( Eraf Frid.) Dentmahle der erften de
che zu Smyrna 222
Weileing . Petr.) Ausgabe des Herodotus 506
Wetftenii ( Go. Fac.) prolegomena in N. T. edidit
865
Wetfch / Ignat.) examen chemico medicum aquæ
acidulze vulgo Pinckenfeldenfis inckenfeldenfis did ar
Whyte
Erſtes Regifter der gelehrten Anzeigen 1764
Whytt ( Rob.) phyfiological effais, neue Auflage 1
Wieland überfegt Ghakespears theatral. Werke 205 33
— — zer Band 776
— — 4, §, eee Band
Wilkes (Wethenkall ) Erinnerungen an ein une
Frauenzimmer für alle Auftritte bes Lebend, aud
dem Englifchen
Wilke ( Dav. Gottfr. Egid.) & Ge. Frid. Ayrer,
de obligatione parochianorum ad reficienda ædi-
ficia eccleſiaſtica 1160
Wilkinfon (cfohn) the cafe of Mr. Winder, who was
cured of a paralyfis by a flafh ofligt gtaning, 1161
Winckelmann ( Joh.) Abhandlung von der Käbigkeit
‚der Empfindung deg s Schönen in der Kunſt und dem
"Unterricht in derfelben 188
Winckler (670. H.) tentamina circa foni celerita-
tem per aérem atmofph&ricum ıor
—<— conjeftura de vi eleftrica vaporum folarium
in lumine boreali
Wirfing (A. L.) Befchreibung eines pboßphorefi
renden und faferichten Gteins
Witting ( Fridr.) fortgefegte Erläuterung der Bebr.
art Paul durch Zergliederung des Briefes an si
Rom
Weisberg ( Heinr. Aug.) wird Profeffor gu Sirim
.. gen 964
Lie
Zachariz ( Frid. With.) Ueberfegung des verlohrnen
Paradiefes, iinet Auflage 117
—— poetifche Schriften, Tp. 1. 2. 3. 2
Zeiher ( en) de vitris vi lumen difpergenät
diverfa preditis 6
Zimmermann (Jo. Geo.) von der Erfahrung in der
Arznepkunſt, erffer Sheil - 313
— — zwepter Theil 925
BATES
Zwey⸗
| Zweytes Regifter
der gelehrten Anzeigen 1764
ſolcher Schriften
deren Verfaffer fich nicht genannt haben.
A.
Abhandlung.
[Pbandtungen über wichtige Begebenheiten aus ber
alten und neuen Befchichte 12
bbildungen und Lebensbeſchreibungen beruͤbmter Se.
lehrten, erfte Sammlung . 1037
nalyfe des pri incipes de Roufleau 703
nleitung in Abſicht auf die Saune _ 7170
pologues Orientaux 1CO7
m Armeens Siukhus 816
B.
ıbioles literaires & critiques en profe &envers 6x
afelfchen Landes Merkwuͤrdigkeiten f. Ephemerider.
richt von den vornehmften Futterfrautern und dem
welfhen Korn 1169
immung des Menfchen beym Landleben 584
weiß, daß die canonifche Sipzahl mit der alten
Romiſchen u. ſ. w. übepeinflimme ot 447
cys
Swentes Regiſter
Beypſpiele zu Bildung des Herzens 423
Beytrag zum deutſchen Theater zter Theil 1065
bef Bin von Paffau Ueberfegung des WB. T. Pai
618
Driefe.
Feauenpimmer ‚Briefe, , 9. 10.18. Band 7§0
Briefe eines Chinefifden Weltweifen 46
— zweyter Theil 553
Lettres ecrites de la Campa 201
Epiftola, quam mittunt Pippi & tonfores Haenii
20
Lettre de Mr. Collin 4 Mr. de Haen Os
Lettre de l'homme civil 4 I’ homme Sauvage 324
Lettres trouvées en les papiers d’un pere de fa-
mille 400. 1109
Anmutbige und fatgrifche Briefe - 694
Lettre de Barnevelt
927.
Briefe die neuefte Litteratur betreffend, 17ter Sheil
742
— ister FH. 1135
— 19ter TH. 1154
Briefe zur Bildung des Geſchmacks an einen jungen
- Herren vom Stande, ıfler Th. 915
C.
Catalogue de la bibliotheque de feu Mr. Falunet
323
Catalogus der Gesneriſchen Bibliorhel 417
Chirurgie. .
Streitigkeiten der Chirurgiens in Franfreith gsr
!
"- | .
.
der gelehrten Anzeigen 1764.
Comödien.
l’Anglois a Bourdeaux 45
Whilemon und Baucis . 136
le bienfait rendu fait rendre 323
Concordata nationis Germanice integra 220
D.
Deduction.
Reichs » Unmittelbarfeit des Kayſerl. freyen Peters
bergifchen Grifts vor und in Goslar . sog
Di&tionaire philofophique portatif 1097
E.
Ecole de literature tirée de nos meilleurs Ecri-
vains . 1081
Einpfropfung der Blattern.
Obfervations fur la nature, les caufes & les efets
des epidemies varioliques & refutation de quel-
ques écrits contre I’ inoculation
125
Kurze Encpelopädie, aus dem Sranzöfifchen über
ſetzt 1247
Ephemerides.
1. Der Teutſchen.
Pandbibliotbef, 6ter Band 616
Samburgiich Magazin, 26ter Band 176
ibfiothe® der fchönen Wiſſenſchaften und frepen
Kuͤnſte, cater Band 127
¢2 | Carls⸗
Zweytes Megifter
Carlsruher Bepträge zu den ſchoͤnen Wiſſenſchaften,
tc ae ’ 37.un A 7 :
antifhe Sammlungen, 37. 7
Fort über die neueſte eiteratur, 2 Behe fe.
Der Zufriedene, erfter B
— — 21er Band a
— —— 3¢ter Band
Recueil pour l’efprit & pour le coeur, erſtes Breve
teljabr 1139
2. Der Engländer und Schottländer.
ae Transactions, LIL Band, ater 3h. 715
Mei mufeum, erffer und gwepter Band bis
f 3. 275
— air zum Ende bed zten Bandes 920
3. Der Schweiger.
Excerptum literature Europee wird wieder ange:
fangen , drittes Vierteljahr 1762. 360
Wöchentliche Anzeigen zum Vortheil der gichhaber
ber Wiffenfchaften und Künfte; kommen an bie
Stelle der freymuͤthigen Nachrichten
aa aan der Helvetifihen Seht in
ienzn
bbanblungen ber nafurforfehenden Grit in
Zürich, swevter Ban 1185
meerFrodrbiséciten der vvanbfbafe Hafel, 22. 23teg
t
Memoires & obſervations recueillies par la Societe
ceconomigne de de Berne, T. UI 1763. 346
— — T.L 1764. ’ 921x
— T. II. 1039
“Acta Helvetica auf 1762. 873
a
.
»
der gelehrten Anzeigen 1764.
4. Der Schweden.
Swenfka Wetenfkaps Academien Handlingar, 23ter
Band wb 1762. ites Bierteliahr 595
5
— 24ter Zater Bend 1763. erftes Vierteljahr >
5. Der Sranzofen.
r ronomie & l’induftrie, legted Heft des eeften
ande
— einige Fortfegungen
ftoire & memoires.de l’acad. des fciences su
uw abr 1758. 1009
— für das Saber 1761. 104
Memoires de mathematigue & de phyfique prefen-
tes al’ acad. royale des fciences, ater Band 1050
Gefchichte der Kuͤnſte
Ge literaire de I!’ Europe ore
— — ztꝛter Band 1240
6. Der Holländer.
Verhandelingen uyt geeven door de Holl. Maat-
fchappi der W pen te Harlem, ſechſter
. Sh. 2te8 St. | 418
— ſiebender Th. ıftes & 436
Journal des Savans, Yenderung fo 1764. mit bent.
ben vorgegang ngen 068
PE pion des fauvages en Europe |
Eſſay fur le luxe 806
Etat & delices de la Suifle, britte Auflage 939
Fiona x Danica, drittes Heft 880
3. Ges
Swentes Regifter
G.
Gedanten.
Tankar om de medel til Sweriges wälmäga, 2fer
Theil 733
Gedichte,
Der Meas, riter Gefang 171
Zelis au bain 320
Gedichte auf eine junge Virtuoſin 353
Wilhelmine 533
Geographie.
Staates und Reife» Geographie, 11ter Band roe
Erläuterungen zu den vier Hauptkarten des Schlefts
ſchen Atlas 209
Öefchichte.
Giebe auch natuurlyke Hiftorie.
Geſchichte der alten Stantöverfoffung in Frankreich,
Deutfchland und Italien 519
la Vie de Jeanne premiere, Reine de Naples 695
Gelehrte Gefchichte des Weltiveifen gu Cans —
Geſchichte Ernſt — von Biron, Herzogs in
land, Curland, u. ſ. w.
Allgemeine Hiſtorie der Reifen gu Wafer, und Ar
Lande, ıgter Band 1156
Gefpréche.
Gefprace in Elyfium und am Aderon "168
F Goͤt⸗
der gelehrten Anjeigen 1764.
Göttingen.
1, Univerfität
Provectorats Veränderung ben 2. Jan. 1764. 129
Hfing = Programma 1763. | 257
Sommer - Vorlefungen 1764. 329
Meihnachtd » Programma 1763. 489
Hffer « Programma 1764. .. sı3
Mihter sBorlefungen 1764. 849
Prorectorats- Veranderung ben 3. Jul. 17164. 937
Stiftungsfelt den 17. Sept. 953.961
Pfingft- Programme 1764. 1193
2. Bönigl. Geſellſchaft der Wiſſenſchaften.
Berfommlung derfelben den 7. San. 1764. 43
— den 18. Febr. r77
— — — den 10. Mart. 345
— — — dea7. Apr. 361
— — — den 2.Jun. 545.577
— — — den a2, Sl. 713
— — — Den 4. Bug. 765
— — — den 13. Octob. 1017
— — — den 15. Nov. 1129
den 22. Dee 1241. 1249.
3. Obfervatorium. *
Die Mayeriſchen Mondescharten werden für das Ob-
fervatorium erfauft
4. Bibliothef.
| Erhaͤlt eine anſehnliche Schenkung von dem Gere
von Uffenbach
Grundeip der heutigen Staatsverfaſſung von a
‘4 In
J
~ Bwentes Regifter
I.
“Infecten.
Abregé de Y hiftoire des Infeétes 913
cL
Laudatio funebris Andree Unkepunz . 462
Lebensbeſchreibungen.
Abbildungen und gebenäbefehreibungen berühmter Gee
lebrten, erſte Sammlung 1037
les Vies des femmes illuftres de la France 97
a ebemeifke, ober allgemeines Spftem der =
ziehung
Lexicon.
Allgemeines Kuͤnſtler⸗Lexicon yor J. R. F. 130
Sauber : Lexicon Ä 959
M.
Manufacturen.
Om frihet i näringar i fynnerhet wid Swenfka
fabrikerna och handwärken 735
Marmora Oxonienfia 985
Die Mafferaden : 1110
- Mechtenburgifche Wirthſchaftsverfaſſung.
Das gerechte Berbaltniß der Viehzucht zu bem Acfers
bau, aus der verbefferten Mecklenburgiſchen mn
fchaftöverfaffung abgeleitet
Me
.
der geleheters Anzeigen 1764.
Memoire.
Memoire far le prix propofé par l’academie des
{ciences, quels fant les moyens les plus pro reg
à porter I’ ceconomiaa la perfeétion dans es Ver-
reries de France —" 203
Memoire potr D. Elifabeth Iffert contre les Com-
- munantés des Chirurgiens de Paris & de Mont-
pallier | 816
Mimswefen.
Practiſche Gedthten über Bas zewrätsete Muͤnzweſen
1220
N.
Natuurlyke hiftorie T.V. 430.
— age — T. VL . - 1008
Neujahrsgefchenke für bas (hone Geſchlecht 1765.
Novum teftamentum Grecum curaG. B, oe
O.
Onomatologia curiof* . 359
p. | |
Poftoral: Schreiben ded- Hamburgifthen Winifterii
le Philofophe bienfaifant 308
305
Pitts Staatsvermaltung.
| °5 Pob: