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Full text of "Handbuch der allgemeinen und speciellen Arzneiverordnungslehre : auf Grundlage der Pharmacopoea Germanica ed. altera"

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Di'iiied.R.lvol)ort 

pnact.Arzt. 


HANDBUCH 

der 
allgemeiDen  und  speciellen 

Arzneiverordiiimgslelire. 

Auf  Grundlage 
der 

Fhannacopoea  SermaniGa  ed.  altera 

bearbeitet  von 


Dr.  €•  L  Ewald,     und     Äpoth.  E.  Lfideeke 

Professor  an  der  Kgl.  Unlversltlt  in  Berlin.  (Simonis  Apotheke)  in  Berlin. 


Zetiute 

neu  umgearbeitete  und  Teimelirte  Auflage. 


BerliQ  1883. 

Verlag  von  August  Hirschwald. 

If.W.   Unter  den  Linden  68.  Digitized  by  V^OOQIC 


Alle  Hechte  vorbehalteu. 


BOSTON  MEDICAL  LIBRARY 

HITIIE 

FIMJICIS  A.  COÜNTWAY 


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VoiTede  zur  zehnten  Auflage. 


JJic  mit  dem  1.  Januar  d.  J.  zm-  Ausgabe  gelangte  Pharmacopoea 
Germanica  editio  altera  hätte  naturgemäss,  auch  wenn  dieselbe  nicht 
ohnedies  bcnöthigt  gewesen  wäre,  eine  erneute  Umarbeitung  des  vorlie- 
genden Werkes  zur  Folge  haben  müssen.  Prof.  Waidenburg  war  mit 
den  Vorbereitungen  hierzu  beschäftigt,  als  ihn  sein  früher  Tod  aus  dieser 
wie  aus  so  vielen  anderen  Arbeiten  herausriss  und  seinem  fleissigen 
Schaffen  ein  Ziel  setzte.  Ihm  ist  in  diesem  Jahre  auch  Herr  Dr.  C. 
Simon  gefolgt.  Herr  E.  Lüdecke  ist  wie  in  der  Uebernahnie  der 
Apotheke  so  auch  hier  an  seine  Stelle  getreten. 

Nicht  nur  der  hierdurch  eingetretene  Wechsel  der  Persönlichkeiten, 
auch  die  Berücksichtigung  der  neuen  Pharmacopoe  sowie  die  grosse 
Rührigkeit,  welche  das  therapeutische  Gebiet  in  den  letzten  Jahren  be- 
lebte, hat  eine  Reihe  von  Aenderungen,  welche  ebensowohl  in  Kürzungen 
und  (wenigen)  Streichungen,  als  in  vielfachen  Erweiterungen  und  Ein- 
schiebungen  bestehen,  veranlasst. 

lieber  die  Grundsätze,  welche  uns  bei  der  Herausgabe  der  neuen 
Auflage  leiteten,  hat  sich  der  Eine  von  uns  schon  in  einem  „Arznei- 
verordnung und  Pharmacopoe«  betitelten  Aufsatz  (Bcrl.  klin.  Wochen- 
schrift. 1883.  No.  1.)  ausgesprochen.  Sie  bestehen  in  möglichster  Con- 
servirung  des  gegebenen  Bestandes,  aber  in  der  x\usmerzung  vieles 
überflüssigen  Ballastes,  welcher  einer  niefit  geringen  Anzahl  der  aufge- 
führten Arzneikörper  angehängt  war. 

Denn  bei  einer  genaueren  Prüfung  der  vorigen  Auflage  konnten  wir 
uns  nicht  verhehlen,  dass  sehr  Vieles  darin  mit  Beharrlichkeit  von  einer 
derselben  in  die  andere  übertragen  worden  war  —  wesentlich  wohl  aus 
Rücksicht  auf  eine  mehr  vermuthete  wie  wirklich  vorhandene  und  jeden- 
falls nicht  nothwendige  Liebhaberei  mancher  Practiker  — ,  was  einer 
strengeren  Kritik  nicht  Stich  halten  konnte.  Vieles  stammte  aus  einer 
Zeit,  die  ihre  Freude  und  Befriedigung  darin  fand,   »nach  unendlichen 

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IV  Vorrede  zur  zehnten  Auflage. 

Itcceplen  das  Widrige  zusammenzugicsseii",  den  Erfolg  ihrer  Therapie 
mit  grosser  Kritiklosigkeit  zu  beurtheilen  und  demzufolge  Indicationen 
aufzustellen,  welche  den  Anforderungen  einer  vorgeschrittenen  und  strenger 
richtenden  Gegenwart  durchaus  nicht  mehr  entsprechen.  Auf  der  anderen 
Seite  tauchen,  seitdem  sich  die  Therapie  das  Feld  der  organischen  Ver- 
bindungen mehr  wie  bisher  erschlossen,  seitdem  die  genauere  therapeu- 
tische Durchforschung  der  transatlantischen  Länder  und  der  gesteigerte 
Verkehr  mit  ihnen  uns  auch  ihre  therapeutischen  Schätze  in  gesteigertem 
Masse  zugeführt  hat,  man  kann  wohl  sagen  fast  täglich  neue  Heilmittel 
auf,  wie  es  überdies  an  neuen  Indicationen  für  ältere  Präparate  nicht 
gebricht.  Viele  von  ihnen  führen  nur  ein  Eintagsleben.  Nach  ober- 
flächlichen und  unzureichenden  Beobachtungen  angepriesen,  fallen  sie 
ebenso  schnell  der  Vergessenheit  anheim,  als  sie  mit  grossem  Aufwand 
von  Reclame  aufgetaucht  sind,  und  über  Vieles,  was  vor  und  in  diesen 
letzten  7  Jahren  als  eine  gewichtige  therapeutische  Errungenschaft  galt, 
ist  jetzt  schon  wieder  der  Stab  gebrochen.  Hierzu  kommt,  dass  die 
Tendenz  der  gegenwärtigen  Medicin  mehr  und  mehr  darauf  ausgeht,  be- 
stimmten prägnanten  Indicationen  durch  eine  möglichst  einfache  Arznei- 
verordnung, deren  Tragweite  möglichst  genau  zu  übersehen  ist,  gerecht 
zu  werden,  nicht  aber  nach  dem  Grundsatze,  „wer  Vieles  bringt,  wird 
Manchem  Etwas  bringen«  die  verschiedenartigsten  Stoffe  zusammenzu- 
häufen.  Auch  haben  wir  gelernt,  durch  die  Vereinfachung  der  Appli- 
cationsmethoden  (Capsules,  Compression  von  Arzneimitteln,  Inhalationen, 
subcutane  Injection,  Clysmata  etc.)  eine  Menge  von  Zusätzen,  Geschmacks- 
corrigentien,  Deckungsmitteln  u.  s.  w.  der  älteren  Pharmacie  überflüssig 
zu  machen.  Wir  suchen  mehr  und  mehr  das  wirksame  Princip  der 
einzelnen  Droguen  zu  isoliren,  bestimmte,  wohlcharakterisirte  chemische 
Complexe  zu  verwenden,  deren  Zusammensetzung  uns  schon  a  priori 
bestimmte  Rückschlüsse  auf  ihre  arzneiliche  Wirkung  gestattet. 

Man  denke  nur  an  die  umschriebene  Wirkung  einzelner  Alkaloide, 
deren  Zahl  sich  täglich  mehrt,  an  die  Theorie  der  Chloral-,  der  Formamid- 
Quecksilberwirkung,  an  die  synthetisch  dargestellten  Körper,  wie  das 
Homatropin  und  jüngstens  das  Kairin,  an  die  grosse  stets  wachsende 
Gruppe  von  Präparaten  der  organischen  Verbindungen,  wie  die  Benzole, 
Aldehyde  etc. 

So  hat  sich  die  Arznei  Verordnung  in  den  letzten  Jahren  sehr  ver- 
einfacht, wird  sich  in  Zukunft  noch  mehr  vereinfachen  und  die  langen 
Recepte  eines  vanSwieten,  Heim,  Rademacher,  Hufeland,  Rust, 

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Vorrede  zur  zehnten  Auflage.  V 

Oesterleu  u.  s.  f.  werden  melir  und  mehr  der  Vergessenheit  anheira- 
fallen.  Dies  ist  denn  auch  der  Ort,  wo  wir  am  meisten  reinigend  und 
streichend  vorgegangen  sind.  Indessen  haben  wir  auch  hier  mit  grosser 
Selbstbeschränkung  verfahren  und  nur  das  ausgemerzt,  was  unumgänglich 
noth wendig  war.  Auch  so  bleiben  noch  eine  grosse  Zahl  von  Recept- 
formeln  übrig,  für  welche  wir  keine  Verantwortung  übernehmen  möchten. 
Aber  wie  wir  schon  an  der  angeführten  Stelle  bemerkt  haben,  handelt 
es  sich  bei  einer  Arznei  Verordnungslehre  im  Wesentlichen  um  die  Bei- 
bringung des  vorhandenen  Materials,  während  die  Begutachtung  desselben 
in  den  Hintergrund  tritt,  so  dass  die  Herausgeber  nur  zwanglos,  wo  es 
ausdrücklich  bemerkt  ist,  für  die  Güte  und  Brauchbarkeit  desselben 
eintreten. 

In  dem  allgemeinen  Theil  sind  des  Nachschlagens  wegen  sämmtliche 
Arzneiformen  —  auch  die  heutzutage  kaum  noch  in  Frage  kommenden, 
wie  z.  B.  die  llotulae  —  beibehalten  worden.  Die  Fortschritte  der 
neueren  Technik  und  die  Specialwissenschaften,  bei  letzteren  unter  gütiger 
Beihilfe  bewährter  Fachgenossen,  sind  überall  berücksichtigt. 

Von  einer  Kritik  der  neuen  Pharmacopoe  haben  wir  uns,  mit  ganz 
wenigen  Ausnahmen,  fern  gehalten.  Bekanntlich  wird  dieselbe  augen- 
blicklich in  der  pharmaceutischen  Presse  einer  z.  Th.  wenig  günstigen 
Besprechung  unterzogen.  Wir  hielten  es  für  richtig  an  dieser  Stelle  nicht 
darauf  einzugehen. 

Zum  Schluss  noch  einige  auf  die  Anordnung  des  Stoffs  bezügliche 
Bemerkungen : 

1)  Die  der  Pharm.  Germ.  ed.  II.  angehörigen  Mittel  sind  durch 
einen  *  hervorgehoben,  die  in  den  früheren  Ausgaben  üblichen  Bezeich- 
nungen n  (neu)  f  (selten)  haben  wir  als  verwirrend  bei  Seite  gelassen. 
Bei  selteneren  oder  neueren  nicht  in  der  Pharmacopoe  enthaltenen  Mitteln 
rathen  wir,  dass  sich  der  Arzt  erst  mit  dem  Apotheker  ins  Ein  vor- 
nehmen setzt 

2)  Die  lateinischen  und  deutschen  Benennungen  der  Pharmacopoe 
sind  gesperrt  gedruckt. 

3)  Die  Charakteristik  der  Rohpräparate  (Droguen,  Salze  etc.)  ist 
überall  insoweit  angegeben  —  wo  möglich  mit  den  Worten  der  Phar- 
macopoe —  als  sie  für  den  Arzt  von  Interesse  ist.  Lediglich  pharma- 
ceutische  Daten  haben  wir  fortgelassen. 

4)  Der  immer  mehr  zunehmende  internationale  Verkehr  macht  es 
noth  wendig,  wo  immer  möglich,   die  englischen  und  französischen  Bcr 

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VI  Vorrede  zur  zehnten  Auflag^e. 

Zeichnungen  beizufügen,  sit3  sind  nur  da  fortgelassen,  wo  die  betreffenden 
Broguen  in  den  Pharmacopöen  nicht  aufzufinden  waren  oder  ganz  gleich- 
lautend mit  der  bei  uns  üblichen  Bezeichnung  sind. 

5)  Seltenere  Gifte  resp.  ihre  Alkaloide,  wie  Muscarin,  Del|)hinin  cic., 
sowie  die  Antidote  sind  nicht  berücksichtigt,  ebenso  die  Geheimmiitel. 
Für  Beides  sind  die  Specialwerke  zu  consultiren.  Betreffs  der  volumctri- 
schen  Bestimmungen  rauss  auf  die  Pharm,  tierni.  ed.  11.  verwiesen 
werden. 

6)  Bei  den  in  der  neuen  Pharmacopoe  gestrichenen,  in  der  alten 
mit  Maximaldosen  versehenen  Mitteln  sind  dieselben  nach  der  allen 
Pharmacopoe  hinzugefügt. 

7)  Mehrfache  Zuschriften  machten  uns  auf  die  Unzuverlässigkeit  der 
den  Recepten  beigefügten  Preise  aufmerksam,  wir  haben  dieselben  um 
so  lieber  fortgelassen,  als  es  uns,  abgesehen  von  dem  angeführten,  aus 
der  wechselnden  Taxe  hervorgehenden  üebelstande  überhaupt  nicht  recht 
würdig  erscheinen  wollte,  diese  in  der  übergrossen  Mehrzahl  der  Fälle 
nur  um  25  Pf.  differirenden  Preisbestimmungen,  die  überdies  die  üeber- 
sichtlichkeit  hindern,  beizufügen.  Die  Preise  der  einzelnen  Mittel  sind 
ja  nach  der  Taxe  angegeben  —  von  dem  Worte  Cucumeris  ab  nach  der 
mit  dem  1.  Januar  1883  erschienenen  Medicinaltaxe  —  und  so  kann 
sich  Jeder,  dem  es  darauf  ankommt,  den  Preis  eines  Receptes  im  con- 
creten  Falle  ungefähr  berechnen. 

8)  Aus  dem  therapeutischen  Theil  des  Inhaltsverzeichnisses  sind  die 
Namen  der  Autoren  hinter  den  Zahlen  als  ohne  Belang  fortgelassen. 
An  ihre  Stelle  sind  die  sich  auf  die  Zahlen  beziehenden  Mittel  und 
Präparate  getreten,  eine  bei  der  Benutzung  desselben  zur  schnellen 
Orientirung  sehr  nützliche  Massnahme. 

Für  die  sorgfältige  Abfassung  dos  Registers  .sind  wir  Herrn 
Dr.  J.  Boas  zu  Dank  verpflichtet. 

Berlin,  im  März  1883. 

€.  A.  Ewald.  E.  Lfldecke. 


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Inhalt. 


Erster  ITlieil. 

llgemeine  Arzneiverordnungslehre  8«it6 

Einleitende  Bemerkongen 3 

Grewichts-  und  Masskonde 6 

a)  Gewichte ß 

b)  Raum-  und  Hoblmasse 10 

c)  Flächen-  und  Längenmasse » 12 

Die  Arzneiverordnungsformen 14 

I.   Arzneiformen,   welche  dem   Magen  einverleibt  werden  (innere 

Mittel  im  engeren  Sinne) 14 

1.  Trockene  Formen 14 

a)  Species 14 

b)  Pulver,  Puloeres 15 

c)  Pillen,  Püulae 19 

d)  Bissen,  Boli 24 

e)  Gelatinekapseln,  Capsulae  gelatinosae 25 

f)  Gallerttafeln,  Oelatifiae  medicatae  in  lameUia  ....  25 
g)  Pastillen,  Plätzchen,  Tabletten,  Trochisd,  PaatiUi  .  .  26 
h)  Zeltchen,   Tabernacula 28 

i)  Zuckerkügelchen,  Rotulae 28 

k)  Morsellen,  Aforsuli 28 

i)  Ueberzuckerungen,  Con/ectiones 29 

m)  Stäbchen,  Stängelchen,  Bncilti 29 

2.  Halbflüssige  Formen 29 

a)  Latwerge,  Electuarium 29 

b)  Kräaterzucker,  Gonaervn 31 

c)  Gallerte,  Oelatirut 31 

3.  Flüssige  Formen 33 

a)  Tropfen,  Quttae 33 

b)  Mischung,  Mixtura 36 

c)  Saturation 38 

d)  Emulsion 40 

e)  Schüttelmixtur,  Mixtura  agitanda 42  ' 

f)  Lecksaft,  Linctus 43 

g)  Extractionsformen 44 

a)  Macerations-Aufguss,  lnfu8um  J rigide  paraUtm  .    .  44 

ßi  Digestions-Aufguss 46 

yS  Al]ürgUBS,  Jn/usum 46 

d)  Abkochung,  Decoctum 48 

h)  Molken,  Serum  LacHs 51 

i)  Eräutersaft,  Succuä  herbarum 53 

11.    Arzneiformen  zur  Application  auf  dieäussereH&ut 54 

1.  Trockene  Formen .  54 

a)  Aetzstifte 54 

b)  Streupulver,  Pulvis  adapersorim /^  •    •  ^J 

c)  Trockene  Umschläge,  Fomenta  sicca  •  orgitfeed  b^GoO^te 


Viri  lahalt. 

2.  Weiche  und  halbflüssige  Formen 56 

a)  Pflaster,  Emplastrum . 56 

b)  Salbe,   Unguentum 59 

c)  Flüssige  Salbe,  Linimentum 63 

d)  Breiumschlag,  Cataplasma 64 

e)  Pasten 65 

3.  Flössige  Formen 66 

a)  Nasse  Uinschläge,  Bähungen,  Fomentationea,  Epithematn  66 

b)  Waschungen,  Lotiones 67 

c)  Bader,  Balnea 69 

4.  Elastisch -flüssige  Formen 74 

a)  Dampfbäder,  Balnea  vapona 74 

b)  Gasbäder 75 

c)  Räucherungen,  Fumigationea 76 

III.  Application  auf  die  tieferen  Hautschichten,  das  sub- 
cutane Bindegewebe  und  die  unmittelbar  darunter 
gelegenen  Theile 77 

1.  Endermatische  Methode 77 

2.  Subcutane  Injection 80 

IV.  Application  auf  die  Schleimhäute 84 

1.  Application  auf  die  Schleimhaut  der  Augen 85 

.   2.  Application  auf  die  Schleimhaut  der  Nase 88 

3.  Application  auf  den  äusseren  Gehörgaug  unl  das  Mittelohr  90 

4.  Application  auf  die  Schleimhaut  der  Mund-  und  Schlundhohlc  92 

5.  Application  von  Medicamenten  auf  die  Athmungsorgane  .    .  97 

6.  Application  auf  die  Schleimhaut  der  Uamorgane 103 

7.  Application  auf  die  Schleimhaut  der  weiblichen  Sexualorgane  106 

8.  Application  auf  die  Schleimhaut  des  Mastdarms 109 

V.   Injectionen  von  Arzneimitteln  in  die  Venen 114 

VI.   Injectionen  von  Arzneimitteln  in  seröse  Höhlen  und  Cysten  115 

Zi^reiteir  1?liei]. 

Specielle  Arzneiverordnungslehre 117 

Erklärung  der  Zeichen 118 

Alphabetisches  Verzeichniss  sämmtlicher  gebräuchlichen  Arzneimittel     .    .  119 

Register  der  Mittel  und  Präparate 702 

Register  der  Autoren 772 

Therapeutisches  Register 798 


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Allgemeine  Arzneiverordnungslehre. 


Ewald  nnd  Simon,  Anneiverordniingslclire.    10.  Aufl. 


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Einleitende  Bemerkungen. 


D 


'ie  in  Krankheitsfällen  ertheilten  therapeutischen  Verordnungen  werden,  so- 
weit sie  ArzneistofFe  betreffen,  entweder  mtlndlich  oder  schriftlich  gegeben. 
Mündliche  Verordnungen  sind  nur  bei  indifferenten  Stoffen  statthaft;  wo  sie 
erfolgen,  muss  die  Anweisung  die  genaue  Bezeichnung  des  Arzneimittels  und 
seiner  Gebrauchsweise  enthalten;  darf  man  dem  Gedächtniss  der  Ki*anken 
nicht  vollkommen  trauen,  so  ist  es  noth  wendig,  der  Arznei  Verordnung  eine 
schriftliche  Notiz  beizugeben,  die  aber,  da  sie  eben  nur  die  volksthümliche 
Benennung  eines  Mittels  und  seine  Gebrauchsweise  enthält,  keineswegs  als 
eine  schriftliche  Arzneiverordnung  im  strengeren  Sinne  des  Wortes  bezeichnet 
werden  kann. 

Für  die  mündliche  Verordnung  eignen  sich  namentlich  solche  Mittel  und 
Präparate,  welche  auch  ohne  ärztliche  Anweisung  oft  in  Gebrauch  gezogen 
werden,  und  deren  Wirkungsweise  eine  gewisse  volksthümliche  Bekanntschaft 
erworben  hat,  so  z.  B.  Leberthran,  Wiener  Trank,  Kurella'sches  Binistpulver, 
Brustthee,  Hoffmanns-Tropfen  u.  s.  w.  —  Als  eine  nicht  unwesentliche  Rück- 
sicht für  die  mündliche  Arzneiverordnung  darf  die  bezeichnet  werden,  dass 
die  in  Folge  dieser  Verordnung  mittelst  Handverkaufs  aus  der  Apotheke  ent- 
nommenen Mittel  in  der  Regel  bedeutend  billiger  zu  stehen  kommen,  als  bei 
der  Verabfolgung  auf  ein  geschriebenes  Recept  (da  die  betreffenden  Gefässe  in 
der  Regel  mitgebracht  werden,  die  Verabreichung  ohne  Signatur  erfolgt  u.  s.  w.). 

Auf  Stoffe  von  nur  einigermassen  differenter  Wirkung  oder  Präparate,  die 
solche  Stoffe  enthalten,  darf  die  mündliche  Verordnung  sich  nicht  erstrecken. 

Oft  ist  die  Arzneiverordnung  insofern  eine  gemischte,  als  man  die  be- 
treffenden Arzneistoffe  aus  der  Apotheke  auf  ein  sclmftliches  Recept  verab- 
folgen lässt,  aber  füi*  ihre  weitere  Vorbereitung  zum  Gebrauch  den  Kranken 
oder  dessen  Umgebung  mit  mündlichen  Instructionen  versieht.  So  verordnet 
man  z.  B.  Macerations-Species.  aus  welchen  mittelst  domestiker  Bereitung  ein 
Macerations-Infusum  hergestellt  wird  u.  s.  w.  Diese  Verordnungsweise,  welche 
allerdings  manche  Ökonomischen  Vortheile  darbietet,  ist  jedoch  nur  da  statt- 
haft, wo  die  für  die  schliesshche  Herstellung  der  Arzneiverordnung  nothwen- 
digeu  Manipulationen  keine  besondere  Gescliicklichkeit  und  Aufmerksamkeit 
erfordern,  und  wo  man  überzeugt  sein  darf,  dass  der  Zweck  der  Verordimng 
auch  bei  minder  exacter  Ausftlhrung  doch  nicht  beeinträclitigt  werde. 

Die  schriftliclie  Arzneiverordnung,  das  Recept,  Praescriptio  medica, 
besteht  1)  aus  der  Benennung  der  zur  Verwendung  kommenden  Arzneistoffe 
und  Bezeichnung  ihrer  Quantität,  2)  der  Anweisung  ftir  den  Pharmaceuten, 
in  welches  Verhältniss  oder  in  welche  Fonn  jene  Arzneistoffe  zu  bringen  seien, 
und  3)  aus  der  Anweisung  für  den  Kranken  über  den  Gebrauch  der  Arznei. 
Ist  eine  solche  Verordnung  bereits  von  der  Pharmakopoe  gegeben,  so  dass 
nur    der    Name    dereelben,    nicht    aber    ihr    Combinations-Verhälüiiss^iu^lp 


Einleitende  Bemerkungen. 


dem  Recepte  anji^eftlhrt  wird,  so  bezeichnet  man  sie  als  Formula  officinalis  im 
Gegensatze  zur  Fonnula  magistralis,  welche  erst  vom  Arzte  selbst  zusammen- 
gestellt wird. 

Als  foinnelle  Einleitung  zu  dem  Recepte  wii'd  demselben  die  Ueberschrift, 
welche  Ort  und  Datum  der  Vorschrift  enthält,  sowie  das  Wort  Recipe  (ge- 
wöhnlich in  der  Abktlrzung  1^  oder  Rec.)  vorangeschickt.  Die  zu  verabrei- 
chenden Araneistoffe  werden  in  gesonderten  Reihen  aufgeführt  und  hinter  jedem 
einzelnen  Namen  die  Gewichte  oder  Masse  angegeben.  Sind  diese  für  mehrere 
der  verordneten  Arzneistoffe  dieselben,  so  wird  die  Gewichts-  und  Massbe- 
zeichnung nur  bei  dem  letzten,  mit  der  vorangängigen  Bemerkung  ana  (in 
Abkürzung  aa)  aufgeführt. 

Die  einzelnen  Bestandtheile  der  Arzneiverordnung  haben  eine  für  den 
Zweck  derselben  verschiedene  Dignität;  dasjenige  Mittel,  welches  den  eigent- 
lichen Träger  der  therapeutischen  Intention  bildet,  bezeichnet  man  als  Basis, 
Hauptmittel,  während  dasjenige,  welches  man  ihm  etwa  beigesellt,  um  diese 
Intention  sicherer  zu  erreichen,  das  Unterstützungsmittel,  Adjuvans,  bildet. 
Setzt  man  noch  einen  Stoff  hinzu,  welcher  der  Ai'znei  eine  für  die  Sinnes- 
wahmehmung  angenehme  Beschaffenheit  geben  soll,  so  bezeichnet  man  diesen 
als  Corrigens,  während  derjenige  Stoff,  durch  welchen  die  Arzneiverordnung 
ihre  Form  erhält,  das  Constituens  oder  Excipiens  abgiebt.  Diese  verschiedenen 
Kategorien  von  Bestandtheilen  finden  sich  aber  keineswegs  in  jedem  Recepte 
vor,  vielmehr  strebt  eine  rationelle  Ai*zneiverordnung  danach,  so  einfach  als 
möglich  componirt  zu  sein,  mithin  die  Basis  so  passend  auszuwählen  und  in 
so  ausreichender  Dosis  zu  geben,  dass  sie  keines  Adjuvans  bedarf  und,  wo  es 
sein  kann,  das  Excipiens  gleichzeitig  mit  den  Eigenschaften  eines  Conngens 
auszustatten. 

Die  Reibenfolge,  in  welcher  die  einzelnen  Mittel  im  Recepte  aufzuführen 
sind,  wird  durch  ihre  Dignität  bedingt.  Das  Hauptmittel  wird  zuerst  genannt, 
und  dann  folgen  ihm  Adjuvans,  Corrigens  und  Excipiens. 

Verordnet  man,  wie  z.  B.  in  Species,  eine  Reihe  von  Mitteln,  die  unter 
sich  als  gleichberechtigt  betrachtet  werden  sollen,  so  ordnet  man  die  Reihen- 
folge gewöhnlich  der  Art,  dass  die  gleichnamigen  botanischen  Theile  nach 
einander  genannt  werden  und  zwar  meist  mit  den  Radices  beginnend  und  auf 
Stipites,  Folia  und  Flores  übergehend;  oder  man  führt  zuerst  diejenigen  In- 
gredienzien auf,  welche  in  ansehnliclieren  Gewichtsmengen  gegeben  werden. 

Die  Bezeichnung  der  Arzneistoffe  erfolgt,  sofern  sie  in  der  Pharmakopoe 
aufgeführt  sind,  unter  ihren  officinellen  Namen;  Abkürzungen  sind  .nm*  in 
soweit  zulässig,  als  sie  das  Verständniss  nicht  beeinträchtigen  und  müssen  da, 
wo  sie  möglicherweise  zu  einem  Irrthume  führen  könnten,  gänzlich  vennieden 
werden.  (So  darf  z.  B.  nicht  Kai.  chlor,  verordnet  werden,  da  dasselbe 
ebensowohl  Kalium  chloratum  wie  Kali  chloricum  bedeuten  könnte.)  Der  Ge- 
brauch von  Zeichen  für  einzelne  Benennungen,  wie  er  ehedem  üblich  war,  ist 
gänzlich  beseitigt.*) 

*)  Zum  Verständniss  der  auf  Recepten  älterer  Aerzte  noch  zuweilen  vorkommen- 
den und  namentlich  in  alten  Werken  häufig  benutzten  Zeichen  theilen  wir  die  wich- 
tigsten derselben  mit:  VAqua;  (J  Ferrum;  2  Hydrargyrum;  C^  oder  J  Argentum; 
©  Aurum;  tj  Plumbum;  $  Stibium;  ?  Cuprum;  %  Stannum;  A  Sulfur;  ^  Tar- 
tarus; O  Zincum;  »-p  Acetum;  -f-  Acidum;  Ü  Alumen;  oo  Arsenicum;  -^  Gera; 
Y  Gummi;  CD  Nitrum;  Vl^pis;  4:  oder  X  Magnesia;  Q  Sal;  0%  Oleum; 
^ö  Oxymel;  9  oder  ®  Saccharum;  □  Sapo;  @  Sebum;  -^-  oder  ""v"  Spiri- 
tus; 7f  Tinctura  ;  Jß  Hcrba;  ^^oder  5  oder  §  Pulvis;  %  Recipe.  Selbstverständ- 
lich ist  diese  Zeichenschrift  wie  jede  Geheimnisskrämeroi  aus  der  neueren  Arznei  Ver- 
ordnung ausnahmslos  zu  verbannen. 

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Einleitende  Bemerkangen. 


Die  Bezeichnung  der  Quantitätsverhältnisse  für  die  Arzneistoffe  muss  so 
deutlich  geschehen,  dass  die  Möglichkeit  eines  Missverständnisses  ausgeschlossen 
bleibt.  Man  verordnet  ausschliesslich  Gewichts  mengen.  Bei  flüssigen  Ai'znei- 
stoffen,  die  in  kleineren  Quantitäten  zur  Anwendung  kommen,  pflegte  man 
früher  das  Mengenverhältniss  fast  ausschliesslich  nach  Tropfen  und  bei  solchen, 
die  in  sehr  grossen  Quantitäten  gebraucht  werden,  zuweilen  nach  Massen 
zu  bezeichnen.  Die  neue  Pharmacopoea  Germanica  verbietet  jedoch  ausdrück- 
lich diese  Massbestimmungen,  und  dies  mit  vollkommenem  Rechte  im  Interesse 
einer  exacteren  Dosirung.  Man  thut  deshalb  gut,  sich  keine  Ausnahme  von 
dieser  Vorschrift  zu  gestatten ;  besonders  achte  man  darauf,  die  gewohnte  imd 
deshalb  lieb  gewordene  Verordnung  nach  Tropfen  durch  Gewichtsbestimmungen 
zu  ersetzen,  da  gerade  die  Grösse  der  Tropfen,  je  nach  der  Mündung  des 
Tropfgefässes  und  je  nach  der  grösseren  oder  geringeren  Schnelligkeit,  mit 
welcher  getropft  wird,  erheblich  variirt. 

Zur  Bezeichnung  der  Gewichtsmenge  bedient  man  sich  des  Decimalsystems ; 
die  zu  Grunde  liegende  Einheit  ist  1  Gramm.  Eine  HinzufUgung  des  Wortes 
Gramm  kann  zwar  geschehen,  ist  aber  überflüssig.  Man  bemühe  sich,  die  Zahlen 
möglichst  wenig  complicirt  und  dem  Decimalsystem  angemessen  zu  gestalten, 
wobei  hauptsächlich  die  durch  5  theilbaren  Zahlen  zu  berücksichtigen  sind.*) 

Bei  dem  früher  üblichen  Medicinalgewicht  waren  gewisse  Zeichen  in  Ge- 
brauch (s^  =  Ujicia;  3  =Drachma;  9  =  Scrupulus;  ß  =  Vj)»  ^®  j^^zt  nur 
noch  zum  Verständniss  älterer  Verordnungen  oder  der  Receptur  anderer  Länder, 
m  welchen  das  frühere  Gewicht  noch  in  Anwendung  ist,  Beachtung  verdienen.**) 

Wo  man  die  Gewichtsmenge  eines  als  Menstruum  oder  Excipiens  dienen- 
den Stoffes  nicht  genau  bestimmen  kann,  drückt  man  dies  durch  die  Angabe: 
q.  8.  (quantum  sufficit  oder  quantum  satis)  aus. 

Die  Anweisungen  für  die  pharmaceutischen  Manipulationen,  welche  mit 
den  Arzneistoffen  vorzunehmen  sind,  werden  denselben,  und  zwar  in  geson- 
dei'ten  Reihen,  beigefügt  (z.  B.  solve  in,  coque  cum  u.  s.  w.).  Das  Recept 
schliesst  mit  den  Buchstaben  M.  D.  S.  (Misce,  Da,  Signa);  wo  die  Manipula- 
tion (solve,  coque  u.  s.  w.)  bereits  ausführlich  erwähnt  ist,  oder  wo  nur  ein 
Arzneistoff  verordnet  wird,  föllt  das  M.  selbstverständlich  weg. 

Wo  für  die  Verabreichung  der  Arznei  noch  eine  besondere  Anweisung 
nothwendig  ist,  wird  diese  dem  D.  hinzugefilgt  (z.  B.  D.  in  vitro  nigro).  Ist 
die  Form  der  Arzneiverordnung  erst  noch  näher  zu  bestimmen,  so  geschieht 
dies  durch  die  Formel:  f.  (fiat)  Emulsio,  Pulvis,  flaut  Pilulae  u.  s.  w.,  welche 
hinter  dem  M.  folgt,  und  welcher  man  dann  noch  die  nähere  Anweisung  über 
die  Verabreichungsart  hinzufügt  (z.  B.  M.  f.  Pilul.  Nr.  X;  consp.  Lycopod., 
d.  in  scatuia,  oder  M.  f.  pulv.,  dispensentur  tales  doses  No.  X,  d(entur)  in 
Charta  cerata  u.  s.  w.). 

Ein  wichtiger  Theil  des  Receptes  ist  die  durch  den  eben  erwähnten 
Buchstaben  8.  emgeleitete  Signatur,  welche  die  Anweisung  enthält,  wie  die 
Arznei  genommen  werden  solle.  Je  grösser  die  Genauigkeit  ist,  mit  welcher 
die  Anweisung  ertheilt  wird,  um  so  entschiedener  ist  man  gegen  Missver- 
ständnisse gesichert;  die  oft  aus  Bequemlichkeit  gemissbrauchte  Formel: 
„Nach  Verordnung"  oder  „Laut  Bericht"  ist  nui*  da  anzuwenden,   wo  es  sich 

*)  Bei  zusammengesetzten  Recepten  suche  man  die  Gewichtsmenge  eines  jeden 
einzelnen  Mittels  in  möglichst  abgerundeten  Zahlen  zu  bestimmen,  ohne  auf  die  Ab- 
randung  des  Gcsammtgewichts  einen  wesentlichen  Werth  zu  legen  Nur  in  der  Armen- 
praxis verdient  auch  die  Gesammtquantität  insofern  eine  Berücksichtigung,  als  der 
Preis  der  Arzneiflaschen  nach  ihrem  Inhalt  in  Abstufungen  von  je  100  Gramm  sich 
berechnet,  also  beispielsweise  eine  Mixtur  von  zusammen  200  Gramm  schon  des  Gc- 
fässes  wegen  billiger  ist  als  eine  solche  von  205  Gramm. 

**)  Siehe  die  Zusammenstellung  der  verschiedenen  Zeichen  und  Massbestimmui^- 
gen  p.  6.  T 

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Gewichts-  und  Masskundc. 


um  nicht  sehi*  differente  Arzneistoffe  handelt,  und  wo  man  auf  die  Intelligenz 
oder  das  Gedächtniss  des  Kranken  und  seiner  Umgebung  sich  verlassen  kann. 
Die  Sitte  mancher  Aerzte,  die  Signatur  in  lateinischer  Sprache  abzufassen 
und  ihre  Uebersetzung  dem  Apotheker  zu  tiberlassen,  ist  eine  durchaus  unge- 
rechtfertigte. 

Den  Schluss  des  Receptes  bildet  (in  gesonderten  Reihen)  der  Name  dessen, 
fllr  den  die  Arznei  bestimmt  ist,  und  die  Unterschrift  des  behandelnden  Arztes. 

Soll  eine  schon  früher  gemachte  Ai^znei,  wenn  dieselbe  heftig  wirkende 
Stoffe,  wie  z.  B.  Narcotica,  enthält,  auf  dasselbe  Recept  noch  einmal  ange- 
fertigt werden,  so  muss  letzteres  vom  Arzte  mit  einem  desfallsigen  Vermerke 
versehen  werden.  Derselbe  besteht  in  der  Bezeichnung  „Reiteretur"  nebst 
Datum  und  Namen  des  Arztes.  Ohne  eine  solche  Anweisung  ist  die  Reite- 
rirung  von  derartigen  Arzneien  gesetzlich  unzulässig. 

Die  Recepte  werden  nach  usueller  und  zweckmässiger  Form  auf  Octav- 
blättem  geschrieben,  die  breit  genug  sein  müssen,  um  neben  der  Arzneiver- 
ordnung noch  Raum  für  die  Taxirung  der  Arznei  und  Bemerkungen  des  Apo- 
thekers (über  die  verabreichten  Gefässe  u.  s.  w.)  zu  lassen. 

Sind  auf  einem  und  demselben  Recepte  mehrere  Arznei  Verordnungen 
vorhanden,  so  wird  zwischen  jede  ein  trennendes  Zeichen  (Strich  oder  Doppel- 
kreuz oder  ein  wiederholtes  1^)  eingeschoben.  Werden  beide  Seiten  des  Recept- 
blattes  beschrieben,  so  ist  dies  auf  jeder  Seite  durch  ein  Verte  zu  bemerken. 

Die  Handschrift  auf  den  Recepten  muss  leserlich  sein,  und  die  Unsitte 
mancher  Aerzte,  Hieroglyphen  auf  das  Papier  zu  werfen,  an  denen  die  Divi- 
nationsgabe  des  Apothekers  scheitert,  ist  sorgfältig  zu  meiden.  Deutlichkeit 
und  volle  Verständlichkeit  der  Arzneiverordnung  auch  für  den  pharmaceutischen 
Novizen  ist  unumgänglich  nothwendig,  wenn  nicht  der  Arzt  sich  zum  Mitschul- 
digen von  oft  verderblichen  Missgriffen  machen  will. 

Es  ist  möglichst  zu  vermeiden,  Recepte  mit  Bleistift  und  ähnlich  verlösch- 
baren Matei-ialien  zu  schreiben.  Wo  dies  dennoch  aus  irgend  einem  Grunde 
geschehen  muss,  hat  nach  ausdrücklicher  Ministerialverftlgung  das  Recept  nur 
eine  Gültigkeit  von  höchstens  acht  Tagen. 

Eine  speciellere  Belehrung  über  die  bei  den  Arzneiverordnungen  vorkom- 
menden Aeusserlichkeiten  und  Technicismen  bietet  die  Beispielsammlung,  welche 
wir  bei  der  Besprechung  jeder  einzelnen  Arzneiform  geben  werden. 


Gewichts-  und  Masskunde. 

a.    Gewichte. 

Seit  dem  1.  Januar  1868  ist  als  Medicinalgewicht  für  den  Norddeutschen 
Bund  und  später  füi*  das  gesammte  Deutsche  Reich  das  Grammsystem  einge- 
führt worden. 

Dasselbe  ist  femer  gültig  in  Frankreich,  Italien,  Belgien,  Oesterreich. 
1  Gramm   ist   das  Gewicht   eines  Kubikcentimeters  desti Hirten  Wassers 
bei  4"  C. 

1  Kilogramm  .  .  .  .  =  1000  Gramm, 
1  Hectogramm  .  .  .  =     100 
1  Dekagramm   .  .  .  =       10 


1  Decigi'amm  .  .  .  .  =        0,1 
1  Centigramm    .  .  .  =        0,01    - 
1  Milligramm     .  .  .  ^        0,001  - 


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Gewichts-  und  Masskunrle. 


Bei  der  Receptur  ist  es  am  einfachsten,  die  Gewicbtsmengen  nur  nach 
Grammen  zu  bestimmen,  wobei  man  die  Bezeichnung  Gramm  nicht  hinzuzu- 
setzen   braucht.     Z.  B.    verschreibe   man    statt    1  lÖlogramm  1000,0;    statt 

2  Hectogramm:  200,0;  statt  5  Dekagramm:  50,0;   statt  6  Gramm:  6,0;  statt 

3  Decigramm:  0,3;  statt  25  Centigramm:  0,25;  statt  6  Milligramm:  0,(306. 

Seit  dem  1,  Januar  1872  ist  das  Grammsystem  auch  für  das  Civilgewicht 
obligatorisch.  Das  Medicinalgewicht  stimmt  demnach  gegenwäi*tig  mit  dem 
Civilgewicht  vollkommen  tiberein,  mit  dem  unwesentlichen  Unterschiede,  dass 
in  dem  letzteren  das  Dekagramm  auch  die  Bezeichnung  Neuloth  erhält. 

1  Kilogramm  =  2  Pfund  =  100  Dekagramm  oder  Neuloth  =  1000  Gramm. 
1      -      =    50  -  -  -       =    500       - 

1  -  -  -       =      10       - 

Das  frühere  Zollgewicht  verhielt  sich  zum  gegenwärtigen  Granimgewicht  folgen- 
dermasscn : 

früheres  Zollpfund =  500,0    Gramm 

Loth  =  Vja  Pfund  .  .  .  .  =     lG,66...(lfiV3)  Gr. 
Quentchen  =   » ,„  Loth.  .  =       1,66...(IV3)      - 
Zent  =  »',0  Quentchen.  .  =      0,166  ..(V«)      - 

Kom  =  Vio  Zent =      0,016...(V6o)    - 

Die  Umrechnung  des  Gramragewichts  in  das  frühere  Zollgewicht  ergiebt: 
1  Kilogramm      =  2  ZoDpfund 
1  Hektogramm  =  0,2  -      =  6    Loth 

1  Dekagramm    =  0,02        -      =0,6  =6  Quentchen 

1  Gramm  =  0,002       -       =  0,06         =  0,6        -         =  6  Zent 

1  Decigramm     =  0,0002     -      =  0,006       =  0,06      -        =  0,6     -  =  6  Korn 
1  Centigramm    =  0,00002  -       =  0,0006     =  0,006     -         =  0,06   -  =  0,6     - 
1  Milligramm     =  0,000002-       =  0,00006  =  0,0006  -         =  0,006-  =  0,06  - 

Bis  zum  1.  Januar  1868  war  in  allen  Staaten  Deutschlands,  bis  zum 
1.  October  1869  in  Oesterreich,  und  auch  gegenwärtig  ist  noch  in  England, 
Spanien,  Portugal,  Russland  u.  a.,  auch  in  den  meisten  Staaten  Amenka's  das 
Unzengewicht  als  Medicinalgewicht  gebräuchlich: 

*  1  Medicinalpfund  (Libra)  =  12  Unzen 

1  Unze  (5)      =    8  Drachmen 

1  Drachme  (3)     =:    3  Scrupel 

1  Scrupel  (a)     =  20  Gran. 

Das  gegenwärtige  Grammgewicht  verhält  sich  zum  früheren  Medicinal- 
gewicht genau  in  folgender  Weise : 

1  Gramm  =  16,42038  Gran  des  früheren  preuss.  Medicinalgewichts. 

1  Decigramm    =     1,64204     -        -  .  - 

1  Centigramm  =    0,16420     -        -  -  - 

1  Milligramm   =    0,01642      -        -  -  - 


1  Dekagramm  (Neuloth  —     164,2038  Gran  =  2  Drachm.  2  Scrup.  4,20  Gran 
1  Hectogramm  =  1642,038       -      =  3  Unzen  3  Drachm.   1  Scrup. 

2,04  Gran. 
1  Kilogramm  =  16420,38       -      =  2  Libr.  10  Unz.  1  Dr.  2  Scrup. 

0,38  Gran. 
1  Pfund  des  gegenwärtigen  Medicinal-  und  Zollgewichts  =  1  Libra  5  Unzen 
2  Scrupel  10,19  Gran  =  ca.  17 '/u  Unzen  des  früheren  preussischen  Me- 
dicinalgewichts. 

Die  Reduction  des  früheren  Gewichts  in  das  neuere  ergiebt  genau  fol- 
gende Zahlen: 

1  Gran         =  0,0609  Gramm 
1  Scrupel     =1,218 
1  Drachme  =  3,654 


1  Unze        =  29,23 


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8 


Gewichts-  und  Masskunde. 


Bei  der  praktischen  Verwendung  zur  Receptur  jedoch  kann  man  ohne 
erhebliche  Fehler  die  obigen  Zahlen  sich  abrunden  und  1  Gran  =  0,06, 
9  j  ==  1,2,  5j  =  3,6  (woftir  bei  nicht  differenten  Stoffen  3,75  oder  4  Gramm 
gesetzt  werden  darf),  5j  =  30,0  annehmen. 

Folgende  Tabelle  enthält  die  genaue  und  die  annähernde  Reduction  des  früheren 
Gewichts  in  das  Grammsystem: 


Altes  Gewicht 


Gramm  genau 


Gramm  annähernd, 
resp.  abgerundet 

Die  mit  f  beseichn«ten  Zahlen 
entsprechen  der  laut  Minister.» 
Vert  vom  29.  Aug  1867  den 
Apothekern  Torgeschriebenen 
Umrechnung. 


Gramm. 

Eventuelle  Verord- 
nung zur  Yollsländigen 
Abrandung  nach  dem 
Decimalsystem. 


Vno  Gran 

/lOO       "       

Vs.       -      

'Jr  :  

."  :  

.'/"   .  

. "  .  

1  -  

IV.    -   

2  -     

3  -      

4  -     

5  -     

6  -      

7  -      

8  -     

9  -      

10         -     

12         -      

16         -      

1  Scrupel 

iVa  -  (4  Drachme) 

2  -         

2%  -         

1  Drachme 

4  Scrupel 

1  */,  Drachme 

2  -         

3  -         

4  -  (J  Unze) 

5  -         

6  .         

7  -         

1  Unze 


0,0005 

0,0006 

0,00075 

0,001 

0,0012 

0,0015 

0,002 

0,003 

0,004 

0,005 

0,006 

0,0075 

0,010 

0,012 

0,015 

0,020 

0,030 

0,061 

0,091 

0,122 

0,183 

0,244 

0,305 

0,365 

0,426 

0,487 

0,548 

0,609 

0,731 

0,974 

1,218 

1,827 

2,436 

3,045 

3,654 

4,872 

5,48 

7,31 
10,96 
14,62 
18,27 
21,92 
25,58 
29,23 


0,0005 

0,0006 

0,0008  i 

0,001 

0,0012  [ 

0,0015  ^ 

0,002 

0,003 

0,004 

0,005 

0,006 

0,008 

to,oi 

0,012 
t0,015 
tO,02 
tO,03 
tO,06 

0,09 

0,12 

0,18 

0,25 

0,3 

0,35 

0,4 

0,5 

0,55 

0,6 

0,75 
tl,0 
tl,25 
t2,0 
t2,5 

3,0 

t3,75 

t5,0 

t5,5 

t7,5 

tll,0 

tl5,0 

1 18,75 

t22,5 

25,0 

30,0 


Diese  kleinsten  Quan- 
titäten werden  nur 
äusserst  selten  in 
Einzeldosen  verord- 
net, kommen  somit 
nur  ausnahmsweise 
zur  Receptur.  Wo 
dies  dennoch  ge- 
schieht, ist  eine  Ab- 
rund ung  meist  in- 
opportun. 

0,01 

0,015 

0,02 

0,03  ^ 

0,05  (=  V«  Giln) 

0,1  (=  1,64  Gran) 

0,2 

0,25 

0,3 

0,4 

0,5 

0,6 
0,75 

1,0 

2,0 

2,5 

3,0 

4,0 ;  bei  indifferenten 

.  Q         [Mitteln  5,0.] 

7,5  oder  10 
10,0  oder  12,0 
15,0 

20,0 

25,0 

30,0  oder  bei  indiffe- 
renten Mitteln  25,0 


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Gewichts-  und  Masskunde. 


Altes  Gewicht. 


Gramm  genau. 


Gramm  annähernd, 
resp.  abgerundet. 

Die  mit  t  bezeichueton  Zahlen 
entsprechen  der  laut  Minister.- 
Verf.  vom  29.  Aug.  1867  den 
Apothekern  vorgeschriebenen 
Umrechnung. 


Gramm. 

Eventuelle  Verord- 
nung zur  vollständigen 
Abrandung  nach  dem 
Decimalsystcm. 


iVi  Unzen 
2 
3 

37,  - 
4 
5 
.  6 
7 
8 
10 
1    Libra    . 

IV,  -      . 

2 

3       - 


43,85 

58,5 

87,7 

102,3 

116,9 

146,1 

175,4 

204,6 

233,8 

292,3 

350,8 

526,0 

702,0 

1052,0 


45,0 
t60,0 
t90,0\ 
100,0/ 
120,0 

1 150,0 

tl80,0\ 
200,0  / 
230,0 
300,0 

t360,0 
500,0 
700,0 

1000,0 


50,0 

60,0  oder  50,0 

100,0 

120,0  oder  125,0 
150,0 

200,0 

250,0 
300,0 

300,0  oder  400,0 
500,0 
750,0 
1000,0 


Das  üiizengewicht  in  denjenigen  Ländern,  in  denen  es  noch  besteht  oder 
bis  vor  kurzem  bestanden  hat,  ist  nicht  tiberall  gleich werthig;  nur  die  Ein- 
theilung  desselben  ist  tiberall  fast  die  gleiche.  Eine  Ausnahme  in  dieser  letz- 
teren Beziehung  bilden  nur  Portugal  imd  Spanien  (früher  auch  Frankreich 
sowie  die  italienischen  Staaten)  insofern,  als  daselbst  1  Scrupel  nicht  =.  20, 
sondern  =  24  Gran  ist.  Allein  in  Deutschland  gab  es  ein  verschiedenes 
Prenssisches,  Ntimberger,  Baierisches,  Hessisches,  Badisches,  Oesterreichisches 
Medicinalgewicht.  Das  frühere  Preussische  verhielt  sich  zum  Nürnberger  un- 
gefälfr  wie  50 :  51,  zum  Baierischen  ungefähr  wie  40 :  41,  zum  Oesterreichischen 
wie  50 :  60. 

Das  englische  Medicinalgewicht  hat  mit  dem  früheren  Preussischen  die 
Benennungen  der  Theil-Gewichte  gemein:  1  Poünd  =  12  Ounces,  1  Ounce 
-^  8  Drams,  1  Dram  =  3  Scniples,  1  Scrupel  ^^  20  Grains. 

In  Frankreich  wird  ausser  dem  Grammsystem  zuweilen  noch  ein  anderes, 
altes  Medicinal-Gewicht  gebraucht,  welches  als  Poids  de  Livre  mötrique  be- 
zeichnet wird.  1  Livre  (Pfund)  enthält  4  Quarterons,  1  Quarteron  4  Onces 
(üncen),  1  Once  8  Gros  (Drachmen),  1  Gros  3  Scrupules  oder  Deniers,  1  Scru- 
pule  24  Grains*). 

1  Livre  .  .  .  =  500,0    Grammes, 
1  Quarteron    =  125,0 
1  Once  .  .  .  =    31,25 
1  Gros    .  .  .  =      3,90 
1  Scrupule  .  =       1,30 
1  Grain  .  .  .  =      0,054 
Das  noch  bestehende  oder  früher  gebräuchliche  Unzengewicht  der  ver- 
schiedenen  Länder,    mit   dem   Grammgewicht    verglichen,    ergiebt   folgendes 
Verhältniss: 

1)  1  Gramm  =  13,71  Gran  des  früheren  Oesterreichischen  Medicinal- 

Gewichts, 


*)  1  Gran  französischen  Medicinal-Gewichts  entspricht  genau  54  Milligramm,  wird 
aber,  der  Bequemlichkeit  in  der  Receptur  wegen,  zu  50  Milligramm  angenommen,  so 
dass  das  Pfund  nicht  9216,  sondern  10,000  Gran  enthält. 


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10  Gewichts-  und  Masskunde. 


3) 

-        =  15,43 

4) 

-         r^  16,00 

B) 

-            r=    16,10 

6) 

r^    16,12 

7) 

-       =  16,16 

8) 

-        =  16,42 

9) 

=  18,43 

10) 

-        =  20,05 

11) 

-        =  20,08 

12) 

^  20,37 

13) 

-        --=  22,30 

2)  1  Gramm  ^^  15,36  Gran  Holländisches,    früher   Belgisches,    Ba- 
disches und  Schweizer  M.-G., 
Englisches  M.-G., 
Baierisches  M.-G., 
Nürnberger  und  Russisches  M.-G., 
Hessisches  (und  Dänisches)  M.-G., 
Schwedisches  M.-G., 
früheres  Preussisches  M.-G., 
Französisches  Livres-G., 
Spanisches  M.-G., 
Portugiesisches  M.-G., 
Römisches  M.-G., 
früheres  Italienisches  M.-G., 

Da  in  0  est  erreich  das  frühere  Gran-  und  Unzengewicht  einen  anderen  Wcrth 
hatte  wie  in  Preussen,  so  ist  auch  die  Umrechnung  in  das  Grammgewicht  von  der 
unseren  verschieden. 

1  Gran         des  früheren  österreichischen  Medicinalgewichts  =    0,0729  Gramm. 
1  Scrupel      -  -  -  -  =     l,4o8 

1  Drachme    -  -  -  -  =     4,375 

1  Unze  -  -  -  -  =  35,0 

1  Libra         -  -  -  -  =  420,0 

Für  die  Umrechnung  aus  dem  früheren  Gewicht  in  das  neue  metrische  wird  der 
österreichische  Arzt  die  obigen  Zahlen  bequem  in  folgender  Weise  abkürzen  können: 
1  Gran  =  0,07;  1  Scrupel  -=1,5;  1  Drachme  =  4,0  oder  4,5;  1  Unze  =  35,0; 
1  Libra  =  420,0  oder  ca.  400,0. 

Das  in  Russland  zu  Recht  bestehende  Gewicht  ist  mit  dem  früheren  Nürn- 
berger, welches  in  Süddeutschland  verbreitet  war,  identisch.  Dasselbe  weicht  nicht 
wesentlich  von  dem  früheren  preussischen  ab,  und  man  wird  keinen  nennenswerthen 
Fehler  machen,  wenn  man  die  oben  für  das  frühere  preussische  Gewicht  angegebene 
Tabelle  benutzt  Genau  ist  das  Verhältniss  des  früheren  Nürnberger,  jetzt  noch  in 
Russland  herrschenden  Medicinalgewichts  zu  dem  Grammgewicht  das  folgende: 

1  Gran      russischen  Medicinalgewichts  =    0,0621  Gramm. 

1  Scrupel  -  -  =     1,242 

1  Drachme        -  -  =     3,726 

1  Unze  -  -  =  29,808 

1  Libra  -  -  =  357,7 

Zur  Abrundung  wird  man  setzen  1  Gran  =  0,06 ;  1  Scrupel  =  1 ,25 ;  1  Drachme 
=  3,75  oder  4,0;  1  Unze  =  30,0;  1  Libra  =  360,0. 

Will  man,  umgekehrt  unser  metrisches  Gewicht  in  das  russische  Medicinalgewicht 
übertragen,  so  hat  man  einfach  1  Gramm  =  16  Gran  (genau  16,1)  zu  setzen,  und 
die  weitere  Umrechnung  ist  leicht.  Man  wird  hierbei  ohne  Bedenken  grösstentheils 
30  Gramm  =  1  Unze;  10  Gramm  =  3  Drachmen;  5  Gramm  =  iVj  Drachmen; 
1  bis  1,5  Gramm  =  1  Scrupel;  l  Decigramm  =  iVi  Gran;  1  Centigramm  =  '/«  Gran 


annehmen  dürfen. 


b.    Raum-  oder  Hohlraasse. 

Die  Pharmacopoea  Germanica  schreibt  ausdrücklich  vor,  sich  niemals  der 
Masse,  sondern  stets  der  Gewichte  zur  Bestimmung  der  Quantität  der  ver- 
ordneten Medicamente  zu  bedienen.  Eine  solche  Vorschrift  ist  namentlich  un- 
bestimmten Massen  gegenüber  nothwendig.  Ein  solches  unbestimmtes  Mass 
bilden  gegenwärtig  nur  noch  die  Tropfen,  da  sie  ihrer  Grösse  nach  sehr  diffe- 
riren,  wogegen  die  im  bürgerlichen  Leben  gesetzlichen  Hohlmasse  jetzt  in 
präciser  Weise  geregelt  sind.  Die  Mher  üblichen  Masse  schwankten  in  sehr 
erheblichen  Grenzen:    selbst  das  verhältnissmässig  genaueste  und  gangbarste 


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Mass-  und  Gewichtskunde.  11 


Hohlmass,  das  Quart  (Mensura)*),  war  in  den  einzelnen  deutschen  Land- 
strichen erheblich  verschieden ;  noch  unbestimmter  und  deshalb  völlig  unbrauch- 
bar waren  die  übrigen  deutschen  Masse,  wie  Kanne,  Nösel,  Seidel  u.  a. 

Seit  dem  1.  Januar  1872  ist  an  Stelle  all  dieser  unbestimmten  Masse 
das  dem  Grammgewicht  entsprechende  Raummass  in  Deutschland  in  Kraft 
getreten: 

1  Liter  (oder  Kanne  ==  1  Kubikdecimeter  =  */|ooo  Kubikmeter 

=  1000  Kubikcentimeter 

1  Schoppen  =  V'2  Liter  =  500  Kubikcentimeter 

1  Kubikcentimeter  =  Vioo«  Liter. 


1  Liter  enthält  genau  1  Balogramm  oder  2  Pfund  destillirten  Wassers 
bei  4"  Cels. 

1  Kubikcentimeter  enthält  genau  1  Gramm  destillirten  Wassers  bei  4"  C. 

Durch  die  Einführung  dieses  Masses  wurde  nicht  nur  eine  Uebereinstim- 
mung  desselben  mit  dem  in  Frankreich,  Belgien,  Italien  üblichen  hergestellt, 
sondern  es  gewinnt  das  Ranmmass  dadurch  auch  jene  flir  wissenschaftliche 
Zwecke  nothwendige  Correctheit,  die  ihm  bisher  gemangelt  hat.  —  Für  münd- 
liche Arzneiverordnungen  kann  man  sieh  desselben  bedienen. 

Die  ftir  die  Signatur  gebräuchlichen  Masse  sind: 

1)  Tropfen.  Von  fetten  und  specifisch  schweren  ätherischen  Oelen 
(Oleum  Caryophyll.  und  Oleum  Amygd.  amar.),  von  wässerigen  Flüssigkeiten 
und  Tinctm*en  wird  1  Gramm  =  20  Tropfen,  also  ein  Tropfen  =  0,05;  von 
den  übrigen  ätherischen  Oelen  und  Tincturen,  Chloroform,  Essigäther  und 
Spir.  aether.  1  Gramm  =  25  Tropfen,  also  1  Ti*opfen  =  0,04;  von  Aether 
1  Gramm  ~  50  Tropfen,  d.  h.  1  Tropfen  =  0,02  berechnet. 

Diese  Verhältnisse  sind  jetzt  in  den  preussischen  Officinen  nach  den 
ministeriellen  Bestimmungen  zur  Arzneitaxe  durchweg  massgebend  und  machen 
die  früheren,  sehr  complicirten  Angaben  überflüssig. 

2)  Theelöffel.  Ein  Theelöffel,  dessen  Grösse  im  übrigen  sehr  variirt, 
fasst,  ganz  geftillt,  im  Durchschnitt  5  Gramm  Flüssigkeit;  knapp  gefüllt  —  wie 
im  allgemeinen  bei  Verordnungen  gerechnet  werden  kann  —  ungefähr  4  Gramm. 
Ein  Theelöffel  Pulver  variirt  in  Bezug  auf  sein  Gewicht,  je  nach  der  Natur 
des  Pulvers,  sehr  beti'ächtlich.  Ein  Theelöffel  Magnesia  usta  wiegt  etwa 
0,5  Gramm,  ein  Theelöffel  Ej'äuterpulver  etwa  1,5,  ein  Theelöffel  Salz  von 
gewöhnlicher  Schwere,  Zucker,  Schwefel  etwa  2,5  bis  3,5,  ein  Theelöffel  Me- 
talloxyde und  Schwefelmetalle  3,0—5,0.  Im  allgemeinen  jedoch  werden  die 
Pulver  in  der  Weise  gemischt,  dass  das  Durchschnittsgewicht  der  Mischung 
sich  auf  etwa  3,0  belaufen  dürfte.  —  Eine  Messerspitze,  das  ungenaueste 
aller  Masse,  kommt  etwa  'A— V4  Theelöffel  gleich. 

•)  Das  preussische  Quart  fasste  genau  1143  Gramm  =  39'/»  Unzen  des  früheren 
Med icinal- Gewichts  destillirten  Wassers  bei  19°  C.  Man  hatte  sich  aber  daran  ge- 
wohnt, in  den  Apotheken  auf  das  Quart  stets  36  Unzen  (1052  Gramm)  zu  berechnen, 
welche  gewogen,  nicht,  wie  man  voraussetzen  sollte,  in  ein  3G  Unzen  haltendes  Gefass 
gemessen  wurden.    Nach  der  bisherigen  Ph.  mll.  entspricht: 

1  Berliner  Quart  Wasser =  1170  Gramm. 

Spir.  Vini  rectificatiss.   .  .  =     960 

-      Spir.  Vini  crudi =  1020 

Oleum  Olivarum =  1050 

Das  österreichische  Mass  (Mensura  austriaca)  wurde  zu  40  Unzen  destillirten 
Wassers  berechnet,  und  da,  wie  oben  angegeben,  sich  das  frühere  österreichische  Gc^ 
wicht  zum  preussischen  wie  5:6  verhielt ,  so  mass  ein  österreichisches  Quart  Wasser 
48  Unzen  =  1404  Gramm  preussischen  Medicinal-Gewichts.  Bei  Spiritus  Vini  rccti* 
ficatiss.  wurde  das  österreichische  Quart  zu  32  Unzen  berechnet 

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12  Mass-  und  Gcwichtslcunde. 


3)  Kinderlöffel.  Ein  Kinderlöffel  wird  =  2  Theelöffeln  =  V,  Ess- 
löffel berechnet. 

4)  Esslöffel.  Auch  die  Esslöffel  variiren  sehr  in  ihrer  Grosse.  Man 
berechnet  im  allgemeinen  1  Esslöffel  zu  15  Gramm  Flüssigkeit.  Dieses  Mass 
ist  aber  nur  für  kleine  Esslöffel  annähernd  richtig,  oder  für  grössere  nur  dann, 
wenn  sie,  wie  es  in  der  Regel  bei  der  Darreichung  von  Arzneien  geschieht, 
knapp  gefüllt  sind.  Grössere  Esslöffel,  wie  sie  im  Haushalte  meist  vorkommen, 
ganz  geftillt,  messen  20—25  Gramm  Flüssigkeit.  —  Ein  Esslöffel  Species  kann 
durchschnittlich  auf  10,0  berechnet  werden. 

5)  Ein  Weinglas  oder  Tassenkopf  wird  meist  zu  100,0  Gramm  be- 
rechnet, ist  aber  ebenfalls,  gemäss  der  sehr  wechselnden  Grösse  dieser  Gefässe, 
eine  äusserst  schwankende  Massbestimmung. 

Das  in  Frankreich  gebräuchliche  Mass  entspricht  genau  unserem  gegen- 
wäiügen;  nur  hat  dasselbe  folgende  Eintheilung: 

1  Litre  =  10  D^cilitres  =  100  Centilitres  =  1000  Milülitres. 
1  Litre  Wasser  entspricht  genau  an  Gewicht  1  Kilogi*amme. 

1  D^cilitre  -  -  -        .         .  1  Hectogi'amme. 

1  Centilitre-  -  .        .         ^  1  Decagramme. 

1  Millilitre  -  -  -         -  .  i  Gramme. 

Aeltere  Mass -Bezeichnungen  sind:  1  Pinte  =  ca.  Vio  I^iti'e,  1  Chopine 
oder  S^tier  =  Vi  Pinte,  1  Poisson  =  7*  Chopine. 

In  Grossbritannien  sind  folgende  Masse  gebräuchlich: 
1  Gallon  (Congius)  =  8  Pinten  =  ca.  4  Liter. 
1  Pint  (Octarius)  =  16  Fluidounces  =  ca.   Vi  Liter. 
1  Fluidounce  (Fluidouncia)  =  8  Fluiddrams;  entspricht  dem  Gewicht 

einer  Unze  (ca.  30,0). 
1  Fluiddram  (Fluiddrachma)  =  3  Fluidscruples. 
1  Fluidscruples  =  20  Minima. 
1  Minim  entspricht  dem  Gewicht  eines  Grans  oder  ca.  0,06  Gramm. 


c.    Flächen-  und  Längenraasse. 

Die  Flächen-  und  Längenmasse  kommen  fast  nur  bei  der  Verordnung  von 
Pflastern  in  Betracht. 

Das  frühere  Längenmass  war: 

1  Fuss  (10  =  12  ZoU;  1  ZoU  (l'O  =  12  Linien  (12'"). 
Dem  entsprechend  war  das  Flächenmass: 

1  Quadratfuss  (HO  =  144  Quadratzoll; 
1  Quadratzoll  (Q")  =  144  Quadratlinien  (D'")- 
Zu  wissenschaftlichen  Zwecken  hatte  man  sich  seit  lange  des    französi- 
schen Decimalmasses  bedient,  welches  nun  auch  bei  uns  seit  dem  1.  Januar 
1872  allgemeine  und  alleinige  Gültigkeit  erlangt  hat. 

Die   Einheit    bildet    das   Meter    oder    der    Stab    (französisch   M6tre)  = 
3'  2"  3,8'"  unseres  früheren  Masses. 

1  Millimeter  (oder  Strich)    .  =  0,001  Meter  (==  0,46'"  unseres  frü- 
heren Masses). 
1  Centimeter  (oder  Neuzoll)  =  0,01        -      (=  4,6"'). 

1  Decimeter =1,1  -      (=3"  10'"). 

Um  das   alte  Längenmass   in    das  neue  umzurechnen  genügen  folgende 


Daten: 


1  Linie  =  2,17  Millimeter. 

1  ZoU    =  26  -  =    2,6  Centimeter. 

1  Fuss  =313  -  =  31,3  -  =  3,13  Decimeter. 

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Gewichts-  xmd  Masskunde.  13 


Dem  entspricht  das  Flächenmass,  welches  nach  Quadratcentimetern  zu 
berechnen  ist: 

1  Qnadratcentimeter  r=  0,0001  Quadratmeter  =  100  Quadratmillimeter. 
1  Qnadratcentimeter  ist  ungefälir  =  0,15  [~\"  =  21  \~\'"  des  früheren  Maasses. 
1  Quadratzoll  =  676  Quadratmillimeter  ^^  6,76  Qnadratcentimeter. 

Bei  der  Receptur  von  aufgestrichenen  Pflasteni  verordnet  man  entweder 
das  Flächenmass  nach  Quadratcentimetern,  oder  was  vorzuziehen  ist,  das 
Längenmass  der  Länge  (longitudo)  und  der  Breite  (latitudo)  gesondert  nach 
Centimetem. 

Diese  präcise  Massangabe  ist  den  oft  sehr  ungenauen  Massbestim- 
mungen, wie  sie  meist  üblich  sind  (z.  B.  Thalergrösse ,  Grösse  der  Hand- 
fläche u.  s.  w.)  bei  weitem  vorzuziehen.  (Das  Nähere  weiter  unten  bei  den 
Pflastern.) 


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Die  Arzneiverordnungs-Formen. 


1/ie  Arzneiverordnungen  zerfallen,  je  nach  den  Organen,  durch  welche  sie 
dem  Körper  zugefllhrt  werden,  in  folgende  Formen: 

I.    Arzneiforraen,  welche  dem  Magen  einverleibt  werden 
(innere  Mittel  im  engeren  Sinne). 

1.  Trockene  Formen, 
a.  Species. 

Die  Species  bestehen  in  gröblich  zerkleinerten  Drogen,  deren  weitere 
Präparation  für  den  Gebrauch  im  Hause  des  Kranken  durch  Maceration,  Di- 
gestion, Aufguss  oder  Abkochung  u.  s.  w.  bewirkt  wird;  gewöhnlich  werden 
Species  zum  Aufguss  oder  zur  Abkochung  verordnet  (Species  ad  Infusum  thei- 
forme).  Die  meisten  zu  Species  verordneten  Substanzen  sind  Theile  von  Ve- 
getabilien  (Wurzeln,  Hölzer,  Stengel,  BlUthen) ;  in  nicht  seltenen  Fällen  werden 
Salze,  entweder  für  sich  in  Speciesform,  meistens  aber  mit  Kräutern  vermengt, 
als  Species  verordnet. 

Die  in  der  Apotheke  vorgenommene  Zerkleinening  der  rohen  Drogen  zu 
Species  wird  entweder  durch  Zerschneiden  (Concision)  oder  Zerquetschen  (Con- 
tusion)  bewirkt.  Das  Zerschneiden  geschieht  in  Stampfkästen  von  starkem 
Holze,  in  denen  mit  Messera  versehene  Stampfer  auf-  und  niedergestossen 
werden,  oder  in  der  Art,  dass  zunächst  die  Drogen  durch  Schneidemaschinen 
in  Scheiben  zerschnitten  und  diese  demnächst  in  Stampf  kästen  zerkleinert  wer- 
den. Die  Contusion  wird  in  metallenen  oder  steinernen  Mörsern  oder  zwischen 
eben  solchen  Walzen  bewirkt.  Nach  der  Zerkleinerung  werden  die  Species 
zuerst  auf  einem  gi'öberen  Siebe  von  den  noch  nicht  genug  zerkleinerten  Stücken, 
später  auf  einem  feineren  Siebe  von  dem  beigemengten  Pulver  befreit. 

Für  die  Verordnung  in  Species  eignen  sich  nur  solche  Mittel,  bei  deren 
Dosirung  es  nicht  auf  Genauigkeit  ankommt,  und  für  deren  weitere  Bereitung 
es  keiner  besonderen  Gescliicklichkeit  bedarf. 

Wie  bei  der  Mehrzahl  der  Arznei  Verordnungen,  hat  man  auch  bei  den 
Species  darauf  zu  sehen,  dieselben  dem  Geschmacke  des  Kranken  möglichst 
zugänglich  zu  machen;  die  für  diese  Fonn  meistens  gewählten  Corrigentien 
sind  entweder  zuckerhaltig  (Rad.  Liquiritiae,  weniger  zweckmässig:  Caricae, 
Passulae,  Manna,  Saccharum  in  frustulis,  welches  letztere  man  füglich  im 
Hause  billiger  beschaffen  kann)  oder  aromatisch  (Fol.  Menth.,  Gort.  Fruct. 
Aurant.,  Gort.  Ginnamom.  Gassiae).  Sogenannte  Verschönenings-GoiTigentien, 
wie  Zusätze  von  Flor.  Rosar.,  Flor.  Gyani,  sind  für  die  zu  innerlichem  Ge- 
brauche bestimmten  Species  vollkommen  obsolet. 

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Species.  —  Pulver. 


15 


Das  Verschreiben  der  Species  geschieht  entweder  der  Art,  dass  die  gleich- 
namigen botanischen  Theile,  von  der  Wurzel  beginnend,  untereinander  geordnet 
werden,  oder  dass  die  vorzugsweise  wirksamen  Bestandtheile  (Bases)  zueilst 
und  demnächst  die  secundär  wirksamen  (Adjuvantia)  und  schliesslich  die  Ver- 
besserongs-Zusätze  (Corrigentia)  genannt  werden. 

Man  verordnet  die  Species  in  einer  Gesammtquantität  und  weist  den  Kran- 
ken an,  wieviel  derselben  er  für  den  jedesmaligen  Gebrauch  zu  verwenden 
hat,  oder  man  lässt  in  der  Apotheke  die  zur  jedesmaligen  Anwendung  kom- 
mende Menge  besonders  dispensiren;  letztere  Methode  vertheuert  die  Verordnung 
unnützer  Weise,  da  es  sich  hier  durchgängig  um  indifferentere  Medicamente 
handelt,  bei  denen  es  auf  eine  genaue  Dosirung  nicht  ankommt. 

Die  Signatur  der  Species  giebt  ihre  weitere  Bereitungsweise  entweder  in 
allgemeiner  (zum  Theeaufguss)  oder  in  genauerer  Bezeichnung  der  Dosis  und 
Manipulation  an;  letzteres  ist  insofern  zweckmässiger,  als  bei  der  häuslichen 
Bereitung  meistens  auf  den  Unterschied  zwischen  Infusion  und  Abkochung 
wenig  Gewicht  gelegt  wkd. 

Beispiele. 


I.  1^ 

Rhiz.  Graminis  50,0 
Rad.  Liquiritiae  10,0 
Herb.  Millefol.  25,0 
Fol.  Menth,  pip. 
Fruct.  Foenic.  ana  5,0. 
C(oncisa)  (Contusa).      M.  f.  spec.      D.  S. 
Einen   Essloffel   voll    mit   zwei  Tassen 
kochenden  Wassers  aufzugiessen. 
[Infusions-Species  ] 


II.  I^ 

Rad   Sarsaparill.  25,0 
Cort.  Frangul    10,0 

Fruct.  Aurant.  5,0 
Fol   Senn.  10,0. 
C.  M.  f.  spec.     D.  S.  Einen  kleinen  Ess- 
loffel voll  mit  zwei  Tassen  Wasser  auf 
eine  einzukochen. 

[Decoct-Species.] 


m.         ^ 

Rad.  Valerian.  min.  50,0 
Fol.  Meliss.  25,0. 
C.  M.  f.  spec.     D.  S.   Einen  halben  Ess- 
löfFel  mit  einer  Tasse  kalten  Wassers 
zu  übergiessen    und  mehrere  Stunden 
stehen  zu  lassen. 

[Macerations-Species  ] 


IV. 


I^ 


Rad.  Gentian.  20,0 
Rhiz.  Galangae 
Fol.  Menth,  pip. 
Cort.  Cinnam.  Cass.  ana  10,0 
C.  M.  F.  spec.     D.  S.  Mit  einer  Flasche 
Rothwein  zu  übergiessen  und  24  Stun- 
den lang  an  erwärmtem  Orte  stehen  zu 
lassen. 

[Digestions-Species.] 


b.    Pulver,  Pulveres. 

Je  nach  dem  Grade  der  Feinkömigkeit,  welche  ein  Pulver  besitzt,  be- 
zeichnet man  dasselbe  als  ein  gröbliches  (Pulvis  grossus  s.  grossiusculus)  oder 
feines  (Pulvis  subtilis);  der  früherhin  als  ausnahmsweise  bezeichnete  Grad  der 
Feinkömigkeit,  welchen  man  Pulvis  subtilissiraus  oder  alcoholisatus  benannte, 
ist  jetzt,  bei  dem  zweckmässigeren  Zustande  der  Zerkleinerungs- Apparate,  jedem 
feinen  Pulver  eigen. 

Die  zum  Pulvern  dienenden  pharmaceutischen  Operationen  bestehen  darin, 
dass  die  betreffenden  Substanzen  entweder  im  eisernen  oder  steinenien  Mörser 
zerstossen  oder  in  Mahlgängen  zermahlen  und  durch  ein  feines  Sieb  geschlagen 
werden.  Die  namentlich  bei  einigen  Metallsalzen  von  hohem  specifischem  Ge- 
wicht und  einigen  Kalksalzen  anzuwendende  Zerkleinenmgs-Methode  besteht 
im  Schlemmen  (Elutriatio) ,  wobei  die  betreffenden  Substanzen  unter  Wasser 
zerrieben  werden,  was  mittelst  eines  Schlemm-Apparates  geschieht. 

Zur  Verordnung  in  Pulverform  eignen  sich  diejenigen  Substanzen,  welche 
an  und  fllr  sich  in  diese  Form  gebracht  werden  können,  also  Vegetabilien, 

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16  Pulver. 

trockene  Harze,  trockene  Extracte,  nicht  zerfliessliche  Salze;  es  können  jedoch 
auch  halb-  oder  ganzflüssige  Substanzen  (flüssige  Extracte,  ätherische  Oele, 
Tincturen,  Balsame),  wenn  dieselben  nicht  in  zu  grosser  Quantität  dargereicht 
werden  sollen,  durch  Vermengung  mit  einem  als  Excipiens  dienenden  Pulver 
in  die  in  Rede  stehende  Form  gebracht  werden.  Man  sei  jedoch  darauf  be- 
dacht, immer  nur  verhältnissmässig  geringe  Quantitäten  der  halb-  oder  gänz- 
flüssigen Substanz  der  Pulvergrundlage  beizumengen;  durchschnittlich  darf  man 
als  Regel  annehmen,  dass  zu  1  Gramm  der  Pulvergnindlage  höchstens  etwa 
0,3  einer  halb-,  oder  0,1  —  0,15  einer  ganz  flüssigen  Substanz  beigemengt 
werden  dürfen.     (Beispiel  IV— VII.) 

Als  Constituentia  dienen  hauptsächlich:  Saccharum,  Saccharum  Lactis, 
Gummi  Arabicum,  Pulvis  Radicis  Liquiritiae.  Des  Zuckei*s  bedient  man  sich 
meistens  zur  Aufnahme  trockener  Substanzen  und  der  ätherischen  Oele,  wäh- 
rend Milchzucker  am  zweckmässigsten  für  die  Anwendung  von  Tincturen  und 
geringen  Mengen  unlöslicher  Salze,  Gummi  Ai*abicum  für  die  Verreibung  mit 
weichen  Harzen,  Balsamen  und  Seifen,  und  Rad.  Liquiritiae  für  die  Verreibung 
von  flüssigen  oder  weicheren  Extracten  gebraucht  wird. 

Zur  Gesclmiacks-Correction  der  Pulver  dienen  theilweise  die  eben  ange- 
gebenen Constituentia,  femer  Gewürze  (Cort.  Cinnamomi  Cass. ,  Gort.  Fruct. 
Aurant.,  Rhiz.  Zingiberis  u.  s.  w.),  Elaeosacchara.  Bei  solchen  Mitteln,  welche 
leicht  Nausea  erregen  und  deren  Wirkung  dadurch  häufig  nicht  zur  vollen 
Geltung  kommt,  ist  Pulvis  aörophorus  ein  sehr  vortheilhaftes  Geschmacks- 
Corrigens,  welches  auch  in  den  meisten  Fällen  den  beabsichtigten  Heikweck 
wesentHch  untei^stützt  (vergl.  Beispiel  IX). 

Von  der  Pulverform  auszuschliessen  sind  solche  Mittel,  welche  einen  sehr 
scharfen  Geschmack  haben  und  durch  das  Constituens  nur  unvollkommen  ver- 
deckt werden  können,  oder  deren  reizende  oder  corrosive  Einwirkung  auf  die 
Schleimhaut  bei  dem  längeren  Verweilen  des  Pulvers  im  Munde  zu  fürchten  ist. 

Man  verordnet  die  Pulver  entweder  in  abgetheilten  Dosen,  oder  in  der 
Gesammtquantität,  in  welchem  letzteren  Falle  dem  Kranken  das  Maass  der 
Einzelgaben  vorgeschrieben  wird.  Die  erstere  Verordnungsweise  muss  überall 
da  Platz  greifen,  wo  es  sich  um  nur  einigermassen  differente  Mittel  handelt, 
da  bei  der  durch  den  Kranken  selbst  bewirkten  Eintheilung  kaum  ein  an- 
näherndes Innehalten  der  vorgeschriebenen  Dosis  erwartet  werden  darf.  Man 
giebt  bei  dieser  Verordnungsform  entweder  die  Dosis  für  je  ein  Pulver  an 
und  bedient  sich  dann  in  der  Subscription  der  Formel:  Dispensentur  oder 
dentm*  tales  doses  .  .  . ,  oder  man  bestimmt  die  Summe  der  einzelnen  Dosen 
und  weist  dann  den  Apotheker  an:  Divide  in  partes  aequales  No.  .  .  .  Ei-stere 
Form  der  Verordnung,  welche  eine  grössere  Sicherheit  für  die  stricte  Inne- 
haltung des  bestimmten  Gewichtes  des  Arzneistoffes  in  jedem  einzelnen  Pulver 
darbietet,  ist  überall  da  anzuwenden,  wo  es  sich  um  differente  Mittel,  z.  B. 
Morphin,  Apomoi*phin,  arsenige  Säure  u.  s.  w.,  handelt. 

Die  mittlere  Grösse  des  einzelnen  Pulvers  darf  auf  0,5—1,0  Gramm  an- 
genommen werden;  stärker  wiegende  Pulver  zu  verschreiben,  wird  nur  da 
nöthig  sein,  wo  durch  eine  grössere  Quantität  eines  halb-  oder  ganzflüssigen 
Zusatzes  eine  grössere  Menge  des  Excipiens  bedingt  wird,  üeber  1,5  geht 
man  jedoch  bei  der  Verordnung  der  Grösse  des  einzelnen  Pulvers  selten  hin- 
aus, während  andererseits  0,2  als  das  Minimum  desselben  anzusehen  ist;  diese 
letztere  Grösse  hat  jedoch  insofern  ihr  Bedenkhches,  als  leicht  beim  Ausschütten 
jedes  Pulvere  eine  Quantität  desselben  an  der  Kapsel  hängen  bleibt,  somit  bei 
sehr  kleinen  Pulvera  die  dargereichte  Arzneidosis  wesentlich  verkürzt  werden 
kann.  Dieser  Uebelstand  wird  übrigens  jetzt  dadurch  vermieden,  dass  in  den 
meisten  Apotheken  nur  satinirtes,  ganz  glattes  Papier  zu  Pulverkapseln  ver- 
wendet wird  (Charta  laevigata  s.  dentata). 

Die   abgetheilten  Pulver  werden  in  Papierkapseln  dispensü't  (Dentm*  in 

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Pulver.  17 

Charta);  bei  Pulvern,  welche  ätherische  Oele,  stark  riechende  und  leicht 
Feuchtigkeit  anziehende  Substanzen  (namentlich  Extracte)  enthalten,  wird 
Wachspapier  (Charta  cerata)  angewendet. 

Am  Schlüsse  der  Verordnung  abgetheilter  Pulver  ist  jedesmal  zu  erwähnen, 
in  welchem  Vehikel  dieselben  zu  nehmen  sind,  wenn  nicht  dem  Kranken  dartlber 
mündliche  Anweisung  ertheilt  worden  ist. 

Bei  lang  fortgesetztem  Gebrauch  eines  Pulvei's,  zumal  in  der  Armenpraxis, 
ist  es  bei  weniger  differenten  Substanzen,  z.  B.  Bromkalium,  vielfach  Sitte,  die 
einzelnen  Pulver  in  der  doppelten,  selbst  di-eifachen  Quantität  der  jedesmaligen 
Einzeldose  dispensireu  zu  lassen  und  den  Kranken  anzuweisen,  pro  dosi  nur  die 
Hälfte  oder  den  dritten  Theil  eines  solchen  Pidvers  zu  nehmen. 

Bei  der  Verordnung  der  Pulver  in  Gesammtquantität  (gewöhnlich  Schachtel- 
pulver genannt)  wird  der  Kranke  angewiesen,  die  jedesmal  zu  nehmende  Dosis 
selbst  abzutheilen;  die  beiden  dabei  in  Anwendung  kommenden  Quantitäts- 
Bestimmungen  sind:  eine  Messerspitze  oder  ein  TheelÖfFel  voll;  die  eratere  ist 
euie  durchaus  ungenaue,  da  sie  durch  die  variii'enden  Formen  der  Messer  und 
die  nicht  festzustellende  Ausdehnung,  in  welcher  das  Pulver  die  Messerspitze 
bedeckt,  oder  bis  zu  welcher  Höhe  es  aufgeschichtet  wii^d,  wesentlichen 
Schwankimgen  unterworfen  wird.  Im  allgemeinen  will  man  die  Gabe  einer 
Messei*spitze  etwa  der  eines  halben  Theelöffels  gleich  rechnen,  thut  also  viel 
besser  daran,  bei  diesem,  doch  wenigstens  annähernd  zu  tixü^enden  Maasse 
stehen  zu  bleiben. 

Der  gestrichene  Theelöffel  mittlerer  Grösse  enthält  von  einem  Pflanzen- 
pulver durchschnitthch  2,5  Gramm;  etwas  grössere  Gewichtsverhältnisse,  ca.  3,0 
haben  Pulver,  deren  quantitativ  grösster  Bestandtheil  Zucker  ist;  ein  zum 
grossen  Theil  aus  Salzen  bestehendes  Pulver  wiegt  3,0—4,0,  selbst  bis  5,0; 
ein  Pulver,  welches  den  zehnten  Theil  Magnesia  und  darüber  enthält  wird  so 
leicht,  dass  der  gestrichene  Theelöffel  nur  etwa  1,5  —  2,0  wiegt.  Von  der 
Magnesia  usta  für  sich  allein  wiegt  ein  Theelöffel  voll  etwa  0,5.  —  Ein  ge- 
häufter Theelöffel  beträgt  etwa  die  Hälfte  mehr  als  ein  gestrichener. 

Die  in  Rede  stehende  Form  wird  selten  in  Papierdüten,  meistens  in 
Schachteln  (D.  in  scatula),  in  der  Armenpraxis  zweckmässig  in  Kruken  (D.  in 
oUa  grisea),  welche  bei  der  Reiteratur  wieder  benutzt  und  schliesslich  dem 
Apotheker  wieder  zurückgegeben  werden  können,  verordnet.  Enthält  das 
Pulver  stark  riechende  oder  leicht  Feuchtigkeit  anziehende  Substanzen,  so  dis- 
pensirt  man  es  in  Gläsern  mit  weitem  Halse,  die  entweder  mit  einem  Kork, 
der  an  einem  übergreifenden  Hobsdeckel  befestigt  ist,  oder  mit  einem  einge- 
schliffenen Glasstöpsel  bedeckt  werden  (D.  in  vitro  opei'culo  ligneo  s.  epistomate 
vitreo  clauso). 

Die  Methode,  die  Pulver  trocken  nehmen  zu  lassen,  erscheint,  selbst  ab- 
gesehen von  dem  Widerwillen,  den  die  meisten  Patienten  dagegen  haben,  un- 
geeignet, da  beim  Schlucken  leicht  Pulvei-partikeln  in  den  Kehlkopf  kommen 
und  heftigen  Hustenreiz  eiregen.  Nur  bei  ganz  kleinen  und  leicht  löslichen 
PulveiTi  ist  es  rathsam,  dieselben  auf  die  Zunge  zu  legen  und  mit  einem  Schluck 
Wasser  hinunterspulen  zu  lassen. 

Das  Vehikel,  welches  meist  für  das  Einnehmen  der  Pulver  verordnet  wird, 
ist  Wasser;  bei  solchen  Pulvern,  welche  schwere  Metallsalze  enthalten,  nament- 
lich Hydrarg.  chlorat.  mite,  ist  Zuckerwasser  oder  Haferschleim  vorzuziehen, 
um  das  rasche  Niedei^chlagen  des  Salzes  einigennassen  zu  behindern.  Kaffee 
oder  Fleischbrühe  als  Vehikel  der  Pulver  zu  verordnen,  hat  insofern  seine 
Bedenken,  als  leicht  dem  Kranken  dadurch  ein  Widerwille  gegen  diese  Getränke 
eingeflösst  wird.  Roth  wein  wird  zuweilen  als  Vehikel  verordnet,  um  die  Wirk- 
samkeit der  dargereichten  Mittel  zu  unterstützen. 

Sehr  Übel  schmeckende  Pulver  werden  in  Oblate  gehüllt,  oder,  wenn  sie 

Ewald  niul  Kimon,  Arziielveronlmiugslehrc.    10.  Anfl.  9 

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18 


Pulver. 


nicht  mehr  als  etwa  0,5  wiegen,  in  Deckelkapseln  aus  Gelatine,  Capsulae 
operculatae,  gegeben  (Beispiel  X). 

In  neuester  Zeit  sind  Oblatenkapseln,  Capsulae  amylaceae,  in  Ge- 
brauch gekommen  (Limousin),  welche  eine  sehr  zweckmässige  Umhüllung 
schlecht  schmeckender  Pulver  bilden  und  meist  mit  Leichtigkeit  genommen 
werden.  Dieselben  sind  in  dreierlei  Grössen  voiTäthig  und  besitzen  eine  flach 
linsenfönnige  Gestalt.  Das  abgetheilte  Pulver  wird  vom  Apotheker  in  eine 
halbe  Kapsel  eingefilllt,  sodann  wird  eine  zweite  gleich  grosse  halbe  Kapsel 
am  Rand  angefeuchtet  umgekehrt  genau  darauf  gelegt  und  sodann  der  Rand 
beider  Hälften  mittelst  einer  kleinen  Presse  zusammengedrückt.  Die  Dispen- 
sation mittelst  dieser  Kapseln  ist  nicht  viel  theurer  als  mittelst  Papierhtilsen, 
und  sie  gewährt  ausser  anderen  naheliegenden  Vortheilen  auch  noch  den,  dass 
vom  Pulver  beim  Einnehmen  nichts  verloren  geht.  Vor  dem  Einnehmen  taucht 
man  die  Kapsel  einen  Moment  in  Wasser,  legt  sie  sodann  auf  die  Zuuge  und 
spült  sie  sodann  durch  einen  Schluck  Wasser  oder  Thee  hinunter  (Beispiel  XI). 
Dadurch  dass  man  das  Corrigens  ganz  weglassen  kann,  vermag  man  die  Kapsel 
relativ  klein  zu  wählen. 


Beispiele. 
A.  Abgetheilte  Pulver. 


I.  Bf 

Hydrai-gyri  chlorat.  mit.  0,1 
Sacch.  lactis  0,5. 
M.  F.  pulvis.    Dispensentur  tal.  dos.  No.  4. 
D.  S.  Viertelstündlich  ein  Pulver  mit 
etwas    Wasser    oder    Haferschleim    zu 
nehmen. 


II  I^ 

Magnesiae  ustae 

Pulv.  Tub.  Jalapae 

Sacchari  albi  ana  0,25. 
M.  f  pulv.  dent.  tal.  dos.  No.  6.  S.  Zwei- 
stündlich ein  Pulver. 


III.  IV 

Stibii  sulfurati  aurantiaci 
Pulv.  Rad.  Ipecacuanh.  ana  0,25 
Elaeosacch.  Foenicul.  0,5. 
M.  f.  pulv.,   div.  in  part.  aequal.    No.  8. 
Dent.  in  Chart,  cerat.    S.  Zweistündlich 
ein  Pulver  in  Wasser  zu  nehmen. 


VI.  Bf 

Extr.  Cannab.  ind.  0,5 
Pulv.  Gummi  Arab.  5,0. 
M.  f.  pulv.  div.  in  part.  aequal.    No.  10. 
D  S.  Zwei-  bis  dreistündlich  ein  Pulver. 


IV.  IV 

Tinct.  Belladonn.  0,15 

tere  c. 
Sacch.  Lact.  1,0. 
Fiat.  pulv.  disp.  tal.  dos   No.  4.    S.  Mor- 
gens und  Abends  ein  Pulver  in  Wasser 
zu  nehmen. 


V  Bf 

Ol.  Crotonis  0,05 
Sacch.  alb.  0,4. 
M.  f.  pulv.  Divid.  in  dos.  aequal.    No    4. 
D.  S.   Vierstündlich  ein  Pulver  in  Ha- 
ferschleim zu  nehmen. 


vn.  H' 

Extr.  Hyoscyami  0,05 
Rad.  Liquir.  pulv.   1,0. 
F.  pulv.  disp.  tal.  dos.  No.  5.    S.  Zwei- 
stündlich ein  Pulver. 


VIII.  Bf 

Camphor.  trit.  0,1 
Pulv.  Gummi  Arab.  1,0. 
F.  pulv.  disp  tal.  dos.  No.  10.  d.  in  chart. 
cerat.     S.  Zweistündlich  ein  Pulver. 


IX.  Bf 

Morphini  hydrochlor.  0,1 
Pulv.  aeroph.  10,0. 
M.   pulv.  div.   in  octo   part.   aequal.      S. 
Abends  ein  Pulver  mit  Wasser  während 
des  Aufbrausens  zu  nehmen. 


X.  Bf 

Chinini  sulfurici  0,1 

Sacchar.  Lact.  0,3. 
F.  pulv.  disp.  tal  dos.  No.  6.  d.  in  capsulis 
operculatis.    S.  In  der  fieberfreien  Zeit 
viertelstündlich  eine  Kapsel  mit  Pulver 
zu  nehmen. 

XI.  I^' 

Seealis  cornuti  pulv.  0,5. 
Dispens,  tal.  dos.  No.  10.  D.  in  capsulis 
amylaceis.   S.  Stündlich  ein  Stück  leicht 
angefeuchtet  zu  nehmen. 


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Pulver.  —  Pillen. 


19 


B.  Schachtelpnlver. 


xn.  1^ 

Tartari  depur. 
Sulfur.  depurat. 
Sacchari  ana  10,0. 
M.  f.  polv.  d.  in  scatul.    S.  Morgens  und 
Abends  einen  Theelöflfel  voll  in  Wasser 
zu  nehmen. 


XIII. 


IV 


Natr.  bicarbon.  10,0 

Pulv.  Rad.  Rhei- 

Elaeosacch.  Menth,  ana  5,0 

Sacch.  alb.  25,0. 
'..  f.  pulv.  d.  in  vitro  benc  claaso.     S. 
Morgens    und  Abends  einen  Theelöffel 
voll  in  Wasser  zu  nehmen. 


XIV.  Kf 

Pulv.  Cort.  Chin.  fusc.  10,0 
„      Rhizom.  Zingib.  1,0 


Elaeosacch.  Macid.  5,0 
Sacch.  alb.  20,0. 
M.  f.  pulv.  d.  in  vitro  bene  obturato.    S. 
Vormittags  einen  Theelöffel  voll  in  einem 
Weinglase  Rothwein  zu  nehmen. 


XV.  Bf 

Pulv.  Rad.  Valerian. 

.    «         n     Rhei 

Magnesiae  carb.  ana  5,0 

Sacch.  alb.  10,0. 
F.  pulv.  d.  in  olla.  S.  Morgens  un(f  Abends 
einen  Theelöffel  voll  in  Wasser  zu  nehmen. 


XVI.  Rr 

Cubeb.  50,0 
Tub.  Jalap.  5,0. 
F.  pulv.  d.  in  scatula.    S.  Zweimal  täglich 
einen  gehäuften  Theelöffel  in  Oblate  zu 
nehmen. 


c. 


Pillen,  Pllulae. 


Sehi'  schlecht  schmeckende  oder  die  Mundschleimhaut  reizende  oder  ätzende 
Substanzen,  welche  von  der  Verordnung  in  Pulverform  ausgeschlossen  sind, 
werden  mit  Vortheil  in  Pillenfoinn  dargereicht*),  ebenso  eignet  sich  diese  Form 
für  die  nicht  geringe  Zahl  von  Patienten,  welche  gegen  die  Einnahme  von 
Pulvern  oder  Solutionen  einen  entschiedenen  Widerwillen  haben.  Dagegen  ist 
zu  bemerken,  dass  es  andererseits  auch  viele  Individuen  giebt,  welchen  es 
unmöglich  ist,  Pillen  zu  verschlucken,  weshalb  namentlich  in  der  Kinderpraxis 
von  dieser  Ai-zneiform  ganz  abzusehen  ist.  Bei  Verordnung  von  Medicamenten 
auf  längere  Zeit  gewährt  die  Pillenform  insofern  Vortheile,  als  sie  ein  geringeres 
Volumen  erfordert  und  bei  trockner  Aufbewahi'ung  das  Verderben  der  Medi- 
camente verhütet. 

Die  nonnale  Consistenz  ehier  Pillenmasse  muss  derart  sein,  dass  dieselbe 
sich  leicht  kneten,  ausrollen  und  in  einzelne  Kugeln  zerschneiden  lässt,  ohne 
dabei  zu  zerbröckeln  oder  durch  Zerfliessen  selbständig  die  Form  zu  verändern. 

Die  eben  bezeiclniete  Consistenz  ist  nach  der  Pharm.  Germ,  keinem  phar- 
maceutischen  Präparate,  wenn  wir  nicht  etwa  Gera  (und  Mica  panis)  ausnehmen 
wollen,  mehr  zuzusprechen;  es  wird*  also  diese  Consistenz  immer  nur  durch 
Mischungen  herzustellen  sein,  indem  man  denjenigen  Substanzen,  welche  einen 
grösseren  Grad  von  Weichheit  besitzen,  Pulver  zumischt  und  häi'tere  Sub- 
stanzen duich  Zusatz  von  Flüssigkeiten  oder  weichen  Extracten  auf  den  er- 
forderlichen Consistenzgrad  bringt. 


*)  Wir  möchten  noch  auf  eine  bisher  selten  geübte  Verwendung  von  Pillen  auf- 
merksam machen,  die  wir  für  gewisse  Fälle  ganz  besonders  empfehlen.  Sie  besteht 
darin,  dass  man  die  Pille  nicht  ganz  hinunterschlucken,  sondern  —  nach  Art  der 
Hjrpoglottides  der  Alten,  ähnlich  wie  mit  unseren  Bonbons  —  im  Mund  halten  und 
langsam  zergehen  lässt.  Diese  Methode  ist  ganz  besonders  zur  Erzielung  einer  lokalen 
Wirkung  in  der  Mund-  und  Rachenhöhle  zu  empfehlen.  Hier  sind  schlecht  schmeckende 
Medicamente  zu  vermeiden  (Beispiel  XV FT.). 

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20  Pillen. 

Wüi'de  es  bei  weichen  Extracten  darauf  ankommen,  dieselben  ohne  weiteren 
Pulverzusatz  zur  Pillenconsistenz  zu  bringen,  so  könnte  man  dies  durch  Ab- 
dampfen bewirken;  es  ist  dies  Verfahren  jedoch  deshalb  nicht  zu  empfehlen, 
weil  es  zeitraubend  ist,  in  manchen  Fällen  die  Qualität  des  Medicaments  beein- 
ti'ächtigen  könnte,  und  weil  schliesslich  solche  Pillen  leicht  Feuchtigkeit  aus 
der  Luft  anziehen  und  zei*fliessen. 

Die  Mischungs- Verhältnisse  zur  Herstellung  einer  Pillenmasse  sind  folgende : 

1)  Extracte.  Die  Extracte  des  ersten  Consistenzgrades  (Consistenz  des 
frischen  Honigs)  lassen  sich  mit  der  doppelten  Quantität  Pflanzenpulver  zur 
Pillenmasse  formen  (Beispiel  L).  Exti*acte  des  zweiten  Consistenzgrades 
(dickere  Extract- Consistenz,  Mus-  oder  Latwergen-Consistenz)  bedürfen  Vg  bis 
*/,  eines  vegetabilischen  Pulvers  (Beispiel  IL  und  HL),  Extracte  der  diitten 
Consistenz  (trockne  Consistenz)  etwas  Mucilago  Gummi  Arabici  oder  einer  ge- 
ringen Quantität  Spiritus  zur  Pillenmasse  (Beispiel  IV.)*). 

2)  Trockne  Harze  (Resina  Jalapae,  Resina  Guajac.)  und  ihnen  ähnliche 
Körper  (wie  Opium,  Kino,  Katechu)  verhalten  sich  in  Bezug  auf  ihr  Eingehen 
zur  Pillenmasse  wie  Pflanzenpulver  und  bedürfen  zur  Erzeugung  einer  solchen 
die  sub  1.  angeführten  Quantitäten  von  Extracten.  Verordnet  man  solche  Sub- 
stanzen nur  in  kleinen  Dosen,  so  können  sie  jeder  guten  Pillenmasse  ohne 
weiteres  hinzugefügt  werden. 

3)  Gummihai'ze  (Asa  foetida,  Galbanum,  Ammoniacum,  Gutti)  erfordern 
zur  Bildung  einer  Pillenmasse  von  Exti-acten  ersten  Consistenzgrades  etwa  den 
achten  bis  zehnten  Theil  ihi'es  Gewichtes,  von  Extracten  zweiten  Consistenz- 
grades den  vierten  bis  sechsten  Theil,  von  Extracten  dritten  Consistenzgi'ades 
etwa  die  Hälfte.  Gegen  Spiritus  und  Mucilago  Gummi  Arabici  verhalten  sich 
die  in  Rede  stehenden  Substanzen  wie  die  Extracte  dritten  Consistenzgrades 
(Beisp.  V.  und  VI.). 

4)  Componirt  man  eine  Pillenmasse  mit  Seife,  so  wird  dadurch  der  Be- 
darf der  Masse  an  weichen  Bestandtheilen  wesentlich  vennindert  und  genügen 
dann  wenige  Tropfen  Gummi-Schleim  oder  Spii'itus,  um  die  normale  Consistenz 
hervorzurufen. 

5)  Balsame  und  ätherische  Extracte  (Extr.  Cubeb.,  Filicis  und  Cinae) 
können  nur  zur  Pillenmasse  gebraucht  werden,  wenn  vorher  weisses  Wachs 
(die  Hälfte  oder  der  dritte  Theil)  damit  gemischt  worden  ist;  die  so  erhaltene 
Mischung  verhält  sich  etwa  wie  ein  Extract  des  zweiten  Consistenzgrades 
(Beisp.  VHL). 

Balsamum  Copaivae  geht  auch  mit  der  Hälfte  Magnesiae  ustae  eine  Ver- 
bindung ein,  welche  mit  gleichem  Theile  Pulver  eine  Pillenmasse  giebt. 

6)  Aetherische  Gele  können  in  kleinen  Quantitäten  (etwa  1  Tropfen  auf 
1 — 3  Gramm)  jeder  Pillenmasse  ohne  Weiteres  zugesetzt  werden.  Will  man 
grössere  Quantitäten  verordnen,  so  setzt  man  gleiche  Theile  weisses  Wachs 
hinzu  und  erhält  dann  eine  Verbindung,^ welche  sich  mit  jeder  nicht  zu  weichen 
Pillenmasse  vereinigen  lässt  (Beisp.  IX.  und  X.). 

7)  Mineralische  Pulver  verhalten  sich  zu  den  vegetabilischen  in  Bezug  auf 
ilir  Eingehen  in  Pillenmassen  (vergl.  oben  sub  L)  durchschnittlich  wie  3:2; 
bei  specifisch  sehr  schweren  metallischen  Substanzen  (Stib.  sulf.  nigr.,  Hydrarg. 


*)  Den  ersten  Consistenzgrad  haben:  Extr.  Cinae,  Extr.  Cubebar.,  Extr.  Dauci, 
Extr.  JFilic.,  Extr.  Gramin.  liquid.,  Extr.  Mezerei,  Extr.  Taraxaci  liquid.,  Saccus  Juni- 
peri  inspissatus,  Mel  und  Fei  Tauri  recens.  Den  dritten  Consistenzgrad  haben:  Extr. 
Aloes,  Extr.  Aloes  acid.  sulf.  correct.,  Extr.  Catechu,  Extr.  Chinae  fusc,  Extr.  Colo- 
cynthidis,  Extr.  Colocynthid.  comp  ,  Extr.  Colorabo,  Extr.  Ipecac,  Extr.  Ligni  Campechiani, 
Extr.  Monesiae,  Extr.  Myrrhae,  Extr.  Opii,  Extr.  Ratanhae,  Extr.  Rliei  compos.,  Extr. 
Senegae,  Extr.  Str}^clin.  aquos.  und  spirituos.,  Succus  Liquirit.  crudus  und  Fei  Tauri 
siccum.  Sämmtiiehe  übrigen  Extracte,  so  wie  Succus  Liquiritiac  depuratus  und  Fei 
Tauri  inspissalum  haben  den  zweiten  Consistenzgrad. 

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Pillen.  21 

sulf.  nigr.)  stellt  sich  das  Verhältniss  wie  2:1.  Im  allgemeinen  eignen  sich 
mineralische  Pnlver  in  grösseren  Mengen  weniger  fUr  die  Verordnung  in  Pillen- 
substanz; namentlich  gilt  dies  von  den  löslichen  Salzen,  welche,  wenn  man 
ihnen  nicht  ein  Pflanzenpulver  zufügt,  leicht  durch  ihre  hygroskopische  Eigen- 
schaft ein  Zerfliessen  der  Pillen  herbeiführen  (Beisp.  XL  und  XIL).  Kleinere 
Gaben  differenter  mineralischer  Mittel  (Hydrarg.  chlor,  mite,  Tartar.  stib.  u.  s.  w.) 
werden  von  jeder  guten  Pillenmasse  aufgenommen. 

8)  Viele  vegetabilische  Pulver,  wie  namentlich  Pnlv.  Rad.  Rhei,  Pulv. 
Rad.  Liquir.,  geben  mit  Zusatz  von  einer  geringen  Quantität  Wasser  eine 
brauchbare  Pillenmasse  (Beisp.  XIII.).  Die  viel  gebrauchte  Combination  von 
Rad.  Alth.  mit  Wasser  giebt  nur  unter  Zusatz  von  etwa  der  Hälfte  Zucker 
eine  gute  Pillenmasse  (Beisp.  XIV.) 

9j  Bei  der  Verordnung  leicht  zersetzlicher  Metallsalze  (Argent.  nitric. 
u.  s.  w.),  bei  denen  man  den  Contact  mit  organischen  Substanzen  vermeiden 
will,  bedient  man  sich  statt  aller  eben  genannten  Pillenmassen  der  Argilla, 
welche  unter  Zusatz  weniger  Tropfen  destillu'ten  Wassere  eine  sehr  gute 
Pillenmasse  giebt,  die  der  Resorption  des  Medicaments  im  Magen  kein  Hinder- 
niss  entgegenstellt  (Beisp.  XV.). 

Die  Ingi'edienzien ,  welche  zur  Pillenmasse  verechrieben  sind,  werden  in 
einem  (meist  eisernen)  Möreer  mit  (eiserne^n)  Pistill  gemischt,  gehörig  durch- 
geknetet, zu  Stangen  ausgerollt  und  durch  die  Pillenmaschine  in  die  vorge- 
schriebene Anzahl  von  unvollkommenen  Kugeln  geschnitten,  welche  durch  Be- 
handlung mit  dem  Rollbrett  ihre  volle  Rundung  erhalten.  Die  Pillenmaschine 
besteht  aus  einem  Holzbrett,  auf  welchem  eine  eiserae  oder  Holzplatte  mit 
(meistens  30)  Halbröhren  eingelassen  ist,  und  einer  zweiten  mit  genau  ent- 
sprechenden Halbröhren  versehenen  ähnlichen  Platte. 

Die  Veroixlmmg  von  Pillen  geschieht  meistens  in  der  Art,  dass  man  die 
Gesammtquantität  des  zu  verabreichenden  Mittels  nennt  und  die  Einzelndose 
aus  der  Division  der  Oesammtquantität  hervorgehen  lässt;  seltener  verordnet 
man  die  Composition  der  einzelnen  Pillen  und  bestimmt  die  Gesammtquantität 
durch  Multiplication. 

Zunächst  werden  beim  Verschreiben  der  Pillen  die  wirksamen  Bestandtheile 
in  ihrer  Gesammtquantität  angegeben,  dann  die  Constituentia  der  Pillenmassen 
hinzugefügt  und  diese  selbst  nun  in  so  viele  Theile  zertheilt,  dass  jeder  der- 
selben die  gewünschte  Dosis  enthält.  —  Namentlich  beim  Verschreiben  diflfe- 
renter  Mittel  ist  es  nothwendig,  dass  man  sich  vorher  die  Grösse  der  Einzel- 
dose und  die  Zahl  der  zu  verabreichenden  Gaben  genau  bestimmt  und  aus 
der  Multiplication  beider  Factoren  die  Grösse  der  Gesammtquantität  feststellt. 

Hält  die  Verordnung  annähernd  die  oben  angeführten  Verhältnisse  zwi- 
schen tn»cknen  und  weichen  Bestandtheilen  inne,  so  wird  mau  in  der  Anwei- 
sung für  den  Apotheker  sich  auf  die  einfache  Formel :  F(iant)  pil.  beschränken 
können,  alle  anderen  Anweisungen  in  Bezug  auf  die  Reihenfolge  der  vorzu- 
nehmenden Mischungen,  die  Art  der  Manipulationen  sind  tlberflUssig  und  wer- 
den am  besten  der  Praxis  des  Apothekers  überlassen,  dem  überhaupt  bei  der 
Anfertigung  von  Pillen  eine  gewisse  Selbständigkeit  in  vielen  Fällen  nicht  ab- 
zusprechen sein  wird ;  diese  darf  sich  jedoch  natürlich  niemals  darauf  erstrecken, 
nach  seinem  Belieben  durch  Hinzuftigung  anderer  als  der  vorgeschriebenen 
Constituentia  die  Gestaltung  der  Pillenmasse  herbeizuführen,  sondeni  nur 
ilarauf,  entweder  durch  Minimalquantitäten  indifferenter  Zusätze  (Pulv.  Alth., 
Mucilago,  Gera)  oder  zuweilen  durch  Austrocknen  mittelst  vorsichtiger  Erwär- 
mung der  Arzneiverordnung  die  Ausführbarkeit  zu  sichern.  Nur  diese  Be- 
deutung darf  es  haben,  wenn  das  Recept  den  Apotheker  anweist,  lege  artis 
zu  verfahren,  wohingegen  es  unzulässig  ist,  die  Fonnel  so  weit  auszudehnen, 
dass  dem  Apotheker  selbst  die  Wahl  der  Constituentien  anheimgegeben  wird. 
Diese  müssen,  sofern  sie  nicht  ganz  indifferent  sind,  immer  mit  dem  Zwecke 

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22  Pillen. 

der  Arzneiverordnung  tibereinstimmen,  und  es  hängt  demnach  die  Wahl  des 
Constituens  meist  von  therapeutischen  Massregeln  ab,  welche  nur  der  Arzt 
und  nicht  der  Apotheker  zu  bestimmen  hat. 

Bei  der  Eintheilung  der  Pillenmasse  ist  die  Zahl  der  daraus  resultirenden 
Pillen  der  stets  im  Auge  zu  behaltende  Gesichtspunkt,  da  nur  aus  ihr  die  Be- 
stimmung der  Einzelndosis  hervorgehen  kami.  Die  von  manchen  Aeraten  noch 
befolgte  Gewohnheit,  ein  Gewichtsverhältniss  der  einzelnen  Pillen  anzugeben, 
würde  nur  dann  zulässig  sein,  wenn  die  mit  Gewichtsbestimmung  verordneten 
Bestandtheile  genau  eine  Pillenmasse  ergeben.  Ist  dies  nicht  der  Fall,  enthält 
vielleicht  gar  die  Verordnung  einen  Bestandtheil  mit  der  Bezeichnung  q.  s., 
so  ist  dem  Arzte  die  Controle  über  den  Gehalt  der  einzelnen  Pille  vollkommen 
entzogen.  —  Verordnet  man  eine  bestimmte  Anzahl  von  Pillen  mit  gleich- 
zeitiger Angabe  des  Gewichtes  jeder  einzelnen  Pille,  so  muss  man  dem  Apo- 
theker durch  Zusatz  von  q.  s.  bei  dem  Constituens  oder  durch  die  Ermächti- 
gung l.  a.  in  der  Subscription  die  Möglichkeit  geben,  die  Verordnung  sicher 
auszuführen.  —  Im  allgemeinen  suche  man  durch  die  Berechnung  der  ein- 
zelnen Quantitäten  annähernd  das  Verhältniss  zu  erreichen,  dass  die  einzelne 
Pille  0,1 — 0,15  wiegt,  da  kleinere  Pillen  leicht  im  Schlünde  stecken  bleiben, 
grössere,  namentlich  von  ungeübten  Patienten,   schwer  verschluckt  werden*). 

Theils  um  das  Aneinanderkleben  der  Pillen  zu  verhüten,  theils  um  den 
Geschmack  derselben  zu  verdecken,  werden  sie  entweder  mit  einem  Streu- 
pulver bestreut  oder  mit  einem  Ueberzuge  versehen.  Zum  Bestreuen  (Con- 
spergiren)  sind  hauptsächlich  folgende  Pulver  in  Gebrauch:  Lycopodium,  Pulv. 
Gort.  Cinnamomi  Cass.,  l^ilv.  Rhiz.  Iridis,  Pulv.  llad.  Liquiritiae,  Amylum, 
Saccharum  alb.,  Magnesia  usta  und  carbonica.  Von  diesen  Pulvern  sollen 
Pulv.  Gort.  Cinnamomi  Cass.  und  Pulv.  Rad.  Liquir.  als  Geschmacks-,  und 
Pulv.  Rhiz.  Iridis  als  Geruchs-Corrigens  dienen;  wo  eine  derartige  Correction 
nothwendig,  da  ist  dieselbe  durch  die  weiterhin  zu  erwähnenden  Verfahrungs- 
weisen  sicherer  zu  erzielen.  Ein  sonstiger  Vorzug  des  einen  Streumittels'  vor 
dem  andern  ist  nicht  motivirt  und  somit  die  Wahl  desselben  ziemlich  gleich- 
giltig.  Wird  in  der  Verordnung  kein  solches  bestimmt  angegeben,  so  geschieht 
das  Bestreuen  immer  mit  Lycopodium.  —  Das  Ueberziehen  (Obducation)  wird 
entweder  mit  Metallfolie  (Silber  und  Gold  —  Beisp.  IX.  und  X.)  oder  mit 
Gelatine  volbsogen.  Der  Ueberzug  mit  Metallfolie  gewährt  zwar  den  PiUen 
ein  sehr  elegantes  Aussehen,  verdeckt  aber  den  Geruch  nicht  im  mindesten 
und  ist  deshalb  bei  übelriechenden  Mitteln  nicht  zu  wählen.  Viel  zweckmäs- 
siger ist  in  letzterer  Beziehung  das  Gelatiniren  (Beisp.  V.),  welche  Procedur 
aber  wegen  des  nöthigen  Ti'ocknens  der  Pillen  etwa  12  Stunden  in  Anspruch 

*)  Bei  der  Verordnung  richte  man  es  so  ein,  dass  ungefähr  folgende  Verhältnisse 
Platz  greifen: 

Anzahl  der  zu      Gesammtquan-  Anzahl  der  za      Gesammtquan- 

verschreibenden     ti tat  der  Pillen-  verschreibenden    tität  der  Pillen- 


Pillen. 

masse. 

Pillen. 

masse. 

15  Pillen 

= 

2,0 

60  Pillen 

= 

7,5  oder  8,0 

20      - 

= 

2,5 

80      - 

= 

10,0 

25      - 

= 

3,0 

100      - 

= 

12,0 

30      - 

= 

4,0 

120      - 

= 

15,0 

40      - 

= 

5,0 

150      - 

= 

18,0 

50      - 

= 

6,0 

200      - 

= 

25,0 

Eine  andere  Anzahl  von  Pillen,  als  in  dieser  Tabelle  aufgeführt,  zu  verordnen, 
empfiehlt  sich  nicht,  da  immer  auf  möglichste  Abrundung  der  Zahlen  zu  achten  ist.  — 
Um  obige  Ziffern  im  Gedächtniss  zu  behalten,  merke  man  nur,  dass  zu  der  Pillen- 
Anzahl  eine  Pillenmasse  gehört,  deren  Gewicht  in  Decigraramen  die  nächste  abgerun- 
dete ZiflFcr  nach  der  Pillen- Anzahl  ist:  zu  15  Pillen  20  Decigramm,  zu  20  Pillen 
25  Decigramm,  zu  25  Pillen  30  Decigramm,  zu  40  PiUen  50  Decigramm  u.  s.  w. 

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Pillen. 


23 


nimmt  und  deshalb  bei  rasch  auszuführenden  Verordnungen  nicht  anwendbar 
ist.  —  Weniger  vollkommen  dem  Zweck  entsprechend  als  das  Gelatiniren,  aber 
darum  um  vieles  schneller  ausführbar,  ist  das  sogenannte  Dragiren  der  Pillen, 
welches  in  der  Art  bewirkt  wird,  dass  man  die  Pillen  erst  mit  Mucilago  Gummi 
Mimos.  befeuchtet  und  dann  in  einem  Gemisch  von  gleichen  Theilen  Amylum 
und  Zucker,  welchem  man  auch  etwas  ätherisches  Oel  oder  Pulv.  Finict.  Va- 
nillae  zusetzen  kann,  wälzt  (Beisp.  XVI.).  —  Noch  vollkommener  wird  das 
Dragiren  im  schwingenden  Kessel  (der  sog.  spanischen  Küche)  bewu*kt;  diese 
Procedur,  bei  welcher  die  äusserste  Eleganz  der  Pillen  erreicht  und  jeder  Ge- 
ruch des  Medicamentes  noch  vollkommener  als  beim  Gelatmii^en  verdeckt  wkd, 
lässt  sich  jedoch  nur  bei  gi'össeren  Massen  (5 — 10  Pfund)  in  Vollzug  bringen 
und  findet  deshalb  nur  auf  solche  Pillen  Anwendung,  die  vorräthig  gehalten 
werden  (Rhabarber-Aloe-,  Asa  foetida- Pillen,  Pilul.  Valett.,  Pillen  aus  Bals. 
Copaiv.  Cubeben  u.  s.  w.). 

Die  Pillen  werden  meistens  in  Schachteln  gegeben;  in  der  Armenpraxis 
bedient  man  sich  auch  bei  dieser  Arzneiform  zweckmässiger  der  thönemen 
Kruken;  stark  riechende  Pillen  und  solche,  die  vermöge  ihrer  Bestandtheile 
Neigung  zum  Zei^fliessen  haben,  verordnet  man  (namentlich  wenn  eine  grössere 
Quantität  vorgeschrieben  ist)  in  Gläsern  mit  Holz-  oder  Glasstöpseln  (Beisp.  IV., 
V.,  VIII.  und  XIV.).  In  neuerer  Zeit  werden  in  vielen  Apotheken  elegante 
Gläser  mit  aufzuschraubendem  zinnernen  Deckel  verabfolgt. 

Bei  der  Gebrauchsanweisung  der  Pillen  ist  nur  die  Zahl-  und  die  Zeitbe- 
stimmung nothwendig.  Ein  besonderes  Vehikel  für  das  Einnehmen  der  Pillen 
zu  verordnen,  wie  dies  früher  zuweilen  geschah  (Mus,  Backpflaumen  u.  s.  w.) 
ist  unnöthig;  gut  bereitete,  nicht  zu  grosse  und  zu  kleine  Pillen  werden  von 
nicht  allzu  ungeschickten  Patienten  leicht  genommen. 


Beispiele. 


I.  I^ 

Extr.  Cinae  1,0 

Pulv.  Flor.  Cinae  2,0. 
M.  f.  pil.  No.  25.  consp.  Pulv.  Cort.  Cin- 
nam.  D.  S.  Morgens  5  Pillen  zu  nehmen. 


n.  IV 

Extr.  Absinthii  8,0 

Pulv.  Rad.  Rhei  4,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.  consp.  Pulv.  Rhiz.  Irid. 
D.  S.  Morgens  und  Abends  zwei  bis  drei 
Pillen. 


ni.  Bf 

Extr.  Cascarill.  2,0 

Pulv.  Rad.  Colombo  1,0. 
M.  f.  pil.  No.  25.  consp.  Lycopod.    D.  S. 
Stündlich  eine  Pille. 


IV.  Bf 

Extr.  Aloes  6,0. 

P.  cum  Mucilag.  Gummi  Mim.  q.  s.  (s.  gut- 
tis  nonnullis;  massa  pilular.  e  qua  for- 
mentur  pil.  50  consp.  Lycopod  d.  in 
vitr.  S  Morgens  und  Abends  eine  bis 
zwei  Pillen  zu  nehmen. 


V.  IV 

Galban.  10,0 

Extr.  Valerian.  1,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.  obducant.  gelatina.  D.  in 
vitro.  S.  Morgens  und  Abends  drei  Pillen. 


VI.  Bf 

Asae  foetid.  5,0. 

F.  ope  spirit.  vini  q.  s.  Massa  pilul ,  e 
qua  forment.  Pilul.  No.  40.  Obduc. 
massa  Tragacanth.  D.  S.  Dreimal  täg- 
lich zwei  Pillen. 


VII.  Bf 

Pulv.  Rad.  Rhei  2,0 
Saponis  medicat.  1,0. 
F.  ope  Spirit.  rectificat.  guttis  nonnullis 
Massa  pilular.  e  qua  formentur  Pil.  25. 
consp.   Magnes.     D.   S.    Morgens    und 
Abends  eine  bis  zwei  PiUen. 


vni. 


IV 


Extr.  Filicis  aeth.  2,0 

Cer.  alb.  1,0 

Pulv.  Kamalae  2,0. 
M.  f.  pil.   No.  40.  consp.  Pulv.  Rad.  Li- 
quir.    D.  S.  Morgens  und  Abends  fünf 
Pillen. 


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2\ 


Pillen. 


Bissen. 


LX.  I^ 

Ol.  Carvi  aeth.  0,> 

Pulv.  Rad.  Rhei 

Myrrhae  pulv.  ana  2,0 

Extr.  Trifol.  4,0. 
M.  f.  pil.    No.  60.    obduc.   Argent.  foliat. 
D.  in  vitro.  S.  Zweistiindlich  eine  Pille. 


X.  IV 

Ol.  Sabin. 
Cor.  alb.  ana  2,0 
Pulv.  Bulb.  Sein.  6,0 
Extr.  Sab.  2,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.   obduc.   Auro.   fol.   D. 
in  vitro.     S.  Stündlich  zwei  Pillen. 

XI.  Vf 

Zinci  acetici  3,0 

Eitr.  Valerian  1,0. 
M.  f.  pil.   No.  30.   consp.  Pulv.  Rad.  Li- 
quir.     D.  in  vitro.     S.  Dreimal  täglich 
zwei  Pillen. 


XII. 


Kali  sulfurici 

Pulv.  Rad.  Rhei 

Eitr.  Taraxaci  ana  4,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.  consp.  Pulv.  Rad.  Li- 
quirit.  D.  S.  Morgens  und  Abends  fünf 
Pillen. 


xni.         ^ 

Kalii  jodat. 

Pulv.  Rad.  Liquir.  ana  3,0. 
F.  c.  Aq.  destillat.  gutt.  nonnullis  massa 
pilul.,  e  qua  forment.     Pil.  50.  consp. 


Lycop.    D.  S.  Dreimal  täglich  eine  bis 
zwei  Pillen. 

XTV.  I^ 

Hydrarg.  bichlor.  corr.  0,2 j 

solve  in 
Aq.  dest.  quant.  suif. 
Pulv.  Rad.  Alth.  2,0 
Sacch.   1,0. 
F.  mass.  pil.  e  qua  forment.  Pil.  No.  25.  consp. 
Lycop.    D.  S.  Zweimal  tägl.  eine  Pille. 


XV. 


i<f 


Ai^ent.  nitr.  0,15 

solve  in 
Aq.  dcstill.  q.  s. 
Argill.  2,0. 
F.  Pil.   15.  conspei^.  Bol.  alb.  D.S.  Drei- 
mal täglich  eine  Pille. 

XVI.  ^ 

Castorei  Canadens. 
Extr.  Artemis,  aeth.  ana  1,5. 
F.  pil.  25.  obducant.  Mucil.  Gumm.  Mim. 
et  Amylo  saccharato.     D.  in  vitro.     S. 
Halbstündlich  eine  Pille. 


xvn.        Bf 

Ammonii.  chlorat. 

Sacch.  alb.  ana  5,0 

Balsam.  Tolutan.  0,25 

Succ.  Liquir.  dep.  10,0. 

Pilul.  No.  100.  consp.  Elacosacch. 
Anisi.  D.  S.  Nach  ßcdürfniss  1—2 
Pillen  im  Munde  zu  halten  und  lang- 
sam zerfliessen  zu  lassen. 


M.  F. 


d.  Bissen,  Boii. 

Der  Bolus  ist  eine  Pille  von  p'ossem  Volumen,  von  0,25—2,0  Gramm, 
und  wird  in  ninder  oder  oblonger  Form  gegeben.  —  Die  Mischungsverhältnisse 
zur  Darstellung  eines  Bolus  sind  die  bei  den  Pillen  bereits  erwähnten. 

Diese  im  allgemeinen  nur  selten  vorkommende  Arzneiform  ist  fUr  die- 
jenigen Mittel  in  Gebrauch,  welche  in  ziemlich  beträchtlichen  Dosen  genommen 
werden  sollen  und  in  ihi^er  ursprünglichen  Form  dem  Patienten  zu  widrig  er- 
scheinen. Die  Grösse  der  zu  verabreichenden  Dosis  wllrde  bei  diesen  Mitteln, 
in  Pillenform  gegeben,  die  Nothwendigkeit  herbeifuhren,  eine  grössere  Anzahl 
Pillen  (10—20)  auf  einmal  zu  nehmen,  eine  Procedur,  welche  den  meisten 
schwieriger  ist,  als  das  Verschlucken  eines  einzigen  Bolus. 

Beispiele. 
I.  R 

Bals.  Copaiv.  10,0 
Ger.  alb.  5,0 
Cubeb.  pulv.  15,0. 
M.  f.  Massa  e  qua  forment.  Boli  oblongi  20. 
consp.  Pulv.  Cort.  Cinnam.  Cass.  D.  in 
vitro.     S.  Viermal  täglich  einen  Bissen 
m  nehmen. 


ir.  IV 

Pulv.  Flor.  Kusso  20,0. 

F.  ope  Mucil.  Gummi  Mimos.  q.  s.  Boli 
oblongi  20.  consp.  Amylo.  D.  S.  Inner- 
halb zweier  Stunden  zu  verbrauchen. 


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Bissen.  —  Gallertkapseln.  —  Gallerttafcln. 


25 


in.  Bf 

Tartar.  stibiat.  0,1 
Rad.  Ipecac.  2,5. 
F.  c.  Mucil.  Gumm.  Mim.  q.  s.  Boli  rotund. 
No.  4.  consp.  Amylo.  D.  S.  Viertelstünd- 
lich ein  Stück. 


IV.  I^ 

Sulfur.  depurat. 

Tartari  depurat.  ana  2,5 

Elect.  e  Senn.  5,0. 
F.  Boli   25.    consp.   Pulv.  Rad.  Liquirit. 
D.  S.  Dreimal  täglich  ein  Stück. 


e.   Gelatinekapseln,  Capsulae  gelatinosae. 

Substanzen  (meistens  öliger  Natur),  welche  von  besonders  widrigem  Ge- 
rüche und  Geschmacke  sind  und  in  grösseren  Dosen  dargereicht  werden  sollen, 
verordnet  man  zweckmässig  in  ovalen  oder  kugeligen  Kapseln,  welclie  aus 
Gelatine  und  Glycerin  bereitet,  dann  geftillt  und  verschlossen  werden.  Sie 
sind  entweder  fest  oder,  besonders  die  grösseren,  in  elastischer  Form  herge- 
stellt (Capsulae  gelatinosae  elasticae).  Meistens  sind  dieselben  mit  bestimmter 
Füllung  in  der  Apotheke  vorräthig,  und  zwar  in  der  Grösse  einer  Erbse  bis 
zu  der  einer  Bohne  (etwa  0,25 — 1,0  Gramm)  und  grösser. 

Die  Vortheile  der  Gelatinekapseln  bestehen  darin,  dass  sie  den  Geschmack 
und  Geruch  des  Mittels  vollständig  verdecken,  und  dasselbe  in  genau  abge- 
theilter  Dosis  dem  Magen  zuführen.  Die  Gallei*te  löst  sich  übrigens  im 
Magen  leicht  genug  auf,  um  der  Resorption  des  Mittels  kehi  Hindemiss  ent- 
gegenzusetzen. 

Am  meisten  sind  Gelatinekapseln  mit  Bals.  Copaivae  (in  verschiedenen 
Verbindungen  mit  Eisenpräparaten,  Myrrhe,  Extr.  Cubebarum),  fetten  Oelen 
(Ol.  Ricini,  Jecoris  —  selbst  Kapseln  von  der  Grösse  einer  Kirsche  bis  Nuss 
sollen  sich  leicht  verschlucken  lassen),  ätherischen  Oelen  (Ol.  Therebinthinae, 
Ol.  contra  Taeniam),  Pix  liquida  u.  s.  w.  in  Gebrauch. 

Jedoch  hat  die  Verwendung  derartiger  Kapselpräparate,  die  man  in  ihrer 
kleineren  Form  von  etwa  Pillengrösse  auch  als  Gelatineperlen  (Perles  g61a- 
tineuses)  bezeichnet,  wegen  der  Vortheile,  die  dieselben  in  genannter  Be- 
ziehung bieten,  sich  in  letzter  Zeit  auch  auf  eine  Reihe  anderer  Präparate 
erstreckt,  von  denen  wir  nur  die  Aetherperlen ,  Chloralperlen,  Valeriana- 
perlen  u.  a.  nennen. 

Das  Einnehmen  der  Gallertkapseln  geschieht  der  Art,  dass  sie  befeuchtet 
auf  die  Zunge  gelegt  und  mit  einem  Schlacke  Wasser  hinabgespült  werden. 


^ 


Beispiele. 


D.  S. 


Capsul.  gelatinosar. 
Bals.  Copaiv. 

et 
Extr.  Cubebar  ana  0,3 

replet.  No.  12. 
Dreimal   täglich    eine    Kapsel    zu 


nehmen. 


II. 


^ 


Capsul.  clastic. 

replet.  cum 
Extr.  filicis  aether.  1,5 
dent.  No.  f). 
D.  S.  In  einer  halben  Stunde  zu  nehmen. 


f.    Gallerttafeln,  Gelatinae  medicatae  in  lamellis. 

In  neuester  Zeit  wurde  der  Versuch  gemacht,  Medicamente  in  Form  fester 
dünner  Gallerttafeln  zu  verabreichen  (Almen  in  Upsala).  Man  mengt  eine 
bestimmte  Dosis  Pulver  in  aufgelöste  Gelatine  und  giesst  diese  Mischung  auf 
eine  Fläche,  die  in  bestimmte  Quadrate  eingetheilt  ist.    Auf  diese  Weise  kann 

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20  Gallerttafeln.  —  Pastillen. 

man  berechnen,  wie  viel  Gehalt  jedes  einzelne  Quadrat  besitzt.  Es  wird  als 
ein  Vorzug  dieser  Bereitung  angegeben,  dass  die  Medicamente  in  dieser  Form 
sehr  haltbar  sind,  sich  bequem  dosiren  lassen,  und  dass  das  Compendiöse 
derselben  es  dem  Arzt  gestattet,  eine  grössere  Zahl  von  Medicamenten  stets 
bei  sich  zu  führen,  was  vornehmlich  ftir  die  Landpraxis  und  zur  Mitnahme 
auf  Reisen  zu  beachten  ist.  Ferner  soll  der  Preis  sich  billiger  stellen  als  bei 
anderen  Arzneiverordnungsfonnen ,  und  endlich  sollen  die  Gallerttafeln  von 
wählerischen  Patienten  und  Kindern  gern  genommen  werden. 

Es  ist  einleuchtend,  dass  für  die  Genauigkeit  dieser  Dosirung  alles  auf 
die  Sorgfalt  ankommt,  mit  der  die  Vertheilung  des  Medicaments  innerhalb  der 
Gelatinelösung  erfolgt,  und  man  immer  gut  thun  wu*d,  derartige  Präparate  nur 
aus  besonders  renommirten  Officinen  zu  beziehen. 

Folgende  Gelatinae  werden  voniehmlich  von  Alm6n  empfohlen:  Gelatina 
Morphii  acetici,  Gelatina  Tartar.  stibiati,  Gelat.  Plumbi  acetici,  Gelat.  Extr. 
Opii,  Gelat.  Opii,  Gelat.  Hydrargyri  chlorat.  mit.,  Gelat.  Pulv.  Rad.  Ipecac, 
Gel.  Pulv.  ipec.  opiat..  Gel.  Pulv.  Fol.  Digit,  Gel.  Fem  carbon. 

g.   Pastillen,  Plätzchen,  Tabletten.  —  Trochlsci,  Pastiiii. 

Diese  in  neuerer  Zeit  vielfach  verordnete  Fonn  besteht  aus  runden  oder 
ovalen  Plätzchen  (etwa  vom  Gewichte  eines  Gramm)  aus  Zucker-  oder  Choco- 
laden-Masse,  welche  als  Vehikel  für  das  ihr  innig  beigemengte  Medicament 
dient.  Die  Bereitung  der  Pastillen  geschieht  derart,  dass  die  Arzneisubstanz 
in  ihrer  Gesammtquantität  der  Zuckermasse,  welche  durch  Zusatz  flüssiger 
Substanzen  (Gummischleim,  Alkohol)  oder  der  Chocoladen-Masse,  welche  durch 
Wäi-me  erweicht  worden,  zugesetzt,  die  Masse  dann  auf  einer  Marmor-  oder 
Holzplatte  ausgerollt  und  mittelst  kleiner,  stempelartiger  Pressen  in  so  viele 
Theile  ausgestochen  wird,  dass  jeder  derselben  einen  bestimmten  Quantitäts- 
Antheil  des  Medicamentes  enthält.  Die  Plätzchen  werden  dann  entweder  bei 
gelinder  Wärme  getrocknet,  oder  (wenn  sie  aus  Chocolade  bestehen)  abgekühlt. 
Die  früher  gebräuchliche  Methode,  die  Gesammtquantität  zu  einer  Pilleumasse 
zu  verarbeiten ,  diese  in  gi*osse  Pillen  zu  zerschneiden ,  welche  plattgedrückt 
und  getrocknet  wurden,  lieferte  ein  Erzeugniss,  welches  den  jetzt  gewöhnlichen 
Pastillen  an  Eleganz  nachstand. 

Zur  Verordnung  in  Ti'ochiscen  eignen  sich  vorzugsweise  solche  Sub- 
stanzen, welche  entweder  schwer  oder  gar  nicht  löslich  und  dainim  neben 
dem  Vehikel  keine  oder  nur  schwache  Geschmacks -Eindrücke  hervorrufen; 
lösliche,  übelschmeckende  Substanzen  verordnet  man  nur  dann  zweckmässig 
in  Pastillen,  wenn  ihre  Einzelndosis  eine  so  geringe  ist,  dass  die  von  ihr 
hervorgerufene  Geschmacks -Empfindung  vom  Vehikel  verdeckt  werden  kann 
(z.  B.  Morphium). 

Kürzlich  ist  auch  versucht  worden  (J.  Rosenthal,  Berliner  klinische 
Wochenschrift.  1882.  No.  6.),  Tabletten  durch  Compression  mittelst  Schrau- 
benpresse herzustellen,  derart,  dass  jede  einzelne  eine  relativ  grosse  Menge 
des  Medicaments,  ohne  Constituens  auf  ein  möglichst  kleines  Volumen  zusam- 
mengedrückt, enthält.  Namentlich  ftlr  Flor.  Kusso,  von  denen  1  oder  2  Gramm 
zu  einer  Tablette  zusammengepresst  werden  können,  ebenso  für  Magnesia  usta, 
Fol.  Menth,  pip.,  Chinin,  Natr.  bicarb.  u.  a.  hat  dieses  Verfahren  den  Vorzug, 
dass  dadurch  eine  grössere  Quantität  des  Mittels  in  bequemer  Weise  beizu- 
bringen ist  (Beisp.  VI.). 

Die  Vortheile,  welche  die  Verordnung  in  Pastillenform  gewährt,  sind  fol- 
gende: Vor  den  Pulvern  zeichnen  sich  die  Pastillen  dadurch  aus,  dass  sie 
ohne  Kapseln  dargereicht  werden,  mithin  keine  Vertheuerung  durch  das  Invo- 

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Pastillen. 


lucrum  eintritt,  dass  femer  eine  Verringerung  der  Dosis  durch  Hängenbleiben 
von  Pulvertheilen  am  Papiere  oder  am  Löffel  und  Glase  nicht  möglich  ist; 
den  Pillen  gegenüber  haben  die  Trochisei  den  Vortheil,  dass  die  Bestimmung 
der  Einzelndosis  nicht  durch  einen  Rechnnngsfehler  compromittirt  werden  kann, 
und  dass  das  Einnehmen  der  Pastillen  im  allgemeinen  den  Patienten  bei  weitem 
mehr  zusagt,  als  das  der  Pillen.  Für  die  Kinderpraxis  stellen  sich  die  Pastillen 
entscliieden  als  die  zweckmässigste  Form  dar.  —  Der  zuweilen  dieser  Aranei- 
form  gemachte  Vorwurf,  dass  sie  combinirte  Verordnungen  ausschliesse,  wenn 
dies  überhaupt  als  Vorwurf  gelten  darf,  ist  nicht  stichhaltig,  da  man  entweder 
durch  gleichzeitiges  oder  kurz  aufeinander  folgendes  Darreichen  von  Pastillen 
mit  verschiedenem  medicamentösen  Gehalte  die  meisten  Combinationen  wird 
bewirken  können  oder  auch  leicht  durch  Verabredung  mit  dem  Apotheker  be- 
liebige Verbindungen,  sofern  sie  den  oben  angegebenen  Forderungen  entsprechen, 
in  dieser  Form  herstellen  lassen  kann  (Beisp.  I.  und  IL).  Zudem  sind  eine 
Anzahl  solcher  Verbindungen,  welche  durch  die  Erfahining  bereits  sanctionirt 
sind  (wie  z.  B.  Pulv.  Plummeri,  Morphium  mit  Ipecacuanha,  Stibium  sulfur. 
aurant.  mit  Extr.  Hyoscyami  u.  s.  w.)  in  den  meisten  Apotheken  schon  vor- 
räthig.  Es  muss  aber  darauf  aufmerksam  gemacht  werden,  dass  eine  grosse 
Zahl  von  Medicamenten  sich  für  die  Pastillenform  überhaupt  nicht  eignen, 
nämlich  die  leicht  löslichen  und  zugleich  schlecht  schmeckenden,  wie  z.  B. 
Calcium  chloratum,  Chinium  hydrochloratum,  Zincum  valerianicum  u.  a.  Da- 
gegen sind  unlösliche,  wie  Stibium  sulfurat.  aurant.,  FeiTum  reduct.,  Magnesia 
usta,  und  schwer  lösliche,  wie  Chininimi  sulfuricum,  sehr  vorzüglich  für  die 
Pastille. 

Bei  der  Verordnung  von  Tinctm^en  in  kleinen  Gaben  (1—3  Tropfen)  oder 
ätherischen  Oeleu  lassen  sich  zweckmässig  Trochisei  extemporiren ;  man  hält 
zu  diesem  Zwecke  Pastillen  aus  reinem  Zucker  vorräthig,  welche  eine  kleine 
Quantität  Flüssigkeit  aufnehmen  können;  diese  Trochisei  Sacchari  s.  exci- 
pientes  werden  mit  1—3  Tropfen  einer  Tinctur  befeuchtet  imd  dann  an  der 
Luft  getrocknet  (Beisp.  IV.),  oder  sie  werden  mit  dem  ätherischen  Oele  im- 
prägnirt  (Beisp.  V.). 


Beispiele. 


I.  I^ 

Trochisc.  Bism.  subnitr.  (0,05)  No.  12. 
D.  sub  signo  I. 

Trochisc.  Morphin i  acetic.  (0,005) 
No.  12. 
D.  sub  signo  II. 
D.  S.  Stündlich  eine  Pastille  von  No.  I. 
und  No.  n. 


n.  i^ 

Trochiscor.  Santonini  (1,0)  No.  6. 
D.  sub  signo  No.  I. 
IV 
Trochisc.  Magnesiae  ustae  (0, 1 )  No.  1 . 
D.  sab  signo  No.  II. 
S.  Abends  imd  Morgens  eine  Pastille  No.  I. 
und   drei  Standen    nach    der   sechsten 
Pastille  die  Pastille  No.  II. 


ni.  i;, 

Hydrargyr.  jodat.  flav.  1,0 
Opii  0,1. 
M.   f.   c.  Massa  Cacao   Trochisc.   No.   20. 
D.  S.  Morgens  und  Abends  eine  Pastille. 


IV.  -Bf' 

Trochisc.  Sacchari  No.  20. 
quor.  quisque  humectetur 

Tinct.  Belladonn.  0,05. 
D.  in  vitro.  S.  Zweistündlich  ein  Plätzchen. 


V. 


^ 


Troch.  Sacchari  No.  25. 

humectentur 
Ol.  Salviae  0,26 
Spirit.  vini  1,0 
D.  ad  vitrum  bene  clausuni.  S.  Stündlich 
ein  bis  zwei  Plätzchen. 


VI.  Bf 

Flor.  Kusso  1,0 
Con>pr.  ut  fiat  tabula. 

Dispens,  toi.  dos.    No.  20. 
D.    S.    Morgens   innerhalb   einer    halben 
Stunde  mit  schwarzem  Caffee  zu  nehmen. 


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Zeltchcn.  —  Zuckerkügelchcn.  —  Morsellen. 


h.    Zeltchen,  Tabemacula. 

Diese  Mher  öfters  angewendete  Form  ist  jetzt  nur  noch  hin  und  wieder 
fUr  die  Einhüllung  von  Santonin  gebräuchlich.  Das  Vehikel  besteht  aus  Zucker 
und  zu  Schaum  geschlagenem  Ei  weiss,  welche  zu  einem  steifen  Brei  gemischt, 
mit  Santonin  versetzt,  durch  Trichteiformen  aus  Papier  oder  Blech  gedrängt 
werden  und  so  schneckenhausförmige  Massen  darstellen.  —  Da  diese  Mischung 
eine  sehr  unvollkommene  und  das  Gewicht  der  einzelnen  Tabemacula  ein 
sehr  variirendes  ist,  so  ist  bei  dieser  Form  eine  genaue  Dosirung  unmöglich 
und  dieselbe  durch  die  stets  ganz  exact  gearbeiteten  Trochisci  Santonin!  zu 
ersetzen. 


i.  Zuckerkugelchen,  Rotuiae. 

Unter  dieser  Bezeichnung  versteht  man  kleine  Kugelsegmente,  welche 
dmch  Auströpfeln  zur  Breiconsistenz  erhitzten  Zuckei*s  bereitet  werden.  Diese 
Form  ist  zweckmässig  zur  Darreichung  von  Tinctureu  und  ätherischen  Oelen 
in  kleinen  Gaben  zu  verwenden,  indem  man  die  Zuckerkügelchcn  in  ein  Glas 
schütten  lässt,  an  dessen  Wandungen  früher  einige  Tropfen  der  Tinctur  oder 
des  Oeles  möglichst  vertheilt  sind  und  nun  durch  mehrmaliges  Schütteln  des 
Glases  die  Aufnahme  der  Flüssigkeit  in  die  Zuckerkuchen  bewirkt  (Bei- 
spiel I.  und  IL). 

Wo  es  darauf  ankommt,  die  betreffende  Flüssigkeit  genauer  zu  dosiren, 
bedient  man  sich  besser  der  Trochisci  Sacchari  (s.  oben,  IJeisp.  IV.,  bei  den 
Pastillen). 

Beispiele. 


1.  I^ 

Rotular.  Sacchari  No.  20 

iramitte  in  vitrum,  antea 
Tinct.  Castorei  sibir.  0,1 
agitalione  intus  obductum.    Tunc  vas  bene 
agita  ut  rotuiae  perfecte  humectentur. 
D.  in  vitro.    S.  Halbstündlich  ein  Plätz- 
chen. 


IL  Bf 

Ol.  Can-i 

Ol.  Menth,  ana  0,r> 

Rotular.  Sacchar.   10,0. 
F.  1.  a.  Rotul.  d.  in  vitro.     S.    Nach  der 
Mahlzeit  fünf  Plätzchen  zu  nehmen. 


k.    Morsellen,  Morsuli. 

Unter  Moi'sellen  versteht  man  ein  Präparat  aus  Zucker,  welcher  mit  wenig 
Wasser  gelöst  zm*  fadenziehenden  Consistenz  gekocht  wird,  dem  man  dann 
unter  Umrühren  die  mcdieamentösen  Substanzen  und  meist  auch  einige  Corri- 
gentien  (geschnittene  Mandeln,  Gewürze)  mehr  oder  weniger  fein  gepulvert 
zusetzt,  und  welcher  schliesslich  in  angefeuchtete  Holzftn-men  gegossen  und  in 
oblonge  Tafeln  von  5  Centimeter  Länge  und  h()chstens  2,5  Centimeter  Breite 
zerschnitten  wird. 

Bei  der  ungleichmässigen  Weise,  in  welcher  die  Arzneisubstanzen  sich  mit 
dem  Zucker  mengen,  sowie  bei  der  Unmöglichkeit,  die  Morsellen  von  genau 
gleichem  Gewichte  darzustellen,  ist  die  Bestimmung  der  Einzelndosis  unaus- 
ftlhrbar,  weshalb  diese  Form  höchstens  bei  solchen  Medicamenten  in  Anwen- 
dung kommen  dai-f,  deren  genaue  Dosirung  nicht  erforderlich  ist.  —  Ausserdem 
ist  diese  Form  deshalb  ausser  Gebrauch,  weil  wegen  der  damit  verbundenen 
pharmaceutischen  Manipulationen  immer  nur  grössere  Quantitäten  (mindestens 
180,0  Gramm  —  was  auch  die  officinelle  Taxe  für  Arbeiten  und  Gefässe 
annimmt)  verordnet  werden  können,  deren  Anfertigung  eine  unnütze  Ver- 
theuerung  der  Arznei  herbeiftlhrt.    Um  übelschmeckende  Substanzen,  naraent- 

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Ueberzuckerungen.  —  Stäbchen.  —  Latwerge.  09 


lieh  in  der  Kinderpraxis,  in  angenehme  Formen  zu  bringen,  bieten  sich  die 
Trochisci  und  Rotulae  als  Auskunftsmittel  dar,  welche  diesen  Zweck  vollkom- 
mener erreichen,  genauer  in  der  Dosirung  sind,  und  deren  Bereitung  mit  ge- 
ringeren Kosten  und  Umständen  verknüpft  ist. 

Die  Technik  der  Verordnungsweise  ergiebt  sich  aus  folgendem  Beispiel: 


Pulv.  Cort.  Fruct.  Aurant.  ana  10,0 
Amygd.  dulc.  excorticat.  in  frustul. 
concis.  20,0. 
F.  1.  a.  Morsuli  No.  40.  d.  in  scatul.     S. 
Tädich  drei  Stück  zu  nehmen. 


1^ 
Sacch.  200,0 

coque  c.  Aq.  dest.  q.  s. 

ad  consistentiam    tabulandi 
adde 
Ferri  pulverati 

1.  Ueberzuckerungen,  Confectiones. 

Diese,  ebenfalls  fast  gänzlich  ausser  Gebrauch  gekommene  Form  besteht 
in  der  üebei-zuckerung  vegetabilischer  Substanzen,  deren  Geruch  oder  Ge- 
schmack verdeckt  oder  gemildert,  oder  deren  m'sprünghcher  Consistenzzustand 
gewahrt  werden  soll.  Die  Form,  deren  man  sich  zuweilen  noch  fllr  Flor.  Cinae, 
Fruct.  Cubebae,  Rhiz.  Calami,  Fruct.  Aurant.  u.  dgl.  bedient,  ist  der  extem- 
porären Verordnung  unzugänglich,  da  die  Bereitung  dereelben  nur  in  grösseren 
Quantitäten  ausgeftlhrt  werden  kann. 

m.  Stäbeben,  Stängelchen,  Baciiii. 

Unter  dieser  Bezeichnung  verstand  man  eine  aus  vegetabiHschen  Pulvern 
und  Zucker  bestehende  Mischung,  welcher  dm-ch  Traganth-Schleim  oder  andere 
Klebosubstanz  Pillenconsistenz  verliehen  ward,  und  die  dann  nur  in  Cylinder 
gerollt  und  ausgetrocknet  wurde.  Diese  Cylinder  werden  zuweilen  plattge- 
drtlckt  und  spiralförmig  gewunden.  Diese  Form  ist  fllr  den  innerlichen  Ge- 
brauch verlassen. 

Eine  ähnliche  Form  war  der  Teig,  Pasta,  bei  welcher  eine  derartige 
Mischung  in  Täfelchen  geformt  wurde,  meist  ohne  nachher  ausgetrocknet  zu 
werden. 

2.   Halbflüssige  Formen. 

Latwerge,  Electuarium*). 

Eine  Mischung  pulverförmiger  Substanzen  mit  Säften  oder  Extracten  (oder 
den  Extracten  ähnlichen  Präparaten:  Pulpae)  zu  einer  Masse  von  musartiger 
Consistenz  nennt  man  eine  Latwerge;  dieselbe  darf  aus  einem  schräg  gehal- 
tenen Gefässe  nicht  ausfliessen,  muss  sich  aber  mit  einem  Spatel  oder  Löffel 
leicht  abstechen  lassen.  Die  Unterscheidung  zweier  Consistenzgrade  der  Lat- 
werge in  Electuarium  spissum  und  mollo  ist  in  der  Praxis  nicht  festzuhalten 
und  ohne  jede  Bedeutung. 

Die  am  häufigsten  zur  Bildung  einer  Latwerge  gebrauchten  flüssigen  oder 
halbflüssigen  Substanzen  sind  die  Mellagines,  Mel,  Pulpa  Prunomm  und  Ta- 
marindorum,  Syinipe;  seltener  werden  fette  Oele,  Balsame  und  resinöse  Sub- 
stanzen (z.  B.  Balsam.  Copaiv.,  Terebinthina  laricina)  zu  diesem  Zwecke  ver- 
wendet. Oft  bedient  man  sich  der  officinellen  oder  doch  in  den  Apotheken 
vorrätlng  gehaltenen  Latwergen  als  Vehikel  für  andere  Arzneisubstanzen, 
welche  denselben  in  geringer  Quantität  noch  beigemengt  werden  können,  ohne 
ihre  Consistenz  wesentlich  zu  veräudeni  (Beisp.  L). 

*)  In  der  französischen  Pharmacie  wird  häufig  diese  Form  als  Opiatum  bezeichnet, 
eine  Benennung,  welche  leicht  zu  Irrungen  Anlass  giebt. 

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30 


Latwerge. 


Das  durchschnittliche  Mischungsverhältniss ,  welches  erforderlich  ist,  um 
aus  einem  vegetabilischen  Pulver  eine  Latwerge  zu  bilden,  gestaltet  sich  fol- 
gendermassen: 

Auf  1  Thl.  Pulver  2—5  Tlil.  Syrup,  Mellago  oder  Mel.  depur. 

(Beisp.  II.  und  III.) 
-     1      _  -       4_6     -      Pulpa  (Beisp.  IV.). 

Schwer  lösliche  Salze  erfordeni  mindestens  etwa  gleiche  Theile  Syrup 
und  zwei  Theile  Pulpa;  metallische  Pulver  sind  von  dieser  Verordnungsform 
möglichst  auszuschliessen,  da  sie  sich  leicht  aus  der  Mischung  absetzen. 

Balsame  und  fette  Oele  geben  mit  gleichen  Theilen  vegetabilischer  Pulver 
Latwergen-Consistenz  (Beisp.  VI.  und  VII.). 

Vollkommen  genau  zutreffende  Mischungen  zur  Latwergen-Consistenz  wer- 
den selten  durch  die  Verordnung  des  Arztes  angegeben;  vielmehr  begnügt 
man  sich  auch  hier  damit,  durch  die  dem  indifferenten  Constituens  beigesetzte 
Bezeichnung  q.  s.  dem  Apotheker  die  Hei'stellung  der  kunstgerechten  Foim  zu 
überlassen. 

Es  ist  diese  Verordimngsweise  bei  der  in  Rede  stehenden  Ai*zneifonn  um 
so  melu»  gerechtfertigt,  als  es  sich  hier  immer  um  Mittel  handelt,  bei  denen 
es  auf  eine  genaue  Dosuimg  der  Einzelndosis  nicht  ankommt;  eine  solche  ist 
bei  den  Latwergen  nie  zu  erreichen,  weil  das  Mischungsverhältniss  der  Be- 
standtheile  auch  bei  den  besten  Manipulationen  kein  vollkommen  gleichmässiges 
wird  oder  bleibt,  und  die  immer  dem  Kranken  überlassene  Abtheilung  der 
einzelnen  Gaben  kaum  annähernd  gleiche  Dosirung  derselben  bewirkt. 

Von  der  Verordnung  in  Latwergen  bleiben  ausser  den  differenten  Mitteln 
und  den  schweren  metallischen  Pulveni  auch  diejenigen  Substanzen  ausge- 
schlossen, welche  leicht  einer  chemischen  Zei^setzung  unterliegen  (Natr.  bicarb., 
Stib.  sulfurat.  aurant.),  die  in  der  Latwergenform  an  und  für  sich  durch  die 
Natur  der  weichen,  gährungsfähigen  Constituentia  schneller  herbeigefülui;  wh'd. 
—  Der  letztere  Umstand  muss  auch  als  Motiv  dafUi*  gelten,  dass  man  nie 
Latwergen  in  grossen  Quantitäten  verordnet;  dm^hschnittlich  sind  50,0—60,0 
als  das  Maximum  der  Gesammtmenge  einer  Latwerge  anzunehmen.  —  Als 
CoiTigentia  für  den  Geschmack  der  Latwergen  bedient  man  sich  aromatischer 
Pulver  und  ätherischer  Oele  (Beisp.  III.,  IV.,  V.). 

Die  Einzelngabe  des  Electuarium  ist  in  der  Regel  der  Theelöffel;  das 
Gewicht  derselben  ist  durchschnittlich  auf  5,0  — 10,0  Gramm  anzunehmen.  — 
Das  Einnehmen  geschieht  in  der  Art,  dass  die  Eiuzelngabe  der  Latwerge 
entweder  ohne  weitere  Einhüllung  oder  in  feucht  gemachte  Oblate  gewickelt 
vei*schluckt  wird,  ohne  vorher  im  Munde  zerkleinert  zu  werden.  Bei  weicherer 
Consistenz  der  Latwerge  setzen  sich  leicht  die  pulverigen  Bestandtheile  der- 
selben zu  Boden,  und  ist  es  deshalb  rathsam,  jedesmal  vor  dem  Einnehmen 
die  Latwerge  mit  einem  Theelöffel  umiilhren  zu  lassen. 

Die  Dispensation  der  Latwergen  geschieht  in  thönemen  und  porzellanenen 
Kruken  (olla  grisea  und  oUa  alba);  die  Tectur  wird  meistens  durch  Papier- 
Verechluss  oder  Deckel  von  Holz,  Poraellau  oder  Silber  bewirkt. 


Beispiele. 


L  I^ 

Tinct.  Jalapae 
Tub.  Jalap.  pulv.  ana  5,0 
Electnar.  e.  Senn.  00,0. 
M.  f.  clect.  d.  in  olla  alba.     S.   Morgens 
und  Abends  einen  Theelöffel  voll. 


IL 


^ 


Flor.  Kusso  20,0 

Aeid.  citric.  pulv.  1,0 

Ol.  Citri  0,1 

Meli,  depurati  50,0. 
M.  f.   elect.  d.   in  olla  alba.     D.  S.     In 
drei  Gaben  innerhalb   einer  Stunde  zn 
nehmen. 


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Latwerge.  —  Kniuterzucker.  —  Gallerte. 


31 


m. 


Bf 


Cort.  Chinae  fusc.  pulv.  5,0 
1*q1v.  Cort.  Fr.  Aurant.  2,5 
Cort.  Cinnam.  Cass.  1,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 
M.  f.  elcct.    D.  S.  Vor  der  Mahlzeit  einen 
Theelöflfel  voll  zu  nehmen. 


rv.  i^ 

Pulv.  Fol.  Senn. 
Elaeosacch.  Carvi  ana  5,0 
Pulp.  Tamarindor.  dcp.  25,0. 
M.  f.  elect.     D.  S.   Dreimal  täglich  einen 
gehäuften  Theclöffel. 


Tartari  depurati 
Sulf.  depurat.  ana  2,5 


Fruct.  Foeniculi  1,5 
Pulp.  Tamarind.  dep.  25,0. 
M.  f.  elect.     D.  S.     Morgens  und  Abends 
einen  Theelöffel. 


VI.  Bf 

Cubeb.  pulv.  20,0 
Catechu  pulv.  5,0 
Bals.  Copaiv.  25,0. 
M.  f.  elcct.    D.  S.    Drei-  bis  viermal  täg- 
lich einen  Theclöffel  voll  in  Oblate  zu 
nehmen. 


Vir.  I^ 

Pulv.  Liquiritiae  compos. 
Ol.  Ricini  ana  15,0. 
M.  f.  elect.     D.  S.    Dreimal  täglich  einen 
Theelöffel  voll. 


b.  Kräuterzucker,  Conserva. 

In  Bezu^  auf  Consistenz  steht  die  Form  der  vorigen  nahe;  dieselbe  hat 
jedoch  für  die  Receptur  insofern  keine  Bedeutung,  als  sie  nur  bei  einigen 
wenigen  in  den  Apotheken  vonätliig  gehaltenen  Präparaten  vorkommt.  Sie 
besteht  in  der  Mengung  von  Zuckerpulver  mit  zerstampften  frischen  Vege- 
tabilien  und  soll  als  Ei*satzmittel  für  die  Verordnung  derselben  in  frischem 
Znstande  dienen  (Conserva  Cochleariae,  Nasturtii  und  Chelidonii).  Ausserdem 
bedient  man  sich  der  Conserva  Rosarum  nicht  selten  als  Constituens  für  Pillen 
und  Electuarien. 

Beispiele. 


Conserv.  Chelidonii  20,0 
Nasturtii  30,0. 
M.  f.  electuar.    D.  S.  Morgens  und  Abends 
einen  Theelöffel. 


II.  R 

Süb.  sulfurat.  laevig.  10,0 
Conserv.  Rosar.  5,0. 
F.  pil.  No.  100.  consp.  Cort.  Cinnam.  Cass. 
D.  S.  Täglich  drei  bis  vier  Pillen. 


c.    Gallerte,  Gelatina. 

Als  Gallerte  bezeichnet  man  eine  erstaiTte  homogene,  mehr  oder  weniger 
durchsichtige  Masse  von  elastischer  Consistenz,  welche  aus  einem  umgekehrten 
GefUsse  nicht  ausfliesst,  sich  nicht,  wie  die  Pillen-  und  Electuarien-Masse,  in 
beliebige  Formen  diilcken  lässt,  ohne  ihi'e  Consistenz  zu  verHeren,  bei  höheren 
Temperaturgraden  schmilzt,  um  bei  der  Abkühlung  wieder  zu  erstarren. 

Als  Grundlage  einer  solchen  Masse  dienen  entweder  animalische,  leim- 
gebende Gewebe  (KalbfÜsse,  Colla  piscium,  Coniu  CeiTi  rasp.,  französische 
Gelatbie)  oder  Vegetabilien ,  welche  einen  bedeutenden  Gehalt  von  Amylum, 
Gummi  oder  ähnlichen  Substanzen  (Lichenin,  Bassorin)  enthalten  (Arrow-Root, 
Liehen  islandicus,  Can^ageen,  Tragacantha,  Tubera  Salep)  oder  frische  Frucht- 
säfte (durch  ihren  Gehalt  an  Pectiu). 

Die  Darstellung  der  Gallerte  geschieht  meistens  durcli  Kochen  (namentlich 
bei  KalbfUssen,  Colla  piscium,  Cornu  Cervi  rasp.,  Liehen  Island,  und  CaiTa- 
geen),  durch  Anrühren  mit  kaltem  und  darauffolgendes  Uebergiessen  mit  heissem 
Wasser  (Amylum,  An'ow-Root,  Salep),  oder  durch  blosses  Amühi'en  mit  kaltem 

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i-2  Gallerte. 


Wasser  (Tragacautha),  oder  schliesslich  durch  Versetzen  und  Kochen  mit  Zucker 
(frische  Fruchtsäfte). 

Zur  Gallerte  sind  erforderlich  bei  500,0  Gramm  Wasser: 
von  Colla  pisciimi,  Gelatina,  Carrageen  .  .  .  etwa  20,0 

-  Hirschhorn,  Liehen  Islandicus,  Amylum, 

Arrow-Root -      50,0—100,0 

-  Salep  und  Ti-aganth -      10,0*). 

Finichtsäfte  (Succ.  Rub.  Idaei,  Succ.  Ribium)  werden  mit  der  Hälfte  bis 
V4  ihi'es  Gewichtes  an  Zucker  zur  Gallerte  gekocht. 

Die  durch  Kochen  bereiteten  Gallerten  erstarren  zu  solchen  ei-st,  nach- 
dem sie  an  einem  kühlen  Orte  einer  niedi'igen  Temperatur  ausgesetzt  ge- 
wesen sind. 

Die  von  Colla  piscium,  Cornu  Cervi,  Liehen  Lslandicus  und  CaiTageen  ge- 
kochten Gallerten  werden,  bevor  sie  zum  Gelatiniren  abgekühlt  werden,  heiss 
colirt;  sind  Zusätze  zu  denselben  zu  machen,  so  werden  dieselben  unmittelbar 
vor  dem  Abkühlen  beigefügt. 

Die  Gallerten  dienen  entweder  an  und  für  sich  als  einhüllende  oder  er- 
weichende oder  (wie  die  Fruchtgallerten)  als  kühlende  Mittel,  oder  sie  erhalten 
durch  Zusätze  von  Wein  den  Charakter  leichter  Reizmittel.  Als  Nahrungs- 
mittel haben  sowohl  die  leim-  wie  die  stärkehaltigen  Gallerten  den  Werth 
eines  Ersparungsmittels ,  indem  sie  einen  Theil  des  Eiweisses  vor  der  Zer- 
setzung schützen  (Voit)  und  sind  erstere  von  Senator  lebhaft  für  die  Fieber- 
diät empfohlen  worden.  Die  Leim  enthaltende  Gallerte  kann  man  als  Grund- 
lage für  wirksamere  Stoffe  (wie  z.  B.  stark  eingekochte  Fleischbrühe,  Fleisch- 
extract)  benutzen. 

Die  den  Gallerten  gemachten  Zusätze  sind  in  der  Regel  flüssiger  Natur 
(Syinipe,  Wein,  Tincturen,  äthensche  Gele).  Die  Quantität  des  zuzusetzenden 
Syrups  und  Weins  muss  in  der  Colaturmenge  mit  in  Anschlag  gebracht  wer- 
den (will  man  z.  B.  eine  versüsste  und  weinhaltige  Gallerte  von  20,0  Colla 
piscium  auf  500,0  Colatur  bereiten  lassen,  so  lässt  man  die  Colla  piscium  nur 
mit  300,0  Wasser  kochen  und  setzt  dann  100,0  Wein  und  100,0  Syrup  hinzu) ; 
von  Tincturen  darf  man  etwa  nur  50,0  auf  100,0  Gelatine  setzen;  von  äthe- 
rischen Gelen  wenige  Tropfen  entweder  in  Substanz  oder  als  Oelzucker. 
Pulverige,  in  Wasser  unlösliche  Substanzen  sind  als  Zusätze  möglichst  zu 
meiden,  da  sie  der  Gallerte  ein  unscheinbares,  oft  widriges  Aussehen  ertheilen. 
Besondei-s  zu  wanien  ist  vor  dem  Zusätze  von  gerbstoff haltigen  Substanzen, 
namentlich  aber  Tannin  selbst,  zu  Gallerten  aus  leimgebenden  Stoffen,  indem 
durch  einen  solchen  Zusatz  der  Leim  als  lederartige  Verbindung  in  Flocken 
präcipitirt  wird. 

Zusätze  von  Samten,  namentlich  mineralischen,  sind  nur  in  sein*  geringen 
Quantitäten  zu  machen,  da  sie  das  Gelatiniren  beeinträchtigen. 

Difl*erente  Substanzen,  deren  Dosirung  irgend  welche  Aufmerksamkeit  er- 
fordert, werden  in  dieser  Form  nicht  gegeben,  weil  die  Abtheilung  der  Ein- 
zelngabe eine  sehr  variirende  ist. 

Bei  der  geringen  Haltbarkeit  der  Gallerten  verordnet  man  dieselben  nie 
in  Quantitäten,  die  für  länger  als  drei  Tage  ausreichen  sollen. 

Als  Einzelngabe  der  Gallerten  wird  in  der  Regel  der  Thee-  oder  Kinder- 
löffel, seltener  der  Esslöffel  angenommen;  das  Gewicht  dieser  Gabe  ist  durch- 
schnittlich 5,0—20,0. 

*)  Diese  Quantitäten  sind  nur  als  Minima  zu  betrachten,  ein  Hinausgehen  über 
dieselben,  oft  selbst  bis  auf  das  Doppelte,  verdirbt  die  Qualität  der  Gallerte  nicht, 
sondern  giebt  nur  eine  steifere  Consistenz;  bei  hoher  Luft-Teraperatur  ist  es  meistens 
sogar  rathsam,  grössere  Quantitäten  als  die  hier  angegebenen  zu  verordnen. 

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Gallerte.  —  Tropfen. 


^:\ 


Die  Verabreichung  der  Gallerten  geschieht  in  Ki'uken  oder  in  weithal- 
sigen  Gläsern. 

Beispiele. 

m. 


^ 


Collae  piscium  15,0 

coque  c. 
Aq.  fönt  q.  s. 
ad  Col.  150,0 
cui  adbuc  calidae 
adde 
Vini  Rhenani  150,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0 
Ol.  Citri  0,1. 
D.  in  olla,  repone  in  loco  fri^do  ut  in 
gelatinam   abeat.      S.    Stündlich   einen 
Esslöffel. 

n.  i;^ 

Carrageen 

Lieben  Island,  ab  amarit.  liberat. 
ana  20,0 
coq.  c. 
Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  Colat.  200,0 
adde 
Tinct.  Pimpinell.  10,0 
Syr.  balsamici  50,0. 
D.  in  olla,  repone  in  loco  frigide  ut  f. 
gelatina.    S.    Bei   Hustenanfällen   zwei 
bis  drei  Tbeelöffel  zu  nebmen. 


Tub.  Salep.  puly.  5,0 

tere  c. 
Aq.  fönt.  50,0 

adde 
Vini  rubri  1000,0 
Syr.  Cinnamom.  25,0 
Tinct.  Zingiberis  2,5. 
D.  in  olla,  repone  in  loco  frigide,   f.  ge- 
latina. S.  Stündlich  ein  bis  zwei  Tbee- 
löffel. 


IV.  Bf 

Collae  piscium  10,0 

coque  c. 
Aq.  fönt. 

ad  Col.  150,0 
adde 
Acid.  citr.  pulv.  0,5 
Syr.  Rub.  Idaei  50,0. 
D.  in  olla,  repone  in  loco  frigido,  ut  in 
gelatinam  abeat.    S.  Tbeelöffelweise  zu 
nehmen. 


Eine  der  Gallerte  in  Bezug  auf  ihi'e  Consistenz  nahestehende  Form,  welche  • 
in  neuerer  Zeit  vielfach  zur  Anwendung  kommt,  ist  die  sogenannte  Oelgallerte 
(äolidificirte  Fette).  Dieselbe  besteht  aus  der  Zusammenschmelzung  eines  fetten 
Oeles  oder  eines  Balsams  mit  dem  vierten  bis  sechsten  Theile  Cetaceum,  wo- 
dm'ch  eine  Substanz  erzielt  wird,  welche  sich  bequem  tbeelöffel-  oder  messer- 
spitzenweise in  Oblate  nehmen  lässt.  —  In  Gebrauch  sind  Oelgallerten  von 
Oleum  Jecoris,  Ol.  Ricini  und  Balsam.  Copaivae. 

3.   Flüssige  Formen. 

Bei  allen  in  flüssiger  Fonn  dargereichten  Arzneien  tritt  die  Nothwendig- 
keit,  die  chemischen  Eigenschaften  der  verordneten  Substanzen  zu  berücksich- 
tigen, mit  doppelter  Schärfe  hervor,  da  unpassende  chemische  Combinationen 
m  Flüssigkeiten  sofort  Zersetzungen  bedingen  und  abgesehen  von  der  dadurch 
alterirten  Arznei^irkung  auch  mehr  oder  weniger  auffallende  Veränderungen 
in  der  äusseren  Beschaffenheit  der  Arzneiform  herbeiführen  würden. 

Die  für  den  inneren  Gebrauch  bestimmten  flüssigen  Arzneiformen  werden 
entweder  a)  durch  die  Verordnung  und  Mischung  an  und  für  sich  flüssiger 
Substanzen,  oder  b)  durch  Auflösung  fester  Substanzen  in  flüssige,  oder  end- 
lich c)  durch  Extraction  fester  Substanzen  mittelst  flüssiger  hergestellt. 

a.    Tropfen,  Guttae*). 

Diese  hauptsächlich  durch  die  Darreichungsweise  characterisirte  Arznei- 
form wird  voraugsweise  für  solche  Arzneisubstanzen  angewendet,  welche  in 

*)  Die  fruber  gebniucbliche  und  jetzt  nocb  in  vielen  Handbüchern  figurirende 
Benennung  Mixtura  concentrata  ist  deshalb  ganz  unzweckmässig,  weil  in  den 
meisten  Fallen  gerade  einfacbe  Arzneisubstanzen  in  Tropfenform  gcg^hen  T^^rden^QJp 

£v»ld  ui:d  Simon,  Arziiciverorclniiiigslclire.    lU.  Aufl.  o  O 


34  Tropfen. 

nur  geringer  Menge  genommen  werden  sollen  (ätherische  Oele,  Tincturen, 
Lösungen  von  Extracten,  Alkaloiden,  sehr  differenten  Salzen  und  stark  wir- 
kenden einfachen  Arzneistoifen,  wie  Jod,  Phosphor  u.  s.  w.,  destillirte  Wässer, 
Säuren,  seltener  Säfte,  Oele  und  Balsame). 

Die  Bereitung  der  Tropfen,  sofern  solche  nicht  aus  einer  einfachen  flüs- 
sigen Arzneisubstanz  bestehen,  geschieht  durch  Mischung  oder  Auflösung. 
Diese  letztere,  wenn  sie  sich  z.  B.  auf  Extracte  in  Tincturen  oder  destillirten 
Wässern  bezieht,  giebt  nicht  immer  eine  gänzlich  klare,  oft  sogar  eine  so  ti'Ube 
Flüssigkeit,  dass  die  Gleichmässigkeit  der  Mischung  immer  ei*st  durch  Um- 
schUtteln  wieder  herzustellen  ist;  eine  Ausgleichung  dieses  Missverhältnisses 
durch  vorgängige  Filtration  ist  bei  den  Extractmischungen  nicht  zulässig. 
Als  Auflösungsmittel  wendet  man  an:  destilhrte  Wässer,  Spiritus,  Spiritus 
aethereus,  Aether,  seltener  Säfte,  Glycerin,  ätherische  Oele  (Ol.  Terebinth. 
als  Menstruum  für  Campher  und  Phosphor)  und  fette  Oele  (Ol.  Crotonis  in 
Ol.  Ricini). 

Die  Geschmacks -Correction  der  Tropfen  wird  durch  Zusatz  ätherischer 
Oele,  aromatischer  Tincturen  oder  Syrupe  bewirkt. 

Die  Bestimmung  der  Einzelngabe  besteht  meistens  in  der  Angabe  der 
Tropfenzahl.  So  scheinbar  genau  diese  Bestimmung  sich  dai'stellt,  so  ist  sie 
in  der  That  eine  Überaus  schwankende  und  von  äusseren  Bedingungen  beein- 
flusste.  Je  grösser  und  je  dicker  der  Rand  des  Gefässes  ist,  aus  welchem 
geti'öpfelt  wird,  um  desto  grösser  wird,  vermöge  des  stärkeren  Adhärireus 
der  Flüssigkeit  am  Glase,  die  Tropfenbildung  sein;  dieser  Unterschied  kann 
so  gi'oss  sein,  dass  der  Tropfen  aus  dem  einen  Glase  sich  zu  dem  aus  einem 
andern  verhalten  kann  wie  2:1.  Es  ist  demnach  selbstverständlich,  dass  die 
in  den  meisten  Lehrbüchern  angegebenen  Tropfenzahlen  von  Gewichtsmengen 
verschiedener  Flüssigkeiten  nur  einen  sehr  bedingten  Werth  haben,  da  eine 
solche  Bestimmung  von  der  vorgängigen  Feststellung  der  Dimensionen  des 
Glases  abhängen  müsste,  welches  den  Normaltropfen  ergiebt*).  Um  annähernd 
ein  Verhältniss  zwischen  Tropfenzahlen  und  Gewichtsmengen  herzustellen, 
haben  die  ministeriellen  Bestimmungen  zur  Preussischen  Arzneitaxe  folgende 
Scala  normirt: 
o  fette  und  specifisch  schwere  ätherische  Oele  (Ol.  Caiyophyll.  und 

/^  Ol.  amygd.  amar.)  und  Tincturen  .  .  1  Gramm  =  20  Tropfen 

Chloroform,  Aether  acet.,  Spir.  aeth.  und 

ätherische  Oele  und  Tincturen  ....  1       -       r^-  25 

Aether ' 1      -       =50 

Zur  Ergänzung  dieser  in  den  Preussischen  Officinen  überall  massgebenden 
Bestimmungen  dürfte  noch  hinzuzufügen  sein,  dass  von  Syrupeu  1  Gramm 
=  15  Tropfen  zu  rechnen  ist,  und  von  wässrigen  Flüssigkeiten  und  Säuren 
etwa  20  Tropfen  auf  ein  Gramm  kommen. 

Seltener  wird  statt  Angabe  der  Tropfenzald  der  halbe  oder  ganze  Theelöifel 
/      als  Bestimmung  der  Einzelngabe  genannt.   Durchsclinittlich  darf  man  annehmen : 

1  Theelöffel  (knapp  voll)  eines  Saftes =  ca.  5,0  Gramm. 

1  -  wässriger    Flüssigkeiten,    fetter    und 

ätherischer  Oele  und  Tincturen.  ...==-    4,0 

1  -  ätherischer  Tincturen =    -    3,0 

1         -         Aether =    -    1,5 

*)  Die  französische  Pharmakopoe  empfiehlt  sehr  zweckmässig  den  Salleron 'sehen 
Tropfenzähler  (Compte-gouttes).  Derselbe  besteht  aus  einem  Fläschchen,  an  dessen 
Seite  ein  kleines  Capillarröhrchen  angebracht  ist,  welches  an  seinem  Ende  schräg  ab- 
geschnitten ist.  Durch  dieses  Röhrchen  lässt  man  die  Arznei  heraustropfon ;  die  ein- 
zelnen Tropfen  haben  alle  eine  gleiche  bestimmte  Grösse  und  fallen  langsam  genug 
herab,  um  leicht  gezählt  werden  zu  können. 

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Tropfen. 


35 


Da  sich  voraussetzen  lässt,  dass  in  Tropfeumischungen,  welche  so  dihiirt 
sind,  dass  sie  theelöffelweise  gegeben  werden,  das  der  Mepge  nach  wesent- 
lichste Constituens  aus  einer  wässrigen  Flüssigkeit  besteht,  so  lässt  sich  für 
solche  Mischungen  das  Durchschnittsgewicht  des  Theelöifels  auf  4,0  annehmen. 
Ein  etwaiges,  durch  den  Zusatz  eines  Saftes  bedingtes  Mehrgewicht  wird  in 
der  Regel  kaum  in  Betracht  kommen. 

Bei  beiden  Verordnungsweisen  ist  somit  absolute  Genauigkeit  in  Bestim- 
mung der  Einzelndosis  nicht  zu  en*eichen,  weshalb  die  IVopfenform  im  allge- 
meinen für  sehr  diiferente  Arzneistoffe  der  Verordnung  in  Pulvern,  Pillen  und 
Trochisci  an  Zweckmässigkeit  nachsteht. 

Bei  der  Verordnung  von  Tropfen  mit  flüchtigen  Mensti'uis  ist  noch  ein 
weiterer  Umstand  zu  berücksichtigen,  welcher  auf  die  Grösse  der  Einzelndosis 
wesentlich  alterirend  einwu-kt :  hat  eine  solche  Mischung  längere  Zeit,  nament- 
lich in  hoch  temperirten  Ki*ankenzimraern ,  gestanden,  so  ist  ein  Theil  des 
Solutions-Mittels  vei-flüchtigt  und  die  Flüssigkeit  dadm'ch  in  ihrem  Araneigehalte 
concentrirter  geworden,  und  zwar  oft  in  einem  über  alle  Berechnung  hinaus- 
gehenden Masse.  Die  zur  Vermeidung  dieses  Uebelstandes  üftera  in  Anwen- 
dung gebrachte  Cautele,  solche  Mischungen  in  einem  Glase  epistomate  viti-eo 
clauso  zu  verordnen,  erfüllt  ilu'en  Zweck  keineswegs,  da  bei  Glasstöpseln, 
wenn  sie  nicht  jedesmal  mit  äussereter  Sorgfalt  eingesetzt  werden,  die  Ver- 
dunstung noch  leichter  vor  sich  geht,  als  bei  gut  verschliessenden  Korkstöpseln. 

Abgezählte  Ti-opfen  werden  entweder  auf  Zucker  eingenommen  oder 
(namentlich  Säuren)  duich  irgend  ein  Dilutions-Mittel  (Wasser,  Zuckerwasser, 
Haferschleim)  verdünnt  (Beispiel  VIL).  Sein*  unangenehm  riechende  oder 
schmeckende  Tropfen  können  in  Deckelkapseln  eingenommen  werden,  deren 
Füllung  der  Patient  sich  vor  dem  Einnehmen  selbst  besorgt  (Beisp.  X.),  eine 
Procedur,  die  jedoch  nur  geschickten  Kranken  zugemuthet  werden  darf.  — 
Wird  das  Einnehmen  theelöffelweise  vorgeschrieben,  so  lasse  man  bei  solchen 
Substanzen,  welche  leicht  das  Metall  anzugreifen  im  Stande  sind,  z.  B.  Jod 
(Beisp.  VI.),  Säuren  u.  s.  w.,  einen  porzellanenen  Theelöffel  in  Anwendung 
bringen,  oder  den  Theelöffel  durch  ein  kleines  Trinkglas,  welches  genau 
4,0  Wasser  fasst,  ersetzen.  Solche  Gläser,  welche  man  zum  Inhalte  von  4,0 
(Theelöffel),  8,0  (Kinderlöffel)  und  15,0  (Esslöffel)  anfei-tigt*),  empfehlen  sich 
überhaupt  zum  Einnehmen,  da  sie  das  Abtheilen  in  gleichmässigere  Gaben 
ermöglichen,  das  Einnehmen  bequemer  machen  und,  nanientlich  bei  liegenden 
Kranken,  das  Verschütten  der  Medicamente  weniger  leicht  zu  befürchten  ist, 
als  bei  der  Darreichung  in  Löffeln. 


Beispiele. 


Tincturae  aromat. 

r,        amar.  ana  10,0. 
D.  S.    Vor   Tische    zwanzig   Tropfen   auf 
Zucker. 


II.  Bf 

Tinct.  Aconit,  aeth. 

„       Coleb,  ana  5,0 

«       Opii  2,5. 
M.  D.  S.    Zweistündlieh  fünf  Tropfen. 


III.  Bf 

Ol.  Carvi  0,15 

Tinct.  Valerian.  aether.   10,0. 
D.  S.    Zweistündlich  zwanzig  Tropfen. 


y 


IV.  Bf 

Extr.  ßelladonn.  1,0  ^ 

solve  in 

Aq.  Amygdalar.  amar.  10,0. 
D.  S.  Umgeschüttelt  stündlich  zehn  Tropfen. 


*)  Vorzuziehen  wäre  es,  wenn  Gläser  von  5,0,  10,0  und  20,0  Gramm  Inhalt  an- 
gefertigt würden,  die  an  Stelle  der  in  ihrer  Grösse  sehr  variirenden  Thee-,  Kinder-  und 
Esslöffel  überall  in  Anwendung  kämen. 

Digitiz^*)y^OOQlC 


36 


Tropfen.  —  Mixtur. 


V.  ^ 

Morph,  acet.  0,2 
solve  in 

Aq.  amygdalar.  amar.  20,0. 
Filtra.  D.  S.  Zweistündlich  zehn  Tropfen. 


VI. 


D.  S. 


Jodi  0,1 

Kalii  jodat.  1,0 

solve  in 
Aq.  destill.  50,0. 
Morgens  und  Abends  einen  (por- 


zellanenen) TheelöfFel  voll. 


Vn.  Bf 

Acid.  phosphor. 

Syrup.  simpl.  ana  5,0. 
D.  S.    Dreimal  täglich  zehn  Tropfen  in 
Zuckerwasser  zu  nehmen. 


Vin.  Bf 

Camphor.  0,5 
solve  in 

Spir.  aeth.  10,0. 
D.  S.  Stündlich  fünfzehn  Tropfen. 


IX.  Bf 

Ol.  Crotonis  0,05 
„    Ricini  50,0. 
D.  S.    Stündlich  (bis  zur  Wirkung)  einen 
Theelöffel. 


X.  Bf 

Kreosoti  0,15 

Ol.  Amygdal.  5,0. 
D.  S.    Dreimal    täglich  fünf  Tropfen  in 
einer  Deckelkapsel  zu  nehmen. 


b.    Mischung,  Mlxtura. 

Eine  in  grösserer  Quantität  (über  ca.  60,0  Gramm)  verordnete  flüssige 
Arzneiform,  welche  ohne  Anwendung  weiterer  pharmaceutischer  Production 
lediglich  dmxh  die  Mischung  flüssiger  Substanzen  oder  Auflösung  von  festen 
Substanzen  in  flüssigen  hergestellt  wird,  wird  mit  dem  Namen  Mixtur  be- 
zeichnet.   (Eine  Trennung  der  Mixtur  von  der  Solution  ist  in  praxi  unnöthig.) 

Da  die  Mixtur  thee-  oder  esslöffelweise  genommen  wird,  so  ist  das  Vehikel 
fast  immer  wässriger  Natur.  Man  bedient  sich  zur  Mischung  (oder  Lösung), 
wenn  reines  Wasser  angewendet  werden  soll,  regelmässig  der  Aqua  destillata. 
Ein  Preisunterschied  zwischen  letzterer  und  Aqua  communis  findet  (nach  einer 
neueren  ministeriellen  Verordnung)  nicht  mehr  statt,  so  dass  auch  die  früher 
noch  zuweilen  statthabenden  ökonomischen  Rücksichten  für  die  Verordnung  der 
Aqua  communis  in  Fortfall  gekommen  sind. 

Bei  der  grösser.en  Quantität  der  Einzelngaben,  in  welcher  die  Mixtur  ver- 
ordnet wird,  ist  die  Wahl  der  Geschmacks -Comgentien  von  wesentlicher  Be- 
deutung. Diese  Correction  kann  entweder  schon  durch  das  Menstruum  bewirkt 
werden,  indem  man  solches  durch  ein  aromatisches  Wasser  wählt,  oder  man 
fUgt  der  Mischung  aromatische  Tinctui^en,  ätherische  Flüssigkeiten,  Elaeosac- 
chara  oder  Syrupe  hinzu  (Beisp.  I.  und  IL).  Die  Anwendung  der  Elaeosacchara 
hat  bei  Lösungen  immer  das  Unangenehme,  dass  sie  das  klare  Aussehen  der- 
selben beeinträchtigt;  bei  längerem  Stehen  solcher  Arzneien  scheidet  sich  der 
geringe  Gehalt  an  ätherischem  Oele  aus  und  schwimmt  auf  der  Oberfläche,  so 
dass,  wenn  dann  die  Arznei  vor  dem  Einnehmen  nicht  gehörig  umgeschUttelt 
wird,  ein  Löffel  derselben  den  grössten  Theil  des  ätherischen  Oeles  enthalten 
kann.  Bei  der  Wahl  der  Syrupe  hat  man  zunächst  in's  Auge  zu  fassen,  dass 
das  Corrigens  in  Bezug  auf  seine  Wirkung  nicht  der  beabsichtigten  Wirkung 
der  Arznei  entgegenstehe,  vielmehr  dieselbe,  wenn  es  angeht,  als  Adjuvans 
unterstütze;  so  sind  z.  B.  zu  beruhigenden  Arzneien  Syrupus  Amygdalarum, 
Syrupus  Papaveris  u.  s.  w.  zu  setzen  (Beisp.  HI.);  zu  kühlenden  Mixturen: 
Fruchtsäfte  (Beisp.  IV.);  zu  bitteren,  tonisirenden  und  excitirenden:  bitterliche 
und  aromatische  Syrupe,  z.  B.  Syi\  Aurant.  CJort.,  Syi\  Cinnamom.  (Beisp.  V. 
und  VI.);  zu  abfühi'enden :  Syr.  Sennae,  Syr.  Rhei,  Syi\  Rhamni  cath.  (Beisp. VIL); 
zu  Vomitiven:  Oxymel  Scillae,  Syr.  Ipecacuanhae,  S}t.  Violarum  QBeisp.  VIIL). 
Von  entschiedener  Bedeutung  ist  es,  bei  der  Auswahl  eines  Synips  den  idio- 
synki*atischen  Geschmacksrichtungen  des  Individuums  Rechnung  zu  tragen,  da 

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Mixtur.  37 

man  sonst  oft  durch  ein  Comgens,  das  im  allgemeinen  vollkommen  motivirt 
erscheint,  gerade  den  entgegengesetzten  Eifect  erzielen  kann. 

Zur  Einhüllung  scharfer  Arzneien  reichen  die  Syrupe  in  der  Regel  nicht 
aus,  und  bedarf  es  hierzu  eines  Zusatzes  von  schleimigen  Substanzen  (Beisp.  IX.). 

Um  den  Mixturen  ein  eleganteres  Aussehen  zu  verleihen,  bedient  man  sich 
der  färbenden  Synipe;  rothe  Färbung  wird  bewirkt  durch  Syr.  Rubi  Idaei, 
Ribium,  Cerasorum,  Rhoeados,  Mororum;  bläuliche  Färbung  durch  Syr.  Violarum 
(doch  nur  in  neutralen  Flllssigkeiten ,  da  er  bei  Zusatz  von  Säuren  roth,  bei 
Prävalenz  von  Alkalien  grün,  bei  Tartarus  stibiatus  violett  färbt) ;  milchweisses 
Aussehen  durch  Syr.  Amygdalarum;  gelbes  durch  Syr.  Croci. 

Die  Aufmerksamkeit,  welche  man  früherhin  der  eleganten  Färbung  der 
Mixturen  widmete,  ist  jetzt  im  allgemeinen  wesentlich  in  den  Hintergrund  ge- 
treten, und  zwar  um  so  mehr,  je  weniger  diese  wohlgemeinte  Besti'ebung  sich 
eines  gelungenen  Eifolges  zu  erfreuen  hatte,  da  die  meisten  färbenden  Syrupe 
in  Contact  mit  salinischen  Substanzen  oder  mit  nicht  durchaus  klar  sich  lösen- 
den extractiven  Stoffen  den  Mixturen  ein  trübes,  nichts  weniger  als  appetit- 
liches Ansehen  verleihen. 

Diejenigen  Mixturen,  welche  Substanzen  enthalten,  die  duixih  den  Einfluss 
der  Luft  eine  chemische  Zersetzung  erleiden  (wie  Argent.  nitric.  und  Aqua 
chlorata),  werden  in  schwarzen  Flaschen  verordnet  (Beisp.  X.);  es  ist  zweck- 
mässig, den  Patienten  vorher  mitzutheilen,  dass  das  Medicament  in  dieser  ihnen 
sonst  unangenehm  auffallenden  Weise  werde  verabreicht  werden. 

Alle  Mixturen,  welche  gährungsftlhige  Substanzen  enthalten  (Extracte, 
Syinip),  müssen  in  möglichst  niedriger  Temperatur  (durch  Einstellen  in  ein 
Glas  mit  kaltem  Wasser,  welches  oft  erneuert  wu'd)  aufbewahrt  werden. 
Zweckmässig  ist  es,  solche  Mixturen,  namentlich  in  warmer  Jahreszeit  immer 
nur  in  einer  für  die  Dauer  von  höchstens  24  Stunden  berechneten  Menge  zu 
verordnen.  Selbstverständlich  ist  es,  dass  Mixturen,  in  denen  die  Zeichen  der 
Gähmng  sich  bereits  kundgeben  (Brausen,  veränderter  Geruch),  nicht  weiter 
ztir  Anwendung  kommen. 

Die  Einzelngabe  bei  Mixturen  ist  in  der  Regel  der  Thee-,  Dessert-  oder 
Esslöffel,  seltener  der  Tassenkopf  oder  das  Weinglas.  Der  Theelöffel  wird 
durchschnittlich  auf  4,0,  der  Dessert-  oder  Kinderlöffel  auf  8,0,  der  Esslöffel 
auf  15,0,  der  Tassenkopf  oder  das  Weinglas  auf  100,0  berechnet  (vgl.  oben 
S.  11  und  12).  Zweckmässig  bedient  man  sich  auch  zum  Einnehmen  der 
Mixturen  der  bei  den  Tropfen  erwähnten  mensurirten  Einnehmegläser.  Die 
dort  angeftlhrte  Cautele  in  Bezug  auf  die  Anwendung  metallener  Löffel  gilt 
auch  hier. 

Die  Methode,  die  abgetheilten  Einzelndosen  der  Mixtur  in  besonderen 
Fläschchen  von  etwa  15,0—120,0  Inhalt  verabreichen  zu  lassen,  kommt  bei 
uns  selten  vor,  während  sie  in  England  sehr  gebräuchlich  ist.  Eme  solche 
abgetheilte  Einzelndose  führt  den  Namen  Haustus  (Beisp.  XL). 

Eine  durch  elegantes  Aussehen  und  guten  Geschmack  charakterisirte  Mixtur 
wird  als  Julep  bezeichnet  (z.  B.  eine  Mischung  von  Phosphorsäure  Wasser 
und  Syr.  Rub.  Idaei  oder  Beisp.  IV.). 


Beispiele. 


L  I^ 

Liquor  Kali  acet.   15,0 
Tinct.  Rhei  aquos.   25,0 
Aeth.  acet.  2,5 
Aq.  Menth,  pip.  100,0 
Syr.  Aurant.  Gort.  2.^,0. 

M.  D.  S.    ZTieistuTidlich  einen  Esslöffel. 


IL  I^ 

Natr.  phosphor.  20,0 

solve  in 
Aq.  destillat.  150,0 

adde 
Elaeosacchar.  Citri  5,0 
Syr.  Sacc.  Citri  20,0. 
D.  S.  Umgeschüttclt  stündlich  einen  Ess- 
löffel.  

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38 


Mixtur. 


Saturation. 


IIT.  Bf 

Natr.  nitr.   10,0 

solve  in 
Aq.  destillat.  100,0 

ad  de 
Aq.  Laurocerasi  10,0 
Syr.  Amygdalar.  25,0. 
D.  S.  Stündlich  einen  EsslöfTcI. 


IV.  Bf 

Acid.  tartarici  5,0 

solve  in 
Aq.  destillat.  125,0 

addc 
Syr.  Rub.  Idaei  25,0. 
D.  S.    Stündlich  einen  Esslöffel. 


V.  I^ 

Extr.  Trifol.  fibrini  5,0 
Aq.  Menth,  piper.  150,0 
Syr.  Zingiberis  50,0. 

M.  D.  S.    Dreimal  täglich  einen  Esslöffel. 


YI.  1^ 

Liquor.  Ammonii  acet.  25,0 
Aeth.  acet.  5,0 
Aq.  destillat.  200,0 
Syr.  Cinnamomi  25,0. 
M.  D.  S.    Stündlich  einen  Esslöffel. 


VII.  Bf 

Magnes.  sulfur.  25,0 

Acid.  sulf.  dil.  2,5 

Aq.  destillat.  100.0 

Syr.  Rhamni  cathart.  25,0. 
D.  S.     Halbstündlich    einen  Esslöffel    bis 
zur  Wirkung. 


v::r.         r- 

Tartari  stibiati  0,25 

solve  in 
Aq.  destillat.  75,0 

adde 
Syr.  Ipec^ic.  25,0. 
D.  S.   Viertelstündlich  einen  Ej>slöffcl  bis 
zur  Wirkung. 


IX.  I^ 

Acid.  nitric. 

hydrochlor.  ana  2,5 
Mucil.  Gummi  Arab. 
Syr.  Sacchari  ana  25,0 
Aq.  destillat.  q.  s. 
ad  Mixturam  200,0. 
M.  D.  S.    Zweistündlich  einen  Esslöffel. 


X.  I^ 

Aq.  chlorat.  50,0 
Aq.  destillat.   150,0. 
M.   D.  in  vitro   nigro.     S.    Zweistündlich 
einen  Kindcrlöffcl. 


XI. 


Bf 


Kalii  jodat.  1,0 

solve  in 
Aq.  destillat.  20,0 
Syr.  simpl.  5,0. 
M.  Disp.  tal.  dos.  No.  0.   S.  Täglich  eine 
Flasche  in  zwei  gleiche  Theilc  getheilt 
zu  verbrauchen. 


c.  Saturation. 

Unter  Saturation  versteht  man  die  Auflösung  eines  kohlensauren  Salzes 
in  einer  Flüssigkeit,  welche  eine  die  Kohlensäure  an  Stärke  Übertreffende 
(meist  organische)  Säure  enthält,  woraus  ein  Salz  resultirt,  dessen  Basis  die 
des  fiiiheren  kohlensauren  Salzes  und  dessen  Säure  die  hinzugesetzte  ist.  Die 
Kohlensäure  wh'd  dabei  theilweise  von  dem  als  Mensti'uum  dienenden  Wasser 
aufgenommen,  theilweise  entweicht  sie  bei  der  Bereitung.  Durch  vorsichtige 
Manipulation  bei  der  Anfertigimg  dieser  Arzneimischung  kann  man  es  ermög- 
licben,  dass  das  ganze  Quantum  der  frei  werdenden  Kohlensäure  in  der  Flasche 
zurückgehalten  wird,  und  wird  diese  DaiTcichungsweise  von  einigen  Praktikern, 
welche  den  Hauptweiih  der  Wirkung  in  der  Kohlensäure  suclien,  besondei*s 
empfohlen,  jedoch  mit  Unrecht,  indem  eine  so  angefertigte  Saturation  leicht 
das  Gefäss,  in  welchem  sie  enthalten  ist,  zersprengt,  aber  auch  abgesehen 
davon,  beim  ersten  Oeffnen  der  Flasche  ein  grosser  Theil  der  freien  Kohlen- 
säure explodirend  unter  Herausscbleuderung  einer  nicht  geringen  Menge  der 
Flüssigkeit  entweicht,  und  der  im  Gefässe  verbleibende  Rückstand  nicht  reicher 
an  Kohlensäure  ist,  als  bei  gewöhnlicher  Anfeiiigungsweise.  —  Wo  es  dem 
Arzte  darauf  ankommt,  die  Kohlensäui'e  als  wirksames  Agens  darzureichen, 
da  genügt  die  Form  der  gewöhnlichen  Saturation  nicht,  und  ist  man  dann 

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Saturation.  39 


Acid.  citr. 

Acid.  tart.*) 

ca.  1,0 

ca.  1,1 

-    0,5 

^       -    0,5 

-    l,i 

-     1,2 

-    0,9 

-    0,9 

-    0,8 

-    0,8 

gezwungen,  wenn  man  nicht  von  Brausepulvern,  kohlensauren  Wässern  u.  s.  w. 
Gebrauch  machen  will,  zu  der  ui'sprUnglichen  Form  der  Potio  River!  zu- 
rückzukehren, welche  darin  besteht,  dass  man  zuerst  eine  starke  alkalische 
Solution  und  unmittelbar  darauf  Citronensaft  nehmen  und  so  die  Entwicklung 
der  Kohlensäure  im  Magen  vor  sich  gehen  lässt  (Beisp.  IV.  und  V.).  Die 
Pharmacopoea  Germ.  edit.  II.  bestimmt  übrigens,  abgesehen  von  der  oben 
besprochenen  Verwendung  der  ursprünglichen  Form  der  Potio  Riveri,  „dass, 
wenn  Saturatio  ohne  Angabe  der  Bestandtheile  verordnet  wird,  Potio  Riveri 
zu  dispensiren  ist". 

Die  normalen  Saturations -Verhältnisse  für  die  zu  Satui'ationen  am  häufig- 
sten verordneten  Salze  sind  folgende: 

Acetum. 

1  Gramm  Kali  carb.  pur.    .  .  .    18,0 

1        -        Natr.  carp.  dep.  ciyst.      9,0 

1        -        Natr.  carb.  siccum  .  .    20,0 

1        -        Natr.  bicarb 15,0 

1  -  Ammon.  carbon.  dep.  14,0 
Vom  Liquor  Kali  carbonici  entsprechen  3  Gramm  1,0  Kali  carbon.  — 
Kali  bicai'bon.  wird  nicht  zu  Saturationen  verordnet,  da  der  Ueberschuss  des- 
selben an  Kohlensäure  aus  der  Saturation  entweicht.  —  Natr.  bicarbon.  wird 
aus  dem  Grunde  zuweilen  verordnet,  weil  es  eine  constantere  Qualität  des 
Salzes  darstellt,  als  dies  bei  dem  Natr.  carb.  crystallisatum  der  Fall  ist,  wel- 
ches einen  schwankenden  Gehalt  an  Krystallwasser  besitzt.  Magnesia  carbon. 
wird  selten  zu  Saturationen  verwendet,  weil  ihr  Kohlensäuregehalt  ein  sehr 
geringer  ist,  und  weil  eine  mit  diesem  Salze  bereitete  Saturation  fast  immer 
ein  opalisirendes  Ansehen  erhält,  welches  den  Apotheker  veranlassen  dürfte, 
eine  Filtration  voraunehmen ,  dm-ch  die  das  letzte  noch  rückständige  Quantum 
an  Kohlensäure  vollends  entweichen  müsste.  Jedenfalls  ist  eine  Saturation  von 
Magnesia  carbonica  mit  Acid.  tart.  unzulässig,  da  die  weinsteinsaure  Magnesia 
eine  sehr  schwer  lösliche  Substanz  ist.   . 

Die  am  gewöhnlichsten  zur  Saturirung  verwendeten  sauren  Flüssigkeiten 
sind  Acetum  und  Succus  Citii.  Der  letztere  ist  nicht  immer  von  gleichem 
Gehalt  an  Citronensäure ,  so  dass  man  bei  der  Verordnung  das  nothwendig 
werdende  jQuantum  nicht  vorherbestimmt,  sondern  quantum  satis  ad  perfectam 
saturationem  hinzusetzen  lässt.  Man  berechnet  etwa  auf  5,0  Kali  carb.  den 
Saft  von  drei  Citronen,  dessen  Flüssigkeits-Volumen  durch  Wasserzusatz  auf 
60,0  gebracht  wird.  Hat  man  die  Absicht,  die  Säure  oder  das  Alkali  in  der 
Saturation  prävalben  zu  lassen  (was  aber  in  praxi  selten  vorkommt),  so  ver- 
ordne man  q.  s.  ad  saturationem  acidam  oder  alkalinam. 

Nicht  selten  macht  man  die  Saturation  dadurch  zur  Trägenn  diflFerenter 
AiTsneistoffe ,  dass  man  Aceta,  welche  einen  medicamentösen  Gehalt  haben 
(Avet  Digitalis,  Colchici,  Scillae),  zur  Darstellung  der  Saturationen  verwendet. 
Wenn  auch  diese  Essige  in  Bezug  auf  ihr  Saturations -Verhältniss  dem  ge- 
wöhnlichen Essige  ungefähr  gleich  stehen,  so  ist  es  doch  sicherer,  bei  der 
V^erordnung  dei-selben  ihr  Quantum  fest  zu  bestimmen  und  die  Menge  des 
Salzes  mit  dem  q.  s.  ad  perf.  saturat.  zu  bezeichnen  (Beisp.  IV.),  oder  zu  der 
festgesetzten  Dosis  des  medicamentösen  Essigs  noch  Aceti  pmi  q.  s.  hinzu- 
zufügen (Beisp.  \TI.). 

Zur  CoiTCction  der  Saturationen  bedient  man  sich  meistens  der  aroma- 
tischen W^ässer,  der  Elaeosacchara  und  der  Syrupe,  von  welchen  letzteren 
häufig  die  Fnichsäfte  vei*wendet  werden.  Man  sei  jedoch  hierbei  darauf  vor- 
bereitet, dass  urspiilnglich  rothe  Syrupe,  wenn  die  Saturation  eine  neutrale  ist, 
ihre  Farbe  verändern  und  meist  ein  schmutzig-blaugraues  Ansehen  annehmen, 

*)  Von  Acid.  citricum  ist  gewöhnlich  eine  um  ein  wenig  kleinere  Menge  zur 
Sättigung  erforderlich  als  von  Acid.  tartaricum,  etwa  im  Verhältniss  von  9 :  10. 

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40 


Satural  ion.  —  Emalsion. 


welches  dem  eleganten  Aeussern  der  Mixtur  entschieden  Abbruch  thut,  ohne 
jedoch  die  beabsichtigte  Geschmacks -Verbesserung  zu  beeinträchtigen. 

Die  Gesammtmenge  einer  Saturation  gehe  nie  über  200,0 — 250,0  (von 
denen  1 — 2  stündlich  ein  Esslöffel  genommen  wii^d)  hinaus,  da  bei  Verordnung 
einer  grösseren  Quantität  die  Arznei  zu  lange  stehen  und  der  geringe  Kohlen- 
säuregehalt derselben  vollends  entweichen  würde. 

Beispiele. 

I.  I^  I  Aq.  Cinnam.  60,0. 

D.  S.  Halbstündlich  einen  Esslöffel  und 
einen  Thcelöffel  Citronensaft  nachzu- 
nehmen. 


Kali  carb.  pur.  5,0 
Acet.  90,0 
Aq.  destill. 
Syr.  simpl.  ana  25,0. 
D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


II. 


^ 


Natr.  carb.  pur.  3,0 

solve  in 
Aq.  Menth.  100,0 

adde 
Acid.  tart.  q.  s.  (1,5) 

ad  perf.  Satur. 
Syr.  Aurant.  Cort.  30,0. 
D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


IIL 


Kali  carb.  5,0 

Succi  Citr.  rec.  expr.  q.  s. 

ad  perfect.  Saturat  150,0 
Elaeos.  Citri 
Sacch.  alb.  ana  5,0. 
S.   Stündlich  einen  Esslöffel. 


D.  S. 
VI. 


Natr.  bicarb. 

Elaeos.  Menth,  pip.  ana  10,0 

Aq.  fontan.  100,0. 

Wie  bei  IV. 


IV. 


I* 
Kali  carb.  pur.  2,5 
Sacch.  alb.  5,0 


1^ 
Acet.  Scill.  25,0 

„      Digital.  5,0 
Kali  carb.  pur.  q.  s.  (1,66) 
ad  perf.  Saturat. 
adde 
Aq.  Petroselini  100,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
D.  S.    Stündlich  einen  Esslöffel. 

Vn.  Bf 

Natr.  carb.  5,0 
Accti  aromat.  25,0 
Aceti  q.  s. 

ad  perfect.  Saturat.  200,0 
Syr.  Aurant.  Gort.-  10,0. 
I   M.  D.  S.    Zweistündlich  einen  Esslöffel. 


d.  Emulsion. 

Unter  Emulsion  versteht  man  die  Mengung  von  Wasser  mit  einem  darin 
unauflöslichen  Körper,  welche  durch  Vermittlung  einer  dickflüssig  machenden 
Substanz  ermöglicht  wird;  entweder  findet  sich  der  in  Wasser  zu  suspen- 
dirende  Körper  (Emulgendum)  und  die  vennittelnde  Substanz  (Emulgens)  in 
einem  und  demselben  Arzneistoffe  vereuit  vor,  und  dann  bezeichnet  man  die 
Mengung  mit  Wasser  als  eine  Emulsio  v er a  (Samen-Emulsionen),  oder  beide 
Köi'per  werden  erst  bei  der  Arzneibereitung  mit  einander  gemengt:  Emulsio 
spuria. 

Die  wahre  Emulsion  wird  fast  ausschliesslich  aus  Mandeln,  Mohn,  Hanf- 
samen dadurch  bereitet,  dass  die  betreffenden  Substanzen  (meist  im  steinernen 
Mörser)  zerstossen  und  mit  Wasser  so  weit  angerührt  werden,  dass  eine  ho- 
mogene, milchartige  Flüssigkeit  entsteht,  welche  durch  Coliren  von  den  an- 
hängenden Samenhüllen  befreit  wird.  In  diesen  Emulsionen  ist  das  fette  Oel 
der  betreffenden  Samen  das  Emulgendum,  welches  durch  einen  dem  Gummi 
ähnlichen  Körper,  Emulsin,  der  in  dem  Samen  vorhanden  ist,  im  Wasser 
suspendirt  wird  (Beisp.  I.  und  II.). 

Zur  Darreichung  in  falscher  Emulsion  kommen  fette  und  zuweilen  äthe- 
rische Oele,    Balsame,    Harze,   Gummi-Resinen ,  Campher,  Wachs,  Wallrath, 

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Emulsion.  41 


auch  wohl  Moschus,  Castoreum,  Ambra,  Lycopodium*).  Als  Emulgeudum  be- 
dient man  sich  des  Gummi  Arab.,  des  Traganths,  oder  des  Eigelbs,  der 
erstellen  beiden  vorzugsweise  ftlr  Oele,  der  letzteren  mehr  für  harzige  Sub- 
stanzen (Beisp.  III.  bis  VII.).  Als  Menstruum  Emulsionis  dient  in  der  Regel 
das  reine  Wasser,  jedoch  wird  zuweilen  auch  ein  aromatisches  Wasser,  ein 
Infusum  oder  ein  Decoct  dazu  verwendet  (Beisp.  VIII.  und  IX.). 

Im  allgemeinen  kann  man  die  emulgirende  Kraft  von  10,0  Gramm  Gummi 
Arab.  gleich  1  Eidotter  rechnen.  (Vom  Traganth,  welcher  seltener  zu  diesem 
Zwecke  angewendet  wird,  kommt  1  Gramm  ungeftthi*  10  Gramm  Gummi  Arab. 
gleich.  —  Mucilago  Gummi  Arab.  zur  Bereitung  einer  Emulsion  ist  deshalb 
unzweckmässig,  weil  die  technische  Ausführung  dieser  Verordnung  die  Güte 
der  Emulsion  geßihrden  würde,  und  deshalb  vom  Apotheker  fast  immer  die 
Quantität  der  verordneten  Mucilago  auf  die  entsprechende  Menge  Gummi 
reducirt  ^^-ird). 

Durchschnittlich  verordnet  man  zur  Emulsion  halb  so  viel  Gummi  als 
fettes  Oel  oder  Harz,  ohne  dass  jedoch  die  Grenze  fUr  das  Zustandekommen 
einer  Emulsion  durch  diese  Verhältnisse  bedingt  würde**). 

Bei  der  Bereitung  der  Emulsion  mischt  man  zunächst  das  Emulgendum 
mit  dem  Emulgens  in  einem  flachen  (meist  porzellanenen)  Mörser  und  setzt 
dann  vorsichtig  unter  stetem  ümiühren  das  Menstruum  hinzu,  welches  etwa 
das  6 — 12 fache  des  angewendeten  Emulgendum,  mithin  das  12 — 24 fache  des 
Emulgens  betragen  kann.  —  Nach  der  Ph.  Oerm.  werden,  wenn  nicht  ein 
anderes  Verhältniss  dii'ect  vorgeschrieben  ist,  die  Samen-Emulsionen  aus  1  Theil 
Samen  zu  10  Colatur,  die  Oel-Emulsionen  aus  2  Theilen  Oel,  1  Gummi  Arab., 
17  Aq.  dest.  bereitet. 

In  der  Regel  verschreibt  man  Emulsionen  (sowohl  die  wahren  als  die 
falschen)  in  massiger  Gesammtquantität  (bis  höchstens  200,0  oder  250,0),  da 
dieselben  leicht  dem  Verderben  ausgesetzt  sind  und  entweder  durch  Alteration 
des  Oeles  ranzig,  oder  durch  Zersetzung  des  Gummi  sauer  werden. 

Salze  und  Säuren  zur  Emulsion  zuzusetzen,  ist  durchaus  unzweckmässig, 
indem  durch  derartige  Zusätze  die  Ausscheidung  des  Emulgendum  in  den 
meisten  Fällen  schnell  herbeigeführt  wird.  Höchstens  werden  neutrale  Salze 
(Kali  nitricum)  in  geringen  Quantitäten  von  den  Emulsionen  ertragen,  und 
zwar  von  den  wahren  besser  als  von  den  falschen.  Aus  diesem  Grunde  ist 
die  in  manchen  Lehrbüchern  angeführte  Form  der  Saturations-Emulsion  eine 
vollkommen  irrationelle,  die  auch,  abgesehen  von  ihrer  technischen  Unzweck- 
mässigkeit,  nach  keiner  Seite  hin  ii'gend  welche  Vortheile  darbietet. 

Die  Correction  der  Emulsionen  wird  durch  Anwendung  von  aromatischen 
Wässern,  Zusatz  von  Oelzuckem  (oder  einigen  Tropfen  ätherischen  Oeles,  die 
bei  der  Bereitung  mit  dem  Emulgendum  subigirt  werden)  oder  Syrupen  (wobei 
jedoch  die  sauren  zu  vermeiden  sind)  bewirkt. 


Beispiele. 


L  I^ 

Amygd.  dulc.  excortic.  25,0. 

P.  c. 
Aq.  destill.  100,0 
„     Flor.  Aurant.  50,0 


Emulsio, 
Colat.  adde 
Aq.  Amygd.  amar.  10,0 
Syr.  simp],  25,0. 
D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


*)  Lycopodium  giebt  eigentlich  keine,  am  wenigsten,  wie  von  einigen  Lehrbüchern 
angegeben  wird,  eine  wahre  Emulsion,  sondern  streng  genommen,  nur  einen  Schüttel- 
trank, aus  dem  sich,  bei  sorgfältigster  Bereitung,  immer  doch  das  Lycopodium  oben 
absetzt. 

*•)  Bei  der  Emulsio  Ol.  Ricini  wird  die  Quantität  des  Gummi  gewöhnlich  niedriger 
(etwa  V4  ^cs  Oeles)  gegriffen,  um  die  abführende  Wirkung  der  Arznei  nicht  zu  hemmen. 


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42 


Emulsion.  —  Schüttclmixtur. 


n. 


M.  D. 


m. 


Sem.  Papaveris  25,0. 

F.  c. 
Aq.  destill.  Emulsio 
in  Colat.  150,0 
solve 
Kali  nitr.  5,0 

adde 
Extr.  Hyoscyami  0,5 
Syr.  Amygd.  25,0. 
S.  Stündlich  einen  Esslöflfel. 


I* 


Ol.  Ricini  30,0 
Ol.  Crotonis  0,1 
Gummi  Arab.  7,5 
F.  c.  Aq.  destill. 
Emulsio  150,0 
cui  adde 
Syr.  Sennae  25,0. 
M.  D.  S.  Stündlich  einen  Esslöflfel  bis  zu 
mehrmaliger  Wirkung. 


IV. 


Bals.  Copaiv.  20,0 
Gummi  Arab.  10,0 
F.  c.  Aq.  destill. 
Emulsio  150,0 
cui  adde 
Tinct.  aromat.  5,0 
Syr.  balsamic.  25,0. 
D.  S.  Zweistündlich  einen  Esslöffel. 


V. 


^ 


Ammoniaci  20,0 
Vitelli  ovi  unius 

f.  c. 
Aq.  Menth,  piper. 

Emulsio  100,0 
cui  adde 
Syr.  Cinnamom.  20,0. 
M.  D.  S.  Zweistündlich  einen  Esslöffel 


VI.  I^ 

Resinae  Guajaci  15,0 
Gummi  Arab.  7,5 

F.  c. 
Aq.  Flor.  Sambuc. 

Emulsio  150,0 
cui  adde 
Extr.  Aconiti  0,05 
Spir.  Aetheris  nitrosi  5,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
M.  D.  S.    Stündlich  einen  Esslöffel. 


vn. 


^ 


Camphor.  tritae  1,0 
Pulv.  Tragacanth.  0,5 
Liq.  Ammon.  anisat.  5,0 
Syr.  Cinnamom.  25,0 
Aq.  Cinnamom.  q.  s. 
ad  Emulsionem  200,0 
M.  D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


VIII. 


^ 


Ol.  Amygdal.  dulc.  50,0 
Gummi  Arab.  25,0 

F.  cum 
Inf.  Rad.  Ipccac.  (c  0,5)  150,0 
Emulsio 

in  qua  solve 
Natr.  nitrici  5,0 

adde 
Tinct.  Strychn.   1,0. 
Syr.  Amygdalarum  25,0. 
M.  D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


IX.  IV 

Sem.  Papaveris  20,0 

F.  c. 
Dec.  Gort.  Chin.  fusc.  (e  10,0)  200,0 
Emulsio 
cui  adde 
Aeth.  acetici  2,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 
D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


e.    Scbuttelmixtur,  Mlxtura  agitanda'i'). 

Unter  Schüttelmixtur  versteht  man  die  Mischung  eines  nnauflöslichen 
specifisch  leichten  Pulvers  mit  so  vieler  Flüssigkeit,  dass  die  daraus  hervor- 
gehende Combination  sich  giessen  lässt.  Dieselbe  enthält,  wenn  sie  umge- 
sehüttelt  ist,  das  Pulver  in  ziemlich  gleichmässiger  Vertheilung,  die  sich  aber 
alsbald,  wenn  die  Mischung  einige  Minuten  lang  ruhig  gestanden  hat,  durch 
Absetzen  des  Pulvers  wieder  verliert.  Im  allgemeinen  darf  diese  Arzneiforra 
als  eine  unzweckmässige  bezeichnet  werden,  da  sie,  abgesehen  von  ihrer  lln- 
appetitlichkeit,  eine  für  die  Dosirung  des  darzureichenden  Präparates  höchst 
ungenaue  ist,  und  viele  Pulver  die  Eigenthümlichkeit  haben,   sich  am  Boden 


*)  Die  Bezeichnung  Mixtura  media  ist  ausser  Gebrauch  gekommen,  weil  die- 
selbe von  einigen  Autoren  nicht  auf  die  Qualität  der  Mixtur,  sondern  auf  deren 
Mengenvcrhältniss,  im  Gegensatze  zur  Mixtura  concentrata,  bezogen  wurde. 


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Schüttelmixtur. 


Lecksaft. 


43 


der  Grefässe  in  Form  einer  festen  adhärirenden  Masse  anzusetzen,  die  durch 
Schütteln  nicht  wieder  zur  Vertheilung  gebracht  wird.  Man  kann  die  Schllttel- 
mixtur  um  so  mehr  entbehren,  als  sie  in  den  meisten  Fällen  leicht  dxu'ch  eine 
viel  zweckmässigere  Applicationsform  (Pillen,  Pulver,  Electuarium)  ersetzt 
werden  kann.  Jedenfalls  vermeide  man  es,  differente  unlösliche  Stoffe  oder 
schwere  metallische  Pulver  in  der  Schtittelmixtur  zu  verabreichen. 

Die  Menge  des  der  Flüssigkeit  beizufügenden  Pulvers  darf,  um  die  Flui- 
dität  der  Arznei  nicht  zu  gefährden,  gewisse  Grenzen  nicht  tibersteigen  und 
bei  leichten  mineralischen  Pulvern  etwa  10,0 — 15,0  für  200,0,  bei  vegetabi- 
lischen, die  durch  die  Aufiiahme  von  Wasser  quellen,  nur  5,0—12,0  betragen. 

Ein  Zusatz  von  Syrup  zur  Schtittehnixtur  dient  nicht  blos  zur  Geschmacks- 
Correction  derselben,  sondern  auch  dazu,  das  mechanisch  beigemengte  Pulver 
nach  dem  Umschtitteln  etwas  länger  in  der  Flüssigkeit  suspendirt  zu  erhalten. 

In  der  Signatur  ist  die  Anweisung,  dass  das  Medicament  umzuschtitteln 
sei,  niemals  zu  unterlassen. 

Beispiele. 

m. 


I 


Bf 


Tartar.  stibiat.  0,1 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  2,0 

Aq.  destill.  50,0 

Oxymellis  Scillae  25,0. 
M.  D.  S.     UmgeschQttelt  viertelstündlich 
einen  Esslöifel,  bis  mehrmal  Erbrechen 
erfolgt  ist. 

II.  Bf 

Flor.  Kosso  10,0 
Aq.  destill.  150,0 
Syr.  Menth,  piper    50,0. 
M.  D.  S.  Umgeschüttelt  in  zwei  Portionen 
im  Zwischenraum  einer  halben  IStunde 
aastrinken  zu  lassen. 


M 


Pulv.  Cubebarum  10,0 

Aq.  Menth,  piper.  150,0 

Vini  rubri  gallici 

Syr.  Aurant.  Gort,  ana  25,0 
,  D.  S.    Umgeschüttelt  stündlich  einen 
Esslöfftl. 


IV. 


I^ 


Magnes.  carbon.  10,0 
Natr.  nitr.  5,0 

Aq.  Amygd.  amar.  dilut.  150,0. 
M.  D.  S.    Umgeschüttelt  stündlich  einen 
EsslöfPel. 


f.   Lecksaft,  Linctus. 

Eine  Ai'zneiform  von  geringem  Flüssigkeitsgrade,  in  welcher  der  Syrup, 
statt  wie  sonst  den  Zusatz  zu  bilden,  meist  die  Grundlage  ausmacht,  wu'd  als 
Linctus  bezeichnet.  —  Derselbe  eignet  sich  wegen  seines  starken  Zuckergehaltes 
vorzugsweise  für  die  Kinderpraxis.  Bei  der  dickflüssigen  Consistenz  des  Linctus 
können  pulverförmige  Substanzen  in  demselben  etwas  leichter  suspendirt  wer- 
den, als  in  den  gewöhnlichen  SchUttelmixturen,  olme  dass  jedoch  eine  voll- 
kommen gleichmässige  und  dauernde  Vertheilung  auch  im  Lecksaft  stattfände, 
weshalb  derselbe,  wenn  er  einen  Pulverzusatz  enthält,  jedesmal  vor  dem  Ein- 
nehmen umgeschüttelt  werden  muss. 

Der  starke  Syrupgehalt  des  Linctus  bedingt  eine  selir  grosse  Gährungs- 
föhigkeit  desselben,  weshalb  er,  namentlich  wenn  er  zum  Vehikel  leicht  zer- 
setzlicher  Pulver  dienen  soll  (wie  z.  B.  des  Stibium  sulfuratum  aurantiacum) 
nur  in  geringeren  Quantitäten  (höchstens  etwa  50,0 — 75,0)  verordnet  wer- 
den darf. 

Die  Linctus  werden  theelöffelweise  gegeben;  das  Gewicht  einer  solchen 
Einzelngabe  stellt  sich  durchschnittlich  auf  5,0 — 6,0  Gramm. 

Beispiele. 

Aq.  Flor.  Aurant.  10,0 
M.  D.  S.    Umgeschüttelt  stündlich    einen 
Theelöffel  voll. 


Moschi  0,1 

Syr   balsamic.  50,0 


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44 


Extractionsformen.  —  Macerations-Aufguss. 


IL  I^ 

Stib.  sulfurat.  aurant.  0,2 

Syr.  Foeniculi  50,0. 
D.  S.    Umgeschüttelt  zweistündlich  einen 
Theelöffel. 


III.  IV 

Extr.  Hyoscyami  0,1 

Syr.  Alth.  50,0 

Aq.  Araygdal.  amar.  dilut.  10,0. 
M.  D.  S.  Zweistündlich  einen  Esslöflfel. 


g.  Extractionsformen. 

Um  die  löslichen  Bestandtheile  fester  Substanzen  in  flüssige  Form  über- 
zuführen, werden  dieselben  mit  einer  Flüssigkeit  auf  längere  oder  kürzere 
Zeit  und  unter  Einwirkung  mehr  oder  minder  hoher  Temperatur -Verhältnisse 
in  Berührung  gebracht.  Findet  diese  Berührung  bei  gewöhnlicher  Temperatur 
statt,  so  wird  dieser  Prozess  als  Maceration  bezeichnet,  während  derselbe, 
wenn  er  unter  massiger  Temperatur-Erhöhung  (50—75"  C.)  erfolgt,  den  Namen 
der  Digestion  trägt.  Ein  Extrahben  der  löslichen  Substanz  durch  kui-z- 
dauernde  Einwirkung  der  zur  Kochhitze  erwärmten  Flüssigkeit  heisst  Infu- 
sion; lässt  man  diese  Einwirkung  längere  Zeit  stattfinden  (mindestens  \  Stunde), 
so  ist  dies  die  Decoction.  Diese  vier  Prozesse  können  nntereinander  in 
mehrfacher  Weise  combinirt  werden,  wenn  es  sich  darum  handelt,  verschie- 
dene in  einem  und  demselben  Körper  enthaltene  Solubilia,  von  denen  jedes 
einer  anderen  Extractionsfonn  zugänglich  ist,  zu  extrahiren,  oder  wenn  man 
die  eine  verschiedene  Behandlung  erfordernden  Solubilia  aus  verschiedenen 
Körpern  gewinnen  will. 

Die  zur  Bereitung  der  Extractionsform  verordneten  festen  Substanzen 
müssen  vorher  in  Speciesform  gebracht  werden;  resinöae  Stoffe  wendet  man 
als  Pulvis  grossiusculus  an. 

Die  nach  Bereitung  der  Extractionsform  vorzunehmende  Trennung  der 
Flüssigkeit  von  der  verwendeten  festen  Substanz  geschieht  entweder  durch 
das  vorsichtige  Abgiessen  der  Flüssigkeit,  Decantiren  (was  aber  insofeni 
unzweckmässig  ist,  als  einerseits  nicht  eine  vollständige  Befreiung  der  Flüs- 
sigkeit von  festen  Substanzen  bewirkt,  andererseits  einen  grossen  Theil  der 
extrahirten  Flüssigkeit  in  den  festen,  nicht  weiter  zur  Verwendung  kommen- 
den Substanzen  zurücklässt),  oder  durch  Durchseihen,  Coliren.  Diese  letztere 
Procedur  wird  so  bewirkt,  dass  die  Gesammtmasse  der  Extractionsflüssigkeit 
und  der  festen  Substanz  auf  ein  (meist  leinenes)  Tuch  gegossen,  und  der  auf 
diesem  verbleibende  Rückstand  mit  der  Hand  oder  bei  grösseren  Quantitäten 
mittelst  einer  Presse  ausgepresst  wird.  Die  colirte  Flüssigkeit  enthält  immer 
noch  feinere,  von  den  Maschen  des  Colaturtuches  nicht  zurückgehaltene  Par- 
tikel der  verwendeten  festen  Substanz,  entbehrt  deshalb  also  in  den  meisten 
Fällen  der  vollständigen  Klarheit.  Wo  eine  solche  herbeigeftlhrt  werden  soll, 
ist  sie  nur  mittelst  der  Filtration  durch  ungeleimtes  Papier  zu  bewirken. 
Die  Operation  ist  natürlich  an  eine  längere  Zeitdauer  geknüpft  und  darf  des- 
halb bei  rasch  anzufertigenden  Arzneien  niemals  vorgeschrieben  werden. 

Zusätze,  welche  den  in  Rede  stehenden  Arzneiformen  beigefügt  werden 
sollen,  werden  in  der  Regel  erst  gemacht,  wenn  die  Trennung  der  Flüssigkeit 
von  den  festen  Bestandtheilen  durch  Coliren,  resp.  Filtriren  bewirkt  worden 
ist ;  Ausnahmen  hiervon  finden  nur  in  denjenigen  Fällen  statt,  in  welchen  der 
betreffende  Zusatz  zur  vollständigeren  Durchftlhrung  des  Extractionsprozesses 
mitwirken  soll  (z.  B.  Zusatz  von  Säuren  zur  Chinarinde  vor  deren  Extraction). 

a.   Macerations-Aufguss,  Infusum  frigide  paratum. 

Zur  Darreichung  im  Macerations-Aufguss  eignen  sich  besonders  aromatische 
und  bittere  Stoffe,  bei  denen  es  nicht  darauf  ankommt,  dass  ihr  Gehalt  an 
Solubilien  durch  die  Extraction  vollkommen  erschöpft  werde,  und  wo  die  Aus- 
fühinmg  der  Arzneiverordnung  einigen  Aufschub  ertragen  kann.  ^ 

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Macerations-Aufguss. 


45 


Als  Menstruum  der  Maceration  dient  Wasser,  Wein,  Spiritus  in  verschie- 
denen DUutionsgraden,  selten  Bier.  In  Fällen,  wo  es  sich  um  die  Extraction 
resinöser  Substanzen  handelt,  wird  das  Menstruum  immer  alkoholhaltig  sein 
müssen. 

Die  Zeitdauer  der  Maceration  bestimmt  sich  durch  die  grössere  oder  ge- 
ringere Löslichkeit  der  zu  extrahirenden  Stoffe  und  durch  den  gi'össeren  oder 
geringeren  Werth,  welcher  auf  die  vollkonmiene  Extraction  derselben  gelegt 
wird«  Bei  aromatischen  Stoffen  werden  in  der  Regel  2 — 3  Stunden  zur  Ma- 
ceration genügen,  während  man  sie  bei  bitteren  und  resinösen  Stoffen  12  bis 
24  Stunden  andauern  lässt.  Eine  Maceration  durch  mehrere  Tage  zu  ver- 
ordnen, ist  unzweckmässig,  da  einerseits  durch  eine  solche  längere  Maceration 
nicht  mehr  bewirkt  wird,  als  auch  innerhalb  24  Stunden  bewirkt  werden  kann, 
andererseits  durch  eine  so  lauge  Procedur  der  Bereitungspreis  des  Medica- 
mentes  unnütz  vertheuert  wird.  —  Wem  es  darauf  ankommt,  eine  mehrtägige 
Maceration  nach  traditioneller  Vorschrift  ausfahren  zu  lassen,  thut  gewiss 
besser  daran,  Macerations-Species  zu  verordnen  und  dieselben  im  Hause  des 
Patienten  maceriren  zu  lassen. 

Die  als  Corrigentia  der  zu  extrahirenden  Substanz  beigefügten  aroma- 
tischen oder  versüssenden  Species  werden  mit  derselben  macerirt  (Beisp.  II.); 
Syrupe,  Tincturen,  Aether  oder  ätherische  Oele  werden  erst  der  Colatur 
zugesetzt 

Die  Gesammtmenge  des  Macerations- Aufgusses  ist  in  der  Regel  eine 
grössere,  .als  die  der  schon  erwähnten  anderen  flüssigen  Ai'zneiformen  und 
erstreckt  sich  oft  auf  den  Inhalt  einer  Wein-  oder  Quartflasche;  ebenso  wer- 
den die  Einzelndosen  oft  grösser  als  gewöhnlich  (bis  zum  Weinglase  oder 
Tassenkopf)  geginffen.  Bei  Macerationen  mit  einem  wässerigen  Menstruum  ist 
es  jedoch  gerathen,  die  Gesammtmenge  nur  so  gross  zu  verordnen,  dass  sie 
in  3—4  Tagen  verbraucht  werden  kann. 


Beispiele. 
III. 


^ 


M.  D. 


II. 


Rad.  Valerian.  concis.  10,0 

Fol.  Meliss  concis.  5,0. 
Macera  per  horas  tres 
cum  Aq.  destillat.  q.  s. 

ad  Colat.  150,0 
cui  adde 

Aeth.  acet.  5,0 

Syr.  Cinnamom.  25,0. 

S.   Zweistündlich  einen  Esslöffel. 


10,0 


D.  S. 


Ligni  Quassiae  conc.  25,0 
Gort.  Ginnam.  Cass.  conc. 
Caryophyllor.  cont.  5,0. 

Macera  per  nychthemeron 
cum  Vin.  Mosell.  500,0 

Cola  et  filtra. 
Morgens  und  Abends  ein  Weinglas. 


D.  S. 


IV. 


Gort.  Ghin.  Galisayae  conc.  20,0 
Gort.  Fruct.  Aurant.  conc.  10,0 
Acid.  hydrochlorici  2,5. 

Macera  cam 
Aq.  destillat.  200,0 
Spir.  Vini  gallic.  50,0 

per  12  horas 
Golat.  filtratae 

adde 
Syr.  Zingiberis  25,10 
Ol.  Ginnam.  Gass.  0,1. 
Dreimal  täglich  einen  Esslöffel. 


D.  S. 


Aloes  grossiuscule  pulv.  10,0 

Groci 

Rad.  Rhei  conc.  ana  1,0 

Macera  cum 
Spir.  Vini  dilut. 
Aq.  destillat.  ana  100,0 

per  12  horas. 

Filtra. 
Morgens  und  Abends  ein  Liqueur- 


gläschen  voll  zu  nehmen. 


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46  Digestions- Au  fgass.  —  Aufguss. 


ß,  Digestions-Aufgus. 

Die  in  Rede  stehende  Form  unterscheidet  sich  von  der  vorigen  nur  durch 
den  Umstand,  dass  bei  ihrer  Anwendung  die  Solubilia  aus  den  verwendeten 
festen  Stoffen  unter  Emwirkung  der  höheren  Temperatur  vollständiger  extra- 
hirt  werden;  auch  diese  Form  wird  hauptsächlich  für  die  Darreichung  aroma- 
tischer, bitterer  und  resinöser  Stoffe  gewählt. 

Die  Temperatur,  unter  welcher  die  Digestion  von  statten  geht,  darf  immer 
nur  eine  massig  hohe  (50 — 75 •  C.)  sein;  das  Digestions-Geföss  bedarf  eines 
guten  Verschlusses,  um  die  Verdunstung  der  Flüssigkeit  zu  verhüten.  (In  der 
Regel  verbindet  man  das  Gefäss  mit  einer  durch  einen  Nadelstich  durch- 
bohrten Blase).  Um  die  Berührungsfläche  zwischen  der  festen  Substanz  und 
der  Flüssigkeit  öfters  zu  erneuern,  verordnet  man  gewöhnlich  ein  mehrfach 
wiederholtes  UmschUtteln.  —  Für  die  Zeitdauer  gilt  das  bei  der  Maceration 
Gesagte;  es  ist  deshalb  auch  der  Digestions-Aufguss  bei  Aranei Verordnungen, 
die  eine  schleunige  Ausflihinmg  bedingen,  nicht  anzuwenden. 

In  Bezug  auf  die  Correction,  die  zu  verordnende  Gesammtmenge  und  die 
Bestimmung  der  Einzelngabe  finden  die  beim  Macerations-Aufguss  gemachten 
Bemerkungen  auch  hier  ihre  Anwendung. 


Beispiele. 

Fruct.  Juniperi  cont.  25,0 
Galbani  gross,  pulv.  10,0 
Croci  conc.  2,5 

infunde 
Spir.  dilut.  150,0 
Aq.  fontan.  250,0 

Stent  in  loco  tepido 

in  vase  lege  artis  clauso 


Digerc  c. 
Aq.  fönt.  150,0 
per  horas  sex 
Colaturae 
adde 
Syr.  Rhamni  cathart.  25,0. 
D.  S.    Zweistündlich  einen  Esslöflfel. 


III.  I?f 

per  12  horas  saepius  ;  Cort.  Cascarill.  cont.  15,0 

agitando  !  Fruct.  Aurant.  immatur.  cont.  10,0. 


Colaturae  filtratae 
adde 
Syr.  Asparagi.  50,0. 
D.   S.    Dreimal   täglich    ein   Liqueurglas 
voll. 


Digere  c. 
Villi  gallici  rubri  200,0 

per  nychthemeron 
Colaturae 

adde 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 


n.  I^  D.  S.    Morgens   und   Abends   ein  halbes 

Fol.  Juglandis  conc.  10,0  Weinglas  voll  zu  nehmen. 


Meliss.  5,0 

y.    AnfgQSS,  Infusum  (sensu  strictiori). 

Die  kurze  Zeit  (5  Minuten)  dauernde  Extraction  löslicher  Araneistoffe  aus 
festen  Substanzen  durch  bis  zum  Kochpunkte  erhitztes  Wasser  stellt  das  In- 
fusum dar.  Diese  Procedur  wird  (nach  den  für  die  deutschen  Officinen  gel- 
tenden Bestimmungen)  dadurch  bewirkt,  dass  man  die  betreffenden  Species  in 
einer  Infundirbüchse  (meist  von  Zinn,  seltener  Porzellan)  mit  kochendem  Wasser 
übergiesst,  einen  gut  schliessenden  Deckel  aufsetzt  und  5  Minuten  hindurch 
im  Wasserbade  den  Dämpfen  kochenden  Wassers  aussetzt,  dann  die  ver- 
schlossene Infundirbüchse  dm'ch  Einstellen  in  kaltes  Wasser  abkühlt  und  nach 
dem  Erkalten  das  Coliren  der  Flüssigkeit  vornimmt.  —  Früher  (theilweise 
auch  jetzt  noch  in  ausländischen  Officinen)  wurde  das  Infusum  in  der  Art  be- 
reitet, dass  man  kochendes  Wasser  auf  die  Species  goss,  den  Deckel  auf  die 
Infundirbüchse  setzte  und  dann  während  der  allmäligen  Abkühlung  die  Ex- 
traction von  Statten  gehen  Hess  (Beisp.  I.). 

Digitized  by  V^OOQIC 


Aufguss. 


47 


Nach  der  Vorschrift  der  Ph.  Germ,  gilt  die  Regel,  dasa,  wenn  keine  Ver- 
ordnung der  Gewichtsmenge  der  zu  infundirenden  Species  von  Seiten  des 
Arztes  getroffen  ist,  der  zehnte  Theil  vom  Gewichte  der  Colatur  für  die  Species 
berechnet  wird*)  (z.  B.  zu  einem  Inf.  Rad.  Althaeae  200,0  werden  20,0  Rad. 
Althaeae  benutzt).  Dasselbe  ist  auch  für  das  Decoctum  der  Fall.  —  Das  In- 
fusum,  welches  als  conceutratum  bezeichnet  wird,  enthält  das  IV,  fache  an 
Species,  während  das  concenti'atissimum  aus  der  doppelten  Quantität  bereitet 
wird.  —  Will  man  andere  Quantitäts-Verhältnisse  befolgt  wissen,  so  muss  dies 
in  der  Verordnung  ausdi'Ucklich  bemerkt  werden.  Bei  Mitteln,  welche  eine 
sehr  heftige  Wirkung  haben,  wie  z.  B.  bei  Ipecacuanha,  Digitalis,  ist  diese 
Quantitäts-Bestimmung  niemals  zu  unterlassen  (Beisp.  III.).  —  Werden  mehi'ere 
Species  gleichzeitig  zu  einem  Infusum  verordnet,  so  ist  es  selbstverständlich, 
dass  die  Quantität  jeder  einzelnen  angegeben  werde  (Beisp.  IV.). 

Zur  Darreichung  im  Infusum  eignen  sich  vorzugsweise  alle  ätherisches 
Oel  mid  andere  Riechstoffe  enthaltenden  Vegetabilien ,  ferner  namentlich  die- 
jenigen Pflanzentheile ,  welche  ihrer  zarteren  Textur  wegen  leicht  von  dem 
heissen  Menstruum  durchdrungen  und  extrahirt  werden  (Blätter  und  Blüthen) ; 
sollen  härtere  Theile  (Wuraeln)  infiindirt  werden,  so  muss  man  sie,  von  der 
allgemeinen  Regel  abweichend,  nicht  in  Form  von  Species,  sondern  in  der 
eines  gröblichen  Pulvers  der  Infusion  aussetzen  (Ipecacuanha  —  Beisp.  V.). 
Die  Annahme,  dass  das  Infusum  einzelner  Arzneisubstanzen  mehr  geeignet  sein 
sollte,  als  deren  Decoct,  da  durch  die  erstere  Procedur  nur  gewisse  Arznei- 
stoffe exti-ahirt  werden,  andere  im  Residuum  verbleiben  sollten,  verliert  bei 
der  gegenwärtigen  Bereitungsweise  ihre  Geltung ;  man  kann  jetzt  nur  statuiren, 
dass  das  Infusum  bei  schwerer  zu  durchdringenden  Stoffen  in  Bezug  auf  die 
Menge  der  gedachten  Bestandtheile,  nicht  aber  auf  deren  Qualität  vom  Decoct 
abweiche.  Beispielsweise  dürfte  ein  Infusum  Corticis  Chinae  aus  15,0  einem 
Decoct  aus  10,0  ziemlich  gleichkommen,  und  würde  es  sich  demnach  für  die 
Arzneiverordnung  in  ökonomischer  Beziehung  vortheilhafter  herausstellen,  der 
letzteren  Verordnungsweise  den  Vorzug  zu  geben. 

Als  Menstruum  für  das  Infusum  darf  in  Rücksicht  auf  dessen  Bereitungs- 
weise nur  Wasser  dienen,  welchem  höchstens  solche  Zusätze  beigefügt  werden 
dürfen,  die  nicht  flüchtiger  Natur  und  darauf  berechnet  sind,  die  Erschliess- 
barkeit  der  zu  extrahirenden  Substanz  zu  vermehren  (Beisp.  VI.). 

Anderweitige  Zusätze  zum  Infusum  werden  erst  nach  dem  Erkalten  der 
Colatur  beigefügt. 


I. 


D.  S. 
11. 


D.  S. 


Fol.  Senn.  conc.  10,0 

infunde  Aq.  fervid.  q.  s. 

ad  Colat.  100,') 
in  qua  solve 

Kali  tartarici   10,0 

Syr.  Rhamni  cathart.  20,0. 

Halbstündlich  einen  Esslöffel. 


Beispiele. 

m. 


1^ 

Infusi  Rad.  Valerianae  150,0 

adde 
Liqor.  Ammom.  succin.   5,0 
Aeth.  acet.  2,5 
Syr.  Cinnaraom.  25,0. 
Zweistündlich  einen  Esslöffel. 


M.  D. 


IV. 


Infus.  Fol.  Digital,  (e  0,5)  100,0 

in  quo  solve 
Natr.  nitr.  5,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
S.   Stündlich  einen  Esslöffel. 


IV 


Fol.  Menth,  pip.  conc. 
„     Meliss.  conc.  ana  10,0. 
F.  Infus.  150,0 
cui  adde 
Tinct.  Gentian.  5,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  10,0. 
D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


*)  Früher  wurde  auf  1  Unze  Colatur  1  Drachme  Species,  also   der  achte  Theil, 
'^"*'"^"*-  Digitizedby^^OOgle 


48  Abkochung. 


Rad.  Ipecac.  gross,  pulv.  0,5 
inf.  1.  a.  Aq.  dest.  q.  s. 

ad  Colat.  150,0 
in  qua  solve 

Tart.  stibiat.  0,05 


VI.  I^ 

Rad.  Rhei  conc.  10,0 

Kali  oarbon.  pur.  5,0 

F.  Infus.  200,0 

cui  adde 

Elixir.  Aurant.  comp.  10,0 


adde  I  Sjr.  Aurant.  Cort.  20,0. 


Syr.  simpl.  25,0. 
D.  S.    Zweistündlich  einen  Esslöflfel. 


M.  D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


fj,  Abkochung,  Dccocium. 

Die  längere  Zeit  (mindestens  Va  Stunde)  fortgesetzte  Extraction  löslicher 
Arzneistoffe  aus  festen  Substanzen  durch  bis  zum  Kochpunkte  erhitztes  Wasser 
stellt  die  Abkochung  dar.  Die  Bereitungsweise  derselben  ist  nach  den  für 
die  deutschen  Apotheken  gesetzlichen  Bestimmungen  folgende:  Die  zum  De- 
cocte  zu  verwendenden  Species  werden  mit  dem  nOthigen  Wasser  Übergössen 
und  in  der  zugedeckten  Infundirbtichse  eine  halbe  Stunde  lang  den  Dämpfen 
kochenden  Wassers  ausgesetzt;  das  Coliren  wird,  während  die  Flüssigkeit 
noch  heiss  ist,  vollzogen,  die  Colatur  dann  durch  Einstellen  in  kaltes  Wasser 
abgekühlt  und  nach  dem  Erkalten  mit  den  noch  etwa  beizufügenden  Zusätzen 
versehen. 

Verordnet  man  ein  Decoct  ohne  nähere  Quantitäts-Bestimmung  der  Species, 
so  wird,  wie  beim  Infusum,  10  Species  auf  100  Colatur  berechnet  [wovon  nui* 
Tubera  Salep  eine  Ausnahme  bilden,  von  welchen  1,0  auf  100,0  verwendet 
wird*)].  Ein  Decoctum  concentratum  wird  aus  15  Species,  ein  De- 
coctum  concentratissimum  aus  20  Species  ad  100  Colatur  bereitet.  Bei  diffe- 
renten  Arzneistoffen  ist  die  Quantitäts-Bestimmung  der  abzukochenden  Substanz 
unerlässlich. 

Eine  Abweichung  von  dieser  Bereitungsweise,  wie  sie  zuweilen  noch  von 
einigen  Aerzten,  die  ausdrücklich  die  Abkochung  igne  aperto  anordnen,  beliebt 
wird,  ist  füi*  keine  Arzneisubstanz  motivu't. 

Bei  der  früher  befolgten  Procedur,  im  offenen  Gefässe  zu  kochen, 
musste  man  bei  jeder  Verordnung  entweder  die  Zeitdauer  des  Kochens  und 
das  Quantum  der  Colatur,  oder  das  Quantum  des  Aufgusses  und  die  Menge, 
bis  zu  welcher  derselbe  eingekocht  werden  sollte,  bestimmen;  in  der  Regel 
rechnete  man  bei  der  ersten  Aügabe  eine  halbstündige  Kochdauer  und  eine 
Unze  Colatur  aus  einer  Drachme  Species,  bei  der  zweiten  Hess  man  IV«  bis 
2  Unzen  auf  eine  Drachme  aufgiessen  und  auf  eine  Unze  einkochen  (Bei- 
spiel II.). 

Zur  Darstellung  im  Decoct  eignen  sich  Arzneistoffe,  welche  keine  flüch- 
tigen Bestandtheile  enthalten,  und  deren  härtere  Textur  eine  Extraction  der 
löslichen  Substanzen  nur  bei  länger  fortgesetzter  Einwirkung  des  siedenden 
Wassers  möglich  macht. 

Die  abzukochenden  Stoffe  werden  entweder  zerschnitten  oder  in  gröb- 
lichem Pulver  der  Decoction  zugesetzt;  als  Mensti'uum  dient  fast  ausschliess- 
lich Wasser;  vor  der  Abkochmig  dürfen  nur  solche  Zusätze  gemacht  werden, 
welche  die  vollständigere  Lösung  der  zu  extrahirenden  Stoffe  vermitteln  (Bei- 
spiel vni.). 

•)  Das  Decoctum  Tub.  Salcp.  wird  eigentlich  mit  Unrecht  als  ein  Decoct  be- 
zeichnet, da  es  genau  genommen  ein  durch  Aufquellen  mit  heissem  Wasser  bereiteter 
Schleim  ist;  zu  dessen  Darstellung  werden  die  Tub.  Salep.  möglichst  fein  gepulvert, 
zuerst  mit  kaltem  Wasser  in  einer  Flasche  umgeschiittelt  und  dann  durch  Zusatz  von 
heissem  Wasser  aufgequollen  (Beisp.  VI.). 

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Abkochung.  —  Extractions-Pormen. 


49 


^ 


Beispiele. 
V. 


Rhiz.  Filicis  conc.  25,0 

coque  c. 
Aq.  fönt.  q.  s. 

ad  Colat.  150,0 
cni  adde 
Elaeosacchar.  Tanaceti  10,0 
Syr.  Rhamni  cath.  25,0. 
D.  S.    Im  Zeitraum  von  zwei  Stunden  zu 
verbrauchen. 


n. 


^ 


Cort.  Frangul.  conc. 

Ligni  Guajaci  rasp.  ana  25,0 

coque  c. 
Aq.  fönt.  500,0 

ad  remanentiam  250,0 
Colat.  adde 
Tinct.  aromat.  5,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  50,0. 
D.  S.    Morgens   und   Abends    ein   halbes 
Weinglas  zu  nehmen. 


m.  ^ 

Decoct.  Rad.  Colombo  200,0 

cui  adde 
Acid.  hydrochlor.  3,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


IV.  I^ 

Decoct.  concentrat.  Rad.  Sarsa- 
parill.  250,0 
cui  adde 
Syr.  Cinnaruom.  25,0. 
D.  S.  Morgens  und  Abends  einen  Esslöffel. 


D.  S. 


VI. 


D.  S. 


VII. 


D.  S. 


VIII. 


Decoct.  concentratiss.  Ligni  Guajaci 
100,0 
adde 
Vini  Colchici  2,5 
Succ.  Sambuci  insp.  10,0. 
Stündlich  einen  Esslöffcl. 


Bf 

Tub.  Salep  pulv.  1,0 
f.  1.  a.  Decoct.  100,0 
post  refrigerat.  adde 

Tinct.  Strychn.  1,0 

Syr.  Ipecacuanh.  25,0. 

Stündlich  einen  Esslöffel. 


Decoct.  Rad.  Rhei  (10,0)  150,0 

in  quo  solve 
Mannae  elect.  25,0 
Stündlich  einen  Esslöffel. 


D.  S. 


Decoct.  Cort.  Chin. 

ope  Acid.  hydrochl.  1,0 

parati  100,0 

cui  refrigerato  adde 
Aeth.  acetici  2,0 
Syr.  Zingiberis  25,0. 
Stündlich  einen  Esslöffel. 


Aus  den  vier  erörterten  Fonnen  können  mannigfache  Combinationen  ge- 
bildet werden,  je  nachdem  man  die  Extraction  der  löslichen  Substanzen  dui'ch 
aufeinanderfolgende  Einwirkung  mehrerer  der  angeführten  Proceduren  bewerk- 
stelligt.   In  praktischer  Anwendung  kommen  folgende  Combinationsformen  vor: 

1)  Das  Macerations-Infus  und  das  Macerations-Decoct.  Die  be- 
treffenden Species  werden  erst  mit  dem  Menstruum  eine  bestimmte  Zeit  hiji- 
dnrch  macerirt  und  dann  eine  Viertel-  resp.  halbe  Stunde  in  der  Infundirbüchse 
der  Kochhitze  ausgesetzt  (Beisp.  IX.  und  X.). 

2)  Das  Digestions-Decoct.  Die  Flüssigkeit  wird  nach  dem  Ende  der 
die  vorgeschriebene  Zeit  hindurch  bewerkstelligten  Digestion  noch  eine  halbe 
Stunde  lang  mit  den  Species  gekocht  (Beisp.  IX.). 

3)  Das  Decocto-Infusum.  Diese  Form  wird  gewählt,  wenn  man  gleich- 
zeitig verschiedene  Species  verordnet,  von  denen  die  einen  durch  Abkochung, 
die  anderen  durch  heisse  Infusion  geeigneter  zu  extrahiren  sind.  Man  bewirkt 
dies  entweder  dadurch,  dass  man  zuerst  die  Decoct- Species  abkochen  lässt 
und  gegen  Ende  des  Kochens  die  Infusions- Species  zusetzt  oder  (weniger 
zweckmässig)  dadurch,  dass  man  zuei*st  die  letzteren  mit  der  noch  siedenden 
Decoct -Colatur  infundirt  und  dann  mit  dieser  eine  Viertelstunde  lang  den 
Dämpfen  aussetzt  (Beisp.  XII.  und  XIII,).  Durchaus  unzweckmässig,  weil  zu 
coraplicii-t,  ist  das  Verfahren,  das  Infusum  und  das  Decoctum  getrennt  bereiten 

Kwaltl   iiihI  Slin  0  11,  Arxufivorordnungsiclirc.    10.  Aufl.  Digitized  by  VJlOOQ  IC 


50 


Extractions-Formen. 


zu  lassen  und  die  Colatur  beider  zu  mischen,  oder  erst  die  Species  mit  der 
Hälfte  der  Flüssigkeit  infnndiren  und  coliren,  dann  den  ausgepressten  Rück- 
stand mit  der  anderen  Hälfte  abkochen  und  coliren  zu  lassen  und  beide  Co- 
laturen  zusammenzumischen.  Dieses  letztere,  gänzlich  ausser  Gebrauch  ge- 
kommene Verfahren  wurde  als  Infuso-Decoctum  bezeichnet  (Beisp.  XIV.). 


IX. 


D.  S. 


X. 


Rad.  Gary ophy Hat.  conc.  20,0 
Gort.  Cinnam.  Cass.  conc.  5,0 

Macera  cum 
Aq.  dest.  200,0 

per  horas  sex 

tunc  Stent  in  balneo  vaporis 

per  horae  quadrantem. 

Colatur.  refrigerat  adde 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 
Stündlich  einen  Esslöffcl. 


Beispiele. 
XII. 


D.  S. 
glas. 


Rad.  Sarsapar.  conc. 
„     Caricis  arenar.  conc.  ana  25,0 

Macera  per  12  horas  cum 
Aq.  fönt.  500,0 

tunc  coq. 

per  hör.  dimidiam 

Colat.  adde 
Extr.  Graminis   25,0. 
Morgens    und  Abends   ein   Trink- 


XI.  H' 

Rad   Rhei  conc.  20,0 
Rhiz.  Zingiber.  conc.  5,0 

Digere  cum 
Aq.  fönt   200,0 

per  horas  quatuor 

tunc  coque  per  horam  dimidiam 

Colatur.  refrigerat   adde 
Syr.  Rhei  50,0. 
D.  S.  Stündlich  einen  Esslöffel. 


D.  S. 

xni. 


Rad.  Senegae  conc.  10,0 
coq.  c.  Aq.  fönt.  q.  s 
sub  finem  coctionis 
adde 
Pol.  Digitalis  conc.  0,5. 
In  Colat.  150,0 
solve 
Natr.  nitr.  5,0 

adde 
Syr.  Althaeae  25,0. 
Stündlich  einen  Esslöffel. 


D.  S. 
XIV. 


Ligni  Guajaci  rasp.  2.i,0 
coq.  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 

ad  Colat.  250,0 
quam  adhuc  fervidam 
infunde  super 
Pruct.  Carv.  cont.  10,0. 
Post  refrigerationem 
denuo  cola  et  adde 
Syr.  Rhamni  cathart.  15,0. 
Stündlich  einen  Esslöffcl. 


D.  S. 


Gort.  Chinae  conc.  20,0 

infunde  Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  Gol.  150,0. 

Residuum  cxpress. 

coq.  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  Gol.  150,0 

Colat.  raixtis  adde 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0 
Vini  gallici  rubri  50,0. 
Morgens  ein  Weinglas  zu  nehmen. 


Als  eine  besondere  Extractionsform  wird  in  der  Regel  noch  die  Tisane 
oder  richtiger  P tisane*)  aufgeführt.  Dieselbe  besteht  aus  einer  durch  Ab- 
kochung oder  durch  combinirtes  Extractionsverfahren  bereiteten  Flüssigkeit 
von  grösserer  (über  200,0  Gramm  hinausgehender)  Quantität,  welche  weinglas- 
oder  tassenkopfweise  genommen  wird  (Beisp.  n.,  X.  und  XV.). 

XV.  Bf 

Rhiz.  Graminis  25,0 
Rad.  Alth. 
„     Liquirit.  ana  10,0 
coque  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  Colat.  500,0. 
D.  S.    Im  Laufe  des  Tages  weinglasweise  zu  verbrauchen. 


•)  Von  Tmött'vij,  enthülste  Gerste,  die  ursprünglich  meistentheils  zu  derartigen 
Abkochungen  verwendet  wurde.  ^^ 

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^8» 


Molken.  51 


h.    Molken,  Serum  Lactis. 

Unter  Molke  versteht  man  (Kuh-,  Ziegen-,  Esel-  oder  Schaf-)  Milch,  aus 
welcher  durch  eine  coagulationsbewirkende  Substanz  der  Käse  und  die  Butter 
zum  bei  weitem  grössten  Theile  ausgeschieden  sind,  so  dass  die  rttckbleibende 
Flüssigkeit  eine  Auflösung  des  Milchzuckers  und  der  in  der  Milch  enthaltenen 
Salze  darstellt,  welcher  aber  meistens  noch  Spuren  von  Fett  und  Casein  bei- 
gemengt sind.  Eine  gute  Molke,  Serum  Lactis  dulce,  muss  von  süsslichem 
Geschmack  und  weisslich-grünem,  opalisirendem  Ansehen  sein.  Die  Reaction 
auf  Lakmuspapier  ist  auch  bei  sorgföltiger  Bereitung  eine  sam-e. 

Zur  Darstellung  der  Molken  bedient  man  sich  meistens  des  Labs  und  der 
vegetabilischen  Säuren,  des  Alauns,  der  Tamarinden,  seltener  der  Mineral- 
säuren. In  den  Molkenanstalten,  namentlich  den  schweizerischen,  lässt  man 
eine  kleine  Quantität  Milch  spontan  sauer  werden,  und  benutzt  diese  (Sur- 
oder Molkenessig)  als  Zusatz  zu  kochender  Milch,  um  aus  dieser  das  CaseKn 
auszuscheiden.  Es  hat  jedoch  diese  Methode  keinen  Vorzug  vor  den  ander- 
weitig benutzten  Verfahrungsweisen,  vielmehr  haftet  an  ihr  der  Uebelstand, 
dass  sie  nur  von  sehi*  geübter  Hand  vollzogen  wevden  kann  und  auch  dann 
noch  ein  sehr  ungleichmässiges  Resultat  ergiebt,  da  das  Quantum  der  gebil- 
deten Milchsäure  ein,  je  nach  den  atmosphärischen  Verhältnissen,  sehr  vari- 
irendes  ist.  —  Viel  zweckmässiger,  weil  in  ihren  Erfolgen  constanter,  ist  die 
Bereitung  der  Molke  durch  Lab,  und  zwar  dm^ch  solche  Präpai'ate  desselben, 
welche  den  m*sprünglichen  animalischen  Geruch  dieses  Mittels  der  Milch  nicht 
mittheilen.  Als  solche  Präpai*ate  sind  das  Pepsin  und  die  Lab-Essenz, 
Liquor  seripar US,  zu  bezeichnen.  Das  Pepsin,  und  zwar  das  durch  Auslaugen 
und  vorsichtiges  Eindämpfen  der  Kälbermagen  gewoimene,  muss  bei  regelrechter 
Beschafifenheit  im  Wasser  klar  löslich  sein  und  in  einer  Quantität  von  höch- 
stens 0,3  Gramm  die  Gerinnung  von  einem  Liter  Milch  bewirken.  Die  Lab- 
Essenz,  welche  das  Pepsin  im  aufgelösten  Zustande  enthält,  wird  durch 
Extraction  der  frischen  Kälbermagen  gewonnen;  ein  derselben  gegebener 
Zusatz  von  Kochsalz  und  Alkohol  schützt  die  animalische  Substanz  vor  der 
Zersetzung.  (Die  officinelle  Formel  für  die  Bereitung  der  Lab -Essenz  be- 
stimmt, dass  von  der  abgeschabten  inneren  Haut  des  Labmagens  eines  Saug- 
kalbes 3  Theile  mit  26  Theilen  weissen  Weines  und  1  Theil  Kochsalz  drei 
Tage  unter  öfterem  Umschtitteln  macerirt  und  dann  filtrirt  werden.)  Die 
Molkenbereitung  mittelst  dieses  Präparates  geschieht  in  der  Ai*t,  dass  einem 
halben  Liter  der  kalten  Milch  ein  Theelöflfel  der  Essenz  zugesetzt  und  die 
Mischung  gelinde  erwärmt  (bis  auf  32"  R.)  und  dann  decantui;  oder  colirt 
wird.  (Nach  der  früher  officinellen  Vorschrift  soll  1  Th.  Liquor  zu  200  Th. 
auf  35 — 40'*X3.  ei*wärmter  Milch  gesetzt  werden.)  —  Vor  der  hin  und  wieder 
noch  empfohlenen  Bereitung  der  Molken  durch  Streifen  von  getrocknetem 
Kälbermagen  ist  ausdrücklich  zu  warnen,  da  dieselben  die  Molken  mit  einem 
ekelhaften,  cadaverösen  Geruch  und  Geschmack  imprägniren. 

Zur  Bereittmg  saurer  Molken,  Senim  Lactis  acidum,  wird  nach  der 
Ph.  Geim.  Weinstein  benutzt  und  zwar  wird  1  Th.  Tartarus  depuratus  zu 
100  Th.  kochender  Milch  hinzugefügt  und  nach  erfolgter  Gerinnung  wird 
durchgeseiht  und  filtrirt.  Man  kann  saure  Molken  auch  aus  Weinsteinsäure 
und  anderen  vegetabilischen  Säuren,  namentlich  Essig  und  Citronensäure ,  be- 
reiten; diese  Bereitungsweise  ist  aber  nicht  mehr  im  Gebrauch  und  bietet 
auch  keine  besonderen  Vortheile  dar.  Man  rechnet  etwa  1,2  Acid.  tartaricum, 
1,0  Acid.  citricum,  20,0  Succus  Citri  oder  die  gleiche  Quantität  Essig  fllr 
1  Liter  Milch  zur  Molkenbereitung  erforderlich. 

Einzelne   zur  Molkenbereitung   verwendete   saure   oder  scharfe,  veg^tabil^ 

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52  Molken. 

lische  Stoffe  verleihen  der  Molke  dui'ch  ihren  anderweitigen  Gehalt  noöh  eine 
besondere  arzneiliche  Kraft;  hierher  gehören  die  Molke  durch  Tailarus  depu- 
ratus,  durch  Pulpa  Tamarindorum ,  dui'ch  Wein  und  durch  Semen  Sinapis. 
Mit  Taii;aru8  depur.  bereitet  man  die  Molke,  indem  man  mindestens  4,0  des- 
selben zu  einem  Liter  kochender  Milch  setzt.  Diese  Molke  enthält  noch  einen 
kleinen  Theil  weinsteinsauren  Kali's  und  dllrfte  dadurch  auf  die  Secretion  des 
Darmkanals  gelinde,  anregend  wirken.  Von  der  Phaim.  Germ,  ed  I.  wird 
eine  grössere  Quantität  Tartarus  depuratus,  10,0  auf  das  Liter  Milch  vorge- 
schrieben; diese  als  Serum  Lactis  acidum  s.  tartarisatum  bezeichnete  Molke 
weicht  von  der  gewöhnlichen  durch  ihren  entschieden  sauren  Geschmack  ab 
und  äussert  die  oben  erwähnte  Wirkung  auf  den  Daimkanal  in  stärkerem 
Masse.  Aus  einer  solchen  sauren  Molke  durch  Neutralisirung  mittelst  Gonchae 
praeparatae,  Magnesia  carbonica  oder  Natrum  bicarbonicum  i^-ieder  eine  süsse 
(Serum  Lactis  dulcificatum)  herzustellen,  ist  unzweckmässig,  da  man  durch 
richtiges  Innehalten  der  Verhältnisse  alsbald  eine  süsse  Molke  erzielen  kann, 
und  bei  dem  Dulcificiren  der  Molke  deren  Salzgehalt  in  ganz  unbestimmbarer 
Weise  vermehrt  wird.  Will  man  die  Molke  salzhaltig  machen,  so  thut  man 
dies  in  viel  präciserer  Weise,  indem  man  einer  gut  bereiteten  Molke  ein  be- 
stimmtes Quantum  von  Kali  tai*taricum,  Tartarus  natronatus,  Nati\  phospho- 
ricum u.  s.  w.  zufügt.  Um  die  abftlhrende  Beschaffenheit  der  Molke  zu  er- 
höhen, wird  derselben  oft  Milchzucker  (in  beliebigen  Quantitäten)  zugesetzt. 

Das  Serum  Lactis  tamarindinatum,  Tamarinden-Molke,  wird  bereitet, 
indem  man  zu  100  Theilen  kochender  Milch  4  Pulpa  Tamarindorum  cruda 
setzt,  colirt  und  filtrirt.  Diese  letztere  Procedur  reicht  jedoch  nicht  hin,  um 
der  Molke  eme  vollständige  Klarheit  zu  geben;  soll  sie  vollständig  weinklar 
werden,  so  kann  man  dies  nur  durch  mehrmaliges  Aufkochen  mit  Eiweiss 
bewirken.  Es  ist  jedoch  diese  Beschaffenheit  keinesweges  eine  unerlässliche, 
am  wenigsten  die  medicinische  Wirkung  der  Molken  tangirende;  man  begnügt 
sich,  (ieselben  bei  der  häuslichen  Bereitung  als  eme  trübe,  schwach  gelbliche 
Flüssigkeit  darzureichen. 

Die  Weinmolke,  Serum  Lactis  vinosum,  wurde  durch  Zusatz  von  Franz- 
oder Rheinwein  (200,0—350,0  auf  1000,0)  bereitet.  Der  schwankende  Gehalt 
des  Weines  an  Säure  bedingte  die  Unzweckmässigkeit  des  Präparates,  dessen 
vorausgesetzte  medicinische  Nebenwirkung  dadurch  illusorisch  wird,  dass  das 
Aroma  und  der  Alkohol  des  Weines  bei  seiner  Erhitzung  zum  grossen  Theile 
verloren  gehen.  Zweckentsprechender  würde  es  sein,  wenn  man,  wo  die  Wir- 
kung des  Weines  mit  der  der  Molke  vereinigt  werden  soll,  einer  fertigen,  gut 
bereiteten  Molke  die  beliebige  Quantität  Wein  zusetzte. 

Die  Alaun-Molke,  Serum  Lactis  aluminatum,  erhält  man  durch  Zusatz 
von  1  Alumen  pulveratum  auf  100  kochender  Milch  und  uachheriges  Coliren. 
Die  Alaun -Molke  ist  von  herbem  Geschmack  und  grünlich -weis&em  Aussehen 
und  unterscheidet  sich  von  der  gewöhnlichen  Mofike  durch  ihre  entschieden 
adstringirende  Wirkung,  indem  sie  einen  Theil  der  schwefelsauren  Thonerde 
aufgelöst  enthält. 

Die  durch  Zusatz  von  Schwefelsäui'e  zu  kochender  Milch  (ca.  2,0  Acid. 
sulfur.  dilutum  auf  1  Liter)  gewonnene  Molke,  Serum  Lactis  vitriolatum, 
lässt  zwar  in  Bezug  auf  Sicherheit  der  Bereitung  nichts  zu  wünschen  übrig, 
doch  schliesst  die  Natur  des  zu  vein^^endenden  Zusatzes  dieses  Präparat  min- 
destens von  der  häuslichen  Bereitung  vollständig  aus,  um  so  mehr,  als  das- 
selbe keinerlei  therapeutische  Vortheile  vor  den  mit  organischen  Säuren  be- 
reiteten Molken  darbietet. 

In  vielen  Fällen  wird  die  Molke  als  Vehikel  für  andere  Arzneistoffe  be- 
nutzt oder  in  ihrer  Wirkung  mit  der  anderer  Arzneisubstanzen  combinirt,  wie 
dies   auch   schon  bei  der  Tamarinden-  und  theilweise  auch  bei  der  Alaun- 

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Molken.  —  Kräatersaft. 


53 


mölke  der  Fall  ist.  Die  gebräuclilichsten  Combinationeii  der  Art  sind 
Zusätze  von  aromatischen  Tincturen,  Salzen  (Tartarus  natronatus,  Nati*. 
phosphor.),  Eisenpräparaten  (Serum  Lactis  martiatum),  Mineral wässera, 
Kräutersäfteu. 

Oekonomischer  Rücksichten  halber  wird  es  gerathen  sein,  in  den  meisten 
Fällen  die  ohne  schwierige  Proceduren  vor  sich  gehende  Bereitung  der  Molke 
im  Hause  des  Patienten  vollziehen  zu  lassen  und  sich  zu  dem  Zwecke  der  in 
neuerer  Zeit  eingeftlhrten  Molkenbereitungs- Präparate  zu  bedienen.  Hierher 
gehören  ausser  der  schon  erwähnten  Lab- Essenz  die  Trochisci  seripari 
simpl.  (0,3  Acid.  tartar.  enthaltend),  die  Trochisci  seripari  tamarindi- 
nati  (enthaltend  die  Solubilia  von  7,5  Pulp.  Tamarind.),  die  Trochisci 
seripari  aluminati  (1,0  Alumen)  und  Trochisci  seripari  ferruginosi 
(^0,3  Acid.  tartar.  und  0,12  Fen\  acet.  oxydatum).  Sämmtliche  Trocliisci  sind 
je  zu  V4  Liter  Milch  berechnet;  der  Trochiscus  wird  in  der  kochenden  Milch 
unter  Umständen  aufgelöst. 

Die  Verordnung  der  Molken  geschieht,  wenn  man  sie  in  der  Apotheke 
bereiten  lässt,  immer  nur  der  Art,  dass  man  das  Consumtions- Quantum  für 
einen  Tag  vorschreibt,  welches  aus  etwa  200,0 — 600,0  Gramm  zu  bestehen 
pflegt.  Die  Einzelngabe  pflegt  nach  Bechern  (zu  150,0 — 200,0  Inhalt)  be- 
messen zu  werden.  Im  allgemeinen  darf  man  annehmen,  dass  von  der  ange- 
wandten Milch  zwei  Drittel  als  Molke  resultiren,  so  dass  zur  Herstellung  eines 
Bechers  Molke  '  .  Liter  Milch  erforderlich  ist. 


Beispiele. 


D.  S. 


Lactis  vaccini  500,0. 

Coq.  et  adde 
Acid   tartar   0,(5. 
Post  separationem 

Casei  butyTiquc 
cola  refrigera 

et 
admisce 
Vitellum  ovi  unius 
Denuo  coque 
usqae  ad  Albuminis 
coagulationem, 
refrigera  et  filtra. 
In  Filtrati  350,0 
solve 
Natr.  phosphor.  150,0. 
Tassenweise  zu  verbrauehen. 


IL  ^ 

Seri  Lactis  tamarindinati  250,0 
Elix.  Aurant.  comp.  10,0. 

D.  S.   Morgens  nüchtern  zu  verbrauchen. 


III.  I^ 

Seri  Lactis  dalc.  200,0. 

D.  S.  In  zwei  Theilen  mit  gleichen  Quan- 
titäten Obersalzbrunn  im  Zwischenraum 
einer  halben  Stunde  Morgens  zu  ver- 
brauchen. 


i.    KriUtersaft,  Succus  herbamm. 

Der  durch  Pressen  gewonnene  Saft  frischer  Kräuter  wird,  namentlich  im 
F'rlihh'ng,  wo  die  Holzfaser  der  Pflanzen  noch  wenig,  der  Salz-  und  Albumen- 
gehalt derselben  desto  stärker  entwickelt  ist,  km'gemäss  gebraucht.  Die  Be- 
reitung des  Kräutersaftes  geschieht  durch  Zerstampfen  der  frischen  Kräuter 
mittelst  eines  hölzernen  Pistills  in  einem  steinernen  Mörser  und  Auspressen 
des  Saftes  zwischen  Leinwand.  Der  Kräutersaft  enthält  neben  den  aromati- 
Kchen,  bittem  u.  s.  w.  Stoffen  der  verwendeten  Pflanzen:  Zucker,  Pflanzen- 
Eiweiss,  Schleim,  Amylum,  Chlorophyll,  Salze,  Wasser. 

Der  Kräutersaft  wird  rein  oder  mit  Zusätzen  von  Molke,  Mineralwässern, 

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54 


Kräutersafl.  —  Aetzstiftc. 


Fleischbiilhe  gebraucht,  und  zwar  in  Quantitäten  von  50,0 — 200,0  täglich, 
welche  esslöflfel-  oder  tassenkopfweise  genommen  werden. 

Zuweilen  lässt  man  auch,  um  die  abführende  Wirkung  des  Kräuteraaftes 
zu  sichern,  Salze  in  demselben  auflösen,  oder  um  ihn  der  Verdauung  weniger 
beschwerlich  zu  machen,  schwach  aromatische  Mittel  zusetzen. 

Die  Verordnung  des  Kräutersaftes  geschieht  immer  nur  auf  einen  Tag, 
da  er  bei  längerem  Aufbewahren  sauer  wird  und  verdirbt. 

Vor  der  häuslichen  Bereitung  des  Kräutersaftes  ist  entschieden  zu  warnen, 
da,  abgesehen  von  der  schwierigen  Manipulation,  welche  dieselbe  erfordert, 
leicht  gefilhrliche  Verwechselungen  der  angewendeten  Pflanzen  vorkommen 
können. 

In  einigen  Gebirgs  -  Kurorten ,  in  denen  wegen  der  Ueppigkeit  der  mon- 
tanen Flora  die  Kräutersaft -Kuren  eine  wesentliche  Rolle  spielen,  sucht  man 
dieses  Kurmittel  dadurch  haltbarer  zu  machen,  dass  man  demselben  (nach 
Angabe  der  Producenten)  Milchzucker  zusetzt.  Es  erreicht  dieses  Verfahren 
jedoch  nur  unvollkommen  den  beabsichtigten  Zweck,  indem  der  mit  Zucker 
versetzte  Kräutersaft  in  der  Regel  schon  nach  wenigen  Tagen,  zumal  bei 
warmer  Jahreszeit,  in  Gährung  übergeht. 

In  Deutschland  kommen  am  häufigsten  zur  Verwendung:  Succus  Taraxaci 
Millefolii,  Nasturtii,  Chelidonii  (dieser  letztere  jedoch  nur  als  geringer  Zusatz 
zu  den  anderen,  etwa  1,0  auf  10,0). 


Beispiele. 


l.  IV 

Succ.  Taraxaci 
„      Millefolii  ana  50,0 
„      Chelidonii  5,0. 
D.  S.     Des    Morgens    halbstündlich    zwei 
Esslöffel  mit  einer  halben  Tasse  Kalb- 
fleischbrühe zu  nehmen. 


IL  R' 

Succ.  Taraxaci  rcc.  expr.  100,0 

Seri  Lactis  300,0. 
D.  S.  Nüchtern  halbstündlich  einen  Becher 
zu  nehmen 


m. 


^ 


Succ.  Millefolii 

„      Nasturtii  ana  50,0 
Tinct.  aromat.  5,0. 
D.  S.    Morgens   in    zwei    Theilen   je   mit 
einem    Becher   Friedrichshaller   Bitter- 
wasser gemischt  zu  nehmen. 

IV.  ^ 

Succ.  Taraxaci 

Millefolii  ana  75,0 
in  quo  solvc 
Tartar.  natronat.  25,0. 
D.  S.    Halbstündlich  einen  Esslöffel. 


II.    Arzneiformen  zur  Applicaton  auf  die  äussere  Haut. 


1.   Trockene  Popmen. 


a. 


Aetzstifte. 


Zum  Aetzen  in  intensiver  Form  werden  längliche  Stifte  caustischer  Sub- 
stanzen benutzt,  am  meisten  Argentum  nitricum,  auch  Verbindungen  desselben 
mit  Arg.  chlorat.,  Kali  nitricum,  ferner  Kali  causticum  fusum,  Alaun,  Cuprum 
sulturicum,  Zincum  chloratum,  Calcaria  usta  u.  a.  Die  zu  benutzenden  Stoffe 
werden  auf  verschiedene  Weise  umhüllt,  entweder  durch  mit  CoUodium  um- 
zogene  Seidengaze,  oder  in  Bleifederhülsen  eingelegt.  Alaun  und  Cuprum 
sulfuricum  werden  in  Stiftform  geschliffen  und  können  ebenfalls  in  Ilolzfonnen 
gefasst  werden. 


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Streupulver.  —  Tro<*.kene  Umschläge,  55 


b.   Streupulver,  Pulvis  adspersorius. 

In  Pulverfonn  werden  Arzneimittel  auf  die  äussere  Haut  angewendet, 
theils  um  als  Deckungsmittel  deraelben  zu  dienen,  thells  um  durch  Aufsaugung 
des  Hautsecretes  Erosionen  der  Haut  zu  verhindern  oder  zu  heilen;  bei  Wun- 
den und  Geschwüren  werden  Streupulver  angewendet,  um  durch  Verklebung, 
Aetzung  oder  Coagulation  Blutungen  zu  stillen  (Pulveres  st}T)tici),  oder  die 
putride  Beschaifenheit  von  Wundsecreten  zu  beseitigen,  oder  endlich  um  den 
Vitalitäts- Zustand  runder  Flächen  in  einer  der  Heilung  förderlichen  Weise 
umzustimmen.  Je  nach  diesen  verechiedenen  Zwecken  sind  die  Streupulver 
entweder  möglichst  indififerente  Substanzen  (Lycopodium,  Mehl,  Amylum,  Reis- 
mehl, Argilla,  Magnesia,  Talcum),  oder  solche,  die  durch  ihre  chemische  Be- 
schaffenheit geeignet  sind,  den  oben  erwähnten  arzneilichen  Indicationen  zu 
dienen,  also:  Gummi  Arabicum,  fein  gepulverte  Harze  —  Ferrum  sulftiricum, 
Acidum  tannicum,  Acidum  salicylicum  —  Kohle,  Calcaria  chlorata  —  China- 
rinde, Alaun,  Cuprum  sulfur.,  Argentum  nitricum,  Calomel,  Jodoform  u.  s.  w. 

Die  Streupulver  mUssen  in  möglichster  Feinheit  verabreicht  wei*den;  bei 
den  indifferenten  Pulvern  kann  man  die  Gesammtmasse  dispensiren  und  die 
jedesmal  zu  verbrauchende  Quantität  von  dem  Patienten  aufstreuen  lassen, 
bei  den  differenten  thut  man  wohl,  die  Einzelndosis  für  die  jedesmalige  An- 
wendimg gesondert  zu  verordnen;  wo  diese,  lediglich  aus  dem  verordneten 
Arzneistoffe  bestehend,  zu  klein  sein  würde,  um  eine  bequeme  Manipulation 
zu  gestatten,  da  setzt  man  soviel  von  einem  indifferenten  Pulver  hinzu,  um 
die  Einzelndosis  auf  mindestens  0,5  Gramm  greifen  zu  können.  Weitere  Be- 
sthnmungen  über  das  Volumen  der  Einzelndosis  in  ihrem  Verhältnisse  zur 
Applicationsfläche  lassen  sich  auch  annähernd  nicht  geben,  da  nicht  blos  die 
Grösse  der  letzteren,  sondern  die  grössere  oder  geringere  Menge  der  Secretion, 
die  von  dem  Applicationszweck  bedingte  grössere  oder  geringere  Stärke  der 
aufzustreuenden  Pulverachicht  die  mannigfachsten  und  a  priori  nicht  festzu- 
stellenden Modificationen  hervorrufen. 

Die  Procedur  des  Aufstreuens  geschieht  mittelst  der  Hand  oder  eines 
flachen  Löffels  oder  Spatels.  Indifferente  Pulver  streut  man  aus  einem  Mous- 
selinsäckchen  oder  aus  einem  mit  weichen  Federn  oder  Watte  besetzten  Knopfe, 
welcher  vorher  in  der  Pulvermasse  gewälzt  wird. 

c.  Trockene  Umschligei  Fomenta  sicca. 

Gröblich  gepulverte  oder  fein  geschnittene  Arzneisubstanzen,  welche  mit 
der  Haut  in  mittelbarer  oder  unmittelbarer  Berührung  erhalten  werden  und 
vorzugsweise  durch  ihre  Temperatur,  nebenbei  durch  schwächere  oder  stärkere 
Aromata,  zuweilen  durch  ZufÜgung  reizender  oder  epispastischer  Stoffe  wirken, 
werden  als  trockene  Umschläge  bezeichnet.  Die  Substanzen,  welche  am 
meisten  zu  trockenen  Umschlägen  vei'wendet  werden,  sind  aromatische  Kräuter 
(Flor.  ChamomiU.,  Flor.  Sambuc,  Species  aromaticae),  Kleie,  Bohnenmehl. 

Die  gewöhnlichste  Weise,  in  welcher  diese  Arzneiform  in  Anwendung  ge- 
zogen wird,  ist  die  der  Kräuter  sacke  (Pulvinaria  medicata  s.  Sacculi  me- 
dicati),  Säckchen  in  der  Regel  von  weicher,  lockerer  Leinwand,  welche  mit 
den  Species  oder  gröblichen  Pulvern  gefüllt,  erwärmt  und  auf  der  Haut  durch 
eine  leichte  Bandage  festgehalten  werden.  —  Femer  gehören  hierher  die  so- 
genannten trockenen  Bäder,  meistens  aus  erwärmter  Kleie  bestehend, 
welcher  aromatische  oder  schwach  reizende  Substanzen  (Senfmehl)  zugemischt 
werden.  Diese  Mischung  wird  in  einen  Sack  geschüttet,  in  welchen  Hände 
oder  Füsse  mehrere  Stunden  hindurch  gesteckt  i^erden« 

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56  Pflaster. 


Zu  den  trockenen  Umschlägen  gehört  aucli  die  Bedeckung  der  Haut  mit 
einem  besonders  schlechten  Wärmeleiter,  Wolle  oder  Watte,  welche  man  noch 
mit  verschiedenen  Zusätzen  imprägnirt,  in  der  Voraussetzung,  gleichzeitig  eine 
reizende  Einwb'kung  zu  erzielen,  so  z.  B.  Wolle  oder  Watte  mit  Campher- 
oder Salmiak  -  Spiritus  besprengt  oder  mit  Campher -Pulver  eingerieben;  bei 
der  sogenannten  Fettwolle  und  Kammwolle  dürfte  das  in  derselben  enthal- 
tene ranzige  Fett  die  örtlich  reizende  Einwirkung  auf  die  Haut  vermitteln. 
In  ähnlicher  Weise  wirkt  das  unter  dem  Namen  Wald  wolle  bekannte  Prä- 
parat, welches  aus  der  durch  einen  fUulnissartigen  Process  vom  Zellgewebe 
getrennten  weichen  und  wollenartig  verfilzten  Holzfaser  der  Kiefemadel  be- 
steht, dem  noch  ein  geringer  Antheil  von  ätherischem  Oele  anhaftet,  resp. 
wieder  zugemischt  wird. 

Die  Substanzen  zu  trockenen  Umschlägen  werden  in  der  Regel  als  Species 
verachrieben,  und  der  Patient  erhält  die  Anweisung  über  die  Fonn,  in  welcher 
sie  zu  verwenden  sind. 


2.  Weiche  und  halbflüssige  Formen. 

a.    Pllasteri  Emplastrum. 

Eine  ftii'  die  äussere  Anwendung  bestimmte  Arzneifonn  von  einer  Con- 
sistcnz,  welche  der  des  Wachses  sich  nähert,  wird  als  Pflaster  bezeichnet. 

Das  Pflaster  wird  entweder  1)  nur  als  Mittel  fUr  chirurgisch -technische 
Zwecke  (zum  Vereinigen  von  Wund-  und  Geschuürsrändem ,  zum  Festhalten 
von  Verbän<len  und  Umschlägen,  zur  Application  von  Compressiv -Verbänden) 
benutzt,  oder  2)  als  Schutz-  und  Deckungsmittel  der  Haut,  oder  schliesslich 
3)  als  Ti'äger  von  Arzneistoffen,  deren  Einwirkung  auf  die  Haut  beab- 
sichtigt wird. 

Für  die  ad  1.  und  2.  genannten  Zwecke  bedient  man  sich  ausschliesslich 
der  officinellen  Pflasterformen,  nur  etwa  mit  der  Rücksicht,  dass  man  bei  all- 
gemeiner Reizbarkeit  der  Haut  oder  entzündlicher  Beschaifenheit  der  Verband- 
stelle diejenigen  Pflastermassen  wählt,  welche  frei  von  Harz  sind,  wie  das 
Emplastnim  Lithargyr.  und  saponatum,  während  da,  wo  es  darauf  ankommt, 
der  Pflaster-Application  die  möglichste  Festigkeit  zu  geben,  das  Emplastimm 
adhaesivum  in  erster  Reihe  steht. 

Nur  für  den  ad  3.  ermähnten  Zweck  kommt  der  Arzt  zuweilen  in  die 
Nothwendigkeit,  durch  die  magistralö  Vorschrift  eine  Pflastermasse  zu  com- 
poniren;  aber  auch  hier  wird  es  sich  nicht  dainim  handeln,  eine  solche  ab 
origine  herzustellen,  sondern  nur  darum,  den  betreflbnden  Arzneistoff  in  pas- 
senden Verhältnissen  einer  einfachen  oder  zusammengesetzten  Pflasterform 
hinzuzufügen. 

Die  für  die  Herstellung  von  zusammengesetzten  Pflastern  zu  benutzenden 
Pflast^rgrundlagen  theilen  sich: 

1)  in  resinöse  Stofl^e,  welche  dui*ch  einen  grösseren  oder  geringeren 
Zusatz  von  Fett,  Oel,  Wachs  oder  Terpenthin  Pflaster -Consistenz 
erlangen,  z.  B.  Colophonium,  Resina  burgimdica,  Pix  nigra; 

2)  in  Bleiseifen,  Verbindungen  von  Bleioxyd  mit  Oelsäuren;  hierher 
gehören:  Emplastnim  Lithargyi*.  simpL,  Empl.  Cerussae,  Empl.  Minii 
und  Empl.  fuscum;  ferner  das  Empl.  saponatum,  eine  Verbindung 
von  Blei  mit  einem  kleinen  Zusätze  von  Natronseife; 

3)  in  Verbindungen  von  resinösen  Substanzen  mit  Bleiseifen;  hierher 
gehören  das  Empl.  adhaesivum,  Empl.  LithargjT.  compositum. 

Will  man  solchen  Pflastergrundlagen  medicamentöse  Stofl^e  beimischen, 
oder  medicamentöse  Pflaster  noch  mit  anderen  Ai'zueistoffen  versetzen,  so  smd 

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Pflaster.  57 

dabei  folgende  Quantitäts- Bestimmungen  im  Auge  zu  behalten:  von  vegetabi- 
lischen Pulvern,  Extracten,  Opium,  Castoreum  u.  s.  w.  kann  einer  guten 
Mastergrundlage  bis  zu  einem  Sechstel  beigemengt  werden,  ohne  ihre  Con- 
sistenz  wesentlich  zu  verändern;  schwere  Pulver  (Salze,  Schwefel,  Jod,  Metall- 
verbindungen) können  bis  zu  einem  Viertel  in  die  Pflastergrundlage  aufge- 
nommen werden ;  ätherische  Oele  und  Campher  bis  zu  einem  Zwölftel,  Balsame 
und  fette  Oele  bis  zu  einem  Achtel.  Will  man  grössere  Quantitäten,  als  die 
hier  aufgeführten,  in  die  Pflastergrundlage  aufnehmen  lassen,  so  muss  man 
bei  den  pulvei*förmigen  Substanzen,  durch  deren  Aufnahme  die  Pflastergrund- 
lage zäher  wird,  Zusätze  von  erweichenden  Stoßen  (Terpenthin,  Oele  oder 
Campher)  hinzufügen,  während  die  Aufnahme  grösserer  Quantitäten  von  äthe- 
rischen Oelen,  Campher,  Balsamen  durch  ZufUgung  festerer  Substanzen  (Colo- 
phonium,  Wachs)  vermittelt  werden  muss. 

Die  Zusätze  zu  den  Pflastermassen  werden  in  folgender  Weise  bewerk- 
stelligt: Lösliche  Salze  und  Extracte  werden  mit  wenigen  Tropfen  Wasser; 
Opium,  Castoreum  mit  etwas  schwachem  Spiritus;  metallische  Pulver,  Campher 
mit  einigen  Tropfen  Oel  vorher  angerieben,  und  dann  mit  der  durch  grössere 
oder  geringere  Wärme  flüssig  oder  weich  gemachten  Pflastermasse  gemischt; 
feine  vegetabilische  Pulver  und  Flüssigkeiten  bedürfen  vor  der  Zumischung 
keiner  weiteren  Präparation;  leicht  zerreibliche  Substanzen,  wie  Schwefel  und 
Jod,  werden  nur  möglichst  fein  gepulvert  und  dann  zugesetzt.  Die  Mischung 
aller  Substanzen  geschieht  durch  sorgfältiges  Kneten  im  metallenen  oder  por- 
zellanenen Mörser  (Malaxiren). 

Die  Dispensii-ung  der  Pflaster  geschieht  in  der  Art,  dass  die  Pflastermasse 
entweder  in  Stangenform  ausgerollt  (selten  in  Tafeln  oder  Kruken  gegossen) 
verabreicht  wird,  oder  dass  man  sie  auf  eine  Unterlage  streichen  lässt;  diese 
letztere  besteht  aus  Leinen  (linteum),  weichem  Leder  (corium  s.  aluta),  seltener 
Taftl  (taifetas),  Wachsleinwand  (linteum  ceratum),  Papier  (chai*ta).  Bei  Pflastern 
von  richtiger  Consistenz  genügt  es,  dieselben  vor  dem  Auflegen  gelinde  zu 
em'ärmen,  um  ihr  Kleben  an  der  Haut  zu  bewirken;  bei  zu  spröden  oder  zu 
weichen  Pflastermassen  ist  dies  nicht  der  Fall,  und  müssen  solche  durch  über- 
gelegte Heftpflastersti-eifen  festgehalten  werden  oder  dadurch,  dass  die  be- 
treffiende  Pflastermasse  auf  Heftpflaster  gestrichen  wird,  wobei  man  einen  Rand 
desselben  frei  lässt. 

Die  Pflastermasse  wird  in  verschiedener  Dicke  auf  die  Unterlage  aufge- 
tragen; die  normale  Dicke  ist  etwa  die  eines  starken  Papiers,  wobei  die 
Textur  der  Unterlage  durch  den  Pflasterüberzug  nicht  mehr  sichtbar  ist.  Soll 
das  Pflaster  lediglich  zu  Klebezwecken  dienen,  und  jede  Reizung  der  Haut, 
die  durch  dickeres  Auftragen  leicht  bewirkt  wird,  vermieden  werden,  so 
schreibt  man  vor,  das  Pflaster  dünn  auszustreichen  (extende  tenuiter  s.  tenuis- 
sime),  wobei  dann  fast  nur  die  Zwischenräume  der  Texturfasem  mit  Pflaster- 
masse gefüllt  werden;  soll  ein  intensiver  Hautreiz  ausgeübt  werden,  so  trägt 
mau  die  Pflastermasse  etwa  messerrückendick  auf  (extende  crasse). 

Die  Grössen -Bezeichnungen  werden  am  besten  durch  bestimmte  Masse 
ausgedrückt,  wobei  es  am  gerathensten  ist,  die  Länge  sowohl  als  die  Breite 
des  Pflasters  nach  Centimetem,  weniger  gut  das  Ganze  nach  Quadrat - 
Centimetem  zu  bestimmen.  10  Quadrat-Cm.  erfordern  ca.  1  Gramm 
Pflastermasse.  Anstatt  dessen  kann  man  auch  entweder  eine  Zeichnung 
des  Pflasters  dem  Recept  beifügen,  oder  endlich  die  Grösse  desselben  nach 
bekannten  Gegenständen  bemessen.  Unter  den  von  anderen  Gegenständen  ent- 
nommenen Bezeichnungen  sind  folgende  die  gangbarsten:  Grösse  eines  Mark- 
stückes (MagnitMarki),  wozu  etwa  1,0  erforderlich;  Grösse  eines  Thalers  (Magnit. 
Thaleri)  —  etwa  1,25;  Grösse  eines  Fünftnarkstückes  (Magnit.  Monet.  Markör, 
quinq.)  =  etwa  2,0;  Grösse  einer  Spielkarte  (Magnit.  Chartae  lusoriae)  =  5,0 1 

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58 


Pflaster. 


Handflächengi'össe  (Magnit.  Palmae  s.  volae  manus)  =  etwa  7,5;  Handgrösse 
(Magnit.  manus)  =  etwa  15,0. 

Die  angegebenen  Verhältnisse  der  Pflastermasse  zu  den  Grössen -Bestim- 
mungen beziehen  sich  auf  die  mittlere  Stärke;  dünn  aufgetragene  Pflaster  er- 
fordern die  Hälfte,  dick  aufgetragene  das  Doppelte  der  genannten  Quantitäten. 

Soll  das  Pflaster  eine  ganz  bestimmte  Form  haben,  z.  B.  etwa  der  Gegend 
hinter  dem  Ohre  entsprechen  (forma  auricularis) ,  so  wird  dieselbe  auf  dem 
Recepte  bezeichnet  und  in  der  Subscription  des  Receptes  auf  diese  Zeiclmung 
hingewiesen,  oder  man  schneidet,  wo  es  sich  um  gi^össere  Formen  handelt, 
dieselben  aus  Papier  und  legt  sie  dem  Recepte  bei. 

Die  Herren  DD.  Unna  und  Hielck  in  Hamburg  haben  mit  besonderer 
Berücksichtigung  des  Hammeltalgs  als  Pflastergrundlage  tmd  der  Verwendung 
von  einfachem  ungestärkten  Mull  als  Unterlage  und  des  entfetteten  Mulls  als 
Bedeckung  desselben  eine  grosse  Anzahl  von  Salben-  und  Pflastermullpräpa- 
raten angegeben  (s.  Berliner  klinische  Wochenschrift.  1881.  No.  35  und  1882. 
No.  27.),  die  sich  durch  grosse  Schmiegsamkeit,  leichte  und  sichere  Adaption 
imd  bedeutende  Haltbarkeit  auszeichnen  soUen  (Beisp.  VI.  und  VH.).  Dieselben 
erfordern  wegen  des  Temperatun\'echsels  im  Sommer  eine  etwas  geringere 
Menge  leichter  schmelzenden  Fettes  wie  im  Winter,  wortlber  das  Original  ein- 
zusehen ist. 

Beispiele. 


I.  ^ 

Resin.  burgund.  150,0 

liquat.  adde 
Sebi  ovilli  5,0. 
Semirefrlgerat.  ext.  crasse  supr.  corium. 
longit  20  Centimet.,  latitud.  10  Centim. 
D.  S. 


IL 


Opii  0,5 

Myrrh.  1,0 

Empl.  Lithargyr.  10,0. 
1.  a.  Empl.  ext.  supr.  taffet.     D.  S. 
Morgens  und  Abends  einen  Quadratzoll 
gross  auf  die  Schläfe  zu  legen. 


III.  Bf 

Tartar.  stibiat.  1,0 

Empl.  adhaesiv.  5,0. 
Misce  malaxando  extend.  supr.  cor.  magnit. 
Chartae  lusoriae.    D.  S.  Reizpflaster. 


IV.  R 

Camphor.  trit.  1,5 
Empl.  fusci  10,0. 
Ext.  lenuissime  supr.  chart.    D.  S.  Zum 
Auflegen  auf  rheumatisch  afficirte  Stellen. 


V.  ^ 

Empl.  Litharg}Ti  simpl. 
Empl.  saponat   ana  10,0 

liquatis  adde 
Ol.  Macidis  0,5 
Ol.  Chamom.  citrat.  0,1. 
F.  emplastr.  extend.  supr.  cor.  magnit ud. 
manus,  margine  emplastr.  adhaesiv.  ob- 
ducto.    D.  S.  Auf  die  Magengegend  zu 
legen. 


VI. 


H' 


10,0 


M 


Hydrarg}T.  dep.  37,0 

Ungt.  Hydrargyri  Ph.  G. 

Sebi  bcnzoinati  40,0 

Adipis  benzoinatae  13,0. 
f.  e.     Zur  Imprägnirung  von  Salben- 
mull. —  Quecksill^rsalbenmull  40  pCt. 


VII. 


M.  f. 


Empl.  adhaesiv.  Ph.  G.  85,0 
Terebinth.  venet.  5,0 
Plumbi  jodati  5,0. 
c.     Zur  Bestreichung  von  Mull.  — 


Jodblei-Pflastermull  10  pCt. 


Eine  wesentlich  von  den  vorstehenden  Pflasteni  abweichende  Art,  welche 
aber  durch  magistrale  Formeln  nicht  verordnet  zu  werden  pflegt,  besteht 
darin,  dass  man  Unterlagen  mit  Flüssigkeiten  überzieht,  deren  Rückstand  nach 
dem  Vertrocknen  entweder  schon  an  und  für  sich  oder  durch  leichte  Befeuch- 
tung Klebefühigkeit  besitzt.  Hierher  gehören  namentlich  das  Emplastrum 
adhaesivum  anglicum  (eine  auf  Seidenzeug  aufgetragene  Lösung  von  Colla 
Piscium),  das  Empl.  Mezerei  cantharid.  und  ähnliche. 

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Salbe.  59 


b.    Salbe,  Unguentum. 

Die  am  häufigsten  zur  Application  von  Medieamenten  auf  die  äussere 
Haut  angewendete  Form  ist  die  Salbe.  Dieselbe  ist  eine  Masse  von  butter- 
ähnlicher  Consistenz,  d.  h.  bei  gewöhnlicher  Temperatur  nicht  zerfliessend, 
aber  ohne  Kraft-  und  Wärmeanwendung  vertheilbar.  Die  Salbe  besteht  aus 
einer  Grundlage  (Constituens  s.  Excipiens),  welche  an  und  flir  sich  die  eben 
beschriebene  Consistenz  darbietet,  imd  (hi  den  meisten  Fällen)  aus  einem 
dieser  Grundlage  beigemengten  flüssigen  oder  festen  (pul verförmigen)  Arznei- 
stoffe. 

Als  Salbengrundlagen  dienen:  1)  Fette,  welche  ohne  weitere  Präparation 
Salben -Consistenz  darbieten;  diese  Bedingungen  erfüllen  nur  Adeps  suillus, 
Medulla  ossium  bo\is,  Butter,  Ol.  Cocois,  Kaliseife.  Diese  Substanzen  können 
ohne  weiteren  Zusatz  zur  Salbengrundlage  verwendet  werden;  in  Bezug  auf 
die  Butter,  die  übrigens  ihres  leichten  Ranzigwerdens  halber  selten  als  Con- 
stituens gebraucht  wird,  ist  zu  bemerken,  dass  sie  vorher  durch  Waschen  und 
Kneten  ihres  Koclisalzgehaltes  beraubt  werden  muss.  —  2)  Mischungen  von 
festeren  Fetten  oder  fettähnlichen  Stoffen  (Wachs,  Walhath,  Paraffin) 
mit  weichen  Fetten  oder  Oelen.  Die  festeren  Fette,  wie  Sebum  ovillum,  | 
Sebum  ceninum,  Ol.  Cacao,  bedüi'fen,  um  in  Salbenforai  gebracht  zu  werden, 
eines  Zusatzes  von  doppeltem  Quantum  weichen  Fettes  (vom  Paraffin  sogar 
des  Vierfachen)  oder  eines  gleichen  Theiles  oder  mindestens  der  Hälfte  eines  | 
flüssigen  fetten  Oeles  oder  eines  kleinen  Theiles  (etwa  Vh — Va)  eines  äthe- 
rischen Oeles.  —  3)  Unguentum  Glycerini,  welches  vielfach  als  eine  der 
pas.sendsten  Salbengnmdlagen  in  Anwendung  gebracht  wii'd.  —  4)  Unguen- 
tum Paraffin i,  Vaselin,  jetzt  officinell  wie  das  Ung.  Glycerini  und  vor 
allen  anderen  Salbengruudlagen  den  Vorzug  verdienend,  weil  es  nicht  ranzig 
wird  und  ein  ausgezeichnetes  Excipiens  darstellt.  , 

Von  den  eben  erwähnten  Salbengrundlagen  ist  das  einfache  Schwemefett 
die  am  meisten  gebrauchte  und  in  ökonomischer  Beziehung  die  zweckmässigste, 
indessen  sind  alle  Salben,  die  lediglich  mit  Schweinefett  bereitet  werden,  leicht 
dem  Ranzigwerden  ausgesetzt,  ein  Uebelstand,  welcher  sich  auch  beim  Un- 
guentum rosatum  geltend  macht,  in  welchem  duiTh  Zusatz  von  Wasser  die 
Neigung  zur  Rancidität  noch  erhöht  ist.  Haltbarer  ist  die  aus  blos  vegetabi- 
lischen Fetten  zusammengesetzte  Wachssalbe.  —  Das  Unguentum  Glycerini 
und  das  Unguentum  Paraffini  sind  in  Bezug  auf  ihre  Haltbarkeit  jeden- 
falls die  passendsten  Salbengrundlagen,  die  auch  in  anderer  Beziehung  sehr 
wesentliche  Vortheile  bieten,  ja,  genau  genommen,  auch  in  ökonomischer  Hin- 
sicht der  einfachen  Fettsalbe  nicht  nachstehen,  insofeni  die  mit  ihnen  berei- 
teten Salben  nicht  dem  Verderben  ausgesetzt  sind  und  deshalb  in  grösserer 
Quantität  verordnet  werden  dürfen.  Ausserdem  enthält  das  Unguentum  Gly- 
cerini die  meisten  ihm  beigesetzten  Araneistofl^e  in  wirklicher  Lösung,  wälu'end 
bei  den  anderen  Salben  die  Zusätze  mehr  oder  weniger  um'  in  mechanischer 
Mengung  mit  der  Grundlage  vereint  sind.  Schliesslich  gewährt  das  Unguentum 
Glycerini  den  für  die  chirurgische  Praxis  sehr  erheblichen  Vortheil,  dass  es 
nicht  über  die  Applicationsstelle  durch  Zerfliessen  hinausgeht  und  sich  leicht 
lÄ-ieder  von  dieser  durch  Abwaschen  entfernen  lässt,  ohne  eine  starke  mecha- 
nische Reizung  derselben  nothwendig  zu  machen.  Indessen  gilt  fast  das 
Gleiche  auch  vom  Vaselin,  während  dem  Unguentum  Glycerini  der  Uebelstand 
anhaftet,  sehr  leicht  zähe,  kleisterartig  zu  werden  und  einen  den  Patienten 
unangenehmen  Druck  auszuüben.  Wo  also  eine  Zersetzung  des  Fettes  nicht 
im  therapeutischen  Interesse  liegt,  wie  dies  beim  Unguentum  Hydi'argyrum 
cinereum    und    bei    den    Jodsalben    der   Fall    ist,    für    welche    letztere    die 

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()0  Salbe. 

Glycerinsalbe  auch  deshalb  unpassend  sein  würde,  weil  das  Jod  mit  dem 
Stärkemehl  sicli  verbindet,  bediene  man  sich  des  Unguentum  Paraffini  oder 
Glycerini. 

Die  den  Salben  zugeftigten  Zusätze,  Excipienda,  können  entweder  flüs- 
siger, halbflüssiger  oder  fester  Natur  sein.  Unter  den  flüggjggjj^  Excipiendis 
könnea  Tineturen  und_£]il(>rofonn  der  Salbengnindlage  oiszu  etwa  einem 
Si^Lchstel  des  Gewichts  derselben  zugefügt  werden,  ohne  eine  erhebliche  Ver- 
änderung ihrer  Consistenz  zu  bewirken;  ätherische  Gele  werden  nur  in  viel 
geringerer  Quantität  ertragen  (bis  zu  einem  Zehntel  des  Gewichts  der  Salben- 
grundlage) und  bewirken,  überachüssig  zugesetzt,  ein  Zerfliessen  der  Salbe; 
flüssige  Säuren  (Acid.  nitricum)  können  bis  zu  einem  Achtel  zugesetzt  werden, 
kaustische  Flüssigkeiten  (Liq.  Ammon.^caugt.,  Liq.  Kali  caust.)  bis'  zur  Hälfte, 
da  dieselben  mit  dem  Fettgehalt  der  Salbe  eine  Seifenverbindung  eingehen, 
welche  sich  der  Salbenconsistenz  nähei*t.  —  Dip.kflüflg|pe  Substanzen,  wie  B^l- 
same  und  flüssige  Exti*acte^  können  höchstens  zu  emem  Viertel  des  Gewichts 
einer  Salbengrundlage  beigemengt  werden.  —  Bei  den  ^^gjgn  Arzneistofl'en 
machen  sich  folgende  Verhältnisse  geltend:  Harze^  Seifenunolegetabilische 
Puher,  trockene  Extracte  und  denen  ähnliche  Körper,  wie  Gpium,  Casto- 
reiim  u.  s.  w.,  können  bis  zu  einem  Drittel  in  die  Salbengrundlage  eintreten, 
Extracte  von  Extract- Consistenz  bis  zu  einem  Viertel,  lösliche  Salze  bis  zu 
einem  Viertel,  mineralische  Pulver  bis  höchstens  zur  Hälfte  —  Campher 
verhält  sich  wie  ein  ätherisches  Gel  und  darf  deshalb  nur  in  geringen  Ge- 
wichtsmengen einer  Salbenginmdlage  beigesetzt  werden,  wenn  er  nicht  ein 
Zei*fliessen  derselben  herbeiftlhren  soll. 

Bei  der  Bereitung  der  Salbe  werden  die  weichen  und  flüssigen  Fette,  aus 
denen  dieselbe  gebildet  wird,  im  porzellanenen  Möi*ser  innig  zusammen  ver- 
rieben. Die  festen  Fette  und  fettähnlichen  Stoffe  werden  erat  bei  möglichst 
gelinder  Temperatur  geschmolzen  und  dann  mit  den  weichen  Fetten  venneben. 
Zusätze  von  »flüssigen  Substanzen  und  Campher  werden  durch  einfaches,  im 
Mörser  vorzunehmendes  Mischen  mit  der  Salbengrundlage  bewirkt  (Beisp.  I., 
n.,  lU.,  Xni.).  Ist  die  Salbengrundlage  durch  Schmelzung  bereitet,  so  ge- 
schieht diese  Zumengung  erst  nach  dem  Erkalten  (Beisp.  IV.,  V.).  Vegeta- 
bilische und  mmeralische  Pulver,  sofern  sie  nicht  in  Wasser  löslich  sind, 
werden  mit  der  Salbengnindlage  in  der  Weise  gemischt,  dass  man  sie  zu- 
nächst mit  einem  geringen  Theile  derselben  oder  mit  wenigen  Tropfen  eines 
fetten  Geles  fein  verreibt  und  diese  Mischung  dann  mit  der  Totalquantität 
der  Salbengi'undlage  mischt;  ebenso  Seifen  und  leicht  zu  pulvernde  Harae 
(Beisp.  IX.).  Lösliche  Pulver  und  Extracte,  sowie  Gpium  und  Castoreum, 
werden  mit  einigen  Ti'opfen  Wasser  oder  je  nach  der  Natur  der  Substanz  mit 
einer  gelingen  Quantität  Alkohol  angerieben  und  dann  der  Salbengnindlage 
zugesetzt  (Beisp.  VII.)  mit  Ausnahme  von  Tartarus  stibiatus,  welcher  als  ganz 
feines  trockenes  Pulver  zugemischt  werden  muss.  Schwer  zu  pulvenide  Harae 
(Resina  Pini,  Golophonium)  werden  bei  möglichst  gelinder  Temperatur  ge- 
schmolzen und  mit  der  Salbengrundlage  gemischt  (Beisp.  XU.). 

Die  Zusätze  zum  Unguentum  Glycerini  werden  in  dei*selben  Weise  bewirkt, 
nur  mit  der  Ausnahme,  dass  diejenigen  Substanzen,  für  welche  oben  ein  vor- 
heriges Verreiben  mit  Gel  angegeben  worden,  statt  dessen  mit  einer  kleinen 
Menge  Glycerin  subigirt  werden  (Beisp.  VHL). 

Eine  Geruchs-CoiTection  der  Salben  wird  dadurch  bewirkt,  dass  man  die- 
selben mit  einer  geringen  Quantität  ätherischer  Gele,  sph'ituöser  Substanzen 
(Aq.  Coloniensis,  Tinct.  Vanillae),  wohlriechender  fetter  Gele  (Gl.  Jasmini) 
oder  Balsame  (Bals.  penivianum)  versetzt.  —  Meistens  bedient  man  sich  der 
ätherischen  Gele,  von  denen  für  5,0  der  Salbe  meistens  1 — 2  Tropfen  aus- 
reichen. —  Eine  Correction  des  Aussehens  der  Salben  durch  färbende  Zusätze 
(Ol.  Alcannae,  Kannin,  Rad.  Curcumae,  Tinct.  Croci)  wü*d  selten  angewendet. 

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Salbe.  61 

Die  Verordnung  der  Fett -Salben  erfolgt  in  der  Regel  so,  dass  die  ver- 
ordnete Quantität  in  wenigen  (im  Sommer  höchstens  in  drei)  Tagen  verbraucht 
werde;  nur  in  denjenigen  Fällen,  in  denen  die  Rancidität  der  Salben  dem 
Heilzwecke  eher  förderlich  als  hinderlich  ist,  kann  man  diese  Beschränkung 
umgehen;  bei  Verordnung  der  Glycerin-  und  Paraffinsalbe  fällt  dieselbe  ganz 
fort,  indem  diese  selbst  bei  hoher  atmosphärischer  Temperatur  sich  lange  Zeit 
unverändert  erhalten.  Die  Gesammt- Quantität  der  in  emigen  Tagen  zu  ver- 
brauchenden Salbe  wird  natürlich  durch  die  Anwendungsweise  derselben  bedingt. 
Für  diejenigen  Salben,  welche  als  Einreibungen  benutzt  werden,  bestimmt 
man  die  Einzelndose  durch  annähernde  Bezeichnungen,  welche  dem  Volumen 
allgemein  bekannter  Gegenstände  entnommen  sind,  z.  B.  Grösse  eines  Steck-  X 
nadelknopfes  (ca.  0,05— -0,1),  einer  Linse  (ca.  0,2),  einer  Erbse  (0,3  —  0,5), 
einer  Bohne  (0,5  — 1,0),  einer  Haselnuss  (1,5  —  2,0).  Bei  sehr  diflferenten 
Mitteln  verordnet  man  auch  oft  das  Ganze  in  Einzelndosen  dispensirt  (Bei-  ; 
spiel  XV.). 

Bei  Verband -Salben  müssen  die  Grösse  der  Applicationsstelle,  die  Art 
der  Application  und  die  mehr  oder  minder  häufige  Wiederholung  des  Ver- 
bandes zur  Bestimmung  der  Gesammt  -  Quantität  in's  Auge  gefasst  werden. 
(S.  a.  unter  „Pflaster"  die  Salbenmulle.)  Diese  Verhältnisse  sind  jedoch  meist 
so  variabler  Natur  und  werden  durch  die  Verschiedenheiten  in  der  Manipula- 
tion beim  Verbinden  so  sehr  beeinflusst,  dass  man  nicht  im  Stande  ist,  auch 
nur  annähernd  irgend  welche  Quantitäts- Bestimmungen  zu  trefifen.  Man  thut 
deshalb  wohl  daran,  bei  kleineren  Verbandstellen  etwa  25,0—50,0,  bei  gi'ös- 
seren  etwa  50,0 — 100,0  zu  verordnen,  mit  der  Massgabe,  dieselbe  emeueni 
zu  lassen,  wenn  sie  vor  vollständiger  Konsumtion  ranzig  geworden  sein  sollte, 
da  hier,  wo  es  sich  meist  um  die  Berührung  der  Salbe  mit  Geschwürs-  oder 
Wundflächen  handelt,  in  allen  Fällen  die  Aufti'agimg  eines  ranzigen  Fettes 
als  direct  schädlich  zu  bezeichnen  ist,  und  ebensowohl  Schmerzen  verursacht, 
als  zur  Putrescenz  der  Wundsecrete  beiträgt  und  die  Heilung  dadurch  ver- 
zögert. Namentlich  in  Hospitälern  kann  man  —  soweit  sie  überhaupt  noch 
angewandt  werden  —  die  Anwendung  ranziger  Salbien  nicht  stark  genug 
perhorresciren,  da  hier  die  chirurgische  Behandlung  alles,  was  Putrescenz  des 
Wundsecretes  und  damit  Entwickelung  von  Hospitalbrand  erzeugen  kann,  aufs 
ängstlichste  zu  venneiden  hat,  tmd  unter  den  ätiologischen  Momenten  dieser 
Hospital-Plage  möglicherweise  der  geringe  Werth,  den  man  auf  die  Beschafl'en- 
heit  der  Verbandsalben  zu  legen  pflegt,  eine  nicht  unwichtige  Rolle  spielt.  — 
Auch  in  dieser  Hinsicht  ist  wiederum  auf  die  Vorzüge  der  Glycerin-  und  Pa- 
raflfinsalben  hinzuweisen;  natürlich  ist  bei  ersteren  die  Rücksicht  massgebend, 
dass  sie  mit  chemisch  reinem  Glycerin  bereitet  seien,  da  sie  sonst  durch  ihre 
unreinen  Beimischungen  (ätzende  Sabse  und  ranzige  Säuren)  eben  so  schädlich 
wirken  können,  als  ranzig  gewordene  Fettsalben. 

Die  Darreichung  der  Salben  geschieht  fast  ausschliesslich  in  Stein-  oder      ^ 
Porzellankruken.    Die  ersteren,  welche  gewöhnlich  in  der  Armenpraxis  gewählt 
werden,  smd  stets  porös,  saugen,  einmal  verwendet,  einen  Theil  des  Fettes 
auf,  welches  dann  ranzig  wird,  und  bei  Emeueining  der  Salbe  in  demselben 
Gefdsse    zum   Verderben    derselben   wesentlich   beiträgt.      Es    wäre    deshalb 
wünschenswerth,    die  Steinkruken  auch  aus  der  Annen-  und  Hospitalpraxis    , 
gänzlich  zu  entfernen  und  durch  die  nicht  erheblich  theureren  Porzellan-  oder    I 
Glaskruken  zu  ersetzen. 

Der  Vei'schluss  der  Salbenkiniken  geschieht  entweder  durch  Wachspapier, 
oder  durch  Holzdeckel,  welche  aber  beide  insofern  unzweckmässig  sind,  als 
die  an  ihnen  haftende  Salbenquantität  leicht  ranzig  wird  und  auf  das  Verderben 
der  übrigen  Salbe  influirt.  Den  besten,  allerdings  etwas  theureren  Verschluss 
geben  Porzellandeckel  und  dünne  Blechkappen,  welche  mit  einem  leichten 
Silbeniiederschlage  übei'zogen  sind.  .     ^^^J^ 

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62 


Salbe. 


Als  besondere  Formen  von  Sälben  haben  wir  schliesslich  zu  erwähnen 
das  Unguentum  pomatum  s.  pomadinum  nnd  das  Ceratnm. 

Das  Unguentum  pomatum  ist  eine  hauptsächlich  für  kosmetische  Zwecke, 
namentlich  für  das  Einfetten  der  Haare  bestimmte  Salbe,  die  sich  namentlich 
durch  ihre  Eleganz  und  besondere  Rücksichtnahme  auf  die  Geruchs-Correction 
charakterisirt.  Als  Salbengrundlage  dient  hier  in  der  Regel  die  MeduUa  ossium, 
welche  man  mit  Extracten  (meistens  tonisirenden) ,  scharfen  Tincturen  oder 
öligen  Digesten  scharfer  Substanzen,  wohlriechenden  fetten  und  ätherischen 
Oelen  versetzt  (Beisp.  XIIL). 

Das  Gerat  um  ist  von  härterer  Consistenz  als  die  gewöhnliche  Salbe, 
steht  deshalb  eigentlich  zwischen  ihr  und  dem  Pflaster.  Als  Cerat-Grundlage 
bedient  man  sich  meistens  eines  Gemisches  aus  Oel  mit  einem  der  festeren 
Fette,  namentlich  Wachs,  Wallrath  und  Cacao-Butter.  Das  Gerat  dient  eben- 
falls zum  Anfetten  spröder  oder  wunder  Hautstellen,  auf  welche  man  keinen 
Salbenverband  auftragen  kann  oder  will.  Das  Gerat  wird  nicht  in  Kruken, 
sondern  in  Tafeln  gegossen  dispensirt  (Beisp.  XIV.). 

Beispiele. 


I.  I^ 

Chloroformii  2,5 

Ol.  Cocois  20,0. 
M.  terendo  exactissime,  f.  unguent.  d.  in 
oUa  bene  clausa.    S.    Dreimal  täglich 
eine  Bohne  gross  einzureiben. 


n.  Bf 

Ungt.  cerei  10,0 
Ol.  Amygdal.  amar.  aeth.  0,2. 
M.  f.  ungt.  d.  in  olla  bene  clausa.  S.  Zwei- 
stündlich eine  Erbse  gross  einzureiben. 


ni.  I^ 

Adipis  suilli  20,0- 
Liq.  Kali  caust.  10,0. 
M.  f.  unguent.     D.  S.  Dreimal  täglich  in 
die  Gelcnkstellen  einzureiben. 


IV.  IV 

Cer.  alb.  .5,0 
Ol.  Olivar.  1.9,0. 

Leni  calore  liquat.  et 
semirefrigeratis 
adde 
Bals.  Peruv.  5,0 

Acid.  carbolic.  in  spirit.  vini  q.  s. 
solut.  1,0. 
M.  f.  u.    D.  S.     Zum  Verbinden  wunder 
Brustwarzen. 


V. 


Bf 

Ol.  Cacao 

„    Olivar.  ana  10,0 
Leni  calore  liquat.  et 

semirefrigerata 
misce  terendo 
cum 
Catechu  pulverat.  5,0. 
D.  S.     Auf  Charpie  gestrichen  zum  Ver- 
bände von  Decubitus-Stellen. 


VI.  Bf 

Adip.  suill.  30,0 

Sapon.  domest.  pulv.  10,0 

Rhiz.  Veratri  pulv.  2,5. 

M.  terendo  f.  ungt.    D.  S.    KrUtzsalbc. 


Vn.  Bf 

Extr.  Myrrhae  5,0 

tere  c. 
Aq.  dest.  gutt.  nonnullis 

adde 
Ungt.  Glycerini  25,0. 
D.  S.  Zur  Bestreichung  von  Hämorrhoidal- 


knoten. 


VIII. 


D.  S. 


Bf 


Kali  bichromici  1,5 

tere  c. 
Glycerini  puri  glitt,  nonnullis 

adde 
Ungt.  Glycerini  10,0. 
Aetzsalbe. 


IX. 


Bf 


Hydrargyr.  praecip.  alb.  2,0 
tere  c.  Ol.  Amygdal.  dulc. 
gutt.  nonnullis 
Unguent  lenientis  10,0. 
P.  unguent.  D.  S.  Eine  Linse  gross  einzu- 
reiben. 


X. 


Bf 


Hydrargyri  chlorat.  raitis  0,5 
Opii  puri  0,25 

tere  c.  Aq.  dest.  gutt.  nonnull. 
ad  misce 
Unguent.  rosat.    10,0 
D.  S.    Dünn  auf  Charpie  gestrichen  zum 
Verbände  von  Schanker-(TeschwQren. 


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Salbe.  —  Liniment, 


63 


XL  ü- 

Camphor.  trit.  0,5 
Unguent.  flavi  10,0. 
F.  unguent  D.  S.  Eine  Erbse  gross  drei- 
mal taglich  einzureiben. 


XH.  Bf 

Resin.  burgundicac 
Cer.  flav.  ana  bfi 
leni  calore  liquat. 
addc 
OL  Olivar.  10,0 
scmirefrigerata 
misee  cum 
Pulv.  Summit.  Sabinae  5,0 

adde 
Ol.  Sabinae  0,5. 
D.    S.    Auf  Leinen    gestrichen    zur    Be- 
deckung von  Condylomen. 


XÜL  Bf 

Extr.  Chin.  frig.  parat.  5,0 

Mise.  c. 
Medull.  oss.  25,0 

adde 
Tinct   Cantharid.  0,5 


D.  S. 


Ol.  Rosar. 

^    Amygd.  am.  aeth.  ana  0,1. 
China-Pomade. 


XIV.  I^ 

Ol.  Cacao  15,0  \ 

Ol.  Olivar.  5,0 

Leni  calor.  liquat.  et 

semirefrigcrata 
misce  c. 
Carmini  0,1 

antea  cum 
Tinct.  Vanill.  0,5 

in  pultem  redact.  efFunde  in 
capsulam  papyraceam. 
D.  in  Charta  cerata.    S.   Gerat,    zum  Be- 
streichen wunder  Stellen. 


XV.  I^ 

Unguent  Hydrarg.  einer.  1,0. 
Dispensen t.  tal.  dos.  No.  10.  D.  in  Chart. 

cerat.  S.  Morgens  und  Abends  ein  Stück 

nach  Vorschrift  einzureiben. 


c.    FIQssiie  Salbe,  Linimentum. 

Unter  der  Bezeichnung  Liniment  versteht  man  eine  zum  Einreiben  be- 
stimmte Arzneiform  von  dickflüssiger  (der  des  Syrups  gleichkommender)  Con- 
slstenz,  welche  entweder  dadurch  hergestellt  wird,  dass  man  ein  Fett  durch 
Zusatz  von  Flüssigkeit  über  die  Salben-Consistenz  hinaus  verdünnt,  oder  dass 
man  durch  Combination  von  Oelen  mit  einer  caustischen  Substanz  eine  seifen- 
artige Verbindung  bewirkt,  oder  schliesslich  Seife  in  wässerigen  oder  schwach 
alkoholischen  Flüssigkeiten  auflöst. 

Zur  Herstellung  eines  Linimentes  aus  Fetten  von  Salben-Consistenz  bedarf 
es  eines  halben  bis  gleichen  Theiles  einer  Flüssigkeit.  Will  man  aus  einem 
festen  Fett  ein  Liniment  haben,  so  sind  1 — 3  Theile  Flüssigkeit  dazu  erfor- 
derlich. —  Bei  Anfertigung  eines  Linimentes  aus  fettem  Oele  mit  caustischen 
Substanzen  (caustische  Ammoniak-,  Kali-  und  Natron-Flüssigkeit,  sowie  Aqua 
Calc.)  varüren  die  Znsätze  der  letzteren  von  V4 — !*)• 

Zu  einer  Grundlage  von  Liniment -Cousistenz  können  ätherische  Oele,  \ 
Tincturen,  Campher,  Chloroform,  fette  Oele  in  beschränkten  Quantitäten  (höch- 
stens jedoch  bis  zu  einem  Drittel)  zugefügt  werden,  ohne  die  Consistenz  er- 
heblich zu  ändern.  Sollte  bei  einem  derartigen  Zusätze  sich  wirklich  die  Ah- 
setznng  der  einen  oder  anderen  Substanz  ergeben,  so  ist  dies  keinesweges  als 
ein  wesentlicher  Uebelstand  zu  betrachten,  da  diu'ch  Umschütteln  des  Lini- 
mentes vor  dessen  Anwendung  die  Homogenität  der  Mischung  leicht  wieder 
herzustellen  ist. 

*)  Das  Linimentum  saponato-camphoratum  (ßalsamum  Opodeldoc)  führt  eigentlich 
mit  Unrecht  den  Namen  Liniment,  da  es  bei  gewöhnlicher  Temperatur  nicht  flüssig 
ist,  und  wenn  es  bei  der  Anwendung  flüssig  gemacht  wird,  nicht  die  Consistenz  eines 
S>Tups,  sondern  die  einer  Spirituosen  Flüssigkeit  annimmt.  Ebenso  weichen  das  Li- 
niment. Aeruginis  und  das  Liniment,  contra  combustiones  von  den  hier  gegebenen 
Verhältnissen  ab,  indem  das  erstere  eine  Mischung  von  essigsaurem  Kupfer  mit  Honig, 
das  andere  die  Mengung  einer  Höllenstein! ösang  mit  Leinöl  ist. 

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(54 


i'lussigc  Salbe. 


Auch  Emulsionen  ans  fetten  Oelen  mit  Eigelb  oder  Gummi  Arabicum 
können  als  Linimente  dienen;  dieselben  sind  namentlich  in  Verbindung  mit 
Oleum  Terebinthinae  in  Gebrauch  (Beisp.  VI.). 

Die  Gesammt- Quantität  eines  zu  verordnenden  Linimentes  ist  nur  dann 
durch  Rücksichten  beschränkt,  wenn  man  Salben  zur  Herstellung  desselben 
benutzt. 

Die  Einzelgabe  der  zu  Einreibungen  bestimmten  Linimente  wird  in  der 
Regel  zu  1 — 2  Theelöffeln  und  mehr  abgemessen  (das  Gewicht  des  Thee- 
löflTels  ^—  4,0).  Bei  Verband  -  Linimenten  lässt  man  eine  mit  dem  Liniment 
befeuchtete  Compresse  auf  die  Applicationsstelle  auflegen. 

Die  Linimente  werden  in  gewöhnlichen,  mit  Korkstöpseln  verechlossenen 
Glasflaschen  verordnet. 


I. 


Beispiele. 
IV. 


Adipis  suilli  20,0 
Chloroformii  10,0. 
M.  f.  Liniment,  d.  in  vitro     S.    Dreimal 
tadich  einen  Theelöffel  voll  einzureiben. 


II.  IV 

Carbonei  sulfurati  10,0 
Ungt.  Rosmarini  comp.  20,0. 

M.  f.  Liniment.   D.  S.  Zweistündlich  einen 
TheelöflFel  voll  einzureiben. 


IIL 


I* 


Liquoris  Ammon.  caust. 
Tinct.  Opii  crocat. 
Ungt.  Hydrarg.  einer,  ana  5,0 
Ol   Hyoscyami  15,0. 
M.   f.   Liniment.     D.  in  vitro.     S.   Umgc- 
schüttelt  einzureiben. 


^ 


Tinct.  Amicae  25,0 

in  qua  solve 
Sapon.  venet.  10,0 

cui  adde 
Liq.  Ammon.  caust.  5,0 
Ol.  Lavandul.  0,5. 
M.  f.  Liniment.   D.  in  vitro.  S.  Theelöffel- 
weise  einzureiben. 


V.  V(f 

Ol.  Lini  50,0 

Aq.  calcar.  25,0 

Liq.  Plumbi  subacet.  15,0. 
M.  f.  Linim.    D.  S.   Zum  Verbände. 


VI.  ^ 

Ol.  Therebinth. 

Aq.  destill.  ana  25,0 

Ol.  Lini  10,0 

Vitell.  ov.  1. 
M.  f.  Linimentum.    D.  S.  Zum  Einreihen. 


Zum  Auftragen  von  Arzneistoifen  auf  die  äussere  Haut,  mit  der  Absicht, 
dieselbe  mit  den  Medicamenten  in  länger  dauerndem  Contact  zu  erhalten,  be- 
dient man  sich  in  neuerer  Zeit  öfters  des  Collodium,  welchem  man  namentlich 
ätzende  oder  reizende  Substanzen  in  geringem  Quantitäts-Verhältnisse  zusetzen 
kann  (so  z.  B.  2,0—3,0  Hydrargyi*.  bichlor.  corros.  oder  0,5  Ol.  Sinapis  auf 
25,0  Collodium).  —  Das  Traumaticin,  welches  in  seinen  sonstigen  Eigenschaften 
viele  Analogie  mit  dem  Collodium  darbietet  und  wie  dieses  als  Deckmittel 
benutzt  wird,  verträgt  derartige  Zusätze  nicht. 


d.    Breiumschlag,  Cataplasma. 

Diese  grösstentheils  der  domestiken  Bereitung  anheimgegebene  Arzneiform 
besteht  aus  emer  Mischung  von  festen,  meist  gröblich  gepulverten  Substanzen 
mit  Flüssigkeiten  zu  dünnerer  oder  dickerer  Brei-Consistenz.  Den  Tj^pus  einer 
solchen  Mischung,  der  auch  vorzugsweise  als  Cataplasma  bezeichnet  wird, 
bilden  die  Anquellungen  amylumhaltiger  Substanzen  (Brotkrume,  Hafergilitze, 
Roggenmehl,  Leinsamen)  mit  heissem  Wasser  oder  heisser  Milch.  Aehnlich 
sind  die  Kräuterumschläge,  welche  durch  das  Anrühren  gröblich  gepulverter 
Vegetabilien  (Fol.  Hyoscyami,  Crocus,  Herb.  Meliloti)  mit  heissem  Wasser 
bereitet  werden,  wozu  man  immer  nur  die  betreffenden  Substanzen  in  grob 

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Breiumschlag. 


65 


gepulverter  Form  als  Species  aus  der  Apotheke  verabreichen  lässt,  Fenier 
gehören  hierher  die  Pastenbildungen  aus  Honig  mit  pulverförmigen  Substanzen 
(früher  als  Unguenta  mellita  bezeichnet)  und  schliesslich  der  Sinapismus  (teig- 
ähnliche Mischung  von  gestossenem  Senf  mit  Wasser).  Anderweitige  Vehikel 
für  die  Cataplasmen,  wie  z.  B.  schwarze  Seife  (die  früher  zum  KerndTschen 
Cataplasma  verwendet  wurde),  sind  ausser  Gebrauch  gekommen. 

Die  Cataplasmen  der  ersten  Categorie  wirken  im  allgemeinen  nur  durch 
die  feuchte  Wärme,  welche  sie  an  ihi'er  Applicationsstelle  entwickehi.  Wo  es 
daher  nur  auf  die  Anwendung  der  letzteren  ankommt,  bedient  man  sich  in 
letzter  Zeit  vielfach  der  Cataplasmes  instantan^s  des  Dr.  Leli^vre.  Dieselben 
bestehen  aus  den  in  dünnen  Platten  gepressten  und  mit  einer  zarten  Zeug- 
schicht überzogenen  Blättern  einer  Fucus-Art,  welche  wenige  Minuten  in 
heisses  Wasser  gelegt  zu  einer  Cataplasma-Consistenz  aufquellen.  Das  Cata- 
plasma wird  dann  mit  einer  dünnen  Gummitafel  überdeckt,  um  die  Wärme 
zurückzuhalten.  Sie  zeichnen  sich  durch  das  stete  Zurhandsein,  Schnelligkeit 
und  Einfachheit  der  Bereitung  und  Reinlichkeit  aus.  Ein  Fehler,  der  hier 
und  bei  den  altgebräuchlichen  Cataplasmen  häufig  in  der  domestiken  Bereitung 
gemacht  wird,  besteht  darin,  dass  die  Cataplasmen  viel  zu  klein  gemacht 
werden.  Ein  wirksames  Cataplasma  muss  mindestens  die  Grösse  eines  Bogen 
Schreibpapiers  haben  (s.  auch  bei  „nasse  Umschläge"  p.  67.). 

Zuweilen  werden  die  Cataplasmen  noch  mit  Flüssigkeiten  imprägnirt, 
welche  ihre  arzneiliche  Wirkung  modificiren  sollen,  so  z.  B.  mit  Spiritus  cam- 
phoratus,  Tinct.  Opii,  Liq.  Plumbi  subacetic.  u.  s.  w.  Derartige  Zusätze  werden 
entweder  der  Gesammtflüssigkeit,  mit  welcher  das  Cataplasma  angei*ührt  wird, 
beigegeben ,  oder  besser  in  abgetheilter  Dosis  auf  jeden  einzelnen  Umschlag 
applicirt. 

Die  Cataplasmen  werden  entweder  unmittelbar  auf  die  Haut  gelegt,  oder 
auf  eine  Unterlage  von  weitmaschigem  Gewebe  (Mull,  Tüll,  Gaze).  Die  letz- 
tere Applicationsweise  ist  die  bessere,  insofern  sie  die  Haut  rein  erhält,  und 
nach  der  Wegnahme  nicht  Partikeln  zurückbleiben. 

Die  Temperatur,  welche  den  Cataplasmen  bei  deren  Anwendung  gegeben 
wird,  ist  in  der  Mehrzahl  der  Fälle  die  lauwarme,  die  der  Haut  nur  um  einige 
Grad  übersteigende.  Ueberdeckt  man  das  Cataplasma  mit  einem  impermeablen 
Stoff  (Wachstaffet)  oder  mit  mehrfach  zusammengelegtem  Seidenzeug,  so  hin- 
dert man  die  rasche  Abkühlung  und  kann  den  Wechsel  des  Umschlages  sel- 
tener eintreten  lassen. 


Beispiele. 


L 


^ 


Fol.  Hyoseyami 

Herb.  Conii  grossiusc.  pulv.  ana  10,0 
Farinac  Sem.  Lini  150,0. 
D.  S.  Species  zum  Brei  umschlage.  Den 
vierten  Theil  mit  Kamillenthee  zu  einem 
dicken  Brei  anzurühren  und  vor  jedes- 
maliger Application  den  Umschlag  mit 
einem  TheelÖffel  der  ad  b.  verordneten 
Tiuctur  zu  vermischen. 


^ 


Tinct.  Opii  croc.  20,0 
S.    Zusatz  znm  Breiumschlag. 


n 


Mellis  50,0 

Croci  pulv.  3,0 

Farinae  Hordei  q.  s. 
ut  f.  massa  pultacca.    D.  in  olla.    Feder- 
kieldick auf  Leinwand   gestrichen,  auf 
die  Geschwulst  aufgelegt. 


e.  Pasten. 

Die  Pasten   haben    die  Consistenz    eines    leicht   knetbaren  Teiges.     Sie 
werden  zum  Aetzen  in  die  Tiefe  benutzt,  und  zwar  werden  sie  entweder  auf 

Kwald  and  Simon,  Arznei vcronlnuneslchre.    10.  Aufl.  ;; 

DigitizecTbyVjOOgie 


(i6  l^asteu.  —  Nasse  Umschläjjc. 


kranke  Hautstellen,  um  das  Krankhafte  zu  zerstören  und  später  eine  gesunde 
Granulation  an  dessen  Stelle  hervorzurufen,  applicirt,  oder  sie  dienen  zur 
Schorf bildung  und  langsamen  Perforation  gesunder  Haut,  um  in  der  Tiefe 
liegende  Abscesse  bei  messerscheuen  Patienten,  oder  wo  die  Anwendung  des 
Messers  aus  irgend  einem  Grunde  unthunlich  ist,  allmälig  zu  öfiben.  Sie  be- 
wirken zugleich  eine  Irritation  der  Umgebung  und  führen  Adhäsionen  zwischen 
der  Haut  und  den  darunter  liegenden  Theilen  herbei,  wodurch  in  vielen  Fällen, 
z.  B.  bei  Abscessen  im  Abdomen,  die  Gefahr  des  Oeffnens  vermindert  oder 
beseitigt  wird. 

Zu  den  Aetzpasten  werden  verwandt:  Calcaria  usta,  Kali  causticum,  Zin- 
cum  chloratum,  Acidum  arsenicosum  u.  s.  w.  (vgl.  diese  Mittel).  Als  Consti- 
tuens  dient  Sapo,  Argilla,  Pulv.  Althaeae  u.  a.  Man  kann  auch  die  Aetzmittel 
in  PulverfoiTO  verschreiben  und  zum  Gebrauch  dann  mit  ein  wenig  Wasser 
zu  einem  Teige  anrühren  lassen.  (Ueber  die  einzelnen  Aetzpasten  vgl.  den 
speciellen  Theil.) 

3.  Flüssige  Formen, 
a.    Nasse  UnSChläge,  Bibungen,  Fomentationes,  Epithemata. 

Wenn  Flüssigkeiten  mit  einer  grösseren  oder  kleineren  Hautfläche  in 
einem  längere  oder  kürzere  Zeit  dauernden  Contact  erhalten  werden,  so  be- 
zeichnet man  diese  Procedur  als  Bähung,  Fomentatio,  und  die  dazu  verwendete 
Flüssigkeit  als  Fötus,  Fomentum  oder  Epithema. 

Man  benutzt  diese  Fomi,  theils  um  durch  die  Temperatur  der  Flüssigkeit 
selbst  zu  wirken  (Fomentatio  frigida,  tepida  oder  calida),  oder  um  sie 
zur  Trägerin  von  Arzneistoffen  zu  machen,  aus  denen  die  Flüssigkeit  besteht, 
oder  welche  dereelben  beigemengt  sind  (Umschläge  von  Bleiwasser,  aromati- 
schen Infusionen,  narkotischen  Abkochungen,  Auflösungen  von  Extractivstoffeu, 
Salzen  u.  s.  w.). 

Die  Flüssigkeit  wird  in  der  Regel  durch  leinene  Compressen,  welche  mit 
derselben  imprägnirt  sind,  auf  den  Körper  applicirt.  Zuweilen  bedient  man 
sich  auch  des  Bade-  oder  Feuerschwammes  (oder  der  namentlich  fiiiher  in 
England  gebräuchlichen  Spongiopiline).  Handelt  es  sich  um  lauwarme 
oder  warme  Umschläge,  so  müssen  die  Compressen  mit  einem  Stoffe  überdeckt 
werden,  welcher  die  rasche  Abkühlung  und  somit  auch  das  allzu  oft  wieder- 
holte Wechseln  verhindert.  Hierher  gehören  auch  die  oben  (p.  65.)  bespro- 
chenen Umschläge  in  fester  Form  (Cataplasmes  instantanes)  und  die  sogen. 
Priessnitz 'sehen  Binden,  bei  welchen  ebenfalls  die  feuchte  Compresse  mit 
einem  mögUchst  impermeablen  Stoff  (Guttapercha,  Guttaperchapapier,  festen 
Zeugen  etc.)  umwunden  bez.  überdeckt  i^ird,  um  die  applicirte  oder  sich  bil- 
dende Wärme  möglichst  lange  festzuhalten.  —  Sollen  kalte  Umschläge  eine 
geringere  Temperatur  haben,  als  die  des  Brunnenwasser,  so  erreicht  man 
dies  entweder  dadurch,  dass  man  Eis  in  Wasser  schmelzen  lässt,  oder  die 
Compresse  längere  Zeit  hindurch  mit  Eisstücken  in  Berührung  erhält,  oder, 
wo  eine  intensiv  niedrige  Temperatur  erzielt  werden  soll,  durch  gestossenes 
Eis  selbst,  welches  in  eine  Schweinsblase  oder  einen  Gummisack  gefiillt  wird. 
Wo  es  an  Eis  gebricht,  kann  man  gewisse  wärmebindende  Salzauflösungen 
fNatr.  sulfuric,  Kochsalz,  Salpeter,  Schmuck  er 'sehe  Fomentationen)  zur  Her- 
stellung einer  niedrigen  Temperatm»  benutzen. 

Wo  die  Fomentation  als  Trägerin  von  Arzneistoffen  dienen  soll,  wird  ent- 
weder die  betreffende  Flüssigkeit  als  solche  in  der  Apotheke  angefertigt,  oder 
es  werden  nur  die  Stoffe,  aus  denen  sie  heimeltet  werden  soll,  versclirieben 

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Umschläge.  —  Waschungen. 


67 


und  die  weitere  Procedui»  (Infusion,  Abkochung,  Auflösung)  der  häush'chen 
Bereitung  tiberlassen. 

Die  von  der  Hydriatik  viel  benutzten  nassen  Einwickelungen  sind 
Fomentationen  mit  kaltem  Wasser,  welche  über  den  ganzen  Körper  mit  Aus- 
nahme des  Kopfes  gemacht  werden  und  bei  kurzer  Dauer  eine  starke  Herab- 
setzung der  Körper- Temperatur,  bei  längerer  Anwendung  eine  bedeutende 
Reaction  gegen  die  Haut  hervorrufen.  Sie  werden  in  der  Art  vollzogen,  dass 
der  Körper  in  ein  nasses  leinenes  Betttuch  dicht  eingeschlagen  und,  wenn  man 
Schweiss  erzielen  will,  mit  einer  Wollendecke  tiberdeckt  wird. 

Beispiele. 


I.  ^ 

Nalr.  sulfurici  cryst.  300,0 
Natrii  chlor.  200,0. 
Cont.  misceant.  D.  S.  Einen  Theelöffel  voll 
in  einem  Tassenkopf  Wasser  aufzulösen 
und  die  Compresse  hinein  zu  tauchen. 


IL  I^ 

Fol.  Malvae  100,0 
Herb.  Conii  50,0. 
C.  M.  f.  spcc.    D.  S.  Einen  Esslöffel  voll 
mit  zwei  Tassen  heissen  Wassers  auf- 
zugiessen   und    den   Aufguss    lauwarm 
umzuschlagen. 


in.  ^ 

Inf.  Flor.  Chamom.  250,0 
Liq.  Plumbi  subacetici  20,0 
Tinct.  Opii  5,0. 
M.   D.   S.      Gelinde    erwärmt    zum    Um- 
schlage. 


IV.  Bf 

Acid.  tannici  1,0.« 
D.  tales.  dos.  No.  10.     S.   Je  ein  Pulver 

in  einem   Esslöffel  Wasser  gelöst  zum 

Umschlage  zu  benutzen. 


b.  Waschungen,  Lotiones. 

Bei  der  Waschung  wird  die  Fltissigkeit  mit  der  Haut  nur  in  momentane 
Berührung  gebracht,  so  dass  sie  für  die  Einwirkung  von  Ai'zneistoffen  auf  den 
Körper  eine  bei  weitem  minder  geeignete  Form  darstellt,  als  die  Bähung  und 
am  häufigsten  nm*  dazu  dient,  fremde  Stoffe  von  der  Haut  zu  entferaen  (des- 
infieirende  Waschungen).  In  manchen  Fällen  wbd  die  Waschung  benutzt,  um 
durch  ihre  Temperatm*  zu  wirken.  Wenn  auch  ftlr  diesen  Zweck  der  Contact 
mit  der  Haut  ein  fltichtiger  ist,  so  gentigen  die  kalten  Waschungen,  nament- 
lich wenn  sie  mehrmals  täglich  angewendet  werden,  doch  häufig,  um  eine 
antifebrile  Wu'kung  hervorzurufen.  In  letzterem  Falle  kann  man  dm'ch  eine 
sehr  feine  tropf  bar-fltissige  Vertheilung  der  Fltissigkeit  auf  der  Körperoberfläche 
und  die  dadurch  hervorgerufene  grössere  Verdunstung  eine  nachhaltige  und 
ziemlich  ergiebige  (1 — 1,5")  Temperaturherabsetzung  erzielen.  Zu  dem  Zweck 
empfiehlt  Fiashar,  die  Kranken  erst  in  der  Bauch-  und  dann  in  der  Rücken- 
lage aus  einem  Spray- Apparat  mit  kaltem  Wasser  zu  bestäuben.  Die  Procedur 
soll  den  Kranken  sehr  wohlthuend,  der  Erfolg  ein  1— r2  Stunden  dauernder 
sein.  Auch  in  denjenigen  Fällen,  in  denen  eine  rasch  vortibergehende  Ein- 
wirkung auf  die  Haut  durch  bestimmte  Temperaturgrade  oder  durch  gewisse 
Arzneistoffe  den  therapeutischen  Zweck  bildet,  und  wo  man  eine  schnelle 
Keaction  von  Seiten  der  Hautgefässe  hervorrufen  will,  ist  die  Waschung  ange- 
zeigt. (Essig -Waschungen  bei  Miliaria,  Waschungen  mit  verdünntem  Wein  oder 
warmem  Wasser  bei  Typhus,  kalte  Waschungen  bei  fieberhafter  Phthisis  u.  a.). 

Die  Waschungen  werden  an  Ki'anken  am  besten  dadurch  vollzogen,  dass 
man  einen  mit  der  Fltissigkeit  imprägnirten  Schwamm  rasch  tiber  die  Haut 
ftlhrt  und  die  zurückgebliebene  Nässe  mit  einem  weichen,  feinen  Leinenstoffe 
auftrocknet.  —  In  vielen  Fällen  liegt  es  jedoch  im  Zwecke  der  Waschung, 
den  medicamentösen  Stoff  dereelben  längere  Zeit  mit  der  Haut  in  Beilllirung 


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68 


Waschungen. 


zu  lassen,  so  dass  man  die  Flüssigkeit  entweder  auf  der  Haut  eintrocknen 
lässt,  oder  das  Abtrocknen  nur  oberflächlich  vollzieht.  Dies  gilt  namentlich 
von  den  sogenannten  kosmetischen  Waschwässem,  deren  wii'ksame  Bestand- 
theile:  Salzlösungen,  Harze,  suspendirte  Pulver  nur  dann  ihren  allerdings  sehr 
fraglichen  Effect  auf  die  Haut  geltend  machen  können,  wenn  sie  mit  derselben 
durch  Eintrocknung  in  längerem  Contact  bleiben. 

Die  Waschflüssigkeiten  werden,  sofern  sie  nicht  überhaupt  durch  dorae- 
stike  Mittel  herzustellen  sind,  entweder  vollständig  in  der  Apotheke  angefertigt, 
oder  man  verschreibt  den  betreffenden  Arzneiköi^per  mit  der  Bemerkung,  wie- 
viel davon  der  jedesmaligen  Waschung  zuzusetzen  sei. 


Beispiele. 


I. 


Kali  hypermanganici  1,0 

solve  in 
Aq.  dcstilL  100,0 
D.  S.  Einen  Theelöffel  voll  der  Waschung 
zuzusetzen. 


n.  Bf 

Aq.  chlorat.  200,0. 
D.  S.    Einen  Esslöffel  voll  der  Waschung 
zuzusetzen. 


III.  IV 

Boracis  .5,0 
solve  in 
Aq.  Rosarum  200,0 

adde 
Tinct.  Benzocs  20,0. 
D.  S.    Abends    einen  Esslöffel    voll   dem 
Waschwasser  zuzusetzen  und  die  Wa- 
schung  auf   dem  Gesichte   eintrocknen 
zu  lassen. 


Häufig  werden  zu  Waschungen  pulverformige  Substanzen  verordnet  (Wasch- 
pulver, Pulveres  collutorii),  welche  in  der  Regel  weniger  einen  medi- 
camentösen,  als  kosmetischen  Zweck  haben,  und  die  namentlich  da  in  Anwen- 
dung kommen,  wo  die  Haut  eine  grosse  Reizbarkeit  hat  und  die  Application 
von  reiner  Seife  nicht  erträgt.  Die  Waschpulver  wu'ken  vorzugsweise  durch 
milde  mechanische  Friction  reinigend  auf  die  Haut.  Als  gewöhnliches  Vehikel 
der  Waschpulver  dienen  Mandelkleie  oder  feines  Weizen-  oder  Reismehl,  denen 
man  geringe  Quantitäten  von  Seife,  wohlriechenden  Oelen  luid  Tincturen,  zu- 
weilen Pulv.  Rhiz.  Iridis,  Talcum,  fein  gepulverten  Bimstein  u.  dgl.  zusetzt. 


Farin.  Oryzae  50,0 
Tinct.  Irid. 
Spir.  Jasmin,  ana  5,0. 
M.  leni  calor.  exsicca 


Beispiel. 

et  adde 
Sapon.  medicat.  10,0 
Talci  praepar.  25,0. 
M.  f.  pulv.     S.  Waschpulver. 


Für  medicamentöse  Waschungen  bedient  man  sich  häufig  der  in  den  Offi- 
cinen  meist  vorräthig  gehaltenen  Combinationen  von  Seife  mit  verschiedenen 
Arzneistoffen  (Sapones  medicati);  die  gebräuchlichsten  dieser  Verbindungen 
sind:  Jod-,  Schwefel-,.  Tannin-,  Campher-,  Salicyl-  und  Theer- Seifen  (s.  unter 
Sapo  im  speciellen  Theil). 

Die  Abreibungen  sind  Waschungen,  bei  denen  man  neben  der  Tem- 
peratur des  angewandten  Mediums  auch  das  mechanische  Moment  der  Friction 
zur  Geltung  kommen  lässt.  Meistens  vollzieht  man  dieselben  in  der  Art,  dass 
der  obere  Theil  des  Körpers  mit  einem  in  kaltes  Wasser  oder  in  eine  kalte 
Kochsalzlösung  getauchten  Leintuche  umgeben,  dieses  dann  rasch  und  ki*äftig 
auf  der  Haut  hin  und  her  frottirt  und  letztere  dann  mit  einem  rauhen  Hand- 
tuche  trocken  gerieben  wird.  Die  Abreibungen  bilden  einen  starken  mecha- 
nischen Reiz  ftlr  die  Haut,  in  Folge  dessen  die  Hautgefässe  sich  erweitern 
und  stärker  mit  Bhit  fllUen.  Es  geschieht  auf  diese  Weise  einerseits  eine  Ab- 
leitung des  Blutes  von  tieferen  Theilen  nach  der  Haut  hin,  wobei  die  letztere 

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WaschuTigen.  —  Bäder.  ßO 


fiicli  mehr  ei*wärmt,  andererseits  wird,  wenn  die  Abreibung  mit  immer  eraeutem 
kalten  Wasser  oder  im  kalten  Bade  geschieht,  eine  grössere  Blutgefäss-Ober- 
fläche  der  abkühlenden  Wirkung  des  kalten  Mediums  ausgesetzt  und  dadurch 
die  temperaturvermindemde  Wirkung  desselben  erhöht. 

e.    Bäder,  Balnea. 

Bei  den  Bädern  ist,  wie  bei  den  übrigen  flüssigen,  fUr  die  äussere  Haut 
berechneten  Araneiformen,  entweder  die  Temperatur  des  Bades  das  wirksame 
Agens  desselben,  oder  der  Gehalt  an  Arzneistoffen,  welche  demselben  beige- 
mengt sind.  —  Feiner  ist  beim  Bade  zu  berücksichtigen,  ob  dasselbe  fllr  den 
ganzen  Körper  (mit  Ausnahme  des  Kopfes)  berechnet  ist,  oder  für  einen 
grösseren  oder  geringeren  Theil  desselben.  —  Ein  den  ganzen  Körper  umfas- 
sendes Bad,  bei  welchem  der  Wasserspiegel  dem  auf  dem  Boden  der  Wanne 
sitzenden  Badenden  bis  zum  Halse  reicht,  bezeichnet  man  als  Ganz-  oder 
Vollbad  (Balneum  totale  s.  univereale).  Die  zu  demselben  erforderliche 
Wasserquantität  beträgt  für  einen  Erwachsenen  etwa  20  Eimer  k  10  Liter; 
Vollbäder  für  Kinder  werden  nach  der  wechselnden  Grösse  der  Badegeftlsse 
verschiedene,  kaum  annäherad  zu  bestimmende  Wasserquantitäten  erfordern; 
die  für  Blinder  im  frühesten  Lebensalter  gebrauchten  Wannen  sind  mit  2  bis 
3  Eimern  zu  ftülen,  während  die  Wannen  mittlerer  Grösse  6  bis  12  Eimer 
erfordern.  —  Ein  bis  an  die  Mitte  des  Leibes  reichendes  Bad  wii'd  als  Halb - 
bad,  Semicapium,  bezeichnet,  und  erfordert  etwa  die  Hälfte  bis  zwei  Drittel 
der  eben  genannten  Quantitäten.  Werden  nur  einzelne  Theile  des  Körpera 
dem  Bade  ausgesetzt,  so  nennt  man  dasselbe  ein  Localbad,  Balneum  topi- 
cum  8.  locale.  Als  solche  sind  am  meisten  in  Gebrauch  das  Sitzbad,  Insessus 
8.  Encathisma,  das  Fussbad,  Pediluvium,  das  Armbad,  Brachiluvium,  das  Hand- 
bad, Maniluvium.  Sitzbäder,  welche  in  der  Regel  in  eigens  für  dieselben  ge- 
formten Wannen  genommen  werden,  erfordern  2—3  Eimer  Badeflüssigkeit; 
Fussbäder,  je  nachdem  sie  bis  zum  Knöchel,  zur  Mitte  des  Schienbeines  oder 
bis  zum  Knie  genommen  werden,  Vj  — l'/?  Eimer;  Armbäder  4 — 6  Liter, 
Handbäder  1 — 1\\  Liter. 

Ausser  den  eben  genannten  Bäderformqn  werden  noch  verechiedene  andere, 
indess  meistentheils  nur  als  Combination  mit  dem  Voll-  oder  Halbbade  zur 
Anwendung  gebracht.  Hierher  gehören:  1)  die  Uebergiessung  (Superfusio), 
welche  in  der  Regel  mit  einem  Topfe  oder  Eimer  verschieden  temperirten 
Wassers  vollzogen  wird,  und  wobei  es  wesentlich  auf  die  Höhe  ankommt,  von 
welcher  herab  die  Uebergiessung  gemacht  wird;  2)  das  Brause-  oder  Regen - 
bad  (Impluvium),  eine  Combination  von  mehr  oder  weniger  feinen  Wasser- 
strahlen, welche  aus  der  Höhe  herabfallen  oder  mittelst  mechanischen  Druckes 
auf  den  Körper  geleitet  werden.  Ist  die  Wassermasse  nicht  in  viele  einzelne 
Strahlen  zertheilt,  sondern  in  einen  einzigen  gesammelt,  so  bezeichnet  man 
sie  als  Douche-  oder  Spritz-Bad. 

Je  nach  der  Temperatur  des  angewendeten  Wassers  theilt  man  die  Bäder 
in  kalte  (bis  -f  15«  R.  oder  ca.  19"  Cels.),  kühle  (über  -f  15«  bis  -+  22"  R. 
-^  19*  bis  27,5»  C),  laue  (über  +  22»  bis  27»  R.  =  27,5»  bis  33,75»  C), 
warme  (über  -f  27»  bis  32»  R.  =  33,75»  bis  40»  C),  heisse  (über  +  32» 
bis  35»  R.«r=  40»  bis  ca.  44»  C). 

Die  Zeitdauer  eines  Bades  variirt  von  fünf  Minuten  bis  zu  einer  halben 
Stimde.  Kalte  und  kühle  Bäder  werden  ftlr  die  gewöhnlichen  Zwecke  in  der 
Regel  nur  sehr  kurze  Zeit  genommen  (meistens  nur  so  lange,  bis  die  durch 
sie  beabsichtigte  Reaction  eingetreten  ist  und  der  veimehrte  Turgor  der  Kör- 
peroberfläche sich  bemerkbar  macht);  nur  zur  methodischen  Behandlung  der 


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70  Bäder. 

typhösen  Fieber  behufs  Temperatureniiedrigung  (Brand)  Jürgensen,  Lieber- 
meister  u.  a.)  dauern  sie  längere  Zeit  und  kommen  nöthigenfalls  mehrere 
Male  an  einem  Tage  zur  Anwendung.  (Die  Temperatur  des  Kranken  wird 
etwa  alle  2  Stunden  gemessen  und  das  kalte  Bad  jedesmal  wiederholt,  so  oft 
die  Temperatur  in  der  Achselhöhle  bis  zu  einer  gewissen  Höhö,  im  Durch- 
schnitt 39",  gestiegen  ist.  Unter  Umständen  ist  es  zweckmässig,  den  Kranken 
zunächst  in  ein  lauwarmes  Bad  von  27*  R.  zu  setzen,  und  alle  3 — 4  Minuten 
kaltes  Wasser  zu  dem  Bade  hinzuzuftigen,  so  dass  es  bis  zu  23—18"  R.  all- 
mälig  abgekühlt  wird  (v.  Ziemssen).  Der  Kranke  bleibt  ca.  V4 — V^  Stunde 
lang  im  Bade,  bis  er  eine  intensive  Frostempfindung  äussert.  Um  die  tempe- 
raturvermindemde  Wirkung  des  kalten  Bades  zu  steigern,  empfiehlt  es  sich, 
den  Körper  im  Bade  frotth*en  zu  lassen,  wodurch  eine  Erweiterung  der  Haut- 
gefässe  eintintt  und  in  Folge  dessen  die  Abkühlung  des  Blutes  von  einer 
gi*össeren  Gefässoberfläche  her,  demgemäss  intensiver  erfolgt  (Winternitz). 
Das  Verweilen  in  warmen  Bädern  werde  für  gewöhnliche  Zwecke  nie  über 
eine  halbe  Stunde  ausgedehnt.  Für  gewisse  Hanterkrankungen,  Verbrennun- 
gen etc.  hat  Hebra,  für  die  Behandlung  acuter  fieberhafter  Krankheiten,  be- 
sonders des  Typhus  abdominalis,  hat  Riesa  vortreffliche  Erfolge  von  den 
permanenten  lauwarmen  Vollbädern  gesehen.  Die  Kranken  verweilen 
zu  diesem  Zwecke  Tag  und  Nacht  in  eigens  dazu  eingerichteten  oder  gewöhn- 
lichen mit  einem  muldenförmig  zur  Aufnahme  des  Kranken  über  die  Wanne 
geschlagenen  Leintuch  versehenen  Wannen,  in  denen  die  Temperatur  des 
Wassers  dauernd  nur  1  oder  2"^  C.  unter  der  Körpertemperatm*  gehalten  wu'd. 
Verbrennungen  bis  zu  2.  und  3.  Grades,  Decubitus,  Excoriationen,  gangränöse 
Geschwüre  etc.  heilen  bei  dieser  Methode  überraschend  schnell  resp.  nehmen 
einen  gutartigen  Verlauf.  In  den  meisten  Fällen  von  Typhus  gelingt  es,  die 
hohen  Temperatursteigerungen  ganz  zu  verhüten  und  eine  annähernd  normale 
oder  nm*  von  geringen  Temperatursteigerungen  unterbrochene  Curve  des  Tem- 
peraturverlaufs zu  erhalten. 

Für  chirurgische  Zwecke  wurden  bis  vor  kurzer  Zeit  die  permanenten 
Localbäder  vielfach  empfohlen  und  mit  Vortheil  angewendet.  Dieselben  be- 
stehen darin,  dass  einzelne  Theile  des  Körpers  (Gliedmassen  mit  Splitter- 
brüchen u.  8.  w.)  Wochen  lang  in  einem  stets  gleich  temperirten  topischen 
Wasserbade  gehalten  werden,  welches  mit  einer  Vorrichtung  für  ununterbro- 
chenen Zu-  und  Abfluss  des  Wassers  versehen  ist.  Das  unangenehme  Auf- 
quellen der  Haut  an  den  dem  localen  permanenten  Bade  ausgesetzten  Gliedern 
lässt  sich  durch  einen  Zusatz  von  Kochsalz  zum  Bade,  wodui'ch  die  Diffusion 
verringert  wird,  fast  ganz  veimeiden.  Bei  den  permanenten  Vollbädern  hat 
RiesB  keine  Aufquellung  der  Haut  beobachtet,  sondern  im  Gegentheil  unter 
Umständen  Verschwinden  von  Anasarka. 

Arzneiliche  Zusätze  zu  Bädern  werden  entweder  unmittelbar  der  Gesammt- 
flüssigkeit  des  Bades  beigefügt  oder  vorher,  namentlich  wo  eine  vollkommene 
Extraction  bewirkt  werden  soll,  mit  einer  kleineren  Quantität  Wasser  behandelt, 
die  dann  zu  dem  Bade  hinzugethan  wird. 

Die  Formen,  unter  denen  Arzneistoffe  als  Zusätze  für  Bäder  meistens  ver- 
wendet werden,  sind:  Species  (deren  im  Hause  bereitetes  Decoct  oder  Infus 
dem  Bade  zugesetzt  wird),  gröbere  oder  feinere  Pulver  (welche  man  in  der 
Regel  direct  dem  Bade  zusetzt  und  durch  Umrühren  in  dem  Bade  vertheilt, 
resp.  auflöst),  Flüssigkeiten  (spirituöse  und  wässerige  Extractionen  z.  B.  Fich- 
tennadel- oder  Malz-Extract,  Säuren,  Salzlösungen,  Laugen),  Seifen  (entweder 
als  Pulver  oder  in  Foim  von  Schmierseifen).  Zuweilen  beabsichtigt  man,  erst 
in  der  Badeflüssigkeit  durch  einen  chemischen  Prozess  die  Entwickelungen 
desjenigen  Stoffes  vor  sich  gehen  zu  lassen,  welcher  als  therapeutisches  Agens 
wirken  soll;   in  diesem  Falle  wU'd  der  eine  Factor  dieses  Prozesses  zunächst 

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Bäder.  7 1 

der  BadeflUssigkeit  zugesetzt  und  unmittelbar  vor  dem  Bade  der  andere  (so 
z.  B.  Kalium  sulfuratum  und  Acidum  sulfuricum  zur  Darstellung  von  Schwefel- 
bädern). Aehnllch  verfälirt  man  in  denjenigen  Fällen,  in  denen  man  Verbin- 
dungen zur  therapeutischen  Geltung  bringen  ^ill,  welche,  präformirt,  sich  als- 
bald zersetzen  würden,  und  deren  Zustandekommen  man  deshalb  erat  im  Bade 
vor  sich  gehen  lässt  (so  z.  B.  kieselsaure  Verbindungen,  wie  sie  in  den  künst- 
lichen Teplitzer  Bädern  erzeugt  werden). 

Das  Vehikel  der  Bäder  ist  fast  ausschliesslich  Wasser,  nm*  in  seltenen 
Fällen  bedient  man  sich  der  Milch,  der  Molken  und  des  Weines.  —  Die  an 
Kurorten  gebräuchlichen  Moorbäder  bestehen  aus  einer  feinkörnigen  Moor- 
erde, welche  in  der  Regel  längere  Zeit  hindurch  mit  Mineralwasser  in  einem 
die  weitere  Zersetzung  begünstigenden  Contacte  gelassen  wird.  Die  Schlamm- 
bäder haben  die  Consistenz  eines  weichen  Cataplasma  und  combiniren  in  ihrer 
Wirkung  den  Effect  der  feuchten  Wärme  mit  dem  der  organischen  und  mine- 
ralischen Substanzen,  welche  im  Moor  enthalten  sind  (Humussäure,  Ameisen- 
säui*e,  Schwefelwasserstoff,  Eisensalze  u.  s.  w.). 

Die  Bereitung  und  Dosirung  der  arzneilichen  Bäder  ergiebt  sich  aus  fol- 
gender Uebersicht  der  gebräuchlichsten  derselben: 

Ameisen-Bäder.  Infusum  von  300,0-— 750,0  Formic.  ruf.  contus.  dem 
Bade  zugesetzt. 

Aromatische  Bäder.  Ein  mehrere  Liter  betragender  Theeaufguss  von 
200,0—500,0  aus  Spec.  aromatic,  Rhiz.  Calam.,  Flor.  ChamomilL,  Herb.  Ma- 
joran., Fol.  Menth,  pip.  dem  Bade  zugesetzt,  oder  Spir.  Calami,  Aq.  Coloniensis, 
Spir.  Serpylli  (50,0—100,0). 

Bouillon -Bäder.  Eigentliche  Bouillon -Bäder  (aus  etwa  6  —  8  Pfund 
Rind-  oder  Kalbfleisch)  werden  selten  verordnet;  statt  ihrer  bedient  man  sich 
der  fälschlich  als  Bouillon -Bäder  bezeichneten  Abkochungen  aus  Hammel- 
füssen  (4 — 6  Stück  4  Stunden  lang  mit  4  Liter  Wasser  gekocht  und  dem 
Bade  zugesetzt).  Diese  Bäder  sind  eigentlich  nur  Leimbäder  mit  geringem 
Fettgehalt. 

Eisen-Bäder.  Ferrum  sulfuricum  siccum  (50,0 — 200,0),  Liquor  Fem 
sesquichlorati  (15,0 — 60,0),  Ferr.  phosphor.  oxydatum  (etwa  10,0  —  20,0)  in 
Acid.  phosphor.  q.  s.  gelöst,  Tartarus  ferratus  s.  Globuli  martiales  pulverat. 
(50,0 — 250,0)  dem  Bade  zugesetzt.  Um  die  adstiingirende  Wirkung  der 
Eisenbäder  auf  die  Haut  zu  mildem,  setzt  man  denselben  mit  Vortheil  Argilla 
(30,0 — 150,0)  hinzu.  —  Vielfach  in  Anwendung  gebracht  werden  in  neuerer 
Zeit  die  kohlensam-en  Eisenbäder  aus  1  Th.  Ferr.  sulfur.  siccum,  2  Th.  Natr. 
chlorat.  und  3  Th.  Nati\  bicarb.  bestehend,  welche  Substanzen  in  einem  Glase 
schichtweise  übereinander  gelagert  dispensiii;  und  zusammen  dem  Bade  zuge- 
setzt werden  (pro  balneo  150,0—200,0  dieses  Gemenges). 

Beispiel. 

Fern  sulfurici  sicci 

Argillae  ana  100,0. 

M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  No.  10.     S.  Ein  Pulver  dem  Bade  zuzusetzen. 

Fichtennadel-Bäder.  Die  domestike  Bereitung  dieser  Bäder  aus  den 
Fichtennadeln  selbst  ist,  auch  in  den  Gegenden,  in  denen  das  Material  in 
Fülle  vorhanden  ist,  kaum  auszuführen,  da  die  einfache  Abkochung  der  Sub- 
stanz nicht  genügt,  um  deren  ExtractivstoflTe  und  ätherische  Bestandtheile  zu 
gewinnen.  Man  bedient  sich  des  in  den  Officinen  oder  in  den  Fichtennadel- 
Rurorten  bereiteten  Extractes,  von  dem  je  nach  dem  Concentrationsgrade 
desselben  V«— 1  Pfund  einem  Bade  zugesetzt  werden  muss.    Wo  das  Extract 

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Räder. 

lediglieh  durch  Abkochen  und  Eindampfen  gewonnen  worden  ist,  ist  es  nöthig, 
dem  Bade  noch  ',5 — 1  Theelöffel  Oleum  Pini  sylvestris  zuzusetzen. 

Gerbstoff  haltige  Bäder.  Dieselben  werden  am  besten  durch  directen 
Zusatz  von  Acidum  tannicum  bewirkt.  Man  löst  20,0 — 100,0  in  einem  Glase 
Wasser  auf  und  setzt  dieses  dem  Bade  zu.  Minder  vollkommen  und  theils 
viel  umständlicher  und  imsauberer  ist  die  Bereitung  der  gerbstoff  haltigen  Bäder 
durch  Abkochung  von  Cortex  Quercus,  Salicis,  ülmi  (Abkochung  von  1  Pfiind 
mit  2—3  Liter  Wasser)  oder  von  Galläpfehi  (V4— Vj  Pfund  mit  2  Liter  Wasser 
abgekocht)  oder  durch  Zusatz  von  Gerberlohe. 

Jod-  und  Jodkalium-Bäder.  Wo  freies  Jod  im  Bade  einwirken  soll, 
verordnet  man  dasselbe  mit  Jodkalium,  Kochsalz  oder  Mutterlaugensalzen,  und 
zwar  bis  höchstens  7,5  Jod  mit  15,0  Jodkalium  oder  1  —  3  Pfund  Kochsalz 
oder  Mutterlaugensalz.  Diese  Bäder  dürfen  nicht  in  Zink-  oder  Kupferwannen 
gegeben  werden.  Es  ist  bei  diesen  Bädern  zu  berücksichtigen,  dass  dieselben 
eine  ziemlich  starke  Entwickelung  von  Joddämpfen  erzeugen,  vor  denen  der 
Patient  dadurch  geschützt  werden  kann,  dass  die  Wanne  mit  einem  wachs- 
leinenen Deckel  überdeckt  wird,  in  dem  nur  ein  Ausschnitt  für  den  Kopf  frei 
bleibt.  —  Wo  nur  Jodkaüum  im  Bade  zur  Geltung  kommen  soll,  ist  demselben 
eine  Quantität  von  50,0 — 120,0  beizusetzen. 

Kleien-Bäder.  1 — 3  Pfund  Weizenkleie  in  einem  leinenen  Beutel  mit 
4 — 6  Liter  Wasser  abgekocht  und  das  Decoct  dem  Bade  zugesetzt. 

Kohlensäurehaltige  oder  moussirende  Bäder.  Bäder  mit  Ent- 
wickelung freier  Kohlensäure  lassen  sich  in  verschiedener  Weise  herstellen, 
am  einfachsten  und  wohlfeilsten  aus  1 — 2  Pfund  roher  Pottasche  oder  Soda 
mit  gleichem  Gewicht  roher  Salzsäure.  Hiermit  lassen  sich  zugleich  Koch- 
salz-, Eisen-  oder  andere  Bäder  combiniren,  derart  dass  man  zu  den  bei  diesen 
angegebenen  Badeingi'edienzen  noch  Pottasche  oder  Soda  mit  Salzsäure  hin- 
zuftigt.  Kohlensäurereicher  aber  auch  wesentlich  kostspieliger  wird  das  Bad, 
wenn  man  an  Stelle  des  einfach  kohlensauren  Kali  oder  Natron  das  doppelt- 
kohlensaure Natron  benutzt.  [Aus  diesem  letzteren  Salz  zu  1  Pfund  (in  einer 
No.  1  signirten  Kruke)  und  1  Pfund  roher  Salzsäure  (Flasche  No.  2)  besteht 
das  Struve'sche  einfach  mussirende  Bad.  Das  Struve'sche  moussirende 
Kochsalzbad  enthält  neben  dem  Natrum  bicarbonicum  noch  2  Pfund  Koch- 
salz; das  moussirende  Eisenbad  ausser  den  Ingredienzen  des  einfachen 
moussirenden  Bades  noch  (Flasche  No.  3)  reines  Eisenvitriol,  15  Gramm,  ge- 
löst in  222  Gramm  Wasser  mit  etwas  Schwefelsäure  angesäuert  (H.  E.  Eich« 
ter,  Hantz).] 

Laugen-Bäder.  50,0  —  250,0  Liquor  Natr.  caust.  oder  V*  — 1  Pfund 
Pottasche  oder  \-2  Pfund  krystallisirte  Soda  im  Bade  gelöst.  Weniger 
zweckmässig  ist  die  Bereitung  mit  Asche  von  Buchen-  oder  Eichenholz,  wovon 
2—8  Pfund  mit  einigen  Litern  Wasser  abgekocht  werden. 

Leim-Bäder.  1  —  2  Pfund  Colla  animalis  in  kochendem  Wasser  gelöst 
und  dem  Bade  zugesetzt. 

Malz-Bäder.  4 — 6  Pfund  mit  einigen  Litern  Wasser  eine  halbe  Stunde 
lang  gekocht,  durchgeseiht  und  dem  Bade  zugesetzt  oder  '4 — 1  Pfund  Extr. 
Malti  zum  Bade. 

Mineralsäure-Bäder.  50,0 — 150,0  rohe  Salpeter-,  Salz-  oder  Schwe- 
felsäure oder  Königswasser  zum  Bade.  Auch  bei  diesen  Bädern  sind  metallene 
Wannen  zu  vermeiden. 

Mutterlaugen-Bäder  vergl.  Soolbäder. 

Salz-Bäder.  3 — 5  —  15  Pfund  See-  oder  Kochsalz  zum  Bade  (vergl. 
Soolbäder). 

Schwefel -Bäder.  50,0 — 200,0  Kalium  sulfuratum  ad  balneum  im  Bade- 
wasser aufgelöst.    Soll  eine  stärkere  Entwickelung  des  Schwefelwasserstoffgases 


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Bädor.  73 

erfolf^en,  so  setzt  man  noch  15,0 — 25,0  Acidum  sulfuricum  crudum  liinzii. 
Unter  denselben  Verhältnissen  kann  man  sich  des  Calcium  sulfuratum  crudum 
und  des  Acidum  hydrochloricum  crudum  bedienen.  Um  die  reizende  Einwir- 
kung der  Schwefelsäure  auf  die  Haut  einigermassen  zu  corrigiren  imd  um  sie 
den  natürlichen  Schwefelbädern  ähnlich  zu  machen,  versetzt  man  sie  oft  mit 
Colla  animalis  (V4 — * ,  Pfund),  welche  dem  Bar^gin  der  natürlichen  Schwefel- 
thermen substituiii;  wird.  Elegantere  Schwefelbäder  lassen  sich  nach  folgender 
Formel  zusammensetzen: 

Beispiel. 

Calcii  sulfurati  crud.  25,0 
Natrii  chlorat.  7,5 
Extr.  Saponar.  5,0 
F.  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 
Globulus. 
D.  tal.  dos.  quinque.    S.  Je  eine  Kugel  in  einem  Bade  aufzulösen. 

Diejenigen  Schwefelbäder,  in  denen  nicht  der  Schwefelwasserstoff,  sondera 
der  Schwefel  selbst  in  feinster  Vertheilung  als  therapeutisches  Element  zur 
Geltung  kommen  soll,  werden  am  besten  in  folgender  Weise  hergestellt:  Man 
löst  50,0 — 150,0  Natrum  subsulfurosum  im  Bade  auf  und  setzt  25,0 — 75,0 
Essig  hinzu. 

Seifen-Bäder.  V4 — V«  Pfund  Sapo  doraesticus,  Sapo  aromat.  pro  balneo 
oder  Sapo  kalinus  dem  Bade  zugesetzt. 

Senf- Bäder.     100,0 — 250,0  gestossenen  Senf  zum  Bade.  '' 

Sool-Bäder.  1—3  Liter  Mutterlauge  oder  2—6  Pfund  Mutterlaugensalz, 
wozu  noch  2  — 10  Pfund  Kochsalz  zuzusetzen  sind.  Die  zu  den  künstlichen 
Soolbädem  zuzusetzende  Mutterlaugen-  und  Kochsalzmenge  wurde  bisher  ge- 
wöhnlich sehr  niedrig  gegriffen,  mindestens  erheblich  niedriger  als  an  den 
natürlichen  Soolquellen,  bei  denen  die  Anwendung  von  15 — 30,  ja  selbst  bis 
zu  50  Pfund  Salz  zu  einem  Bade  nicht  ungewöhnlich  ist.  Dass  zu  den  künst- 
lichen Bädern  so  geringe  Quantitäten  Mutterlauge  imd  Salz  meist  verordnet 
werden,  wird  zum  grossen  Theil  durch  den  theuren  Preis  derselben  verschuldet. 
In  neuester  Zeit  hat  man  den  erfolgreichen  Versuch  gemacht,  das  Stass furter 
Salz  als  „Badesalz",  welches  sehr  wohlfeil  und  den  Mutterlaugensalzen  ähn- 
lich zusammengesetzt  ist,  in  die  Praxis  einzuführen  (Siegmund).  Von  diesem 
kann  inan  relativ  gi'osse  Quantitäten  verordnen:  5 — 20  Pfund  zu  einem  Bade 
(1  —  4  pCt.  der  Badeflüssigkeit,  Siegmund).  Nötzel  in  Colberg  (Berl.  klin. 
Wochensclunft.  1882.  No.  31.)  sagt:  Ein  Soolbad  unter  2  pCt.  verdient  kaum 
den  Namen  eines  solchen,  eins  von  2 — 4pCt.i8t  ein  scliwaches,  von  4 — 6  pCt. 
ein  mittelstarkes,  von  6— lOpCt.  ein  starkes  zu  nennen.  Das  Stassfurter  Salz 
enthält  als  Hauptbestandtheile:  Chlormagnesium,  Chlorkalium,  Chlomatrium  und 
schwefelsaure  Magnesia. 

Sublimat-Bäder.  2,5 — 10,0  Hydrarg.  bichlorat.  con-os.  dem  Bade  zu- 
gesetzt. Man  sei  mit  dieser  Verordnung  vorsichtig  und  lasse  die  jedem  ein- 
zelnen Bade  zuzusetzende  Quantität,  in  mindestens  12  — 16  Theilen  Wasser 
gelöst,  gesondert  dispensiren. 

Die  in  neuerer  Zeit  in  Frankreich  in  Gebrauch  gekommenen  Bains  a  l'hydro- 
f^re  bestehen  aus  Vorrichtungen,  durch  welche  die  Badeflüssigkeit  entweder  durch 
Druck  einer  Quecksilbersäule,  oder  durch  die  Einwirkung  comprimirter  Luft  in  einen 
dampfförmigen  Nebel  zerstäubt  wird.  Die  Wirkung  dieser  Bäder  ist  noch  nicht  ge- 
nügend erforscht,  jedenfalls  ist  sie  von  der  der  gewöhnlichen  Bäder  in  vieler  Beziehung 
verschieden. 

Von  gashaltigen  Bädern  werden  wesentlich  die  kohlensäurehaltigen 
benatzt.    Man  kann  ein  solches  bereiten  entweder  durch  Einleiten  von  Kohlen- 


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74  Bäder. 

säure  in  das  Badewasser,  wozu  es  aber  immerhin  gi'össerer  und  umständ- 
licherer Apparate  bedürfte,  oder  durch  Auflösen  von  doppelt -kohlensaurem 
Natron  und  alhnäligem  Zusatz  einer  Mineralsäure,  z.  B.  der  Schwefelsäure. 

Endlich  ist  noch  der  electrischen  Bäder  (farado- galvanisches  Bad) 
Erwähnung  zu  thun,  bei  welchen  der  constante  oder  faradische  Strom  dem 
Badewasser  zugeleitet  und  so  eine  Electrisation  des  ganzen  Körpers  bewirkt 
wird,  indem  das  Badewasser  als  Electrode  dient.  Man  benutzt  hierzu  hölzerne 
Badewannen  mit  doppelter  Wandung,  deren  innere  durchlöchert  ist,  so  dass 
das  Wasser  zwischen  beiden  Wänden  circuliren  kann.  In  diesen  Zwischen- 
raum, also  von  der  Berührung  mit  dem  Körper  des  Badenden  ausgeschlossen, 
sind  an  mehreren  Stellen  Kupferplatten  eingelassen,  welche  die  Zuleitungs- 
drähte  von  der  Batterie  aufnehmen.  Bei  Neurasthenie,  nei'vöser  Dyspepsie 
und  ähnlichen  allgemeinen  nervösen  Zuständen  empfohlen. 

Die  in  den  obigen  Angaben  enthaltenen  Quantitäts- Bestimmungen  der 
arzneilichen  Zusätze  sind  für  Vollbäder  für  Erwachsene  berechnet  und  zwar 
für  Wannen  mittlerer  Grösse  von  dem  oben  angegebenen  Inhalt  (ca.  200  Liter). 
Für  grössere  Wannen  mit  beträchtlicherem  Flüssigkeitsinhalt,  ebenso  für 
kleinere  Wannen  ist  das  Mass  der  zuzusetzenden  Medicamente  demgemäss  zu 
modificiren.  Namentlich  bei  topischen  Bädern,  sowie  bei  Bädern  für  Kinder 
muss  dasselbe  nach  der  hierbei  erforderlichen  geringeren  Wassermenge  redu- 
cirt  werden,  also  bei  Sitzbädern  V« — "^  bei  Fussbädem  Vij — Vs?  ^^i  Hand- 
bädem  V,*—  V,«-  —  Bei  Bädern  für  Kinder  »/g— 'Z*— V.. 

Exacter  wäre  es  wohl  bei  der  erheblich  wechselnden  Grösse  der  ge- 
bräuchlichen Wannen,  die  medicamentösen  Zusätze  zu  den  Bädern  nicht  so  zu 
normiren,  dass  man  die  zu  einem  ganzen  Bade  nothwendige  Gewichtsmenge 
des  Medicaments  angiebt,  sondern  vielmehr  derai*t,  dass  man  die  Concentration 
der  Flüssigkeit  festsetzt,  d.  h.  dass  zu  je  1  Liter  Wasser  zuzusetzende  Ge- 
wichtsquantum bestimmt  (Siegmund).  Indess  bewirkt  diese  letztere  Verord- 
nungsweise mancherlei  Unbequemlichkeiten  für  das  Publikum  und  ist  in  vielen 
Fällen  schwer  durchführbar.  Auch  ist  für  die  meisten  medicamentösen  Bäder 
eine  exacte  Dosirung  der  Concentration  nicht  von  so  grosser  Bedeutung,  dass 
die  durch  die  WannengixJsse  bedingten  Schwankungen  derselben  —  zumal 
wenn  der  Arzt  auf  die  ungefähre  Grösse  und  Füllung  der  Wanne  einige 
Rücksicht  nimmt  —  für  das  Heilresultat  ins  Gewicht  fallen.  Nur  bei  der  An- 
wendung sehr  differenter  Medicamente  ist  die  genaue  Concentrations- Bestim- 
mung entschieden  vorzuziehen. 


4.^  Elasüsoh- flüssige  Formen, 
a.   Dampfbäder,  Balnea  vapons. 

Werden  Flüssigkeiten,  statt  in  tropfbarer  Form,  erst,  nachdem  sie  in 
Dämpfe  umgewandelt  sind,  mit  der  Haut  in  Contact  gebracht,  so  bezeichnet 
man  dies  als  ein  Dampfbad,  und  zwar  als  ein  allgemeines,  wenn  der  ganze 
Körper  der  Einwh'kung  der  Dämpfe  ausgesetzt  wird,  als  ein  lokales,  wenn 
nur  einzelne  Köi'pertheile  mit  den  Dämpfen  in  Berührung  kommen.  Wie  bei 
den  flüssigen  Bädein,  stellt  sich  auch  bei  den  Dämpfen  entweder  die  Einwir- 
kung eines  gewissen  Temperaturgrades  als  therapeutischer  Zweck  dar,  oder 
man  beabsichtigt,  die  Dämpfe  als  Vehikel  für  Arzneistoffe  zu  benutzen. 

Die  Entwickelung  von  Dämpfen  für  allgemeine  Dampfbäder  geschieht  fast 
ausschliesslich  in  den  eigens  dazu  eingerichteten  Anstalten,  und  zwar  so,  dass 
Dämpfe  aus  den  Dampfentwicklem  in  die  Baderäume  geleitet  werden,  eine 
Methode,  welche  vor  der  fi-üheren  primitiven,  Wasser  auf  heisse  Platten  zu 


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Dampfbäder. 


giessen,  den  Vorzug  hat,  dass  man  den  FtiUungsgiad  der  Baderäume  besser 
bestimmen  und  constanter  erhalten  kann.  —  Die  Vorrichtungen,  welche  man 
ersonnen  hat,  um  das  allgememe  Dampfbad  durcli  domestike  Surrogate  zu 
ersetzen,  sind  sämmtlich  äussert  unvollkommener  Natur  und  nicht  selten  mit 
Gefahren  in  ihrer  Anwendung  verknüpft,  so  dass  es  gerathen  erscheint,  nui' 
in  ganz  exceptionellen  Fällen  von  häuslichen  Dampfbädern  Gebrauch  zu 
machen  und  sie  dann  in  der  einfachsten  Weise  dadurch  herzustellen,  dass 
man  den  Kranken  auf  einem  Gurtbette  lagern  lässt,  ihn  rings  mit  wollenen 
Decken  umhängt,  die  durch  Reifen  vom  Körper  abgehalten  werden  und  den 
Kopf  frei  lassen;  unter  das  Bett  wird  eine  Wanne  mit  heissem  Wasser  ge- 
stellt nnd  die  Dampfentwickelung  dadurch  begünstigt,  dass  man  von  Zeit  zu 
Zeit  glühende  Bobsen  oder  heissgemachte  Steine  in  das  Wasser  wirft. 

Lokale  Dampfbäder  stellt  man  dadurch  her,  dass  man  den  betreffenden 
Körpertheil  mit  Decken  umhängt  und  unter  diese  die  Dämpfe  aus  einem  Koch- 
geschirr mit  röhrenförmigem  Halse  oder  Trichter-Aufsatz  einströmen  lässt. 

Besondere  Sorgfalt  und  Vorsicht  erfordert  die  zuweilen  in  Anwendung 
kommende  Procedur,  den  Körper  der  Einwirkung  von  Spiritus -Dämpfen  aus- 
zusetzen. Die  in  der  Regel  befolgte  Methode,  unter  dem  Sitze  des  Ki^anken 
ein  flaches,  mit  Spiritus  gefülltes  Gefäss  zu  erhitzen,  hat  durch  Entzündung 
der  Dämpfe  zu  wiederholten  Unglücksfällen  Anlass  gegeben;  gerathener  ist 
es  deshalb,  die  Erwärmiipg  des  Spiritus  in  einer  mit  einem  röhrenförmigen 
Ansatz  versehenen  Blechflasche  mehrere  Fuss  vom  Patienten  entfernt  vorzu- 
nehmen und  die  sich  entwickelnden  Dämpfe  durch  ein  Kautschukrohr  unter 
die  den  Kranken  umhüllenden  Decken  zu  leiten. 

Diejenigen  Arzneistofl'e,  ftir  welche  Dämpfe  als  Vehikel  dienen  sollen, 
müssen  flüchtiger  Natur  sein,  also  ätherische  Oele,  Spirituosen  u.  dgl.  Die 
Application  geschieht  der  Art,  dass  man  die  betreffenden  Substanzen  der 
Flüssigkeit  zumischt  und  diese  bis  zum  Kochen  erwärmt,  oder  die  Stoffe,  so- 
fern es  sich  um  Vegetabilien  in  Substanz  handelt,  mit  der  Flüssigkeit  kocht 
und  die  dabei  sich  entwickelnden  Dämpfe  in  der  oben  beschriebenen  Weise 
auf  den  ganzen  Körper,  resp.  auf  einzelne  Theile  desselben  einwirken  lässt. 

Beispiele. 


I.  R 

Flor.  Chamomill.  25,0 

Rhiz.  Calami  50,0. 
C.  c.  m.  f.  spec.     D.  S.    Die   Hälfte    mit 
Wasser  zu  kochen    und  die    sich    ent- 
wickelnden Dämpfe  als  örtliches  Dampf- 
bad zu  benutzen. 


IL  T\f 

Mixt,  oleoso-balsamic.  20,0. 
D.  S.  Einen  Esslöffel  voll  mit  einem  Liter 
Wasser  gemischt  zum  Sieden  zu  erhitzen 
und  die  Dämpfe  auf  den  betreffenden 
Körpertheil  zu  leiten. 


b.  Gasbäder. 

Verschiedene  Gasarten  (Kohlensäure,  schweflige  Säure,  selten  Schwefel- 
wasserstoff u.  a.)  werden  therapeutisch  dazu  benutzt,  um  mit  der  Haut  in 
einen  längere  oder  kürzere  Zeit  dauernden  Contact  gebracht  zu  werden.  Die 
Gasbäder  werden  entweder  als  aUgemeine  oder  als  lokale  genommen.  Im 
ersteren  Falle  muss  die  Vorrichtung  so  getroffen  werden,  dass  die  Athemorgane 
vor  den  Einströmungen  des  Badegases  geschützt  bleiben;  eine  solche  Vomch- 
tung  stellt  der  Gal^s'sche  Räucherkasten  dar,  oder  eine  mit  einem  festschhes- 
senden  Holzdeckel  und  Ausschnitt  fUi*  den  Hals  versehene  Badewanne.  —  Die 
Benutzung  von  Kohlensäre  zu  Bädern  findet  meistens  an  Kurorten  statt,  deren 
Quellen  mit  reichlichem  Gehalt  an  diesem  Gase  ausströmen,  es  lässt  sich  je- 


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Gasbiidcr.  —   Räiicherunfi^cn. 


doch  auch  durch  künstliche  Vomchtungen  die  Möglichkeit  von  kohlensauren 
Gasbädeni  an  allen  beliebigen  Orten  herstellen. 

Die  Benutzung  der  schwefeligep  Säure  als  Badegas  findet  in  der  Regel 
im  Gal^s'schen  Räucherkasten  statt  und  wird  einfach  durch  allmäliges  Ver- 
brennen von  Schwefelstücken  vermittelt. 

Der  Schwefelwasserstoff  wird  selten  flii'  sich  allein  oder  mit  atmosphäri- 
scher Luft  gemengt,  sondern  meistens  mit  Dämpfen  gemischt  zum  Baden  be- 
nutzt. Vorrichtungen  zu  solchen  Bädern  finden  sich  in  den  meisten  Schwefel- 
Thermen  vor  und  bestehen  in  Kabinetten  mit  durchlöchertem  Fussboden,  unter 
denen  das  Thermalwasser  hindurchströmt,  so  dass  der  Badende  sich  in  einer 
mit  Dämpfen  und  Quellgasen  gesättigten  Atmosphäre  befindet.  Künstlich  Hesse 
sich  dies  durch  eine  Schwefelwasserstoff-Entwickelung  (verdünnte  Schwefelsäure 
auf  Schwefeleisen  gegossen)  darstellen,  deren  frei  werdendes  Gas  dmxh  ein 
Gefäss  mit  kochendem  Wasser  geleitet  wird. 

Auch  Sauerstoff  in  Form  von  Wasserstoffsuperoxyd  ist  zu  localen  Bädern 
bei  schlecht  eiternden  Wunden  und  Geschwüren,  sowie  bei  Gangraena  senilis 
verordnet  worden. 

Erwähnung  verdienen  bei  dieser  Gelegenheit  die  sogenannten  türkischen 
oder  römischen  Bäder,  in  denen  der  Körper  längere  Zeit  hindurch  den 
Einwirkungen  einer  zu  hoher  Temperatm'  erwäm^n  Luft  ausgesetzt  wird, 
und  welche  mit  verschiedenen  Proceduren  (Massiren  des  Körpers,  Einwii'kung 
von  Douchen  u.  s.  w.)  combinirt  sind. 

c.  Räiicberiingen,  Fumigationes. 

Man  unterscheidet  zweierlei  Methoden  des  Räucherns :  bei  der  einen  wer- 
den die  zum  Räuchern  verwendeten  Substanzen  direkt  der  Flamme  oder  dem 
Glühen  ausgesetzt,  so  dass  dieselben  ihre  chemische  Constitution  ändern,  theils 
mit  dem  Sauerstoff  der  Luft  Oxydationsprodukte  bilden,  theils  sich  zersetzen; 
bei  der  anderen  sollen  Stoffe  in  Dampffoim  übergehen,  resp.  sublimiren,  ohne 
der  Oxydation  unterworfen  zu  sein.  Zur  ersteren  Klasse  gehören  einerseits 
indifferente  Stoffe,  meist  organische  Substanzen,  wie  z.  B.  Harze  und  Zucker, 
welche  bei  unvollkommener  Verbrennung  stark  riechende  (empjTcumatische 
oder  äthensche)  Oxydationsprodukte  erzeugen,  andererseits  sehr  differente 
anorganische  Substanzen,  wie  Arsenik  und  Zinnober,  welche  in  der  Glühhitze 
Dämpfe  und  Gase  entwickeln,  die  sehr  intensiv  nicht  nur  auf  die  äussere  Haut 
einwirken,  sondern  auch  resorbirt  werden  und  eine  allgemeine  Wirkung  ent- 
falten. —  Zur  zweiten  Klasse  gehören  theils  Stoffe,  welche  ätherische  oder 
andere  leicht  verdunstende  Substanzen  (z.  B.  Jod)  enthalten,  die  dm'ch  die 
höhere  Temperatur  einfach  verflüchtigt  werden  sollen,  oder  Stoffe,  die  bei 
einem  hohen  Hitzgrad  sublimiren,  wie  z.  B.  Schwefel. 

Die  Räucherungen,  namentlich  aus  harzigen  Substanzen  und  Zucker, 
werden  entweder  in  der  Weise  vollfülirt,  dass  mau  dieselben  in  Speciesform 
auf  eine  Pfahne  mit  glühenden  Kohlen,  resp.  auf  ein  rothglühendes  Blech 
streut  und  den  sich  entwickelnden  Rauch  an  die  dailiber  gehaltenen  leiden- 
den Körpertheile  streichen  lässt;  oder  man  bereitet  aus  den  zu  verwendenden 
Medicamenten  unter  Zusatz  einer  geringen  Menge  Salpeter  Trochiscen  in 
Fonn  von  Räucherkerzchen  (Candelae  fumales).  Diese  letztere  Form  ist 
namentlich  in  den  Fällen  nothwendig,  in  denen  differente  Stoffe,  wie  Arsenik 
oder  Zinnober,  welche  genau  dosirt  werden  müssen,  benutzt  werden  (siehe 
Beispiel). 

Die  Räuchenmgen  mit  denjenigen  Substanzen,  welche  in  Dampfform  oder 
in  sublimirtem  Zustande  auf  den  Körper  einwirken   sollen  (Schwefel,   Jod), 

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Enderraatische  Methode.  77 


werden  durch  Erwärmimg  auf  einer  blecheraen  Pfanne  bewirkt,  so  dass  eine 
Verbrennung  der  Substanzen  und  eine  Oxydation  nicht  stattfindet. 

'  Man  kann  nicht  nur  einzelne  kranke  Hauttheile  den  Räucherungen  aus- 
setzen, sondern  auch  den  ganzen  Körper,  gewöhnlich  mit  Ausnahme  des 
Kopfes,  so  dass  die  Augen  und  die  Respirationsorgane  (wenn  man  nicht 
gerade  auch  durch  die  Inhalationen  wü'ken  will)  ausserhalb  der  Rauchatmo- 
sphäre bleiben.  Bei  Räucherungen  des  ganzen  Körpers  werden  die  Augen 
verbunden  und  Decken  um  den  Hals  des  entkleideten  Patienten  befestigt; 
unterhalb  der  Decken  werden  sodann  die  Dämpfe  entwickelt. 

Die  neuere  Arzneiverordnungslehre  hat  die  Fumigationen ,  welche  früher, 
besonders  am  Anfange  unseres  Jahrhunderts,  eine  ziemliche  Rolle  spielten, 
mehr  und  melir  aufgegeben;  ob  mit  Recht,  lässt  sich  kaum  entscheiden.  Im 
Orient,  zumal  in  Persien,  sind  dieselben  auch  jetzt  noch  ausserordentlich 
häufig  im  Gebrauch  und  in  hohem  Ansehen,  und  versichern  selbst  europäische 
Aerzte  (z.  B.  Polak),  dass  sie  sich  von  der  grossen  Wirksamkeit  derselben  in 
vielen  Fällen  (z.  B.  von  den  Merkurräucherungen  bei  allgemeiner  Syphilis) 
auf's  unzweideutigste  überzeugt  haben. 

Als  Substitution  der  Räucherungen  wu'd  zuweilen  auch  die  Methode  be- 
folgt, dass  man  den  Rauch  ausserhalb  des  Krankenzimmers  entwickelt,  den- 
selben auf  Watte  leitet  und  mit  dieser  dann  die  krankhaften  Stellen  bedeckt 
oder  reibt  —  gewiss  eine  sehr  unvollkommene  und  wenig  wirksame  Appli- 
cat  ionsweise. 

Beispiel. 

IV 
Acidi  arsenicosi  0,5 
Hydrarg.  sulfurat.  rubri  10,0 
Rhizom.  Ghinae  nodos.  40,0. 
M.  f  Trochisc.  No.  VIII.    S.  Täglich  zwei  Räucherungen. 
[Persische  Methode  bei  inveterirter  Syphilis.] 


III.    Application  auf  die  tieferen  Hautschichten,  das  sub- 
cutane Bindegewebe  und  die  unmittelbar  darunter 
gelegenen  Theile. 

1.  Endermatisolxe  Methode. 

Unter  endermatischer  Methode  vereteht  man  die  Anwendung  von  Arznei- 
stoffen auf  die  ihrer  Epidermis  absichtlich  beraubte  Haut,  zu  dem  Zwecke, 
um  von  dieser  Applicationsstelle  aus  das  Eindringen  der  Arzneistoffe  in  den 
Organismus  zu  vermittehi. 

Die  Procedur,  mittelst  welcher  die  Applicationsstelle  vorbereitet  wii'd,  be- 
steht in  der  Regel  in  der  Anlegung  eines  Vesicators,  Abtragung  der  blasen- 
fdrmig  erhobenen  Oberhaut  und  Offenhalten  der  Wundstelle  (statt  dieses  Ver- 
fahrens führt  man  in  seltenen  Fällen,  namentlich  wo  man  rasch  Blasenbildung 
erzielen  wiU,  eine  lokale  Verbrennung  durch  Contact  mit  einem  heissera  Me- 
tallstttcke  [Hammer,  Münze]  herbei),  welche  nun  regelmässig  entweder  mit 
einer  medicamentösen  Salbe  verbunden  oder  mit  einem  medicamentösen  Pulver 
bestreut  wird.  Das  letztere  Verfahren  verdient  um  deswillen  den  Vorzug,  weil 
e«  eine  genauere  Dosirung  des  anzuwendenden  Mittels  gestattet. 

Die  Applicationsstelle  wird,  wo  es  sich  um  Beseitigung  eines  örtlichen 
Leidens,  z.  B.  einer  Neuralgie,  handelt,  dem  leidenden  llheile  möglichst  nahe 


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78  Endermatische  Methode. 


gele^;  will  man  eine  allp^emeine  Wirkunp:  ei-zielen,  so  wählt  man  eine  Stelle, 
welche  den  Patienten  am  wenigsten  genirt  (die  Magengrube,  den  Ober- 
ann u.  8.  w.). 

Die  Stoffe,  welche  für  das  endennatische  Heilverfahren  meistens  benutzt 
werden,  oder  richtiger  früher  benutzt  worden  sind  (da  die  endermatische 
Methode  in  letzterer  Zeit  durch  die  subcutanen  Injectionen  mit  Recht  beinah 
ganz  verdrängt  ist),  sind  solche,  welche  schon  in  kleinen  Dosen  eine  sehr 
bedeutende  Wirkung  entfalten,  mithin  Narcotica  und  narcotische  Alcaloide 
(namentlich  Morpliium  und  Strychnin),  heftig  wirkende  Acria  (Canthariden, 
Aloö),  Nervina  (Moschus,  Castofeum),  Metallsalze  (Tartarus  stibiatus,  Calomel). 
Man  wählt  diese  Behandlungsweise  in  denjenigen  Fällen,  in  welchen  entweder 
der  längere  Fortgebrauch  des  Mittels  bei  innerer  Darreichung  die  Verdauungs- 
organe in  ihrer  Function  wesentlich  beeinträchtigen  wtlrde,  oder  wo  diese 
Organe  sich  schon  in  einem  Zustande  befinden,  der  ihren  Contact  mit  diffe- 
renten  Arzneisubstanzen  ausschliesst ,  oder  einer  genügenden  Resorption  des 
Medicamentes  hinderlich  ist,  oder  wo  ein  unbesiegbarer  Widerwille  gegen  den 
Geruch  oder  Geschmack  eines  Arzneimittels  den  innerlichen  Gebrauch  des- 
selben unmöglich  macht,  oder  endlich,  wo  man  local  auf  einen  kranken  Theil 
du'ect  einwirken  will.  Bei  temporärer  Unzugänglichkeit  der  Verdauungsorgane 
(Anwesenheit  fremder  Körper  in  der  Speiseröhre)  ist  die  endermatische  An- 
wendung brechenerregender  Mittel  empfohlen  worden,  aber  deshalb  unzweck- 
mässig, weil  der  Eintritt  ilirer  Wirkung  entweder  ganz  unsicher  oder  an  emen 
zu  langen  Zeitraum  gebunden  ist. 

Contraindicirt  ist  die  endermatische  Methode  bei  ki^anker  oder  bei  selir 
vulnerabler  Haut,  wo  von  der  Wundstelle  aus  sich  weitgi'eifende  Erytheme 
auf  die  Nachbarpartien  zu  verbreiten  pflegen;  so  ganz  besonders  bei  gewissen 
Oonstitutionskrankheiten,  z.  B.  dem  Diabetes,  dessen  Tendenz  zu  schweren 
Hautgangränen  nach  geringfügigen  Verletzungen  bekannt  ist. 

Das  Verbinden  mit  der  medicamentösen  Salbe  oder  das  Einstreuen  des 
Pulvers  geschieht  in  der  Regel  ein  bis  drei  Mal  täglich,  nachdem  die  Wund- 
stelle vorher  sorgfältig,  aber  schonend,  von  Eiter,  diphtheritischen  Ablagerun- 
gen u.  8.  w.  gereinigt  worden  ist.  Der  bleibende  Contact  des  Mittels  mit  der 
Wunde  ist  durch  einen  einfachen  Pflasterverband  zu  sichern. 

Beim  Eintritte  heftiger  Wirkungs-Erscheinungen  hat  man  angerathen,  das 
Mittel  durch  Auswaschen  der  Wundstelle  oder  Application  eines  trockenen 
Schröpf  kopfes  wieder  zu  entfernen.  Diese  Massregeln  können  jedoch  nur  dann 
von  Nutzen  sein,  wenn  seit  der  Anwendung  des  Mittels  nur  ein  sehi*  kurzer 
Zeitraum  verflossen  ist;  ist  aber,  was  ja  nach  der  Natur  der  Substanz  mehr 
oder  minder  schnell  der  Fall  ist,  schon  Resorption  eingetreten,  so  kann  von 
einer  Entfernung  des  Mittels  durch  so  mechanische  Verfahrungsweisen  nicht 
mehr  die  Rede  sein,  und  es  ist  dann  gerathen,  ohne  weiteres  zur  Anwendung 
von  Antidotis  entweder  auch  auf  endermatischem  oder  subcutanem  Wege,  oder 
per  08  überzugehen. 

Bei  Verordnung  von  Salben  zur  endermatischen  Anwendung  hat  man 
darauf  zu  sehen,  dass  der  medicamentöse  Stoß"  in  der  Salbengrundlage  mög- 
lichst gleichmässig  vertheilt  sei.  Bei  löslichen  Stoffen  dürfte  dies  am  voll- 
ständigsten durch  die  Anwendung  der  Glycerin-  oder  Vaselinsalbe  ermöglicht 
werden.  Um  der  beim  Gebrauche  narkotischer  Stofl'e  häufig  eintretenden  Ver- 
heilung  der  Wundstelle  entgegen  zu  wirken,  verbindet  man  gewöhnliche  Salben- 
grundlagen mit  Unguentum  initans  oder  setzt  dem  Unguentum  Glycerini  einen 
Antheil  Tinctura  cantharidum  hinzu. 

Da  die  Applicationsstelle  in  der  Regel  nur  von  geringer  Grösse,  etwa 


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Enderraatiscte  Methode.  79 


der  eines  Zwanzigpfennig-  bis  Einmarkstückes  ist,  so  wird  die  Gesammt- 
qnantität  der  Verbandsalbe  auf  10,0 — 15,0  zu  bemessen  sein;  die  Menge  des 
hinzuzuftigenden  medicamentösen  Stoffes  wii*d  meistens  so  bestimmt,  dass  man 
für  die  Einzebidosis  die  doppelte  Quantität  der  innerlich  dai*zureichenden  an- 
nimmt. Wollte  man  also  beispielsweise  Extr.  Belladonnae  zur  endermatischen 
Anwendung  verordnen,  so  würde  sich  die  jedesmalige  Dosis  =  0,03  stellen; 
bei  jedesmaligem  Verbände  würde  für  die  Applicationsstelle  von  der  Grösse 
eines  Zehnpfennigstückes  0,3 — 0,5  (Grösse  einer  Erbse)  erforderlich  sein; 
mithin  müssten  zu  5,0  Gramm  Salbengrundlage  etwa  0,3—0,5  Extract  beige- 
ftigt  w^erden. 

Einstreupulver  zur  endermatischen  Anwendung  müssen  von  möglichster 
Feinheit  sein.  Da  die  differenteren  Stoffe  in  zu  kleinen  Dosen  gegeben  wer- 
den, um  fllr  sich  ein  der  Manipulation  zugängliches  Pulver  zu  constituiren, 
so  werden  sie  mit  indifferenten  Arzneistoffen,  am  besten  mit  Zucker  verrieben. 
Wählt  man  diesen  als  Constituens,  so  gewährt  dies  den  Vortheil,  dass  er 
sich  in  dem  Secrete  der  Wundfläche  vollständig  löst,  während  er  gleichzeitig 
einen  gelinden  Reiz  auf  diese  ausübt  und  ihre  Verheilung  hindert.  Dahin- 
gegen sind  Pflanzenpulver  unlöslich  und  ballen  sich  mit  dem  Wundsecrete 
zu  kleinen,  ziemlich  festen  Conglomeraten  zusammen;  Gummi,  das  zuweilen 
verwendet  wird,  hat  den  Nachtheil,  die  Wundfläche  mit  einem  klebenden 
Ueberzuge  zu  bekleiden,  welcher  möglicherweise  der  Resorption  der  Arznei- 
substanz entgegensteht,  und  befördert  überdies  die  unvollkommene  Verheilung 
der  Wunde. 

Die  Quantität  des  Constituens  muss  möglichst  gering  sein,  so  dass  die 
einzelnen  Emstreupulver  höchstens  etwa  0,3  wiegen.  G^rathen  dürfte  es  wohl 
sein,  Einstreupulver,  in  denen  stark  giftige  Substanzen  enthalten  sind,  durch 
eine  auffallendere  Dispensation  (etwa  in  farbigen  Papierkapseln)  als  für  den 
äusseren  Grebrauch  bestimmt  zu  bezeichnen. 


Beispiele. 


I.  H« 

Extr.  Opii  1,0 
Unguenti  Glycerini  10,0 
Tinct.  Cantbarid.  1,0. 
M.    f.    Unguent.     D.  S.     Dreimal    täglich 
eine  Erbse  gross  auf  Charpie  gestrichen 
zum  Verbände  der  Vesicatorstelle. 


n.  Bf 

Stiychnini  nitr.  0,05 

Sacchari  albi  2,0. 
M.  f.  pulv.  div.  in  octo  part.  aeq.  d.  in 
Charta    coerulea.    S.     Zweimal    täglich 
ein  Pulver  in  die  Vesicatorstelle  einzu- 
streuen. 


Historische  Erwähnung  verdienen  die  zu  verschiedenen  Zeiten  aufge- 
tauchten Vorschläge,  die  Arzneimittel  mittelst  Impfung  durch  Lanzettenstiche 
unter  die  Oberhaut  zu  bringen;  diese  von  Lafargue  und  später  von  M.  Lan- 
genbeck  und  Honigberger,  welcher  Impfungen  mit  Tinct.  Quassiae  als 
sicheres  Präservativmittel  gegen  die  Cholera  rühmte,  empfohlene  Methode  hat 
bis  jetzt  noch  wenig  Anhänger  gefunden  und  dürfte  sich  auch  in  der  Folge- 
zeit schwerlich  einer  grösseren  Verbreitung  zu  erfi*euen  haben.  Das  Verfahren 
ist  bei  den  kleinen  Quantitäten,  welche  der  Impfträger  aufzunehmen  vermag, 
nur  für  äusserst  differente  Arzneimittel  anwendbar  und  in  diesem  Falle  un- 
zweckmässig,  weil  es  nur  eine  ungenaue  Dosirung  gestattet.  Bei  minder 
differenten  Arzneistoffen,  die  zur  Entfaltung  ihrer  Wirkungen  grössere  Gaben 
erfordern,  ist  die  Impfung  vollends  irrationell. 


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80  Subcutane  Injection. 


2.   Subcutane  Iiijection- 

Sowohl  die  endennatisclie  Methode,  als  gaiiz  besonders  die  letzterwähnte 
werden  durch  die  hypodermatische  Methode  mehr  und  mehr  verdräng. 
Die  Methode  der  hypodermatischen  oder  subcutanen  Injectionen  ist  1855  dui'ch 
Alexander  Wood  in  die  Therapie  eingefülui;  worden.  Sie  hat  in  der  Zeit 
ilu*e8  Bestehens  sich  den  allgemeinsten  Eingang  in  die  ärztliche  Praxis  aller 
Länder  verschafft  und  sich  überall  so  vollkommen  bewährt,  dass  sie  wohl  als 
eine  der  bedeutendsten  Errungenschaften  der  neueren  Zeit  auf  dem  Gebiete 
der  practischen  Medicin  angesehen  werden  darf. 

Das  Verfahren  besteht  darin,  Arzneimittel  in  genauer  Dosirung  in  das 
Unterhautbiudegewebe  einzuspritzen,  um  mittelst  derselben  entweder  eine  locale 
oder  eine  allgemeine  Wirkung  zu  erzielen.  Man  benutzt  zu  diesem  Zwecke 
eine  kleine  gläserae  Injectionsspritze  (meist  die  Pravaz 'sehe  oder  Lue r 'sehe 
Spritze),  an  deren  Mündung  eine  zu  einer  lanzettenförmigen  Nadel  zugespitzte 
feine  silberne  CanUle  befestigt  wird.  Auf  dem  Piston  der  Spritze  befindet 
sich  eine  genau  graduirte  Scala,  auf  der  man  die  Quantität  der  bei  dem 
jedesmaligen  Pistonstande  in  der  Spritze  enthaltenen  Flüssigkeit  ablesen  kann. 
Einfassung  der  Spritze  und  Piston  sind  meist  aus  Silber  gearbeitet;  in  neuerer 
Zeit  werden  sie  auch  aus  Hartgummi  angefertigt  (Leiter 'sehe  Spritze).  Das 
Verfahren  ist  derart,  dass  man  zunächst  die  Spritze  mit  so  viel  der  medica- 
mentösen  Flüssigkeit  füllt,  als  man  dem  Organismus  einverleiben  will;  sodann 
sticht  man  die  lanzettenfönnige  Endigung  der  Canüle  unter  Erhebung  einer 
Hautfalte  in  das  subcutane  Gewebe  ein  und  injicui;  langsam  durch  Herab- 
drücken des  Pistons  die  Flüssigkeit  in  das  Uiiterhautbindegewebe.  Nach  Ent- 
fernung der  Spritze  aus  der  Haut  wird  die  kleine,  dm^chaus  unbedeutende 
und  gewöhnüch  wenig  oder  gar  nicht  blutende  Stelle  zweckmässig  mit  einem 
Streiftihen  Heftpflaster  verbunden.  Sehr  viele  AnfUnger  und  selbst  Geübtere 
machen  den  Fehler,  dass  sie  die  Canüle  der  Pravaz 'sehen  Spritze  zu  lang- 
sam und  nicht  tief  genug  emstossen.  Dadurch  wird  einmal  die  kleine  Pro- 
cedur  etwas  schmerzhafter,  sodann  aber  entstehen  bei  differenteren  Mittehi 
(Chinin,  Sublimat  u.  a.)  leichter  Abscedirungen.  Im  Gegensatz  zu  der  obigen, 
noch  aus  der  fiilheren  Auflage  dieses  Werkes  hinübergenommenen  Angabe, 
pflegen  wir  keine  Hautfalte  zu  erheben,  sondern  im  Gegentheil  die  für  den 
Einstich  gewählte  Stelle  zwischen  Daumen  imd  Zeigefinger  der  Unken  Hand 
etwas  anzuspannen  und  dann  mit  der  wie  eine  Schreibfeder  gefassten 
Spritze,  ähnlich  wie  man  in  einen  Abscess  einstösst,  mit  kurzem  schnellem 
Stosse  die  Canüle  sofort  5 — 10  Mm.  einzutreiben.  Besondere  Aufmerksamkeit 
ist  auf  die  peinhchste  Reinhaltung  der  Canüle  zu  vei*wenden.  Wh*  injiciren 
niemals,  ohne  Spritze  und  Canüle  vorher  mehrmals  mit  kochendem  Carbol- 
wasser  ausgespritzt  zu  haben. 

Sehr  wichtig  ist  eine  genaue  Dosirung  der  zu  injicirenden  Flüssigkeit. 
Hierzu  gehört  zunächst  eine  Kenntniss  des  Rauminhalts  der  in  Gebrauch  ge- 
zogenen Spritze.  Die  verschiedenen  Spritzen  variiren  in  dieser  Beziehung 
innerhalb  gewisser  Grenzen,  und  es  ist  deshalb  nothwendig,  dass  jeder  Arzt 
den  Lihalt  seiner  Spritze,  bevor  er  dieselbe  in  Gebrauch  zieht,  genau  abwägt. 
Indessen  werden  jetzt  kaum  andere  als  1  Ccm.  resp.  1  Grm.  destillirtes  Wasser 
fassende  Spritzen,  deren  Piston  in  50  Theile  graduirt  ist,  verfertigt;  1  Theil- 
strich  entspricht  also  0,02  Ccm.  Flüssigkeit.  Da  im  allgemeinen  nur  kleine 
Arzneidosen  zur  subcutanen  Injection  ziu*  Verwendung  kommen,  so  kann  man 
10  Grm.  Wasser  -{-  dem  Volumen  der  Arzneisubstanz  =  10  Ccm.  rechnen, 
also  auch  den  Inhalt  der  Spritze,  welche  mit  einer  medicamentösen  Lösung 
gefüllt  ist,  ohne  weiteres  =  1  Ccm.  setzen.  Selten  sind  die  in  40  Theil- 
Btriche  getheilten,  ganz  veraltet  die  sog.  Lu  er 'sehen,  0,8 — 0,9  Gim.  destillirtes 

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Subcutane  Injectioil.  81 


Wasser  fassenden  und  in  45  Striche  getheilten,  wonach  Übrigens  auch  jeder 
Theilstrich  0,02  Ccm.  entspricht. 

Die  subcutanen  Injectionen  sind  indicirt: 

Um  durch  Resorption  eine  prompte  Wirkung  entweder  auf  einen  localen 
Herd  oder  auf  die  Centralapparate  des  Körpers  herbeizufUhren.  In  dieser 
Weise  werden  sie  vornehmlich  bei  spastischen  und  neuralgischen,  oder  über- 
haupt schmerzhaften  Leiden  imd  bei  Schlaflosigkeit,  Manie,  Delirien,  in 
jüngster  Zeit  auch  als  Excitantia  angewandt,  femer  bei  Haemorrhagien ,  In- 
toxicationen  (namentlich  Curare  bei  Strychninvergiftung) ,  Intermittens,  bei 
Amblyopien  und  Amaurosen  (Nagel),  Aneurysmen,  Blutungen  innerer  Organe, 
Utemskrankheiten  (besonders  Myomen  und  Fibromen)  bei  parenchymatösen 
Geschwülsten  u.  s.  w. 

Wo  es  sich  um  die  Hervorbringung  einer  örtlichen  Wirkung,  z.  B. 
Beseitigung  einer  Neuralgie,  handelt,  wählt  man  die  Einstichstelle  dem  lei- 
denden Theile  möglichst  nahe  (meistens  lässt  sich  bei  Neuralgie  ein  Punkt 
auffinden,  der  gegen  Druck  besondere  Empfindlichkeit  zeigt;  dieser  Point 
douloureux  ist  als  passende  Einstichstelle  zu  wählen).  Zur  HervoiTufung  all- 
gemeiner Wirkungen  ist  die  Injectionsstelle  beliebig  auszuwählen.  Wo  Wie- 
derholungen nothwendig  sind,  wechselt  man  mit  der  Injectionsstelle. 

Die  Mittal  zur  subcutanen  Injection  lassen  sich  vorläufig  noch  nicht  be- 
grenzen. Vorausgesetzt,  dass  eine  Drogue  resp.  ein  Präparat  in  genügender 
Concentration  in  Wasser  oder  Glycerin  oder  stark  verdünntem  Sph'itus  löslich 
und  von  nicht  allzu  heftigen  örtlichen  Reizerscheinungen  begleitet  ist,  steht 
seiner  Vei*wendung  zur  subcutanen  Injection  nichts  im  Wege.  Daher  die  noch 
immer  wachsende  Menge  in  Vorschlag  gebrachter  Mittel. 

Die  wichtigsten  hierbei  in  Betracht  kommenden  Medicamente  sind  folgende: 

Acidum  benzoicum.     1  Theil   in   12  Spiritus  gelöst,    eine  volle  Spritze 

und,  wenn  nöthig,   mehrere  in  kurzen  Zwischenräumen  hinter  einander, 

als  Excitans  und  gegen  Urämie.     (Lösung  und  Spritze  muss  vor  dem 

Gebrauche  leicht  erwärmt  werden,  Eohde). 

Acidum  carbolicum.     Von  einer  1 — 2  pCt.  wässerigen  Solution  werden 

1  —  2  Spritzen  injicirt,  also  0,01  —  0,04  des  Medicaments    (zuerst  von 

Hueter  empfohlen). 

Aconitin  um.    Von  einer  Solution  von  0,1  in  10,0  Wasser  werden  0,2  bis 

0,4  (d.  h.  10—20  Theile  der  Spritze),  also  0,002—0,004  Aconitin  injicirt. 

Aether  aceticus  oder  sulfuricus  als  Excitans  bei  schwerem  Collaps 

zu  1,  2  und  mehr  Spritzen.     Ebenso  Spiritus  aethereus. 
Apomorphinum  hydrochloricum.     Solution  von  0,1  in  10,0  Aq.,  davon 
0,5—1,0  (25  Theile  bis  zu  einer  vollen  Spritze),  also  0,005—0,01  Apo- 
morphin  pro  dosi  als  Emeticum. 
Atropinum  sulfuricum.     Solution  von  0,02  auf  10,0  Wasser,  von  welcher 
0,5—1,0  (demnach  10—25  Theile  der  Spritze),  enthaltend  0,0004—0,001 
Atropin!  pro  dosi  injicirt  werden.    Ebenso  das  Atropinum  valeriani - 
cum.    Die  combinirte  Anwendung  von  Atropin  und  Morphium  im  Verhält- 
niss  von  1  Theil  Morphium  auf  Vio  Theil  Atropin  und  weniger  ist  von 
Hussbanm  und  Fraignaud  empfohlen.     Sie  sollen  die  toxischen  Effecte 
der  Einzelbestandtheile  unbeschadet  der  Gesammtwirkung  aufheben.    Ge- 
latine Discs  mit  0,01  Morphium  und  0,0015  Atropin*). 
Camphora.     1  Theil  in  12  Spiritus  gelöst,    eine  volle  Spritze  pro  dosi, 
als  Excitans  (Bohde). 

*)  Gelatine  Discs  sind  kleine,  äusserst  dünne  quadratische  Scheiben  von  Gela- 
tine, welche  die  entsprechende  Dosis  des  Medicaments  beigemischt  enthalten  und  sieh 
in  wenig  Tropfen  Wasser  unter  Erwärmen  schnell  lösen.  Sie  verderben  selbst  nach 
jahrelanger  Aufbewahrung  nicht.  Von  Samson  vorgeschlagen  und  in  England  viel  in 
Ge^^a^ch.  Digitized  by  ^OOQ 16 

Evftld  und  Simon,  Arzneivcrordnungslehre.    10.  Aufl.  6  ^ 


82  Subcutane  Injection. 


Chininum  sulfuricum  und  hydrochloricum.  1,0  mit  Hülfe  einiger 
Tropfen  Acid.  sulfiir.  in  10,0  Wasser  oder  in  1:6  Glycerin  (ohne  Säure- 
zusatz) gelöst,  davon  0,3—1,0  (d.  h.  V»  bis  zu  einer  vollen  Spritze), 
also  0,03 — 0,1  zur  Injection. 

Diese  Injectionen  rufen  häufig  Reizersclieinungen,  heftige  Schmerzen, 
Abscesse  etc.  an  der  Einstichstelle  hervor.  Nach  Köbner  giebt  Chininum 
hydrochlor.  0,15 — 0,25  mit  Wasser  und  Glycerin  ana  0,5  (also  höchstens 
im  Verhältniss  von  1:4  des  Menstruums)  beim  Erwärmen  eine  klare 
Lösung,  welche,  lauwarm  eingespritzt,  keine  Reizsymptome  hervorruft. 

Chininum  bisulfuricum  löst  sich  schon  wie  1:3  in  Glycerin. 

Chininum  hydrobromicum  soll  die  sedirende  Bromwirkung  mit  der 
Chininwirkung  verbinden  (Gubler).  Löst  sich  beim  Erhitzen  in  circa 
15  Theilen  Wasser,  in  4  Theilen  Glycerin.  1,0  in  6  Glycerin  und  4 
Wasser  gelöst,  so  dass  die  Spritze  0,1  Bromchinin  enthält.  Von  Sonlez 
bei  Intermittens  in  Dosen  bis  zu  0,5 — 1,0  angewendet. 

Weitere  Chininsalze,  wie  Chin.  ferro-citricum ,  bitartaricum,  valeria- 
nicum  u.  s.  w.  sind  empfohlen,  aber  noch  mehr  wie  die  schon  genannten 
entbehrlich. 

Chloratum  hydratum.  5,0  mit  Aq.  destill.  10,0.  1  —  5  Spritzen,  die 
ungefähr  0,5—2,5  Chloralhydrat  pro  dosi  enthalten.   Wenig  geeignet. 

Coffetnum  purum  und  citricum.  0,1  in  Spiritus  und  Aq.  dest.  ana  2,5, 
davon  0,5—1,0  =  \\  —  l  Spritee,  also  0,01  —  0,02  Coffein  und  mehr 
pro  dosi.    Discs  mit  0,03. 

Coniinum.  0,1  in  Spir.  dilut.  und  Aq.  destill,  ana  5,0,  davon  0,1  —  0,2 
der  Spritze,  enthaltend  0,001—0,002  Coniin. 

Curare  oder  Woorara.  Sehr  ungleiches  Präparat  von  selu*  verschie- 
dener LösUchkeit.  0,1  in  10,0  Wasser,  davon  0,2—1,0  (20—50  Theile 
der  Spritze),  enthaltend  0,002—0,01  Curare.  Die  Dosis  ist  nicht  genau 
festzustellen  und  muss  sich  theils  nach  der  Wirksamkeit  des  vorher 
am  Thier  zu  prüfenden  Präparats,  theils  nach  dem  vorliegenden 
Fall  richten.  Bei  Lyssa  hat  Offenberg  in  4»;,  Stunde  0,19,  Penzoldt  in 
10  V,  Stunde  0,36  Curare  injicirt  (Beri.  klin.  Wochenschr.   1882.  No.  3.). 

Digital  in  um.  0,1  in  Spiritus  und  Wasser  ana  10,0;  davon  0,2  — 0,G 
(10—30  Theilstriche).  entsprechend  0,001—0,003  Digitalin. 

Emetinum.  0,1  mit  etwas  Acid.  sulfuricum  in  20  Aq.  destill,  gelöst;  da- 
von 0,5—1,0  =  0,0025—0,005. 

Extractum  Fab.  Calabaricae  in  glyceriniger  Lösung  (1 :  60,  M.  Rosen- 
thal) und  in  wässeriger  Lösung  0,15  :  4,0  (Eschenburg  bei  IMsmus  neo- 
natorum zu  1—5  Tropfen).    Gelatine  Discs  mit  0,01  Extr.  Calab. 

Extractum  Opii  in  Aq.  destill,  ana  gelöst  und  filtrirt.  Dosis  der  jedes- 
maligen Injection  0,06 — 0,15,  enthaltend  0,03—0,075  des  Medicaments 
(Lebert). 

Extractum  Seealis  cornuti  aquosum  (Ergotbaum  nach  Bon jeau,  Ergo- 
tinum  bis  dialysatum).  2,5  mit  Spiritus  dilut.  und  Glycerini  ana  5,0, 
V,  —  1  ganze  Spritze  zu  injiciren.  Mehr  empfiehlt  sich  das  Ergotinum 
dialysatum  ad  injectionem  (Berg),  rein  oder  mit  Wasser  (1:4)  verdünnt 
zu  0,2 — 0,5  pro  dosi.  Von  Dragendorff '  ist  eine  Solut.  acid.  sclerotinici, 
welche  das  wh'ksame  Princip  des  Seeale  coniut.  enthalten  soll,  in  den 
Handel  gebracht.    0,04—0,05  in  0,2-- 0,25  Wasser. 

Ferrum  oxydatum  dialysatum,  Ferrum  albuminatum,  peptona- 
tum  etc.  Eisenpräparate  empfehlen  sich  wegen  ihrer  Schwerlöslichkeit, 
ihrer  localen  Irritation  und  weil  meist  ein  chronischer  Gebrauch  der- 
selben benöthigt,  nicht  zu  subcutanen  Injectionen.  Auch  das  von  flu- 
gnenin  empfohlene  Ferrum  pyrophosphor.  c.  Ammon.  citrico  hat  sich 
uns  nicht  bewälu't.    Es  ist  überdies  selir  leicht  zersetzlich. 

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Subcutane  Injection.  83 


Hydrargyrum  bichloratum  (corrosivum).  0.25  in  25,0  Wasser  gelöst, 
den  Inhalt  einer  Spritze  auf  zwei  Injectionssffellen  vertheilt,  1  —  2  Mai 
täglich  zu  injiciren  (Lewin).  0,25  in  15,0  Wasser  gelöst;  davon  0,3 — 0,6 
(0,005  —  0,01  Sublimat)  pro  dosi  (A.  Eulenbnrg).  Empfohlen  wird  die 
Quecksilberalbuminatlösung  nach  v.  fiamberger  und  das  1  proc.  Hydrar- 
gyrum peptonatum.  Sehr  gelobt  wird  (Lassar)  die  Verbindung  einer 
Iproc.  Sublimatlösung  mit  3  proc.  Chlornatrium  (Stern).  Das  wesent- 
lichste Erfordemiss  bei  allen  subcutanen  Quecksilberinjectionen  ist  die 
peinlichste  Desinfection  und  Sauberkeit  der  Spritzen  und  Canülen  und 
ein  bis  durch  die  Fascie  in  die  Muskelsubstanz  gehender  Einstich.  Ge- 
latine Discs  =  0,004  Sublimat. 

Hydrargyrum  bijodatum  gelöst  in  einer  Solutio  Kalii  jodati  (A.  Martin).  • 
Etwa  Hydrarg.  bijod.  0,25,   Kalii  jodat.  2,5,    Aq.  destill.  25,0;    davon 
eine  halbe  bis  zu  einer  vollen  Spritze  pro  dosi  =  ca.  0,005—0,009  des 
Medicaments. 

Liquor  Ammonii  anisati,  pure,  %  —  1  Spritze  voll,  als  Excitans.  (In 
jede  Extremität  den  vierten  Theil  injicirt.   Ztllzer). 

Liquor  Kalii  arsenicosi.  Mit  2 — 3  Theilen  Wasser  verdünnt,  in  Einzel- 
dosen zu  0,15 — 0,2  der  Solut.  Fowleri.  Sowohl  zur  Erzielung  einer  all- 
gemeinen Wirkung  (Chorea,  Tremor,  Neurosen,  Eulenburg),  als  auch 
zur  Erzielung  örtlicher  Effecte  bei  malignen  Neubildungen  empfohlen. 

Morphinum  aceticum  oder  Morphinum  hydrochloricum.  0,1  in 
Aq.  destill.  5,0  gelöst;  davon  0,3 — 0,5 — 1,0  (also  Morphinum  0,006  bis 
0,01  bis  0,03),  d.  h.  Vs  bis  zu  einer  vollen  Spritze  pro  dosi.  (Will  man 
in  Ausnahmefällen  grössere  Dosen  verwenden,  so  mache  man  die  Lösung 
concentrirter.)  Wässerige  Morphiumlösungen  unterliegen  leicht  einer 
Schimmelbildung.  Solche  getrübte  Lösungen  durch  Filtriren  zu  reinigen 
und  brauchbar  zu  machen  ist  ganz  zu  vermeiden,  weil  durch  das  Fil- 
triren und  die  dabei  statthabende  Absorption  des  Filterpapiers  die  Do- 
sirung  ungenau  wird.  Empfohlen  wurde,  statt  des  reinen  Wassers  das 
Camphorwasser  zu  benutzen.  Wir  haben  dabei  dieselbe  Pilzbildung  auf- 
treten sehen.  Besser  ist  es,  das  Wasser  dm'ch  Glycerin  zu  substituiren 
und  Lösungen  von  1 :  10  bei  gelindem  Erwärmen  anzufertigen,  die  man 
durch  Zusatz  von  Wasser  ana  verdünnen  kann.  I^  Moi'phii  hydrochlorat. 
oder  acetic.  1,0  calefiat  c.  Glycer.  pur.  10,0;  solut.  perfect.  adde  aq. 
dest.  10,0.  Hiervon  entspricht  0,1 — 0,6  Ccm.  den  obigen  Dosen.  Ge- 
latine Discs  zu  0,01  Morphium. 

Nicotinum.  0,02  in  5,0  Wasser  gelöst;  davon  0,25  (12^  Spritzentheile) 
=  0,001  Nicotin  injicirt  (Erlenmeyer). 

Pilocarpinum  muriaticum.  0,2  in  10,0  Wasser;  davon  1  Spritze  = 
0,02  Pilocarpin. 

Spiritus  aethereus.  1 — 2  Spritzen,  auf  die  vier  Extremitäten  vertheilt, 
als  Excitans  (Ztllzer). 

Strychninum  sulfuricum  oder  nitricum.  0,1  in  10,0  Wasser  gelöst; 
davon  0,15—0,3—0,6  (7—15—30  Theile  der  Spritze),  also  0,0015  bis 
0,003  bis  0,006  Strychnin,  zu  jeder  Injection. 

Tinctura  Cannabis  indicae  mit  Wasser  ana;  davon  0,3 — 0,70  (15  bis 
35  Theile)  pro  injectione  (A.  Eulenburg). 

Tinctura  Opii.  0,25—0,6  (10—30  Theile  der  Spritze)  ohne  weitere 
Beimischung. 

Veratrinum.  0,05  in  5,0  Spir.  dilut.  und  5,0  Aq.  destill,  gelöst;  davon 
0,25—0,6  (10— 30  Theilstriche),  enthaltend  0,001— 0,003  Veratrm;  zur 
Injection  wenig  geeignet.  i^r\n]o 

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84  Subcutane  Injectiou.  —  Application  auf  die  Schleimhäute. 

Zweitens  kommen  die  subcutanen  Injectionen  zur  Verwendung,  um  local 
an  irgend  einer  Stelle  im  Unterhautbindegewebe  eine  Reizung  herbeizuführen 
und  dadurch  ableitend  zu  wirken  (parenchymatöse  Substitution  nach 
Lnton).  Lnton  empfiehlt  zu  diesem  Zwecke  Kochsalz,  Alkohol,  Tinct  Jodi, 
Tinci  Cantharid.,  Cuprum  sulfuricum,  Argent.  nitric.  u.  a. 

Drittens  wird  die  hypodermatische  Methode  in  neuester  Zeit  zur  Zer- 
störung von  Neubildungen  benutzt.     Verwandt  werden  hierbei  folgende 
Mittel: 
Acidum  aceticum.     1  Theil  der  Säure  mit  B  Theilen  Wasser  verdünnt; 
davon  1 — 1'/«  Spritzen  voll  (ca.  1,0 — 1,5  in  die  Geschwulst  zu  injiciren 
(firoadbent). 
Acidum  carboli cum  s.  0.   Bei  Osteochondi^omen  (Hueter),  Naevi  (Bradlcy), 

Milztumoren  (Mosler). 
Argentum  nitricum.  0,1  auf  200,0 — 300,0  Aq.  destill.  Mehrere  Spritzen 
voll  werden  in  die  Geschwulst  injicirt,  und  unmittelbar  nachher  wird 
eine  gleiche  Menge  Solutio  Natrii  chlorati  0,1  ad  100,0  Aq.  destill, 
nachgespritzt  (Thiersch). 
Jod.  6  Tropfen  bis  zu  einer  vollen  Spritze  Tinct.  Jodi  unverdünnt  bei 
Strumen  und  chronischen  Lymphdrüsenschwellungen  zu  injiciren  (Lücke). 
Statt  der  Jodtinctur  kann  auch  eine  Jod-Jodkaliumlösimg  (etwa  Jodi  0,5, 
Kalii  jod.  2,5,  Aq.  50,0),  die  weniger  schmerzhaft  ist,  injicuH;  werden. 
In  jüngster  Zeit  wh'd  auch  su^mucöse  Injection  gegen  Hypertrophia 
tonsillarum  empfohlen,  entweder  Solut.  Kalii  jodati  (1 :  50,  Jakubowitz) 
oder  Jod- Jodkaliumlösung  (Jodi  0,12,  Kalii  jodat.  2,5,  Aq.  30,0,  Eumbold) 
oder  Jod-Glycerin  (1—2  Jod  ad  100  Glycerin,  B.  Fränkel)  oder  reine 
Jodtinctur  (einige  Tropfen). 

Auch  als  Jodglycerin  und  Jodöl  verwendet. 
Pepsinum  in  Lösung,  gleichfalls  von  Thiersch  und  NuBsbaum  vereucht. 
Spiritus  vini.     V2 — 1  Spritze,  gegen  Struma  (Schwalbe). 
Tartarus  stibiatus.     0,4  in  10,0  Aq.  destill,  gelöst;   einige  Tropfen  zur 

Injection.     (Bei  Balggeschwülsten  der  Kopfhaut,  v.  Kraf^Ebing.) 
Zincum  chloratum.    Von    dem  an  der  Luft   zerflossenen  Salze  werden 
1 — 5  Tropfen  injicirt  (Riebet). 

Die  Versuche  von  Menzel  und  Perco,  die  subcutanen  Injectionen  mög- 
licherweise zur  Einverleibung  von  Nahrungsmitteln  nutzbar  zu  machen, 
indem  Fette,  Milch,  Eidotter,  frisches  Blutserum  u.  a.  vom  subcutanen  Gewebe 
aus  resorbirt  werden,  haben  sich  nicht  bewährt,  weil  die  Menge  des  dem 
Körper  auf  diese  Weise  beizubringenden  Nährstoffes  viel  zu  gering  ist,  um 
den  gewünschten  Erfolg  auf  die  Ernährung  zu  haben. 


IV.    Application  auf  die  Schleimhäute. 

Die  Schleimhäute  bilden  ein  sehr  empfängliches  Receptions-Organ  für  die 
Anwendung  von  Arzneimitteln  und  vermitteln  deren  Resorption  meistens  in 
sehr  rascher  und  vollständiger  Weise.  Es  ist  deshalb  im  aUgemeinen  zu  be- 
merken, dass  bei  dieser  Applicationsweise  der  Begriff  der  „äusserlichen  Medi- 
cation",  sofern  derselbe  sich  auf  ein  stärkeres  und  sorgloseres  Dosiren  der 
Ai'zneimittel  bezieht,  wegfällt,  vielmehr  deren  Gabe  mit  gleicher  Vorsicht  ab- 
zumessen ist,  wie  bei  der  inneren  Darreichung,  und  in  den  meisten  Fällen  die 
Gabengrösse  der  letzteren  nicht  zu  überschreiten,  in  einigen  Fällen  kaum  zu 
erreichen  sein  dürfte.  Es  hat  dies  letztere  namentlich  für  diejenigen  Schleim- 
hautstellen Geltung,  von  denen  aus  erfahrungsgemäss  die  Resorption  mit  be- 
sonderer Leichtigkeit  erfolgt  (Mastdarm). 

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Application  auf  die  Schleimhaut  der  Augen.  85 


1.   Application  auf  die  Sohleimliaut  der  Augen. 

Die  für  die  CoHJnnetiva  palpebrarum  und  bulbi  bestimmten  Arzneitnittel 
werden  derselben  in  flüssiger,  seltener  in  Pulverform  zugeführt,  oder  es  wer- 
den dünne,  mit  der  bestimmten  Dosis  des  Arzneimittels  —  besonders  A tropin, 
Duboisin  und  Eserin  —  imprägnirte  Gelatineplättchen  (Lamellen),  die,  vorher 
in  Wasser  getaucht,  sich  leicht  resorbiren,  auf  die  Innenfläche  des  inneren 
Augenlides  eingelegt  (Almän).  Diese  Darreichung  hat  den  Vorzug  grösserer 
Genauigkeit  der  Dosii'ung,  eignet  sich  aber  wegen  der  damit  immerhin  ver- 
bundenen Reizung  mehr  zum  einmaligen  wie  zum  dauernden  Gebrauch.  Ausser- 
dem wird  die  Schleimhaut  der  Augen  nicht  selten  mit  Aetzmitteln  in  Substanz 
behandelt. 

Die  flüssigen  Arzneimittel  theilen  sich  in  solche,  welche  in  genau  abge- 
messenen Quantitäten  auf  die  Conjunctiva  gebracht  werden,  und  solche,  welche 
in  grösseren  Mengen  als  Wasch-  oder  Umschlagmittel  Verwendung  finden,  und 
von  denen  nur  ein  geringer  Antheil  auf  die  Conjunctiva  selbst  übergeht. 

Bei  den  ersteren,  den  Augentropfwässern  (Guttae  ophthalmicae ,  In- 
stillationes),  wird  entweder  eine  locale  (ätzende  oder  adstringirende)  Wü'kung 
auf  die  Conjunctiva  beabsichtigt,  oder  es  soll  dieselbe  als  Vermittelungsorgan 
für  die  Uebertragung  der  Arzneiwirkung  auf  die  Pupille  dienen  (Mydriatica 
und  Myotica). 

Die  Mittel,  die  hierbei  zur  Anwendung  kommen,  sind  sämmtlich  diffe- 
renter  Natur,  so  dass  die  für  die  Lösung  berechnete  Dosis  eine  sorgfältig 
erwogene  sein  muss. 

Die  Anwendung  geschieht  in  der  Art,  dass  man  entweder  eine  Anzahl 
von  Tropfen  von  einem  feinen  Pinsel,  von  einem  Glasstäbchen  oder  Glasröhr- 
chen (mit  Kautschuk -Aufsatz)  auf  die  Bindehaut  des  herabgezogenen  unteren 
Augenlides  oder  in  den  inneren  Augenwinkel  fallen  lässt.  Soll  eine  bestimmte 
Stelle  der  Bindehaut  getroffen  werden,  so  ist  es  am  zweckmässigsten ,  die 
Flüssigkeit  unmittelbar  mit  einem  Pinsel  aufzutragen. 

Die  Gesammtquantität  eines  Augentropfwassers  wird  bei  der  geringen 
Menge  der  jedesmal  zu  verbrauchenden  Gabe  immer  nur  eine  sehr  beschränkte 
sein  und  sich  auf  etwa  5,0 — 20,0  belaufen  dürfen.  Die  bei  jeder  einzelnen 
Application  verwendete  Dosis  beträgt  1  —  5  Tropfen;  eine  grössere  Quantität 
zu  applich*en  ist  unmöglich,  da  die  Capacität  der  Applicationsstelle  dies  nicht 
zulässt. 

Augenwaschungen  und  Augenbähungen,  gewöhnlich  als  Augen- 
wässer, Collyria,  bezeichnet,  sollen  durch  ihre  Temperatur  und  ihren  Arznei- 
gehalt wirken.  Bei  der  Anwendung  von  Flüssigkeiten  in  der  eben  genannten 
Form  wird  die  Schleimhaut  des  Auges  selbst  nur  von  einer  sehr  geringen 
Menge  der  Flüssigkeit,  die  sich  auf  den  inneren  Augenwinkel  oder  die  Con- 
jnnctivalränder  überträgt,  getroffen,  so  dass  diese  Form,  wo  es  sich  um  arznei- 
liche Zwecke  handelt,  nicht  als  eine  zweckmässige  gelten  kann,  indem  die  zur 
Einwirkung  kommende  Dosis  nicht  vom  Willen  des  Arztes,  sondern  von  zu- 
fälligen Bedingungen  bestimmt  wird.  Man  dürfte  deshalb  die  Collyrien  eigent- 
lich nur  als  Träger  bestimmter  Temperaturen  verwenden  oder  als  Vehikel  für 
solche  Arzneimittel,  welche  flüchtiger  Natur  sind,  und  bei  denen  deshalb  ein 
Eindringen  in  das  Auge  dm'ch  die  Evaporation  des  Mittels  ermöglicht  wird, 
oder  schliesslich  als  Veliikel  für  diejenigen  Mittel,  die  nur  auf  die  Augenränder 
zu  wirken  bestimmt  sind. 

Augenwässer  werden  in  Gesammtquantitäten  von  100,0 — 250,0  verordnet, 
mit  der  Massgabe,  dieselben  in  annähernd  bestimmten  Einzelndosen  als 
Waschung  oder  Umschlag  zu  vei^^enden;  in  der  Regel  lässt  man  stark  mit 
dem  AugenwasEer  befeuchtete  Compressen  über  dem  Auge  ausdrücken,  resp. 

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S6 


Aujrenwässer. 


auf  dasselbe  legen  und  in  letzterem  Falle  nach  dem  Eintrocknen  wechseln. 
Soll  dem  Augenwasser  eine  bestimmte  Temperatur  ertheilt  werden,  s6  ist  dies 
auf  der  Verordnung  zu  bemerken. 

Nicht  selten  werden  Augenwässer  in  feinem  Strahle  und  von  massiger 
Fallhöhe  auf  das  Auge  geleitet,  um  mit  der  Temperatur  des  Augenwassers, 
resp.  seinem  medicamentösen  Gehalte  auch  die  Einwirkung  eines  mechanisch 
erregenden  Momentes  zu  verbinden.  Solche  Augendouchen  werden  mit 
einer  feinen  Injections  -  Spritze  oder  besser  dadurch  bewirkt,  dass  man  aus 
einem  hoch  angebrachten  Reservoir  mittelst  eines  beweglichen  Schlauches  einen 
continuirlichen  Wasserstrahl  auf  das  Auge  leitet. 

Die  früher  öfters  verordneten  Augenbäder,  welche  in  eigens  zu  diesem 
Zwecke  geformten  kleinen  Porzellanwännchen  genommen  wurden,  sind  wegen 
der  mühsamen  Procedur,  die  sie  bedingen,  und  wegen  der  Unvollkommenheit, 
in  der  sie  das  Auge  berühren,  gänzlich  ausser  Gebrauch  gekommen.  —  In 
neuester  Zeit  sind  dagegen  die  Pulverisations-Apparate  (s.  unten)  viel- 
fach zur  Irrigation  der  Augen  benutzt  worden. 

Beispiele. 


I.  ^ 

Argent.  nitr.  fus.  0,02 

solve  in 
Aq.  destill.  10,0. 
D.  in  vitr.  nigro.   S.  Dreimal  täglich  drei 
bis  vier  Tropfen  ins  Auge  zu  bringen. 


n.  I^ 

Atropini  sulfurici  0,05 

solve  in 
Aq.  destill.  10,0. 
D.  S.    Täglich  zweimal  einen  Tropfen  ins 
Auge  zu  bringen. 


III.  I^ 

Inf.  Fl.  Chamomill.  (e  10,0)   100,0 

in  quo  solve 
Plumbi  acetici  0,5 

adde 
Tinct.  Opii  2,5. 
D.  S.    Leicht  erwärmt  zum  Umschlage  auf 
das  Auge. 


IV.  E^- 

Hydrarg.  bichlor.  corros.  0,2 
Aq.  Foenicul. 
„     Rosar.  ana  100,0. 
D.  S.    Compressen  mit  der  Flüssigkeit  be- 
ifeuchtet am  inneren  Augenwinkel  aus- 
zudrücken. 

V.  I^ 

Mixtura  oleoso-balsam.  25,0. 
D.  S.     Einen   Theelöffel   voll   mit   einem 
Glase    Wasser    gemischt    zur    Augen- 
douche. 


VI.  I^ 

Laracllae  Eserini  sulfur.  (Calabarin). 
Vis  Milligr.  enthaltend. 


VII.  I^ 

Lamellae  Atropini  sulfur. 
\'n  Milligr. 


Eine  gebräuchliche  Form  zur  Application  von  Medicaraenten  auf  die 
Schleimhautflächen  des  Auges  sind  die  Augensalben,  Unguenta  Ophthal- 
mie a.  Als  Bedingung  für  diese  Form  gilt,  dass  die  Mischung  der  medicamen- 
tösen Steife  mit  der  Salbengnmdlage  so  sorgfältig  und  gleichmässig  als  möglich 
vollzogen  werde,  dass  femer  die  Salbengrundlage  eine  tadellose  Beschaffenheit 
habe  und  nicht  durch  ihr  chemisches  Verhalten  Zersetzung  des  Medicamentes 
oder  eine  unerwünschte  reizende  Einwirkung  auf  die  Augenschleimhaut  herbei- 
führe. In  dieser  Beziehung  dürfte  das  Unguentum  Glycerini  und  das  Vaselin 
mehr  als  irgend  ein  anderes  Constituens  allen  Anfordenmgen  entsprechen,  und 
wird  dasselbe  deshalb  von  vielen  Ophthalmologen  auch  fast  ausschliesslich  als 
Vehikel  benutzt.  Es  gewähren  die  mit  Ung.  Glycerini  bereiteten  Augensalben 
den  Vortheil,  dass  alle  in  Wasser  löslichen  Salze,  sowie  alle  Extracte  in  der 
Salbe  in  vollständiger  Lösung,  also  in  der  gleichmässigsten  Vertheilung  sich 
befinden,  dass  femer  die  Salbe  sich  mit  dem  Secrete  der  Augenschleimhaut 
und  mit  den  Thränen  mischt  und  über  die  ganze  Oberfläche  der  Conjunctiva 
gleichmässig  vertheilt  wii*d.    Bei  Verordnung  von  sehr  differenten  Mitteln,  wie 

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Augcnsnlben.  —  Augenstreupulver. 


S7 


z.  B.  Atropin.  sulfur.,  sofern  sie  der  Anwendung  des  Patienten  selbst  tiber- 
geben werden,  ist  es  bei  weitem  zweckmässiger,  sie  in  Salbenform  zu  ver- 
abreichen, als  in  Augentropfwasser,  da  bei  der  ersteren  Verordnungs- 
weise jede  gefähi'liche  Eventualität  und  jeder  Missbrauch  des  Mittels  ausge- 
schlossen ist. 

Die  in  Augensalben  verordneten  Substanzen  sind  dieselben,  welche  in 
Augentropfwässem  ihren  Platz  finden,  nur  dass  in  den  Salben  auch  unlösliche 
Metallverbindungen,  welche  von  den  Wässern  ausgeschlossen  sind,  untergebracht 
werden  können.  Die  Dosis  der  den  Augensalben  einzuverleibenden  Medicamente 
werde  eben  so  vorsichtig,  wie  bei  den  Augenwässem  gegriffen;  rathsam  ist 
es,  wenn  Ungt.  Glycerini  als  Salbengrundlage  gebraucht  wird,  nur  die  Hälfte 
der  gewöhnlichen  Dosis  zu  verordnen. 

Die  Gesammtquantität  einer  Augensalbe  werde,  mit  Rücksicht  auf  die 
Kleinheit  der  Einzelgabe  und  auf  die  Nothwendigkeit,  diese  Salbe  immer  in 
frischer  und  tadelloser  Qualität  anzuwenden,  immer  nur  auf  5,0  bis  10,0  be- 
messen. —  Die  Einzelgabe  wird  nach  den  bei  Salben  im  allgemeinen  er- 
wähnten Grössenbestimmungen  gegriffen,  meistens  Stecknadelknopf-,  Linsen- 
bis  Erbsengrösse. 

Die  Application  der  Augensalben  geschieht  am  besten  der  Art,  dass  man 
die  verordnete  Quantität  mittelst  eines  feinen  Pinsels  auf  die  Innenfläche  des 
herabgezogenen  unteren  Augenlides  aufträgt,  dann  das  Auge  schliessen  lässt 
und  durch  sanftes  Hin-  und  Herreiben  der  Augenlider  über  dem  Bulbus  die 
gleichmässige  Vertheilung  der  Salbe  bewirkt.  Soll  die  Salbe  nur  die  Lidränder 
treffen,  so  wird  dieselbe  mittelst  der  Fingerspitze  vom  äusseren  Augenwinkel 
nach  dem  inneren  hin  eingestrichen  oder  sanft  eingerieben.  —  Uneigentlich 
bezeichnet  man  oft  als  Augensalben  solche,  welche  in  der  Nähe  des  Auges 
und  in  der  Absicht,  auf  dasselbe  zu  wirken,  eingerieben  werden,  so  die 
Schläfen-  und  Stirnsalben. 

Beispiele. 


I.  I^ 

Atropini  sulf.  0,05 

Ungt.  Glycerini  6,0. 
Misce  exactissime,  f.  UDgt.    D.  S.  Zweimal 
täglich  einen  Stecknadelknopf  gross  anf 
die  Innenfläche  des  unteren  Augenlides 
zu  bringen. 


n.  H' 

Opii  0,1 

ope  Aq.  dest. 

in  pult,  homogen,  redact.  adde 
Hydrarg.  chlorat.  mit.  0,25 
Ungt.  cerei  7,5. 
M.  f.  ungt.     D.  S.    Morgens  und  Abends 
eine  Linse  gross  in  den  Lidrand  einzu- 
reiben.   

Einige  wenige  Substanzen  werden  als  Augenstreupulver  (Pulvis  insper- 
sorios  ophthalmicus)  in  der  Art  benutzt,  dass  dieselben,  aufs  feinste  gepulvert, 
mittelst  eines  trockenen  Pinsels  auf  die  innere  Augenlidfläche  oder  auf  die 
Conjunctiva  bulbi  aufgetragen  werden;  die  Methode,  sie  aus  einer  Federspule 
einzublasen  oder  mit  den  Fingern  einzustreuen,  ist  unzweckmässig,  weil  man 
es  dann  nicht  in  der  Gewalt  hat,  die  beabsichtigte  Applicationsstelle  genau  zu 
treffen.  Gewöhnlich  lässt  man  nach  der  Application  das  Auge  schliessen  und 
später  reinigen.  —  Die  für  diesen  Zweck  verwendeten  Substanzen  sind  meistens 
Hydrargyrum  chloratum  mite,  Hydrargyrum  oxydatum  rubrum,  Argentum  ni- 
tricum,  Alumen ;  in  der  Regel  werden  diese  Stoffe  rein  oder  mit  einem  Beisatze 
von  Zucker  angewendet. 

Als  Aetzmittel  in  Substanz  bedient  man  sich  der  Stifte  aus  Cuprum 
snlfnricum  oder  Argentum  nitricum,  welches  letztere  auch  in  verschiedenen 
Vermischungen  mit  Kali  nitricum  zm*  Anwendung  kommt.  Zum  Aetzen  der 
Thränenwege  benutzt  man  feine  Metallsonden  oder  Darmsaiten,  welche  mit 
Argentum  nitricum  überzogen,  resp.  getränkt  sind. 


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88  Application  auf  die  Schleimhaut  der  Nase. 

Die  Anwendung  von  Medicamenten  in  elastisch -flüssiger  Form  verdient 
schliesslich  Erwähnung.  Dieselbe  besteht  darin,  dass  man  entweder  die  Dämpfe 
heisser  aromatischer  Theeaufgüsse  an  das  Auge  leitet,  oder  flüchtige  SuIh 
stanzen  in  der  Hand  verreibt  und  nahe  dem  Auge  verdunsten  lässt.  Auch  die 
Anwendung  von  Kissen,  mit  aromatischen  Kräutern,  Campher  u.  dgl.  geftiUt, 
dürfte  hierher  gehören.  In  einigen  Kurorten  sind  Vorrichtungen  getroffen, 
um  die  sich  entwickelnden  Gase  an  das  Auge  zu  leiten. 

2.   Application  auf  die  SoMeimliaut  der  Nase. 

Bei  Krankheiten  der  Nasenhöhle  werden  Medicamente  am  häufigsten  in 
flüssiger  Form  local  applicirt.  Die  einfachste,  aber  selten  zweckmässige 
Methode  besteht  darin,  dass  man  die  medicamentöse  Flüssigkeit  aus  der 
Handfläche  oder  einem  flachen  Gefässe  einfach  in  die  Nase  hinaufziehen  lässt. 
Mehr  zu  empfehlen  ist  die  Injection  der  Flüssigkeit  mittelst  einer  kleinen 
Spritze.  Bei  weitem  am  zweckmässigsten  jedoch  ist  die  Anwendung  der 
Nasendouche  (nach  Weber),  indem  vermittelst  derselben  sowohl  die  vorderen, 
als  die  hinteren  Nasenhöhlen  von  dem  Medicamente  durchspült  und  mit  dem- 
selben in  Berührung  erhalten  werden.  Die  Weber'sche  Nasendouche  besteht 
aus  einem  langen  Schlauche,  in  dessen  eines  Ende  ein  olivenförmiges  Ansatz- 
stilck  zum  Hineinstecken  in  die  Nase  eingefügt  ist,  und  dessen  anderes  Ende 
an  eine  durchbohrte  Metallscheibe  befestigt  ist.  Letztere  wird  in  das  die 
medicamentöse  Flüssigkeit  enthaltende  Gefäss,  welches  in  einiger  Höhe  auf- 
gestellt wird,  gesetzt;  darauf  wird  die  Flüssigkeit  am  Nasenstück  angesogen 
und  dieses  sodann  in  eines  der  Nasenlöcher  gesteckt.  Da  es  häufig  unappe- 
titlich und  ekelhaft  oder  des  in  Anwendung  zu  ziehenden  Medicamentes  wegen 
unmöglich  ist,  die  Flüssigkeit  in  der  eben  beschriebenen  Weise  anzusaugen, 
thut  man  besser,  den  Schlauch  vorher  durch  Eingiessen  oder  Einlegen  in  die 
medicamentöse  Flüssigkeit  zu  füllen,  oben  und  unten  mit  den  Fingern  abzu- 
klemmen und  dann  in  der  geschilderten  Weise  einzuführen.  Die  Heberwirkung 
hat  dann  ebenfalls  statt.  Am  zweckmässigsten  bedient  man  sich  aber  eines 
mit  der  Flüssigkeit  gefüllten  und  dem  entsprechenden  Ansatz  versehenen  Irri- 
gators. Am  meisten  zu  empfehlen  aber  ist  die  Injection  der  Flüssigkeit  ver- 
mittelst besonderer  Apparate.  Es  werden  verwandt  Stempelspritzen,  ca.  100  Gr. 
haltend,  und  Gummiballons  mit  Doppelventil,  die  sog.  englische  Spritze.  Man 
injicire  stets  ei'wärmte  Flüssigkeit  und  benutze  zur  Injection  das  engere  Nasen- 
loch. Die  Flüssigkeit  fliesst  theils  durch  das  andere  Nasenloch,  theils  durch 
die  Choanen  und  die  Mundhöhle  ab. 

Man  benutzt  zu  den  Injectionen  imd  zur  Nasendouche:  Wasser,  Infusa 
von  Chamillen,  Flieder  u.  dgl.,  hauptsächlich  aber  Lösungen  von  Kai.  chlo- 
ricum  (15 — 60:1000,  Michel),  Kochsalz,  Salmiak,  Alaun,  Tannin,  Liquor 
Fem  sesquichlorati ,  Borax,  Natiium  carb.  (letzteres  ist  hauptsächlich  bei 
trockenen  Nasenkatarrhen,  sowie  bei  Krustenbildung  in  der  Nase  von  vorzüg- 
licher Wirkung,  Waldenbnrg),  Borsäure,  Salicyl-  und  Carbolsäure,  ungefähr 
in  der  Dosis  von  1,0  zu  100,0  Aqua  destill.  (0,5—1,0—2,5  ad  100,0  Aqua), 
ferner  unter  Umständen  Aqua  Calcis  (bei  Diphtheritis) ,  Aqua  chlorata,  Kalii 
hypermangan.  u.  a.     Die  Temperatur  sei  ungefähr  30 — 36**  C. 

Ausser  den  Injectionen  und  Douchen  kommen  auch  Einpinselungen 
zur  Anwendung  und  zwar  theils  wässerige  Lösungen  (Alaun  und  Tannin 
ca.  6,0  ad  25,0  Aqua;  Argent.  nitric.  1,0  ad  10,0—25,0  Aqua;  Hydrarg.  bichlor. 
corros.  ca.  1,0  ad  25,0 — 50,0  Aqua;  Liquor  Ferri  sesquichlorati,  mit  1  bis 
5  Theilen  Wasser  verdünnt,  auch  pure  als  Aetzmittel;  Plumbum  acetic,  Zin- 
cum  sulfur.  5,0  ad  25,0 — 50,0  Aqua;  Zincum  chlorat.  1,0  ad  10,0 — 25,0  u.a.), 
theils  verschiedene  Oele,  theils  Lösungen  von  Salzen  in  Glycerin  (z.  B.  Borax 
5,0,  Glycerin  25,0). 

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Schnupf-  und  Niesepulver.  89 


Die  Medicamente  können  ferner  in  Form  trockener  Pulver  local  auf 
die  kranke  Schleimhaut  applicirt  werden ,  und  zwar  kann  man  dieselben  ein- 
fach schnupfen  lassen  (vergl.  unten)  oder  man  bläst  dieselben  mittelst  eines 
Insufflators  oder  schlimmsten  Falls  einer  gewöhnlichen  Glasröhre  oder  eines 
Federkiels  in  die  Nasenhöhlen  ein.  Der  Insu fflationsapp arat  (Rauchfuss) 
besteht  aus  einer  Röhre  aus  Glas,  Hartgummi  oder  Silber,  welche  an  dem  einen 
Ende  der  Krümmung  der  Rachenkehlkopf höhlung  entsprechend  gebogen,  und 
an  deren  anderem  Ende  ein  Gummiballon  befestigt  ist;  in  der  Nähe  des 
letzteren  besitzt  die  Röhre  eine  Oeffhung,  welche  durch  einen  Schieber  oder 
mit  dem  Finger  zu  verschliessen  ist.  In  diese  OeiFnung  wird  das  zu  be- 
nutzende medicamentöse  Pulver  eingefüllt  und  darauf  die  erstere  verschlossen. 
Man  führt  nun  das  Instrument  unter  Leitung  des  Kehlkopfspiegels  ein  und 
presst  dann  den  Gummiball  zusammen,  wodurch  sich  das  Pulver,  indem  die 
durch  die  Röhre  entweichende  Luft  dasselbe  mit  fortreisst,  in  den  Kehlkopf 
entleert.  Sehr  zweckmässig  ist  eine  von  B.  Praenkel  angegebene  Modification. 
Es  befinden  sich  hier,  wie  an  einem  Spray-Apparat,  zwei  Gummiballons,  von 
denen  der  eine  aufgeblasen  gleichsam  als  Windkessel  dient.  Der  Druck  an 
einem  kleinen  Ventil  erlaubt  der  comprimirten  Luft,  durch  die  Röhre  des  In- 
snfflators  zu  entweichen.  Am  einfachsten  kommt  man  zum  Ziel,  wenn  man 
über  das  Ende  der  Röhre,  welches  nicht  in  den  Mund,  die  Nase  etc.  eingeführt 
wird,  einen  Gummischlanch  zieht,  den  der  Arzt  zwischen  den  Zähnen  hält  und 
durch  den  er  im  richtigen  Moment  das  Pulver  einbläst.  Diese  Insufflations- 
Apparate  sind  auch  fttr  andere  Höhlen,  namentlich  für  den  Pharynx,  brauchbar. 
Von  Medicamenten  kommen  hier  hauptsächlich  Borsäure,  Acidum  tannicum, 
Alaun,  Borax,  Calomel,  Argentum  nitric,  Jodoform  in  Betracht.  In  jüngster  Zeit 
hat  das  Jodoform  in  seinen  verschiedenartigen  Applicationsweisen,  als  Pulver, 
als  Salbe,  als  Bacillus  etc.  bei  den  mannigfaltigsten  clironischen  und  acuten 
Schleimhauterkrankungen  ausgedehnte  und  erfolgreiche  Anwendung  gefunden. 
—  Femer  können  aus  den  local  zu  applicirenden  Mitteln  Salben  bereitet 
werden,  die  man  auf  die  kranken  Theile  aufträgt. 

Endlich  kann  man  auf  die  Nasenhöhlen  durch  Dämpfe  einwirken.  Man 
bedient  sich  der  einfachen  Wasserdämpfe,  der  Dämpfe  verschiedener  Infusa, 
der  Essigdünste,  des  Ammoniaks,  der  Carbolsäuredämpfe  u.  s.  w.  Auch  zer- 
stäubte Flüssigkeit,  die  verschiedensten  Medicamente  enthaltend,  kann  mit 
Hülfe  des  Pulverisateurs  zur  Anwendung  kommen. 

Im  Vorstehenden  haben  wir  die  localen  Behandlungsmethoden  gegen  die 
Krankheiten  der  Nasenhöhlen  auseinandergesetzt.  Es  wird  aber  auch  die  voll- 
kommen gesunde  Nasenschleimhaut  häufig  zur  AppHcation  von  Medicamenten 
benutzt,  wenn  man  ableitend  von  anderen  Organen,  hauptsächlich  aber  durch 
Erregung  von  Reflexactionen  wirken  will.  Die  Foim,  deren  man  sich  hierbei 
vorzugsweise  bedient,  ist  das  Schnupf-  oder  Niesepulver,  Pulveres  errhini 
und  stemutatorii;  die  ei'steren  wirken  weniger  reizend  auf  die  Schleimhaut 
ein  und  bedingen  nur  eine  erhöhte  Secretionsthätigkeit  derselben,  während  die 
letzteren  durch  Beimischung  reizender  Bestandtheile  Niesen  eiTegen  sollen.  Es 
lässt  sich  jedoch  diese  verschiedenartige  Wirkungs-Intensität  nicht  vorher  be- 
messen, da  namentlich  bei  solchen  Individuen,  welche  nicht  an  den  Gebrauch 
von  Schnupftabak  gewöhnt  sind,  die  Berührung  der  Schleimhaut  mit  selbst 
ganz  indifferenten  Pulvern  Niesen  hervorruft. 

Die  Schnupf-  und  Niesepulver  werden  am  zweckmässigsten  in  demjenigen 
Ffeinheitsgrade  verordnet,  welcher  dem  Schnupftabak  eigen  ist,  da  bei  grös- 
serer Feinheit  des  Pulvers  leicht  Partikel  desselben  dm'ch  den  Luftstrom  aus 
den  unteren  Theilen  der  Nase  in  die  oberen  oder  in  den  Schlund  fortgeführt 
werden  und  hier  unerwünschte  Nebenwirkungen  erzeugen.  —  Nicht  selten  be- 
dient man  sich  des  Schnupftabaks,  um  die  vom  Schnupf-  und  Niesepulver 
vorausgesetzten  Heilwirkungen  zu  erzeugen  (es  ist  dies  jedoch  nur  bei  den- 

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fO  Application  auf  den  äusseren  Gehörgang  und  das  Mittelohr. 

jenigen  Individuen  statthaft,  deren  Nasenschleimhaut  nicht  durch  den  habituellen 
Tabakgebrauch  ihre  Empfindlichkeit  eingebUsst  hat) ;  zuweilen  wählt  man  den 
Schnupftabak  als  Vehikel  und  mischt  demselben  niesenerregende  Substanzen 
bei  (eine  Procedur,  die  der  domestiken  Bereitung  tiberlassen  bleibt).  Will  man 
vom  Schnupftabak  gänzlich  abstrahiren,  so  bedient  man  sich  vegetabilischer 
Pulver  mit  Aromgehalt  (Pulv.  Rhiz.  Iridis,  Pulv.  Herb.  Meliloti,  Pulv.  Fabarum 
de  Tonca,  Pulv.  Flor.  Lavandulae),  denen  man  als  reizende  Substanzen  Zucker, 
Sapo  medicatus,  Pulv.  Flor.  Convallar.,  Rad.  Asari,  Rhiz.  Veratr.,  oder  starke 
Riechstoffe:  Rad.  Valerian.,  Asa  foetid.,  Moschus,  ätherische  Oele,  seltener 
Ammon.  carbon.  oder  Ammonium  carbonicum  pyro-oleosum  zusetzt.  —  In  den 
meisten  Officinen  sind  derartige  Mischungen  als  Pulveres  errhini  oder  stemu- 
tatorii  vorräthig. 

Als  Gesammtquantität  eines  Schnupfpulvers  wird  etwa  15,0 — 30,0  ver- 
ordnet und  die  Anwendung  der  Einzelgabe  „prisenweise"  bestimmt. 

In  neuerer  Zeit  ist  auch  der  Verauch  gemacht  worden,  die  Nasen- 
schleimhaut als  Weg  für  die  Resorption  von  Heilmitteln  zu  be- 
nutzen (Noäly  Ouänean  de  Mussy,  Bambert).  Das  Einzige,  was  aus  dieser 
Empfehlung  vielleicht  Nachahmung  verdient,  ist  die  Application  eines  Morphium 
enthaltenden  Schnupfpulvers  bei  Neuralgia  supraorbitalis,  temporalis,  facialis 
(Morphin  muriatic.  0,05,  Pulv.  Flor.  Malv.  oder  Sacchari  1,0.  2 — 3sttindlich 
eine  Prise.    Eambert). 

In  elastisch -flüssiger  Form  werden  starkriechende  und  fluchtige  Stoffe 
angewendet,  deren  Dämpfe  man  in  die  Nase  einziehen  lässt:  ätherische  Oele, 
Aether,  aromatischer  Spiritus,  Campher,  Acidum  aceticum,  Liq.  Ammonii  caust., 
Amylnitrit  u.  dgl.  Derartige  Substanzen  werden  entweder  von  einem  Taschen- 
tuche oder  aus  einer  Flasche  durch  die  Nase  aufgeathmet,  oder  man  imprägniii; 
Baumwolle,  Feuerschwamm  u.  dgl.  mit  den  betreffenden  Substanzen,  um  sie  in 
trockener  Form  poii:ativ  zu  haben,  oder  endlich  man  conservirt  sie  in  Form 
der  sogenannten  Riechsalze,  Saliaodorata.  Dieselben  bestehen  aus  Salzen, 
welche  entweder  mit  Riechstoffen  getränkt  sind  (z.  B.  kleine  Krystallstücke 
von  Tartarus  depuratus  oder  Kalium  sulfuricum  mit  wenigen  Tropfen  Mixtura 
oleoso-balsamica  oder  Acidum  aceticum  aromaticum  befeuchtet)  oder  dmxh  ihre 
Vermischung  Riechstoffe  entwickeln  (z.  B.  saures  schwefelsaui'es  Kali  mit  essig- 
saurem Natron,  befeuchtet  mit  einigen  Tropfen  ätherischen  Oeles,  welches  die 
Entwickelung  der  Essigsäure  begünstigt,  oder  gebrannter  Marmor  mit  Salmiak- 
pulver, ebenfalls  mit  einigen  lYopfen  ätherischen  Oeles  oder  einer  starkriechen- 
den Tinctur,  etwa  Tinct.  Moschi,  befeuchtet,  wobei  sich  ein  rein  aromatisches 
Ammoniakgas  bildet).  Solche  Riechsakse  müssen  in  wohlverschlossenen  Ge- 
fässen  (Gläsern  mit  eingeschliffenem  Glasstöpsel,  die  meistens  noch  in  einem 
ledernen  Futterale  stecken)  aufbewahrt  werden. 


3.  Applioation  auf  den  äusseren  Qehörgang  und  das  Mittelolir. 

Die  füi*  die  Haut  des  Gehörganges  bestimmten  Mittel  werden  demselben 
in  Form  von  Einspritzungen,  Eintröpfelungen,  Einpinselungen,  Einblasungen 
von  Pulvern  oder  durch  Einleitung  von  Dämpfen  zugeführt.  Im  allgemeinen 
hat  man  sich  bei  der  grossen  Reizbarkeit  der  Haut,  sowie  bei  der  Schmerz- 
haftigkeit,  welche  eine  entzündliche  Schwellung  derselben  mit  sich  führt, 
vor  der  Anwendung  hoher  Dosen  der  Arzneimittel,  sowie  hoher  Temperatur 
zu  hüten. 

Einspritzungen  werden  entweder  zu  dem  Zwecke  gemacht,  um  den 
Gehörgang  von  eingedrungenen  fremden  Körpern  oder  angesammelten  Secre- 
tionsproducten  zu  reinigen,  und  bestehen  dann  nur  aus  lauwarmem  Wasser, 
einem  leichten  Theeaufguss  oder  müden  Salzlösungen  (Natr.  carbon.,  Borax, 

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Eintröpfelungcn.  —  Einpinsclungen.  —  Ohrensalben.  91 

Natr.  sulfur.,  Natr.  chlorat.),  oder  sie  enthalten  adstringirende,  desinficirende, 
reizende  oder  ätzende  Bestandtheile,  welche  dann  den  eben  genannten  Vehikeln 
incorporirt  werden  (Carbolsäure,  Salicylsäure,  Borsäure,  Tannin  etc.).  Injec- 
tionen  der  letzteren  Form  werden  in  nur  wenig  stärkerer  Concentration  ange- 
wendet, wie  Augenwässer.  Am  zweckmässigsten  bedient  man  sich  eines  kleinen 
Gummiballs,  der  mit  einem  aus  Gummi  bestehenden  Fortsatz  versehen  ist. 
Letzterer  kann,  ohne  Neben  Verletzungen  befürchten  zu  müssen  in  den  Gehör- 
gang selbst  vorgeschoben  werden  (Hartmann).  —  Die  Gesammtquantität  solcher 
Injectionen  wird  zu  200,0 — 300,0  verordnet,  und  die  jedesmalige  Einzeldose 
beträgt  etwa  7,5 — 15,0,  den  Gehalt  einer  Injections- Spritze  für  das  Ohr. 
Häufig  ist  es  zweckmässig,  jedesmal  mehrere  Spritzen  voll  hinter  einander  zu 
injiciren. 

Ein  tropf  elungen  in  das  Ohr  haben  den  Zweck,  den  Gehörgang  längere 
Zeit  hindurch  mit  der  betreffenden  Flüssigkeit  in  Contact  zu  halten  und  so  die 
erweichende,  reinigende,  reizende,  adstringirende,  ätzende  oder  narkotische 
Wirkung  derselben  zu  sichern.  Die  Eintröpfelungen  bestehen,  wenn  sie  eine 
erweichende  oder  reinigende  Wirkung  herbeiführen  sollen,  aus  milden  Oelen 
(Mandelöl)  oder  Glycerin ;  um  reizend  einzuwirken,  bedient  man  sich  ätherischer 
Gele  (namentlich  des  Ol.  Cajeputi),  der  Campher- Lösungen  u.  dgl.;  adstrin- 
girende, ätzende  oder  narkotische  Wirkung  bewirkt  man  durch  Lösungen  von 
Metallsalzen  oder  Alkaloiden  (z.  B.  Argent.  nitric.  solut.  0,5—1,0  m  10,0,  Sphit. 
vini  rectiftns.  bei  chronischer  eitriger  Mittelohrentzündung,  Schwarze).  —  Die 
Procedur  des  Eintröpfeins  geschieht  mit  einem  kleinen  Löffel  oder  Glasstabe. 
Der  Tragus  i^Trd  bei  Seite  gedrückt  uud  die  Flüssigkeit  die  man  bei  entzünd- 
lichen Affectionen  zweckmässig  vorher  erwärmt,  in  der  Seitenlage  des  Kopfes 
eingegossen.  —  Die  Dosis  der  zu  Eintröpfelungen  bestimmten  differenten 
Medicamente  werde  sehr  niedrig,  etwa  wie  bei  den  Augen -Tropfwässem, 
gegriffen. 

Ohrentropfen  werden  in  einer  Gesammtquantität  von  5,0 — 20,0  verordnet 
von  denen  je  2 — 6  Tropfen  die  Einzelgabe  bilden. 

Die  Einpinselungen  unterscheiden  sich  von  den  Eintröpfelungen  eigent- 
lich nur  durch  die  bei  ihrer  Anwendung  vorgenommene  Manipulation,  ge- 
währen aber  den  Vortheil,  dass  man  die  Einwirkung  der  Flüssigkeit  auf  eine 
bestimmte  Stelle  dirigiren,  resp.  beschränken  kann.  In  Bezug  auf  die  Heil- 
zwecke der  zm'  Verwendung  kommenden  Stoffe  gilt  das  bei  den  Eintröpfe- 
lungen Gesagte. 

Uneigentlich  versteht  man  unter  Ohrensalben  solche,  welche  in  der 
Nähe  des  Ohres  und  mit  dem  Zwecke,  auf  dieses  Organ  einzuwirken,  appliciii; 
werden.  Meistens  wählt  man  fUr  solche  Salben  den  Processus  mastoideus  als 
Applicationsstelle.  Bei  dieser  Arzneiform,  welche  nicht  mit  der  sehr  resorptions- 
fäMgen  Haut 'des  Gehörganges  in  Berührung  kommt,  ist  die  vorsichtige  Dosi- 
rung,  die  bei  den  eigentlichen  Ohrensalben  erforderlich  ist,  nicht  inne  zu  halten, 
vielmehr  werden  hier  oft  die  gewöhnlich  bei  der  Application  auf  die  äussere 
Haut  obwaltenden  Dosenverhältnisse  beträchtlich  überschritten. 

Am  meisten  werden  neuerdings  die  Einblasungen  von  Pulvern,  sowohl 
bei  Affectionen  des  äusseren  Gehörganges  als  auch  bei  solchen  der  Pauken- 
höhle, wenn  theilweise  oder  völlige  Zerstörung  des  Trommelfells  vorhanden 
ist,  benutzt.  Die  Einblasungen  geschehen,  ebenso  wie  in  Nase  und  Larynx, 
mit  dem  Pulverbläser  (Insufflator,  s.  o.).  Bei  chronischer  eitriger  Mittelohr- 
entzündung mit  Perforation  des  Trommelfells  wird  nach  Bezold  die  Einblasung 
von  Borsäure  vorgenommen,  ausserdem  kommt  Alaun  und  Jodoform  vielfach 
zur  Anwendung. 

Um  Arzneimittel  in  Dampfform  auf  das  Ohr  einwirken  zu  lassen,  bedient 
man  sich  meistens  der  Einleitung  von  Dämpfen  aus  reinem  Wasser  oder  aro- 
matischen Infusionen   in    den   äusseren  Gehörgang.    Gewöhnlich   sttllpt   man 

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02  Application  auf  die  Schleimhaut  der  Mund-  und  Schlundhöhle. 


einen  Trichter  mit  dessen  Basis  auf  die  Mündung  des  Gefösses,  in  welchem 
die  verdampfende  Flüssigkeit  enthalten  ist,  und  lässt  durch  das  Trichterrohr 
die  Dämpfe  in  das  Ohr  einströmen.  Man  hüte  sich  aber  hierbei,  zu  heisse 
Dämpfe  anzuwenden,  da  dieselben  leicht  Verbrennung  oder  entzündliche 
Schwellung  der  Schleimhaut  des  G^hörganges  herbeiführen.  —  Auch  auf  die 
Schleimhaut  der  Eustacliischen  Röhre  werden  zuweilen  Dämpfe  applicirt,  indem 
man  dieselben  in  den  zuvor  durch  die  Nase  in  die  Tuba  eingelegten  Katheter 
einströmen  lässt. 

Bei  den  zuweilen  in  den  äusseren  Gehörgang  eingelegten  flüchtigen  Stoffen, 
namentlich  Campher  (in  Baimiwolle  gewickelt  in  Form  der  sogenannten  Ohren- 
pillen)  oder  Chloroform,  Aether  u.  dgl.  auf  Baumwolle  getröpfelt,  beabsichtigt 
man  ebenfalls  eine  Einwirkung  des  Arzneimittels  in  elastisch  -  flüssiger  Form, 
die  sich  entweder  direct  auf  das  Ohr,  oder  auf  andere  Theile,  deren  Nerven- 
gebiete dem  Ohre  nahe  liegen,  beziehen  soll. 


4.   Applioaüon  auf  die  Schleimhaut  der  Mund-  und 
SoMundliölile. 

Auf  die  Schleimhaut  des  Zahnfleisches  werden  Arzneimittel  angewendet, 
theils  um  dasselbe  von  fremden  Bestandtheilen  zu  reinigen,  theils  um  reizend, 
adstringirend,  ätzend  oder  narkotisch  auf  dasselbe  einzuwirken.  Man  benutzt 
zu  dem  erstgenannten  Zwecke  vorzugsweise  die  Zahnpulver,  Pulveres  denti- 
fricii,  oder  die  Zahn  seifen,  Sapones  dentifricii. 

Die  Zahnpulver  haben  vorzugsweise  die  Bestimmung,  mechanisch  zu 
wirken  und  durch  eine  dem  Schleifen  ähnliche  Procedur  Ablagerungen  aus 
den  Mundsecreten  auf  das  Zahnfleisch  und  die  Zähne  zu  entfernen.  Es  eignen 
sich  darum  vorzugsweise  indifi'erente  feinköraige ,  namentlich  unlösliche  und 
schwer  lösliche  Pulver  zu  diesem  Zwecke,  wie  Conchae  praeparatae,  Talcum, 
Magnesia,  Ossa  Sepiae,  Garbo  vegetabilis,  Lapis  Pumicis,  denen  man  ent- 
weder der  Geschmacks-Correction  halber,  oder  um  gleichzeitig  leicht  adstrin- 
girend zu  wirken,  aromatische  Pflanzenpulver  (Pulv.  Rhiz.  Calami,  Pulv. 
Rhiz.  Iridis,  Myn'ha,  Pulv.  Cori.  Chinae  u.  s.  w.)  zusetzt;  nicht  selten  ver- 
mischt man  die  Zahnpulver  noch  mit  Substanzen,  welche  den  Reinigungs- 
prozess  auf  chemischem  Wege  untei^stützen  sollen,  wie  z.  B.  Sapo  medicatus, 
Acid.  lacticum,  Acid.  phosphoricum,  Acid.  tartaricum,  Tartainis  depuratus, 
Camphor. 

Die  Geschmacks-,  Geruchs-  und  Gesichts-Correction  wird  bei  Verordnung 
der  Zahnpulver  wesentlich  beiUcksichtigt.  In  Bezug  auf  die  beiden  ersteren 
bedient  man  sich  ausser  den  schon  oben  erwähnten  Pflanzenpulvern  auch  der 
ätherischen  Oele  (Ol.  Menth,  pip.,  Ol.  Caryophyllor.  u.  s.  w.)  und  aromatischer 
Tincturen  (Tinct.  Vanillae).  Ein  eleganteres  Aussehen  ertheilt  man  den  Zahn- 
pulvern durch  direct  färbende  Zusätze  (Carmin,  Cochenille,  Lackfarben,  Pulvis 
Ligni  Santalini  u.  s.  w.).  Die  Mischungsverhältnisse,  unter  denen  flüssige 
Zusätze  von  Zahnpulveni  aufgenommen  werden,  sind  dieselben,  wie  bei  den 
Pulvem  für  innerlichen  Gebrauch  (vergl.  S.  16.). 


Talci  praep.  25,0 
Pulv.  Rhiz.  Irid.  10,0 
Sapon.  medic.  5,0 
Carmini  0,25. 


Beispiele. 

Tere  cum  Spir.  dilut. 

gutt.  nonnull. 
Post  oxsiccationem 
adde 
Ol.  Caryophyllor-  0,25. 
D.  in  scat.     S.  Zahnpulver. 


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Zahnpulver.  —  Zahnsei/en.  —  Zahnlatwergen.  —  Zahntincturen.  93 


U.  I^ 

Carbon,  pulverat.  20,0 
Pulv.  Rhiz.  Calam.  10,0 
Pulv.  Cort.  Chin.  fasc.  5,0 
Myrrh.  pulv.  2,5. 

M.  f.  pulv.     D.  S.  Zahnpulver. 


ni.  I?r 

Tartan  depurati 
Sacch.  Lact,  ana  10,0 
Magnes.  carbon.  2,5 
Ol.  Menth,  pip.  0,2. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  Zahnpulver. 


Die  Zahn  seifen  bestehen  aus  einer  guten  neutralen  Natronseife,  welcher 
man  aromatische  Pflanzenpulver  oder  unlösbare  indifferente  Pulver  in<5orporirt 
und  durch  Zusatz  von  ätherischen  Oelen  und  färbenden  Substanzen  angenehmen 
Geruch  und  elegantes  Aussehen  ertheilt.  Die  Quantität  des  von  der  Seife  auf- 
genommenen Pulverzusatzes  ist  fast  unbeschränkt  zu  nennen,  indem  das  Drei- 
fache des  Seifengewichtes  zugefügt  werden  kann,  namentlich  wenn  man  durch 
Zusatz  von  Flüssigkeit  (Syi'up.  simpl.,  Mucil.  Gummi,  Mel.  depurat.  u.  s.  w.) 
die  Aufnahme  des  Pulvers  vermittelt.  Die  Zahnseifen  werden  meistens  in 
flachen  Porzellanschachteln  dispensirt.  Bei  ihrer  Anwendung  fährt  man  mit 
einer  befeuchteten  Zahnbürste  über  die  Oberfläche  der  Seife,  reibt  die  von 
der  Bürste  aufgenommene  Quantität  auf  das  Zahnfleisch  imd  die  Zähne  ein 
und  spült  den  Schaum  mit  Wasser  ab. 

Die  Zahnlatwergen,  Electuaria  dentifricia  s.  gingivalia,  sind  dazu  be- 
stimmt, entweder  reinigend  auf  Zahnfleisch  und  Zähne,  oder  bei  kranker  Be- 
schaffenheit des  Zahnfleisches  heilend  auf  dasselbe  zu  wirken.  Die  reinigenden 
Zahnlatwergen  werden  aus  den  bei  den  Zahnpulvern  zu  gleichem  Zwecke 
genannten  Bestandtheilen  componirt,  denen  man  Zusätze  von  S^Tupus  simplex, 
Mel  depuratum  oder  rosatum  u.  dgl.  in  genügender  Menge  zm*  Herstellung 
der  Latwergenform  (s.  S.  30.)  macht.  Um  heilend  auf  das  ki'anke  Zahnfleisch 
zu  wirken,  sind  in  der  Regel  adstnngirende  oder  reizende  Substanzen,  wie 
Alaun,  gerbsäurehaltige  oder  bitterliche  Stoffe  (Pulv.  Cort.  Chinae,  Pulv.  Cort. 
Cascaiillae,  Pulv.  Rhiz.  Calami,  Myrrha  u.  s.  w.)  indicirt,  die  ebenfalls  mittelst 
der  oben  genannten  Excipientia  nach  den  Regeln  der  Kunst  in  Latwergenform 
gebracht  werden.  Narkotische  Latwergen  zur  Beseitigung  von  Zahnschmerzen 
oder  bei  schmerzhafter  Beschaffenheit  des  Zahnfleisches  werden  im  allgemeinen 
nur  selten  angewendet. 

Die  Zahnlatwerge  wird  mit  der  Fingerspitze  oder  mit  einer  weichen 
Bürste  auf  das  Zahnfleisch  aufgetragen,  eingerieben  und  mit  Wasser  ab- 
gespült. 

Die  Gesammtquantität  einer  Zahnlatwerge  werde  im  allgemeinen  nicht 
über  50,0  verordnet,  da  diese  Form  leicht  dem  Verderben  ausgesetzt  ist. 
Dieser  letztere  Umstand  bedingt  die  allgemeine  Unzweckmässigkeit  der  in 
Rede  stehenden  Arzneiform,  welche  vor  den  Zahnpulvern,  resp.  den  Zahn- 
tincturen,  gar  keine  Vortheile  bietet  und  stets  durch  diese  ersetzt  wer- 
den kann. 

Zahntincturen,  Tincturae  gingivales,  werden  fast  ausschliesslich  dazu 
verwendet,  heilend  auf  das  erkrankte  Zahnfleisch  zu  wirken,  und  empfehlen 
sich  vorzugsweise  zu  diesem  Zwecke,  da  sie  es  ermöglichen,  die  kranken 
Stellen  genau  zu  treffen,  und  der  Akt  der  Application  nicht,  wie  bei  den 
übrigen  Zahnraitteln,  mit  mechanischer  Reizung  verbunden  ist.  Meistens  be- 
dient man  sich  der  aromatischen  und  adstringirenden  Stoffe  in  Form  von 
Extract-Lösungen  oder  Spirituosen  Tincturen.  Die  Application  geschieht  in 
der  Art,  dass  man  mit  dem  Pinsel  oder  Schwäramchen  die  Tinctur  auf  das 
Zahnfleisch  aufträgt  und,  nachdem  man  sie  eine  Zeit  lang  mit  demselben  in 
Contact  gelassen,  abspült. 

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04  Zahntropfen.  —  ZahnpiUen.  —  Mund-  und  Gurgelwässer. 


B 

eispiele. 

I.                   Bf 

Alumin.  5,0 
Tart.  dep. 

Coccion.  pulv.  ana  2,5 
Aq.  Menth,  pip. 
Spir.  Cochlear.  ana  50,0. 
M    filtr      D    S     Zahntinctur 

n.             Hr                          .         - 

Tinct.  Myrrh. 

Ratanh.  sacch.  ana  7,5 
Spir.  dilut.  50,0 
Ol.  Calami  acth.  0,5. 
M.  filtr.    D.  S.  Zahntinctur. 

Wesentlich  verschieden  von  den  Zahntincturen  sind  die  Zahn  tropfen, 
besser  Zahnschmerztropfen,  Guttae  antodontalgicae ,  welche  nicht  sowohl 
auf  das  erkrankte  Zahnfleisch,  als  in  die  Höhlungen  schmerzhafter,  cariöser 
Zähne  applicirt  werden.  Man  bedient  sich  vorzugsweise  stark  reizender  oder 
narkotischer  Stoffe  (Oleum  Caryophyllorum,  Kreosot,  Chloroform,  Tinct.  Opii  u.dgl.) 
zu  diesem  Zwecke,  welche,  auf  Watte  getröpfelt,  mit  der  Pulpa  des  schmer- 
zenden Zahnes  in  Berührung  gebracht  werden.  —  Nicht  selten  verwendet  man 
namentlich  narkotische  Stoffe  auch  in  trockener  Form  als  sogenannte  Zahn- 
pillen,  Pilulae  odontalgicae ,  zu  diesem  Zwecke,  indem  man  kleine,  in  die 
Höhlung  des  Zahnes  passende  KUgelchen  (etwa  aus  Opium  mit  Ol.  Caryophyll. 
u.  s.  w.)  in  dieselbe  einlegt. 

Auf  die  Schleimhaut  des  Mundes  und  Schlundes  werden  Arznei- 
mittel, sofern  sie  nicht  in  Substanz  auf  einzelne  erkrankte  Stellen  gebracht 
werden,  meistens  in  Lösungen,  Aufgüssen,  Abkochungen  als  Mund-  oder 
Gurgelwässer,  Collutoria,  Gargarismata,  angewendet.  Die  in  dieser  Form 
gegebenen  Mittel  können  ziemlich  concentrirt  —  etwa  bis  zur  doppelten  Con- 
centration  als  für  die  innere  Verordnung  üblich  --  angewendet  werden;  nur 
wenn  man  sich  wesentlich  differenter,  namentlich  narkotischer  oder  metallischer 
Mittel  in  dieser  Form  bedient,  sei  man  mit  der  Dosis  voraichtig  und  mache 
die  Patienten  auf  die  mit  dem  Herunterschlucken  der  Flüssigkeit  verbundene 
Gefahr  aufmerksam;  bei  Kindern,  welche  es  nicht  in  der  Gewalt  haben, 
das  Eintreten  des  Fluidums  aus  dem  Munde  in  die  Speiseröhre  zu  verhüten, 
nehme  man  von  der  Anwendung  differenter  Mund-  und  Gurgelwässer  voll- 
kommen Abstand. 

Die  Mund-  und  Gurgelwässer  haben  den  Zweck:  1)  adstringirend  oder 
ätzend,  oder  2)  einhüllend,  entzündungswidrig,  beruhigend,  oder  endlich 
3)  neutralisirend ,  desinficirend  zu  wirken;  es  kommen  demnach  hier  metal- 
lische und  vegetabilische  Adstringentien  (Plumbum  acet.,  Cupnim  sulfur., 
Alumen,  verdünnte  Mineralsäuren,  Tannin  und  andere  gerbsäurehaltige  Mittel, 
wie  China,  Catechu  u.  s.  w.),  Aromatica  (wie  Myrrha,  Cochlearia,  Salvia, 
Chamomilla,  Calamus),  EmoUientia  (Rad.  Althaeae,  Flor.  Sambuci,  Fol.  und 
Flor.  Malvae),  Narcotica  (Opium,  Hyoscyamus,  Belladonna)  in  Anwendung. 
Die  Neutralisation  saurer  Mundsecrete  wird  durch  alkalische  Lösungen  (Natrium 
carbonicum  und  bicarbonicum,  Borax)  bewirkt;  die  Desinfection  hat  den  Zweck, 
entweder  kryptogamische  Gebilde  auf  der  Mundschleimhaut  zu  zeretören,  oder 
foetide  Exhalationen  zu  vertilgen  oder  zu  verdecken  (Kalium  chloricum,  Cuprum 
sulfuricum,  Acetum  pyrolignosum ,  Alkohol,  Aqua  Calcariae,  Aqua  chlorat., 
Auflösungen  von  unterchlorigsauren  Salzen,  Kahum  hypermanganicum ,  Aqua 
Kreosoti,  Acid.  carbolic,  Acid.  salicylic,  Lösungen  von  ätherischen  Oelen  und 
aromatischen  Tincturen). 

Bei  Kranken,  die  gegen  Geschmacks-Eindrücke  sehr  empfindlich  smd,  ist 
es  nothwendig,  den  Mundwässern  ein  Geschmacks -Corrigens  (Syrup,  aroma- 
tische Tincturen,  Aether  u.  s.  w.)  zuzusetzen,  bei  Gurgelwässem  ist  eine  solche 
Correction  weniger  nothwendig.  —  Die  Quantität  eines  Mundwassers  wird  auf 
200,0—500,0  verordnet,  welche  in  Einzelngaben  von  etwa  einem  Esslöffel  zur 
Anwendung  kommen. 

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finselungen.  —  fiinspntzungeü. 


95 


Soll  nicht  die  gesammte  Schleimhaut  des  Mundes  von  der  Wirkung  der 
Arzneimittel  getroffen  werden,  sondern  diese  sich  nur  auf  einzelne  bestimmte 
Stellen  beschränken,  oder  will  man  in  mehr  intensiver  Weise,  besonders  auf 
die  Rachenschleimhaut,  einwirken,  so  wendet  man  Pinselungen  mit  wässerigen 
Lösungen  oder  mit  sogenannten  Pinselsäften  (Litus)  an.  Die  letzteren  be- 
stehen aus  einer  concentrirten  Lösung  der  betreffenden  Arzneimittel,  zu  welcher 
in  der  Regel  ein  grösserer  Zusatz  von  Syrup  gemacht  wird,  um  die  Dickflüs- 
sigkeit und  somit  die  Möglichkeit  der  circumscripten  Anwendung  zu  erhöhen. 
Die  Vehikel,  deren  man  sich  in  den  Litus  bedient,  werden  gewöhnlich  aus  der 
Zahl  der  adstringirenden  oder  säuerlichen  Syrupe  (Mel  rosatum,  Sjrr.  Mororum 
u.  8.  w.)  gewählt.  Besonders  empfehlenswerth  als  Vehikel  ist  Glycerin.  — 
Die  Medicamente,  welche  man  zu  den  Pinselungen  verwendet,  sind  meistens 
ätzende,  adstringh^ende,  desinficirende,  resolvirende,  auch  reizmildemde.  Hervor- 
zuheben sind  Argentum  nitricum  (1,0  ad  Aq.  destill.  50,0—25,0—15,0),  Alumen 
und  Acidum  tannicum  (5,0  ad  Aq.  25,0),  Zinc.  chlorat.  (0,5 — 1,0  ad  Aq.  25,0), 
Zinc.  sulfuric.  (1,0 — 2,5  ad  Aq.  25,0),  Tinct.  Jodi  (bei  Hypertrophia  tonsilf., 
besonders  bei  Pharyngitis  follicularis  —  pm^e  aufzupinseln  —  vorzüglich  wir- 
kend), Natrium  benzoicum  (0,5—1,0—2,0  ad  Aq.  50,0),  Borax  (5,0  ad  Glycerini 
25,0),  Kalium  bromatum  (5,0  ad  Glycerini  25,0),  Chloroform,  Acid.  hydrochlori- 
cum  (1,0  ad  25,0 — 50,0  Syrup.),  Aqua  Calcis,  Acid.  salicylicum  und  Acidum 
lacticum  (bei  Diphtheritis) ,  Alkohol  (desgl.)  u.  a.  Die  Flüssigkeiten  werden 
mittelst  eines  feinhaarigen,  aber  im  allgemeinen  möglichst  dicken  Haarpinsels, 
oder  mittelst  eines  an  einem  Stiele  befestigten  weichen  Schwammes  auf  die 
kranken  Schleimhautpartien  aufgetragen.  —  Man  verordnet  die  zum  Pinseln  zu 
benutzenden  Arzneien  meist  in  kleinen  Quantitäten,  etwa  25,0,  höchstens  50,0. 

Gegen  hypertrophirte  Tonsillen  sind  von  Jakubowitz  imd  B.  Fraenkel 
submucöse  Einspritzungen  von  Jodkaüumlösung,  1  pCt.,  von  Lugol'scher  Lösung 
(Jod  0,12,  Jodkali  2,5,  Aq.  destill.  30,0)  und  Jod  -  Glycerinlösung ,  1—2  pCt., 
empfohlen  (cfr.  Bert.  klin.  Wochenschrift.   1872.  No.  5.) 

Neben  den  Pinselungen  sind  bei  Krankheiten  der  Rachenschleimhaut  die 
Einathmungen  zerstäubter  Flüssigkeiten,  sowie  die  Douchen  mit 
zerstäubten  Medicam enten  am  wii'ksamsten.  (Das  Nähere  über  diese 
Medication  folgt  nuten  bei  der  localen  Therapie  der  Athmungsorgane.  Hier 
sei  nur  erwähnt,  dass  die  Douche  mit  zerstäubter  Flüssigkeit  mit  Hülfe  des 
Waldenburg'schen  oder  Lister'schen  Pulverisateurs  bewii'kt  wird.) 

Unter  Umständen  kommen  auch  Einspritzungen  medicamentöser  Flüs- 
sigkeiten mittelst  einfacher  Spritzen  oder  besonders  construirter  Apparate  zm* 
Verwendung.  Es  werden  hierzu  ungefähr  dieselben  Medicamente  wie  zu  den 
Gurgelungen  verwandt,  nur  ist  eine  gi'össere  Concentration  derselben  statthaft. 


Beispiele. 


L  I^ 

Decoct.  Ratanh.  150,0 
Aq.  Menth,  pip.  50,0. 
D.  S.    Mundwasser. 


n. 


D.  s. 


Boracis  10,0 
solve  in 
Decoct.  Flor.  Malvae  150,0 
Aq.  Laurocerasi  25,0 
Oxymeliis  50,0. 
Gurgelwasser. 


ni.  Bf 

Kali  chlorici  5,0 

solve  in 
Inf.  Fol.  Salviae  200,0. 
D.  S.    Stündlich  einen  Esslöffel  voll  zum 
Ausspülen  des  Mundes  zu  benutzen. 


IV.  Rf 

Natrii  bicarbonici  10,0 
Natrii  chlorat.  5,0 

solve  in 
Aq.  Meliss.  150. 

D.  S.   Mundwasser. 


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96    Schlundpulver.  —  Kaumittel.  —  Application  auf  die  Schleimhaut  des  öesopha^. 


Boracis  5,0 
solve  in 
Aq.  Rosar. 

Meli,  rosat.  ana  10,0. 
D.  S.   Pinselsaft. 


VI.  I^ 

Chloroformii  5,0 
Glycerini  25,0. 
D.  S.    Pinselsaft. 


VII.  I^ 

Acid.  hydrochlorici  2,0 
Syr.  Mororum  50,0. 
D.  S.   Pinselsaft. 


In  fester  Form  werden  Arzneimittel  auf  die  Schleimhaut  des  Mundes 
und  Schlundes  entweder  in  Substanz,  oder  in  feinem  Pulver  angewendet.  Es 
handelt  sich  in  ersterer  Beziehung  fast  ausschliesslich  um  Aetzmittel  (Argent. 
nitricum,  Cuprum  sulfur.,  Acidum  chromicum,  Kalicaust,  Zincum  chloratum  u.a.); 
nadeiförmige  Kr>'stalle  von  Chromsäure  sind  von  Lewin,  Waidenburg,  Fraenkel 
ift  die  chronisch  congestionirten  Tonsillen  eingestochen  worden.  —  In  Form 
feiner  Pulver  werden  gleichfalls  Aetzmittel  (hauptsächlich  Argentum  nitri- 
cum), aber  in  Verbindung  mit  einem  indifferenten  oder  wenigstens  nicht 
caustischen  Vehikel  (voraehmlich  Saccharum,  ungefähr  5  bis  20  Theile  aut 
1  Theil  Argentum),  benutzt,  femer  Adstringentia  (Alaun,  Tannin,  Borax  u.  dgl.), 
auch  Hydrarg.  chlorat.  mite  (gleichfalls  in  Verbindung  mit  mehreren  Theilen 
Saccharum  oder  Alumen  ustum)  u.  a.  Man  bedient  sich  zu  diesem  Zwecke 
eigens  dazu  construirter  Insufflationsapparate  (s.  S.  89.),  oder  in  Er- 
mangelung dei'selben  einfacher  Glasröhren  oder  zweier  ineinander  gesteckter 
offener  Federkiele  und  bläst  dann  mit  dem  Munde  das  Pulver  aus  diesen 
Röhren  an  die  erki*ankte  Stelle.  Die  Dosis  des  Pulvers  für  die  jedesmalige 
Insufflation  ist  ca.  0,1 — 0,25. 

Zuweilen  verordnet  man  Ai'zneimittel  in  Substanz,  um  sie  durch  die  Kau- 
bewegungen im  Munde  zerkleinern  zu  lassen,  Kaumittel,  Masticatoria ;  man 
hat  dabei  die  Absicht,  entweder  den  Speichel  mit  den  Extractivstoüen  zu 
imprägniren  und  so  dieselben  auf  die  Mundschleimhaut  einwirken  zu  lassen 
(z.  B.  Rad.  Pyrethri  bei  Zungenlähmung  oder  Zungenschmerz),  oder  um  durch 
die  aromatischen  Bestandtheile  der  Kaumittel  fötide  Exhalationen  zu  verdecken 
(Caryophylli ,  Cort.  Cinnamom.,  Siliq.  Vanill.).  Dem  letzteren  Zwecke  sucht 
man  auch  zuweilen  durch  kleine  Pillen  oder  Pastillen  zu  entsprechen,  welche 
Riechstoffe  enthalten,  und  die  man  im  Munde  zergehen  lässt.  Hierher  gehören 
femer  diejenigen  Pastillen,  welche  Medicamente  enthalten,  die  eine  Wirkung 
auf  die  Phaiynxschleimhaut ,  bei  Katarrh  derselben,  ausüben;  z.  B.  die  be- 
kannten Pastillen  aus  Salmiak  und  Succ.  Liquiritiae,  femer  die  Emser  Pa- 
stillen, auch  Pastillen  mit  Stibium  sulfuratum  aurantiacum,  Balsam.  Tolut.  u.  a. 
Auch  hier  lässt  man  die  Pastillen,  an  deren  Stelle  man  auch  Pillen  setzen 
kann,  gleich  den  Bonbons  langsam  im  Munde  zergehen,  damit  die  Medicamente 
eine  möglichst  lange  dauernde  locale  Wirkung  entfalten. 


Auf  die  Schleimhaut  des  Oesophagus,  zumal  dessen  obere  Partie, 
werden  unter  Umständen  (z.  B.  bei  Perichondritis  arytaenoidea,  Stricturen  u.  a.) 
Medicamente  gleichfalls  local  applicirt.  Es  kommen  hierbei  fast  nur  Solu- 
tionen von  Adstringentien  (hauptsächlich  Tannin  und  Alaun),  ungefähr  in 
gleicher  Concentration  wie  beim  Touchiren  des  Pharynx,  zm*  Verwendung. 
Man  bedient  sich  hierzu  am  besten  kleiner  Schwämme,  welche  an  einem  ent- 
sprechend gebogenen  langen  Draht  befestigt  sind. 

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Insufflationen  in  den  Kehlkopf.  97 


5.  Application  von  Medicamenten  auf  die  Athmungsorgane. 

Der  Larynx  und  zum  Theil  auch  die  obere  Partie  der  Trachea  ist 
durch  die  Laryngoskopie  einer  ausreichenden  localen  Behandlung  zugänglich 
geworden.  Man  kann  mit  Zuhülfenahme  des  Kehlkopfspiegels  Medicamente 
in  der  verschiedensten  Form  auf  einzelne  Theile  der  genannten  Organe  mit 
gleicher  Sicherheit  appliciren,  wie  auf  irgend  eine  andere,  dem  Auge  des 
Beobachters  freiliegende  Schleimhaut. 

In  fester  Form  werden  einerseits  Aetzmittel  in  Substanz  (Argentum 
nitricum,  Ejystalle  von  Chromsäure)  mittelst  eigens  dazu  construirter  Aetz- 
mittelträger  applicirt,  andererseits  bedient  man  sich  sehr  feiner  Pulver,  die 
man  in  den  Larynx  entweder  einbläst,  oder  die  man  einathmen  lässt.  Zum 
Einblasen  benutzt  man  am  zweckmässigsten  einen  Insufflationsapparat  (s.  S.  89). 
Die  Insufflatoren  oder  einfache  gläserne  Röhren,  abgeschnittene  Federkiele  etc. 
benutzt  man  auch,  um  den  Kranken  das  medicamentöse  Pulver  einathmen 
zu  lassen.  Derselbe  steckt  sich  die  Röhre  über  den  Zungenrücken  möglichst 
tief  in  die  Schlundhöhle,  schliesst  den  Mund  und  macht  darauf  eine  tiefe  In- 
spiration; hierbei  entleert  sich  dann  das  Pulver  in  den  Pharynx,  den  Larynx 
und  selbst  in  die  Trachea.  Will  man  nur  bestimmte  circumscripte  Partien 
von  dem  Pulver  berühren  lassen,  so  ist  diese  Methode  natürlich  nicht  an- 
wendbar, und  es  ist  dann  nur  die  Insufflation  unter  Leitung  des  Kehlkopf- 
spiegels zu  benutzen.  —  Von  den  anzuwendenden  Medicamenten  sind  dieselben 
hervorzuheben,  wie  die  oben  bei  der  localen  Behandlung  des  Pharynx  er- 
wähnten, denen  noch  das  Natr.  benzofc,  Jodoform  und  die  Salicylsäure  zuzu- 
fügen wären.  Auch  Mischung  und  Dosis  ist  im  allgemeinen  die  nämliche,  nur 
möge  man,  besonders  am  Anfang  der  Behandlung,  in  Betreff  beider  mit  Vor- 
sicht verfahren. 

Beispiele. 


L  ^ 

Hydrarg.  chlor,  mit.  1,0 

Sacch.  alb.  5,0. 
M.  F.  Pulvis.     D.  S.  Kehlkopfpulver. 


IL  ?f 

Aeidi  tannici 

Sacch.  alb.  ana  2,5. 
M.  F.  Pulvis.    D.  S.  Kehlkopfpulver. 


III.  Bf 

Jodoformii  Fab.  Tone,  desodor.  10,0. 
D.  S.    Zur  Insufflation. 

Am  häufigsten  werden  Medicamente  auf  die  Schleimhaut  des  Larynx  in 
flüssiger  Form  applicirt.  Zum  Touchiren  des  Larynx  bedient  man  sich 
am  zweckmässigsten  feinhaariger  Pinsel  oder  weicher  Schwämmchen, 
welche  an  einem  entsprechend  gekrümmten  Drahte  befestigt  sind.  Von  Medi- 
camenten kommen  hauptsächlich  Caustica  und  Adstringentien  (vornehmlich  Ar- 
gentum nitricum  und  Tannin),  meistens  in  wässeriger  Lösung  zur  Verwendung ; 
auch  können  Glycerinlösungen  (z.  B.  Borax  und  Kalium  bromatum  in  Gly- 
cerin  u.  a.)  in  Gebrauch  gezogen  werden.  Die  Concentration  ist  ungefähr 
dieselbe  wie  die  oben  für  die  Application  auf  die  Pharynxschleimhaut  ange- 
gebene; und  überhaupt  kommen  hier  unter  Umständen  auch  alle  diejenigen 
Medicamente  zur  Benutzung,  welche  oben  bei  dieser  Gelegenheit  aufgezählt 
suid.     Die  Application  geschieht  mit  Hülfe  des  Kehlkopfspiegels. 

Einspritzungen  in  den  Kehlkopf  mittelst  der  verschiedenen  zu  diesem 
Zwecke  construirten  Spritzen  empfehlen  sich  nur  ausnahmsweise  und  sind 
immer  nur  mit  der  grössten  Vorsicht  anzuwenden.  Von  Medicamenten  werden 
hier  gleichfalls  fast  nur  Adstringentien  benutzt  (namentlich  zu  erwähnen  ist 
die  Aqua  Calcis  bei  Diphtheritis  und  Croup). 

Ewald  und  Simon,  Arzneiverordnungslehre.    10.  Aufl.  Digitized^by  V^OOQ IC 


98  Inhalationen  zerstäubter  Flüssigkeit. 


Die  neben  den  Pinselungen  wirksamste  Methode  zur  Behandlung  der  Kehl- 
kopfschleimhaut ist  die  Inhalation  zerstäubter  medicamentöser  Flüs- 
sigkeiten. Diese  Methode  erstreckt  ihre  Wirksamkeit  auf  den  gesammten 
Respirations-Tractus :  den  Pharynx,  den  Larynx,  die  Trachea,  die  grossen  und 
die  kleinen  Bronchien,  endlich  auch  auf  die  Lungen.  Sie  ist  deshalb  nicht 
nur  bei  Ki^ankheiten  derjenigen  Organe  (Pharynx  und  Larynx)  anwendbai', 
welche  auch  anderen  localen  Medicationen  zugänglich  sind,  sondern  sie  hat 
auch  den  bedeutsamen  Vortheil  voraus,  bei  Ki'ankheiten  der  tieferen  Theile, 
die  anderen  Applicationen  vei'schlossen  sind,  noch  Nutzen  zu  entfalten. 

Die  Zerstäubung  von  Flüssigkeiten  wird  zwar  schon  seit  langer  Zeit  in 
den  Gradirwerken  zu  therapeutischen  Zwecken  nutzbar  gemacht,  auch  giebt 
es  bereits  seit  Jahrzenten  in  einzelnen  Bädeni,  wie  z.  B.  in  Oeynhausen  und 
Nenndorf,  sehr  zweckmässige  Vorrichtungen,  um  die  dortigen  Mineralquellen 
zu  zerstäuben  und  die  mit  den  Bestandtheilen  derselben  ei*ftlllte  Luft  von  den 
Kranken  einathmen  zu  lassen;  aber  erst  im  Jahre  1858  wurde  durch  Sales- 
Girons*  Erfindung  eines  portativen  Pulverisateurs  das  Verfahren  verallgemeinert 
und  zu  einer  neuen  Methode  der  respiratorischen  Therapie  erhoben; 
nunmehr  erst  wm'de  es  möglich  an  jedem  beliebigen  Orte  jede  beliebige 
medicamentöse  Flüssigkeit  den  Athmungsorganen  einzuverleiben. 

Der  von  Sales-Girons  construh'te  Apparat  (Pulv^risateur  des  liquides)  be- 
ruht auf  dem  Prinzip,  dass  eine  durch  eine  Luftpumpe  unter  starken  Druck 
gebrachte  Flüssigkeit  in  eine  feine  Ausflussröhre  gedrängt  und  der  aus  dieser 
tretende  Strahl  gegen  eine  Platte  geschleudert  wird,  an  welcher  er  in  einen 
feinen  Nebel  zerstiebt.  Die  Mängel  des  ersten  Sales-Girons'schen  Pulverisateurs 
forderten  zur  Constructipn  anderer  zweckmässigerer  Inhalations  -  Apparate 
heraus.  Unter  denjenigen,  welche  gleichfalls  das  Princip  des  Anprallens  eines 
unter  hohem  Drucke  stehenden  Flüssigkeitsstrahles  gegen  eine  Platte  fest- 
halten, sind  als  die  gebräuchlichsten  zu  erwähnen  die  von  Lewin»  Waiden- 
burg, Schnitzler.  Die  zuerst  von  Mathieu  angegebene,  aber  etwas  compli- 
cirte  Methode  der  Zerstäubung  durch  Mischung  comprimirter  Luft  mit  Flüssig- 
keit ist  wesentlich  vereinfacht  einerseits  durch  die  Windler'sche  Modification, 
nach  welcher  die  medicamentöse  Flüssigkeit  aus  einem  Becher  mit  feiner 
unterer  OeflFnung  gerade  über  der  Ausflussöffnung  der  comprimirten  Luft  ab- 
tröpfelt und  von  dieser  mit  fortgerissen  und  zerstäubt  wird,  andererseits  durch 
die  Bergson'sche  Vorrichtung.  Diese  letztere  besteht  darin,  dass  ein  starker 
Luftstrom  durch  eme  von  zwei  Gummiballons  hergestellte  Art  Blasebalg 
(bei  dem  sogenannten  Rafraichisseur  wird  statt  des  Blasebalgs  mit  dem 
Munde  Luft  eingeblasen)  aus  einer  zugespitzten  Glasrölire  gedrängt  wu*d, 
deren  Oeffnung  mit  dem  gleichfalls  zugespitzten  Ende  einer  anderen  in  die 
medicamentöse  Flüssigkeit  eintauchenden  Glasröhre  zusauMuentrifft.  Durch  den 
starken  Luftstrom,  welcher  über  der  zweiten  Röhre  hingetrieben  wird,  verdünnt 
sich  der  Luftinhalt  in  derselben,  die  Flüssigkeit  steigt  in  die  Höhe  und  wird 
bei  ihrem  Ausüitte  aus  der  Röhrenmündung  von  dem  Luftstrome  getroffen 
und  zerstäubt.  —  Eine  Modification  dos  letzteren  Apparates  ist  der  Lister'sche 
Sprayapparat.  Hier  ist  die  Röhre,  in  welche  die  Luft  hineingetrieben 
^drd,  auch  nach  unten,  d.  h.  nach  der  das  Medicament  enthaltenden  Flasche 
zu,  durchbohrt.  Die  Luft  drückt  deshalb  auf  die  medicamentöse  Flüssigkeit 
(wie  in  einem  Heronsball),  und  es  verbindet  sich  demgemäss  mit  der  Aspi- 
rationswirkung des  einfachen  fiergson'schen  Apparats  noch  die  Druckwirkung, 
wodurch  die  Zerstäubung  sehr  verstärkt  wird.  —  Ein  anderes  und  jetzt  fast 
ausschliesslich  verwendetes  Princip  ist  die  Zerstäubung  der  medicamentösen 
Stoffe  mittelst  Wasserdampf;  dasselbe  wurde  zuerst  von  Siegle  in  Anwen- 
dung gebracht  und  hat  sich  als  das  zweckmässigste  bewährt.  Hier  wird  statt 
der  comprimirten  Luft  der  Druck  siedenden  Wasserdampfes  angewendet, 
welcher  in  einem  Metallkessel  mit  entsprechendem  Dampfrohre  erzeugt  wird, 

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Inhalationen  zerstäubter  Flüssigkeit.  99 

Manche  dieser  in  verschiedenen  Fonnen  hergettellten  Apparate  sind  zur  Ver- 
meidung von  ÜDglticksfällen  mit  einem  Sicherheitsventil  versehen.  Im  Grossen 
ist  dies  Princip  auch  in  dem  sog.  Lister'sclien  Dampfspray  vei'werthet.  Da 
es  übrigens  bei  allen  diesen  Apparaten  nur  darauf  ankommt,  in  einem  ge- 
schlossenen Gefäss  einen  gewissen  Luftdruck  herzustellen,  so  kann  man  — 
wo  es  nicht  auf  die  Temperatur  des  Nebels  ankommt  —  jede  mechanische 
Kraft  (Wasserleitung,  Uhrwerk  u.  s.  w.)  in  geeigneter  Weise  dazu  verwenden. 
Waidenburg  machte  indessen  besonders  darauf  aufmerksam ,  dass  in  vielen 
Fällen  die  Inhalationen  kalter  Flüssigkeit,  nicht  warmer  —  wie  sie  der 
Siegle*8che  Apparat  liefert. —  indicirt  ist,  und  wenigstens  bei  manchen  chro- 
nischen Affectionen  die  Kälte  wirksamer  sich  erweist  als  die  Wärme. 

Die  Procedur,  welche  beim  Inhaliren  befolgt  wird,  ist  der  Art,  dass  der 
Kranke  in  geringer  Entfernung  von  dem  in  Thätigkeit  gesetzten  Apparate,  den 
Kopf  etwas  nach  hinten  gebeugt,  sitzt  oder  steht,  den  Mund  weit  geöffnet, 
die  Zunge  möglichst  hervorstreckt  und  den  ausströmenden  Nebel  in  ruhigen 
Zügen  einathmet.  Bei  Affectionen  des  Pharynx  und  Larynx  lasse  man  nur 
oberflächlich  inspiriren;  bei  Affectionen  der  Trachea,  Bronchien  und  Lungen 
hingegen  ist  eine  möglichst  tiefe  Inspiration  nothwendig,  doch  darf  die  Ath- 
mungsthätigkeit  nie  gewaltsam  angestrengt  werden.  Die  Zeitdauer  der  jedes- 
maligen Procedur  ist  ungefähr  5  —  15  —  30  Minuten.  In  chronischen  Fällen 
reicht  es  gewöhnlich  aus,  dieselbe  ein  oder  zwei  Mal  täglich  vornehmen  zu 
lassen;  in  gewissen  acuten  Krankheiten  hingegen,  z.  B.  bei  Croup  und  Diph- 
therie, ist  eine  häufigere  Application  indicirt. 

Bei  Kindern  unter  3  —  4  Jahren  gelingt  es  gewöhnlich  nicht,  die  Inhala- 
tionsmethode in  wirksamer  Weise  zur  Anwendung  zu  bringen ;  indess  giebt  es 
auch  Eander,  die  gelehrig  genug  sind,  um  in  regelrechter  Weise  die  Inhala- 
tionen ausführen  zu  können.  Man  möge  deshalb  in  dringenden  Fällen  den 
Versuch  nicht  scheuen  und  einige  Geduld  aufbieten,  um  vielleicht  doch  zum 
Ziele  zu  gelangen. 

Durch  zahlreiche  Versuche  ist  endgiltig  festgestellt  —  was  schon  physio- 
logisch a  priori  selbstverständlich  war  — ,  dass  beim  Inhaliren  der  zerstäubten 
medicamentösen  Flüssigkeit  ein  Theil  derselben  bis  in  die  klemsten  Bronchien 
und  in  die  Lungen  eindringt;  die  bei  weitem  grösste  Masse  der  Flüssigkeit 
jedoch  schlägt  sich  im  Phaiynx,  im  Larynx  und  in  der  Trachea  nieder.  Es 
ist  aus  diesem  Grunde  erklärlich,  dass  die  Wirkung  der  Inhalationen  auf  die 
oberen  Theile  des  Respirations-Tractus,  mit  Einschluss  des  Pharynx,  eine 
energischere  ist  als  auf  die  Endigungen  desselben. 

Die  wichtigsten  der  bisher  in  Inhalationsform  zur  Anwendung  gekommenen 
Mittel  sind  folgende: 

Acidum  carbolicum   ....    0,5—  1,0—  5,0  auf  500,0  Aq.  dest.*), 
salicylicum  ....  desgleichen, 

lacticum 20,0—30,0—50,0    -    500,0    - 

tannicum 1,0—  2,5—10,0    -    500,0    - 

Alumen desgleichen, 

Ammonium  chloratum.  .  .  desgleichen. 

Aqua  Amygdalar.  amar.  .     2,5—  5,0—15,0    -    500,0    - 

Calcariae pure  oder  mit  2-4  Theilen  Wasser  verdünnt 

-  chlorata 5,0—  25,0—  50,0  auf  500,0  Aq. 

-  hydrosulfurata    .  .  .  15,0—  30,0—  50,0    -    500,0    - 

-  Kreosoti 5,0—  15,0—  50,0    -    500,0    - 

-  Laurocerasi 2,5—     5,0—  15,0    -    500,0    - 

-  Picis 20,0—100,0—500,0   zu  500,0   (selbst   zu 

Aq.  picis  pure  zu  steigen) 

*)   Die  mittleren  Dosen  sind  im  Allgemeinen  die  am  häufigsten  anzuwendenden. 

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100  Inhalationen  zerstäubter  Flüssigkeit. 

'  »  ■  ■      .         ■  . 

Borax 1,0  —  2,5  —10,0  auf  500,0  Aq. 

Extractum  Belladonnae  .  .  0,05—  0,1  —  0,25  -    500,0    - 

Conii  maculati .  0,25—  0,5  —  0,75  -    500.0    - 

Hyoscyami    .  .  0,25—  0,5  —  1,0    -    500,0    -     . 

Opii 0,05—  0,25—  0,5    -    500,0    - 

Stramonii   .  .  .  0,05—  0,25—  0,5    -    500,0    - 
Flor.  Sambuci,  Flor.  Tiliae 

u.  a.  Infusum e5,0  —10,0  —25,0    -    500,0    - 

Hydrarg.  bichlor.  corros.  .  0,1  —  0,25—  0,5—1,0  auf  500,0  Aq. 

Jodum  purum 0,02—  0,05—  1,0  zu  einer  Solut.  talii  jo- 

dati  (s.  unten)  500,0 

Kali  chloricum 1,0  —  2,5  —10,0  auf  500,0  Aq. 

hypermanganicum  .  .  0,5  —   1,0  —  5,0    -    500,0    - 

Kalium  bromatum 1,0  —  2,5  —10,0    -    500,0    - 

jodatum 1,0—1,5  —  2,5    -    500,0    - 

Liquor  Ferri  sesquichlor.  .  1,0  —  5,0  —20,0    -    500,0    - 

Kali  arsenicosi    .  .  0,5  —  1,0  —  3,0    -    500,0    - 

-     caustici ....  2,0  —10,0  —40,0    -    500,0    - 

Natri  caustici  ...  2,0  —10,0  —50,0    -    500,0    - 

Lithium  carbonicum  ....  1,0  —  2,5  —10,0    -    500,0    - 

Natrium  benzoYcum  ....  desgleichen, 

Natrium  chloratum  ....  1,0  —  2,5  —10,0    -    500,0    - 

Natrium  bicarbonicum .  .  .  1,0  —  2,5  — 10,0    -    500,0    - 

carbonicum  ....  1,0  —  2,0  —  5,0    -    500,0    - 

Oleum  Pini 0,5—2,5  —10,0    -    500,0    - 

-  Terebmth 0,5—2,5  —10,0    -    500,0    - 

Plumbum  aceticum    ....  0,5  —  1,5  —  5,0    -    500,0    - 

Tmct.  Cannabis  indic.    .  .  0,5  —  1,5  —  5,0    -    500,0    - 

-  Conii  maculat.  ...  0,5—1,0—5,0    -    500,0    - 

-  Opii  simpl 0,25—  1,0  —  5,0    -    500,0    - 

Zincum  sulfuriciun 0,5  —  1,5  —  5,0    -    500,0    - 

Verschiedene  Mineralwässer,  wie  die  von  Ems,  Salzbrunn,  Weilbach,  Nenn- 
dorf u.  a.  pure  oder  mit  gleichen  Theilen  Wasser  oder  Wasser  mit  Milch 

verdünnt. 

Obgleich  die  Reihe  der  in  dieser  Anwendungsform  zu  gebrauchenden 
Mittel  mit  vorstehender  Tabelle  nicht  abgeschlossen  ist,  sondern  durch  passende 
Verbindungen  leicht  erweitert  werden  kann,  möge  man  doch  im  allgemeinen 
die  Zahl  der  Medicamente  nicht  zu  weit  ausdehnen  und  hauptsächlich  nur 
solche  berücksichtigen,  von  denen  sich  eine  locale  Wirkung  auf  Schleimhäute 
erwarten  lässt,  nicht  solche,  durch  die  man  nur  eine  allgemeine  Wirkung  in 
Folge  der  Resorption  voraussetzen  darf.  Die  allgemeine  Praxis  hat  sich  nur 
für  eine  kleine  Zahl  der  oben  aufgeführten  Mittel,  und  zwar  im  wesentlichen 
die  lösenden,  adstringirenden  und  antiseptisch  wirkenden  entschieden.  Bezüg- 
lich der  Dosis  ist  zu  bemerken,  dass  diese  immer  mit  einiger  Vorsicht  zu 
greifen  sein  wird,  indem  eine  ziemlich  ausgedehnte  Schleimhautfläche  mit  dem 
Mittel  in  Berührung  kommt,  dessen  fein  vertheilter  Zustand  die  Resorption 
wesentlich  erleichtert.  Auch  hat  sich  durch  die  Erfahrung  herausgestellt, 
dass  man  durch  ziemlich  verdünnte  Lösungen  im  ganzen  bessere  Resultate 
erzielt,  als  durch  die  concentrirten,  die  von  manchen  Seiten  empfohlen  werden. 
Man  wird  deshalb  die  Dosis  der  in  dieser  Weise  zur  Anwendung  kommenden 
Substanzen  mindestens  eben  so  vorsichtig  begrenzen  müssen,  wie  bei  der 
innerlichen  Darreichung. 

Die  Form,  in  welcher  die  Mittel  zu  verordnen  sind,  ist  selbsti'edend  die 
der  Solution,  resp.  Mixtur  (bisweilen  auch  Infusa);  complicirtere  Arzneiformen, 

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Inhalation  von  Dämpfen.  101 


wie  z.  B.  die  Emulsion,  eignen  sich  deshalb  nicht  znr  Inhalation,  weil  einer- 
seits ihre  Resorption  erschwert  ist,  und  sie  andererseits  vermöge  ihrer  Dick- 
flüssigkeit leicht  Verstopfung  der  feinen  Röhren  des  Apparates  herbeifllhren. 

An  die  Inhalationen  der  zerstäubten  Flüssigkeiten  reihen  sich  die  der 
Dämpfe,  Dünste  und  Gase  an.  Zu  den  Dampf-  und  Dunstinhalationen 
sind  natürlich  nur  solche  Substanzen  zu  benutzen,  welche  entweder  selbst 
flüchtig  sind,  oder  aus  welchen  bei  höherer  Temperatur  flüchtige  Substanzen 
sich  entwickeln.  (Von  manchen  Seiten  wurde  der  Missgriff  begangen,  Sub- 
stanzen, welche  diese  Eigenschaft  nicht  besitzen,  wie  z.  B.  Argentum  nitricum, 
zur  Dampf-Inhalation  zu  verwenden.  Erhitzt  man  eine  Höllensteinlösung  zum 
Verdampfen,  so  entwickeln  sich  nur  reine  Wasserdämpfe,  und  nur  zufällig 
können  durch  Verspritzen  der  Lösung  während  des  Siedens  auch  kleine  Quan- 
titäten der  Höllenstein-Solution  den  Dämpfen  mechanisch  beigemengt  werden.) 
Das  einfachste  zur  Dampf- Inhalation  benutzte  Mittel  ist  das  Wasser.  Dem 
Wasser  können  entweder  Medicamente  hinzugesetzt  werden,  welche  flüchtige 
Bestandtheile  enthalten,  z.  B.  aromatische  Kräuter  (Flor.  Chamomillae,  Flor. 
Tiliae,  Flor.  Sambuci,  Flor.  Amicae  u.  a.)  und  einzelne  Narcotica  (Fol.  Nico- 
tianae,  Herba  Conii  maculat.,  Fol.  Belladonnae  u.  a.)  oder  Substanzen,  welche 
in  ihrer  Totalität  sich  verflüchtigen,  wie  Ol.  Terebinthinae ,  Jod,  Kreosot, 
Salmiak  u.  a.  Dieser  Art  der  Verdampftmg  in  Verbindung  mit  Wasser,  welche 
man  Halitus  genannt  hat,  steht  die  Methode  der  trockenen  Verdampfung 
oder  Räucherung,  Suffitus,  gegenüber.  Zu  letzterer  verwerthet  man  vor- 
nehmlich balsamische  Substanzen  (Olibanum,  Ammoniacum,  Benzoö  u.  a.), 
hauptsächlich  auch  Pix  liquida,  Gera  alba,  femer  manche  Narcotica  (wie 
Opium,  Fol.  Nicotian.  Tabacum,  Fol.  Stramonii  u.  a.),  sodann  auch  Zinnober, 
Arsenik,  Salmiak,  Salpeterpapier  u.  a.  Endlich  sind  Substanzen,  welche  schon 
bei  niederer  Temperatur  sich  verflüchtigen,  selbst  ohne  Anwendung  von  Wärme 
zur  Dampf-  oder  Dunstinhalation  zu  verwenden;  hierher  gehören  die  verschie- 
denen ätherischen  Oele,  femer  Chloroform,  Aether,  E^reosot,  Aceton,  Acid. 
acetic,  Campher,  Jodäther  u.  a. 

Die  Einathmungen  der  Dämpfe  geschehen  entweder  in  der  Art,  dass  man 
die  Zimmerluft  mit  denselben  imprägnirt,  oder  die  betreffenden  Dämpfe  mittelst 
bestimmter  Vorrichtungen  direct  in  die  Athemorgane  gelangen  lässt.  Aether- 
und  Chloroform-Dämpfe  werden,  wenn  irgend  möglich,  durch  besondere  mas- 
kenartige,  vor  Mund  und  Nase  gehaltene  Hauben,  die  mit  Flanell  oder  Filz 
tiberzogen  sind  und  auf  welche  das  betreffende  Medicament  aufgegossen  wird, 
eingeathmet.  Dabei  ist  dafHr  zu  sorgen,  dass  die  atmosphärische  Luft  neben- 
her noch  Zutritt  hat.  Nur  in  Ermangelung  solcher  Masken  kann  man  sich 
mit  einem  tutenfbrmig  zusammengelegten  und  vor  Mund  und  Nase  gehaltenen 
Taschentuche  behelfen.  Aetherische  und  empyreumatische  Oele  lässt  man 
zweckmässig  in  der  Weise  einathmen,  dass  man  einige  Tropfen  des  Oeles  in 
einem  Weinglase,  welches  zum  dritten  Theile  mit  Wasser  gefüllt  ist,  mit 
demselben  schüttelt  imd  die  aufsteigenden  Riechstoffe  inhalirt.  Für  eine 
grosse  Menge  zur  Einathmung  verwendeter  Stoffe  zieht  man  mit  Vortheil 
die  Inhalationsröhren,  d.  h.  kleine  gläseme  Cylinder,  oder  statt  ihrer 
auch  einfache  Fläschchen  mit  weitem  Hals,  in  Gebrauch,  welche  mit  einem 
losen  Wattenpfropf  gefüllt  sind,  auf  den  die  zu  inhalirende  Substanz  gebracht 
wird;  der  durch  Inspirationsbewegungen  durch  die  Watte  gehende  Luftstrom 
imprägnirt  sich  vollständig  mit  den  Inhalationsstoffen  und  führt  dieselben  in 
die  Athemorgane  ein.  Auch  kann  man  die  Kranken  einen  Respirator  tragen 
lassen,  welcher  mit  einem  Wattepfropf  oder  Schwanmi  versehen  ist,  auf  den 
die  zu  inhalirende  Substanz  gebracht  wird  (Curschmann,  Berl.  klin.  Wochen- 
schrift. 1879.  No.  29.).  libenso  Dünste  mancher  fester  Stoffe,  wie  Jod  und 
Campher,  können  auf  diese  Weise  eingeathmet  werden,  und  bestehen  die  so- 
genannten Cigarettes  camphr6es  im  wesentlichen  aus  Vorrichtungen  ^^f^\^v^p 


102  Inhalation  von  Dämpfen  und  Gasen. 


—  Für  die  Einatlimung  von  reinen  Wasserdämpfen,  oder  solchen,  die  mit 
medicamentösen  flüchtigen  Stoffen  imprägnirt  sind  (Halitus),  ist  folgende  sehr 
einfache  Vorrichtung  ausreichend:  Man  bringt  unter  einen  mit  Wasser  und 
dem  Medicament  gefüllten  blechernen  Topf  eine  Spiritusflamme,  setzt  auf  die 
Oeflftiung  des  Topfes  einen  passenden  Trichter  mit  langem  im  Winkel  gebo- 
genen Ausflussrohr  (welches  dann  natürlich  nach  oben  sieht)  und  lässt  den 
Dampf  durch  den  IVichter  entweder  direct  mit  offenem  Mimde  einathmen, 
oder  man  schaltet  noch  einen  Gummischlauch  ein,  den  man  an  dem  Trichter- 
ende befestigt.  Zweckmässiger  ist  es,  einen  Retorten- ähnlichen  Apparat  in  An- 
wendung zu  ziehen,  der  oben  noch  eine  durch  einen  Stöpsel  verschliessbare, 
zum  Einfüllen  der  Flüssigkeit  zu  benutzende  Oeffnung  besitzt.  Das  Ende  der 
Retorte  wird  in  ein  cylindrisches  Mundstück  geleitet,  derart,  dass  die  atmo- 
sphärische Luft  freien  Zutritt  hat  und  die  Dämpfe  noch  genügend  abkühlen 
kann;  die  Abkühlung  kann  noch  durch  kalte,  auf  den  Cylinder  zu  legende 
Schwämme  befördert  werden.  —  Es  ist  zu  bemerken,  dass  diese  immerhin 
complicirte  Art  der  Inhalation  durch  die  neue  Methode  der  Inhalation  zer- 
stäubter Flüssigkeiten,  welche  einfacher  herzustellen  und  auch  wirksamer  ist, 
fast  vollständig  entbehrlich  geworden  ist. 

Die  trockenen  Räucherungen  (Suffitus)  geschehen  entweder  ohne  beson- 
deren Apparat  in  der  Nähe  des  Kranken,  indem  derselbe  die  entwickelten 
Dämpfe  frei  mit  offenem  Munde  einathmet,  oder  man  bedient  sich  in  manchen 
Fällen  gleichfalls  einfacher  Apparate  mit  Mundstück,  vermittelst  derer  der 
Ki'anke  inhalirt.  Bequem,  wenn  auch  nicht  immer  zweckmässig,  ist  die  von 
vielen  Seiten  gerühmte  Dampf  -  Inhalation  vermittelst  medicament  öser  Ci- 
garren  oder  mit  Hülfe  von  Pfeifen  nach  der  Art  der  Tabakspfeifen.  Will 
man  sich  indess  dieser  Methode  bedienen,  so  muss  man  darauf  achten,  dass 
der  Patient  in  türkischer  Weise  raucht,  d.  h.  derart,  dass  er  den  Dampf  in 
Wirklichkeit  in  die  Lungen  einathmet,  nicht  einfach  —  wie  dies  gewöhnlich 
beim  Rauchen  geschieht  —  den  Rauch  in  die  Mundhöhle  einzieht  und  dann 
wieder  aus  derselben  herauslässt. 

Es  bleiben  nun  noch  die  Inhalationen  von  Gasen  zu  erwähnen.  Benutzt 
werden  Sauerstoff,  Stickstoff,  Wasserstoff,  Kohlensäure,  Kohlenwasserstoff, 
Ajnmoniak,  Schwefelwasserstoff,  Stickstoffoxydulgas  u.  a.,  alle  natürlich  — 
mit  theilweiser  Ausnahme  des  Sauerstoffs  und  Stickoxyduls  —  in  Verbin- 
dung mit  atmosphärischer  Luft.  Die  Inhalation  geschieht  entweder  derart, 
dass  die  Atmosphäre  mit  den  betreffenden  Luffcarten  imprägnirt,  und  der  Pa- 
tient kürzere  oder  längere  Zeit  hindurch  dem  Aufenthalte  in  dieser  Atmosphäre 
ausgesetzt  wird,  oder  dass  man  Gasströme  direct  durch  geeignete  Vorrichtun- 
gen den  Athmungsorganen  zuftihii;.  Meist  sind  derartige  Applicationen  an  Kur- 
orten in  Gebrauch,  in  denen  die  betreffenden  Gasarten  (00^,  H2S,  N)  mit  den 
Quellen  ausströmen  und  entweder  ohne  weiteres  über  denselben  eingeathmet 
werden,  oder  wo  man  das  gashaltige  Wasser  durch  feines  Zerstäuben  in 
Nebelform  verwandelt  und  so  in  die  Athemorgane  einströmen  lässt.  Hierher 
gehört  auch  der  für  gewisse  Krankheitszustände  empfohlene  Aufenthalt  in 
Bleichfabriken  (Chlorgas),  in  Kuhställen,  in  Leuchtgas- Anstalten,  die  Treutler- 
schen  Stickstoff- Inhalationen  u.  s.  w.  —  Die  Apparate,  die  zur  Einathmung 
von  Gasen  benutzt  werden,  sind  entweder  gewöhnliche  Gasometer  oder  grosse 
Thierblasen,  oder  Gummiballons,  die  mit  einem  Mundstück  versehen  sind. 

Den  Gas-Inhalationen  sind  auch  die  pneumatischen  C abinette  anzu- 
reihen, in  welchen  zwar  gewöhnliche  atmosphärische  Luft,  aber  in  compri- 
mirtem  (resp.  verdünntem)  Zustande  zur  Anwendung  kommt.  Der  Kranke 
hält  sich  längere  Zeit  (ca.  1 — 2  Stunden)  im  Cabinette  auf.  Ein  derartiges 
pneumatisches  Cabinet  ist  zuerst  von  Tabariä  construirt  und  therapeutisch 
verwerthet  worden;    wegen  seiner  Kostspieligkeit  hat  es  nur  langsam  Nach- 

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Injeotionen  in  die  Blase  und  Harnrohre.  103 

ahmung  gefiinden.     Gegenwärtig  sind  jedoch  solche  Apparate  bereits  in  den 
meisten  grösseren  Städten  und  Kurorten  vorhanden. 

Hieran  schliesst  sich  die  Anwendung  der  transportablen  pneumati- 
schen Apparate,  welche  zur  Einathmung  sei  es  comprimirter,  sei  es  ver- 
dünnter Luft,  oder  zur  Ausathmung  in  verdünnte  Luft,  bei  Krankheiten  nicht 
nur  des  Eespirations  - ,  sondern  auch  des  Circulationsapparates  dienen.  Die 
grösste  Verbreitung  derselben  hat  der  von  Waldenbnrg  nach  dem  Princip 
der  Gasometer  construirte  gefunden.  Ihm  schliessen  sich  die  Apparate  von 
Biedert,  Fraenkei  etc.  an.  Es  würde  zu  weit  führen,  an  dieser  Stelle  die 
verschiedenen  Constructionen  eingehend  zu  besprechen  oder  über  den  Werth 
der  sogen,  pneumatischen  Therapie  überhaupt  ein  motivirtes  Urtheil  abgeben 
zu  wollen.  Ihre  besten,  ja  vielleicht  ihre  einzigen  Erfolge  hat  sie  bei  den 
emphysematösen  (asthmatischen)  und  verwandten  Zuständen  der  Lungen  er-* 
reicht.  Wir  verweisen  indess  in  dieser  Beziehung  auf  Waldenbnrg*)  und 
Rossbaoh^,  bei  welch*  letzterem  sich  eine  kritische  und  objective  Bespre- 
chung der  Methode  findet. 

Die  Dampf-,  Dunst-  und  Gas  -  Inhalationen  haben  entweder  den  Zweck, 
local  auf  die  Schleimhaut  der  Respirations-Organe  zu  wirken  oder  allgemeine 
Wirkungen  hervorzurufen.  Für  den  letzteren  Zweck  sind  vorzugsweise  die 
anästhesirenden  Inhalationen  von  Chloroform-  und  Aetherdämpfen  in  Gebrauch, 
und  zwar  nicht  blos  als  Vorbereitungsmittel  für  Operationen,  sondern  auch  als 
Heilmittel  bei  gewissen  Leiden  spastischer  oder  neuralgischer  Natur,  femer 
manche  narkotische  Inhalationen,  die  Einathmung  von  Sauei'stoff  u.  a. 

lieber  die  Dosis  der  zu  Einathmungen  verwendeten  Stoffe  lassen  sich 
keine  allgemeinen  Angaben  machen,  da  dieselbe  je  nach  der  Art  des  Stoffes, 
der  Natur  des  zur  Behandlung  kommenden  Leidens,  sowie  der  Individualität 
des  Kranken  den  vielfachsten  Modificationen  untei'worfen  ist.  Ebenso  ist  die 
Dauer  der  jedesmaligen  Inhalation  in  denjenigen  Fällen,  in  welchen  die  Dämpfe 
direct  den  Athemorganen  zugeführt  werden,  nicht  im  allgemeinen  zu  bestinmien, 
weil  auch  diese  von  der  inhalirten  Substanz,  sowie  von  der  Art,  in  welcher 
die  Einathmung  ertragen  wird,  abhängt. 

üeberhaupt  kann  das  Specielle  über  die  verschiedenen  Inhalations-  und 
Respirations- Methoden  nicht  in  diesen  kurzen  Abriss  aufgenommen  werden, 
und  muss  hierüber  auf  die  betreffenden  Lehrbücher  verwiesen  werden. 

6.  Application  auf  die  SoMeimliaut  der  Hamorgane. 

Die  directe  Einwirkung  auf  die  Schleimhaut  der  Blase  wird  durch  In- 
jection  von  Mitteln,  welche  in  Wasser  gelöst  sind,  herbeigeführt.  Die  hierbei 
zu  befolgende  Procedur  besteht  darin,  dass  man,  nachdem  die  Blase  durch 
Einlage  eines  Katheters  entleert  worden  ist,  die  mit  der  Flüssigkeit  gefüllte 
Injections-Spritze  oder  den  Schlauch  eines  Irrigators  (Fürstenheim),  am  ein- 
fachsten einen  mit  Trichter  versehenen  Schlauch  (Hegar)  in  die  äussere  Mün- 
dung des  Katheters  einführt  imd  die  Einspritzung  resp.  Eingiessung  in  lang- 
samer und  stetiger  Weise  vollzieht.  Die  Injectionen  in  die  Blase  werden 
entweder  in  der  Absicht  gemacht,  die  Flüssigkeit  längere  Zeit  mit  der  Schleim- 
haut in  Contact  zu  lassen  oder  sie  nur  momentan  in  einen  solchen  zu  bringen, 
in  welchem  letzteren  Falle  man  die  Sonde  h  double  courant  anwendet,  durch 
deren  zweite  Röhre  die  injicirte  Flüssigkeit  alsbald  aus  der  Blase  abfliesst. 
Handelt  es  sich  nur  um  das  Einbringen  bestimmter  Flüssigkeitsmengen  in  die 

*)  Die  pneumatische  Behandlung  der  Respirations-  und  Circulationskrankheiten 
Berlin.    Hirschwald.    18S0. 

**)  Lehrbuch  der  physikalischen  Heilmethoden.    Berlin.   Hirschwald.    1881. 


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104  Injectionen  in  die  Blase  und  Harnröhre. 

Blase,  80  kann  man  auch,  namentlich  bei  Patienten,  welche  an  einer  exces- 
siven  Reiz-  und  Reflexerregbarkeit  der  Harnblase  leiden,  von  dem  Einführen 
eines  Katheters  ganz  Abstand  nehmen.  Man  führt  zu  dem  Zweck  das  mit 
einer  kleinen  Canüle  armirte  Ende  eines  Imgatorschlauches  in  die  obere 
Hamröhrenöffhung  ein,  di'ückt  die  Lippen  der  Harnröhre  um  die  Canüle  fest 
zusammen  und  hat  nun  nur  den  mit  der  einzubringenden  Flüssigkeit  gefüllten 
Irrigator  hoch  genug  zu  heben,  um  den  Widerstand  des  Splüncter  vesicae  zu 
überwinden  (Berthole). 

Der  therapeutische  Zweck  der  Blasen -Injectionen,  abgesehen  von  denen, 
welche  als  Vorbereitungsmittel  für  chirurgische  Operationen  gemacht  werden, 
kann  dainn  bestehen,  reinigend,  einhüllend,  narkotisch,  adstringirend,  ätzend, 
chemisch  neutralisirend  oder  lösend  und  desinficirend  resp.  antiseptisch  zu 
wirken.  Zu  reinigenden  Injectionen  bedient  man  sich  des  warmen  Wassere, 
zu  einhüllenden  meistens  der  Milch  und  schleimiger  Abkochungen,  zu  narko- 
tischen der  Abkochungen  von  Hyoscyamus,  Belladonna,  der  Lösungen  von 
Opium -Präparaten,  zu  adstringirenden  und  ätzenden-  der  gerbsäurehaltigen 
Stoffe,  des  Alaim,  der  Zink-,  Kupfer-,  Blei-  und  Silbersalze;  zu  chemisch 
neutralisirenden  und  lösenden  wendet  man,  je  nach  der  Natur  des  Schleimes 
und  der  Concretionen ,  Lösungen  von  Aq.  Calcariae,  von  Kalium  carbonicum, 
Borax,  schwache  Lösungen  von  Salz-,  seltener  von  Phosphorsäure  an.  Als 
Desinficientien  resp.  Antiseptica  dienen  die  Salicylsäure ,  Natrium  benzolcum, 
Thymol,  Carbol  u.  s.  f. 

Die  Dosis,  resp.  Concentration  der  zu  Injectionen  in  die  Blase  zu  ver- 
wendenden Stoffe  wird  etwas  stärker  gegriffen,  wie  bei  den  übrigen  auf  die 
Schleimhäute  applicirten  flüssigen  Formen.  —  Die  Grösse  jeder  Injection  be- 
läuft sich  auf  etwa  50,0—150,0. 

In  Wasser  unlösliche  Substanzen,  wie  z.  B.  Jodoform,  werden  in  Gestalt 
von  Gelatine-,  Cacao-  etc.  Stäbchen  (s.  u.)  mit  Hülfe  einer  Leitungssonde  in 
die  Blase  vorgeschoben. 

Auf  die  Schleimhaut  der  Harnröhre  werden  die  Arzneimittel  sowohl  in 
flüssiger,  als  in  fester  Form  applicirt.  Die  erstere  wird  auf  dem  Wege  der 
Injection  der  betreffenden  Schleimhaut  zugeführt.  Die  Einspritzungen  vollzieht 
man  in  folgender  Art:  Man  führt  die  mit  möglichst  rund  geschliffener  Spitze 
versehene  Spritze  (am  besten  Zinn -Spritzen,  nur  für  Injectionen  aus  Argent. 
nitric.  Glasspritzen;  die  Spritzen  aus  Gummibeuteln  haben  sich  nicht  bewährt) 
in  die  Harnröhre  bis  nahe  an  die  Fossa  navicularis  ein,  drückt  die  Lippen 
der  Harnröhre  fest  an  das  Instiniment,  macht  langsam  und  ohne  gewaltsames 
Forciren  die  Injection  und  zieht  dann  die  Spritze  so  heraus,  dass  unmittelbar 
nach,  ihrer  Entfernung  die  Labien  durch  den  Druck  des  Daumens  und  des 
Zeigefingers  ventilartig  an  einander  schliessen,  und  die  Inj ections -Flüssigkeit 
in  der  Harnröhre  zurückgehalten  wird;  öffnet  man  die  Finger  nach  Verlauf 
von  1 — 2  Minuten,  so  muss  die  eingespritzte  Masse,  wenn  die  Injection  richtig 
vollzogen  worden  ist,  in  Form  eines  kleinen  Strahles  von  der  Harnröhre  aus- 
gepresst  werden. 

Die  Injectionen  in  die  Harnröhre  sind  meistens  adstringirender  oder  cau- 
stischer,  selten  einhüllender  oder  narkotischer  Natur.  Harzige  oder  balsamische 
Stoffe  (die  entweder  pur  oder  der  gleichmässigen  Vertheilung  wegen  in  Emul- 
sionsform verschrieben  werden),  Tannin,  Salicylsäure,  Metallsalze  (Zink,  Blei, 
Kupfer,  Silber,  Sublimat),  Rothwein  sind  die  hier  vorzugsweise  zur  Anwendung 
kommenden  Substanzen,  denen  oft  narkotische  Zusätze  (in  Form  von  Tinct. 
Opii,  Aq.  Laurocerasi  u.  dgl.)  gemacht  werden. 

Die  Grösse  jeder  Injection  beträgt  ca.  7,5  — 15,0,  und  die  Abmessung 
derselben  wird  durch  das  Volumen  der  Injections-Spritze  bewirkt.  Die  in  der 
Regel  verordnete  Gesammt-Dosis  beläuft  sich  auf  150,0—250,0.  Beim  Füllen 
der  Spritze  tauche  man  diese  nicht  in  das  Arzneiglas,  wodurch  immer  ünrein- 

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Application  in  die  Harnröhre. 


105 


lichkeiten  hineingebracht  werden,  sondern  ziehe  den  Stempel  aus  der  Spritze, 
schliesse  die  untere  Oeffnung  mit  dem  Daumen  und  giesse  die  Solution  in 
die  Spritze  hinein.  Dann  setze  man  den  Stempel  wieder  ein  und  drücke  ihn 
zur  Entfernung  etwaiger  Luftblasen  mit  nach  oben  gehaltener  Spitze  etwas 
nach  abwärts. 


Beispiele. 


I 


Dec.  Fol.  Malvae  250,0 

adde 
Aq.  Laurocerasi  15,0. 
D.  S.    Den   vierten  Theil   zu   einer  Ein- 
spritzung in  die  Blase  zu  nehmen. 


n.  Bf 

Acid.  hydrochloric.  2,5 
Aq.  Chamomill.  250,0 
Tinct.  Opii  5,0. 
D.  S.   Morgens  und  Abends   den  vierten 
Theil  in  die  Blase  einzuspritzen. 

m.  Bf 

Bals.  Copaiv.  10,0 


Bals.  Peruv.  2,5 
Gummi  Arab.  5,0. 
F.  0.  Aq.  dest. 
Emuls.  200,0. 
D.  S.  Drei-  bis  viermal  täglich  eine  Ein- 
spritzung in  die  Blase  zu  machen. 


IV.  I^ 

Zinci  sulfur. 
Plumb.  acet.  ana  0,5 

solve  in 
Aq.  destill.  200,0. 
D.  S.   Dreimal  täglich  eine  Einspritzung 
in  die  Harnröhre. 


Feste  Arzneiformen  werden  jetzt  häufiger  auf  die  Schleimhaut  der 
Harnröhre  applicirt.  Specielle  Erwähnung  verdienen  hierbei  nur  die  Salben, 
die  Aetz mittel  in  Substanz  und  die  Kerzen.  Salben  werden  entweder 
auf  Charpie- Bäuschchen  oder  Leinwand  -  Cylindem  in  die  Harnröhre  gebracht 
und  längere  oder  kürzere  Zeit  mit  derselben  in  Berührung  gelassen.  Ausser 
den  Quecksilber-Präparaten  und  dem  Höllenstein  dürften  kaum  andere  Arznei- 
stoffe in  dieser  Form  zur  Anwendung  kommen.  —  Die  Aetzmittel  in  Sub- 
stanz werden  mittelst  gefensterter  Porte -caustiques  an  die  betreffende  Stelle  ' 
geführt.  Sehr  präcis  lassen  sich  Caustica  und  Adstringentien  an  bestimmte 
circumscripte  Stellen  der  Hamröhrenschleimhaut  mit  HlÜfe  des  Endoskops 
(Beleuchtungsspiegel  ftir  die  Harnröhre  und  Blase)  appliciren. 

Die  Kerzen,  Cereoli,  Baccilli  medicamentosi ,  sind  cylindrische ,  dem 
Lumen  der  Harnröhre  entsprechende  Körper,  welche  aus  Darmsaiten  oder 
aus  Geweben,  die  mit  Fimiss  getränkt  sind,  oder  aus  zusammengerollten 
Pflasterstreifen  oder  aus  Gelatine  resp.  Cacaobutter  bestehen  und  dazu  dienen 
sollen,  entweder  mechanisch  erweiternd  auf  die  Harnröhre  zu  wirken,  oder 
deren  Lumen  zu  untersuchen  (Cereoli  dilatatorii  s.  exploratorii)  oder  Arznei- 
mittel in  die  Harnröhre  einzuführen  (Cereoli  medicati  s.  armati);  namentlich 
wendet  man  die  Kerzen  ftir  den  letzteren  Zweck  an,  sei  es  um  die  Schleim- 
haut der  Harnröhre  mit  Salben  in  Contact  zu  bringen,  sei  es  um  Aetzmittel  oder 
Adstringentien  (z.  B.  Tannin)  oder  Narcotica,  Jodoform  etc.  auf  dieselbe  zu 
appliciren.  Derartige  Bougies  gelatineuses  sind  jetzt  in  den  meisten  Apotheken 
mit  bestimmtem  Gehalt  vorräthig.    Ebenso  lassen  sie  sich  aus  Cacao  verfertigen. 

Beispiel. 

Jodoform,  faba  Toncae  desod.  2,0 
Butyri  e  Cacao  20,0. 
M.  len.  calor.  F.  bacill.  medicamentos.  Bougie  No. 
[Zur  Einführung  in  die  Harnröhre  bei  chron.  Gonorrhoe,  bei  Behandlung  von  Stricturen, 
zur  Einführung  in  die  Blase  bei  Urin-Zersetzung  und  Katarrh.] 


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106  Application  auf  die  Schleimhaut  der  Vagina. 


7.   Applloatton  auf  die  SoMeimliaut  der  weibliolien  Sexual- 

Organe. 

Um  auf  die  Schleimbaut  der  weiblichen  Sexual-Organe  zu  wirken,  zieht 
man  tropfbar-flüssige,  elastisch-flüssige,  pulverisii*te  und  feste  Arzneiformen  in 
Gebrauch. 

I.  Application  auf  die  Vagina.  Unter  den  tropfbar-flüssigen  Arznei- 
fonnen  werden  zumeist  die  Injectionen  angewendet;  zur  Vollziehung  derselben 
bedient  man  sich  nur  noch  wenig  der  sogenannten  Mutterspritzen,  welche  in 
ihrem  Volumen  den  gewöhnlichen  Klystierspritzen  entsprechen,  sondern  meist 
der  Irrigatoren  mit  Gummischlauch  und  Canüle  aus  Glas  oder  Hartgummi. 
Letztere  sind  der  Krümmung  der  Vagina  entsprechend  gebogen  und  endigen 
in  einem  kolbenförmigen,  mehrfach  durchbohrten  Knopf,  so  dass  die  Injections- 
Flüssigkeit  aus  einer  grösseren  Anzahl  feinerer  Oeffnungen  an  die  Wandungen 
der  Vagina  und  den  Gebärmutterhals  tritt. 

Die  Scheiden-Einspritzungen  sind  dazu  bestimmt,  reinigend,  antiseptisch, 
narkotisch,  adstringirend  (styptisch)  oder  ätzend  zu  i^irken,  und  es  kommen 
deshalb  alle  diejenigen  Mittel,  deren  wir  bei  der  früheren  Besprechung  von 
Injectionen  Erwähnung  gethan,  auch  hier  in  Anwendung  (hauptsächlich  Tannin, 
Alaun,  Acetum,  Acidum  carbolicum,  Plumbum  aceticum,  Zincum  sulfuricum, 
Ferrum  sesquichloratum,  Argentum  nitricum,  Hydrargyr.  bichloratum  corros., 
Jod,  Natrium  chloratum,  Natmm  carbonicum,  aromatische  Infiisa  u.  a.).  Bei 
der  geringeren  Empfindlichkeit,  welche  meistens  die  Schleimhaut  der  Scheide 
darbietet,  werden  die  Dosirungs -Verhältnisse  der  zu  den  Injectionen  verwen- 
deten Arzneistoffe  etwas  weitgreifender  zu  bemessen  sein.  Das  Volumen  einer 
jedesmaligen  Einspritzung  beträgt  etwa  50,0  bis  150,0  und  die  Gesammt- 
masse  der  zu  verordnenden  Flüssigkeit  wird  demnach  mehrere  Pfunde  be- 
tragen müssen. 

Als  eine  in  neuerer  Zeit  von  namhaften  Gynäkologen  vielfach  in  Anwen- 
dung gezogene  Inj ections- Methode  ist  die  Uterus-Douche  zu  erwähnen, 
welche  mittelst  einer  Druckpumpe  oder  eines  nach  Ermessen  hoch  gehängten 
Irrigationsgefässes  applicirt  wird  und  einen  continuirlichen  Wasserstrahl  erzeugt, 
der  mit  grösserer  Kraft  an  die  betreffende  Schleimhaut  tritt.  An  Badeorten 
finden  sich  in  der  Regel  Vorrichtungen,  um  derartige  Injectionen  unter  be- 
deutendem Drucke  in  die  Vagina  treten  zu  lassen  (Douches  ascendantes). 

Wo  es  darauf  ankommt,  nur  ganz  beschränkte  Stellen  des  Collum  uteri 
oder  der  Vaginalschleimhaut  namentlich  mit  differenten  Substanzen  in  Berüh- 
rung zu  bringen,  ersetzt  man  die  Injectionen  durch  Einpinselungen  concentrirter 
Solutionen.  Dieselben  werden  nach  vorgängiger  Einfllhrung  eines  Mutterspiegels 
mittelst  eines  Haarpinsels  oder  auch  eines  Glasstäbchens  auf  die  betreffende 
Stelle  gebracht.  Zur  Anwendung  in  dieser  Form  kommen  vorzugsweise  So- 
lutionen von  Argent.  nitricum,  Acid.  chromicum,  Acid.  acet.,  Acid.  nitricum, 
Kreosot,  Zincum  chloratum  u.  s.  w. 

Will  man  eine  medicamentöse  Flüssigkeit  auf  längere  Zeit  in  Contact 
mit  der  Vaginalschleimhaut  erhalten,  so  kann  man  dies  dadurch  be\\irken, 
dass  man  cylindrische  oder  konisch  geformte  Schwämme,  mit  der  betreffen- 
den Flüssigkeit  imprägnirt,  in  die  Vagina  einführt  und  dort  entweder  durch 
ihr  eigenes  Aufquellen  oder  durch  anderweitige  mechanische  Hülfsmittel  fest- 
hält. Viel  mehr  empfiehlt  es  sich,  Tampons  —  aus  entfetteter  Watte  be- 
reitet und  behufs  leichter  Entfernung  mit  einem  aus  dem  Introitus  hervor- 
hängenden Faden  umwickelt  —  mit  einer  Lösung  des  Mittels  zu  imprägniren 
(vorzugsweise  wählt  man  die  Lösungen  in  Glycerin)  und  mehrere  (bis  10) 
Stunden  liegen  zu  lassen.  —  Ausserdem  wählt  man  in  diesem  Sinne,  zumal 

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Vaginalkugeln.  107 


wo  es  sich  um  die  Application  antiseptischer  Mittel  handelt,  in  den  letzten 
Jahren  gerne  die  Form  der  permanenten  Irrigation. 

Waschungen  der  Vaginalschleimhaut  werden  mittelst  Schwämme  voll- 
zogen, sind  aber  nicht  Seitens  der  Kranken,  sondern  nur  durch  den  Arat, 
namentlich  vor  Operationen  an  der  Portio  vaginalis  und  der  Scheidenwandung, 
anszufUhren.      « 

Bäder  in  Form  von  Sitzbädern  werden  zwar  häufig  angewendet,  um 
auf  die  Vaginalschleimhaut  zu  wirken,  dürften  jedoch,  wenn  sie  unter  gewöhn- 
lichen Bedingimgen  gegeben  werden,  schwerlich  einen  Contact  der  Badefltissig- 
keit  mit  der  Schleimhaut  herbeiführen.  Um  einen  solchen  zu  ermöglichen, 
muss  man  sich  der  eigens  dazu  geformten  Sack'schen  Sitzbadewanne  bedienen, 
in  welcher  die  Badende  stark  nach  hinten  gelehnt  sitzt  und  die  Genital-Partien 
so  tief  gelagert  sind,  dass  der  Eintritt  des  Wassers  in  die  Vagina  durch  den 
Druck  desselben  stattfindet.  Noch  zweckmässiger  ist  der  Gebrauch  des  ge- 
fensterten  Mutterspiegels ,  eines  Speculums  von  gewöhnlicher  Form,  dessen 
Wandungen  vielfach  durchbrochen  sind;  wü'd  dasselbe  während  des  Sitzbades 
eingeführt,  so  erweitert  es  den  Eingang  zur  Vagina,  gleicht  deren  Krümmung 
aus  und  gestattet  der  Badeflüssigkeit  den  vollkommen  freien  Eintritt  in  die- 
selbe. Der  vom  Erfinder  des  Badespiegels,  Raoiborski,  gemachte  Vorschlag, 
medicamentöse  Substanzen  in  fester  Form  in  das  Speculum  einzulegen  und 
von  der  Badeflüssigkeit  lösen  zu  lassen,  gewährt  keine  weiteren  Vortheile, 
entzieht  vielmehr  dem  Arzte  die  Controle  über  die  Intensität  der  zur  eigent- 
lichen Wirkung  kommenden  Lösung. 

Als  elastisch -flüssige  Applicationsformen  sind  die  Dampfbäder  und  die 
Gasdouchen  zu  erwähnen.  Die  Dampfbäder  werden  in  der  Regel  so  ge- 
macht, dass  die  Patientinnen  sich  über  ein  grösseres  Gefäss,  welches  mit/ 
heisser  Flüssigkeit  gefüllt  ist,  setzen  und  die  Dämpfe  zu  ^en  Genitalien  auf- 
steigen lassen.  Auch  hierbei  findet  schwerlich  der  Eintritt  der  dampfförmigen 
Flüssigkeit  in  die  Vagina  statt,  wenn  nicht  die  vorgängige  Erweiterung  und 
Wegsammachung  derselben  durch  Einführung  eines  gefensterten  Speculums  die 
mechanischen  Hindemisse  für  diesen  Eintritt  beseitigt  hat.  —  Die  fUr  Anwen- 
dung der  ärzUcherseits  übrigens  recht  selten  verordneten  Dampfbäder  meist 
gebräuchlichen  Substanzen  sind  entweder  heisses  Wasser  oder  Infusionen  aro- 
matischer Vegetabilien  (Chamomilla,  Valeriana  u.  s.  w.),  da  nur  bei  diesen 
letzteren  vorauszusetzen  ist,  dass  die  arzneilichen  Stoffe,  von  den  Dämpfen 
getragen,  zur  Wirksamkeit  kommen. 

Die  Anwendung  der  Gasdouche  hatte  vor  einiger  Zeit,  seitdem  man 
auf  Simpson's  Empfehlung  in  der  Kohlensäure  ein  wirksames  Mittel  gegen 
neuralgische  Beschwerden  des  Uterus  zu  sehen  venneinte,  hier  und  da  Ver- 
breitung erfahren.  Man  ertheilt  die  Gasdouche,  indem  man  entweder  aus 
einem  Gasometer  einen  beweglichen  Schlauch  in  die  Vagina  einleitet  (ein  Ver- 
fahren, welches  aber  in  den  meisten  Fällen  für  den  häuslichen  Gebrauch 
keine  Anwendung  finden  düi^fte),  oder  indem  man  Kautschukbeutel  mit  dem 
betreffenden  Gase  füllt  und  dasselbe  durch  den  Druck  in  die  Vagina  ein- 
strömen lässt. 

In  Pulverform  werden  neuerdings  mehrere  Antiseptica  (Acid.  salicyli- 
eum  und  Jodoform)  verwendet  und  zwar  vorzugsweise  nach  plastischen  Ope- 
rationen am  Damm,  der  Scheide  und  der  Portio  vaginalis,  doch  auch  zur 
Heilung  bestimmter  Geschwürsformen,  nach  deren  Ausschabung  u.  s.  w. 

In  Substanz  wendet  man  fast  ausschliesslich  die  Aetzmittel  an, 
welche  durch  geeignete  Aelzmittelträger  sowohl  mit  der  Vaginalschleimhaut, 
als  mit  dem  Gebärmutterhalse  in  Berührung  gebracht  werden  können.  Eine 
andere  Anwendungsform  der  Medicamente  in  Substanz  oder  in  Species  oder 
gröblichen  Pulvern,  welche  als  die  der  medicinischenPessarien  bezeichnet 
wurde,  ist  jetzt  wenig  in  Gebrauch;  sie  bestand  darin,  leinene  Säckchen,  mit 

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108  Vaginalkugeln.  —  Mutterzäpfchen. 


Species  gefüllt  (z.  B.  Cort.  Chinae,  Cort.  Quercus  u.  8.  w.)  in  die  Vagina  ein- 
zuführen und  daselbst  längere  Zeit  liegen  zu  lassen. 

Salben  werden,  auf  Charpiebäuschchen  gestiichen,  in  die  Vagina  einge- 
führt und  mittelst  Pessarien  darin  festgehalten,  eine  Anwendungsform,  welche, 
so  lange  man  sich  dazu  der  Fette  bediente,  nicht  als  zweckmässig  bezeichnet 
werden  konnte,  da  die  meisten  Salben -Constituentia  unter  dem  Einflüsse  des 
Vaginalschleimes  in  ranzige  Zersetzung  übergehen  und  irritirend  auf  die 
Schleimhaut  wirken. 

Zweckmässiger  als  die  Salben  sind  die  sogenannten  Vaginalkugeln, 
bestehend  aus  einem  etwas  festen  Gerat  (2  Th.  Wachs  und  1  Th.  Fett  oder 
2  Th.  Wachs  und  1  Th.  Oel),  welchem  man  ein  Medicament  (Narcotica, 
Adstringentia,  allenfalls  auch  Unguent.  Hydrargyr.  einer.)  incorporirt,  es  zu 
Kugeln  formt  und  diese  in  die  Scheide  einführt.  Als  ganz  besonders  zweck- 
entsprechend dürfte  sich  für  diese  Applicationsform  das  Oleum  Cacao  em- 
pfehlen, welches  unter  gewöhnlicher  Temperatur  consistent  genug  ist,  um  sich 
leicht  in  die  gewünschte  Form  bringen  und  einfuhren  zu  lassen,  unter  dem 
Einflüsse  der  Körperwärme  aber  flüssig  wird,  ohne  alsbald  in  ranzige  Zer- 
setzung überzugehen.  In  neuerer  Zeit  hat  man  Vaginalkugel -Kapseln  aus 
Gelatine  hergestellt,  deren  Höhlung  etwa  3,0  Gr.  Cacaobutter  fast.  Sie  be- 
stehen aus  2  Hälften,  welche  sich  leicht  durch  Berührung  mit  dem  warmen 
Spatel  zusammenkitten  lassen.  Das  betreffende  Medicament  wird  mit  Cacao- 
butter oder  Vaseline  vermischt  in  sie  hineingestrichen.  Eine  von  Becquerel 
angegebene  Form,  welche  der  eben  abgehandelten  sich  anschliesst,  ist  die  der 
Tanninstifte,  einer  Mischung  ans  Tannin,  Traganth  und  Rad.  Althaeae  zu 
einer  weichen  Masse,  welche  in  die  Vagina  eingeführt  wird  und  dort  bis  zum 
Schmelzen  liegen  bleibt. 

Den  Vaginalkpgeln  analog  und  nur  durch  ihre  mehr  cylindrische  oder 
konische  Form  von  ihnen  unterschieden  sind  die  Mutterzäpfchen,  Suppo- 
sitoria  vaginalia,  zu  deren  Anfertigung  man  sich  ebenfalls  statt  der  früher 
gebräuchlichen  Seife  mit  Vortheil  des  Oleum  Cacao  bedient.  Da  die  Cacao- 
butter durch  Umschmelzen  leicht  ranzig  wird,  so  ist  die  obige  Form  der  Va- 
ginalkugeln besonders  empfehlenswerth  und  vnrd  dadurch  auch  der  lästige 
Geruch  vieler  Stoffe,  wie  Jodoform  etc.,  vermieden. 

Das  Gewicht  einer  Vaginalkugel  beträgt  etwa  3,0—10,0. 

Beispiele. 


m.  i^ 

üngt.  Hydrarg.  einer. 
Cer.  alb.  ana  10,0. 
M.  Divid.  in  part.  aequal.  No.  5.  F.  1.  a. 
globuli.  S.  Nawjh  Bericht. 


IV.  B^ 

Acid.  tannic.  0,5 

Ol.  Cacao  3,0. 
F.  1.  a.  suppositorum.  d.  tal.  dos.  No.  10. 
S.  Nach  Bericht. 


I.  Bf 
Morph,  aoet.  0,05 
Cer.  alb.  2,5 
Adip.  suill.  1,25. 

M.  1.  a.  f.  globulus,  d.  tal.  dos.   No.  5. 
S.  Täglich  eine  Kugel  einzuführen. 

II.  Bf 
Jodoform.  1,0 

tere  in  Ol.  Amygdal.  gutt.  nonn. 
Ol.  Cacao  4,0. 
len.  cal.  liquef.  f.  1.  a.  globulus  vaginal, 
in  capsul.  gelatinös.  D.  t.  glob.  No.  5. 

Zuweilen  werden,  hauptsächlich  zur  allmäligen'  Dilatation  der  Vagina, 
Bougies  in  dieselbe  eingeführt;  seltener  bedient  man  sich  dieser  Form,  um 
Arzneistoffe  an  die  Vaginalwandungen  zu  bringen.  Die  Bougies  werden,  wie 
die  fllr  die  Harnröhre  bestimmten,  aus  zusammengerollten  Pflasterstreifen  an- 
gefertigt. In  ähnlicher  Weise  wendet  man  die  Pressschwämme  an,  welche, 
in  cylinderförmige  Stücke  geschnitten,  in  die  Scheide  eingelegt  werden  und 
durch  ihr  Aufquellen  die  Wandungen  derselben  auseinander  zu  drängen  be- 
stimm t  sind. 

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Application  auf  die  Schleimhaut  des  Uterus.  —  Ciysmata.  109 

II.  Application  auf  die  Schleimhaut  des  Uterus.  Injectionen  von 
Flüssigkeiten  in  die  Uterushöhle  wurden  zwar  schon  seit  langer  Zeit  häufig 
versucht,  immer  aber  fanden  sich  auch  eifrige  Gegner,  welche  dieselben  mehr 
oder  weniger  vollständig  verwarfen,  indem  nicht  selten  in  deren  Gefolge  hef- 
tige Erscheinungen,  Koliken,  Ohnmächten,  Peritonitis  selbst  mit  lethalem  Aus- 
gange, beobachtet  wurden.  Man  nahm  an  und  konnte  auch  in  vereinzelten 
Fällen  nachweisen,  dass  diese  Zustände  durch  Austritt  der  InjectionsflUssigkeit 
in  die  Bauchhöhle  bewirkt  wurden.  Die  Gefahren  lassen  sich  indessen  durch 
bestimmte  Gautelen  vermeiden,  und  seitdem  diese  bekannt  sind,  haben  die 
intrauterinen  Injectionen  und  Irrigationen  einen  berechtigten  dauernden  Platz 
in  der  Therapie  aller  Gynäcologen  gewonnen.  Die  Cautelen  beruhen  haupt- 
sächlich darauf,  dass  der  Canalis  cervicalis  vor  der  Anwendung  der  Injectionen 
genügend  erweitert  werde  (Sims),  damit  die  injicirte  Flüssigkeit  neben  dem 
eingeftihrten  Instrumente  ungehindert  ablaufen  könne.  Femer  muss  die  Injec- 
tion  langsam  und  mit  geringem  Drucke  geschehen.  Zur  Ausführung  derselben 
sind  verschiedene  Instrumente  in  Gebrauch,  von  denen  wir  die  firaun'sche 
Spritze  und  Eicord*s  Catheter  k  double  courant,  sowie  den  Uterus -Katheter 
von  Bozemann-Fritsch  erwähnen.  Zur  Ausspülung  des  Uterus  post  pai*tum 
bedient  man  sich  einfacher  gebogener  Glasröhren  oder  starker  Zinnkatheter. 
Mannigfache  Medicamente  sind  bereits  zu  den  intrauterinen  Injectionen  benutzt 
worden ;  die  wichtigsten  sind :  Liquor  ferri  sesquichlorati,  Tinctura  jodi,  Acidum 
tannicum,  Alumen,  Argentum  nitricum,  Acidum  chromicum,  Natrium  chlora- 
tum u.  a.  Die  Concentration  ist  je  nach  dem  einzelnen  Falle  verschieden; 
ebenso  die  Menge  der  einzuspritzenden  Flüssigkeit.  Während  bei  nicht  er- 
weitertem Cervicalkanal  schon  wenige  Tropfen  Flüssigkeit  zuweilen  die  hef- 
tigsten Erscheinungen  nach  sich  ziehen,  kann  bei  genügend  erweiteiiem  Ca- 
nalis cervicalis  und  deshalb  ungehindertem  Abfluss,  zumal  unmittelbar  nach  der 
Entbindung  und  in  den  ersten  Tagen  des  Wochenbetts,  mehrere  Hundert  Gramm 
Solution  ohne  Schaden  die  Geburtshöhle  passiren  lassen  (Eiegel,  F.  Weber). 
lÄe  höchste  Vorsicht  ist  indess  immer  bei  diesen  Injectionen  geboten,  und  dürfen 
dieselben  nur  von  geübter  Hand  ausgeführt,  niemals  den  Hebammen  oder 
Wärterinnen  überlassen  werden. 

Die  langsame  Erweiterung  der  Canalis  cervicalis  geschieht  mit  Hülfe  von 
Pressschwämmen  oder  mittelst  Bougies  aus  Laminaria  digitata,  indem  diese 
letzteren  die  Eigenschaft  besitzen,  durch  Anziehen  von  Feuchtigkeit  allmälig 
erbeblich  an  Dicke  zuzunehmen.  Bei  genügend  durchgängigem  Cervicalcanal 
ist  auch  die  Auftragung  concentrirter  Lösungen  auf  die  Gebärmutterschleimhaut 
mittels  des  Haarpinsels,  der  Wieke  oder  kleiner  Leinenläppchen,  die  durch 
einen  Faden  am  Ende  der  Sonde  befestigt  werden,  empfohlen  worden.  —  Viel- 
fach wurden  und  werden  auch  jetzt  noch  bacilli  uterini,  namentlich  auf 
K  Xartin's  Empfehlung  mittels  eines  von  diesem  Autor  angegebenen  Instru- 
ments (der  Uteruspistole)  in  die  Körperhöhle  emporgeftlhrt.  In  dieser  Fonn 
werden  besonders  styptische  und  adstringirende  Mittel  auf  die  Körperschleim- 
haut applicirt. 

Auch  in  Substanz  können  Medicamente  auf  die  Schleimhaut  des  Uterus 
zumal  des  Canalis  cervicalis,  applicirt  werden;  das  Hauptmittel  ist  hier  Ar- 
gentum nitricum  in  Form  der  Aetzstiffces.  Auch  Einblasen  pulverförmiger 
Medicamente  mit  Hülfe  von  Insufilatoren  (vgl.  Application  auf  die  Schleimhaut 
der  Athmungsorgane)  wäre  zu  versuchen. 

8.  Applioaüon  auf  die  Schleimhaut  des  Mastdarms. 

Die  Schleimhaut  des  Mastdarms  dient  sehr  häufig  als  Applications-Organ 
für  Medicamente,  sowohl  fUr  solche,  welche  dazu  bestimmt  smd,  lediglich 
lokal  zu  wirken,    als  für  solche,   welche  einen  Einfluss   auf  den  G^sammt- 

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110  Clysmaia. 

Organismus  ausüben  sollen.  Am  häufigsten  bedient  man  sich  der  flüssigen 
Fonn,  indem  man  Solutionen,  Mixturen  oder  Emulsionen  in  den  Mastdarm  in- 
jicirt;  diese  Anwendungsweise  bezeichnet  man  als  Kly stier,  Clysma,  Enema. 

Die  Klystiere  haben  entweder  1)  den  Zweck,  die  Schleimhaut  des  Mast- 
darms mit  emem  den  Durchgang  der  Fäcalmassen  erleichternden  schlüpfrigen 
Ueberzuge  zu  versehen,  sein  Lumen  durch  AnfÜllung  mit  Flüssigkeit  zu  er- 
weitem und  Reflex-Bewegungen  in  den  die  Defäcation  vermittelnden  Muskeln 
anzuregen  und  durch  Zusammenwirken  dieser  Momente  Stuhlentleerung  her- 
vorzurufen (entleerende  Klystiere),  oder  2)  Arzneistoffe  auf  die  Schleimhaut 
des  Mastdarms  zu  appliciren,  um  dieselben  hier  zur  lokalen  Wh'kung  zu 
bringen,  oder  sie  der  Resorption  zu  unterwerfen  (arzneiliche  Klystiere),  oder 
schliesslich  3)  Nahrungsstoffe  dem  Körper  zuzuführen  (nährende  Klystiere). 

Die  Clysmata  evacuantia  bestehen  in  ihrer  einfachsten  Form  nur  aus 
kaltem  oder  warmem  Wasser,  welches  unter  gewöhnlichen  Bedingungen  schon 
geeignet  ist,  sofern  man  es  in  genügender  Weise  injicirt,  Stuhlentleerung 
hervorzurufen;  um  ein  solches  Clysma  jedoch  sicherer  wirksam  und  die  Wir- 
kung selbst  minder  beschwerlich  zu  machen,  setzt  man  demselben  meistens 
noch  reizende  Stoffe  (aromatische  Infusionen,  Honig,  Zucker,  Essig,  Salze, 
Ol.  Terebinthinae,  Ol.  Ricini,  Ol.  Crotonis)  oder  Oleosa  (Ol.  provinciale)  hinzu. 
Zusätze  von  Milch  werden  in  derselben  Absicht  gemacht,  wie  die  von  Oel. 
Nicht  selten  ist  es  nöthig,  die  angesammelten  und  verhärteten  Fäcalmassen 
zu  erweichen,  um  deren  Durchgang  durch  den  Mastdarm  möglich  zu  machen; 
zu  diesem  Zwecke  bedient  man  sich  ausser  einem  grossen  Theile  der  eben 
angegebenen  Substanzen  der  Abkochungen  von  Kleie,  der  Injectionen  von 
Seifenwasser  u.  s.  w.  Um  durch  schnelle  HervoiTufuug  von  Entleerungen 
einen  revulsivischen  Reiz  auszuüben,  z.  B.  bei  Intoxicationen ,  soporösen  Zu- 
ständen, spastischen  Affectionen,  setzt  man  den  Klystieren  meistens  Essig  zu. 

Die  Clysmata  medicata  werden  sowohl  dazu  benutzt,  arzneiliche  Sub- 
stanzen, die  auf  eine  Lokalwirkung  beschränkt  bleiben  sollen,  der  Schleim- 
haut des  Mastdarm  zuzuführen,  als  auch  und  hauptsächlich  um  diese  letztere 
zum  Vermittelungs-Organe  für  eine  beabsichtigte  Allgemeinwirkung  zu  machen. 
Es  ist  deshalb  noth wendig,  die  Klystiere  ihrer  Beschaffenheit  und  Quantität 
nach  so  zu  modificiren,  dass  sie  nicht  alsbald  wieder  durch  angeregte  Reflex- 
bewegungen ausgestossen  werden.  Man  erreicht  dies  einerseits  durch  die  ge- 
ringere Menge  der  eingespritzten  Flüssigkeit,  andererseits  dadurch,  dass  man 
sie  mit  einem  Beisatze  versieht,  welcher  einen  deckenden  Ueberzug  über  der 
Mastdarmschleimhaut  bildet  und  so  deren  Reizempfänglichkeit  vermindert.  In 
der  Regel  bedient  man  sich  hierzu  des  Amylum,  welches,  erst  zu  einem  dünnen 
Kleister  gekocht,  dem  Clysma  hmzugefttgt  wird;  ähnlich  wirken  Zusätze  von 
Reisschleim,  Mucil.  Gummi  Mimos.,  Abkochungen  von  Hafergrütze  u.  s.  w. 
Nicht  selten  bedient  man  sich  solcher  Klystiere,  um  styptische  Wirkung  zu 
erzielen,  namentlich  bei  Diarrhöen,  wo  Amylumklystiere  als  eines  der  wesent- 
lichsten Hilfsmittel  zu  betrachten  sind. 

Die  in  Form  von  Clysmata  medicata  angewendeten  Arzneistoffe  sind 
meistens  Narcotica  und  Nervina  (Opium,  Belladonna,  Asa  foetida,  Valeriana), 
seltener  different  wirkende  Salze,  und  zwar  nur  solche,  welche  schon  in 
kleinen  Dosen  ihren  Effect  üben  (Argentum  nitricum,  Liq.  Ferri  sesquichlor., 
Plumbum  aceticum  u.  a.). 

Die  Arzneiform,  welche  man  für  die  Clysmata  medicata  wählt,  ist  am 
zweckmässigsten  in  der  Emulsion,  da  diese  am  meisten  dazu  geeignet  ist,  die 
nothwendige  Herabsetzung  der  Reizbarkeit  in  der  Mastdarmschleimhaut  zu  be- 
wirken und  das  längere  Verweilen  des  Clysma  im  Rectum  zu  ermöglichen. 
Man  verordnet  diese  Form  entweder  aus  der  Apotheke,  oder  lässt  sie  durch 
domestike  Bereitung  improvisiren,  etwa  in  der  Art,  dass  man  das  betreffende 
Medicament  in  Tropfenform  verschreibt  und  einer  Mischung  aus  einem  dünnen 

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Clysmata.  -  111 

Amylnmkleister,  dem  noch  eine  geringe  Quantität  Oel  zugesetzt  werden  kann, 
beifügt. 

Oft  bedient  man  sich  der  Klystiere,  um  Entozoen,  und  zwar  solche, 
welche  in  den  Falten  des  Mastdarms  ihren  Sitz  haben,  aus  denselben  zu  ent- 
fernen. Man  setzt  in  diesen  Fällen  dem  Clysma  Mittel  zu,  welche  direkt 
feindlich  auf  die  Parasiten  wirken  (Essig,  Knoblauch,  Decoct.  Sem.  Cinae, 
Benzin,  Kupfersalze). 

Die  Clysmata  nutrientia  werden  in  solchen  Fällen  angewendet,  in 
denen  die  Eniährung  durch  die  Magenschleimhaut,  durch  ünwegsamkeit  der 
Speiseröhre,  Krampfzustände,  Gemüthskrankheiten  erschwert  oder  unmöglich 
ist.  Man  bedient  sich  gewöhnlich  zu  solchen  Klystieren  der  Fleischbrühe  und 
des  Eigelbs,  welchen  man  in  der  Regel  noch  einen  Zusatz  von  Amylum  macht, 
um  die  Resoi^ption  der  Nährstoffe  durch  längeres  Verweilen  derselben  im  Mast- 
darm zu  ermöglichen.  In  neuester  Zeit  ist  es  gelungen,  die  Fähigkeit  durch 
Klystiere  zu  eniähren,  in  hohem  Grade  zu  vervollkommenen  (Leube),  indem 
durch  Beimischung  von  Pancreas  selbst  Fleisch  in  fein  zertheiltem  Zustand 
vom  Rectum  aus  zur  Resorption  gebracht  werden  kann  (vgl.  Succus  pancrea- 
ticus im  speciellen  Theile)  oder  aber  direct  peptonisirtes  Fleisch,  sog.  Pepton- 
solution in  Wasser  gelöst,  entweder  allein,  oder  in  Verbindung  mit  anderen, 
leicht  löslichen,  zur  Resorption  geeigneten  Stoffen  (Traubenzucker  (Ewald) 
zum  Clysma  verwendet  wird.  Es  ist  aber  bei  diesen  sog.  Emährungs- 
kly stieren  nothwendig,  etwa  eine  halbe  bis  eine  ganze  Stunde  vorher  ein 
Reinigungsklystier  von  reinem  lauwaimem  Wasser  vorangehen  zu  lassen  und 
die  Menge  der  zum  eigentlichen  Ernährungsklystier  verwendeten  Flüssigkeit 
so  gering  zu  wählen,  dass  sie  der  Kranke  bei  sich  behalten  kann.  Wesentlich 
erleichtert  wird  letzteres,  wenn  das  Klystier  resp.  die  Canüle  möglichst  hoch 
über  dem  Sphincter  hinaufgebracht  wird.  Eventuell  kann  man  dem  Clysma 
zur  Beruhigung  des  Darms  etwas  Opium,  am  besten  m  Tinctur,  oder  Chloral 
zusetzen.  Durch  diese  Klystiere  gelingt  es  zuweilen,  Wochen  lang  ohne  jede 
andere  Nahrungszufuhi*  das  Leben  zu  fristen,  jedenfalls  aber  über  acute 
Krisen  von  ein-  und  mehrtägiger  Dauer  fortzuhelfen. 

Die  Quantitätsverhältnisse  der  Clysmata  dürften  etwa  folgendermassen  zu 
normiren  sein:  Für  entleerende  Klystiere  bei  Erwachsenen  nimmt  man  zwei 
kleine  Tassenköpfe,  etwa '200,0 — 300,0,  für  grössere  Kinder  1 — IVj  Tassen- 
köpfe, etwa  100,0—200,0,  für  kleinere  Kinder  V,— 1  Tassenkopf,  50,0  bis 
150,0,  für  Zurückzuhaltende  Klystiere  (arzneiliche  und  nährende)  die  Hälfte 
der  eben  angegebenen  Quantitäten  oder  auch  weniger.  In  manchen  Krank- 
heitszuständen,  z.  B.  bei  Stercoralkoliken ,  Heus  u.  a.,  mjicirt  man  mittelst 
Clysopompes  oder  Irrigatoren  und  einer  hoch  in  den  Mastdarm  hinaufgeführten 
Sonde  sehr  bedeutende  Quantitäten  (500,0—1000,0)  Flüssigkeit  in  den  Darm- 
kanal, um  mechanisch  eine  Ei'weichung  der  Kothmassen  und  Entleeining  zu 
bewirken. 

Die  Mischungsverhältnisse  der  gebräuchlichsten,  der  häuslichen  Bereitung 
ttberlassenen  Clysmata  sind  folgende: 

Gewöhnliche  eröffnende  Klystiere  bestehen  aus  IVa  Tassenköpfen  eines 
aromatischen  Infusums,  meist  Chamillen-  oder  Baldrianthee,  mit  Zusatz  von 
einem  Esslöffel  Rüb-  oder  Baumöl  und  einem  Thee-  bis  Kinderlöffel  Koch- 
salz. Hier,  wie  bei  allen  anderen  Klystieren,  kommt  es  auf  Homogenität  der 
Mischung  nicht  an,  vielmehr  ist  die  Form  der  rohen  Schüttelmixtur  dem  beab- 
sichtigten Zwecke  keineswegs  hinderlich.  In  Bezug  auf  den  Zusatz  von  Salz 
ist  zu  bemerken,  dass  derselbe  in  denjenigen  Fällen,  in  welchen  durch  ent- 
zündete Hämorrhoidalknoten,  Erosionen  des  Mastdarms  u.  s.  w.  eine  grosse 
Empfindlichkeit  der  Schleimhaut  vorhanden  ist,  vermieden  werden  muss. 

Gelinde  Verstärkung  der  purgirenden  Kraft  erreicht  man,  wenn  man 
statt  des  Baumöls  1 — 2  Esslöffel  Ol.  Ricini  nimmt,  oder  dem  Klystiere  1  bis 

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112  Clysmata. 

2  Esslöflfel  Honig  hinzusetzt  —  Seifenklystiere  bereitet  man  aus  ca.  15,0  bis 
25,0  Seife,  in  warmem  Wasser  aufgelöst.  —  Essigklystiere  bestehen  aus  einer 
Mischung  von  2 — 4  Esslöffeln  käuflichen  Essigs  mit  Wasser  oder  Chamillen- 
thee.  —  Stärkemehlklystiere  bereitet  man,  indem  man  einen  Dessert-  oder 
Esslöffel  Stärke  mit  kaltem  Wasser  anrührt  und  mit  Vi— 1  Tasse  kochenden 
Wassers  aufquillt.  —  Zu  Bouillonklystieren  rührt  man  eine  Abkochung  von 
V4— Vs  Pftind  Kalb-  oder  Rindfleisch  auf  1—1*/«  Tassen  mit  einem  Eigelb 
und  etwa  einem  Theelöffel  Stärkemehl  zusammen.  Zuweilen  nimmt  man  statt 
des  Amylum  Salep  in  gleicher  Quantität.  —  Weinklystiere ,  welche  als  Ana- 
leptica,  namentlich  bei  starken  Blutverlusten,  empfohlen  worden  sind,  werden 
aus  einem  stark  alkoholhaltigen  und  nicht  sauren  Weine  gegeben,  etwa  Port- 
wein oder  gutem  französischen  Rothwem,  rein  oder  mit  gleicher  Quantität 
Wasser  gemischt. 

Die  Temperatur  der  Clysmata  ist  meistens  lauwarm  und  wird  in  der 
Regel  so  bestimmt,  dass  die  mit  der  Flüssigkeit  gefüllte  Metallspritze  an 
empfindlichen  Hautpartien,  wie  der  Wange  oder  den  Lippen,  kein  stechendes 
Wärmegefühl  erregen  darf.  —  Heisse  Klystiere  werden  nur  ausnahmsweise 
und  zwar  in  denjenigen  Fällen  gegeben,  in  denen  man  revulsivisch  wirken 
und  eine  schnelle  Entleenmg  hervorrufen  will.  —  Kalte  Klystiere  wirken 
heftig  reizend,  wenn  sie  von  sehr  niedriger  Temperatur  (etwa  +  5  bis  8"  R.) 
gegeben  werden;  Klystiere  von  gewöhnlicher  Zimmer-Temperatur  haben  meist 
keine  unmittelbaren  Entleerungen  zur  Folge  und  werden  entweder  als  Topica 
bei  Krankheiten  des  Mastdarms  gebraucht,  um  die  adstrmgirende  oder  ent- 
zündungswidrige Wirkung  der  Kälte  zur  Geltung  zu  bringen,  oder  durch  Aus- 
übung eines  milden  Reizes  die  Stuhlentleerungen  allmälig  zu  reguliren. 

Zur  Application  der  Klystiere  bedient  man  sich  meistens  der  einfachen 
Klystierspritzen.  Zweckmässig  ist  es,  namentlich  fUr  ungeübte  Hände, 
sich  einer  Gummi-Canüle  zu  bedienen,  welche  erst,  sorgfältig  eingeölt,  in  den 
Mastdarm  geschoben  wird  und  in  welche  man  dann  die  Spritze  einsetzen 
lässt,  da  bei  diesem  Verfahren  Verletzungen  der  Mastdarmschleimhaut,  die 
bei  roher  Procedur  leicht  erfolgen,  sicher  vermieden  werden.  In  neuerer 
Zeit  bedient  man  sich  der  verschiedenartigen  Clysopompes,  die  so  einge- 
richtet sind,  dass  der  Patient  im  Stande  ist,  sich  das  Klystier  selbst  zu  geben; 
sie  bestehen  sänmitlich  aus  einer  Druckpumpe  mit  langem,  beweglichem 
Schlauche,  aus  welchem  das  Wasser  stossweise  oder,  wie  beim  Eguiuer'schen 
Irrigateur,  in  continuirlichem  Strahle  in  den  Mastdarm  geleitet  wird.  Dieselben 
sind  fast  ganz  durch  die  einfachste  Methode  des  Eingiessens  (Hegar)  verdrängt 
worden.  Man  bedarf  zu  diesem  Zwecke  nur  eines  mit  dem  in's  Rectum  ein- 
zuführenden Endstück  versehenen  Schlauches,  in  dessen  anderes  Ende  ein 
Glastrichter  eingefügt  wird.  Giesst  man  Flüssigkeit  in  den  hoch  gehaltenen 
Trichter,  so  fliesst  dieselbe,  bei  passender  Lagerung  des  Patienten,  in  den 
Darm,  und  es  können  auf  diese  Weise  sehr  grosse  Quantitäten  Flüssigkeit 
in  den  Darm  eingeführt  werden.  Die  passendste  Lagerung  des  Patienten, 
bei  welcher  der  Druck  im  Darm  am  meisten  und  zwar  unter  Null  herab- 
gesetzt wird,  ist  die  Knieellenbogenlage  mit  hochstehendem  Becken  und  herab- 
hängendem Kopfe.  Indessen  genügt  fUr  gewöhnlich  auch  schon  die  Seiten- 
lage mit  geringer  Beugung  der  Oberschenkel.  Aber  selbst  in  der  Rücken- 
lage lässt  sich  das  Verfahren  meist  noch  mit  grossem  Vortheil  ausfuhren 
(Mosler),  wodurch  die  Methode  besonders  bequem  wird.  Vor  dem  Beginn 
des  Eingiessens  muss  selbstverständlich  erst  für  Entleerung  der  Luft  aus  dem 
Schlauche  Sorge  getragen  werden.  Mit  Hilfe  eines  passenden  Irrigators  kann 
man  sich  auf  diese  Weise  jede  Art  von  Klystier  selbst  setzen,  besonders  wenn 
an  dem  Ende  des  Gummischlauches,  oder  an  der  Canüle,  wie  dies  jetzt  zu 
geschehen  pflegt,  ein  leicht  regulii'barer  Hahn  angebracht  ist. 

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Application  von  Dämpfen  und  Gasen  ins  Rectum.  —  Suppositorien.  113 


Be 


^ 


Tinct.  Opii  1,5 
Dec.  Rad.  Alth.  (ex.  20,0)  400,0. 
D.  S.    Zu  drei  Klystieren. 


ispiele. 

Inf.  Flor.  Chamom.  200,0 
Emuls. 
D.  S.    Zu  zwei  Klystieren. 


n.  IV 

Inf.  Fol.  Nicotian.  (e  4,0)  200,0 

fiat.  c. 
Gummi  Arab.  10,0 
Ol.  Ricin.  20,0 
1.  a. 

Emulsio. 
D.  S.    Den  dritten  Theil  zum  Klystier. 


in. 


^ 


Fol.  Belladonn.  2,5 
Rad.  Valerian.  15,0 

in  f.  Aq.  fenr.  q.  s. 

ad  Colat.  150,0. 
D.  S.    Zu  drei  Klystieren. 


IV.  Rr 

Asae  foet.  7,5 
Vitell.  ovi  unius 
f.  c. 


D.  S. 


Plumbi  acet.  0,5 

solve  in 
Aq.  Chamom.  100,0. 
Zu  zwei  Klystieren. 


VI.  Kf 

Acid.  tannic.  0,25. 
D.  tal.  dos.    No.  5.    S.    Ein   Pulver   in 
einem  Tassenkopf  warmen  Wassers  zum 
Klystier. 


vn. 


^ 


C.  c, 
D. 


Furfur.  Tritici 
Herb.  Centaur. 
Herb.  Millefol. 
Rad.  Valerian.  ana  50,0. 
F.  spec.  div.  in  octo  partes  aequal. 
S.    Ein  Päckchen   mit  zwei  Tassen 
heissen  Wassers  zu  übergiessen  und  den 
Aufguss  zum  Klystier  zu  benutzen. 


Die  Anwendung  der  elastisch-flüssigen  Form  auf  die  Schleimhaut 
des  Mastdarms  findet  nur  selten  statt.  Die  Dampf-Sitzbäder  können  kaum 
hierher  gerechnet  werden,  da  die  aufisteigenden  Dämpfe  schwerlich  weiter 
gehen,  als  bis  zur  Aftermündung.  Einblasungen  von  Luft  sind  zuweilen  an- 
gewendet worden,  um  auf  diesem  Wege  Unwegsamkeiten  der  oberen  Darm- 
partien zu  beseitigen.  Man  benutzt  zu  diesem  Zwecke  einen  Blasebalg;  weit 
vortheilhafter  jedoch  bedient  man  sich,  wo  er  zur  Hand  ist,  eines  pneuma- 
tischen Apparates,  mittelst  welches  man  einen  Druck  resp.  Zug  von  bestimmter, 
beliebig  zu  steigernder  Kraft  auszuüben  vermag.  Gasdouchen  von  kohlen- 
saurem Gase  werden  in  Kurorten  bei  lokalen  Krankheiten  des  Mastdarms  be- 
nutzt. —  Am  gebräuchlichsten  sind  die  sogenannten  Tabakrauch-Klystiere 
bei  eingeklemmten  Brüchen.  Dieselben  werden  am  einfachsten  in  der  Weise 
ertheiit,  dass  man  den  Kopf  einer  mit  brennendem  Tabak  gefüllten  Pfeife 
mit  einem  Gummischlauch  in  Verbindung  setzt  und  diesen  in  den  Mast- 
darm leitet. 

In  fester  Form  werden  die  Arzneimittel  auf  die  Schleimhaut  des  Mast- 
darms als  Salben  und  Suppositorien  angewendet.  Salben  führt  man,  auf 
Charpiebäuschen  oder  auf  kerzenartig  gewickelte  Pflastercylinder  gestrichen, 
in  den  Mastdarm  ein.  Diese  Anwendungsform  steht  an  Zweckmässigkeit  der 
der  Suppositorien  bedeutend  nach.  Die  Suppositorien,  Stuhlzäpfchen, 
sind  cylindrisch  oder  konisch  geformte  Stücke  einer  festen,  seifenartigen  oder 
zerfliesslichen  Substanz,  welche  in  den  Mastdarm  gesteckt  werden,  um  ent- 
entweder  durch  ihren  Reiz  auf  die  betreffenden  Muskeln  Defäcationsbewegungen 
hervorzurufen,  oder  Krampf  des  Sphincter  ani  mechanisch  oder  dynamisch  zu 
überwinden,  oder  die  Schleimhautfläche  mit  einem  emolliirenden ,  schützenden 
Ueberzuge  zu  versehen,  oder  schliesslich  dieselbe  mit  Medicamenten,  meist 
narkotischer  Natur,  in  Contact  zu  bringen. 

Die  entleerenden  Stuhlzäpfchen  werden  entweder  aus  einer  dünnen  Talg- 
kerze oder  aus  Seife  geschnitten;  bei  der  Wahl  der  letzteren  Substanz  nehme 

Evald  und  Simon,  Arxnelverordimngslchre.    10.  AuH.  Digitizec^by  VjOOg IL 


114  Injectionen  in  die  Venen. 


man  darauf  Rücksicht,  keine  zu  harte  Seife  anzuwenden;  venetianische  eignet 
sich  am  besten  zu  diesem  Zwecke. 

Um  medicamentöse  Stoffe  mit  der  Schleimhaut  des  Mastdarms  in  Ver- 
bindung zu  bringen,  werden  dieselben  entweder  in  Salben-  oder  in  flüssiger 
Form  auf  die  eben  erwähnten  Suppositorien  applicirt  oder  mit  einem  geeig- 
neten Constituens  gemischt  und  zum  Suppositorium  geformt.  Als  solches 
Constituens  empfiehlt  sich  vorzugsweise  die  Cacaobutter,  deren  Vortheile  für 
diesen  Zweck  wir  oben,  bei  Besprechung  der  Vaginalkugeln,  angedeutet  haben. 
Die  Bereitung  solcher  Zäpfchen  geschieht  folgendermassen :  man  mischt  den 
medicamentösen  Stoff  mit  der  bei  gelinder  Temperatur  geschmolzenen  Cacao- 
butter, lässt  sie  unter  Umillhren  halb  erkalten  und  giesst  sie  dann  in  jede 
gewünschte  Form.  Dieselben  werden  jetzt  auch  in  Form  von  Spitzkugeln 
verschiedener  Grösse  auf  kaltem  Wege  mit  Hilfe  vom  Compressionsmaschinen 
entweder  aus  Cacaobutter,  oder  aus  Gelatine  verfertigt.  Dieselben  sollen  den 
Vortheil  gleichmässigerer  Vertheilung  des  bez.  Medicamentes  und,  die  letzteren, 
leichterer  Resorption  haben. 

Das  Gewicht  eines  Suppositoriums  wird  zu  2,5—5,0  angenommen. 


Beispiele. 


I.  I^ 

Extr.  Belladonn.  0,2 

adde 
Ol.  Cacao  leni  calor.  liquat.  15,0. 
Misce  terendo  et  semirefrigerata  cffunde  in 
capsulas  chartaceas  cylindricas   No.  5. 
D.  S.  Stuhlzäpfchen. 


n.  Sf 

Aeid.  tannic.  1,0 

f.  1.  a.c. 
Ol.  Cacao  25,0. 
Suppositoria  No.  10.    D. 


V.    Injectionen  von  Arzneimitteln  in  die  Venen. 

Die  Injection  von  Arzneimitteln  in  die  Venen  ist,  abgesehen  von  den 
operativen  Schwierigkeiten,  welche  sie  darbietet,  eine  mit  zu  vielen  Gefahren 
ftii*  den  Kranken  verknüpfte  Applicationsform ,  als  dass  sie  jemals  zu  einer 
allgemeineren  Anwendung  gelangen  könnte,  und  dass  sie  nur  als  ultimum  re- 
fugium  in  solchen  Fällen  Platz  greifen  darf,  in  denen  die  gewöhnliche  Dar- 
reichungsform per  OS  absolut  unmöglich  geworden  ist,  und  die  sonst  als  Ersatz- 
mittel geltenden  Methoden  des  Clysma  und  der  subcutanen  Injection  nur  eipe 
zu  langsam  eintretende  Wirkung  in  Aussicht  stellen.  Ein  derartiges  Sachver- 
hältniss  tritt  fast  ausschliesslich  nur  dann  ein,  wenn,  einer  Indicatio  vitalis 
entsprechend,  rasch  wirkende  Narcotica  oder  Brechmittel  in  Krankheiten  ge- 
geben werden  sollen,  in  denen  ein  mechanischer  oder  spastischer  Verschluss 
des  Schlundes  oder  der  Speiseröhre  stattfindet,  also  bei  fremden  Körpern  in 
den  genannten  Theilen,  Tetanus,  Hydrophobie  u.  s.  w.  —  Die  Menge  des 
zu  injicirenden  Mittels  wird  im  allgemeinen  geringer  zu  bemessen  sein,  als 
für  ^e  subcutane  Injection  in  Gebrauch  gezogen  wird.  —  Selbstredend  ist 
die  für  die  Injection  einzig  mögliche  Form  die  flüssige,  und  können  demnach 
nur  vollständig  lösliche  Stoffe  hier  in  Anwendung  kommen.  Die  Temperatur 
der  zu  injicirenden  Flüssigkeit  muss   ungefähr   der   des  Blutes   entsprechen. 

Von  der  grössten  Bedeutung  bei  gewissen  Krankheitszuständen  ist  die 
Transfusion  von  Blut  gesunder  Personen.  Das  zu  benutzende  Blut  ist 
am  besten  defibrinirt  anzuwenden.  In  betreff  der  Technik  der  Operation 
müssen  wir  auf  die  chirurgischen  oder  akiurgischen  Handbücher  verweisen. 
Der  gebräuchlichste  Transfusions-Apparat  ist  der  von  Martin;  besondere  Vor- 
züge versprechen  einige  neuerdings  empfohlene  Apparate  (Hasse,  Eonssel, 
Soliliep).    Die  Transfusion  verdient  häufiger  in  Anwendung  gezogen  zu  wer- 

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Injectionen  in  seröse  Höhlen  und  Cysten.  115 


den,  als  bisher  üblich  war  (bisher  hauptsächlich  bei  Anämie  durch  Blut- 
verluste angewandelt),  und  sind  die  Indicationen  für  dieselbe  wesentlich  zu 
erweitem;  namentlich  ist  sie  bei  verschiedenen  Vergiftungen  (z.  B.  mit 
Kohlenoxydgas,  Leuchtgas,  Phosphor  u.  s.  w.),  wie  bereits  geschehen,  viel- 
leicht auch  bei  manchen  constitutionellen  und  Infectionski'ankheiten ,  theil- 
weise  nach  vorhergegangener  Blut-Depletion  (Landois  und  A.  Eulenburg)  zu 
versuchen.  Sollte  es  sich  bewahrheiten,  wofür  neuere  Untersuchungen  sprechen, 
dass  die  Gefahr  grösserer  Blutverluste  und  Anämien  zu  einem  grossen  Theil 
in  der  ungenügenden  mechanischen  Füllung  des  Gefässsystems ,  weit  weniger 
in  dem  Mangel  an  Sauerstoflfträgem  besteht  (Schwarz)  und  so  die  Gefahr 
der  Blutleere  durch  Füllung  des  Gefässsystems  mit  indifferenten  Flüssigkeiten, 
Transfusion  von  Salzwasserlösungen  von  0,6  pCt.  (Kronecker,  Schwarz)  be- 
seitigt werden  kann,  so  dürfte  der  Transfusion  eine  gi*osse  Zukunft  bevor- 
stehen. Die  Transfusionen  mit  Milch  haben  sich  dagegen  nach  eingehender 
Prüfung  eines  englischen  Comit^s  als  unzuverlässig  und  gefährlich  erwiesen. 

In  neuester  Zeit  hat  man  statt  der  Transfusion  von  Blut  in  die  Venen 
auch  die  Transfusion  in  das  peripherische  Ende  einer  Arterie  versucht  (ar- 
terielle Transfusion:  Hueter),  und  scheint  diese  Methode  unter  Umständen 
gewichtige  Vorzüge  darzubieten. 

Schliesslich  ist  noch  der  Lammblut-Transfusionen  zu  erwähnen, 
welche  schon  vor  langer  Zeit  zum  öfteren  versucht  und  ^^ieder  verlassen, 
in  neuester  Zeit  durch  Gesellius  und  namentlich  Hasse  wieder  aufgenommen 
worden  sind,  um  bald  von  neuem  von  der  Tagesordnung  zu  verschwinden, 
nachdem  das  Problematische  ihrer  Wirksamkeit  und  selbst  die  Gefährlichkeit 
derselben  von  verschiedenen  Seiten  festgestellt  worden  ist  (besonders  durch 
Landois,  Pannm  und  Ponfick). 

VI.    Injectionen  von  Arzneimitteln  in  seröse  Höhlen 
und  Cysten. 

Um  in  serösen  Säcken  oder  entleerten  Cysten  adhäsive  Entzündungen 
zu  Stande  zu  bringen  und  somit  ihre  Verwachsung  herbeizuführen,  werden 
zuweilen  reizende  Substanzen  in  Lösung  injicirt  und  längere  oder  kürzere  Zeit 
mit  den  Wandungen  jener  Höhlen  in  Contact  erhalten.  Die  Stoffe,  deren  man 
sich  hieran  bedient,  sind  vornehmlich  adstringirende  Lösungen,  Chloroform, 
verdünnte  Jodtinctur  oder  auch  Antiseptica  (Carbolsäure ,  Kali  hypennanga- 
nicum  u.  a.).  Die  Procedur,  um  die  es  sich  handelt,  bildet  meistens  entweder 
einen  integrirenden  Theil  einer  anderen  Operation  (Operation  der  Hydrocele, 
Punctio  ovarii  u.  s.  w.)  oder  die  Nachbehandlung  nach  chirurgischen  Ein- 
griffen (Thoracocentese  bei  Pyothorax),  und  es  ist  deshalb  Sache  der  opera- 
tiven Technik,  die  Art  des  Verfahrens,  sowie  den  Sättigungsgrad  der  einzu- 
spritzenden Solution  zu  bestimmen. 

Ausgehend  von  einer  längeren  Versuchsreihe  hat  Ponfick  vorgeschlagen, 
in  Fällen  acuter  Anämie  Blut  mittelst  eines  Tioicarts  direct  in  die  Bauch- 
höhle zu  injiciren  resp.  durch  Druck  einlaufen  zu  lassen.  Es  wird  dort, 
ohne  zu  peritonitischen  Erscheinungen  Veranlassung  zu  geben,  schnell  aufge- 
saugt und  es  lässt  sich  durch  Färbung  und  Messung  ein  vermehrter  Gehalt 
des  Blutes  an  Köi'perchen  und  Hämoglobin  nach  der  Operation  nachweisen. 
Am  Lebenden  ist  diese  Operation  mit  gutem  Erfolg  von  Ponfick,  Kaozorowsky, 
Golgi,  Moaler  und  Ewald  ausgefUhii;  worden. 


Digiti; 


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Specielle  Arzneiverordnnngslehre. 


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Erklärung  der  Zeichen« 


Die  in  der  Ph.  Germ.  ed.  altera  enthaltenen  Mittel  sind  mit  einem  Stern  versehen. 
Der  officinelle  Name  der  Mittel  wird  durch  die  grössere  fette  Schrift  bezeichnet. 


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Acetlll  s.  Diaethylacetal. 

AcetOHUIII»  Spiritus  pyro-aceticus  depuratus,  Liquor  pyro-aceticus 
depuratus,  Aether  lignosus.  Esprit  (Ether)  pyro-acetique.  Pyroacetic 
Spirit.  Aceton,  Brenz-Essiggeist  (Mwlg),  Essiggeist,  Acetonyl- 
oxyd.  Nach  C.  A.  Beeker  ist  das  Aceton  identisch  mit  dem  geheimen 
Weingeist  der  Alchimisten,  dem  Spiritns  vini  LuUiani  seu  philo- 
sophici.  [Wasserhelle,  leicht  entzündbare  Flüssigkeit  von  0,823  bis  0,824  spec. 
Gewicht,  ätherischem  Geruch,  stechendem  Geschmack,  löslich  in  Wasser,  Alko- 
hol und  Aether.  Wird  durch  trockene  Destillation  wasserfreier,  essigsaurer  Salze 
mit  schwacher  Base  und  Reinigung  des  Destillats  mittelst  Chlorcalcium  gewonnen. 
Der  €«d.  ned.  lamborg.  schrieb  vor,  zu  3  Th.  essigsauren  Bleioxyds  1  Th. 
Calc.  usta  zuzusetzen  und  durch  trockene  Destillation  eine  Flüssigkeit  von  0,8  spec. 
Gewicht  darzustellen.  Das  englische  Aceton,  Aceton,  anglicum,  dessen  Wir- 
kungen höher  gestellt  werden,  wird  durch  Destillation  aus  holzessigsauren  Salzen 
bereitet,  und  scheint  noch  eine  Spur  empyreumatischer  Beimischung  zu  enthalten, 
die  sich  bei  Lösung  in  Wasser  durch  leichte  Trübung  zu  erkennen  giebt.  —  10,0  etwa 
20  Pf.]  Das  Aceton  hat  in  neuerer  Zeit  als  angeblich  specifisches  Vor- 
kommniss  im  Harn  und  Athem  von  Diabetikern  eine  besondere  Bedeutung 
gewonnen  und  ist  darauf  die  Theorie  der  Acetonaemie  gegründet  worden. 

Innerlich  [bei  Phthisis  laryngea,  trachealis  und  pulmon.  empfohlen  (lastings), 
auch  als  Nervinum  bei  Neurosen],  in  Tropfenform  zu  5-10-15  Tropfen, 
am  besten  ohne  weitere  Beimischung.  [WcpI's  Antiphthisic  Capsules  enthalten 
1  Tropfen  Aceton  und  9  Tropfen  Ol.  Jecoris.]  Diese  Dosen  sind,  wenn  man 
überhaupt  irgend  welchen  Nutzen  von  der  Darreichung  des  Acetons  er- 
wartet, offenbar  viel  zu  gering.  Jedenfalls  ist  es  unrichtig,  dass  dasselbe 
zu  Irritation  der  Respirations-,  Verdauungs-  oder  Centralorgane  Veran- 
lassung gebe.  Auf  der  Frcrlchs'schen  Klinik  sind  sehr  grosse  Gaben 
Aceton  ohne  jede  Störung  der  Athmung  und  ohne  alle  Hirnerscheinungen 
gegeben  worden. 

Aeusserlich  zu  Inhalationen  entweder  als  Zusatz  zur  Flüssigkeit 
in  zerstäubter  Form  [0,1-1,0  auf  100,0  Aq.]  oder  in  Dampfform  (Krockcr) 
[am  bequemsten,  indem  man  mit  Aceton  befeuchtete  Wattencylinder  in  eine  gläserne, 
an  einem  Ende  etwas  zugespitzte  Röhre  (Inhalationsröhre)  legt  und  Inspirationen, 
wie  beim  Cigarrenrauchen  macht],  zu  Waschungen  und  zu  Einreibungen  in 
Form  des  Liniments  empfohlen. 


1.  I^ 

Inf.  Rad.  Valerian.  100,0 
Acetoni  15,0 
Syr.  Aurant.  Gort.  30,0. 
MDS.  3stdl.  einen  Esslöffel. 
[Bei  Neuralgie  und  Rheumatismus.] 
0.  ▲.  Becker. 


2.  I^ 

Acetoni 

Ol.  olivar.  ana  5,0 
Tinct.  kaiin.  1,0. 
M.  F.  Linimentum.    S.  Zum  Einreiben. 
[Bei  rheumatischen  Schmerzen.] 

0.  A.  Beoker. 

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120  Acetum  aromaticum. 


'*'Aeetuill.  Acetum  purum,  Acetum  vini,  Vinaigre,  Vinegar.  Essig, 
Weinessig.  [Soll  so  stark  sein,  dass  20  Th.  nach  Vermischung  mit  0,5  Ccm.  Baiyum- 
nitratlösung  und  1  Ccm.  Zehntelnormalsilberlösung  ein  Filtrat  geben,  welchesi  weder 
Chlor  noch  Schwefelsäure  enthält.  Der  Essig  soll  in  100  Th.  6  Th.  Essigsäure  ent- 
halten; 10  Gr.  Essig  müssen  daher  10  Ccm.  Normalkalilösung  sättigen.  Das  Acetum 
Ph.  AHstr.  ist  ziemlich  genau  von  derselben  Stärke.  —  Der  in  den  Fabriken  käufliche 
Essig  ist  in  der  Regel  stärker  und  wird  in  den  Officinen  bis  zu  dieser  Sättigungs- 
Capacität  mit  Wasser  verdünnt.  100,0  10  Pf.]  Cave :  weinsteinsaure  Sake,  aus 
denen  der  Essig  saure  weinsteinsaure  Salze  fällt. 

Innerlich  zu  Saturationen.  [Vgl.  diese  im  allgemeinen  Theile  S.  38.] 
Selten  als  Zusatz  zu  anderen  Mixturen  [25,0-50,0  auf  150,0];  häufig  in 
Getränk  [100,0-150,0  auf  1  Liter  Wasser  mit  Zucker]  als  kühlendes  Getränk 
in  fieberhaften  Krankheiten,  bei  Vergiftungen  durch  Narcotica  und  Alkalien. 
Eine  solche  zum  Getränk  dienende  Mischung  heisst  Oxykrat.  lieber 
Essigmolken  vergl.  Serum  Lactis  [S.  51.]. 

Aeusserlich  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [20,0-100,0 auf  250,0], 
Klystieren  [30,0-120,0  rein  oder  mit  anderen  Zusätzen,  Charaillenthee,  Oel,  Asa 
foetida  u.  s.  w.],  Injectionen  [bei  Blutflüssen  mit  adstringirenden  Substanzen], 
Waschungen,  Umschlägen  [mit  Wasser  ana  oder  Zusätzen  von  Kochsalz, 
Weingeist,  Tinct.  Arnicae  (z.  B.  2  Essig,  1  Weingeist:  Liquor  discutiens  Phil.  nlL) 
u.  s.  w.],  Bädern  [2-3  Pfund  auf  ein  Bad],  in  Dampfform  [Einathmungen 
von  Dämpfen  des  warmen  Essigs,  Besprengungen  der  Fussböden,  Verdampfen  auf 
glühender  Platte]. 

*Acetiiiii  aromaticttin«    Ac.  Berolinense.    Gewürzessig.    [Ol.  La- 

vandulae,  Menthae  piper.,  Rosmarini,  Juniperi,  Cinnamomi  Cassiae  ana  1,0,  Olei Citri, 
Ol.  Caryophyllor.  ana  2,0,  Spirit.  vini  300,0,  Acid.  acetic.  dilut.  450,0,  Aq.  destill. 
1200,0.  3  Tage  am  kalten  Orte  stehen  lassen  und  filtriren.  —  100,0  50  Pf.  —  Nahezu 
gleiche  Compositionen  sind:  Acetum  antisepticum,  cardiacum,  pestilentiale,  prophy- 
lacticum,  bezoardicum,  quatuor  latronum,  Vinaigre  de  quatre  voleurs,  Pestessig,  Vier- 
räuberessig  u.  s.  w.] 

Innerlich  zu  7,5-15,0  öfters  täglich,  in  Saturationen  [die  Satura- 
tions-Verhältnisse sind  dieselben,  die  bei  Acetum  angegeben],  als  Zusatz  zu  Mix- 
turen [25,0-50,0  auf  150,0]. 

Aeusserlich  wie  Acetum. 

Acetum  eampliorataill.  Garn pher- Essig.  [Camph.  l  in  Spintus 
dilut.  60  gelöst  und  Acetum  180  zugesetzt.] 

Aeusserlich  als  Riechmittel,  zu  Waschungen  und  Fomen- 
tationen. 

Acetum  Cantharidis  Ph.  Und.  Spanisch-Fliegen-Essig.  [2  ge- 
stossene  Cantharid.  mit  18  Acetum  concentr.  8  Tage  lang  macerirt.  —  Das  Acetum 
Cantharid.  Ph.  Edinb.  wird  aus  3  Canth.,  5  Acet.  concentr.,  15  Acet.  pjrolign.  und 
Vj  Euphorb.  durch  siebentägige  Maceration  bereitet.] 

Aeusserlich  als  Hautreiz. 

Acetum  Capsici  aunui«  [EineMaceration  von  spanischem  Pfeffer  mit  Essig; 
von  Landerer  als  Hautreiz  bei  Kindern  empfohlen,  wo  man  die  Einwirkung  der  Can- 
thariden  fürchtet] 

Acetum  Colchicit     Zeitlosen-Essig.     [Aus  Sem.  Colchici  conts.  und 


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Acetum  pyrolignosum  orudum.  121 

Spir.  ana  1  und  Acct.  pur.  9,  darch  8tägige  Digestion;  nach  dor  ftrani.  Ph.  aus  Rad. 
Colchici  1:12.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich  zu  2,0-7,5  mehrmals  täglich  in  Mixturen  und  Satu- 
rationen. [Man  tbat  hier,  wie  beim  Acet.  scillit.,  besser,  die  Quantität  des  Essigs, 
als  des  wirksameren  Bestandtheiles ,  genau  anzugeben  und  die  Quantität  des  Salzes 
mit  q.  s.  zu  bezeichnen.  Die  Saturations -Verhältnisse  sind  ungefähr  dieselben  wie 
beim  gewöhnlichen  Essig.] 

3.  I^  I  4.  I^ 

Acetum  Colchici  25,0  |  Magnes.  carbon.  dep.  7,5 


Aq.  Menth,  pip.  100,0 
Acet.  Colchici 
SjT.  Aurant.  Cort.  ana  20,0. 
MDS.    3stdl.  einen  Esslöffel. 
[Bei  acuter  Gicht.] 

Boudamore. 


Ealii  carbon. 

(od.  Ammon.  carb.)  q.  s.  ad  perf. 

sat.  cui  adde 
Tinct.  Opii  0,5 
Aq.  Flor.  Sambuc.  100,0 
Syr.  Sacchar.  25,0. 
MDS.  Stdl.  bis  2stdl.  einen  Esslöffel. 

Acetttin  conceiitrataiii  s.  Acidum  aceticum  dilutum. 

Hcetnm  Digitalis.  Fingerhut-Essig.  [Fol.  digit.  5  mit  Spirit.  5, 
Acetum  pur.  9  und  Aqua  36  durch  8  Tage  macerirt.  —  10,0  10  Pf.]  Vorsichtig 
aufzubewahren. 

Innerlich  zu  0,5-1,0-1,5-2,0!  mehrmals  täglich,  10,0!  als  Tages- 
gabe, am  besten  unvermischt  in  Tropfen  (10-20-30  Tropfen  pro  dosi) 
oder,  was  weniger  empfehlenswerth,  in  Mixturen  (5,0-15,0  auf  200,0). 
Saturationen  sind  unzweckmässig  wegen  der  möglichen  Zersetzung  oder 
Abscheidung  des  Digitalin. 

Acetttin  Opii«  Black  drops,  Liquor  Opii  sedativus  Battleyi  s.  ace- 
ticus.  Opium-Essig,  schwarze  Tropfen.  Ein  in  den  britischen  und 
amerikanischen  Pharmakopoen  heimisches  Präparat,  das  ganz  zweck- 
mässig erscheint.  Der  Gehalt  an  Opium  schwankt  nach  den  einzelnen 
Vorschriften;  als  Durchschnittsverhältniss  darf  man  annehmen,  dass  das 
Acetum  Opii  die  Tinct.  Opii  simpl.  an  Stärke  bedeutend  übertrifift  [so 
giebt  z.  B.  die  Pbarm.  ofthe  United  States  folgende  Formel:  16  Tb.  Opium,  3I^ux 
moscbata,  2  Crocus,  24  Saccharnm,  im  Sandbade  mit  einem  Ueberschuss  von  Acet. 
concentr. ,  digerirt,  ausgepresst,  filtrirt  und  auf  104  Th.  abgedampft.  —  Die  Pli, 
Morfeg.  (1854)  lässt  6  Th.  Opium,  Safran,  Muskatnuss  ana  1  Tb.  mit  48  Tb.  Acet. 
Vi  Stunde  lang  im  Sand  bade  erhitzen,  filtriren  und  auf  30  Th.  abdampfen.  Noch  star- 
ker im  Gehalt  an  Opium  ist  das  Acet.  Opii  Ph.  ■iM.  (1 :  4)  und  der  Ph.  Edinh.  (1 :  3).] 

Innerlich  [je  nach  der  Stärke  des  Präparats]  zu  3-5-10  Tropfen  2-3 
Mal  täglich. 

Acetam  plambicam  s.  Liq.  Plumbi  subacetici. 

Acetum  puram«  Acetum  destillatum.  Reiner  Essig.  [Acld. 
acet.  dilut  1,  Aq.  destill.  4.  —  Dasselbe  Präparat,  welches  die  Pharm,  germ.  ed. 
altera  als  Acetum  bezeichnet.  Es  stand  früher  dem  Acetum  crudum  gegenüber, 
welches  jetzt  fortfallt.] 

^Aeetam  p^roligiioSHlii  crudam«  Acidum  pyro-lignosum  crudum, 
Acidum  pyroxylicum  crudum,  Acetum  ligni,  Acetum  lignorum  empyreu- 
maticum  (irudum.  Pyroligneus  acid.  Acide  pyroligneux.  Roher  Holz- 
essig, rohe  Holzsäure.  [Essig  mit  einem  stets  ungleichen  Gehalte  an  Methyl- 
alkohol, Phenol,  Brenzkatechinsäure,  Ameisensaure,  Kreosot  und  anderen  Producten  der 


122 


Acetura  pyrolignosum  rectificatum. 


trockenen  Destillation.     10  Tbeile  müssen  mindestens  10  Com.  Normalkalilösnng 
sättigen.  —  100,0  15  Pf.]  Cave:  Licht. 

Nur  äusserlicli  [verdünnt  oder  rein]  als  antiseptisches  Mittel  zu  In- 
jectionen,  Waschungen,  Linimenten [Bestreichenatonischeroderbrandiger 
Geschwüre],  Verbandwässern  [1  mit  5-10  Wasser  bei  alten  Fussgeschwüren]. 


5.  ^ 

Plumb.  acet.  0,5 
Acet.  pyrolign.  crudi  0,4 
Aq.  150,0. 
M.  D.  in  vitro  nigr.   S.  Einspritzung.  [Bei 
Otorrhoea  pumlenta,  Blenorrhoea  ure- 
thralis.]  Buohanan. 


Furf.  tritici  150,0 
Farin.  Sem.  Lini  25,0 


Acet.  pjTolifjn.  crudi  q.  s. 
ut  f.  cataplasma.    [Bei  Intertrigo  Erwach- 
sener, bei  Neigung  zu  profusen  Seh  weis- 
sen, Decubitus.]  O.  J.  Me7er. 


7.  1^ 

Acet.  pyrolign.  crudi  25,0 
Ammon.  carb.  q.s.  ad  Saturationem. 
D.  in  vitro  nigro.    S.  Zur  Waschung  sy- 
philitischer Excrescenzen  und  Warzen. 
Wilkinson. 


*Acetaiii  pyroligBOsam  rectiieatnm«  Acidum  pyro-lignosum  recti- 
ficatum, Acidum  pyroxylicum  rectificatum,  Acetum  Lignorum  empyreu- 
matic.  rectific.  Rectificirter  Holzessig.  Gereinigter  Holzessig.  Holz- 
essigsäure. Farblose  oder  gelblich  klare  Flüssigkeit  von  .brenzlichem  und 
saurem  Gerüche  und  Geschmacke,  welche  weder  durch  Baryumnitrat  noch 
durch  Schwefelwasserstoff  eine  Trübung  erleiden  und  nicht  unter  6  pCt. 
Essigsäure  enthalten  darf.  10  Gr.  rectificirter  Holzessig  müssen  min- 
destens 10  Ccm.  Normalkalilösung  zur  Sättigung  erfordern.  [Aus  10  Theilen 
rohem  Holzessig  sollen  8  durch  Destillation  gewonnen  werden.  Geschmack  und  Ge- 
ruch minder  unangenehm,  als  bei  der  rohen  Holzsäure.  —  100,0  25  Pf.] 

Innerlich  zu  0,5-1,0-1,5  mehrmals  täglich,  in  Boli,  Tropfen 
[10-20-30  Tropfen]  oder  in  wässerigerVerdünnung  [am  besten  mit  aroma- 
tischen Wässern,  z.  B.  Aq.  Menth,  pip.]. 

Aeusserlich  zu  Pinselsäften  [l''auf  5-10  Meli,  rosat.,  bei  Noma], 
Mund-  und  Gurgelwässern  [1  auf  10-20],  Zahnlatwergen. 


8.  Bf 

Aceti  pyrolign.  rect.  5,0 
Rad.  Calami  pulv.  15,0. 
M.  F.   Boli  No.  20.     Consp.    Pulv.  Rad. 
Calami.   D.  S.  3stdl.  zwei  Stück  zu  ver- 
schlucken. 


Syr.  Mororum.  50,0. 
M.  D.  in  vitro  nigr.    S.  Mundwasser. 


10. 


I^ 


MDS, 


Extr.  Myrrh.  pulv.  5,0 

Ol.  Cass.  Cinnam.  0,5 

Bals.  Peruv.  0,75 

Acet.  pyrolign.  rectif.  10,0. 
Zahnlatwerge.  Mehrmals  täglich  mit 
dem    Finger    auf   das    Zahnfleisch    zu 
appliciren. 


Rosenessig.     [Rosenblätter  1  mit  Essig  8  infundirt 


9.  IV 

Acet.  pyrolign.  rectif.  10,0 
Aq.  Cinnam.  simpl.  100,0 

Acetttin  Rosae« 

und  macerirt.] 

Nur  äusserlich  wie  Acet.  crudum,  eleganter  als  dieser.  [Acet.  Rosae 

1  Esslöffel  zu  1  Liter  Wasser  gegen  Granulationen  des  Collum  uteri  und  Fluor  albus 
von  Velpeai  angewandt.] 

Acetam  Rabi  IdaeK     Hinabeeressig.     [l  Tbell  Syr.  Rubi  Idaei  mit 

2  Th.  Acet.  pur.  gemischt.    Wird  nur  bei  der  Dispensation  dargestellt. 

Nur  zum  Getränk  bei  Wohlhabenden  [mit '4-10  Theilen  Zutskerwasser]. 
Ac6tlllll  Rutae«    Rauten-Essig.    [Bereitung  wie  bei  Acetum  Rosae.] 
Innerlich  zu  7,5-15,0  öfters  täglich,  pur  oder  in  Mixturen. 

g^  Bf  b'lO.  Digitizedby^OOgie 


Acida. 


123 


Aeusserlich  wie  Acetura. 

Aeetvm  Sabadillae«  Sabadillen-Essig.  [SabadUlsamen  mit  8  Essig. 
—  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich  als  Rubefaciens,  bei  Hautausschlägen,  zur  Vertilgung 
von  Läusen  [wegen  der  starken  Röthnng  der  Haut  bei  Exanthemen  zu  vermeiden]. 

*Acetaill  Scillae«  Acetura  scilliticum.  Vinegar  of  squill.  Vinaigre 
scillitique.  Meerzwiebel-Essig.  [5  trockene  Meerzwiebel  mit  9  Acetum  dilut. 
und  5  Spiritus  und  Aq.  destill.  36,0  drei  Tage  macerirt;  nach  der  frani.  Ph.  1  Th. 
getrocknete  Zwiebeln  auf  12  Essig.  Klare  gelbliche  Flüssigkeit  von  saurem,  hinten- 
nach  bitterem  Geschmack.    10  Gr.  =  8,5  Normalkalilösung.  —  10,0  10  Pf.]. 

Innerlich  zu  1,0-2,0!  mehrmals  täglich,  pr.  die  10,0!  in  Tropfen 
[20-100  Tropfen  in  Zuckerwasser],  Mixturen  [oft  zur  theilweisen  Auflösung  von 
Gummiharzen],  Saturationen  [vergl.  p.  38]. 

Aeusserlich  zu  Gurgelwässern  [10,0-25,0  auf  250,0],  Klystieren 
[10,0-15,0],  Bähungen  [warm],  Einreibungen. 

11.  ft 

Acet.  Scillae  25,0 
Liq.  Ammon.  carb.  pyro-oleosi 
[oder  Kalii  carb.J  q.  s. 
ad  saturat.,  cui  adde 
Aq.  Petroselini  150,0 
Elaeosacch.  Juniperi  20,0 
Spir.  Acther.  nitros.  5,0. 
MDS.  2stdl.  einen  Esslöffel.    [Diuretische 
Saturation.] 


12.  H 

Acet.  Scillae  20,0-25,0 


Acet.  25,0 

Kalii  carb.  q.  s.  ad  satur. 
Aq.  Menth,  pip.  150,0 
Syr.  Papaver.  25,0. 
MDS.  2stdl.  einen  Esslöffel.        Himly. 


13.  IV 

Ammoniaci  7,5 
Acet.  Scillae  15,0 
Aq.  Foenicul.  200,0 
Succ.  Liquirit.  dep.  10,0. 
MDS.  l-2stdLeinenEsslöflfel.  [Expectorans 
bei  profusem  eitrigen  Auswurf. 


Acida«  Säuren.  Man  vermeide  bei  deren  Verordnung:  Basen, 
basische  Salze,  ferner  solche  Salze,  deren  Säure  eine  geringere  Ver- 
wandtschaft zur  Basis  hat,  als  die  hinzuzufügende  [hierher  ist  auch  die  Seife 
zu  rechnen],  neutrale  Salze,  die  eine  Neigung  haben,  durch  Abgeben  eines 
Theiles  ihrer  Basis  sauer  zu  werden  [neutrale  weinsteinsaure  Salze],  Schwefel- 
metalle, Haloidsalze  [Brenn-,  Jod-,  Cyanmetalle;  Chlormetalle  ertragen  in  der 
Mehrzahl  die  Vermischung  mit  den  stärksten  Säuren].  Ausnahmen  hiervon  gel- 
ten fiir  diejenigen  Fälle,  in  denen  man  eine  Zersetzung  beabsichtigt  [z.  B. 
bei  Brausemischungen]. 

Die  für  die  stärkeren  Mineralsäuren  meist  gebrauchte  flüssige  Form 
erfordert  einen  hohen  Verdünnungsgrad  und  den  Zusatz  schleimiger  Sub- 
stanzen. Um  die  feindselige  Einwirkung  der  Säuren  auf  die  Zähne  zu  be- 
schränken, lässt  man  nach  dem  Einnehmen  den  Mund  mit  einer  alkalischen 
Auflösung  [Natr.  carb.  dep.  oder  Natrium  bicarbonicum  etwa  10,0-15,0  auf  200,0] 
ausspülen  oder  die  Zähne  mit  einem  Zahnpulver  aus  Magn.  carb.  abreiben. 
[Das  Acidum  phosphoricum  ist  in  dieser  Beziehung  nicht  weniger  für  die  Zähne  zu 
achten,  als  die  anderen  Säuren.] 

Als  Versüssungsmittel  für  die  Säuren  bedient  man  sich  in  der  Regel 
der  säuerlichen  Syrupe. 

Die  Mineralsäuren  lassen  sich  auch  in  Pillen  verordnen  [mit  gleichen 
Theilen  eines  schweren  Pflanzenpulvers  und  eines  Extractes],  eine  Form,  die  für 
die  Zähne  ganz  ungefährlich  ist.  ^ 


124  Acidum  aceticum. 


*Acidttm  acftifim.  Acid.  acet.  concentratum  seu  purum.  Acet. 
concentratissimum  s.  radicale  s.  glaciale,  Acid.  aceticum  crystallisatum  Ph, 
ielfct.,  Alcohol  aceti.  Acetic  Acid.  Acide  ac^tique.  Essigsäure,  Eisessig, 
Radical- Essig,  Essig- Alkohol,  Acetylsäure.  [Die  Ph.  (Jerm.  nimmt  drei  Ver- 
dünnung;sstafen  der  Essigsäure  an:  das  Acidum  aceticum  (mit  96pCt.  wasserfreier 
Essigsäure)  das  Acid.  acet.  dilut.  (mit  30  pCt.  wasserfreier  Essigsäure)  und  das  Ace- 
tum  (mit  6  pCt.  wasserfreier  Essigsäure).  1  Gr.  =  16  Ccm.  Normalkalilösung.  Das 
Acidum  aceticum  concentratum  Ph.Anstr.  entspricht  jetzt  dem  Acid.  acet.  der  Ph.Germ. 
ed.  IL  (früher  hatte  letzteres  nur  81-85  pCt.  wasserfreier  Essigsäure),  während  das 
Acid.  acet.  dilut.  Ph,  Anatr.  20,4  pCt.  enthält.  —  Spec.  Gew.  1,064.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich  zu  0,2-1,0.  [Die  innerliche  Verordnung  der  Essigsäure  ist  wohl 
überhaupt  entbehrlich,  da  man  sie  doch  grösstentheils  in  Verdünnung  giebt,  mithin, 
auf  einem  umständlichen  und  theuren  Wege  wieder  eine  jener  Dilutionsstufen  bildet, 
wie  sie  im  Acetum  und  Acid.  acet.  dilut.  bereits  vorhanden.  Die  grössere  chemische 
Reinheit  des  Präparates  ist  ein  Vorzug,  der  bei  der  Essigsäure  für  den  Heilzweck 
kaum  in  Betracht  kommen  kann.] 

Aeusserlich  als  Riechraittel  [mit  Essigäther  verbundeH,  bei  Ohn- 
mächten]; zu  Gurgelwässern  [1-3  auf  100  Aqua.  —  Gargarisma  Acidi  acetici 
nach  naekensie  enthält  Acid.  acet.  5,  Glyccrin  6,  Aquae  160  (besser  abzurunden: 
Acid.  acet.  5,0,  Glycerin  10,0,  Aq.  dest.  200,0),  gegen  Angina  bei  acuten  Exan- 
themen]; Linimenten  [oft  als  Zusatz  zu  terpenthinölhaltigen  Linimenten:  1-5 
ad  100];  als  Rubefaciens  [pure  eingerieben  oder  auf  ein  aufgestreutes  (indiffe- 
rentes) Pflanzenpulver  getröpfelt];  als  Aetzmittel  bei  Epithelial -Wuche- 
rungen und  kleinen  Tumoren  der  äusseren  Haut,  namentlich  bei  Warzen, 
Hühneraugen,  ferner  von  Ctllmann  bei  frischen  Schankern  empfohlen.  [Das 
Geschwür  wird  2-3  Mal  betupft  und  dann  mit  einer  in  kaltes  Wasser  getauchten 
Compresse  verbunden.  Am  zweiten  bis  dritten  Tage  stösst  sich  der  Brandschorf 
ab  und  hinterlässt  eine  reine  Geschwürsfläche,  die  in  etwa  10  Tagen  unter  einfacher 
Behandlung  heilt.  Am  ersten  und  dritten  Tage  der  Kur  ein  Laxans.  Bei  älteren 
oder  indurirten  Geschwüren  ätzt  C.  ebenfalls  mit  Acid.  aceticum,  lässt  aber  innerlich 
Jod  oder  Qecksilber  brauchen.  —  Das  Aetzen  mit  Essigsäure  ist  ausserordentlich 
schmerzhaft.]  Ferner  ist  die  Essigsäure  in  neuester  Zeit  von  Brtaibeat 
und  in««re  in  Form  parenchymatöser  Injectionen  zur  Zerstörung 
von  grösseren  Geschwülsten,  wie  Carcinomen,  Sarcomen,  Cancroiden  u.  s.  w. 
verwandt  worden  [1  Th.  Acid.  acet.  mit  4  Th.  —  2  Th.  (I!)  Aq.  destill,  ver- 
dünnt], ist  nicht  ohne  Gefahr,  wegen  ihrer  deletären  Einwirkung  auf  das 
Blut  (leine). 

Acidum  aceticum  aromaticum.   GewürzteEssigsäure[25 Essig- 

säure  mit  28  einer  Mischung  aas  verschiedenen  ätherischen  Oelen:  OL  Caryophyll., 
Lavandul,  Citri,  Bergamott.,  Thym.,  Cinnam.  Cassiae.  —  1.0  10  Pf.]. 

Aeusserlich  als  Riechmittel  [kleine  Fläschchen  mit  Natr.  sulf.  sicc. 
gefüllt,  welches  mit  Acid.  acet.  aromat.  imprägnirt  wird.  —  Auf  die  Haut  gebracht, 
wirkt  es  als  Rubefaciens,  daher  keine  Einreibungen  mit  diesepi  Mittel,  wo  man 
nicht  epispastische  Wirkung  erzielen  will]. 

Afidim  aceticum  aromatic0-cam|ili0ratum.    [^3  Ol.  Citri,  V3  Ol. 

Caryophyll.,  1  Camph.,  64  Essigsäure.  —  Dieselbe  Mischung  war  in  der  Pk.  Bit« 
officinell.  —  5,0  etwa  10  Pf.] 

Wie  das  vorige.  ^  ^ 

Digitized  by  CjOOQIC 


Acidum  arscnicosam.  125 


Afidim  aeetifiui  ehUratui  und  bieliUratin.  Monochlor-  und 
Dichloressigsäure. 

Aeusserlich  als  Aetzinittel  bei  kleinen  Neoplasmen,  namentlich 
Teleangiectasien  empfohlen  (ünicr). 

*Afidani  affticam  dilltam.  Acetum  concentratum.  Verdünnte 
Essigsäure,  concentrirter  Essig  [10  Gr.  =  50Ccm.  Normalkalilösung,  so  dass 
lOOTheile  SOTheilen  Acidum  aceticum  entsprechen.  Spec.Gew.  1,041.  —  10,0  5Pf.]. 
Cave:  kohlensaure  und  neutrale  weinsteinsaure  Salze. 

Innerlich  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich;  rein  oder  in  Mixturen 
[5,0-20,0  auf  150,0]. 

Aeusserlich  als  Riechmittel  und  zur  Auflösung  von  hornartigen 
Auflagerungen  auf  der  Haut.  [Das  als  Hühneraugenmittel  empfohlene  Acetine 
ist  eine  mit  rothem  Anilin  gefärbte  verdünnte  Essigsäure.] 

14a.  R 


14.  I^ 

Aetheris  acetici  2,0 

Acid.  acet.  dil.  4,0-8,0 

Aq.  Rub.  Id.  150,0 

Syr.  Rub.  Id.  30,0. 
MDS.  ] -2  stdl.  einen  Esslöffel.     Sundelln. 


Acid.  acet.  dilati  20,0 
Glycerini  10,0 
Aq.  200,0. 
MDS.    Zum  Gurgeln.    [Gegen  Angina  bei 
acuten  Exanthemen  ]        Maokensie. 

Acidim  aeeticnm  tricUoratim.  Dreifach  gechlorte  Essig- 
säure. Soll  nach  ••  Liebreich  ähnlich  wie  das  Chloralhydrat  hypnoti- 
sirend  und  anästhesirend  wirken.  Jedenfalls  steht  es  dem  Chloral  nach 
und  sind  genauere  Berichte  über  Dosis,  Gebrauch  und  Wirkung  nicht 
vorhanden.  Dagegen  ist  es  in  neuerer  Zeit  wegen  seiner  ätzenden  Wir- 
kung als  Mittel  gegen  Warzen  empfohlen. 

*Afidam  arsenieosilBl.  Arsenicum  album,  Oxydum  Arsenici  album, 
Arsenious  acid,  Acide  ars^nieux,  Oxyde  ars^nieux.  Arsenige  Säure. 
Weisser  Arsenik.  Arsenigsäureanhydrid.  Arsentrioxyd.  —  10,0  5  Pf, 
Löslich  in  etwa  15  Th.  heissen  Wassers  ohne  Rückstand,  in  etwa  50 
kalten  Wassers,  in  Alkohol  schwer  löslich.  —  Am  besten  nur  mit 
schwachen  Lösungen  von  Alkahen  [vergl.  Liq.  Kalii  arsenicos.],  da  mit  den 
meisten  anderen  Basen  unlösliche  Verbindungen  erzielt  werden;  ferner 
sind  zu  vermeiden  Chlorwasser,  Salpetersäure,  Eisen  und  einige  organische 
Stoffe,  wie  Eiweiss,  Milch. 

Innerlich  zu  0,0025-0,0035-0,005  [ad  0,005  pro  dosil  —  ad  0,02  pro 
diel]  1-2  Mal  täglich  in  Pulvern,  Pillen  [die  asiatischen  Pillen  (vergl. 
Rad.  Mudar)  enthalten  als  Hanptbestandtheil  Acid.  arsenicos.]  oder  Lösungen. 
[In  Preussen  wird  vornehmlich  Liq.  Kalii  arsenicos.  (s.  diesen)  verordnet,  in  Frank- 
reich if nivalis*  Lösung,  eine  Verbindung  von  Jodquecksilber  mit  Arsen,  femer 
it  VaUngens'  Lösung,  das  tor-chlorid  des  Arsens.  Das  nur  äusserlich  angewandte 
Präparat  das  Arseniat  von  Soda,  die  sogenannte  Pearsan'sche  Lösung]. 

Aeusserlich  [auch  der  längere  äusserliche  Gebrauch  kann  Intoxication 
hervormfen!]  zu  Augenwässern  [0,01-0,03  auf  10,0],  Pinselungen, 
Waschungen,  Umschlägen  [bei  inveterirten  Condylomen  und  Exanthemen: 
0,025-0,1  auf  25,0],  Verband  wässern  [0  015-0.2  auf  50,0],  zu  ätzenden 
Streupulvern,  rasten  und  Salben  [meist  nach  den  bestimmten  unten  an- 
gefahrten Formeln,  vergl.  namentlich  das  früher  officinelle  Pulvis  arsenicalis  Cosmi], 
zu  Zahnpasten  [zur  Abtödtung  des  Zahnnerven,  meist  in  Verbindung  mit  Kreosot 
q.  8.  ad  massam  pultaceam],  forner  zu  Räucherungen  und  Inhalationen 


126 


Acidum  arsenicosum. 


[0,01  Acid.  arsenicosum  wird  auf  Papier,  das  gerade  zu  einer  Cigarre  zusammen- 
gerollt werden  kann,  ausgebreitet,  mit  einigen  Tropfen  Wasser,  damit  das  Medicament 
sich  in^s  Papier  imbibire,  befeuchtet,  sodann  getrocknet,  gerollt  und  angezündet. 
kidiii's  Arsenik-Cigarren  gegen  Asthma.  Beachte  die  Verwendung  zu  Fliegen- 
wasser und  Fliegenpapier!    Als  Rattengift!]. 


15.  Bf 

Acid.  arsenicos.  0,05 
Mucilag.  Gummi  Arab   q.  s. 
Pulv.  Rad.  Liquirit.  1,0. 
f.  pil.  10.    Consp.  Lycopod.  D.S.  Täglich 
eine  Pille.  [Bei  Psoriasis.]     v.  Hebra. 

16.  Ht 

Acid.  arsenicos.  0,05 
Opii  pur  0,25 
Sapon.  medic.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  16.    Consp.  Lycopod.  D.  S. 
Täglich  eine  Pille.    [Bei  Psoriasis  ] 
▼.  Hebra. 

17.  Bf 

Acid.  arsenicos.  0,1 
Opii  0,4 

Sapon.  med.  1,0. 
M.  F.  pil.  No.  30.  S.  1-2  mal  täglich  eine 
Pille.    [Gegen  schwere  Intermittenten.] 

Barton. 

18.  Bf 

Acid.  arsenicosi  0,5 
Piper,  nigr.  5,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  9,0. 
M.  f.  pilul.  No.  100.  consp.  pulv.  Canell. 
alb.    D.  S.  Morgens  und  Abends  eine 
Pille  zu  nehmen. 

[Vereinfachte  Formel  für  die  asiati- 
schen Pillen.  —  Die  Arsenikdosis  ist 
wenigstens  für  den  Anfang  besser  auf 
die  Hälfte  zu  reduciren  und  erst  all- 
mälig  zu  steigern.]  Bouohardat. 

19.  1^ 

Acidi  arsenicosi  0,1 
Rad.  Liquirit  4,0 
Mellis.  q.  s. 
ut.  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Sacch.  lactis. 
D.  S.  5-10  Stück  täglich. 

Granules  de  Dioscoride. 
[Gegen  Phthisis  pulm.]* 

Moutard-Martin. 


20.  I^ 

Acidi  arsenicosi  0,1 
Kalii  carbon.  0,1 
Aq.  dest.  500,0 
Spir.  Meliss.  comp.  0,5 
Tinct.  CJoccionell.  q.  s. 
ad  colorandum. 
[l  Gramm  dieser  Lösung  enthält  0,0002 
Acid.  arsenic.    Wird  in  Frankreich  statt 
der  Solutio  Fowleri  viel  gebraucht] 
Solutio  arsenicalis  DeTergie. 


21.  Bf 

Acid.  arsenicosi  0,3 
Hydrarg?  sulfurat.  rubr.  1,0 
Ung^.  lenient.  8,0. 
M.  F.  pasta.  v.  Bebra. 

22.  Bf 

Acid.  arsenicos.  0,5-1,0 
Hydrarg.  chlor.  15,0. 
M,  f.  pulv.     D.  in  vitro  sub  sigillo.     S. 
Streupulver  für  Krebsgeschwüre. 

23.  Bf    . 

Acid   arsenicos.  0,25-0,5 

Hydrarg.  chlor.  2,0 

Gummi  Arab.  10,0 

Aq.  q.  s. 
ut.  f.  pasta  moUis. 

Auf  das  durch  Cataplasmen  gereinigte 
Krebsgeschwür,  V|-V«  I^i^ie  dick,  auf- 
zutragen [bei  grossen  Geschwüren  theil- 
weise].  —  Nach  8-10  Tagen  Erneue- 
rung des  Verbandes;  nach  5-6 maliger 
Appb'cation  in  der  Regel  reiner  Ge- 
schwürsgrund. Milderes  und  weniger 
schmerzhaftes  Verfahren,  als  die  beiden 
vorhergehenden.  Auch  für  lupöse  Ge- 
schwüre empfohlen.  Dupuytren. 

24.  IV 

Acid.  arsenicos.  subt.  pulv. 
Salfur.  depur.  ana  1,5 
Ungt   cerei  25,0. 
M.  f.  unguentum.     D.  sub.  sigillo. 

[Als    Zcrstörungsmittel    für    Krebsge- 
schwüre, Excrescenzen,  Naevi  u.  s.  w.,  die 
mit  Charpie,  auf  welche  die  Salbe,  */,  Linie 
dick,  aufgetragen,  verbunden  werden.] 
Astley  Cooper. 


25. 


Bf 


Acidi  arsenicosi  3,0 
Hydrarg.  chlor.  7,5 
Hydrarg.  sulfurat  rubr.  2,0 
Kreosoti  0,5 
Ungt.  simpl.  25,0. 
M.  F.  unguentum. 
[Aetzmittel  bei  Lupus.] 

Hutchinson. 


26.  Bf 

Acid.  arsenicosi  subt.  pulv.  1,0 
Cerati  simpl.  25,0. 
M.  exact.  F.  unguent.   D.  S.  Als  Verband- 
mittel   für  Krebs    und   phagedänische 
Geschwüre. 


Bf  15-26. 


Digitized  by^OOQ  IC 


Acidum  benzoicum. 


127 


27. 


IV 


dieser  Paste   in   den   hohlen  Zahn   zu 
bringen  und  dann  die  Höhlung  mit  Zahn- 
kitt zu  verschliessen.    Bleibt  24  Stun- 
den liegen. 
Abbot's  Paste  zum  Kauterisiren 
der  Zahnnerven. 


Acid.  arsenicosi 
Morph,  acet.  ana  0,3 
Kreosoti  q.  s. 

ut  f.  Massa  pultacea. 
D.  S.    Nachdem   die  cariöse  Stelle   sorg- 
fältig mit  Watte  gereinigt,  ein  Minimum 

*Addam  benzoicnm.  Flores  Bcnzoes.  Sal  Benzoes  acidum.  Ben- 
zoic  acid.  Acide  benzoique.  Benzoesäure,  Benzoeblumen  [gelbliche  bis 
gelblich- braune  Blättchen  oder  nadeiförmige  seidenglänzende  Krystalle  von  süssl ich- 
scharfem, äusserst  stechendem  Geschmack.  —  1,0  10  Pf.].  —  Löst  sich  in  Wein- 
geist und  Aether  leicht,  in  siedendem  Wasser  ziemlich  schwer  [20  Th.]. 
Cave:  Amraon.  carb.  und  andere  alkalische  Salze,  Eisenoxydsalze. 

Innerlich  zu  0,03-0,3  [die  in  der  Regel  angegebene  Dosis  von  0,18-0,6 
ist  zu  hoch  gegriiTen,  da  der  nachhaltig  kratzende  Geschmack  des  Mittels  bei  Gaben 
von  über  0,3  unerträglich  wird],  in  Pulvern  [in  neuerer  Zeit  von  v.  Signini 
gegen  Tripper  empfohlen,  von  Brain  gegen  Eclampsia  parturientium,  von  Preriehs 
gegen  urämische  Affectionen  (durch  Gummi  Mimos.  oder  Pulv.  gummös,  eingehüllt)], 
Pillen,  Trochisci  [Trochisci  Acid.  benzoici  von  flaekemie  empfohlen,  auch 
unter  dem  Namen  „voice  lozenges"  bekannt,  weil  gegen  Heiserkeit  und  andere  Hals- 
leiden in  Gebrauch],  Lösungen  [wässerige  Lösungen  sehr  verdünnt,  in  maximo 
1 :  200;  spirituöse  und  ätherische  Solutionen  concentrirter],  Schüttelmixturen 
[wegen  der  geringen  specifischen  Schwere  des  Mittels  unzweckmässig].  Das  Mittel 
wirkt  in  hohem  Grade  gährungshemmend  und  ist  ein  vorzügliches 
Desinficiens,  es  übertrifft  als  solches  die  Salicyl-  und  Carbolsäure, 
wie  Experimente  lehrten  (Stlk«wski^  Plcek),  und  ist  hiervon  ausgehend 
von  Seut^r  und  Maekwtn  fiir  die  Behandlung  der  Polyartritis  verwendet 
worden.    S.  Natr.  benzoicum. 

Aeusserlich  zu  desinficirenden  Verbänden  [Bnn's  Benzoesäure- 
Gaze,  Benzoe- Watte,  Benzoe-Jute,  die  entfetteten  Materialien  werden  mit  weingeistiger 
Benzoesänrelösung  getränkt],  zu  Pinsel-  sowie  zu  Mundwässern  [in  wässe- 
riger spirituöser  Lösung,  etwa  0,5-1,0  auf  100,0  Aq.,  25,0  Spirit.  aromat.],  auch 
zu  Injectionen  in  die  Urethra  und  die  Scheide  [0,1-0,5  ad  100,0 
Aq.  dest.]  zu  versuchen,  endlich  zu  subcutanen  Injectionen  [als  Exci- 
tans  und  bei  Urämie,  R«kde:  1  zu  12  Spirit.,  davon  eine  Spritze  voll  zu  injiciren]. 


28.  Bf 

Acid.  benzoici 
Gummi  Arab. 
Sacchar.  alb.  ana  0,1. 
M.  f.  pulv.    Dispcnsent.  tal.  dos.  No.  X. 
D.  in  capsulis  amylaceis.   S.  2stdl.  ein 
Stuck  nach  Vorschrift  zu  nehmen. 


29.  Bf 

Acid.  benzoici  0,3 

Stibii  sulfurati  aurant. 

Camph.  trit.  ana  0,06 

Elaeosacch.  Foenic.  0,6. 
M.  f.  pulvis.    Dispensent.  tal.  dos.  No.  6. 


D.  in  Chart,  cer.  S.  2stdl.  1  Pulver  mit 
Haferschleim.  [Bei  drohender  Lungen- 
lähmung.] BerendB. 


30.  Bf 

Acid.  benzoici  0,3 
Rad.  Ipecacuanh.  0,06 
Stib.  sulfurat.  aurant.  0,03 
Sacch.  albi  0,6. 
M.  f.  pulv.    Dent.  tal.  dos.  No.  6.    D.  in 
Chart,  cer.  S.  4  mal  täglich  1  Pulver  in 
Haferschleim. 
[Bei  asthenischer  Pneumonie.] 

Hom. 


Digitked 


fQfm^^ 


128 


Aoidum  benzoicum. 


31. 


R 


Acid.  benzoici  0,05 
Acid.  tannici  0,01 
Pulv.  Rad   Rhei  0,2 
Pulv.  gammos.  0,75. 
[.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  12. 
Pulver. 
[Bei  Keuchhusten.] 


S.  2stdl.  ein 


Acid.  benzoic.  1,25 
Rad   Liquirit.  30,0 
Rhiz.  Ind.  7,5 
Sulfur.  depur.  15,0 
Sacch.  alb.  60,0 
Ol.  Anisi 

„    Foeniculi  ana  0,5. 
M.  f.  pulv.  d.  in  vitro.   S.  Mehrmals  tag- 
lich Vi-1  Theelöffel. 

Pulv.  pectoralis  Wedelii. 


Schauspieler  etc.]    Pastilli  antaphonici. 
Voice  lozenges. 

34.  Kf 

Acid.  benzoic.  4,0 
Sulf.  lact.  2,0 
Glycerin.  30,0. 
MDS.    2stdl.   Bepinselung.    [Bei  Angina 
diphtherit.   Weisenbursche  Mischung.] 

35.  Bf 

Acid.  benzoic.  1,25 
Natr.  bicarb.  4,0 
Natr.  phosph.  6,0 

solve  in 
Aq.  Cinnamom.  150,0 

adde 
Tinct.  Hyoscyami  7,5. 
D.  S.    Dreimal  taglich  einen  Esslöffel. 
[Bei  Lithiasis.]  Ure. 

36.  Bf 
Acid.  benzoic.  1,5 
Camphorae  1,0 
Spiritus  12,0. 

D.  S.  Zur  subcutanen  Injection  [1  Spritze 
voU].     [Als  starkes  Excitans.] 

Bohde. 

37.  Bf 
Balsam.  Peruviani  6,0 
Acid.  carbol.  puri  2,0 
Acid.  benzoici  1,0 
Ungt.  cerei  20,0 

MDS.  Zum  Einreiben  [bei  Kinn-  oder  Bart- 
flechte, Finnen  im  Gesicht].  Unguent. 
antiherpetic.  acre. 


33.  Bf 

Acid.  benzoici  6,0 
Fruct.  Anisi  vulg.  10,0 
Succi  Liquirit.  20,0 
Tragacanthae  5,0 

Pulver,  admisce 
Glycerini 

Aq.  Rosar.  ana  10,0 
Yanill.  sacchar.  0,5 
Rad.  Liquirit.  q.  s.  u.  f. 

Massa,  quae  in  pastill.  vel  tabul. 

C.  redigatur.  Ligno  santol.  rubro 

consp. 

D.  S.   Am  Tage  mehrmals  1-2  Stück  zu 

nehmen.   [Bei  Heiserkeit  und  katarrhal. 

Halsbeschwerden,  besonders  für  Sänger, 

*AfidllBI  bwifllll.  Acidum  boracicum,  Sal  Sedativum  Hombergii, 
Sal  volatile  Vitrioli  narcoticum,  Sedative  Salt.  Borsäure,  Boraxsäure. 
[Kaum  säuerlich  schmeckend.  —  10.0  15  Pf.]  Farblose,  glänzende,  schuppen- 
formig  sich  anfühlende  Krystalle.  Löslich  in  Glycerin,  6  Theilen  Wein- 
geist, schwer  löslich  in  kaltem  Wasser  [20  Th.]  und  in  3  Theilen  kochen- 
den Wassers. 

Innerlich  zu  0,3-1,0  in  Pulver,  Pillen,  Solution.  [Selten  in 
Anwendung  kommend.] 

Aeus^erlich  als  Desinficiens  in  Form  des  Streupulvers  [mit 
Stärke  oder  anderen  Pulvern  gemischt:  bei  Ohren-  und  Nasenleiden  als  Pnher  viel- 
fach mit  Erfolg  angewandt,  bei  Geschwüren,  Wunden,  auch  bei  eczematösen  und 
pruriginösen  Ausschlägen  Chicie],  zu  Salben  (Lister),  zur  Imprägnirung 
von  Verbandstoffen  [englisches  Lint  oder  andere  Verbandstoffe  mit  kochender 
Borsäurelösnng  durchtränkt,  dann  getrocknet  und  aufgelegt:  Bardelcbcn.]. 
38.  Bf 


Acid.  borici  pulv. 

Cerae  alb.  ana  5,0 

Ol.  Amygdal.  dulc. 

Paraffini  ana  10,0. 
M.  F.  Ungucntum.    D.  S.  Verbandsalbe. 

LiBter. 
a0"  Bf  31-39. 


39.  Bf 

Acid.  boric.  pulverisat.  15,0 
Pulv.  Rhizom.  Iridis  5,0 

Mf.  pulv.  D.  S.  2stdl.  1  Schnupfpulver. 


Digitized  by  VoiOOQlC 


Acidum  carbolicam  crystallisatum.  139 

^Acillim  carb#lifttm.  Acidum  carbolicum  crystallisatum.  Acidum 
phenylicum.  Carbolic  acid.  Acide  phenique.  Carbolsäure,  Phenyl- 
oder  Phenolsäure,  Phenol,  Phenyloxydhydrat,  Monooxybenzol. 
[Krystallinische  farblose  oder  kaam  röthliche,  eigen thümlich  nicbt  unangenehm 
riechende,  ätzend  wirkende  Masse,  die  in  der  Wärme  zur  einer  wasserhellen  Flüssig*  ' 
keit  Ton  1,06  spec.  Gewicht,  brennendem  Geschmack  und  kreosotartigem  Geruch 
schmilzt,  in  20  Th.  Wasser,  in  jedem  Verbältniss  in  Alkohol  und  Aether,  Cbloroform, 
Schwefelkohlenstoff,  sowie  in  Glycerin,  fetten  und  ätherischen  Oelen  und  Natronlauge 
löslich.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich  zu  0,01-0,05  [ad  0,1  pro  dosi,  ad  0,5  pro  diel  Grössere  Dosen, 
selbst  bis  0,25  und  mehr,  sind  ohne  Schaden  gegeben  worden]  mehrmals  täglich, 
am  besten  in  Pillenform  oder  in  spirituöser  Lösung,  auch  in 
Emulsion  und  als  Clysma.  [Das  Mittel  ist  erst  in  neuester  Zeit  zum  inner- 
lichen Gebrauche  versucht  worden,  und  zwar  vielfach  mit  befriedigendem  Erfolg; 
hauptsächlich  wurde  es  bei  den  verschiedensten  Hautkrankheiten  verwendet  (Kaposi, 
T.  lebra,  i.  FIciiMaiiii),  ferner  gegen  Infectionskrankheiten,  wie  Typhus  (TeM|pe8ti^ 
■■iit^  R«thc),  Intermittens,  Cholera,  Milzbrand  (Kliigelh«efer^  Seydelcr),  Hunds- 
wuth,  Schlangenbiss,  auch  gegen  Phthisis,  Keuchhusten  (R«thc),  Diabetes  (Ebsteil 
und  i.lHiller),  Magen-  und  Darmerkrankungen,  besonders  bei  chronischem  Erbrechen, 
Diarrhoe,  Cholera  infantum  und  Cholera  nostras  (R«tbc),  sowie  gegen  Flatulenz  em- 
pfohlen und  theil weise  bewährt.] 

Aeusserlich  pure  als  Aetzmittel  [bei  Pustula  maligna:  Klingclh^efcr^ 
Leichenvergiftung  u.  a],  meist  in  Spirituosen,  selten  wässerigen  Lösungen 
oder  in  Verbindung  mit  Oel  oder  Glycerin,  in  verschiedenen  Verdünnungs- 
graden [5-20  pCt.],  als  Verbandmittel  [Carbolgaze,  Uster's  Aseptic  muH, 
Carbollint],  zu  Waschungen  und  Pinselungen,  zuweilen  auch  in  Sal- 
ben- oder  Pflaster  form,  bei  den  verschiedensten  Hautkrankheiten 
und  Verletzungen  [reine  und  inficirte  Wunden],  als  Basis  von  Haarölen,  bei 
Hautjucken  (Uasar),  femer  zu  Einreibungen  [in  l-2procentiger  Lösung  oder 
in  Salbenform  (1:32  Adeps.):  gegen  Krätze,  namentlich  der  Kinder:  1l%nil,  gegen 
Frostbeulen  (1:60  Adeps.):  Bilkley,  gegen  Verbrennungen  (1:6  Ol.  Oli- 
rarum):  Mttel)  mit  Linimentum  Calcis  1:30:  Bilkley.)],  zur  schmerzlosen 
Cauterisation  der  Zahnpulpa  bei  Caries  der  Zähne  (Ptelscli),  zu  Ein- 
spritzungen in  die  Blase  bei  Cystitis  [0,05  bis  1,0  auf  100,0  Aqua;  in 
manchen  Fällen  von  fötider  Absonderung  bis  5,0  :  100,0:  B«tt«iii],  in  die 
Tunica  vaginalis  durch  den  eingestossenen  Trocart  bei  Hydrocele:  tcfla, 
bei  Vaginal-  und  Uteruskrankheiten,  in  die  Harnröhre  bei  Gonorrhoe 
[0.1-0,5  auf  100,0],  in  die  Nasenhöhlen  bei  Ozaena  (Clark)  [0,25-1,0  auf 
100,0]  zu  Klystieren  [bei  Diarrhöen  und  Krankheiten  des  Rectums:  0,05-0,1 
auf  150,0  Aqua],  zu  Pinselungen  des  Pharynx,  zu  Mund-  und  Gur- 
gelwässern [0,5-1,0  auf  100,0],  sowie  zu  Inhalationen  in  zerstäubter 
Form  [vergl.  S.  98.]  bei  Diphtherie,  Aphthen,  Phthisis,  Bronchitis 
putrida,  Gangraena  pulmonum  (R«thc^  Lejdci^  lelfcr),  als  Riechmittel 
[s.  Liquor  Amonii  caust.],  endlich  auch  zu  subcutanen  Injectionen  [2,0 
auf  100.0  Aqua,  hiervon  1-2  Fr avaz 'sehe  Spritzen:  gegen  Intermittens:  Jessleri 
gegen  Tumor  albus,  Drüsenschwellungen,  akute  Phlegmone  und  andere  entzündliche 
Processe:  Ineteri  Erysipelas:  Incter^  Aiflreeht)  bei  Angina  faucium,  Laryngitis 
acuta,  Schwellung  der  Cervicaldrüsen ,  croupöser  Pneumonie:  lagen)  bei  Croup  und 
Diphtheritis  zur  Injection  in  die  Tonsillen  (Ttnbc  und  Biel)|  gegen  akuten  G^lenki' 

».jjc.  .        .  .  ...        .^.-  Digitizedby  VjOOylv: 

Ewald  nnd  Simon,  Arznei verordnnngslehre.    10.  Aufl.  9  ^ 


130  Acidum  carbolicum  ciy stall isatum. 

rheumatistT»us:  Kmiie^  ScMtw];  bei  Haemorrhois  ana  mit  Glycerin.  Nach 
vorheriger  Entleerung  des  Rectums,  Einfettung  der  Knoten  und  Einstich 
der  rait  3-10  Tropfen  armirten  Spritze  in's  Centrura  des  Tumors,  Blaek- 
WMdj  endlich  auch  zu  parenchymatösen  Injectionen.  Iicter:  Ein- 
spritzung von  1-2  Pravaz'sche  Spritzen  einer  2procentigen  Lösung  in 
die  entzündeten  Organe,  z.  B.  Drüsen,  Gelenke,  sowie  in  Tumoren.  [Die 
Anschauungen  lieter^s  über  den  Nutzen  der  parenchymatösen  Injectionen  bei  Ery- 
sipelas,  Gelenkentzündungen  etc.  haben  sich  nicht  bestätigt.] 

Die  weitgehendste  Anwendung  hat  die  Carbolsaure  in  der  Chirurgie 
durch  das  Usler'sche  Verfahren  gefunden.  Trotz  mannigfacher  Uebel- 
stande,  die  ihr  anhaften  und  die  dazu  geführt  haben  nach  Ersatzmitteln 
für  dieselbe  zu  suchen,  beherrscht  sie  noch  immer  das  Feld.  Hierauf 
des  Genaueren  einzugehen  würde  zu  weit  führen.  Ebenso  kann  nur  auf 
die  ausgedehnte  Verwendung,  welche  die  Carbolsaure  in  der  privaten  und 
öffentlichen  Hygiene  als  Desinficiens,  als  Antisepticum  etc.  findet,  hin- 
gewiesen werden.  Doch  ist  zu  bemerken,  dass  nach  den  neuesten  Unter- 
suchungen von  K.  K«eh  die  Carbolsaure  in  öliger  oder  alkoholischer  Lösung 
zu  Desinfectionszwecken  (Vernichtung  von  Milzbrandsporen  und  Bacillen 
sowie  anderer  durch  hohe  Widerstandsfähigkeit  ausgezeichneter  Mikro- 
organismen) vollständig  unbrauchbar,  weil  ohne  jede  Wirkung  ist  und 
die  wässerige  Carbolsaure  erst  in  Lösungen  von  5-10  pCt.  einen  entschie- 
denen Effect  ausübt. 

Als  zum  Ustcr'schen  Wundverband  gehörig  sind  zu  nennen:  Wässerige 
Carbolsäurelösungen  von  2-10 pCt.  (zum  Waschen,  zum  Spray,  Aufheben  der  Instru- 
mente u.  s.  f.),  5-lOproc.  Phenolöl,  Phenolvaseline  (1  Th.  Phenol  und  9  Vaseline), 
Protective,  entweder  aus  Seidenzeug  (Silk-protective)  oder  Baumwollenzeug  (Cotton- 
protective).  Das  mit  öliger  Phenollösung  getränkte  Zeug  wird  auf  beiden  Seiten  mit 
Copallack,  dann  auf  der  einen  Seite  mit  einer  Mischung  aus  1  Th.  Dextrin,  2  Stärke 
und  16  Th.  einer  5proc.  wässerigen  Phenol lösung  bestrichen.  Unmittelbar  vor  der 
Anwendung  behufs  Desinfection  mit  2,5proc.  Lösung  abgewaschen.  Antiseptische 
Gaze  (Kaliko,  getränkt  mit  einner  Mischung  von  1  Th.  Phenol,  5  Fichtenharz,  7  Pa- 
raffin). Phenoljute  mit  2,5proc.  Carbolwasser  getränkt.  Catgut  (Schafdarrafäden, 
welche  2  Monate  in  einer  Mischung  von  5  Oel  und  1  Acid.  carbol.  liquef.  gelegen 
haben.  Lister  hat  verschiedene  Modificationen  desselben  angegeben).  Antiseptische 
Seide  (in  5proc.  Carbollösung  gekocht  und  einige  Stunden  in  einer  heissen  Mischung 
von  1  Carbol  auf  10  Wachs  gelegen).  Kautschuck-  und  Knochen -Drainröhren,  in 
5proc.  Carbollösung  ausgekocht  resp.  aufbewahrt. 

Der  Liqueur  antiseptique  von  Peines  besteht  aus  8  Th.  Carbol 
und  2  Th.  Bromwasserstoffsäure.  Das  Carbolated  Glycerin  ist  aus 
1  Carbol  und  9  Glycerin  gemischt. 

Als  Antidot  bei  Vergiftung  mit  Carbolsaure  werden  ausser  der 
Magenausspülung  Baumöl  oder  Mandelöl  mit  etwas  Ricinusöl,  sowie  Kalk- 
präparate, besonders  Calcaria  saccharat.  in  grösserer  Menge  in  Wasser 
gelöst,  empfohlen;  auch  äusserlich  dienen  Oele  als  Antidota  (Cilfcrt). 


40.  ^ 

Acid.  carbolici  1,0 

solve  in 
Spirit.  q.  s. 

cui  adde 


Rad.  Althaeae 
Extr.  Gentian.  ana  5,0. 
M.  f.  pilul.    No.   100.    Consp.  Lycopod. 
D.  S.  2stdl.  2-5  Pillen  zu  nehmen. 


«    ^Q  Digitizedby^OOQlC 


Acidum  carbolicum  cr}'stallisatum. 


131 


41.  1^ 

Acidi  carbolici  5,0 
Solve  pauxillo  Spirit. 
adde 
Extr.  et  Pulv.  Rhiz.  Calami  q.  s. 
ut  f.  pilul.    No.  Gü.     S.  Täglich  6  Stuck 
zu  nehmen. 

[Gegen  Psoriasis,  Prurigo  u.  a.] 

Neumann. 


42.  V, 

Acid.  carbol.  1,0 
Aq.  dest.  120,0. 
MDS.  3-4  mal  tägl.  einen  Kaffeelöffel. 
[Bei  Pertussis.]  Oltramftre. 

43.  IV 

Acid.  carb.  1,0 
Rad.  Rhei  pulv.  6,0 
Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
u.  f.  pilul.  No.  50.  Obduc.  Gelatina.  D.  S. 
Zur  Verdauungszeit  1  Pille  za  nehmen. 
[Bei  Dyspepsie  durch  Magengährung  ] 
H.  B.  Bioliter. 


44.  Bf 

Acid.  carbol.  0,25 

Acid.  tannici  2,5 

(Opii  0,1-0,3) 

Spirit.  gutt.  nonnull. 

Rad.  Liquir.  pulv.  5,0 

Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pilul.    No.  50.     Consp.  Pulv.  R^d. 
Liquir.    D.  S.  3  mal  tigl.  2-3  Pillen  zu 
nehmen.    [Bei  Phthisis  mit  Diarrhöen;] 
Waidenburg. 

45.  Bf 

Acid.  carbol.  1,5-2,5 
Aq.  ()ÖÜ,0. 
D.  S.  2-3stdl.  2  Essloffel.    [Bei  Typhus.] 
Murohison. 


4C. 


Acid.  carbol. 

Spirit.  nni  rectificatiss.  ana  0,75 
Tinct.  Jodi  gutt.  XV. 
Infus,  digital,  (e  1,0:200,0). 
MDS.  Stdl.  l  Essloffel.    [Bei  Typhus  ab- 
dominalis.] Bothe. 

47.  Bf 

Acid.  carbol.  5,0 
Aq.  dest.  150,0 
Aq.  Menth,  pip.  50.0. 
MDS.   2-4 mal  täglich  1  Theelöffel.    [Bei 
Diabetes.]  Ebstein.    Lebert. 

48.  Bf 

Acid.  carbol.  0,2 
Aq.  Menth,  pip.  30,0 
Tinct  Valerian.  aeth.  2,0 


Tinct  Opii  croc. 
Tinct  Jodi  ana  0,05-0,15 
Mucilag.  Gummi  Arab. 
Syr.  Papaveris  ana  lO.O. 
MDS.    2  stdl.    1   Theelöffel.     [Bei  Cholera 
infantum.] 
Mixtura  antidiarrhoica  infantum. 

O.  Q.  Bothe. 

49.  Bf 

Acid.  carbol.  0,5 
Tinct.  Jodi  0,25 
Tinct  Opii  croc.  1,5 
Tinct.  Valerian.  aeth.  3,5 
Aq.  Menth.  15,0. 
MDS.    1-2 stdl.    30-40   Tropfen.    Guttae 
antidiarrhoicae. 
[Choleratropfen.] 

C.  G.  Bothe. 


50.  Bf 

Acid.  carbol.  7,5 
Spir.  dilut  fiO,0. 
MDS.  Innerlich  2 stdl.  10-20  Tropfen  in 
Schleim  zu  nehmen.  —  Aeusserlich 
1  Theelöffel   voll    mit    1  Esslöffel    voll 
Wasser  zum  Gurgeln  und  Pinseln. 
[Bei  Angina,  besonders  Ang.  scarlatin.] 
Cleaver. 

51.  Bf 

Infus.  Rad.  Gentian.  (4,0)  150,0 
Acid.  carbol.  0,2 
Syr.  simpl.  30,0. 
MDS.  3  stdl.  1  Esslöffel. 

[Bei  invcterirter  Intermittens.] 

Treulich. 

52.  Bf 

Acid.  carbol.  2,0 
Spirit  5,0-10,0. 
MDS.  Aeusserlich. 

[Actzmittel  bei  verschiedenen  Haut- 
krankheiten, namentlich  Eczema,  Pso- 
riasis, Lupus,  Ulcus  syphilit.,  Schlangen- 
biss,  Wespenstich  u.  s.  w.] 

J.  Neumann. 

53.  Bf 

Acid.  carbol.  2,0 
Glycerini 
Spirit.  ana  15,0 
Aq.  200,0. 
D.  S.   Aeusserlich. 

Lotio  carbolica.  Hutchinson. 


54.  IV 

Acid.  carbol.  cryst  10,0 

solve  in 
Aq.  destill.  200,0. 
D.  S.    Zur  Ausspritzung  von  Wunden. 
Lister. 

DigiÜ^Sd  by  V^OOQIC 

Bf  41-54.  ^^Q 


132 


Acidam  carbolicam  crystallisatam. 


55.  Bf 

Acid.  carbol.  pur   2,0 
Glycerini  3ü.o 
Mass.  Gelat.  alb.  55,0 
Aq.  15,0. 
M.  f.  bacill.  No.  15.  D.  S.  Nasenbougies. 
'[Bei    übermässigem    Nasenschleimfloss, 
Ozaena  etc.] 


56.  Bf 

Acid.  carbol.  5,0 

Ol.  Lini  (s.  Amygdal.,  s.Oliv.)  100,0. 
D.  S.    VerbandmitteL 

[Zum  Li  tep'schen  Verband,  zum  Ein- 
ölen der  Finger,  Instrumente  etc.  Siehe 
aber  das  oben  S.  1 30  betreffs  der  öligen 
Carbollösung  Gesagte.] 

57.  Bf 

Acid.  carbol.  2,5 
Ol.  Lini  lt»,0 
Cretae  albae  q.  s. 
ut  f.  unguentum  molle. 

Liiter'sche  Yerbandsalbe. 


58.  .      Bf 

Acid.  carbol.  1,5 
Ol.  olivar.  100,0 
Ol.  Bergamott.  gutt.  XXX. 
MDS.  Haaröl.    [Bei  Pytiriasis  capitis  und 
Kopfeczem.]  LaMsr. 

59.  Bf 

Acid.  carbol.  1,0 
Acet.  pyrolignos.  4,0 
Aq.  15,0. 
MDS.   Aeusserlich. 
[Zum  Bestreichen  der  Haut  bei  Favus, 
Krätze  und  anderen  parasitischen  Haut- 
krankheiten.] 
Acetum  carbolicum  seu  phenylicum. 
Lemaire. 


60.  I^ 

Acid.  carbol.  2,5 

Acid.  acetici 

Aq.  ana  10,0. 
MDS.  Zum  Aufpinseln  auf  die  Haut. 
[Sehr  energisches  Reizmittel,  soll  Senf 
und  Veratrin  übertreffen.  Bei  Lähmun- 
gen, Neuralgien,  namentlich  Ischias  em- 
pfohlen. Bei  Kindern  ist  die  Lösung  zu 
verdünnen,  ebenso  zur  Anwendung  in 
Form  der  Bepinselung  oder  besser  Pul- 
verisation  bei  phagedäniscben  und  gan- 
gränösen Geschwüren]      Diokinion. 

61.  Bf 

Acid.  carbol.  5,0 
Aq.  200,0. 
D   S    Ein  Esslöffel  mit  einer  Untertasse 
Wasser  gemischt,  ein  Leinwandläppchen 

i^  Bf  55-08. 


damit  getränkt,   Morgens  und  Abends 

auf  die  juckenden  Stellen  aufzulegen. 

[Gegen  Prurigo.]       PintsohoTius. 

62.  I^ 

Acid.  carbol.  1,0 

Tale.  50,0 
M.  f.  p.  S.  Puder  bei  Hauljucken. 


63.  Bf 

Acid   carbol.  2,0 
Ungt.  Vasel.  20,0-.S0,0. 
M.  f  ungt.  D.  S.  Aeusserlich.  Täglich  eine 
Bohne  gross  auf  die  afficirten  Stellen 
einzureiben. 
[Gegen  Sycosis]       PintiohoTlas. 


64.  Bf 

Acid.  carbol.  1,0 

Tinct.  Jodi 

Aoid.  tannici  ana  2,0 

Unguent.  cer.  30,0. 
M.  f.  Unguentum.    D.  S.  Aeusserlich. 
[Gegen  Frostbeulen]       O.  Q. Bothe. 


65.  Bf 

Acid.  carbol.  0,5 

Vasel. 

Unguent  plumbi  ana  10,0 

OL  amygdal.  5,0. 
M.  f.  u.  D.  S.  Frostsalbe. 


66.  Bf 
Cerae  alb.  4,0 
Colopbon. 

Ob  Oliv,  ana  2,0 
Acid.  carbol.  5,0 
M.  f.  emplastrum. 
Auf  Leinwand  gestrichen,  auf  die  kran- 
ken Stellen  aufzulegen. 
[Gegen  Lupus.]       FintaohoTlus. 

67.  Bf 

Acid.  carbol.  2,5 

Spirit.  5,0 

Mucilag.  Gummi  Arab.  40,0. 
MDS.  Zum  Bepinseln  abgeschürfter,  exul- 
cerirter,  leicht  blutender  Schleimhaut, 
besonders  des  Zahnfleisches,  des  Gau- 
mens, der  Mandeln.         ▼.  Bigmond. 


68.  Bf 

Acid.  carbol.  0,15 
Ol.  Menth,  pip.  0,3 
Tinct.  Myrrhae  60,0 
MDS.  Mit  weissem  Syrup  in  beliebiger  Quan- 
tität gemischt:  zum  Bürsten  der  Zähne. 
[Zum  Aufhalten  der  Zahncaries.] 
Zahnbrandtropfen. 

B.  H.  Bichter. 


Digitized  by^OOQlC 


Acidum  chromicum. 


133 


69.  Bf 

Acid.  carbol.  1,0 
Aq,  Colomensis.20,0. 
MDS.  Einige  Tropfen  in  Wasser  zum  Mund- 
spülen und  Händewaschen ;  mit  Wasser 
verdünnt  zum  Zerstäuben  in  Kranken- 
zimmern. 
Desinficirendes  Eau  de  Gologne. 

B.  H.  Biohter. 


70. 


MDS. 


71. 


Acid.  carbol.  1,0 
Glycerini  12,0 
Aq.  dest.  250,0. 
Guigelwasser. 
Gaigarisma  Acidi  carbolici. 

Maokensie. 


Acid.  carbol.  5,0 
Spir.  25,0 

cui  adde  Solut. 


Acid.  tannici  20,0 
Aq.  dest.  100,0. 
D.  S.    1-2  Esslöffel  zu  1  Pfund  Wasser, 
zur  Inhalation  in  zerstäubter  Form. 
[Bei   Phthisis,   Bronchiectasie ,   Bron- 
chitis putrida]  Waldenborg. 


72.  Bf 

Acid.  carbol. 

Spir.  dil.  ana  1,0 

Tinct.  Jodi  0,5 

Glycerini 

Aq.  di6st.  ana  2,5. 
MDS.  25-30  Tropfen  auf  1-2  Esslöffel  voll 
Wasser  zur  Inhalation  in  zerstäubter 
Form.  [Bei  Diphtheritis  und  bei  Phthisis 
pulm.]  Dieselbe  Mischung  zumTouchiren 
des  Pharynx.  40  Tropfen  obiger  Mixtur 
auf  eine  Tasse  Wasser  zum  Gurgeln. 
[Bei  Diphtheritis  und  Scarlatina  sowie 
als  Prophylacticum  gegen  diese  Krank- 
heiten.] G.  0.  Bothe. 


^Acidui  carb^lifum  eradam.  Rohe  Carbolsäure.  Gelbliche 
bis  gelbbraune  Flüssigkeit,  welche  mindestens  90  pCt.  Acid.  carbol.  ent- 
hält.    Nur  zu  Desinfectionsz wecken  zu  verwenden.    [100,0  25  Pf.] 

*Af  idnMi  carb^lienm  liqnefactam.  Verflüssigte  Carbolsäure.  Eine 
Mischung  aus  100  Theilen  Carbolsäure  und  10  Theilen  Wasser.  Klare, 
farblose,  nach  Carbolsäure  riechende  Flüssigkeit,  welche  sich  in  1 8  Theilen 
Wasser  klar  löst. 

AfillllBl  eUora-mtrasiUi.  Acidum  nitrico-hydrochloratum.  Aci- 
dum nitrico-muriaticum.  Aqua  Regis  s.  regia.  Nitromuriatic  acid.  Eau 
regale.  Königswasser.  Mischung  aus  3  Acid.  hydrochloricum  und  1 
Acid.  nitricum. 

Innerlich  selten;  Dosis  wie  Acid.  hydrochloricum  [vergl.  ^  76]. 

Aeusserlich  zu  Fussbädern  [50,0-60  0  zum  Fussbad].  Von  Sc«U  in 
Bombay  auch  zu  Waschungen  der  Lebergegend  bei  Hepatitis  empfohlen. 
Soll  die  Gallensecretion  vermehren. 

^Afiilim  elmmifam.  Chromic  acid.  Acide  chromique.  Chrom- 
säure. Chromsäure-Anhydrid.  Chromtrioxyd.  [An  der  Luft  zerfliessende, 
scbarlachrotbe  Krystalle  oder  beller  rotb  gefärbte,  lockere,  wollige  Masse  von  scbarf 
saurem  Gescbmack,  in  Wasser  leicbt  löslicb,  die  Haut  stark  ätzend.  —  1,0  5  Pf] 

Au^sserlich  als  Irritans  [in  Verdünnung]  und  als  Causticum  [pure 
oder  höcbstens  mit  gleicben  Tbeilen  Wasser.  Von  Sehih  und  IHftirshall  zur  Aetzung 
von  Condylomen  und  warzenartigen  Excrescenzen  (1  Tb.  Acid.  cbrom.  in  1  Tb. 
Wasser  gelöst),  von  Lewin^  f.  Bnms  u.  a.  zur  Aetzung  bypertropbiscber  Tonsillen, 
sowie  polypöser  Excrescenzen  auf  der  Laryngeal-Scbleimbaut  pure  mittelst  besonderer 
Aetzmittelträger  angewandt;  das  Verfabren  ist  sebr  scbmerzbaft,  meist  mit  Recht 
wieder  verlassen.  Dagegen  ist  das  Einsteeben  der  Krystalle  in  die  bypertropbirten 
Tonsillen  von  Lewin^  Waldeibirg  empfoblen  (s.  o.  p.  96).  Femer  wurde  das  Mittel 
in  Verdünnung  (1,0-5,0  auf  25,0  Wasser)  auch  zur  Oauterisation  dipbtberitiscber 
Fläcben  benutzt,  obne  sieb  bewäbrt  zu  haben.  —  Von  Anatomen  zur  Härtung  von 
Präparaten  in  Verdünnung  mit  Vortbeil  verwertbet.] 

Digiti^  IBöVtsP^ÖC 


134  Acidum  Crcssotinicam. 


Neuerlichst  wurde  das  Mittel  auch  örtlich  gegen  Ozaeua  und  Go- 
norrlioe  von  toigall  empfohlen  [Verdünnung  von  1  zu  1000,0  Wasser]. 

Afidnm  ehrys^iiliaiiieam.  Chrysophansäure  [i,a  15  Pf.]  in  Pannelia 
parietina  Rad.  Rnei  und  Fol.  Sennae  enthalten;  glänzende  gelbe  Nadeln, 
unlöslich  in  Wasser,  schwach  löslich  in  Aether,  am  besten  in  Alcohol  und 
Benzol;  gegen  Psoriasis,  Lupus,  Favus  empfohlen.  Jarlseh^  NeintMi,  Uig. 
Am  besten  als  Salbe  [1 :  10],  wobei  die  gesunden  Partien  durch  ein  Heft- 
pflaster geschützt  werden.  Wegen  ihrer  Tendenz  zur  Reizung  der  Binde- 
haut sind  im  Gewicht  schwächere  Mischungen  von  2-5  pCt.  zu  verwenden, 
üeberhaupt  hat  die  Chrysarobinsalbe  die  Tendenz,  Erytheme  und  Derma- 
titiden  zu  erregen,  weshalb  ¥•%  empfiehlt,  die  eingeriebene  Stelle  ent- 
weder ganz  mit  CoUodium  zu  überziehen,  oder  mit  Gummipapier  zu 
überdecken,  dessen  Ränder  mit  Chloroform  zum  Anhaften  an  der  Haut 
bestrichen  werden.  Von  ReiM«iit  bei  den  Dermatosen  der  Syphilis  als 
Vaselinsalbe  [1-2  :  10,  je  nach  der  Intensität  der  Affection]  empfohlen.  In  der 
Literatur  besteht  hier  eine  Confusion  der  Namen,  indem  für  Acid.  chry- 
sophanic.  auch  Chrysarobiü  gesetzt  wird.  Chrysarobin  ist  aber  der  von 
Th«Mp§«i  vorgeschlagene  Name  für  das  Goapulver,  pulv.  Araroba,  welches 
in  seiner  Wirkungsweise  allerdings  grosse  Aehnlichkeit  mit  der  Chryso- 
phansäure hat  [s.  A.]. 

73.  Rf 

Acid.  Chrysophanici  1,0 

„     acet.  0,2-0,5 
Vasel.  4,0. 
M.  f.  u.    [Bei  Favus  nach  Ablauf  der  entzündl.  Erscheinungen.] 

Weber. 

"^Afidnm  citricam.  Acidum  citricum  cryst^-Uisatum,  Acidum  Citri. 
Citric  acid.  Acide  citriquc.  Citronensäure.  [10,0  20  Pf.,  puk.  30  Pf.] 
Grosse,  farblose  Krystalle.     Leicht  in  Wasser  löslich. 

Innerlich  in  Pulver,  namentlich  zu  Brausepulvern  [s.  Pdvcres 
aerophori],  Pastillen  [0,06  mit  1,25  Zucker],  Lösung,  besonders  zur  Be- 
reitung von  Limonade  statt  frischen  Citronensaftes  [1  entspricht  etwa 
5  Saft;  1  Kilo  Wasser  erfordert  etwa  5,0  Citronensäure,  Zucker  q.  s.  und  einen 
höchst  geringen  Zusatz  von  Citronenöl],  und  Saturationen  [s.  diese  S.  38]. 

Aeusserlich  [2,0  auf  250  0  Aqua]  zu  Gurgelungen  [bei  Zungenkrebs, 
•trcUj],  ferner  zu  Pinselungen  bei  Diphtheritis  [1,0  zu  5,0-10,0]  u,  a. 
zu  versuchen. 

Afidui  erfSS^tiniflUII»  Cressotinsäure.  [Weisse  prismatische  Kry- 
stalle, in  kaltem  Wasser  schwer,  in  heissem  Wasser,  Alkohol  und  Aether  leicht  lös- 
lich. Das  Natronsalz  ist  in  Wasser  leicht  löslich;  vergl.  Natrium  cresotinicum.  —  10,0 
65  Pf.]  Hat  nach  K«lbc  ähnliche  antiseptische  Eigenschaften  wie  die  Sa- 
licylsäure  und  ist  deshalb  auch  in  gleicher  Weise  wie  die  letztere 
äusserlich  und  nach  Bisa  auch  innerlich  zu  verwerthen. 

Hcidnm  formicicam.  Acidum  formylicum.  Forraic  acid.  Acide 
forraique.  Ameisensäure.  Formylsäure.  Hydrocarbonsäure.  [Farblose, 
stechend  riechende  Flüssigkeit.  Mit  Wasser  und  Alkohol  in  allen  Verhältnissen  löslich. 
Wird  auf  chemischem  Wege  leicht  hergestellt  und  als  Nebenprodukt  bei  vielerlei  Pro- 
cessen gewonnen.  —  10,0  40Pf.]  Kann  als  Ersatz  des  Spirit.  formicarum  und  der 
Tinct.  formicarum  benutzt  werden:  zu  Einreibungen  und  Waschungen 

■•*  ^  '^^-  Digitizedby^OOgie 


Acidmin  hydrobromicum  dilutum.  135 

[etwa  1,0-10,0  auf  100,0  Aqua  oder  Spirit.  dilut.],  zu  Bädern  und  Kastendarapf- 
badem  (■•  E.  Richter).  Pure  oder  in  starK  concentrirter  Lösung  auf  die 
Haut  applicirt,  wirkt  es  als  Aetzmittel.  » 

Das  Mittel  könnte  auch  innerlich  in  Spirit.  dilut.  gelöst  [ca.  1  pCt.] 
gleich  der  Tinctura  formicamm  versucht  werden. 

Aeklim  galliflin.  Sal  essentiale  Gallarum.  Galläpfelsäure, 
Gallussäure.  [Nadeiförmige,  blassgelbe,  seidenglänzende  Krystalle,  geruchlos, 
von  schwach  adstringirendem  Geschmack;  schwer  löslich  in  kaltem,  leichter  in 
kochendem  Wasser,  Aether,  Alkohol.  —  1,0  etwa  5  Pf.] 

Innerlich  zu  0,05-0,3-0,6  2-3  Mal  täglich  in  Pulver,  Pillen,  So- 
lution. [Letztere  Form  unzweckmässig  wegen  der  schweren  Löslichkeit  des  Präpa- 
rates. —  Von  englischen  Autoren  ziemlich  häufig  angewendet,  z.  B.  gegen  Diabetes, 
Albuminurie,  Lungenblutung  —  wohl  meist  dem  Tannin  an  Wiricsamkeit  nachstehend. 

Aeusserlich  als  Mundwasser  [10-5,0  auf  100,0],  Augenwasser 
[0,1-0,5  auf  25,0],  in  Salben  [2,5-5,0  auf  25,0]. 

Adilim  hydr^bramiciuil  dilltnm.  Verdünnte  Bromwasserstoff- 
saure.  Farblose,  wasserhelle,  oder  saure,  beim  Erhitzen  völlig  flüchtige 
Flüssigkeit,  von  erstickendem  Gerüche;  sp.  Gew.  bei  10  pCt.  1077-1078. 

Wird  von  vielen  Aerzten  dem  Kaliumbromid  vorgezogen,  dessen  un- 
angenehme Nebenwirkungen  ihr  Gebrauch  nicht  zur  Folge  haben  soll. 
In  2-4-6  Tropfen  [0,10,2-0.3]  stündlich  bis  2stündlich  in  starker  Ver- 
dünnung [1 :  100-150]  gegeben  bei  Ohrensausen,  Krampfhusten,  Erbrechen 
Schwangerer,  bei  dyspept.  Zuständen. 

74.  Hr 

Ealii  bromat.  5,0 
Acid.  hydrobrom.  dilut.  10,0 
Glycerini  6,0 

Tragacanth.  12,0  vel.  q.  s. 
M.  f.  pil.  No.  240.   C.  Lycop.   D.  ad  vitr.    S.  2-3stdl.  3  Pillen. 

*Afiilttm  IlydrMliUriciUü.  Acidum  hydrochloratum,  Acidum  mu- 
riaticum,  Spiritus  Salis  acidus  s.  fumans  Glauberi,  Acidum  salis  culinaris 
s.  communis  s.  marini.  Muriatic  acid.  Acide  chlorhydrique.  Chlorwasser- 
stoffsäure, Salzsäure.  Wasserstoffchlorid.  [Spec.  Gew.  =  1,124  Gehalt 
an  wasserfreier  Säure  =  25  pCt.  2  Gr.  Säure  =  13  7  Normalkaliumlösung.  —  10.0 
5  Pf.]  Cautelen  beim  Verordnen  s.  Acida,  ferner  Silber-,  Blei-,  Queck- 
silberoxydul-Salze. 

Innerlich  zu  0,25-1,0  in  Pillen  oder  Bissen  [mit  Pflanzenpulver 
q.  s.  zur  Pillenmasse  geformt],  Mixturen  [1,0-10,0  auf  100,0  mit  starker  Verdün- 
nung, oft  mit  etwas  Aether,  Spirit.  aether.],  Tropfen  [mit  mehreren  Theilen 
Syrop  verdünnt  oder  pure:  5-10-20  Tropfen,  in  Zuckerwasser],  zum  Getränk  [der 
Zähne  wegen  selten;  2,5-5,0  auf  500.0  Wasser].  In  neuerer  Zeit  mit  Vorliebe  bei 
Magenerkrankungen,  entweder  in  Verbindung  mit  Pepsin  oder  allein  ange- 
wandt, um  eine  mangelhafte  Säureabsonderung  der  Magendrüsen  zu  ersetzen. 

Aeusserlich  unverdünnt  als  Aetzmittel  [auf  Warzen  und  Excrescen- 
zen,  auf  den  Grund  hösartiger  Hornhautgescbwüre],  verdünnt  als  Mund-  und 
Gurgelwasser  [1,0-3.0  auf  100,0  mit  Syr.  Moror.  oder  Mel  rosat.].  Pinsel- 
saft [1,0-2,5  auf  25,0  Syrup  oder  Honig],  Augen wasser  [0,1-0,15  auf  10,0 
Aq.  dest.  mit  Zusatz  von  Mucil.  Gummi  Arab.],  in  Salben  [1.5-3,0  auf  25,0  Fett], 
zu  Waschungen,  Umschlägen  [5,0  auf  300,0],  zu  feädern  [allgemeinen 

Digitized  ^l^O^jgie 


13ß 


Acidum  hydrochloricum. 


und  Fussbädern,  gewöhnlich  mit  Acid.  nitricam  zasammen,  60,0-120,0  xa  einem 
ganzen,  30,0-60,0  za  einem  Fussbade;  ferner  zu  moussirenden  Bädern,  rergL 
pag.  72;  hier  jedoch  Acid.  hydrocblor.  cnidum  vorzuziehen]. 


75.  TV 

Aeidi  hydrochlorici 
Extr.  Colombo 

Pulv.  Rad.  Colombo  ana  2,5 
Pulv.  Tub.  Salep.  q.  s. 
ut  f.  pil.    No.   50.    Consp.   Pulv.    Cass. 
Cinnam.    D.  in  vitro.    S.  4  mal  täglich 
10  Stück. 


76.  Bf 

Acid.  hydrochlorici  5,0 

Decoct.  Rad.  Alth.  (e  5,0)  150,0 

Aether  acet.  2,5 

Syr.  Rud.  Id.  50,0. 
MDS.  2stdl.  einen  Esslöffel. 


77.  IV 

Acid.  hydrochlorici  5,0 
Aq.  Menth,  pip.  spirit.  50,0 
Syr.  Aurant.  Ck)rt.  25,0. 
MDS.   Nach  jeder  Mahlzeit  1-2  Theelöffel 
voll  in  etwas  Wasser  zu  nehmen 
[Bei  Dyspepsie,  auf  Säuremangel  be- 
ruhend.] 

78.  Bf 

Acid.  hydrochlorici 
Aq.  destill,  ana  5,0 
Syr.  Rub.  Id.  20,0 
MDS.   Stdl.  30  Tropfen  in  etwas  Zucker- 
wasser zu  nehmen. 


"^Afidui  hyilroehlorienm  erndani«  Acid.  hydrochloratum  s.  mu- 
riaticura  crudum,  Oleum  Salis,  Spir.  Salis.  Rohe  Salz-  oder  Chlor- 
wasserstoffsäure [spec.  Gew.  =  1,160-1,170;  Gehalt  an  wasserfreier  Salz- 
säure 30-33  pCt.  —  100,0  15  Pf.].  Das  Präparat  ist  stärker  als  das  vorige 
[etwa  um  ein  Drittel],  was  bei  der  Dosirung  zu  berücksichtigen  ist. 

Ueberall,  wo  es  sich  um  die  ausser  liehe  Anwendung  grösserer 
Dosen  der  Salzsäure  handelt,  namentlich  zu  Bädern,  oder  wo  man  eine 
stark  ätzende  Wirkung  erzielen  will,  verordne  man  dieses  Präparat 
statt  des  vorigen. 

'^Acidum  hYdrochlorifim  dilntnm.  Acid.  hydrochloricum  dilutum 
purum  Ph.  Awtr.   V  erdünnte  Salzsäure  [gleiche  Theile  Wasser  und  Salzsäure]. 

Innerlich  in  doppelter  Dosis  wie  Acid.  hydrochloricum,  in  Mix- 
turen und  Tropfen  [z.  B.  statt  I^  78 :  I^  Acid.  hydrochloric.  dilut.  10,0,  Syr. 
Rub.  Idaei  20,0.    M.  D.  S.    Stündlich  30  Tropfen]. 

Aeidam  hydr^eyaiiieam.  Acid.  hydrocyanatum,  Acid.  borussicum 
s.  zooticum  [nicht  zu 'verwechseln  mit  Acid.  cyanicum].  Hydrocyanic  acid. 
Acide  hydrocyanique.  Cyanwasserstoffsäure,  Blausäure,  Monocyan- 
wasserstofi.  [100  Th.  dieser  Säure  sollen  nach  der  Ph.  lelfet.^  der  Ph.  «f  the  initei 
States,  der  British  Ph.^  sowie  nach  der  früheren  Ph.  Bav.^  dem  C«d.  ncd.  Itnb.  und 
dem  Schtcht^schen  Appendix  2  Th.  wasserfreier  Cyanwasserstoflfsäure  entsprechen; 
stärker  sind  die  Präparate  der  französischen  Pharmakopoen,  mit  lOproc.  wasserfreier 
Blausäure.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich  0,01-0,05  (!)  [*  5-I  Tropfen!]  mehrmals  täglich,  am  besten 
in  Tropfen  [mit  alkoholischen  Znsätzen  in  vitro  nigro,  da  auch  Licht  zer- 
setzend wirkt]. 

Aeusserlich  als  Pinselwasser  [0.25-0,5  auf  5,0  —  bei  Psoriasis, 
Pruritus,  Neuralgien],  Augenwasser  [0,05-0,25  auf  5,0],  in  Salben  [0,5 
auf  5,0  Fett]. 

79.  IV 

Acid.  hydrocyanici  1,0 
Tinct.  Pimpinellae  9,0. 
M.  D.  in  vitro  nigro.    S.  2-10  Tropfen  auf  Zucker  zu  nehmen. 
[10  Tropfen  dieser  Mischung  enthalten  einen  Tropfen  Blausäure,  also  die  Maximal- 
dose derselben.] 

'W"  ^  75-79.  DigitizedbyV^OOgie 


Acidum  nitricum.  137 


*AddMl  laetifMI.  Acid.  lactis.  Milchsäure,  Milchzucker- 
saure.  Aethylidenmilchsäure.  Lactic  acid.  Acide  lactique.  Farblose, 
syrupsdicke,  saure  Flüssigkeit.  [Spec.  Gew.  =  1,21.  —  10,0  55  Pf.]  Löst  sich 
in  Wasser  und  Alkohol  in  allen  Verhältnissen  und,  vermag  fast  alle 
Metalloxyde  und  sonstigen  basischen  Verbindungen  zu  lösen. 

Innerlich  0,3-1,5  [5-20  Tropfen]  in  wässeriger  Lösung,  Pa- 
stillen oder  als  Milchsäure -Limonade  [Milchsäure  2,5,  Syr.  Rub.  Idaei  60,0, 
Wasser  300,0]. 

Als  Unterstützungsmittel  der  Verdauungsthätigkeit  und  Lösungsmittel 
für  phosphorsaure  Concremente  empfohlen  (nage«die).  Als  Lösungsmittel 
der  Knochenerde  bei  Lithiasis  durch  Erdphosphate  (Btlf«Hr),  als  schlaf- 
machendes Mittel,  besonders  bei  Geisteskranken  in  Dosen  von  10-25  Gr. 
empfohlen  {fttjtr,  IHeudel),  aber  nicht  bestätigt  (Böttieher^  Ancrbaeh).  S.  a. 
Natr.  lact. 

Aeusserlich  als  Reinigungsmittel  für  die  Zähne,  femer,  wegen 
seiner  Eigenschaft,  Pseudomembranen  zu  lösen,  in  neuester  Zeit  gegen 
Croup  und  Diphtheritis  theils  in  Form  der  Injectionen,  theils  zur  In- 
halation der  pulverisirten  Lösung  [15-20  Tropfen  ad  15,0  Aqua,  anfangs 
halbstündlich,  später  l-2stündlich,  A.  Weber],  auch  zu  Mund-  und  Gurgel- 
wässern [1 :  100-150  Wasser],  sowie  Bepinselungen  [1 :  5-10  Wasser].  In 
l-2procentiger  Lösung  ist  die  Milchsäure  auch  zu  Verband  wässern  und 
und  Einspritzungen  in  die  Blase  (bei  ammoniakalischer  Hamgährung  mit 
reichlicher  Phosphatausscheidung)  in  Anwendung  gezogen. 


80.  ^ 

Acid.  lactic.  10,0 
Sacchar.  pulv.  50,0 
Elaeos.  Menth,  piper.  2,0 
Pulv.  Gamm.  Tragacanthi  1,0 
F.  pastill.  pond.  2,0. 
D.  S.    V4  Stunde  nach  der  Mahlzeit  1—3 
Stück  zu  nehmen. 
[Bei  Dyspepsie  in  Folge  mangelhafter 
Magensaftsecretion.] 

Ewald*. 


81.  Bf 

Acid.  lactic.  1,0 
Talci  20,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  Zahnpulver. 

Lüdeke. 

82.  Bf 

Acid.  iactici  3,0 
Talci  praeparati  25,0 
Ol.  Flor.  Naphae  0,05 
Ol.  Caryophyllpr.  0,1. 
M.  f.  pulv.  dentifricius.   D.  S.  Zahnpulver. 


*Aeidllill  nitrieuill.  Spiritus  Nitri  acidus.  Nitric  acid.  Acide  ni- 
trique.  Reine  Salpetersäure,  Azotsäure.  Stickstoffpentoxyd.  [Spec. Gew. 
=  1,185;  Gehalt  an  wasserfreier  Säure  =  30,0  pCt.  3  Gr.  =  14,3  Ccm.  Normal- 
kalilösung; nach  der  Ph.  Anstr.  48  pCt.  enthaltend.  —  10,0  5  Pf.]  Cave  s.  Acida, 
femer  Spiritus,  ätherische  Oele  [die  sie  verharzt]  und  deren  concentrirte 
Lösungen,  viele  organische  Stoffe,  da  die  Salpetersäure  in  schwacher 
Verdünnung  zersetzend  auf  eine  grosse  Zahl  derselben  wirkt  und  durch 
Bildung  von  Gasen  Explosionen  herbeifuhrt.  [Zum  Einnehmen  Glas-  und 
Porzellanldffel ;  beim  Baden  vermeide  man  Kupfer-  oder  Zinkwannen.] 

Innerlich  zu  0,2-0,5-1,0;  in  Pillen  oder  Bissen  [unzweckmässig, 
weil  der  Zusatz  organischer  Substanz  Zersetzung  bedingt],  Tropfen,  Mixturen 
[möglichst  einfach,  stark  verdünnt  und  eingehüllt,  1,0-3,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich  unverdünnt  als  Aetzraittel  [mit  Holz- oder  Glasstäbchen 
aufgetupft],  zur  Zerstörung  kleiner  Tumoren  [Acid.  nitr.  fumans  ist  vorzu- 
ziehen], auch  zum  Bepinseln  hypertrophischer  und  chronisch  entzün- 
deter   Tonsillen    von    Hafkint^sh   empfohlen    [darauf  Mundspülen  mit  alka- 


138 


Acidam  nitricum. 


lischen  Lösungen];  verdünnt  in  Pinselsäften  [0,5-1,0  auf  25,0],  Gurgel- 
wässern, Einspritzungen  [0,05-0,1  auf  30,0  bei  Nach tripper,  1,0-2.0  auf 
100,0  Wasser  bei  Fluor  albus],  Waschungen,  Bädern  [50,0-120,0  auf  das 
Vollbad],  Verb  and  wässern  [3,0-7  5  auf  200,0  Wasser  —  bei  Hospitalbrand, 
(icrs«i],  Linimenten  [mit  Aq.  Cinnamomi  simpl.  ana,  zum  Aufstreichen  auf 
torpide  Frostbeulen  (Rist'sches  Frostwasser);  von  der  von  vielen  verordneten  Aq. 
Cinnamomi  vinosa  ist  wegen  häufig  vorgekommener  Explosionen  ausdrücklich  zu 
warnen  —  mit  Oel,  am  besten  mit  Ol.  Papaveris:  1  Acid.  nitricum  auf  8  OL  Papa- 
yeris  =  Oleum  oxygenatum],  Salben  [ganz  unzweckmässig,  da  die  Säure  das 
Fett  zersetzt,  so  z.  B.  das  Ungt.  oxygenatum,  Alj«ii's  oxygenirte  Pomade].  Die 
Anwendung  in  Dampfform  s.  unter  Fumigationes  nitricae. 


83.  Hr 

Acid.  nitr.  1,0 

n     hydrochlor.  2,0 
Aq.  dest.  150,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
MDS.  3-4  mal  täglich  1  Esslöffel. 
[Bei  hartnäckigem  ehren.  Icterus.] 

Freriohs. 


84.  I^ 

Acid.  nitr.  7,5 
„     hydrochlor.  2,5. 
MDS.  4  mal  täglich  20-30  Tropfen  in  ver- 
süsstem  Gerstenschleim.     [Bei  Gompli- 
cation  von  Scorbut  mit  Syphilis.] 

Köohlin. 


85. 


^ 


Acid.  nitr.  1,0 
Meli,  rosat. 
Syr.  Moror.  ana  12,5. 
MDS.    Pinselsaft.     [Bei  hartnäckigen  sy- 
philitischen Mundgescbwüren.] 

Oppert. 

86.  Hr 

Acid.  nitrici  1,5 
Glycerini  10,0 
Aq.  250,0. 
MDS.  Gurgel  Wasser.    [Bei  tertiärer  syphi- 
litischer ülceration  im  Pharynx.] 
Gai^risma  acidi  nitrici. 

MacXensie. 


dylomen.  Darauf  Bestreuung  mit  fein 
gepulvertem  Alaun  oder  mit  einem  an- 
deren [unter  Cuprum  sulfur.  aufge- 
führten] Streupulver.       ▼.  Sigmund. 


88. 


Acid.  nitr.  • 

hydrochloric.  ana  1,0 
Aq.  Rosarum  200,0 
MDS.  Waschwasser.    [Bei  Pityriasis  und 
Chloasma]  Qreen. 


89.  Bf 

Acid  nitr.  15,0 
Aq.  100,0. 

MDS.  Zum  Umschlage. 


[Bei  Prostbeulen.] 
V.  Hebra. 


90.  IV 

Acid.  nitr.  2,0-4,0 

Tinct.  Opii  simpl.  4,0 

Aq.  Rosarum  200,0 
MDS.  Yerbandwasser.     [Bei  hartnäckigen 
syphilitischen  Geschwuren.]    Oppert. 


91. 


Acid.  nitr. 

Meli,  despumati  ana  25,0 

Electuar.  Theriao.  10,0 

Ol.  Therebinth.  75,0 

Spirit.  150,0. 
M.  f.  Linim.  D.  S.  Zur  Einreibung.  [Eine 
in  Russland  unter  dem  Namen  Lini- 
mentum  antichloricum  viel  be- 
nutzte, aber  höchst  unzweckmässige 
Composition.] 


87.  hf 

Acid.  nitr.  10,0 

Aether.  nitr.  2,5. 
MDS.    Zum  Bepinseln  von  weichen  Con- 

Von  Rlvallie  ist  die  Anwendung  der  sogenannten  solidificirten 
Salpetersäure  gegen  Krebsgeschwüre  warm  empfohlen  worden.  Man 
wählt  dazu  eine  stark  concentrirte  Säure  von  1,36  sp6c.  Gewicht  [welche 
44  pCt.  trockner  Säure  enthalt],  tröpfelt  sie  auf  trockene  Charpiebäuschchen, 
die  man  in  ein  eine  porzellanene  Reibeschale  legt,  hält  diese  über  eine 
Alkoholflamme  und  erwärmt  sie  massig,  während  man  mittelst  eines 
Glasstabes  Säure   und  Charpie   in   eine    innige  Verbindung  zu  bringen 

H^  IV  83-91.  DigitizedbyV^OOgie 


Acidum  nitricura.  1.^9 


sucht  und  die  letztere  in  eine  gallertartige  Masse  verwandelt.  Die 
Paste  muss  jedesmal  [natürlich  ausserhalb  des  Krankenzimmers]  frisch  be- 
reitet werden.  Die  Umgebung  der  zu  ätzenden  Stelle  wird  so  weit  mit 
nassen  Corapressen  bedeckt,  dass  noch  ein  Vj  Zoll  breiter  gesunder  Raum 
frei  hervorsteht.  Das  Aetemittel  bleibt  15  Minuten  lang  liegen;  nach 
der  Entfernung  24  Stunden  lang  Verband  mit  gesättigter  Alaunauflösung, 
später  mit  Bleiwasser;  dann  wird  der  Schorf  mit  der  Scheere  halb  ab- 
getragen und  eine  neue  Paste  aufgelegt.  Nach  etwa  achtmaliger  Wieder- 
holung dieses  Verfahrens  entfernt  man  den  Schorf  ganz  durch  warme 
Cataplasmen  und  erhält  dann  eine  reine,  einfach  zu  behandelnde  Ge- 
schNvürsfläche.  —  Nach  Rirallie's  Angaben  soll  das  Mittel  unter  massigen 
Schmerzen  wirken,  was  sich  aher  bei  den  in  Deutschland- angestellten 
Versuchen  [z.  B.  von  Rrcll]  nicht  bewährt  hat;  vielmehr  steht  die  Sclimerz- 
haftigkeit  dieser  Aetzung  mit  der  jeder  anderen  in  gleicher  Reihe.  Dahin- 
gegen liegt  ein  wichtiger  Vortheil  des  Rlfallle'schen  Mittels  darin,  dass 
keine  Blutung  entsteht,  wie  dies  bei  der  Anwendung  des  Chlorzinks  u.  s.  w. 
oft  der  Fall  ist;  ferner  wird  die  Resorption  der  Jauche  verhindert,  und 
die  Entfernung  des  Schorfes  lässt  sich,  im  Vergleich  zu  anderen  Aetz- 
mitteln,  leicht  bewirken. 

Eine  andere  Anwendung  der  Salpetersäure  gegen  Krebs  ist  die  von 
Reits  angegebene;  seine  Formel,  die  unter  dem  Namen  Acid.  compos. 
Reitzii  bekannt  geworden,  ist  folgende:  ^  Acid.  nitr.  120,0,  Acid. 
hydrochlor.,  Aether  ana  7,5,  Boracis  5,5.  Gemischt  und  in  eine  1  bis  ' 
IV2  Pfundflasche  geschüttet,  die  nicht  ganz  luftdicht  verschlossen  sein 
darf,  bleibt  die  Mischung  einige  Stunden  stehen.  Dieselbe  langt  nach 
einiger  Zeit  an,  stark  Blasen  zu  werfen,  sich  dann  braun  zu  färben  und 
sehr  viel  salpetrige  Säure  in  Gasform  zu  entwickeln.  Nachdem  sie  gleich- 
sam ausgegohren  hat,  nimmt  sie  eine  grünliche  Farbe  an,  woraut  man 
sie  dann  in  kleine  Flaschen  giesst,  die  nur  bis  zur  Hälfte  angefüllt  und 
gut  verschlossen  werden.  Die  Bestandtheile  derselben  sind  wahrschein- 
lich Salpetersäure  mit  salpetriger  Säure,  Chlornatriura  und  Borsäure,  die 
sich  zum  Theil  in  Gestalt  kleiner  Schuppen  ausscheidet.  Bei  der  Be- 
handlung des  Carcinoma  machte  Reiti  mit  folgendem  Liniment  den  An- 
fang: Vf  Acid.  comp.  Reitzii  3,0,  Ol.  Hyoscyami,  Ol.  Olivar.  ana  25,0. 
Mit  demselben  wurden  die  oberen  und  unteren  Extremitäten,  nach  dem 
Verlaufe  der  Lymphgefösse,  am  Abend  unmittelbar  vor  dem  Schlafen- 
gehen eingerieben  und  dies  nach  den  Umständen  alle  8-14  Tage  wiedor- 
holt.  Gleichzeitig,  nur  tüglich,  wurde  damit  der  Umkreis  der  krebsigen 
Entartung  eingeschmiert  oder  eingepinselt,  und  das  Geschwür  selbst  zwei 
Mal  täglich  mit  trockener  Charpie  verbunden.  Zum  innerlichen  Gebrauche 
verordnete  er  dann  zugleich  folgende  Tropfen:  R  Acid.  comp.  Reitzii 
2,0,  Liq.  anodyn.  mineralis  Hoffmanni  4,0.  MDS.  Täglich  einmal 
10  Tropfen  in  Zuckerwasser  zu  nehmen.  Nach  Reili  und  anderer  Beob^ 
achtungen  zeigt  sich  in  dem  Krebsgeschwür  nach  einer  solchen  Behand- 
lung die  wohlthätige  Reaction  dadurch,  dass  die  aufgeworfenen  Ränder 
weicher  werden,  sich  ebnen  und  reinigen.  Gesellt  sich  während  der 
Behandlung  ein  entzündlicher  Reizzustand  im  Geschwür  oder  in  den  ver- 
härteten Drüsen  hinzu,  so  werden  Blutegel  applicirt  und  die  Mittel  einige 
Tage  hindurch  ausgesetzt.    Ausserdem  wird  dem  Kranken  alle  2-3  Wochen 

Digitized  by^OOQlC 


140  Acidum  nitricum. 


ein  warmes  Wannen-  oder  Dampfbad  empfohlen.  Bei  Carcinoma  uteri 
war  die  innerliche  Behandlung  dieselbe,  allein  die  Einreibungen  in  die 
unteren  Extremitäten  wurden  3  Mal  wöchentlich  veranstaltet  und  2  Mal 
wöchentlich  folgende  Einspritzungen  in  die  Scheide,  entweder  allein  oder 
mit  reinem  warmen  Wasser  abwechselnd  gemacht:  R»  Acid.  comp.  Reitzii 
2,0,  Aq.  destillatae  400,0,  Tinct.  Opii  2,0.  M.  Bei  nicht  zu  weit  vor- 
geschrittener Dyskrasie  und  Entartung  edler  Organe  soll  der  Erfolg  im 
allgenjeinen  ein  glücklicher  gewesen,  und  sollen  selbst  noch  in  unheil- 
baren Fällen  die  Schmerzen  gehoben  worden  sein.  Krebel  theilt  mit, 
dass  die  Schmerzen  und  Blutungen  sich  mindern,  die  Nächte  ruhiger 
werden,  die  -fungösen  Excrescenzen  verschwinden,  aber  das  Allgemein- 
befinden sich  nur  unbedeutend  bessert.  —  Bei  fungösen  Geschwüren  zei- 
gen sich  die  Einspritzungen  nachtheilig,  indem  sie  meist  Blutungen  hervor- 
rufen. Femer  ist  die  Aetzung  mit  Salpetersäure  empfohlen  zur  Zerstörung 
polypöser  Wucherungen,  flacher,  plexiformer  Angiome  (illlrtth),  zur  Cau- 
terisation  von  Hämorrhoidalvorfallen  (laasUn)  und  vonBisswunden  toller 
Hunde  und  giftiger  Schlangen. 

AciduH  HitricVH  crndlUM.  Aqua  fortis.  Scheidewasser.  [Spec. 
Gew.  1,323-1,331  =  50-52  pCt.  wasserfreier  Säure.    100,0  =  30  Pf.] 

Nur  zum  äusserlichen  Gebrauch,  wie  Acidum  nitricum. 

92.  Bf 

Acid.  nitr.  crudi 
„      hydrochlor.  crudi  ana  30,0. 
MDS.  Zum  Fussbade.    [Bei  Hepatitis  chronica,  Dysmenorrhoe.] 

Sohönlein. 

Acidm  litricUI  dilvtUlt  [Acidum  nitricum  und  Aq.  destillata  zu 
gleichen  Theilen  gemischt.  —  Spec.  Gew.  1,086-1,089.   10,0  =  5  Pf.] 

Innerlich  wie  Acid.  nitricum,  in  doppelter  Dosis. 

'^'AeidvH  litrieUH  fuiiaHS.  Acidum  nitrico-nitricum.  Rauchende 
Salpetersäure.    Spec.  Gewicht  1,45-1,50.    10,0  =  10  Pf. 

Aeusserlich  als  Aetzmittel  [mit  Glas-  oder  Holzstäbchen  aufgetupft] 
zur  Zerstörung  von  Warzen  und  kleinen  Tumoren,  namentlich  Teleangi- 
ectasien  [?#■  Laigenbeek]. 

AciduH  •leinicui.  Oelsäure.  Zur  Bereitung  der  Pflaster  ge- 
braucht, z.  B.  des  Wctricfc'schen  Heftpflasterbandes. 

AciduH  oxalievHt  Acidum  subcarbonicum,  Oxalsäure,  Elee- 
säure.  Carboxylsäure.  Weisse  Krystalle  von  stark  saurem  Geschmack. 
[5,0  etwa  10  Pf  ]  Löslich  in  7  Th.  Wasser  [in  kochendem  Wasser  in  jedem 
Verhältniss].  Cave:  namentlich  Gummischeim,  der  einen  starken  Gehalt 
an  apfelsaurem  Kalk  besitzt,  mit  dem  sich  die  Oxalsäure  alsbald  nieder- 
schlägt. 

Innerlich  zu  0,05-0,15-0,3  mehrmals'täglich,  in  Solutionen  [1,0 
bis  1,5  in  200,0  Wasser  oder  Haferschleim  mit  Symp,  mehrmals  täglich  einen  Ess- 
löffel], Pulver  [mit  Zusatz  von  Zucker  in  Haferschleim  zu  nehmen]. 

Aeusserlich  als  Mundwasser  [0,3-1,0  auf  100,0]  bei  Aphthen, 
scorbutischen  Geschwüren. 

'''Acidui  |lllM|lll0ricant  Fhosphoric  acid.  Acide  phosphorique. 
Reine  Phosphorsäure.  Trihydrophosphat.  Orthophosphorsäure.  [Spec. 
Gew.  =  1,12;  Gehalt  an  wasserfreier  Säure s=20pCt. ;  16,6 pCt.  nach  der  Ph.  Austria, 

g— .         ^2  DigitizedbyV^OOgie 


Acidum  phosphoricum  siccam. 


Ul 


45  pCt.  nach  der  Ph.  Gallica.]  Klare ,  färb-  und  geruchlose  Flüssigkeit  von 
stark  saurem  Geschmack.  Sie  hat  geringere  Verwandtschaft  zu  den  Basen, 
als  Schwefel-,  Salpeter-  und  Salzsäure,  und  fallt  das  aufgelöste  Eiweiss 
nicht.    [10,0  5  Pf.] 

Innerlich  zu  0,5-1,5  und  mehr,  öfters  täglich;  in  Pillen  [auf  Vs 
eingedampft]  oder  Bissen,  Tropfen  [10-30  Tropfen  in  Zuckerwasser  oder  mit 
Syrup],  Mixturen  [2  0-10,0  auf  100,0],  zum  Getränk  [4.0-10,0  auf  1000,0]. 
Alt  bewährte  kühlende  Fiebermedicin. 

Aeusserlich  verdünnt  zu  Mundwässern  [1,0-4,0  auf  100,0],  Zahn- 
tropfen [selten],  Einspritzungen,  Verbandwässern,  Zahnpulvern. 


93.  IV 

Acid.  phosphor. 
Cort  Chinae 
Extr.  Chinae  ana  4,0. 
M.  f  1.  a.  piL  No.  100.  Consp.  pulv.  Cass. 
Ginn&m.    D.  S.   l-2stdl.  drei  Stück  zu 
nehmen. 


94.  IV 

Acid.  phosphorici  5,0 

Aq.  dest.  25,0 

Syr.  Rub.  Idaei  50,0. 
MDS    2stdl.  1  Kinderloffel  in  Wasser  zu 
nehmen. 


Decoct.  Rad.  Alth.  150,0. 
MDS.  Stdl.  einen  Esslöffel. 


96.  IV 

Acid.  phosphor.  2,0 

Tinct.  Myrrhae  15,0. 
MDS.    Zahntinctur  (mit  Wasser  verdünnt 
als  Mundwasser). 


97.  IV 

Acid.  phosphor.  5,0 

Carb.  Til.  pulverat. 

Pulv.  Rhiz.  Calami  ana  20,0 

Myrrh.  pulv.  5,0 

Ol.  Bergamott. 

Ol.  Caryophyll.  ana  0,2. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  Zahnpulver. 


95.  IV 

Acid.  phosphor.  5,0 
Syr.  Aurant  Flor.  50,0 

AdduH  |iliM|A*ricnH  sieeUH.  Acid.  phosphoricum  glaciale. 
Wasserfreie  trockene  Phosphorsäure.  [Durch  Abdampfen  der  gewöhn- 
lichen Phosphorsäure  dargestellt.  1,0  etwa  5  Pf.]  Zur  Verordnung  von  Pillen 
zweckmässig.  [Die  Ph.  fierm.  ed.  I.  schrieb  vor,  gewöhnliche  Phosphorsäure  auf 
den  fünften  Theil  ihres  Gewichtes  einzudampfen  und  dann  zur  Pillenmasse  anstatt 
des  eigentlichen  Acid.  phosph.  glaciale  anzuwenden  —  eine  Verordnung,  welche, 
wegen  der  grossen  Kraft,  mit  welcher  die  glasige  Phosphorsäure  Wasser  anzieht,  für 
die  Gleichmassig^eit  der  Dispensation  jedenfalls  sehr  zweckmässig  ist]. 
Innerlich  zu  0,1-0,3  in  Pillen. 

Aeusserlich  als  Aetzmittel  [selten],  zusammen  mit  Kalk  zum 
AusfuUen  hohler  Zähne. 

99.  IV 

Acid.  phosphorici  sicci  3,0 
Calcar.  3,25. 
Misce  in  mortaria  calefacta.  D.  in  vitro 
epistom.  yitr.  clause.  S.  Zum  Ausfül- 
len hohler  Zähne.  Das  Pulver  wird  in 
die  wohl  gereinigte  und  ausgetrocknete 
Zahnhohle  eingebracht,  geglättet  und 
anf  der  Oberfläche  befeuchtet  und  nimmt 
dann  in  kurzer  Zeit  die  Consistenz  und 
Farbe  des  Zahnes  an. 

Dental  succedaneum. 

Acilhuü  picrilicuit  Acidum  picricum.  Acidum  picronitricum, 
Acid.  carbazoticum.  Pikrinsäure,  Kohlenstickstoffsäure.  Welter's 
Bitter.     [Gelbe  Krystalie,  von  intensiv  bitterem  Geschmack,  in  heissem  Wasser,  p 

^'^'^il^  93-99.  ^«Q 


98.  IV 

Acid.  phosphorici  sicci 
Asae  foet  ana  8,0 
Pulv.  Rhiz.  Calami  q.  s. 
ut  f.  1.  a.  pil.  No.  120.  Consp.  Pulv.  Rhiz. 

Irid.  florent. 
D.  in  vitro.    S.  3  mal  täglich  6-8  Stück. 
[Bei  Caries.] 

Bait. 


14^  Acidum  pyrogallicum. 


sowie  in  Alkohol  und  Aetlier  leicht  löslich.]  Das  Mittel  wirkt  ähnlich  der 
Carbolsäure  und  ist  gleich  dieser  in  neuester  Zeit  gegen  die  verschieden- 
sten Krankheiten  empfohlen,  und  zwar  innerlich  0,1-0,4-0,5  (!)  [bei 
Keuchhusten,  Dyspepsie,  Chlorose,  Toteres,  Rheumatismus,  intermittirenden  Neural- 
gien, ganz  besonders  aber  bei  Intermittens,  selbst  Interraittens  perniciosa  und  gegen 
Eingeweidewürmer]  in  Pillen  oder  in  Lösung,  besonders  als  Vinum  pi- 
cricum,  Vin  picrique  [dargestellt  durch  Mischen  von  10,0  einer  aus  dem  Mittel 
bereiteten  Tinctur  (1  :  10)  mit  1  Liter  Weisswein];  äusserlich  gegen  Krätze, 
atonische  Geschwüre,  indurirten  Schanker,  Gangrän,  Cancroid  u.  s.  w. 
ähnlich  der  Carbolsäure  angewandt  (Parlscl).  [5,0  etwa  30  Pf.]  Zur  Er- 
härtung raicroscop.  Präparate  angewandt. 

100.  I^r 

Ammonii  picrinici  0,06 
Ammon.  muriat.  1,5 
Succ.  Liquirit.  4,0 
Aq.  90,0. 
MDS.  Stdl.  1  Theeloffel  (für  Kinder  von  6  Monaten  und  darunter),  2  Theelöffel 
(für  Kinder  von  1-2  Jahren). 
[Gegen  Keuchhusten.]  Dellenbaugh. 

Aeidum  pyrogallieun.  P}  rogallussäure.  Beim  Erhitzen  der  Gallus- 
säure unter  Abscheidung  von  Kohlensäure  sublirairend.  Sehr  leichte, 
weisse,  glänzende  Blättchen  oder  Nadeln,  von  bitterem  Geschmack.  In 
2-3  Theilen  Wasser,  in  Weingeist  und  Aether  löslich.  [1,0  15  Pf.]  Von  Jariseh 
gegen  Psoriasis  empfohlen.  Wegen  geringerer  Verfärbung  und  weniger 
irritirenden  Eigenschaften  der  Chrysophansäure  in  vielen  Fällen  —  Psoriasis 
des  Gesichtes,  des  behaarten  Kopfes,  bei  Individuen  mit  sehr  leicht  reiz- 
barer Haut  —  vorzuziehen.  Weisser  sah  einen  Fall  von  tödtlicher  Vergiftung 
in  Folge  von  Blutdissolution.  Jariseh  hat  unter  200  Fällen  keine  unan- 
genehmen Nebenwirkungen  beobachtet.  Man  gebrauche  die  Vorsicht,  nicht 
zu  viel  von  der  Salbe  auf  einmal  einzureiben.  100  Gr.  einer  lOprocent. 
Salbe  müssen  für  6-8  Einreibungen  des  ganzen  Körpers  in  3-4  Tagen 
reichen,  so  dass  etwa  1,5  Grm.  Py rogallussäure  in  24  Stunden  zur  Auf- 
nahme gelangen.     Am  besten  als  Vaselinsalbe  1  :  10. 

Aeidum  pyro-ligBOsnm  eriidam  rectiieatum  s.  «Acetum  pyro- 
lignosum  crudum  und  rectificatum. 

^AeiduH  salieylienm.  Salicylic  acid.  Acide  salicylique.  Salicyl- 
säur  e.  Salicy  1.  Ortho-Oxybenzoesäure.  Spirsäure.  [Perlmutterglänzende, 
silberweisse,  nadeiförmige  Krystalle.  Geruchlos.  Löslich  in  358  Theilen  Wasser,  in 
50  Theilen  Glycerin,  leicht  in  hoissem  Wasser,  heissem  Chloroform,  heissem  Gel, 
Alkohol  und  Aether.  —  1,0  5  Pf.]  -Wurde  auf  Kdbe's  Anregung  von  Thierseh 
in  die  medicinische  Praxis  eingeführt. 

Innerlich  theils  refracta  dosi  zu  0,3-0,5-1,0-2,0  ein-  bis  dreistünd- 
lich, theils  zu  2,0-5,0-8,0  auf  einmal  oder  auf  zwei  kurz  nach  einander 
folgende  Gaben  vertheilt,  oder  auch  die  volle  Gabe  Morgens  und  Abends 
[die  einmaligen  grossen  Dosen  wirken  als  Antifebrilia  namentlich  bei  Typhus  (iass^ 
Liebermeister,  ImmerminH^  L.  Riesa,  Ewald,  Gvltilaminer^  Gnbler  u.  t.  A.),  Inter- 
mittens (Senator^  A.  Riller)  u.  a.;  die  kleineren  Dosen  in  häufigen  Gaben  sind  wirk- 
sam bei  akutem  Gelenkrheumatismus  (iass,  Tranbe  und  Strieker),  chronischen  Magen- 
und  Darmkatarrhen,  besonders  bei  fauligen  Diarrhöen  (Varbringer),  Cystitis  (Ifried« 
reich,  Furbrlnger),  Phthisis,  Dysenterie,  Diphtherie  (Raaow,  Letseri«^)  und^anderen 

g0r    Ify   100.  igitizedby  g.. 


Acidum  salicylicum.  148 


Infektionslcrankbeiten.  In  wiederholten  kleineren  Dosen  za  0,3-0.5  Gr.  ist  die  Salicyl- 
saure  bei  Neuralgien  mannigfacher  Art,  besonders  bei  Ischias,  TrigeminusafTectionen, 
Hemicranie  angewendet  und  besonders  Yon  engl,  und  amerik.Aerzten(Abttt^Tiekwird) 
gerühmt  worden.  Auch  als  Antaphrodisiacum  soll  sich  die  Säure  erwiesen  haben. 
Jewelt  giebt  an,  dass  eine  fünfmalige  Darreichung  von  je  1,0  tägl.  den  Geschlechts- 
trieb für  3  Monate  schwäche]:  in  Pulver  [in  Haferschleim  zu  nehmen,  oder  viel 
zweckmässiger  in  Oblate  gdhüllt;  besonders  empfehlenswerth  in  capsulis  amylaceis 
zu  verordnen];  in  Pillen  [unzweckmässig ^  wenn  die  Einzeldose  zu  gross  ist;  bei 
kleinen  Dosen  dagegen  brauchbar];  in  Bissen  [wohl  zu  empfehlen];  in  Lösung 
[wässerige  Lösung  1 :  300  ist  nur  für  sehr  kleine  Dosen  brauchbar;  nicht  viel  besser 
Zusatz  von  Wasser  150,0  zur  Spirituosen  Losung  1 :  10.  Kach  Springer  soll  sich  die 
Salicylsäure  ziemlich  leicht  in  Vichy- oder  Selterwasser  lösen  (es  bildet  sich  das  Natron- 
salz) and  angenehm  zu  nehmen  sein.  —  Lösung  in  Glycerin  1 :  50  ist  wenig  zu  em- 
pfehlen, weil  zu  viel  Glycerin  nothwendig.  Brauchbar  ist  eine  rein  spirituöse  (oder 
auch  ätherische)  Lösung:  1,0-5,0  in  10,0-50,0  Cognac  oder  Arac,  reizt  jedoch  die 
Pharynxschleimhaut  intensiv,  deshalb  in  schleimigem  Vehikel  oder  mit  Milch  zu  neh- 
men und  Schleimiges  unmittelbar  nachzutrinken.  —  In  wässeriger  Lösung  mit  Zusatz 
von  Katrium  phosphoric,  Katrium  carbon.  oder  bicarbon.,  Borax  sehr  empfehlens- 
werth, wobei  aber  die  Salicylsäure  ganz  oder  theilweise  in  Natrium  salicylicum  (vergl. 
dieses)  umgewandelt  wird:  Acid.  salicylicum  5.0,  Aqua  50,0-200,0,  dazu  entweder 
Natr.  phosph.  10,0,  oder  Natr.  carbon.  5.0,  Natr.  bicarbon.  7,5-10,0,  oder  Borax  5,0]; 
in  Emulsion;  in  Schüttelmixtur  [in  schleimigem  Decoct,  schleimiger  oder 
Extractlösung]. 

Aeusserlich  in  Pulver  [mit  1 :50  Amylum,  Argilla,  Garbo,  Talcum]; 
zum  Aufstreuen  auf  Wunden,  nässende  Hautausschläge,  schweissige 
Füsse  (Itllie),  Nachtschweisse  der  Phthisiker  (HifcBfctrn),  Geschwüre  [be- 
sonders bei  jauchigen,  malignen,  gangränösen  Ulcerationen,  Decubitus,  Diphtheritis], 
als  Zahnpulver  [mit  Carbo,  Conch.  praep.  u.  a.  1 :  10-100],  als  Schnupf- 
pulver [0,1-1,0  zu  10,0  Sacchar.,  Acid.  tannic.  u.  a.  bei  Ozaena,  bei  Heufieber 
(¥#•4^  BIbi)],  zur  Insufflation  in  den  Pharynx  und  in  die  Mund- 
höhle [in  Verbindung  mit  pulverisirter  Kohle,  Zucker,  Tannin,  Schwefel  u.  a.  1  zu 
5-50,  bei  Diphtheritis,  malignen  Ulcerationen  im  Pharynx  und  in  der  Mundhöhle]; 
in  Lösung:  zu  Verbänden  (Thierteh)  [Watte  oder  Jute  mit  Salicylsäure  ge- 
tränkt, in  3  und  10  pCt.  Concentration ,  getrocknet.  Zu  Tampons  für  Wunden,  — 
Salicylwasser  [1  :  800  Aqua,  oder  in  concentrirter  Lösung  (1 :  20-50)  mit  Hinzufügen 
von  Borax  (Btse)]  als  Verbandmittel  an  Stelle  des  Lister^schen  Verbandes;  dieselbe 
Lösung  zur  Zerstäubung  bei  Operationen  an  Stelle  der  Carbolsäure.  —  Acidum  sali- 
cylicum in  Oel  (1 :  50)  gleichfalls  zu  Verbänden],  Waschungen  [1 :  30  Aqua  als 
Desinficiens,  auch  bei  Fussschweissen  und  Hautausschläj^en],  Mund-  und  Gurgel- 
wässern [1:  300-500  Aqua,  auch  mit  Zusatz  von  Spiritus,  aromatischen  Wässern 
und  Tincturen,  Glycerin],  Zahntincturen  [in  spirituöser  Lösung  (1:25-100)], 
Inhalationen  in  zerstäubter  Form  [1 :  500-1000  Aq.  bei  Bronchitis  putrida, 
Bronchectasie,  Krbringer],  Einspritzungen  [1:300-1000  in  die  Käse  (bei 
Ozaena),  in  die  Harnröhre,  die  Harnblase  (bei  Cystitis  mit  ammoniakalischer  Harn- 
zersetzung,  Frledreieh  und  FirMiger],  zum  Ausspülen  des  Magens  [1  zu 
300  Aqua  unter  Anwendung  der  Magenpumpe:  9tsler],  zu  Klystiren  [3,0-8,0 
ab  Antifebrile  (Bnss);  1,0-3,0  als  lokales  Desinficiens  bei  Darmkatarrhen  (Krbringer), 
am  besten  in  schleimiger  Schüttelmixtur,  z.  B.  mit  Stärkelösung,  auch  mit  Zusatz 
Ton  Opiumtinctur:  bei  Dysenterie,  Stephtnldes],  zum  Ausspülen  des  Darms 

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144 


Acid.  salicylicum. 


[mit  grossen  Quantitäten  der  wässerigen  Lösung  bei  Typhus:  Jltslcr],  zum  Aus- 
spritzen der  Pleura  [bei Empyem  nach  der  Thoracocenthese  1:600-1000  Aqua: 
Priedreich],  zur  subcutanen!  njection  [unzweckmässig  wegen  der  schweren 
Löslichkeit  in  Wasser;  spirituöse  Losung  zwar  anwendbar,  aber  sehr  schmerzhaft]; 
in  Salben  [1 :  10-50  Adeps  oder  Vaselin] ,  als  Verbandmittel  [bei  Haut- 
krankheiten, namentlich  Eczema  faciei  et  capitis  und  Ulcerationen,  Wagner]  und  zu 
Zahnpasten. 


101.  Bf 

Acid.  salicyl.  pulv.  0,5-1,0 
Dispensent.  tal.  dos.  No.  15.   D.  S.  Stdl. 
1  Pulver  in  Oblate  gehüllt  zu  nehmen. 
[Bei  Rheumatismus  articulorum  acutus.] 
Traube.    Strioker. 


102.  Bf 

Acid.  salicyl.  pulv.  0,5. 

Dispensent.  tal.  dos.  No.  10.  D.  in  cap- 
sulis  amylaceis.  S.  Stdl.  1  Stück  ange- 
feuchtet auf  die  Zunge  zu  legen  und 
mit  Zuckerwasser  oder  Haferschleim 
herunterzuschlucken. 

[Bei  Rheumatismus  articul.  acutus,  Diph- 
therie, Dysenterie,  Enteritis,  Cystitis 
u.  A.] 


103.  Bf 

Acid.  salicyl. 

Elaeosacch.  Menth,  pip.  ana  0,5 
M.  f.  pulvis.    Dispens,  tal.  dos.   No.  10. 
D.  S.   Stdl.   1  Pulver   in  Haferschleim 
oder  in  Oblate  zu  nehmen. 


104.  I^ 

Acid.  salicyl.  pulv.  5,0. 
D.  S.  Abends  auf  einmal  in  Haferschleim 
oder  Milch  zu  nehmen. 
[Bei  Typhus.] 


105.  I^ 

Acid.  salicyL  10,0 
Rhiz.  Calami  pulv.  5,0 
Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 

ut  f.  Boli  No.  20.  Consp.  Pulv.  Rhiz.  Calam. 
D.  S.  Stdl.  1  Stück  zu  nehmen. 


106.  Bf 

Acid.  salicyl.  3,0 

solve  in 
Aq.  fervid.  800,0 
Syr.Amygdal.  100,0. 

MDS.  2  stdl.  1  Weinglas. 


107.  Bf 

Acid.  salicyl.  3,0 

solve  in 
Cognac  60,0 

adde 
Vini  Xerens.  80,0 

g^  Bf  101-112! 


MDS. 


108. 


Syr.  Aurant.  CJort.  30,0. 
1-2  stdl.  1  Essloffel  voll. 

Türbringer. 


MDS. 


Bf 
Acid.  salicyl.  3,0 

solve  in 
Cognac  60,0 

adde 
Vini  Xerens.  80,0 
Liq.  Ferri  sesquichlor.  1,0 
Syr.  Cinnamorai  30,0. 
Mehrmals  täglich  1  Essloffel  voll. 
Vinum  ferro-salicylicum. 

Fürbrinffer. 


109.  Bf 

Acid.  salicyl.  5,0 
Natr.  phosphor.  10,0 

solve  in 
Aq.  50,0. 

(Tinct.  Aurant.  Cort.  3,0.) 

D.  S.   Das  Ganze  Abends  auf  einmal  zu 

nehmen.    [Bei  Typhus.]       K  Bieii. 


110. 


Bf 


Acid.  salicyl.  5,0 
Natr.  phosphor.  13,0  ' 

Liq  Ammonii  caust.  2,0 
Glycerini 
Aq.  ana  10,0. 
(Bei  Brechneigung  noch  Zusatz  von  Chlo- 
roform. 0,25.) 
MDS.   Die  Arznei  Abends  auf  einmal  zu 
nehmen.    [Bei  Typhus.j|  Ewald. 

111.  Bf 

Acid.  salicylici  2,0 

Natr.  sulfurosi  4,0 

Aq.  100,0. 
MDS.  2  stdl.  1  Essloffel.    [Bei  Infections- 
krankheiten.]  BosiTsy. 


112.  Bf 

Acid.  salicyl.  3,0 
Ol.  Amygdal.  30,0 
Gummi  Arab.  15,0 
Aq.  120,0 

Syr.  Menth,  pip.  30,0. 
f.  Emulsio.    D.  S.  Stdl.  1-3  Essloffel 
Wonderlioh. 


M 


Digitized  by  VorOOQlC 


Acidum  siliclcam. 


145 


113.  B^ 

Decoci  Rad.  Althaeae  150,0 

in  quo  solve 
Succ.  Liquir.  dep.  10,0 

adde 
Acid.  salicylici  5,0. 
DS.  Wohl  umgeschüttelt  stdl.  1  Esslöffel. 


114.  I^ 

Acid.  salicyl.  1,0 
Argill.  50,0. 
M.  f.  pulvis.     D.  S.   Streupulver. 
Eczem,  Intertrigo.] 


[Bei 


115.  I^ 

Acid.  salicyl.  3,0 
Amyl.  10,0 
Tale,  venet.  87,0. 
M.  f.  pulv.   S.  Als  Streupulver  bei  Nacht- 
schweissen  der  Phthisiker. 

Köhnhom. 


116.  Rr 

Acid.  salicyl.  0,25 

Acid.  tannici 

Boracis  ana  2,5 
M.  f.  pulvis.    D.  S.  Schnupfpulver.    [Bei 
Ozaena.]  Waidenburg. 


117.  lif 

Acid.  salicyl.  0,5 
Ol.  olivar.  25,0 
MDS.  Zum  Einölen  der  Bougies.  Auf  Watte- 
bauschchen bei  Ulcus  molle. 

Laiiar. 


118.  I^ 

Acid.  salicyl.  1,5 
Spirit.  3,0 
Adip.  suill.  15,0. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Aeusserlich. 
[Bei  atonischen  Fussgeschwüren,  Eczema 
faciei  et  capitis  u.  a.]  Wagnet. 


119.  Bf 

Acid.  salicyl.   1,0 
Unguent.  Glycerini  25,0. 

M.  f.  unguentum.    D.  S.  Verbandsalbe. 


120. 


^ 


Acid.  salicyL  2,0 
Yaselini  50,0 
Zinc.  oxyd. 
Amyl.  ana  25,0. 
M.  len.  ter.  f.  pasta.    S. 


Eczemsalbe. 
Lassar. 


121. 


^ 


Acid.  salicyl.  2,0 

Sulf.  praecip.  10,0 

Vaselini 

Zinc.  Qxyd.  ana  45,0. 
M.  f.  pasta.      [Bei    Sycosis    und   Acne, 
Schutzpaste  nach  Stichelung  und  Löffe- 
lung  der  Haut.]  Laiiar. 


122. 


^ 


Acid.  salicyl.  0,5 
Ol.  Cajeputi  rect.  1,0 
Carb.  pulver. 
Conch.  praep.  ana  25,0. 
M.  f.  pulvis.    D.  S.  Zahnpulver. 


123. 


^ 


Acid.  salicyl.  1,0 

solve  in 
Spirit.  50,0 
Tinct.  Myrrhae  10,0. 
MDS.    10-20  Tropfen  in  einem  Weinglase 
Wasser  zum  Mundspülen  und  Bürsten 
der  Zähne. 


124. 


Acid.  salicyl. 
Ol.  Menth,  pip.  ana  0,5 
Spirit.  3,0 
Calcar.  carb.  5,0 
Sapon.  venet.  20,0 
Carmini  0,2 
f.  pasta.    D.  S.  Zahnpaste. 

Aeidm  selerotinieuni«  Sclerotinsäure.  Ein  geruchloses,  sauer 
reagirendes,  mehr  weniger  zimmtfarbiges,  amorphes  Pulver,  als  solches 
haltbar,  während  die  wässerige  Lösuung  sich  in  2-3  Tagen  zersetzt.  Das 
wirksame  Princip  des  Seeale  cornutum  von  dem  Character  einer  Säure. 
Von  NIcItIa  auf  seine  Wirksamkeit  untersucht  und  in  Dosen  von  0,01 
bis  0,05  Gr.  subcutan  injicirt  für  dieselben  Indicationen  wie  Extr.  secal. 
comut.  wirksam  gefunden,  v.  Zicmssen  wandte  es  mit  Erfolg  bei  Hae- 
moptyse  an.  Er  gebrauchte  von  einer  Lösung  von  4 :  100  zwei  bis  drei 
Pravaz'sche  Spritzen  in  24  Stunden.    [0,1  15  Pf.] 

Acidui  silicicUBl«     Kieselsäure.     [Die  wasserhaltige  amorphe  Kiesol- 

Evaid  und  Simon,  Arxueivcrordnangslehre.    10.  Au0.  ]q  j 


146  Acidum  succinicura. 


adde 
Syr.  Cinnam.  25,0 
Aeth.  aoet.  1,0. 
MDS.  2stdi.  1-2  Esslöffel. 


säure  bildet  eine  durchsichtige,  opalisirende  Gallerte,  welche,  frisch  gefallt,  in  reinen 
und  kohlensauren  Alkalien,  sowie  auch  in  Salzsäure  und  Schwefelsäure  leicht  löslich 
ist.  Beim  Trocknen  und  Glühen  yeriiert  sie  ihr  Wasser,  und  das  Kieselsäure-Anhy- 
drid ist  unlöslich.] 

Innerlich  ist  die  lösliche  Kieselsäure  zu  0,06,  2raal  taglich  in 
Trochiscen  in  Verbindung  mit  Kalkphosphaten  als  Unterstützungsmittel 
der  Knochenbildung  bei  retardirter  Dentition,  Rachitis,  Osteomalacie,  auch 
gegen  Krebs  und  Diabetes  empfohlen  (Ittty).  Auch  als  Pillenconstituens 
solcher  Stoffe,  die  wie  Argent.  nitricum  durch  Pflanzenextracte  zersetzt 
werden.  Lässt  sich  auch  als  Pulver,  sowie  in  alkalischer  oder  saurer 
Lösung  verordnen. 

'^'AciduH  succinieun»  Sal  Succini  depuratum.  Succinic  acid.  Sei 
volatile  de  succin.  Goreinigte  Bernsteinsäure.  Succinsäure.  [Gelb- 
liche Krystalle,  in  Wasser  und  Weingeist  leicht  löslich.  —  1,0  5  Pf.]  Nicht  frei 
von  empyreumatischem  Oele,  das  wohl  die  Wirkung  mit  bedingt.  Cave: 
Basen,  kohlensaure  Salze  [wenn  man  nicht  die  Saturation  beabsichtigt]. 

Innerlich  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [mit  anderen 
Nervinis,  wie  Moschus,  Campher  u.  s.  w.,  Pulvis  gummös,  als  Constituens],  Pillen, 
wässeriger  oder  alkoholischer  Auflösung. 

Aeusserlich  zu  Pinselsäften  [1:5-10  Mel  oder  Glycerin],  Mund- 
und  Gurgelwässern  [1 :  10-50]. 

125.  Bf 

Acid.  succinici  2,5-5,0 

solve  in 
Aq.  Cinnam.  simpl.  150,0 

AdduH  snlfoearbraicUH.  S.  unter  den  Salzen  [Kalk,  Natron  und 
Zink]  dieser  Säure. 

^AciduH  sulfuricvmt  Acidum  sulphuricum  rectificatum  seu  pu- 
rum. Acidum  sulfur.  concentratum  purum  Pfc.  Aistr.  Oleum  Vitrioli  depu- 
ratum. Sulphuric  acid.  Acide  sulphurique.  Reine  Schwefelsäure. 
Gereinigte  concentrirte  Schwefelsäure.  Wasserstoffsulfat.  [Spec.  Gewicht 
=  1,83-1,840,  enthält  94-97  pCt.  des  ersten  Hydrates  der  Schwefelsaure  (SH^O^); 
von  der  Dicke  eines  Oeles.  —  10,0  5  Pf.] 

Nur  äusserlich:  als  Aetzmittel  [pure  oder  mit  einem  Pflanzenpulver 
1,0  auf  7,5  zur  Paste  angerührt.  Von  Rietrd  wird  eine  Paste  aus  Acid.  sulfur. 
und  Kohle  empfohlen],  stark  verdünnt  [0,05  auf  10,0]  als  Augentropf- 
wasser.  Als  causticum  sulturico-crocatum  s.  aethiopicum, 
Unguentum  melanicum,  bezeichnet  man  ein  Gemisch  von  pulverisirtem 
Safran  und  1-1,5  Th.  concentr.  Schwefelsäure.  Caustique  sulfo-safran6 
(Velpean). 

'^'Aeidum  sulfuriem  eruduH.  Acid.  sulfuricum  anglicanum  Ph.  Autr. 
Oleum  Vitrioli.  Rohe  Schwefelsäure,  Vitriolsäure,  Vitriol,  englische 
Schwefelsäure.  [Spec.  Gew.  =  1,830-1,833;  Gehalt  an  SE^O^  mindestens 91  pCt. 
—  100.0  15  Pf] 

Nur  äusserlich:  zu  Bädern  [namentlich  zu  Schwefelverbindungen:  Cal- 
caria  sulfurata.  Kai  sulfuratum;  auf  1  Th.  der  Schwefel  Verbindung  rechnet  man 
*  •2-V4  Th.  .>äure];  zum  Behufe  von  Räucherungen,  wie  des  Chlors  aus 
Kochsalz  und  Manganhyperoxyd,  der  schwefligen  Säure  durch  Behandeln 
mit  Kohle  oder  Kupferspänen;  offene  Gefässe  mit  Schwefelsäure  in  grossen 

H^   ^   J25,  Digitizedby^OOgie 


Acidum  sulfaricuni  dilutum. 


147 


Portionen  zur  Austrocknung  der  Luft  in  Ziramern  hinzusetzen,  ist  gefähr- 
lich, man  wähle  zu  diesem  Zwecke  lieber  andere  Mittel,  wie  z.  ß.  die 
Calcaria  usta  [vergl.  diese]. 

'^'AeiduH    snlfarieiim    dilutum.     Spiritus  Yitrioli.     Verdünnte. 
Schwefelsäure.     [1  Th.  Acid.  sulfuricum  mit  5  Th.  Aq.  dest.    Spec.  Gew.  = 
1,110-1,114.  —  10,0  5  Pf.]    Die  starke  Verwandtschaft  dieser  Säure  zu  allen 
Basen  macht  die  grösste  Voi'sicht  in  der  Verordnung  nöthig. 

Innerlich  zu  0,25-1,0-1,5  mehrmals  täglich  in  Pillen  oder  Bissen 
[sehr  unzweckmässig],  Tropfen  [5-30  Tropfen  mit  Sjrrup  oder  in  Zuckerwasser], 
Mixturen  [starke  Zusätze  von  mucilaginösen  Substanzen,  Syrup  oder  Zucker], 
zum  Getränk  [2,0-4,0  auf  500,0  Wasser  mit  25,0-50,0  Syrup],  zu  Molken 
[s.  Serum  Lactis  im  allgemeinen  Theil]. 

Aeusserlich  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [1,0-4,0  auf  100,0], 
Pinselsäften  [1,5-3,0  auf  25,0],  Waschungen,  Fomentationen;  selten 
in  Salben  [1,5-3,0  auf  25,0]. 


126.  ^ 

Acid.  sulfuric.  dilut.  10,0 
Aq.  dest. 

Syr.  Rub.  Idaei  ana  50,0 
MDS.   Stdl.    1    Theelöffel   voll.    Zugleich 
1-2  Tbeeloffel  zu  einem  Glase  Zucker- 
wasser als  Getränk.    [Bei  H&emoptysis.] 


127.  1^ 

Decoct.  Rad.  Althaeae  (10,0)  150,0 
Acid.  sulfuric.  dilut.  5,0 
Syr.  Aurant.  Flor.  25,0. 

MDS.  2  stdl.  1  Esslöffel. 


128. 


Erzielung  der  rothen  Farbe  den  billi- 
geren Syr.  Rhoeados  oder  Rub.  Idaei 
nehmen. 


129.  Bf 

Acid.  sulfuric.  dilut.  3,0-4,0 
Aq.  dest.  1000,0 
Spirit.  60,0 
Ol.  Citr.  aether.  0,25. 
MDS.  Täglich  3  mal  1  Weinglas  voll.    [Bei 
Bleikolik  und  als  Prophylacticum  gegen 
Bleivergiftung.] 
Schwefelsaure  Limonade  Qendrin^s. 


130.  lir 

Acid.  sulfuric.  dilut.  25,0 
Ol.  Terebinth, 
Spirit.  ana  10,0. 
M.  1.  a.  d.  in  vitro  bene  obturato.    S.  Stdl. 
40  T/opfen  in  Zuckerwasser.    [Bei  Hae- 
morrhagia  pulmonum,  ventriculi.] 
Warren*s  blutstillender  Balsam. 


Acid.  sulfuric.  dilut.  12,0 
Tinct.  Opii  simpl.  4,0 
Syr.  Violarum  100,0. 
MDS.  2  mal  täglich,  besonders  Abends  vor 
dem  Schlafengehen,  einen  halben  Ess- 
löffel in  einer  Tasse  Haferschleim   zu 
nehmen.    [Gegen  hektische  Schwcisse.] 
a.  A.  Biohter. 
Statt  des  Syr.  Violarum  kann   man   zur 

Acidm  snlfnrieiim  ftimans.  Oleum  Yitrioli.  Rauchende  Schwe- 
felsäure, Nordhäuser  Vitriolöl.  .  Pyroschwefelsäure.  Wasserstoffbisulfat. 
[Spec.  Gew.  =  1,860-1,900.  —  100,0  30  Pf.] 

Aeusserlich  als  starkes  Aetzmittel,  doch  wegen  der  unange- 
nehmen Dämpfe  unzweckmässig,  [ßestandtheil  des  Liquor  antarthriticus 
Pottii:  Kochsalz  2,  Terpenthin  IV4J  Acidum  sulfuricum  furaans  1]. 

Aeidm  snlfiiriciiiii  spiritvosnm.  Haller'sches  Sauer  s.  u.  Mix- 
tura  sulfurica  acida. 

Aeidui  sulfurosvillt  Sulphurous  acid.  Acide  sulfureux.  Schwef- 
lige Säure.  Monothionige  Säure.  Schwefeldioxyd.  Irrespirables,  farb- 
loses Gas  von  stechendem  Geruch,  entsteht  beim  Verbrennen  des  Schwefels. 
Das  Gas  wird  in  AVasser  geleitet  und  dasselbe  möglichst  damit  gesättigt; 
diese  Verbindung,  Aqua  sulfurosa  seu  Acid.  sulfurosum  liquidum 


^rnV^i^^ 


148  Acidum  tannicum. 


ist  in  neuerer  Zeit  innerlich  [20  bis  60  Tropfen  mit  Aq.  destill,  verdünnt] 
gegen  Pyrosis  und  chronisches  Erbrechen  (Lawstn),  ferner  gegen  Diph- 
Üierie,  Scarlatina  und  andere  Infektionskrankheiten  (I.  E.  Mehter)  [vergl. 
;ioch  Magnesia  salfurosa:  Sehtitin];  äusserlich  zu  Pinselsäften,  Gurge- 
lungen [5  Tropfen  zu  ca.  100,0]  und  selbst  in  zerstäubter  Form  gegen  Diph- 
therie und  Aphthen  von  James  lewar  empfohlen.  Das  schwefligsauro  Gas, 
direct  durch  Räucherungen  mit  Schwefel  erzeugt,  ist  ein  bedingtes  Des- 
infectionsmittel.  [S.  Wolffhügel,  üeber  den  Werth  der  schwefligen  Säure  als 
Desinfectionsmittel,  in  Mittheilungen  ans  dem  kaiserl.  Gesandheitsamte.  I.] 

'*'Acidum  tannicuHt  Acidum  gallo-tannicum,  Acidum  scytodephicum, 
Tanninum.  Tannic  acid.  Acide  tannique.  Gerbsäure.  Tannin.  Weisses 
oder  gelbliches  Pulver  von  stark  adstringirendem  Geschmack.  [10,0  15  Pf.] 
Löslich  in  Wasser,  Alkohol,  Aether,  in  8  Th.  Glycerin.  Cave:  organische 
Substanzen  [namentlich  organische  Basen,  wogegen  jedoch  häufig  gefehlt  wird], 
Salze.  [Bei  Verordnungen  mit  Blei-,  Eisen-  oder  anderen  Metallsalzen  beabsichtigt 
man  die  Zersetzung,  deren  Product  (z.  B.  Plumb.  tannic.)  für  den  betreffenden  Heil- 
zweck nothwendig  ist.] 

Innerlich  zu  0,03-0,15-0,4  mehrmals  täglich  in  Pulvern,  Pillen, 
Trochiscen,  Tropfen  [in  wässeriger,  spirituöser  oder  glyrerinhaltiger  Lösung], 
Mixturen  [mit  schleimigen  Decocten,  aromatischen  Wässern,  Wein  oder  in  wässe- 
riger Lösung  mit  Synip]. 

Aeusserlich  in  Substanz  zur  Stillung  von  Blutungen  [das  Tannin- 
pulver auf  die  blutende  Fläche  aufgestreut  oder  auf  einem  Tampon  in  die  blutende 
Höhle  eingebracht],  als  Schnupfpulver  [pure  bei  Epistaxis;  ferner  sehr  zu 
empfehlen  in  Verbindung  mit  1-2  Borax  (Walilenbirg)  bei  Ozaena  und  als  Pallia- 
tivum  bei  Schleimpolypen  der  Nase],  als  Schlund-  und  Kehlkopfpulver 
bei  Pharyngitis  und  Laryngitis  [1  mit  MO  Th.  Zucker,  zuweilen  pure];  in 
Lösungen  [1,0-5,0  auf  200,0  Wasser  oder  Wein]:  zu  Verbandwässern,  Injec- 
tionen,  Uterus-  und  Nasendouchen,  Inhalationen  in  zerstäubter  Form  [vergl. 
im  allgemeinen  Theil],  zu  Pinselungen  des  Pharynx  und  Larynx  [2,5-5,0 
auf  25,0  Wasser],  zu  Bädern  [10,0-50.0];  in  Salben  [2,0-6,0  auf  25.0  Fett], 
in  Seifenverbindung  [Sapo  tannini  (ca.  1  auf  8)  bei  schweissiger  Haut,  bei 
Intertrigo,  Pruritus  pudendor.],  in  Glycerin  gelöst  als  Tanninglycerolat, 
mit  Collodium  (Acid.  tannici,  Spirit  ana  1,  Collod.  10)  bei  übermässig  secer- 
nirenden  und  leicht  blutenden  Geschwüren,  Frostbeulen,  impetiginösen  Haut- 
erkrankungen, alsSuppositorien  etc.  Beequerel  lässt  bei  Metrorrhagien, 
durch  Schleimhautwucherungen  im  Collum  uteri  bedingt,  Tanninstifte 
[aus  4  Th.  Acid.  tannic  ,  1  Th.  Tragacanth.  und  Mica  panis  q.  s.  zu  einer  weichen, 
geschmeidigen  Masse  gefonnt]  mittelst  eines  Speculums  in  den  Uterus  ein- 
führen und  durch  einen  mit  concentrirter  Tanninlösung  getränkten  Charpie- 
Tampon  zurückhalten,  welcher  letztere  liegen  bleibt,  bis  der  Stift  auf- 
gelöst ist.  Die  Manipulation  wird  alle  3—4  Tage  wiederholt.  Des- 
gleichen empfiehlt  Schuster  gegen  Gonorrhoe  Tanninstifte  [aus  Tannin 
und  Glycerin  geformt,  etwa  4  Zoll  lang]  in  die  Harnröhre  einzuführen  und  etwa 
10  Minuten  liegen  zu  lassen. 


131.  Bf 

Acid.  tannici  0,06 
Opii  0,02 

Sacchari  0,5.  r^r^ni^ 

^  _  Digitizedby  VjOO  vlC 

g^  ^  131.  o 


M.  f.  pulv.  Dispens,  tal.  dos.  No.  6.  D.S. 
2stdl.  1  Pulver.  [Bei  profuser  Diarrhoe:] 
Oppolser. 


Acidum  tannicum. 


149 


132.  I^ 
Acid.  tannici 

Rad.  Rhei  pulv.  ana  0,3 
Sacch.  alb.  0,ß. 
M.  f.  pulv.  Dent.  tal.  dos.  No.  12.    D.  S. 
3  mal  täglich   1   Pulver.     [Bei  Pyelitis 
und  Pyelo-Nephritis.]      Bosenstein. 

133.  I^ 

Acid.  tannici  3,0 
Extr.  Aloes  aquos.  1,0 
Extr.  Graminis  q.  s. 
ut  f.  pilul.  No.  lüO.  Consp.  Lycopod.  D. 
S.  4  mal  taglich  4  ^'tück  zu  nehmen. 
[Bei  Morbus  Brightii.]       Freriohi. 

134.  Bf 

Acid.  tannic.  1,2 
Morph,  acet.  0,03 
Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.   No.  8.    Consp.  Cinnam.     D.  S. 
Abends  1-2  Pillen  zu  nehmen.    [Gegen 
hektische  Nachtschweisse.] 

Hutohlnion. 

135.  Rj 

Acid.  tannic.  2,0 
Conserv.  Rosar.  q.  s. 
ut  {.  1.  a.  pil.  No.  20.  Consp.  Sem.  Lycop. 
D.  S.  Stdl.  1  Pille.    [Bei  Haemoptj'sis, 
Metrorrhagie,  chronisch.  Schleimflussen.] 
Ootterau. 

136.  I^ 

Acid.  tannic.  0,1-0,2 

Lupulin.  0,08 

Camphor.  0,03 

Pulv.  gumm.  arab.  0,1 

Sacchar.  0,5. 
M.  f.  pulv.  Dent.  tal.  dos.  No.  10.  D.  S. 
3-4  Stück  im  Tage  zu  nehmen.     [Bei 
durch  Tripper  veranlassten  Blasen-  und 
Nieren  katarrhen.]  Freriohs. 


137. 


^ 


Acid.  tannici  2,5 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 
D.  S.  3  stdl.  1  Esslöffel. 


138.  IV 

Acid.  tannici  2,5 

solve  in 
Aq.  Menth,  pip.  spirit.  150,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
MDS.  2  stdl.  1  Esslöffel. 

139.  ^ 
Acid.  tannici 

Tinct.  Opii  simpl.  ana  1,5-2,0 
Aq.  dest.  180,0 
Syr.  simpl.    15,0. 
MDS.  1-2 stdl.   1  Esslöffel,      v.  ZiemiBen. 


140.  hf 

Acid.  tannic.  2,5 
Vini  aromat.  2'»0,0. 
D.  S.   3  mal  täglich  1  Esslöffel.     [Bei  in- 
veterirtem  Tripper.]  Bioord. 

141.  ^• 

Acid.  tannic.  2,5 
Aq.  Cinnam.  spirit. 
Mucil.  Gummi  Arab.  ana  100,0. 
MDS.  Halbstdl.  I  Esslöffel.    [Bei  Cholera 
und  choleraartiger  Diarrhoe.] 

A.V.  Ghp&fe. 

142.  Bf 

Acid.  tannic.  1,0 

Vini  rubr.  150,0. 
S.    [Injcction  bei  invcterirtem  Tripper  und 
bei  Fluor  albus,  wo  man  die  Dosis  des 
Tannins  verdoppeln  kann.]      Bioord. 

143.  Bf 

Acid.  tannici  0,3-0,6-1,0 
Tinct.  Jodi  1,0-2,0 
Aq.  150,0. 
MDS.  Aeusserlich.  [Sehr  intensiv  wirkendes 
Adstringens,   zur  Einspritzung   in   die 
Harnröhre,  3  mal  täglich,  nachdem  vor- 
her der  Urin  entleert  und  reines  Wasser 
.  in  die  Harnröhre  eingespritzt  war.  — 
Bei  hartnackiger  Gonorrhoe.] 

V.  Sigmund. 

144.  I^ 

Acid.  tannici  pulv.  2,0. 
Dispens,  tal.  dos.  No.  3.  S.  1  Pulver  in 
*;,  Schoppen  Roth  wein  zu  lösen  und 
die  Lösung  mehrere  Male  täglich  in  die 
Harnröhre  einzuspritzen.  Bleibt  dies 
erfolglos,  so  werden  die  beiden  anderen 
Pulver  zusammen  in  derselben  Menge 
Rothwein  gelöst  und  eingespritzt.  [Zum 
Coupiren  des  Trippers  im  Anfangssta- 
dium.] P.  V.  Niemeyer. 

145.  Bf 
Acid.  tannici 
Aq.  ana  50,0. 

MDS.   Wohl   umgeschüttelt   zum  Gurgeln 
und  einige  Zeit  im  Munde  zu   halten. 
[Bei  Blutungen  aus  Tonsillen  oder  Uvula 
nach  Operationen.] 
Gargarisme  Acid.  tannici  forte. 

Maokensie^. 

146.  I^ 

Acid.  tannic.  3,0 

Glycerini  25,0 

Aq.  75,0. 
D.  S.  Zu  Waschungen,  Injectioncn  u.  s.  w. 
[Bei  Relaxation  der  Schleimhäute,  wo 
man  adstringirend ,  aber  ohne  zu  irri- 
tiren,  wirken  will;  ferner  bei  Hämor- 
rhagien.] Bayes. 


Omt^em^Q<^§^ 


1.^)0 


Acidum  tartiiricum. 


147.  Bf 

Acid.  tannici  5,0 
Spir.  camphor.  100,0. 

MDS.    [Gegen  Frostlciden.] 


Abarbanell. 


14S.  I^ 

Acid.  tannici  20,0 
Aq.  15,0. 
MDS.  Aeusserlich.  [Dick  aufzutragen  als 
Verband  mittel  bei  eingewachsenen  Nä- 
geln und  Teleangiectasicn ;  mit  gleichen 
Theilen  Wasser  verdünnt:  bei  wunden 
Brustwarzen.  —  Auch  zum  Bepinseln 
hypertrophischer  Tonsillen.]       MlalL 


149. 


^ 


Acid.  tannici  10,0 

solve  in 
Aq.  dest. 
Glycerini  ana  20,0 

adde 
Tinct.  Jodi  10,0-20,0. 
D.  S.  Zum  Touchiren  des  Rachens. 


[Bei 


invetcrirtcr  Pharyngitis  catarrhalis  oder 
follicularis.]  Waldenburg. 


150. 


D. 


Acid.  tannici  1,0 

solvc  in 
Tinct.  Spilanth.  consp,  24,0. 
In  den  hohlen  Zahn   zu   bringen. 


Zahntinctur. 


151. 


Acid.  tannic.  0,5 
Ungt.  Glycerini  25,0. 
F.    ungt.    D.    S.    Zur   Einreibung. 
Pemiones.] 


[Bei 


152. 


Acid.  tannic.  1,0 
Glycerini  25,0 
Chloroformii  0,3 
Cerati  simpl.  6,0. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Aeusserlich. 
[Gegen  Eczema  des  Gesichts  bei  Kindern.] 
Neligan. 


^Acidnm  tartariemn«  Acidum  tartari,  Sal  essentiale  Tartari.  Tartaric 
acid.  Acide  tartrique.  Weinsäure.  Weinsteinsäure.  [10,0  =  15  Pf.  subt. 
pulv.  20,0].  Grosse,  farblosedurchscheinende  Krystalle.  Löslich  in  ziem- 
lich allen  Verhältnissen  in  Wasser  und  in  2-5  Theilen  Weingeist.  Cave: 
Basen,  Kalisalze,  salz-  und  schwefelsaures  Eisen,  Seifen. 

Innerlich  zu  0,3-1,0  öfters  täglich  in  Pulver  [Limonadenpulver  mit 
Zucker  und  ätherischem  Gel],  zu  Brausepulvern  [vergl.  Pulv.  aerophori],  zu 
Trochisci  [0,06  auf  einen  Trochiscus],  zur  Bereitung  saurer  Molken  [Trochisci 
seripari  simpl.],  ]tf  ixturen  [4.0  mit  30.0-50,0  Syrup  auf  200,0  Wasser,  stündlich 
1-2  Esslöflfel],  zum  Getränk  [5,0-10.0  mit  50,0-100.0  Syr.  Rub.  Idaei  auf  1  Liter 
Wasser]. 

153.  R  wandt   werden.      Aehnlich   das   Pulvis 

refrigerans  älterer  Pharmakopoen.] 


Acid.  tartar.  5,0 

Elaeosacch.  Citri  1,0 

Sacch.  alb.  150,0. 
M.  D.  in  vitro.     S.  Limonadenpulver. 
[Nur  geringe  Quantitäten  des  Ol.  Citri 
geben  dem  Limonadenpulver  einen  an- 
genehmen Geschmack.  —  Obiges  Pulver 
Ifann  auch  l.  a.  leicht  zu  Trochisci  ver- 

Acidum  ?alerianicnm. 


154.  Bf 

Acid.  tartar.  pulv. 
Magnes.  carbon. 
Sacchar.  ana  0,3. 

M.  f.  pulv.  dent.  tal.  dos.  No.  5.  S.  Brause- 
pulver.   [Pulvis  Magnesiae  eflfervescens.] 

Valerianic  acid.  Acide  valerianique.  Bal- 
driansäure. ArayLsäure.  [Farblose,  ölartige  Flüssigkeit,  flüchtig,  von  starkem 
Baldriangenich;  löslich  in  Wasser,  Weingeist,  Aelher.  Spec.  Gew.  0,940-0,950.  — 
1,^  15  Pf.]. 

Innerlich  zu  0,1-0,5  in  alkoholischen  oder  schleimigen  Solu- 
tionen. [Selten  rein  angewandt,  häufiger  in  den  Salzverbindungen  mit  Ammoniak, 
Wismuth,  Zink,  Eisen,  Atropin,  Chinin;  vergl.  diese.] 

Aconitinnillt  Aconitina.  Aconitin.  Alkaloid  des  Aconit  [A.  Na- 
pellus];  weisse  körnige  Masse  ohne  Geruch,  intensiv  bitter  schmeckend;  in 
150  Th.  kalten,  50  Th.  heissen  Wassers,  leichter  in  angesäuertem  Wasser, 
sehr  leicht  in  Alkohol  und  Aether  löslich.    [0,01  5  Pf.] 


I^  147-154. 


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Adcps  suillus. 


151 


Innerlich  zu  0,001-0.004  2-3, Mal  täglich  [ad  0.004  pro  dosi,  ad  0,03 
pro  diel]  in  Pillen,  alkoholischer  Lösung  [1  Th  auf  60  Th.]  und  Tro- 
chisci  [zu  0  001]  [gegen  Rheumatismus  und  Neuralgien]. 

Aeusserlich  in  Salben  [1-2  Th.  auf  60  Th]  und  weingeistigen  Lö- 
sungen [zum  Eintröpfeln  in  den  Gehörgang,  Betupfen  der  Hornhaut,  Einreibungen]; 
zur  subcutanen  Injection  [0,1  mit  Zusatz  einiger  Tropfen  Salzsäure  in  10  0 
Wasser  gelöst,  davon  etwa  5-20  Theilstriche  einer  gewöhnlichen  Pravaz' sehen 
Spritze  =  0,001-0,004  Aconitin  pro  dosi  zu  injiciren]. 


155.  Kf 

Aconitini  0,05 
Extr.  Hyoscyam.  1,0 
Succ.  Liquir.  dep.  4,0. 
M.  f.  pilul.  No.  50.    Consp.  Lycopod.    D. 
S.   Morgens  und  Abends  1-2  Pillen  zu 
nehmen. 


D.  S.    3 mal   täglich    10-15   Tropfen    zu 
nehmen.     [Bei  Rheumatismus.] 


157. 


Aconitini  0,1 

solve  in 
Spirit.  q.  s. 
Vaselin.  6,0. 
F.   ungt.    D.   S.    Zur  Einreibung.     [Bei 
Gesichts-Neuralgie.]  Brookei. 


156.  I^ 

Aconitini  0,02 
Vini  Colchici  10,0. 

*Adeps  SuilluSt  Axungia  Porci  vel  porcina.  Lard.  Graisse, 
Sain  doux,  Axonge.  Schweineschmalz.  Schweinefett.  [10,0  10  Pf] 
Kommt  als  Salbenconstituens,  als  welches  es  bisher  fast  ausschliesslich 
gebraucht  wurde,  mehr  und  mehr  ausser  Anwendung.  In  allen  Fällen, 
wo  die  geringe  Preisdifferenz  zwischen  der  Adeps  und  dem  ünguent.  ce- 
reum,  ünguent.  Glycer.  und  der  Vaseline  nichts  ausmacht,  zieht  man 
letztere  vor,  weil  sie  weniger  leicht  oder  gar  nicht  dem  Ranzigwerden 
ausgesetzt  sind. 

Aerunt  Cuprum  subaceticum.  Viride  Aeris.  Subacetate  of  Copper, 
Verdigris,  Verd-de-Gris.  Grünspan.  Basisches  Kupferacetat.  Basisch 
essigsaures  Kupferoxydulhydrat  [mehr  oder  weniger  mit  heterogenen  Substanzen 
verunreinigt].  Nur  unter  Zusatz  von  Säuren  in  Wasser  löslich.  [10,0  subt. 
pulv.  15  Pf.]  Cave:  alle  stärkeren  Säuren,  alle  das  Kupfer  reducirenden 
Substanzen  [Zink,  Eisen,  Zucker],   ferner  Schwefelmetalle  und  die  Haloide.. 

Innerlich  fast  nie  angewendet,  vielmehr  ist  dazu  die  Aerugo 
crystallisata  [Cuprum  aceticum;  s.  diese.s]  in  Gebrauch. 

Aeusserlich  als  ätzendes  Streupulver  [bei  unreinen,  wuchernden 
Geschwüren],  im  Liniment  [ehedem  officinell],  in  Salben  [1  auf  8-10  Kett], 
im  Gerat  [früher  officinell].  in  Pflastern,  in  Augenwässern  [verwerflich, 
durch  das  Cnpram  aceticum  zu  ersetzen]. 


Leni  calore  liquat. 
Aerug.  pulv.  6,0. 
M.   f.   empl.      Bust'sches    Hühneraugen- 
pflaster [wegen  seiner  grösseren  Weich- 
heit  dem   früher   officineilen  Ceratum 
Aerug.  vorzuziehen]. 


158.  Bf 

Cer.  flav.  15,0 
OL  Olivar.  4,0. 

Leni  igne  liquatis  et  panlulum 
refrigeratis  adde: 
Ammoniaci  15,0 
Terebinth.  comm.  4,0. 

^Aetlier«  Aether  sulfuricus.  Aether  depuratus  (fh.  Anstr.).  Aether  vi- 
trioli.  Naphtha  vitrioli.  Oxydum  Aethylicum  (Pfc.  Neeriand).  Ether.  fether. 
Aethyläther.  Schwefeläther.  Aether^  [Spec.  Gewicht  nicht  höher  als  0  728. 
—  10,0  5  Pf.]   Löslich  in  Wasser  9-10,  in  Alkohol  in  allen  Verhältnissen. 

Innerlich  5-10-20  Tropfen  l-2stündlich,  am  besten  rein  in  mög- 

Digiti^te5.158.  'IM 


152  Aether. 

liehst  einfachen  Vehikeln  [Thee,  Zuckerwasser  u.  s.  w.]  oder  in  Capsules 
[Perles  d'Ether,  deren  jede  etwa  5  Tropfen  enthält;  man  termeidet  bei  dieser 
Darreichungsform  den  manchen  Kranken  unerträgh'chen  Geruch,  die  Dosirung  ist 
genauer,  die  Conservirung  des  Mittels  auf  längere  Zeit  zu  ermöglichen],  als  ana- 
leptisches,  beruhigendes,  krampfstillendes  Mittel. 

Aeusserlich  als  Inhalationsraittel  zur  Hervorrufung  von  An- 
ästhesie [durch  das  Chloroform  nicht  vollkommen  verdrängt,  da  von  vielen  Seiten 
her  die  grössere  Gefahrlosigkeit  der  Aether- Inhalationen  behauptet  wird.  (Weiger 
in  Wien  empfiehlt  als  das  gefahrloseste  Anästheticum  eine  Mischung  von  9  Th.  Aether 
mit  1  Th.  Chloroform.)  Man  lasst  die  Einathmungen  aus  den  (verschieden  angegebe- 
nen) In halations- Apparaten  oder  von  einer  vor  den  Mund  gehaltenen  Compresse 
machen],  als  Riechmittel  [bei  Ohnmächten,  heftigen  Dyspnoe- An  fällen,  Asphyxie 
durch  toxische  Gase,  Smith  lässt  bei  Lumbago  Aether  bis  zum  deutlichen  Nachlass 
der  Schmerzen  einathmen,  worauf  auch  die  Steifigkeit  schwinden  soll.  Er  will  dies 
bei  sich  selbst  und  Anderen  vielfach  beobachtet  haben],  zu  Einreibungen  [pure: 
cave  die  Nähe  der  Flamme^;  oder  in  Salben  form.  (Frostschutzpomade  der  Ba- 
ronin Stempel:  Aether  15,0,  Seb.  ovill.  30,0,  Empl.  Lithargyri  molle  4,0;  auf  er- 
frorene oder  gegen  Frost  empfindliche  Hautstellen  einzureiben)],  Aufgiessungen 
und  Auftröp feiungen  [bei  Rheumatismus  articulorum  acutus  ist  das  Aufgiessen 
von  Aether  auf  die  entzündeten  Gelenke  ein  vorzügliches  schmerzstillendes  Mittel, 
zugleich  kühlend  durch  die  Verdunstung  des  Aethers.  —  Auch  bei  eingeklemmten 
Brüchen  empfohlen  —  für  diesen  Zweck  dürfte  vielleicht  die  sogenannte  Aeth er- 
Gallerte zweckmässig  sein;  dieselbe  besteht  aus  4  Th.  Aether  und  1  Th.  Eiweiss, 
die  in  einer  Flasche  mit  einander  geschüttelt  werden  und  zu  einer  fast  plastischen 
Masse  aufquellen.  —  RiehtrilMi  hat  in  neuerer  Zeit  zur  Hervorrufung  örtlicher  An- 
ästhesie die  mehrere  Minuten  lang  fortgesetzte  Application  fein  zerstäubten  Aethers 
auf  die  Operationsstelle  empfohlen.  Der  von  ihm  benutzte  Spray-producer  kann  durch 
jeden  Zerstäubungsapparat  ersetzt  werden.  Das  Verfahren  hat  sich  nicht  nur  für  ober- 
flächliche Haut-Incisioneh  als  sehr  zweckmässig  bewährt,  sondern  einige  Chirurgen 
haben  es  selbst  für  grössere  Operationen,  sogar  zurOvariotomie  und  zum  Kaiserschnitt, 
benutzt  und  erklären  sich  mit  dem  Erfolg  befriedigt,  indessen  hat  es  sich  zu  letzteren 
Zwecken  nicht  eingebürgert.  Die  Methode  verdient  hauptsächlich  für  diejenigen  Fälle 
Beachtung,  in  denen  die  Anwendung  der  Chloroform-Inhalationen  gefürchtet  wird  oder 
ganz  unthunlich  ist.  Auf  eine  eigenthümliche  Eigenschaft  der  Aether- Inhalationen 
machte  in  jüngster  Zeit  Wood  aufmerksam.  Ganz  im  Beginne  der  Aethereinathmung 
soll  nämlich  ein  schnell  vorübergehendes  Stadium  der  Betäubung  eintreten,  welches 
man  daran  erkennt,  dass  der  hochgehobene  Arm  des  Patienten  herabfällt.  Diesen 
Augenblick  könne  man  b^fenutzen,  um  kleinere  Eingriffe,  Zahnextractionen,  Abscess- 
öfTnungen  etc.  namentlich  bei  Kindern  schmerzlos  vorzunehmen.  Eine  eigentliche 
Narcose  ist  zu  dieser  Zeit  noch  nicht  da.  Zerstäubung  von  Aether  längs  der 
Wirbelsäule  2-3  Mal  täglich  ist  neuerdings  auch  gegen  Chorea  gerühmt  worden.  Ln- 
betiky^  Perrond^  Fabbry],  Klystieren  [bei  Asphyktischen  1,0-1,5  ad  Clysma],  als 
Augen  mittel  [man  tröpfelt  den  Aether  in  die  hohle  Hand  und  lässt  ihn  vor  dem 
Auge  verdunsten],  als  Ohrenmittel  [Einleitung  von  Aetherdämpfen  in  das  Ohr, 
am  besten  aus  einer  dünnwandigen  Glasflasche,  die  in  der  Hand  erwärmt  wirdj  gegen 
Olirensausen  empfohlen  von  ielioux],  zu  Zahn  tropfen  [pure  oder  mit  Kreosot  u.a. 
—  Blaee's  Zahntropfen  enthalten  1  Alumen  pulv.  in  50  Aether],  zu  Pinselungen 
[bei  Aphthen,  Soor,  Stomatitis,  Pharyngitis,  Diphtherie,  Hautgeschwüren  neuerlichst 
von  Black  sehr  gerühmt]. 


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Aether  accticus.  153 


1j9.  I^ 

Aether.  20,0 
Ol.  Terebinth.  5,0. 
MDS.    Mehrmals  täglich  15-30  Tropfen. 
[Durande*sches    Mittel    gegen    Gallen- 
steine.] 
Das  von  Bademaoher  empfohlene  und 
auch    von    anderen    vielfach    gebrauchte 
Burande*sche    Mittel    enthält    statt    des 


reinen  Aethers  Spir.  aether.,    und  zwar: 
16  Th.  desselben  auf  Ol.  Terebinth.  1  Th. 


160.  Bf 

Aetheris  10,0 

Spir.  Vini  rectific.  20,0 

Tinct.  benzoTc.  rect.  2,0-5,0. 

MDS.  Zu  Waschungen  mit  einem  Schwäram- 
chen  bei  Seborrhoe.  Hebra. 


*ActIlcr  aceticns«  Naphta  acetici.  Naphtha  seu  Aether  vegeta- 
bilis.  Acetas  aethylicus  (fh.  Nor?.).  Aethylacetat.  Essigäther.  [Spec. 
Gew.  =  0,900-0  904.  —  10,0  10  Pf.]    Löslich  in  10  Wasser. 

Innerlich  wie  der  vorige  [den  meisten  Patienten  angenehmer  wegen  seines 
erfrischenden  Geruches]. 

Aeusserlich  als  RiechmitteL  zu  Einreibungen,  Klystieren,  Zahn- 
tropfen. 

*Aethcr  amylicns  nitrosus  seu  amylo-nitrosus.  Amyliura  nitro- 
sum.  Amylenum  nitrosum.  Amyli  nitras.  Nitrite  of  amyl.  Arayl- 
nitrit.  Salpetrigsäure- Am ylät her.  Salpetrigsaures  Arayl.  [Im  frischen  Zu- 
stand farblose,  später  gelbliche,  ätherisch  riechende,  sehr  flüchtige  Flüssigkeit;  in 
Wasserunlöslich,  spec.  Gew.  =  0.877].  In  neuester  Zeit  vielfach  und  zwar 
zum  grossen  Theil  mit  Recht  empfohlen. 

Innerlich  zu  1-2  Tropfen  mehrmals  täglich:  Wood.  Gordtn  Pricc  hat 
es  mit  grossem  Erfolg  bei  intermittirenden  Fiebern  der  Tropen  ange- 
wendet. 

Aeusserlich  zur  Inhalation  [aus  einem  Riechfläschchen ,  oder  besser 
2-5  Tropfen  auf  ein  Taschentuch  oder  Baumwolle  getropft  oder  auf  heisses  Wasser 
gegossen]  bei  einer  Reihe  von  Krankheiten  häufig  wirksam  bewährt,  so 
bei  Angina  pectoris  (Brnnton  u.  a.),  Herzfehlern  (Wood,  Jones),  Asthma, 
Spasmus  glottidis  (Jones),  Hemicranie  (nur  bei  der  angiospastischen  Form, 
bei  der  die  Gesichtshaut  blass  erscheint,  wirksam  und  bewährt  (•.  Berger, 
A.  Eilenbnrg  und  Guttmann  u.  a.),  Cardialgie  und  anderen  Neuralgien 
(Nckel),  bei  Ohrensausen  (Ifliehael^  während  des  Einathraens  wird  das 
Sausen  stärker,  um  hinterher  zu  verschwinden),  Tetanus  (Vood),  Eclampsia 
parturientium  (Jenlis),  Hämorrhagien  des  Uterus  (Bern),  Epilepsie  (Welr 
lUteheil^  Crichttn^  Browne),  Melancholie  (fflcynert),  Seekrankheit  (CUpham), 
endlich  auch  als  Antidot  gegen  Chloroform-Asphyxie  (JI.  Sehulier^  Coghiil). 

Aether  bntyricns.    Aether  butyli.    ßutteräther. 

Aeusserlich  zum  Einreiben  bei  Hautjucken  empfohlen  (B.  E.  Biehter). 

Aether  eantharidatus«  Canthariden-Aether.  Durch  Maceration 
der  Canthariden  2  mit  Aether  3  gewonnen;  enthält  Cantharidin  in  un- 
reinem Zustande.  Nur  zur  Bereitung  des  Collod.  cantharid.  [s.  dieses]  ver- 
wendet; vielleicht  als  schnell  wirkender  Hautreiz  mit  Vortheil  zu  ge- 
brauchen [10,0  etwa  75  Pf.]. 

Aether  chinicus«  China- Aether.  Ein  durch  Destillation  des 
chinasauren  Kalkes  mit  Schwefelsäure  und  Alkohol  gewonnenes  Präparat, 
welches  von  Pignaee«  zur  Inhalation  bei  Intermittens  empfohlen  worden  ist. 

Aether  jodatns«  Jodäther,  Jodwasserstoff- Aether,  Jodäthyl. 
Eine  sehr  schwere  Flüssigkeit.  [Spec.  Gew.  =  1,92.  —  1,0  40  Pf.]  Zur 
Inhalation   bei  Lungenleiden  von  Buette  empfohlen;   man   lässt  den  Jod- 


154  Aether  Methylen 


Jodäther  aus  einem  Weinglase,  wo  er  von  einer  dünnen  Wasserschicht 
bedeckt  ist,  einathmen;  die  Jodwirkung  soll  sehr  schnell  [schon  nach 
wenigen  Minuten  soll  das  Jod  im  Urin  nachzuweisen  sein]  eintreten,  ohne  dass 
üble  Zufälle,  wie  bei  anderen  Jodkuren,  sich  benaerkbar  machen  sollen. 

Aether  Methyleni.  Aether  methylicus.  Ether  of  Methylene.  Methyl- 
äther. [Eigenartige  chemische  Verbindung,  dargestellt  aus  einer  Mischung  von  glei- 
chen Theilen  Aether  und  Methylenbichlorid.  Spec.Gew.  1,0.  Siedepunkt  32^C.  Geruch 
verschieden  von  dem  des  Aethers,  weniger  stechend  wie  der  des  Chloroforms  oder  Me- 
thylenchlorids]. Zu  anästhesirenden  Inhalationen  [ca.  4,0-8,0  für  klei- 
nere, ca.  8,0-24,0  für  grössere  Operationen]  von  Richards«!  empfohlen.  Ist  nicht 
so  gefahrlos,  wie  Rieharil8«ii  auf  Grund  seiner  mitgetheilten  Beobach- 
tungen behauptete,  es  ist  sogar  ein  Todesfall  darnach  beobachtet  (Uw- 
soi  Tait).  Auch  zu  Application  auf  die  Haut  als  locales  Anästheti- 
cum  zu  benutzen. 

Aether  Petrolei.'  Petroleumäther.  [Spec.  Gewicht  0,670-0,075. 
Destillat  aus  amerikanischem  Petroleum.  —  10,5  5  Pf.] 

Innerlich  zu  5-15  Tropfen  mehrmals  täglich  [äusserst  selten  in  An- 
wendung], rein  [auf  Zucker],  in  Gallertkapseln,  in  ätherischen  Lösungen. 

Aeusserlich  wie  Petroleum  [vergl.  Ol.  Peirae  Italicum]. 

Aether  phosphoratns.  Phosphorhaitiger  Aether  [l  Th.  Phos- 
phor mit  160  Th.  Aether  4  Tage  macerirt,  und  der  Aether  dann  von  dem  nicht  auf- 
gelösten Rückstande  des  Phosphors  (etwa  die  Hälfte)  abgegossen,  so  dass  die  Flüssig- 
keit nur  noch  *  j  Th.  (also  etwa  V's  pCt.)  Phosphor  enthält].  Das  Präparat 
ist  wegen  seines  unsicheren  Gehaltes  durchaus  nicht  zu  empfehlen. 
[1,0  2  Pf.] 

Innerlich:  0,2-1,0  [in  schleimigem  Vehikel.  —  Bestandtheil  des  in  Oester- 
reich  patentirten  Zörnlaib^schen  Fieberäthers,  der  aus  Aeth.  phosphor.  (etwa  15,0) 
Ol.  Caryophyll.  (etwa  0,5)  und  Ol.  Terebinth.  rectific.  (etwa  4,0)  zusammengesetzt  ist]. 

Aethylennm  bromatum.  Aethylbromür.  Bromäthyl.  Farblose, 
ätherartig  riechende  Flüssigkeit  von  1,4  spec.  Gew.  Wenig  in  Wasser, 
in  allen  Verhältnissen  in  Aether  und  Alkohol  löslich.  Empfohlen  zur 
localen  Anästhesie  (Ninnclj).  Soll  sich  bei  Anwendung  des  Thermocauter 
nicht  entzünden,  weder  Stillstand  der  Respiration  noch  Herzstillstand 
verursachen  und  eine  schnelle  Narcose  bewirken,  aus  der  die  Kranken 
ohne  üble  Nachwirkung  erwachen. 

Aethylennm  ehloratum.  Liq-uor  HoUandicus.  Elaylum  chloratum. 
Aetherinum  chloratum.  Oleum  Batavorum  aethereum.  Dutch  liquid. 
Chloräthyl.  Holländische  Flüssigkeit.  Elaylchlorür.  Schwerer  Salz- 
äther. Chlorkohlen  Wasserstoff.  [Löslich  in  Alkohol,  wenig  in  Wasser.  Spec. 
Gew.  1,27.  —  Dem  Chloroform  in  Geruch  und  Geschmack  ganz  ähnlich,  aber  viel 
leichter  zersetzlich.  —  1,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich  [wie  Chloroform  angewendet]:  5-10-20  Tropfen  3-4  Mal  täg- 
lich in  Aether,  Alkohol,  fetten  Oelen. 

Aeusserlich:  zu  anästhesirenden  Inhalationen  [selten],  zur  ört- 
lichen Anästhesie  [sowohl  für  sich  allein,  als  in  Verbindung  mit  Aether  von 
R«ttensteii  gerühmt]. 

Aethylidenam  biehloratam.  Aethylidenchlorid.  Von  •.  Lieb- 
reich als  Inhalations-Anästheticum  empfohlen  und  von  ihm  nach  voran- 

Digitized  by^OOQ  IC 


AloS. 


155 


gegangenen  Experimenten  an  Thieren,  auch  bei  Operationen  an  Menschen 
(f.  Ungenbeek,  Bardelebei,  Albreehl)  geprüft  und  bewährt  gefunden.  Soll 
vor  dem  Chloroform  den  Vorzug  haben,  dass,  sobald  man  mit  der  In- 
halation des  Mittels  nachlässt,  auch  die  Narcose  sofort  aufhört  und  keine 
üblen  Nachwirkungen  hinterlässt.  Die  Verbrauchsmenge  ist  grösser  als 
bei  Chloroform.  Eignet  sich,  wie  es  scheint,  hauptsächlich  für  kurz- 
dauernde Operationen,  namentlich  Zahnoperationen.    [1,0  etwa  10  Pf.] 

Aleohol  s.  Spiritus. 

♦Aloe»  Der  eingekochte  Saft  der  Blätter  von  A.  ferox,  A.  spicata, 
vulgaris  und  lingua.  [Nach  der  Ph.  germ.  ed.  I.  von  Aloe  Capensis,  A.  lucida, 
A.  socotorina.]  Aloes.  Suc  d'Aloes.  Aloe,  Cap-Aloe.  [Hauptbestandtheile: 
Extractivstoff  und  Harz.  —  10,0  subt.  pulv.  15  Pf.]  In  Weingeist  fast  ganz,  in 
Wasser  etwa  zur  Hälfte  löslich. 

Innerlich  zweckmässig  nur  in  Pillen,  die  Pulverform  wegen  des 
schlechten  Geschmackes  und  die  flüssige  Form  wegen  der  theilweisen 
ünlöslichkeit  gänzlich  zu  vermeiden.  —  Die  Aloe  lässt  sich  mit  einer 
sehr  geringen  Quantität  Mucilago  oder  mit  Extracten,  Seife,  leicht  zu 
Pillen  formen,  die  man,  um  den  nauseosen  Geruch  zu  vermeiden,  am 
besten  gelatiniren  lässt.  Alte  officinelle  [nur  noch  jetzt  bei  dem  Laienpubli- 
kam  beliebte]  Formeln  sind  die  Pilulae  Rufi  s.  Rufii  oder  die  Species 
hierae-picrae  [16  Th.  Aloe  mit  Crocus,  Cubeben,  Cass.  Cinnamom.  und  Rad. 
Asari  ana  1  Th.  Die  Anwendungsform  ist  1  Th.  auf  40  Th.  Wachholder-Branntwein ; 
bei  den  meisten  Consumenten  dieses  Mittels  ist  das  letztgenannte  Vehikel  desselben 
das  wesentlichste.  Aehnlich  der  vielberufene  DaubiU'scke  Kräuter-Liqueur  und  die 
Legion  anderer  drastischer  Mittel  in  spirituöser  Form,  welche  in  neuerer  Zeit  an- 
gepriesen werden].  Die  Dosis  ist  nach  dem  Heilzwecke  verschieden;  als 
Reizmittel  0,02-0,05,  als  gelind  eröffnendes  Mittel  0,05-0,1-0,3,  als 
Drasticum  0,3-1,0. 

Aeusserlich  im  Clysma  [0,5-1,25  ad  clysma],  Augenpulver  [0.5 
bis  1,5  auf  5,0-10,0  Zucker],  in  Augensalben  [0,1  auf  3,0-5,0],  Salben, 
Pflastern,  Einstreupulvern,  Verbandwässern  in  Spirituosen  Lö- 
sungen [bei  schlecht  eiternden  Wunden,  Geschwüren  u.  a.].  Mit  Ausnahme  der 
Clysmata  kaum  noch  angewendet. 

Mucilag.  Tragac.  q.  s. 
ut.  f.  pil.  120.  Consp.  Pulv.  Cinnam.  D.  S. 
Täglich  2  mal  2-3  Stück.    [Bei  Chlorose 
mit  Untcrlteibsstockungund  Amenorrhoe.] 

Badius. 


161.  ^ 

Aloes  pulv.  4,0 

Sapon.  med.  2,0. 
M.  f.  pil.  50.  Consp.  Ciunam.    D.  S.  1-2 
Stück  zu  nehmen.  v.  Gr&fe. 


ir,2. 


ut 


Aloes  pulv.  1,0 

Rad.  Rhei  pulv. 

Sapon.  med.  ana  3,0 

Extr.  Taraxaci  q.  s. 
.  piL  50.   Consp.  pulv.  Rhiz.  Ind.  flor. 
S.  Morgens  und  Abends  3-8  Stück. 
[Gelind  abführendes  Mittel.] 


163.  IV 

Aloes  pulv.  2,0-4,0 
Ferr.  pulv.  8,0 
Rad.  Rhei  pulv.  4,0 


164. 


^ 


Aloes 

Extr.  Hyoscyami  ana  1,2 

Chinini  sulfurici  0,6 

Ferri  sulfurici  0,4. 
M.  f.  pilul.  No.  120.  Consp.  Lycopod. 
D.  S.  1  oder  2  Mal  täglich  1  Pille  zu 
nehmen.  [Gegen  chronische  Stuhlver- 
stopfung iu  Folge  von  Atonie  des  Darm- 
kanals.] 

David  Bell. 


C^ogt 


156 


Aluinen. 


165.  Bf 

Aloes 

Ferri  sulf.  sicc.  ana  p.  aeq. 

Spir.  villi  q.  s.  f.  pil. 
pond.  0,1. 
Italienische  Pillen.    Zu  2-5  Stock  pro  die. 


166. 


Aloes  4,0 

Myrrh.  20,0 

Mastiches  10,0 

Croci  5,0 

Rhad.  Rhei 

Fruct.  Cubeb. 

Rad.  Gary ophy Hat.  ana  2,5 

Aceti  q.  s. 
ut  f.  pilul.  pondere  0,2.  Belaeri. 

Diese  und  ähnliche  Vorschriften  bilden 
die  unter  dem  Namen  Lebenspillen, 
Grains  de  vie,  früher  vielfach  bekann- 
ten Präparate. 


168,  I^ 

Aloes  pulv. 
Myrrh.  pulv. 
Croci  pulv. 
Kali  carbon.  ana  1,5 
Ammonii  chlorat.  1,2 
Vini  albi   100,0. 
Macera  per  septem  dies  et  filtra.  S.  Mor- 
gens 1  Theelöflfel  voll  zu  nehmen.  [Als 
Stomachicum.] 

Vinum  AloSs  compositum. 

Beasley. 


167. 


D.  S. 


Aloes  pulv. 

Myrrh.  pulverat. 

Croci 

Kali  carbon.  ana  3,0 

Succi  Liquirit.  dep.  12,0 

coq.  c.  Aq.  q.  s. 
ad  Colat.  300,0 

addt; 
Tinct.  Cardamom.  25,0. 
Esslöffelweise  zu  nehmen. 
Decoct.  Aloes  compos. 
Ph 


169.  I^ 

Aloes  pulv. 

Rad.  Rhei  pulv.  ana  1,0 

Herb.  Absinth,  pulv. 

Herb.  Chamaedryos  pulv. 

Rad.  Gent.  pulv. 

Cort.  Fruct.  Aurant.  pulv.  ana  6,0 

Spirit.  dilut.  2hO,0. 
Diger.  per  aliquot  horas.    Cola  et  filtra. 
D.  S.  15-20  Tropfen. 

8tougthon*sches  Elixir. 


Lond. 


170. 


MDS. 


Aloes  10,0 

Therebinth. 

Ungt.  basilici  ana  50,0 

Vitell.  ovi  unius. 

Zum  Verbinden  von  Wunden. 

Boerhave. 


Aloim  ist  der  von  Merk  dargestellte  Bitterstoff  der  Aloe  ßarbadensis. 
In  Dosen  von  0,1-0,2  purgirend  (fr«iiiiiäller),  in  Dosen  von  0,2-0,5 
drastisch  wirkend  (Hüler).  Sabcutane  Injection  von  0,04 — 0,08  blieb  in 
den  Versuchen  von  K«hii  beim  Menschen  erfolglos;  BIIIcp  dagegen  erzielte 
mit  Dosen  von  0,15 — 0,2  einer  Glycerinlösung  von  1  :  8  oder  1 :  5  nach 
4-6  Stunden  eine  reichliche  breiige  Stuhlentleerung. 

^Alamen«  Alumen  crudum,  Sulphas  aluminico-kalicus  cum  Aqua. 
Sulphas  Aluminiae  et  Lixiviae  c.  Aqua,  Alum  crude,  Alun  blanc.  Kali- 
Alaun.  Roher,  gemeiner  Alaun.  Alaun.  Schwefelsaures  Kali-Aluminium. 
Kuliura-Aluminiumsulfat.  [Reagirt  sauer.  —  100.0  20  Pf.,  subt.  pulv.  10,0  5  Pf.] 
Farblose,  durchscheinende  harte  Krystalle  oder  krystallinische  Bruchstücke. 
Löslich  in  10,5  Wasser,  unlöslich  in  Weingeist.  Cave:  Salze  von  schwacher 
Säure,  Schwefelverbindungen,  thierischen  und  Pflanzcnleim,  Eiweiss,  Farb- 
stoffe. 

Innerlich;  0,1-0,3-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  [mit  Zucker 
ana:  Alumen  saccharatum],  Pillen  oder  Boli  [mit  Extracten],  Auf- 
lösungen [mit  Zusatz  von  aromatischen  Wässern  oder  sauren  Syrupen,  z.  B.  Syr. 
Succ.  Citri],  in  Molken  [vergl.  diese]. 

Aeusserlich:  in  Pulvern  [subt.  pulv.]  zum  Betupfen  des  Zahn- 
fleisches, zum  Ein  blasen  in  den  Schlund  und  Kehlkopf,  als  Streupulver 
[bei  Blutungen  (mit  Colophonium,  Catechu  oder  auch  mit  Ferr.  sulf.  ana,  oder  mit 

fi^  IV   165-170.  Digitizedby^OOgie 


Alumen. 


\hl 


Kino  —  2  Alaun,  1  Kino:  Alumen  kinosatum  — ;  mit  Sang,  dracon.  —  2  Alaun, 
1  Sang,  dracon. :  Alumen  draconisatum),  wunden  Brustwarzen  (mit  Gumm.  Arab  ), 
atonischen  Geschwüren  (mit  Carbo  oder  adstringirenden  Pfianzenpulvern)] ,  Zahn- 
pulver, Augenpulver  [1 : 4,5  Zucker],  Schnupfpulver  [1:2-5];  in  Auf- 
lösunfi;en:  als  Pinselsaft  [2  0-5,0  zu  25,0  Saft],  Mund-  und  Gurgelwasser 
[1,0-5,6  auf  100,0],  zu  Inhalationen  in  zerstäubter  Form  [s.  S.  99],  Kly- 
stiren  und  Injectionen  [1,0-2,5  auf  100,0],  Augenwässern  [0,2-0.3  auf  25,0], 
Umschlägen  und  Waschungen  [5,0-10,0  zu  100,0];  in  Salben  [1.0-2,0  auf 
25,0  Unguent.  cer.],  Augensalben  [0,1-0,2  auf  10,0]. 

Aq.  Foenicul.  90,0. 
MDS.    Alle  6  Stunden  einen  Kinder-  bis 
Esslöffel.     [Potio  aluminosa  contra  tus- 
sim  convulsivam  des  Londoner  Kinder- 
Hospitals.]  Golding  Bird. 


171.  ^ 

Alumin.  crud. 

Sacch.  alb.  ana  1,0 

Pulv.  Doweri  0.3. 
F.  pulv.  Div.  in  5  part.  aeq.  D.  S.  2  stdl. 
1  Pulver.    [Bei  Hämoptoe.]       Skoda. 


172. 


Alum.  crud. 
Amyli  ana  0,3 
Sacch.  0,6. 
M.  f.  pulv.  D.  tal.  dos.  No.  6.    D.  S.  2  stdl. 
1  Pulver.     [Bei  Hamorrhagie.] 

Oppolzer. 


173. 


^ 


Alum.  crud.  7,5 
Aq.  dest.  120,0 
Acid.  sulf.  dilut.  0,5 
Olei  Citri  0,05 
Syr.  Citri  60,0. 
MBS.  Stdl.  1  Esslöffel.  [Bei  Bleikolik.] 

Oendrin. 


174. 


Alumin.  4,0 
solve  in 
Aq.  Menth,  pip.  100,0 

adde 
Tinct.  Cinnam.  25,0 
Syr.  Papaver.  50,0. 
MDS.    1-2 stdl.   1-2  Esslöflfel. 
trorrhagie.] 


[Bei  Me- 
Flenok. 


175. 


176. 


Alumin.  5,0 
Aq.  Salviae  200,0 
Tint.  Pimpin.  15,0 
Syr.  Moror.  25,0. 
MDS.  Gurgelwasser.    [Bei  Angina.] 


Vogt. 


177.  Bf 

Alumin.  1,0-1,25 
Zinci  sulfuric.  0,3 
Aq.  fönt.  150,0. 
D.  S.  Zur  Einspritzung  in  die  Harnröhre, 
4-5 mal   täglich,      [Bei  Gonorrhoe,    im 
Stadium  starker  Secretion.]       Zeissl. 


178. 


Alumin.  4,0 
Vitelli  ovi  cocti  unius 
Glycerini  2,0. 
M.  f.  unguent. 

[Eine  sehr  zweckmässige  Composition, 
event.  in  Verbindung  mit  Opium,  bei 
Frostbeulen,  Eczem  etc.] 

Heymann. 


179. 


Alumin.  ust. 
Sacchar.  lact.  ana  5,0 
Morph,  muriat.  0,01. 
In  pulv.  subt.  red.  D.  in  scatul.    S.  Zur 
Insufflation  auf  die  Rachenschleimhaut. 


Alumin.  1,5 
Extr.  Conii  0,6 
Syr.  Rhoead.  10,0 

*Alanifll  astuni»  Alumen  spongiosum,  Alumen  calcinatum,  Sulphas 
aluminieo-kalicus,  Sulphas  Aluminiae  et  Lixiviae  anhyder,  Alumen  cal- 
cinatum, Alum  burnt  s.  dried,  Alan  brule  s.  calcine.  Gebrannter 
Alaun.     [10,0  pulv.  10  Pf.] 

Aeusserlich:  stärker  zusammenziehend  als  der  vorige.  Als  Streu- 
pulver zum  Einstreuen  bei  Caro  luxurians,  Blutungen  [in  Verbindung  mit 
Gummi  Mimos.],  Augenpulver,  Schlund-  und  Kehlkopfpulver. 

Alaminiam  aeeticnm  seu  Argilla  acetica.  Acetat  of  Aluminium. 
Ac^tate  d'Alumine.    Essigsaure  Alaunerde,  Essigsaure  Thonerde. 


158  Ammoniacum. 


Klare  gelatinöse  Flüssigkeit,  von  sehr  styptischem  Geschmack,  mit  Wasser 
mischbar,  durch  Wärme  zersetzlich.  [1,0  ca.  15  Pf.]  —  Durch  Auflösen  von 
Alumina  pura  in  Acidum  aceticum  q.  s.  ex  tempore  zu  bereiten.  [Vergl. 
noch  Liquor  Aluminii  acetici]. 

Innerlich  0,5-1,25  innerhalb  24  Stunden  [bei  atonischen  Blutungen, 
Diarrhoe]  in  Solution  mit  Zusatz  von  Syrup. 

Aeusserlich  zur  Injection  [0,4-1,0  auf  100,0]  bei  Tripper  [wegen 
des  unbestimmten  Verhältnisses  der  Essigsäure,  die  leicht,  im  Ueberschusse  vorhan- 
den, zu  reizend  wirltt,  nicht  zu  empfehlen].  Zu  Umschlägen  und  Fomentätionen 
bei  Fussgeschwüren,  Herpes,  übelriechenden  Fuss-  und  Achselsch weissen 
von  Burow  dringend  empfohlen.  Als  Antisepticum  zur  Conservirung 
thierischer  Theile.  Als  Verbandflüssigkeit  besonders  von  der  Freiburger 
Klinik  (laass)  empfohlen. 

AlHmimiam  hydratuM.  Alumina  hydrica  pura,  Argilla  pura,  Terra 
aluminis.  Aluminium  oxydatum.  Thonerde- Hydrat,  Aluminiumhydrat, 
Aluminiumhydroxyd.  Reine  Thon-  oder  Alaunerde.  Weisses,  feines 
Pulver,  in  Wasser  unlöslich.  [1,0  5  Pf.]  Als  Absorbens  und  gelindes 
Adstringens  empfohlen. 

Innerlich  0,15-0,3-0,6  pro  dosi,  in  Pulver;  die  Darreichung  in 
Emulsionen,  Schüttelmixturen  u.  s.  w.  ist  unzweckmässig. 

Aeusserlich  als  Streupulver  [bei  Intertrigo,  nässenden  Ausschlägen 
u.  dergl.]. 

'^'Alnmininm  sulflirieam»  Alumina  sulfurica.  Aluminiumsulfat. 
Schwefelsaure  Thonerde.  Stärker  styptisch  als  das  Aluminium  aceticum, 
milder  als  Alaun.  [In  neuester  Zeit  wieder  von  Curtis  SMith  als  Desinficiens  zu 
Einspritzungen  hei  Leucorrhoe,  Ozaena  u.  s.  w.  empfohlen.  —  10,0  ^  Pf.] 

Dosis  ungefähr  wie  Alaun. 

Aluminium  ehloratnm.  Aluminium-Chlorid.  Von  CaMgee  als 
Desinficiens  empfohlen,  in  Lösung  von  etwa  3,0  in  1  Liter  Wasser.  Im 
Handel  wird  als  Desinfectionsmittel  für  Latrinen,  Stallungen,  Schiffe  etc. 
ein  verunreinigtes  Präparat  unter  dem  Namen  Chloralum  verkauft. 

'^'Ammoniaeiimf  Gummi-resina  Ammoniacum.  Ammoniacum  depu- 
ratum.  Gummi  ammoniacum.  Ammoniac.  Gomme  ammoniaque.  Ammo- 
niakgummi. Persisches  Ammoniakgummiharz.  [Von  Dorema  Ammoniacum. 
—  10,0  20  Pf.]. 

Innerlich  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen  [mit  Seife  und  Pflanzen- 
pulver], Emulsionen  [Ammoniakmilch  —  am  zweckmässigsten  mit  Eigelb: 
Ammoniaci  5,0  his  10,0  auf  Aq.  200,0  mit  Vit.  ovi  1]. 

Aeusserlich  zu  Pflastern  [mit  Essig,  mamentlich  mit  Acetum  Scillae 
(2  Th.  Ammoniacum  mit  1  Th.  Acet.  Scill.),  eine  beliebte  Pflasterform,  Ercr'sche 


Pflastermasse. 


180.  Bf 

Ammoniaci 


181.  Bf 

Ammoniaci 
Extr.  Helena 


Sapon.  med.  '  Extr.  Polygal.  amar. 

Rad.  Rhei  ana  5,0.  |  Pulv.  Bulb.  Scill.  ana  4,0. 

F.   pilul.    100.     Gonsp.    Lycopod.  D.    S.   |  F.  pil.  120.    Consp.  Pulv.  Anis,  stell.    S. 

3 mal  täglich  6-8  Stück.  '  3 mal    täglich   4  Stück.      [Expectorans 


I 


und  Diureticum.] 


I^   180-181.  DigitizedbyVjOOgle 


Ammonium  carbonicum.  159 


182.  ^ 

Ammoniaci  5,0-10,0 

Vitell.  ovi  unins 

Aq.  Foenic.  200,0 

Liquor  Ammon.  Anis.  5,0 

Syr.  Alth.  25,0. 
MDS.  Umgeschüttelt,  2stdl.  1  Esslöffel. 


183.  I^ 

Ammoniaci  10,0 
Terebinth.  laric.  q.  s. 
ut  f.  emplastrum. 

D.   S.    Die    Pllasterraasse    wird   dick   auf 
Leder  gestrichen,  aufgelegt  und  bis  zum 
Reifen  des  Abscesses  liegen  gelassen. 
[Gegen  Bubonen.]  Kopp. 

^Anmoninm  bromatum«  Ammoniumbromid.  Brom- Ammonium. 
Weisses  krystallinisches  Pulver.  In  Wasser  leicht,  in  Weingeist  schwer 
löslich.  Ist  in  neuester  Zeit  für  die  gleichen  Indicationen  wie  Brom- 
kalium empfohlen  [zumal  gegen  Epilepsie  und  Delirium  tremens,  in  Verbindung 
mit  Bromkalium  (Br«wii-Sequard^  Witte)].    [1,0  2  Pf.] 

Innerlich,  am  besten  in  Lösungen,  in  gleichen  Dosen  wie  Ka- 
lium bromatum.    Beispiele:  vergl.  Kalium  bromatum. 

^AnmoHiniii  earbonicam»  Ammoniacum  carbonicum,  Ammonia^ 
carbonica,  Ammonium  carbonicum  siccum,  Ammonium  subcarbonicum, 
Alkali  volatile,  Alkali  volatile  siccum,  Sal  Aikali  volatile,  Sal  volatile 
Ammoniaci,  Carbonas  Ammoniae  alkalinus,  Sesquicarbonas  ammoniacus 
Pli.  Korr,,  Carbonas  ammoniacus.  Carbonate  of  Ammonium.  Smelling 
Salt.  Carbonate  d' Ammoniaque.  Ammonium-Carbonat.  Kohlensaures 
Ammoniak.  Flüchtiges  Laugensalz.  Reines  Hirschhornsalz.  [10,0  15  Pf.] 
Dichte,  harte,  durchscheinende,  faserig  krystallinische  Masse  von  stark 
ammoniakalischem  Geruch.  In  4  Th.  Wasser  langsam,  aber  vollständig 
löslich.  Cave:  Säuren  [mit  Ausnahme  bei  Saturationen],  saure  Salze,  Erd-, 
Metall-  und  Alkaloidsalze;  nur  neutrale  Kali-  und  Natronsalze  dürfen 
ohne  Furcht  vor  Zersetzung  hinzugefügt  werden.  —  Bei  der  Erwärmung 
der  Lösung  verliert  dieselbe  einen  grossen  Theil  ihrer  Kohlensäure.  [Vergl. 
noch  Liquor  Ammonii  carbonici]. 

Innerlich  0,2-0,4-0,6  mehrmals  täglich  [in  neuester  Zeit  namentlich 
wieder  gegen  Pneumonie,  sowohl  der  Erwachsenen  als  der  Kinder,  gerühmt 
(Sderlii^  Patloi^  Steren  u.  A.)];  in  Pulver  [in  Charta  cerata  oder  noch  besser 
Capsal.  operculat.  oder  Capsulis  amylaceis],  Pillen  [unzweckmässig,  da  viele 
organische  Substanzen,  deren  man  sich  als  Vehikel  bedient,  Säuren  enthalten,  welche 
die  Kohlensäure  austreiben  und  so  die  Pillen  aufblähen],  Auflösungen,  Mix- 
turen und  als  Saturation  [1  Tb.  Ammon.  carbon.  wird  durch  14  Th.  Acetum 
gesattigt]. 

Die  angenehmste  Form  des  Ammonium  carbonicum  lür  den  inner- 
lichen Gebrauch  ist  die  der  Aqua  Ammonii  bicarbonici,  welche  in 
kleinen  Flaschen  von  ca.  200,0  Inhalt  [0,2  Ammon.  carbon.]  angefertigt 
wird.     [1  Flasche  etwa  30  Pf.]. 

Aeusserlich  als  Riechpulver,  in  Salben  [1-3  Th.  auf  10  Th.], 
Linimenten  [wozu  sich  Liq.  Ammon.  caust.  besser  eignet],  Waschwässern 
[1-2  auf  25;  wo  man  Hautreiz  hervorrufen  will,  eine  concentrirtere  Lösung]. 


184.  H 

Ammon.  carb.  0,5 
Camph.  trit.  0,12 
Sacch.  alb.  1,2.  * 
M.  f.  pulv.     D.  tal.  dos.   No.  12.     D.  in 
Chart  cerat.    S.  Halbst  undl.  1  Pulver. 
[Bei  Cholera.]  Alben. 


185.  Bf 

Ammon.  carb. 
Sacchari  ana  5,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  15  part.  aeq.     D.  in 
capsul.  operculat.     S.    Stdl.  bis  2stdl. 
eine  Kapsel. 


DigiJ^e9l§2 


GpQi^ 


160 


Ammoninm  chloratum. 


18f. 


^ 


Ammonii  carbon.  5,0 
Aq.  dest.  250,0 
Syr.  Papav.  50,0. 
D.  S.  Alle  10  Minuten  einen  Esslöflfel  voll. 
[Bei  Anfällen  von  convulsiv.  Asthma.] 
▼an  Swieten. 


187. 


MDS. 


Ammon.  carb.  2,5-5,0 
Aq.  dest. 

Aq.  Petroselini  ana  100,0 
Syr.  Alth.  50,0. 
l-2stdl.  1  Esslöffel.    [Bei  Scharlach- 


fieber und  Hydrops  scarlatinosus.] 


188.  Bf 

Ammonii  carb.  . 

Marmor,  ust.  ana  10,0 

Mixt,  oleosi  bals.  5,0. 
D.  in  vitro  epistom.  vitr.  claus.    S.    Riech- 
pulver. 


189. 


M.  f. 


^ 


15,0 


Ammonii  carbon. 
Ol.  Menth,  pip. 
Ol.  Cajcputi  ana  0,5. 
pulv.     D.  S.   Mit  Weingeist  zu  be- 


feuchten, als  Riech  mittel. 


Köhler. 


Amnomiam  earbonienm  pyro-oleosnM.  Ammoniacum  carboni- 
cum  pyro- oleosum,  Ammonia  carbonica  pyro- oleosa,  Sal  volatile  Cornu 
cervi.  Brenzliges  kohlensaures  Ammoniak,  brenzliges  Hirsch- 
hornsalz. [10,0  20  Pf.]  Cave:  wie  beim  vorigen.  ]VergL  auch  Liquor  Am- 
monii carbonici  pyro-oleosi]. 

Innerlich  0,2-0,6  in  denselben  Formen  wie  das  vorige  [hat  einen 
weit  unangenehmeren  Geschmack  als  Ammonium  carbonicum.  Wurde  in  neuester 
Zeit  wieder  von  Lebert  gegen  die  Pneumonie  der  Säufer  besondejs  warm  empfohlen]. 

Aeusserlich  wie  Ammonium  carbonicum. 

^AmmOHinm  ehloratui»  Ammoniacum  hydrochloratum,  Ammonia 
hydrochlorica  dep..  Chloret,  ammonicum  Ph,  Ndrr,,  Ammonium  hydro- 
chloricum  dep.,  Flores  Salis  Ammoniaci  simplices.  Muriate  of  Ammonia. 
Chlorhydrate  d'Ammoniaque.  Ammonium chlorid.  Salmiak.  Chlor- 
ammonium. [10,0  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.]  Weisse  harte,  faserig  krystalli- 
nische  Kuchen  oder  weisses  färb-  und  geruchloses  luftbeständiges  Krystall- 
pulver.  In  3  Th.  Wasser  leicht  löslich.  Cave:  basische  Salze  der  Al- 
kalien und  Erden,  Metallsalze  [zumal  Silber-,  Quecksilberoxydul-  und  Bleisalze]. 

Innerlich  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich  [viel  grössere  Dosen  (bis  2,5 
pro  dosi)  sind  gegen  Drüsenverhärtungen  (z.  B.  gegen  Kropf  von  Stereis  zu  0,6  Gr. 
3  Mal  täglich)  u.  s.  w.  empfohlen  und  ohne  Schaden  gebraucht  worden],  als  schleim- 
lösendes, Auswurf  beförderndes  Mittel  in  Pulvern,  Pillen,  Electuarien, 
Auflösungen.  [Als  bequeme  portative  Form  sind  Tabletten  von  1  Salmiak  mit 
8  Succ.  Liquiritiae  (Tablettes  pectorales,  Salmiak-Pastillen)  oder  Bacilli 
von  Succ.  Liquiritiae  mit  Salmiak  zu  empfehlen.  —  In  neuester  Zeit  ist  Salmiak  in 
Dosen  von  0,6-1,2  gegen  Myalgien,  Neuralgien,  namentlich  Hemicranie,  auch 
gegen  frische  Fälle  von  Ischias,  ferner  als  Emmenagogum  empfohlen  (Anstie^  Ch«l- 
«elcy)]. 

Aeusserlich  zu  Inhalationen  [fiieseler  Hess  Salmiak  in  einem  Por- 
zellantiegel, der  durch  eine  Weingeistlampe  erhitzt  wird,  im  Krankenzimmer  ver- 
flüchtigen; bei  weitem  vorzuziehen  ist  die  Inhalation  des  Mittels  in  Form  zerstäubter 
Lösung  (vergl.  den  allgemeinen  Theil  S.  99)],  zu  Riechpulvern  [Salmiak  mit 
gebranntem  Kalk  ana  gemischt  und  mit  Mixt,  oleoso-balsani.  befeuchtet],  zu  Streu- 
pulvern [Einstreuen  von  Salmiak  in  die  Strümpfe  als  Volksmittel  zur  Hervorrufung 
von  Fusschweiss],  zu  Pinselsäften  [3,0-5.0  auf  25,0],  Mund-  und  Gurgel- 
wässern [1,0-3,0  auf  100,0],  Injectionen,  Klystieren,  Augenwässern 
[0,25-0.5  auf  25,0],  Waschungen  und  Fomentationen  [mit  Wasser,  Essig, 

fi^  Bf   186-189.  Digitizedby^OOgie 


Ammonium  chloratum. 


161 


z.  B.  1  Th.  Salmiak,  8  Essig,  24  Wasser  (Embrocatio  frigida  Ph.  mil.),  bei 
Drüsenanschwellungen,  Quetschungen  u.  s.  w.]»  Salben  und  Linimenten 
[1  zu  5-10]. 


190.  ^ 

Ammon.  chlorat.  5,0 

Elaeosacch.  Anisi 

Succ.  Liquir.  dep.  pulv.  ana  10,0. 

M.   f.  pulvis.     D.  S.     Nach   Bedürfniss 

messerspitzenweise  trocken  zu  nehmen. 


191. 


^ 


D.  S. 


Ammon.  chlor.  5,0 

Pulv.  Rad.  Alth. 

Pulv.  Rad.  Liquir.  ana  15,0 

Stib.  sulfur.  aurant.  0,6. 

3-4  Mal  täglich  einen  Theelöffel 
in  einer  kleinen  Tasse  Thee  zu  nehmen. 
[Bei  Bronchialkatarrh.]    Jul.  Meyer. 


192.  ^ 

Opii  pulv.  0,25 
Ammon.  chlorat. 
Succ.  Liquir.  ana  3,0. 
M.  f.  pil.  No.  50,  consp.  Pulv.  Rad.  Li- 
quir.  D.  S.  3-6  Pillen  zweimal  täglich 
zu  nehmen. 


193. 


^ 


Stibii  sulfurat.  aurant.  1,0 
Ammon.  chlor. 
Extr.  Dulcamar.  ana  5  0 
Pulv.  Rad.  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100,  consp.  Pulv.  Irid.  flor. 
D.  S.    Stündlich  2-3  PiUen. 


194.  Bf 

Ammonii  chlorat.  5,0 

Sacch.  alb.  10,0 

Pulp.  Prunor.  30,0. 
M.  f.  electuarium.     D.  S.   Zweistündlich 
1  Theelöffel. 


195.  ^ 

Ammon.  chlor. 

Succ.  Liquir.  dep.  ana  5,0 

Aq.  q.  s.  ad  2üO,0. 
D.  S.    Stündlich  einen  Essloffel. 

[Mixtura  solvens.] 


196.  IV 

Decoct.  Rad.  Alth.  (7,5)  150,0 


Ammonii  chlorat.  1 ,2 
Tinct.  Opii  sirapl.  0,5 
SjT.  Seneg.  15,0. 
MDS.  2stündlich  2  Esslöffel.  [Bei  acutem 
Bronchialkatarrh.]  Oppolier. 


197. 


D.  S. 


198. 


Tart.  stib.  0,05 
Ammon.  chlorat.  5,0 
Succ.  Liquir.  10,0 
Aq.  Foenicul.  150,0. 
Zweistündlich  einen  Esslöffel. 
[Mixtura  solvens  stibiata.] 


^ 


Ammon.  chlorat.  7,5 

Aq.  Flor.  Aurant.  150,0 

Syr.  Amygd.  50,0. 
MDS.    Zweistündlich  einen  Esslöffel. 

[Diese  und  ähnliche  sogenannten  ele- 
ganten Salmiak -Mixturen  schmecken  viel 
schlechter  als  die  mit  Succ.  Liquirit.,  wes- 
halb die  letzteren  in  den  meisten  Fällen 
vorzuziehen.] 


199.  I^ 

Ammon.  chlorat.  15,0 

Acet.  aromatic. 

Aq.  Flor.  Chamom.  ana  100,0 

Tinct.  Amicae  15,0. 
D.  S.  Zum  Umschlag.   [Bei  Quetschungen.] 


200.  IBf 

Ammon.  chlorati  5,0 

Camphorae  1,0 

Adipis  suüli  30,0. 
[Zum  Einreiben  bei  scrophulösen  Drüsen- 
anschwellungen.] Ou^neau  de  Mussy. 


201.  ^ 

Ammon.  chlorati  10,0-20,0 

solve  in 
Decoct.  Sem.  Papaveris  100,0 
Tinct.  Opii  simpl.  5,0. 
MDS.   Zu  Umschlägen.    [Bei  Anschwellun- 
gen der  Mamma.]  Ouöneau  de  Massy. 


Zu  äusserlichen  Zwecken  kann  man  sich  auch  des  etwas  billigeren 
Ammonium  chloratum  crudum  [30,0  15  Pf.]  bedienen. 

^Amnsniiim  eUoratiim  ferratum.  Ammoniacum  hydrochloratum 
ferratum,  Ferro -Ammonia  hydrochlorata,  Ammonium  iliuriaticum  ferru- 
ginosum  seu  martiatum,  Flores  Salis  Ammoniaci  martiales,  Ferrum  am- 

Ewald  and  Simou,  Arzneiverorduungclehre.   10.  Aufl.  ^^ 


162 


Ammonium  citricum. 


moüiatum,  Ferrum  ammoniacale,  Hydrocliloras  aimnonicus  c.  Sesqui- 
chloreto  Ferri,  Murias  Ferri  ammonicalis,  Sal  ammoniacum  martiatum. 
Ammoniated  iron,  Fleurs  martiales  ammoniacales.  Eisensalmiak.  Am- 
monium-Ei.^enchlorid.  [10  15  Pf.]  Rothgelbes,  an  der  Luft  feucht  wer- 
dendes Pulver.  Leicht  in  Wasser  löslich.  Cave:  wie  beim  vorigen, 
ferner  Gerbsäure ,  Spirituosa  [welche  bei  Sonnenlicht  reducirend  auf  das  Eisen- 
chlorid wirken]. 

Innerlich  0,3-0,5-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  [unzweckmässig, 
weil  das  Mittel  leicht  Feuchtigkeit  aus  der  Luft  anzieht],  in  Pillen,  am  besten 
in  Auflösungen  und  Mixturen  [2.0-5,0  auf  100,0]. 


202.  I^ 

Ammon.  chlorat.  ferrat.  2,0 
Chin.  sulf.  2,5 
Extr.  Aloös  1,25 
Succ.  Liquir.  dep.  q.  s. 
ut  f.  pil.  60,  consp.  Lycop.  D.  S.  3  Mal 
täglich  4-6  Pillen  zu  nehmen. 

Freriohs. 


Ammon.  chlorat.  ferrat.  pulv. 
Aluminis  ana  1,0 
Pulv.  aromat.  2,0 
Ol.  Cassiae  Cinnamom.  0,2 
Extr.  Chin.  spirit.  q.  s. 
ut  f.  pil.  40.    Consp.  Pulv.  Cass.  Cinnam. 
D.  in  vitro.  S.  Früh  und  Abends  6  Stück. 
[Bei  habitueller  Metrorrhagia  atonica.] 
Formey. 


204. 


^ 


Ammon.  chlorat.  ferrat. 
Galbani  ana  3,0 
Asae  foetid.  6,0 
Castorei  Canad.  1,0. 
;.  f.  pil.  No.    100.     Consp.  Lycop.     D. 
S.   3-5  Pillen  Morgens  und  Abends  zu 
nehmen.  [Bei  Herzklopfen  Chlorotischer.] 
Behrends. 


205.  Bf 

Ammon.  chlor,  ferrati  5,0 
Rad.  Ipecacuanh.  pulv. 
Extr.  Hyoscyami  ana  0,5 
Succi  Liquir.  dep.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100.     Consp.   Pulv.   Rad. 
Liquir.    D.  S.    Dreistündlich  6  Pillen. 
[Bei  Bronchialkatarrhen  Chlorotischer.] 


AmmOHiam  eitrieu»  Gitras  ammonii.  Ammoniumeitrat.  Ci- 
tronensaures  Ammoniak. 

Innerlich  in  flüssiger  Form  durch  Saturation  von  Ammon.  carb. 
mit  Succi  Citri  oder  Acid.  citric,  in  gleicher  Dosis  wie  Ammon.  carb. 
[Bietet  keine  Vortheile  vor  dem  Liq.  Ammon.  acct.] 

Ammomiim  jodatui«  Ammoniacum  hydro*jodicum,  Joduretum 
Ammonii.  Jodammonium.  Weisses,  krystallinisches  Pulver,  in  Wasser 
leicht  löslich,  aber  sehr  zersetzlich.    [1,0  10  PL] 

Innerlich  0,1-0,25-0,6  in  Solution  [mit  Zusatz  von  einigen  Tropfen 
Liq.  Ammon.  anisat.  und  starkem  Zusatz  von  einfachem  Syrup,  beides  um  die  Zer- 
setzbarkeit  zu  vermindern.  Von  fiawberiii  als  schnell  wirkendes  Antisyphiliticum 
innerlich  und  äusserlich  empfohlen.  Desgleichen  von  Waring  •  Cirrtn  dringend 
empfohlen,  namentlich  bei  beginnender  Struma,  Scrofulosis,  Milztumoren,  indem  be- 
hauptet wird,  dass  es  sicherer  als  Jodkalium  wirkt]. 

Aeusserlich  in  Salben  form  [1,0  auf  25,0  Fett];  besser  ex  tempore 
bereitet,  indem  man  1  Jodkali  mit  8  Ammon.  chlorat.  in  einem  Kissen 
auf  die  zu  vertheilende  Geschwulst  auflegt  (Breslai). 


206. 


^ 


Ammonii  jodat.  3,0 
Aq.  destill.  100,0 
Liq.  Ammonii  anisat.  0,25 
Syr.  simpl.  50,0 
MDS.    3  stündlich  l  Esslöffel  voll. 

g^  Bf  202-207. 


207.  Bf 

Ammon.  jodat.  0,15 
Ol.  Olivar.  25,0. 
D.  S.     Zur    Einreibung.     [Bei   syphiliti- 
schen nächtlichen  Muskel-  und  Gelenk- 
schmerzen.] Ghamberini. 
Digitized  byV^OOQ  IC 


Ammonium  nitricum.  1(5.1 


AmnominM  mitrieaM.  Nitrum  flammans.  Nitras  Ammonii.  Am- 
moninra  nilrat.  Ammoniumnitrat.  Salpetersaures  Ammoniak.  Kry- 
stallinisches,  in  Wasser  leicht  lösliches  Salz.    [10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  0.5-1,5.  Am  besten  durch  Saturation  mit  Acid.  nitr.  — 
In  seiner  Wirkung  wenig  geprüft. 

208.  Bf 

Ammon.  carb.  dep.  6,0 

Acidi  nitrici  q.  s.  ad  satur. 
adde 

Aq.  Amygd.  amar.  dilut.  100,0 

Syr.  Rub.  Id.  25,0. 
MDS.    2stündl.  einen  Esslöffel.       Hankel. 

AmmOHinm  phosphorienM»  Ammoniacum  phosphoricum.  Am- 
monia  phosphorica.  Ammoniumphosphat.  Phosphorsaures  Ammo- 
niak.    Krystallinisches,  leicht  lösliches  Salz.    [10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  0,5-2,0  dreimal  täglich  in  Lösung. 

209.  Bf 

Ammonii  phosphor.  25,0 
Aq.  dest.  150,0 
Syr.  Asparad  25,0 
MDS.    2-8  mal  täglich  einen  Esslöffel.     [Bei  acuter  Gicht,  Gelenkrheumatismus, 
hamsaurer  lithischer  Diathese.]  Buokler. 

AmmeHinm  picrinicnm  seu  picronitricnM.  Fikrinsaures  Am- 
moniak. Als  Chininsurrogat  von  iiijariliii-Beaimeti  und  bei  Intermittens 
von  Snidcr  und  Vairlanil  in  Gaben  von  0,01-0,05,  2-3  Mal  täglich  em- 
pfohlen, zu  0,02  pr.  dos.  [Vorsicht  im  Steigen!  Die  höchste  bisher  angewandte 
Tagesdosis  war  0,5.  Nach  Versuchen  an  Thieren  ist  das  Mittel  ein  energisches  Herz- 
gifl  (Parisei).  —  Auch  aus  äusseren  Gründen  sei  man  mit  der  Verordnung  und  der 
AafbewahruDg  des  Mittels  vorsichtig,  da  es  leicht  explodirti] 

Amveiinm  snlfarieam.  Sal  secretum  Glauberi.  Ammonium- 
sulfat.    Schwefelsaures  Ammoniak.    [Wie  Ammon.  phosphoricum.] 

AmmMÜHm  tartarieu«  Tartras  Ammonii.  Ammoniumtartrat. 
Weinsteinsaures  Ammoniak.  Durch  Sättigung  von  kohlensaurem  Ammo- 
niak mit  Weinsteinsäure  dargestellt. 

Analog  dem  essigsaurem  Ammoniak  und  ohne  Vorzug  vor  demselben. 

AMneninil  arienm»  Uras  Ammonii.  Ammoniumurat.  Harn- 
saures Ammoniak.    Weisses  Pulver,  in  Wasser  schwer  löslich.    [1,0  15  Pf.] 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  15-20  Ungt.  cerat.];  gegen  Eczema, 
Impetigo  und  —  Lungenschwindsucht  (!)  von  Bair  empfohlen  [in  der  Praxis 
vollständig  unbewährt]. 

Ammeninm  yalerianienm.  Yalerianas  Ammonii.  Baldrian- 
saures Ammoniak.  [Dargestellt  durch  Sättigen  von  Baldriansäure  und  kohlen- 
saurem Ammoniak;  dieser  giebt  eine  syrupsdicko  Flüssigkeit  (aus  der  sich  in  der 
Kälte  kleine  Krystalle  absetzen),  die  einen  starken  Geruch  sowohl  von  Baldriansäure 
wie  von  Ammoniak  bieten.  Das  Präparat  ist  ungenau,  da  es  fortwährend  Ammoniak 
entweichen  lässt;  —  zweckmässiji;er  wäre  es  vielleicht,  statt  dieses  Mittels  jedesmal 
eine  bestimmte  Quantität  Baldriansänre  mit  Liquor  Ammonii  caust.  vorzuschreiben. 
1,0  etwa  15  Pf.J. 


fifi^qgi^ 


^'^'m 


164  Amygdalae  dulces. 


Innerlich  zu  0,1-0,3  pro  dosi,  1,0-4,0  pro  die  in  Lösung  [von 
Vreriehs,  zugleich  mit  Extractom  Belladonnae,  gegen  Kearalgia  plexns  hepatici  und 
Cardialgie  gereicht,  in  neuerer  Zeit  auch  in  Frankreich  gegen  Neuralgie  gerühmt. 
teitiiger  empfiehlt  das  Mittel  gegen  die  asiatische  Cholera;  er  verordnet: 

210.  I^ 

Ammon.  valerianici  2,5 

Aq.  dest.  150,0 

Syr.  Sacch:  25,0. 
MDS.     Vj-ViStündl.  einen  Esslöifel. 

und  lässt  diese  Mischung  mit  Ausschluss  aller  anderen  Medicamente  2- 3  mal  des  Tages, 
nach  eingetretener  Reaction  in  grösseren  Zwischenräumen,  im  ganzen  4-6  Mal  brauchen; 
dabei  äusserlich  Eisabreibungen,  alternirend  mit  heissen  Frottirungen ,  ein  Bad  mit 
30,0-50,0  Kali  causticum,  zum  Getränk  Eis-  und  Selterwasser;  voü  Wiener  Beob- 
achtern vollständig  unbewährt  gefunden]. 

*Amygdala6  amarae»  Semen  Amygdali  amarum.  Bitter  Almonds. 
Amandes  ameres.  Bittere  Mandeln.  [Hauptbestandtheile:  Amygdalin, 
fettes  Gel,  Emulsin;  man  verordnet  fast<  nur  Amygd.  excorticatae .  da  die  Schalen 
das  Präparat  unansehnlich  machen.  —  10,0  9  Pf.,  excort.  10  Pf.] 

Innerlich  selten  anders  angewendet,  als  um  der  Süssmandel-Emul- 
sion  einen  angenehmen  Geschmack  zu  ertheilen,  etwa  1  Amygdal.  amar. 
zu  10-25  Amygdal.  dulc.  [Gegen  Wechselfieber  dürfte  heut  zu  Tage  schwerlich 
ein  Arzt  noch  zu  bitteren  Mandeln  in  Substanz  (3  Mal  täglich  7-8)  seine  Zuflucht 
nehmen.] 

Aeusserlich  zu  cosmetischen  Pulvern  und  Pasten  [die  beim 
Gebrauche  mit  dem  Wasch wasser  eine  Emulsion  bilden]. 

211.  Bf 

Amygd.  amar.  excort.  25,0 
subtilissime  tritis  adde 

Benzoes  pulv. 

Gummi  arab. 

Boracis  ana  5,0 

Rhiz.  Irid.  fiorent.  50,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.    Waschpulver. 

[Da  das  feine  Zerstossen  der  ölhaltigen  Mandeln  zwar  möglich,  jedoch  höchst 
schwierig  ist,  bedient  man  sich  meist  der  Mandelkleie,  welche  das  Aromatische  der 
bitteren  Mandeln  ohne  das  fette  Gel  derselben  besitzt;  vergl.  Furfur  Amygdal] 

'"'Amygdalae  dnlces.  Semen  Amygdali  dulce.  Sweet  Almonds. 
Amandes  douces.  Süsse  Mandeln.  [Hauptbestandtheile:  Emulsin  und  fettes 
Gel;  werden  ebenfalls  meist  als  excorticatae  verordnet.  —  10.0  9  Pf.  excortic.  10 Pf.] 

Innerlich  in  Emulsion  [Emulsio  amygdalina,  Emuls.  comm.  Ph.  MÜit.^ 
Almonds  milk,  Orgeat].  Die  Emulsion  wird  entweder  als  selbständiges 
Arzneimittel  oder  als  Vehikel  anderer  Arzneistoffe  gegeben;  in  letzterer 
Beziehung  sei  man  jedoch  vorsichtig,  da  die  Emulsion  nur  neutrale  Zu- 
sätze verträgt.  —  In  der  Regel  nimmt  man  10,0-20,0  süsser  und  1,0-2,0 
bitterer  Mandeln  auf  100,0  Emulsion  [statt  der  bitteren  Mandeln  ist  es  oft 
zweckmässiger  der  Emulsion  Aq.  Amygdalarum  amararum,  etwa  2,0  auf  100,0,  zu- 
Äsetzen,  deren  arzneiliche  "Wirkung  bei  der  geringen  Quantität  nicht  in  Betracht 
kommen  kann].  —  Zur  Versüssung  der  Emulsion:  Zucker  [5,0-15,0  auf  100 0] 
oder  Syrup  [Syr.  Amygdal.,  Syr.  simpl.,  Syr.  Alth.;  Cave  Fruchtsyrup].  um 
die  Emulsion  noch  schleimiger  zu  machen,  kann  man  etwas  Gummi  Arab. 

1^210-211.  Digitizedby^OOgie 


Amygdalinam.  105 


[2,0-5,0  auf  1000]  zusetzen.  [Wenn  für  die  Emulsion  kein  besonderes  Zahlen- 
verhältniss  angegeben  wird,  so  soll  nach  der  Ph.  fierM.  ed.  I.  aus  1  Th.  Amygdal. 
10  Colatur  bereitet  werden.] 

Zur  schnellen  Bereitung  einer  Mandel -Emulsion  kann  man  sich 
aUenfalls  des  Syr.  Amygdal.  bedienen,  indem  man  denselben  mit  Wasser 
[1  Syr.  zu  5-6  Aq.  destill,  oder  Aq  Amygdal.  amar  dilut.]  verdünnt;  doch 
schmeckt  dieses  Surrogat  der  Emulsion  so  süss,  dass  es  namentlich  er- 
wachsene Kranke  leicht  anwidert.  —  Mit  guter  trockener  Orgeade 
[in  den  meisten  Fällen  findet  man  das  Präparat  etwas  ranzig]  kann  man  eine 
recht  angenehme  Emulsion  extemporiren. 
212. 


Bf 

Amygd.  dulc.  excort.  50,0 

f.  1.  a. 
Emulsio  Colat.  500,0 

adde 

213. 

Amygdal.  dulc.  25,0 
Amygdal.  amar.  5,0 
F.  Emulsio  200,0 
in  Colatura  solve 

Syr.  Alth.  50,0 

Aq.  Amygd.  amar.  5,0. 

Stündl.  eine  halbe  Tasse. 

Natr.  nitr.  5,0 
Gummi  Arab.  5,0 
Sacchari  albi  10,0 

MDS. 

2  stündl.  einen  Esslöffel. 

MDS. 

AmygdaliHnm«  Amygdalina.  Amygdalin.  [Krystallinischer  Be- 
standtheil  der  bitteren  Mandeln,  welcher  sich  in  Berührung  mit  Emulsin  und  Wasser 
in  Bittermandelöl  und  Blausäure  zersetzt,  und  zwar  in  den  Verhältnissen,  dass  1.0 
Amygdalin  0,06  Blausäure  und  0.5  Bittermandelöl  ergeben;  es  würde  also  Amygdalin 
1,0  etwa  60,0  Aq.  Amygdal.  amar.  gleichkommen.  —  0,1  3  Pf.]  Die  Anwendung 
des  Amygdalins  hat  wegen  der  zu  kleinen  Gaben,  für  die  man  immer 
die  Emulsion  frisch  bereiten  musste,  wenig  Eingang  gefunden:  man 
müsste  z.  B.,  um  10,0  Aq.  Amygdal.  amar.  zu  ersetzen,  0,16  Amygdalin 
in  Emüls.  amygdal.  auflösen. 

^Amylinii  Hitrosnin«  Die  officinelle  Bezeichnung  der  Pli,  ger«.  ed.  IL 
für  das  Amylnitrit.    Siehe  Aether  amylicus  nitrosus. 

Anylnn«  [Die  Ph.  fiem.  und  Aastr.  bestimmen  ausdrücklich  Amylum 
Tritici  (vergl.  unten),  während  die  Ph.  B^r.  Ed.  lY.  sich  auch  gegen  die  Kartoffel- 
starke  duldsam  verhielt.]     Stärke.    S.  Amylum  Tritici. 

Amylnm  jodatim«  Joduretum  Amyli.  Jodstärkemehl.  [Dunkel- 
blaues Pulver,  dessen  Lösliohkeitsverhältnisse  wie  die  des  Amylum;  bereitet  aus 
1  Th.  Jod  und  60  Th.  Amylum.  —  5,0  etwa  10  Pf.]  Nach  vielen  Autoren 
(tiesMeville)  ein  wirksames  und  leicht  erträgliches  Jod-Präparat. 

Innerlich:  0,5-2,5  2-3  Mal  täglich  in  Pulvern. 

Amyliim  Maramtae.  Arrow,  root.  Pfeilwurzstärke.  [10,0  5  Pf.] 
Das  Stärkemehl  der  Maranta  arundinacea  oder  Maranta  indica;  in  neuerer 
Zeit  vielfach  als  Ernährungsmittel  für  schwache  Kinder  in  Gebrauch  ge- 
kommen, kaum  aber  in  der  Wirkung  von  der  des  gewöhnlichen  Stärke- 
mehls unterschieden.  Die  industrielle  Speculation  hat  sich  dieses  Gegen- 
standes bemächtigt  und  eine  Anzahl  sogenannter  Kraftmehlarten  einge- 
führt, die  in  der  Regel  nichts  anderes  sind  als  Mischungen  des  eben  er- 
wähnten Stärkemehls  mit  Kartoffel-  und  Weizenstärke,  Zucker,  Choko- 
lade,  Kaffee  u.  s.  w.  Hierher  gehören  z.  B.  das  Racahout  des  Arabes 
[Amylum  Marantae  mit  Chokolade],  die  Coca  [Amylum  Marantae,  Chokolade  und 
Kaffee],  Revalenta,  Ervalenta,  Arvalenta  u.  s.  w.  [Mehl  von  ver- 
schiedenen Hülsenfrüchten  mit  Zucker  und  Currie-powder.]     Cassawa-Mchl, 

Digiti^  212-213. 


ir.6  Amvlum  Tritici. 


Tapioca  und  Tara  pico  sind  Stärkemehlarten  von  anderen  exotischen 
Pflanzen  [Jatropba  Manihot,  Curcuma  angustifolia  a.  s.  w.],  die  aber  ebenfalls 
die  Verbindung  mit  der  ehrlichen  heimischen  Kartoffelstärke  nicht  scheuen. 
Am  besten  thut  man  daher,  alle  diese  theuren  Nahrungsmittel,  trotz  der 
pomphaften  Anpreisungen,  mit  denen  sie  in  die  Welt  gesendet  werden, 
bei  Seite  zu  lassen,  da  sie  mehr  oder  weriiger  Producte  einer  gewinn- 
süchtigen Industrie  sind  und  keine  Vortheile  für  die  Ernährung  bieten 
[yergl.  Farina  legaminosa  und  Farina  pro  infantibus]. 

"^Amylnm  Tritiei.  Triticum  vulgare  Villars.  Starch.  Amydon. 
Weizenstärke.  Stärke,  Stärke-  und  Kraftmehl.  [100,0  30  Pf.]  In 
Weingeist  und  kaltem  Wasser  unlöslich,  mit  heissem  Wasser  Kleister 
bildend,  der  dann  mit  kaltem  Wasser  in  jedem  Verhältnisse  mischbar  ist. 

Innerlich:  als  Constituens  für  Pulver,  alsMucilago  [1,0  giebt 
mit  etwas  kaltem  Wasser  zu  einem  Brei  angerührt,  mit  150,0  heissem  Wasser  eine 
stark  schleimige  Flüssigkeit;  bei  grösserer  Quantität  des  Amylum  erhält  man  steife 
Gallerte.  —  Beide  Formen  sind  mit  Recht  nicht  beliebt,  da  sie  den  meisten  Kranken 
widerlich  erscheinen],  als  Conspergens  bei  Pillen.  Auch  als  Nahrungs- 
mittel bei  Gastrointestinal-Catarrhen  empfohlen  (l.  LehMann).  [Die  reine 
Stärke  kann  für  sich  allein  die  Nahrung  nicht  ei'setzen ;  dagegen  vermögen  gewisse 
Pflanzennahrungsmittel,  welche  Stärke  zwar  als  Hauptbestandtheil ,  dagegen  auch 
stickstoffhaltige  Körper,  wenn  auch  nur  in  geringer  Quantität  besitzen,  wie  Hafer- 
schleim, Reis,  Roggen,  Gerste,  Weizen  u.  s.  w.,  das  Leben  längere  Zeit  hindurch  zu 
unterhalten.  Der  Gebrauch  derselben  als  alleiniges  Nahrungsmittel  ist  namentlich 
bei  den  Brechdurchfällen  der  Kinder  häufig  empfehlenswerth.] 

Ae  US  serlich  als  Streupulver  bei  Intertrigo,  wegen  der  erfolgen- 
den Kleister-  und  Säurebildung  unzweckmässig,  bei  Blutungen  [mit  styp- 
tischen  Substanzen  vermischt,  doch  —  besser  diese  letzteren  allein],  als  Zusatz  zu 
Waschpulvern  [besser  durch  feines  Weizenmehl  zu  ersetzen,  dessen  Kleber- 
gehalt die  Haut  angenehmer  berührt,  als  das  hartkömige  Amylum],  zu  Kly stieren 
[1-2  Theelöffel  Stärke  zum  Clysma,  mit  etwas  kaltem  Wasser  angerührt,  dann  mit 
etwa  Vj-l  Tasse  voll  kochenden  Wassers  aufgequollen]. 

Ol.  Lavandul.  ana  1,0 
Balsam.  Peruviani  0,4 
M.  f.  pulv.    D.  in  scatula.    S.    Wasch- 
pulver. 
Sapo  arom.  pro  balneo  (ehemals 
officinell). 


214.  ^ 

Sapon.  hisp.  alb.  pulv.  100,0 

Amyli  Trit.  50,0 

Rhiz.  Irid.  flor.  pulv.  25,0 

Ol.  Bergamott. 

Ol.  de  Cedro 

Anilinam  sulfarieim.  Schwefelsaures  Anilin.  [Farblose  Kry- 
stalle,  welche  aus  der  Behandlung  des  Anilins  oder  Phenylamins  (eines  Products  der 
Krystallisation  aus  dem  Steinkohlentheer)  mit  Schwefelsäure  resultiren,  in  Wasser 
leicht  löslich  sind  und  an  der  Luft  eine  schwach  rosenrothe  Färbung  annehmen.  — 
10  etwa  10  Pf.] 

Innerlich  zu  0,05-0,1-0,12,  2-3  Mal  täglich  in  Pulver,  Pillen 
oder  Solution  (Cave  Licht).  [Gegen  Chorea  von  Turnbull  gerühmt,  gegen 
Epilepsie  von  Winigradow^  von  Drasehe  ohne  jeden  Erfolg  verwendet.] 

AnthraciteSf  Steinkohle.  [Hauptbestandtheil  Kohle,  ausserdem  Bei- 
mischungen von  Eisen,  Schwefel,  Mangan,  Jod  u.  s.  w.  —  um  diese  anorgani- 
schen Beimischungen  als  therapeutisches  Agens  zu  verwerthon,  empfahl  Vjes  die 
Steinkohle  innerlich  (1,0-2,0  pro  die,  fein  gepulvert  als  Latwerge  mit  Pulpa  pru- 

I^  214.  Digitizedby^OOgie 


Anthracokali.  Iß? 


norum  oder  Mellago  graminis,  oder  in  Pillenrorm  mit  Fei  Tauri  inspiss.,  Extr.  Rbei, 
Valerianae,  Qaassiae  n.  a.)  als  Ersatzmittel  der  Mineralquellen,  welche  dieselben 
Bestandiheile  enthalten ,  zu  reichen.  Die  naturgemass  ganz  ungenaue  Dosirung  des 
Eisens  etc.  sollte  von  der  Anwendung  des  Mittels  abhallen. 

Anthraeokalif  Lithanthracokali.  Steinkohlenkali.  Alkoholi- 
sirte  Steinkohle  5  mit  schmelzendem  Kalihydrat  7  gemischt.  Ein 
schwarzes,  zartes,  stark  abförbendes,  stark  alkalisch  reagirendes  Pulver 
von  bituminösem  Geruch,  in  Wasser  zum  grossen  Theil  löslich.  [1,0  etwa 
5  Pf.]     Cave:    Säuren,  Metall-,  Erd-  und  Alkaloidsalze. 

Innerlich  zu  0,1-0,5  3-4  Mal  täglich  in  Pulver,  Pillen  [mit 
Extr.  Dulcamarae],  Auflösungen  [0.5-0,15  auf  150,0].  Gegen  inveterirte 
Hautausschläge  als  Specificum  empfohlen  (P«lya)^  aber  durch  zahlreiche 
spatere  Versuche  als  unwirksam  erwiesen. 

Aeusserlich  in  Salben  [1  auf  25-30  Fett]  bei  chronischen  Exan- 
themen (Gilbert). 

Anthracokali  salfaratum.  7  Th.  Kali,  5  Th.  Steinkohle,  4  Th. 
Schwefel.  Dieselben  Löslichkeitsverhältnisse  und  Cautelen,  wie  beim 
einfachen  Anthracokali.    [1,0  etwa  5  Pf.] 

"^Antidotuin  Arseniei.  Gegengift  der  arsenigen  Säure.  100  Th. 
Ferrisulfatlösung  [Liq.  ferr.  salfur.  oxydat.J  mit  250  Th.  Wasser  vermischt 
und  dieser  Flüssigkeit  alsdann  unter  Uraschütteln  und  möglichster  Ver- 
meidung der  Erwärmung  eine  Mischung  aus  15  Th.  gebrannte  Magnesia 
und  250  Th.  Wasser  hinzugefügt.  Eine  braune  Schüttelmixtur,  welche 
zum  Gebrauch  jedesmal  frisch  zu  bereiten  ist.  Es  müssen  zu  diesem 
Zweck  mindestens  500  Gr.  der  Eisenlösung  und  150  Gr.  gebrannte  Mag- 
nesia jederzeit  vorräthig  gehalten  werden.  —  Die  Magnesia  zersetzt  das 
Eisenoxyd  und  es  scheidet  sich  Eisenoxydhydrat  ab,  welches  mit  der  ar- 
senigen Säure  eine  schwer  lösliche  Verbindung  bildet.  Das  Eisenoxyd- 
hydrat verbindet  sich  aber  nur  im  frischen  Zustande  mit  der  arsenigen 
Säure,  daher  muss  das  Antidot  für  den  Gebrauch  jedesmal  frisch  und 
möglichst  rasch  bereitet  werden. 

Innerlich  theelöffel-  bis  esslöffelweise  [pure],  V4-V2 stündlich. 

AHtimoniiim  und  dessen  Präparate  s.  Stibium. 

Apiolnilf  Apiol.  [Grünliche  oder  gelbliche,  ölige,  stark  nach  Petersilie 
riechende  und  stechend  scharf  schmeckende  Flüssigkeit,  welche  aus  den  Semina 
Petroselini  durch  Digestion  mit  Aether  gewonnen  wird].  Löslich  in  Alcohol  und 
Aether.     [1,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich  zu  0,25-0,5-1,0  pro  die,  ausschliesslich  in  Gallertkapseln 
zu  0.25.  [Von  J©ret  und  ll«iiiolle  enthusiastisch  gegen  Wechselfieber,  von  De- 
l«ni  gegen  Nachtschweisse  der  Phthisiker  gerühmt,  jedoch  bei  späterer  Prüfung 
nicht  bestätigt.] 

Apemerphinnii«  Apomorphia.  Emeticomorphin.  Apomorphin. 
[Amorphes  oder  krystallinisches ,  weisses  oder  graugrünliches  Pulver;  in  Wasser, 
besonders  bei  Zusatz  von  etwas  Salzsäure ,  leicht  löslich.  ^  Die  wässerigen  Lösungen 
werden  beim  Stehen  grün.]  Wirkt  wie  das  folgende  Pj^^jparat,  welches  thera- 
peutisch für  gewöhnlich  vorgezogen  wird.  ^ 

^ApOMorphimiim  hydroehlorieim.    Apomoibr.binhydrochlorat. 

■'  Digitizedby^OOQlC 


16S 


Aporaorphinum  hydrochloricum. 


Salzsaures  Apomorphin.  [Dargestellt  durch  Einwirkung  concentrirter  Salzsäure 
auf  Morphinum  hydrochloricum  bei  hoher  Temperatur.  Leicht  in  Wasser  lösliches, 
krystallinisches  Pulver,  wird  in  Lösung  grünlich.]  Wirkt  nach  neueren  Unter- 
suchungen von  Ütty  Pieree^  Siebert^  itiegel^  BöhM  u.  a.  als  ein  energisches 
Emeticum.  Sowohl  innerlich  genommen  als  subcutan  injicirt,  entfaltet 
es  meist  sehr  schnell,  mindestens  innerhalb  10-20  Minuten,  eine  sichere 
brechenerregende  Wirkung,  ohne  local  den  Digestionstractus  anzugreifen, 
noch  bemerkenswerthe  AÜgemeinerscheinungen  hervorzurufen.    [0,1  60  Pf.] 

Ad  0,01  pr.  dos.!  ad  0,05  pr.  die.!  See  empfiehlt  innerlich  0,012! 
pro  dosi,  zur  subcutanen  Injection  0,006-0,01 ;  ähnlich  Sicbert^  Riegel  und 
B5hM.  S.  im  allgem.  Theil.  Bei  Vergiftungen,  zumal  mit  narcotischen 
Substanzen,  wo  die  Einfuhrung  der  Magensonde  Schwierigkeiten  macht. 
Bei  Laryngitis  crouposa,  auch  Pneumonie  empfohlen.  Doch  hat  uns 
(Ewald)  das  Mittel  in  letzterem  Fall  meist  im  Stich  gelassen.  Im  Durch- 
schnitt ist  etwa  0,01  pro  dosi  innerlich  als  Emeticum  zu  reichen.  In 
neuester  Zeit  ist  Apomorph.  hydrochlor.  auch  als  Expectorans  [bei 
heftigen  Bronchialkatarrhen,  Asthma,  Pneumonie]  innerlich  mit  Vortheil  benutzt 
worden  und  zwar  zu  0,001-0,005  pro  dosi  (Vr««Miller^  Vriedreieh,  Jirasi 
und  lUssbaeh).  Letzterer  empfiehlt  es  in  Verbindung  mit  Morphium,  um 
die  Häufigkeit  des  Hustens  zu  verringern  und  den  Schleim  gleichzeitig 
dünnflüssiger  und  expectorirbarer  zu  machen.  Auch  zum  Coupiren  epi- 
leptischer Anfalle  von  Vallender  empfohlen.  Bei  jeder  Aura  soU  V4  Pra- 
rai'sche  Spritze  einer  Lösung  von  0,1  :  10,0  injicirt  werden.  0,001  bis 
zu  0,02!  Kindern  etwa  den  vierten  Theil.  Ebenso  hat  Veretl  während  der 
Aura  des  epileptischen  Anfalls  2-3  Mgr.  an  der  Stelle,  wo  sich  selbige  be- 
merklich machte,  mit  angeblich  jedesmaliger  Coupirung  der  Anfalle  injicirt. 

Die  innerliche  Darreichung  geschieht  in  Pulvern,  Pillen,  Lö- 
sungen. 

Subcutan  ist  eine  einprocentige  Lösung  als  Emeticum  zu  empfehlen. 
[Vergl.  S.  81.] 


215.  ^ 

Apomorph.  hydrochlor.  cryst.  0,01 
Sacchar.  alb.  0,5. 
M.  F.  pulvis.    Dispens,  tal.  dos.  Bio.  5. 
D.  S.   Viertelstündl.  ein  Pulver  bis  zum 
Erbrechen. 


216.  Bf 

Apomorphini  hydrochl.  cryst.  0,05 

Rad.  Liquir.  pulv. 

Succ.  Liquir.  dep.  ana  3,0. 

M.  F.   pilul.   No.  50.     Consp.    Lycopod. 

D.  S.    1  -2stündl.  1-3  Pillen  (und  mehr) 

zu  nehmen.   [Als  Expectorans.]   Jurasi. 


217. 


Apomorphini  hydrochlor.  cryst. 

0,01.0,2(1) 
Aq.  dest.   120,0 
Acid.  hydrochlor.  /^25 
Syr.  sirapl.  30,0.^  « 

Aqia  Ammomi   biearboniei. 


MDS.  l-2stündl.  einen  EsslSflfel.  [Ex- 
pectorans. Die  grossen  Dosen  wirken 
leicht  als  Emeticum.)  JTarasi. 


218.  I^r 

Morph,  hydrochlor.  0,03 
Apomorph.  hydrochlor.  0,03-0,06 
Acid.  hydrochlor.  dilut.  0,5 
Aq.  150,0. 

M.  d.  i.  vitro  nigro.    S.  2-4stundl.  1  Esa- 
löffel. Bossbaoh. 


219.  Bf 

Apomorphini  hydrochlor.  0,01 

solve  in 
Aq.  dest.  15,0 
Syr.  Althaeae  10,0. 
MDS.   Stündlich  20  Tropfen.    Expectorans 
bei  Kindern.    Theelöffelweisc  als  Brech- 
mittel bei  Kindern. 


niakwasser.     S.  JjCnmonium  carbonicum. 
SV^  I^  215-219. 


Doppeltkohlensaures  Ammo- 

Digitized  by  VorOOQlC 


Aqua  Amygdalarum  amararum.  169 

*Ai|va  Amygdalarain  amararnni.  Bittermandelwasser.  [12  Th. 
bittere  Mandeln  werden,  nachdem  ihnen  durch  Pressen  das  fette  Oel  entzogen  worden, 
mit  80  Th.  Wasser  und  1  Th.  Spiritus  12  Stunden  ausgezogen  und  lOTh.  eines  schwach 
weingeistigen  Wassers  abdestillirt.  —  1000  Bittermandelwasser  sollen  1  Th.  wasserr 
freier  Blausäure  enthalten.  Die  Aq.  Amygdal.  amar.  concentr.  der  Ph.  Aastr.  ist  viel 
schwächer,  1000  Th.  enthalten  nur  0,6  Blausäure].  Cave,  wie  bei  Acid.  hydro- 
cyanic:  Alkalien,  Chlorwasser,  Salpetersäure,  Metallsalze.     [10,0  15  Pf.] 

Innerlich  zu  0,5-1,0-2,0  [ad  2,0  pro  dosil  ad  8.0  pro  die!]  mehrmals 
täglich  pur  in  Tropfen  [10-20  40  (!)  pro  dosi]  oder  mit  Wasser  und  Syrup 
verdünnt,  in  Mixturen  [2,0-10,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich  in  Dampfform  [von  erwärmtem  Sande,  auf  den  Aq.  Amygd. 
amar.  gegossen,  einzuathmen;  nicht  zu  empfehlen,  eher  als  Zusatz  zur  Inhalation 
zerstäubter  Lösungen  vergl.  p.  99],  Kl y stieren  [0,5-2,0  ad  clysma],  Ein- 
spritzungen [selten,  stark  verdünnt],  Augenwässern  [zur  Lösung  von  Sal- 
zen wie  Salmiak,  Chlorbaryum  u,  s.  w.],  Waschungen  [pur  bei  Pruritus  pu6en- 
dorum,  reizt  aber,  statt  zu  sediren;  mit  Wasser  verdünnt  und  Watte  damit  ge- 
tränkt: bei  Neuralgien  —  wirkungslos],  Bädern  [100,0-120,0  zum  Bade  —  un- 
nütz, theoer!]. 

D.S.   2  stündl.  5-15  Tropfen.    [Bei  Neur- 
algien, Krampfhusten  u.  s.  w.] 

223.  Hf 

Aq.  Amygd.  amar. 
Liq.  Ammon.  anis.  ana  12,5 
Aq.  Flor.  Aurant.  150,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  25,0. 

MDS.     Stündlich    einen    Esslöffel.     [Bei 
Cholera.]  GebeL 


220.  ^ 

Aq.  Amygd.  amar.  2,0 
Aq.  Flor.  Aurant.    100,0 
Syr.  Alth.  25,0. 
MDS.     Stündlich    einen    Esslöffel.      [Bei 
Keuchhusten.]  Wendt. 


221.  I^ 

Aq.  Amygdal.  amar.  3,0-6,0 

Natr.  bicarbon.  1,0 

Emulsionis  Amyg«ial.  50,0 

D.  S.     6  stündl     1   Theelöffel.     Für   ein 

9  monatliches  Kind.    [Bei  Keuchhusten.] 

West. 


224.  ^ 

Aq.  Amygd.  amar. 

-  Plumbi  Goulardi  ana  60,0 

-  Rosarum  90,0. 
MDS.  Aeusserlich  zum  Bähen  oder  Waschen 

[Oertliches  Sedativum.] 
Liquor  anterethicus  Hufelandi. 


222.  Bf 

Extr.  Hyoscyami  Ö,5 
Aq.  Amygd.  amar.  10,0. 

Ai|va  amygdalarum  amararvm  diluta.  Aqua  Cerasorum.  Aqua 
Cerasorum  amygd alata.  Kirschwasser.  [Aqua  Amy^dalar.  amar.  1,  Aq. 
dest.  19.  —  Die  Aqua  Amygdal.  amar.  diluta  Ph.  Aistr.  besteht  aus  1  Aqua  Amygdal. 
amar.  concentr.  Ph.  Aistr.  und  11  Wasser,  ist  demnach  genau  so  stark,  wie  die  unsere. 
Vergl.  Aq.  Amygdal.  amar.  —  100,0  15  Pf.] 

Innerlich:  1  Theelöffel  bis  zu  1  Esslöffel  voll  mehrere  Male  täg^ 
lieh,  pure,  oder  als  Zusatz  oder  Excipiens  von  Arzneien. 

Aqua  Anisi.  [Destillat  aus  den  Sem.  Anis!  vulgär.  —  100,0  etwa  10  Pf.] 
Als  Zusatz  zu  expectorirenden  Mixturen. 

Aqva  antimiasmatiea  KöehlinK  Starke  Verdünnung  [l :  80]  des 
Liq.  Cupr.  chlor,  ammoniat.     [Vergl.  diesen.  —  100,0  etwa  20  Pf.] 

Aqua  aromatica«  Aqua  aromatica  spirituosa  Ph.  Aistr.  Aqua  ce- 
phalea.  Aqua  s.  Balsamum  Embryonum.  Schlag.wasser.  [Der  curiose 
Name  Bals.  Embryon. ,  der  besonders  in  Oesterreich  noch  gang  und  gebe  ist,  rührt 
von  dem  mehrfach  empfohlenen  äusserlichen  Gebrauch  des  Mittels  als  Einreibung  in 
die  Bauchhaut  bei  zum  Abortus  neigenden  Schwangeren  her.  —  Von  2  Pfand  ver- 


no  Aqua  Asae  foetidae. 


schiedenor  aromatischer  Stoffe  12  Pfund  geistig-wässerigen  Destillats  —  trübe,  stark 
aromatisch  riechend.  —  100,0  35  Pf.] 

Aova  Asae  foetidae.  Asantwasser.  [l  :  16  Wasser.  —  10,0  etwa 
5  Pf.]    Wie  die  folgende. 

Aqua  Asae  foetidae  eomposita.  Prager  Wasser.  Siehe:  Aqua 
foetida  antihysterica. 

Aqua  caerulea  s.  coerulea  s.  saphirina  s.  coelestis.  [Cuprum  limat.  1, 
Salmiak  2  mit  Kalkwassor  50  und  380  destillirton  Wassers  macorirt  und  filtrirt.  — 
mO  etwa  15  Pf.] 

Aqva  Calami.     [lO  Destillat  von  1  Rhiz.  Calarai,  —  100,0  etwa  20  Pf.] 

*Aaaa  Calcariae«  Calcaria  soluta.  Aqua  Calcis.  Aqua  Calcariae 
ustae.  Kalkwasser.  Kalklösung.  [Gesättigte  Lösung  von  Kalkerdehydrat, 
etwa  1  Th.  in  600-700  Wasser.  —  100,0  5  Pf.] 

Innerlich  zu  50^0-150,0  einige  Male  täglich,  allraälig  steigend  bis 
zu  300,0-600,0  pro  die  [am  besten  des  Morgens,  nach  Art  der  Mineralbrunnen 
zu  trinken,  rein  oder  mit  Milch,  süsser  Molke,  Fleischbrühe,  Kräutersaft  u.  s.  w.  Nur 
bei  grosser  Empfindlichkeit  des  Magens  sind  schwache  narcotische  Zusätze  (wie  Aq. 
Amygdalar.  amar.,  geringe  Quantitäten  Tinct.  Opii)  erlaubt.  —  In  neuester  Zeit  auch 
gegen  Diphtherie  empfohlen  (Letserieh),  etwa  V2  - 1  stündlich  y.^  Esslöffel  mit  Milch 
oder  Schleim]. 

Aeusserlich:  wegen  seiner  von  Küehenmeister  entdeckten  Eigen- 
schaft, Pseudomembranen  zu  lösen,  ein  vortreffliches  Mittel  gegen  Croup 
und  Diphtheritls  und  zwar  am  besten  in  Form  der  Inhalation,  durch 
Zerstäubung  des  unvermischten  Präpamtes  (Küchenmeister^  Biermer,  Wildei- 
barg  u.  a.),  ferner  zu  Mund-  und  Gurgel  wässern  (pure  bei  Diphtheritis 
der  Mund-  und  Schlundhöhle,  auch  bei  syphilitischen  Mundgeschwüren  (Kiehen- 
meister),  mit  Milch  ana  gegen  Brennen  im  Munde:  lel»];  Injectionen  in  den 
Rachen  und  in  die  Nase  [bei  Diphtheritis  und  Coryza),  Einspritzungen  in  den 
Kehlkopf  ((i«ttstelii),  Pinselungen  [pure  oder  mitSyr.  simpl.  ana],  Klystie- 
ren  [pure  oder  mit  Zusatz  von  Haferschleim,  bei  Dysenterie,  bei  Dickdarmkatarrhen: 
Küchenmeister;  gegen  Ascariden:  hreer],  Injectionen  [bei  Tripper  ohne  wei- 
teren Zusatz:  Behreiid:  zur  abortiven  Behandlung  des  Trippers  (in  Verdünnung  von 
1:4)  stündlich  bis  anderthalbstündlich  wiederholte  Einspritzungen,  später  Alaun- 
lösungen (6-10: 150)  mit  Zusatz  von  5,0  einer  Iprocent.  Salicylsäurelösung :  Knehea- 
melster],  Verband wasser  [pur],  Liniment  [mit  Ol.  Lini  ana,  öfters  mit 
einem  kleinen  Zusatz  von  Opiumtinclur,  bei  Verbrennungen]. 

226.  R 


225.  Bf 

Aq.  Calcariae  15,0 
Natr.  cuust.  0,06 
Aq.  180,0. 
MDS.    Zu  örtlichen  Bädern,  Umschlägen, 
Bähungen,  Einspritzungen.    [Bei  Affec- 
tionen    der   äusseren  Geschlechtstheile, 
namentlich  diphtheritischen  Auflagerun- 
gen derselben  und  geringer  Schleimeiter- 
absonderung.] V.  Sigmund. 


Aq.  Calcariae  3,0 
Glycerini  150,0 

cui  leniter  calefacto 
adde 
Aeth.  3,0. 
D.  S.    Eine  Compresse  mit  der  Flüssig- 
keit  getränkt  aufzulegen,  und  Perga- 
ment oder  Taffet  darüber  zu  legen.    [Bei 
Brandwunden,  Ulcerationen,  Gangraena 
senilis.] 

Glyc6rol6  calcaire  anesth6tique. ' 
Bruyne. 

Al|lia  Camphorae  •    Ph.  .imerle.    Campher  wasser.    [2  Th.  Camphor 

'  I^  225-226.  Digitizedby^OOQlC 


Aqua  chlorata.  171 


mit  wenigen  Tropfen  Spiritus,  4  Th.  Magn.  carbon.  und  250  Th.  Aqua  destill,  ge- 
schüttelt und  filtrirt.] 

*Al|va  earbolisata.  Carbolwasser.  Eine  Mischung  aus  33  Th. 
verflüssigter  Carbolsäure  und  967  Th.  Wasser.  Zu  Verbandwässern,  Des- 
infectionsz wecken  etc,     S.  Acid.  carbolicum. 

Al|1ia  carbonica«  Kohlensaures  Wasser.  [Brunnenwasser  mit 
Kohlensäure  imprägnirt.  —  V2  Quart-Flasche  etwa  30  Pf.]  Als  kühlendes  Ge- 
tränk, wo  die  salinischen  Theile  des  Seiter-  oder  Sodawassers  entbehr- 
lich sind. 

Aqua  earmiliatiTa.  Ph.  Aistr.  [Flor.  Chamom.  lOO.O,  Cort.  Aurant,  Cort. 
Citri,  Fol.  Menth,  crisp.,  Sem.  Carvi,  Sem.  Coriandri,  Sem.  Foenicul.,  ana  30,0.  Aq. 
4000.0.    Macera  per  24  horas,  abstrahe  2000,0.] 

Innerlich  zu  carminativen  oder  bitteren  Mixturen. 

Aqua  earminatiTa  regia.  [Aq.  carminat.  300,0,  Spir.  aromat.  100,0 
Sacch.  alb.  50  0,  Coccion.  1.] 

Innerlich  zu  20,0-30,0  pro  dosi. 

Aqua  CarTl.     [Wie  Aqua  Anisi.] 

Aqua  Cascarillae.    [l  auf  lO  Destillat.  —  100,0  etwa  20  Pf.] 

Aqva  Castorei.  Bibergeil-Wasser.  [1  Gast.  Sib.  mit  1  Spir.  uad 
Wasser  q.  s.  zu  8  Destillat.] 

Innerlich  zu  10,0-30,0  pur  oder  als  Zusatz  zu  krampfstillenden 
Mixturen. 

Aqva  Castorei  Rademacheri«  [l  Castorei  Canad.  mit  l  Spir.  und  Wasser 
q.  s.  zu  8  Destillat.  —  10,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich  zu  30,0  pro  die  bei  üteruskrankheiten. 

Aqua  CeraSdrimi«  Aqua  Cerasorum  nigrorum.  Black  cherry  water. 
Kirsch  Wasser.  [Wässeriges  Destillat  aus  gestossenen  Kirschkernen.]  Selten 
vorräthig  gehalten;  statt  dessen  die  Aq.  Amygdal.  amar.  diluta. 

Aqva  Cerasornm  amygdalata  vergl.  Aq.  Amygd.  amar.  dilut. 

Aqva  Chamdlllillaf.  Eamilknwasser.  [10  Destillat  von  1  Flor. 
Chamomill.  oder  1  Aq.  Chamomill.  concentr.  verdünnt  mit  der  nöthigen  Menge  Aq. 
dest.  —  100,0  15  Pf.]    Als  Zusatz  oder  Excipiens  krampfstillender  Mixturen. 

Aqua  Chamomillae  eoneentrata.  Concentrirtes  Kamillen- 
wasser.    [Aus  1  Th.  Chamillen  1  Th.  geistig-wässeriges  Destillat] 

Innerlich  thee-  bis  esslöfifelweise  pur,  oder  als  Zusatz  zu  Mixturen. 
[5,0-25,0  auf  100,0.1 

Aeusserlich  zum  Umschlägen  und  Klystieren. 

*Aqiia  ehlorata«  Chlorum  solutum.  Liquor  Chlori.  Chlorum  in 
Aqua.  Aqua  Chlori  Ph,  Aistr,  Chlorina  liquida.  Aqua  oxymuriatica. 
Acidum  muriaticum  oxygenatum.  Chlorine-water.  Chlore  liquide.  Chlor- 
wasser, Chlorlösung,  Chlorflüssigkeit.  [MitChlor  gesättigtes  destillirtes  Wasser. 
Soll  mindestens  0,4  pCt.  Chlor  enthalten.  —  100,0  35  Pf.]  Cave:  organische 
Stoffe,  Ammoniak,  Metallsalze  von  niederer  Oxydationsstufe,  Licht,  Ver- 
ordnung auf  lange  Zeit. 

Innerlich  zu  2,0-4,0  pro  dosi,  15,0-50,0  pro  die  [mit  Aqua  destill. 
Syrupus  Sacchari  verdünnt,  am  besten  ohne  jeden  weiteren  Zusatz ;  gefärbte  Syrupe 
entfärben   sich   mit  Chlor.     Früher  viel  im  Typhus  angewendet  (SehÖHleiH) ,  vor 

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172  Aqua  Cinnamomi. 


einigor  Zeit  von  neuem  gegen  Typhus  und  die  übrigen  Infektionskrankheiten  von 
Vjes  gerühmt.  Derselbe  legt  Gewicht  darauf,  dass  Chlorwasser  sehr  concentrirt  zu 
reichen  und  zwar  mit  nur  V2  Wasser  verdünnt,  3-4mal  täglich  1  Theelöflfel.  — 
Auch  neuerdings  wieder  gegen  Gährungsvorgänge  im  Magen  empfohlen:  B»t- 

Aeusserlich  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [1  Th.  mit  2-5  Th. 
Wasser  verdünnt],  zu  Pinselsäften  [mit  Syr.  simpl.  ana],  zu  Inhalationen 
[in  sehr  diluirter  Mischung,  etwa  5,0-50,0  zu  Aqua  500,0  zur  Zerstäubung,  da 
sonst  die  aus  concentrirteren  Mischungen  sich  entwickelnden  Dünste  vollkommen 
irrespirabel  sind;  zu  versuchen  bei  Bronchitis  putrida  und  Diphtherie.  —  Chlor- 
Inhalationen  wurden  besonders  in  den  dreissiger  Jahren  viel  versucht  und  theilweise 
selbst  als  Mittel  gegen  Phthisis  viel  gerühmt  (fiinnil^  C«ttereai),  indess  ist  ihre 
Nutzlosigkeit  und  selbst  Gefährlichkeit  bei  Phthisis  genügend  nachgewiesen  (TmI- 
mMehe^  SUkes  u.  a.);  dagegen  sollen  die  in  manchen  Fällen  von  Catarrh  der  Respi- 
rationsorgane nützlich  sein  (TMln^aehe  u.  a.).  —  Der  Aufenthalt  in  Bleich- 
fabriken wirkt  wie  eine  Chlor-Inhalation],  zu  Injectionen  [rein  oder  mit  1  bis 
4  Th.  Wasser  verdünnt],  zu  Verbandwässern  und  Waschungen  [mit 
Wasser  ana  zur  Zerstörung  contagiöser  Stoffe:  Senmelweis  empfahl  dringend,  zur 
Verhütung  des  Puerperalfiebers,  dass  Aerzto  und  Studenten,  wenn  sie  vorher 
Obductionen  gemacht  oder  sich  anderweitiger  Ansteckung  ausgesetzt  haben,  vor  dem 
Besuche  der  Wöchnerinnen  sich  die  Hände  ausgiebig  mit  Aqua  chiorata  waschen  — 
jetzt  ist  man  über  diese  zarte  Antiseptik  längst  hinaus;  ausgiebige  und  öftere  Be- 
netzung der  diphtheritischen  Stellen  und  deren  Umgebung  bei  Diphtheritis  hielt 
A.  V.  firife  für  das  beste  örtliche  Verfahren],  zu  Bädern  [1  Liter  aufs  Bad],  zu 
Kl y stieren  [ülosler  empfiehlt  gegen  Oxyuris  Eingiessen  grösserer  Quantitäten 
Wassers  in  den  Darm  mit  Zusatz  von  1  Esslöffel  Aqua  chiorata].  Linimente 
und  Salben  sind  höchst  unzweckraässig,  da  die  Zersetzung  sehr  schnell 
vor  sich  geht. 

227.  l^ 

Aq.  chlorat.  20,0 
Syr.  Alth.  40,0. 
MDS.    Alle  10  Minuten  1  Theelöffel. 
[Bei  Cholera  asiatica.  —  Dabei  häufige  Darreichung  von  Eisstücken,  welche  der 
Kranke  im  Munde  zergehen  lässt.]  Angelstein. 

*Aqiia  Cimtamoilli«  Aqua  Cinnamomi  spirituosa  seu  vinosa. 
Zimmtwasser.  Wenigeistiges  Zimmtwasser.  [Geistig -wässeriges  Destillat 
1  auf  10.  —  Angenehm  riechend  und  schmeckend.  —  100,0  30  Pf.]  Die  neue 
Pharmacopoe  kennt  den  Unterschied  zwischen  Aq.  Cinnamomi  und  Aq. 
Cinn.  spirituosa,  welchen  die  Ph,  ^erm.  ed.  I.  machte,  nicht,  sondern  be- 
zeichnet das  Destillat  von  1  Th.  Zimmt,  1  Th.  Weingeist  und  dem  nöthi- 
gen  Wasser  einfach  als  Aq.  Cinnamomi. 

Innerlich:  pur  theelöffel-  bis  esslöffelweise  mehrmals  täglich  oder 
als  Zusatz  zu  bitteren  aromatischen  Mixturen. 

Aeusserlich:  rein  oder  verdünnt  als  Verbandwasser  und  zu 
Einreibungen.  [Die  alte  Formel  für  das  RnsCsche  Frostmittel,  welche  Aqua 
Cinnamomi  spirit.  zu  Acid.  nitricum  setzt,  ist  gänzlich  zu  verwerfen,  indem  sich 
unter  Entwickelung  von  sehr  viel  salpetriger  Säure  und  Salpeteräther  die  Mischung 
zersetzt  und  das  Gefäss  gewöhnlich  zertrümmert. 

Al|1ia  Citri«  Citronenschalenwasser.  [1  frische  Citronenschalen 
zu  12  Destillat.  —  Riecht  und  schmeckt  angenehm.  —  100,0  etwa  25  Pf.] 

99^  R  227.  Digitizedby  V^OOQIC 


Aqua  Cochleariae.  173 


Al|Va  Coehleariae«  LöTfelkrautwasser.  [l  frisches  Kraut  zu  12  De- 
stillat. —  100,0  etwa  30  Pf  ]    Als  Zusatz  zu  antiscorbutischen  Mundwässern. 

Al|na  Colonieiisis«  Cölnisches  Wasser.  Eau  de  Cologne.  [Dieses 
Präparat  wird,  da  es  nirgends  officinell,  in  jeder  Apotheke  (wie  auch  in  jeder  Par- 
famerie- Fabrik)  nach-  einer  eigenen  Vorschrift  bereitet;  alle  Formeln  pflegen  Ol. 
Keroli  und  Bergamottae  mit  mehr  oder  weniger  Zusatz  anderer  ätherischer  Oele  in 
Spiritus  dilutus  auflösen  zu  lassen,  etwa  im  Yerhältniss  von  ätherischem  Oel  1  zu 
50  Spiritus.] 

Innerlich  zu  10-15  Tropfen  als  Analepticum  [bei  Krämpfen  u.  s.  w.] 

Aeusserlich  als  Riechmittel,  zu  Waschungen,  Einreibungen 
[bei  Frostbeulen]. 

*Al|va  destiUata.  Hydrolat.  Distilled  water.  Holy-water.  Eau 
destille.  Destillirtes  Wasser.  [100,0  5  Pf.]  —  Da  der  Preis-Unterschied 
zwischen  Aq.  destill,  und  Aq.  commun.  nicht  in  Betracht  kommt  [100  Aq. 
dest.,  200  Aq.  comm.  filtr.  5  Pf.],  SO  ist  es  rathsam,  bei  allen  Mixturen  und 
Salzlösungen  destillirtes  Wasser  zu  verordnen. 

Al|Va  Enplirasiae.  [2  frisches  Kraut  auf  G  Destillat.  —  100,0  '20  Pf.] 
Als  Augen  Wasser  und  Coustituens  zu  solchem  empfohlen. 

*Al|va  FlorUB  Avrantih  Aqua  Florum  Naphae.  Orangenblüthen- 
wasser.  [Das  käufliche  Orangenblüthwasser  mit  1  Th.  Aqua  destillata  verdünnt; 
jedoch  ist  darauf  zu  sehen,  dass  das  erstere  frei  von  Kupfer  sei,  da  es  häufig  in 
kupfernen  Flaschen  (Estagnons)  versendet  wird.  —  Riecht  und  schmeckr  sehr  an- 
genehm, doch  nur,  wenn  es  gehörig  verdünnt  ist,  etwa  1-2  Th.  auf  50  Th.  Flüssig- 
keit. —  100,0  30  Pf.] 

Innerlich:  rein  [esslöffelweise],  öfter  alsConstituens  oderCorrigens  von 
Mixturen,  welche  ausserdem  keine  riechenden  Bestandtheile  enthalten  dürfen. 

Aeusserlich  als  Zusatz  von  Waschwässern. 

*Al|1ia  Foenieilli«  Fenchelwasser.  [Izu30  wässeriges  Destillat.  — 
100,0  10  Pf.  —  Die  Aqua  Foeniculi  Ph  mil.  ist  eine  Solutio  Elaeosacchari  Foeniouli.] 

Innerlich:  rein  [thee-  bis  esslöflFel weise]  oder  als  Constituens  von 
Mixturen  [namentlich  in  der  Kinderpraxis]. 

Aeusserlich:  als  Augenwässer  [mit  Aqua  Rosarum  ana]  oder  als 
Constituens  eines  solchen. 

Al|na  foetida  antihysterica«  Aqua  Asae  foetidae  composita.  Aq. 
foet.  Pragcnsis.  Aqua  antihysterica  Pragensis.  Zusammengesetztes 
Stinkasantwasser.  Präger  Wasser.  [Asa  foet.,  Castor.  Canad.,  Galban., 
Valerian.,  Myrrh.,  Angelic.  und  andere  aromatische  Substanzen  etwa  3  Th.  mit  5Th. 
Spiritus  auf  10  spirituös-wässerigen  Destillats.  —  Trübe.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  l-2stündlich  einen  Theelöffel,  rein  oder  in  Mixturen 
[10,0-50,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [mit  mehreren  Theilen  Wasser  verdünnt]. 
(Rmberg). 


228.  H 

Aq.  foet.  antihyster. 

Syr.  simpl.  ana  25,0. 
MDS.     2-3stdl.  1  Kinderlöflfel  voll.    [Bei 
Spasmus  glottidis.]  Bomberg. 


229.  Bf 

Aquae  foetid.  antihyst.  50,0 
Melissac  \b^\0 

Aetheris  acet.  2,5. 
MDS.    Stdl.   1  Esslöffel.     [Bei  Hysterie] 


Aqua  Fnietvvni  ^verevs  Rademaeheri.   Aqua  Glandis.  Eichel- 


174  Aqua  hydrosulfurata. 


Wasser.     [5  von  der  Cupula  befreite,  zerslossene  frische  Eicheln  zu  T'/j  geistig- 
wässerigen  Destillats.  —  100,0  etwa  20  Pf.] 

Aljaft  hmninifa«  [Lösung  von  huminsaurem  Eisenoxyd  0,12  in  350,0  Wasser 
Bräunliche,  klare,  neutral  reagirende  Flüssigkeit.  Von  Kleiv  in  Ratibor  als  Eisen- 
präparat empfohlen,  aber  wenig  verbreitet.]  Nach  Art  der  Mineralwässer  wein- 
glasweise zu  gebrauchen. 

Ai|aa  hydrosvlfiirata  s.  hepatica  s.  hydrothionica.  Acidum  hydro- 
thionicum  liquidum.  Sulphuretted  water.  Eau  d^acide  sulfhydrique. 
Schwefelwasserstoffwasser.  [100,0  etwa  20  Pf.]  Cave:  Metallsalze, 
Basen,  "Luft. 

Innerlich:  rein  zu  150,0-500,0  täglich,  oder  stündlich  becher- 
weise [als  Antidotum  bei  acuten  und  chronischen  Metall  Vergiftungen]. 

Anstatt  der  einfachen  Aqua  hydrosulfurata  ist  von  Lepige  eine  mit 
Schwefelwasserstoffgas  gesättigte  Verbindung  von  gleichen  Theilen  Gly- 
cerin  und  Aqua  empfohlen  worden.  Diese  Mischung  absorbirt  zwar  weniger 
Gas  als  reines    Wasser,  hält  sich  aber  länger  unzersetzt. 

Aqva  RyjSSOpi.     [Wie  Aq.  Chamom.  —  100,0  etwa  20  Pf.] 

Aqva  Jvniperi.  Wachholderwasser.  [6  Destillat  aus  1  Wacb- 
holderbeeren.] 

Aqua  KredSdti«  Kreosotum  solutum,  Aqua  Binelli.  Kreosot- 
wasser. [1  Th.  Kreosot  in  100  Th.  Wasser  aufgelöst.  Stets  zur  Dispensation 
frisch  SU  bereiten.    Trübe.  —  10,0  3  Pf. 

Innerlich:  theelöffelweise  [bei  chronischen,  besonders  pituitösen  Bronchi- 
tiden, Gangraena  pulmonum,  Diabetes,  chronischem  Erbrechen,  Diarrhoe,  bei  Magen- 
gährung  (Ewald)]. 

Aeusserlich:  zu  Einspritzungen  [namentlich  in  Fisteln  mit  stocken- 
der fötider  Eiterung;  zur  Ausspritzung  des  Cavum  Pleurae,  bei  Empyem  nach  vor- 
genommener Thoracocentese ,  bei  übelriechendem  Ausflusse;  1,5  auf  400,0  Wasser; 
KassniMi],  zum  Umschlag,  zu  Mundwässern  [vergl.  Kreosot].  Die  blut- 
stillende Kraft  der  vor  mehreren  Jahren  warm  angepriesenen  Aqua  Bi- 
nelli hat  sich  bei  weiteren  Beobachtungen  nicht  bewährt. 

Aqva  Lauro-Cerasi.  Water  of  Laurel.  Eau  destille  de  Laurier- 
Cerise.  Kirschlorbeerwasser.  [12  frische  Blätter  zu  10  geistig-wässerigen 
Destillats.  —  Soll  an  Blausäure  der  Aq.  Amygdal.  amar.  gleich  sein.  Der  Geschmack 
der  Aqua  Lauro-Cerasi  ist  lieblicher  als  der  der  Aq.  Amygdal.  amar.  —  10,0  15  Pf.] 
Nach  der  Ph.  germ.  ed.  altera  ist  überall  statt  Aqua  Lauro-Cerasi  die  Aq. 
amygd.  amar.  zu  dispensiren. 

Aqua  Layandlllae«  Lavendelwasser.  [l  Fl.  Lavandul.  zu  4  wässe- 
rigen Destillats..] 

Aqua  Magnesiae  carbonicae«  Doppelt  kohlensaures  Magnesia- 
wasser. [Frisch  präcipitirte  Magnes.  carbon.  in  Wasser  vertheilt  und  durch  hinein- 
geleitete  Kohlensäure  darin  aufgelöst.  —  Statt  des  früher  officinellen  Präparates  ge- 
braucht man  jetzt  ausschliesslich  das  in  den  Mineralwasser-Fabriken  bereitete,  welches 
schöner  ist,  als  der  Apotheker  es  sich  selbst  bereiten  kann,  und  zudem  billiger  zu 
stehen  kommt.] 

Aquae  Melissae«  Melissenwasser.  [Wie  Aq.  Chamom.  —  100,0 
15  Pf.]    Als  Constituens  krampfstillender  u.  s.  w.  Mixturen.  ^ 

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Aqna  Melissac  cönccntrata.  175 

Al|iiae  Melissae  eoneentrata«  Concentrirtes  Melissenwasser. 
[Wie  Aq.  Chamom.  concentr.  bereitet  und  angewendet.] 

*Al|lia  Menthae  erispae«  Krauseminzwasser.  [Wie  Aqua  Cha- 
momillae.  —  100,0  15  Pf.] 

*Al|va  Menthae  piperitae.  Pfefferminz  was ser.  [Wie  Aq.  Cha- 
mom. —  100,0  15  Pf.  —  Die  Aq.  Menth,  pip.  Ph.  mil.  ist  eine  Auflösung  von  Elaeo- 
sacch.  Menth,  pip.  in  Wasser.] 

Innerlich  als  Zusatz  oder  Constituens  von  Mixturen. 

Aqva  Menthae  piperitae  spiritaosa  seu  vinosa.  Weingeistiges 
Pfefferminzwasser.  [Aus  1  :  5  weingeistigen  wässerigen  Destillats.  ^  100,0 
25  Pf.] 

Innerlich  als  Constituens  oder  Zusatz  zu  Mixturen,  auch  rein, 
thee-  bis  esslöfifelweise. 

Al|Va  Nieotianae  Bademaeheri«  [l  frische  Blätter  von  Nicotiana  Ta- 
hacum  oder  (!)  N.  rustica  zu  1  geistig -wässerigen  Destillats.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 
(Bei  Cholera,  lUdeniieher). 

Aqna  Nnevm  Tomiearvm  Rademaeheri.    [48  geisUgen- wässerigen 

Destillats  aus  32  Sem.  Strychn,  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  15-30  Tropfen  mehrmals  täglich.  [Lebermittel:  Raile- 
maeker.] 

Aqna  Opii.  [l  Opium  zu  5  wässerigen  Destillats.  —  10,0  60  Pf.  -~  Ent- 
hält keine  der  wirksamen  Basen  des  Opium,  sondern  nur  das  ätherische  Oel  desselben 
(und  zwar  in  geringer  Quantität),  daher  der  Geruch.] 

Aqna  oionisata.    S.  die  folgende. 

Aqna  OXygenata«  Sauerstoffwasser.  [Wasser  unter  hohem  Druck 
mit  Sauerstoff  imprägnirt.]  Schon  im  vorigen  Jahrhundert  von  Odicr  gegen 
Dyspepsie,  Gastralgie  u.  a.  Neurosen,  Asthma,  Schwächezustände  u.  s.  w. 
empfohlen  und  wieder  verlassen,  in  neuerer  Zeit  wieder  von  Beiiarquay 
versucht  und  von  Lender  ebenso  wie  die  Aq.  ozonisata,  Ozonwasser,  gegen 
die  verschiedensten  Erkrankungen  angepriesen.  Der  therapeutische  Non- 
sens dieser  Sauerstoff-  und  Ozonwwässer,  Inhalationen,  Einathmungen  von 
ozonhaltiger  Luft  etc.  ist  von  0.  LIebreieh,  Ewald  u.  A.  nachgewiesen. 

Aqna  oxymuriatiea  s.  Aqua  chlorata. 

Aqna  Persieae  fdliornm.  Pfirsichblätterwasser.  [1  Pfirsich- 
blatter zu  4  wässerigen  Destillats.] 

Ein  dem  Kirschlorbeer-  und  Bittermandelwasser  analoges,  aber  leicht 
zersetzliches  und  darum  überflüssiges  Destillat. 

Aqva  Petrosf  lili.  [l  zu  20  Destillat.  —  100,0  10  Pf.]  Als  Zusatz  zu 
diuretischen  Mixturen. 

Aqua  phagedaeiica«  Aqua  phagedaenica  lutea,  Liq.  Hydrargyri  bi- 
chlorati  corrosivi  cum  Calcaria  usta.  Yellow  Wash.  Eau  phagedönique. 
Phagedänisches  Wasser.  Altschadenwasser.  [1  Th.  Sublimat  auf  300  Th. 
Aq.  Calcariae.  —  Es  bildet  sich  ein  safranfarbener  Niederschlag  (Quecksilberoxyd hydrat 
und  Quecksilberchlorid),  weshalb  jedesmal  vor  der  Application  die  Flüssigkeit  umzu- 
schüttein ist.] 

Aeusserlich:  als  Verbandwasser  oder  zu  reizenden  Injectionen 
[in  Fistelgeschwüre  u.  s.  w.] 

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176  Aqua  phagcdaenica  nigra. 


Aqua  pkageilaeniea  deeelor*  s.  Liquor  Hydrargyri  bichlorati  corrosivi. 
Aqua  phagedaeniea  nigra.   Gray  lotion,  Black wash.    Schwarzes 

Wasser.  [1  Th.  Calomel  mit  60  Th.  Aqua  Calcar.  1.  a.  gemischt.  Es  bildet  sich 
ein  schwarzer  Niederschlag,  dessen  chemische  Zusammensetzung  noch  nicht  genau 
definirt  ist.  Die  Aqua  phagedaeniea  nigra  Rustii  enthält  noch  Opium;  vergl.  Hy- 
drarg, chlor,  mite.  Der  Liq.  Hydrargyri  chlorati  mitis  cum  Calcaria  usta 
€•4.  mti.  lamb«  s.  Aqua  nigra  enthielt  1  Th.  Calomel  auf  32  Th.  Kalkwasser.] 
Aeusserlich:  wie  die  Aqua  phagedaeniea. 

*AqHa  Pieis«  Aqua  picea.  Tar  water.  Eau  de  Goudron.  Theer- 
wasser.  [1  Pix  liqnida  mit  10  Aqua  unter  öfterem  Umrühren  mindestens  zwei 
Tage  macerirt,  dann  decantirt  und  filtrirt.  —  100,0  10  Pf.] 

Innerlich:  rein,  esslöffel-,  tassen  oder  becherweise  [nach  Art  der  Mi- 
neralbrunnen] gegen  chronische  Exantheme,  gegen  chronische  Katarrhe, 
namentlich  Bronchitis  putrida,  auch  Phthisis  pulmon.  u.  a.  —  [Sulfur. 
depur.  1  mit  Aqua  Picis  12  gekocht  und  decantirt,  bilden  die  in  Italien  gegen 
Kierensteinkolik  sehr  beliebten  lithonthriptischen  Tropfen  PalmierPs,  die  zu 
10-20  Tropfen  genommen  werden. 

Aeusserlich:  als  V  er  band  was  s  er  [bei  Exanthemen,  syphilitischen  und 
anderen  Geschwüren],  als  Injection  [bei  chronischen  Schleimflüssen  der  Blase], 
in  zerstäubter  Form  zur  Inhalation  [bei  Katarrhen  mit  profuser  Secretion, 
Bronchitis  putrida,  in  manchen  Fällen  von  Phthisis  u.  a.  sehr  zu  empfehlen;  vergl. 
S.  99],  auch  in  Dampf  form  [durch  Erhitzen  von  Theerwasser  und  Einathmen 
der  aufsteigenden  Dämpfe,  s.  Allgem.  Theil]. 

In  Frankreich  sind  in  letzterer  Zeit  eine  Anzahl  anderer  Präparate 
in  Aufnahme  gekommen,  die  empfehlenswerth  scheinen:  Nach  tmyi  wird 
ein  Liqueur  de  Goudron  concentrö  et  titre  aus  10  Kilogramm  Theer, 
20  Liter  Wasser  und  1  Kilogramm  Natr.  carbonic.  bereitet,  die  in  einem 
Destillationsapparat  erwärmt  werden.  Das  Destillat  wird  aufgefangen, 
der  Rückstand  mit  Wasser  behandelt,  so  dass  man  40  Liter  Flüssigkeit 
erhält;  die  decantirte  Flüssigkeit  wird  mit  dem  Destillat  vereinigt, 
einige  Tage  stehen  gelassen  und  filtrirt.  Das  Präparat  ist  braun,  sehr 
aromatisch  und  mischt  sich  mit  Wasser  zu  einer  klaren,  bernsteinfarbenen 
Flüssigkeit.  Zur  innerlichen  Darreichung  wird  von  dem  Mittel  un- 
gefähr ein  Theelöffel  zu  einem  Glase  Wasser  hinzugefügt;  äusserlich 
zu  Injectionen  [1  zu4Aq.],  zu  Waschungen  [bei  Hautausschlägen,  mit  Aqua 
ana].  —  Eine  andere  Formel  wird  von  Jeannel  angegeben  und  als  Emul- 
sion de  Goudron  bezeichnet:  Theer  mit  Natr.  carb.  ana  10,0  ver- 
rieben und  mit  1  Liter  Wasser  gemischt.  AdrliH  empfiehlt  als  Solution 
alcaline  concentröe  de  Goudron:  Theer  100,  Liq.  Natr.  caust.  50, 
Aq.  850;  oder  was  er  noch  für  besser  hält,  eine  Emulsion  de  Gou- 
dron v^getale,  bereitet  aus  100  Th.  Theer,  150  Th.  Eigelb  und  750  Th; 
Wasser.  Diese  Verbindung  soll  sich  mehrere  Monate  halten,  ohne  zu 
verderben. 


230.  Bf 

Acidi  tannici  5,0 
Aq.  Picis  100,0 
-    destiU.  500,0. 


MDS.  Zur  Inhalation  in  zerstäubter 
Form.  [Bei  Bronchiectasie ,  Bronchitis 
putrida  u.  a.]  Waidenburg. 


*Al|lia  PllMibi  s.  Aqua  plumbica,  Aq.  satumina.    Plumbum  aceti- 
cum  basicum  solutum  dilutum.    Lead  water.    Lotion  d'ac^tate  de  plomb. 

gt^  Bf  230.  Digitizedby^OOQlC 


Aqua  Plumbi  Goulardi.  177 


Blei  Wasser.     [I  Th.  Liq.  Plumb.  subacetici  auf  49  Th.  destillirten  Wassers.  — 
Wenig  trübe.  —  100,0  10  PfJ 

Aeusserlich:  zu  Fomentationen,  Verbänden  [Watte,  vorher  in 
heissem  Wasser  aufgequollen  und  dalin  ausgedrückt,  mit  Aq.  Plumbi  getränkt,  zu 
Umschlägen  und  Verbänden.  Gossypium  saturninum,  Bleiwatte:  I.  E.  Riehter], 
Waschungen,  Augenwässern  [mit  Tinct.  Opii],  Injectionen,  Kly- 
stieren  [100,0-200,0  ad  clysma]. 

Al|lia  Plumbi  Goulardi«  Aqua  Goulardi  seu  Aqua  vegetomine- 
ralis  Goulardi.  Acetum  Plumbi  dilutum.  Ph.  Und.  White  wash.  Gou- 
lard'sches  Wasser.  [1  Liq.  Plumb.  subacetic,  4  Spir.  dilut.,  45  Aq.  comm. 
—  Weiss,  trübe,  vor  dem  Gebrauche  umzuschütteln.  —  In  der  Armenpraxis  verordne 
man  Liq.  Plumb.  subacetic.  und  lasse  im  Hause  Spiritus  und  Wasser  zusetzen.  — 
100,0  5  Pf.] 

Nur  äusserlich,  wie  Aqua  Plumbi. 

Aqva  ttnassiae  Rademaeheri.   [9  Cortic.  Lign.  Quass.,  48  Lign.  Quass. 

zu  128  geistig-wässerigen  Destillats.  —  10,0  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  4  Mal  täglich  V2  EsslöflFel.    [Lebermittel:  Rademieher.] 

"^Aljva  Rosaet  Aqua  Bosarum.  Rosenwasser.  [4  Tropfen  Rosenöl 
mit  1000  Gr.  lauwarmen  Wassers  geschüttelt  und  filtrirt.  —  100,0  15  Pf.  —  Das 
französische  Präparat  ist  |zwar  viel  angenehmer  riechend,  aber  bedeutend  theurer.) 

Innerlich:  als  Zusatz  zu  Emulsionen  [stark  verdünnt,  sonst  widrig]. 

Aeusserlich:  als  Oonstituens  von  Augen-  und  [kosmetischen] 
Waschwässern. 

Al}Va  RosmariMi  eompt  s.  Aqua  Hungarica.  [Geistig-wässeriges  Destillat 
aus  Rosmarin  und  Lavendel.] 

Aqua  Rvbi  Idaeit     Himbeerwasser.      [Aus  1  Th.  Himbeerkuchen. 
2  Th.  Destillat.    Angenehmer  riechend  als  schmeckend  —  100;0  20  Pf.] 
Innerlich:  als  Zusatz  zu  [säuerlichen]  Mixturen. 

Aqua  Rvbi  Idaei  eoneentratat  Concentrirtes  Himbeerwasser. 
[Aus  5  Th.  Himbeerkuchen  1  Th.  geistig- wässerigen  Destillats.] 

Innerlich:  wie  das  vorige,  in  kleineren  Dosen  [etwa  10,0-25,0 
ad  100  0] 

Aqua  Rutae«  Rautenwasser.  [Wie  Aqua  Chamomill.  —  100,0 
etwa  20  Pf. 

Aqvae  Salviae.     Salbeiwasser.     [Wie  Aqua  Cham.  —  100,0  15  Pf.] 

Aqva  Salriae  eoneentrata.   Concentrirtes  Salbeiwasser.  [Wie 

Aq.  Chamom.  concentr.] 

Aqua  Sambvei«  Hollunderwasser.  Fliederwasser.  [Wie  Aq. 
Chamom.  —  100,0  15  Pf.] 

Aqua  Sambvei  eoneentrata.  Concentrirtes  Fliederblumen- 
wasser.    [Wie  Aq.  Camom.  concentr.] 

Aqna  Stibiata.  [AuHösung  von  0,25  Tart.  stibiat.  in  30,0  Wasser,  nach 
dem  früheren  C«d.  med.  Iinb.] 

Aqna  Tiliae«  Lindenblüthenwasser.  [Wie  Aqua  Chamomillae.  — - 
100,0  15  Pf.]  ^ 

Evald  und  Simon,  Ar»neiver«rdnung8lehre     10.  Aufl.  Digitiz^(^by  V^jOOQlC 


178  Aqua  Tiliae  concentrata. 


Ai|iia  Tiliae  eeiceitrata«  Concentrirtes  Lindenblüthen- 
wasser.     [Wie  Aq.  Chamom.  concentr.] 

Al|lia  Valeriame«  Baldrianwasser.  [Wie  Aqua  ChamomiU.  — 
100,0  15  Pf.] 

Al|Ha  mllieraria  Krailtzii.  [Destillat  von  Essig  und  Spiritus  über 
Oxalium,  Salmiak,  Potasche  und  Kupfervitriol.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Al|lia  Tullieraria  spiritliosa«  Aqua  vulneraria  vinosa,  Aqua  vul- 
neraria  cum  Alcohole.  Weisses  Wundwasser.  Weisse  Arquebusade. 
[Geistig -wässeriges  Destillat  (6)  von  aromatischen  Kräutern  (1).  —  100,0  35  Pf.] 

Verbandwasser.  [Nicht  zu  verwechseln  mit  der  Aqua  vulneraria  The- 
denii  s.  Mixtura  vulneraria  acida.] 

ArgeBtam  ehlorato  -  aiiiiiiMiat«iii.    Ammonio-chloride  of  silver. 

Silbersalmiak.  [Kochende  Ammoniakflüssigkeit  wird  mit  frisch  präcipitirtem 
Chlorsilber  gesättigt,  die  noch  kochende  Flüssigkeit  filtrirt,  wobei  sich  bei  Lichtaus- 
schluss  Krystalle  von  diesem  Salze  ansetzen.  —  Bläulich-weisses,  nach  Ammoniak 
riechendes  Pulver.  —  0,1  etwa  10  Pf.] 

Innerlich  zu  0,003-0,005-0,007  [mit  grosser  Vorsicht  anzuwenden  und 
wegen  der  Unsicherheit  des  Präparates  nicht  zu  empfehlen,  zumal  es  leicht  durch  eine 
Auflösung  von  Argent.  chlorat.  in  Liq.  Ammon.  caust.  ersetzt  werden  kann ;  so  giebt 
K^j^p  z.  R.  folgende  Formel  an :  I^  Agenti  nitr.  fus.  0,6,  Aq.  dest.  60,0,  Solut.  filtr. 
instilla  Liq.  Natrii  chlorati  q.  s.  ad  praecipitandum.  Praecip.  sedulo  ablutum  solve 
in  Liq.  Ammon.  caust.  45,0,  Acid.  hydrochloric.  q.  s.  ut  praocipit,  evitetur  et  Argent. 
muriat.  in  statu  solutionis  permaneat.  Pondus  fluidi  filtrati  sit  75,0.  —  D.  in  vitro 
nigro.  —  Ein  Gramm  dieses  Liq.  Argen ti  chlorato-ammoniati  Koppii  enthält  etwa 
0,005  Argent.  chloratum.  —  Von  K»pp  gegen  Chorea  empfohlen:  3  Mal  täglich  3  bis 
5  Tropfen  in  einem  Esslöffel  destillirten  Wassers. 

Argeitvin  ehloratvin  Rademaeheri«    [Präcipitat  aus  Argentum  nitri- 

cum  und  Chlomatrium,  welches,  nachdem  es  ausgewaschen,  mit  Spirit.  dilut.  in  loco 
umbroso  digerirt  wird.  Die  bei  diesem  Process  hervorgerufene  graue  Färbung,  welche 
auf  Reduction  beruht,  wird  nicht  durch  den  Alcohol,  wie  R.  meint,  sondern  durch  den 
nicht  gänzlich  abgeschlossenen  Einfluss  des  Lichtes  bedingt.  Wird  dieser  vermieden, 
bleibt  das  Präparat  weiss.  —  1,0  35  Pf.] 

Innerlich:  4  Mal  täglich  zu  0,05-0,12  in  Pillen  oder  Pulvern 
[als  Antepilepticum ,  Anthelminthicum,  Antisyphiliticum  —  bei  Rademieher:  Ge- 
himmittel]. 

•Aeusserlich  in  Salben  [0,15-0,6  auf  10,0  Unguentum  cereum]. 

Argentum  eyaaatvm*  Oyansilber.  [Durch  Fällung  des  salpetersauren 
Silbers  mit  Blausäure.  —  Weisses,  unlösliches,  geschmackloses  Pulver.  —  Ohne  be- 
sondere Vorzüge  für  die  Anwendung.] 

HrgentHm  foliatHin.  Blattsilber.  Zum  Ueberziehen  der  Pillen. 
[1  Lamelle  etwa  3  Pf. ;  30  Pillen  zu  versilbern  kostet  25  Pf.  —  Die  einzige  Indication 
für  die  Wahl  dieses  Pillen-Ueberzuges  ist  die  beabsichtigte  Eleganz  der  Arznei.] 

Areeatmii  jddatvnit  Jodsilber.  Präcipitat  aus  salpetersaurem 
Silber  durch  JodKalium.  Von  Scrre  gegen  Syphilis  [zu  0,005  pro  dosi] 
empfohlen. 

Argentun  ■itrieun  erystallisatui.  Krystallisirtes  salpeter- 

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Argentum  nitricum.  179 


saures  Silberoxyd.  [0,1  5  Pf.]  Nitrate  of  silver.  Nitrate  d'argent 
crystallis6. 

Innerlich:  wie  das  folgende. 

^Argeitnm  litrieui«  Argentum  nüricum  fusum.  Nitras  argenti, 
Lapis  infernalis.  Lunar  caustic.  Pierre  infernal.  Silbernitrat.  Sal- 
petersaures Silberoxyd.  Höllenstein.  Weisse,  glänzende  oder  grauweisse 
schmelzbare  Stäbchen  mit  krystallinisch  strahligem  Bruch.  In  0,6  Th. 
Wasser,  in  10,2  Weingeist  und  in  Ammoniak  klar  löslich.     [0,1  5  Pf.] 

Innerlich:  0,005-0,01-0,03  [ad  0,03  pro  dosi,  ad  0,2  pro  diel]  1-3  Mal 
täglich,  in  Pillen  [am  besten  in  Verbindung  mit  Argilla;  mit  organischen  Stoffen 
deshalb  unzweckmässig,  weil  das  vorher  aufgelöste  Salpetersäure  Silber,  mit  organi- 
scher Substanz  in  Berührung,  der  Zersetzung  unterliegt],  Pastillen  [mit  Choco- 
lade,  wo  das  salpetersaure  Silber  im  fetten  Gele  nur  vertheilt,  nicht  gelöst  ist;  mit 
Nutzen  angewendet],  Auflösungen  [am  besten  in  destillirtem  Wasser,  ohne  jeden 
weiteren  Zusatz  (in  vitro  nigro),  da  fast  alle  Substanzen  zersetzend  auf  dieses  Prä- 
parat wirken.  0,25  auf  25,0  Aq.  destill,  zu  10-60  Tropfen  (=0,005-0,03),  oder 
0,25  auf  100,0  Aq.  destill.,  etwa  V3-I-2  Theelöffel  voll;  Lippen  und  Zähne  eileiden 
bei  dieser  Medication  bald  eine  Färbung].  —  Die  vielfach  gehegte  Meinung, 
dass  für  den  innerlichen  Gebrauch  das  Argentum  nitricum  crystallisatum 
zu  bevorzugen  sei,  ist  durchaus  irrig,  da  dem  Argentum  nitricum  crystal- 
lisatum das  Argent.  nitric.  fusum  in  Bezug  auf  chemische  Reinheit 
nicht  nachsteht.  Die  Ph,  denn.  ed.  IL  kennt  daher  nur  das  letztere 
Präparat.  ' 

Aeusserlich:  als  Aetzmittel  pur  [der  sehr  stark  geschmolzene,  grau 
aussehende  Höllenstein  ist  dem  weissen  vorzuziehen,  da  er  härter  ist]  oder  in  ver- 
schiedenen Mischungsverhältnissen  mit  Salpeter  zusammengeschmol- 
zen, wodurch  die  ätzende  Wirkung  mitigirt  und  die  Oonsistenz  des  Aetz- 
stiftes  erhöht  wird:  Lapis  mitigatus.  Eine  dieser  Mischungen  [1  Argent. 
nitric.  mit  2  Kali  nitric]  ist  von  der  Ph.  dem.  zu  einem  officinellen  Mittel 
^Argeitum  litrievin  evm  Kalio  litrieo,  erhoben  worden.  [Von  day«  wird 

ein  Lapis  mitigatus  in  folgender  Zusammensetzung  empfohlen:  Argenti  nitrici  2, 
Kali  nitrici  1,  Kali  sulfurici  1.  Der  Zusatz  des  schwefelsauren  Kalis  soll  das  Prä- 
parat weniger  zerfliesslich  machen ;  allein  auch  bei  der  Composition  ohne  Kali,  sul- 
furic.  pflegt  eine  zu  grosse  Zerfliesslichl{elt  nicht  vorhanden  zu  sein.]  Die  Aetz- 
stifte  werden  für  den  praktischen  Gebrauch  in  verschiedener  Weise  un^- 
hüUt;  am  zweckmässigsten  bedient  man  sich  hierzu  des  CoUodiums  oder 
einer  mit  Collodium  umzogenen  Seidengaze.  In  hölzernen  Röhren  nach 
Art  der  Bleistifte  eingelegte  Aetzstifte  bezeichnet  man  als  Crayons  au 
Nitrate  d'Argent.  Zur  directen  Reizung  der  Schleimhaut  des  Rachens, 
Kehlkopfs,  Uterus,  der  Nase,  Urethra,  Vagina  dienen  besonders  construirte 
Aetzmittelträger,  Sonden  oder  Bougies,  an  denen  der  gepulverte  Silber- 
salpeter mit  Gummischleim  angebacken  oder  der  feste  angeschmolzen 
wird;  zu  Schlund-  und  Kehlkopfpulvern  [0,1-1,0  zu  5,0  Saccharum, 
besser  Alumen  ustum;  vergl.  den  allgemeinen  Theil  S.  88  u.  ff.],  Inhalationen 
[vergl.  S.  99],  Pinselungen  [im  Mund,  Rachen  und  Kehlkopf  1,0  auf  10,0-50,0 
Aq.  dest.],  Injectionen  [die  adstringirenden  Injectionen  bei  Tripper  von 
0,1-0.5  auf  50,0,  die  caustischen  Injectionen  1,0  auf  25,0  (Dekeney),  Injectionen 
in  die  Scheide  0,1-0  3  auf  25.0  (auch  in  Substanz  auf  Wattebäuschen,  Tampons)  in's 

Digi^^l)  byOOOQtC 


180 


Argentam  nitricutn  fuäum. 


Ohr  bei  Otorrhoea  punilenta  0,005-0,03  auf  25,0,  in  die  Harnblase  bei  Catarrh  der- 
selben 0,05  auf  100,0,  in  Fistelgänge  0,05-025  auf  25,0],  Kly stieren  [0,1-0,25 
ad  clysma  bei  Ruhr  und  Typhus],  Augenwässern  [Augentropfwässer  0,025-0,1 
auf  25,0,  Augenpinselwässer  0,1-0,3-0,5  auf  25,0],  Salben  [1-5  auf  25  Fett], 
Augensalben  [etwas  schwächer],  Verband  wässern  [1,0  auf  50,0,  bei  Ver- 
brennungen, wuchernden  syphilitischen  Geschwüren.  R»Üimb4  empfiehlt  Charpie 
mit  concentrirter  Höllensteinlösung  imprägnirt  (schwarze  Charpie)  als  Verband- 
mittel bei  atonischen,  leicht  blutenden  u.  s.  w.  Geschwüren  und  Wunden], 

Zur  subcutanen  Injection  ist  Argentum  nitricum  in  neuester  Zeit 
von  Thierseh  und  Nissbiam  bei  Carcinom  und  anderen  Tumoren,  von 
Bmasehin»  und  LitUn  bei  alter  Ischias  empfohlen.  Eine  Lösung  des 
Mittels  [1 :  2000  Aqua]  wird  durch  mehrere  StichöfiFnungen  in  die  Ge- 
schwulst eingespritzt,  und  mehrere  Minuten  nachher  wird  eine  Solution 
von  Natrium  chloratum  [1 :  1000  Aqua]  in  dieselbe  Geschwulst  injicirt. 
•tmasehin»  giebt  an  5-10  Tropfen  einer  25procent.  Lösung  in  der  Gegend 
des  Foram.  ischiadicum  einzuspritzen. 


231.  •         Bf 

Arg.  nitr.  1,0 
Argillae  10,0. 

F.  c.  Aq.  dest.  q.  s. 
Pil.  100.    Consp.  Bol.  alb.    D.  S.  3  Mal 
täglich  1-3  Stück. 
[Bei  Tabes  dorsuaUs   nach   der  von 
Oharoot,  Vulpian  und  Wonderlioh  em- 
pfohlenen Methode.] 

232.  ^ 

Arg.  nitr.  0,4 
solve  in 

Aq.  dest.  q.  s. 

Extr.  Belladonn.  0,5 

Ol.  Caryophyll.  0,3 

Rad.  Gentian.  pulv. 

Extr.  Gentian.  ana  q.  s. 
ut  f.  pil.   120.     Consp.  Lycopod.    D.  S. 
3  Mal  täglich  2-3  Pillen.    [Bei  chron. 
Magengeschwür.]  Freriohs. 


233. 


1* 


Argent.  nitr.  0,1 

Opii  in  pulv.  0,2 

Acid.  tannic.  2,5 

Mucil.  Gummi  arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
4  Mal  tägl.  2  Stück  zu  nehmen.    [Bei 
chron.  Durchfallen.]  Xwald. 


234. 


^ 


Arg.  nitr.  0,1 

solve  in 
Aq.  dest.  50,0 
Glycerini  10,  0. 
D.  in  vitro  nigro.    S.  2stdl.  1  Theelöffel. 
[Bei  Diarrhoea  Infant.] 

[Das  reine  Glycerin  wirkt  nicht  zer- 
setzend auf  das  Arg.  nitric.  und  mildert 

flV^  I^  231-237. 


den  herben  metallischen  Geschmack  des- 
selben in  sehr  wirksamer  Weise. 


235.  Bf 

Arg.  nitr.  0,5 
solve  in 

Glycerini  25,0 
D.  in  vitro  nigro.  S.  Zum  äusserlichen 
Gebrauch. 
[Diese  Lösung  von  Arg.  nitr.  in  Gly- 
cerin (welche  je  nach  Bedürfniss  in  ihren 
Proportionen  wesentlich  verändert  werden 
kann)  lässt  sich  mit  Yortheil  als  Augen- 
pinselung,  zur  Bepinselung  von  Geschwü- 
ren u,  s.  w.  verwenden.  Bedingung  dabei 
ist  die  chemische  Reinheit  des  Glycenns, 
deren  Mangel  sich  übrigens  alsbald  beim 
Contact  mit  Arg.  nitr.  darthun  würde.] 


236.  Bf 

Arg.  nitr.  0,05 

Spir.  aeth.  nitrosi  25,0 
D.  S.    Pinselwasser.  Ward. 

[Von  dem  genannten  Autor  deshalb 
empfohlen,  weil  diese  Solution  schnell 
trocknet  und  bei  der  Application  ein  an- 
genehm kühlendes  Gefühl  erzeugt.] 


237.  Bf 

Argent.  nitr.  1,0 
Hydrarg.  oxyd.  rubr.  2,0 
Plumbi  jodat.  3,0 
Gerat. 

Vaselin.  ana  6,0. 
M.  f.  u.  S.    Erbsengross  auf  die  erkrankte 
SteUe  einzureiben.    [Bei  Tinea  capitis.] 
O'Callaghan. 


Digitized  by  V^OOQIC 


Ar^entum  oxydatum. 


181 


238.  I^ 

Arg.  nitr.  subt.  pulv.  0,2 
Adip.  suill.  vel  Vaselini  4,0 
Liq.  Pinmbi  subacet.  0,25. 
M.  f.  ungt.    Gräfe -Ottthrie'scbe  Salbe. 

[Der  Zusatz  von  Liquor  Plumbi  sub- 
acet macbt  die  Salbe  allerdings  milder, 
aber  nur,  indem  er  einen  Theil  des  Arg. 
nitr.  zersetzt.] 


239.  Bf 

Ungt.  Zinci  15,0 
Bals.  Peruv.  4,0 
Arg.  nitr.  0,6-1,2. 
M.  f.  ungt.    [Bei  syphilitischen  Geschwü- 
ren, wo  die  Vemarbung  zögert.] 

Frioke. 


240.  Bf 

Arg.  nitr.  0,1-0,5 
Aluminis  usti  5,0. 
M.  f.  pulv.   D.  S.   Zum  Einblasen  in  den 
Pharynx    oder   Larynx.      [Bei   Ulcera- 
tionen.] 
[Diese  Mischung  verdirbt  nicht,  wäh- 
rend   eine    solche    von   Arg.   nitric.   mit 
Zucker,  wie  sie  üblich  ist,  bald  schwarz' 
wird.]  Waldenborg. 


241. 


Arg.  nitr.  0,1 
Butyr.  Cacao  2,0. 
F.  1.  a.  suppositor.  urethr.    D.  S.    Von 
Zeit   zu   Zeit   ein   Stück   mittelst   des 
DitteT sehen  Porte-remedes  in  die  Pars 
)rostatica   der  Harnröhre   einzuführen. 
[Bei  Pollutionen  und  Spermatorrhoe.] 
mtsmann. 


B 


ArgentHm  Mitrieun  CHm  Argento  eUorato  9 : 1  zeichnet  sich 
durch  seine  Festigkeit  aus,  sonst  wie  Arg.  nitr.  fusum. 

Argfntmil  OXydatlinit  Silberoxyd.  [Aus  salpetersaurem  Silber  durh 
kaustisches  Kali  niedergeschlagen.  —  Grünlich-braunes  Pulver.  —  0.1  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,005-0,008.  [Gegen  Syphilis  und  vei-schiedeno  Nerven- 
leiden empfohlen.] 

Argentnm  pvrillllt  Metallisches  Silber.  [Ein  durch  Eisen  aus 
frisch  präcipitirtem  Chlorsilber  reducirtes  Präparat.] 

'^'Arffilla«  Bolus  alba«  Bolus  Turcica,  Terra  Lemnia,  Terra  sigillata 
alba.  White  Boles.  Bol  blanc.  Weisser  Thon.  Weisser  Bolus.  [Kiesel- 
saure Tbonerde  mit  anderen  kieselsauren  Salzen  in  verschiedenen  Verhältnissen  ver- 
unreinigt. —  100,0  gross,  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich  nur  als  Constituens  für  Pillen  bei  Substanzen,  die  durch 
organische  Zusätze  zersetzt  werden,  z.  B.  Argentura  nitricum,  Chlorbaryura 
u.  s.  w.  —  Diese  Form  ist  ganz  zweckmässig,  sofern  der  Bolus  sich  mit 
destillirtem  Wasser  leicht  zu  Pillen  formen  lässt  und  das  betreffende 
Medicament  im  Magen  unzersetzt  anlangt,  dort  vom  Magensafte  ausge- 
laugt wird  und  die  Bolusmasse  ohne  weitere  Belästigung  der  Verdauung 
durch  den  Darmkanal  geht. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern,  Streupulvern  [bei  Intertrigo  der 
Kinder],  Waschpulvern  u.  s.  w.,  zu  Augensalben  [1-2  auf  10  Fett],  zu 
Bädern  [V4-V2  Pfund  auf  ein  Bad,  meist  mit  Zusatz  von  etwas  Seife;  bei  Hyper- 
ästhesien: R^niberg]. 

Argilla  rubra«  Bolus  Armena,  Argilla  ferruginea  rubra.  Armeni- 
scher oder  rother  Bolus.  [Eisenhaltiger  als  der  vorige.  —  Von  ähnlicher 
Znsammensetzung  ist  ein  heimisches  Product,  die  Bevergern'sche  Erde  (bei  der 
Stadt  Bevergern  in  Westphalen  gefunden),  und  als  blutstillendes  Mittel  durch  ihren 
Gebalt  an  Eisenchlorid  wirksam.  —  10,0  praep.  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-2,0  mehrmals  täglich  in  Pulvern;  zum  Con- 
spergiren  von  Pillen  [ehemals  mehr  gebräuchlich]. 

Digtize^d^WrPQöle 


182  Arscnicum  jodatum. 


Aeusserlich:  als  Mundpulver  [bei  Aphthen],  zu  Augen-  und  an- 
deren Salben. 

ArseBiemil  jodat«nit  Joduretum  Arsenici.  Jodide  of  Arsenic.  Jodure 
d'ars6nic.    Jodarsenik.    [Ziegelrothe  krystallinische,  in  Wasser  lösliche  Masse]. 

Innerlich;  zu  0,005-0,015  2  Mal  täglich  in  Pillen  [mit  Extr.  Conii 
macul.  gegen  Brustkrebs,  Lepra,  Impetigo.  —  ThonBM]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [0,05-0,12  auf  10,0  Fett  —  gegen  Herpes 
excedens  —  llett]. 

••n^ran  bedient  sich  des  Arsenikjodürs  in  Verbindung  mit  Jodqueck- 
silber gegen  chronische  Hautausschläge;  die  von  ihm  angewendete  Formel: 
Solutio  Donovani  [seu  Liquor  Arsenici  hydrojodat.  et  Hydrargyri, 
Liquenr  jodoarsönicale  de  Donovan]  ist  nach  B^aeliirdit  folgendermassen  zu- 
sammengesetzt: Arsenici  jodati  0,2,  Hydrargyri  bijodati  0,4,  Kalii  jodati 
3,0-4,0,  Aq.  dest.  120,0.  1  Gr.  dieses  Präparats  enthält  ungefähr  1,5  Mgr. 
Arsen,  jodati  und  3  Mgr.  Hydrar.  bijodat.  [Die  ursprüngliche  Ita^rai'sche 
Vorschrift  stimmt  hiermit  jüicht  vollkommen  überein,  was  indess  ohne  Belang.] 

Innerlich  zu  0,5-2,0  in  schleimigem  Vehikel  mit  aromatischem  Zu- 
satz, gegen  Lupus  u.  s.  w.  gegeben.  Die  von  r.  lebra  angestellten  Ver- 
suche waren  nur  von  bedingtem  Erfolge  begleitet,  [r.  lebra  lässt  die 
Von^Tii'sche  Solution  folgendermassen  bereiten :  Arsenik  3,0,  Jod  5,5,  Quecksilber 
7,0  werden  in  einer  Reibschale  mit  Alkohol  befeuchtet,  bis  zur  Trockne  zusammen- 
verrieben,  und  darauf  mit  aus  2.3  Jod  und  ca.  150,0  Aq.  destill,  bereiteter  Jodwasser- 
stoffsäure und  1200,0  Aq.  destill,  gekocht  ad  remanent.  100,0.] 

242.  I^ 

Liq.  Hydrojodat.  Arsenici  et  Hydrargyri  4,0 

Aq.  destiU.  80,0 

Syr.  Zingiberis   16,0. 
MDS.    Täglich  3-4  Esslöffel.  Donovan* 

Arsenicmn  siilfiirat«iii«  Auripigmentum,  Arsenicum  flavum  s.  ci- 
trinum.  Orpiment.  Sulfure  jaune  d'Arsenic.  Schwefelarsenik.  Oper- 
ment.     Rauschgelb.     Gelber  Schwefelarsenik.     [10,0  etwa  12  Pf.] 

Nur  äusserlich  als  Aetzmittel  bei  Krebs  [schwächer  und  unsicherer 
als  Acid.  arsenic] ,  bei  sehr  unreinen  Schankergeschwüren,  bei  purulenter 
Conjunctivitis,  endlich  als  Depilatorium  bei  Hautkrankheiten. 

adde 
Aq.  fervid.  q.  s. 


243.  I^ 

Auripigmenti  2,0 
Calcar.  caust.  15,0 
Farinae  Tritici  2,5 


ut  f.  pasta. 
Pasta  depilatoria  s.  Rusma  Turcorum, 

Plenok. 

*AsÄ  feetida«  Gummi -Resina  Asa  foetida,  Asa  foetida  depurata, 
Gummi-Resina  Asa  foetida  depurata.  Stercus  Diaboli,  Devils-dung,  Hing. 
Stink-Asant,  Teufelsdreck.  [Das  Gummiharz  von  Ferula-(Peucedanum)  Arten, 
besonders  Ferula  Scorodosma  und  F.  Narthex.  —  10,0  pulv.  20  Pf] 

Innerlich:  zu  0,2-10  [und  darüber]  mehrmals  täglich,  in  Pillen 
und  Bissen  [mit  einem  geringen  Zusatz  von  Mucilago  oder  Spiritus  wird  eine  PiUen- 
masse  dargestellt;  das  beste  (oder  vielmehr  einzige)  Beseitigungsmittel  des  üblen 
Geruchs  ist  der  Ueberzug  der  Pillen  mit  Gelatine  oder  Drageemasse  (Pilulae  Asae 
foetidae  gelatinatae  und  tragacanthatae  zu  0,12-0,18  auf  die  Pille  sind  in  den  Apo- 
theken vorräthig).  Will  man  auf  das  Gelatiniren  nicht  verzichten,  aber  nicht  blos 
Asa  foetida,  sondern  gleichzeitig  auch  andere  Substanzen  brauchen  lassen,  so  ver- 

H^  IV  242-243.  Digitizedby^OOgie 


Asa  foetida, 


183 


ordne  man  diese  für  sich  ebenfalls  in  Pillonform  und  combinire  so  nach  Belieben 
beide  Arzneien,  da  es  für  den  Apotheker  anmöglich  ist,  jede  Mischung  dragirt  oder 
gelatinirt  za  halten  und  das  Gelatiniren  ex  tempore  kaum  angeht,  weil  dasselbe  häufig 
2-3  Tage  erfordert.  Als  Beispiel  dieser  Verordnungsweise  diene  1^  247-248],  in 
Emulsion  [wegen  des  schlechten  Geschmackes  unzweckmässig  —  mit  der  halben 
Quantität  Gummi  oder  der  doppelten  Menge  Mucilago  —  etwa  2,0-5,0  auf  100,0  — 
Ton  Kn^pp  gegen  Kopfschmerz  empfohlen]. 

Aeusserlich:  als  Riechmittel  [Asa  foetida  ist  oft  bei  capriciösen  Hy- 
sterischen ein  beliebtes  Parfüm,  das  man  ihnen  durch  kleine  Stückchen  Asa  foetida 
oder  durch  die  Tincturen  verschaffen  kann],  als  Klystier  [3,0-8,0  Asa  foetida 
mit  einem  Eigelb  auf  50  0-150,0  Flüssigkeit]. 


244.  I^ 

Asae  foetid.  15,0. 
F.  ope  Spirit.  q.  s. 
Pilul.  No.  100.    Consp.  Pulv.  Rhiz.  Irid. 
florent.   D.  S.   3  Mal  täglich  2-5  Pillen 
zu  nehmen. 


245.  I^ 

Asae  foet.  8,0 
Sap.  med.  4,0 
Ol.  Foeniculi  0,3. 
F.  pilul.  90.     Consp.  Lycop.    S.  3  Mal 
täglich  10  Stück. 

Pil.  Asae  foetid.  Ph.  mü. 


246. 


^ 


Asae  foet.  7,5 
Ferri  pulv. 

Castor.  Canad.  pulv.  ana  2,5 
Extr.  Quass.  q.  s. 
ut  f.  pilul.   150.    Consp.  Lycop.    D.  in 
vitro.    S.  2stdl.  3-4  Stück.    Helm. 


D.  S. 


247-248.       Bf 

Pil.  Asae  foet.  gelatin.  0,18  No.  50. 
No.  1. 

Fell.  Taur.  insp. 

Tub.  Jalap.  pulv.  ana  6,0 
F.  pil.  100.    Consp.  Lycop,   D.  S.   No.  2. 
Gebrauchsanweisung:    3  Mal  tägl.  eine 
Pille  von  No.  1.  und  zwei  von  No.  2. 
zu  gebrauchen. 


49.              Bf 

Asae  foet 

Rad.  valerian  pulv. 

Ferri  jodat.  sachhar. 

ana  4,0 

'.  ope  Mucilag.  Pil.  100. 

Obduc.  Traga- 

canth.     D.  S.    4  Mal  tägl.  2-3  Pillen 

250. 


Asae  foet.  4,0 
Galbani 


Myrrh.  ana  2,0 
Castorei  Canad.  1,0. 
F.  c.  Tinct.  Valerian.  q.  s.  pil.  80.    Consp. 
Pulv.  Croci.   S.  3  Mal  täglich  3-8  Stück. 
Sydenham. 


251.  Bf 

As.  foet.  6,0 
Pulv.  Rad.  Ipec.  0,6 
Extr.  Digital.  0,4 
Succ.  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  pilul.  No.  50.    Consp.  Pulv.  Rhiz. 
Irid.  flor.    B.  S.    3  Mal  täglich  4  Stück 
zu   nehmen.    [Bei  Asthma   mit  Endo- 
carditis  rheumatica  chron.  complicirt] 
Bergion. 


252. 


I* 


Asae  foet.  7,5 

tere  cum 
Liquor.  Ammonii  acet.  30,0 
Aq.  Menth,  pip.  60,0 
Syr.  Croci  15,0. 
MDS.    l-2stdl.  einen  Thee-  bis  Esslöffel. 
[Ausserdem  Klystiere   mit  Asa  foetid. 
—  Bei  Spasmus  glottidis.]      Miliar. 


253. 


Bf 
Asae  foet.  5,0 
Aceti  100,0. 
D.  S.   Den  Klystieren  beizumischen.    [Die 
Beimischung  des  Essigs  erhöht  die  Lös- 
lichkeit  der  Asa  foet.  nicht,   sondern 
dient  nur  als  Darmreiz.] 


254. 


"^ 


Asae  foet.  2,0-4,0 
Yitell.  ovi  unius 

misce  sensim  terendo  c. 
Inf.  Valerian.  (e  15,0)  120,0. 
F.  emuls.    D.  S.    Zu  2  Klystieren.    ]Bei 
Keuchhusten.]  TourtuaL 


Digiti^  244-254. 


184  Asparaginum. 


255.  Rf  I   D.  S.     Umgeschüttelt,   mit   einer   Tasse 


Asae  foet.  4,0 
Ol.  Ricini  15,0 
Vitell.  ovi  unius 

terendo  sensim  misce  c. 
Decoct.  Rad.  Taraxaci  120,0. 


warmer  Abkochung  von  Weizenkleie  zum 
Kly  stier. 

[Bei  symptomatischer  Darmentzün- 
dung durch  Kothanhäufung.] 

Berendt, 


AspAragimm«  Asparamid.  [Indifferenter,  schön  krystallisirbarer  Stoff, 
enthalten  im  Spargel  und  der  frischen  Rad.  Alth.,  löslich  in  40  kalten,  in  4  kochen- 
den Wassers.  —  0,1  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  in  Pulvern,  Pillen,  Syrup.  [Soll  harn- 
treibend und  der  Digitalis  ähnlich  wirken.] 

Aspidospermiiiam«  Aspidospermin.  Das  Alkaloid  der  Rinde  von 
Aspidosperma  Quebracho.  Von  Pnade  dargestellt  als  Base  und  als  saiz- 
und  schwefelsaures  Salz.  Leicht  löslich  in  Alkohol  und  Aether,  wenig 
in  Wasser.  Dasselbe  soll  nach  den  Untersuchungen  von  Pemoldt  im  All- 
gemeinen wie  die  Quebracho  wirken.  S.  Cortex  Quebracho.  In  Dosen 
von  0,05-0,08  innerlich. 

Atropinum«  Atropium.  Atropina.  A tropin.  [Alkaloid  aus  Atropa 
Belladonna.  —  Krystallinische ,  farblose,  geruchlose  Nadeln  von  widrig  scharfem, 
bitterem  Geschmack,  sehr  schwer  löslich  in  kaltem,  leichter  in  kochendem  (30  Th.) 
Wasser,  ziemlich  leicht  in  kaltem  Alkohol  (8  Th.),  schwerer  in  Aether,  ätherischen 
und  fetten  Gelen.  —  1  Th.  Atropin  soll  in  der  Wirkung  gleich  sein  ungefähr  200  Th. 
Extract.  oder  600  Th.  Fol.  Belladonnae.  —  0,1  25  Pf.] 

Da  es  zur  Auflösung  des  Atropins  stets  einiger  Tropfen  Säure  be- 
darf, so  thut  man  besser,  wenn  man  Lösungen  verordnet,  statt  des  Atro- 
pinum  purum  das  Atropinura  sulfuricum  zu  verschreiben. 

Dosis  und  Gebrauch  wie  beim  Atropinum  sulfuricum  [ad  0,001  pro 
dosil  ad  0,003  pro  die!]. 

Atropinam  salicylicam«  Atropinsalicylat.  Salicylsaures  Atropin. 
Amorphes  farbloses  Pulver,  dargestellt  durch  Mischung  von  1,62  Atropin 
mit  0,78  höchst  reiner  Salicylsäure.  1  Th.  in  20  Th.  Wasser  löslich. 
Das  Atropinsalicylat  soll  ohne  reizende  Einwirkung  auf  das  Auge  sein. 

Dosis  und  Gebrauch  wie  beim  folgenden.  Indess  ist  seine  Anwendung 
bis  jetzt  wesentlich  auf  die  Augenpraxis  beschränkt. 

^Atropinam  snlfaricam«  Atropium  sulfuricum,  Atropinae  Sulfas. 
Sulphate  of  Atropia.  Sulfate  d'Atropine.  Atropinsulfat.  Schwefel- 
saures Atropin.  [Vollständig  in  Wasser  lösliche,  amorphe,  selten  schwach  krystal- 
linische, weisse  Masse.  Der  vermeintliche  Unterschied  zwischen  englischen  und 
deutschen  Präparaten,  von  denen  man  erstere  für  weniger  reizend  hielt,  ist  durch 
die  genauen  Beobachtungen  f.  firäfe's  und  Bueh^s  längst  widerlegt.  —  0.1  35  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,0003-0,001  [ad  0,001  pro  dosi!  ad  0,003  pro  die!]  in 
Pillen  [mit  Succ.  und  Pulv.  Rad.  Liquir.],  in  Pulvern,  Solution  [gegen 
Keuchhusten,  Krämpfe,  Epilepsie.  Chorea;  —  in  neuester  Zeit  besonders  gegen  die 
hektischen  Nachtschweisse  der  Phthisiker,  so  wie  gegen  die  Schweisse  bei  Rheuma- 
tismus acutus  u.  a.  gerühmt:  Wilson^  Fräntielj  bei  Urticaria  mit  Erfolg  angewandt: 
frantiel.  IHeyer-Hini  rühmt  Atropin  beim  Keuchhusten  in  folgender  Form:  Atrop. 
(Atrop.  sulfur.)  0,05,  Aq.  30,0,  Morgens  3,  Abends  4  Tropfen  in  Zuckerwasser,  also 
täglich  0,75  Mmgr.  Wiglesworth  hat  es  in  noch  kleineren  Gaben  von  0,3-0,5  Mmgr. 
einmal  am  Tage  wirksam  gefunden. 

g^   Bf  255.  Digitized  by  Google 


Atropinum  sulfuricam. 


185 


Aeusserlich:  als  endermatisches  Pulver,  zu  subcutanen  In- 
ject! onen  [vergl.  den  allgemeinen  Theil  S.  81  —  bei  Krämpfen,  Neuralgien  und 
verschiedenen  anderen  Neurosen;  in  neuester  Zeit  besonders  warm  gegen  Myalgie 
und  rheumatische  Schmerzen  (Da  Costa^  Wilson)  empfohlen.  Statt  des  Ergotin  oder 
Extr.  sec.  com.  empfiehlt  Talke  von  einer  O,lproc.  Lösung  von  Atropin.  sulf.  0,3  zwei 
bis  drei  Mal  täglich  zu  subcutaner  Injection  bei  Hämorrhagien  ex  utero  und  mens, 
nim.],  als  Augentropfwasser  [0,03-0,08  auf  10,0  —  bestes  Erweiterungsmittel 
der  Pupille],  in  Salben  [0,02-0,05  auf  10,0  Fett].  Ein  besonders  zuverlässiges 
Präparat  ist  die  Atropin-Gelatine,  welche  ä  Blättchen  0,0025  Gr.  Atropin 
enthält  und  mit  einem  feuchten  Pinsel  aufgenommen  in  den  Conjunctival- 
sack  gebracht  wird. 


256.  IV 

Atropini  sulf.  0,03 

Succ.  Liquir.  dep. 

Pulv.  Rad.  Liquir.  ana  5,0. 
F.  pil.  100.    Consp.  Pulv.  Rhiz.  Irid.  flor. 
D.  S.    2  Mal  täglich  1-3  Pillen. 


257. 


^ 


Atropini  sulf.  0,1 

Sacch.  lact.  4,0 

Gumm.  arab.  0,9. 
MeU.  q.  s.  f.  1.  a.  granula  No.  100.    Obd. 
argent.   S.  Abends  1-2  Granul.   [Gegen 
Nachtschweiss  der  Phthisiker.] 


258. 


1^ 


Atropini  sulf.  0,02 

Morph,  muriat.  0,4 

Aq.  destill.  20,0. 
D.  S.    Zur  subcut.  Injection.     [1  Spritze 
enthält    1   Mgr.   Atropin   und    1    Ctgr, 
Morphin,  also  10  Theilstriche  0,2  Mgr. 
Atropin.] 

259.  IV 

Atropini  sulfurici  0,006 
Argillae  q.  s. 
ut  f.   Pilul.  No.  10.    Consp.  Lycop.    D. 
S.  Abends  und  wenn  nöthig  auch  Nachts 
1  Pille  zu  nehmen. 
[Gegen  profuse  Schweisse.] 

Fraentzel. 


260. 


I* 


Atropini  sulfurici  0,01 

solve  in 

Aq.  Laurocerasi  10,0 

D.  S.    Abends  und  nach  Bedürfniss  auch 

Nachts   10  Tropfen  zu  nehmen;  in  10 

Tropfen  0,5  Milligr.  Atrop.  sulf.     [Bei 

hektischen  Seh  weissen  der  Phthisiker.] 


261. 


^ 


D.  S. 


Atropini  sulfurici  0,03 

solve  in 
Aq.  dest.  2,5 

Täglich  1-2  Mal  1  Tropfen.    Von 
Monat  zu  Monat  1  Tropfen  tägl.  mehr 
Sobald  deutliche  Besserung  vorhanden. 
Stehenbleiben    bei    der   letzten    Dosis, 
dann  wieder  allmälig  zurückgehen.  Von 
Zeit  zu  Zeit,  zumal  bei  Intoxications- 
erscheinungen.   Aussetzen   des  Mittels. 
[Behandlung  der  Epilepsie  nach  Skoda.] 
M.  Bosenthal. 
Es  erscheint  practischer,  obige  Losung 
diluirter   zu    verordnen,    und   dem   ent- 
sprechend   die    Einzeldosis    zu    erhöhen, 
also  etwa  0,03  auf  25,0  zu  verschreiben 
und  statt  1  Tropfen  10  Tropfen  pro  dosi 
zu  reichen.]     - 


262.  Bf 

Atropini  sulf.  0,04-0,08 
Aq.  destill.  10,0. 
D.  in  vitro  cum  signo  veneni  et  sub  si- 
gillo    S.  Augentropfwasser. 

A.  V.  G-rafe. 


263.  IV 

Atropini  sulf.  0,05 
Camphor.  0,3 
Spirit.  dilut.  q.  s. 

ad  solut. 
Ungt.  cerei  5,0. 
D.  S.     Bohnengross   in   die   Stirn - 
Augenbrauen-Gegend  einzureiben, 
gen  neuralgische  Schmerzen   bei  Iritis 
und  Glaucom. 


und 

[Ge- 


Atropiiiam  yalerianicumt  Baldriansaures  Atropin.  Valeria- 
nate  d'atropine.  [Auflösung  von  Atropin  in  Baldriansäure,  welche  sich  vorsichtig 
bis  zu  Syrupsdicke  abdampfen  lässt.  —  0,1  etwa  30  Pf.] 

Dosis  für  den  innerlichen  Gebrauch  wie  beim  atropinum  sulfuricum. 
Von  Miehea  warm  empfohlen.  Hat  vor  Atrop.  sulfur.  nicht  den  gering- 
sten Vorzug. 

^ft  256-263.  ^'Wm  ^ 


186  Auro-Natrium  chloratum. 


^Auro-Natriim  cUorttamt  Aurum  natronato- chloratum,  Aurum 
natronato-muriaticum,  Murias  Auri  et  Sodae,  Aurum  muriaticum  natro- 
natura,  Chloretum  Auri  natronatum.  Chloro-aurate  of  Sodium.  Chlorure 
d'or  et  de  sodiura.  Natrium-Goldchlorid.  Goldchlorid-Natron,  Chlor- 
goldnatrium. [Eine  Auflösung  von  reinem  Gold  (65  Th.)  in  einer  Mischung 
von  Salpetersäure  (65),  Salzsäure  (240),  Wasser  (200),  Natriumchlorid  (100).  Die 
klare  Flüssigkeit  auf  dem  Wasserbad  zur  Trockne  verdampft.  Goldgelbes  Pulver, 
Feuchtigkeit  schwach  anziehend.  —  0,1  25  Pf.]  Leicht  in  Wasser  löslich.  — 
Jeder  Zusatz,  namentlich  organischer  SuDstanzen  und  der  meisten  Salze, 
ist  bei  diesem  höchst  zersetzliclien  Medicamente  zu  meiden;  Auflösungen 
sind  vor  Licht  zu  schützen. 

Innerlich:  0,003-0,01-0,06  [ad  0,05  pro  dosi I  ad  02  pro  diel  —  Das 
nach  der  th,  Autr.  bereitete  Präparat,  welches  80 Procent  Goldchlorid  besitzt,  ad 
0,03!  pro  dosi  und  0,11  pro  die.]  1-2  Mal  täglich,  in  Pulvern  [auch  der  Zu- 
satz des  Zuckers  wirkt  reducirend,  ja  sogar  schon  der  organische  Gehalt  des  um- 
hüllenden Papiers,  weshalb  die  Verordnung  in  Pulvern  unzweckmässig],  in  Pillen 
[das  eben  Gesagte  findet  auf  die  Verordnung  in  Pillen  noch  stärkere  Anwendung], 
in  Pastillen  [mit  Chokolade  verrieben ,  wo  das  Goldchlorid  fein  vertheilt,  von 
Fett  umgeben,  nicht  gelöst  ist  und  keine  Feuchtigkeit  anziehen  kann.  —  Diese  Form 
scheint  eine  sehr  zweckmässige.  —  Gehalt  jeder  Pastille  0,002],  in  Auflösungen 
[nur  mit  Aq.  dest.,  ohne  jeden  weiteren  Zusatz  —  in  vitro  nigrol. 

Aeusserlich:  als  Pulver  zu  Einreibungen  in  die  Zunge,  täglich 
etwa  0,005-0,01-0,02  in  die  Zunge  einzureiben.  [Zusätze  von  Zucker,  Rhiz. 
Irid.  florent.,  (selbst  vorher  mit  Wasser  und  Weingeist  ausgewaschener^^  Kohle  u.  s.  w. 
sind  aus  oben  angeführter  Rücksicht  unzweckmässig;  man  könnte  sich  mit  Vortheil 
des  Talcum,  der  Argilla  oder  noch  besser  der  Calcaria  salfurica  praecipitata  bedienen, 
und  die  auf  einmal  zu  verbrauchende  Quantität  in  kleinen,  schwarz  umhüllten,  wohl- 
verkorkten Probirröhrchen  verabreichen.  Allerdings  dürfte  diese  Dispensirmethode 
etwas  thener  zu  stehen  kommen,  jedoch  wird  man,  wo  es  sich  überhaupt  um  Wohl- 
feilheit handelt,  leicht  ganz  und  gar  vom  Golde  Abstand  nehmen  können,  da  es  wohl 
durch  seine  medicamentösen  Eigenschaften  nicht  unentbehrlich  ist.]  Salben  [0,03 
bis  0,2  auf  5,0],  Augen  wässern  [0,01-0  02  auf  10,0]. 


pfen  (enthält  0,002),  allmälig  steigend 
auf  50.  Tropfen  (0.005). 

[Dabei  Sarsaparill-Decoct  und   ent- 
sprechende Diät.  Bei  secundärer  Syphilis.] 
Iiehmann. 


264.  I^ 

Auro-Natrii  chlorat.  0,05 
solve  in 

Aq.  destill.  25,0. 
D.  in  vitr.  nigr.    S.  3  Mal  täglich  20  Tro- 

Aailim  cMoratim«  Chloretum  Auri,  Aurum  chloratum  cum  Acido 
hydrochlorico.  Chlorid  ofgold.  Chlorure  d'or.  Goldchlorid.  Chlorgold, 
Goldtrichlorid.  [Lange  orangcgelbe  Nadeln,  stark  hygroskopisch,  leicht  in  Wasser, 
Weingeist  und  Aether  löslich.  —  Eins  der  eingreifendsten,  corrosivsten  Goldpräparate, 
das  bei  innerem  Gebrauche  Allgemeinwirkungen  erzeugt,  die  denen  des  Sublimats 
ähnlich  sind.  —  0,1  etwa  40  Pf.] 

Innerlich:  0,002-0,01  in  Auflösung  [0,05  in  150,0  gegen  Krebs, 
Syphilis  u.  s.  w.  empfohlen]. 

Aeusserlich:  als  Pulver  zu  Einreibungen  in  die  Zimge  [0,01-0,015 
pro  dosi],  als  concentrirte  Auflösung  [zum  Aetzen  von  Krebsgeschwüren  — 
Reeanier  löst  0,3  in  25  0  Aqua  Regis  auf:  Liquor  Auri  nitrico-muriatici]. 
Bestandtheil  des  Itiidoli'sehen  Verfahrens  gegen  Krebs.  Nach  An- 
gabe seines  Erfinders  ein  untrügliches  Heilmittel   gegen  Krebs,    welches 

g^*  j^  264.        .  DigitizedbyV^OOgie 


Aurum  cyanatum.  187 


mit  seinem  Erfinder  die  tour  du  monde  gemacht  und  sich  überall,  wo  es 
ernstlich  geprüft  wurde,  als  Humbug  erwiesen  hat.  [Wir  haben  es  nicht 
Yennocht  die  in  der  vorigen  Auflage  dieses  Werkes  gegebene  umständliche  Darlegung 
dieses,  auch  chemisch  —  weil  sich  die  einzelnen  Substanzen  zum  Theil  gegenseitig 
zersetzen  —  ganz  unsinnigen  Verfahrens  hier  zu  wiederholen.] 

Aurum  cyanatumt  Cyangold.  [Gelbes,  unlösliches  Pulver,  das  mildeste 
—  vielleicht  gar  nicht  wirkende  —  Goldpräparat,  weshalb  dessen  Dosis  auch  höher 
gegriffen  werden  darf,  als  die  des  vorigen.  Die  Zersetzlichkeit  des  Präparats  erfordert 
dieselben  Cautelen  wie  das  Natrium-Goldehlorid.] 

Aarum  foliatam.  Feuilles  d'or.  Blattgold.  [Zum  Ueberziehen  der 
Pillen,  namentlich  solcher,  welche  Schwefelwasserstoff  entwickeln  und  den  Silber- 
überzug schwärzen  würden  —  sonst  entbehrlich;  vertheuert  die  Pillen.  —  1  Lamelle 
etwa  10  Pf.    30  Pillen  zu  vergolden  kosten  50  Pf.] 

Aarom  jodatunit     Jodgold.     [Schwer  in  Wasser  löslich.] 

Innerlich:  0,004-0,01  [auch  wohl  mehr,  da  das  Präparat  sehr  wenig  lös- 
lich], in  Pulvern  und  Pillen  [gegen  Syphilis]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [0,1-0,2  auf  10,0  Fett]. 

Aarum  eiydatanit  Goldoxyd.  [Wie  die  übrigen  Goldpräparate  gegen 
Syphilis  angewendet,  aber  ebenso  entbehrlich.] 

Aaram praecipitatum parim.  Reiner  Goldniederschlag.  [Durch 
schwefelsaures  Eisenoxydul  aus  Goldchloridlösung  niedergeschlagen.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,03-0,06  mehrmals  täglich  in  Pulvern, 
Pillen. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  in  die  Zunge. 

^AxiiHgia  miiieraliSt  Mineralfett.  Aus  dem  Mineralreich  gewonnene 
Kohlenwasserstoffe  von  fettartigem  Charakter.  Die  flüssige  Form  dieser 
Präparate  wird  Paraffinöl  oder  Vaselinöl  genannt,  das  feste  Präparat 
als  Ceresin  bezeichnet.  1  Th.  Ceresin  und  4  Th.  Paraffinöl  zusammen- 
geschmolzefi  geben  die  Vaselin  genannte  Masse,  mit  welcher  das  ün- 
guentum  Paraffini  identisch  ist.  S.  Vaselin  resp.  ünguentum 
Paraffini. 

Bacrae  Jiuiperi  s.  Fructus  Juniperi. 

Bacilli  Liqairitiaet  Hustenstangen.  [Durch  Safran  gefärbte  Zucker- 
masse, mit  Zusatz  von  Rad.  Liquir.,  Rhiz.  Iridis  u.  s.  w.]  —  Volksmittel. 

Balsamum  Canadeiiset  Canada-Balm.  Beaume  de  Canada.  Ca- 
nadischer  Balsam.  [Eine  feinere  Sorte  des  Terpenthins,  von  Pinus  balsamea 
s.  Canadensis  stammend.  —  Von  aromatischem  Geruch.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0,  am  besten  in  Pillen  oder  Bissen  [mit  Pulv. 
Cubebarum  q.  s.  und  etwas  Wachs]. 

^Balsamum  Copaüvae  s.  Copahu.  Copaiba.  Baume  dlnde  blanc. 
Baume  de  Copahu.  Uopa'ivabalsam.  Klare,  gelb-bräunliche  Flüssigkeit 
von  eigenthüralich  aromatischem  Geruch  und  scharfem,  bitterlichem  Ge- 
schmack. [Hauptbestandtheile,  wie  bei  allen  natürlichen  Balsamen,  ein  ätherisches 
Gel  und  ein  fettes  Harz;  dickflüssig;  löslich  in  Alcohol,  Aether,  ätherischen  und 
fetten  Gelen.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  0,5-1,0-2,0  pro  dosi,  4,0-8,0  pro  die;  rein  [10-40 Tropfen 
pro  dosi.  —  Man  lässt  dann  etwas  Citronensaft  oder  einige  Tropfen  Tinct.  Menth^ip« 

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188  Balsamum  Copaivae. 


nachnehmen,  oder  auch  vorher  den  Mund  mit  etwas  Pfefferminzwasser  ausspülen, 
oder  die  Tropfen  mit  schwarzem  Kaffee,  Thee  oder  Chamillenthee  nehmen,  oder  lasse 
sie  zuvor  vom  Patienten  zuvor  mit  Zucker  zu  einer  Paste  verreiben:  f.  Signaiid], 
besser  in  Kapseln  [deren  jede  circa  0,6  enthält  und  wovon  6-12  pro  die  ver- 
braucht werden  können.  —  Der  billige  Preis,  den  jetzt  die  >)Capsules  gelati- 
neuses  au  Copahu"  haben  (1  Dutzend  40  Pf.),  macht  jede  andere  künstliche  Ver- 
ordnungsform ziemlich  entbehrlich.  Die  Kapseln  lassen  sich  sehr  leicht  nehmen,  wenn 
sie  etwas  befeuchtet  auf  die  Zunge  gelegt  werden  und  ein  Schluck  Wasser  nachge- 
trunken wird.  Auch  findet  man  den  Balsam  in  Kapseln,  verbunden  a)  mit  gleichen 
Theilen  Extr.  Cubeb.  (1  Dtzd.  60  Pf.),  b)  mit  Extr,  Mjrrh.  et  Ferr.  pulverat.  (1  Dtzd. 
60  Pf.),  und  c)  mit  Myrrh,  und  Ferr.  sulfuric.  (1  Dtzd.  60  Pf.)  in  den  meisten 
Apotheken  vorräthig*)],  in  Pillen  [mit  Magnesia  usta;  der  Balsam  wird  hierbei, 
unter  Verlust  eines  grossen  Theiles  seines  ätherischen  Oeles,  verseift.  —  Die  Masse 
muss,  bevor  sie  die  nothwendige  Festigkeit  erlangt,  etwa  8  Tage  alt  sein,  ist  aber 
in  den  meisten  Apotheken  vorräthig;  dies^  Balsamseife  belästigt  die  Verdauung  nicht 
wesentlich,  da  sie  sich  in  der  Säure  des  Magensaftes  alsbald  zersetzt,  wo  dann  die 
neugebildeten  Magnesiasalze  gelind  abführend  wirken,  was  beim  Balsamgebrauch  bis- 
weilen erwünscht  ist.  Zwei  Theile  Balsam  mit  einem  Theile  Magnesia  geben,  erwärmt, 
die  zur  Pillenmasse  geeignete  Composition,  für  deren  spätere  Dispensation  noch 
Pflanzenpulver  (Pulv.  Cubebarum  ana)  erfordert  wird.  —  Die  Pillenbereitung 
mit  Wachs  ist  bequemer  und  schneller  zu  beschaffen,  als  das  eben  erwähnte  Ver- 
fahren ;  die  beste  Proportion  dürfte  2  Th.  Balsam,  1  Th.  Wachs  und  3  Th.  Pflanzen- 
pulver sein;  von  Wichtigkeit  ist  es,  dass  nicht  das  Wachs  geschmolzen  und  in 
noch  heissem  Zustande  mit  dem  Balsam  vermischt  werde,  weil  dabei  ein  Verlust  an 
ätherischem  Oel  entsteht;  man  schreibe  vor,  das  Wachs  zu  schaben  und  mit  dem 
Balsam  zusammenzurühren ,  wobei  die  nothwendige  Vermischung  so  gut  wie  beim 
Schmelzen  des  Wachses  erfolgt],  in  Bissen,  alsElectuarium[2  Th,  Balsam, 
1  Th.  Cubebenpulver;  das  Einnehmen  dieser  allerdings  schlecht  schmeckenden  Masse 
erleichtert  man  sich  dadurch,  dass  man  Stücke  derselben  in  Oblate  wickelt  und  ver- 
schluckt], in  Emulsion  [10,0-20,0  Balsam  mit  der  Hälfte  Gummi  Arab.  zu  einer 
Emulsion  von  150,0.  —  Solcher  Emulsionen,  natürlich  mit  möglichst  geringem  Wasser- 
gehalte bediente  man  sich  früher  zur  Pillen bereitung,  indem  man  sie  mit  Pflanzen- 
pulver anknetete,  ein  unzweckmässiges  und  längst  verlassenes  Verfahren],  in  Mix- 
turen [gewöhnlich  Schüttelmixturon  mit  aromatischen  Wässern  und  Zusatz  von 
Spir.  aether.,  Eisentincturen  u.  s.  w.  Durch  Zusatz  von  Mineralsäure  soll  der  Bals. 
Copn'iv.  der  Verdauung  weniger  lästig  werden],  in  Gallerte  [durch  Vermischung 
von  6  Th.  Bals.  Copaiv.  mit  1  Th.  Cet.  wird  eine  gallertartige  Masse  gewonnen  (Bals. 
Copaiv.  solidificatum,  Gelatina  Bals.  Copaiv.),  von  welcher  eine  Messer- 
spitze bis  ein  halber  Theelöffel  in  Oblate  gehüllt,  ohne  Belästigung  des  Geschmacks 
genommen  wird].  In  den  meisten  Fällen  wird  durch  die  Mischung  von 
Eisentropfen,  Balsam  und  aromatischen  Wässern  nach  den  beliebten  For- 
meln ein  höchst  widriges,  tintenähnliches  Gebräu  dargestellt,  welches  die 
Unappetitlichkeit  des  Bals.  Copaiv.  noch  steigert. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  in  die  Haut  pure  [bei  Krätze, 
soll  sehr  wirksam  sein:  höhlieh,  IHonti],  zu  Klystieren  [5,0-200  in  Emulsion], 

*)  Rictrd  hat  in  neuester  Zeit  Capsules  au  Copahu  avec  Pepsine  et 
Bismuth  (0,30  Balsam,  0,06  Pepsin  und  Bism.  subnitr.  ana)  eingeführt;  eine  Com- 
position, von  welcher  vorausgesetzt  wird,  dass  sie  die  unliebsame  Wirkung  des  Bal- 
sams auf  die  Yerdauungsorgano  verhüten  soll  (?). 

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Balsamum  Copaivae. 


189 


Injectionen  in  die  Harnröhre  [etwa  5,0-10,0  in  Emulsion  von  200,0],  Sup- 
positorien. 


265.  IV 

Massae  Bals.  Copaiv.  c.  Magn.  ust. 

(2  Bals.,  l  Magn.) 
Pulv.  Cubebar.  ana  10,0. 
P.  pil.  100.    Consp.  Cass.  Cinnam.    D.  S. 
4  Mal  täglich  5-10  Stuck. 

266.  Bf 

Bals.  Copaiv. 

Terebinth.  ana  2,0 

M^gn.  ust.  q.  s. 
ut  f.  pil.  !No.  30.     Consp.  Cinnam.    D.  S. 
3  Mal  täglich  3-5  Stück.    [Bei  Blasen- 
catarrh.]  Osll. 


267. 


^ 


Sapon.   Bals.   Copaiv.   (c.   Magnes. 

parat.)  25,0 
Pulv.  Cubebar. 
Tub.  Jalap.  ana  5,0. 
M.   f.    Bol.   50.     Consp.   Cinnam.     D.  S. 
3-6  Stück  taglich  zu  verbrauchen. 


268.  Bf 

Bals.  Copaiv. 
Extr.  Cubebar.  ana  10,0 
Cubeb.  pulv. 
Myrrh.  pulv.  ana  q.  s. 
ut  f.  boli  No.  50-  Obduc.  gclatina.   D.  S. 
Mehrmals  taglich  2-3  Stück  zu  nehmen. 
Qlobuli  (^raefli. 


269.  IV 

Bals.  Copaiv.  30,0 

Magnes.  ust.  3,0 

Cubebar.  40,0 

Ol.  Menth,  pip. 

Ol.  Cinnam.  ana  0,2. 
M.  f.  electuar.   D.  S.  3  mal  tägl.  1  Thee- 
lÖffel  voll  in  Oblate  zu  nehmen.    [Bei 
subacuten    und    chronischen    Blennor- 
rhagien.]  Bayran. 


270. 


MDS. 


271. 


IV 
Bals.  Copaiv.  20,0 
Gummi  Arab.  10,0 

f.  cum 
Aq.  Menth,  pip.  q.  s. 
Emulsio  150,0 

cui  adde 
Syr.  Zingiberis  20,0. 
Stdl.  1  Esslöffel. 


Bals.  Copaiv.  80,0 
Gummi  Arab.  20,0 
Aquae  50,0 
Ol.  Menth,  pip.  1,5 


Syr.  simpl.  400,0. 
MDS.  Mehrere  Male  taglich  ^-l  Esslöffel. 
Sirop  au  Copahu. 

Fache. 

[Niyht  nur  bei  Gonorrhoe,  sondern  auch 
bei  Croup  und  Diphtherie  von  Trideau 
mit  Vortheil  angewendet.] 


272. 


IV 

Bals.  Copaiv. 

Syr.  baisam.  Tolut.  ana  G0,0 
Aq.  Menth,  pip.  120,0 
Spirit.  60,0 
Spir.  nitrico-aeth.  8,0. 
MDS.    2 mal  täglich   1  EsslöffeL     [Potio 
C  h  0  p  a r  t  i ;  auch  gegen  Bluthusten  em- 
pfohlen.] Wolff. 


273.  fV 

Bals.  Copaiv.  15,0 

Tinct.  Ferr.  chlorat.  aether.  10,0 

Tinct  aromat,  acid.  5,0. 

MDS.    4  mal   täglich    15-20    Tropfen    zu 
nehmen.  Zeissl. 


274. 


MDS. 


275. 


IV 
Bals.  Copaiv.  20,0 
Spir.  Juniperi  30,0 
Spir.  Aeth.  nitrosi  10,0. 
4  mal  tägl.  30  Tropfen  zu  nehmen. 
Sohoemann. 


IV 

Bals.  Copaiv.  40,0 

Natr.  carb.  cryst.  20,0 

Aq.  q.  s.  ad  1000,0. 
MDS.    Zur  Injection. 

[Diese  in  Frankreich  officinelle  Mischung 
giebt  eine  vollkommene  Emulsion,  die  sich 
gut  erhält.  Sie  wird  zu  Injectionen  in  die 
Harnröhre,  gewöhnlich  mit  3  Theilen  Was- 
ser verdünnt,  bei  Gonorrhöen  benutzt; 
zuweilen  mit  Zusatz  einiger  Tropfen  Tinc- 
tura  Opii.]  Jeannel. 

276.  IV 

Bals.  Copaiv.  1,0 

Aq.  dest.  120,0 

Vitelli  ovi  0,5. 
M.  F.  Emulsio.      S.    Zur  Injection  in  die 
Harnröhre.  Clerk. 


277.  IV 

Bals.  Copaiv.  15,0 

Vitelli  ovi  unius 

Decoct.  Flor.  Malvae  300,0 

Tinct.  Opii  crocat.  1,0. 
MDS.    Zum  Klystier.  Velpeaa. 

"^^IV  265-277 


190  Balsamum  CopaiVae  siccura. 


Balsamum  Copaivae  sicciuli«  ResinaCopaiv^ae.  Balsamum  Farisiense. 
Copaivharz.  [Bals.  Copaiv.  mit  Wasser  gekocht  (wobei  das  ätherische  Oel  ver- 
fliegt), bis  es  die  Consistenz  von  Terebinth.  cocta  erlangt.  —  10,0  etwa  40  Pf.] 

Innerlich:  1,0-4,0  pro  die  in  Pillen  [mit  Magnesia,  Cubeben  nnd 
einem  Extract.  —  Aller  Wahrscheinlichkeit  nach  Bestandtheil  der  Raqain'schen  Ge- 
he! mmittel,  der  Fi  1.  Armenienses:  Bals.  Cop.  sicc.  0,5,  Magn.  usta  15,0,  Cubeb. 
10,0.  Argillae  rubrae  10,0,  leni  calore  liquat.  f.  pil.  pond.  0,5.    Consp.  Arg.  rubr.] 

Aeusserlich:  zu  Suppositorien. 


278.  Bf 

Bals.  Copaiv.  sicci 
Ol.  Cacao  ana  5,0 
Extr.  Opii  0,02. 


M.  F.  Suppositorium.  Dispens,  tal. 
dos.  No.  10.  D.  S.  Morgens  und  Abends 
ein  Stück  einzulegen.  [Bei  chronischen 
Leukorrhöcn.]  Ootombat. 


Balsamum  de  Mecca«  Mecca-Balsam.  [Die  feinste  Sorte  des  Ter- 
penthin;  selten  acht  zu  haben,  —  1,0  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  nach  Art  des  Terpenthin  zu  brauchen. 

^Balsamum  Nacistae«  Ceratum  Myristicae.  Balm  of  nutmeg. 
Baume  de  Muscade.  Muskatbalsam.  [1  gelbes  Wachs,  2  Ol.  Olivar.,  6  Ol. 
Alyristic.  —  Von  bräunlich  gelber  Farbe  und  aromatischem  Geruch.  —  10,0  44  Pf.] 

Aeusserlich  zu  Einreibungen. 

'^'Balsamum  Peraviaiiam  s.  Bals.  Indicum  nigr.  Feruvian  balm. 
Baume  de  Perou  noir.  Perubalsam.  Schwarzer  Perubalsam.  Braun- 
rothe  bis  tief  dunkelbraune  in  dünner  Schicht  durchsichtige,  nicht  faden- 
ziehende Flüssigkeit  von  bekanntem  angenehmen  Geruch.  [Von  Myroxylon 
Pereirae.  10,0  55  Pf.  —  Ziemlich  leicht  löslich  in  Alcohol.]^ 

Innerlich:  zu  0,2-1,2  mehrmals  täglich,  in  Pillen  [mit  Wachs  wie 
Bals.  Copaiv.],  Bissen,  Electuarium,  Emulsion  [5,0-10,0  Balsam  mit  der 
Hälfte  Gummi  zu  150,0  Emulsion]. 

Aeusserlich:  zu  Mundwässern,  Zahntincturen,  in  Emul- 
sionsform [aber  noch  verdünnt]  zum  Bestreichen  wunder  Brustwarzen,  als 
Zusatz  zu  Salben,  Geraten,  Pomaden,  zum  Badespiritus,  zu 
Einreibungen  [Verbindung  mit  ätherischen  Oelen]  u.  s.  w.  [Nur  sehr  geringe 
Zusätze  von  Perubalsam  geben  einen  angenehmen  Geruch,  z.  B.  2,5  auf  30,0-50,0 
MeduU.  oss.  bov.  als  Haarpomade].  Besondere  Erwähnung  verdient  die  An- 
wendung des  Perubalsams  als  Krätzmittel,  welche  in  neuerer  Zeit 
ganz  allgemein  geworden  und  wegen  ihrer  raschen,  sicheren  und  den 
Kranken  möglichst  wenig  belästigenden  Wirkung  den  Vorzug  vor  allen 
übrigen  Krätzkuren  verdient.  Das  Verfahren  besteht  darin,  dass  der 
Kranke  10,0-15,0  Perubalsam  über  den  ganzen  Körper,  mit  Ausnahme 
des  Kopfes,  einreibt,  einige  Stunden  später  ein  laues  Seifenbad  nimmt 
und  1-2  Tage  nachher  die  Einreibung  mit  derselben  Menge  Balsam  wieder- 
holt- [Dieses  Verfahren  hat  auch  in  der  Militairpraxis  mit  Recht  alle  übrigen 
Methoden  fast  gänzlich  verdrängt.] 

279.              I^  Ol.  Amygd.  dulc.  15,0 

Bals.  Peruv.  6,0  Gummi  Arab.  10,0 

Myrrh.  12,0  Syr.  simpl.  50,0 

Extr.  Opii  2,0.  Aq.  dest.  q.  s.  ut  f. 

F.  1.  a.  pil.    150.     Consp.  Rhiz.  Irid.     S.  Emulsio   200,0. 

2stdl.    2-4  Pillen.      [Bei  chronischem      D.  S.    Mehrere   Male   täglich    einen   Ess- 
Bronchialkatarrh.]  Marcus.  löffel  voll. 

ocA  jr  [Bei  hartnäckiger  Bronchitis.] 

Bals.  Peruv.  0,0d  ,,    i     f^r^nir> 

1^278-280.  -T^pseTOy^^OOgie 


Balsamam  Tolatanum. 


191 


281.  ^ 

Ol.  Amygd.  6,0 
Gummi  Arab.  3,0 
Aq.  Rosar.  50,0 
Bals.  Peruv.  1,5. 
F.  1.  a.  emulsiö.    D.  S.  Umgeschüttelt  zum 
Bestreichen  der  Brustwarzen. 
[Emulsio  papillae.] 


282.  I^ 

Bals.  Peruv.  4,0 

Mixt,  oleos.-bals.  24,0 

Aq.  Coloniensis  30,0. 
MDS.    Zum  Waschen.     [Bei   Frostbeulen 
ersten  Grades.]  Bust. 


283. 


Baisami  pemviani  4.0 


Spir.  dilut.  200,0. 
MDS.  Zum  Einreiben.  ▼.  Hebra. 


284. 


Bals.  Peruv. 
Sulfur.  depur.  ana  3,0 
Ungt.  simpl.  50,0. 
M.   F.  unguentum.     [Gegen   Scabies  bei 
Kindern.]  J.  Neumann. 


285. 


Bf 


MeduU.  oss..  50,0 
Ol.  Jasmini  10,0 
Ol.  Neroli  0,15 
Ol.  Rosar.  0,25 
Ol.  Amygd.  amar.  0,1 
Bals.  Peruv. 

Tinct.  Cantharid.  ana  10,0 
MDS.   Haarpomade. 


Balsamam  Tolataiiam«  Balsam  de  Tolu.  Balm  of  Gileadtree. 
Baurae  dlnde  sec.  Tolubalsam.  Opobalsam.  [Trockene,  harzige  Masse. 
—  10.0  25  Pf.  —  Löslich  in  Alkohol.] 

Innerlich:  zu  0,15-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [mit  Zucker 
verrieben],  in  Pillen,  Pastillen  [0,01  auf  eine  Pastille]. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  [schmerzstillenden]  Salben. 

Boaehardat  giebt  folgende  Vorschrift  eines  Sirop  du  bäume  de 
Tolu  (Syrupus  Baisami  Tolutani):  Bals.  Tolutani  50,0,  Aq.  dest.  500,0, 
Sacch.  albi  100,0.  Im  Marienbade  12  Stunden  zu  digeriren,  zu  filtriren 
und  das  doppelte  Gewicht  Sacch.  albi  hinzuzufügen.  2-4  Esslöflfel  voll 
in  Tisanen  zu  nehmen.  —  Pierqain  reicht  diesen  Syrupus  de  Tolu  mit 
Syr.  Capillor.  Veneris  und  Sacch.  ana  50,0  theelöffelweise  bei  Bronchitis. 


286.  Bf 

Bals.  Tolut.  6,0 
Stryacis  5,0 
Magnes.  carb.  q.  s. 
ut  f.  pil.   No.  30.    Consp.  Lycopod.    S. 
6  Pillen  taglich  zu  nehmen.    [Bei  In- 
continentia urinae.]  Ohabrely. 


2S7.  IV 

Bals.  Tolutani  5,0 

Extr.  Opii  0,5 

Zinci  oxydati  1.5 

Ungt.  plumbi  40,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.  Zum  Verbände. 

Freriohs. 


Baryta  Mtüen.     Acetas  Baryi.    Essigsaure  Baryterde. 

Baryta  earboiiea  Ph.  Edinb.^  Amer.  Garbonas  Baryi.  Kohlensaure 
Baryterde. 

Baryta  llitricaf    Nitras  Baryi.    SaJpetersaurer  Baryt. 
Diese  Präparate  werden  zur  medicamentösen  Verordnung  selten  oder 
nie  benutzt.     [10,0  etwa  10  Pf.] 

Barynm  cUoratam/  Baryta  muriatica,  Terra  ponderosa  salita, 
Chloretum  Baryi  c.  Aqua,  Murias  Baryi.  Salz  saure  Baryt-  oder 
Schwererde.  Chlorbaryum.  [10,0  5  Pf.]  Löslich  in  2-3  Wasser. 
Unverträglich  mit  allen  Salzen,  ausgenommen  die  Chlor-,  Jod-  und  Brom- 
verbindungen der  Alkalien. 

Innerlich:  zu  0,02-0,03-0,1-0,12  [ad  0,12  pro  dosi,  ad  1,5  pro  diel] 
einige  Male  täglich;  in  Pillen,  in  Auflösung  [etwa  2,5  in  25,0  Aq.  Lauro- 
cerasi,  5-20  Tropfen  pro  dosi,  zu  nehmen].  ^ 


.192  Baryum  jodatum. 


Aeusserlich:  zu  Augentropfwässern  [0,05-0,2  auf  10,0]  und  als 
Verbandwasser  bei  Geschwüren. 


288.  I^ 

Baiyi  chlorati  2,0 
Aq.  dest.  30,0. 
D.    S.    Für   Kinder   bis   zu   drei   Jahren 
5-8-10,    für   grössere    Kinder  10-20-30, 
für  Erwachsene  20-30-60  (!)  Tropfen, 


289.  Vf 

Baryi  chlorati  0,5 
Aq.  dest.  150,0. 
Solv.    D.  S.   Stdl.    [eine  Stunde  vor  und 
zwei  Stunden  nach  der  Mahlzeit  ausge- 
nommen]   1  Esslöffel.     Nach   8  Tagen 


[allmälig  steigend]  1-2  mal  täglich.  wird  die  Gabe  auf   1,0,  später  2,0  (!) 

Hufeland.       1       und  so  fort  bis  zu  2,5  (!)  erhöht.   [Gegen 
I       Tumor  albus.]  Idsfrano. 

Baryam  jodatum«  Baryta  hydrojodica.  Jodbaryum.  [Feine  weisse 
Krystalle,  die  leicht  Wasser  aus  der  Luft  anziehen  und  sich  leicht  durch  Freiwerden 
des  Jods  bräunen.  —  Höchst  zersetzliches  Präparat.  —  5,0  etwa  100  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,005-0,01-0,015  3  Mal  täglich,  in  Pillen  [unzweck- 
mässig], in  Lösungen  [von  denen  man  nur  geringe  Quantitäten  verschreibe.  — 
Gegen  Scropheln]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [0,2-0,5  auf  25,0.  —  Von  Uett  zur  Zerstörung 
scrophulöser  Geschwülste  angewendet]. 

Bebeeriliam«  Bebeerin.  Bibirin.  [ Alkaloid  aus  der  Cort.  Bebeeru ; 
sehr  bitter,  in  Weingeist  und  verdünnten  Säuren  leicht,  in  Wasser  und  Aether  schwer 
löslich.    Vergl.  Buxinum.  —  1,0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,12-0,25  [gegen  Intermittens]  in  Pulvern  oder 
Pillen.     Ebenso  das 

Bebeerimim  salAiriciuii.  Schwefelsaures  Bebeerin.  Wird  in 
Dosen  wie  Chinin  in  Pulvern  und  Pillen  als  fieberwidriges  Mittel  ge- 
braucht. Die  Merck'sche  Fabrik  in  Darmstadt  zeigt  ein  Bebeerin. 
purum  und  ein  B.  hydrochlorat.  an. 

Benzimuilf  Benzole.  Benzene.  Benzin,  Benzol.  [Destillations- 
Product  aus  dem  Steinkohlenther,  der  Benzoesäure  u.  s.  w.  —  Wasserhelle  Flüssig- 
keit von  stechendem  Geruch  und  süsslichem  Geschmack,  0,68-0,70  spec.  Gew.,  in 
Alkohol  und  Aether  löslich,  in  Wasser  unlöslich,  aber  demselben  seinen  Geruch 
mittheilend.  —  100,0  35  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,2-0,5-1,0  mehrmals  täglich  in  Tropfen  und 
Mixturen.  [Gegen  Darm -Trichinen,  in  Verbindung  mit  Laxantien ,  von  Mtsler 
empfohlen.  Freriehs  wendet  das  Benzin,  2  Mal  täglich  zu  20  Tropfen,  bei  solchen 
Digestionsstörungen,  welche  durch  längeres  Verweilen  des  Mageninhaltes  und  Bildung 
von  Hefenpilzon  bedingt  werden,  als  gährungswidriges  Mittel  an.  Dasselbe  wirkt  oft 
kräftiger  als  das  Kreosot  und  ist  bei  manchen  gastrischen  Leiden,  z.  B.  chronischem 
Erbrechen,  ein  unschätzbares  Mittel.  Durch  Naanyn's  Versuche  ist  die  gährungs- 
widrige  Eigenschaft  des  Benzins  mit  Sicherheit  erwiesen.] 

Aeusserlich:  als  Tödtungsmittel  gegen  Hautparasiten  von  ItÄbcrt, 
Reynal  und  Barth  empfohlen.  [Letzterer  wendet  es  zur  Behandlung  der  Krätze 
in  folgender  Weise  an:  Man  reibt  die  Haut  mit  trockenen  Leinen  so  lange,  bis  sie 
stark  geröthet  ist,  und  lässt  dann  Benzin  einreiben.  Eine  Stunde  nach  der  Einreibung 
sind  die  Krätzmilben  eingetrocknet.  Das  Verfahren  ist  zwar  nicht  schmerzlos,  soll 
aber  ausserordentlich  schnell  und  sicher  wirken,  so  dass  weitere  Versuche  mit  dem- 
selben, bei  der  Wohl  feilheit  des  in  Rede  stehenden  Mittels  anzuempfehlen  sein  dürften.] 
mtsler  empfiehlt  Klystiere  von  Benzin  [3,0-8,0  auf  500,0]  als  Tödtungs- 

g^  IV  288-289.  Digitizedby^OOglC 


Benzoe. 


193 


mittel  gegen  Trichinen,  ferner  Eingiessungen  grosser  Quantitäten  warmen 
Wassers  in  den  Darm  mit  Zusatz  von  Vo  Esslöflfel  Benzin  zu  je  1  Liter 
gegen  Oxyuris  vermicularis.  Uehner  empfiehlt  Inhalationen  von  Ben- 
zin gegen  Keuchhusten.  [Er  lässt  Benzin  auf  die  Betten  der  Patienten  träufeln, 
damit  die  Luft  mit  den  Dünsten  derselben  geschwängert  werde  —  ein  Surrogat  für 
den  Aufenthalt  keuchhustenkranker  Kinder  in  den  Gasrein igungsanstaiten.  Zugleich 
giebt  L.  mehrere  Male  täglich  einige  Tropfen  dieses  Mittels  innerlich] 


290.  IV 

Benzini  6,0 

Mucilag.  Gummi  Arab. 

Solut.  Succi  Liquir.  conc:  ana  25,0 

Aq.  Menth,  crisp.  100,0. 
MDS.    )-2stdl.   1  Esslöffel.    [Bei  Trichi- 

Budloir. 


291.  Bf 

Benzini  30,0 
Adipis  suill.  40,0. 

M.    exactissime   f.    unguent. 
Einreibung.    [Bei  Kratze.] 


D.  S.    Zur 


Lambert. 


niasis.] 

^Benzo^«  Resina  Benzoe.  Asa  dulcis.  Benzoi'n.  Benjoin.  Benzoe- 
harz.  Graubräunliche,  oft  löcherige,  leicht  zerreibliche  Masse.  [Harz  aus 
Styrax  BenzoYn,  welches  vorzugsweise  Benzoesäure  und  ätherisches  Gel  enthält.  — 
10,0  27  Pf.,  subt.  pulv.  45  Pf.]    Löslich  in  Alkohol. 

Innerlich  [höchst  selten]:  zu  0,3-1,0  raehrraals  täglich,  in  Pillen 
oder  Emulsion. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern  [1  Th.  auf  10-20  Th.]  und  anderen 
Zahnmitteln,  sowie  zu  cosmetischen  Waschmitteln,  Räucher- 
species,  Räucherpulvern.  [Ein  Decoct  von  Benzoe  und  Alaun  giebt  den  als 
Stypticum  empfohlenen,  aber  durchaus  unbewährten  Liquor  Pagliari.] 

292. 


Benzoes  5,0 
Tartari  depur.  10,0 
Rhiz.  Irid.  flor.  pulv.  50,0 
Conchar,  praepar.  10,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,2. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  Zahnpulver. 


293.  \<f 

Benzoes  5,0 

Sapon.  Cocos  pulv.  10,0 
Furfur.  Amygd.  subt.  pulv. 
Rhiz.  Irid.  flor.  pulv.  ana  15,0 
Ol.  Flor.  Aurantii  0,2. 

M.  f.  pulv.     D.  S.  Waschpulver. 


294.  I^ 

Benzoes 

Baisami  Tolutan.  ana  1,0 
Ol.  Amygd.   100,0. 

Digere,  filtra  et  adde 
Ol.  Citri 

Ol.  Cajeputi  ana  0,1. 
D.  S.    Zu   Einreibungen   bei   flrysipelas, 
zum  Bestreichen  spröder  Haut,  zu  Ein- 
tropfelungen in's  Ohr  etc. 
[Huile  balsamique.] 

Bouohardat. 


295. 


Bf 
BenzoSs 

Opobals.  ana  15,0 
Succin.  5,0 
Olibani  30,0. 
M.  f.  species.    D.  S.  Räucherpulver. 

Berbfriliaill«  Berberin.  [Farbstoff  der  Berberis  vulgaris;  sehr  bitter. 
—  In  kaltem  Wasser  fast  gar  nicht,  in  heissem  ^Vasser  leicht  löslich.  —  1,0  etwa 
20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,25  mehrmals  täglich  in  Pillen  oder  Pulvern 
[als  Tonicum  und  Stomachioum]. 

Bismatiim  bromatmii.    Gebromtes  Wismutoxyd. 
Innerlich:  zn  1-2  und  mehr  Gr.,  wie  Bismut.  nitric.    Soll  nebenbei 
eine  sedative  Wirkung  entfalten. 


Ewald  und  Simon,  Arziieivcrordnungslchrc.    10.  Aufl. 


13 


194  Bismatham  carbonicain. 


Bismatim  carbeiicom«  Bismuthum  subcarbonicum.  Carbonas 
s.  Subcarbonas  Bismuthi.     Kohlensaures  Wismutoxyd. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5-2,0  [für  Kinder  0,1-0,3-0,6]  2-3  Mal  täglich 
in  Pulvern  oder  Pastillen  [von  Haniion  dem  Bismath,  subnitr.  vorgezogen, 
weil  es  im  Magensäfte  löslicher  sein  und  keine  Stuhlverstopfang  erzeugen  soll.  Scheint 
in  Frankreich  und  namentlich  in  Holland  mehr  als  bei  uns  in  Gebrauch  zu  sein  und 
ist  auch  in  die  neueste  Niederländische  Pharmacopöe  als  officinell  aufgenommen.  — 
Gegen  Gastralgie  nach  inflammatorischen  Zuständen,  krampfhaftes  Erbrechen,  Er- 
brechen und  Diarrhoe  bei  Kindern]. 

Bismutiim  hydrtcliloratam  seu  oiymiiriaticam.  Salzsaures  Wis- 
mutoxyd. 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  und  mehr.  Aeusserlich:  in  Salbenform 
bei  Hauterkrankungen. 

296.  ^ 

Bismuth.  oxymur.  2,0 
Amyl.  oryzae  2,0 
Kaolini  4,0 
Ungt.  Glycerini  10,0 
Ap.  Rosar.  gutt.  nonnuU. 
M.  f.  ungt.    D.  S.  Zum  Auftragen  mit  abgestutztem  Pinsel. 
[Bei  Chloasma,  Ephelis.]  Unna. 

Bismatum  Ucticam  crystallisatum«  Krystallisirtes  milchsaures 
Wismutoxyd.  Zu  0,05-0,2-0,3  pf.  d.  2-4  Mal  täglich.  Nur  bei  Darm- 
affectionen  mit  Rücksicht  auf  seine  styptischen,  in  grösseren  Dosen  ätzen- 
den Eigenschaften. 

Bismutam  iiitrieam  ery^tallisatam«  Trisnitras  Bismuthi.  Bis- 
muthum trisnitricupi-  Neutrales  salpetersaures  Wismuthoxyd. 
[10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,15-0,3  3-4  Mal  täglich  [gegen  Diarrhoe  der  Phthisiker 
als  sehr  wirksam  empfohlen  —  Thowpsti]  in  Pulvern  [mit  Magnesia  und  Gummi.] 

Bisquitiim  salicylieiuii«    Salicylsaures  Wismutoxyd. 

'^'BisMatum  subiiitricaM«  Bismuthum  hydrico-nitricum.  Bismuthum 
nitricum  praecipitatum.  Magisteriura  Bismuthi.  Marcasita  alba.  Sub- 
nitras  Bismuthi.  Pearl -white.  Subnitrate  of  Bismuth.  Magistery  of 
Bismuth.  Chaux  de  Bismuth.  Sous-nitrate  de  Bismuth.  Basisches 
Wismutnitrat.  Basisch  salpetersaures  Wismuthoxyd.  Weisses  mikro- 
krystallinisches,  sauer  reagirendes  Pulver.     [10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,2-0,5-1,25  [die  oft  angeführten  kleinen  Dosen  von  0,03 
bis  0,18  sind  meist  unwirksam;  ebenso  sind  aber  die  zu  hohen  Dosen,  wie  sie  MtB- 
Bcret  angiebt  —  8,0-22,5  pro  die  —  wohl  zu  kühn  gegriffen  und  bedürfen  erst  noch 
der  weiteren  Prüfung.  Die  Ph.  Anstr.  giebt  4,01  als  Einzelgabe  an.  Gegen  Brech- 
durchfall der  Kinder  empfiehlt  SeisfMaim  stündlich  0-2-0,4  des  Mittels  fast  als 
Specißcum;  es  wirkt  sicherlich  gleich  den  übrigen  empfohlenen  Mitteln  in  den  ver- 
schiedenen Epidemien  und  je  nach  der  Schwere  der  Fälle  verschieden],  in  Pulvern 
[am  besten  einfach  mit  Zucker  vermischt  —  ITIoniieret  lässt  seine  grossen  Gaben  der 
Milch  oder  Bouillon  beimischen].  Pillen,  Bissen,  Pastillen. 

Aeusserlich:  zu  Nasen-,  Schlund-  und  Kehlkopfpulvern  [rein 
oder  mit  1-5  Zucker],  zu  Injectionen  bei  Gonorrhoe  [4,0-12,0  auf  100,0,  um- 
geschüttelt zu  injiciren],  in  Salben  [1,0-3,0  auf  25,0]. 

m^*  I^  296.  DigitizedbyCjOOQlC 


Bismuthum  tannicum. 


195 


297.  IV 

Bismut.  subnitr.  0,5 
Elaeosacch.  Citri  0,1 
Sacch.  alb.  0,5. 

M.  f.  pulv.    Disp.  taL  dos.  No.  10. 
Chart,  cerat.     S.  Stdl.  1  Pulver. 


D.  ad 


298.  Bf 

Bismut.  subnitr.  1,0 
Morph,  acet.  0,04 
Sacch.  alb.  5,0 
M.  f.  pulv.    Div,  in  dos.  aeq.  No.  8.    D. 
S.  3  mal  taglich  1  Pulver.     [Bei  Car- 
dialgie.]  Oppolzer. 


399. 


Bf 


Bismut.  subnitr.  0,25 
Rad.  Ipecac.  0,015-0,03 
Magnes.  carbon.  0,25 
Elaeosacch.  Anisi  0,5. 
[.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  12.   D.  in 
Chart  cerat.  S.  4  mal  täglich  1  Pulver. 
[Bei  Uebelkeit  ohne  Sordes.] 

Kopp. 


300.  Bf 

Bismut.  subnitr.  10,0 
Sacch.  3,0 
Tinct.  Opii  1,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part.  aeq.    D.  S. 
Eine  Stunde  vcr  der  Mahlzeit  1  Pulver 
zu  nehmen.    [Bei  Diarrhoe  durch  chro- 
nische Darmgeschwüre.] 

Troutteau. 


301.  Bf 

Bismut.  subnitr.  0,5 
Morph,  hydrochlorat  0,01 
Sacch.  lact.  0,5. 
M.  f.  pulv.     Disp.  tal.  dos.    No.  10.    S. 
Ein  halbes  bis  ein  ganzes  Pulver   zu 
nehmen.  Wagner. 


302.  Bf 

Bismuti  subnitr.  6,0 
Extr.  Conii  1,0 
Sapon.  med.  q.  s. 
ut  f.  pilul.    No.   1(X).    Consp.  Lycopod. 
D.  S.    Täglich  3  mal  bei  leerem  Magen 
1  oder  2  Pillen  zu  nehmen.  [Bei  Magen- 
geschwüren und  Magenkrampf.] 

H.  B.  Blohter. 


303. 


I* 


Bismut.  subnitr. 
Extr.  Chin.  fusc.  ana  6,0 
Extr.  Opii  3,0 
Syr.  Sacchar.  q.  s. 
ut  f.  bol.  No.  30.    Consp.  Cinnam.    D.  S. 
2  mal  täglich  nach  der  Mahlzeit  einen 
Bissen   zu   nehmen.     [Bei  Atonie   des 
Magens  mit  oder  ohne  Gastrodynie.] 
Oliiooyiie. 


304.  Bf 

Bismut.  subnitr.  5,0 

Pulv.  Rad.  Liquir.  10,0 

Sulfur.  jodati  iJ,0. 
M.  f.  pulv.     D.  S.   10-12  Prisen  taglich 


zu  nehmen. 


[Bei  Coryza  chronica.] 
Sobrier. 


305.  Bf 

Bismut.  subnitr.  15,0 
Aq.  Rosae  200,0. 
D.  S.   Umgeschüttelt   3  mal   täglich   eine 
Einspritzung.    [Bei  hartnäckigem  Nach- 
tripper.] Bioord. 


306.  Bf 

Bismut.  subnitr.  5,0-7,5 
Aq.  fönt.  120,0. 
D.  S.  Zur  Einspritzung.    [Bei  Gonorrhoe, 
wenn  Granulationen  in  der  Harnröhre 
vermuthet  werden.]  Zeittl. 


Bismatam  taimicam.  Gerbsaures  Wisroutoxyd.  Wie  Bismut.  sub- 
nitricuno  rait  adstringirender  Nebenwirkung. 

Bismitim  valeriaiicam.  Baldriansaures  Wismutoxyd.  Ba- 
sisches Wismuthvaleriat.    [1,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,25  3-4  Mal  täglich  [als  vortreffliches  Mittel  gegen 
Gastrodynie  in  neuester  Zeit  vielfach  bewährt],  in  Pulvern,  Pillen  [besonders 
gelatinirten]. 


307.  Bf 

Bismuthi  valerian.  2,5 
Bismuthi  subnitr.  5,0 
Extr.  Belladonn.  0,5 


Extr.  Valerianae  q.  s. 
ut  f.  piluL  No.  100.   Obduc.  Argento.    D. 
S.  3  stdl.  2-3  Pillen.    [Bei  Cardialgie.] 
Frericha. 

13* 

Dl^  297-307. 


rT. 


196  Blattae  orientales. 


308,  Bf 

Bismat.  valerian.  7,5 
Acid.  salicyl. 


M.  f.  pulv.  Div.  in  p.  aeq.  No.  10.  D.S. 
3  mal  tägl.  1  Pulver.  [Bei  Magenge- 
schwür  mit  Atonie   der  Magenmosku- 

Morph.  hydrochlor.  ana  0,1  1       latur.]  Bwald. 

Sacch.  lact.  5,0.  |  

Blattae  orieiltaleSf  Schwarze  Tarakanen.  Schaben.  [Insekten, 
zu  den  Orthopteren  gehörig,  in  Russland  heimisch].  Gelten  in  Russland  als 
Volksmittel  gegen  Wassersucht.  Die  diuretische  Wirkung  derselben  bei 
Hydrops  in  Folge  von  Herz-  und  Nierenkrankheiten  ist  in  neuester  Zeit 
von  Kapriantw  und  Btgtntitw  [auf  Bttkin's  Klinik]  bestätigt  worden. 

Innerlich:  zu  0,06-0,3-0,6,  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  im  In- 
fusum  (frigide  paratum  10,0  ad  120,0,  esslöffel weise) ,  als  Tinctur 
[20-40  Tropfen].  Bogtntlow  stellt  auch  einen  krystallinischen  Stoflf  aus 
den  Tarakanen  dar,  den  er  Antihy dropin  nennt.  Ueber  die  thera- 
peutische Verwendung  desselben  liegen  noch  keine  Beobachtungen  vor. 

Bolftus  ffryiMSt  [Eine  Pilzart,  welche  im  Volke  als  Aphrodisiacum  gilt 
und  unter  dem  Namen  Hirschbrunst  bekannt  ist.  —  10,0  gross,  pulv.  10  Pf.] 

BolftHS  igBiarillS  vergl.  Fungus  igniarius  praeparatus. 

BoletlS  Laricis  vergl.  Fungus  Laricis. 

Boletus  Salicis  vergl.  Fungus  Salicis. 
*Bo1hs  alba«     Der  jetzt  officielle  Namen  für  Argilla.     S.  diese. 

Bolus  Anueiia  s.  Argilla  rubra. 

BoracitfS«  Boracit,  auch  Stassfurtit  genannt,  ein  bei  Stassfurt  sich 
findendes,  an  borsauren  Salzen  reiches  Mineral,  soll  nach  C.  A,  Beeker  mit 
dem  Ludus  Paracelsi,  dem  berühmten  Geheimraittel  des  Partcdsas 
gegen  den  Stein,  identisch  sein.  Beeker  stellt  aus  demselben  mehrere 
Präparate  dar,  die  er  bei  Nierensteinen,  Hamgries,  Blasenleiden  u.  a. 
wirksam  fand.  Später  auch  von  Koehler  zu  gleichem  Zwecke  lebhaft 
empfohlen.  Indessen  sind  seine  sogen.  Erfolge  von  Bittet  einer  strengen 
Kritik  unterzogen  worden.  Die  Präparate  sind:  1)  Magnesia  boro- 
citricaj  borcitronensaure  Magnesia,  die  er  mit  Sacch.  album  ana 
in  Pulvern  mehrmals  täglich  eine  Messerspitze  voll  reicht;  2)  Sal  Am- 
moniaci  boracit.,  Boracit-Salmiak  [R'  Sal  ammoniaci  boracit.  4.0-8,0, 
Aq.  dest.  120,0-180,0,  Syr.  simpl.  15.0.  Zweistündlich  einen  Esslöffel];  3)  ein 
kohlensaures  citronensaures  Boracitwasser  [Boracitis  citrat. ,  Natr. 
bicarbon.  ana  2,0-12,0,  Aq.  1000,0],  welches  nach  Art  der  Mineralwässer 
verabreicht  wird. 

309.  I^ 

Magncs.  borocitr.  40,0 
Sacch.  alb.  80,0 
Ol.  Citri  gutt.  I. 
MDS.    3  mal  täglich  1  Kaffeelöffel  auf  »  j  Glas  Wasser. 
[Bei  Harnsteinen.]  Köhler. 

*Borax«  Natrium  biboracicum.  Natrium  boracicum  Ph.  Anstr.  Borax 
Sodae,  Borax  depurata,  Borax  vcneta.  Boras  natricus  cum  Aqua.  Bo- 
rate of  Soda.  Sousborate  de  Soude  Natriumborat.  Zweifach  bor- 
saures Natron  mit  Wasser.  [Borax  veneta  wird  aus  dem  Sassolin  bereitet, 
weiches  hauptsächlich  an  den  Ufern  einiger  Seen  im  Toscanischen  gewonnen  wird 
und  aus  fast  reiner  Borsäure  besteht;  der  aus  China  kommende  Tincal  (seifenartige 

Bf  308-309.  Digitizedby^OOgie 


Borax. 


107 


Verbindung  von  Fischfett  mit  Borax)  wird  in  England  raffinirt  und  liefert  einen  eben 
so  reinen  Borax,  wie  der  sogenannte  venetianische.  —  10,0  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 
Harte  weisse  Kry stalle,  in  17  Th.  kalten,  der  Hälfte  ihres  Gewichts  sieden- 
den Wassers,  leicht  in  Glycerin,  gar  nicht  in  Weingeist  löslich.  —  Mit 
Gummischleim  ist  Borax  nicht  zu  verordnen,  weil  er  mit  diesem  einen 
zähen  gallertartigen  Körper  bildet  [ebenso  Schleim  von  Stärkemehl,  Salep].  — 
Cave  femer:  starke  Säuren  [namentlich  concentrirte  Säuren],  Metall-  und 
Erdsalze. 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  3-4  Mal  täglich  [angeblich  aber  keineswegs  er- 
wiesen als  wehentreibendes  Mittel  und  Emmenagogum],  in  Pulvern,  Auf- 
lösungen, Lecksäften  [mit  Mel  rosat.  3,0-5,0  auf  100,0] ,  Pastillen  [ie- 
Treai  empfiehlt  für  die  Kinderpraxis  Trochisci  pondere  2,0,  welche  0,15  Borax  und 
ausserdem  ein  Aroma  enthalten,  besonders  gegen  Aphthen,  Soor,  Ptyalismus,  Glossitis, 
Angina.  Bei  ganz  kleinen  Kindern  soll  das  aromatische  Borax -Zuckerpulver  auf  die 
Zunge,  resp.  auf  die  Brustwarze  der  Mutter  gestreut  werden], 

Aeusserlich:  zu  Mundpulvern,  Mund-  und  Gurgelwässern 
[2,0-5,0  auf  100,0],  Pinselsäften,  besonders  gegen  Aphthen,  Soor  und 
mercurielle  Erkrankungen  der  Mundschleimhaut  [1,0-4,0  auf  25,0  Syrup, 
oder  Syrup  mit  Wasser  ana,  oder  Glycerin],  Augenwässern  [1,0-5.0  auf  100,0], 
Augentropfwässern  [0,1-0,25  auf  25,0],  Augensalben  [0,5-1,0  auf  5,0 
Fett],  Injectionen  [zumal  in  die  Nase  mittelst  der  Nasendouche;  1,0-3,0  auf 
100,0],  Inhalationen  [vergl.  S.  99],  Waschwässern  [10,0-20,0  auf  100,0]. 

310.  I^ 

Boracis  1,0-2,0 

Aq.  Foeniculi  50,0 

Syr.  Alth.  25,0. 
D.  S.    2stdl.  1   Theeloflfel.     [Bei  Magen- 


saure, Aphthen.] 


Berends. 


311. 


D.  S. 


Boracis  5,0 
Mellis  rosati  20,0 
Aq.  Rosar.  10,0. 
Zum  Auspinseln  des  Mundes. 


312.  Vif 

Boracis  5,0 
Glycerini  25,0 
D.  S.  Zum  Pinseln  des  Pharynx,  des  La- 
rynx  und  der  Nasenhöhle. 
[In  vielen  Fällen   leichten  Katarrhs 
von  vortrefflicher  Wirkung  und  bei  reiz- 
baren Personen  den  gebräuchlichen  Höllen- 
stein-Pinselungen vorzuziehen.] 

Waidenburg. 


313. 


MDS. 


Boracis  5,0 

solve  in 
Infus.  Flor.  Sambuci  200,0 

adde 
Tinct.  Myrrh.  5,0 
Oxymellis  50,0. 
Mund-  oder  Gurgelwasser. 


314. 


D.  S. 


Boracis 

Glycerini 

Tinct.  Myrrhae  ana  15,0 

Aq.  destill.  300,0. 

Zum  Gurgeln. 

Gargarisma  Boracis. 

Haokenzie. 


315.  IV 

Boracis  15,0 
Morph,  hydrochlor.  0,4 
Aq.  Rosar.  200,0. 
D.  S.  Waschwasser.    [In  der  Zwischenzeit 
Aufstreuen  von  Lycopodium  oder  Stärke- 
mehl.   Bei  Pruritus  vulvae.] 

Meigs. 


316.  Bf 

Boracis  2,0 

Inf.  Fol.  Hyoscyami  (e  8,0)  60,0. 
D.  S.  2  mal  täglich  eine  Stunde  hindurch 
mittelst  Compressen  auf  das  Auge  zu 
appliciren.    [Bei  Photophobie.] 

Lebert. 


317, 


Boracis 

Aluminis  crudi  ana  3,0 
Glycerini  50,0. 

Aeusserlich.      [Gegen    hartnäckige 
nässende  Ecieme  der  behaarten  Kopf- 


MDS. 


Digitized  by  VJV 
I^  310-317. 


198 


Bromalum  hydratum. 


Bromallim  hydratim.  Hydras  Bromali.  Bromalhydrat.  [Weisse, 
nadeiförmige  Krystalle,  von  scharfem,  stechendem  Geruch,  die  Augen  zu  Thränen 
reizend.]  Ist  von  Steinaaer^  sowohl  durch  Experimente  an  Thieren,  wie 
Versuche  an  Menschen,  eingehend  geprüft  worden,  und  empfiehlt  er  das 
Mittel  gegen  Epilepsie,  Chorea  und  namentlich  Tabes  dorsalis. 

Innerlich:  zu  0,05-0,1-0,5  [und  selbst  mehr]  pro  dosi,  mehrere  Male 
täglich;  am  besten  in  Pillen  oder  Capsul.  opercuL,  weniger  gut  in  Lö- 
sung [wegen  des  sehr  üblen ,  kratzenden  Geschmacks],  Steinaaer  empfiehlt  — 
um  dem  Blute  gleichzeitig  ein  Alkali  zuzuführen  —  daneben  den  Ge- 
brauch von  Natr.  bicarbon.,  etwa  1  Messerspitze  voll  ca.  4-5  Stunden 
nach  dem  Einnehmen  des  Bromalhydrats.  Als  Antidota  gegen  das 
letztere  Mittel  wirken  Kalisalze.  —  [1,0  etwa  60  Pf.] 


318.  l^r 

Bromal.  hydrat. 
Succ.  Liquir.  dep.  ana  1,5. 
M.  f.  pilul.    No.  25    Obduc.  gelatina  et 
consp.  Lycopod.     D.  S.    1-2-3  Pillen 
2-3 mal  täglich.    [Bei  Kindern  etwa  die 
Hälfte  der  Dosis.]  Steinauer. 


319. 


MDS 


Bromal.  hydrat.  1,0 
Aq.  dest.  100,0 
Mucilag.  Gummi  Arab. 
Syr.  Rub.  Idaei  ana  50,0. 
3  mal  täglich  einen  Esslöffel. 

Steinauer. 


BroMoformiimf  Bromoform.  Soll  nach  neueren  Versuchen  an 
Thieren,  gleich  dem  Chloroform,  eingeathmet  anästhesirend  wirken  (Rt- 

"^Bromiim«  Bromium.  Brominum  PL  Amcr.  Bromine.  Murides.  Brom. 
[Rothbraune,  unangenehm  riechende,  ätzende  Flüssigkeit.  Spec.  Gew.  =  2,9-3,0. 
—  1,0  5  Pf.]  In  40  Theilen  Wasser,  in  Weingeist  leicht  löslich.  Bei 
Mischungen  mit  Alkohol  sei  man  sehr  vorsichtig,  da  sich  leicht  Brom- 
äther bildet  und  Explosion  verursacht.  Nur  mit  destillirtem  Wasser, 
mit  Lösungen  von  Brom-,  Jod-  und  Chlorsalzen  zu  verordnen.  Da  das 
Chlor  das  Brom  aus  seinen  Verbindungen  austreibt,  kann  man  statt 
reinem  Brom,  zumal  für  den  äusserlichen  Gebrauch,  Bromkaliura  mit 
Zusatz  von  Chlorwasser  und  zwar  für  je  1  Th.  Kai.  bromat.  20  Th.  Aq. 
Chlori  verordnen,  wobei  aus  3  Th.  Bromkalium  jedesmal  2  Th.  Brom 
frei  werden. 

Innerlich:  zu  0,003-0,01-0,03  2  Mal  täglich  in  wässeriger  Solution 
[0,25  Brom  in  25,0  Wasser,  5-15  Tropfen  2  Mal  täglich  mit  Zuckerwasser.  —  0,05 
Brom  in  30,0  Wasser:  Aqua  bromata  von  Salos^  theelöffel weise],  tfanaii  em- 
pfiehlt eine  Aqua  bromata,  welche  aus  einem  mit  Brom  gesättigten 
Wasser  besteht;  von  dieser  lässt  er  0,5-0,75  in  150,0  Aq.  dest.  pro  die 
nehmen.  ••  hält  das  Brom  für  specifisch  bei  diphtheritischen  Erkran- 
kungen, desgl.  Hngnet^  BrintOB  u.  a. 

Aeusserlich:  als  Antisepticum  zu  Fomentationen  [0,5  in 
100,0],  in  Salben  [0,1-0,2  auf  10,0  Fett],  in  Linimenten,  zu  Inhala- 
tionen [Bromi,  Kali  bromat.  ana  0,2,  Aq.  destill.  100,0.  Ein  Schwamm,  mit  dieser 
Flüssigkeit  getränkt,  wird  dem  Kranken  stündlich  5-10  Minuten  lang,  in  einer  Düte 
von  starkem  Cartonpapier ,  unter  die  Nase  gehalten.  Gegen  Croup  und  Diph- 
theritis:  RodanolT^  Ulthlen^  Sehüti^  Gottwald.  —  Auch  Touchiren  mit  derselben 
Lösung:  Sehits],  zu  Desinfectionszwecken  (Wernieh). 

a^  1^318-319.  Digitizedby^OOgie 


Bromum  chloratum. 


199 


320.  Bf 

Bromi  0,1 
Kalii  bromat.  0,25 
Aq.  dest.  120,0 
D.  S.    StdI.    1    Theelöffel   voll  in   etwas 
Wasser   za   nehmen.     [Zugleich  Brom- 
Inhalationen  in  der  oben  angegebenen 
Weise.] 

[Gegen  Diphtherie  und  Croup.] 

Iioithlen. 


321. 


Bromi  0,1 

Aq.  dest.  25,0. 
D.   S.    StdI.    I    Tropfen   (zu   wenig)   mit 
1   Essloffel  Wasser  verdünnt   aus   der 
Tasse    zu   nehmen.      [Bei    Croup   und 
Diphtheritis.]  Osanam. 


322. 


^ 


Kai.  bromat.  2,0-4,0 
Aq.  destill.  100,0 
Syr.  simpl.  30,0. 
D.  S.    2stdl.  1  Esslöffel  mit  1  Th.  Aqua 
chlori  (!)  vermischt  zu  nehmen.    Dal)ei 
wird  noch  einmal  so  viel  Brom  frei  als 
Chlor  im  Chlorwasser  enthalten  war. 
[Bei  Diphtheritis.] 

F.  Clemens. 


323. 


Bromi  4,0 

Kalii  bromat  8,0 

solve  in 
Liniment,  saponato-camph.  100,0. 
Zur  Einreibung. 
Prieger's  Linimentum  bromatum. 


D.  S. 


BroMHm  eUoratttm.  Chloretum  Bromii.  Chlorbrom.  [l.O  etwa 
8  Pf.  —  Höchst  flüchtiges  Präparat,  welches  stechende  und  schädlich  wirkende 
Dämpfe  verbreitet. 

Brneimun«  Brucium.  Caniramin.  Brucin.  [Alkaloid  aller  derjenigen 
Pflanzen,  welche  Strychnin  enthalten,  und  steter  Begleiter  desselben;  weisse  kry- 
stallinische  Masse  von  sehr  bitterem  Geschmack  und  höchst  giftiger  Wirkung,  sehr 
schwer  in  Wasser,  leicht  in  Weingeist,  gar  nicht  in  Aether  und  fetten  Oelen  löslich. 
—  0,1  etwa  10  Pf.  —  In  Bezug  auf  seine  toxische  Wirkung  steht  das  Brucin  dem 
Strychnin  sehr  nahe;  sehr  häufig  ist  aber  das  Brucin  mit  Strychnin  verunreinigt.] 

Innerlich:  zu  0,005-0,03-0,06  [von  IVligeidie  bis  zu  0,3  gegeben,  nach 
denselben  Indicationen  wie  Strychnin],  in  Pillen  [0,6  mit  1,5  Conserv.  Rosar.  zu 
20  Pülen,  2  Mal  täglich  1  Pille:  Mtgeidie]  und  Tropfen  [1,0  Brucin  auf  25,0 
Alcohol;  2-25  Tropfen  in  Mixturen  und  Getränken]. 

Statt  des  Brucinum  purum  bedient  man  sich  meistens  der  folgenden, 
leichter  löslichen  Salze: 

Braeiniim  nitrienm.   [0,1  etwa  10  Pf.]   Dosis  wie  Brucinum. 

Braeinnm  sttlfnrieHm.   [0,1  etwa  10  Pf.]   Dosis  wie  Brucinum. 

Bvlb«  AUii  eepae.  Radix  Cepae.  Caepae.  Onions,  Oignons. 
Zwiebeln,  Bollen. 

Innerlich:  Succus  recens  expr.  [15,0-60,0  täglich  als  Diureticum  und 
Expectorans.] 

Aeusserlich:  zerquetscht  als  Riechmittel  [bei  Ohnmächten]  oder 
Epispasticum;  gebraten  als  Bestandtheil  der  RcMdl'schen  Kataplas- 
men:  R  Sapon.  nigr.  90,0,  Aq.  fervid.  60,0,  ebulliant  per  breve  tem- 
pus,  tunc  adde:  Cepar.  sub  cinere  tostar.  90,0,  Pulv.  Sem.  Sinap.  nigr. 
15,0,  ebuUiat  massa  per  breve  temporis  spatium  saepius  agitando.  Zur 
Zertheilung  oder  Maturation  torpider  Bubonen.  [Das  wichtigste  Agens  dieser 
ehemals  sehr  beliebten  Kataplasmon  ist  die  Seife  und  der  Senf,  da  das  scharfe  äthe* 
rische  Gel  der  Zwiebeln  beim  Braten  (selbst  unter  der  Asche)  yerloren  geht.]  Als 
Beförderungsmittel  des  Haarwuchses  [Bulb.  AUii  cep.  No.  3,  Spir. 
Vini  Gallic.  500,0.    Digere  per  nychthemeron]. 

Bmlbus  Allii  sativi.    Radix  Allii.    Garlic.    Ail.    Knoblauch. 

Digi^^320.322.  ^ßt^ 


200 


Bulbus  Colchici. 


Innerlich:  als  Succus  recens  expr.,  im  Aufguss  [mit  Milch  oder 
Fleischbrühe,  20,0-25,0  auf  500,0]. 

Aeusserlich:  als  mildes  Epispasticum;  zu  Kataplasmen,  Kly- 
stieren  [bewährtes  Anthelminthicum,  3,0-8,0  ad  clysma  ebullirt],  als  Beförde- 
rungsmittel des  Haarwuchses  [wie  Bulb.  AUii  cepae]. 

BnlbttS  Colekiei.  Radix  Colchici.  Zeitlosenwurzel.  [Von  Col- 
chicum auctumnale.  —  Bestandtheile :  Colchicin  (vergl.  dieses).  —  10,0  concentr. 
etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,2-0,3  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Pillen, 
im  Aufguss  [die  Präparate:  Acetum,  Tinctura,  Vinum,  Extr.  acid.  sind  vor- 
zuziehen]. 

^Bulbus  Scillae«  Badix  Scillae  s.  Squillae.  Squill.  Oignon  de  mer. 
Meerzwiebel.  [Von  Scilla  maritima.  —  Enthält  neben  Schleim,  Zucker  u.  s.  w. 
einen  scharfen,  Brechen  und  Purgiren  erregenden  Stoff:  Scillitin,  der  nach  einigen 
Autoren  krystallinisch  darzustellen  ist  und  die  Charaktere  eines  Alkaloids  zeigen 
soll.  Nach  Sehr^ff  enthält  die  Zwiebel  neben  dem  Scillitin  (s.  dieses),  welches 
der  Träger  der  narkotischen  Eigenschaften  der  Scilla  ist,  noch  einen  nicht  flüchtigen 
scharfen  Stoff,  der  bisher  für  sich  noch  nicht  dargestellt  ist.  —  10,0  conc.  5  Pf.  subt. 
pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,25  [ad  0,21  pro  dosi,  1,01  pro  die],  mehr- 
mals täglich,  in  Pulver  [nicht  zweckmässig,  weil  das  Pulv.  Bulb.  Scillae  sehr 
leicht  Wasser  anzieht  und  die  Pulver  dann  breiartig  zerfliessen],  Pillen,  Infus, 
weiniger  oder  spirituöser  Maceration  oder  Decoct  [1,0-3,0  auf  100,0], 

Aeusserlich:  als  Rubefaciens  [die  frische  Wurzel  zerquetscht  und  mit 
Essig  angerührt,  aufgelegt  —  entbehrlich],  in  Salben  [wo  die  Scilla  innerlich 
nicht  vertragen  wird,  hat  man  dieselbe  in. Salbenform,  und  zwar  in  sehr  abenteuer- 
licher Weise  anzuwenden  versucht,  so  z.  B.  1  Pulv.  Scillae  mit  2  üngt.  cinereum  oder 
1  Scilla  mit  16  Succus  gastricus  vitulinus  oder  mit  Liquor  Kali  caust.  q.  s.  zum 
Schleim  gekocht  und  mit  Adeps  q.  s.  zur  Salbe  angerührt  (Ungt.  Scillae  Ph.  paip.)], 
im  Infusum  [5,0  auf  100.0]  zu  Bähungen  und  Umschlägen;  enderma- 
tisch  [0,1-0,25-0  5,  vorsichtig  steigend  —  diese  Application  ist  schmerzhaft,  ver- 
ursacht leicht  Hautentzündung,  und  der  Nutzen  ist  mehr  als  problematisch]. 


324.  I^ 

Bulbi  Scillae 

Fol.  Digit.  ana  0,06 

Cort.  Cinnam.  Cass.  0,12 

Tartari  boraxati 

Rad.  Liquir.  ana  1,2 

Ol.  Juniperi  0,K 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  4.    D.  in 
Chart,  cerat.    S.  2-3  mal  tägl.  1  Pulver. 

Pulvis  diureticus  Ph.  paup. 
[Dass  diese  Pulver  zerfliessen,  liegt 
nicht  blos,  wie  von  einigen  gemeint  wiM, 
an  der  Anwendung  des  Tartar.  boraxat., 
sondern  wird  schon  durch  die  Scilla  selbst 
bedingt.] 


325. 


Bulbi  Scill.  0,6 
I^  324-326. 


Bhiz.  Calami  mund. 
Natr.  carb.  dep.  sicci  ana  3,0 
Elaeosacch.  Junip.  10,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  10.  part.  aeq.   D.  in 
Chart,  cer.    S.  3  mal  täglich  1  Pulver. 
Pulvis  diureticus  s.  Pulvis  Scillae 
cum  Natrio  carbon. 


326. 


^ 


Bulb.  Scillae  pulv. 
Bulb.  Colchic.  pulv.  ana  0,12 
Ferri  hydrici  0,15 
Sacch.  Lact.  0,3. 
M.  f.  pulv.    Disp.   tal.   dos.    No.  6.    S. 
3  mal  taglich   l  Pulver.    [Bei  pleuriti- 
schem   Exsudat   mit  Fortbestehen   der 
chronischen  Entzündung.] 

Daveri. 


Digitized  by 


Goo 


'8 


le 


Batyli  Chloralum  hydratum. 


201 


327.  IV 

Balb.  Scillae  pulv. 
Rad.  Althaeae 
Extr.  Scill.  ana  2,5. 
M.  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
3  mal  täglich  2  Pillen  zu  nehmen. 
[Der  Zusatz   von  Althaea- Pulver   ist 
deshalb  nothwendig,  weil  ohne  dasselbe  die 
Pillen  später  zusammenfliessen  würden.] 


328. 


R 


Bulb.  Scillae  pulv. 
Fol.  Digit.  pulv.  ana  2,0 
Extr.  Colocynth.  0,4 
Extr.  Pimpinell.  q.  s. 
ut  f.  pil.   No.  50.    Consp.  Lycop. 
Morgens  und  Abends  1-3  Pillen. 


D.  S. 


329. 


R« 


Fol.  Digital,  pulv. 
Terebinth.  laricin.  ana  1,5 
Extr.  Gratiol.  5,0. 
M.  f.  pil.   No.  100.    D.  S.  3  mal  täglich 
2-5  Stück. 


331. 


^ 


Bulb.  Scillae  2,0 

infunde 
Aq.  fervid.  q.  s. 
ad  Colat.  150,0 
in  qua  solve 
Tartar.  borax.  15,0 
Elaeosacch.  Junip. 
Sacch.  albi  10,0. 
MDS.  2stdl.  1  Esslöffel. 


332.  Hf 

Bulb.  Scillae  5,0 

Rad.  Ononid. 

Ligni  Sassafras  ana  25,0 

Rhiz.  Galangae  5,0. 
C.  c.  m.  f.  species.  D.  S.  Mit  einer  Flasche 
Moselwein  Übergossen,  3  Tage  stehen  zu 
lassen  und,  nach  dem  Durchseihen, 
Abends  und  Morgens  ein  Spitzglas  zu 
nehmen. 


Bulb.  Scillae  pulv.  2,0 
Fol.  Digit.  pulv. 
Hydrarg.  chlor,  ana  1,0 
Extr.  Chamom.  q.  s. 
ut  f.   pil.  30.    Consp.   Pulv.  Cass.  Cinn. 
D.  S.  3  mal  täglich  2  Pillen. 

Oesterlen. 

330.  Rf 

Bulb.  Scillae  "pulv.  2,5 

Bvtyli  CUoraliim  liydratim.  Crotonis  chloralum  hydratum.  Bu- 
tylchloralhydrat.  Crotonchloralhydrat.  [Weisse,  glänzende,  blätterige 
Krystalle  von  eigenthümlichem  Geruch  und  brennendem  Geschmaclc.  In  Wasser  schwer, 
in  Alkohol,  Aether,  Glycerin  leicht  löslich.  —  Von  Kraencr  und  Piiier  dargestellt, 
von  t.  Liebreicli  nach  Versuchen  an  Thieren  und  Menschen  in  die  Therapie  eingeführt. 
Bewirkt  zunächst  Anästhesie  am  Kopf  und  Gesicht  bei  erhaltener  Sensibilität  an  an- 
deren Körpertheilen ,  ohne  Puls  und  Respiration  zu  beeinträchtigen.  Erst  in  grossen 
Dosen  vernichtet  es  die  Reflexerregbarkeit  und  wirkt  lähmend  auf  die  Med.  oblongata. 
Grosse  Dosen  des  Butylchlorals  unterscheiden  sich  von  denen  dös  Chloralhydrats  nach 
Uebreieh  dadurch,  dass  erstere  zunächst  die  Respiration,  letztere  zuerst  das  Herz 
lähmen.  Deshalb  ist  bei  Butylchloralvergiftung  von  der  Einleitung  der  künstlichen 
Respiration  Erfolg  zu  erwarten.    1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,3  als  schmerzstillendes  Mittel,  zu  0,3-0,6-1,2 
pro  dosi  als  Hypnoticum,  in  Pulvern,  Pillen,  Mixturen  [empfehlens- 
werth  sind  Lösungen  mit  Zusatz  von  Glycerin  oder  Spiritus].  Empfohlen  nament- 
lich gegen  Neuralgien  im  Bereich  der  Kopf-  und  Gesichtsnerven  und  zur 
Anästhesirung  dieser  Theile  behufs  Operationen  (#.  Uebreieh),  erfolgreich 
angewendet  nicht  nur  bei  Neuralgie  des  Trigeminus  (WiekliiM  Legg^  Berger^ 
Yw  u.  a.),  sondern  auch  bei  anderen  hartnäckigen  Neuralgien,  nament- 
lich bei  Schmerzen  der  Tabetiker  (••  Berger) ,  ferner  auch  bei  stenokar- 
dischen  Anfällen  (#.  Berger),  bei  Krampf-  und  Reizhusten  (Yet,  Will),  so 
wie  Keuchhusten  (Will)  wirksam  befunden.  EHieubirg  hat  einzelne  Ertolge, 
im  Ganzen  jedoch  sehr  ungünstige  Resultate  gesehen. 

333.  ^  M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  10.    D.  in 

Butyli  Ghloral.  hydrat.  0,1  capsulis  amylaceis.    D.  S.  1-3  Stück  zu 

Elaeosacch.  Foenic.  0,3  nehmen.    [Als  Anodynum.] 


I^  327-33^. 


Q 


j^le 


202 


Butyrum  vaccinum. 


M.    f. 


Butyli  Chlorali  hydrat. 

Conserv.  Rosar.  ana  2,5. 

pilul.  No.  50.  Consp.  Lycopod. 
2-5  Pillen  als  schmerzstillendes  Mittel ; 
6-20  Pillen  (oder  besser  die  obige  Pillen- 
masse  ana  5,0,  davon  3-10  Pillen)  als 
Hypnoticum.  Yeo. 


334.  Bf  335.  Bf 

Butyl.  Chloral.  hydrat.  5,0-10,0 
Glycerini  20,0 
Aq.  dest.  130,0. 
MDS.  Einen  Esslöffel  voll  zu  nehmen,  und 
wenn  nöthig,  nach  5  oder  nach  10  Mi- 
nuten, wieder  je  1  Esslöffel.    [Bei  Tic 
doulourcux  und  anderen  Neuralgien.] 
O.  Iiiebreioh. 

Bntyram  yaeemmii.    Butyrum  insulsum.   Butter.   [10,0  etwa  15  Pf.] 
Als  Constituens  von  Salben,  höchst  unzweckmässig  wegen  der  sehr 
rasch  erfolgenden  Zersetzung. 

Bvxinmil  SnlAirieiim«  Buxinsulfat.  [Buxin  ist  ein  aus  der  Rinde  und 
den  Blättern  Ton  Buxns  sempervirens  dargestelltes  Alkaloid.  Dasselbe  soll  nach 
neueren  Untersuchungen  (Wals)  identisch  sein  mit  dem  Bebe  er  in  (vergl.  dieses) 
und  mit  dem  aus  der  Pereirawurzel  gewonnenen  Pelosin  (niiekif;er).  Buxin  ist  ein 
amorphes,  weisses,  lockeres  Pulver,  von  intensiv  bitterem  Geschmack.  Das  Buxinum 
sulfuricum  bildet  eine  hellgelbe,  in  Wasser  lösliche  MasseJ 

Innerlich  ist  das  Mittel  als  Surrogat  des  Chinins  [von  Vltall,  Pavb, 
Tibildi^  Albaiii^  HuMliii^  BtrbtgHa  u.  a.]  dringend  empfohlen,  und  zwar  gegen 
Malariafieber  sowohl  als  Therapeuticum  wie  als  Prophylacticum,  als  Anti- 
zymoticum  wie  als  Antipyreticum.  —  Zu  0,3-0,5  pro  die  als  Prophy- 
lacticum zu  1,0-1,5  pro  die  [auf  einmal  in  der  Apyrexie]  oder  refracta  dosi 
zu  0,12-0,15  als  Therapeuticum,  in  Pulvern,  Pillen,  Lösung. 

Caetns  opmitia«  Aus  Mexico  stammend;  giebt  pulverisirt  ein  vor- 
treffliches Material  für  Breiumschläge,  wie  Versucne  in  der  Berliner 
Charite  erwiesen  haben.  Das  Pulver  quillt  so  stark  auf,  dass  nur  sehr 
geringe  Quantitäten  zu  grossen  Kataplasmen  noth wendig  sind;  dieselben 
halten  sich  lange  warm  und  feucht.  Wenn  das  Präparat  in  grösseren 
Quantitäten  zu  uns  importirt  würde,  wäre  es  vielleicht  auch  in  ökonomi- 
scher Beziehung  zu  empfehlen. 

Cadmiun  snUlirieam.  Sulphas  Gaduui.  Cadmiumsulfat.  Schwefel- 
saures Cadmium.  [Krystallinische  Substanz,  die  leicht  Wasser  aus  der  Luft  anzieht. 
—  1,0  5  Pf.]    Löslich  in  Wasser. 

Aeusserlich:  in  Augensalben  [0,1  auf  3,0-6,0  Fett],  in  Augen- 
wässern [0.05-0,25  auf  10,0  Wasser  zur  Beseitigung  von  Leukomen  bei  dyskra- 
sischer  Ophthalmie],  als  Injection  [1,0-2,0  auf  100,0]  bei  Gonorrhoe  (f.  Slg- 
Mund)  und  Otorrhoe  [1,0  auf  100,0  Inf.  Rosar.  mit  3,0-6,0  Tinct.  Opii  croc.:' 
Uucke]. 

*Calearia  ehlorata«  Calcaria  hypochlorosa.  Calcium  hypochlorosum 
Pli.  Austr.  Chlorum  Calcariae.  Chloretum  Calcariae-  Calcaria  chlorinica. 
Calcaria  oxymuriatica.  Chlorinated  lime.  Hypochlorite  de  chaux.  Chlor- 
kalk. Unterchlorigsaurer  Kalk.  Bleichkalk,  [ünterchlorigsaurer  Kalk  mit 
Chlorcalcium.  Entwickelt  durch  den  Zutritt  der  Kohlensäure  der  Luft  viel  Chlor.  — 
100,0  20  Pf.]  Weisses  oder  weissliches  Pulver.  Löst  sich  nur  theilweise 
in  Wasser,  weshalb  die  Mischung  [rasch]  filtrirt  werden  muss.  Cave: 
Luft,  Licht,  Wärme,  alle  Arten  von  Zusätzen. 

Innerlich:  zu  0,1-0,3-0,6  [in  Wasser  suspendirt:  1,0-2,0  in  100,0  —  bei 
Typhus,  Dysenterie  und  I^eigung  zu  brandiger  Zerstörung,  bei  Gangraena  pulmonum 

ar  Bf  334-335.  ^9'^'^'^ by ^oogie 


Galcaria  saccharata. 


203 


und  Pbthisis  mit  fotiden  Sputis;  in  neuerer  Zeit  auch  gegen  Chorea  von  BluMen  ad 
0,5-1,0  pro  die  empfohlen],  inTrochisci  [mit  Chokolade  0,06  auf  den  Trochisoas, 
langsam  im  Munde  zergehen  zu  lassen,  bei  stinkendem  Athem]. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern  [unzweckmässig,  da  selbst  bei  der  sorg- 
fältigsten Aufbewahrung  Zersetzung  stattfindet],  zu  Mund-  und  Gurgelwäs- 
sern [5,0  auf  150,0  gegen  üblen  Mundgeruch,  15.0-30,0  auf  250,0  ber  Aphthen, 
Mundgeschwüron  u.  s.  w.],  Pinselsäften  [0.5-1,0  auf  25,0  Schleim:  bei  Stoma- 
cace],  zu  Einspritzungen  [0,02-0,06  auf  100,0  für  Injectionen  in  die  Harnröhre 
bei  Nachtripper:  liüig;  2,0  auf  100,0  zu  Injectionen  bei  fistulösen  Geschwüren,  bei 
Cystitis],  Augen  wässern  [0,02-0,05  auf  25.0  als  Augentropf wasser,  1,-2,0  auf 
150,0  als  Augen  wasch  Wasser  bei  Ophthalmia  neonatorum  (lenberg),  2,0-6,0  auf  50,0 
bei  Augenblennorrhoe  Erwachsener],  zu  Bädern  [5,0-10,0  auf  500,0  Wasser  zu 
localen,  zu  allgemeinen  Bädern  250,0-500  0],  Waschungen  [15,0-30,0  auf  500,0, 
bei  Krätze],  Umschlägen  und  Verband  wässern  [8,0-15,0  auf  500,0], 
Salben  [1:  10].    Als  Streupulver  [in  Substanz,  bei  Hospitalbrand]. 

Am  häufigsten  wird  wohl  der  Chlorkalk  zu  Bäucherungen  benutzt, 
zu  welchem  Zwecke  man  das  Pulver  mit  etwas  schwachem  Essig  über- 
giesst,  oder,  was  vorzuziehen  ist,  den  Chlorkalk  mit  Wasser -anrührt, 
leinene  Lappen  darein  taucht  und  dieselben  über  Bindfaden  aufhängt. 
Zur  Desinfection  von  Kranken-Eflfecten  sollen  dieselben  mit  einer  con- 
centrirten  Auflösung  [25,0-50,0  auf  1000,0]  überstrichen  oder  in  derselben 
geweicht  werden.  —  Zur  Beseitigung  des  Gestankes  von  Excrementen: 
üeberschütten  derselben  mit  Chlorkalkpulver;  zur  Tilgung  des  Leichen- 
geruches der  Hände  nach  Sectionen:  Räucherung  der  Hände  mit  Chlor- 
gas [durch  Zugiessen  von  etwas  verdünnter  Schwefel-  oder  Salzsäure  zu  einem  Brei 
aus  Chlorkalk  und  Wasser]. 


336.  I^ 

Calcar.  chlorat.  2,5 
Aq.  dest.  150,0 
filtra  et  adde 
Syr.  simpl.  25,0. 
D.  in  vitro  nigro  bene  clauso. 
1  Esslöffel. 


S.   2stdl. 


Ol.  Caryophyll.  0,1. 

M.  D.  in  vitro  nigro.    S.  1  Theelöffel  voll 

mit  einem  Weinglase  Wasser  gemiseht 

zum  Mundausspülen  oder  Reinigen  der 

Zähne   mittelst   einer  Schwammbürste. 

Chevalier. 


339.  B, 

Calcar.  chlorat.  0,1 
Aq.  dest.  200,0 
Aq.  Laurocerasi  25,0. 

M.  filtr.    D.  S.  Zur  Einspritzung. 


337.  I^ 
Calcar.  chlorat.  3,0 
Tinct.  Calauii  25,0 

filtra. 
D.  S.  20-40  Tropfen  2  mal  täglich. 

(Liquor  antiscrophulosus  Niemanni.) 

338.  Bf 
Calcar.  chlorat.  10,0 
Aq.  dest.  50,0 

filtra  et  adde 
Spirit.  50,0 

Calcaria  Saccliarata«  [Eine  Zuckerlösung  mit  Ueberschuss  von  Aotzkalk 
digerirt,  abfiltrirt  und  zur  Syrupsdicke  eingedampft.  —  Wurde  von  Frankreich  als  vor- 
zügliches äusserliches  Miltel  gegen  Verbrennung  empfohlen  und  in  neuester  Zeit  von 
Wiggers  auch  innerlich  als  Antidot  gegen  Vergiftung  mit  Carbolsäure  und  Oxal- 
säure vorgeschlagen.] 

Calearia  sdata«    Siehe  Aqua  Calcariae.  nr^r^r,]^ 

^  Digitized  by  VjOOQIC 

^  336-340.  -Wä 


340.  IV 

Calcar.  chlorat.  25,0 

Sapon.  nigr.  50,0 

Aq.  commun.  q.  s. 
ut  f.  linimentum.     [Bei  Krätze.] 

Schönlein. 


204  Calcaria  usta. 


Calcaria  usta«  Calcaria  caustica.  Calcium  oxydatum  Pbr  AhsIf. 
Calx  Viva  s.  pura  s.  caustica.  Oxydum  calcicum.  Lime.  Chaux.  Cal- 
ciumoxyd.  Gebrannter  Kalk.  Aetzkalk.  Ungelöschter  Kalk.  [100,0 
20  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Aetzmittel.  [Fein  gepulvert  mit  schwarzer  Seife  ana 
auf  Muttermäler  mittelst  eines  gefensterten  Pflasters  aufzutragen.  —  Die  Wiener 
Aetzpaste  Pasta  caustica  Viennensis,  Cauterium  potentiale  mitius  (s.  Kali  causti- 
oum  sicGum),  besteht  aus  6  Theilen  Calcaria  mit  5  Theilen  Kali  causticum  siccum; 
diese  Mischung  ist  äusserst  schwer  schmelzbar,  wird  deshalb  meistens  in  Pulverform 
Yorrälhig  gehalten  und  beim  Gebrauch  auf  die  zu  ätzende  Stelle  gestreut,  wo  sie 
dann  so  viel  Feuchtigkeit  aus  der  Luft  und  aus  den  Geweben  anzieht,  um  sich  in 
eine  Paste  zu  verwandeln.  Die  frühere  Ph.  WirtteMb.  hatte  bei  ihrem  Cauterium 
Potentiale  mitius  zu  der  angegebenen  Mischung  noch  einen  Zusatz  von  2  Theilen 
Opium,  wodurch  der  Schmerz  gelindert  werden  sollte.  —  Das  VilliM'sche  Aetzmittel, 
welches  namentlich  zur  Aetzung  innerer  Hämorrhoiden  von  AMHSStt^  J^bert  de 
LaMballe  angewendet  wird,  besteht  aus  2  Th.  Kali  causticum  siccum  und  1  Th. 
Calcaria.  Es  lässt  sich  schmelzen  und  in  Stangenform  aasgiessen;  das  geschmolzene 
Mittel  kann  auch  gepulvert,  in  vitro  bene  clause  aufbewahrt  und  vor  dem  Gebrauche 
mit  wenigen  Tropfen  Alcohol  zur  Paste  angerührt  werden.  —  Klnge's  Aetzmittel 
besteht  aus  8  Th.  Calcaria  und  Kali  caustic.  siccum  und  Sapo  medicat.  ana  1  Th. 
gepulvert.] 

Zum  Austrocknen  der  Luft  in  offenen  Gefässen  hingesetzt. 

Die  Calcaria  extincta,  gelöschter  Kalk,  wirkt  bei  weitem  milder 
ätzend,  die  Seifen  jedoch,  welche  man  aus  Calcaria  extincta  mit  Adeps 
verordnet  [z.  B.  bei  Tinea,  Prurigo],  haben  fast  jede  Aetzkraft  verloren. 

Caleimn  bicarboiieiim«  Calcaria  bicarbonica.  Bicarbonate  of  lime. 
Bicarbonate  de  chaux.  Calciumbicarbonat.  DoppeltkohlensaureKalk- 
erde.  Bestandtheil  eines  in  England  viel  gebrauchten  Mineralwassers 
[Aq.  Calc.  bicarbonicae,  Carrara- water,  Carbonated  Lime  water]  gegen  alle 
Formen  von  Dyspepsie  und  Magensäure;  2-3  Liter  pro  die. 

^Caleittm  carbMieum  praeci)»itatiim.  Calcaria  carbonica  praeci- 
pitata.  Calcium  carbonic.  purum  Pfc.  Austr.  Calcis  Carbonas  praecipitata 
Pli.  Brit  Carbonate  of  lime.  Carbonate  de  chaux.  Calciumcarbonat. 
Präcipitirter  kohlensaurer  Kalk.  [10,0  5  Pf.].  Weisses  mikrokrystalli- 
nisches,  in  Wasser  fast  unlösliches  Pulver. 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  und  mehr,  öfters  täglich  in  Pulvern, 
Pastillen  und  Schüttelmixturen. 

Aeusserlich:  als  Streupulver,  rein  oder  mit  passenden  Zu- 
sätzen: Kohle,  Alaun,  China,  Campher  [bei  nässenden  Exanthemen,  Geschwüren 
u.  s.  w.];  als  Liniment  mit  Oel  [bei  Verbrennungen],  als  Zahnpulver 
[z.  B.  das  Pulvis  dentifricius  anglicus  aus  25,0  Calc.  carb.  mit  1,5-3,0  Cam- 
pher], zur  Entwicklung  von  Kohlensäure  [Papier  mit  Calc.  carb.  im- 
prägnirt,  auf  welche  diluirte  Säure  gebracht  wird.  Dieses  Papier  mit  der  sich  ent- 
wickelnden Kohlensäure  in  statu  nascenti  auf  schmerzhafte  Hautpartien  aufgelegt,  soll 
anästhesirend  wirken:  Chttii.  Pflaster  aus  gährendem  Mehl  mit  Kreide  bestreut 
soll  durch  die  moussirende  Kohlensäure  gleichfalls  schmerzstillend  wirken  und  wird 
namentlich  auch  gegen  Pustula  maligna  empfohlen:  Ch^dsk««]  ^  j 

Digitized  by  V^OOQIC 


Calcium  chinovicum. 


205 


341.  I^ 

Calcariae  carb.  praec.  45,0 
Magnesiae  carb.  30,0 
Sem.  Myristicae  pulv.  2,0 
Sacchari  90,0 
Gummi  Arab.  15,0 


Aq.  dest.  q.  s. 
ut  f.  Trochisci  No.  200.   D.  S.  4-10  Stück 
mehrere  Male  täglich. 

[Bei  Dyspepsie  mit  Säurebildung  im 
Magen.] 

Beasley. 


Caleilim  ekinovienm«  Calcaria  chinovica.  Chinovasaure  Kalk- 
erde. Die  Chinovasäure .  [aus  der  Chinarinde  gewonnen]  in  dieser  Verbindung 
soll  bei  Darmaffectionen,  zumal  Diarrhoe  und  Dysenterie,  ganz  besondere 
Wirksamkeit  entfalten  (Kcrncr). 

Innerlich:  zu  0,1-0,5,  l-2stündlich,  in  Pulvern  [mit  Saccharum 
oder  Calcaria  phosphorica]  oder  in  Schüttelmixturen. 

Aeusserlich:  zum  Clysma  empfohlen  [10,0-20,0  mit  150,0-200,0  Aq. 
dostill.,  mit  Zusatz  von  Gummi  Tragacanth.  und  einigen  Tropfen  Phosphorsäure]. 

Caleinn  eUoratlim«  Calcaria  muriatica.  Chloretum  Galcii.  Hydro- 
chloras  Calca^riae,  Murias  Calcis.  Chloride  of  Calcium.  Chlorure  de  Cal- 
cium. Chlorcalcium.  Salzsaurer  Kalk.  [10,0  etwa  10  Pf.]  Zerfliess- 
lich  an  der  Luft  [das  so  gebildete  Fiuidum  heisst  Ol.  Calcis].  Cave:  alle 
basischen  Salze,  schwefelsaure,  phosphorsaure  und  Salze  der  meisten 
organischen  Säuren,  Borax,  Blei-,  Silber-  und  Quecksilberoxydulsalze. 
[Keine  Abkürzung  bei  der  Verordnung!  zur  Vermeidung  der  Verwechselung 
mit  Calcaria  chlorata.] 

Innerlich:  zu  0,2-0,6  [und  darüber]  mehrmals  täglich  in  Lösung 
[mit  Zusatz  Yon  Succ.  Liquir.  depur.]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  [fein  gepulvert  in  leinene  Säcke  gethan  und 
auf  ödematöse  Theile,  z.  B.  Oedema  scroti,  aufgelegt:  lellerj  die  Substanz  soll  durch 
ihre  hygroskopische  Eigenschaft  das  Wasser  aus  dem  Zellgewebe  anziehen,  macht 
sich  dies  jedoch  bequemer  indem  sie  den  nöthigen  Wasserbedarf  aus  der  atmosphäri- 
schen Luft  entnimmt],  zu  Verbandwässern  [1  auf  24;  RtileMtelier:  als  Zer- 
theilungs-  oder  Reifungsmittel  bei  Furunkeln,  bei  Geschwüren  in  der  Fetthaut,  bei 
schwammigen  Auswüchsen],  Augentropfwässern  [0.05-0,1  auf  10,0],  Sal- 
ben [3,0  auf  25,0],  Waschungen  [3,0-5,0  auf  250.0],  Bädern  [30,0-100,0 
pro  balneo].  Als  Austrocknungsmittel  der  Luft  im  Zimmer  in  ofifenen 
Schalen  ausgesetzt.  —  Für  diesen  letzteren  Zweck,  sowie  für  die  äusscr- 
liche  Anwendung  in  grossen  Dosen  bedient  man  sich  des  billigeren  Cal- 
cium chloratum  crudum.  [500,0  etwa  60  Pf.]  Am  verwendbarsten  ist 
noch  das  Calcium  chloratum  crystallisatum,  welches  aus  grossen 
farblosen  in  Wasser  unter  starker  Wärmebindung  löslichen  Krystallen 
besteht.  Man  mischt  es  mit  kaltem  Wasser,  Eis  oder  Schnee  und  kann 
damit  (z.  B.  4  Th.  Calc.  chl.  cryst.  zu  3  Th.  Schnee  lässt  das  Gemisch 
bis  — 48  <*  C.  sinken)  starke  Temperaturemiedrigungen  erzielen. 


342.  I^ 

Calcii  chlorat.  5,0 

Aq.  dest.  30.0 

Aq.  Laurocerasi  10,0. 

MDS.    3  mal  täglich  30  Tropfen. 


Bemer. 


343.  I^ 

Calcii  chlorat. 

Natr.  ohtorat.  ana  25,0 

Farin.  Fabar.  100,0. 
MDS.    Mit  Wasser  zu  einem  Cataplasma 
anzurühren. 


[Bei  Scropheln.] 

Caleimn  jedatum.   Calcaria  hydrojodica.    Jodcalcium.    [Krystallif 
sirbare,  an  der  Luft  zer fliessende  Substanz.] 

Digi^e541-^3.  ^wic 


Calcium  lacücum. 


Innerlich:  zu  0,01-0,05-0,2  3  Mal  täglich  in  wässeriger  Lösung 
[gegen  Scropheln;  in  neaerer  Zeit  von  VireMt  als  Antisyphiiiticom  mit  Erfolg  ge- 
braucht und  sogar  dem  Jodkalium  vorgezogen,  ohne  bis  jetzt  viel  Nachahmung  ge- 
funden zu  haben]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1,5-3,0  auf  25,0]. 

Caleimn  laetieum«  CaJcaria  lactica.  Lactate  of  Calcium.  Lactate 
de  chaux.  Calciumlactat.  Milchsaurer  Kalk.  Bis  jetzt  nur  gebraucht 
in  Form  des  Syrupus  Calcariae  phosphorico-lacticae  [vergl.  diesen]. 

Calciui  iilios)»liolaetieiuii  erystallisatmii  solubile.  Ery  stall  i- 
sirter  phosphor-milchsaurer  Kalk.  In  warmem  Wasser  leicht,  in 
kaltem  schwer  löslich.     Dosis  und  Gebrauch  wie  Calc.  phosphor. 

^Caleimn  pllM)lllorieiim«  Calcaria  phosphorica  (bibasica).  Calcium 
phosphoricum  Pfc.  Aisir.  Calcis  Phosphas  Pli.  Brit  Phospihat  of  lime. 
i?hosphate  de  chaux.  Calciumphosphat.  Phosphorsaure  Kalkerde, 
neutrale  phosphorsaure  Kalkerde.  Leichtes  weisses  krystallinisches,  in 
Wasser  unlösliches  Pulver.    [10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0-5,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pastil- 
len. [In  neuerer  Zeit  von  Beieke  als  Unterstützungsmittel  für  den  Zelienbildungs- 
process  gerühmt,  und  bei  Atrophie,  Rachitis,  scrophulösen  Geschwüren  mit  Erfolg 
gegeben.  Die  Dosis  muss  aber  sehr  hoch  gegriffen  werden,  wenn  Wirkung  erzielt 
werden  soll;  am  besten  thut  man,  jede  Nahrang  des  Kindes  mit  mehreren  Prisen 
phosphorsauren  Kalks  zu  vermischen.  —  Sltlgiigiie  und  llilne  Edwtrds  gaben  den 
phosphorsauren  Kalk  in  grossen  Dosen  (2.0-5,0  täglich)  mit  Erfolg  zur  Beschleunigung 
der  Callusbildung  bei  Fracturen.  In  neuester  Zeit  ist  das  Mittel  auch  von  Pi^rry^ 
Bertraid  und  6mI«m  gegen  verschiedene  Knochen affectionen  gerühmt  und  zwar 
gleichfalls  in  grossen  Dosen,  nämlich  in  Pulvern  von  5,10-10.6,  die  Morgens  und 
Abends  zu  einer  Reis-  oder  anderen  Suppe  zugesetzt  werden.  fiHjr^t  empfiehlt  2,0-6,0 
pro  die  gegen  die  Schweisse  bei  Phthisikern.  An  Stelle  der  Calcaria  phosphorica 
werden  auch  geraspelte  frische  Knochen  empfohlen.  — Neuerlichst  wird  auch 
unter  dem  Namen  Chlorhydrophosphate  de  chaux,  (Calcaria  chlorhydrophos- 
phorica)  ein  Gemenge  von  Calcaria  phosphorica  und  Chlorcalcium  bei  Scrophulose, 
Chlorose  u.  a.  empfohlen:  Heretdier]. 

344.  I^  I   345.  IV 

Calcar.  phosphor.  0,2  '  Calcar.  phosphor.  10,0    ' 


Calcar.  carbon.  praecip.  0,1 
Perr.  reduct.  0,ü3. 
F.  c.  Pasta  Cacao  Trochisc.  d.  tal.  dos. 
No.  20.    S.  3  mal  taglich  eine  Pastille. 
Trochisci  antatrophici. 


Calcar.  carbon.  20,0 

[Ferri  lactici  1,5-3,0] 
Sacch.  lactis  30,0. 
M.  f.  pulv.   D.  S.  3  mal  täglich  thcelöffel- 
wcise  im  Essen.        Küchenmeister. 


^Calcium  [ihospliorieHm  cradttm.  Calcaria  phosphorica  (tribasica) 
ex  ossibus.  Ossa  usta  alba.  Rohes  Calciumphosphat.  Gebrannte 
Knochen.  Ein  weisses  oder  grauweisses  Pulver,  in  Salzsäure  löslich.  Es 
besteht  zumeist  aus  Calciumphosphat  (92),  aus  wenig  Magnesiumphos- 
phat (über  1)  und  aus  Calbiumcarbonat  (6,5  pCt.).  Nur  in  der  Form 
der  Cornu  cervi  raspatum  und  Cornu  cervi  ustum  album  (siehe 
diese)  angewandt. 

Caleittm  sibpliospliorieni.  Calcaria  subphosphorosa.  Hypophos- 
phite  of  Calcium.  Unterphosphorigsaurer  Kalk.  Vergl.  Natrium 
subphosphorosum. 

8^  I^  344-345.  DigitizedbyVjOOgle 


Calcium  sulfo-carbolicum.  207 


Caleivm  snlfo-earboliettm.  Calcaria  sulfo-carbolica.  Sulfocar- 
bolsaure  Kalkerde.     [In  Wasser  leicht  löslich.]    10,0  =  1,8  Calc. 

Innerlich  zu  0,3  mehrmals  täglich  gegen  Rachitis  und  mit  Aqua 
Calcariae  gegen  Diarrhoea  ipfantilis  von  Semmm  empfohlen.  [Bei  Er- 
wachsenen grössere  Dosen.]  Ist  wegen  seiner  leichten  Löslichkeit  das  ratio- 
nellste und  am  meisten  zu  empfehlende  Kalkpräparat. 

346.  Bf 

Calcar.  solfocarb.  50,0 
Aq.  dest  120,0 
Syr.  Ck)rt.  Aurant.  30,0. 
MDS.    3  mal  taglich  1  Kinderloffel.     [Bei  Rachitis.] 

Swald. 

Caleimn  salfiratmii.  Calcaria  sulfurata.  Hepar  Galeis.  Hepar  sul- 
furis  calcareum.  Sulphuretum  Calcis.  Sulphuret  of  Calcium.  Foie  de 
soufre  calcaire.  Schwefelcalcium.  Kalkschwefelleber.  [10,0  etwa 
15  Pf.]  Beinahe  unlöslich  in  Wasser.  Cave:  alle  Säuren,  Metalloxyde 
und  Salze.  —  Calcium  oxysulfuratum  oder  Miscella  pro  calcio  oxy- 
sulfurato  Pli.  Awtr.  ist  ähnlich  [Calcaria  usta  30,0,  Sulfur.  60,0].  Dasselbe 
wird  zur  Solutio  Calcii  oxysulfurati  oder  Solutio  Ylemingkx 
[1  in  4  Wasser]  verwendet.  [Keine  Abkürzung  bei  der  RecepturI  zur  Vermeidung 
der  Verwechslung  mit  Calcaria  sulfurica.] 

Nur  äusserlich:  in  Salben  [1,5-3,0  auf  25.0,  neuerlichst  wieder  sehr 
dringend  gegen  Acne,  Furunkel,  Carbunkel,  scrophulöse  Geschwüre  —  gleichzeitig 
mit  interner  Anwendung  des  Mittels  —  empfohlen:  Riiger],  zu  Waschungen 
[5,0  auf  100,0],  Bädern  [60,0-120.0  pro  balneo;  die  Wirkung  wird  erhöht  durch 
Zusatz  roher  Salzsaure  (zu  gleichen  Theilen).  Die  Boules  Baregiennes  (Globuli 
sulfurati)  bestehen  aus  8  Schwefelcalcium,  2  Kochsalz,  Extr.  Saponariae  1-lV«.  Aus 
dieser  Masse  werden  Kugeln  Ton  50,0  Gewicht  geformt  und  mehrere  derselben  im  Bade 
aufgelöst]. 


347.  IV 

1.  Solut.  Calcii  oxysulfurat.  200. 

D.  in  vitro. 

IV 

2.  Acid.  hydrochlor.  crud.  15,0 


Acid.  sulfur.  dilut.  30,0 
m.  d.  in  vitro. 
D.  S.  Nach  dem  Eingiessen  von  1 .  in's  Bad 
vor  dem  Einsteigen  No.  2.  zuzusetzen 
Liquor  hydrosulfuratus  pro  balneo. 


Caleiui  snlftirato-stibiatiim.  Stibio-Galcium  sulfuratum.  Calcaria 
sulfurato-stibiata.  Calx  Antimonii  cum  Sulfure.  Spiessglanz-Schwefel- 
kalk.     Nur  theilweise  löslich. 

Innerlich:  zu  0,1-0,3  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  seltener  in 
Pulvern,  in  Abkochungen  [5,0  mit  1200.0  auf  1000,0  eingekocht:  Aqua 
sulfurato-stibiata  Ph.  ptup.,  ähnlich  Solutio  Calcii  sulfurato-stibiata; 
dieselbe  wird  pur  oder  mit  Milch,  Fleischbrühe,  tassenweise  gegeben]. 

Aeusserlich:  zu  Mundwässern  [selten;  1,0  auf  150,0-200,0],  Um- 
schlägen, Waschungen  [1,0  auf  100,0],  Bädern  [30,0-60,0  pro  balneo, 
erst  mit  Wasser  abgekocht  und  dann  dem  Bade  zugesetzt],  Pflastern  [3,0  auf 
25,0],  in  Salben  und  Pasten  [als  epilatorisches  Mittel  bei  Triehiasis  ^  der 
Spiessglanzschwefel  wird  zur  Paste  geformt,  vorsichtig  aufgetragen  und  nach  4  bis 
6  Minuten  mit  einem  nassen  Tuche  wieder  abgewischt;  BHftl]. 


20S  Calcium  sulforicum  ustam. 


348.  ^  349.  Bf 

Calcii  sulfurato-stib.  2,0  Cerae  flav. 

Mucilag.  Gummi  Tragac.  q.  s.  Calcii  sulf.-stib.  ana  5,0 

F.  pil.  60.     Consp.  Cass.  Cinnam.    D.  in  Picis  liquid.  25,U. 

vitro  bene  clause.  S.  2  mal  tägl.  5  Stück.  F.  1.  a.  emplastr.  extend.  supra  corium. 
[Bei  chronischer  Metallvergiftung.]  Emplastrum  antarthrit. 

Hufeland.  Helgolandicum. 

*Caleiiim  snlfwiemn  «stm.  Calcaria  sulfurica  usta.  Gypsum 
ustum.  Gebrannter  Gyps.  [10,0  =15  Pf.]  Weisses  amorphes  Pulver, 
welches  mit  der  Hälfte  seines  Gewichtes  Wasser  gemischt  innerhalb 
5  Minuten  erhärten  muss.  Hauptsächlich  zum  Gypsverbande  gebraucht. 
—  Zur  Bereitung  des  C«rie-ie«etii'schen  Pulvers  [vergl.  Pix  Lithanthrac]. 

Die  Calcaria  sulfurica  crystallisata  nativa,  Glacies  Mariae,  Lapis 
specularis,  Glimmer,  Fraueneis,  Marienglas,  wird  häufig  als  Volks- 
mittel gegen  rosenartige  Entzündungen,  Intertrigo  sowohl  innerlich,  als 
äusserlich  gebraucht. 

*Cattl)lll«ra.  Camphor.  Camphre.  Campher.  Kampfer.  [Durch 
Sublimation  aas  Cinnamomum  Camphora  gewonnenes  Stearopten.  —  10,0  10  Pf.,  trita 
15  Pf.]  Weisse,  krystallinische  mürbe  Masse.  In  Wasser  fast  gar  nicht, 
in  Weingeist,  Aether,  fetten  und  ätherischen  Oelen,  in  Chloroform,  Kreo- 
sot, Schwefelkohlenstoff,  wasserfreier  Essigsäure  leicht  löslich;  mit  Hülfe 
von  Gummi  oder  Eigelb  lässt  sich  der  Campher  wie  ein  fettes  Oel  in 
Wasser  oder  Essig  emulgiren.  Pulver  von  Campher  und  Gummiharzen 
geben  eine  überraschend  weiche  Masse,  deshalb  Zusatz  von  Campher  zur 
Geschmeidigkeit  von  Pflastern.  Zu  Pulver  lässt  sich  der  Campher,  mit 
einigen  Tropfen  Spiritus  befeuchtet,  leicht  reiben  [Camphora  trita]. 

Innerlich:  zu  0,03-0,3  [bei  torpiden  Nervenfiebern,  Hydrophobie,  Cholera, 
bei  Collaps],  mehrmals  täglich  als  Pulver  [am  besten  mit  reinem  Gummipulver; 
man  verordne  nur  auf  kurze  Dauer  und  in  Charta  cerata ;  in  capsulis  operculatis  hält 
sich  der  Campher  sehr  gut  auf  längere  Zeit],  in  Pillen  oder  Bissen  [mit 
Gummi  Arab.  und  Succ.  Liquirit.],  in  Auflösungen  [in  fettem  Oel:  Ol.  cam- 
phoratum;  in  Spiritus:  Spiritus  camphoratus;  in  Aether  und  Chloroform  —  den  Spi- 
ritus- und  Aether-Auflösungen  darf  man  jedoch  kein  Wasser  zusetzen,  weil  sonst  der 
Campher  sich  ausscheidet],  in  Emulsionen  [zweckmässiger  als  die  Emulsion  mit 
reinem  Campher  ist  die  mit  Ol.  camphoratum  (1  Campher,  8  Ol.  Papaveris)]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  als  Kaumittel  [kleine  Stückchen  Cam- 
pher gekaut  oder  langsam  auf  der  Zunge  zergehen  lassen:  bei  Angina],  in  hohlen 
Zähnen,  im  Ohr  zu  tragen  [mit  Baumwolle  umhülli  —  die  Plitcr'schen  Ohren- 
pillen sind  nichts  weiter  als  Campher  mit  Oel  und  Wachs  zur  Pillen masse  geformt 
und  in  Baumwolle  gewickelt],  in  Kräuterkissen  [bei  rheumatischem  Zahn- 
schmerz, Erysipelas:  0,5  auf  25.0  Species  aromat.]  in  leinenen  oder  Mull-Säck- 
chen als  Antispasmodicum  bei  Spasmus  glottidis  am  Halse  (A.  y%gt\, 
WiMeiWrg),  als  Antaphrodisiacum  in  der  Nähe  der  Genitalien  ange- 
bracht; in  Dampf  form  [die  oben  angegebenen  Applicationsweisen  wirken  zu- 
meist in  Form  der  Dämpfe;  ferner  Dämpfe  von  heissem  Wasser,  in  welches  Campher 
geworfen:  bei  Angina,  Zahnschmerz  u.  s.  w.],  Inhalationen  [durch  gläserne 
Cylinder,  in  denen  der  Campher  durch  Wattepfropfe  gehalten  wird :  Cigarettes  cam- 
phrees  (Risptil)],  Bäucherungen  [man  lässt  den  Campher  von  heissen  Metall- 
platten (nicht  von  glühenden  Kohlen,  auf  denen  er  verbrennt)  verdampfen  und  die 
Dämpfe  an  den  leidenden  Theil  selbst  gehen,   oder  man  fängt  sie  mit  Watte  oder 

B^  I^  348-349.  Digitizedby^OOgie 


Camphora. 


209 


Wollenzeug  auf  (Lana  camphorata  —  zweckmässiger  durch  Besprengen  der  Watte 
mit  Spiritus  camphoratus)  und  umhüllt  den  leidenden  Theil  damit],  zu  subcutanen 
Injectionen  [1  zul2Spir.oder5Aether;  1  volle  Spritze  pr.dosi,  alsExcitans:  Rthilej 
oder  auch  in  fettem  Oel  gelöst:  Bill],  in  Pulvern,  als  Schnupfpulver, 
Augenpulver,  Streupulver  [bei  gangränösen  Geschwuren:  mit  Myrrha, 
China,  Kohle],  in  Mund-  und  Gurgelwässern,  Pinselsäften,  Augen- 
wässern, Kly stieren  [0,3-1,2  oder  3,0-10,0  Ol.  camphor.  emulgirt],  Bädern 
[5.0-10  0  zum  Fussbade],  Linimenten  [gewöhnlich  die  officinellen  benutzt], 
Seifen,  Salben  [am  besten  der  Campher  erst  in  Oel  aufgelöst  und  dann  der 
Salbe  zugesetzt:  1,5-3.0  auf  25  0],  Pflastern  [die  meist  sehr  weich,  oft  schmierig 
werden],  Seifen  [Sapo  camphoratus  (etwa  3.0  auf  25  0)]. 


350.  Bf 

Camph.  trit.  0,05 

Gummi  Arab.  0,5. 
M.   f.   puiv.   d.   tal.  dos.   No.  10.     D.  in 
Charta  cerata.    S.  3stdl.  1  Pulver. 


351. 


^ 


Camph.  trit.  0,1 
Opii  0,03 

Kai.  nitric.  dep.  0,3 
Sacch.  albi  8,0. 
M.  f.  pulv.     D.  S.  Abends  vor  Schlafen- 
gehen in  Thee  zu  nehmen. 

Pulvis  diaphoreticus  Graefii. 

352.  ^ 
Camph.  1,5 
Moschi  0,4 

Extr.  Opii  aquos.  0,1 

Syr.  comm.  q.  s. 
ut  f.  bol.  6.    Consp.  Cass.  Cinnam.    D.  in 
Yitro.   S.  Den  Tag  über  zu  verbrauchen. 
[Als  Analepticum.]  Dupuytren. 

353.  TV 
Camph.  2,5 

Extr.  Opii  aquos.  0,5 
Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.   bol.  6.     Consp.    Lycopod.     D.   in 
vitro.    S.  Abends  2-3  Stück.     [Bei  go- 
norrhoischen  Erectionen   und   Reizung 
des  Collum  vesicae.]  Bioopd. 

354.  Bf 
Camph. 

Lactucarii  gallici  ana  3,0. 
M.  f.  pil.  20.  Consp.  Lycopod.  D.  S. 
Täglich  5-6  Pillen  zu  nehmen,  haupt- 
sächlich vor  Schlafengehen.  [Bei  Pria- 
pismus, Chorda,  Harnröhren -Schanker, 
Gonorrhoe,  zur  Verhinderung  der  Erec- 
tionen.] Bioord. 

355.  Bf 
Camph.  2,0 

Pulv.  Secal.  cornut.  4,0. 


F.  c.  Mucil.  Gummi  Mim.  s.  q.  pil.  50. 
Consp.  Lycopod.  D.  S.  Morgens  und 
Abends  eine  Pille.  [Gegen  Pollutiones 
noctumae.]  Bobert. 


356. 


I* 


Camph.  trit.  0,6 

Res.  Guajac.  nat.  pulv.  4,0 

Sapon.  stib.  2,0 

Extr.  Calami  q.  s. 
ut  f.  pil.  60.    Consp.  Pulv.  Rad.  Calami. 
D.  in  vitro.     S.   3  mal  täglich  6  Stück. 
[Bei  chronischer  Gicht.]        liessing. 


357.  I^ 

Camph.  1,0 

Aether.  acet.  12,0 

Tinct.  Opii  simpl.  3,0. 
D.  S.    V^-Vjstdl.    10-15  Tropfen.     [Bei 
Cholera  asphyctica.]  Oppolser. 


358.  Bf 

Camph.  10,0 

Aether.  20,0. 
D.  S.  20-30  Tropfen  in  Wein  zu  nehmen. 
Liquor  nervinus  Bangii. 


359.  Bf 

Camphorae 

Spir.  dil.  ana  10,0. 
MDS.   4  mal  täglich  10-15  Tropfen.     [Bei 
Dysenterie.]  H.  Munk. 


360. 


D.  S. 


Camph.  0,3-0,5 
Gummi  Arab.  5,0 

f.  c. 
Aq.  Flor.  Aurant. 
Syr.  Alth.  ana  25,0 
Aq.  dest.  q.  s. 

Emuls.  200,0. 
l-2stdl.  1  Esslöffel. 


Ewald  and  Simon,  ArtnciTerordiiungslvlire.    10.  Aufl* 


14 


Disktizi 


ÜJ'^säö^i 


fi)9Jüfe 


210 


Camphora. 


361.  Bf 

Camph. 

Extr.  Opii  aqaos.  ana  0,07-0,15 
Mixt,  gummös.  100,0. 
D.  S.  2-3stdl.  1  Esslöffel.    [Bei  Gonorrhoe 
mit  häufigem,  schmerzhaftem  Harndrang 
und    gleichzeitigem    Stuhldrang     oder 
Diarrhoe.]  ▼.  Sigmund. 


362.  TV 
Camph.  0,5-1,0 

Emuls.  Amygd.  dulc.  200,0. 
D.  S.   Istdl.  1  Esslöffel. 

Emulsio  amygdalina  camphorata. 

363.  ^ 
Champh.  1,2 
Spirit.  0,3 
Magnes.  carbon.  2,5 
Aq.  dest.  200,0. 

D.  S.  4-2stdl.  1  Esslöffel  voll.  [Bei  Ty- 
phus abdom.  und  exanthem.,  namentlich 
als  Mittel  gegen  den  quälenden  Durst 
von  Lyons  empfohlen.] 

MuroMion. 


364.  I^ 

Camph.  0,5 

Gummi  Arab.  5,0 
f.  c. 

Aq.  Valerian.  100,0 
Emulsio  in  qua  solve 

Ammon.  carb.  pyro-ol.  1,0 

Extr.  Opii  0,1 

Syr.  Zingiberis  25,0. 
MDS.  Halbstdi.  1  Esslöffel.   [Bei  Cholera.] 


365.  Bf 
Camph. 

Myrrh.  ana  5,0 
Cort.  Chin. 

Flor.  Cham,  ana  10,0 
Carb.  pulv.  20,0. 
M.  f.  pulv.    S.  Zum  Einstreuen.    [Gegen 
Gangraena  und  Caries.]  Bust. 

366.  Bf 
Camph.  trit.  5,0 
Sulfur.  praec.  10,0. 

MDS.  Mit  destillirtem  Wasser  so  flüssig 
zu  machen,  dass  die  Masse  leicht  auf- 
gestrichen werden  kann.  [Bei  Acne 
rosacea.]  Morris. 


367.  Bf 

Camph.  0,5 
Ol.  Cajcputi  0,3 
Glycerini  10,0 
MDS.    Umgeschüttelt   einzureiben.      [Bei 
rheumatischen  Schmerzen.] 

Angelstein. 

i^  Bf  361-375. 


368.  Bf 
Camph.  5,0 

Ol.  Terebinth.  20,0. 
D.  S.  Zum  Einreiben.   [Bei  Frostbeulen.] 

369.  I^ 
Camph.  trit.  1,0 
Aeth.  sulfur.  5,0 

D.  S.    Zu  subcutanen  Injectionen  bis  zu 
20  Tropfen  pro  dos. 

370.  Bf 
Camph.  25,0 
Aethens  50,0. 

MDS.   Alle   5-6  Stunden    mittelst   eines 
Pinsels  auf  die  kranken  Partien  aufzu- 
tragen.    [Bei  Erysipelas  infantum.] 
Trousse^u. 


371.  Bf 

Camph.  trit. 

Bals.  Peruv.  ana  2,0 

Vaselini  25,0. 
M.  f.  ungt.    D.     [Gegen  Frostbeulen.] 
Lockstaedt. 


372.  Bf 
Camph.  0,06 

solve  in 
Ol.  Amygd.  dulc.  30,0 

adde 
Liquor.  Ammon.  anis.  0,25. 
MDS.  Täglich  einige  Tropfen  in's  Ohr  zu 
lassen.      [Gegen    asthenische    Schwer- 
hörigkeit.] Bust. 

373.  I^ 
Camph.  0,5 
Vitell.  ov.  unius 
Extr.  Opii  aquos.  0,05 
Aq.  comm.  150,0. 

MDS.  Zum  Klystier.    [Gegen  schmerzhafte 
Erection  bei  Tripper.]  Bicord. 

374.  I^ 
Camph.  trit.  5,0 
Vitell.  ov.  dimid. 
Syr.  Sacchar.  40,0 
Aether.  2,0 
Aquae  500,0. 

D.  S.    Zur    Gurgelung.      [Bei    bösartiger 
Angina.]  Bouchardat. 


375.  1^ 

Camph.  trit.  0,3 

Morph,  muriat.  0,12 

Bals.  d.  Toluol.  0,6 

Zinc.  oxyd.  alb.  2,0 

Vaselini  20,0 

Cer.  flav.  2,5. 
M.  f.  ungt.    S.  Decubitussalbe. 

Freriohs. 

Digitized  by  VorOOQlC 


Camphora  bromata.  2 1 1 


376.  Bf 

Camph.  trit.  10,0 
Alum.  crud.  30,0 
Ammon.  chlorat.  15,0 
Ceruss.  venet.  250,0 
Cret.  pulv.  370. 


Aq.  q.  1.  ad  past.  ex  qua  f.  glob.  pond. 
30,0,  rec.  praep.  disp.  S.  Weiche  Lein- 
wandlappen  sind  mit  diesen  Kugeln 
reichlich  zu  bestreichen,  3-4  mal  in  24 
Stunden  frisch  aufzulegen.  [Elisabethiner 
Kugeln.]  Wertheim. 


Cam)iliora  bronata«  Bromure  de  carophre.  Bromide  of  camphor. 
Monobromcampher.  Bromcamphcr.  [Weisse  Krystalle,  sehr  flüchtig,  schwer 
löslich  in  Wasser,  leicht  in  Alcohol  und  Glycerin.  —  1.0  5  Pf.  —  Von  Swtrt  zuerst 
dargestellt,  von  Benele  zuerst  therapeutisch  geprüft  und  bei  Delirium  tremens  zu 
2  0-3.0  pro  die  erfolgreich  gefunden.  Darauf  auch  zu  1.0-2,0  pro  die  gegen  Epi- 
lepsie und  hysterische  Anfälle,  sowie  zu  0,4-0  5  und  mehr  pro  die  gegen  dyspnoe- 
tische  Zustände  von  B«irieTiUe>  gegen  Manie  von  Lawsoi^  von  Ytleiiti  als  das  beste 
Antidot  gegen  Strychninvergiftung,  gegen  Homicranie  und  Cephalalgio  von  Boell^ 
gegen  Chorea,  nächtliche  Pollutionen  und  Tenesmus  vesicae  et  rocti  von  datliftult 
empfohlen]. 

Innerlich:  in  Pulvern,  Pillen,  Bissen,  Kapseln,  Trochisci. 
[In  Frankreich,  wo  das  Mittel  zuerst  und  am  meisten  benutzt  worden,  sind  fast  nur 
Capsules  und  Trochisci,  welche  0  1  desselben  enthalten,  in  Gebrauch],  zu  etwa  0,1 
bis  0,5  pro  dosi,  zu  0,4-3,0  pro  die.  [Gegen  Strychninvergiftung  sind  selbst 
4,0-6  0  refracta  dosi  empfohlen:  Yftlenti.] 

Aeusserlich:  zu  subcutanen  Injectionen  [nicht  genügend  geprüft 
wegen  der  Schwerlöslichkeit  des  Präparats  in  Wasser,  verdient  indess  in  spirituöser 
oder  Glycerin lösung  versucht  zu  werden.] 

Canphora  carbolisata.  Carbolated  Camphor.  Camphre  phenique. 
Carbolkampfer.  [Von  einer  concentrirten  Solutio  acidi  carbolici  (9  ad  1  Spi- 
ritus) werden  100  mit  25  0  Camphora  pulv.  gemischt.  Man  erhält  eine  ölige,  blass- 
gelbliche  Flüssigkeit,  von  schwachem  Kampfergeruch,  die  sich  weder  mit  Wasser 
noch  mit  Glyterin,  sehr  wohl  aber  mit  Oliven-  und  Mandelöl  in  allen  Verhältnissen 
mischt.]  Dieses  von  Stulei  dargestellte  Präparat  wird  von  demselben 
dringend  als  Verbandmittel  an  Stelle  der  Carbolsäure  empfolilen  und 
zwar  entweder  gemischt  mit  Ol.  Olivar.  oder,  was  er  vorzieht,  in  einer 
Emulsion  mit  gleichen  Theilen  eines  Infus.  Herbae  Saponariae  (1  ad 
10  Aq.)  oder  einer  Tinct.  Saponariae  Quillayae.  Die  Wunde  wird  mit 
dem  Mittel  gewaschen  oder  ausgespritzt  und  die  Verbandstücke  werden, 
ähnlich  wie  beim  llstcr'schen  Verfahren,  mit  demselben  getränkt  und  in 
mehreren  Lagen  aufgelegt,  mit  Kautschuk,  trockner  Watte  und  einer 
Bandage  bedeckt.  Die  Wirkung  dieses  Verbandes,  welcher  nicht  im 
mindesten  reizen,  vielmehr  die  Schmerzen  lindern  und  die  Reactions- 
erscheinungen  sowie  die  Eiterung  massigen  soll,  wird  von  StHlei  sehr 
gerühmt. 

Cannabiniim  tannieiim.  Gerbsaures  Cannabin.  Alkaloid  aus 
Cannabis  indica.  [Als  Hypnoticum  neuerlichst  eingeführt  und  von  Vroiimnller 
empfohlen.  —  0,1  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,2-0,5  in  Pulvern  (zur  beruhigenden  und  schlaf- 
machenden Wirkung  bei  Exaltationszuständen ,  Geisteskranken,  Steno- 
kardie: Ewtld.) 

Aeusserlich:  Wegen  seiner  geringen  Löslichkeit  in  Wasser  und 
Glycerin  zu  subcutanen  Injectionen  noch  nicht  zu  verwenden. 

Digitizecl^y^P^l^e 


212 


Ci'vntharides. 


^Cutliarides«  Muscae  hispanicae,  Blistering-fly,  Spanish-fly,  Mouches 
d'Espagne.  Spanische  Fliegen.  [Der  möglichst  wenig  beschädigte  Käfer 
Lytta  vesicatoria,  dessen  vorzugsweiser  Bestandtheil  Cantharidin,  ein  weisser  krystalli- 
nischer  Körper,  ist.  —  Von  lUdecki  wurde  aus  den  Canthariden  ausserdem  ein  öl- 
artiger,  sauer  reagirender,  stark  narcotischer,  fast  wie  Nicotin  riechender,  fluchtiger 
Stoff  dargestellt,  über  den  indessen  nichts  weiteres  verlautet  hat.  —  10,0  gross,  pulv. 
35  Pf.,  subt.  pulv.  40  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,05  [ad  0,05  pro  dosi,  ad  0.15  pro  die!],  einige  Mal 
täglich  [bei  Hydrophobie  öfters  diese  Dosis  überstiegen],  in  Pulvern  [subt.  pulv. 
mit  Zusatz  von  Gummi,  unzweckmässige  Form,  weil  leicht  eine  im  Heilzwecke  nicht 
liegende  örtliche  Reizung  der  Magenschleimhaut  entsteht],  in  Pillen  [mit  Camphor 
oder  Opium  als  Corrigentien  der  Cantharidenwirkung].  Zweckmässiger  als  diese 
Formen  ist  die  DaiTeichung  eines  Oleum  cantharid.  oder  der  Tinct. 
cantharid.  [s.  diese], 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [subt.  pulv.,  heftig  reizend ,  bei  sehr 
atonischen  Geschwüren,  vermischt  mit  Zucker,  Amylum,  Gummi,  Lapid.  cancr.]  in 
Salben  [entweder  durch  Zusatz  der  gepulverten  Canthariden  (1)  zu  Salben masse (8) : 
Unguentum  epispasticumPh.  ptvp.^  oder  durch  Digestion  der  Canthariden  mit 
fettem  Gel,  so  das  officinelle  üngt.  cantharid.],  zu  Pflastern  [zu  deren  Zusam- 
mensetzung man  sich  des  Pulvers  oder  der  öligen  und  der  ätherischen  Auszüge  bedient 
(Empl.  Mez.  canth.,  Taffetas  epispasticum  Gilberti).  Charta  epispastica 
Pb.  Irit^  Blistering  paper,  wird  bereitet  aus  4  Canth.  pulv.,  16  Gera  alb.,  16  Sper- 
macet.,  8  Ol.  Oliv.,  3  Tereb.,  1  Bals.  Canad.,  24  Aq.  dest.  —  Vergl.  die  officinellen 
Empl.  Cantharid.],  als  Fontanellkugeln  [Pillen  aus  Canth.  mit  Rhiz.  Irid.], 
als  Canthariden-  CoUodium  Pfc.  ü.  S.  [die  gepulverten  Canthariden  sollen  (unge- 
fähr im  Verhältniss  von  1 :  10)  in  Collodion  gelöst  werden.  Eine  andere  Vorschrift 
giebt  an:  1  Th.  Collodiumwolle  in  18  Th.  Aether  cantharidatus  (durch  Extraction 
von  2  Th.  Canth.  gross,  pulv.  mit  3  Aether)  und  3  Spiritus  zu  löse%  Die  Appli- 
cation empfiehlt  sich  bei  unruhigen  Patienten  und  an  Stellen,  wo  Pflaster  nicht  leicht 
haften. 


377.  IV 
Cantharid.  pulv.  0,2 
Camphor.  trit.  0,3 
Pulv.  Althaeae  3,0 

Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s.  a. 
F.  pil.   No.  20.    Consp.  Lycopod.    D.  S. 
3  mal  täglich  2  Stück  zu  nehmen. 

378.  ^ 

Canthar.  subt.  pulv.  1,0 

Ferri  oxydat.  fusc. 

Aloes  ana  1,5 

Extr.  Chamom.  q.  s. 
ut  f.  pil.  50.    Consp.   C'ass.   Cinnam.    S. 
3 mal   täglich    1-2  Pillen   zu  nehmen. 
[Bei  Amenorrhoe.]  Oesterlen. 

379.  Bf 

Canthar.  subt.  pulv.  0,6 
Ferri  pulv.  1,2 
Succ.  Liquir.  4,0. 
F.  pil.  90.    Consp.  Lycopod.    D.  S.  4  mal 
täglich  3-4  Pillen.     [Bei  Enuresis  pa- 
ralytica  puerperarum  und  senilis.] 

M«iiiner. 

flV  ^  877-381. 


380.  IV 

Canthar.  gross,  pulv.  0,12 
Ol.  Amygd.  150,0. 

Digere  per  ^\  horam;  lilti-atis 
addc 
Gummi  Arab.  7,5 
Syr.  opiati  30,0 
Aq.  comm.  150,0. 
F.  emuls.    D.  S.  2stündl.   umgeschüttelt 
einen  Esslöifel.  LooksUeclt. 


381.  IV 

Cantharid.  pulv. 

Picis  nav. 

Cerae  flav. 

Adipis  suilli  ana  25,0 

Terebinth.  5,0 

Ol.  Lavand. 

Ol.  Thymi  ana  0,5 
F.  emplastr.    Extende  supra  Taffet. 

Mouches  de  Milan. 
[Als  Derivans  bei  Neuralgien  und  Zahn- 
schmerz.] 


Digitized  by  CjOOQIC 


Cantharidinum.  213 


382.  I^ 

Canthar.  pulv.   10,0 

Ol.  Olivar.  q.  s. 
ut  f.  pasta  mollis.. 

Yesicator  nach  Bzetonneau. 

Cantharidinum.  Gantharidin.  Canthariden-Gampher.  [In  weissen 
Tafeln  krystallisirbares ,  flüchtiges  Alkaloid,  in  Aether,  Alcohol,  fetten  und  ätheri- 
schen Oelen,  aber  nicht  in  Wasser  löslich  und  mit  Alkalien  Salze  bildend.  —  0,1 
etwa  20  Pf.] 

In  neuerer  Zeit  häufiger  angewendet.  Doch  ist  wegen  der  überaus 
heftigen  Wirkung  [etwa  50  Mal  stärker  als  Cantharidenpulver]  grosse  Vorsicht 
von  Nöthen. 

Capsnlae  anylaeeae«  Oblatenkapseln.  Eine  sehr  zweckmässige 
Darreichungsform  für  dispensirte  Pulver.  [Vergl.  den  allgemeinen  Theil 
pag.  18.] 

Cajisnlae  gelatinosae.  Gapsules  g^latineuses.  Gallertkapseln. 
[Eine  jetzt  vielfach  gebrauchte  Form  für  die  Darreichung  übelschmeckender  oder 
übelriechender  Arzneien.  Die  Kapseln  werden  aus  elastischer  Gelatine  angefertigt, 
mit  der  betreffenden  Mischung  gefüllt  und  dann  mit  Gelatine  geschlossen.  —  Das 
Einnehmen  der  Kapseln  geht  ziemlich  leicht  von  statten,  wenn  man  dieselben  be- 
feuchtet auf  die  Zunge  legt  und  dann  mit  einem  Schluck  Wasser  hinunterspült.  — 
Am  häufigsten  sind  Kapseln  mit  Bals.  Copaiv.  (0,5  pro  Capsula,  1  Dutzend  40  Pf.) 
Extr.  Cinae  aether.,  Aether,  Ol.  Chaberti,  Ol.  Terebinthinae,  Extr.  filißis  aether., 
Natr.  und  Acid  salicylicura  (Ol.  Ricini  und  Ol.  Jecoris  Aselli  [bis  zu  10  Gr.  Inhalt]) 
vorräthig.] 

Cajisnlae  operenlatae«    Deckelkapseln.    [Kleine  aus  zwei  Stücken 

bestehende  cylinderförmige  Gallertbüchsen,  die  so  gearbeitet  sind,  dass  das  eine  Stück 
genau  in  das  andere  passt.  Zum  Einhüllen  pulyerförmiger  Substanzen  sehr  zweck- 
mässig. Die  Dispensation  in  Capsul.  opercul.  wird  aber  doppelt  so  hoch  berechnet, 
als  die  in  Papierkapseln.  —  Bei  dieser  Verordnungsweise  kann  das  sonst  übliche 
Vehikel  (Gummi,  Zucker)  gänzlich  wegbleiben.] 

€a)»snlae  Papayeris  s.  Fructus  Papaveris. 
Caragaheen  s.  Garrageen. 

Carbo  animalis«  Garbo  camis.  Ivory-blak,  animal  charcoal. '  Ghar- 
bon  animal.  Fleisch-  oder  Thierkohlo.  [Dieselbe  wird  entweder  aus 
Fleisch  und  Knochen  oder  aus  dem  Blute,  —  so  die  Garbo  animalis  Ph«  Ltid.  —  oder 
aus  Knochen  allein  —  Carbo  ossium  (Spodium,  Ebur  ustum,  Comu  cervi  ustum 
nigrum)  bereitet.  —  1,0  subt.  pulv.  5  Pf.] 

Innerlich:  ?u  0,5-2,0  im  Pulver. 

Aeusserlich:  zu  Streupulvern  bei  ichorösen  Geschwüren  [schlech- 
ter als  die  Holzkohle]. 

*Carbo  ligni  pttlveratus  s.  purus.  Garbo  praeparatus.  Garbo  vege- 
tabilis  depuratus.  Garbo  Ligni  depur.  Ph.  AHstr.  Charcoal.  Garbon  v^g^tal. 
GepulverteHolzkohle.  Präparirte  oder  gereinigte  Holzkohle.  [10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,5  [und  mehr]  mehrmals  täglich,  in  Pulvern 
[d.  in  vilro,  weil  die  Kohle  ihre  absorbirende  Kraft  leicht  an  der  Luft  verliert.  — 
Vegetabilische  Kohle  ist  der  Bestandtheil  vieler  antepileplischer  Arkana,  so  z.  B.  des 
Welper'schcn  Pulvers,  welches  aus  verkohltem  Hanfzwim  bereitet  und  in  sieben 

Digitize  ^  3g2.  ^^IB  C 


214 


Carbo  panis. 


Dosen  a  0,4  anjjewendet  wird],  Trochisci,  Latwerge  [gegen  Halitiis  foetidus 
als  Palliativum  empfohlen],  in  Capsul.  operculat.  bei  Magengährung  mit  ab- 
normer Zersetzung  und  übelriechenden  Ructus:  Ewald. 

Aeusserlich:  zu  Mundwässern  [3,0-5  0  auf  100.0,  stark  umgeschüttelt, 
gegen  übelriechende  Stomacace:  t.  liMebraadt] ,  Zahnpulvern,  Zahnlat- 
wergen, Cataplasmen,  Streupulvern  [mit  China,  Myrrha,  Calmus.  Cha- 
momilla  a.  s.  w.],  Salben  [10,0  auf  25  0  Fett:  Aliberfs  Grindsalbe]. 

887.  1^ 

Garb.  pulv.  25,0 
Tartar.  dep. 
Catechu  pulv. 
Myrrh.  ana  2,5 
Ol.  CaryophyU.  0,5 
Ol.  Bergamo«.  0,2. 

M.  f.  pulv.  dentifric. 

Welper'sches  Zahnpulver. 


383. 


MDS. 


Carbon,  pulv.  25,0 

Ligni  Quass. 

Magn.  carb.  ana  4,0. 

Mehrmals  taglich  einen  Theelöflfel. 


[Gegen  Pyrosis.] 


Heim. 


384. 


Carbon,  pulv. 

Natr.  bicarbon. 

Elaeosacch.  Menth,  pip.  ana  0,5. 
M.  f.  pulvis.     D.  S.     Vj-1  Stunde    nach 
jeder  Mahlzeit  ein  Pulver.     [Bei  Dys- 
pepsie mit  abnormer  Gascntwickelung 
im  Magen  und  Darmkanal.] 


385.  I^ 

Carbon,  pulv.  0,4 
Acid.  salicyl.  0,1. 
D.  in  Caps,  opercul.  No.  10.    S.  Eine  halbe 
Stunde  nach  der  Mahlzeit  1  Pulver  zu 
nehmen.  Ewald. 


386.  Bf 

Carbon,  pulv.  20,0 

Cort.  Chinae  10,0 

Myrrhac  2,5. 
M.  f.  pulv.     D.  S.  Zahnpulver. 

Pulv.  dentifric.  niger. 


888. 


^ 


Carbon,  lign.  pulv.  10,0 

Panis  50,0 

Sem.  lini  cont.  30,0 

Aq.  ferrid.  250,0. 
MDS.  Zum  Umschlag  bei  stinkenden  Wun- 
den und  Absonderungen.  [Ist  das 
Cataplasma  e  carbono  der  Fh. 
Lond.  mit  dem  Unterschied,  dass  statt 
Carb.  animal.  die  wirksamere  Carb.  lign. 
genommen  ist.] 


389. 


^ 


Unguenti  Styrac. 
Carbon,  pulv.  ana  25,0 
Camphor. 

Myrrhae  ana  3,0-6,0 
Ol.  Terebinth.  q.  s. 
ut  f.  unguent.    D.     [Gegen  schwammige, 
übel  secemirende  Geschwüre.]    Bast. 


Carbo  panis.    Brodkohle.    [10,0  subt.  pulv.  etwa  10  Pf.] 
Zu  Zahnpulvern. 

Carbo  popnli  seu  Carbo  Belloci.  Pappelkohle.  [10,0  subt.  pulv. 
etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  1,0-5,0  3-4  Mal  täglich,  in  Pulver  oder  besser  in 
Pastillen  (Pastilles  de  Belloc)  von  BelUe  emphatisch  gegen  sämmtliche 
nervöse  Magen-  und  Darmaffectionen  angepriesen. 

390.  IV 

Carbon,  populi 

Magnes.  carb.  ana  15,0. 

Div.  in  12  part.  aeq.     D.  S.  l-2stdl.  1  Pulver  mit  Zuckerwasscr,  dabei 

Abends  ein  Salz-,  Morgens  ein  erweichendes  Klystier. 

[Bei  Typhus.]  Odllle. 

Carbo  Spongiae«  Spongia  usta,  Spongia  marina  tosta,  Bumt  sponge. 
Schwammkohle.    [10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  oder  Ab- 
kochung [25,0  auf  200,0].  [Selten  in  Gebrauch,  seitdem  die  Anwendung  der 
Jodpräparate  allgemein  geworden.] 

g^   Bf  383-390.  DigitizedbyVoiOOgie 


Carboneum  bichloratum.  215 


Carboneun  bicUoratan.  Carboneum  chloratum.  Pcrchlormethyl- 
chlorür.  Ethylene  perchlorö.  Zweifach-Chlorkohlenstoff.  [Tetra- 
chlorid of  Carbon  fälschlich  yon  Engländern  genannt.]  Wurde  von  SftBMB, 
Snlth  u.  a.  zu  Inhalationen  empfohlen,  theils  als  Anästheticum  für 
chirurgische  Operationen,  theils  als  schmerzstillendes  Mittel  bei  Neur- 
algien und  Antispasmodicnm,  zumal  bei  schmerzhafter  Wehenthätig- 
keit.  Es  ist  bei  weitem  unzuverlässiger  und  gefährlicher  als  Chloro- 
form, deshalb  als  Anästheticum  nicht  zu  empfehlen  (NinBeley^  losenaBB). 
Dagegen  wird  es  als  locales  Anästheticum,  in  zerstäubter  Form  auf 
den  schmerzhaften  Theil  applicirt,  sehr  gerühmt  (Roiieiithal)  und  soll  be- 
sonders nützlich  sein  bei  Neuralgien,  Hyperästhesien  Hysterischer  u.  a. 
Rosenthal  empfiehlt  es  auch  als  ein  ausgezeichnetes  Epispasticum  in  fol- 
gender Anwendung:  Leinenstücke  werden  mit  dem  Mittel  getränkt,  auf 
die  entsprechende  Hautstelle  gelegt  und  mittels  Thierblase  oder  Wachs- 
tuch luftdicht  abgeschlossen.  Schon  nach  einer  halben  Minute  kommt 
es  zu  lebhaftem  Brennen  und  zur  Röthung  der  Haut,  die  auch  später 
fortdauert.  In  dieser  Weise  soll  z.  B.  ein  guter  Erfolg  bei  Lumbago 
erzielt  worden  sein. 

Carbonean  salfuratan.  Sulfidum  carbonicum  Ph.  N^rr.;  Alcohol 
Sulfuris,  Carburetum  Sulfuris.  Sulfuret  of  carbon.  Charbon  sulfur^. 
Schwefelkohlenstoff.  Schwefel  -  Alkohol.  Xanthogen.  [Wasserhelle 
Flüssigkeit  von  höchst  durchdringendem,  üblem  Gerüche,  scharfem,  brennendem  Ge- 
schmack, leicht  entzündlich,  unlöslich  in  Wasser,  leicht  löslich  in  Aether,  Alkohol, 
fetten  und  ätherischen  Oelen.  Löst  Phosphor,  Schwefel ,  Campher,  Gutta-Percha.  — 
10:0  5  Pf.]. 

Innerlich:  zu  0,1-0,3  in  Tropfen  [2-6  Tropfen  in  Milch,  Zuckerwasser, 
Schleim,  vielleicht  am  besten  in  Capsules,  die  freilich  vorher  der  Verabredung  mit 
dem  Apotheker  bedürfen;  im  ganzen  jedoch  ist  das  Mittel,  das  als  starkes  Excitans 
bei  Paralysen,  bei  Rheumatismus  und  Gicht,  Amenorrhoe  u.  s.  w.  empfohlen  wurde, 
sehr  unzuverlässig  und  vollständig  entbehrlich]. 

Aeusserlich:  zur  Einreibung  rein  oder  in  fettem  Oel  gelöst 
[zur  Zertheilung  von  gichtischen  Anschwellungen,  Drüsen -Tumoren,  Kropf];  zur 
Inhalation  in  Dampfform  [SlnpsM  empfahl  dieselbe  behufs  Anästhesimng; 
nicht  weiter  geprüft];  als  locales  Anästheticum  [HeleaMittetej  SImoüIb^ 
hrrln,  iiplessls  u.  a.  Die  Flüssigkeit  wird  äussorlich  aufgetragen,  und  durch  einen 
Blasebalg  die  Verdunstung  derselben  befördert.  Vorzuziehen  wäre  wohl,  die  Flüssig- 
keit in  zerstäubter  Form  local  zu  appliciren,  wenn  man  sie  überhaupt  trotz  des 
höchst  üblen  Geruches  anwenden  will.] 

391.  IV 

Carbonei  sulfurat. 
Ol.  camphorati  ana  10,0. 
D.  S.    Zur  Einreibung.     [Bei  rheumatischen  Neuralgien.] 

Carboneum  tricUoratan.  Chlorure  d'6thylene  perchlor6.  Drei- 
fach-Chlorkohlenstoff,  Chlorkohlenstoff.  [Weisse Krystalle  von  cam- 
pherartig- aromatischem  Geruch,  geschmacklos,  leicht  flüchtig,  unlöslich  in  Wasser, 
löslich  in  Alkohol,  leicht  löslich  in  Aether,  fetten  und  ätherischen  Oelen,  gewonnen 
durch  Zuleitung  von  Chlor  zu  Liquor  Hollandicus  bei  grellem  Sonnenlichte.  -^0,1 
etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,4  pro  dosi  in  Pulver  [mit  Zucker  verrieben]  oder 
in  alkoholischer  Lösung.    [Bei  Cholera  asiatica:  in  Berlin  und  Kopenhagen  in  so 

Digitized  R/  %g^P^|iiiC 


216  Cardoleum. 


weit  mit  einigem  Erfolg  gebraucht,  als  durch  dieses  Mittel  häufig  der  Puls  wieder 
gehoben  und  die  Haut  zur  Reaction  gebracht  wurde.  Die  erste  aus  Ostindien  über- 
lieferte Formel  für  den  Gebrauch  des  Chlorkohlenstoffs  lautete:  R  Carb.  trichlor.  4,0, 
Magnesiae  carb.  2,0,  Mixturae  camphorat.  250,0.  MDS.  Vj-lstdl.  einen  Esslöffel. 
Diese  Formel  wurde  jedoch  später  verlassen  und  statt  ihrer  meist  das  Pulver  gewöhn- 
lich zu  0,3,  zuweilen  mit  0,12  Campher,  V4 - \  2 stündlich  angewandt] 

Cardanonan  ninas  s.  Fructus  Cardamom.  min. 

Cardolran«  Kardol.  [Weichbarz  aus  Anacardium  occidentale;  in  Aether, 
Alkohol  und  fetten  Oelen  löslich;  braune,  theerähnliche  Masse,  von  schwachem,  eigen- 
thümlichem  Geruch  und  blasenziehender  Kraft.  -—  1,0  15  Pf.]  Von  Frerichs  u.  a. 
als  Vesicans  empfohlen  und  den  Canthariden  in  denjenigen  Fällen  vor- 
gezogen, wo  es  sich  darum  handelt,  die  plastischen  Blutbestandtheile 
zu  verringern,  da  die  von  Kardol  gebildete  Blase  mit  ziemlich  bedeuten- 
der Infiltration  des  Zellgewebes  verbunden  ist;  ausserdem  soll  das  Kar- 
dol da  vorzuziehen  sein,  wo  man  die  Allgemeinwirkung  der  Canthariden 
vermeiden  will.  Wichtig  ist  es,  das  Kardol  aus  Anacardium  occiden- 
tale, Noix  d'Acajou  [Cardoleum  vesicans],  nicht  mit  dem  auf  diese  Weise 
bereiteten  aus  Anacardium  Orientale  [Cardoleum  pruriens]  zu  verwechseln, 
dessen  Anwendung  leicht  rosenartige  Entzündungen  weit  über  die  Ap- 
piicationsstelle  hinaus  hervorruft  [Erysipelas  anacardium];  das  Cardoleum 
pruriens  unterscheidet  sich  von  dem  Cardoleum  vesicans  durch  seine  tief- 
schwarze Farbe. 

*Caricae«  Figs,  Figues.  GetrockneteFeigen.  [Fruchtboden  mit  den 
Früchten  von  Ficus  carica.  Bestandtheile:  Fruchtzucker  und  Schleim.  —  10  0  40  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [10.0-15,0  auf  100,0],  als  Corrigens  zu 
Species  [so  z.  B.  in  den  Species  pectorales  c.  Fructibus;  zu  16  Th.  Species 
pectorales  kommen  6  Siliqua  dulcis,  4  Sem.  Hordei  excortic,  3  Caric.  conc.]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  [die  Feige  wird  in  Milch  aufgeweicht  oder 
aufgekocht  und  auf  entzündete  Stellen  im  Munde  oder  Zahnfleische  aufgelegt],  in 
Abkochung  zu  erweichenden  Mund-  und  Gurgel  wässern. 

Carica  Papaya.    Siehe  Papajotin. 

Carninmi«  Carmin.  [Farbstoff  aus  der  Coccionella.  —  1.0  etwa  20  Pf.] 
Leicht  löslich  in  Liq.  Ammon.  caust. 

Als  Färbungsmittel  für  Zahnpulver,  Electuarien  und  cosmetische 
Pasten  in  Gebrauch. 

*Carrageeil«  Caragaheen,  Liehen  s.  Muscus  Carageen,  Fucus  irlandi- 
cus  seu  crispus,  Sphaerococcus  crispus.  Irländisch  Moos.  Perl-  oder 
Seemoos.  Perltang.  Carrageen.  [Hauptbestandtheil :  gelatinöse  Substanz;  Jod- 
gehalt zweifelhaft,  wahrscheinlich  von  dem  getrockneten  Seewasser  herrührend,  jeden- 
falls sehr  unbedeutend.  —  10,0  conc.  55  Pf.] 

Innerlich:  als  Decoct  und  zwar  als  Schleim,  [minder  concentrirte 
Abkochung  2.0  auf  200.0-300.0]  oder  viel  besser  als  Gallerte  [3,0-5.0  auf 
100.0;  mit  Milch  erhält  man  bei  geringerer  Quantität  Carrageen  eine  Gallerte];  als 
Zusatz:  Fruchtsyrup  und  ein  schwaches  Arom. 

392.  IV  I  Syr.  Cerasor.  50,0 

Carrageen  10,0  |  Acid.  tartaric.  0,3 


coq.  c.  Aq.  q.  s. 
ad  Colat.  150,0 
adde 


Aq.  Laurocerasi  5,0. 
Repone  in  loco  frigido  ut  in  gelatinam 
abeat.    D.  in  vitro.    S.  Tbeelöffelweise. 


IV  392.  Digitizedby^OOgie 


Caiyophylli.  217 


393.  IV 

Carrageen  6,0 

coq.  c.  Lact,  vaccini  q.  s. 
ad  Colat.  300,0 

in  qua  solve 


Sacch.  25,0 

adde 
Aq.  Amygd.  amar.  3,0. 
Repone  in  loco  frigido.    D.  S.  Täglich  zu 
verbrauchen.  Hufeland. 


*Caryopliylli.  Cloves.  Clous  de  Girofles,  Girofles.  Gewürznelken. 
Gewürznäglein.  [Blüthenknospen  von  Eugenia  caryophyllata  (Caryophyllus  aroma- 
tica).  Die  Früchte  werden  als  Antophylli,  Mutternelken,  bezeichnet.  Bestand- 
theil:  ätherisches  Oel.  —  10.0  15  Pf.,  subt.  pulv.  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  in  Pulvern,  Aufguss  [3,0-6.0  auf  100.0]; 
oft  als  Corrigens  und  zur  Conservirung  leicht  der  Verderbniss  ausge- 
setzter Mischungen,  z.  B.  Electuarien. 

Aeusserlich:  als  Kaumittel,  zu  Zahnpulvern  und  Zahnlat- 
wergen, als  Conspergens  von  (Zahn-)  Pillen,  zu  Kräuterkissen, 
im  Aufguss  zu  Mundwässern  und  in  weingeistigem  Auszug  zu  Zahn- 
tinkturen. 

Cassia  caryophyllata.  Cortex  caryophyllatus.  Nelkenzimmt. 
[Rinde  von  Persea  sanguinea.  Bestandtheile :  ätherisches  Oel  und  Schleim.  —  10,0 
cont.  etwa  15  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich  [selten  gebraucht]. 

Cassia  cinnanonea  s.  Gort.  Cass.  cinnam. 

Cassia  Fistvla«  Fructus  Cassiae  Fistulae.  Purging-Cassia.  Cassia 
en  batons.  [Schoten  von  Cathartocarpus  FisLula  oder  Bactyrilobium  Fistula.  — 
10,0  etwa  5  Pf.] 

Zur  Bereitung  der  [schwach  abführend  wirkenden]  Pulpa  Cassiae. 

*Ca8toreiin«  Castoreum  canadense  s.  Anglicum  s.  Americanum. 
Bibergeil.  Canadischer  Bibergeil.  Mit  dem  Geschlechtsapparat  des 
amerikanischen  Bibers,  Castor  americanus,  in  Verbindung  stehender  Beu- 
tel.    [Enthält  weniger  ätherisches  Oel  als  das  folgende.  —  1,0  subt.  pulv.  20  Pf.] 

Innerlich:  0,5-1,0. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Pflastern,  Salben,  krampfstillen- 
den Klystieren,  Suppositorien. 
384.  I?f  I   395.  B^ 


Castor.  5,0 
Cort.  Cinnamom.   1,0 
Sacch.  10,0. 
M.  F.  pulvis.     Div.  in  part.  aeq.  No.  20. 


Castor.  2,0 
Ol.  Cacao  10,0. 
M.  F.  suppositorium.     Dispens,  tal.  dos. 
No.  5. 


D.  S.  Stündlich  1  Pulver.  j  Suppositorium  antispasmodicum. 

Pulvis  antispasmodicus.       i  Bouohardat. 

Castoreni  Sibiricnm«  Castor,  Beever.  Sibirischer,  russi- 
scher Bibergeil.  Die  Pb.  dem.  ed.  II.  kennt  unter  der  Bezeichnung 
Castoreum  nur  das  amerikanische  Bibergeil.  [Bestandtheile:  Fett  (Castorin), 
Harz,  ätherisches  Oel.  —  Ol  subt.  pulv.  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,6  [man  könnte  nach  den  Versuchen  über  die  Arznei- 
wirkung des  Castoreum  diese  Dosis  bedeutend  überschreiten,  bis  zu  1,0-2  0,  das 
wichtigste  Unterstützungsmittel  für  die  kleine  Dosis  aber  ist  der  hohe  Preis]  mehr- 
mals täglich.  Am  zweckmässigsten  in  fulvern  oder  Pillen  [mit  an- 
deren krampfstillenden  Substanzen]. 

Aeusserlich:  vollkommen  entbehrlich. 

Cataplasna  ad  Decabituin  s.  Plumbum  tannicum  pultiforme. 

*Catecllll.     Terra  japonica.     Bengal   cutch,    Japon  earth.  Cachou. 


218  Catecha. 

Catechu.  Pegucatechu,  japanische  Erde,  Cutsch.  [Ein  in  Indien  aus  den 
Acacienarten  Uncaria  Gambir  und  Areca  Catechu  durch  Auskochen  von  Holz  und 
Blättern  dargestelltes  Extract.  —  Nur  in  grossen  Quantitäten  Wassers  und  in 
schwachem  Weingeist  ziemlich  vollständig  löslich.  —  Enthält  eine  eigenthümliche 
Gerbsaure:  Tanningen-Säuro  oder  Catechu- Gerbsäure.  —  10,0  5  Pf.,  subt.  pulv. 
10  Pf.]     Cave:  Alkalien  und  Eisensalze. 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Trochisci, 
Pillen  [mit  gleichen  Theilen  Extract],  Auflösungen  [in  heissem  Wasser,  etwa 
3,0-5,0  auf  100,0  Wasser;  in  Wein:  5,0-10,0  auf  100,0  Wein]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  [bei  Zahnschmerz  in  den  hohlen  Zahn  ge- 
steckt], zu  Zahnpulvern,  Zahnpillen,  Zahnlatwergen  und  Zahn- 
tincturen,  als  Streupulver  [mit  Alaun  ana  bei  parenchymatösen  Blutungen], 
in  Auflösung  [10 0  auf  100,0],  zur  Injection  und  zum  Clysma. 


396.  IV 
Catechu  0,5 
Opii  puri  0,01. 

Disp.  tal.  dos.   No.  6.    D.  S.  3stdl.  ein 
Pulver.     [Bei  chronischem  Durchfall.] 

397.  ^ 
Catechu 

Fung.  laricis  ana  6,0 

Syr.  Aurant.  Cort.  q.  s. 
ut  f.  pil.  100.    Consp.  Pulv.  Cort.  Cinnam. 
D.  S.    Abends  vor  dem  Schlafengehen 
5-10  Pillen  zu  nehmen.    [Bei  profusen 
nächtlichen  Schweisscn.l 


solve  in 
Aq.  comm.  bullicnt.  200,0. 
Solut.  adhuc  calidam  cola, 
Colat  refrigerat.  adde 
Aq.  Cinnam.  simpl.  50,0 
MDS.  2stdl.,  umgcschüttelt,  1  Essloffel. 

399.  Bf 

Catechu 

Myrrh.  ana  15,0 
Bals.  Peruv.  2,5 
Spir.  Cochlear. 
Spir.  dilut.  ana  50,0. 
Digere  et  filtra.    D.  S.    Zum  Bestreichen 
des   Zahnfleisches.      [Bei    scorbutischer 
Beschaffenheit  des  Zahnfleisches.] 


398.  I^ 

Catechu  10,0 

*Cera  alba.  White  Wax.  Cire  blanche.  Weisses  Wachs.  [10,0 
15  Pf.]  _  Wie  Gera  flava. 

Ccra  arborfa«  Baum  wachs.  [Gera  flava  und  Resin.  burgund.  ana  4, 
Torebinth.  commun.  1,  mit  wenig  Curcuma  gefärbt.  —  10,0  etwa  10  Pf] 

Aeusserlich:  als  schwach  reizendes  Pflaster. 

*Cera  llaTa,  YellowWax.  Bees-Wax,  Cirejaune.  Gelbes  Wachs. 
[10,0  15  Pf.  —  Weisses  und  gelbes  Wachs  sind  mit  ätherischen  Oelen,  Fetten  und 
den  meisten  Harzen  durch  Schmelzen  zu  verbinden.  C.  alba  und  flava  bestehen  haupt- 
sächlich aus  Palmitinsäure-Myricilaether,  der  in  Alkohol  unlöslich  ist,  und  freier 
Cerotinsäure,  die  sich  in  Alkohol  löst.  —  Das  weisse  Wachs  wird  durch  Bleichen  des 
gelben  gewonnen.] 

Innerlich:  in  Emulsion  [in  erwärmtem  Mörser  mit  Gummi  oder  Eigelb 
und  Wasser  subigirt],  als  Constituens  für  Pillen  [Gera  rasa,  nicht  liquefacta, 
für  Pillen  aus  Balsam,  Kreosot,  ätherischen  Oelen,  ätherischen  Extracten]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  zum  Ausfüllen  hohler  Zähne  [schlechter 
als  jeder  andere  Zahnkitt],  zu  Salben  [1  Wachs  und  3  Oel  oder  Fett],  Pflastern, 
Bougies  [s.  Cereoli],  auf  Papier  oder  Seidengaze  gestrichen  [Charta  cerata, 
Taffetas  cerat.],  als  inperspiraUe  Decke  bei  Rheumatismen,  Drüsenge- 
schwülsten u.  s.  w. 
400.  IV 

Cerae  flav.  10,0 


Aq.  Menth,  crisp.  120,0 

1.  a.  Emuls.  cui  adde 
Syr.  Croci  20,0. 
MDS.   Umgeschüttelt,  esslöfFelweise. 
[Bei  Ruhr.]  Vogel. 

J{f  396-400.  DigitizedbyVoiOOgie 


Leni  calor.  liquat.  in  mortario 
calefacto  f.  cum 
Vitell.  ovi  unius 


Gera  caponica.  219 


Cera  japonica«  Japanisches  Pflanzenwachs.  [Von  einer  ja- 
panischen Pflanze.  Rhus  soccedanea  herstammend;  härter  als  das  weisse  Wachs;  in 
neuerer  Zeit  Ton  einigen  Pharmaceuten  als  Constituens  für  Pillen,  namentlich  aus 
Bals.  Copaiv. ,  empfohlen  und  hier  vielleicht,  eben  wegen  der  grösseren  Härte,  mit 
Nutzen  angewendet  ] 

Cerata«  Wachssalben.  In  ihrer  Consistenz  zwischen  Salben 
und  Wachs  in  der  Mitte  stehend.  Sie  bestehen  aus  Wachs  1  mit  fettem 
Oel  2,  oder  Cetaceum  und  fettem  Oel  je  1.  [Ceratum  Galeni  der 
Dresdener  Officinen  besteht  aus  Gera  alba  4,  Adip.  suill.  6,  Ol.  Amygdalarum  3. 
I.  E.  Riehter.] 

Ceratan  Aeraginis«  Gera  viridis.  Grünspanwachs.  Grünes 
Wachs.    [Gera  flava  12,  Resin.  burgund.  6,  Terpenthin  4,  Aerugo  1.    10,0  15  Pf.] 

Als  Hühneraugenpflaster  und  zum  Tränken  von  Papier,  welches 
zum  Offenhalten  der  Fontanellen  benutzt  wird:  Fontanell-Papier, 
Sparadrap. 

Cfratan  Cetacei«  ünguentum  cetacei.  ünguentum  Adipocerae 
cetosae.  ünguentum  Spermatis  Ceti.  Sparadrap.  Emplastr.  Spermatis 
Ceti,  Emplastr.  emoUiens,  Ceratum  labiale  album.  Weisse  Wachs- 
salbe, Wallrathpflaster,  weisse  Lippenpomade.  [Wallrath,  weisses  Wachs 
ana  2  und  Mandelöl  3.  —  10,0  20  Pf.] 

Zum  Bestreichen  aufgesprungener  Lippen  [doch  ist  hier  ein  Gemisch  von 
2  Th.  Ol.  Cacae  und  1  Th.  Ol.  Provinc.  bei  Weitem  vorzuziehen.] 

Ceratum  Cetacei  rabinn.  Ceratum  rubrum.  Rothes  Wachs- 
pflaster. Rothe  Lippenpomade.  [1  Wallrath,  6  weisses  Wachs,  9  Mandelöl, 
roth  gefärbt  durch  Radix  Alkannae  und  versetzt  mit  etwas  Ol.  Gitri  und  Ol.  Berga- 
mottae.  Aehnliche  Präparate  sind  das  Geratum  ad  labium  flavum  und  rubrum.  — 
10,0  25  Pf] 

Wie  das  vorige. 

Ceratui  fliscni  Pb.  Aistr.  Ünguentum  fuscum.  [Emplastr.  Plumb. 
simpl.  10,  zum  Schwarzwerden  erhitzt,  Ger.  flav.  uiid  Seb.  ana  3,  Adeps  5.] 

Ceratum  Hyristicae«     Balsamum  Nucistae.     Baume  de  Muscade. 
Muskatbalsam.    [1  gelbes  Wachs,  2  Ol.  Olivar.,  6  Ol.  Myristicae.  —  10,0  40  Pf.] 
Aeusserlich;  zu  Einreibungen. 

Ceratan  Resinae  Pini.  Ceratum  picis.  Ceratum  Resinae  bur- 
gundicae.  Ceratum  seu  Emplastrum  citrinum.  Gelbes  Wachspflaster. 
Tafelzug.  [4  Wachs,  2  Resin.  Pini,  Seb.  und  Terpentin  ana  1.  —  10,0  15  Pf.  — 
Das  Emplastr.  citrin.  Pb.  ptip.  enthält  mehr  Harz  und  Talg.] 

Als  Zugpflaster  und  als  Excipiens  für  andere  Substanzen  benutzt. 

Cereoli  Planbi  seu  satumini.  Bleikerzen,  Bleibougies.  Mit 
Wachs  und  Liq.  Plumb.  subacet.  getränkte  und  in  der  bekannten  Bougie- 
form  zusammengerollte  Leinwandstückchen.  —  [1  Stück  etwa  25  Pf.] 

Cereoli  sinillices  s.  exploratorii  s.  dilatatorii.  Einfache  Bougies. 
Wie  die  vorigen  aus  einer  Mischung  von  Wachs  und  Oel  bereitet.  [1  Stück 
etwa  25  Pf.]  Beide  Arten  sind  jetzt  durch  zweckmässigere  Fabrikate  voll- 
standig  ausser  Gebrauch  gesetzt. 

Cerimi  iiitricui«  Cer-Nitrat.  Salpetersaures  Cerit.  [In  glei- 
cher Weise  wie  das  folgende  Mittel  von  SiiipMM  empfohlen.]  i 

Digitized  by  V^OOQIC 


220  Cerium  oxalicum. 


Cerinn  oxalican.    Oxalsaures  Cerit.    [1,0  5  Pf.] 
Innerlich:    zu   0,05-0,12    2-3  Mal  täglich   in  wässeriger  So- 
lution [gegen  Magen-  und  Darm-Catarrhe,  Dyspepsie,  Pyrosis,  und  ganz  besonders 
gegen  Vomitus  gravidarum  von  Sinpson  empfohlen ;  die  Wirkung  bei  Vomitus  gravid, 
von  l^aatiel  bestätigt.] 

'^'Cerassa.  Plumbum  hydrico-carbonicum.  Plumbum  carbonicum  Pfc. 
Awtr.  White  flake.   White  lead.    Blanc  de  plomb.    Blei  weiss.   [10,0  5Pf.] 

Nur  äusserlich  als  austrocknendes  Streupulver  [aus  der  Kinder- 
praxis zu  verbannen],  zu  Salben  und  Pflastern  [die  officinellen  Präparate.] 

*Cetaceilll.  Sperma  Ceti.  Adipocera  cetosa.  Spermaceti.  Blanc 
s.  Sperme  de  Balaine.  Walrath.  [Der  gereinigte  feste  Antheil  des  Inhaltes 
der  Kopfhöhlen  der  Pottwale,  vorzüglich  des  Phyretes  macrocephalus.  Grossblättrige 
Krystallmasse,  schmilzt  bei  50*54^;  in  40  Th.  siedenden  Weingeist  löslich.  Haupt- 
bestandtheile :  Cetin  (der  vollständig  gereinigte  Walrath)  und  ein  fettes  Oel.  —  10,0 
10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [mit Zucker  oder 
Gummi  verrieben],  in  Bissen,  in  Emulsion  [wie  die  Wachs-Emulsion].  Der 
innerliche  Gebrauch  des  Walraths  ist  vollkommen  entbehrlich  und  in 
neuerer  Zeit  höchst  selten. 

Aeusserlich:  zu  Pflastern  und  Geraten  [vergl.  die  officinellen  Prä- 
parate], zu  Salben  [1  mit  2  Th.  Oel],  Wachspasten. 

Cetacean  saccharatan«  Cetaceum  praeparatum  seu  tritum.  Ce- 
taceum  cum  Saccharo.  Präparirter  Walrath.  Walrathzucker.  [1  Th. 
Cetaceum  mit  3  Th.  Zucker.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zuweilen  als  Hustenmittel  verordnet,    [ünzweckmässig.] 

Charta  Cerata«  [Mit  Wachs  getränktes,  mehr  oder  weniger  feines  Papier; 
zum  Einhüllen  riechender  oder  hygroskopischer  Pulver,  zur  Tectur  von  halben,  zu 
Pflaster -Con Voluten  (bei  gestrichenen  oder  sehr  klebenden  Pflastern  noch  mit  Seife 
zu  bestreichen).  —  Das  in  Fabriken  bereitete  Wachspapier,  welches  für  den  tech- 
nischen Gebrauch  ganz  geeignet  ist,  enthält  statt  des  Wachses  meist  Stearinsäure 
und  ist  deshalb  bei  der  phaimaceutischen  Anwendung  zu  vermeiden,  da  dieser  nicht 
indifferente  Stoff  leicht  zersetzend  auf  die  Medicamente  wirkt;  so  z.  B.  wird  eine  Jod- 
salbe durch  die  Tectur  mit  einem  solchen  Papier  schnell  decomponirt.  —  400  Quadrat- 
Centimeter  5  Pf.] 

"^Charta  nitrata*  Charta  nitrosa.  Papier  nitr^.  Salpeterpapier. 
[Wird  dargestellt,  indem  man  ungeleimtes  Papier,  von  mittlerer  Stärke,  das  mög- 
lichst porös  ist  und  keine  Wollfasern  enthält,  mit  einer  Auflösung  von  Salpeter  in 
Wasser  1  : 5  tränkt  und  sodann  trocknet.]  Zum  Gebrauch  wird  das  Papier  in 
kleine  Streifen,  von  ungeföhr  V/4— V2  Quartblatt,  zerschnitten  und  ein 
solcher  Streifen  angezündet,  worauf  derselbe  langsam  verglimmt  und  da- 
bei weisse  Dämpfe  bildet,  die  der  Kranke  mit  offenem  Munde  einathmet. 

Das  Salpeterpapier  ist  ein  vortreffliches,  bewahrtes  Mittel  gegen 
Asthma.  Leichte  asthmatische  Anfälle  werden  durch  die  Einathraung 
der  aus  dem  verglimmenden  Salpeterpapier  aufsteigenden  Dämpfe,  wenn 
die  Einathmung  sofort  beim  Beginn  des  Anfalles  geschieht,  beseitigt  oder 
gemildert.  Durch  Anzünden  des  Papiers  vor  dem  Schlafengehen  wird  häufig 
sogar  ein  drohender  Anfall  hintangehalten.  Am  besten  ist  es,  einen 
Streifen   Salpeterpapier   auf  einem  Teller  zu  verbrennen;    weniger  em- 

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Charta  oleosa.  221 


pfehlenswerth  ist  es,  das  Papier  in  Cigarrenform  rollen  und  rauchen  zu 
lassen.  [400  Qaadrat-Centimeter  5  Pf.  —  Statt  des  einfachen  Salpeterpapiers  ist 
ein  in  Simon's  Apotheke  durch  Tränkung  von  Salpeterpapier  in  einer  Strammonium- 
tinctur  hergestelltes  Asthma-Papier  von  vorzüglicher  Wirkung,  welches  perforirt  ist 
und  demzufolge  ein  bequemes  Zertheilen  gestattet.  Dasselbe  ist  mit  einem  Isolir- 
streifen versehen,  welcher  die  Handhabung  beim  Verbrennen  ermöglicht.  In  Cartons 
verpackt  eignet  sich  dies  Präparat  auch  zur  Mitnahme  auf  Reisen.] 

Charta  oleosa«  Oelpapier.  [In  eine  Masse  von  Lithargyrum  2  Th., 
Cer.  flav.,  Terebinth.  ana  1  Th.,  welche  mit  20Th.  Leinöl  1-2  Stunden  lang  gekocht, 
wird  in  Seidenpapier  getaucht  und  getrocknet.  —  Soll  alle  Vortheile  des  Wachstaffets 
und  der  Gutta-Percha- Verbände  haben:  nae-Hhil.] 

^Charta  resinosa  s.  antarthritica  s.  antirheuinatica.  Gichtpapier. 
[Papier  mit  SchifTspech  und  Terpenthin  ana  6,  Gera  flava  4,  Colophonium  10.  — 
100  Quadrat- Centimeter  5  Pf.]  Die  frühere  badische  Pharmakopoe  gab  ein 
Gichtpapier,  welches  Mezereum  enthielt;  andere  Vorschriften  mischten 
noch  stärker  epispastische  Stoffe,  wie  Euphorbium,  Canthariden  hinzu 
[früher  der  Cod.  ned.  lanli.];  derartige  Präparate  sollten,  um  Irrthümer 
zu  vermeiden,  lieber  als  Chartae  vesicatoriae  bezeichnet  werden.  Das 
sogenannte  Papier  chimique  besteht  aus  Seidenpapier  mit  Leinölfimiss 
bestrichen,  ein  angenehmes  und  zweckmässiges  Mittel  zum  Bedecken  von 
Erosionen. 

Charta  sinapisata»  Senfpapier.  [Mit  entöltem  Senfpulver  überzogenes 
Papier,  welches  nicht  ranzig  riechen  darf  und  mit  Wasser  befeuchtet,  alsbald  einen 
starken  Geruch  nach  ätherischem  Senföl  zeigt.] 

Aeusserllch  zu  Hautreizen.  Zur  Application  taucht  man  einen 
Streifen  solchen  Papiers  in  Wasser  und  legt  es  auf  die  Haut. 

ChinidillMl«  Chinidin.  Ein  in  verschiedenen  Chinarinden,  vor- 
zugsweise in  der  Pitoya-,  Bogota-  und  Cartagenarinde  (Ifitrqitrt)  vor- 
kommendes Alkaloid,  welches  sich  von  Chinin  stöchiometrisch  durch 
den  Mindergehalt  von  2  Atomen  Kohlenstoff,  sowie  durch  die  Eigenschaft 
unterscheiden  soll,  die  Polarisationsebene  nach  rechts  zu  lenken,  wäh- 
rend Chinin  dies  nach  links  thut.  Das  reine  Chinidin  bildet  farblose, 
harte,  glasglänzende,  schief-rhombische  Prismen,  ist  von  stark  bitterem 
Geschmack,  jedoch  dem  Chinin  an  Bitterkeit  nachstehend.  Seine  Wirk- 
samkeit steht  nach  neueren  Beobachtungen  der  des  Chinins  nur  wenig 
nach,  ja  es  soll  geringere  Nebenerscheinungen  machen.  Die  Preise  der 
Chinidinsalze  sind  aber  nur  ca.  ^g  so  hoch  als  die  der  Chinsalze.  Die 
Anwendung  und  Grösse  der  Gaben  kommt  mit  der  des  Chinins  überein. 
Es  sind  folgende  Salze  dargestellt: 

Chinidinan  borican.    Borsaures  Chinidin. 

Chinidinam  hydrocUorican«  Chinidinum  muriaticum.  Salzsaures 
Chinidin. 

Chinidinan  salicylicam.    Salicylsaures  Chinidin. 

Chinidinan  salfarican.  Schwefelsaures  Chinidin.  [Durch  Sätti- 
gen des  Chinidins  mit  verdünnter  Schwefelsäure;  lange  seidenglänzende,  sternförmig 
gmppirte  Nadeln.  —  Löslich.  —  1,0  45  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,5-1,0  [in  denselben  Formen  und  nach  denselben  Dar- 

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222  Chinidinum  tannicum. 


reichangsweisen  wie  das  gleichnamige  Ghininsalz.  —  Von  Wanderlieh  mit  gutem  Er- 
folge gegen  Wechselfieber  gegeben]. 


Sacchar.  10,0. 

M.  f.  pulv.  div.  in  p.  aeq.    No.  5.     S. 

Morgens  und  Abends  1  Pulver. 
[Bei  Hemicranie.]  Hager. 


401.  ^ 
Chinidin,  sulfur.  1,5 
Coffcini 

Acid.  tartar.  ana  1,0 
Morph,  mur.  0,05 

Chmidininni  tannican«  Conchinum  tannicum  neutrale.  Gerb- 
saures Chinidin.  Als  vollkommen  geschmacklos  für  die  Kinderpraxis 
sehr  erapfehlenswerth.  Rossayay,  Apotheker  in  Arad  hat  eine  ganze  An- 
zahl sogen,  geschmackloser  Chininpräparate  (Saccharola  Chinini,  Chinin- 
zucker, Pastilli  Chinini  etc.)  auf  den  Markt  gebracht.  Dieselben  werden 
von  ■•ger  lebhaft  empfohlen.  Chinidin-  und  Chinoidintannat  sind  von 
gleicher  Wirkungsweise.     S.  u.  Chinoidin. 

402.  I^ 


[Als  Katarrhmittel  nach  dem  Grade  des 
Fiebers  tägl.  3-4  mal  je  4-5  Pillen.  Als 
Präscrvativmittel  bei  beginnender  Entzün- 
dung der  Athmungsorgane ,  sobald  sich 
Schmerz  in  der  Brust  oder  beim  Athem- 
holen  fühlbar  macht,  innerhalb  3  Stunden 
3 mal  je  5  Pillen,  dann  alle  3  Stunden 
2-3  Pillen.] 


Chinidin,  sulf.  10,0 
Tragacanthae  7,0 
Rad.  Althaeae 
Rad.  Gent,  ana  3,0 
Lign.  santol.  rubr.  1,0 
Glyccrini 

Acid.  muriat.  ana  7,5. 
M.  f.  pil.  No.  200.     C.  C. 

Hager'sche  Katarrhpillen. 

Chinioidean  s.  Chinoidin. 

Chillinmi«  Chinium.  Chininum  seu  Chinium  purum.  Chinina  pura. 
Quinia  pura.  Quinia.  Quinine.  Chinin.  [0.1  15  Pf.]  In  Wasser  wenig, 
in  Alkohol  und  verdünnten  Säuren  leicht  löslich,  in  60  Th.  Aether,  in 
200  Glycerin  löslich.     Cave:  Metallsalze,  Salzbilder. 

Innerlich:  zu  0,03-0,5-1,0  in  Pulvern,  Pillen,  weiugeistigen 
Solutionen.  [Das  reine  Chinin  ist  vollkommen  entbehrlich,  um  so  mehr,  als  bei 
vielen,  die  es  verordnen,  die  Sitte  herrscht,  eine  Quantität  Säure  hinzuzusetzen,  um 
es  löslich  zu  machen,  wodurch  dann  eben  die  Salze,  die  man  vermeiden  will,  erzielt 
werden.] 

Aeusserlich  werden  gleichfalls  nur  die  Salze  angewendet.  Indess 
ist  in  neuerer  Zeit  zur  subcutanen  Injection  gerade  das  Chininum 
purum  als  besonders  geeignet  von  BerMtsIk  empfohlen  worden,  und  zwar 
in  Aether  gelöst  [z.  B.  Chinini  5,0,  Aetheris  15,0-20.0,  filtrirt  und  auf  10,0  ver- 
dunstet. Hiervon  kann  eine  Spritze  voll  (ungefähr  0,3  Chinin ,  entsprechend  0.44 
Chininum  bisulfur.)  injicirt  werden.  Indessen  bemerkt  Beraatslk  selbst,  dass  auch 
diese  Lösung  in  den  Concentrationsgraden ,  die  den  gebräuchlichen  Chinindosen  ent- 
sprechen würden,  leicht  Entzündung  und  Abscessbildung  an  den  Eintrittsstellen 
veranlasst. 

Von  dem  Chinin  ist  das  in  neuerer  Zeit  in  die  französische  Heil- 
mittellehre aufgenommene  Quinium,  Quinine  brüte,  Quinine  de  La- 
barraque,  Extrait  alcoolique  de  quinquina  ä  la  chaux,  wohl  zu  unter- 
scheiden. Dasselbe  wird  bereitet,  indem  man  Chinarinde  pulverisirt,  mit 
der  Hälfte  ihres  Gewichtes  gelöschten  Kalks  mischt,  die  Masse  mit 
siedendem  Alkohol  behandelt  und  diesen  abdampft;  das  Residuum  stellt 
dann  das  Quinium  dar.  Dasselbe  ist  eine  amorphe,  fahle,  bröckliche 
Masse,  welche  sämmtliche  Bestandtheile  der  Chinarinde,  mit  Ausnahme 

g^    ^  401-402.  Digitizedby^OOgie 


Chininum  aceticam.  223 


der  Holzfaser,  enthält  Nach  der  französischen  Vorschrift  soll  die  Be- 
reitung immer  derart  sein,  dass  das  Chinin  im  Quinium  sich  zum  Cin- 
chonin  wie  2 : 1  verhalte,  und  dass  100  Gr.  Quinium  bei  der  Behandlung 
mit  Schwefelsäure  22,20  Gr.  Chinin,  sulf.  und  11,10  Gr.  Cinchon.  sulf. 
ergeben.  Es  kann  dies  Verhältniss  nur  dadurch  erreicht  werden,  dass 
man  die  zur  Präparation  benutzten  Chinarinden  in  Bezug  auf  ihren  Al- 
kaloidgehalt   genau  kennt  und  nach  dem  vorliegenden  Postulate  mischt. 

Nach  ■•■chardat  und  LaveraM  soll  das  Quinium  hauptsächlich  gegen 
rebellische  Wechselfieber  in  Malariagegcnden  erfolgreich  und  hier  den 
anderweitigen  China-Präparaten  vorzuziehen  sein. 

Das  Quinium  wird  zu  0,1-1,0-1,5  2-10  Mal  täglich  in  Pillen  oder 
Boli  gegeben.  [Die  Zuberoitung  der  Pillen  ist  einfach,  da  das  Pi^äparat  mit 
warmem  Wasser  erweicht,  die  Pillenmasse  ergiebt.]  Man  hat  auch  ein  Vinum 
Qttinii  vorgeschlagen,  bereitet  aus  4,5  Quinium,  50,0  Alkohol  und 
1000,0  Wein.  Dieses  Präparat  wird  von  Boaehardat  vornehmlich  em- 
pfohlen, und  zwar  30,0  [2  Esslöffel]  pro  dosi  als  Tonicum;  100,0  [etwa 
ein  Weinglas  voll]  als  Febrifugum. 

Chininan  acetican.  Essigsaures  Chinin.  [Schwer  löslich.] 
Schlechtes  Präparat,  da  es  bei  gewöhnlicher  Temperatur  schon  nach 
Essigsäure  riecht,  mithin  einen  Theil  derselben  abgiebt  und  bei  erhöhter 
Temperatur  dieselbe  ganz  verliert.    [0,1  etwa  12  Pf.] 

Chilinvn  arseMicicnm.    Arseniksaures  Chinin.    [Schwerlöslich.] 
Innerlich:  zu  0,003-0,015.    Entspricht  nicht  den  Erwartungen,  die 
der  Urheber  dieses  Salzes,    dem  die  Wirkungen  der   arsenigten  Säure 
dabei  vor  Augen  schwebten,  davon  hegte.    [1,0  etwa  12  Pf] 

ChiniMlim  bihydrocUoriciim.  Saures  salzsaures  Chinin.  Ein  Ge- 
misch von  Chin.  hydrochl.  mit  einem  gleichen  Aequivalent  Salzsäure. 
Zu  subcutanen  Injectionen  empfohlen  und  angeblich  stärker  wirkend  als 
Chinin,  suifur.  Auch  in  der  Verbindung  des  Chininum  bimuriaticum 
carbamidatum  von  JalTe  (löslich  in  gleichen  Theilen  Wasser)  zu  dem- 
selben Zweck  empfohlen,  doch  ebenso  wie  das  erstgenannte  nicht  schmerzlos. 

"«'ChiniMUl  bisalfuricwn.  Chininum  sulfuricum  acidum.  Chininum 
suifur.  neutrale.  Chininbisulfat.  Zweifach  schwefelsaures  Chinin.  Saures 
schwefelsaures  Chinin.  [0,1  10  Pf.]  Weisse  glänzende  Prismen  von  bitte- 
rem Geschmack. 

Dosis  wie  Chininum  sulfuricum. 

Wenn  im  allgemeinen  die  Darreichung  des  Chinins  in  flüssiger  Form 
als  die  wirksamste  betrachtet  werden  muss,  so  erscheint  dieses  viel  zu 
selten  gebrauchte  Präparat  einer  grösseren  Berücksichtigung  werth,  da 
es  sich  ohne  weiteres  in  (10  Th.)  Wasser  löst;  nur  hat  es  den  Fehler, 
schnell  zu  schimmeln.  [Zweckmässig  ist  die  in  Fraokreich  vielgebrauchte  Form 
der  Aqua  carbonica  febrifuga,  welcher  man  folgendes  Verfahren  substituiren 
kann:  Von  einer  Lösung  von  Chin.  bisulfar,  (0,5)  in  Aq.  destill.  (30,0)  nehme  man 
einen  Theelöffel  voll  in  einem  Glase  Selterwasser.] 

Chinrani  carbolican«  In  neuester  Zeit  von  Beraatsik  dargestellt. 
Innerlich  in  Pillen  [etwa  0,05  oder  0  06  mit  Extr.  Calami  0.03  und  Pulv.  Cass. 
Cinnam.  q.  s.  zu  jeder  Pille,  6-10  Stück  täglich],  soll  sich  bei  Puerperalfieber 
bewährt  haben  (U.  Braan).     [Da  die  schwache  Basis  Chinin  mit  der  schwachen 

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224  Chininam  chinicum. 


Säure  Carbolsäure  unmöglich  zu  einer  festen  chemischen  Verbindung  sich  vereinigen 
lässt,  so  möchte  wohl,  will  man  beide  Körper  gemeinsam  verordnen,  es  vorzuziehen 
sein,  die  Quantität  beider  im  Recepte  anzugeben.] 

CUnimilll  cUnican«  Chinasaures  Chinin.  [In  dieser  Verbindung 
ist,  vieler  Wahrscheinlichkeit  nach,  das  Chinin  in  der  Rinde  vorhanden.  —  Leicht 
löslich.] 

ChiMinam  citricvill«  Chinium  citricum.  Citronensaures  Chinin. 
[Schwer  löslich.  —  0.1  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  0,03-0,5-1,0.  [Soll  weniger  leicht  als  andere  Chininsalze  Cin- 
chonismus  hervorrufen.]  Eine  Lösung  dieses  Salzes  mit  einem  üeberschuss 
von  Citronensäure  giebt  mit  Zucker  einen  nicht  allzu  schlecht  schmecken- 
den Syrup:  Syrupus  Chinini  citrici  acidi. 

ChiniMvm  dihydrobronatiiiii.  Zweifach  bromwasserstoffsaures 
Chinin.  Zeichnet  sich  vor  den  anderen  Chininsalzen  durch  seine  Lös- 
lichkeit in  Wasser  aus  und  ist  zu  subcutanen  Injectionen  empfohlen. 

^Chininam  ferro -Citrican.  [6  Thl.  Citronensäure  in  500  Wasser  gelöst 
und  3  Th.  Eisenfeile  zugesetzt.  Der  zur  Syrupsdicke  abgedampften  Mischung  wird 
1  Th.  Chinin  zugefügt.  Durchscheinende,  glänzende,  rothbraune  Blättchen,  von  eisen- 
artigem und  bitterem  Geschmack.  Langsam  in  Wasser,  schwer  in  Weingeist  löslich. 
^  1,0  15  Pf] 

Innerlich:  0,1-0,5-1,0  in  Pulver,  Pillen,  Lösung.  [Besonders 
bei  Anämien,  Chlorosen,  Schwächezuständen,  wo  das  Chinin  mehr  als  Bittermittel 
und  Tonicum  dient.] 

ChiMinilll  ferro-hydroeyailiewn.  [Schiechtes,  leicht  zersetzliches  Prä- 
parat, das  von  einigen  Italienern  ruhmredig  gegen  Intermittens  mit  entzündlichen 
Complicationen  empfohlen  wurde.] 

Chininan  hydrobroniciuii.  Chininum  hydrobromatum.  Brom- 
wasserstoffsaures Chinin.  Chinin-Bromhydrat.  [Leichtlösliches  Pulver.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,5-1,0  pro  die,  in  Pulver,  Pillen  oder  Lö- 
sung; äusserlich  zur  subcutanen  Injection  [1  :  10  alkoholisirtem 
Wasser]  von  UMtf  empfohlen,  um  die  Wirkung  des  Chinins  mit  der  des 
Broms  zu  combinireu.  [diUer  sah  besonders  günstige  Erfolge  von  dem  Mittel 
bei  dem  unstillbaren  Erbrechen  Hysterischer  und  anderen  Magenneurosen,  ferner 
gegen  periodische  Neuralgien,  Kopfschmerz,  Intermittens.  —  1,0  etwa  75  Pf.] 

403.  Bf 

Chinin,  bromat.  1,0 
Aether.  sulfur.  8,0 
Spir.  vini  2,0. 
MDS.  Vor  dem  Anfall  auf  einmal  zu  nehmen.    [Bei  Febris  perniciosa  algida.] 

Mo.  Auliffe. 

*Chiiiiiiiin  hydrocUorieam.  Chininum  seu  Chinium  hydrochlora- 
tum.  Chinina  hydrochlorica.  Chininum  muriaticum.  Chinini  seu  Quiniae 
murias.  Salzsaures  Chinin.  Weisse  Krystallnadeln  von  bitterem  Ge- 
schmack.   [Ziemlich  löslich  in  Wasser,  etwas  leichter  in  Alkohol.  —  0,1  10  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  das  Chininum  sulf.  Chininum 
hydrochloricum  ist  nach  Bias^s  Untersuchungen  dem  bislang  gebräuch- 
licheren Chininum  sulfuricum  bei  weitem  vorzuziehen  und  bat  dasselbe 
wohl  schon  überflügelt.  Es  ist  löslicher,  bildet  in  Lösung  nicht  so  leicht 
Schimmelpilze  wie  Chin.  sulf.  und  enthält  in  derselben  Dosis  mehr  der 

g^   Bf  403.  Digitizedby^OOQie 


Chininum  hydrocyanicura. 


225 


wirksamen  Substanz,  im  Verhältniss  von  83,6:74,3;  ist  aber  freilich 
auch  entsprechend  theurer.  KöbMer  empfiehlt  zur  subcutanen  Injection, 
folgende  Lösung,  welche  das  Verhältniss  von  1  : 4  hat  und  vollständig 
reizlos  sein  soll:  Chin.  rauriat.  0,15-0,25,  Glyc.  Aq.  ana  0,5.  Disp. 
sine  acido.  Lauwarm  zu  injiciren.  Kry stalle  von  salzsaurem  Chinin 
fallen  erst  nach  einer  Viertelstunde  aus. 


404.  Bf 

Chinini  hydrochlor.  0,06 
Ammon.  chlorat. 
Pulv.  Rad.  Rhei  ana  0,2. 
M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  No.  12.    S.  Stdl. 
in  der  fieberfreien  Zeit  zu  verbrauchen. 
Sohönlein. 


405. 


IV 


Chinini  hydrochlor.  0,5 
Ammon.  chlor.  8,0 

solve  in 
Aq.  Cerasor.  nigr.  100,0. 
MOS   2  stdl.  1  Esslöffel.      AngeUtein. 


406.  I^ 

Chinini  hydrochlor.  1,0 
Aq.  dest.  100,0. 
D.  S.   Für  kleine  Kinder  6-8  mal  täglich 
1  TheelöfFel,  grösseren  Kindern  zu  ^  Ess- 
loflfel.   (Zusatz  von  einhüllenden  Stoffen, 
wie  Zucker,  Schleim  u.  s.  w.,  soll  mit 
Fleiss  vermieden  werden.) 
[Gegen  Keuchhusten.]  Bins.' 

407.  1^ 

Chinini  hydrochlor.  2,0 

Acid.  hydrochlor.  dilut.  3,0 

Tinct.  Chinae  compos. 

Spir.  aeth.  ana  8,0 

Ol.  Menth,  gip.  0,25. 
MDS.  4-ßmal  taglich  20  Tropfen. 

(Zuweilen  noch  Zusatz  von  Tinct.  Opii 
simpl.  2,0.  —  Ausserdem  Chinin,  hydro- 
chloric.  0,3,  in  Pulvern  3-4  mal  täglich, 
oder  statt  dessen  subcutane  Injection 


von  Chinin,  hydrochlor.  1,0,  Acid.  hydro- 
chlor. 0,4,  Aq.  dest.  5,0 ;  hiervon  mehrere 
Male  täglich  1  Spritze  voll  zu  injiciren.) 
[Als  Therapeuticum  und  Prophylacticum 
bei  Cholera.]  Botkin. 


408.  1^ 

Chinin,  muriat.  0,1 
Extr.  Belladonn.  0,005 
Sacchar.  1,0. 
M.  f.  pulv.  d.   tal.  p.   No.  10.    S.  3  mal 
tägl.  1  Pulver.     [Bei  Keuchhusten  er- 
probt, als  die  Gesammtdauer  abkürzend.] 
Heubner. 


409.  Bf 

Chinini  hydrochlor.  3,0 
solve  in 

Spir.  Oryzae  100,0. 
D.  S.  Täglich  2  Esslöflfel  voll  auf  einmal 
zu  nehmen.  [Bei  Typhus  und  anderen 
fieberhaften  Krankheiten,  bei  denen  man 
die  Wirkung  des  Chinins  mit  der  der 
Spirituosa  verbinden  will.  Heut  giebt 
man  wohl  im  Allgemeinen  das  Chinin 
und  die  Spirituosen  getrennt,  weil  man 
das  Chinin  allein  besser  decken  kann] 

410.  Bf 

Chinini  hydrochlor.  10,0 
Acid.  hydrochlor.  4,0 
Aq.  dest.  16,0. 
MDS.    Zur  subcutanen  Injection.    [Diese 
Mischung  soll  die  zweckmässigste  sein. 
S.  aber  im  Text  die  Angabe  von  K  ö  b  n  e  r.] 
Bematsik. 


ChiniMam  hydrocliloricaiii  anorphan«  Von  Keraer  dargestellt  und 
den  10.  Theil  billiger  als  das  krystall.  Salz.  Es  soll  der  Wirkung  des 
letzteren  nahekommen  (kerMr),  zum  Theil,  wie  z.  B.  bei  Keuchhusten 
(Eksteh),  dieselbe  erreichen. 

Ckiiinaii  hydrocyaiicim«  Blausaures  Chinin.  [Womöglich  noch 
schlechter  als  das  Chin.  ferro-hydrocyan.] 

ChiMlMOn  hydrojodicmi«  [Durchaus  entbehrliches  Präparat,  welches 
gegen  atonisch-scrophulöse  Leiden  empfohlen  und  äusserlich  angewendet  wurde.] 

Chininan  lacticun.  Milchsaures  Chinin.  [Ziemlich  leicht  in 
Wasser  löslich,  die  wichtigste,  vielleicht  die  einzige  Empfehlung,  die  man  diesem 
Präparate  geben  kann.] 

Evaltl  niid  Simon,  Arxncivcronlntingslelire.    tO.  Aufl.  ic 


22ß  Chininutn  sulfuricum. 


ChilliMmi  litricnm«     [Noch  nicht  erprobt,  schwer  löslich.] 
Innerlich  und  äusserlich  wie  Chin.  sulf. 

Chininni  phosphoricum.  Phosphorsaures  Chinin.  [Soll  nach 
Peretra  u.  a.,  das  mildeste  der  Chininsalze  sein.  —  In  Wasser  und  Alkohol  schwer 
löslich.  —  0,1  etwa  10  Pf.] 

ChiniMMI  salicylicmi.  Salicylsaures  Chinin.  [In  neuester  Zeit 
dargestellt,  sein  Werth  noch  nicht  geprüft.] 

Chininui  stibicui«  Antimonsaures  Chinin.  [Nicht  löslich;  soll 
abführende,  schweisstreibende  und  antitypische  Wirkung  in  sich  vereinigen;  deshalb 
von  La  Caneha  und  PaUnbo  bei  Rheumatismus,  Arthritis,  herpetischen  Ausschlägen, 
perniciösen  Wechsolfiebem  empfohlen.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,25-0,4  in  Pulvern  und  Pillen. 

ChiniMan  salfariean.  Chinina  sulfurica.  Chinium  sulfuric.  Sulfas 
Quiniae  Ph.  Brit.  und  Pb.  af  the  anited  statcs.  Sulphate  of  Quinia.  Sulfate 
de  Quinine.  Chininsulfat.  Basisch  schwefelsaures  Chinin.  Weisse 
biegsame  Krystalle  von  bitterem  Geschmack.  [Schwer  löslich  in  Wasser, 
kaltem  Alkohol  und  Aether.  Die  Löslichkeit  wird  durch  Zusatz  von  etwas  Schwofel- 
säure oder  Mixt,  sulfurica  acida  wesentlich  erhöht,  wobei  aber  auch  das  Präparat  ver- 
ändert und  saures  schwefelsaures  Chinin  erzielt  wird  (s.  Chin.  bisulf.).  —  1,0 
70  Pf.]    Cave:  Metallsalze,  Salzbilder,  Alkalien. 

Innerlich:  als  Tonicum  zu  0,03-0,15  mehrmals  täglich;  gegen 
Intermittens,  intermittirende  Neuralgien,  Typhus,  Recurrens,  Pyämie, 
Puerperalfieber,  Rheumatismus  acutus  u.  a.  zu  0,3-0,5-1,0-2,0  innerhalb 
24  Stunden  [jedoch  sei  man  mit  den  iibergrpssen  Dosen  vorsichtig,  da  das  Chinin 
keine  indifTerente  Substanz  ist,  und  sein  Missbrauch  leicht  krankhafte  Erscheinungen 
hervorruft].  In  der  Regel  vertheilte  man  früher  bei  Intermittens  die 
Gesammtdosis  des  in  der  Apirexie  zu  verwendenden  Chinins  auf  gleiche 
Theile  und  liess  dieselben  1-2  stündlich  nehmen,  wobei  jedoch  zu  rathen 
ist,  1-2  Stunden  vor  dem  Anfalle  aufzuhören,  statt  dessen  3-4  Stunden 
vorher  doppelte  Dosen  zu  geben.  Zweckmässiger  und  ökonomischer  ist 
die  von  PfeHfcr  und  n«rlti  Meyer  empfohlene,  jetzt  allgemein  übliche 
Methode,  grosse  Dosen  des  Chinins  in  der  fieberfreien  Zeit  auf  einmal 
nehmen  zu  lassen;  die  Wirkung  ist  sicherer  als  bei  den  vertheilten  Dosen, 
und  die  zu  verbrauchende  Gesammtmenge  geringer.  T«r«poff  und  Bernatsik 
stellen  auf  Grund  grosser  Beobachtungsreihen  im  Kaukasus  und  an  den 
Ufern  des  Po  und  der  Etsch  als  Normaldosis  für  die  Behandlung  des 
Sumpfwechsel fiebes  0,6  Gr.  auf.  Der  nächste  Anfall  bleibt  gewöhnlich 
aus,  wenn  zwei  solcher  Dosen  gegeben  werden,  worauf  man  täglich  eine 
solche  Dosis  bis  zum  4.-5.  Tag  reicht  und  bei  eintretender  Chininvergiftung 
(Ohrensausen,  Schwindel  etc.)  auf  0,3  herabgeht.  Auf  diese  Weise  kommt 
man  für  die  Gesammtbehandlung  mit  4,0  Gr.  aus  und  erspart  mehr  an 
Chinin  als  mit  zu  grossen  oder  zu  kleinen  Dosen.  Bei  perniciösen  Fiebern 
muss  die  Dosis  von  0,6  häufiger,  etwa  alle  5  Stunden,  in  comatösen 
Fällen  alle  3  Stunden  am  Tage  gegeben  werden.  Als  Zusatz  zum 
Chinin  wird  bei  perniciösen  Wechselfiebern,  namentlich  solchen,  die 
mit  heftigen  Gehirnsymptomen  auftreten,  oder  wenn  das  Chinin  Durch- 
fall hervorruft,  das  Opium  gegeben.  Ausser  bei  Wechselfieber  wird  auch 
bei  anderen  acuten  fieberhaften  Krankheiten  das  Chinin  in  neuester  Zeit 


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Chininum  sulfuricum.  227 


in  sehr  grossen  Dosen  als  Antipyreticum  gereicht.  Bei  Abdominal- 
typhus und  anderen  hochgradigen  Fiebern  empfehlen  LieberMeister  und 
iMler  1,0-1,5,  bis  selbst  2,5  auf  einmal  zu  geben,  oder  innerhalb  einer 
Stunde  in  Einzeldosen  von  etwa  0,5-1,0  zu  verabreichen,  dann  elrst  nach 
48  Stunden  die  gleiche  Dosis  oder,  wenn  nöthig,  eine  stärkere  gebrauchen 
zu  lassen.  Liebenneister  empfiehlt  hohe  Dosen  namentlich  bei  biliöser  und 
asthenischer  Pneumonie,  Rheumatismus  articul.  acutus,  Pleuritis  acuta  und 
selbst  bei  Phthisis  pulmonum.  Ausser  bei  den  fieberhaften  Krankheiten 
hat  das  Chinin  in  neuerer  Zeit  ausgedehnte  Anwendung  bei  Neurosen 
aller  Art  sowohl  der  sensibelen  als  der  motorischen  Sphäre,  theils  als 
schwefelsaures  oder  salzsaures  Chinin,  theils  in  den  anderen  genannten 
Verbindungen,  theils  mit  anderen  Nervinis  und  Roborantien  zusammen 
gefunden.  Bini  hat  das  salzsaure  Chinin  mit  gutem  Erfolg  beim  Keuch- 
husten angewandt  und  hat  darin  von  vielen  Seiten  Bestätigung  erfahren 
(laseBliaeli,  Blekel).  Man  giebt  es  am  besten  täglich  mehremal  soviel  Deci- 
gramm  als  das  Kind  Jahre  zählt  in  wässriger  Lösung,  so  dass  sich  die 
ganze  Tagesdosis  auf  3-4  Kinderlöffel  vertheilt.  —  Formen:  in  Pulvern 
[mit  Oelzucker  oder  aromatischen  PflanzeDpulvern,  z.  B.  Pulvis  Florum  Chamomillae; 
besser  die  Darreichung  in  Capsulis  operculatis  oder  Capsulis  amylaceis,  wo  man 
keines  weiteren  Zusatzes,  auch  bei  kleinen  Chinindosen  bedarf],  in  Trochisci  [mit 
Chokolade,  eine  in  der  Kinderpraxis  sehr  zweckmässige  Form]  in  Pillen,  in 
weingeistigen  Solutionen  [deshalb  nicht  immer  zu  empfehlen,  weil  man  bei 
grösseren  Dosen  Chinin  zu  grosse  Gaben  des  Vehikels  mit  verabreichen  muss ;  häufig 
aber  gerade  wegen  dieser  Verbindung  mit  Alkohol  zweckmässig],  wässerigen 
Solutionen  [mit  Hülfe  von  Säuren  (Acid.  sulfuric.  oder  Acid.  hydrochloricum) 
bereitet  (vergl.  oben)].  Als  ein  vortreffliches  Vehikel  für  Chininsalz«  em- 
pfehlen die  Engländer  (BatterbHry  u.  a.)  und  hat  sich  auch  uns  (Ewald) 
bewährt,  die  Milch.  30  Gr.  Milch  auf  0,05  Grm.  Chinin  geben  eine  fast 
geschmacklose  Mischung. 

Aeusserlich:  Endermatisch  [Verband  der  denudirten  Hautstelle  mit 
Chininsalbe  oder  Einstreuen  von  Chininpulver]  oder  in  Einreibungen  in  die 
Wangen-  und  Zungenschleimhaut.  [Beide  Formen  obsolet.]  In  hypoder- 
matischer  Injection  [vergl.  oben  und  S.  81],  im  Clysma  [0,3-1,0-2,0  auf 
ein  Clysma.  iehaHi  empfiehlt  solche  Clysraata  als  äusserst  wirksam  gegen  Ascariden. 
Liebermeister  empfiehlt  Klystiere  von  grossen  Dosen,  selbst  2,0  pro  Clysma,  in  Fällen, 
wo  Chinin  innerlich  nicht  vertragen  wird],  zu  Suppositorien,  in  Salben 
[Sentnas  empfiehlt  Einreibungen  von  Chin.  sulfur.  1,  Adeps  40-80  zu  3-6  Mal  täg- 
lich wiederholten  Einreibungen  in  die  Achselhöhlen  und  beide  Leistengegenden  b6i 
Intermittens  und  Remittens  infantum];  als  Zusatz  von  Haarpomaden  [0,5-1.0 
auf  25,0].  In  neuester  Zeit  hat  Iclmh^lti  an  sich  selbst  das  Chinin  zu 
Einspritzungen  in  die  Nase  [Solution  von  1:750  Aq.]  gegen  Heufieber 
[zur  Zerstörung  der  in  die  Nase  eingewanderten  Keime]  mit  Erfolg  angewandt. 
[Die  Application  geschieht  mittelst  Spritze  oder  besser  mittelst  der  Weber^schen 
Nasendouche:  Uns],  ebenso  ist  es  als  Schnupfpulver  und  in  Pillen  bei 
beginnenden  Nasenrachencatarrhen  (Hager  s.  Chinidin,  sulf.  und  B.  Frar.Hkel) 
mit  Erfolg  verwendet  worden.  Zu  Inhalationen  in  zerstäubter  Form 
ist  das  Chinin  gegen  intermittirende  Respirationskrankheiten  gleichfalls 
versucht  worden  (Heber),  und  neuerlichst  auch  von  (lerhardt  gegen  Pneu- 
monie empfohlen  [Chinin,  hydrochloric.  in   V2Proc.  Lösung],    desgleichen    in 

Digiji^  by^OOQlC 


228 


Chininum  sulfaricum. 


Pulverform  zu  Insufflationen  in  den  Kehlkopf  und  in  die  Trachea 
[Chinini  hydroohlor.  0,01-0,015,  Natr.  bicarb.  0,015,  Gummi  Arab.  0,25  pro  dosi, 
gegen  Keuchhasten:  Letierieh^  BIm].  Endlich  zu  Injectionen  in  die 
Urethra  gerühmt  [in  1  pGt.  Lösung,  bei  Gonorrhoe:  laberkori]. 


4U.  Vf 

Chinini  sulf.  0,1 

Cort.  Fruct.  Aurant.  0,3 

Saccbar.  0,5. 
M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  No.    8.  S.  In  der 
fieberfreien  Zeit  zu  verbrauchen. 


412.  I^ 

Chinini  salf.  0,1 
Sacch.  albi  0,5. 

M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  No.  12.  [Bei 
Tertiana:  am  fieberfreien  Tage  2stdl. 
1  Pulver,  die  übrigen  6  Pulver  am  Fieber- 
tage vor  Eintritt  des  Paroxysmus  halb- 
oder  einstund l.  zu  verbrauchen.  Diese 
Verordnung  3mal  durchgebraucht,  gleich- 
viel ob  das  Fieber  wiederkehrt  oder  nicht; 
später  Nachkur  mit  kleinen  Chinindosen 
oder  Chinoidin.] 


413.  Bf 

Chinini  sulf.  0,6. 

D.  in  Chart,  amylac.  No.  6.  [Bei  Tertiana 
am  Tage  vor  dem  Anfall  und  am  An- 
fallstage 2  Pulver,  an  den  folgenden 
1  Pulver  täglich.]  Bematsik. 


414. 


^ 


M.  f. 


Chinini  sulf.  0,2 

Opii  0,06 

Sacch. 

Elaeosacch.  Menth,  ana  0,3. 
pulv.    D.  S.  Kurz  vor  dem  Anfall 
zu  nehmen.    [Bei  bösartigen  Wechsel- 
fiebem.]  Naumann. 


415.  I^ 

Chinini  sulf.  0,1 
Extr.  Belladonnae  0,02 
Pulv.  Flon  Chamom.  0,5. 
M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  No.  10.  i.  caps.  amyl. 
D.S.  2stdl.  1  Capsel.    [Der  Zusatz  von 
Extr.  Belladonnae  macht  bei  vielen  Per- 
sonen, die  an  gastrischer  Reizung  leiden, 
das  Chinin  erträglicher.] 


416. 


Chinini  sulf.  0,1-0,15 

Acid.  tartar.  1,2 

Natr.  bicarb. 

Sacch.  alba  ana  1,5. 
[.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  10.   D.  S. 
Mehrere  Male  täglich  1  Pulver  in  Wasser. 
[Brausemischung.]  Meirieo. 

Iflr  Bf  411-423. 


417.  Bf 

Chinini  sulf.  2,0 

Extr.  Trifol.  fibr.  q.  s. 
ut  f.  pil.  20.  Consp.  Cass.  Cinnam.    D.  S. 
In  der  fieberfreien  Zeit  zu  verbrauchen. 


418.  I^ 

Chinini  sulf.  0,3 
Mass.  pil.  Yaletti  4,0 
Pulv.  aromat.  q.  s. 
ut  f.  pil.  30.     Consp.  Cass.  Cinnam.    D. 
S.  3  mal  täglich  4  Stück   zu  nehmen. 
[Eine  bei  erschöpften  Constitutionen 
(namentlich    durch   dissoluten   Lebens- 
wandel) trefflich  wirkende  Verbindung 
aus  Eisen  und  Chinin.] 


419. 


^ 


Chinin,  sulf.  3,0 
Sem.  Colchici  pulv.  1,0 
Extr.  Digitalis  0,4. 
M.  f.  pil.  No.  20.    Consp.  Lycopod.   D.  S. 
1-3  Pillen  täglich.    [Gegen  Gicht] 

BeoguereL 

420.  Bf 

Chinini  sulf.  0,5 

Mixt  sulf.  acid.  0,5 

Aq,  Cinnam.  100,0 

Syr.  Ruh.  Id.  25,0. 
MDS.  1-2stdl.  1  EsslöflFel. 


421.  Bf 

Chinini  sulf.  0,2 
Extr.  Cannab.  indic.  0,4 
Sacch.  lact  3,0. 
M.  f.  pulv.     Divid.  in  part.  aeq.   No.  6. 
D.  S.   2stdl.    1  Pulver.    [Bei  Lungen- 
tuberculose.]  Sooda. 


422.  Bf 

Chinini  sulf.  3,0 
Acid.  sulf.  dil.  1,5 
Aq.  dest  150,0. 
D.  S.  l-2stdl.  1  Esslöffel  voll  zu  nehmen. 
[Im  nervösen  Stadium  des  Typhus.] 

DietL 


423. 


Bf 


Chinini  sulf.  1,0 
Acid.  sulf.  dil.  2,0 
Aq.  dest  30,0. 
D.  S.    ^'i  Tbeelöffel  bis  zu   1   Esslöffel 
pro  dosi  (in  einem  schleimigen  Vehikel). 
Digitized  by  V^OOQIC 


Chininum  sulfurico-tartaricum. 


229 


[Dasselbe  wird  namentlich  als  Zusatz  za 
Mixturen  verordnet.] 
Liquor  Cinchonae  bisulf,  der  englischen 
Autoren. 


424.  I^ 

Chinini  sulf.  0,03 
Acid.  sulf.  dil.  1,0 
Aether.  0,3-0,6 
SjT.  Aurant.  Cort.  4,0 
Decoct.  Scop.  comp.*)  30,0. 
M.  f.  Haustus«     S.   3stdl.  einen  solchen 
Trank  zu  nehmen.    [Bei  Typhus  exan- 
thematicus,  wenn  Stimulantien  erforder- 
lich sind.]  Murohiaon. 


425. 


^ 


Chinini  sulf.  0,1 
Acid.  sulf.  dil.  3,0 
Inf.  Cort.  Cascarill.  100,0 
Tinct.  Hyoscyami  6,0 
Syr.  Sacch.  25,0. 
MDS.  3  mal  taglich  einen  vollen  Esslöffel. 
[Bei  Nachtschweissen.]  Ghraves. 

426.  I^ 

Chinini  sulf.  0,3 

Vini  hispan.  500,0, 
D.  S.    Stdl.  l  Esslöffel. 
[Chinin -Wein.]  Magendie. 


427.  Hf 

Aloes 

Rad.  Angelicae 
Rhiz.  Zedoar.  ana  4,0 
Camphor. 
Croci  ana  0,3 

Digere  per  aliquot  horas  c. 
Spirit.  dilut  100,0 
in  Colat  solve 
Chinin,  sulf.  2,0. 
D.  S.  Täglich  4-6Theelöffel  zu  verbrauchen. 
Warburg's  Fiebertropfen. 
[Aehnlich  dieser  Mischung  ist  die  T  in  et 
antifebrilis    der    österreichischen    Fh. 
oastr.    und    das    B6oanldr'sche    Elixir 
aloetico-febrifugum.] 

Cliiiiiiiui  sidfarie^-tartarieui. 


428.  B, 

Chinini  sulf.  1,0 
Ol.  Cacao  6,0. 
M.  F.  suppositorium.     [In  Fällen,  wo  die 
innerliche  Darreichung  sich  verbietet.] 
Boudin« 


429. 


10 


D.  S. 


430. 


D.  S. 
431. 


Chinini  sulf.  5,0 
Ferri  sesquichlor.  gtt.  25 
Acid.  hydrochlor.  &1.  gtt. 
Glycerini  gtt.  15 
Extr.  Trifol.  fibr.  4,0 
Pulv.  rad.  Althaeae  0,5 
n        n     Gentian.  q.  s.  u.  f.  piL 
No.  100.  C.  C. 
2-3 mal  tägl.  1-2  Stück. 
Pill.  Chinini  c.  ferro  sesquichl. 

Hager. 

Chinini  sulf.  1,0-2,0 
Aq.  100,0 

C.  adde  vitell  ovi  unius 
Tinct.  Opii  simpl.  gtt.  15,0. 
Zu  2  Klystieren. 


^ 


Chinini  sulf.  (vel  hydrochlor.)  1,0 

solve  ope  pauxill. 
Acid.  hydrochloric. 

in 
Aq.  dest.  75,0 
Glycerini  25,0. 
MDS.   Aeusserlich.     [Zur  Einspritzung  in 
die  Harnröhre  bei  Gonorrhoe.] 

Haberkom. 


432.  IV 

Chinini  sulf. 

Acid.  tannic.  ana  2,5 

Bals.  i)eruv.  1,0 

Contere  et  succ.  affunde 
Aq.  Coloniens.  5,0 
Admisce  Ungt.  rosat.  50,0. 
D.  S.    Uaarpomade.     Unguentum   contra 
Alopeciam  et  contra  fissuram  capillor. 

Sulfo-taxtras  Chinü.    Schwefel- 


weinsteinsaures  Chinin. 

Barelli  will  die  Erfahrung  gemacht  haben,  dass  dies  Präparat,  welches  man 
durch  eine  Mischung  gleicher  TheÜe  Weinsteinsäure  und  schwefelsauren  Chinins  ex- 
temporirt,  wirksamer  sei,  als  dieses  letztere  allein,  und  dass  bei  der  Kur  hartnäckiger 
Fieber  oder  Milztumoren  nach  Sumpffiebern  nur  die  Hälfte  der  sonst  nothwendigen 
Chinin-Quantität  bei  Darreichung  dieses  Präparates  erfordert  wird. 

Chinimim   tMiicui.     Gerbsaures   Chinin.     [1,0  30  Pf.  —  Das 


*)  Yeigl.  Herba  Spartii  Scoparii.  Statt  dieses  bei  uns  ganz  ungebräuchlichen 
Decoctes  kann  ein  beliebiges  anderes  schleimiges  oder  aromatisches  Constituens  ge- 
wählt werden.  ryr\nif> 


1^ 


230  Chinin  um  tariariciim. 


wenigst  lösliche  aller Chinin-Praparate,  und  darum  dem  Geschmack e  am  erti-aglichsten, 
aber  auch  in  der  Chininwirkung  am  mangelhaftesten.  Indessen  hat  Beeker  seine  Re- 
sorptionsfähigkeit nachgewiesen  und  es  mit  Erfolg,  von  üigeiibieh  bestätigt,  bei 
Keuchhusten  angewendet.  In  einem  Esslöffel  mit  Zuckerwasser  angerührt  zu  nehmen. 
Dosis  doppelt  so  gross  wie  bei  Chin.  sulfur.  In  denjenigen  Fällen,  in  denen  wegen 
Diarrhöe  andere  Chininsalze  niclit  gereicht  werden  können,  sowie  bei  Kachtsch weissen 
und  anderen  colliquativen  Symptomen  von  IttiMin  und  Wtiff  empfohlen. 

Innerlich:  zu  0.1-1,0-2,5  und  mehr  pro  dosi  [in  der  Regel  das 
2-4  fache  von  Chininum  sulfuricum]. 

ChiüiiiHm  tartarieam.  Weinsteinsaures  Chinin.  [Dem  citronen- 
sauren  Chinin  ähnlich  und  wie  dieses  zu  brauchen.] 

Chiiiiiiam  yaleriaiiicam.  Baldriansaures  Chinin.  [0,1  15  Pf. 
—  Ziemlich  leicht  in  Wasser,  leicht  in  Alkohol  und  Aether  löslich.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,5  bei  intermittirenden  Neuralgien  [namentlich 
auf  hysterischem  Boden],  bei  Interraittens  mit  grosser  Reizbarkeit  des 
Magens  empfohlen;  in  Pulvern  oder  Pillen  [nicht  in  Mixturen,  da  das 
Präparat  leicht  zersetzlich  ist]. 

'^ClÜB^idiBUI.  Chinioideum.  Chinioidina.  Chinioidinum.  Chi- 
noidin,  Chinioidin.  [Trockne,  glänzend  braune,  bitter  schmeckende  Masse,  in 
Wasser  fast  gar  nicht,  in  Alkohol  und  verdünnten  Säuren  leicht  und  vollständig 
löslich.  —  Chinoidin  wird  nach  neueren  Untersuchungen  als  eine  amorphe  Modification 
des  Chinins  angesehen,  zu  dem  es  wahrscheinlich  in  ähnlichen  Beziehungen  steht,  wie 
der  Traubon-  zum  Rohrzucker  (Hemer ^  Binx).  Es  kommt  neben  dem  Chinin  und 
Chinidin  in  der  Chinarinde  vor  und  man  erhält  es  als  Rückstand  aus  der  Chinin- 
bereitung, der  nicht  mehr  zur  Crystallisation  gebracht  werden  kann,  was  wahr- 
scheinlich eine  Folge  der  Einwirkung  des  Lichtes  auf  die  äusseren  Schichten  der 
Rinde  am  Baum  ist.  —  10,0  20  Pf.  —  Durch  Auflösen  das  Chinoidin  in  verdünnter 
Schwefelsäure  und  Behandeln  mit  Natriumhyposulfit  erhält  man  ein  harzfreies,  gelbes 
klebriges  Präcipitat,  das  gereinigte  Alkaloid:  amorphes  Chinin,  Beta-Chinin. 
Die  Ph.  n.  besagt  hierüber  nichts.] 

Innerlich:  zu  0,1-1,0-3,0  pro  dosi  [in  der  Regel  berechnet  man  2-3  Mal 
so  grosse  Dosen,  als  von  Chinin],  in  Pulver  [mit  Zucker  oder  Gummi  verrieben, 
nach  Bernitilk  am  besten  mit  Zusatz  von  V,  Acidum  tartaricum],  in  Pillen, 
weingeistigen  Auflösungen  [s.  Tinct.  Chinoidini]  und  in  wässerigen 
Lösungen  und  Säuren. 


433.  I^ 

Chinoidini 

Elaeosacchari  Calami  ana  0,5. 
M.  f.  pulv.    Dispens,  tal.  dos.  No.  10.   D. 
in  Charta  cerata.    S.  3stdL  1  Pulver. 


434.  l\f 
Chinoidini  4,0 
Aeid.  tart.  0,3 

Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  30.     Consp.  Cass.  Cinnam. 
D.  S.  Stdl.  1  Pille. 

[Durch  den  Zusatz  von  Säuren  wird 
das  Chinoidin  viel  leichter  assimilirbar.] 

435.  IV 
Chinoidini  5,0 


Aeid.  sulf.  dil.  2,0 
Aq.  Menth,  pip.  150,0 
Syr.  Zingiberis  25,0 
Spir.  aeüier.  2,0. 
MDS.  Stdl.  1  Esslöflfel. 


436.  Bf 

Chinoidini  puri  10,0 

Aeid.  tartar. 

Ferr.  sesquichlor.  ana  4,0 

Glycerini  gtt.  20 

Rad.  Althaeae  5,0 

Rad.  Genth.  q.  s.  u.  f. 
Pil.  No.  200.    S.  TägUch  4  mal  3-4  Pillen. 
[Bei  Bergkrankheit,  Fieber,  Körper- 
schwäche, Bleichsucht.] 


^  433.436.  Digitizedby 


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Chinolinum.  23 1 


Chiü^idiiiim  hydroehlorieam,  salfarieam,  aceticam,  citriemn, 
taHBicam«  Letzteres  jüngstens  von  Bim  als  Ersatz  des  Chininum  tanni- 
cum  [aus  dem  theuren  Chininum  sulfuricum  dargestellt]  empfohlen.  Alle  diese 
Präparate  lassen  sich  wie  das  Chinoidinum  purum  verwerthen;  am  geeignet- 
sten ist  das  Chinoidinum  hydrochloricum  nach  Benttsik.  —  Von  iNehek^ 
Chwtsiek^  Brtii  werden  günstige  Resultate  von  der  Anwendung  der  Chi-* 
noidinpräparate,  besonders  bei  Intermittens  und  Puerperalfieber,  berichtet. 

Chlliolill,  eine  aus  der  Destillation  von  Chinin  oder  Cinchonin  mit 
Alfealien  gewonnene,  aber  auch  synthetisch  darstellbare  Flüssigkeit  von  ^ 
bitterem  Geschmack,  Geruch  nach  bitteren  Mandeln,  farblosem  Aussehen. 
Schwer  in  kaltem,  leichter  in  heissem  Wasser  löslich.  Hat  nach  den 
Untersuchungen  von  ••ntih  antiseptische,  antizymotische  und  antipyre- 
tische Eigenschaften.  So  verhindert  eine  0,2proc.  Lösung  die  Fäulniss 
des  Harns,  eine  0,4proc.  die  des  Blutes.  Subcutane  Injectionen  von  0,2 
bis  0,35  Gr.  gaben  bei  Thieren  Temperaturemiedrigen  von  1  — 1,5  pCt. 
Beim  Menschen  sollen  Dosen  von  1-2  Gr.  pro  die  zur  Anwendung 
kommen.  Von  Seifert  wird  es  zur  Pinseiung  des  Rachens  iu  5proc.  Lö- 
sung gerühmt. 

Chliolimiin  bisnlfariciim,  muriaticnm,  tanicnm,  tartaricnm 
sind  angezeigt.  Das  Chinol.  tartaric.  zeichnet  sich  vor  den  anderen  Chi- 
nolinsalzen  dadurch  aus,  dass  es  an  der  Luft  nicht  zerfliesst.  Es  ist  in 
5proc.  Lösung  von  Rtch  mit  Erfolg  beim  Keuchhusten  gebraucht  worden. 
Brieger  spricht  dagegen  dem  Chinolin  jede  antipyretische  Wirkung  ab  und 
erkennt  ihm  nur  die  zu,  den  Magen  heftig  zu  reizen. 


437.  Bf 

Chinol.  tartarici  1,0 

Aq.  dest. 

Svr.  simpl.  ana  75,0. 
MDS.   3stdl.  l  Esslöffel. 
[Bei  Keuchhusten.]  Eooh. 


438.  I^ 

Chinol.  tartar.  1,0 
Aq.  dest. 

Syr.  Rub.  Idaei  ana  50,0 
Aq.  Laurocerasi  1,0-3,0 
D.  ß.  3  Stunden  vor  dem  Anfall  in  2  bis 
3  Dosen  zu  nehmen. 

[Bei  Intermittens.]  Loewy. 

"""Chl^ralui  hydratum.  Chloratum  hydratum  crystallisatum.  Hydras 
Chlorali.  Hydrate  of  Chloral.  Hydrate  de  Chloral.  Chloralhydrat. 
Chloral.  [Farblose  Crystallo,  von  eigönthümlich  stechendem  Geruch,  scharfem, 
bitterem  Geschmack,  leicht  in  Wasser  löslich,  von  neutraler  Reaction.  Chloral  ist 
eine  Vorstufe  des  Chloroform  und  wird  durch  Zusatz  von  Alkalien  in  dasselbe  über- 
geführt. —  1.0  5  Pf.]  Das  Chloralhydrat  ist  ein  mächtiges  Hypnoticum 
und  Anästheticum;  es  bewirkt  sehr  schnell  einen  ruhigen,  natürlichen 
Schlaf,  der  nicht  von  Kopfschmerzen  gefolgt  ist,  und  zeigt  sich  selbst 
dort  noch  wirksam,  wo  Morphium  in  grossen  Dosen  erfolglos  angewendet 
wurde.  Untersuchungen  vieler  anderer  Autoren  haben  Uebreleh's  Ent- 
deckung bestätigt  und  den  hohen  therapeutischen  Werth  des  Chloral- 
hydrats  ausser  Frage  gestellt.  [Zuerst  t.  Ltngeiibeek^  Bardelebe h^  Westphil, 
Jistrtwits,  BfMirqNiy  u.  a.]  Das  Chloralhydrat  ist  deshalb  schnell  zu  all- 
gemeiner Verbreitung  gelangt  und  darf  mit  vollem  Recht  als  eine  der 
wirksamsten  Bereicherungen  unseres  therapeutischen  Rüstzeuges  angesehen 
werden.  Dasselbe  erweist  sich  in  grossen  Dosen  wirksam  bei  jeder  Art  von 
Schlaflosigkeit;  es  hat  vor  den  Opiumpräparaten  ausser  vielen  anderen 
schon  genannten  noch  den  grossen  Vorzug,  dass  sich  die  Patienten  nicht  daran  ^ 


232  ^  Chi  oral  um  hydratum  crystallisatum. 

gewöhnen,  derart,  dass  man  die  Dosis  bald  mehr  und  mehr  zu  erhöhen 
genöthigt  wäre.  In  kleineren  Dosen  ist  es  femer  ein  empfehlenswertlies 
Sedativum  bei  verschiedenen  Neurosen.  Wo  die  Schlaflosigkeit  Folge 
schmerzhafter  Affectionen,  namentlich  peripherer  neuralgischer  Schmerzen 
ist,  wirkt  es  zwar  auch  schlafmachend,  aber  nicht  wie  die  Opiate  zugleich 
schmerzstillend.  Von  Krankheiten,  bei  denen  es  sich  wirksam  zeigte,  ver- 
dienen namentlich  Erwähnung:  Delirium  potatorum  (t.  LtHgettlieek),  Tris- 
mus  und  Tetanus  (t.  LtHgciibeck^  Llebreleh),  schmerzhafte  Gelenkentzün- 
dungen und  schmerzhafte  chirurgische  Krankheiten  (Uebrcich^  Btrdelebett), 
Eclampsia  parturientium,  Spasmen,  Crampi  und  sonstige  Neuralgien, 
Chorea  (Britttn),  Asthma  (Biermer),  Koliken,  namentlich  Gallenstein- 
und  Nierensteinkolik  (Beek^  fll'lUf),  cutane  Hyperästhesie  und  Prurigo 
senilis  (Iparie),  Seekrankheit  (Börlng),  Hysterie,  Singultus,  Pollutionen, 
Keuchhusten  u.  s.  w. ;  ferner  in  der  Pädiatrik,  wo  man  Opium-Präparate 
furchtet  (Uebreieh),  auch  bei  nächtlicher  Micturation  der  Kinder  als  erfolg- 
reich gerühmt  (IH'Rae);  am  wichtigsten  und  wirklich  unschätzbar  erweist 
sich  das  Chloralhydrat  in  der  Psychiatrie  (Liebreich^  Westphal^  JastrtwiU) 
als  ein  alle  anderen  Mittel  übertreffendes  Hypnoticum  und  Sedativum. 
Eine  weitere  Verwendung  findet  die  antifermentative  Fähigkeit 
des  Chlorals,  aus  welchem  Grunde  es  bei  leichten  Magengährungen  in 
wiederholten  kleinen  Gaben  von  Erfolg  ist  (Ewald).  [Die  fortgesetzte  Dar- 
reichung grösserer  Dosen  veranlasst  schliesslich  Rachencatarrh  und  führt  zu  grossem 
Widerwillen  des  Patienten  gegen  das  Mittel.] 

Innerlich:  als  Hypnoticum  zu  1,0-2,5-3,0!  als  Einzelgabe  zu  6,0! 
als  Tagesgabe  [6,0-8,0  und  mehrl  bei  Delirium  potatorum];  wo  noth wendig,  in 
kurzen  Pausen  zu  wiederholen.  [Die  Ph.  II.  hat  die  Maximaldosen  des  Chlorals, 
namentlich  die  Tagesgabe  auffallend  niedrig  gestellt.  Dieselbe  wird  vielfach  über- 
schritten werden  und  sind  namentlich  Dosen  von  3,0-5,0  mehrere  Male  kurz  hinter- 
einander gereicht,  ohne  Gefahr:  JastrtwlU^  während  allerdings  7,0-8,0  auf  ein- 
mal genommen,  einen  drohenden  asphyktischen  Zustand  hervorzurufen  vermögen]; 
als  Sedativum  zu  0,2-0,5-1,0-2,5  pro  dosi  l-2stündlich.  In  manchen 
Fällen  wirken  schon  diese  kleineren  Dosen,  etwa  von  1.0  an,  hypnotisi- 
rend.  Bei  Kindern  namentlich  sind  immer  zuerst  die  kleineren  Dosen  zu 
wählen.  [Eine  Verbindung  kleiner  Dosen  Chloralhydrat  (1,0)  mit  klei- 
nen Dosen  Morphium  (0,01)  soll  vorzüglich  sedativ  wirken,  während  kleine  Dosen 
Chloralhydrat  für  sich  allein  excitiren :  JastrtwiU.  In  Verbindnng  mit  grossen  Dosen 
Bromkalium  sollen  gleichfalls  schon  kleine  Mengen  Chloralhydrat  schlafmachend  wir- 
ken, z.  B.  Chloral.  hydrat.  1,0-1,2  mit  Kalii  bromat.  1,0-2-0:  IR^Rw.]  Ftfiie  em- 
pfahl behufs  Anästhesirung  zu  Operationen  der  Chloroforminhalation  eine 
volle  innerliche  Gabe  von  Chloralhydrat  vorauszuschicken,  ein  Verfahren, 
was  sich  sehr  bewährt  hat.  Die  Verbindung  von  Campher  mit  Chloral 
ist  von  Ttseher  bei  neuralgischen  Schmerzen  sehr  gerühmt.  Die  beste  Form 
der  Darreichung  ist  die  Lösung,  für  sehr  kleine  Dosen  sind  auch  Pillen 
oder  Bissen  empfehlenswerth,  ferner  kommen  Electuarien  und  in 
neuester  Zeit  auch  kleine  Gallertkapseln  (Chloral  perle)  zur  Ver- 
wendung. Doch  vermeide  man  es,  Chloral  in  concentrirter  Form  auf  die 
Magenschleimhaut  zu  bringen,  da  vermöge  seiner  corrosiven  Wirkung 
leicht  Reizung  und  Aetzung  eintreten  könnte. 

Aeusserlich:  in  Substanz  zu  ungefähr  3,0  Gr.  mit  Erfolg  in  eine 

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Chloralum  hydratum  crystallisatum. 


533 


offene  Wunde  bei  Tetanus  und  Trismus  gebracht  von  Bigeltw^  zur  sub- 
cutanen Injection  als  Sedativum  und  Hypnoticum  [0,5-2,5  und  mehr: 
nicht  bewährt],  dagegen  im  Clysma  mit  Erfolg  angewandt  und  sehr  em- 
pfehlenswertn,  desgleichen  zu  Suppositorien.  Zu  Injectionen  in  die 
Trommelhöhle  bei  trocknen  Mittelohrcatarrhen  von  Wreden  und  Liete  be- 
nutzt [1,0  auf  30,0  Aqua.]  [Sogar  Injectionen  in  die  Venen  sind  behufs 
Anästhesirung  zu  schweren  Operationen  und  bei  Tetanus  versucht  worden  und  zwar 
wurden  1,0-8,01  mit  dem  5 fachen  Wasser  verdünnt  in  die  Vena  saphena  injicirt: 
tre^  ieaefe  und  rum  Wetter.  Schwerlich  wird  das  Verfahren  in  Anbetracht  seiner 
grossen  Gefährlichkeit  Nachahmung  finden.] 

Nach  LIebreieh's  neuerer  Entdeckung  ist  ein  wirksames  Antidot  gegen 
Chloral-  (und  Chloroform-)  Vergiftung  Strychnin  in  subcutaner  Injection. 


439.  I^ 

Chlorali  hydrati  2,5 
Aq.  dest. 

Mucil.  Gummi  Arab. 
[oder  Syr.  Aurant.  Cort.]  ana  15,0. 
MDS.  Auf  einmal  zu  nehmen  als  gewöhn- 
liches Hypnoticum   [oder    1   Thee-  bis 
Essloffel  voll  als  Sedativum.] 

O.  Iiiebreich. 


440.  IV 

Chlorali  hydrat.  4,0 
Aq.  dest. 

Syr.  Aurant.  Cort.  ana  15,0 
MDS.  Abends  1  Esslöffel  voll  zu  nehmen 
[als  gewöhnliches  Hypnoticum]  oder  auf 
einmal  zu  nehmen  [bei  Delirium  pota- 
torum,  wobei  die  Dosis  des  Chloral.  hydr. 
bis  zu  8,0  und  mehr!  erhöht  werden 
kann].  O.  Liebreich. 


MDS. 


441.  R 

ChloraÜ  hydrat.  3,0 
Kalii  bromat.  5,0 
Aq.  dest.  100,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  50,0. 
Den  dritten  Theil  Abends  auf  ein- 
mal zu  nehmen.    [Hypnoticum.] 

442.  Tif 

Chlorali  hydrat  5,0 
Aq.  dest.  10,0. 
D.  S.    1  Theelöffel   voll   in   einem   Glase 
Wein,  Bier  oder  Limonade  zu  nehmen. 
[Hypnoticum.]  O.  Liebreich. 


443. 


^ 


MDS.    1  -2  stdl.  1  Esslöffel.  [Sedativum,  z.  B. 
bei  Geisteskranken.]  Jastrowiti. 


444.  IV 

Chlorali  hydrat  9,0 
Morphin,  acet  0,05 
Aq.  dest.  80,0. 
MDS.  Abends  1  Esslöffel  voll  zu  nehmen. 
[Als  Anodynum  sedativ,  und  hypnotic] 
O.  Liebreich. 


445.  Bf 

Chlorali  hydrat  5,0 
Aq.  dest.  10,0. 
D.  S.  Abends  die  Hälfte  in  einer  kleinen 
Tasse  Milch  zu  nehmen.    [Benimmt  den 
kratzenden  Geschmack  des  Chlorals.] 
Ewald. 

446.  IV 

Chlorali  hydrat  10,0 
Cer.  flav.  7,5 
Ol.  Cacao  12,5. 
F.  Suppos.  No.  5. 

447.  IV 

Chloral,  hydrat  4,0 
Sapon.  med.  2,5 
Mellis  q.  s. 
ut  f.  suppositoria  No.  2.        Whidbome. 

448.  IV 

Chloral.  hydrat  2,5 
Aq.  dest. 

Mucilag.  Gummi  Arab.  ana  50,0. 
MDS.  Zum  Klystier. 

449.  IV 

Chloral.  hydrat  0,5 

Pulv.  gummös.  1,5. 
M.  f.  pulv.    D.  in  part.  aeq.  No.  10.    S. 
Alle  10-15  Minuten  1  Pulver  in  der  ge- 
sammten  Muttermilch  bis  zum  Eintritt 
der  Wirkung  zu  nehmen.         Monti. 


Chlorali  hydrat  10,0 
Morphii  acet.  0,1. 

Solve  in 
Decoot  Alth.  150,0 
Succ.  Liquir.  dep.  10,0 

(lll#r#dyMe«   Unter  diesem  Namen  wird  ein  local  wirkendes,  schmerz- 
stillendes Mittel  in  den  Handel  gebracht,  dessen  Zusammensetzung  Ftrn- 
wie  folgt  angiebt:  K  Morph,  muriat.  0,5,  Aq.  16,0,  Chloroform.  6,0, 

^'9'^il"  439-449 


2.^4  Chloroformlura 


Tinct.  Cannab.  6,0,  Acid.  hydrocyan.  dil.  gtt.  xij,  Alcol.  24,0,  Ol.  Menth, 
pip.  gtt.  ij,  Tinct.  Capsic.  ana  gtt.  x. 

^Chloroformiui«  Formylum  chloratum.  Formylum  perchloratum. 
[Die  von  einigen  Autoren  früher  gebraachte  Bezeichnang:  Carboneum  chloratum  ist 
durchaus  irrig  und  verwerflich,  und  giebt,  wie  dies  schon  vorgekommen,  zu  Miss- 
griflFen  in  der  Verordnung  Anlass.]  Chloroform.  Forraylchlorid.  [Spec. 
Gew.  =  1,485-1,489.  —  Angenehm  aätheriscb-süsslich  riechend,  von  süssem,  bren- 
nendem Geschmack;  farblos;  mit  Aether,  Alkohol  und  fetten  Gelen  in  jedem  Verhält- 
niss  mischbar;  in  Wasser  wenig  löslich,  nicht  brennbar.  —  Ein  tadelloses  Chloroform 
(und  ob  es  dies  sei,  davon  hat  sich  der  Arzt  vor  jeder  Anwendung  zu  überzeugen) 
muss  das  vorgeschriebene  spec.  Gewicht  haben,  mit  Wasser  geschüttelt  blaues  Lakmus- 
papier nicht  röthen,  mit  gleichen  Theilen  Acidum  sulfuricum  gemengt,  dieses  nicht 
färben,  und  muss  vollkommen  flüchtig  sein.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,15-1,0-1,5  mehrmals  täglich  pure  in  Tropfen 
[2-10-20  Tropfen  auf  Zucker.  Bei  hartnäckigem  Erbrechen,  Cardialgien,  Neurosen 
des  Magens  sind  häufig  5-6  Tropfen  Chloroform  auf  Eispillen  alle  10-15  Minuten  ge- 
nommen, von  vortrefflicher  Wirkung:  Ewald],  in  schleimigem  Vehikel,  in 
Oel-Emulsion  [unzweckmässig]  oder  in  ätherischer  oder  spirituöser 
Solution  [gegen Wechselfieber  von  Belitu«  gegen Agrypnia  von  Vytterhtreii,  gegen 
Augenentzündung  (Cinler  und  Biseh),  gegen  Bleikolik,  neuralgische  Leiden  u.  a. 
MeClellan  empfiehlt  Chloroform  innerlich  hauptsächlich  bei  Delirium  tremens,  ausser- 
dem bei  Icterus,  Koliken,  Cholera.]  —  Bernitsik  empfiehlt  chloroformhaltige 
Lösungen  als  Menstruum  für  Morphin  und  Coffein  [vergl.  diese]. 

Aeusaerlich:  zu  Inhalationen:  2,0-10,0  als  anästhesirendes 
Mittel  vor  Operationen  [in  der  östereichischen  Armee  wird  statt  des  reinen  Chloro- 
forms eine  Mischung  desselben  mit  V«  Aether  zur  Anästhesirung  angewandt;  hierbei 
sollen  keine  Todesfälle  beobachtet  worden  sein.  Vielfach  verwendet  wird  jetzt  eine 
Mischung  von  Chloroform  100,  Aether  30  und  Alcohol  30  Th.  (Vtgel^  lltdefrty)^ 
WaehsnHth  giebt  ein  Theil  rectific.  Terpenthin  zu  5  Th.  Chloroform.  —  Von  Ni88- 
banm  und  Vterhart  werden  Chloroform -Inhalationen  in  Verbindung  mit  subcutanen 
Morphium-Injectionen  zur  Anästhesirung  behufs  Operation  empfohlen;  nach  t.  Ltijei- 
beek  ist  davon  Gefahr  zu  befürchten.  —  Bei  drohender  Chloroformasphyxio  ist 
die  künstliche  Respiration  einzuleiten,  am  besten  nach  Hervorziehen  des  Unterkiefers 
(Handgriff  von  Little^  Ksnareh^  leiberg),  im  Nothfall  mit  Tracheotomie,  auch  Faradi- 
sation  des  Phrenicus  vorzunehmen;  endlich  ist  auch  als  Antidot  Amylnitrit-Inhalation 
zu  versuchen:  Sebiller],  bei  heftigen  Neuralgien,  bei  starken  Convulsionen, 
epileptischen  Anfällen,  Eclampsia  infantum  (Simpstn),  Eclampsia  parturien- 
tium,  Asthma,  Photophobiascrophulosa,  nach  Strychnin Vergiftung,  bei  Lyssa, 
bei  Lungenentzündung  [von  Binnigirtiier  und  Vtrreiitrapp  empfohlen:  Vj*!^^^* 
mehrere  Minuten  lang  Inhalation  von  etwa  30  Tropfen],  bei  Delirium  potatarum 
[wo  das  Opium  seine  Dienste  versagt,  vonVlrieh  gerühmt];  zur  örtlichen  Appli- 
cation bei  schmerzhaften  Affectionen,  so  bei  Zahnschmerz  [einige  Tropfen 
Chloroform  auf  Baumwolle  in  den  schmerzenden  Zahn  oder  in's  Ohr  gebracht: 
ffl.  SlMtn],  Neuralgie  (Rtnx),  Gallenstein-  und  Bleikoliken  [Compressen,  mit 
Chloroform  getränkt,  werden  aufs  Abdomen  gelegt:  nelsebnantt] ,  arthritisChen 
Entzündungen  (Bartella),  Orchitis  [Einreibungen  der  leidenden  Theile  mit  Chloro- 
form oder  Umwicklung  des  Gliedes  mit  Watte,  auf  welche  Chloroform  getropft  wird]; 
zur  Injection  behufs  Radicalheilung  der  Hydrocele  (t.  LangeBbeek),  mit 
Wasser  vermengt  als  Augenwasser  [0,3-0,5  auf  25,0],  als  Eintröpfelung 

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Chlorofonnium. 


235 


in's  Ohr,  zu  Verbänden  bei  schmerzhaften,  brandigen,  krebsigen  Ge- 
schwüren, zu  Einreibungen  [Chloroform  1  mit  2-10  Oel  oder  Glycerin  oder 
auch  mit  Spirit.  dilut.,  Spirit.  Melissae  comp.,  Aqua  Colonionsis],  in  Salben  [1:5 
bis  10  Salbengrundiage:  bei  Zoster,  Neuralgien,  Praritus  pudendorum,  schmei'z- 
haften  Geschwüren  des*  Mastdarms],  in  Liniment  [das  Linimentum  Cbloro- 
formi  Pk.  Brlt.  besteht  aas  Chloroform  und  Linim.  Camph.  ana],  zu  Klystieren 
[5-10  Tropfen  ad  clysma  bei  Bleikolik].  Berrik  empfiehlt  zum  Bestreichen  der 
rusteln  bei  Variola  und  zur  Verhütung  von  Narbenbildung,  ein  Stück 
feinsten  Gummi  in  Chloroform  zu  lösen  und  damit  3-4  Mal  jede  Eruption 
mit  einem  weichen  Pinsel  zu  bestreichen.  — -  Zur  localen  Anästhesirung 
der  Haut  wird  Chloroform  in  zerstäubter  Form  vielfach  gerühmt;  be- 
sonders wird  eine  Mischung  von  1  Aether  zu  3-7  Chloroform  empfohlen 
(Rlehardstn).  —  Zur  localen  Anästhesirung  des  Pharynx  und  La- 
rynx  behufs  Polypen- Operationen  im  Kehlkopfe  wurde  von  Törck  eine 
Mischung  von  Chloroform  und  Morphin,  aceticum  empfohlen  [Morphin, 
acetic.  0.2,  Spirit.  4,0,  Chloroforraii  15,0.  —  Die  local  Anästhesie  ist  etwa  1-2  Stun- 
den nach  der  Pinselung  mit  dieser  Lösung  am  stärksten.  Vergl.  Morphinam  and  Morph, 
aceticum.]  —  Neuerlichst  wurde  Chloroform  auch  in  subcutaner  In- 
ject ion  mit  Vortheil  angewendet  und  zwar  0,5-1,0  [*  2-^  Spritze]  in  der 
Nähe  des  Foramen  infraorbitale  bei  Tic  douloureux;  es  soll  mehrtägige 
oder  selbst  mehrwöchentliche  Anästhesie  auf  die  Injection  folgen:  Bartbtltw. 
Aehnlich  wandte  es  ite  zu  15  Tropfen  Morgens  und  Abends  injicirt  bei 
Herpes  Zoster  an,  doch  haben  sich  eine  ganze  Zahl  von  Klinikern  (Bew- 
nets,  NtNlird-IHarllii,  Labbe  u.  A.)  dagegen  ausgesprochen,  weil  die  Wir- 
kung unsicher  und  gering,  die  Neigung  zur  Abscessbildung  sehr  gross  ist. 


450.  Bf 

Chloroformii  2,5 

subige  cum 
Syr.  Sacch.  100,0. 
D.  S.    SUrk  umgeschuttelt,  stdl.  1  Thee- 
löffel.    [Bei  Agrypnia  senilis,  wo  Opium 
contraindicirt ,    bei   asthmatischen   An- 
fällen.] Donrault. 


451. 


D.  S. 


452. 


D.  S. 


453. 


D.  S. 


1* 
Chloroformii    - 
Gummi  Arab.  ana  10,0 
Aq.  dest.  150,0. 

2  stdl.  l  Esslöffel.    [Bei  Diabetes.] 
Bemdt. 


Chloroformii  7,5 
Spir.  camph. 
Tinct.  Opii  ana  1,0 
Ol.  Cinnam.  aeth.  0,3 
Spir.  dil.  15,0. 
Halbstündlich  20-50  Tropfen. 
H*rt8home. 


Chloroformii  1,5 
Tinct.  Valerian.  aeth. 
Stdl.  10-20  Tropfen. 


10,0. 

[Bei  hyste- 


rischen Neuralgien  und  Krämpfen  ] 


454.  Bf 
Chloroformii  80,0 
Morph,  acet.  1,0 
Aceti  2,0 

Spir.  dil.  20,0 
M.     [Eine   in   England   viel   empfohlene 
Mischung,  genannt  Anodynum.] 

455.  Bf 
Chloroformii 

Acid.  acet.  ana  5,0. 
MDS.  In  die  Haut  einzureiben  oder  mittelst 
Compresse  aufzulegen.  [Soll  nicht  nur 
auf  die  Hautoberfläche,  sondern  auch 
auf  tiefere  Theile  stark  anästhesirend 
wirken.] 

Chloroform-Essig.  Foumiö. 

456.  i;,   ~ 
Chloroformii 
Eitr.  Belladonn. 
Camph. 

Tinct.  Opi  ana  1,0 
Ol.  Hyoscyami  50,0. 
M.  f.  linim.     D.  S.  Mehrmals  täglich  ein- 
zureiben.   [Bei  Neuralgien,  acuten  und 
chronischen  Rheumatismen.] 

Bioord^s  Linimentum  Sedativum. 


457.  Bf 

Chloroformii  10,0 

Tinct.  Aconiti  40,0  ibyGoOQle 
Bf  450-457.  ^^ 


236 


Chrysarobinum. 


MDS. 


458. 


D.  S. 
459. 


Aq.  Coloniens.  20,0. 

Zur  Einreibung. 

Mixtura  anaesthetica 
Qa6ndau  de  MuBsy. 

Chloroformii  12,5 

Ol.  Olivar.  100,0 

Mixt,  oleoso-bals.  6,0. 

Zur  Einreibung.  Freriohs. 


Sapon.  med.  2,0 

solve  in 
Spiritus  14,0 

adde 
Chloroformii  4,0. 
D.  ad  yitr.  foramine  lato.    S.  Zur  Einrei- 
bung.   [Chloroform-Opodeldoc] 
H.  B.  Biohter. 


460.  I^ 
Chloroformii  20,0 
Camphor.  2,5. 

D.  S.  Auf  Watte  in  den  leidenden  Zahn 
zu  bringen.  [Gegen  Zahnschmerzen.] 
[Ein  unter  dem  Namen  English 
odontine  bekanntes  und  oft  wirksames 
Antodontalgicum.  —  Aehnlich  das  unter 
dem  Namen  F  e  y  t  o  n  i  a  angepriesene  Zahn- 
schmerzmittel, aus  20,0  Chloroform,  10,0 
Ol.  Cajeputi,  5,0  Campher  und  3  Tropfen 
Ol.  Caryophyllor.  bestehend.] 

461.  I^ 
Chloroformii  3,0 
Acid.  carb.  cr}^st.  1,0 

Solve. 
S.  Auf  Baumwolle  getröpfelt  in  den  hohlen 
Zahn. 

462.  R' 
Chloroformii  4,0-8,0 

Chlornm  solntui  s. 
Chordae  eanstieae. 


Zinci  oxyd.  albi  2,0 
Ol.  Oliv.  4,0 
Cerae  alb.  15,0-60,0. 
M.  f.  unguent.    D.    [Zum  Einreiben  bei 
schmerzhaften  Mastdarm-Geschwüren.] 
Ourling. 


463. 


M.  f. 


Chloroformii 
Sulfur.  depur. 
Natrii  carbon.  sicci  ana  5,0 
Morph,  acet.  0,4 
Vaselini  20,0. 

unguentum.    D.  S.  Zur  Einreibung. 
[Bei  Pruritus  pudendorum.] 

Vaneedam. 


464.  ^ 
Chloroiformii  5,0 
Vaselini  25,0. 

MDS.  Auf  Leinwand  gestrichen,  äusserlich 
aufzulegen.    [Bei  Herpes  2^ster.] 

465.  IV 
Ammon.  pur.  liq. 
Camphor.  ana  15,0 
Chloroformii  10,0 
Tinct.  Opii  simpl.  5,0 
Spir.  Vini  75,0. 

D.  S.  Zum  Tränken  von  Hautumschlägen. 
[Gegen  Neuralgien  und  rheumatische 
Schmerzen.] 

466.  Bf 
Chloroformii  1,2 

fiat  cum 
Vitello  ovi  unius 
Aq.  dest.  120,0 
Emulsio. 
D.  S.  Zum  Clysma  in  4  Dosen  zu  vertheilen. 
[Bei  Bleikolik.]  Aran. 


Aqua  chlorata. 

[Von  Rtn  sind  Darmsaiten  mit  Lösung  von  salpeter- 
saurem Silber  getränkt  zur  Aetzung  schmaler  Fistelgänge  empfohlen  worden.  R.  Ueb- 
releh  substituirte  den  Darmseiten  die  viel  zweckmässigeren  Silberdrähte,  welche  er 
mit  geschmolzenem  Argent.  nitr.  überziehen  lässt  (Uebreiek'sche  Sonden  zur  Aetzung 
der  Fistula  lacrimalis)]. 

^Chrvsarobiiiain.  Chrysarobin.  Goapulver  —  in  Südamerika 
Bahia-  oder  Ararobapulver  genannt.  Gelbes,  leichtes,  krystallinisches 
Pulver,  erhalten  durch  Reinigung  des  in  den  Höhlungen  der  Stämme  von 
Andira  Araroba  ausgeschiedenen  Secretes.  S.  Pulvis  Araroba.  [Chrysa- 
robin ist  der  von  Thtmpstii  für  dieses  Präparat  in  Vorschlag  gebrachte  Name  und 
keineswegs  identisch  mit  Chrysophansäure ,  wie  jetzt  vielfach  angenommen.  Es  ent- 
hält 80-87  pCt.  derselben  (Aiield).  Identische  Namen  sind  Po  de  Goa,  Po  da  Bahia, 
Poh  di  Bahia.  In  Brasilien,  Indien  und  den  portugiesischen  Provinzen  Afrikas  als 
Antiherpeticum  benutzt.  —  1,0  15  Pf.] 

Innerlich:    als  Brech-  und  Abfuhrmittel    von  Tktmpsti^   an   einer 

15r  458-466.  Digitized  by  V^OOgle 


Cinchonidinum.  237 


grossen  Zahl  von  Fällen  (900)  geprüft  und  gerühmt  als  prompt  und  ohne 
besondere  Unbehaglichkeit  wirkend.  [Der  EflFect  ist  am  schnellsten  bei  leerem 
Magen;  unmittelbar  nach  der  Mahlzeit  weniger  gut,  als  bei  vorgeschrittener  Ver- 
dauung.] Die  Dosen  sind  bei  ganz  kleinen  Kindern  0,36,  bei  12jährigen 
0,6,  bei  älteren  Personen  1,0  Gr.  Meist  genügen  schon  0,5-0,6  Gr.,  und 
wenn  in  leicht  resorbirbarer  Form  (alkalischer  Lösung  oder  Pillen)  ge- 
geben, noch  kleinere  Gaben.  Ebenso  verhält  sich  die  Chrysophansäure, 
doch  soll  das  Chrysarobin  wirken  bei  Kindern  unter  4  oder  5  Jahren, 
wo  die  Säure  zuweilen  versagt. 

Aeusserlich:  entweder  in  Pulverform  [unzweckmässig]  oder  als 
Pasta  oder  in  einer  Mixtur  mit  Essig-  oder  Citronensaft,  oder  endlich 
als  Salbe:  1-2  Th.  zu  24  Constituens  mit  einigen  Tropfen  Essig,  mit 
Collodium  (1:10)  und  Gelatine  (zu  5,  10-15  pCt.):  Pick.  [Die  teigige 
Gelatinemasse  wird  in  einem  Gefäss  in  beisses  Wasser  gestellt,  flüssig  und  mittels 
Borstenpinsels  auf  die  von  ihren  Schuppen  befreiten  Psoriasio-Plaques  aufgetragen.] 
Besonders  wirksam  bei  Herpes  circinatus  und  tonsurans,  Psoriasis  vulg., 
Pityriasis  versicolor,  Hentagra,  Chloasma,  Favus:  Sqnire^  ile  Champean^ 
miersperger^  Neimnii.  Die  Ph.  <]erm.  ed.  II  schreibt  vor:  wenn  Chryso- 
phansäure zum  äusserlichen  Gebrauch  verordnet  wird,  so  ist 
Chrysarobin  zu  geben. 

ClBChMidiBan«  Cinchonidin.  [Ein  Alkaloid,  welches  neben  dem  Chi- 
nidin in  der  Chinarinde  vorkommt  und  früher  mit  dem  Chinidin  zusammen  als  eine 
Basis  betrachtet  wurde.  Weisses,  ausserordentlich  voluminöses  Pulver.  —  üeber  die 
bisher  mit  dem  Cinchonidin  und  zwar  wesentlich  mit  dem  schwefelsauren  Salz  ge- 
machten therapeutischen  Versuche  fehlt  es  zur  Zeit  noch  an  bestimmten  Resultaten.] 

CilchMiliaill«  Cinchonium.  Cinchonin.  [Weiss,  krystallinisch,  stark 
bitter,  in  kaltem  Wasser  kaum,  in  heissem  Wasser  und  Alkohol  schwer,  in  Aether 
gar  nicht,  nur  in  heissem  Alkohol  und  in  Säuren  löslich.  —  1,0  17  Pf.] 

Innerlich:  in  Pulver  oder  Pillen,  in  lV2fach  grösserer  Dosis 
als  Chinin. 

467.  IV 

Cinchonini  0,5 
Perr.  reducti  0,3. 
M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  No.  6.    S.  Zu  Anfang  der  Mittagsmahlzeit  1  Pulver  zu 

nehmen.     [Bei  Gastralgien  von  allgemeiner  Schwäche,  Reconvalescenz  von 
Intermittens.]  Bouohardat. 

CiMf  hMiiam  und  Cinchoiidiiam  salfnrie am,  bromatiiin,  muria- 

tif  Ul  sind  die  Salze  der  oben  genannten  in  der  Chinarinde  enthaltenen 
Alkaloide,  von  denen  das  Cinchoninum  sulfuricum  in  der  Pb.  Ilerm.  ed.  I. 
ofBcinell  war. 

Die  neben  dem  Chinin  sich  findenden  Basen,  also  das  Chinidin, 
Chinoidin,  Cinchonin  und  Cinchonidin  sind  zwar  bedeutend,  bis  zu 
dem  10 fachen  billiger,  als  Chinin,  aber  auch  unsicher  in  der  Wirkung 
und,  was  die  letzteren  betrifft,  bis  jetzt  noch  nicht  ausreichend  geprüft. 

ClHBabaris  s.  Hydrargyrum  sulfuratum  rubrum. 

C^eciMella«  Cochineal.  Cochenille.  [Von  Coccus  cacti,  Scharlach- 
warm.   Bestandtheil :  rother  Farbstoff:  Carmin.  —  10,0  subt.  pulv.  30  Pf.] 

Innerlich:  [in  neuerer  Zeit  wieder  empfohlen,  nachdem  das  Mittel  Jahr- 
zehnte hindurch  als  obsolet  ausser  Gebrauch  war].  Die  schön  rothe  Färbung 
einer  Cochenille-Mixtur,    unbestreitbar  ihr  wesentlichstes  Verdienst  wird 

Digitized  ^y^O^^e 


238  Codeinum. 


nur  hervorgebracht,  wenn  man  einen  den  Carrainstoff  auflösenden  Zusatz, 
wie  Kali  tartaricum,"    Tartarus  natronatus  wählt;    die  Farbe  wird  noch 
erhöht,  wenn  man  eine  ganz  kleine  Menge  Säure  vorherrschen  lässt. 
Aeusserlich:  als  Färbungsmittel  zu  Zahnpulvern,  Zahntincturen. 


470.  ^ 

Coccionellae  pulv. 

Alum.  ana  0,5 

Tartar.  dep.  50,0 

Rhiz.  Irid.  florent.  10,0 

Magnes.  carb.  5,0 

Ol.  Bergamott  0,25. 
M.    f.   pulv.   dentifricius.      [Ein   weisses 
Zahnpulver,   welches   beim   Gebrauche 
roth  wird.] 


4G8.  I^ 

Coccionellae  5,0 
Magnes.  ust.  20,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  2stdl.  1  Theeloflfel. 
[Gegen  Nierensand.]      Badomaoher. 

469.  Bf 

Coccionellae  pulv.  2,5 

Kali  tartaric.  2,0 

Aq.  dest.  150,0 

Acid.  sulf.  dil.  0,25. 

Syr.  simpl.  25,0. 
MDS.  Stdl.  1  Esslöfifel.    [Schon  roth.] 

'^Codeimmi»  Codein.  [Eines  der  vielen  Alkaloide  des  Opium;  farblos, 
krystallinisch,  in  Wasser  schwer,  in  Alkohol  und  Aether  leicht  löslich.  —  0,1  30  Pf. 
—  Wirkt  entschieden  seh laf machen d ,  aber  in  schwächerem  Grade  als  Morphium. 
Sowohl  seine  physiologischen  als  therapeutischen  Wirkungen  sind  von  den  verschie- 
denen Autoren  aufs  verschiedenste  geschildert;  namentlich  bewegen  sich  die  Dosen, 
in  denen  es  einen  Effect  erzielen  soll,  zwischen  sehr  grossen  Gegensätzen.  Nach 
€1.  BerBtrd's  Versuchen  an  Thieren  haben  schon  gleiche  Dosen  wie  Morphium 
Schlaf  zur  Folge,  aber  nie  einen  so  festen  wie  nach  diesem  letzteren  Mittel.  Auch 
nach  Rtblqnet  erzeugen  schon  0,02-0,03  Codein  einen  ruhigen  Schlaf,  und  Gaben  von 
0,15-0,2  wirken  stark  hypnotisirend.  Nach  Trtisseai  hingegen  wirken  0,3  Codein 
nicht  stärker  als  0,012  Opium.  Nach  Prtnniller's  neuen  Beobachtungen  muss  das 
Codei'n,  um  Schlaf  hervorzurufen,  in  sechs-  bis  achtfacher  Dosis  des  Morphium  ge- 
reicht werden.  —  Wahrscheinlich  trägt  die  Verschiedenheit  der  Präparate  an  den 
verschiedenen  Angaben  die  Schuld.] 

Innerlich:  zu  0,015-0,03-0,05  [ad  0,05  pro  dosil  ad  0,2  pro  diel]  mehr- 
mals täglich  [von  verschiedenen  Seiten  werden  viel  höhere  Dosen,  bis  0,1  und  selbst 
0,2  empfohleni  —  Bei  Neuralgien  schwächer  als  Morphium  wirkend.  Von  Krebel 
als  beruhigendes  Mittel  bei  Neuralgien  der  Unterleibsnerven  empfohlen;  soll  Schlaf 
erzeugen,  ohne  Congestion  zum  Gehirn  zu  bewirken,  eine  Angabe,  welcher  die  Ver- 
suche französischer  Autoren  widersprechen],  in  Pulver,  Pillen  oder  Syr up 
[Sirop  de  Cod^ine  der  französischen  Pharmakopoe  enthält  auf  10,0  Saft  0,02  Codein]. 

Die  Codeinsalze,  Codeinum  suliuricum  und  Codeinum  hydro- 
chloricum,  wirken  nach  Reü  schwächer,  nach  VrtiiMäller  stärker  als 
das  reine  Codein.  In  jüngster  Zeit  wieder  von  Bndberg  als  frei  von  allen 
unangenehmen  Nebenwirkungen  bei  Bronchitis  empfohlen  zur  Sistirung 
des  Hustenreizes. 

'^Coffemui«  Theinum.  Theobromium.  Guaraninum.  Coffein.  [Al- 
kaloid,  das  sich  merkwürdiger  Weise  in  den  Blättern  und  der  Bohne  des  Caffee.  in 
den  Blättern  der  Theestaude,  in  den  Cacaobohnen  und  in  den  Samen  der  PauUinia 
sorbilis,  aus  welchen  die  Guarana- Paste  bereitet  wird,  findet.  Man  hat  in  neuerer 
Zeit  auch  vorgeschlagen ,  bei  der  in  China  durch  die  revolutionären  Bewegungen  oft 
gehinderten  Theeproduction  die  theinhaltigen  Blätter  des  CafTeebaums  dem  Thee  zu 
substituiren.  —  Schön  krystallinisch,  seidenglänzend,  in  Wasser,  Alkohol  und  Aether 
schwer  löslich.  —  0,1  5  Pf.] 

g^  Bf  468-470.  DigitizedbyCiOOgle 


Coffeinum  citricum. 


239 


Innerlich:  zu  0,02-0,05-0,1  (ad  0,2!  pro  dosi,  ad  0,6!  pro  die) 
in  Pulvern,  Pillen,  Pastillen  [mit  Zucker]  V4-V2 stündlich  oder  auch 
seltener  gegen  Hemicranie  von  limtn  dringend  empfohlen  und  vielfach 
bewährt.  Auch  als  Analepticum  bei  Morphium-,  Chloral-,  Bromvergiftung 
(Ictril)  mit  Nutzen  gegeben. 

Aeusserlich:  in  chloroformhaltiger  oder  spirituöser  Lösung  zur 
subcutanen  Injection  [gleichfalls  bei  Hemicranie;  vergl.  S.  81.] 

471.  I^ 

Coffemi  1,0 


Sem.  Cacao  ab  oleo  liberat. 
Saccbari  ana  2,5 
Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  50,  consp.  Saccharo. 
Viertelstündlicb  1-3  Pillen. 


D.  S. 


472. 


D.S. 


473.  1^ 

Coffemi  0,6 

solve  leni  calore  in 
Spiritu  7,5 

antea  mixt,  cum 
Aq.  dest.  2,0 

Solutioni  refrigeratae  ädmisce 
Cbloroformii  7,5. 
D.  in  vitro  optime  clause  et  cbarta  nigra 
obducto.  S.  15-20  Tropfen  in  kurzen 
Zwischenräumen  beim  Eintritt  derVoi> 
boten  der  Migräne  oder  anderer  Neu- 
ralgien zu  nehmen.  [40  Tropfen  dieser 
Flüssigkeit  wiegen  ca.  1 ,0  und  enthalten 
etwas  über  0,03  Coffein.] 

BematBik. 


1^ 

Coffeini  1,0 

Past.  Guaran.  pulv. 

Saccb.  alb.  ana  2,0 

Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  30.    Consp.  Saccharo. 
ViStdL  2  Pillen  langsam  im  Munde  zer- 
gehen zu  lassen.    [Bei  Hemicranie;  oft 
selbst  gebraucht,  meist  mit  palliativem 
Erfolge.]  Waldenborff. 

Ceffeiiiam  citricam.  Citronensaures  Coffein.  [0,1  etwa  5  Pf. 
—  Von  namhaften  deutschen  Pharmaceuten  (Witlsteiii^  lertitg)  wird  das  Vorhanden- 
sein des  citronensauren  Coffems  als  eines  Salzes  in  Abrede  gestellt;  die  mit  diesem 
Namen  von  linntB  belegte  Substanz  soll  nichts  sein  als  reines  Coffein,  dem  höchstens 
eine  geringe  Quantität  Citronensäure  mechanisch  anhängt.] 

Innerlich:  wie  das  vorige.  Ein-  bis  dreimal  täglich  zu  0,18  pro 
die  in  Pillen,  Solution  oder  subcutan  bei  Hydrops  als  Nierenstimulans 
angewendet  von  Braekenridge^  Sktpter^  Lee^  bei  Neuralgien  (Betrd^  ligeii) 
zu  Pulvern  von  0,12  alle  halbe  Stunde,  bis  der  Kopfschmerz  verschwun- 
den (letril).  UMtr  giebt  zur  Anregung  der  Diurese  noch  höhere  Dosen 
(0,3-0,5  subcutan)  des  Bromsalzes,  Coff.  hydrobromatum. 

Ein  Doppelsalz  des  CofiFein  mit  den  Natronsalzen  der  Benzoe-,  Zimmt- 
und  Salicylsäure  empfiehlt  Jlerck  als 

Ceffemut-Natro-benzoienm,  Coffeinnm  Natro-cinamylieiiin, 
C^ffeiBam-Natro-salicyliciim«  Diese  Präparate  zeichnen  sich  durch 
leichte  Löslichkeit  in  Wasser  (1  zu  2  Th.  Wasser  in  der  Kochhitze  ohne 
beim  Erkalten  auszufallen)  aus.  Sie  enthalten,  das  erstere  50  pCt.,  die 
beiden  letzten  62,5  pCt.  Coffein,  es  sind  daher  5  Gr.  Coffein  in  10  Gr. 
Coff.-Natr.-benzoic.  und  in  je  8  Gr.  der  beiden  anderen  Präparate  ent- 
halten.   Zu  subcutanen  Injectionen. 


474.  I^ 

Coffeini  citr.  0,6 
Extr.  Gramin.  1,5 
F.  pil.  10.  Consp.  Lycopod.    D.  S.  2  stdl. 
1  Pille.    [Bei  Hemicranie.] 

Hanon. 


475.  IV 

Coffemi  citr.  0,06-0,30 

Sacchar.  1,0. 
M.  f.  pil.  No.  10.    D.  S.  In  einer  kleinen 
Tasse  Caffee  za  nehmen.  [Gegen  Asthma- 
anfalle.]  Thorogwood. 


C#l€h#eiB1llll»     Colcllicin.     [Alkaloid,  ans  allen  Theilen,  vorzngsweise 
aus  dem  Samen  von  Colchicum  auctumnale  dai-zustollcn ;  weissgelbliches,  zuweilen 


240  CoUa  piscium. 


krystallinisches  Pulver,  von  scharf  bitterem  Geschmaclc,  in  Wasser  ziemlich  leicht,  in 
Aether  schwer  löslich.  Wirkung  die  eines  scharfen  Giftes,  ohne  narkotische  Bei- 
mischung T.  Sehrtff.  —  0,1  etwa  50  Pf.  —  Mit  verdünnten  Mineralsäuren  erhitzt, 
spaltet  sich  Colchicin  in  ein  unlösliches  Harz  und  Gol  chic  ein:  Iberlia,  luUer. 
Das  Colchice'in  wirkt  nach  Versuchen  an  Thieren  gleichfalls  wie  ein  starkes  Gift: 
T.  Sehrtff;  therapeutisch  noch  nicht  geprüft.] 

Innerlich:  zu  0,0006-0,001-0,003  1-3  Mal  taglich,  in  Pulver, 
Pillen  oder  Lösungen  [gegen  inveterirte  Rheumatismen  und  Arthritis  vielfach 
als  bewährt  empfohlen].  Zu  subcutanen  Injectionen  von  leyfelder  bei  rheu- 
matischen Gelenkaiiectionen  in  die  Gegend  des  befallenen  Gelenkes 
(0,02 :  10,0,  davon  1  Spritze  voll)  empfohlen. 

Cella  s.  Gelatina. 

€•11»  piscium.  IchthyocoUa  Pk.  Anstr.  Isinglass.  Fishglue.  CoUe 
de  poisson.  Hausenblase.  Fischleim.  [Von  Acipensor  Huso,  Sturio  und 
stellatus.  —  nO,0  etwa  70  Pf.  —  Fast  vollständig  in  kochendem  Wasser  löslich.] 

Innerlich:  im  Decoct  als  Getränk  [1,0-2,0  auf  100,0],  in  Gallerte 
[10.0-15,0  auf  100,0]  [mit  Zucker  und  milden  Aromen]. 

Aeusserlich:  im  Decoct  zu  Kl y stieren  [3,0-5,0  auf  100,0],  zu 
Injectionen  [1,0-2,0  auf  100,0],  zu  Bädern  [hier  wählt  man  lieber  die  viel 
wohlfeilere  Colla  aniraalis  und  Gelatina  animalis],  zur  Bereitung  des  Emplastrum 
adhaesivum  Anglicum. 


476.  Hf 

Collae  piscium  3,0 

coque  c.  Aq.  comm.  q.  s.  ad 
Colat.  300,0 

in  qua  solve 
Sacch.  12,0 

adde 
Vini  Rhenani  25,0. 
MDS.  Zum  Getränk. 


477.  B^ 

Collae  piscium  20,0 

coque  c.  Aq.  comm.  q.  s.  ad 
Colat.  150,0 

adde 
Tinct.  Vanillae  5,0 
Sacch.  50,0. 
Repone  in  loco  frigido,  ut  f.  gelatina.  D. 
S.  Theelöffelweise. 


'*'C#llodiam«  Liquor  sulfuricus  aethereus  constringens  Schoenleinii. 
CoUodium.  CoUoid.  Collodion.  Klebeäther.  [Lösung  von  Schiessbaumwolle, 
die  mit  Schwefelsäure  und  Salpetersäure  bereitet  ist,  in  Aether  und  Alkohol,  dickliche, 
ziemlich  klare,  farblose  oder  gelblich  schimmernde  Flüssigkeit,  die  aufgetragen,  eine 
hornartige,  mehr  oder  weniger  leicht  brüchige  Haut,  die  während  des  Eintrocknens  sich 
stark  contrahirt,  bildet.  Die  Klebkraft  des  Collodiiims  ist  äusserst  stark,  bewährt 
sich  jedoch  nur  auf  ganz  trockenen  Flächen.  —  10,0  10  Pf.  —  Ein  Uebelstand  des 
Collodiums  ist  die  grosse  Flüchtigkeit  des  Aethers,  wodurch  dasselbe  leicht  ein- 
trocknet und  oft,  gerade  wenn  es  verwendet  werden  soll,  sich  als  eine  vollständig 
unbrauchbare  hornartige  Masse  zeigt.  Sttttttt  hat,  um  diesem  Uebelstande  abzuhelfen, 
eine  Bereitung  der  Schiessbaumwolle  empfohlen,  durch  welche  dieselbe  schon  in 
blossem  Alkohol  löslich  wird.  Die  Bereitung  dieses  Präparates,  von  S.  „Alk ölen'' 
genannt,  ist  jedoch  einerseits  sehr  schwierig  und  häufig  missglückend,  andererseits 
ist  das  Präparat  selbst  ungleich  weniger  haftend,  als  das  gewöhnliche  CoUodium.] 

Aeusserlich:  als  Verbandmittel  bei  Wunden,  Excoriationen, 
wunden  Brustwarzen  (legrt«t  überzieht  sie  mit  einer  CoUodiumschicht 
von  2-2,5  Cm.  Durchmesser,  auf  die  noch  klebend  ein  in  der  Mitte 
mehrfach  durchlöchertes  Goldschlägerhäutchen  aufgelegt  wird,  das  man 
vor  dem  Saugen  jedesmal  befeuchtet),  Verbrennungen,  Frostbeulen, 
Pustula  maligna  (Seiehe),    dick  aufgetragen  bei  Orchitis  (kmiaftiit),  als 

g^  ^  476-477.  Digitizedby^OOQie 


Collodium.  241 


Abortivmittel  bei  Erysipelas,  als  Heilmittel  bei  Entzündungen  aller 
Art  [Gelentrheumatismos,  sogar  Peritonitis,  sogenannte  M^dication  impermeable 
von  Rtbert  Utt«?].  Wo  es  nur  darauf  ankommt,  die  deckende  Kraft  des 
CoUodiums  zu  benutzen,  versetzt  man  dasselbe  mit  etwas  Ricinusöl  [4  bis 
5  Tropfen  auf  25,0  —  vergl.  unter  Collodium  elasticum],  wodurch  es  aller- 
dings geschmeidig  wird,  aber  seine  Contractionskraft  vollkommen  ein- 
büsst;  eine  derartige  Vermischung  wäre  deshalb  bei  Verbrennungen  und 
Excoriationen,  aber  nicht  bei  Orchitis,  Perniones,  Erysipelas,  Carbunkeln 
zweckmässig.  [Minder  gute  Zusätze,  um  grössere  Geschmeidigkeit  des  CoUodiums 
hervorzurufeo,  sind  Ol.  Terebinthinae  oder  Leinölfimisa  (1 :  50).  Heiiitts  empfiehlt 
den  Zusatz  des  ätherischen  Extracts  aus  Empl.  Plumbi  simplex  (1:8  Collod.)  uud  be- 
zeichnet das  so  gebildete  Präparat  als  Collodium  saturninum.  Dasselbe  soll  sich 
gegen  Erysipelas,  Verbrennungen,  Decubitus  besonders  empfehlen.] 

Für  die  Anwendung  bequem  und  zweckmässig  sind  die  sogenannten 
Collodium-Bestecke,  mit  Collodium  gelullte  Fläschchen,  in  deren  Glas- 
pfropfen ein  Pinsel  eingelassen  ist,  so  dass  derselbe  immer  im  Collodium 
bleibt  und  sich  weich  erhält.  —  Bei  der  Anwendung  von  Collodium- Ver- 
bänden verfahrt  man  am  besten  so,  dass  man  Bänder  von  BaurawoUen- 
oder  Seidenzeug  über  die  stark  aneinander  gezogenen  Wundränder  legt 
und  rasch  mit  Collodium  bestreicht;  bei  ausgedehnteren  Verwundungen 
ist  es  besser  Heftpflasterstreifen  anzulegen  und  diese  dann  mit  Collodium 
zu  bestreichen.  —  Das  Emplastrum  CoUodii  ist  in  der  Anwendung 
reinlicher  [da  man  sich  in  der  Regel  bei  jeder  Collodium- Application  die  Finger  mit 
dem  schwer  zu  beseitigenden  KlebestofT  verunreinigt] ;  es  besteht  aus  Collodium 
auf  Seidenzeug  gestrichen,  welches  unmittelbar  vor  dem  Gebrauche  mit 
einer  Mischung  aus  Alkohol  und  Aether  angefeuchtet  wird.  —  In  manchen 
Fällen  ist  es  wünschenswerth,  das  aufgetragene  und  eingetrocknete  Col- 
lodium schnell  wieder  zu  entfernen;  dies  gelingt  durch  gewöhnlichen  Aether 
nicht,  wohl  aber  durch  Essig-  und  Ameisenäther,  oder,  weniger  gut,  durch 
eine  Mischung  von  6  Th.  Aether  mit  1  Th.  Alkohol. 

Von  Rlekardstn  wird  ein  Styptic-Colloid  [eine  Modification  seines 
Xylo-styptic-Ether]  empfohlen,  welches  eine  vollkommen  gesättigte  Lö- 
sung von  Tannin  in  Aether  mit  Zusatz  von  Schiessbaumwolle  [Xyloidin] 
darstellt.  [Man  macerirt  zunächst  möglichst  reines  Tannin  einige  Tage  in  abso- 
lutem Alkohol,  setzt  dann  Aether  bis  zum  vollständigen  Flüssigwerden  der  dicken 
Mischung  und  darauf  so  viel  Schiessbaumwolle,  als  sich  leicht  auflöst,  hinzu  und  par- 
fümirt  das  Ganze  endlich  mit  etwas  Tinct.  Benzoös.]  Das  Mittel  wird  äusserlich 
zum  Aufpinseln  auf  Wunden,  besonders  Ulcerationen  und  Krebsge- 
schwüre, ferner  als  Stypticum  bei  Blutungen  empfohlen.  Es  bildet 
mit  Blut,  Serum  und  Eiter  eine  feste  Masse,  weshalb  die  styptische  Wir- 
kung eine  vollkommene  sein  soll.  —  Riekirdstn  verbindet  mit  dem  Col- 
lodium auch  noch  andere  Medicamente,  so  Kreosot  [0,05  auf  4,0],  Acid. 
carbolicum  [0,5  auf  15,0],  Chinin  [0,1  auf  6,0],  Jod  [0,5  auf  10,0],  Cadmium 
jodatum  [1,0  auf  15,0],  Hydrargyrum  bichloratum  [0,001  auf  10,0],  (vergl. 
Collodium  corrosivum),  Morphium  [0,05  auf  6,0],  Zincum  chloratum  [1,0  auf 
15,0].  —  I.  E.  Richter  empfiehlt  Collodium  diachylosum  seu  elainico- 
plumbicum,  indem  Empl.  Lithargyri  simpl.  bis  zur  Sättigung  in  Aether 
digerirt  und  darauf  Schiessbaum  wolle  darin  gelöst  wird;  ferner  Collodium 
cinereum,  graues  Collodium,  dargestellt  aus  1  Th.  grauen  Quecksilber- 
oxydul und  30  Th.  Collodium,  letzteres  an  Stelle  des  Merkurialpflasters^ 

^wald  und  Simon,  Arinclverordnnngslehre.    10.  Aufl.  10  O 


242 


Collodium  cantbaridatum. 


478.  ^ 
CoUod.  10,0 
Tinct  Amic.  5,0. 

D.  S.  Auf  gequetschte  Hautstellen  aufzu- 
tragen.          GkMpftry. 

479.  Hr 
Collod.  25,0 

Liq.  Plumbi  subacetici  1,0. 

D.  S.    Zum  Aufstreichen  bei   drohendem 

Decubitus.  v.  Arnim. 


480. 


482.  Hf 

Hydrarg.  bichlorati  0,5 
CoUod.  15,0. 
MDS.  Aeusserlich  mit  Pinsel  aufzutragen. 
[Gegen  Maculae  syphiliticae.] 
Collodium  mercuriale. 

Iidolero. 


483.  ^ 

Morphini  hydrochlorici  1,0 
CoUod.  30,0. 
MDS.  Aeusserlich  mit  Pinsel  aufzutragen. 
[Gegen  Neuralgien.] 

Collodium  morphinatum. 

Cominati. 


484. 


^ 


1,0 


Zinci  sulfocarbolici  pulv. 
Collod.  45,0 
Ol.  Citri  1,0 
Spiritus  5,0. 
MDS.    Aeusserlich.      [Gegen    Sommer- 
sprossen.] 
Collodium  antephelidicum. 


Collod.  25,0 

Ferr.  sesquichlor.  sicc.  5,0. 
D.  S.   Collodium  stypticum. 

481.  I?r 

Collod.  30,0 
Terebinth.  1,5 
Ol.  Ricini  0,5. 
MDS.  [Zum  Aufstreichen  auf  kranke  Theile 
(bei  Erysipelas,  Zoster,  Verbrennungen, 
Frostbeulen,  Rheumatism.  artic.  acutus, 
auch  selbst  bei  Peritonitis  und  Pleuritis) 
äusserlich  aufzutragen  empfohlen.] 
CoUodion  ^lastique  ricin6.      Iiatour. 

'^'CoUodiam  cantliaridatain.  Canthariden-Collodium.  [Schiess- 
baumwolle in  Aoth.  cantharidatus  und  Alkohol  gelöst.  —  10.0  50  Pf.]  Olivongrüue, 
klare,  syrupdicke  Flüssigkeit.  Als  blasenziehendes  Mittel  leicht  in  der 
Anwendung  und  sicher  in  der  Wirkung.  —  Die  übrigen  Versuche,  das 
Collodium  als  epispastisches  Pflaster- Surrogat  zu  benutzen,  sind  deshalb 
ohne  weitere  Nachahmung  geblieben,  weil  sich  bei  denselben  immer  der 
Uebelstand  ergiebt,  dass  man  das  betreffende  Pflaster  nur  mit  vieler 
Schwierigkeit  wieder  entfernen  kann,  wie  z.  B.  Collodium  sinapisatum 
u.  s.  w.  Beim  Collodium  cantbaridatum  trifft  dies  nicht  zu,  indem  das- 
selbe mit  der  Epidermis  abgehoben  wird. 

Collodium  eorrosivum  s.  escharoticum  s.  causticum.     [l  Hydrarg. 

bichlorat.  auf  8  Collodium.] 

Diese  von  fflaeke  zuerst  angegebene,  von  Coesfeld  und  vielen  Anderen 
erprobte  Mischung  ist  ein  vortreffliches  Mittel  zur  Cauterisation  ober- 
flächlicher Telangiektasien.  Das  Collodium  corrosiv.  wird  in  ziemlich 
dicker  Schicht  aufgetragen  imd  bewirkt  einen  Brandschorf,  der  sich  nach 
wenigen  Tagen  abstösst  und  eine  reine  Geschwürsfläche  hinterlässt. 

'«'Colloditun  elastieam«  Collodium  flexile.  Elastisches  Collo- 
dium. [Collodium  50,  Ol.  Ricini  1.  —  Collodium  flexile  Ph.  Brit.  hat  noch  einen 
Zusatz  von  Balsam.  Canad.  —  10,0  15  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Deckmittel  bei  Narben,  Excoriationen,  Geschwü- 
ren, namentlich  nach  Verbrennungen  [vergl.  oben  Collodium], 

Collodium  odoitalgicui«  Zahn-Collodium,  bestehend  aus  1  Acid. 
carbol.  und  20-50  Collod.  elast.  [Watte  damit  getränkt  zum  Plombiren  hohler 
Zähne,  nach  vorhergegangener  Reinigung  derselben:  I.  E.  Riekter.] 

CoUyriiuii  adstriigeiis  Inteam  Ph.  Aistr.  Eine  Mischung  von  1,25 
Salmiak,  2,5  Zinc.  sulfuricum,  0,75  Campher,  0,2  Safran  mit  40,0  Spi- 

gj^   Bf  478-484.  Digitizedby^OOglC 


Colocynthinum  purissimum.  243 


ritus  und  200,0  Wasser,  für  deren  Aufnahme  in  die  österreichische  Phar- 
makopoe wir  den  Grund  nicht  zu  ermessen  vermögen. 

C^Ueyithiiui  parissimum«  Colocynthin.  Das  Glycosid  aus  den 
Coloquinthen,  in  denen  es  neben  einem  Resinoid,  dem  Cibrdlii^  vorkommt. 
Bewirkt  nach  llller  innerlich  genommen  in  Dosen  zu  5-10  Mgrm.  reich- 
lichen Stuhlgang.  Ebenso  bei  Einspritzung  kleiner  Gaben  als  Clysma. 
Lässt  sich  zu  subcutanen  Injectionen  wegen  starker  Schmerzen  und  Ent- 
zündungserscheinungen an  der  Einstichstelle  nicht  verwerthen.  Irgend 
ein  Vortheil  von  der  Anwendung  dieses  Präparates  vor  den  Früchten 
ist  bis  jetzt  noch  nicht  nachgewiesen. 

'«'CoUcyitllis  s.  Fructus  Colocynthidis. 

'^iColophMiui.  Brown  resin.  Geigenharz.  [Das  von  Terpentinöl 
befreite  Harz  von  Pinus- Arten,  vorzüglich  der  Pinus  australis  und  Pinus  taeda.  — 
100,0  22  Pf.,  saht.  pulv.  10,0  5  Pf.] 

Nur  äusserlich:  als  Streupulver  [bei  cariösen  Geschwüren,  Prolap- 
sus ani,  mit  Gummi  vermischt  aufzustreuen  und  dann  etwas  Weingeist  aufzutröpfeln], 
als  blutstillendes  Mittel  [Colophonium  mit  Gummi  Arab.  und  Alaun  ana 
(Pulvis  stypticus  nach  dem  früheren  Cod.  ned.  lanib.)  aufgestreut  und  dann  mit 
"Weingerist  befeuchtet],  als  Paste  [Werg  oder  Watte  mit  Colophonium  dick  bestreut, 
auf  den  betreffenden  Theil  gelegt  und  dann  mit  Weingeist  begossen:  bei  Arthrocace 
im  1.  Stadium,  Tumor  albus:  Rwt],  als  Constituens  von  Pflastern. 

Coiehae  praeparatae«  Calcaria  animalis.  Ostracodermata  prae- 
parata.  Oyster-shells,  shells,  prepared  chalk.  Ecailles  d'huitre.  Prä- 
parirte  Austern  schalen.  [Kohlensaurer  Kalk  mit  etwas  phosphorsaurem  Kalk 
und  gelatinöser  Substanz.  —  10,0  5  Pf.]     Cave:  Säuren. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5,  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  und  Schüttel- 
mixturen. 

Aeusserlich:  als  Streupulver,  als  Zahnpulver. 


4S5.  I^ 

Conch.  praep.  5,0 

Cort.  Fruct.  Aurant. 

Sacch.  alb.  ana  10,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.   Messerspitzenweise  zu 
nehmen. 


486.  Bf 

Conch.  praep.  0,5 
Pulv.  Rad.  Rhei  0,1 
Elaeosacch.  Foenic.  0,5. 

M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  No.  10.     S.  3  mal 
täglich  1  Pulver. 

CraÜHimi«  Conicinum,  Cicutinum.  Coniine.  Conicine,  Cicutine. 
Coniin.  [Alkaloid  aus  Conium  maculatum;  farblose  oder  gelblich  gefUrbte  Flüssig- 
keit von  stechend  widrigem  Geruch,  brennendem  Geschmack,  schwer  in  Wasser,  leicht 
in  Alkohol,  Aether  und  fetten  Gelen  löslich,  mit  Säuren  krystallinische  Verbindungen 
eingehend.  —  0,1  10  Pf.  1  Tropfen  5  Pf.]  Cave:  Säuren,  Metallsalze  [am 
besten  rein  mit  Wasser  oder  Alkohol  zu  geben]. 

Innerlich:  zu  0,0001-0,0005-0,001  [ad  0,001  pro  dosil  ad  0,003  pro 
die!  Ph.  germ.  I.]  mehrmals  täglich  [viel  höhere  Dosen  von  0,001-0,0051  sind  von 
verschiedenen  (PrtBnialler  u.  a.)  empfohlen  worden],  in  Pillen,  zweckmässiger 
in  Tropfen  oder  Mixturen  [gegen  Hyperästhesie,  chronische  Entzündung  der 
Athmungsorgane,  Keuchhusten,  zur  Zertheilung  von  Drusenanschwellungen,  nament- 
lich gegen  Mastitis,  sowie  gegen  Neuralgien,  Asthma,  Krämpfe  u.  a.  empfohlen]. 

Aeusserlich:  endermatisch,  zur  subcutanen  Injection  [na- 
mentlich gegen  Asthma  und  Angina  pectoris  empfohlen :  Pletier,  Lt rent^  Erleaiicyer. 

16*    ^  T 

^'9*^^485.486.  -IWr 


244 


Conünum  hydrobromicum. 


Das  Mittel  ist  von  Pletser  zu  0,002,  von  Erleimeycr  zu  0,002-0,004,  von  Ureit  so- 
gar bis  zu  0.03 1 !  angewandt  worden.  Am  meisten  empfehlenswerth  sind  die  Dosen 
von  0.0008-0,001  (A.  Eileikurg],  und  nur  mit  Vorsicht  ist  0,001,  der  Maximaldosis 
bei  innerem  Gebrauche  entsprechend,  zu  überschreiten.  Man  verordnet  am  besten: 
0,1  ad  Aq.  destill.  40  und  Spirit.  vini  10,  davon  enthält  1  Pravaz'sche  Spritze 
voll  0,002  Coniin],  zu  Einreibungen  [0,1  ad  5,0-15,0  Spiritus,  Glycerin  oder 
Oel,.  besonders  empfohlen  zu  Einreibungen  in  die  Lidspalte  oder  in  die  Umgebung 
des  Auges  bei  Blepharospasmus],  Umschlägen,  Klystieren  [ebenfalls  in  ein- 
facher alkoholisch-wässeriger  Solution  mit  doppelt  so  starker  Dosis  wie  beim  inner- 
lichen Gebrauch],  Salben  [0,01-0,05  ad  10,0]. 

487.  Bf 

Coniini  0,003 
Extr.  Graminis  1,0 


Rad.  Yalerian.  pulv.  q.  s. 
ut  f.  pilul.   No.  15.    Consp.  Pulv.  Rhiz. 
Irid.  ilorent.    D.  S.  3 mal  täglich   1-3 
(bis  51)  Pillen  zu  nehmen. 


488. 


Coniini  0,025 
Spirit.  5,0 


Aq.  Chamom.  concentr.  20,0. 
MDS.  3stdl.  4-20  Tropfen  (=  0,0002-0,001 
Coniin). 


489.  I^ 

Coniini  0,05 
Ol.  Amygd.  dulc.  6,0. 
D.  S.   Mehrmals  föglich  in  die  Augenlid- 
spalte   einzupinseln.      [Bei    Blepharo- 
spasmus infantum.] 

Maatliner. 


CoMÜMom  liydrobromicom*  Coniinhydrobromat,  brom wasserstoff- 
saures Coniin.  Nadeiförmige  farblose  Prismen  in  2  Th.  Wasser  und  2  Th. 
Weingeist,  schwer  in  Aether  und  Chloroform  löslich.  Bei  Keuchhusten 
für  Kinder  unter  5  Jahren  zu  0,1-0,5  Mgrm.,  für  ältere  bis  zu  l,5Mgrm. 
empfohlen.  Auch  subcutan  bei  Ischias  von  RegMilt  mit  Erfolg  ange- 
wandt. Die  Gaben  für  Erwachsene  sind  zu  2-5  Mgrm.  3  bis  5  mal  tgl. 
zu  normiren. 

Corallia  rubra«    Rothe  Koralle.    [10,0  subt.  pulv.  etwa  20  Pf.  — 

Kohlensaurer  Kalk,  verunreinigt  durch  Eisenoxyd.] 
Wie  Conchae  praeparatae  zu  verwenden. 

Corao  Cerri  raspatui*  Hartshom,  Come  de  (crf  toumee.  Ge- 
raspeltes Hirschhorn.  [Gallertgebender  Knorpel  und  phosphorsaurer  Kalk. 
—  100,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  theeartigen  Decocten  [5,0-10,0  zu  100,0  Colatur  mit 
Zusatz  von  Gewürzen;  auch  sogenannte  Kraftbrühen  werden  aus  Comu  Cervi  be- 
reitet (über  den  Nährwerth  der  thierischen  Gallerte  vergl.  Qelatina)];  zu  Gallerten 
[concentrirtere  Abkochung  von  10,0  zu  20,0  Colatur] ,  man  bedient  sich  dieses 
Mittels  zu  Gallerten  jedoch  seltener,  weil  die  schöne  französische  Gela- 
tine eine  viel  bequemere  Form  darbietet. 

490.  ^ 

Comu  Cervi  rasp. 
Micae  panis  alb.  ana  15,0 
coque  c.  Aq.  comm.  1000,0 
ad  lolat.  70  ',0,  in  qua  solve 
Gummi  Arab.  8,0 
Sacch.  alb.  15,0. 
D.  S.  Tassenweise  zu  verbrauchen. 
Decoctum  alb.  Sydenhami. 
[Statt  der  Mica  panis  nimmt  die  frühere 
Ph.  Saxon.  die  doppelte  Quantität  Hirsch- 
horn.] 

W"  ^  487-491. 


491. 


R 


50,0 


Comu  Cervi  rasp. 

Rad.  Liquir.  10,0 

Cort.  Cinnam.  Cass.  2,0. 

M.  f.  species.    D.  S.  Zum  Thee. 

[In  vielen  Gegenden  für  die  Kinder- 
praxis sehr  beliebte  Species;  bei  Diar- 
rhoea  infantum.] 


Digitized  by  VjOOQIC 


Cornu  Cenri  ustum  album.  245 


Acid.  tartar.  0,5 
Aq.  Laurooerasi  15,0. 
Repone  in  loco  fri^ido,  ut  f.  gelatina. 
D.  S.  Hirschhorn-Gel6e. 


492.  ^ 

Corau  Cervi  rasp.  100,0 

coque  cum  Aq.  comm.  q.  s.  ad 
Colat.  200,0  cni  adhac  oalidae 
admisce 
Syr.  Cerasor.  50,0 

Corio  CeiTi  nstim  albiun*  Ossa  usta  alba.  Weiss  gebrann- 
tes Hirschhorn,  weiss  gebrannte  Knochen.  [Saurer  phosphorsaurer 
Kalk  mit  kohlensaurem  Kalk.  —  100,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  [wegen  seiner  geringen  Löslichkeit  selten  angewandt]  zu  1,0 
bis  2,5  in  Pulvern  oder  Schüttelmixturen. 
Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern. 

Cortex  adstringeis  brasilieBsis*  Gort.  Barbatimao.  Gort.  Ingae. 
[Von  Mimosa  cochliocarpa  s.  Pithccolobium  Auaremotomo  s.  Stryphnodendron  Bar- 
batimao. —  10,0  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.]. 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  3-4  Mal  taglich,  in  Pulver,  im  Decoct 
[25,0  auf  200.0  Colatur,  mit  25,0  Syrup,  zweistündlich  einen  Esslöifel  —  bei  Pro- 
fluvien,  Hämorrhagien  u.  s.  w.]. 

Aeusserlich:  Injection  des  Decocts  bei  Metrorrhagie. 

Cortex  AlcoriOCCOt  Gortex  Cabarro.  [Von  Bowdigia  virgiloides.  — 
Bestandtheile :  Gerbsäure  und  bitterer  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.  subt. 
pulv.  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  als  Abkochung  von  25,0  auf  100,0-200,0  [bei  chroni- 
schen «pituitosen*  Katarrhen]. 

[Als  Gort.  Alcomocco  hispanicus  kommt  die  Rinde  der  Korkeiche,  Quercus 
suber,  in  den  Handel.] 

Cortex  Algnstliraet  Gusparia.  Angustura-Rinde.  [Von  Galipea 
ofßcinalis  oder  Bonplandia  trifoliata.  Bestandtheile:  Angustura-Bitter  (krystallinisch: 
Gusparin) ,  ätherisches  Gel.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf. ,  subt.  pulv.  15  Pf.  —  Gortex 
Angusturae  (verae)  ist  nicht  mit  der  strychninhaltigen  Gortex  Angusturae  spu- 
rias  s.  ferrugineus  zu  verwechseln.  Die  seit  längerer  Zeit  gehegte  Annahme,  dass 
Gortex  Angnst.  spur,  von  Strychnos  Nux  vomic.  stamme,  wird  von  Berg  bezweifelt.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,75  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  im  De- 
coct [10,0  auf  100,0-150,0]. 

Cortex  Cacao  tostoSt  Geröstete  Gacaoschalen.  [Bestandtheile: 
Theobromin,  empyreumatisches  Gel.] 

Als  Surrogat  des  Kaffee,  wo  man  dessen  erregende  Wirkung  ver- 
meiden will,  zu  empfehlen. 

*Cortex  Cascarillaet  Narcaphte.  Gascarilla  bark.  fecorcedeGascarille. 
Gascarillrinde.  Graue  Fieberrinde.  [Von  Groton  Eluteria.  Bestandtheile: 
ätherisches  Gel,  Harz,  bitterer  Exstractivstoflf.  —  10,0  cont.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich  [tonisches,  fieberwidriges  Mittel. 
Soll  die  krankhafte  Darmsecretion  beschränken  und  daher  vorzugsweise  gegen  chro- 
nische Magen- und  Darmcatarrhe  gegeben],  in  Pulver  [selten],  im  Infusum 
[10,0J5,0  auf  100,0],  Decoct  [zweckmässiger],  Electuarium,  Species. 

Aeusserlich:  zu  Zahnfleisch-Latwergen,  Schnupfpulvern, 
Räucherspecies.  ^ 

Digitizedm^  VSdSP^W^ 


246  Gortex  Cassiae  ligneae. 


493.  I^  I       wein  24  Stunden  zu  digeriren.    4  mal 

Gort.  Gascarill.  1,0  |       täglich  ein  halbes  Weinglas. 


Pulv.  Doweri  0,2 

Gummi  Arab.  i   495. 

Elaeosacch.  Galami  ana  0,25. 
M.  f.  pulv.  Dispens,  tal.  dos.  No.  10.   D.  S. 
3stdl.  1  Pulver.    [Bei  Diarrhoe.] 


Gort.  Gascarill.  5,0 

infunde 
Aq.  fervid.  q.  s. 

digere  per  Vj  horam 
Golaturae  80,0 


494.  Bf 

Gort.  Cascar.  gross,  pulv.  15,0  adde 

Gort.  Fruct.  Aurant.  30.0  Syr.  Ginnam.  20,0. 

Gort.  Ginnam.  Zeylan.  10,0.  |   D.  S.    Stdl.  1  Theelöffel.     [Bei  Diarrhoea 

M.  f.  species.    D.  S.  Mit  */^  Liter  Malaga-  |       infantum.] 

Cortex  Cassiae  ligneae*  Cassia  lignea.  Xylocassia.  Cassienrinde. 
[Von  degenerirtem  Ginnam.  ceylanicum.  Wie  Gort.  Ginnam.  Gass.,  aber  schwächer 
wirkend  und  weniger  angenehm.] 

Cortex  ChiMe*  Chinarinde.  Zweigrinden  und  Stammrinden  cul- 
tivirter  Cinchoraen,  vorzugsweise  der  Cinchoma  succirubra.  [Enthält:  Chinin, 
Chinidin,  ChinoTdin,  Cinchonin,  Chinasäure,  Chinagerbstoff,  Chinaroth,  Harze]. 

Die  PI.  fier«.  IL  unterscheidet  nicht  mehr  zwischen  den  folgenden 
Präparaten,  von  denen  die  drei  erstgenannten  in  der  ed.  I.  officinell 
waren,  sondern  bestimmt,  dass  die  Cortex  Chinae  mindestens  3,5  pCt.  AI- 
kaloide  enthalten  muss.  Danach  würde  sie  also  um  etwa  1,5  pCt.  stärker 
als  die  mindest  werthige  Cort.  Chin.  Calisayae  sein.  Zur  Ermittelung  des 
Gehaltes  an  Alkaloiden  giebt  die  Pharmacopoe  ausführlich  ein  gewichts- 
analytisches Verfahren  an,  welches  aber  eine  mehrere  Tage  dauernde  Unter- 
suchung erfordert  und  deshalb  kaum  für  den  Droguen-Einkauf  und  die 
Apotheken-Revision  in  Betracht  kommen  kann.    [10  Gr.  35  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-10,0  [Die  grösseren  Gaben  als  Antifebrilia,  besonders 
bei  Wechselfieber  (30,0-60,0  refracta  dosi  während  der  Apyrexie),  fast  ganz  durch 
Chinin  verdrängt,  denn  selbst  kräftige  Verdauungsorgane  vermögen  den  Genuss 
grösserer  Mengen  des  Rindenpulvers  oder  Aufgusses,  wie  sie  zur  Heilung  von  Fiebern 
nöthig,  nicht  immer  zu  bewältigen.  Wegen  der  grossen  Dosen  stellt  sich  schliesslich 
auch,  bei  weniger  zuverlässiger  Wirkung,  der  Preis  nicht  viel  billiger  als  bei  Chinin, 
sulfur.  oder  hydrochlor.  Dagegen  ist  die  Cort.  Chinae  in  kleineren  Dosen  im  Infus  oder 
Decoct  ein  vortreffliches  und  seines  Gehaltes  an  Harzen,  Gerbstoff  u.  s.  f.  den  Alka- 
loiden vorzuziehendes  Roborans],  in  Pulver  [mit  aromatischen  Zusätzen,  oder 
einige  Tropfen  Spir.  aether.  nachzunehmen,  oder  in  Rothwein],  Pillen  und 
Bissen  [mit  bitterem  Extract,  z.  B.  Extr.  Trifolii  fibrini],  in  Electuarien, 
Schütteltränken  [etwa  15,0  auf  250,0],  in  Aufgüssen  und  Abkochun- 
gen [10,0-25,0  auf  200,0.  —  Der  kalte  Aufgus.«»  soll  besser  vertragen  werden,  als 
das  Infusum  oder  Decoct,  wahrscheinlich  wegen  seines  geringeren  Gehaltes  an  wirk- 
samen Bestandtheilen ;  das  Infusum  und  Decoct  muss  heiss  colirt  und  beim  Ein- 
nehmen umgeschüttelt  werden,  weil  die  unbekannte  Verbindung,  in  welcher  die  Al- 
kaloide  sich  in  heissem  Wasser  auflösen,  in  der  Kälte  praecipitirt.  Zweckmässig  ist 
es,  bei  den  letzterwähnten  Formen  etwas  Säure  (auf  25  0  Cort.  3,0  Acid.  sulf.  dilut. 
oder  Acid.  hydrochloricum)  zuzusetzen,  und  muss  dann  das  Decoct  in  einem  Por- 
zellangefässe  bereitet  werden.  —  Setzt  man  der  Abkochung  sub  finem  coct.  etwas 
Salmiak  (1,0  auf  25,0  Rinde)  hinzu,  so  wird  sie  etwas  klarer.  —  Viel  benutzt  wurden 
früher  auch  Digestionsaufgüsse  mit  Vinum  album.]    Seltene,  aber  nicht  un- 

8^*   Bf  493-495.  Digitizedby^OOglC 


Cortex  Chinae. 


247 


zweckmässige  Darreichungsformen  sind  China-Chokolade  und  China- 
Kaffee  [1-2  Tbeelöffel  grobes  Chinapulver  mit  eben  so  viel  Kaffee  vermischt  und 
wie  Kaffee  bereitet  und  getrunken]. 

Aeusserlich:  in  Pulver  zu  Streupulvern  [mit  Kohle,  Myrrhe,  Cha- 
momilla  u.  s.  w.  bei  übel  secernirenden  Geschwüren,  Brand  u.  s.  w.],  zu  Zahn- 
pulvern, Zahnfleisch-Latwergen,  Cataplasmen  [bei  Decubitus,  Gan- 
grän. —  Chinapulver  mit  Ol.  Terebinthinae  zu  gleichen  Theilen  angerührt  und  in 
Leinwand  gepackt,  auf  die  Innenseite  des  Handgelenkes  gelegt,  als  Heilmittel  gegen 
Intermittens  angewendet:  Eekart];  infundirt  oder  abgekocht:  zu  Mund-  und 
Gurgelwässern,  Klystieren,  Injectionen,  Verbandwässern;  zu 
Salben  [unzweckmässig  und  durch  Extr.  Chinae  zu  ersetzen];  zu  Pomaden 
[ganz  unbrauchbar,  da  das  Pulver  auf  der  Kopfhaut  verbleibt  und  dieselbe  schmutzig 
macht]. 
496.  Bf 


Cori  Chinae  pulv.  25,0 
Gort.  Fruct  Aurant.  pulv. 
Cort.  Cinnam.  Cass.  pulv. 
Rhiz.  Calami  pulv.  ana  5,0. 
M.  f.  pulv,    D.S.  3 mal  tägl.  Vi-l  Thee- 
löffel  voll  in  Ungarwein  zu  nehmen. 
[In   der   Reconvalescenz   nach   lang- 
wierigen, mit  Kräftcverlust  verbundenen 
Krankheiten.] 


497. 


B, 


Cort.  Chinae  10,0 

coq.  c.  Aq.  ad  150,0 
et  Col.  ferv.  dein,  adde 
Vin.  rubr.  gall.  50,0 
Saccbar.  uvic.  30,0. 
►.  S.  2stdl.  1  Esslöffel.    [Bei  Schwäohe- 
zuständen,  in  der  Reconvalescenz  von 
Fiebern.]  Bwald. 


498.  I^ 

Decoct.  Cort.  Chin.  (e  25,0)  200,0 
Acid.  phosphor.  10,0 
Elaeosacch.  Menth,  pip.  10,0. 

MDS.  2stdl.  1  Esslöffel. 


499.  I^ 

Cort.  Chin.  30,0 

coque  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 

ad  Colat.  120,0 
adde 
Succ.  Citri  recent.  50,0 
Yini  Rhenani 
Syr.  Berberid.  ana  30,0. 
MDS.  2stdl.  1  Esslöffel.    [Bei  Febris  pu- 
trida.]  Vogel. 


500. 


Bf 


25,0 


Cort.  Chin.  cont 

coque  c. 
Vino  alb.  per  integram  horam 
CoL  150,0. 

adde 


Tinct  Zingiberis  1,0 
Syr.  Cinnam.  25,0. 
D.  S.  In  der  fieberfreien  Zeit  stdl.  1  Ess- 
löffel.   [Bei  Intermittens.] 

Oppolser. 


501. 


D.  S. 


502. 


Cort.  Chin.  gross,  pulv.  25,0 
Rad.  Gentianae  rubrae 
Cort.  Fruct.  Aurant.  ana  5,0 
Fruct.  Cardamom.  1,0 

Digere  per  24  horas  cum 
Vini  Rhenani  300,0 

exprime  et  filtra. 
3  mal  taglich  1  Weinglas. 


Bf 


Cort.  Chin.  10,0 

Myrrhae 

Sang.  Dracon.  ana  2,0. 

Subtiliss.  pulv.  adde 
Ol.  Caryophyll. 
OL  Cinnam.  Cass.  ana  0,25 
Meli,  rosat.  q.  s. 
ut  f.  electuarium.    D.  Zahnlatwerge. 


503. 


^ 


Decoct.  Cort.  Chinae  200,0 
Tinct.  Myrrhae  50,0 
Acid.  sulfur.  dilut.  2,0 
Mellis  rosat.  60,0. 
MDS.  Gurgelwasser.    [Bei  Scorbut.] 

Hunter. 


504.  Bf 

Cort.  Chin.  pulv.  25,0 

Camph.  trit. 

Myrrhae  ana  4,0-8,0 

Carb.  pulv. 

Ungt.  de  Styrace  ana  25,0 

Ol.  Terebinth.  q.  s. 
ut  f.  unguentum.    D.  S.  Verbandsalbe. 
[Für  brandige  Geschwüre.]        Bust. 


ri^dm-^O^I^lß 


248 


Cortex  Chinae. 


505.  Bf 

Cort.  Chin.  2,0 
Cort.  Cinnam.  Cass.  0,3. 
M.  f.  pnlv.    D.  tal.  dos.  No.  12.    S.  In 
der  fieberfreien  Zeit  2stdl.  1  Pulver. 
Pulv.  febrifugus  Ph.  mil. 
[Dieses  Pulver  mit  Syr.  comm.  angerührt 
bildet  die  in  vielen  Gegenden  Deutschlands 
sehr  gebräuchliche  und  sogar  im  Marktver- 
kehr verkäufliche  Fieber- Latwerge.] 


506.  I^ 

Cort.  Chin.  pulv.  15,0 

Tartar.  depur.  5,0. 
M.  f.  pulv.  D.  S.  Theelöflfelweise  zu  nehmen. 
[Bei  Colica  flatulenta.]     B.  A.Vogel. 


507,  Bf 

Cort.  Chin.  cont.  30,0 
Acid.  hydrochlor.  Ifi 
Aq.  comm.  ferv.  120,0. 

Bene  mixta  macera  per  noctem, 
tunc  adde 
Aq.  comm.  q.  s. 

et  coque  leniter 
ad  Colat.  250,0. 
D.  S.  In  der  Apyrexie  ganz  oder  halb  zu 
verbrauchen. 

Dect.  Chinae  reg.  c.  Acid.  mur.  Ph.  mil. 
[Aehnlich  das  Dect  Chinae  Ph.  paup., 
aber  ohne  Acid.  hydrochl.] 


508.  I^ 

Cort.  Chin.  gross,  pulv.  15,0 
Rad.  Valer.  conc.  4,0 
Ligni  Qnassiae  2,0 

infunde  Aq.  fendd.  q.  s. 

ad  Colat.  120,0 
Resid.  coque  c.  Aq.  comm.  q.  s. 

ad  Colat.  80,0 
Colaturis  mixtis  adde 
Tinct.  aromat  8,0 
Syr.  simpl.  30,0. 
MDS.  2-3stdl.  1  Esslöffel.      O.J.Meyer. 


509.  Bf 

Cort.  Chin.  gross,  pulv.  50,0 
coque  c.  Aq.  comm.'  q.  s. 

ad  Colat.  250,0 
cui  adde 
Sacch.  alb.  12,0 
Tart.  dep.  8,0 
Spir.  Aeth.  chlor.  4,0. 
MDS.  In  der  fieberfreien  Zeit  2stdl.  1  Ess- 
loffel.  Nach  P.  Frank. 


510.  I^ 

Cort.  Chin.  100,0 
Rad.  Valer.  50,0 
Spirit.  dilut.  200,0 
Vini  albi  acidi  1000,0. 
Macera  per  Septem  dies  Filtra.    D.  S.  Täg- 
lich 1  Weinglas  voll  zu  verbrauchen. 
Bouohardat. 

Cortex  Chiiae  Calisayae«  Cortex  Chinae  regius.  China  regia  seu 
Calisaya.  Cinchonae  flavae  Cortex  PI.  Brit.  Yellow-Cinchona  s.  Peruvian 
Bark.  Quinquina  royal.  Königs-China-Rinde.  [Enthält  am  meisten 
Chinin  und  wurde  deshalb  vorzugsweise  verordnet.  Sie  soll  mindestens  2  pCt.  Alka- 
loide  enthalten.  —  10,0  conc.  s.  gross,  pulv.  40  Pf.,  subt.  pulv.  50  Pf.] 

*Cortcx  Chiiae  foscos  s.  officinalis.  Cortex  Peruvianus.  China 
fusca  seu  grisea.  Crown  Bark.  Jesuit's  Bark.  Quinquina  gris.  Braune 
Chinarinde.  [Es  durften  die  China  Huanoco  und  China  Loxa  angewendet  werden. 
—  Die  China  fusca  enthält  im  Verhältniss  zur  regia  mehr  Cinchonin ,  während  diese 
reicher  an  Chinin  ist.  —  10,0  cont.  30  Pf.,  subt.  pulv.  35  Pf.]  Cave:  für  die 
trockene  Form:  Alkalien,  Metallsalze  [Eisen  mit  sanctionirten  Aasnahmen]; 
für  die  flüssige  Form:  gerbstofifhaltige  Substanzen  [Kothwein],  Metallsalze, 
thierischen  Leim,  Eiweiss. 

Cortex  Chiiae  ruber«  Cinchonae  succi  rubri  Cortex.  Red  peru- 
vian bark.  Quinquina  rouge.  Rothe  Chinarinde.  [Gehalt  an  Alka- 
loiden  weniger  beständig  (?)  als  in  Cort.  Chin.  Calis.  und  Chin.  fusc;  der  Chin.  Ca- 
lisayae  insofeni  näher  stehend,  als  Chinin  über  Cinchonin  überwiegt.  Ein  vorwiegen- 
der Bestandtheil  der  rothen  Chinarinde  ist  das  adstringirende  Chinaroth.  10,0  cont. 
35  Pf.,  pulv.  50  Pf.] 

Innerlich  und  Aeusserlich:  wie  Cort.  Chinae  fusc. 

Ausser  den  angeführten  Chinasorten  kommen  deren  noch  eine  Menge 
anderer  im  Handel  vor,    deren  Gehalt  an  Alkaloiden  entweder  noch  so 

^  605-510.  Digitizedby^OOgie 


Cortex  Cinnamomi  Cassiae.  249 


g' 


wenig  ermittelt  oder  so  gering  ist,  dass  sie  für  die  arzneiliche  Verord- 
nung un verwendbar  sind;  hierher  gehören:  die  unter  den  Namea  China 
flava,  pallida,  dura,  fibrosa  gegebenen  Rinden,  die  China  Para 
"in  der  man  ein  Alkaloid:  Pari d sin,  gefunden  haben  will],  die  China  Cusco, 
""hina  Santa-F6,  China  de  Bogota  [vergl.  Chinidin].  Andere  Rinden, 
denen  man  den  Namen  China  nova  giebt,  stammen  gar  nicht  von  Cin- 
chona- Arten,  enthalten  kein  Alkaloid,  sind  mithin  Tonica  und  Amara, 
aber  keine  Antipyretica  im  eigentlichen  Sinne  des  Wortes;  hierher  ge- 
hören: die  China  caraibea,  China  Piton,  China  peruviana  falsa,  China 
brasiliensis,  China  bicolor  und  viele  andere. 

Als  Surrogate  der  China  sind  so  ziemlich  alle  Pflanzenstoffe  em- 
pfohlen worden,  die  sich  durch  hervorstechende  Bitterkeit  auszeichnen, 
so  namentlich  Cort.  Salicis,  Hippocastani,  Cort.  und  Lign.  Quassiae,  Cort. 
Beeberu,  Cort.  Esenbeckiae  u.  s.  w.  Die  PI.  paip.  führt  noch  einzelne 
Verbindungen  auf,  die  sie  als  künstliche  China-Präparate  bezeichnet,  so 
ein  Pulv.  Chin.  factitius  [aus  Cort.  Hippocast.,  Salicis,  Rad.  Gentian.,  Ca- 
lami,  Carjophyllae  ana],  ein  Dec.  Chinae  facti tium  [aus  denselben  Be- 
stand tbeilen].  Die  Wirksamkeit  aller  Surrogate-  aber  kommt  nicht  im 
entferntesten  der  der  China  nahe. 

*Cortex  Ciinamomi*  Cortex  Cinnamomi  Cassiae.  Cortex  Cinnamomi 
Chinensis.  Cinnamomum  Indicum.  Cabob- China.  Cassia  Cinnamom. 
Canelle  de  la  Chine.  Canelle  d'Inde.  Chinesischer  Zimmt.  Zimmt- 
cassie.  Zimmt.  [Weniger  wirksam,  als  der  viel  feinere  und  ölreichere,  aber  auch 
viel  theurere  sogenannte  echte  Zinimt,  Cort.  Cinnamomi  Zeylanici.  Bestandtheile: 
ätherisches  Oel  und  Gerbsäure.  —  10,0  cont.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,5  mehrmals  täglich  in  Pulvern,  Morsellen, 
Boli,  Electuarien,  Aufguss  und  Maceration  [mit  Wein,  Wasser  oder 
Milch  —  5.0-15,0  auf  150],  als  The e  [2,0-5,0  auf  eine  Tasse  —  oft  als  Corrigens], 
als  Conspergens  von  Pillen. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Zahn-Medicamenten,  Schnupf- 
pulvern, Klystieren. 


511.  l^ 

Tort.  Cinnam.  pulv.  5,0 
Rad.  Gent.  pnlv. 
Bad.  Angel,  ana  1,0 


Syr.  Zingiber.  5,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 
M.  f.  electuar.   D.  S.  Tägl.  2  mal  1  Thee- 
löffel. 


Cortex  Cinamomi  Zeylaiici.  Cinnamomum  acutum  seu  Ceylo- 
nense.  Cinnamom-Bark.  Canelle  Orientale.  Echter  Zimmt.  [1,0  cont. 
25  Pf.,  sabt.  pulv.  30  Pf.] 

Wie  Cort.  Cinnamom.  Cass.  wirkend  und  gegeben,  aber  angenehmer 
als  dieser. 

Cortex  Coto.  Coto-Rinde.  [Rinde  von  China  (?)  Coto.  Aus  Bolivia 
stammend;  von  verschiedener  Dicke,  röthlicher  oder  zimmtbrauner  Farbe  scharf-ge- 
würzigem Geschmack.  Wittstelu  fand  in  der  Rinde  ein  ätherisches  Oel,  ein  flüchtiges, 
an  Propylamin  erinnerndes  Alkaloid,  ein  Weichharz  u.  a.  Jfkst  stellte  aus  der  Rinde 
ein  krystallisirbares  Alkaloid  dar:  Coto  in.]  Wurde  von  f.  filetl  als  Antidiar- 
rhoicura  empfohlen,  und  zwar  als  Pulver  zu  0,5  pro  dosi,  oder  als 
Tinctur  (1  Cort.  Coto  zu  9  Spiritus)  zu  10  Tropfen  zweistündlich.  Nach 
Bvkart  und  Rieker  wirkt  sowohl  das  Pulver  wie  die  Tinctur  stark  reizend 

Digitized]^  !WlP^gjje 


250  Cortex  Condurango. 


auf  den  Magen  und  wird  deshalb  schwer  vertragen;  sie  empfehlen  statt 
dessen  das  Cotoin  [vergl.  dieses]. 

*Cortex  Condurango«  Condurango-Rinde.  [Von  einer  Schling- 
pflanze, Gonoiobus  Condurango  oder  Marsdenia  Cundurango,  in  Equador  und  Peru, 
besonders  aus  der  Provinz  Loja  stammend.]  Wurde  in  neuester  Zeit  von 
Amerika  her  (Bllss)  als  Specificura  gegen  Krebs  angepriesen,  hat  sich 
den  meisten  europäischen  Beobachtern  nicht  bewährt  (llilke^  Picrce,  Pil- 
mesi  u.  a.).  Nach  Riegel  ist  das  Mittel  ein  gutes  Stomachicum  und  hat 
deshalb  auch  zuweilen  einen  vorübergehenden  palliativen  Nutzen  bei  Car- 
cinoma ventriculi  wie  wahrscheinlich  auch  bei  anderen  Magenaffectionen. 
[10,0  conc.  etwa  40  Pf.] 

Innerlich:  imDecoct  [30,0  auf  600,0,  hiervon  Morgens  und  Abends  der 
vierte  Theil  zu  verbrauchen].  Auch  ein  Fluid  extract  of  Condurango 
wurde  von  IMlss,  Keene  k  Ct.  in  den  Handel  gebracht;  von  diesem  sollen 
gegen  den  Krebs  3-4  Mal  täglich  2-3  Theelöffel,  bei  Syphilis,  Scropheln, 
Geschwüren  je  1  Theelöffel  gereicht  werden;  als  Vinum  Condurango  3  Mal 
täglich  ein  Spitzgläschen  voll  zu  nehmen.  —  Auch  äusserlich  ist  das 
Mittel  im  Decoct  zu  Umschlägen  und  zu  Injectionen  [bei  üterus- 
carcinom]  mehrfach  empfohlen  worden  [soll  das  Krebsgeschwür  ätzen  und  rei- 
nigen: RtttmaMii]. 

♦Cortex  Frangalaft  Cortex  Ehamni  frangulae.  Cort.  Alni  nigrae. 
Alder  buckthorn-bark.  ficorce  de  Bourgere.  Faulbaum-Rinde.  [Ent- 
hält harzigen  Bitterstoff  und  Rhamnoxanthin.  —  In  der  neuesten  Zeit  ist  von  Hikly 
aus  der  Faulbaumrinde  ein  in  Wasser  leicht,  in  Alkohol  schwer  lösliches,  stickstoif- 
und  schwefelhaltiges  Glucosid  dargestellt  worden,  welches  dem  von  ihm  aus  den  Fol. 
Senn,  gewonnenen  und  als  Cathartinsäure  bezeichneten  ähnlich  sein  soll.  Vom 
Glucosid  der  Faulbaumrinde  soll  ungefähr  eine  Dosis  von  0,3  eben  so  stark  purgirend 
wirken,  wie  0,1  der  Senna-Catarthinsäure.  —  Ausser  diesem  Glucosid  fand  K,  in  Cort. 
Frangul.  noch  einen  anderen  Stoff,  der  weder  Stickstoff  noch  Schwefel  enthält,  auch 
keine  purgirenden  Eigenschaften  besitzt,  und  den  er  A  vorn  in  nennt.  —  100,0  conc. 
35  Pf.,  subt.  puk.  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  in  Abkochung  [25,0  auf  150,0-200,0  mit  Natr.  sulfuricum 
und  aromatischen  Zusätzen;  nach  den  Empfehlungen  von  fiampreeht^  BiMwaiger^ 
Br«ekmanM  u.  A.  in  neuerer  Zeit  gegen  Hämorrhoidalleiden  vielfach  in  Anwendung 
gekommen.  Für  den  längeren  Fortgebrauch  empfiehlt  sich  als  eine  zweckmässige 
Form  das  concentrirte  Decoct,  welchem  man  um  ihm  eine  grössere  Haltbarkeit  zu 
verleihen,  eine  geringe  Quantität  Cognac  zusetzen  lässt.  Von  dieser  Essentia  Rhamni 
frangul.,  welche  vierfach  so  stark  ist  als  das  obige  Decoct,  lässt  man  täglich  2  Thee- 
löffel mit  einem  Weinglase  Wasser  vermischt  trinken]. 

Aeusserlich:  als  Clysma  [Decoct  von  25,0  auf  150,0]. 


512.  H 

Cort.  Frangul.  50,0 

coque  c. 
Aq.  comm.  ad  Col.  400,0 

sub  finem  coct.  adde 
Fol.  MiUefolii 

(seu  Cort.  Fruct.  Aurant., 

seu  Fruct.  Carvi)  8,0. 


Macera  per  hör.  duas,  cola.    D.  S.    2  mal 
täglich  1  Tasse  voll.        Q-umpreoht. 

513.  Bf 

Decoct.  Cort.  PranguL  (e  50,0)  300,0 

in  quo  solve 
Natr.  sulfuric.  25,0. 
D.  S.  Morgens  und  Abends  1  Weinglas  voll. 
Q-umpreoht. 


I?f. 512-513.  DigitizedbyV^OOgie 


Cortex  Fructus  Aurantii.  ^  251 


Spirit.  dilut  20,0. 
D.   S.    Abends    1-2    Theelöflfel    voll    zu 
nehmen.     [Angenehm    wirkendes    Ab- 
führmittel.] 

Tinctura  Rhamni  Frangulae.- 

F.  Beioh. 


514.  Bf 
Cort.  Frangul. 

coque  cum 
Aq.  comm.  q.  s. 

ad  Colat.  150,0 
inspiss.  ad  25,0 

et  adde 

♦Cortex  Fructas  Aarantii.  Cort.  Aurantiorum,  Cort.  Pomorum 
Aurantii,  Malicorura  Aurantii,  Pericarpium  Aurantii,  Orange  Peel,  Ecorce 
d'Orange.  Pommoranzen-  oder  Orangen-Schalen.  [Von  Citrus  vul- 
garis; —  zum  Gebrauch  wird  die  Rinde  vom  inneren,  schwammigen  Theile  befreit: 
Cort.  Aurant.  expulpatus  seu  Flavedo  Cort.  Aurant.  —  Bestandtheile :  ätherisches  Ocl 
und  bitterer  Extractivstoff.  —  10,0  expulp.  conc.  25  Pf.,  expulp.  pulv.  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Species,  Elec- 
tuarien,  Infusum,  weinigen  Auszügen  [25,0-50,0  mit  300,0 Wein  macerirt. 

515.  Bf 
Cort.  Fruct.  Aurant.  1,0 
Cort.  Cinnam.  Cass. 


Rhiz.  Galangae  ana  0,25. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  10.    S.  Täg- 
lich 2  Pulver  in  Wasser  zu  nehmen. 


516.  I^ 

Cort.  Fruct.  Aurant.  10,0 


Syr.  Zingiberis  q.  s. 
ut  f.  electuar.    D.  S.  3stdl.  1  Esslöffel. 


517.  Bf 

■     Cort.  Fruct.  Aurant.  50,0 
Rad.  Valer. 

Fol.  Melissae  citr.  ana  25,0. 
C.  C.  M.  F.  species.     D.  S.  Zum  Thee. 

[Einen  kleinen  Esslöffel  voll  mit  zwei 
Tassen  kochenden  Wassers  aufgegossen] 


Cortex   Froctns  Aurantii  Carassayiensis.     Cura^ao-Schalen. 

[Bitterer  als  die  gewöhnlichen  Pommeranzenschalen,  mit  dünnerer  Pulpa  versehen,  so 
dass  sie  unausgeschält  gebraucht  werden  könnten.  Doch  war  ihre  Substituirung 
durch  die  PI.  fierm.  ed.  I.  verboten.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.,  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  wie  die  vorige. 

*C#rtcx  Fractas  Citri.  Lemon  peel,  Ecorce  de  Citron.  Citronen- 
Schalen.  [Von  Citrus  Limonum.  Enthält  ätherisches  Oel  und  Bitterstoff.  —  10,0 
conc.  10  Pf.] 

Selten  zum  medicinischen  Gebrauche  [alz  Zusatz  zu  dem  Decoctum  Sarsa- 
parillae  comp.] 

♦Cortex  Fmetos  CIranati«  Cortex  Granatum.  Malicorium.  Granate- 
tree  bark,  Pome  granate  bark.  Äcorce  de  Granate.  Granatäpfel- 
Schalen.  [Von  Punica  Granatum.  —  Bestandtheile:  Gerbsäure  und  bitterer  Ex- 
tractivstoff. —  10,0  conc.  etwa  5  Pf.,  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  im  Decoct 
[25,0  auf  200,0].  —  Selten  im  Gebrauch. 

*Cortex  Froctns  Jnglaiidis.  Cortex  Nucum  Juglandis.  Cortex 
Juglandis  viridis.  Putamen  Nuc.  Juglandis.  Broux  de  Noix.  Grüne 
Wallnuss-Schalen.  [Aeussere  Schalen  der  Früchte  ven  Juglans  regia.  Die 
frühere  PI.  Aistr,  führte  ausser  der  Cort.  Nuc.  Jugland.  virid.  extern,  noch  als  Pu- 
tamen Nuc.  Jugl. ,  Cort.  Nuc.  Jugl.  intern.,  die  innere  holzige  Schale  an.  Enthält 
Gerbsäure  und  bitteren  Extractivstoff.  —  100,0  conc.  35  Pf.]  Cave:  Metall-  und 
basische  Salze. 

Innerlich:  in  Abkochung  [10,0-25,0  auf  150,0.  —  Bestandtheil  des 
P«IIiBrschen  Decoct],  als  Species.  ■—  In  neuerer  Zeit  von  Ncgrier,  Nasse  u.  a. 
als  Antiscrophulosum  empfohlen. 


252 


Cortex  Granati. 


Acusserlich:  in  Abkochung  zu  Umschlägen,  Verbandwäs- 
sern, Augenwässern,  Injectionen  [bei  scrophulösea  Affectionen.]  —Die 
tingirende  Kraft  der  Cort.  Nuc.  Jugland.  giebt  zur  Anwendung  derselben 
zum  Schwarzfärben  der  Haare  Anlass:  man  benutzt  dazu  einen  alko- 
holischen Auszug  mit  ätherischen  Oelen. 

Cortex  Cleoffreae  SuriBamfiisis.  Worm-bark.  Geoffroyen- 
Rinde.    [10,0  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  oder  Ab- 
kochung [25,0  auf  150,0,  für  Kinder  10,0  auf  100,0-150,0  (purgirt  ziemlich  stark, 
deshalb  nicht  in  allzu  grossen  Dosen)]. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [Decoct  von  25,0  auf  120,0  mit  30,0  Mel]. 

Cortex  firanati«  Granatrinde.  Stammrinde  der  Funica  granatum. 
In  der  Ph.  germ.  ed.  II.  an  Stelle  der  Cortex  rad.  Granati  gesetzt,  wobei 
offenbar  [es  fehlt  an  einer  klaren  Bestimmung]  ein  Gemisch  der  Einde  von 
Stamm  und  Wurzel  zu  verstehen  ist.  [Von  Punica  Granatum.  —  Enthält  Gerb- 
säure, einen  harzigen,  krystallirsirbaren  Stoff  (Panicin)  und  einen  zuckerähnlichen 
Bestandtheil  (Mannit?).  —  10,0  conc.  15  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf.] 

Innerlich:  30,0-50,0-100,0  in  Abkochung  als  Bandwurmmittel 
[die  Granatwurzel-Rinde  bewähi-t  sich,  wie  die  meisten  anderen  Bandwurmmittel  nur 
dann,  wenn  der  Wurm  selbst  krank  ist,  und  Stücke  desselben  abgehen.  Man  kann 
dies  durch  eine  Vorbereitungskur  bewirken  (am  besten  durch  Asa  foetida  und  Fei 
Tauri,  Extr.  Absinth,  und  ähnliche  Mittel).  Abends  vor  Beginn  der  Kur:  Härings- 
salat,  am  Morgen  nüchtern  eine  Tasse  schwarzen,  stark  versüssten  Kaffee,  eine  halbe 
Stunde  später  die  erste  Hälfte  des  Decocts,  und  nach  Verlauf  einer  weiteren  halben 
Stunde  die  zweite  Hälfte.  Ist  dann  2-3  Stunden  nachher  kein  Stuhlgang  erfolgt,  so 
lässt  man  noch  einen  Esslöffel  Ol.  Ricini  nehmen.  —  KneheMmeitter  empfiehlt  180,0 
Cort.  Rad.  Granat.  24  Stunden  lang  in  1  Liter  Wasser  maceriren,  dann  zur  Honig- 
consistenz  einkochen  zu  lassen;  zu  der  Colatur  von  180,0  soll  noch  Extr.  Cort.  Rad. 
Granati  2,0  hinzugesetzt  werden,  halbstündlich,  wohl  umgerührt,  Vj  Tasse  voll  zu 
trinken.  IH«8ler  giesst  das  gesammte,  auf  450-500  eingekochte  Decoct  von  300  Gr. 
Cort.  Rad.  Granat,  auf  einmal  per  Schlundsonde  ein  nach  vorhergehendem  24 stund. 
Fasten  und  gründlicher  Darmentleernng.  Ebenso  Bettelheim.  Der  Erfolg  wird,  wie 
aus  eigener  Erfahrung  bestätigt  werden  kann  (Ewald),  sehr  gerühmt.  Die  Taenia 
geht  fast  ausnahmslos  2-3  Stunden  später  ab.  Es  kommt,  wie  Hissmaal  bemerkt, 
offenbar  darauf  an,  dass  der  Wurm  plötzlich  mit  einer  grossen  Quantität  des  Anthel- 
minticum  wie  überschüttet  wird.  Uebrigens  sind  mir  (Ewald)  auch  Leute  vorgekom- 
men, die  diese  Quantität  auf  einmal  tranken.  Der  Effect  ist  natürlich  derselbe.  — 
Besonders  zu  empfehlen  sind  die  folgenden  Vorschriften.] 


518. 


30,0 


Cort.  Rad.  Granat. 

infunde 
Aq.  frigid.  300,0 

macera  per  duodecim  horas, 
tum  coque  usque 
ad  Colaturam  250,0 

adde 
Syr.  Zingiberis  30,0. 
D.  S.    In  2  Portionen  mit  Zwischenraum 
von  einer  halben  Stunde  zu  verbrauchen. 
[Der  Syr.  Zingiberis  hindert  am  besten 
das  nur  zu  oft  durch  die  erste  Portion  der 
Abkochung  hervorgerufene  Erbrechen.] 

^  Bf  518^520. 


519. 


MDS. 


520. 


1« 
Decoct.  Cort. 


Bad. 


Granati  (e  50,0) 
250,0 
Extr.  Filicis 
Gummi  Arab.  ana  2,0 
Syr.  Menth,  pip.  25,0. 
In  2  Portionen  zu  nehmen. 
Bandwurmmittel. 


Decoct.  Cort.  Granati  (e  300,0 
ad  450)  rec.  par. 
S.  Zum  Eingiessen.  Mosler. 


Digitized  by 


Goo 


'8 


le 


Cortex  Hippocastani.  253 


Certex HippocastanL  ^corce  de Murronier d'Inde.  Rosskastanien- 
Rinde.  [Von  Aesculus  Hippocastan um.  —  Enthält  A es culin,  Schillerstoff, 
einen  weissen,  indifferenten  Stoff  von  scharfem,  süsslichem  Geschmacke,  welcher  in 
neuerer  Zeit  von  BariMil  zu  0,6-1,0  pro  dosi  als  Fiebermittel  gegeben  wurde.  —  10,0 
conc.  oder  gross,  pulv.  etwa  5  Pf.,  subt,  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  in  Pulver  oder  Decoct  [25,0  auf  200,0]; 
früher  als  Fiebermittel  in  Gebrauch,  jetzt  vollkommen  obsolet. 

Cdrtex  Ligni  Sassafras*  [Von  Lauras  Sassafras.  —  ßestandtheile:  äthe- 
risches Gel,  Gerbstoff.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  in  Pulver  oder  im  Aufguss  [10,0-15,0  auf 
150,0];  ist  gehaltvoller  an  ätherischem  Oel  als  das  Lignum  Sassafrass 
selbst  [vergl.  dieses]  und  diesem  in  der  Anwendung  vorzuziehen.  Wo  man 
Sarsaparilla  und  ähnliche  Stoffe  mit  Sassafrass  in  flüssiger  Form  com- 
binirt,  ist  letzteres  sub  finem  coctionis  zuzusetzen. 

Cortex  Hezereh  Spurge- Olive -Bark,  Ecorce  de  Garou.  Seidel- 
b astrinde.  [Von  Daphne  Mezereum.  —  Bestandtheile:  scharfes,  blasenziehendes 
Harz  und  ein  krystallisirbarer  Bitterstoff:  Daphnin.  —  100,0  60  Pf.,  conc.  10,0  10  Pf., 
subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [1.0-2,0  auf  100,0  mit  Rad.  Liquir.  oder  anderen 
schleimigen  Substanzen]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  als  Exutorium  [die  in  Essig  erweichte 
Rinde  wird  mit  der  äusseren  von  der  Epidermis  befreiten  Fläche  auf  die  Hautstelle 
gelegt  und  mit  Pflasterstreifen  oder  einer  Binde  befestigt,  zwei  Mal  täglich  neu  ver- 
bunden, bis  sich  die  Oberhaut  ablöst  (am  zweiten  bis  dritten  Tage],  dann  zum  Offen- 
halten des  Geschwürs  alle  zwei  Tage  erneuert],  als  Streupulver  [zum  Offen- 
halten von  Fontanellen;  man  bereitet  zu  diesem  Zwecke  kleine  Kügelchen  aus  Pulv. 
Cort.  Mezerei  mit  Gummi],  als  Kaumittel  [bei  paralytischer  Dysphagie];  in  Spi- 
rituosen Auszügen  oder  in  concentrirten  Abkochungen  [als  Epispastica], 
als  Gurgelwasser,  Injection  [Decoct  von  3,0-5,0  auf  100.0],  in  Salben 
[1  Pulver  mit  4  Fett  und  1  Liquor  Ammon.  caust.:  Ungt.  vesicansvegetabile; 
vergl.  auch  Ungt.  Mezerei]. 

Cortex  Prani  Padi*  Ahlkirschen-Binde.  [Zuweilen  auch  Faul- 
baum-Rinde, eine  Name,  der  jedoch  richtiger  der  Cortex  Frangulae  zukommt.  — 
Enthält  ätherisches  Oel,  Gerbsäure  und  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  5  Pf.,  subt. 
pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [gegen  Wechsel- 
fieber],  Aufguss,  Infuso-Decoct  [25,0  mit  50.0  Spiritus  und  150,0  Wasser 
digerirt  und  colirt,  der  Rückstand  zur  Colatur  von  100,0  gekocht,  beide  Colaturen 
vermischt;  stündlich  1  Esslöffel]. 

Cortex  ^lassiae«  Quassia  bark.  !^corce  du  bois  amer  de  Surinam. 
Quassia-Binde.  [Von  Quassia  amara.  —  Enthält  Quassiabitter  (Quassin,  Quassit) 
und  zwar  mehr  als  das  Lignum  Qusssiae  (vergl.  dieses);  über  die  vorausgesetzten 
narcotischen  Bestandtheile  der  Quassia  wissen  wir  nur  so  viel,  dass  dieselbe  auf  klei- 
nere Thiere  giftig  wirkt.  —  100  conc.  etwa  5  Pf.,  subt.  pulv.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [sehr  schlecht  zu 
nehmen,  wegen  der  intensiven  und  unangenehmen  Bitterkeit],  im  Aufguss  [warm 
oder  kalt  bereitet,  namentlich  sind  kalte  oder  weinige  Aufgüsse  beliebt  —  3,0-5,0 
auf  150,0  mit  Tinct.  Cinnam.,  Spir.  äther.  oder  ähnlichen  Geschmacks-Corrigentien], 
Decoct  [unzweckmässig],  Species.  ,    ^^^,^ 

*-  oj        r  DigitizedbyVJiOOQlc 


254  Cortex  Qaebracho. 


521.  I^ 

Gort.  Quassiae  conc.  15,0 
Rad.  Valer.  min.  25,0 
Cort.  Fnict.  Citri  10,0. 
M.  f.  species,  div.  in  8  pai*t.  aeq.    D.  S.  Jede  Dosis  Abends  mit  2  Tassen  kalten 
Wassers  zu  übergiessen  nnd  diese  am  folgenden  Tage  zu  verbrauchen. 

Cortex  ^nebracllO*  Quebracho-Rinde.  [Von  Aspidosperma  Que- 
bracbo,  ein  zu  den  Apocyneen  gehöriger  Baum.  Enthält  eine  Anzahl  von  Alkaloiden 
(bis  jetzt  sind  5  dargestellt),  deren  vornehmstes  das  von  Fraade  dargestellte  Aspido- 
spermin  ist.  In  der  argentinischen  Republik  seit  langer  Zeit  als  Fiebermittel  in  Ge- 
brauch ,  wurde  die  Rinde  von  PeaiaMt  peprüft  und  als  ein  vorzugliches  Linderungs- 
mittel bei  Dyspnoe  aus  vei*schiedenen  Ursachen,  namentlich  bei  Asthma  bronchiale, 
gerühmt.  Auch  ist  demselben  eine  antidiarrhorische  Wirkung  eigen.  Ebenso  günstig 
urtheilt  Berkart  über  das  Mittel,  während  Andere  (Laqaer,  Sehfiti^  fiatmaan)  weniger 
gute  Resultate  verzeichnen.  Zum  Theil  ist  die  Differenz  der  Autoren  wohl  dadurch 
bedingt,  dass  noch  eine  zweite  der  Cortex  Quebracho  sehr  ähnliche,  aber  schwächer 
wirkende  Drogue  existirt,  die  Rinde  und  das  Holz  von  Loxopterygium  Lorentzii,  welche 
anfänglich  als  Holz  der  Cortex  Quebracho  angesehen  wurde.  Dieselbe  enthält  aber 
kein  Aspidospermin.  Jetzt  wird  letztere  als  Quebracho  claro,  erstere  als  Quebracho 
Colorado  unterschieden.  Von  beiden  wird  ein  alkoholisches  Extract  dargestellt.  Das 
im  Handel  unter  der  Bezeichnung  Extractum  Quebracho  vorkommende  Präparat  soll 
verunreinigt  und  nur  ganz  schwach  wirkend  sein,  üeber  das  Aspidospermin  liegt 
bis  jetzt  nur  eine  Notiz  von  PeaiaMt  vor,  wonach  dasselbe  ähnlich,  aber  schwächer 
wie  die  Corlex  Quebracho  wirkt.    (S.  Tinctura  Quebracho.)] 

Innerlich:  siehe  Tinctura  Quebracho. 

♦Cortex  %«erc08.  Oak-bark,  Ecorce  de  chene.  Eichen-Rinde. 
[Die  jüngere  Rinde  von  Quercus  robur.  Gerbsäure-  und  bitterstoffhaltig.  —  100,0 
conc.  oder  gross,  pulv.  25  Pf.,  subt.  pulv.  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5,  selten  in  Pulver,  öfter  im  Deco  et  [10,0  bis 
25,0  auf  150,0]. 

Aeusserlich:  zu  Streupulvern  [mit  Alaun,  Chamille,  Myrrhe],  als 
Decoct  [10,0-20,0  auf  100,0],  zu  adstringirenden  Mund-  und  Gurgel- 
wässern, Injectionen  [besonders  zu  Injectionen  in  die  Vagina  bei  Fluor  albus], 
Verbandwässern,  Waschungen,  zu  Bädern  [1  Pfund  Rinde  mit  mehreren 
Liter  Wasser  abgekocht  und  dem  Bade  zugesetzt],  Salben  [vergl.  Plumbum  tannl- 
cum  pulti forme]. 

*Cortex  Radicis  CraMti.  Granatwurzel-Rinde.  Siehe  unter 
Cortex  Granati. 

Cortex  Salicis.  Willom-bark,  Sallow-bark.  Ecorce  de  Säule.  Weiden- 
Einde.  [Von  Salix  pentandra,  fragilis  und  purpurea.  —  Enthält  Salicin  und  Gerb- 
säure. —  10,0  conc.  oder  gross,  pulv.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [unzweckmässig], 
in  Aufguss,  Abkochung  [25,0  auf  150,0-200,0]. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern,  Streupulvern,  das  Decoct 
[10  0-20,0  auf  100,0]  zu  Mund- und  Gurgelwässern,  Einspritzungen, 
Verbandwässern  u.  s.  w.,  zu  Waschungen  der  Kopfhaut  [als  haar- 
wuchsbeförderndes Mittel  (?)]. 

g^   Bf  521.  Digitizedby  Google 


Cortex  Sambuci  interior. 


255 


523.  H 

Cort.  Salic.  25,0 

Camph.  trit 

Myrrh. 

Flor.  Cbamom.  ana  5,0. 
M.  f.  pulv.   D.  S.  Streupulver.  [Bei  bran- 
digen oder  septischen  Geschwüren.] 


522.  Bf 

Cort.  Salic.  50,0 
Spir.  frumenti  100,0 
Aq.  comm.  200,0 

Digere  per  10  horas. 
Residuum  coq.  c. 
Aq.  comm.  q.  s.  ad  Col.  200,0. 
Colaturas  misce.   D.  S.  Tassenweise  in  der 
fieberfreien  Zeit.  Bremer. 

Cortex  Sambvci  interior.    [Von  Samb.  nigra.] 

Innerlich:  in  Abkochung  als  Diureticura  zuweilen  angewendet. 

Cortex  Simarabae.  Damson-Mountain,  Staye-wood.  Ruhr-Rinde. 
[Von  Simaruba  officinalis.  —  Enthält  einen  schwach  narkotischen  Bitterstoff  und 
Schleim.  —  10,0  conc.  etwa  20  Pf.,  subt.  pulv.  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  besser  im 
Infusum  oder  Decoct  [10,0  auf  100,0-150,0]. 

Aeusserlich:  [selten]  zu  Kly stieren. 

Cortex  Vlmi  ilterior«  Slippery-elm-Bark,  Elmbark,  Ecorce  d'Orme. 
Innere  Ulmen-  oder  Rüster-Rinde.  [Von  Ulmus  campestris.  —  Enthält 
Gerbstoff  und  Schleim.  —  10,0  conc.  etwa  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf] 

Innerlich:  im  Decoct  [10,0-25,0  auf  150,0,200,0]. 

Aeusserlich:  wie  Cort.  Quercus. 

Cortex  Yibomi  pruifolii.  Wird  in  einigen  Gegenden  Amerika's 
als  Antiabortivum,  auch  als  Tonicum,  Antispasmodicum  und  Nervi- 
num,  zumal  bei  Leiden,  die  mit  dem  Uterus  und  der  Graviditas  zu- 
sammenhängen, gerühmt.     Im  Aufguss  oder  Decoct. 

Cortex  l^interaiios  sporios.  Canella  alba.  Weisser  Zimmt, 
weisser  Kaneel.  [A etherisches  Oel  und  bitterer  Extractivstoff,  letzterer  über- 
wiegend. —  10,0  cont.  etwa  15  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  im  Pulver,  im 
Aufguss  [5,0-15,0  auf  200,0]. 

CotoinUM.  Cotoin.  [indifferentes  Alkaloid  aus  Cortex  Coto,  von  J«b8t 
dargestellt.  Gelbliche  Krystalle;  leicht  löslich  in  Aether,  Alkohol,  Chloroform,  Alka- 
lien, schwerlöslich  in  kaltem,  leichter  in  heissem  Wasser].  Von  Birkiurilt  und 
Rieker  als  Antidiarrhoicum  dringend  empfohlen,  und  zwar  zu  0,005-0,008 
pro  dosi,  in  Mixtur  [Cotoini  0,05-0,08.  Aq.  destill.  120,0,  Syr.  simpl.  30,0, 
Spirit.  dil.  10,0.  D.  S.  Stündlich  1  Esslöffel].  Das  Mittel  übte  eine  günstige 
Wirkung  sowohl  bei  einfaclien  Magendarmcatarrhen ,  wie  bei  den  Diar- 
rhöen der  Phthisiker  und  bei  Cholera  nostras  und  war  mit  keinerlei 
Übeln  Nebensymptomen  verbunden,  wie  dies  von  Cortex  Coto  beobachtet 
wurde.  Auch  Ittiimällcr  lobt  die  Wirkung  desselben  bei  den  Diarrhöen 
imd  Schweissen  der  Phthisiker. 

Creta  alba  praeparata.  Calcium  carbonic.  nativum  Ph.  Aastr.  Fre- 
pared  chalk,  Whiting.  Craie  pröpar^e.  Weisse  Kreide.  [Besteht  aus 
unreinem  kohlensauren  Kalk.  —  100,0  10  Pf] 

Innerlich:  zu  0,5-2,5  und  mehr,  als  nächst  zur  Hand  liegendes 
Mittel  bei  Vergiftungen  mit  Mineralsäuren,  in  Pulvern,  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern. 

Digi|^eg^y§2S 


256 


Crocns. 


524. 


4,0 


MDS. 


Cret.  alb.  praep. 
Sacch.  3,0 

Mucilag.  Gummi  Arab.  12,0 
Aq.  Cinnam.  150,0. 
l-2stdl.  1  Esslöflfel.  [Bei  Sodbrennen, 
Diarrhoe  u.  s.  w.] 

Mixtura  Cretae  Ph.  Lond. 


525.  Bf 

Greta  alb.  praep.  100,0 
Gummi  Mim.  25,0 
Nuc.  mosch.  pulv.  3,0 
Sacch.  150,0. 
F.  1.  a.  c.  Aq.  dest.  q.  s.  Trochisci  pon- 
dere  0,3.    D. 

Trochisci  Cretae  Ph.  Bdinb. 


*Cr#CIIS.  Safran.  [Stigmata  von  Crocus  sati?us.  Enthält  ätherisches  Oel 
und  Farbstoff.  —  1,0  30  Pt,  conc.  36  Pf.,  subt.  pulv.  40  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  in  Pulvern,  Pillen,  Electuarien,  im 
Infusum  [4,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  im  Infusum  zu  Augenbähungen,  als  Beisatz 
zu  zertheilenden  oder  maturirenden  Kataplasmen,  zu  Pflastern  [Em- 
plastram  oxycroceum,  Emplastrum  de  Galbano  crocatum],  Salben. 

*Cobebae«  Fructus  seu  Baccae  seu  Piper  Cubebae.  Piper  caudatum, 
Java  pepper,  Tailed  pepper.  Oubebs.  Cu beben,  Schwanzpfeflfer,  Schwin- 
delkörner. [Von  Piper  Cubeba.  Enthält:  indifferente  Harze  nebst  einer  Harzsäure, 
der  Cubebensäure,  ferner  Cubebin  und  ein  ätherisches  Oel  (Cubebenöl  oder 
Gu beben).  Früher  hielt  man  das  Cubebin  für  den  wirksamen  Stoff,  und  es  wurde 
auch  von  einigen  Seiten  als  Heilmittel  bei  Tripper  empfohlen ,  ist  aber  therapeutisch 
durchaus  indifferent.  Ebenso  ist  das  Cubebenöl  ganz  unwirksam.  Dagegen  enthält 
die  Cubebensäure  in  der  That  den  wirksamen  Stoff  und-  hat  sich  auch  inner- 
lich zu  0,5-2,0  pro  die  in  Pillenform  gereicht,  bei  Tripper  heilsam  erwiesen  (Itr- 
■atiik^  Schmidt).  Nach  Sekmidt's  neuesten  Untersachungen  soll  indess  nicht  nur 
die  Cubebensäure,  sondern  auch  das  indifferente  Harz  wirksame  antiblenorrhagische 
Eigenschaften  besitzen.  —  Rernatsik  schlägt  vor,  die  Cubeben  zu  entölen  und  ein 
resinöses  Extract  aus  den  entölten  Cubeben  zum  therapeutischen  Gebrauche  herzu- 
stellen. —  10,0  15  Pf.,  gross,  pulv.  20  Pf.,  subt.  pulv.  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0-15,0  mehrmals  täglich,  am  besten  im  Pul- 
ver [namentlich  wo  man  grosse  Dosen  anwenden  will;  man  lässt  die  Kranken  einen 
halben  bis  einen  Theelöffel  voll  in  Oblaten  gewickelt  nehmen  und  etwas  Rothwein 
nachtrinken  —  beliebig  kann  man  auch  die  Cubeben  mit  aromatischen  Zusätzen  etwas 
geniessbarer  machen;  dagegen  sind  Zusätze  von  Zucker,  Pulv.  Rad.  Liquir.  u.  dergl. 
den  meisten  unerträglich],  in  Pillen  oder  Bissen,  Trochiscen,  steifen 
Latwergen  [ebenfalls  in  Oblaten  zu  nehmen].  Ausser  der  fast  ausschliess- 
lich vorkommenden  Anwendung  der  Cubeben  gegen  Gonorrhoe  werden 
dieselben  auch  hin  und  wieder  von  Hämorrhoidariern,  hysterischen  Frauen 
als  Diäteticum,  Carminativum  in  Gebrauch  gezogen;  meistens  finden  hier 
die  ganzen  Kömer,  die  wie  Pillen  verschluckt  werden,  Anwendung. 

Aeusserlich:  zu  Injectionen  [im  Infusum  von  10,0-15,0  auf  100,0], 
im  Klysma  [5,0-15,0  fein  gepulvert,  mit  Eigelb  zur  Emulsion]. 


526.  IV 

Pulv.  Cubeb.  50,0 

Cort.  Cinnam.  Cass.  5,0 

Tub.  Jalap.  2,5. 
M.  f.  pulv.    D.  in  soat.    S.  4  mal  täglich 
1  Essloffel. 


527.  Bf 

Pulv.  Cubeb.  20,0 
Bal3.  Copaiv.  10,0 
Magncsiae  ustae  q. 

ut  f.  boli  No.  30.    D.  S. 
zu  nehmen. 


4-6  Stück  tägL 
Velpeau. 


Bf  524-527. 


Digitized  by 


Google 


Cucümeres.  257 


528.  H 

Camphorae  0,3 
Pulv.  Cubebar. 

Extr.  Cubebar.  spirit.  ana  5,0. 
M.  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
3 mal  täglich  3  Stück  zu  nehmen,  all- 
mälig  zu  steigen.   [Bei  Tripper  mit  häu- 
figem Harndrang  und  mit  Pollutionen.] 
▼.  Sigmand. 


529.  1^ 

Cubeb.  pulv.  15,0 

Succi  Juniper.  inspiss« 

Syr.  simpl.  ana  30,0. 
MDS.    Innerhalb    24   Stunden    zu    ver- 
brauchen. Zeissl. 


530.  I^ 

Cubeb.  pulv.  50,0 

Bals.  Copaiv.  20,0. 
M.   f.    elect.   spiss.    D.  S.   3  mal   täglich 
1  Theelöffel  voll  in  Oblaten. 


531.  I^ 

Cubeb.  contusar.  15,0 
Aq*  comm.  ferv.  250,0 
Repone  ad  refrigerat. 
In  Colat  solve 
Extr.  Belladonn.  0,6. 
D.    Zu  Injectionen.    [Bei  Leucorrhoe.] 
Engl.  Hospitalformel. 


CMCvmeres.    Gurken. 

Der  Saccus  recens  expr.  der  unreifen  Gurken,  1  Tasse  bis  V2  Liter 
täglich,  gilt  noch  hier  und  da  als  ein  Heilmittel  gegen  chronische  Oa- 
tarrhe  und  beginnende  Phthise.  [Man  bestreut  die  in  Scheiben  geschnittenen 
Gurken  mit  Salz  oder  Zacker,  lässt  sie  damit  die  Nacht  hindurch  stehen  and  presst 
sie  am  anderen  Morgen  aas.] 

Aeusserlich  wird  der  Gurkensaft  als  Waschmittel  gegen  Sommer- 
sprossen verwendet  oder  Haarpomaden  zugesetzt. 

CimarillVm,  Cumarin.  [0,1  20  Pf.  Wirksamer  Bestandtheil  des  Wald- 
meisters, der  Tonkabohnen,  des  Honigklees  u.  a.  Blendend  weisse  Krystalle,  in  500 
Theilen  kalten  Wassers  löslich.]  Nach  I.  Kohler's  neueren  Untersuchungen  an 
kalt-  und  warmblütigen  Thieren  ist  Cumarin  ein  energisches  Herzgift: 
es  reizt  zuerst  den  Vagus  und  lähmt  ihn  sodann  ebenso  wie  das  Herz 
selbst  und  den  Gefässapparat;  zugleich  wirkt  es  hypnotisirend  und  an- 
ästhesirend  ähnlich  den  Opiumalkaloiden.  Am  Menschen  noch  nicht 
geprüft. 

Copram  acetieom«  Aerugo  crystallisata,  Flores  viridis  Aeris, 
Flores  Aeruginis,  Acetas  cupricus  cum  Aqua.  Acetate  of  copper.  Acetate 
de  Cuivre.  Neutrales  essigsaures  Kupferoxyd,  krystallisirter  Grün- 
span.   [10,0  15  Pf.  —  In  Wasser  leicht  löslich  ]     Cave:  wie  bei  Aerugo. 

Innerlich:  zu  0,006-0,06  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen 
[vorher  in  Wasser  aufgelöst],  Solutionen. 

Aeusserlich:  zu  Injectionen  [0  4-1,0  auf  100,0],  Augenwaschun- 
gen und  Bähungen  [0,2-0,5  auf  100.0],  Mund-  und  Gurgelwässern 
[0,1  auf  100,0],  zu  Salben  [0.5-1,0  auf  25.0  Fett],  als  Augensalbe  [0,1-0,2 
auf  10,0]. 

CMIinim  alomiiatlllll*  Lapis  divinus  s.  ophthalmicus  St.  Yvesii. 
Pierre  divine.  Kupferalaun,  Götterstein,  Augenstein.  [Cuprura  sulf. 
Kali  nitricum,  Alumen  ana  16  Th.  zusammengeschmolzen,  dann  Gamph.  trit.  und 
Alumen  pulverat.  ana  1  Th.  gemischt  dazugesetzt.  —  10,0  10  Pf.,  gross,  pulv. 
15  Pf.]     Löslich  in  Wasser  [jedoch  muss  die  Solution  stets  filtrirt  werden]. 

Nur  äusserlich  zu  Aetzstiften,  als  Augenpulver  [1  Th.  mit  2 
bis  5  Th.  Zucker],  in  Auflösung  zu  Augentropfwässern  [0,2-0.4  auf 
100,0],    zu  Augen- Waschwässern  und  Bähungen   [0,2-0.6  auf  100,0], 

Rwald  und  Simon,  Arzneivcrordniingslehre.    10.  Aufl.  |-         ^^  ^ 


258  Cuprum  biohloratum. 

Gurgelwässern  [1.0-2,0  auf  100,0],  Injectionon  [in  die  Nasenhöhle:  0,5 
bis  1,0  auf  100,0;  in  die  Harnröhre:  0,5-1,0  auf  100,0;  in  die  Vagina,  bei  Entzün- 
dung derselben  durch  Pilze  (laauman),  etw<^  1,0-2,0  auf  100,0]. 

532.  I^ 

Cuprum  aluminat.  0,05-0,1 

solve  in 
Aq.  Sambuci  12,0 
Tinct.  Opii  0,25 
Liq.  Plumbi  subacet.  0,15. 
MDS.   Augentropfwasser.    [Bei  Ulcera  corneae.]  Bust. 

Cllinui  bicU^ratomt  Cupr.  chbratum,  Gupr.  muriaticum.  Kupfer- 
chlorid. Salzsaures  Kupferoxyd,  Chlorkupfer.  [10,0  20  Pf.]  Zerfliesslich 
an  der  Luft,  löslich  in  Alkohol. 

Innerlich:  zu  0,005-0,015  mehrmals  täglich  [gegen  Scrophulosis,  Ra- 
chitis, Syphilis  und  andere  dyskrasische  Zustände  empfohlen],  in  Solution  [Tinct. 
Helvetii  und  Aether  Cupri,  erstere  eine  alkoholische  Lösung,  letztere  eine  So- 
lution in  Aether.    Ganz  obsolet]. 

Aeusserlich:  als  Desinfectionsmittel  [z.  B.  bei  Cholera]  von  Clemeis 
empfohlen  [und  zwar  zur  Entwickelung  von  Dämpfen  in  folgender  Weise :  In  einer 
Spirituslampe  wird  eine  spirituöse  Chlorkupferlösung  (10,0  auf  1000,0  käuflichen  Spi- 
ritus und  200  Chloroform)  verbrannt,  was  auch  bei  geschlossenen  Fenstern  und  in  , 
Krankenzimmern  geschehen  kann,  indem  die  Respirationsorgane  durch  die  Dämpfe 
nicht  angegriffen  werden  sollen.] 

Ciprum  carb^licvmt  Cupr.  hydrico-carbonicum,  Gupr.  subcarbo- 
nicum.  Kohlensaures  Kupferoxyd.  [10  20  Pf.]  Unlöslich  in  Wasser, 
Alkohol  und  Aether. 

Innerlich:  zu  0,2-0,5  4-6mal  täglich,  in  Pulvern  oder  Pillen 
[gegen  Neuralgien  von  manchen  Seiten  angewandt.  In  neuester  Zeit  wird  das  Cu- 
prum carbonicum  Yon  Btmberger^  auf  Grand  eingehender  Versuche,  als  Antidot 
gegen  Phosphorvergiftung  empfohlen.  Nachdem  ein  Emeticum  aus  Cuprum  sul- 
furic.  vorausgegangen,  wird  Cuprum  carbonicum  0,25-0.5,  in  etwas  Wasser  suspen- 
dirt,  anfangs  halbstündlich  gereicht,  wobei  jedesmal  V,  Esslöffel  mit  etwas  Wasser 
nachgetrunken  wird;  in  den  Intervallen  kaltes  Getränk,  Eisstückchen  oder  Fruchteis; 
nach  einigen  Stunden  wieder  Emeticum  aus  Cuprum  sulfuricum.  Die  Phosphorparti- 
kelchen  sollen  sich  derart  mit  einer  schwarzen  Schicht  von  Phosphorkupfer  überziehen, 
welche  das  weitere  Verdampfen  und  Lösen  des  Phosphors  hindert.] 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  8  Fett]  und  in  Pflastern  [2,0-3,0 
auf  10,0]. 

Cnprum  jodatum*  Rupfe rjodtir.  [LO  etwa  30  Pf.]  Unlösliches 
weisses  rulver,  bisher  noch  wenig  therapeutisch  angewendet  und  wegen 
seiner  ünlöslichkeit  auch  schwerlich  besonders  wirksam. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  5-10]  oder  Pflastern. 

Coprom  nitricim*  Salpetersaures  Kupferoxyd.  [1,0  etwa  5  Pf,] 
Löslich  in  Wasser  und  Alkohol. 

Innerlich:  zu  0,005-0,0075  mehrmals  taglich  [gegen  Syphilis]  in 
Pillen  oder  schleimiger  Solution. 

Aeusserlich:  in  Solution  zum  Verbände  oder  zum  Betupfen 
fungöser  syphilitischer  Geschwüre  [0,4-0,1  auf  100,0],  zur  Injection  bei 
Tripper  [0,2-0,4  auf  100,0]. 

a^   R  532.  Digitizedby^OOgie 


Capram  oxydatum. 


259 


*Coproitt  oxydatoni«  Cuprum  oxydatum  nigrum.  Kupferoxyd. 
[1,0  5  Pf.]     Schwarzes  uieht  krystalliuisches  schweres  Pulver.    Unlöslich. 

Innerlich:  zu  0,01-0,06  4  Mal  täglich  [bei  „Kinderkrankheiten"  und 
als  Wurmmittel  von  RadcMachcr  und  Hager  gepriesen],  in  Pulvern  [mit  etwas 
aromatischem  Zusatz]  oder  Pillen. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  8-10  Fett,  als  Zertheilungsmittel  bei 
Drüsengeschwülsten]. 


533.  I^ 

Cupri  oxydati  10,0 
Unguent.  linient.  50,0 
Glycerini  5,0. 
M.  terendo  exactissime.     D.  S.    In  reich- 
licher Menge  einzureiben  und  mit  Harz- 
papier zu  bedecken.    [Bei  Hautsclerom 
der  Erwachsenen  —  daneben  innerlich 
Leberthran.]  Mosler. 


534, 


1* 


Cupri  oxyd.  nigri  6,0 
Calcar.  carbon.  2,0 
Boli  alb.  laevigat.  12,0 
Glycerini  10,0. 
M.  f.  pil.  No.  120.     S.   In  der  1.  Woche 
tägl.  4  mal  2  Pillen,  die  folgende  Woche 
tägl.  4  mal  3  Pillen  zu  nehmen.    Nach 
dem  Verbrauch  1  EsslöfFel  Ricinusöl. 
[Bandwurramittel.]  Hager. 

Cnprui  solfo-earbolieom«  Schwei'el-carbolsaures  Eupfer- 
oxyd.  In  neuester  Zeit  zu  gleichen  Indicationen  empfohlen  wie  Zincum 
sulfo-carbolicum  [s.  dieses;  1,0  5  Pf.] 

*Copniiii  solforieoni«  Cuprum  sulfuricum  purum.  Cupri  Sulfas. 
Sulfas  cupricus  c.  Aqua.  Blue  vitriol,  Blue  stone,  Morthoot.  Sulfate  de 
cuivre.  Kupfersulfat.  Schwefelsaures  Kupferoxyd.  Reiner  Kupfervitriol. 
Klare  durchsichtige  blaue  Krystalle,  löslich  in  3-5  Th.  kalten  und  1  Th. 
siedenden  Wasser.  [10,0  5  Pf.,  gross,  pulv.  10  Pf.]  Löslich  in  Wasser.  Cave: 
vergl.  Aerugo. 

Innerlich:  zu  0,01-0,05-0,1  [ad  1,0!  pro  dosi];  als  Brechmittel  in 
grösseren  Dosen  [0,05-0,1-0,5  ad  1,0  (ad  gramma  unumi)  refracta  dosi;  bei  Kin- 
dern 0,03-0,15  mehrmals  wiederholt],  in  Pulvern,  in  Pillen,  in  Auflösung. 
üartiB  und  •berlin  haben  es  statt  des  Quecksilbers  in  Gaben  von  4,  8  und 
12  Mgrm.  angeblich  mit  vorzüglichem  Heilerfolg  gegeben. 

Aeusserlich:  als  Aetzstift,  Baculus  Cupri  sulfurici  [bei  chroni- 
schen Blennorrhöen  der  Augenlider  A.  t.  Gräfe,  bei  Vaginal-  und  UterusaflTectionen], 
als  Aetzpaste  [bei  Granulation  der  Conjunctiva,  Condylomen,  Caro  luxurians], 
zu  Kehlkopfpulvern  [1  auf  20-30  Zucker:  Trensseav  und  Bellee];  in  Solu- 
tion: zum  Bepinseln  der  Haut  und  Schleimhaut  [1:3  Aqua  bei  Sy- 
pliilisformen  mit  Eiterbildung  und  dipUtheri tischen  Auflagerungen;  1  :  50-100  Aqua 
bei  Eichel-  und  Vorhau taffectionen  als  gelindes  Aetzmittel:  T.  Signiuuil],  als  Pinsel- 
saft [0,1-0,2  auf  10,0  Glycerin  oder  Honig,  gegen  Geschwüre  im  Munde],  als 
Mund-  oder  Gurgel wasser  [0,3-1.0  auf  100],  zu  Injectfonen  [in  die 
Harnröhre  0,2-1.0  auf  100,0;  bei  callösen  Fistelgeschwüren  4,0-12,0  auf  100,0;  zu 
Injectionen  in  die  Vagina  0,5-2,0  auf  100.0,  bei  Entzündungen  derselben  in  Folge 
von  Mycosis:  RavssnaiiB^  —  Injectionen  zwischen  Vorhaut  und  Eichel  bei  venerischen 
und  syphilitischen  Affectionen  derselben:  0,25-0,5  ad  100,0  Aqua,  dieselbe  Flüssig- 
keit zum  Waschen  der  Eichel  und  des  Präputium:  T.  SigBiaiid],  Augen- 
tropfwässern  [0,1-0,2  auf  100,0],  Augenwaschwässern  [0,2-0,5  auf  100,0], 
Verbandwässern  [1,0-3,0  auf  100,0  bei  Schankergeschwüren  mit  schlaffer  Ve- 
getation]. Waschwässern  [0,2-0,5  auf  100,0,  bei  Gutta  rosacea],  Salben 
[1,0-3,0  auf  25,0  Fett],  Augensalben  [0,1-0,6  auf  10,0]. 

n*  ^ T 

^'9'%^  533-534.  ^ 


^60 


Caprum  sulfuricum  purum. 


585.  Bf 

Cupr.  sulf.  0,1 
Sacch.  albi 
Amyli  ana  0,5 
M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.   No.  4.     S.    Alle 
10  Minuten  1  Pulver  bis  zu   erfolgter 
Wirkung.     [Bei   Croup,   frischen  Ver- 
giftungsfällen.] 


53G. 


IV 


Cupr.  sulf.  0,5 

solve  in 
Aq.  dest.  q.  s. 
Opii  0,3 

Succ.  Liquir.  dep. 
Pulv.  Rad.  Liquir.  ana  3,0. 
M.  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Lycop. 
2  mal  taglich  2  Stück. 


D.  S. 


537. 


IV 


Cupr.  sulf.  0,5 

solve  in 
Aq.  dest.  50,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
MDS.   Anfangs  alle   10  Minuten,   später, 
wenn  hinreichend  Erbrechen  erfolgt  ist, 
halbstündl.  bis  stündl.  1  Kinderlöffel. 
[Bei  Croup.] 


538. 


IV 


Cupr.  sulf.  25,0 
Kino 

Aluminis  ana  5,0 
Colophonii  20,0. 
[.  f.  pulv.    D.  S.  Aeusserlich.    [Blutstil- 
lendes Pulver. 


539. 


IV 

Cupr.  sulf. 

Aluminis  usti  ana  5,0 
Summit.  Sabinae  pulv.  10,0. 
M.  f.  pulv.  [Streupulver  mit  feuchtem 
Pinsel  auf  die  vorher  massig  befeuchteten 
Condylome  aufzutragen,  worauf  diese 
sofort  mit  dünner  Baumwollschicht  be- 
deckt werden,  täglich  1-2  Mal.] 

V.  Sigmund. 


540.  I^ 

Cupr.  sulf.  0,5 

solve  in 
Inf.  Fol.  Salviae 
Mellis  50,0. 
D.   S.    Mundwasserr      [Bei    Mcrcurialge- 
schwüren,  Salivation.J 


100,0 


541.  I^ 

Cupr.  sulf.  1,0. 
D.  tal.  dos.  No.  12.    S.   Ein  Pulver   in 
2  Tassen  Wasser  aufgelost,   zur   Ein- 
spritzung.    [Bei  Scheiden -Katarrh.] 

Martin. 


542.  Bf 

Cupr.  sulf. 

Zinci  sulfurici  ana  10,0 
Aq.  dest.  120,0. 
MDS.    Zu   Einspritzungen.     [Bei  Fisteln, 
inveterirter  Caries,  Congestionsabscessen, 
an  Stelle  der  VUlate'schen  Losung;  ist 
wirksam,  ohne  Gefahr  zu  bringen.] 

Heine. 


543.  I^ 

Cupr.  sulf.  0,2 

Camph.  trit. 

Opii  puri  ana  0,15 

Adipis  suill.  5,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.  Augensalbe. 


544. 


IV 

Cupr.  sulf. 
Aluminis  ana  2,5 
Ungt.  Glycerini  25,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.   Zum  Verbände.     [Bei 
hartnäckigen   Schankem    mit   schlaffer, 
leicht  blutender  Basis  und  aufgeworfenen 
callösen  Rändern.] 


545.  IV 

Cupr.  sulf.  2,5 

Adipis  suilli  25,0. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Aeusserlich. 
[Gegen  Eczema.] 


Caprom  snlAirieom  ammoiiiatiiiii«  Ammoniacum  cuprico- sulfuri- 
cum, Cupro-Ammopia  sulfurica,  Cuprum  sulfurico-ammoniatura,  Cuprum  ara- 
moniacale,  Sulfas  cupricus  ammoniacalis.  Ammoniated  Copper.  Kupfer- 
Ammonium,  Kupfer -Salmiak,  schwefelsaures  Kupferoxyd -Ammoniak. 
[10,0  15  Pf.] 

Cave:  dies  sehr  leicht  zerselzliche  Präparat  erträgt  nur  den  Zusatz 
von  destillirtem  Wasser  und  einfachem  Syrup. 

Innerlich:  0,01-0,05-0,1  [ad  0.1  pro  dosi,  0,4  pro  diel],  in  Pulvern, 
Pillen  oder  Solutionen.     Ist  in  neuerer  Zeit  wiederholt  gegen  Neu- 
ralgien des  Trigeminus  angewendet  worden. 
^   Aeusserlich:   zu  Gurgelwässern,  Injectionen  [01-0,4  auf  50,0 

^'^'''^-  DigitizedbyGoOQle 

ar  Bf  635-545.  ^ 


Curare. 


261 


1,5 


547.  Bf 

Cupr.  sulf.  ammoniat. 
Aq.  dest.  25,0. 
D.  S.  Täglich  2  mal  5  Tropfen. 
[Gegen  Epilepsie  und  Chorea.] 

Neumann. 


546.  ^ 

Cupr.  sulf.  amraoniati  0,001-0,6015 
Aq.  100,0 

Sj-r.  Cort.  Aurant.  3  \0. 
In  24  Stunden,  während  der  Mahlzeit  ge- 
nommen, zu  verbrauchen  und  10-14  Tage 
fortzusetzen.    [Gegen  Tic  douloureuxj 

^Copmin  snlfnrifnni  erodom«  Cuprum  sulfuricum  venale,  Yitrio- 
Iura  de  Cupro,  roher  Kupfervitriol  [100,0  gross,  pulv.  40  Pf.],  ist  dem 
Cupr.  sulfuric.  purum  niemals,  höchstens  in  der  Veterinär-Praxis  zu  sub- 
stituiren,  da  die  Dosen  des  Cupr.  sulfur.  purum  doch  immer  so  gering 
sind,  dass  die  Preis-Differenz  nicht  in  Betracht  kommen  kann. 

Curare«  Urari.  Woorara.  Curare.  Pfeilgift,  Ticunas-Gift.  [Schwarze 
knetbare  Masse,  wahrscheinlich  von  Paullinia  curara  herstammend.  Enthält  Curarin, 
eine  alkalisch  reagirende,  nicht  krystallinische  Substanz.  —  0,01  5  Pf.] 

Innerlich  [von  Yelk^  Gherini^^temnie^  Bvrew^  Yelsin  und  Lienfille  gegen 
Tetanus  und  Strychninvergiftung,  von  Kvnie  gegen  Epilepsie  empfohlen] ;  zu  0,001 
bis  0,002,  vorsichtig  steigend,  in  wässeriger  oder  alkoholischer  Lösung. 

Aeusserlich:  zur  subcutanen  Injection  [hauptsächlich  gegen  Te- 
tanus und  Strychninvergiftung.  Vemnie  wandte  es  zuerst  in  grösserem  Massstabe  bei 
diesen  Krankheiten  an ,  indem  er  10  Tropfen  einer  Lösung  von  0,06  in  100  Tropfen 
Wasser,  also  0,006  pro  dosi  injicirte.  Bvsch  injicirle  von  einer  guten  Sorte  Curare 
0,0012-0,002  pro  dosi  und  sah  davon  eine  merkliche  Wirkung.  Gegen  Epilepsie 
wurden  subcutane  Injectionen  von  Curare  zuerst  von  Benediet  versucht,  und  zwar 
0,0075  pro  dosi,  sodann  von  Veisin  und  LioBrille^  die  mit  0,002  begannen  und  bis 
zu  0,10-0,15  (I)  steigen  konnten,  resp.  in  schweren  Fällen  steigen  mussten  ehe  eine 
Wirkung  ersichtlich  war  (sowohl  Epilepsie,  als  Tetanus).  Irasehe  injicirt  bei  Epi- 
lepsie 6-8  Tropfen  einer  Lösung  Curare  0,06  auf  Aq.  dest.  Gutt.  90.  Edlefsen  inji- 
cirte mit  grossem  Erfolg  alle  4  Tage  deu  3.  Theil  einer  PrftTfti'schen  Spritze  der  unten 
angegebenen  Lösung.  Von  tfenbnrg  sind  grosso  Dosen  von  Curare  (innerhalb 
4  Stunden  0^9  Curare  in  5proc.  Lösung  mittelst  7  subcut.  Injectionen)  mit  eclatan- 
tem  Resultat  in  einem  Fall  von  Lyssa  humana  injicirt.  indessen  hat  sich  die  relativ 
und  absolut  noch  höhere  Dosis  von  0,36  Curare  in  10^/4  Stunden  in  einem  Fall  von 
Peuoldt  von  keinem  wirklich  heilendem  Einfluss  Einfluss  auf  die  Krankheit  erwiesen 
sondern  sich  nur  symptomatisch  zur  Milderung  der  Schlund-  und  Respirationskrämpfe 
bewährt.  (S,  Berl.  klin.  Wochenschr.  1882,  No.  3.)  Die  grosse  Verschiedenheit  der 
Dosen,  welche  verschiedene  Autoren  anwandten,  erklärt  sich  aus  der  verschiedenen 
Güte  des  Präparats,  und  wird  man  deshalb  überall  mit  der  kleinsten  Dosis  vorsichtig 
beginnen  müssen,  am  besten  sich  überhaupt  erst  durch  einen  vorgängigen  Thierver- 
such  von  der  Wirkungsweise  des  Präparates  überzeugen].  Auch  enderraatisch 
ist  Curare  versucht  worden  [Vclli:  0,1  auf  40,0  Aqua,,  steigend  bis  1.0  auf  80,0 
Aqua,  auf  Wunden  zu  bringen,  welche  einen  traumatischen  Tetanus  verursachen, 
oder  sonst  auf  entblösste  Haut.  —  Volsin  und  Lionrille  versuchten  bis  0,381  pro  dosi. 
Letztere  Autoren  geben  das  Mittel  auch  im  Clysma,  bis  zu  0,4!  pro  dosi]. 

548.  Bf 

Curare  0,5 
Aq.  5,0 

Acid.  hydrochlorati  gtt.  I. 
Digere  p.  hör.  24,  deinde  filtra.   S.  AÜo  5  Tage  den  3.  Thl.  einer  Pravaz'schen  Spritze 
zu  injiciren.    [Bei  Epilepsie.]  Edlefsen. 

D'9't^^546-548. 


2fi-J  Curare. 

5411.  Bf 

Curare  0,1 
Aq.  dost.  10,0. 
MDS.    Zur  subcutanen  Injection. 
[Man  beginne  damit,  ungefähr  0,15  dieser  Lösung,  d.  h.  etwa  Vr  einer  gewöhnlichen 
Luer'schen  Spritze  =  0,0015  Curare,   zu  injiciren  und   steige  dann  mit  der 
Dosis,  je  nach   der  Wirkung,  vorsichtig  auf  das  doppelte  und  vierfache,  bei 
schlechter  Qualität  des  Präparates  selbst  bis  zu  einer  vollen  Spritze.] 

CurariHom  solforiconi  und  Cnrtrinom  hydroclilorieiiiii«  Schwe- 
felsaures und  salzsaures  Curarin.  Diese  Stoffe,  von  Prcycr  in  Kry- 
stallform  als  Salze  des  wirksamen  Bestandtheils  aus  dem  Curare  dar- 
gestellt, sollen  nach  Saehs  gänzlich  wirkungslos  sein,  weil  das  Curarin 
mit  den  Filterrückständen  fortgeworfen  würde.  Merek  in  Darrastadt 
zeigt  in  seinem  Preiscourant  allerdings  ein  Präparat  Curarin  an. 
[IMgr.  10  Pf.] 

Dactyli«  Datteln.  [Von  Phoenix  dactylifera.  —  Zucker  und  Schleim.] 
Vollständig  obsoletes  Mittel. 

DatnriniUll«  Daturin.  [Weisses,  krystallinisches  Alkaloid  aus  der  Da- 
tura  Stramonium,  löslich  in  Alkohol,  unlöslich  in  Wasser.  —  0,1  etwa  30  Pf.] 

Aeusserlich:  von  A.  r.  Crafc  zur  Erweiterung  der  Pupille  in  solchen 
Fällen  angewendet,  wo  das  Atropinum  vom  Auge  nicht  vertragen  wird. 

550.  H' 

Daturini  0,05- 
Acid.  sulfur.  dil.  q.  s.     . 
Aq.  dest.  6,0. 
D.   Ein  Tropfen  mit  einem  Pinsel  in  das  Auge  getragen. 

A.  V.  Ghräfe. 

*DfCOCta  siehe  den  allgemeinen  Theil  Seite  48  ff. 

Deeoctom  Pollini«  Die  frühere  Ph.  Aastr.  gab  filr  dieses  Dccoct 
folgende  Vorschrift:  Rad.  Sarsapar.,  Rad.  Chinae  ana  15,0,  Putara.  Nuc. 
Jugland.  75,0  Lap.  Pumic.  und  Stib.  sulfurat.  crud.  ana  7,5  [diese  beiden 
Substanzen  in  einc^n  Beutel  gebunden]  mit  1050,0  Wasser  auf  350,0  einge- 
kocht. Nach  der  Vorschrift  der  früheren  Ph.  Bar.  wurden  Rad.  Sarsapar. 
und  Rad.  Chinae  ana  15,0,  Gort.  Nuc.  Jugland.  300,0  Pumex  und  Stib. 
sulfur.  nigr.  ana  15,0  mit  2100,0  Wasser  auf  1050,0  gekocht.  [Eine 
andere,  in  vielen  Officinen  geltende  Vorschrift  für  das  Decoctum  Pollini,  welche  an 
Zweckmässigkeit  die  oben  angeführten  übertrifft,  ist  folgende:  R  Rad.  Sarsapar.  30,0, 
Lign.  Guajaci  25,0,  Cort.  Nuc.  Jugland.  8,0,  Stib.  sulfurat.  nigr.  laevig.  2,5,  coq.  ad 
Col.  700,0,  filtra  et  adde  Aq.  Cinnam.  simpl.,  Syr.  Aurant.  Cort.  ana  30,0.  D.  S.  In 
einem  Tage  zu  verbrauchen.] 

'«'Decoctnni  Sarsaparillae  eonipositom  fortios«  (Loco  Decocti 
Zittmanni  fortioris.)  Starke  Sarsaparill-Abkochung.  Starkes  Zitt- 
mann'sches  Decoct.  Rad.  Sarsapar.  100  mit  2600  Wasser  24  Stunden  dige- 
rirt,  dann  mit  Zusatz  von  Zucker  und  Alaun  ana  5  Th.  3  Stunden  im  verschlossenen 
Gefässe  im  Dampfbade  unter  Umrühren  gekocht;  sub  finem  coctionis  werden  Fenchel 
und  Anis  ana  5  Th.,  Fol.  Sennae  25  Th.  und  Rad.  Liquir.  12  Th.  zugesetzt;  die 
Flüssigkeit  (2500)  wird  ausgepresst,  colirt,  decantirt  und  vom  Bodensatz  abgegossen. 
1  Pfd.  1,45  Pf.,  16  Pfd.  13,15  Pf.  —  Verordnet  der  Arzt  Deeoetom  Zittmaui, 
so  wird  während  des  Kochens  ein  Leinwandbeutel  in  die  Flüssigkeit  gehängt,  welcher 

^  549-550.  Digitizedby^OOgie 


Dccoctum  Sarsaparillae  compositum  mitius  2ri3 


den  Zusatz  von  Zucker  und  Alaun,  ausserdem  aber  noch  4  Calomel  und  1  Hydrarg. 
sulfurat.  rubr.  enthält.  —  1  Pfund  1,45  Pf.,  10  Pfund  9,40  Pf.] 

^Deeoetom  Sarsaparillae  eompositom  mitios.  (Loco  Decocti  Zitt- 
manni  mitioris.)  Schwache  Sarsaparill -Abkochung.  Schwaches 
Zittmann'sches  Decoct.  [50  Th.  Sarsaparille  werden  mit  2400  Th.  Wasser 
24  Stunden  digerirt  und  darauf  3  Stunden  gekocht;  sub  flnem  conctionis  werden  Cort. 
Fruct.  Citr.,  Cort.  Cinnam.  Cass.,  Fruct.  Cardamom.  minor,  contus.  und  Rad.  Liquir. 
ana  5  Th.  zugefügt,  ausgepresst,  colirt,  decantirt.  1  Pfund  100  Pf..  10  Pfund  7,60  Pf. 
Das  Decoctum  Zittmanni  mitius  bat  denselben  Preis.] 

Die  Anwendungsweise  beider  vereint  gebrauchter  Decocte  ist  in  der  Regel  fol- 
gende: Man  lässt  des  Morgens  300,0-400  0  starkes  Decoct  warm  (im  BMt)  und  des 
Abends  die  gleiche  Quantität  starkes  Decoct  kalt,  im  Laufe  des  Tages  die  doppelte 
Menge  schwaches  trinken,  oder  man  lässt  des  Morgens  starkes  Decoct  (300,0-500,0) 
warm,  Abends  eine  gleiche  Quantität  schwaches  Decoct  kalt  trinken.  Dabei  reizlose 
Diät  in  geringer  Masse,  Bouillon,  wenig  weisses  Fleisch,  Weissbrod;  wo  Abführmittel 
nothwendig  werden  (in  seltenen  Fällen)  ein  Calomelpulver.  Dauer  der  Kur  drei  bis 
vier  Wochen  (zuweilen  länger).  Die  Ph.  Gerni.  ed.  I.  verordnete,  dass,  wenn  der  Arzt 
nicht  ausdrücklich  angiebt,  wieviel  von  dem  Decocte  angewendet  werden  soll,  die  Ein- 
zeldose durch  Theilung  der  2500,0  in  8  Theile,  also  pro  dosi  312,5  gereicht  werden 
sollen.  —  Statt  dieses  complicirten  Verfahrens  kann  man  sehr  wohl  andere  starke 
und  schwache  Sarsaparill -Decocte  mit  Senna  oder  die  Essentia  Sarsaparillae  in 
Wasser  oder  im  Infusum  Sennae  gelöst,  kurmässig  mit  viel  geiingeren  Kosten  an- 
wenden. 

Deeoetnin  Sarsaparillae  coHceHtratum«    Concentrirte  Sarsa- 

parill-Abkochung.  [Zerschnittene  Sarsaparill-Wurzel  20  Th.  werden  zuerst  mit 
80  Th.  Aq.  comm.  im  Dampf  bade  gekocht,  die  Flüssigkeit  abgegossen  und  der  Rück- 
stand nochmals  mit  60  Th.  Aq.  comm.  in  derselben  Weise  gekocht;  beide  Abkochun- 
gen werden  gemischt,  filtrirt,  im  Dampfbade  auf  9  Th.  eingedampft  und  nach  dem 
Erkalten  mit  1  Spirit.  dilut.  versetzt.  Dieses  Decoct  enthält  demnach  das  Solubile 
der  doppelten  Quantität  Radix  Sarsaparillae.  —  30,0  kosteten  185  Pf.  Dieses  Decoct 
war  in  der  Pli.  Ber.  officinell,  aber  sehr  wenig  gebraucht  und  schon  wegen  seines 
sehr  theuren  Preises  gefürchtet.  Vorzuziehen  ist  die  schon  seit  längerer  Zeit  ge- 
brauchte Essentia  Sarsaparillae  (s.  diese).] 

Innerlich:  zu  1-2  Esslöffel  pro  die,  rein  oder  in  St.  Germain-Thee. 

^Decoeton  Zittmaniii  s.  Decoctum  Sarsaparillae  composit.  fortius 
und  mitius. 

Dflphininaill«  Delphi nin.  [Alkaloid  aus  dem  Sapien  des  Delphinium 
Staphysagria.  Gelblich-weisses  Pulver,  von  harziger  Beschaffenheit  und  scharfem, 
brennendem  Geschmack;  in  Wasser  schwer,  in  Alkohol  und  Aether  leicht  löslich,  mit 
Säuren  leicht  Salze  bildend.  -—  0,1  etwa  35  Pf.  —  Von  Salzen  des  Delphinin  ist 
namentlich  das  Delphin,  tartaric.  therapeutisch  empfohlen  (Tvrnbill).] 

Innerlich:    zu  0,01-0,03  [dem  Veratrin  ähnlich  wirkend],  in  Pillen. 

Aeusserlich:  in  Salben  [0,5-2,0  auf  25,0  Fett]  oder  in  alkoholischer 
Solution  [1  auf  5-20  Alkohol.  —  Zum  Einreiben  bei  Neuralgien]. 

Dfltrinom«  Dextrina.  Dextrin.  [Dargestellt  durch  die  Einwirkung 
von  4  Th.  Oxalsäure  auf  150  Th.  Kartoffelstärke.  —  Gummiartige,  klebende  Masse 
von  schwach  süsslichem  Geschmack,  in  Wasser  und  schwachem  Alkohol  leicht  löslich, 
—  10,0  15  Pf.] 


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264  Diaethylacetal. 


Innerlich:  als  Nutritivum  oder  Mucilaginosum  benutzt.  Hauptsäch- 
lich zum  Verreiben  der  trocknen  narcotischen  Extracte  verwendet. 

Aeusserlich:  statt  des  Kleisters  zum  Contentivverbande  bei  Frac- 
turen;  50,0-100,0  auf  500,0  Wasser  geben  die  für  den  Verband  noth- 
wendige  Klebemasse. 

Diaethylaeetal«  Acetal.  Aethylidendiäthyläther.  [Ein  durch  den 
Zusammentritt  von  Alkohol  und  Aldehyd  entstehender  Körper.  Leicht  löslich  in  Al- 
kohol, in  18  Th.  Wasser.  Von  schwach  bitterem  Geschmack.  Spoc.  Gew.  0.83.  — 
Von  T.  Blering  als  schmerzstillendes  resp.  schlafmachendes  Mittel  empfohlen.  Weiteres 
bleibt  abzuwarten.  Aehnlich  soll  sich  das  Dimethylacetal  verhalten  (2  Vol.  auf 
1  Vol.  Chlofoform  als  Anästheticum  bei  Chirurg.  Operationen  vorgeschlagen),  ist  aber 
noch  nicht  beim  Menschen  geprüft. 

Innerlich:  zu  10-12  Gr.  pro  dosi.     In  Emulsion,  als  Clysma. 

551.  IV 

Acetali  12,0 

Gummi  Arab.  15,0 

Aq.  Flor.  Aurant.  25,0 
"M.  f.  emulsio.    S.  Auf  einmal  zu  nehmen. 
▼.  Mering. 

Diaphaeilix«  Electuarium  Diaphaenix  Ph.  Gall.  [Ein  Gemisch  von  Ge- 
würzen, wie  Ingwer,  Pfefifer,  Muskatblüthen  u.  s.  w.,  mit  Scammoninm,  welches  mit 
Dattelmus  und  gequetschten  Mandeln  zum  Electuarium  geformt  wird.] 

Als  Abführmittel:  zu  3,0-15,0  in  abführenden  Mixturen.  [Bei 
Bleikolik.] 

Digitalinnm«  Digitalinum  depur.  Ph.  Austr.  Digitalin.  [Chemisch 
indifferenter,  aber  in  hohem  Grade  giftiger  Stoff  aus  der  Digitalis  purpurea;  weiss- 
gelbliches  Pulver  von  langsam  sich  entwickelndem,  bitterem  Geschmacke,  schwer 
löslich  in  Wasser  und  Aether,  leichter  in  Alkohol.  —  0,1  15  Pf.  —  Das  deutsche 
Digitalin  besteht  nach  Schniedeberg^s  neueren  Untersuchungen  aus  7-8  verschie- 
denen Substanzen ,  darunter  vier  pharmakologisch  wirksamen ,  nämlich  1)  aus  dem 
leicht  löslichen  Di  gi  ton  in.  welches  am  reichlichsten  in  dem  Präparat  vorhanden  ist, 

2)  Digitalin  im  engeren  Sinne,  welches  in  Wasser  schwer  löslich  ist  und  das  von 
RemeUe  „Digitaline^,  jetzt  auch  Digitalinum  crystallisatum  genannte  Präparat  bildet, 

3)  Digitale'in,  welches  sich  vom  vorigen  hauptsächlich  durch  seineLeichtlöslichkeit  in 
Wasser  unterscheidet  und  mir  als  amorphes  Präparat  erhältlich  ist,  auch  Digitalinum 
germanicum  genannt,  endlich  4)  dem  unlöslichen  Digitoxin,  welches  der  am  meisten 
toxische  resp.  therapeutisch  wirksamste  Bestandtlieil  ist,  und  dem  hauptsächlich  das 
krystallisirbare  Natlrelle'sche  Digitalin  entspricht.] 

Innerlich:  0,001-0,003  [diese  Dosis  gilt  nur  für  das  Digitalinum  Ger- 
manicum so  wie  für  das  Präparat  von  Heniollf  und  Itievenne;  das  Nativelle^sche 
Digitalin  erfordert  dagegen  viel  kleinere  Dosen ,  im  ganzen  bis  zu  0  001  pro  die, 
0  00025-0,0005  pro  dosi]  2-3  Mal  täglich,  in  Pulvern,  Pillen,  alkoholi- 
scher Lösung  [nicht  anzurathen,  wtil  bei  der  leichten  Verdunstung  des  Alkohols 
der  Gehalt  desselben  an  Digitalin  sich  verändert;  aus  demselben  Grunde  ist  Str«hrs 
Vorschlag,  das  Digitalin  in  Aceton  zu  geben,  verwerflich],  in  Syrup,  Sirop  de 
Digitaline  [für  diesen  Syrup  werden  verschiedene  Vorschriften  mit  von  0,12-0,5 
auf  1500.0  abweichendem  Digitalingehalt  gegeben;  diese  Anwendungsform  ist  aber 
eine  unzuverlässige,  weil  die  Dosirung  des  Mittels  zu  ungenau  ausfällt],  in  Pa- 
stillen  zu  0,001,    in  kleineren  Zuckerpillen,  Granula  Digitalini 

^  ^^^'  ^  Digitizedby^OOgie 


Ditainum. 


*265 


[lomolle's  Granulös  do  Digitaline,  von  denen  jode  1  Mgr.  enthält,  und  von  denen  4 
bis  5  pro  die  genommen  werden].  Die  grosse  Verschiedenheit  der  Digltalin- 
präparate  lässt  es  wünschenswerth  erscheinen,  dass  sich  der  Arzt  jedes- 
mal mit  dem  Apotheker  über  die  Natur  des  zu  Gebote  stehenden  Prä- 
parates ins  Einvernehmen  setzt  oder  genau  bestimmt,  welches  er  anzu- 
wenden wünscht. 

Aeusserlich:  in  Salbenform  [1  in  Spirit.  vini  q.  s.  gelöst,  mit  100 
bis  150  Salbengrundlage]. 


553.  Bf 

Digitalini  cryst.  Nativelle  0,01 
Succ.  et  Pulv.  Liquir.  q.  s. 
ut   f.    pilul.   No.    40.      Consp.    Lycopod. 
D.  S.  3  mal  taglich  1  Pille. 
[Bei  Herzaffectionen.] 

Iieyden.  —  Babow. 


552.  IV 

Digitalini  Germanici  0,0*2 

Spiritus  gutt.  nonnull. 

Rad.  Althaeae  pulv.  2,0 

Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  20.     Obduc.  Argent.  foliat. 
D.  S.  3  mal  taglich  l  Pille  zu  nehmen. 

DitaiHimi«  Ditain.  [Aus  der  Rinde  eines  auf  den  Philippinen  einheimi- 
schen Baumes,  Echises  scholaris,  dargestellter  (G.  Groj^pe),  amorpher,  bitterer  Stoff. 
Die  Rinde,  von  den  Eingeborenen  Dita  genannt,  wird  seit  lange  von  diesen  als 
Fiebermittel  benutzt.]  Das  Ditain  soll  ähnlich  dem  Chinin  wirken,  dasselbe 
sogar  in  mancher  Beziehung,  z.  B.  an  Wohlfeilheit,  übertreffen.  Dosis 
wie  Chinin  (Iffigile^  Zina). 

Doboisinnm«  Duboisin.  Das  Alkaloid  aus  der  Duboisia  myopo- 
roides,  einer  Solanee.  Ist  nach  Uileubirg  isomer  mit  dem  Atropin,  hat 
aber  eine  stärkere  Wirkung  und  geringere  Reizung  der  Conjunctiva  vor 
diesem  voraus.  Leicht  löslich  in  Aether,  Alkohol,  Chloroform,  Benzoe 
und  Schwefelkohlenstoff,  schwer  löslich  (1 :  120)  in  Wasser.  Wenige 
Tropfen  bewirken  in  10  Minuten  bedeutende  Mydriasis  und  Lähmung 
des  Ciliarmuskels. 

Innerlich:  zu  0,001-0,0015  gegen  Schweisse  der  Phthisiker,  aber 
nach  Vraentiers  Angaben  nicht  so  wirksam  als  Atropin. 

Aeusserlich:  Als  Augentropfwasser  in  Lösungen  von  1:120  (soll 
so  wirken  wie  eine  Lösung  von  1  Atropin  in  20  Wasser,  doch  wird  so- 
wohl die  stärkere  Wirksamkeit  als  die  Reizlosigkeit  von  Seheeier  bestritten) 
subcutane  Injectionon  zu  0,0005-0,001:  (Ünbler. 

Duboisin  ist  Antidot  des  Pilocarpins  und  Antagonist  des  Muscarins. 
Als  Gegengift  des  Duboisins  wird  starl^er  schwarzer  Kaffee  angegeben. 

Dnboisinnm  solforicnm  und  Daboisrnnm  broniatoni  unlerschei- 
den  sich,  soweit  bis  jetzt  feststeht,  weder  in  Wirkung  noch  Gabe  vom 
Duboisin. 


554.  Bf 

Duboisini  sulfur.  0,05 
Aq.  dest.  2.),0. 
D.  S.    Zu  subcutanen  Injectionen.     [0,1 
I)ro  Spritze  entspricht  0,(X)025  Duboisin, 
also  ü,4  =  ü,Oül  Duboisin.] 


555.  hf 

Duboisin.  sulf.  0,05 
Aq.  dest.  15,0. 
D.  S.  Augentropf  Wasser.    [Wie  das  Or&fe- 
sche    anwendbar    und    von    gleicher 
Stärke.] 


*Elaeosaecliara«  Oelzucker.  Ein  inniges  Gemenge  von  ätheri- 
schem Oel  mit  Zucker,  im  Verhältniss  von  Gutt.  1  auf  2,0,  wird  mit 
dem  Namen  Oelzucker  bezeichnet  und  benutzt,  wenn  man  ätherisches  Oel 
einer  wässerigen  Flüssigkeit  zusetzen  will,  mit  der  es  sich  sonst  nicht 
vermengen  würde,  oder  als  Geschmackscorrigens  oder  Adjuvans  für  Pul- 
bil 552.555.01|§ie 


2fi6  Elaterinum. 


ver,  oder  endlich  als  Vehikel  für  die  Darreichung  des  ätherischen  Ocles 
selbst.  —  Ein  stärkeres  Verhältniss  des  Oelzuckers,  ^als  das  oben  be- 
zeichnete officinelle,  wird  bei  dem  brennenden  Geschraacke  der  ätheri- 
schen Oele  niemals  erforderlich  sein,  wohl  aber  kommt  es  bei  einzelnen, 
sehr  heftig  wirkenden  Oelen  vor,  dass  man  geringere  Dosen  verordnen 
will;  man  lässt  dann  entweder  das  officinelle  Elaeosaccharum  mit  Zucker 
verreiben,  oder  verordnet,  da  kein  Oelzucker  in  der  Apotheke  vorräthig 
gehalten  werden  sollte,    das    beliebige  Verhältniss  von  Oel  und  Zucker. 

ElateriHOm«  Momordicin  Elaterin.  [Wirksamer  Bestandtheil  der  Mo- 
mordicaElaterium;  kloine,  farblose  Krystalle,  stark  bitter  schmeckend,  wenig  in  Wasser 
löslich,  schwer  in  Aethor,  leicht  in  Alkohol.  —  0,1  etwa  60  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,003-0,004-0,008  2-3  Mal  täglich,  in  Pulvern, 
Pillen  oder  alkoholischer  Lösung  [starkes,  als  Acre  wirkendes  Drasticum 
und  Diureticum]. 

Electoarinm  antlielmiiitliicniii  Hufelandü«    El.   anthelminthicum 

Störckii.  Wurmlatwerge.  [Rad.  Valerian.  3,  Tub.  Jalap.  2,  Flor.  Cinae  8, 
Kali  tart.  6,  Oxymell  Scill.  15,  Syr.  commun.  20.] 

Sehr  ähnlich  dem  eben  erwähnten  Präparate  war  das  Elect.  Sem. 
Cinae  comp.  Coil.  med.  Ramb.  —  Theelöffelweise  zu  nehmen. 

Eleetoariom  aromaticom  Ph.  Aistr.  Electuarium  stomachicum.  Dar- 
gestellt aus  Pulv.  Fol.  Menth,  pip.,  Fol.  Salviae  ana  100,0,  Rhiz.  Zin- 
giberis,  Rad.  Angelicae  ana  20,0,  Cort.  Cinnamom.,  Caryophyll.,  Nuc. 
moschat.  ana  10,0,  Mellis  depurat.  q.  s.     Theelöffelweise  zu  nehmen. 

*Eleetiiar]ii]ii  o  Senna.  El.  lenitivum  s.  eccoproticum.  Senna- 
latwerge.  Abfuhr-Latwerge,  Abfuhr-Mus.  [Fol.  Senn.  pulv.  10,  Syr.  simpl. 
40,  Pulpa  Tamarind.  50.  —  10,0  10  Pf.  —  Das  Elect.  lenitiv.  Ph.  Awtr.  besieht  aus 
Pulpa  Tamarindorura  6,  Syr.  Sambuci  2,  Fol.  Senn,  und  Tart.  dep.  ana  1  mit  Mel. 
dop.  q.  s.  —  Ausser  den  eben  genannten  führte  die  Pli.  Bar.  noch  ein  Elect.  lenitiv. 
Wintheri  an,  bestehend  aus  Manna  electa,  Pulpa  Tamarind.,  Pulpa  Cass.  ana  4, 
Kali  bitart.,  Fol.  Senn,  ana  3,  Syr.  Succ.  Citr.  20.] 

Innerlich:  V2-I  Theelöffel  und  mehr  [etwa  bis  zu  50,0  pro  die],  am 
besten  rein  zu  nehmen,  unzweckmässiger  in  Schüttelmixturen,  als 
Zusatz  zu  anderen  Mixturen  [1-3  auf  10],  als  Vehikel  für  Pulver. 


55G.  Bf 

Kali  carb.  3,0 
Acet.  q.  s. 

ad  Satur.  cui  adde 
Aq.  Menth.  50,0 
Elect.  e  Senn.  25,0. 


557.  Bf 

Acid.  tatt.  2,0 
Sacoh.  alb.  25,0 
Aq.  Flor.  Aurant.  50,0 
Elect.  e  Senn.  25,0 
Aeth.  acet.  0,5. 


MDS.  Stdl.  1  Esslöffel.  |  MDS.  Esslöffelweise.  Heim. 

Eleetuariom  Theriaea  s.  theriacale  s.  opiatum  s.  aromatico-opia- 
tum.  Theriaca  Andromachi.  Theriak.  [Honig  72,  Opium  1  in  Vin.  hisp.  3 
gelöst,  Rad.  Ang.  6,  Rad.  Serpent.  virg.  4,  Rad.  Valer.  min.,  Bulb.  Scill.,  Rbiz.  Ze- 
doariae,  Cort.  Cinnam.  Cass.  ana  2,  Fnict.  Cardam.  min.  pulv.,  Myrrh.,  Ferr.  sulfur. 
pur  ana  1.  100  Th.  enthalten  1  Th.  Opium.  —  Das  Electuarium  aromatic.  c.  Opio, 
seu  Electuarium  anodynum  s.  Theriaca  der  Ph.  Avstr.  besteht  aus  120  Elect.  aroinat. 
mit  1  Op.  —  10,0  20  Pf.] 

Elemi«  Resina  Elemi.  Gummi  Elemi.  Elemiharz.  [Von  einer  un- 
bekannten, in  Yucahan  einheimischen  Pflanze.  —  10,0  10  Pf.] 

B^*  Bf  556-557.  DigitizedbyGoOgle 


Elixir  ad  longam  vi  tarn.  267 

Aeusserlich:  zu  Salben  und  Pflastern. 

Elhir  ad  longam  Titani«  Elixir  longae  vitae.  Tinct.  Aloes  com- 
posita.  Lebenselixir.  [Aloe  15,  Bol.  Laric,  Rad.  Rhei,  Zodoar.,  Gentian., 
Galang.,  Myrrh.,  Elect.  Thoriaca  ana  4,  Croc.  3,  Sacchar.  48,  Spirit.  dilut.  576,  acht 
Tage  macerirt,  gepresst,  filtrirt.  40  Th.  enthalten  etwa  1  Aloe.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 
Vergl.  Tinct.  Aloes  composita. 

Innerlich:  zu  V2-I  Theelöffel,  mehrmals  täglich. 

Aehnliche  Präparate  werden  von  Laboranten  und  Arkanisten  unter 
diversen  Namen  als  Panaceen  debitirt,  so  z.  B.  das  Augsburger  Lebens- 
Elixir,  die  Salibergcr'schen  Tropfen  u.  s.  w. 

*Elixir  arnarnm«  Bitteres  Elixir.  [Extr.  Absynthü  10,  Elaeosacch. 
Menth,  pip.  5,  Aq.  25,  Tinct.  aromat.,  Tinct.  amar.  ana  5,0.  —  10,0  55  Pf.] 

Innerlich:  3-4  Mal  täglich  1  Thee-  bis  V2  Esslöflfel. 

Das  Elixir  amarum  concentratum  Ph.  milit.  besteht  aus  Extr. 
Absinth,  oder  Trifol.  und  Wasser  ana  8,  Tinct.  Pom.  Aurant.  immatur. 
4,  Elaeosacch.  Menth,  pip.  1.  Ein  Theil  dieses  Elixirs  mit  6  Theilen 
Wasser  bilden  das  Elixir  amarum  ordinarium. 

Elixir  ammOHiacale-Opiatmil«  [Elixir  e  Succo  Liquir.  40,  Tinct.  Opii 
croc.  1.  —  400  des  Elixirs  enthalt  die  löslichen  Substanzen  von  etwas  über  1  Opium. 

—  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-15,0,  2-3  Mal  täglich. 

*Elixir  AoraHtioram  eompositmii«  Elixir  viscerale  Hoffmanni. 
Pommeranzenelixir.  Hoffmann'sches  Magenelixir.  [Gort.  Fruct.  Aurant. 
conc.  50,  Gort.  Ginnamom.  Gass.  10,  Kai.  carb.  pur.  2,5,  Vin.  Xerens.  250  macera 
p.  d.  8  et  adde,  Extr.  Gent.,  Absinth.,  Trifol.,  Gascarill.,  ana  5;  filtrirt.  —  10,0  35  Pf.] 

Innerlich:  zu  1-2  Theelöffel  1-3  Mal  täglich. 

558.  I^ 

Elixir.  Aurant.  comp.  10,0 
-     Tinct.  Valerian.  aeth. 
Tinct.  aromat.  ana  5,0 
Aöth.  acet.  2,5. 
MDS.  3-4  mal  täglich  15-20-30  Tropfen.    [Bei  Magendarmkatarrhen  und  Koliken] 

Bummel. 

Elilir  peetorale  Hofelandii.  [Rad.  Helenü,  Rhizom.  Irid.  Aorent.,  Bulb. 
Scill.  ana  8,  Benzofes,  Myrrh.,  Fruct.  Anisi,  Succ.  Liquir.,  Ammoniaci  ana  4,  Groci  3, 
Spir.  dil.  93.  —  10,0  etwa  50  Pf.] 

Theelöffelweise. 

Elixir  Proprietatis  Paraeelsi.  Elix.  Proprietatis  acidum.  Elixir 
de  Garus.^  Saujres  Aloe-Elixir.  [Aloe,  Myrrh.  ana  2,  Groc.  1,  Spir.  23, 
Acid.  sulfur.  dil.  2.  (Ausser  dieser  Gomposition  wird  auch  eine  andere  complicirtero 
mit  dem  Namen  Elixir  de  Garus  s.  Elixir  cordialo  bezeichnet.  Dieselbe  wird  nach 
folgender  Formel  angefertigt:  R  MyiTh. ,  Aloes  ana  3,  Nuc.  moschat.,  Garyophyll. 
ana  2,  Spir.  dil.  576,  adde  Syr.  Flor.  Aurant.  864,  Aq.  Flor.  Aurant.  192,  Goccionellae, 
Groci  ana  2.  f  Digere  per  aliquot  horas  et  filtra.  In  Frankreich  dagegen  ist  folgende 
sehr  einfache  Formel  gebräuchlich:  Tinct.  Myrrh.  4,  Tinct.  Groci,  Tinct.  Aloes  ana  3). 

—  10,0  30  Pf.] 

Äinnerlich:  1  Theelöffel  einige  Mal  täglich,  pur  oder  in  Mixturen, 
als  Zusatz  zu  Senna-Latwerge.    [Besonders  als  Emmenagogum  gerühmtj 

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268  Elixir  Proprictatis  cum  Rbeo. 


Elixir  Proprietatis  Cnni  RheO«  [Aloe  6,  Myrrh.  2,  Croc.  l,  Rhoum  4, 
Vin.  hisp.  64,  Acid.  hydrocbl.  4.] 

Elhir  Proprietatis  sine  Acido«  [Aloe  6,  Mybrrh.  2,  Ci-oc.  l,  Kali  tart.  3, 
Aq.  dest.  7,  Spir.  dil.  14.] 

"^Elixir  e  Suceo  Liqniritiae«  Elix.  pectorale  Ph.  HeW.  Elixir  Regis 
Daniae,  Elixir  Ringelmanni.  ßrustelixir.  [Succ.  Liquir.,  Liq.  Ammonü 
anis.  ana  10,  Aq.  Foeniculi  30.  —  10,0  15  Pf.] 

Theelöffelweise  und  als  Zusatz  zu  Mixturen. 

Elixir  TlSeerale  Hofmanili«  [Extr.  Ca>>d.  bened  ,  Cascaiül,  Centaur. minor., 
Gentian.,  Myrrbae  ana  1,  Vin.  Malac.  16,  Tinct.  Cort.  Aurant.  32.] 
Theelöffelweise. 

Elixir  Tlseerale  Ph.  punp.     [Extr.  Absintb.,  Gentian  ,  Centaur.  min.,  Trifol. 
ana  1  in  Aq.  aromat.  Ph.  p.  18  mit  Tinct.  aromat.  Ph,  p.  1.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 
Theelöffelweise. 

EmetinilMI  porom«  Cephaelinum.  E metin.  [Alkaloid  der  Rad.  Ipo- 
cacuanbae;  weisses,  gerucbloses.  scbwacb  bitter,  widerlicbscbmeckendes Pulver,  wenig 
in  Wasser,  leicbt  in  Alkobol  und  verdünnten  Säuren,  gar  nicbt  in  Aetber  und  Oelen 
löslicb.  —  0,01  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,005-0,01  auf  einmal  und  nöthigenfalls  noch  eine 
oder  zwei  Dosen  nachher  zu  nehmen,  in  Pulver  oder  Solution  [mit 
etwas  Säure].  [Wirkt  stark  reizend  und  macbt  leicbt  Gastritis  (v.  Sehrelf).  Vorzüge 
vor  der  Rad.  Ipecac.  sind  nicbt  ersicbtlicb].  Auch  zur  subcutanen  Injection  als 
Emeticum  versucht  [etwa  Emetin.  0.02,  Acid.  sulfur.  Gutt.  1,  Aq.  destill.  5,0; 
davon  0,5  bis  zu  einer  vollen  Spritze  (0.002-0,004],  hat  sich  bisher  nicht  be- 
währt (A.  EnleMburg). 

559.  Bf 

Emetini  puri  in  paux.  Acid.  nitr.  soluti  0,5 
Inf.  Flor.  Tiliae  100,0 
Syr.  Altbae  25,0. 
MDS.   V4stdl.  1  Esslöffel,  bis  Erbrechen  erfolgt.  Magendie. 

Emetinnm  coloratnm  seo  imporoni  s.  Extractum  Ipocacuanhae. 
Emplastrom  ad  Clavos  pedoni.    Hühneraugenpflaster.     [Gai- 

ban.  24  mit  Essig  zum  Pflaster  gekocbt,  Pix  nav.  12,  Empl.  plumb.  6,  Ammon.  by- 
drocbl.  und  Aerugo  ana  1.] 

Eniplastram  ad  Fontieolos.  Fontanellpflaster.  [Resina Pini  3, 
Sebum  1,  Empl.  Litbarg.  simpl.  36  werden  zusammengescbmolzen,  auf  Leinwand  ge- 
stricben  und  daraus  runde  Scbeiben  von  3  Centimeter  Durchmesser  ausgestochen.  — 
10,0  15  Pf.] 

'Emplastrom  adhaesirnm.  Empl.  adhaesivum  flavum.  Empl.  Li- 
thargyr.  cum  Colophon.  Heftpflaster.  Klebepflaster.  [Emplastr.  Li- 
thargyr.  500,  mit  Colophon.,  Cer.  flav.,  Res.  Dammar.  ana  50,  Ol.  Terebinth.  5  zu- 
sammengeschmolzen. —  10,0  15  Pf     Auf  Leinen  gestrichen  100  Qu.-Ctm.  10  Pf.] 

Emplastrom  adhaesirom  Anglicom«  Empl.  anglicanum.  Gourt- 
plaster.  Sparadrop  de  CoUe  de  Poisson.  Englisches  Pflaster.  [Rother, 
schwarzer  und  weisser  Taffet  mit  einer  Lösung  von  Colla  piscium  in  Wasser  und  später 
mit  einer  Lösung  von  Colla  piscium  in  Wasser  und  Spiritus,  der  etwas  Glycerin  zu- 
gesetzt worden,  bestrichen  und  auf  der  Rückseite  mit  Tinct.  Benzols  überzogen.  — 

^  559.  Digitizedby^OOQlC 


Emplastram  adhaesivum  cum  Oleo  Lini.  269 


10  Quadrat-Centimeter  5  Pf.[  Statt  des  Tafifets  bedient  man  sich  in  neuerer 
Zeit  des  ähnlich  präparirten  Goldschlägerhäutchens,  welches  feiner  an- 
schmiegender, impermeabel  und  durchsichtig  ist. 

Emplastriutt  adhaesiTimi  enm  Oleo  Lini«   [Bieiweiss  mit  Leinöl  unter 

Zu  tröpfeln  von  Wasser  gekocht.  —  Wirkt  weniger  reizend,  klebt  aber  nicht  so  gut  als 
das  gewöhnliche  Heftpflaster.] 

Eniplastrom  adhaesiTUiii  EdinborgeHse«  £mplastrum  piceum 
nigrum.  Schwarzes  Pechpflasser.  [Emplastrum  adhaesivum •  zu  dessen 
Constitution  statt  des  Colophon.  eine  gleiche  Menge  Schiffspech  genommen  ist.  — 
10,0  9  Pf. 

Emplastrom  Ammoniad«  Ammoniakpflaster.  [Cer.  flav.,  Res. 
Pini  burgund.  ana  4,  Ammoniac.  6,  Galban.  2,  Terebinth.  4.  —  10,0  25  Pf.] 

Emplastrom  antartliriticom  (BeBiiigseii).    Gichtpflaster.    [Empi. 

Litharg.  13,  Gera  flava  2,  Sapo  hispan.  1,  Camph.  V21  Castor.  Canad.  */«•] 

Emplastrom  aromatieom«  Loco  Emplastr.  stomachici.  Aro- 
matiscnes  Pflaster,  Magenpflaster.  [Wachs,  Sebum  ovilL,  Terebinth. 
commun.,  Olibanum,  Benzoe,  Ol.  !Nucistae,  Menihae  piper.  und  Caryophyllor.  — 
10,0  30  Pf.] 

Emplastrom  basilicom«    Eönigspflaster.    [Cor.  flav.  8,  Coloph.  und 

Pix  naval.  ana  10,  Ol.  Oliv.  3.] 

Emplastrom  BelladOHnae«  [Cer.  4,  Terebinth.  und  Ol.  Olivarum  ana  1, 
Fol.  Beilad.  2.  —  10,0  20  Pf] 

^Emplastrom  Cantharidum  ordinariom«  Empl.  vesicatorium  ord., 
Blistering-Plaster.  Sparadrap  vfeicant.  Spanischfliegen-Pflaster.  Ge- 
wöhnliches Spanischfliegen-Pflaster.  [Cantharid.  gross,  pulv.  50,  Ol.  Olivar.,  Ol. 
Terebinth.  ana  25,  Cer.  flav.  100.  —  10,0  25  Pf.]  [Das  Empl.  Cantharidum  Ph.  Aistr. 
besteht  aus  Cerae  flav.,  Terebinth.  communis  ana  4,  Cantharid.  pulv.  5,  Ol.  Oliv.  2.] 

Am  besten  mit  einem  Rande  von  Heftpflaster  versehen  [in  der  Regel 
der  Art,  dass  man  das  Canthariden- Pflaster  auf  Heftpflaster  streicht  und  den  Rand 
frei  lässt]  oder  durch  Heftpflasterstreifen  befestigt.  Um  Hautröthe  hervor- 
zurufen, bedarf  es  2-4,  zum  Blasenziehen  6-8  Stunden,  jedoch  variiren 
diese  Zeiträume  gar  sehr  nach  der  grösseren  oder  geringeren  Vulnerabilität 
der  Haut.  —  Zur  Beschleunigung  und  Erhöhung  der  Wirkung  kann  man 
mit  Vortheil  das  Pflaster  mit  einem  Tropfen  Oel  bestreichen.  —  Soll 
nach  der  Production  der  Blase  keine  Aveitere  Eiterung  unterhalten  wer- 
den, so  schneidet  man  die  Blase  an  ihrem  unteren  Theile  an  und  ver- 
bindet sie  dann  mit  einem  Läppchen,  das  mit  Butyrum  Cacao  oder  Un- 
guentum  cereum,  oder  Unguentum  Plumbi  u.  dcrgl.  bestrichen  worden. 
—  Oft  verträgt  eine  derartige  HautstcUe  gar  keine  Salbe,  und  selbst 
das  mildeste  Fett  bewirkt  eine  immer  mehr  sich  ausbreitende  Ulceration; 
man  thut  dann  am  besten,  einfach  mit  Watte  zu  verbinden,  unter  welcher 
sich  die  Granulationen  gut  und  schnell  bilden.  —  Will  man  Eiterung 
unterhalten,  so  verbindet  man,  nachdem  die  Epidermis  abgetragen,  die 
excoriirte  Stelle  mit  Ungt.  Cantharidum  oder  mit  anderen  minder  reizen- 
den Salben  [Ungt.  basilicum].  —  Um  das  Spanischfliegen-Pflaster  eine  all- 
gemeine Wirkung  erzielen  zu  lassen,  legt  man  es  in  den  Nacken  oder 
an  die  Waden  —  zu  lokaler  Wirkung  dem  leidenden  Theile  möglichst 

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270  Emplastrum  Cantbaridum  perpetuam. 


nahe;  —  bei  Ischias  legt  man  Streifen  an  das  kranke  Glied,  am  besten 
in  langen  schmalen  Streifen  dem  Verlaufe  des  Ischiadicus  folgend,  und 
wechselt  öfter  deren  Stelle:  Vesicatoria  volantia.  — iaries' Methode 
der  Behandlung  des  acuten  Gelenkrheumatismus  [besonders  auch 
von  Traibe  gerühmt]  besteht  im  Auflegen  von  Vesicator-Streifen  von  etwa 
2-3  Fingerbreite  ober-  oder  unterhalb  der  afficirten  Gelenke  rings  um 
die  Extremität*)  [daneben  noch  eine  subcutane  Morphium- Inj ection  oft  nützlich: 
Vraeiitiel].  —  Zur  Verhütung  der  Strangurie  soll  man  dem  Empl.  Cantba- 
ridum Campher  und  Opium  zusetzen;  es  ist  jedoch  sehr  fraglich,  ob  der 
Zweck  dadurch  erreicht  wird.  —  Will  man  eine  sehr  schleunige  Wirkung 
des  Pflasters,  so  lege  man  vorher  auf  die  betreffende  Hautstelle  einen 
Sinapismus,  dem  man  etwas  Canthariden -Pulver  zusetzen  kann,  oder 
bestreiche  die  Stelle  mit  einer  Mischung  aus  Spirit.  Sinapis  und  Tinct. 
Cantharid. 

Rieerd  liess  ehemals  gegen  syphilitische  Knochenschmerzen  Blasen- 
pflaster auflegen  und  die  aufgschnittene  Blase  mit  Opiumsalbe  verbinden. 
Veld  empfahl  eine  barbarische  Kur  gegen  veraltete  Fussgeschwüre,  indem 
er  sie  mit  Blasenpflaster  bedeckte  und  diese  24  Stunden  liegen  liess, 
später  das  Geschwür  mit  einer  Lösung  von  Zinc.  sulfuricum  behandelte, 
eine  Kur,  welche  zuweilen,  trotz  dieser  Massregeln,  durch  die  strenge 
Diät  und  Ruhe  erfolgreich  war. 

*Eiiiplastroiii  CaHtharidom  perpftnom«  Empl.  Euphorbü.  Empl. 
vesicator.  perpetuum  (s.  Janini).  Zugpflaster.  Anhaltendes  oder  immer- 
währendes Spanisch fliegen-Pflaster.  [Colophon.  70,  Cer.  flav.  50.  Ol.  Terebinth. 
35,  Sebi  20,  werden  geschmolzen  und  mit  Cantharid.  subt.  pulv.  20,  Euphorb.  pulv. 
5  gemischt.  —  10,0  20  Pf.]  Die  Ph.  Austr.  giebt  folgende  Vorschrift:  Tere- 
binth. commun.,  Mastix  ana  4,  Cantharid.  pulv.  2,  Euphorbü  1. 

Aehnliche  Compositionen  sind  folgende,  in  einzelnen  Gegenden  be- 
liebte Pflaster: 

Emplastrum  Cantharidum  Lübeckii.  [Coloph  ,  Res.  bürg,  ana  2, 
Styrax,  Pulv.  Canth.  ana  1.  Klebt,  wenn  es  erwärmt  wird,  sehr  gut  und  lässt  sich 
später  abnehmen,  ohne  dass  die  Epidermis  mit  gerissen  wird.] 

Emplastrum  Cantharidum  Parisicnse.  [Tinct.  Canth.,  Res.  bur- 
gund. ,  Viscum  aucuparium  (Ol.  Lini  inspissatum) ,  Bals.  Peruv. ;  mit  dieser  Masse 
werden  kleine,  Quadrat-Zoll  grose  Stücke  Englischpflaster  derart  bestriclien,  dass  ein 
drei  Linien  breiter  Rand  frei  bleibt;  vor  der  Application  werden  die  Pflaster  schwach 
befeuchtet.  —  Eine  sehr  gute  Formel.  —  Velpeeh  und  Guiehard  empfehlen  das  can- 
tharidensaure  Kali  znm  Pflaster  und  zwar  nach  folgender  Formel:  2,0  Gelatine, 
10,0  Wasser,  10,0  Alkohol,  0,2  cantharidensaures  Kali  und  etwas  Glycerin  auf  Gutta- 
perchapapier, derart,  dass  jedes  Quadrat-Decimeter  0,01  des  Salzes  enthält.  Das 
Pflaster  wird  yor  dem  Gebrauche  mit  etwas  Wasser  benetzt. 

Emplastrum  Cantharidum  (vesicatorium)  perpetuum  Ph. 
paip.     [Empl.  Cantharid.  ord.  1  und  Empl.  citrin.  3.] 

*)  Aehnlich  der  Davies'schen  Methode  als  energischer  Hautreiz  wirkt  auch  die 
in  neuester  Zeit  empfohlene  Faradisirung  der  entzündeten  Gelenke,  nach 
welcher  Schmerz  und  Schwellung  schnell  schwinden  sollen  (Botkln  und  v.  ITfisdoff, 
Wtntcrolts,  ▼.  Hcrlug  und  A kramt wskj).  Auch  der  constante  electrische  Strom  wurde 
bereits  vor  längerer  Zeit  von  Reiiiak  gerühmt. 

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Emplastrum  Cerossäe.  271 


Emplastrum  Cantharidum  Anglicum.  [Cantliariden,  Fett,  Gerat., 
Resin.  burgund.  ana.] 

Emplastrum  vesicatorium  sericeum.  Sericum  vesicans. 
Tela  serica  vesicatoria.  Taffetas  vesicant.  [Aus  einer  Tinct.  Can- 
tharid.  aetherea  wird  durch  Abdestilliren  des  Aetbers  ein  öliger  Rückstand  gebildet, 
mit  dem  doppelten  Gewichte  gelben  Wachses  versetzt  und  auf  ein  gewichstes  Zeug 
gestrichen.  —  Der  Taffetas  vesicans  der  früheren  Ph.  Aistr.  wird  mit  einer  Verbin- 
dung aus  Tinct.  Canth.  aetherea  45,0  auf  120,0,  Mastix  2,0,  Sandarach  5,0,  Terebinlh. 
1,25,  Ol.  Lavandul.  (10  Tropfen)  bestrichen.] 

^EmplastrilHl  Cenissae«  Empl.  Plumbi  hydrico-carb.  s.  album  coc- 
tum.  Bleiweisspflaster,  Proschlaichpflaster.  [Empl.  Litharg.  60,  Ol. 
Oliv.  10,  Ceruss.  subt.  pulv.  35;  ein  hartes  weisses  Pflaster.  —  10,0  10  Pf.] 

EmplastrilHI  CeruSSae  mbriUll«  [Gera  flava  und  Seb.  ana  8,  Ol.  Oliv. 
3,  Ceruss.  2,  Minium  1,  Camph.  V2-] 

*Emplastrom   Conii«     Emplastrum    de    Gicuta*).     Schierlings- 
pflaster.   [Wie  das  Emplastrum  Beliadonnae  bereitet.  —  10,0  20  Pf.  —  Das  Em-  ^ 
plastrum  Conii  macul.  Ph.  Anstr.  besteht  aus  Herb.  Conii  macul.  pulv.  2,  Terebinth. 
comm.  1,  Cera  flava  10,  Axung.  Porci  5.] 

Emplastmin  Conii  ammoniacatom«    Emplastrum  Conii  c.  Am- 

moniaco.     [Ammoniacum  und  Acet.  Scillae  ana  2  werden  zu  einer  Art  Mus  gekocht 
und  mit  9  Empl.  Conii  gemischt.  —  10,0  30  Pf.] 

EMplastrom  consolidans«  Emplastrum  griseum.  Empl.  c^laminaris. 
Heilpflaster.  [Empl.  Cerussae  und  Plumb.  simpl.,  Lapis  calaminar.,  Oliban., 
Mastix.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Emplastmin  contra  Tineam«  [Res.  Pini  burgund.  32,  Ol.  Olivar.  3, 
Farin.  Tritic.  tost.  16.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Emplastmin  diaphoreticam  Hynsicllti.  [Wachs,  Colophonium,  Am- 
moniak, Galban.,  Terpenthin  u.  s.  w.  —  10,0  etwa  30  Pf.] 

Emplastram  foetidom,  Empl.  Asae  foetidae.  Empl.  resolvens 
Schmuckeri.  Stinkasantpflaster.  [Ammoniacum  1,  Asa  foet.  3,  Tere- 
binth., Cera  flava  und  Resina  Pini  ana  2.  —  10,0  20  Pf.] 

Emplastrum  foscam,  Empl.  Matris  fuscum  Ph.  Smei.  Empl.  Ma- 
tris.  Schwarzes  Mutterpflastor.  [2  Mennige  mit  4  Baumöl  gekocht, 
1  Wachs.  —  10,0  14  Pf.  —  8  Th.  Empl.  fusc.  mit  5  Th.  Baumöl  geschmolzen,  geben 
das  Unguentum  matris,  Onguent  de  la  mere.] 

Aehnlich  das  Empl.  Triapharmacum  u.  a. 

^Emplastram  foscum  eamphoratom,  Empl.  nigrum  seu  universale 
seu  Noricum.  Empl.  fuscum  Ph.  B©r.  Empl.  Minii  adustum.  Mutter- 
pflaster. Universalpflaster.  Schwarzes  Mutterpflaster,  Nürnberger  Pflaster. 
[Campher  1  zu  Empl.  fusc.  100.  —  Aehnlich  das  Züllichauer,  Hamburger  und  Halle- 
sch©  Waisenhaus-Üniversalpflaster,  sowie  die  Legraud'sche  Salbe.  —  10.0  15  Pf.] 

Emplastram  Galbani   crocatnm«     Empl.   de  Galbano   crocatum. 

*)  In  der  Regel  nehmen  die  Aerzte  bei  ihren  Verordnungen  Cicuta  und  Conium 
gleichbedeutend;  dies  ist  jedoch  nur  insofern  richtig,  als  es  sich  um  die  Cicuta  ter- 
restris,  altes  Synonym  des  Con.  macul.,  handelt;  die  Cicuta  virosa  (Wasserschierling) 
ist  heftiger  wirkend  und  keines  ihrer  Präparate  officinell.  .     ^^^.^ 

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272  Emplastrum  Hydrargyri. 


[Galban  24,  Terpenthin  6,  Crocas  1,  Wachs  8  und  Empl.  Lithargyri  simpl.  24.  — 
10,0  30  Pf.] 

I  5G1.  Bf 

560.  Bf  Empl.  Galb.  croc.  15,0 

Empl.  Galb.  croc.  25,0  ^  leniss.  calor.  emoU.  adde 

leni  calore  emollit.  adde  |  Opii  pulv.  c.  paax.  Aq.  in  pult. 

Opii  pulv.  c.  paux.  Aq.  in  pult.       '  redacti 

rcdacti  j  Ammon.  carbon.  pyro-oleos.  pulv. 

Camph.  trit.  ana  5,0  ana  1,0 

M.  f.  emplastr.,  ext.  supr.  cor.     D.     [Bei  Camph.  trit.  2,0 

Frostbeulen  zweiten  Grades.]  ^  Ol.  C'ajcput.  1,0. 

Bu8t.       I  M.  f.  emplastr.     D.  S.    Auf  die  Magen- 
I       gegend  zu  legen. 

'^'EmplftstriiHi  Hydrargyri  seu  mercuriale.  Quecksilberpflaster. 
[Hydrarg.  100,  Ol.  Terebinth.  50,  Empl.  Lithargyri  300,  Cerae  flav.  50.  Ein  graues 
Pflaster,  welches  mit  blossem  Auge  keine  Qnecksiiberkügelchen  erkennen  lässt.  — 
Das  Empl.  Hydrargyri  Ph.  Austr.  besieht  aus  Hydrarg.  13,  Terebinth.  7,  Empi.  dia- 
chyl.  simpl.  50,  das  der  früheren  Ph.  Bar.  aus  Seb.  5,  Gera  flav.  11,  Hydrarg.  6,  Te- 
-rebinth.  2.  —  10,0  25  Pf.  —  Sparadrap  deVigo  besteht  aus  Emplastrum  adhaesi- 
vum  mit  20pCt.  Quecksilber,  gegen  ulcerirende  Syphiliden  besonders  gerühmt:  C.Pftvl. 
—  T.  SigMind  empfiehlt  als  Vorbandmittel  bei  den  verschiedensten  syphilitischen 
AlTectionen  unter  dem  Kamen  „graues  Pflaster^  eine  Verbindung  von  gleichen 
Theilen  Empl.  Hydrargyri  Ph.  Avstr.  mit  Empl.  saponat.;  das  Pflaster  wird  auf  feines, 
dünnes,  nicht  gestärktes  Baumwollzeug  gestrichen  und  schmiegt  sich  leicht  an.] 

562.  I^  !  M.  f.  1.  a.  emplastrum.     D.    [Bei  scro- 

Empl.  Conii  j       phulösen  Drüsenanschwellungen.] 

Empl.  Hydrarg.  ana  10,0  \  ■ 

Opii  pulv.  0,6.  I  564.     _       Bf 

M.  f.  a.  emplastrum.    D.  S.  Auf  Leder  ge- 
strichen aufzulegen.    [Bei  Bubonen.] 


563.  Bf 

Empl.  Hydrarg.  25,0 
Jodi  0,5. 


Empl.  Hydrarg.  15,0 

Camph.  trit. 

Opii  pulv.  ana  0,0-1,0. 
M.  f.  1.  a.  emplastrum.    [Bei  Parotitis  oder 
anderen  geschwollenen  oder  indurirten 
Drüsen.]  Bust. 


Emplastrom  Hyoseyami«  Bilsenkrautpflaster.  [Wie  Empl.  ßel- 
ladonn.  —  10,0  20  Pf.]  1  Empl.  Hyoscyami  mit  Vi  2  Empl.  opiatum  als 
beruhigendes  Pflaster  in  die  Schläfengegend  gelegt. 

Emplastrom  jodato  -  saponatom.     Jodseifenpflaster,    [l  Jod, 

mittelst  Oel  oder  Alkohol  vemeben,  zu  50  Empl.  saponat.  hinzugesetzt :  P.  E.  Mehter.] 

Emplastrom  irritans«  [Empl.  Litharg.,  Coloph.,  Gera  flava,  Pix  navalis, 
Tereb.  comm.,  Ol.  laurinum,  Camph.] 

*  Emplastrom  Lithargyri  eompositom.  Empl.  Plumbi  compositum. 
Empl.  Diachylon  comp.  Sparadrap  commun.  Zusammengesetzes 
Gummipflaster.  Bleipflaster,  [lümplastr.  Litharg.  simpl.  20,  Gera  flava  15, 
Ammoniak,  Galbanum,  Terpenthin  ana  10.  —  10,0  20  Pf.  —  Die  Ph.  Aistr.  hat  fol- 
gende Vorschrift:  Empl.  diachyl.  simpl.  200,  Gummi  Ammoniaci  25,  Terebinthina  8, 
Gera  flava  30,  Res.  Pini  16.] 

Emplastrom  Lithargyri  moUe.  Empl.  Plumbi  moUe.  Empl.  Ma- 
tris  album  Ph.  Saioi.  Weisses  Mutterpflaster.  [Empl.  Lithargyri  simpl. 
3,  Adipis  suill.  2,  Sebum  und  Gera  flava  ana  1.  —  10,0  15  Pf.] 

'^^ Emplastrom  Lithargyri  simplex.   Empl.  plumb.  simpl.  seu  Dia- 

Bf  560-564.  DigitizedbyV^OOgie 


fimplastrum  Ueliloti.  27.4 


chylon  simpl.     Einfaches  Bleipflaster.     [Ol.  Olivar.,  Adeps  und  Lilhar- 
gyri  pulv.  ana  part.  aeq.  —  10,0  10  Pf.] 

Emplastrwn  Heliloti.  [wie  £mpl.  Belladonnae.  —  10,0  20  Pf.  ~  Das 
Empl.  de  Meliloto  Ph.  Aistr.  besteht  aus  Colopbonium ,  Ol.  Oliv,  ana  40,  Cer.  flav. 
80,  Gummi  ammoniaci  10,  Terebinth.  comm.  25,  Herb.  Meliloti  pulr.  60,  Herb.  Ab- 
sintbü,  Flor.  Chamom.,  Fruct.  Lauri  ana  4.] 


565.  Kf 

Emplastri  Meliloti  q.  suff. 
extendatur  sapra  chartam 
magnitudinis  hujus  praecepti 

Empl.  consperge 

Pulv.  Opii 


tanta  quantitate,  ut  aequaliter  dis- 
tribuatur,    dein   cbarta   cerata 
accurate  obtectum  convolve. 
Emplastrum  de  Meliloto  cum  Opio. 
[Bei  Herpes  Zoster.] 

▼.  Hebrs. 


Emplastmin  Hezerei  cantharidatimi.    Loco  Emplastri  Drouoti. 

Seidelbastpflaster.  [Canth.  30,0,  Gort.  Mezerei  10,0  werden  in  Essigäther 
macerirt,  dem  Filtrate  wird  Sandarac  4,0,  Elemi  2,0,  Colopbonium  2,0  zugesetzt  und 
die  Miscbung  auf  einen  dem  Empl.  adbaesivum  anglicum  äbnlich  präparirten  Taffet 
von  200  Quadrat-Centimetem  aufgetragen.  Aehnlicb  der  Taffetas  epispasticum 
Americanum.  —  10  Quadrat-Centimeter  5  Pf.] 

Emplastrluii  HiHÜ  rabrum.  Rothes  Mennigepflaster.  [Cer. 
flav.,  Sebum,  Minium  und  Ol.  Oliv,  ana  100  mit  Camph.  3.  —  10,0  17  Pf.] 

EMplastniM  nareoticmil«  [Aus  Empl.  Belladonnae,  Conii  und  Hyoscyami 
ana  gemischt.] 

Emplastrom  opiatwn  s.  cephalicum  s.  odontalgicum.  Opium- 
pflaster. Hauptptlaster.  [Terpentbin  15,  Opium  2,  Benzoe  4,  Elemi  8, 
Gera  flava  5,  Olibanum  8  und  Balsamus  peruvianus  1.  —  Sehr  feste  Consistenz,  aber 
doch  befeuchtet,  gut  klebend.  —  10,0  35  Pf.] 

Emplastrwn  OXycroeeim.  [Res.  Pini,  Cer.  flav.,  Colophon.  ana  6, 
Ammoniak,  Galbanum,  Mastix,  Myrrhe,  Weihrauch  ana  2,  Terpentbin  3  und  Safran  1 . 
—  10,0  35  Pf.]  Das  Empl.  oxycroc.  Ph.  Avstr.  hat  ein  etwas  verschiedenes 
Mischungsverhältniss. 

Emplastnilll  piCfWn«  [Flchtenbarz  und  Terpentbin.  —  Das  marktschreie- 
risch angepriesene  Bruchpiaster  von  Krisl-.Uthenr  besteht  aus  5  Tb.  Resina  Pini 
und  2  Tb.  Terebintbina.] 

Emplastrum  Pieis  irritaHS.  [Resina  Pini  32,  Cer.  flav.,  Tereb.  comm. 
ana  12,  Euphorb.  3.  —  10,0  15  Pf.] 

Emplastrom  Pids  liqvidae.  [Res.  Pini  empyreumat.  liq.  16,  Cer.  flav. 
8,  Res.  Pini  burgund.  1.  —  10,0  10  Pf.] 

*Emplastr«m  sapoHatom.    Seifenpflaster.    [Empl.  Litharg.  simpl. 

70,  Ger.  flav.  10,  Sapo  hisp.  pulv.  5,  Camph.  1.  —  Ext.  10.0  15  Pf.] 

Emplastrum  snlforatlim«  [Colopbon.,  Myrrhe,  Asphalt,  Ammoniak,  Gal- 
banum, Sagapenum,  Terpentbin,  Ol.  Lini  sulfurat.,  Ol.  Terebintbinae,  Camphor.  — 
Schmierig.  —  30,0  etwa  50  Pf.] 

Emplastrum  Tartari  stibiati  s.  Stibio-Kali  tartarici  Form,  ma- 
istr.  in  usum  Paup.     [Tart.  stib.  1,  Empl.  Litbargyri  comp.  4.  —  4,0  etwa 
15  Pf.  —  Das  Empl.  Tartari  stibiati  der  früheren  Ph.  RaiB.  wird  aus  Gerat.  Res. 
Pini  7  und  Tart.  stib.  1  ex  tempore  bereitet.] 

Bvald  und  Simon,  Araiieivcrordnungslelirc.    10.  Aufl.  ]g    ^<^^  j 

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274  Emulsiones. 


Emplastnun  Ziici«  Zinkpflaster.  Emplätre  diachylon  a  base 
de  Zinc.  [ii«eua«  de  lassj  empfiehlt  dieses  Pflaster  vorzugsweise  deshalb,  weil 
dabei  die  Gefahr  einer  Bleiintoxication,  die  er  bei  aasgedehntem  Gebrauche  des  Empl. 
Plumbi  fürchtet,  vermieden  werde.  —  Es  wird  dargestellt  durch  2iersetzung  einer  Lö- 
sung weisser  Seife  mit  Zinkvitriollösung;  dass  fettsaure  Zinkoxyd  wird  getrocknet  und 
mit  Oel  und  Harzen  (nach  Art  des  Empl.  -Plumbi  comp.)  versetzt.] 

*EmillsioieS  [vergl.  den  allgemeinen  Theil  S.  40]. 

Emnlsio  Amygdalamill  COmpOSita«  [Amygdalae  dulces  4,  Sem.  Hyos- 
cyami  1  mit  Aq.  Amygdal.  amar.  dil.  64  zur  Emulsion  gebracht  und  Saccharum  6  und 
Magnesia  usta  1  zugefügt.    Soll  stets  zur  Dispensation  frisch  bereitet  werden.] 

Innerlich:  theelöfifel weise. 

Emnlsio  COmmilllis  Ph.  mü.  [Amygdal.  dulc.  vel  Sem.  Cannab.  vel  Sem. 
Papav.  1,  Aq.  commun.  12,  Sacchar.  V2-] 

Enmisio  oleosa  Ph.  mll.  [Ol.  Oliv.  30,0,  Gummi  Arab.  15,0,  Aq.  commun. 
250,0,  Sacchar.  15,0.  —  Emulsio  oleosa  Ph.  lelf.  besteht  aus  Oleum  Amygdal.,  Gummi 
Arab.  ana  1,  Aq.  8.] 

Emulsio  Papayeris  Form.  mag.  Ber.  in  us.  paup. .  [Sem.  Papaveris 
15,  Aq.  commun.  q.  s.  ut  f.  Emulsio  125,  Syr.  simpl.  15.] 

Ergotiinm«  Ergotin.  [Ein,  nach  Wiggers,  aus  dem  Seeale  cornutum, 
nachdem  dieses  mittelst  Aether  von  seinem  fetten  Oele  befreit  worden,  durch  Extrac- 
tion  mit  Spir.  dilut.  dargestellter  indifferenter  Stoff;  rothbraunes  Pulver  von  aroma- 
tischem Geruch,  bitterem  Geschmack,  in  Wasser  nicht,  in  Aether  wenig,  in  Alkohol 
und  Essigsäure  leicht  löslich.  —  Ein  wirklich  reines  Ergotin,  das  diesen  Namen  mit 
Recht  verdient  und  constante  Eigenschaften  besitzt,  giebt  es  nicht,  da  das  Mutterkorn 
nach  den  Untersuchungen  tragendtrf's  nicht  eine,  sondern  mehrere  Basen  enthält, 
von  denen  die  Sclerotinsäure  (s.  Acid.  sclerotinicum)  der  Wirkung  des  Gesamratpilzes 
am  nächsten  kommt.  Das  Ergotin  nach  Bti^ean  darf  noch  viel  weniger  mit  dem 
Namen  Ergotin  bezeichnet  werden  als  das  von  Wiggers.  Vergl.  Extractum  Seealis 
cornutum.] 

Innerlich:  zu  0,006-0,025,  in  Pulvern,  Pillen.  [Bisher  noch  wenig 
versucht;  die  therapeutischen  Beobachtungen  über  Ergotin  beziehen  sich  fast  sämmt- 
lich  auf  das  fälschlich  mit  diesem  Namen  belegte  Btnjeaa'sche  Extractum  Seealis  cor- 
nuti  (vergl.  dieses).] 

Ergotinimim.  Ergotinin  wird  ein  von  Tauet  im  Mutterkorn  auf- 
gefundenes nicht  flüchtiges  Alkaloid  genannt,  über  dessen  therapeutische 
Verwendung  noch  nichts  bekannt  ist. 

Eserimim«  Eserin.  Physostigmin.  Aus  der  Calabarbohne  dar- 
gestellt (l^aser,  tasqaend),  ist  einer  der  wirksamen  Bestandtheile  der- 
selben, lariitek  und  WUktwski  haben  neben  denselben  noch  ein  anderes 
Alkaloid,  das  Calabarin,  dargestellt,  dessen  Wirkung  der  des  Strychnins 
ähnelt,  nach  neueren  Untersuchungen  demselben  identisch  sein  soll.  Man 
wendet  bis  jetzt  fast  nur  das  schwefelsaure  Salz  an. 

Eserimim  snlfiiriciim.  Physostigminum  sulfuricum.  Schwefelsaures 
Eserin  (Physostigmin).  Gelbrothe  amorphe,  sehr  hygroscopische  Masse. 
[0,01  30  Pf.]  —  Innerlich  zu  1-4  Mgr.  pro  dosi,  1-3  Mal  am  Tage  in 
rillen,  Pulvern  und  Tropfen.  Aeusserlich:  zu  Augen  wässern  [zur  Erzeugung 
von  Myose  bei  Glaucoma  simpl.  und  in  den  Füllen,  wo  eine  Herabsetzung  pathologisch 

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Eserinum  salicylicum.  275 


erhöhten  Augendrucks  nothwendig  erscheint.  Lnqiieiir  Weber,  Galeitwski),  in  Lö- 
sungen von  1  :  200-300  Wasser,  zu  subcutanen  Eispritzungen  zu  3-5  Mgr. 
pro  dosi  [bei  Chorea,  Beiehit].  Als  Antidot  des  Atropins  und  der  Bella- 
donnavergittung. 

EseriMm  salicylicam«  Physostigminum  salicylicum.  Salicylsaures 
Eserin.  [Als  krystallinisches,  haltbares,  sehr  reines  Salz,  in  farblosen  oder  schwach 
gelblichen  Krjstallen,  von  Merek  daiigestellt,  empfohlen,  welches  66,0  pGt.  Eserin 
und  33,4 pCt.  Salicylsäure  enthält.  In  kaltem  Wasser  wie  1:150.  leichter  in  heissem, 
in  12  Th.  Weingeist  löslich.  —  0,01  30Pfg.  —  Die  Salze:  Eserinum  hydrochlo- 
rioum  und  E.  hydrobromicum  haben  keinen  Vorzug  vor  dem  E.  sulfuricum.] 

Anwendung  und  Dosirung:  wie  Eserinum  sulfuricum.  Wird  besonders 
von  larntek  und  Kiilgstein  zu  ophthalmiatrischen  Zwecken  empfohlen. 

566.  I?? 

Eserini  (Physostigmini)  sulfur.  0,05 
Aq.  dest. 

Glycerini  ana  5,0. 
D.  S.     [2  Tropfen  enthalten  1  Mgr.  Eserin.] 

Esseitiae«  Unter  dieser  Bezeichnung  verstand  die  frühere  Ph.  Sti. 
Tincturen,  welehe  aus  dem  frisch  ausgepressten  Safte  der  betreffenden 
Pflanze,  mit  gleichen  Theilen  verdünnten  Weingeistes  vermischt,  bestehen. 
[Solcher  Essenzen,  zu  denen  die  Essentiae  s.  Tincturae  radicales  oder  fortes  der  Ho-  • 
möopathen  den  Anlass  gegeben  zu  haben  scheinen ,  und  die  in  der  That  als  zweck- 
mässige Formeln  bezeichnet  zu  werden  verdienen,  nennt  die  frühere  Ph.  Sai.  folgende: 
Essentia  Aconiti,  Belladonnae,  Bryoniae,  Cicutae  (Conii),  Digitalis  purp.,  Hyoscyami, 
Lactucae  virosae,  Rhois  toxicodendri  und  Stramonii.  Von  diesen  werden  Ess.  Bella- 
donnae und  Stramonii  bis  zu  12  Tropfen  pro  dosi  gereicht.  Eine  ähnliche  Bereitungs- 
art, wie  die  hier  angegebene,  wurde  von  der  Ph.  Btr.  Ed.  VI.  für  die  Tinct.  Conii 
undf  für  Tinct.  Nicot.  (vergl.  diese)  vorgeschrieben.  —  Die  meisten  RadeMteher-schon 
Tinkturen,  die  wir  weiter  hinten  aufführen,  sind  genau  den  Essentiae  Ph.  Sax.  nach- 
gebildet, nur  dass  sie  mit  Spiritus  gemischt  werden.  Essenz,  Essence  in  der  Ph. 
ISall.,  bezeichnet  meist  ätherische  Oele,  zuweilen  auch  schwach  spirituöse  Auszüge.] 

Essentia  Asperilae  edoratae  seu  Matrisylvae.  Waldmeister- 
oder Maitrank-Essenz.  [Durch  spirituöse  Maceration  aus  dem  frischen  Kraute 
gewonnen.  —  Enthält  Cumarin  (vergl.  dieses).  —  10,0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  als  passender  Zusatz  zu  vielen,  namentlich  gelatinösen 
Arzneiformen. 

Essentia    oplithalmica    Romershansea.     Romershausen'sche 

Äugenessen z.  [Dieses  viel  gebrauchte  und  nicht  üble  Stärkungsmittel  für  re- 
laxirte  oder  catarrhalische  Zustände  der  Augenlider  besteht  aus  Semen  Foeniculi 
recent.  1,  Spirit.  dilut.  12,  digere  per  horas  24.  exprime  et  flltra.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  mit  5  Theilen  Aq.  pluvial  oder  destill,  zum  Umschlag 
aufs  Auge. 

Esseatia  Rhamni  frangnlae  s.  Gort.  Frangulao. 

Esseatia  Sarsapariliae.  Sarsaparill-Essenz.  [Rad.  Sarsaparillae 
10  ausgekocht,  das  Decoct  flltrirt,  dann  auf  9  eingedampft  und  Spirit.  vin.  gall.  1 
zugesetzt.  —  Eine  von  v.  itwlm  vorgeschlagene,  sehr  zweckmässig  und  praktisch 
bewährte  Form.  —  1  Esslöflfel  enthält  etwa  das  Solubile  aus  15,0  Sarsaparille.  — 
10,0  20  Pf.] 

Digitiz;dj^Qpq^e 


il6  Ksscntia  scripara. 


Innerlich:  täglich  2-4  Esslöffel  in  St.  Germain-Thee  oder  einem 
einfachen  Infusura  Fol.  Sennae. 

Esseitia  seripara  s.  Liquor  seriparus. 

Encalyptolui.  Eucalyptol.  [Ueber  kaustischen  Kalk  abdestillirtes 
ätherisches  Oel  der  Fol.  Eucalypti  globuli.  —  (Vergl.  diese.)    1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,2-1,0-2,0  in  Tropfen  oder  Kapseln  [empfohlen  als 
Stimulans  in  kleinen  Gaben,  in  grösseren  bei  Intermittens.  Catarrhen  nnd  Entzündun- 
gen des  Respirationstractus,  Asthma,  Erkrankunger  der  Harnblase,  Gonorrhoe,  auch 
gegen  Helminthiasis:  flabler^  (iiMbert,  Pa«!,  Haeleai,  J.  Arti^  Bi«i^  I.  Kohler  u.  a.] 

Aeusserlich:  zu  Inhalationen  [bei  Asthma,  Bronchitis  putrida  und 
Gangraena  pulmonum,  Phthisis.  —  Der  Eucalyptnsbaum  hat  die  Eigenschaft,  die 
10  fache  Menge  seines  Gewichtes  Wasser  dem  Boden  zu  entziehen  und  zugleich  eine 
campherartige  desinficirende  Luft  auszuathmen;  er  ist  deshalb  mit  grossem  Erfolg 
zur  Assanition  von  Sumpf-  und  Fiebergegenden  (Algier,  Constantine,  Rom)  ange- 
pflanzt worden.  Ilesler  empfiehlt,  ihn  in  Kübeln,  wie  die  Orangebäume  gezogen,  zur 
Verbesserung  der  Luft  in  den  Krankensälen  aufzustellen],  zu  Verbänden  und 
zur  Desinfection  von  Wunden  [bei  Hospitalbrand,  Gangrän,  schlecht  eitern- 
den Geschwüren:  tlmbert],  auch  als  schmerzstillendes  Mittel  pure 
[einige  Tropfen  auf  Flanell],  oder  in  Liniment  [1 :  5  Ol.  Olivar.,  oder  1 :  IV2 
.  GJycerin,  2  Seife  oder  67«  Spiritus:  flinbert.] 

"**£ vpkorbiub  E  u  p  h  0  r  b  i  e  n  h  a  r  z.  [An  der  Luft  getrockneter  Saft  von 
Euphorbia  resinifera  Berg.  —  10,0  gross,  pulv.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [mit  Magnesia  oder  Amylum  vermischt], 
als  Zusatz  zu  Salben  [1  auf  1 V2  F^tt  oder  Ungt.  basilicum,  zum  Offenhalten  von 
künstlichen.  Geschwüren,  wo  man  die  Anwendung  des  Cantharidins  vermeiden  will], 
zu  Pflastern  [1  auf  8  Pflastermasse]. 

^Extracta«  Extracte.  Der  Eindickungsgrad  der  Extracte  ist  ein 
dreifach  verschiedener:  1)  dünnere  Extract-Consistenz  [Consistenz  des  frischen 
Honigs],  2)  dickere  Extract-Consistenz  [können  nicht  mehr  ausgegossen,  aber 
mit  einem  hineingetauchten  Spatel  in  Fäden  ausgezogen  werden],  3)  trockene  Con- 
sistenz [können  zu  Pulver  verrieben  werden].  Bei  der  Nennung  der  einzelnen 
Extracte  ist  deren  Consistenz  nach  den  hier  gegebenen  Bestimmung  mit 
1,  2  oder  3  bezeichnet. 

Die  Anwendung  der  Extracte  geschieht  in  folgenden  Formen:  1)  in 
Pulvern,  Consistenz  1  und  2  durch  Verreibung  mit  anderen  Pulvern, 
Consistenz  für  sich  oder  gemischt.  —  Diese  Form  ist  jedoch  unzweck- 
mässig, da  solche  Pulver  leicht  feucht  werden  und  zusammenbacken.  Für 
einzelne  Narcotica  ist  noch  eine  complicirtere,  zu  Pulvern  sich  gut  eignende 
Extractform  unter  der  Bezeichnung  Extractui  siccmil  in  Gebrauch,  die 
dadurch  hergestellt  wird,  dass  gleiche  Gewichtstheile  Extract  und  Dextrin 
in  einer  Porzcllanschale  so  lange  bei  40-50^  C.  getrocknet  werden,  bis 
kein  Gewichtsverlust  mehr  stattfindet.  Die  noch  warme  Masse  wird  mit 
soviel  Dextrin  verrieben,  dass  das  ursprüngliche  Gewicht  des  angewen- 
deten Extractes  verdoppelt  ist.  Die  Dosis  solcher  Extracte  wird  vom 
Apotheker  doppelt  so  hoch  genommen,  als  sie  der  Arzt  verordnet  hat, 
wenn  nicht  dieser  schon  dem  Namen  des  Extractes  die  Bezeichnung 
siccum  hinzugefügt  hat.  2)  In  Pillen,  die  beste  Form  für  die  Extracte; 
Consistenz  1  bedarf  2  Th.  vegetabilischen  Pulvers  auf  1  Th.  Extract  zur 
Pillenraasse;  Consistenz  2  1  Th   Extract  mit  Vi -Vi  eines  vegetabilischen 

Digitized  byOOOQ  IC 


Extractum  Absinthii.  277 


oder  1  eines  anderen  Pulyers  [Sulfur.,  Hydrarg.  sulfur.,  schwer  lösliche  Salze]; 
Consistenz  3  bedarf  etwas  Mucil.  Gummi  Arab.  [selten  etwas  Spiritus,  z.  B. 
Extr.  Aloes]  zur  Pillenmasse.  3)  In  Latwergen,  namentlich  die  Consistenz  1 
und  2.  4)  In  Solution;  nur  wenige  Extracte  lassen  sich  vollständig  lösen 
[die  bei  der  Bereitung  filtrirten  Extrakte],  die  meisten  geben  eine  Schüttel- 
mixtur von  trübem,  mehr  oder  weniger  braun  gefärbtem  Ansehen;  Ex- 
tracte von  bedeutender  Wirkung,  die  nur  kleine  Dosen  erforderlich  machen, 
werden  häufig  in  Form  von  Tropfen  gegeben.  —  Für  den  äusserlichen 
Gebrauch  kommt  der  Zusatz  von  Extracten  zu  Salben,  Pflastern  und 
Klystieren  vor. 

'^'Extractlim  Absilthii«  Wermutextract.  [20  Th.  des  Krautes  mit 
Wasser  60  und  Spiritus  40,  der  Rückstand  mit  Wasser  30  und  Spiritus  20  digerirt.  ge- 
mischt, ausgepresst  und  bis  zur  Consistenz  2  eingedickt.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  25 Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich;  in  Pillen,  Mixturen. 

*Extract«lll  Aceniti.  Aconitextract.  Eisenhutextract.  [Tuber. 
Aconiti  20  mit  Spirit.  vin.  40,  Aq.  30  macerirt.  der  nach  dem  Abpressen  bleibende 
Rückstand  mit  Spirit.  vin.  20,  Aq.  15  durch  3  Tage  macerirt,  zur  Consistenz  2  ab- 
gedampft. —  1,0  20  Pf.]  Anlässlich  eines  jüngst  in  Holland  vorgekommenen 
Vergiftungsfalles  mit  Aconitin  sei  nachträglich  an  dieser  Stelle  bemerkt, 
dass  das  deutsche  Aconitin  bedeutend  schwächer  als  das  französische  oder 
englische  sein  soll.  Jedenfalls  ist  die  Dosis  für  das  Aconitine  (lotttt) 
nur  auf  Vj— 1  Mgr.  angegeben. 

Innerlich:  zu  0,006-0,025  [ad  0,02  pro  dosi,  ad  0,1  pro  diel]  mehrmals 
täglich,  in  Pillen  und  Tropfen  [gelöst  in  Vin.  Colchici,  Vin.  stibiat.,  Liq. 
Ammon.  acet.,  Aq.  Laurocerasi]. 

Aeusserlich:  zu  Pflastern,  Einreibungen  [Extractum  Aconiti  mit 
Opium  ana  mit  Speichel  in  die  Schläfengegend  einzureiben,  bei  arthritischer  Oph- 
thalmie: f.  Ammoi]. 


567.  I^ 

Extr.  Aconiti 

Hb.  Aconiti  pulv.  ana  0.5 

Succ.  Liquir.  dep.  3,0. 
M.  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
3-6  mal  täglich  1  Pille. 


568.  I^ 

Extr.  Aconiti  1.0 

Vini  Sem.  Ck)lchici  25,0. 

MDS.    3  mal  täglich  5  Tropfen. 


q.  s.  ut  f.  pil.  No.  50.  C.  p.  rad.  Liquir. 
D.  S.  3-4  mal  tägl.  2  Stück  zu  nehmen. 
[Bei  Facialneuralgie.] 

570.  I^ 
Extr.  Aconiti  0,5 
Tinct.  Guajaci  ammoniat. 
Vini  stibiat,  ana  10,0. 

D.  S.   3  mal  täglich  10-15  Tropfen.     [Bei 
Arthritis.] 

571.  Bf 
Extr.  Aconiti  3,0 

569.             Bf  Liquor.  Ammon.  caust.  0,5 

Extr.  Aconiti  0,5  Adipis  suilU  12,0. 

Extr.  Opii  0,2  |   MDS.  Aeusserlich  einzureiben.    [Bei  chro- 

Extr.  Liquir.  !       nisch-rheumatischen  oder  neuralgischen 

Pulv.  Rad.  Liquir.  ana.                     |       Schmerzen.]                         Tumboll. 

Extractvm  Aconiti  sieciim  s.  pulverat.  Trocknes  Eisenhut- 
extract. —  1.0  15  Pf. 

Innerlich:  0,01-0,05  [ad  0,04  pro  dosi,  ad  0,2  pro  die!]  in  Pulvern, 
Pillen. 

^Extractum  AloCs.  Aloeextract.  [l  Alog  mit  5  Aq.  destilL  48  Stun- 
den macerirt,  dann  colirt  und  bei  massiger  Wärme  bis  zur  Consistenz  3  abgedampft. 
—  Trübe  löslich.  —  1,0  5  Pf.] 

Digi||e567-571. 


27S 


Extractum  Aloes  Acido  sulfurico  correctuin. 


Innerlich:  zu  0,02-0,1  mehrmals  täglich  als  Reizmittel,  zu  0,05 
bis  0,25  als  gelindes  Purgans,  zu  0,25-0,6  als  Drasticum,  in  Pillen, 
oder  Bissen,  selten  in  Pulvern  oder  Mixturen. 

Aeusserlich:  zum  Clysma  [0,15-0,3],  zu  Augenwässern  [Augen- 
tropfwässern:  0,1-0 3  auf  25,0;  Augenbähungen:  0,2-1,0  auf  100.0],  Verband- 
wässern [2,0-5,0  auf  100  0],  Augensalben  [0,1-0  5  auf  10,0]. 


572.  Bf 

Extr.  Aloes 

Saponis  medicat.  ana  8,0. 
M.  f.  pil.  50.    Consp.  Lycop.   D.  S.  Abends 
1  -2  Pillen  zu  nehmen.  [Sehr  empfehlens- 
werth,  geliiid  wirkendes  Abführmittel] 
Freriohs. 


573.  I^ 

Extr.  Aloes  5,0 

Extr.  Rhei  comp.  8,0 

Extr.  Colocynth.  comp. 

Perr.  pulv.  ana  1,5. 
M.  f.  pil.  100.  Consp.  Lycop.  D.  S.  [Nach 
Bedürfniss  1-2-3  Pillen  zu  nehmen.] 

Pilulae  aperitivae  Stahlii. 


575.  ^ 

Extr.  Alo6s 

Ammon.  chlorat.  ferrat 
Summitat.  Sabinae  p^lv.  ana  2,5 
Extr.  Senegae  4,0. 
f.  pil.  90.    Ck)nsp.  Lycop.    D.  S.  3  mal 
täglich  2-5  Stück. 

Pilulae  emmenagogae. 


M 


G76.  n- 

Extr.  Aloes  2,0 

Natr.  carb.  dep.  sicci  4.0 

Extr.  Taraxaci  q.  s. 

ut  f.  piL  No.  60.    Consp.  Lycop. 
Morgens   und  Abends   2  Pillen. 


Icterus  Simplex.] 


D.  S. 
[Bei 


574. 


Extr.  Aloes 

Extr.  Rhei  comp,  ana  3,0 
[Extr.  Strychn.  spirit.  0,3] 
Pulv.  et  Succ.  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  30.    Consp.  Lycop. 
Morgens  und  Abends  2  Pillen. 
[Abführmittel.] 

Leyden.  —  Babow. 


D.  S. 


OppoliAr. 


577.  1^ 

Extr.  Aloes  0,75 
Ferri  sulfuric.  3,0 
Sapon.  med.  q.  s. 
ut  f.  pil.   No.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
Anfangs  3  mal  täglich  kurz  nach  dem 
Essen  l  -  3  Pillen    zu    nehmen ,   später 
beim  Eintritt  dünnerer  Stuhlgänge  sel- 
tener. [Bei  habitueller  Stuhl  Verstopfung.] 
John  Kent  Spender. 

"^^Extractnm  Aio#s  Acido  snlAirico  eorreetiun«    [Extr.  Aio6s  4  in 

Aq.  destill.  16  aufgelöst,  Acid.  sulfur.  rectificat.  Va  tropfenweise  zugesetzt,  zur  Con- 
sistenz  3  eingedampft.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  10  Pf.] 

ExtractüBl  Angelicae«  [l  der  Wurzel  mit  2  Spir.  dil.  digerirt,  ausgepresst, 
der  Rückstand  nochmals  mit  1  Spir.  und  1  Wasser  übergössen,  digerirt,  ausgepresst, 
beide  Flüssigkeiten  gemischt,  decantirt  und  zur  Consistenz  2  abgedampft.  —  Trübe 
löslich.  —  1,0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  raehrmals  täglich. 

Extractam  Arnicae  Radicis.    Wohlverleihextract.     [Aus  der 

Wurzel;  Bereitung  wie  Extr.  Angelicae.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  25  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich. 

ExtractttM  Arnicae  Florani»  [Aus  den  Blumen  der  Amica  mit  Wasser 
extrahirt,  bis  zur  Cons.  2  abgedampft.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,6  mehrmals  täglich  in  Pillen. 

578.  R 

Extr.  Arnicae  Flor.  2,0 
Acid.  phosph.  sicci  4,0 
Pulv.  Rad.  Serpentar.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  30.    Consp.  Lycop.     D.  S.  3  mal  täglich  2  Pillen. 
LBei  nervöser  Schwerhörigkeit.]  Oppolser. 

iV^  {^  572-578. 


Digitized  by  V^OOQIC 


Extraclum  Artemisiae.  279 


ExtraetlUn  Artemisiae«  Beifusswurzelcxtract.  [Aus  dor  Wurzel, 
wie  Extr.  Angelicae  bereitet.  —  1,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,3  in.Pillen,  in  Emulsion  [bei  Eclampsie,  Epi- 
lepsie u.  s.  w.]. 

579.  Bf 

Extr.  Artemis.  0,25 
Gummi  Arab.  4,0 
Sacch.  alb.  12,0 
Emuls.  Araygd.  100,0. 
MDS.  Halbstündlich  1-2  Theelöflfel.    [Bei  Eclampsia  infantum.] 

Kölreuter. 

Extractnm   Artemisiae   aetheream.     Aetherisches    Beifuss- 

extract.  [1  Rad.  Artemis,  mit  2  Aether  acht  Tage  lang  macerirt,  ausgepresst, 
der  Rückstand  mit  1  Spir.  aether.  übergössen,  macerirt,  ausgepresst,  die  erhaltene 
Flüssigkeit  filtrirt  und  zur  Consistenz  2  abgedampft.  —  Nicht  löslich.  —  1,0 
etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,2  in  Pillen. 

Extractnm  Aurantii  Cortieis.  Extractum  Corticis  Aurantii.  Fome- 
ranzenschalenextract.  [Cort.  Fruct.  Aurant.  1  mit  Spiritus  und  Wasser 
ana  2  durch  3  Tage  digerirt,  ausgepresst  und  der  Rückstand  mit  Spiritus  und  Wasser 
ana  1  ebenso  behandelt,  die  Flüssigkeiten  gemischt,  filtrirt  und  bis  zur  Consistenz  2 
abgedampft.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  in  Bissen,  Latwergen, 
Mixturen,  Elixiren. 

Extractnm  Bardanaet     Elettenwurzelextract.     [Aus  der  Rad. 

Bardan.  wie  Extr.  Absinth.  —  Klar  löslich.  —  5,0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich  [selten]. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Haarwuchs  befördernden  Mitteln  [Po- 
maden und  Wasch  wässern]. 

'i'Extractnm  BelladoMae.  Extractnm  Solani  furiosi.  Belladonna- 
extract.  ToUkirschenextract.  [20  Th.  dor  frischen  Blätter  der  Belladonna  wer- 
den mit  1  Th.  Wasser  zerstampft  und  ausgepresst  und  dies  mit  3  Th.  Wasser  wieder- 
holt; die  erhaltenen  Flüssigkeiten  werden  colirt  und  auf  2  Th.  abgedampft;  der 
Rückstand  mit  2  Th.  Spiritus  24  Stunden  behandelt,  colirt,  nochmals  mit  1  Th.  Spirit. 
angerührt  und  abgepresst.  Die  gemischten  Flüssigkeiten  werden  filtrirt  und  zur  Con- 
sistenz 2  abgedampft.  —  Trübe  löslich.  —  Die  Ph.  Attstr.  lässt  ihr  Extractnm  Bella- 
donnae  aus  der  getrockneten  Wurzel  darstellen,  erhält  dadurch  ein  wesentlich  stärkeres 
Präparat,  mit  dessen  Maximaldosis  aber  diejenige  der  Ph.  GerM.  ed.  II.  übereinstimmt, 
während  die  editio  I.  die  doppelten  Dosen  der  jetzigen  hatte.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  0,01-0,05-0,1  [ad  0,05  pro  dosi,  ad  0,2  pro  die I]  2-3  Mal 
täglich,  in  Pulvern,  Pillen  und  Tropfen  [mit  Aqua  Lauro^cerasi].  In 
England  vielfach  bei  hartnäckiger  Obstipation  in  grossen  Dosen  (0,12 
alle  1-2  Stunden  bis  zu  0,7  und  0,9  Gr.:  Herr)  gegeben.  Auch  als  Anti- 
pyreticum  bei  Typhus  und  Scharlach  (Abends  0,03  mit  oder  ohne  einen 
Theelöffel  Magnes.  sulfur.,  welches  die  Wirkung  der  Belladonna  bedeu- 
tend unterstützt)  von  B«rp  angewendet. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpillen,  Zahnlatwergen,  Bougies  [bei 
krampfhaften  Stricturen  Kerzen  mit  Extract.  Belladonnae  bestrichen  einzubringen: 
lyrrd],  Injectionen  und  Klystieren  [0,05-0,1  auf  25,0],  Inhalationen 
[vergl.  p.  100],  Augenwässern  [zur  Erweiterung  der  Pupille:  0,25-0,6  auf  10,0, 

Digitized  b^  579.   ^W9^ 


280 


Extractum  Belladonna^. 


jetzt  (Ho  Lösung  des  Atropins  wegen  ihrer  sicheren  und  gleichmassigeren  Wirkung 
vorgezogen;  als  Augentropfwasser  bei  Ophthalmie:  0,1-0,5  auf  25  0],  Pflastern 
[5,0  auf  20,0-25,0],  Suppositorien,  Salben  [3,0-6,0  auf  25,0,  bei  Rigidität 
des  Muttermundes,  Blasenkrampf,  eingeklemmten  Brüchen],  A.ugensalben  [0,3 
bis  0,6  auf  10,0:  bei  scrophulöser  Lichtscheu]. 


580. 


R 


Extr.  Belladonnae 
Fol.  Belladonn.  pulv.  ana  1,0 
Succ.  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  piL  No.  lüO.     D.  S.  Im  ersten  Mo- 
nat Abends  1  Pille,  im  zweiten  Monat 
Abends  2  Pillen  u.  s.  w.  zu  steigen  bis 
zu  6-7  Pillen.     [Gegen  Epilepsie.] 

TrouBseau. 


581. 


R' 


Extr.  Belladonn. 
Extr.  Opii  ana  0,2 
Lactucarii  gallici  0,3 
Flor.  Malvae  q.  s. 
ut  f.  piL  15.    D.  S.  3  mal  täglich  1  PiUe, 
später  mehr.    [Bei  hochgradiger  Chorea.] 
Barthez. 


582.  IV 

Extr.  Belladonn.  1,0 
Opii  0,5 
Myrrhae 

Rad.  Ipecac.  pulv.  ana  2,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 
M.  f.  pil.  50.    D.  S.  3 mal  täglich  I  Pille: 
auf  2,  später  3  Pillen  zu  steigen.    [Bei 
Asthma.] 

583.  IV 

Extr.  Belladonn.  0,5 
Extr.  Gentian.  q.  s. 
ut  f.  1.  a.  pil.  No.  oO.    Consp.  Lycopod. 
D.  S.  3  mal  täglich  1-4  Pillen  zu  nehmen. 
[Bei  habitueller  Stuhlverstopfung.] 
Nunneley. 


584. 


^ 


Extr.  Belladonn. 

Pulv.  Sem.  Strychn.  ana  0,1 

Ferr.  oxyd.  fusc.  0,75 

Sacch.  alb.  2,5. 
M.  f.  pulv.  div.  in  decem  part.  aequal. 
D.  S.  Täglich  1  Pulver.  [Gegen  Enuresis 
nocturna  der  Kinder.]  Faure. 


585. 


I* 


Extr.  Belladonn.  0,1 
Bismut.  subnitr.  2,0 
Elaeosacch.  Chamom.  5,0 
M.  f.  pulv.  d.  in  part  aeq.   No.  10.    S. 

4  Pulver   im  Tage   zu   nehmen.      [Bei 

Cardialgien.] 


IV  580-592. 


586.  IV 

Extr.  Belladonn.  0,25 

Aq.  Laurocerasi  15,0. 
D.  S.  3-4  mal  täglich  30  Tropfen. 

[Liquor  Belladonnae  cyanic] 

Hufeland. 


587.  IV 

Extr.  Belladonn.  0,3 
Liq.  Ammon.  anis.  2,5 
Aq.  dest.  15,0. 

D.  S.  3stdl.  10-20  Tropfen.      Frerloh«. 


588.  IV 

Extr.  Belladonn.  0,3 

Aq.  dest.  100,0 

Syr.  Ipecac.  25,0 

Vin.  stibiat.  1(),0. 
MDS.    3 mal  täglich  1-2  Theelöffel. 
KeuchhustenJ 


[Bei 


589.  IV 

Extr.  Belladonn.  1,0 
Zinc.  oxydat.  4,0 
Extr.  VÄlerian.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Lycop.   D.  S. 
2  mal  täglich  5  Stück.    [Bei  Neuralgie.] 
Bematsik. 


590.  fV 

Extr.  Belladonn.  0,5 
Ungt.  Hydrarg.  einer.  10,0. 
M.  f.  unguent.    D.  S.  Zum  Einreiben  bei 
spastischer  Phimosis  und  Paraphimosis 
im  Gefolge  des  Trippers. 


591.  IV 

Extr.  Belladonn.  6,0 
Tinct.  Opii  croc.  3,0 
Chloroformii  4,0 
MDS.  Auf  neuralgische  und  schmemhafte 
Theile  3-4  mal  täglich  aufzulegen. 

Piday. 


592. 


R 


Extr.  Belladonn. 
Camph. 

Tinct.  Opii  ferment.  ana  4,0 
Ungt.  Hydrarg.  einer.  30,0. 
M.    f.    unguent.    D.  S.     Zur   Einreibung. 
[Bei  chronischen  Drüsenanschwellungen, 
Epididymitis  u.  s.  w.] 

Bioord^s  Pommade  fondante. 


Digitized  by 


Google 


Extractum  Belladonnae  siccaro. 


281 


593.  Bß 

Extr.  Belladonn. 
üngt.  Glycerini  ana  10,0. 
F.  unguent.    D.  S.  Zur  Einreibung  in  die 
Brustdrüse.    [Bei  GalactorrhoeJ 

Fountain. 

594.  Bf 

Extr.  Belladonn.  0,1 

solve  in 
Aq.  dest.  100,0 
Aq.  Laurocerasi  5,0. 
MDS.    Zur  Injection.     [Bei  Tripper   mit 
starker  Sehmerzhaftigkeit  und  Iscburie.] 


59G.  Bf 

Extr.  Belladonn.  0,25 
Ol.  Cacao  15,0. 

F.  suppositoria  No.  4.    D 


Bei  Tenosraus. 
Sohönlein. 


597.  I^ 

Extr.  Belladonn.  3,0 

Plnmbi  acet.  5,0 

Adipis  suilli  30,0. 
M.  f.  unguent.     D.  S.    Zum   Bestreichen 


des  Anus  bei  Fistula  ani. 


I 


Dupuytren. 


598. 


Extr.  Belladonn.  0,1 
Inf.  Flor.  Cbamom.  125,0. 
MDS.  Zum  Kly stier.    [Zur  Reduction  von 
Hernien.]  Bioord. 


595.  I^ 

Extr.  Belladonn.  0,02 
Glycerini  3,0 
Gelatin.  1,0. 
Solve  len.  calor.  f.  Supposit.    S.   So  tief 
als  möglich  einzuführen  und  3-4  mal  zu 

wiederholen.    [Bei  Hämorrhoidalfluss.]  __ 

Me.  Auliire.       I 

Bxtractam  BellldMUe  Siccnm.    [Vergl.  Extraeta.  —  1,0  15  Pf.] 

"^fixtrtctam  Calami.   Extr.  Acori.   Kalmusextract.   [WieWormuth- 

Extract  bereitet.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  20  Pf.] 
Innerlich:  zu  Oj5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen. 

Extrtetun  CaleMdolae.  Ringelblumenextract.  [Bereitet  wie 
Extr.  Beilad.    Consistenz  2.  —  Lösung  trübe.  —  1.0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-0,8  2-4  Mal  täglich,  in  Pillen,  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Verbandwässern,  Salben  [mit  Wasser  zur  Salben- 
consistenz  angerührt  oder  als  Zusatz  zur  Fettsalbe]. 

599.  Bf 

Extr.  Calenduläe 
Extr.  Chamom.  Tulg.  ana  6,0 
solve  in 
.  Aq.  Laurocerasi  50,0 

adde 
Tinct.  Opii  simpl.  3,0. 
MDS.  Umgeschüttelt  als  Verbandwasser.     [Bei  Krebsgesohwüren.] 

Bust. 

*Eitraet«iii  Cauabis  iidicae.  £xtract  of  Indian  herop.  Extrait 
du  chauvre  de  l'Indes.  Indisch  Hanfextract.  [Alkoholisches  Extract  aus 
der  Herba  Cannabis  indicae.  —  Consistenz  2.  —  In  Wasser  unlöslich,  in  Alkohol  mit 
grüner  Farbe  löslich.  —  1,0  65  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1  [ad  0,1  pro  dosil  ad  0,4  pro  diel]  2-3  Mal 
täglich  [nach  htBMJiller  muss  die  Dosis  bedeutend  höher  gegriffen  werden,  zu 
0,25-0,5  und  selbst  zuweilen  bis  1,25  (!!I),  um  Schlaf  zu  erzielen,  und  haben  sich 
ihm  diese  grossen  Dosen  bei  einer  Reihe  von  Krankheiten  als  sehr  empfehlenswerthe 
Hypnotica  bewährt.  Auch  iertkier  reicht  das  Extr.  Cannabis  indicae  in  der  Dosis 
von  0,25  1,0!  als  Hypnoticum  bei  Geisteskrankheiten],  in  Pillen,  Pulvern, 
Trochiscen  [Trochisci  mit  0,6  Extr.  Cannabis  indicae  sind  meistens  in  den  Apo- 
theken vorräthig]  oder  alkoholischer  Lösung  [Tinctura  Cannabis  indicae],  als 

^'9'^'!^  593- 599. ^#11 


282  Extractum  Capitum  I^apaveris. 


Narcoticura  in  seiner  >Virkung  dem  Opium  ziemlich  nahe  stehend,  aber 
milder  und  namentlich  nicht  hemmend  auf  die  Stuhlentleerung  [mit  Erfolg 
versucht  bei  Geisteskranken  von  C«BtlU^  Mtreti^  ierthier  u.  a.  —  in  der  Ctiolera 
asiatica  von  VilleMin  empfohlen,  ohne  besondere  Vorzüge  —  von  VmBMiller  bei  ver- 
schiedenen Krankheiten,  namentlich  Phthisis,  Rheumatismus,  Neurosen,  Entzündungs- 
krankheilen  u.  a.  mit  Erfolg  als  beruhigendes  und  schlafmachendes  Mittel  angewandt. 
Seguin  empfiehlt  das  Extract  gegen  Migräne,  0,02  vor  jeder  Mahlzeit  zu  nehmen,  in 
der  2.  Woche  auf  0,3  steigend  und  3  Monate  lang  zu  gebrauchen.]  —  Die  im 
Orient  gebräuchlichsten  Präparate  des  Hanfes  sind  Haschich  und  Chur- 
rus.  Die  Zusammensetzung  derselben  ist  keine  constante.  Nach  einigen 
soll  das  Extr.  Gannabis  ihr  Hauptbestandtheil  sein.  Das  von  nSIgMind 
aus  Egypten  mitgebrachte  Haschich  enthielt  die  Herba  Gannabis  indicae, 
vornehmlich  die  blühenden  Spitzen  derselben  (n  Sekrtff).  Nach  VrtMiiller 
soll  Haschich  überhaupt  aus  gepulverter  Herba  Gannabis  indicae,  Zucker 
und  Gummi  bestehen,  aber  in  nicht  constanter  Mischung;  Ghurrus  hin- 
gegen soll  das  gereinigte  Gannabis-Harz  darstellen. 

Aeusserlich:    in  Salben  oder  Linimenten  [zur  Beschwichtigung 
localer  entzündlicher,  neuralgischer  oder  rheumatischer  Schmerzen:  VrtMiiUer]. 

600.  Bf 

Eitr.  Cannab.  indic.  1,5 
Acid.  gallici  G,0. 
F.    pil.  No.  50.    Consp.  Lycopod.    D.  S. 
1-2  Pillen  Abends  zu  nehmen.     [Gegen 
colliquative  Schweisse  bei  Phthisis.] 
Pharmac.  of  the  Brompton-Hospital. 


GOl.  ^ 

Extr.  Cannab.  ind. 
Herb.  Cannab.  ind.  pulv.  ana  3,0(1). 
M.  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
4  Pillen  auf  einmal  zu  nehmen.     [Als 
Hypnoticum.]  Fronmüller. 


602.  Bf 

Extr.  Canab.  ind. 

Extr.  Hyoscyam.  ana  0,03 


Sacch.  alb.  0,3. 
M.   f.  pulvis.     Dispens,  tal.  dos.  No.  8. 
D.  S.  38tdl.  1  Pulver.    [Bei  Gonorrhoe 
mit  heftigen  Schmerzen.]         Zeissl. 

603.  Bf 

Extr.  Cannab.  ind. 
Sacchar.  lact.  3,0. 
M.  f.  pulv.  D.  in  part.  aeq.  No.  10.  S.  3  mal 
täglich  1  Pulver.     [Bei  Chorea.] 

FreriohB. 


604.  Bf 

Extr.  Cannab.  ind.  0,2 
Liniment,  ammoniato-camph.  25,0. 
D.  S.  Zur  Einreibung.  [Bei  schmerzhaftem 
chronischen  Hheumatismus.] 

Fronmüller. 


Extractnm  Capitiun  Papaveris.  Affium.  Opium  incfigene.  Mohn- 
kopf extract.  [Ein  gesättigtes  alkoholisches  Extract,  aus  den  unreifen  Samen- 
kapseln des  Mohns  bereitet,  soll  nach  tibltHe  etwa  1  pCt.  Morph,  enthalten.] 

ExtractUBI  Capsici  aani.  Spanischpfefferextract.  [Alkoholi- 
sches Extract  aus  den  Fructus  Capsici  annui.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,1  als  kräftiges  Acre. 

^fixtractiun  Cardai  beaedicti.  Cardobenediktenextract.  [iTheil 
Cardobenediktenkraut  mit  10  kochendem  Wasser  digerirt,  zur  Consistenz  2  abge- 
dampft. —  Trübe  löslich.  —  10,0  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Solutionen 
[mit  Aqua  Laurocerasi,  mit  aromalischen  Tincturen  u.  s.  w.]. 

605.  Bf 

Extr.  Cardui  bened.  5,0 
Aq.  Laurocerasi  25,0. 
M.  D.  3  mal  täglich  20-40  Tropfen.     [Bei  chronischen  pituitösen  Katarrhen.] 

g^  Bf  600-605.  Digitizedby google 


Extractum  Carnis  Liebig.  "283 


ExtraetHm  Carnis  Liebig.    Fleischextract.    [Eine  höchst  concen- 

trirte,  fettfreie  Bouillon.  Die  Pharmakopoe  ed.  I.  schrieb  vor,  dass  die  Auflösung  des- 
selben mit  etwas  Kochsalz  versetzt,  genau  den  Geschmack  der  Bouillon  darbiete,  eine 
Bedingung,  die  von  dem  aus  Brasilien  und  Neuholland  zu  uns  kommenden  Fleisch- 
extract nicht  immer  erfüllt  wird.  —  10,0  45  Pf.] 

Innerlich:  als  Nahrungsmittel  für  Reconvalescenten,  Magenleidende, 
Phthisiker,  atrophische  Kinder  u.  s.  w.  theelöfifelweise  pur  oder  auf  Weiss- 
brod  gestrichen  oder  in  heissem  Wasser  gelöst  mit  Salz  und  Gewürzen 
[V2-I  Theelöflfel  zu  1  Tasse  heissen  Wassers  giebt  eine  kräftige  Bouillon], 

'^'Extraetlllll  Cascarillae.  Cascarillextract.  [l  Cort.  Cascarill.  klein 
geschnitten  mit  5  kochenden  Wassers  Übergossen,  24  Stunden  macerirt,  ausgepresst, 
abermals  mit  5  kochenden  Wassers  Übergossen,  wiederum  macerirt,  ausgepresst; 
beide  Flüssigkeiten  gemischt,  decantirt  und  zur  Consistenz  2  abgedampft.  —  Trübe 
löslich.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen  und  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Zahnfleisch-Latwergen. 


606.  Bf 

Extr.  Cascarill.  3,0 
Pulv.  Rad.  Rhei  1,0 
Pulv.  Rad.  Colombo  2,0. 
M.  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Cinnam.   D.  S. 
3  mal  taglich  5  Stück. 

607.  I^ 

Extr.  Cascarill. 
Extr.  Colombo  ana  5,0 
Aq.  Menth,  pip.  150,0 
Tinct.  Cinnam.  7,5 
Syr.  Aurant.  Cort.  30,0. 
MDS.  2stdl.,  umgeschüttelt,  1  Esslöffel. 
[Bei  Diarrhoe.]  Vogel. 


608.  ^ 

Extr.  Cascarill. 

Extr.  Trifolü  flbrini  ana  2,0-4,0 
Aq.  dest.  200,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  20,0. 
MDS.    1  Esslöffel  voll  vor  jeder  Mahlzeit 
zu  nehmen.    [Bei  Appetitlosigkeit.] 
T.  Bamberger. 


609.  H- 

Extr.  Cascarill.  15,0 
Myrrh.  pulv.  5,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,25. 

M.  f.  electuar.  spiss.     D.  S.    Zahnfleisch- 
Latwerge. 

Extraetnm  Castaneae  yescae  liqaidvm.  Flüssiges  Kastanien- 

extract.  [Fol.  Castaneae  vescae  480  getrocknet  und  gepulvert,  mit  150  Glycerin 
und  240  Zucker  und  Wasser  q.  s.  gekocht  und  auf  480  Colatur  eingedickt.  ■— 
10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  V-^-l  Theelöffel  für  Kinder,  entsprechend  mehr  für 
Erwachsene,  gegen  Keuchhusten  empfohlen:  ttfis^  neisehmanH. 

Extraetnm  Cateelm.    [Wie  Extr.  Aloes  bereitet.  Consistenz  3.  —  Trübe  lös- 
lich. —  10,0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  wie  Catechu. 

610.  Hj 

Extr.  Catechu  25,0 
Ammon.  chlorat.  12,5 
Aq.  200,0 
Gummi  Arab.  25,0. 
MDS.  l-2stdl.  1  Esslöffel.     [Bei  Diarrhoe.] 

Bademaoher. 

Extraetnm  Centaurü.   Tausendgüldenkrautextract.    [Wie  Extr. 
Card,  bened.  Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  rillen,  Tropfen. 
Extraetvm   Chamomillae.    Kamillenextract.     [l.  Th.  Flor.  Cha- 

momill.  mit  Wasser  und  Spiritus  ana  4  Th.  digerirt  und  ausgepresst  und  der  Ruck- 

Digit^606-610.  IMI^ 


284 


Extractum  Chelidonii. 


stand  nochmals  mit  Wasser  und  Spiritus  ana  2  digorirt  und  ausgepresst,  die  Flüssig- 
keiten gemischt,  fiitrirt  und  zur  Consistenz  2  abgedampft.  —  Trübe  löslich.  —  1.0 
25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Pinselsäften  und  Verbandwässern. 

Extractmn  CheUdoiii.  Schöllkrautextract.  [Wie  Extr.  Belladonn. 
bereitet.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,5  mehrmals  täglich  in  Pillen,  Tropfen. 

^Extractum  Ckinae  aqnosvm.  Wässeriges  Chinaextract.  [i  Th.  China- 
rinde mit  10  Wasser  48  Stunden  macorirt,  der  nach  dem  Abpressen  bleibende  Rück- 
stand nochmals  mit  10  Wasser  ebenso  lange  macerirt,  die  abgepressten  Flüssigkeiten 
auf  2  Th.  verdampft,  fiitrirt  und  ein  Extract  von  der  Consistenz  1  hergestellt.  —  1.0 
15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Mundwässern,  Pinselsaften,  als  Zusatz  zu 
Haarpomaden. 


611.  Bf 

Extr.  Chinae 

Fol.  Trifol.  fibrini  pulv.  ana  5,0. 
F.  pil.  lOü.    Consp.  Cinnam.   D.S.  2stdl. 
5-10  Stück.      [Bei    milder   Form    von 
Intennittens.] 


ut  f.  pil.  100.   S.  2  Pillen  zu  jeder  Mahl- 
zeit.    [Roborircnde  Pillen.] 


613.  H- 

Medullae  Bovis  25,0 

Ol.  Jasmini  5,0 

Extr.  Chinae  3,0 

Succi  Citri 

Tinct.  Canth.  ana  1,5. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Haarpomade. 
Dupuytren. 


612.  Bf 

Ferro- Kali -tartar.  10,0 

Extr.  Chinae  10,0 

Giycerini 

Ol.  Anisi  q.  s.  |  

Extraetnm  Chiiae  friede  paratmn.  [Entspricht  dem  Extr.  Chin.  aquos. 
der  edit.  II.  nur  das  1  Theil  Cort.  Chinae  statt  mit  10  mit  3  Theilen  Wasser  aus- 
gezogen wurde.  —  Enthält  fast  nur  Gerbstoff.  —  Wenig  trübe  löslich.  —  1,0  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5. 


614. 


Bf 


615. 


I* 


Extr.  Chin.  frigid,  parat. 

solve  in 
Aq.  Menth,  pip.  150,0 
Spir.  Aether.  acet.  5,0 
Syr.  Aurant.  Cort  .00,0. 
MDS.   Stdl.  1  EsslöflfeL 


10,0 


Extr.  Chin.  frigid,  parat.  2,0 

Aq.  100,0 

Aq.  Aurant.  Flor.  15,0 

Syr.  Aurant.  Cort.  30,0. 
D.  S.    3- 4 mal  täglich   1  Esslo£fel.     [Zur 
Unterstützung  der  Kräfte  bei  ulcerativer 
Scrophulose.  Lebert. 

Extractain  Chiiae  spiritiiosvm.   Weingeibtiges  Chinaextract.  [l  Th. 

Chinarinde  mit  5  spir.  vini  dilut.  6  Tage  macerirt.  Der  nach  dem  Abpressen  blei- 
bende KücKstand  nochmals  mit  5  spir.  vini  dil.  3  Tage  macerirt.  Die  gemischten 
Flüssigkeiten  zum  trockenen  Extract  eingedampft.  —  1,0  35  Pf.] 

Extraetnm  Chinae  re^ae  s.  Calisajfae  liqmidnm.  Fluid  extract 
der  Ph.  BriUtan.  soll  leichter  verdaulich  sein  als  das  Chinarindenpulver. 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  Extr.  Chinae  spirit.,  jedoch  wirk- 
samer, aber  auch  theurer  als  dieses. 

Extraetnni  Cinae«  Extractum  Cinae  aetbereum.  Extractum  San- 
tonici.  Extr.  Flores  Artemisiae  Vahlianae  Ph.  Ntr?«  Zittwerblüthen- 
extract.     [2  Th.  Flor.  Cin.  pulv.  mit  Aether  und  Spiiitns  ana  3  durch  3  Tage 

i9^  Bf  611-615.  Digitizedby^OOgie 


Extractum  Ginae  spirituosum.  285 

macerirt,  ausgepresst  und  abermals  mit  Aether  und  Spiritus  ana  2  Th.  dieselbe  Ope- 
ration wiederholt,  beide  Flussigl(eiten  gemischt,  filtrirt,  zur  Consistenz  1  abgedampft; 
von  dunkelgrüner  Farbe,  in  Wasser  unlöslich.  —  1,0  35  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  [als  Anthelminthicum],  in  rillen  oder  Bissen, 
am  besten  in  Kapseln  [0,3-0,6,  von  welchen  letzteren  1  Dtzd.  =  140  Pf.] 

61  C>.  Bf 

Extr.  Cinae  1,0 
Flor.  Cinae  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  16.    CJonsp.  Pulv.  Ri^d.  Calam.    D.  S.  2  Tage  hinter  einander  Morgens 
nüchtern  8  Stück  zu  nehmen.    [Bei  Spulwürmern  Erwachsener.]         Shapmann. 

ExtractillB  Ciiae  SpiritnOSVin.  [Durch  Extraction  der  Flor.  Gin.  mit 
Spir.  dil.  und  Abdampfen  bis  zur  Consistenz  3.  —  1,0  35  Pf.] 

Innerlich:    zu  0,15-0.3  pro  die  für  Kinder,  mehr  für  Erwachsene. 

Extraetum  Cdfeae  Spiritaesiun.  Kaffeeextract.  [Frische  Kaffee- 
bohnen gestossen  und  aus  denselben  in  der  Weise  des  Angelicaextracts  ein  Extract 
bereitet.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1  0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,25-0,4,  in  Pillen  [statt  des  viel  theureren  Coffein]. 

617.  Bf 

Extr.  Coff.  spirit.  5,0 
Pulv.  Sem.  Coff.  q.  s. 
ut  f.  pil.  50.    Consp.  Cinnam.    D.  S.  Vi'lstdl.  2-3  Pillen  zu  nehmen. 
[Bei  Migräne.] 

Extractmn  ColcUci  aeidnm  e  Semiubvs.  Saures  Zeitlosen- 
Samenextract.  [Aus  1  Sem.  Colchici  pulv.  durch  Maceration  mit  8  Essig  und 
wiederholter  Maceration  mit  4  Essig,  Filtriren  beider  Flüssigkeiten  und  Eindampfen 
bis  rur  Consistenz  2.  —  Klar  löslich.  —  1,0  etwa  15  Pf.] 

618.  I^ 

Extr.  Colchici  acid.  e  Semin. 
AloSs  pulv.  ana  2,0. 
F.  1.  a.  pil.  No.  30.   Consp.  Magn.  ust.    D.  S.  Morgens  und  Abends  1  Pille  zu  nehmen. 
[Bei  Arthritis,  Amenorrhoe.]    Pilulae  antarthriticae  albae.  Wolff. 

*Extraetni  Cokeyitllidis.  Coloquinthenextract.  [2  Th.  Colo- 
quinten  von  den  Samen  befreit  und  gröblich  zerschnitten,  mit  15  Th.  Spir.  dilut. 
mehrere  Tage  lang  digerirt,  ausgepresst,  mit  5  Spir.  dilut.  und  5  Th.  Wasser  dieselbe 
Operation  wiederholt,  die  Flüssigkeiten  gemischt,  decantirt  und  zur  Consistenz  3  aus- 
getrocknet. —  Trübe  löslich.  —  1,0  40  Pf  J 

Innerlich:  zu  0,005-0,01  als  Reizmittel,  zu  0,01-0,06  [ad  0,05  pro 
dosi,  ad  0,2  pro  diel]  als  Purgans. 

619.  I^ 

Extr.  Colocynthidis 
AloSs 
Extr.  Rhei 
Gutti  ana  1,0 
Extr.  Hyoscyami  0,25 
Ol.  Anisi  0,1. 
M.   f.   pil.   No.  20.    Obduc.   Argent    S. 
Abends  1  Pille  zu  nehmen.    [Bei  hart- 
näckiger Stuhlverstopfung.] 

Troussean. 

Extraetm  Colecyithidis  fom|idsitiim.  Extr.  Colocynth.  Londi- 
nense.  [Extr.  Colocynth.  3,  Extr.  Rhei,  Aloe  10  und  Res.  Scammonii  8  mit  Spir. 
dil.  besprengt  und  zur  Consistenz  3  eingedampft.  —  1.0  20  Pf.] 

^'^'^616-620.  ^SAF 


620.  Bf 

Extr.  Colocynth. 
Aloes 

Scammonii  ana  3,0 
Kalii  stibi.  0,2. 
M.  f.  pil.  No.  50.    D.  S.  Täglich  I  Pille 
zu  nehmen. 

[Purgans,  zumal  bei  Hautkrankheiten.] 
FothergUl. 


Extractum  Colombo. 


Innerlich:  zu  0,01-0,05-0,12  in  Pillen. 

621.  '  B^ 

Extr.  Colocynth.  comp. 
Sapon.  medicat.  ana  2,0 
Ol.  Chamomill.  citrati  0,5. 
M.  f.  pil.  No.  30.    Consp.  Lycopod.    D.  S.  1-2  Pillen. 

"^Eltractum  Colombo.    Extr.  Calumbae  Ph.  A«str.    [Wie  Extr.  Aurant. 
Cort.  bereitet  und  zur  Consistenz  3  abgedampft.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  55  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,5-1,5  in  Pillen  oder  Mixturen. 


622.  Bf 

Extr.  Colombo 

Fell.  Tauri 

Pulv.  Rad.  Rhei  ana  4,0. 
F.  pil.   No.  100.    Consp.  Cinnam.    D.  S. 
Täglich  6-10  Stück  zu  verbrauchen. 


Tinct.  Rhei  aquos.  25,0. 
MDS.  Umgeschüttelt,  3  mal  täglich  1  Ess- 
löifel.  Biohter. 


624.  Bf 

Extr.  Colombo  4,0 
Decoct.  Salep.  100,0 
Elaeosacch   Foenic.  15,0. 
MDS.  Stdl.,  umgeschüttelt,  1  Kinderlöffel. 
[Bei  Diarrh.  chron.  infantum.] 

Wendt. 


G23.  Bf 

Extr.  Colombo  12,5 

solve  in 
Aq.  Cinnam.  simpl.  10  ),0 
Spir.  aether.  6,0 

Extractum  ConiL  Extractum  Conii  maculati  Ph.  Aistr.  s.  Cicutae 
(terrestris).  Schierliugsextract.  [Wie  Extr.  Belladonnae'  Consistenz  2.  — 
Fast  klar  löslich.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  0,03-0,18  [ad  0,18  pro  dosi,  ad  0,6  pro  diel]  mehrmals  täg- 
lich in  Pillen  und  Solutionen.  [Vor  einiger  Zeit  dringend  zur  Ver- 
hütung der  durch  Milchstauung  entstehenden  Mastitis  der  Wöchnerinnen  und  Stillen- 
den zu  0.01-0,06  4-6  Mal  taglich  von  Altstadter  empfohlen.] 

Aeusserlich:  zu  Pinselsäften,  Inhalationen  [vergl.  pag.  100], 
Augen  wässern  [zu  Fomentationen  2-3  auf  100;  zu  Augentropfwässem  1  auf  25], 
Augensalben  [1-3  auf  10-15  Fett],  Verbandsalben,  Pflastern. 


625.  Bf 

Extr.  Conii 

Extr.  Papayeris  ana  3,0 
Extr.  Stramonii  0,36-0,72 
M.  f.  1.  a.  pil.  No.  20.     Consp.  Lycopod. 
D.  S.  2  mal  täglich  1  Pille  zu  nehmen. 
[Bei  Mastodynie.] 

T.  Baxnberger. 


626.  Bf 

Extr.  Conii  0,2 
Extr.  Chelidonii  2,0 
Rad.  Rhei  pulv.  3,0 
Saponis  med.  5,0. 
[Zuweilen  auch  noch   Zusatz   von  Extr. 
Aloes.]    M.  f.  pilul.  No.  100.    Consp. 
Lycop.    D.S.  3 mal  täglich  5-10  Stück 
zu  nehmen.    [Bei  verschiedenen  Leber- 
affectionen,  zur  Beförderung  der  Gallen- 
ausscheidung.]   Leberpillen. 

H.  B.  Biohter. 


627. 


^ 


Rad.  Ipecac.  pulv.  1,0 

Stib.  sulfur.  aurant. 

Extr.  Senegae 

Extr.  Conii  ana  2,0. 
F.  pil.  No.  60.    Consp.  Lycopod.    D.  S. 
3 mal  täglich  1-2  Pillen.    [Bei  chroni- 
schem Bronchialkatarrh.] 


628.  Bf 

Extr.  Conii  5,0 
Rad.  Ipecac.  pulv.  1,0 
Syr.  comm.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  50.    Cbnsp.  Lycop.    D.  S. 
Mehrmals  täglich  l  Pille  zu  nehmen. 
Pilul.  Conii  compos.  Ph.  Brit. 
(Compound  Pill  of  Hemlock.) 


629.  Bf 

Extr.  Conii  2,0 
solve  in 

Aq.  Laurocerasi  20,0. 
D.  S.    10  Tropfen    mehrmals   täglich  zu 


nehmen. 


Bf  621-629. 


Digitized  by  V^OOQIC 


Extractum  Conii  siccum.  287 


Extraetnm  Conii  sieeiun.    Vergl.  Extracte.   [1,0  15  Pf.] 
ExtraetuHi  Cortieis  Nnenm  Jnglaidis.    Roob  Juglandis.    Nuss- 

schaleaextract.     [Der  Saft  aus  den  grünen  Nussschalen  zur  Consistenz  2  ab- 
gedampft.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,6  in  Pillen  und  Mixturen. 

Extractnm  Cortieis  Radieis  Granatoriun.  Extractum  Funicae 
Granati  Ph.  Atslr.  Granatwurzel-Rindenextract.  [Wie  Extr.  Cascar. 
Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  5,0-12,0  pro  dosi  [in  der  Regel  3  Mal  wiederholt],  in 
Solution  [von  aromatischem  Wasser]. 

Extraetam  Cortieis  Radicis  Granatomm  spiritnosun  Ph.  «tll. 

[Mit  Spir.  dil.  bereitet.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  35  Pf.] 
Innerlich:  zu  4,0-8,0  3  Mal  wiederholt. 

MDS.  In  3  Portionen  in  Zwischenräumen 


630.  ^ 

Extr.  Cort.  Rad.  Granat,  spir.  25,0 

Aq*.  Menth.  100,0 

Succi  Citri 

Sjrr.  Aurant.  Cort.  ana  25,0. 


von    /j 

[Sehr  theuer  und  stets  mit  Vortheil 
durch  das  Decoct.  Cort,  Rad.  Granat, 
zu  ersetzen.] 


Von  SehnidtMuller  wird  ein  Extr.  Cort.  Rad.  Granat,  aethereum 
als  das  wirksamste  Präparat  der  Granatwurzel-Rinde  empfohlen.  Dosis 
wie  die  des  Spirituosen  Extracts. 

'''Extractnm  Cnbebariun.  Cubebenextract.  Extr.  Cubebarum 
aether.  Ph.  lek.  [10  Th.  Cubeben  mit  Aether  und  Spir.  vini  ana  15  Th.  3  Tage 
macerirt.  Der  nach  dem  Abpressen  bleibende  Rückstand  nochmals  mit  10  Aether 
und  10  Spir.  vini  3  Tage  macerirt.  Die  Flüssigkeiten  gemischt  und  eingedampft. 
Consistenz  1.  —  In  Wasser  kaum  löslich.  —  1,0  40  Pf.] 

Innerlich:  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Bissen,  Elec- 
tuarien  und  [am  besten  und  billigsten]  in  Kapseln  [1  Dtzd.  ä  0,6  100  Pf.]. 

631.  Bf  I  632.  I^ 

Extr.  Cubeb.  |  ?xtr.  Cubeb.  4,0 

Gummi  Arab.  2,0 


Balsam.  CopaTv 
Cerae  alb.  rasae  ana  4,0 
Pulv.  Cubeb.  12,0. 
M.  f.  piL  No.  lOü.    Consp.  Cinnam.    D.  S. 
2stdl.  5  PiUen. 


Aq.  dest.  4,0 
Magnes.  carbon.  6,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
3  mal  täglich   10  PiUen.     [Bei  Gonor- 
rhoea  secundaria.]  Haussmann. 

Extraetam  Cvbebarnm  spiritnosnm  Ph.  Aastr.    [Die  Cubeben  mit 

Spiritus  ausgezogen  und  das  Extract  zur  Consistenz  1  abgedampft.  Einfacher 
und  ebenso  zweckmässig,  als  die  beiden  genannten  Extracte  und  billiger  als  das 
officinelle.] 

Dosis  und  Anwendungsweise  wie  Extr.  Cubebarum. 

Extraetam  Danci«  Succus  Dauci  inspissatus  depuratus.  Möhren- 
saft, Mohrrübensaft.  [VonDaucus  Carota.  —  Dicke  Syrups- Consistenz.  —  1.0 
etwa  20  Pf.  —  Man  wählt  in  der  Regel  den  viel  billigeren  Succus  Dauci  venalis 
(1,0  etwa  10  Pf.),  bei  dem  der  Apotheker  nur  darauf  zu  achten  hat,  dass  er  nicht 
durch  sorglose  Bereitung  empyreumatisch  oder  metallhaltig  sei.] 

Innerlich:  als  Constituens  für  Latwergen  [namentlich  anthelmin- 
thische],  au.sscrdem  als  Expectorans  esslöffelweise.    [Der  von  der  Confiseur- 


288  Extractum  Digitalis. 


Industrio  vielfach  als  Brustmittel  angepriesene  ^geläuterte  Alöhrensaft**  ist  ein  aus 
1  Th.  Succus  Dauci  recens  exprossus  und  2  Th.  Zucker  dargestellter  Syrup.] 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  als 
Constituens  für  Pinselsäfte. 

*Extractam  Di^talis«  Digitalisextract.  Fingerhutextract.  [lOTh. 

frisches  Digitaliskraut  mit  4  Th.  Wasser  zerstampft.  Die  Flüssigkeit  bis  80°  erwärmt, 
colirt,  auf  2  Th.  eingedampft  und  mit  2  Th.  Weingeist  verdünnt,  nach  24  Stunden 
colirt,  der  Rückstand  mit  1  Th.  Spirit.  dilut.  versetzt,  decantirt.  Consistenz  2.  — 
Trübe  löslich.  —  1.0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,2  [ad  0,2  pro  dosi.  ad  1.0  pro  diel]  mehrmals 
täglich,  in  Pillen,  Solutionen. 

Aeusserlich:  zu  Salben  [1  auf  5-10  Fett]. 


633.  Rf 

Extr.  Digital.  1,0 
Vin.  Scillae  15,0. 

D.  S.    3stdl.  10-20  Tropfen. 


G34.  I^ 

Extr.  Digital.  3,0 
Adipis  suill.  *i.'),(). 
M.  f.  ungt.    D.  S.  Auf  Leinwandläppchen 
gestrichen  und  aufgelegt.    [Bei  Mastitis, 
Parotitis.].  Bademaoher. 

Extraetnm  Di^talis  sieciuii.    [Vergi.  Extrncte.  —  1,0  15  Pf.] 
Innerlich:  in  doppelter  Dosis  wie  das  vorige. 

ExtractuHi  Dalcamarae«    Bittersüssextract.     [Aehniich  wie  Ex- 

tract.    Cardam.  bened.  —  Consistenz  2.  —  Klar  löslich.  —  Enthält  Solanin.  — 
10,0  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen  oder  Solu- 
tionen. 

635.  Bf  I  Syr.  Alth.  12,0. 

Kali  Urtar.  2,5  |   MDS.  2stdl.,  umgeschüttelt,  1  Theelöffel. 

Extr.  Dulcamarae  J,25  |        [Bei  Tussis  csnvulsiva  eines  1jährigen 

Aq.  Foeniculi  5,0  I   Kindes.] 

Vin.  stib.  6,0  |  Osann. 

Extraetnm  Fabae  Calabaricae«  Extractum  Fhysostigmatis  vene- 
nosi.  Extractum  Calabar.  Calabarextract.  [Faba  Calabar.  1  mit  Spir. 
dil.  5,  der  Rückstand  mit  3  Spir.  dil.  digerirt,  gemischt,  eingedampft.  Consistenz  2. 
—  0,1   10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,005-0,01-0,02  [ad  0,02  pro  dosi,  ad  0,06  pro  diel]  in 
Lösung,  Pulver  oder  Pillen  [bei  Neuralgien,  Tetanus,  Epilepsie,  Chorea 
und  anderen  Convuisionen,  bei  Atonie  des  Darms  (Sehteffer),  als  Antidot  gegen 
Belladonna  und  Strychnin  (tn^ti,  Wttsti^  Itnrt^  Ringer  u.  a.)]. 

Aeusserlich:  zu  Einträufelungen  in's  Auge  [1  zu  15  Glycerin],  um 
Verengerungen  der  Pupille  hervorzurufen,  bei  Mydriasis,  als  Antidot  der 
Atropinwirkung  (f.  firäfc). 


63G.  I^ 

Extr.  Fab.  Calab.  0,5 
Glycerini  10,n. 
MDS.   2-8  C)  Tropfen  mehrere  Male  tägl. 
[Bei  Chorea,  Tetanus  u.  a.  —  Dieselbe 
Lösung  zum  Einträufeln  in^s  Auge  bei 
Mydriasis.] 


Glycerini  10,0 
D.  S.  38tdl.  6  Tropfen.    (Bei  Atonie  des 
Darms.]  Sohaeffer. 


637.  Bf 

Extr.  Fab.  Calab.  0,05 
i9^  i^  633-638.  Digitizedby^OOgie 


638.  Bf 

Extr.  Fab.  Calab.  0,5 

Spirit.  actherei  5,0 

Aq.  Menth,  pip.  20,0. 
MDS.    5-20  (!)  Tropfen    mehrere    Male 
täglich. 


Extractum  Ferri  cydoniatuai.  289 


640.  I^ 

Extr.  Fab.  Calabar.  0,1 

Extr.  Opii  0,2 

Succ.  Liquir.  dep.  2,0. 
M.  f.  pil.  No.  20.    Gonsp.  Lyccp.    D.  S. 
3  mal  täglich  1  Pille. 


639.  Bf 

Extr.  Fab.  Calabar.  0,005 

Kalii  bromati 

Sacch.  lactis  ana  0,5 

Ol.  Foeniculi  0,05. 
M.  f.  pulv.    Dispens,  tal.  dos.    No.   10. 
D.  S.  3  mal  taglich  1  Pulver. 

Extractimi  Ferri  eydoniatlUII.  [Ein  gleiches  Präparat  wie  das  folgende, 
nur  aus  Quitten  anstatt  aus  Aepfeln  bereitet.] 

*ExtractHiii  Ferri  ponatan«  Extr.  Malatis  Ferri  Ph.  Aistr.  Extr. 
Martis  cum  succo  pomorum.  Eisenextract.  Apfelsaures  Eisenextract. 
[Saure  Aepfel  50  zerquetscht  und  ausgepresst,  der  Saft  im  Wasserbade  mit  1  Th. 
gepulvertem  Eisen  erhitzt,  die  Flüssigkeit  durch  Hinzufögung  von  Wasser  auf 
48  Th.  gebracht,  filtrirt  und  zur  Consistenz  2  abgedampft.  —  Fast  klar  löslich.  — 
Enthält  gewöhnlich  7-8  pCt.  Eisen.  —  10,0  100  Pf.]  Cave:  starke  Säuren  und 
alkalische  Salze. 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  mehrmals  täglich,  in  Pillen  und  Solu- 
tionen [s.  Tinct.  Ferri  poraata]. 

641.  I^ 

Extr.  Ferri  pomati 
Pulv.  Cort.  Chinae  fusc.  ana  6,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.     Consp.  Cinnam.    D.  S.  3  mal  täglich  6  Stuck. 

*BxtractHIII  Filicis«  Extr.  Filicis  maris.  Extr.  Filicis  aethereum. 
Oleum  Filicis  maris.  Farne xtract.  Farnkrautwurzelextract.  Johannis- 
wurzelextract.  [Rhizoma  Filicis  5  mit  Aether  15  durch  3  Tage  macerirt,  ausgepresst, 
abermals  mit  Aether  10  in  gleicher  Weise  behandelt.  Die  Flüssigkeiten  gemischt, 
filtrirt  und  zur  Cons.  1  abgedampft.  —  Unlöslich.  —  1,0  60  Pf.] 

Innerlich:  in  Pillen,  Electuarien,  Mixturen  [unzweckmässig]. 
Kapseln  [1  Dtzd.  a  0,6  140  Pf.,  mithin  viel  billiger  als  jede  andere  Darreichungs- 
form]. Das  Mittel  hat  dadurch  von  seinem  Ruf  eingebüsst,  dass  es  in 
viel  zu  kleiner  Dosis  gegeben  ist.  8-10  Gr.  des  Extracts  auf  einmal 
genommen,  sind  die  wirksamen  Gaben  (Pfeiffer^  Stein).  Die  Litie'sche 
Bandwurmkur  beruht  in  der  hohen  Gabe  des  dargereichten  Mittels  (Extr. 
filicis).  Die  Kur  wird  folgendermassenjausgefuhrt:  Am  Nachmittag  vor 
der  Kur  wird  eine  Tasse  Wermuththee  mit  einem  Kaffeelöffel  Bittersalz 
ohne  Milch  und  Zucker  genommen,  zum  Abend  nur  Haferschleim  oder 
Wassersuppe.  Die  Mittagsmahlzeit  sei  vollständig.  Am  Morgen  wird 
nüchtern  10  Gr.  Extr.  filicis  gut  gewännt  und  geschütteltlauf  einmal 
genommen,  nach  2  Minuten  1  Esslöffel  erwärmtes  Ricinusöl,  in  hart- 
näckigen Fällen  nach  dem  ersten  Stuhl  noch  eine  Tasse  Wermuththee 
mit  Bittersalz.  Stein  giebt  das  Extract  in  elastischen  Kapseln,  von  denen 
jede  0,5  enthält,  Kindern  je  nach  Alter  und  Entwickelung  4-6  Gr.,  Er- 
wachsenen 10  Grm.,  ohne  jede  Vorkur  und  V'a  Stunde  nach  dem  Ein- 
nehmen eine  Schüttelmixtur  aus  Cognac,  Ricinusöl  und  Syr.  Zingib.  ana 
15  Gr.  Die  Pillules  de  Peschier  bestehen  aus  Extr.  filic.  Sehr 
wesentlich  ist,  dass  das  Extract  aus  den  frischen  Wurzelstöcken  der 
Filix  mas  bereitet  sei.  Ebenso  hat  Seifert  eine  Reihe  von  Fällen  ver- 
öffentlicht, aus  denen  die  Zuverlässigkeit  des  Mittels  deutlich  hervorgeht. 
Wir  selbst  (Ewald)  können  dieselbe  aus  mehrfacher  Anwendung  bestätigen. 

Evald  und  Simon,  Araueiverarduungslehre.    10.  Aufl.  i(| 

Digitifed^^Mi^Ojfe 


290  Extractum  Folioram  Bucco. 


643.  Bf 

Extr.  Pilic.  maris  aeth.  7,5-10,0. 
Div.  in  part.  aeq.  No.   15-20.     Det.  ad 
Caps.  geJatin.  elast.     S.  Binnen  einer 
halben  Stande  zu  nehmen. 

Siein. 


642.  Bf 

Extr.  Filicis 
Pulv.  Filicis  ana  1,5. 
M.  f.  pil.  No.  20.    Consp.  Lycop.     D.  S. 
Abends  10  und  Morgens  10  Pillen  zu 
verbrauchen. 
[In  der  Regel  noch  durch  ein  Clysma 
aus   Extr.  Filic.    2,0   mit  Gummi  Arab. 
und  Wasser  unterstützt.] 

[Bei  Bandwurm.]  Pesohier. 

Extractimi  Foliorui  Baeeo  s.  Extractum  Diosmae  crenatae.  [Wie 
Extr.  Aurant.  Cort.    Consistenz  2.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  3  Mal  täglich,  in  Pillen  [bei  Blasencatarrh, 
Enuresis  und  anderen  Leiden  des  uropoetischen  Systems]. 

ExtraetHm  Folionun  JHglandis«  [wie  Extr.  Aurant.  Cort.  Consistenz  2. 
—  Trübe  löslich.  —  1.0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen  oder  Solu- 
tionen. 

Aeusserlich:  zu  Injectionen  [bei  scrophulösen  Blennorrhöen] ,  als 
Augenwasser  [bei  scrophulöser  Ophthalmie],  als  Zusatz  zu  Salben  [viel 
zu  theuer  für  den  äussorlichen  Gebrauch.  —  Zu  Hause  bereitete  Aufgüsse  von  Wall- 
nussblättern  thun  dasselbe  I]. 

ExtraetHm  Fraiigalie  s.  Extractum  Rhamni  Frangulae. 

ExtraetHm  Gareiniae  mongostanae«  Extractum  antidysentericum. 
[Extract  aus  den  Fruchtschalen  der  auf  Madras,  Cochinchina  und  in  den  Philippinen 
heimischen  Garcinia  mongostona:  von  fi.  fSrippe  in  Manila  dargestellt.]  Soll  bei 
Ruhr  wirksam  sein  und  auch  bei  anderen  SchleimhauterkranKungen  als 
Adstringens  wirken.     Wird  in  Pillenform  oder  mit  Syrup  empfohlen. 

Extraetnm  Gelsemii  liqaidam.  Fluid  extract  of  Gelsemine.   [Von 

Gelsemium  sempervirens,  einer  Kletterpflanze  im  Süden  der  Vereinigten  Staaten  von 
Amerika,  bekannt  unter  dem  Namen:  Yellow  Jasmine  oder  Carolina  Jasmine ,  zu  den 
Apocyneen  gehörig.  Das  flüssige  Extract  wird  aus  der  Wurzelrinde  dargestellt.  Ent- 
hält ein  sehr  giftiges  Alkaloid:  Gelseminin,  und  eineSänre:  Gelminsäure  (W«rM8- 
ley).]  Wird  in  den  vereinigten  Staaten  von  Nordamerika  als  Fieber- 
mittel gleich  dem  Veratrin  gebraucht.  Auch  gegen  Blasenreizung  und 
darauf  beruhende  Harnbeschwerden  gerühmt  (Scttt  aiH),  desgleichen  in 
neuester  Zeit  ganz  besonders  gegen  neuralgischen  Zahnschmerz  (WiekhaM 
Legg^  Sawyer)  und  andere  Neuralgien  empfohlen  (Jirasi),  von  •.  Berger  da- 
gegen unwirksam  befunden.  [Meist  wird  die  Tinctura  Gelsemii  vorgezogen; 
vergl.  diese.] 

Innerlich:  etwa  zu  0,1-0,4  mehrmals  täglich.  [Das  Mittel  wirkt 
stark  toxisch:  2  TheelöfFel  des  Extracts  hatten  bereits  eine  tödtliche  Vergiftung  zur 
Folge  (BMteiie),  nach  einer  Dosis  von  0.5  des  Extracts  sah  Berger  schon  toxische 
Symptome,  namentlich  Orthopnoe.] 

644.  Bf 

Extr.  Gelsemii  liquid. 

Kalii  bromat.  ana  11,0 

Kali  carbon.  7,5 

Aq.  dest.  120,0. 
D.S.  3 mal  täglich  1  Theelöffel.         Hm. 

"^ExtraetHm  GMtiinie«     Enzianextract.     [l  Th.  Enzianwurzel  mit 

BV  ^  642-644.  Digitizedby^OOgie 


Extractum  Gentianae.  291 


5  Th.  Wasser  48  Standen  macerirt ,  der  abgepresste  Rückstand  nochmals  mit  5  Th. 
Wasser  ausgezogen.  Gemischt,  aufgekocht,  decantirt  und  eingedampft  zur  Consistenz 
2.  —  Klar  löslich.  —  10,0  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich  in  Pillen,  Bissen,  Mix- 
turen. 

645.  I^ 

Extr.  Gentianae  8,0 

solve  in 
Aq.  Cinnam.  simpl.  200,0 

adde 
Spir.  aether.  6,0. 
MDS.   2stdl.  1  Essloffel. 

Extractam  GlycyrrUzae  s.  Succus  Liquiritiae  und  Extractum 
Liquiritiae. 

*ExtractHIII  Graminis.  Queckenextract.  [2Th.  Rad.  gramin.  mit 
10  Th.  siedenden  Wassers  übergössen  und  6  Stunden  digerirt.  Colirt,  auf  3  Th. 
eingekocht,  filtrirt  und  zur  Consistenz  2  abgedampft.  Eigen thümlich  süss.  —  Klar 
löslich.  —  10,0  50  Pf.] 

Extractam  GraHinis  liquidain  s.  Mellago  Graminis.  [Wie  das 
Torige  bereitet,  aber  nur  bis  zur  Consistenz  1  abgedampft,  oder  zur  Winterzeit  durch 
Vermischung  von  3  Extr.  Graminis  mit  1  Aq.  dest.  hergestellt.] 

Innerlich:  ohne  Beschränkung  der  Dosis  [etwa  2,0-15,0  und  mehr] 
pur  (theelöflfelweise),  oder  in  Mixturen,  oder  mit  Succ.  Herb.  rec.  ge- 
mischt. 

Extractam  Granati  s.  Extractum  Corticis  rad.  Granatorum. 

Extractnm  Gratiolae«  Gottesgnadenkrautextract.  [Wie  Extr. 
Belladonnae.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  22  Pf.]  ^ 

Innerlich:  zu  0,05-0,2  [und  darüber]  mehrmals  täglich,  als  stärkeres 
Purgans  0,5-1,0  pro  dosi,  in  Pillen  und  Mixturen. 

647.  R 


646.  Kf 

Extr.  Gratiolae 
PuIy.  Rad.  Calami  ana  4,0. 
F.  pil.  60.    Consp.  Lycop.    D.  S.  Täglich 
3 mal  1-5  Stück.    [Bei  Atonie  der  Un- 
terleibsorgane.] Badius. 


Extr.  Gratiolae  10,0 

solve  in 
Aq.  Petroselini  150,0 
Spir.  Aether.  nitros.  5,0 
Sjr.  simpl.  25,0. 
MDS.  Umgcschüttelt,  2stdl.  1  Essloflfel. 


ExtractHm  Grindeliie  robystae.  [Von  der  in  CaUromien  wachsenden 
Grindelia  robusta.  —  Bereitet  durch  wiederholtes  Digeriren  der  Blüthenköpfe  und 
endstandigen  Blätter  in  Weingeist  und  Eindampfen  desselben.]  Innerlich  zu 
0,1-0,2  mehrmals  täglich  in  Pillen  oder  Mixturen  gegen  Asthma, 
Keuchhusten,  Bronchialcatarrh  von  iiibb^ns  empfohlen.  Das  Extr.  liqui- 
dum stündlich  1  Kaffeelöffel  während  des  asthmatischen  Anfalls,  später 
3-4stündlich,  wurde  von  Egtt  und  Bartbolow  während  des  Anfalls 
empfohlen.  Whrigt  giebt  das  trockene  Extract  in  Pillen  von  0,12  täglich 
3-4  Mal,  fand  aber,  dass  der  andauernde  Gebrauch  mit  der  Zeit  zu 
Diarrhöen,  Suppression  des  Urins  und  einem  Gefühl  von  Trockenheit 
im  Hals  und  Bronchialbaum  führte.  [Vergl.  Flor.  Grind,  rob.  und  Syr. 
Grind,  rob.] 

19* 

Digiti!^' 645-647. 


292 


Extractum  Helenii. 


Extraetvin  HeleiiL  Extractum  Enulae.  Alautextract.  [WieExtr. 
Aurant.  Cort.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich  in  Pillen  oder  Mixturen. 

648.  ^ 

Extr.  Helenii  10,0 

Sacc.  Liquir.  dep.  5,0 

Aq.  Foenic.  150,0 

Liquor.  Ammonii  anis.  10,0. 
MDS.  Sstdl.  umgeschüttelt,  1  Esslöffel. 

"^Extractum  Hellebori.  Extractum  Helleboh  viridis.  Nieswurzel- 
cxtract.     [Wie  Extr.  Bellad.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,05-0,1  mehrmals  täglich  [die  frühere  Pk.  Bor., 
in  der  das  Mittel  officinell  war,  schrieb  vor:  ad  0,1  pro  dosi,  ad  0,5  pro  die!],  in 
Pillen,  Mixturen. 


649.  IV 

Extr.  Helleb. 
Extr.  Myrrh.  ana  3,0 
Pulv.  Herb.  Card,  benedict.  q,  s. 
ut  f.  pil.  50.    Consp.  Pulv.  Cass.  Cinnam. 
D.  S.  2 mal  täglich  2-3  Stück. 
[Bei  Hydrops,  Amenorrhoe  u.  s.  w.] 
Bacher. 


650.  IV 

Extr.  Helleb.  1,0 
Ammoniaci 
Extr.  Chelid. 
Sapon.  med.  ana  4,0 
Rad.  Rhei  pulv.  3,0. 
M.  f.  pil.  100.   Consp.  Pulv.  Rad.  Calami. 
D.  S.  3  mal  täglich  5  Stück. 
i  [Bei  Ascites J  Wendt. 

''ExtrictHm  HyoscyinL  Extr.  Hyoscyami  foliorum  Ph.  Aistr.  Bil- 
senextract.  Bilsenkrautextract.  [Wie  Extr.  Bellad.  Consistenz  2.  —  Trübe 
löslich.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,05-0,1-0,2  [ad  0,2  pro  dosi,  ad  1.0  pro  die!] 
mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen,  Linctus,  Mixturen,  Emul- 
sionen. Als  beruhigendes  und  krampfstillendes  Mittel  vornehmlich  bei 
Erkrankungen  der  Respirationsorgane  angewandt. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpillen,  Inhalationen  [vergl.  p.  100],  Kly- 
stieren  [0,03-0  2  ad  clysma],  Suppositorien  [in  gleicher  Dosis],  Augen- 
bähungen [0,5-1,0  auf  50,0],  Augentropfwässern  [0  5-1,0  auf  25,0], 
Augensalben  [0,5-2,0  auf  10,0  Fett]  und  anderen  Salben  und  Pflastern 
[1,0-2,5  auf  10,0]. 


651.  Vf 

Extr.  Hyosc. 

Pulv.  Hyosc.  ana  2,0 
M.  f.  pil.  No.  30.    D. 

Pil.  sedativae  Ph.  panp. 


652.  IV 

Opii  pulv.  0,2 
Fol.  Digit.  pulv. 
Rad.  Ipecac.  ana  0,5 
Extr.  Hyosc.  3,0 
Pulv.  Rad.  Alth.  q.  s. 
ut  f.  pil.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S.  3stdl. 
1  Pille.     [Gegen  Krampfhusten.] 

Heim. 

■^  I^  64S-654. 


653.  Rf 

Stibii  sulfur.  aurant. 
Extr.  Hyosc.  ana  2,5 
Pulv.  Rad.  Liquir.  q.  s. 

F.  pil   No.  50.    D.  S.  Stdl.  1  Pille. 


654.  Bf 

Extr.  Hyoscyam.  0,5 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0 
Vin.  stib.  20,0 
Succ.  Liquir.  dep, 

MDS.   3  stdl.  1  Esslöffel. 


10,0. 


Digitized  by  CjOOQIC 


Extractnm  Hyoscyami  siocum. 


293 


655. 


R 


Extr.  Hyoscyami  0,3 
Elix.  e  Succo  Liquir.  25,0 
Aq.  Foeniculi  50,0 
Aq.  Flor,  Aurant.  100,0. 
MDS.  3-4 mal  täglich  1  Essloffel. 

Freriohs. 


656.  Hf 

Extr.  Hyoscyami  1,0 
Aq.  Amygd.  amar.  20,0. 

D.  S.   2st(iL  10-20  Tropfen. 


657.  I^ 

Extr.  Hyoscyami  1,0 
Liquor.  Ammon.  anis.  15,0. 
D.   S.    4 mal   täglich    15-20   Tropfen   in 
Bmstthee.    [Liq.  pectoralis  der  Berliner 
Charit^.]  Hom. 


658.  IV 

Extr.  Hyoscyami  1,0 
Botyr.  recent.  insuls.  10,0. 

F.  ungt.    D.  S.  3  mal  täglich  erbsengross 
in  die  Gegend  des  Foramen  supraorbitale 


einzureiben, 
phulosa.] 


[Bei    Photophobia    scro- 
Wutser. 


659.  Bf 

Extr.  Hyoscyami  0,6 
Extr.  Opii  0,3 
Ungt.  Hydrarg.  ein.  4,0. 
M.  f.  ungt.    S.  In  die  Stirn-  und  Schläfen- 
gegend einzureiben.     [Bei  Retinitis.] 
V.  Gräfe. 


660.  Bf 

Extr.  Hyoscyami  0,2 
Ol.  CacAO  20,0. 
M.   f.   1.   a.   suppositoria   No.  6.     D.  S. 
1-2  Stück  des  Tages  einzulegen.    [Bei 
schmerzhaftem  Harnlassen  und  gleich- 
zeitigem Tenesmus  der  Gonorrhoiker.] 
y.  Sigmund. 


661.  Bf 

Extr.  Hyoscyami  5,0 

Empl.  Hydraig.  20,0. 
M.  f.  empl.  '  [Bei  schmerzhaften  Drüsen- 
geschwüren.] 


Extractun  Hyoscyami  sicciutt.  [Vergi.  Extraeta  —  1,0  15  Pf.] 
Innerlich:  in  doppelter  Dosis  wie  das  vorige. 

Kxtractain  Hyoscyami  e  Seminibus.    [i  Th.  Samen  von  fettem  Oei 

durch  Pressen  befreit,  mit  2  Th.  Spirit.  dilut.  einen  Tag  lang  digerirt  und  ausge- 
presst,  diese  Operation  noch  einmal  wiederholt,  die  erhaltenen  Flüssigkeiten  gemischt, 
filtrirt  und  zur  Cons.  2  abgedampft,  in  3  Th.  Wasser  aufgelöst,  filtrirt  und  nach  Ent- 
fernung des  Harzes  zur  Cons.  2  abgedampft.  —  0,2  etwa  15  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  Extractum  Hyoscyami  [aber  in 
schwächerer  Dosis]. 

Extractnm  Jalapae  spiritvosvm  s.  Resina  Jaiapae. 

Extractum  Ipccacuaiiliac«  Emetinum  coloratum  s.  impurum. 
Brechwurzeiextract.  Rohes  Emetin.  [Wioderholentliches  spirituöses 
Extrahiren  der  Ipecacuanha,  Abdampfen  der  gemischten  Flüssigkeiten  bis  zur  Con- 
sistenz  2,  Auflösen  des  Extracts  in  Wasser,  Filtriren,  Wiedereindampfen  zur  Con- 
sistenz  3.  —  Klar  löslich.  —  0.1   16  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,15  [nach  den  meisten  Autoren  sind  0,1-0,15  noth- 
wendig,  um  Brechen  zu  erregen],  in  Pulvern,  Pillen  [selten],  Pastillen 
[ä  0,015  mit  0,03  Tart.  stibiat.]  und  Solutionen. 
662.  IV 


Extr.  Ipecacuanh.  0,5 
Sacch.  alb.  2,5. 
M.  f.  pulv.  div.  in   1  part.  aeq. 
V4stdl.  1  Pulver. 


D.  S. 


663 


MDS. 


Pv 


Extr.  Ipecacuanh.  0,2 

Inf.  Fol.  Aurant.  100,0 

Syr.  Aurant.  Flor.  25,0. 

Vjstdl.  lEsslöflfel.  [Als  Brechmittel.] 


664.  1^ 

Extr.  Ipecacuanh.  0,5 
Stibii  sulfur.  aurant.  1,0 
Extr.  Senegae  5,0 
Ammoniac.  2,5. 
F.   pil.    100.     Consp.    Pulv.   Rad.   Alth. 
D.  S.  3  mal  tj^lich  5  Pillen.    [Bei  chro- 
nischem Bronchialkatarrh.] 


Digi^i^p  655-664. 


^ 


204 


Extractum  Iridis  florcntinae  aquosum. 


G65.  ^ 

Extr.  Ipecacuanh.  0,4 
Sacch.  30,0 

Mucil.  Gummi  Tragacanth.  q.  s. 
ut   f.    trochisci   No.  72.     D.  S.   2-3stdl. 
1-2  Stück  zu  nehmen.    [Zur  Erleichte- 
rung der  Expectoration  bei  chronischen 
Kalarrhen  und  Keuchhusten.] 

Pastilles  d'^m^tine  pectorales 
Magendie. 


666.  Bf 

Extr.  Ipecacuanh.  1,0 
Sacch.  pulv.  40,0 
MuciL  Gummi  Tragacanth.  q.  s. 
F.  trochisci  pondere  1,0  No.  50. 

[1-2  Trochisken  genügen,  um  bei 
einem  3  jährigen  Kinde  Erbrechen  her- 
vorzurufen.] 

Tablettes  d'6m6tine  yomitives. 
Magendie. 


Extractan   Iridis  florentinae  aquosum.     Als  Febrifagam   von 
AUisitrdi  empfohlen,  10,0-20,0  2  Mal  in  einem  Intervall  von  2  Stunden. 

Extractnm  Juniperi  s.  Succus  Juniperi  inspissatus. 

Extraetnm  Kosso  s.  Flores  Kosso. 

ExtraetHm  Lactueae  yirosae«    Giftlattichextract.    [Wie  Extr. 

Beilad.    Consistenz  2.  —  Etwas  trübe  löslich.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,15-0,3-0,6  [ad  0,6  pro  dosi,  ad  2,5  pro  die!]  mehr- 
mals täglich,  in  Pulvern,  Pillen,  Mixturen. 

667.  Hr 


Extr.  Lactuc.  virosae  0,05 
Sacch.  Lact.  0,6. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  12  in  chart. 
cer.    S.  2stdl.  1  Pulver.     [Bei  Keuch- 
husten.] Oumpreoht. 


669.  Kf 

Extr.  Lact.  vir.  2,0 
Asae  foet.  dep.  6,0. 
F.  1.  a.  pil.  3Q.    Consp.  Lycopod.    D.  S. 
3 mal  taglich  3-4  Pillen. 
[Gegen  Asthma.] 

Snndelin. 


670.  Bf 

Extr.  Lact.  vir.  2,5 
Aq.  Amygd.  amar.  25,0. 

D.  S.  3 mal  täglich  15-20  Tropfen. 


668.  Bf 

Pol.  Digitalis  0,03 
Extr.  Lactuc.  vir.  0,12 
Sacch.  alb.  0,8. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  12  in  chart. 
cer.     S.  2stdl.  1  Pulver.     [Bei  Brust- 
wassersucht.] Hufeland. 

Rxtrtctnn  Linie  Pini  syhestris«    Waldwollextract.    [Durch 

Eindicken  der  Kiefernadel- Abkochung  zu  Consistenz  2,  grünlich-braun,  stark  aroma- 
tisch riechend.  —  10,0  etwa  10  Pf.,  1  Flasche  (V2  Pfand)  75  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Bädern,  100,0-500,0  auf  ein  Bad 
[für  einen  Erwachsenen]. 

Extrictimi  Levistici«  Liebstöckelextract.  [Wie  Extract.  Ange- 
licae.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehnnals  täglich,  in  Pillen,  Mixturen. 

ExtrictHin  LigtA  CimpecUmK  Campechenholzextract.  [Aus- 
zug mit  kochendem  Wasser.  Consistenz  3.  —  Mit  dunkelbrauner,  fast  rother  Farbe 
und  ziemlich  klar  sich  lösend.  —  1,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen, 
Mixturen  [z.  B.  in  Rothwein  gelöst]. 

Aeusserlich:  zu  Zahnfleisch-Latwergen. 

671.  l^ 

Extr.  Ligni  Campech.  5,0 
Tinct.  Opii  croc.  1,0 
Aq.  Menth,  pip.  150,0 
Sjrr.  Aurant.  Cort.  10,0. 
MDS.  2stdl.  1  EsslöffeL    [Bei  colliquativen  Durchfallen  der  Phthisiker.] 

y.  Bamberger. 

Bf  665-671.  Digitizedby google 


Extractum  Ligni  Guajaci.  295 


Extractam  LigMi  GaajacL     Guajakholzextract.    [Wie  Extr.  Gas- 

carill.    Consislenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  20  Pf.] 

lunerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen. 

Extractnm  Liquiritiae  Radicis.  [Wie  Extr.  Gentianae  ans  Kad.  Liqui- 
ritiae  glabra  bereitet.    Consistenz  2.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  als  Constituens  fester  und  als  Corrigens  flüssiger  Arznei- 
formen. —  Bedeutend  theurcr  als  Succus  Liquiritiae  depur.,  ohne  Vorzüge 
vor  demselben. 

Extractum  Lobeliae.  [Wie  Extr.  Angelicae.  Consistenz  2.  —  Trübe  lös- 
lich. —  1,0  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,2.    [Wenig  erprobt  und  fast  gar  nicht  in  Gebrauch.] 

Extractam  LapylL  Hopfenextract.  [Wie  Extract.  Aurant.  Gort. 
Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Solutionen. 

ExtractUM  Haiti*  Malzextract.  [Gerstenmalz  mit  kaltem  Wasser 
ausgezogen,  znr  Consistenz  2  abgedampft.  —  Ein  Yolksmittel  ist  das  Malextract  längst 
geworden,  doch  bedient  man  sich  gewöhnlich  des  angenehmer  und  leichter  zu  dispen- 
sirenden ,  zur  Consistenz  1  abgedampften ,  und  hierron  entsprechen  etwa  6  Pfund 
Malz  einem  Pfunde  Extract.  —  150,0  in  yitro  75  Pf.  —  BisqieBei  empfiehlt  zur 
Bereitung  des  Extr.  Malti  Digestion  von  hellem  (bei  40^  getrocknetem)  Malz  und 
Abdampfen  im  Wasserbade  bei  50^-60^  C.  Er  legt  ein  Hauptgewicht  auf  die  in 
dem  so  dargestellten  Extract  enthaltene  Diastase,  welche  eine  fördernde  Wirkung  auf 
die  Verdauung  der  Amylaceen  übt.  Er  giebt  das  Extract  in  Pastillen  zu  1,0-2,0. 
Auch  die  Diastase  für  sich  empfiehlt  er  zu  0,1-0,2;  vergl.  noch  Maltum  und  Sy- 
rapns  Malti.] 

Malzextract  kann  mit  verschiedenen  Medicamenten  verbunden  werden; 
ausser  den  folgenden,  chinin-,  kalk-,  eisen-,  jodhaltigen  Malzpräparaten 
sind  auch  dargestellt  und  vielfach  benutzt:  Malzextract  mit  Hopfen 
[2pCt.],  Malzextract  mit  Pepsin  [ca.  1,5 pCt.];  auch  Malzextract- 
Bonbons[lzu3  Sacch.]  werden  dargestellt  und  empfohlen. 

Innerlich:  theelöflfelweise,  mehrere  Male  täglich  [als  Expectorans  bei 
katarrhalischen  Affectionen  des  Respirationstractus,  ferner  als  Nutriens],  rein  oder 
mit  Milch,  Bouillon,  Bier  oder  Wein. 

Aeusserlich:  zu  Bädern  [V2-I  Pfund  zu  einem  Bade]. 

Extractam  Haiti  chinatlUtt«  [1,0  Chininum  sulfur.  in  250,0  Extractum 
Malti.] 

Theelöflfelweise. 

Extractam  Haiti  cam  Calcaria  liypopliospliorosa.   Malzextract 
mit  Kalk.    [In  2pGt.  Lösung:  P.  Rcleh]. 
Innerlich:  theelöflfelweise. 

Extractam  Haiti  ferratam.  Eisenhaltiges  Malzextract.  [4 
Ferrum  oxydatum  sacharat.  solubile  in  Wasser  gelöst  und  mit  Malzextract  96  ge- 
mischt. Auch  hiervon  gilt,  was  oben  bei  Extr.  Malti  über  Consistenz  gesagt  ist.  — 
150,0  in  vitro  1  Mark.] 

Theelöflfelweise  wie  Extr.  Malti  [als  Tonico -Nutriens]. 

Extractam  Haiti  jodatam.  Jodhaltiges  Malzextract.  [0,025 
Kalium  jodatum  in  250,0  Extr.  Malti.]    Diese,  sowie  dio  chininhaltige  Verbin- 


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206  Extractum  Malti  siocum. 


dung  lässt  sich  wohl  zweckmässiger,  je  nach  der  Intention  des  Arztes 
und  der  Individualität  des  Patienten,  ex  tempore  bereiten. 

Bxtractiutt  Haiti  sieeimi.  Trockenes  Malzextract.  [Durch  Ein- 
dampfen im  Vacuum  bereitet.] 

Innerlich:  theelöffelweise,  aufgelöst  in  Wasser,  Milch,  Chokolade, 
Bier  u.  a. 

Extractum  JHarrubii«  [Wie  Extr.  Absinth.  Consistenz2.  Klar  löslich.  — 
1,0  etwa  6  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0,  mehrmals  täglich. 

Bxtractiin  Nezerei*  Extractum  Mezerei  spirituosum  seu  aethe- 
reum.  [Cort.  Mezerei  1  Th.  mit  4  Thr  Spiritus  einige  Tage  digerirt,  nach  dem  Aus- 
pressen der  Rückstand  nochmals  mit  3  Th.  Spiritus  ausgezogen,  beide  Flässiglieiten 
zusammen  abdestillirt  und  zur  Consistenz  1  eingedampft.  —  1,0  25  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Rubefaciens. 

Extractam  HillefoliK  Schaafgarbenextract.  [Wie  Extract.  Ab- 
sinth., aus  Blüthen  und  Blättern  zu  gleichen  Tbeilen.  Consistenz  2.  Klar  löslich.  — 
1,0  25  Pf.] 

Innerlich:    zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,   in  Pillen,  Mixturen. 

Extractam  Hyrrliae.  Myrrhenextract.  [Myrrhe  1  mit  Aq.  dest  5 
durch  2  Tage  macerirt,  Ültrirt.  Consistenz  3.  Trübe  löslich.  —  1,0  5  Pf.]  Eine 
Auflösung  dieses  Extractes  in  5  Th.  Wasser  ist  der  Liquor  Myrrhae 
[loco  Liquaminis  Myrrhae  s.  Olei  Myrrhae  per  deliquium]. 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen, 
Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Pinselsäften,  Zahnpulvern,  Zahnfleisch- 
Latwergen,  Augenwässorn. 

672.  I^ 

Extr.  Myrrhae  3,0 
Aq.  Melissae  150,0 
Oxymell.  Scill. 
Succ.  Liquir.  dep.  ana  3,0. 
MDS.  2-3stdl.  1  EsslöfFel.    [In  torpiden  Formen  der  Phthisis  mit  starker 
Secretion.]  '  Koehler. 

Extractimi  Nieotianae.  Tahakextract.  [Wie  Extract.  Colocynthidis, 
jedoch  nur  bis  zur  Consistenz  2  abgedampft.  —  Trübe  löslich.  —  1.0  etwa  10  Pf.] 

Innnerlich:  zu  0,03-0,1,  in  Pulvern,  Pillen  oder  Solutionen. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  bei  Hernia  incarcerata,  Ileus  [0,05 
bis  0,1  in  einem  Inf.  Sennae  durch  Eigelb  suspendirt],  in  Salben  [zur  Einreibung 
bei  Neuralgien:  1  auf  5-10  Ungt.  cer.],  zu  Haarpomaden  [gogen  das  Ausfallen 
der  Haare  von  ftFraiit  empfohlen:  1  Th.  Extract  auf  10  Th.  Medulla]. 

673.  I^ 

Extr.  Nicotianae  0,02-0,1 
Elaeosacchari  Foeniculi  0,6 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  12  in  chart.  cer.     S.  3-4  mal  föglich  1  Pulver. 
[Bei  Keuchhusten.]  Wolfsheim. 

Extractam  Nicotianae  Bademaclieri.    [Die  frischen  Blatter  von  N. 

rustica  ausgepresst  und  der  Saft  zur  Consistenz  2  eingediclit.  —  1,0  etwa  10  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,2-0,4  pro  die,  in  Pillen. 
Extractam  Nacam  Jaglandis,    Extr.  Fructuum  Juglandis.   Wall- 

Sr   Bf  672-673.  Digitizedby^OOgie 


Extractum  Nucnm  vomicarum. 


297 


nusscxtract.      [Dor  ausgepresste  Saft  (1er  unreifen  Wallnässe  zur  Consistenz  2 
abgedampft.  —  Tiübe  löslich.  —  1,0  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Bissen, 
Mixturen. 

Aeusscrlich:  in  Auflösung  als  Verbandwasser  bei  torpiden 
Geschwüren  [5,0  auf  100,0],  zum  Aufpinseln  [50  auf  25,0],  zu  Gur ge- 
lungen u.  s.  w. 

Extractam  Naeam  ?#iiiifar«iii  s.  Extr.  Strychni. 

Extractimi  01e«e  Earopae«e.  [Aus  den  Blättern  des  Olivenbaumes  be- 
reitet; von  stark  bitterem  Geschmack.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,3  mehrmals  täglich,  in  Pillen  [von  Cimerer 
mit  Erfolg  gegen  intermittirende  Neuralgien  versucht]. 

*Extractan  Opii«  Extract.  Meconii.  Opiumextract.  Mohnsaft- 
extract.  [Durch  Maceration  von  2  Opium  mit  Aq.  dest.  15,  Filtration  und  Ein- 
dampfen zur  Consistenz  3.  —  Trübe  löslich.  —  0,1  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,006-0,01-0,03-0,1  [ad  0,15  pro  dosi,  ad  0,5  pro  diel] 
in  Pulvern,  Pillen,  Pastillen  [die  Trochisci  sedativ!  von  IHaekemie 
im  Hospital  for  diseases  of  the  throat  in  London  enthalten  0,006  Extractum  Opii], 
Solutionen. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [0,5-1,0  auf  150,0 
bei  schmerzhaften  Geschwüren  im  Munde,  Zahnschmerz  u.  s.  w.  —  mit  Vorsicht  zu 
gebrauchen],  zu  Injectionen  [0,1-0,5  auf  50,0  bei  Nachtripper,  Fluor  albus], 
als  Augen  Wasser  [Fomentationen :  0,05-0,3  auf  25,0;  Tropfwasser:  0.2-0,5  auf 
25,0],  zu  Klystieren  und  Suppositorien  [0,05-0,1],  Salben  [1.0-1,5 
auf  10,0  Fett;  zu  Augensalben:  0,1-0,25  auf  10,0],  Zahnpillen,  Zahnfleisch- 
Latwergen. 


674.  df 

Extr.  Opii 

Extr.  Strychni  spir.  ana  0,1 
Succ.  Liquir.  dep.  q.  s. 
ut   f.    pil.    10.     Consp.    Cinnam.     D.    S. 
l-4stdl.  1  Pille.    [Bei  Diarrhöen,  Cho- 
lera  nostras    und   im   Anfangsstadium 
der  Cholera  asiatica.] 


675.  I^ 

Extr.  Opii  0,1 
Catechu  pulv.  2,5 
Conserv.  Rosar.  q.  s. 
ut  f.  boli  6.    Consp.  Pulv.  Cort.  Cinnam. 
D.  S.  Morgens   1  Stück.    [Gegen  chro- 
nische Diarrhoe.] 

Pannentier. 


676.  Bf 

Extr.  Opii  0,15 
Kvtr.  Belladonn.  0,1 
Syr.  Capillor.  vencr.  100,0. 
MDS.  3  mal  täglich  1  Theelöffel.   [Bei  ner- 
vösen Irritationen,  zumal  Reizhusten. 
Bouchardat. 


677.  IV 

Extr.  Opii  1,0 
Boracis  4,0 
solve  in 
Inf.  Fol.  Salviae  150,0 

adde 
Afell.  depurat.  25,0. 
MDS.   Gui^elwasser.     [Bei  schmerzhaften 


Halsentzündungen.] 


Oppolaer. 


678. 


Extr.  Opii  0,4 

Aq.  Amygd.  amar.  dilut.  25,0. 
D.  S.    Zum  Einträufeln  in's  Auge.    [Bei 
chronischer  Augenentzündung,  Blepharo- 
spasmus.] Oesterlen. 

679.  B, 

Extr.  Opii  1,0 
Aq.  dest.  50,0 
Aq.  chlorat.  2,0. 
D.S.  2 mal  täglich,  umgeschüttelt,  einzu- 
spritzen.    [Bei  Geschwüren  der  Harn- 
röhre.] Biett. 
[Unchemisch  zwar,  soll  aber  erprobt  sein.] 


)igE^dßa44a3D@|pe 


298 


Exiractum  Opii  sine  Narootino. 


680.  Bf 

Extr.  Opii  Ofi 

solve  in 
Aq.  Rosarum  300,0 

addc 
Plumb.  acct.  1,0 
Mucil.  Cydoniorum  5,0. 
MDS.    Zu  Umschlägen.    [Bei  Entzündung 
und  Schwellung  der  äusseren  Geschlechts- 
theilc  nach  der  Entbindung.] 

Hftuok. 


G81.  Rr 

Extr.  Opii  0,5 

Ol.  Terebinth.  rectif.  2,5 

Ol.  Caiyophyll. 

Ol.  Cajeputi  ana  0,75 

Bals.  Peruv.  3,0. 
MDS.  Zabnschmerzbalsam.  [Ein  Stückchen 
Watte,  mit  dieser  Flüssigkeit  getrankt, 
wird  in  den  hohlen  Zahn  gelegt,  und 
auch  das  Zahnfleisch  etwas  damit  ein- 
gerieben ]  Beasley. 


Extractvin  Opii  sine  Narcotine,  [Opiumextract  mit  Aether  ausge- 
zogen und  dadurch  seines  Narcotin-Gelialtes  beraubt.  —  Soll  einfach  beruhif^ond  sein, 
ohne  aufregende  Nebenwirkung;  wahrscheinlicher  ist  es  jedoch,  dass  die  genannte 
Operation  dem  Extracte  einen  weniger  wirksamen  Bestandtheil,  das  Narcotin,  ent- 
zieht und  dadurch  die  Wirkung  des  Extractes  selbst  gleich  massiger  und  sicherer 
macht.  —  Da  der  Narcoiin-Gehalt  des  Extractes  kein  unbedeutender  ist,  so  ist  die 
Dosis  des  Extr.  Opii  sine  Narcotino  schwächer  zu  greifen,  als  die  des  gewöhnlichen 
Extractes:  etwa  0,005-0,06.] 

Extractam  OsrnHidae  re^lis.    Eönigsfamextract.    [Wässerig- 

spiritnöses  Extract.    Hin  und  wieder  gegen  Scropheln  und  Ilelminthiasis,  ja  sogar 
zur  Radicalkur  der  Hernien  empfohlen  (II).  Zu  5,015,0.] 

KxtrictHm  Pinpiiellae.  Pimpinellen-Extract.  [Wie  Extr.  Angelic. 
Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  25  Pf. 

Innerlich:  zu  0,3,1,0  mehrmals  täglich. 

KxtrictHin  Polygalie  amarae.   Bitteres  Kreuzblumenextract. 

[Wie  Extr.  Absinth.    Consistenz  2.  —  Klar  löslich.  —  5,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen  oder  Mixturen. 

Extraetam  PHlsatillae.    Küchenschellenextract.    [Wie  Extract. 

Belladonnae.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  17  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,2  [ad  0,2  pro  dosi,  ad  1,0  pro  diel]  mehrmals 
täglich,  in  Pulvern,  Pillen,  Auflösungen. 

M.  f.  pil.  No.  60.    Consp.  Lycop.     D.  S. 
3 mal  taglich  1-2  PiUen. 
Pilulae  e  Pulsatilla  nigricanti  Clinici. 


C82.  IV 

Extr.  Pulsatin.  0,03 
Sacch.  lact.  1,0. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  12.    S.  Täg- 
lich 3  Pulver.    [Bei  Keruchhusten.] 
Seidler. 


684.  Bf 

Extr.  Pulsatill.  2,5 
solve  in 
683.  Bf  Aq.  Lauroceras.  25,0. 

Extr.  Pulsatill.  MDS.    15-25   Tropfen   3  mal    täglich    zu 

Herb.  Pulsatill.  ana  3,0.  nehmen. 

*Kxtractam  Qaassiae.  Extr.  Ligni  Quassiae.  Quassiaextract. 
[1  Th.  lign.  Quassiae  mit  10  Th.  siedenden  Wassers  ausgezogen.  Consistenz  2.  — 
Trübe  löslich.  —  1,0  45  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Solutionen. 

Kxtractwil  %Herc»«     Eichenextract.     [Wie  Extract.  Cascarill.  Con- 
sistenz 2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  7  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,3-1,0  in  Pillen. 
Aeusserlich:  in  Salben  [lauf  5  10]. 

8^   I^  680-684.  Digitizedby Google 


Extractum  Ratanhae. 


299 


*Kxtrictaill  Rataillie«  Ratanhaextract.  [Kalter  wässeriger  Auszug. 
Consistenz  3.  —  Löst  sich  röthlich  trübe.  —  1,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Bissen,  Tro- 
chiscen  [Trochisci  Krameriae  von  IHtekeiuie  enthalten  0,18  Extr.  Ratanh. 
mit  Tragacanlh.  und  Zucker],  Mixturen. 

Aeussorlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [5,0-10,0  auf  100,0], 
Pinselsäfton  [1,0-5 0  auf  25,0],  Klystieren  [5,0-10,0  ad  clysma],  Injec- 
tioncn[LO-2,Oauf  100,0],  Zahnpillen,  Zahnlatwergen,  Zahnpulvern, 
Pflastern  und  Salben. 


G85.  I^ 

Extr.  Ratanhae  5,0 

Aq.  Cinnam.  simpl.  150,0 

Mixtur,  sulf.  acid.  J,5 

Svr.  Aurant.  Cort  25,0. 
MDS.    Stdl.  bis  2stdl.   1  Essloffel.     [Bei 
Gebarroutterblutung.]         Oesterlen. 

686.  I^ 

Extr.  Ratanhae  15,0 

solve  in 
Vini  rubri  gallici  100,0 
Spir.  aeth.  5,0. 
MDS.  4  mal  taglich  einen  halben  Essloffel. 
[Üei  Nachtripper.] 


687. 


D.  S. 


Extr.  Ratanhae  20,0 

Alum.  10,0 

Inf.  Fol.  Salviae  200,0 

Mellis  depur.  50,0. 

Gurgelwasser. 


688.  IV 

Extr.  Ratanhae  5,0 
Meli,  rosat.  25,0. 

D.  S.   Pinselsaft. 


Extractam  Rhanni  fraMgolae.  Extr.   Frangulae.    Faulbaum- 

Rindenextract.  [Wie  Extract.  Cascar.  Consistenz  2.  —  Ziemlich  klar  löslich. 
—  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  in  Pillen  oder  Solution. 


F.  pil.  100. 


689.  Ht 

Extr.  Rhamni  frangulae 
Pulv.  Frnct.  Card  ana  10,0. 
Consp.  Pulv.  Rhiz.  Irid.  florent.     D.  S,  3  mal  täglich  5  Pillen. 
[Bei  Unterleibsbeschwerden  mit  Flatulenz.] 


*Rxtractlini  Rhei*  Rhabarberextract.  [Wie  Extract.  Absinthü  be- 
reitet.   Consistenz  3.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,3  [als  Tonicum],  zu  0,5-1,0  [als  Purgans]  mehr- 
mals täglich,  in  Pillen,  Mixturen. 


690.  Hf 

Extr.  Rhei 

Rad.  Rhei  pulv.  ana  6,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.    Obduc.  Argent.   D.  S. 
5-10  Pillen.    [Zum  Abführen.] 


691. 


Extr.  Rhei 

Fell.  Tauri  inspiss.  ana  3,0 


M.  f.  pil.  50.    Consp.  Cass. 
taglich  3  Pillen. 


D.  S.  3  mal 


692. 


1^ 

Extr.  Rhei 
Extr.  Chinae  fusc. 
Extr.  Ferri  pomat.  ana  5,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Cinnam.    D.  S. 
3  mal  tägli^  5  Pillen. 


^Extractym  Rhei  Mmpositui.  Extr.  catholicum  s.  panehymago- 
gum.  Zusammengesetzes  Rhabarberextract.  [Extr.  Uhei  30,  Extr. 
Alo€s  10,  Resin.  Jalappae  5,  Sapon.  medic.  20.  —  Consistenz  3.  —  Trübe  löslich.  — 
1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  als  Reizmittel  zu  0,1-0,3,  als  Abführmittel  zu  0,5-1,0, 
in  Pillen. 


"^^I^  685-692. 


300  Extractum  Rabiae  Tinctorum. 


G93.  Bf  \   694.  Bf 


Extr.  Rhei  comp.  6,0 

Extr.  Colocynthidis  1,0. 
M.   f.   ope  Mucilaginis  Gummi  Arab.  pil. 
No.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S.  Abends 
1-2  Pillen  zu  nehmen.    [Bei  chronischer 
Obstructio  alvi.] 


Extr.  Rhei  comp.  4,0 
Aloes  3,0 
Ferr.  pulv.  1,0. 
M.  f.  pil.  No.  60.     Consp.  Lycop.     D.  S. 
Morgens  und  Abends  1  -  2  Stück. 
Pil.  contra  obstructionem  Halenses. 


RxtractHm    Rabiae    Tinctomin.     Färberrötheextract.     [Wie 

Extr.  Cascar.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-1,5  mehrraals  täglich,  in  Pillen. 

Rxtractain  Rlltae*  Rautenextract.  [Wie  Extr.  Absinth.  Consistenz 
2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5.     [Obsolet.] 

Extractimi  Sabadillae«    Sabadillextract.    [Weingoistigcs  Extract.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,02  [von  Tirabali  gegen  Neuralgien  empfohlen,  — 
unzweckmässig  und  dem  Veratrin  nachzusetzen]. 

*Extractlllll  Sabiliae«  Sabinaextract.  Sadebaumextract.  [Wie 
Extr.  Absinth.  Consistenz  2.  •—  Fast  unlöslich.  —  1,0  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,2  [ad  0,2  pro  dosi,  ad  1.0  pro  diel],  in  Pillen. 

Extraetnm  Salieis.  Weide nrindenextract.  [Wie  Extr.  Cascar. 
Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  5  Pf.] 

lanerlich  und  äusserlich:  wie  Extractum  Quercus. 

fixtractHm  Salfiae.     [Wie  Extr.  Absinth     Consistenz  2.  —  Klar  löslich. 

—  1,0  etwa  5  Pf] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern. 

Extractimi  Sanbnci  s.  Succus  Sambuci  inspissatus. 

Extractnn  Sanniiiis*  Sanguis  bovinus  inspissatus.  Eingedick- 
tes Ochse nblut.  [Frisches  Ochsenblut  bei  gelinder  Temperatur  zur  trockenen 
Consistenz  abgedampft;  röthlich  braunes,  in  Wasser  unvollständig  lösliches  Pulver. 

—  1,0  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  3-4  Mal  täglich,  in  Pulvern  [gegen  Atrophie, 
Chloroso  u.  s.  w.  von  Htlthier  empfohlen ;  die  Wirksamkeit  dieses  Miftels  ist  indess 
ziemlich  zweifelhaft]. 

Extractam   SapMariae    radicis.     Seifenwurzelextract.    [Wie 

Extr.  Cascar.    Consistenz  2.  —  Klar  löslich.  —  1,0  etwa  5  Pf  ] 
Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich, 

Extractvm  Sarsaparillae.  [wie  Extr.  Cascar.  Consistenz  2.  —  Trübe 
löslich.  —  1,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Mixturen 
oder  als  Zusatz  zu  abführenden  Decocten  oder  Infusen. 

'^'Extractan  Seillae.  Meerzwiebelextract.  [Bulbus  Scillae  5  mit 
Spir.  dilut.  20  durch  6  Tage  macerirt,  ausgepresst,  filtrirt  und  zur  Consistenz  2  ab- 
gedampft. —  Ziemlich  klar  löslich.  —  1,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,2  mehrmals  täglich  [ad  0,2  pro  dosi,  ad  1,0 

g^  Bf  693-694.  Digitizedby^OOglC 


Extractum  Seeale  cornuti.  301 


pro  die],  in  Pillen  oder  Bissen  [unzweckmässig  wegen  seiner  stark  hygrosko- 
pischen Eigenschaft],  am  besten  in  Mixturen. 


696.  Bf 

Extr.  Scillae  0,15 
Extr.  Graminis  4,0 
Oxymellis  Seil!.  40,0. 


695.  Rf 

Extr.  Scillae  0,25 

solve  in 
Dec.  Rad.  Ononid.  spin.  200,0 

adde  |   MDS.  Stdl.  1  Theelöffel. 

Syr.  Aurant.  Cort.  15,0.  |        [Bei  Hydrops.] 

D.  S.    Stdl.  1  Esslöflfel.     [Bei  Hydrops.]     i  v.  Skoda, 

y.  Skoda.  < 

*£xtractaiii  Seealis  eornati.  Extr.  Seealis  cornuti  aquosum.  Extr. 
haemostaticum  Bonjean.  Ergotinum  irapurum.  Mutterkornextract. 
Wässeriges  Mutterkornextract.  [10  Th.  Secal.  cornut.  mit  20  Th.  Wasser  2  Mal 
6  Stunden  macerirt,  die  Extracte  colirt,  auf  5  Theile  eingedampft,  mit  Spiritus  5  ver- 
mischt, filtrirt  und  zur  Consistenz  2  abgedampft.  —  Klar  löslich.  —  1,0  35  Pf.] 

Diesem  Extracte  hat  sein  erster  Darsteller  Bonjeai  den  von  Wi^sers 
schon  occupirten  Namen  »Ergotin**  vindicirt.  Mit  ihm  sind  die  meisten 
Versuche  gemacht  und  zum  Vortheil  desselben  ausgefallen.  Es  ent- 
hält die  hauptsächlichsten  wirksamen  Bestandtheile  des  Mutterkorns, 
ist  jedoch  ebenso  wenig  ein  chemisch  reiner  Körper  wie  das  Wlg- 
gcrs'sche  Ergotin.  Wcrnieh  zeigte,  dass  der  wirksame  Bestandtheil 
nicht  mit  Alkohol  und  Aether,  wohl  aber  mit  Wasser  zu  extrahiren  ist 
und  dieses  wässerige  Extract  zweckmässig  durch  DifiFusion  von  organi- 
schen Bestandtheilen  anderer  Art  (Scleromucin,  Mykose)  gereinigt  werden 
kann.  Man  erhält  dann  ein  viel  klarer  lösliches  wirksames  Extract,  das 
sogenannte  Ergotinum  dialysatum  oder  Extr.  secal.  cornut.  bis 
purificatum  (Wernieh).  [Schon  Wernieli  und  später  Zweifel  wiesen  darauf  hin, 
dass  das  wirksame  Princip  den  Charakter  einer  Säure  haben  müsse ,  was  jetzt  durch 
Sragend^rrs  Entdeckung  der  Sclerotinsäure  bewahrheitet  ist.  lager  stellt  ein  Extr. 
secal  cornuti  rationaliter  paratum  dar,  dessen  Vorzüge  vor  dem  Wcrmicli'schen  uns 
nicht  einleuchten.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,6  [die  in  Frankreich  gebräuchliche  Dosis  wird  auf 
0,2-2,0  (!)  angegeben]  3-4  Mal  täglich  in  Pillen,  Pastillen  [zu  0,06  in  der 
Apotheke  zu  haben],  Solution  [als  wehenbeförderndes  und  blutstillendes  Mittel, 
nach  dem  ürtheil  der  neueren  Geburtshelfer  nur  intra  partum  bei  tief  im  Becken 
stehendem  Kopf  und  in  der  Naohgoburtsperiode  bei  Atonie  und  Blutungen  des  Uterus 
statthaft] 

Aeusserlich:  als  Clysma  [2,0-3,0  auf  100 0-200,0  Wasser]  bei  Darm- 
blutungen, zu  Umschlcägen  und  Einspritzungen  (bei  Blutungen),  zu 
subcutanen  Injectionen  0,2-0,5  pro  dosi,  ad  1,0  pro  dosi!  [zuerst  von 
A.  Ealenbirg  versucht  und  zwar  bei  Tussis  convulsiva,  ferner  mit  Recht  empfohlen 
gegen  innere  Haemorrhagien,  namentlich  Haemoptoe,  Gebärmutterblutungen 
(bei  Menorrhagie  von  Ribeii^  r.  Swiderski^  r.  Rtei«r«W8ki^  IRtrUii  u.  a.  erfolg- 
reich angewandt)  ferner  von  r.  Langenbeek  gegen  Aneurysmen  in  zwei  Fällen 
bewährt  gefunden  (s.  unten),  endlich  bei  verschiedenen  üterinleiden ,  nament- 
lich Äletritis  chronica  und  Lageabweichungen  des  Uterus  (f.  SwiilersU)  und  bei 
Fibro-Myomen  des  Uterus  (liidebraadt)  erfolgreich  angewendet;  auch  nach  Remak's 
Vorschlag  gegen  Kohlenoxydgas- Vergiftung,  in  Anbetracht  der  Untersuchungen  von 
Rlebs^  zu  versuchen.  —  Man  benutzt  entweder  eine  einfache  wässerige  Lösung  (siehe 
unten  ^  710)  oder  eine  glycerinhaltige  wässerige  (Extr.  Secal.  cornut.  3,0  Aq  destill., 

Liy  695-696.  -'••e 


Extraotam  Seeale  comuti. 


Glycerini  ana  7,5:    liMehrtB^t)  oder  eine  glycerinhaltige  spiritaöse  {k.  Mtmkmtf;, 

f.  UigeBbeek]. 

697.  B, 

Extr.  Secal.  conmt. 
Pulv.  Secal.  cornut.  ana  2,0 
M.  f.  pil.  No.  30.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
2-3stdl.   1   Pille.     [Bei  Lungen-   und 
Gebannutterblutnngen.] 

Pilulae  haemostaticae. 

H.  IL  Biohter. 


698.  I^ 

Extr.  Secal.  com.  dialys.Wemich  0,5 
Sacchar.  alb.  0,3. 
M,  f.  pulv.  d.  t.  p.  No.  10.    S.  Stündl. 
1  Pulver  (bis  zu  5  Pulvern)  zu  geben. 
[Bei  Wehenschwäcbe.] 

699.  IV  "~ 
Extr.  Secal.  com. 
Acid.  tannic.  ana  1,2 
Extr.  Opii  0,3 

Succ.  Liquir.  dep.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  20.    Consp.  Magnes.    D.  S. 
2-3stdl.  1  Pille.    [Bei  Hämoptysis.] 

Lebert. 


700.  Bf 

Extr.  Secal.  com.  5,0 
Pulv.  Rad.  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  60.   Obduc.  Argento.   D.  S 
Täglich  6-10  Pillen  zu  nehmen.     [Bei 
chronischen  Affectionen  des  Uteras.] 
AmaL 

701.  IV 

Extr.  Secal.  com.  2,5 

Aq.  dest.  150,0. 
MDS.  3stdl.  1  Kinderlöffel.  [Gegen  Morbus 
maculosus  Werlhofii,   Pu^ura  haemor- 
rhagica.]  Henooh. 


702. 


MDS. 


IV 
Extr.  SecaL  comui 
Extr.  Hyoscyami  ana  1,0 
Liq.  Kali  acet.  25,0 
Aq.  Foeniculi  150,0. 
3stdL  1  Essloffel.    [Bei  Diabetes.] 
O.  Hasse. 


Aq.  Amygd.  amar.  dilut.  150,0. 
MDS.  l-2stdl.  1  Esslofifel. 
[Bei  Metrorrhagie.] 

Oesterlen. 

704.  R 


Extr.  Secal.  com.  1,0 
Acid.  tannic.  2,0 
Aq.  dost  200,0 
Syr.  simpL  30,0. 
MDS.  Stdl.  1  Esslöflfel.     [Bei  Hämaturie.] 

Iiange. 


705. 


IV 


Extr.  Secal.  com. 
Alumin.  ana  12,0 
Acid.  benzoTc.  sublim.  4,0 

coq.  per  horam  dimid.  c. 
Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  Colat.  100,0. 
Filtra.    D.  S.  Stdl.  1  Theeloflfel. 

Liquor,  haemostaticus  Hannen. 


706.  IV 

Extr.  Secal.  comut.  dialys.  2,0 
Glycerini  8,0. 

D.  S.  Zur  subcut.  Injection,  1-2-3  Spritzen 
voll  zu  injiciren.  [Diese  Mischung  ist, 
besonders  ihrer  Schmcrzlosigkeit  wegen 
sehr  empfehlenswerth.  Bei  Hämoptoe 
mit  momentanem  Erfolg  angewandt,  aber 
ohne  Verhütung  von  Recidiven.  Von 
derselben  Mischung  können  gleichzeitig 
innerlich  10-20  fi^pfen  l-2stdL  ge- 
reicht werden.] 


707.  R 

Extr.  Secal.  com.  2,5 
Spir.  dil. 

Glycerini  ana  7,5. 
MDS.    Zur   subcutanen  Ii^ection.     Eine 
halbe   bis   zu   einer   vollen  Spritze  zu 
injiciren.     [Bei   Aneurysmen   und   Hä- 
morrhagien.    Bei  Uterusfibromen.] 
y.  Lancenbeok.  —  Hildebrandt. 


708.  IV 

Extr.  Secal.  com. 

Aq.  dest.  ana  5,0. 
MDS.    Zur  subcutanen  Injection.     Vi -Vi 
Spirtze  zu  injiciren. 

S.  oben  bei  Extr. 


703.  IV 

Extr.  SecaL  com.  2,0 
MuciL  Gummi  Arab. 
Syr.  simpl.  ana  15,0 

Extrictm  Seealis  eoraati  bis  pwileatimi, 

secal.  cornuti. 

Extraetnm   Seie^e.     [wie  Extraotum  Colombo.   —  Trübe  löslich.  — 
1,0  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  taglich,  in  Pillen. 

8^  iV  697-708.  Digitized  by  Google 


Extractam  Sennae. 


303 


fixtractnM  S611Ma6*  [Fol.  Sennae  mit  lauwarmem  Wasser  erschöpft,  die 
Flüssigkeiten  zur  Extract-Conslstenz  eingedampft,  in  kaltem  Wasser  gelöst,  filtrirt, 
zur  Consistenz  2  abgedampft.  —  Klar  löslich,  —  1,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-5,0  [als  Abführmittel],  in  Pillen,  Bissen.  [Ganz 
unzweckmässig  und  entbehrlich.] 

Extractam  Sinarabae  aqaosiim.     Ruhrrindenextract.     [Wie 

Extr.  Cascar.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  15  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  taglich,  in  Pillen. 

Extractam  Simarabae  spiritaosam«     [wie  Extr.  Aurant.  Coii;.    Con- 
sistenz 2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  30  Pf.] 
Innerlich:  wie  das  vorige. 

Extractam    StramoniL     Stechapfelextract.     [Wie  Extr.  Beilad. 

Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,05-0,1  [ad  0,1  pro  dosi,  ad  0,4  pro  die!]  mehr- 
mals taglich,  in  Pillen  und  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Augenwässern  [zu  Bähungen:  0,5-2,0  auf  100,0; 
zu  Tropfwässern:  0,2-0,6  auf  25,0],  zu  Injectionen  [0,5-1,5  auf  100,0],  In- 
halationen, zu  Salben  [1,0-1,5  auf  25,0],  Pflastern,  Zahnpille 


len. 


710. 


R 


709.  Bf 

Extr.  Stramonii 
Extr.  Opii  ana  0,5 
Zinci  oxydati  8,0. 
M.  f.  pil.  No.  40.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
1-8  Pillen  täglich.    [So  lamge  mit  der 
Dosis  zu  steigen,  bis  Patient  Sehstörun- 
gen zu  empfinden  beginnt;   nach  Auf- 
hören der  Schmerzen  noch  14  Tage  mit 
der  Kur  fortzufahren.] 
[Gegen  Neuralgien.]       Trousseau. 

ExtrictHm  StramoMÜ  e  Seminibys. 

bereitet.    Consistenz  2.  —  0,1  etwa  10  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,01-0,06. 

Extractam  Stryckiii  aquosum«  Extractum  Seminis  Strychni  aquo- 
sum. Wässeriges  Brechnuss-  oder  Krähenaugenoxtract.  [Aus- 
zug mit  kochendem  Wasser.    Consistenz  2  —  Trübe  löslich.  —  10  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,2  [ad  0,2  pro  dosi,  ad  0,6  pro  diel]  mehrmals 
taglich,  in  Pulvern,  Pillen,  Solution. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [0,05-0,2  ad  clysma];  endermatisch. 


Extr.  Stramonii  0,1 

solve  in 
Tinct  Digital,  aeth.  4,0 
Aq.  Valerian.  30,0. 

MDS.  Im  Anfall  theelöffelweise  zu  nehmen. 
Guttae  antasthmaticae.    Asthmatropfen. 

H.  E.  Biohter. 


[Wie  Extr.  Hyoscyami  e  Semin. 


711.  Bf 

Extr.  Strychn.  aquos. 
Pulv.  Sem.  Strychni  ana  6,0. 
P.  ope  Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s.  pil.  100. 
Consp.    Pulv.  Rhiz.   Irid.   flor.     D.  S. 
Morgens  und  Abends  1  Pille,  allmälig 
steigend.  [Bei  rheumatischer  Lähmung.] 
Trinius. 


712.  Bf 

Extr.  Strychni  aquos.  0,5 
Aq.  Cinnam.  simpl.  150,0 
Mucilag.  Gummi  Arab. 


Syr.  simpl.  ana  30,0. 
MDS.  2stdl.  1  Esslöffel. 
[Bei  Diarrhoe,  Ruhr.] 


Oesterlen. 


713.  Bf 

Extr.  Strychni  aquos.  0,05-0,1 

solve  in 
Aq.  dest.  50,0. 
D.  S.  Umgeschüttelt,  S&uglingen  zu  2-3, 
älteren  Kindern  zu  6-12  Tropfen   zu 
geben.    [Bei  Prolapsus  ani.] 

Sohwarti. 


304 


Extractum  Stiyclini. 


«ExtractMm  Stryeluü.  Extr.  Seminis  Strychni  spirituosum.  Ex- 
tractum Nucum  vomicarum  spirituosum.  Extr.  Nucis  vomicae  Pli.  AtsUr. 
Strychnossamenextract.  Weingeistiges  Brechnuss-  oder  Krähenaugen- 
extract.  [10  Th.  sem.  Strychn.  mit  20  Thl.  Spirit.  vini  dilot.  aasgezogen,  der 
abgepresste  Rückstand  ebenso  mit  15  Thl.  Spirit.  dilat.  behandelt,  das  Gemisch 
mehrere  Tage  bei  Seite  gestellt,  zur  Consistenz  3  abgedampft.  —  Trübe  löslich.  — 
0,1  50  Pf.]    Cave:  Gerbstoffe,  Halogene,  Metallsalze  und  Jod  Verbindungen. 

Innerlich:  zu  0,01-0,3-0,05  [ad  0,05  pro  dosil  ad  0,15  pro  diel]  in 
Pulvern,  Pillen,  Solutionen.  [Bei  verminderter  Erregbarkeit  und  pareti- 
schen  Zuständen  motorischer  Apparate,  unzureichender  functioneller  Thatigkeit  be- 
sonders im  Gebiete  der  Verdauungsorgane,  des  Harn-  und  Geschlechtsapparates. 
Auch  bei  Alkoholismus,  Gachexie  nach  Intermittens,  bei  Erbrechen  der  Schwangeren, 
rheumatischen  Zustanden  etc.  angewendet.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  in  spirituöser  Lösung  [0,1-0,25 
auf  25,0  Spir.  dilut.]  oder  Salben  [1,0-20  auf  25,0];  endcrmatisch  [0,03 
bis  0,05.] 


714.  Bf 

Extr.  Strychni 
Bism.  subnitr.  ana  0,03 
Magn.  carb.  0,2 
Sacch.  0,6 

•Ol.  Menth,  pip.  0,1. 
M.  f.  pulv.  disp.  tal.  dos.  No.  12.    D.  in 
Charta  cerata.    S.  Stdl.  1  Pulver.    [Bei 
Magenkrampf.]  Vogt. 


717.  B, 

Extr.  Strychni  0,5 

solve  in 
Tinct.  aromat. 
Aethcr  aoet.  ana  3,0. 
MDS.  2  mal  täglich  10  Tropfen. 

Oeitezlen. 


715.  Rr 

Extr.  Strychni  5,0  0) 
Succ.  Liquir.  dep.  7,5. 
F.  1.  a.  pil.  lOi».  Consp.  Lycop.  D.  S. 
Anfangs  täglich  1  Pille  («  0,05),  dann 
allmälig  auf  2-5  (!)  täglich  (1  pro  dosi) 
steigend.  [Bei  Impotenz  und  Sperma- 
torrhoe.l  Duoloi. 


716. 


Extr. 


718.  Bf 

Extr.  Strychni  0,1 
Tinct.  Canthar.  1,0 
Tinct.  Calami  3,0. 
D.   S.    3 mal    täglich    10-15   Tropfen    in 
Decoct.  Alth.  zu  nehmen.    [Bei  Blasen- 
und  Mastdarmlähmung.] 

Sohömann. 


719. 


^ 


Extr.  Strychni  0,5 

solve  in 
Spir.  dilut.  15,0 

adde 
Tinct.  Cantharid. 
Liq.  Ammon.  caust.  spir.  ana  5,0 
MDS.   Zum  Einreiben. 


Stiychni  1,0 
„     Colocynth.  compos. 
„•    Hyoscyami 
„     Rhei  comp,  ana  5,0. 
M.  f.  pil.  No.  60.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
Nach  Bedürfniss  1  Pille  zu  nehmen. 
Pilulae  Nucis  vomicae  catharticae. 
Msokensie. 

Extractim  Taiaceti.    Reinfarnextract.    [Wie  Extr.  Absinth.  Con- 
sistenz 2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen. 

*Extractim  Taraxaci.    Löwenzahnextract.   [Wie  Extr.  Card,  bened. 
Consistenz  2.  —  Fast  klar  löslich.  —  10,0  60  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-10,0  mehrere  Male  täglich  in  Bissen  oder  So- 
lutionen. 


IV  714-719, 


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Extractum  Taraxaci  liquidum.  305 


Extractvm  Taraxaci  liqiidmn.   Loco  Mellagiu.  Taraxaci.  Löweu- 

zahn-Honig.     [3  Th.  des  obigen  Extractes  mit  1  Th.  Wasser.    Consistenz  1.] 
Innerlich:  zu  25,0-50,0  pro  die,  pur  oder  in  Mixturen. 
Aeusserlich:    zu  Kly stieren  [25,0-50,0  ad  clysma],    selten    ange- 
wendet und  theuer. 

Extractim  Taxi  baceatae«   Eibenbaumextract.   [Wie  Extr.  Beilad. 

Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  20  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,03-0,15,  in  Pillen. 

Extraetmn  Tormentillae.  Tormentillenextract.  [Wie Extr.  Cascar. 

Consistenz  2.  —  Tiübe  löslich.  —  10  0  80  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  zu  adstringirenden  Verbandwässern,  Einspritzun- 
gen u.  s.  w.  [5,0-15,0  auf  100,0] 

Extraetmn  Toxicodeidri«  Giftsumachextract.  [Wie  Extr.  Beilad. 
Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,03  mehrmals  täglich,  in  Pillen  [von  Treusea« 
gegen  Pafaplegie  empfohlen.] 

720.  Bf 

Extr.  Toxicodcndri  0,4-0,8 
Extr.  et  Pulv.  Rad.  Gentianae  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  40.    Consp.  Lycopod.    D.  S.  Stdl.  l  Pille. 
[Bei  Paresis  und  Paralysis.]  v.  Bkoda. 

*Extractum  Trifolii  ibrili.  Extr.  Trifolii.  Bitterkleeextract. 
Fieberklee-  oder  Dreiblatt-Extract.  •  [Wie  Extr.  Card,  bened.  Consistenz  2.  — 
Klar  löslich.  —  10,0  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen  oder  Solutionen. 

Extractum   Turionum    Pini«     Fichtensprossenextract.     [Wie 

Extr.  Angelicae.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  als  Zusatz  oder  Vehikel  für  diuretische  Arzneien. 
Aeusserlich:  zu  Bädern  [25,0-50,0  pro  balneo]. 

Extractam  IJvae  Vrsi.  Bäreutraubenextract.  [Wie  Extr.  Absinth. 
Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  5  Pf] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen  oder  Solutionen. 

VeBdt  rühmt  das  Extract  einer  anderen  Arbutus-Art  [Arbutus  unedo] 
als  eines  der  kräftigsten  Adstringcntien,  namentlich  bei  Blennorrhagien: 
R  Extractum  Arbuti,  llatanhae  ana  2,5,  f.  pilul.  30.  D.  S.  Morgens 
und  Abends  2-3  Pillen. 

Extractum  Yalerianae.  Baldrianextract.  [Wie  Extr.  Aurant.  Cort. 
Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen  und  Solutionen. 

Abends  einem  schleimigen  Getränk  oder 
zu  Zuckerwasser  zuzusetzen. 

Fierlot. 


721.  Bf 

Acid.  valerian.  3,0 
Ammon.  carb.  q.  s. 

ut  f.  cum  Aq.  dest. 
Saturatio  100,0 

cui  adde 
Extr.  Yalerianae  2,0. 
D.   S.    6  bis  30  Tropfen    Morgens    und 


[Diese  etwas  willkürlich  als  Valdrianate 
d'Ammoniaque  bezeichnete  Mischung  ist 
in  neuester  Zeit  in  Frankreich  gegen  in- 
veterirte  Nervenleiden,  zumal  Epilepsie 
und  Hysterie,  gerühmt  worden.] 

Evald  und  SlmoUf  Annelvcrordnuiigslehre.    10.  Aufl.  ^0       ^ 


306  Extractum  Veratri  viridis. 


ExtractUI  Yeratri  viridis.  [Spirltuöser  Aaszug  aus  der  Warzel  von 
Veratrum  viride  (Ifctycr).] 

Innerlich:  2-5  Tropfen  l-4stündlich. 

Extractum  Vitis  PampiMrum.  Weinrebenextract.  [Wie  Extr. 
Bellad.    Consistenz  2.  —  Trübe  löslich.  —  1,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  4,0-12,0  in  Solutionen. 

Faba  allia*  Semen  Fabae.  Semen  Phaseoli.  Beans,  Feves,  Hari- 
cots.    Weisse  Bohne. 

Innerlich:  als  Nährmittel. 

Aeusserlich:  gepulvert  (Farina  Fabarum)  zu  trocknen  Um- 
schlägen und  Streupiüvem. 

Faba  Calabariea« '  Faba  Calabarensis.  Semen  Physostigmatis  vene- 
nosi.  Ordeal  Bean  of  Calabar.  Calabar-Bean.  Feve  de  Calabar.  Ca- 
labar-Bohne.  Gottes-Urtheil-Bohne.  [Diese  durch  Fräser^  R«bert8«n 
und  T.  Iifäfe  in  die  Materia  roedica  eingeführten  Samen  einer  im  Königreiche 
Dahomeh  an  der  Küste  von  Guinea  heimischen  Leguminose  sind  nierenförmig 
oder  dreieckig,  etwa  1  Zoll  lang  und  V2  ^^^  breit,  von  einem  festen,  braunen, 
genarbten  Corium  umkleidet  und  mit  einer  tief  eingeschnittenen ,  roth  umränderten 
Rapbe  versehen.  —  Die  in  hohem  Grade  toxische  "Wirkung  der  Calabar- Bohnen  hat 
in  ihrem  Hei  mathlande  den  Anlass  gegeben,  sie  zur  Prüfung  der  Schuld  oder  Unschuld 
Angeklagter  zu  verwenden;  daher  der  Name  Ordeal -Bean,  Gotles-Ürtheil- Bohne.] 
Der  wirksame  Bestand theil  ist  das  Physostigmin  oder  Eserin  (vergl. 
Eserinum). 

Man  wendet  die  Bohne  selbst  »icht  an,  sondern  nur  das  Extract 
derselben  oder  das  Eserin  [vergl.  Extractum  Fabae  Calabar.]. 

Fabae  Pichirim  mMores  et  minores.  Sem.  Pichurim.  Grosse 
und  kleine  Pichurim-Bohnen.     [Grosse  pul v.  etwa  50  Pf.,  kleine  40  Pf.] 

Innerlich:  als  aromatisches  Mittel,  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich, 
in  Pulvern,  Morsellen.  —  Völlig  obsolet. 

Farina  Hordei  praejparata.  Prepared  Barley-meal.  Farine  d'orge 
pr^par^e.    Präparirtes  öerstenmehl. 

[Die  Präparation  geschieht  durch  30stündiges  Erhitzen  des  Gerstenmehl  in  einem 
verdeckten,  von  dem  zusammengepressten  Mehl  nur  zu  V3  gefüllten,  zinnernen  Ge- 
fässo.  Nach  Entfernung  der  oberen,  durch  Feuchtigkeit  zusammengeballten  Schicht 
wird  das  darunter  befindliche,  meist  etwas  röthlicher  gewordene  Mehl  durch  ein  Sieb 
geschlagen  und  trocken  aufbewahrt.  Dem  ersten  Darsteller  schwebte  jedenfalls  der 
Gedanke  vor,  die  Stärkekügelchen  zu  zersprengen,  wie  dies  bei  der  Kleisterbildung 
geschieht.  Es  ist  jedoch  das  mikroskopische  Verhalten  des  präparirten  Gerstenmehls 
genau  dasselbe,  wie  das  des  rohen,  so  dass  die  ganze  umständliche  Procedur  im 
wesentlichen  nichts  erzielt  als  eine  Trocknung  des  Gerstenmehls,  und  der  Ruf,  den 
sich  die  Farina  Hordei  praeparata  als  Nährmittel  für  Reconvalescenten,  Atrophische 
u.  s.  w.  erworben  hat,  gleiche  Grundlagen  mit  dem  der  Revalenta  u.  s.  w.  besitzt. 
—  100,0  20  Pf.] 

Farina  laetea  pro  infantibus«  Milchhaltiges  Kindermehl. 
Milchmehl.  [Zuerst  von  Kcstle  in  Vevey  dargestellt  (Nestle^sches  Kinder- 
mehl), jetzt  auch  in  ähnlicher  Composition  und  Güte  von  Viut  und  Schister  in 
Göttingen  (Göttinger  Kindermehl),  sowie  von  (Sifey  und  Sebiele  zu  Rohrbach 
in  Baden,  von  Tinpe  in  Magdeburg,  Pari  Uebf  in  Dresden,  Ritraet-rtbrik  ini««- 

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Farina  leguminosa.  307 


sebweig  u.  a.  fabricirt.  Jede  Fabrik  reclamirt  natürlich  für  sich  den  Vorzug,  das 
beste  Präparat  zu  liefern.  Am  meisten  in  Gebrauch  und  mit  Recht,  ist  zweifellos 
das  Nestle -Mehl.]  Aus  Milch,  Weizenmehl,  Zucker  und  Nährsalzen  be- 
stehend, bildet  es  ein  gelbliches  Pulver,  welches,  mit  Wasser  aufgekocht, 
eine  wohlschmeckende  Suppe  giebt,  die  in  Ermangelung  von  Muttermilch 
und  guter  frischer  Kuhmilch,  oder  wenn  letztere  wegen  Erkrankung  des 
Digestionstractus  nicht  vertragen  wird,  die  natürliche  Nahrung  zu  ersetzen 
vermag.  Diese  Präparate  enthalten  im  Durchschnitt  10-12  pCt.  Protein- 
stoffe, 78-80  pCt.  Kohlehydrate,  1-2  pCt.  Salze  und  6-7  pCt.  Wasser. 
Ihr  Nährwerth,  namentlich  an  verdaulichem  Ei  weiss  ist  aber,  wie  sich 
aus  den  untenstehenden  Analysen  ergiebt,  sehr  wechselnd,  ja  bei  man- 
chen ist  das  Verhältniss  zwischen  Eiweiss  und  den  übrigen  Nährstoffen 
sehr  unvortheilhaft,  indem  die  Kohlehydrate  gegenüber  den  Eiweissstoffen 
zu  sehr  vorherrschen.  Das  Präparat  hat  vor  dem  llcbig'schen  Kinder- 
pulver (vergl.  Farina  Tritici)  den  Vorzug,  dass  es  bereits  Milch  enthält 
und  die  Bereitung  der  Suppe  aus  demselben  auf  sehr  einfache  Weise  von 
statten  geht. 

Farina  legomiiitsa«  Leguminose.  Kraft suppenmehl.  [Auf  An- 
regung Beneke's  von  Hirtenstein  in  Chemnitz  dargestellt.  Bestehend  aas  einer 
Mischung  von  Mehl  verschiedener  Gerealien  und  Hülsenfrüchte ,  besonders  Linsen- 
und  Erbsenmehl  in  ausserordentlich  feiner  Verlheilung.  Auf  dieser  letzteren  beruht 
die  leichte  Verdaulichkeit  des  Präparates,  welches  durch  seinen  Reichthum  an  Protein- 
stoffen in  Verbindung  mit  Fett  und  Amylaceen  einen  hohen  Nährwerth  besitzt.  Beneke 
Hess  4  verschiedene  Mischungen  der  lartenstein'schen  Leguminose  darstellen:  1.  Ver- 
hältniss der  stickstoffhaltigen  zur  stickstofffreien  Substanz  wie  1  :  2,3 ,  etwa  dem 
Ochsenfleisch  äquivalent;  2.  Verhältniss  von  1  :  3,3;  3.  Verhältniss  von  1  :  3,9,  äqui- 
valent dem  Nährwerth  der  Kuhmilch;  4.  Verhältniss  von  1  :  4,8.  ungefähr  der  gewöhn- 
lichen gemischten  menschlichen  Nahrung  entsprechend.]  Das  Mehl  wird  mit 
kaltem  Wasser  langsam  angerührt  und  eine  halbe  Stunde  lang  unter  Zu- 
satz von  etwas  Kochsalz  gekocht;  ein  gehäufter  Esslöfifel  des  Mehls  wird 
zur  Bereitung  etwa  eines  Tellers  Suppe  benutzt.  Man  kann  der  Suppe 
noch  Fleischextract  hinzufügen,  desgleichen,  wo  man  den  Fettgehalt  er- 
höhen will,  etwa  1-2  Theelöffel  Milchrahm;  zur  Verdeckung  des  Legu- 
minosengeschmacks dient  ein  kleiner  Zusatz  von  Kerbel  oder  Kümmel- 
samen (Beneke).  Die  Leguminose  empfiehlt  sich  als  zweckmässiges  Nah- 
rungsmittel bei  Kranken  mit  schwacher  Verdauung,  Reconvalescenten, 
Kindern  mit  Brechdurchfällen  oder  Scrophulose,  Phthisikern  u.  a.  Je 
nach  dem  Alter  und  dem  Zustand  des  Digestionstractus  wird  man  die 
eine  oder  die  andere  der  obigen  Mischungen  wählen.  Die  analytischen 
Werthe  der  einzelnen  Mehle  lassen  wir  in  Folgendem  nach  den  neuesten 
Untersuchungen  von  Stitser,  Vorstand  des  landwirthschaftlichen  Labora- 
toriums zu  Poppeisdorf,  folgen  und  zwar  in  Procenten: 

1.  Restless  Kindermehl  von  Henri  Nestle  in  Vevey:  9,90  verdauliches 
Eiweiss,  5,16  Fett,  79,30  Kohlehydrate,  4,17  Wasser,  1,47  Mineralstoffe  mit  0,411 
Phosphorsäure. 

2.  Wihl's  Kindermehl  von  Vr,  A.  TabI  in  Neuwied:  1,88  verdauliches 
Eiweiss,  1,28  Fett,  86,37  Kohlehydrate,  10,14  Wasser,  0,33  Mineralstoffe  mit  0,143 
Phosphors'aure. 

4.  Göttinger  Kindermehl  von  Vtnst  und  Schister  in  Göttingen:  9,15  ver- 

Digiti^^Jpy^OOgie 


30B  Farina  leguminosa. 


dauliches  Eiweiss,  5,07  Fett,  77,01  Kohlehydrate,  6  59  Wasser,  2,17  Mineral- 
stoffe mit  0,509  Phosphorsäure. 

4.  Löfflttnil's  Kindernahrung  von  Ed.  Löflond  in  Stuttgart:  3,33  ver- 
dauliches Eiweiss,  60,88  Kohlehydrate,  34,25  Wasser,  1,54  Mineraistoffe  mit  0,514 
Phosphorsäure. 

5.  TiMpe's  Kindernahrung  (Kraftgries)  von  Theodor  TiMpe  in  Magdeburg: 
5,25  verdauliches  Eiweiss,  2,93  Fett,  84,76  Kohlehydrate,  6,11  Wasser,  0,95  Mineral- 
stoffe mit  0,467  Phosphorsäure. 

6.  Liebe's  Nahrungsmittel  in  löslicher  Form  von  Panl  Liebe  in  Dresden: 
3,51  verdauliclies  Eiweiss,  70,65  Kohlehydrate  (Zucker,  Dextrin),  24,48  Wasser,  1,36 
Mineralstoffe  mit  0,298  Phosphorsäure. 

7.  Präparirtes  Hafermehl  von  W.  C.  H.  WeibeitiiB  in  Fischbeck:  9,12  ver- 
dauliches Eiweiss,  7,10  Fett,  72,51  Kohlehydrate,  10,32  Wasser,  0,95  Mineralstoffe 
mit  0,586  Phosphorsäure. 

8.  Präparirtes  Hafermehl  von  C.  H.  Knerr  in  Heilbronn:  9.78  verdauliches 
Eiweiss,  5,73  Fett,  72,64  Kohlehydrate,  10,61  Wasser,  1,24  Minoralstoffe  mit  0  673 
Phosphorsäure. 

9.  Hirtei8tei«'s  Leguminose  von  Hartenstein  nnd  €••  in  Chemnitz. 
Mischung  1:  2001  verdauliches  Eiweiss,  2,17  Fett,  64,87  Kohlehydrate,  10,63 
Wasser,  2.32  Mineralstoffe  mit  0,765  Phosphorsäure.  Mischung  2:  18  64  verdau- 
liches Eiweiss,  1,72  Fett,  65,92  Kohlehydrate,  11,92  Wasser,  1,80  Mineralstoffe  mit 
0 813  Phosphorsäure.  Mischung  3:  14,61  verdauliches  Eiweiss,  1,38  Fett,  69.97 
Kohlehydrate,  12,47  Wasser,  1,57  Mineralstoffe  mit  0,653  Phosphorsäure. 

10.  Malto-Leguminose  von  Starker  und  Pabndt  in  Stuttgart:  19,43  very 
dauliches  Eiweiss,  1,72  Fett,  67,78  Kohlehydrate,  8,01  Wasser,  3,06  Minoralstoffe  mit 
0,923  Phosphorsäure. 

Es  dürfte  von  Werth  sein,  zur  Vergleicliung  den  Gehalt  an  verdau- 
lichen Eiweissstoffen  der  von  Stntser  untersuchten  Präparate  etc  in  Fol- 
gendem wiederzugeben: 

1.  Caviar 25,81  pCt.   |   15.  Weibezahn's    Hafermehl...     9,12pCt. 

2.  Hartensteins  Leguminose,  j   16.  Condensirte   Milch 8,79 


Mischung  1 20,01 

3.  Revalesci^re 19,93 

4.  Malto-Leguminose 1^,43 

5.  Geräucherter  Schinken...  18,92 
G.  Hartensteins  Leguminose» 

Mischung  2 18,64 

7.  Frisches  Ochsenfleisch...  18,53 

8.  Hühnerfleisch 16,5G 

9.  Hartensteins  Leguminose, 

Mischung  3 14,61 

10.  Hühner- Eiweiss 13,48 

11.  ,    .   Eigelb  13,01 

12.  Nestl6's  Kindermehl 9,90 

13.  Knorr's  Hafermehl 9,78 

14.  Göttinger  Kindermehl..  .  9,15 


17.  Entölter  Cacao  2  (Stollwerk)  8,23 

18.  Weissbrod 7,20 

1 9.  Entölter  Cacao  1  (Stollwerk)  6,72 

20.  Kinderbisquit 6,71 

21.  Austern 5,78 

22.  Timpe's  Kindernahrung....  5,25 

23.  Rheinisches  Seh warzbroil ...  4 ,20 

24.  Entölter  Cacao  (Lobeck)...  4,16 

25.  Kuhmüch ' 4,00 

26.  Liebe's  Nahrungsmittel....  3,51 

27.  Liebig's  Flelschextract 3,40 

28.  Löfflund's  Kindema&rung  .  3,33 

29.  Linck's  Malzextract 2,50 

30.  Wahr s  Kindermehl 1,88 

3 1 .  Hoffs  Malzextract ü,2S 


Farina  nutriens  pro  infantibus.    Kindermehl.    Kindernahrung. 

[S.  Farina  lactea,   Farina  leguminosa,    Farina  Ilordei,   Farina  Tritici,   Amylum 
Marantae.] 

Farina  Seealis.     Rye-meal.     Farine   de  ble.     Farine  de  Seigle. 
Roggenmehl.     [10,0  etwa  20  Pf.] 

Digitized  by  CjOOQIC 


Farina  Tritici.  309 


Innerlich:  als  Nährmittel. 

Aeusserlich:  zu  trockenen  Umschlägen,  Cataplasmen  [mit 
Honig],  zu  Streupulvern. 

Farina  TritieL  Wheaten-flour.  Farine  de  froment.  Weizenmehl. 
[100,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich  zum  llcWg'schen  Ernährungspulver  für  Kinder  [Pulv. 
nutriens]  verwendet.  [Farina  Tritici  wird  mit  Maltum  hordei  pulv.  gleicher 
Menge  gemischt  und  auf  1000  der  Mischung  15  Kali  bicarb.  zugesetzt.  —  30  Gr.  dieses 
Pulvers  (etwa  2  gehäufte  EssIölTel)  werden  mit  30  Gr.  Wasser  und  150  Gr.  Milch 
(etwa  einen  Tassenkopf  voll)  innig  gemischt,  und  in  einer  kleinen  Casserolle  auf  ge- 
linder Flamme  unter  fortwährendem  Umrühren  so  lange  erhitzt,  bis  die  Mischung  an- 
fängt dicklich  zu  werden.  Nun  nimmt  man  den  Brei  vom  Feuer,  rührt  jedoch  immer- 
fort, worauf  nach  etwa  5  Minuten  der  Inhalt  in  der  Casserolle  dünnflüssiger  wird, 
erwärmt  abermals,  bis  Verdickung  eintritt,  und  wechselt  so  lange  mit  dem  Umrühren 
auf  und  neben  dem  Feuer  ab,  bis  der  Brei  ohne  wesentliche  Verdickung  sich  bis  zum 
Kochen  erhitzen  lässt,  giesst  das  ganze  durch  ein  feines  Sieb  und  kann  das  milch- 
artige Getränk  selbst  aus  der  Flasche  schänken.  Der  Nährstoff  dieses  Breies  soll 
gerade  doppelt  so  gross  als  der  der  Muttermilch  sein ,  und  lässt  sich  derselbe  sogar 
im  Sommer,  vorausgesetzt  dass  die  Bereitung  genau  nach  der  Vorschrift  erfolgte,  d.  h. 
dass  die  Erhitzung  bis  zum  Aufkochen  fortgesetzt  wurde,  ohne  Gefahr  24  Stunden 
aufbewahren.] 

Aeusserlich:  zu  cosmetischen  Pulvern  und  Pasten. 

Fei  Tauri  (receis).  Bilofox.  Fiel  de  Boeuf.  Frische  Ochsen- 
galle. [Chol-  und  Chole'insäure  mit  Natron,  ferner  Gallen farbstoffe,  Fettsäuren  mit 
Basen  verseift,  und  Cholestearin.  —  In  Wasser  vollständig  löslich,  in  Weingeist  und 
Aether  nur  theilweise.  Eiweiss-Consistenz.  —  10,0  10  Pf.]  Man  verordne  die 
die  frische  Galle  nie  auf  längere  Zeit  und  nie  mit  freien  Säuren,  sauren 
oder  Metallsalzen. 

Innerlich:  zu  5,0-15,0  mehrmals  täglich,  am  besten  mit  aro- 
matischen Wässern  [Aqua  Menth,  pip.]  und  einem  geringen  Zusatz  von 
Spir.  aether. 

Aeusserlich:  zu  Linimenten  und  Salben  [durch  jedes  Fett  zu  er- 
setzen], zu  Clysma  [15,0-30,0  zum  Klystier]. 


723.  Bf 

Fei  Tauri  reo.  15,0 
Inf.  Tanaceti  100,0. 

D.  S.    Zum  Klystier. 
[Bei  Spulwürmern.] 


722.  I^ 

Fei  Tauri  recent.  100,0 

Aq.  Flor.  Aurant.  60,0 

Spir.  Aether.  chlor.  2,0. 
MDS.  Morgens  (nüchtern)  1-P/j  Esslöffel. 
[Bei  Leberaffcctionen.]        Steinthal. 

Fei  Tauri  depuratum  siceum«  Natr.  cholei'nicum.  Trockne 
gereinigte  Ochsengalle.  [Frische  Ochsengalle  und  Spiritus  ana  sorgfältig 
gemischt,  eine  Zeit  lang  stehen  gelassen ,  filtrirt,  der  Spiritus  abdestillirt,  der  Rück- 
stand mit  feuchter,  durch  Salzsäure  gereinigter  Thierkohle  behandelt,  die  Flüssigkeit 
filtrirt  und  zum  trocknen  Extracte  abgedampft.  —  Gelblich -weisses,  leicht  Wasser 
anziehendes  Pulver,  von  zuerst  süsslichem,  dann  nachhaltig  bitterem  Gallengeschmack; 
leicht  in  Wasser  und  Weingeist  löslich.  —  100  Th.  frische  Galle  geben  etwa  7  Th. 
trockne.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  [als  Ersatzmittel  des  vielen  so  widrigen  Fei  Tauri  empfohlen, 
zur  Bethätigung  der  Gallcnsecretion .  bei  Icterus,  Verdauungsschwäche  und  anderen, 

Digitiji^  722-723.  ^VQ 


310  Fei  Tauri  inspissatura. 


von  Oligocholio  abhängigen  Zuständen]  zu  0,3-0,6  raehrmals  täglich,  in  Pillen 
[am  besten  aus  Fei  Tauri  depuratum  siccum  ohne  weiteren  Zusatz,  nur  mit  einigen 
Tropfen  Mucilago  Gummi  Arabici]. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  zur  Verbesserung  schlecht  eitern- 
der Geschwüre. 

Fei  Tauri  inspissatum.  [Ext.  Feiiis.]  Eingedickte  Ochsen- 
galle.    [Consistenz  2.  —  In  Wasser  klar  löslich.  —  1,0  5  PfJ 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Bissen, 
Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Pinselsäften,  Klystioren  [5,0-10,0  ad  clysma], 
Salben,  Linimenten. 

725.  Bf 

Fei  Tauri  inspiss.  10,0 
Aq.  Cinnam.  150,0 
Spir.  Aeth.  nitr.  5,0 
Syr.  Zingiberis  25,0. 

MDS.  Stdl.  1  Esslöflfel. 


724.  IV 

Fei  Tauri  inspiss. 
Pulv.  Rad.  Rhei  ana  10,0. 
F.  pil.  No.  100.    Consp.  Cinnam.    D.  S. 
3  mal  täglioh  5  Pillen. 


Femeitain  Cerevisiae«   Beer  Yeast.    Levure  de  biere.    Bierhefe. 

Innerlich:  esslöffelweise  [bei  Scorbut,  bei  Angina  gangränosa],  rein  oder 
mit  Wasser  und  Zucker  ana  gemischt. 

Aeusserlich:  zu  Umschlägen  [auf  scorbutische  Theile,  brandige  Ge- 
schwüre (mit  rohem  Honig  und  Roggenmehl  ana) :  SundeUii.  —  Cataplasma  fermenti, 
Yeast  poultice  Pb.  Brit.^  besteht  aus  Ferment.  Cerevis.,  siedendem  Wasser  ana  6, 
Farina  Tritici  14]. 

Ferr«-Kali  tartaricim  s.  Tartarus  ferratus. 
Ferro-Kalimn  eyanatum  flamm  s.  Kalium  ferro-cyanatum. 

Ferram  acetieum  siccnin«  Trocknes  essigsaures  Eisenoxyd. 
Peracetate  of  iron.  Acetate  de  fer.  [Schwach  krystallinische,  braunrothe, 
pulverige  Masse,  in  Wasser  löslich,  hergestellt  durch  Eindampfung  des  Liq.  Ferri  acet. 
bei  25^0.  —  LO  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,1-0,2  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  seltener 
in  Pulvern. 

Ferrmn  aceticun  soktiim  s.  Liquor  Ferri  acetici. 

Ferrum  albumiiatam  liquidum«  Flüssiges  Eisenalbuminat.  Durch 
Fällen  von  Hühnereiweiss  mit  Liq.  ferr.  sesquichlorati ,  Auswaschen  des 
Niederschlags  und  Lösen  desselben  in  salzsäurehaltigem  Wasser  erhalten. 
[Wurde  in  dem  Glauben  besserer  Resorptionsfähigkeit  lebhaft,  so  noch  zuletzt  von 
Vriese^  ionits^  empfohlen.  —  Da  jedes  Ferrochlorid  sich  mit  Eiweisssubstanzen  ver- 
bindet und  letztere  leicht  mit  dem  Eisenpräparat  gegeben  werden  können  (z.  B.  Milch) 
oder  schon  im  Magen  sind,  und  da  man  überdem  nicht  weiss,  ob  das  Eisen  als  Eisen- 
albuminat oder  Eisenpepton  resorbirt  wird,  so  ist  das  ganze  Präparat  nur  als  eine 
Vertheuerung  eines  viel  einfacheren  Verfahrens  zu  betrachten,] 

Ferrum arsenicicum  oxydulatum.  Arseniksaures  EisenoxyduL 

[Wenig  löslich  in  Wasser.  —  Hat  nur  wenig  Eisen-,  sondern  hauptsächlich  Arsenik- 
wirkung.] 

Innerlich:  zu  0,003-0,007  1-2  Mal  täglich  [gegen  Lupus  und  Krebs 
von  CarMichael^  gegen  Psoriasis  und  acute  Hautkrankheiten  von  liett  u.  a.  em- 
pfohlen.] 

am^  ^  724-725.  Digitizedby Google 


Ferrum  bromatum.  311 


Aeusserlicli:  in  Salben  [0,l-0;4  auf  10,0  Fett]. 

Ferrvm  bromatum«  Eisenbromid.  Brom-Eisen.  [Zerfliesslich  an 
der  Luft.  —  1,0  etwa  5  Pf] 

Innerlich:  zu  0,05-0,25  in  wässeriger  oder  spirituöser  Lösung. 
[In  neuester  Zeit  von  üülepsie  sehr  gerühmt,  nicht  nur  gegen  Chlorose  und  Dysme- 
norrhoe, sondern  auch  gegen  chronische  Diarrhoe,  Fluor  albus,  Gonorrhoe,  Diphtherie, 
Bronchitis  chronica  und  senilis  u.  a.  —  Derselbe  wendet  das  Mittel  auch  aus  ser- 
lich an:  zum  Aufpinseln  bei  Erysipelas,  zur  Inhalation  bei  Bronchitis.] 

726.  IV 

Ferri  bromati  0,3 
Aq.  dest.  60,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  30,0. 
MDS.  1  Essloffel  Morgens,  2-3  Abends.    [Bei  häufigen  Erectionen  und  Pollutionen 
anämischer,  namentlich  zu  Krämpfen  geneigter  Gonorrhoiker.]      ▼.  Sigmund. 

^Ferrum  earbonicum  saccharatum«  Sugar  carbonate  of  iron. 
Protocarbonate  de  fer  sucr6.  Zuckerhaltiges  Ferrocarbonat  Ge- 
zuckertes kohlensaures  Eisenoxydul.  [10,0  10  Pf.]  Ein  grünlich  graues 
Pulver,  in  100  Th.  10  Th.  Eisen  enthaltend. 

Innerlich:  zu  0,2-0,6  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pastillen, 
Trochiscen  etc. 

Dieseses  Präparat  ist  dem  älteren,  besonders  in  Frankreich  ge- 
bräuchlichen, Massa  Pilularum  Valleti  [vergl.  Pilul.  Ferri  carbon.],  bei 
welchem  die  Oxydation  des  Eisenoxyduls  durch  Honig  vermieden  wird, 
nachgebildet. 

727-728.       -Bf 

Ferr.  carb.  sacchar. 
Natr.  bicarb.  ana  5,0. 


Div.  in  part.  aeq.  No.  8. 
S.  No.  1. 


Div.  in  part.  aeq.  No.  8. 
S.  No.  2. 

Ein  Pulver  No.  1.  wird  in  Wasser 
aufgelöst,  ein  Pulver  No.  2.  zugesetzt 
und  während  des  Aufbrausens  ausge- 
trunken. 

Pulvis  aerophorus  martiatus 
Frankii. 


Acid.  tartar.  5,0 
Elaeosacchar.  Citri  2,5. 

Fernim  chloratum  s.  muriatum  oxydulatum.  Chloretum  Ferri. 
Muriate  of  iron.  Protochloruro  de  fer.  Eisonchlorür.  Salzsaures 
Eisenoxydul.  [An  der  Luft  zerfliesslich,  in  Wasser  und  Weingeist  leicht,  in 
Aether  nicht  löslich.  —  10,0  10  Pf.]  Cave:  Gerbsäure,  Salzbilder,  Blei-  und 
Silbersalze. 

Innerlich:  zu  0,1-0,3  mehrmals  täglich,  nur  in  wässeriger  oder 
alkoholischer  Lösung  [wie  solche  als  Liq.  Ferri  chlor,  und  Tinctura  Ferri  chlorati 
gebräuchlich  ist]. 

Aeusserlich:  als  Gurgelwasser  [8,0  auf  200,0  Wasser  mit  30,0  Mel 
rosat.  bei  phagedänischen  syphilitischen  Rachengeschwüren :  Fischer]. 

729.  -Bf 

Ferri  chlorati  3,0 

solve  in 
Aq.  dest  25,0. 
MDS.    3 mal  täglich  30 -CO  Tropfen.    [Bei  torpiden  Scrophcln.] 

Hufeland. 

Ferram  cUtratuii  »•litum  s.  Liquor  Ferri  chlor. 

Ferrum  citricim  Mydatmn.   Citras  ferri  oxydati.   Gitrate  of  iron. 

Digiti^  726-729.  ''^H 


31-2 


Ferrum  citricum  ammoniaiura. 


Citrate  de  fcr.    Citroncnsaures  Eisenoxyd.    [Löslich  in  Wasser,  schwer 
in  Alkoiiol.    1,0  5  Pf.] 

Innerlich:    zu   0,1-0,6   in   Pulvern,    Pillen,   Pastillen   und 
Syrup. 


730-731.      Bf 

Ferri  citr.  oxydat.  0,2 

Natr.  bicarboD. 

Sacch.  alb.  ana  1,0. 
M.  f.  pulvis.    Dispens,  tal.  dos.  No.  12. 
D.  S.  No.  1. 


Acid.  citr.  0,8. 
F.  pulvis.    Dispens,  tal.  dos.  No.  12. 
D.  S.  No.  2. 

Morgens  und  Abends  1  Pulver  No.  1. 
in  Wasser  aufzulösen,  1  Pulver  No.  2. 
hinzuzufügen  und  die  Flüssigkeit  während 
des  Auibrausens  zu  trinken. 


D.S. 


733. 


^ 


Ferri  citr.  oxydat. 
Acidi  citr.  ana  10,0 
Ol.  Citri  1,0 
Sacchar.  200,0 
Aq.  q.  s. 
F.  trochisci  pondere  0,5. 

Mehrere  Male  täglich  5-6  Pastillen. 
Bouohardat. 


734. 


I^ 


Ferri  eitr.  oxyd.  2,5 
Aq.  dest. 

Syr.  simpl.  ana  50,0. 
MDS.  3stdl.  1  Theelöffel  voll. 


735.  ^ 

Ferri  citr.  oxyd.  0,5 

Aq.  carbon.  200,0. 
D.  Aqua  chalybaeata  e  ferro  citrico. 


732.  ^ 

Ferri  citr.  oxyd.  5,0 
Mellis  1,0 

Pulv.  Flor.  Malvae  q.  s. 
ut  f.  1.  a.  pil.  100.   Consp.  Lycop. 
Täglich  1-10  Stück  zu  nehmen. 

Bouohardat. 

Ferrum  citricum  ammoniatum.  Ferrum  citricum  c.  Ammonio 
citrico.  Ferro-Ammonia  citrica.  Ammoniacura  ferrico-citricum.  Ammonio- 
citrate  of  iron.  Citrate  de  fer  ammoniacal.  Citronensaures  Eisen- 
oxyd-Ammonium.    [Leicht  löslich.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-1,0  in  Pulvern,  Pillen,  Trochiscen  oder 
Solutionen.  [Das  Mittel  ist  in  einer  der  letzten  italienischen  Cholera -Epidemien 
als  Universalmittel  gebraucht  worden  ((iiglielMi^  Rnspini)!] 


736.  Bf 

Ferri  citr.  ammoniat.  1,0 
Sacch.  22,0 

Elaeos.  Caryophyllae  et  Vanillae  2,0. 
M.  f.  pulv.   D.  S.  Eisenzucker.    J-l  Thee- 
löffel mehrere  Male  täglich. 

B^ral. 


737. 


^ 


Ferri  citr.  ammoniat. 
Sem.  Cacao  ah  Oleo  liherat. 
Sacch.  alh.  ana  5,0 
Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100.     Ck>nsp.  Sacch.    D.  S. 
3  mal  täglich  2-10  Pillen  zu  nehmen. 

Ferrum  citricum  cum  Nagnesia«    Wie  das  vorige. 
Ferrum  citricum  cum  Chinino  citrico. 

In  Wein  gelöst  [Vinum  ferratum  chinicum,  von  Beral  in  der  Reconvalescenz 
nach  Intermittens  empfohlen.  500,0  dieses  Weines  enthalten  9,0  Ferr.  citric.  und  2,0 
Chin.  citricum]. 

Ferrum  citricum  effervescens.  Aufbrausendes  citronensaures  Eisen- 
oxyd [10,0  20  Pf  ]  und  Ferrum  citricum  cum  Magnesia  citrica  effer- 
vescens« Aufbrausende  citronensaure  Eisenmagnesia.  [Ersteres  besteht 
aus  Ferr.  citr.  ammon.,  Acid.  citr.,  Sacchar.  und  Natr.  bicarbon.  und  enthält  4  pCt. 
Eisen,  letzteres  aus  Ferr.  citr.,  Natr.  tartar.,  Natr.  bicarb.,  Acid.  citr.,  Magnes.  car- 
bon. f.  1.  a.  granula  und  enthält  1  pCt.  Eisen.  Theelöffelweise  in  Zuckerwasser. 
Angenehme  Eisenpräparate.] 

Ferrum  cyanatum*    Ferrum  hydruo-cyanicum.    Ferrum  borussicum 

1^730-737.  Digitizedby^OOgie 


Ferrum  jodatum.  313 


s.  zooticum.  Fcrrocyanidc  of  iron.  Cyanurc  double  de  fcr  hydraio. 
Blausaures  Eisenoxydul-Oxyd.  Eisencyanür-Cyanid.  [Nicht  lös- 
lich. —  10,0  25  Pf.] 

Innerlieh:  zu  0,1-0,6  mehrmals  täglich  in  Pulvern  oder  Pillen. 

Ferrum  hydrieum  s.  Ferrum  oxydatum  fuscum. 

Ferrum  hydricum  in  Aqua  s.  Liquor  Ferri  oxydati  hydrati. 

♦Ferrum  jodatum«  Ferrum  hydrojodicum  oxydulatum.  Joduretum 
Ferri.  Jodide  of  iron.  Jodure  de  fer.  Eisenjodür.  Jodeisen.  [In 
Wasser  löslich.  82  Th.  Jod  entsprechen  100  Th.  Eisenjodür.  Leicht  zersetzbar.  Stets 
zur  Dispensation  frisch  zu  bereiten.  —  1.0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,3  in  Pillen,  Pulvern  oder  Solutionen.— 
[LaMbert-Seron  empfiehlt  die  Darreichung  des  Ferrum  jodatum  in  Glycerin.  —  Haupt- 
sächlich benutzt  in  Krankheitszuständen,  in  denen  man  neben  der  alterirenden,  anti- 
dyskrasischen  Wirkung  des  Jod  die  stärkende  des  Eisens  erzielen  will,  also  bei  Coni- 
binationen  von  Scrophulosis  oder  Syphilis  mit  Chlorose,  Anämie,  allgemeiner  Atonie, 
Amenorrhoe,  Blennorrhoe  u.  s.  w.] 

Aeusserlich:  zu  Bädern  [50.0-60,0  pro  balneo],  Salben  [1,0-2,0 
auf  10,0  Fett]. 

Zweckmä-ssiger  als  dieses  Präparat,  weil  durch  den  Zusatz  des  Zuckers 
die  Zersetzung  behindert  wird,  ist  das  folgende  Präparat. 

738.  Bf 

Ferri  jodat. 
«      pulverat.  ana  2,0 

Mcllis  depur.  q.  s. 
ut  f.  pil.  20.    Obducant.  Saccharo.    D.  S. 


Morgens  und  Abends  1  Pille. 
[Bei  Galactorrhoe.] 

Queneau  de  Mussy. 


730.  Rf 

Ferri  pulv.  0,6 
Jodi  puri  1,0 
Aq.  dest.  guttas  nonnullas 
tere  in  mortar.  ferreo 
adde 
Sacch.  alb. 


Sacch.  Lact,  ana   1,2 
lUd.  Alth.  pulv.  2,0. 
M.  f.  pil.  40.     Obduc.   Sol.  Bals.  Tolut. 
aether.    D.  [Jede  Pille  enthält  das  aus 
0,015  Eisen  resultirende  Jodeisen.] 
Juliui  Olarui*). 


740.  ^ 

Fern  pulv.  2,0 
Jodi  4,0 
Sacch.  pulv.  3,0 
Rad.  Liquir.  pulv.  7,0 
An    dfist    ^  ^ 
M.   f.  pil.'  No.   lÖO.*     D.   S.    1-2   Pillen 
mehrere  Male  täglich. 

Pilulae  Ferri  jodidi  Ph.  Brit. 


Ferrum   jodatum    saceharatum«     Gezuckertes    Eisenjodür. 

[5  Th.  enthalten  1  Th.  Jodeisen.  —  In  7  Th.  Wasser  löslich,  —  1.0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-1,5  in  Pulvern,  Pillen,  Pastillen,  Lösun- 
gen [gegen  secundäre  ^'yphilis  mit  Anämie:  Rievr«!^  gegen  Lungenphthisis:  Db- 
pasqnieri  Milzhypertiophie:  Sehonleini  gegen  cerebrale  und  spincale  Lähmungen  und 
Morbus  Brigthii:  R»Blberg]. 

*)  Aehnlich  ist  die  Formel  für  die  in  Frankreich  vielfach  gebrauchten  Blanrard- 
sehen  Pillen:  40,0  Jod,  20,0  Ferr.  limat.  und  60,0  Aq.  dest.  werden  in  einem  Glas- 
ballon so  lange  geschüttelt,  bis  die  Mischung  eine  grünliche  Farbe  angenommen  hat, 
dann  in  50,0  Mel  dep.  hinein filtrirt  und  auf  1ÜÜ,0  abgedampft;  mittelst  Pulv.  Rad. 
Liquir.  wird  eine  Pillcnmasse  hergestellt,  aus  der  lOOO  Pillen  geformt  werden.  Der 
Ueberzug  dieser  Pillen  geschieht  mit  einer  concentrirten  Lösung  von  Mastix  und  Tolu- 
Balsam  in  Aether.  Jede  Pille  enthält  0,06  Jodeisen.  —  Perrens  lässt  Jod,  pulverisirtes 
Eisen  und  Honig  ana  1,0  mit  einander  verreiben,  dann  Pulv.  Rad.  Liquir.  2,0  zusetzen 
und  in  25  Pillen  theilen,  von  denen  jede  0,05  Jodeisen  enthält.  Vgl.  Leberl's  Jod- 
ciscn-Syrup  unter  Kalium  jodatum. 

Digiti  738-740.  ^plf 


314 


Ferrum  jodicum  oxydatum. 


741.  R' 

Ferr.  jodat.  sacchar. 

Sacch.  alb.  ana  0,5. 
M.  f.  puls.    Dispens,  tal.  dos.  No.  1.5.    D. 
S.  3  mal  taglich  1  Pulver  zu  nehmen. 


742. 


H- 


743.  R 
Extr.  Conii 

Ferri  jodati  sacchar.  ana  0,6 
Succ.  Liquir.  dep.  q.  s. 
ut  f.  pil.  30.    Consp.  Lycop.  D.  S.  Täglich 
3-6  Pillen.     [Bei  beginnendem  Krebs.] 
Thompion. 

744.  Bf 
Ferri  jodati  sacchar.  5,0 

solve  in 
Aq.  dest.  100,0. 
D.  S.    3stdl.  1  Theelöffcl  voll. 

Jodsaures   Eisenoxyd.     [Enthält 


Ferr.  jodati  sacchar. 

Sacch.  lact.  ana  5,0. 

Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.    100.     Consp.  Pulv.  Rad. 
Liquir.    D.  S.  3  mal  täglich  5  Pillen  zu 
nehmen. 

FerruB  jodicmn  •lydatmn. 

51  pCt.  Jod  und  11  pCt.  Eisen.  —  Soll  ein  haltbares  Präparat  sein.] 

Innerlich:  zu  0,15-0,3,  am  besten  in  Pillenform,  von  Iwr, 
n^Bdwell  u.  a.,  namentlich  gegen  Scrophulose,  empfohlen. 

♦Pcrnilll  lacticum«  Ferrum  oxydulat.  lacticum.  Lactate  of  iron. 
Lactate  de  fer.  Ferrolactat.  Milchsaures  Eisenoxydul.  [Grünlich  weisse, 
aus  kleinen  nadeiförmigen  Krystallen  bestehende  Krusten  oder  krystallinisches  Pulver, 
in  38,2  Thl.  kaltem  Wasser,  kaum  in  Weingeist  löslich.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,75,  in  Pulvern,  Pillen,  Pastillen  [zu  0,06. 
—  Eines  der  mildesten  und  der  Verdauung  zugänglichsten  Eisenpräparate,  welches 
namentlich  bei  Chlorose  in  Gebrauch  gezogen  zu  werden  verdient]. 

747.  Bf 

Ferr.  lact.  2,0 
Extr.  Aloes 

Rad.  Rhei  pulv.  ana  4,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
Früh  und  Abends  3  Pillen  zu  nehmen. 
[Bei  Chloro tischen  mit  trägem  Stuhlgang.] 
Stuhlfördemde  Stahlpillen. 

H.  E.  Biohter. 


745.  Bf 

Ferr.  lact. 
Elaeosacch.  Calami 
Sacch.  albi  ana  3,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part.  aeq.     D.  in 
Chart,  cerat.     S.    Morgens  und  Abends 
1  Pulver. 


746.  IV 

Ferr.  lact. 

Succ.  Liquir.  dep.  ana  fi,0 
F.  pil.  100.    Consp.  Cinnam.    D.S.  3 mal 
täglirh  2-5  Stück. 


748.  Bf 

Ferr.  lact    10,0 
Vini  Gentian.  600,0. 
D.  S.  Morgens  1  W^einglas.    [Bei  scrophu- 
löser  Drüsenvereiterung. 

Jobert  (de  Lamballe). 

Ferrum  oxydatam  dialysatum.  Ein  lösliches  Eisenoxydprüparat, 
welches  von  Wtgener  in  Pesth  in  den  Arzneischatz  eingeführt  worden  ist. 
[Die  vorige  Auflage  dieses  Werkes  gab  ein  sehr  complicirtes  Verfahren  zur  Bereitung 
des  Ferrum- oxyd.  dialysat.  an,  welches  auf  der  Darstellung  von  Ferroxid  (Eisenoxyd- 
hydrat) aus  Ferrichlorid  (Eisenchlorid)  und  Ammoniak  und  darauf  folgender  Dialyse 
desselben  besteht.  Mit  1 V2  Thln.  Zucker  gemengt,  giebt  es  einen  zweiprocentigen 
Eisenoxydsaccharat-Syrup,  der  vollkommen  klar  ist  und  sich  zur  Anwendung 
besonders  eignen  soll.  —  Es  ist  nicht  ersichtlich ,  welche  Vorthoile  dieses  Präparat, 
welches  viele  Schwierigkeiten  und  Complicationen  der  Darstellung  darbietet,  vor  dem 
einfachen  Ferrum  oxydatum  saccharatum  solubile,  mit  dem  es  höchst  wahrscheinlich 
in  der  Hauptsache  identisch  ist,  haben  soll.  Hierzu  kommt,  dass  die  characteristische 
Eigenschaft  desselben  gerade  die  ist,  nicht  durch  den  Dialysator  zu  gehen,  seine  Re- 
sorption im  Magen  also  höchst  zweifelhaft  ist.  Wahrscheinlich  wird  es  vorher  in  das 
Chlorid  und  Lactat  (event.)  verwandelt.] 

B^  I^  741-748.  DigitizedbyCiOOgle 


Ferrum  oxydatum  fuscum. 


315 


Innerlich:  zu  2-5  Tropfen  mehrere  Male  täglich  als  Tonicuin,  zu 
10-20  Tropfen  V2-2  stündlich  als  Adstringens  [Dysenterie,  Choleradiarrhoe, 
Blutungen  u.  s.  w.]. 

Aeusserlich:  unverdünnt  als  Stypticum  bei  Blutungen,  nament- 
lich Epistaxis  und  Metrorrhagie;  zu  Waschungen  [mit  1-2  Theilen  Wasser 
verdünnt]  bei  profus  eiternden  Geschwüren  und  Wunden,  Prolapsus  ani 
u.  s.  w.,  endlich  zu  Injectionen  bei  Gonorrhoe  [mit  V2-I  Wasser  ver- 
dünnt]: Wageiier. 

Ferrum  oxyllatum  fnscam*  Ferrum  hydricum.  Ferrum  oxyda- 
tum  hydratum.  Hydras  ferricus.  Crocus  martis  aperltivus.  Brown-red. 
Peroxyde  of  iron.  Peroxyde  de  fer  brun.  Eisenoxydhydrat.  Braunes 
Eisenoxyd.  [Unlöslich  in  Wasser  leicht  löslich  in  verdünnten  Mineralsäuren.  — 
10  0  15  Pf] 

Innerlich:  zu  0,2-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen  oder 
Pastillen. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [bei  Krebsgeschwüren]. 

M.  f.  pil.  No.  300.    S.  Täglich  2-4  Pillen' 
[Rothbackcnpillen.     Pillen  der  Sampf- 
bewohner.]  Hager. 


749.  Bf 

Fern  oxydat.  fusc.  1,0 
Chinini  sulf.  0,05. 
M.  f.  pulv.    Disp.   tal.  dos.   No.  12.    S. 
2stdl.  1  Pulver.     [Bei  Neuralgien  mit 
intermittircndera  Character.] 


750.  I^ 

Perr.  oxydat.  fusc.  8,0 
Morph,  acct.  0,06 
Pulv.  aromat.  4,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part.  aeq.    D.  S. 
3stdl.  1  Pulver.    [Bei  Gesichtsschmerz.] 

Fachs. 


751. 


IV 
Ferri  hydric. 

„     sesquichlor. 
Cinchonin.  hydrochlor. 
Extr.  Gentian.  ana  10,0 
Aq.  dest.  3,0 
Sacch.  alb. 

Rad.  Altheae  ana  5,0 
Rad.  Gentian.  7,0-8,0. 


752.  Bf 
Fern  oxydat.  fusc. 
Extr.  Chin.  fusc.  ana  5,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 

F.  pil.  100.    Consp.  Cinnam.    D.S.  3 mal 
täglich  5  Stück.    [Bei  Chlorose.] 

753.  Bf 
Adip.  suill. 
Sebi  ovill.  ana  30,0 

coque  cum 
Ferr.  oxyd.  fusc.  5,0 
ut  f.  massa  nigra 
cui  adde 
Terebinth.  laricin.  5,0 
Ol.  Bergamott. 
Argillae  ana  2,5. 
D.  S.  Zum  Verbinden  offener  Frostschäden. 
Wählerische  Frostsalbe 
(von  der  Bayerischen  Regierung 
als  Arcanum  angekauft). 

Ferram  oiyllatum  rubrnm.  Oxyd,  ferricum.  Crocus  Martis  ad- 
stringens.  Red  oxyde  of  iron.  Oxyde  rouge  de  fer.  Rothes  Eisen- 
oxyd.    [Unlöslich.  —  1 ,0  5  Pf.] 

Innerlich:  wie  d;is  vorige. 

In  der  früheren  Pfc.  Awtr.  war  das  Ferrum  oxydatum  nativura 
rubrum,  Lapis  haematitis,  Blutstein,  officinell.  Dasselbe  wird  nur 
äusserlich  als  blutstillendes  Mittel  verwendet. 

^Ferrvni  Mydatum  saceharatmn  8«labilc.  Eisenzucker.  Lös- 
liches Eisenoxydsaccharat.  Rostfarbenes  Pulver  einer  Verbindung  von 
Eisenoxyd  und  Zucker,  welches  so  dargestellt  wird,  dass  dieselbe  3pCt. 
metallischen  Eisens  entspricht.  [Löslich  in  5  Th.  Wasser.  Schwärzt  nicht  die 
die  Zähne  bei  seiner  Anwendung.  —  10,0  10  Pf.] 


Slf»  Fcrnim  oxydaiam  nigrum. 


Innerlich:  zu  0,5-3,0  und  raehr  [theelöffelwcise  bei  Arsenik  Vergiftung], 
in  Pulvern  [pure],  Pillen,  Pastillen  [0,06],  in  Lösung,  Syrup  [vergl. 
Syrupus  Ferri  oxydati  solubilis.  Mit  Malzextract  verbunden ,  ähnlich  wie  Extractum 
Malti  ferratum.  Auch  in  Bonbons  als  „Eisenliqueur-Bonbons"  fabricirt.  Eine  ganz 
unzweckmässige  Form.] 

Das  Präparat  ist  besonders  von  Leber!  als  Tonicura  sehr  empfohlen, 
sowohl  für  Kinder  als  Erwachsene,  desgleichen  von  Jeaniiel.  Nach  H.  Köhler 
findet  CS  eine  ausgezeichnete  Verwendung  gegen  Arsenik  Vergiftung;  der- 
selbe giebt  es  in  gehäuften  Theelöffeln  pro  dosi,  Anfangs  viertelstündlich, 
später  seltener;  die  Darreichung  von  Eiweiss  und  Salzen  ist  dabei  zu 
vermeiden. 

754.  Hf 

Ferri  oxydati  sacch.  solub.  10,0 

solve  in 
Aq.  dest.  50,0 
Syr.  Croci  25,0. 
D.  S.    3stdl.  1  Theclöffel. 

Ferrum  oxydulatum  nii^ruiii.  Forrum  oxydato-oxydulatum  Pb.  Anstr. 
Aethiops  martialis.  Scale  ot  Iron.  Eisenoxydul-Oxyd.  Schwarzes 
Eisenoxydul.     [1,0  etwa  10  Pf] 

Innerlich:  zu  0,1-0,6  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  oder  Pillen. 


755.  Bf 

Ferri  oxydul.  nigri 
Bad.  Colomho  ana  3,0 
Elaeosacch.  Cinnam.  0,0. 
M.  f.  pulv.     Div.  in  10  part.  aeq.    D.  in 
Chart,  cor.     S.  Täglich  3  Pulver.     [Bei 
Chlorose,  Amenorrhoe.]  Brera. 


756.  Bf 

Ferri  oxydul.  nigri 

Extr.  Ferri  pomati  ana  5,0 

Rad.  Calami  pulv.  q.  s. 

F.  pil.  50.    Consp.   Pulv.   Rad.   Calami. 
D.  S.  3 mal  täglich  2-5  Stück. 


Ferrum  peptonatum  siecum.  Pepton-Eisen.  [Gine  Verbindung  von 
Pepton  1  mit  Liq.  ferri  oxyd.  dialysat.  99,  bei  gelinder  Wärme  zum  Syrup  eingeengt, 
auf  Glastafeln  aufgestrichen  und  bei  30 — 40 '^  ausgetrocknet.  100  Th.  enthalten 
80  pCt.  Eisen  und  20  pCt.  Pepton.  Zu  0,1-0,2  pro  dos.  —  Jedenfalls  ein  rationelleres 
Präparat  als  Ferr.  albuminat.,  obgleich  seine  grössere  Resorbtionsfahigkeit  vor  anderen 
Eisenverbindungen  auch  noch  zweifelhaft  ist,  und  das  hinsichtlich  des  Eisenalbumi- 
nats  Gesagte  auch  hier  gilt.  —  1,0  10  Pf.] 

Ferrum  pliospliorieuill«  Ferrum  phosphoricum  oxydulatum.  Phos- 
phas  ferrosus.  Ferrum  phosphoricum  oxydato-oxydulatum.  Protophos- 
phate  of  iron.  Phosphate  ferroso-ferrique.  Phosphorsaures  Eisen- 
oxydul.    [Unlöslich.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen, 
Pastillen  [besonders  bei  Rachitis,  in  der  Reconvalescenz  nach  schweren  Krank- 
heiten, Schwächezuständen  der  Kinder  empfohlen.] 

Fermm  phosphoricum  oxydatum.  Phosphas  ferricus.  Phosphor- 
saures Eisenoxyd.     In  der  Ph.  Aastr.  und  im  früheren  C»d.  med.  Hamb. 

officinell.    [In  Wasser  unlöslich.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  wie  das  vorige. 

Aeusserlich:  [in  wässeriger  Phosphorsäure  gelöst,  als  Liq.  Schob elti] 
gegen  cariöse  Zähne  und  Zahnschmerzen  [Charpie,  mit  diesem  Liquor  befeuchtet, 
auf  die  leidenden  Zähne  gebracht],  in  Salben  [1-5  auf  10  Fett  —  bei  Krebs]. 

Ferrum  phosphoricnm  oxyitatum  eum  Natro  citrico«  _Natrium- 

|IF*  ^  754-756.  DigitizedbyV^OOgle 


Ferrum  pulveratum.  317 


ferricitriphosphat.  Phosphorsaures  Eisenoxyd  mit  citrönensaurem  Natron. 
[Von  Ilirteii8«n  als  leicht  lösliches  und  in  seinen  Lösungen  haltbares  Präparat  em- 
pfahlen. Blassgrüne  glänzende  Lamellen,  leicht  löslich  in  Wasser,  von  salzigem  aber 
nicht  styptischen  Geschmack.  Enthält  14  pCt.  £isen.]  Besonders  zu  subcutanen 
Injectionen  und  für  die  Kinderpraxis  empfohlen. 

Ferrum  pomatmn  s.  Extractum  Ferri  pomati. 

♦Ferrum  pulveratnm.  Limatura  Ferri  s.  Martis  alcoholisata  s. 
praeparata.  Alcohol  Martis.  Iron  filings.  Limaille  de  fer  preparöe  ou 
porphyrisee.    Gepulvertes  Eisen.    Eisenpulver.    Eisenfeile.  i[10,0  10Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  [mit  aromati- 
schen Zusätzen  —  der  Zusatz  von  Absorbentien ,  wie  Magn.  carbon.,  Conch.  praep. 
u.  s.  w.  scheint,  obgleich  sehr  gebräuchlich,  doch  insofern  unzweckmässig,  als  er  das 
Lösungsmittel  für  das  Eisen  bindet  und  somit  dessen  Wirksamkeit  beschränkt], 
Pillen,  Latwergen  [in  denen  es  sich  aber  in  kurzer  Zeit  oxydirt],  Trochisci 
[zu  0,12  vorräthig]  und  zur  Bereitung  von  Eisenwein. 


757.  IV 

Ferr.  pulv. 

Pulv.  Rad.  Calami 

Pulv.  Cort.  Cinnam.  Cass.  ana  5,0. 
M.  f.  pulv.  Div.  in  15  part.  aeq.  MDS. 
3  mal  täglich  1  Pulver. 


758.  H- 

Ferri  pulv. 

Cort.  Cinnam.  ana  0,1-0,2 
Sacch.  alb.  0,r. 
M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  No.  10.    S.  Vor 
jeder  Mahlzeit    1  Pulver.     [Bei   Chlo- 
rose.] 

Teiiiier.. 


759.  IV 

Ferri  pulv.  0,06 
Cort.  Cinnam.  Cass.  0,12 
Magn.  carb.  0,3 
Sacch.  alb.  1,2. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  6.   .D.  S. 
Früh  und  Abends  ein  halbes  Pulver. 
[Bei  Rachitis,  Atrophie.] 

Pulvis  antatrophicus  Ph.  paup. 


760.  Bf 

Ferri  pulv.  4,0 

Pulv.  Cort.  Cinnam.  Cass.  2,0 

Extr.  Card,  bened.  q.  s. 
F.  pil.  No.  60.    Consp.  Cass.    D.S.  3 mal 
täglich  3-4  Stück.  Oesterlen. 


Ferrum  pyrophosphorieum  oxydulatam.  Pyrophosphas  ferricus. 
Pyrophosphate  of  iron.  Pyrophosphate  de  fer.  Pyrophosphorsaures 
oder  brenzpliosphorsaures  Eisenoxyd.  [Weisses,  unlösliches,  luftbestän- 
diges Pulver.  --  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,3-0,6  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Pillen 
oder  in  kohlensaurem  Wasser  gelöst  [Soltinauu's  Aqua  Ferri  pyrophos- 
phorici  =  0,06  in  200,0  Wasser.  —  Von  Saquet  sind  Pätes  alimentaircs  au 
pyrophosphate  de  fer  dargestellt  und  von  Decaisne  gerühmt  worden.  Dieselben 
können  unter  der  Form  der  Suppe  Mittags  genommen  werden  und  sollen  durch  Ab- 
wesenheit des  styptischen  Geschmacks  und  der  stopfenden  Wirkung  sich  auszeichnen. 
Jedes  Stück  soll  0,15  Eisen  enthalten]. 

Ferrmn  pyrophosphorieam  cum  Ammonio  eitrico«  [Eine  Auf- 
lösung von  84  INatr.  pyrophosphoric.  wird  mit  einer  Auflösung  von  84  Liq.  Ferri 
sesquichlorat.  gemischt.  Der  entstehende  Niederschlag  gut  ausgewaschen  und  in  eine 
Lösung  von  26  Citronensäure.  welche  vorher  mit  Liq.  Ammou.  caust.  bis  zu  schwach 
alkalischer  Reaction  gesättigt  ist,  eingetragen.  Nachdem  der  Niederschlag  sich  hierin 
aufgelöst  hat,  wird  die  Flüssigkeit  zur  Syrupsdicke  abgedampft  und  dann  auf  flachen 
Platten  ausgebreitet,  vorsichtig  ausgetrocknet.  Es  enthält  ]8pCt.  metallischen  Eisens. 
Gelblich  grüne,  glänzende,  in  Wasser  vollständig  lösliche  Schüppchen,  welche  schwach 
nach  Eisen  schmecken.  —  1.0  5  Pf] 


Sl8  Jerruin  reductum. 


Innerlich:  zu  0,1-0,5,  in  Pulvern,  Pillen,  Lösung.  [In  neuerer 
Zeit  vielfach  angewendet,  namentlich  von  ISriesinger  als  leicht  verdauliches  und  er- 
träglich schmeckendes  Eisenpräparat  gern  gegeben.]  Vergl.  auch  Natrum  pyro- 
phosphoricum  ferratum.  Dieses  und  das  vorhergehende  Präparat  sind 
nichts  anderes  als  phosphorsaures  Eisen  und  wie  dieses  als  obsolet  zu 
betrachten.  Das  phosphorsaure  Eisen  wird  nämlich  durch  Fällen  von 
Ferr.  sulfur.  mit  vorher  geglühtem  phosphorsauren  Natron  (daher  pyro- 
phosphoricum)  dargestellt,  wobei  sich  einfach  phosphorsaures  Eisen  bildet. 

761.  Bf 

Ferri  pyrophosphor.  c.  Ammonio  citr.  2,5 

solve  in 
Aq.  dest.  100,0 
Syr.  Aurant.  Flor.  20,0. 
MDS.  2-3 mal  täglich  1  Esslöfifel.  Grieiinger. 

♦Perrum  redictanit  Ferrum  Hydrogenio  reductum.  Reduced  iron. 
Fer  reduit  par  l'hydrogene.  Beducirtes  Eisen.  [Ein  im  höchsten  Grade 
fein  zertheiltcs  Pulver,  welches  durch  Reducirung  des  rothen  Eisenoxyds  mittelst  eines 
Wasserstoffgasstromes  in  der  Rothgluhhitze  erhalten  wird ;  glanzlos,  leicht,  von  schie- 
fergrauer Farbe.  —  10^0  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,2  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen 
oder  am  besten  in  Pastillen.  [Dieses  von  (tieTeime  zuerst  in  die  Praxis  ein- 
geführte Eisenpräparat  darf  als  das  der  Verdauung  am  leichtesten  zugängliche  und 
darum  als  sehr  zweckmässig  bezeichnet  werden.]  Ein  vortreffliches  Präparat 
ist  die  gleichfalls  von  (tnereniie  vorgeschlagene  Verbindung  von  Ferrum 
reduct.  mit  Chocolade  [5.0  ad  1000,0],  die  sogenannte  Eisenchocolade, 
die  in  Tafelform  gebracht  und  wie  andere  Chocolade  infundirt  wird,  etwa 
40,0  zu  einer  Tasse,  welche  somit  0,2  Ferrum  reductum  enthält.  —  Eine 
ganz  besondere  Empfehlung  verdienen,  zumal  für  die  Kinder-  und  Frauen- 
praxis, die  Eisenchocoladepastillen,.  welche  in  den  Apotheken  [0,06 
Ferr.  reduct.  zu  einem  Trochiscus]  vorräthig  sind.  Auch  Eisen-Drag6es 
werden  von  (tiereniie  empfohlen:  aus  Ferrum  reduct.  100,0  und  Sacchari 
900,0  werden  2000  Dragees  bereitet,  von  denen  jede  demnach  0,05  Eisen 
enthält. 


762.  Bf 

Ferri  reduct.  0,1 
Cort.  Chin.  pulv. 
Elaeosacch.  Menth,  pip.  ana  0,5. 
M.  f.  pulvis.    Dispens,  tal.  dos.  No.  20. 
D.  S.  Morgens  und  Abends  1  Pulver  zu 
nehmen. 


763.  Bf 

Ferri  reduct  2,5 

Sem.  Cacao  ab  Oleo  libcrat. 

Sacchar.  ana  5,0 

Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Sacch.     D.  S. 
3  mal  täglich  2-5  Pillen. 


^Ferrum  sesquicUoratani*  Ferrum  sesquichloratum  crystallisatum. 
Ferrum  chloratum  oxydatum.  Sesquichloride  of  iron.  Perchlorure  de 
fer  crystallis6.  Eisenchlorid.  Eisensesquichlorid.  [Gelbe  krystallinischo 
trockene,  an  der  Luft  sehr  leicht  zerfliessliche  Masse.  —  10,0  10  Pf.  Von  BeebaMp  be- 
sonders bei  Hämorrhagie  und  Diarrhoe  empfohlen.  Das  Präparat  kommt  jedoch  selten 
als  solches  zur  Anwendung.  Es  zieht  das  Wasser  sehr  stark  an ,  deshalb  für  Pulver 
ganz  unbrauchbar.  Selbst  Pillen,  zu  deren  Darstellung  man  sich  dieses  Präparates 
bedienen  wollte,  wären  vor  dem  Zerfliessen  kaum  zu  schützen,  und  für  die  flüssigen 
Formen  bedient  man  sich  selbstverständlich  mit  grösserem  Vortheil  des  Liq.  Ferr. 
sesquichlorati  (s.  diesen).  Das  Mittel  wird  auch  zur  Bereitung  des  Spiritus  Ferr. 
sesquichlorati  aethereus  Ph.  Aistr.  benutzt,  und  besteht  etwa  zu  einem  Drittel  aus 

i9^  Bf  761-763.  Digitizedby^OOgie 


Ferrum  sal^oricum. 


3ld 


metallischem  Eisen.     Aeusserlich:  von  Beehaiip  als  Haemostaticum  empfohlen, 
soll  blutstillend  wirken,  ohne  zu  aj^zen.] 

Ferrom  sesqniehloratom  solntam  s.  Liquor  Ferri  sesquichlorati. 

Ferrm  sesquijodatom  solntm  s.  Liq.  Ferri  sesquijodati. 

Fermm  snlfaratmii.    Schwefeleisen.  .  [100,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,2  in  Pillen  [gegen  Hautkrankheiten  von  Biett 
und  CueMve  verordnet.  —  Ein  widriges  und  erfolgloses  Mittel.  —  Nicht  in  Abkür- 
zung zu  verschreiben,  sonst  Verwechselung  mit  Ferr.  sulfuricum  I]. 

Das  frisch  aus  Eisensaizen  mit  Schwefelalkalien  gefällte  Schwefel- 
eisenhydrat wurde  von  Hltlhc  gegen  Metallvergiftungen  [Sublimat-,  Kupfer- 
vergiftung] vorgeschlagen. 

^Ferrum  snlforiewB«  Ferrum  sulfuricum  purum.  Ferrum  sulfuri- 
cum Ph.  Aistr.  Ferrum  sulfuricum  oxydulatum.  Ferrum  sulfuricum  cry- 
stallisatum.  Vitriolum  Martis  purum.  Sulfas  ferrosus  cum  Aqua  purus.  Sul- 
phasofiron.  Vitriol  de  fer.  Ferrosulfat.  Schwefelsaures  Eisenoxydul. 
Reiner  Eisenvitriol.  [Ein  krystallinisches,  an  trockner  Luft  verwitterndes  Pulver, 
welches  sich  in  2-8  Th.  Wasser  mit  grünlich  blauer  Farbe  löst.  —  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen, 
Pastillen  [zu  0,06]  und  Solutionen. 

Aeusserlich:  zu  Injectionen  [0,5-2,5  auf  100,0  bei  Blennorrhöen  der 
Urethra,  Vagina  u.  s.  w.;  stärkere  Lösungen  bis  zu  1  auf  5-10  als  Stypticum  bei 
passiven  Blutungen],  zu  Bädern  [Eisenvitriol  30,0-60  0  und  Kali  carbon.  e  einer, 
etwa  120,0:  tobereiner] ,  Salben  [1  zu  10-30  Fett],  Linimenten  [fein  ge- 
pulvert und  mit  Ol.  Lini  verrieben.  Diese  Mischung  wird  als  wirksamstes  Mittel 
gegen  die  durch  Cyankalium  bedingten  Geschwüre  und  als  Prophylacticum  gegen 
dieselben  bei  Vergoldern  gerühmt:  ftn  der  Weyde],  Augenwässern  [Bähungen: 
0,05-0,2  auf  25,0;  Tropfwässern:  doppelt  so  stark],  Augenpulvern  [0,5-1,0 
auf  10  0  Zucket],  Streupulvern  [mit  Alaun,  Kohle,  Myrrhe  u.  s.  w.  bei  Blu- 
tungen, atonischen  Geschwüren  u.  s.  w.].  [Vergl.  noch  Ferrum  sulfuricum  crudum, 
das  zu  manchem  äusserlichen  Gebrauche  genügt.] 


764.  I^ 

Ferr.  sulfuric.  0,1 
Elaeosacch.  Calami  0,5 
M.  f.  pulv.  D.  tal.  dos.  No.  10.  D.  in  chart. 
cerat.   S.  Morgens  und  Abends  1  Pulver. 

765.  Bf 
Ferr.  sulfuric. 
Santonini  ana  0,05 
Sacch.  alb.  0,5. 

M.  f.  pulv.   Disp.  tal.  dos.  No.  V2.   D.  in 
Chart,  cerat.    S.  vi  mal  täglich  1  Pulver. 
[Bei  Helminthiasis.] 

7G6.  I!r  ^ 

Ferr.  sulfuric.  0,25 
Rhiz.  Zingiber.  0,5-1,0. 
pulv.    D.  tal.  dos.  No.  10.    S.  Morgens 


und  Abends 
Chlorose.] 
7G7.  Bf 


Pulver.   [Bei  Amenorrhoe, 


Ferr.  sulfuric. 

Natr.  bicarbon.  ana  0,0G 

Sacch.  alb.  0,4. 


M.  f.  pulv.  Disp.  tal.  dos.  No.  6.  D.  S. 
Täglich  2-3  mal  1  Pulver  in  einem  Glase 
Zuckerwasser.  Baohner. 


708.  Bf 

Ferr.  sulfuric. 
Kai.  carb.  pur:  ana  15,0 
Tragacanth.  q.  s. 
ut  f.  pil.  lÜO.    Consp.  Pulv.  Cort.  Cinnam. 
D.  S.  3  mal  täglich  3,  später  4-5  Pillen. 
[Bei  Chlorose.] 

Blaud'sche  Pillen, 
von  F.  ▼.  Niemeyer  modificirt. 


769.  Bf 

Ferr.  sulfuric. 
Natr.  bicarb. 
Extr.  Gent,  ana  4,0. 
M.  f.  1.  a.  pil.  60.    Consp.  Cass.  Cinnam. 
D.  S.    Täglich,  allmälig  steigend,    3-4 
Pillen.     [Bei  Chlorose.]  Lebert. 


''9^^^-V^i^<^ 


320 


Ferrum  sulfuricum  crudum. 


770.              Bf 

Ferr.  sulfaric. 

Kino  ana  6,0 

Tereb.  laricin.  8,0 

Pulv.  Rad.  Liquir.  q. 

s. 

ut  f.  pil.  100.  Consp.  Cinnam. 

D.  S.  3  mal 

täglich  4  Stück.    [Gegen  Nachtripper.] 

771.              IV 

Ferr.  sulfuric.  4,0 

Extr.  Myrrhae 

Galbani  ana  12,0 

Extr.  Aurant.  Cort.  q. 

s. 

F.  pil.  120.   Consp.  Cinnam. 

D.  S.  3stdl. 

6  Stück  und  mehr. 

[„Rothe  Backen-Pillen**  bei  Chlorose.] 

Kämpf. 

772.             Bf 

Ferr.  sulfuric.  1,25 
Kalii  carbon.  pur.  1,5 

solve  in 
Aq.  Menth,  crisp.  250,0 

adde 
Myrrh.  pulv.  4,0 

antea  cum 
Sacch.  15,0  contrit. 
MDS.  Umgeschüttelt,  4  mal  tagl 
löffel.  , 

[In  dieser  Mixtur  bildet  sich  kohlen-  | 
saures  Eisenoxydul.]  , 

Mixtura  antihectica  Griff ithii 
s.  Mixtura  ferri  comp.  Ood.  med.  Hamb.   ' 

^Ferrnni  snlforieiim  erndiiim 

Vitriol.    Vitriol  vert,  Couperose  vert. 
Grüner  Vitriol 


773.  Bf 

Ferr.  sulfuric.  1,5 
Kalii  jodati  2,0 

solve  in 
Aq.  Cinnamom.  25,0 

filtra  et  adde 
Syr.  Sacch.  150,0 
Morph,  acet.  0,1. 
MDS.    2-3 mal   täglich    1  Esslöffel.     [Bei 
chronischer  Lungen-Phthisis.]  Lebert. 

774.  Bf 

Ferr.  sulfuric.  0,5 
Acid.  oxalici  0,25 
Aq.  dest.  150,0 
Sacch.  alb.  30,0. 
MDS.   Esslöffelweise  in  der  Apyrexie  zu 
verbrauchen.     [Bei  Intermittens.] 
Qamberini's  Mixtura  oxalico-martialis 

775. 


1-2  Ess- 


MDS. 
776. 


Ferr.  sulfuric.  5,0 
Aq.  dest.  200,0 
Tinct.  Opii  2,5. 
Zur  Einspritzung. 


Ferr.  sulfuric. 
Aluminis 
Kino  ana  5,0 
Gummi  Arab.  10,0. 
M.  f.  pulv.   D.  S.  Streupulver.    [Bei  Blu- 
tungen.] 

s.  venale.  Vitriolum  Martis.  Green 
Eisenvitriol.  Roher  Eisenvitriol. 
[Eine  für  hygienische  Zwecke  in  neuerer  Zeit  mit  vielem  Erfolge 
versuchte  Anwendung  dieses  Mittels  ist  die  zur  Desinfection  von  Fäcalmassen,  Latrinen 
u.  s.  w.  1  Pfund  Eisenvitriol,  in  ungefähr  3  Pfund  Wasser  gelöst;  reicht  nach  Pettei- 
kofer  aus,  um  etwa  5-10  Kubikfuss  Latrinen- Inhalt  zu  desinficiren.  Die  Lösung  wird 
mehrere  Stunden  vor  der  Entleerung  in  die  Latrine  gegossen,  so  dass  der  Unrath  von 
der  Eisenlösung  bedeckt  ist.  Das  sog.  Eau  de  Javelle  besteht  wesentlich  aus  Eisen- 
vitriol. —  100,0  gross,  pulv.  20  Pf.] 

FerrnM  salfwrieom  oxydatam  ammoaiatam.  Schwefelsaures 
Eisenoxyd- Ammonium.  Ammoniakalischer  Eisenalaun.  [Bei  uns  nicht 
in  Gebrauch,  ausser  als  Reagens.] 

*Ferrom  solfuriemil  sieemil.  Ferrum  sulfuricum  calcinatum.  Ent- 
wässertes Ferrosulfat.  Entwässertes  schwefelsaures  Eisenoxydul. 
[Das  Ferrosulfat  bei  gelinder  Wärme  von  Krystallisationswasser  befreit.  —  10,0  10  Pf. 
—  Ein  constanteres  und  concentrirteres  Präparat  als  das  vorige  ] 

Innerlich:  zu  0,03-0,2  und  mehr,  mehrmals  täglich,  in  Pulvern 
und  Pillen.    [Vergl.  Pild.  aloeticae  ferratae] 

777,  I^.  Zuckerwasser.    [Ersatzmittel  für  eisen- 

haltiges Mineralwasser.] 
778.  I^ 


Ferri  sulf.  sicc. 
Natr.  bicarbon. 
Sacch.  2,0. 

M.  f.  pulv.    D.  taL  dos.  No.  10.    S.  Täg- 
lich  3  mal    1    Pulver   in   einem   Glase 


0,1 
0,3 


Ferri  sulf.  sicc.  0,05 
Pulv.  aÖrophor.  1,0. 
M.  f.  pulv.  D.  lal.  dos.  No.  1 2.  Wie  das  vorige. 


Bf  770-778. 


Digitized  by^OOQlC 


Ferrum  tannicum.  321 


Ferran  tannicmil«  Tannate  of  iron.  Fer  taanique.  Gerbsaures 
Eisen.  [10,0  20  Pf.]  Ein  für  die  Tintenfabrikation  mehr  als  für  die 
Therapie  passendes  Präparat. 

Fermm  tartarieum.  Tartarated  iron.  Fer  tartrique.  Weinstein- 
saures Eisenoxyd.  Innerlich  und  äusserlich  empfohlen;  ohne  besondere 
Vorzüge.  Etwa  wie  Ferrum  citricum.  [JandoHrs  empfiehlt  weinsteinsaures 
Eisenoxyd  in  Verbindung  mit  anderen  Salzen  in  Lösung  nach  folgender  Vorschrift: 
Natrii  carbonici  1,5  solve  in  Aquae  280^0,  adde  Fcrri  sulfurici  pur.  2.19;  liquore 
supernatante  defuso,  praecipilalum  injice  in  lagenam  firmara  quae  Acid.  tartar.  1.1 
in  Aquae  frig.  240,0  soluta  continot;  adde  Natrii  carbon.  1,46;  leniter  solve,  ut  aci- 
dum  carbonicum  in  liquore  maneat,  et  adde  Syrupi  simpl.  35,0,  Elaeosacch.  Citr.  4,0. 
—  Esslöfifelweise  zu  nehmen  ] 

Fermm  ralerianieiilll«  Valerlanate  of  iron.  Valerianate  de  fer. 
Baldriansaures  Eisen.     [Nicht  löslich.  —  1,0  etwa  15  Pf.] 

Ein  insofern  unzweckraässiges  Präparat,  als  die  flüchtige  Baldrian- 
säure zum  grossen  Theile  beim  Trocknen  des  Präparates  von  der  schwa- 
chen Basis  entweicht.  Das  Mittel  ist  theuer,  ohne  irgend  welche  thera- 
peutischen Vortheile  zu  gewähren. 

Flores  Acaeiae*  Schlehenblüthen.  [Von  Prunus  spinosa.  —  10,0 
conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  Species  [Infusum  von  5,0-10,0  auf  100  0]. 

Flores  Althaeae«  Marshmallow- Flowers,  lleurs  de  Guimauve. 
Eibischblüthen.  [Von  Alth.  officioalis.  —  Schleimig.  —  10,0  conc.  etwa 
10  Pf.] 

Innerlich:  zu  Species  [Decoct  von  5,0-10,0  auf  100 0]. 

^Flores  Arnieae*  Amicablüthen.  Wohlverleihblüthcn.  [Von  Arnica 
montana.  Scharfer  ExtractivstolT  (Arnicin?),  äthensches  Oel,  Gerbsäure.  —  10.0 
conc.  und  gross,  pulv.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  in  Pulvern,  Pillen,  Infusum  [2,0-100 
auf  100,0,  zweistündlich  1  Esslöffel],  in  dividirten  Species. 

Aeusserlich:  als  Niesepulver,  infundirt  zu  Klystieren  und 
Fomenten  [5  0-20,0  auf  100,0],  in  Cataplasmen. 


779.  I^ 

Flor.  Amicae  2,5 
Camph.  trit.  0,5 
Ammon.  chlorat.  10,0 
Sacch.  alb.  30,0. 
M.  f.  pulv.     D.  in  vitro.     S.  3-4  mal  täg- 
lich 1  Esslöffel. 
[Expectorans  und  Emmenagogum  ] 
Berendf. 


780.  Bf 

Pulv.  Flor.  Amicae 

„      Rad.  Valerian. 
Asae  foet. 

Extr.  Pulsat.  ana  3,0. 
M.  f.  pil.    No.  100.     Consp.  Cinn.    D.  S. 
3  mal  täglich  5  Stuck. 


781.  Bf 

Inf.  Flor.  Amicae  (e  7,5)  150,0 
Liq.  Ammonii  anis.  2,5 
Syr.  Aurant.  Cort.  15,0. 
MDS.  Stdl.  1  Esslöffel.    [Gegen  Bronchitis 
capillaris  bei  stockendem  Auswurf  und 
drohenden  Hirnerscheinungen,  auch  bei 
Oedema  pulmonum]  Oppolzer. 


782.  Bf 

Flor.  Arnicae  20,0 

inf.  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat.  150,0 

post  refrigerat.  fiat  cum 
Camph.  trit.  1,0 
Mucil.  Gummi  Mim.  25,0. 
Emulsio.     D.  S.  2  stdl.  1  Esslöffel. 

Hom. 


Ewtld  nnd  Simon,  Arznei verordnnngslelire.    10.  Aufl.  21 

Digiti?fed7)?^82. 


322  Flores  Aarantii. 


783.  ^ 

Inf.  Flor.  Amicae  200,0 

Aceti  aromatici  .*>0,0. 
D.  S.  Zum  Umschlag.   [Bei  Contusionen.] 

Flores  Aarantii   s.  Naphae.     Orange  Flowers.     Fleurs  d'Orangc. 
[Von  Citrus  Aurantium  und  amara.  —  Aetherisches  Oel.  —  10,0  conc.  20  Pf.] 
Innerlich:  im  Aufguss  [zu  5,0-15,0  auf  100,0]  und  in  Species. 

Flores  Bellidis«  Gänseblümchen.  [Von  Bellis  perennis.  —  10,0  conc. 
etwa  10  Pf.]    Obsolet. 

Flores  Borraginis«  Borretschblüthen.  [Von  Borrago  officinalis.  — 
10,0  conc.  etwa  15  Pf.]    Obsolet. 

Flores  ealeartripae«  Fl.  consolidae  regalis.  Ritterspornblüthen. 
[Von  Delphinium  consolida.] 

Innerlich:  zum  Decoct  [5,0-10,0  auf  100,0  —  als  Volksmittel  bei  Husten]. 

Flores  CalendlÜae.  Ringelblumen.  Todtenblumen.  [Von  Ca- 
lendula officinalis.  —  10.0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  oder  im  Auf- 
guss [5,0-15.0  auf  100,0]. 

Als  schön  gefärbter  Zusatz  zu  Räucherspecies.  [Eine  aus  den  frischen 
Blüthen  durch  Einwirkung  der  Sonne,  wahrscheinlich  als  Zersetzungsprodukt  hervor- 
gerufene klebrige  Flüssigkeit,  Liquor  Calendulae  (Sehneider),  soll  ein  vortreff- 
liches Blutstillungsmittel  sein.] 

Flores  Carthaini«  Saflor.  [Von  Carthamus  tinctorius.  —  10  0  conc. 
etwa  15  Pf.] 

Vorzugsweise  [der  Farbe  wegen]  als  Zusatz  zu  Räucherspecies. 

Flores  Cassiae«  Zimmtblüthen.  [ßlüthenboden  von  verschiedenen 
Cinnamom-Arten.  —  1,0  etwa  5  Pf,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Wie  Cort.  Cassiae  Cinnamomi,  und  diesem  wegen  des  feineren 
Geschmackes  vorzuziehen,  wo  der  theuere  Preis  kein  Hinderniss  ist. 

^Flores  Chamonillae«  Anthemidis  Flores  Ph.  Brit.  Common  Gha- 
momile.  Fleurs  de  Chamomille.  Kamillen.  Gemeine  Kamillen.  [Von 
Matricaria  Chamomilla.  —  Aetherisches  Oel  und  bitterer  Extractivstoff.  —  100,0 
60  Pf.,  10  0  conc,  und  gross,  pulv.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-5,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  [unzweckmüssig], 
im  Aufguss  [5  0-15,0  auf  100,0],  zu  Species. 

Aeusserlich:  als  Streupulver,  zu  Kräuterkissen,  Kataplas- 
men;  das  Infusum  zu  Gurgclwässern,  Klystieren,  Injectionen, 
Inhalationen,  Bähungen,  Augenwässern,  allgemeinen  und  örtlichen 
Bädern  [1-2  Pfund  zum  allgemeinen,  50,0-150,0  zum  Fussbade],  allgemeinen 
und  örtlichen  Dampfbädern. 


785.  Kf 

Liq.  Plumbi  subacet.  20,0 
Inf.  Flor.  Chamomill.  200,0 
Tinct.  Opii  simpl.  5,0. 

MDS.  Verbandwasser. 


784.  Bf 

Inf.  Flor.  Chamom.  (e  25,0)  150,0 

Vitelli  ovi  unius 

Asae  foet.  5,0. 
M.    f.    lege   artis    cmulsio.      D.    S.    Zum 
Klystier. 

Flores  Chamoinillae  Roinaue.  Cliamomile.  Chamomille  ro- 
maine.  Römische  Kamillen.  [Von  Anthemis  nobilis.  —  Aetherisches  Oel. 
—  10,0  conc.  10  Pf.] 

g^  I^  783-785.  DigitizedbyVoiOOgie 


Flores  Cinae. 


323 


Innerlich:  im  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0],  zu  Specics. 
Aeusserlich:    zu  trockenen  und  feuchten  Umschlägen,    im  In- 
fus um  zu  Bähungen. 

*Plores  Cinae«  Semen  Cynae  Halepense  vel  Lcvanticum  s.  Santo- 
nici,  s.  Contra.  Flores  Artemisiae  Vahlianao  Ph.  Pforr.  Semences  contre 
les  vers,  S^mencine.  Wurmsamen.  Zittwerblüthen.  Zittwersamen.  [Dio 
noch  geschlossenen  Blülhen  von  Artemisia  maritima.  —  Enthält  ätherisches  Oel, 
Weichharz  und  San  tonin.  —  10,0  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0-5,0  mehrmals  täglich,  in  Confection  [un- 
zweckmässig], in  Pulver,  Latwerge,  im  Infus  um  [5.0-20  0  auf  100,0],  in 
Chocolade,  in  Honigkuchen-Teig  und  anderen  mehr  oder  weniger 
künstlichen  Formen,  deren  aber  keine  den  üblen  Geschmack  und  Geruch 
zu  verdecken  im  Stande  ist.  In  den  meisten  Fällen  giebt  man  jetzt 
statt  des  Zittwersamens  das  viel  leichter  und  angenehmer  zu  nehmende 
Santonin  [vergl.  dieses]. 

Aeusserlich:  in  Klystieren  [Infusum  von  10,0-20,0  auf  100,0]. 

786.  Bf 

Flor.  Cinae 

Rad.  Valerian.  ana  1,0 


Hydrarg.  chlorat.  mit.  0,06 
Sacch.  alb.  2,0. 
M.  f.  pulv.    Divide  in  part.  aeq.  No.  4. 
D.  S.    An  einem  Tage  zu  verbrauchen. 
[Gegen  Spulwürmer  und  Wurmkolik.] 
Bouohut. 


787.  i;. 

Flor.  Cinae 

Helminthochorti  ana  0,75 
Sacch.  albi  1,0. 
M.  f.  pulv.     Divide  in  part.  acq.   No.  4. 
D.  S.    Täglich    2  Pulver.     In   Frucht- 
Conserven  zu  nehmen.         Bouohut. 


788. 


I^ 


Syr.  commun.  25,0. 
M.  f.  electuarium.     D.  S.    Auf  3  mal  zu 
nehmen. 

[Diese  Form  dürfte  am  allerersten  im 
Stande  sein,  den  Widerwillen  der  Kinder 
zu  überwinden,  da  diese  den  braunen 
Syrup  mehr  als  jeden  anderen,  dem  Ge- 
schmacke  Erwachsener  zusagenden,  zu 
lieben  pflegen] 


789. 


H 


Flor.  Cinae  10,0 
Fol.  Senn.  5,0 

infunde 
Aq.  ferv.  q.  s. 
ad  Col.  100,0 
in  qua  solve 
Mannae  10,0. 
D.  S.    Halbstündlich  1  Kinderlöffel  voll. 


Flor.  Cinae  5,0 
Tub.  Jalap.  1,0 

Flores  Conyallariae  niajalis  s.  Lilii  convallii  May-flowers,  May- 
lily.  Fleurs  de  perce-neige.  Maiblumen.  [10,0  conc.  etwa  30  Pf.,  subt. 
pulv.  40  Pf.] 

Innerlich:  ausser  Gebrauch;  äusserlich:  als  Zusatz  zum  Pulvis 
sternutatorius. 

Flores  Cyanh  Corn-flower,  blue  bettle.  Fleurs  de  Bluet.  Korn- 
blumen.   [Von  Centaurea  Cyanus.] 

Nur  wegen  ihrer  schönblauen  Farbe  als  decorirender  Zusatz  zu  Mor- 
sellen, Räucherpulvern  u.  s.  w. 

Flores  Farfarae.     Huflattigblüthen.     [Von  Tucilago  Farfara ] 

Innerlich:  zu  schleimigen  Dccocten  [obsolet]. 

Flores  Granati  s.  Flor.  Balaustiorum.  Balaustia.  Pomegranate- 
blossom.  Fleurs  de  Grenadier.  Granatblüthen.  [10,0  conc.  etwa  10  Pf. 
—  Stark  gerbsäurehaltig.] 

21* 

Digii^ears^Ge®  •^ih 


324  Flores  et  Stipites  Grindeliae  robustae. 

Innerlich:  zuweilen  als  starkes  Decoct  gegen  Bandwurm  in  Ge- 
brauch gezogen,  aber  der  Wurzelrinde  nachstehend. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [gegen  Blutungen],  als  Gurgel- 
wasser [Decoct  von  20,0-25,0  auf  200,0]. 

Flores  et  Stipites  Grindeliae  robustae«    [ßiüthenköpfe  und  end- 

standige  Blätter  der  in  Californien  wachsenden  Grind,  rob.j  Zuerst  von  Ayrer  und 
neuerlichst  besonders  von  OiblioMS  gegen  Asthraa  (Asthma-Cigaretten  wer- 
den aus  den  mit  Kali  nitricum  getränkten  Species  von  Grindelia  rob. 
und  Strammoniura  in  Sino^'s  Apotheke  dargestellt  und  viel  gefragt), 
Keuchhusten  und  Bronchialcatarrh  empfohlen:  im  Infus  um,  mit  Zusatz 
von  Borax  [vergl.  Extr.  und  Syr,  Grind,  rob.j 

•Flores  Koso«  Flores  Kusso.  Flores  Brayerae  anthelminthicae. 
Kusso.  Cousso.  Kosoblüthen.  [Blüthen  der  HageniaAbyssinica  (oder Brayera 
anthelmintbica;  Ph.  Oerii.  ed.  1).  Röthlich- braun,  schwach  aromatisch  riechend, 
schwach  bitterlich  schmeckend.  Die  drastische  Beschaffenheit  des  Mittels,  auf 
welche  hin  in  Preussen  der  Handverkauf  desselben  verboten  wurde,  ist  nicht  nach- 
gewiesen. —  10,0  conc.  15  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf] 

Innerlich:  als  Bandwurmraittel  vielfach  bewährt.  Die  beste  Art 
des  Gebrauchs  ist  folgende:  Nachdem  am  Abend  vorher  gezwiebelter 
Häringssalat  und  am  Morgen  früh  stark  gezuckerter  schwarzer  Kaffee 
genossen,  wird  eine  Dosis  Koso  =  20,0  für  einen  Erwachsenen,  in  zwei 
Theile  getheilt,  jeder  derselben  in  Zuckerwasser  [mit  Rum,  Citronensaft  oder 
Rothwein]  zum  Schütteltranke  angerührt  und  —  in  einem  Zwisclienraume 
von  einer  halben  Stunde  —  genommen.  Das  Mittel  bringt  leicht  Er- 
brechen hervor;  um  dies  zu  verhindern,  lasse  man  den  Kranken  während 
der  Kurstunden  die  strengste  körperliche  Ruhe  beobachten,  ihn  auch  zu- 
weilen, wenn  die  Nausea  sehr  quälend  wird,  einen  Theelöffel  Citronen- 
saft, einen  Pfefferminzkuchen  oder  dergleichen  nehmen.  Ist  drei  Stunden 
nach  dem  Einnehmen  der  letzten  Dosis  kein  Stuhlgang  erfolgt,  so  reiche 
man  ein  Abführmittel,  bestehend  aus  Ricinusöl  oder  Saint-Germain-Thee. 

—  Die  früher  befolgte  Methode,  das  Koso-Pulver  schon  am  Abend  vor 
dem  Gebrauche  mit  Wasser  anzurühren  und  bis  zum  anderen  Morgen 
stehen  zu  lassen,  ist  deshalb  unzweckraässig,  weil  dadurch  das  Mittel 
stark  anquillt  und  einen  unappetitlichen  Brei  bildet,  den  die  Kranken 
nur  mit  Widerstreben  nehmen  können.  —  J.  Rosenthal  empfiehlt,  die  Koso- 
blumen  durch 'starke  Compression  auf  einen  kleinen  Raum  zusammenzu- 
pressen und  in  Form  von  Tabletten  zu  verabreichen.  Diese  Form 
müssen  wir  nach  eigenen  Erfahrungen  als  die  zweckraässigste  ausser- 
ordentlich empfehlen.  Die  Tabletten  werden  ohne  Mühe  und  ohne  irgend 
welche  Nausea  zu  verursachen  verschluckt  und  haben  meist,  zumal  bei 
Beobachtung  der  oben  angegebenen  Cautelen,  kein  Erbrechen  zur  Folge, 
wodurch  die  volle  Dosis  zur  Wirkung  gelangt.  Man  verabreicht  nach 
eingeleiteter  Vorkur  (s.  oben)  20  Tabletten  ä  1,0,  die  innerhalb  einer 
halben  Stunde  mit  Citronenlimonade  oder  schwarzem  Caffee  genommen 
werden.  —  Auch  in  Pillen  oder  Bissen  lässt  sich  Koso  verordnen; 
jedoch  wird  eine  sehr  grosse  Zahl  derselben  zu  verschlucken  noth wendig. 

—  Dagegen  hat  sich  die  gleichfalls  vorgeschlagene  Darreichungs weise 
im  Decoct  nicht  bewährt,  eben  so  wenig  ist  es  bis  jetzt  vollkommen 
unzweifelhaft  gelungen,  den  wirksamen  Bestandtheil  des  Koso  zu  isolirou 

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Florcs  Laraii.  r.25 


[St.  nartin  bat  schon  vor  Längerer  Zelt  oiiie  alkaloldischo  Subslanz:  Kwosein, 
Kossein,  dargestellt,  deren  Wiederentdeckung  anderen  Experimentatoren  unmöglich 
war.  Dann  stellten  von  Wittstein  und  ledall  aus  den  Flores  Koso  ein  amorphes 
Koussin  dar,  während  jetzt  von  Iflerk  ein  Kussinum  crystallisatum  (s.  d.) 
in  den  Handel  gebracht  ist.  —  Nach  einigen  Autoren  sind  zwei  verschiedene 
Stoffe,  Kosseinum  und  Kossinum  in  den  Kosoblumen  enthalten].  Das  Bxtractum 
Koso  [aquosum  und  spirituosum],  sowie  die  von  Rlartiiis  bereitete  Resiua 
Koso  haben  noch  keine  entsprechenden  therapeutischen  Resultate  ge- 
liefert. 


790.  ^ 

Flor.  Koso  30,0 
Kamalae  15,0 
Extr.  Fil.  mar.  aeth.  4,0 
Meli,  depur.  q.  s. 
ut  f.  hol  No.  60.   Consp.  Pulv.  Cort.  Cinn. 
D.  S.  Abends  30,  Morgens  10-20  Stuck 
zu  nehmen.  Mosler. 


791.  Bf 

Flor.  Koso  15,0 
Kamalae  10,0 
Extr.  Filicis  5,0 
^      Taraxaci  q.  s. 
ut  f.  pilul.  No.    150.      Consp.  Lycopod. 
D.  S.  Stdl.  10  Stück. 

Mo  Bier. 

Flores  Lamii«  Bienensaugblüthen.  Taube  Nesselblüthen. 
[Von  Lamium  album.  —  10,0  conc.  20  Pf.] 

Inner lic-h:  zu  sogenannten  blutreinigenden  Species. 

♦Flores  Laraidolae  s.  Fl.  Spicae.  Lavender-flowers.  Fleurs  de 
Lavande.  Lavendelblüthen.  Spike.  [Von  Lavandula  vora.  —  Starkes, 
ätherisches  Oel.  —  10,0  conc.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf. 

Aeusserlich:  zu  Kräuterkissen,  Kataplasmen  [Species  aroma- 
ticae],  Bädern  [1-2  Pfund  pro  balneo],  Niesepulvern,  Räucherspecies. 

Flores  Liliomm  albornm.    Lilienblumen. 

Mit  fettem  Oel  digerirt  [Lilien-Oel]  als  altes  Mittel  bei  Verwundungen. 

Flores  Lonicerae  bracliypodae*  [Eine  in  Japan  und  China  heimische 
und  dort  gegen  Syphilis  angewendete  Pflanze,  welcke  neuerdings  von  Naviianii  als 
ein  heilkräftiges  Diureticum  empfohlen  worden.] 

Innerlich:  als  Infusum  von  2,0-10,0  auf  100,0.  [In  grösserer  Dosis 
10,0-50  0  auf  100  0,  werden  die  Stipites  angewendet.  —  Nutzlos  und  theuer!] 

♦Flores  Halrae«  Flores  Malvae  vulgaris  s  silvestris.  Mallow-flowers. 
Fleurs  de  Mauve.  Malvenblüthen.  [Von  xMaWa  silvestris.  —  Schleim  und 
schwach  bläulicher  Farbstoff.  —  10,0  conc.  15  Pf]. 

Innerlich:  zu  Species,  schleimigen  De cocten  [5,0-15  0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Kataplasmen,  als  Decoct  zu  Bähungen,  In- 
jectionen,  Mund-  und  Gurgelwässern. 

Flores  Malrae  arboreae  s.  rubrae.  Flores  Malvae  Hortensis  vel 
Alceae.  Rose-mallow.  Fleurs  de  Passerose.  Stock-  oder  Pappel- 
Rosen.    [Von  Athaea  rosea.  —  Schleim  und  rother  Farbstoff.  —  10.0  conc.  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  schleimigen  Decocten  [5 0-15,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  das  Decoct  als  Gurgelwasser. 

Flores  Neliloti.  Steinkleeblüthen.  s.  Herba  Meliloti.  [Von 
Melilotus  officinalis.  ~  Enthält  Cumarin,  welches  sich  auch  in  der  Toncabohne  und 
in  der  Asperula  odorata  vorfindet  (vcrgl.  Cumarin  p.  257). 

Aeusserlich:  als  Zusatz  bei  schlecht  riechenden  narkotischen  Kräu- 
terumschlägen, zu  Schnupfpulvern,  zu  zertheilenden  Salben  und 
Pflastern. 

Digitil^d'E?!-  791 . ' '^B 


32ß  Florcs  Millcfolii. 


Flores  Ulillefolii.  Summitatcs  Millefolii.  Milfoil,  Yarrow.  Fleurs 
d'Achillee.  Schafgarbenblumen.  [Von  Achillea  Millofoliam.  —  Aetherisches 
Oel.  —  100,0  conc.  35  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0],  in  leichter  Abkochung, 
zu  Species. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  und  Bädern. 

Flores  Pneoiiae.    Fleurs  de  Pivoine.    [Von  Paeonia  ofGcinalis.] 
Als  Zusatz  zu  Räucherspecies,  nachdem  sie  mittelst  Behandlung 
durch  verdünnte  Schwefelsäure  eine  schön  hochrothe  Farbe  erlangt  haben. 

Flores  Frimiüae  veris.  Fl.  Paralyseos.  Cowslip.  Fleurs  de 
Primevere.  Schlüsselblumen.  Johannes-Schlüssel.  [Von  Primula  veris. 
—  10,0  conc.  15  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  und  zu  diaphoretischen  Species. 

Flores  Pyrethri  rosei.  Pulvis  contra  Cimices.  Persisches  In- 
sekten-Pulver.   [Von  Pyrethrum  caucasicum  vel  roseum.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  im  Infusum  [2,0  auf  1000  —  gegen  Scabies  von  Sehip«- 
liusky  gebraucht,  aber  stets  in  Verbindung  rait  äusserer  Application  (I)]. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [gegen  Ped.  pub.:  J.CItTHs;  aufgestreut 
und  mit  nassen  Compresson  bedeckt:  gegen  Krätze],  im  Infusum  [25,0  auf  300,0] 
zu  Umschlägen,  Waschungen,  Klystieren  [3.0  auf  150  0:  gegen  Asca- 
riden],  in  Salben  [1  auf  10  Fett].  —  Auch  das  spirituöse  Extract  ist 
als  Clysma  [4,0  auf  120,0  Aq.  durch  ein  Eigelb  suspendirt]  mit  Erfolg  gegen 
Ascariden  angewendet  worden.  —  Das  Pulver  findet  mit  Vortheil  seine 
Anwendung  zur  Reinhaltung  von  Lagerstätten  in  Krankenhäusern,  wozu 
auch  die  Tinctur  gebraucht  werden  kann.  Letztere  in  Wasch wasser 
applicirt,  ist  ein  bewährtes  Schutzmittel  gegen  Mückenstiche  u.  dergl. 

Flores  Rhoeados«  Poppy-head-flowers.  Fleurs  de  Cocqueliquot. 
Mohnblumen,  Klatschrosen,  Flatterrosen.  [Von  Papaver  Rhoeas. — 
Rother  Farbstoff  und  Schleim.  —  10,0  conc.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  schleimigen  Species. 

•Flores  Rosae«  Flores  Rosarum  incarnatarum.  Rosenblätter. 
[Von  Rosa  centifolia.  —  Aetherisches  Oel  und  Gerbsäure.  —  10,0  conc.  15  Pf.,  subt. 
pulv.  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  leicht  adstringirenden  Species. 

Aeusserlich:  zu  Gurgel-  und  Waschwässern. 

Flores  Rosae  rnbrae.     [Von  Rosa  galUca.  —  10,0  conc  etwa  35  Pf.] 
Als  färbender  Zusatz  zu  eleganten  Species,  Morsellen  u.  s.  w.; 
ausserdem  wie  die  vorigen. 

*Flores  Sambnei.  Eider  flowers.  Fleurs  de  Sureau.  Hollunder- 
blüthen.  Flieder-  oder  HoUunderblumen.  [Von  Sambucus  nigra.  —  A ethe- 
risches Oel.  —  100,0  45  Pf.,  conc.  und  gross,  pulv.  70  Pf.,  subt.  pulv.  etwa  80  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0],  zu  Species  [beliebtestes 
diaphoretisches  Hausmittel,  dessen  sich  der  Arzt  oft  auch  als  Vehikel  für  andere 
schweisstreibende  Arzneien  bedient,  so  z.  B.  Dower'sches  Pulver,  Vinum  stibiatum, 
Liquor  Ammonii  acetici  u.  dergl.  in  Fliederthee]. 

Aeusserlich:  zu  Kräuterkissen,  Streupulvern  [mit  Weizenkleie 
und  anderen  Substanzen:  Pulvis  ad  Erysipelas  (s.  dieses)],  im  Infusum  [rait  Milch, 

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Flores  Spartii  scoparii.  327 


Honigs  Oxymel,  Borax  u.  a.],  als  Mund-  und  Gurgelwasser,  zu  Bähun- 
gen, Inhalationen,  Augenfomenten,  Verbandwässorn,  örtlichen 
und  allgemeinen  Bädern  und  Dampfbädern. 

Flores  Spartii  seoparii.  FL  Genistae.  Broom-flowers.  Fleurs  de 
Gene t .  Ginsterblumen.  [Von Gonista tinctoria  s. Sarothamnus  scoparius. — Sten- 
hoHse  hat  in  den  Flores  und  in  der  Herba  zwei  Bestandtheile  nachgewiesen,  deren 
einen  er  als  Scoparin  (stark  diaretisch),  den  anderen  als  Spartei'n  (narkotisch 
giftig  bezeichnet.  —  10,0  etwa  10  Pf] 

Innerlich:  im  Aufguss  und  zu  Species. 

Flores  Spilantllis  Oleraceae.  [Scharfes  Weichharz,  welches  ein  eigen- 
thümlich  zingerndes  Gefühl  auf  der  Mundschleimhaut  hervorruft,  und  ein  indifferenter 
krystallinischer  Stoff:  Spilan th in]. 

Innerlich  werden  die  Blumen  in  tropischen  Ländern  als  Anti- 
scorbuticum  gebraucht;  bei  uns  dienen  sie  nur  zur  Bereitung  des  Para- 
guay-Goux  s.  Tinct.  Spilanthis  oleraceae. 

Flores  Stoeeliadios  eitrinae«  Xeranthemum.  Everlasting-flowers. 
Fleurs  de  X6ranthemum.  Strohblumen,  Sandruhrkrautblumen,  Immor- 
tellen.    Katzenpfötchen.     [Von  Gnaphalium  arenarium.  —  10,0  ccon.  5  Pf.] 

Innerlich:  im  Infusum  [5,0-15,0  auf  100,0]  oder  zn  Species  [in 
neuerer  Zeit  wieder  bei  atonischen  Blasenleiden  in  Gebrauch  gezogen]. 

Flores  Tanaeeti.  Tansey-flowers.  Fleurs  de  Tanaisie.  Rain- 
farnblumen.  [Von  Tanacetum  vulgare.  —  Aetherisches  Oel,  bitterer  Extractiv- 
stoff  und  Gerbsäure.  —  10,0  conc.  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2.5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Latwer- 
gen, im  Infusum  [10,0-25,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Kräuterkissen,  im  Aufguss  zu  Klystieren. 

•Flores  Tiliae.  Linden-tree-blossom.  Fleur  de  Tilleul.  Linden- 
blüthen.  [Von  Tilia  parvifoüa  und  grandifolia.  —  Schleim  und  schwaches  äthe- 
risches Oel,  sowie  ein  angenehm  riechendes  Harz,  welches  sich  an  den  Bracteen  ab- 
lagert. —  10  0  conc.  10  Pf.] 

Innerlich:  als  mildes  Diaphoreticum,  im, Aufguss  zu  Species. 

Aeusserlich:  im  Infusum  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  In- 
halationen, Bähungen,  allgemeinen  und  Dampfbädern. 

Flores  Trifolii  albi.  Weisser  Klee.  [Enthält  schwachen  bitteren 
Extractivstoff  und  Spuren  von  ätherischem  Oel.] 

Als  »magenstärkendes  Mittel"  im  Publikum  gebräuchlich. 

Flores  llrtieae.  Nettlc-flowers.  Fleurs  d'Ortie  blanche.  Nessel- 
blumen.    [Von  Urtica  dioYca  und  uiens.] 

Als  Diureticum,  in  Species.  [Mehrfach  gegen  Wechselfieber  und  gegen 
chronische  Hautleiden  empfohlen;  in  neuester  Zeit  sogar  wieder  als  Anti-Haemor- 
rhagicum  hervorgesucht  (Casin)  und  gegen  Ilaemopto^.  Epistaxis,  Hämorrhoidal- 
und  übermässigen  Menstrualflass  angewendet.  Die  Franzosen  benutzen  meist  einen 
Succus,  den  sie  aus  der  Urtica  urens  bereiten  ] 

Flores  Yerbasei.  Pelty-muUen-flowers.  Fleurs  de  Bouillon  blanc. 
Wollblumen.  Wollkrautblumen.  [Von  Verbascum  phlomoides,  thapsiforme 
und  anderen  Arten,  —  Hauptbestandlheil:  Schleim.  —  10,0  conc,  20  Pf.] 

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328  Flores  Violarum. 


Innerlich:  wie  Flor.  Malvae,  im  Deco  et  oder  in  Species  [pectoralcs]. 
Aeusserlicli:  als  Zusatz  zu  reizmildernden  Klystieren. 

Flores  Violamin«  Purple-violet,  Sweet  violet.  Fleurs  de  Violette 
de  Mars.  Veilchen.  [Von  Viola  od orala.  —  Das  dem  Emetin  ähnliche  Viol in 
ist  in  den  Blüthen  nur  spunveise  vorhanden.] 

Nur  zur  Bereitung  des  Syrup.  Violar.  im  frischen  Zustande  anzu- 
wenden. 

Folia  Adansoniae  digitatae«  Die  Blätter  des  riesengrossen  Baumes 
werden  in  der  Heimath  desselben,  Senegal,  als  einhüllendes  Mittel  bei 
Dysenterie  und  manchen  fieberhaften  Krankheiten  benutzt,  theils  im  In- 
fusum,  theils  in  Form  eines  Syrups.  AdaisoM  empfiehlt  die  Blätter 
gegen  Intermittens  und  hält  sie  für  wirksamer,  als  die  gleichfalls  ge- 
bräuchliche Rinde. 

*  Folia  Althaeae«  Morshmallow  -  leaves.  Feuilles  de  Guimaure. 
Eibischblätter.  Eibisch-  oder  Althee-Kraut.  [Von  Althaea  ofßcinalis. 
Bestandtheil :  Schleim.  —  10,0  conc.  oder  gross,  pulv.  5  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  im  Aufguss  oder  in  Abkochung 
wie  die  Rad.  Althaeae. 

*Folia  Anrantii«  Pomeranzen-Blätter.  [Von  Citrus  vulgaris.  — 
Aetherisches  Oel  und  bitterer  Extra ctivstoff.  —  10,0  conc.  10  Pf.,  subt.  pulv,  15  Pf.[ 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  mehrmals  täglich  in  Pulvern,  Electuarien, 
im  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0],  in  Species. 

792.  I^ 

Pol.  Aurantii 
„     Melissae 

«     Menth,  pip.  ana  20,0 
C.  C.  M.  f.  species.     D.  S.  Zum  Thee.     [Bei  Kolikbeschwerden.] 

Folia  Azadirachtae  indiea«    [in  Indien  als  Mittel  bei  Pocken  geschätzt.] 

"^Folia  Belladomiae.  Deadly  Night-shade,  Dwale.  Morelle  furieuse. 
Belladonuablätter.  Tollkirschenblätter.  [Von  Atropa  Belladonna.— Haupt- 
bestandiheil:  Atropin.  —  10,0  conc.  10  Pf.,  gross,  pulv.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 
Cave:  Allcalien,  Metallsalze. 

Innerlich:  zu  0,05-0,1-0,2  [ad  0,2  pro  dosil  ad  0,6  pro  diel]  1-2  Mal 
täglich,  in  Pulvern,  Pillen,  Infus  um  [0,5-1.25  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  als  Rauchmittel  [die  Blätter  mitOpium- 
Tinctur  befeuchtet  und  aus  der  Pfeife  geraucht,  oder  mit  Stramonium  in  Cigarren- 
form,  so  z.  B.  die  in  Frankreich  viol  gebrauchten  Espic-Cigaretten,  welche 
TroHSsea«  nach  folgender  Vorschrift  empfiehlt:  ^  Fol.  Belladonnae  0,3,  Fol. 
Hyoscyami  0,15,  Fol.  Stramonii  0,15,  Extr.  Opii  0,013,  Aq.  Laurocerasi  0,5.  Die 
Blätter  fein  geschnitten  und  gemischt,  werden  mit  der  Aqua  Laurocerasi,  in  der  das 
Opium  aufgelöst  ist,  getränkt,  dann  getrocknet  und  in  Röhren  von  Papier,  das  selbst 
vorher  mit  Aq.  Laurocerasi  getränkt  und  dann  getrocknet  worden,  gestopft.  Täglich 
zwei  zu  rauchen:  bei  Asthma],  zu  Kataplasmen  [z.  B.  Pulv.  Fol.  Belladonnae 
1  Th  mit  5-10  Th.  Sem.  Lini],  im  Infusum  [0,5-5,0  auf  100,0]  zu  Verband- 
wässern, Fomentationen,  localen  Dampfbädern,  Injectionen 
[z.  ß.  in  die  Vagina  bei  spastischer  Rigidität  des  Mutterhalses],  zu  Inhalationen 
[entweder  zur  einfachen  Dampf-Inhalation,  oder  zur  Zerstäubung,  hier  etwa  0,5-1,0 
zu  500  Aq.],  zu  Klystieren  [0,1-0,5-1,0  zu  100,0],  Augenwässern  [zur 

■•"   ^  "^^2.  Digitizedby^OOgie 


Folia  Duero.  3*29 


Erweiterung  ticr  Pupille  ein  Infusum  von  1,5-3.0  auf  25.0,  zu  Augenbähungen:  3,0 
bis  6  0  auf  100,0]. 

793              ^  ;  D.  S.    Mit  Charpic  auf  das  Auge  zu  ap- 

Pulv.  Fol.  Belladonnac  0,05  |  plicircn.    [Bei  scrophulösem  Blepharo- 

Bismut.  subnitr.  0,3  spasmus.]  v.  Ammon. 

Elaeosacch.  Chamom.  0,5.  |  

M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  10.  D.   in   i  „^^               ,. 

cSaldet'    ^'  ''*''•  '  ''"'''"    ^^'   i  P°'-  Belladonnae 

♦     ^    ^    '  „    Hyoscyami  ana  0,6 

.^^4  IX  i  infunde  Aq.  fervid.  q.  s.  ad 

Inf.  Fol.  Belladonnae  (0,.'))  100,0      j   ^   ^     Colat.  25,0. 
Svr.  balsamici  2.i,()  I   ^-  ^^  Augen  tropf  wasser.        Oesterlen. 

MDS.  1-isidl.  1  Kinderlöffel.    [Bei  Keuch-   j  

husten  eines  etwa  5jährigen  Kindes.]      i   797.  I^ 

1  Fol.  Belladonnae  0,75-1,2 

795.  n-  Pulv.  Tub.  Salep.  1,2. 

Fol   Belladonnae  2,0-4,0  |   D.  tal.  dos.  No.  5.    S.  Jedes  Pulver  mit 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad  j       2  Weingläsern   heissen  Wassers   über- 

gössen zum  Klystier,  in  Zwischenräumen 
von  4  Stunden.  [Bei  eingeklemmtem 
Bruch.]  Vogt. 


Colat   200,0 
cui  adde 
Aq.  Laurocerasi  2,0-B,0. 


Folia  BaCCO  s.  Buchu.  Bucco-BLätter.  [Von  Diosma  seu  Barosma 
crenata.  —  Hniiptbestandtheile:  scharfer  Extractivstoff,  Harz,  ätherisches  Oel.  —  10.0 
conc.  10  Pf.,  subt.  pulv.  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  im  Auf- 
guss  [5,0-15,0  auf  100,0]. 

Folia  Cardai  benedicti  s.  Herba  Cardui  bcnedicti. 

Folia  Castaieae  reseae.  Kastanienblätter.  In  neuerer  Zeit 
gegen  Keuclihusten  empfohlen  (Close). 

Innerlich:  in  Infusum  oder  Decoctum.  [Infusum  oder  Decoctum 
concentratum  oder  concentratissimum ,  esslöffelweise  ]  Vergl.  auch  Extractum 
Castan.  vesc. 

Folia  Carpini  betnli.     Hainbuchenblätter. 

Aeusserlich  in  neuester  Zeit  als  gelindes  Adstringens  empfohlen, 
im  Decoct  [etwa  5.0-20,0  auf  100,0],  zu  Mund-  und  Gurgelwässern 
und  Waschungen  (Blaseher). 

Folia  Coea«  Coca-Blätter.  [Von  Erythroxylon  Coca,  einem  in  Süd- 
amerika wild  wachsenden  und  vielfach  angebauten  Strauche;  Blätter  von  schwach 
aromalischem,  dem  des  Thees  ähnlichen  Geruch  und  leicht  bitterem,  adstringirenden 
Geschmack.  Von  den  Eingeborenen  Südamerika's,  welche  dem  Genüsse  der  Coca  oft 
mit  Leidenschaft  ergeben  sind,  wird  dem  Mittel  eine  ernährende,  die  Muskelkräfte 
steigernde  Wirkung  zugeschrieben.  Nach  Albers^  f.  Bibra^  Tsehadi^  IHiintegassa  und 
f.  SehrofT  wirkt  die  Coca  als  ein  kräftiges  Analepticum,  welches  in  Bezug  auf  Nach- 
haltigkeit der  Wirkung  den  flüchtigen  Nervinis  veranstcht,  während  es  sich  vom  Opium 
darin  unterscheidet,  dass  es  die  Haut-  und  Harasecretion  nicht  beeinträchtigt,  und 
seiner  erregenden  Wirkung  keine  Abstumpfung  der  Kräfte  nachfolgt.  Beschleunigung 
der  Pulsfrequenz,  Anregung  der  Muskelaction.  Verdeckung  des  Nahrungsbedürfnisses 
ohne  Störung  der  Verdauungsthätigkeit  sind  die  als  ziemlich  constant  zu  betrachten- 
den physiologischen  Folgen  des  massigen  Coca -Genusses.  -- Mnite^iia  empfiehlt 
die  Coca  bei  Dyspepsie,  Gastralgie  und  Enteralgie,  bei  Schwächezuständen  nach 
Typhus  und  Blutverlusten,  in  Scorbut  und  in  der  Anämie;  bei  Hysterie  und  Hypo- 


330 


Folia  Digitalis. 


chondiie,  bei  Geisteski-anldieiten  mit  Depression,  wo  sonst  Opium  indicirt  ist.  Aelm- 
lieh  stellt  Albers  die  Indicationen  für  Coca,  welclier  er  als  Genussmiltol  die  Stelle 
zwischen  Wein  und  Kaffe  anweist.  —  In  neuerer  Zeit  sind  die  Coca- Blätter  auch 
ganz  besonders  von  CIcMens  gerühmt  worden;  er  empOehlt  sie  (als  Kaumittel)  den 
Aerzten  zum  Wachhalten  und  zur  Steigerung  ihrer  Kräfte  bei  mühevollen  nächtlichen 
zumal  geburtshüi fliehen  Operationen;  ferner  (als  Infusum)  Kranken  verschiedener 
Art  z.  B.  bei  Schwächezuständen  nach  langen  Krankheiten,  ferner  gegen  das  abnorm 
gesteigerte  Hungergefühl  Epileptischer,  Blödsinniger  u.  s.  w.  —  Yerardini  empfiehlt 
Coca  in  Gemeinschaft  mit  Ergotin  bei  Paraplegien ;  es  soll  eine  stimulirende  Wirkung, 
zumal  auf  die  Locomotion,  dadurch  ausgeübt  werden. 

Als  wesentlichster  Bestandtheil  der  Coca  darf  das  von  Oadeke^  NienaM  und 
Wöhler  aufgefundene  Cocain  gelten,  ein  in  färb-  und  geruchlosen  Prismen  crystalli- 
sirendes,  in  Wasser  schwer,  in  Weingeist  und  Aether  leicht  lösliches  Alkaloid;  das- 
selbe hat  die  eigenthümliche  Wirkung,  bei  Berührung  mit  der  Zunge  dieselbe  für 
Geschmacks-  und  Gefühlseindrücke  momentan  unzugänglich  zu  machen.  Das  Cocain 
schmilzt  bei  78^  C.  und  erstarrt  dann  wieder  in  crystallinischen  Strahlen.  Die  alko- 
holische Auflösung  des  Cocain  reagirt  entschieden  alkalisch.  Säuren  werden  durch 
Cocain  vollständig  neutralisirt,  die  Salze  bleiben  aber  amorph,  mit  Ausnahme  der 
salzsauren  Verbindung,  die  in  feinen  Stmhlen  crystallisirt.  Ausser  dem  Cocain  ent- 
halten dieCoca-Blätter  noch  ein  zweites,  von  LosseM  dargestelltes  Alkaloid,  Hygrin, 
ein  dickflüssiges,  hellgelbes  Ool  von  brennendem  Geschmack  und  an  Trimethylarain 
erinnerndem  Geruch,  über  welches  noch  wenig  bekannt  ist.  —  10,0  conc.  25  Pf.] 

Innerlich:  in  Substanz  [als  Kaumittel;  so  wird  es  von  den  Indianern 
gebraucht,  die  aus  den  Coca-Blättern  mit  ungelöschtem  Kalk  oder  Pflanzenasche 
(llonra,  Licto)  Bissen  formen,  welche  sie,  ohne  den  Speichel  auszuwerfen,  zerkauen], 
als  Pulver  [03-1,0  2-3  Mal  täglich],  im  Infusum  und  Decoct  [2,0-10,0 
auf  100,0,  mit  Zusatz  einer  alkalischen  Substanz],  als  Species  [zu  Tisanen: 
1  Kinder-  bis  Esslöffel  zu  1  Tasse  Aufguss]. 


798.  I^ 

Fol.  Coca  10,0 

Natr.  bicarb.  1,0 
coque  cum 

Aq.  dest.  q.  s.  ad 

Col.  1,00,0 

Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 
D.  S.  l-2stdl.  1  Esslöflfel. 


799.  I^ 

Fol.  Coca  2,0-5,0 
Secal.  comut.  1,0-2,0 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat.  10J,0 

Syr.  Cort.  Aurant.  25,0. 
MDS.  In  einem  Tage  esslöffelweise  zu  ver- 
brauchen.   [Bei  Paraplegie.] 

Verftrdinl. 

'^Folia  Digitalis.  Foxglove-leaves.  Feuilles  de  Digitale  pourpr^e. 
Fingerhutblätter.  Fingerhut-Kraut.  [Von  Digitalis  purpurea.  —  Haupt- 
bestandtheil:  DigiUlin.  —  10,0  gross,  pulv.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.]  Cave:  Me- 
tallsalze, Gerbsäure. 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,3  [ad  0.2  pro  dosi!  ad  1,0  pro  diel]  in  Pul- 
vern, Pillen,  Aufguss  [0,5-1,5  auf  1000,  von  neueren  namentlich  als  Anti- 
phlogisticuni  und  bei  Herzkrankheiten  in  stärkerer  Gabe:  1,5-3.0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Pulver  zu  endermatischer  Anwendung  [nutzlos], 
als  Infusum  zu  Bähungen,  Waschungen  [1,0-10,0  auf  100,0] ,  Inha- 
lationen (Oerhardl)  [Infusum  von  0,5-2.5  ad  500,0  in  zerstäubter  Form];  in 
Salben  [das  Pulver,  der  Presssaft  aus  den  frischen  Blättern,  oder  das  Infusum  mit 
Fett  gemischt,  so  z.  B.  das  Unguentum  Digitalis  Ph.  |MiHp*]  Das  frische  Kraut 
zerquetscht  zu  Breiumschlägen,  der  Presssaft  zu  Einreibungen. 

g^  ^   798-799.  Digitizedby^OOgie 


Folii-i  Digitalis. 


331 


SCO.  Bf 

Pulv.  Fol.  Digitalis  1,2 
Kali  nitr.  12,0. 
M.  f.  pulv.     Div.  in  10  part.  aeq.     D.  S. 
2-4st(il.  2  Pulver. 

Pulvis  diurcticus  Brerae. 


801.  IV 

Pulv.  Fol.  Digitalis  0,1 
Hydrarg.  chlor,  mit.  0,OG 
Zinci  oxydati  albi  0,12 
Sacch.  albi  0,4. 
M.  f.  pulv.   D.  tal.  dos.  No.  12.  S.  l-2stdl. 
1  Pulver.     [Bei  Meningitis  tuberculosa 
acuta.]  Gölif. 


802.  Wf 

Fol.  Digitalis  pulv. 
Bulb.  Scillae  pulv.  ana  1,5 
Extr.  Hyoscyami  2,5. 
M.  f.  pil.  No.  25.     Consp.  Lycop.    D.  S. 
2  mal  täglich  1  Pille.    [Bei  chronischen 
Hcrzaffectionen.]  Oesterlen. 


803.  IV 

Fol.  Digit.  pulv.  1,0 
Terebinth. 

Extr.  Scillae  ana  1,5 
„      Chamom.  q.  s. 
ut  f.  pil.  50.   Consp.  Cort.  Cass.  Cinnam. 
D.  S.  3  mal  täglich  5  Pillen  zu  nehmen. 
[Harntreibend.]  Oesterlen. 


804.  Bf 

Pulv.  Fol.  Digit. 
Pulv.  Bulb.  Scillae  ana  2,0 
Extr.  Gentian.  1,2 
Ol.  Juniperi  0,4. 
M.  f.  ope  Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s.   pil. 
No.  30.    Consp.  Lycop.    D.  S.  3-4stdl 
1  Pille.    [Bei  Hydrops.]         Fearson. 

?05.  Bf 

Fol.  Digit.  2,0 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat.  200,0 

in  qua  solve 
Kai.  nitr.  4,0 
Tinct.  Colch.  8,0 
Syr.  simpl.  30,0. 
MDS.    2stdl.    l  Esslöffel.     [Bei  Rheuma- 
tismus   mit   entzündlichen    AITectionen 
des  Herzens  oder  der  Athcmorgane  com- 
plicirt.]  Sohönlein. 

800.  Bf 

Inf.  Fol.  Digit.  (1,.5)  150,0 
in  qua  solve 

Natr.  nitr.  5,0 

Succ   Liquir.  dep.   1^0. 
MDS.    l-2stdl.  1  Esslöffel. 


Fol.  Digit. 

Bulb.  Scillae  ana  2,0 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat.  150,0 
cui  addc 
Liquor.  Kali  acetici 
Succ.  Juniperi  inspiss.  ana  25,0. 
MDS.    l-2stdL  1  Esslöffel. 


808.  Bf 

Inf.  Fol.  Digit.  (0,75-1,0)  150,0 
Liq.  Kai.  acet. 
Oxymellis  Scillae  ana  15,0., 
MDS.  3stdl.  2  Esslöffel  voll.    [Gegen  dro- 
hendes Lungenödem  bei  Endocarditis.] 
Oppolser. 


809. 


^ 


Fol.  Digit.  2,0 
Rad.  Ipecac.  1,0 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat.  120,0 
cui  adde 
Syr.  Alth.  25,0 
Liq.  Ammon.  anis.  2,5. 
MDS.    2stdl.    1    Esslöffel      [Bei   Asthma 
spasticum,  Krampf  husten.] 

Ohoulftnt. 


810.  I^ 

Inf.  Fol.  Digit.  (1,2)  150,0 
Extr.  Ratanhae  2,0-4,0 

,      Opii  0,06-0,12 
Syr   Succ.  Citri  30,0. 
MDS.  Umgeschüttelt,  l-2stdl.  1  Esslöffcl. 
[Bei  Hämoptysis]  Lebert.] 


811.  1^ 

Fol.  Digit.  10,0 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat    150,0 
cui  adde 
Syr.  simpl.  30,0. 
D. 

Infusum  Digitalis  Form,  magistr. 
in  usum  paup.  Borol. 


812.  H- 

Fol.  Digital  10,0 
Bulb.  Scillae  5,0 
Kali  acet.  15,'» 
Fruct.  Juniperi  50,0 

digere  cum 
Vin.  generös,  alb.  750,0. 
Cola.     D.  S.  Mehrmals  taglich  1  Esslöffcl 
voll. 

Vinum  diureticum. 

Trousseau. 


^^^9Pm 


?-S2  Polia  Eucalypti  globuli 


Folia  Eucalypti  globuli«  [ßllUtor  eines  in  Neuholland  wachsenden  und 
den  grössten  Theil  der  dortigen  Waldung  einnehmenden  Baumes.  Dieselben  wurden 
von  Spanien  her  als  ein  neues  Fiebermittel,  das  in  gewissen  Fällen  (von  Inter- 
mittens)  selbst  wirksamer  als  Chinin  sein  soll,  empfohlen  (Teilidor^  SalUrieh^ 
mierspergcr) ,  und  die  Wirksamkeit  derselben  wurde  von  anderen  bewährten  Beob- 
achtern (Keller^  IHosler^  StrHbe)  bestätigt,  ist  indessen  keineswegs  so  sicher  wie  die 
des  Chinins;  auch  gegen  chronische  Bronchialcatarrhe  mit  reichlicher  Secretion,  Bla- 
sencatarrhe,  Gonorrhoe,  Fluor  albus  empfohlen  (OnUcr^  Ptul  u.  A.),  desgl.  schon 
früher  als  Stimulans  bei  Schwindel ,  Cholera  u.  a.  (Dardy).  Local  soll  das  Mittel  als 
Desinficieiis  wirken  (ÜbHct)].  Eucalyptus  hat  einen  aromatischen  Geruch 
und  soll  deshalb  angenehmer  zum  Gebrauch  sein  als  China.  S.  a.  Eu- 
calyptol.     [10,0  conc  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  4  0-10,0-16,0  pro  die  [in  abgetheilten  Dosen  l-3stünd- 
lich]  als  Pulver  [besonders  empfehlenswerth  nach  Onbler],  Latwerge,  In- 
fusum  und  Dccoct  [2,0-15,0-30,0  ad  100,0.  Die  grösseren  Dosen  sind  gegen 
Intermittens,  die  kleineren  gegen  Catarrhe  u.  a  anzuwenden],  als  Tinctur  [in 
solcher  am  häufigsten  gebraucht,  mehrmals  täglich  1  Theelöffel  voll  gegen 
Intermittens  bewährt  (Keller^  IRttsler).  Die  Tinctur  nach  Lorbser  wird  darge- 
stellt aus  1  Theil  frischer  grüner  Blätter,  die  mit  3  Theilen  Spirit.  14  Tage  digerirt 
werden.].  Auch  das  ätherische  Oel  der.  Fol.  Eucalypti,  das  Euca- 
lyptol  (Cloei)  wird  mit  Nutzen  verwendet  [vergl.  Eucalyptolum  und  Oleum 
Eucalypti]  —  Wie  die  Blälter  kann  auch  die  Rinde  von  Eucalyptus 
gl  ob.  therapeutisch  verwerthet  werden.  Aus  derselben  wird  ein  Vi  n  um 
Eucalypti  bereitet  [Pulv.  Cort.  Eucalypt.  50.0,  Acid.  hydrochlor.  15.0  mit 
1  Liter  Alkohol  nnd  3  Liter  Wassser  5-6  Tage  in  verschlossenem  Gefäss  macerirt  und 
filtrirt:  CarUtti],  welche  zu  1-2  Theelöffel  gereicht  wird.  [Aus  den  Blättern 
lässt  sich  gleichfalls  ein  Yinum  Eucalypti  nach  beliebiger  magistraler  Vorschrift  ex- 
temporiren.    (fiaWcr.)] 

Aeusserlich:  (nach  Oabler)  als  Desinficiens  bei  Wunden  [als  Streu- 
pulver, oler  im  Infusum,  oder  Tinctur],  zu  Injectionen  [bei  Fisteln,  Gonorrhoe, 
Fluor  albus,  Coryza],  Klystieren  [bei  Ruhr,  Darmgeschwüren],  Mundwasser 
und  Gurgclung  [Stomatitis,  Angina].  Endlich  auch  zur  Inhalation  [das 
Ol.  Eucalypt.  wird  anf  einen  Respirator  gebracht],  als  Rauchmittel  [Blätter  in 
Cigarrenform  geraucht  oder  wie  Charta  nitrosa  zu  verbrennen]  bei  Krankheiten  der 
Respirationsorgane,  namentlich  Asthma,  empfohlen  (?.  Sehleinits^  Rlaelean). 

Folia  Faliain.  Th6  de  Bourbon.  Faham-Blätter.  Diese  in  der 
Ph.  Ciall.  officinellen  Blätter  stammen  von  Angrecum  fragrans,  einer  auf 
den  Inseln  St.  Maurice  und  R^union  heimischen  Orchidee;  sie  riechen 
den  Tonca-Bohnen  und  dem  Waldmeister  sehr  ähnlich  und  geben,  mit 
hcissem  Wasser  infundirt,  ein  Getränk,  welchem  man  in  Frankreich 
nachrühmt,  dass  es  an  Wohlgeschmack  dem  chinesischen  Thee  gleich- 
komme, ohne  dessen  aufregende  Wirkung  zu  besitzen. 

*Folia  Farfarae«  Coltsfood-leaves.  Herbe  de  Tussilage.  Huflat- 
tig-Blätter.  [Von  Tussilago  Farfarn.  Vorzugsweise  schleimhaltig.  —  100,0 
conc.  35  Pf.] 

Innerlich:  zu  schleimigen  Abkochungen  oder  Species.  [In 
neuerer  Zeit  von  Boilard  und  lesehanps  als  SpeciQcum  gegen  Scrofulosis  empfohlen.] 

Folia  Fraxini«    Ash-leavcs,  Feuilles  de  Frcnc.    Eschen-Blätter. 

[Von  Fraxinus  excelsior.] 

Digitized  by  CjOOQIC 


Polia  et  Stipites  Guaco.  .  333 


Innerlich:  im  Decoct  als  Antirheumaticum  und  Antarthriticum 
empfohlen. 

Folia  et  Stipites  GnaCO«  fVon  Mikania  Guaco.]  Die  Blätter  einer 
in  Mexico  wachsenden  Pflanze,  welche  gegen  Krampfleiden,  Wechselfieber, 
gelbes  Fieber,  Cholera  asiatica,  Schlangen-  und  Scorpionenbiss  in  An- 
wendung gebracht  werden.  Sie  enthalten  ein  Harz:  Guacin  oder  Eupa- 
torin.     [10  0  conc.  etwa  40  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [etwa  3,0-5  0  der  Blätter,  oder  das  doppelte  der 
Stengel  auf  100,0],  als  Succus  recens,  mit  Cognac  versetzt,  in  der  Tinc- 
tura  spirituosa  [20  Tropfen  bis  zu  einem  Theelöffel]  und  aetherea  [5-6  Tropfen]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  [frische  Blätter  auf  die  Bisswunde  wüthen- 
der  oder  giftiger  Tbiere  aufgelegt],  im  Decoct  zum  Clysma. 

'^'Folia  Jaborandii.  Stipites  et  folia  Jaborandi.  Jaborandiblätter. 
[Von  einem  Strauch  im  Norden  Brasiliens,  Pilocarpus  pennatifolius,  zu  den  Rutaceen 
gehörig.  —  10,0  conc.  20  Pf.] 

Innerlich:  in  Pulver  zu  4,0-6,0,  in  einer  Tasse  heissen  Wassers 
infundirt.  Zuerst  von  CoHtiuho  als  ein  sehr  energisch  wirkendes  und  zu- 
verlässiges Diaphoreticum  und  Sialagogum  empfohlen;  diese  Wirkung  so- 
dann von  vielen  Autoren  bestätigt:  Onblcr^  Robin^  Rabateau,  Riegel^  Pensohlt  u.  a. 
Indessen  wird  die  diaphoretische  Wirkung  der  Jaborandiblätter  nur  wenig 
therapeutisch  verwerthet,  sowohl  wegen  der  lästigen  intensiven  Wirkung 
auf  die  Speichelsecretion  und  wegen  anderer  störender  und  theilwcise 
nicht  ganz  gefahrloser  Nebenwirkungen,  wie  Uebelkeit  und  Erbrechen, 
Harndrang  mit  vermehrter  Eiweisssecretion,  Herzklopfen,  Angstgefühl, 
Singultus,  Augenflimmern  (Riehhorst  und  Lohrlseh^  •.Roseibach,  Pnrjess,  Riegel), 
als  auch  vornehmlich  deshalb,  weil  wir  in  dem  Pilocarpin  (s.  Pilocarpi- 
num  muriaticum)  das  bequemer,  sicherer  und  schneller  wirkende  Princip 
der  Folia  Jaborandi  besitzen. 

Aeusserlich:  im  Clysma  [in  gleicberDosis  und  mit  derselben,  nur  lang 
samer  eintretenden  Wirkung  wie  beim  innerlichen  Gebrauch,  aber  auch  mit  denselben 
lästigen  Nebenwirkungen,  sogar  mit  Erbrechen:  0.  Rose^baeh.] 

Folia  Ilicls  aqnifolii.  HoUy-leaves.  Feuille  de  Houx.  Stech- 
palmen-Blätter. [Hauptbestand theile:  bitterer  Extractivstoff  und  ein  kryslalli- 
nischer,  chemisch  indifferenter  Stoff,  llicin,  welcher  nach  neueren  Beobachtungen 
mit  dem  Coffein  identisch  sein  soll.  —  10  0  conc.  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1.0-2,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver  oder  im  De- 
coct [5,0-150  auf  100  0]. 

Folia  llicis  Paragaayensis.  Faraguay-Thee.  [ilauptbestandtheii 
gleichfalls  llicin;  vergl.  oben  Fol.  llicis  aquifolii]  Wird  in  Südamerika  gleich 
dem  Thee  genossen,  mit  dem  er  gleiche  Wirkungen  haben  soll. 

Innerlich:  als  Species  zuTisanen,  im  Infusum  [5,0- 15.0  auf  100,0]. 

Folia  Jiglaidis.  Wallnut-leaves.  Feuilles  de  Noix.  Wallnuss- 
Blätter.  [Von  Juglans  regia.  Bestandtheile:  bitterer  Extractivstoff  und  Gerb- 
saure. —  10  0  conc.  5  Pf  ] 

Innerlich:  [in  neuerer  Zeit  von  Segrler,  Iftsse  und  anderen  wiederum  als 
vortreffliches  Antlscrophulosum  in  Ruf  gebracht]  im  Decoct  [5  0-10^0  auf  100,0], 
zu  Species. 

Aeusserlich:    in  Substanz  [Fol.  Jugl.  recenter  contusa  als  Verband  bei 

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334  Folia  Lauri. 


Pustula  maligna  von  NelaUn  und  Raphael  als  Specificum  empfohlen],  als  Streu- 
pulver bei  scrophulösen  Geschwüren,  im  Decoct  zu  Einspritzungen 
bei  Blennorrhagien  und  fistulösen  Geschwüren,  als  Augen  bäh ung  bei 
scrophulöser  Augenentzündung,  zu  Bädern  [1-2  Pfund  aufs  Bad]. 

Macera  per  48  horas.    Cola.    D   S.  2  mal 


813.  I* 

Fol.  Juglaudis 
Herb.  Jaceae  ana  25,0 
Fol.  Sennae  5,0. 
C.  M.  f.  species.     D.  S.    Einen   kleinen 
Esslöflfel  voll  mit  3  Tassen  Wasser  auf 
2  Tassen  einzukochen. 


814.  Bf 

Fol.  Juglandis  50,0 
Vini  Gall.  alb.  500,0. 


täglich  einen  Kinderlöflfel,  grosseren  Kin- 
dern 1  Spitzglas  voll. 

815.  i; 

Fol.  Juglandis  15,0 

coquo  c.  Aq.  dest.  q.  s.  ad 
Colat.  2.50,0 

in  qua  solve 
Kalii  jodati  5,0. 
D.  S.  3  mal  täglich  einen  Kinder-  bis  Ess- 
löflfel voll. 

Felia  Lauri.  Lorbeer-Blätter.  [Von  Lamus  nobills.  —  Haupt- 
bestandtheil:  ätherisches  Oel.  -—  10,0  conc.  etwa  5  Pf.] 

Felia  Laurecerasi«  Cherry-laurel-leaves.  Feuilles  de  Laurier- 
Cerise.  Kirschlorbcer-Blätter.  [Von  Prunus  Laurocerasus.  —  Blausäure, 
ätherisches  Oel.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Nur  zur  Bereitung  des  Kirschlorbeer -Wassers. 

*Felia  Malvae.  Mallow  leaves  Feuilles  de  mauve.  Malven- 
blätter.   Pappelkraut,  Katzenkäse.    [Von  Malva  vulgaris.  —  Enthalten  Schleim. 

—  10.0  conc.  5  Pf  ] 

Innerlich  und  äusserlich:  zu  schleimigen  Abkochungen  [100 
bis  20,0  auf  100  0],  Kataplasmen. 

Folia  MaticO*  [Von  Artanthe  elongata.  —  Hauptbestandthoile :  bitterer 
Extractivstoff  und  ätherisches  Oel.  —  10  0  conc.  15  Pf. 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  iminfusum 
[5,0- 15,0  auf  100,0],  gegen  Blutungen  und  Profluvien  aller  Art  empfohlen. 

Aeusserlich:  im  Infusum  zu  Injectioncn  [in  die  Harnröhre  und 
Vagina.] 

Französische  Pharmaceuten  haben  in  neuerer  Zeit  durch  Corabination 
mit  Bals.  Copaivae  resp.  dessen  Resina  Kapselu  [Capsules  Matico]  be- 
reitet, denen  bedeutende  therapeutische  Erfolge  gegen  Tripper  nachge- 
rühmt werden.  Auch  eine  Injection  Matico,  die  neben  dem  Arom 
der  Matico -Blätter  auch  etwas  ätherisches  Oel  des  Bals.  Copaivae  zu 
enthalten  scheint,  wird  namentlich  von  französischen  Praktikern  vielfach 
angewendet. 

*Felia  Nelissae.  Folia  Melissae  citratae.  Balm-leaves.  Herbe  de 
Melisse.      Melissen-Blätter.     [Von  Melissa  officinalis.  ■—  Aetherisches  Oel. 

—  10,0  conc.  10  Pf.] 

Innerlich:    zu    aromatischen  Aufgüssen  [5,0-15,0  auf  100  0],   zu 
Species  [mit  Fruct.  Foeniculi  und  Rad.  Liquir. :  Species  pro  Thea  fh.  pavp«]. 
Aeusserlich:  zu  aromatischen  Fomentationen  und  Bädern. 


816.  Bf 

Fol.  Melissae 

n     Menthae  pip. 
Flor.  Chamom.  vulg   ana  2')fi, 


.  f.  species.     D.  S.  Zum  Theeaufguss. 
[Eine  empfehlenswerthe  Mischung  car- 
minativer   Kräuter.      Bei   Neigung    zu 
Diarrhöen.] 


^  813-816.  Digitizedby Google 


Folia  Menthae  crispae. 


335 


*Felia  Menthae  erispae«  Balm-mint>leayes,  Curled-mint-leaves> 
Herbe  de  Menthe  crepue  et  fris6.  Krauseminz-Blätter.  [Aetherisches 
Oel.  —  10  0  conc.  und  gross,  pulv.  10  Pf.,  subt.  pul7.  10  Pf.] 

Innerlich:  in  Pulver  oder  Latwerge  [sehr  selten],  meist  im  Auf- 
guss  [5,0-15,0  auf  100,0]  oder  zu  Species. 

Aeusserlich:  zu  Kräuterkissen,  im  Aufguss  zu  Bähungen, 
Klystieren,  Bädern. 

*Felia  Menthae  piperitae.  Peppermint-leaves.  Herbe  de  Menthe 
poivree.  Pfefferminz-Blätter.  [Aetherisches  Oel.  —  10,0  conc.  und  gross. 
pul7.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  und  Latwer- 
gen [selten],  im  Aufguss  [5,0-15  0  auf  100,01  am  häufigsten  zu  Species. 

Aeusserlich:  zu  Fomentationen,  Klystiei^n,  Bädern. 


817.  Bf 

Fol.  Menth,  pip.  60,0 

„     Trifol.  30,0 
Rad  Valer.  15,0. 
M.  F.  species.    D.  S.  Zum  Theeaufguss. 
Species  nervinae  Heimii. 


818.  T^ 

Fol.  Menth,  pip. 
Rhiz.  (^alami  ana  30,0 
Fruct.  Juniperi   15,0 
Fol.  Senn.   12,0. 
C.  C.  M.  f.  spec.    D.  S.  Zum  Theeaufg^iss. 
[Bei  Hydi-ops  durch  Morbus  Brigthii.] 
FrerlohB. 

Felia  Hillefelii  s.  Herba  Millefolii. 

Felia  Nieetianae  rnstieae«  [Fast  lediglich  gebraucht  zur  Anfertigung 
des  Rademaeher'schen  Extr.  Nicotianae  und  der  Aqua  Nicot.] 

*  Felia  Nieetianae.  Folia  Nicotianae  Tabaci.  Tabacco  -  leaves. 
Herbe  de  Tabac.  Tabakblätter.  [Von  N.  Tabacum.  —  Hauptbestandtheil; 
{Nicotin  (flüchtiges  und  höchst  giftiges  Alkaloid)  und  Nicotianin,  Tabakscampher,  eine 
den  Stearoptenen  verwandte  Substanz).  —  10,0  conc.  et  gross,  pulv.  15  Pf  ] 

Innerlich:  [selten]  zu  0,03-0,1-0,15,  in  Pulvern,  Pillen,  im  Auf- 
guss [0,5-1,0-1  5  auf  100  0]. 

Aeusserlich:  vorzugsweise  zu  Klystieren  [0,5-2  0  auf  100,0-150,0, 
bei  asphyktisc^on  Zuständen,  eingeklemmten  Brüchen,  Tetanus;  —  die  Tabakrauch- 
Klysliere,  die  man  mittelst  eines  leicht  aus  zwei  Pfeifen  zu  improvisirenden  Appa- 
rates giebt,  sind  in  ihrer  Wirkung  sehr  unsicher],  zu  Augenwässern  [Tropf- 
wässor:  0,5-1,0  auf  25,0  infundirt],  Bähungen  [5,0-10  0  auf  100  0],  Bädern 
[15  0-60,0  pro  balneo],  Waschungen  [gegen  Tinea,  Krätze:  5,0-10,  auf  100,0], 
endlich  als  Rauchmittel.  [Gegen  Asthma,  besonders  Heu- Asthma;  bei  Per- 
sonen, die  an  das  Tabakrnnchen  nicht  gewöhnt  sind,  wirkt  das  Rauchen  von  Tabak 
oder  Cigarren  während  des  Anfalles  oft  vorzüglich:  Salter]. 


819.  I^ 

Fol.  Nicotian.  pulv. 

Conserv.  Rosar.  ana  4,0. 
F.  ope  Mucil.  Gummi  Arab.  pil.  60.  Consp. 
Lycop.    D.  S.  Mehrmals  täglich  1  Pille, 
[ßei  Dysurie.]  Augustin. 

820.  IV 

Fol.  Nicot.  2,0 

Rad.  Valer. 

Fol.  Sennac  ana  5,0 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat.  100,0 

cui  adde 


Ol.  Chamom.  infus. 
Aceti  vini  ana  25,0. 
Vitelli  ovi  unius. 
F.  emulsio.    D.  S.    Zum  Klysticr.     [Bei 
Brucheinklemmung.] 


821. 


Bf 


Fol.  Nicot.  4,0 

Herb.  Conii  macul.  80 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat.  250,0. 
D.  S.  Zum  Waschen.    [Bei-  Tinea  capitis.] 

Wensel. 


)igi^^ff38gpmne 


336 


Folia  Plantaginis  majoris  (rccentia). 


Felia  Plantaginis  majeris  (reeentia).  Plantain  leaves,  Way-bread- 
leaves.    Herbe  de  Plantain.     Wegerich-  oder  Wegebreit-Blätter. 

Innerlich:  zum  Succus  recens  [weinglasweise  gegen  Wochselfieber]. 

Aeusserlich:  die  frischen  Blätter  als  Verbandmittel  bei  torpiden 
und  brandigen  Geschwüren. 

Felia  Bhededendri  ehrysanthi.  Schneerosen-  oder  Alpen- 
rosen-Blätter.   [10,0  conc.  etwa  20  Pf.,  subt.  pul?.  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver  oder  im  Au f- 
guss  [5,0-10.0  auf  100,0]. 

Felia  Resmarini  s.  Anthos.  Rosmary -leaves.  Herbe  de  Ros- 
marin. Rosmarin-Blätter.  [Von  Rosmarinus  officinalis.  —  Stark  ätherisches 
Oel.  -  10,0  conc.  5  Pf.] 

Innerlich:  zu 'aromatischen  Species. 

Aeusserlich:  zu  Kräuterkissen,  im  Aufguss  zu  Augenwäs- 
sern, Bähungen,  Waschungen  u.  s.  w. 

Felia  Rutae«  Rue-leaves.  Herbe  de  Rue.  Rauten-Blätter. 
[Von  Ruta  graveolens.  —  Aetherisches  Oel  und  bitterer  Exlractivstoff.  —  10,0  conc. 
10  Pf.,  subt.  pulv.  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  oder  im  Auf- 
guss [50-100  auf  1000],  als  Succus  recens. 

Aeusserlich:  im  Aufguss  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  Bä- 
hungen, Klystieren  [Infusum  von  etwa  2,0-3,0  ad  50,0-100,0  zum  Clysma. 
Bei  Typhus:  t.  Banberger],  Bädern. 

*Felia  Salviae.  Leaves  of  Small  Garden  Sage  Herbe  de  Sauge. 
Salbeiblätter.  [Von  Salvia  officinalis.  —  Starkes  ätherisches  Oel.  —  10,0  conc. 
und  gross,  pulv.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0,  in  Pulvern  [selten],  gewöhnlich  zu  Species 
und  im  Aufguss  [5,0-15  0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:     zu    Zahnpulvern,     Zahn  fleisch -Latwergen, 
Streupulvern;    das  Infusum  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  In- 
jectionen,  Bähungen  u.  s.  w. 
822.  IV 


Fol.  Salviao  pulv.  0,5 

Acid.  tannici  0,1 

Sacch.  alb.  1,0. 
M.  f.  pulv.   Bisp.  tal.  dos.  No.  10.   D.  S. 
Abends  beim  Schlafengehen  ein  Pulver 
zu  nehmen.    [Gegen  Nachtschweisse.] 


823. 


IV 


824.  IV 

Inf.  Fol.  Salviae  (25,0)  209,0 

Boracis  10,0 

Oxymellis  50,0. 
MDS.  Gurgelwasser. 
[Bei  Angina  faucium.] 


Fol.  Salviae  25,0 

inf.  Aq.  ferv.  300,0 
Digere  per  Vi  horara.  Colatur. 
refrigerat.  adde 
Vini  gallici  rubri  150,0. 
MDS.    2stdl.   eine   halbe  Tasse.     [Gegen 
Nachtschweisse.]  Niemann 

'^Folia  Sennae*  Sennae  leaves. 
Von  Cassia  augustifolia  (Tinnevelly)  und  Cassia  acutifolia  (Alexandrien). 
[Hauptbestand theil:  ein  in  Weingeist  und  ein  in  Wasser  löslicher  Extractivstoff;  der 
erstere  wird  auch  als  Kathart  in  bezeichnet;   ob  er  das  hauptsächlich  purgirende 


825.  IV 

Inf.  Fol.  Salviae  200,0 

Acid.  sulf.  diluti  3,0 

Spir.  Cochlearis  25,0. 
MDS.  Gurgel  Wasser . 
[Bei  Scorbut.] 

Feuilles  de  Sene.    Sennesblätter. 


IV  822-825. 


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Folia  Seniiaö. 


337 


Princip  der  Seniia  ist,  steht  sehr  in  Frage,  da  die  Spccies  Saint  Germain,  in  denen 
er  fehlt,  ein  ziemlich  wirksames  Abführmittel  sind;  mit  grösserer  Sicherheit  dürfte 
man  ihm  die  Eigenschaft,  Leibschmerzen  zu  erregen,  zuschreiben.  Die  sonst  als  Ur- 
sache derselben  angeklagten  Stipites  sind  wahrscheinlich  an  dieser  Wirkung,  aber 
auch  an  jeder  anderen  unschuldig.  —  In  neuester  Zeit  stellte  KNblf  unter  Hingen- 
darf's  Leitung  eine  Stickstoff-  und  schwefelhaltige  Säure  dar,  theils  frei,  theils  an 
Kalk  und  Magnesia  gebunden,  die  Kathartinsäure,  welche  in  der  Dosis  von  0,1 
purgirend  wirkt.  Die  Kathartinsäure  spaltet  sich  durch  Kochen  mit  Salzsäure  in 
Traubenzucker  und  Kathartogensäure,  welche  in  zwei-  bis  dreifacher  Dosis 
gleichfalls  abführend  wirkt.  Die  Kathartinsäure  scheint  der  wirksame  ßestandtheil 
der  Fol.  Sennao  zu  sein.  Ausser  ihr  und  einem  Farbstoff  ist  in  demselben  auch  noch 
ein  eigenthümlicher  Zucker  enthalten,  Kathartomannit  genannt.  —  10,0  conc.  und 
gross.  pul7.  15  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf  ] 

Innerlich:  zu  0,3-0,5  einige  Mal  täglich  als  Reizmittel;  als  ge- 
lind eröffnendes  Mittel  0,5-1.5  1-2  Mal  ttäglich;  als  stärkeres  Pur- 
gans 2,0-4.0;  in  Pulver  [häufig  zusammengesetzt  mit  Schwefel,  Rhabarber, 
weinsteinsauren  Salzen,  aromatischen  Substanzen ;  diese  letzteren  sollen  die  Wirkung 
der  Senna  beschleunigen  und  erhöhen.  —  Vergl.  Pulvis  Liquiriliao  compositus], 
Pillen,  Bissen,  Latwergen  [Electuarium  e  Senna],  am  liebsten  im  Auf- 
guss  [5  0-20,0  auf  100,0,  mit  Zusätzen  von  Manna,  Mittelsalzon,  Oolzucker  u.  dgl.: 
Zusatz  von  Alkalien  soll  den  Aufguss  weniger  wirksam  machon],  zu  Specics  [man 
kann  dann  dem  im  Hause  des  Kranken  bereiteten  Aufgusse  Natrum  sulfuric  ,  Magnesia 
sulfuric,  Seignetto-Salz,  Pflaumenbrühe  u.  s.  w.  zusetzen  lassen].  Die  fh.  Brit. 
enthält  noch  eine  Confectio  Sennae,  bereitet  aus  Scuna,  Coriandcr, 
Feigen,  Tamarinden,  Cassia  u.  a.;  bei  uns  nicht  im  Gebrauch. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [Aufguss  von  10,0-20,0  auf  150,0]. 


82C. 


I^ 


Fol.  Sennae  pulv.  20,0 

Rad.  Sarsaparill.  15,0 

Tartari  depur. 

coque  c.  Aq.  fönt.  q.  s.  per 

Pulv.  Rad.  Rhei  ana  5,0 

'/,  horara, 

Elaeosacch.  Citri  2,0 

sub  finem  coctionis  a^ldc 

Sacch.  alb.  25,0. 

Fol.  Sennae  15,0 

M.  f.  pulv.    D.  S.  Morgens  1  Esslöffel  voll 

Cort.  Cinnam.  Cass.  2,5 

mit  etwas  Milch  zu  nehmen. 

in  Col.  (400,0)  solve 



Mannae  15,0. 

8-27.              Kf 

D.  S.  Im  Laufe  des  Tages  tassenweise  zu 

Fol.  Sennae  pulv. 

verbrauchen.  [.Blutreinigende**  Tisane.] 

Tartar.  dep.  ana  0,0 

Fruct.  Foenic.  pulv.  4,0 

830.              ^ 

Pulp.  Prunor.  50,0 

Fol.  Sennae  20,0 

Syr.  commun.  q.  s. 

Fruct.  Carvi  10,0. 

ut  f.  electuarium.    D.  S.  SUll,  umgerührt, 

C.  C.  F.  species.   D.  S.  Zum  Theeaufgnss. 

2  Theelöffel.                 O.  A.  Bichter. 

[\'\  Essloffel  zu  1  Tasse.] 

8-?8.              IV 

831.              Kf 

Fol.  Sennae  10,0 

Fol.  Sennae 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 

Cort.  Frangul.  ana  20,0 

Colat.  100,0 

Sem.  Coriandr. 

in  qua  solve 

Herb.  Centaur. 

Natri  tartarici  15,0 

Tartar.  depurat.  ana  5,0. 

Syr.  Mannae  25,0. 

M.  f.  species.     D.  S.  1  Esslöffel  zu  einer 

MDS.  Vi-1  stdl.  1  Theelöffel. 

Tasse  Theo. 

Ewald  und  Simons  Ar^iielverordnuiigulchre.    ] 

0.  Aud.                                   22 

Digiti^' 826-831.  -^ 

338 


Folia  SiramoniL 


832. 


I* 


Fol.  Sennae  30,0 

Fruct   Anisi  vulg. 

Fruct.  Focnicul. 

Lign.  San  talin.  rabr.  ana  10,0. 
.   F.  spccies.     D.  S.    Zum  Theeaufguss. 
Species  laxantes  Schrammi,  Schramm- 
schcr  Thee.     [Sächsisches  Volksmittel.] 
H.  B.  Bio  hier. 


833.  1^ 

Fol.  Sennae  120,0 
Fruct.  Coriandri 

„       Foenicali  ana  8,0 


Vini  hispanici  1000,0. 

Digere  per  tres  dies,  adde 
Passul.  major.  90. 
Macera  per  24  horas  et  filtra    D.  S.  Mor- 
gens nüchtern  k'  ^  Weinglas  zu  trinken. 
Yinum  Sennae  compos.  Fh.  Sued. 


834. 


D.  S. 


OL  Ricini  10,0 
Gummi  Arab.  1,0 

f  c. 
Inf.  Fol.  Sennae  (c  25,0) 

Emuls.  150,0. 
Zum  Klystier. 


Felia  Sennae  Spiritn  extraeta.  Folia  Sennae  sine  Resina.  [Fol. 
Sennae  1  mit  Spiritus  4  zwei  Tage  hindurch  macorirt,  ausgepresst  und  getrocknet. 

—  10,0  conc.  50  Pf.,  1,0  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Sollen  weniger  Leibschmerzen  verursachen,  als  die  präparirten  Folia 
Sennae.  Dosis  und  Anwendung  wie  bei  diesen  [vergl.  Spoc.  laxantes  Saint- 
Germain.] 

^Felia  Stramenii*  Thornapple-leaves.  Feuilles  de  Pomme  epineuse 
ou  de  Stramoine.  Stechapfelblätter.  [Von  Datura  Stramonium.  —  Haupt- 
bestandtheil:  Daturin.  —  10,0  conc.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,15-0,25  [ad  0,2  pro  dosi,  ad  1,0  pro  die!]  in 
Pulvern,  Pillen,  Infusum  [0,5-1,0-2,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Rauchmittel  [bei  Asthma  — -  entweder  aus  Pfeifen 
oder  am  bequemsten  in  Form  derStramonium-Cigarren:  4,0  Stramoniumblätter 
als  Körper  der  Cigarre,  mit  einem  Deckblatt  von  Nicotiana  umgeben.  —  Vorsichtig 
und  in  Absätzen  zu  rauchen,  da  sie  leicht  Narcosis  erregen;  man  lasse  Anfangs  nur 
wenige  Züge  thun  und  allmälig  steigen.  —  Auch  das  Rauchen  von  Tabak,  der  mit 
einem  concentrirten  Stramonium -Decoct  behandelt  worden,  ward  empfohlen,  oder 
Mischungen  von  Tabak  2  Th.  mit  1  Th.  Stramoniumblätter.  TrMssean  empfiehlt  als 
Cigarrettes  antispasmodiques:  Fol.  Stramonii  30,0,  Extr.  Opii  aq.  2,0,  Aq. 
25,0.    Diese  Mischung  lasse  man  eintrocknen  und  rolle  sie  in  Papier  zu  Cigarretten 

—  gegen  Asthma  und  Keuchhusten  (vergl.  auch:  Espic-Cigarrcn  bei  Fol.  Belladonnae). 

—  Empfehlenswcrth  ist  ferner,  die  Stramoniumblätter,  am  besten  in  Verbindung  mit 
anderen  narcotischea  oder  indifferenten  Blättern  mit  concentrirter  Salpeterlösung  zu 
tränken,  dann  trocknen  zu  lassen  und  zu  Räucherungen  bei  Asthma  gleich  dem  Sal- 
peterpapier zu  benutzen.  Vergl.  Charta  nitrata],  im  Infusum  zu  Inhalationen 
[entweder  zu  Dampf-Inhalationen  oder  zur  Pulverisation ;  0,5-1  0  ad  500,0  Aqua.  — 
Auch  zum  Tränken  des  Salpeterpapiers  (vergl.  Charta  nitrata)  benutzt],  in  Salben 
[1  der  gepulverten  Blätter  mit  5-10  Fett],  endermatisch  [zu  0,05-0,15  —  in 
dieser  Form  verlassen]. 

Felia  Theae  fh.  Aislr.  Tliee.  [Von  Thea  chinensis,  viridis.  —  Ilaupt- 
bestandtheii:  The'in  (dem  Coffein  identisch)  und  Gerbsäure.  —  Die  schwarzen 
Theesorten  (Pecco-,  Congo-,  Karavanen-  und  der  sehr  schlechte  Bou-Thee)  unter- 
scheiden sich  von  den  grünen  (Ilaysan-,  Perl-,  Kugel- und  Kaisor-Thee)  wahrschein- 
lich nur  durch  die  Art  der  Behandlung,  wobei  der  Verdacht  nicht  zurückzuweisen, 
dass  die  grüne  Farbe  durch  Farbstoffe  (Indigo,  zuweilen  auch  Mineralfarben)  er- 
zielt wird.] 

gtr   Bf  832-834.  Digitizedby Google 


Folia  Toxicoüdcndri.  339 


Innerlich:  im  Aufguss  in  doinestiker  Bereitung  [durch  Zusntz  von 
Natr.  bicarb.  soll  nach  fleisehl  der  Thoe  stärker  und  schmackhafter  werden]. 

Pelia  Texieedendri.   Feuilles  de  Vinaigrier.   GiftsumachbLätter. 

[Von  Rhus  Toxicodendram.  —  Hauptbestandtheil:  ein  flüchtiges  Acre,  dessen  nähere 
Verhältnisse  noch  anbekannt  ] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,2-0,4  [ad  0,4  pro  dosi,  ad  1,2  pro  diel]  in 
Pulvern,  Pillen,  im  Aufguss  [0,5-25  auf  100.0].  Ein  höchst  unsicheres 
Mittel,  daher  die  schwankenden  Angaben  in  der  Dosirung. 

'^'Felia  Trifelii  fibrini  s.  aquatici.  Buck-bean.  Feuilles  de  Mc- 
nyanthe.  Bitterklee,  Fieberklee.  [Von  Menyanthes  trifoliata.  —  Bitterer 
ExtractivstolT.  —  100,0  conc,  und  -gross.  pul7.  45  Pf.,  subt.  pulv.  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0-4,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  im  In- 
fusum  oder  Decoct  [1,0-15  0  auf  100.0.  —  Die  kleineren  Dosen  wirken  als 
Stomachica  viel  vorzüglicher  als  die  grossen,  indem  die  letzteren  den  Magen  sogar 


leicht  belästigen],  in  Species,  als  Saccus  recens. 


Aeusserlich:  zu  Klystieren. 

835.  I^ 

Fol.  Trifelii 

Summitat.  Millefolii 

Herb.  Ccntaurii  minor. 

Fol.  Menth,  pip. 

Fruct.  Foenic.  ana  25,0. 
C.  C.  M.  f.  species.    D.  S. 

Species  araarae  Ph.  paap. 


836.  I^ 

Infus.  Fol.  Trifolii  fibrini  (1,5) 

Natri  bicarb.  5,0 
Tinct.  Rhei  aquos.  10,0 
Syr.  Gort.  Aurant  25,0. 
MDS.   2stdl.  l  Esslöffel. 

[Ein  cmpfehlcnswerthes  Stomachicum.] 


^Felia  llvac  orsi.  Bearberry-leaves,  Worlleberry-leaves.  Feuilles 
de  Bousserolle.  Bärentraubenblätter.  [Von  Arctostaphylos  Uva  ursi.  — 
Hauptbestandtheil:  Gerbsäure.  —  10  0  conc.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  in  Pulver  oder  Abkochung  [5,0-15,0  auf 
100,0],  in  Species. 

Aeusserlich:  das  Decoct  zu  Einspritzungen. 


837.  Bf 

Fol.  Uvac  ursi  15,0 

coquc  c.  Aq.  comra.  q.  s.  ad 
Colat.  200,0 
'    cui  a^lde 


Tinct.  Catechu 
Syr.  Zingiberis  ana  ir),0. 
MDS.    2stdl.,  umgcschüttelt,  2  Esslöffel. 
[Bei  Gonorrhoea  secundaria.] 

Cooper. 


Felia  Xanthii  spinesi.  Spitzkletten blätter.  [Aetherisches  Gel, 
bitterer  Extractivstoff.] 

Innerlich:  im  Pulver  oder  im  Infusum.  [Diese  in  Südrussland  hei- 
mische Pflanze  ist  in  neuerer  Zeit  von  KtsUff  als  Prophylacticum  gegen  Hydrophobie 
dringend  empfohlen  worden.  Man  giebt  14  Tage  lang  täglich  50,0-100,0  des  Pulvers 
in  Wasser  oder  Thee,  oder  ein  entsprechendes  Infusum,  wobei  strengste  Diät  gehalten 
wird;  dann  folgen  6  Tage  Pause  und  darauf  9  Tage  lanp^e  Darreichung  der  halben 
Dosis.  Während  der  ganzen  Zeit  Fomentirung  der  Wunde  mit  einem  Infusum  Fol. 
Xanthii  spinosi,  aber  keine  Aetzung.] 

Femicae  rufae«  Mires.  Fourmis.  Rothe  Ameisen.  [Bestandtheile: 
Ameisensäure,  ätherisches  und  fettes  Gel  ] 

Innerlich:  ehedem  im  Digcstionsauszuge  gegen  Rheumatismus,  Gicht 
u.  s.  w.  angewendet.     Ganz  obsolet. 

Aeusserlich:  zu  Bädern  [2-3  Pfund  gequetschte  Ameisen  in  einem  lei- 

■2-2'      ,  , 

Digitif  835-837.  "W^ 


34Ö  Pructus  s.  Baccae  Alkekengi. 


neoen  Sacke  mit  siedendein  Wasser  aufgebrüht  und  der  Aufguss  dem  Bade  zugesetzt], 
zu  örtlichen  Dampfbädern  [200,0-500,0  zerquetscht,  mit  siedendem  Wasser 
infundirt  und  die  Dämpfe  an  den  leidenden  Theil  geleitet],  zu  Bähungen  [eben- 
falls das  Infusum  mit  heissem  Wasser]. 

Fruetus   s.  Baecae  Alkekengi.    Capsulae  jPhysalidis.    Coquerets. 
Judenkirschen*).     [Frucht  von  Physalis  Alicekengi.J 
Obsolet. 

Fruetiis  s«  Senen  Anionii*  Piper  JamaVcense.  Allspice,  Clove- 
pcppcr.  Piment.  Piment.  Englisch  Gewürz.  Nelken  pfcfifer.  [Getrocknete, 
unreife  Beeren  von  Myrtus  Pimenta.  —  Aetherisches  Oel  und  Harz.  —  10,0  5  Pf.] 
Innerlich  wie  Fruct.  Cardamorai. 

Fruetus  n.  Semen  Anethi«     Dillsamen.     [Von  Anetbum  graveolens. 

—  Aetberisches  Oel.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0,  in  Pulver,  im  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0], 
zu  Species. 

Fruetus  Anisi  stellatL  Anise  indian,  Staranise.  Anis  etoile  ou 
Badiane.  Semen  Anisi  stellati.  Semen  Badiani.  Sternanis.  [Von  Illi- 
cium  anisatum.  —  Aetherisches  Oel.  —  10,0  10  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0,  in  Pulver,  Latwergen,  im  Aufguss,  in 
Species,  als  Zusatz  zu  diaphoretischen  und  diuretischen  Tisanen,  zu 
expectorirenden  Species,  als  Conspergens  von  Pillen. 

^Fruetus  Anisi«  Semen  Anisi  vulgaris.  Anise  seed.  Fruits  d'Anis 
vert.  Anis.  [Von  Pimpinella  Anisura.  —  Aetherisches  Oel.  —  100,0  gross,  pulv. 
50  Pf.,  subt.  pulv.  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5,  in  Pulver,  Latwergen,  im  Infusum  [5,0 
bis  15,0  auf  100,0],  Species,  namentlich  als  Carminativum  in  der  Kinder- 
praxis beliebt 

^Fruetus  Aurantii  immaturi.  Poma  Aurantü.  Oranges.  Un- 
reife Pomeranzen.  [Von  Citrus  vulgaris.  —  Aetherisches  Oel  und  bitterer 
Extractivstoff.  —  10,0  conc.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Latwergen- 
Auf  guss  [in  der  Regel  spirituöse  Macoration  von  10,0-25  0  auf  100,0-200.0]. 

Aeusserlich:  in  Substanz,  zum  Offenhalten  der  Fontanellen. 

Fruetus  s.  Baeeae  Berberidis«  Barberris,  Pipperidges.  Berbe- 
ritzen-Beeren, Sauerdorn-Beeren.  [Beeren  von  Berberis  vulgaris.  —  10,0 
etwa  5  Pf.] 

Der  ausgepresste  Saft  ist  angenehm  säuerlich  mit  herbem  Beige- 
schmack und  dient  zuweilen  als  Surrogat  anderer  Fruchtsäfte. 

Fruetus  Cannabis«  Semen  Cannabis.  Hemp  -  seed.  Chenevis, 
Chanvre.     Hanfsamen.     [Von  Cannabis  saliva.  —  Fettes  Oel  und  Stärkemehl. 

—  100,0  20  Pf.,  zum  Decoct  und  zu  Species  stets  contus.  zu  verordnen. 

Innerlich:  als  Emulsion  [50,0  auf  200,0-300,0,  halbtassenweise] ,  im 
Decoct,  zu  Species. 

*)  Unter  der  Bezeichnung  ^Judenkirschen"  kommen  auch  die  Fruetus  Gomi 
masculae  oder  Comelkirschen  vor. 


Digitized  by  VoiOOQlC 


Fructus  Capsici.  341 


Acusserlich:   zu  cnvcichciulcn  Kataplasmcn  [mit  Wasser  oder  Milch 
zum  Brei  gekocht.] 


839.  Py 

Fruct.  Cannab.  cont. 

Rad.  Alth.  ana  50,0 

Rad.  Liquir.  20,0. 
M.  f.  species.    D.  S.  Zum  Thee. 

[Einen  Esslöffel  voll  mit  vier  Tassen 


838.  1^ 

Fruct.  Cannabis  50,0 

f.  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 
Emulsio  250,0 

in  qua  solve 
Kali  nitr.  dep.  5,0 
Aq.  Laurocerasi  10,0 
Syr.  Sacchar.  25,0.  Wasser  auf  drei.  Tassen  einzukochen.] 

MDS.  2st(ll.  ^  Tasse.     [Im  Entzündungs-   j  

Stadium  der  Gonorrhoe.]  1 

'^^Fructus  Capsiei«  Semen  Capsici  annui.  Piper  Hispanicum  seu 
Indicura.  Pod's  Pepper,  Chilly-Pepper.  Poivre  de  Guinec.  Spanischer 
oder  Indischer  Pfeffer.  [Von  Capsicum  annuum  und  C.  longum.  Sehr  schar- 
fes Harz.  Capsicin  von  Merk  dargestellt  und  Capsicol  eine  ölige,  ätzende,  scharfe 
Flüssigkeit  enthaltend  —  10,0  conc.  15  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  0,05-0,2  in  Pulvern,  im  Aufguss  [0,5-1.5 
auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Gurgelwässern  [1,0  auf  100,0],  als  Verschärfungs- 
mittel reizender  Kataplasmen,  als  Rubefaciens  auch  zu  einem  falschlich 
sogenannten  Senfpapier  (Mustard-paper)  benutzt  (Lanberg). 

840.  Bf 

Fruct.  Capsici  annui  8,0-15,0 
infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat  100,0 
cui  adde 
Aceti  100,0 
Natr.  chlorati  8,0. 
MDS.  Gurgelwasser.     [Bei  Angina  gangraenosa.]        Headley. 

Der  Cayenne-Pfeffer  (Capsicum  frutescenz)  ist  eine  schärfere  Spiel- 
art des  spanischen  und  die  Dosis  noch  kleiner  zu  nehmen.  Aeusserlich 
gleichfalls  als  Rubefaciens  benutzt. 

^Fruetns  Cardamomi«.  Cardamomum  minus  s.  Malabaricum.  Car- 
damom  sceds.  Cardamomes.  Malab arische  Cardamomen.  Kleiue 
Cardamoraen.  [Früchte  der  Elettaria  Cardamomum;  man  verordnet  meist  die  Sa- 
men ohne  Kapseln,  Fruct.  Cardam.  excort.  Starker  Gehalt  an  ätherischem  Gel.  — 
10,0  50  Pf.,  1,0  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  oder  als 
aromatischer  Zusatz  zu  anderen  Mitteln. 

Frnctns  s.  Semen  Card«!  Nariae.  Frauendistelsamen.  Stich- 
körner. [Von  Silybum  marianum.  —  Fettes  Gel,  bitterer  Extractivstoff,  Salze.  — 
10,0  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  mehrmals  täglich,  als  Decoct  [5,0-15,0  auf 
100,0].  —  Von  Radenaeher  als  »allgemeines  Bauchmittcl'%  als  Husten- 
mittel, sofern  keine  »Urleiden  der  Lungen«  vorhanden,  gegen  Blutspeien, 
Retentio  mensium  u.  s.  w.  empfohlen.  [Decoct.  30,0 :  250,0  Colat.»  stünd- 
lich 1  Esslöffol.] 

'^'Fllicttts  Caryi.  Semen  Carvi.  Caraway-seed.  Fruits  de  Carvi. 
Kümmel.  [Von  Carum  Carvi.  —  Aetherisches  Gel.  —  100,0  30  Pf.,  gross,  pulv. 
10,0  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.]  ^ 

Digiti^  838-840.    ^^ 


IU2  l'ructus  Corasi  acidac. 


Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  im  Aufguss 
[5,0-20.0  auf  100,0],  als  Species  [z.  B.  mit  Fol.  Sennae  ana  oder  mit  Fol.  Menth, 
piper ,  Fol.  Melissae  u.  s.  w.] 

Aeusserlich:  im  Aufguss  zu  Klystieren. 

841.  ^ 

Fruct.  Carvi  50,0 
Flor.  Chamomillae  30,0 
Rad.  Valerian.  20,0. 
C.  C.  F.  spccics.    D.  S.  1  Essloflfel  voll  mit  2  Tassen  Wasser  aufzubrühen. 

Fructns  Cerasi  aeidae.  Saure  Kirschen.  [Zur  Bereitung  des 
Kirschsaftes  ] 

Fructns  Cerasi  aeidae  siceath  Getrocknete  saure  Kirschen. 
[10,0  etwa  5  Pf.] 

In  Abkochungen  zum  Getränk. 

Frnetiis  CeratOHiae«  Siliqua  dulcis.  Carroba,  Carob.  Carrouge. 
Johannisbrod.  [Von  Ceratonia  Siliqua.  —  Zucker,  Schleim,  Spuren  eines  eigen- 
thumlichen  Fettes.] 

Innerlich:  als  Zusatz  zu  vielen  Spec.  pectorales  [vergl.  Spec.  pecto- 
rales  c.  Fructibus]. 

Fructns  Citri»  Lemons.  Citrons.  Citronen.  [Von  Citrus  Limonum. 
—  Aetberisches  Oel  und  Citronensäure.  —  Der  Saft  einer  Citrone  incl.  Pressen  und 
Coliren  wird  gewöhnlich  25  Pf.  berechnet,  wenn  der  Einkaufspreis  der  Citronen  10  Pf. 
nicht  übersteigt.] 

Vergl.  Cortex  und  Succus  Citi'i. 

Fructus  s.  Semen  Cecculi.  Grana  Cocculi.  Cocculi  indici.  Co- 
ques  de  Levant.  Kockelkörner.  Taumelkörner.  [Von  Menispermum 
Cocculus  s.  Anamirta  Cocculus.  —  Enthält,  neben  fetten  Oelen  und  Hai*z,  Cocculin 
oder  Picroxantin  (s.  letzteres).  —  10.0  gross,  pulv.  etwa  10  Pf] 

Innerlicli:  zu  0,05-0,2,  in  Pulver,  Pillen  [schien  bereits  obsolet, 
ist  aber  gegen  mannigfache  Nervenleiden  in  neuerer  Zeit  wieder  empfohlen  und  dem 
Stiychnin  analog  gestellt;  es  scheint  sich  jedoch  die  ganze  Wirkung  dieser  giftigen 
Substanz  auf  die  Hervorbringung  von  convulsivischen  Bewegungen  zu  beschränken.] 

Aeusserlich:  in  Abkochung  [0.5-1,0  auf  100,0]  und  in  Salben 
[1  auf  5-15  Fett]  als  Tödtungsmittel  für  Kopfungeziefer  —  eine  nicht  ge- 
fahrlose Procedur,  bei  welcher  wiederholentlich  Vergiftungs- Symptome 
beobachtet  wurden. 

*FractHS  Celecyithidis.  Semen  Colocynthidis.  Bitter  cucumber. 
Coloquintes.  Koloquinthen.  [Die  geschälte  kuglige  Frucht  von  Citrullus  Co- 
locynthis.  —  10,0  conc.  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,1  [ad  0,3  pro  dosil  ad  1,0  pro  diel],  in  Pulvern, 
Pillen  oder  Decoct. 


84-2.  ^ 

Fruct.  Colocynth.  pulv.  2,0 

^Uoes  pulv. 

Scammon.  pulv.  ana  4,0 

Kali  sulfuric.  pulv. 

Ol.  Caryophyll.  ana  0,5 

Suco.  Liquir.  2,0 


Aq.  dest.  q.  s. 
M.  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
3-6  Pillen  täglich. 

Pilul.  Colocynth.  comp.  Ph.  Brit. 
[Die  obige  Pillenmasse  mit  der  Hälfte 
Extr.  Hyoscyam.  giebt  die  Pil.  Colocynth. 
et  Hyoscyam.  Ph.  Brit.] 


FrHctvs  Colocyatkidis   praeparati.     Trochisci  Alhandal.    Prä- 

•  Bf  841-841.  Digitizedby^OOgie 


Fr  actus  Coriandri.  343 


parirto  Koloquinthen.  [5Th.  Colocynth.  (a  seminibus  liberal.),  1  Th.  Gummi 
Mimos.  mit  etwas  Wasser  angestossen,  getrocknet  und  gepulvert.  —  Hauptbestand- 
theil:  ein  stark  drastisches  Harz.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,05-0,1,  die  drastisch  abfuhrende  Gabe  rauss 
oft  höher  gegriifen  werden:  0,1-0,2-0,3  [ad  0  3  pro  dosi,  ad  1  0  pro  die!],  in 
Pulvern  oder  Pillen. 

Acusserlich:  zu  Einreibungen  [1  auf  8  Fett,  in  den  Unterleib  einge- 
rieben: Chrestien^  1  auf  8  Fei  Tauri  mit  1  Oleum  Absinth,  aether.  (sehr  thcuor!) 
bei  Helminthiasis:  Bwles],  zu  Suppositorien  [I  auf  15  Seife]. 

Sapon.  Jalapini  ana  2,0. 
F.  pil.  1*20.    Consp.  Lycop.    D.S.  Morgens 
und  Abends  1  Pille. 

Pilulae  cephalicae. 


843.  Bf 
Fruct.  Colocynth.  praep. 
Scammom.  Halep. 
Gutti 

Fruetus  Coriandri«  Semen  Coriandri.  Coriauder  seed.  Fruits 
de  Coriander.  Koriandersamen.  [Von  Coriandrum  sativum.  —  Aetherisches 
Gel.  —  100,0  etwa  25  Pf.,  suU.  pulv.  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  in  Pulver,  in  Confcction,  im  Aufguss, 
in  weiniger  Maceration  [10,0  auf  100.0],  oft  als  Zusatz  zu  Abführmitteln, 
deren  Leibschmerzen  machende  Wirkung  dadurch  beschränkt  werden  soll 
[so  z.  B.  im  Electuarium  e  Senna,  im  Decoct.  Khamni  frangul.  u.  s.  w.]. 

844.  1^  I  Piperis  longi  0,6 


Fruct.  Coriandri  15,0 

„       Anisi 

„       Foeniculi  ana  5,0 
Sem  in.  Myristicae  2,0 


Sacch.  pulv.  30,0. 
M.  f.  pulv.     Div.  in  part.  aeq.   No.  IC. 
D.  S.    1-2 mal  tägl.  1  Pulver  nach  der 
Mahlzeit  zu  nehmen. 
Gort.  Cinnamomi  cass.  j  [Zur  Beförderung  der  Digestion.] 

Caryophyll.  ana  1,25  j  Faller. 

Fruetns  Cubebae  s.  Cubebae. 

Fmetus  s.  Senen  Cumini  s.  Cymini,  s.  Carvi  Romani.  Cumin 
sceds.  Fruit  de  Cumin.  Römischer  oder  Mutterkümmcl.  [Von  Cu- 
minum  Cyminum.  —  Aetherisches  Gel.  —  10,0  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  im  Pulver,  im  Aufguss,  zu  Species. 

FrHctns    Cydenioram,     Quincc  Apples.     Fruits    de   Cognassicr. 

Quitton-Acpfel.      [Von  Pyrus  Cydonia.  —  Ifauptbestandtheil:  Schleim.] 

Innerlich:   zu  schleimigen  Abkochungen  [5,0-100  auf  1000],  die 

wegen  des  geringen  Säuregehaltes  weniger  unangenehm  sind,  als  andere 

rein  schleimige  Getränke. 

Frnetas  s.  Senea  Cynesbati«    Hagebuttensamon.    [Von  Rosa 

canina.] 

Ein  Aufguss  der  zerquetschten  Samen  [1  Esslöffel  auf  2  Tassen]  ist 
im  Vollce  als  diurctisches  Mittel  viel  gebräuclilich. 

Fruetos  s.  Baceae  Ebnli  s.  Grana  Artes.  Attichbeeron.  [Beeren 
von  Sambucus  Ebulus.] 

Innerlich:  im  Infusum  [10,0-20,0  auf  100,0,  als  Diaphoreticum.  — 
Obsolet.] 

^Frvetas  Feenieulit  Semen  Foeniculi.  Fennel-sccds.  Scmenccs 
de  F6nouil.  Fenchel.  Fcnchelsamen.  [Von  Anethum  Fooniculum  s.  Foe- 
niculum  capillaceum.  —  Aetherisches  Gel.  —  100,0  35  Pf.,  gross,  pulv.  50  Pf.,  subt. 
pulv.  10,0  10  Pf.] 

Digiti*  84^844.'-^ 


nll 


Fructus  Hippocastani. 


Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Latwergen, 
Aufguss  [5  0-15,0  auf  100  0],  Species  [2-3  Theelöffel  auf  2  Tassen  —  im  Volke 
als  Beförderungsmittel  der  Milchsecreiion,  als  Expectorans,  Carminativum  u.  s.  w. 
sehr  beliebt],  als  Geschmackscorrigens  vieler  Species,  als  Consper- 
gens  von  Pillen. 

Aeusserlich:  im  Infusum,  zu  Gurgelwässern,  Augeiiwässern, 
Waschwässern. 


845. 


H- 


MDS. 


Fruct.  Foeuicul.  pulv. 

Cort.  Fruct.  Aurant.  expulp.  ana  5,0 

Magnes.  carbon.  40,0 

Sacchar.  10,0. 

Theelöflfcl weise  zu  nehmen. 

Pulvis  galactopoeus. 

Semen  Foeniculi  romani  [von  Foeniculum  dulce],  ist  grösser,  zucker- 
haltiger und  weniger  aromatisch  als  der  gewöhnliche  Fenchelsamen. 

Fructus  llippociistailh  Horse-chesnuts.  Marrons  d'Inde.  Ross- 
kastanien. [Von  Aesculus  Hippocastanum.  —  Gerbsäure.  Amylum  und  bitterer 
Exlractivstoff.  —  10,0  gross,  pulv.  etwa  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.]  und 

Fructus  nippeCAStAui  testi.  Geröstete  Rosskastanien.  [Ent- 
halten statt  Gerbsäure  empyreumatisches  Oel.]  ^ 

Innerlich:  in  Abkochung  [10,0-25,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Schnupfpulvern. 

Fructus  Jujubac  s.  Jujubae. 

^Fructus  Junipcri.  Baccae  Juniperi.  Juniper-berries.  Baies  de 
Genicvre.  Wachholderbeeren.  [Von  Juniperus  communis.  Hauptbestand- 
theil:  ätherisches  Oel.  —  100  0  15  Pf ,  gross,  pulv.  25  Pf.,  subt.  pulv.  10,0  5  Pf.  — 
Baccae  Juniperi  tostae  werden  durch  die  Röstung  des  wesentlichsten  Bestand- 
theiles  mehr  oder  weniger  beraubt.  —  10.0  cont.  etwa  5  Pf.,  subt  pulv,  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Electuarium 
[beides  unzweclimässig] ,  im  Aufguss  [5,0-25,0  auf  100  0.  —  Als  Diureticum. 
Zuweilen  mit  Wein,  Bier,  Branntwein  digeriit],  als  Specics  [1  EsslölTel  mit  2 
Tassen  aufgegossen],  in  Substanz  [als  Kaumittel  bei  fötidem  Athem,  als  Pr«äsor- 
vativ  bei  Epidemien  u.  s.  w.] 

Aeusserlich:  zu  Räucherungen,  als  Zusatz  zu  aromatischen  Bä- 
dern [fnfusum  von  V3- Va  Pfund  auf  3  Pfund  Wasser  pro  balneo.] 

848.  IV 


846. 


IV 


Fruct.  Juniperi 
Rad.  Lcvistici 
Rad.  Onon.  spinös. 
Herb.  Genistae  ana  25,5. 
C.  C.  M.  f.  species.     D.  S.  2  Esslöffel  zu 
6  Tassen  Thee  aufzugiesscn. 


847.  H- 

Inf.  Fruct.  Juniperi  (20,0)  150,0 

Spir.  Juniperi  2,.5 

Extr.  Juniperi  15,0 

Syr.  Sacchari  25,0. 
MDS.    Stdl.  1  EsslöfFel  voll. 


I?f.845-849. 


Fruct.  Juniperi  8,0 

infunde  Aq.  fcrv.  q.  s.  ad 
Colat.  200,0 

adde 
Extr.  Scillae  0,2 
Syr.  Mann.  1.5,0. 
D.  S.  Stdl.  2  EsslöflFel.    [Bei  pleuritischcm 
Exsudat.]  ▼.  Skoda. 

849.  Rr 

Inf.  Fruct.  Juniperi  (15,0)  180,0 
Liq.  Kali  acet. 
Oxymell.  Scill.  ana  15,0. 
MDS.  2  stdl.  2  Esslöffel  voll.    [Als  Diure- 
ticum, z.  B.  bei  pericardialem  Exsudat.] 
Oppolaer. 


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Fructus  Lauri.  345 


*Friietas  Lanri.  Baccae  Lauri.  Bay-bcrries.  Baics  de  Lauiier. 
Lorbeeren.  [Früchte  von  Laurus  nobilis.  — ^  Hauptbestandtheil :  ätherisches  und 
fettes  Oel.  —  100,0  gross,  pulv.  35  Pf.,  subt,  pulv.  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Elec- 
tuarium,  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Bädern  [Infusum  von  1  Pfund  bis  4  Pfund],  als  Zu- 
satz zu  Salben. 

Fraetns .  Neze rei  s.  Semen  Coccognidü  s.  Grana  Gnidii  s.  Baccae 
Mezerei.     [Beeren  von  Daphne  Mezereum.  —  Scharfes  Oel.] 

Aeusserlich:  in  neuerer  Zeit  in  alkoholischer  Tinctur  gegen  Pro- 
sopalgie angewendet,  nachdem  das  Mittel  Verdientermassen  lange  Zeit 
hindurch  obsolet  gewesen. 

Frnetas  Norernm.  Baccae  Mori.  Mulberries.  Müres.  Maul- 
beeren.   [Von  M.  nigra.]  —  Zur  Bereitung  des  Syr.  Mororum. 

Fruetus  Hyrebalani.  Fruetus  Terminaliae.  Balsamnüsse.  Ein 
Gemisch  von  Früchten  verschiedener  Myrobalanenarten,  besonders  der 
M.  chebulae.  Schon  von  den  Alten  als  Adstringens  angewendet.  Im 
Orient  und  südlichen  Europa  bei  chronischen  Diarrhöen,  Ruhr,  Cholera, 
Gallenleiden  in  Gebrauch. 

Innerlich:  in  Pulvern  zu  2-5  Gr.  pro  die  in  2stdl.  Gaben  von 
0,5-1,0  Gr.     Von  K^nanM  mit  Nutzen  bei  Ruhr  in  Cairo  verordnet. 

Fruetiis  Myrtilli.  Baccae  Myrtillorum.  Bilberries.  Baies  de 
Myrtilles.     Heidelbeeren.    [Früchte  von  Vaccinium  Myrtillus.  —  10  0  7  Pf.] 

Frisch  und  getrocknet  ein  beliebtes,  nicht  unwirksames  Volksmittel 
gegen  Diarrhoe. 

*Fruetas  Papaveris  immatari.  Capsulae  Papaveris.  Capita  Papa- 
vcris.  Codia,  Poppyheads.  Capsules  de  pavot.  Unreife  Mohnköpfe. 
[Von  Papaver  somniferum.  —  Bestandtheile :  bitterer  Extractivstoff,  Harz  und  Mor- 
phium (?).  —  10,0  cont.  5  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [5,0-10,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Breiumschlägen  [gross,  pulv.  mit  Semen  Lini],  in 
Abkochung  [10,0-20,0  auf  100,0],  Waschungen,  Gurgclwässern, 
Klystieren  u.  s.  w. 

Fraetns  Petreselini.  Sem.  Petroselini.  Petersilionsamen. 
[Von  Petroselinum  sativum.  —  Aethorisches  und  fettes  Oel.  —  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Infusum 
[5,0-15,0  auf  100,0],  zu  diuretischen  Species. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1,0  mit  3,0-5  0  Fett  oder  ungesalzener  r>utter 
als  Volksmittol  gegen  Kopfungeziefer.] 

^Fraetus  Pkellandrii«  Semen  Phellandri  s.  Foeniculi  aquatici. 
Wasserfcnchcl.  [Von  Phellandrium  aquaticum  s.  Oenanthe  Phellandrium.  — 
Aetherisches  und  fettes  Oel  und  Harz.  —  100,0  25  Pf.,  gross,  pulv.  40  Pf.,  subt.  pulv. 
10,0  10  Pf] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Latwergen, 
Infusum  [5,0-15,0  auf  100,0],  Species. 

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346 


Fructus  Phvtolaccae. 


850.  i^ 

Fnict.  Phellandr.  subt.  pulv.  1,0 
Stib.  sulf.  aur.  0,05 
Elacosacch.  Focnic.  0,5. 
F.  pulv.    D.  tal.   dos.  No.  10.  in  chart. 
ccrat.     S.    3  mal    täglich   1  Pulver  zu 
nehmen. 


851.  1^ 

Fmct.  Phellandr.  15,0 
Meli,  crudi  30,0. 
F.  elcctuar.     D.  S.    3  mal    täglich   einen 
Theelöffel. 

[Bei  Lungen-Phthisis.] 

BandraB. 

Fruetus    Phvtelaeeae. 


852. 


I^ 


Fruct.  Phellandr.  cont.  25,0 
Rad.  Liquir.  10,0 
inf.  Aq.  ferv.  q.  s. 
ad  Colat.  200,0 
cui  adde 
Tinct.  Opii  croc.  2,0. 
D.  S.  l-2stdl.  1  EsslöflFel.    [Bei  Catarrhus 
chronicus.] 


Zur  Bereitung    der  be- 
trcfFendcn  Fruchtsäfte. 


Cavadilla.     Cevad  ille. 


853.  Bf 

Fruct.  Phellandr.  cont. 
Carrageen  ana  25,0 
Rad.  Liquir.  10,0. 

C.  C.  f.  species.    D.  S.    1  Theelöffel  voll 
mit  2  Tassen  Wasser  aufzubrühen. 

Kermesbeeren,  Alker  raes  beeren. 
[Früchte  von  Phytolacca  decandra.]  Zur  Bereitung  eines  schön  roth  gelarb- 
ten  Fruchtsaftes. 

*Fraetus  Rhamni  catharticaft  Baccae  Spinae  cervinae-  ßuck- 
thorn-berries.  Baies  de  nerprun.  Kreuzdornbeeren.  [Früchte  von 
Rhamnus  catarthica.  —  10,0  etwa  5  Pf.] 

Zur  Bereitung  des  Sja\  Rhamni  cathart. 

Fractus  Ribis  nigrh    Ahlbeeren. 
Frnetus  Ribis  rnbri.  Curants,  Groseilles. 
Johannisbeeren. 

Fruetus  Rubi  Idaei.   Ka^pberries,  Fram- 
broises.     Himbeeren. 

Fructns    Sabadillae.     Semen    Sabadillae. 
Sabadillsamcn,  Mexikanischer  Läusesaraen.    [Von  Sabadilla  officinalis.  — 
Enthält  Veratrin,  Sabadillsäore,  fettes  Oel,  Harze.  —  10,0  subt.  pulv.  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,25  [ad  0,25  pro  dosi,  ad  1,0  pro  diel]  mehrmals 
täglich,  in  Pulvern  [mit  deckendem  Vehikel],  in  Pillen,  im  Aufguss  [0;5 
bis  1,0  auf  100,0].  Der  innerliche  Gebrauch  des  Sabadillsamcn  ist  jetzt  als 
vollständig  obsolet  zu  betrachten. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [gegen  Kopfungeziefer],  im  Infusum 
oder  Dccoct  [2,0-40  auf  1000  Wasser  oder  Essig],  zu  Waschungen  [bei 
Krätze,  Läusen],  als  Clysma  [gegen  Asoariden],  in  Salben  [1  auf  4-10  Fett; 
s.  Unguentum  Sabadillae]. 

Fruetus  s.   Baecae  Sambnei.    HoUunderbeeren.    [Frucht  von 

Sainbucus  nigra.] 

Zur  Bereitung  des  Succus  Sambuci. 

Fruetus  Tamarindornm  s.  Pulpa  Tamarindorum  cruda. 

*Fruetns  Yaniilae.  Vanilla.  Vanille.  Vanille.  [Noch  nicht  völlig 
reife  Fruchtkapseln  von  Vanilla  planifolia.  —  Enthält  ein  Weichharz,  flüchtigen  Riech- 
stoff mit  einem  an  Pcrubalsam  erinnernden,  doch  viel  feineren  Geruch,  fettes  Oel.  — 
1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  in  Pillen 
[selten],  als  Infusum  [3,0-10,0  auf  100,0],  als  Conspergens  von  Pillen 
[mit  Zucker  1:4  =  Vanilla  saccharata.  —  10,0  30  Pf.]  —  Im  ganzen  sel- 

gtr  Bf  850-853.  Digitizedby^OOgie 


Fuchsin.  347 


teu  gebraucht,  weil  das  Mittel  sehr  thcuer  und  durch  andere  Aromatica 
leicht  zu  ersetzen  ist. 

Aeusserlich:   als  Kaumittel  [zar  palliativen  Beseitigung  üblen  Mund- 


Fuchsin«  Fuchsin.  Ein  Anilinfarbstoff.  In  perlmutterglänzendon 
grünen  Schollen  und  Krystall  blättchen.  Löst  sich  in  spiritushal tigern 
Wasser  oder  wenig  Alkohol  mit  tiefrother  Farbe.  Von  B«NehNt  und 
de  Renii  in  Dosen  von  0,025-0,24  in  Pulvern  und  Pillen  mehrmals  täg- 
lich bei  Nephritis  empfohlen.  Es  soll  die  Eiweissausscheidung  herab- 
setzen. Bestätigt  von  HoehnaiiB,  ohne  Erfolg  von  nöhlenfeld^  Ewald  ge- 
braucht. Vorsicht  ist  bei  dem  Gebrauch  des  Fuchsins  jedenfalls  anzu- 
rachen,  da  manches  Fuchsin  arsenhaltig  sein  soll. 

Pneus  yesieillesiis«  Quercus  marina.  Varec  v^siculeux.  Blasen- 
tang.  Höckertang.  Seeeiche.  [Eine  in  den  europäischen  Meeren  vielfach 
vorkommende  und  zuo  Jodbereitung  in  Anwendung  gebrachte  Fucus-Ai*t,  deren  stark 
jodhaltige  Asche  früher  als  Aethiops  vegetabilis  gegen  Scropheln  gebraucht 
wurde.] 

In  neuerer  Zeit  von  VaehesBe-llNpare  gegen  Adiposis  als  ein  sehr 
erfolgreiches  Heilmittel  gepriesen.  Derselbe  empfiehlt  ein  Extr actum 
alcoholico-aquosum,  welches  zu  0,5-2,0  pro  die  in  Pillen  gegeben 
wird,  bei  gleichzeitigem  Gebrauche  eines  Decoctes  von  15,0  auf  200,0. 

Fulige  splendens.  Shining  lampblack.  Crystal  de  Suie.  Glanz- 
russ.  [Bestand theiie:  Kohle,  Ammoniaksalze,  empyreumatische  Gele  une  Producte 
der  unvollkommenen  Verbrennung.  —  10,0  etwa  5  Pf.,  subt  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  [0,5-1,5]  in  Pulvern,  Pillen,  Abkochung  [30,0-50,0 
zu  */,  Liter  Colatur  gekocht;  eine  sehr  widrige  Darreich ungs weise  ist  die,  den  Huss 
mit  gleichen  Theilen  gerösteten  Kaffees  zu  vermischen  und  dann  zu  kochen  —  obsolet]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [mit  gleichen  Theilen  Fett]  oder  in  Ab- 
kochung [10  0  auf  100  0  Colatur],  in  Seifenform,  in  Pflaster  [Empla- 
strum  Fuliginis  =  1  Kienruss  mit  6-8  Fichtenharz]. 

854.              I^  I  855.              IV 

Fuliginis  50,0  !               Fuliginis  pulv.  25,0 

Kali  carbon.  dep.  150,0  1                    infund. 

Ammon.  chlor.  25,0  1               Aq.  ferv.  300,0. 

Aq.  dcst.  900,0.  •  Filtra  et  evapora   ad   consistentiara   Ex- 

Digere  per  aliquot  dies,  filtra.  D.  S.  30  |       tracti. 

bis  4ü  Tropfen  mehrmals  täglich.  '                                  Extractum  Fuliginis. 


Tinctura  Fuliginis  Clauderi. 
(10,0  etwa  8  Pf.) 


(1,0  etwa  5  Pf.) 


FüHligatio  Chleri.  Fumigationes  oxymuriaticae  s.  Guyton-Mor- 
vcauianae.  Chlor-Räucherungen.  Salzsaure  Räucherungen.  [Braun- 
stein und  Kochsalz  ana  1 ,  rohe  concentrirte  Schwefelsäure  2  mit  Wasser  1  gemischt, 
nicht  zusammen  zu  verabreichen,  sondern  den  Braunstein  und  das  Kochsalz  in  einem, 
die  Schwefelsäure  und  das  Wasser  in  dem  andern  Gefässe;  die  Ingredienzen  werden 
dann  portionsweise  auf  einem  andern  Gefasse  gemischt  und  zusammengerührt.  — 
FarbstofTe  werden  durch  diese  Räucherungen  zerstört,  und  sind  deshalb  die  nöthigen 
Vorsichtsmassrogeln  zu  treffen,  ebenso  in  Bezug  auf  Messingsbeschläge,  Bronzever- 
zierungen etc.  —  Die  (JHyUn-jlI^rfeaN'schen  Räucherungen  düi'ften  noch  höchstens 
zur  Desinfection  von  menschenleeren  Räumen  in  Anwendung  gebracht  werden.  —  Zu 

Digiti!^  854-855.  ^^St 


348  Fumigaiioncs  nitricae  Sinythianae. 


einem  Kaum  von  80  Fuss  Länge  und  12  Fuss  Höhe  sollen  etwa  100,0  Kochsalz,  100,0 
Bvaunslein  und  200,0  Schwefelsäure  erforderlich  sein.  Mildere  Chlor-lläuche- 
rungen  stellt  man  dar,  indem  man  Chlorkalk  mit  Wasser  zum  Brei  anrührt  und  mit 
Essig  mischt.]  Der  Desinfcctionswerth  der  Chlorräucherungeii  ist  ein  ganz 
problematischer  und  wird  von  Vielen  nur  für  eine  Vorspiegelung  der  Ge- 
ruchsnerven gehalten. 

Famigatienes  Hitricae  Smythianae.  Salpetersaure  Räuche- 
rungen.  —  4  Th.  Salpeter  und  1  Th.  rohe  Schwefelsäure  werden  ge- 
sondert disponsirt  und  der  Salpeter  tropfenweise  mit  der  Schwefelsäure 
übergössen,  wobei  sich  salpetrigsaure  Dämpfe  entwickeln,  welche  man  für 
milder  und  die  Athmungsorgane  weniger  angreifend  hielt,  als  die  Chlor- 
räuchcrungen,  was  aber  in  der  That  nicht  der  Fall  ist. 

Fumigatienes  eiyMuriatieae  s.  Ohlori  Ph.  müh.    [i  Caic  chiorat., 

1-6  Äcidum  hydrochloricum  crudum  ] 

Famigationes  sulfuresae«  Schwefligsaure  Raucher  un  gen. 
Durch  Verbrennen  von  Sulfur  citricum  auf  glühendem  Blech;  ehedem 
gegen  Scabies  und  andere  Hautausschläge  im  fitles'schen  Räucherkasten 
angewandt. 

*FllllgllS  Chirarfferum«  Fungus  igniarius  praeparatus.  Boletus 
igniarius.  Agaricus  cnirurgorum  fh.  Awtr.  Agaricus  quercinus  praepa- 
ratus. Fire  Boletus,  Touchwood.  Amadou.  Wundschwamm.  Feuer- 
schwamm.    [Von  Polyporus  fomentarius.]     Nicht  salpeterisirt.     [10,0  15  Pf.] 

Aeusserlich:  zur  Blutstillung. 

Fungas  Larieis«  Boletus  Laricis.  Agaricus  albus,  Agaricum,  Bo- 
letus purgans.  Lärchenschwamm.  [Von  Polyporus  officinalis.  —  Enthält 
als  Ilauptbestandtheil  ein  drastisches  Harz.  —  Der  Boletus  Laricis  praeparatus 
wird  meistens  durch  Zusammenstossen  des  Fung.  Lar.  mit  Gummischleim,  Trocknen 
und  nachherlges  Pulvern  bereitet.  —  10,0  conc.  15  Pf.,  praep.  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,15-1,0  [als  schwaches  Drasticum  und  gegen  hektische 
Nachtschweisse  ■—  obsolet]  in  Pulvern,  Pillen.  Im  Publikum  am  meisten 
beliebt  als  Species,  die  mit  Branntwein  [namentlich  Wachholder]  digerirt 
werden,  eine  Vorliebe,  die  wahrscheinlich  durch  das  Vehikel  motivirt  wird. 

Aeusserlich:  vor  kurzem  wieder  hervorgesucht  und  als  Verband- 
material benutzt. 

Fnngus  Salicis.  Boletus  Salicis.  Boletus  suaveolens.  Weiden- 
schwamm.    [10,0  gross,  pulv.  etwa  50  Pf.] 

Wie  der  vorige  und  statt  desselben  angewendet. 

Furfur  AmysdalaruHi.  Farina  Amygdalarum.  Husks  of  almond. 
Son  d'Amande.  Mandel kleie.  [Der  Rückstand  der  Mandeln  nach  der  Aus- 
pressung des  fetten  Oolos;  am  besten  eignen  sich,  des  angenehmen  Geruches  halber, 
die  bitteren  Mandeln.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Waschpulver,  meist  in  Verbindung  mit  anderen 
Substanzen,  z.  B.  Rhiz.  Iridis,  Farina  Tritici,  Sapo  pulveratus  u.  s.  w. 


S5(n  Bf 

Furfur  Amygdal.  10,0 

tere  cum 
Aq.  Rosar. 


adde 
Tinct.  Bcnzoes 
Boracis  ana  5,0. 
D.  S.  Waschwasser.    [Bei  Acne.] 
Aq.  Flor.  Aurant.  ana  300,0  i  Lebort. 

I^  856.  DigitizedbyVorOOgie 


Furfur  Tritici.  349 


857.  I^  Rhiz.  Irid.  florent.  50,0 

Furfur  Amygdal.  amar.  *25,0  Ol.  Bergamott.  Ofi. 

Fruct.  Hippocastani  pulv.  100,0  M.  f.  pulv.    D.  S.  Acusscrlich,  zum  Gliittcji 
Kali  carbon.  1,5  der  Haut.  Dachauer. 

Furfur  TriticK  Bran  of  Wheaton.  Son  de  froment.  Weizen- 
kleie. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [1  EsslölTel  voll  auf  2-3  Tassen  Wasser 
gekocht],  zu  Bädern  [1-2  Pfund  in  einen  Beutel  gebunden  und  in  Wasser  gekocht], 
zu  trocknen  Umschlägen,  zu  Kataplasraen,  zu  trocknen  Fussbädern, 
zu  Waschpulvern. 

'^'Galbannnit  Gummi  -  resina  Galbanum.  Galbanum  depuratum. 
Mutterharz.  [Das  Gummiharz  nordpersischer  Ferulaarten.  sehr  wahrscheinlich 
F.  galbaniflua  und  F.  rubricaulis.  —  Das  Reinigen  geschieht  beim  Pulvern  des  rohen 
Harzes  zur  Frostzeit.  —  10,0  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0,  in  Pillen,  Bissen,  Emulsionen  [3,0- 8,0 
auf  100,0]  kaum  mehr  gebraucht. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [3  0-6,0  ad  clysma]  und  Pflastern. 

*6allaet  Gallae  Halepenses  s.  Turcicae  s.  Levanticae.  Gallnuts, 
Oakapples.  Noix  de  Galle.  Galläpfel.  Aleppische  Galläpfel.  [Durch 
die  Gallwespe  auf  den  jungen  Trieben  der  orientalischen  Form  von  Qucrcus  lusitanica 
hervorgerufene  Auswüchse.  Gerbsäure.  —  10,0  gross,  pulv.  und  cont.  10  Pf.,  subt. 
pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  0,3-1,0  in  Pulvern,  im  Aufguss  [5,0-15,0 
auf  100,0  —  namentlich  bei  Vergiftungen  mit  corrosiven  Substanzen]. 

Aeusserlich:  zu  Streupulvern,  Salben  [1  auf  5-10  Fett],  im 
Aufguss  [10,0-200  auf  100,0],  zu  Bähungen,  Waschungen,  Mund- 
und  Gurgelwässern,  Injectionen. 


858.  l; 

Gallar.  pulv.  20,0 

inf.  Aq.  fönt.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat.  400,0. 
D.  S.  Tassenweise  zu  trinken.    [Bei  Brech- 
weinstein-Vergiftung.] 


859.  Bf 

Gallar.  25,0 
infunde 

Vini  albi  200,0. 
Digere  per  24  horas,  filtra.    D.  S.  3-4  mal 


täglich  mit  Compressen  auf  die  Brust- 
warzen aufzulegen.  [Zur  Abhärtung 
der  Brustwarzen  in  den  drei  letzten 
Schwangerschafts  -  Monaten.] 

Strahl. 


860.  IV 

Gallar.  10,0 

Camph.  2,5 

Adipis  suilli  25,0. 
M.  f.  unguent.    D.  S.    [Bei  Hämorrhoidal- 
knoten.] 


Gas  Aeidi  carbonicit  Kohlensaures  Gas.  [Die  Anwendung  der 
Kohlensäure  geschieht  vorzugsweise  in  flüssigen  Vehikeln  (moussirende  Getränke, 
Brausemischungen),  Brausepulvern  und  Pastillen  (Selterser-Pastillen).  Früher  ge- 
bräuchliche Methoden,  kohlensaures  Gas  zu  Inhalationen  u.  s.  w.  zu  verwenden,  sind 
ziemlich  ausser  Gebrauch  gekommen  und  lediglich  auf  Brunnenorte  beschränkt,  in 
denen  die  überschüssige  Kohlensäure  in  Form  von  Inhalationen,  Gasbädern  und  Gas- 
donchen  applicirt  wird.  Will  man  derartige  Med icationen  künstlich  nachahmen,  so 
entwickelt  man  die  Kohlensäure  aus  einem  Gemisch  von  Kreide  und  Salzsäure  oder 
Magnesit  und  Schwefelsäure.  In  neuerer  Zeit  empfahl  OiaMM  die  Kohlensäure  als 
Anästheticum,  und  SiMpsan  wandte  Douchen  von  Kohlensäure  als  schnellwirken- 
des schmerzstillendes  Mittel  bei  Neuralgien  des  Uterus,  selbst  bei  solchen,  denen  Ul- 
cerationen  zu  Grunde  liegen,  an.   —  Die  anästhesirende  Wirkung  der  Kohlensäure 

Digitizfj^  857-860.  'VS 


H50  0«as  Ammonii  caustici. 


wurde  neuerlichst  von  Chatin  bestätigt.  Derselbe  benutzt  das  Gas  in  statu  nascenti, 
indem  er  mit  kohlensaurem  Kalk  imprägnirtes  Papier,  auf  welches  eine 
Säurelösung  gebracht  wird,  auf  schmerzhafte  Stellen  auflegt;  das  Mittel  soll  vorüber- 
gehend schmerzstillend  wirken.  Schon  vorher  wurde  von  Chodiko  ein  Pflaster  aus 
gährendem  Mehl  mit  Kreide  bestreut  als  Specificum  gegen  Milzbrandkarbunkel 
empfohlen,  wobei  gleichfalls  die  moussirendo  Kraft  das  hauptsächlich  wirksame 
sein  soll.] 

Gas  Ammonii  caustici«    Ammoniakgas. 

[Früherhin  zu  Inhationen  oder  örtlichen  Dampfbädern  benutzt:  es  wurde  dar- 
gestellt, indem  man  Salmiak  in  kochendem  Wasser  auflöste  und  in  diese  Solution 
kleine  Portionen  Aetzkalk  warf,  oder  indem  man  Salmiak  und  Potasche  mit  hcissem 
Wasser  üborgoss.']  —  Als  Riechmittel  bedient  man  sich  der  Mischungen 
aus  Aetzkalk  und  Salmiak  mit  Mixtura  oleoso-balsamica,  oder  1  Th.  Kali 
carbonic,  3  Th.  Ammon.  carbonic.  gemischt  und  mit  Liquor  Ammonii 
caustici  spirit.  Übergossen  [Englisches  Riechsalz].  Vcrgl.  ferner  Liquor 
Ammonii  caustici. 

Gas  Chlorit     Gas  Acidi  muriatici  oxygenati.     Chlorgas. 

[Die  Entwickelung  desselben  in  Krankenzimmern  oder  zur  Desinfection  wird 
durch  Aussetzen  von  Calcaria  chlorata,  GNylou-INarTcaN'sche  Raucherungen  (vergl. 
Fumigatio  Chlori)  bewirkt.  Der  Aufenthalt  in  Bleichfabrikon,  welcher  gegen 
manche  Respirationskrankheiten,  zumal  Dronchectasie  und  Bronchitis  putrida,  als 
heilsam  gerühmt  wurde,  hat  gleichfalls  Einathinung  von  Chlorgas  zum  Zwecke  (vergl. 
Aqua  chlorata).] 

Gas  hydrosulfuratum.  Gas  hydrothionicum,  Acidum  hydrothioni- 
cum  gasiforme.     Schwefelwasserstoffgas,  Hydrothionsäure. 

[An  den  Schwefelquellen  wird  dieses  Gas  zu  allgemeinen  und  örtlichen  Gas- 
bädern, sowie  zum  Einathmen  benutzt.  Will  man  es  zu  ähnlichem  Zwecke  künstlich 
darstellen,  so  bewirkt  man  dies  durch  Uebergiessen  von  Schwefeleisen  mit  Schwofel- 
säuro  oder  von  Schwefelkalium  mit  Essig-  oder  Schwefelsäure  oder  Schwefelcalcium 
mit  Salzsäure;  oder  endlich  durch  Pulverisation  von  Schwefelquellen  oder 
durch  Zerstäubung  von  Aqua  hydrosulfurata  (vergl.  diese).] 

Gas  Nitrogenii«    Gas  azoticum.    Stickstoffgas. 

[Dieses  Gas  —  oder  vielmehr  die  SauerstolTverminderung  —  scheint  das  vor- 
zugsweise wirksame  bei  den  Inhalationen  mancher  Heilquellen,  so  z.  B.  der  Lipp- 
springer zu  sein.  Es  wird  zu  Einathmungen  im  Gascabinet,  mit  1  oder  2  Vol.  Luft 
vermischt,  benutzt.  Länger  eingeathmet  wirkt  es  beruhigend,  selbst  ermüdend,  ver- 
anlasst langsameres  Athroen,  erhöht  die  Venosität  des  Blutes  und  die  Lungencapacität 
(Joehhciv).  Trentler  in  Blasewitz  hat  eine  Methode  angegeben,  den  Stickstoff  leicht 
auf  kaltem  Wege  darzustellen  und  Stickstoffinhalationsapparato  construirt, 
mit  denen  bei  frischen  Spritzen catarrhen,  chronischer  Bronchitis,  fieberlos  verlaufen- 
der chronischer  Pneumonie,  chronischer  Pleuritis  und  Asthma  bronchiale  befriedi- 
gende, zum  Theil  überraschende  Resultate  erzielt  sein  sollen.  Gelegenheit  zu  solchen 
Inhalationen  ist  ausser  in  Blasewitz  in  Baden-Baden  und  in  Berlin  bei  Herrn  Dr.hied- 
vaim  gegeben.] 

Gas  Nitrogenii  oiydulati.  Gas  nitrogenosum.  Stickstoffoxydul- 
gas, Lustgas. 

[Zur  Inhalation  bei  Asthma  u.  s.  w.,  zur  Ilervorrufung  von  Anästhesie  behufs 
kui7.  dauernder  Operationen  verwendet.    In  neuester  Zeit  viel  gerühmt,  namentlich 

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Gas  Oxygcnii.  351 


als  Anästheticum  für  Zahnoperationen  (z.  B.  von  Patrnbaii^  Barnes^  Sauer  u.  a.); 
wird  jetzt  ausserordentlich  zahlreich  angewendet.  Von  manchen  Autoren  wurde  es 
als  unsicher  wiriiend,  und  mancherlei  unangenehme  Erscheinungen  bedingend  hinge- 
stellt (i^nssbanv),  oder  es  wird  selbst  vor  demselben,  als  einem  sehr  gefährlichen 
Mittel  eindringlich  gewarnt  (L  lervauu).  Durch  die  neueren  von  Gallstein  unter 
Leitung  von  N.  Zanti  angestellten  Versuche  ist  sichergestellt,  dass  die  zur  Ausfüh- 
rung von  Operationen  nöthige  Bewusst-  und  Willenlosigkeit  lange  vor  dem  Athcm- 
stillstande ,  ja  sogar  vor  Aufhören  der  Reflexerregbarkeit  der  Conjunctiva  eintritt. 
Lässt  man,  sobald  dieser  Moment  eingetreten  ist,  Luft  einathmen,  so  dauert  die  Be- 
wusstlosigkeit  und  Analgesie  höchstens  einige  Minuten,  und  kurz  nachher  sind  alle 
Functionen  des  Nervensystems  wieder  im  Gange,  in  den  meisten  Fällen  erinnert  nicht 
einmal  Eingenommenheit  des  Kopfes  an  die  überstandeno  Narkose.  Die  Zeit  der  Ein- 
wirkung ist  durchschnittlich  1-3  Minuten  entsprechend  30-100  Inhalationen,  wobei 
10-15  Liter  Gas  verbraucht  werden.  Von  Voi  ist  dasselbe  miitelst  des  Clorcr'schen 
Apparates  auch  für  grössere  Operationen  empfohlen,  hat  sich  aber  hierzu,  so  viel  wir 
wissen,  noch  keinen  Eingang  verschaflft.]  Ein  Geraisch  von  Stickstoffoxydul 
(16  Liter),  atmosphärischer  Luft  (V4  Liter)  und  Chloroform  (6  Gr.)  wird 
neuerlichst  von  Sauer  als  ein  sehr  zweckmässiges  Anästheticum  bei  Zahn- 
operationen gerühmt.  Einathraungen  von  1  Th.  Sauerstoff  auf  4  Th. 
Stickstoffoxydul  werden  von  Botkin  bei  Angina  pectoris,  Asthma  bronchiale, 
Hustenparoxysmen  bei  Aneurysma  aort^e  gerühmt.  Die  Darstellung  ge- 
schieht durch  Erhitzung  von  salpetersaurem  Ammoniak.  —  In  England 
ist  die  Aqua  azotica  oxygenata,  Wasser  mit  Stickstoffoxydulgas  im- 
prägnirt,  als  Diureticura  ziemlich  gebräuchlich  und  wird  auch  gegen  Hy- 
pochondrie angewandt  (lirch). 

Gas  Oiygenii«  Sauerstoffgas.  [Darstellung  durch  Erhitzung  eines 
Gemisches  von  chlorsaurem  Kali  und  Braunstein.] 

[Endo  vorigen  Jahrhunderts  viel  zu  Inhalationen  empfohlen,  aber  wieder 
verlassen ;  in  neuester  Zeit  dagegen  wiederum  von  einzelnen  bei  den  verschiedensten 
Krankheiten  sehr  gerühmt,  so  von  Bireh^  Hooper^  tevarquay^  Leuder  u.  a.  gegen 
Asthma,  Apnoe,  Chloroformvergiflung,  Herzkrankheiten,  Diabetes  (Sccilcs),  Albu- 
minurie, Chloroso,  Septicämie,  Diphtherie  u.  a.,  ohne  dass  bisher  seine  NVirksamkoit 
practisch  und  wissenschaftlich  festgestellt  ist.  Ausser  dem  gewöhnlichen  Sauerstoff 
wird  seit  einiger  Zeit  (Lender)  auch  Ozon  zur  Inhalation  gegen  eine  grosse  Reihe 
von  Krankheiten  empfohlen.  Dies  beruht  auf  einem  physiologischen  Irrthum.  Das 
Hämoglobin,  der  Sauerstoff  bindende  Bestandtheil  der  Blutkörperchen  geht  nicht  mit 
dem  Ozon  (dem  activen  Sauerstof!),  sondern  mit  dem  gewöhnlichen  Sauerstoff  eine 
säureartige  Verbindung,  das  Oxyhämoglobin  ein.  Auch  jst  immer  selbst  in  der  ver- 
dorbensten  Luft  Sauerstoff  genug  vorhanden,  um  das  Bedürfniss  der  ßlutscheiben 
vollkommen  zu  decken.  Es  ist  also  widersinnig,  von  der  Einathmung  von  Ozon  oder 
reinem  Sauerstoff  eine  Erleichterung  oder  Verbesserung  des  chemischen  Theiles  des 
Athemgeschäftes  zu  erwarten.  Was  uns  das  Athmen  der  Luft  in  Gegenden  mit  rei- 
chem Ozongehalt  oder  des  reinen  Sauerstoffs  angenehm  erscheinen  lässt,  resp.  bei 
krankhaften  Processen  der  Athmungsorgane  von  Erfolg  ist,  beruht  darin,  dass  solche 
Luft  reiner,  freier  von  schädlichen  Beimengungen  als  andere  ist.  So  kann  allerdings 
der  Ozongehalt  einer  Luft  einen  indirecten  Massstab  für  ihre  Güte,  d.  h.  Hespira- 
bilität,  abgeben.]  Zum  Einathmen  benutzt  man  gewöhnliche  Gasometer, 
oder  Thierblascn,  oder  Gummiballons,  die  mit  Mundstücken  versehen  sind. 
Der  Sauerstoff  wird  entweder  rein,  oder  in  Verbindung  mit  atmosphäri- 

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352  Gas  Stibii  hydrogenati. 


scher  Luft   inhalirt.     Das  Ozon  kann  auch  aus  der  Aqua    ozonisata 
[vergl.  Aqua  oxygonata]  inhalirt  werden. 

Aeusserlich:  auf  Wunden  applicirt,  zumal  bei  torpiden  Geschwüren, 
ist  der  Sauerstoff  ein  belebendes,  excitirendes  Mittel  und  verdient  Prü- 
fung (tevarqnay).  Sauerstoffbäder  sind  neuerdings  von  Fonrcras  gegen 
Gangraena  senilis  gerühmt  worden.  [Das  Gas  wird  durch  Röhren  in  eine  kleine 
Oeffnung  einer  grossen  Thierblase  oder  eines  Gummiballs  geleitet,  in  den  die  Extre- 
mität durch  einen  Schlitz,  dessen  Ränder  zur  Herstellung  eines  dichten  Verschlusses 
mit  Kautschnkbinden  befestigt  werden,  hineingesteckt  wird.  Das  Bad  dauert  1  bis 
8  Stunden  täglich.] 

Ausser  einem  mit  Sauerstoff  imprägnirten  Wasser  [vergl.  Aqua  oxyge- 
nata]  wurde  neuerlichst  auch  ein  ozonisirtes  Oel  von  Bireh  empfohlen. 

Gas  Stibii  hydrogeanti*  Antimon-Wasserstoffgas.  [Eine  Legi- 
rung  von  6  Th.  Zink,  3  Th.  Antimon  und  1  Th.  Brechweinstein  oder  Chloranlimon 
wird  in  einer  Entbindungsflasche  mit  Salzsäure  Übergossen ;  im  Flaschenhalse  wird 
ein  mit  alkalischer  Lösung  getränkter  Schwamm  angebracht.] 

lanuoii  empfiehlt  Inhalationen  dieses  Gases  bei  Pneumonie,  capillärcr 
Bronchitis  und  manchen  Formen  von  Asthma;  sie  sollen  kräftig  anti- 
phlogistisch wirken,  ohne  Erbrechen  hervorzurufen,  und  rascher  die  Re- 
solution der  Entzündung  herbeiführen  als  die  übrigen  Antimonpräparate; 
von  anderen  Seiten,  wie  es  scheint,  nicht  geprüft. 

GazeoL  Mit  diesem  Namen  bezeichnet  Bärin  ile  Bnisson  eine  aus 
Liquor  Ammonii  caustici  (100,0),  Aceton  und  Benzol  (ana  10,0),  Naph- 
thalin (0,1)  und  Theer  (100.0)  zusammengesetzte  Flüssigkeit.  [1  Flasche 
mit  V4  dieser  Quantität^  120  Pf]  Die  aus  ihr  durch  Erwärmung  in  sieden- 
dem Wasser  sich  entwickelnden  Dämpfe  sollen  die  gegen  Keuchhusten 
und  chvonischeu  Bronchialcatarrh  empfohlenen  Einathmungen  der  Gase 
aus  den  Rückständen  der  Gasbereitung  ersetzen. 

Gelatiaa«  Colla  animalis.  Glue.  CoUe.  T hierleim.  Aus  der 
Knorpelsubstanz  von  Schweinen,  Kälbern  u.  s.  w.  bei  der  Bereitung  des 
Phosphors  als  Nebenproduct  gewonnen,  und  als  Nutritivum  empfohlen. 
[Nach  den  neueren  Untersuchungen  ist  zwar  Leim  nicht  im  Stande  für  sich  allein 
als  Nahrungsmittel  zu  dienen,  vermag  aber  in  Verbindung  mit  stickstolThaltiger  Kost 
einen  Theil  des  sonst  zur  Ernährung  nothwendigen  Eiweisses  zu  ersetzen ,  und  auf 
diese  Weise  den  Verbrauch  des  letzteren  zu  beschränken  (Volt).  Durch  diese  Unter- 
suchungen ist  die  Bouillon  und  die  unter  Zusatz  von  viel  Knochen-  und  Knorpel- 
sub.stanz  bereitete  Kraftbrühe  wieder  in  die  ihr  gebührenden  Rechte  eingesetzt 
worden.]  —  Lässt  man  die  Gelatinirung  des  Knorpelleims  unter  Zusatz 
von  Fleischbrühe  erfolgen,  so  erhält  man  die  Gelatina  tabulata, 
Bouillon-Tafeln;  meistens  jedoch  entbehrt  das  unter  diesem  Namen  vor- 
kommende Präparat  jedes  Osmazomgehaltes,  —  [10,0  15  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Bädern  [1-8  Pfund  in  Wasser  aufgelöst 
(hierzu  bedient  man  sich  des  billigen  Tischlerleims)],  bei  Frostbeulen  [dickes  Be- 
streichen der  leidenden  Theile  mit  gekochtem  Leim],  zur  Bereitung  der  Boules 
des  Bareges  [s.  Calcium  sulfuratum],  der  Bacilla  gelatinosa,  Gelatinekerzen 
mit  adstringirenden  etc.  Zusätzen  zur  Behandlung  des  Trippers  etc. 

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Gelalina  Carragcen.  353 


861.  Bf 

Gelatinae  partes  6 
Glycer. 
Aq.  ana  p.  1 
Mass.  admisce 


Zinc.  sulfocarbolic.  q.  s. 
ut  f.  bacill.  longit.  10  Cm.,  crassit.  3  Mm. 
No.  10.  quar.  uter   cont.    Zinc.  sulfo- 
carbol.  0,()2.  S.  Tripperbougies  zum  Ein- 
schieben in  die  Harnröhre. 


^Gelatiaa  Carrageeilt  Gelatina  Carragaheen  Ph.  AN&tr.  Irländisch 
Moos-Gallerte.  [1  Carrageen,  2  Sacchar.  zu  10  Colatur]  Thee-  bis  ess- 
löflfelweise  zu  nehmen. 

*6eIatiHa  Lichenis  Islandici«  Isländisch  Moos-Gallerte.  [3  Lieh. 
Island.,  3  Sacchar.  zu  10  Colatur.] 

Gelatina  Lichenis  Islandici  saccharata  sicca.   Gelat.  Lieh.  Island. 

pulverata.  [Liehen.  Island,  conc.  16  Th.,  Kali  carbon.  depur.  1,  werden  mit  so 
viel  Wasser  Übergossen,  dass  das  Moos  bedeckt  ist.  Unter  öfterem  Umrühren  lässt 
man  den  Brei  24  Stunden  stehen,  colirt,  spült  so  lange  mit  Wasser  nach,  bis  der  al- 
kalische Geschmack  verschwunden.  Die  Species  werden  dann  mit  200  Theilen  Wasser 
4  Stunden  hindurch  gekocht,  colirt,  Zucker  8  hinzugefügt,  vorsichtig  abgedampft  und 
in  trockenes  Pulver  verwandelt.  —  10.0  40  Pf.] 

Innerlich:  thee-  bis  esslöf  fei  weise,  mit  heissera  Wasser  auf- 
zukochen zur  Gallerte  [mit  etwa  5-8  Theilen  Wasser]  oder  zum  Decoctum 
[mit  10-30  Theilen  Wasser.] 

862.  Bf 

Gelat.  Lieh.  Island,  sacch.  sicc.  2.5,0 
Natr.  bicarbon.  15,0 
Blaeosacch.  Foenic.  10,0. 
M.  f.  pulv.     D.  S.   I  gehäuften  Theelöflfel  voll  in  heisser  Milch  Morgens 
und  Abends  zu  nehmen.    [Bei  Phthisis  pulmon  ]        Waidenburg. 

Gelatina  Liqniritiae  pellncidae  Ph.  Austr.  Ist  ein  ähnliches  Prä- 
parat wie  unsere  rasta  Liquiritiae. 

Gemmae  Popnli,  Turiones  s.  oculi  Populi.  Pappelsprossen. 
Pappelknospen.  [Von  Populus- Arten.  —  Enthalten  ein  balsamisches  Harz, 
welches  sich  durch  Fett  ausziehen  lässt.] 

Nur  äusserlich  zur  Bereitung  des  Unguent.  populi  [s.  dieses]. 

Glandes  ^uercns  s.  Semen  Quercus. 

'^Glandulae  Lnpnli*  Lupulinum.  Hopfenmehl.  Hopfenstaub. 
[Das  getrocknete  und  in  kloine  Partikelchen  zersprungene  Harz  der  Blüthenschuppen 
von  Humulns  Lupulus.  —  Das  Lupulin,  frisch  grüngelb,  etwas  klebrig,  später  eine 
braungelbliche  pul verförniige  Masse  von  spät  hervortretendem  bitteren  Geschmack 
und  aromatischem  fast  bierähnlichem  Geruch,  ist  in  Wasser  fast  gar  nicht,  in  Alkohol 
leicht  löslich.  Enthält  ca.  0,9  pCt.  eines  ätherischen  Oels  und  einen  Bitterstoff  Lu- 
puli t,  Ilopfenbittersäure ,  dessen  chemischer  Charakter  aber  noch  wenig  sicher  ist. 
Er  soll  durch  verdünnte  Säuren  in  einen  harzartigen  Körper,  Lupuliresin  und  eine 
Säure,  Lupulinsäure,  gespalten  werden.  Das  Hopfenmehl  enthält  nur  geringe 
Mengen  davon.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,3-1,0  pro  dosi,  in  Pulvern,  Pillen  alkoholi- 
scher Lösung  [als  Karcoticum  in  neuerer  Zeit  vielfach  in  Aufnahme  gekommen, 
namentlich  bei  Erethismus  der  Genitalorgane,  Sätyriasis,  Chorda  venerea  u.  s.  w.  — 
l^ach  VroMMoller's  Versuchen  bringen  selbst  sehr  gi'osse  Dosen  (15,0)  keinen  Schlaf 
oder  sonstige  narkotische  Wirkungen  hervor.] 

Evitld  und  Simon,  Anreiverordnangf lehre.    10.  Aufl.  .73 

"  r^  _T 

Digitiz^  8C 1-862. 


354 


Glycerinum. 


Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  2-5  Fett.  —  Bei  schmerzhaften  Geschwü- 
ren, Quetschungen.] 


8€3.  ^ 

Glandul.  Lupuli 
Sacch.  alb.  ana  0,3. 
M.  f.  pulvis.     Disp.  tal.  dos.  No.   12.    S. 
2-3s<dl.    1  Pulver,  Abends  2   Pulver. 
[Bei  häufigen  Erectionen  und  Pollu- 
tionen.] Y.  Sigmund. 


804. 


I* 


M 


Glandul.  Lupuli 

Extr.  Lupuli  ana  1,5 

Camphorae  0,07-0,15 

[Extr.  Opii  0,07-0,15]. 
f.  pil.  No.  15.  Consp.  Lycop.  D.  S. 
2-3stdl.,  besonders  Abends,  1-2  Pillen 
zu  nehmen.  [Bei  häufigen  Pollutionen, 
Erectionen  und  erotischen  Aufregungen, 
verbunden  mit  schmerzhaftem  Harn- 
drang Tripperkranker.] 

▼.  Sigmund. 


8r,5. 


TV 


GlanduL  Lupuli  7,5 
Extr.  Cannab,  ind. 
Alocs  ana  0,5 
„      Belladonn.  0,36 
Ol.  Juniperi  gutt.  5 
Succ.  Liquir.  q.  s.  (5,')). 
ut  f.  pil.  No.  80.    C.  C.  FrerichB. 


86C.  Bf 

Glandul.  Lupuli  4,0 
Extr.  Cannab.  ind.  0,2. 
F.  pil.  No.  20.    Consp.  Lycopod.    D.  S. 
3  mal  täglich  l  Pille.    [Bei  Hemicranic 
und  Colica  menstrualis.]      Huguier. 


867.  Rr 

Glandul.  Lupuli  6,0 

Extr.  Taraxaci  3,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Lycop. 
3 mal  täglich  4-6  Pillen. 


D.S. 


*Glycerinnm*  Glycerin.  Oelsüss,  Oelzucker.  [Eine  syru partige, 
süssschmeckende,  geruchlose,  neutrale,  wassorhelle  Flüssigkeit  von  1,225-1235  spec. 
Gewicht;  löslich  in  Wasser,  Alkohol  und  Aetherweingeist,  unlöslich  in  Aether,  Chloro- 
form und  fetten  Oelen.  —  10  0  10  Pf.] 

Innerlich:  thee-  bis  esslöffel weise,  50,0-100,0  pro  die,  rein  [bei 
chronischen  Entzündungsleiden  des  Larynx  von  Abarbaaell  mit  Vortheil  angewendet, 
ganz  besonders  nützlich  bei  acuten  oder  exacerbirenden  chronischen  Pharynxcatarrhen; 
in  neuerer  Zeit  gegen  die  verschiedensten  Krankheiten,  namentlich  DigestionsstÖrun- 
gen  (Iflnrell^  Ringer  bei  Magengährung),  typhoide  Fieber,  Dysenterie,  Haemorrhoiden 
(Youiig),  harten  trockenen  Stuhl,  und  selbst  für  gewisse  Fälle  von  Scrophulosis  und 
Phthisis  empfohlen  (Bevar^uiy^  Jaeeoid).  Die  von  Schiltieii  gegen  Diabetes  melli- 
tus (20,0-50,0  pro  die)  auf  Grund  chemischer  Ueberlogungen  vorgeschlagene  Anwen- 
dung hat  sich  weder  practisch  bewährt,  noch  haben  sich  die  SehiltMii'schon  Theo- 
rien halten  können].  Als  Lösungsmittel  für  verschiedene  innerlich  ge- 
bauchte Substanzen  findet  das  Glycerin  vielfach  Anwendung,  ebenso  bei 
Flüssigkeiten  zur  subcutanen  Injection.  Hier  muss  das  Glycerin  purissime 
sein,  andernfalls  erfolgen  leicht  locale  Entzündungen. 

Aeusserlich:  in  Substanz  oder  mit  Wasser  verdünnt,  bei  schup- 
pigen Hautkrankheiten  [Psoriasis,  Pityriasis],  bei  Excoriationen,  Verbren- 
nungen; als  Verbandmittel  bei  Wunden,  Geschwüren,  Gangrän  (•emar- 
qaay),  bei  Schwerhörigkeit  durch  Trockenheit  des  äusseren  Gehörganges 
[mit  Watte  ins  Ohr  gebracht];  als  Augenmittel  [bei  Xerophthalmie  in  Substanz 
auf  die  trockene  Conjunctiva  gebracht:  TayUr];  zum  Touchiren  des  Pharynx 
und  Larynx,  sowie  der  Nasenhöhlen  [pur  oder  als  vorzüglichstes  Menstruum 
für  manche  Salze,  wie  Borax,  Bromkalium,  Tannin  u.  a.:  Waldenburg] ;  zu  Kly- 
stieren  (taadc),  zu  Injectionen  [bei  Harnröhren-Schanker,  bei  schmerzhaftem 
Tripper];  zu  Inhalationen  [von  Stehliergcr  gegen  Laryngitis  und  namentlich 
gegen  Croup,  pure  oder  mit  wenig  Wasser  oder  Kalkwasser  verdünnt,  gerühmt;  eine 
grössere  Verdünnung,  mit  5-10  Th.  Wasser  (oder  Kalkwasser),  ist  gewöhnlich  mehr 


Bf  863-8G7. 


Digitized  by^OOQlC 


Glycerinum. 


355 


zu  empfehlen.  Als  Zusatz  zu  anderen  Inhalations-Präparaten  gleichfalls  mit  Yortheil 
angewendet,  z.  B.  25  0-50,0  zu  einer  Solutia  Amm.  chlor.  500.0  bei  Catarrhen:  Wal- 
deiburg];  als  Glycerintampon  bei  Intumescenz  des  Uterus  und  der  Scheide, 
um  durch  eine  Wasseranziehung  eine  locale  Depletion  zu  bewirken,  bei 
Geschwüren,  Vaginismus  (Mrst);  zur  Auflösung  von  Alkaloiden  für  sub- 
cutane Injectionen,  Aufpinselungen  und  andere  Heilzwecke,  als  Consti- 
tuenz  oder  Beimengung  zahlreicher  pharmaceutischer  Pr»nparate,  wie  z.  B. 
der  Capsul.  elastic,  der  baccill.  gelatinös,  von  Pillen,  Fluidextracten  etc. ; 
als  Constituens  zu  Einreibungen  [vergl.  Unguentum  Glycerini],  als  Men- 
struum  kaustischer  Jodlösungen  [vergl.  Jod];  endlich  zur  Verdünnung  der 
Pockenlymphe  [um  diese  zu  vermehren  und  zu  conserviren:  E.  lUäller],  so  wie 
als  Excipiens  für  Fermente,  hauptsächlich  Pepsin  [r.  Wittieh  und  0.  Liebreich], 
Pankreatin,  Maltin  etc.  Die  französische  Pharmakopoe  bezeichnet  die 
Auflösungen  von  Alkaloiden,  Extracten  u.  s.  w.  in  Glycerin  als  Glyce- 
rol6s,  in  Glycerinsalbe  als  Glyccres.  [Officinell  sind:  Glycer6  de  Jodure, 
de  Potassium,  de  Goudron,  d'Extrait  de  Belladonne,  de  Soufre,  de  Tannin.]  lager 
schlägt  vor  Arzneicompositionen  mit  Glycerin  Glycerolato  zu  nennen. 
Auch  die  Ph.  Brit  enthält  ein  Glycerinum  Acid.  carbol.  (1:4),  Glyc. 
Acid.  Gallici  (1:4),  Glyc.  Amyli  (1:8),  Glyc.  Boracis  (1:4).  — 
Von  Sehottin  wird  ein  Glycerinum  sulfurosum  bereitet  durch  Hinein- 
leiten von  schwefliger  Säure  in  Glycerin,  zum  Aufpinseln  bei  Diphthe- 
ritis  empfohlen  [pur  oder  mit  Wasser  in  verschiedenen  Verhältnissen  verdünnt]. 

Als  Glycelaeum  bezeichnet  Gräfes  eine  Mischung  von  1  Mandelmehl, 
2  Glycerin  und  6  Olivenöl.  Bildet  eine  Paste,  die  als  Verbandmittel 
und  Salbengrundlage  empfohlen  wird. 

Unter  dem  Namen  Glyconin  wird  von  Siebel  eine  Mischung  aus 
5  Th.  Glycerin  mit  4  Th.  Eidotter  empfohlen.  Dieselbe  bildet  einen 
durch  Abwaschen  leicht  entfembaren  Firniss  auf  der  Haut  und  wird 
gegen  Verbrennungen,  Erysipelas,  wunde  Brustwarzen  u.  dorgl.  angewandt. 
[Auch  Opium  kann  der  Mischung  zugesetzt  werden:  Hager.] 


868. 


IV 


Ammonii  chlor.  5,0 

solve  in 
Aq.  dest  ftOfi 
Glycerini  25,0 
Aq.  Laurocerasi  10,0. 
MDS.  2stdl.  1  Theelöffel.      [Bei  frischen 
Pharingcal-  und  Laryngealkatarrhen.] 


869. 


Glycerini 

Aq.  Rosar.  ana  10,0. 
D.  S.  Zum  Bestreichen  wunder  Hautstellen. 


870. 


H 


Hydrargyri  praecipit.  alb.  0,1 
Aluminis  subt.  pulver.  3,0 
Exactissime  mixtis  adde 
Glycerini  10,0. 
.  liniment.     D.  S.  Wohl  umgeschuttelt 
mit   einem   Pinsel    auf   die    leidenden 


Hautstellen   aufzutragen.     [Bei   Erysi- 
pelas, Psoriasis,  Frostleiden.J 

Anoiauz. 


871.  I^ 

Acidi  tannici  5,0 
Glycerini  20,0. 
MDS.   Zur  Tamponade.     [Bei  acuter  und 
chronischer  Vaginitis.]      Demarquay. 

872.  1* 
Glycerini  pur. 

Syr.  ferri  jodat.  ana  100,0 
Syr.  Morphin.  (0,05  pCt.)  200,0. 
MDS.    1-2 mal  täglich  1  Esslöflfel. 

[Kann  auch  mit  Chloral  verhundcn  wer- 
den.    Die  Verbindung  von  Morphin  mit 
Eisenpräparaten  ist  wenig  empfehlenswcrth, 
statt  dessen  besser  Syr.  Sacchari.] 
Syrupus  antiphthisicus. 

Fremy. 

23* 

DigitiSd%!?^ö- 


S6(>  Glycennüm  nitrosttm. 


873.  I^  I  D.  S.   In  3  Portionen  über  Tag  zu  ver- 


brauchen.    [Bei  Phthisis.] 

Jaooond. 


Glycerini  pur.  100,0 
Aq.  Menth,  pip.  50,0 
Ol.  Menth,  pip.  gutt.  1. 

Glycerifllim  nitrosim«  Nitroglycerin.  [Eine  wasserhelle,  höchst  ex- 
plosible Flüssigkeit,  deshalb  nur  mit  grosser  Vorsicht  anzuwenden.] 

Innerlich:  in  alkoholischer  1-1,5  procentiger  Lösung  zu  1-4,  selten 
5-10  Tropfen.  [Wird  besonders  von  England  aus  gerühmt  zur  Bekämpfung  steno- 
kardischer  Anfalle,  gleichviel  ob  dieselben  als  selbständige  Neurosen  auftreten  oder 
durch  Herz-  und  Gefässleiden  bedingt  sind.  Auch  bei  Asthma  eniphysematicum  sehr 
gelobt,    (üerciyiiski.)] 

'^Gossypium  depiratim«  Lana  Gossypü.  Cottonwool.  Coton. 
Gereinigte  Baumwolle.    Watte.     [100.0  100  Pf.] 

Als  Verbandmittel  bei  Fracturen,  Verbrennungen,  Eczem,  Erysipelas; 
zur  Einhüllung  rheumatisch  afficirter  Gliedmassen,  geschwollener  Drüsen. 
In  neuerer  Zeit  statt  der  Charpie  bei  Wunden,  nach  Operationen  vielfach 
benutzt  (r.  Pitka);  zur  Stillung  von  Blutungen  [Tamponiren  der  Nase,  der 
Scheide  u.  s.  w.  mit  Watte.  Die  Watte  sowohl  wie  die  ihr  ähnlichen  Stoffe,  Lint, 
Jute  etc.,  werden  mit  sämmtlichen  desinficirenden  und  antiseptischen  Lösungen  im- 
prägnirt  (Carbol,  Salicylsäure ,  Thymol,  Naphthalin,  Benzoesäure  etc.)  und  zu  Ver- 
bandzwecken verwendet.  —  In  England  verwendet  man  statt  der  leinenen  Charpie 
ein  lockeres  Baumwollengewebe  unter  dem  Namen  English  Lint].  —  In  neuester 
Zeit  wird  mit  grossem  Nutzen  ein  sehr  wohlfeiler  Stoff,  die  Jute,  an 
Stelle  der  Watte  und  Charpie  benutzt.  Dieselbe  ist  die  Bastfaser  von 
Corchorus  capsularis,  auch  unter  dem  Namen  „arracanischer  Hanf«  be- 
kannt, von  flachsähnlichem  Aussehen. 

Gossypiim  falmiHans  Ph.  lelr.  Schiessbaumwolle.  Zur  Be- 
reitung des  Coliodium  verwendet.     [Vergl.  dieses.] 

Grafla  ParadisL  Paradieskörner.  [Von  Amomum  Parldisl.  —  Haupt- 
bestandtheil;  schwaches  ätherisches  Oel.  —  10  0  gross,  pulv.  etwa  10  Pf,  subt.  pulv. 
etwa  15  l'f.] 

Innerlich:  wie  Cardamom,  aber  schwächer  als  dieses. 

Grana  Tiglii«    Molucca-Grains.    Graines  de  Tilly.    Grotonsamen. 
[Von  Croton  Tiglium.  —  llauptbestandtheil :  Crotonöl.  — 10,0  gross  pulv.  etwa  15  Pf.] 
Für  sich  nicht  in  Gebrauch,  nur  zur  Bereitung  des  Ol.  Crotonis. 

Graphites  depiratis«  Graphites  elutriatus.  Plumbago,  Carbo  mine- 
ralis.  Black-lead.  Crayon  de  mine.  Graphit.  Reissblei.  [Mineralische 
Kohle,  welcher  die  von  der  Natur  beigemischte  Quantität  Eisen  und  anderer  Metalle 
durch  Digestion  mit  verdünntem  Königswasser  entzogen  ist.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  in  Pulvern,  Pillen,  Latwergen  [früher 
gegen  chronische  Hautausschläge  gebraucht,  jetzt  obsolet]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [3  0-10,0  auf  25,0]  und  Pflastern. 

*Gimilli  ArabicUM  s.  Mimosa,  Acaciae  Gummi  Ph.  Brit.  Gum  Arabic. 
Gum  Acacia.  Gomme  d'Arabie.  Arabisches  Gummi.  [Hauptsächlich 
von  Acacia  Senegal.  —  In  Wasser  leicht  löslich,  in  Alkohol  und  Aether  unlöslich.  — 
Die  Auflösung  in  Wasser  giebt  demselben  die  Fähigkeit  Oel  und  viele  in  Wasser  un- 
lösliche Körper  darin  zu  suspendiren.  —  £ine  Colirung  der  Auflösung  für  den  arznei- 
lichen Gebranch  ist,  wenn  man  Gummi  electnm  (der  Sache  und  nicht  blos  dem 

fli^   Bf  873.  DigitizedbyVjiOOgie 


Gummi  Hcderae.  3i7 


Namen  nach)  anwendet,  wie  dies  für  die  Receptur  überhaupt  Bedingung,  nicht  nötliig. 
—  10,0  SU bt.  pulv.  20  Pf.]  Cave:  basische  Salzverbindungen,  oxalsaare  Salze, 
starke  Säuren,  starke  Weingeistlösungen.  Das  Gummi  enthält  eine  grosse 
Menge  [etwa  CO  pCt.]  apfelsauren  Kalk,  welcher  durch  die  meisten  der  oben 
angeführten  Körper  niedergeschlagen  wird,  —  [Vorgl.  Bomx.] 

Innerlich:  zu  1;0-10,0  mehrmals  täglich  [selten  für  sich  in  Gebrauch, 
meistens  als  Vehikel  anderer  Arzneien],  in  Pulvern  [die  aber  beim  Anrühren  mit 
Wasser  klebrig  und  unangenehm  werden] ,  am  liebsten  in  Auflösungen  [der 
beliebten  Mixtura  gummosa,  lange  Zeit  hindurch  der  Panacee  der  Wiener  und 
Prager  Schule,  —  zum  Getränk  2-3  ThcelöfFel  zu  einem  Glase  Wasser,  bei  Diar- 
rhoe], Emulsionen,  im  Syrup  [Sirop  de  Gomme]. 

Aeusserlich:  zu  Streupulvern,  in  Auflösung,  zu  Mund-  und 
Gurgelwässern,  Waschwässern,  Klystieren  [1  Th.  auf  3  Th.  Wasser], 
Einspritzungen  [1  zu  5],  Augenwässsern  [1  zu  10-20]. 

In  neuerer  Zeit  wird  von  Bayern  aus  ein  Präparat  unter  dem  Namen 
Ostindisches  Pflanzenpapier  empfohlen,  welches  aus  Seidenpapier 
besteht,  das  mit  einer  Auflösung  von  Gummi  Arabicum  bestrichen  ist 
und  das  ein  [wegen  seiner  geringen  Haltbarkeit  sehr  schlechtes]  Surrogat  des 
englischen  Pflasters  bilden  soll. 

Gunmi  Hederae.  Hedera.  Epheuharz.  [Von  Hedera  llelix.  —  Be- 
standtheile;  Harz,  Gummi,  schwaches  ätherisches  Oel,  in  Wasser  wenig,  in  Alkohol 
leichter  löslich,  —  10,0  etwa  20  Pf.,  subt,  pulv.  25  Pf.] 

Als  Zusatz  zu  Pflastern,  zu  Räucherspecies. 

Gimmi  TragacaBthae  s.  Tragacantha. 

Gimmi-resina  Ammoniacum  s.  Ammoniacum. 

Gimmi-resina  Asa  foetida  depirata  s.  Asa  foetida. 

Gummi -resiaa  Galbaaum  depirata  s.  Galbaaum. 

Gimmi-resina  Gitti  s.  Gutti. 

Gimmi-resina  Nyrrha  s.  Myrrha. 

Gummi -resina  Olibannm  s.  Olibanum. 

Gummi-resina  Sagapenum  s.  Sagapenum. 

Gutta -Percha  depnrata«  [Der  eingedickte  und  gereinigte  Saft  von  Iso- 
nandra  Gutta.  —  Eine  in  kalter  Temperatur  harte,  in  der  Wärme  geschmeidig  und 
biegsam  werdende  weisse  oder  gelbliche  Masse.  —  Löslich  in  Scliwefelkohlenstoff, 
Terpenlhinöl  und  besonders  in  Chloroform  (s.  Traumaticin).  —  10  1.0  13  Pf.] 

Aeusserlich:  zur  Anfertigung  von  Schienen  und  Bandagen  [bei  Frac- 
turen,  nach  Sehnendurchschneidung  u.  s.  w.],  als  Verbandmittel,  als  Zahn- 
kitt.    Ueber  die  Anwendung  der  Lösung  vergl.  Traumaticin. 

*Gltti«  Gummi-resina  Gutti.  Gummi  Guttae.  Cambogia  Ph.  Brit. 
Gamboge.  Gomme-Gutte.  Gummigutt.  Siam-Gutti.  [Von  Garcinia 
Morella.  —  In  Alkohol  zum  Theil,  in  Aetber  allmälig  vollständig  löslich,  mit  Wasser 
eine  intensiv  gelbe  Emulsion  bildend.  —  10  sult.  pulv.  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,03-0,1-0,3  [ad  0,3  pro  dosil  ad  1,0  pro  die!] 
mehrmals  täglich,  in  Pulver,  in  Pillen,  in  Emulsion  [0,3-0,5  auf  100,0]. 

Das  Gutti  ist  ein  wesentlicher  Bestandthcil  vieler  älterer  Bandwurm- 
kuren, so  z.  B.  der  Sehnid^schen,  lerrensehwaad tischen,  Beeker'schen  u.  s.  w., 
die  aber  jetzt,  wo  wir  im  Besitze  viel  einfacherer,  sicherer  und  weniger 


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358  Hclices  Pomatiac. 


angreifender  Mittel  sind,  keine  ausführliche  Erwähnung  mehr  verdienen. 
—  Ebenso  bildet  das  Gutti  das  wirksame  Princip  der  meisten  jener 
drastischen  Pillen,  die  unter  dem  Namen  von  »blutreinigenden«,  Horri- 
son^schen  [letztere  sind  nach  Baiehardtt  folgendermassen  zusammeDgesetzt:  No.  1. 
R'  Aloes  2,0,  Gutti,  Extr.  Rhamni  catarth.,  Tartari  depur.  ana  1,0,  Syrupi,  Pulv.  Rad. 
Liquir.  q.  s.  ut  f.  pil.  40.  —  No.  2.  Dieselben  Bestandtheile  ana  1,0]  u.  a.  dem 
leichtgläubigen  Publikum  uls  üniversalmittel  aufgschwatzt  werden. 


874.  Bf 
Gutti 

Hydrargyr.  chlor,  mit.  ana  1,0 
Tub.  Jalap.  3,0 
Eiaeos.  Foenic.  5,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part.  aeq.    D.  S. 
3  mal  täglich  1  Pulver. 

875.  Bf 
Gutti  pulv. 
Aloes  pulv. 

Pulv.  Cinnam.  comp,  ana  3,0 
Sapon.  med.  6,0 
Syr.  simpl.  q.  s. 

u.  f.  pil.  No.  lüO.    Consp.  Lycop.    D.  S. 

1-5  Pillen  zu  nehmen. 
Pilulae  Gambogiae  corapositae  Ph.  Brit. 
(Compound  Pill  of  Gamboge). 


876.  Bf 

Gutti  2,0 
Aloes 

Tub.  Jalap.  ana  3,0. 
F.    pilul.    50.     Obducant.  Mucil.  Gummi 
Croco  tincto.   D.  S.  Morgens  und  Abends 
1-2  Pillen. 

Oauvln'sche  Abfuhr-Pillen. 


877.  Bf 

Gutti 

Aloes  ana  20,0 
Ol.  Anisi  1,0 
Mellis.  10,0. 
M.  f.  piL  No.  250.   D.  S.  1-3  Pillen  zum 
Abführen. 

Andenon'sche  Pillen. 

Helices  Pomatiae.  Snails.  Lima^ons.  Weinbergs- oder  Garten- 
schnecken.   [Thierschleim,  Gallerte,  wenig  Osmazom.] 

Innerlich:  der  frisch  ausgepresste  und  colirte  Saft,  oder  in  Ab- 
kochung von  20-30  Stück. 

Helmiflthochortos«  Helrainthochorton.  Corsican  Moss.  Mousse 
de  Corse.  Mousse  de  Mer.  Wurmraoos.  [Von  einer  ziemlich  grossen  Menge 
von  Seemoosen.  —  10,0  subt.  pulv.  etwa  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-8,0  raehrmals  täglich,  in  Pulver,  Latwergen, 
Aufguss,  Dccoct  [10,0-20,0  auf  100,0],  Gallerte  [durch  Zusatz  von  Hausen- 
blase.] 

Gänzlich  obsolet. 

Herba  Abrotani«  Eberraute.  [Von  Artemisia  Abrotanum.  —  Aethe- 
risches Gel. 

Innerlich:  zu  1,0-2.5  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Aufguss 
[5,0  bis  15  0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  trocknen  Umschlägen,  im  Aufguss  zu  Fomen- 
tationen  und  Klystieren. 

*  Herba  Absinthii«  Wormwood.  Herbe  d' Absinthe.  Wermut. 
[Von  Artemisia  Absin thium.  —  Bitterer  Extractivstoff,  ätherisches  Gel.  —  100,0  conc. 
und  gross,  pulv.  40  Pf.,  subt.  pulv.  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Species, 
Aufguss  oder  Decoct  [5.0-15,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  wie  das  vorige. 

Herba  Acofliti«  Monkshood,  Wolfsbane,  Napel.  Tueloup,  Cocque- 
luchon.  Eisenhut.  [Von  Aconit,  neomontanum,  Störckianum  und  Cammarum. 
—  10,0  conc.  etwa  5  Pf.,  subt.  pulv.  8  Pf.] 

fl^  Bf  874-877.  DigitizedbyGoOgle 


Herba  Adianthi  aurei.  359 


Inucrlich:  zu  0,03-0,1-0,2  in  Pulver  und  Pillen. 

Herba  Adiaathi  airei.   Goldy-locks.   Capillaire  de  Canada.    Gold- 
haar.   [Von  Polytrichum  commune.  —  Schleim.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 
Obsolet. 

Herba  Agrimoniaet  Agrimony.  Aigreraoine.  Odermennige, 
Ackermennige.  [Von  Agrimoniae  Eupatorium.  —  Schleim,  bitterer  Extractivstoff. 
—  10,0  conc.  10  Pf  ] 

Obsoletes  Diaphoreticum. 

Herba   Alchemillae*     Frauenmantel.     Laubenfuss.     [Von  Alche- 
milla  vulgaris.  -—  Bitterer  Extractivstoff  und  Gerbsäure.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 
Obsoletes  Adstringens  und  Araarura. 

Herba  Anagallidis«    Hühnerdarm.    [Von  Anagallis  arvensis.  —  Bitterer 
Extractivstoff.  —  10.0  conc.  etwa  10  Pf.] 
Obsoletes  Amarum. 

Herba  Aflethi«  Dillkraut.  [Von  Anethum  graveolcns.  —  Schwach 
ätherisches  Gel.  —  10  0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  [harntreibenden]  Species. 

Aeusserlich:  zu  Kräuterkissen. 

Herba  Arnicaet  Wohlverleihkraut,  Fallkraut.  [Von  Amica  mon- 
tana.  —  Scharfer  Extractivstoff,  ätherisches  Gel,  Gerbsäure.  —  10  0  conc.  etwa 
10  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  Flores  Arnicafe  [s.  diese],  aber  in 
grösseren  Dosen. 

Herba  Artenisiae«  Beifuss.  [Von  Artemisia  vulg.  —  Schwaches  äthe- 
risches Gel.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf  [ 

Innerlich:  wie  bei  Herba  Absinthii. 

Herba  Asteri  montailK     Bergasterkraut.     [Von  Inula  squarosa.] 

Obsolet. 

Herba  Ballotae  lanatae.  Wolfstrapp.  [Von  Leonurus  lanatus.  — 
Harz,  scharfer  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  20  Pf." 

Innerlich:    im    Aufguss    oder   Decoct 
Diureticum. 

Herba  Basilici«  Basilicum.  [Von  Gcimum  basiücnm.  —  Aetherisches 
Gel.  —  10,0  conc.  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  in  Pulver  oder  im  Aufguss  [15,0  30,0  auf  100,0]  zu 
Species. 

Aeusserlich:  zu  aromatischen  Bädern. 

Herba  Beccabll^e«  Bachbungenkraut  [Von  Veronica  Becca- 
bunga.  —  Bitterer  Extractivstoff.] 

Innerlich:  im  Aufguss  oder  Decoct  [als  Antiscorbuticum]. 

Herba  Birsae  Pastoris,    Hirsentäschchen.    [Von  Thlaspi  Bursae 

Pastoris.  ~  Scharfer  Extractivstoff.  —  10,0  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss,  Decoct,  Succus  und  zu  Species. 

Herba  Calendolae.  Marigold.  Ringelblumenkraut.  [Von  Ca- 
lendula officinalis.  —  Bitterer  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv. 
15  Pf.] 

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15,0-30,0  auf   100,0]   als 


o^O  llcrba  Caniiabis  Indicae. 


Innerlich:  zu  1,0-2,5  in  Pulver,  Pillen,  Dococt  [5,0-150  auf 
100,0],  als  Succus  recens  [altes  Krebsmittel,  noch  von  R«tt  empfohlen;  vergl. 
Ferrum  oxyd.  fuscum]. 

Aeusserlich:  zu  Umschlägen,  Waschungen,  Einspritzungen 
u.  s.  w  ,  zu  Salben  [aus  dem  frischen  Saft  mit  Butter], 

♦Herba  Canaabis  Indieaet  Indian  Hemp.  Chanvre  indien.  Indi- 
scher Hanf.  Indisches  Hanfkraut.  [Cannabis  sativa,  in  Indien  gewachsen. 
Enthält  das  narkotische  Harz:  Churrus,  und  wird  im  Orient  zur  Bereitung  desselben, 
sowie  des  Haschisch,  bei  uns  zur  Bereitung  der  Tinct.  Cannabis  Indicae  ex  herb., 
sowie  des  Extr.  Cannabis  Indicae  benutzt,  (üeber  Churrus  und  Haschisch  vergl.  Extr. 
Cannabis  Indicae.)  Vr«iiniller  bereitet  ein  künstliches  Haschisch,  indem  er 
Herb.  Cannabis  Indicae  mit  etwas  Zucker  und  Traganthschleim  zu  kleinen  Kuchen  for- 
monl  ässt;  dieses  Präparat  soll  dem  orientalischen  Haschisch  gleich  wirken;  Dosis  als 
Hypnoticum  0  5-3,0  nach  Vronviller.  Die  Herb.  Cannabis  wird  auch  zusammen  mit 
dem  Extract  gereicht.  —  Zu  Räucherungen,  um  zu  berauschen  und  Schlaf  zu 
machen,  und  mit  Erfolg  bei  Asthma  in  Cigarettenform ,  werden  die  Herb.  Cannabis 
und  deren  Präparate  viel  benutzt  (Haschischrausch);  auch  bei  uns  von  hronMlller 
versucht:  15,0  Haschischkuchen  wird  auf  hoisses  Blech  gebracht  und  der  Kranke 
den  so  entwickelten  Dämpfen  auf  V2*I  Stunde  ausgesetzt.  —  10,0  10  Pf.] 

Herba  CaHaabis  Satifae«  [Von  Cannabis  sativa  in  Europa  gebaut.  — 
Scheint  ebenfalls  narkotische  Bestandtheile  zu  besitzen.] 

Herba  Capillorum  Veaeris.  Frondes  CapiUi  Veneris  Ph.  Aattr. 
Herba  Adianthi.  Maiden-hair.  Capillaire  de  Montpellier.  Frauenhaar. 
[Von  Adianthum  Capillus  Veneris.  —  Bitterer  Extractivstoff  und  Schleim.  —  10,0 
conc.  etwa  10  Pf,] 

Innerlich:  [fast  nur  im  sogenannten  Syrupus  Capiilorum  Veneris,  Sirop  ca- 
pillaire, bei  dessen  Bereitung  aber  nicht  selten,  ohne  weitere  Beeinträchtigung  der 
Wirkung,  das  Kraut  weggelassen  wird]. 

^Herba  Cardui  beaedicti.  Folia  Cardui  benedicti.  Blessed  Thistle- 
Icaves.  Feuilles  de  Chardon  b^ni.  Car.dobenedictenkraut.  [Von 
Cnicus  benedictos.  —  Hauptbestandtheil  bitterer  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  und 
gross,  pulv.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Infusum  oder 
Deco  et  [5,0-15,0  auf  100,0  —  leicht  Nausea  erregend.] 

Aeusserlich:  zu  Klystieren. 

^Herba  Ceitairiit  Herba  Centaurii  minoris.  Centaurytops.  Cen- 
tauree  petite.  Tausendgüldenkraut.  [Von  Erythrea  Centaurium.  —  Bitterer 
Extractivstoff.  —  100,0  conc.  und  gross,  pulv.  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  in  Pulver,  Species,  Aufguss  oder  Ab- 
kochung [5,0-15  0  auf  100,0],  als  Succus  recens. 

Aeusserli|ch:  zu  Klystieren  empfohlen. 

878.  I^ 

Herb.  Cent.  min. 
Rhiz.  Gramin. 
Rad.  Saponar. 
Ead.  Taraxaci  ana  60,0. 
C.  C.  M.  f.  spec.    Div.  in  8  part.  aeq.    D.  S.  1  Portion  mit  Vi  Quart  Wasser 
auf  Vi  Quart  eingekocht,  zum  Klystier.  K&mpf. 

(Das  berühmte  Visceralklystier  I) 

IW   ^  878.  Digitizedby^OOgie 


Herba  Ccrefolii.  361 


Herba  Cerefolii«  Chervil.  Cerfeuil.  Kerbel.  [Von  Anthriscus  core- 
folium  s.  Scandix  cerefolium.  —  scharfer  Extractivstoflf.] 

Hauptsächlich  zum  Succus  recens. 

Aeusserlich:  Kataplasmen  aus  dem  frischen  Presssaft  gegen 
scrophulöse  Lichtscheu,  Keratitis:  Blodif;. 

Herba  Chaerophylli  sylTestris.    Wilder  Kerbel.    Kälberkropf. 

[Scharfer  ExtractivstofT.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen, 
Aufguss.  —  Obsolet. 

Herba  Chelidonii«  Celandine-tops.  Chelidoine.  Schöllkraut. 
[Von  Cbelidonium  majos.  —  Scharfe  und  bittere  Extractivstofife ,  die  zuweilen  nar- 
kotisch wirken  sollen.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  vorzugsweise  zum  Succus  recens  [als  geringer  Zusatz, 
etwa  1  auf  10  Soccns  anderer  Krauter]. 

Aeusserlich:  der  frische  Saft  zum  Aetzen  von  Warzen  u.  s.  w. 

Herba  Chenopodii  ambrosioidis  seu  Botryos  Mexicanae.  Ambrose. 
Ambroisie  de  Mexique.  Mexicanisches  Traubenkraut,  Mottenkraut, 
Jesuitenthee      [Entliält  ätherisches  Oel] 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Latwergen, 
im  Aufguss  [bei  Zungenlähmung  von  Kistel  empfohlen]. 

Aeusserlich:  zu  aromatischen  Umschlägen. 

Herba  Chenopodii  Vihariae  s.  olidi.    Stinkende  Melde. 

Obsoletes  Mittel  gegen  Amenorrhoe  und  Nymphomanie,  zu  0,3-0,6 
2-3  Mal  täglich,  in  Pillen. 

Herba  Cichorei«  Succory.  Herbe  de  Chicoröe.  [Von  Cichoreum  In- 
tubus.]    Zu  Presssäften. 

Herba   Cicutae   Tirosae«    Water  -  hemlock.    Wasserschierling. 

[Giftiges  Weichharz.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Selten  oder  nie  zu  medicinischem  Gebrauche  zu  verordnen.  Dosis: 
0,030,12. 

Herba  Clematidis  ereetae«   Herb.  Flammulae  Jovis.   Brennkraut. 

[Flüchtiger,  scharfer  Stoff.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [2,0-6,0  auf  100 0] 

Aeusserlich:  das  frische  Kraut  als  blasenziehendes  (?)  Mittel. 

'*'Herba  Cochleariae«  Spoon-wort,  Scurvy-grass.  Löffelkraut. 
[Von  Cochlearia  officinalls.  —  Scharfes  ätherisches  Oel,  welches  sich  selbst  in  der 
trockenen  Pflanze  durch  Einweichen  in  Wasser  und  Zusetzen  einer  Samenemulsion 
wieder  reproduciren  lässt.  —  10 0  conc.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf] 

Innerlich:  im  [warmen  oder  kalten,  wässerigen  oder  weinigen]  Infusum 
[aus  15.0-30,0  des  frischen  Krautes  auf  100,0],  als  Succus  recens,  in  Species. 

Aeusserlich:  der  Presssaft  des  frischen  Krautes  als  Mundwasser 
und  zum  Befeuchten  scorbutischer  Geschwüre. 

879.  Bf 

Herhae  Cochleariae  reo.  conc.  50,0 
Sem.  Sinapis  cont.  12,5 
Vini  gallici  albi  300,0. 

Macera  per  biduum.    Col.  adde 
Spir.  Aeth.  chlor.  6,0. 
MDS.   3  mal  täglich  Va  Weinglas.     [Gegen  Scorbut.]  Sundelln. 

Digitized  ti^^STS.    '^H 


362 


Herba  Conii. 


"^Herba  C^hÜ.  Herba  vcl  Folia  Conii  maculati  s.  Cicutae  terreslris. 
Common  or  spotted  Hemlock.  Herbe  de  Cigue  grande.  Schierling. 
Erdschierling,  gefleckter  Schierlig.  [Coniin.  —  10,0  conc.  et  gross,  pulr.  10  Pf., 
subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,1-0,2-0,3  [ad  0,3  pro  dosi,  ad  2,0  pro  diel]  mehr- 
mals täglich,  in  Pulver,  Pillen,  Aufguss.  Succus  recens  ist  wegen 
der  Ungenauigkeit-der  Dosirung  zu  verwerfen. 

Aeusserlich:  zu  Kataplasmen  [mit  Fol.  Hyoscyami  ana],  in  Infu- 
sum  oder  leichtes  Decoct  [1,0-4,0  auf  100,0],  zu  Mund-  und  Gurgel- 
wässern, Klystiercn,  Injectionen,  Inhalationen  [wie  Folia  Bella- 
donnae]  und  Waschungen. 

880.  I^ 

Herb.  Conii  pulv. 
Hydrarg.  et  Stib.  sulfurat.  ana  0,5 
Sacch.  albi  4,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  8  part.  aeq.    D.  S. 
2-3  mal  tägl.  1  Pulver.    [Bei  Scropheln.] 
C.  J.  Meyer. 


881.  I^ 

Herb.  Conii  macul. 
Extr.  Conii  macul.  ana  2,0. 
M.  f.  pil.  No.  30.    Consp.  Cort.  Cinnam. 
D.   S.     3  mal    täglich    I  -  3   Pillen   zu 
nehmen. 


10,0 


882.  Kf 

Herb.  Conii 
infundc 
Aq.  ferv.  q.  s.  ad  Col.  250,0 

adde 
Tinct.  Opii  simpl.  5,0. 
D.  S.  Zur  Injection  in  die  Vagina, 
schmerzhaften  Uterusleiden.] 


[Bei 


883. 


^ 


Herb.  Conii  pulv.  2ö,0 
Piacent.  Sem.  Lini  pulv.  75,0 
Aq.  bullient.  250,0. 
Cataplasma  Conii  (Hemlock  Poultice.) 
Fh.  Brit. 


Herba  Conyzae.  Berufungskraut.  [Von  Erygeron  Conyza.  —  10,0 
conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  [als  Galactopoion  empfohlen]:  zu  Species 
Als  Volksraittel  wird  dies  Kraut,  gewöhnlich  mit  Herba  Sideriditis, 
Zicss-  oder  Zeisschenkraut  zusamraengeraischt,  als  „Berufungskraut"  oft 
gebraucht;    die  Kinder  werden    mit  Abkochungen    dieses  Gemisches  ge- 
waschen, oder  CS  wird  dasselbe  in  ihre  Betten  gelegt. 

Herba  Equiseti.  Schachtelhalm.  [Von  Equisetum  arvense.  —  100,0 
etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Decocl  zu  5,0-25,0  auf  100,0  [Bei  uns  kaum  noch 
benutzt.  —  Von  Skodt  in  Verbindung  mit  Syr.  Juniperi  bei  Hydrops  gebraucht.] 

884.  ^ 

Decoct.  Herb.  Equiseti  (e  8,0-40,0)  150,0 
Syrupi  Juniperi  20,0 
MDS.  Sldl.  1  EsslolTcl.    [Bei  Hydrops  und  pleuritischcn  Ergüssen.] 

▼.  Skoda. 

Herba  Euphrasiae«  Augentrost.  -  [Von  Euphrasia  ofßcinalis.  —  10,0 
conc.  etwa  10  Pf.]  • 

Von  einigen  als  Augenmittel  empfohlen.     Vergl.  Aqua  Euphrasiae. 

Herba  Fragariae«    Erdbeerkraut.    [Von  Fragaria  vesca.] 
Innerlich:  als  schwach  aromatischer  [blutreinigender]  Theo. 

Herba  Fnnariae.  Fumitory-tops.  Herbe  de  Fumeterre.  Erd- 
rauch. [Von  Fumaria  officinaUs.  —  Bitterer  Extractivstoflf,  Salze.  —  10,0  conc. 
etwa  10  Pf.] 

ar  ^  880-884.  Digitized  by  GoOgk 


Hcrba  Galeopsidis. 


363 


Aeusserlich: 


C.  C.  M.  f.  spec. 
Herba  Galeopsidis. 


Innerlich:  im  Succus  recens  oder  im  Decoct  [10,0-30,0  auf  100,0], 
oder  zu  Species. 

das  Decoct  zu  Klystieren  empfohlen. 

885.  Bf 

Herb.  Fumariae 

Herb.  Millefolii 

Rhiz.  Graminis  ana  50,0 

Fol.  Sennae  25,0. 
D.  S.  1  Esslöffel  mit  3  Tassen  Wasser  auf  2  abzukochen. 

Herba  Galeopsidis  grandiflorae  c.  Floribus. 
Gelber  Hohlzahn.  Lieber'sche  Brustkräuter,  Blankenheimer  Thee. 
[Galeopsis  ochroleuca.  —  Bitterliches  Harz  und  Salze.  —  10,0  conc.  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  oder  Decoct  [15,0-30,0  auf  100,0,  mit  Zusatz 
von  etwas  Rad.  Althaeae,  Rad.  Liquiritiae  u.  s.  w.  Volksmittel  bei  Phthisis  pituitosa] 
oder  zu  Species. 

Herba  Gratiolae.  Hedge-Hyssop.  Herbe  ä  pauvre  homme.  Gottes- 
gnadenkraut. [Von  Gratiola  officinalis.  —  Scharfes  Weichharz  und  Salz.  — 
10,0  conc.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,5-1,0,  oft  selbst  bis  zu  2,0-4,0,  in  Pulvern, 
Pillen,  Abkochung  [2,0-10,0  auf  100.0],  weinigem  Aufguss. 

Aeusserlich:  im  Decoct  zum  Clysma  [mit  Zusatz  von  Fei  Tauri  4,0 
bis  8,0,  bei  Ascariden]. 


886.  Bf 

Herb.  Graliol.  2,5 
Hydrarg.  chlor.  0,3 
Asae  foet.  2.0 
Ol.  Menth,  pip.  0,15. 
M.  f.  pulv   Div.  in  10  pari  aeq.    S.  3stdl. 
1    Pulver.      [Als    Explorationskur    bei 
Taenia.]  Hargens. 

887. 


M.  f.  pil.  30.    Consp.  Lyoop.    D.S.  3 mal 
täglich  3-5  Stück. 


888. 


Herb.  Gratiol.  10,0 

coque  c.  Aq.  fönt.  q.  s.  ad 
Col.  150,0 

adde 
Tinct.  Calami  10,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  50,0. 
2stdl.  1  Esslöffel. 


Herb.  Gratiol.  MDS. 

Extr.  Chelidonii  ana  2,0. 

Herba  Hederae  terrestris.  Ground-ivy.  Herbe  de  Lierre  terrestre. 
Gundermann.  [Von  Glechoma  ho«ieraceura.  —  Bitterer  Extractivstoff.  —  10,0 
conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  mehrmals  taglich,  in  Pulvern,  Species, 
Aufguss  [15.0-25,0  auf  100,0],  als  Succus  recens. 

Herba  Heraiariaet  Bruchkraut.  [Von  Herniaria  glabra.  —  In  neuerer 
Zeit  von  Zeissl  gegen  Syphilis  und  namentlich  fast  als  Specificum  gegen  Blasencatarrh, 
zur  Beruhigung  des  Krampfes  der  Blasenmuskeln,  empfohlen.  —  10  0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  im  Dococt  [5,0-15,0  auf  100 0]  und  zu  Species. 

889.  I^ 

Herb.  Hemiariae  glabr. 
Herb.  Chenopodii  ambros.  ana  10,0. 
M.  f.  spec.    Div.  in  dos.  aeq.  No.  8.    S.  2  mal  tägl.  eine  Dosis  in  Wasser  oder  Milch 
abgekocht  zu  nehmen.   [Bei  acutem  und  chronischem  Blasenkatarrh.]      Zeissl. 

Herba  HydrOCOtyles  asiaticae.  [Eine  in  Indien  heimische  Umbellifere; 
von  Btiletn  und  Hubert  gegen  Lepra  orientalis  mit  Erfolg  angewendet.] 

Innerlich:  im  Pulver  [0,6-12,0  pro  die  —  mit  Pulv.  aromat.],  im  In- 
fusum  [5,0-10,0  auf  100,0]. 

Digit^  885-889.  'VS 


364  Herba  Hyoscyami. 


Aeuisserlich:  zu  Bädern  [^'2'^  Pfund  auf  ein  Bad.  —  Vergl.  Railix  Ily- 
drocotyles  asiaticae.] 

'^'Ilerba  llyMCyailli.  Henban  eleaves.  Feuilles  de  Jusquiarae.  Bil- 
senkraut. Bilsenkraut-Blätter.  [Blätter  und  blühende  Stengel  des  Hyoscya- 
mus  niger.  —  Hyoscyamin.  —  10,0  conc.  10  Pf.,  gross,  pulv.  10  Pf.,  subt.  pulv. 
15  Pf.]. 

Innerlich:  zu  0,05-0,1-0,3  [ad  0.3  pro  dosil  ad  1.5  pro  die!]  mehrmals 
täglich,  in  Pulvern,  Pillen,  im  Infusum  [wenig  gebräuchlich]. 

Aeusserlich:  zu  Kataplasmen  [mit  ITerba^Conii  ana  und  Sem.  Lini]; 
infundirt  zu  Klystieren  [1,0-2.0  ad  clysma],  Augenwässern  [zu  Bä- 
hungen: 5,0-10,0  auf  100,0.  zu  Tropfwässem ,  namentlich  behufs  Erweiterung  der 
Pupille:  3,0  auf  25,0],  Bähungen,  Bädern  [60-120,0  pro  balneo],  örtlichen 
Dampfbädern,  als  Rauchmittel  [bei  Asthma,  Zahnschmerz:  die  Blätter  zu 
kleinen  Kügelchen  geformt  und  auf  Tabak  verbrannt  oder  in  Cigarretten,  vergl.  Fol. 
Belladonnae],  zu  Inhalationen  [Infusum  entweder  zur  Dampf-Inhalation  oder 
zur  Zerstäubung:  0.5-1,0-2.0  auf  500,0  Aqua],  zu  Salben  [mit  dem  Presssaft  oder 
der  Tinctur  bereitet]. 


890.  IV 

Herb.  Hyoscyami  0,1 

Rad.  Ipecacuanh.  0,03 

Natri  bicarbon.  0,25 

Elaeosacch.  Anisi  i\b, 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  10.    D.  S. 
3stdl.  1  Pulver.    [Bei  Reizhusten.] 


891.  Kf 

Herb.  Hyoscyami  pulv. 
Extr.  Hyoscyami  ana  2,5 
Fol.  Digit.  1,0     . 
Extr.  Chamom.  q.  s. 
ut  f.  pil.  80.    Consp.  Lycop.    D.S.  3 mal 
täglich  4-5  Stück.    [Bei  Krampfhuston.] 
Oenterlen. 

892.  I^ 

Herb.  Hyoscyami 
Herb.  Conii  ana  50,0 


Furfur.  Tritici  500,0. 
M.  f.  species.   Div.  in  8  part.  aeq.   D.  S. 
1  Päckchen  zum  Kataplasma  zu  kochen. 

893.  IV 

Herb.  Hyoscyami  5,0 
Rad.  Alth.  10,0 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Colat  150,0 
D.  S.  Zur  Einspritzung  in  die  Harnblase. 
[Bei  schmerzhaftem  Blasenkatarrh.] 


894.  Bf 

Inf.  Fol.  Hyoscyami  (e  1,0)  500,0 

in  quo  solve 
Ammonii  chlorati  5,0. 
MDS.  Zur  Inhalation  in  zerstäubter  Form. 
[Bei  Krampfhusten.] 


Herba  Hyperici.  Johanniskraut.  [Von  Hyp.  pcrforatum.  —  10,0 
etwa  10  Pf]    Nur  zur  Bereitung  des  Oleum  Hyperici. 

Herba    Hyssopi»     Ysopkraut.     [Von  Hyss.  officinalis.  —  Aetherisches 
Oel.  —  10  0  conc.  etwa  10  Pf.] 
Innerlich:  als  Species. 
Aeusserlich:  im  Infusum  zu  Umschlägen. 

Herba  Lactiicae.  Herba  Lactucae  virosae.  Wild  lettuce.  Herbe 
de  Laitue.     Giftlattigkraut. 

Nur  zur  Bereitung  des  Extracts  verwendet. 

Herba  Ledi  fialiistris  s.  Rosmarini  sylvestris.  March-Rosemary. 
Wilder  Rosmarin,  Sumpfporst.  [Aetherisches  Oel,  bitterer  (narkotischer) 
Extractivstoflf.  —  10,0  conc.  und  gross,  pulv.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [2,0-3,0  auf  100,0  —  mit  bitteren  oder  abfüh- 
renden Zusätzen :  gegen  Keuchhusten]. 

Aeusserlich:  im  Aufguss,  zu  Fomentationen,  Bädern  u.  s.  w. 

a^    B^  890-894.  Digitizedby^OOgie 


Herba  Linariae.  365 


Herba  Liiariae.  Flax-weed.  Herbe  de  Linaire.  Leiu kraut. 
[Von  Linaria  vulgaris.  —  Schleim.  —  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [10,0-20,0  auf  100  —  ehedem  gegen  Icterus,  Wasser- 
scheu n.  s.  w.  gebräuchlich]  und  zu  Species. 

Aeusserlich:  im  Decoct  (10,0-15  0  auf  100,0],  zur  Fomentation 
und  Eintröpfelung  bei  Augenentzündung  (Ra«l«Maeher);  vergl.  Ungt. 
Linariae. 

*llerba  Ltbeliae«  Indian  Tobacco.  Lobelienkraut.  [Von  Lobelia 
inflata.  —  Flüchtiger,  scharfer  Stoff  (Lobeliin?)  und  ätherisches  Oel.  —  10,0  conc. 
und  gross,  pulv.  15  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf.]. 

Innerlich:  zu  0,2-0,5  [als  Emeticum  in  Amerika  verwandt,  1,6-4,0  —  bei 
uns  ungebräuchlich],  im  Pulver,  im  Decoct  [2,0-6,0  auf  100,0 -— für  Kinder 
das  Infusum  (1,0-3,0  auf  100,0),  hauptsächlich  gegen  Krampfleiden  des  Vagus: 
Asthma,  Cardialgie  u.  s.  w.,  empfohlen,  ohne  sich  jedoch  sicher  zu  bewähren.] 

Aeusserlich:  als  Clysma  [Decoct  von  4,0-8,0  auf  100.0-150,0  —  ähnlich 
dem  Tabaks-Klystiere  wirkend],  als  Rauchmittel  [in  Cigarren:  gegen  Asthma], 

Herba  Lyc#|Kldih  Earthmoss.  Pied-de-Loup.  Bärlappkraut. 
[Von  Lycopod.  clavalum.  —  Scharfer  Ertractivstoff.  —  10  0  conc.  etwa  10  Pf.]. 

Innerlich:  als  Decoct  [5,0-10,0  auf  100,0],  als  Emmenagogum, 
Diureticum,  Drasticum  früherhin  in  Gebrauch. 

Herba  NajtraMe.  Marjoram.  Herbe  die  Marjolaine.  Meiran. 
[Von  Origanum  Majorana.  —  Aetherisches  Oel.  —  10,0  conc.  und  gross,  pulv.  10  Pf., 
subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0,  als  Species,  zum  Infusum  [3,0-15  0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Kräuterkissen,  Niesepulver,  im  Infusum  zu 
Mund-  und  Gurgelwässern,  Umschlägen,  Bädern. 


895.  B^ 

Herb.  Majoran,  pulv.  30,0 
Herb.  Mari  veri  pulv. 
Fl.  Convall.  maj.  pulv. 
Rhiz.  Irid.  flor.  pulv.  ana  10,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  Prisenweise  zu  nehmen. 
Pulvis  stemutatorius  des  früheren 
Ood.  med.  Hamb. 


896.  Hr 

Pulv.  Herb.  Majoran. 

Pulv.  Flor.  Lavand. 

Sacoh.  ana  4,0 

Flor.  Convall.  niajal.  pulv. 

Sapon.  hisp.  ana  2,0 

Ol.  Bergamott. 

Ol.  Caryoph.  ana  0,1. 
D.    Pulv.  errhinus  Hnfelandi. 


Herba  Mari  veri.  Syrian  Mastiche.  Amberkraut.  [Von  Teucrium 
Mamm.  —  Aetherisches  Oel  und  bitterer  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf., 
subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0],  in  Species. 

Aeusserlich:  als  Schnupfpulver. 

Herba  Narmbii*  White  horehound.  Andorn.  Berghopren.  Ma- 
riennessel. [Von  M.  vulgare.  —  Bitterer  Extractivstoff,  ätherisches  Oel.  — 
10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [5,0-15  0  auf  100,0],  als  Species,  als  Suc- 
cus  recens. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  empfohlen. 

Herba  Natricariae  s.  Parthenü.   Motherwort.  Matricaire.   Mutter- 
kraut.  [Von  Pyrethrum  Parthenium.  —  Aetherisches  Oel.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 
Innerlich:  wie  Flores  Chamomillae. 

Digiti^  895-896.  "IM 


366  Hcrba  Matrisylvae. 


Ilerba  Hatrisylvae.  Wood-roof.  Muguet  des  bois.  Waldmeister. 
[Von  Asperula  odorata.  —  Enthält  Cumarin  und  bitteron  Extractivstoff.  —  10,0  conc. 
etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0  —  namentlich  weinigem: 
Mai  trank],    als  angenehm  riechender  Zusatz  zu  aromatischen  Species. 

Ilerba  Medieaginis  sativae.  Luzernklee.  Von  Becker  gegen 
Lungenaffectionen  empfohlen.  Er  lässt  die  saftigen  Spitzen  vor  der 
Blüthezeit  sammeln  und  im  Schatten  trocknen.  Er  giebt  das  Mittel  ge- 
meinsam mit  Herb.  Cardui  benedicti  ana  4,0,  den  Tag  über  im  Infusum 
zu  gebrauchen. 

*llerba  HelilotK  Summitates  Meliloti.  Herb.  Mcliloti  citrini.  Stein- 
klee. [Blätter  und  blühende  Zweige  von  Melilotus  officinalis  and  M.  aUissimus. 
Enthalten  Cumarin.  —  10.0  5  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  schlecht  riechenden  narcotischen  Kräu- 
terumschlägen, zu  Schnupfpulvern,  zertheileudea  Salben  und 
Pflastern. 

*Herba  MiUefolii.  Folia  Millefolii.  Schafgarben  kraut.  [Von 
Achillea  millofolium. —  Bitterer  Extractivstoff  und  ätherisches  Oel.  — 10,0  conc.  5  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  Flores  Millefolii.  [üeber  den  Ge- 
brauch des  Succus  recens  Millefolii  s.  den  Artikel  Succi  recontes.] 

Ilerba  Nastartii  aqiiatiC]*  Water  -  cresses.  Herbe  de  Cresson. 
Brunenkresse.     [Scharfer  Extractivstoff.] 

Innerlich:  im  Succus  recens;  in  neuerer  Zeit  von  ChatiM  wegen 
hervorstechenden  Jodgehaltes  (?)  als  Antiscrophulosum  empfohlen. 

Ilerba  OretseliMl«  Bergpetersilie.  [Von  Athamanta  Oreoselinum. — 
Angenehmes  ätherisches  Oel.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  in  [leicht  diuretischom]  Aufguss  [100-20,0  auf  100,0],  zu 
Species. 

Ilerba  Origaii  cretici.  KretischerDosten.  Spanischer  Hopfen. 
[Aetherisches  Oel.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0],  zu  Species. 
Aeusserlich:  zu  trockenen  und  feuchten  Umschlägen. 

Ilerba  Origaii  vulgaris«  Common  Marjoram.  Gemeiner  Dosten. 
[Aetherisches  Oel.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  das  vorige. 

Ilerba  Parietariae«  Glaskraut,  Nachtkraut,  St.  Peterskraut. 
[Von  Parietaria  officinalis.] 

Innerlich:  in  Abkochung  [als  gelind  stopfendes  Mittel],  zu  Species. 

Ilerba  Petroselmi.  Parsley.  Persil.  Petersilienkraut.  [Von 
Apium  Petroselinum.  —  Schwaches  ätherisches  Oel.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [10,0-20,0  auf  100,0],  zu  diuretischen 
Species. 

*Herba  Polygalaet  Herba  Polygalae  amarae  c.  Radice.  Milkwort. 
Bittere  Kreuzblumen.  [Bitterer  Extractivstoff,  Schleim.  —  10,0  conc.  5  Pf., 
subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [10,0-25,0  auf  100,0],  zu  Species. 

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Herba  Polygalae  vulgaris.  367 


897.  I^ 

Decoct.  Herb.  Polygal.  amar.(e25,0) 
150,0 

Liq.  Ammonii  anisat.  5,0 

Syr.  Alth.  50,0. 
MDS.    l-2st<il.  1  Esslöflfel. 

[Zweckmässiges  Expectorans,  zumal  bei 
geschwächter  Digestion.  Man  lasse  sich  durch 
die  eigcnthumliche,  fast  kupfergrüne  Fär- 
bung dieser  Mixtur  nicht  befremden.] 


898.  I^ 

Decoct.  Herb.  Polygal.  amar.  (10,0) 
150,0 

Syr.  Tolut.  15,0 

Tinct.  Opii  benz. 

Tinct.  Scillae  ana  0,15 

Ammonii  carbon.  1,0-1,5. 
MDS.   2stdl.  1  Esslöffel. 

[Zur  Beförderung  der  Expectoration,  bei 
Bronchitis  sehr  gerühmt.]  Stokes. 


Herba  Polygalae  vulgaris.    Deutsche   Kreuzblumen.    [Bitterer 

ExtractivstolT.] 

Innerlich:  wie  die  vorige,  aber  weniger  reizend  und  bitter. 

Herba  Palegii  s.  Menth.  Pulegii.  Penny-royal.  Pouliot.  Poley, 
Flohkraut.  [Von  Mentha  Pulegium.  —  Aetherisches  Oel.  —  10,0  cono.  etwa 
10  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  Fol.  Menth,  crisp.  anzuwenden. 

Herba  PiiliiiOMariae«  Lungwort.  Pulmonaire.  Lungenmoos.  [Von 
Sticta  pulmonacea.  —  Schwach  schleimig.  —  10.0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Nur  noch  wenig  verwendet,  aber  als  Volksmittel,  gemischt  mit 
Herba  Hepaticae  [von  Anemone  hepatica],  unter  dem  Namen  »Lungen- 
und  Leber  kraut«  bei  Unterleibsbeschwerden,  Lungenleiden  u.  s.  w.  in 
Form  von  Species  sehr  beliebt. 

Herba  Pulsatillae.  Wind-flower.  Anemone.  Küchenschelle. 
[Von  Anemone  pratensis  und  Palsatilla.  —  Enthält  Anemon  in  (Pulsatillencampher), 
ein  krystallinisches  Fett  von  brennendem  Geschmack  und  giftiger  Wirkung,  welches 
beim  Erwärmen  zum  Gusten  reizende  Dämpfe  erzeugt.  —  10,0  conc.  10  Pf.,  subt. 
pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,2-0,4,  in  Pulvern,  Pillen,  Aufguss  [1,0-4,0 
auf  100,0],  in  weinigem  Digest. 

Aeusserlich:  im  Aufguss  zu  Augenwässern  [2,0-^5,0  auf  100,0]. 

900.  Bf 

Herb.  Pulsatill.  4,0-12,0 
Vini  gallici  albi  q.  s. 

Digere  per  horam:  Colat. 
250,0  refrig.  adde 
Syr.  Cinnam.  30,0 
Aeth.  acetici  1,2. 
MDS.    Esslöffelweise  in  steigender  Menge. 
[Bei  Amaurose  und  Cataract.] 

▼.  Or&fe. 

Herba  Pyrtlae  rotiiMdifoliae*    Rundblättigeres  Wintergrün. 
Innerlich:  in  Abkochung  [10,0-25,0  auf  100,0  —  soll  emetische  Wir- 
kung haben.] 

Herba  Pyrolae  HiybeUatae  s.  Chimophilae  umbellatae.  Nabel- 
kraut.   [Bitterer  Extractivstoff.] 

Innerlich:  in  Aufguss  oder  leichtem  Decoct  [5,0-15,0  auf  100,0], 
als  Diureticum. 

.Herba  Rorellae  s.  Droserae  rotundifoliae.  Sonnenthau.  [Bitterer 
Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  15  Pf] 

Innerlich:  im  Decoct  [10;0-20,0  auf  100,0],  als  Adstringens. 

Digi^e897.900.  -^e 


899.  I^ 

Herb.  Pulsatill.  pulv. 
Extr.  Pulsatill.  ana  4,0. 
F.  pil.  60.    D.  S.  2 mal  tagl.  1-3  Pillen, 
allmälig  steigend.    [Bei  Amaurose.] 
▼.  Gräfe. 


368  Herba  Sabinae. 


Berba  Sabiiae  s.  Summitates  Sabinae. 

Herba  SafiMariae«  Soap-woi-t.  Saponaire.  Seifenkraut.  [Von 
Saponaria  officinalis.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zur  Bereitung  eines  Succus  recens  und  im  Decoct 
[5,0-15,0  auf  100,0]. 

Herba  Satnrejae*  Pepper-wort.  Sariette.  Pfefferkraut.  [Von 
Satureja  bortensis.  —  Aetherisches  Oel  ] 

Innerlich:  im  Aufguss  oder  zu  Species. 

Herba  ScabiMae«  DeviFs  bit.  Scabieuse.  Teufelsabbiss.  [Von 
Scabiosa  succisa.  —  Bitterer  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Obsolet. 

Herba  Sc#l4l|ieMdrii»  Hirschzunge.  [Von  Aspleniam  Soolopeadrium. 
—  Gerbsäure  und  bitterer  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  [als  Volksmittel  bei  chronischem  Catarrh  und  Phthisis]  in 
Species. 

Herba  Setrilii»  Lachenknoblauch.  [Von  Tencriam  scordiam.  — 
Aetherischer  und  bittei-er  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.,  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  [5,0-15,0  auf  100.0]  als  Anthelminthicum. 

Aeusserlich:  im  Aufguss  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  In- 
jectionen  u.  s.  w. 

Herba  Sedi  aeris  s.  minoris  s.  Sempervivi  tectorum.  Hous-leek, 
Hauslauch,  Mauerpfeffer.    [Scharfer  Extractivstoff  und  Salze.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0,  in  Pulvern  [gegen  Epilepsie  und  als  Diareticum 
neuerlich  wieder  empfohlen],  in  Abkochung  [5,0  bis  15,0  auf  100,0],  als 
Presssaft. 

Aeusserlich:  die  frischen  Blätter  oder  den  Presssaft  als  Verband- 
mittel bei  Verbrennungen,  Hautkrebs  u.  s.  w. 

*Herba  Serpylli«  Mother  of  thyme.  Serpolet,  Herbe  de  thyra  sau- 
vage. Quendel,  Feldkümmelkraut,  Wilder  Thymian.  [Von  Thymus  Scr- 
pyllum.  -—  Aetherisches  Oel.  Gerbsäure.  —  10,0  conc.  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  aromatischen  Species. 

Aeusserlich:  zu  Kräutersäckchen,  Umschlägen,  Bädern. 

Herba  Spartii  Seoparii«  Herba  Genistae.  Scoparii  cacumina  Ph. 
Brit,  Broom-tops.  Herbe  de  Genct.  Pfriemen  kraut.  [Scharfer  Extrac- 
tivstoff, Spartein.  Scoparin.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [von  10,0-20,0  auf  100,0—  gegen  Morb.  Brightii 
von  Rayer  neuerdings  empfohlen.  —  Das  in  England  viel  gebrauchte,  dort  officinelle 
Decoctum  Scoparii  wird  aus  1  mit  20  Wasser  bereitet.  —  Vergl.  auch  For.  Spartii 
Scoparii]. 

Herba  Spigeliaet  Wurmgras.  [Von  Splgelia  marylandica.  —  Scharfes 
Harz,  Extractivstoffe.  —  10,0  conc.  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  bei  Kindern,  zu  4,0-8,0  bei  Erwachsenen, 
in  Pulvern,  Aufguss  oder  Decoct  [15,0-300  auf  100,0],  als  Wurm- 
mittel. 

Aehnlich  in  der  Wirkung  und  Anwendung  ist  die  Herba  Spigeliae 
anthelmiae. 

Herba  SpilaatbiSt   Herba  Spilanthis  oleraceae.    Parakresse.  Nur 

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ilerba  Tanaccti.  36t^. 


zur  Bereitung    der  Tinctura  Spilanthis  composita.     Enthält  ein  scharfes 
Harz,  ähnlich  wie  Rad.  Pyrethri.    [10,0  conc.  15  Pf.] 

Herba  Taiaceti«    Common- tensy.    Herbe  de  Tanaisie.    Rainfarn- 
kraut.     [Von  Tanacetum  vulgare.  —  10,0  conc.  6lwa  10  Pf.] 
Anwendung  und  Dosis  wie  bei  Flores  Tanaceti. 

Herba  Taraiad*  Common  dandelion,  Piss-a-bed;  Herbe  de  Dan- 
delion,  Herbe  de  Pissenlit.  Löwenzahn.  [Von  Leontodon  Taraxacum.  — 
Bitterer  Extractivstoflf,  Schleim,  Stärkemehl,  Salze.  —  10,0  conc.  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [10,0-15,0  auf  100,0],  in  Species;  als  Suc- 
cus  recens. 

Aeusserlich:  im  Decoct  zu  Klystieren  empfohlen. 

Herba  Taxi.  Fronds  Taxi.  Yew-tops.  Eibenblätter.  [Von  Taxus 
baccata.  —  Scharfes,  giftig  wirkendes  Harz,  ätherisches  Oel.  —  10,0  conc.  etwa 
10  Pf.l 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,25,  in  Pulvern  oder  im  Aufguss  [3,0 
auf  100,0,  theelöflfelweise  stündlich]  oder  in  woingeistiger  Maceration  [in 
demselben  Verhältniss.] 

'^'Herba  Thymi.  Thymian.  Gartenthymian.  Römischer  Quendel. 
[Von  Thymus  vulgaris.  —  Aetherisches  Oel.  —  10,0  conc.  und  gross,  pulv.  5  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  die  anderen  aromatischen  Kräuter, 
z.  B.  Herba  Serpylli. 

Herba  llrticae.  Nettle.  Ortie.  Brennessel.  [Von  Urtica  urens.  — 
An  der  Spitze  der  Nesselhaare  sitzt  eine  Drüse,  die  einen  die  Haut  scharf  an- 
ätzenden Inhalt  führt.] 

Innerlich:  zu  Presssaft.  [Succas  Herbae  ürticae,  löffelweise  zu  ge- 
brauchen, ist  in  neuester  Zeit  wieder  von  französischer  Seite  (Ctil«)  gegen  Hämor- 
r hagle n  empfohlen  worden ,  namentlich  Hämoptoe,  Epistaxis,  Hämonhoidal- und 
übermässige  Menstrualblutungen.] 

Aeusserlich:  zur  ürtication  [bei  Lähmungen,  Neuralgien,  Menostasie, 
zar  Hervorrufung  verschwundener  acuter  Exantheme  peitscht  man  die  Haut  ober- 
flächlich mit  einem  Nesselbündel  —  ein  trotz  seiner  Schmerzhaftigkeit  unsicheres 
Verfahren.] 

Herba  ValeriaMe  celticae«    Berg-Baldrian. 

Wie  Radix  Valerianae. 

Herba  VerbascL  Wool-blade.  Bouillon  blanc.  Wollkraut.  [Von 
Verbascum  thapsus.  —  Schleim.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  schleimigen  Abkochungen  [5,0-10,0  auf  100,0],  als 
Species. 

Herba  Verbeiae.    Eisenkraut,  Eisenhart.    [Von  V.  officinalis.] 

Innerlich:  in  Abkochung  [als  schleimig  bitteres  Mittel]. 

Aeusserlich:  vergl.  Viscum  album. 

Herba  VerOMlCaet  Ehrenpreis.  [Von  V.  officinalis.  —  Bitterer  Extrac- 
tivstoflf. —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zum  Succus  recens. 

Herba  Viieae  perviicae.  Evergreen.  Pervenche.  Wintergrün, 
Sinngrün,  Todtenmyrthe.     [Von  Vinca  minor.  —  Staric  bitter.] 

Im  Decoct  [5,0-10.0  auf  100.0]. 

Ewald  und  Simon,  Anii«iverordiitiiigHielire.    10.  Aufl.  Digitized J| VjOOQIC 


370  HerbaViolae  tn^oloris. 


*llerba  Vitlae  trieoltris  s.  Jaceae.  HeartVease.  Pensee  sauvage, 
Herbe  de  Violet.  Stiefmütterchen.  Freisamkraut.  Stiefmütterchen- 
kraut.    [Schleim,  wenig  Violin.  —  10,0  conc.  5  Pf.,  subt.  puW,  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-5,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Latwergen 
[höchst  unzweckmässig],  im  Decoct  [10,0-15,0  auf  100,0J,  im  Presssaft,  zu 
[blutreinigenden]  Species. 

001.  I^f 

Herb.  Viol.  tricolor. 
Fol.  Juglaiidis  ana  25,0 
Fol.  Sennao  5,0 
Rad.  Liquir.  10,0. 
C.  C.  M.  f.  species.    D.  S.   Zum  Thee.    [Bei  Hautkrankheiten.] 

üerba  Virgae  anreaet  Herba  virgaureac  s.  Consolidae  saracenicae. 
Goldruthe.     [Von  Solidago  virgaurea.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  [von  RaileMaeher's  Schule  als  kräftiges  Diureticum  bei  „Ur- 
Niorenleiden"  empfohlen],  im  Aufguss  oder  leichten  Decoct  [10,0  auf  100,0]. 

'^'llinidiMeSt  Sanguisuga  medicinalis  und  officinalis.  Leeches.  Sang- 
sues.     Blutegel.     [1  Stück  20  Pf.] 

Die  Pk.  fieni.  führt  zwei  Species  auf:  den  deutschen  Egel  Sangui- 
suga medicinalis  [olivenfarbig,  mit  sechs  hell  rostfarbenen  (rothen,  Ph.  fierv. 
ed.  II),  schwarz  punktirten  Längsstreifen,  grüngelbliche  Bauchfläche  mit  schwar- 
zen Flecken  und  schwarzem  Rande  gezeichnet]  und  den  ungarischen  Egel, 
Sanguisuga  officinalis  [grünliche  oder  schwarzgrünliche  Rückenfläche,  eben- 
falls mit  sechs  rostfarbenen  (gelben,  Ph.  Uttm,  ed.  II),  schwarz  punktirten 
Längsstreifen,  ungefleckte  olivenfarbene  Bauchfläche,  beiderseits  mit  einem  schwar- 
zen Seitenstreifen.  —  Der  Pferdoblutegel,  Haeraopis  Sanguisorba  Sa- 
vigny,  unfähig  zum  Saugen,  unterscheidet  sich  durch  einen  unregelmässig  ge- 
fleckten, mit  Streifen  nicht  gezeichneten  Rücken].  —  Frühere  Pharmakopoen 
unterschieden  die  Blutegel  auch  nach  ihrer  Grösse  und  bestimmten  die 
Hirudines  ponderis  minimi  zu  0,5-1,0,  die  ponderis  medii  zu  1,0-2,0,  die 
ponderis  maximi  zu  2,0-3,0.  —  Blutegel,  die  schon  gesogen,  sind  in  der 
Regel  erst  nach  Verlauf  mehrerer  Monate  wieder  zur  weiteren  Applica- 
tion zu  benutzen,  ja  es  soll  sogar  durch  Application  eines  vollgesogenen 
und  ausgepressten  Blutegels  bei  einem  zweiten  Patienten  eine  Blutver- 
giftung mit  tödtlichem  Ausgang  bei  letzterem  erfolgt  sein.  Nach  Klige 
sollen  die  Thiere  die  Saugfähigkeit  schon  binnen  wenigen  Tagen  wieder 
erhalten,  wenn  man  sie  nach  dem  Saugen  in  einer  Mischung  aus  gleichen 
Theilen  Moselwein  und  Flusswasser,  oder  einer  Mischung  aus  3  Wein- 
geist, 4  Weinessig  und  12  Wasser  fünf  Minuten  lang  aufbewahrt,  dann 
mit  15<^  R.  warmem  Wasser  wäscht  und  darauf  in  frisches  Flusswasser 
legt.  In  Militär-Lazarethen  wird  zu  diesem  Zwecke  eine  aus  77  Acetum 
und  100  Aq.  fönt,  bestehende  Miscliung  angewendet  und  stets  vorräthig 
gehalten.  —  Dem  gegenüber  schrieb  jedoch  die  Ph.  fier«.  ed.  I.  direct 
vor,  dass  die  in  den  Officinen  vorräthigen  Blutegel  früher  zum  Saugen 
noch  nicht  angewendet  sein  durften. 

üeber  die  Dosis  des  durch  einen  Blutegel  entleerten  Blutes  lässt 
sich  keine  auch  nur  annähernde  allgemeine  Bestimmung  machen,  da  die 
Grösse  der  Thiere,  die  Länge  und  Ergiebigkeit  der  Nachblutung,  der 
grössere  oder  geringere  Blutreichthum  der  getroffenen  Stelle  u.  s.  w. 
hierin  die  verschiedentlichsten  Modificationen  bedingen.    Das  in  neuerer 

H^^  R  901.  Digitizedby  V^OOQIC 


Homatropinum.  371 


Zeit  von  J.  Beer  in  Ausführung  gebrachte  Anschneiden  (Bdellatoraie) 
vermehrt  nicht  bloss  in  hohem  Maasse  die  Saugfähigkeit  der  Thiere,  son- 
dern gestattet  auch  eine  genaue  Maassbestimmung  des  entleerten  Blutes. 

Bei  der  Application  der  Blutegel  hüte  man  sich  besonders,  mit  den 
Thieren  zu  viel  zu  manipuliren;  je  freier  man  sie  sich  bewegen  lässt,  um 
desto  schneller  beissen  sie  an.  Am  besten  thut  man  sie  in  ein  grösseres 
Glas  und  kehrt  dies  auf  dem  betreffenden  Theile  um.  Einzelne  Blutegel 
setzt  man  am  zweckmässigsten  mit  Hülfe  eines  Blutegelglases.  Bei  der 
Application  von  Blutegeln  im  Munde  zieht  man  einen  Faden  durch  den 
Schwanz  des  Thieres,  und  zwar  in  der  Richtung  von  oben  nach  unten 
[nicht  seitlich,  um  nicht  die  Blutgefässe  der  Thiere  zu  verletzen],  wodurch  das 
etwaige  Entschlüpfen  des  Egels  verhindert  wird.  —  Die  Applicationsstelle 
muss  rein  gewaschen  sein;  verweigern  die  Thiere  das  Anbeissen,  so  be- 
tupft man  die  Stelle  mit  frischem  Wasser,  Zuckorwasser,  Milch  oder  etwas 
Blut.  —  Die  Nachblutung  unterhält  man  durch  Auflegen  warmer 
Schwämme  oder  Compressen;  bei  grösseren  Blutentleerungen  auf  Bauch 
oder  Brust  lasse  man  die  Nachblutung  unter  warmen  Kataplasmen  vor 
sich  gehen.  —  Zur  Stillung  der  Blutung  bedient  man  sich  des  Feuer- 
schwammes,  Zunders,  Leims  u.  s.  w. ;  ist  die  Blutung  hartnäckig,  so  muss 
man  styptische  Pulver,  am  besten  mit  klebenden  Substanzen  versetzt 
[Alaun  mit  Gummi],  oder  Liquor  Ferri  sesquichlorati  u.  a.  zu  Hülfe  nehmen. 
Genügt  auch  dies  nicht,  so  klemmt  man  die  Wunde  in  kleine  Schicber- 
pincetten,  oder  cauterisirt  sie  mit  Höllenstein  .oder  mit  einer  glühend  ge- 
machten Stricknadel,  oder  endlich  umsticht  sie  mittelst  eines  blutigen  Heftes. 

Bei  der  täglich  steigenden  Thcuerung  der  Blutegel  war  man  schon 
seit  lange  darauf  bedacht,  Ersatzmittel  für  dieselben  durch  künstliche  ^ 
Sauginstrumente  zu  linden.  Als  besonders  zweckmässig  hat  sich  in  dieser 
Beziehung  der  leirtei^ip'sche  Hirudo  artificialis  bewährt,  welcher 
durch  A.  t.  (Sräfe's  Bemühungen  namentlich  für  die  ophthalmiatrische  Praxis 
in  Deutschland  vielfache  Verbreitung  gefunden  hat.  Derselbe  besteht  in 
einem  kreisförmigen,  mehr  oder  weniger  tief  zu  stellenden  Messer,  wel- 
ches durch  schnelle  Abwickelung  einer  Schnur  rasch  umgedreht  wird  und 
einen  runden  Einschnitt  macht,  auf  welchem  dann  eine  Saugröhre  ange- 
bracht wird.  Man  hüte  sich  bei  der  Application  dieses  Blutegels,  di\s 
Messer  zu  tief  zu  stellen,  weil  sonst  der  kleine  kreisförmige  Hautlappen 
leicht  brandig  wird.  Die  Vorthoile  dieser  Blutentziehungsweise  bestehen 
in  ihrer  relativen' Billigkeit,  der  raschen  Application  und  der  Möglichkeit 
genauerer  Dosirung.  Leider  steht  der  ganz  allgemeinen  Anwendung  dieses 
Instrumentes  der  Umstand  entgegen,  dass  es  nur  da  eine  ausgiebige  Blut- 
entleerung bewirkt,  wo  die  Haut  nahe  über  Knochenpartien  verläuft, 
während  die  Application  an  weniger  resistejiten  Stellen,  z.  ß.  am  Bauche, 
ohne  wesentlichen  Erfolg  bleibt. 

Homatropmiilll«  Homatropin.  Entsteht  aus  mandelsaurem  Tropin 
(einem  Spaltungsproduct  des  Atropins)  und  Salzsäure  mit  grosser  Leich- 
tigkeit. Weisses  krystallinisches,  leicht  lösliches  Salz.  Die  Erweiterung 
der  Pupille  geht  rasch  und  energisch  vor  sich,  so  dass  in  kürzester  Zeit 
die  Untersuchung  mit  dem  Augenspiegel  vorgenommen  werden  kann.  Die 
Rückbildung  der  Dilatation  erfolgt  schneller  wie  bei  Atropin. 

Anwendung  und  Dosirung  wie  Atropin.  .^^^^T^ 

Digitized  b^  VjOOQIC 


872  Hydrargyrum. 


Htmatrof  iMOl  kydrdkKmieoi«  Bromsauros  Homatropia.  [0,01 
=  50  Pf.] 

Homatropiliaiii  sillfilrifillll«  Schwefelsaures  Homatropin.  [0,1  = 
400  Pf.]  Beide  Salze  des  Homatropins  werden  ebenso  wie  dieses  ange- 
wendet und  ihnen  die  gleiche  Wirkung  nachgerühmt. 

Innerlich:  zu  0,015-0,03  in  Pillen  (auch  subcutan)  von  VrotMlIer 
bei  den  Nachtschweissen  der  Phthisiker  mit  gutem  Erfolg  angewandt.  Es 
soll  milder  und  gefahrloser  wie  Atropin  sein. 

*llydrargyrillll.  Mercurius  vivus.  Mercury,  Quicksilvcr.  Mercure, 
Argent  vif.  Quecksilber.  [Flüssiges,  metallglänzendes,  blaulichweissos  Metall, 
welches  gewöhnlich  eine  kleine  Menge  Blei,  Wismuth,  Zinn  oder  Zink  enthalt.  — 
10,0  20  Pf.] 

Die  Ph.  €er«.  ed.  I  machte  einen  Unterschied  zwischen  Hydrargyrum 
und  Hydrargyrum  depuratum  wegen  der  gewöhnlichen  Verunreinigung 
ersteren  Präparates  mit  anderen  Metallen,  so  dass  ersteres  nicht  ange- 
wendet, sondern  nur  das  gereinigte  Quecksilber  benutzt  wurde.  Die  Ph. 
€erM.  cd.  11  kennt  nur  Hydrargyrum,  ohne  nähere  Bestimmung,  als  dass 
das  spec.  Gewicht  13,57  sein  soll,  wobei  selbstverständlich  das  gereinigte 
Präparat  verstanden  ist. 

Hydrargynm  aeeticani  Mydatani,  Acetas  hydrargyri.  Essig- 
saures Quecksilberoxyd.  Krystallinisch,  leicht  löslich  in  Wasser, 
namentlich  unter  Zusatz  von  einigen  Tropfen  Essigsäure. 

Innerlich:  selten  in' Gebrauch,  zu  0,006-0,02-0,06. 

Aeusserlich:  in  Solution,  vorzugsweise  als  cosmetisches  Mittel, 
so  z.  B.  1,0-1,5  in  Aq.  Rosarum  100  gelöst,  als  Waschmittel  gegen 
Sommersprossen. 

Hydrai^roi  aeeticHn  oiyiliilatllli.  Acetas  hydrargyrosus,  Mer- 
curius acetatus.  Terre  foliee  mercurielle.  Essigsaures  Quecksilber- 
oxydul.    [1,0  5  Pf.]    Sehr  schwer  löslich.     Cave:  Säuren,  Salze. 

Innerlich:  [selten]  zu  0,01-0,06  2-3  Mal  täglich,  in  Pillen  oder 
Pulvern. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1,0-2,0  auf  25,0  Fett]. 

Hydrargyium  amidato-bidiUrataBi  s.  Hydrargyrum  praecipita- 
tum  album. 

üydrarjryrnBl  liibromatam«  Hydrargyrum  perbromatum.  Hydrarg. 
bromatum  solubile.  Bibromide  of  mercury.  Mercure  perbrom^.  Queck- 
silber-Bibromid.  Doppeltbrom-Quecksilber.  Weiss,  krystallinisch,  in 
Wasser  schwer,  in  Weingeist  und  Aether  leicht  löslich.    [1,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,002-0,015  in  Pillen  oder  Solution. 

Aeusserlich:  in  Salben  oder  wässerigen  Solutionen  [0,1  auf  100,0]. 


902.  Fir 

Hydrarg.  bibromat.  0,05 
solve  in 


903.  Bf 

Hydrarg.  bibromat.  0,25 
Ungt.  lenientis  30,0. 


Aq.  dest.  2n,0.  M.  f.  unguentum.      [Zar   Einreibung   bei 

D.  S.    3  mal  täglich  20-50  Tropfen   mit  Unterleibsgeschwiilsten,  Leberanschwel- 

Haferschleim  zu  nehmen.     [20  Tropfen  '       lungen  und  Hautaffectionen.] 

enthalten  ungefähr  0,002  des  Mittels.]  t  F.  Smith. 

'^'llydrargyriiBi  bicliloratiBi.  Hydrargyrum  bichloratum  corrosiyum. 
Hydrargyrum  muriaticum  corrosivura.     Mercurius  sublimatus  corrosivus. 

B9*  I^  902-903.  Digitizedby^OOgie 


Hydrargyrum  bichloratum.  373 


Hydrargyri  perchloridum  Ph.  Brlt.  Bichloretum  seu  BicUoridum  Hydrar- 
gyri.  Sublimatum  corrosivum  Ph.  9M.  Perchloride  of  Mercury.  Bi- 
chloruro  de  mercure.  Sublim6  corrosif.  Quecksilberchlorid.  Subli- 
mat. Weisse,  strahlige  durchscheinend  krystallinische  Stücke.  [10,0  20  Pf. 
—  Löslich  in  kaltem,  leicht  löslich  in  heissem  Wasser,  Alkohol  und  Aether  (vergl. 
noch  Liquor  Hydrargyri  bichlorati  corros.)  —  Cave:  Schwefel-  und  Jod  Verbindungen, 
Alkalien,  Blei  und  Silbersalze,  sämmtliche  Alkaloide,  selbst  deren  salzsaure  Salze  und 
fast  alle  organischen  Substanzen  mit  Ausnahme  der  Albuminate,  so  dass  man  das 
Sublimat  in  Lösungen  nur  mit  reinem  Wasser,  Alkohol  und  Aether,  die  Pillen  am 
besten  mit  Argilla  ohne  weitere  organische  Zusätze  vorordnet.  —  Die  frühorhin  oft 
angegebene  zersetzende  Einwirkung  des  Lichtes  auf  das  Sublimat  ist  illusorisch.  — 
Von  WertheiM  und  listerlierger  wurden  Verbindungen  von  Sublimat  mit  AU 
kaloiden  (Morphin,  Nicotin,  Chinin)  dargestellt,  die  sich  aber  therapeutisch  nicht 
bewährten,  insofern  sie  weder  die  Wirkung  des  Sublimats,  noch  die  der  betreffenden 
Alkaloide  zur  Geltung  brachten.] 

Innerlich:  zu  0,003-0,01-0,03  [ad  0,03  pro  dosi:  ad  0,1  pro  diel]  1  bis 
2  Mal  täglich,  am  besten  in  Pillen  [da  die  Solutionen,  wenn  man  corrigirendo 
Zusätze  der  2^rsetzung  halber  vermeiden  will,  einen  höchst  unangenehmen  metalli- 
schen Geschmack  haben].  Durch  Zusatz  von  geringen  Mengen  Opium  wird 
die  Wirkung  des  Sublimats  gemildert  [vielleicht  durch  Zersetzung  beeinträchtigt]. 
Eine  allgemeine  Cautelc  ist  es,  das  Sublimat  nie  bei  nüchternem  Magen, 
sondern  immer  etwa  V4-V2  Stunde  nach  erfolgtem  massigem  Speise- 
genusse  nehmen  zu  lassen.  —  Will  man  Solutionen  geben,  so  wähle 
man  die  einfachsten  Formen,  etwa  0,1  in  20,0  Wasser  oder  Spiritus, 
wovon  12-20  Tropfen  (0,003-0,005)  auf  Zucker  oder  besser  in  einem 
Theelöffel  Syrupus  simplex  zu  nehmen.  In  neuester  Zeit  ist  ein  Zusatz 
von  Kochsalz  zur  Sublimat -Solution  gerühmt  worden  (J.  Iläller,  Stern), 
wodurch  die  corrosive  Wirkung  des  Mittels  auf  den  Digestionstractus  ver- 
mieden, dasselbe  deshalb  besser  ertragen  werde  und  ausserdem  noch 
kleinere  Dosen  desselben  zur  Wirkung  hinreichen  sollen.  [Es  bildet  sich 
nämlich  aus  Sublimat  und  Kochsalz  ein  chemisches  Product.  Quecksilberchlorid-Chlor- 
natrium, welches  mit  dem  Eiweiss  keine  Verbindung  eingehen,  sondern  als  solches 
resorbirt  werden  soll.  Das  Kochsalz  soll  in  10-lCOfacher  Dosis  des  Sublimats  diesem 
zugesetzt  werden.  Vergl.  R  910.]  Schon  früher  hatte  t.  BaerctspriMg  eine 
salmiakhaltigc  Sublimatlösung  empfohlen,  zu  welcher  er  ein  Ei  hinzu- 
setzte, um  ein  lösliches  Quecksilberalbuminat  zu  bilden,  welches  vom 
Magen,  ohne  dessen  Wände  zu  irritiren,  resorbirt  würde  [vergl.  l^  909]. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [unzweckmässig,  da 
sie  leicht  Salivation  erregen,  und  auch  die  Gefahr  des  Verschluckens  nicht  unbedeuten- 
der Quantitäten  Sublimat  wesentlich  zu  berücksichtigen  ist],  Inhalationen  in 
zerstäubter  Lösung  [vergl.  S.  100  —  bei  syphilitischer  Angina  und  Laryngitis  oft 
von  vorzuglicher  Wirkung],  Pinselungen  der  Nasenschleimhaut,  der  Mund- 
höhle, des  Pharynx  und  Larynx  [in  wässeriger  oder  spirituöser  Lösung,  etwa 
0.5-1,0  auf  50,0],  Pinsel  saften  [in  denen  aber  in  der  Regel  das  Sublimat  durch 
die  beigegebene  einhüllende  Substanz  zersetzt  ist;  empfehlenswerth  wäre  hierfür  nur 
Glycerin  als  Menstruum],  Injectionen  [für  die  Urethra  0,1-0,2  auf  100,0.  In 
jüngster  Zeit  von  Leistikow  (lewln's  Abtbeilung  in  der  Charite)  in  Lösungen  von 
0,05:1000  Wasser  mit  grossem  Erfolg  bei  frischer  Gonorrhoe  drei  Mal  täglich  injicirt; 
0,3-0,6  auf  100,0  für  die  Vagina;  0,01-0,03  ad  100,0  in  die  Nase],  Klystieren, 

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574  Hydrargyrum  bichlomtum. 


Augen  wässern  [Waschwässer  und  Üähungen:  0,01  auf  10,0-20,0;  Tropfwässer: 
0,01  auf  10,0-30,0  —  zu  vermeiden  sind  die  beliebten  Znsätze  von  Quiltenschloim, 
Traganthschleim ,  Gummi  Mimos.],  Umschlägen,  Waschungen,  Einrei- 
bungen, Pinselungen  der  Haut  [0,1-0,5  auf  100,0;  wo  man  stark  reizen, 
Hautröllie,  Pusteln  u.  s.  w.  erzeugen  will,  nimmt  man  stäritere  Solutionen  von  1,0-2,0 
auf  100,0;  um  zu  ätzen,  braucht  man  Solutionen  von  0.5-3.0  auf  25,0.  —  Zur  Zer- 
störung von  Vegetationen  eignen  sich  namentlich  alkoholische  oder  ätherische  Lö- 
sungen (in  der  zuletzt  angegebenen  Concontration ;  auch  Lösungen  in  Collodium, 
vergl.  H»  923).  —  f.  SlgMiMil  rühmt  zum  Bepinseln  oxcoriirter  oder  erodirter  Haut- 
slellen  eine  Lösung  von  0  25  Sublimat  in  100,0  Spiritus,  als  Aetzmittel  0,5-2,5  und 
mehr  ad  100 0  Spiritus] ,  Bädern  [vergl.  S.  73,  bei  Syphilis,  fieborloser  Gicht, 
chronischen  Gelcnksanschwellungen  u  s.  w.],  Localbädern  [0,5-1,0  zum  Hand- 
und  Fussbade],  WerthelMlier  empfiehlt  bei  Intertrigo  der  Kinder  das  Auf- 
legen von  Lint,  welches  mit  einer  0,05  proc.  Lösung  von  Sublimat  ge- 
tränkt ist  und  täglich  3-4  Mal  1  Stunde  aufgelegt  wird,  Salben  [am 
besten  mit  üngt.  cereum  oder  Ungt.  glycerinum,  1  auf  25;  als  Quecksilbersalbenmull, 
Unna],  endlich  zu  subcutanen  Injcctionen  (Lewin)  [vergl.  oben  S.  83.  — 
J.  Malier  und  Stent  empfehlen  auch  für  die  subcutanen  Injcction  Zusatz  von  Koch- 
salz im  Ueberschuss.  (Vergl.  I^-  934.)  —  Wie  früher  f.  BaereMspriMg  für  den  inner- 
lichen Gebrauch,  empfahl  neuerlichst  t.  Banlierger  zur  subcutanen  Injection  ein 
Quecksilber-Albuminat,  das  er  aus  Sublimat  mit  Hühnoreiweiss  bereitet.  Das- 
selbe soll  vollkommen  wirksam  sein,  ohne  eine  locale  In-itation  zu  bewirken.  Zu 
gleichem  Zweck  wird  jetzt  auch  ein  Quecksilberpeptonat,  welchem  der  Vorzug  grös- 
serer Haltbarkeit  vor  der  Albuminatverbindung  nachgerühmt  wird.  Bei  tiefem  Ein- 
stechen der  Canüle  bis  in  die  Muskelsubstanz  und  scrupulösem  Reinhalten  derselben 
(vergl.  oben  S.  83)  gehören  Abscedirungen  dabei  zu  den  grössten  Seltenheiten, 
namentlich  wenn  man  den  Glutaeus  zur  Einstichsstelle  wählt.  Die  subcutane  Me- 
thode verdrängt  daher  mit  Recht  mehr  und  mehr  alle  anderen  innerlichen  Anwen- 
dungen des  Sublimats.  Sowohl  in  dem  Quecksilberchlorid-Albuminat  als  dem  Queck- 
silberchlorid-Peptonat  scheint  das  Wesentliche  das  zur  Lösung  des  entstandenen 
Albumin-  resp.  Peptonniederschlages  nöthige  Kochsalz  und  die  entstehende  Queck- 
silberchlorid-Chlornatrium-Verbindung zu  sein.  Da  letzteres  alle  Vorzüge  der  erst- 
genannten Präparate  und  ausserdem  den  Vortheil  vollkommener  Haltbarkeit  hat,  so 
ist  es  den  theueren  und  leicht  zersetzlichen  Eiweisspraparaten  vorzuziehen.]  Durch 
die  Forscliungcn  der  Mycologen  hat  sich  das  Sublimat  selbst  in  äusserst 
verdünnten  Lösungen  (1 :  3000)  als  intensives  Gift  der  Microorganismen 
herausgestellt  und  dürfte  in  Zukunft  zu  Desinfections-  etc.  Zwecken  viel- 
fach Verwendung  finden. 

AVir  reproduciren  aus  historischem  Interesse  die  Voi-schriften  zu  tioMiirs 
Sublimatkur,  wie  wir  auch  später  unter  ünguent.  Hydrargyri  einer, 
die  Vorschriften  der  grossen  Schmierkuren  reproduciren.  Wir  bemerken 
aber  vorweg,  dass  diese  halb  barbarischen  halb  mystischen  »Kuren <* 
glücklicherweise  kaum  noch  angewendet  werden  dürften.  Auf  welche 
Weise  man  das  Quecksilber  dem  Organismus  einverleibt,  wird  heutzu- 
tage, vorausgesetzt,  dass  die  unangenehmen  Nebenwirkungen  möglichst 
vermieden  werden,  für  ziemlich  irrelevant  gehalten  und  statt  den  Orga- 
nismus durch  Entziehungskuren,  Verminderung  der  Hautathmung,  Ab- 
schneiden der  Muskelbewegung  etc.  zu  schwächen,  sucht  man  im  Gegen- 
theil  den  allgemeinen  Stoffwechsel  möglichst  anzuregen  und  die  Individuen 
bei  Kräften  zu  erhalten.  .    ^^^.^ 

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Hydrargyrum  bichloratum. 


375 


904.  Bf 

llydrai^.  bichlor.  0,72 

solve  in 
Aq.  dest.  q.  s. 

adde 
Micae  panis  alb.  pulv. 
Sacch.  albi  pulv.  ana  q.  s. 
ut  f.  pil.  240.    Consp.  Lycopod.    D. 
[Von  diesen  Pillen,  die  nur  einen  Tag  um  den  anderen  gereicht  werden,  nimmt 
der  Patient  den  ersten  Tag  4,  am  dritten  Tage  6  und  so  fort  je  am  dritten  Tage  um 
2  Pilhn  steigend,  bis  er  (am  27.  Tage)  auf  30  Stück  (=  0,07)  gekommen  ist.    Die 
PiJleu  werden  jedesmal  etwa  eine  Viertelstunde  nach  dem  Mittagessen  genommen;  zum 
Nachtrinken  gebe  man  etwas  Wasser  oder  Bier.  —  Der  Kranke  befolge  dabei  sehr 
knappe  Diät  (schwache  Fleischbrühe,  mageres  Huhner-,  Tauben-  oder  Kalbfleisch,  Weiss- 
.  brod  —  4lle  anderen  Fleischsorten,  Käse,  Butter,  saure  Speisen,  an  den  Arzneitagen 
auch  Milc'tspeisen ,  sind  sorgfältig  zu  meiden).  —  Ausgehen  ist  nicht  gestattet;  der 
Patient  miss  ununterbrochen  in  gelinder  Ilautausdünstung  bleiben,  die  man,  ebenso 
wie  den  regelmässigen  Stuhlgang,  durch  Sarsaparill- Abkochung  (wo  es  nölhig,  mit 
Senna)  und  dergl.  fördert.  —  Bei  Neigung  zu  Diarrhoe,  Erbrechen  oder  anderen,  eine 
grosse  Reizung  des  Darmkanals  verkündenden  Symptomen  setzt  man  den  Pillen  etwas 
Opium  (0,12-0,15  auf  die  ganze  Masse)  zu,  oder  lässt  jedesmal  nach  dem  Einnehmen 
einige  Tropfen  Opium-Tinctur  nehmen.  —  Tritt  schon  früh  Speichelfluss  ein,  so  setze 
man  die  Kur  Ijis  zur  Beseitigung  desselben  aus  und  lasse  dann  !7ieder  beginnen,  wo 
man  aufgehört;  erscheinen  die  Prodrome  der  Salivation  kurz  vor  der  höchsten  Gabe, 
so   lasse   man   erst   diese  noch  nehmen.  —  Nach  Beendigung  der  Kur  noch  durch 
14  Tage  Innehalten  einer  vorsichtigen  Diät  und  eines  strengen  Regimens  nebst  Soi^c 
für  Haut-  und  Darmsecretion.  —  Siehe  das  am  Schluss  der  vorigen  Seite  Gesagte.] 


905.  Bf 

Hydrarg.  bichlor.  0,5 
Argillae  20,0. 
F.  c.  Aq.  dest.   q.  s.  pil.  200.     Consp. 
Cass.    D.  S.  3  mal  taglich  2  PiUen,  all- 
mälig  steigend.  v.  Sigmund. 


906. 


I^ 


Hydr.  bichlor.  0,05 
Natrii  chlorat.  2,0 
Unguent.  Glycerin.  3,0 
Rad.  Alth.  pulv.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Lycop.     D.  S. 
3  mal  taglich  3  Pillen  zu  nehmen. 

907.  1^ 

Hydr.  bichlor.  0,6 

solve  in 
Aq.  dest.  guttis  nonnullis 

adde 
Opii  pulv.  0,3 
Rad.  Liquir.  pulv.  5,0 
Succ.  Liquir.  dep.  8,0. 
exactissime.    F.  pil.  100.    Consp.  Lyc. 

Pilul.  e  Mercur.  sublim.  Ph.  mü. 
[Von  derselben  Zusammensetzung,  aber 
slatt  in  100  nur  in  GO  Pillen  getheilt, 
sind  die  Pilulae  alterantes  Clinici. 


M 


908.  Bf 

Hydr.  bichlor.  0,3 
Micae  panis  1,2. 
F.  c.  Aq.  dest.  q.  s.  pil.  50.   Consp.  Lycop. 
D.  S.  Morgens  und  Abends  1-2  Pillen. 
Pilulae  majores  Hoffmanni. 


909. 


^ 


Hydr.  bichlor.  0,1 
Ovum  unum 
Aq.  dest.  150,0 
Ammon.  chlorat.  3,0. 
M.  terendo  exactissime,  filtra.   D.  S.  2stdl. 
1  EsslöfTel. 
[Die  lästigen  Nebenwirkungen  auf  den 
Magen  werden  in  dieser  Form  der  Darrei- 
chung, trotz  der  grösseren  Gabe,  vermieden, 
theils  weil  sich  lösliches  Quecksilberalbu- 
minat  bildet,  theils  und  hauptsäch- 
lich auch  wohl  deshalb,   weil  ein 
grosser  Theil  des  Sublimats  in  Ver- 
bindung mit  coagulirtem  Eiweiss 
auf  dem  Filtrum  zurückbleibt!] 
▼.  B&rensprung's 
Quecksilber- Albuminat. 


910. 


D.  S. 


911. 


Pv 
Hydr.  bichlor.  0,01-0,02 
Natrii  chlorat.  2,0-4,0 
Aq.  dest.  150,0. 
3stdl.  1  Esslöffel. 

Stern  und  J.  Müller. 


IV 


Hydr.  bichlor.  0,05 
Aq.  dest.  20,0 
Vini  Colchioi  6,0. 
MDS.  Umgeschüttelt  2stdl.  30-40  Tropfen. 
[Bei  acuter  Gicht.] 

Lentin.    Leseing. 

Digitiz^  904-911.  ^-«H 


376 


Hydrarg}'runi  bichloratum. 


912.  ^ 

Hydr.  bichlor.  0,05-0,1 

Decoct.  Hordei  300,0 

Meli,  depur.  50,0. 
MDS.    Gurgelwasscr.      [Bei  syphilitischer 
Halsentzündung.] 


020. 


D.  S. 


913.  Bf 

Hydr.  bichlor.  0,5 

Glycerini  25,0. 
MDS.  Zum  Touchiren  syphilitischer  Mund- 
und  Rachengeschwure. 


914. 


MDS. 


Hydr.  bichlor.  0,1 

Spiritus 

Aq.  dest.  ana  10,0. 

Wie  das  frühere. 


915.  1^ 

Hydr.  bichlor.  0,5 

Meli,  depur. 

Aq.  dest.  ana  25,0. 
D.  S.  Pinselsaft.  [Bei  syphilitischen  Mund- 
geschwüren.] 


916. 


D.  S. 


Hydr.  bichlor.  0,5-1,0 

Spir.  camphor.  30,0 

Aq.  dest.  300,0. 

2  mal  täglich   eine   Waschung    zu 


machen. 


[Bei  Pruritus  vulvae.] 

Lebert. 


917.  Hf 

Hydr.  bichlor.  0,015 

solve  in 
Inf.  Sem.  Cinae  (e  8,0)  50,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  10,0. 
D.    S.    Erwärmt    und    umgeschüttelt   als 
Klystier.     [Bei  Ascariden,   für  Kinder 
von  5-8  Jahren.]  Kopp. 


918. 


Bf 


Hydr.  bichlor.  0,1 

solve  in 
Aq.  dest.  100,0 

adde 
Tinct.  Opii  simpl,  8,0. 
MDS.  Umgeschüttelt,  einzuspritzen.     [Bei 
syphilitischer  Phimose.]  Bust. 


919. 


I* 


Hydr.  bichlor.  0,02 
Aq.  dest.  150,0 
Tinct.  Opii  croc. 
Aq.  Laurocerasi  ana  0,5. 
MDS.  Zum  Hinaufschnupfen  in  die  Nase, 
nach  vorheriger  gründlicher  Reinigung 
derselben.    [Bei  Coryza.] 

▼.  Sohrdtler. 

atr.Bf  912-926. 


Hydr.  biohlor.  0,05 
Tinct.  Opii  croc.   1,5 
Aq.  Rosar.  150,0. 
Augentropfwasscr. 

Aquaophthalmica  Conrad!. 


921. 


Bf 


D.  S 


Hydr.  bichlor.  0,0G 
solve  in 

Aq.  Rosar. 

Aq.  Laurocerasi  ana  15,0. 

2-3  mal  täglich  einige  Tropfen  in's 
Auge  zu  träufeln.  [Bei  torpiter  chro- 
nischer Conjunctivitis.]        Jüagken. 


922.  Bf 

Hydr.  bichlor.  1,0 
Aetheris  10,0. 
D.  S.  Zum  Bepinseln  weicher  Condylome, 
Morgens  und  Abends.    [Darauf  Bestreuen 
mit  fein  gepulvertem  Alaun  oder  Zincum 


sulfuricumj 


▼.  Sigmund. 


923. 


D.  S. 


Hydr.  bichlor.  1,0 
CoUodii  20,0 
Ol.  Lini  1,0. 
Aeusserlich,  zum  Aetzen. 


Subli- 


mat-CoUodium. 


▼.  Sigmund. 


92^. 


Hydr.  bichlor.  3,0 
Camph.  trit.  1,5 
Spir.  25,0. 

Täglich  2  mal  die  Excrescenzen  zu 
betupfen.    [Gegen  Condylomata  lata.] 
Liquor  corrosivus  caraphoratus  seu 
Solutio  Freibergii. 


D.  S. 


925.  I^ 

Hydr.  bichlor.  2,0 

solve  in 
Spirit. 
Acet.  concentr.  ana  15,0 

adde 
Camphor. 
Aluminis 

Cerussac  pulv.  ana  2,0. 
D.  S.  Umgeschüttelt,  mittelst  eines  Char- 
piepinsels  auf  die  Feigwarzen  zu  bringen. 
Flenok. 

926.  Bf 

Hydr.  bichlor.  0,1 

solve  in 
Aq.  dest.  200,0. 
D.  S.  Waschwasser.    [Als  Präscrvativmittel 
gegen  syphilitische  Ansteckung.] 

Bunter. 


Digitized  by  VoiOOQlC 


Hydraiigyram  bicyanatura. 


377 


927. 


^ 


D.  S. 


Inf.  Stipit.  Duloam.  (e  30,0)  200,0 
in  quo  solve 

Hydr.  bichlor.  0,25. 

Umgeschüttelt,  Abends  vor  dem 
Schlafengehen  das  Gesicht  damit  zu 
waschen.  [Gegen  Prurigo  nnd  andere 
Gesichtsaasschläge.]  Atoherson. 


928.  I^ 

Hydr.  bichlor.  0,3 

Aq.  dest.  100,0. 
D.  S.  Waschwasser.    [Gegen  Morpiones.] 


929.  I^ 

Hydr.  bichlor. 

Ammon.  chlorat.  ana  0,1 

solve  in 
Emuls.  Amygdal.  amar.  100,0-200,0. 
D.  S.  Wasch  Wasser.    [Als  Cosmeticum,  be- 
sonders auch  gegen  Porrigo.] 

Liquor  Gowlandii. 


930.  Kf 

Hydr.  bichlor.  0,05 
Emuls.  Amygdal.  amar.  300,0 
Tinct.  Benzoes  1,5. 
MDS.  Waschwasser.    [Bei  Acne  und  an- 
deren Hautkrankheiten.] 

Aqua  Orientalis. 
▼.  Hebra. 


931. 


^ 


Hydr.  bichlor.  2,0 
Hydr.  sulfurat  rubr.  1,0 
Kreosoti  0.5 
Aq.  dest.  300,0. 
MDS.  Mit  gleichen  Theilen  Wasser  zu  ver- 
mengen, zum  Waschen  der  Haut. 

Lotio  rubra  simplex. 
J.  Neomann. 


933.  Bf 

Hydr.  bichlor.  1,0-1,2 
Aq.  dest.  30,0. 
D.  S.   Mehrmals  täglich  mit  Compressen 
überzuschlagen  bis  zum  Wandwerden  der 
Stelle.    [Bei  indurirten  Bubonen.] 

Bioord. 


934.  Bf 

Hydr.  bichlor.  0,2-0,25 
Natr.  chlor,  pur.  2,0-2,5 
Aq.  dest  50,0. 
Zur  subcutanen  Injection.    1  Spritze  ent- 
hält 0,004-0,005  Sublimat.     Davon  2-4 
Spritzen  zu  injiciren.  8tem. 


935.  Bf 
Hydr.  bichlor. 
Ammon.  chlor,  ana  3,0 
Adipis  suilL  24,0. 

M.  exactissime.    D.  S. 

Oyrillo-Hufeland'sche  Salbe. 
Von  dieser  Salbe,  welche  ausserordentlich 
fein  zerrieben  sein  muss,  so  dass  sie  sich 
zwischen  den  Fingern  nicht  sandig  anfühlt, 
wird  jeden  Abend  2,0-4,0  in  die  Fusssohle 
eingerieben.  Dabei  einen  Tag  um  den  an- 
deren ein  laues  Bad,  vegetabilische  Diät, 
Holztränke.  —  Bei  alten,  schwachen  Indi- 
viduen, Neigung  zu  Hämoptysis,  Combina- 
tion  mit  Gicht,  soll  diese  milde  antisyphi- 
litische Kur  den  Vorzug  verdienen. 

936.  Bf 
Hydr.  bichlor. 
Liq.  Stibii  chlor,  ana  5,0 
Ungt.  Cantharid.  20,0. 

M.  D.  Zur  Bildung  von  Fontanellen. 
Ungt  acre  Ph.  Hast. 

937.  1^ 
Hydr.  bichlor.  0,5-1,0 
Hydr.  praecip.  alb.  4,0 
Adipis  suill.  30,0. 

M.  f.  ungt.    D.  S.  l-2mal  täglich  einzu- 

932.  B;  reiben.      [Bei   veralteten   hartnäckigen 

Hydr.  bichlor.  1,0  syphilitischen    Infiltrationen,     Papeln, 

Ammon.  chlorat.  12,0  Schuppenbildung   ohne  acute  entzünd- 

Spirit  100,0.  liehe  Erscheinungen.] 
D.  S.    Zum   Einreiben.     [Gegen   örtliche  Verstärkte  weisse  Salbe, 

chronische  Rheumatismen.]       Kopp.  v.  Sigmund. 

Hydrargyroi  bicyaiatiiiii.  Quocksilber-Bicyanat.  [Diese  Ver- 
bindung wurde  zuerst  von  CMlIiagworth  zu  subcutanen  Injectionen,  und  zwar  in  Lö- 
sungen von  0,25  :  35  Aq.  dest.  angewandt,  von  KrowoeiyMskl  u.  a.  geprüft.  Sie  soll 
geringere  Schmerzen  und  geringere  Verhärtung  der  Injectionsstellen  wie  das  Sublimat 
hervorrufen,  auch  keine  Stomatitis  erzeugen.  (Siehe  das  über  die  Injection  bei  Hy- 
drargyr.  bichloi-at.  Gesagte.)] 

'^'Hydrargynim  llij^datmi«   Hydrargyrum  perjodatum.   Hydrargyri 

DigitjfB927-937.  -^Wl^ 


378 


Hydrargyrum  bromaturo. 


jodidum  rubrum  Ph.  Brit«  Mercurius  jodatus  ruber.  Deutojodurotum  Hy- 
drargyri.  Red  Jodide  of  mercury.  Deuto-jodure  de  mercure.  Queck- 
silber -  Jodid.  Zweifach  Jod  -  Quecksilber.  Scharlachrothes  Pulver. 
[10,0  55  Pf.].  In  Wasser  nicht  löslich,  wohl  aber  in  Alkohol,  sowie  in 
Solutionen  von  manchen  Salzen,  namentlich  von  Jodkalium  und  Queck- 
silbersalzen. —  Cave:  Basen,  Schwefel  und  Chlorverbindungen  [Chlorkalk]. 

Innerlich:  zu  0,005-0,01-0,02-0,03  [ad  0,03  prodosil  ad  0,1  pro  die!], 
in  alkoholischer  Solution  oder  in  Pillen. 

Aeusserlich:  in  Salb6n  [0,1-1,2  auf  10,0  Fett  bei  sc rophulösen,  syphi- 
litischen, carcinomatösen  Geschwüren,  Lupus,  Neuralgien  (RoMberg)];  in  Lösung, 
zu  subcutanen  Injectionen  [gelöst  in  Solutio  Kalii  jodati,  vergl.  S.  83  (A. 
IflarÜi),  oder  in  Solutio  Natrii  jodati  (RoiühoM)];  zu  Inhalationen  in  zer- 
stäubter Form  [0,1-0  5-1,0,  Kalii  jodati  1,0-5  0,  Aqua  500,0:  gegen  syphilitische 
und  herpetische  Pharyngo-Laryngitides],  zum  Touchiren  des  Pharynx  und 
der  Mundschleimhaut  [0,25-0,5  in  Solut.  Kalii  jodati  (2,0-5.0)50,0:  gegen 
syphilitische  und  herpetische  Schleimhautaffectionen]. 


038.  1^ 

Ilydr.  bijod.  0,5 

in  paux.  Alcohol.  solut.  f.  c. 
Succ.  Liquir.  dep. 
Rad.  Liquir.  ana  q.  s. 
Pil.  100.     Consp.  Lycop,     D.  ?.    Täglich 
2 mal  1  Pille,  allmäiig  auf  5  steigend. 


939.  B^ 

Uydj.  bijod.  1,0 

solve  in 
Spirit.  50,0. 
S.   10-20  Tropfen  in  Wasser  zu  nehmen. 
[Bei    Complicationcn   von    Scrophulosis 
und  Syphilis.]  Biett. 


D.  S.   Mit    1   TheelöfTel   anzufangen   und 
allmäiig  mit  der  Gabe  zu  steigen. 

A.  ▼.  Gräfe. 


940.  IV 

Hydr.  bijod.  0,3 

Kai.  jod.  1,2 

Aq.  dest.  30,0. 
S.   3  mal  täglich  5  Tropfen. 

OhanniDg. 
Ohanning  rühmt  diese  Verbindung 
gegen  Lungenphthise,  Gibert.  Fuohe  u.  A. 
bei  ulcerösen  Syphiliden,  Knochenaffec- 
tioncn  u.  s.  w.  A.  ▼.  Gr&fe  gab  sie  häufig 
bei  Iritis  syphilitica,  namentlich  auf  scro- 
phulüsem  Boden  in  folgender  Form: 


942.  H' 

Hydr.  bijod.  0,1 
Kalii  jodat  8,t) 

solve  in 
Decoct  Sarsaparillae  150,0 
Syr.  simpl.  30,0. 
D.  S.  Mehrmals  täglich  1  Esslöffel  voll. 

Bioord. 

943.  H' 

Hydr.  bijod.  0,1 
Ungt.  cerei  10,0. 
D.  S.  Zum  Aufstreichen  auf  torpide  Hom- 
hautflecke. 


944.  Bf 

Hydr.  bijod.  1,0 
Adip.  suill.  (Vaselin)  15,0. 
M.  f.  unguent.     D.  S.  Zum  Verbände. 
[Bei  Lupus.]  Blasius. 


945. 


IV 


941. 


^ 


Cerae  albae  10,0 
Adip.  suill.  30,0 

simul  liquefactis  et  scmirefrig. 
adde 
Hydr.  bijod.  5,0. 
F.  ufiguentum. 

Ungt.  Hydr.  bijod.  rubri 
Fh.  Lond. 


Hydr.  bijod.  0,25 
Kalii  jodat.  2,5-4,0 
Aq.  dest.  10,0 
Syr.  simpl.  60,0. 

Hydrargyrnm  bromatunt.  Quecksiibcr-Bromür.  Einfach  Brom- 
Quecksilber.  Mildes  Quecksilber- Präparat,  in  seiner  Wirkung  ziemlich 
mit  dem  Calomel  übereinstimmend. 

Innerlich:  zu  0,05-0,5,  in  Pillen  oder  Pulvern. 

Hydrargyrnm    fkiBieoi   Mydiilatm.     Chinasaures    Queck- 

B^  I?r  938-945.  Digitizedby^OOglC 


Hydrargyrum  chloratum.  370 


silbcroxydul.  [8  0  Chinasäure  in  wenig  Wasser  gelöst  und  7,0  frisch  gefälltes 
Queckäilberoxydul  werden  mehrere  Stunden  dem  Dampfbade  ausgesetzt;  darauf  die 
Flüssigkeit  von  dem  ungelösten  getrennt  und  zur  Consistenz  eines  dicken  Extractes 
abgedampft.]  Wurde  in  neuester  Zeit  von  Striek,  später  von  Lewin  zu 
subcutanen  Injectionen  [I  in  120  Wasser  gelöst]  verwandt.  —  Ueber 
die  Resultate  ist  nichts  näheres  bekannt.  —  [1,0  etwa  100  Pf.] 

"^Hydrargyrnm  eliloratuMi.  Mercurius  dulcis.  Calomelas.  Chlo- 
rctum  Hydrargyri.  Hydrargyri  subchloridum  Ph.  Brlt.  Panacea  inercu- 
rialis.  Aquila  alba.  Draco  mitigatus.  Subchloride  of  mercury.  Proto- 
chlorure  de  mercuro.  Mercure  doux.  Quecksilberchlorür.  Mildes 
salzsaures  Quecksilberoxydul.  Calomel.  Versüsstes  Quecksilber.  Durch 
Sublimation  bereitete,  strahlig  krystallinische  weisse  Stücke,  welche  ein 
gelbliches  ganz  feines  Pulver  geben.  [10.0  25  Pf.]  Durchaus  unlöslich. 
—  Cave:  Säuren,  Chlorwasser,  caustische  und  kohlensaure  Alkalien, 
Schwefelverbindungen,  Seifen.  [Die  Ph,  Aistr.  hat  zwei  Präparate  des  Calomel: 
das  eine,  Hjdrarg.  chlorat.  mite  sublimatione  paratum  ist  das  unsere;  das  andere, 
Ilydrarg.  chlorat.  mite  via  humida  paratum  wird  durch  Einleiten  von  schwef- 
liger Säure  in  eine  Sublimatlösung  dargestellt,  wobei  das  Chlorid  zu  Chlorür  redu- 
cirt  wird.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,1-0,2  mehrere  Male  täglich  [Ayre  giebt  beiCholera 
alle  5  Minuten  0  06  Calomel  mit  1-4  Tropfen  Tinct.  Opii];  als  Laxans  0,1-0,5-1,0 
[für  die  Kinderpraxis  sind  diese  verschieden  Dosengrade  nicht  in  demselben  Verhält- 
liss  zu  verringern,  wie  bei  anderen  Mitteln,  da  Kinder  gerade  Calomel  ausnahms- 
weise gut  vertragen.  In  Frankreich  werden  z.  B.  grosse  Dosen  als  Antepilepticum 
bei  Kindern  gegeben,  so  dus  Poudre  unique  de  Godernaux,  aus  0.5  Calomel 
bestehend.  —  Bei  nüchternem  Magen  oder  geringer  proteinreicher  Nahrung  soll  die 
abführende  Wirkung  des  Calomel  erhöht,  dagegen  bei  vollem  Magen,  namentlich  nach 
proteinreicher  Kost  vermindert  sein;  ferner  sollen  Schwefelwässer  oder  bei  vollem 
Magen  schon  Schwefel  die  Calomelwirkung  durch  Bildung  von  unlöslichem  Schwefel- 
quecksilber hemmen  oder  aufheben :  BellW] ;  in  Pulvern,  Pillen  oder  Tro- 
chisci  [diese  letztere  Form  ist  besonders  zweckmässig,  da  beim  Einrühren  der 
Pulver  leicht  etwas  verloren  geht;  auch  sind  Calomelpulver  (besonders  in  den  Haus- 
apotheken, nicht  lange  aufzubewahren,  da  sie  sich  zumal  unter  dem  Einflüsse  des 
Vehikels  langsamer  oder  rascher  in  Quecksilberchlorid  und  metallisches  Quecksilber 
spalten]. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [pure:  zum  Bestreuen  breiter  Condy- 
lome, nachdem  sie  vorher  mit  einer  Auflösung  von  Kochsalz  befeuchtet  werden:  Bl- 
ctrd],  Schnupfpulver,  Schlund-  oder  Kehlkopfpulver  [1  mit  1-10 
Zucker.  Bei  syphilitischer  Pharyngitis  und  Laryngitis,  zumal  bei  Plaques  und  ülce- 
ration  oft  von  ausgezeichneter  Wirkung:  Waldenbvrg.  Yergl.  S.  96].  Augen- 
pulver [meist  rein];  zu  Klystieren  [0,1-0,5  in  schleimigem  Vehikel],  In- 
jectionen [ebenso],  Linimenten  [Calomel  mit  Opium  ana  mittelst  Speichel 
zur  flössigen  Salbe  gemacht  und  in  die  Umgebung  des  Auges  eingerieben],  Salben 
[1  auf  5-10  Fett].  Ferner  auch  zu  subcutanen  Injectionen  [trotz  seiner 
Unlöslichkeit  und  demgemäss  nicht  zu  erwartender  Resorption]  empfohlen ;  endlich 
zu  Käucherungen  [von  Lee  und  P«llaril  in  neuester  Zeit  gegen  constitutionelle 
Syphilis  gerühmt.  Der  ganze  Körper,  mit  Ausnahme  des  Kopfes,  wird  den  aus  dem 
Cajomel  sich  entwickelnden  Dämpfen  ausgesetzt]. 

Digitized  by  VoiOOQIC 


3S0 


Hydrar^^-rum  chloratum. 


Weiih«M's  autisyphilitische  Methode: 

946.  IV 

Hydr.  chlor.  0,6-1,0. 

D.  tal.  dos.  No.  2. 
[Die  erste  dieser  Dosen  wird  Abends  kurz  vor  Schlafengehen  bei  leerem  Magen 
genommen,  darauf  eine  Tasse  warme  Bouillon  nachgetrunken  und  nach  einer  halben 
Stunde  die  zweite  Dosis  gereicht.  Am  nächsten  Morgen,  wenn  nicht  von  selbst  hin- 
reichende Leibesöffnung  da  ist,  ein  Laxans  aus  Jalappe,  Kalium  tart.  u.  dgl.,  bei  hart- 
näckiger Verstopfung,  die  nicht  selten  erfolgt,  Pillen  aus  Eitr.  Colocynthid.  Jeden 
vierten  Tag  (also  am  4.,  7.,  10.,  13.  u.  s.  w.  Tage)  wird  dieselbe  Medication  wieder- 
holt, bis  die  erwähnte  Doppeldosis  S -12  mal  verbraucht  worden.  —  Leichte  sparsame 
Diät,  Verhalten  im  Zimmer.  Bei  stärker  hervortretenden  Prodromen  des  Speichelflusses 
setzt  man  statt  3  Tage  4-6  aus;  merkwürdiger  Weise  macht  sich  bei  dieser  Methode 
selten  Salivation  geltend.] 


947. 


Hydr.  chlor. 
Stibii  sulf.  aur. 

Pulv.  Fol.  Conii  mac.  ana  0,06 
Sacch.  alb.  0,6. 
;.  f.  pulvis.    D.  tal.  doses  No.  12.    S. 
2-4  Mal  täglich  I  Pulver. 

Pulvis  antiscrophulosus  Graefii. 


948.  IV 

Hydr.  chlor. 

Stibii  sulfur.  aurant.  ana  0,06 
Sacch.  albi  0,6. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  12.    D.  S. 
2-3  Mal  täglich  l  Pulver. 

Pulvis  alterans  Plummer i. 
[Das  Pulvis  Plummeri  der  früheren 
Ph.iiaaxon.    enthalt    noch   0,12    Resina 
Guajaci.] 


949. 


Hydr.  chlor. 
Pulv.  Tub.  Jalapae  ana  0,2 
Elaeosacch.  Tanaceti  0,5. 
M.  f.  pulv.     D.  taL  dos.  No.  2.    S.  Mor- 
gens l  Pulver.     [Bei  Helminthiasis.] 


950. 


I^ 


Hydr.  chlor.  0,05-0,1 
Pulv.  Fol.  Digital.  0,05-0,1 
Sacch.  albi  0,5. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  10.   S.  Zwei- 
stündlich 1  Pulver. 
[Bei    acuten    Entzündungen    seröser 
Häute.] 


951.  IV 

Hydr.  chlor.  0,05 
Pulv.  Ipecac.  opiat.  0,3 
Sacch.  Lact.  0,5. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  6.    S.   Drei 
Mal  tägl.  ein  Pulver. 
[Bei  schmerzhafter  Pleuritis,    Hepa- 
titis u.  s.  w.,  nach  Anwendung  der  Anti- 


952. 


Bf 


Hydr.  chlor.  0,15 
Amyli  2,0 
Sacch.  albi  5,0. 
M.  f.  pulv.  div.  in  10  part.  aeq.    D.  S. 
3  Mal  täglich  1  Pulver.    [Bei  Syphilis 
neonatorum.]  Wendt. 


953. 


Bf 


IV  946-957. 


Hydr.  chlor.  0,75 
Pulv.  Bulb.  Scillae 
Pulv.  Fol.  Digit.  ana  0,5 
Elaeosacch.  Foenic.  10,0. 
M.  f.  pulv.  div.  in  8  part.  aeq.    D,  S. 
3-4 mal  täglich  1  Pulver. 
[Bei  Hydrops  scarlat.]    Hufeland. 

954.  IV 

Hydr.  chlor.  0,01 
Pulv.  gummös.  0,5. 
M.  f.  pulv.   Disp.  taL  dos.  No.  10.    D.  S. 
3stdl.  1  Pulver. 
[Bei  Magendarmcatarrhen  der  Kinder.] 

955.  IV 

Hydr.  chlor.  0,015 
Pulv.  Rad.  Rhei  0,05 
Conch.  praep.  0,3. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  8.    S.  3  bis 
3  mal  taglich  1  Pulver. 
[Bei  Diarrhoea  infantum  mit  grünen 
Stuhlentleerungen.] 

956.  IV 
Hydr.  chlor. 

Rad.  Ipecac.  pulv.  ana  0,01     j 
Elaeosacch.  Foenic.  0,5. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  10.    D.  S. 
3stdl.  1  Pulver. 
[Bei  Bronchitis  infantum.] 

957.  IV 

Hydrai^.  chlorat.  0,75 
Piperini  0,75 
Ertr.  Nuc.  vom.  0,2 
Chin.  sulf.  1,5. 
M.  f.  pil.  30.  S.  Morgens  und  Abends  1  Pille. 
[Bei  habitueller  Constipation.]    Lay« 

Digitized  by  V^OOQIC 


Hydrargyrum  chloratum. 


881 


958.  Bf 

Hydr.  chlor. 

Extr.  Colocynt.  ana  1,0 

Sapon.  Jalapin.  q.  s. 
M.  f.  pü.  No.  20.     Consp.  Lycop.    D.  S. 
Abends  1  Pille. 


959.  IV 
Hydr,  chlor. 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  ana  0,5 
Extr.  Opii  0/25 
Pulv.  Rad.  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  pil.  25.    Cons.  Lycopod.   D.  S.  2  bis 
3stdl.  1  Pille. 
[Bei  Diarrhoe  durch  chronische  Darm- 
geschwüre.] Trousseau. 

960.  Ttf 

Hydr.  chlor.  1,0 
Extr.  Strychn.  spirit.  0,5 
Pulv.  Rad.  Rhei 
Extr.  Rhei  simpl.  ana  3,0. 
M.  f.  pil.  50.     Consp.  Pulv.  Rhiz.  Irid. 
flor.    D.  S.   Morgens  und  Abends  2  bis 
3  Stück  zu  nehmen. 
[Bei   chronbchen*  Unterleibsbeschwer- 
den.] 


961.  IV 

Hydr.  chlor.  0,06-0,3 

Gummi  Arab.  15,0 

Aq.  Valerian.  50,0. 
M.  terendo.    D.  S.    Zum  Klystier. 

[Bei  schmerzhaften  Hämorrhoidal-Be: 
schwerden  und  Askariden.]  Kopp. 


962.  IV 

Hydr.  chlor.  2,0 
Opii  pulv.  2,5 
Tere  cum 
Aq.  Calcariae  90,0-120,0. 
M.  S.    Umgeschüttelt,  bei  syphilitischer 
Phimose  zwischen  Vorhaut  und  Eichel 
einzuspritzen;    auch    zum    Verbinden 
syphilitischer  Geschwüre. 
Aqua  phagedaenica  nigra  Rustii. 


963.  IV 

Extr.  Hyoscyaroi  1,0 
Aq.  Rosar.  3  »,0 
Aq.  Calcariae  100,0 
Hydr.  chlor.  0,6. 
MDS.   Zum  Umschlag  auf  die  Augen. 

[Bei   Blennorrhoe    nach    Beseitigung 
des  Schmerzes,] 

Aqua  ophthalmica  nigra  Graefii. 

964.  IV 
Hydr.  chlor. 
Sacch.  albi  ana  2,0 
Opii  0,6. 


M.  f.  pulv.   D.  S.  2  mal  taglich  mit  einem 
trockenen  Pinsel  aufzutupfen. 
[Bei  adynamischen  Hornhauttrübun- 
gen.]        Jüngken. 

965.  IV 

Hydr.  chlor.  0,4 

Gummi  Arabici  15,0. 
M.  f.  pulv.     D.  S.    Schnupfpulver.     [Bei 
scrophulösem    Wundsein     der    Nasen- 
schleimhant.]      Jobert  de  Lamballe. 

966.  IV 

Hydr.  chlor.  1,0 
Sacch.  alb.  1,0-5,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.   Zum  Einblasen  in  den 
Pharynx  und  Larynx. 
[Bei  syphilit.  Pharyngo-Laryngitis.] 

Hydr.  chlor. 
Sacchar.  ana  2,0. 
D.  S.    Zum  Aufschnupfen  3-4  mal  täglich. 
[Bei  Stockschnupfen]       Skjelderup. 

967.  IV 
Hydr.  chlor. 

Pulv.  Gummi  Arab.  ana  5,0. 
D.  S.    Streupulver. 

[Bei  schwammigen  Excrescenzen.] 

968.  IV 
Hydr.  chlor. 
Sulfuris  Sublimat! 

Aq.  Laurocerasi  ana  5,0 
Adipis  suilli  40,0. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.   Zum  Einreiben. 
Pommade  antiherp6tique  der 
Pariser  Spitaler. 


969.  IV 

Hydr.  chlor.  2,0 
Camph.  trit.  0,5 
Adipis  suilli  25,0. 
M.  f.  unguent.    D.     [Bei  Liehen  agrius.] 

970.  IV 

Hydr.  chlor.  3,0 
Ol.  Cocos  50,0 
Ol.  Rosar.  0,2. 
F.  ungt.    D.  S.    Zum  Einreiben,  nachdem 
vorher  die  afficirten  Stellen  mit  einer 
Verdünnung  von  Liquor.  Ammon.  caust. 
(1  auf  16  Aq.  dest.)  gere.nigt  worden. 
[Bei  Pityriasis  capitis.]       Oahen. 

971.  IV 

Hydr.  chlor.  0,5 
Bismut.  subnitr.  1,0 
Ungt.  cerei  12,0 
F.  ungt.    D.  S.  Auf  Leinwand  gestrichen 
aufzulegen.   [Bei  Eczema,  Crusta  laetea.] 


''TU 


'i>yiY: 


382  Hydrw^rum  chloratum. 


972.  IV 

Hydr.  chlor.  1,0 

Opii  pari  0,5 

Ungt.  cerei  15,0. 
M.  f.  unguentum.    D. 

[Zum  Verbände  indurirtcr  Schanker.] 


973.  Bf 

Hydr.  c*hlor   8,0 

Carbon,  pulv,  1,0 

Adipis  suilli  (Vasclin.)  12,0. 
M.  f.  unguentum.    D. 

[Bei  Tinea  capitis ;  die  kranken  Stellen 
werden  vorher  mit  einem  warmen  China- 
Aufguss  gewaschen.  Biett. 


974.  IV 

Hydr.  chloraf  2,5 

Unguenti  Populi  20,0. 
M.  f.  unguentum.  [Gegen  Psoriasis,  Liehen, 
Prurigo.]  ▼.  Hebra. 


975.  IV 

Hydr.  chlor. 
Aloes  ana  0,1 
Zinc.  oxydat.  vcnal.  3,0 
Ungt.  cerei  12,0. 
M.  f.  unguentum.    S.    3  mal  taglich  eine 
Erbse  gross  in's  Auge  zu  bringen.] 
[Bei  chronischer  scrophuloser  Augen- 
entzundung.]  Soarpa. 


^Hydrargyrum  eliloratuMi  ?auore  paratum«  Galomelas  vapore  pa- 
ratum.  Mcrcure  doux  k  vapcur.  Durch  Dampf  bereitetes  Queck- 
silberchlorür.  Dasselbe  ist  ein  Pulver  von  viel  feinerem  Korn  als  das 
feinste,  in  unseren  Officinen  präparirte,  deshalb  vorzugsweise  zu  Augen- 
streupulvern zu  empfehlen,  da  es  nicht,  wie  dies  bei  dem  anderen 
Calomel  leicht  vorkommt,  sich  in  kleinen  Ballen  an  die  Conjunctiva  setzt 
und  tiefere  Aetzungen  bewirkt.  —  Es  soll  dieses  Präparat  auch  beim 
innerlichen  Gebrauche  viel  intensiver  wirken,  als  das  gewöhnliche,  so  dass 
es  in  geringerer  [wie  einige  wollen :  halber]  Dosis  gegeben  werden  müsste. 

—  [10,0  25  Pf.] 

976.  Bf 

Hydr.  chlor,  vapore  parat.  1,0 

Pulv.  Herb.  Conii  mac. 

Sapon.  modicati  ana  2,0. 

F.  pil.  20.    Consp.  Lycop.    D.  S.  Täglich  l  Pille,  nach  5  Tagen  um  eine  steigend, 

bis  G  pro  die  verbraucht  werden.  Bioord. 

^Hydrargyrnm  epBatuMi  s.  borussicum  s.  zooticum.  Hydr.  hydro- 
cyanicum.  Cyanide  ot  mercury.  Gyanure  de  mercure.  Quecksilber- 
cyanid.  Cyan- Quecksilber,  ßlausaurcs  Quecksilber.  Farblose  durch- 
scheinende säulenförmige  Krystalle.  [1  0  10  Pf.]  In  Wasser  und  Alkohol 
ziemlich  leicht,  in  Aether  schwer  löslich. 

Innerlich:  zu  0,005-0,015  (ad  0,03  pro  dosi!  ad  0,1  pro  die!), 
in  wässeriger  Solution,  Pillen  oder  Pulvern.  Annisehat  hat  es  in 
0.3-0,4  auf  100  Wasser,  Tag  und  Nacht  stündl.  1  TheelöflFel  mit  zweifel- 
haftem  Erfolg  bei  Angina  diphthcritica  angewendet. 

Aeusserlich:  als  Gurgelwasser  [bei  syphilitischen Rachengeschwüron], 
zu  Inj  ectionen,  Verband  wässern  [0,1-0,3  auf  100,0],  Augenwässern 
[0.05-0,1  auf  100,0],  Salben  [0,5-1,5  auf  25,0],  zu  subcutanen  Injectioncn 
(0,3 :  50)  zu  0,006  pro  dosi.  Es  soll  reizlos  sein,  niemals  Speichelfluss 
oder  Stomatitis  erzeugen  und  gleiche  Heilerfolge  wie  Sublimat  haben 
(f.  Signitid^  Cniliiigw«rth). 

Hydrargyrnm  depnratam^  Mercurius  vivus.  Mercury,  Quicksilver. 
Mercure,  Argent  vif.  (jereinigtes  Quecksilber.  [Vergl.  Hydrargyrum. 
Durch  Schüttein  von  100  Th.  rohen  Quecksilbers  mit  5  Th.  Salpetersäure  dargestellt. 

—  10,0  =  20  Pf.] 

Innerlich:  in  verzweifelten  Fällen  von  Volvulus  als  eiftv durch  «eine 

fl^  i;  972-976.  Digl.izedby^^OOglC 


Hydrargyrum  et  Stibiam  sulfurata.  3dd 

raechanische  Schwere  wirkendes  Heilageiis  zuweilen  mit  Erfolg  gegeben, 
und  zwar  in  Dosen  von  150,0-350,0. 

Aeusserlich:  in  die  Harnröhre  eingetröpfelt  bei  Harnverhaltung 
durch  Stricturen,  wo  die  Einbringung  eines  Katheters  unmöglich  ist  (Paili). 

Durch  Verreibung  des  regulinischen  Quecksilbers  mit  vielen  fetten, 
schleimigen  und  anderen  Substanzen  nimmt  dasselbe  eine  andere  Form 
und  Farbe  an.  Das  so  präparirte  Quecksilber  [Hydrargymm  extinctam] 
bildet  den  Bestandtheil  des  Unguentum  cinereum  [vergl.  dieses]  und  fol- 
gender, für  den  innerlichen  Gebrauch  bestimmter  Präparate: 

1)  Hydrargymm  cum  Greta  fh.  Brit.  und  .iMerieai.,  Mercury  with  chalk 
[1  Th.  metallisches  Quecksilber  und  2  Th.  Kreide  zusammenverrieben]. 
Innerlich:  in  Pulvern  zu  0,15-0,5. 

2)  Pilulae  coeruleae  s.  Hydrargyri  Pb.  Bril.,  9tM.  und  American.,  Blue 
pills  [2  Quecksilber,  8  Conserv.  Rosarum,  1  Pulv.  Rad.  Liquiritiae.  zur  Pillen- 
masse angerieben.  Jede  Pille  enthält  0  06  Quecksilber.  Von  diesen  in  England 
allgemein  (fast  als  Hausmittel)  gebräuchlichen  Pillen  werden  2-5-8  als  Abführ- 
mittel genommen], 

3)  Hydrargymm  saccharatum  der  früheren  Pb.  Sai«ii.  und  Mercurius 
gummosus  Plenckii.  [Quecksilber  mit  Zucker  oder  Amylum  und  Gummi 
in  verschiedenen  Verhältnissen  verrieben  (meist  2  Th.  Quecksilber  mit  3  Th. 
Constituens).] 

Hydrargyrnm  et  Stibiwn  snlfnrata«  Hydrarg.  stibiato-sulfuratum. 
Hydrarg.  suffuratum  antimoniatum.  Sulfuretum  Stibii  cum  Hydrargyro. 
Aethiops  antimonialis.  Schwefel-Spiessglanz-Quecksilber.  Spiess- 
glanzraohr.     Unlöslich. 

Innerlich:  zu  0,1-0,75  2-3  Mal  täglich,  in  Pulvern,  Pillen  und 
Trochisci  [zu  0,18  vorräthig].     Ganz  unzweckraässiges  Präparat. 

Hydrargymm  ferratam«  Eine  Verbindung,  oder  vielmehr  ein 
Gemenge,  welches  durch  Zusammenreiben  von  1  Th.  Eisenoxyd,  2  regu- 
linisohem  Quecksilber  und  3  Conserv.  Rosarum  erzeugt  wird,  und  wel- 
ches sein  Urheber  (Ctllicr)  als  besonders  wohlthätig  bei  Combinationen 
von  Chlorose,  Scrophulose  u.  s.  w.  rühmt. 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  3  Mal  täglich,  in  Pillen. 

Hydrargy mm  formamidatum  solntnm.  Forma mid-Queck- 
silber-Lösung.  Von  #.  Licbrcieh  zu  subcutanen  Injcctionen  empfohlen, 
durch  Behandlung  von  Quecksilberoxyd  mit  Forraamid  erhalten.  Es  coa- 
gulirt  nicht  das  Eiweiss  und  wird  sehr  rasch  in  die  Circulation  aufge- 
nommen und  durch  den  Urin  ausgeschieden.  Die  Lösung  ist  am  besten 
1  pCt.     [10,0  20  Pf]. 

Aeusserlich:  zu  V-^-l  Spritze  und  etwa  30  Injectionen  zu  machen. 

Innerlich  ist  das  Präparat  nicht  zu  verwenden. 

Hydrargymm  glyMcholatom.  GlycocoU-Quecksilber.  Von 
Wtlff  in  Strassburg  benutzt,  der  ihm  ähnliche  Vorzüge  wie  dem  Hydrarg. 
bicyanat.  nachrühmt. 

"^Hydrargymm  jodatum«  Hydrargymm  jodatum  flavum.  .  Hydrar- 
gymm subjodatum.  Protojoduretum  Hydrargyri.  Jodetum  hydrargyro- 
sura.  Subjodidum  Mercurii.  Mercurius  jodatus  flavus  s.  viridis.  Hydrar- 
gyri jodidum  viride  fli.  Irlt.    Green  Jodide  of  mercury.     Protojodure  de 

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384 


Hydrargyrum  nitricum  oxydatum. 


mercure.  Quecksilber-Jodür.  Einfach  Jod-Quecksilber.  [10,0  40  Pf.] 
Grünlichgelbes,  amorphes  Pulver,  sehr  wenig  in  Wasser,  in  Weingeist 
und  Aether  unlöslich.  Cave:  Schwefelmetalle,  Cyan Verbindungen,  Chlor 
und  Chlorverbindungen,  Säuren,  Ammoniak,  kohlensaure  und  ätzende  Al- 
kalien, namentlich  aber  Jodkalium,  durch  welches  das  Hydrarg.  joda- 
tum flavum  in  metallisches  Quecksilber  und  Hydragyrum  bijodatum  rubrum 
zerlegt  wird. 

Innerlich:  zu  0,01-0,06  2-3  Mal  täglich  [ad  0,05  pro  dosil  ad  0,2  pro 
diel  —  Die  fb.  Irit.  gestattet  das  dreifache  dieser  Dosis],  in  Pulvern,  Pillen, 
Pastillen. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1,0-5,0  auf  25,0],  in  Augensalben  [0,2 
bis  0,5  auf  10,0]. 


977.  Bf 

Hydr.  jodati  0,03 
Sacch.  Lact.  0,5 
Pulv.  aromat  0,2. 

M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  12. 
täglich  1  Pulver. 


978. 


S.  3  mal 


Hydr.  jodati 

Opii  pari  ana  0,25 

Extr.  Taraxaci 

Pulv.  Rad.  Liquir.  ana  q.  s. 
ut  f.  pil.  16.    Consp.  Lycop.     D.  S.  An- 
fangs  täglich   2,   später  4   Pillen   zu 
nehmen.  ▼.  Sigmund. 


979. 


M 


Hydr.  jodati 

Lactucarii  gallici  ana  3,0 

Extr.  Opii  aquos.  1,0 

Extr.  Conii  macul.  6,0. 
f.  pil.    No.  60.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
Abends    15  Minuten   nach   der  letzten 
Mahlzeit  eine  Pille  zu  nehmen,  später 
Morgens  und  Abends  eine.     Bioord. 


980.  IV 

Hydr.  jodati  2,0 

Extr.  Lign.  Guajaci  4,0 

Lactuc.  gallici  3,0 

Syr.  et  pulv.  Rad.  Sarsaparill.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  75.    D.  S.    1  Pille  täglich, 
später  2  Pillen.  Biett. 


981.  IV 

Hydrarg.  jodat.  5,0 
Extr.  Opii  2,0 
Conserv.  Rosar.   10,0 
Pulv.  Rad.  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100.    D.  S. 

Pilulae  protojodureti  mercurii 
opiatae  Fh.  QalL 


982.  IV 

Hydrarg.  jodati 

Pulv.  Zingiber.  ana  4,0 

Conserv.  Rosar.  8,0. 
F.  massa,  e  qua  form.  pil.  120. 

Pilulae  Hydrargyri  Jodid. 
Fh.  Lond. 


983.  IV 

Hydrarg.  jodati  2,0 
Morph,  acet.  0,3 
Past.  Cacao  cum  Yanilla  30,0. 
M.  f.  1.  a.  trochisoi  No.  75.    D.  S.    Täg- 
lich  1-6  Stück  zu  nehmen.    [Bei  con- 
stitutioneller  Syphilis.] 

Oorbdl  -  Laffnean. 


984.  IV 

Hydrarg.  jodati  1,0-6,0 

Adip.  suill.  25,0. 
M.  f.  unguentum.    D.    Zum  Verbände  sy- 
philitischer Geschwüre.  Bioord. 


985.  IV 

Hydrai^.  jodati  0,3 
Morph,  acet.  0,4 
Adip.  suill.  25,0. 
M.  f.  unguentum.    D. 

[Bei  luirtnäckigen  Drüsengeschwülsten.] 
FoUeUn. 


986.  i;^ 

Hydrarg.  jodati  0,2-0,3 
Emglastri  saponati  6,0. 
M.  f.  emplastrnm. 

[Dieses  Pflaster  soll  auch  die  hart- 
nackigsten chronischen  Entzündungen  und 
Verhärtungen  der  Mamma  beseitigen.] 

Wolf. 


HyilrargTrum  Bitrienm  Mydttam.    Nitras  Hydrargyri.    Nitrate 
of  mercury.    IJitrate  de  Mercure.    Salpetersaures  Quecksilboroxyd. 

^0^   R  977-986  Digitized  by^OOQ IC 


llydrarg}-ruin  nitricum  oxydulatum.  385 


In  Wasser  löslich,    scharf   ätzend.     [Obsolet.    Vergl.  noch  Liquor  Hydruigyri 
nitr.  oxydati,] 

Innerlich:  zu  0,004-0,015. 

Aeusserlich:  in  Salben  [vergl.  ünguontum  Hydrargyri  cinereurn]. 

987.  Bf 

Hydr.  nitr.  oxydati  4,0 
Acid.  nitr.  concentr. 
Camphor.  ana  1,0 
Spir.  dil.  1,2 
Cretae  albae  0,6. 
M.  Zur  Aetzung  Ton  Condylomen.  Bioord. 

Hyilrargyrun  Bitriewn  oxydulatnin«  Hydrarg.  oxydulatum  nitri- 
cum. Hygrargyrura  oxydulatum  nitricum  crystallisatum.  Nitras  hydrar- 
gyrosus.  Protonitrate  de  mercure.  Salpetersaures  Quecksilber- 
oxydul. [10,0  20  Pf.]  Löslich  in  Wasser,  leicht  zersetzlich.  [Vergl.  noch 
Liquor  Hydrarg.  nitr.  oxydulat.] 

Innerlich:  zu  0,006-0,01-0,015  [ad  0,015  pro  dosi,  ad  0,06  pro  die!] 
in  Solution  oder  Pillen. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1 :  50]  oder  subcutanen  Injectionen  [0.5:50] 
bei  phagadaenischen  Geschwüren  und  dolores  osteocopi  von  Weisspliig 
empfohlen. 

988.  Bf 

Hydr.  oxydul.  nitr.  cryst.  0,5 
Succ.  Liquir.  2,0. 
M.  f.  piL  No.  60.     Ck)nsp.  Pulv.  lUd.  Liquir.     D.  S.  2-5 mal  täglich  1  Pille 
zu  nehmen.  *  Sainte-Marie. 

Hydrar^rnm  olfinieum,  Oleate  of  mercury.  Ol^ate  de  mercure. 
Oelsaures  Quecksilberoxyd.  [1,0  etwa  10  Pf.]  [Bereitet  durch  Auflösen 
von  gelbem,  frisch  gefälltem  Quecksilberoxyd  in  reiner  Oelsäure  bei  150  ^  (IRarshal!). 
Gehalt  an  Quecksilberoxyd  lässt  sich  von  5-20  pCt.  herstellen.  Bei  zarter  Haut  dürfen 
nur  5- 10 pCt.  Präparate  angewendet  werden,  weil  stärkere  leicht  brennende  Schmerzen 
hervorrufen  und  selbst  blasenziehend  wirken.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  an  Stelle  der  grauen  Salbe  von 
larshall  und  lerkelej  IUI  empfohlen.  [1,5-2,0  des  Mittels,  welches  eine  gela- 
tinöse Masse  darstellt,  werden  1-2  Mal  täglich  in  die  Seite  eingerieben:  bei  Syphilis. 
Die  Resorption  soll  leicht  und  schnell  erfolgen.  Auch  zur  örtlichen  Application  auf 
syphilitische  Hautaffectionen ,  auf  Maculae  und  Papeln  im  Gesicht,  Schrunden  der 
Finger  an  den  Kägeln,  sowie  als  Parasiticidum  als  trefflich  wirkend  empfohlen.] 

Hydrargyrnm  oleinieum  enm  NorplÜBO.  Oleate  de  mercure  et 
de  morphine.  Oelsaures  Quecksilberoxyd  mit  Morphin.  [Wie  das 
vorige  dargestellt  mit  Zusatz  von  Morphin,  enthält  Oelsäure  1(X).  Quecksilberoxyd  5, 
Morphin  2:  IRarshall.] 

Aeusserlich:    wie  das  vorige,  wo  zugleich  Morphium  indicirt  ist. 

^Hydrar^rnm  oxydatnm«  Hydrargyrum  oxydatum  rubrum.  Mer- 
curius  praecipitatus  ruber.  Oxydum  Hydrargyri.  Red  oxyde  of  mercury. 
Oxyde  rouge  de  mercure.  Quecksilberoxyd.  Rothes  Quecksilberoxyd. 
Rothes  Prär^ipitat.  Rothes  krystallinisches  Pulver.  [10,0  25  Pf.]  Unlös- 
lich. —  Cave:  Alkalien,  Säuren,  Schwefel-  und  Haloidverbindungen. 

Ewald  uud  Simon,  Arxiiciverordiiuiigslcbre.    10.  AuM.  .7^     ^ 


386 


Hydrargyrum  oxydatum. 


Innerlich:  zu  0,006-0,01-0,03  [ad  0,03  pro  dosil  ad  0  1  pro  diel]  1  bis 
2  Mal  täglich,  in  Pulvern  oder  Pillen. 

Aeusserlich:  zu  Streupulvern,  Schnupfpulvern  [0,25  ad  150 
Saocb.  bei  Ozaena:  TrtvsMav],  Kehlkopfspulvern  [1  mit  10-50  Zucker], 
Augenpulvern  [1  mit  5-10  Argilla  oder  Zucker],  Augensalben  [0,2-1,0  auf 
10,0],  Salben  [0,5-1,0  auf  10,0]. 


Berg's  Methode: 
989<  IV 

Hydr.  oxydati  0,12 
Stibii  sulf.  nigr.  laev.  100,0 
Sacch.  albi  2,5. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  16  part.  aeq.    D.  S. 
Morgens  und  Abends  1  Pulver. 

Ist  diese  Quantität  verbraucht,  so  lässt 
man  die  Pulver  wiederholen,  vermehrt  aber 
die  Quantität  des  Hydr.  oxydati  um  0,12 
und  steigt  so  bei  jeder  Reitcration,  bis 
man  auf  0,6  (ca.  0,04  (!)  pro  dosi)  gekom- 
men ist,  dann  fällt  man  in  derselben  Art, 
indem  man  immer  die  Quantität  des  rothen 
Präcipitats  um  0,12  vermindert,  bis  man 
die  ursprüngliche  Formel  erreicht  hat  — 
Dabei  Holztränke  (aus  Cortex  Mezerei,  Radix 
Caricis  arenar.  und  Stip.  Dulcamar.);  wo 
Diarrhoe  entsteht,  lässt  man  Opium  zu 
den  Pulvern  zusetzen.  [Bei  inveterirter 
Syphilis  mit  Scrophulosis  combinirt.] 

BlaBiuB  wendet  eine  ähnliche  Methode 
an,  indem  er  5  Tage  lang  0,024  (in  2  Dosen) 
Hydr.  oxyd.,  dann  5  Tage  lang  0,036  und 
so  weiter,  alle  5  Tage  um  0,012  steigend, 
bis  zu  0,06  (!),  zuweilen  bis  0,12(!)  ge- 
brauchen und  dann  in  derselben  Weise 
wieder  fallen  lässt. 


990.  Bf 

Hydr.  oxyd.  0,1-0,15 
Opii  puri.  0,2-0,3 
Sacch.  Lact.  10,0. 
F.  pulv.   Div.  in  10  part.  aeq.   D.S.  3 mal 
täglich  1  Pulver.     [Bei  secundärer  Sy- 
philis.] Wendt. 


991.  Bf 

Hydr.  oxydati  1,2 
Succ.  Liquir.  dep.  80 
I^ilv.  Raä.  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  pil.    160.    Consp.  Lycopod.     D.  S. 
3  Tage  lang  jedes  Mal  \,  Stunde  nach 
dem  Mittagassen  1  Pille  (0,0075),  dann 
3  Tage  lang  jedes  Mal  2  und  so  fort, 
bis  pro  dosi  12-16  Pillen  (!)  genommen 
werden.  Damit  so  lange  fortge^hren,  bis 
Prodrome  der  Salivation  eintreten  oder 
die  Krankheitssymptome  schwinden ;  im 
ersteren  Falle  Aussetzen  der  Kur  und 
späterer  Wiederbeginn    mit   geringeren 

S0^  Bf  989-997. 


'  Dosen,  im  letzteren  Falle  fällt  man  mit 

I  der  Menge  der  Pillen  in  derselben  Weise, 

I  in  welcher  man  gestiegen. 

I  Frühere  Methode  der  Berliner  Charit^. 


^  992.  Bf 

Hydr.  oxyd. 
.    Aluminis  usti  ana  2,0 
Pulv.  Suramit.  Sabinae  8,0. 
M.  f.  pulvis.     D.  S.   Streupulver.      [Bei 
Condylomen.]  Sohabarth. 


993. 


Hydr.  oxyd. 

Pulv.  Cantharid.  ana  5,0. 
D.  S.  Alle  2-3  Tage  eine  Prise  aufzustreuen. 
[Bei  sehr  torpiden  Geschwüren.] 

Mursinna. 


994.  Bf 

Hydr.  oxyd. 
,         Argill.  rubr.  ana  1,0 

Sacch.  albi  15,0, 
M.  f.  pulv.    D.  S.  Täglich  Imal  1  Linse 
gross  zwischen  die  Augenlider  zu  blasen. 
Benedlot. 


'995.  I^ 

Hydr.  oxyd.  0,8-0,4 
Opii  pulv.  c.  pauxill.  Aq.  dcst.  in  < 
pultem  redacti  0,2-0,3. 
Misce  exactissime  cum 
Ungt.  rosat.  6,0. 
D.  S.   ^Nachmittags  und  Abends  vor  dem 
Schlafengehen  eine  kleine  Erbse  gross 
auf  die  Augenlid ränder  oder  die  innere 
Augenlidfläche  einzureiben. 
Unguentum  ophthalmicum  J  ü  n  g k  e  n  i  i. 


996. 


1,0 


Hydr.  oxyd. 
Ol.  Cacao 
OL  Olivarum  ana  3,0. 
D.   Bei  chronischen  Ophthalmien  um  die 
Orbita  herum  einzureiben. 
Unguentum  ophthalmicum  Rieht  er  i. 


997.  Bf 

Hydr.  oxyd.  5,0 
Ungt.  plumb.  20,0. 
M.  f.  unguentum. 

[Zum  Verbände  schlaffer  scrophulöser 
Geschwüre.]  Buau 

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Hydrargyrum  oxydulatum  nigrum.  387 

'«'Hydrargyrnm  oiydatwn  via  hnmida  paratnm«  Gelbeis  Qucck- 
silberoxyd.  Präparirtes  Quecksilberoxyd.  [Durch  Liq.  Natr.  caust.  aus 
einer  Lösung  von  Hydrargyrum  bichloratum  niedergeschlagen  und^  getrocknet.  Ein 
schweres  gelbes  Pulver,  welches  milder  als  das  rothe  Quecksilberoxyd  zu  wirken 
scheint,  da  namentlich  Pagenstceher,  der  erste,  der  es  in  den  Ai-zneischatz  aufnahm, 
wesentlich  stärkere  Verhältnisse  (1  auf  8  Ungt.  leniens)  zu  seinen  Augensalben  ver- 
ordnet. —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  das  vorige,  namentlich  zu  Augen- 
salben (Pageiisteeher). 

Hydrargyrum  oxydulatum  uigrum.  Mercurius  solubilis  Hahne- 
manni.  Nitras  ammonicus  cum  Oxydo  liydrargyroso.  Hydrargyrum 
oxydulatum  nitricura  ammoniatum.  Oxydulum  Hydrargyri  nitrico-ammo- 
niacale.  Black  oxyde  of  mercury.  Oxyde  noir  de  mercurc.  Salpeter- 
saures Quecksilberoxydul- Ammoniak.  Schwarzes  Quecksilber- 
Oxydul  [mit  salpetersaurem  Ammoniak].  lahaeMann^s  auflösliches  [d.  h.  in 
Essigsäure]  Quecksilber.  [1,0  5  Pf.]  —  Unlöslich  in  Wasser  und  Wein- 
geist. —  Cave:  alle  Salze,  Schwefelverbindungen,  Säure,  Wärme  und  Licht. 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,2  2-3  Mal  täglich,  in  Pulvern  oder 
Pillen. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1-5  auf  25  Fett]. 

998.             I^  1  999.          •  IV 

Hydrarg.  oxydul.  nigri  0,15  |              Hydr.  oxydul.  nigr.  0,03 

Magn.  carbon.  |              Opii  puri  0,02 

Sacch.  Lact,  ana  1,5.  !              Lapid.  Cancror.  0,12 

M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part.  acq.  D.  S.   !              Sacch.  alb.  1,0. 

3 mal  täglich  1  Pulver.  i  M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  12.    D.S. 

[Bei  Syphilis  neonatorum.]  1       8  mal  täglich  1  Pulver.     [Bei  primärer 

Wendt.  I       Syphilis.]                                  Wendt. 

Hydrargyrwn  •xydulatum  Bitriemn  erystallisatom  s.  Hydrar- 
gyrum nitricum  oxydulatum. 

Hydrarsyrim  oxydilatBm  Bitrieum  solutom  s.  Liquor  Hydrargyri 
nitrici  oxydulati. 

Hydrarayrun  pliospliorieuMi  ox;fdatttm.  Mercurius  phosphoratus 
Fuchsii.     rhosphorsaures  Quecksilber-Oxyd.  —  Löslich. 

Innerlich:  zu  0,01-0,03-0,06,  allmälig  steigend,  in  Pulvern  oder 
Pillen. 

1000.         IV 

Hydr.  phosph.  oxydat.  0,25-0,35 
Gort.  Cinnam.  Cass.  1,0 
Sacch.  alb.  2,0. 
M.  f.  pulvis.    Di^.  in  8  part.  aeq.    S.  Morgens  und  Abends  1  Pulver. 
[Bei  Syphilis  im  kindlichen  Alter.]  Staok. 

Hydrai^rnm  pliospliorienMi  oxydnlatum.  Mercurius  phospho- 
ratus Schaeferi.  Pnosphorsaures  Quecksilber-Oxydul.  —  Nicht 
löslich. 

Innerlich:  zu  0,03-0,06,  in  Pulvern  oder  Pillen, 

Aeusserlich:  in  Salben  [2-3  auf  25  Fett]. 


1001.  lif 

Hydrarg.  phosph.  oxydulati  0,1 
Pulv.  Cort.  Cascarill.  6,0. 


M.  f.  pulv.  Div.  in  10  part.  aeq.  D.  S. 
3  mal  täglich  l  Pulver.  [13ci  syphiliti- 
schen Knochcnleiden.]  Bemer. 


i*  >       , 


Digitfy  998- 1001. 


dSB 


Hydrargyrum  praecipitatum  album. 


'i'Hydrargyriuii  praeeiiiiüituiii  album.  Hydrargyrum  amidato- 
bichloratum  d.  fr.  Ph.  Itr.  Hydrarg.  bichloratum  ammoniatum  fb.  Avstr. 
Hydrargyrum  ammoniatum  Ph.  Irit.  Hydrarg.  ammonio-chloridum.  Hy- 
drarg, ammoniato-muriaticum.  Mercurius  praecipitatus  albus.  Sal  Alemb- 
roth  insolubile.  Ammoniated  mercury.  Mercure  de  vie.  Weisser 
Quecksilber-Präcipitat.  Mcrcuriammoniumchlorid.  Quecksilberamid 
mit  [basischem]  Quecksilber-Chlorid.  Nicht  löslich.  Cave:  Säuren,  Al- 
kalien, Salzbilder  und  deren  Verbindungen.     [10,0  20  Pf] 

Nur  äusserlich  in  Salben  [1  Th.  auf  9  Th.  Fett,  so  das  officinelle  ün- 
guentum  Hydrargyrum  album,  die  Werlh^lT'scbe  und  Zeller'sche  Krätzsalbe],  in 
Augensalben  [0,5-1.5  auf  10,0],  als  Augenpulver,  Schnupfpulver 
[0,25  ad  15,0  Sacch.  gegen  Ozaena:  Transsean],  Streupulver  [mit  Amylum, 
Zucker  u.  dergl.  gegen  Kopfläuse]. 


1002.  IV 

Hydrarg.  praecip.  alb. 

Bisrout.  subnitr.  ana  5,0 

Amyli 

Glycerini  ana  10,0. 
M.  f.  UDgnentum.    [Gegen  Epheliden.] 

▼.  Hebr». 


1003. 


IV 


Hydrarg.  praecip.  alb.  5,0 

Camph.  trit.  0,5 

Adip.  suill.  (Vaselini)  25,0. 
M.  f.  unguentum.    D.     [Gegen  pustulöse 
Flechten,  nach  Beseitigung  der  entzünd- 
lichen Symptome.]  Biett. 


1004.  Rt 

Hydrarg.  praecip.  alb.  5,0 
Adip.  suill.   15,0. 
M.  f.  unguentum.    D.     [Bei  Tinea  capitis 
auf  kleinen  Stellen,  die  zuror  sorgfältig 
gereinigt  werden,  einzureiben.] 

Heim. 


1005.  Bf 

Hydrarg.  praecip.  alb.  0,3 
Carmini  puri  0,05 
Unguent.  lenient.  6,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.    Lippensalbe.      [Gegen 
Abschürfungen    und    Papeln,    Einrisse, 
Schrunden  und  oberflächliche  Geschwüre 
der  Lippen-,  Wangen-  und  Nasenschleim- 
haut bei  Syphilitischen.] 

▼.  Sigmund. 


1006. 


IV 


Hydr.  praecip.  alb.  0,5 
Extr.  Bclladonn.  1,0 
Ungt.  rosat.   10,0 
Cer.  flav.   1,2. 

unguentum.  D.  S.  2  mal  täglich 
eine  kleine  Bohne  gross  in  die  Stirn 
einzureiben. 

Ungt.  Hydr.  praecip.  alb.  narcoticnm. 
A.  y.  Gräfe *s  Stimsalbe. 


M.   f. 


1007.  I^ 

Hydr.  praecip.  alb.  0,25-0,35 
Ungt.  cerei  5,^. 
M.  f.  unguent.     D.    Mittels  eines  Pinsels 
täglich  2-3  mal  in  das  innere  Augenlid 
einzureiben.    [Bei  Augenblennorrhoe  der 
Neugeborenen.]  Fisoher. 


1008. 


^ 


Hydr.  praecip.  alb.  0,3-0,5 
Liq.  Plumbi  subacetici 
Tinct.  Opii  croc.  ana  2,5 
Ungt.  cerei   10,0. 
f.  unguentum.    D.  Augensalbe. 

Bust. 


1009.  I^ 

Hydr.  praecip.  alb.  1,0 
Zinci  oxydat.  renal. 
Aiigillae  rubrae  ana  2,0 
Adipis  suilli  4,0. 

M.  f.  unguentum.     D. 

Janin'sche  Augensalbe. 

Hydrargyrum  snlforatum  nigrum.  Aethiops  minoralis.  Sulfu- 
retura  Hydrargyri.  Black  sulfuret  of  mercury.  Schwarzes  Schwefel- 
Quecksilber.     Mineralischer  Mohr.     [10,0  20  Pf.]  —  Unlöslich. 

Innerlich:  zu  0,1-1,0-1,5  2-3  mal  täglich  in  Pulvern,  Pillen, 
Trochisci.  [Von  Cadet  gegen  Cholera  und  andere  zymotische  Krankheiten 
dringend  empfohlen  und  zwar  in  Dosen  von  1,0-1,5;  wenn  es  ausgebrochen  wird 
zu  0,6,  stündlich;  auch  als  Prophylaciicum  gegen  Cholera,  täglich  0,2.  In  der 
letzten  italienischen  Cholera-Epidemie  wurde  das  Mittel  von  Franeese^ni  und  Setini 


^  1002-1009. 


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Hydi-argyrum  sulfuratum  rubram. 


389 


angeblich  mit  befriedigendem  Erfolge  versucht.   Die  Zahl  der  beobachteten  Fälle  war 
indess  viel  zu  geringfügig,  um  ein  berechtigtes  Urtheil  zu  gestatten.] 


1010.  Bf 

Hydrarg.  sulfurat.  nigri 

Conch.  praep.  ana  4,0 

Cort.  Aurant.  2,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part.  aeq.    D. 
Täglich  3  Pulver.  Sohubarth. 


S. 


F.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  12.    S.  3  mal 
täglich  1  Pulver.     [Bei  Crusta  lactea.] 

Kopp. 

1012.  Bf 

Hydrarg.  sulfurat.  nigri 
Extr.  Dulcamar.  ana  6,0 
Pulv.  Rad.  Alth.  q.  s. 
ut  f.   pil.    100.     Cnnsp.  Lycopod.     D.  S. 
Früh  und  Abends  10  Stück.    [Bei  chro- 
nischen Exanthemen.]  Kopp. 


1011.  1^ 

Hydrarg.  sulfurat.  nigri  0,1-0,5 
Herb.  Viol.  tricol.  0,25-0,6 
Sacch.  lact.  0,2-0,4. 

Hydrargyrum  snUnratim  rnbrum  s.  bisulfuratum.  Hydrargyrum 
sulfuratum  rubrum  factitium  Pk.  A«str.  Cinnabaris  (factitia).  Bisulfuretum 
Hydrargyri  Hartall.  Bisulphuret  of  mercury.  Oinnabar.  Sulfate  de 
mercure  rouge.    Zinnober.    Rothes  Schwefelquecksilber.    [1,0  praep.  2  Pf.] 

Innerlich:  [selten  gebraucht]  zu  0,1-0,5-1,0  mehrmals  täglich  [als 
Zusatz  bei  der  Bereitung  des  Decoct.  Zittmanni]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  mit  Sulf.  depur.  2,  Fett  8,  gegen  Flechten: 
•Ictt],  Räucherungen,  allgemeinen  und  localen,  wobei  sich  schweflige 
Säure  und  metallisches  Quecksilber  in  DampflForm  bildet;  die  allgemeinen 
Räucherungen  im  Gtles'schen  Räucherkasten,  die  localen  mittelst  Röhren 
auf  die  zu  exponirende  Stelle  geleitet.  Hierher  gehören  auch  SiefTenbaeh's 
Zinnober-Cigarren,  deren  jede  0,18-0,36  Zinnober  enthält,  und  welche 
bei  Ozaena  syphilitica  angewendet  werden  sollen,  der  Art,  dass  der  Rauch 
durch  die  Nase  ausgestossen  wird.  [Im  Orient,  zumal  in  Persien,  sind  die 
Zinnober-Räucherungen  sowohl  als  Rauch bäd er,  wie  zur  Inhalation  gegen  Sy- 
philis sehr  in  Gebrauch,  und  haben  sich  auch  Europäer  von  der  grossen  Wirksamkeit 
derselben  überzeugt,  wie  dies  namentlich  Polak  hervorhebt.  Behufs  der  Inhalation 
wird  z.  B.  Zinnober  zum  Narghild -Tabak  hinzugesetzt  und  in  Pfeifen  geraucht.  Zu 
allgemeinen  Räucherungen  wird  Zinnober  gewöhnlich  in  Verbindung  mit  Arsenik  an- 
gewendet.] 

1013.  I^ 

Hydrarg.  sulfurat.  rubr.  15,0 
Olibani  7,5. 
M.  f.  pulv.    D.  S.    l  Theclöffel  voU  auf 
eine  glühende  Eisenplatte  zu  streuen. 
[Zur  Räucherung  bei  Lues  secundaria.] 
H6p.  des  V^n^riens. 


1014.  I^ 

Hydrarg.  sulfurat.  rubr. 
Catechu  ana  10,0 
Borac.  2,5 

Rad.  Ghinae  nodos.  15,0 
Rad.  Lawsoniae  10,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 


ut  f.  trochisci  No.  12.  D.  S.  1  Trochiscus 
zum  Tabak  hinzuzusetzen  und  1-2 mal 
täglich  zu  rauchen.  [Persische  Methode 
der  Quecksilber-Inhalation.] 

PoUk. 

1015.  Bf 

Hydrarg.  sulfurat.  rubr.  10,0 
Acidi  arsenicosi  0,5 
-  Rhiz:  Chinae  nodos.  40,0. 
M.  f.  trochisc.  No.  8.     S.   Täglich  2  mal 
mit  einem  Stück  zu  räuchern.     [Per- 
sische Methode  der  Behandlung  invcte- 
rirter  Syphilis.] 

Polak. 


Hydrargyrnm  snlfarieim  btsienm.  Hydrargyrum  subsulfuricum. 
Hydrargyri  sulfas.  Turpethura  minerale.  Mercurius  praecipitatus  flavus. 
Basisch  schwefelsaures  Quecksilber-Oxyd.  [10,0  25  Pf.]  Nicht 
löslich. 

^Bf  1010-1015.  'Vih 


390  Hydrastinum. 


Innerlich:  zu  0,01-0,03  [früher  zuweilen  als  Emetlcum  in  Dosen  von  0,1 
bis  0,2],  in  Pulvern  oder  Pillen. 

Aeusscrlich:  als  Zusatz  zu  Schnupfpulvern,  als  Streupulver, 
in  Salben  [1  auf  10-15  Fett*)]. 

1016.  I^ 

Hydrarg.  sulfurici  basici  0,1 
Rad.  Asari  6,0. 
M.  f.  pulv.     üiv.  in  10  pari.  aeq.     D.  S. 
Morgens   und   Abends   ein   Pulver   als 
Schnupfpulver.     [Bei  Ozaena,] 


1017.  1^ 

Eydrarg.  sulfuric.  basici  10,0 
Ungt.  ccrei  100,0. 
F.  unguent.    D.    [Zur  Reizuns:  indolenter 
Flechten  und  bei  Krätze.] 

AUbert. 


HydrastiBUm*  Hydrastinum.  Das  Alkaloid  aus  der  Wurzel  von 
Hydrastis  Canadensis.  Von  PerriHs  als  vierseitige,  rhombische,  weiss- 
glänzende  Prismen  dargestellt.  Fast  unlöslich  in  Wasser,  löslich  in 
Aether,  Weingeist,  Chloroform. 

Innerlich:  zu  0,1-0,6  bei  typhösen  Zusländen,  Intermittens,  dys- 
pcptischen  Leiden,  coUiquativen  Schweissen. 

Aeusserlich:  zu  1,5-2,0  auf  10  Fett  oder  Vaseline  bei  Hämor- 
rhoiden, Aphthen,  Hautkrankheiten  angewandt. 

HydraehiBOBUMI.  Hydrochinon.  Ein  Dihydroxyl  des  Benzols. 
Farblose  glänzende,  in  Wasser  und  Alkohol  leicht  lösliche  Prismen. 
Hat  nach  den  Versuchen  von  Irieger  antifermentative  und  febrifuge 
Eigenschaften.  Dosen  von  0,2-0,4  bewirken  eine  Temperaturherabsetzung 
von  0,5  <^  und  mehr.  Indessen  ist  das  Sinken  der  Temperatur  schnell 
vorübergehend,  rauschartig,  oft  von  einem  desto  stärkeren  Ansteigen  ge- 
folgt. Auch  stellen  sich  bei  grösseren  Gaben  Schwindel,  Ohrensausen, 
Beschleunigung  der  Athmung,  bedrohliche  Zeichen  von  Herzschwäche  ein, 
so  dass  Vorsicht  bei  Anwendung  des  Mittels  geboten  ist. 

Innerlich:  zu  0,2-0,6-1,0  in  Lösung  oder  Pulver. 

Aeusserlich:  zu  0,2  [in  lOpCt.  lauwarmer  Lösung]  zur  subcutanen 
Injection.  Zu  mehrmals  täglicher  Einspritzung  bei  Gonorrhoe  in  1-  bis 
2procentiger  Lösung. 

HydrogfBiuBi  ky^roiydatom.  Wasserstoffsuperoxyd.  Eine 
farblose,  dickliche  Flüssigkeit,  von  zusammenziehendem  Geschmack,  unter 
dem  Einflüsse  einer  Temperatur  von  -j-  15<*  C.  schon  zersetzlich  und 
unter  Entwicklung  von  Sauerstoff  aufbrausend.  Eiehards^n  glaubte  in 
demselben  ein  kräftig  oxydirendes  Mittel  zu  finden,  von  dem  er  gute 
Heilwirkungen  bei  Diabetes,  Athmungsbesch werden  in  Folge  von 
Klappenfehlern  des  Herzens,  Icterus  in  Folge  mangelhafter  Gallen- 
secretion  u.  s.  w.  gesehen  haben  will,  die  indess  bis  jetzt  keine  Bestä- 
tigung erfahren  haben.     [10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  Aqua  Hydrogenii  hyperoxydati  [ohne  weiteren  Zu- 
satz, oder  mit  1  Tropfen  Salzsäure  und  mit  mehr  Wasser  verdünnt:  Riehards«n], 
theelöffel-  bis  esslöffelweise. 

Aeusserlich:  als  Verbandmittel  von  Wunden,  besonders  speci- 
fischen  oder  virulenten  [indem  das  Virus  zerstört  werden  soll,  ohne  dass  zugleich 
Aetzung  eintritt],  namentlich  von  weichen  Schankem  und  diphtheritischen 

*)  Das  Hydrargyrum  sulfuricum  neutrale  mit  etwa  der  Hälfte  Kali  bi- 
sulfuricum  gemischt,  wird  in  neuerer  Zeit  vielfach  als  Electromotor  zur  Füllung  der 
Gaiffe'schen  Apparate  benutzt. 
a^  Bf  1016-1017.  Digitizedby^OiOOgie 


Hyoscyaminum.  391 


Geschwüren  von  Stihr  empfolilen.  Die  Wunden  sollen  lange  mit  dem 
Mittel  lange  in  Contact  erhalten  bleiben.  Ebenso  als  Gurgelwasser  bei 
Diphtherie,  bei  mycotischen  Processen  im  Munde  etc.  empfohlen. 

Eip  Zusatz  von  Aether  zu  der  Wasserstoffsuperoxyd-Lösung  giebt  den 
von  Riehard8«B  so  genannten  Ozonäther.  Derselbe  wird  von  R.  in  zer- 
stäubter Form  zur  Desinfection  der  Luft  und  bei  putrider  Expectoration 
angewandt.  Saj  und  Wüm«!  geben  ihn  auch  innerlich,  6,0  pro  die, 
namentlich  bei  Diabetes. 

HytseyamiBilllf  Hyoscyamin.  Ein  am  besten  ai^  dem  Samen 
von  Hyoscyam.  niger  darzustellendes  Alkaloid,  welches  im  amorphen  und 
krystallisirten  Zustande  erhalten  wird.  Nach  den  Untersuchungen  von 
Udcnbarg  kommt  im  Hyoscyamus  niger  noch  ein  zweites  Alkaloid,  das 
HyoscyB,  vor,  welches  ähnlich  wie  Atropin,  aber  noch  energischer,  die 
Pupille  erweitert.    [0,01  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,001-0,002-0,003,  in  Pulver  oder  Pillen  [kürzlich 
von  9iilM«Ht  sehr  gerühmt  gegen  Neuralgien,  Paralysis  «agitans,  Tremor  senilis  and 
Tremor  mercurialis;  von  Mendel  in  Gaben  von  0,006-0,03  pro  die  mit  günstigem 
beruhigendem  Erfolge  gebraucht. 

Aeusserlich:  in  wässeriger  Lösung  unter  Zusata  von  Alkohol  [0,05 
bis  0,1  auf  25,0-50,0  Wasser  mit  10-20  Tropfen  Spirit.  —  Davon  einige  Tropfen  in's 
Auge  gebracht,  als  Dilatativum  Iridis],  zur  subcutanen  Injection,  mit  0,005 
beginnend,  in  mittlerer  Dosis  von  0,01  [nach  finavek  besonders  bei  aufgeregten 
Geisteskranken,  welche  kein  Morphium  vertragen,  zu  verwenden,  nach  RIehter  sehr 
wechselnd  in  seinen  Erfolgen  und  von  individueller  Disposition  abhängig.  Von  £in- 
flass  ist  jedenfalls  auch  die  BeschaiTenheit  des  Präparates,  wenigstens  soll  neben 
einem  Präparat  von  dem  1  Gr.  20  Mark  kostet,  noch  ein  anderes  zu  27«  Mark  im 
Handel  sein],  in  Salben  [1-3  auf  50  Fett  —  bei  Hyperästhesien]. 

1018.  IV 

Hyoscyaraini  0,3 
Aq.  dest.  20,0 
Aq.  Lauroccrasi  10,0. 
D.  S.  Zur  subcutanen  Injection.    Eine  halbe  bis  eine  ganze  Spritze  voll. 

Onauok. 

lektliyoeolla  s.  CoUa  piscium. 

Indieni«  Pigmentum  indicum.  Indigo.  [Aus  dem  Saft  verschiedener 
Species  von  Indigofera.  —  Hauptbestandtheil:  stickstoffhaltiger,  vegetabilischer  Farb- 
stoff. —  1,0  subt.  pulv.  5  Pf.  —  Unlöslich  in  Wasser  und  Weingeist.]  Ca  VC:  Chlor, 
Brom,  Salpetersäure. 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  mehrmals  täglich  [von  einigen  in  viel  stärkerer 
Dosis:  bis  zu  60,0  pro  die  gegeben],  in  Pulvern  [z.  B.  mit  Fast.  Cacao  ana], 
oder  Latwergen  [mit  5-10  Th.  Honig].  [Die  hauptsächlichste,  aber  mit  Recht 
nur  äusserst  seltene  Anwendung  des  Indigo  ist  die  gegen  Epilepsie,  bei  welcher  man 
mit  kleineren  Dosen  (0.3-0.6  3-4  Mal  täglich)  beginnt,  bis  auf  1,0-2.0  4  Mal  tag-, 
lieh  steigt,  und  dann  kleinere  Dosen  als  Nachkur  noch  längere  Zeit  brauchen  lässt] 

Infnsa  s.  den  allgemeinen  Theil. 

'^'iBfmim  Sennte  eompositni.  Infusum  laxativum.  Petio  laxans, 
Apozema  purgans.  Potion  purgative.  [Loco  Aquae  laxativae  Viennen- 
sis.]  Wiener  Trank.  [Fol.  Sennae  5  mit  30  Aq.  commun.  ferv.  infundirt, 
5  Minuten  in^s  Dampfbad  gesetzt,  ausgepresst  und  in  der  Colatur  Tartarus  natro- 

Digitize  j^   1018.    ^Wtt 


302  Infusum  Sennac  i-e^alc. 


nalus  5,  Manna  10  aufgelöst  und  von  neuem  zur  Masse  von  40  Th.  colirt  —  Das 
Infus.  Sennae  composit.  s.  laxans  Form,  magist.  in  usum  pauperum 
besteht:  aus  Fol.  Sennae  5.0  zum  Infusum  von  30,0  gebracht  und  darin  Natr.  sulf.  5 
gelöst  und  Mannae  10  0  zugesetzt.  —  Das  gleichnamige  Infusum  Ph.  Milit. ^enthält: 
Fol.  Scnrae  8,0,  Aq.  ferv.  120,0,  in  Colat.  expressa  solv.  Natri  sulf.  crystallis.  24,0, 
Syr.  comm.  15,0.  —  Das  Infus,  laxativ.  Pk.  Anstr.  besieht  aus  einer  Auflösung  von 
35  Manna  in  200  Infusum  Sennae  e  25.  —  10,0  15  Pf.]  —  Cave :  Säuren,  saure 
Salze  und  saure  Fruchtsäfte,  durch  welche  eine  Ausscheidung  von  Wein- 
stein bedingt  wird. 

Innerlicli:  als  gelind  eröffnendes  Mittel  thee-  bis  esslöffelweise,  als 
stärkeres  Laxans  50,0  und  mehr  pro  dosi,  auch  als  Zusatz  zu  anderen 
Mixturen.  [Urcyssig's  Abführmittel:  Inf. Sennae  comp.  120,0,  Kali  tartar.,  Syrup. 
ana  15,0;  2stündlich  1  EsslölTel  bis  zur  Wirkung.  Dazu  nach  Befinden  noch  Tinct. 
Rhei  aq.  15.0  oder  i!:iix.  Propriet.  Paracels.  8  0:  I.  E.  Mehtcr.] 

Inflisum  Sfllliaf  re^le  Ph.  Gall.  Ptisana  regalis.  Tisane  royale. 
[Fol.  Senn.,  Herb.  Pclrosel.  rec,  Natr.  sulfuric.  ana  15,0  Sem.  Anisi,  Sem.  Coriandr. 
ana  5,0  mit  1000,0  Aq.  dost,  und  einer  zerschnittenen  Cilrone  24  Stunden  lang  ma- 
cerirt,  ausgeprcsst  und  ftltrirt.] 

'^'Jodofoniinif  Formylum  jodatum.  Jodoform.  '[Kleine,  glänzende, 
hexagonale,  fettig  anzufühlende  Blättchen  oder  Tafein  von  citronengelber  Farbe,  von 
durchdringendem  aromatischem,  indessen  sehr  scharfem  und  Vielen  unerträglichem 
Geruch,  scharfem  Geschmack,  in  Wasser,  Säuren  und  Alkalien  nicht,  in  Aether,  Al- 
kohol und  Collodium  leicht  löslich.  —  10  0  60  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,02-0,05-0,1  -0,2  [ad  0,2  pro  dosi!  ad  1,0  pro  diel]  mehr- 
mals täglich,  in  Pulvern,  Pillen  oder  ätherischer  Lösung  [von  CUver 
gegen  Struma,  von  fireenhalgh  gegen  Carcinom  angewendet;  von  KenHedy  gegen 
Gastraigie,  Cephatalgie,  Ischias,  sowie  gegen  Intermittens;  von  WarHer  und  K«jer 
gegen  schmerzhafte  Geschwüre  und  Scrophulose;  von  Pnrd«!  gleichfalls  gegen  Scro- 
phulose,  Neuralgien,  sowie  auch  gegen  Rheumatismus  und  sogar  Phthisis  gerühmt. 
—  Das  Mittel,  welches  etwas  zurückgesetzt  resp.  in  Vergessenheit  gerathen  war,  ist 
in  neuester  Zeit  wieder  lebhaft  aufgenommen  und  nicht  nur  gegen  die  erwähnten 
Krankheiten,  sondern  auch  gegen  Diabetes  (!ll«leseh«U),  Syphilis  (Th«Maiili),  Eklam- 
psie (WiadelsehMldt),  Meningitis  (itiier),  Neuralgie  etc.  angewandt.] 

Aeusserlich:  als  Pulver  zum  Aufstreuen  auf  Geschjvüre  [nament- 
lich, bei  Schankern,  auch  bei  Mastdarm  fisteln:  Niesik«wsk  j] ,  zur  Insufflation 
in  die  Nase,  den  Pharynx,  den  Larynx  [bei  Geschwüren  derselben,  syphiliti- 
schen: Line«!»,  und  namentlich  tuberculösen  (SeM^a)]  in  Lösung  [in  Aether,  Al- 
kohol oder  Collodium  —  zum  Aufpinseln  auf  Haut  oder  Schleimhautgeschwüre] ,  in 
Salben  [1  auf  10-15  gegen  schuppige  und  tuberculöse  Exantheme,  sowie  gegen 
Drüsenanschwellungen,  in  neuester  Zeit  von  fireenhalgh  und  SeMarqnaj  gegen  Car- 
cinom versucht;  ist  besonders  aber  bei  syphilitischen  Geschwüren,  Knochenschmerzen, 
schmerzhaften  ülcerationen ,  Fissuren,  Verbrennungen  nützlich ^  auch  bei  Pruritus 
und  Prurigo,  sowie  gegen  weiche  Schanker  (1:3  Glycerin)  empfohlen:  Piird«B.  Durch 
T.  llosetig^  llikvliei^  6nterb«ek  u.  v.  A.  in  neuester  Zeit  für  die  Wundbehandlung 
in  der  allgemeinen  Chirurgie  mit  ausgezeichnetem  Erfolge  verwendet.  Man  rühmt 
besonders  die  granulationsbildende  und  dabei  desinficirende  Wirkung  desselben,  die 
mit  einer  nur  minimalen  Eiterproduction  verbunden  ist,  weil  es  keinerlei  locale  Rei- 
zung hervorruft,  fiütcrb^ek  will  statt  des  gepulverten  Jodoforms,  welches  sich  leicht 
mit  den  Wundsecreten  zusammenballt,  die  Krystalle  angewandt  wissen.    Ueber  die 

Digitized  by^OOQlC 


Jodoformium. 


303 


den  Wunden  aufzuschüttende  Menge  von  Jodoform  fehlt  es  noch  an  exacten  Angaben. 
Wiederholt  vorgekommene  Vergiftungen  durch  Resorption  von  der  Wundfläche  aus, 
lassen  eine  gewisse  Vorsicht  durchaus  nolhwendig  erscheinen.  VeMarqnaj  versuchte 
auch  die  Anwendung  von  Suppositorien:  er  lässt  dieselben  aus  0  5-1,0  Jodo- 
form mit  Cacaobutter  bereiten  und  bei  Krebs  des  Uterus  möglichst  hoch  in  die  Scheide 
bei  Carcinom  der  Harnblase,  Prostata  und  des  Rectum  in  den  Mastdarm  einbringen. 
Bei  frischer  Entzündung  der  erkrankten  Theile  soll  das  Mittel  contraindicirt  sein. 
Auch  NH«!  empfiehlt  neuerlichst  Suppositorien  (0.2  ad  5,0  Ol.  Cacao  gegen  Tenes- 
mus  und  schmerzhafte  Hämorrhoiden,  sowie  in  die  Vagina  bei  Cystiiis  und  schmerz- 
haftem Uterincatarrh.  Auch  in  Baccillen,  zum  Einlegen  in  die  Harnröhre  bei  Gonor- 
rhoe, in  die  Nasenhöhle  bei  chron.  Schnupfen  verabreicht.  In  Aether  gelöst  und  als 
Spray  benutzt,  in  Collodium  gelöst  zum  Bestreichen  von  Wunden,  Uloerationen  (vor- 
zuglich bei  alten  Fussgeschwüren),  Decubitus  etc.  Den  widerlichen  Geruch  des  Jodo- 
forms hat  man  theils  durch  Zusatz  einiger  Tropfen  eines  Oels  (Bergamottöl,  Anisöl, 
Fenchelöl  u.  a.)  theils  durch  Zusatz  von  Perubalsam  (UndeMaii).  theils  durch  Tonca- 
bohne  (llosctif)  zu  corrigiren  versucht.  Letzterer  giebt  folgende  jetzt  meist  ange- 
wandte und  als  Jodoformium  faba  toncae  desodoratum  gültige  Vorschrift:  Zwei  hal- 
bfrte  Toncabohnen  worden  in  einem  Gefass  von  150  Inhalt  mit  100  Jodoform  vermischt 
und  2-4  Tage  luftdicht  verschlossen  stehen  gelassen.  Das  Jodoform  hat  dann  einen 
dem  Weichselholz  ähnlichen  Geruch  angenommen.  Auch  Tannin  und  Carbol  sind  als 
Geruchscorrigentien  empfohlen.  Für  letzteres  giebt  Seherk  folgende  Vorschrift,  die 
in  der  That,  wie  wir  uns  überzeugt  haben,  ihrem  Zweck  annähernd  entspricht:  Jodo- 
formii  10  0.  Acid.  carbol.  0,05,  Ol.  Menth,  pip.  gutt.  2,  tere  exactiss.] 


1019. 


« 


Jodoform  ii 

Gort.  Cinnam.  Cass.  ana  2,0 

Extr.  Cascarill.  4,0. 
F.  pilul,  60.    Consp.  Cass.    D.  in   vitro 
bene  clause.    S.  Täglich  3  Pillen,  all- 
mälig  auf  6  steigend. 


1020. 


MDS. 


Bf 

Jodoformii  1,0 
Kala  jodat.  70,0 

misco  terendo  exactiss. 
adde 
Glycerini  70,0 

Spir.  vin.  rectificatissim.  200,0. 
3  mal  tägl.  15  Tropfen  auf  Zuci^r. 
Blaokweil. 


1023.  I^ 

Jodoformii  1,0 

Ol.  Anisi  4,0 

Ol.  Jecoris  Aselli  240,0. 
MDS.  Täglich  2  mal,  2  Stunden  nach  dem 


Essen  1  Esslöffel. 


[Bei  Scrophulose.] 
PurdoB. 


1024.  Bf 

Jodoformii  2,5 
Ungt.  Glycerini  25,0. 
M.  f.  unguentum.    [Bei  schuppigen  Haut- 
ausschlägen.] 


1021.  IV 

Jodoformii  1,5 
Extr.  Quassiae  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  20.    Consp.  Lycop.     D.  S. 
2-3  mal  tägl.  1  Pille.     [Bei  Syphilis.] 

Zeissl. 


1022.  Bf 

Jodoformii  1,0 
solve  in 

Aether.  10,0 
D.  S.   5-10  Tropfen  3  mal  taglich. 


1025.  Bf 

Jodoformii  5,0 
Collodii  100,0. 
MDS.  Aeusserlich  aufzutragen.    [Bei  gich- 
tischen und  rheumatischen  Schmerzen.] 
Moretin. 


1026.  Bf 

Jodoformii  fab.  tone,  desodor.  2,0 
Butyri  e  Cacao  20,0. 
M.  f.  baoill.  medicament.  Bougie  No.  5. 
[Zum  Einführen  in  die  Harnrohre  oder 
Blase.] 


Bf  1019-1026. 


394  Jodum. 


1027.  I^ 

Jodofonnü  dcsodor.  15,0 
Collod.  elast.  80,0. 
D.  S.  Aeusserlich.     [Zur  Bepinselang  von 
Stirn,    Hinterbaupt,    Leib,    Drüsenan- 
schwcllangen  u.  s.  f.]  Ooesfeld. 


1028.  Bf 

Jodoformii 

Acid.  boracic.  ana  0,05 
Morph,  acet.  0,01. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  Zam  Einblasen  1-2  mal 
täglich.     [Bei  tuberculosen  Geschworen 
des  Kehlkopfs.]  Semon. 

*J#llm«  Jodiaa.  Jod.  [Schwarzgraoe,  metallisch  glänzende,  blätterige, 
schwere  Krystalle,  von  chlorähnlichem  Geruch,  in  der  Warme  sich  in  einen  violetten 
Dampf  verflüchtigend:  in  Wasser  kaum,  in  Alkohol  (1  zu  20),  Aether.  fetten  Oelen 
und  in  viplen  Salzlösungen  (namentlich  Jodsalzen)  leicht  löslich:  mit  einigen  ätheri- 
schen Oelen  fulminirend.  Stärkemehl  wird  durch  Jod  selbst  in  Minimal -Quantitäten 
blauschwai-z  gefärbt  —  10,0  40  Pf.]  Cave:  starke  Basen,  Alkalien,  Alkaloid- 
und  die  meisten  Metallsalze,  Stärke  [diese  letztere  Substanz  ist  nicht  sowohl 
deshalb  zu  fürchten,  weil  sie  die  Arznei  zersetzt,  sondern  weil  sie  mit  dem  Jod  eine 
dem  Kranken  durch  ihre  Farbe  leicht  verdächtige  Verbindung  bildet].  Bei  Ein- 
nehmen von  Jodmixturen  bediene  man  sich  gläserner  oder  porzellanener 
Löffel. 

Innerlich:  zu  0.01-0,06  [ad  0,05  pro  dosi!  ad  0.2  pro  diel]  2-3  Mal 
taglich,  in  Pulvern,  Pillen  [beide  Formen  unzweckmassig,  weil  sie  der  Ver- 
flüchtigung des  Jods  kein  Hindemiss  entgegensetzen],  in  Solution  [in  Aether, 
Alkohol,  fett  m  Gel  oder  am  besten  in  Lösung  von  Jodkalium  in  Wasser  oder  Gly- 
cerin.  —  Die  Aqua  hydrojodica  des  früheren  C«d.  mti»  laab.  enthielt  Jod  0,1, 
Jodkalium  0,2  auf  Wasser  ca.  6000.  —  Der  Liquor  Jodi  Pfc.  Brit.  s.  Solution  of 
Jodine  besteht  aus  2,0  Jod,  8.0  Jodkalium,  48  Wasser]. 

Aeusserlich:  in  DampTform  [laMta^  EiehMaBK  u.  a.  empfehlen  Kissen,^ 
in  denen  0  5-1,0  Jod  in  Baumwolle  eigofaltet  ist,  und  welche  mit  Wachstaffet  oder 
einer  Gutta  Percha  Platte  bedeckt  werden,  zum  Auflegen  auf  Drüsenanschwellungen; 
Induration  der  weiblichen  Brust  u.  s.  w.],  zu  Inhalationen  [bei  Phthisis  von 
Hirray,  Seadaa^re^  Piarry  u.  a.  gerühmt.  Man  kann  sich  zu  diesem  Zwecke  der 
Inhalations-Röhrchon  (vergl.  Campher)  oder  besser  einfacher  Dampf- Apparate  (vergl. 
allg.  Theil)  bedienen;  die  complicirten  Inhalations- Apparate,  z.  B.  der  Jodometre 
Danger,  bieten  keine  besonderen  Vortheile.  —  Die  für  diese  Inhalationen  angege- 
bene Dosis  beträgt  ungefähr  0.002-0,015  2-3  Mal  täglich;  auch  der  Aether  jodatus 
(vergl.  diesen)  und  die  von  Tltaa  vorgeschlagene  Tinct.  Jodi  chloroformata  (1  Th. 
Jod  auf  5  Th.  Chloroform)  lassen  sich  zu  Inhalationen  zweckmässig  in  Anwendung 
bringen.  Plarry  lässt  einfach  Tinct.  Jodi  50,0-100,0  in  einem  Becher  so  weit  erwär- 
men, dass  sich  Jod-  und  Alkoholdämpfe  entwickeln;  der  Kranke  inspirirt  von  Zeit  zu 
Zeit  nur  einmal,  aber  tief.  —  Die  von  Frankreich  aus  empfohlenen  Jod- Cigarren 
(Chartraale)  bestehen  aus  einem  mit  Jod  -  Alkalien  getränkten  Taback «  entsprechen 
jedoch  keineswegs  den  daran  geknüpften  Erwartungen,  indem  in  den  Rauch  der  ver- 
brennenden Cigarre  nach  Kletsehiasky  und  EaUsauer  kein  Jod  übergeht.  —  Auch 
in  Form  der  Räucherkerzchen  wurden  Jod-Inhalationen  von  Laa^l^bert  u.  a.  em- 
pfohlen. —  Am  besten  verwendet  man  das  Jod  in  einer  Solutio  Kalii  jodati  aufgelöst 
in  zerstäubter  Form  mittelst  der  gewöhnlichen  Zerstäubungsapparate  (Dosis  vergl. 
S  100),  —  Neuerdings  hat  man  ein  Gemisch  von  Jod  und  Campher  [1  Jod  auf  100 
Campher)  als  Schnupf  pul  ver  in  Vorschlag  gebracht;  es  soll  dabei  die  vollstän- 
digste Resorption  und  Wirkung  des  Jod  erzielt  werden,  ohne  dass  die  Athmung  irgend 
welche  Belästigung  erfahre  (?)];  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [0,1-0,25 
in  einer  Solutio  Kalii  jodati  0,5-1,0  ad  100,0  Aqua],  Injectionen  [0,05-0,5  auf 

j/0^  Bf   1027-1028.  Digitizedby^OOgie 


Jod  um. 


395 


1000  Solutio  Kalii  jodati],  Augenwässern  [005  auf  100,0],  Waschungen, 
Bähungen  [2,5-5,0  auf  100,0.  —  Bei  allen  diesen  wässerigen  Bähungen  muss 
immer  noch  Kalium  jodatum  hinzugefügt  worden,  und  zwar  mindestens  eben  so  viel 
wie  Jod,  in*der  Regel  aber  das  vier-  bis  sechsfache;  will  man  eine  spirituöse  Lösung 
benutzen,  so  ist  das  Jodkalium  entbehrlich];  zu  Bädern  [10,0-15,0  Jod  mit 
20,0-30  0  Kalium  jodatum  zum  Bade  für  einen  Erwachsenen;  zuweilen  verordnet 
man  statt  des  Zusatzes  von  Kalium  jodatum  Solutionen  von  Kochsalz,  Seesalz,  Kreuz- 
nacher, Kösener  u.  s.  w.  Mutterlauge.  Am  besten  lasst  man  die  betreffenden  Sub- 
stanzen vorher  in  mehreren  Pfunden  Aq.  dest.  lösen  und  die  Solution  dem  warmen 
Badewasser  zusetzen],  Salben  [0,1-1,0  auf  100,0  Fett;  die  zuweilen  vorkommende 
Verordnung  von  Jod  mit  Unguentum  Hydrargyii  ist  deshalb  unzweckmässig,  weil  sich 
alsbald  Hydrargyrum  jodatum  bildet,  dessen  irritirend  Einwirkung  in  der  Regel  viel 
heftiger  ist,  als  man  beabsichtigt];  Linimenten,  Pflastern  [0,5-1.0  auf  50,0 
eines  einfachen  Pflasters  —  auch  hier  ist  das  beliebte  Emplastrum  Hydrargyri,  ans 
dem  eben  erwähnten  Grunde  zu  vermeiden],  fireeahaigh  empfiehlt  jodirte 
Baumwolle,  Gossypiura  jodatum,  Coton  jod6  [bereitet  durch  Tränkung 
von  16  Theilen  Baumwolle  mit  einer  Lösung  von  2  Theilen  Kalium  jodatum  und  1  Jod 
in  16  Glycerin  und  4  Spiritus,  getrocknet  und  in  verschlossenen  Kruken  aufbewahrt], 
gegen  Frostbeulen  und  Gebärmutterkrankheiten;  neuerlichst  wird  das- 
selbe auch  von  IHeha  jur  äusserllchen  Application  bei  Geschwüren  und 
Intumescenzen  statt  der  Tinct.  Jodi  benutzt  [desgleichen  wie  ein  derivirendes 
Vesicans  bei  Drüsenanschwellungen,  Pleuritis,  Rheumatismus  u.  a. :  ies^rMeail» 
Qnym,  CkaiffaH^  •dpeeh]. 

1029.  I^ 

Jodi  0,05-0,075 
Kalii  jodati  0,1-0,15 
Aq.  dest.  250,0. 
MDS.  Anfangs  täglich  ^>  „  später  die  ganze 
Solution  weinglasweise  zu  verbrauchen. 
Zuerst  braucht  man  1 4  Tage  bis  3  Wochen 
die  schwächere,  dann  in  der  vierten  bis 
fünften  Woche  die  mittlere,  selten  die 
stärkste.    Die  Yersüssong  der  Einzeln- 
gabe mittelst  Zucker  geschieht  unmittel- 
bar vor  dem  Gebrauche. 

[Bei  Scrophulosis,  chronischen  Ex- 
anthemen, Syphilis.] 

Solutio  Jodi  pro  usu  interne. 
IiUgoL 


1030.  H 

Solut.  Jodi  Lugol. 
Acid.  tannic.  q.  s.  ad  pultita. 
D.S.  1-3 mal  täglich  auf  die  entzündeten 
und  membranösen  Theilc  aufzutragen. 
Ho.  FaUk. 

1031.  & 
Joli  0,5 

Kalii  jodati  1,0 

Aq.  dest.  50,0. 
MDS.   2stündl.  5  Tropfen  (auf  10-15  zu 
steigen)    in    einem    Liqueurglase    mit 
Wasser  zu  nehmen.     [Bei  Typhus  und 
Intermittens.]  ▼.  WiUebrand. 


1032.  Bf 
Jodi  1,0 
Kalii  jodati  2,0 
Aq.  dest.  20,0 
Syr.  Cerasi  50,0. 

MDS.     1    Theelöfifel   in    1   Weinglas    mit 
Wasser  zu  nehmen.    [Bei  Malaria.] 
Anderson. 

1033.  Bf 
Jodi  2,0 

Kalii  jodati  10.0 
Aq.  dest.  250,0. 

MDS.  3  mal  täglich  1  Kaffeelöffel  voll  in 
einigen  Löffeki  Rothwein  und  Wasser  vor 
der  Mahlzeit  zu  nehmen. 
[Bei  Paraplegie.  —  Die  Jodlösung  soll 
das  vorzQgli^te  Mittel  sein,  um  Ergüsse 
im  Schädel -fcckenmarks- Kanal  und  im 
Innern  des  Central -Nervensystems  selbst 
zur  Resorption  zu  bringen.] 

Brown-Söquftrd. 

1034.  Bf 
Jodi  0,1 

Kalii  jodati  0,2 

solve  in 
Aq.  Menth,  pip.  120,0. 
D.  S.  2 -3 mal  tägl.  I  Bss-,  Kinder-  oder 
Theelöffel.  [Bei  Stomacace,  Gonorrhoea 
secund.,  Leukorrhoe.  —  Bei  Wiederholung 
der  Verordnung  ist  jedesmal  um  0,03  Jod 
und  0,06  Kalii  jodati  zu  steigen.] 

Friedrich. 

^''1029.1034.  'vdr 


nor. 


Jod  um. 


1035.  Bf 

Jodi  0,G 

Ol.  Jecor.  Asell.  80,0. 
MDS.  Morgens  und  Abends  1-2  Thcelöffel 
voll  zu  nehmen.  [Bei  scrophulosen  und 
phthisischen  Syphilitischen  mit  chro- 
nischem und  torpidem  Verlauf.  —  Wird 
Ol.  jecor.  nicht  gut  vertragen,  dann 
statt  dessen  Glycerin.]    r.  Bismund. 


1036.  Bf 

Jodi  0,2 

solve  in 
Spir.  q.  s. 

adde 
Glyccrini  200,0. 
Bene  agita.  D.  S.  2-3  Esslöffel  täglich. 
[Als  Ersatzmittel  des  Leberthrans ;  das 
Jod  soll  sich  unzersetzt  erhalten  und  dem 
Geschmacke  keine  Unannehmlichkeiten  dar- 
bieten.] Iiftmbert-Seron. 


1037.  I^ 

Jodi 

Kalii  jod.  ana  .5,0 
Glycerinl  10,0. 
MDS.  Zum  Verbände. 

[Bei  Lupus,  secundären  syphilitischen 
Geschwüren ;  die  kaustische  Jodlösung  wird 
aufgestrichen,  mit  dQnnen  Guttapercha- 
Platten  bedeckt,  die  nach  24  Stunden  ab- 
genommen und  durch  kalte  Umschläge 
ersetzt  werden.] 

Max  Bichter^s  kaustische  Jodlösung 
[Jodglycerin.] 


1038.  I^ 

Jodi  0,05-0,1 
Kalii  jod.  0,1-0,2 

solve  in 
Aq.  dest.  200,0. 
D.  Zum  Einspritzen  unter  die  Augenlider 
[bei  scrophulöser  Ophthalmie],  zur  In- 
jection  [in  Fistelgeschwüre],  zum  Auf- 
schnupfen [bei  Coryza  scrophulosa]. 
Solutio  Jodi  pro  usu  externe. 
Luffol. 


1039.  I^ 

Jodi  15,0 

Kalii  jod.  30,0 

Aq.  dest.  200,0. 
D.  Anwendung:  Wo  die  vorige  Solution 
durch  Gewöhnung  ihre  Kraft  verloren, 
oder  wo  ein  torpider  örtlicher  Process 
zu  beschleunigen :  Betupfung  der  Augen- 
winkel oder  Lidränder  bei  chronischer 
Ophthalmie,  Application  von  getränkten 
Charpiebäuschchen  bei  Coryza,  bei  Ge- 
schwüren u.  s.  w.j  zur  Bereitung  von 
Jodbädem  [ca.  100,0  auf  ein  Bad],  zu 

19^  Bf  1035-1045. 


Cataplasmen  [die  gewöhnlichen  warmen 
Cataplasmen  werden  mit  dieser  Solution 
getränkt]. 

Solutio  Jodi  rubefaciens 

IiUffOl. 


1040.  Bf 

Jodi  25,0 
Kalii  jodat.  50,0 

solve  in 
Aq.  dest.  50,0. 
D.  [Anwendung  als  schorfraachendes  Aetz- 
mittel  bei  hypertrophischen  Geschwurs- 
rändem,  bei  Lupus  exedens  n.  s.  w.] 
Solutio  Jodi  oaustica. 
IiugoL 


1041.  Bf 

Jodi  1,0 

Glycerin.  2C0,0. 
D.  S.    Zum  Eintauchen  des  Scarifications- 
stachels  bei  Lupus.]  Auspiti. 


1042.  Bf 

Jodi  0^-0,6 

Kalii  j(Mati  0,6-1,2 

Aq.  dest.  100,0. 
MDS.      Gurgelwasser.       [Bei    Mercurial- 
Speichelfluss.]  Trosohel. 


1043.  H' 

Jodi 

Acid.  carbol.  ana  0,5 

Kalii  jodat.  1,0 

Glyccrini  50,0. 
MDS.    Zum  Touchiren  des  Pharynx.    [Bei 
Pharyngitis  granulosa.]  Kandl. 


1044.  Bf 

Jodi  3,0 

Carbon,  pulv.  15,0 

Benzoes  pulv.  7,5 

Baisami  Tolutani  1,5 

Kalii  nitr.  3,0 

Mucilag.  Tragacanth.  q.  s. 
ut  f.  trochisci  No.  30.    D.  S.   Zum  Räu- 
chern und  zur  Inhalation.    Boumier. 


1045.  Bf 

Jodi 

Kalii  jod.  ana  0.25 
Spirit.  15,0 
Aq.  dest.  120,0. 
MDS.      Zur   Dampfinhalation.     [1   Thee- 
bis  Esslöffel  voll  dieser  Lösung  wird  zu 
i  Liter  Essig,   in   welchem  etwa  eine 
Hand  voll  Fol.  Salviae  infundirt  sind, 
zugesetzt  und  das  ganze  erhitzt.    Die 
aufsteigenden  Dämpfe  von  hydrojodiger 
Säure   werden   eingeathmet.   —  Gegen 
Diphtherie  dringend  empfohlen.] 

Waring-Ourran. 


Digitized  by^OOQlC 


Jodam. 


397 


1046. 


MDS. 


Jodi  0,1 
Kalii  jodati  2,0 
Aq.  dest   500,0. 
Zur  Inhalation 


stäabungsaapparates. 


Laryngitis  syphilitica  u.  a.] 


mittelst  des  Zer- 
[£ei  Angina  und 


1047 


MDS. 


Jodi  0,5 

Kalii  jodati  1,5 

Aq.  dest.  100,0. 

[l  Theil  dieser  Solution  mit  8  Thei- 
len  lauwarmen  Decoct.  Seminis  Lini  in 
die  Vagina  einzuspritzen.     SandnM. 


1048.  Bf 

Jodi  1,0 
Kalii  jodat.  2,5 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0 

adde 
Spirit.  dil.  30,0. 
M.  D.    [Bei  Pruritus  perinealis  zweistünd- 
lich  mittelst  eines  Schwämmchens  an- 
zuwenden ;  bei  Pruritus  vulvae  um  das 
vierfache  zu  verdünnen.]      Hanoke. 


1049.  I^ 

Jodi  0,1 

Ol.  Jecor.  Asell.  50,0. 
MDS.    Aeusserlich  aufzupinseln  und  zum 
Verbände.    [Bei  Lupus.]      ▼.  Bebra. 


1050. 


Jodi  1,0-1,5 

Kalii  jodat.  2,0-3,0 

Ungt.  simpl.  15,0. 
F.  unguent.    [Zur  Einreibung  bei  Drüsen- 
anschwellungen, bei  beginnender  Phthi- 
sis  pulm.]  Iiittle. 

1051.  Bf 

Jodi  0,6 

Kalii  jodat.  4,0 

Adipis  suilli  (Vasel.)  50,0. 
F.  unguent.    [Bei  scrophul.  Ophthalmie.] 

IiUffOl. 


*  1052.  Bf 

Jodi  1,0 

Kalii  jodat.  6,0 

Tinct.  Opii  8,0 

Adipis  suilli  (Vasel.)  60,0. 
F.  unguent.    D.     [Bei  Tumor  albus.] 

IiUffOl. 


1053.  Bf 

^      Jodi  5,0 

Kalii  jodat.  2,0 
Camphorae  1,0 
Spir.  dil.  40,0. 

M.  F.  liniment.     D.  S. 


Zum  Einreiben. 


Linimentum  Jodi  Ph.  Brlt. 


1054.  Bf 

Jodi  0,6 

Kalii  jod.  2,0 

MeduU.  ossium  .50,0. 
F.  liniment.    D    [Bei  Frostbeulen.] 

Sohmals. 


1055.  Bf 

Jodi  0,5 

Collodii  25,0. 
MDS.    Zum  Bestreichen  der  Frostbeulen. 


1056.  I^ 

Jodi  2,0 
Kalii  jodat  2,5 
Extr.  Opii  8,0 

tcrendo  solve 
in  pauxillo  aq.  dest. 

adde 
Empl.  Plumbi  simp.  60,0. 
D.    [Bei  scrophulösen  Geshwülsten,  Tu- 
mor albus.]  LugoL 


1057.  ]\f 

Jodi 

Kalii  jodati  ana  0,5-1,0 
Empl.  saponati  50,0. 
M.  f.  empiastr.    [Bei   syphilitischen  und 
arthritischen  Knochengeschwülsten.] 

Bben. 

JnJMba^«  Brustbeoren.  [Früchte  von  Zizyphus  vulgaris.]  Enthalten 
Zucker,  Schleim  und  einen  geringen  Antheil  Säure.  Früherhin  als  Zu- 
satz zur  Pasta  Liquiritiae,  in  Frankreich  noch  jetzt  vielfach  zur  Pate 
pectorale  de  Jujubes  [Jujubae  mit  Gummi  Arabic,  Zucker  und  Aq.  Flor. 
Aurant.]  benutzt. 

KtirilMBI  Mwiaticui.  Salzsaures  Kairin.  [Ein  ans  dem  Chinolln 
dargestelltes  Alkaloid,  welches  in  seiner  Wirkung  dem  Chinin  ähnlich  sich  verhallen 
soll.  Nach  den  Versuchen  von  niehae  kann  man  bei  Erwachsenen  durch  stündliche 
Gaben  von  0,3-0,5  die  Temperatur  in  fieberhaften  Krankheiten  auf  die  Norm  und 
unter  dieselbe  dauernd  herabdrücken.     Einmalige  Gaben  bis  zu  1,0  bringen  einen 

4V  1046-1057.  ^Wtt 


398 


Kali  caustlcum  fusum. 


Abfall  von  V2"2®  zustande.  Beim  Aussetzen  des  Mittels  steigt  die  Temperatur  unter 
Frösteln  oder  Scbüttelüost  rasch  wieder  an.  Weitere  Mittheilungen  bleiben  abzu- 
warten.} 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  ein-  bis  zweistündlich.  In  Pulvern  (Oblaten), 
in  Lösung. 

"^Ktli  eaMSticHBI  ftlSin«  Kali  hydricum  fusum.  Hydras  kalicus 
fusus.  Potassa  caustica  Ph.  Brit.  Kalium  hydricum  Ph.  lelr.  Kalium  hydro- 
oxydatum  Pli.  Aistr.  Lapis  caUBticus  Chirurgorum.  Lixiva  fusa.  Cau- 
terium  potentiale.  Fused  caustic  Potash.  Pierre  ä  cauteres.  Kalium- 
hydroxyd.  Geschmolzenes  Aetzkali.  Trockene,  weisse,  schwer  zer- 
brechliche, sehr  ätzende,  an  der  Luft  feucht  werdende  Stücke  oder 
cylindrische  Stäbchen,  welche  auf  der  ßruchfläche  ein  krystaJlinisches 
Gefüge  zeigen.  [An  der  Luft  sehr  leicht  zerlliesslich.  —  10,0  10  Pf.]  Cave: 
Säuren,  Salze,  Alkaloide. 

Innerlich:  zu  0,01-0,1-0,15  [und  darüber]  2-3  Mal  täglich,  in  Solu- 
tion mit  bedeutender  Menge  einhüllenden  Vehikels  [1.0  in  öO.O  Aq.  dest.. 
davon  mehrmals  täglich  einen  Theelöffel  in  einer  Tasse  Haferschleim;  vergl.  ferner 
Liquor  Kali  caustici,  welcher  meistentheils  vorzuziehen  ist]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  als  Aetzmittel  [pure;  wo  man  eine  in 
die  Tiefe  reichende  Wirkung  beabsichtigt,  so  namentlich  bei  Bisswunden  toller  oder 
giftiger  Thiere,  zum  allmäligen  Oeffnen  tiefliegender  Abscesse,  zur  Zerstörung  derber 
und  umfänglicher  Aftergebilde,  Condylome,  Muttermäler,  Knoten  und  Inßltrate  von 
Lupus,  Warzen  u.  d.  m.  Ferner  mit  ziemlich  gleichen  Theilen  Calcaria  usta  (vergl. 
diese)  als  Pulvis  escharoticus  Vionnensis,  welches  entweder  aufgestreut  oder 
mit  Weingeist  zur  Paste  geformt  wird;  ein  Gemisch  von  4  Th.  Kalk  und  5  Th.  Kali 
causticum  lässt  sich,  obscbon  mit  einiger  Schwierigkeit,  in  Stangen  giessen,  die  man, 
mit  Wachs  überzogen,  in  Glasröhren  sehr  gut  conserviren  kann,  und  die,  nach  der 
Anwendung,  ohne  irgend  ein  Vorsichtsmassregel  wieder  trocknen] ,  in  Solution 
zu  Injectionen  [0,1-0,5  auf  100,0],  Augentropfwässern  [0,05-0,15  auf 
25,0],  Waschungen  [10,0-200  auf  1  Pfund  Wasser:  Sehinleil^  im  Eruptions- 
stadium der  Miliaria  rheumatica;  zum  Einreiben  in  die  Kopfhaut  bei  Alopecie  1:250 
bis  500,  davon  2-3  Esslöifel  voll  3-5  Minuten,  anfangs  täglich,  später  seltener: 
J.  nnens],  Bädern  [30,0-100,0  auf  ein  allgemeines  Bad,  2,0-4  0  auf  den  Liter  bef 
örtlichen  Bädern],  Verbandwässern  [0  2  1,0  auf  100,0]. 


105S.  Bf 

Kali  caust.  fus.  0,5 

Aq.  Citri  25,0. 
D.  S.  4  mal  tagl.  12-20  Tropfen  in  Fleisch- 
brühe.   [Bei  Scrophulosis.]    Wandt. 


1059. 


Kali  caust.  fus.  0,03-0,1 

solve  in 
Aq.  Chamom.  15,0. 
Tinct.  Opii  simpl.  0,25. 
MDS.    Zur  Injection  in's  Ohr.    [Bei  Otor- 
rhoea  purulcnta.]  Bast. 


1060. 


D.  S. 


Kali  caust. 
Aq.  500,0. 
Verbandwasser , 


fus.  2,5 

Umschläge. 


[Bei 


syphilitischen  Geschwuren  der  Haut, 
Eczemen,  prophylactisch  bei  Bisswunden 
toller  Hunde  etc.] 


1061.  I^ 

Kali  caust.  fus.  1,0 
Sapon.  dornest.  15,0 
Aq.  comm.  10oO,0 
Ol.  Lavandul.  4,0. 
MDS.    Umgeschilttelt  zum  Waschen. 

Freiberff. 

1062.  Bf 

Kali  caust.  fus.  6,0 
Camph.  2,0 
Sacch.  50,0 
Aq.  fönt.  600,0. 
MDS.     Waschmittel.     [Bei 


fungosen  und 
Sarittrd. 


Bf  1058-1062. 


torpiden  Geschwüren.] 

Digitized  by^OOQ  IC 


Kalium  accticum. 


399 


Mali  eausticiun  sicCMn.  Kali  liydricum  siccum.  Hydras  kalicus. 
Alkali  causticum.  White-lime-potash.  Potasse  caustique  ä  la  chaux. 
Trocknes  Aetzkali,  Kaliuraoxyd-Hydrat.  [Ebenfalls  zerlliesslich. — 
10,0  10  Pf.]  Leicht  löslich  in  Wasser  und  Weingeist.  —  Cave:  Säuren, 
Salze,  Alkaloide. 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  das  vorige.  [In  der  /ruberen  Pb.  B#r. 
war  dieses  Präparat  officinell  and  wurde  statt  des  vorigen  namentlich  zum  innerlichen 
Gebrauche  ausschliesslich  benutzt,  während  Kali  causticum  fiisum  nur  als  Aetzstift 
angewendet  wurde.] 

Kali  hydricMM  s.  Kali  causticum. 

Kall  hydricui  sdltUBI  s.  Liquor  Kali  caustici. 

KalinBI.    Kaliummetall. 

Von  einigen  zur  Production  von  Brandschorfen  benutzt,  z.  B.  bei  ver- 
gifteten Bisswunden. 

^KtlittM  tceticui*).  Terra  foliata  Tartari.  Acetas  kalicus.  Acetas 
Lixiviae.  Acetas  Potassae.  Acetate  of  Potash.  Ac^tate  de  Potasse. 
Kaliumacetat.  Essigsaures  Kali.  Weisses,  etwas  glänzendes,  schwach 
alkalisches  Salz.  An  der  Luft  zerfliesslich,  in  Wasser  und  Alkohol  leicht 
löslich.    [10  0  15  Pf.]     Cave:  Mineralsäuren. 

Innerlich:  zu  0,5-4,0,  meist  in  Solution  [gewöhnlich  als  Liquor  Kala 
acet.;  vergl.  diesen],  in  Pillen. 

Aeusserlich:  zu  Riechpulvern  [mit  Zusatz  von  Acidum  tartaricum 
oder  Valium  sulfur.  acid.] 


1063. 


MDS. 
10G4. 


D.S. 
1065. 


Kalii  acet 

Sucous  Juniperi  ana  25,0 
Spir.  Aeth.  nitr.  5,0 
Aq.  dest.  q.  s. 

ad  200,0. 
Stündlich  1  Esslöffel. 


Kalii  acet.  4,0 

Aq.  Petroselini  100,0. 

Oxym.  Scill. 

Sacch.  alb.  ana  12,0. 

2stdl.  1  Kinderlölfel.    Oetterlen. 


Kalii  acet.  15,0-30,0 

solve  in 
Inf.  Fol.  Digit.  (e  1,.5)  150,0 
Oxym.  Scill.  50,0. 
28tdl.  1  Esslöffel.     [Bei  Hydrops.] 


1066.  Rr 

Kalii  acet.  20,0 

solve  in 
Inf.  Rad.  Rhei  (e  10,0)  200,0 

adde 
Extr.  Taraxaci  liquidi  25,0 
Elaeosacch.  Foenic.  100,0. 
MDS.     2stdl.  l  Esslöffel. 

1067, 


MDS. 


Kalii  acet. 

Acet.  Scill.  ana  10,0 
Decoct.  Flor.  Spart.  Scopar.  240,0. 
Mehrmals  täglich  1  Esslöffel  voll. 
Mixtura  diuretica  London  Hospit. 
Pharm. 


1068.  R' 

Kalii  acet.  4,0 
Kalii  sulf.  acid.  6,0. 
in  vitro  hene  clause.    S. 


D.  S.    28tdl.  1  Esslöffel.     [Bei  Hydrops.]      D.  in  vitro  hene  clause.    S.   Ricchmittel. 
KaHoM  tcetiCHM  sdutan  s.  Liquor  Kalii  acetici. 
KtlinM  trseiic^SMai.    Arsenite  of  potassium.    Arsönite  de  potasse. 


*)  Die  Pb.  Cierm«  ed.  alter»  bezeichnet,  ebenso  wie  die  Pb.  Austr.  und  lelf.  sämmt- 
licbe  Verbindungen  des  Kali  als  solche  des  Kalium,  z.  B.  Kalium  carbonicum,  Kalium 
chloricum,  Kalium  nitricum  u.  s.  w.,  desgleichen  werden  die  Natronsalze  als  Verbin- 
dungen des  Natriums  aufgeführt.  Dies  entspricht  dem  jetzt  von  der  Mehrzahl  der 
Chemiker  angenommenem  Sprachgebrauch. 

^Bf  1063-1068.  "WUr 


400 


Kalium  bicarbonicam. 


Arseaigsaures  Kali.  Bei  uns  zur  Bereitung  des  Liquor  Kalii  arseni- 
cosi  verwendet.  In  Frankreich  zu  Arsenik-Cigarren  von  Tr«issea« 
benutzt.  [Kalii  arsenicosi  1.0  bis  2,0,  solve  in  Äq.  dest.  10  0  Zwei  Gramm  dieser 
Solution  werden  auf  ein  Blatt  Papier  gegossen,  dann  getrocknet  und  zu  kleinen 
Cigarren  gerollt.  Der  Kranke  raucht  dieselben,  indem  er  2-3-5  Mal  den  Dampf  in 
die  Bronchien  einzieht.    Bei  Phtbisis  empfohlen.] 

KtÜMn  trsenic^sUBl  s^lltun  s.  Liq.  Kalii  arsenicosi. 

HaliuBI  biearb^MCnni«  Kalium  bicarbonicum  purum.  Kali  car- 
bonicum  acidum.  Kali  bicarbonicum.  Bicarbonas  kalicus  c.  Aqua.  Po- 
tassac  bicarbonas.  Sal  Tartari  crystallisatura.  Hydro-Kali  carbonicum. 
Bicarbonate  of  Potash.  Bicarbonate  de  Potasse.  Kaliumbicarbonat. 
Doppelt  kohlensaures  Kali.  [10,0  5  Pf.]  Farblose  durchscheinende,  alka- 
lisch reagirende  Krystalle.     Leicht  löslich  in  We^er.     Cave:  Säuren. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5,  in  Pulvern  [zur  Bereitung  der  Brausepulver  ist 
Natrium  bicarbonicum  vorzuziehen],  Pillen  [unzweckmässig],  Trochisci  [Tro- 
chisci  d'Arcet  zu  0,06],  Solutionen  [Brausemischungen]. 


1069.  R. 

Kalii  bicarbon.  0,6 
Cort.  Aurant.  0,3. 
M.   f.  pulvis.     D.    tal.    dos.   No.  10.     S. 
Täglich  3  mal  1  Pulver  in  Zuckerwasser 
zu  nehmen.    [Gegen  Magen-  und  Darm- 
säure.] Q.  A.  Biohter. 


1070.  Bf 

Kalii  bicarbin. 

Acid.  tartar. 

Sacch.  alb.  ana  0,5. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.No.  12. 
pulver. 


S.  ßrause- 


1071.  Bf 

Kalii  bicarb.  0,6 
Elaeosacch.  Citri  0,3 

M.  f.  pulv.,  disp.  tal,  dos.  No.  8. 
Charta  coerul.     S.    No.  1. 


D.  in 


1072. 


F.  pulv.  disp.  tal.  dos.  No.  S.  D.  in 
Charta  alba.  S.  No.  2.  Stündlich  1 
Pulver  No.  1  in  Wasser  aufgelost  und 
1  Pulver  No.  2.  zugesetzt. 


1073. 


MDS. 


1074. 


Bf 
Kalii  bicarb.  10,0 

solve  in 
Aq.  Menth,  pip.  150,0 

adde 
Syr.  Aurant.  Ck)rt.  250,0. 
Stdl.  1  Esslöffel. 


MDS 


Kalii  bicarb. 

Elaeosacch.  Citri  ana  6,0 

Aq.  dest.  100,0. 

Von  Zeit  zu  Zeit  1  Esslöffel  zu 
nehmen,  nachdem  unmittelbar  vorher 
3-4  Thcelöffel  Citronensaft  mit  etwas 
Wasser  und  stark  versüsst  genommen 
worden.     [Brausemischung.] 


Acid.  tartar. 
Sacch.  ana  0,6 

''^KtlinBI  bichr^BliCMn«  Kali  chromicum  acidum.  Kali  chromicum 
rubrum.  Bichromas  Potassae.  Bichromate  of  Potassium.  ßichroraate  de 
Potasse.  Kaliumbichromat.  Doppelt  chromsaures  Kali.  [Rothe  Krystalle 
von  bitterlichem  Geschmack,  in  10  Th.  Wasser,  in  Alkohol  nicht  löslich.  —  100,0 
50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,008-0,015  mehrmals  täglich,  in  Pillen  oder  So- 
lution [bei  der  Verordnung  von  Pillen  hüte  man  sich,  auf  lange  Zeit  zu  verordnen: 
wegen  der  leicht  erfolgenden  Reduction  der  Chromsäure  zu  Chromoxyd]. 

Aeusserlich:  als  Pulver  oder  Solution  [4,0-20,0  auf  100.0],  zum 
Aetzeu  von  Condylomen,  Plaques  muqueuses,  scrophulösen  und  krebsigen 
Geschwüren,  in  neuester  Zeit  ganz  besonders  zum  Bepinseln  von  Nasen- 
polypen (Vrederiqiie)  und  anderen  Tumoren  empfohlen.  Vorzüglich  ge- 
eignet zur  Erhärtung  anatomischer  Präparate. 

S0^  Bf   1069-1074.  DigitizedbyV^OOgie 


Kalium  bioxalicum.  401 


1075.  Bf 

Kalii  bichromici  1,0 

Extr.  Gentianae  8,0 

Pulv.  Rad.  Gentian.  q.  s. 
ut  f.  pil.  SO.  Consp.  Lycop.  D.  S.  Abends  vor  dem  Schlafengehen  1  Pille  und  1  Glas 
Zuckerwasser  nachzutrinken;  vom  4.  Tage  ab  wird  Morgens  und  Abends  1  Pille  ge- 
nommen, vom  10.  Tage  Morgens,  Mittags  und  Abends  1  Pille,  vom  16.  Tage  ab  4, 
vom  21.  .5,  vom  24.  6,  so  dass  der  Kranke  bis  zum  31.  Tage  160  Pillen  verbraucht 
hat,  womit  die  Kur  beendet  ist.  Erregt  die  Morgens  genommene  Dosis  Uebelkeit 
und  Erbrechen,  so  lässt  man  etwas  Extr.  Opii  nachnehmen.  Während  der  ganzen 
Kür  strenge  Diät,  Gebrauch  von  Decoct.  Lignor. ;  bei  vorhandenen  Condylomen  ört- 
liche Medication. 

[Bei  inveterirter  Lues.]  Vinoenti  und  Heyfelder. 

KalraM  blMaliCMBI«  Kalium  oxalicum  (acidum).  Oxalium.  Oxalas 
acidus  Potassae.  Sal  Acetosellae.  Saures  Kaliumoxalat.  Oxalsaures 
Kali.  Kleesalz.  [Krystallinisches,  ziemlich  schwer  lösliches  Salz.  —  10,0  subt. 
pulv.  etwa  15  Pf.]     Cave:  Kalksalze,  Guramischleira. 

Innerlich:  zu  0,05-0,1-0,2  3  Mal  täglich  [mit  Vorsicht  zu  geben,  da 
dieses  Salz  in  grösseren  Gaben  giftige  Wirkungen,  wie  die  Oxalsäure  selbst  hervor- 
ruft], in  Pulver  oder  wässeriger  Lösung  [als  kühlendes  Mittel;  auch  gegen 
Enteritis  und  Metritis  puerperalis  empfohlen]. 

1076.  Bf 

Kalii  bioxal.  0,3 
Aq.  dest.  150,0 
Sacch.  albi  6,0. 
D.  S.  Stdl.  1  Esslöifel.    [Bei  Metroperitonitis  puerperalis.] 

▼.  Brenner. 

Kalinn  bisMlfiiricilBl«  Kali  sulfuricura  acidum.  Tartarus  vitrio- 
latus  acidus.  Bisulfas  kalicus.  Kaliumbisulfat.  Saures  schwefelsaures 
Kali.     [Leicht  löslich   —  10,0  etwa  10  Pf.  —  Vergl.  Anmerk.  auf  S.  390.] 

Innerlich:  selten  zur  Anwendung  kommend,  und  dann  nur  in  vor- 
sichtiger Verdünnung,  etwa  in  Solution  von  2,0-4,0  auf  100,0. 

Aeusserlich:  mit  essigsauren  Salzen  als  Riechmittel  [vergl.  Kalium 
aceticum]. 

KtÜHBi  bitartaricuBi  deporatnai  s.  Tartarus  depuratus. 

"^KtllHlll  bromatui«  Kali  hydrobromicum.  Hydrobromas  Potassae. 
Potassii  bromidum  Pli.  Brit,  Bromuretum  potassicum*).  Bromide  of  Po- 
tassium.  Bromure  de  Potassium.  Kaliumbromid.  Bromkalium.  [Weisse, 
geruchlose,  scharf  salzig  schmeckende  Krystalle,  leicht  in  Wasser,  schwer  in  Alkohol 
löslich.  —  10.0  15  Pf.,  subt.  pulv.  25  Pf.]     Cave:  Mineralsäuren,  Chlor. 

Innerlich:  zu  0,3-0,5-1,0-2,0  3-4  Mal  täglich,  in  Pulvern,  Pillen, 
Bissen  oder  Solutionen.  [Die  Engländer  geben  seit  lange  sehr  grosse  Dosen 
des  Mittels,  selbst  2,0-4  0  pro  dosi  und  6,0-12,0  pro  die,  ohne  Schaden  hiervon  zu 
beobachten.  Auch  in  Deutschland  gewöhnt  man  sich  in  neuerer  Zeit  an  die  grossen 
Dosen,  indem  man  beobachtete,  dass  in  Krampfzustanden,  namentlich  Epilepsie,  wo 
kleine  Dosen  versagen,  oft  grosse  Dosen  (1,0-2  0  und  noch  mehr)  von  Erfolg  begleitet 
sind.    Wenn  sehr  grosse  Dosen  des  Kai.  brom.  (6,0- 12,0  pro  die)  erforderlich  sind. 

*)  Aus  Versehen  wird  zuweilen  Kali  bromicum  verschrieben,  ein  Präparat,  welches 
bisher  in  der  Medicin  noch  nicht  verwendet  ist  und  nicht  aus  Bromkalium,  sondern 
aus  bromsaurem  Kali  besteht. 

Bwald  und  Stmon,  ArznetTerordnungslehre.    10.  Aufl.  26 

DStiiP75-^7B.  ^mm 


402  Kalium  bromatum. 


empfehlen  Br«wn-Sei|Mrd  und  YilpiaM  zur  Verhinderung  gewisser  Intoxioations- 
erscheinungen  —  grosse  Schwäche,  Incontinentia  urinae  et  faecinm  etc.  —  kleine 
Dosen  Strychnin  oder'Arsenik  dem  Mittel  zuzusetzen.  Y^lsia  empfiehlt,  um  Gastralgien 
zu  vermeiden,  das  Mittel  in  Zuckerwasser  gelöst,  dem  auch  Rotiiwein  zugesetzt  wer- 
den kann.,  im  Beginn  der  Mahlzeit  zu  reichen.  Bei  der  Anwendung  grosser  Dosen 
gegen  Epilepsie  räth  derselbe,  die  Wirkung  derart  zu  reguliren,  dass  man  so  lange 
mit  der  Dosis  steigt,  bis  die  Reflexaction  soweit  herabgesetzt  ist,  dass  Kitzeln  des 
Pharynx  bis  zum  Larynxeingang  mittelst  eines  LölTels  keine  Nansea  mehr  hervorruft. 
Der  in  früherer  Zeit  übliche  Gebrauch  des  Mittels  als  Antisyphiliticum ,  gleich  *dem 
Jodkalium ,  ist  gegenwärtig  ganz  aufgegeben  worden,  indem  man  sich  von  der  Nutz- 
losigkeit desselben  gegen  Syphilis  überzeugt  hat.  Dagegen  gilt  das  Bromkalium  jetzt 
mit  dem  vollkommensten  Rechte  als  eins  der  vorzüglichsten  Nervina  und  besonders 
als  ein  unübertrefTiiches  Antispasmodicum,  und  ist  namentlich  das  beliebteste  Mittel 
gegen  Epilepsie  (durch  E^sberg's  Verdienst  in  Deutschland  eingebürgert),  gegen 
Chorea,  auch  bei  Eclampsia  parturientium  so  wie  bei  Erbrechen,  besonders  der 
Schwangeren  (Medreleh),  bei  Convulsionen  niit  Symptomen  der  Encephalitis  (M- 
leffsen)  empfohlen  (stündlich  1,0:  Slltycr),  bei  Tetanus  (wo  indess  die  Wirksamkeit 
weniger  sicher  ist),  Keuchhusten  (Beaifert),  Ilerzpalpitationen.  Das  Mittel  wirkt 
ferner  als  vorzügliches  Hypnoticum  bei  nervöser  Schlaflosigkeit;  hier  sind  oft  schon 
kleine  Dosen  (0,3-0.5  dreimal  täglich)  von  Erfolg;  in  entgegengesetztem  Falle  sind 
grössere  Dosen  zu  reichen.  Der  Schlaf  tritt  nicht  als  unmittelbare  Folge  des  Mittels 
ein,  wie  nach  Morphium ,  sondern  scheint  nur  durch  Verminderung  der  nervösen  Er- 
regbarkeit bewirkt  zu  werden.  Bei  Delirium  tremens  und  extremer  Aufregung  h.it 
Eossea«  10,0  Bromkalinm  mit  darauf  folgendem  7  stündigem  kühlen  Bad  gegeben. 
Auch  als  Antiaphrodisiacum  ist  das  Bromkalium  bewährt,  indem  es  den  Geschlechts- 
trieb, namentlich  beim  Manne,  herabsetzt;  deshalb  angewandt  bei  Chorda  venerea, 
Satyriasis,  zu  reichlichen  Pollutionen  etc.  Auch  bei  Tripper  gerühmt,  etwa  1,0  drei- 
mal täglich  mit  Kali  carbon.  und  Aq.  Camphorae:  Bligh.  Gegen  Diphtherie  wurde 
das  Mittel  gleichfalls  empfohlen,  ohne  sich  bewährt  zu  haben.  Auch  als  Anästheticam 
für  die  Schleimhäute,  namentlich  zur  Herabsetzung  der  Sensibilität  an  den  Schleim- 
häuten des  Schlundes  und  der  Conjunctiva  (Eiesslagh)  ist  es  benutzt  worden,  scheint 
in  dieser  Beziehung  meist  nicht  von  wesentlicher  Bedeutung  zu  sein.  In  neuester  Zeit 
ist  das  Mittel  zu  1  0-3  0  pro  die,  auch  gegen  Milztumoren,  sowie  gegen  Leberhyper- 
trophie empfohlen  worden:  Bfrnard.  Gegen  die  bei  längerem  Bromkaliumgebrauch 
leicht  entstehenden  Hautefilorescenzen  empfiehlt  Prawse  Bedeckung  derselben  mit 
Lintcompressen,  die  in  gesättigte  wässrige  Salicylsäurelösung  getränkt  sind,  fiawers 
empfiehlt  dagegen  gleichzeitige  kleine  Gaben  von  Arsenik.  —  In  Frankreich  wird  ein 
Syrup  aus  Bromkalium  Sirop  de  Henry  Mure  au  bromure  de  potassium,  wel- 
cher in  einem  EsslöfTel  ca.  2,0  Kalium  bromatum  enthält,  viel  gebraucht.] 

Aeusserlich:  als  Pulver  zum  Bestreuen  fungöser  und  hyper- 
plastischer Wundflächen,  namentlich  bei  ulcerirtem  Liehen  hypertrophicus; 
in  Lösung  zu  Waschungen  und  Fomentationen  [5,0-20,0  auf  100,0 
Aqua  oder  Glycerin.  —  Bei  Spasmus  des  Sphincter  ani  empfiehlt  Vem«d  Compressen 
Ton  1  Bromkalium  auf  5  Glycerin],  zu  Klystieren  [gleichfalls  von  Vemnd  bei 
Tenesmus  empfohlen ;  etwa  5,0  auf  100,0],  zu  Injectionen  [in  die  Vagina  und 
Urethra  zu  versuchen*  Bügh  empfiehlt  bei  Tripper  neben  dem  innerlichen  Gebrauch 
des  Bromkalium  auch  Injectionen  desselben:  1  zu  2  Glycerin  und  20  Aqua],  zu 
Mund-  und  Gurgelwässern  [5,0  auf  100,0],  zu  Inhalationen  in 
zerstäubter  Lösung  [vergl.  S.  100],    zum  Touchiren  des  Pharynx    und 


Digitized  by  VorOOQlC 


Kalium  bromalum. 


403 


Larynx  [zur  Herabsetzung  der  SensibiliUit,  am  besten  mit  Glycerin,  5,0  zu  25,0: 
Waldenbnrg],  zu  Augenwässern  [0,5-1,0  auf  25  0,  besonders  bei  Photophobie: 
iMsigi«!],  zu  Salben  [1,0-2  0  auf  10,0  Fett]. 
1077. 


Kalii  bromati 
Saccb.  alb.  ana  0,5. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  12.    D.S. 
3 mal  taglich  1  Pulver  in  Wasser  oder 
Baldrian thec  gelöst  zu  nehmen. 

[Bei  Epilepsie,  nervöser  Schlaflosig- 
keit u.  a.,  später  mit  der  Dosis  auf  das 
Doppelte  und  mehr  zu  steigen.] 


1078.  Rf 

Kalii  bromati 

Kalii  chlorati  ana  0,3 

Saccb.  Lactis  0,5. 

M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  20. 
"Wie  das  vorige. 


D.S. 


1070.  Bf 

Kalii  bromati  0,2.') 
Castor.  Canad.  0,06-0,12 
Sacch.  alb.  0,3. 
M   f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  10.   D.  ad 
Chart,  cerat.     S.   3  mal  tägl.  1  Pulver. 
[Bei  Epilepsie,  Chorea,  nervöser  Schlaf- 
losigkeit.] Leyden.  —  Babow. 


1080. 


ut  f. 
5- 


Kalii  bromati  3,0 
Ammonii  bromati  1,0 
Kalii  chlorati  4,0 
Succ.  Liquir.  dep.  q.  s 
pil.  No.  100.      D.  S.    3  mal 
10  Pillen  zu  nehmen. 


taglich 


1081.  Bf 

Kalii  bromati  1,5 
Kalii  jodati  1,0 
Extr.  Gentian.  3,0 
Syr.  Artemisiae  q.  s. 
ut  f.  pil.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S.  3  mal 
täglich  1-3  Stück  vor  der  Mahlzeit  zu 
nehmen. 

Lunier's  M^dication  bromojodur6e. 
[L.  hat  in  mehreren  Fällen  von  Geistes- 
krankheit, Mania  chronica  und  allgemeiner 
Lahmung,  femer  bei  Melancholischen,  welche 
im  Genesungsstadium  in  Uypochondrie  ver- 
fielen und  an  vollständiger  Appetitlosigkeit 
und  Entkräftung  litten,  diese  Brom-Jod- 
Pillen  mit  sichtlichen  Erfolgen  angewendet*; 
ebenso  bei  Betentio  mensium  und  deren 
Folgekrankheiten.] 

1082.  Bf 

Kalii  bromati  2,0 
Glandul.  Lupuli  4,0 
Extr.  Gentian.  2,0. 


F.  pulv.  No.  10.    D.S.  i^bends  1-2  Pul- 
ver zu  nehmen. 
[Bei  Chorda  venerea.] 


1083. 


ut  f. 


Kalii  bromati 
Sacch.  alb.  ana  40,0 
Ol.  Menth,  pip.  1,5 
Coli.  pisc.  solut.  q.  s. 
bol.  No.  100.    Consp.  Sacch.    D.  S. 
1-3  Stück  Morgens  u.  Abends  zu  nehmen, 
[ßei  Epilepsie.]  H.  Benedict. 


1084. 


1^ 


Kalii  bromati  30,0 

Kalii  jodati  4,0 

Ammonii  bromati  7,5 

Kalii  bicarbon.  2,5 

Infus.  Colombo  180,0. 
MDS.  1  Theelöffel  voll  vor  jeder  der  drei 
Mahlzeiten  und   1    TheelölFel  vor   dem 
Schlafengehen    mit    etwas    Wasser 
nehmen.     [Gegen  Epilepsie.] 

Brown  -  Söquard. 


zu 


1085.  IV 
Kalii  bromati 

Ammonii  bromati  ana  10,0 
Aq.  dest.  50,0. 
MDS.  Stdi.  1  Theelöffel.    [Soll  ausgezeich- 
net bei  Delirium  tremens  wirken.] 

Withe. 

1086.  Bf 
Kalii  bromati 

Kalii  chlorati  ana  10,0 
Aq.  dest. 

Syr.  simpl.  ana  100,0. 
5  mal  täglich  1  Esslöffel. 


MDS. 
1087. 


Kalii  bromati  12,0 

Aq.  dest.  150,0 

Tinct.  Strj-chn.  1,0 

Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 
MDS.  3  mal  täglich  2  Esslöffel  voll.    [Bei 
Epilepsie,  nachdem  kleinere  Dosen  des 
Mittels  erfolglos  gewesen.] 


1088.  Bf 

Kalii  bromati  00,0 
Tinct.  Aconiti  5,0 
Aq.  dest.  60,0. 
MDS.  1  ^löffel  beim  Essen  in  einem  Glase 
Znckerwasser ;  zu  wiederholen,  wenn  nach 
2  Stunden  keine  Erleichterung  eintritt. 
[Bei  Uemicranie.]  B^suin. 

26*  ^ 

jfcityä77-1088. 


404 


Kalium  carbonicum. 


1089. 


l^ 


Kalii  bromati  3,0-10,0 

Chinii  mur.  0,5-2,0 

Aq.  Foeniculi 

Syr.  Liquir.  ana  50,0-100,0. 
MDS.  1  stdl.  1  Thee-  bis  Essloifel.    [Dosi- 
rung    dem    Alter   entsprechend.      Bei 
Diphtheritis.]  Xmst. 


1090.  Bf 

Kalii  bromati  1,2 
Chlorali  hydrat.  1,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.   Stündl.   1  Pulver  bis 
Schlaf  erfolgt.    [Bei  Eclampsie  Schwan- 
gerer.] Biohardion. 


1091.  IV 

Kalii  bromati  1,0 

Moschi  0,2 

Aq.  Til. 

Synip.  ana  70,0. 
MDS.  V4stdl.  1  Kaffeelöffel.  [Bei  Eclampsia 
infantum.]  Simon. 


1092.  Bf 

Kalii  bromati  1,0 
Sacchar.  0,3. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  20.    D.  S. 
täglich  4  Pulver  zu  nehmen. 
[Bei  Chorea.] 


1093. 


^ 


MDS, 


Kalii  bromati  1,5 

Tinct.  Aconiti  1,25 

Syr.  Balsam.  Tolut.  100,0. 

Kindern  von  1  Jahr  1  Kaffeelöffel, 
von  2  Jahren  2,  von  7  Jahren  5,  von 
14  Jahren  8  Kaffeelöffel  voll  mehrere 
Male  täglich  zu  reichen.  [Bei  Keuch- 
husten.] Beaufozt. 


1094.  Bf 

Kalii  bromati  10,0 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0 

adde 
Syr.  Sennae  25,0. 
MDS.  3  mal  täglich  1  Esslöffel.    [Mehrere 
Tage  vor  einer  Schlund-  oder  Kehlkopf- 
Operation  zu  verbrauchen.] 


1095.  IV 

Kalii  bromati 

Tinct.  Cannab.  Ind.  ana  10,0 
Aq.  dest.  150,0. 
MDS.   Täglich  in  drei  Portionen  zu  ver- 
brauchen.   [Bei  Geisteskranken.] 

Olouston. 


109G.  IV 

Kalii  bromati  4,0 
Ungt.  cerei  15,0. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Zum  Einreiben. 
[Bei  bösartigem  Kopfgrind.] 

Prieger. 


1097.  IV 

Kalii  bromati  10,0 

solve  in 
Spir.  dil. 

Aq.  dest.  ana  20,0 
Sapon.  medicat.  20,0 

solve  in 
Spir.  dil.  40,0 

Solutionibus  mixtis  adde 
Tinct.  Conii  20,0. 
Filtra.    D.  S.    Zur  Einreibung. 

Colignon's  Kropfbalsam. 

1098.  IV 

Kalii  bromati  10,0 

Glyccrini  50,0. 
MDS.  Zum  Touchiren  des  Phar}'nx  und 
Larynx;  zum  Tränken  von  Compressen 
äusserlich  aufzulegen;  zu  Einreibungen; 
mit  Wasser  verdünnt  zu  Kly stieren  und 
Injectionen. 


1099. 


IV 


Kalii  bromati  10,0 

Morph,  hydrochlor.  0,5 

Glycerini  50,0 

Chloroformii  10,0. 
MDS.    Wohl  umzusch&tteln.    Als  locales 
Anästheticum,  zum  Touchiren  des  Pha- 
r>-nx  und  Larynx. 


1100, 


IV 


Kalii  bromati  1,2 
Ammonii  bromati  2,5 
Extr.  Belladonn.  0,3-0,6 
Aq.  dest.  60,0. 
D.  S.  Zur  Inhalation.    [Bei  Keuchhusten.] 
Winthrop  Spooner. 


^HtliMM  carbMicnn«  Kali  carbonicum  purum.  Kalium  carboni- 
cum depuratum  Ph.  Aattr.  Kali  carbonicum  e  Tartaro.  Aleali  vegetabile 
aeratum.  Kali  subcarbonicum.  Sal  Tartari.  Carbonas  kalicus  e  Tartaro 
s.  purus.  Potassae  carbonas.  Carbonate  of  Potash.  Carbonate  de 
Potasse.  Kaliumcarbonat.  Reines  kohlensaures  Kali.  [10,0  10  Pf.] 
Weisses,  in  gleich  viel  Wasser  klar  lösliches,  alkalisch  reagirendes  Pul- 

§m^  Bf   10S9-1100.  Digitizedby^OOgie 


Kalium  carbonicum  crudum. 


405 


ver,  in  100  Th.  mindestens  95  Th.  Kaliumcarbonat  enthaltend.  An  der 
Luft  zerfliesslich.  Cava:  Säuren  [ausgenommen  bei  Saturationen  und  Brause- 
mischungen], Erd-  und  Metallsalze,  Alkaloide. 

Innerlich:  zu  0,1-0,5-1,0  2-4  Mal  taglich,  bei  Convulsionen  öfter, 
bei  Steinbeschwerden  4,0-12,0  [in  300.0-1000,0  Wasser  gelöst]  pro  die  zu 
verbrauchen,  bei  Vergiftungen  durch  Säuren  und  durch  Alkaloide  durch 
entsprechende  Mittel  [Magnesia  resp.  Tannin  u.  s.  w.]  verdrängt.  In  So- 
lution [mit  bedeutender  Quantität  des  Menstruums  (vergl.  Liquor  Kalii  carbon.); 
in  schleimigen  Abkochungen,  aromatischen  Wässern,  Bier,  Selterwasser],  in 
Brauseraischungen  und  Saturationen  [über  die  Saturationsverhältnisse 
ver^.  S.  89]. 

Aeusserlich:  zu  Mundwässern  [1  auf  5-50  Flüssigkeit],  Augen- 
wässern [0,05-1,0  auf  100.0  zum  Augenwaschwasser,  0.1-0  5  auf  250  zum 
Augen tropfwasser];  zu  Inhalationen  in  zerstäubter  Lösung  [1,0-2,5-5,0 
auf  500:0  Aqua]. 


noi.         Bf 

Kalii  carb.  12,5 

solve  in 
Aq.  Chamom. 
Aq.  Cinnamom.  simpl.  ana  100,0 

adde 
Syr.  Papav.  30,0. 
MDS.     Alle    l-P/t  Stunde    1   Esslöffel. 
Diese  Mixtur  wird  abwechselnd  mit  5-15 
Tropfen  Tinct  Opii  simpl.,  gleichfalls 
1-lVjstdl.,  gereicht.    Dabei  Seifenkly- 
stiere,  mit  Zusatz  von  4,0-8,0  Kali  car- 
bon. depur.,  1-2 mal  täglich  ein  warmes 
Bad  mit  ca.   100,0-150,0  Kali  carbon. 
crud.  oder  30,0-50,0  Kali  caust.  sicc., 
oder  Fomentationen  oder  Einreibungen 
des  Unterleibes  mit  einer  Lösung  von 
Kali  caust.  sicc.  2,0  auf  l  Liter  Seifen- 
wasser.] 
[Bei  Tetanus]  Stüts. 


1102.  Bf 

Kalii  carb.  4,0-6,0 

Aq.  Menth,  crisp.  150,0 

Syr.  Aurant.  Cort.  50,0. 
MDS.  Alle  2-3  Stunden  1  Esslöffel.  [Säure- 
tilgend, krampfstillend.]      Sundelin. 


1 103.  Bf 

Kalii  carb.  4,0 
Aq.  Meüss.  120,0 


Spir.  aeth.  2,5 
Syr.  commun.  1.5,0. 
MDS.    Esslöffelweise.    [Bei  Asthma.] 

Wolff. 


1104. 


I* 


Kalii  carb.  2,5 
Sacch.  albi  4,0 
Aq.  dest.  120,0 
Aq.  Cinnam.  simpl.  60,0. 
D.  g.   Halbstdl.  2  Esslöffel  mit  1  Esslöffel 
Citronensaft.     Frühere  Potio  River i. 
[Die  Fh.  Oerm.   ed.   II.   bezeichnet 
eine   Natron -Solution    als   Potio    Riveri, 
vergl.  diese.] 


1105. 


D.  S. 


TV 
Kalii  carb.  5,0 
Acet.  q.  s. 

ad  perfectam  satorationem  150,0 
Syr.  Sacch.  25,0. 
l-3stdl.  1  Esslöffel. 


1106.  Bf 

Kalii  carb.  0,1-0,3 

solve  in 
Aq.  dest.  25,0 
Tinct.  Opii  simpl.  0,5 
D.  S.    3  mal  taglich  mehrere  Tropfen  in*s 
Auge  zu  tröpfeln.  [Bei Hornhäutflecken.] 

Himly. 


'i'KalillBl  earbMicoBl  cradnai.  Carbonas  kalicus  crudus.  Carbonas 
Lixiviae.  Potassa.  Cineres  clavellati.  Pearl-ash.  Pottasche.  Rohes 
kohlensaures  Kali.     [100,0  30  Pf.] 

Nur  zu  Bädern  [100,0-500,0  für  ein  allgemeines,  5,0-50,0  auf  1000,0 
Wasser  zum  örtlichen  Bade  —  als  Surrogat  für  diese  Bäder  kann  man  armen  Leuten 
Auskochnngen  von  Asche  von  harten  Hölzern,  zwei  Esslöffel  auf  einen  Liter  ver- 
ordnen]. 

Ktlion  carb^MicuBi  depnratui.    Kali  carb.  s.  Carbonas  kalicus 


4()r, 


Kalium  chloratum. 


e  cincribus  clavellatis,     Cincres  clavellati  depurati.    Gereinigte  Pott- 
asche.    Gereinigtes  kohlensaures  Kali.     [100.0  35  Pf]     Zerfliesslich. 

Ebenfalls  nur  äusserlich:  zu  Klystieren  [vergl.  die  Stiti'sche  Me- 
thode gegen  Tetanus  bei  R  1101].  Injectionen  [5,0-15  0  auf  1000,0  Wasser, 
bei  Pruritus  vaginae:  Ir««sejii],  Umschlägen,  VYaschungen  [10.0-50.0  auf 
500,0],  zum  Waschen  der  Kopfhaut  [2,0-4,0  ad  100,0  davon  2-3  Esslöffel 
ToU  3-5  Minuten  lang  anfangs  taglich,  später  seltener  in  die  Kopfhaut  eingerieben, 
bei  Alopecie:  J.  MBeis],  örtlichen  Bädern  [die  Hälfte  der  Quantität  des  vorigen 
Präparates],  Linimenten  [1  Th.  Kali  carb.  dep.  mit  2  Th.  Wasser  und  3  Th. 
Oel],  Salben  [1  auf  5-10]. 


1107.  IV 

Kalii  carb.  dcp.  12,0 
Natrii  cblorati  8,0 

solve  in 
Aq.  Rosarum  250,0 
Aq.  Flor.  Aurant.  60,0. 
D.  S.    Waschwasser.     [Gegen  Ephelides.] 

Sundelin. 


1108. 


^ 


Kalii  carb.  depur.  15,0 
Sapon.  hisp.  albi  rasi  20,0 

solve  in 
Aq.  dest.  tepid.  200,0 

adde 
Ol.  Terebinth.  rectiflc.  30,0 
Ol.  Cajcputi  5,0 
Spir.  Juniperi  20,0. 
Umgcschüttelt  zu  Waschungen  und 

HaliHM  earboiicMM  s^lntuM 


Einreibungen.  [Bei  Lähmungen, Wasser- 
suchten, Geschwülsten.] 

Liquor  nervious  Peerbomii. 


1109.  IV 

Kalii  carb.  depur.  3,0 
Adipis  suill.  25,0. 
M.    f.   ungt.     D.     Zum   Einreiben.     [Bei 
Tinea    capitis    nach    Abweichung    der 
Borken.] 


1110.  Wf 

Kalii  carb.  depur.  10,0 
Aq   destill.  20,0 
Ol.  Amygd.  30,0. 
M.  f.  linimentum.    D.  S.    Umgeschuttelt, 
zur  Einreibung.   [Bei  chronischen  Haut- 
D.  S.    Umgcschüttelt  zu  Waschungen  und  leiden.]  Conrad!. 

s.  Liquor  Kalii  carbon. 

KtlilUM  €hl#rttMBI.  Kali  hydrochloricum  s.  muriaticum.  Chloru- 
retum  potassicura.  Hydrochloras  Potassae  s.  Lixiviac.  Chloride  of  Po- 
tassium.  Chlorure  de  Potasse.  Kaliumchlorid.  Chlorkalium.  Salzsaures 
Kali.  (KCl).  [Leicht  löslich  in  Wasser.  —  10,0  5  Pf.  —  Im  Recept  auszuschrei- 
ben, nicht  abzukürzen,  da  Kai.  chlor,  auch  Kalium  chloricum  gelesen  werden  kann!] 

Innerlich:  zu  1-0-5,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  oder  Solu- 
tion [Kalium  chloratum  besitzt  die  Wirkungen  der  Kalisalze,  wie  es  scheint,  in 
hohem  Grade  und  verdient  mehr,  als  bisher,  da  man  es  irrthümlich  dem  Chlornatrium 
an  die  Seite  stellte,  geschah,  benutzt  zu  werden;  namentlich  ist  es  als  Antifebrile 
zu  versuchen.  Der  Versuch,  es  als  Surrogat  des  Bromkalium  zu  verwenden 
(W.  Sander  hat  es  in  einer  Anzahl  von  Fällen  von  Epilepsie  wirksam  gefunden),  bat 
sich  nicht  bewährt.  Früher  wurde  das  Mittel  als  Sal  febrifugum  Sylvii  auch 
gegen  Intermittens  benutzt] 

Elacosacch.  Menth,  pip.  ana  25,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.    3  mal  taglich  1  Thee- 
löffel  voll.     [Bei  Epilepsie.] 

111?. 


1111.  I^ 

Kalii  chlorat.  1,0 

Kalii  bromati 

Elaeosacch.  Calami  ana  0,5. 
M.  f.  pulv.  Disp.  tal.  dos.  No.  20. 
3  mal  täglich  1  Pulver. 


D.S. 


1112.  Kf 

Kalii  chlorati 

Rad.  Artemisiae  pulv. 

Rad.  Yalerianae  pulv. 

■9^  Bf  1107-1113. 


IV 
Kalii  carbonic.  pur.  10.0 

Saturent  c, 
Acid.  phosphor.  (p.  sp.  1.12)   70,0 

Admisce 
Kalii  chlorati  20,0 
D.  S.  1  Kaffelöfifel  voll  in  eine  Tasse  Fleisch- 
brühe '.zur  Verstärkung  d.  phys.Wirkung.) 
Digitized  byV^OOQ  IC 


Kalium  cbloricum.  407 


IIU.  I^ 

Kalü  chlorati 
Kala  nitr.  ana  6,0 
Aq.  destill.  150,0 
Syr,  Rub.  Idaei  25,0. 
MDS.    2stdl.  1  Esslöffel.     [Bei  fieberhaften  Krankheiten.] 

^HaliuBl  chUricMM«  Kali  chloricum.  Fotassae  chloras  Ph.  Brit. 
Kali  muriaticum  oxygenatum  depuratum.  Kali  oxymuriaticum  depurat. 
Chloras  kalicus  dcpuratus.  Chloras  Lixiviae.  Chlorate  of  Potash.  Chlo- 
rate  de  Potasse.  Kaliumchlorat.  Chlorsaures  Kali.  (KCIO,;  KOCIO5 
[alt])  [10,0  10  Pf,  subt.  pulv.  15  Pf.  —  Farblose,  glänzende,  blätterige  oder 
tafelförmige,  luftbeständige  Krystalle.  In  16  Th.  kalten,  in  3  Th.  kochenden  Wassers 
löslich.]  Cave:  stärkere  Säuren,  saure  schwefelsaure  Salze,  Verordnung 
in  Pulver-  und  Pillenform,  weil  das  Mittel,  mit  organischen  und  brenn- 
baren Substanzen  zusammen  verrieben,  leicht  explodirt.  [Man  kürze  im 
Recepte  nicht  Kai.  chlor,  ab,  weil  dies  auch  Kalium  chloratum  heissen  kann.] 

Innuerlich:  zu  0,1-1,0  mehrmals  täglich,  nur  in  Solution.  Maxi- 
maldosis für  ein  Kind  etwa  2,0,  für  Erwachsene  etwa  6,0-8,0  pro  die. 
In  letzter  Zeit  sind  mehrfach  Vergiftungserscheinungen  nach  zu  hohen 
Dosen  von  chlorsaurem  Kalium  beobachtet  worden  (■•fiieier^  Wegsehelder 
u.  A.),  daher  lasse  man  das  Kai.  chloric.  zum  Gebrauch  in  Einzeldosen 
resp.  in  Solution  dispensiren  und  verordne  es  nicht  in  Gesammtpulvern 
zu  domestiker  Vcrtheilung.  Besonders  als  Präventivmittel  gegen  die  den 
Diphtheritisepidemien  vorausgehende  Stomatitis  und  Pharyngitis  angewen- 
det. Da  das  Kai.  chloric.  schon  in  kleinen  Dosen  die  Buttersäuregährung 
aufhebt  (Pasehntin)  ist  es  auch  bei  Magengährungen  zu  versuchen.  [KmiI 
i%u  lelseBstreiU  empfiehlt  das  Mittel,  0,75  zweistündlich,  auch  gegen  hartnäckige 
rheumatische  Neuralgien.] 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [bei  Krebsgeschwüren:  iirtw],  als 
Schnupfpulver  [mit  8  Th.  Saccharum  bei  Coryza:  1  iaMbergerJ.  in  Solu- 
tion [2  5-5,0  auf  100  0]  als  Mund-  und  Gurgel wasser  [bei  Aphthen, 
Stomatitis  und  Angina  mercarialis,  Diphtheritis .  ferner  als  Prophylacticum  zur  Ver- 
batung der  Saliyation  und  der  Stomatitis  bei  Mercurialkuren  (lerpln^  Mache)  endlich 
auch  bei  Zahnschmerz,  der  durch  die  Einwirkung  scharfer  Mundsäfte  auf  die  frei- 
liegende Pulpa  bedingt  wird:  NenMtnn],  als  Pastillen  und  Lozenges,  zur 
Inhalation  in  zerstäubter  Lösung  [vergl.  S.  100,  bei  Soor,  Angina  mercurialis, 
Dtphtheritis  u.  a],  zu  Injectionen  in  die  Urethra  [bei  Gonorrhoe:  5,0  zu 
150,0  Aq.,  Anfangs  Morgens  und  Abends  je  eine  Injection,  später  je  zwei:  Pas€Ml 
Candela  7  Staehei],  zur  Bereitung  von  Moxen  [Charpiebäuschcben  mit  con- 
centrirter  Lösung  getränkt]. 


1115.  Bf 

Kala  chlorici  2,0 

solve  in 
Aq.  dest.  100,0-150,0 
Syr.  Sacch.  50,0. 
MDS.     l-2stdl.  einen  Kinderloffel.     [Bei 
Soor,  Stomacace.]  Bomberg. 

1116.  Bf 

Kalü  chlorici  5,0 
Glyoerin.  45,0. 
MDS.     1  Theolö£fel    voll   in   einer  Tasse 


Wasser  als  Gurgel  wasser;  rein  zu  Pin- 
selungen. 


1117.  Bf 

Kalü  chlorici  5,0 

Aq.  dest.  150,0 

Tinct.  Ferri  chlorai  aeth.  5,0-10,0 

Syr.  Rub.  Idaei  25,0. 
MDS.    Stdl.  einen  Esslöffel.     [Bei  Diph- 
therie.] Waidenburg. 


Di^iti^Uli^. 


-Gf^.ogjhr 


40S 


Kalium  cromicum  neatrale. 


1118. 


D.  S. 


Kalii  chlorici  5,0 

Aq.  dest.  150,0 

Tinct.  Pimpinell.  5,0 

Syr.  Sacch.  25,0. 

Stdl.   einen  Esslöffel.    [Bei  Diph- 


theritis  pharyngea.] 


1119.  Bf 

Kalii  chlorici  10,0 
Sacchari  90,0 
Pulv.  gumm.  Tragac.  1,0 
Aq.  flor.  Napht.  9,0 
F.  l.  a.  pastill.  pond.  1,0.    D.  S.    20  bis 
50  Stück  taglich  im  Mundo  zergehen  zu 
lassen. 

KaliMM  ckr^niCMBI  aeidlBI  s.  Kalium  bichromicum. 

Ktlim  ckr^mieBBi  Meutrale«  Kali  chromicura  flavum.  Fotassae 
Chromas*  Neutralos  Kaliuramonochromat.  Einfach  chromsaures 
Kali.     [Schwefelgelbe  Krystalle,  leicht  in  Wasser  löslich.  —  5,0  etwa  5  PL] 

Innerlich:  als  Alterans  zu  0,01-0,06,  als  Emeticum  zu  0,1-0,25, 
in  Solution. 

Aeusserlich:  in  Solution  als  Verbandwasser  bei  Geschwüren, 
chronischen  Exanthemen,  Kopfgrind  [5,0-20,0  auf  100.0  Wasser],  als  Augen- 
wasser [Solution  von  1  Th.  auf  10  Tb.  Wasser,  davon  täglich  einen  Tropfen  ins 
Auge  zu  bringen:  bei  pnstulöser  rheumatischer  Augenentzündung],  als  Aetz mittel 
[zur  Wegbeizung  von  Fungositäten]  in  concentrirter  Lösung  oder  Streu- 
pulver; zur  Bereitung  von  Moxen  [mit  einer  Solution  von  1  Th.  in  16  Th. 
Wasser  wird  Löschpapier  durchtränkt  und  zu  kleinen  Cylindern  geformt:  Moxae 
chromatae(l  Stück  10  Pf.)].  Eine  Auflösung  von  5,0  in  1000,0  Wasser 
wird  von  JaeobMn  als  Antisepticum  zur  Aufbewahrung  von  anatomischen 
Präparaten  empfohlen  [Liquor  conservator  Jacobson ii]. 

1120.  1^ 

Kalii  chrom.  neutr.  0,2 
Aq.  dest.  60,0. 
D.  S.  Alle  10  Minuten  1  Esslöffel  voll,  bis  3  mal  Erbrechen  erfolgt  ist. 

HtliMBl  eitrieMin*  Potassae  Citras.  Ealiumcitrat.  Gitronensaures 
Kali,  [weisse,  salinische  Masse;  —  sieht  das  Präparat  schwarz  ans,  so  liegt  dies  an 
der  unzwAckmässigen  Berejtung  mit  Succus  Citri  statt  mit  Acid.  citr.  —  Leicht  lös- 
lich, an  der  Luft  zerfliesslich.  —  1,0  etwa  5  Pf,] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Solution  [vollständig 
entbehrlich  und  durch  die  Potio  Riveri  sehr  gut  zu  ersetzen]. 

Haliam  eyuttui  s.  cyanogenatum.  Kali  hydrocyanicum.  Hydro- 
cyanas  Potassae.  Cyanuretum  Kalii.  Cyanid  of  Potash.  Cyanure  de 
Potassium.  Kaliuracyanat.  Cyankalium.  Blausaures  Kali.  [Entweder 
weisses,  krystallinisches,  leicht  zerfliessliches  Pulver,  oder  (im  geschmolzenen  Zu- 
stande) amorphe,  luftbeständige  Masse,  in  trockener  Luft  geruchlos,  in  feuchter  stark 
nach  Blausäure  riechend,  in  Wasser  leicht,  in  Weingeist  schwer  löslich.]  Ca  VC: 
Säuren,  langes  Aufbewahren  der  Lösung  [da  bald  Umwandlung  in  ameisen- 
saures Kali  stattfindet.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  [mit  grösster  Vorsicht!!  Das  Ministerial-Rescript  vom  10.  März 
1844  bestimmt,  dass  jede  Verordnung  des  Kalium  cyanatum  mit  einem  (I)  zu  be- 
gleiten sei,  zum  Zeichen,  dass  man  dieses  Medicament  und  nicht  das  Kalium  ferro- 
cyanatum  meine]  zu  0,01-0,02-0,03  (!)  2-3  Mal  täglich,  in  Solution  [vor- 
zugsweise bei  Gastralgie,  krampfhaftem  Asthma]. 

Aeusserlich:  in  schwacher  Solution  [0,05-0,3  auf  25,0  Wasser], 
mittelst  Charpie  oder  Compressen  aufgelegt  [bei  verschiedenen  Neuralgien], 
als  Waschwasser  [0,4  auf  100  0  Emuls.  Amjgdal.  amar.  gegen  juckende  Haut- 

fll^   I^  1118-1120.  Digitizedby^OOgie 


Kaliom  ferro-cyanatum.        *  409 


ausschlage:  Ulis]  oder  in  Salben  [0,1-03  auf  25,0  Fett].     Auch  bei  der 
äusseren  Anwendung  ist  Vorsicht  dringend  anzurathen. 

1121.  IV 

Kalii  cyanati  (!)  0,05 

solve  in 
Aq.  dest.  5,0. 
MDS.    3  mal  taglich  15-30  Tropfen.  * 

Oeftterlen. 

Kalmm  ferro-eyanatMU.  Ferro-Kalium  cyanatum  flavum.  Kalium 
ferro-cyanatum  flavum.  Kali  ferruginosum  hydro-cyanicum.  Kali  ferroso- 
hydrocyanicum.  Kali  ferro-borussicum.  Kali  borussicum.  Kali  zooticum. 
Potassae  Prussias  flava  PI.  irlt.  Cyanuretum  Kalii  et  Fern  cum  Aqua. 
Yellow  Prussate  of  Potash.  Ferrocyanide  of  Potassium.  Cyanure  de 
Potassium  ferrugineux.  Kaliumferrocyanat.  Blausauros  Eisen-Kali. 
Oyan-Eisen-Kalium.  Gelbes  Blutlaugensalz.  [Leicht  in  Wasser  löslich.  —  10,0 
10  Pf.]     Cave:  Metallsalze. 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  in  wässeriger  Lösung  [wesentlicher  Bestandtheil 
des  in  neuester  Zeit  pomphaft  angepriesenen  la«il'schen  Fiebermittels]. 

Diese  nicht  giftige  Substanz  ist  nicht  zu  verwechseln  mit  dem  äusserst 
heftig  wirkenden  Cy  an -Kalium,  wozu  der  Name  Kali  borussicum  leicht 
fuhren  konnte. 

Kalivm  kypoeklorosMm  solitMH  s.  Liquor  Kalii  chlorati. 

'^Kaliim  joilatni.  Kali  hydrojodicum.  Joduretum  kalicum.  Po- 
tassii  jodidum  PI.  irlt.  Hydrojodas  kalicus.  Jodide  of  Potassium.  Jo- 
dure  de  potasse.  Kaliumjodid.  Jodkalium.  Jodwasserstoffsaures  Kali. 
[Sehr  leicht  in  Wasser  löslich,  etwas  schwerer  in  Spiritus.  —  10,0  35  Pf.]  Cave: 
Chlor-  und  Brom  Verbindungen,  Säuren,  Metallsalze;  Verordnung  in  Salben- 
form geschehe  nur  auf  kurze  Zeit  und  mit  möglichst  wenig  der  Zersetzung 
unterworfenen  Fetten  [Vaselin,  Paraffin,  vegetabilische  Fette]. 

Innerlich:  zu  0,1-0,5  mehrmals  täglich  [von  einigen,  namentlich  engli- 
schen Aerzten  in  viel  grösserer  Gabe:  bis  zu  10,0-15,0  taglich  gegeben,  was  vielleicht 
in  der  so  häafig  vorkommenden  Verßllschang  des  englischen  Kaliam  jodatum  mit 
Chlor-Kaliam  and  kohlensaurem  Natron  seinen  Qrand  hat.  Erst  kürzlich  wieder 
warde  von  I.  C^tper  Jodkalium  0,6-2:0  pro  dosi,  3  Mal  täglich,  gegen  chronische 
constitutionelle  Krankheiten,  namentlich  Syphilis  und  Rheumatismus,  em- 
pfohlen, und  sollen  hierdurch  niemals  Vergiftungssymptome  beobachtet  worden  sein. 
Die  letzteren  sollen  bei  kleineren  Dosen  mehr  hervortreten  (?),  weshalb  er  diese  bei 
catarrhalischen  AfTectionen  indicirt  hält],  in  Pillen  oder  Solution  [letztere 
gern  in  der  Verbindung  mit  Jod;  vergl.  dieses],  selten  in  Pulvern  [nur  in  Ver- 
bindung mit  schwer  löslichen  oder  unlöslichen  Substanzen]  und  in  Trochiscen 
und  Chocoladenpastillen  [zu  0,2  pro  Stück].  •  H.  Sweeny  empfiehlt  bei  Sy- 
philis Ammonium  carbonicum  3  zu  Kalium  jodatum  5  hinzuzusetzen,  wo- 
durch die  therapeutische  Wirkung  des  letzteren  erhöht  werden  soll. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [1,0-3,0  auf  100,0], 
Inhalationen  in  zerstäubter  Lösung  [vergl.  S.  100],  zu  subcutanen  und 
parenchymatösen  Injectionen  [Thierfeliler:  gegen  Periostitis  syphilitica 
und  Dolores  osteocopi.  Dosis  vergl.  S.  81;  JiifalMwili:  Injectionen  in  hypartrophi- 
scbe  Tonsillen,  vergl.  84],  Klystieren  [1,0-5,0  zu  100.0-200,0],  Einreibungen 
[5  0-15  0  auf  100,0  Spir.  dil.  oder  Spir.  Lavand.,  mehrmals  täglich  auf  verhärtete 

Digitizec^y}^pq(j|^ 


410 


Kalium  jodatum. 


Drüseneinzareiben],  Waschungen  [1,0-2,0  auf  100,0;  zum  Waschen  der  Kopf- 
haut bei  Alopecie:  J.  PInew],  Bädern  [50,0-120,0  zum  allgemeinen,  5,0-10,0  auf 
1  Liter  Wasser  zum  örtlichen  Bade],  Augenwässern  [0,03-0,1  auf  10,0;  mit 
Zusatz  von  Natr.  bicarbon.:  Kinnerer,  bei  Cornealtrübungen],  Salben  [1-10  auf 
25  Vaseline  oder  Fett;  vergl.  oben],  Augensalben  [0.3-1  0  auf  10,01,  Pfla- 
stern [1-5  auf  25]. 


1122.  ]^ 

Kalii  jodati  5,0 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0. 
D.  S.     3-4 mal  täglich  einen  halben  bis 
ganzen  Essloffel.     [Bei  Syphilis.] 

1123.  I^ 
Kalii  jodati 

Hydrarg.  chlorat.  ana  0,06 

Sacchar.  Lactis  0,3. 
M.  f.  pulv.   Disp.  tal.  dos.  No.  12.    D.  S. 
Stdl.  l  Pulver.    [Bei  Croup  und  Diph- 
iheritis,  nachdem  durch  ein  Emeticum 
Erbrechen  erzielt  ist.  Oppolier. 


1124.  J{f 
Kalii  jodati 

Pulv.  Fol.  Jugland.  ana  3,0 

Extr.  Fol.  Jugland.  0,0. 
M.  f.   pil.   100.    Consp.  Lycopod.    D.  S. 
3  mal  täglich  5-10  Pillen  zu  nehmen. 
[Bei  Scrophulosis.] 

1125.  I^ 

Kalii  jodati  5,0 

Semin.  Cacao  ab  Oleo  liberat.  7,5 
Tragacanth.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Sacchar.    D.  S. 
3  mal  täglich  3  Pillen  zu  nehmen. 


1126. 


^ 


Kalii  jodati  5,0 

solvo  in 
Aq.  dest.  25,0. 
D.  S.    Täglich  3  mal  10  Tropfen  zu  neh- 
men, allmälig  bis  auf  40  Tropfen  zu 
steigen^ 

1127.  ^ 

Kalii  jodati  i,0.    [Bei  jeder  neuen 
Verordnung  um  1,0,  bis  zu  8,0 
steigend.) 
Aq.  dest.  120,0 
Aq.  Menth,  pip.  60,0. 
D.  S.    3  stdl.  1  EssloffeL    [Bei  extraperi- 
tonealen Exsudaten  in  Puerperio.] 

BohöUer. 

1128.  Rr 

Kalii  jodati  4,0-8,0 
Aqua  dest.  200,0 
Tinct.  Colchici  15,0. 
IIDS.   3  mal  täglich  1  EsslöfTel.    [Bei  chro- 
nischem Rheumatismus.]         Iiobert. 

i9^  T^  1122-1135. 


1129. 


D.  S. 


1130. 


D.  S. 


1131. 


MOS. 


1132. 


Kalii  jodati  3,0 

solve  in 
Aq.  Selteranae 

[seu  Aq.  carbonic]  250,0. 
Den  Tag  über  zu  verbrauchen. 
Aqua  Selterana  jodata. 

Kalii  jodati  2,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  200,0. 
Esslöffelweise. 

Syr.  Kalii  jodati. 
Bioord. 

I* 
Kalii  jodati  2,5 
Ferr.  sulfuric.  2,0 
Morph,  hydrochlor.  0,06 

solve  in 
Aq.  Cinnamom.  30,0 
Syr.  Aurant.  Flor.  200,0. 
2-3 mal  täglich  l  Esslöffel. 

Lebert's  Jodeisen -Syrup. 


Kalii  jodati  4,0 
Sem.  Coffeae  pulv.  2,0 
Sacchari  122,0 

Tragacanthae  in  Infus.  Coffeae  so- 
lut.  q.  s. 
ut  f.  1.  a.  trochisci  No.  300.    D.  S.     10 
Stück  mehrere  Male  täglich. 

Ph.  Piemont. 

1133.  ^ 

Kalii  jodati  5,0 

solve  in 
Inf.  Fol.  Salviae  200,0. 
Gurgelwasser.    [Bei  Angina  syphi- 


D.  S. 

litica.] 
1134 


IV 


Kalii  jodati  0,2 

solve  in 
Aq.  Rosar.  50,0. 
D.  S.     Augen  Wasser.      [Bei   scrophulöser 
Ophthalmie.] 

1135.  Bf 

Kalii  jodati  2,0 

solve  in 
Decoct.  Fol.  Jugland.  200,0. 
D.  S.    Zum  Umschlag  auf  die  Augen.   [Bei 
scrophulöser    Ophthalmie    und    Photo- 
phobie,   auch    als   Yerbandwasser    bei 
scrophulösen  Geschwüren.] 

Digitized  by^OOQ  IC 


Kalium  nitricum. 


411 


2,0 


1136.  £lr 

Kalii  jodati  5,0 
Liq.  Ammonii  caust. 
Spirit.  dilut.  «0,0. 
MDS.     Zar  Einreibung.    [Man  kann  auch 
einige  Geniigramm  Jodi  pur.  zusetzen, 
femer  anstatt  Spirit.  dil.   einen  wohl- 
riechenden Spirit.  oder  flüssigen  Opo- 
deldoc  wäWen.    [Bei  Kropf  und  ande- 
ren Geschwülsten.]     H.  E.  Bichter. 


1137.  Rr 

Kalii  jodati  5,0 

solve  in  paux.  Aq.  dest. 
adde 
Ungt.  Hydrarg.  cinerei  25,0. 
F.  unguent.    D.  S.   Zum  Einreiben. 
Croup.] 


[Bei 


1138. 


I* 


M.  f. 


Kalii  jodat.  5,0 

Sapon.  med.  3,0 

Aq.  Rosae 

Ol.  Cajeputi  ana  10,0 

Vaselin.  30,0. 

uiiguentum.     D.  S.     3  mal  täglich 


einzureiben. 


[Bei  Geschwülsten.] 

Blecke. 


1139.  H- 

Kalii  jodati  5,0 

solve  in  paux.  Aq.  dest. 
adde 


Opii  pari  0,5 
Ol.  Oliv.  25,0 

Ol.  Cacao  leni  calore  liquefacti  et 
semirefrigerati  10,0. 
M.  f.  nnguent.    D.  S.  Zum  Einreiben.  [Bei 
scrophul.  Geschwülsten,  Kropf.] 

1140.  1^ 

Kalii  jodati  0,25 

solve  in  paux.  Aq.  dest. 
adde 
Ungt.  cerei  4.0-6,0. 
D.  S.  Täglich  eine  Erbse  gross  einzureiben. 
[Bei  Chalazeon.]  Fischer. 

1141.  Bf 

Kalii  jodati  10,0 
Vaselin.  50,0. 
M.  f.  ungt.    S.   Jodkaliumsalbe. 

1142.  ^ 

Kalii  jodati  1,0 

Emplastr.  Conii 

Emplastr.  adhacsiv.  ana  5,0 
M.  f.  emplastr.    D.  S.    Aeusserlich  auf- 
zulegen.    [Bei   chronischer   Gelenkent- 
zündung.] Qu^neau  de  Mossy. 


1143.  IV 

Kalii  jodati  1,0-2,0 
Tinct.  Jodi  10,0-20,0 
Aq.  dest.  200,0-250,0. 

MDS.    Zum  Klystier.    [Bei  Dysenterie.] 

Delioox. 

*Kalilim  HltriCMm.  Nitrum  depuratum.  Kali  nitricum.  Potassae 
nitras  PI.  irlt.  Nitras  kalicus  depuratus.  Nitrate  of  Potash.  Salpetre, 
Azotate  de  Potasse,  Sei  de  Nitre.  Kaliumnitrat.  Gereinigtes  salpeter- 
saures Kali.  Gereinigter  Salpeter.  [Farblose,  durchsichtige,  luftbeständige 
Krystalle  oder  krystallinischcs  Pulver.  In  warmem  Wasser  sehr  leicht,  in  kaltem  et- 
was schwerer  löslich.  —  10  0  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.]  Cave:  Schwefel-,  Salz- 
und  Phosphorsäure  und  deren  saure  Salze  der  Alkalien. 

Innerlich:  zu  0,3-1,0-1,5  l-2stündlich  [2,0-10,0  pro  die],  in  Pulvern 
oder  Solution  [zuweilen  in  Substanz  als  Nitrum  tabulatum  (Sal  Prunellae, 
Sore-throat-selt,  Crystal  mineral),  geschmolzener  und  auf  eine  kalte  Platte  getröpfelter 
Salpeter  (10,0  etwa  10  Pf),  wovon  V2-I  stündlich  1  Stück,  etwa  0,2  genommen  wird]. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [1,0-5,0  auf  100,0], 
Klystieren  [4,0-10,0  ad  clysma],  Waschungen  [20,0-40,0  auf  1  Pfund], 
Fernen tationen  [als  Kälte  machendes  Miltel  sind  die  Sfhnacker'schen  Fomen- 
tationen  bekannt:  1  Salmiak,  3  (roher)  Salpeter,  gröblich  gepulvert  mit  einer  Mischung 
von  6  Essig  und  12-24  Wasser  so  oft  als  nöthig  befeuchtet,  oder  Kochsalz  und  Sal- 
peter zu  gleichen  Theilen  zwischen  feuchte  Compressen  gelegt],  Salben  [selten], 
Streupulver  [mit  adstringirenden  und  aromatischen  Pflanzenpulvern],  zur  Be- 
reitung der  Charta  nitrata  [vergl.  diese]. 

Nur  bei  Verordnung  von  grösseren  Quantitäten  für  den  äusserlichen 
Gebrauch  wird  das  billigere  Kali  nitricum  crudum,  roher  Salpeter, 
verwendet. 

^!il'^ri36-ll43.^#li 


412 


Kalium  nitricom. 


1144.  I^ 

Ealii  nitr. 
Tartar.  dep 
Sacch.  albi  ana  0,5. 
M.  f.  pulv.   Disp.  tal.  dos.  No.  10.    D.  S. 
1  -  2  stdi.  ein  Pulver  mit  Haferschleim 
zu  nehmen.  Bust. 


1145.  I^ 
Kalii  nitr. 
Kalii  sulfurici 

Conchar.  praepar.    ana  10,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  2stdl.  \  Theelöfifel  voll. 
Pulvis  antaoidus  et  temperans. 
Unger. 

1146.  I^ 

Kalii  nitr.  0,5 
Fol.  Digital,  pulv.  0,1 
Sacch.  Lactis  0,5. 
M.  f.  pulv.   Disp.  tal.  dos.  No.  10.    D.  S. 
28tdl.  1  Pulver. 


1147.  I^ 

Kalii  nitr.  0,3 
Acidi  tartar. 
Natr.  bicarb.  ana  0,G 
Magn.  carb.  0,12. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  f>.    S.    Mit 
Wasser   während  des   Aufbrausens   zu 
nehmen. 

Pulvis  aerophorus  nitratus. 


1148.  1^ 

Kalii  nitr.  10,0 
Natrii  bicarb.  25,0 
Elaeosacch.  Citri  (0,25)  15,0. 
M.  f.  pulvis.     D.  S.    4  mal  täglich  einen 
Theelöfifel  mit  einem  Theelöffel  voll  Ci- 
tronensaft  zu  nehmen. 


1149.  I^ 

Kalii  nitr. 

Kalii  sulfuric.  dep.  ana  5,0 
Tart.  dep.  20,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.    2-3stdl   einen  Thee- 
löflfeL 

Pulvis  antiphlogisticus  Fh.  paup. 


1150.  Bf 

Kalii  nitr.  8,0 

solve  in 
Aq.  commun.  250,0 

adde 
Syr.  commun.  30,0. 
D.  S.    Stdl.  1  Esslöffel. 

Mixtura  nitrosa  Ph.  mil. 


1151.  I^ 

Kalii  nitr.  6,0 

Aq.  commun.  150,0 

Syr.  simpl.  30,0 
D.      Mixtura  nitrosa  Form   magistr.  in 
usum  paup.  Berol. 


1152.  I^ 
Kalii  nitr. 

Aq.  Laurocerasi  ana  7,5 
Syr.  Cerasor.  30,0 
Aq.  dest.  180,0, 
D.  Potio  antiphlogistica  Clinici. 

1153.  I^ 
Kalii  nitr.  8,0 
Gummi  Arab.  15,0 
Aq.  Rubi  Idaei  200,0 
Syr.  Rubi  Id.  30,0. 

MDS.     2  stdl.  1  Esslöffel.         ▼.  Gr&fe. 


1154.  IV 
Kalii  nitr.  2,0 

solve  in 
Aq.  Foeniculi  50,0 
MuciL  Gummi  Arab. 
Syr.  Mannae  ana  25,0 
Extr.  Hyoscyami  0,2. 
MDS.    Stdl.  einen   TheelöffeL     [Bei  ent- 
zündlichen  Krankheiten  im  kindlichen 
Alter.]  

1155.  IV 

Inf.  Fol.  Digit.  (e  1,-5)  150,0 

in  quo  solve 
Kalii  nitr.  5,0 
Syr.  Rubi  Idaei  50,0 
D.  S.     2  stdl.  einen  Esslöffel.    Traube. 


1156.  IV 

Kalii  nitr.  8,0 

solve  in 
Decoet.  Rad.  Graminis  (e  \bfi)  200,0 

adde 
Oxymell.  simpl.  30,0. 
MDS.  Stdl.  einen  Esslöffel.    Sohönlein. 


1157. 


D.  S. 


IV 
Tart  stib.  0,05 
Kalii  nitr.  5,0 

solve  in 
Dec.  Alth.  150,0 
Syr.  Alth.  25,0. 
Stdl.  einen  Esslöffel. 


IV  1144-1158. 


1158.  IV 

Kalii  nitr.  5,0 

solve  in 
Dec.  Semen  Lini  200,0 
Aq.  Amygd.  amar.  10,0. 
D.   S.     Stdl.   einen   Esslöffcl.     [Bei   Go- 
norrhoe.] ^  ^ 

Digitized  by  V^OOQIC 


Kalium  permanganicum. 


413 


1159. 


MDS. 


Kalii  nitr.  8,0 
Extr.  Hyoscyami  0,6 

solve  in 
Emulsionis  Papaveris  (e  1 5,0)  250,0 

adde 
Aq.  Laurocerasi  8,0 
Syr.  Amygdal.  30,0. 
Den  Tag  über  zu  verbrauchen.  [Bei 


Gonorrhoe] 


Balti. 


11  CO. 


H 


MDS. 


HCl. 


Aceti  Scillae  25,0 
Kalii  carb.  q.  s. 

ad  perfect.  Saturationem 
in  qua  solve 
Kalii  nitr.  5,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
2stdl.  einen  EsslöffeU 


150,0 


Kalii  nitr.  6,0 
Acid.  nitr.  3,0 
Decoct.  Hordci  300,0 
Spir.  Aeth.  nitr.  6,0 


Sacch.  25,0. 
MDS.    2stdl.  2  Essloffel.     [Bei   Hydrops 
als  kraftiges  Diureticum.J      GhraTes. 

1162.  I^   » 

Kalii  nitr.  1,0 

Decoct.  Hordei  120,0 

Szr.  Moror.  30,0. 
D.  S.    Gurgel  Wasser.     [Bei   Angina  scar- 
latinosa.] 


Wendt. 


1163.  }\f 

Kalii  nitr.  5,0 

Kolve  in 
Seri  lact.  100,0 
Oxymell.  simpl.  20,0. 
Lauwarm  zum  Klystier. 


D.  S. 

1164.  Bf 

Kalii  nitr.  10,0 
Natrii  chlorati  20,0 
Pulv.  Rhiz.  Calami  30,0. 

M.  f.  pulv.    D.  S.    Zum  Einstreuen.    [Bei 
brandigen  und  fauligen  Geschwüren.] 


*Kalilim  pemaMgaiieni.  Kali  crystallisatum  hypcrmanganicum. 
Kali  oxymanganicum.  Potassae  Permanganas.  Permanganate  of  Potas- 
sium.  Kaliumpermanganat.  Uebermangansaures  Kali.  Kaliumsuper- 
manganat.  Löslich  in  Wasser;  die  Lösungen  haben  ein  schön  violettes 
Ansehen.  [10.0  15  Pf.]  Leicht  zersetzlich,  darum  mit  keinem  organischen 
Zusätze  zu  verordnen. 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  2-3  Mal  täglich,  in  Lösung  [gegen  Dia- 
betes mellitus  von  Sanpsta  verordnet;  gegen  Diphtherie  von  Reveil:  Solution  von 
1,0  in  150,0  Aq.  dest.,  2-3stündlich  1  TheelöfTel  in  einer  halben  Tasse  Wasser]. 

Aeusserlich:  als  Desinficiens.  [In  dieser  Eigenschaft  hatte  das  über- 
mangansaure Kali  in  neuerer  Zeit  vielfache  Anwendung  gefunden.  Die  Tilgung  übler 
Gerüche  von  eiternden,  brandigen  Wunden,  cariösen  Zähnen  u.  s.  w.  dürfte  durch 
wenig  Mittel  rascher  und  gründlicher  beseitigt  werden.  In  neuerer  Zeit  ist  es  durch 
die  ebenso  energisch  wirkende  Carbolsaure  verdrängt,  die  jedenfalls  den  Vortheil  hat, 
farblos  zu  sein,  und  sich  deshalb  für  viele  Zwecke,  z.  B.  Zerstäuben  von  Lösungen, 
besser  eignet].  Als  desinficirendes  Waschmittel  [nach  Sectionen,  nach 
Untersuchungen  bei  Puerperalkranken  u.  s.  w.  —  Lösung  von  1,0  auf  100,0  Aq.,  die 
noch  verdünnt  werden  kann],  als  Verband-  und  Aetzmittel  bei  übel- 
riechenden Ulcerationen  [löttger  und  Sehwaaila  empfehlen  Schiessbaumwoilo 
oder  Collodiumwolle  mit  Solutio  Kalii  permanganici  zu  tränken  und  aufzulegen: 
bei  inficirten  Wunden  und  Geschwüren],  Injection  bei  Ozaena,  Carcinoma 
uteri,  Gonorrhoe  u.  s.  w.  [Lösung  von  0,5-1,0  auf  100,0],  zu  subcutanen  Injec- 
tionen  in  die  Wunden  von  Schlangenbissen  [von  einer  1  procentigen  frisch  berei- 
teten Lösung  die  Hälfte  einer  PmvM'schen  Spritze,  also  0,005  auf  0,5  Wasser:  ile  La- 
wril«],  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [Lösung  von  1,0  auf  100,0,  wovon  ein 
TheelöfTel  mit  einem  Glase  PfefTerminzwasser  oder  reinem  Wasser  (unmittelbar  vor  dem 
Gebrauche  gemischt)  zum  Ausspülen  des  Mundes  verwendet  wird ;  Solution  von  2,0 
bis  5,0  auf  50,0  Wasser  zum  Bepinseln  diphtheri  tischer  Stellen;  mit  einejnAsbest- 

[=)ii;;i^H59-1164.  ^«1^ 


414  Kalium  picro-nitricura. 


pinsel  aafzutragen];  zur  Inhalation  in  zerstäubter  Lösung  [vergl.  S.  100; 
gegen  Diphtheritis,  Stomatitis  aphthosa,  Soor,  Ton  Refcil  empfohlen],  endlich  als 
Zusatz  zu  Seifen  [Pineas' desinficirende  Seife.  —  Das  Kali  bypermangani- 
cum  wird  in  der  Seife  leicht  zersetzt;  das  Mittel  darf  daher  nicht  in  Lösung,  sondern 
nur  in  Kryslallen  zugesetzt  werden)  aber  auch  so  kommt  die  Zersetzung  binnen 
kurzem  zu  Stande]. 


der  Patienten,  namentlich  Scharlach-  und 
Diphtherie  -  Kranker.] 

1166.  IV 

Kalii  pcrmanganici 
Calcanae  carbon.  pulv, 
Amyli  ana  100.0. 
M.  f.  pulvis.    D.  S.   Zum  Verbinden  übel- 
riechender Wunden,  Geschwüre,  Krebs- 
n.  s.  w.  DemarquAy. 


1165.  IV 

Kalii  pcrmanganici  5,0 

solve  in 
Aq.  dest.  100,0. 
[Diese  Mischung  habe  zweckmassig  jeder 
Arzt  voJräthig.  Etwa  1  Thce-  bis  Esa- 
löflfel  derselben  zum  Wasser  zugesetzt,  zu 
desinficirenden  Waschungen;  1  Theelöffel 
zu  einem  Wein-  oder  Wasscrglase  voll 
Wasser  zum  Ausspülen  des  Mundes  und 
Gurgelungen  nach  dem  Besuche  anstcckcn- 

Kaliim  pier#-mtrieMn.  Kali  picricum.  Kali  nitro  -  xanthicum. 
Kaliumpicronitrat.  Picrin -salpetersaures  Kalium.  Kohlenstickstoff- 
Kali.  [Gelbe,  krystallinische  Masse,  von  intensiv  bitterem  Geschmack,  schwer  löslich 
in  kaltem,  etwas  leichter  in  warmem  Wasser,  unlöslich  in  Alkohol.  —  1,0  etwa  30Pf.] 

Innerlich:  zu  0,2-0,6  2-3  Mal  täglich,  in  Pillen  [von  Iraetnati 
gegen  Intermittens  empfohlen;  die  Versuche  von  Wtiff  und  fit«tee  machen  die  Heil- 
wirkung dieser  Substanz  gegen  Wechselfieber  sehr  problematisch;  ebenso  zweifelhaft 
erscheint  ihr  Nutzen  bei  Krämpfen,  Neuralgien  u.  s.  w.  —  In  neuerer  Zeit  wurde 
das  Kali  picro-nitricum  als  Anlhelminthicum  namentlich  gegen  Darm-  und  Muskel- 
Trichinen  empfohlen,  ohne  jedoch  sichere  Dienste  zu  leisten.  —  Kürzlich  auch  gegen 
Bandwurm  von  Rille  hülfreich  gefunden,  zugleich  mit  Drasticis  zu  verabreichen, 
bei  streng  geregelter  Diät.  —  Das  Mittel  bewirkt  icterische  Färbung  der  Haut,  der 
Conjunctiva  und  des  Harns  und  wird  deshalb  zur  Production  eines  simulirten  Icterus 
verwendet]. 

Kalini  stUeylieUM*  Kaliumsalicylat.  Salicylsaurcs  Kalium 
[Bisher  noch  nicht  versucht;  verdient  aber  geprüft  zu  werden,  weil  in  diesem  Prä- 
parat die  antifebrile  Wirkung  des  Kalium  zu  der  derSalicylsäure  sich  summiren  dürfte.] 
Innerlich  wie  Natr.  salicylicura,  jedoch  nur  refracta  dosi.  [Das  Mittel 
kann  auch  improvisirt  werden  durch  Verordnung  der  reinen  Salicylsäure  in  einer  Lö- 
sung von  Kalium  carbonicnm.] 

Ktlmm  silicicvm.  Silicate  ofPotassium.  Silicate  de  potasse,  Liqueur 
deCailloux  Kaliumsilicat.  Kieselsaures  Kalium,  Wasserglas.  [DurchSchmel- 
zen  von  kohlensaurem  Kali  mit  Quarz  gewonnen;  gallertartige,  lösliche  Masse,  welche  bei 
langsamem  Verdunsten  eine  glasartige,  an  der  Luft  unveränderliche  Substanz  bildet. 
Nach  Vre  übt  dieses  Präparat  eine  auflösende  Wirkung  auf  harnsaare  Verbindungen 
und  ist  deshalb  mit  Vortheil  zur  Resolution  arthritischer  Tophi  zu  verwenden.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  2  Mal  täglich  in  Lösung  [ausser  gegen  Ar- 
thritis und  harnsaure  Diathese  (Vre),  in  neuester  Zeit  auch  gegen  Diabetes  empfohlen, 
soll  aber  dem  Acid.  silicicum  an  Wirkung  nachstehen:  Batty]. 

Aeusserlich:  als  Zahnschmerzmittel  [mittelst  eines  Pinsels  in  die 
Höhle  der  cariösen  Zähne  applicirt:  €l»stemeyer] ,  auf  die  Haut  aufgetragen 
[gegen  Bienen-  und  Mosquitostiche,  Filzläuse,  bei  Zoster  (in  Verbindung  mit  Extr. 
Opii):  Kleheaneister;  neuerlichst  auch  gegen  Erysipelas  empfohlen:  Pluia^  Ava- 

H^  I^   1165-1166.  DigitizedbyV^OOgie 


Kalium  stibicum.  415 


re»gi.]  In  neuester  Zeit  ist  Wasserglas  mit  Pappe  auch  als  Yer- 
bandmittel  in  der  Chirurgie  —  anstatt  des  Kleisters  und  Gypses  — 
bei  Fracturen,  Luxationen,  überhaupt  zur  Fixirung  von  Gliedmassen  be- 
nutzt worden  (f.  Hmreiehfr  und  Itfintkl). 

KallMH  stibifEM*  Stibium  oxydatum  album.  Antimonium  diapho- 
reticura  ablutum.  Kaliumstibiat.  Antimonsaures  Kali.  [Unlöslich.  — 
10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  [ganz  obsolet]  zu  0,5-1,0  2-3  Mal  taglich,  in  Pulvern 
oder  Pillen. 

Kalivm  sibsalfiros«».  Kali  hyposulfurosum.  Hyposulphis  Pot- 
assae.  Kaliumhyposulfit.  Unterschwefligsaures  Kali.  Von  Polll  gleich 
den  übrigen  Sulfiten  und  Hyposulfiten  von  Kali,  Natron  und  Magnesia  als 
gährungswidriges  Mittel  empi'ohlen.    [Vergl.  hauptsächlich  Magnesia  sulfurosa.] 

Innerlich:  etwa  5,0-10,0  pro  die,  in  vertheilten  Dosen.  [Das  Prä- 
parat ist  leicht  zersetzbar.] 

Kalivm  SMlfirato-stibiatam.  Hepar  Antimonü.  Spiessglanz- 
Schwefelleber.     [10,0  gross,  pulv.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich  und  äusscrlich:    wie  Calcium  sulfurato-stibiat.   [vergl. 


*Kalimi  sulfiiratni.  Hepar  sulfuris  kalinum.  Polysul  füre  tum  pot- 
assicum.  Potassa  snlfurata  PI.  Irlt.  Liver  of  sulfur.  Foio  de  soufre 
alkaline.  Seh we fe lieber.  Schwefelkalium.  [Leberbraune,  später  gelbgrüne 
Bruchstücke.  An  der  Luft  zerdiesslich,  und  dabei  SchwefelwasserstolTgas  entwickelnd. 
—  10,0  20  Pf.]  Cave:  Säuren,  saure  Salze,  Metallsalze,  Tannin,  Chlor 
und  Jod;  man  verordne  immer  nur  auf  kurze  Zeit;  beim  Einnehmen  lasse 
man  sich  der  Porcellanlöffel  bedienen.  [Man  verschreibe  nicht  abgekürzt  Kai. 
sulf.,  da  dies  auch  Kalium  sulfuricum  bedeuten  kann.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,2-0,4  2-3  Mal  täglich,  in  Pillen,  Bissen, 
Solutionen.  [Die  meisten  früherhin  empfohlenen  Geschmackscorrigentia  ent- 
sprechen theils  diesem  Zwecke  gar  nicht,  theils  wirken  sie  durch  ihre  Säuren  zer- 
setzend ein,  so  z.  B.  der  Syiupus  Croci,  Succus  Liquir.  u.  a.  —  Am  besten  verordnet 
ro<an.ohne  alle  Zusätze  die  Auflösung  in  Wasser  oder  Pillen,  denen  man  als  Consti- 
tuens  Argilla  beisetzt,  und  lässt  jedesmal  nach  dem  Einnehmen  einen  Löffel  voll 
eines  aromatischen  Wassers  (z.  B.  Aq.  Cinnam.  spirit.)  zur  Beseitigung  des  fatalen 
Geschmackes  nehmen.] 

Aeusserlich:  zu  Waschungen  [5,0-15,0  auf  100,0],  zu  Bädern 
[hier  lieber  das  folgende,  viel  wohlfeilere  Mittel],  Linimenten,  Salben  [1  auf 
5-10  Seife  oder  Fett]. 


1167.  I* 

Kalii  sulfurati 

Argillae  ana  2,0. 
F.  c.  Aq.  dest.  q.  s.  pilul.  30.     Consp. 
Cinnam.   D.  in  vitro.   S.  2  stdl.  2  Tillen. 


1168.  Bf 

Kalii  sulfurati   1 ,0 

Baisami  peruvian. 

Sapon.  medic.  ana  5,0 

Flor.  Malvae  pulv.  q.  s. 
nt  f.  pil.  No.  30.    Consp.  Cinnam.    D.  S. 
2-10   Stück   täglich    zu   nehmen   und 


1  Tasse  aromatischen  Thee  nachzutrin- 
ken.    [Bei  Hautkrankheiten.] 

Bouohardftt. 


1169.  }<f 

Kalii  sulfurati  0,3 
Fern  pulv.  0,15 
Extr.  Quassiae  0,6 
Carb.  Spong.  q.  s. 
ut  f.  boius.     Consp.   pulv.    Rhiz.  Iridis 
flor.    Disp.  tal.  dos.  No.  2.    D.  in  vitro. 
S.    Früh   und  Abends    1  Stuck.      [Bei 
Drüsen  Verhärtungen.]  Kortüm. 

^itM€7rlI69. 


41C 


Kalium  sulfuricum. 


1170.  Bf 

Kalii  sulfurati  0,6-1,5 

solve  in 
Aq.  dest  25,0 


adde 
Syr.  simpl.  50,0. 
D.S   2stdl.  1  Theclöflfel  voU.   [Bei  Croup.] 
ChAUMier. 


KaliMm  SHlfiiratni  ad  balneui.  Hepar  sulfuris  pro  balneo. 
[100,0  35  Pf.] 

Nur  äusserlich:  zu  Waschungen  und  Bädern  [50,0-150,0  auf  ein 
Vollbad;  um  die  reizende  Einwirkung  des  Schwefelbades  zu  mildern,  setzt  man  in 
französischen  Hospitälern  etwas  Colla  animalis  (\V  V2  Pfund)  hinzu  (Boules  de  Nancy 
—  vergl.  Boules  de  Bareges  unter  Calcium  sulfuratum)]. 


1171. 


^ 


Kalii  sulfurati  ad  balneum  5,0 
Spir. 

Aq.  fontan.  ana  40,0 
Aq.  Laurocerasi  5,0. 
MDS.  Zum  Waschen. 
[Gegen  Sycosis.] 

ZeissL 


1172. 


I* 


Kalii  sulfurati  ad  balneum  15,0 

solve  in 
Aq.  dest.  q.  s. 

adde 
Sapon.  Hispan.  pulv.  60,0. 
F.  massa  ex  qua  formentur  ope  preli  globuli 
N0.2.  D.S.  Schwefelseife.  [Zum Waschen 
bei  chronischen  Exanthemen.] 

*KaliMm  SMlfirieMm.  Kalium  sulfuricum  depuratum.  Kali  sulfuri- 
cum. Tartarus  vitriolatus  dep.  Sulfas  Potassae  s.  kalicus.  Arcanum 
duplicatum.  Sal  polychreslum  Glaseri.  Sulfate  de  Potasse.  Sulfate 
of  potash.  Kaliumsulfat.  Gereinigtes  schwefelsaures  Kali.  [Weisse, 
harte  Krystalle  oder  Kiystallkrusten.  Nicht  leicht  löslich  (1 :  10).  —  10,0  subt.  pulv. 
5  Pf.]  Cave:  Kalk-,  Baryt-,  Blei-  und  Quecksilberoxydul-Salze.  [Nicht 
abgekürzt  Kai.  sulf.  zu  schreiben,  weil  dies  auch  Kalium  sulfuratum  heisscn  kann.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich  [man  sei  mit  der  Dosis  nicht 
zu  freigebig,  da  Fälle  vorliegen,  in  denen  schon  8,0-12,0  auf  einmal  genommen,  hef- 
tige, selbst  tödtliche  Vergiftungszufalle  hervorriefen],  in  Pulvern,  Pillen,  So- 
lutionen [3,0-10,0  auf  100,0]. 


1173.  I* 

Kalii  sulfuric. 

Tart.  dep.  ana  10,0 

Magnes.  carb.  5,0. 

Elaeosacch.  Poenic.  3,0 

Sacch.  10,0. 
M.  f.  pulv.    D.  in  vitro.   S.  3stdl.  1  Thec- 
löffel.  O.  A.  Blohter. 


1174.  I* 

Kalii  sulfuric.  0,6 
Pulv.  Tub.  Jalap.  2,0. 
F.  pulv.     D.  S.    Auf  einmal  zu  nehmen. 

Linoke. 

1175.  Bf 

Kalii  sulfuric.  12,0 
Rad.  Rhei  pulv.  4,0. 
F.  pulv.    D. 

Pulvis  Rhei  compos.  Ph.  mil. 


1176. 


I* 


Kalii  sulfuric.  10,0 
Rad.  Rhei  pulv.  5,0 
Ammon.  chlorat.  2,5. 
f.  pulv.     D. 

Pulvis  digestivus  der  fr.  Ph.  81. 

P*  I^  1170-1179. 


1177.  I^ 

Kalii  sulfuric.  3,0 
Sapon.  Jalapin.  1,0 
Extr.  Aloes  0,5. 
M.  f.  c.  Mucilag.  Gummi  Arab.  pilul.  50. 
Consp.    Lycop.      D.  S.      2  mal   täglich 
2-4  Pillen. 


1178. 


Bf 


Kalii  sulfuric.  15,0 

solve  in 
Inf.  Fol.  Sennae  (e  15,0)  200,0 

adde 
Syr.  Rhamn.  cathart.  25,0. 
MDS.     2stdl.   1-  Esslöffel.     Als   Abführ- 
mittel  bei  entwöhnenden  Frauen,   bei 
Milchmetastasen.] 

1179.  I^ 

Kalii  sulfuric.  25,0 

solve  in 
Inf.  Fol.  Digitalis  (e  2,0)  200,0 

adde 
Meli,  depur.  25,0. 
MDS.    2stdl.  1  Esslöffel,   [ßei  Phlegmasia 
alba  dolens.]  Martin. 


Digitized  by  VorOOQlC 


Kalium  tartaricuiil.  4l7 


1181.  I^ 

Kalii  tartar. 

Pulv.  Fol.  Sennae  ana  10,0 

Syr.  Seniiac  20,0. 
M.  f.  clectuarium.    D.  S.    3  mal  täglich 
1  Theelöffcl  voll. 


Kalium  sulfurieum  aeidvm  s.  Kalium  bisulfuricura. 

Kalium  sulfurosum.  Sulfis  Potassae.  Kaliumsulfit.  Schweflig- 
saures Kali.  Gleich  den  übrigen  schwefligsauren  und  unterschwellig- 
sauren  Salzen  [?ergl.  besonders  Magnesia  sulfurosa,  das  am  meisten  angewandte 
Mittel  dieser  Kategorie]  von  Palll  als  gährungswidriges  Mittel  bei  Infections- 
krankheiten,  namentlich  Typhus,  Intermitteus,  Pyämie,  Scarlatina  u*  s.  w. 
empfohlen. 

Innerlich:  etwa  5,0-10,0  pro  die  in  verlhcilten  Dosen,  am  besten 
in  Lösung  ohne  weiteren  Zusatz,  oder  in  Pulvern  mit  Zucker. 

^Kalium  tartarieum.  Kalium  tartaricum  neutrum.  Kali  tartaricum. 
Tartarus  tartarisatus.  Tartras  kalicus.  Tartrat  of  potasli.  Tartrate  neutre 
de  Potasse.  Sei  vegetal.  Kaliumtartrat.  Neutrales  Kaliumtartrat. 
Weinsteinsaures  Kali.  [Farblose,  durchscheinende,  luftbeständigo  Krystalle. 
Leicht  löslich.  —  10,0  15  Pf.,  subt.  piilv  20  Pf.]    Cave:  Säuren  und  Metallsalzc. 

Innerlich:  [wegen  seines  unangenehmen  Geschmacks  selten  in  Gebrauch 
und  meist  durch  Nalrium  tartaricum  zu  ersetzen]  zu  1,0-2,0,  als  Laxans  in  stär- 
keren Dosen,  in  Pulvern,  Pillen,  Solutionen. 

Aeusserlich:  [selten]  zu  Klystieren. 

1180.         Bf 

Kalii  tartar.  15,0 

solve  in 
Aq.  commun.  200,0 

adde 
Syr.  commun.  10,0. 
D.  S.    l-2stdl.  1-2  Esslöifel. 

Mixtum  c  Kalio  tart.  Ph.  mil. 

Kalium  tartaricum  boraxatum  s.  Tartarus  boraxatus. 

'^Kamala«  Glandulae  Rottlerae.  [Ein  ziegelrothes,  leichtes  Pulver,  ge- 
wonnen aus  dem  abgerissenen  üeberzug  der  Früchte  der  Mallotus  philippinensis,  eines 
zu  den  Euphorbiaceen  gehörigen,  in  Indien  heimischen  Baumes.  Enthält  ein  schwaches 
ätherisches  Oel  und  ein  gelbes  Harz:  Rottlerin.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  [zuerst  von  einigen  anglo-indischen  Aerzten  als  Band  Wurmmittel 
empfohlen,  namentlich  deshalb,  weil  es  gleichzeitig  drastisch  abführend  wirkt;  die 
Versuche  in  Deutschland  haben  die  entschiedene  Wirksamkeit  des  Mittels  dargethan] : 
als  Pulver  zu  8,0-12,0  mit  Wasser  angerieben.  Auch  das  Harz,  Resina 
Kamalae,  wäre  zu  versuchen:  H.  E.  Riehter. 

Kataplasma  perfeetum.  Cataplasme  instantane.  Fertiger 
Umschlag.  [In  Form  einer  trockenen  Karte  zubereitete  Mischung  vegetabilischer 
aus  Seealgen  extrahirter  Stoffe  (angeblich  Pflanzenalbumin)  mit  Baum  wollfasern.  Die 
Karte  wird  zum  Gebrauch  mit  etwas  heissem  Wasser  aufgeweicht,  sodann  als  Kata- 
plasma  aufgelegt  und  mit  Guttaperchapapier  bedeckt.  Auch  mit  medicamentösen 
Stoffen,  wie  Extr.  Opii,  Morphin,  Carbolsäure,  Liq.  Ferri  sesquichlorat.  u.  a.  kann 
die  Karte  imprägnirt  werden.  Auch  zum  Einlegen  in  die  Vagina  und  ins  Rectum  ist 
die  mit  Medicamenten  getränkte  Karte  zu  benutzen.  Das  Präparat  ist  von  Leilefre 
in  Paris  zuerst  hergestellt  worden.] 

Kino«  Gummi  Kino.  [Erhärteter  Saft  von  Pterocarpus  Marsupicum,  ent- 
hält hauptsächlich  Gerbsäure  und  rothen  Farbstoff;  in  Wasser  und  Alkohol  fast  gänz- 
lich löslich.  —  10,0  subt.  pulv.  20  Pf.] 

Ewald  iiiul  Simon,  Anneiverordiiungslelire.    10.  Aufl.  a-r      .^  ^ 


4  IS  Kreosotum. 


Innerlich:  zu  0,3-1,5  mehrmals  täglich  in  Pulvern,  Pillen, 
Bissen,  Lösungen,  im  Decoct  [5,0-10,0  auf  lOOjO], 

Aeusscrlich:  in  Pulver  als  Stypticum,  zu  Zahn-  und  Streu- 
pulvern, zu  Zahnlatwergen,  das  Decoct  zu  Umschlägen,  Ein- 
spritzungen, Pinselsäften,  Mund-  und  Gurgelwässern,  die  alko- 
holische Lösung  zu  Zahntincturen. 

KosiHMm  erystallisatvM.  Koussinum  crystallisatum.  Koussin.  [Ein 
von  Merk  aus  den  Flores  Koso  dai gestelltes,  aus  kleinen,  gemchiosen,  gelben  Kry- 
stallen  bestehendes  Präparat,  welches  das  wirksame  Princip  der  Flores  Koso  in 
reinster  Form  enthalten  soll.  Wenig  löslich  in  Wasser  und  Weingeist.  Leicht  in 
Aetber,  Benzol  und  Chloroform. 

Innerlich:  zu  3,0  in  2-3  Dosen,  abgetheilt  in  Zwischenräumen 
von  Vj-l  Stunde,  in  Oblaten  oder  Pillen  als  Bandwurmmittel. 

^KreosotlM«  Creosotum.  Creasotum.  Creosote.  Kreosot.  [Eine 
neutrale,  klare,  schwach  gelbliche,  ölige,  das  Licht  in  eigenthümlicber  Weise  brechende, 
höchst  penetrant  riechende  Flüssigkeit,  von  scharf  brennendem  Geschmack,  Haut  und 
Schleimhaut  anätzend,  spec.  Gew.  1,03-1,08;  in  kaltem  Wasser  schwer  ^^  1  :  5) ,  in 
heissem  Wasser,  Alkohol,  Aether,  Essigsäure,  fetten  Gelen,  ätzenden  Alkalien  leicht 
löslich.  —  LO  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,03-0,05  [ad  0,1  pro  dosi.  ad  0,5  pro  diel]  2-3  Mal 
taglich,  allmälig  steigend  [und  oft  bis  zu  fiel  höheren  Dosen  gegeben],  in  Pil- 
len [gelatinirten],  Solution  [meist  mit  schleimigen  Vehikeln;  vergl.  Aqua  Kreo- 
soti],  Gallertkapseln  [unzweckmässig].  [Pechtüer  empfahl  in  neuester  Zeit 
Kreosot  gegen  Typhus  und  zwar  innerlich  täglich  0,15  (Solution  in  Wasser  und  Sy- 
rup)  und  2  Mal  täglich  0  12-0  25  per  anam.  bagerhaBS  wendete  es  mit  Erfolg  bei 
Lepra  an  in  Pillen  zu  0.025  Kreosot,  von  denen  zuerst  3,  später  5  pro  die  gegeben 
werden;  Itaeharilat,  filmbert  und  hräatsel  rühmen  den  günstigen  Einfluss,  den  es 
auf  die  Verringerung  des  Bronchialsecretes  und  den  Husten  der  Phtbisiker  besonders 
bei  punilentem  und  fötidem  Auswurf  hat.  In  Perlen  zu  0  03-0,05  pro  Perle  bei  Magen- 
gährung.    EwaM.] 

Aeusserlich:  in  Substanz  [als  Zahnschmerzmittel  mittelst  Watte  auf 
den  schmerzhaften  Zahn  gebracht],  in  wässeriger  oder  spirituöser  Lösung  als 
Mundwasser  [Aq.  Krcosoti  mit  Aq.  dest.  ana]  oder  Zahntinctur  [0,5-1,0 
auf  10,0],  Zahnpillen  [0,25-0.3  auf  50],  Zahnlatwergen,  im  Pinsel- 
saft [0,25-0,5  auf  25.0  Mel],  zu  Injectionen  [meistens  die  Aqua  Kreosoti], 
zu  Umschlägen,  Verbandwässern  [Laailerer  empfiehlt,  da  sich  das  Kreosot 
leicht  aus  dem  Wasser  ausscheidet  und  dann  beim  Verbände  heftige  Schmerzen  ver- 
ursacht, statt  der  wässerigen  Solution  des  Kreosots  Emulsionen  desselben  mit  Gummi 
Arabicum  anzuwenden],  Einreibungen  [0,25-0.75  auf  25,0  Wasser],  in  Lini- 
menten [0,25-05  auf  10,0-15,0  Oel],  in  Seifen,  Salben  [05-1,5  auf  25,0], 
zu  Inhalationen  [aus  Inhalationsröhrchen  oder  aus  einem  mit  wenigen  Tropfen 
Kreosot  befeuchteten  Weinglase,  oder  endlich  in  zerstäubter  Form;  s.  Aqua  Kreosoti], 
Klystieren  [in  schleimigem  Vehikel  (s.  oben):  PechoUer]. 


11S2.  IV 

Kreosoti  1,0 

Micae  panis  et  Mucil.  Gummi  q.  s. 
ut  f.   pil.  No.  40.      Consp.   Pniv.   Cort. 


Cinnam.  D.  S.  1-2  Pillen  nach  jeder 
Mahlzeit.  [Gegen  Gastralgic  durch  ab- 
norme Säurebildung  im  Magen  in  Folge 
von  Pilzen.]  Bndd. 


j^   jlg2.  Digitizedby^OOgie 


Kreosotum. 


419 


11S3.  IV 

Kreosoti  4,0 C) 
Pulv.  Rad.  Alth. 
Succ.  Liquir.  dep.  ana  6,0. 
F.  c.  Aq.  dest.  q.  s.  pilul.  120.    Consp. 
Lycop.     D.   S.    Morgens   und   Abends 
2  Pillen,  spater  steigend  bis  auf  3. 
[Bei  Phthisis  pulmonum.] 

Wolff. 


Aetberis 

Syr.  Aurant.  Cort.  ana  2,0. 

p.  S.    2stdl.  1  TheelöflFel.    [Bei  Vomitus 

gravidarum.]  Knuse. 


1184.  Bf 

Kreosoti  1,0 
Plumb.  acet 
Opii  puri  ana  0,3 
Succ.  Liquir.  6,0. 
IL  f.  pil.  50.    Consp.  Pulv.  Rad.  Liquir. 
D.  S.  3  mal  täglich  2  Pillen. 
[Bei  Phthisis  im  Erweichungsstadium.] 
Fachs. 


1185.  ^ 
Kreosoti 

Cerae  albae  ras. 
Pulv.  Rad.  Alth.  ana  2,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.   100.     Obduc.  gelatina.    D.  S. 
Taglich  2 -3 mal  1-2  Pillen. 

1186.  ^ 
Kreosoti 

Acid.  acet.  ana  0,4 

Spir.  acth. 

Symp.  ana  15,0 

Aq.  dest.  210,0. 
MDS.   2.3stdl.  2  Esslöfifel.    [Bei  Typhus 
exanthematicus  und  bei   adynamischer 
Bronchitis.]  MurohUon. 


1187.  Hf 

Kreosoti  15,0 
Tinct.  Gentian.  30,0 
Spir.  vin.  250,0 
c.  ad  Vin.  Malagens,  ad  1000,0. 
MDS.    2-5  Esslöfifel  im  Tage  zu  nehmen. 
[Bei  foetider  Bronchitis.] 

Bouchardat. 


1190.  Bf 

Kreosoti  2,5 

Aether.  acet.  5,0 

Tinct.  Cinnam.  20,0. 
D.  S.    6  mal  täglich  5-10(!)  Tropfen. 


1191.  Bf 

Kreosoti  0,4-0,6 

Aetheris  1,2 

Syr.  Aurant.  Cort.  30,0 

Aq.  Meliss. 

Aq.  Menth,  pip.  ana  100,0. 
MDS.  V«-Jstdl.  1  Esslöfifel.   [Bei  Cholera.] 
Bacerdote. 


1192.  Bf 

Kreosoti  5,0 
Alcohol.  absol.  15,0 
D.     Spiritus  Kreosoti  des  früheren  Cod. 
med.  Hamb. 
[Statt  des  reinen  Kreosot  als  Zahn- 
schmerzmittel zu  verwenden.] 


1193.  I^ 

Kreosoti  0,5 

Tinct.  Menth,  pip.  25,0 
D.  S.   2iahntinctur.     [Mittelst  Baumwolle 
auf  schmerzende  Zähne  gebracht.] 


1194.  Bf 

Kreosoti 

Cerae  alb.  ras.  ana  1,0 
Opii  0,2 

Pulv.  Caryophyll.  2,0. 
F.  ope  Mucil.  Gummi  Arab.  pil.  30.   Consp. 
Pulv.  Caryophyll.    D.  S.  Zahnpillen. 
[In  den  hohlen  Zahn  zu  stecken.] 


1188.  Bf 
Kreosoti  0,05 
Spir.  dil.  0  2 

Dcc.  Rad.  Salep.  120,0. 
D.S.  2stdl.  4-1  Theelöflfel  (bei  kleineren 
Kindern  —  bei  gi'öaseren  zwischen  2-5 
Jahren,  1  Kinder  iöfifel.) 

[Bei  Brechdurchfall.]  Jona». 

1189.  Bf 
Kreosoti  0,2 

Aq.  Flor.  Aurant.  60,0 
Tinct.  Ferr.  acet.  aeth. 


1195.  I^ 

i  Kreosoti  0,.5 

'  Acid.  acet.  5,0 

I  Aq.  destill.  50,0. 

MDS.    1-2  Theelöfifel   mit  2-3  Esslöflfeln 
j       Wasser    gemischt   aus    einem    Dampf- 
Apparate  zu  inhaliren.    [Bei  Bronchitis 
,       sicca.]  Mandl. 


1106.  I^ 

Kreosoti  1,0-2,0 
Acet.  aromat.  300,0. 
D.  S.   Verbandwas.ser. 

[Zum  Foraentiren  brandiger,  foetider 
1       Stellen.]  Iiebert. 

27 


ff.^3Vf,Vc«Ä 


420  Iao  vacciuum. 


1197.  ^ 

Kreosoti  1,2 
Tinct.  Myrrh. 


1200.  Bf 

Kreosoti  1,0 
Ungt.  Cerei  3,0. 
Tinct  Lavandul.  ana  0,5  ;   F.  unguent.      D.  S.    2-3 mal  taglich   mit 

Syr.  simpl.  30,0  einem  Pinsel  auf  die  Nasenschleimbaut 

Aq.  dest.  200,0.  i       aufzutragen.    [Gegen  Ozaena.] 

D.  S.  Gurgelwasser.     [Bei  Angina  follicu-   ' Wetilar. 

laris.]  Green.       1    lOQi.  i^ 

^ '     ^  '  Sebi  bovini 


1198.  Bf 

Kreosoti  0,5-1,0 
Ol.  Oüvar.  25,0. 
MDS.    Täglich  :^mal  die  afficirten  Stellen 

einzureiben.     [Bei  chron.  Exanthemen.]    |  Kreosoti  puri  4,0 

Oornelisni.       I  ^^-  Cinnamom.  1,2 


Ol.  Cocos  ana  15,0 
Liq.  Kali  caust.  22,5 

Calefact.  f.  sapo,  cui  adde 
Pulv.  Lapid.  Pumicis  15,0 


1199.  Bf 

Kreosoti  0,5 

Ungt.  simpl.  25,0. 
M.  f.  ungt.     [Gegen  Pityriasis  versicolor.] 
Hutoliinson  und  Hebr». 


OL  Citri  2,5. 
F.  frust.  pond.  75,0. 

Kreosotseife. 
[Bei   den  verschiedensten  Hautkrank- 
heiten, namentlich  Eczem,  Psoriasis,  Pru- 
rigo, parasitären  HautafFectionen.] 

▲uBpiti. 


Kreosotum  soktMm  s.  Aqua  Kreosoti. 
Kmsso  s.  Flores  Koso. 

Lac  VaCCiHMm.  Kuhmilch.  [Hauptbestandlhoile:  Wasser  (86-96  pCt.), 
Fett  (Butter),  Eiweiss,  Käsestoff,  Milchzucker  und  Salze].  Die  Gerinnung  der 
Milch,  welche  als  natürliche  Emulsion  der  Butter  durcli  den  Käsestoff 
in  Wasser  zu  betrachten  ist,  erfolgt  spontan  durch  Bildung  von  Milch- 
säure [in  welche  sich  der  .Milchzucker  umsetzt]  oder  durch  Zusatz  von  Säuren, 
sauren  Salzen,  Alaun,  Metallsalzen,  Pepsin.  Bei  dem  Gerinnungsproecss 
coaguliren  die  Käsetheilchen,  indem  sie  die  durch  sie  suspendirt  gehalte- 
nen Buttcrkügelchcn  einschliessen,  so  dass  der  flüssig  gebliebene  Theil 
der  Milch  [Molke]  nur  Zucker  und  Salze  enthalt. 

Innerlich  wird  die  Milch  als  eines  der  hauptsächlichsten  Nahrungs- 
mittel verwendet,  da  sie  alle  Bestandtheile  zur  Ernährung  des  Menschen 
[stickstoffhaltige  Substanz  (Käse  und  Eiweiss),  Feti  (Butter),  sogenanntes  Kohlen- 
hydrat (Milchzucker)  und  Salze]  enthält.  Die  Milch  ist  eines  der  schätzbar- 
sten und  am  leichtesten  zu  beschafTenden  Antidota,  namentlich  bei 
Metallvergiftungen.  —  Bei  vielen  chronischen  Krankheiten,  besonders 
bei  Phthisis,  chronischen  Entzündungen  des  Magens  und  des  Darmkanals 
werden  Milchkuren  verordnet;  dieselben  bestehen  darin,  dass  man  ent- 
weder die  Milch  als  hauptsächlichstes,  ja  fast  ausschliessliches  Nahrungs- 
mittel verordnet  und  nur  etwas  Wcissbrod  dabei  geniessen  lässt  [ganze 
Milchkur],  oder  dass  die  Patienten  Morgens  und  Abends,  oder  3-4  Mal 
je  V4-I  Liter  Milcli  geniessen,  und  ihnen  dabei  eine  leichte  Diät,  weisses 
Fleisch  u.  s.  w.  gestattet  wird  [halbe  Milchkur].  Am  besten  wird  die 
Milch  bald  nach  dem  Melken  und  noch  lauwarm  getrmiken;  wo  sie  dem 
Kranken  Sodbrennen  oder  anderweitige  Verdauungsbeschwerden  erregt, 
lasse  man  gleichzeitig  Antacida  gebrauchen,  z.  B.  jedesmal  nach  dem 
Milchgenuss  1-2  Trodiisci  bicarbon.  Zuweilen  wird  die  Milch  mit  Kalk- 
wasser oder  Selterswasser  zugleich  verordnet.  —  Während  solcher  Kuren 
sind  saure,    fette,  blähende  Speisen,  Obst,    sowie  saure  und  spirituöse 

jl^  I^  1197-1201.  Digitizedby^OOgie 


TiOC  vacciimm.  421 


Getränke  zu  verraciden.  —  Die  Milch  wird,  wo  es  angeht,  am  besten 
von  einer  und  derselben  Kuh  genommen,  und  diese  selbst  rauss  völlig 
gesund  sein,  sorgffiltig  gefüttert  und  gehalten  werden.  -—  Meistens  be- 
dient man  sich  der  Kuhmilch  zu  diesen  Kuren,  selten  der  an  Fett  ärmeren, 
an  Zucker  reicheren  Eselinnenmilch;  die  Ziegenmilch  kommt  im 
wesentlichen  mit  sehr  guter  Kuhmilch  überein,  dürfte  aber  wegen  ihres 
grossen  Fett-  und  Käscgehaltes  sich  in  vielen  Fällen,  namentlich  bei 
schwachen  Verdauungskräften,  zur  kurmässigen  Verwendung  nicht  eignen. 
—  Bei  der  durch  Milch  bewirkten  künstlichen  Ernährung  der  Kinder  in 
den  ersten  Lebensmonaten  gebe  man  die  Milch  stark  abgekocht,  weil 
sie  hierdurch  nicht  nur  haltbarer  wird,  sondern  auch  etwaige  in  derselben 
befindliche  organische  Keime  zerstört  werden.  Man  sehe  darauf,  dass 
die  Milch  keine  Spur  von  Säure  habe  [wenigstens  keine  solche,  die  sich  durch 
Lakmuspapier  oder  gar  durch  den  Geschmack  verräth],  dass  sie,  wo  möglich, 
von  einem  und  demselben  gut  gehaltenen  und  gefütterten  gesunden  Thiere 
komme,  welches  nicht  schon  vor  allzu  langer  Zeit  gekalbt  hat  [etwa  14  Tage 
bis  4  Wochen  vor  der  Geburt  des  Kindes].  Gegenüber  der  immer  zunehmenden 
Verschlechterung  und  Verfälschung  der  Milch  in  den  grossen  Städten 
haben  sich  besondere,  zum  Theil  unter  thicrärztlichcr  Aufsicht  stehende 
sogenannte  Molkereien  gebildet,  welche  für  gute  Beschaffenheit  und  gleich- 
massige  Provenienz  der  Milch  [von  einer  bestimmten  Kuh]  besondere  Sorge 
tragen,  aber  auch  die  Milch  sich  dementsprechend  theurer  zahlen  lassen. 
Eine  Hauptschwierigkeit  ist  überall  da,  wo  man  nicht  ganz  frische  Milch 
haben  kann,  das  Aufheben  derselben.  Es  sind  in  jüngster  Zeit  mehrere 
Methoden  zur  Conservirung  der  Milch  angegeben,  so  die  Verfahren  von 
leeker^  lertllng^  Soltmain^  von  denen  letztere  beiden  durch  längeres  Kochen 
zugleich  die  organischen  Keime  zerstören.  Anfangs  wird  die  Milch  mit 
gleichen  Theilen  Wassers,  später  mit  einem  Drittheil,  dann  mit  einem 
Viertheil  Wasser  verdünnt  und  stets  mit  Zucker  versüsst.  Im  vierten 
Lebensmonate,  bei  schwächlichen  Kindern  schon  früher,  lasse  man  täglich 
ein  Mal  eine  Abkochung  von  Kalbfleisch  in  Milch  [Vs  Pfund  fein  gehacktes 
Fleisch  in  V4  Quart  verdünnter  Milch  abgekocht]  oder  eine  Mischung  von 
schwacher  Kalbfleischbrühe  und  Milch  nehmen.  —  Wo  die  Milch  Magen- 
säure, Diarrhoe  mit  grünlichen  Stuhlentleerungen  u.  s.  w.  hervorruft, 
corrigirt  man  das  Nahrungsmittel  zweckmässig  dadurch,  dass  man  es 
vorher  mit  etwas  Conchac  praeparatae  mischt  und  dann  durch  ein  Seih- 
tuch abgiesst.  —  Bei  der  Darreichung  der  Milch  aus  Saugflaschen  hüte 
man  sich  vor  den  Pfropfen  aus  sogenanntem  vulkanisirten  Kautschuk, 
welche  durch  ihren  Schwefelgehalt  leicht  Schwefelwasserstoff  erzeugen 
und  schädlich  auf  die  Kinder  einwirken  (Joiws).  Besonders  sorge  mau 
für  die  scrupulöseste  Reinlichkeit  der  Saughütchen,  indem  im  entgegen- 
gesetzten Falle  leicht  Pilzbildungen,  während  der  Zersetzung  der  an- 
haftenden Milch  erzeugt,  sich  ansetzen  können  und  zu  Erkrankungen 
des  Kindes,  namentlich  Aphthen,  Soor,  Magencatarrhen  Veranlassung 
geben  können. 

Wo  frische  gute  Milch  nicht  zu  beschafl'en  oder  vom  Magen  des  der 
Muttermilch  entbehrenden  Kindes  nicht  vertragen  wird,  ist  dieselbe  durch 
die  verschiedenen  Kindernahrungsmittel  (vergl.  Farina  nutriens  pro  infan- 
tibus),   ferner  ganz  besonders  durch  die  condensirte  Milch  (vergl.  Lac. 

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4*22  Lac  vacciiium. 


vacc.  condcnsatum)  und  oudlicli  durch  das  in  neuester  Zeit  von  licilert 
und  Ritter  empfohlene  Rahmgemenge  zu  ersetzten.    [Dasselbe  ist  in  6  Ge- 
rn isciion  je  nach  dorn  Alter  des  Kindes  anzuwenden  und  zwar: 
Rahm. 


Gem. 


1: 

««Lit. 

11: 

•  8        "^ 

III: 

8       •' 

IV: 

■  8      ^ 

V: 

/p       r 

VI: 

Wasser. 

Milchzucker.  Milch. 

Casein. 

Fett. 

Zucker. 

's  Lit. 

15  Grni.        —       = 

1    pCt. 

2,5  pCt. 

3,8  pCt. 

3/ 

/  9      1? 

15     r      '.'i6  Lit-   = 

1,4  „ 

2,7  . 

3,8    . 

3 

8      - 

15  . ,       '8      ^      = 

1,8  , 

2.7  , 

3.8    , 

%   . 

15  ,    y^    ,    = 

2.3  „ 

2,9  , 

3.8    . 

3 

15     ,     \     ,     = 

2,6  , 

3.0  „ 

3,9    . 

1 
\    - 

10      .        ',       r,       = 

3.2  , 

2,8  , 

4       , 

Diese  Mischung  ist  durch  das  Verhältuiss  von  Casein  zu  Fett  ähnlicher  der 
Muttermilch  und  deshalb  leichter  verdaulich  als  Kuhmilch  und  wird  selbst  bei 
schwächster  Yerdauunp:  und  Gastro-Enteritis  der  Kinder  gut  vertragen.  Allerdings 
ist  eine  sorgniltige  Behandlung  der  Milch  und  des  Rahms  hierzu  nöthig,  weswegen 
auf  das  vortrelTliche  Buch:  ^Die  Kinderernährung  im  Sänglingsalter  von  Biedert** 
verwiesen  sei. 

Als  Bieilert'sche  Rahmeonserve  geht  im  Handel  eine  aus  Kalialbuminat, 
Kuhbutter,  gleichen  Theilen  Milch-  und  Rohrzucker,  sowie  den  Salzen  der  Menschen- 
milch zusammengesetzte  gclbwoisse  Paste,  mit  einem  so  berechneten  Gehalt  an  allen 
jenen  Bestandtheilen ,  dass  durch  vorschriftsmässige  Verdünnung  mit  Wasser  genau 
eine  Milch  entsteht,  welche  Gemenge  I  des  obigen  Rahmgemenges  entspricht.  Durch 
löfTelweisen  Zusatz  von  Kuhmilch  kann  man  den  W^erth  des  Gemenges  auch  noch 
weiter  heben,  resp.  dasselbe  allmälig  in  natürliche  Milch  übergehen  lassen.  —  Zwei 
jüngst  in  den  Handel  gebrnchte  Präparate,  das  Lactin  von  firtb  und  KiMi  in  Watt- 
wyl  und  das  Milchsalz  von  Pailke  in  Leipzig,  welche  angeblich  die  Kuhmilch 
leichter  verdaulich  und  der  Menschenmilch  ähnlicher  machen  sollen,  erfüllen  nach 
den  Untersuchungen  Pfeiffcr's  diesen  Zweck  keineswegs  und  sind  nichts  als  Milch- 
zucker mit  geringen  Mengen  Clomatrium.] 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [bei  Stomatitis,  An- 
gina], Augenwässern  [Aufguss  von  Flor.  Sambuci  in  Milch  bei  Ophthalmia 
catarrhalis  der  Kinder],  Fomentationen  [bei  schmerzhaften  Hautausschlägen, 
Erosionen],  zu  Klystieren  [rein  oder  mit  einer  leichten  aromatischen  Infusion 
(auch  als  Emährungsmittel)],  zu  Bädern. 

Die  Buttermilch  (Lac  ebutyratum),  welche  ihres  Buttcrgehaltcs 
beraubt  ist,  wird  als  kühlendes  Abführmittel,  zuweilen  auch,  gleich  der 
Molke,  zu  einer  mehrwöchentlichen  Kur,  zumal  bei  Magenleiden  und 
Phthisis,  volksthümlicher  Weise  benutzt,  angewendet. 

Auch  der  Kumyss  (Lac  fermentuns  equinum,  Galactozymc)  kam  in 
neuester  Zeit  vielfach  zur  therapeutischen  Verwendung.  So  ist  er  von 
verschiedensten  Autoren  und  Orten  aus  (Blyrtle,  Jagielski^  Carriere,  Siefekiag) 
bei  Phthise  empfohlen,  von  JIc  CaokU  mit  Erfolg  bei  hartnäckigem  Er- 
brechen angewandt  worden.  Der  echte  Kumyss  wird  in  den  kirgisischen 
Steppen  aus  Stutenmilch  durch  Gährung  derselben  bereitet.  Das  erste 
Product  der  Gährung  heisst  Ssaumal,  hat  eine  leichte  angenehme  Säure. 
Diese  nimmt  zu  und  nach  einigen  Tagen  erhält  der  Kumyss  einen  gei- 
stigen Geschmack  mit  einem  cigenthümlichen  Nebengeschmack  und  Ge- 
ruch. 1000  Th.,  je  nach  der  fortgeschrittenen  Gährung,  enthalten  18 
bis  6  Th.  Zucker,  12-20  Th.  Alkohol,  5-10  Th.  Kohlensäure,  4-8  Th. 

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Lac  vacciniim  condcrisatum.  423 

Milchsäure,  etwa  12  Th.  Fett  uud  2-8  Th.  Proteiiistoffo  und  Salze. 
Man  beginnt  die  Kur  mit  1  Flasche  (V4-I  Lit.)  und  lässt  die  Flüssig- 
keit langsam  (l-2stündlich  1  Glas)  bei  massiger  Körperbewegung  und 
warm  (bis  26  ^  R.)  nehmen  und  steigt  bis  auf  5  Flaschen.  Kühl  (8  bis 
12^  R.)  wird  es  nur  dann  gegeben,  wenn  das  warme  Getränk  Ekel  er- 
regt. Auch  bei  uns  wird  er  durch  Stahlberg  aus  der  Milch  importirter 
kirgisischer  Stuten  hergestellt.  Der  Käsestoff  der  Stutenmilch  soll,  ähn- 
lich dem  der  Frauenmilch,  in  viel  feinerer  Vertheilung  gerinnen  und 
verdaulicher  sein  als  der  der  Kuhmilch.  Aus  demselben  Grunde  wird 
der  echte  Kumyss  dem  aus  Kuhmilch  bereiteten  künstlichen  Kumyss 
vorgezogen.  Dennoch  ist  der  letztere,  bei  der  Seltenheit  und  dem  theueren 
Preise  des  ersteren,  wohl  zu  empfehlen.  [Ausser  der  unter  Lac.  vacc.  con- 
densatnm  angegebenen  Vorschrift  Sehwalbe's  ist  die  folgende  von  iesfhewoff  und 
Lersehia  erw&hnenswerth :  1  Pfund  sehr  fein  gepulverten  Milchzuckers  wird  in  3  Liter 
Wa.sser  aufgelöst.  Ein  Liter  dieser  Lösung  wird  mit  3  Litern  einer  sorgfältig  abge- 
rahmten Milch  gemischt  und  V2  eder  ganze  Flasche  Kuh-  oder  Stutenkumyss  zuge- 
setzt. Wo  ein  solcher  nicht  vorhanden,  bereitet  man  sich  zuerst  einen  Kumyss  durch 
Zusatz  von  Hefe  zu  Milch  und  Milchzucker.  Diese  Fermentmischung  bleibt  in  einer 
Temperatur  von  16-18**  R.  6-8  Stunden,  bis  sich  Kohlensäure-Entwicklung  auf  der 
Oberfläche  zeigt,  sodann  werden  die  zwei  übrig  gebliebenen  Liter  der  Zuckerlösung 
und  6-9  Liter  gut  abgerahmter  Milch  hinzugegossen.  Nunmehr  wird  die  ganze  Flüssig- 
keit in  einem  Fasse,  stets  unter  Temperatur  von  16-18^  R.  innerhalb  24  Stunden  in 
stündlichen  Zwischenräumen  je  15-20  Minuten  lang  geschlagen  und  sodann  in  Fla- 
schen —  dieselben  aber  nicht  ganz  voll  —  gefüllt,  und  diese  dann  sorgfältig  verkorkt. 
Die  gefüllten  Flaschen  müssen  noch  6-8  Stunden  in  einer  Temperatur  von  16-18^  R. 
gehalten,  dann  an  einen  kühlen  Ort  gebracht  werden.  Am  meisten  empflohlt  sich 
ein  2-3  Tage  alter  Kumyss.  Täglich  sind  1-3-6  Flaschen  (a  Vt-1  Liter)  Kumyss  zu 
verbrauchen.  —  Empfohlen  bei  b'chwächezuständen,  Magen-  und  Darmerkrankungen, 
Phthisis  u.  a.] 

Lac  TacciMvm  MHileMsatiim.  Extractum  Lactis.  Condeusirte 
Milch.  Milchextract.  [Bis  zur  Trockne  oder  zur  Extract-Consistenz  abge- 
dampfte Milch.  —  Das  unter  dem  Kamen:  condensirte  Milch  im  Handel  vor- 
kommende, hauptsächlich  in  der  Schweiz  bereitete  Präparat  enthält  sehr  viel  Zucker 
neben  der  abgedampften  Milch,  wodurch  sein  Nährwerth  relativ  verringert  wird.  Es 
liegt  aber  in  der  Natur  der  Milch,  dass  sie  ohne  Zucker  oder  ähnliche  Zusätze  nicht 
Concentrin  werden  kann,  und  ist  dasPräparat  deshalb,  wo  es  an  frischer  guter  Milch 
mangelt,  immerhin  als  sehr  brauchbar  zu  empfehlen.  —  Nach  Schwalbe  lässt  sich  aus 
der  condensirten  Milch  ein  künstlicher  Kumyss  folgen  de  rmassen  bereiten:  100  Ccm. 
condensirte  Milch  werden  mit  wenig  kaltem  Wasser  gelöst,  darauf  1,0  Milchsäure,  0  5 
in  etwas  Wasser  gelöste  Citronensäure  und  15.0  Rum  hinzugefügt  und  dann  mit 
Wasser  auf  1000-1500  Ccm.  verdünnt.  Diese  Mischung  wird  in  eine  Liebig'scho 
Flasche  gefüllt,  mit  Kohlensäure  imprägoirt  und  einige  Tage  in  einer  warmen  Stube 
stehen  gelassen.  Dieser  künstliche  Kumyss  hält  sich  nur  etwa  8  Tage.  Der  Kumyss 
wird  becherweise  verabreicht.    Vergl.  noch  Kumyss  auf  p.  422]. 

Innerlich:  mit  (mindestens  9  Th.  liedert)  Wasser  verdünnt,  auf 
Reisen,  oder  im  heissen  Sommer  zur  Ernährung  Kranker  und  ganz  be- 
sonders für  Kinder.  Zuweilen  zweckmässiger  durch  das  Gelbe  eines  Eies 
zu  ersetzen. 

Ltee«  Ul  grtmSf    Gummi  Laccac.    Gummilack. 

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424  Lactucariura. 


Acusscrlich:  in  Weingeist  gelöst,  in  neuerer  Zeit  als  Ersatzmittel 
des  Collodiums  empfohlen.  —  Die  Lösung  von  Gummilack  und  Alaun  in 
llosenwasser  giebt  die  sogenannte  Ti natura  Laccae,  ein  obsoletes,  nur 
noch  zum  Rothfarben  von  Zahntincturen  gebrauchtes  Präparat. 

Laeea  in  tabalis«    Schellack. 

'^'Lactacarian«  Lactucarium  germanicum  s.  Optimum,  s.  gcnuinum. 
Lactucarium  virosum.  Lettuce-Opium.  Giftlattigsaft.  Lattig-Opium. 
[Unter  dieser  Bezeichnung  versteht  man  die  beste  Qualität  des  jetzt  vorzugsweise  in 
Deutschland  gewonnenen  Lactncariums;  dasselbe  ist  der  aus  den  Einschnitten  in 
blühende  Stengel  von  Lactuca  virosa  fliessende  und  an  der  Luft  eingetrocknete  Saft. 

—  Enthält  einen  scharf  narcotischcn,  chemisch  indifferenten,  nicht  stickstoffhaltigen 
krystallini>chen ,  sehr  leicht  zersetzlichen  Stoff:  Lactucin,  welcher  der  wirksame 
Bestandtheil  ist,  ausserdem  Lactucasäure  und  Lactucopikrin  (L«(iwi^|  RrvMeyer). 
In  compacten,  trockenen,  pulverisirbaren  Stücken,  die  aussen  braungelb,  innen  weiss 
aussehen.  Das  Lactucarium  ist  schwer  zerreiblich  und  liefert  mit  Wasser  erst  unter 
Zusatz  von  Gummi  eine  Emulsion.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,3  [ad  0,3  pro  dosi,  ad  1,0  pro  die!  —  damit 
Lactucarium  hypnotisirend  wirke  ist  nach  VrvBiiäller  eine  viel  grössere  Dose  erfor- 
derlich, nämlich  0,5-2,0],  in  Pulvern,  Pillen  oder  Emulsion. 

Aeusserlich:  im  Collvrium'  bei  erethischen  Augenentzündungen 
[0.2-0,3  auf  25,0]. 

1202.  I^  I  Gummi  Arab.  4,0 
Lactucarii  0,5  f.  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 
Sacch.  4,0.                                          1              Emuls.  2  >0,0 

Div.  in  10  part.  aeq.    D.  S.  'Jsiündl.  ein  i  adde 

Pulver.  ,  Syr.  Aurant.  Cort.  30,0. 

I  MDS.    Stdl.  1  Esslöffcl.     [Bei  Schlaflosig- 

1203.  Kr  j  kcit,  hysterischen  Beschwerden  u.  s.  w. 
Lactucarii  0,0  !  v.  Hildenbrand. 

Laetaearinn  ^llieam«  Lactucarium  sativum.  Thridacium.  Thri- 
dax.  Thridace.  Gartenlattigsaft.  [Viel  schwächer  als  das  vorige;  wird 
aus  der  Lactuca  sativa,  vorzugsweise  in  Frankreich  gewonnen.  Kommt  in  dunkelbraun 
glänzenden,  leicht  zerreiblichen  Lamellen  vor.  —  1,0  etwa  10  Pf] 

Innerlich:  zu  0,2-0,5-1,0  und  mehr,  in  Pulvern,  Pillen  oder 
Emulsionen.  [Wegen  der  Unsicherheit  der  Wirkung  nie  zu  verordnen  und  stets 
durch  das  vorhergehende  oder  durch  das  Extr.  Lactucae  virosae  (s.  dieses)  zu  ersetzen. 

—  In  Frankreich  war  die  Thridace  bislang  sehr  gebräuchlich;  man  hat  sich  aber  auch 
in  letzterer  Zeit  von  den  Mängeln  derselben  überzeugt.  Benutzt  werden  indess  noch 
manche  Patentarzneien,  welche  Thridace  enthalten  sollen.] 

Lactneinan«  Lactucin.  Aus  dem  Lactucarium  (germanicum)  zu- 
erst von  Baehner  in  amorphem  Zustande,  sodann  von  Wtli  in  Krystallform 
dargestellt.  In  neuester  Zeit  hat  VrvBiiuller  mit  dem  Mittel  therapeutische 
Versuche  angestellt;  er  fand,  dass  Dosen  von  0,05-0,3  [des  krystallisirten 
Präparats,  von  Ladwig  dargestellt]  narcotische  Eigenschaften  besitzen. 

*Laniinaria«  Laminaria  digitata.  Laminariastiele.  Von  Lami- 
naria  Cloustoni.  Ein  an  der  norwegischen  Küste  wachsender  Tang.  Als 
Ersatzmittel  des  Pressschwamms  zur  Erweiterung  des  Cervicalkanals  zu- 
erst von  Sl»tB  empfohlen,  dann  von  vielen  Autoren  geprüft  und  bewährt 
gefunden.  [Die  Laminaria  vermag,  durch  ihr  Quellungsvermögen,  einen  Kanal  inner- 
halb einer  Stunde  um  das  doppelte,  in  drei  Stunden  um  das  drei-  bis  vierfache  und 

g^  Bf   1202-1203.  Digitizedby^OOQie 


Lapis  Pumicis.  4*25 


in  24  Stunden  um  das  sechs-  bis  achtfache  seines  ümfangcs  zu  erweitern :  CreTe.  — 
1  Centimeter  5  Pf.] 

Lana  pingsisu  Fettwolle.  [Lose  Kammwolle  mit  Oleum  Olivarum 
durchfettet.] 

Zur  Einhüllung  rheumatisch  afficirter  Theile. 

Lapides  Cancraran.  Oculi  Cancrorum.  Crebs-oyes.  Yeux  d'ecro- 
visse.  Arebssteine.  Krebsaugen.  [Steinige  Concretionen  im  Magen  von 
Cancer  seu  Astacus  flu?iatilis,  bestehend  aus  kohlensaurem  Kalk  und  Schleim.  —  10,0 
subt.  pulv.  (praepar.)  5  Pf.] 

Innerlich:  in  Gabe  und  Form  wie  Conchae  praepar.  [s.  diese]  und 
stets  durch  dieses  billigere  Mittel  zu  ersetzen. 

Lapis  ealaninaris«  Calamina.  6a  Im  ei.  Zinkblende.  [Unreines 
kohlensaures  Zinkoxyd  mit  Kieselsäure  und  Thonerde..  —  10,0  subt.  pulv.  (praepar.) 
etwa  5  Pf.] 

Lapis  nitigatns  s.  Argentum  nitricum. 

Lapis  Pnnieis«  Lapis  Pumex.  Pumice-stone.  Ponce.  Bimst  ein. 
[10,0  subt.  pulv.  (praepar.)  10  Pf] 

Acusserlich:  zu  Zahnpulvern,  Zahnlatwergon,  mit  Seife  ge- 
mischt, als  am  stärksten  reinigendes  Waschmittel  [vergl.  Sapo  pumicis, 
Savon  ponce]. 

1204.  H'  I    1206.  ^ 

Lapidis  Pumicis  |  Lapid.  Pumic.  8,0 

Conch  praep.  ana  5,0  i  Tart.  dep. 

Rhiz.  Irid.  flor.  pulv.  |  Conch.  praep.  ana  15,0 

Tart.  dep.  ana  10,0  i  Myrrh.  pulv. 

Ol.  Menth,  pip.  0,2.  Rhiz.  Irid.  flor. 

M.  f.  pulvis.    D.  S.  Zahnpulver.  '  Alum.  usti 

,  Coccionell.  pulv.  ana  4,0 

1205.  IV  •  M.  et  adde 
Coccionell.  pulv.  2,0  Ol.  Caryophyll.  0,5 
Kalii  carb.  dep.  0,5  j  Meli,  depur.*  200,0. 
Aq.  fönt.  q.  s.                                      F.  clectuarium. 

ut  f.  massa  pultacea,  stet  per  aliq.  |  Electuarium  dentifricium 

horas,  tunc  adde  !  des  früheren  Ood.  med.  Hamb. 

Svr.  simpl.  50,0  ,  

Rhiz.  Irid.  pulv.  10,0 

Tart.  dep.  25,0  1207.  R- 

Lapid.  Pumicis  15,0  Lapid.  Pumic.  pulv.  3,0 

Alumin.  2,5  |  Saponis  pulv.  25,0. 

Ol.  Bergamott.  MDS.  Bimsteinseife.    [Bei  Scabies.] 

Ol.  Caryophyll.  ana  0,2.  KaohenmelBter. 

D.  Electuarium  dentifricium. 

*LicheH  Islandicns«  Cetraria  Pk.  Irlt.  Liverwort,  Icelandmoos. 
Liehen  d'Islande.  Isländisches  Moos.  [Von  Cetraria  Islandica.  —  Enthält 
Starke  (Moosstarke,  Lichcnin)  und  einen  bitteren  ExtractivstolT  (Cetrarin).  —  Die 
Entfernung  des  Bitterstoffs  geschieht  entweder  im  Hause  des  Kranken  durch  mehr- 
maliges Abwellen  des  Mooses,  oder  viel  zweckmässiger  in  der  Apotheke  (vergl.  Liehen 
Island icus  ab  amaritie  liberatus).  —  100,0  conc.  30  Pf.,  10,0  subt.  pulv.  5  Pf.] 
Cave:  Metallsalze. 

Innerlich:  zu  15,0-30,0  auf  den  Tag,  im  Decoct,  in  Gallerte, 
als  Species.  [Die  Pulver-  und  Latwergenform  ist  durchaus  unzweckmässig, 
ebenso  die  Verordnung  in  Trochisci  und  die  elegant  sein  sollende,  aber  abscheulich 
schmeckende  Pasta  Cacao  c.  Lichene  Islandico.j    Das  Decoct  macht  man 

^'^f204-1207. 


426 


Liehen  Islandicus  ab  amaritic  libcraius. 


von  1  auf  10-15;  concentrirt  man  dasselbe  stärker,  so  wird  es  beim  Er- 
kalten unangenehm  dicklich;  die  Gallerte  bereitet  man  aus  1  auf  3-6. 
—  Liegt  es  in  der  Absicht  des  Arztes,  nur  das  Moosbitt^r  zu  verwen- 
den, so  wird  das  Moos  nur  infundirt  oder  sehr  kurze  Zeit  gekocht. 
Will  man  hingegen  nur  die  Moosst&rke  in  Gebrauch  ziehen,  so  verordnet 
man  das  nächst  erwähnte  Liehen  Islandicus  ab  amaritie  liberatus. 


1208.  H 

Lieh.  Island,  oonc.  30,0 
Aq.  comm.  540,0 

Leniter  decoque  non  agitando 
ad  remanent.  240,0. 
Cola  et  exprime.    D. 

MaciL  Lieh.  Island.  Fh.  mil. 


1200. 


^ 


1210.  Hr 

Lieh.  Island. 

Rad.  Polygal.  amar.  ana  50,0 

Rad.  Liquir. 

Stipit.  Duleam.  ana  2."),0. 
M.  f.  species.    D.  S.  Den  5.  Theil  in  Ab- 
kochung taglieh  zu  verbrauchen. 


Lieh.  Island.  30,0-50,0 

coque  e.  Aq.  fönt.  q.  s.  ad 
Colat  150,0 

in  qua  solve 
Saech.  albiss.  50,0. 

Repone  in  loco  frigido. 
ut  f.  gelatina.    D.  S.  In  einem  Tage  zu 
verbrauehen. 

Gelatina  Lieh.  Island. 

LickeM  IslaMilicu  ab  anaritie  liberatas«   Entbittertes  islän- 
disches Hoos.    [5  Th.  isländisches  Moos  werden  mit  30  Th.  lauwarmen  Wassers 
übergössen,  womit  vorher  1  Tb.  Liq.  Kali  carbon.  gemischt  ist.    Nach  3 stündigem 
-Stehen  wird  die  Flüssigkeit  abgegossen,- mit  kaltem  Wasser  gut  nachgespült  und  der 
Liehen  getrocknet.  —  10,0  10  Pf.] 


1211.  H' 

Lieh.  Island. 

Stipit.  Duleam.  ana  30,0 
Herb.  Cardui  bened. 
Herb.  Centaurii  min.  ana  20,0. 
M.  f.  spec.   Div.  in  part.  aeq.  No.  10.   D.  S. 
Auf  1  Päckchen  3  Tassen  Wasser  auf- 
giesscn,  auf  2  zusammenkocheu  lassen, 
Morgens  und  Abends  1  Tasse  zu  trinken. 
[Bei  Phthisis  pulmonum.] 

Iie^rden.  —  Babow. 


Innerlich:  wie  das  vorige. 


1212. 


Bi 


Lieh.  Island,  ab  amar.  lib.  25,0 
coque  c.  Aq.  fönt.  q.  s.  ad 

Colat.  250,0 
adde 

Syr.  Liquir.  50,0. 
D.  S.  3stdl.  l  Esslöffel. 


1213. 


IV 


Colat.  refrigerat.  adde 
Aq.  Aurant.  Flor. 
Syr.  Rhoeados  ana  25,0. 
D.  S.  Esslöffelweise. 


1214. 


I* 


Lieh.  Island,  ab  amar.  lib.  50,0 
coque  c.  Aq.  comm.  q.  s.  ad 
Colat.  200,t) 

adde 
Syr.  Cerasor.  50,0 
Aq.  Laurocerasi  5,0, 
F.  gelatina.    D.  S.  Den  Tag  über  zu  ver- 
brauchen. 


Lieh.  Island,  ab  amar.  lib.  25,0 

coque  c.  Aq.  fönt.  q.  s.  ad 
Colat.  300,0 

sub  finem  coctionis  adde 
Fruct.  Phellandr.  aquat.  cont.  15,0 

Lichf ■  pariftilUS«  [Von  Parmelia  parietina.  —  Als  nnzweckmässiges  Er- 
satzmittel des  Liehen  Islandicus  früher  benutzt.  —  Ebenso  das  Liehen  pulmo- 
narius.  Liehen  pyxidatus.  Liehen  rangiferinus.  —  Alle  diese  Moose  ver- 
halten sich  in  Form  und  Gabe  wie  Liehen  Islandicus.] 

Li^un  AMCahHite«  Anacahuitholz.  [Welssgelblicbes  oder  grün- 
liches, sehr  hartes  Holz,  dessen  botanische  Abkunft  noch  nicht  festgestellt,  geruchlos, 
von  scharf  adstringirendem  Geschmacke,  nach  L  Baehaer  mit  bedeutendem  Gehalte 
an  ozalsaurem  Kalk.  —  Gegen  „Brustkrankheiten''  empfohlen,  aber,  wie  durch  viele 
Versuche  festgestellt,  ganz  wirkungslos. 

B^  Bf   1208-12U,  DigitizedbyCjOOgle 


Lignum  Carapcchianum. 


427 


Lipom  Canpechianlin.  Logwood.  Bois  do  Caropcchc.  Cam- 
pech-,  Blau-  oder  Bluthölz.  [Von  Haemotoxylon  Caropechianura.  —  Enthält 
Gerbstoff  und  einen  rothon  Färbestoff  (Haemaloxylin).  —  100,0  rasp.  15  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [5,0  15,0  auf  100,0]. 

1215.  IV 

Decoct.  Ligni  Campcchiani 

(e  5:150) 
Acid.  tan  nie.  1,0 
Syr.  simpl.  50,0. 
MDS.    2stdl.  1  Esslöifel. 
[Bei  tuberculösen  Darmgeschwüren.] 
Freriohi. 


121G.  H' 

Ligni  Campeohiani  4,0 

coque  cum 
Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  Golat.  100,0 
adde 
Syr.  simpl.  30,0. 
D.  S.  Stdl.  einen  kleinen  TheelöffeL    [Bei 
I       Diarrhoea  Infant.]  Lebert. 

Lignun  Fenianbaci«  L.  brasiliense.  Brasil-wood.  Bois  de  Bresil. 
Fernambuk-  oder  Brasilienholz.  [Von  Caesalpinia  echinata.  —  Enthält 
Farbstoff,  Gerbstoff  und  einen  geringen  Antheil  eines  scharfen  ätherischen  Oels.  — 
10,0  rasp.  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  ira  Decoct  [wie  Lign.  Campech.;  obsolet], 

^Linan  Cujaei«  L.  sanctum.  L.  benedictum.  L.  vitae.  Pock- 
wood.  Gayac.  Guajakholz.  Pocken-,  Franzosenholz.  [Von  Guajacum 
officinale.  —  Enthält  Harz  (Guajakharz),  ätherisches  Oel,  kratzenden  Extractivstoff 
(Guajaoin).  —  100  0  conc.  et  gr.  mod.  pulv.  30  Pf.,  10,0  subt.  pulv.  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  15,0-60,0  pro  die  zu  verbrauchen;  meist  in  Ab- 
kochung [10  0-20,0  auf  100,0;  die  früheren  Bestimmungen ,  nach  welchen  das 
Guajakholz  sehr  lange  und  sehr  stark  kochen  musste,  sind  jetzt,  wo  man  die  Decocte 
im  Dampfapparat  bereitet,  vollkommen  überflüssig.  —  Will  man  den  Decocten ,  wie 
dies  häuGg  der  Fall  ist,  zu  besserer  Verdauung  aromatische  Substanzen  zusetzen,  so 
muss  dieses  sub  finem  coctionis  geschehen ,  oder  man  fügt  der  Colatura  refrigerata 
aromafische  Tincturen  oder  Extracte  hinzu],  in  Species;  in  Pulver-  oder 
Latwergenform  ist  die  Darreichung  des  Guajakholzes  sehr  unzweck- 
mässig. 


1217.  IV 

Rasur.  Ligni  Guajaci  25,0 

coque  c.  Aq.  comm.  q   s 
Colat.  200,0 

sub  finem  coctionis  adde 
Fol.  Sonnae  5,0 
Rad.  Liquir.  10,0 
Pruct.  Foenic.  5,0 
Den  Tag  über  zu  verbrauchen 


ad 


D.  S. 
1218. 


^ 


50,0 


Ligni  Guajaci  rasp. 
KsmI.  Sarsaparill. 
Rhiz.  Graminis 
Rad.  Bardanac  ana  10,0 


coque  c.  Aq.  comm.  q.  s.  ad 
Colat.  400,0 

cui  refrigeratae  adde 
Tinct.  aromaticac  10,0 
Spir.  Aeth.  nitros.  5,0. 
D.  S.    TLsane,    den    Tag    über    zu    vei 
brauchen. 


1219.  Rf 

Rasur.  Ligni  Guajaci  100,0 
Rad.  Sarsaparill.  50,0 
Cort.  Cinnam.  Cass.  25,0. 
M.  f.  species.    D.  S.    2  EssIöfFel  voll  mit 
1  Liter  Wasser  auf  i  Liter  eingekocht, 
täglich  zu  verbrauchen. 


LigMUn  jMiperi«    Wachholderholz.    [Von  Juniperus  communis.  — 
Enthält  ätherisches  Oel  und  Harz.  —  100,0  conc.  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss,  im  Infuso-Decoct  [5,0-15,0  auf  100,0], 
oder  in  weiniger  Maceration. 

Acusscrlich:  zu  Räuchcrungon.  ^  j 


428 


Lignum  Quassiac. 


1221.  i^ 

Ligni  Jaiiiperi  50,0 
Rad.  Ononid.  spinös.  25,0 
Vini  Moscllae  500,0. 

Maoera  per  24  horas,  expriine 
et  filtra. 
D.  S.  Morgens  und  Abends  1  Weinglas. 
[Bei  hydropischen  AfFectionen.] 


1220.  1^ 

Ligni  Juniperi  25fO 

coque  c.  Aq.  comm.  q.  s.  ad 
Colat.  2(M),0 

sub  finem  coctionis  addc 
BVuct.  Juniperi 
Rad.  Liquir.  ana  10,0 
Fruct.  Anisi  5,0. 
D.  S.    Den  Tag  über  zu  verbrauchen. 

*Li^Hn  Qntssiae«  Lignum  Quassiae  Suriiiamcnsis.  Quassiawood. 
Bois  de  Surinam.  Quassiaholz.  Surinamisches  Quassia-  oder  Bittcr- 
holz.  [Von  Quassia  amara  und  Picraena  excelsa.  —  Enthält  dieselben  ßostandtheilo, 
aber  in  etwas  geringeren  Mengenverhältnissen,  wie  Cortex  Quassiao  (vergl.  diese).  — 
100,0  C0IM5.  und  gross,  pulv.  40  Pf.,  10,0  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich,  im  Pulver  [schlecht  zu 
nehmen],  im  Aufguss  [5.0-10,0  auf  100,0],  in  Maceration  mit  Wein  [3,0 
bis  5,0  auf  100,0]. 

Eine  eigenthümliche  Form  zur  Bereitung  kalter  Aufgösse  gewähren 
die  aus  Quassiaholz  gedrechselten  Becher  [Quassia-Becher],  welche  man 
mit  Wein  füllt,  der  in  denselben  schon  nach  kurzer  Zeit  bitter  wird. 

Aeusserlich:  im  Aufguss  als  Clysma  [gegen  Askariden]. 


1222.  IV 

Ligni  Quassiae  pulv.  20,0 
Lycopodii  10,0 
Alöes  5,0 
Ol.  Succini  0,3. 
M.  f.  pulvis.    D.  S.  Alle  10  Minuten  eine 
Messerspitze  voll  zu  geben. 

Pulvis  contra  Simulationes. 
[Aeusserst  wirksam,    um  simulirendc 
Landstreicher  und  faule  Soldaten  aus  den 
Lazarcthen  zu  vertreiben.] 


MDS. 


Natri  bicarbon.  5,0 
Tinct.  Aurant.  Cort.  10,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  50,0. 
2stdl.  1  Esslöffcl. 


1224. 


R' 


25,0 


1223.  Wf 

Inf.  Ligni  Quassiae  rasp.  (e  10,0) 
200,0 


D.  S. 


Ligni  Quassiae  rasp. 
Vini  Rhenani  500,0 
Macera  per  nychthemeron, 

filtra  et  adde 
Tinct.  Cinnam.  10,0 
Spir.  Aeth.  chlorat.  5,0. 
Täglich  2  Weinglas   voll    zu   ver- 


brauchen. 


LigiHH  Santalinun  nibr«»«  Lignum  Santalinum.  Red  Sandal- 
wood.  Bois  de  Santal  rouge.  Rothcs  Sandelholz.  [Von  Pterocarpus 
santalinus.  —  Enthält  einen  harzartigen  rothen  Farbstoff  (SantaUn).  —  10,0  conc. 
etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  Species  [sehr  selten  —  vergl.  Species  laranies  Schräm mi 
I^  832]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  zu  Zahnpulvern  oder  als  färbender 
Zusatz  zu  solchen,  als  Färbemittel  zu  Zahnwässern  und  Tincturcn. 

1226.  ft 

Ligni  Santalini  pulv.  3,0 
Mc^.  ustac  2,0 
Oss.  Sepiae  9,0 
Pulv.  Rhiz.  Calami  6,0. 

M.  f.  pulvis  dentifricius. 

H.  Heiie's  rothes  Zahnpulver. 

Digitized  by  VoiOOQlC 


1225.  I^ 

Ligni  Santalini  pulv.  20,0 

Cort.  Chinae  5,0 

Aluminis  2,5 

Ol.  Bergamott. 

Ol.  Caryophyll.  ana  0,4. 
M.  f.  pulvis  dentifricius.    D.  S. 

Hufeland'sches  Zahnpulver. 

■^  I^  1220-1226. 


Lignam  Sassafras.  429 


1227.  IV  adde 
Tinct.  Chinae  10,0                                          Ol.  Poeniculi  0,25 
Spir.  dilut.  100,0  et  filtra. 
Ligni  Santalini  1,0.  |   D.  S.    2iahntinctur. 

Maccra  per  G  horas,  , 

Das  Lii^num  santalinum  violaceum  ist  ein  Kimstprodoct,  ge- 
wonnen aus  dem  rothen  Sandelholzpulver,  dem  man  eine  Lösung  von  Kali 
carbonicum  [i  auf  lOOJ  zusetzt  und  nach  inniger  Vermischung  trocknet. 
Das  Lignum  santalinum  violaceum  wird  wie  das  rubrum  angewendet 
und  verleiht  den  Tincluren  eine  schöne  violette  Farbe. 

"^Lignnn  Sassafras«  Cinnamom  wood.  Bois  de  Sassafras.  Sassa- 
frasholz. Fenchelholz.  [Von  Sassafras  officiiiale.  —  Enthüll  Gerbstoff  und 
ätherisches  Oel,  aber  in  geringerer  Quantität  als  Cortex  Ligni  Sassafras  (vergl.  diesen). 

—  100,0  conc.  45  Pf.,  10.0  conc.  5  Pf.] 

Innerlich:  in  Form  und  Gabe  wie  Cortex  Ligni  Sassafras,  nur 
etwas  stärker. 

1228.  Bf  I  Ligni  Sassafras  25,0 
Rad.  Bardanac  25,0                           '  Rad.  Liquir.  6,0. 

coque  c.  Aq.  oomm.  q.  s.  ad      j  D.  S.    Tisane,    den    Tag    über    zu    ver- 
Colat.  300,0  brauchen, 

sub  fincm  coctionis  adde  | 

Lininentimi  Aerngiiis«  Oxymel  Aeruginis  s.  Aegyptiacum.  GrQn- 
span-Liniment.  Grönspan-Sauerhonig.  [Cnprum  aceticum  lin  8  siedendem 
^Vasse^  gelöst,  mit  9  Honig  im  Dampfbade  gemischt  und  auf  9  eingedampft.  —  Von 
Syrapconsistenz   —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Gurgel  wässern  [2,0-4.0  auf  100.0  Aq.  dest.  mit  10,0 
bis  20  0  Mel  —  der  Kranke  hüte  sich,  etwas  von  der  Flüssigkeit  zu  verschlucken  und 
spüle  jedesmal  nach  der  Application  den  Mund  aus].  Pinselsäften  [mit  Mol  ana 

—  bei  bösartigen  Zungongeschwüren  empfohlen],  als  Verbandmittel. 

^Liiimentaiii  amnoniato-eanphoratuiii  s.  volatile  camphoratum. 
Flüchtiges  Campherliniment.  Campherhaltiges  flüchtiges  Liniment. 
[Ol.  Camphor.  3,  Ol  papav.  1,  Liq.  Ammon.  caust.  1.  —  10  0  15  Pf.  —  Das  Linim. 
ammon.  camphor.  Pli.  mil.  besteht  aus  Campher  1,  gelöst  in  32  Ol.  Olivar.  und  8 
Liq.  Ammon  caust.  —  Das  Linimentum  volatile  camphoratum  Form.  mag. 
ist  aus  Ol.  camphor.  1,  Ol.  Kaparum  3,  Liquor  Ammonii  caust.  1  zusammengesetzt. 

Aeusserlich:  wie  das  Linimentum  ammoniatum. 

LilineitllBl  ammoiliatHn  s.  ammoniacatum,  s.  volatile.  Flüch- 
tiges Liniment.  Ammoniak-Liniment.  Flüchtige  Salbe.  [Ol.  olivar.  3, 
Ol.  papav.  1  und  Liquor  Ammon.  caust.  1.  —  10,0  10  Pf.  —  Das  Linimentum  am- 
moniatum Ph«  Uli.  ist  ganz  ebenso  zusammengesetzt  nur  mit  etwas  schlechterem  Oel 
(Ol.  Oliv,  ordin.),  und  ist  deshalb  etwas  wohlfeiler.  — Das  Linimentum  volatile 
Form   mag.  benutzt  statt  Olivenöl.  Ol.  Raparum.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  entweder  rein  oder  verbunden 
mit  Salben  [1  auf  1-5  Liniment],  fetten  Oelen  oder  Tincturen  [1-2  auf  15 
Liniment]. 

1229.  Bf  ;    1230.  Bf 

Linim.  ammoniati  2.5,0  Linim.  ammoniati  20,0 

Tinct.  Cantharid.  1,0  Ungt.  Hydrarg.  cinerei  10,0 

Tinct.  Toxicod.  2,0.  I  Tinct.  Opii  5,0. 

D.S.  Zu  Einreibungen.    [Bei  Lähnumgon.]      D.  S.    Zum  Einreiben. 

I^  1227-1230.  -Ipg^ 


430  Linimentum  Calcis. 


LilineMtwn  Caleis  Ph.  Brit.  [Aq.  Calcariao  und  Ol.  Olivar.  ana]. 
Aeusserlich:  namentlich  bei  Verbrennungen. 

LininentiiBi  Mntrt  combutiones   r»rm.  m^istr.  \m  ■shm  j^aper. 

B€r»liB€BS.  [Argent.  nitr.  fus.  5,0  in  Aq.  dest.  q.  s.  gelöst  und  Ol.  Lini  zugesetzt 
bis  zum  Gewicht  von  150,0.] 

Aeusserlich:  [wie  der  Name  sagt]  zum  Umschlag  bei  Verbrennungen. 

*LiMineiltHIII  Saponato-ammOlliatHIII«  [Sapo  domestic.  l,  Aq.  commnn. 
30,  Spir.  10,  Liq.  Aramon.  caust.  15.  —  100,0  30  Pf.] 
Aeusserlich:  zu  Einreibungen. 

^LiMinMtwn  saMiatd  -  rampharatam.  Balsamum  Opodeldoc. 
Opodeldok.  Seifenbalsam.  [Sap.  dorn.  60,  Campb.  20,  Spir.  810,  Glycer.  50, 
Ol.  Thymi  4,  Ol.  Rosmarini  6,  Liq.  Ammon.  caust.  50.  —  Durchscheinend  gallert- 
artig. -  10,0  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  »[rein  oder  mit  Zusätzen  von  Tinctura 
Opii,  aromatischen  Tincturen  u.  s.  w.] 

LiMineiitiin  sapoMtt-eanpharatun  chm  Aetkere  aeetica.  [Soii, 

nach  Wigaer^  durch  Auflösung  von  Sapo  medic.  4  und  Kampher  1  in  20  nicht  allzu 
stark  erhitztem  Essigather  mit  nachfolgender  Filtration  gewonnen  werden.  —  Ein 
theures  Präparat,  das  bei  der  Bereitung  und  Aufbewahrung  wohl  den  grössten  Theil 
seines  Aethers  verliert,  und  dann  keinen  von  den  vorausgesetzten  Vorzügen  bietet.] 

'«'LwineMtun  sapMato  -  eampkaratiin   lii|uidHiii.     Flüssiger 

Opodeldok.     [Spirit.  camphorat.  120,  Spirit.  sapon.  350,  Ammoniac.  caust.  24, 
Ol.  Thymi  2,  Ol.  Rosmar.  4.  —  100.0  60  Pf.] 
Aeusserlich:  zu  Einroibungen. 

^lininentun  terebiathinatniii.   Terpenthin-Liniment.  [Kali  carbon. 

depur.  6,  sapon,  virid.  54,  Ol.  terebinth.  40.  —  100,0  45  Pf.] 
Aeusserlich:  zu  Einreibungen. 

'^'LiqMr  Aludnii  acetici«  Alumina  acetica  soluta.  Aluminium- 
acetatlösung.  Gelöste  essigsaure  Thonerde.  [Aluminü  sulfur.  300,  Acid. 
acet.  dilut.  360,  Calc.  carbon.  130,  Aq.  1000.  Klare,  farblose  Flüssigkeit  vom  spcc. 
Gew.  1,044-1,046.  Soll  einen  Gehalt  von  7,5-8,0  pCt.  basischen  Aluminiumacetatcs 
(wasserfrei  gedachter  essigsaurer  Thonerde)  enthalten.  —  100,0  60  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  Aluminium  aceticum,  aber  in  doppelt 
oder  dreifach  so  starker  Dosis. 

^Liqaar  Ammaiiii  acetici«  Ammoniacum  aceticum  solutum.  Am- 
monia  acetica  liquida.  Liquor  Acetatis  aramoniaci.  Ammoniumacetat- 
lösung.  Essigsaure  Ammoniakflüssigkeit.  Flüssiges  essigsaures  Ammoniak. 
Essig-Salmiak.  [10  Th.  Liq.  Ammon.  caust.,  Acid.  acet.  dilut.  12  adde  Amnion, 
caust.  q.s.  ad  neutralisation. ;  dilue  aq.  dest.  ad  p.sp.  1.032-1,034.  —  Enthalt  15pCt. 
essigsaures  Ammoniak.  —  10,0  5  Pf.]  Cave:  starke  Mineral-  und  Pflanzen- 
säuren, kohlensaure  und  kaustische  Alkalien  und  alkalische  Erde.  — 
Eine  Dilution  von  Liquor  Ammon.  acet.  mit  Wasser  ana  wird  als 
Spiritus  Mindereri  bezeichnet  [die  frühere  Pk.  Bat.  gebrauchte  die  Bezeich- 
nung Spiritus  Mindereri  als  synonym  mit  Liq.  Ammonii  acetici.] 

Innerlich:  zu  2,0-8,0  4-6  Mal  tügüch;  als  Diaphoreticum  5,0-25,0 
in  rasch  hinter  einander  folgenden  Gaben;  entweder  rein  [in  Fliederthee] 
oder  in  Mixturen  [10.0-50,0  auf  100,0].     [fn  neuester  Zeit  ist  der  Spirit.  Min- 

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Liquor  Ammonii  anisatus. 


431 


dereri  bei  dyspnoetischon  Zuständen  und  namentlich  bei  Angina  pootoris  empfohlen: 
Mim,  Yisiier,  See.] 

Acusserlich:  zu  Gurgclwässorn  und  Einreibungen. 


1231.  I^ 

Liq.  Ammon.  acct.  25,0 
Vini  stibiat.  3,0. 
MDS.   Stdl.  0.0-80  Tropfen.     [Bei  acuten 
Hautausschlägen,  die  in  ihrer  Entwicke- 
]ung  zurückbleiben.] 

Stark. 


1232.  I^ 

Liq.  Ammon.  acct. 
Meli,  rosat.  ana  25,0 
Inf.  Flor.  Sambuci  (c  25,0)  200,0. 
MDS.  Guigelwasser.     [Bei  Angina  scarla- 
linosa  mit  Geschwiirsbildung.] 

Wandt. 


'^'LillMr  Aummh  aMisatas*  Ammoniacum  solutum  anisatum.  Spi- 
ritus Salis  Ammoniaci  anisatus.  Anisölhaltige  Aromoniakflüssig- 
keit.  Anisölhaltiger  Salmiakgeist.  [1  Ol.  Anisi,  24  Spiritus,  5  Liquor  Ammon. 
caust.  —  10,0  10  Pf.  —  Verleiht,  mit  Wasser  gemischt,  durch  die  Ausscheidung 
des  überhaupt  nicht  chemisch  gebundenen  Anisöls,  der  Mischung  ein  milchartiges 
Aussehen.]     Cave:  Säuren,  Erd-,  Metall-  und  Alkaloidsalze. 

Innerlich:  zu  0,25-0,75  3-4  Mal  täglich,  in  Tropfen  [5-15  Tropfen 
in  schleimigem  Vehikel],  in  Mixturen  [1.5-5,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Riechraittel  [pure],  ferner  zu  Salben  [3,0-5,0 
auf  25,0  Fett]  und  Linimenten  [3,0  mit  50,0  Spir.  Lavandul.  ge^en  Singnltus 
der  Kinder:  r.  SieMci];  endlich  in  neuester  Zeit  auch  zu  subcutanen 
Injectionen  als  Excitaus  bei  Typhus,  Cholera  u.  a.  [vergl.  S.  83:  Zilser]. 


1233.  I^ 

Inf.  Rad.  Ipecac.  (e  0,5)  150,0 
Ammon.  chlor.  5,0 
Liq.^mmon.  anis.  5,0 
Syr.  Senegae  25,0. 
MDS.  2  stdl  1  Esslö£fel.    [Als  Expectorans 
bei  Bronchialkatarrhen  sehr  geschwächter, 
nicht  fiebernder  Individuen.] 


Erwachsenen   die   3-5  fache  Dosis 
Liq.  Ammon.  anis.] 


des 


1235.  \<f 

Liq.  Ammon.  anis.  5,0 

Aq.  Amygd.  amar.  10,0 

Aq.  Aurant  Flor.  50,0. 

MDS.  2- 3 mal  tagUch  1  Theeld£fel  voll  in 

einer  Tasse  Brustthee  zu  nehmen. 

[Bei  chronischem  Katarrh.] 


1234.  I^ 

Liq.  Ammon.  anis.  1,0 

Inf.  Rad.  Seneg.  (e  5,0)  100,0 

Syr.  Poenic.  25,0. 

D.  S.   Stdl.   1  Kinderlö£fel.     [Als  Expec- 
torans nach  Bronchitis  infantum.  —  Bei 


1230.  T^ 

Liq.  Ammon.  anis.  5,0 
Tinct.  Pimpinell.  10,0 
Syr.  Alth.  50.0. 

MDS.  Stdl.  1  Theelöffel. 


liii|Har  Anmaiii  aranaticos.  Ammoniacum  solutum  aromaticum. 
Spiritus  Salis  Ammoniaci  aromaticus  Ph.  Ediab.  Gewürzter  Salmiak- 
geist.    [Liq.  Ammon.  caust,  Tinct.  aromat.  ana  1,  Spiritus  8.] 

Als  Antispasmodicum  und  Carrainativum  benutzt.  Dosis:  wie  Liquor 
Ammonii  anisatus. 

Lil|Mr  AmuMii  beiMici«  Ammoniacum  benzoicum  solutum.  [Liq. 
Ammon.  carb.  mit  Benzoesäure  gesättigt.] 

In  Form  und  Gabe  wie  Liquor  Ammonii  succinici,  aber  angenehmer 
als  dieses. 

LiqHar  Aimaiiii  earbMici«  Ammoniacum  carbonicam  solutum. 
Ammonia  carbonica  liquida.  Spiritus  Salis  Ammoniaci  aqnosus.  Liquor 
Carbonatis  ammoniaci.  Kohlensaure  Ammoniakflüssigkeit.  Kohlen- 
saurer Salmiakgeist.  [Ammon.  carbon.  1  in  Aq.  dest.  5.  —  100,0  30  Pf.]  Cave: 
Säuren,  Erd-,  Metall-  und  Alkaloidsalze.  ^^  , 


432  Liquor  Ammonii  carbonisi  pyi*o-olcosi. 


Innerlich:  zu  1,0-3,0  3-4  Mai  täglich,  in  Tropfen  [20-60  lupfen 
pure  auf  Zucker  oder  in  schleimigem  Vehikel],  in  Mixturen  [5,0-15,0  auf  100,0], 
in  Brauseraischungen  [30  Tropfen  mit  einem  halben  Esslöflfel  CItionensaft]. 

I^iilMr  AmniMii  nrboMici  pyra-aleosi.  Ammoniacum  s.  Am- 
monium carbonicum  pyro- oleosum  solutum.  Ammonia  carbonica  pyro- 
oleosa  liquida.  Spiritus  Cornu  cervi  rectificatus.  Liquor  Carbonatis  am- 
moniaci  cum  Oleo  empyreumatico.  llectificirter  Hirschhorngeist. 
[Ammon.  carbon.  pyro-oleosi  1.  Aq.  dest.  5.  —  Spec.  Gew.  1.070-1,074.  —  100,0 
45  Pf.]     Cave:  wie  beim  Ammon.  carbon. 

Innerliche  zu  0,75-2,5  mehrmals  täglich,  pur  [15-50  Tropfen  in'ai-o- 
matischem  Thee],  in  Mixturen  [3,0-10.0  auf  100,0],  in  Saturation  [sehr 
unzweckmässig,  weil  das  empyreumatische  Oel  sich  in  Tropfen  auf  der  Oberfläche 
ausscheidet.  —  Das  Mittel  wurde  neuerlichst  wieder  von  iieiicrt  namentlich  gegen 
Pneumonie  der  Säufer  sehr  gerühmt]. 

Aeusserlich:  zu  Zahntropfen  [pur],  zu  Augcntropfwässcrn 
[mit  Wasser  ana]. 

1237.  I^ 

Liq.  Ammon.  carb.  pyro-oleosi  3,0 
Aq.  Chamom.  100,0 
Syr.  Aurant.  Pier.  25,0. 
MDS.   3stdL  1  Esslöffel.    [Bei  Krämpfen  junger  Kinder.] 

Wendt. 

*LiqHar  AmnMii  eaHstici«  Ammoniacum  causticum  solutum.  Am- 
monia Pk.  Awtr.  Ammonia  pura  liquida.  Liquor  Ammoniaci  caustici. 
Spiritus  salis  Ammoniaci  causticus.  Alkali  volatile.  Ammonia.  Am- 
moniaque.  Ammoniak.  Aetzammoniakfliissigkeit.  Salmiakgeist.  Sal- 
miakspiritus. [Spec.  Gew.  =  0.96;  enthät  10  pCt.  wasserfreies  Ammoniak.  In 
allen  Verhältnissen  mit  Wasser  und  Weingeist  mischbar.  Das  Ammoniak  entweicht 
leicht  bei  unvorsichtiger  Aufbewahrung,  namentlich  unter  Einwirkung  erhöhter  Tem- 
peratur —  10,0  5  Pf.]  Cave:  Säuren,  saure  Salze,  Erd-,  Metall-  und  Al- 
kaloidsalze,  vorzugsweise  aber  Verbindungen,  in  denen  Jod  und  Chlor 
frei  sind  [Tinct.  Jodi,  Liquor  Chlori,  Chlorkalk.  —  Es  kann  sich  dann  nämlich  die 
entsprechende  StiokstofTverbindung  bilden,  deren  explodirende  Kraft  im  allerhöchsten 
Grade  gefährlich  ist]. 

Innerlich:  zu  0,15-0,5  mehrmals  täglich,  in  Tropfen  [3  bis  5 
bis  10  Tropfen  in  starker  Dilution  und  mit  schleimigem  Vehikel],  in  Mixturen 
[1,0-3,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Riechmittel  [energisch,  aber  unangenehm  wirkend 
und  nicht  ohne  Vorsicht  anzuwenden,  da  es  nicht  selten  Entzündung  der  Nasen-  und 
Schlundschleimhaut  erzeugt;  in  Fällen,  wo  nicht  unmittelbar  Lebensgefahr  droht,  wie 
bei  Asphyxie,  heftiger  Ohnmacht  u.  s.  w.,  mjiche  man  lieber  von  milderen  Riecli- 
mitteln:  Acid.  acetic  ,  Aether  u.  s.  w.  Gebrauch.  In  neuester  Zeit  in  Verbindung 
mit  Carbolsäure  gegen  Schnupfen  und  andere  Catarrhe  der  Respirationsschleim- 
haul  von  liger  und  Braaci  empfohlen;  vergl.  unten  I^  1242,  Ol  facto  rium  anti- 
catarrhoicum],  zu  Klvstieren  [5-15  Tropfen  in  lauwarmem  Haferschleim, 
unmittelbar  vor  der  Application  zugesetzt].  Injectionen  [5-15  Tropfen  mit  60.0 
bis  100.0  Schleim  oder  Milch  zur  Injection  in  die  Vagina  bei  Amenorrhoe  von  Brem 
empfohlen],  Augen  wässern  [0.15-0,0  auf  10,0-20,0  als  Augeutropfwasser,  5  bis 
12  Tropfen  auf  10,0  als  Augonpinselwasser,  zu  Einreibungen  in  der  Umgegend  des 
Auges,  z.  B.  mit  Tinct.  Castor.  nna,  bei  torpider  Amaurose:  Rlehter^  bei  Pannus, 

^0^   R   1237  DigitizedbyVorOOQlC 


Liquor  Ammonii  caustici. 


433 


zur  Bepinselung  der  mit  dorn  Lidspaar  cntblösstcn  Hornhaut  (fiaeriii)],  als  Exu- 
toriam  [der  Liq.  Ammon.  caust.  spirii.  ist  liier  ein  entsprechenderes  Mittel,  weil 
der  ziemlich  wasserfreie  Alkohol  desselben  die  Wiri^ung  unterstützt.  —  Man  applicirt 
den  Liq.  Ammon.  caust.  wie  den  Liq.  Ammon.  canst.  spirit.,  indem  man  eine  damit 
getränkte  Compresse  auf  die  betrefTende  Stelle  auflegt  und  mit  WachstalTet  bedeckt; 
will  man  die  Wirkungsstelle  genau  begrenzen,  so  bestreicht  man  sie  mit  einem  breiten 
Coliodi umrande,  dessen  Compressivkraft  die  unbedeckte  Haut  herausdiüngt  und  für 
die  Einwirkung  des  Aetzmittels  um  so  zugänglicher  macht],  zu  Waschungen 
und  Einreibungen  [mit  aromatischen  und  Spirituosen  Flüssigkeiten  (2,0-6,0  auf 
25,0-50,0);  in  Verbindung  mit  fettem  Oele  (Linimentum  ammoniatum),  Ol.  Terebinth., 
Petroleum  und  ähnlichen  Substanzen],  Salben  [1  zu  5-10  Fett];  endlich  in 
neuester  iZeit  auch  zu  Injectionen  in  die  Venen  [mit  2  Th.  Wasser  ver- 
dünnt, bis  zu  7,5  angewendet]  bei  Schlangenbiss  (Itlfvril)  und  Chloroform- 
vergiftung  (Nellil)  versucht. 


1238. 


IV 


Liq.  Ammon.  caust. 
Aether.  ana  4,0 
Aq.  Menth,  pip.  spir. 
Svr.  Cinnam.  30,0. 
MDS.  Stdl.  1  Esslöffel.    [Bei  Vipembiss.] 

Bemer. 


120,0 


1239. 


IV 


MDS< 


Liq.  Ammon.  caust.  1,0-1,5 

Aq.  Tiliae  75,0 

Syr.  Alth.  15,0. 

Auf  einmal  zu  nehmen.  [Bei  An- 
kündigung eines  epileptischen  Anfalls 
durch  Aura.]  ICartinet. 


1240.  IV 

Liq.  Ammon.  caust.  0,75 

Aq.  Menth,  pip.  100,0 

Extr.  Bellad.  0,2 

Syr.  Papav.  25,o. 
MDS.  3 stdl.  1  Kinderloffel.     [Bei  Keuch- 
husten.] Oeiterlen. 


5,0 


5,0 


1242.  R 

Acid.  carbol. 
Spirit.  15,0 
Liq.  Ammon.  caust. 
Aq.  dest.  10,0. 
M.  D.  ad  vitr.  nigr.  cum  epistom.   vitr. 
S.  Riechmittel. 

[2 -3  stdl.  an  der  Flasche  den  Dunst 
tief  einziehend,  zu  riechen,  oder  einige 
Tropfen  der  Flüssigkeit  auf  dickes  Lösch- 
papier zu  giessen  und  dasselbe   vor  die 
Nase  zu  halten.  —  Die  Flüssigkeit  wird 
sehr  bald  blau  durch  Bildung  von  Anilin.] 
Olfactorium  anticatarrhoicum 
(scu  Coryzarium) 
Hager. 


1243. 


IV 


Liq.  Ammon.  caust. 
Tinct.  Asae  foet.  ana  10,0 
[Aq.  dest.  5,0]. 
MDS    Zum  Riechen  und  zum  Bepinseln 
des  Gaumens  nnd  des  Rachens. 
[Bei  hysterischer  Aphonie.] 

WaldenbuTff. 


1241.  Vf 

Sapon.  medicat  0,15 
solve  in 

Spir.  vini  alcoholisat.  25,0 
ultra  et  adde 

Ol.  Succin.  rectific.  1,5 

Liq.  Ammon.  caust.  100,0. 
MDS.  Aqua  Luciae. 

[Eau  de  Luce,  ein  altes  Mittel  gegen 
Schlangenbiss,  Krämpfe  u.  s.  w. ,  von  wel- 
chem 15-20  Tropfen  in  Wasser  oder  Thee 
genommen  werden  sollen.  —  Aeusserlich 
wurde  diese  Mischung  als  Riechmittel  oder 
in  starker  Verdünnung  als  Waschmittel 
gegen  Sommersprossen,  Comedones  u.  dgl. 
angewendet.] 


1244.  IV 

OL  Menth,  pip.  1,0 
Aeth.  0,5  * 

Liq.  Ammon.  caust.  3,0. 
MDS.  Anfangs  als  Augendampf  mittel,  später 
in  der  Umgegend  der  Augen  tropfenweise 
einzureiben.   [Bei  Amblyopie  und  Amau- 
rosis asthenica,  sowie  beiBlepharoplegie.] 
V.  Qrfife. 


124.5.  IV 

Liq.  Ammon.  caust.  10,0 

Spir.  Formicarura 

Mixt,  oleoso-balsamic.  ana  20,0. 
MDS.    Zum  Eini«iben. 


[Bei  Lähmungen.] 


Bwald  und  Sinion,  Anin«lr»ron1nnngtlehre.    10.  Aufl. 


28 


^'%38.1245.  ^mf 


434 


Liqaor  Ammonii  caustici  spirituosas. 


1246.  Bf 

Liq.  Ammon.  caast.  2,5 
Ungt  cerei  10,0. 
F.  anguent.    D.  S.  Reizsalbe. 

[Zur  Hervorruf ung  von  Erythem,  zu 
oberflächlicher  Aetzung  —  statt  der  viel- 
geruhmten  Oondr^t'schcn  Ammoniak- 
salbe, deren  Bereitung  im  höchsten  Grade 
unzweckmässig.] 


1247.  1^ 

Liq.  Ammon.  caust.  3,0 

Unguent  basilici  25,0 

Camphor.  1,0 

Ol.  Rosmar.  2,0. 
M.  f.  unguent 

[Em  wesentlichen  dem  Unguent.  ner- 
vinum  Ph.  paup.  ähnlich,  aber  weniger 
complicirt  und  noch  billiger.] 


Lii|uar  Amniaiii  eautici  spiritMsiis.  Ammoniacum  causticum 
solutura  spirituosura.  Spiritus  Amraoniaci  caustici  Dzondii.  Liquor 
Ammoniaci  caustici  alcoholicus.  Spirituöse  Aet^ammoniak-Flüssig- 
keit.  [Aetzammoniak  in  Spiritus  von  0  830  geleitet.  —  Enthält  etwa'  10  pCt 
Aetzammoniak.  —  Spec.  Gew.  0,808  0,810.  —  10,0  10  Pf.]  Cave:  wie  bei  Li- 
quor Ammon.  caust.     Vergl.  auch  Liquor  Ammonii  vinosus. 

Innerlich:  zu  0,1-0.4  mehrmals  täglich,  in  Tropfen  [3-8  Tropfen 
in  starker  Dilution  und  schleimigem  Vehikel],  in  Mixturen  [1,0-2,5  ad  100,0]. 

Aeusserlich:  wie  Liq.  Ammon.  caust.,  aber  stärker  wirkend  [nament- 
lich zu  Waschungen  bei  Contusionen,  Distorsionen  u.  s.  w.  vielfach  in  Gebrauch]. 

lii|uar  AmmaMii  hydrasHlAirati.  Ammoniacum  hydrosulfuratum 
solutum.  Liquor  Ammoniaci  sulfurati  s.  hydrothionici.  Flüssiges 
Schwefelwasserstoff-Ammoniak.  [VVasserhell,  mit  der  Zeit  gelb  wer- 
dend. —  10,0  etwa  15  Pf.  Ganz  entbehrlich.  —  Ebenso  die  anderen  unter  den 
Namen  Liquor  Ammoniaci  hydrothionoci ,  Spiritus  snlfnris  Beguini,  Liquor  fumans 
Beguini,  Liquor  fumans  Boylii  vorkommenden  Schwefel-AmmoDiakmis<dmng«Q. 

LiljjHar  .ImnaBÜ  succinici«  Ammoniacum  succinicum  solutum. 
Ammonmm  succinicum  pyro-oleosum.  Ammonia  succinica  liquida.  Spi- 
ritus s.  Liquor  Comu  Cervi  succinatus.  Liquor  Succinatis  ammonii. 
Bernsteinsaurc  Ammoniumflüssigkcit,  bernsteinsaurer  Hii-schhorn- 
geist.  [Spec.  Gew.  =  1,050-1,054.  —  10,0  10  Pf.]  Cave:  Chlorwasser,  Jod- 
tinctur,  Säuren,  Alkalien,  Schwefelverbindungen. 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  mehrmals  täglich,  pur  [10-20  Tropfen  auf  Zucker] 
oder  in  Mixturen  [SO-G^O  auf  100,0]  in  Verbindung  mit  Aether,  aroma- 
tischen Wässern  u.  s.  w. 

Aeusserlich:  zu  Zahntropfen. 

1248.  I^ 

Liq.  Ammon.  succin. 
Spir.  Aether.  ana  5,0. 
MDS.    3-4 mal  täglich  20  Tropfen. 
Liquor  Ammonii  succinici  aethereus  der 
früheren  Ph.  H«nn.  s.  Liquor  anthar- 
thriticus    El  1er i    des    früheren    Ood. 
med.  Hamb. 


1249.  Bf 

Liq.  Ammon.  succin. 

Aether. 

Tinct.  Opii  crocat. 

Tinct.  Ipecac.  ana  5,0. 
MDS.  3 mal  taglich  20-30  Tropfen. 
Liquor  antarthriticns  St.  Marie. 

g^  Bf  1246-1252. 


1250.  I^ 
Liq.  Ammon.  succin.  2,0 
Moschi  0,3 
Aq.  Foenic.  25,0 
Syr.  Alth.  50,0. 

MDS.  2stdl.  1  TheeioflFel.    [Bei  Krämpfen 
junger  Kinder.]  Tonrtual. 

1251.  R 


MDS. 


Liq.  Ammon.  succin.  10,0 
Tinct.  Valerian.  aether.  20,0. 
l-2stdL  20  Tropfen. 


1252.  I^ 

Liq.  Ammon.  succin. 

Aq.  Laurocerasi  ana  10,0. 
MDS.  10-15  Tropfen  3-4 mal  täglich. 
Digitized  by^OOQ  IC 


Liquor  Ammonii  vinosus.  435 


1-253.  I^ 

Liq.  Ammon.  succin.  10,0 

in  quo  solvo 
Extr.  Aconiti  0,1 


addc 
Vini  Colchici  15,0. 
MDS.   Stdl.  20  Tropfen. 
[Bei  Rheumatismus.] 


1255.  IV 

Liq.  Ammon.  vinos.  20,0 

Spir.  aeth. 

TincL  aromat.  aua  5,0. 

MDS.    15-20  Tropfen  zu  nehmen. 

Liquor  Ammonii  aromatico- 
aethereus. 


Li^HOr  Ammoilii  vinasas«  Aromoniacum  causticum  solutum  vino- 
sum.  .Liquor  Ammoniae  causticao  alcoholicus.  Spiritus  salis  Ammon iaci 
vinosus.  VVeingcistige  Aetzammoniak-Flüssigkeit.  Weiniger  Sal- 
miakgeist.    [1  Liquor  Ammon.  caust.,  2  Spiritus.] 

Innerlich:  zu  0,75-1,5  3-4  Mal  täglich,  in  Tropfen  [15-30  Tropfen 
in  schleimigen  Vehikeln]  oder  in  Mixtaren  [5,0-10  0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Riechmittel  [minder  angreifend  als  Liquor  Ammon. 
caust.],  zu  Gurgel  wässern  [4  0-8,0  auf  100,0],  zu  Einroibungen  und 
Waschungen  [1  mit  3-5  Spiritus], 

1254.  IV 

Ol.  Caryoph. 
Ol.  Macidis 

OL  Cinnam.  acut,  ana  0,2 
Liq.  Ammon.  vinos.  15,0. 
D.  S.  15-30  Tropfen  in  Haferschleim. 
Liquor  Ammon.  oleoso-aromaticus 
s.  Liq.  oleosus  Salvii. 
[Aehnlich  der  Liq.  Ammon.  arom.  der 
früheren  Ph.  Hann.,  der  noch  Ol.  Succini 
enthielt.] 

Lii|Mr  antimiasmaticas  Koechlini  s.  Liquor  Cupr!  ammoniato- 
hydrochlorici. 

LiqHor  Bismati  et  Amnonii  eitratu.  [Acid.  <;itr.  60,  Aq;  dest.  180, 

Bismuti  subnitr.  44  in  Acid.  nitr.  62  gelöst,  instilla  Liq.  Auimon.  caust.  160,  aceti 
quantum  ad  neutralisat.  requiritur;  quo  facto  Aq.  dest.  q.  s.  adde  ut  pond.  tot.  600. 
—  20  Theile  enthalten  1  Theil  metall.  Bisrauth.  —  Dosis  2.0-3,5.  —  Lässt  man  das 
Ammoniak  ein  klein  wenig  vorwalten,  so  kann  man  die  nicht  verdünnte  Flüssigkeit 
zum  Syrup  evaporiren,  diesen  auf  Glasplatten  streichen  und  trocknen.  Das  trockene 
Salz  entspricht  5  Theilen  der  Lösung  ] 

Liquor  CMori  s.  Aqua  chlorata. 

"^Liqaor  eorrosi?Hs«   Aetzflüssigkeit.    [Cupr.  suif.  6,  zinc.  suif.  6, 

Acid.  Acetic.  70,  Plumb.  Acet.  12.  —  10,0 

Aeusserlich:   zum  Aetzen  von  Warzen,  Excrescenzen,  Malern  etc. 

Liquor  Cupri  ammouiato-hydrochloriei.  Guprum  chloratum  am- 
moniacale  solutum.  Liq.  antimiasmaticus  Koch  Uni.  Cuprum  chloratum 
ammoniacale  solutum  concentratum.  Cupro-Ammonia  hydrochlorica  liquida. 
Liquor  Cupri  ammoniato  -  muriatici.  Liquor  ammoniaci  hydrochiorati- 
cuprati.  Tinct.  antimiasmatica  Köchlini.  Kupfersalmiak-Flüssig- 
keit. [Cupr.  carbonic.  3,  Acid.  hydrochlor.  q.  s.  ad  saturationem,  Ammon.  chlor. 
40,  Aq.  dest.  16.  Schöne  grüne  Flüssigkeit.  —  5,0  etwa  10  Pf.]  Cave:  kohlen- 
saure und  kaustische  Alkalien. 

Innerlich:  zu  0,1-0,25  [2-5  Tropfen],  in  der  Regel  in  Mixtur  [1,5 
in  100,0  Aq.  dest.  2-3  Mal  täglich  1  Esslöffel.  —  Diese  Verdünnung  entspricht  der 
Aqua  antimiasmatica  Köchlini,  Cuprum  chloratum  ammoniacale  solutum  dilu- 
tum,  Aqua  Beisseri  der  früheren  Pli.  Stf.,  welche  falschlicher  Weise  zuweilen  auch 

28* 


,§Äv!IBo^ 


436  tjiquor  fern  acetici. 


als  Liquor  antimiasmaticus  Köchlini  bezeichnet  wird.  —  Das  Capnim  chloratum 
amrooniacale  cum  Hydrargyro  solut.  concentr.  der  früheren  Ph.  Alistr.,  Tinct.  anti- 
roiasmatic.  Köchlini  comp,  enthält  in  16  Th.  Liquor  antimiasmaticus  Köchlini 
1  Th.  Hydrargyr.  bichlor.  corros.  Eine  Verdünnung  von  1  dieser  Flüssigkeit  auf 
80  Aq.  dest.  stellt  das  Cuprum  chloratum  amrooniacale  cum  Hydrargyro  solut.  dilut. 
s.  Aqua  antimiasmatica  Köchlini  comp.  dar]. 

''^Liquar  Ferri  acetifi.  Ferrum  aceticum  solutum.  Ferrum  aceti- 
cum  liquidum.  Ferrum  oxydatum  aceticum  liquidum.  Ferriacetat- 
lösung.  Essigsaure  Eisenoxydlösung.  Essigsaure  Eisenflüssigkeit.  [Frisch 
gefälltes  Eisenoxyd-Hydrat,  unter  der  Ih'esse  vom  anhängenden  Wasser  befreit  und  in 
Acid.  acet.  dilut.  gelöst.  Dunkel  schwarzrothe ,  undurchsichtige  Flüssigkeit,  klar  in 
Wasser  löslich  und  einen  ziemlich  starken  Zusatz  von  Weingeist  vertragend.  —  Spec. 
Gew.  =  1081-1.083.  Enthält  4,8-5  pCt.  Eisen.  —  10,0  10  Pf.]  Cave:  Alka- 
lien und  Erden  [sogar  deren  essigsaure  Salze],  gerbstoff  haltige  Infusionen  und 
Tincturen. 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  [10-20  Tropfen]  in  wässeriger  und  weingeistiger 
Lösung  [bei  Arsenik  Vergiftungen  in  viel  grösseren  Dosen.  —  1  Th.  soll  4  Th.  So- 
lutio  Fowleri  unschädlich  machen]. 

Aeusserlich:  zu  Injectionen  und  Umschlägen  [1  mit  5-15  Th. 
Wasser  bei  Krebs]. 


1*256.  Bf 

Liq.  Ferr.  acet.  10,0 
Aq.  Cinnam.  100,0 
Syr.  Aurant.  Flor.  50,0. 

MDS.  2stdl.  1  Esslöffel. 


1257.  Bf 

Liq.  Ferr.  acet.  25,0 

Bals.  Copaiv.  50,0. 
MDS   Urageschüttelt,  3-6  mal  tilgl.  1  Thee- 
löffel  voll.    [Bei  Tripper.] 


LiqMr  Ferri  eklarati«  Ferrum  chloratum  solutum.  Ferrum  chlo- 
ratum liquidum.  Liquor  Ferri  muriatici  oxydulati.  Liq.  chloreti  ferrosi. 
Eisenchlorürlösung.  Flüssiges  Eisenchlorür.  [Grün,  klar.  Spec.  Gew.  == 
1,226-1,230,  enthält  10  pCt.  Eisen.  —  10,0  5  Pf.]  Cave:  wie  bei  Forrum 
chloratum. 

Innerlich:  zu  0,3-1,25  [5-20  Tropfen]  3-4  Mal  täglich,  in  wasseriger 
oder  alkoholischer  Lösung 

Aeusserlich:  zu  Bädern  [60,0-120,0  pro  balneo]. 

Lii|iiar  Ferri  ■itriei.  Ferrum  nitricum  oxydatum  solutum.  Ein 
ganz  dem  Liq.  Ferri  sesquichlor.  analoges  Präparat  und  deshalb  ganz 
entbehrlich,  um  so  mehr,  da  es  viel  leichter  zersetzlich  ist  als  dieses. 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  3-4  Mal  täglich,  in  Tropfen  [5-15  Tropfen] 
oder  in  wässeriger  Solution  [von  firives  gegen  chronische  Diarrhoe  dringend 
empfohlen]. 

^Llqn^r  Ferri  Myehl^rati.  Flüssiges  Eisenoxychlorid.  [Ver- 
dünnter Liquor.  Ferri  sesquichlor.  wird  in  ammoniakhaltiges  Wasser  gegossen,  der 
Niederschlag  ausgewaschen ,  abgepresst,  in  Salzsäure  gelöst  und  verdünnt  bis  zum 
spec.  Gew.  1,050.  Braunrothe,  klare,  geruchlose  Flüssigkeit  von  wenig  adstringiren- 
dem  Geschmack,  welche  nahezu  3,5  pCt.  Eisen  enthält.  10,0  5  Pf.  —  Wird  Liquor 
Ferri  oxydati  dialysati  verordnet,  so  darf  Liquor  Ferri  oxychlorati  gegeben  werden. 
Stellt  eine  neutrale  Lösung  von  Eisenoxydhydrat  in  wässerigem  Eisenchlorid,  ohne 
freies  Chlor,  also  ohne  ätzende  Eigenschaften  dar.  Soll  besonders  leicht  zu  ver- 
dauen sein. 

■V"  Bf  1256-1257.  DigitizedbyGoOgle 


Liquor  Ferri  oxydati  hydratl.  437 


Innerlich:  zu  0,3-1,5  mehrmals  täglich  in  Tropfen  [5-20]  oder 
wässeriger  Solution. 

Liqnar  Ferri  eiydati  hydrati.  Ferrum  hydricum  in  Aqua  der 
früheren  Pli,  Itr.  Ferrum  oxj'datum  hydricum  in  Aqua.  Antidotum  Ar- 
senici  albi.  Eisenoxydhydratlösung.  [Dargestellt  aus  Liquor  Ferri  ses- 
quichlorati  30,  Magnes.  ust.  7,  Aq.  commun.  263.  —  10,0  etwa  10  Pf.  —  Stets  frisch 
zur  Dispensation  zu  bereiten.] 

Innerlich:  gegen  Arsenikvergiftung  W'-j stündlich  2-6  Esslöffel  in 
heisscm  Wasser  (krthvld  und  Banscii). 

LiqMr  Ferri  Mydato-hydrato-acetici«  Ferrum  liydrico-aceticum 
in  Aqua.  Ferrum  oxydatura  hydrato-aceticum  in  Aqua.  [2  Tli.  Liq.  Ferri 
oxydati  bydrati  mit  1  Tb.  Liq.  Ferri  acet. ,  jedes  Mal  vor  dem  Gebrauch  frisch  ge- 
mischt. -  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  bei  Arsenikvergiftungen  (Mm)  esslöffel weise  [in  gerin- 
gerer Dosis  als  Liq.  Ferri  oxydati  hydrati] . 

^Liquor  Ferri  ses^niehlorati«  Ferrum  sesquichloratum  solutum. 
Ferrum  sesquichloratum  liquidum.  Liquor  Ferri  muriatici  oxydati.  Liquor 
chloreti  ferrici.  Liquor  stypticus  Lofii.  Oleum  Martis  per  deliquium. 
Solution  of  Chloride  of  Iron.  Solution  de  perchlorure  de  fer.  Eisen- 
chloridlösung. Flüssiges  Eisenchlorid.  Eisenchlorid-Flüssigkeit.  *  [Klare, 
tief  gelbbraune,  etwas  dickliche  Flüssigkeit.  —  Spec.  Gew.  1.280-1.282.  —  Enthält 
10  pCt.  Eisen  oder  29  pCt.  wasserfreies  Ferrum  sesquichloratum.  —  10,0  5  Pf.] 
Cave:  alle  Basen,  Wein-  und  Gerbsäuren,  Schwefel  Verbindungen. 

Innerlich:  zu  0,3.-1,0  mehrmals  täglich  in  Tropfen  [5-15  Tropfen 
in  Wasser],  in  Mixturen. 

Aeusserlich:  als  Stypticum.  [Man  nehme  darauf  Röcksicht,  dass  die 
mit  Eisenchloridlösung  getränkte  Charpie,  ehe  man  sie  auf  die  blutenden  Stellen 
bringt,  erst  vorher  kraftig  ausgepresst  werde:  f.  LaBgeabtck.  —  Zur  Ilervorrufung 
von  Accouchement  force  bei  Placenta  praevia  führt  Sehrelier  einen  mit  Liquor  Ferri 
sesquichlorati  getränkten  Pressschwamm  in  den  Muttermund  ein.  —  I.  E.  Richter 
empfiehlt  eine  mit  Liquor  Ferri  sesquichlorati  getränkte  und  dann  getrocknete  Baum- 
wolle als  Gossypium  haemostaticum].  In  neuerer  Zeit  von  Priru  zur 
[tropfenweisen]  Injection  in  Aneurysmen  und  Varicen  empfohlqn  [aber 
als  sehr  gefährliches  und  selten  hülfreiches  Mittel  bald  wieder  verlassen],  des- 
gleichen zu  parenchymatösen  Injectionen  in  Strumen  (Haekeniie). 
Zum  Touchiren  [pure]  von  Frostbeulen  (Sehtller),  Warzen,  Nagelgc- 
schwüren,  Caro  luxurians,  diphtheritischen  Schleimhäuten,  Nasenpolypen. 
Zu  Injectionen  in  die  Nasenhöhle  [mit  Wasser  ana]  bei  Polypen  (Bwwcll), 
bei  Nasenblutungen  [1,0-5,0  auf  100,0],  zu  Gurgelungen  [2,5-5  0  auf  100,0], 
bei  Diphtheritis  faucium;  zur  Inhalation  [sehr  verdünnt  mit  Wasser  zur 
Pulverisation  (vergl.  S.  110)]  bei  Haemoptysis,  Blennorrhoe  u.  a. 


1258.  IV 

Liq.  Ferr.  scsquichlor.  1,5 

Aq.  dest  150,0 

Tinct.  Opii  simpl.  0,3 

Syr.  Papav.  80,0. 
HDS.   Halbstündlich  einen  Esslöffel.    [Bei 
Haemoptoe.]  OppoUer. 


1259.  Bf 

Liq.  Ferr.  scsquidilor.  1,0-2,0 
Inf.  Fol.  Digital.  150,0  (e  1,0-1,25) 
Syr.  simpl.  30,0. 

MDS.    2stdl.  einen  Esslöffel.    [Bei  Hae- 
moptoe.] Labert. 


^'''iliÖ^-'t25'j.  -mf 


43.S  Liquor  Ferri  sesquijodali 

12G0.  R 


M.  D.    [Zum  innerlichen  Gebrauch   etwa 
20  Tropfen  bis  zu  1  Theeloffcl,  äusscr- 
lich  zu  Verbänden  und  Injcctionen.] 
Aqua  haemostatica 


1262.  Bf 

Liq.  Ferr.  sesquichlor.  3,0-5,0 

Aq.  dest.  100,0 
MDS.     Zur   Einspritzung.     [Bei   Gebär- 
mutter -  61  u  tung.]  Bohreier. ' 


Liq.  Ferr.  sesquichlor.  1,5 
Aq.  Melissae  150,0 
Syr.  Aurant.  Gort.  20,0. 
MDS.    2stdl.  1  Esslöifel.     [Bei  Darmblu- 
tungen im  Typhus.]    v.  Bamberffer. 

1261.  F^ 

Liq.  Ferr.  sesquichlor.   15,0 
Acid.  carbol.  1,0 
Spiritus  25,0 
Aq.  Foenicul.  75,0. 

LiqMr  Ferri  sesqinadati*  Ferrum  sesquijodatum  solutum.  Ferrum 
scsquijodatum  liquidum.  Solution  of  Jodide  of  iron.  Eisenjodidlösung. 
[8,0  Ferr.  pulv.  mit  60,0  Wasser  und  15,0  Jod  digerirt,  filtrirt,  im  Filtrat  8,0  Jod 
gelöst  und  mit  Wasser  q.  s.  bis  zum  Gewicht  von  300,0  verdünnt.  —  1,0  enthält  etwa 
0,04  Jod  und  0,03  Eisen.] 

Innerlich:  zu  0,25-1,0  mehrmals  taglich,  in  Tropfen  [5  bis  10 
bis  20  Tropfen],  Mixturen. 

'^'LiH^r  Ferri  svlforiei  MYdati.  Solution  of  persulfate  of  iron. 
Ferrisulfatlösung.  Flüssiges  schwefelsaures  Eisenoxyd.  [Ferr.  sulfuric. 
purum  80,  Aq.  dest.  40,  Acid.  sulfuric.  15,  Acid.  nitr.  18.  Diese  Flüssigkeit  wird 
wiederl^lt  abgedampft  in  Wasser  gelöst,  filtrirt  und  dann  mit  so  viel  Wasser  ver- 
dünnt, dass  das  spec.  Gew.  1,428-1,430  betrage.  Klar,  bräunlichgelb,  von  Syrup- 
consistenz,  enthält  10  pCt.  Eisen.  —  10  0  5 Pf.]  Wird  zur  Bereitung  des  Anti- 
dot um  arsenici  (s.  dieses)  verwendet.  Es  sind  mindestens  500  Gr. 
in  den  Apotheken  vorräthig  zu  halten. 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  taglich  in  Tropfen  [8-30  Tropfen 
in  Wasser]. 

Liquar  H^llandicM  s.  Aethylenum  chloratum. 

Liquor  Hydrai^ri  bicMorati  corrosi?i.  Hydrargyrum  bichlora- 
tum  corrosivum  solutum.  Liquor  Hydrargyri  muriatici  corrosivi.  Solu- 
tion of  the  perchloride  of  mercury.  Flüssiges  Sublimat.  [Hydrarg. 
bichl.  corros.,  Ammon.  chlor,  dep.  ana  1  auf  480  Wasser.  Diese  Flüssigkeit  enthält 
das  früher  als  Arzneimittel  gebräuchliche  Alembroth-Salz.  Di«  Aqua  phage- 
claenica  decolor  s.  Liq.  mercurtalis  der  früheren  Ph.  Alistr.  enthält  480  Wasser, 
4  Sublimat  und  15  Salmiak.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Tropfen  [10-30  Tropfen] 
Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Waschungen,  Injectionen  u.  s.  w. 

12G3.  1^ 

Liq.  llydr.  bichlor,  corros.  £^0,0 
Vin.  Colchic.   10,0. 
MDS.    2stdl.  30  Tropfen;  zum  Nachtrinken  Thcc  aus  Spec.  ad.  Dec  lignur. 
[Gegen  Prosopalgie.]  Burdaoh. 

Liquar  Hydrar^ri  nitrici  •xydati.  Hydrarg.  nitricum  oxyda- 
tum  solutum.     Flüssiges  salpetersaures  Quecksilber-Oxyd. 

Nur  äusserlich  in  Substanz  zur  Aetzung  von  Condylomen,  kreb- 
sigen Geschwüren,    in   starker  Verdünnung  [0,05-0,1  auf  25,0]  zu  In- 
jcctionen. .     r^r^nto 
•^                                                                                                                   Digitized  by  V^OOQIC 

gr  Bf  12G0.12()3.  ^ 


Liquor  Hydrargyri  nitrici  oxydulati.  439 


.  StarÜM  wendet  einen  Liquor  Hydrargyr.  nitr.  oxydat.  aus  Hydrarg.  1 
in  Acid.  nitr.  [von  1,5  spec.  Gew.]  2  als  Aetzmittel  bei  Furunkeln,  Car- 
bunkcln,  phagedänischen  Geschwüren,  kleineren  Naevis  an. 

Liquor  Hydrai^ri  nitrici  oxydulati.  Hydrargyrum  oxydulatum 
nitricum  solutura.  Hydrargyrum  nitricum  oxydulatum  liquidum.  Mer- 
curius  nitrosus.  Liquor  nitratis  hydrargyrosi.  Logo  Liquoris  Belostii. 
Solution  of  nitrate  of  mercury.  Flüssiges  salpetersaures  Qucck- 
silberoxydul.  Salpetersaure  Quecksilberoxydul- Flüssigkeit.  [Nur  zur 
Dispensation  anzufertigen  und  dann  nur  rein  zu  geben.  Enthält  lOpCt.  salpeter- 
saures Quecksilberoxydul.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,1  [ad  0,1  pro  dosi,  ad  0,5  pro  die!]  2  Mal  täglich, 
pure  in  Tropfen  [1-2!  Tropfen  in  Wasser  oder  schleimigem  Vehikel.  —  In  der 
Berliner  Gharite  ehemals  gegen  inveterirte  Syphilis,  bei  der  sich  andere  Quecksilber- 
Karen  nutzlos  gezeigt  hatten,  in  folgender  Art  gegeben:  Täglich  V4  Stunde  nach 
dem  Abendessen  1  Tropfen  in  Aq.  dest.,  dann  jeden  7.  Tag  um  1  Tropfen  (bis  zu 
5!  Tropfen)  gestiegen;  vom  4.  Tage  an  taglich  V4  Stunde  nach  dem  Frühstück  anfangs 
1  Tropfen,  jeden  7.  Tag  um  1  Tropfen  (bis  zu  5!)  gestiegen  —  bis  zum  30.  Tage 
inclusive]. 

Aeusserlich:  zu  Einspritzungen,  Waschungen,  Verband- 
wässern [in  gehöriger  Verdünnung:  0,1-0,5  auf  25  0],   zu  Aetzungen  [pur], 

"^'Liquor  Kali  canstich  Kali  hydiicum  solutura.  Liquor  Kali  hy- 
drici.  K^li  causticum  liquidum.  Lixivium  causticum.  Liquor  Hydratis 
kalici.  Solution  of  Potassa.  Potasse  caustique  liquide.  Kalilauge. 
Aetzkaliflüssigkeit.  Aetzende  Kalilauge.  [Klare,  farblose  oder  schwach  gelb- 
liche, ätzende  Flüssigkeit.  Spec.  Gew.  1,142-1,146  Gehalt  an  Aetzkali  etwa  15  pCt. 
—  100,0  60  Pf]    Cave:  wie  bei  Kali  caust. 

Innerlich:  [selten]  zu  0,03-0,25  in  Tropfen  [*/2-4  Tropfen  —  durch 
Tinct.  kalina  zweckmässiger  zu  ersetzen]. 

Aeusserlich:  [wie  Kali  causticum  fusum,  nur  in  dreifach  grösseren  Graben] 
als  Aetzmittel,  zu  Bädern,  Injectionen  u.  s.  w.  In  verdünnter 
Lösung  zum  Touchiren  diphtheritischer  und  croupösor  Membranen  und 
zu  Inhalationen,  zumal  als  Zusatz  zu  Aqua  Calcariae  in  gleicher  Weise 
wie  Liquor  Natri  caustici  [vergl.  diesen]  zu  versuchen. 

12C4.           I^                                             j  1265.           Bf 

Liq.  Kali  caust.  Liq.  Kali  caust. 

Calcariae  ustae  ana  15,0.  Ol.  Lini  ana  15,0. 

M.  F.  pasta.  M.  f.  liniment.     [Bei  Eczema  und  andc- 

Pasta  escharotica  Londinensis.  ren  chronischen  Hautleiden.] 

{  Y.  Hebra. 

^Lianor  Kalii  acetici.  Kali  aceticum  solutum.  Liquor  Terrae 
foliatae  Tartari,  s.  Acetatis  kalici.  Kali  aceticum  liquidum.  Kalium 
aceticum  solutum  Ph.  Aastr.  Kaliumacctatlösung.  Essigsaure  Kali- 
lösung. [Klare,  farblose  Flüssigkeit,  frei  von  empyreumatischem  Geruch,  in  3  Th. 
1  Th.  Kaliumacetat  (trockenes  Kalium  acetic.)  enthaltend.  —  Spec.  Gew.  1,176  bis 
1.180.  —  10,0  10  Pf.]  Cave:  wie  bei  Kali  acet.  [Das  Kali  acet.  sol.  Ph.  mII. 
ist  eine  Saturation  von  Kali.  carb.  dep.  mit  Essig.  Dieses  Präparat  kommt  mit  dem 
Liq.  Kali  acet.  crudum  des  früheren  C«il.  Med.  ItMb.  s.  Liquor  digestiTUS  Boerhavii 
überein.  —  10,0  10  Pf.] 

Diiäzl  264^265.  "Wm 


440 


Liquor  Kalii  arsenicosi. 


Innerlich:  zu  2,0-12,0  mehrmals  täglich,  rein  [*  j-3  Theelöffel]  oder 
in  Mixturen  [10.0-50,0  auf  1000]. 


1266.  Bf 

Liq.  Kalli  acet. 
Syr.  simpl.  ana  30,0 
Aq.  Foenic.  120,0. 
MDS.  2stdl.  1  Esslöffel. 

Mixlura  diurctica  mitior. 

Wanderlioh. 
[Die   Mixtura  diuretica  fortior  auf 
Wunderlioh's  Leipziger  Klinik  ist  fol- 
gcndermassen  zusammengesetzt: 


1267. 


H' 


Extr.  Taraxaci  liquid.  25,0 
Aq.  Menth,  pip.  50,0 
Aq.  PetroseL  q.  s. 
ad  Mixturam  200,0. 
MDS.  StdL  1  Esslöffel. 


Aceti  Scillae  30,0 
Kalii  carbon.  q.  s. 

ad  perf.  saturat. 
Aq.  Petrosel.  120,0 
Syr.  simpl.  30,0. 
D.  S.   2  StdL  1  Esslöffel. 
Die  Mixtura  diuret.  fortissima   ent- 
hält in  der  vorigen  Mixtur  noch  Tinct. 
Cantharid.  1,0.] 


1260.  Bf 

Infus.  Fol.  Digital,  (c  2,0)  150,0 

Liq.  Kalii  acet. 

Aceti  Scillae  ana  25,0 

Elaeosaoch.  Menth,  pip.  10,0. 
MDS.    28tdl.    1  Esslöffel.     [Bei  Hydrops 
durch  Herzkrankheiten.] 


126S.  H' 

Liq.  Kalii  acet.  50,0 


1270. 


MDS. 


1271. 


MDS. 


Liq.  Kalii  acet. 

Tinct.  Rhei  aquos.  ana  /5,0. 

Stdl.  1  Esslöffel.       Soüubarth. 


Bf 
Liq.  Kalii  acet.  50,0 
Aq.  Laurocerasi  10,0. 
2  stdl.  1  TheelöffeJ. 


*Li4|Mr  Kalii  arseHietsi.  Kali  arsenicosum  solutum.  Solutio 
Fowleri.  Solutio  arsenicalis  Fowleri  Ph.  Aastr.  Liquor  arsenicalis 
Fowleri.  Tinct.  mineralis  Fowleri.  Liqueur  ars6nicale  de  Fowler. 
ftwicr'sche  Lösung.  Nwler's  Arseniklösung,  ftwlcr'sche  Tropfen. 
[Acid.  arsenicos.,  Kalii  carbon.  puri  ana  1  werden  mit  1  Th.  Wasser  bis  zur  Tölligen 
Lösung  gekocht  und  hierauf  Aq.  dest.  40  hinzugefügt.  Nach  dem  Erkalten  sind  zu- 
zusetzen Spirit.  Melissae  comp.  25  und  soviel  Wasser,  dass  das  Gesammtgewicht  100 
beträgt.  Klare,  farblose,  stark  alkalische  Flüssigkeit.  100  Th.  enthalten  1  Th.  ar- 
senige Säure.  10,0  20  Pf.]  Nur  rein,  mit  Zusatz  von  destillirtem  oder 
aromatischen  Wasser  zu  verordnen.  [Bei  Wechselfieber  wird,  obgleich  auch 
dieses  unchemisch  ist,  doch  häufigLiquor Kalii  arsenicosi  mitTinct. Opii  verbunden*).] 

Innerlich:  zu  0,1-0,2-0,4  [ad  0,5  pro  dosi,  ad  2,0  pro  diel  Nach  einer 
alten  preussischen  Ministerialverordnung  soll  niemals  mehr  als  7,5  des  Mittels  auf 
einmal  verordnet  werden I]  vorsichtig  steigend,  2-3  Mal  taglich:  rein  p-4-6-8! 
Tropfen]  oder  besser  mit  Aq.  dest.  oder  mit  Aq.  Menthae  zu  3-5  Theilen 
vordünnt  [gegen  Neuralgien,  Chorea  (MtMtai^  ItMMtiJ),  Wechselfieber,  Asthma 
und  Phthisis,  Psoriasis  und  andere  Exantheme  mehrfach  bewährt,  endlich  in  neuester 
Zeit  auch  gegen  maligne  Lymphosarcome  (Cleniy)  gleichzeitig  mit  parenchymatöser 
Injection  des  Mittels  in  einigen  Fällen  mit  Yortbeil  angewendet.  —  Man  lasse  das 
Mittel  V2-  V4  Stunde  nach  dem  Speisegenusse  nehmen.  Treten  Intoxications-Erschei- 
nungen,  namentlich  Schmerz  im  Mngen,  Conjunctivitis,  ein,  so  verringere  man  die 
Dosis  des  Mittels  bis  zu  deren  Beseitigung.  Bei  Congestions- Zuständen  der  Haut, 
intensiven  gastrischen  Störungen,  Diarrhoe,  stehe  man  vom  Weitergebrauche  des 


*)  Unter  dem  Namen  Brom- Arsenik-Lösung  ist  von  Tlu  Clenem  ein  Präparat 
empfohlen  worden,  welches  angeblich  eine  Verbindung  des  Brom  mit  dem  arseniksauren 
Kalium  sein  sollte.  Dies  ist  unrichtig.  Das  Brom  verflüchtigt  sich  mit  der  2ieit  und 
es  bleibt  die  Lösung  des  arsensauren  Salzes  in  Wasser  zurück. 


Bf  1266-1271. 


Digitized  by  VjOOQIC 


Liquor  KaÜi  carbonici. 


441 


Witteis  ab.    Die  Diät  während  der  Kur  nmfasse  nur  blande  Nahrungsmittel  für  täg- 
liche LeibesöfTnung  werde  regelmässig  Sorge  getragen].  ' 

Aeusserlich:  sehr  verdünnt  zur  Inhalation  [mittelst  Zerstäubungs- 
apparats (vergl.  S.  100)  bei  Asthma,  Emphysem];  zur  subcutanen  Injection 
[1  Th.  mit  2  Th.  Aq.  dest.,  hiervon  30-50  Th eilstriche  der  Injeclionsspvitze  pro 
dosi,  d.  h.  stwa  0,14-0.2  Liq.  Kali  arsenicos.  von  A.  Elleibarg  gegen  verschiedene 
Nervenleiden,  namentlich  die  mit  Tremor  einhergehenden,  empfohlen,  früher  auch 
schon  von  J.  C«  LehnaM  und  ?•  Sräfe  bei  Cholera  versucht ,  femer  von  Lewli  bei 
Psoriasis  und  von  Lewis  Snlth^  Perrtiii^  Sarria  gegen  Chorea,  von  Nirtelli  bei  Asthma 
erfolgreich  benutzt],  zur  parenchymatösen  Injection  [bei  malignen  Lympho- 
sarcomen  neben  dem  innerlichen  Gebrauche  des  Arseniks:  CierMj^  Thtlea]. 


1272.  I^' 

Liq.  Kalii  arsenicos.  5.0 
Aq.  dest.  J5,0. 
MDS.   3  mal  täglich  S  Tropfen  zu  nehmen 
und  allmälig  die  Dosis  auf  das  doppelte 
zu  vermehren.     [Bei  Psoriasis.] 

Bomberg. 


MDS.     3  mal   täglich    12  Tropfen.     [Bei 
Prosopalgie.]  Bomberg. 


1273.  ^ 

Liq.  Kalii  arsenicos.  5,0 
Tinct.  Opii  simpl.  2,5. 
MD?,    Während  der  Apyrexic  4  mal  täg- 
lich  3-6  Tropfen    zu   nehmen.     [Bei 
Intermittens.] 


1274. 


Liq.  Kalii  arsenicos.  4,0 
Spir.  dil. 

Aq.  dest.  ana  6,0 
Tinct.  Opii  simpl.  2,0. 


1275.  I^ 

Liq.  Kalii  arsenicos.  5,0 
Tinct.  Ferr.  pom.  25,0. 
MDS.      2- 3 mal   täglich   5  Tropfen,   auf 
30  Tropfen  allmälig  zu  steigen.    [Bei 
hysterischen  Neurosen.]  Leben. 


1276.  Bf 

Solut.  arsenic.  Fowlcri 

Aq.  dest.  ana  7,5. 
D.  S.     3 mal  täglich  4-6  Tropfen.     [Bei 
Chorea  der  Kinder.]  Soltmann. 


1277.  I^ 

Kalii  arsenicos.  liquor.  1,0 
Aq.  dest.  2,0. 
D.  S.     Zur  subcutanen   Injection.     [Bei 
nervösem  Tremor.]  Bulenburg. 


*LiqMr  Kalii  carboHiei.  Kali  carbonicum  solutum.  Kali  car- 
bonicum  liquidum.  Oleum  Tartari  per  deliquium.  Liquor  Potassae.  Li- 
quor Carbonatis  kalici  s.  Salis  Tartari.  Kaliumcarbonatlösung. 
Kohlensaure  Kalilösung.  [Kali  carbonicum  purum  11,  Aq.  dest.  20.  —  Spec. 
Gew.  1.330-1,334.  —  3  Th.  enthalten  1  Th.  Kaliumcarbonat.  Klare  farblose  Flüssig- 
keit. —  10  0  5  Pf.]    Cave:  wie  bei  Kali  carb.  pur. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [bei  Convulsionen,  Vergiftungen,  Steinbeschwerden 
mehr,  bis  zu  8.0]  mehrmals  täglich,  in  Tropfen  [10-30  Tropfen],  Mixturen 
[mit  schleimigen  Vehikeln,  aromatischen  Wassern  u.  s.  w.],  Saturationen. 

Aeusserlich:  zu  Waschungen  [bei  Pityriasis,  als  Cosmeiicum]. 


1278.  IV 

Liq.  Kalii  carb.  10,0 
Aq.  Menth,  pip.  150,0 
Syr.  Alth.  50,0. 

MDS.    2stdl.  1  Esslöffel. 


1279. 


D.  S. 


Liq.  Kalii  carb.  25,0 

Tinct  Benzoes  10,0 

Aq.  Rosar. 

Aq.  Flor.  Aurant.  ana  100,0. 

Waschmittel.     [Bei  Pityriasis] 


Liqior  Kalii  eUorati.  Liquor  Kali  hypochlorosi.  Kali  hypo- 
chlorosum  solutum.  Aqua  Javelli.  Eau  de  Javelle.  Javellc'sche 
Bleich flässigkeit.     [Unterchlorigsaures  Kai i  in  Wasser  gelöst.] 

In  Gabe  und  Form  wie  der  Liquor  Natrii  chlorati,  der  viel  häufiger 
bereitet  und  verordnet  wird, 

LiV  1272-1270.  ^mk 


4-12  Liquor  Natri  CciusticI. 


'^'Liqiitr  ISatri  caustiei*  Natrum  hydricum  solutum.  Liquor  Natri 
hydrici.  Liquor  Hydratis  natrici.  Lixivium  Sodae.  Solution  of  Soda. 
Soude  caustique  liquide.  Lessive  des  Savronniers.  Natronlauge.  Aetz- 
natronflüssigkeit.  Natron-Aetzlauge.  [Klare,  farblose  oder  schwach  gelbliche, 
ätzende  Flüssigkeit.  Spec.  Gew.  =  1,159-1,163.  Enthält  nahezu  15  pCt.  Aclz- 
natron.  —  100,0  45  Pf.] 

Gabe  und  Form  wie  bei  Liq.  Kali  caustici  [diesem  für  den  inneren 
Gebrauch  wegen  seiner  grösseren  Milde  vorzuziehen].  Wegen  seiner  Eigenschaft, 
diphtheritische  und  croupöse  Membranen  zu  lösen,  zugleich  mit  Aqua 
Calcariae,  von  RäeheiiMeister  gegen  Diphtheritis  und  Croup,  sowohl  zum 
Touchiren  des  Pharynx,  als  auch  zu  Inhalationen  empfohlen. 

1  1281.          Bf 

1280.            Bf  Liq.  Natri  caust.  2,0 

Liq.  Natri  caust,  0,5-1,0  Aq.  Calcariae  25,0 

Aq.  Calcariae  60,0-100,0.  Aq.  dest.  200,0. 

MDS.    Zum  Bepinseln  des  Pharynx.    [Bei  MDS.    Zur  Inhalation  in  zerstäubter  Form. 

Diphtheritis.]            Küchenmeister.  [Gegen  Diphtheritis  und  Croup.] 

Küohenmeitter. 

liianor  Natrii  arsenicici*  Natrum  arsenicicum  solutum.  Liq. 
arsenicalis  Pearsonii.  Pearsti'sche  Arsenik-Flüssigkeit.  [005 
arseniksaures  Natron  in  30,0  destill.  Wasser.  —  Klare ,  wasserhelle  Flüssigkeit.  — 
10,0  etwa  20  Pf.]    Cave:  Metallsalzc. 

Innerlich:  zu  0,25-0,5-1,0  2-3  Mal  taglich,  vorsichtig  steigend. 
[In  Frankreich  und  auch  bei  uns  in  neuerer  Zeit  vielfach  der  Nwler'schen  Solution 
in  der  Behandlung  chronischer  Exantheme,  Neurosen  u.  s.  w.  substituirt  und  von 
manchem  vorgezogen  ]  In  Tropfen  [5-10-20  Tropfen],  am  besten  ohne  jeden 
weitereu  Zusatz. 

Liquor  Natrii  Carbtlici,  [Acid.  carbol.  pur.  5,  Liq.  Natri  caust.  1,  Aq. 
dest.  4  werden  nur  zur  Dispensation  gemischt.  —  Spec.  Gew.  1  060-1.065.] 

Innerlich:  [selten]  zu  0,03-0,05-0,1  in  Tropfen  ['.'2 -1-2 Tropfen], 
Mixturen. 

Aeusserlich:  wie  Acid.  carbolic.  crystallisat. ,  etwa  in  doppelter 
Dosis  [namentlich  zu  Verbänden  von  lariielebeM  empfohlen,  etwa  1  zu  3-5  Ol.  Lini]. 

Liquor  Natrii  eUorati.  Liquor  Natri  hypochlorosi.  Natrum  chlo- 
ratum liquidum.  Liqueur  de  Labarraque.  Eau  de  Javelle  ä  base  de 
Soude.  ltfctrrn«e'sche  Bleich flüssigkeit.  [Lösung  von  unterchlorig- 
saurem  Natron  neben  Chlornatrium  und  doppeltkohlensaurem  Natron.  —  Klare, 
schwach  gelbliche,  nach  Chlor  riechende  Flüssigkeit.]  Cave:  organische  Sub- 
stanzen, Luft,  Licht,  Wärme;  man  verordne  nie  auf  längere  Zeit,  da  sich 
das  Präparat  allmälig  in  kohlensaures  Natron  umsetzt. 

Innerlich:  zu  0,25-0,75  in  Tropfen  [5-15  Tropfen  in  Wasser,  ohne 
Zusatz  von  schleimigen  Substanzen]  mehrmals  taglich  [bei  Typhus,  Intermittens, 
Scrophulosis  empfohlen,  ferner  bei  Aphthen  und  Entzündungen  der  Kespirations- 
Organe]. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [5-8  auf  100,0],  zu 
Injectionen  [in  neuester  Zeit  von  I.  Vrättkel  gegen  Gonorrhoe,  namentlich  Nach- 
tripper, empfohlen  und  auch  bewährt:  1,0-2,0  auf  100.0  bei  frischem  Tripper,  2,0 
bis  4,0  auf  100,0  bei  Nachtripper;  ferner  bei  Fluor  albus  gonorrhoicus ,  ungefähr 
2,0-5,0  auf  100,0],  Klystieren  [30-40  Tropfen  auf  ein  Klystier,  gewöhnlich  mit 
Amylum],  zu  Bädern  [V4-I  Pfund  pro  balneo],  zum  NTerbinden  schlecht 

am-  ^   1280-1281.  Digitizedby^OOgie 


Liquor  Natrii  silicici.  443 

licilcnder  Wunden  [2,0  auf  100.0],  namentlich  von  weichen  Schankern  [4,0 
auf  100,0:  I.  rrättkel]. 

*Liqnor  Natrii  silicici.  Natmm  silicicum  Ph.  Aastr.  Silicate  of 
Soda.  Silicate  de  Soude.  Natronwasserglas.  Kieselsaures  Natron. 
[Klare ,  farblose  oder  schwach  gelblich  gefärbte  alkalisch  reagirende  Flüssigkeit.  — 
b'pec.  Gew.  1.30-1,40.  Wird  an  der  Luft  durch  die  Kohlensäure  derselben  unter 
Ausscheidung  von  gallertiger  Kieselsäure  zersetzt.]  Cave:  Säuren,  sauer  rea- 
girende und  Mctallsalze. 

Innerlich:  zu  0,1-0,25  mehrmals  täglich,  in  Lösung  (in  alkal. 
Mineralwässern)  und  Pillen.  [Hat  sich  auf  die  Empfehlung  von  Stei|aet  und 
BtaJtM  als  sogenannte  dialytischo  Methode  bei  allen  Krankheiten,  welche  auf  harn- 
saurer Diathese  beruhen,  eines  leider  nur  ephemeren  Rufes  erfreut.] 

Aeusserlich:  zu  Verbänden  [besonders  bei  Gelenkleiden,  an  Stelle  des 
Kali -Wasserglas  empfohlen  und  mit  VoAheil  benutzt  (Rnnge^  Rafpeller)] ,  zu  Yer- 
bandwässern  und  Bähungen  [1-5  auf  100  Wasser],  zu  Injectionen  [bei 
Cystitis  chronica,  Gonorrhoe,  Fluor  albus,  Ozaena:  ChimptalUtn],  Klysticren 
[bei  chronischer  ulcerativer  Diarrhoe],  Inhalationen  und  Irrigationen. 

Liqior  papillaris.  [Extr.  Ratanhae  1,  Aq.  dest.  240,  Mucil.  Gummi  Arab. 
30,  Plumb.  acet.  5.] 

Aeusserlicli. 

'^'Liqntr  Plimbi  sabacetici.  Plumbum  hydricoaceticum  solutum. 
Liquor  Plumbi  hydrico-acctici.  Plumbum  acet.  basicum  solut.  Ph.  Aastr. 
Plumbum  subaceticum  liquidum.  Liquor  Subacetatis  Plumbi  s.  Plumbi 
acetici  basici.  Plumbi  diacetici  Solutio  Ph.  Eiliiib.  Acetum  Saturni  s. 
plumbicum.  Loco  Extracti  Saturni.  Bleiessig.  Bleiextract.  [Darge- 
stellt durch  Mischen  von  essigsaurem  Bleioxyd  (Bleiacetat)  mit  Bleioxyd  und  Wasser. 
Klare,  farblose  Flüssigkeit  von  süsslichem,  zusammenziehenden  Geschmack  und  alka- 
lischer Reaction.  Spec.  Gew.  =  1,235-1,240.  —  10,0  5  Pf.]  Cave:  kaustische 
und  kohlensaure  Alkalien,  schwefel-,  phosphor-  und  weinsteinsaure  Salze, 
Schwefel-,  Jod-  und  Bromverbindungen,  Gummi,  Gerbsäure,  Opium  [mit 
vielen  sanctionirten  Ausnahmen.  —  Durch  Wasser,  selbst  durch  destillirtes,  wird  immer 
eine  dem  Kohlensäuregehalt  der  Flüssigkeit  entsprechende  Trübung  bewirkt]. 

Nur  äusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgclwässorn  [0,5-1,5  auf. 1000, 
gegen  Mercurial-Salivation,  gegen  beginnende  entzündliche  Angina],  zu  Umschlä- 
gen, Verbandwässern,  Waschungen  [meist  in  den  officinellen  Verdün- 
nungen; Lippert  empfiehlt  als  Ersatzmittel  der  warmen  Kataplasmen  das  Auflegen 
von  Compressen,  die  in  eine  Mischung  von  1  Th.  Liquor  Plumbi  subacetici  und  5  Th. 
Wasser  getaucht  und  mit  Wachstaffet  bedeckt  werden,  so  z.  B.  bei  Bubonen,  wenn 
die  Kranken  verhindert  sind,  im  Zimmer  zu  bleiben],  als  Pinselwasser  [un- 
verdünnt gegen  Condylome,  bei  Mercurialgeschwüren  am  Gaumensegel],  zu  Lini- 
menten [2.0-4,0  auf  25,0  Oel  mit  Vitell.  ovi],  zu  Einspritzungen  [2.0-6,0 
auf  100,0],  Kly stieren  [0,5-6  0,  bei  Ruhr,  Brucheinklemmung,  Ileus],  Augen- 
wässern [Augentropfwässer:  0,25-0,5  auf  25,0;  Augenwaschungen:  0,5-3,0  auf 
100,0],  Salben  [1  auf  5-10],  Augensalbcn  [0,2-0,5  auf  10,0  Fett]. 

1282.            I^   .  '  1283.            Bf 

Liq.  Plumbi  subacet.  2,0  ^                |  Liq,  Plumbi  subacct.  25,0 

Dcc.  Hordei  150,0.  ;  Dcc.  Cort.  Quercus  200,0. 

Syr.simpl.  25,0  MDS.    Umgeschüttelt  umzuschlagen.    [Bei 

MDS.    Gurgelwasser.  |  torpiden  Geschwüren,  Entzündungennach 


Contusioneu,  Decubitus.]  j 

I^  1282-1283. 


'^ 


A4A 


Tiiquor  pyro-tartaricus. 


1284.  Bf 

Liq.  Piumbi  subacct.  25,0 
Inf.  Flor.  Chamom.  600,0 
Tinct.  Opii  simpl.  100,0. 

MDS.      Lauwarm   und   arogeschüttelt   zu 
Bähungen.]  Butt. 


1285,  Bf 

Liq.  Piumbi  subacet.  4,0 
Spir.  caraphor.  8,0 
Inf.  Flor.  Samboci  250,0. 
MDS.    Umgeschüttelt  mit  Läppchen  um- 
zuschlagen.   [Bei  zum  Brande  geneigter 
Phimose.]  lUtier. 


1286.  Bf 

Kalii  nitr.  15,0 

solve  in 
Aq.  dest.  500,0 

adde 
Liq.  Piumbi  subacct. 
Ol.  Terebinth.  rect.  ana  15,0. 
D.  S.    3- 4 mal  täglich  die  schmerzenden 
Gelenke  zu  waschen.    [Bei  Arthritis  in- 
cipiens.]  Fehr. 

1287.  IV 

Liq.  Piumbi  subacet.  15,0 

Vitcll.  Ovor.  2 

Ol.  Lini  120,0. 
M.  f.  linimentum.     D.  S.    Umgerührt  und 
auf  Leinwand  gestrichen  aufzulegen.  [Bei 
Verbrennungen.]  Bohwartse. 


Tinct  Opii  simpl.  1,0. 
D.  S.    Zur  Injection.    [Bei  Gonorrhoe.] 


1280.  Bf 

Infus.  Fol.  Nicotian.  (e  4,0)    100,0 
Liq.  Piumbi  subacet.  2,5. 
MDS.   Umgeschüttelt.    Zum  Klystier.  [Bei 
Brucheinklemmung.] 


1290.  Bf 

Liq.  Plumb.  subacet. 

Tinct.  Opii  simpl.  ana  0,5 

Aq.  dest.  100,0. 
MDS.  Umgeschüttelt  zum  Bähen  der  Augen. 

BOMS, 


1291. 


M.  D. 


1292. 


Liq.  Plumb.  subacet  0,5 
Mucil.  Cydoniorum  7,5 
Aq.  Ro.sar.  120,0. 

Aqua  ophtlialmica  saturnina 
Ph«  paup. 


Liq.  Plumb.  subacet.  3,0 
Unguent  Linariac  25,0. 
F.  unguent.    D.     [Gegen  entzündete  Hä- 
morrhoidalknoten.] 


1293.  Bf 

Liq.  Plumb.  subactet.  0,3 
Extr.  Opii  0,1 
Butyri  insulsi  6,0. 
M.  f.  unguent.    D.  S.   3  mal  taglich  eine 
Erbse  gross  in  die  Augenlidränder  ein- 
zureiben.    [Bei  chronischer  Conjuncti- 
vitis.] Jungken. 

Spiritus  Tartari.     Brcnzlichc  Wcin- 


1288.  Bf 

Liq.  Piumbi  subacet  1,0 
Aq.  dest  li  0,0 

LiqMr  iiyro-tartaricHs« 

steinflüssigkeit. 

Vollständig  obsolet. 

Liqaor  Saponis  stibUti.  Sulfur  auratum  liquidum.  Tiiictura 
Antiraonii  Jacobii.  Spiessglanzseifenflüssigkeit.  [Stib.  sulf.  aur. 
1  Th.  in  Liq.  Kali  caust.  s.  q.  gelöst,  3  Th.  Sapo  medicat  zugesetzt  und  das  ganze 
in  Wasser  und  Spiritus  ana  6  gelöst.  —  Spoc.  Gew.  =  1.040.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  mehrmals  taglich,  pur  [10-20  Tropfen]  oder 
in  Mixturen  [ein  zersetzliches  und  obsoletes  Mittel]. 

1294.  IV 

Liq.  Sapon.  stib. 

Tinct.  Guajaci  ammoniat.  ana  10,0 
MDS.   4  mal  täglich  '60  Tropfen.  Heim. 

Liquor  seriparas.  Liquor  ad  Serum  Lactis  parandum.  Laab- 
Essenz.  Molken -Essenz.  [3  Th.  von  der  abgeschabten  innersten  Haut  aus 
dem  Laabmagen  eines  Saugkalbes  werden  mit  26  Th.  weissen  Weines  und  1  Th. 
Kochsalz  drei  Tage  hindurch  unter  öfterem  Umschütteln  macerirt,  dann  filtrirt.  — 
Klare,  gelbliche  Flüssigkeit,  die  nur  ein  Minimum  freier  Säure  enthalten  darf.  — 
10.0  15  Pf.] 

Bf   1284-1294.  DigitizedbyVoiOOgie 


Liquor  Stibii  chlorati.  445 


Zur  Molkenbereitung  [Vj  Litor  Milch  mit  1  Theelöffel  der  Essenz  all- 
mälig  bis  zu  etwa  40°  R.  erwärmt], 

Liquor  Stibii  cMorati.  Stibium  chloratum  solutuni.  Liquor 
Stibii  muriatici.  Stibium  chlor,  liquid.  Butyrum  Antimonii.  Liquor 
Chloreti  stibici.  Causticum  antimoniale.  Murias  Stibii  solutus.  So- 
lution of  Chloride  of  Antimony.  Chlorstibium-Flüssigkeit.  Spicss- 
glanzbutter.  [Spec.  Gew.  =  1,34-1.30.  —  10,0  10  Pf.]  Durch  Wasserzusatz 
wird  ein  reichlicher  Niederschlag  [Algarothpulver]  gefällt. 

Nur  äusserlich:  als  Aetzmittel  unvermischt  [mit  dem  Pinsel  auf- 
getragen, nachdem  die  Stelle  vorher  sorgfältig  gereinigt  worden]  oder  in  Salben 
[1  au/ 5- 10  Fett;  zuweilen  mit  Zusatz  von  Hjdrarg.  bichlor.  corros.  ana  1  auf  10  Fett. 
Vergl.  auch  das  LtMiitlft'sche  Aetzverfahren  unter  Aurum  chloratum]. 

^Lithargrrm«  Plumbum  oxydatum.  Plumbum  oxydatum  fusum. 
Oxydum  plumbicum  semifusum.  Oxide  of  Cead.  Massicot.  Bleiglätte. 
Bleioxyd.  [Gelbliches  oder  röthlich  gelbes  Pulver,  von  9.25  spec.  Gewicht.  Unlös- 
lich in  Wasser.    100,0  subt.  pulv.  30  Pf] 

Nur  äusserlich:  zu  Pflastern  [Erapl.  Litharg.  simpl.  und  comp.,  ad- 
haesivum  u.  s.  w.l,  Geraten,  Salben  [z.  B.  im  Unguentum  calaminaris  und 
exsiccans],  als  Haarfärbungsmittel  [Litharg.  2  Th. ,  Calcar.  extincta  und 
Amylum  ana  1  Th.  mit  Wasser  angerührt,  mittelst  einer  Bürste  aufgetragen,  den  Kopf 
4-6  Stunden  mit  einer  TafTetmütze  bedeclit  und  dann  gewaschen.  Cave:  Blei- 
vergiftung!] 

Lithimn  bromatam*  Bromlithium.  [Wurde  vor  einiger  Zeit  von 
üitehell  und  Levy  wegen  seines  Bromgehaltes  empfohlen ,  soll  die  anderen  Brom- 
präparate an  Wirksamkeit  übertreffen  und  namentlich  bei  Epilepsie  sich  da  noch  be- 
währt haben,  wo  Bromkalium  im  Stiche  gelassen  hatte.  —  A.  Rrlemeyer  fand  das 
Präparat  zwar  dem  Bromkalium  ähnlich  wirkend,  aber  ohne  Vorzüge  vor  diesem.  Seit- 
dem hat  man  nicht  mehr  davon  gehört.    1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,2-0,5-5,0  mehrmals  täglich,  am  besten  in  Lösung, 
weil  es  zerQiesslich.  [Levy  empfiehlt  bei  Neurosen,  Hysterie,  Schlaflosigkeit  0,2 
pro  dosi;  bei  Epilepsie  0  5,  allmälig  steigend  selbst  auf  2,5-3,0  pro  dosi.] 

*Lithiaill  carbonicam.  Garbonate  of  Lithia.  Carbonate  de  lithine. 
Lithiumcarbonat.  Kohlensaures  Lithion.  [Weisses,  in  150  Th.  Wasser, 
nicht  in  Weingeist  lösliches,  fast  geschmackloses  Pulver.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,3  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pastillen 
[bei  Gicht  und  harnsanrer  Diathese  von  Vre^  Sinr«d  und  hlk^  bei  herpetischen 
Krankheitheitsformen  von  Wtiff  in  Bonn  gegeben  ]  Auch  in  Form  eines  künst- 
lichen Mineralwassers,  Aqua  Lithii  carbonici,  kohlensaures 
Lithion-Wasser  [ca.  0.15  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Waschungen  und  Bähungen  [als  Lösungsmittel 
kleinerer  Tophi  bot  chronischer  Gicht,  1,0  ad  100,0:  Strrtd],  zu  Injectionen 
in  die  Blase  [1.0-3,0  auf  100,0  Wasser,  als  Auflösungsmitiel  für  hamsaure  Steine: 
Vre],  als  Lösungsmittel  diphtheritischer  und  croupöser  Membranen 
(Knter)  zu  Gurgelungen  und  zur  Inhalation  [vergl.  S.  100]  empfohlen. 

1295.  I^ 

Lithii  carbon.  2,0 
Sacch.  4,0. 
M.  f.  pulv.     Div.  in  10  part.  aeq.    D.  3  mal  taglich  1  Pulver  in  einem  Glase 
Selterwasser  zu  nehmen.  WollT. 


A^^Ögfc 


446  Lithium  citricum. 


Lithiam  eitrienin*  Citronensaures  Lithium,  Lithiumeitrat. 
[1,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  wie  Lithium  carbonicum.  [Von  Sarrtd  für  diejenigen  Fälle 
empfohlen  und  dem  kohlensauren  Salze  vorgezogen,  wo  eine  Neutralisation  der  Magen- 
siiuro,  die  durch  Lith.  carb.  in  hohem  Grade  statt  hat,  nicht  erwünscht  ist] 

Lithiam  salie^IicHHL    Salicylsaures  Lithium.    [KO  10  Pf.] 

Innerlich:  wie  das  vorhergehende.  Es  soll  sich  die  Wirkung  des 
Lithums  und  der  Salicylsäure  combiniren.  Ebenso  das  L«  beHMifHin 
und  L  jodatum,  über  deren  specifische  Vortheile  gegenüber  dem  L. 
carbonicum  indessen  nichts  bekannt  ist. 

LapHÜHam  s.  Glandulae  Lupuli. 

^Lyeopodiam*  Semen  s.  Pollen  Lycopodü.  Sulfur  vegctabile.  Earth- 
moos.  Bärlappsamen.  Hexenmehl.  Streupulver.  [Die  Sporen  von  Lyco- 
podiiim  clavatum.  —  Soll  Polenin,  eine  geschmacks-  und  wirkungslose,  chemisch 
indifferente  Substanz  und  etwas  fettes  Oel  enthalten.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [sehr  schlecht 
zu  nehmen],  in  Latwergen,  in  Schüttelmixturen  [man  nimmt  in  der 
Regel  5,0-10  0  auf  100,0,  hei  grösserer  Quantität  wird  die  Flüssigkeit  zu  dick,  fast 
latwergenartig],  als  Conspergens  von  Pillen.  [Diese  letzte  Anwendungsweise 
ist  gegenwärtig  wohl  noch  die  einzig  gebräuchliche  für  die  innere  Darreichung 
des  Mittels]. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  oder  als  Vehikel  für  solches;  zu 
Salben  [1  auf  5-10  Fett]. 


1296.  IV 

Lycopod.  5,0 

terendo  scnsim  misce  c. 
Syr.  Alth.  10,0 
Aq.  commun.  40,0. 
D.  S.    Umgeschüttelt,  theelüflelweise. 
Hofeland. 


1297.  Bf 

Lycopod. 

Magnes.  carb.  ana  5,0 

Amyli  10,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.   Streupulver. 


Nacis.  Arillus  Myristicae.  Macc.  Fleurs  de  Muscade.  Muskat- 
blüthe.  [Arillus  von  Myristica  fragrans.  —  Enthält  ätherisches  Oel  und  Fett.  — 
1,0  5  Pf.,  10,0  subt.  pulv.  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  3-4  Mal  taglich,  in  Pulvern,  Pillen,  selten 
im  Infusum  [1  0-3,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zuweilen  zu  Kräuterkissen,  aromatischen  Um- 
schlägen, als  Zusatz  zu  aromatischen  Bädern. 

^MagHfsia  asta  s.  calcinata  s.  caustica  s.  pura.  Oxydum  magne- 
sicum.  Magnesium  oxydatum  Ph.  Aastr.  Terra  salis  amari.  Calcined 
Magnesia.  Magnesie  calcinöe.  Gebrannte  Magnesia.  Magnesiumoxyd. 
Bittererde.  [Leichtes,  \rci8se8,  feines,  in  Wasser  fast  unlösliches  Pulver.  —  10.0 
15  Pf.]    Cave:  wie  bei  Magnesium  carbonicum. 

Innerlich:  zu  0,3-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Schüttel- 
mixturen, am  zweckmässigsten  in  Pastilleij  [mit  0,1  als  Troch.  Magnes. 
ust.;  mit  1,0:  Pastilles  purgatives  ala  Magnesie  calcinee],  in  Ghocoladen- 
form  [1 : 3  Mass.  cacaot  ]  in  grossen  Dosen  als  Antidot  bei  Vergiftungen 
mit  Säuren,  Arsenik,  Sublimat  und  anderen  Metallsalzen.  —  Bei  der 
Verordnung  in  Pulvern  kann  man  sich  ebenso,  wie  bei  dem  Magnesium 
carb.,  eines  comprimirten  und  geringeren  Raum  einnehmenden  Präparates, 

g^   IV   1296-1297.  Digitizedby^OOgie 


Magnesia  tisia  in  Aqua. 


44? 


Magnesia  usta  compressa  s.  ponderosa  s.  Henrici  (Magnesie  dense 
OQ  lourde,  Henry  Magnesia),  oder  sehr  zweckmässig  der  Tabletten  nach 
J.  Rtsenthal  [vergl.  p.  26]  bedienen.  —  Unter  gewissen  [Temperatur-]  Be- 
dingungen geht  die  in  Schütteimixturen  verordnete  Magnesia  mit  dem  dem 
Wasser  zugesetzten  Zucker  oder  Syrup  eine  chemische  Verbindung  ein  [Ma- 
gnesiazucker], durch  welche  die  Mixtur  fast  gelatinirt;  dieser  Magnesiazucker 
ist  liöchst  unlöslich,  von  indifferentem,  kreideartigem  Geschmack  und  be- 
hindert anscheinend  auch  ^\e  Wirkung  des  Mittels. 
Aeusserlicli:  zu  Zahnpulvern  [vergl.  Os  Sepiae]. 


1298. 


M. 


Magnesia  ust.  10,0 

Rad.  Rbei 

Visci  albi 

Fol.  Aurant.  ana  4,0. 
f.  pulvis.     D.  S.    3  mal  täglich   eine 
Messerspitze  voll. 
Pulvis  antepilepticus  Baldingcri. 


1299.  IV 

Magnesia  ustae  8,0 

Natron  carbon.  4,0 

Aq.  dest.  120,0. 
MDS.    Wohl   umgeschüttelt,   stdl.   einen 
Esslöifel.  Oarl  Mayer. 


1300.  Bf 

Magnesia  ustae  S,0 
Aq.  dest.  40,0 
ebullient. 
adde 


Sacchari 

Aq.  Fl.  Aurant.  ana  15,0. 
D.  S.     Umgeschüttelt,    esslofFel weise   zu 
nehmen. 

Lac  Magnesiae  Mialhe. 
[Diese  als  treffliches  Abführmittel  ge- 
rühmte Mischung  hat  nur  den  misslichen 
Umstand,  dass  in  ihr  die  Bildung  des 
Magnesiazuckers  leicht  stattfinden  kann. 
—  Büchner  empfiehlt  eine  Verbindung 
obiger  Magnesiamilch  mit  1 ,2  Ammon.  car- 
bon. gegen  Phosphorvergiftung.] 


1301. 


I^ 


Magnesia  ust.  12,0 

Ol.  Amygd. 

Gummi  Arab.  ana  15,0 

Aq.  dest.  60,0. 
MDS.   Esslöffelweise  rasch  hinter  einander 
zu  verbrauchen.   [Bei  Mineralsäure- Ver- 
giftung.] Lüdeoke. 


Nagiesia  usta  in  Aqua«  Magnesia  hydrica,  Magnesium  hydro- 
oxydatum  Ph.  A«8tr.  Hydras  Magnesicus.  Antidotum  Arsenici  albi. 
[Frisch  gebrannte  Magnesia  70  in  500  Aq.  destill,  vertheilt  und  in  gut  verschlossenen 
Flaschen  aufbewahrt  —  Diese  Quantität  muss  in  den  österreichischen  Apotheken  stets 
vorräthig  gehalten  werden.  Ein  ganz  unzweckmässigos  Präparat,  weil  es  bei  längerem 
Liegen  verdirbt.] 

Innerlich:  esslöffelweise  in  kurzen  Zwischenräumen  zu  nehmen,  bei 
Arsenik-  und  Mineralsäure -Vergiftung. 

Nagiesiim  bort-citrieam  s.  Boracites. 

'^'Na^fsiain  carbonicuiiit  Magnesia  carbonica.  Magnesia  hydrico- 
carbonica.  Magnesia  alba  s.  anglica.  Magnesia  salis  amari.  Magnesia 
Muriae.  Magnesium  carbonicum  hydro- oxydatum  Ph.  Aaslr.  Carbonas 
magnesicus  cum  Aqua  et  Hydrate  magnesico.  Carbonate  of  Magnesium. 
Hydrocarbonate  de  Magnfeie,  Magnesie  blanche.  Magnesiumcarbonat. 
Basisch  kohlensaure  Talk-  oder  Bittererde.  Kohlensaures  Bittererde-Hy- 
drat. Weisse  Magnesia.  [Aeusserst  leichtes,  lockeres  weisses  Pulver,  so  dass 
1  Gewichtstheil  desselben  durchschnittlich  das  Volumen  von  etwa  8  Zuckerpulvern 
ergicbt.  —  Fast  unlöslich  in  Wasser ,  dagegen  leicht  löslich  in  kohlensaurem  Wasser 
(Aqua  Magnesiae  carbon.).  —  10,0  10  Pf.]  Cave:  freie  Säuren  [falls  man  keine 
Sättigung  der  Magnesia  erzielen  will],  Metallsalze,  Ammoniak-  und  Alkaloidsalze. 
[Die  Verbindung  zweier  an  und  für  sich  so  unschuldiger  Substanzen,  wie  Ammo- 
nium chloratum  und  Magnesium  carbonicum,  ergiebt  durch  Freiwerden  von  kohlensaurem 

^  1298-1301. 


44S 


Magnesiam  carbonicam. 


Ammoniak  eine  ätzend  wirkende  Flüssigkeit  von  überraschend  unangenehmem  Ge- 
schmack und  Geruch,  welch  letzterer,  sofern  noch  PflanzenstolTe  in  Verbindung  sind, 
faulig-urinös  erscheint] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  [ein  solches 
Pulver  nimmt  ein  so  grosses  Volumen  ein,  dass  das  Verschlucken  desselben  dem 
Kranken  sehr  lästig  wird;  man  entgeht  dem,  wenn  der  Apotheker  die  Magnesia  mit 
Wasser  anrührt,  presst  und  nach  der  Austrocknung  fein  pulvert,  wodurch  sie  auf 
das  gewöhnliche  Pulvervolumen  reducirt  wird.  Ein  solches  Präparat  wird  als  Ma- 
gnesia carbonica  Iota  vorrathig  gehalten.  Besonders  empfehlenswerth  sind 
die  durch  starke  Compression  hergestellten  Tabletten  nach  J.  RtseMihal  — 
vergl.  p.  26],  zu  Brausepulvern  [Pulv.  aörophor.  Ph,  H"P*]'  Trochisci 
[zu  0,18  und  0,36  vorrathig],  Electuarien,  Sch.üttelraixturen,  kohlen- 
sauren Wässern  [als  Aqua  Magnesia  carbon.  sehr  zweckmässig]. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern,  vortrefflich  als  Streupulver  [bei 
Intertrigo  kleiner  Kinder]. 


1302.  Bf 

Magn.  carb.  lot.  10,0 
Cortic.  Pruct.  Aurant. 
Fruct.  Foenicul. 
Sacch.  albi  ana  2,5. 
M.  f.  pulv.    D.  S.   4-5mal  täglich  eine 
Messerspitze  voll. 
Pulns  galactopoeus  Rosensteinii. 

1303.  Bf 

Magn.  carb.  8,0 
Croci  1,0 

Rhiz.  Irid.  florent.  4,0 
Fruct  Carvi  6,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.   5- 6 mal  täglich  eine 
Messerspitze  in  Fenchel thee  zu  nehmen. 
Pulvis  puerorum  Rosensteinii. 


1304.  Bf 

Magn.  carb.  12,0 
Pulv.  Rad.  Rhei  3,0 
Rad.  Valerian.  1,0 
Elaeosacch.  Foenic.  6,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.   Messerspitzenweise  zu 
nehmen. 

Pulvis  puerorum  Hufelandii. 


1305.  IV 

Magn.  carb. 

Rad.  Valerian.  ana  4,0 
Rhiz.  Irid.  flor.  6,0 
Fruct.  Anisi  2,0 
Croc.  0,5. 
M.  f.  pulv.    D.  S.   Messerspitzen  weise  zu 
nehmen. 

Pulvis  infantum  Hufelandii. 


130G.  Bf 

Magn.  carb.  12,0 
Pulv.  Rad.  Rhei  8,0 
Sapon.  medicat.  2,0 

fl^  IV  1302-1310. 


Ol.  Foenicul.  0,25. 

M.  f.  pulvis.     D.  S.   Messerspitzen  weise. 

Pulvis  infantum  Hcnsleri  s.  Pulv. 

Magn.  compos.  des  früheren 

Ood.  med.  Hamb. 


1307. 


IV 


Magn.  carb.  4,0 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,2 -,025 

Sacch.  albi  30,0 

Olei  de  Gedro  0,25. 
.  f.  pulv.    D.  S.    3-4 mal  täglich  einen 
Esslöffel  voll. 

Pulvis  antacidus  Vogleri. 


1303.  IV 

Magn.  carb.  2,0 
Tart  dep. 

Elaeos.  Citri  ana  8,0. 
M.  f.  pulv.    D.  in  vitro.   S.  Brausepulver. 
Theelöffelweise. 
[Braust  nur  schwach.] 


1309.  IV 

Magn.  carb.  0,5 
Acid.  citr. 

Elaeosacch.  Menth,  ana  1,0. 
M.  f.  pulvis.   Disp.  tal.  dos.  No.  12.   D.  S. 
Brausepulver.   Nach  Redürfniss  ein  Pul- 
ver zu  nehmen. 


1310.  TV 

Magn.  carb.  6,0 
Fruct.  Anisi  pulv.  4,0 
Croci  pulv.  1,0 
Syr.  Rhei  q.  s. 

electuarium.     D.   S.     Umgerührt, 
Kindern  theelöffelweise. 

a.  A.  Biohter. 


ut   f. 


Digitized  by  V^OOQIC 


Nfagiiesium  chloratum.  449 


1311.  I^  I  Syr.  Mannae  25,0. 

Magn.  carb.  2,0  |  MDS.     Umgesohüttelt ,    stdl.    einen   Ess- 


Tinct.  Rhei  aquos.  4,0 
Aq.  Menth,  crisp.  24,0 
Syr.  Alth.  30,0. 
MDS.    Alle  IV«  Stunden,   umgcschüttelt, 
einen  Theelöifel.     [Für   ein  Kind  von 


1314.  I^ 

Infus.  Rad.  Rhei  (e  1,0)  100,0 
adde 
ö  Monaten  bei  Magensäure.]     Voifft.  Pulv.  Tub.  Salep.  0,5 


löffel.    [Mildes  Abführmittel.] 


1312.       ^ 

Magn.  carb.  4,0 

Aq.  Menth,  pip.  100,0 

Syr.  Aurant.  Cort.  15,0.  i       durch  Säure  in  den  ersten  Wogen.] 


Magn.  carb.  2,5 
Syr.  Cinnamomi  25,0. 
MDS.    Urageschuttelt,   stdl.   einen  Thee- 
löffcl  voll.    [Bei  Durchfallen  der  Kinder 


MDS.    2 stdl.,  umgesohiittelt,  einen  Ess- 
löffel.   [Bei  Sodbrennen.]    Berends.       |1315.  I^ 


Magn.  carb.  5,0 


1313.  I^  I  Conch.  praeparat.  10,0 

Infus.  Rad.  Rhei  (e  10,0)  100,0  Carbon,  pulverat.  20,0 

addc  Rhiz.  Calami  10,0. 

Magn.  carb.  10,0  I   M.  f.  pulv.    D.  S.    Zahnpulver. 

Magifsinui  cMoratnin*  Magnesia  muriatica.  Chlormag aesium. 
Salzsäure  Magnesia  oder  Bittererde.     [Leicht  zerfliesslich.  —  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,3,  in  Solution  [als  Laxans  von  Lebert  empfohlen; 
desgleichen  in  neuester  Zeit  von  Rabnteaa  alsEau  magnesienne,  in  Lösung  von 
15,0-20,0-25,0  ad  Aq.  500  Ol 

Aeusserlich:  als  ßestandtheil  der  SHcvern'schen  Desinfectionsmassc 
[vergl.  Pix  liquida]. 

Haffnesinui  eitricum*  Citras  magnesicus.  Citrate  of  Magnesium. 
Citrate  de  Magnesic.  Magnesiumeitrat.  Citronensaure  Magnesia.  Wird 
auch  in  Lamellen,  Magnesium  citricum  in  Lamellis,  dajgestelU.  [Schwer 
löslich  (die  gewöhnlichen  Angaben  von  der  leichten  Löslichkeit  sind  irrthütnlicher 
Natur,  sofern  sie  sich  nicht  auf  das  ganz  frisch  bereitete  Präparat  beziehen,  welches 
allerdings  einige  Zeit  gelöst  bleibt),  weisses,  geruchloses  Pulver,  von  kreidigem  Ge- 
schmack, sofern  nicht  ein  üeberschuss  von  Säure  vorhanden  ist.  —  10,0  25  Pf.] 

Innerlich:  entweder  in  Form  des  folgenden  Präparates  oder  in 
Limonade,  Limonade  purgative  au  Citrate  de  Magn6sie,  in 
welcher  das  bereitete  Präparat  durch  den  Zucker  und  die  vorwaltende 
Säure  in  löslicher  Form  erhalten  bleibt.  Dieses  sehr  angenehm  schmeckende 
und  in  der  Regel  sehr  mild  wirkende  Abfuhrmittel  ist  namentlich  Wöch- 
nerinnen [statt  des  den  meisten  so  widrigen  Oleum  Ricini]  zu  empfehlen.  Es 
wirkt  gewöhnlich  schon  in  der  Gabe  von  1-1  V2  Weinglas.  [Eine  Flasche 
von  400,0  etwa  125  Pf.] 

^Maglfsiam  citricum  cffcrvcscens.  Brausemagnesia.  [Trockene 
citronensaure  Magnesia  mit  doppelt  kohlensaurem  Natron,  Citronensaure  und  Zucker 
zu  einem  groben  Pulver  vereinigt,  welches  sich  in  Wasser  langsam  unter  Entwicke- 
lung  von  Kohlensäure  auflöst.  Stellt  ein  ziemlich  mangelhaftes  Brausepulver  dar, 
welches  übrigens  seinem  Namen  nicht  entspricht,  da  es  ausser  Magnesia  auch  einen 
•  ziemlich  erheblichen  Procentsatz  Natron  enthält.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  theelöffelweise,  als  abführendes  Brausepulver. 

Najpifsiaiii  hydrico-carbonicam  s.  Magnesia  carbonica. 

Magiesiui  hydrico-silicicam.    Magnesia-Silicat-Hydrat.    Meer- 

Kvftld  niid  Simon,  ArxnciTerordnnngslehre.    10.  Aufl.  29 


450  Magnesium  lacticum. 


schäum.  Wird  von  Sarrtail  und  Tmsseti  gegen  Durchfall  empfohlen; 
soll  dem  Bismuthum  subnitricum  ähnlich  wirken.  [4,0-10:0  als  Pulver  täg- 
lich in  Wasser  suspendirt.] 

HagHesiam  laetieam.  Lactas  Magnesiae.  Magnesiumlactat. 
[Prismatische  Krystalle,  in  26  Th.  kalten,  3 ',3  Th.  heissen  Wassers  löslich.  — 
1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrere  Male  täglich,  in  Pulver  oder 
Losung. 

Na^fsivm  phosphoricHM*  Phosphas  magnesicus.  Magnesium- 
phosphat. Phosphorsaure  Magnesia.  [Ziemlich  löslich  in  kaltem,  leichter  in 
heissem  Wasser.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  pro  dosi  [als  Laxans  in  noch  grösseren  Gaben], 
in  Pulver  oder  Lösung:  von  irert  gegen  Rachitis  empfohlen. 

HajpiesiHm  sUieicHm  s.  Talcum. 

Nan^siun  sabsilfarosam  seu  hyposulfurosum.  Hyposulphis  Mag- 
nesiae. Magnesiumhyposulfit,  ünterschwefligsaure  Magnesia.  Gleich 
den  übrigen  Sulfiten  und  Hyposulfiten  als  gährungswidriges  Mittel  von 
PtlU  empfohlen.     [Vergl.  Magnesium  sulfarosum.] 

'^'NagHesinill  smlfvieain*  Magnesia  sulfurica.  Magnesia  sulfurica 
bis  depurata.  Sal  amarum  depuratum.  Sulfas  magnesicus  cum  Aqua 
depuiatus.  Sal  anglicum  s.  Epsomense  s.  Sedlitzense  s.  Saidschitzense. 
Bitter-salt.  Purging-salt.  Sulfate  de  Magnösie.  Magnesiumsulfat. 
Gereinigte  schwefelsaure  Bittererde.  Gereinigtes  Bittersalz.  Englisches 
oder  Epsomsalz.  [Kleine,  farblose,  an  der  Luft  kaum  verwitternde,  prismatische 
Krystalle  von  bitterem,  salzigem  Geschmack.  Sehr  leicht  löslich.  —  100,0  10  Pf.] 
Cave:  kohlensaure  und  kaustische  Alkalien,  Kalk-  und  Barytsalze,  Blei-, 
Silber-,  Quecksilberoxydul  und  phosphorsauro  Salze. 

.  Innerlich:  als  Digestivum  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  als  Laxans 
zu  10,0-50,0,  in  Pulver  [in  Wasser  zu  lösen]  oder  in  Solution  [als  Ge- 
scbmackscorrigentien :  aromatische  Wasser,  namentlich  Aq.  Cinnam.,  bitterliche  aro- 
matische Syrupe,  wie  Syr.  Aurant.  Gort,  (wenn  anders  diese  nicht  dem  Heilzwecke 
zuwiderlaufen)  und  ein  Zusatz  von  Weinstein-  und  Gitronensäure;  am  angenehmsten 
lässt  sich  eine  Solution  in  kohlensaurem  Wasser  nehmen:  IHeyer's  kohlensaures 
Bitterwasser;  die  Aqua  Sediitzensis  artificiaiis  ist  eine  Lösung  von  30 
Bittersalz  in  650  Sodawasser,  welche  durch  Zusatz  von  je  4  Gr.  doppeltkohlensauren 
Natron  und  krystallinischer  Weinsäure  moussirend  gemacht  wird  ] 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [15  0-30,0  ad  clysma],  zu  subcutanen 
Injectionen  [von  LattM  empfohlen,  soll  schon  zu  0,1  abführend  wirken]. 


1316.  IV 

Magnes.  sulfur.  20,0 

Aq.  dest.  40,0 

Ol.  Menth,  pip.  gtt.  2. 
MDS.     Stdl.   l  Theelöffell.     [Soll  keinen 
bitteren  Geschmack  haben.]      Tvon. 


1317.  Bf 

Magn.  sulf.  50,0 

Natr.  bicarbon.  8,0. 
M.  f.  pulv.  gross.   D.  S.  Früh  und  Abends 


1  Theeloffol   voll   in  einem  Wcinglase 
Wasser  gelost  zu  verbrauchen. 

Koner. 


1318.  Bf 

Magn.  sulf.  50,0 
Acid.  tartar.  0,5 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0 
Syr.  Sennae  50,0. 

D.  S.    Stdl.  1  EsslöflFel. 


Bf   1316-1318.  Digitizedby 


Google 


Magnesium  sulfuricum  siccum. 


451 


1319.  Bf 

MagQ.  sulf.  25,0 

solve  in 
Infus.  Fol.  Sennae  (e  10,0)  100,0 

adde 
Syr.  Succi  Citri  25,0. 
D.  S.     l-2stdl.  1  Esslüffel. 


1320.  Bf 

Magn.  sulf.  50,0 
Acid.  sulf.  dil.  5,0 

solve  in 
Dec.  Alth.  200,0 
Syr.  Rib.  50,0. 
D.  S.    Esslüffelweise  zu  nehmen.     [Statt 
der  unmässig  viel  Schwefelsäure  enthal- 
tenden Solutio  Salis  amaris  Henry.] 


1321. 


MDS. 
1322. 


Magn.  sulf.  25,0 
Acid.  sulf.  dil.  2,5 
Aq.  dest  100,0 
Syr.  simpl.  50,0. 
Stdl.  1  Esslöffel. 


^ 


D.  S. 


1323. 


MDS. 


1324. 


Aq.  Cinnain.  15,0 
Tinct.  Senn.  comp.  7,5. 
1-2  stdl.  1  Essloffel. 

Potio  nigra  anglorum. 
Black  draught. 

Magn.  sulf.  20.0 

solve  in 
Aq.  dest.  120,0 

addc 
Oxymell.  simpl.  30,0. 
l-2stdl.  1  Essloffel. 


IV 

Magn.  sulf. 

Hb.  Viol.  tricol.  ana  50,0 
Stip.  Dulcamar.  2.'),0. 
M.  f.  spec.  D.  S.  1  Esslöffel  mit  2  Tassen 
Wasser  auf  eine  Tasse  einzukochen.  [Eine 
ganz  ähnliche  Mischung  wie  die  als  Ar- 
canum  viel  angepriesenen  „Le  Boi- 
schen    Kräuter".] 


1325.  IV 

Magn.  sulf. 
Fol.  Sennae  ana  15,0. 
M.  f.  species.    D.  S.   Mit  einigen  Tassen 
Wasser  aufgebrüht  und  mit  einem  Ess- 
löffel Leinöl  vermischt.   [Zum  Klystier.] 

Vogt. 


Magn.  sulf.  24,0 

solve  in 
Infus.  Fol.  Senn,  (e  15,0)  120,0 

cui  adde 
Mannac  30,0 

^Nanesivm  SHlfarieun  siecam.  Entwässertes  Magnesium- 
sulfat. Trockene  schwefelsaure  Bittererde.  [Durch  Austreiben  des  Krystalli- 
sationswassers  bei  gelinder  Wärme  und  Pulvern,  wodurch  aus  100  Th,  des  krystallisir- 
ten  63-65  resultiren.  Wenn  Magn.  sulf.  zu  Pulvermischungen  verordnet  wird,  ist  Magn. 
sulf.  sicc.  zu  dispensiren.  —  Etwas  schwerer  löslich  als  die  vorige.  —  10  0  5  Pf.] 

Innerlich:  in  etwas  geringeren  Dosen  als  die  vorige  [in  V4  ^©r  Gabe], 
in  Pulver,  Pillen,  Electuarien. 

1327.  Bf 

Magn.  sulf.  sicc. 

Pulv.  Fol.  Sennae  ana  25,0 

Syr.  Mannae 

Syr.  Rhei  ana  15,0 

Rhiz.  Zingib.  pulv.  0,5. 

M.  f.  electuarium.    D.  S.    Theeloffelweise 
zu  verbrauchen. 


132G.  Bf 

Magn.  sulf.  sicc.  25.0 

Rhad.  Rhei 

Sulf.  dep. 

Eiaeosacch.  Citri  ana  5,0. 
M.  f.  pulvis.    D.  S.    2  stdl.   1  Theelöffel. 


Na^fsiam  sulfartsam*  Magnesia  sulfurosa.  Sulfis  Magnesiae. 
Magnesiumsulfit.  Schwefligsaure  Bittererde.  [Ist  nach  ilelUeei  das  zweck- 
müssigste  unter.den  Sulfiten,  welche  von  Ptlli  gegen  zymotische  Krankheiten,  nament- 
lich Typhus,  PuerperalGeber,  Scarlatina,  Pyämie,  Intermiitens  u.a.,  empfohlen  werden.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  pro  dosi,  10,0-20,0  pro  die,  sollen  ohne 
Nachtheil  genommen  werden  können.  Am  besten  in  Pulver,  weil  das 
Mittel  in  anderer  Form  leicht  zersetzt.  [SehttÜM  empfiehlt  folgende  Mixtur 
als  Solutio  Magnesiae  bisulfurosae:  Magnesiae  sulfurosao,  Acid.  sulfur.  liquid, 
ana  5,0,  Aq.  dest.  150,0.    D.  S.  Vj-1  stündlich  1  Esslöffel.]* 

29* 

DigitBfedig^i^säoaogiK 


452  Magacsium  valcrianicum. 


Xagiesivm  tartariciin  (Radenacheri).  Magnesia  tartarica.  Tar- 
tras  maguesicus.  Magnesiumtartrat  Woinsteinsaure  Magaesia.  [Sehr 
schwer  löslich.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  4-5  Mal  tiiglich.  [Bei  Milzleiden  mit  neuralgi- 
schen Symptomen  von  Rtilemeher  gerühmt.] 

Nanesinm  valeriaHiemii.  Magnesia  valerianica.  Yalerianas  mague- 
sicus. Hagnesiumvalerianat.  Bialdriansaure  Magnesia  oder  Bitter- 
erde, [üebelriechendes,  leicht  zersetzliches,  unsicher  constituirtes,  thcures  (1,0  etwa 
15  Pf.)  Präparat,  welches  neben-  allen  diesen  Nachtheilen  keinen  nennenswerlhen 
Vortheil  bietet.] 

Innerlich:  zu  0,2-0,6,  in  Pillen. 

Naltui  Hordei*  Gerstenmalz.  [Enthält  Amylum,  Kleber,  Dextrin, 
Zucker.  —  100,0  etwa  20  Pf  ] 

Innerlich:  in  Abkochung  [10,0-20,0  auf  100,0  mit  säuerlichen  oder 
Spirituosen  Zusätzen.]  —  lat^ieMel  empfiehlt  besonders  den  diastasehalti- 
gen,  bei  40®  getrockneten,  hellen  Malz  und  giebt  denselben  in  Pulver 
zu  0,5-1,0  zur  Beförderung  der  Verdauung  amylumhaltiger  Nahrung  [vergl. 
Extr.  Malti  und  Syr.  Malti.] 

Aeusserlich:  im  Decoct  zu  Gurgelwässern  [10,0-20.0  auf  100,0], 
zu  Klystieren  [10,0-20,0  auf  100,0-150  0],  zu  Bädern  [1-4  Pfund  grob  ge- 
schrotet, in  2-4  Liter  Wasser  eine  halbe  Stunde  lang  gekocht,  durchgeseiht  und  dem 
Bade  zugesetzt]. 


1328.  Hf 

Malti  Horde!  100,0 
Aq.  commun.  1200,0 

coque  ad  remanent.  900,0. 
Cola.     D.  S.    Mehrmals  täglich   1  Tasse. 
Decoct  Malti  Fh.  mü. 


Aq.  fönt,  ad  Colat.  500,0 
D.  S.    Tassenweise  zu  verbrauchen. 


1330.  I^ 

Malti  Hordei  25,0 

coque  c. 
Aq.  fönt.  q.  s.  ad  Col.  250,0 

in  qua  solve 


1329.  Hf 

Malti  Hordei  |              Aluminis  5,0. 

Rhiz.  Graminis  ana  50,0                    '  D.  S.    Gurgelwas.ser.     [Bei  scorbutischen 

coque  c.  I       Mundgeschwüren.] 

NaHgaHam  earboHiemn  oxydnlatam.  Carbonas  Manganesü.  Man- 
gancarbonat.  Kohlensaures  Manganoxydul.  [Schneeweisses  Pulver,  geruch- 
und  geschmacktos,  unlöslich.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  2-3  Mal  täglich,  in  Pulvern,  Pillen  oder 
Pastillen. 

NaHgailllll  cUtrttlin«  Manganum  rauriaticura  oxydulatum.  Man- 
ganchlorür.  [Weiss,  leicht  löslich,  bitterlich  schmeckend.]  Cave:  Blei-,  Silber- 
und Quecksilberoxydulsalze,  kohlensaure  und  kaustische  Alkalien.  [10,0 
etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,15-0,75,  in  Lösung.  [Gegen  Chlorose  (in  Verbindung 
mit  Eisen:  Iimm),  gegen  chronische  Hautausschläge,  bei  Hämorrhagien :  tsbtrM.] 

Aeusserlich:  in  Lösung  als  Mund- und  Gurgelwasser  [1,0-4,0 
auf  100,0  gegen  syphililische  Mundgeschwüre]. 

1331.  Bf 

Mangani  chlorati  5,0 
Spir.  dil.  20,0. 
D   S.    ';4stdl.  10-15  Tropfen.    [Bei  heftiger  Epistaxis.] 

Osborn. 

§^  B,   1328-1331.  Digitizedby  Google 


Mangan  um  hvperoxydalura. 


453 


Hanganam  hyperoxydatam.  Manganum  oxydatum  nativum.  Maii- 
ganura  hyperoxydatum  nativum  Ph.  Aastr  Manganum  bioxydatum.  Mau- 
ganesia  vitrariorum.  Manganesium.  Hyperoxydum  manganicura.  Man- 
gansuperoxyd.    Braunstein.    Graubraunsteinerz.     [100,0  pulv.  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  oder  Pillen. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1,0-3.0  auf  10,0  Fett].  --  Zur  Entwickelung 
des  Sauerstoffs  und  des  Chlors. 


1,0 


1332.  1^ 

Mangan,  hypcroxyd. 
Extr.  Sabin. 
Extr.  Aloös  ana  0,5. 
F.  boli  No.  6.    Consp.  Lycop.    D.  S.  Den 
Taff  über  zu  verbrauchen. 

[Bei  Amenorrhoe  mit  Chlorose.] 


1333. 


Mangan,  hyperoxyd.  pulv. 
Adipis  suilli  25,0 


10,0 


M.  f.  unguentum.    D.  S.   Zum  Einreiben, 
[ßei  Tinea,  Scabies  und  anderen  chro- 
nischen Exanthemen.]  Grille. 


1334.  1^ 

Mangan,  hyperoxyd. 

Sulfuris  depurati 

Saponis  ana  10,0 

Adipis  suill.  30,0. 
M.  f.  ungaentam.    [Gegen  Porrigo.] 

Beasley. 


^NaHganam  salfaricauit  Manganum  sulfuricum  oxydulatum.  Sul- 
fas  Manganesii.  Sulphate  of  Manganese.  Sulftito  de  Manganese.  Man- 
gansulfat. Schwefelsaures  Manganoxydul.  [Rosenrothe  Krystalle,  bitterlich 
schmeckend,  in  Wasser  leicht,  in  Alkohol  nicht  löslich.  —  10^0  20  Pf.]  Cave: 
Kalk-,  Baryt-  und  Bleisalze,  kaustische  und  kohlensaure  Alkalien. 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  3-4  Mal  täglich  [oder  in  grossen  Dosen;  2  0-8,0 
in  wenigen  Stunden,  welche  aber  in  der  Regel  Erbrechen  und  (gallige)  Stuhlent- 
lenrungen  bewirken],  in  Solution  oder  Pillen. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  5-10.  —  Von  Itppe  und  Rrell  als  stark 
resorptionsbefordemdes  Mittel,  gegen  Gelenksteifigkeit  in  Folge  von  Gicht,  Rheuma- 
tismus, Entzündung,  Quetschung  (nach  Ablauf  des  primären  oder  entzündlichen 
Leidens),  chronischen  Rheumatismus,  Neuralgien,  scrophulöse  Knochenauftreibungen 
dringend  empfohlen]. 


1335.  I^ 

Mangan,  sulf. 

Fern  sulf.  ana  6,0 

Syr.  simpl. 

Aq.  aromat.  ana  100,0. 
MDS.   3  mal  täglich  1  Esslöffel. 

[Bei  Chlorose.]  Hannon. 


1330.  I^ 

Mangan,  sulf.  4,0-8,0 

solve  in 
Aq.  dest.  120,0. 
D.  S.  Vj-»sldl.  1  Esslöffci. 

[ßei  Icterus  mit  mangelhafter  Gallcn- 
absonderung.]  Goolden. 


^Mannat  Manna.  Eschen-Manna.  [Der  erhärtete  Saft  von  Fraxinus  Or- 
nus.  Enthält  Mannazucker  (Mannit),  Schleimzucker,  nauseoses  und  abführendes  Harz. 
—  Die  beste  Sorte  ist  Manna  purissima  s.  electa  s.  cannulata  (Ph.  Sem.  ed.  II)  s. 
canolata  (10  0  20  Pf.),  die  schlechtere  Manna  communis  s.  Geracina  s.  calabrina 
(10,0  10  Pf.);  jedoch  ist  dies  nur  so  zu  vorstehen,  dass  die  bessere  Droge  mehr  Man- 
nit hat,  während  die  sogenannte  schlechtere  mehr  harzige  Stoffe  enthält,  deshalb  aber 
vielleicht  wirksamer  ist.  —  Die  mit  fremden  Bestandtheilen  verunreinigte  halbflüssige 
Manna  pinguis  s.  de  Puglia  ist  zu  verwerfen.  —  Löslich  in  Wasser.] 

Innerlich:  als  rcizrailderndes  Mittel  zu  4,0-10,0  mehrmals  täglich, 
als  Laxans  50,0-100,0  auf  mehrere  Portionen  vertheilt,  in  Solution  oder 
Latwerge  [mit  abführenden  Zusätzen,  aromatischen  Wässern,  milden  Säuren  und 

^'3f^l332.1336.'cÄ 


454 


Maiiiiitum. 


Salzen].     In  Substanz  verordnet  man  die  Manna  als  Manna    tabulata 
[abgedampfte  Solution  der  Manna  mit  Zucker]. 


1337.  I^ 

Mannae  elect.  5,0 

solre  in 
Aq.  Foenic.  25,0. 
D.  S.  V4-Vistdl.  1  Thcelöffel  bis  zur  ge- 
hörigen Wirkung. 

[Abführmittel   für  ein  neugeborenes 
Kind.] 


1338.  IV 

Mannae  elect.  50,0 

solye  in 
Aq.  Foenic.  150,0 

Colat.  adde 
Liq.  Ammon.  anisat.  2,0. 
MDS.  Stdl.,  umgeschüttelt,  1  Esslöffel  voll. 
[Bei  Katarrhen  der  Kinder.]       Stark. 


1339. 


^ 


Mannae  elect.  60,0 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0 

Colat.  adde 
Tart.  natron.  30,0 
Elaeosaoch.  Citri  25,0. 
MDS.  Stdl.  1  Esslöffel.  Oenterlen. 


1340. 


MDS. 


Mannae  elect.  30,0 

Tart.  -natr.  25,0 

Aq.  Menth,  pip. 

Aq.  Rubi  Idaei  ana  100,0. 

Vi  stdl.  eine  halbe  Tasse.     [Laxir- 


trank  für  Kinder.] 


8.  a.  VoceL 


1341. 


Cola. 


Mannae  elect.  30,0 
Tartar.  dep.  15,0 
Seri  Lactis  2J0,0. 
D.  S.  2  stdl.  eine  halbe  Tasse  bis 


zur  Wirkung. 


Beil. 


1342. 


10,0 


Mannae  elect. 

solve  in 
Aq.  dest.  25,0 
Colat.  adde 
Pulv.  Fol.  Sennae  25,0 
Sulf.  depur.  2,5 
Pulp.  Tamarind.  2,5 
Pulv.  Rhiz.  Zingib.  1,0. 
M.  f.  elcctuarium.    D.  S.  2 -3 mal  täglich 
1  Thcelöffel.    [Gelindes  Laxans  bei  Hä- 
morrhoidalbeschwerden .] 


Nannitim«  Mannit.  Mannazucker.  [Weisser,  krystallisirbarer,  leicht  in 
heissem,  schwer  in  kaltem  Wasser  löslicher,  süsser  Stoff,  der  aber  kein  Zucker  ist, 
indem  er  weder  Polarisationskraft,  noch  Gährungsfahigkeit  besitzt.] 

Innerlich:  zu  30,0-50,0  als  Abführmittel  empfohlen,  indess  an 
Wirksamkeit  der  Manna  weit  nachstehend  und  keine  Vortheile  vor  der- 
selben bietend. 

NarMOr  nstUM.  Marble.  Marbre.  Gebrannter  Marmor.  [Chemisch 
reine  Calcaria  usta,  welche  der  gewöhnlichen  Calcaria  usta  bei  innerlichen  und  elegan- 
ten äusseren  Verordnungen  häufig  substituirt  wird.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Nassa  PilnlarnM  e  CjHOglossO.  [Eine  pulverige  Substanz,  welche  aus 
Rad.  Cynogloss.,  Sem.  Uyoscyam.,  Opium  ana  4,  Myrrhe  6,  Olibanum  5,  Styrax  Ca- 
lamita,  Caryophyll.  und  Cort.  Cinnamom.  Cass.  ana  2  besteht,  und  wovon  7  Th.  etwa 
1  Th.  Opium  enthalten.] 

Ganz  obsolet. 

Kassa  PilnlarnM  JaniBi.  [Eine  aus  18  Substanzen,  darunter  so  diffe- 
renten  und  heterogenen,  wie  Calomel,  Ferrum  oxydatum,  Tartarus  stibiatus,  Colocyn- 
tbis,  Scammonium,  Gummi,  und  so  absurden  wie  Rad.  Mechoacannae,  Rad.  Hermo- 
dactyli  und  Rad.  Turpeli  bestehende  Pillenmasse!!] 

NaSSa  PilnlarnM  Rnff  Pb.  Aastr.    [Aloe  6,  Myrrh.  3,  Crocus  1  mit  Spiri- 
tus zur  Pillen masse  angestossen.  —  DiePilulae  aloeticaes.  Ruffides  früheren 
C«il.  meil.  ItMb.  bestanden  aus  8,0  Aloö,  4,0  Myrrhae,  2.0  Crocus  mit  Syr.  Aurant. 
Cort.  q.  s.  zu  Pillen  pondere  0,12  geformt.] 
^1^1337.1312.  Di^izedby^OOgie 


Mastix.  455 

Innerlich:  für  sich  oder  mit  anderen  Extractcn  zu  0,1-0,3  mehr- 
mals täglich  in  Pillen. 

Massa  PilnlaniM  (ferratarnn)  Yalleti.    YalUts  Eisen -Pillen. 

[Vergl.  Pilulae  Ferri  carbonici.] 

Mastix«  Mastiche.  Resina  Mastiche.  Mastix.  [Von  Pistacia  Lentiscus. 
—  Löslich  in  Weingeist.  — -  Subt  pulv.  1,0  5  Pf.] 

Nur  äusserlich:  als  Kaumittel,  zu  Mundwässern,  Zahnlat- 
wergen und  -Tincturen,  als  Zahnkitt,  zu  Räucherspccics  und  zu 
vielen  Pflastern. 

1343.  I^ 
Masticis  5,0 

solve  in 
Spir.  dil.  15,0 

ultra  et  evapore  ad  10,0 
Ol.  Cinnam.  0,05. 
D.  S.    Zahnkitt. 
[Auf  Bau mwollenbäu sehen  in  den  hohlen  Zahn  zu  bringen.] 

MeeoninnM«  Mekonin.  Opianyl.  [Farblose  Krystalle,  aus  dem  Opium 
dargestellt,  schwer  in  Wasser,  leichter  in  Alkohol  und  Aether  löslich.] 

Von  VroBniiller  sowohl  innerlich  bis  fast  zu  1,0  pro  dosi,  als  auch 
in  subcutaner  Injection  zu  0,015-0,12  versucht,  ohne  sonderliche  Er- 
folge, die  zu  einer  Wiederholung  des  Versuches  ermuntern  könnten. 

Medalla  Bdvis  s.  bovina.  Medulla  ossium  praeparata.  Morrow  of 
bonos,  Moelle  de  boeuf.  Ochsenmark.  Rindermark.  [Von  butterähn- 
licher Consistenz,  das  schönste  von  allen  thierischen  Fetten.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Pomaden. 

1344.  I^ 

Medull.  bovin.  100,0 
Ol.  Jasmini  30,0 
Ol.  Cinnam. 
Ol.  Bcrgamott.  ana  2,0 
Ol.  Amygd.  amar.  acth. 
OL  Rosar. 

Ol.  Flor.  Aurant.  ana  0,3. 
MDS.   Haarpomade. 

Ulth  Honey.  Miel.  Honig.  [Besteht  aus  Trauben-  und  Fruchtzucker, 
in  deren  verschiedenem  Mischungsverhältniss  die  verschiedene  Consistenz  beruht.  — 
Die  Färbung  des  Honigs  ist  vom  Gelb  bis  zum  Braun.  —  100,0  50  Pf.] 

*Mel  depuratUM  s.  despumatum.  Mellite  simple,  Sirop  de  Miel. 
Gereinigter  Honig.  Abgeschäumter  Honig.  [Durch  Auflösen  des  rohen 
Honigs,  Filtriren  und  Eindampfen  bis  zur  Syrupsdicke  dargestellt.  Er  sei  klar,  von 
angenehmen  Honiggeruch,  von  gelber  höchstens  etwas  bräunlicher  Farbe.  —  10,0 
10  Pf.] 

Innerlich:  pur  oder  im  Getränk  [Mischung  von  Honig  mit  Wasser  = 
Hydromel]  zu  50,0-100,0  täglich,  als  Constituens  für  Latwergen  oder 
Pillen.  [Eine  Mischung  von  60,0  Mel  depur.  mit  1  Tropfen  Ol.  Foeniculi  stellt 
das  als  „Schlesischer  Fenchel-Honig-Extract**  angepriesene  Präparat  dar.] 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgel  wässern  [Infus.  Salviae  mit 
Honig],  zu  Pinselsäften,  zu  Klystieren  [V2-I  Esslöfifel  zum  Clysma],  zum 
Waschwasser  bei  schuppigen  Hautausschlägen  [1  Th.  Honig,  3  Th.  Wasser], 

DiJtzJ343-1344.  ^Wa 


450  Mol  rosa! um. 

ZU  Kataplasmen  [mit  Farina  Seealis  —  gewöhnliches  Volksmittel  zur  Maturation 
von  Drüsengeschwülsten.  —  leim  liess  bei  Comedones  Honig  aufstreichen  und  dann 
im  warmen  Bade  die  Haut  mit  wollenen  Lappen  reiben.] 

'^Nel  r^satmil.  Mel  Rosarum,  Mellite  de  Roses,  Miel  rosate.  Ro- 
senhonig. [1  Th.  Flor.  Rosar.  mit  6  Tb.  Aq.  ferv.  24  Stunden  hindurcb  mace- 
rirt,  ausgepresst,  mit  der  5 fachen  Menge  Weingeist  versetzt,  filtrirt,  mit  10  Th. 
Mel.  depur.  vermischt  und  zur  Syrupconsistenz  abgedampft.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zuweilen  statt  des  Mel  depuratum  benutzt. 

Aeusserlich:  wegen  seines  geringen  Gerbstoffgehaltes  vorzugsweise 
zu  adstringirenden  Mund-  und  Gurgelwässern  und  Pinselsäften. 
[Mel  rosatum  mit  Borax.] 

Nel^l^  MajalfS«  Maiwürmer.  [Enthalten  einen  scharf  reizenden 
Stoff,  dem  Cantharidin  ähnlich,  wo  nicht  identisch.  —  Bewirken  heftige  Ver^^if- 
tungszu  fälle.] 

Innerlich:  in  Substanz  gepulvert,  zu  0.1-0,25  in  Honig  condirt. 
[Meloßsconditi  —  nur  diese  werden  in  manchen  Apotheken  vorräthig  gehalten]. 
—  Eine  Mischung  von  Meloes  cond.  mit  Eisenvitriol,  Essig  u.  s.  w.  bil- 
dete die  Mixtura  contra  morsum  canis  rabidi  s.  Haustus  anti- 
lyssus  der  früheren  Ph.  SaxM. 

MetaMdrphiBim«  Metamorphin.  [Bestandtheil  des  Opiums,  von 
Wittstcia  dargestellt.  Prismatische  Krystalle.  in  kaltem  Wasser  fast  gar  nicht,  in 
70  Th.  heissen  Wassers  löslich,  ebenso  in  9  Th.  heissen  Alkohols,  in  Aether  unlös- 
lich.] Nach  Pr«Bn&lier  ist  das  Metamorphin  nächst  dem  Morphium  der 
wirksamste  Opium-Bestandtheil ;  zu  0,03  innerlich  gereicht,  wirkt  es 
hypnotisirend.  —  Au(;h  das  Metamorphinum  hydrochloricum  lässt 
sich  verwenden. 

NethylenaM  biehbratan.  Bichloride  of  Methylene.  Ghlorome- 
thylen.  Methylenchlorid.  Von  Rieiianisoii  als  Anästheticum  zu  In- 
halation empfohlen.  Die  Narcose  soll  nach  den  englischen  Autoren, 
RieiiarilsoB^  Speaeer  Wells,  Hiall  u.  a.  nicht  mit  Aufregung  verbünden  sein, 
wie  beim  Chloroform  und  es  soll  die  Hälfte  der  Chloroformdosis  zur 
Anästhesirung  ausreichen.  Auch  in  Deutschland  geprüft  und  besonders 
zu  kleinen  Operationen,  namentlich  Zahnoperationen  (t.  PatrnbaB,  l«lliBiler) 
verwandt.  Hat  sich  nicht  Bahn  gebrochen  und  scheint  auch  keine  be- 
sondere Beachtung  zu  verdienen.  Knssliaan,  der  das  Mittel  ausgiebig 
prüfte,  erkennt  ihm  keinerlei  Vorzug  vor  dem  Chloroform  zu.  Todesfälle 
sind  auch  nach  der  Anästhesirung  durch  dieses  Mittel  vorgekommen.  — 
Vergl.  auch  Aether  Methyleni. 

MethyloM  ehloratan.  Methylchlorür.  Gleichfalls  als  Anästhe- 
ticum von  Richardson  empfohlen,  und  zwar  in  Verbindung  mit  Chloroform 
zu  gebrauchen.  Methylchlorür  in  Aether  und  Chloroform  gelöst,  gleich- 
falls ein  Anästheticum,  bezeichnet  Rieiiarils^B  als  Compound  fluids. 

Mica  Panis  albi.    Semmelkrume.    [10,0  subt.  pulv.  10  Pf.] 
Als  Pillenconstituens;    überaus  schlecht  und  nie  zu  verordnen, 
da  die  so  verordneten  Pillen  sowohl  schwierig  zu  bereiten,  daher  unan- 
sehnlich, als  auch  durch  ihre  Härte  unzweckmässig  sind.     Man  wähle 
deshalb  lieber  die  gleichzeitig  wohlfeilere  Rad.  Alth.  pulv. 

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Minium.  457 


Aeusserlich:  zu  Kataplasmen  [mit  Milch  u.  s.  w.] 

^NiBillHl.  Plumbum  hyperoxydatum  rubrum  Pk.  Aast.  Oxydum 
plurabicum  rubrum.  Crocus  saturni.  Mennige.  [Rothes,  in  Wasser  un- 
lösliches Pulver.    Spec.  Gew.  9,0.    10.0  subt.  pulv.  5  PfJ 

Aeusserlich:  zu  Salben  [lauf  5-15]  und  rflastern.  [Empl.  Minü 
und  Empl.  Minü  adustum  u.  a.] 

Niitara  Aeidi  hydr^ehl^riei  Ponn.  nagistr.  Im  «san  paap.  lerol.  [Acid. 

hydrochlor.  3,0,  Aq.  commun.  137,0,  Syr.  Alth.  GO^O]. 

Miitnra  antifebrilis'der  früheren  P^nn.  magistr.  [Mixt,  sulfur.  acid. 
2^0,  Tinct.  ChinioTd.  30,0] 

Miltnra  canphorata«  [Campbor.  l,  Spirit.  50,  Wasser  100;  durch  das 
Wasser  wird  ein  grosser  Theil  des  Camphers  ausgeschieden.] 

Nixtara  CaMph^rae  emii  Magiesia  n.  Ediab.  et  Hhllu.  [2  Camph. 

mit  5  Magn.  carbon.  auf  500  Wasser.] 

Mixtara  Cretae  Ph.  Und.    Chalk  Mixture.     [S.  Greta  alba  praoparat.] 

Nhtlira  exeitans  fortis  Pb.  paap.  [Uad.  Valer.,  Angel.,  Flor.  Arnicae 
digcrirt  und  Liq.  Ammon.  anisat.,  Spir.  aethcr.  und  Syr.  commun.  zugesetzt.] 

Nixtara  exeitaas  Mitis  Ph.  paap.  Mixtura  vulneraria  acida.  Pb. 
paap.  [Rad.  Valer.  digerirt  und  Liq.  Ammon.  acet.,  Spirit.  aether.  und  Syr.  com- 
nium.  zugesetzt.] 

Nixtara  Ferri  e^Mposita  s.  Mixtura  antihectica  Grif  fit  hü.  Com- 
pound Mixture  of  Iron.     [S.  Ferrum  sulfuricum.] 

Nixtara  gaUlldSa«  [Gummi  Arabicum,  Sacch.  ana  15  in  170  destillirtes 
Wasser  gelöst.  Soll  nicht  vorrathig  gehalten,  sondern  nur  bei  der  Dispensation  be- 
reitet werden.] 

Innerlich:  pure  esslöffelweise  oder  als  Excipiens  oder  Zusatz  zu 
anderen  Mixturen. 

Nixtara  hydrag^ga  Ph.  paap.  [Elater.  0,06,  Aqua  Petroselini  180,0, 
Spir.  Aether.  nitros.  8,0,  Oxymell.  Scill.,  Syr.  Rhamni  cathart.  ana  30,0,  Tinct. 
aromat.  3,75.] 

Innerlich:  2-3stündlich  1  Esslöffel. 

Nixtora  Natrii  aitriei  der  früheren  Porn.  nag.  [Natr.  niiric.  12,0, 
Syr.  simpl.  30,0,  Aq.  commun.  200,0.] 

Nixtora  Natrii  solfariei  (Mixtura  purgans)  Ph.  nii.     [Natr.  sulfur. 

crystallis.  1,  Aq.  commun.  6.] 

Nixtnra  nitr^sa  Farw.  mag.  [Kali  nitr.  depur.  6,0,  Aq.  commun.  164,0, 
Syr.  simpl.  30,0.] 

'«'Nixtara  •leMO-balsaniea.  Balsamum  vitae  Hoffmanni  Ph.  Anstr. 
Hoffmann'scher  Lebensbalsam.  [Ol.  Lavandnl.,  Carj-ophyll. ,  Cinnaro., 
Thymi,  Citri,  Macidis,  Aurant.  Flor,  ana  1,  Balsam,  peruv.  3,  Spir.  240.  —  10,0 
15  Pf.  —  Aehnlich  zusammengesetzt  ist  der  Balsamum  vitae  Ph.  paap.l 

Innerlich:  zu  10-20  Tropfen  mehrmals  täglich  pure,  in  VVein  oder 
auf  Zucker. 

Aeusserlich:  als  Riechmittol,  zu  Zahntincturen,  Gurgelun- 
gcn,  Augenwässern,  zu  Einreibungen  und  Waschungen. 

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458  Mixtum  pyro-tartarica. 


1345.  I?r 

Mixt,  oleoso-bals. 

Spir.  Pormic.  ana  25,0. 
MDS.   Zar  Einreibung. 

[Bei  rheumatischen  Leiden. 


134G.  I^ 

Mixt,  oleoso-bals. 

Aq.  aromat.  ana  6,0 

Aq.  Foenic.  100,0. 
MDS.  Augenwasser.    [Bei  Hebctudo  visus.] 

De  Iieuw. 


Niltlira  pyr^-tartaricat  [Spirit.  Angelicae  compos.  12,  Liquor  pyro- 
tartaricus  8,  Acid.  sulf.  1.] 

Innerlich:  zu  30-60  Tropfen  mehrmals  täglich. 

Miitiira  pyre-tartarica  canphorata«    [Die  obige  mit  Spir.  Angeiioae 

comp,  camphoratus.] 

Niltnra  8ap«Bato-#dwata  K«8.  Carit.  [Sapon.  medic.  15,0,  Kali  oaust. 
sicc.  1,2,  Ol.  Lavandul.  41,0,  Ol.  Bergamott.  0,6,  Aq.  fönt.  1000,0.]  Als  Wasch- 
mittel. 

Mixtara  Sap^Bis  terebiithinata.    N«8.  Carit.    [Sap.  torebinth.  15,0, 

Aq.  fönt.  250,0,  Ol.  Terebinth.  15,0.].     Als  Waschmittel. 

Mixtara  solvenss.  Salis  Ammoniaci  Vorn.  Mag.  [Ammon.  chlor.  5  0, 
Succ.  Liquir.  depur.  5,0,  Aq.  commnn.  q.  s.  ad  200,0]. 

Niltnra  SalveiS  Stibiata  farw.  mag.  [Die  vorige  Mixtur  mit  0,05 
Tartar.  stibiat] 

Mixtara  SOlreaS  stibiata  rh.  nil.  [Ammon.  chlor.  8,0,  Tart.  stib.  0,06, 
SoL  Succi  Liquirit.  24,0,  Aq.  commun.  300,0.] 

'«'Nixtara  solforica  aeida«  Liquor  acidus  Hallcri  Ph.  Aasfr.  Loco 
Elixirii  acidi  Halleri*).  Spiritus  sulfurico  -  acidus.  Aqua  Rabclii. 
Alcohol  sulfurique,  Acide  sulfurique  alcoolisö.  Hallersches  Sauer. 
Schwefelsaure  Mixtur.  Saures  Elixir.  [Acid.  sulfur.  5  und  Spiritus  15.  — 
Spec.  Gew.  =  0,993-0,997.  —  10.0  5  Pf.]    Cave:  wie  bei  Acidum  sulfuricura. 

Innerlich:  zu  0,2-1,0  mehrmals  täglich  pure  in  Tropfen  [4  bis 
20  Tropfen  mit  Gerstenschleim  oder  Zuckerwasser],  in  Mixturen  [1,0-5,0  auf 
100,0]  oder  zum  Getränk  [5,0-10,0  auf  1000,0  mit  säuerlichem  Syrup]. 

Aeusserlich:  zu  Waschungen  [0,5-1,0  auf  100,0;  als  Linderungsmittel 
gegen  das  lästige  Hauljucken  bei  Urticaria]. 

1347.  I^ 

Mixt.  sulf.  acid.  5,0 


Syr.  Rubi  Idaei  50,0. 
MDS.  2stdl.  1  Theelöffel  in  einem  Wein- 
glase Wasser. 


1348.  1^ 

Mixt.  sulf.  acid.  6,0 
Tinct.  Opii  croc.  2,0 
Tinct.  Cinnam.  12,0. 
MDS.    Stdl.   20  Tropfen  in  Haferschleim 
[Bei  starker  Metrorrhagie.] 

O.  A.  Biohter. 


1349.  I^ 

Mixt.  sulf.  acid.  5,0 
■  Dec.  Tub.  Salep.  200,0 
Syr.  Cerasor.  .50,0 
Tinct.  aromat.  5,0. 

MDS.    l-2stdi.  1  EsslöffeL 


1350.  I^ 

Mixt.  sulf.  acid.  3,0 
Aq.  commun.  100,0 
Sacch.  alb.  4,0. 

D. 


Mixtura  acida  Ph.  mll. 

Mixtara   yalaeraria   aeida«     Aqua   vulneraria  Thedeni.     Aqua 
sclopetaria.     Theden's   Schuss-   oder  Wundwasser.     Theden's    Ar- 

*)  Das  eigentliche  Elixir  acidum  ist  aus  Schwefelsäure  und  Spiritus  ana  zusam- 
mengesetzt und  war  zuletzt  in  der  Ph.  Bav.  noch  officincll.  ^ 
gtr   ^   1345-1350.                                                                             DigitizedbyV^OOgle 


Mixlura  vulncraria  acida. 


459 


quebusade.     [Acid.  sulfur.  dilut.  1,  Spir.  diluti  3,  Mel.  depur.  2,  Acet.  6.  — 
100,0  35  Pf.] 

N^rphiBaMt  Morphium.  Morphia.  Morphina.  Morphine.  Morphin. 
Morphium.  [In  kaltem  Wasser  fast  gar  nicht,  in  siedendem  Wasser  etwas,  in 
200 Th.  Glycerin,  in  erwärmtem  Alkohol,  ätherischen  und  fetten  Oelen  ziemlich  leicht, 
in  Aether  und  Benzol  fast  nicht  löslich.  —  1,0  80  Pf.]    Cave:  Metallsalze. 

Innerlich  und  äusserlich:  in  denselben  Dosenverhältnissen  [ad 
0,03  pro  dosi,  ad  0,1  pro  die!],  wie  die  folgenden  Morph iumsalze.  Die  Ph. 
(lerai.  ed.  II  hat  das  reine  Morphium,  welches,  und  mit  Recht,  nur  äusserst 
selten  gebraucht  wird,  ganz  fortgelassen. 

N^rphiBUM  aeetieuM.  Morphium  aceticum.  Morphina  acetica. 
Morphiae  acetas  Nl.  Irlt.  Acetas  morphicus.  Morphinacetat.  Essig- 
saures Morphin.  [In  24  Th.  Wasser  etwas,  leichter  in  Alkohol,  gar  nicht  in  Aether 
löslich.  Durch  Zasatz  von  Essigsäure  lässt  sich  die  Löslichkeii  erheblich  steigern. 
Werden  daher  grössere  Gaben,  über  0,05,  zur  subcutanen  Injection  benöthigt,  so 
kann  man  bei  geringem  Vorherrschen  der  Essigsäure  eine  Lösung  von  1  :  6  erzielen. 
Cave:  Metallsalze,  kohlensaure  und  kaustische  Alkalien,  alkalische  Erden, 
Salzbilder,  stärkere  Säuren. 

Innerlich  und  äusserlich  wie  Morphinum  hydrochloricum,  vor 
welchem  das  essigsaure  Salz  keinen  Vortheil  hat,  sondern  durch  die  ge- 
ringere Haltbarkeit  entschieden  benachtheiligt  ist.  [In  diesem  Sachverhält- 
nisse liegt  ein  grosser  üebelstand,  da  die  Qualität  des  Salzes  keine  constante  ist,  und 
somit  die  Arznei  bei  wiederholter  Anfertigung  für  den  Geschmack  der  Kranken  ver- 
schieden ausfallen  kann,  abgesehen  selbst  davon,  dass  die  Sicherheit  und  Gleich- 
förmigkeit durch  die  mehr  oder  minder  stattgehabte  Yeriliichtigung  der  Essigsäure, 
deren  Zusatz  event.  zur  Lösung  des  Salzes  nötbig  ist,  beeinträchtigt  wird.  Die  Ph. 
6ern.  ed.  II  sagt  direct:  wird  Morph,  acetic.  verordnet,  so  ist  (seiner  grösseren  Halt- 
barkeit wegen)  Blorphinum  hydrochloricum  zu  dispensiren.  Es  bedarf  also  der  aus- 
ausdrücklichen Bemerkung  in  der  Roceplur,  wenn  der  Arzt  Morphinum  aceticum  dis- 
pensiren lassen  will.] 

Den  folgenden,  aus  der  früheren  Auflage  herübergenommenen  For- 
meln lässt  sich,  ausgenommen  bei  den  mit  Essigsäure  verbundenen,  an 
Stelle  des  essigsauren  das  salzsaure  Präparat  substituiren. 

M.  f.  pulv.  Disp.  tal.  dos.  No.  10.  D.  S. 
3  stdi.  1  Pulver.  [Bei  schmerzhaften 
Catarrhen  der  Respirationsorgane.] 

1354.  R 


1351.  I^ 

Morph ini  acet.  0,01 
Fol.  Digital,  pulv.  0,05 
Sacchar.  Lactis  0,5. 

M.  f.  pulvis.   Disp.  lal.  dos.  No.  10. 
3  mal  täglich  1  Pulver. 


D.S. 


1352.  Rr 

Morph,  acet.  0,01 
Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,02 
Sacch.  albi  0,5. 

M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  8. 
gens  und  Abends  1  Pulver. 


S.  Mor- 


1353. 


Morph,  acet. 
Tart.  stib.  ana  0,006 
Pol.  Hyoscyami  pulv.  0,05 
Sacch.  Lactis  1,0. 


Morph,  acet.  0,015 
Chinini  sulf.  0,12 
Pulv.  aerophor.  0,P. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  6. 
1  -  2  Pulver.      [Bei   Iritis 
losigkeit.]  A. 


S.    Abends 
mit   Schlaf- 


13)5.  H 

Rad.  Ipecac.  1,0 

inf.  Aq.  fervid.  30,0 
Colat.  evapora  ad 
remanent.  circit.  4,0 

in  qua  solvc 
Morph,  acet.  0,0G 

^  DigitizedbyCjOO 

I^  1351-1355 


>ogl 


le 


4r.o 


Morpliinum  hydrochloricnm. 


Sacch.  q.  s. 
ut  f.  trochisci  GO.  D.  S.  3-4stdl.  1  Pastille. 
Trochisci  pectorales  Morphii  o.  Ipecac. 


1356.  IV 

Morph,  acet.  0,25 
Acid.  acet.  dilat.  0,5 
Spirit.  dil.  7,5 
Aq.  destilL  22,5. 
MDS.    20-40-60  Tropfen  zq  nehmen. 
Liquor  Morphiac  acetatis  Ph.  Brit. 
[Der   Liquor   Morph,  acet.  Ph.   liond 
enthält  doppelt  so  viel  Morph,  aoet.] 


1357.  Hr 

Morph,  acet.  1,0 

solve  in 
Aq.  dest.  80,0 

adde 
Acid.  acet.  0,2 
Spirit.  dilut.  4,0. 
D.  Solutio  Morphi i  M  a  g  e  n  d  i  e 

s.  Tinctura  Sedativa. 
[6-7  Tropfen   enthalten   0,01    Mor- 
phinum  acet.] 


1358.  Fjr 

Morph,  acet.  0,1 
Tinct.  Gent. 
Tinct.  Colombo 
Tinct.  Quass. 

Tinct.  Cort.  Quere,  ana  25,0. 
MDS.    Mehrmals  täglich  einen  Theelöffel. 
[Bei  Agrj-pnia  und  Dyspepsia  jwtato- 
rum.]  OraTei. 


1359.  Rr 

Morph,  acet.  0,015 

Sacch.  albi  0,15* 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  4. 


D.  ad 


chartam  laevigatam.  S.  Abends  ein 
Pulver  in  die  durch  ein  Blasenpflasler 
wund  gemachte  Stelle  einzustreuen. 


1360.  IV 
Morph,  acet.  0,5 
Sacch.  albi  20,0. 

M.  f.  pulvis  subtilissimus.     D.  S.    Alle  4 
Stunden  eine   kleine  Messerspitze  über 
den  Augenbrauen  mit  ^'peichcl  einzu- 
reiben.   [Bei  Ophthalmia  rheumatica.] 
▼.  Ammon. 

1361.  IV 

Morph,  acet.  0,25 

solve  opo. 
Acid.  acet.  gutt.  nonnuliis 

in 
Aq.  Lauroceras.  8,0 

adde 
Acid.  hydrocyan.  0,2. 
D.  S.     10  Tropfen  in  das  Nasenloch  der 
leidenden  Seite  kräftig  einzuziehen.  [Bei 
Neuralgia  supraorbitalis.]  Jung. 


1362.  IV 

Morph,  acet.  0,1 

solve  in 
Acid.  nitric.  6,0. 
D.  S.    Ein  mit  dieser  Flüssigkeit  getränk- 
ter Baumwollenpfropf  wird  in  die  ge- 
reinigte   Zahnhöhle    eingeführt.      [Bei 
cariosem  Zahnschmerz.]  Quillot. 


1363.  IV 

Morph,  acet.  0,03 
Ol.  Cacao  5,0. 
M.  f.   suppositorium.     Dispens,   tal.   dos. 
No.  10.    D.  S.    Abends  ein  Stück  (in 
die  Scheide  oder  in  das  Rectum)  ein- 
zulegen. 


H^rphiBUM  eitrieaM.  Morphincitrat.  Citronensaurcs  Morphin. 
Wird  von  fr^MMiiller  nächst  dem  reinen  Morphinum  als  das  beste  Präparat 
desselben  empfohlen.     Dosis  wie  bei  Morphinum  hydrochloricura. 

'^'H^rphiBaM  hydrMMorieiin«  Morphium  hydrochloratum.  Mor- 
phina  hydrochlor.  Morphium  muriaticura.  Morphiae  hydrochloras.  Murias 
morphicns.  Chlorhydras  morphicus.  Muriate  of  Morphia.  Chlorhydrate 
de  Morphine.  Morphinhydrochlorat.  Salzsaures  Morphin.  [Weisse, 
seidenglänzendo,  oft  buscheiförmig  vereinigte  Krystallnadeln .  in  25  Th.  kalten,  sehr 
leicht  in  heissem  Wasser  löslich.  —  1,0  65  Pf.]  Cave:  wie  bei  Morphinum  ace- 
ticum,  namentlich  auch  Zusatz  von  freier  Salzsäure  zu  Lösungen,  indem 
dadurch  das  Morphinum  hydrochloricum  unlöslicher  wird. 

Innerlich:  zu  0,005-0,01-0,03  [ad  0  03  pro  dosil  ad  0,1  pro  die!],  in 
Pulvern  (ohne  weiteren  Zusatz  mit  Zucker,  wo  das  Morphium  leicht 
Uebelkeit  erregt,  verordne  man  es  mit  Pulv.  aerophor.),  Paiitillen,  Pillen 
(mit  möglichst   indifferentem  Constituens  z.  B.  rad.  und  succ.  Liquirit.) 

I^  1356-1363.  Digitizedby^OOgie 


Morphiuum  bydrocbioricum. 


4G1 


in  Lösungen.  Die  zuerst  von  englischen  Autoren,  z.  B.  ChrisUsoa  aus- 
gesprochene Meinung,  dass  das  Morphinum  hydrochloricura  nicht  blos 
eine  grössere  Sicherheit  in  der  Wirkung  vor  allen  anderen  Morphin-Prä- 
paraten habe,  sondern  auch,  dass  dieselbe  reiner  und  ungetrübter  von 
unangenehmen  Nebenaflfecten  erfolge,  ist  jetzt  allgemein  gültig. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  und  Suppositorien  [0,01-0,03  auf  ein 
Klysma),  Salben  (1-5  auf  50  Fett),  Linimenten  (5-10  auf  50  Ol.  Amyg- 
dal.)  endermatisch  (0,01-0,03  mit  etwas  Zucker)  zu  Vaginalkugeln,  zu 
subcutanen  Injectionen.  In  Lösungen  von  0,2  auf  10,  zu  0,005-0,05! 
pro  dosi  allmählich  ansteigend.  In  Verbindung  mit  Aetherspray  zur  Her- 
vorrufung einer  vollkommenen  localen  Anästhesie;  auch  mit  Chloroform- 
inhalationen combinirt,  wobei  die  allgemeine  Anästhesie  früher  eintritt 
und  durch  viel  kleinere  Dosen  Chloroform  fortgesetzt  werden  kann.  Von 
EMieMbarg  subcutan  in  Dosen  von  8-12  Mgr.  auch  als  Antidot  gegen  die 
nach  Chloroforminhalationen  zurückbleibenden  Rauscherscheinungen  (Kopf- 
schmerz, Schwächegefühl,  Brechneigung  etc.  angepriesen.  Mit  gleichzeiti- 
ger innerlicher  Anwendung  von  Chininsalzen  in  mittlerer  Dosis  gegen 
Neuralgien  (wo  das  Morphin  besser  vertragen  werden  und  sich  wirk- 
samer erweisen  soll).  Zu  parenchymatösen  Injectionen  (in  die 
Masso  der  Nacken-  etc.  Muskeln  bei  Tetanus  (»cMMqMy),  in  den  ent- 
zündeten Gaumen  bei  Angina  phlegmonosa  (Sehrotter),  in  Verbindung  mit 
Atropin  bei  Muskelrheumatismus  (W.  f  eppcr)  in  den  schmerzhaften  Muskel 
[S.  Vf  1382].  [Das  salzsaure  Morphin  war  die  erste  Substanz,  welche  zur  hypoder- 
matisciien  injection  benutzt  wurde  und  zwar  von  W««il  und  Bertraail^  welche  bei 
Neuralgien  eine  Solution  von  0,3  auf  30,0  Wasser  injlcirten.]  Auf  den  Missbrauch 
des  Morphiums,  die  sogenannte  Morphiumsucht  oder  chronische  Morphium- 
vergiftung, sowie  auf  die  acute  Vergiftung  können  wir  hier  nicht  ein- 
gehen, sondern  müssen  auf  die  Specialwerke  verweisen. 


13G4.  IV 

Morph,  hydrochlor.  0,1 
Extr.  Hyoscyarai  0,15 
Extr.  Belladonn. 
Rad.  Liquirit. 
Mellis  ana  1 ,0 
Sem.  Cacao  pulv. 
Bals.  de  Tolu  ana  3,0. 
F.  1.  a.  pil.  50.    Consp.  Licopod.    D.  S. 
Täglich  3  Pillen.    [Öei  Bronchitis  chro- 
nica] 

Bioord's  Pilulcs  calmantes. 


13C5.  Kf 

Morph,  hydrochlor.  0,25 

solvo  in 
Aq.  Lauroccrasi  25,0. 
D.  S.  3stdl.  10-20-30  Tropfen.  [20 Tropfen 
enthalten  ca.  0,01  Morph,  hydrochlor.] 


13GC.  Bf 

Morph,  hydrochlor.  0,15 
solve  in 

Aq.  Amygdal.  amar.  dilut.   100,0. 
D.  S.    3  mal  täglich  l  Thcelöffel  voll. 


1367.  ^ 

Morph,  hydrochlor.  0,05 
Aq.  dest.  15,0 
Syr.  simpl.  '25,0. 
MDS.    Mehrmals  täglich  1  Thcelöffel. 
Syrupus  Morphii. 
Wunderlich. 

1368.  Bf 

Morph,  hydrochlor.  0,05 

Aq.  Laurocerasi  5,0 

Syrup.  Amygdal. 

Mucii.  Gummi  Arab.  ana  30,0 

Aq.  destill.  80,0. 

Abends  stdl.  einen  EsslölTel. 

Mixtum  Stokesii. 
Wunderlich. 


MDS. 


13G9. 


Morph,  hydrochlor.  0,25 
Acid.  hydrochlor.  diL  0,5 
Spirit.  dil.  7,5 
Aq.  dest.  22,5. 
MDS.   20-40-60  Tropfen  zu  nehmen. 
Liquor  Morphiae  hydrochloratis 
Ph.  Brit. 
[Der  gleichnamige  Liquor  Ph.  Lond. 
enthält  doppelt  so  viel  Morph.  hydrochU 


462 


Morphinum  hydrochloricum. 


1370.  IV 

Morph,  hydrochlor.  0,1 

Aq.  Amygd.  amar.  10,0 

Aq.  dest. 

Syr.  Papav.  ana  25,0. 
MDS.    2stdi.  einen  kleinen  Thcelöffel. 


1371.  I^ 

Morph,  hydrochlor.  0,01 

solve  in 
Infus.  Sem.  Coffeae  100,0. 
D.  S.    Auf  einmal  zu  nehmen.    [Bei  Ce- 
phalalgie.]  Boileftu. 

1372.  ^ 

Morph,  hydrochlor.  0,5 

Extr.  Stramon. 

Eitr.  Beliadonn.  ana  4,0 

Ungt.  Popul.  3<»,0. 
M.  f.    unguent.     D.  S.     Zum   Verbände. 
[Bei  schmerzhaften  rheumatischen  Ge- 
lenkanschwellungen.] PoccUle. 


'    1377.  1* 

Morph,  hydrochlor.  0,3 

Stib.  sulfurat.  aurant. 
I  Extr.  Hyoscyami  ana  1,0 

Rad.  Ipecac.  pulv.  0,3 

Rad.  Althaeae  pulv.  q.  s. 
I   ut  f.  pil.  No.  60.    D.S.  3stdl.  2-3  Pillen. 


1373.  Bf 

Morph,  hydrochlor.  1,0 
Aq.  Laurocerasi  25,0 
Gummi  Arab. 
Syrupi  Violae  ana  5,0. 
MDS.    4  mal  taglich  1   Kaffeelöffel  roll  in 
die  Harnröhre  einzuspritzen.  (Vorsicht!) 
[Gegen  schmerzhafte  Erectionen  bei 
Gonorrhoe.]  Naudin. 

1374.  I^ 

Morph,  hydrochlor.  0,4 
Adipis  benzoati*)  4,3 
Cerae  alb.  1 ,3 
Ol.  Cacao  6,0. 
M.   Divide  in  dos.  aeq.  No.  12. 
P.   Suppositoric. 

Suppositoria  Morphiae  Ph.  Brit. 


1375.  Kf 

Morph,  hydrochlor.  0,01 

Acid.  tannici 

Sacch.  alb.  ana  0,1. 
M.  f.  pulvis.  Dispens,  tal.  dos.  No.  10. 
D.  S.  Täglich  1  Pulver  in  den  Kehl- 
kopf einzublasen.  [Bei  schmerzhafter 
Phthisis  laryngis,  besonders  bei  Peri- 
chondritis  laryngis.]       Waldenburg. 

1376.  Bf 

Morph,  hydrochl.  0,01 

Sacchar.  alb.  0,3 
M.  f.  pulvis.  Disp.  tal.  dos.  No.  6.    D.  S. 
Schnupfpulver,   1-3  Pulver  täglich  zu 
verbrauchen.  [Bei  Neuralgia  supra-  oder 
infraorbitalis.] 


1378.  Bf 

Morph,  hydrochlor.  0,2 
Aq.  Amygd.  amar.  20,0. 
MDS  Abends  und  Nachts  2stdl.  15  Tropfen, 
später  auf  20-30  Tropfen  zu  steigen. 

[20  Tropfen  enthalten  0,01  Morphin, 
hydrochlor.] 


1379. 


^ 


Morph,  hydrochlor.  0,15 

Aq.  Laurocerasi  10,0 

Glycerini 

Aq.  dest.  ana  25,0. 
MDS.  3stdl.  ITheelüffel.  Abends  im  Bette 
und  Nachts,  wenn  nothig,  auf  1 5[-2  Thee- 
loffel  voll  zu  steigen.  [Schmerzstillende 
und  beruhigende  Mixtur,  namentlich  bei 
Phthisis  laryngis  als  Palliativum  zu 
empfehlen.]  Waldenbarg. 


1380. 


^ 


Morph,  hydrochlor.  0,5 
Acid.  acct.  0,15 
Kreosoti  0,5 
Chloro  forma  10,0. 
M.  D.  Zahnschmerzraittel. 


1381.  Bf 

Morph,  hydrochlor.  0,2 
I  Borac.  natr.  3,0 

i  Glycerini  20,0. 

I   MDS.  Zur  intralaryngealen  Bepinselung. 


1382.  IV 

Atrop.  sulfur.  0,015 
Morph,  hydrochlor.  0,15 
Aq.  dest.  20,0. 
D.  S.   Zur  subcut  Injection  bei  Muskel- 
rheumatismus.     1  Spritze  voll  (<>,0007 
Atrop.  sulf.  und  0,007  Morph,  hydrochl. 
enthaltend)  in  den  schmerzhaften  Muskel 
zu  injiciren.  W.  Popper. 


1383.  I^ 

Morph,  hydrochlor.  0,1 
Acid.  tannic.  4,0 
Benzoes  pulv.  10,0. 
Bismuth.  subnitr.  20,0. 
D.  S.    Schnupfpulver.      Im    Beginn    des 
Schnupfens  zu  gebrauchen. 

Yvon. 


*)  Adeps  Benzoatus  Ph.  Brit.,  Benzoated  Lard,  besteht  aus  1  Benzoc  und  circa 
44  Adeps  suillus. 

g^  Bf  1370-1383. 


Digitized  by  V^OOQIC 


Morphinum  sulfurlcum.  4G3 


Morphinmii  hydrMyanieiiMt  Hydrocyauas  morphicus.  Blausaures 
Morphin.  [Ein  durch  directe  Mischung  von  Blausäure  und  Morphium  erhaltenes 
Präparat,  welches  aber  beim  Austrocknen  alle  Blausäure  verliert.] 

'«'NorphiBUM  salfarieuM.  Sulphas  morphicus.  Sulphate  of  morphia. 
Sulfure  de  morphine.  Morphinsulfat.  Schwefelsaures  Morphin  oder 
Morphium.  [Farblose,  nadeiförmige,  neutrale  Krystallo,  in  14,5  Th.  Wasser  und 
leicht  in  Weingeist  löslich.  —  Für  den  therapeutischen  Gebrauch,  da,  wo  es  auf  die 
Löslichkeit  ankommt,  sehr  zu  empfehlen;  in  Nordamerika  das  am  häufigsten  ge- 
brauchte Morphiumsalz,  auch  in  Frankreich  neben  dem  salzsauren  Morphium  am 
meisten  benutzt.  —  1,0  65  Pf.] 

Dosis  und  Gebrauchsweise  wie  bei  Morphinum  hydrochloricum  [ad 
0,03  pro  dosil  ad  0,1  pro  die!]. 

Aq.  Aurant.  Flor.  50,0. 


13S4.  IV 

Morph,  sulf.  0,2 
Asae  foetid.  4,0. 
M.  f.  pilul.  No.  36.     D.  S.    1-4  Pillen, 
täglich.    [Bei  nervöser  Schlaflosigkeit] 

Oreen. 


1385.  Bf 

Morph,  sulf.  0,1 

Aetheris  i^,0 

Aq.  Amygd.  amar.  12,0 


MDS.     Vjstdl.    I  Theelöffel.    [Bei  hyste- 
rischen Krampf -Paroxysmen.] 

Lebert. 


1386.  Bf 

Morph,  sulf.  0,1 

Aq.  Cinnam.  vinos.  10,0 

Ol.  Menth,  pip.  1,5. 
MDS.    Auf  Baumwolle  getröpfelt  in  den 
hohlen  Zahn  zu  bcingen. 


M^nhiBaM  yaleriaBieaM.  Valerianas  morphicus.  Baldrian- 
saures Morphin.  [Zersetzliches,  hygroskopisches  Präparat.  —  0,1  30  Pf.  — 
Für  den  therapeutischen  Gebrauch  nicht  zu  verwerthen.  Wem  es  um  eine  Combina- 
tion  der  Morphium-  und  Baldrian  Wirkung  zu  thun,  der  möge  lieber  Morphinum  hydro- 
chloricum in  einem  Infusum  Valerianae  gelöst  oder  in  Pillen  mit  Acid.  valerian.  und 
Extr.  Valerianae  verordnen.] 

Mwsali  aBtinoniales  KuBkelii.  [Jeder  Morsulus  enthält  etwa  (I)  1,0 
Stib.  sulfur.  nigr.  laevigat.  nebst  süssen  Mandeln,  Zimmt,  Gardamom  mit  Zucker.  — 
1  Stück  5  Pf.] 

^Mosehns«  Moschus  chinensis  vel  tibetanus  vel  tonquinensis.  Musk. 
Muse.  Moschus.  Bisam.  [Aus  dem  Moschussacke  des  männlichen  Moschus 
moschiferus.  Eine  krümlige  oder  etwas  weiche,  eigenthümlich  riechende  Masse,  die 
aber  nicht  nach  Ammoniak  riechen  soll.  —  In  Wasser  und  in  Weingeist  nur  theilweise 
löslich.  —  0,1  75  Pf.]  Cave:  Stib.  sulfur.  aurant.,  welches  den  Geruch 
und  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  auch  die  Wirksamkeit  des  Moschus 
beeinträchtigt. 

Innerlich:  zu  0,1-0,3-0,6  [und  mehr]  2-4stündlich  (bei  Kindern  unter 
einem  Jahre  0,01-0,15),  als  Stimulans  und  Analepticum  auch  als  Anti- 
spasmodicum  früher  sehr  geschätzt;  in  Pulvern  [am  besten  ohne  anderen 
Zusatz  als  Zucker,  doch  nicht  selten  auch  mit  Opium.  Ammonium  carbonicum,  Cam- 
pher u.  s.  w.  combinirt],  in  Pillen  [selten],  in  Electuarien  [höchst  unan- 
genehm], in  Schüttelmixturen  [schlecht]  und  Emulsionen  [neben  dem 
Pulver  die  beste  Form  der  Darreichung]. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [selten,  wohl  nur  da,  wo  das  Schlingen 
verhindert  ist  0  5-1,5  ad  clysma,  mit  Amylum  verbunden,  damit  das  theure  Medica- 
cament  nicht  nutzlos  wieder  evacuirt  werde],  endermatisch  [zu  0,8*0,6],  als 


464 


Moschus. 


Zusatz  zu  Zahnpulvern  [bei  üblem  Geruch   —  etwa  0,01-0  05  auf  25  0],  zu 
Waschpulvern  [0,05  auf  25,0  Mandelkleie]. 


1387.  ^ 

Moschi  0,05 

Sacch.  1,0. 
M.   cxactissime.    Disp.  tal.  dos.  No.   10. 
D.  in  Chart,  cerat.    S.  1  -2stdl.  1  Pnlver. 


Gammi  Arab.  5,0 
Aq.  Cinnam.  \hOfl 
Syr.  Cinnam.  .^0,0. 
1.  a.  emulsio.   D.S,  2stdl. 


l  Essloffel. 


138S. 


Moschi 

llydr.  chlor,  ana  0,5 
Sacch.  albi  4,0. 
Div.  in  8  part.  acq.    D.  in  chart.  ccrat. 
S.   Stdl.  1  Pulver. 


1389.  I^ 

Moschi  l),3 
Amroon.  carb.  1,5 
Elaeosacch.  Valcr.  3,0. 
M.  f.  puiv.     Div.  in   h  part.  acq.     D.  in 
Chart    ccr.    S.    'istdl.  l  Pulver.    [Als 
Excitans.]  Berendi. 


1390. 


Moschi  0,75 
Camph.  0,25 
Spir.  0,1 

Conserv.  Rosar.  q.  s. 
pil.  No.  12.     D.  S.    Mehrere  Male 
Hunt«r. 


1392. 


MDS 


Moschi  0,5 
Camphor.  1,0 
Gummi  Arab.  3,0 
Aq.  Menth,  pip.  100,0 
Syr.  Zingib.  25,0. 
2  stdl.  einen  EsslolTol. 


1393.  Bf 

Moschi  0,1  -0,2 

Gummi  Arab.  2,0 

Syr.  Sacch. 

Aq.  Foenic.  ana  2ö,0 

Liq.  Ammon.  succin.  1,0. 
MDS.    1-listdl.  l  Theelöflfel.    [Bei  Kräm- 
pfen eines  etwa  halbjährigen  Kindes.] 


1394.  ^ 

Moschi  1,0 
Ammon.  carbon<  0,5 
Spi)it  15,0 
Aq.  dest.  5,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,05. 
MDS.     Mehrmals  täglich  •/,-!  Theelöffel 
voll. 
Tinct.  Moschi  ammoniata  nach  Iiebert. 


ut  f. 
taglich  1  Pille  za  nehmen 

1391.  Bf 

.Moschi  1,0 
Ammon.  carb.  2,0 

Mneilag«  AMyli  Ph.  Irit     [l  starke  zu  40  Wasser,  als  Kloisterlösung.] 

Innerlich:  kaum  in  Gebrauch  [vergl.  Amylum]. 

Aeusserlich:  zum  Clysma  [pure  oder  mit  Zusatz  anderer  Arzneien]. 

Nneilt^«  CydOBiaet  Mucilago  Cydoniao  seminura  Pb.  Aastr.  Quit- 
tenschleim. [Sem.  Cydoniae  1  mit  Aq.  Kosar.  50  macerirt  und  colirt,  nach  der 
Ph.  Aastr.  1  Sem.  Cydon.  mit  25  Aq.  dest.]  Cave:  Metallsalze  [namentlich  Liq. 
Plumbi  subacet.,  jedoch  mit  sanctionirten  Ausnahmen],  Mineralwasser,  starken 
Weingeist. 

Aeusserlich:  zum  Aufstreichen  auf  entzündete  oder  excoriirte 
Flächen,  als  Zusatz  zu  Waschmitteln,  Augenwässern,  Einspritzun- 
gen u.  s.  w.  [Dieser  Schleim  zersetzt  sich  leicht  und  ist  deshalb  überhaupt,  zumal 
er  keine  besonderen  arzneilichen  Yortiieile  bietet,  zur  therapeutischen  Verwendung 
selten  zu  empfehlen.] 

^Mneilag«  GoMmi  Arabiei  s.  Mimosae.  Mucilago  Acaciae  Ph.  Irit. 
Mucilage  of  gum  Arabic.  Mucilage  de  gorame.  Guraraischleim.  Gummi- 
oder Mimosenschleim.  [1  Th.  Gummi  Arabicum  in  2  Th.  Wasser.  —  Syrnpcon- 
sistenz.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich  und  äusserliche  Anwendung  wie  Gummi  Arabicum  [zu 
Emulsionen  aber  bedient  man  sich  dieses  letzteren  mit  grösserem  Vortheil,  wahrend 

IV   1387-1394.  Digitizedby^OOgie 


Mucilago  Salep. 


465 


der  Macilago  als  Zusatz  zu  klaren  Mixturen,  Salzlösungen  u.  s.  w.  mehr  zu  empfehlen 
ist,  desgleichen  zur  Formation  von  Pillen]. 

^Mneilag«  Salep.  Salepschleim.  [l  Th.  Pulv.  Tub.  Salep.  mit  10  Th. 
kalten  Wassers  angerührt  und  mit  90  Th.  heissen  Wassers  geschüttelt.] 

Innerlich:  pure  thee-  bis  eslöflfelweise  oder  als  Zusatz  oder  Exci- 
piens  von  Mixturen. 

Mlieilt^«  Tragacanthae.  Tragantschleim.  [Nach  der  früheren  tk. 
BtY«  Gummi  Tragacanth.  und  Sacch.  ana  1  auf  48  Wasser;  nach  der  Ph.  Irit. 
1  Tragacanth.  auf  80  Wasser.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  Mucilago  Gummi  Arabici. 

MyrdbalaBi«  [Steinfrüchte  von  Terminalia  Bellcrica,  hauptsächlich  M.  che- 
bulae.  Von  Kf  MaMOS  in  Cairo,  wo  es  von  den  Eingeborenen  viel  gebraucht  wird,  mit 
sehr  günstigem  Erfolg  bei  Dysenterie  in  Dosen  von  2-5  Gr.  pro  die  gegeben.  In  Pul- 
vern zu  0,5-1,0  zweistündlich.] 

♦Myrrkat  Gummi-resina  Myrrhae.  Gummi  Myrrhae.  Myrrh.  Myrrhe. 
Myrrhe.  [Das  Gummiharz  der  Balsamea  Myrrha  (Balsamodendron  Ehrenbergianum 
oder  Myrrha).  —  Enthält  ätherisches  Oel  (Myrrhol),  etwa  28-35  pCt.  eines  Harzes 
(Myrrhin),  40-67  pCt.  Gummi  und  einen  Bitterstoff;  in  alkoholischen  Flüssigkeiten 
löst  sich  die  Blyrrhe  leicht  und  fast  vollständig.  —  10,0  subt.  pulv.  25  Pf.]  Cave: 
Salzbilder,  Quecksilber-,  Blei-  und  Kupfersalze  und  concentrirte  Mineral- 
säuren. 

Innerlich:  zu  0,3-1,0-1,5,  in  Pulvern,  Pillen,  Latwergen, 
Schüttelmixturen  und  Emulsionen  [nicht  zweckmässig,  weil  auch  bei  der 
sorgfältigsten  Bereitung  die  Myrrhe  sich  wieder  absetzt], 

Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern,  Zahnlatwer^en,  Streupul- 
vern [mit  aromatischen  Substanzen.  Kohle,  Alaun  u.  s.  w.],  Mund-  und  Gur- 
gelwässern, Pinselungen,  Verbandwässern,  Salben,  Linimen- 
ten, Pflastern.  —  In  Dampfform  zu  Räucherungen  und  Inhalationen. 


1395.  l^ 

Myrrh.  10,0 
Sacch.  50,0. 
M.  f.  pulvis.     D.  S,   4  mal  täglich  einen 
Theelöffel.    [Bei  Phthisis  pituitosa.] 
Friedr.  Hoffmftnn. 


1396. 


Myrrh.  6,0 
Boracis  8,0 
Croci  1,5 

Ol.  Caryophyll.  0,3. 
pulv.     Divid.   in  dos    aeq.  No.  R. 
in  Chart,  cer.    S.    Täglich  2-3  Pul- 
ver.    [Als  Emmenagogum.]      FeUer. 


iM.  f. 


1397 


ut 


Bf 

Myrrh.  10,0 
Stibii  sulf.  aur.  1,0 
Pulv.  Bulb.  Scill.  2,0 
Extr.  Dulcam.  q.  s. 
f.  pil.  No.  100.     Consp.  Pulv.  Rhiz. 

Ewald  und  Simon,  Arxnolverordnung«lehrc. 


Irid.  flor.  D.  S.  3  mal  täglich  3-5 
Pillen  zu  nehmen.  [Bei  Blennorrhoe 
der  Athmungsorgane.] 


1398. 


ut  f. 


Myrrh. 

Ferr.  sulf.  ana  4,0 

Bals.  Copaiv.  12,0 

Cerac  alb.  rasae  4,0 

Pulv.  Cubeb.  q.  s. 

pil.    120.     Consp.   Cinnaro. 


D.  S. 


2stdi.  4  Pillen. 


1399.  Bf 

Myrrh. 
Aloes 

Ferr.  pulv.  ana  4,0 
Extr.  Valcr.  q.  s. 
utf.  pil.  100.  Consp.  Cinnam.  D.S.  3 mal 
täglich  5  Pillen.     [Emmenagogum  bei 
Chlorose.]  Oeiterlen. 

10.  Aufl.  3Q        ^ 


4r>6 


Naphthalinum. 


1400.  Bf 

Aloes  6,0 

Myrrh. 

Croci 

Sem.  Anisi 

Bol.  Armen. 

Succi  Betae  vulg.  ana  2,0 

Cardamom.  4,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.    D.  S.   Mehrere  Pillen 
taglich  zu  nehmen,  zur  Beförderung  der 
Digestion.     MaohUTellii'sche  Pillen. 


1401. 


MDS. 


1402. 


Myrrh.  2,0 
Gummi  Arab.  8,0 

tere  cum 
Aq.  Sambuci  150,0 

adde 
Ammon.  chlor. 
Succ.  Liquir.  dep.  ana  4,0 
Syr.  Bals.  peruv.  15,0 
3stdl.   1  Esslöffel.    [Expectorans.] 
OeiterUn. 

Myrrh. 

Aluminis 

Pulv.  Flor.  Chamom.  ana  10,0. 


M.  f.  pulv.   D.  S.   Streupolver.    [Bei  ato- 
niscben  leicht  blutenden  Gcsch:7Qren.] 

1408.  Bf 

Myrrh.  pulv. 

Tartar.  depur.  ana  10,0 

Rhiz.  Irid.  flor.  15,0 

Carbonis  pulv.  30'0. 
M.  f.  pulv-    D.  S.    Zahnpulver. 

1404.  Bf 
Myrrh.  5,0 

Mixtur,  sulfuric.  acid.  2,0 

InfuÄi  Fol.  Salv.  200,0. 
D.  S.    Mund-   und  Gargelwasser.      [Bei 
scorbutischen   Mund-    und   Schlundge- 
schwüren.] 

1405.  Bf 
Myrrh.  4,0 

Syr.  Ratanh.  30,0. 
MDS.     Zum  Bepinseln.    [Bei  Mundaffec- 
tionen.]  Deliouz. 

140G.  Bf 

Myrrh.  pulv.  10,0 

Ungt.  basilici  50,0. 
F.  unguent.    D.    [Bei  schlecht  eiternden 
Geschwüren.] 


Naphthalinmn.  Naphthalin.  Naphthalen.  [Product  der  trocknen 
Destillation  organischer  Stoffe,  besonders  im  Steinkohlentheer  in  grosser  Menge  ent- 
halten; krystallinisch,  perlmutterglänzend ,  von  eigenthümlich  brenzlichem  Geruch 
und  mit  stechendem,  scharf  kratzendem  Geschmack;  unlöslich  In  Wasser  und  kaltem 
Alkohol,  leicht  löslich  in  heissem  Alkohol,  Aether,  fetten  und  ätherischen  Oelen,  Salz- 
saure, Essigsäure,  ohne  mit  diesen  Säuren  Salze  zu  bilden.  Ein  sehr  energisches 
Antisepticum  und  Antibaoteriticum  (Hselier).  —  10.0  recrystall.  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,02-0,15  mehrmals  täglich,  am  besten  in  Pillen 
[gegen  chronischen  Catarrh  der  Respirationsorgane  und  gegen  Arthritis  empfohlen]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  10-20  Fett  -—  gegen  chronische  Haut- 
leiden :  Eczema  chronicum,  Psoriasis,  Lepra  vulgaris  u.  s.  w.  von  JhmtTjy  Ydel  und 
anderen  gerühmt],  als  Verbandflüssigkeit  [in  ätherischen  Lösungen]  von 
Viseiier  nach  ErJfahrungen  der  Strassburger  Klinik  empfohlen.  Es  wurde 
5  und  10  pCt.  Naphthalingaze  angewendet,  erhalten  durch  Imprägnation 
der  Gaze  mit  einer  Lösung  von  Naphthalin  in  Aether  (1:4),  die  mit 
Alkohol  bis  zu  dem  gewünschten  Verhältniss  gemischt  wurde.  Von  Vit- 
briager  als  Antiscabiosum  in  10-15  procentiger  öliger  Lösung  3-4  Mal 
täglich  einzureiben  sehr  gerühmt. 


1407.  Bf 

Naphtlialini 

Rad.  Liquir.  ana  8,0 

F.  ope 
Mucil.  Gummi  Arab. 
Pil.  120.    Consp.  Lycop.    D.  S.   3-5 mal 
taglich  1-2  Stück. 

[Bei  chronischer  Gelenkgicht.] 

QuitaT  Simon. 

0f"  ^  1400-1408. 


1408.  I^ 

Naphthalini  1,0 

solve  in 
Spirit.  bullient.  pauxill.  q.  s. 

adde 
Syr.  simpl.  150,0. 
D.  S.  3  mal  taglich  einen  Esslöffel.     [Bei 
chronischem  Lungcncatarrh.] 


Digitized  by  VorUÖvT?* 


Narcei'num.  467 


NaphtoluM/?.  Ein  Bestahdtheil  des  Thcers.  Dunkel,  violettbraun, 
von  krystallinischem  Gefuge  und  schwachem,  an  Carbolsäure  erinnerndem 
Geruch.  Sehr  schwer  in  Wasser,  leicht  in  Alkohol,  Oel  und  festen  Fetten 
löslich.  [1,0  5  Pf.  —  Hat  den  Vorzug  vor  dorn  Theer,  weder  den  penetranten  Ge- 
ruch zu  haben,  noch  die  Wäsche  und  Verbandstücke  zu  beschmutzen.  Letztere  färbt 
sich  ei-st  nach  längerem  Contact  mit  der  Luft  lichtrosa,  aber  diese  Flecken  waschen 
sich  mit  heissem  Wassser  und  Seife  vollständig  aus.] 

Aeusserlich:  in  \2-lOprocentiger  Lösung,  in  Salben  [mit  Axiung.], 
Seifen,  täglich  zweimal  aufgepinselt  oder  aufgerieben  [von  Ka|N»si  bei  Krätze, 
Psoriasis,  Eczem  empfohlen,  auch  bei  Seborrhoca  capillitii,  Prarigo,  Lupus  erythe- 
matosus mit  gutem  Erfolg  angewandt.  l)a  das  Naphtol  ein  keineswegs  indifferentes 
Mittel  ist,  sondern  leicht  Vergiftungserscheinungen  hervorruft  (trüber,  eiweiss-  und 
bluthaltiger  Urin,  ev.  Ischurie,  Erbrechen,  Bewusstlosigkeit,  eclamptische  Zustände), 
so  ist  grosse  Vorsicht  in  der  Dosirung  geboten.] 

1409.  IV 

Naphtol  ß  15,0 
Axiung.  100,0 
Sapon.  vir.  50,0 
Cret.  alb.  pulv.  10,0. 
D.  S.    Krätzsalbc.    2  mal  in  24  Stunden  an  den  Localisationsstellen  energisch 
einzureiben.  Kaposi. 

NareeiBIUII«  Narce'in.  [ßestandtheil  des  Opium.  Chemisch  indifferente, 
krystallinische  Substanz,  in  Alkohol  leicht,  in  Wasser  schwer,  in  Aether  gar  nicht 
löslich.  —  0,01  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,05-0,1,  in  Pulvern,  Pillen,  Solution  [zur 
Solution  nach  Aetittger  Zusatz  von  einigen  Tropfen  Acidum  hydrochloricum  oder  von 
0,05  Kali  causüc.  zu  100,0  Aqua].  Das  Mittel  kam  vor  einigen  Jahren  in 
Folge  der  physiologischen  Versuche  von  CUade  lenuird^  nach  welchen 
es  an  narkotischer  Wirkung  dem  Morphin  an  die  Seite  zu  stellen  sei, 
ohne  die  excitirende  und  nachträglich  deprimirende  Wirkung  mit  ihm  zu 
theilen,  sehr  schnell  in  Aufnahme,  wurde  therapeutisch  vielfach  geprüft 
(leb««!,  lehier,  A.  Ealenbarg^  Litte,  •eÜMger,  ErlcMiieyer  u.  a.)  und  auch 
von  manchen  Seiten,  neuerlichst  wieder  von  Ub«rile,  besonders  gegen 
Keuchhusten,  von  larBay,  iebont  bei  Bronchitis  [es  soll  den  Husten  verringern 
und  die  Expectoration  erleichtem],  sehr  gerühmt.  Andere  Autoren,  z.  B. 
jüngsthin  Pronmnller,  sprechen  ihm  sogar  jede  narkotische  Wirkung  ab; 
die  Ursache  für  diese  Ansicht  liegt  wahrscheinlich  in  dem  Präparate, 
mit  dem  die  Versuche  angestellt  wurden.  Ueberhaupt  scheint  die  Ver- 
schiedenheit der  Präparate,  die  von  den  Autoren  verwendet  wurden, 
ziemlich  erheblich  zu  sein,  und  dadurch  sind  wohl  die  variirenden  An- 
schauungen erklärlich. 

Aeusserlich:  zur  subcutanen  Injection  [in  gleicher  oder  etwas 
grösserer  Dosis  wie  Morphin:  Behier^  A.  Eaienbarg^  •etinger,  Erleanejer,  Die  Vorr 
Züge  vor  dem  Morphin,  namentlich  bei  spasmodischen  AfTectionen,  aber  auch  gegen 
Neuralgien,  z.  B.  Prosopalgie,  werden  besonders  von  A.  Ealeabttrg  sehr  gerühmt], 
zu  Klystieren  und  Suppositorien  [0,01-0,05:  Ub«rile]. 


1410.  IV 

liarceini  0,06-0,1 

Aq.  dest. 

Aq.  Amygdal.  amar.  ana  60,0 


Kali  caust.  0,06. 
MDS.    3  mal  täglich  l  Fsslöffel  in  vielem 
Zuckerwasser  zu  nehmen.     [Bei  Bron- 
chialkatarrh.] Oetinser. 


mi"^^."^^ 


46Ö  Narcotinum. 


1411.            I^  I  Infos.  Sem.  Coffcae 

Narceini  0,12  l  Syr.  simpl.  ana  125,0. 

solve  ope  |  MDS.     Mehrere    Male    taglich,    besonders 

Aeid.  Acet.  gutt.  nonnnll.  Abends,  einen  Kinderlöffel  voll  za  neh- 

in  [  men.    [Bei  Keuchb asten.]    Iiftborde. 

NarMtiBttM«  Opianum.  Narcotin.  Opian.  9t  R«sMe's  Salz,  [ße- 
standtheil  des  Opium.  —  Farblose,  in  Wasser  nicht,  in  Alkohol  schwer,  in  Aether 
ziemlich,  in  ätherischen  und  fetten  Oelen  und  Säuren  leicht  lösliche,  chemisch  in- 
differente Krystalle   geruchlos,  von  bitterem  Geschmack.  —  0,1  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,25  mehrmals  täglich,  in  Pillen  [ein  Mittel, 
welches  gegen  spastische  Beschwerden,  Neuralgien  u.  s.  w.,  Intermittens  empfohlen 
und  versucht  wurde,  ohne  sich  bis  jetzt  sicher  bewährt  zu  haben.  Ueberhaupt  sind 
auch  über  dieses  Trä parat  die  Anschauungen  ebenso  variirend.  ja  widersprechend, 
wie  beim  Narce'in,  wahrscheinlich  aus  derselbeu  Ursache.  Während  z.  B.  Claililc 
Beraard  nach  seinen  physiologischen  Versuchen  dem  Narcotin  jede  narkotische  Wir- 
kung abspricht  und  ihm  nur  excitirende  Eigenschaften  zuschreibt,  hält  Vr«iMÜIIer 
naeh  seinen  therapeutischen  Versuchen  das  Narcotin  für  ein  kräftiges  Narcoticum. 
Der  letztere  zieht  die  Salze  dieses  Mittels,  nämlich  die  Verbindungen  oder  wohl  nur 
Mischungen  desselben  mit  Salzsäure.  Schwefelsäure  und  Meconsäure,  Narcotinum 
hydrocbloricum,  sulfuricum,  meconicum,  vor  dem  reinen  Narcotin  vor]. 

Natrimil«  Natriummetall.  [Eben  so  wie  Kaliummetall  und  mit  der- 
selben UnZweckmässigkeit  zur  Production  von  Brand-  und  Aetzschorfen  verwendet.] 

^NatriüM  acetieiin.  Terra  foliata.  Tartari  crystalliata.  Acetas 
natricus  c.  Aqua.  Acetas  Sodae.  Acetate  of  soda.  Acetate  de  soude. 
Natriumacetat.  Essigsaures  Natron.  [Farblose,  durchsichtige,  in  warmer 
Luft  verwitternde  Krystalle.  Leicht  löslich.  —  10,0  5  Pf.,  getrocknet  15  Pf.] 
Cave:  stärkere  Säuren. 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  oder  Solu- 
tion [bei  Magen darmkatarrhen ,  namentlich  Diarrhoe  sehr  zu  empfehlen].  —  Das 
Natrum  aceticum  siccum  zu  0,5-2,0. 

NatriuM  aethylatuM  sieeiin.  Natriumaethyl.  Aethylnatron. 
[Weisse  Krystalle.    In  3  Th.  absoluten  Alkohol  löslich.] 

Aeusserlich.  als  Aetzmittel  von  Riehards^B  bei  Haeraorrhois,  Lu- 
pus, von  PirdoB  bei  Naevus,  Scrofuloderma  empfohlen.  In  3  Th.  abso- 
luten Alkohol  gelöst,  mit  einem  Glasstab  auf  die  zu  ätzende  Stelle  ge- 
bracht, worauf  sofort  die  Wirkung  beginnt,  welche  man  durch  Auftropfen 
von  Chloroform  jederzeit  unterbrechen  kann. 

NatriuM  arsenieiCMI«  Arscnias  Sodae.  Arseniate  de  soude.  Arseni- 
tate  of  sodium.  Arseniate  de  soude.  Natriumarsenicat.  Arseniksaures 
Natron.  Bei  uns  nicht  gebräuchlich,  dagegen  in  Frankreich  vielfach  angewen- 
det, sowohl  innerlich  [hauptsächlich  Liq»  Natr.  arsenic.  (veria:!.  diesen)]  ungefähr 
zu  0,001-0,0015-0,002,  2  Mal  tiiglich,  als  hauptsächlich  äusserlich  zu 
Bädern  [6,0  zu  einem  Bade;  zusammen  mit  Natr.  carbon.  8,0  gegen  chronischen 
Rheumatismus  von  fineaean  de  Jlnssy,  B«iirdoii  und  fiiibicr  gerühmt],  Räucherun- 
gen, Inhalationen  [in  Form  von  Cigarreten.  Tr«asseai  IKsst  Cigarrettes 
arsenicales  folgendermassen  bereiten:  Natrii  arsenicici  1,0  wird  in  30,0  Aq.  dest. 
gelöst  und  hiermit  Papier  von  bestimmter  Grösse  getränkt,  dann  getrocknet  und  in 
20  gleiche  Stücke  geschnitten.  Jedes  Stück,  zu  einer  Ciganette  gerollt,  enthält*somit 
0,05  Natr.  arson.   Der  Kranke  brennt  dieCigan-e  an  und  macht  davon  etwa  3-5  Züge 

^*  jh  1411.  Digitizedby^OOQlC 


Natrium  bcnzoicum.  400 


2-3  Mal  tätlich,  später  mehr.    In  das  Papier  können  auch  Fol.  Stramonii  eingerollt 

werden.     Troussean  empfiehlt  diese  Gigarrelton  gegen  Phthisis,  Isntril  ungefähr 
gleich  componirte  gegen  Asthma]. 

1412.  Bf  1    .,.„  .. 

Natrii  arsenicici  0,05  '  m„+„-:  „«.^„;«:«:  oa   iaa 

,      .  I  Natni  arsenicici  2,0-10,0 

An    nlff    m )  ft  I  Natri  carbon.  150,0 

Tkct   Cocci^^^^^^       2,0.  MDS.  Einem  Vollbade  zuzusetzen. 

D.  S.     Beim  Beginn   der  beiden  Haupt- 
mahlzeiten einen  Theeloffel  voll  zu  neh- 


[Gegen    chronische    Gelenk  -  Entzün- 
dungen.] 
men.     [Gegen  Asthma.]    Trous.eau.  öuöneau  da  Mussy. 

^Natrium  benzoiemii«  Benzoate  of  sodium.  Benzoate  de  soude. 
Natriumbenzoat.  Benzoösaures  Natron.  [Weisses,  wasserfreies,  amorphes 
Pulver,  in  Wasser  löslich,  von  süsslichem,  stechendem  Geschmack.  —  Nach  Bre  und 
Keller  wandelt  die  Benzoesäure  und  ihre  Salze  die  Harnsäure  in  Hippursäure  um, 
deren  Verbindungen  mit  den  unorganischen  Basen  löslich  sind.  Aus  diesem  Grunde 
soll  das  benzoesaure  Natron  bei  harnsaurer  Diathese  und  harnsauron  Ablagerungen 
wohlthiitig  wirken.  Weit  mehr  in  den  Vordergrund  getreten  ist  in  letzter  Zeit  die 
antiseptische  Wirkung  des  Katr.  benzoic. ,  derentwegen  es  zuerst  von  Klebs  bei  in- 
fectiösen  Krankheiten  nachdrücklichst  empfohlen  wurde,  r.  EoklUiskj  setzte  die 
Welt  durch  einige  wunderbare  Erfolge  bei  Phthisikern  in  Erstaunen,  die  sich  aber 
als  illusorisch  erwiesen  und  einer  vorui-theilsfroin  Nachprüfung  (Gnttntnn^  Wtlden- 
birg  u.  V.  A.)  nicht  Stich  hielten.  So  ist  das  Mittel  ebenso  schnell  wieder  verlassen 
oder  wenigstens  auf  bescheidene  Glänzen  zurückgewiesen,  als  es  eine  Zeit  lang  über- 
mässig gepriesen  und  angewandt  wurde.  Senator  und  später  IRaeewtii  haben  es  in 
Dosen  von  8-10  Grm.  pro  die  bei  acutem  Gelenkrheumatismus  angewandt  und  nahezu 
ebenso  wirksam  wie  die  Salicylsäure  gefunden.  Es  soll  keine  der  unangenehmen 
Nebenwirkungen  des  salicylsauren  Natriums  besitzen.  —  10,0  25  Pf.] 

Innerliich:  zu  0,02-0,1-0,5-1,0  mehrmals  täglich,  in  Lösung  oder 
Pillen.  [Bestandtheil  der  Soe^uet^  und  lonjean'schen  Methode  dialytiquo  (vergl. 
Natr.  silicicum.).] 

Aeusserlich:  zu  Inhalationen  [in  5procentigor  wässeriger  Lösung  auf 
2-4  Dosen  pro  die  vertheilt  zu  0  5-1,0  Kilo  Körpergewicht,  Rokitansky]^  Insuffla- 
tioncn  auf  die  Tonsillen  bei  Diphtheritis. 

VAU.  Bf 

Natrii  benzoYc.  5,0 
Aq.  Menth,  pip. 


D.  S.  Anfangs  2  mal  täglich  1  Pulver, 
später  auf  8  Pulver  pro  die  zu  steigen, 
des  Morgens   und  beim   Mittagbrod  zu 


Aq.  destill,  ana  40,0  nehmen.     [Gegen  Gicht.]  Briau. 

Syr.  Cort.  Aurant.   10,0.  

MDS.    1  Thee-  bis  Esslöffel  jede  Stunde.  '    I41G.  I^ 

[Bei  Diphtheritis.]  Letaeriob.  i  Natr.  benzoic.  5.0 

Natr.  salicyl.  2,5 

1415.  I^  I  Extr.  Colchic.  1,5 

Natrii  benzoici  3,0  j  Extr.  Aconit.  5,0 

Ammonii  chlorati  2,0  Sap.  med.  5,0. 

[Fol.  Sennae  2,0].  M.  f.  pil.  No.  100.    S.   1-5  Stück  pr.  Tag. 

M.  f.  pulvis.    Divide  in  part.  aeq.  No.  20.  i  Oorlieu's  Pillen. 

Natrimn  biboraclcnm  s.  Borax. 

*Natrilllll  bicarbonicmn«  Natrum  carbonicum  acidulum.  Bicarbonas 
natricus  c.  Aqua.  Natrium  hydro-carbonicura  Ph.  Aistr.  Sodae  bicarbonas. 
Bicarbonate  of  sodium.  Bicarbonate  de  soude.  Natriumbicarbonat. 
Saures  kohlensaures  Natron.  [Weisse,  luftbeständige  Krystallkrusten,  in  13,8  Th. 

L.I^  1412- 141S. 


470 


Natrium  bicarbonicum. 


Wasser  löslich,  unlöslich  in  Weingeist.  —  10,0  subt.  pulv.  5  Pf.j.  Cavc:  Säurcu 
[wo  man  nicht  Brausemischungen  beabsichtigt]  und  Metallsalze. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [und  darüber]  mehrmals  taglich,  in  Pulvern 
[Natr.  bicarb.  10  mit  Kochsalz  1  als  Digestivsalz  empfehlenswerth :  I.  E.  Eiehter. 
—  Vergl.  noch  Pulveres  aerophori],  Trochisci  [die  officinellen  Trochisci  Natrii 
bicarbon.  mit  0,1 ,  Trochisci  Bilinenses  mit  0,06,  Trochisci  de  Vichy  mit  0,12,  Tro- 
chisci Sodae  mit  0,3],  Pillen  [schlecht,  weil  die  Pillenmasse  sich  leicht  aufbläht], 
Lösungen  [eine  Solution  von  etwa  4,0  auf  500,0  kohlensaures  Wasser  bildet  das 
vielgebräuchliche  Soda- Wasser,  Soda-Water,  Aqua  Sodae,  eine  doppelt  so  starke 
Auflösung  die  Natrokrene]. 

Aeusserlich:  als  Antodontalgicum  [das  Pulver  oder  eine  starke  Lö- 
sung auf  den  hohlen  Zahn  gebracht;  in  denjenigen  Fällen  hilfreich,  in  welchen  saure 
Mund-  und  Magensecrete  den  cariösen  Zahn  zum  Schmerzen  bringen],  zur  Insuf- 
flauen  auf  die  Mandeln  bei  Angina  tonsillaris  (Siie),  zu  Mund-  und 
Gurgel  wässern  [bei  saurem  Geschmack  im  Munde],  Inhalationen  [vergl. 
S.  100],  zu  Waschungen  [Waschungen  der  Kopfhaut  mit  Solut  Natr.  bicarb. 
2,5-8,0  ad  100,0  bei  Alopecie:  J.  Plieis]. 


1417.  ^ 

Natrii  bicarb. 

Elaeosacch.  Menth,  pip.  ana  0,5. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  6.    D.  in 
Chart,  cer.     S.  Nach  der  Mahlzeit  ein 
Pulver  zu  nehmen. 


1418. 


Sacch.  pulv.  10,0 

consperge 
Tinct.  Zingib.  2,5 


D.  S. 


solve  in 
Aq.  Menth,  pip.  100,0 
Syr.  Menth.  25,0 
Spir.  aeth.  nitr.  2,0. 
Stdl.  1  Esslöffel. 


leni  calore  exsicca  et  addc 
Natr.  bicarb.  10,0. 
M.  f.  pulv.    P.  in  vitro.    S.  Messerspitzen- 
weise  zu  nehmen.    [Sehr  gutes  und  an- 
genehm schmeckendes  Digestivpulver  bei 
träger  Verdauung  ] 


1422.  ^r 

Natr.  bicarb.  1,0 

solve  in 
Mucilag.  Gummi  Arab.  100,0 
Tinct  Rhei  aquos.  2,0 
Syr.  Aurant.  Cort  25,0. 
MDS.  1-2  stdl.  1  Theelöffel.    [Bei  Breoh- 
durchfdllen  kleiner  Kinder,  durch  ab- 
norme Säurebildnng  bedingt,    oft   von 
vortrefflicher  Wirkung.] 


1419.  I^ 

Natr.  bicarb.  1,0 
Elaeosacch.  Citri  0,5. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  6  in  chart.  cer. 
S.  .^mal  tägl.  1  Pulver  zu  nehmen  und 
1  Glas  ziemlich  saure  Citroncn-Limonade 
nachzutrinken. 


1420.  ^ 

Morph,  hydrochlor.  0,01 
Natr.  bicarb.  0,5 
Elaeosacch.  Cinnam.  0,3. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  6.    D.  in 
Chart,  cer.    S.  3  stdl.  1  Pulver. 
[Bei  Cholera.] 


1423. 


MDS. 


Inf.  Rad.  Rhei  (e  4,0)  150,0 

in  quo  refrigerato  solve 
Natr.  bicarb.  10,0 
S>T.  Aurant.  Cort.  25,0. 
2  stdl.  1  Esslöffel. 


[Gegen  Dyspepsie.] 


1421. 


Bf 
Natr.  bicarb.  5,0 

I?j  1417-1424. 


1424.  I^. 

Natr.  bicarb.  10,0 

solve  in 
Aq.  Melissae  150,0 
Elaeosacch.  Citri  5,0 
Syr,  Sacch.  25,0. 
D.  S.  3-4  mal  taglich  1  Essloffel  und  1  Glas 
Citronen-Limonade  nachzutrinken. 


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Natrium  bitartaricum.  471 


Acid.  tarlai'.,  5,0. 


Statim  Claude  lagenam  episto- 
mate  apto,  foniculo  ligando. 
Agita  et  repone  per  aliquot 
horas. 
D.    [Eine  moussirende  Limonade,  welche 
als  kühlendes  Krankengetränk  zu  em- 
pfehlen. 


lAVo.  li' 

Nalr.  bicarb.  5,0 

immittc  in  Jagenam  exsiccaium 

capacit.  500,0 
caute  et  sine  ulla  agitatione 
affunde 
Syr.  Rub.  Idaei  50,0 
Aq.  fönt.  q.  s. 

ad  replendam  lagenam;  adde 

Natrinm  bitartarcinm.  Natriumbitartrat.  [wie  Nalrlum  tarlaric. 
und  ohne  besondere  Vorzüge  vor  demselben.  —  10,0  subt.  pulv.  20  Pf.] 

^Natrinm  bromatmil.  Bromuretum  s.  Bromidum  Natrii.  Natrum 
hydrobromicum.  Natrium brom id.  Bromnatrium.  [Weisses  Pulver,  kry- 
stallinisch,  leicht  löslich  in  Wasser  und  Alkohol.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  in  gleichen  Dosen  wie  ßromkaliura  [gegen  Epilepsie,  Chorea, 
Hysterie  von  Deeaisne  nützlich  befunden ;  soll  sogar  nach  Ciymer  grosse  Vorzüge  vor 
dem  Bromkalium  besitzen,  indem  es  die  Heilsamkeit  desselben  ohne  die  üblen  Neben- 
wirkungen des  Kaliums  hat.  Es  wird  deshalb  besonders  da  gegeben,  wo  das  Brom- 
kalium in  starken  Gaben  lange  gebraucht,  Herzschwäche  erzeugt  und  auch  in  der 
Kinderpraxis  dem  Kaliumsalz  vorgezogen.] 

Natrinm  carbolicnm.  Carbolsaures  Natron.  In  neuester  Zeit 
gleich  der  Carbolsäure  zu  Verbänden  benutzt  [in  Wasser  gelöst  oder  mit  Ol. 
Lini,  etwa  1  zu  5-10:  Itrdclebei.  —  10,0  etwa  20  Pf.]  Am  besten  ist  das 
Mittel  in  Form  des  officinellen  Liquor  Natr.  carbolici  zu  verwenden 
[vergl.  diesen]. 

"^'Natrinm  carbonicnm«  Natrum  carbonicum  purum.  Natr.  carb. 
depuratum.  Natr.  subcarbonicum.  Natrium  carbonicum  crystallisatum 
Ph.  Aistr.  Natr.  carb.  bis  depuratum  crystallisatum.  Sal  Sodae  depu- 
ratum. Carbonas  Sodae  s.  natricus  c.  Aqua  depur.  Carbonas  Sodae 
alcalescens.  Alkali  minerale  depuratum.  Carbonate  of  Soda.  Carbonate 
de  Soude.  Natrium carbonat.  Reines  krystallisirtes  kohlensaures  Na- 
tron. Reine  Soda.  [10,0  5  Pf.  —  Leicht  löslich,  verwittert  und  giebt,  ausge- 
trocknet, das  Natrium  carbonicum  siccum;  s.  den  folgenden  Artikel.]  —  Cave: 
wie  bei  Kalium  carbonicum. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Lösungen,  Satura- 
tionen,    [üeber  die  Saturationsverhältnisse  vergl.  S.  39.] 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [bei  Parulis,  Angina 
tonsillaris:  etwa  1,0-2  0  zu  100.0],  Zahntincturen,  Injectionen  [z.  B.  in 
den  äusseren  Gehörgang:  etwa  1,0  zu  100,0  zur  ^;ösung  von  verhärteten  Cerumen- 
Pfröpfen;  in  die  Harnblase  bei  harnsauren  Blasensteinen:  etwa  1,0  zu  100,0],  zur 
Nasendouche  [1,0  zu  100,0,  bei  Coryza  mit  geringer  Absonderung,  Verstopfung 
der  Nase  durch  Krusten,  von  vorzüglicher  Wirkung],  desgleichen  zur  Inhala- 
tion in  zerstäubter  Lösung  [zumal  bei  Pharyngitis  granulosa  mit  verhär- 
teten Schleimkruston  an  der  Pharynxwand  von  ausgezeichnetem  Erfolg,  auch  bei 
einfachen  trockenen  Catarrhen  oft  zu  empfehlen:  Wftldenburg  (Dosis  vergl.  S.  100)], 
Waschungen  [wie  Kali  carb.,  vergl.  dieses],  Bädern  [V2'2  Pfund  zum  allge- 
meinen, 100,0-200,0  zum  Fussbade],  zu  Salben  [1,0-5,0  zu  25,0]. 

1426.  IV 

Natrii  carb. 


Natrii  nitr.  ana  10,0 
solve  in 


Aq.  dest.  150,0 
D.  S.   Stdl.  1  Essloffel. 
[Bei  entzündlich  galliger  Ruhr.] 


Szmh^m)'^ 


472 


Natrium  carbonicum  crudum. 


14-27.  Bf 

Natrii  carb. 

„      nitr.  ana  3,0 
Aq.  dest.  120,0 
Syr.  Amygd.  30,0. 
MDS.    l-2stdl.  1  Esslöffel. 
[Gegen  Diphtheritis.] 

Volquarts  und  Küolienmeister. 


1428. 


I* 


Mucil.  Salep. 

Aq.  Aorant.  Flor,  ana  50,0 

Syr.  simpl.  25,0. 
MDS.  Stdl.  1  Thee-  bis  Kindcrlöffel. 
[Saturation  für  ein  Kind  von   1  bis  2 
Jahren.] 


1431. 


1^ 


Natrii  carb.  5,0 

solve  in 
Aq.  Menth,  pip.  100,0 
Syr.  Menth,  pip.  25,0 
Tinct.  Gentian. 
Spir.  nitr.  aeth.  ana  2,5. 
MDS.   2  stdl.  1  Essloffel. 


1429.  Bf 

Natrii  carb.  3,0 
Aceti  aromat.  15,0 
Aceti  q.  s. 

ad  perf.  Saturat.  150,0 
Tinct.  Rhei  aquos.  2,5 
^       Opii  simpl.  1,5 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 
MDS.    2  stdl.  1  Esslöffel.     [Bei  Diarrhöen 
Erwachsener,  auch  bei  Cholera  nostras.] 


1430. 


1^' 
Natrii  carb.  2,0 
Acet.  q.  8.  ad  satui-at. 
cui  adde 


Natrii  carb.  3,0 
solve  in 

Aq.  Menth,  pip.  vinos.  100,0 

Tinct.  Rhei  aquos,  1,0. 
MDS.  Zahntinctur.  [Der  Zusatz  von  Tinct. 
Rhei  aquos.  hat  hier  keinen  anderen 
Zweck,  als  der  Mischung  eine  schon 
braun rothe  Farbe  zu  geben ;  die  meisten 
anderen  färbenden  Zusätze,  die  in  Spi- 
rituosen Vehikeln  enthalten  sind,  wür- 
den eine  Trübung  hervorrufen.] 


1432.  Bf 

Natrii  carb.  10,0 

solve  in 
Aq.  dest.  250,0. 
D.  S.   Mundwasser.     [Zum  Ausspülen  des 
Mundes  nach  dem  jedesmaligen  Gebrauche 
saurer  Medicamentc.] 


1433. 


D.  S. 


Natrii  carb.  5,0 

Sapon.  medic.  10,0 

Aq.  dest.  500,0. 

Zum  Einspritzen  in  die  Blase. 


[Bei  harnsauren  Blasensteinen.] 


^Natrimn  carbonicnm  crndiin.  Natr.  carbon.  crystallisatum  crud. 
Sal.  Sodae  crudus.  Soda  cruda.  Barilla.  Kelp.  Soude  de  Commers. 
Soda.     Rohes  krystallisirtes  kohlensaures  Natron.     [100,0  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Waschungen  [2,0-5.0  zu  100,0]  und  Bädern 
[1 V2-2  Pfund  zum  allgemeinen;  100  0-200,0  zum  Fussbade]. 

'*'l\atriim  carbonicnm  sicciun.  Natr.  carbonicum  depuratum  siccum. 
Natr.  carb.  dilapsum.  Carbonas  natricus  depuratus.  Sodae  carbonas 
exsiccata  Pfc.  Irit.  Soda  dilapsa.  Entwässertes  Natriumcarbonat. 
Getrocknetes  kohlensaures  Natron.  Getrocknete  Soda.  [Etwas  schwerer 
löslich  als  das  vorige.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,2-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  oder  Pillen. 

Aeusserlich:  zu  Zahn-  und  Waschpulvern,  zu  Salben  [2,0  ad 
25,0  Adip.  suill. ,  bei  flechtenartigen  Exanthemen,  zum  Einreiben  auf  die  Haut  nach 
Abweichung  der  Krusten:  RadeMaeber]. 


1434.  I^ 

Natrii  carb.  sicc. 

Pulv.  Rad.  Rhei  ana  5,0 

Pulv.  Rad.  Gent.  10,0 

Elaeosacch.  Macid.  2,5. 
M.  f.  pulv.   D.  in  vitro.   S.  Messerspitzen- 
weise zu  nehmen. 

flir*  ^  1427-1435. 


1435.  1^ 

Natrii  carb.  sicc.  10,0 

Tart.  dep. 

Sacch.  albi  ana  25,0. 
M.  f.  pulv.    D.  in  vitro.   S.  Theelöflfel weise 
in  Wasser  zu  nehmen. 


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Natrium  causticura  siccum.  •     473 


143G.  ^  ;    1438.  ^ 

Natrii  carb.  sicc.  10,0  Natrii  carb.  sicc. 

phosph.  ;  Rad.  Rhei  pulv.  ana  5,0 

Elaeosacch.  Foenic.  ana  20,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  3-4  mal  taorl.  1  Theelöffcl. 
[Mildes  Digestivum  und  Resolvens.] 


1437.  I^. 


Fell.  Tauri  inspiss.  6,0. 
.  f.  pil.  100.   Consp.  Cinnam.   D.S.  3  mal 
täglich  4-6  Pillen. 


1439.  Bf 

Natrii  carb.  sicc. 


Natrii  carb.  sicc.  j  Carbon,  pulv.  ana  5,0 

Extr.  Gent.  I  Ungt.  rosati  2i),0. 

Sapon.  medic.  M.  f.  unguentum.     D. 


Pulv.  Rhiz.  Zingib.  ana  3,0. 
M.  f.  pil.  No.   100.     Consp.  Cass.  Cinnam. 
D.  S.  Täglich  3 mal  5-10  Pillen.    [Bei 
Lithiasis  und  harnsauror  Diathese  und 
dyspcptischcn  Beschwerden.] 


[Bei  Tinea.  Abends  die  kahl  geschorenen 
Stellen  damit  einzureiben,  den  Kopf  die 
Nacht  hindurch  bedeckt  zu  erhalten  und 
am  Morgen  mit  einer  concentrirten  Lösung 
von  schwarzer  Seife  zu  waschen;  von  8  zu 
8  Tagen  Purgans  aus  Calomel  mit  Jalape.] 

Oasper. 

Natrium  cansticnin  siecmilt  Natrum  hydricum  siccum.  Hydras 
natricus.  Alkali  minerale  causticum.  Soda  caustica.  Natronhydrat. 
Trocknes  Aetznatron.  Natriurahydroxyd.  [Zerfliesslich,  aber  bald  wieder  durch 
Zutritt  von  Kohlensäure  zu  kohlensaurem  Natron  erhärtend.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Aetzpasten  statt  des  Kali  caustic.  zuweilen 
verwendet  [Calcaria  usta  mit  Natrum  causticum  ana  mit  absolutem  Alkohol  zur  Paste 
geformt:  London  pasta.  Von  Haekeiiiic  und  ENppancr  auch  zur  Cautorisation 
hypertrophischer  Tonsillen  benutzt].  Im  Uebrigen  ist  das  Mittel  nur  in  Form 
des  Liq.  Nair.  caustici  [s.  diesen]  in  Gebrauch. 

^Natriuin  chloratUM.  Natrum  hydrochloricum.  Natrum  muriati- 
cum.  Chloretum  Natrii.  Murias  Sodae.  Sodii  chloridum  Ph.  Irlt.  Sal 
culinare.  Sal  Gemmae  s.  fossile.  White  s.  common  salt.  Sal  marin. 
Natriumchlorid.  Salzsaures  Natron.  Chlornatrium.  Kochsalz.  Stein- 
salz. Seesalz.  [Weisse,  würfelförmige  Krystallo  oder  krystallinisches  Pulver  in 
2,7  Th.  Wasser  löslich.  —  Subt.  pulv.  10,0  5  Pf.]  Cave:  Schwefel-  und  Sal- 
petersäure, Blei-,  Silber-  und  Quecksilberoxydul-Salze. 

Innerlich:  selten  als  eigentliches  Arzneimittel  verordnet,  ausser 
in  Mineralwässern  und  bei  Lungenblutungen  als  erstes  und  nächst  zu 
erreichendes  Palliativmittel  [1  Thee-  bis  1  Esslöffel  fein  gepulvertes  Kochsalz, 
nur  mit  etwas  Wasser  befeuchtet].  Zum  Ersatz  von  Mineralwässern  in 
Verbindung  mit  anderen  Salzen  in  Pulvern  empfehlenswerth  [z.  B.  Natr. 
chlorat.  1  mit  Natr.  sulfuric.  und  Natr.  bicarbon.  ana  2,  wozu  auch  noch,  um  Kohlen- 
säure zu  gewinnen,  Acidum  tartaricum  etwa  V2  zugesetzt  werden  kann;  einen  Thee- 
löffel  voll  in  einem  Glase  kalten,  lauwarmen  oder  heissen  Wassers  gelöst,  je  nach  der 
Temperatur,  die  man  dem  Krankheitszustand  für  entsprechend  hält,  des  Alorgens  ein 
oder  zwei  Mal  zu  nehmen :  bei  Erkrankungen  des  Digestion stractus ,  bei  Catarrhen 
der  Luftwege,  namentlich  des  Larynx  und  der  Bronchien,  bei  scrofulösen  Drüsen- 
infiltrationen, Blenorrhoen  und  Hautaffectionen.]  Bei  Cholera  asiatica,  sowie 
bei  Intermittens  rühmten  französische  und  englische  Aerzte  (Chonel^  Plorry, 
Steven»)  den  innerlichen  Gebrauch  des  Kochsalzes  oder  des  ihm  ganz  ana- 
logen, nur  schwach  mit  Chlormagnesium,  Magnesia  sulfurica,  Calcaria 
sulfurica  u.  a.  verunreinigten  Seesalzes  (Sal  marinum),  und  zwar  in 
Dosen  von  8,0-15,0,  in  Wasser  gelöst,  combinirt  mit  Salzklystiren  und 

Bf  143G-U39.  ^WÜ^ 


474  Natrium  chloratum. 


Einspritzungen  von  Salzlösungen  in  die  Venen.  —  [Die  gegen  JUitliisis  er- 
reichten Erfolge,  welche  die  Essentia  antiphthisica  Lobethalii  sich.arrogirt, 
sprechen  wohl  weniger  für  die  Heilkraft  des  in  ihr  enthaltenen  Kochsalzes,  als  für 
die  Macht  der  Phantasie.].  Nothnagel  berichtete  über  einen  Fall,  bei  dem 
grössere  Mengen  Kochsalz  während  der  Aura  eines  epileptischen  Anfalls 
genommen,  denselben  nicht  zum  Ausbruch  kommen  Hessen.  Auch  sonst 
bei  Neurosen  und  hysterischen  Zuständen  angewandt.  Theelöffel weise  in 
Wasser  gelöst  als  Antidot  bei  Vergiftungen  mit  Silbersalzen  und  Pilzen 
und  um  verschluckte  Blutegel  zu  tödten. 

Aeusserlich:  in  Substanz  als  trockener  Umschlag  [abgeknistertes, 
noch  heisses  Salz  in  wollener  Hülle  als  Umschlag  bei  Croup,  bei  rheumatischen  ]S'eu- 
ralgien,  bei  ödematösen  Geschwülsten],  zu  Augenpulvern  [mit  Conch.  praep. 
ana  bei  Leukomen];  in  Lösung  zu  Gurgelwässern,  Klystieren  [1  Thce- 
bis  2  Esslöffel  Salz  zum  Klystier],  Augenwässern  [Augenbähungen:  3.0-10,0 
auf  100,0|  Augentropfwässern :  5.0-10,0  auf  100,0],  zu  Inhalationen  [in  zer- 
stäubter Lösung:  1,0-5,0-10,0  ad  500,0  Aqua.  Bei  gewissen  chronischen  Catarrhen 
des  Pharynx,  des  Larynx  und  der  Bronchien  oft  von  vorzüglichster  Wirkung,  zuerst 
versucht  und  empfohlen  von  Wftldenbirg,  von  anderen,  namentlich  Siegle,  bewährt 
gefunden],  zur  Nasendouche  [1,0-3,0  auf  100.0  mittelst  der  Weber'schen  Nasen- 
douche,  namentlich  von  Weber  empfohlen],  zu  Injectionen  in  den  äusseren 
Gehörgang,  zu  subcutanen  Injectionen  [nach  vorangegangener  Einspritzung 
von  Argen t.  nitr.  (vergl.  dieses):  TUerseh];  in  spirituöser  Solution  [ein 
Ueberschuss  von  abgeknislertem  Kochsalz  in  Franzbranntwein  als  Volksmittel  bei 
Verbrennungen,  Quetschungen,  wunden  Bnistwarzen  u.  s.  w.];  zu  Kataplasmen 
[Sem.  Lini  und  Brodkrume  mit  concentrirter  Kochsalzlösung  zu  Brei  gekocht  und 
(mit  Acet.  Scillae  versetzt)  auf  Hydrocele-Geschwülste  bei  Kindern  umgeschlagen], 
zu  kälteraachenden  Umschlägen  [1  gestossenes  Salz  mit  2  gepulvertem 
Eise  oder  Schnee:  gegen  eingeklemmte  Brüche:  BaNileis],  zu  Bädern  [V3  bis 
1  Pfund  zu  einem  Fussbade,  3-15  Pfund,  auch  mehr,  zu  einem  VoUbado.  Die  Dosen 
werden  gewöhnlich  bei  der  häuslichen  Bereitung  zu  klein  gegriffen,  wenigstens  im 
Verhältniss  zu  den  natürlichen  Soolbädern,  wo  gewöhnlich  15-25-30  Pfund  Salz  und 
mehr  auf  ein  Bad  kommen.  —  Vergl.  Soolbäder  S.  73]. 

1440.  Bf  Aq.  dest.  500,0 

Natrii  chlorati  0,6 
Chinini  sulf.  0,02. 

M.  f.  pulvis.  D.  tal.  dos.  No.  12.  S.  4  mal 
täglich  ein  Pulver  in  Oblate  und  5  Mi- 
nuten später  8-12  Tropfen  Mixt.  sul-. 
furica  acida  in  einem  halben  Weinglase 
Wasser  zu  nehmen.  (Bei  Dyspepsie 
schirachlicher  oder  im  Greisenalter  ste- 
hender Individuen.]  Sohottin. 


1441.  IV 

Kalii  bromat.  0,05 
Kalii  jodati  0,1 
Natr.  chlorati  5,0 
solve  in 


adde 

Acid.  hydrochlor.  6,0. 
D.  in  lagena  benc  cUusa.   S.  Künstlicher 
Adelheidsbrunnen. 


1442.  Bf 

Natrii  chlorat.  15,0 

Aq.  tepidae  50,0 

Fell.  Tauri  inspiss.  15,0 

adde 
Ol.  Oliv.  15,0. 
M.  f.  linimentum.    D.  S.    Zum  Einreiben 
und   Umschlagen   auf   scrophulöse  Ge- 
schwülste.   [Als  Ersatzmittel  der  Bon- 
oali'schen  Salbe.] 


ISatrinm  chloricilM«  Natrum  oxynQuriaticam.  Natr.  rouriaticum 
hyperoxygenatum.  Hypochlorid  of  sodiura.  Natriumchlorat.  Chlor- 
saures Natron.  [Krystallinisch,  leicht  in  Wasser  und  Weingeist  löslich.  —  10,0 
20  Pf.]    Cave:  Pulver-  und  Pillenform  [da  die  trockene  Verreibung  dieser  Sub- 

.g^*  Bf  1440-1442.  Digitizedby^OOQlC 


Natrium  cholcinicum.  475 


stanz  leicht  Explosionen  bedingt]  und  starke  Säuren.  [Kiclit  abgekürzt  Natr. 
chlor,  zu  verschreiben  I] 

Innerlich:  [als  Alterans  und  Antiphlogisticum]  zu  0,5-1,0  3-4  Mal  täg- 
lich, in  Solution  [3.0-5,0  auf  100,0], 

Aeusserlich:  in  Solution  als  Mund-  und  Gurgelwasser,  Ver- 
bandwasser [bei  Noraa,  Aphthen,  brandigen  Geschwüren]. 

Natrimn  choleinicmn  s.  Fei  Tauri  depuratum  siccum. 

Natrinm  hydricmn  solutiiiii  s.  Liq.  Natri  caustici. 

Natrinm  hypermangailicniii.  Uebermangansaures  Natron.  Wie 
Kalium  hypermanganicum  zu  verwenden,  ist  wohlfeiler  als  dieses. 

*Natrinill  jodatnMt  Joduretura  Natrii.  Natrum  hydrojodicum.  Jo- 
dide of  sodium.  Jodure  de  soude.  Natriumjodid.  Jodnatrium.  [Weisses 
krystallinisches  Pulver,  an  der  Luft  zerfliesslich,  in  0,9  Th.  Wasser  und  3  Th.  Wein- 
geist löslich.  —  Wie  Kalium  jodatum  empfohlen  und  angewendet,  ohne  Vorthcilo  vor 
diesem  zu  bieten.  —  10  0  50  Pf.] 

1443.  Hf 

Natrii  jodati  4,0 

Liniment,  saponat.  camph.  liquid.  25,0. 
M.  f.  linimentum.    D.  S.  Zum  Einreiben. 
[In  dieser  Verbindung  ist  das  Natr.  jodat.  dem  Kai.  jodat.  vorzuziehen,  weil 
dadurch  das  Liniment  weniger  seine  Consistenz  verliert.] 

Natrimn  lacticilM.  Lactas  natri.  Natriumlactat.  Milchsaures 
Natron.  [Gelblich  weisse,  klar  durchscheinende  Flüssigkeit  von  Syrupcönsistenz, 
angenehm  säuerlichem  Geschmach.  —  1.0  5  Pf.]  Das  Mittel  wurde  von  Prcyer 
nach  Versuchen  an  Thieren  und  Menschen  als  Sedativum  und  mildes 
Schlafmittel  empfohlen  [Preyer  ging  von  der  Anschauung  aus,  dass  während  an- 
gestrengter Muskelthätigkeit  sich  gewisse  Stoffe,  unter  diesen  besonders  Milchsäure, 
im  Blute  ansammeln  und  die  natürliche  Ermüdung  bewirken.  Solche  „Ermüdungs- 
stoffe"  will  Prcyer  in  Form  der  Milchsäurepräparate  dem  Körper  künstlich  einver- 
leiben und  dadurch  Schlaf  bewirken.  Analog  der  Milchsäure  und  besonders  dem 
milchsauren  Natron  sollen  auch  reichliche  Quantitäten  concentrirter  Zuckerlösung, 
Milchserum,  Milch,  wenn  auch  in  viel  geringerem  Grade,  vor  dem  Schlafengehen  ge- 
nommen, sedativ  wirken],  kthar  Hcyer  und  IHenilel  bestätigen  die  calmirende 
und  häufig  in  massigem  Grade  schlafmachende  Wirkung  des  Mittels,  doch 
hat  sich  dieselbe  im  Ganzen  als  unsicher  und  wenig  zuverlässig  erwiesen. 
iottieher  fand  es  unter  60  Fällen  in  der  Hälfte  wirksam,  Haraslian«  sah 
bei  ruhigen  Formen  des  Irrsinns  Schlaf  danach  eintreten,  nicht  aber  bei 
agitatorischen  und  kommt  zu  dem  Schluss,  dass  sowohl  das  Natriumsaiz 
als  die  reine  Milchsäure  weit  hinter  dem  Chloral  und  Morphium  zu- 
rückstehen. 

Innerlich:  zu  10,0-60,0  [pure  in  Zuckerwasser  auf  einmal  oder  in  ge- 
theilten  Gaben,  am  besten  bei  leerem  Magen.  Sowohl  das  Natr.  lact.  wie  das  Acid. 
lact.  soll  entweder  schon  für  sich  allein,  beruhigend  und  schlafmachend  wirken,  oder 
es  sollen  nur  relativ  kleine  Dosen  Morphium  erforderlich  sein,  um  in  Verbindung  mit 
ersteren  Mitteln  energisch  zu  wirken.] 

Aeusserlich:  zu  subcutanen  Injectionen  [macht  Schmerzen  und 
Abscesse,  ohne  sedirende  Wirkung:  Utkftr  Meyer],  zu  Klystieren  [5,0-20,0; 
oder  Acid.  latic.  5,0-20,0  mit  Zusatz  von  etwa  gleichen  Mengen  Natr.  carb.,  bis  keine 
Kohlensäure  mehr  entweicht,  zu  etwa  100,0  Wasser.     Diese  Klystiere  werden  von 

Digitizej^    1443. 


476 


Natrium  uitricum. 


Hciiilel  als  caluiirend  und  gelind  schlafmackend  empfohleu  und  namentlich  zur  Be- 
handlung mancher  Geisteskranken  gerühmt.] 

Natriun  nitricnM«  Nitrum  cubicura  s.  rhomboidale.  Nitrum  Chi- 
lense.  Nitras  natricus.  Sodae  nitras.  Nitrate  of  sodiura.  Nitrate  de 
soude.  Natriumnitrat.  Salpetersaures  Natron.  Würfelsalpeter.  [Farb- 
lose, durchsichtige,  an  trockener  Luft  unveränderliche  Krystalle.  —  Leicht  Jöslich.  — 
10,0  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.]     Cave:  Schwefelsäure. 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  [selten],  in 
Lösung  [3,0-10,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  in  Solution  als  entzündungswidriges  Mittel  em- 
pfohlen [RaileMfteher  empfiehlt  als  Liquor  Katr.  nitr.  eine  Lösung  von  1  Natr. 
nitr.  in  2  Aqua  zur  äusserlichon  Application  bei  Rheumatismus,  Adenitis  und  anderen 
entzündlichen  Herden.] 

MDS.  Stdl.  einen  Esslöffel.  [Bei  Darm- 
ruhr und  Erbrechen.  —  Bei  gewöhn- 
licher Ruhr  verordnet  B.  eine  einfache 


1444. 


MDS. 
1445. 


Natrii  nitr.  10,0 

solve  in 
Aq.  dest  150,0 
Syr.  Alth. 

Mucil.  Gummi  Arab.  ana  t?5,0. 
l-2stdL  einen  Esslöifel. 


i 


MDS. 


Inf.  Rad.  Ipecac.  (e  0,5)  150,0 
.    in  quo  solve 
Natrii  nitr.  hfi 
Syr.  simpL  25,0. 
l-2stdL  einen  Esslöffel.    [Bei  Dy- 


Lösung  von  Natr.  nitr.  25  in  200  Aq.] 
Solutio  Natri  nitrici 
Rademacheri. 


1447. 


senterie.] 


1446.  H- 

Natrii  nitr.  8,0 
Bismuti  subnitr.  1,0 
Gummi  Arab.  15,0 
Aq.  dest.  250,0. 


D.  S. 
1448. 


MDS. 


1* 
Natrii  nitr.  5,0 

solve  in 
Inf.  Fol.  Digital,  (o  1,0)  150,0 

adde 
Syr.  Rub.  Idaei  25,0. 
l-28tdl.  einen  EsslöffeL 


Tart.  stibiat.  0,05 
Natrii  nitr.  5,0 
Aq.  dest.  120,0 
Syr.  Sacchari  30,0. 
Stdl.  einen  Esslöffel. 


*Natriniii  pkospkoriliM.  Phosphas  Soda  s.  natricus  c.  Aqua.  Soda 
phosphorata.  Sal  mirabile  perlatum.  Phosphate  of  sodium.  Phosphate 
de  soude.  Tastelcss  purging  salt.  Natriuraphosphat.  Phosphorsaures 
Natron.  Perlsalz.  [In  5,8  Th.  Wasser  löslich.  —  10,0  5  Pf.]  Cave:  Metall- 
und  Erdsalze,  starke  Säuren  [durch  welche  letztere  jedoch  die  Wirksamlteit  nicht 
beeinträchtigt  wird]. 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  [und  darüber]  mehrmals  täglich  [als  Abführ- 
mittel: Solution  von  25,0-50,0  in  mehreren  Portionen;  in  kleinen  Dosen  dagegen  von 
StepbenMii  gegen  Diarrhoea  infantum  empfohlen],  in  Pulvern,  Lösungen 
[nicht  selten  in  ungesalzener  Fleischbrühe]. 


1449.  I^ 

Natrii  phosphor.  30,0 

solve  in 
Aq.  Flor.  Aurant.  150,0 
Syr.  Rub.  Idaei  25,0. 

D.  S.     ' ,  -  1  stdl.    einen   Esslöffcl. 


1450. 


^ 


gantcs,  aber  theures  Abführmittel. 


[Elc 


Natrii  phosphor.  25,0 

solve  in 

Inf.  Fol.  Digit.  (e  1,0-1,.'))  150,0 
Syr.  Geras.  25,0. 
D.  S     2 stdl.  1  Esslöffel.    [Bei  erethischer 
Bronchitis  mit  Disposition  zur  Phthisis.] 
Formey. 


IV  14U-1450. 


Digitized  by  CjOOQIC 


Natrium  pyrophosphoricura. 


477 


1451.  I^ 

Natri  phosphor.  15,0 

solve  in 
Dec.  Lieh.  Carag.  (e  2,0)  200,0 

adde  ^ 

Syr.  Amygd.  15,0. 
D.  S.    Stdl.   1  Esslöflfel.     [Bei  Hämoptoe 
mit  Unterleibsstoekuogen.]      Clarus. 


1452. 


Natrii  phosphor.  10,0 
Meli,  rosat.  50,0 


Aq.  Rosar.  25,0. 
D.S.   2  stdl.  1  Theelöflfel.    [Bei  Aphthen.] 


1453. 


I* 


Natrii  phosphor.  8,0 
Acidi  benzoic.  subl.  1,2 
Aq.  dest.  120,0 
Syr.  simpl.  30,0. 
MDS.   Im  Laufe  des  Tages  in  vier  Por- 
tionen zu  verbrauchen.    [Bei  Lithiasis 
mit  hamsauren  Concrementen.] 

L'Höritier. 


Natrimn  pyrophosplioricnn.  Natriumpyrophosphat.  Pyro- 
phosphorsaures  Natron.  Weisses,  leicht  in  Wasser  lösliches  Salz.  Rein 
kaum  angewendet,  dann  etwa  wie  Natr.  phosphoric.  [10.0  10  Pf.]  Haupt- 
sächlich nur  zur  Darstellung  seines  Doppelsalzes  benutzt,  nämlich  des 

Natrinm  pyropliosplioricuiii  ferratum.  Ferrum  et  Natrum  pyro- 
phosphoricum.  ryrophosphas  ferri  et  sodae.  Ferro-Natriumpyro- 
phosphat.  Pyrophosphorsaures  Eisenoxyd -Natron.  [Natr.  pyrophosphor. 
200,  Liq.  Ferri  sesquichlor.  81,  Aq.  dest.  G20,  Spir.  1000.  Der  dadurch  entstandene 
Niederschlag  gepresst  und  getrocknet.  WeissUches,  amorphes  Pulver,  langsam  in 
kaltem  Wasser  löslich,  durch  Spiritus  fällbar.  —  10,0  30  Pf.] 

Innerlich:  [von  Lerts  als  das  zweckmässigste  und  verdaulichste  Eisen- 
präparat empfohlen]  zu  0,15-0,3  mehrmals  täglich  [Vj  Stunde  vor  jeder  Mahl- 
zeit], in  Pulver,  besser  in  Pillen  und  Trochiscen,  auch  in  Lösung 
[etwa  1,0-2,0  in  100,0  Aqua  mit  Syr.  simpl.] 


1454. 


I* 


Natrii  pyrophosphoric.  ferrat. 
Sem.  Cacao  ab  Ol.  liberat. 
Sacch.  alb.  ana  2,5 
Mucilag.  Gummi  Arab.  q.  s. 
nt  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Sacch.    D.  S. 
V«  Stunde  vor  jeder  Mahlzeit  3  Pillen 
zu  nehmen. 


1455.  IV 

Natrii  pyrophosphorici  ferrati  1,5 

Aq.  dest.  400,0 

Syr.  simpl.  100,0. 
MDS.    Morgens   und  Abends   1  Weinglas 
voll  zu  trinken. 


^Natrinm  salicylicnn.  Salicylate  of  sodium.  Salicylate  de  soude. 
Natriumsalicylat.  Salicylsaures  Natron.  [Weisses  Pulver,  leicht  löslich 
in  Wasser.  —  10,0  50  Pf.]  Von  H^eli  an  Stelle  der  schwer  löslichen  und 
örtlich  reizenden  reinen  Salicylsäure  empfohlen;  ihre  Wirkung  hat  sich 
auch  anderen  vollständig  bewährt:  L.  Riess^  riseher^  I.  Köhler  u.  v.  A. 
[Auch  die  improvisirte  Bereitung  des  Natr.  salicyl.  aus  Acid.  salicyl.  und  Natron- 
salzen, namentlich  Natr.  carb.,  gehört  hierher;  vergl.  Acid.  salicylic.  und  ft  109.] 
Als  Nebenwirkungen  des  salicylsauren  Natrons  (ebenso  wie  der  Salicyl- 
säure) hat  man  Taubheit,  Amaurose,  Schwindel,  Delirium,  Dyspnoe  (fifttti^ 
Petersen^  liNiieke)  nach  Gaben  von  10-20  Gr.  pro  die  beobachtet.  leiNleii 
sah  den  Ausbruch  von  ürticariaquaddeln. 

Innerlich:  zu  0,5-2,0-5,0-8,0  [in  gleicher  Weise  und  nach  denselben  In- 
dicationen  wie  Acid.  salicyl.],  in  Pulver,  Pillen,  Bissen,  am  zweckmässig- 
sten  in  Lösung. 

Aeusserlich:  zu  Verbänden,  Einspritzungen,  Klystieren  [in 
etwas  höherer  Dosis  als  innerlich,  sehr  wirksam:  Ntell]. 


478  Natiiam  santonicum. 


1456.  I^ 

Natr.  salicyl.  25,0 
Succ.  Liquir.  dep.  10,0 

solve  in 
Aq.  dest.  q.  s.  ad  100,0. 
D.  S.    l-2mal  täglich  1-1  Vs  Esslöffel  voll  za  nehmen. 

MoeU. 

Natrimn  santünicnill.  Santonin-Natron.  [Farblose,  durchscheinende, 
tafel-  oder  plättchen  förmige  Krystalle,  von  bitterem,  salzigem  Geschmack,  in  Wasser 
und  Weingeist  löslich.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,75,  in  Pulvern  oder  Latwergen  [unbewährt 
und  darum  meist  wieder  verlassen]. 

1457.  Bf 

Natr.  santonici  5,0 
Infus.  Fol.  Sennae  150,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,1. 
Syr.  simpl.  25,0. 
MDS.   2stdl.  l  Esslöffel.     [Gegen  Spulwürmer.] 

SUutB. 

Natrinm  süiciciin.    Silicate  of  Sodium.    S.  Liquor  Natrii  silicici. 

Natrimn  subpliospliorosiunt  Natrium  hypophosphorosum.  Hypo- 
phosphite  of  sodium.  Natriumhypophosphit  Unterphosphorsaures 
Natron.  [Weisse,  krystallinische  Masse,  an  der  Luft  zerfliesslich,  von  laugicht  salzi- 
gem Geschmack..  —  1,0  etwa  10  Pf.]    Cave:  saure  Salze,  Säuren,  Fruchtsäfte. 

Innerlich:  0,5-1,0-2,0  pro  die,  in  Solution  [bei  der  leichten  Zer- 
setzlichkeit  des  Mittels  am  besten  ohne  weiteren  Zusatz  —  von  Chirebill  gegen 
Phthisis  pulmon.  empfohlen,  in  der  Absicht,  dem  Organismus  reichliche  Phosphor- 
mengen  zuzuführen.] 

Ganz  ähnlich  diesem  Mittel  wird  die  Calcaria  hypophosphorosa 
von  Chirehill  empfohlen;  dieselbe  dürfte  sich  für  die  praktische  Anwen- 
dung noch  besser  eignen,  da  sie  minder  zerfliesslich  ist  als  das  Natrium 
subphosphorosum. 

Natrinm  subsnlfurosun.  Natrium  thiosulfuricum.  Natr.  hypo- 
sulfurosum.  Hyposulfis  Natri.  Hyposulphite  of  sodium.  Hyposulfite  de 
soude,  Sulfite  sulfur^e  de  soude.  Natriumhyposulfit.  [Weisse,  durch- 
sichtige, nicht  verwitternde  Krystalle,  von  kühlendem,  hinterher  bitterem,  schwach 
schwefligem  Geschmack,  leicht  löslich  in  Wasser,  in  Alkohol  unlöslich.  —  100,0 
15  Pf.]     Cave:  saure  Salze  und  Säuren. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  2-3  Mal  täglich  [als  auflösendes  und  auf  die  Haut 
wirkendes  Mittel,  bei  Stockungen  im  Unterleibe,  Gallensteinen  und  chronischeiFHaut- 
krankheiten,  in  neuester  Zeit  von  Polli  gleich  anderen  Sulfiten  und  Hyposulfiten 
(vergl.  Magnesia  sulfurosa)  gegen  zymotische  Krankheiten  empfohlen.  —  Dies  Mittel 
eignet  sich  vorzugsweise  dazu,  den  Schwefel  in  sehr  fein  zertheiltem  Zustande  und 
grossen  Gaben  dem  Organismus  zuzuführen ,  indem  jede  Säure ,  somit  auch  das  im 
Magen  enthaltene  saure  Secret,  ein  bedeutendes  Präcipitat  von  Schwefel  aus  der 
Lösung  des  in  Rede  stehenden  Salzes  bedingt.  Es  verdient  somit  seine  Anwendung 
in  allen  den  Krankheitszuständen ,  wo  Schwefel  indicirt  ist,  dringende  Empfehlung], 
in  Lösung. 

Aeusserlich:  zur  Bereitung  künstlicher  Schwefelbäder  [50,0  bis 
150,0  zum  Bade;  Zusatz  von  30,0-60,0  Essig,  während  der  Kranke  sich  bereits  im 
Bade  befindet];    zu  Einspritzungen    in    Abscesshöhlen  und  Fisteln  bei 

g^  Bf  1456-1457.  Digitized  by^OOglC 


Natrium  sulfocarbolicum.  479 


stockender,  zumal  übelriccliender  Eiterung,  z.  B.  nach  der  Thoracocentese 
(KNSsnMl^  f.  Vogel),  als  Verbandmittel  schlecht  heilender  Wunden 
(Nachtigall). 

1459.  ^ 


1458.  IV 

Natrii  subsalfaros.  5,0 

solve  in 
Aq.  dest.  120,0 
Syr.  simpl.  30,0. 

MDS.    l-2stdl.  1  Esslöffftl. 


Natrii  subsulfuros.  10,0 

solve  in 
Aq.  dest,  50,0 

adde 
Syr.  simpl.  100,0. 
D.  S.    3-4 mal  täglich  1  Theelöflfel. 

Vereinfachte  Form  des  Syrupus 
Natrii  subsulfur.  Mouchon. 

Natrinm  sulfecarbolieiilli.  Natriurasulfocarbolat.  Schwefel- 
carbolsaures  Natron. 

Innerlich:  zu  1,0-2,0-3,0  mehrmals  täglich  von  SaisoM  empfohlen 
[gegen  Stomatitis  aphthosa,  Soor,  Angina,  Typhus,  Phthisis],  in  Lösung. 

Natrimn  saUarafnn.  Sulfidum  Natrii.  Sulfuretum  Natrii.  Schwe- 
felnatrium. Soda-Schwefelleber.  [Wie  Kalium  sulfuratum  äusserlich  gegen 
Hautkrankheiten  benutzt,  z.  B.  gleich  dem  Schwefelkalium  und  Schwefeloalcium  zu 
Boules  Baregiennes,  ist  aber  schwerer  löslich  und  verbreitet  zwar  deshalb  einen 
minder  unangenehmen  Geruch,  ist  aber  auch  weniger  wirksam  (und  zugleich  theurer) 
als  Kalium  sulfuratum.  —  Cave:  nicht  abkürzen  zu  Natr.  sulf.  I  —  10.0  etwa  10  Pf.] 

1460.  B^ 

Natrii  sulfurati 
Natri  carbon.  ana  10,0 
Benzoes 

Baisami  Tolutani  ana  2,0 
Adipis  suilli  100,0. 
MDS.   Zum  Einreiben.     [Bei  verschiedenen  Hautkrankheiten.] 
Pommade  de  Baröges.  Bouoliardat. 

'^'Natrimn  sulfliricillllt  Natrium  sulfuricum  depuratum  s.  crystalli- 
satum  Ph.  Aistr.  Sal  mirabile  (s.  catharticura  s.  polychrestum)  Glau- 
beri  depuratum.  Sulfas  Sodae  s.  natricus  cum  Aqua  depurat.  Soda 
vitriolata.  Sulphate  of  sodium.  Sulfate  de  soude.  Natriumsulfat. 
Gereinigtes  schwefelsaures  Natron.  Glaubersalz.  Wundersalz.  [Farblose, 
leicht  schmelzende  Krystalle.  Verwittert  allmälig  und  bildet  dann  das  Natr.  sulfur. 
siccum.  —  Leicht  löslich.  —  100,0  10  Pf.]  Cave:  Blei-,  Silber-,  Quecksilber- 
oxydul-, Baryt-  und  Kalksalze. 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  als  Abfuhrmittel  zu  10,0 
bis  50,0;  in  gröblich  zerstossenem  Pulver  [zur  Lösung  im  Hause  des  Kranken], 
in  Latwergen,  Lösungen,  Emulsionen,  künstlichen  Mineral- 
wässern, [r.  liemssei  empfiehlt  namentlich  gegen  Ulcus  Yentriculi  statt  einer 
Karlsbader  Brunilenkur  den  methodischen  Gebrauch  von  Glaubersalzlösungen: 
8,0-16,0  Natr.  sulfuric.  (oder  Karlsbader  Sprudelsalz)  werden  in  1  Pfund  Wasser 
von  ca.  44<^  gelöst,  und  hiervon  Morgens  nüchtern  alle  10  Minuten  V4  Pfund  ge- 
trunken. Es  müssen  hiemach  2-3  Stühle  eintreten,  erfolgen  diese  nicht,  so  muss 
mit  einem  Glysma  nachgeholfen  und  die  Goncentration  der  Lösung  am  folgenden 
Tage  verstärkt  werden.  Bei  grösserer  Intensität  des  Magencatarrhs  und  besonderer 
Hartnäckigkeit  der  Pyrosis  wird  ausserdem  Abends  noch  eine  Flasche  eines  Natron- 
säuerlings gereicht.] 

Aeusserlich:    zu    Klystieren    [10,0-50,0  auf  «in  Glysma],    Um- 


f»-^häP^a^ 


480 


Natrium  sulfuricum  siccum. 


1461.  IV 

Natrii  snlfuric.  50,0 
„      chlorati  3,0 
„      bicarbon.  6,0. 
M.  f.  pulv.  gross.    D.  S.    1  Theelöifel  voll 
in  einem  Becher  warmen  (oder  hcissen) 
Wassers  gelöst,  Morgens  nüchtern  2  bis 
3 mal  V4Stdl.  zn  gebrauchen.    [Billiges 
Surrogat  für  das  Karlsbader  Salz.] 


1462.  IV 

Natrii  sulfuric. 
Kalii  nitrici  0,5 
Tartar.  stib.  0,025. 
M.   f.   pulvis.     D.  S.    In   einem  Dccoct. 
Specier.  Lignorum  aufzulösen  und  den 
Tag  über  zu  verbrauchen. 

Ouindre^sches  Salz. 


1463.  IV 

Natri  sulfuric.  30,0 
Fol.  Senn,  concis.  4,0. 
M.  f.  spec.    D.  tal.  dos.  No.  6.    S.   Eine 
Dosis    mit   3  Tassen    heisscn    Wassers 
aufzubrühen  und  stdl.  eine  halbe  Tasse 
zu  nehmen. 

Species  purgantes  Ph.  paup. 


1464. 


^ 


Natrii  sulfuric.  25,0 

solve  in  • 
Aq.  dest.  25,0 
Pulpae  Tamarindor. 
Fol.  Senn.  pulv.  ana  10,0. 
M.  f.  clectuar.    D.  S.   Thcelöffelweise. 


1465. 


MDS. 


Natrii  sulfuric.  25,0 
Natrii  bicarb.  6,0 
Aq.  dest.  200,0 
Sacch.  albi  25,0 
2  stdl.  1  Esslöffel 


[Bei  Icterus.] 
Fre  rieht. 


1466. 


I* 


Natrii  sulfuric.  25,0 
Acidi  tartarici  0,25 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0 
Syr.  Rhamni  catarth.  25,0. 
MDS.   Stdl.  1  Esslöffel. 


1467.  I^ 

Natrii  sulfuric.  30,0 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0 
Gummi  Arab.  10,0 
Ol.  Ricini  20,0 
Extr.  Bellad.  0,15. 
MDS.   2 stdl.  1  Esslöffel.    [Bei  Colica  sa- 
turnina.] 


1468.  IV 

Natrii  sulfuric.  10,0 
Natrii  carb.  pur.  6,0 
Natrii  chlorat  4,0 
Kali  sulfuric.  0,75 

solve  in 
Aq.  fönt  1000,0. 
D.  S.   Mit  3  Th.  Selterswasser  gemischt, 
weinglasweise  warm  zu  verbrauchen. 
Künstliches  Karlsbader  Wasser. 
[Die  obige  Mischung  hat  ungefähr  das 
gleiche  Verhältniss  in  der  4  fachen  StRrke 
wie  der  Karlsbader  Sprudel,  deshalb  mit 
3  Theilen  Wasser  oder  Selterswassors  zu 
verdünnen.] 


1469. 


IV 


Natrii  sulfuric.  25,0 
Kalii  nitr.  5,0 
Tart.  stibiat.  0,03 

solve  in 
Aq.  dest.  200,0 

adde 
Syr.  Citri  25,0. 
S.   Stdl.  1  Esslöffel. 


1470.  IV 

Natr.  sulfuric.  10,0 

Extr.  Taraxaci  liquid.  5,0 

Aq.  comm.  50,0 

Syr.  Rhei  25,0. 
MDS.    2 stdl.   1  Theelöffel.     [Bei   Icterus 


neonatorum.] 

1471.  IV 

Ol.  Lini  50,0 
Vitell.  ovor.  2. 

F.  cum 
Aq.  comm.  150,0 
Emulsio 

in  qua  solve 
Natrii  sulfuric.  50,0. 
D.  S.    Zu  zwei  Klystieren. 


Gtölis. 


^NatrinM  sslAiriciiM  sieciiM«  Natrum  sulfuricum  depuratura  sic- 
cum. Natr.  sulfuric.  dilapsura.  Entwässertes  Natriumsulfat.  Ge- 
trocknetes Glaubersalz.   [10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  als  Abfuhrmittel  zu  5,0 
bis  25,0,  in  Pulvern,  Electuarien. 

Aeusserlich":  zu  Suppositorien. 

0^   Bf   14G1-1471.  DigitizedbyVjOOgle 


Natrium  sulfurosum.  481 


1472.  I^ 

Natrii  sulf.  sicci  10,0 

Sulf.  dep. 

Tart.  dep.  ana  20,0 

Elaeosacch.  Citri  5,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  2-3mal  täglich  1  Thee- 
lüffel  voll. 


1473.  Bf 

Natr.  sulf.  sicci  1,5 

Pulv.  Rad.  Jalap. 

Elaeosacch.  Foeniculi  ana  0,15. 
M.  f.  pulv.  d.  tal.  dos.  No.  G.    S.    Mor- 
gens nüchtern  ein  Pulver  zu  nehmen. 


Natrinm  snlfnrosiim.  Sulfis  Natri.  Sulphite  of  sodium.  Natrium- 
sulfit.    Schwefligsaures  Natron.    [10,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  wie  Natrium  subsulfurosum  gegen  zymotische  Krank- 
heiten von  Ptlll  empfohlen,  10,0-20,0  pro  die  in  Lösung  [z.  B.  in  einer 
Süssholzabkochung:  H^retti]. 

Aeusserlich:  wie  Natrium  subsulfurosum.  [Neuerlichst  zu  antisepti- 
schen Verbänden  empfohlen  an  Stelle  der  Carbolsaure,  und  zwar  1  zu  9  Aqua 
und  V2  Glycerin:  IRiiiieh.] 

Auch  ein  saures  schwefligsaures  Natrum,  Natrum  bisulfu- 
rosum,  ist  zu  denselben  Zwecken  empfohlen  worden. 

Natrinm  tartariciun.  Tartras  natricus.  Tartrate  of  sodium.  Tar- 
trate  de  soude.  Natriumtartrat.  Weinsteinsaures  Natron.  [Krystalli- 
nisch,  leicht  in  Wasser  löslich,  fast  geschmacklos.  —  10,0  15  Pf.,  subt.  pulv.  25  Pf.] 
Cave:  Säuren  und  saure  Salze,  jedoch  ist  diese  Cautele  nicht  so  streng 
zu  beobachten,  me  beim  Tartarus  natronatus,  indem  nur  aus  concentrirten 
Lösungen  eine  dem  Weinstein  analoge  Natronverbindung  gefällt  wird. 

Innerlich:  wie  Tartarus  natronatus  und  diesem  überall  nicht  ohne 
Vortheil  zu  substituiren. 

Niccollim  salftirienill.  Schwefelsaures  Nickeloxyd.  [Smaragd- 
grüne, an  der  Luft  zerfliessende  Krystalle,  in  kaltem  Wasser  löslich,  in  Alkohol  und 
Aether  unlöslich,  von  süsslich  adstringirendem  Geschmack.  Von  SiMps^n  therapeu- 
tisch versucht  und  mit  Erfolg  gegen  intermittirende  Migiäne  gegeben.  Soli  tonisirend 
und  antitypisch  wirken.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,06  3  Mal  täglich  in  Solution  oder  Pillen. 

Nlcotinimit  Nicotina.  Nicotin.  [Mehr  oder  weniger  gelb  gefärbtes, 
widrig,  schwach  ammoniakalisch  riechendes,  dünnflüssiges  ätherisches  Gel,  welches 
basische  Eigenschaften  hat]    Cave:  Säuren,  Metallsalze.    [0,1  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,001-0,002-0,003  in  alkoholischer  Lösung  oder  in 
schleimigem  Vehikel  [von  Reil  gegen  nervöses  Herzklopfen  mit  Erfolg  gegeben, 
von  Tai  Prag  gegen  chronische  Dermatosen]. 

Aeusserlich:  in  alkoholisch-wässeriger  Solution  zu  Einreibun- 
gen, Umschlägen,  Klystieren,  Injection  [in  doppelt  so  starker  Dosis 
als  innerlich]. 

1474.  Bf 

Niootini  0,03 
Aq.  dest. 

Mucil.  Gummi  Arab.  ana  10,0. 
D.  S.   2  mal  taglich  eine  solche  Dosis  einzuspritzen. 
[Bei  Paralysis  vesicae.]  PaTesi. 

Nitrofflyceriniin.  Nitroglycerin.  Glonoin.  Ein  blassgelbes  Oel, 
welches  sich  beim  Erhitzen  oder  durch  den  Schlag  unter  heftiger  Explosion 
zersetzt.    Seiner  chemischen  Natur  nach  ein  Aether  des  Glycerins,  erhalten 

EvMid  iin<l  Simon,  Arxnclvfronlniingslchro.    10.  Anfl.  01 


482  Nuces  Juglandis  immaturae. 

durch  Einwirkung  von  Salpetersäure  auf  Glycerin.  [In  letzter  Zeit  von 
England  ans  bei  Leiden  der  Athmungsorgane  empfohlen.  Soll  ähnliche  Wirkungen 
wie  Amylnitrit  haben.] 

Innerlich:  zu  0,0001-0,0005  [1  Nitroglycerin  auf  100  Wasser  oder  Spi- 
ritus, davon  3  Mal  täglich  1  Tropfen  in  Wasser  bis  zu  10-20  Tropfen  aufsteigend. 
(Die  einzelnen  Individuen  reagiren  sehr  vorschieden  auf  das  Mittel.)  Bei  Angina 
pectoris  von  jHireU^  AiilertM^  Amy^t^  auch  bei  Asthma  uraemicum  von  Eob- 
SOI  mit  Erfolg  angewandt.  Als  unangenehme  Nebenwirkung  des  Mittels  wird  ein 
bald  länger,  bald  kürzer  dauernder  Kopfschmerz  angegeben]. 

Nnces  Jnglaidis  immatHrae.  Unreife  Wallnüsse.  [Enthalten 
bitteren  Extractivstoff  und  Gerbsäure.] 

Innerlich:  in  leichter  Abkochung  wie  Cort.  Nuc.  Jugland. 
Aeusserlich:  zu  Haarfärbemitteln. 

Oblataft  Panis  eucharisticus.  Oublies.  Oblaten.  Zum  Einhüllen 
übelschmeckender  Pulver  oder  Latwergen.    [Vor  dem  Gebrauch  anzufeuchten.] 

Olea  aetherea  s.  essentialia.  Esse  nee  der  Ph.  M\.  Aetherische 
oder  flüchtige  Oele.  [Die  ätherischen  Gele  sind  sämmtlich  flüchtig,  stark  nach 
der  betreffenden  Mutterpflanze  riechend,  verdunsten  vollständig,  ohne  einen  fetten 
Fleck  zu  hinterlassen.  Die  meisten  ätherischen  Oele  sind  farblos  oder  gelblich,  nur 
Oleum  Absinthii  ist  grün,  Oleum  ChamomiUae  blau.  —  Sie  sind  löslich  in  Weingeist, 
Aether  und  fetten  Oelen,  wenig  löslich  in  Wasser,  doch  soweit,  dass  sie  demselben 
ihren  Geruch  und  Geschmack  mittheilen.  —  Sie  können  mit  allen  Substanzen  zu- 
sammen verordnet  werden,  nur  Chlorwasser,  Ammoniak,  Jod  und  Salpetersäure  wirken 
zerstörend  auf  sie  ein.  —  Die  meisten  Oele  sind  dünnflüssig,  ausgenommen  Ol.  Anisi 
und  Ol.  Rosae,  welche  schon  bei  gewöhnlicher  Temperatur,  das  erstere  bei  6-15®  R., 
das  letztere  bei  15-25  ^  erstarren.] 

Die  Formen,  unter  denen  die  ätherischen  Oele  innerlich  zur  An- 
wendung kommen,  sind:  Pulver,  und  zwar  in  der  Regel  mit  Zucker 
verrieben,  als  Oelzucker,  Elaeosaccharum  [vergl.  dieses],  in  Rotulae 
[so  z.  B.  das  Ol.  Menth,  pip. ;  diese  Form  ist  nicht  unzweckmässig  und  auch  auf  an- 
dere Oele,  Ol.  ChamomiUae,  Ol.  Calami,  Ol.  Salviae  u.  s.  w.  mit  Yortheil  zu  über- 
tragen], in  Pillen  [kleine  Quantitäten  können  ohne  Weiteres  einer  Piilenmasse  zu- 
gesetzt werden,  grössere  Mengen  erfordern,  wenn  sie  nicht  herausschwitzen  sollen, 
mindestens  eine  gleiche  Quantität  Wachs  oder  die  vierfache  eines  Harzes  zur  Mischung], 
in  Tropfen  [am  besten  in  spirituösem  Vehikel],  in  Emulsion  [selten;  man 
müsste  denn  die  Auflösung  von  Oelzucker  in  Wasser  schon  als  Emulsion  betrachten 
wollen.  —  Ol.  Terebinth.  dürfte  das  einzige  ätherische  Oel  sein,  welches  häufiger  in 
Emulsionsform  verordnet  wird],  in  Gallertkapseln  [namentlich  Ol.  Terebinth.].  * 

Die  Dosis  der  ätherischen  Oele  lässt  sich  mit  wenigen  Ausnahmen 
auf  0,025-0,15  [V2-3  Tropfen]  feststellen;  die  früher  oft  angegebenen,  viel 
grösseren  Dosen  sind  in  der  Regel  viel  zu  reizend  und  auch  meistens  für 
den  Geschmack  unerträglich. 

Aeusserlich  werden  ätherische  Oele  als  Zusätze  zu  Mund-  und 
Gurgelwässcrn  [Zusätze  von  Elaeosacch.  oder  spirituöser  Lösung],  zu  Ein- 
reibungen [Linimente  von  ätherischem  und  fettem  Oele  oder  spirituöse  Lösungen], 
Salben  [meist  nur  als  Geruchs-Corrigentien ;  wo  das  ätherische  Oel  als  wirksamer 
Bestandtheil  der  Salbe  gelten  soll,  wird  es  meist  mit  5-10  Th.  Fett  vermischt], 
Pflastern  [man  muss  das  ätherische  Oel  der  halb  erkalteten  Pflastermasse  zu- 

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Olca  infusa.  48o 


setzen  oder  mit  derselben  durch  Kneten  im  Mörser  mischen  lassen.  —  Ifarzi^e 
Pllastermass  n  ertragen  ziemlich  bedeutende  Zusätze  von  ätherischem  Oel  (1:6)] 
benutzt.  —  In  Dampfform  benutzt  man  die  ätherischen  Oele  zu  In- 
halationen, Rauchmitteln,  zur  Einwirkung  auf  die  Augen,  zu 
Räucherungen. 

Olca  infusa  s.  cocta.  Gekochte  Oele.  [Diese  früher  für  einzelne 
Substanzen  gebräuchliche  Form  wurde  durch  Kochen  der  betreffenden  Vegetabilien 
mit  Wasser  und  Oel  bis  zur  vollständigen  Verflüchtigung  des  Wassers  gewonnen. 
Der  bei  dieser  Bereitung  unvermeidliche  Verlust  an  ätherischem  Oel  raubt  den  in 
Rede  stehenden  Präparaten  jede  Wirksamkeit,  so  dass  deshalb  die  Ph.  CerM.  sich  zu 
ihrer  vollständigen  Eliminirung  veranlasst  gesehen  hat  ] 

Olfa  pingwa  s.  expressa.  Fette  Oele.  [Grösstentheils  pflanzliche 
Fettstoffe,  mit  Ausnahme  des  Ol.  Jecoris,  Ol.  Ped.  Tauri  und  des  Ol.  Ovorum,  alle 
specifisch  leichter  als  Wasser,  bei  gewöhnlicher  Temperatur  tropfbar-flüssig,  mit  Aus- 
nahme des  festen  Ol.  Cacao,  Ol.  Cocos,  Ol.  Lauri  und  Ol.  Nucistae.  —  An  der  Luft 
eintrocknend  ist  nur  eine  geringe  Zahl,  z.  B.  Ol.  Lini,  Ol.  Nuc.  Jugl.  und  Ol.  Papa- 
veris.  In  Wasser  sind  alle  fetten  Oele  unlöslich  und  nur  durch  emulgirende  Stoffe 
mit  demselben  zu  verbinden;  löslich  sind  sie  in  absolutem  Alkohol  (in  geringem  Ver- 
hältniss),  in  Aether  und  ätherischen  Oelen  (in  jedem  Verhältniss);  Wachs,  Harz  und 
Phosphor  werden  von  den  fetten  Oelen  gelöst;  mit  starken  Basen  bilden  alle  fetten 
Oele,  meist  unter  Ausscheidung  von  Glycerin,  Seifen,  welche  eine  salbenartige  (Kali- 
selfen) oder  feste  (Natronseifen)  Consistenz  haben.] 

Innerlich  kommen  die  fetten  Oele  meist  in  Substanz  [so  z.  B. 
Oleum  Olivarum,  Oleum  Ricini  u.  s.  w.]  oder  in  Emulsion  [vorzugsweise  mit 
Gummi  Arabicum]  zur  Anwendung,  in  Linctus  selten,  in  Electuarien 
fast  nie.  In  Pillen  und  Pulvern  wird  nur  das  Oleum  Crotonis  ge- 
geben. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  Injectionen,  Klystieren;  mit 
festen  Fetten,  namentlich  Wachs,  zu  Salben,  mit  Harzen  zu  Pflastern, 
mit  dünnen  alkalischen  Lösungen,  mit  Campher,  ätherischen  Oelen  u.  s.  w. 
zu  Linimenten. 

Olenm  Absiithii  aetkerenn.  A  e  t  h  e  r  i  s  c  h  e  s  W  e  r m  u  t  h  ö  1.  [Grün- 
lich. —  rO  etwa  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [13  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Olemn  Absilthii  terebiltlliMtan«  [Entweder  Destillat  aus  Herb.  Ab- 
sinth, mit  Ol./rerebinth.  oder  Mischung  aus  1  Th.  OL  Absinthii  aeth.  mit  8  Th.  Ol. 
Terebinth.  rectificat.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,3  [2-6  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Olenm  Absinthii  infnsnm  s.  coctum.  Gekochtes  WermuthöL 
[Schwach  grünlich.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Aeusserlich:    zu  Klystieren,  Einreibungen,  Salben  [selten]. 

'^'Olenni  Anygdalarnm«  Almond  oil.  Huile  d'amendes.  Mandelöl. 
[Das  fette  Oel  der  ^amen  von  Prunus  Amygdalus.  Hellgelb,  von  mildem  Geschmack. 
—  In  der  Kälte  nicht  dickflüssig  und  selbst  bei  —  10®  C.  klar  bleibend.  Spec.  Gew. 
0,915-0,920.  Der  frühere  beliebte  Zusatz  frigide  expressum  ist  unnütz,  es  giebt  keine 
andere  Bereilungsweisc.  —  10,0  15  Pf.] 

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484 


Oleum  Amygdalartim  aoiararain  acthcreum. 


Innerlich:  thee-  bis  esslöffelweise  rein  oder  in  Emulsion  [10,0 
bis  20,0  auf  100,01  oder  mit  Syrup.  Für  den  innerlichen  Gebrauch  bei 
Aermeren  stets  Ol.  Olivar.  prov.  zu  substituiren. 

Aeusserlich:  pur  zu  Einreibungen,  Linimenten,  Salben. 
[Auch  hier  bei  Aermeren  ein  billigeres  Oel  als  Subsiituens.] 


1475.  Bf 

Ol.  Amygd.  20,0 
Gummi  Arab.  10,0 

F.  c. 
Aq.  Flor.  Aurant.  150,0 
Emulsio 
cui  adde 
Syr.  Amygd.  50,0. 
D.  S.   Stdl.  1  Esslöffel. 


1476.  Hr 

Ol.  Amygd.  25,0 
Gummi  Arab.  12,5 
Aq.  Amygd.  amar,  dilut  250,0 
F.  emulsio 
cui  adde 
Syr.  Althaeae  50,0. 
MDS.    Den  Tag  über  zu  verbrauchen. 

1477.  Bf 

Ol.  Amygdal. 

Mucilag.  Gummi  ana  20,0 

Syr.  Althaeae  ana  20,0 

Aq.  Laurocerasi  10,0 

[Morpbini  hydrochlor.  0,1-0,2]. 
M.  f.  emulsio.  D.  S.  1-2 stdl.  l  Thee- 
loffel  voll  langsam  zu  verschlucken.  [Bei 
schmerzhaften  oder  mit  starker  Reizung 
verbundenen  Ualsaffectionen ,  besonders 
bei  Phthisis  laryngis,  zumal  der  durch 
Perichondritis  bedingten.] 

W»ldenburg. 


1478.  Bf 

Ol.  Amygd.  60,0 
Ol.  Cacao  3,0 
Spirit.  30,0 
•  Syr.  Turion  Pini  40.0 

Calcariae  phosphor. 
Syr.  Aurant.  Cort.  ana  5,0. 
MDS.   Thec-  bis  csslöffel weise  zu  nehmen. 
[Als  Surrogat  des  Leberthrans  empfohlen.] 
Bouland. 


1479. 


D.    S. 


Ol.  Amygd.  20,0 
Ol.  Cacao  10,0 

Leni  calore  liquefaotis  et  semi- 
refrigeratis  adde 
Ol.  Rosarum 

Ol.  Amygd.  am.  aeth.  ana  0,05 
Pomade.     [Bei_  aufgesprungenen 


Händen  und  Lippen.] 


1480. 


Bf 


D. 


Ol.  Amygd.  20,0 

Cetacei 

Ccrae  albae  ana  5,0. 

Liquatis  et  semirefrigcratis 
adde 
Aq.  Rosar.  5,0 
Tinct.  Benzoes  3,0. 
Cosmeticum.     [Wie  oben.] 


Oleun  Amgdalarun  awararun   aetlierenw.     Aetherisches 

Bittermandelöl.  [Das  frühere  officinelle  Präparat  enthält  neben  dem  eigent- 
lichen ätherischen  Gele  der  bitteren  Mandeln  auch  noch  Blausäure  in  schwankendem 
Quantitätsverhältniss.  —  Scharf  bitter  schmeckend,  giftig.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,03-0,05  als  Oelzucker  oder  in  alkoholischen 
oder  ätherischen  Lösungen,  oder  mit  fetten  Oclen  gemischt  [und  zuweilen 
mit  diesen  zur  Emulsion  verwendet]. 

Aeusserlich:  rein  oder  in  Lösungen  zur  Bepinselung  torpider 
Hornhautgeschwüre,  zu  Einreibungen  [bei  Neuralgien],  in  Dampfform 
[auf  die  Augen  angewendet];  als  wohlriechender  Zusatz  zu  vielen  Cosmeticis. 

1482.  Bf 

Chinini  sulf.  0,12-0,2 
Pulv.  aromat.  0,6 
Ol.  Amygd.  amar.  aeth.  0,05 
Extr.  Centaur.  min.  q.  s. 
ut  f.  pil.  10.     Consp.   Cass.     D.  S.    Vor 
dem  Fieberanfall  auf  einmal  zu  nehmen. 
Iiookat&dt. 


1481.  I^ 

Ol.  Amygd.  amar.  aeth.  0,1 
Sacch.  albi  5,0 
Terendo  exactiss.  f.  pulv.  div.  in  6  part. 
aeq.     D.   in   chart.    cerat.     S.    2  stdl. 
1  Pulver. 

BV  Bf  1475-1482. 


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Oleum  Anethi.  485 


14S3.  H-  1  1484.  Kf 

Ol.  Amygd.  amar.  aeth.  0,25  Ol.  Amj-d.  amar.  aeth.  0,5 

Ol.  Amygd.  10,0  |  Ol.  Olivar.  50,0. 

Gummi  Arab.  5,0  I  D.  S.    Zum  Einreiben.     [Bei  Neuralgien.] 


Aq.  dest.  150,0. 
P.  1.  a.  emulsio 
cui  adde 
Syr.  Amygd.  25,0. 
D.  S.    2stdl.  1  Esslöffel. 


1485.  Bf 

Ol.  Amygd.  amar.  aeth.  1,0 
Adip.  suill.   10,0. 

F.   unguent.'   D.  S.    Zur  Einreibung  der 
Kopfhaut.    [Bei  Neigung  zur  Alopecie.] 

Oleun  Anethi.     Dillöl.     [Von  Anethum  graveolens.  —  1,0  etwa  30  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Oleun  aninale  aethereun.  Ol.  animale  Dippelü.  Oleum  pyro- 
animale  depuratum.  Oleum  Cornu  Cervi  rectificatum.  A etherisches 
ThieröL  DippcFs  Oel.  Hirschhornöl.  [Enthält  Ammoniakverbindungen  in 
sehr  verschiedenen  Verhältnissen,  aufgelöst  in  den  ätherischen  Oelen,  die  sich  bei  der 
trockenen  Destillation  erzeugen.  —  Von  höchst  intensiv  üblem  Geruch  und  Geschmack. 
—  1,0  5  Pf.]  Cave:  freie  Säuren,  Chlor-  und  Metallsalze,  Licht;  man 
verordne  nie  auf  längere  Zeit. 

Innerlich:  zu  0,25-1,0  [5-20  Tropfen]  mehrmals  taglich  [vorsichtig 
steigend]  in  gelatinirten  Pillen  oder  in  Gallertkapseln,  weniger  gut 
in  alkoholischen  oder  ätherischen  Lösungen.  Alle  übrigen  Formen, 
wie  Emulsionen  u.  s.  w.,  sind  zu  unangenehm  für  den  Kranken  und 
deshalb  gänzlich  zu  proscribiren  [am  besten  mit  dem  Medicamente  selbst,  wel- 
ches wohl  in  allen  Fällen  durch  weniger  ekelhafte  Mittel  zu  ersetzen  ist]. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren,  Linimenten,  Salben  [meitt  aber 
für  die  äusserliche  Anwendung  das  folgende  Präparat]. 

Oleum  animale  foetidum.  Ol.  animale  crudum.  Ol.  Cornu  Cervi. 
Ol.  pyro-animale.  Stinkendes  Thieröl.  [Noch  widriger  von  Geruch  und 
Geschmack  als  das  vorige,  dicklich.  —  100,0  20  Pf.] 

Innerlich:  [selten,  besser  nie!]  zu  0,25-1,0,  nur  in  Gallertkapseln. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [1,0-1.5  mit  Eigelb  emulgirt,  zum  Clysma], 
zu  Linimenten,  Salben. 

'*'01enm  Anisi«  A etherisches  Anisöl.  [Von  Pimpinella  Anisum.  — 
Leicht  (bei  5-15"  R.)  erstarrend.    Spcc.  Gew.  0,98-0,99.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,3  [1-6  Tropfen]. 

Aeusserlich:  zu  Efnreibungcn  pur  oder  iu  fettem  Oele  oder 
Spiritus  gelöst  [von  käehenmdster  gegen  Scabies  empfohlen ;  jedoch  ist  der  in- 
tensiv anhaftende  Gerucli,  sowie  die  heftig  reizende  Wirkung  auf  die  Haut  sehr  zu 
berücksichtigen,  wie  andererseits  die  Sicherheit  des  tödtenden  Effects  auf  die  Milben 
noch  keineswegs  vollkommen  constatirt  ist],  in  Salben  [1  mit  5-10  Fett  gegen 
Kopfläuse]. 

Oleum  Anisi  stellati.  Ol.  Badiani.  Sternanisöl.  [Von  lilicium  ani- 
satum.  —  1,0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]. 

Oleum  Anisi  sulfuratum.  Geschwefeltes  Anisöl.  [l  Th.  Schwefel 
auf  200°  C.  erhitzt  und  bei  beginnender  Abkühlung  4  Th.  Ol.  Anisi  zugesetzt,  eine 
halbe  Stunde  im  Dampfbade  digerirt;  nach  längerem  Stehen  wird  das  Oel  von  dem 
nicht  aufgenommenen  Schwefel  abgegossen.  —  Dicke ,  braunrothe  Flüssigkeitv  speci- 
fisch  nach  Anis  und  nach  Schwefel  riechend,  —  1,0  etwa  30  Pf.] 


4S6  Oleum  Arnicac  c  Floribus. 


Innerlich  und  äusserlich:  wie  Ol.  Anisi.     [Obsolet.] 

Oleum  Araieae  e  Floribus.    Arnicaöl.    Wohlverleihöl.    [Von  Ar- 

nica  montana.    Gelblich,  sehr  stark  riechend,  theuer!  —  0,1  etwa  30  Pf  ] 
Innerlich:  zu  0,025-0,1  [Vj -2  Tropfen]  mehrmals  täglich. 
Aeusserlich:  [bei  Verbrennungen]  mit  Kalkwasser  oder  Eigelb.   [Sehr 
theuer!] 

1486.  Bf 

Ol.  Amicae  e  Florib.  0,2 
Aeth.  acetici  15,0. 
D.  S.   3  mal  taglich  10-20  Tropfen.    [Bei  Residuen  der  Apoplexie.] 

Schneider. 

Oleum  Araieae  e  Radiee.   Officinell  in  dem  früheren  C«4.  nedi.  Imb. 

Wie  das  vorige. 

Oleum  Asplialti  aetliereum.  Asphalt  öl.  [Aus  der  trockenen  Destilla- 
tion des  Asphalts.  —  Von  unangenehm  brenzlichem  Gerach  und  Geschmack.  —  1,0 
etwa  10  Pf. 

Innerlich:  zu  0,2-0,3  [4-6  Tropfen]  in  Gallertkapseln  odergela- 
tinirten  Pillen. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [bei  Frostbeulen,  Rheumatismen],  pur 
oder  als  Liniment  mit  fetten  Oelen,  oder  in  Salben  [1  auf  5-JO  Fett]. 

Oleum    Anrantii    Corticis.     Pomeranzenschalen  öl.     Orangen- 
schalenöl.     [Von  Citrus  vulgaris.  —  1,0  10  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]. 

^Oleum  Aurantii  Floram.  Oleum  Florum  Naphae.  Ol.  Naphae. 
Orangenblüthenöl.     Pomeranzenblüthenöl.     Neroliöl.     [0,1  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich,  pure  oder 
als  angenehmes  Corrigens. 

Oleum  Baisami  f^ipaivae  aethereum.    Oleum  Copaivae  Ph.  Irit. 

[Aus  dem  Bals.  Copaivae  durch  Destillation  mit  Wasser  dargestellt.  —  Dünnflüssig, 
farblos,  viel  strenger  riechend  als  Bals.  CopaTv.  —  In  der  früheren  Fb.  iw.  officinell. 
—  1.0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,5  [5-10  Tropfen]  und  darüber  mehrmals  täglich, 
in  Gallertkapseln  oder  in  Pillen  [steht  in  der  Wirksamkeit  dem  Bals.  Co- 
paivae nach,  da  dieser  seinen  Heileffect  wohl  der  Vereinigung  seiner  beiden  CoDsti- 
tuentien,  des  Hai-zes  und  des  ätherischen  Gels,  verdankt;  ist  übrigens  seines  strengen 
Geruches  wegen  noch  widriger  zu  nehmen  als  Bals.  Copaivae]. 

Oleum  Bergam^ttae.  Bergamottöl.  [Von  Citrus  Limotta.  --  1,0  lOPf.] 
Innerlich:  [selten]  zu  0,05-0,2  [1-4  Tropfen]. 
Aeusserlich:    sehr  oft  als  wohlriechender  Zusatz  zu  Haaröl,    Po- 
maden, Spirituosen  Einreibungen  u.  s.  w. 

*01enm  Cacao*  Butyrum  Cacao.  Cacaobutter.  Cacaoöl.  [Von 
Theobroma  Cacao.  —  Wachs-Consistcnz.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [mit  3-5  Th. 
Zucker  verrieben],  in  Emulsion  [10,0-20,0  mit  der  Hälfte  Gummi  auf  100,0 
Wasser  im  Dampf  bade  zur  Emulsion  gebracht]. 

Aeusserlich:  zu  Salben  [mit  1-2  Th.  eines  flüchtigen  Gels  —  vorzugs- 
weise wegen  seiner  geringen  Neigung  zum  Ranzigwerden  als  Vehikel  für  leicht  zer- 
setzbare Substanzen,  wie  z.  B.  Kalium  jodatum],  zu  Augensalben  [sehr  zu  em- 

B^   Bf   1486.  Digitizedby^OOQie 


Oleum  CJajeputi. 


487 


pfehlen;  wird  viel  besser  vertragen  als  die  thierischeu  Fette],  zu  Stuhlzäpfchen, 
Vaginal-Suppositorien. 


1487.  Bf 

Ol.  Cacao  20,0 

Gummi  Arab.  10,0 

Aq.  Flor.  Aurant.  150,0 

Syr.  Cerasor.  50,0. 
F.  1.  a.  in  balneo  vaporis  emulsio. 
Stdl.  1  Essoifel. 


M.    Divid.  in  part.  aeq.  No.  10.    F,  Sup- 
positoria.    D.  S.  In  die  Nase  zu  stecken. 
[Beim  Eczem  der  Nase.] 

J,  Keum»nn. 


1490.  Bf 

Zinci  sulfur.  0,5 

Ol.  Cacao  5,0. 
M.  f.  suppositorium.   Disp.  tal.  dos.  No.  6. 
S.  Zum  Einlegen  in  die  Vagina. 


1488.  Bf 
Ol.  Cacao  15,0 
Ol.  Oliv.  5,0 
Ol.  Rosar.  0,1. 

Liquata  effunde  in  caps.  papyrac.    Tabu-       1491.  I^ 

lam  exemtam.  d.    S.    Lippenpomade.  Morph,  muriat.  0,05 
Chloral.  hydrat  8,0 

1489.  I^  Ol.  Cacao  3,0. 
Ol.  Cacao  5,0                                         M.  f.  suppositorium.    Disp.  tal.  dos.  No.  5. 
Acidi  tannici  1,0.                                      S.  Stuhlzäpfchen.  Bw»ld. 

*01eun  Cajfputi»  Oleum  Cajuputi.  Cajeputöl.  [Von  Malaleuca  Leu- 
cadendron.  —  Grün  (durch  Kupferbeimischung).  —  10,0  25  Pf.] 

Selten  arzneilich  verwendet,  meist  nur  zur  Bereitung  des 

Oleum  Cajeputi  rectiieatam.   Rectificirtes  Cajeputöl.    [Klar, 

farblos.  —  10,0  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich,  pure  auf 
Zucker  getröpfelt,  in  alkoholischen  Lösungen,  in  Pillen  und  Pulvern 
[mit  Zucker  oder  vegetabilischen  Vehikeln  verrieben]. 

Aeusserlich:  als  Antodontalgicura  in  Zahnpillen,  Zahn- 
tropfen, Zahnlatwergen,  als  Ohronmittel  [auf  Baumwolle  getröpfelt, 
in  den  äusseren  Gehörgang  gebracht,  bei  rheumatischen  Ohrenleiden;  mit  Vorsicht 
anzuwenden],  als  Riechmittel,  als  Augenmittel  [in  Dampfform],  zu  Ein- 
reibungen [mit  fettem  Oel  oder  Spiritus]  oder  Salben  [1  auf  5-10  Fett]. 


1492.  Bf 

Ol.  Cajep.  1,0 

Tinct.  Valerian.  aeth.  10,0. 
D.S.  2  stdl.  15  Tropfen  in  Chamillcnthee. 


hohlen  Zahn  zu  appüciren  und  einige 
Tropfen  in  die  Wange  der  schmerzenden 
Seite  einzureiben. 


1403. 


I^ 


Ol.  Cajep.  1,0 
("ort.  Aurant.  cxpulp. 
Sacch.  albi  ana  5,0. 
M.  f.  pulv.     Div.  in  10  part.  aeq.    D.  in 
Chart,  ccr.    S.  3  mal  täglich  l  Pulver. 


1494.  Bf 

Ol.  Cajep.  1,0 
Extr.  Gentianac 
Pulv.  aromat.  ana  3,0. 

M.  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Cinnam. 
2 mal  taglich  2-5  Pillen. 


D.  S. 


1495.  I^- 

Ol.  Cajep. 

Ol.  Caryoph.  ana  1,0 

Chloroformii  2,0. 
}iDS.   Zahntropfen.     1-2  Tropfen  auf  den 


1496.  F^- 

Ol.  Cajep. 

Tinct.  Opii  ana  1,0. 
D.  S.  1-3  Tropfen  mittelst  Baumwolle  auf 
den  hohlen  Zahn  zu  bringen. 


1497.  I^ 

Ol.  Cajep.  2,0 

Ol.  camphor.  4,0. 
MDS.  Mehrere  Tropfen  auf  Baumwolle  in 
das  Ohr  zu  bringen.  >Vogt. 


149S.  Bf 

Ol.  Cajep. 

Tinct.  Canthar.  ana  1,0 
Spir.  Angelicae  comp.  10,0. 
D.  S.  Mehrmals  des  Tages  in  die  Schläfen- 
gegend   einzureiben.      [Bei    Amaurosis 
paralytica.]  Weller. 


3ii^e  1487- 1498. 


488  Oleum  Calami. 


1490.  Bf 

Ol.  Cajep.  2,0 
Ungt.  Rosmarini  10,0. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Znm  Einreiben.    [Bei  chronischem  Rheumatismus.] 

"^Oleum  Calawi.     Calmusöl.     [Von  Acorus  Calamus.  —  Gelbbraun licli. 

-  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,025-0,1  ['  0-2 Tropfen]  mehrmals  täglich,  im  Elaeo- 
saccharum,  in  Rotulis. 

Aeusserlich:  zu  Badespiritus  [30,0  Ol.  Calami  auf  V2  ^^'^^^^  Spir.  dil. 
und  davon  ein  Weinglas  dem  Bade  zugesetzt:  Asehers««.  Man  thut  jedoch  gut, 
diesen  Spiritus  nicht  zu  verschreiben,  sondern  ihn  von  dem  Apotheker,  nach  vor- 
gängigem Uebereinkoromen  wegen  des  Preises,  mit  käuflichem  und  viel  billigerem 
Calmusöl  anfertigen  zu  lassen,  wo  dann  der  halbe  Liter  auf  etwa  2  Mark  zu  stehen 
kommt]. 

"^Oleun  eawph^ratUIII.    Campheröl.    [l  Camph.  in  9  Ol.  provinciale. 

—  Das  Ol.  camphor.  Ph.  Avstr.  schreibt  das  Verhältniss  von  1  Th.  Camph.  zu  3  Th. 
Ol.  provinc.  vor.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,5  in  Emulsion. 

Aeusserlich:  als  Zahntropfen,  als  Pinselsaft  [bei  mercuriellen 
Mundgeschwüren],  als  Injection  in's  Ohr  [zum  Tödten  in  den  äusseren  Gehör- 
gang eingedrungener  Insekten  (wo  aber  einfaches  Oel  dieselben  Dienste  leistet),  bei 
rheumatischen  Ohrenschmerzen],  Einreibungen,  Linimenten,  Salben 
[1  auf  3-5  Fett],  Pflastern  [selten]. 
1500.  Bf 


Ol.  camphorati  10,0 
Gummi  Arab.  5,0 


1501.  I^ 

Ol.  camphorati  25,0 
Aq.  Calcar.  5,0. 


F.  c.  Aq.  dest.  q.  s.  M.  f.  liniment.     D. 


Liniment,  resolv.  Hop.  St.  Antoiue. 


1502.  K' 

Ol.  camphorati 

Ol.  Petrae  Ital.  ana  15,0. 
MDS.  Zum  Einreiben.     [Bei  Frostbeulen.] 


Emulsio  ir)0,U 
in  qua  solve 
Kalii  nitr.  dep.  5,0 
Syr.  Alth.  25,0. 
MDS.    Stdl.  l  Esslöffel. 
[Bei  Gonorrhoe.] 

'^Oleum  caHtharidatUMI.  Cantharidenöl.  Spanisch-Flicgenöl. 
[3  gröblich  gepulverte  Canthariden  mit  10  Ol.  provinciale  10  Stunden  lang  im  Wasser- 
bade digerirt,  ausgepresst  und  filtrirt.  —  10,0  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15-0,3  [1-3-6  Tropfen  —  1  Tropfen  enthält  das 
Solubile  aus  0,01  Canthariden]  mehrmals  täglich,  in  Gallertkapseln  [Ibis 
2  Tropfen  mit  8  Tropfen  Ol.  Amygd.  dulc.  in  joder  Kapsel],  Pillen  [mit  Pflanzen- 
extract  und  Pulver];  Emulsionen  sind  wegen  der  ungenauen  Dosirung, 
Tropfen  mit  fettem  Oele  oder  mit  Aether  wegen  des  brennenden  Ge- 
schmackes unzweckmässig. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [als  Kubefaciens]  und  Salben. 

1503.  R. 

Ol.  Cantharid.  1,0 

Pulv.  Rad.  Alth. 

Pulv.  Gummi  Arab.  ana  2,5. 

F.  ope 
Aq.  dest.  q.  s. 
Pilui.  No.  30.    Consp.  Pulv.  Gummi  Arab.    D   S.  3  mal  täglich  1   Pille. 

'^Olf an  CarvL  Kümmelöl.  [Von  Camm  Carvi.  Spec.  Gew.  nicht  unter 
0,91.  —  1,0  5  Pf.] 

fl^  Bf  1499  - 1503.  Digitized  by  GoOgle 


Oleum  Caryophyllorum.  489 


Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich. 
Aeusserlich:    zu  Zahntropfen,    als  Zusatz   zu  Einreibungen, 
zu  Pflastern,  Klystieren. 

NNeUW  Caryophyllornm.  Nelkenöl.  [Von  Caryophyilus  aromaticus. 
Von  gelblicher  bis  brauner  Farbe.    Spec.  Gew.  1,041-1,060.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,025-0,1  [Vj -2  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  zu  Zahnmitteln  in  allen  Formen,  als  Riech- 
mittel [mit  Essigsäure],  zu  Einreibungen  [mit  Weingeist,  Actber;  so  z.  B. 
der  Spiritus  Ophthalmie us  Flimly,  aus  ätherischen  Gelen  mit  Balsam  und  Al- 
kohol bestehend,  gegen  Augenschwäche  in  die  Umgegend  der  Augen  einzureiben; 
Einreibungen  in  die  Zunge  bei  Zungenlähmungen,  in  den  Unterleib  u.  s.  w.]  Zur 
Aufhellung  mikroskopischer  Präparate. 

1504.  Bf 

Ol.  CaryophyUor.  2,0 
Syr.  Cochleariae  50,0. 
MDS.   Zum  Einreiben  in  die  Zunge.     [Bei  Giossoplegie.] 

Oleuw  Casearillae.  Cascarillenöl.  [Von  Croton  Eluteria.  —  1,0 
etwa  30  Pf] 

Innerlich:  [selten]  zu  0,025-0,15  ['/j  3  Tropfen]. 

Olenn  Cattputiae  wiHOris  s.  Euphorbiae  Lathyridis.  [Durch  Pressung 
aus  dem  Samen  der  Euphorbia  Lathyris  gewonnen.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  pro  dosi  [als  drastisches  Abführmittel  —  ungenau 
in  der  Wirkung,  wenig  erprobt,  schwer  zu  beschaffen]. 

OlfUm  Cfraf»  Wachsöl.  [Aetherisch -empyreumatisches  Gel  aus  der 
trockenen  Destillation  des  Wachses  gewonnen.  —  Ein  in  sehr  schwankenden  Verhält- 
nissen aus  den  Produkten  der  trockenen  Destillation  zusammengesetztes  Präparat; 
bald  dünnflüssig,  bald  von  talgartiger  Coiisistcnz  und  dann  grösstentheils  aus  Paraffin 
bestehend.  —  1,0  etwa  5  Pf] 

Aeusserlich:  als  Einreibung  [obsolet]. 

Oleum  Chaberti  coHtra  TaeHiam.  Ol.  anthelminthicum  Chabcrti. 
Cbabcrt's  Band  wurm  öl.  [V^on  3  Th.  Terpenthinöl  und  1  Th.  Gl.  animale  foe- 
tidum  werden  3  Th.  abdestillirt.  —  10  0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  einige  Thcelöffel  täglich  [von  iremer  mit  weitläufiger  Kur- 
niothodik  verordnet,  aber  jetzt  fast  gänzlich  aufgegeben,  da  es  ausserordentlich  leicht 
Uebelkeit  erregt  und  durch  viel  sicherere  Bandwurmmittel  vollkommen  überflüssig  ge- 
macht ist],  am  erträglichsten  in  Gallertkapseln. 

Aeusserlich:  wie  Oleum  animale  aethereum  und  foetidum. 

Oleun  Chamomillae  aetherewn  s.  purum  s.  simplex.  Ol.  Anthc- 
niidis.  Reines  ätherisches  Kamillenöl.  [Von  dicklicher  Consistenz. — 
Intensiv  blau.  —  0,1   15  Pf,] 

Innerlich:  [selten,  wegen  des  excessiven  Preises]  zu  0,025-0,1  [V.^  bis 
2  Tropfen],  mit  Zucker  verrieben  als  Elaeosacchamm ,  in  Rotulis  [0,05 
bis  0.2  auf  15,0],  oder  in  spirituöser  oder  ätherischer  Lösung. 

Aeusserlich:  in  Lösungen  von  1  auf  100  Weingeist  als  Zahntropfen. 

OleiH  Cliaiil^MliUae  citratuw.  Citronenölh altiges  Kamillenöl. 
[480  Th.  Kamillenblumen  1  Th.  Gl.  Gort.  Citri  hinzugesetzt  und  mit  Dämpfen  destil- 
lirt.  ^  Tiefblau.  —  1,0  40  Pf.]  i 

Digitizec^yypqgJ^e 


490  Oleum  Chamomillae  infusum. 


Innerlich:  [als  Surrogat  des  noch  viel  thcureren  Ol.  Cliamomiü.  aclh.]  zu 
0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  wie  das  vorige. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [in  fettem  Oele  gelöst]. 

1505.  l^ 

Ol.  Chamomill.  citr.  0,5 
Aetheris  5,0 
Tinct.  Chamomill.  20,0. 
MDS.   3stdl.  20  Tropfen.    [Als  Carminativum  bei  Darmkoliken.] 

Olenw  Clian^nillae  iHfusaw.  Logo  Olei  Chamomillae  cocti.  Fettes 

Kamillenöl.  [Aus  2  Flor.  Chamomill.,  1  Spirit.,  20  Ol.  Olivar.  im  Dampfbade 
bereitet.  —  10,0  15  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Klj  stieren  [10,0-50,0  mit  Eigelb  emulgirt,  zum  Clysma] 
zu  Injectionen,  Linimenten,  Salben,  Pflastern. 

Oleun   CkaM^millae   terebiHtkiHatin.     Terpenthinhaltiges 

Kamillenöl.  [Von  30  Pfund  Kamillen  und  1200  01.  Terebinthinae  mit  Dämpfen 
destillirt.  —  Tiefblau.  —  1.0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  0,1-0,25  [2-5  Tropfen]. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  Linimenten. 

OlfUW  ClHat  afdifrfMM»  [Farblos  oder  schwach  gelbgrünlicb ;  von  spe- 
cißschem  Zittwergeruch.  —  1.0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich,  in  Elaeo- 
saccharum,  Pillen  oder  Gallertkapseln  [ab  Antbelminthicum  unsicher 
und  voraussichtlich  nur  von  geringer  therapeutischer  Kraft,  da  das  wirksame  Princip 
der  Flor.  Cinae  das  in  diesem  Oel  nicht  enthaltene  Santonin  ist]. 

"^Olem  CinUBltMi  s.  Cassiae  s.  Cinnamomi.  Zimmtöl.  Zimmt- 
cassieuöl.  [Die  Pb.  derM.  ed.  II.  unterscheidet  nicht  zwischen  Ol.  Cinnamomi 
Cassiae  und  Zeylanici,  sondern  definirt  das  Ol.  Cinnamomi  als  „das  ätherische  Oel 
des  Zimmts'',  dessen  Aroma  es  besitzt.  Spec.  Gew.  1,055-1,065.  Von  sehr  scharfem 
Geschmack,  gel bbra unlieb.  —  1.0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,025-0,1  [ 'j-^  Tropfen]  mehrmals  täglich,  alsOel- 
zucker,  in  Rotulis  oder  in  alkoholischer  oder  ätherischer  Lösung. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Zahnmitteln,  Cosmcticis. 

looc.  ^ 

Ol.  Cinnamomi  aeth.  1,0 

Tinct.  Croci 

Spir.  aeth.  ana  5,0. 
D.  S.    ''4-V,stdl.  h'\b  Tropfen  in  Zuckerwasser  oder  Thee. 
[Bei  Metrorrhagie.] 

*01eaw  Citri.  Oleum  Corticis  Citri.  Oleum  de  Cedro.  Ol.  Li- 
monis.  Oil  of  Lemon.  Citronenöl.  Cedroöl.  [Von  Citrus  Limonum,  ohne 
Destillation  aus  den  frischen  Fruchtschalen  hergestellt.  Von  blassgelblicher  Farbe. 
—  10,0  60  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich;  als  Cor- 
rigcns. 

Aeusserlich:  als  Augenmittel  [das  aus  den  Citronen-  (oder  Apfel- 
sinen-) Schalen  beim  Zusammendrücken  derselben  spritzende  Oel  bei  chronischen 
Ophthalmien,  Pannus,  Hornhautflecken  u.  s.  w.] 

*01enill  Coc^S«  Oleum  Cocos.  Macawsat.  Cocosnussöl.  [Fetlos 
Oel  aus  den  Früchten  von  Cocos  nucifera  (nicht  zu  verwechseln  mit  dem  Oleum  Pal- 
mae),  weiss,  bei  gewöhnlicher  Temperatur  der  Consistenz  nach  zwischen  Sebum  und 

11^   IV  1505-1506.  Digitizedby^OOgie 


Oleum  Crotonis.  491 


Adeps  stehend,  bei  geringer  Erwärmung  aber  dünnflüssig  und  dann  auf  der  Haut 
Kältegefühl  hervorrufend.  —  100,0  60  Pf.] 

Aeusserlich:  als  vortrefFliches  Hautraittcl,  zu  Haarpomaden, 
Seifen,  zur  Darstellung  des  Cold-cream. 

1507.  Bf 

Ol.  Cocos  30,0 
Ol.  Rosae  0,5. 
MDS.  Cold-cream.     [Ein  in  England  viel  gebrauchtes  kosmetisches  und  erweichendes 
Mittel,  welches  man  in  Deutschland  falschlich  durch  sehr  complicirte  Mischungen 
aus  Wallrath,  Wachs,  Rosen wasser  u.  s   w.  nachzumachen  bemüht  war.] 

Oleum  Coriandri»  Corianderöl.  [Von  Coriandrum  sativum.  —  1,0 
etwa  70  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]. 

OleiH  C^rticis  AnraHtii  s.  Ol.  Aurantii  Corticis. 

"^Oleun  CrotOHls.  Oleum  Tiglii.  Oleum  Crotonis  Tiglii  Fb.  .Ustr. 
Huile  de  Croton.  Crotonöl.  Granatillöl.  [Fettes  Oel  aus  dem  Samen 
von  Croton  Tiglium.  Besteht  nach  inehbcim  im  Wesentlichen  aus  Crotonölsäure 
(einer  öligen,  weingelben,  auf  der  Haut  lebhafte  Entzündung  hervorrufenden  Flüssig- 
keit) und  aus  einem  braunen  neutralen  Oel,  welches  weder  den  scharfen  Geruch  noch 
die  phlogogenen  Eigenschaften  des  Crotonöls  dagegen  die  abführende  Wirkung  in 
hohem  Qrade  besitzt.  Mit  Kali  verseift  soll  es  sich  in  Crotonölsäure  und  Glycerin 
spalten.  —  Löslich  in  Alkohol,  Aether  und  fetten  Oelen.  —  10,0  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,008-0,01-0,03-0,06  [ad  0,05  pro  dosi,  ad  0,1  pro  die!] 
4-6  Mal  täglich  [in  sehr  hartnäckigen  Fällen  zuweilen  bis  zu  0,1-0,1511],  in 
Pulvern,  Pillen,  Gallertkapseln  [welche  das  Ol.  Crotonis  in  verschie- 
denen Verhältnissen  in  Ol.  Ricini  gelöst  enthalten],  in  öligen  Lösungen  [etwa 
0,05  auf  30,0  Ol.  Papaveris,  so  das  Ol.  Ricini  artificiale  Fb.  pavp.  (eines  der 
merkwürdigsten  Sparpräparate,  da  von  demselben  jetzt  30,0  etwa  1  Pfennig  theurer 
kommt,  als  das  Ol.  Ricini  selbst],  in  Syrup  suspendirt  [unzweckmässig,  da  sich 
leicht  der  Gehalt  an  Ol.  Crotonis  an  der  Oberfläche  ansetzt  und  ein  genaueres  Ver- 
theilen  durch  Umschütteln  bei  der  dicken  Consißtenz  des  Vehikels  nicht  gut  möglich 
ist],  in  Emulsion,  als  Sapo  Crotonis  [s.  diese]. 

Aeusserlich:   zu  Einreibungen  [rein  (5-20  Tropfen)  oder  besser  mit 
gleichen  Theilen  ätherischen  oder  fetten  Oels  verdünnt,  zur  Hervorrufung  eines  künst- 
lichen Exanthems  (milder  wirkend  als  Tartarus  stibiatus),  selten  als  Purgans  (un- 
sicher)], zu  Klystieren  [0,05-0,1  zu  einer  Emulsion  von  100,0-150,0]. 
1508.  I^  '    1510.  IV 


Ol.  Crotonis  0,05  |  Ol.  Crotonis  0,1 

Hydrarg.  chlor.  0,5  Gutti  pulv. 

Sacchari  Lactis  4,0. 
M.  f.  pulvis.     Div.  in  part.  acq.  No.  4. 

D.  S.    3stdl.    1    Pulver,    bis    reichlich 

Oeffnung  erfolgt. 


1509.  1^ 

OL  Crotonis  0,15 
Sapon.  medicat. 

Pulv.  Rad.  Alth.  ana  2,0.  1511.  1^ 

F.  ope  Aq.  dest.  pil.  No.  30,  probe  obdu-  Ol.  Crotonis  0,05 

cantur  Pulv.  Gummi  Arab.  et  Sacchari   '  Ol.  Amygd.  2.5.0. 

ana.    D.  S.  3 mal  täglich  1-2  Pillen.      ,  D.  S.   Stdl.  1  Theelöffel  voll 


Extr.  Colocynth.  ana  0,5 
Pulv.  Rad.  Alth.  q.  s. 
F.  ope  Aq.  dest.  pil.  8.    Consp.  Lycopod. 
D.  S.  Morgens  1  Stuck. 
[Bei  hydropischen  Aifectioncn.] 
Pilulae  hydragogae  Schlesier. 


lofiei  voll.  ^  T 


492 


Oleum  Cubcbae. 


151:».  H* 

Ol.  Crotonis  0,05 

Ol.  Ricini  10,0 

Gummi  Arab.  5,0 

Aq.  dest.  100,0. 

F.  emulsio  cui  adde 

S}T.  Amygd.  25,0. 
D.  S.    l-2stdl.  1  Esslöffel. 

1513.  Bf 

Ol.  Crotonis  0,1 
Sacch.  albi  8,0 
Gummi  Arab. 
Tinct,  Cardamomi  ana  2,0 
Aq.  dest.  60,0. 
MOS.   Mehrmals  täglich  1  Theclöffel. 
[Bei  Meningitis  cerebralis.] 

Billiet  und  Barthez. 


1515.  iV 

Ol.  Crotonis  0,05-0,1-0,2 
Ol.  Oliv.  30,0 
Gummi  Arab.  15,0 
Aq.  fönt.  120,0 

F.  emulsio  cui  addo 
Extr.  Hyoscyam.  0,3-0,6. 
D.  S.    Zum  Clysma,  wenn  das  Ol.  Croto- 
nis innerlich  nicht  vertragen  wird. 
[Bei  Ruhr.] 


Konopleff. 


151C. 


MDS. 


Rr 

Ol.  Crotonis  0,2 
Natr.  carb.  0,6 
Spir.  Menth.  15,0 
Zur  Einreibung. 
[Bei  Rheumatismus.] 


1514. 


^ 


Chevallier. 


1517.  H- 

Ol.  Crotonis  2,0 

Glycerini  5,0. 
MDS.    Zum  Einreiben. 

[Zur  Hervorrufung  einer  Hautreizung.] 


1518. 


Ol.  Crotonis  0,05-0,1-0,15 
Ol.  Amygd.  15,0 
Gummi  Arab.  7,5 

F.  c. 
Aq.  Menth,  pip.  120,0 

Emulsio  cui  adde 
Aq.  Laurocerasi  4,0-8,0 
Syr.  Amygd.  30,0. 
D.  S.  Stdl.  1  Esslöffel  (für  Kinder  1  Thee- 
löffel.    [Bei  Dysenterie.] 

Konopleir. 
[Derselbe  rühmt  von  dem  anscheinend 
l)aradoxen  Gebrauche  des  Ol.  Crotonis  bei 
Ruhr  die  besten  Erfolge.] 

Oleum  Cubebae. 

riechend.  —  l.O  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0.25-0,75  [5-15  Tropfen]  und  darüber,  mehrmaLs  täg- 
lich, in  Bissen,  Gallcrtkapjseln,  Emulsion  [mit  Bals.  CopaTv.] 

Acusserlich:  [mit  2  Th.  fetten  Ooles  verdünnt]  zur  Zerstörung  von 
Conjunctival-Wucherungen  aufgepinselt  (Jäger). 


MDS. 


R 

Ol.  Crotonis  1,0 
Ol.  Cajeputi 
Spir.  dilut.  ana  3,5. 
Zur  Einreibung. 

Linimentum  Crotonis. 
Ph.  Brit. 


Cubebenöl.     [Dünnflüssig,  wasserhell,  kampherartig 


1519.  H' 

Ol.  Cubeb.  5,0 

Bals.  Copaiv. 

Gummi  Arab.  ana  15,0 

Aq.  Menth,  pip.  200,0. 
F.  emulsio.     D.  S.   U -2 stdl    1  Esslö/fel. 


1520.  IV 

Ol.  Cubcb. 

Tinct.  Ferri  acet.  aeth.  ana  15,0. 
MDS.   Stdl.  10  Tropfen. 
[Bei  Nach  tri  pper.] 


OleiH  CuMlHh  Mutterkümmelöl.  [Von  Cuminum  Cyminuu).  ~ 
1,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-2  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Acusserlich:  als  Zusatz  zu  sogannten  krampfstillenden  Einrei- 
bungen und  Pflastern  [z.  B.  Ol.  Cumini  0,5,  Ol.  Nucistae  5,0:  zur  Einrei- 
bung des  Bauches  bei  Kolikschmorzen  der  Kinder]. 

Oleam  em^yreamaticuiii  e  LigHO  fossili.  Oleum  p\  ro-carbonicum. 

Braunkohlenöl.     [Durch  trockene  Destillation  der  Braunkohle  gewonnen:  von 
butterarliger  Consistenz,  theeraiiigem  Geschmack  und  Geruch.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

a^   B)  1512-1520.  Digitizedby^OiOOgie 


Oleum  Eucalypti.  493 


Innerlich:    zu  0,3-0,5  mehrmals  täglich,   in  ätherischer  Lösung 
oder  in  Pillen  [gegen  Gicht  and  blennorboische  Zustände]. 


1521.  ^ 

Ol.  empyreum.  e  Lign.  fossili 
Stibii  sulfur.  laevigati  ana  4,0 
Olibani  1,0 

Pulv.  Stibit.  Dulcamarae  3,0. 
M.  f.  pilul.  No.  100.    Consp.  Pulv.  Rad. 
Calami.     D.  S.   2-3mal  täglich  6  bis 
10  Stück. 

LuoAs^sche  sogen.  Wunderpillen. 


1522.  IV 

Ol.  empyreum.  e  Lign.  fossili  6,0 
Cerae  albae  2,0 

Leni  cal.  liq.  et  semirefriger. 
adde 
Pulv.  Herb.  Aconiti  2,0. 
M.  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Pulv.  Rhiz.  Irid. 
flor.    D.  S.  2stdl.  3-5  Pillen. 
[Bei  inveterirter  Gicht.] 


OlfUm  Eucalypti«  [Aus  den  Fol.  Eucalypt.  gewonnenes  ätherisches  Gel; 
unterscheidet  sich  vom  Eucalyptol  dadurch,  dass  es  ohne  Zusatz  von  Kalihydrat  dar- 
gestellt wird.  Es  soll  nach  Sehvli  (Km)  antiseptische  und  granulationsbefördemde 
Eigenschaften  haben.  Sebleialti  rühmt  die  Erfolge  der  Inhalation  desselben  mittels 
des  lanmun'schon  Respirators  bei  Bronchialcatarrhen.  —  10,0  30  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich  wie  Eucalyptolum  [vergl.  dieses];  gleich 
diesem  auch  in  Form  des  Elaeosaccharum  verwendbar. 
1523.  Bf 

Ol.  Eucalypti  3,0 
Alcohol.  15,0 
Aq.  dest.  150,0. 
MDS.    Zum  Durchtränken  des  Verbandes. 

Siegen. 

Oleum  FemeHtttiouis.  Fermentoleum.  Fuselöl.  [Das  (selten 
vorkommende)  Fuselöl  aus  Getreidespiritus  ist  von  dicklicher  Consistenz,  das  aus 
KartoflFelspiritus  dünnflüssig,  von  widrigem  Geruch  und  Geschmack,  in  seinen  Wir- 
kungen ein  den  Narcotis  zuzugesellendes  Gift,  löslich  in  starkem  Alkohol  und  Äther.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen;  in  neuerer  Zeit  von  lau  gegen 
Alcoholismus  chronicus  und  zur  Abgewöhnung  der  Trunksucht  empfohlen]. 

Oleum  Florum  Aurantii  s.  Ol.  Aurantü  Florum. 

*01eum  Foeuiculi»  Fenchelöl.  [Von  Foeniculum  capillaceum.  Farblos. 
Spec.  Gew.  nicht  unter  0.96.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,2  [1-4  Tropfen],  als  Elaeosaccharum,  in 
öliger  Lösung.* 

Aousserlich:  zu  Einreibungen  [selten]. 

Oleum  Galbani.     Mutterharzöl.     [1,0  etwa  40  Pf.] 

Innerlich:  [als  Antispasmodicum]  zu  0,05-0,2  [1-4  Tropfen]. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  Salben. 

Oleum  Gurjuu.  Gurjun-Balsamöl.  Wood-Oil.  [Das  ätherische  Gel 
aus  einem  im  Grient  gewonnenen,  wahrscheinlich  von  Dipterocarpns  trinervis  her- 
stammenden Balsam;  dasselbe  ist  farblos,  stark  süsslich  schmeckend,  dem  GopaVv- 
baisam  ähnlich  riechend.]  Von  lüval  bei  Gonorrhoe  und  Vaginitis  empfohlen 
und  der  Copaiva  vorgezogen. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  3-4  Mal  täglich,  rein  oder 
mit  Aqua  Cinnamomi  gemischt  [gegen  Gonorrhoe]. 

Oleum  Hippoeasttui.  Kastanienöl.  Wird  vielfach  auch  Glia- 
dinöl  genannt.  [Aetherischer  Auszug  aus  der  Frucht  der  Rosskastanie.  Etwas 
dickliches  grünbraunes  Gel.  —  1,0  etwa  5  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  bei  rheumatischen  Affectionen. 
[Volksmittel.] 


494  Oleum  Hyoscyami. 


NNeun  Hyoscyani.  Loco  Olei  Hyoscyami  coct.  Bilsenkrautöl. 
[4  Th.  Bilsenkraut,  3  Th.  Weingeist  maceiirt  und  mit  40  Th.  Olivenöl  digerirt  bis 
der  Weingeist  verflüchtigt  ist.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  [selten  und  durch  jedes  andere  fette  Gel  mit  Vortbeil  zu  ersetzen; 
von  einigen  wird  das  OL  Hyoscyami  als  Emulsion  innerlich  bei  Brustkrankheiten  ge- 
geben und  dazu  zuweilen  ein  besonders  zu  diesem  Zwecke  anzufertigendes  Ol.  Hyo- 
scyami ex  Ol.  Amygdal.  parat.,  benutzt],  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  Klystieren  [5,0-15,0],  Injeo- 
tionen,  Eintröpfelungen  in  den  äusseren  Gehörgang. 

1524.  Bf 

Ol.  Hyoscyami  200,0 

Ungt.  Hydrarg.  einer.  10,0 

Liq.  Ammon.  caust.  5,0. 
M.  f.  liniment.     D.  S.  Zur  Einreibung. 

Oleun  Hyperici  CMtin  s.  infusum.  Huile  de  Millepertuis.  Ge- 
kochtes Johanniskrautöl.  [Von  Hypericum  perforatum.  —  Roth  durch  Di- 
gestion von  Alkannawurzel.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Salben,  Einreibungen 

Oleum  HysSOpi.    Y so  pol.    [Aetherisches  Gel  von  Hyssopus  officinalis.] 

Innerlich:  zu  0,15-0,2  [3-4  Tropfen]  mehrmals  täglich  [bei  astheni- 
schen Catarrhen  und  Asthma  von  SebneMer  empfohlen.] 

Oleum  Jasmiuu  Jasminöl.  [Ein  in  Italien  und  Südfrankreich  aus 
dem  Jasminum  odoratlssimum  bereitetes  fettes  Gel.  —  Riecht  angenehm  süsslich.  — 
1,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  meist  als  wohlriechender  Zusatz  zu  cosmetischen 
Mitteln. 

Oleum  Jatraphae  Curadis.  Oleum  infernale.  Höllenöl.  Engli- 
sches Crotonöl.  [Aus  dem  Samen  von  Jatropha  Curcas,  welche  als  Semina  Ricini 
majora  s.  Nuces  catharticae  vorkommen.  —  Aeussert  heftig  und  noch  strenger 
als  Crotonöl  wirkend ;  zur  Verfälschung  desselben  und  in  der  Thierarzneikunde  an- 
gewendet.] 

"^Oleum  Jec^ris  Aselli.  Oleum  Gadi.  Oleum  Morrhuae.  Cod- 
Liver-Oil.  Huile  de  Morrhue.  Leberthran.  [Aus  frischen  Lebern  des 
Gadus  Morrhua.  Guter  Leberthran  ist  lediglich  an  dem  schwach  lachsartigen  Geruch 
und  Geschmack  zu  erkennen ;  die  Farbe  ist  nur  ein  unsicheres  Kriterium  für  die  Gute 
des  Präparats,  da  in  den  verschiedenen  Jahren  der  Thran  bald  heller,  bald  dunkler 
ausfällt  und  zwischen  der  Farbe  des  weissen  Franzweines  und  der  des  Madeira  variirt. 
Dunklere  Farbe  lässt  auf  bei  der  Gewinnung  des  Thrans  angewandte  Hitze,  hellere 
auf  künstliche  Bleichmittel  (durch  welche  das  Ranzigwerden  bedingt  wird)  schliessen. 
—  Das  alte  Vorurtheil,  dass  der  braune  Leberthran  mehr  Jod  enthalte  und  wirksamer 
sei,  ist  längst  widerlegt;  ebenso  unbegründet  aber  ist  eine  in  neuester  Zeit  unter  der 
Maske  der  Wissenschaftlichkeit  hervortretende,  im  wesentlichen  aber  nur  auf  indu- 
strielle Speculation  beruhende  Anpreisung  einer  besonders  heilkräftigen  Sorte,  des 
it  J«agb'schen  Leberthrans,  des  von  lasebln  oder  Meyer,  welche  eben  nichts  mehr 
und  nichts  weniger  sind,  als  ein  guter  Thran,  und  keine  anderen  besonderen  Cha- 
raktere besitzt,  als  dass  er  um  100-150  pCt.  theurer  verkauft  wird.*)  —  Die  wesent- 

*)  Auch  andere  Speculanten  haben  sich  dieses  Artikels  bemächtigt  und  kündigen 
weissen,  geruchlosen  etc.  Thran  oder  solchen,  der  mittelst  Dampf  aus  den  frischen 
Lebern  gewonnen  oder  aus  ganz  besonderen  und  geheimen  Bezugswegen  erhalten  sein 
jjy>   j^   1524.  DigitizedbyV^OOgie 


Oleum  Jocoris  Aselli.  495 


liehen  und  bei  der  Wirkung  in  Betracht  kommenden  Bestandtheile  desselben  sind  die 
Fette;  die  Menge  des  Jod  und  Brom  im  Leberthran  ist  so  minutiös,  dass  sie  jeden- 
falls nicht  das  wirksame  Princip  desselben  darstellt;  das  Propylamin,  dem  man  in 
neuerer  Zeit  die  Wirkung  d^s  Ol.  Jecoris  Zuschreiben  will,  ist  in  demselben  nicht 
vorhanden,  sondern  ein  künstlich  bewirktes  Zersetzungsproduct.  —  Nach  Ninrntin 
verdankt  der  Leberthran  seinen  Vorzug  vor  anderen  Fetten  den  beigemischten  Gallen- 
bestand theiten,  indem  er  vermöge  derselben  besser  resorbirt  und  leichter  oxydirt  wer- 
den soll.  Der  seiner  Gallenbestandtheile  beraubte  Leberthran  soll  die  Eigenschaft 
der  leichten  Resorptionsfähigkeit  verlieren,  wie  umgekehrt  andere  Oele  durch  Bei- 
mischung von  Gallenstoffen  besser  durch  die  thierischen  Häute  durchgängig  worden. 
Was  die  Oxydirbarkeit  der  Fette  betrifft,  so  sind  nach  Ninmann  die  Fette  der  Fische 
am  leichtesten  verbrennbar,  und  oben  an  steht  stets  das  aus  der  Leber  gewonnene 
Fett.  Auch  ■■ebbcim  nimmt  an,  dass  die  Wirkung  des  Leberthrans  auf  seiner  leich- 
ten Resorbirbarkeit  beruhe,  schreibt  dieselbe  aber  seinem  Gehalt  an  freien  Fettsäuren 
zu.  Um  seine  Verdaulichkeit  noch  mehr  zu  erhöhen,  schlägt  er  vor,  Zusätze  von 
gereinigter  Oleinsäure  zu  versuchen.  Auch  Experimente  mit  dieser  allein,  als  Ersatz 
des  Leberthrans,  wären  empfehlen swerth.  —  100,0  35  Pf.] 

Innerlich:  zu  1-4  Theelöff'el  [für  Kinder]  bis  1-4-8  Esslöffel  [für  Er- 
wachsene] des  Tages,  meistens  pur  [guter  Leberthran  ist  nicht  von  so  widrigem 
Geschmacke,  als  dass  es  der  vielen  Künsteleien  bedürfe,  welche  man,  um  seinen  Ge- 
brauch angenehmer  zu  machen,  vorgeschlagen  hat,  zumal  da  die  meisten  dieser  Pro- 
ceduren  das  Gegentheil  von  dem  erreichen,  was  sie  bezwecken,  und  den  Thran  noch 
widerwärtiger  machen ;  hierher  gehört  namentlich  die  Chocolade  aus  Ol.  Jecoris,  ver- 
schiedene Lecksäfte,  Dragees  u.  s.  w.,  mit  denen  sich  namentlich  die  französische 
Pharmacie  in  neuerer  Zeit  abgequält  hat.  Kinder  gewöhnen  sich,  nachdem  der  erste 
"Widerwille  überwunden,  leicht  an  den  reinen  Thran,  ja  betrachten  ihn  oft  später  als 
Leckerbissen;  Erwachsene  können  sich  vor  der  Geschmackeinwirkung  desselben  am 
besten  schützen,  wenn  sie  vor  dem  Einnehmen  den  Mund  mit  einer  stark  pfefferminz- 
haltigen  Flüssigkeit  ausspülen  oder  einen  starken  Pfefferminzkuchen  vorher  essen. 
ie  P«n(ine  empfiehlt  einen  Theelöffel  Oel  mit  1  Gelbei  und  10  Tropfen  Pfefferminzöl 
und  einem  halben  Glas  Zuckerwasser  zusammenzuschüttein.  Dies  soll  eine  gute  ge- 
schmacklose Emulsion  geben.  Sqnibb  wlil  den  Leberthran  mit  einer  5prooentigen 
Gummi* arabicum-Lösung  geben,  die  den  Geschmack  verdeckt.  Auch  durch  Zusatz 
von  einigen  Tropfen  Rum  soll  der  Geruch  des  Ol.  Jecoris  wesentlich  gedeckt  werden; 
desgleichen  durch  Arac:  Ctiparl.  —  In  neuester  2^it  empfiehlt  Paaesi,  um  dem 
Leberthran  einen  besseren  Geschmack  zu  geben,  folgendes  Verfahren:  man  mische 
20  Th.  Leberthran  mit  1  Th.  gemahlenem ,  gebranntem  Kaffee  und  V3  gebranntem 
Eifenbeinmehl.  Diese  Mischung  wird  in  einem  gut  verkorkten  Gcfässe  V4  Stunde 
hindurch  im  Wasserbade  einer  Temperatur  von  50^-60^  C.  ausgesetzt  dann  noch 
3  Tage  stehen  gelassen,  zum  öfteren  geschüttelt,  endlich  filtrirt.  Der  Leberthran 
wird  durch  diese  Procedur  ganz  klar,  hat  einen  angenehmen  Geruch  und  einen  nicht 

soll,  als  besonders  heilkräftig  an.  Diesen  Empfehlungen,  welche  zum  Theil  von  der 
Aegide  berühmter  Namen  gedeckt  werden,  ist  durchaus  zu  misstrauen.  Es  giebt  für 
den  Leberthran  nur  einen  einzigen  Markt  in  Norwegen,  und  zwar  in  der  Stadt  Bergen ; 
für  die  Aechtheit  des  angeblich  aus  anderen  Quellen  bezogenen  fehlt  jede  Garantie. 
Ein  durchaus  farbloser  und  vollkommen  gcruchsfreier  Thran  existirt  nicht  und  kann 
der  Natur  der  Sache  nach  nicht  existiren.  Von  der  Mehrzahl  der  als  „färb-  und 
geruchlos*'  gerühmten  Thransorten  darf  mit  Wahrscheinlichkeit  behauptet  werden,  dass 
sie  aus  einem  vegetabilischen  (vielleicht  Oleum  Sesami),  mit  einer  geringen  Quantität 
Leberthran  versetzten  Oele  bestehen. 

Digitized  by  VoiOOQlC 


496  Oleum  Jecoris  jodatum. 


unangenehmen  leichten  Fischgeschniack.  Die  Flüssigkeit  muss  in  einem  verschlosse- 
nen Gefasse  aufbewahrt  werden.  —  Am  sichersten  wird  der  beregte  Uebelstand  durch 
den  solidificirten  Leberthran  (Leberthran-Gel^e),  eine  Vermischung  von  6  Ol. 
Jecoris  mit  1  Cetac,  gehoben;  die  durch  diese  Procedur  gewonnene  gallertartige  Con- 
sistenz  des  Leberthrans  gestattet,  ihn  in  Oblate  gehüllt  ohne  Belästigung  der  Ge- 
schmacksorgane zu  verschlucken;  die  Dosis  des  solidificirten  Leberthrans  ist  ein  ge- 
häufter Theelöffel.  —  Oefter  angewendet  wird  die  Verbindung  von  Leberthran  mit 
Malzextmct  zu  gleichen  Theilen,  indem  man  auf  500  Grm.  Leberthran  ein  Eigelb  zu- 
setzt. Der  Gebrauch  des  Thrans  in  Capsules  nimmt  zwar  den  Geschmack,  lässt 
aber  das  den  meisten  Patienten  sehr  lästige  Aufstossen  nicht  immer  fortfallen.  —  Die 
nicht  selten  durch  den  Leberthran  bewirkte  Belästigung  der  Verdauung  vermeidet 
man  am  besten  dadurch,  dass  man  den  Thran  mit  einer  geringen  Quantität  Ol.  Menth, 
piper.  (1  Tropfen  auf  25,0)  oder  mit  etwas  Aether  (Fester)  versetzt;  ausserdem  thut 
man  gut,  den  Thran  nicht  vor,  sondern  nach  der  Mahlzeit  nehmen  zu  lassen.] 

Aeusserlich:  als  Einreibung  [bei  chronischen  Hautausschlägen;  Halm- 
stea  lässt  bei  Psoriasis,  Impetigo  und  anderen  Exanthemen  den  Körper  acht  Tage 
hindurch  mit  Leberthran  einreiben  und  während  dieser  Zeit  die  Bett-  und  Leibwäsche 
nicht  wechseln;  locale  Ausschläge  und  torpide  oder  bösartige  Geschwüre,  phagedä- 
nische  Schanker  werden  mit  in  Leberthran  getauchten  Compressen  bedeckt  undWachs- 
taffet  darüber  gebunden.  —  Bei  Phthisis  pulmonum:  Einreibungen  der  Brust  und 
des  Rückens],  zu  Einspritzungen  [als  Klystier  bei  Mastdarmgeschwüren,  Co- 
litis, Beckenabscessen  —  lalmsten],  als  Augenmittel  [gegen  llornhautflecke], 
in  Seifenform  [s.  Sapo  Olei  Jecoris]. 


1525.  Bf 

Ol.  Jecoris  Aselli  100,0 

Spirit.  50,0 

Ol.  Menth,  pip.  0,3. 
MDS.  Esslöffelweise  zu  nehmen.    [Soll  eine 


15:^6.  Rf 

Kalii  jodati  0,3 
Tinet.  Jodi  gtt  30 
Glycerin.  pur.  300,0 
Syr.  Rub.  Idaei  50,0. 


sehr  angenehme  Darreichungsweise  sein.]   i  MDS    l  Esslöffel  V,  Stunde  vor  der  Mahl- 
Rooland.  ^®***     ^-^^^  Ersatz  des  Leberthrans.] 

I  -  Larmande. 

OleiH  Jecoris  j^datuw.  Jodirtor  Leberthran.  [Zur  Verstärkung 
der  Leberthran  Wirkung  bei  Scrophulosis  ist  die  Versetzung  des  Thrans  mit  Jod  vor- 
geschlagen worden,  und  zwar  in  der  Starke  von  0,05-0,1  auf  30,0.  —  Lebert  verordnet 
Ol.  Jecoris  Aselli  500,0,  Kai.  jodat.  5,0-10,0  und  Jod.  pur.  0,15-0,3,  umgeschüttelt 
Morgens  und  Abends  einen  Esslöffel  zu  nehmen.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  rein  oder  in  Capsules 
[zu  0,02  Jod]. 

Oleuw  jecoris  ferratnw.  Eisenhaltiger  Lebert^hran.  [Um  die 
Wirkung  des  Leberthrans  mit  der  des  Eisens  zu  combiniren,  lässt  leaiing  500,0 
Leberthran  mit  5,0-10,0  Limatura  Martis  24  Stunden  lang  digeriren  und  dann  täglich 
2-3  Kinderlöffel  nehmen.  —  C.  SlWTe's  Eisenleberthran  enthält  1  pCt.  benzo^- 
saures  Eisenoxyd.] 

Olenw  Jeeoris  jodatnn  ferratum.    Jod-£isenleberthran.    [Auf 

500  Gr.  Ol.  Jecor.  ferrat.  werden  0,2  Jod  oder  2,0  Tinct.  Jodi  zugesagt.  —  Gebrauch 
und  Desis  wie  beim  vorigen.] 

OleUW  JnglaHdis  NnCUn.  Nussöl.  [Von  Juglans  regia.  —  10,0 
etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  [.selten]  essloffelweise,  rein  oder  in  Emulsion. 

11^   Bf  1525-1526.  Digitizedby^OOglC 


Oleum  Junipcri.  49? 


Acusserlich:  wie  Oleum  Amygdalarura.   [fn  Deulsehland  seiton  frisch, 
darum  hier  wenig  in  Gebrauch.] 

*01ean   JnMiperi.     Oleum  Juniperi   e  Fructibus.     Wachholder- 
beeröl.    Kaddigbeeröl.    [Von  Juniperus  communis.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,2  [2-4  Tropfen]. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [als  Diureticum  und  Anth«lminthicttm]. 
1527.  Bf 

Ol.  Juniperi  2,0 

Spir.  Aeth.  nitrosi 


Tinct.  Digit.  aeth.  ana  10,0. 
MDS.    3stdl.  20-30  Tropfen. 

Tinctura  diuretica  Fh.  p»up. 


1528.  Bf 

Ol.  Juniperi  1,0 
Ol.  Terebinth.  25,0. 
MDS.    Zur    Einreibung    in    die    Nieren- 
gegend. 
[Bei  Hydrops.] 

Olenm  Juniperi  e  Ligno.   Wachholderholzöl.   [10,0  etwa  15  Pf.] 
Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [bei  Lähmungen,  Hydrops,  chronischen 
Hautausschlägen]. 

Oleuw  Jnniperi  empyrenmatieaw.  Oleum  Juniperi  Oxycedri. 
Oleum  Cadinura  Fh.  Awtr.  Empyreumatisches  Kadeol.  [Von  Juniperus 
cadina  seu  Oxycedrus.  —  Empyreumatisches  Gel  von  Consistenz  und  Ansehen  des 
Theers  und  wachholderartigem  Geruch.  —  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,15-0,3  [3-6  Tropfen]  mehrmals  täglich  [als  Anthel- 
minthicum  und  gegen  chronische  Hautleiden] ,  in  Gallertkapseln,  Pillen, 
ätherischer  Lösung. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [bei  Rheumatismus,  Arthritis  und  bei 
chronischen  Hautkrankheiten],  rein,  in  Salben  [1  mit  3-5  Fett],  in  alkalischen 
Seifen  [z.  B.  1  Th.  Ol.  Cadinum  mit  1  Th.  Fett  und  V2  Th.  Liq.  Kali  caustic.]. 

1529.  IV 
Ol.  Juniperi  empyr. 
Sapon.  virid.  ana  25,0 
Spir.  50,0. 

MDS.    Zur  Einreibung.    [Bei  Psoriasis.] 
V.  Hebra's  flüssige  Theersalbe. 

1530.  IV 
Ol.  Juniperi  empyr. 
Natr.  carbon.  puri 
Picis  liquid,  ana  2,5 


Adipis  suilli  20,0. 
MDS.   Zum  Auflegen.     [Gegen  Eczem.] 

Ouyot. 

1531.  IV 

Ol.  Juniperi  empyr.  25,0 
Galcii  sulfurat.  subt.  pulv^  150,0. 
M.  exactissime.    D.  S.  Streupulver.    [Bei 
brandigen  Geschwüren  3-6  mal  tägl.  auf- 
zustreuen nach  vorgängiger  Reinigung.] 
▼.  Sigmund. . 

*01f  MH  Lauri  s.  laurinum.  Oleum  Lauri  unguinosum  s.  expressum. 
Onguent  de  Laurier.  Lorbeeröl.  [Fettes  Gel  aus  den  Früchten  von  Lauras 
nobilis.  —  Enthält  einen  Antheil  ätherischen  Gels.  —  Von  salbenartiger  Consistenz 
und  grüner  Farbe.  —  10,0  10  Pf.] 

Nur  äusserlich:  in  Salben,  Pflastern  [mit  I-IV2  Th.  Wachs  oder 
Harz],  Geraten  [mit  V3-V2  Th.  Wachs],  Linimenten. 

OleiH  Lauri  aethereim.    Aetherisches  Lorbeeröl.    [Aus  dem 

fetten  Oleum  Lauri  mit  Dämpfen  destillirt.  —  0,1  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,025-0,15  [V^-S  Tropfen].    [Selten,  als  Nervinum.] 

Oleum  Laura-Cerasi*  EirschlorbeeröL  [AetherLsches  Gel  aus  Prunus 
Lauro-Cerasus.  —  Dem  Bittermandelöl  sehr  ähnlich,  jedoch  angenehmer  von  Geruch. 
—  Blausäurehaltig.] 

Innerlich  und  äusserlich:    wie  Ol.  AmygdaL  am,  aether..  [war 

Ewald  und  Simon,  ArzneiTerordnungtl«hre.   10.  AnA.      «  j^2 

I^  1527-1531.  -^^ 


498  Oleum  Lavandolae. 


früher  diesem  vorzuziehen,  weil  es  durch  eine  wunderbare  Fugung  der  Arzneitaxe  zu 
einem  billigeren  Preise  gekommen  war.  Jetzt  ist  es  aus  der  Taxe  fortgeblieben,  darf 
deshalb  nach  der  Analogie  wie  Ol.  Amygdal.  am.  aether.  berechnet  werden  und  hat 
dann  freilich  keinen  Vorzug  vor  jenem]. 

NNenM  Lafaidlllae.  Lavendelöl.  Spieköl.  [Von  Lavandola  Vera. 
—  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen  —  selten]. 

Aeusserlich:  als  Geruchs -Corrigens  zu  vielen,  namentlich  cos- 
metischen  Mitteln;  bildet  einen  Bestand theil  der  Peiies'schen  Bäder.  [S. 
Ol.  Rosmarini.] 

OlflM  Lilii*  Lilienöl.  [Infundirtes  Oel  mit  den  frischen  Blüthen  von 
Lilium  album. 

Als  Verbandmittel  zuweilen  in  Gebrauch. 

*01fm  Lini*  Leinöl.  [Von  Linum  usitatissimum.  —  Austrocknend.  — 
100,0  40  Pf.] 

Innerlich:  esslöflfelweise  rein  [1-2  Esslöffel  täglich  gegen  schmerzhafte 
Hämorrhoidalleiden],  in  Emulsion  [mit  Eigelb,  soll  das  beste  Deckungsmittel  für 
scharfe  ätherische  Oele  sein,  z.  B.  Ol.  Cinnamom.  acut,  bei  den  gegen  Cholera  em- 
pfohlenen grösseren  Dosen.  —  Bei  der  innerlichen  Verordnung  gebe  man  Ol.  Lini 
recenter  expressum,  dessen  Preis  sich  etwas  höher  stellt]. 

Aeusserlich:  zu  [eröffnenden]  Klystieren  [2-4  Esslöffel  zum  Clysma], 
zu  Umschlägen,  Einreibungen,  Linimenten  [Aq.  Calcar.  mit  Ol.  Lini 
ana  bei  Verbrennungen],  Salben  [3  Th.  Ol.  Lini  mit  1  Th.  Gera  flava]. 

Das  Oleum  Lini  inspissatum  s.  Viscum  aucuparium  wird  zu- 
weilen zur  Bereitung  von  Pflastermassen  verwendet.  [Veigl.  Empl.  Canthar. 
Paris.  S.  270]. 

Oleun  LlHi  sulftiratlW.  Balsamum  Sulfuris  simplex.  Geschwe- 
feltes LeinöL  Einfacher  Schwefelbalsara.  [1  Th.  Sulfur.  sublimatam  in 
6  Th.  erhitzten  Leinöls  gelöst.  —  10,0  10  Pf.] 

Nur  äusserlich:  zu  Einreibungen  [als  Zertheilungsmittel  bei  torpiden 
Geschwülsten],  als  Verbandmittel  [bei  schlaffen  Geschwüren],  zur  Bereitung 
des  OL  Terebinth.  sulfuratum  [s.  dieses]. 

Ein  im  Publikum  ziemlich  beliebtes  altes  Arcanum,  welches  unter 
dem  Namen  Oleum  Haarlemense,  Haarlemer  Oel,  Tilly-Oel  u.  s.  w. 
häufig  als  Panacee  für  das  ganze  Haar  innerer  und  Äusserer  Aflfectionen 
gebraucht  wird,  dürfte  im  wesentlichen  aus  Ol.  Lini  suKuratum,  in  einem 
ätherischen  Oele  aufgelöst,  bestehen. 

OlenM  LithaHthracis«  Aetherisches  Steinkohlenöl.  Benzin. 
[Aus  der  trockenen  Destillation  der  Steinkohle  gewonnen.  —  Stark  theerartig  riechend, 
von  gelbbrauner  Farbe.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  taglich  [gegen  Ge- 
hirnerweichung (▼.  Sehöller)  und  Phthisis  empfohlen],  in  Pillen  [gelatinirten],  mit 
fettem  Oele  in  Gallertkapseln. 

*01ean  Macidis.  Muscatblfithöl.  [Von  Myristica  fragrans.  — 
10,0  60  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Einreibungen,  als  Zahnschmerz- 
mittel [auf  Baumwolle  in  den  hohlen  Zahn  gesteckt]. 


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Oleum  Majoranae.  499 


1532.  I!; 

Ol.  Macidis  2,0 
Spir.  aether.  25,0. 
D.  S.   2st(il.  12  Tropfen.     [Zur  Auflösung  von  Gallensteinen,  statt  des 
Durande'schen  Mittels.]  Kraus. 

Olenm  Najeranae.   Meiranöl.    [Von  Orlganum  Majorana.  —  1,0  20  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,025-0,15  [*/2-3  Tropfen  —  selten]. 
Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Einreibungen. 

Olenm  Nflissae«  Melissenöl.  Cltronen-Melissenöl.  [Von  Melissa 
officinalls.  —  0,1  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen  —  als  Antispasmodicum ,  als  an- 
genehmes Corrigensl. 

Aeusserlicn:  als  Zusatz  zu  krampfstillenden  Einreibungen. 

Olfnm  Nfüthaf  crispae«  Krauseminzöl.  [Von  Mentha  crlspa.  — 
1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  als  Zusatz  zu  Pflastern. 

Oleum  Nenthae  erispae  terebintluMatiiiii.    Terpentinhaltiges 

Krauseminzöl.  [15  Th.  Fol.  Menthae  crispae  werden  mit  1  Th.  Terpentinöl 
Übergossen  und  mit  Dampf  destillirt.  —  1,0  etwa  5  Pf.] 

Nur  äusserlich:  zu  Einreibungen,  Salben,  Pflastern. 

*01enH  Nenthae  piperitae.  Pfefferminzöl.  [Von  Mentha  piperlta. 
—  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich  [von  Reeavier 
2  Tropfen  alle  5  Minuten  gegen  Cholera],  rein,  als  Elaeosaccharum,  in 
Rotulis,  in  ätherischen  und  Spirituosen  Lösungen,  häufig  als  Corrigens 
zu  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [in  neuester  Zeit  ganz  besonders  gegen 
Neuralgien  empfohlen:  felUvx],  als  Riechmittel,  zu  Zahntropfen  [ange- 
nehmer Zusatz  zu  sehr  vielen  Zahnmitteln,  z.  B.  zu  der  beliebten  Odontine,  einer 
meist  mit  Magnesia  versetzten  Provenceröl- Seife.] 

1533.  Ht 

Ol.  Menth,  pip.  0,5 
Aeth.  acet.  5,0. 
D.  S.   2stdl.  10-15  Tropfen. 

Olenm  Nillefelii.  Schafgarbenöl.  [Von  AchUlea  Millefolium.  — 
Blau.  —  0,1  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,025-0,15  [V^- 3  Tropfen  —  wegen  des  hohen  Preises 
selten  in  Anwendung.] 

OlenM  Nyirhae«  Myrrhenöl.  [Von  Balsamodendron  Ehrenbergian.  und 
Myrrha.  —  1,0  etwa  120  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen.  —  Selten.] 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Zahnpulvern  und  Tincturen. 

Oleum  Nueis  avellaiieae«    Huile  d'Epurge  Fh.  dall.  Haselnussöl. 

[Ein  gelblich  klares  Gel,  von  gutem,  süssem  Geschmack,  welches  aber  die  ihm  in 
Frankreich  nachgerühmte  abführende  Kraft  in  nicht  höherem  Masse  besitzt^  als 
jedes  andere  Gel.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  30,0-60,0,  rein  oder  in  Emulsion. 


fEmO^^^ 


5oö 


Oleum  Öltvamni. 


*01fnM  Nucistaf«  Oleum  Myristicao.  Oleum  Nucum  moscbatarum 
s.  Nucistae  expressum.  Oleum  Nucis  raoschatae  Fh.  Aistr.  Butyrum 
Nucistae.  Balsamus  moschatus.  Muskatbutter.  Muskatnussöl.  [Fettes 
Od  aas  den  Früchten  von  Myristica  fragrans.  —  Ceratconsistenz.  —  10,0  30  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  0,1-0,5  in  Emulsion. 

Aeusserlich:  zu  Linimenten,  Salben  [vergl.  Ceratum  Myristicae 
s.  Balsamum  Nucistae,  dessen  Consistenz  übrigens  für  den  practischen  Gebrauch  eine 
unbequeme.  —  In  der  f  h.  Aistr.  ist  die  Bezeichnung  Balsamum  Kucistae  synonym  mit 
Oleum  Nucistae],  zu  Pflastern  [Bestandtheil  des  in  der  Volksmodicin  sehr  ange- 
sehenen Kle|i|ierheiii'schen  Magenpflasters]. 


1534.  IV 

Ol.  Nucist.  10,0 

Ol.  Oliv,  provinc.  30,0 

Ol.  Menth,  pip.  0,5. 
M.  f.  liniment.     D.  S.  Thcelöffelweise  in 
die  Magengegend  einzureiben. 


1535.  IV 

Ol.  Nucist.  5,0 

Ungt.  Rosmar.  comp.  10,0. 
F.  unguentura.     D.  S.  Zur  Einreibung. 


1536. 


IV 


•  Empl.  saponat.  30,0 

Leni  calore  liquat  et  semirefrig. 
adde 
Ol.  Nucist.  10,0 
Ol.  Menth,  crisp. 
Ol.  Carvi  ana  0,25 
Ol.  Chamom.  citr. 
Ol.  Absinth,  ana  0,05. 
F.  emplastrum.    D.  S.  Magenpflaster  [als 
Surrogat  des  Elepperbein^schen]. 


"^Olenm  Olivarmil.  Oleum  provinciale.  Oleum  Olivarum  virgineum. 
Olivenöl.  Provenceröl.  Genuescr  Oel.  Nizza-Oel.  Speiseöl.  [Aus  dem 
Fruchtfleische  der  Olea  europaea  in  der  Kälte  gepresst,  von  gelber,  oft  beinahe 
grünlicher  Farbe.  Fast  geruchlos,  von  angenehm  öligem  Geschmack.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  esslöffelweise  mehrmals  täglich  pur  [bei  Hämorrhoidal- 
leiden, bei  chronischen  Catarrhen,  bei  Vergiftungen],  als  Linctus  [mit  einem 
Syrup  ana],  in  Emulsion  [mit  Gummi  Arab.  oder  Vitell.  ovi]. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [bei  Phthisis,  Rheumatismus,  hydro- 
pischen  Affectionen,  bei  Scharlach,  wo  sie  schon  längere  Zeit  vorgeschlagen  und  an- 
genehmer sind  als  die  SchneemaHii'schen  Speckeinreibungen],  zu  Injectionen, 
Klystieren,  Linimenten,  Salben  und  Pflastern. 

Ol.  Amygd.  acth. 

Ol.  Rosae  ana  0,1 

OL  Aurant  Flor.  0,25 

Ol.  Citri  0,5. 
MDS.  Haaröl  [welches  man,  wenn  es  roth 
gewünscht  wird,  durch  kurze  Digestion 
mit  Rad.  Alkannae  färben  und  filtriren 
liisst.] 


1537.  Bf 

Ol.  Oliv. 

Syr.  Amygd.  ana  50,0. 
MDS.    t>stdl.  1  Esslöffel.      [Bei   entzünd- 
lichen Katarrhen.] 


1.538.  B, 

Ol.  OUv.  100,0 

Oleum  Olivarnm  conminMe.    Gemeines  Olivenöl.    [Ebenfalls  aus 

dem  Fruchtfleisch  von  Olea  europaea  hergestellte  geringere  Sorte,  von  gclbbraunlicher 
oder  grünlicher  Farbe,  durch  krystallinische  Ausscheiduugon  trübe  oder  breiartig,  in 
der  Kälte  ziemlich  fest.     10,0  5  Pf.'] 

Aeusserlich:  wie  das  vorige. 

Oleum  Origaii  eretiei.  Spanisch  Hopfenöl.  [Gelblich.  —  1,0 
etwa  10  Pf.] 

Nur  äusserlich:  als  Zahnschmerzmittel,  zu  reizenden  Einrei- 
bungen, zu  aromatischem  Badespiritus. 

Oleom  Ovoriim.    Eieröl.    [Von  dicklicher  Consisleuz.  —  1,0  etwa  15  Pf.] 

Nur  äusserlich:  als  Augenmittel  bei  Hornhauttrübungen,  zur 
Bepinselung  von  Excoriatiouen. 

at§r  Bf   1534-1538.  DigitizedbyV^OOglC 


Oleum  Pctrac  Italicum.  501 


Oleum  Palmae.  Palmöl  [nicht  mit  Clu-istpaliuöl:  Ol.  Riciiii,  und  mit 
Cocospalmöl :  Ol.  Cocos,  zu  verwechseln].  Palmbutter.  [Fettes  Oel  aus  den 
Früchten  einer  verschieden  angegebenen  afrikanischen  Palme,  von  buttcrartiger  Con- 
sistenz,  im  frischen  Zustande  orangegelb,  später  weiss,  von  angenehmem,  entfernt  an 
Benzol  erinnerndem  Geruch.] 

Aeusserlich:  wie  Oleum  Olivarum,  Papaveris  u.  s.  w.  [und  ohne 
Vorzüge  vor  demselben]  zu  verwenden. 

*01eilBI  Papaveris«  Mohnöl.  [Von  Papaver  somniferum.  — Eintrocknend. 
~  100,0  60  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  Ol.  Olivarum. 

Oleum  PediiH  Tanri.  Klaucnöl.  Ochscnpfotcnfctt.  [Sehr  leicht 

ranzig  werdendes  thierisches  Feit.  —  10  0  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  und  vorzugsweise  zur  Bereitung 
von  Haarölen. 

Oleum  Petrae  Italieiim«  Petroleum  crudum.  Barbados-Tar.  Rock- 
Oil.  Steinöl.  Bergöl.  Bergnaphtha.  Petroleum.  [Gelbliche  oder 
röthliche,  klare  Flüssigkeit,  von  irisirender  BeschafTenheit  und  eigenthümlichem,  an 
Asphalt  erinnerndem  Geruch,  in  fetten  Gelen,  Aether  und  absolutem  Alkohol  leicht, 
in  gewöhalichem  Spiritus  schwer  löslich.  —  Spec.  Gew.  0,75-0,85.  —  10,0  10  Pf. 
—  Das  amerikanische  Petroleum  unter.scheidet  sich  von  dem  arzneilich  gebrauch- 
ten wesentlich  im  Geruch,  dürfte  jedoch  in  seinen  therapeutischen  Eigenschaften,  nach 
den  damit  angestellten  Versuchen  (gegen  Frost,  rheumatische  Affectionen)  diesem 
nicht  nachstehen.  In  der  Veterinär-Praxis  vordient  es  wegen  seines  bedeutend  billi- 
geren Preises  den  Vorzug.  —  Ausser  dem  Aether  Potrolei  sind  verschiedene  flüchtige 
Kohlenwasserstoffe  aus  dem  Petroleum  dargestellt  worden,  von  denen  dasRhigolen 
das  flüchtigste  ist;  femer  das  Kerosolen,  Benzolen,  Gasölen  u.  a.  Erstere  bei- 
den Substanzen  sind  von  Sinjis««  alslocalo  Anästhotica  empfohlen  worden.  Ob 
sie  in  der  That  irgend  etwas  Besonderes  leisten .  ist  bisher  durch  genügende  That- 
sachen  nicht  festgestellt  worden.] 

Innerlich:  kaum  angewendet;  statt  dessen  Aether  Pctrolei  [vergl. 
diesen]. 

Aeusserlich:  zu  Ohrentropfen,  Einreibungen  [namentlich  als 
Frostraittol  und  gegen  Rheumatismus,  in  neuester  Zeit  hauptsächlich  auch  gegen 
Krätze  empfohlen;  die  Angaben  über  die  Wirksamkeit  des  Mittels  sind  von  ver- 
schiedenen Autoren  sehr  verschieden:  nach  den  einen  wirkt  es  unfehlbar,  nach  den 
anderen  lässt  es  oft  im  Stiche],  Linimenten  [mitLiq.  Ammonii  caust  und  fetteip 
Oel],  Salben  [1  mit  5-10  Fett],  als  Riechmittel  [mit  Pix  liquid,  ana  bei 
Ohnmächten  und  Eclampsie:  ?•  Sk«da]. 

1539.  H  I  Liq.  Ammon.  caust.  10,0. 

Ol.  Petrae  Ital.  12,0  '   M.  f.  linimentura.    D.  Zum  Einreiben. 


Ol.  Terebinth.  3.0 
Spir.  Juniperi  100,0. 
MDS.    2-3mal  täglich  die  Lendengegend 
damit  zu  waschen. 
[Bei  Hydrops  mit  Torpor  der  Genital- 
Organe.] 

Vogt. 

1540.  Rr 

Ol.  Petrae  Ital. 
Ol.  Lini  ana  20,0 


[Bei  Frostbeulen.] 


1541.  Bf 

Ol.  Petrae  Ital.  4,0 
Ol.  Foenic.  0,5 
Spir.  30,0. 
MDS.   Umgeschüttelt,  einzureiben. 
[Bei  Prostbeulen.] 
[Ein   ähnliches,   nur   durch  Lignum 
santalinum  roth  gefärbtes  Präparat  ist  die 
Eau  sib6rienne.] 


^itiiMgy^^MXlJft 


502 


Oleum  Petroselini. 


15i3.  Y{f 

IV                                               I  Ol.  Terebinth. 

Camphor.  0,6                                      i  Ol.  Lini  ana  30,0 

solve  in  Ol.  Succini 

Ol.  Petrae  Ital.  6,0  Ol.  Ligni  Juniperi 

adde  Ol.  Petrae  Ital.  ana  15,0. 

Ungt.  cerei  24,0.  MDS.    Zur  Einreibung.     [Ein  unter  dem 

Frostsalbe.  Namen  „British  Oil*"  in  England  und 

Sondelin.  Aroerika  viel  gebrauchtes  Mittel  gegen 

I  Lähmungen,  Rheumatismen  u.  s.  w.] 

Petersilienöl. 


1542. 


D.  S. 


[Von  Apium  Petroselinum.  — 


Oleiun  Petroselini. 

1,0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen  —  als  Diureticum  zu  beachten.] 
Aeusserlich:  in  Salben  [gegen  Ungeziefer]. 

Oleum  phospheratUM.  Fhosphorhaltiges  Oel.  [l  Th.  Phosphor 
in  80  Th.  Ol.  Amygd.  erwärmt,  umgeschüttelt  und  dann  das  Oel  von  dem  nicht  auf- 
gelösten Phosphor  decantirt.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,5-1,2  (!),  in  Emulsion. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [meist  mit  anderen  fetten  Oelen  mehr 
oder  weniger  verdünnt],  als  Zahnschraerzmittel  [ein  kleiner  Tropfen  aus  einer 
Mischung  von  Ol,  phosphor.  3  Th.  mit  Ol.  Caryophyll.  1  Th.  auf  Watte  in  den  ca- 
liösen  Zahn  gebracht  und  die  Höhlung  dann  mit  Mastix  verschlossen]. 

Oleum  Picis  liqnidae  s.  Oleum  Cedriae  s.  Oleum  Pini  rubrum. 
.Theeröl.    [Aus  der  DestiDation  des  Theers  gewonnen.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  bei  chronischen  Hautausschlägen. 
Zu  desinficirenden  Mischungen  [statt  der  Pix  Lithantracis.  — -  Vergl.  diese.] 

1544.  Bf 

Ol.  Picis  liquid.  5,0 
Spir.  camph. 
Tinct.  Myrrh.  ana  15,0 
Linim.  saponato-ammon.  10,0. 
MDS.  1  Theelöffel  dieser  Tinctur  mit  i  Liter 
Wasser  zu  Einspritzungen,  Waschungen 
u.  s.  w. 

Skinner's  Deodorisant  and 
antiscptic  Tincture. 

Olenm  Pini  (aetherenm).  Ol.  Lanae  Fini  silvestris.  Kiefer- 
nadelöl,  Pichtennadelöl,  WaldwoUöl.  [Aetherisches  Oel  durch  Destillation 
von  Kiefemadeln  von  Pinus  silvestris  erhalten.  —  100.0  35  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [bei  Rheumatismus,  Gicht  u.  s.  w.], 
zu  Inhalationen  [wie  Ol.  Terebinth.]. 

OleUM   Pini  PuMilieiis.     Latschenöl,   Krummholzöl,    Krumm- 
kiefernadelöl.    [Aetherisches  Oel  aus  den  Nadeln  von  Pinus  Pumilio.] 
Aeusserlich:  wie  das  vorige. 

Olenm  Piperis.  Pfeffer  öl.  [Von  Piper  nigmm.  —  Wenig  scharf.  — 
1,0  etwa  45  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich.     [Selten.] 

*01enill   Rapae  s.   Betae.     Rüböl.     Rapsöl.     [Aus  dem  Samen  der 
verschiedenen  Brassica- Arten.  —  100,0  35  Pf.] 
Aeusserlich:  wie  Ol.  Olivarum. 


1545.  Bf 

Ol.  Picis  liquid.  5,0 
Calcar.  ust.  500,0. 

F.  pulvis.    D. 


Skinnner's  Deodorisant  and 
antiseptic  Powder. 


Bf  1542-1545. 


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Oleum  Ricini. 


503 


OleiUn  Rhodii  ligli.  Rhodiumöl.  ßoscnholzöl.  [Ziemlich  aiig^c- 
nehm  riechendes  ätherisches  Oel.  —  1  Tropfen  5  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  cosmetischen  Mitteln  [zum  Ersatz  des 
theuren  Rosenöls.] 

*01eilH  Ricini.  Oleum  Castoris.  Oleum  Palraae  Christi.  Oleum 
Palmae  liquidum.  Castor-Oil.  Bapenna-Lamp-Oil.  Huile  de  Riciii. 
Ricinusöl.  Wunderbaumöl.  Christpalmöl.  Castoröl.  [Aus  dem  ent- 
hülsten Samen  von  Ricinus  communis.  —  Löslich  in  Aethcr  und  starkem  Alkohol.  — 
10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  V2-2  Esslöffeln  mehrmals  täglich,  pur  [vom  erwärmten 
Löffel  zu  nehmen,  um  die  Consistenz  dünnflüssiger  zu  machen,  mit  Kamillenthee  oder 
etwas  Citronensaft;  am  besten  beseitigt  man  die  widrige  Geschmacksempfindung,  wenn 
man  vorher  ein  Pfefferminzplätzchen  nehmen  lässt],  in  Emulsion  [mit  möglichst 
wenig  Gummi,  dessen  Wirkung  die  des  Gels  beeinträchtigt],  in  Gallertkapseln 
[die  jetzt  in  elastischer  Form  mit  bis  zu  5  Gr.  Inhalt  gemacht  werden]  in  eine  Tasse 
schwarzen  Kaffee  gegossen,  in  Schüttelmixturen  [z.  B.  mit  Syrup  und 
Wasser  ana],  in  Gallerte  [solid ificirtes  Ricinusöl,  Ricinusöl-Gelöe,  8  Th.  Ol. 
Ricini  mit  1  Th.  Cetac,  eine  sehr  zweckmässige  und  selbst  von  den  empfindlichsten 
Geschmacksorganen  leicht  ertragene  Form;  Dosis:  ein  gehäufter  Theelöffel  in  Oblate 
gehüllt  —  vergl.  Ol.  Jecoris  Aselli]. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [stärker  eröffnend  als  gewöhnliche  Oel- 
Klystiere;  1-4  Esslöffel  zum  Klystier],  zu  Einreibungen  [selten],  als  Haaröl 
[zur  Beförderung  des  Haarwuchses  in  neuerer  Zeit  vielfach  angewendet]. 

1546.  Bf 


Ol.  Ricini  30,0 
Gummi  Arab.  7,5 

P.  cum 
Aq.  dest.  q.  s. 

Emuls.  150,0 
Syr.  Sennae  25,0. 
MDS.  Stdl.  1  Esslöfifel. 


1547. 


MDS. 


1548. 


100,0 


1^ 
Ol.  Ricini  40,0 
Infus.  Fol.  Menth,  pip. 
Gummi  Arab.  10,0 
Syr.  Succi  Citri  30,0. 
Esslöffelweise  zu  nehmen. 

Velpeau, 


1540.  Bf 

Ol.  Ricini  20,0 

Aether.  5,0. 
D.  S.    1-2 stdl.  1  Theelöffel. 
[Bei  Bandwurm.] 


AUbert. 


1550.  Bf 

Ol.  Ricini  100,0 
Dec.  Sem.  Lini  120,0. 

D.  S.   Zu  zwei  Klystieren. 
[Bei  Wurmreiz.] 


Brera. 


Bf 


Ol.  Ricini  25,0 
Syr.  Succi  Citri 
Aq.  dest  ana  50,0. 
MDS.  Umgeschüttelt,  stdl.  1  Esslöffel. 


1551.  Bf 

Ol.  Ricini  30,0 
Tinct.  Colocinthid.  10,0. 
MDS.   2  mal  täglich   1   Theelöffel  voll  in 
den  Unterleib  einzureiben. 
[Bei  Obstruction.] 

Heim. 


*01eilM  Rosae«  Attar  of  roses.  Rosenöl.  [Von  Rosa  moschata  und 
anderen  Species.  Blassgelblich,  dicklich,  krystallinisch,  erst  bei  einer  Wärme  von  12 
bis  15  <>  C.  schmelzend.  —  1  Tropfen  15  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Geruchs-Oorrigens,  zu  Mundwässern.- 

*01fllHI  Rosmaritti  s.  Rorismariul  s.  Anthos.  Rosmarinöl.  [Von 
Rosmarinus  officinalis.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

I^  1546-1551.  ''VB 

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504 


Oleum  Rusci. 


Aeusserlich:  als  Augenmittel  [Rosmarinöl  in  die  Hände  eingerieben 
nnd  den  Danst  davon  in  die  Augen  einziehen  lassen,  bei  asthenischen  Augenkrank- 
heiten], als  Zusatz  zu  Einreibungen  [Von  KiehcMieist^  als  direct  wirken- 
des Kratzmittel  empfohlen],  Linimenten,  Salben,  Pflastern,  Bade- 
spiritus. [Zu  Bädern  zugesetzt,  wirkt  das  Ol.  Rosmarini  sehr  anregend  und 
belebend.  Die  in  Frankreich  gebräuchlichen  Peuifs'schen  Bäder  bestehen,  nach 
■•«cbtHat^  aus  Natr.  carb.  300,0,  Aluminis,  Kalii  broroat ,  Calc.  carb.  ana  1,0,  Katr. 
phosphoric.  8,0,  Ferr.  sulfuric.  3,0,  Natr.  sulfuric.  5,0  Ol.  Rosmarini,  Ol.  Lavan- 
dulae,  Ol.  Thymi  ana  1  0,  Tinct.  Staphisagriae  50,0.  —  Statt  dieser  complicirten 
Mischung  empfiehlt  T«|iiMiH :  Natr.  carbon.  300,0,  Ol.  Rosmarini,  Ol.  Thymi  ana  2,0.] 


1552.  IV 

Ol.  Rosmarini  120,0 
Ol.  Thymi 

Ol.  Lavandulae  ana  15,0 
Acid.  nitr.  8,0. 


D.  S.  Einige  Esslöfifel  davon  aus  einem 
kupfernen  Gefasse  über  einer  Spiritus- 
flamme verdampfen  zu  lassen. 

Bünmers  desinficirende  Flüssigkeit. 


OlfHH  Eliscit  Oleum  Rusci  betulini.  Oleum  Betulae  empyreuma- 
ticum.  Empyreumatisches  Birkenöl.  Birkenthecr.  Daggat.  [Empy- 
reumalisches  Oel,  aus  der  Schwelung  der  Birkenrinde  gewonnen.  —  Von  sehr  pene- 
trantem Geruch.  —  100,0  35  Pf.] 

Aeusserlich:  bei  Hautkrankheiten,  wie  der  Theer  [vergl.  Pix.  liquid.] 
benutzt  [1  Th.  zu  8  Th.  IfeduUa:  WdlTs  Theerpomade]. 

1553. 


Ol.  Rusci 

Spirit.  vini  ana  25,0 

Aetheris 

Ol.  Rosmarini 


Ol.  Caryophyll. 
Ol.  Bergamott.  ana  1,0. 
M.  D.         Wohlriechendes  Theerpräparat 
▼.  Hebra. 


OleuM  Ensci  aetheremn.    Aetherisches  Birkenöl.     [Aus  der 

Destillation  dos  empyreumatischen  Birkenöls.] 

Aeusserlich:  in  Salben  [0,1-0,5  auf  10,0  Fett]  bei  Hautkrankheiten, 
wie  das  vorige. 

OlfHM  Bntaet  Rautenöl.  [Von  Ruta  graveolens.  —  1  Tropfen  etwa  5  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich. 
Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Einreibungen. 

Oleum  Sabiiae«    Sadebaumöl.    [Von  Juniperus  Sabina  —  10,0  25  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,025-0,05-0,15  [V2-I-3  Tropfen],  vorsichtig  steigend, 
2-3  Mal  täglich,  als  Oelzucker,  in  Pillen,  in  Spirituosen  Lösungen. 
Aeusserlich:  zu  Salben,  Pflastern,  Einreibungen  [zur  Beförde- 
rung des  Haarwuchses  bei  Alopecie  von  Piieis  versucht]. 


1554.  IV 

Ol.  Sabinae  0,5 
Croci  pulv. 

Extr.  Centaurei  ana4,0. 
F.  pil.  60.    Consp.  Cinnam.    D.  S.  3  mal 
täglich  3-6  Pillen. 

[Bei  Amenorrhoe  ex  torpore.] 

1555.  Bf 

Ol.  Sabinae 

Ol.  Rutae  ana  0,3 

tere  c. 
Sacch.  albi  30,0 

S0^  ^  1122-1135; 


solve  in 
Aq.  dest  150,0 

adde 
SjT.  Sacch.  30,0. 
D.  S.   2stdl.  1  Esslöffel. 
[Bei  Amenorrhoe.] 


Lebert. 


1556.  1^ 

Ol.  Sabinae  2,0 
Ol.  Therebinth.  rcctific.  30,0. 
MDS.  In  die  innere  Schenkelfläche  einzu- 
reiben.    [Bei  Retentio  oder  Suppressio 
mensium.j  FuoIib. 


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Goo 


'8 


le 


Oleum  Salviac. 


'>05 


Olenm  Salviae,  Salbciöl.  [von  SalFia  ofncinalis.  —  1  Tropfon 
etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täglich,  als  Oel- 
zucker,  in  Pillen,  Trochisci,  Rotuli,  Tropfen. 

Aeusserlich:  zu  Inhalationen,  als  Zusatz  zu  Zahnpulvern  und 
Latwergen. 


1557.  Bf 

Trochisc.  Morphini  acet  No.  10. 
quorum  quisque  humectetur 
Ol.  Salviac  gtt.  1. 
D.  S.  Abends  und  Nachls  je  1-2  Pastillen 
zu   nehmen.     [Bei   quälendem  Husten, 
verbunden    mit    Naebtschweissen    der 
Phthisiker.]  Waldenbarg. 


1558.  I^ 

Ol.  Salviae  0,1 
MiSt.  sulfur.  acid.  10,0. 
MDS.    Abends    ein    oder   mehrere    Male 
1 2  Tropfen  in  kaltem  Wasser  oder  Him- 
beerwasser zu  nehmen. 
[Gegen  Nachtschweisse.] 

H.  £.  Biohtor. 


OlenM  Santali  citrinit  Ein  stark  balsamisch  riechendes  Oel,  wel- 
ches in  neuerer  Zeit  von  leiiders«B  und  Fanas  als  Specificum  gegen  Tripper 
gegeben  wurde. 

Innerlich:  zu  0,3-0,4  [6-8  Tropfen]  1-2  stündlich  in  Gallert- 
kapseln. 

Oleum  Sassafras.  Sassafras  öl.  Fenchelholzöl.  [Von  Sassafras  ofQ- 
cinale.  —  1,0  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,1  [1-2  Tropfon]  mehrmals  täglich.  [Ziemlich  an- 
j^onehmes  Corrigens.]  In  neuester  Zeit  von  Shelbj  als  Antidot  des  Tabaks 
[wenige  Tropfen,  zum  Rauchtabak  zugesetzt,  sollen  den  durch  denselben  bewirkten 
Schwindel  verhüten  oder  heben]  und  des  Hyoscyamus,  sowie  äusserlich 
gegen  thierische  Gifte  [Bienen-,  Wespen-,  Moskitostiche]  empfohlen. 

Oleum  Serpylli.  Quendelöl.  Feldkümmelöl.  [Von  Thymus  Ser- 
pyllum.  —  0,1  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05  0,1  [1-2  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  reizenden  Einreibungen. 

*Ol€UM  Sinapis«  Senf  öl.  [Aetherisciies  Oel  aus  den  Samen  von  Brassica 
nigra.  —  Von  scharf  durchdringendem,  zu  Thränen  reizendem  Geruch  und  Geschmack; 
auf  der  Haut  Schmerz  und  Röthung  hervorrufend.  —  1,0  20  Pf.]  —  Cave:  starke 
Mineralsäurcn,  Liq.  Aramonii  caust  [wobei  durch  Bildung  einer  neutralen  Ver- 
bindung (Thiosinamin)  die  Wirliung  des  Senföls  sowohl,  wie  die  des  Ammoniaks  voll- 
ständig aufgehoben  wird]  und  Metallsalze.  Mit  Spiritus  in  jedem  Verhältniss 
mischbar,  in  50  Th.  Wasser  löslich. 

Innerlich:  zu  0,004-0,01-0,012  mehrmahls  täglich  [wenig  in  Ge- 
brauch], am  besten  in  Emulsion. 

Aeusserlich:  als  schnell  wirkender  Hautreiz,  meistens  in  spiri- 
tuöser  Lösung  [0.2-1,0  auf  25,0;  der  officinelle  Spiritus  Sinapis  enthält  1  Th. 
in  49  Th.],  in  öliger  Lösung  [0,5-1,5  auf  25,0].  Man  applicirt  das  Senföl 
oder  den  Senfspiritus  auf  zarteren  Hautstellen  mittelst  Einreibungen 
[wobei  jedoch  der  Kranke  wie  die  Umgebung  vor  den  Wirkungen  des  Oels  auf  die 
Augen  möglichst  zu  schützen],  auf  derberen  Stellen  mittelst  Auflegen  von 
mehrfach  zusammengelegtem  Filtrirpapier,  auf  welches  das  Rubefaciens 
getröpfelt  worden. 

Bf  1557byl^k)epie 


506  Oleum  Succini  crudum. 


1559.  Bf 

Ol.  Sinapis  0,1 

Ol.  Amygd.  25,0 

Gummi  Arab.  15,0 

Aq.  Petroselini  150,0 

Syr.  simpl.  50,0. 
MDS.   l-2stdl.  1  Esslöffel.     [Als  Diureti- 
cum  und  bei  Magenverschleimung.] 


1560.  Bf 

Ol.  Sinapis  0,25 
Tinct.  Capsici  annui  5,0 
Spir.  Cochleariae  100,0. 
MDS.    1  Theelöffel  voll  mit  einer  halben 
Tasse  Salbeithee   zum  Mundwasser  zu 
gebrauchen. 

[Bei  Znngenlähmung.] 


1561.  Bf 

Ol.  Sinapis  0,15 

Tinct.  Rhois  toxicod.  5,0 

Spir.  Formic.  25,0. 

MDS.    Vi-1  Theelöffel  voll  auf  gelähmte 
Stellen  einzureiben. 


1562.  Bf 

Ol.  Sinapis  l,ri 

Extr.  Mezerei  aeth.  1,0 

Gamphorae  l\0 

Ol.  Ricini  7,5 

Spir.  dil.  48,0. 
M.  f.  linimentum.    D.  S.   Aeusserlich. 

Linimcntum  Sinapis  compositum. 
Fh.  Brit. 

(Compound  Liniment  of  Mustard.) 


Oleu  SncciMi  crndui.  Rohes  Bernsteinöl.  [Product  aus  der 
trockenen  Destillation  des  Bernsteins.  —  Braun,  von  höchst  widrigem  Geruch.  — 
10,0  etwa  10  Pf.]     Cavo:  Basen. 

Nur  äusserlich:  zu  Einreibungen,  als  Zahnschmerzmittel 
[auf  den  hohlen  Zahn  direct  applicirt  oder  mit  Baumwolle  in's  Ohr  gebracht;  auch 
in  Form  von  Ohrpillen]  und  zur  Darstellung  des  folgenden  Präparats. 

OlfliH  Succini  rfctiicatnm  s.  depuratum.  Gereinigtes  Bern- 
steinöl. [Dünnflüssiger  und  heller  als  das  vorige,  aber  ebenso  unangenehm  von 
Geruch  und  Geschmack.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,75  [5-15  Tropfen]  mehrmals  täglich,  in  Pillen, 
Gallertkapseln,  ätherischen  Lösungen  und  Emulsion  [höchst  un- 
angenehm zu  nehmen]. 

Aeusserlich:  wie  das  vorige. 

Durch  Behandeln  mit  Salpetersäure  verwandelt  sich  das  Ol.  Succini 
in  eine  dunkelbraune,  harzartige  Substanz  von  eigenthümlichem  Geruch; 
dieselbe  ist,  obgleich  mit  dem  Moschus  nicht  in  entferntester  Beziehung 
stehend  auch  durch  ihren  Geruch  niclit  an  denselben  erinnernd,  als 
Moschus  artificialis  bezeichnet  und  zu  0,3- 1 ,0,  für  ähnliche  Fälle  wie 
Moschus,  aber  ohne  Erfolg  angewandt  worden. 

OleUM  Taiaceti«  Rainfarmöl.  [Von  Tanacetum  vulgare.  —  1,0 
etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen],  als  Oelzucker,  in  Pillen, 
in  spirituöser  Lösung,  als  Zusatz  zu  anthelrainthischen  Mitteln. 

Aeusserlich":  zu  Einreibungen,  Salben. 

1563.  Bf 

Pulv.  Tub.  Jalapae  0,3 
Elaeosacch.  Tanaceti  1,0. 
M.  f.  pulv.     D.  S.  Auf  einmal  zu  nehmen.     [Als  Abführmittel  bei  einem- 
wurmkranken  Kinde.] 

*01enH  TerebinthiMC.  Essentia  s.  Spiritus  Terebinthinae.  Oil 
of  Turpentine.  Turps.  Huile  de  Tcrebonthine.  Terpenthinöl.  Tcr- 
penthinspiritus.  [Von  Pinus  australis  und  Pinus  Taeda.  —  Aetherisches  Oel,  durch 
Destillation  des  Terpenthins  gewonnen.  —  100,0  45  Pf.] 

Innerlich:  wie  das  folgende;  aber  mit  Unrecht  gewöhnlich  nicht 
angewendet,   sondern  statt  dessen  meist  das  Ol.  Terob.  rectificat.     [Das 

8^  Bf  1559-1563.  ^         ,,    .     mr^nic> 

^^        *  Digitizedby  VjOOvIC 


Oleum  Tercbinthinae.  507 


nicht  rectificirte  Terpenthinöl  hat  vor  dem  rcctificiiten  den  Vorzug,  sauerstoffhaltig 
zu  sein.  Diese  Eigenschaft  kommt  nach  I.  Köhler  namentlich  dann  in  Betracht,  wenn 
das  Ol.  Terebinth.  als  Antidot  des  Phosphors  gereicht  wird,  und  ist  für  diesen  Zweck 
das  rohe  Ol.  Terebinth.  dem  recliiicirten  vorzuziehen.  Das  schon  lange  Zeit  auf- 
bewahrte rectificirte  enthält  gleichfalls  mehr  Sauerstoff  und  ist  deshalb  dem  rohen 
ungefähr  gleichzustellen.  Das  frisch  rectificirte  Ol.  Terebinth.  ist  nach  Köhler  wir- 
kungslos. Nach  Köhler  ist  vom  Ol.  Terebinth.  etwa  die  100  fache  Dosis  des  genom- 
menen Phosphors  als  Antidot  nothwendig,  gewöhnlich  etwa  1,0-5,0,  in  Gallert- 
kapseln, oder  wo  kleinere  Dosen  ausreichen,  in  Tropfen  mit  Spir.  aeth.  (vergl. 
^  1564).  Emulsionen  mit  Oel  oder  Eigelb  sind  durchaus  zu  vermeiden,  weil  da- 
durch die  Wirksamkeit  des  Mittels  geschwächt  wird.  Nach  flöhler  beruht  die  antido- 
tarischo  Wirkung  des  Ol.  Terebinth.  bei  Phosphor  auf  der  Bildung  einer  nicht  giftigen 
terpenthinphosphorigen  Säure.] 

Aeusserlich:  zu  Inhalationen  [entweder  als  Zasatz  zu  Wasser- 
dämpfen, indem  ein  oder  mehrere  Theelöffel  Oleum  Terebinthinae  auf  kochendes 
Wasser  gegossen  werden  und  der  aufsteigende  Dampf,  sei  es  direct,  sei  es  durch 
einen  Dampfapparat  (vergl.  S.  102),  eingeathmet  wird  (t.  Sk«ila's  Behandlung  der 
Gangraena  pulmonum);  oder,  was  wesentlich  vorzuziehen  ist,  indem  man  Ol.  Tereb. 
zu  Wasser  oder  einer  entsprechenden  Lösung  (von  Kochsalz,  Salmiak,  Tannin  u.s.  w., 
je  nach  den  Indicationen)  hinzufügt  (0,5-2,5-5,0-10,0  ad  500,0)  und  die  Flüssigkeit 
mittelst  eines  Pulverisatenrs  zerstäuben  lässt.  Das  Ol.  Terebinth.  ist  besonders  indi- 
ciii.  bei  Emphysema  pulmonum,  Bronchitis  putrida,  Gangraena  pulmonum];  zu 
Mund-  und  Gurgelwässern  [mit  Gummischleim],  zu  Zahntropfen  [pur], 
zu  Klystieren  [in  Emulsion  mit  Vitellum  ovi,  3,0-15,0  auf  150,0-200,0;  neuer- 
lichst auch  gegen  erschöpfende  Menorrhagie  mit  Erfolg  versucht  von  (larrawAjt 
30,0  in  einem  schleimigen  Vehikel],  zum  Bepinseln  der  Haut  [von  Lieke 
gegen  Erysipelas  empfohlen  und  bewährt  (Bargien).  —  ?•  KaeMrawski  empfiehlt 
zu  demselben  Zwecke  Zusatz  von  Acid.  carbol.  1  zu  10  Ol.  Terebinth.  —  Sowohl  die 
afficirte  Hautpartie  als  ihre  Umgebung  wird  mehrmals  täglich  bepinselt],  zu  Ein- 
reibungen [Wvcherer  lässt  150,0-300,0  auf  ein  Mal  oder  auf  zwei  Mal  mit  Inter- 
vall von  einer  Stunde,  bei  Krätze  einreiben  und  darauf  ein  Bad  nehmen,  wonach  die 
Krankheit  getilgt  sein  soll;  Einreibungen  von  Oleum  Terebinthinae  empfiehlt  Belle«- 
eMtre  gegen  Cholera;  bei  verschiedenen  AfToctionen  der  Bronchien  und  Lungen  zur 
Einreibung  der  Brust  sehr  beliebt],  als  Rubefaciens  [pur  oder  mit  Liquor 
Ammonii  caust.  ana;  mit  Campher,  Phosphor],  als  Liniment,  Salbe  [l  mit 
3-5  Fett],  in  Pflastern  [1  mit  6-8  Harz],  als  Verbandmittel  und  zu 
Cataplasmen  [mit  Chininpulver  bei  Decubitus,  brandigen  Geschwuren],  in 
Seifenform. 

Pfeiffer  empfahl  in  einer  Münchener  Cholera-Epidemie  Bestreichen  des 
Thür-  und  Fensterholzes  in  den  Krankensälen  mit  Terpenthinöl,  um  da- 
durch den  Ozongehalt  der  Luft  zu  steigern;  soll  sich  bewährt  haben,  aber 
erst  gegen  Ende  der  Epidemie,  wo  sich  vieles  bewährt. 

A.  T.  Clrife  benutzte  mit  Terpenthinöl  und  Schwefcläther  [3  und  1]  ge- 
tränkte Oblaten  als  Moxen;  dieselben  werden  an  den  betreffenden  Theil 
angedrückt  und  dann  entzündet;  sie  bewirken,  je  nach  ihrer  grösseren 
oder  geringeren  Dicke,  einen  tiefen  oder  oberflächlichen  Brandschorf. 


1564.  Vf 

Ol.  Terebinth. 

Spir.  aeth.  ana  10,0 
MDS.  Halbstdl.  12  Tropfen  m  Haferschleim. 


[Zugleich  Haferschleim  mit  etwas  Citronen- 
saft  zum  Getränk ;  Milch  und  Fette  sind 
zu  vermeiden.]  [Gegen  Phosphorver- 
giftung.] H.  Koehler. 


Bf  1564 

Digitizedby  V^OO 


^ 


508 


Oleum  Tcrcbinthinac. 


1565.  Bf 

Ol.  Tcrcbinth. 
Ol.  Amygdal.  ana  4,0 
Macilag.  Gummi  Arb. 
Syr.  simpl.  aua  20,0 

sabsensim  terendo  affande 
Aq.  dest.  180,0. 
D.  S.    Vtstdl.  l  Esslöfifel  voll,   [Bei  Hae- 
moptoe.]  ▼.  Bamberger, 


lü71.  Bf 

Ol.  Terebinth.  25,0 

subige  cum 
Vi  teil,  ovi  unius 

adde 
Inf.  Flor.  Chamomill.  (e  15,0)  300,0 
Spir.  camphorat.  25,0. 
MDS.   Mittelst  Cbarpie   oder  Compresscn 
umzuschlagen.     [Bei    Pustula   maligna 
und  CarbunkcL]  Thlelmann. 


1560.  Bf 

Ol.  Terebinth.  100,0 
Acidi  acet  15,0 
Vitell.  ovi  unius 
Aq.  Rosar.  80,0 
Ol.  Lini  4,0 
M.  f.  linimentum.    D.  S.    Zur  Einreibung 
der  Brust.   [Besonders  gegen  Bronchitis.] 

Stokei. 


1567.  R. 

Ol.  Terebinth. 
Aq.  fönt,  ana  50,0 
Vitell.  ovi  unius 
Ol.  Lini  5,0. 
M.   f.  linimentum.     [Einfaches  Liniment, 
wie  das  obige  Stokei^scho  Liniment  ge- 
gen verschiedene  chronische  Brustaflfcc- 
tonen  zu-  empfehlen.] 


1568.  TV 

Ol.  Terebinth.  2i,0 
Acid.  acet.  dil.  4,0 
Aq.  Rosar.  12,0 
Ol.  Citri  0,5 
Vitell.  ovi  unius. 
M.  f.  lin  mentum.    D.  S.    Zur  Einreibung 
der   Brust.     [Im    ersten   Stadium   der 
Phlhisis.]  araT68. 

[Diese  Composition  ist  unter  dem 
Namen  8t.  John  Long^s  Balsam  in  Eng- 
land vielfach  als  Arcanum  debitirt  worden.] 


15G9.  Bf 

Ol.  Terebinth.  120,0 

Sapon.  virid.  15,0 

Camphorae  7,5 
M.  fi  linimentum.     D.  S.    Zum  Einreiben. 
Linimentum  Tercbinthinae  Ph.  Brit. 


1570. 


IV 


Ol.  Terebinth. 
Acid.  acet.  ana  25,0 
Camphorae  5,0 
Ol.  Olivar.  20,0. 
U.  f.  linimentum.     D. 

Linimentum  Terebinthinae  aceticum 
Ph.  Brit. 

B^  Bf  1565-1577. 


1572.  IV 

Ol.  Terebinth.  15,0 
Tart.  stib.  2,i». 
MDS.    Umgeschüttclt,  in  die  Hüftgegend 
einzureiben.    [Bei  Lumbago.] 

Delfrajssö. 

1573.  IV 

Ol.  Terebinth.  15,0 
Camph.  irit  0,5. 
MDS.    Zur  Einreibung.    [Bei  Frostbeulen.] 

OofOn. 

1574.  IV 

Ol.  Terebinth.  100,0 
Tinct.  Opii  croc.  3,0 
Chloroformii  1,5. 
D.  S.    In   der  fieberhaften  Zeit  zwei  Ess- 
löffel  voll  längs  der  Wirbelsäule  ein- 
zureiben.    [Bei  Intermittens.] 

Debout. 


1575.  IV 

Liq.  Ammon.  caust. 
Spir.  camph or.  ana   10,0 
Ol.  Terebinth.  4t),0. 
F.  linimentum.    D.  S.  Umgcschuttelt  zum 
Einreiben.      [Bei    veralteter    Arthritis, 
Cholera;  zum  Waschen  unschmerzhafter 
ödematoser  Thcile.]         Ackermann. 


1576.  IV 

Ammonii  chlorati 
Ol.  Terebinth.  ana  5,0 
Aq.  dest.  500,0. 
MDS.   Wohl  umgeschüttelt,  zur  Inhalation 
in  zerstäubter  Form.     [Bei  Bronchitis 
mit  Emphysem.]  Waldenborg. 


1577. 


I^ 


Ol.  Terebinth.  12,0 
Camphor.  1,5 
Ol.  Olivar.  60,0 
Vitell.  ovi  unius 
Dec.  Hordei  300,0. 
MDS.    Zu  2-3  Klystieren. 
nitis.] 


[Bei  Tympa- 
Oeiterlen. 


Digitized  by 


Goo 


'8 


le 


Oleum  Terebinthinac  rcctificatum. 


509 


*01eiiH  Therebiithinae  rectiicatmii.  Rcctificirtcs  Tcrpen- 
thinöl.  Gereinigtes  Tcrpenthinöl.  Gereinigter  Terpenthinspiritus.  [Durch 
Deslillntion  des  vorigen  gewonnen.  —  Dünnflüssig,  farblos  und  in  etwa  12  Theilen 
Spiritus  löslich  —  100,0  60  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-1,0;  in  neuerer  Zeit,  namentlich  von  englischen 
Aer/ten,  in  viel  grösserer  Dosis ;  5,0-10,0  [so  z.  B.  bei  Iritis  syphilitica,  bei 
Bfctritis  puerperalis,  bei  Cholera,  Typhus,  Diphtheritis  (B«sse  hat  in  einer  Diphthe- 
ritisepideniie  die  Kinder  1  Esslöffel  Terpentliin,  also  10-12  Gr.  rein,  mit  Nachtrinken 
von  etwas  Milch ,  nehmen  lassen ,  und  will  schnelle  Abstossung  des  Belags  und  Ver- 
kürzung der  Kmnkheitsdauer  danach  gesehen  haben),  Blausäurevergiftung,  als  Band- 
wurmmittel, bei  Neuralgien;  als  vorzüglichstes  Mittel  ist  das  Ol.  Terebinth.  in  neuester 
Zeit  gegen  Phosphorvergiftung  erkannt  worden  (Lctheby^  Fers«aae^  AvdMt^ 
I.  Köhler  u.  a.),  hier  ist  jedoch  das  nicht  rectificirte  Ol.  Terbinth.  (s.  oben)  vorzu- 
ziehen]; rein  [5-20  Tropfen  und  mehr  pro  dosi.  Man  lässt  Fleischbrühe  oder  etwas 
Citronensaft  nachnehmen],  als  Linctus  [mit  Mel  oder  einem  Mellago,  5,0  auf 
25,0  50,0],  in  Gallertkapseln  [zu  1-15  Tropfen.  •pp«lier  empfiehlt  gegen 
Ifaemoptoe  Sstündiich  2  Gallertkapseln  mit  8  Tropfen,  abwechselnd  mit  einem 
Infus.  Sccal.  cornut.],  in  Pillen,  Emulsion  [mit  Gummi  Arab.],  Mixturen 
und  Tropfen  [mit  Aether,  so  z.  B.  die  fiirainlc'schen  Tropfen  (vergl.  Aether), 
mit  aromatischen  Tincturen,  mit  Bals.  Copa'iV.  u.  a.] 

Aeusserlich:  wie  das  nicht  rectificirte  Präparat  und  für  die  meisten 
Zwecke  ohne  Vortheil  vor  demselben,  ja  für  manche  Zwecke,  wie  z.  B. 
zu  Inhalationen,  ihm  nachstehend. 


8,0 


1578.  Bf 

Ol.  Terebinth.  rect. 
Cerao  Uav.  4,0. 

Leni  calore  liq.  et  semirefrig.  adde 
Fcrri  sulf.  puri  4,0 
Pulv.  Cubeb.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  120.    Consp.  Cinnam.   D.S. 
3  mal  taglich  5  Pillen.    [Bei  Gonorrhoea 
secundaria.] 


1579. 


IV 


Ol.  Terebinth.  rect.  4,0 
Cerae  alb.  10,0 
Ol.  Citri  0,1 
Sacchar.  alb.  5,0. 
M.  f.  pil.  No.  80.    Consp.  Sacchar.   D.  S. 
Mehrmals  täglich  5  Pillen  zu  nehmen. 
Danneoy.  —  Laohambre. 


1580.  ^ 

Ol.  Terebinth.  rect.  15,0 
Gummi  Arab.  8,0 

F.  cum 
Aq.  dest.  q.  s. 
Emulsio  150,0 
cui  adde 
Syr.  Zingib.  2.'),0 
Spir.  aeth.  nitr.  5,0. 
MDS.   StdI.  1  Esslöffel.   [Bei  hydropischen 
Affectioncn.] 


1581.  ^ 

Ol.  Terebinth.  rect.  0,75-1,5 

Aq.  Tiliae  90,0 

Aq.  Menth,  pip. 

Gummi  Arab.  ana  15,0 

Syr.  Capillor.  Vencris  30,0. 
MDS.    3-4 mal  täglich  1  Esslöffel  voll. 
[3ci  Neuralgien.]  Lerioha. 


1582. 


^ 


Ol.  Terebinth.  rect.  4,0 
Vitell.  ovi  unius 
Emulsion.  Amygdal.  120,0 
Syr.  Aurant.  Cort.  15,0 
Natr.  carb.  dep.    0,25 
Tinct.  Cinnam.  4,0. 
MDS.    Umgeschüttelt,   esslöffclweise   den 
Tag  über  zu  verbrauchen.    [Bei  Iritis.] 
OarmiolLael. 


1583.  IV 

Ol.  Terebinth.  rect. 

tere  cum 
Vitell.  ovi  unius 
Aq.  dest. 

Mellis  puri  ana  60,0. 
D.  S.   Stdl.  einen  KinderlöffeL    [Bei  De- 
pressionszuständen  in  der  Pneumonie.] 
Host  und  I<eb«rt. 


Ll^  1578-1588. 


510 


Oleum  Terebinthinae  ozonisatum. 


1584.  Bf 

Ol.  Terebinth.  reot.  5,0 
Meli,  depur.  50,0. 

D.  S.   Stdl.  1  Esslöflfel. 


1585. 


Ol.  Terebinth.  rect.  20,0 
Succ.  Juniperi  50,0. 
MDS.    Theeloflfelweise  zu  verbrauchen. 


Spir.  Aeth.  nitros.  ana  10,0 
I  Bals.  CopaiV.  20,0. 

I  MDS.    3  mal  taglich  30  Tropfen. 

I  1589.  Vf 

I  Ol.  Terebinth.  rect.  5,0 

:  Spir.  Aeth.  20,0. 

I  D.        Liquor  anodynus  terebinthinatus 

I  Rademacheri. 


1586. 


Ol.  Terebinth.  rect. 
Aetheris  ana  Gutt.  15 
Aq.  Menth,  pip.  25,0 
Mixtur*  gummös.  4,0. 
M.  f.  haustus.   D.  S.  4  stdl.  einen  solchen 
Trank  zu  verabreichen.    [Gegen  Tym- 
panitis  und  Singultus  bei  Flecktyphus.] 
MurohUon. 


1590.  Bf 

Ol.  Terebinth.  rect  7,5 

Ol.  Ricini  50,0. 
MDS.   Früh  auf  einmal  zu  nehmen.    [Bei 
Bandwurm.]  Brera. 


1591. 


IV 


1587.  Bf 

OL  Terebinth.  rect. 

Liq.  Kalii  carbon.  ana  7,5 

Mucil.  Gummi  mimos.  15,0 

Syr.  papav. 

Syr.  flor.  aurant.  ana  30,0 

Aq.  camphorat.  140,0. 
M.  f.  c.  S.   Alle  4  Stunden  ein  Esslöffel. 
[Bei  Typhus  mit  Bronchitis  und  Diar- 
rhoe.] White. 


1588. 


Ol.  Terebinth.  rect. 


Ol.  Terebinth.  rect.  30,0 
Vitell.  ovor.  duorum 

terendo  sensim  misce  cum 
Dec.  Sem.  Aven.  excort.  700,0 
D.  S.    Den   vierten  Theil   erwärmt   zum 
Clysma.   [Bei  hartnäckiger  Verstopfung.] 
B.  WiUüuns. 


1592.  Bf 

Ol.  Terebinth.  rect.  5,0 
Chloroformii  15,0 
Aetheris  30,0. 
MDS.    I-V2  Theelöffel   auf  ein  Taschen- 
tuch gegossen  zum  Einathmen  bei  jedem 
Hustcnanfall.     [Bei  Tussis  convulsiva.] 

WUda. 

Olenm  TerebintlÜMe  exonisttniii.    Ozonisirtes  Terpentinöl. 

[In  eine  4  Liter  haltende  Flasche  legt  man  etwa  5,0  Phosphor,  lässt  denselben  einige 
Stunden  hindurch  Ozon  entwickeln  und  thut  dann  50,0-100,0  Ol.  Terebinth.  hinein, 
welches  beim  Umschütteln  das  Ozon  binnen  kurzer  Zeit  absorbirt;  dann  giesst  man 
das  Terpentinöl  vorsichtig  ab  und  filtrirt  es.  —  10,0  etwa  40  Pf.] 

Innerlicli:  zu  0,25-0,5-1,0  [5-10-20  Tropfen]  3-4stündlich  in  Zucker- 
wasser, mit  Honig  oder  mit  Eigelb  [von  Seite  bei  chronischem  Blasencatarrh, 
Incontinentia  urinae,  Metrorrhagien  und  Neuralgien  empfohlen;  auch  bei  Phospbor- 
vergiftung  zu  versuchen]. 

Aeusserlich:  mtensiver  wirkend,  als  das  gewöhnliche  Terpentinöl; 
schon  wenige  Tropfen  sollen  Röthung  und  Schmerz  der  Haut  erzeugen. 

1593.  Bf 

Ol.  Tebinth.  ozonis. 
Spiritus  dil.  ana  5,0 
Aetheris  1,0. 
MDS.  Stdl.  20-40  Tropfen  in  Salepschleim. 
Mixtura  olei  Terebinthinae. 
Wunderlich. 

Oleum  TerebiitkiMe  SHlfnratuM.  Balsamum  sulfiiris  terebinthi- 
natum.  Bals.  sulfurisRulaudi.  Terpentinhaitiger  Schwefelbalsam. 
Silberbalsam.  Schwefelbalsam.  [1  Ol.  Lini  sulfuratum  in  3  Ol.  Terebinth.  auf- 
gelöst. —  100,0  60  Pf. 

Innerlich:    zu  0,25-0,75  pur  [5-15  Tropfen,  mit  Milch,  Fleischbrühe 

flÜ^  Bf  1584-1593.  Digitizedby^OOglC 


Oleum  Thymi.  511 


u.  s.  w.]  oder  in  Gallertkapseln  [wie  das  bei  Ol.  Lini  salfuratum  erwähnte 
und  wahrscheinlich  ähnlich  constfuirte  Ol.  Haarlemense.  —  Namentlich  beliebt 
bei  Steinbeschwerden]. 

Aeusserlich:  als  Verbandmittel  [bei  fauligen,  brandigen  Geschwüren.] 

*01eilH  Thymi.     Thymianöl.    [Von  Thymus  vulgaris.  —  1,0  5  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  Salben,  Bädern  [vergl.  Oleum 
Rosmarini]. 

OleUM  Valeriaiae.  Baldrianöl.  [Von  Valeriana  officinalis.  —  Ent- 
hält Baldriansäure.  —  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,2  [1-4  Tropfen]  mehrmals  täglich  [bei  Epilepsie 
wurden  grössere  Dosen,  bis  zu  20  Tropfen,  verordnet],  als  Oelzucker,  in  Pillen, 
in  ätherischen  und  Spirituosen  Lösungen. 

Oleum  Zingiberis.  Ingweröl.  [Von  Zingiber  officinale.  —  1,0  etwa 
20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  in  Oelzucker. 

OlibaMimi.  Gummi  resina  Olibanum.  Thus.  Incense.  True  Fran- 
kincense,  Encens.  Weihrauch.  [Von  Boswellia  papyrifera.  —  10,0  10  Pf., 
subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,5  in  Pulver  oder  Pillen  [fast  ausser  Gebrauch; 
in  neuester  Zeit  jedoch  wieder  von  f  elUax  gegen  chronischen  Bronchial- Catarrh  mit 
profuser  Secretion  empfohlen]. 

Aeusserlich:  zu  Inhalationen  [Einathmung  des  Rauches  bei  Laryn- 
gitis chronica  und  Pharyngitis  granulosa:  teil««],  Pflastern,  Salben,  Räu- 
cherspecies. 

1594.  I^ 

Olibani 

Sapon.  medic.  ana  2,0. 
M.  f.  pil.  No.  30.    Consp.  Lycop.    D.  S.  3  mal  täglich  5  Pillen. 

DalioQX. 

*OpillH.  Opium  smyrnaceum.  Meconium.  Laudanum.  Succus  the- 
bai'cus.  Opium.  Mohnsaft.  [Durch  Aufritzen  der  unreifen  Samenkapseln  von 
Papaver  somniferum  gewonnen.  —  Bestandtheile :  mehrere  krystallisirbare  Alkaloide, 
darunter  Morphin,  NarceYn  und  Codein  die  wesentlichsten  und  therapeutisch  geprüf- 
ten, ferner  indifferente  Stoffe,  namentlich  Narcotin,  Moconsäure,  Gummi,  resinöse 
und  Extractivstoffe.  Die  Ph.  dcrm.  schreibt  vor,  dass  nur  solches  Opium  verwendet 
werden  soll,  welches  mindestens  10  pCt.  Morphin  enthält,  eine  Bestimmung,  für 
welche  in  Bezug  auf  ihren  praktischen  Werth  dasselbe  gilt,  was  wir  über  eine 
ähnliche  Angabe  bei  Gort.  Chlnae  gesagt  haben.  In  Frankreich  hat  man  in  neuerer 
Zeit  algierisches  und  selbst  einheimisches  Opium  mit  recht  befriedigendem  Erfolge 
angewandt.  Das  Opium  unterscheidet  sich  vom  Morphium  resp.  seinen  Salzen  durch 
eine  stärkere  Wirkung  auf  die  Darmperistaltik  und  ein  ausgesprochenes  Aufregungs- 
stadium. Auch  die  diaphoretische  Wirkung  soll  beim  Opium  stärker  sein.  Dagegen 
veranlasst  das  Opium  und  seine  Präparate  viel  seltener  das  lastige  Hautjucken ,  wel- 
ches so  häufig  bei  Morphiumgebrauch  auftritt.  —  In  Wasser  und  Alkohol  nur  unvoll- 
kommen, in  Aether  nur  zu  geringem  Theile  löslich;  am  besten,  aber  auch  nur  unvoll- 
kommen, löst  sich  das  Opium  in  einem  etwa  30procentigen  Alkohol  oder  in  starkem 
Wein  fVinum  Madeirense).  —  1,0  subt.  pulv.  15  Pf.] 

DigitizG  I^   1594. 


512  Opium. 

Innerlich:  za  0,008-0,03-0,05-0,1.0,15  [ad  0,15  pro  dosi,  ad  0,5  pro 
diel]  mehrmals  täglich  [als  Regel  darf  gelten,  'dass  zur  Herrorrufung  einer  vollen 
Opiurowirkung  die  Darreichung  einer  grossen  Gabe  auf  einmal  viel  zweckmässiger 
ist  als  die  öftere  Wiederholung  kleinerer  Dosen,  durch  welche  man  in  der  Regel  statt 
der  sedirenden  Wirkung  die  excitirende  erzeugt.  Bekannt  ist  die  grosse  Toleranz  der 
Diabetiker  gegen  Opium,  von  welchem  sie  bis  zu  1  ja  2  Grm.  pro  die  ohne  andere 
nachtheilige  Wirkung  als  eine  mehr  weniger  starke  Verstopfung  vertragen.  Bei  Te- 
tanus, Hydrophobie  und  Delirium  tremens  beginne  man  nie  mit  kleinen  Gaben,  weil 
hier  die  schnell  und  vollständig  zu  erzielende  Narkose  als  Indicatio  vitalis  auftritt; 
Dosen  von  0,1*0,21  bis  selbst  0,51  gehören  hier  zu  den  nicht  ungewöhnlichen.  —  Als 
Corrigens  für  die  stopfende  Wirkung  des  Opiums  verbindet  man  dasselbe  häufig  mit 
Salzen  (Kali  sulfuric. ,  Tart.  stib.);  die  Verbindung  mit  Kervinis,  wie  Ipecacuanha, 
Gastoreum  u.  s.  w.,  soll  der  excessiven  Wirkung  auf  das  Gehirn  vorbeugen;  dasselbe 
dürfte  die  Combination  mit  £ssig  thtin,  und  erscheint  in  dieser  Beziehung  das  Ace- 
tum  Opii  (s.  dieses)  der  Engländer  als  eine  zweckmässige  Formel.  Vrerichs  ist  der 
Ansicht,  dass  die  Verbindung  kleiner  Opium-Dosen  mit  Kervinis  (Gastoreum,  Vale- 
riana u.  s.  w.)  schneller  und  sicherer  sedirende  Wirkung  herbeiführe,  als  das  Narco- 
ticum  allein  und  in  grösserer  Dosis.  —  In  der  Kindorpraxis  war  bis  vor  kurzer  Zeit 
das  Opium  gänzlich  proscribirt;  nichtsdestoweniger  haben  vielfache  neuere  Erfah- 
rungen ergeben,  dass  es  hier,  obgleich  mit  grosser  Vorsicht  anzuwenden,  bei  schnell 
erschöpfenden  Diarrhöen,  nächst  dem  Argentum  hitricum,  als  ein  werthvolles  Mittel 
betrachtet  werden  kann.  —  Eine  sehr  wesentliche  Cautele  beim  Gebrauche  des  Opiums 
in  grossen  Dosen  und  in  der  Kinderpraxis  ist  die  gleichzeitige  Anwendung  kalter  Um- 
schläge auf  den  Kopf,  welche  die  Gefahr  der  Karkose  wesentlich  beschränken  und 
späteren  unangenehmen  Nachwirkungen  begegnen],  in  Pulvern,  Pillen,  Tro- 
chisci  [zu  0,007  vorräthig],  Mixturen  und  Emulsionen  [beide  letztere 
Formen  deshalb  unzweckmässig,  weil  sich  das  Opium  zum  Theil  absetzt  und  die 
Einzelgaben  dadurch  ungleichmässig  werden.  —  Wo  man  die  flüssige  Form  dar- 
reichen will,  ist  das  Extractum  Opii  zu  wählen,  das  sich  besser  löst  und  gelöst  erhält. 
—  Wie  das  sonstige  Verhalten  des  Extractum  Opii  zum  Opium  selbst  zu  bestimmen, 
darüber  herrschen  die  verschiedensten,  einander  direkt  widersprechenden  Ansichten: 
während  man  von  vielen  Praktikern  die  Behauptung  aufstellen  hört,  das  Extractum 
wirke  milder  als  das  Opium,  könne  deshalb  in  etwas  grösseren  Dosen  gegeben  werden, 
meint  9rflU,  das  Extract  besitze  einen  relativ  grösseren  Morphingehalt,  müsse  des- 
halb vorsichtiger  dosirt  werden  als  das  Opium.  —  Mit  Opium  in  gerösteter  Form, 
dem  sogenannten  Ghandu,  wie  in  Ghina  und  Indien  zum  Genuss  gebräuchlich,  hat 
Vr^amäller  vor  kurzem  Versuche  angestellt.  Er  fand  dasselbe  dem  Opium  gleich  an 
hypnotischer  Kraft;  dagegen  war  Betäubung  und  Schwindel  nach  dem  dadurch  ein- 
getretenen Schlafe  geringer  als  beim  gewöhnlichen  Opium ;  ferner  war  das  Hautjucken 
nach  Chandu,  im  Vergleich  zum  Opium,  verschwindend  gering,  und  auch  der  Stuhl 
schien  weniger  dadurch  retardirt  zu  werden.  Das  Opiumessen  und  -Rauchen  ist  nicht 
nur  in  Ghina  und  den  benachbarten  asiatischen  Ländern,  sondern  auch  in  Amerika 
und  selbst  England  in  Aufnahme  gekommen.  Der  Verbrauch  in  Amerika  betrug  Ende 
1880  nur  zu  Genusszwecken  77196  Pfund,  woraus  man  sehen  kann,  welche  Verbrei- 
tung das  Laster  hat,  mit  dem  in  vielleicht  nicht  allzulanger  Zeit  der  Arzt  auch  auf 
dem  Continent  zu  rechnen  haben  wird.] 

Aeusserlich:  zu  Zahnpillen  [pur  oder  besser  mit  aromatischen  und 
scharfen  Stoffen,  wie  Caryophilli,  Kreosot  u.  dergl.],  Zahnlatwergen,  zu  Kly- 
stieren  [in  nicht  grösseren  Dosen  als  innerlich.  —  Das  Opium  wird  entweder  in 

.;    ■   .  Digitizedby^OOQlC 


Opium. 


.513 


Emulsion  verschrieben  oder  in  dispensirten  Pulvern,  die  dann  mit  Haferschleim  subi- 
girt  werden],  zu  Bäucherungen  [selten;  0,3-1,0  auf  glühende  Kohlen  gestreut. 

—  Das  Opiumrauchen  ist  in  neuerer  Zeit  für  Asthmatiker  in  Vorschlag  gebracht 
worden  und  wäre  etwa  dadurch  zu  bewerkstelligen,  dass  man  eine  Opiumpille  auf 
den  glühenden  Tabak  im  Pfeifenkopfe  legt  —  wie  dies  die  Türken  und  Chinesen  thun 

—  oder  dass  man  in  Opium-Tinctur  getränkte  Tabaksblätter  zu  Cigarren  verarbeiten 
lässt:  Cigarettes  opiacees],  zu  Augenpulvern  [1  Opium  mit  5-10  Zucker 
oder  Zucker  und  Calomel  ana],  Augensalben  [1  auf  25],  Salben  [1  zu  5  bis 
15  Fett,  Unguentum  cinereum  u.  s.  w.],  Linimenten  [Jüigke«  liess  fein  gepul- 
vertes Opium  mit  Zucker,  etwa  ana  0.25-0,4,  mit  Speichel  in  der  Umgegend  des 
Auges  bei  schmerzhaften  oder  spasmodischen  Augenkrankheiten  einreiben],  Pfla- 
stern [1  auf  8-16  Pflastermasse;  vergl.  Empl.  opiatum],  Suppositorien  [0,1 
bis  0,2  mit  Seife  zum  Cjlinder  oder  zur  Kugel  geformt,  bei  Mastdarrakrebs,  schmerz- 
oder  krampfhaften  Leiden  der  Ürogenilal-Organe ,  eingeklemmten  Brüchen],  Vagi- 
nalkugeln [0,1-0,2  mit  Wachs  und  Fett,  namentlich  Ol.  Cacao],  zu  Streu- 
pulvern oder  Paste  mit  Stärkemehl  [bei  krebsigen  Geschwüren],  zu  Kata- 
plasmen  [mit  narkotischen  ICräutern],  Verbandwässern  [1.0-2.0  auf  100,0 
bis  150  0,  so  z.  B.  in  der  Rvst^schen  Aqua  phagedaenica  nigra]. 

1595.  Bf  1600.  I5f 

Opii  0,1  Opii  0,03 

Stib.  sulfur.  aurant.  0,5  Ammon.  carb.  pyro-ol.  0,3 

Sacch.  albi  5,0.  Elaeosacch.  Valer.  0,6. 

M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part  aeq.     D.  S.      M.    f.  pulvis.     Dispens,    tal.    dos.  No.  6. 
3  mal  täglich  1  Pulver.  D.  in  chart.  cerat.    S.    3stdl.  ein  Pul- 

ver, in  Fliederthee.  [Bei  der  astheni- 
schen Form  acuter  Exantheme,  NB.  bei 
Erwachsenen.]  Formey. 

1601.  I^ 

Opii 

Camph.  trit.  ana  0,0G. 
Rad.  Ipecac.  0,12 
Sacch.  albi  0,75. 
M.    f.   pulv.    D.    in  Chart,  cerat.    B.   In 
Fliederthee  zu  nehmen.     [Als  Diapho- 
reticum.]        Biohter. 

1602. 


1596.  R- 

Opii  0,1 

Rad.  Ipecac.  0,2 

Sacch.  albi  3,0. 
M.  f.  pulvis.*  Div.  in  5  part.  aeq. 
bis  3stdl.  1  Pulver. 


S.   2 


1597.  Rt 

Opii  0,015 

Ammon.  carb.  pyro-ol.  0,3 

Sacch.  albi  0,5. 
M.  f.  pulvis.    D.  tal.  dos.  No.  1 2  in  chart. 
cer.  S.  Vjstdl.  1  Pulver.    [Bei  Cholera.] 


1598.  Bf 

Opii  0,025 
Acid.  tannici  0,05 
Sacch.  lact.  0,5. 
f.  pulvis.    Dispens,  tal.  dos.  No.  10. 
S.  3  mal  täglich  1  Pulver. 

Pulvis  Opii  tannatus.  ' 
Wanderlioh. 


M; 


D. 


1599.  Bf 

Opii  0,03 
Aluminis  0,4. 
M.  f.  pulv.   D.  tal.  dos.  No.  6.    S.  3  mal 
täglich    1   Pulver.     [Bei    colliquativcn 
Diarrhöen.]  DaTesi. 

Ewald  und  Simon,  ArxneiverordnungNlolire.    10.  Atill, 


Opii  0,015 
Rad.  Ipecac.  0,03 
Gort.  Cinnam.  Cass.  0,3 
Sacch.  albi  0,T). 
M.  f.  pulv.  D.  tal.  dos.  No.4.  S.  Stdl.  1  Pul- 
ver.    [Bei  Haemorrhagia  post  partum.] 

1603.  Bf 

Opii  0,3 
Piper,  nigr.  0,4 
Rhiz.  Zingib.  1,0 
Kniet.  Can-.  1,2 
Tragacanth.  0,1. 
M.  f.  pulv.    Divide  in  dos.  aeq.  No.  10. 
D.  S.    Vj-l  Pulver  zu  nehmen. 
Pulvis  Opii  compositus  Ph.  Brit. 
(CJompound  Powder  of  Opium.) 
[Die  Confectio  Opii  Ph.  Brit.  besteht 
aus  l  Th.  dieses  Pulvers  mit  ca.  3  Th.  Syrup.] 

.33 

\Bf  1595-1603. 


514 


Opium. 


1604.  I^ 

Opii  pulv.  0,6 
Saco.  Liquir.  dep. 
Bad.  Liquir.  ana  2,5 

F.  ope  ' 
Aq.  comm.  q.  s. 
Pil.  40.    D. 

Pilulae  ex  Opio  Ph.  mil. 


1605.  I^ 

Opii  0,6 

Fol.  Digit.  pulv. 
Rad.  Ipecac.  pulv.  ana  1,0 
Bxtr.  Helena  6,0 
F.   pil.   50.     Consp.   Pulv.  Rad.  Liquir. 
D.  S.    Stdl.  1-2  Pillen. 

Pilulae  bechicae  Heimii. 


1606.  Bf 
Opii 

Rad.  Ipecac.  pulv.  ana  0,5 
Extr.  Hyoscyami  1,0 
Ammonii  chlorat.  3,0 
Succ.  Liquir.  dep.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  50.    D.  S.    3  mal  am  Tage 

1  Pille,    Abends    und   Nachts    3 stdl. 

2  Pillen    zu   nehmen.     [Bei  heftigem 
Husten.] 

1607.  ^r 
Opii  pulv. 

Rad.  Ipecac.  pulv.  ana  0,2 
Extr.  Cascar.  3,0 
Catechu  pulv.  q.  s. 
ut  f.  pil.  LO.    Consp.  Pulv.  Cass.  Cinn. 
D.  S.   Täglich  3  mal  2  Pillen.    [Gegen 
Diarrhoe  aus  Atonie.]  Heim. 


ICOS.  1^ 

Opii 

Stib.  sulf.  aurant.  ana  0,25 

Extr.  Dulcamar. 

Sttpit  Dulcam.  pulv.  ana  3,0 
M.  f.  pilul.  50.    Consp.  Lycopod.    D.  S 
1-2 stdl.  2-3  PiUen. 


1609.  I^ 

Opii  pulv.  0,3 

Extr.  Hyoscyami  1,0 

Succ.  Liquir.  dep.  q.  s. 
ut  f.  pilul.  No.  30.    Consp.  Pulv.  Rad. 
Liquir.     D.  S.    2- 3 mal    taglich   2  bis 
3  Pillen.        

1610.  I^ 
Opii  pulv. 

Gummi  Arab.  pulv.  ana  0,6 

terendo  sensim  misce  cum 
Aq.  Cinnam.  simpl.  2,5. 
D.  S.  Umgeschüttelt,  tropfenweise.   (Jeder 
Tropfen  enthält  ungefähr  0,008  Opium.) 
Mixtura  opiata  Nosocomii 
caritatis  Berolinensis. 

gV^  I^  1604-1617. 


[Zum  extemporanen  Verbinden  mit 
iimerlicben  Armeiformen  oder  Klistieren 
aus  Opium.] 

1611.  Bf 

Opii  0,25 

Ol.  Lini  150,0 

Vitell.  ovor.  duorum 

Aq.  Chamom.  250,0. 
D.  S.   Zu  4  Klystieren. 


1612.  I^ 
Opii  2,0 

Extr.  Beilad.  1,0     . 
Ungt.  Hydrarg.  ein.  30,0. 
M.    f.   unguentum.     D.    Zum    Einreiben. 
[Bei  Blasenkrampf.] 

1613.  Bf 
Opii  0,12 
Cerae  albae 

Adipis  suill.  ana  2,0 
M.  f.  baculus.    D.  S.   Mittelst  eines  Spe- 
culums  an  das  Os  uteri  zu  appliciren. 
Bei  Dysmenorrhoe.]  Tut. 

1614.  Bf 
Opii  2,5 

Extr.  Hyoscyami  1,2 
Ungt.  Hydrarg,  ein.  15,0. 
M.  f.  unguentum.   D.  S.  In  die  Umgegend 
des  Auges  einzureiben.   [Bei  erethischea 
Krankheitszuständen  des  Auges,  Photo- 
phobie.]         V.  ar&f«. 

1615.  Bf 
Opii  pulv. 

Ungt.  Hydrarg.  ein.  ana  2,0. 
MOS.    Auf  die  schmerzhafte  Stelle  dick 
I       aufzutragen.     [Bei  Hemia  incarcerata, 
Aponeurosen- Entzündung.]      Hiller. 


1616.  Bf 
Opii  4,0 

cum 
Aq.  dest.  q.  s. 

in  pultem  redacti 
Camph.  in  Ol.  Papav.  q.  s. 

soluti  2,0 
Empl.  adhaesivi  15,0. 
M.  f.  1.  a.  emplastrum.     D.     [Zur  Zer- 
von  Geschwülsten;  zur  Beseitigung  neur- 
algischer AiFectionen.] 

1617.  Bf 
Opii 
Camphorae  ana  0,5 

Spirit.  dilut.  gutt.  nonnullas 
Ol.  Caryophyll. 
Ol.  Cajeputi  ana  4,0. 
MDS.    Zahnschmerztropfen.     [Auf  Watte 
in  den  hohlen  Zahn  zu  bringen.] 

Ooplaad. 


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Os  Sepiae.  515 

Qnni  Sepiae.  Cuttlefish  bone.  Os  de  Seche.  Weisses  Fischbein. 
[Von  Sepia  officinalis.  —  Besteht  vorzugsweise  aus  kohlensaurem  Kalk.  —  10.0  pulv. 
etwa  10  Pf.] 

Nur  äusserlich:  zu  Zahnpulvern  und  Zahnlatwergen. 

1618.  IV 

Oss.  Sepiae  8,0 
Magnes.  ustae  1,2 
Rbiz.  Calami  pulv. 
Rhiz.  Irid.  pulv.  ana  6,0. 
M.  f.  pulvis.    D.  S.   Zahnpulver.  H.  Hesse. 

Ova  gallinacea.  Eggs.  Oeufs  de  Poule.  Hühnereier.  [1  Stück 
15  Pf.] 

Sie  bestehen  aus  etwa  2  Th.  Albumen  und  1  Th.  Viteilum.  Als 
schnell  zur  Hand  befindliches  Mittel  bei  Vergiftungen  mit  corrodirenden 
Metallsalzen,  als  Milderungsmittel  der  Wirkung  solcher  Salze  [vergl.  Hy- 
diarg.  bichlor.  corros.],  ferner  als  Stypticum  bei  Cholerine  und  ruhrartiger 
Diarrhoe  [Eiweiss  mit  Zucker  und  aromatischem  Wasser  —  dabei  Klystiere  mit  Ei- 
weiss];  endlich  zum  Klären  trüber  Flüssigkeiten,  namentlich  der  Molken. 

Aeusserlich:  zu  Linimenten  [Eiweiss  mit  Milchrahm  bei  Verbren- 
nungen] und  Klysticren. 

Das  Viteilum  ovi,  Eidotter,  kommt  häufiger  zur  pharmaceutischen 
Verwendung,  namentlich  zur  Bereitung  von  Emulsionen  [wobei  man  die 
emulgirende  Kraft  eines  Eidotters  der  von  10  0  Gummi  Arabicum  gleich  rechnet.  — 
Vorzugsweise  benutzt  man  das  Eigelb  zum  Emulgiren  harziger  Substanzen,  nament- 
lich wenn  sie  ad  clysma  verordnet  werden].  Ausserdem  dient  Eidotter  als 
kräftiges  Ernährungsmittel  [bei  atrophischen  Zuständen  der  Kinder,  bei  Phthisis 
und  anderen  chronischen  Krankheiten.  Kindern  giebt  man  taglich  1-2,  Erwachsenen 
3-4  Eidotter,  mit  warmem  Zuckerwasser  oder  mit  Fleischbrühe  abgequirlt;  bei  catar- 
rhalischen  Zuständen  ist  ein  Linctus  aus  Eigelb  mit  gestossenem  Zucker  als  Volks- 
mittel beliebt,  ebenso  Eigelb,  mit  heissem Zuckerwasser  abgequirlt  (Lait  de  Poule)]. 
—  Die  Ph.  paip.  bezeichnet  V2-I  Eidotter  mit  einer  Weinflasche  voll 
Wasser  subigirt  und  dazu  1  Theelöffel  Kochsalz  als  Potus  antatro- 
phicus.  —  White  und  dieseler  rühmen  den  Genuss  roher  Eier  [vierstünd- 
lich 1  Ei  in  Wasser]  als  Cholagogum  hei  torpiden  Zuständen  der  Leber. 

Aeusserlich  benutzt  man  das  Eigelb  als  Liniment  entweder  rein 
oder  mit  fettem  Oel  [so  z.  B.  das  Liniraentum  e  Vitello  ovorum,  welches 
aus  Eigelb  und  Baumöl  ana  besteht]  bei  Verbrennungen,  Excoriationen,  Zahn- 
geschwüren; —  femer  zum  Klystier  [entweder  als  fimulgens  oder  involviren- 
dcs  Mittel  für  andere  Substanzen,  oder  zur  Ernährung]. 

Auch  das  gekochte  Eigelb,  Viteilum  ovi  coctum,  lässt  sich, 
zumal  zur  Bereitung  von  Salben,  gut  benutzen. 

Oxygeninm.    Sauerstoff.    S.  Gas  Oxygenii. 

Oxymel  ColchicK  Zeitlosen-Sauerhonig.  [1  Th.  Acetum  Colchici 
mit  2  Th.  Mel  depuratum  zu  2  Th.  abgedampft.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  3,0-15,0  mehrmals  täglich,  rein  [1  kleiner  Theelöffel 
bis  zu  1  Esslöffel]  o'ler  als  Zusatz  zu  [antirheumatischen  und  antarthrilischen] 
Mixturen. 

*OiyMel  Scillae  s.  scilliticum  s.  Squillae.     Meerzwiebelhonig. 


Digitizi 


"tM"^' 


&16  Öxymei  simplex. 


Meerzwiebel-Saaerhonig.    [5  Acetum  scillilicuni,>10  Mel  depuratam,  za  10  Theilcn 
abgedampft  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-10,0  mehrmals  täglich,  pur  [1-2'/,  TheoIöfTel,  als 
Brechmittel  für  kleinere  Kinder,  als  Expectorans  und  Diureticum],  in  Mixturen 
[100-30,0  auf  100.0}  als  Zusatz  zu  Brechmitteln,  diuretischen,  expectorirenden,  ant- 
helminthischcn  Mitteln],  im  Elcctuarium. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässcrn  [10,0-20,0  auf  100,0], 
zu  Klvstieren. 

1C19.  Bf 

Liq.  Ammon.  acet.  30,0 
Aq.  Petrosel.  150,0 
Oxymellis  Scill.  30,0. 
MDS.   2stdl.  1  Esslöffel.     [Gegen  Hydrops.]        Malmston. 

Oiymel  Simplei«     Sauerhonig.     [Acidum  acet.  dilnt.  1  mit  40  Mel  de- 

pural.  gemischt.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  als  Zusatz  zu  Mixturen  [15,0-30,0  auf  100,0],  zur  Be- 
reitung kühlender  Getränke  [50,0-100,0  auf  1000,0  Wasser  oder  Haferschleim]. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  zu  Klvstieren 
[60,0- 120,0  ad  clysma]. 

PaicreatiMOl.  Pankreatin.  Künstliches  Pankreaspulver. 
[1,0  15  Pf.]  In  letzter  Zeit  ist  wiederholt  der  Versuch  gemacht  worden, 
die  Gesammtheit  der  Fermente  des  Pankreas,  die  man  unter  dem  Namen 
Pankreatin  zusammenfasst,  zu  therapeutischen  Zwecken  zu  verwenden. 
[Als  Pankreatin  sind  mehr  oder  weniger  wirksame  und  reine  Drüsenextracte  von 
deutschen  und  englischen  Fabriken  in  den  Handel  gebracht.  Die  rationelle  thera- 
peutische Verwendung  dieser  Präparate  leidet  an  dem  Uebelstande,  dass  nach  den 
Untersuchungen  von  KihBe  und  Ewtld  das  Ferment  bereits  im  Magen  zerstört  resp. 
verdaut  wird,  ohne  seine  Wirksamkeit  in  dem  alkalischen  Darminhalt  entfalten  zu 
können.  Nichtsdestoweniger  hat  Eagesser  von  dem  Gebrauche  seines  Pankreas- 
pulvers  (das  Pankreas  in  Substanz  gepulvert  und  entfettet)  gute  Erfolge  bei  Darm- 
catarrhen,  atonischen  Zuständen  des  Darms  etc.  gesehen,  die  von  Ewald  bestätigt 
wurden  und  wohl  wesentlich  darauf  beruhen,  dass  dieses  Präparat  weniger  von  dem 
Magensafte  angegriffen  und  schneller  in  den  Darm  befördert  wird  als  andere. 

Das  Pankreatin  dient  nach  Rabcrtl  zur  Bereitung  peptonisirter  Milch,  welche 
in  vielen  Fällen  hochgradiger  Yerdauungsschwäche  mit  Voilheil  auch  da  noch  zur 
Anwendung  kommen  kann,  wo  alle  andere  Nahrung  zurückgewiesen  wird.  Die  Milch 
wird  mit  dem  vierten  Theil  Wasser  verdünnt,  1-2  Theelöffel  BBgessfr'sches  Pankreas- 
pulver oder  eine  entsprechende  Menge  eines  wirksamen  Pankreatins  und  0,5  Gr.  Soda 
(doppelkohlensaures  Natron)  auf  1  Liter  Flüssigkeit  zugesetzt.  Das  Ganze  wird  im 
Brütofen  (oder  in  der  Ofenröhre,  auf  dem  Herd)  1-2  Stunden  bei  einer  Temperatur 
von  40-50^0.  gelassen,  dann  aufgekocht  und  wenn  nöthig  filtrirt.  Es  resultirt  eine 
klar  gelbliche,  bitter  schmeckende  Flüssigkeit,  in  der  der  grösste  Theil  des  Eiwefss 
und  Caseins  in  Pepton  umgewandelt  ist.  Manche  Patienten  trinken  die  peptonisirte 
Milch  ohne  Weiteres,  Anderen  kann  man  sie  durch  Corrigontien  (Ol.  Menth,  pip.,  Syr. 
Zingib.  u.  a.)  schmackhafter  machen,  Vielen  haben  wir  die  Milch  nach  dem  Ausspülen 
des  Magens  direct  durch  die  Schlundsonde  eingegossen.] 

Von  kibe  ist  die  Pankreasdrüse  in  Substanz  (es  wäre  auch  die  ent- 
sprechende Menge  Pankreatin  statt  dessen  zu  verwenden)  zur  Bereitung 
nährender  Klystiere  (s.  den  allgemeinen  Theil)  empfohlen  worden.  [Es 
sollten  150-200  Gr.  gehacktes  Fleisch  mit  50  Fett  und  50  Gr.  fein  zerhackter  vom 

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Papayotinum.  517 


Fasergewebe  befreiter  Bauchsproicheldrüse  vom  Schwein  oder  Iliod  mit  wenig  war- 
mem Wasser  zo  einem  Brei  geröstet  und  das  Ganze  mit  einer  Spritze  mit  weitem  End- 
stück ins  Rectum  injicirt  werden.  Da  diese  Manipalation  nur  den  Zweck  hat,  das 
Eiweiss  des  Fleisches  im  Darm  in  Pepton  zu  verwandeln,  so  thut  man  von  vornherein 
besser,  wo  angängig,  das  Pepton  selbst  (s.  dieses)  zu  injiciren.] 

Innerlich:  je  nach  der  Art  des  Präparats  in  Dosen  von  1-10  und 
15  Gr.     [Das  E.'sche  Pankreaspulver  wird  theelöffelweise  genommen.] 

Papayotinillllfl  Papajinum.  Papain.  Das  wirksame  Frincip  aus 
dem  Milchsaft  der  unreifen  Frucht  von  Carica  papaya,  einer  südameri- 
kanischen, den  Melonen  nahe  stehenden  Dicotyledone.  Verdaut  Eiweiss 
mit  grosser  Energie  in  alkalischer  und  saurer  Lösung.  [Ein  amorphes, 
schneeweisses,  geruch-  und  fast  geschmackloses  Pulver,  in  Aether,  Alhohol  und  äthe- 
rischen Oelen  unlöslich,  in  Wasser  und  Glycerin  leicht  löslich.  0,1  80  Pf.]  1  Th. 
löst  200  Th.  frisches  Blutfibrin. 

Innerlich:  zu  0,05-1,0  in  Lösung,  Pulvern,  Pillen,  in  Wein 
[bei  dyspeptischen  Zustanden.  Es  ist  aber  wegen  der  stark  lösenden  Wirkung,  welche 
das  Papain  nach  den  Untersuchungen  von  B^achit  auf  lebendes  Gewebe  ausübt,.  Vor- 
sicht in  der  Anwendung  geboten.] 

Aeusserlich:  zur  subcutanen  Injection  in  lOproc.  Lösung  in 
Drüsengeschwülste,  Krebsknoten,  welche  darnach  erweichen  und  in  einen 
peptonartigen  Saft  verwandelt  werden  sollen :  Pca^.  [Den  Brei  von  frischen 
Blättern  der  Carica  papaya  benutzen  die  Indianer  zu  Cataplasmen  auf  unreine  Wun- 
den]. Zur  Auflösung  diphtheritischer  Membranen  [in  Lösung  von  0,1  auf 
2  Wasser:  lUssbaeh]  bei  inveterirten  Eczemen  mit  Verdickung  der  Epidermis. 
1620.  IV 

Papayotini  0,75 
Borac.  pulv.  0,3 
Aq.  dest.  7,5. 
D.S.    2 mal  täglich  aufzupinseln. 

Malcolm. 

Papaverinam«  Aus  dem  Opium  dargestellt,  wirkt  nach  Vroinailer 
in  Dosen  von  0,1-0,35  hypnotisirend;  von  anderen  wird  die  hypnoti- 
sirende  Eigenschaft  desselben  geleugnet. 

*Para(iiiaill  liqaidam«  Flüssiges  Paraffin.  Eine  aas  dem  Petro- 
leum nach  Beseitigung  bei  niedriger  Temperatur  siedenden  Antheile  gewon- 
nene klare,  ölartige  Flüssigkeit  von  mindestens  0,84  spec.  Gew.  [100,0  90  Pf.] 

*Para(illll]|l  solidum.  Festes  Paraffin.  Eine  aus  brennbaren 
Mineralien  gewonnene  feste  weisse,  mikrokrystallinische,  geruchlose  Masse, 
welche  bei  74-800  schmilzt.     [100,0  65  Pf.]" 

Aeusserlich:  zur  Bereitung  von  Salben  [s.  üngt.  Paraffini].  Als 
Verbandmittel  bei  Fracturen  von  Uws«ii  Tait  empfohlen,  auch  von  lötcr 
für  gewisse  Knochenbrüche,  zumal  in  der  Privatpraxis  gerühmt.  Er  fügt, 
um  dem  Verbände  eine  grössere  Festigkeit  zu  geben,  Wachstafeln  hinzu. 
Aus  der  Verbindung  von  Paraffinum  liquidum  mit  Paraffinum  solidum 
entsteht  das  Unguentum  Paraffini,  das  Vaselin.  (Siehe  ünguentum  Paraffini.) 

Passalae  majores  (Uvae  passae,  Zibebae)  et  miiores  (Uvae  co- 
rinthiacae).  Grosse  und  kleine  Rosinen  [Corinthen].  Selten  zur  phar- 
maceutischen  Verwendung  kommend. 

Innerlich:  im  Decoct,  als  Zusatz  zu  expectorirenden  oder  ab- 
führenden Species. 

DigitizeR   |ß20.   ^WA^ 


518  Pasta  Cacao. 


Aeusscrlich:  grosse  Rosinen,  in  Milch  anfgequoUen ,  als  Er- 
weichungsraittel  bei  Zahngeschwülsten. 

Pasta  CacaOf  Chocolat  de  sant6.  Cacaomasse.  ünversüsste 
Chokolade.     Gesundheitschokolade.     [10,0  etwa  10  Pf.] 

Gutes  Ernährungsmittel;  Constituens  für  Pulver  und  Pastillen,  be- 
sonders als  Vehikel  für  solche  Substanzen,  deren  wässerige  Lösung  sich 
leicht  zersetzt  [vergl.  Semen  Cacao], 

Pasta  Caeao  coi  Licheie  Islaidico.  Isländisch-Moos-Choko- 

lade.  [Zu  Cacao  und  Zucker  ana  8  Th.  wird  1  Th.  durch  Kali  carbonicum  ent- 
bittertes  isländisches  Moospulver  und  Vs  Th.  Saiep  zugesetzt.  —  Nichts  weniger  als 
wohlschmeckend.  Ein  angleich  besseres  Präparat  gewährt  eine  Mischung  von  1  Th. 
Gelatina  Lichenis  Islandici  saccharata  sicca  mit  3  Th.  guter  Chokolade.  —  10,0  10 Pf.] 
Innerlich:  wie  gewöhnliche  Chokolade,  2  Thee-  bis  1  Esslöffel  voll 
.  auf  eine  grosse  Tasse. 

Pasta  Cacao  siie  Oleo.  Entölte  Cacao.  [Durch  Abpressen  des  Oels 
von  den  Cacaobohnen  gewonnen  und  pulverisirt.  —  Wogen  des  mangelnden  Fett- 
gehaltes besonders  bei  schwacher  Magenverdauung  zu  empfehlen.] 

Innerlich:  wie  Chokolade  zu  nehmen.  Mit  Pepton  als  Pepton- 
chokolade  (s.  Pepton). 

Pasta  dentifricia  dura  Thi  Aistr.  [Sapo  venet.  20,0,  Calc.  carh.  8,0, 
Carmin.  0,2,  Ol.  Menth,  pip.  0,5,  Spirit.  3,0.  —  Wird  zu  einer  Masse  geknetet  und 
ausgetrocknet.] 

Pasta  deitifricia  mollis  Ph.  Anstr.  [Sapo  5.0,  Calc.  carb.  20,0,  Car- 
min. 0,2,  Ol.  Menth,  pip.  0.5,  Spirit.  2,0,  Syr.  simpl.  5,0.  —  Zur  Masse  geknetet  und 
in  Kruken  weich  expedirt.] 

Pasta  Gaaranat  Guarana.  PauUinia.  Samen  von  PauUinia  sor- 
bilis,  welche,  gestossen  und  zur  Pasta  guarana  geformt,  in  den  Handel 
kommen.  —  Enthält  neben  Gerbstoff,  fettem  Oel  und  Gummi  noch  ein 
krystallinisches  Alkaloid,  Guaranin,  dessen  Identität  mit  dem  Coffein 
durch  Berthen«!  und  Benett  erwiesen.  —  Als  Tonico- Adstringens  und  Ner- 
vinum,  namentlich  als  Specificum  gegen  Hemicranie  angepriesen  und 
häufig  von  vortrefflichem,  aber  nur  palliativem  Nutzen.  —  [layr  empfahl 
in  neuerer  Zeit  das  Mittel  als  sicher  wirkendes  Stypticum  bei  Diarrhöen  der 
Kinder,  durch  chronischen  Catarrh  des  Dünndarms  oder  andauernde  Dyspepsie  be- 
dingt. Er  lässt  innerhalb  24  Stunden  drei  Dosen,  die  erste  zu  0,36,  die  zweite  zu  0,75, 
die  dritte  zu  l,ö,  mit  gleichen  Theilen  Zucker  verrieben,  nehmen.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  als  Pulver  zu  0,5-4,0  auf  ein  Mal,  als  Infusum. 

Pasta  nrnmosa«  Pasta  gummosa  albuminata  Ph.  AHAtr.  Loco  Pastae 
Althaeae.  rate  de  Gomme  arabique,  Pate  de  Guimauve.  Gummipaste. 
Eibischpaste.  Weisser  Lederzucker.  Weisse  Reglisse.  [Gummi  Aiabicum 
und  Zucker  ana  200  Th.  in  600  Wasser  gelöst,  werden  mit  150  Th.  vorher  zu  Schaum 
geschlagenen  Eiweiss  bei  gelinder  Wärme  gemischt,  abgedampft  und  zuletzt  mit  1  Th. 
Elaeosaoch.  Aurant.  Flor,  gewürzt.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  in  Substanz  als  Hustenmittel. 

Ein  ähnliches  Präparat  ist  die  Pate  George,  welche  durch  eine 
Maceratio  Rad.  Liquir.  schwach  gelblich  gefärbt  wird. 

Pasta  Liqniritiae  s.  Glycyrrhizae.    Pasta  Liquiritiae  flava  Ph.  Atstr. 


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Pcllcticrinum  sulfuricum.  519 

Pate  de  Reglissc  bruae.  Süssliolzpaste.  Brauner  Lederzucker.  Brauae 
Reglisse.  [1  Rad.  Liquir.  mit  20  Wasser  kalt  infandirt,  filtrirfe  und  einer  Lösung 
von  15  Gainmi  Arabicum  und  9  Zucker  in  10  Wasser  zugesetzt  und  abgedampft.  — 
10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  in  Substanz  als  Hustenmittel. 

Aehnliche  Präparate  s|nd  die  in  Frankreich  viel  gebrauchten:  Pate 
Reignault,  Pate  de  Jujubes,  Pate  de  Nafe  d'Arabie  [die  in  coo- 
ccntrirter  Zuckerlösung  gewälzt  und  vorsichtig  abgetrocknet  wird,  wodurch  sie  sich 
mit  kleinen  Zuckerkrjstallen  umgiebt] ,  ferner  Crafe's  Brustpastillen  [kleine 
Plätzchen  aus  Pasta  Liquiritiae,  mit  wenigen  Tropfen  Ol.Foeniculi  hesprengt]  u.  s.  w. 

PelletieriMMlll  salfaricmil.  Schwefelsaures  Pelletierin.  Das  von 
Tairei  entdeckte  Alkaloid  aus  der  Wurzelrinde  von  Punica  Granatum, 
mit  gleicher  anthelminthischer  Wirkung. 

Innerlich:  zu  0,1-0,5,  in  Pulvern,  Pillen. 

PelletieriMMlll  taMMiCMm.  Gerbsaures  Pelletierin.  [0,1  etwa  5  Pf.] 
Wie  das  vorhergehende,  aber  wegen  seiner  fast  vollständigen  Geschmack- 
losigkeit demselben  vorgezogen. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5.  Am  besten  im  Sennainfus  zu  verabreichen, 
nach  vorgängigem  24  ständigem  Pasten. 

1621.  Bf 

Pelletierini  tannic.  1,0 
'    q.  solve  in  colat. 
Infus.  Sennae  (e  10:100,0). 
D.  S.  In  kleinen  Portionen  innerhalb  einer  halben  Stunde  zu  nehmen. 

Börenger  •  Förand. 

PeMghawar-YaMlbeefl  [Der  mit  langen,  filzigen  Haaren  besetzte  Wurzel- 
stock  eines  in  Ostindien  heimischen  baumartigen  Farren,  Cibotium  glaucescens; 
äusserlich  aufgelegt  als  blutstillendes  Mittel  benutzt.] 

^PepsiMMIM«  Poudre  nutrimentive  (Ctrrlstrt).  Pepsin.  Verdauungs- 
stoff. [1,0  10  Pf.]  [Die  Pb.  CerM.  ed.  II  sagt:  feines,  fast  weisses,  nicht  hygro- 
scopisches  Pulver,  fast  ohne  Geruch  und  Geschmack,  in  Wasser  nicht  klar  löslich. 
0,1  Gr.  Pepsin  in  150  Wasser  und  2,5  Gr.  Salzsäure  gelöst,  muss  10  Gr.  gekochten 
und  in  linsengrosse  Stucke  zerschnittenen  Eiweisses  bei  öfterem  Umschütteln  innerhalb 
4-6  Stunden  bei  40^  zu  einer  schwach  opalisirenden  Flüssigkeit  lösen.  In  dieser 
Flüssigkeit  ist  dann  der  grösste  Theil  des  Eiweiss  in  Pepton  umgewandelt  und  es 
bleibt  nur  ein  geringer  durch  Neutralisation  fällbarer  Hest  von  Syntonin  zurück.  — 
Die  Technik  der  Pepsinbereitung  hat  in  den  letzten  Jahren  grosse  Fortschritte 
gemacht,  so  dnss  die  namhaften  Fabriken  fast  durchweg  ein  wirksames,  über  die 
Ansprüche  der  Pharmacopoe  noch  hinausgehendes  Präparat  liefern.  (Pepsinum  so- 
lubile Berolinensum  von  SintB's  Apotheke  in  Berlin,  das  Pepsinum  in  lamellis 
aus  derselben  Quelle,  Witte  in  Rostock,  VlBidberg  in  Andernach.)  Das  unter 
dem  Namen  Pepsinum  granulatum  abgegebene  körnige  Präparat  steht  dem  löslichen 
Pulver  an  verdauender  Kraft  wejt  nach.  Die  französischen  Präparate  besitzen  keinerlei 
Vorzug  vor  den  deutschon,  sind  ihnen  im  Gegentheil  untergeordnet,  weil  sie  stark 
mit  Amylum  versetzt  sind.] 

Innerlich:  zu  0,15-0,6,  2-3  Mal  täglich,  in  Pulver  [mit  Milchzucker 
verrieben],  in  Kapseln  [zu  0.3],  in  Auflösung,  am  besten  eine  viertel 
bis  halbe  Stunde  nach  der  Mahlzeit  zu  nehmen  [gegen  Dyspepsie,  bei  wel- 
cher man  eine  mangelhafte  Thätigkeit  der  Magenschleimhaut  als  Motiv  voraussetzen 

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520 


Pepsiimm. 


darf.  Wo  gleichzeitig  Magensäure  zu  fehlen  scheint,  setzt  man  dem  Pepsin,  in  trock- 
ner  Form  gegeben,  Citronen-  oder  Weinsteinsäare  —  in  flüssiger:  Essig-,  Milch-  oder 
Salzsäure  hiDzu  —  vergl.  die  unten  gegebenen  Formeln.  —  Um  Pepsin  in  Lösung 
unverdorben  erhalten  zu  können,  ist  empfohlen  worden,  derselben  Giycerin  zuzusetzen 
(y.  Wittiehj  #.  Liebreieh);  in  wie  weit  der  Zasatz  spirituöser  Flüssigkeiten,  wie  z.  B. 
Xereswein,  die  verdauende  "Wirkung  des  Pepsins  herabsetzt,  ist  vorläufig  noch  Gegen- 
stand der  Controverse.  Eine  solche  Essenz  ist  der  jetzt  officinelle  Vinum  Pepsini 
(s.  diesen).  —  Ein«  Verbindung  von  Pepsin  und  Pancreatin  in  einer  glycerin- 
haltigen  Lösung  empfehlen  ÜBketd  und  ItBg  als  ein  besonders  vorzüglich  wirkendes 
Digestivmittel.  Die  Pancreatinsolution  wird  durch  Extraction  eines  frischen  Kalbs- 
pancreas  gewonnen  und  dann  mit  der  Pepsinsolution  gemischt.  Das  Lacto-Pepsin 
der  Amerikaner  besteht  aus  einem  Gemenge  von  Pepsin,  Pancreatin,  Milchzuck<n*  und 
Malzextract  (s.  1^  1624);  vergl.  Pancreatinum  und  Succ.  pancreaticus.] 

Aeusserlich:    zur   subcutanen  Injection,    zur  Zerstörung  von 
Neubildungen  versucht  (Thierseh  und  NissbaiM). 

1622.  Kf 

Pepsini  germ.  plan,  solubilis  (Simon) 

&,0 
Strychn.  nitr.  0,006 
Sacchar.  lact.  10,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  i.  p.  aeq.    No.  10. 
S.   No.  1. 


Acid.  hydrochlorat.  10,0 

Aq.  Menth,  pip. 

Aq.  dest.  ana  50,0. 
S.   No.  2. 

[l  Pulver  von  No.  1  in  1  Glas  Wasser 
aufzulösen  und  l  Esslöffel  von  No.  2  zu- 
zusetzen. Eine  Viertelstunde  nach  der 
Mahlzeit  zu  nehmen. 1  Ewald. 


1623. 


D.  S. 


1^ 
Pepsini  2,0 
Salicyl.  acid.  0,5 
Giycerin.  50,0 
Tinct.  Calam.  10,0 
Theelöffelweise  zu  nehmen. 


terantur  exacte. 
Extr.  Gentian.  q.  s. 
u.  f.  pil.  No.  50.    Obduc.  Collod. 
Mehrmals  täglich  1  Pille. 


D.  S. 


1626 


Pepsini  5,0 

Sacch.  Lactis  10.0. 
f.  pulv.    Div.  in  10  part.  aeq.  D.  in 
Chart,  cer.     S.    Vi  Stunde  nach  jeder 
Mahlzeit  ein  Pulver  zu  nehmen. 


1627.  IV 

Pepsini  0,5 
Acid.  lactic.  0,05 
Arayli  0,6. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  5.    S.    Wie 
oben.    [Bei  mangelnder  Magensäure.] 
Poudre  nutrimentive  acidulee 
Oorrisurt. 


1624.  Bf 

Pepsin.  10,0 

Pancreatin.  7,6 

Sacchar.  lact.  50,0 

Extr.  Malti  5,0 

Acid.  lact.  2,5 

Acid.  muriat.  (25proc.)  10,0 

Glycer.  20,0 

Tragac.  q.  s. 
Ad  form.  mass.  pil.  No.  10. 

Lacto-Pepsin. 


1625. 


Pepsini  5,0 
Acid.  muriat. 

Bf  1622-1629. 


0,5 


1628.  IV 

Pepsini  5,0 

Morphini  hydrochlor.  0,01 
Amyli  6,0. 
F.  pulv.    D.  in  15  part.  aeq.    D.  S.  Wie 
oben.     [Bei    erhöhter   Reizbarkeit   der 
Magenschleimhaut.] 
Poudre  nutrimentivo  a  la  Moqiiine 
Oorvlsart. 


1629. 


MDS. 


Pepsini  5,0 

Acidi  lactici  0,5 

Aq.  dest. 

Syr.  Geras,  ana  50,0. 

Bei  Beginn  jeder  Mahlzeit  l  Thee- 


löfFel  voll  zu  nehmen. 

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Pcptonum  siccum.  521 


1G30.  Bf 

Pepsini  3,0  i  1631.            Bf 

Syr.  Aurant.  Flor.  100,0.  ,  Pepsini  10,0 

D.  S.    Essloflfel weise,  wie  oben.  '  Vini  Xerense  300,0 

Tosi's  Syrupus  Pepsini.  i  Acidi  hydrochlor.  1,0. 

[Der  Conrisart'sche  Syrupus  Pepsini  MDS.    Bei  jeder  Mahlzeit   1  Liqueurglas- 

besteht    aus    Syr.   Cerasorum   30,0    und  j  eben  davon  zu  nehmen. 

Pepsin  0,3.]  I 

Peptonmil  siccain.  Peptum  paltiforme.  Pepton.  Das  Product 
der  Einwirkung  verschiedener  Verdauungsfermente  auf  Eiwcisskörper, 
welches  jetzt  in  grossem  Massstab  in  verschiedenen  Fabriken  dargestellt 
wird.  [Die  Ansichten  der  Physiologen  sind  darüber  noch  nicht  abgeschlossen ,  wie 
weit  die  Einwirkung  des  Fermentes  auf  die  Albuminate  vorgeschritten  sein  muss,  um 
das  daraus  resultirende  Product  mit  dem  Namen  Pepton  zu  belegen,  im  Allgemeinen 
kann  man  aber  diejenige  lösliche  Modification  des  Eiweiss  als  Pepton  bezeichnen, 
welche  in  der  Wärme  nicht  mehr  gerinnt,  weder  in  saurer  noch  neutraler,  noch  alka- 
lischer Lösung  einen  Niederschlag  giebt  und  mit  Kupfersulfat  in  alkalischer  Lösung 
eine  purpurrotho  Farbe  (Biuretreaction)  annimmt.  Der  Nährwerth  der  Peptone  ist 
durch  die  Versuche  von  Maly^  Adanklfwlei  u.  A.  dargethan.  Die  käuflichen  Peptone 
sind  alle  in  geringerem  oder  höherem  Masse  mit  Nebenprodncten  der  Verdauung  ver- 
unreinigt. —  [10,0  Ö5  Pf.] 

Innerlich:  rein  oder  als  Zusatz  zu  Suppen,  Bouillon,  thee-  bis 
esslöffelweise. 

Ae  US  serlich:  als  Zusatz  zu  Klystieren,  statt  der  umständlichen  und 
häufig  mit  starker  Reizung  der  Darmschleimhaut  verbundenen  teiWschen 
Fleisch-Pancreasklystiere. 

1632.  Bf 

Peptoni  pultiform.  (Sanders)   100,0 
Vin.  hispanic.  200,0 
Pruct.  Amomi  pulv. 
Sal.  culinar.  ana  1,5 
Glycer.  20,0. 

Misce,  repone  p.  hör.  un.  tum  cola. 
D.  S.   1-2  kleine  Tassen,  mit  oder  ohne  Fleischbrühe. 

(Peptonessenz). 

'*'Percha  lamellata«  Guttaperchapapier.  Der  eingetrocknete, 
gereinigte  und  sehr  dünn  ausgewalzte  Milchsaft  von  Dichopsis  (Iso- 
nandra)  Gutta  (Ostindien).  Es  sei  rothbraun,  durchscheinend  und  nicht 
klebend. 

Aeusserlich:  zu  Verbänden,  Bedeckung  von  Cataplasmen,  Salben, 
zu  Unterlagen  etc. 

PetrolfMin  s.  Aether  Petrolei  und  Oleum  Petrae  Italicum. 

PMorrhillMlII.  Rhizophloium.  Phlorrhizin.  Phlorrichin.  [In- 
differenter krystallinischer  Stoff  aus  der  Wurzelrinde  verschiedener  Pyrus-  und  Pru- 
nusarten ;  schmeckt  bitter,  ist  schwer  in  kaltem  Wasser  und  Aether,  leicht  in  Alkohol 
und  heissem  Wasser  löslich.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  pro  dosi  [als  Antipyreticum  empfohlen;  ohne  Be- 
deutung, da  die  Wirksamkeit  des  Mittels  wenig  constatirt  und  der  Preis  desselben 
jedenfalls  keine  Vortheile  vor  dem  des  Chinins  gewährt.  Ein  in  Mexico  viel  ge- 
schätztes Fiebermittel  hat  nach  Rive  folgende  Zusammensetzung:  Chinini  sulfurici 
0.2,  Phlorrhizini  1,0,  Amyli  0,15,  Sacchari  0,06,  ausserdem  Spuren  von  Kalk], 


52*2  Phosphorus. 


*PhosphoraS0  Phosphor.  [Weisse  oder  gelbliche,  wachsgläniende,  durch- 
scbeinend^  oder  cylindrische  Stücken.  —  Löslich  in  Schwefelkohlenstoff,  in  geringen 
Quantitäten  in  ätherischen  und  fetten  Oelen,  in  Aether  und  absolutem  Alkohol.  — 
10,0  20  Pf.]  Cave:  kaustische  Alkalien  [welche  leicht  aus  phosphorfaaltigen 
Arzneikörpern  Phosphorwasserstoff  entwickeln,  der  zu  Explosionen  Anlass  geben  kann]. 
Metallsalze,  Licht,  Aufbewahrung  durch  längere  Zeit,  beim  äusseren  Ge- 
brauch die  Nähe  der  Flamme. 

Innerlich:  zu  0,001-0,005-0,01-0,015  [ad  0,001  pro  dosi,  ad  0,005  pro 
diel]  mehrmals  täglich,  selten  in  Pillen,  fast  immer  in  Aether,  Alkohol, 
fetten  [s.  Oleum  phosphoratum]  oder  ätherischen  Oelen  [häufig  in  Oleum 
animale  aethereum]  gelöst  [meist  im  Verhältniss  von  0,05  auf  25,0,  wobei  man 
sicher  sein  darf,  dass  der  Phosphor  sich  gelöst  erhält.  Das  Gel  kann  in  Kapseln 
gereicht  werden.  —  Hiller  in  Breslau  empfahl  in  neuerer  Zeit  als  die  beste  Form  der 
Darreichung  des  Phosphors  eine  Lösung  desselben  in  absolutem  Alkohol,  welche  er 
als  Spiritus  phosphoratns  bezeichnet,  und  deren  nähere  Verhältnisse  folgende  sind: 
1.  Phosphor  wird  in  24  absolutem  Alkohol  wiederliolentlich  erwärmt  und  umge- 
schüttelt und  dann  nach  12  Stunden  filtrirt;  das  Filtrat  bildet  den  Spiritus  phos- 
phoratns concentratus,  der  mit  6  Th.  absolutem  Alkohol  den  Spiritus  phos- 
phoratns dilut.  giebt,  von  welchem  150,0  etwa  0,1  Phosphor  gelöst  enthalten]. 
Die  Lösungen  in  fettem  Oel  können  auch  zur  Bereitung  von  Emulsionen 
verwendet  werden.  [Nach  den  experimentellen  Untersuchungen  von  ۥ  Wegicr  ist 
die  Anwendung  des  Phosphors  in  sehr  kleinen  Dosen  (etwa  0,001-0,003  pro  dosi,  oder 
noch  weniger)  bei  verschiedenen  Knochenkrankheiten,  namentlich  bei  Knochen- 
brüchen zur  Beförderung  einer  festen  Callusbildung ,  bei  Osteomalacie ,  bei  Rachitis 
mit  günstigem  Erfolg  verordnet  und  würde  sich  auch  bei  der  Caries,  Scrophulose  etc. 
empfehlen.  Biseb  in  Bonn  sah  sehr  gute  Wirkung  bei  der  Osteomalacie,  Vriese  bei 
Rachitis.  —  Vor  einiger  Zeit  ist  der  Phosphor  bei  Hantkrankheiten,  besonders 
Psoriasis  und  Eczem  (BrtadbeBt)  und  ganz  vornehmlich  gegen  die  verschiedensten 
Neurosen  als  sehr  erfolgreich  gepriesen  worden,  namentlich  gegen  Neuralgien, 
Hysterie,  Epilepsie:  Brtadbeii^  Th^MpMi^  Beekler,  pr.  Arzt  in  Southofen  (der  Ein- 
zige, der  unseres  Wissens  in  Deutschland  den  Phosphor  unter  genannten  Indicationen 
mit  Nutzen  gegeben  hat);  auch  gegen  Impotenz  zu  0,005  mit  Strychnin  0,0012: 
Th«iips«B;  endlich  gegen  die  verschiedensten  Gehirnkrankheiten,  sogar  Encephalo- 
malacie  sowie  als  Tonico-nervinum  und  Stimulans  in  typhösen  Zustanden  nach  Säfte- 
besonders  Samenverlusten ,  nach  erschöpfenden  geistigen  Anstrengungen,  selbst  bei 
Carcinom:  Tk«iips«M^  RMth.  —  Bei  intermiltirenden  Neuralgien  und  Intermittens 
empfiehlt  R«ith  eine  sehr  lose  Verbindung  von  Phosphor  mit  Arsenik,  und  zwar  das 
von  ihm  sogenannte  Chlorphosphide  ofarsenic,  dargestellt  durch  Einwirkung 
von  Salzsäure  auf  fein  vertheilten  Phosphor  und  Arsenik.  Von  seinem  Präparat  ent- 
halten 480  Theile  1  Phosphor  und  1^/3  Arsenik,  er  giebt  davon  15-20  Tropfen  pro 
dosi,  also  vom  ersteren  Mittel  0,0015-0,002,  vom  letzteren  0,0025-0,0033.  Unter  der 
Bezeichnung:  „VelUw*s  Compound  Syrup  of  hypophosphite**  wird  jetzt  von 
England  aus  ein  Phosphorpräparat  angepriesen  und  durch  Empfehlung  hervorragender 
Kliniker  wie  Umx  Br«WB^  V^thergill,  WilsM  n.  A.  unterstutzt,  welches  aus  den 
unterphosphorigsauren  Salzen  von  Chinin,  Strychnin,  Eisen,  Mangan,  Calcium  und 
Kalium  bestehen  soll,  dessen  nähere  Zusammensetzung  aber  von  dem  Verfertiger  als 
Geheimniss  bewahrt  wird.  Die  zahlreichen  Zeugnisse  sprechen  sich  besonders  zu 
Qunsten  des  Präparates  bei  beginnender  Phthise ,  Bronchialcatarrhen ,  bei  Nerven- 
schwäche, überhaupt  da,  wo  ein  Tonicum  indicirt  ist,  aus.     Es  bleibt  abzuwarten, 

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Phosphonis. 


523 


wie  sich  das  Präparat  auf  die  Dauer  bewährt  und  ob  es  nicht  durch  einfachere  Com- 
positionen  von  bekannter  Zusammensetzung  zu  ersetzen  ist.  Das  zu  gleichem  Zweck 
angepriesene  unterphosphorigsaure  ISatron  ist,  wie  seit  25  Jahren  exact  nach- 
gewiesen, absolut  wirkungslos.] 

Aeusserlich:  fast  nur  in  Lösung  von  ätherischen  oder  fetten 
Oelen,  die  dann  entweder  rein  oder  in  Salben  oder  Linimentform 
angewendet  werden  [0,05-0,3  auf  25,0  Salbe  oder  Liniment  —  der  bei  der  An- 
wendung der  phosphorhaltigen  Mittel  unangenehme  Umstand,  dass  sie  im  dunkeln 
leuchten  und  dadurch  den  Kranken  oft  unnütz  beängstigen ,  sowie  der  sehr  widrige 
Geruch  des  Phosphors,  wird  durch  viele  ätherische  Oele,  namentlich  Ol.  Citri,  Ol. 
Bergamottae,  Ol.  Rosmarini  (nicht  durch  Ol.  Cinnamomi  und  Ol.  Caryophyllorum) 
gehoben,  so  dass  einige  Tropfen  dieser  Oele,  namentlich  äusseren  Mitteln,  zugesetzt 
werden  können. 


1633.  ^r 

Phosphor,  pur.  0,03 

redig.  in  pulv.  subtiliss.  ope 
Syrup.  simpl.  7,5 

calef.  et  conquassat.  üsque  ad 
refrigerat.  adde 
Pulv.  Rad.  Glycirrh.  10,0 
Pulv.  Gummi  arab.  5,0 
Pulv.  Tragacanth.  2,5. 
M.  f.  pil.  No.  200.    S. 

Wegner's  Phosphorpillcn. 


1634.  Bf 

Phosphor!  0,1 
Ol.  Amygdal. 
Ol.  Gacao  ana  8,0 
Flor.  Malvae  pulv.  q.  s. 
ut   f.    pilul.  No.   100.     Obduc.    gelatina. 
D.S.   2-3mal  täglich  4-6  Pillen.    [Ge- 
gen Paralysen,  Amenorrhoe  u.  a.] 

TftYignot. 


1635.  Bf 

Phosphor!  0,15 

tere  cum 
Syrup.  simpl.  1,0 

in  mortar.  calefact.  adde 
Gummi  Arab.  0,8 
Tragacanth.  pulv.  0,4 
Rad.  Liquir.  pulv.  1,5 
Mlsce  exatissime  ut  f.  pilul.  50. 

Consp.  Lycop. 
D.  ad  vitrum.  S.  Täglich  1  Pille  zu  nehmen. 
Pilulae  Phosphori. 
Wunderlich. 
[Die  alte  Vorschrift  lautete:   Täglich 
1  -  3  Pillen  zu  nehmen.    Dies  würde  die 
jetzige     Maximaldosc     bedeutend     über- 
schreiten.] 


1636.  Bf 

Phosphori  0,05 

solve  in 
Ol.  Amygd.  dülo.  10,0 


adde 
Ol.  Citri  0,5. 
D.  in  vitro  nigro.    S.  4  mal  taglich  4-10-20 
Tropfen  [=  etwa  0,001-0,0025-0,005] 
in  Haferschleim. 


1637.  I^ 

Phosphori  0,05 

Aetheris  25,0 

Ol.  Rosmarini  0,25 
D.  in  vitro  nigro.   S.   Viermal  täglich  10 
bis  20  Tropfen  in  schleimigem  Vehikel. 


1638. 


I* 


Phosphori  0,05 

solve  in 
Ol.  Amygd.  15,0 
Gummi  Arab.  io,0. 

F.  c. 
Aq.  Menth,  pip.  q.  s. 
£mulsio  150,0 
adde 
Syr.  Zingib.  25,0. 
MDS.    l-2stdl.  1  Esslöffel  [etwa  :=  0,004 
Phosphor]. 

1639.  Bf 

Phosphori  0,015-0,03-0,05 
♦    solve  in 
Ol.  Amygd.  q.  s.  (4,0-8,0) 

subige  cum 
Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 

ad  emulsionem,  cui  adde 
Emuls.  Amygdal.  (e  4,0)  60,0 
Liq.  Ammon.  anis.  0,.S. 
D.  S.    Vi-'/jStdl.  1  Theelöffel.    [Bei  Cho- 


lera.] 


Paul. 


1640.  I^ 

Phosphori  0,1 

Ol.  Rosmarini  0,5 

Ol.  Amygd.  15,0. 
D.  S.    Zu  Einreibungen  in  die  Umgegend 
des  ^uges.    [Bei  Amaurosis.]  ^ 


''•fiä 


r-1640. 


524  Physostigmiimm  salicylicum. 


1641.  Rr  '  Ol.  Terebintb.  rect.  0/^. 


Phosphori  0,12 
Aether.  10,0 
Ol.  Nuc  Jugland.  50,0. 
MDS.   In  die  Umgebung  der  Orbita  ein- 
zureiben.    [Bei   Lähmung  der  Augen-  i 
muskeln.]  Taviffnot.       | 


D.  S.  2  mal  täglich,  umgeschütt^lt,  V ,  Theo- 
löffel  voll  in  den  gelähmten  Thcil  ein- 
zureiben. 
Linimentum  ammontato-phospboratum. 


1643.  Bf 


1642.  Rf  !  Phosphori  0,2 

Phosphori  0,25  solve  in 

solve  in  Ol.  Olivar.  15,0 

Ol.  Papav.  25,0  addo 

adde  1  Ungt.  Rosmarin  i  15,0. 

Liq.  Ammen,  caust.  8,0  |  F.  unguentum.    D.  S.    Zum  Einreiben. 

'i'PhysostigMiiiniii  salieyliraiii«  Physostigminsalicylat.  Sali- 
cylsaures  Physostigmin.  [ad  0,001  pro  dosil  ad  0,005  pro  die!  —  Siehe  hierüber, 
wie  auch  über  Physostigminam  sulfarionm  die  betreffenden  Eserinpräparate, 
doch  ist  zu  bemerken,  dass  der  Preis  nach  der  inzwischen  erschienenen  neuen  Taxe 
nicht  30,  sondern  25  Pf.  für  1  Ctgr.  beträgt.] 

PifrotolilUlf  Menisperminum.  Cocculin.  [Glänzend  weiss©  Krystall- 
nadeln  aus  den  Früchten  von  Anamirta  locculus;  widerlich  bitter,  schwer  löslich  in 
Wasser,  leichter  in  Alkohol  und  Aether.  —  0,1  etwa  20  Pf] 

Innerlich:  zu  0,001-0,006  2-3  Mal  täglich,  in  Pulvern,  Pillen 
oder  Pastillen  [a  0,003],  als  Ersatz  des  Strychnins  von  Tsehidi  em- 
pfohlen. Doch  ist  das  Picrotoxin  keineswegs"  dem  Strychnin  in  seiner 
Wirkung  auf  das  Centralnervensystem  gleich  zu  setzen,  da  ersteres  die 
MeduUa  oblongata,  letzteres  vornehmlich  das  Grosshirn  erregt.  —  Auch 
gegen  Nachtschweisse  der  Phthisiker  angewendet. 

Aeusserlich:  in  Salben  [0,3-0,5  auf  25,0  Fett  —  bei  chronischen  Haut- 
affectionen,  bei  Tinea,  zur  Vertreibung  von  Kopfungeziefer.  Die  äusserliche  Anwen- 
dung des  Picrotoxin  erfordert  die  grösste  Vorsicht,  da  nach  den  Beobachtungen  von 
Stich  u.  a.  der  Gebrauch  des  in  Rede  stehenden  Mittels  in  Salbenform  bei  Kindern, 
die  bis  dahin  niemals  an  Kramp fbesch werden  gelitten,  epileptische  Convulsionen  zur 
Folge  hatte]. 

«PilocarpiMlII  hydrocUoricilM.  Pilocarpinhydrochlorat.  Salz- 
saures Pilocarpin.  Weisse  neutrale  Krystalle  von  bitterem  Geschmack, 
an  der  Luft  Feuchtigkeit  anziehend,  leicht  löslich  in  Wasser  oder  Wein- 
geist, wenig  löslich  in  Aether  oder  Chloroform.  [Zuerst  von  A.  Wefccr  in 
Form  subcutaner  Injectionen,  meist  eine  volle  Spritze  einer  2proc.  Lösung  =  0,02 
Pilocarpin,  benutzt  und  jetzt  vielfach  verwendet.  Man  erhält  mit  Sicherheit  die 
Speichel-  und  schweisstreibende,  sowie  die  Pupillen  verengernde  Wirkung  der  Fol. 
Jaborandi  (vergl.  diese),  ohne  dass  die  störenden  Folgen  der  innerlichen  Darreichung 
der  letzteren,  üobelkeit  und  Erbrechen  hinzukommen.  —  0,01   10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03  pro  dosi!  zu  0,06  pro  die!  [selten]. 

Aeusserlich:  zu  subcutanen  Injectionen  (eine  Pwrai'sche  Spritze 
einer  Lösung  von  0,2  auf  10  Wasser  =  0,02  Pilocarpin),  ein  oder  mehrere 
Male,  ad  0,03  pro  dosi!  ad  0,06  pro  die.  [Verwerthet  wird  vornehmlich 
die  diaphoretische  Wirkung  des  Mittels  bei  catarrhalischen  Affectionen  der  Luftwege 
(Jaeoidj  See),  bei  Asthma  mit  zäher  Bronchialabsonderung  (lerkari),  bei  Hydropsien 
in  Folge  von  Herz-  und  Nierenkrankheit,  besonders  bei  Scharlach  (auch  im  Anfange 
der  Erkrankung  zu  0,001  [für  Säuglinge]  bis  0,005  [für  lOjährige  Kinder]  von  BcMMC 

a^  Bf   1641-1643.  DigitizedbyV^OOgie 


l^ilulae  adstriügentes.  525 


mit  Erfolg  verwendet).  Ferner  bei  Diabetes  mellitus?  bei  mildereu  Formen  der 
Syphilis  (einen  Tag  um  den  andern  0,015-0,02  von  LewiB  in  der  Cbarite  gegeben. 
In  2  Jahren  traten  6  pCt.  Recidive  ein),  bei  Diphtheritis  als  Specificum  sehr  ge- 
rühmt von  Ce«rg  Cittnaitiij  von  Anderen  nicht  in  dem  Masse  bestätigt  (Küster^  Lewia), 
bei  Polyarthritis  rheumatica  von  WiBdelseliiiidt  mit  Erfolg  gegeben,  bei  ein- 
zelnen llautaffectionen,  Prurigo,  Eczem,  Psoriasis,  Urticaria  angewandt  und 
theiiweiso  nicht  ohne  Erfolg  (••  Sin«ii),  bei  Bleicolik  (BardeBhewer),  bei  hartnäcki- 
gem Singultus  (•rsilla),  bei  Hemeralopie  (HeekleiliBrg),  zur  Regeneration  des  Haar- 
wuchses (Sehniti^  Lassar).  —  Ueber  den  Werth  der  Pilocarpininjectionen  zur  Ein- 
leitung resp.  Beförderung  von  Wehen  gehen  die  Meinungen  der  Geburtshelfer  noch 
weit  auseinander.  Sie  sind  ebenso  emphatisch  angepriesen  als  entschieden  abgelehnt 
worden.  Unter  allen  Umständen  ist  Vorsicht  bei  den  Injectionen  anzurathen ,  weil 
des  öfteren  hochgradige  CoUapszustände ,  selbst  Lungenödem  (Saesger),  im  Gefolge 
derselben  beobachtet  sind.  Weiss  räth  bei  schwächlichen  Individuen,  besonders  Kin- 
dern, 4-5  Tropfen  Aether  auf  eine  Prarai'sche  Spritze  zuzusetzen.  Als  Antidot  ist 
von  LejdeB  das  Atropin  empfohlen.] 

Pilülae  adstringeites  Ph.  paap.  [Catechu,  Aluminis  ana  2,0,  Extr.  Gent. 
3,75;  f.  60  pU.] 

2-5  Pillen  und  mehr  pro  dosi. 

Pilulae  aloMicae  Vam.  Maglst  !■  ■sm  paap.  [Aloe,  Tub.  Jalapae  pulv., 
Sapon.  medic.  ana  4,0,  Spir.  dil.  q.  s.,  f.  pil.  100,  Rad.  Liquirlt.  conspejrgend.  Vergl. 
noch  Massa  Pilul.  Ruffii  und  Recepte  unter  Aloe.  —  Die  Pilul.  Aloes  Socotr.  Ph.  Irlt. 
bestehen  aus  Alo6  16,  Ol.  Myrist.  1,  Sapon.  med.,  Confection.  Rosae*)  ana  8.  —  Die 
Pilul.  Aloes  Barbadensis  Ph.  Brit.  enthalten  dieselbe  Pillenmasse,  nur  Aloe  Barbad. 
anstatt  Aloe  Socotr.  und  Ol.  Carvi  statt  Ol.  Myristicae.  —  Die  Pilulae  Aloe  et 
Asae  foetidae  Ph.  Brit.  bestehen  aus  Aloe  Socotr.,  Asa  foetida,  Sapo  med.,  Con- 
fectio  Rosarum  ana  1.] 

Innerlich:  1-3-5  Pillen  pro  dosi. 

«Pilulae  alodicae  felratae  s.  italicae  nigrae.  Eisenhaltige 
Aloepillen.  Italienische  Pillen.  [Aloe  und  Ferrum  sulfuricum  siccum  ana, 
mit  Spiritus  zur  Pillenmasse  verarbeitet,  jede  Pille  von  0,1  Gew.  -^  25  Stück  30  Pf.] 

Innerlich:  1-2-4  Pillen  pro  dosi. 

Pilulae  aperieites  des  früheren  C«a.  mti.  Btnb.  [ßxtr.  Alo^s  4,  Extr. 
Rhei  comp.  2,  Ferr.  pulv.  1,  f.  p.  12.] 

1-4  Pillen  pro  dosi. 

♦Pilulae  Peppi  eapbonici.  Pilulae  ferratae  Valleti.  Eisenpillen. 
Vallet'sche  Pillen.  [Frisch  gefälltes  kohlensaures  Eisenoxydul  wird  mit  Zucker- 
wasser ausgewaschen  und  gleichzeitig  vor  der  oxydirenden  Einwirkung  der  Lult  ge- 
schützt; nachdem  dies  geschehen  wird  es  mit  Honig  zur  Pillenmasse  abgedampft. 
Aus  20,0  dieser  Masse  werden  unter  Zusatz  von  Pulv.  Rad.  Alth.  q.  s.  200  Pillen 
geformt  und  mit  Cassia  bestreut;  jede  dieser  Pillen  enthält  0,025  Eisen.  —  Das 
Präparat  ist  eins  der  mildesten  und  am  besten  zu  ertragenden  Eisenmittel.  —  25 
Pillen  55  Pf.] 

Innerlich:  1-5  Pillen  mehrmals  täglich.  Die  Massa  Pilularum 
Ferri  carbon.  seu  Massa  Pilularum  Valleti  kann  auch  zu  Mixturen  ver- 
wendet werden,  wie  z.  B.  in  folgenden  Recept: 

*)  Confectio  Rosac.  Pli.  ifH.  ist  eine  Verbindung  von  1  Flor.  Ros.  mit  2  Saccha- 
rum,  ähnlich  unsere  Ck)nserva  Rosarum.  /^-^  i 

Digitized  by  VjOOQIC 


526  Pilulae  Jalapae. 


1644.  Bf 

Mass.  Pil.  Ferri  carb.  2,5 
Aq.  dest.  10,0 


Syr.  simpl.  100,0. 
MDS.   2-3 mal  täglich  1  Einderlöffel. 
Syrupus  ferratus. 


'''Pilulae  Jalapae  s.  purgantes.  Jalapenpillen.  [Sapo  Jalapin  3  Th., 
Tub.  Jalapae  1  Th.,  daraus  mit  Lycopod.  zu  bestreuende  Pillen,  pondere  0,1.  — 
25  Stück  35  Pf.] 

Als  Abführmittel  2-10  Stück  und  mehr  [als  Drasticum]. 

Pilulae  laxaites  s.  purgantes  des  früheren  C«4.  mti.  hMb.  und  Ph. 
Aistr.    [Aloe  4,  Tub.  Jalap.  6,  Sap.  med.  2,  Fruct.  Anisi  1,  f.  pil.  pondere  0,2.] 

Als  Abführmittel  1-5  Pillen  und  mehr. 

Pilulae  miyores  r«rM.  nag.  !■  isim  piip.  [Hydrarg.  bichl.  corros.  0,3, 
Boli  albae  praep.  10,0,  f.  100  pilul.  Rad.  Liquirit  conspergend.] 

Pilulae  odoutalgicae.  Zahnschmerz-Pillen.  [Opii,  Rad.  Bella- 
donnae,  Rad.  Pyrethri  ana  5,0,  Cerae  7  0,  Ol.  Amygdal.  2,0,  Ol.  Cajep.  und  Ol.  Ca- 
ryoph.  ana  0,75,  daraus  mit  Pulv.  Caryoph.  zu  bestreuende  Pillen,  pondere  0,05.  — 
25  Stück  25  Pf.] 

Aeusserlich:  in  den  hohlen  Zahn  zu  legen. 

Pilulae  purgantes  fortes  Ph.  paip.  [Hydrarg.  cblor.  1  Tb.,  Sapo  Jala- 
pin. 3  Th.,  daraus  Pillen  von  0,06.] 

4-10  Pillen  und  mehr  pro  dosi. 

Pilulae  purgantes  mites  Ph.  paip.  [Pulv.  Fol.  Senn.  3,75,  Extr.  Taraxaci 
q.  s.  ut  f.  30  pil  ] 

5-10  Pillen  und  mehr  pro  dosi. 

Piper  albunif  White  pepper.  Poivre  blanc.  Weisser  Pfeffer.  [Die 
reifen  und  ihrer  Hüllen  beraubton  Beeren  von  Piper  nigrum.  —  Etwa  100  12  Pf., 
subt.  pulv.  20  Pf.]     Wie  Piper  nigrum. 

Piper  lougum*  Spadices  Piperis  longi.  Macropiper,  Long  peper, 
Poivre  long.  Langer  Pfeffer.  [10,0  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf.]  Wie 
Piper  nigrum. 

Piper  nigrum«  Fructus  Piperis  nigri.  Schwarzer  Pfeffer.  [10.0  etwa 
10  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf.  —  Alle  drei  Pfefferarten  enthalten  Piperin  (s.  dieses); 
das  scharfe  Weichharz  ist  zumeist,  das  ätherische  Oel  ausschliesslich  im  schwarzen 
Pfeffer  enthalten.] 

Innerlicn:  in  Substanz  [5-10-20  Pfefferkörner,  vorzugsweise  Piper  al- 
bum,  verschluckt  gegen  Intermittens],  als  Pulver  [0,3-1,0  mehrmals  taglich],  in 
Pillen,  in  kalt  bereitetem  Spirituosen  oder  weinigen  Aufguss  [etwa  5.0-10,0 
auf  100,0,  esslöffel-  bis  weinglas weise  zu  nehmen].  —  Die  Con fe et io  Piperis 
Pb.  Brit.  besteht  aus  Piper  nigr.  2,  Fruct.  Carvi  3,  Mel  depur.  15;  hier- 
von wird  1-2  Theelöffel  pro  dosi  gereicht. 

Aeusserlich:  als  Kaumittel  [bei  Zungenlahmung],  zum  Gm^gel- 
wasser  [in  weinigem  oder  schwach  alkoholischem  Aufguss],  zu  Salben  [1.  Th. 
Pfefferpulver  mit  6-8  Th.  Fett  gegen  Tinea  favosa:  CueBenve]. 

Piperinum«  Piperin.  [Krystallisirbarer,  indifferenter  Stoff  aus  den  ver- 
schiedenen Pfefferarten,  um  so  weniger  scharf,  je  reiner,  d.  h.  je  befreiter  er  vom 
Weichharze  ist.  Reines  Piperin  ist  farblos,  meist  kommt  es  aber  noch  mit  Weichharz 
verbunden  und  dann  gelblich  gefärbt  vor.  —  In  kaltem  Wasser  gar  nicht  löslich, 
in  heissem  kaum,  ebenso  in  Aelher,  in  Alkohol  ziemlich,  in  Schwefel-  und  Essigsaure 
leicht.  —  10,0  etwa  30  Pf.] 

fly   I^   1644.  DigitizedbyV^OOgie 


Pix  liquida.  5^7 

Innerlich:  zu  0,1-0,6  mehrmals  täglich  [als  Peristalticum  empfohlen], 
in  Pulvern,  Pillen. 


1645.  IV 

Piperini 

Hydr.  chlorat.  ana  0,75 
Extr.  Nuc.  voraic.  0,20 
Chinin,  sulf.  1,5 


Succ.  Liquir.  q.  s. 
Pil.   No.  30.      S.   Morgens   und  Abends 
1  Pille. 
[Bei  habitueller  Constipation.] 

Lay. 


♦Pix  liquida«  Resina  empyreumatica  liquida.  Tar,  Goudron,  Brai 
liquide.  Holztheer.  Fichtentheer.  [Aus  der  Schwelung  des  Holzes  von 
Abietineen  vorzüglich  der  Pinus  silvostris  und  Larix  sibirica.  —  Braune  Flüssig- 
keit von  dicker  Saftconsistenz.  —  Nur  zum  geringen  Theil  in  Wasser  löslieh.  — 
100,0  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,5-1,5  2-3  Mal  täglich,  in  Pillen,  Kapseln  [die 
von  Hamburg  aus  mit  vielen  Lobeserhebungen  in  die  Welt  gesendeten  Dr.  Berkcley's 
antiherpetic  Capsules  sind  mit  0.6  Pix  liquida  gefüllt],  als  Aqua  Picis  [vergl. 
diese  und  die  übrigen  Theerpräparate  auf  S.  176]. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  von  v.  Icbra  gegen  Eczema  und 
Psoriasis  mit  grossem  Erfolge  angewendet.  [Die  Methode  der  Theer-Ein- 
reibungen  ist  folgende:  Auf  die  vorher  mittelst  einer  ätzenden  Kali-Seife  gereinigte 
und  von  Krusten  befreite  Stelle  wird  der  Theer  mit  einem  Pinsel  messerrückendick 
aufgetragen;  die  Schicht  trocknet  nach  1-2  Stunden  ein  und  bildet  einen  dichten, 
die  Luft  absperrenden  Ueberzug;  das  anfangs  von  den  Kranken  empfundene  bedeu- 
tende Brennen  verliert  sich  mit  dem  Eintrocknen  des  Theers.  —  Nach  1-2  Tagen  löst 
sich  die  Theerschicht  ab,  und  hat  dann  die  frei  werdende  Hautpartie  noch  kein  nor- 
males Ansehen  gewonnen,  so  wird  die  Einpinsolung  wiederholt,  und  zwar  so  lange, 
bis  die  Haut  eine  gesunde  Beschaffenheit  erlangt.  —  Bei  empfindlichen  Individuen 
lässt  man  zwischen  einer  Application  ijnd  der  anderen  mehrere  Tage  verstreichen, 
w&hrend  welcher  Zeit  die  eingeleitete  Besserung  sichtlich  fortschreitet»  Wo  die  Theer- 
Einpinselungen  in  grosser  Ausdehnung  vorgenommen  werden  müssen,  machen  sich 
allgemeine  Reactions-Erscheinungen,  üebellteit,  Erbrechen,  dunkle  Farbe  und  theer- 
artiger  Geruch  des  Urins,  bemerklich.  Vorzugsweise  indicirt  ist  die  in  Rede  stehende 
Behandlung  während  des  Anfangsstadium  des  Eczems,  sowie  bei  chronischem  Ver- 
laufe des  Involutionsstadiums,  sowie  endlich  in  allen  denjenigen  Fällen,  in  denen  die 
consecutive  Verdickung  des  Gewebes  keinen  besonders  hohen  Grad  erreicht  hat.  Wo 
hingegen  dieses  letztere  der  Fall ,  ist  die  Behandlung  mit  concentrirter  Lösung  von 
Aetzkali  der  Theer -Einreibung  vorzuziehen.]  —  Auch  gegen  Scabies  früher 
angewendet  [Theer  mit  schwarzer  Seife  ana,  .3  Tage  hindurch  2  Mal  täglich  einge- 
rieben; jetzt  durch  schneller  wirkende  und  woniger  angreifende  Kuren  verdrängt]. 
Zur  Bepinselung  des  Zahnfleisches  [zur  Verhütung  der  Stomatitis  mer- 
curialis  und  zur  Beseitigung  einer  schon  bestehenden  wird  auf  der  Abtheilung  von 
T.  SigiiiBil  während  dos  Gebrauches  der  Schmierkur  den  Patienten  das  Zahnfleisch 
mit  Theer  bestrichen,  und  soll  der  Erfolg  sehr  zufriedenstellend  gewesen  sein].  In 
Salben  [1  auf  4-6  Fett  oder  Vaselin  —  bei  Psoriasis,  Lepra  u.  s.  w. ,  auch  bei 
Phthisis  auf  Watte  zur  Inhalation  vermittels  einer  Gesichtsmaske:  laissnaBi^—  Theer 
mit  Potasche  ana  1  und  „alter  gesalzener  Butter"  (Pentilli)  2:  gegen  Krätze],  in 
Pflastern  [mit  2  Th.  Cer.  flav.],  als  Theerseife  [1  Pic.  liq.,  9  sap.,  SImm's 
Apotheke]  bei  Hautkrankheiten,  besonders  Eczem-  und  Lichenformen,  Favus, 
Porrigo,  Pityriasis  vesicolor.  etc.,  zu  Räucherungen  und  Inhalationen 
[bei  Blonnorhoe  der  Athomorgane;  man  lässt  in  der  Nähe  über  einer  schwachen  Spi- 


528 


Pix  LiiJianthracis. 


ritusflamme  den  Thoer  von  einer  flachen  Schale  vorsichtifi:  abdampfen ;  um  die  dabei 
stets  sich  verflüchtigende  Essigsäure  zu  binden,  rührt  man  vorher  den  Theer  mit  etwas 
Kreide,  Pofasche  oder  Soda  an.  In  milderen  Fällen  soll  der  Geruch  des  kalten  Theers 
schon  wohlthätig  wirken.  —  In  Frankreich  wird  ein  Apparat  Goudronniere  oder 
Emanateur  hygienique  genannt,  als  Desinficiens  bei  Krankheiten  der  Respira- 
tionsorgane empfohlen,  bestehend  einfach  darin,  dass  Theer  von  einer  horizontalen 
Metallplatte  dauernd  abfliesst  und  verdunstet]. 


1040.  Kf 

Picis  liq.  6,0 

Cer.  albae  4,0 

Cort.  Cinnam.  Cass.  8,0. 
F.  pil.  10*).    Consp.  Cinnam.    D.  S.   2  bis 
3 mal  täglich  3-5  Stück. 

1647.  Bf 

Picis  liq. 

Vitell.  ovor.  ana  25,0 

Glycerini  50,0. 
M.  D.  Goudron  glyc6rine. 

[Hauptsächlich  zum  äusserlichen  Ge- 
brauch, kann  aber  auch  innerlich  gereicht 
werden.  Adrian. 


1648.  I^ 
Picis  liq.  4,0 
Camphorac  1,0 
Aethoris  7,0. 

MDS.    Riechmittel.    [Bei  chronischer  Co- 
ryza,  Ozaena,  Nasenpolypen.] 

Aether  piceo-camphoratus. 
H.  B.  Biohter. 

1649.  H 
Picis  liq. 
Sapon.  virid. 
Spirit.  ana  15,0. 

M-  f.  liüiment.     D.  S.    Zum   Einreiben. 
[Bei  Hautkrankheiten. 

Leyden  —  Babow. 


Sapon.  nigr. 
Aq.  ferv.  ana  50,0. 
F.    unguentum   molle.     D.  S. 
rcibung.     [Bei  Krätze.] 


Zur  Ein- 


1651.  1^ 

Amyli  2,0 
Aq.  dest.  4,0 
Glycerini  20,0 

Calefact  adde 
Picis  liquid.  3,0. 
F.  unguent.  molle.    D.  S.   Aeusscrlich. 

Unguentum  Glycerini  piceatum. 
Wunderlioli. 


1652.  Bf 

Picis  liq.  8,0 

Adip.  suilli  30,0 

Tinct.  Opii  simpl.  1,25. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.   Zur  Einreibung. 
Gegen  Prurigo.  Höp.  8t.  Ijouit. 

J653.  I^ 

Picis  liq. 

Liq.  Kall  caust.  ana  25,0 

Adip.  suilli  50,0. 
F.  unguentum.     D.    [Bei  Psoriasis.] 


1654.  Bf 

Picis  liq. 

Res.  Pini  bui^gund. 

Seb.  ovilL  ana  30,0. 
F.   emplastrum.     D.  S.    Auf  Leder   ge- 
strichen aufzulegen. 


1650.  Bf 

Pic.  liq. 
Sulf.  dep.  ana  15,0 

Pix  LitliaMthraciSf  Resina  empyreumatica  Lithanthracis.  Coaltar. 
Steinkohlen-Theer.  [Nebenproduct  der  Gasbereitung.]  In  neuerer  Zeit 
zur  Anfertigung  des  Melange  desinficient  von  C«nie  und  lenet« 
häufig  angewendet.  [Diese  Mischung  besteht  aus  1  Th.  Steinkohlen-Theer  mit 
20  Th.  Gips  und  bildet  eine  pulverige  Masse,  welche  zum  Bestreuen  übelriechender 
Wunden  und  Geschwüre  (oder,  mit  Fett  zur  Salbe  angerieben,  zum  Verbände  der- 
selben), zur  Desinficirung  von  stinkenden  Secreten  u.  s.  w.  angewendet  werden  sollte. 
Die  in  Deutschland  (namentlich  von  Abel  und  Krillf  in  der  Berliner  Charite)  ange- 
stellten Versuche  haben  den  durch  die  französischen  Empfehlungen  angeregten  Er- 
wartungen nicht  entsprochen.]  leneanx  empfalil  ausser  der  Verbindung  des 
Steinkohlentheers  mit  Gips  auch  noch  eine  andere  mit  Sapo  und  Spiritus 
ana,  Coaltar  saponatum,  welche  im  Marienbade  bis  zur  vollständigen 


Bf  1G4G-1654. 


Digitized  by^OOQ  IC 


Vh  navalis.  529 


Auflösung  erwärmt  werden  und  nach  der  Abkühlung  eine  seifenartige,  in 
Wasser  leicht  zu  emulgirende  Masse  bilden  sollte.  Leuaire  und  finitiolet 
empfahlen  zu  ähnlichem  Zwecke  —  unter  dem  Namen:  Coaltar  sapo- 
nine,  Coaltar  saponinatum  —  eine  Mischung  von  10  Th.  Stein- 
kohlen-Theer  und  24  Th.  Tinct.  Quillayae  saponariae  [von  Cort.  Quillayae 
saponar.,  einer  Rinde,  in  welcher  ein  dem  Saponin  ähnlicher  oder  mit  ihm  identischer 
Stoff  enthalten  ist,  der  ähnlich  der  Seife  den  Theer  sehr  gleichmässig  vertheilt  erhält]. 
—  Theer  bildet  endlich  einen  Bestandtheil  der  in  neuester  Zeit  vielfach 
zur  Desinfection  von  Cloaken  angewandten  SÜTcrn'schen  Desinfections- 
Flüssigkeit,  bestehend  aus  100  Th.  Kalk,  variablen  Mengen  von  Chlor- 
magnesium und  Theer,  gewöhnlich  etwa  je  10  Th.  von  beiden,  und 
240  Th.  Wasser. 

Pix  lia?alis«  Resina  empyreumatica  solida.  Pix  nigra.  Pix  solida. 
Pitch,  Poix  noire,  Brai  sec.  Schiffspech.  Schwarzes  Pech.  [Die  Resina 
empyreumatica  so  lange  erhitzt,  bis  deren  flüchtige  Bestandtheilo  entfernt  sind,  und 
eine  glasartig  brechende  Consistenz  erzielt  ist.  —  100,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,2-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pillen  [die  man  gelatiniren 
oder  mit  einem  stark  aromatischen  Conspergens:  Ingwer,  Galanga,  Zimmt  n.  s.  w., 
versehen  kann  —  selten]. 

Aeusserlich:  als  Pflaster,  entweder  rein  oder  mit  starkem  Al- 
kohol zur  steifen  Salbenconsistenz  angerührt  [gegen  Tinea  favosa,  zur  Ent- 
fernung der  Krusten  und  der  Haare  —  ein  barbarisches,  jetzt  wohl  vollständig  auf- 
gegebenes Verfahren]. 

Pix  Stttornin^  Schusterpech,  ist  eine  zwischen  der  Pix  liquida 
und  Pix  navalis  liegende  Form,  welche  durcli  Kochen  des  Theers  mit 
Wasser  bereitet  wird,  weniger  spröde  ist  als  die  Pix  navalis,  etwas  mehr 
von  den  flüchtigen  cmpyreumatischen  Producten  enthält  und  sich  leichter 
durch  Vermischen  mit  Wachs  oder  Talg  zu  Pflastermassen  verarbeiten 
lässt.  Der  letztere  Umstand  macht  sie  geeigneter  zur  Bereitung  einer 
Charta  resinosa  s.  antartliritica,  als  die  von  der  Pharmakopoe 
vorgeschriebene  Pix  navalis.  [Das  unter  dem  Namen  „englisches  Gicht- 
papier"  gebräuchliche  besteht  aus  einem  Gemisch  von  etwa  1  Th.  Pix  sutorum, 
1  Th.  gelbem  Wachs  und  2  Th.  Resina  burgundica.] 

"^'Placentae  Seminis  Lini.  Leinkuchen.  [Die  harten,  grauen  Press- 
rückstände der  Samen  von  Linum  usitatissimum  nach  dem  Auspressen  des  fetten 
Gels.  —  100,0  gross,  pulv.  25  Pf] 

Aeusserlich:  zu  Kataplasmen  [die  man  häufig  noch  mit  medica- 
montösen  Substanzen,  wie  Fol.  Conii,  Fol.  Hyosoyami,  Flores  Chamomillae  u.  s.  w. 
verbindet]. 

Platimm  chleratam«  Chlor -Platin.  Salzsaures  Platinoxyd; 
so  wie 

Platine-Natrittin  chleratam,  Platin-Chlorid-Natrium,  wurden 
beide  versucht  und  sollen,  in  Dosen  von  0,007-0,03  mehrmals  täglich, 
antisyphilitische  Wirkung  geäussert  haben.  Beide  Präparate  sind  jedoch, 
bei  der  Unsicherheit  der  bisherigen  Beobachtungen,  noch  keinesweges  als 
Erwerbungen  für  den  Arzneischatz  zu  betrachten. 

*Pllimbaill  aceticam.  Plumbum  aceticum  depuratum.  Saccharum 
Saturni   depuratum.     Acetas  Plumbi  cum  Aqua  depuratus.     Acetate  of 

Ewald  und  Simou,  Arzneivcrordnungslehre.    10.  Aufl.  Digitiaji^  by  VjOOQ IC 


530  Plambum  aceticam. 


lead.  Acetate  de  plomb.  Bleiacetat.  Essigsaures  Bleioxyd.  Ge- 
reinigter Bleizucker.  [10,0  5  Pf.  —  Farblose,  durchscheinende,  schwach 
verwitternde  Krystalle  oder  weisse  krystallinische  Massen.  In  2,3  Th.  Wasser,  in 
28,6 Th. Weingeist  löslich;  riecht  stets  nach  Essigsaure,  welche  durch  den  Zutritt  der 
in  der  Luft  enthaltenen  Kohlensäure  frei  wird.]  Cave:  die  ineisten  organischen 
Substanzen  bedingen  eine  Fällung  des  essigsauren-Oxyds;  unter  den  Salzen 
sind  es  nur  die  salpeter-  und  essigsauren,  welche  sich  ohne  Zersetzung 
damit  verbinden  lassen;  Gummi  Arabicum  kann,  ohne  eine  Trübung  zu 
verursachen,  dem  essigsauren  Bleioxyd  zugesetzt  werden  [mit  anderem 
Pflanzenschleim,  z.  6.  Mucilago  Cydoniomm,  ist  dies  nicht  der  Fall].  Narcotica 
werden,  trotzdem  stets  eine  Fällung  dadurch  bedingt  wird,  häufig  mit 
Plumbum  aceticum  verbunden.  —  Seifen,  Caseosa  und  Albuminosa, 
Pflanzenpigment,  Gerbstoff,  Aqua  communis  sind  bei  der  Verordnung  des 
essigsauren  Bleioxyds  zu  meiden. 

Innerlich:  zu  0,008-0,02-0,06  [ad  0,1  pro  dosi,  ad  0,5  pro  diel],  mehr- 
mals täglich  [in  einzelnen  Fällen,  namentlich  bei  dem  langanhaltenden  Gebrauche 
gegen  HaemoptoS  zu  grösseren  Dosen  steigend,  bis  zu  0,6-1,01  pro  die,  hier  sind 
kleine  Gaben  gewöhnlich  ganz  unwirksam,  und  man  verschreibe  am  besten  sofort 
0,05  oder  0,1  pro  dosi  3 stündlich.  —  In  England  sind  noch  grössere  Gaben  des 
Mittels  gebräuchlich.  WtrkttaRR  versichert,  dass  bei  Metrorrhagien  p.  partum  und 
bei  Haemophthise  Dosen  von  1,5-3,5!!  ohne  schädliche  Nebenwirkung  angewendet 
werden  könnten.  —  Häufig,  um  eine  bessere  Erträglichkeit  des  Salzes  zu  erzielen, 
mit  Opium;  wo  man  aber  die  flüssige  Form  wählt,  besser  mit  Morphium  aceticum,  da 
es  sich  mit  diesem  ziemlich  klar  gelöst  erhält],  in  Pulvern,  Pillen,  Solution, 
Emulsion. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwasser  [0,1-0,5  auf  100,0; 
bei  Angina  catarrhalis  wirken  solche  Gurgelwässer  zuweilen  als  Abortivmittel],  zu 
Schlund-  und  Kehlkopfpulvern  [1  mit  5-10  Zucker;  auch  mit  Zusatz  von 
Morphin,  bei  Phthisis  laryngis:  Sehaltiler],  Inhalationen  in  zerstäubter  Lö- 
sung [vergl.  S.  100],  Klystieren  [0,15-0,4  auf  ein  Clysma  —  bei  eingeklemmien 
Brüchen],  Suppositorien  [die  Suppositoria  Plumbi  composita  Ph*  Brit. 
enthalten  in  jedem  Stück  Plumbum  acet.  0,2,  Opium  0  06,  Benzoe  0,005,  ferner  Adeps, 
Gera  und  Ol.  Cacao],  Injectionen  [in  die  Harnröhre:  0,2-0,6  auf  100,0],  Ohr- 
tropfen [0,05-0,3  auf  25,0],  Augen  wässern  [Augentropfwässer:  0,05-0,3  auf 
25,0.  —  Augenfomentationen:  0,2-2,0  auf  100,0],  Augensalben  [1  auf  5-10], 
Salben  [1  auf  5-10  Fett] ,  Umschlägen,  Waschungen  [0,5-1,0  auf  100,0] 
und  Bädern  [25,0-30,0  aufs  Bad]. 


1655.  IV 

Plumbi  acet.  0,03 

Opii  0,01 

Sacch.  alb.  0,5. 
M.    f.   pulvis,    D.  tales  doses  No.  6. 
Morgens  und  Ahends  1  Pulver. 


165G.  Kf 

Plumhi  acet  0,1 

Pniv.  Fol.  Digit.  0,03 

Opii  0,015 

Sacch.  albi  0,5 
M.  f.  pulvis.     D.  tal.  doses  No.  10.    S. 
3stdl.  1  Pulver.    [Bei  Lungenblutung.] 


1657.  ^ 

Plumhi  acet.  0,02 

Opii  0,02 

Camph.  trit.  0,03 

Sacch.  albi  0,5. 
M.  f.  pulvis.  D.  tal.  doses  No.  8.  S. 
Sldl.  i  Pulver.  [Bei  coUiquativen  Durch- 
fällen, Darm-  und  Nierenblutungen.  — 
Zu  1  -  2  Pulvern  am  Tage  gegen  profuse 
Schweisse.] 


^   >655-i«57.  Digitizedby  Google 


Plambam  aceticum. 


531 


1G5S.  I!; 

Plumbi  acet.  0,12! 

Opii  0,01 

Sacch.  albi  0,3. 
M.  f.  pulv.   D.  tal.  dos.  No.  5.   S.  2stdl. 
1  Pulver.    [Bei  Epistaxis.]       Both. 


1659.  Bf 
Plambi  acet.  1,2 
Opii  0,06 

Succ.  Liqair. 
ut   f.   pil.   12.     Consp.  Lycopod.     D.  S. 
Halbstündlich  1  Pille  bis  zum  Aafhören 
der  Diarrhoe,  dann  seltener. 
[Bei  Cholera.]  Qrsves. 

1660.  Bf 
Plambi  acet.  6,0 

Opii  pulv.  , 

Conserv.  Rosar.  ana  1,0. 
M.   f.   pilul.  No.  100.     D.  S.    Mehrmals 
taglich  1  Pille  zu  nehmen. 

Pilulae  Plumbi  cum  Opio. 
Ph.  Brit. 


1661.  I^ 

Plumbi  acet.  0,3 

solve  in  paux.  Aq.  dest. 
adde 
Opii  pulv.  0,6 
Extr.  Millefolii  4,0 
Pulv.  Rad.  Alth.  q.  s. 
ut  f.  pil.  60.    Consp.  Lycop.    D.  S.  3  mal 
taglich  3  Stück  zu  nehmen.     [Bei  Hä- 
moptysis  und  Metrorrhagia  atonica] 
Fr.  Jahn. 


1C62.  I^ 

Plumbi  acet.  0,5 

solve  in  paux.  Aq.  dest. 
adde 
Opii  0,3 

Pulv.  Fol.  Digit.  0,5 
Rad.  Liquir.  3,0 
Extr.  Chaniom.  q.  s. 
ut  f.  pil.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S.  2  mal 
täglich  6  Stück.     [Bei  Lungenschwind- 
sucht.] Oevterlen. 


1663.  1^ 

Inf.  Fol.  Digit.  (e  0,3-0,5)  150,0 

in  qua  solve 
Tlumbi  acet.  0,3-0,5 
Tinct  Opii  0,25-0,5. 
MDS.  Stdl.  1  Essloffel.   [Bei  käsiger  Pneu- 
monie.] OppoUep. 


1664. 


Plumbi  acet.  0,12 
solve  in 


Aq.  dest.  100,0 

Syr.  Amygd.  25,0. 
MDS.  3  mal  täglich  umgeschüttelt  1  Ess- 
löffel.     [Bei    vorgeschrittenem    Keuch- 
husten.] Wendt. 

1665.  IV 

Plumbi  acet.  50,0 

Aluminis  25,0 

Aq.  dest.  50  ),0. 
MDS.  Verbandwasser.  [Zur  Desinfection 
jauchender  Wunden.  Die  Flüssigkeit  wird 
mittelst  Charpie  aufgelegt,  oder  in  die 
Wunde  eingespritzt.  In  obiger  Lösung 
bildet  sich  unter  anderem  essigsaure 
Thonerde.  —  Ausser  dieser  ^starken 
Lösung**  wird  noch  eine  «schwache  Lo- 
sung** benutzt,  welche  die  doppelte 
Quantität  Aq.  dest.  enthält.] 

Billroth. 

1666.  Bf 

Plumbi  acet.  0,3-0,6 
Aq.  dest.  150,0 
Gummi  Arab.  15,0 
Syr.  simpl.  3,0. 
MDS.   Gurgelwasser.     [Bei  Angina  catar- 
rhalis.]  Bul-Ogea. 


1667.  Bf 

Plumbi  acet. 

Tinct.  Opii  ana  1,0 

Aq.  dest.  200,0. 
D.  S.    Zu  2  Klystieren. 

166S  R 

Inf.  Fol.  Nicotian.  (e  1,0)  100,0 

in  quo  solve 
Plumbi  acet.  0,3. 
D.  S.   Zum  Klystier.     [Bei  Ucmia  incar- 
cerata.] 


1669.  I^ 

Plumbi  acet.  0,5 

Aq.  dest.  150,0 

Aq.  Amygd.  amar.  10,0. 
D.  S.  Zur  Einspritzung  in  die  Harnröhre. 


1670.  Bf 

Plumbi  acet.  2,5 

Aq.  dest.  250,0 

Tinct.  Opii  5,0. 
D.S    Zur  Einspritzung.    [Bei  Fluor  albus.] 


1671.  Bf 

Plumbi  acet.  2,0 

Aq.  dest  360,0. 
MDS.  Liquor  Plumbi  acetici 

Ph.  mU. 

34 


^g'if^^iWP^^ 


532 


l'lambum  aceticum  crudtim. 


1672. 


D.  S. 
1673. 


Plambi  acet.  0,3 

solve  in 
Aq.  Rosar.   100,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  15,0. 
Augenwasser. 


Adip.  suilli  12,0. 
M.  f.  unguentum.    [Bei  Fissura  ani.] 
DupuTtren. 


Plumbi  acet.  2,0 
Aq.  Rosar.  50,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  20,0. 
D.  S.    Zum  Einreiben  auf  wunde  Brust- 
warzen [wobei  genau  darauf  zu  achten, 
dass  jedesmal   vor   dem   Anlegen   des 
Kindes  die  Stelle  sorgfältig  abgewaschen 
werde]. 


1075.  Bf 

Plumbi  acet.  0,4 
Extr.  Bellad.  0,8 
Butyr.  Cacao  32,0. 
.M.  f.  supposit.  No.  10,  longitud.  2-3  Cm., 
crassit.  1-2  Mm.     Z.  Zum  Einf&hren  in 
die  Harnröhre.     [Bei  Gonorrhoe.] 

Moore. 


1676. 


^ 


1674.  I^ 

Plumbi  acet.  pulv. 
Extr.  Beliad.  ana  2,0 

^Plttmbam  aeeticam  cradam. 


Plumbi  acet  7,5 
Camphor.  trit.  0,5 
Ol.  Amygdal.  50,0 
Cerae  flav.  25,0. 
M.  f.  ceratum.     [Gegen  Eczera.] 

Rohes  Bleiacetat.    [100,0  30  Pf.] 

Nur  äusserlich:  zu  Desinfections-  und  Verbandzwecken. 

Plambttm  earbenicniii«  Garbonas  plumbicus.  Kohlensaures 
Bleioxyd.  [10,0  etwa  30  Pf.]  Ohne  besondere  Vorzüge  vor  der  Cerussa 
[s.  diese],  nur  viel  theurer. 

Plambum  chlemtsm.  Plumbum  muriaticum.  Chloridum  Plumbi. 
Salzsaures  Bleioxyd.  Chlor-Blei.  Blei-Chlorid.  [Weisses,  schwer  lös- 
liches  Pulver.]     Cave:  wie  bei  Plumbum  aceticum. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  15-30  Fett],  von  Tasta  bei  Krebs- 
leiden, bei  Hyperästhesien,  schmerzhaften  Geschwülsten  empfohlen. 

Plmbttm  hydriM-aeeticam  selutum  s.  Liquor  Plumbi  subacetici. 

Plambnni  hydrice-earbeniciiin  s.  Cerussa. 

"^Plttinbaiil  jedatam«  Jodidum  Plumbi.  Jodide  of  lead.  Jodure  do 
plomb.  Bleijod  id.  Jod-Blei.  [Gelbes  Pulver,  in  200  Th.  Wasser  schwer,  in 
Alkohol  leichter,  in  heisser  Ammoniakchloridlösung  leicht  löslich.  —  1,0  10  Pf.] 
Cave:  wie  bei  Plumbum  aceticum. 

Innerlich:  zu  0,1-0,5  mehrmals  täglich  [gegen  Scrophulosis,  Drüsen- 
anschwellungen, Syphilis;  ist  jedoch,  wenigstens  als  Jodpräparat,  noch  nicht  als  zu- 
verlässig erprobt],  in  Pulvern,  Pillen  oder  in  Jod-Kalium-Solution. 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  5-10  Vaselin]  und  Pflastern  [der 
Jodbleipflastermull  von  Dnna  wird  hergestellt  durch  Verwendung  folgender  Salbe: 
Plumbi  jodat.  5,  Terebinth.  venet.  5,  Empl.  adhaesivi  85.  —  Das  Emplastrum 
Plumbi  Jodid.  Ph.  Brit.  enthält  V9  Plumb.  jodat.]. 


1677.  Bf 

Plumbi  jodati  5,0 
Conscrr.  Rosar.  q.  s. 
ut  f.  pil.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S.  2  mal 
täglich  1  Pille,  allmälig  bis  auf  12  Pillen 
pro  die  zu  steigen.  Oottereaa. 


167S.  1^ 

Plumbi  jodati  3,0 
Vaselini  24,0. 

flV   I^  1672- 1G79. 


M.  f.  unguentum.    D. 

Unguentum  Plumbi  jodati 
Fh.  London. 
[In  dieser  and  den  folgenden  Vorschriften 
haben  wir  das  leicht  zcrsetzliche  Adeps 
suilli  durch  Vaselin  ersetzt.] 

1679.  I^ 

Plumbi  jodati  2,0 
Vaselini  30,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.   Zum  Einreiben.    [Bei 
s}'philitischcn  Buboncn.]        Bicord. 


Digitized  by^OOQlC 


Plumbum  metallicum.  533 


1080.  T^ 

Plumbi  jodati 
Extr.  Ck)nii  ana  3,0 
Vaselini  25,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.  Zum  Einreiben.    [Gegen 
angeschwollene  schmerzhafte  Drüsen.] 

Baain. 


Tiiict.  Opii  ana  3,0 
Vaselini  25,0. 
M.  f.  ungt.     [Zur  Zertheilung  gummöser 
Geschwülste.]  Bioord. 


1682.  IV 

Plumbi  jodati  3,0 
Empl    Conii  25,0. 
M.  f.  emplastrum. 

[Zum    Auflegen    bei    Bubonen    und 
chronischen  Hodenentzündungen.] 

Bioord. 


1681.  I^' 

Plumbi  jodati 
Extr.  Beilad. 
Camphor. 

Plambim  metallicillll.  Lead.  Plomb.  Metallisches  Blei.  Blei- 
platten  werden  als  Verbandmittel  bei  chronischen  Fussgeschwüren, 
als  Compressionsmittel  bei  Ganglien,  Bubonen  angewandt;  ferner 
werden  Bougies  von  Blei,  sowie  Bleidrähte  zum  OfiFenhalton  von  Fistel- 
gängen angewendet. 

Plambimi  nitricttin«  Nitras  plumbicus.  Salpetersaures  Blei- 
oxyd.    [Leicht  in  Wasser  löslich.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,06  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen 
oder  Lösungen  [unter  denselben  Indicationen,  wie  essigsaures  Blei]. 

Aeusserlich:  in  Solution  [2-10  auf  100],  als  Verbandmittel, 
Injection  u.  s.  w.,  in  Salben  [1  auf  5-10  Fett]. 

Plambiiin  exalicmn  s.  saccharicum.  Oxalsaures  Bleioxyd.  [Un- 
lösliches weisses  Pulver.] 

Eine  Verbindung  dieser  Substanz  mit  Salpetersäure  ward  von  Btskias 
zu  Injectionen  in  die  Blase  [0,1  auf  50,0]  als  sehr  sicher  wirkendes  Lö- 
sungsmittel für  Steine  aus  phosphorsaurem  Kalk  angewandt;  doch  dürfte 
wahrscheinlich  die  Einspritzung  einer  so  verdünnten  Lösung  von  Salpeter- 
säure allein  dieselbe  Wirkung  besitzen. 

Plsmbiim  exydatum  s.  Lithargyrum. 

Plambum  SUlftiratttlll,  Schwefel blei.  [Ein  in  neuester  Zeit  ange- 
priesenes Pariser  Geheimmittel  „Eau  Figaro'',  zum  Schwarzfarben  der  Haare  be- 
stimmt, besteht  ans  einer  Lösung  von  Schwefelblei  in  einer  durch  ein  ätherisches  Oel 
parfümirton  Alaunlösung:  R^S^r.] 

Plambnin  taniiicaiii  pultiferme.  Cataplasma  ad  decubitum. 
Unguentum  ad  decubitum  Autenriethii  [missbräuchlicher  Weise  von  fast 
sämmtlichen  Pharmakopoen  Plumbum  tannicum  genannt,  obgleich  es  ein  chemisch 
unreines  Prjiparat  ist].  Cort.  Quere.  8  mit  Wasser  40  abgekocht  und  das 
Decoct  mit  4  Liq.  Plumbi  subacet.  vermischt,  das  Präcipitat  auf  dem 
Filtrum  gesammelt  und  noch  feucht  mit  1  Spiritus  vermischt.  Soll  nur 
zur  Dispensation  dargestellt  werden. 

Aeusserlich:  zu  Kataplasmen. 

Plambiiin  taniiiciiiii  siccsm.  Trocknes  gerbsaures  Bleioxyd. 
[Gelb-braunes,  schwer  lösliches  Pulver.  —  1,0  5  Pf.] 

Aeusserlich:  in  Salben  oder  in  Honig  suspendirt  [1-3  auf  10], 
gegen  Decubitus,  Gangrän  u.  s.  w. 

[Präsen'ativ  gegen  das  Wundwerden  der 
Brustwarzen,  einen  Monat  vor  der  Nie- 


1683.  I^ 

Plumbi  tannici  sicci  3,0 
Ungt.  rosat.  25,0. 

MDS.    Aeusserlich. 


derkunft  taglich  1  mal  dieselben  damit 
einzureiben.]  L^on. 

^i|'^i^80-1683. 


534  Podophyllinum. 


^PedephTHimilll.  PodophylHu.  Ein  gelbes,  aus  dem  Weingeist i- 
gen  Extract  des  ßhizoms  von  Podophyllum  peltatum  mit  Wasser  ab- 
geschiedenes Pulver  oder  eine  lockere  zerreibliche  Masse.  [Als  mildes  Ab- 
führmittel und  Cholagogum  in  England  und  Amerika  längst  vielfach  gebraucht.  Es 
ruft  ohne  Kolikschmerzen  leicht  breiige  Stöhle  hervor,  hinterlässt  keine  Neigung  zu 
nachträglicher  Verstopfung  und  ist  sowohl  in  wenigen  grossen  Dosen,  als  zu  längerem 
Gebrauch  bei  habitueller  Verstopfung  zu  verwenden.  Zu  hohe  Gaben  erzeugen  eine 
heftige  Gastro-Enteritis,  Erbrechen  undUebelkeit.  Von  Braa  besonders  für  die  Kinder- 
praxis empfohlen,  Ton  den  Amerikanern  seit  Langem  auch  bei  Gallensteinkoliken  an- 
gewendet und  von  Ewalil  in  mehreren  Fällen  mit  promptem  Erfolg  gebraucht  — 
1,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,005-0,03-0,5  pro  dosi  (auch  in  Verbindung  mit 
Extr.  Hyoscyami)  in  Pulvern,  Pillen,  in  spirituöser  Lösung. 

16S4.  I!;  168G.  B^ 

Podophyllini  Podophyllini  0,2 

Extr.  Hyoscyami  ana  0,18  solve  in 

Sapon.  med.  0,25.  Spir.  vin.  rectif.  1,0 

Syr.  simpl.  gtt.  4.  Syr.  Ruh.  Idaei  40,0. 

F.  mass.  pil.  e  qua  form.  pil.  No.  17.  D.S.  Schüttclmixtur.     Vi-1  Tbeelöffel  zu 

geben.    [Bei  Obstipation  der  Kinder.] 
Brun. 

1687.  J^ 

Podophyllini  0,4 

Extr.  Strychni  aquos.  0,5 

Extr.  Beilad.  0,3. 

M.  f.  pil.  10.    S.  2-3  mal  taglich  1  Pille. 
[Gegen  die  schmerzhafte  Obstipation  der 

Bleiarbeiter.]  van  der  Oorput. 


1685.  ^ 

Podophyllini  0,5 
Morph,  mur.  0,1 
Pulv.  Bad.  Calam.  2,0 
Extr.  Gent.  q.  s.  u.  f. 
Pilul.  No.  30.     C.  C.      S.   3  mal  täglich 
2  Pillen  zu  nehmen.    [Bei  Gallonstein- 
kolik.] BwAld. 

P«ll«|lhyll0tniiiui.  Podophyllotoxin.  Wird  aus  dem  Chloro- 
formextract  des  Podophyllum  peltatum  gevironnen  und  ist  nach  Ptilwys- 
sttsky  die  Verbindung  des  krystallisirbaren  activen  Princips  der  Podo- 
phyllwurzel  mit  einer  ebenfalls  in  derselben  enthaltenen  Harzsäure. 
Zeichnet  sich  vor  dem  Podophyllin  durch  seine  stets  gleichmässige  Be- 
schaffenheit aus  (llerk). 

Innerlich:  zu  0,0005-0,005  bei  Kindern,  zu  0,015  bei  Erwachsenen, 
in  Pulvern,  Pillen  und  spirituöser  Lösung. 

1688.  Bf 

Podophyllotoxini  0,05 
Spir.  vin.  rectif.  7,5. 
D.  S.   5-15  Tropfen  in  einem  Löffel  Syrup  oder  Zuckerwasser. 

Brun. 

Pemt  iMmatura  acidula.  Unreife  saure  Aepfel.  Zur  Berei- 
tung des  apfelsauren  Eisenoxyds  (Extract.  ferri  pomatum)  benutzt. 

P^tto  Hagiesiae  citricae  efervesceiis  Ph.  Aistr.    [Acid.  citr.  i2,o, 

Magnes.  carbon.  7,0,  Aq.  dest.  calid.  300,0,  Sacch.  40,0,  Ol.  de  Cedro  0,05,  filtrirt 
und  in  eine  Flasche  gebracht,  welche  Natr.  bicarb.  1,5  enthält,  schnell  zugepfropft.] 
Eine  wenig  zweckmässige  Mischung.  Vorzuziehen  ist  die  Limonade 
au  citrate  de  Magnesie  oder  unsere  Magnesia  citrica  effervescens 
[veigl.  diese]. 

Innerlich:  weinglasweise. 

^'P^tb  Riveri«  Rlver'scher  Trank.  [4  Th.  Citronensäure  werden  in  190  Th. 

m/^^   R    1684-1688.  ■       r^r^r%  tr> 

"^       ^  DigitizedbyVjOOQie 


Propylaminura. 


535 


destillirton  Wassers  gelöst  und  in  eine  Flasche,  welche  davon  fast  gänzlich  angefüllt 
wird ,  geschüttet  und  vorsichtig  unter  öfters  wiederholtem  Umschütteln  9  Th.  Katr. 
carb.  purum  zugesetzt.  Nach  erfolgter  Auflösung  wird  die  Flasche  sofort  geschlossen. 
Soll  nur  zur  Dispensation  bereitet  werden.] 

Innerlich:  esslöffel-  bis  weinglaswoise. 

Propylumillttlll.  TrimethylaminuRi.  Fropylamin.  [Eine  wasserhelle 
Flüssigkeit,  vom  Geruch  der  Heringslake,  specifisch  leichter  als  Wasser,  in  diesem  in 
allen  Verhältnissen  löslich  j  erhalten  durch  Destillation  von  Narcolin  oder  Seeale  cor- 
nutum  oder  Iläringslake  mit  Kali  causticum.  —  1.0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,2-0,3  [2-4-6  Tropfen]  mehrmals  täglich  in  So- 
lution [gegen  Muskelrheumatismus,  rheumatische  Metastasen,  rheumatische  Läh- 
mungen von  Awenariis  mit  Erfolg  gebraucht,  in  neuerer  Zeit  von  BiJardiR-Beaiinets^ 
Ntttias^  it  Reaii^  Peltier^  Löwer»  hf  sein  Nutzen  bestätigt.  In  neuester  Zeit  ist 
das  Mittel  auch  gegen  acute  Pneumonie,  und  zwar  in  sehr  grossen  Dosen,  zu  1,0 
bis  1,0  bis  selbst  3,0  täglich  auf  einmal  oder  in  getheilten  Dosen,  empfohlen: 
AlTireaga.] 


1689. 


MDS. 


Propylamini  1,25 
Aq.  dest.  200,0 
Elaeosacch.  Menth,  pip.  8,0. 
2stdl.  1  EsslöffeL 


Awenarios. 


Pulpa  cassiae«  Cassienmark.  [Aus  Cassia  fistula  durch  Zerstossen 
und  Ausziehen  mit  warmem  Wasser,  Durchtreiben  durch  ein  Sieb  unl  Eindampfen 
bereitet  und  mit  dem  sechsten  Theil  Zucker  versetzt.  —  10,0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  thee- und  esslöffel  weise,  oder  ^Is  Zusatz  zu  purgirenden 
Mixturen  und  Latwergen. 

Pulpa  PlUH^rim  Ph.  Amtr.     Pflaumenmus.     [10,0  etwa  10  Pf.] 
Innerlich:  zu  Latwergen. 

*Piilpa  Tamarinderum  cruda.  Tamarindi.  Fructus  Tamarindorum. 
Rohes  Tamarindenmus.  Tamarinden.  [Das  braun-schwarze  Mus  aus  den 
Hülsen  von  Tamarindus  Indica.  —  Enthält  Weinsteinsäure.  —  100,0  32  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  als  Abführmittel  [7,5-25,0  auf  100,0  meist  mit 
Zusatz  abführender  Salze;  zum  kühlenden  Geti^nk  25,0-60,0  auf  1  Liter  Wasser]. 


1690.  Bf 

Pulv.  Tamarind.  crud.  50,0 
Mannae  25,0 

coque  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 

ad  Colat.  250,0 
in  qua  solve 
Magnes.  sulfur.  25,0. 
D.  S.    Morgens    Vi"l   Weinglas   voll  zu 
trinken. 


D.  S. 
1692. 


Cort.  Citri  5,0 
in  Col.  300,0 
solve 
Natrii  phosphorici  10,0 
Syr.  cerasorum  50,0. 
Wie  oben. 


Decoct.  concentratissim. 
Pulp.  Tamarind.  150,0 
[Natrii  sulfuric.  30,0] 
Syr.  simpl.  20,0. 
Stdl.  1  Esslöffel. 

OhooUnt. 


1691.  R 

Pulp.  Tamarind.  erud.  60,0 

coque  c.  Aq.  fönt.  MDS. 

sub  fin.  coct.  adde 

*Piilpa  Tamarinilernm  depnratt.    Gereinigtes  Tamarinden- 
mus.   [Aus  der  Pulpa  Tamarind.  cruda  bereitet  wie  Pulpa  Cassiae.  —  10,0  65  Pf.] 

^'9^^689-1692.  ^Wm 


536  Pulvis  ad  Erysipelas. 

Innerlich:  zu  25,0-60,0  pur  oder  in  wässeriger  Lösung  [die  aber 
erst  zu  fiitriren  ist],  als  Zusatz  zu  Mixturen,  Electuarien,  zu  Molken 
[s.  Sera  Lactis].    Vorzüglich  zu  Conserven  sich  eignend. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Klystieren  [selten]. 


1693.  I^ 

Pulp.  Tamarind.  dep.  30,0 

solve  in 
Infus.  Pol.  Sennae  (c  15,0)  150,0 
adde 
.  Natr,  sulfur.  25,0. 
D.  S.    Urageschüttelt,  ^jstdl.  1  Esslöffel. 


1694.  ^ 

Pulp.  Tamarind.  dcp.  50,0 
Mannae  20,0 
solvc  in 
Aq.  dest.  200,0 
Cola  et  fiitra. 
D.   Stdl.  1  Esslöffel. 


PhItIs  ad  Erysipelas«  Pulv.  flor.  Sambuci  corapositus  des  früheren 
t%i.  mti.  Hanli.  Rosenpulver.  [Flor.  Chamom.,  Samb.,  Cerass.  ana  2  Tb., 
AigilL  rubr.  1  Tb.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  auf  erysipelatös  entzündete  Flächeu  [obsolet]. 

Das  gleichnamige  Pulver  der  Pli.  uiL  besteht  aus  Furf.  Tritici  und 
Flor.  Sambuci  ana. 

Plllvcres  aCrephori  s.  effervescentes.  Effervesccnt  powders.  Pou- 
dres  gazogönes.  Brausepulver.  Mit  diesem  Namen  bezeichnet  man 
eine  Mischung,  die  wesentlich  aus  einem  kohlensauren  Salze  und  einem 
sauren  weinsteinsauren  [oder  citronensauren]  oder  freier  Weinstein-  [oder  Ci- 
tronen-]  Säure  besteht,  und  zu  welcher  man  noch  abführende  [Tart.  natro- 
natus]  oder  aromatische  Bestandtheile  [Ol.  Citri]  zusetzen  kann.  Ein  dem 
Geschmacke  zusagendes  Brausepulver  erfordert  als  Hauptbedingung  eine 
geringe  Prävalenz  der  Säure. 

♦Pulvis  a$replierilS  s.  effervescens.  Brausepulver.  [Besteht  aus  10  Th. 
Natr.  bicarb.,  9  Th.  Acid.  tart.  und  19  Th.  Zucker,  —  10,0  10  Pf.]  In  diesem  Ge- 
misch, welchem  man  das  Aroma  vorenthalten  hat,  prävalirt  das  Natron, 
wodurch  der  Geschmack  beeinträchtigt  wird;  ausserdem  wird  dieses  Pulver 
sehr  leicht  feucht  und  dadurch  unbrauchbar.  Deshalb  stets  nur  zur  Dispen- 
pensation  darzustellen.  [Das  Pulv.  aeroph.  Pli.  Aistr.  besteht  nur  aus  Natr. 
bicarb.  2,0  und  Acid.  tart.  0,5  ohne  Zucker.  —  Das  Pulv.  effervescens  Ph,  Heiv. 
aus  5  Acid.  tart.,  6  Natr.  bicarb.  und  Zucker.  —  Das  Pulvis  aeroph.  Clinici 
besteht  aas  15  Natr.  bicarb.,  10  Acid.  tart.  und  6  Elaeosacch.  Citri.  —  Das  Pulv. 
aeroph.  Fli.  uil.  (e  Natr.  bicarb.)  aus  Natr.  bicarb.  15,  Acid.  tart.  14,  Zucker  10. 
—  Das  Pulvis  aßroph.  e  Magnesia  carbonica  besteht  aus  1  Acid.  tart.,  3 
Elaeosacch.  Citri,  4  Magnesia  carbonica;  das  Pulvis  aeroph.  Hufelandii  aus  .1 
Magnes.  carb.  und  2  Tart.  dep.  Dieses  letztere  Brausepulver  braust  nicht  während 
des  Einnehmens,  vielmehr  entwickelt  sich  die  Kohlensäure  erst  einige  Zeit  nachher 
im  Magen.] 

Innnerlich:  theelöfifelweise  mehrmals  täglich  [am  besten  so  zu  nehmen, 
dass  man  das  Pulver  trocken  auf  die  Zunge  bringt  und  einen  Schluck  Wasser 
nachnimmt]. 

Der  officinellen  Foiinel  des  Brausepulvers  substituirt  man  mit  Vor- 
theil  folgende  besser  schmeckende  und  zur  Aufbewahrung  geeignetere 
Mischung:  Acid.  tartar.,  Natr.  bicarbon.  und  Zucker  ana  4  Th.,  Magnes. 
carbon.  1  Th.;  auf  etwa  10,0  dieses  Pulvers  setzt  man  1-2  Tropfen  Ol. 
Citri  zu.  Mit  dem  Geschmackscorrigens  kann  man  in  mannigfacher  Weise 
variircn  und  etwa  Ol.  Menth,  pip.,    Ol.  Cajeputi,    Ol.  Calami,  Ol.  Cha- 

»"  ^   '633-1694.  Digitizedby^OOgie 


Pulvis  aeroi)borus  Anglicus.  5.*»? 


momillae,  Pulver  oder  alkoholisclie  Extracte  von  Vanille,  Rhiz.  Zingib. 
u.  s.  w.  zusetzen,  wodurch  auch  in  manchen  Fällen  gleichzeitig  die  Heil- 
wirkung einige  Unterstützung  erhalten  kann.  —  [Lebert  empfiehlt  ein  Brause- 
pulver aus  4  Th.  Natr.  bicarb.,  3  Th.  Acid.  tart.  und  7  Th.  Elaeosaccbarum  Citri.] 

Das  Brausepulver  ist  oft  ein  sehr  zweckmässiges  Vehikel  für  kleine 
Dosen  stark  schmeckender  Medicamente;  so  lassen  sich  z.  B.  die  Alkaloide, 
wie  Chinin,  Morphin,  ferner  Opium,  Ipecacuanha,  SalicyLsäure  in  Pulvis 
aerophorus  viel  besser  nehmen,  als  mit  anderen  Zusätzen:  doch  darf  man 
derartige  Pulver  nicht  auf  lange  Zeit  und  nur  in  Wachspapier  verordnen. 
—  Auch  Eisen  lässt  sich  mit  Vortheil  im  Brausepulver  verabreichen,  so 
namentlich  das  Ferrum  lacticum;  die  Fli.  paip.  wählt  das  billigere,  aber 
weniger  für  diesen  Zweck  geeignete  Ferr.  tartaricum,  wovon  sie  1  Th. 
mit  8  Th.  Pulv.  aerophor.  verbindet  (Pulvis  aerophorus  martialis). 

Die  gesonderte  Dispensation  der  einzelnen  Bestandtheile  des  Brause- 
pulvers ist,  wenn  sie  in  grösseren  Quantitäten  geschieht,  deshalb  unzweck- 
mässig, weil  der  Patient  nicht  im  Stande  ist,  das  richtige  Mischungsver- 
hältniss  zu  treffen;  geschieht  die  Dispensation  in  einzelnen  Pulvern  [Pulvis 
aeroph.  Anglicus],  so  wird  das  Mittel  dadurch  kostspieliger,  und  überdies 
ziebt  das  Weinsteinsäurepulver  leicht  Feuchtigkeit  an. 

^Pulvis  a#rapll«nis  Angliciis.  Soda-Pöwder.  Englisches  Brause- 
pulver. [Natrum  bicarb.  2,0  werden  in  rotber  oder  blauer  Capsel  und  Acid.  tart. 
pulv.  1,5  in  weisser  Kapsel  dispensirt.  —  1  Dosis  15  Pf.] 

Innerlich:  eine  Dosis  [man  löst  zuerst  das  in  der  farbigen  Kapsel  ent- 
baltene  Pulver  in  einem  Glase  Zuckerwasser  auf,  scbüttet  dann  die  Wein  stein  säure 
binein  und  trinkt  die  Miscbung  während  des  Aufbrausens  aus]. 

^Pilvis  a(re|ili«rH8  laxans  s.  effervescens  laxans  Ph.  Helr.  Pulvis 
aerophorus  Seydlitzensis.  Seydlitz  Powder.  Abführendes  Brause- 
pulver. [Tart.  natron.  pulv.  7,5,  Natr.  bicarb.  2,5  in  einer  (meist  blauen)  Papier- 
kapsel verordnet  und  in  einer  andern  (meist  weissen)  Acid.  tart.  2,0.  —  1  Dosis 
(12,0)  30  Pf.  —  Das  Pulvis  aßropborus  Seydlitzensis  Fll.  Anstr.  enthält  in  der  einen 
Kapsel  Tart.  natron.  10,0,  Natr.  bicarb.  3,0.  in  der  anderen  Acid.  tartar.  3,0]. 

Innerlich:  eine  Dosis;  wie  das  vorige.  [Diese  Verordnung  leidet  an 
der  oben  erwähnten  Unzweckmässigkeit,  nämlicb  an  der  Prävalenz  der  Base;  nähme 
man,  statt  der  aufgegebenen  2,0  der  Säure,  2,5,  so  würde  sieb  zwar  die  Mischung 
weniger  klar  darstellen  (indem  sich  eine  Kleinigkeit  Weinstein  ausscheiden  würde), 
dahingegen  der  Geschmack  um  ein  beträchtliches  gewinnen;  die  Trübung  der  Auf- 
lösung kommt  hier  nicht  in  Betracht,  da  sie  dem  Auge  in  der  brausenden  Flüssigkeit 
nicht  sichtbar  wird.  —  Will  man  jedoch  diesen  üebelstand  vermeiden  und  das  ab- 
fährende Brausepulver  gleichzeitig  gemischt  verabreichen  können,  so  wähle  man  statt 
des  Tart.  natron. :  Natrium  tart.  Das  so  bereitete  abführende  Brausepulver  lässt  sich 
bequem  in  Flaschen  verabreichen  und  aufbewahren.  Sintn's  abführendes  Brausepulver]. 

Pfllvis  Arareba   seu  Arariba.     Ararobapulver.     Von   Thinpson 

Chrysarobin  genannt.  (Siehe  Acidum  Chrysophanicum  und  Chrysa- 
robin.)     [1,0  15  Pf.] 

Pulvis  aramaticns.  Aromatisches  Pulver.  [Cort.  Cass.  Cinn.  5, 
Fract.  Cardam.  min.  3,  Rhiz.  Zingib.  2.  —  10,0  45  Pf.  —  Das  Pulv.  aromat.  Ph. 
paip.  ist  complicirter  und  weniger  angenehm.  —  Das  Pulvis  Cinnamomi  com- 

Digitized  by  V^OOQIC 


53Ä  Pulvis  arscnicalis  Cosrai. 


pos.  Pb.  Brit.  seu  Pulv.  aromaticus  Ph.  Edilb.  enthält  dieselben  BeslandthcUe 
wie  unser  Pulv.  arom.,  nur  von  jeder  Substanz  gleiche  Gewichtstheile.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  im  Pulver,  als  Ge- 
schmackscorrigens,  als  Conspergens  von  Pillen. 

Palyis  arseniealis  C^smi«  Cosmisches  Pulver.   [Hydrarg.  suifurat. 

rubr.  120,  Carbonis  animalis  8,  Resinae  Draconis  12,  Acidi  arsenicosi  40.  —  10,0 
30  Pf.  —  Das  ursprüngliche  Cosmi^sche  Pulver  enthielt  statt  der  Carbo  animal.  ge- 
brannte alte  Schuhsohlen.] 

Nur  äusserlich,  namentlich  zur  Bereitung  des  üngt.  arsenicaJc 
Hellmundi  [s.  dieses]  anzuwenden. 

Plll?is  dentifrieias  albns  Ph.  A«8tr.  Weisses  Zahnpulver.  [Iridis 
florent.,  Magnesiae  carbon.  ana  5,0,  Galcar.  carbon.  40,0,  Ol.  Menth,  pip.  in  pauxill. 
Spir.  vini  solut.  0,2.] 

Puhis  dentifricins  albus  eampli^ratns«    Englisches  Zahnpulver. 

[Calcar.  carbon.  praec.  8,  Camph.  pulv.  1.] 

Pulvis  dentifricittS  niger  Ph.  A«8lr.  [Gort.  Chin.  Calis.,  Fol.  Salviae  and 
Carbo  Ligni  ana.] 

Pulvis  dentifrieillS  niger  des  früheren  Cod.  mti.  Hanb.  [Carbo  30,0, 
Cort.  Chinae  fusc.  15.0,  Myrrh.  7,5,  Ol.  Bergamott.  O.5.] 

Pulvis  dentifrieillS  rnber  der  früheren  Ph.  Aistr.  [Coccionell.  5  0, 
Tart.  depur.  60,0,  Alum.  ust.,  Os  Sepiae  ana  10,0  mit  Wasser  zur  Paste  angerührt, 
getrocknet  und  mit  Ol.  Oliv,  und  Ol.  Caryophyll.  ana  10  Tropfen  vermischt.] 

Pulvis  dentifricittS  ruber  des  früheren  Ctil.  »ed.  lamb.  [Conch.  praep. 
8,  Lap.  Pnmicis  4,  Lacca  in  globul.,  Os  Sep.  ana  2,  Hhiz.  hidis,  Alum.  ust.  ana  V29 
Ol.  Caryophyll.,  Ol.  Bergamott.  ana  Viel 

Pnlvis  Glycyrrhizae  cempositus  s.  Pulv.  Liquiritiac  comp. 
'^'Pulvis  gummesttS«  Species Diatragacanthae.  Zusammengesetztes 
Gummipulver.    [Trockenes  gelb- weisses  Pulver,  von  Geruch  und  Geschmack  des 
Süssholz.    Besteht  aus  Gummi  Arabicum  5,  Sacch.  alb.  5,  Kad.  Liquir.  10.  —  10,0 
25  Pf.]     Pulvis  gummosus  Ph.  Awtr.   besteht   aus  Amylum,    Pulv.  Rad. 
Liquirit.  ana  1,  Gummi  Arabicum,  Sacchar.  ana  2. 
Innerlich:  als  Constituens  für  Pulver  und  Pillen. 
^Pttlvis  Ipecacttanbae  epiattts.    Pulvis  Ipec.  comp.  Pulv.  Do  wer  i 
Ph.  A«8tr.    itwer'sches  Pulver.    [Hellbräunliches  Pulver  von  Geruch  und  Ge- 
schmack des  Opiums.  Opium,  Had.  Ipecac.  pulv.  ana  1,  Sacchari  lactis  8.  —  10  Th. 
enthalten  1  Th.  Opium  und  1  Th.  Ipecacuanha.  —  1.0  5  Pf.] 

Innerlich:  0,1-0,3-0,5-1,5  (!)  1-2  Mal  täglich,  in  Pulvern,  Pastillen, 
Gelatineblättchen  (Almen). 

1695.  ^  Acid.  tannic.  ana  0,2 

Pulv.  Doweri  0,12  Elaeosacch.  Foenic.  3,0. 

Magnes.  ustae  M.  f.  pulv.    Div.  in  part.  aeq.  No.  5.    D. 

Pulv.  Fruct.  Foenic.  ana  0,5  .     S.  3-4  Pulver  taglich.    [Bei  Dysenteria 

Sacch.  alb.  2,0.  catarrhalis  der  Kinder.] 

M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part  aeq.    D.  S. 
4stdl.  1  Pulver.    [Bei  Unterleibskräm- 
pfen kleiner  Kinder  von  6-8  Wochen.] 
Sohöpff-Merei. 


1696. 

Pulv.  Doweri 


1697.  Bf 

Pulv.  Doweri  0,3 
Sacchar.  0,2. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  pulv.  No.  5.    S.  Ein 
halbes  Pulver  2stdl.  zu  nehmen. 


[Bei  Krampfhusten.^ 


Bf   1695-1697.  DigitizedbyVjrOOglC 


L< 


Pulvis  laxaus.  539 


Pulvis  laians  Nrn.  mag.  ia  «sim  lyiap.  [Hydrarg.  chlor.  0,2,  Tab.  Ja- 
lap.,  Sacch  ana  1,2] 

Pnlyis  all  Limenadain«  Pulvis  refrigerans  Ph.  Bail.  Limo- 
naden-Pulver. [Sacchar.  pulv.  120,0,  Acid.  citr.  10,0,  Ol.  Citri  0,05.  Wird 
nur  zu  Dispensation  gemischt,  da  es  ziemlich  stark  Feuchtigiceit  anzieht.] 

Innerlich:  TheelöfiFel weise,  in  einem  Glase  Wasser  gelöst. 

♦Pulvis  LioMiritiae  cempesitns.  Pulvis  GlycjTrhizac  compositus. 
Pulv.  pectoralis  Kureil ae.  [Eigentlich  Loco  Pulver,  pector.  Kurellae.]  Brust- 
pulver. Ilircllt'sches  Brustpulver.  [Fol.  Senn.,  Rad.  Liquirit.  ana  2,  Fract. 
Foenic. ,  Sulf.  dep.  ana  1 ,  Sacch.  6.  —  10,0  10  Pf.  —  Die  eigentliche  Karella'sche 
Vorschrift  verordnete  einen  Zusatz  von  2  Th.  Wasser  zu  den  oben  genannten  Ver- 
hältnissen ;  das  Pulver  ward  dadurch  compacter,  ein  gleiches  Mass  enthielt  also  mehr 
wirksame  Bestandtheile,  und  hatte  dieses  Pulver  ausserdem  den  Yortheil,  dass  es  sich 
besser  nehmen  Hess,  indem  nicht  so  leicht  Partikeichen  in  die  Luftröhre  flogen  und 
zum  Husten  reizten.] 

Innerlich:  für  Kinder  eine  Messerspitze  voll  1-3  Mal  täglich,  für 
Erwachsene  theelöfifelweise,  in  wenig  Wasser  eingerührt. 

Pulvis  Liquiritiae  CreeatUS«  [Rad.  Liquirit.,  Ind.  flor.  ana  1,  Croc.  Vi2> 
Sacch.  12.] 

Innerlich:  0,5-1,2  mehrmals  täglich. 

^Pulvis  ülagiiesiae  cum  Rhe«,  Pulvis  pro  infantibus.  Pulvis  in- 
fantum. Pulvis  antacidus.  Ribke'sches  Kinderpulver.  [Trockenes, 
anfangs  gelbliches,  später  röthlichweisses,  nach  Fenchelöi  riechendes  Pulver.  Magn. 
carb.  60,  Elaeosacch.  Foenicol.  40,  Rad.  Rhei  pulv.  15.  -  10.0  20  Pf.] 

Innerlich:  messerspitzen weise  3-4  Mal  täglich,  in  Wasser  oder 
Milch  eingerührt.  [Das  Einruhren  dieses  leichten  Pulvers  ist  schwierig;  es  wird 
dies  vermieden,  wenn  man,  statt  der  Magn.  carb.,  Magn.  ust.,  und  zwar  V^e.  der 
letzteren  für  1  Th.  der  ersterep,  nimmt;  das  Pulver  wird  aber  dann  um  vieles  stärker 
und  darf  nur  in  halber  Dosis  gegeben  werden.] 

'^'Pulvis  salicylicns  euni  Tale«.    Salicylstreupulver.    [Acid.  sa- 

licyl.  3,  Amyli  tritic.  10,  Talci  87.  —  10,0  5  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Streupulver  bei  Fussschweissen  etc. 
Pulvis  temperans«    Pulv.  refrigerans  Ph.  fiern.    Niederschlagen- 
des Pulver.     [Kali  nitric.  1,  Tart.  dep.  3,  Sacchari  6.  —  10,0  15  Pf.] 
Innerlich:  V2-I-2  Theelöffel,  in  Wasser  gelöst. 

Pulvis  tenperaiis  ruber«  Pulvis  antispasmodicus  ruber 
Stahl ii.    [Cinnabar.  1,  Kalii  nitr.  und  Kalii  snlfuric.  ana  10.] 

Quebrach«  s.  Tinctura  Quebracho. 

Radix  Alkaunae.  Ra.cine  d'Orcanette.  Alkannawurzel.  [Von 
Alkanna  tinctoria.  —  10,0  5  Pf.  —  Enthält  einen  harzigen  FarbestofT,  welcher  sich 
durch  Alkohol,  Aether  und  namentlich  durch  fette  Oele  leicht  extrahiren  lässt  und 
diesen  Substanzen  eine  schön  rothe  Färbung  verleiht.  Diese  ist  aber  nur  in  Gel  von 
Dauer,  während  sie  im  Alkohol  und  Aether  leicht  in  ein  missfarbiges  Blau  übergeht.] 

Zum  Färben  von  Salben,  Pomaden,  Haarölen,  Tincturen  und  Mund- 
virässem. 

*Railix  Althaeae«  Racine  de  Guimauve,  Root  of  Marshmallow. 
Eibischwurzel.    Altheewurzel.    [Von  Althaea  officinalis.  —  Enthält:  Schleim, 

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540 


Radix  Althaeae. 


Zucker,  Asparagin.  —  10,0  conc.  und  gross,  pulv.  5  Pf.,  subt.  pulr.  10  Pf.]  Cavc: 
starke  Mineralsäuren,  welche,  dem  Decoct  der  Radix  Althaeae  zugesetzt, 
dessen  schleimige  Beschaffenheit  zerstören. 

Innerlich:  das  Pulver  wird  häufig  als  Zusatz  zu  Pillenmassen, 
und  um  denselben  den  nöthigen  Consistenzgrad  zu  verleihen,  verordnet; 
nöthigenfalls  giebt  schon  Altheepulver  fiir  sich  mit  Wasser  eine  ziemlich 
gute  Pillenmasse,  welche  statt  der  früher  zu  diesem  Zwecke  sehr  ge- 
bräuchlichen Mica  panis  zu  verordnen  ist.  In  Species;  in  Trochiscen 
[Trochisci  Altheae  of  the  Hospital  for  diseases  of  the  throat  in  London  werden 
bereitet  aas  Rad.  Althaeae,  Sacch. ,  Gummi  Arab.,  Aq.  Flor.  Aurant.  und  Albumen 
ovi:  llaekeiiiie.]  —  Als  flüssige  Formen  sind  im  Gebrauche:  die  Mace- 
ration  [kalter  Aufgoss]  und  das  Decoct.  Die  erstere  [4,0-10,0  auf  100,0] 
ist  eine  sehr  zweckmässige,  aber  noch  sehr  wenig  gebrauchte  Form, 
welche  billiger,  klarer  und  ebenso  schleimig  ist,  als  das  Decoct;  der 
Unterschied  in  der  Dauer  der  Bereitung  ist  unbedeutend,  da  die  Mace- 
ration  sehr  wohl  in  einer  halben  Stunde  bereitet  werden  kann.  —  Das 
Decoct  wird  gleichfalls  in  der  eben  angegebenen  Stärke  verordnet;  soll 
die  Flüssigkeit  zum  Getränke  dienen,  so  nimmt  man  sowohl  für  den  kalten 
Aufguss,  wie  für  die  Abkochung  geringere  Quantitäten  [etwa  30,0  auf  ein 
Liter].  Auf  längere  Zeit  vorordnet  man  die  flüssigen  Formen  deshalb 
nicht,  weil  der  grosse  Gehalt  an  Stickstoff,  den  die  Althacawurzel  be- 
sitzt, leicht  einen  Zersetzungsprocess  bedingt. 

Aeusserlich:  zu  Kataplasmen  [etwa  Rad.  Alth.  gross,  pulv.  mit  Fol. 
Hyoscyami  ana,  ohne  Vorzuge  vor  der  billigeren  Placenta  Seminis  Lini] ;  in  Mace- 
ration.oder  Decoct  [4,0-15,0  auf  100,0],  zu  Umschlägen,  Augenwäs- 
sern [mit  Piumbum  aceticum,  aber  nicht  mit  Liq.  Plumbi  subacetici,  welches  eine 
Ausscheidung  bedingt],  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  Injectionen 
[3,0-5,0  auf  100,0],  Klystieren. 


1698.  B; 

Rad.  Althaeae  25.0 

Sem.  Foeniculi  10,0 

Sem.  Anisl  5,0 

Rad.  Liquir.  25,0. 
M.  f.  speoie«.     D.  S.    2-4  Thceloffel  voll 
zum  Theeaufguss. 


1G99. 


MDS. 
1700. 


Decoct.  Rad.  Althaeae  150,0 
Ammonii  chlorati  5,0 
Extr.  Hyoscyami  0,5 
Succ.  Liquir.  dep.  10,0. 
2stdl.  1  Esslöffel. 


1701.  ^ 

Rad.  AHh.  conc.  50,0 
Gort  Gass.  Cinnam.  5,0 

Maccra  per  V,  horam  c. 
Aq.  comm.  q.  s. 
ad  Colat.   1000,0. 
D.  S.    Weinglasweise   zu   nehmen.      [Als 
Getränk  während  des  entzündlichen  Sta- 
diums der  Gonorrhoe.] 


I* 


Rad.  Alth.  conc.  20,0 

Macera  per  V«  horam  c. 
Aq.  comm.  q.  s. 
ad  Colat.  2üO,0 
cui  adde 
Aq.  Amyji;d.  amar.  10,0. 
Syr.  Cerasor.  25,0. 
D.  S.    Stdl.  1  Esslöffel. 


1702.  I^ 

Rad.  Alth:  conc.  15,0 
Aq.  comm.  500,0 
Coque  leni  igne  ad 
reman.  Col.  350,0. 
D.  S.    Tassenweise. 

Decoct.  Althaeae  Ph.  mll. 

1703.  ?, 

Decoct.  Rad.  Alth.  (e  20,0)  150,0 

cui  refrigerat.  adde 
Vitellum  ovi  unius. 
Misce  terendo.    D.  S.  Zum  Umschlag. 
[Bei  Verbrennungen.] 


^Railix  Angelieae, 

\I^  1698-1703. 


Angelica  root.   Racine  d' Angel ique.    Angelica- 

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Radix  Apooyni  cannabini.  541 


Wurzel.  Engel-,  Heiligegeist wurzel.  [Von  Arcliangelica  officinalis.  — -  Enthält 
ein  ätherisches  Oel,  einen  harzigen  Bestandtheil  und  einen  bitteren  Extractivstoff.  — 
10,0  conc.  und  gross,  pulv.  5  Pf-,  subt.  pul?.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  im  Pulver  oder  Elec- 
tuarium  [selten],  im  Infusum  [3,0-10,0  auf  100,0;  das  Infusum  Angelicae 
Pli,  nll.  1  auf  12],  im  Spirituosen  Auszug. 

Aeusserlich:  zu  Kräuterkissen  [selten],  zu  Bädern  [100,0-200.0 
ausfs  Bad]. 


1704.  Bf 

Inf.  Rad.  Angelicae  (e  15,0)  200,0 
cui  adde 

Spir.  aeth.  5,0 

Syr.  Cinnam.  25,0. 
D.  S.   2stdl.  1  Esslöffel. 


1705.  Bf 

Rad.  Angelicae  20,0 
Cort.  Aurant.  expulp.  10,0 
Vini  Rhenani  albi  500,0. 

Macera  per  6  boras.    Cola.    D.  S.  Spitz- 
glasweise zu  nehmen. 


Radix  AjNICyili  CaHliabilli«  [in  neuerer  Zeit  als  excitirendes  Mittel  für 
die  Harn-,  Darm-  und  Hautsecretion  in  Anwendung  gebracht  und  therapeutisch  vor- 
zngsweise  bei  hydropischen  Affectionen  verwendet.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,2  mehrmals  täglich  [0,5-2,0  pro  dosi  als  Emetico- 
Catharticum],  in  Pulver,  Pillen,  im  Decoct  [1,0-2,5  auf  100,0]. 

Radix  Apecyni  andresaeniifelii«  [Die  getrocknete  Wurzel  wird  in  Vir- 
ginien  gegen  Koliiien  vielfach  gebraucht  und  hat  deshalb  den  Namen  Golic  root 
erhalten.  Wirkt  auch  als  Emeticum,  gleich  der  Rad.  Ipecac,  und  wird  neuerlichst 
von  Hettaaer  auch  gegen  Rheumatismus,  Scrofuloss,  Intermittens,  auch  Dyspepsie, 
Obstrnctionen  empfohlen;  ist  bisher  nicht  genügend  geprüft.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,6  pro  dosi  in  Pulvern,  Pillen  [mit  Sapo], 
Infusum,  auch  in  Tinctur. 

Radix  Ari  s.  Tubera  Ari. 

Radix  Armeraciae  s.  Ilaphani  rusticani  s.  marini.  Horse-radish- 
root,  Racine  de  Raifort  sauvage,  Racine  d'Armoise.  Meerrettig.  [Von 
Cochlearia  armoracia.  Hauptbestandtheil :  scharfes,  ätherisches  Oel,  dem  Senföl 
ähnlich,  in  der  Wurzel  sehr  leicht  seine  Schärfe  verlierend,  während  es,  destillirt, 
sich  gut  erhält.] 

Innerlich:  in  Substanz  [die  frische  Wurzel  geschabt  oder  zerrieben  mit 
Zucker,  als  Diäteticum],  in  Maceration  [mit  Bier  oder  Wein,  5,0-10,0  auf  100,0 
esslöffel-  bis  weingiasweise],  als  Presssaft. 

Aeusserlich:  als  Rubefaciens  [Scheiben  von  Meerrettig  oder  frisch 
geriebenem  Meerrettigbrei  (der  öfter  gebräuchliche  Zusatz  von  Essig  schwächt  die 
Wirkung,  statt  sie  zu  fördern)  auf  die  Haut  wirkt  ziemlich  schnell,  aber  weniger 
intensiv  als  Senf,  weil  bei  dem  letzteren  die  Bildung  des  ätherischen  Gels  erst  wäh- 
rend des  Aufliegens  erfolgt,  wogegen  beim  Meerrettig  die  Zersetzung  vor  sich  geht], 
als  Kaumittel  [bei  Zungenlähmung],  macerirt  zu  Gurgelwässern;  der 
Presssaft  zu  Waschungen  [als  Cosmeticum,  bei  Sommei-sprossen],  in  gerie- 
benem Zustande  [50,0-150,0]  dem  Fussbade  zugesetzt. 

1706.  Bf 

Rad.  Armorac.  ras.  100,0 


Cerevisiae  (albae)  500,0. 

Macera  per  Vi  horam  (nicht  per  nychthe- 

meron,  wie  gewöhnlich  angegeben  wird, 

da  während  dieser  Zeit  sowohl  Bier,  als 


Meerrettig  sciial  werden,  und  die  halbe  i   Vehikel  Wein.] 


Stunde  vollkommen  zur  Extraction  ge- 
nügt).   Cola.    D.  S.  2-4stdl.  1  Tasse. 
[Als   Diureticum,    bei   Scorbut,   bei 
Asthma  pituitosum.] 

Cerevisia  Armoraciae. 
[Für  Wohlhabendere   wählt  man   als 


1^^1704-1106.  "W^  ^ 


542 


tladix  Amicae. 


1707. 


IV 


Rad.  Armorac.  rec.  8,0 
Sem.  Sinapis  pulv.  4,0 
Ammonii  chlor.  2,0 
Spir.  Cochlear.  12,0 
Vini  gallfci  albi  250,0. 
Macera  per  6  horas,  filtra.    D.  S.  Esslöffel  weise  zq  nehmen. 
[Bei  Scorbat.]  Oorvisart. 

Radix  Amicae«  Wohlverleih-  oder  Arnicawurzel.  [Von  Arnica 
montana.  —  Hauptbestand:  scharfer  Eitractivstoff  (Amicin) *),  harzige  Substanz  und 
ätherisches  Oel.  —  10,0  conc.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,2  mehrmals  täglich,  im  Pulver,  Electua- 
rium,  Infusum,  Decoct  [3,0-8,0  auf  100,0]  oder  Infuso-Decoct  [wo 
dann  die  Dosis  der  Rad.  Amicae  getheilt  wird]. 

Aeusserlich:  im  Infusum  [5,0-20,0  auf  100,0],  zu  Umschlägen 
bei  Wunden,  zu  Kräuterkissen. 


1708. 


MDS. 


Rad.  Amicae 
Rad.  Colombo 
Cort.  Cascarill.  ana  8,0 
infunde  Aq.  ferv.  q.  s. 
Colat.  200,0 
adde 
Syr.  Aurant.  Cort.  30,0. 
2-3stdl.  1  Esslöffel. 

Berends. 


1709.  I^ 

Rad«  Amicae  8,0 

coque  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 
sab  finem  coct.  adde 
Rad.  Amicae  8,0 

in  Colat.  200,0  solve 
Natr.  nitr.  5,0 

adde 
Syr.  simpl.  25,0. 
D.  S.    l-2stdl.  I  Esslöffel. 


Radix  Artenisiae«  Mugwort  root.  Racine  d'Armoise.  Beifnss- 
wurzel.  [Von  Artemisia  vulgaris.  —  Bestandtheile:  Harz,  ätherisches  Oel.  — 
10.0  conc.  5  Pf.,  subt.  puh.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-4,0  mehrmals  täglich,  im  Pulver,  im  Aufguss 
oder  Decoct  [5,0-15,0  auf  100,0]  in  Species.  [Birdaeh's  Methode  gegen 
Epilepsie  besteht  im  wesentlichen  in  der  Darreichung  grösserer  Dosen  des  Pulvers 
(2,0-4  0),  in  erwärmtem  Bier  eingerührt,  kurz  vor  dem  erwarteten  Eintritt  des  An- 
falls, oder,  wo  dieses  unmöglich,  bald  nach  demselben  und  starker  Befördemng  der 
Hautthätigkeit  durch  warme  Getränke  oder  schweisstreibende  Mittel.  Die  Gabe  des 
Mittels  wird  einen  Tag  um  den  andern,  in  den  Fällen,  wo  der  Schweiss  auf  die  erste 
Application  nicht  eintritt,  täglich  wiederholt.] 
1710.  H 


Rad.  Artemis.  25,0 
Rad.  Valerian. 
Flor.  Chamom.  ana  15,0 
Cort.  Cinnam.  Cass.  10,0. 
M.  f.  spec.   D.  S.  1-2  Esslöffel  zum  Aufguss 
einer  Tasse;  3 mal  täglich  zu  nehmen. 

1711.  Bf 

Rad.  Artemisiae 

Rad.  Paeoniae  ana  15,0 


coq.  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  Col.  250,0 
Tinct.  Artemisiae  15,0 
Syr.  Cinnamoiui  30,0. 
MDS.  3-4  mal  tägl.  1  Esslöffel.    [Eine  ähn- 
liche Composition  dürfte  die  in  Berlin  als 
Arcanum  feilgebotene  Mixtura  antepi- 
leptica  Buchholzii  sein,  zu  welcher 
noch  ein  Thee  verkauft  wird,  6 twa  aus  Herb. 
Artemis,  und  Fol.  Aurant.  ana  3,  Fol. 
Sennac  undLign.Gnajaci  ana  1  bestehend.] 


*)  Ein  von  laseminn  und  liriue  aus  den  Samen  von  Cytisus  Labumum,  Gold- 
regen, dargestelltes,  sehr  giftiges  Alkaloid  hat  von  denselben  den  Namen  Cytisin 
erhalten.  Dieses  ist  mit  dem  scharfen  Extractivstoff  der  Amica,  welcher  auch  wohl 
als  Cytisin  bezeichnet  worden  ist,  nicht  identisch.  Tödtliche  Vergiftungen  mit  den 
Schalen  von  Cytisus  Labumum  liegen  mehrfach  vor:  Ttjfltr,  €hrbtisfo,  HiickeldejfB  u.  a. 

gm^  Bf  1707-1711. 


Digitized  by^OOQlC 


Radix  Asari.  543 


Radix  Asari«  A'sara-bock-root.  Haselwort.  Racine  de  Cabaret. 
Hasel  Wurzel.  [Von  Asarum  Europaeum.  —  Bestandtheil :  ein  flüchtiger, 
scharfer,  campherartiger  Stoff  (Asarin),  welcher  dem  Emetln  ähnlich  wirkt.  —  10,0 
eonc.  und  gross,  pulv.  5  Pf„  subt  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,15  mehrmals  täglich  [als  Brechmitiel  0.3-1,0  in 
rasch  wiederholten  Dosen],  als  Pulver,  im  Aufguss  [0,5-1,5  auf  100,0;  als 
Emelicum  3,0-10,0  auf  100.0];  das  Decoct  ist  unzweckmässig,  weil  der  wirk- 
same Stofif  flüchtiger  Natur  ist. 

Aeusserlich:  als  Niesepulver. 


1712.  l^ 

Tart.  stib.  0,1 

Pulv.  Rad.  Asari  4,0. 

Div.  in  part.  aeq.  4.     D.  S.   ViStdI.  ein 
Pulver,  bis  Erbrechen  erfolgt. 


1713.  Bf 

Rad.  Asari  subt.  pulv.  5,0 
Rhiz.  Irid.  flor.  subt.  pulv.  10,0 
Flor.  Convall.  majal.  subt.  pulv. 
Sapon.  medic.  pulv.  ana  2,5. 

MDS.  Niesepulver. 


Radil  Asparagi.  Racine  d'Asperge.  Spargelwurzel.  Spargel- 
sprossen. [Die  Wurzelausläufer  (Turiones)  von  Asparagus  officinalis.  —  Bestand- 
theile:  Asparagin,  Zucker,  Schleim.] 

Innerlich:  diätetisch  und  im  Decoct  [10,0-20,0  auf  100,0  —  als 
harntreibendes,  nach  einigen  als  pulsverminderndes  Mittel,  der  Digitalis  ähnlich], 
im  Pressaft,  stark  mit  Zucker  versetzt  [Sirop  d'Asperge.] 

Radix  Astragali  exscapi«  Traganthwurzel.  [Bestandtheile:  Zucker, 
Schleim,  schwach  bitterer  Extractivstoff,  in  Wasser  und  Alkohol  löslich.  —  10,0  conc. 
etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Infusum  oder  Decoct  [5,0-10,0  auf  100,0  als  Anti- 
syphiliticum  und  Antarthriticum]. 

Radix  Bardanae.  Burdock-root,  Racine  de  Glouteron,  Kletten- 
wurzel. [Von  Lappa  tomentosa.  —  Bestandtheile:  Stärkemehl,  Harz  und  Spuren 
ätherischen  Oels.  —  10,0  conc.  5  Pf] 

Innerlich:  zu  Species,  im  Decoct  [10,0-25,0  auf  100,0  in  der  Regel 
noch  mit  anderen  „blutreinigenden**  Substanzen  oder  Abführmitteln,  neuerlichst  auch 
wieder  gegen  Syphilis  empfohlen.] 

Aeusserlich:  im  Decoct  [mit  Wasser  oder  Bier  bereitet],  als  Volks- 
mittel gegen  Alopecie  und  Pityriasis  capitis,  [üas  sogenannte  Kletten- 
wurzelöl wird  nur  in  den  seltensten  Fällen  wirklich  durch  Digestion  von  Ol.  provinc. 
mit  Rad.  Bardanae  bereitet.] 

Radix  BelladMiiae.  Belladonna  root.  Racine  de  Belladonne.  Toll- 
kirschenwurzel. [Von  Atropa  Belladonna.  —  Bestandtheile:  Atropin  (und  zwar 
in  stärkerem  Verhältniss,  als  in  den  Foliis)  und  Starkemehl.  —  10,0  conc.  10  Pf., 
subt.  pulv.  15  Pf.]    Cave:  wie  bei  Fol.  Belladonnae. 

Innerlich:  zu  0,01-0,05-0,1  [ad  0.1  pro  dosi,  ad  0.4  pro  diel]  1-3  Mal 
täglich  in  Pulvern,  Pillen,  im  Aufguss  [0,3-1.0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  im  Infusum,  als  Augenwasser  [0,5-1,5  auf  100,0 
zur  Erweiterung  der  Pupillen  (jetzt  durch  Atropinum  verdrängt),  bei  sehr  schmerz- 
haften Ophthalmien],  als  Klystier  [0,05-0,1-0,5  ad  100,0-150,0  bei  spastischer 
Brucheinklemmung],  zu  Inhalationen  [in  DampfTorm  oder  in  Zerstäubung:  0,5 
bis  1,0  auf  500,0],  zu  Injectionen  [2.0-4,0  auf  100,0  bei  schmerzhaften  Uterin- 
leiden], Umschlägen  [2,0-5,0  auf  100,0],  Salben  [1  Th.  des  Pulvers  mit  5 


544  Radix  Bistorlae. 


bis  10  Th.  Salbenmasse],  Linimenten  [das  Linim.  Belladonnae  Ph.  Irit.  besteht 
aos  20  Rad.  Belladonnae,  1  Campher  und  Spirit.  dil.  q.  s.] 

1714.  R  ;   1716.  R 

Pulv.  Rad.  Bellad.  0,03  Pulv.  Rad.  Belladonn. 

Pulv.  Rad.  Rhei  0,25  !  Pulv.  Rad.  Ipecacuanh.  ana  0,5 

Elaeosacch.  Foenic.  0,5.  i  Stibii  sulfur.  aurant.  1,0 

M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  12.    S.  Extr.  Sencgae  2,5. 

Morgens  und  Abends  1  Pulver.  !   M.  f.  pil.  50.   Consp.  pulv.  Rhiz.  Irid.  flor. 
[Bei  Icterus  spasticus.]  D.  S.  Täglich  3-5  Pillen. 


1717.  Bf 

1715.  IV  I  Rad.  Belladonn.  conc.  0,5 

Pulv.  Rad.  Bellad.  0,1  j  Rad.  Rhei  5,0 

Ferr.  oxydat  fusc.  0,2 
Elaeosacch.  Calami  1,2. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  fi.    D.  in 
Charta  cerat.     S.  Morgens  und  Abends 
1  Pulver. 
[Bei  Prosopalgie.]  Bteinraok. 


inf.  Aq.  fenr.  q.  s. 
ad  Colat.  150,0 
in  qua  solve 
Natri  phosphor.  10,0 
Syr.  Sennae  25,0. 
MDS.  2stdl.  1  Esslöffel. 


Rtdix  Bisttrttf  [die  Bezeichnungen  Rad.  colubrina  und  Rad.  Serpentariae 
vulgaris  sind  zu  meiden,  da  sie  zu  Verwechselungen  mit  der  von  Strychnos  colubrina 
herrührenden  Radix  Serpentariae  und  mit  der  Radix  Serpentariae  von  Serpeutaria 
Virginiana  Anlass  geben  können].  Snake-root.  Bistorta- Wurzel.  [Von 
Polygonum  Bistorta.  —  Hauptbestandtheil :  Gerbstoff.  —  10,0  conc.  etwa  5  Pf.,  subt. 
pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  im  Pulver  oder  Decoct 
[10,0-20,0  auf  100,01. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [bei  schlaffen,  leicht  blutenden  Ge- 
schwüren], im  Decoct  [10,0-20,0  auf  100,0],  als  Umschlag,  Mund-  und 
Gurgelwasser,  Klystier,  Injection. 

Radix  Brassirae  Rapae.    Radix  Rapae  sativae.     Tumip.   Navet. 

Weisse  Rübe.  [Bestandtheile:  Zucker,  Schleimsäure,  schwefelhaltige  Substanzen.] 

Innerlich:  zuweilen  als  Pressaft. 

Aeusserlich:  in  Scheiben  geschnitten  oder  zerrieben,  bei  Frost- 
beulen, bei  Aphten,  Verbrennungen  u.  s.  w. 

Badil  BryOMiae.  Gichtrübe.  Zaunrübe.  [Von  Bryonia  alba.  — 
Bestandtheile:  abführender,  leicht  löslicher  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  etwa  5  Pf., 
subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,5-1,0  mehrmals  täglich  [als  Abführmittel  zu  1,0 
bis  2,0]  in  Pulver,  im  Aufguss  [2,0-15,0  auf  100,0],  im  Presssaft  [aus 
der  frischen  Rübe,  die  aber  in  Norddeutschland  schwer  zu  beschaffen  ist]. 

Aeusserlich:  die  frische  Rübe,  in  Scheiben  geschnitten,  als 
schwaches  Reizmittel  aufgelegt  [bei  Rheumatismus,  Oedem],  oder  das  gröb- 
liche Pulver  mit  lauwarmem  Wasser  zum  Kataplasma  angerührt. 

Badix  Caineae  s.  Cahincae  s.  Cai'nanae  (Radix  Serpent.  brasiliensis). 
Cai'ncawurzel.  [Von  Chiococca  anguifuga  s.  racemosa.  —  Bestandtheil :  eine  dem 
Emetin  ähnliche  Substanz,  von  Pelletier  und  €iTeHt«a  CaTnin,  von  Uebig  CaTnca- 
Säure  genannt,  dieselbe  ist  kiystallisirbar,  schwor  löslich.  —  10,0  conc.  etwa  20  Pf., 
subt.  pulv.  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  im  Pulver,  im  Infusum 
oder  Decoct  [2,0-10,0  auf  100,0]. 

g^   Bf  1714-1717.  DigitizedbyVoiOOglC 


Hadix  Galami.  f)i.'> 


171S.  IJf  cui  adde 

Rad.  Caincae  10,0  Spir.  Aethcr.  nitr.  5,0 

inf.  Aq.  ferv.  q.  s.  Succi  Juniperi  25,0. 

ad  Col.  150,0  MDS.    Stdl.  1  Essloffel. 

Radix  Calani  s.  Rbizoma  Calami. 

Radix  Caricis  areiariae  s.  Rhizoma  Caricis. 

Radix  Carliliae  s.  Cardopatiae.  Eberwurzel.  Wilde  Artischocke. 
[Von  Carlina  acaulis.  —  Bestandtheil:  ätherisches  Oel.  —  100,0  conc.  und  gross, 
puly.  40  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich  [fast  nur  noch  in  der  Voterinär- 
praxis  in  Gebrauch] 

Radix  Caryophyllatae.  Aven's  common-root,  Herb-Bennet-root. 
Racine  de  Bönoite.  Nelkenwurzel.  [VonGeum  urbanum.  —  Bestandthcile: 
ätherisches  Oel,  Gerbstoif,  Stärkemehl.  —  10,0  conc.  und  gross,  pulv.  etwa  5  Pf., 
subt.  pulv.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  im  Pulver,  Electua- 
rium,  Infusum,  in  weiniger  oder  spirituöser  Maceration  [5,0-15,0 
auf  100,0]. 

Radix  Chflidonii  najoris.  Schöllkrautwurzel.  Wie  Herba 
Chelidonii  [vergl.  diese]. 

Radix  Chime  s.  Rhizoma  Ghinae. 

Radix  Cichorii*  Succory-root.  Racine  de  Chicoree,  sau  vage.  Ci- 
chorienwurzel.  Wegwartwurzel.  [Von  Cichorium  Intybus.  —  Enthält  bitteren 
Extractivstoff  und  Salze.  —  10,0  conc.  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [5,0-15,0  auf  100,0]  zu  Species. 

Radix  Cinicifilgae  racemosae*  [Von  Macroty  oder  Actea  racemosa, 
einer  Ranunculacee,  bei  den  Amerikanern  unter  dem  Namen  Black  cohosh,  Rattleroat, 
Black  snackervat  bekannt.  Aeusserlich  tief  braune  bis  schwarze ,  innerlich  gelblich- 
woisse  Wurzel,  von  unangenehmem  Geruch,  bitterem,  leicht  adstringirendem  Ge- 
schmack. Enthält  nach  Tilghmann  hauptsächlich  Harz  {sog.  C  i  m  i  c  i  f li g i n),  Tannin, 
Fett,  Stärke,  Gummi,  Farbstoffe,  Eisen,  Kalk,  Magnesia,  Kali  ] 

Innerlich:  0,5-1,0-3,0,  als  Pulver,  als  Decoct  [30,0  ad  500,0  Aq. 
täglich].  Auch  eine  Tinctur  [120  feines  Wurzelpulver  auf  500  Spiritus]  wird 
zu  5-60  Tropfen,  ein  Extract  zu  0,05-0,5,  endlich  noch  das  braune 
Harz,  genannt  Cimici fugin,  wurde  zu  0,05-0,3  in  Pillenform  [mit 
Seife]  empfohlen.  [Van  der  Espt  empfiehlt  dieses  neue  Mittel,  welches  in  Amerika 
längst  bekannt  sein  soll,  gegen  Gelenkrheumatismus,  Chorea,  Krämpfe,  Epilepsie, 
Asthma,  Delirium  tremens,  Intermiltens,  Dysmenorrhoe,  Leucorrhoe.  Wehenschwäche; 
gegen  die  ersten  beiden  Erkrankungen  in  neuester  Zeit  auch  von  lailej  empfohlen.] 

Radix  Colchici  s.  Bulbus  Colchici. 

'^'Radix  Colombo  s.  Calombo  s.  C!olumbo  s  Calumbao  Ph.  Aastr. 
Columbo-root.  Colombo wurzel.  [Von  Jateorrhiza  Caluraba.  —  Enthält  Co- 
lumbin,  einen  indifferenten  krystallinischen  Körper  (WittsUek),  Harz,  bedeutende 
Menge  Stärkemehl.  —  10,0  conc.  10  Pf ,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0-2,0  mehrmals  täglich,  im  Pulver,  im  Elcc- 
tuarium  [selten],  im  Aufguss  oder  im  Decoct  [von  5,0-15,0  auf  100,0.  — 
Das  Infusum  ist  rein  bitter,  das  Decoct  zugleich  schleimig]. 

Ewald  und  Simon,  Arxiiciv«rordnting9lclirc.    10.  An II.  ^5 

Digitizel^ylQO^gJe 


546  Radix  Colubrina. 


1719.  I^ 

Rad.  Ck>1ombo  10,0 
Rhiz.  Zingib. 
Sacchari  aua  5,0. 
M.  f.  pulv.     D.  S.  Messerspitzenweise  zu 
nehmen. 
[Gegen  atonische  Diarrhoe.] 


17-20.  IV 

Rad.  Colombo  15,0 

in  f.  Aq.  ferv.  q.  s. 
ad  Colat.  150,0 

cui  refrigerat.  adde 
Elixirii  Aurant.  comp.  5,0 


1721.  Itf 

Rad.  Colombo  30,0 
Tub.  Salep.  1,0 

coq.  c.  Aq.  comm.  q   s. 
ad  Col.  200,0 

cui  adde 
SjT.  Cinnamom.  25,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,25. 
D.  S.    Stdl.  1  Ksslöflfel. 


1722.  Hr 

Decoct.  Rad.  Colombo  (c  8,0)  150,0 
Mucil.  Salep.  8,0 
Extr.  Opii  0,05-0,12 
Syr.  Aurant.  Cort.  80,0. 
Syr.  simpl.  25,0.      "  i  MDS.    2  stdl.   1  Esslöffel.     [Bei  Diarrhoe 

D.  S.  2  stdl.  1  Essloffel.  |       der  Phthisiker.]  Lebert. 

Radix  ColobriHa«  SchlangenholzwurzeL  [Von  Strychnos  colubrina. 
Enthält  Strychnin  und  Brucin.  —  Nicht  im  Gebrauch.] 

Badix  CoMSdlidae  majoris  s.  Symphyti.    Sclnvarzwurzel.    [Von 

Symphytum  officinale.  —  Bestand th eile :  Schleim,  Stärkemehl.  —  10,0  conc.  etwa 
5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [5,0-15,0  auf  K)0,0]. 

Radix  CoMtrayeryae.  Giftwurzel.  Bezoarwurzel.  [Von  DorsUnia 
brasiliensis.  —  Enthält  ätherisches  Oel,  bitteren  Extractivstoff.  —  10,0  concentr. 
etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  im  Infusum  [3,0-15,0  auf  100,0]. 

Radix  Corydalidis  bolbosae  s.  Fumariae  bulbosae.    [Enthält  sUrk 

bitteren  Extractivstoff  (CorydaliJ in?).  —  Nicht  mit  der  Aristolochia  roiunda,  welcher 
sie  häufig  irrlhümlich  substituirt  wird,  zu  verwechseln.  —  Soll  antipyretische  Eigen- 
schaften besitzen.] 

Radix  CareHMae  s.  Rhizoma  Curcumae. 

Radix  CyMglossi*  Hundszungenwurzel.  [Von  Cynoglossum  offici- 
nale. —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Nur  zur  Bereitung  der  Massa  pilularum  e  Cynoglosso. 

Radix  Daiei.  Carrot-root.  Carotte.  Möhre.  Mohrrübe.  [Von  Daucus 
Carola.  —  Bestandiheile:  Zucker,  Schleim,  Amylum,  rother  Farbstoff  (Carotin).] 

Innerlich:  im  Presssaft  oder  geschabt  [als  wurmiödtendcs  Mittel; 
zur  künstlichen  Ernährung  kleiner  Kinder  und  als  sehr  wirksames  Galactopoion  wird 
Mohrrübenbrei  von  tampreeht  sehr  gerühmt.] 

Acusserlich:  als  Kataplasma  [bei  Verbrennungen  —  in  Gährung  be- 
griffener Mohrrübenbrei  bei  Gangrän  I}. 

Radix  DictaMai.  Diptamwurzel.  Escherwurzel.  [Von  Dictamnus 
albus  —  Schwach  scharfer  Stoff  und  bitterer  Extractivstoff.  —  Früher  als  „  Krampf- 
mittel"  in  grossem  Ruf,  jetzt  obsolet.] 

Radix  Filicis  s.  Rhizoma  Filicis. 

Radix  Gelsenii  senperyireatis  vergl.  Extract.  und  Tinct.  Gdsem. 
sempervirentis. 

'^^Radix  CleatiaBae«    Gentian-root.    Racine  de  Gentiane.     Enzian* 

g^  Bf   1719-1722.  DigitizedbyV^OOglC 


Radix  Ginseng. 


547 


Wurzel.  [Von  Gentiana  latea,  pannonica,  purpurea  und  punctata.  —  Enthält  stark 
bitteren  ExtractivstofF  (Gentiana -Bitter,  Gentianit)  und  eine  krystallinische ,  schwer 
in  Wasser,  leicht  in  Alkohol  und  Aether  lösliche  Substanz,  Gentianin,  welche  ge- 
schmacklos ist  und  sich  chemisch  als  Säure  verhält.  In  der  Regel  kommt  das  Gen- 
tianin noch  stark  mit  Gentianit  vermischt  vor,  weshalb  man  zu  dem  Irrthume  ge- 
kommen ist,  in  ihm  das  heilkräftige  Element  der  Gentiana  zu  suchen,  welches  aber 
ausschliesslich  im  bitteren  ExtractivstofT  vorhanden  ist.  —  100,0  conc.  und  gross. 
pulv.  40  Pf.,  saht.  pulv.  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,5,  in  Pulver,  in  Species,  als  Zusatz  zu 
Pillen,  in  Maceration  mit  Wein  oder  anderen  alkoholischen  Sub- 
stanzen, im  Infusum  oder  Decoct  [3,0-15,0  auf  100,0]. 

Gort.  Citri  7,5 

infunde 
Aq.  ferv.  300,0. 
D.  S.  2-4  Esslöffel  voll  mehrmals  täglich. 
Infusum  Gentianae  compos. 
Ph.  Brlt. 


1723.  ¥f 

Rad.  Gentian. 
Herb.  Centaurei  minor. 
Herb.  Chenop.  ambr.  ana  20,0. 
C.  C.  M.  f.  species.     D.  S.    3  mal  täglich 
1  Theelöffel  voll  mit   1   Tasse  heissen 
Wassers  aufzubrühen. 
[Aehnlich,    aber   noch    mit    einigen 
apokryphen  Substanzen  vermischt,  ist  das 
Portland's  antarthritic  Powdcr.] 


1724 


10,0 


Rad.  Gentian. 

Rhiz.  Calaroi 

Gort.  Cass.  Cinnam.  ana  2,5 

infunde 
Aq.  fervid.  q.  s. 

ad  Colat  2(H),0 
cui  adde 
Spir.Aeth.  2,5 
Syr.  Aurant.  Gort.  50,0. 
S.   2stdl.  1  Esslöffel. 


1726. 


D.  S. 


Rad.  Xjentian.  9,0 
Gort.  Aurant.  3,0 
Rad.  Rbei  2,0 
Rhiz.  Zingib.  1,5 
Aq.  bullicnt.   1000,0 
Digere  per  tres  horas     Cola. 
2-4  Esslöffel  mehrmals  täglich. 
Mixtura  stomachica 
London  Hospital  Pharmaoopoeft. 


172.'>. 


Rad.  Gentian. 

Cort.  Aurant.  ana  3,75 


1727.  I^ 

Rad.  Gentian.  10,0 
Cort.  Fruct.  Aurant.  25,0 
Vini  Xerens.  500,0 
Macera  per  nychthemeron.    Colat.    D.  S. 
Bei  jeiicr  Mahlzeit  ein  Liqucurgläschen 
voll  zu  trinken. 


Radix  ClilSfMg.  Radix  Ninsi.  Ginseng- oder  Tschinsengwurzel. 
[Die  höchst  selten  vorkommende  echte  Ginsengwurzel  stammt  von  Panax  Ginseng, 
die  sogenannte  falsche  oder  nordamerikanische  von  Panax  quinquefolinm.  Das  Mittel 
ist  in  neuerer  Zeit  von  französischen  Pharmaceuton  mit  vieler  Beredsamkeit  als  das 
kräftigste  Restaurans  und  Tonicum  angepriesen  und  um  hohe  Preise  verkauft  worden. 

—  Im  wesentlichen  dürfte  es  kaum  mehr  leisten,  als  jedes  heimische  Tonico-Excitans. 

—  Der  echte  Ginseng  wird  in  China  als  Amulet  getragen,  der  falsche  als  Pulver,  im 
Aufguss,  namentlich  in  weinigem,  Vinum  Ginseng,  gegeben.] 

Radix  Glyeyrrhizae  s.  Radix  Liquiritiae. 

Radix  Gratiolae«    Gottesgnadenwurzcl.    [Von  Gratiola  officinalis.J 

Innerlich:  wie  Herba  Gratiolae. 

*Radix  Heleiii  s.  Enulae  s.  Inulae.  Elecumpane-root,  Horseheel- 
root.  Racine  d'Aunte.  Alantwurzel.  [Von  Inula  llelenium.  —  Enthält  eine 
mit  dem  Namen  Inulin  bezeichnete  Stärkemehlart  (1,0  etwa  30  Pf.),  welche  übri- 
gens in   den    Wurzeln   der   meisten   Syngenesisten   vorhanden   ist,    eine   schwach 


54^ 


ttadix  Hellebori  albi. 


riechende  Substanz,  Helen  in,  welche  nach  einigen  die  physikalische  Beschaffenheit 
des  Caniphers  an  sich  tragen  soll.  —  10,0  concentr.  und  gross,  pulr.  5  Pf.  sabt. 
puly.  10  Pf] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  im  Pulver  [dasselbe  häufig 
als  Constitoens  für  sogenannte  Hustenpillen],  im  Infusum  oder  im  Decoct 
[5,0-15,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Waschpulvern,  in  der  Abkochung  zu  Wasch- 
wässern, Umschlägen  [so  z.  B.  bei  Hautjucken],  zu  Salben  [viel  zweck- 
mässiger als  die  oft  gebräuchliche  Manipulation,  das  Pulver  mit  Wasser  anzureiben, 
durch  ein  Haarsieb  zu  drängen  und  dann  mit  Fett  zu  vermischen,  ist  die  einfachere 
Bereitung  eines  Unguent.  Helen ii  aus  Extract]. 
1728.  IV 


Rad.  Helenii  15,0 
Rad.  Liquir.  10,0 

infunde 
Aq.  fervid.  q.  s. 

Radix  Hellebori  albi  s. 
Radix  Heilebori  nriü». 


D.  S. 


ad  Colat.  150,0 
in  qua  solvc 
Ammonii  chlor.  5,0. 
Stdl.  l  Essloffel. 


Rhizoma  Veratri. 

Hellebore-root.  Racine  d'Ellebore  ä  fleures 
vertes.  Grüne  Nies^wurzel.  [Von  Helleborus  viridis.  —  A.  hseMann  stellte 
aus  verschiedenen  llelleborusarten  (Helleborus  niger,  viridis,  foetidus),  sowohl  aus 
denBlüihen  als  der  Wurzel,  zwei  SlofTe  dar:  Hellebore  in  und  Hellebori  n;  ersteres, 
in  Wasser  löslich,  besitzt  nach  Hamie  narkotische  Eigenschaften,  letzteres,  in  Spiritus 
und  Aether  löslich,  wirkt  nur  als  Acre.  Die  narkotischen  Eigenschaften  der  Rad. 
Hellebori  hat  schon  früher  besonders  f.  Sehr«f  verfochten.  —  10,0  conc.  und  gross, 
pulv.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,3  [ad  0  3  pro  dosil  ad  1,2  pro  diel  —  von  dem 
früher  gebräuchlichen  Präparat,  der  Radix  Hellebori  nigri  s.  Melatnpodii,  Christ- 
wurzel, wurden  zuweilen  sehr  grosse  Dosen,  bis  zu  2,01  als  drastisches  Abführmittel, 
namentlich  bei  Geisteskranken,  gegeben],  im  Pulver,  in  spirituöser  Macera- 
tion,  in  Abkochung  [0,2-1,0-2,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  SchnupfpuWorn  [1  mit  5-10  Zucker  oder  Rhiz.  Irid. 
florent.],  als  Streupulver  [0.05-0,15  zum  Offenhalten  von  künstlichen  Wund- 
ilächen],  zu  Salben  [1  mit  5-10  Fett]. 

1730.  R 


1729. 


D.  S. 


Rad.  Hellebori  vir.  8,0! 

coque  cum 
Aq.  fönt  q.  s. 

ad  Colat.  250,0 
in  qua  solve 
Kalii  tartar.  30,0 
Mellis  depnrat.  60,0. 
3  stdl.  1  EsslöffeL 


Rad.  Hellebori  vir.  1,0 
Baccarum  Juniperi  10,0 
Tub.  Jalap.  2,0 
Spir.  dilut.  2ü0,0. 

Macera  per  aliquot  horas: 
Colat.  filtr.  addc 
Syr.  Aurant.  Cort.  50,0. 
D.  S.  Täglich  2 mal  1-2  Essloffel  voll  zu 
nehmen. 


Eadix  HydrOCOtyles  Asiatiete.  [Eine  in  Indien  heimische  Umbellifere, 
welche  dort  in  neuerer  Zeit  vielfach  mit  Erfolg  gegen  Lepra  und  andere  chronische 
Hautkrankheiten ,  sowie  gegen  Syphilis  und  Scropheln,  in  Gebrauch  gezogen  worden 
ist.  Hauptbestandtheil:  Vellarin,  ein  dickes,  blassgelbes  Gel  von  bitterem,  durch- 
dringendem Geschmack.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,4  pro  die,  in  Pulvern,  Pillen,  alkoholi- 
schen Auszügen  [Essentia  Hydrocotyles  aus  1  Th.  frischer  Wurzel  und 
2  Th.  Alkohol]. 

§ttr  ^  1728-1730. 


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tUdix  Jalapac.  hi(i 


Acusserlich:  in  Salben  [1  Tb.  des  Pflanzcnpulvors  mit  5  Th.  Fett  di- 
gerirt,  filtrirt  und  mit  1  Th.  Wachs  zusammengeschmolzen  —  zur  Einreibung  bei 
Rheumatismus  arthriticus:  Lepine. 

Radii  Jalapae  s.  Tubera  Jalapae. 

Radii  Inperatoriae  s.  Rhizoma  Imperatoriae. 

'*'Radh  IpeeaeoaMhae.  Brechwurzel.  Ruhrwurzel.  [Von  Cophaglis 
Ipecacuanha.  —  Hauptbestandtheil :  Emetin  (vergl.  dieses).  —  1,0  conc.  5  Pf.,  subt. 
pulv.  10  Pf.] 

Innorlicb:  als  Exspectorans,  als  diaphoretisches,  krampfstillendes 
styptisches,  Mittel  besonders  bei  der  Dysenterie,  zu  0,005-0,01-0,05,  als 
Cholagogum  bei  catarrhal.  Icterus,  als  Nauseosum  zu  0,05-0,2  mehrmals 
taglich,  als  Emeticum  zu  0,3-1,0  alle  10-15  Minuten  wiederholt;  im 
Pulver,  in  Trochisci,  in  Lozenges  [die  aus  dem  Pulver  oder  aus  dem  In- 
fusum  bereitet  werden  können],  in  Pillen,  Bissen,  Schüttelmixturen, 
Infusum,  in  weiniger  oder  spirituöser  Maceration  [0,1-0,5-1,0  auf  100,0 
als  Diaphoreticum;  Expectorans  u.  s.  w.  In  den  Tropen  sind  grosse  Gaben  von  Ipe- 
cacuanha mit  Opium  (0,5-1,2  Ipecacuanha  mit  Opium  in  Verbindung  oder  kurze  2^it 
darauf  zu  nehmen  und  alle  2-3  Stunden  zu  wiederholen)  bei  der  Dysenterie  fast  als 
ausschliessliches  Mittel  in  Gebrauch.  —  2,5-5,0  auf  60,0  als  Vomitiv]. 

Das  Emeticum  wird  meist  aus  Ipecacuanha  in  Verbindung  mit  Tar- 
tarus stibiatus,  ausnahmsweise  auch  wohl  mit  Zincum  sulfuricum  oder 
Cuprum  sulfuricum  gegeben.  Die  häufigst  gegebene  Form  ist  die  Pulver- 
form [Pulv.  Rad.  Ipecac.  2,0-4,0  mit  Tartar.  stibiat.  0,1-0,15  in  4  Pulver  vertheilt, 
alle  10-15  Minuten  eins  zu  nehmen].  Besonders  empfindlichen  Individuen  kann 
man  diese  Pulver  in  Capsulis  operculatis  verordnen;  für  Kinder  sind  die 
Trochisci  vomitorii  [mit  0.6  Ipecacuanha  und  Tart  slib.  0.03,  von  denen 
man  alle  10-15  Minuten  V2  Trochiscus  giebt]  zweckmässig;  wo  man  die  Wir- 
kung des  Mittels  auf  den  Magen  fixiren  will,  pflegt  man  Amylura  hinzu- 
zusetzen, etwa  eben  so  viel,  wie  die  Quantität  der  Ipecacuanha  beträgt. 
—  Nächst  der  Pulverform  kommt  die  Schüttelmixtur  häufig  in  Ge- 
brauch [meist  aus  Tart.  stib.  0,1-0,2,  Pulv.  Rad.  Ipecac.  2,5-5,0  Oxymell.  Scill. 
30,0,  Aq.  dest.  60,0.  Alle  10-15  Minuten  1  Esslöffel  bis  zu  dreimaliger  Wirkung]. 
Eine  sehr  zweckentsprechende  Form  ist  das  Infusum  Ipecacuanhae  mit 
Tart.  stib.,  welches  namentlich  da  seine  Anwendung  findet,  wo  man  auf 
einen  unbczwinglichcn  Widerwillen  gegen  Pulver  und  Schüttelmixturen 
stösst;  nur  verordne  man  diese  Form  niemals  in  dringenden  Fällen,  da 
die  Bereitung  des  Medicamentes  mindestens  eine  halbe  Stunde  in  An- 
spruch nimmt.  —  [H)s  giebt  Personen,  welche  eine  vollständige  Idiosyncrasie  gegen 
die  Ipecacuanha  haben  (cfr.  Irettner^  Berl.  klin.  Wochens^hr.  1882.  p.  167).  Ihnen 
administrirt  man  das  Pulvis  Ipecacuanhae  desodoratus,  d.  h.  ein  durch  Aus- 
ziehen mit  Aether  von  den  riechenden  Bestandtheilen  und  Fett  befreites  Ipecacuanha- 
Pulver,  welches  darauf  bei  gelinder  Wärme  getrocknet  und  in  geschlossener  Glas- 
flasche aufbewahrt  wird.]  —  Das  Brechmittel  in  der  Form  von  Boli  oder 
gar  im  Electuarium  zu  geben,  ist,  des  letzterwähnten  Grundes  halber, 
vollkommen  unzulässig. 

Aeusserlich:  [sehr  selten]:  als  Streupulver  [mit  Zuclcer  ana  bei 
chronischen   Fussgeschwüren,   chronischem  Eczema],    als    Salbe    [5,0  mit  Ol. 

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550 


Radix  I|>ccaciianhac. 


Oiiv.  5,0  und  Adeps  suiil.  10,0:  l«BB«y],  auf  Emplastrum  piceum  gestreut, 
imAufguss  [0,5-1,0  auf  100,0]  zum  Klystier  [schon  früher  bei  Cholera 
empfohlen ,  in  neuester  Zeit  gegen  Dysenterie  (4,0  ad  150,0) :  fimeia  it  9n%tjy 
ferner  gegen  die  Durchfalle  der  Phthisiker  (taglich  2  Klystiere  eines  Infusuin  von 
5,0  ad  50,0)  und  selbst  gegen  Diarrhoea  infantum  empfohlen:  Chvpj^  und  Inrd«!. 
Bisweilen  sollen  jedoch  Darmentzündungen  danach  entstehen],  zum  Augen- 
wasser [bei  Conjunctivitis  und  Keratitis  2,0  auf  150,0:  fiaMeta  it  ■«ssy  und 
<S«lei«wsky]. 

1738.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac. 
Opü  ana  0,06 
Gort.  Cascar.  pulv.  0,n.  ' 
M.  f?  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  C.    S.   3  mal 
täglich    1   Pulver.      [Bei    hartnäckiger 
atonischer  Diarrhoe.]  Brera. 


1731.  Bf 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,03 

Pulv.  Fol.  Digital.  0,05 

Sacch.  albi  0,5. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  8.    S.    1  bis 
2stdl.  1  Pulver. 


1732.  ^ 

Pulv.  Rad.  Ii>ecac.  0,05 

Camph.  trit.  0,1 

Sacch.  albi  0*5. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  8.    S. 
2stdl.  1  Pulver. 


1  bis 


1733.  Bf 

Rad.  Ipecac.  pulv.  0,03 

Acid.  tannic.  pulv.  0,15 

Sacch.  albi  1,0. 
M.  f.  pulv.    D.  taL  dos.  No.  8.   S.   Jstdl. 
1  Pulver. 


1734.  IV 

Rad.  Ipecac.  0,03 

Fol.  Belladonn.  0,05 

Rad.  Yalerianac 

Elaeosacch.  Menth,  pip.  ana  0,5. 
M.  f.  pulvis.     D.  tal.  dos.  No.  10.     D.  S. 
3  mal  taglich  1  Pulver.    [Als  Antispas- 
modicum.] 

1735.  IV 

Rad.  Ipecac.  pulv. 
Pulv.  Herb.  Aconit,  ana  0,05 
Sacch.  albi  0,5. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  12.    S.   4  mal 
täglich  1  Pulver. 


173G.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,06 
Pulv.  aerophori  1,0 

M.    f.    pulv.     D.  tal.  dos.  No.  0. 
3  mal  taglich  1  Pulver. 


D.  S. 


1737.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,3 
Natr.  bicarb.  10,0. 
M.   f.  pulv.     Div.   in  part.  acq.   No.  10. 
D.  S.     Nach   dorn  Essen   1  Pulver   zu 
nehmen.     [Digestivpulver.] 

IV  1731-1744. 


1739.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,05 

Pulv.  Cort  Cinnam. 

Aluminis  ana  0;3. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  12.   S.  2stdl. 
1  Pulver.    [Bei  Metrorrhagie.] 


1740.  IV 

l^ilv.  Rad.  Ipecac.  0,03 
Sacch.  albi  0,5. 
M.  f.  pulv.   D.  tal.  dos.  No.  5.   S.  V^stdl. 
1  Pulver.     [Bei  Krampfwehen.] 


1741.  IV 

Rad.  Ipecac.  0,015 
Ammonii  chlor. 
Succ.  Liquir.  dep. 
Sacch.  albi  ana  0,4. 
F.   pulv.     D.   tal.  dos.  No.  6.     S.    2stdl. 
1  Pulver.    [Als  Kxpectorans  nach  ent- 
zündlichen Brustleiden.]  Kopp. 


1742.  IV 

Infus.  Rad.  Ipecac.  (c  0,3)  120,0 

Morph,  muriat.  0,05 

Aq.  Amygdal.  amar.  20,0! 

MDS.    2stdl.   1  Esslöffel.    [Bei  Broncho- 
katarrh  mit  Krampfhusten.] 


1743. 


D.  S. 


l>ulv.  Rad.  Ii)ccac.  1,2 
Tart.  stib.  0,06. 
Auf  einmal  zu  nehmen. 
Pulv.  Ipecac.  c.  Tart.  stib. 
Fh.  mU. 


1744.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,5 

Syr.  Scillae 

Syr.  simpl.  ana  15,0. 
D.  S.    •  4stdl.  1  Theelöffel  bis  Erbrechen 
erfolgt.     [Kinderbrechmittel.] 

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Radix  Ipecacuanhae. 


551 


1745.  ^  Bf 

Rad.  Ii)ecac.  pulv.  2,0 
Zinci  oxydati  0,75 
£laeosaoch.  Citri  4,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  6  part.  aeq.    D.  in 
Chart,  cerat.    S.   Alle   10  Minuten  ein 
Pulver,  bis  Erbrechen  erfolgt.    [Brech- 
mittel bei  sensiblen,  zu  Krämpfen  ge- 
neigten Individuen.]  SundeUn. 

174r>.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,5 
Tart.  stib.  0,05 
Pulv.  aerophori  1,0. 
M.    f.   pulv.     D.   tal.  dos.  No.  3.     Alle 
10  Minuten  ein  Pulver  in  Wasser  zu 
nehmen,  bis  Erbrechen  erfolgt     Für  ein 
Kind  von  5-10  Jahren  die  Hälfte  der 
obigen  Dosen 

1747.  IV 

Rad.  Ipecac.  pulv.  0,5 

Stib.  sQlf.  aurant.  1,0 

Extr.  Hyoscyami  0,5 

Succi  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  pilul.  No.  50.     Consp.   Pulv.   Rad. 
Althaeae.    D.  S.   3stdl.  2  Pillen.]    Bei 
Bronchialcatarrhen.] 

1748.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  2,0 
Extr.  Cannabis  Ind.  1,0. 
F.  pil.  50.    Consp.  Cinnara.    D.  S.   Stdl. 
2-3  Pillen.     [Bei  Metrorrhagie.] 

1749.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  1,0 

Morph,   hydrochlor.   in   paux.  Aq. 

dest.  solut.  0,15 
Extr.  Cardui  benedicti.  q.  s. 
ut  f.  pil   30.    Consp.  Lycop.    D.  S.    3  bis 

4  mal  täglich  1  Pille. 

1750.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,5 
Extr.  Ratanhao 
Extr.  Colombo  ana  1,5 
Extr.  Centaurei  min.  2,0. 
F.  pil.  50.    Consp.  Cinnam.    D.  S.  2  stdl. 

5  Pillen.    [Bei  Diarrhoe.] 

1751.  IV 

Infus.  Rad.  Ipecac.  (e  0,5)  120,0 
Tinct.  Opii  crocat.  2,0 
Syr.  simpl.  30,0. 
MDS.    2-3stdl.  1  Esslöffel.     [Bei  acutem 
Darmcatarrh.] 

1752.  IV 

Pulv.  Rad.  IpccAc.  0,5 

Opii  pur.  0,3 

Extr.  Colombo  5,0. 
M.  f.  pulv.    Divid.  i.  p.  aeq.  No.  10.    S. 
4  mal  tägl.  1  Pulver.    [Bei  chronischen 
Diarrhöen.] 


1753.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,12 

Opii  pur.  0,01 

Sacchar.  0,3. 
M.  f.  pulv.     D.  tal.  pulv.  No.  5. 
S.   No.  1. 


Tinct.  Opii  simpl.  15,0. 
S.  No.  2. 
[Alle  2  Stunden  1  Pulver  von  No.  1 
zu  nehmen  und  eine  Vt  Stunde  darnach 
jedesmal  10  Tropfen  von  No.  2  in  Zucker- 
wasser. Mach  2-3  Dosen  stellt  sich  Tole- 
ranz gegen  die  Brechwirkung  der  Ipeca- 
cuanha  ein.  [Bei  der  Dysenterie  der 
Tropen.]  Wood. 

1754.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  1,0 
Chinioidini  2,5 
F.  opc  Spirit.  gutt.  nonnull.  pil.  No.  30. 
Consp.  Cinnam.     D.  S.    2  stdl.  1  Pille. 
[Als  Nachkur  nach  Intermittens.] 


1755.  IV 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  1,0 

Extr.  Strychn.  spir.  0,1 

Extr.  Valerian.  q.  s. 
ut  f.  pil.  20.     Consp.  Cinnamom.     D.  S. 
2  mal  täglich  2-3  Pillen. 


1756.  IV 

Rad.  Ipecac    1,0 

infundc 
Aq.  ferv.  q.  s. 
ad  Colat.  150,0 
in  qua  solvo 
Natrii  nitrici  8,0 

adde 
Tinct.  Opii  simpl.  1,0 
Syr.  Alth.  25,0. 
D.  S.  l-2stdl.  1  Esslöffel.    [Bei  Ruhr.] 


1757.  IV 

Infus.  Rad.  Ipecac.  (0,5)  150,0 
Liq.  Ammon.  acet.  15,0 
Succ.  Sambuci  insp.  25,0. 

MDS.    l-2stdl.  1  Esslöffel. 
[Als  Diaphoreticum.] 


1758. 


Rad.  Ipecac.  1,0 
Rad.  Liquir.  15,0 
Fiat  Infus.  150,0 
in  quo  solve 
Ammonii  chlor.  5,0 

adde 
Vini  stibiat.  10,0. 
D.  S.    1-2  stdl.  1  Esslöffel. 


IV  1745-1758   ' 

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Radix  Junci. 


1762.     I^ 

Infus.  Rad.  Ipecac.  (e  0,3)  50,0 

Syr.  Ipecac. 

Yini  sübiat  ana  25,0. 
MDS.   Alle   10  Minuten  1  Theclöffel,  bis 
zu  reichlicbem  Erbrechen. 


1763. 


IV 


Rad.  Ipecac.  pulv.  0,5 

Stib.  sulf.  aurant. 

Extr.  Hyoscyami  ana  0,3 

Liq.  Ammon.  anis.  5,0 

Syr.  Alth. 

Aq.  Foenic.  ana  50,0. . 
MDS.  4  mal  täglich,  umgeschättelt,  einen 
TheelöflFel.    [Bei  Katarrhea  der  Respi- 
rations-Oi^ane.] 


1759.  IV 
Infus.  Rad.  Ipecac.  (e  0,3)  100,0 
Ammonii  chlorati  3,0 
Syr.  Althaeae  25,0. 

MDS.  Stdl.  l  Esslöffel.     [Expectorans  für 
ein  Kind  von  1-3  Jahren.] 

1760.  i; 
Infus.  Rad.  Ipecac.  (e  0,5)  120,0 

in  quo  solve 
Sncci  Liquir  dcp.  5,0. 
D.  S.   Stdl.  1  Essloffel. 

1761.  Kf 
Tart.  stib.  0,06 
Pulv.  Rad.  Ipecac.  1,2 
Aq.  fönt.  30,0 
Oxymell.  Scill. 
Syr.  simpl.  ana  15,0. 

MDS.  •  4  stdl.,  umgcschuttelt,  1  Thee-  bis 
Esslöffel,  bis  zur  Wirkung. 

Linctus  emeticus  Fh.  paup. 
[Gutes  Brechmittel  für  Kinder.] 

Radix  Iridis  iereitiiae  s.  Rhizoma  Iridis  ilorent. 

Radix  Juici*  Binsenwurzel.  [Von  Juncus  effusus  und  conglomeratus. 
—  Enthält  Gerbsäure  und  eimen  geringen  Gehalt  von  scharfem  Extractivstoff.] 

Innerlich:  im  Decoct  [10,0-15,0  auf  100,0  tassenweise  zu  nehmen  — 
Volksmittol  gegen  Stein-  und  Harnbeschwerden,  in  neuerer  Zeit  von  einigen  Aerzten 
mit  angeblichem  Erfolge  verordnet], 

Radix  haraicllisae  s  Vetiveriae.  Vetivert.  [Von  Vetiveria  odo- 
rata.  —  Eine  bei  uns  als  Parfüm  ziemlich  allgemein,  als  Heilmittel  weniger  bekannte 
Wurzel,  welche  ein  wohlriechendes  Harz  enthält.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen,  im 
Infusum  [3.0-10.0  auf  100,0  —  von  verschiedenen  Autoren  gegen  Cholera,  Gicht, 
Rheumatismus  empfohlen]. 

Radix  Lapathi  aeiti  s.  Rumicis  acuti  s.  Oxylapathi.    Racine 

de  Patience.     Grindwurzel.     [Von  Rumex  obtusifolius. — Gerbsäure,  bitlerer 
ExtraclivstolT  (Rumicin).  —  10,0  conc.  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  ehemals  im  Succus  rccens  und  in  Abkochungen  ver- 
ordnet, jetzt  obsolet. 

Aeusserlich:  im  Decoct  [10,0-20,0  auf  100,0]  als  Waschmittel 
bei  Hautausschlägen. 

'^'Radix  Levistiei«  Racine  de  Liveche.  Liebstockwurzel.  [Von 
Levisticum  officinale.  —  Enthält  ätherisches  Ool  und  Hai-z.  —  10.0  conc.  und  gross, 
pulv.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  meist  in  Maceration,  im 
Aufguss  [5,0-15,0  auf  100,0],  als  Species  [in  der  Regel  mit  anderen  diure- 
tischen  Substanzen,  wie  Onon.  spin.,  Fruct.  Juniperi  u.  s.  w.  verbunden]. 

*Radix  Liqoiritiae.  Radix  Glycyrrhizae  glabrae.  Radix  Glycyr- 
rhizae  Hispanica.  Spanisches  Süssholz.  [Von  Glycyrrhtza  glabra.  —  10,0 
conc.  und  gross,  pulv.  5  Pf  ] 

Innerlich:  wie  die  folgende. 

il^  IV  1759-1763. 


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Radix  Liquiiitiac  mundata.  553 


*Rtdix  Liqoiritiae  Mldata.  Radix  Glycyrrhizae  echinatae.  Rad. 
Liquiritae  Russicae.  Liquoricc-root.  Racine  de  Röglisse.  Russisches 
Süssholz.  [Von  Glycyrrhiza  glandullfera.  —  Im  Handel  als  geschälte  Wurzel 
(Radix  Liquiriliao  mundata  s.  decorticata)  vorkommend.  —  10,0  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Diese  letztere  der  beiden  Drogen  wird  mehr  geschätzt,  hauptsäch- 
lich wegen  ihres  besseren  Aussehens;  sie  ist  fast  schwefelgelb,  in  dicken 
Stangen  vorkommend,  während  die  glabra  in  höchstens  fingerdicken  Stan- 
gen von  grauer  Farbe  vorkommt.  [In  beiden  Varietäten  der  Süssholzwurzel 
bildet  das  Glycion  oderGlycyrrhizin,  Süssholzzucker,  den  wesentlichsten  Bestand- 
tfieil.  Ob  nebenher  noch  ein  „kratzender",  resinöser  Extractivstoff  vorhanden,  oder 
ob  dem  Süssholzzucker  die  kratzende  Geschmackseigenschaft  innewohnt,  dürfte  vor- 
läufig noch  nicht  entschieden  sein.] 

Innerlich:  in  beliebiger  Dosis;  als  Kaumittel,  im  Pulver,  zu 
Species,  im  Aufguss  [5,0-20,0  auf  100,0],  als  Vehikel  und  Zusatz  bei 
verschiedenen  Arzneiforraen. 

Radix  Lopez  s.  Lopeziana.  Lopezwurzel.  [Enthält  bitteren  Ex- 
tractivstoff, Gerbsäure  und  Schleim.  —  10,0  etwa  40  Pf.,  conc.  etwa  50  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [5,0-15,0  auf  100,0]  gegen  chronische  Durchfälle. 

Rtdii  HechoaeaMae  albae  s.  griseae  s.  Jalapae  albae.  Weisse 
Jalappen Wurzel.  [Von  Mirabilis  longiflora.  —  Enthält  abführendes  Harz,  aber 
in  viel  schwächerem  Verhältniss  als  die  officinelle  Jalappe.] 

Innerlich:  wie  Tubera  Jalapae,  aber  in  doppelt  so  starken  Dosen. 

Radix  Neu«  Radix  Mei.  Bärwurzel.  [Von  Meum  athmamanticum 
s.  Aethusa  Meum.  —  Enthält  ätherisches  Oel  und  bitteren  Extractivstoff.  —  Als  Yolks- 
mittel  in  der  Veterinärpraxis  sehr  gebräuchlich.] 

Radix  Hodar  s.  Madar  s.  Celotropis  gigantea.  Ostindische 
Sarsapari lle*).  [Von  Caiotropius  (Asclepias)  gigantea.  —  Enthält  Harz,  Gummi, 
Stärkemehl  und  einen  dem  Emetin  ähnlichen  Stoff  (Mudarin);  letzterer  Bestandtheil 
scheint  sich  jedoch  ausschliesslich  in  der  Wurzelrinde  vorzufinden,  weshalb  auch  diese 
vorzugsweise  zur  Anwendung  kommt]. 

Innerlich:  zu  0,3-0,5-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Pillen 
Bestandtheile  der  in  Ostindien  in  grossem  Rufe  stehenden  Pilulae  Asiaticae,  deren 
authentische  Formel  folgende  ist:  ft  Acid.  arsenicos.  0,25,  Piper,  nigri  270,0,  Rad. 
Mudar  125,0.  F.  1.  a.  pil.  800.  D.  S.  2  mal  täglich  1  Pille.  —  ■•uehardars  Formel 
für  die  Pilulae  asiaticae:  vergl.  I^  18  bei  Acid.  arsenicos],  Pastillen,  im  Auf- 
guss [3,0-5,0  auf  100,0  —  gegen  chronische  Hautkrankheiten  (sogar  gegen  Lepra 
und  Elephantiasis  empfohlen),  als  Brechmittel  und  Expectorans,  endlich  in  neuester 
Zeit  von  Bnrant  auch  gegen  Dysenterie]. 

Aeusserlich:  mit  Oel  digerirt  [1  in  7  zur  Bepinselung  chronischer  Ge- 
schwüre], zu  Cataplasmen  [mit  Placenta  Sem.  Lini  ana],  in  Salben  [1  mit 
8  Fett]. 

'*'Ea4ix  Oionidis«    Petty-whine-root.    Arrete-boeuf.    Hauhechel- 

*)  Unter  diesem  Namen  kommen  noch  viele  andere  Wurzeln  im  Handel  vor, 
namentlich  die  Radix  Nannasi  (von  Hemidesmus  indicus  s.  Asclepias  Pseudosarsa), 
die  Radix  Smilacis  Surinamensis  u.  s.  w.,  deren  pbarmakodjrnamischer  Werth 
noch  nicht  hinreichend  festgestellt,  die  man  aber,  bei  event.  Versuchen,  wie  Radix 
Sarsapari  llae  verordnen  kann. 


Digitized  by  VoiOOQlC 


554  Radix  Osmundac  regalb. 


Wurzel.    [Von  Ononis  spinosa.  —  Enthält  kratzenden  ExtracUvstoff.  —  100,0  conc. 
35  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  taglich,  in  Pulver  [äusserst  seiton], 
in  Species,  im  Decoct  [10,0-30,0  auf  100,0,  tassenweise]. 

1764.  IV 

Rad.  Ononidis 
Lign.  Juniperi 
Pract.  Juniperi 
Pruct  Petroselin.  ana  20,0. 
G.  C.  M.  f.  species.    D.  S.   1  Essloffd  voll  zum  Thecaufguss. 

Species  diuretieae 
Wonderlioh. 

Rtdix  OsMOidae  regalis«  Königsfarrawurzel.  [Enthält  GerbsiofF 
und  bitteren  Extractivstoff.] 

Innerlich:  zu  4,0-8,0  2-4maI  täglich,  in  Pulver,  in  weiniger 
Maceration  [10,0-30,0  auf  100,0];  als  Tonicum  wirkend  und  gegen  Er- 
nährungskrank neiten  in  Anwendung  gebracht  [von  leldenreicli  ein  weiniges 
Digest  der  Osm.  reg.  innerlich  zur  Radicalcur  der  Hernien  I] 

Radix  Paeosiaf.  Racine  de  Pivoine.  Gichtroscn-,  Pfingst- 
rosenwurzel. [Von  Paeonia  officinalis.  —  Enthält  im  frischen  Zustande  einen 
scharfen  Stoff,  der  aber  der  trockenen  Wurzel  fehlt,  so  dass  diese  nur  Stärkemehl  und 
Zucker  enthält.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  mehrmals  taglich,  in  Pulver  [vergl.  Pulvis 
antiepilopticus  Marchionis  bei  Viscum  album],  in  Aufguss,  Abkochung,  wei- 
niger Maceration  [5  0-15,0  auf  100,0]. 

Radix  Paaiae.    Pannawurzel.    S.  Radix  Uncomo.    [1,0  10  Pf.] 

Radix  Pareirae  bra?ae«  Grieswurzel.  [Von  Cissampelos  Pareira. 
—  Enthält  neben  Harz  und  bitterem  ExtractivstofT  einen  von  Wiggen  als  Alkaloid 
bezeichneten  bitteren,  gelblichen  Stoff:  Cissampelin  oder  Pelosin,  welcher  dem 
Catharthin  ähnlich  sein  soll.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Abkochung 
[5,0-15,0  auf  100,0  —  als  Diureticum  und  bei  Steinbeschwerden,  chronischen  Ent- 
zündungen and  Blennorrhöen  der  Harnorgane  empfohlen]. 

Radix  Petasitidis«  Seh  weiss  wurzel.  [Von  Tussilago  Petasitis.  — 
Enthält  scharfes  Harz  und  bitteren  ExtractivstofT.  —  10.0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  in  Pulver,  Abkochung  [von  10,0-25,0  auf 
100,0  --  als  Volksmittel  gegen  Gicht  und  Krämpfe  ziemlich  verbreitet], 

Radix  Petroselili.  Parsley-Root.  Racine  de  Persil.  Petcr- 
silicnwurzel.  [Von  Apium  Petroselinum.  —  Bestandtheil :  ätherisches  Oel.  —  10,0 
conc.  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  im  Infusum  [10.0-25,0  auf  100,0]. 

'*'Radix  Pinpiliellae.  Bibernellwurzel.  PimpinoUwurzel.  [Von 
Pinipinellae  Saxifraga  et  magna.  —  Enthält  ätherisches  Oel  und  scharfes  Harz.  — 
10,0  conc.  und  gross,  pulv.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,5  3-4  Mal  täglich,  in  Pulver,  Pillen  oder 
Bissen,  im  Infusum  oder  in  Maceration  [5,0-20,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  als  Kaumitttel,  in  Pulver  zu  Zahn- 
pulvern, Zahnlatwergen,  Zahnpillen,  im  Infusum  zu  Mund- und 
Gurgclwässcrn. 

99^  1^   1764.  Digitizedby  VjOOQIC 


Radix  Pyrelhri. 


555 


1765.  Bf 

Inf.  Rad.  Pimpin.  (e  25,0)  200,0 
Succi  Liquir.  dop.  10,0 
Liquir.  Ammon.  anis.  5,0. 

D.  S.  Stdl.  1  Esslöffel  voll. 
[Bei  chronischem  Katarrh.] 


1766. 


Rad.  Pimpin.  cono.  15,0 

macera  com 
Vini  Rhenani  albi  250,0 
per  aliquot  horas. 
Cola  et  Ultra.   D.  S.  3  mal  täglich  1  Spitz- 
glas voll. 

Eadil  Plaitaginis«  Wegebreitwurzel.  [Von  Plantago  major.  — 
Enthalt  bitterlichon  ExtractivstofT,  etwas  Gerbsäure,  viel  Salze.] 

Innerlich:  im  Deco  et  [10:0-25,0  auf  100:0],  im  frischen  Presssaft 
[gegen  Ruhr,  chronische  Verdauungsstörungen,  Intermittens]. 

B«dil  Polygalae  aiiarae*  [Nie  für  sich,  sondern  stets  mit  dem  Kraut 
(s.  Herba  Polygalae)  gegeben.] 

Radix  Poly|Nldii*  Kngelsüss.  [Von  Polypodium  vulgare.  —  Enthält 
einen  süssen  Extractivstoif,  Gerbsäure  und  fettes  Oel.  —  10,0  conc.  etwa  5  Pf.,  subt. 
pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  im  Aufguss  oder  Decoct  [5,0-15.0  auf  100,0]. 

Radix  Pyrethri.  Pellitory  of  Spain.  Bertramwurzel.  [Von  Ana- 
cyclus  officinarum.  —  Enthält  scharfes  Harz  (Pyrethrin).  —  10  0  subt.  pulv.  40  Pf.] 

Innerlich:  höchst  selten  zur  Anwendung  kommend;  will  man  es 
geben,  so  hüte  man  sich,  namentlich  beim  Gebrauche  der  Pulverform, 
vor  den  in  vielen  Lehrbüchern  aufgeführten  grossen  Dosen  von  0,5-2,0, 
da  die  scharfe  Einwirkung  des  Mittels  sich  nicht  blos  auf  die  Mund- 
schleimhaut erstreckt,  sondern  auch  sehr  heftige  Reizzustände  im  Magen 
'erzeugen  kann.  0,1-0,2-0,3  dürfte  als  passende  Dose  erachtet  werden: 
im  Pulver  [mit  Pulv.  Gummi  Arab.],  Pillen  oder  im  Aufguss  [1,0-4,0 
auf  100,0]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  als  Kaumittel  [bei  Zahnschmerz],  zu 
Zahnpillen,  Zahn-  und  Zahnfleischlatwergen,ÖSchnupfpulvern 
[vorsichtig],  im  Infusum  oder  Decoct  [3,0-10,0  auf  100,0],  zu  Mund-  und 
Gurgelwässern. 

1767.  Bf 

Rad.  Pyrethri 

Rhiz.  Zingiberis 

Mastiches  ana  1,2. 
M.  f.  boli  4.    D.  S.  Ijangsam  zu  zerkauen. 
[Bei  Odonialgie.]  Magendie. 


1768.  IV 

Rad.  Pyrethri  8,0 

Ammonii  chlorati  4,0 

Extr.  Opii  0,1 

Aq.  Lavand. 

Aoeti  ana  60,0. 
Digcre  per  aliquot  dies.     Filtra. 


D.  S. 


1  Esslöffel  voll  zum  Mundspülen.  [Bei 
cariosem  und  rheumatischem  Zahn- 
schmerz.] Planck. 


1769. 


^ 


Rad.  Pyrethri  pulv.  4,0 

Opii  1,0 

Camphorae  3,0 

Ol.  Caryopb.  0,5 

Spir.  du.  50,0. 
Macera  per  decem  dies,  exprimc  et  filtra. 
D.  S.  Zahnschmerztropfen.  [Ein  Stück- 
chen Baumwolle,  mit  der  Flüssigkeit 
getränkt,  wird  in  den  bohlen  Zahn  ge- 
than.]  Brandet. 


*Raiiil  Ratülhiae  s.  Ratanhae.  Peruanische  Ratanhia.  Ratarihia- 
wurzel.  [Von  Krameria  triandra.  — -  Enthält  Gerbsäure  (Krameria-Säure).  — 
10,0  conc.  15  Pf.,  subt.  pulv.  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  in  Pulvern,  Pillen,  Latwergen,  im 
Decoct  [5,0-15,0  auf  100,01. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern,  Zahnfloischlatwergetn,  sty^p^- 

^'9^^1765-1769.-^8 


55r, 


Radix  Rhci. 


tischen  Streupulvern,  in  Kissen  gefüllt  [und  mit  Rothwein  befeuchtet, 
zum  Aoflogcn  auf  Nabelbrüche,  zum  Einlegen  in  die  Vagina  bei  Prolapsus  dersel- 
ben], in  Abkochung  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  Injectionen, 
Klystieren. 
1770.  R 


Rad.  Ratanhiae  20,0 

coque  cum 
Aq.  dest.  q.  s. 
ad  Colat.  200,0 
eni  addc 
Tinct.  aromat  acid.  10,0 
S>T.  Cinnam.  25,0. 
MDS.    l-28tdl.  1  Esslöffel.    [Bei  Metror- 
rhagie.] 

1771.  IV 

Decoct.  Rad.  Ratanhiae 

(e  5.0-15,0)  120,0 
Tinct.  Myrrhao  2,5. 
2stdl.  1  Essloffel.    Wunderlich. 


MDS. 
1772. 


MDS. 


Rad.  Ratanhiae  15,0 
Tub.  Salep.  1,0 

F.  decoctum  150,0 
Tinct.  Rhei  aquos.  5,0 
Tinct.  Opii  simpl.  1,5 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 
2stdl.  1  Esslöffel.     [Bei  Diarrhoe.] 


1773.  IV 

Rad.  Ratanh.  subt  pulv. 
Aluminis  pulv.  ana  5,0 
Cort.  Cinnam.  Cass.  2,5 
Meli,  rosati  q.  s. 
ut  f.  electuarium.    D.  S.  Zahnfleisch-Lat- 
werge.   [Bei  scorbutischem,  leicht  blu- 
tendem Zahnfleisch.] 


1774.  IV 

Rad.  Ratanh.  subt  pulv.  10,0 

Tart  dep.  15,0 

Caryoph.  pulv.  2,5. 
M.  f.  pulvis.    D.  S.   Zalinpuivcr. 


1775. 


IV 


Rad.  Ratanhiae  15,0 

coque  cum 
Aq.  dest.  q.  s. 
ad  Colat  200,0 
cui  adde 
Tinct  Myrrhae  5,0 
Spir.  Cochlear.  25,0. 
D.  S.    Mundwasser. 


'*'Eaiiix  Rhei  s.  Rhabarbcri.  Rhubarb-root.  Racine  de  Rhubarbc. 
Rhabarberwurzel.  [Von  unbekannten  Species  von  Rheum,  vorzüglich  wohl 
Rheum  officinale.  —  Bestandtheile :  färbende  Extractivstoffe,  Schleim,  Gummi,  Gerb- 
säure, Oxalsäure  Kalkerde  in  ziemlich  erheblicher  Quantität,  ein  Glycosid,  das  Chry- 
sophan.  Das  Chrysoplian  stellt  ein  röthliches,  bitter  schmeckendes,  in  Wasser  mit 
gelber,  in  Alkalien  mit  kirschrother  Farbe  lösliches  Pulver  dar.  Ferner  wurden  aus 
der  Rhabarberwurzel  dargestellt:  Chrysophansäure,  Erythroretiu,  Phäore- 
tin,  Emodin  und  Aporetin.  Die  Chrysophansäure,  z.  Th.  fertig  gebildet,  z.  Th. 
aus  dem  Chrysophan  durch  Abspaltung  neben  Zucker  entstehend,  krystallisirt  in  gold- 
gelben Nadeln  oder  rhombischen  Tafeln  (siehe  Acidum  chrysophan icum).  Ueber  die 
anderen  aus  dem  alkoholischen  Rheumextract  dargestellten  und  oben  genannten  Sloife, 
die  den  Charakter  von  Harzen  haben,  ist  wenig  bekannt  Nach  f.  Sehr«f  soll  die 
Chrysophansäure  das  abführende  Princip  des  Rhabarbers  sein,  doch  wird  diese  An- 
gabe von  laehheim  bestritten..  —  Die  durch  die  Farbstoffe  des  Rhabarbers  bedingte 
in  dessen  flüssigen  Auszügen  erzeugte  gelbe  Färbung  wird  durch  Alkalien  braunroth. 
—  10,0  35  Pf.,  conc.  40  Pf.,  subt  pulv.  45  Pf.] 

Innerlich:  als  tonisch-digestives  Mittel  zu  0,1-0,5  mehrmals  täg- 
lich, als  Abführmittel  zu  0,4-4,0  in  kurz  aufeinanderfolgender  Wieder- 
holung In  Substanz  [kleine  Stücke  Rhabarber  gekaut  oder  geraspelter  Rha- 
barber, der  Suppe  beigemengt,  oder  in- aus  Rhabarber  gedrechselten  Pillen,  Globuli 
Rhei  tornati,  von  0,1-0,2],  in  Pulver  [in  der  Regel  noch  mit  Salzen  verbunden, 
80  das  officinelle  Pulv.  Magnes.  c.  Rheo,  das  Pulvis  digestivus  (s.  Kali,  tartaricum), 
das  Pulvis  Rhei  comp.  Ph.  mil.  (s  Kali,  sulfur.)  u.  s.  w.  —  Wo  d«as  Pulver  in  kleinen, 
nicht  abführenden  Dosen  gegeben  wird,  verdeckt  man  dessen  Geschmack  am  besten 
durch  aromatische  Zusätze,  namentlich  Rhiz.  Zingiberis,  Cardamom  ,  Cinnam  Cass.] ; 

g^  IV   1770-1775.  Digitizedby^OOgie 


Radix  Hhci. 


557 


in  Capsulis  operculatis,  Pillen,  namentlich  gelatinirten  [welche 
jetzt  in  vielen  Officinen,  za  0,12  und  0,2  Rheamgehalt  in  jeder  Piile,  vorrathig  ge- 
halten werden],  in  Latwergen  [schlecht],  im  Aufguss  [2,0-5,0  auf  100,0. 
—  Das  InCusum  Rhei  Ph.  Irit.  enthält  1  Rheum  auf  40  Wasser]. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [bei  atonischen  Geschwuren  —  durch 
jedes  andere  gerbstofflialtige  Mittel  zu  ersetzen],  als  Klysma  [Infusum  von  15,0 
ad  80,0:  Clysma  cum  Rheo  nach  Wniderlleli.] 


1776.  I^ 

Rad.  Rhei  pulv. 

Rad.  Zingib.  ana  0,1 

Pulv.  aerophori  0,5. 
M.  f.  pulvis.     D.   tal.   dos.  No.   10.     S. 
4  mal  täglich  1  Pulver. 


1777.  Bf 

Rad.  Rhei  pulv.  0,2 
Natr.  bicarbon. 
Elaeosacch.  Calami  ana  0,5 
M.  f.  pulvis.     Disp.  tales  doses  No. 
D.  S.     3  mal  taglich    1   Pulver. 
Gastricismus.] 


12. 

[Bei 


1778.  IV 

Rad.  Rhei  pulv.  0,5 
Hydrarg.  chlor.  0,05. 
M.  f.  pulvis.    Disp.  tal.  dos.  No.  4.    S. 
Stdl.  1  Pulver  bis  zur  Wirkung.     [Ab- 
führmittel.] 

177D.  ^ 

Rad.  Rhei 
(ort.  Aurant.  virid. 
Kali  tart.  ana  10,0. 
M.    f.   pulv.     D.  S.    Mehrmals  täglich  2 
Theeloffel. 

Pulvis  Rhei  tartarisatus  s. 
Pulvis  lenivitus  tartarisatus. 


1780. 


^ 


Rad.  Rhei  pulv.  5,0 
Magnesiae  ust.  15,0 
Rhiz.  Zingib.  pulv.  2,.^. 
M.  f.  pulv.     D.  S.    7,-1  Theeloffel  voll 
zu  nehmen. 

Pulvis  Rhei  compos. 

Ph.  Brit. 

(Compound  Powder  of  Rhubarb.) 


1781.  Bf 

Rad.  Rhei  pulv. 

Flor.  Ghamom.  vulg. 

Elaeosacch.  Foenic. 

Magn.  carb. 

Salf.  dep. 

Tart.  dep.  ana  5,0. 
M.  f.  pulvis.     D.  S.    Täglich   1  -2  Thee- 
loffel volL 

Pulvis  ecphracticus  Scllii. 


1782.  Bf 

Rad.  Rhei  15,0 
Gort.  Aurant.  expulp.  8,0 
Gort.  Ginnam.  Cass.  4,0. 
G.  C.  M.  f.  species.    D.  S.   Mit  1  Flasche 
Rheinwein    24  Stunden    zu    digeriren, 
durch  ein  leinenes  Tuch  zu  seihen  und 
Morgens  und  Abends  ein  Spitzglas  zu 
trinken. 

[Diese  Form  ist  dem  aus  der  Apo- 
theke verschriebenen  Vinum  Rhei  des- 
halb vorzuziehen,  weil  nach  der  Taxe  die 
Flasche  Rheinwein  etwa  auf  sechs  Mark 
zu  stehen  kommt.  In  ähnlicher  Weise 
umgehe  man  das  Verschreiben  von  Vinum 
Ghinae  etc.] 


1783.  Bf 

Rad.  Rhei  pulv.  12,0-18,0 
Mucilag.  Gummi  arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.   100.    Obduc.  gelatina.     D.  S. 
Nach  Bedürfniss  AbendS  2-5  Pillen  zu 
nehmen. 

[Diese  Pillen  sind  in  vielen  Apotheken 
unter  dem  Namen  Rhabarberpillen 
vonüthig.] 


1784.  Bf 

Rad.  Rhei  pulv.  5,0 
Sapon.  jalapin.  2,0 
Sapon.  med.  et  Spirit.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100.    Gonsp.  Lycop.    D.  S. 
2  mal  täglich  G  Stück  zu  nehmen. 

B.  Köhler. 


1785.  I^ 

Rad.  Rhei  pulv.  3,0 

Extr.  Rhei  simpl.  5,0 

Extr.  Rhei  comp.  3,0 

Extr.  Strydin.  spir.  0,25. 
M.  f.  pil.  100.  Gonsp.  Lycopod.  D.  S. 
Nach  Bedürfniss  2-5  Pillen  Morgens 
und  Abends  zu  nehmen.  Um  grössere 
Hartnäckigkeit  der  chronischen  Ver- 
stopfung zu  überwinden,  nimmt  man 
vom  Extr.  Rhei  comp,  5,0  und  vom 
simpl   3,0.] 


ig  ifized' by  Vj  Cf O^C 


558 


Radii  Uhci  rbaponitici. 


1786.  Bf 

Pulv.  Rad.  Rhei  4,0 
Alo6s  3,0 
Myrrh.  2,0 
Sapon.  med.  0,5 
Ol.  Carvi  0,2. 
M.    f.   1.   a.    pil.    100.     Consp.  Lycopod. 
D.  S.   Morgens  und  Abengs  1-3  Stuck 
zu  nehmen. 
Pilulae  Rhei  praescriptionis  Anglioae. 
Jamea  Olark. 
[Die  Pilul.  Rhei  compos.  Ph.  Biit. 
enthalten  noch  Syrap.  comm.  5,0  und  Ol. 
Menth,  pip.  statt  Ol.  Carvi.] 


1787.  Bf 

Rad.  Rhei  pulv.  3,0 
Rad.  Bellad.  0,2 
Extr.  Taraxaci  3,0. 
F.  pilul.  No.  50.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
Morgens  und  Abends  2  Stück  zu  neh- 
men.   [Bei  häufig  sich  wiederholenden 
Kolikanfällen.] 


1788.  Bf 

Rad.  Rhei  pulv. 
Extr.  Rhei  comp,  ana  1,5 
Extr.  Belladonn.  0,1. 
M.  f.  pilul.  Na.  30.   Consp.  Cinnam.   D.  S. 
2  •  4  Stück  taglich  zu  nehmen. 

Wand^rlioh. 


1789.  Bf 

Inf.  Rad.  Rhei  (o  5,0)  150,0 

cui  adde 
Tinct.  aromatic.  5,0 
Syr.  Sacchari  25,0 
Spir.  Aelh.  nitros.  0/». 
MDS.   l-2stdl.  1  Esslöffel.  {Bei  atonischer 
Dyspepsie.] 


1790.  1^ 

Inf.  Rad.  Rhei  (e  3,0)  150,0 
Natr.  bicarbon.  5,0 
OL  Menth,  pip.  0,25 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0. 

MDS.    2stdl.    1    Essloflel.     [Bei   Gastro- 
Entero-Catarrh.] 

Radix  Rhei  rlui|i«Mtici.  Französischer  Rhabarber.  —  Weniger 
wirksam  als  der  officinelle,  jedoch  bedeutend  wohlfeiler  [10,0  gross,  pulv. 
etwa  5  Pf.]  und  deshalb  in  der  Veterinärpraxis  verwendet. 

Radix  Robiae*  Root  of  Madder.  Radice  de  Garance.  Krapp- 
wurzel. Färberröthe.  [Von  Rubia  tinctorum.  —  Enthält  rothen  Farbstoff, 
von  dem  es  bekannt  ist,  dass  er  in  die  Knochen  damit  gefolterter  Thiere  übergeht. 
—  10,0  conc.  und  gross,  pulv.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  im  Decoct 
[5,0- 15,0  auf  100,0  —  obsolet]. 

Radix  Salep  s.  Tubera  Salep. 

Radix  Saigiiaariae  eaMdeHsis«    Blutwurzel.     [Enthält  scharfes 

Harz,  bitteren  Extractivstoff  und  ein  Alkaloid  (?):  Sanguinarin.] 

Innerlich:  zu  0,15-0,6  pro  dosi,  in  Pulver  oder  im  Decoct  [2,0 
bis  4,0  auf  100,0  —  soll  emetisch  und  diaphoretisch,  örtlich  stark  reizend  wirken, 
wurde  als  Expectorans  und  Antirheumaticum  versuchsweise  in  Anwendung  gezogen, 
dürfte  aber  vor  der  Ipecacuanha  keine  Vorzüge  bieten.  —  10,0  etwa  30  Pf.] 

Radix  Saponariae.  Radix  Saponariae  rubrae*).  Seifenwurzel. 
[Von  Saponaria  officinalis.  —  Enthält  einen  scharfen,  seifenartig  schaumenden  Stoff, 
Saponin  (vergl.  dieses),  Schleim,  Gummi.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  in  Abkochung  [5,0-12,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  im  Decoct  zu  Klystieren. 

*  Radix  Sarsaparillae  s.  Sassaparillae  s.  Salsaparillae  s.  Sarsae. 
Sarsapari  11  Wurzel.  [Von  noch  nicht  genau  bestimmten  Smilax-Arten.  —  Ent- 
hält Smilacin  (Salsepein,  Pariglin,  ParaleYn),  einen  chemisch  indifferenten,  nach 
einigen  krystallisirbaren  Stoff,  Harz,  Amylum,  bitteren  Extractivstoff  und  organische 
Säuren.  —  10,0  conc.  20  Pf.,  sult  pulv.  25  Pf.] 

*)  Die  Radix  Saponariae  albac  enthält  ein  viel  schärferes  Princip  als  diese 
und  wird  nur  zu  technischen  Zwecken,  namentlich  zum  Waschen  der  Wolle,  benutzt. 

il^  l^  1786-1790.  Digitizedby^OOgie 


^idix  SarSiiparUtae. 


559 


Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [selten],  im 
Decoct  [15,0-60,0  auf  250,0-300,0  —  meist  lässt  man  die  Species  vor  der  Ab- 
kochung mit  dem  Wasser  mehrere  Stunden  maceriren.  —  Durch  Zusatz  von  Alkalien 
(Liq.  Ammon.  carb.,  Liq.  Kali  carb.,  Aq.  Calcariae)  soll  die  Extraction  der  harzigen 
Bestand theile  vollständiger  von  statten  gehen.  —  Das  Decoct.  SarsaePh.  Brit. 
wird  aus  25Rad.Sarsapar.  mit  300Aq.  bereitet.  Dosis 60,0-300,0],  in  Digestions- 
Aufguss  [wässerigem  und  weinigem  —  in  der  Regel  theurer  als  das  Decoct,  ohne 
dasselbe  an  Wirksamkeit  zu  erreichen]. 

Aesscrlich:  zwar  zu  Gurgel  wässern  u.  s.  w.  vorgeschlagen,  aber 
ohne  Vorzüge  vor  anderen,  viel  billigeren  Mitteln.  —  MIeilaMi  liess  in 
neuerer  Zeit  zerschnittene  Sarsaparille  aus  Pfeifen  gegen  Asthma  spas- 
modicum  rauchen. 
1791. 


MDS. 


Rad.  Sarsapar.  30,0 

coquo  cum 
Aq.  fönt.  q.  s. 

ad  Colat.  300,0 

8ub  finem  coct.  adde 
Rad.  Liquir.  10,0. 
Tassenweise  im  Laufe  des  Tages  zu 


verbrauchen. 


1792.  Bf 

Rad.  Sarsapar. 

Ligui  Guajaci  ana  25,0 

Macera  cum 
Aq.  commun.  q.  s. 

per  12  horas,  tum  coque  ad 
Colat.  300,0 

in  qua  solve 
Natr.  tartar.  15,0. 
D.  S.   Im  Laufe  des  Tages  zu  verbrauchen. 

1793.  ^ 

Rad.  Sarsapar.  50,0 
Fol.  Sennae 
Fruct.  Anisi  ana  15,0. 
C.  C.  M.  f.  species.    D.  S.    1  Esslöffel  voll 
Abends  mit  3  Tassen  kalten  Wassers  zu 
ubergiessen  und  am  anderen  Morgen  auf 
*     2  Tassen  einzukochen,  in  2  Portionen 
zu  verbrauchen. 


1794.  ^ 

Rad.  Sarsapar.  480,0 

Macera  per  24  horas  c.  Aq.  fönt. 

3200,0 
dein  coq.  et  cola; 
in  Col.  infund. 
Fl.  Borraginis 
Fl.  Rosae 
Fol.  Sennae 
Sem.  Anisi  vulgär,  ana  30,0 

Stent  per  12  horas,  cola  et  Col. 

decantat.  2800,0 
adde 
Sacch.  albi 
Meli,  dcpur.  ana  480,0 


coque  ad 
Syrupi  consistentiam. 

Roob  Laffecteur 
der  Ph.  Austr.  Ed.  Y. 


1795. 


Rad.  Sarsapar.  24,0 

Rad.  Chinae 

Ligni  Guajaci 

Ligni  Sassafras  ana  16,0 

Cort.  Chinae  fusc.  8,0 

Flor.  Borraginis  4,0 

Fmct.  Anisi  3,0. 

Macera  cum 
Aq.  fönt.  250,0 

per  6  horas, 

coq.  per  horam  */,,  cola  ci- 
prime  et  evapora  ad 
remancnt.  80,0. 

In  liquore  filtrato  solve 
Sacch.  130,0. 
D. 

Syrupus  Sarsapar illae  compositus, 

Roob    Laffecteur,    Sirop    de   Boy- 

veau-Laffecteur. 

(100,0  110  Pf.) 

[Diese  Formel  ersetzt  vollständig  den 
als  Arkanum  von  Frankreich  aus  nach 
allen  Weltgegenden  versendeten  sogenann- 
ten ächten  IU)ob  Laffecteur,  zu  dessen  Be- 
reitung eine  Menge  von  Vorschriften  exi- 
stiren,  die  aber  im  Wesentlichen  auf  die 
mehr  oder  weniger  vollständige  Extrac- 
tion der  oben  angeführten  Substanzen 
hinauslaufen. 

Der  Roob  Laffecteur  wird  methodisch 
gebraucht,  etwa  in  derselben  Weise  wie 
das  Decoctum  Zittmanni.  Das  wesent- 
liche der  dabei  zu  befolgenden  Kurmethode 
liegt  darin,  dass  man  24-30  Tage  hindurch 
jeden  Tag  des  Morgens  und  des  Abends 
eine  hall^  Tasse  voll  vom  Roob  nehmen 
und  im  Laufe  des  Tages  dabei  eine  schwache 
Sarsaparill-Abkochung brauchen  lässt;  man 
trägt  dabei  Sorge  fQr  regelmässige  Stuhl- 
cntlcerung  (wobei  ebensowohl  Obstruction 

D^^i^r791.1795.  -^Br 


560 


Ra^ii  Scammonioe. 


wie  Diarrhoe  zu  vermeiden),  lässt  den  Kran- 
ken im  Zimmer  bleiben  und  eine  möglichst 
reizlose  D.ät  (weisses  Fleisch  in  geringer 
Menge,  Weissbrod,  Gerstenwasser  zum  Ge- 
tränk) befolgen.  —  Die  Kur  soll  weniger 
angreifend  sein  als  die  Zittmann'sche, 
ist  aber  ebenso  complicirt  wie  diese,  und 
durch  den  regelrechten  Gebrauch  einfacher 
Sarsaparill-Decocte  (mit  Abführmitteln  und 
Befolgung  der  nothwendigen  diätetischen 
Vorschriften  und  des  dazu  gehörigen  Re- 
gimens)  sehr  wohl  und  stets  mit  Yortheil 
nir  den  Geldbeutel  des  Kranken  zu  er- 
setzen.]   

1796.  I^ 

Rad.  Sarsapar.  200,0 
Fol.  Sennae  10,0. 

Digere  cum 
Aq.  fönt.  q.  s. 

per  aliquot  horas 
tum  coque  ad 
remanent  Colat  200,0 

Sub  finem  coctionis  adde 
Sem.  Anisi 

Gort.  Cinnamom.  Cass.  ana  5,0 
ad  Colaturam  adde 
'  Succ.  Sambuci  insp.  10,0 
Sacch.  400,0. 


D.  S.    5-6  Esslöffel  voll  taglich. 

[An  Stelle  des  Roob  Laffectcur  von 
Bouohardat  vorgeschlagen.] 

1797.  Bf 

Rad.  Sarsapar.  30,0 
Gort  Mezerei  2,0 

coque  cum 
Aq,  fönt.  q.  s. 

ad  remanent.  250,0 
sub  finem  coct  adde 
Fruct  Goriandri 
Rad.  Liquir.  ana  10,0. 
Cola.     D.   S.   Morgens   und   Abends   die 
Uälfte  zu  rerbrauchen.    [Eine  in  Frank- 
reich sehr  gebräuchliche  Formel.] 

179S.  Bf 

Rad.  Sarsapar.  75,0 
Rad.  Sassafras 
Ligni  Guigaci 
Rad.  Liquir.  ana  7,5 
Cort  Mezerei  3,75 
Aq.  buUientis  900,0. 

Digero  per  horam,  dein  coque 
per  decem  minuta  et  cola. 
Hiervon  60,0-300,0  taglich  zu  verbrauchen. 
Decoctum  Sarsae  compos. 
Ph.  Brit. 


Radix  ScaMMtBia^  [Die  Wurzel  der  im  Orient  wild  wachsenden  Convol- 
vulus  Scammonia,  welche  das  Scammoniumharz  liefert]  —  Nur  zur  Bereitung  des 
Harzes  verwandt.    [10,0  conc.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Radix  Scillae  s.  Bulbus  Scillae. 

*Radix  Seietae«  Snake-root.  Racine  de  Polygalc  de  Virginie. 
Senegawurzel.  [Von  Polygala  Senega.  t—  Enthält  einen  scharfen  bitteren  Ex- 
tractivstoff  (Senegin,  Pclygalin),  Gerbsüuro  u.  s.  w.  —  10,0  conc.  25  Pf.,  subt 
pulv.  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [wegen  des  schar- 
fen Geschmacks  stets  in  Zuckerwasser  oder  Haferschleim  zu  nehmen],  Pillen,  im 
Infusum  oder  Decoct  [3,0-12,0  auf  100,0  —  die  von  einigen  empfohlene  vor-, 
gängige  Maceration  dürfte  ohne  besondere  Yortheile  sein]. 

1799.  Bf 

Rad.  Senegac 

Pulv.  Gummi  Arab.  nna  5,0 

Extr.  Hyoscyami  0,2. 
M.  f.  pulv.    Div,  in  10  pait.  aeq. 
3stdl.  1  Pulver. 


D.  S. 


1800.  Bf 

Rad.  Senegae 
Extr.  Pimpin.  a'ia  5,0. 
M.  f.  pil.  100.   Consr.  Pulv.  Irid.  florent, 
D.  S.   Morgens  und  Abends  10  Pillen. 


1801. 


Rad.  Sonegac  3,0 
1^  I79G-1802. 


Stibii  sulf.  aurant.  0.5 
Ammoniaci  2,0 
Extr.  Card,  bened.  q.  s. 
ut   f.   pil.  50.     Consp.  Lycopod. 
3stdl.  2-3  Pillen. 


D.  S. 


1802. 


D.  S. 


Rad   Senegae  15,0 

infunde 
Aq.  ferv.  q.  s. 

ad  Colat.  200,0 
in  qua  solve 
Ammon.  chlor.  5,0 
Succi  Liquirit.  dep.  10,0. 
1-2stdl.  1  Essloffcl. 


Digitized  by  CjOOQIC 


Hadix  Serpentanae. 


6r>( 


1804.         •  ^ 

Inf.  Rad.  Senegae  (e  10,0)  150,0 

Tart.  stib.  0,05  • 

Tinct.  Opii  benzoic.  5,0 

Syr.  Althaeae  25,0. 
MDS.   2stdl.  1  Esslöflfel. 


1803.  Hf 

Rad.  Senegae  10,0 

coque  cum 
Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  Colat.  150,0 
in  qua  solve 
Liq.  Amnaon.  anis.  5,0 

adde 
Syr.  Ipecac.  50,0. 
D.  S.    l-2stdl.  1  Esslöffel. 

Radix  Serp^Btariae«  Rad.  Serpentariae  Virginianae.  Virginian 
snake  root.  Birtnworth.  Virginische  Schlangenwurzel.  [Von  Aristo- 
lochia  Serpentaria.  Enthält  ätherisches  Oel,  Harz  and  bitteren  Extractivstoff.  —  10,0 
conc.  20  Pf.,  subt.  pulv.  25  Pf  ] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5,  in  Pulver  [selten],  im  Electuarium,  meist 
im  Infusüm  [5,0-15,0  auf  100,0]. 


1805.  Bf 

Radix  Serpentar.  15,0 

infunde 
Aq.  fervid.  c^  s. 
ad  Colat.  150,0 
oui  refrig.  adde 
Spir.  aeth.  5,0 
Syr.  Bals.  Peruv.  25,0. 
D.  S.    l-2stdl.  1  Esslöffcl. 


1806. 


MDS. 


Inf.  Rad.  Serpentar.  (e  15,0)  150,0 
Acidi  phosphor.  5,0 
Syr.  Rubi  Idaei  40,0 
Spir.  Aeth.  nitr.  2,0. 
l-2stdl.  1  Esslöflfel. 


1807. 


^ 


Rad.  Serpentar.  25,0 

infunde 
Aq   fervid.  q.  s. 
ad  Colat.  150,0 
cui  refrig.  adde 
Camph.  trit.  0,5 
Aeth.  acct.  5,0 
Syr.  Zingib.  50,0. 
D.  S.    l-2stdl.  1  Essloffel. 


1808.  Bf 

Rad.  Serpentar.  20,0 
Cort.  Chinae  fusc.  10,0 
Flor.  Arnicae 

Cort.  Cinnam.  Cass.  ana  5,0. 
C.  C.  f.  species.    D.  S.    Mit  einer  Flasche 
Rheinwein  zu  übergiessen:  nach  sechs- 
stündiger Maceration  abzuseihen ;  3-4mal 
täglich  2  Esslöflfel. 

Spierstaudenwurzel.    [Enthält  ätheri- 


Radii  Spiraeae  olMariae. 

sches  Oel  und  Gerbstoflf.  —  10,0  etwa  50  Pf.] 

Innerlich:  in  Substanz  [mehrere  Male  täglich  eine  frische  Wurzel  zu 
kauen  und  den  Saft  zu  verschlucken],  im  Infusum  [10  0-30,0  auf  100,0  —  gegen 
Hydrophobie  von  russischen  Aerzten  dringend  empfohlen]. 

Aeusscrlich:  im  Infusum  mit  Essig  als  Verband-  und  Wasch- 
mittel suspecter  Bisswunden;  auch  die  frische  Wurzel  wurde  zerschnitten 
oder  zerquetscht  auf  die  Wunden  aufgelegt. 

Radil  SoMboL  Jatamansi.  Sumbulwurzel.  Moschuswurzel.  [Von 
unbekannter  Abstammung.  —  Enthält  ätherisches  Oel  von  einem  Geruch,  der  an 
Moschus  und  zugleich  an  Angelica  erinnert,  Harz,  Extractivstoflfe.  —  10,0  conc.  etwa 
40  Pf.,  subt.  pulv.  45  Pf.]| 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  weiniger  oder 
spirituöser  Maceration,  im  Infusum  oder  Infuso-Decoct  [5,0-10,0  auf 
100,0  zweistündlich  einen  Esslöflfel  —  als  flüchtiges  Excitans  wirkend  und  in  vielen 
spastischen  Beschwerden,  bei  Chorea,  Delirium  tremens,  Blasenleiden,  auch  gegen 
Typhus,  Cholera  u.  s.  w.  von  Thielemain^  Kieter  und  anderen  empfohlen.] 

Ewald  aud  Simon,  Arzneivorordnungslehre.    10.  Aufl.  ^g 

^Bf  1803-1808.  -1» 


562 


Radix  Taraxaci. 


Radil  Taraiaci«  Löwenzahnwurzel.  [Von  Leontodon  Taraxacum.  — 
Enthalt  bitteren  Extractivstoff,  Salze,  Harze,  Schleim  u.  s.  w.  —  100,0  conc.  35  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [5,0-15,0  auf  100,0],  Succus  recens  und  zu 
Species.         * 

Aeusserlich:  zu  Klystieren. 


1809.  Br 

Rad.  Taraiaci 

Rad.  Cichor.  ana  50,0 

Rad.  Liqairit.  10,0 

C.  C.  f.  species.    D.  S.    Zum  Thee. 


1810.  Bf 

Rad.  Taraiaci  30,0 

coque  cum 
Aq.  fönt  q.  s. 
ad  Colat  250,0 
In  qua  solve 
Natr.  tartar.  15,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
D.  S.   Morgens  und  Abends  die  Hälfte  zu 
nehmen. 


1811.  Bf 

Rad.  Taraiaci  50,0 
Rad.  Valerian. 
Purfur.  trit.  ana  10,0. 
C.  C.  f.  species.    D.  S.    1  Essloffel  voll 
mit  3  Tassen  kochenden  Wassers  zu  über- 
giessen  und  die  durdigeseihte  Flüssig- 
keit nach  einer  Viertelstunde  mit  einigen 
Theelöffeln  Gel  (Leinöl)  Tcrmischt,  zum 
Klystier  zu  benutzen. 
[Statt     der    Kampfschen    Visceral- 
Klystiere,   welche  vielfach  variirte  Com- 
binationen    von    bitteren   und   flüchtigen 
aromatischen  Stoffen,  wie  Centaur.,  Card, 
bened.,  Fumaria,  Cich9r.,  Chamom.,  Valer., 
Menth,  crisp.  u.  s.  w.  darstellen.] 


*Radil  Taraiaci  com  Herba«  Löwenzahn.  [Von  Taraxacum  offici- 
nale.  Die  im  Frühjahr  ?or  der  Blüthczeit  gesammelte,  getrocknete,  ganze  Pflanze.  Ist 
an  die  Stelle  der  früheren  officinellen  Herba  Taraxaci  getreten.  — Wird  nur  zur  Berei- 
tung dos  Extractes  angewendet.  —  100,0  45  Pf.] 

Radil  T^rMCMtillae  s.  Rhizoma  Tormentillae. 

Radix  Torpetki.  Turbeth-  oder  Turbithwurzel.  [Von  Ipomoea 
Turpethum.  —  Enthält  abführendes  Harz  und  kommt  in  ihrer  Wirkung  mit  der  ihr 
nahe  verwandten  Jalappe  überein.] 

Obsolet. 

Radix  UlCtMt  s.  Uncomoco  s.  Fanna.  [Die  Wurzel  eines  im  Caplande 
vorkommenden  Farrnkrautes.  —  Aspidium  athamanticum  (?);  in  neuerer  Zeit  als  sou- 
veränes Bandwurmmittel  angekündigt,  aber  kaum  mehr  leistend,  als  die  ihm  nahe 
verwandte  Rad.  Filicis,  und  darum  bald  wieder  der  Vergessenheit  anheimgefallen.  — 
10,0  subt.  pulv.  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  5,0-20,0  pro  dosi  im  Pulver  auf  2  Mal  im  Intervall 
einer  halben  Stunde  zu  nehmen  [unter  den  gewöhnlichen  Massgaben  und  Cau- 
telen  einer  Bandwurmkur]. 

'^'Radix  Valeriaaae«  Rad.  Yalerianae  minoris  vel  montanae.  Bal- 
drianwurzel. [Von  Valeriana  officinalis.  —  Enthält  ätherisches  Oel.  Baldrian- 
säure (von  der  es  noch  nicht  feststeht,  ob  sie  bereits  in  der  Wurzel  gebildet  vorhanden 
oder  erst  bei  der  Destillation  des  Oels  entsteht),  Harz  und  bitterlichen  ExtractivstofT. 
—  100,0  conc.  und  gross,  pulv.  55  Pf.,  subt.  pulv.  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-4,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Latwerge 
[Electuariuin  anthelminthicum  Pfc.  ptip.],  Pillen  und  Bissen,  im  In- 
fusum,  in  Maceration  [3,0-25,0  auf  100,0],  in  Species. 

Aeusserlich:  zu  Niesepulvern;  im  Infusum  als  wesentlicher 
Bestandtheil  der  Hampf 'sehen  Visceralklystiere  [vergl.  R  1811]. 

—     ^    ,^^^    ,^.,  Digitizedby^OOQlC 

g^  Bf  1809-1811.  O 


Radix  Yalerianae. 


563 


1812.  Bf 

Rad.  Valer. 

Flor.  Chamom.  ana  0,5. 
M.  f.  pulv.  D.  tal.  dos.  No.  6. 
1  Pulver. 


S.  Bstdl. 


1813.  ^ 

Rad.  Valer.  1,0 
Ammon.  carb. 
Camph.  trit  ana  0,1. 
M.  f.  pulv.     Disp.  tal.  dos.  No.  6.     D. 
in  Chart,  cerat.    S.    3  mal  täglich  ein 
Pulver. 


1814.  I^ 

Rad.  Valer.  1,0 

Pulv.  Doweri  0,05. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  12.   S.  1  bis 
2stdl.  1  Pulver. 


1815.  1^ 

Rad.  Valer.  0,6 
Tub.  Jalapae 
Fol.  Sennae  ana  0,3. 
M.  f.  pulv.   D.  tal.  dos.  No.  3.  S.  Morgens 
1  Pulver.     [Bei  Helminthiasis ;  für  ein 
Kind  von  8-12  Jahren. 


1816.  I^ 

Rad.  Valer.  1,0 
Castor.  Canad.  0,2. 

M.  f.  pulv.   D.  tal.  dos.  No.  8. 
täglich  1  Pulver. 


S.  3  mal 


1817. 


Bf 

Rad.  Valer. 
Rad.  Artemis,  ana  1,0 
F.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  12.    S.    3  mal 
täglich  1  Pulver.     [Bei  Epilepsie.] 


1818.  I* 

Rad.  Valer.  45,0 
Fol.  Aurant.  15,0 
Ammon.  chlor.  8,0 
Magn.  carb. 
Ol.  Cajeputi  ana  2,5. 
M.  ,.  pulvis.    D.  in  vitro.     S.    3  mal  täg- 
lich 1  TheelöflfeV  voll. 

Bagolo^s  Geheim  mittel  gegen 
Epilepsie. 
[Durch  einen  fortdauernden  Simpli- 
fications  -  Process  wurde  aus  dieser  Vor- 
schrift allmälig  eine  Substanz  nach  der 
anderen  entfernt,  bis  zuletzt  nach  G.  A. 
Biohter's  Angabe  nur  Rad.  Valerianae  4,0 
mit  Ol.  Cajeputi  0,15  (3  mal  täglich  1  Pul- 
ver) übrig  blieb.] 


1819.  I^ 

Rad.  Valer.  0,5 
Zinci  oxydat.  0,1. 
M.  f.  pulv.   D.  tal.  dos.  No.  6.   S.  3stdl. 
1  Pulver. 


1820. 


Rr 


Rad.  Valer.  pulv.  4,0 

Asae  foetid.  2,0 

Extr.  Aloes  0,6 

Fell.  Tauri  5,0. 
F.  ope  Mucil.  Gummi  Arab.  pil.  No.  60. 
Consp.  Lycopod.     D.  S.    Morgens    und 
Abends  6  Pillen  zu  nehmen. 


1821.  Bf  ' 

Rad.  Valer.  pulv. 
Extr.  Valer.  ana  6,0. 
F.  pil.  100.    Consp.  Pulv.  Cass.  Cinnam. 
D.  S.    3  mal  täglich  5-10  Pillen. 


1822.  I^ 

Rad.  Valer.  6,0 

Hydr.  chlor.  0,5 

Pulv.  Tub.  Jalap.  3,0 

Ol.  Tanaceti  aeth.  0,3 

Extr.  Card,  bened.  6,0. 
M.  f.  pil.   100.     Consp.  Lycopod.    D.  S. 
3  mal  täglich  10  Stück  zu  nehmen. 


1823.  Bf 

Rad.  Valer.  4,0 
Bulb.  Scillae 
Extr.  Gratiol.  ana  2,0. 
M.  f.  pil.  60.    Consp.  Lycop.    D.S.  4 mal 
täglich    3   Pillen.      [Bei    beginnendem 
Hydrops  nach  Scharlachfieber.] 


1824.  Bf 

Infus  Rad.  Valer.  150,0 
Liq.  Ammon.  acet.  15,0 
Syr.  simpl.  25,0. 

MDS.    l-2stdl.  1  EsslöfFel. 


ISro,  Bf 

Rad.  Valer.  20,0 

infunde 
Aq.  ferv.  q.  s. 
ad  Colat.  1.00,0 
cui  refrig.  adde 
Aeth.  acet.  2,0 
Syr.  Cinnam.  30,0. 
MDS.    l-2stdl.  1  Esslöffel. 

[Aehnlich   das   Inf.   Valer.   comp. 
Clinici.] 


m 


36* 

im 


Qp^' 


664 


Radix  Victoriaiis  longa. 


1826.  I^ 

Rad.  Valer.  30,0 

macera  cam 
Aq.  fönt.  250,0 

per  nychthemeron; 
Colat  adde 
Spir.  Aeth.  nitr.  5,0 
Syr.  Zingib.  20,0. 
D.  S.    2stdl.  1  Esslöflfel. 

1827.  Rf 

Rad.  Valer.  15,0 
Rad.  Ipecac.  1,0 

infunde 
Aq.  ferv.  q.  s. 
ad  Colat.  250,0 
cai  refrig.  adde 
Tinct.  Opii  croc.  1,5 
Syr.  simpl.  25,0. 
D.  S.    l-2stdl.  1  Esslöffel. 


1828. 

^ 

Rad 

Valer. 

Fol. 

Aurant. 

Fol. 

Meliss.  ana 

15,0 

C.  C. 

f.  species.    D.  S. 

1  Esslöffel  voll  zu 

3  1 

Passen 

Theo  aufzubrühen. 

1829. 

^ 

Rad. 

Valer.  15,0 

Fol. 

Menth,  pip. 

30,0 

Fruct.  Aurant.  immat.  10,0. 

C.  C. 

f.  sp< 

3cics.    D.  S. 

Wie  oben. 

1830. 

R' 

Rad. 

Valer. 

Fol. 

Aurant. 

Hert 

K  Trifol.  fibrin. 

Fol. 

Menth,  pip. 

ana  25,0. 

C.  C. 

f.  species.    D.  S. 

Wie  oben. 

Heim. 

1831.  Bf 

Rad.  Valer. 
Rad.  Caryophyll. 
Fol.  Menth,  pip. 
Fol.  Aurant.  ana  25,0. 
C.  C.  M.  f.  species.     D.  S.   1-2  Esslöffel 
mit  2-3  Tassen  kochenden  Wassers  zu 
übergiessen,  die  Nacht  hindurch  zugedeckt 
stehen  zu  lassen,  dann  abzuseihen  und 
Morgens  und  Abends  die  liälfte  kalt  zu 
trinken. 
Species  nervinae  Hufelandii. 


1832.  IV 

Rad.  Valer.  30,0 
Ligni  Quass.  15,0 
Flor.  Aurant.  5,0. 
C.  C.  f.  species.    D.  S.    I  Theelöffel  voll 
mit  3  Tassen  kalten  Wassers  Abends  za 
übex^essen  und  Morgens  zu  trinken« 


1833.  Kf 

Rad.  Valer.  15,0 

Rad.  Gentian.  5,0 

Cort.  Cinnam.  Cass.  2,5 

Cort  Citri  1,0. 
C.  C.  f.  species.  D.  S.  Mit  einer  Flasche 
Rothwein  zu  übergiessen  und  24  Stun- 
den stehen  zu  lassen.  Von  dem  über- 
gossenen  Wein  Morgens  und  Abends 
1  Spitzglas  voll  zu  trinken. 


1834. 


D.  S. 


Rad.  Valer. 

Flor.  Cinae  ana  15,0 

Bulbi  Allii  sativi  5,0 

infunde 
Aq.  ferv.  q.  s. 

ad  Colat.  200,0 
cui  adde 
Ol.  Lini  50,0. 
Umgeschüttelt,  zu  2  Klystieren. 


[Bei  Helminthiasis.] 


1835. 


I* 


Rad.  Valer.  30,0 

infunde 
Aq.  ferv.  q.  s. 
ad  Colat.  250,0 
cui  refrig.  adde 
Asae  foetid.  4,0 
Vitellum  ovi  unius. 
1.  a.  emulsio.     D.  S,  Zu  2  Klystieren. 
[Bei  Krampfbeschwerden.] 


1836.  T{f 

Rad.  Valer. 
Summ  it.  MiUefol. 
Furf.  trit.  ana  15,0. 
C.  C.  M.  f.  species.     D.  S.   Den  3.  Theil 
mit  1  i  Tassen  Wasser  aufgebrüht,  zum 
Klystier. 


Radix  Victtrialis  iMgt«  Lange  Siegmarswurzel.  AUerraanns- 
Harnisch.  [Von  Allium  victoriale.  —  Enthält  in  getrocknetem  Zustande  nur  Stärke- 
mehl. —  10,0  conc.  und  gross,  pulv.  etwa  5  Pf.] 

Obsolet. 


Radix  Victoriaiis  rat«Hda. 

•  Bf  1826-1836. 


Runde   Siegmarswurzel.     [Von 

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Resina  elastica.  565 


Gladiolas  paloster.  —  Wie  das  Torige.   —   10,0  conc.  etwa  5  Pf.,   subt.  pulv. 
etwa  10  Pf.] 

Radix  Viicetoxici  s.  Asclepiadis  s.  Hirundinariae  s.  Contrayervae 
Germanicae.  Racine  de  Dompte- Venin.  Schwalben-  oder  Giftwurzel. 
[Von  Asclepius  Vincetoxicum.  —  Enthält  scharfes  Harz  und  ätherisches  Oel.  —  10,0 
conc.  und  gross,  pulv.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,4-1,0,  in  Pulver  oder  im  Infusum  [3,0-8,0 
auf  100,0]. 

Radix  Vitlae«  Veilchenwurzel  [welcher  Name  jedoch  meist  für  Rhiz. 
Ind.  florent.  gebraucht  wird.  Von  Viola  odorata,  canina  und  tricolor.  —  Enthält 
Violin,  einen  dem  Emitin  ähnlichen  Stoff,  in  ziemlich  bedeutender  Menge,  wirkt 
deshalb  Abführen  und  Erbrechen  erregend.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,5  [2,0-4,0  erregt  meistens  Erbrechen],  in  Pulver, 
im  Infusum  [2,0-6,0  auf  100,0]. 

Radix  Ziigiberis  s.  Rhizoma  Zingiberis. 

ResiM  Agarici  albi»  Lärchenschwammharz.  [Der  wirksame 
Bestandtheil  von  Fungus  Laricis,  der  selten  präparirt  in  den  Officinen  zu  finden 
sein  dürfte.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0-1,5,  in  Pillen  und  alkoholischer  Solution 
[als  Purgans  und  gegen  hektische  Nachtschweisse  von  Tr«nMsd«rf  empfohlen]. 

Resiia  AliMe«    Anime.     Courbarilharz. 

Nur  als  Zusatz  zu  Rfiucherspecies. 

Resiia  BalsaMi  Copaivae«  Copaivaharz.  [Vom  ätherischen  Oel  be- 
freites Harz  des  Balsam.  Copaiv.  —  10,0  etwa  40  Pf  ] 

Innerlich:  zu  1,0  als  Diureticum  bei  Hydrops  empfohlen:  Wilks. 
[Auch  mit  der  Copaiva-Säure,  Acidum  copaivicum,  sind  vielfache  Versuche  an- 
gestellt worden  (Beriatsik^  Th«»^  fiiUer^  Weiktrt),  ohne  bisher  für  die  Therapie 
nutzbar  zu  werden.  Weikart  empfiehlt  Pillen  aus  Acid.  Copaiv.  0,1  mit  gleichen 
Theilen  Gummi  und  Pflanzen pulver  bei  Gonorrhoe.] 

Resiaa  Beizet  s.  Benzoe. 

^Resiaa  DaMMar»  Dammarharz.  [Von  Dammara  alba  (Agathis  alba), 
Dammara  orientalis,  Hopea  micrantha,  Hopea  splendida.  Gelblich  weisse,  durchsich- 
tige, stalaktitische  Tropfen,  beim  Zerreiben  ein  weisses  geruchloses  Pulver  liefernd.] 

Resiaa  Dracoais«  Sanguis  Draconis.  Drachenblut.  [Eingedickter 
Saft  von  Daemonorops  Draco.  —  10,0  subt.  pulv.  30  Pf.] 

Nur  selten  noch  als  Adstringens  benutzt,  meist  als  färbender  Zusatz 
zu  Pflastern  und  Zahnmedicamenten. 

Resiaa  elastica«  Gummi  elasticum.  Gaoutchouc.  Federharz. 
[Der  eingetrocknete  Milchsaft  von  Siphonia  elastica  und  vielen  anderen  Feigen-  und 
Gummibäumen.  —  Kur  löslich  in  Chloroform,  in  Schwefelkohlenstoff  nur  aufquellend; 
in  ätherischen  Oelen,  namentlich  den  empyreumatischen ,  ist  es  zwar  löslich,  verliert 
aber  seine  Eigenthümlichkeit,  indem  es  nach  dem  Verfluchtigen  des  Lösungsmittels 
zu  einer  klebrigen,  nie  austrocknenden  Masse  wird;  eine  ähnliche  Umwandlung  er- 
leidet der  Gaoutchouc  durch  hohe  Wärmegrade.  —  Mit  Schwefel  lässt  sich  derselbe 
auf  trocknem  und  nassem  Wege  zu  einer  Masse  umwandeln  (vulcanisiren),  welche  an 
Elasticität  das  reine  Gummi  übertrifft]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  [zum  Tamponiren  bei  Blutungen  aus  Höhlen, 

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r>6G 


Rcsina  Elemi. 


als  Schatzmittel  auf  empfindliche  Theile,  als  Erweichungsmittel  über  hornartige  Ge- 
bilde gelegt,  so  z.  B.  die  Corn-Exstirpators],  in  ätherischen  Oelen  oder 
Schwefelkohlenstofif  gelöst  und  auf  Zeug  gestrichen  als  Klebepflaster. 
—  Die  Anwendung  des  Caoutchouc,  namentlich  des  vulcanisirten,  zu 
Kathetern,  Bougies,  Warzendeckeln,  Pessarien  u.  s.  w,  ist  Gegenstand 
einer  vielverzweigten  Industrie;  die  Saugpfropfen  aus  vulcanisirtem 
Gumrai  sollen  durch  Bildung  von  Schwefelwasserstofif  schädlich  einwirken, 
namentlich  zu  heftigen  Diarrhöen  Anlass  geben;  neuerlichst  ist  amtlich 
gegen  den  Gebrauch  der  Saugpfropfen  aus  Gummi,  welche  Zink-  oder 
Bleioxyd  enthalten,  mit  Recht  gewarnt  worden. 

Resiia  EleMi  s.  Elemi. 

ResiM  eMpyreoMatica  s.  Pix. 

ResiM  Goajaci«  Guajacum  Ph.  Aistr.  Gummi  Guajaci.  Guajak- 
harz.  [Sowohl  durch  spontanes  Ausfliessen  aus  dem  Stamme  des  Gunjacum  offici- 
cinale  (Resina  Guajaci  nativa),  wie  durch  Auskochen  des  Holzes  gewonnen.  —  Haupt- 
bestandtheile :  Guajaksäure  (nach  Jahi  identisch  mit  Benzoesäure)  und  ein  kratzendes 
Harz  (Guajacin).  Das  Gaajakharz  ist  im  frischen  Zustande  hellgrün,  wird  an  der 
Luft  dunkler;  zur  Emulsion  angerieben,  färbt  sich  diese  blau;  ein  geringer  Zusatz 
von  Acidum  nitrosum  oder  Spir.  Aether.  nitr.,  besonders  wenn  dies  im  zinnernen  Ge- 
fasse  geschieht,  beschleunigt  diese  wahrscheinlich  auf  einer  theilweisen  Oxydation 
beruhende  Färbung  beträchtlich.  —  10,0  subt.  pulv.  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,5-1,0  3-4  Mal  täglich,  in  rulver,  Latwergen, 
Pillen',  Trochiscen,  Emulsionen  [2,0-8,0  auf  100,0,  wobei  es  zweckmässig 
ist,  den  Kranken  auf  die  variirende  Intensität  der  blauen  Färbung  aufmerksam  zu 
machen],  Tropfen  [in  alkoholischer  Lösung]. 
1837. 


M.  f. 


I* 

Res.  Guajaci  5,0 
Sulf.  dep. 

Tart.  dep.  ana  20,0 
Elaeosacch.  Citri  10,0. 
pulv.     D.  S.    Morgens  und  Abends 


1  Theelöffel. 


[Gegen  Vertigo.] 

Bomberg. 


1838.  I^ 

Res.  Guajaci  2,0 

Hydr.  et  stib.  sulfur. 

Magn.  carbon.  ana  0,6. 
M.  f.  pulv.    D.  tel.  dos.  No.  6.   S.   2stdl. 
V,  Pulver. 

Pulvis  purificans  Ph. 


paup. 


1839. 


Res.  Guajaci 
Fol.  Senn. 
Sulfur.  praecip. 
Magn.  carb.  ana  4,0 
Tart.  dep. 

Sacch.  albi  ana  15,0. 
M.  f.  pulv.     D.  S.    Morgens  und  Abends 
1  Theelöffel.  Bares. 


1840.  Rr 

Res.  Guajaci 
Hydr.  sulfur.  nigr. 

a^  Bf  1837-1843. 


Pulv.  Rad.  Rhei  ana  5,0 
Magn.  ust   20,0. 
M.  f.  pulv.     D.  S.    3  mal  taglich  1  Thee- 
löffel in  Zuckerwasser.     [Bei  scrophu- 


lösen  Hautausschlägen.] 

1841.  ^ 

Res.  Guajaci 
Pulv.  Rad.  Rhei 
Aloös  ana  4,0 
Extr.  Colocynth.  0,ß. 

F.  1.  a.  pil.  No.  100.    Consp. 
D.  S.   Morgens  3  Pillen. 


Lebert. 


Magn.  ust. 
Iiaberi. 


1842.  R 

Res.  Guajaci  10,0 
Sapon.  medic.  6,0 
Stib.  sulf.  aurant.  0,75. 
M.  f.  ope  Spirit.  gutt  nonnuUis  pilulae 
pond.  0,12.   CJonsp. Lycopod.   D.S.  Mor- 
gens und  Abends  10-15  Stück. 
Pilulae  guajacinae  Ph. 


mU. 


1843. 


I^ 


Res.  Guajaci  6,0 
Extr.  Aconiti  0,5 
Fell.  Tauri  inspiss.  3,0. 
F.  pil.  No.  100.    Consp.  Lycopod.    D.  S. 
3 mal  täglich  2-4  Pillen. 

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Resina  Pini. 


567 


1844. 


Bf 


Palv.  Gosgac.  resin. 
Kalii  jodat.  ana  0,6 
Tinot.  Sem.  Ck)lchic.  15,0 
Aq.  Cinnamom. 
Syrup.  simpl.  ana  7,5. 
MDS.    3  mal   taglich    1   Theeloflfcl.     [Bei 
Rheamat.  articul.] 
UniTtrsity  Hospital,  Pennsylvanien. 

1845.  Bf 

Res.  Guajaci  8,0 
Tinct.  Sem.  Colchici  4,0. 


F.   pil..  No.  100.     Consp.   Lycop. 
3 mal  täglich  3-6  Stück. 


D.  S. 


1846.  Bf 

Res.  Guajaci  10,0 
Gummi  Arab.  20,0 

F.  cum 
Aq.  Foenic.  q.  s. 
Emulsio  150,0 
cui  adde 
Spir.  Aeth.  nitr.  5,0 
Syr.  baisam.  50,0. 
D.  S.  l-2stdl.  1  Essloffel.  ' 


'*'Resina  Jalapae«  Jalapenharz.  [Durch  spirituöse  Extraction  der  Tub. 
Jalapae  gewonnen.  —  Ist  in  mehrere  Harze  zerlegt,  deren  Verhäliniss  zur  Jalapen- 
wirkung  noch  nicht  constatirt  ist.  —  In  Wasser  gar  nicht,  in  Weingeist  leicht  löslich. 
—  10,0  60  Pf.] 

Innerlich:  als  Reizmittel  zu  0,03-0,2  mehrmals  täglich,  als  Drasti- 
cura  zu  0,3-0,6,  in  2-3  abgetheilten  Dosen  in  kurzen  Zwischenräumen  zu 
nehmen;  in  Pulvern,  Pillen,  Emulsion  [selten],  alkoholischer  Lösung 
[s.  Tinct.  Jalapae]. 


1847.  Bf 

Res.  Jalap. 

Pulv.  Gummi  Arab.  ana  0,2 

Sacch.  0,5. 
M.  f.  pulv.   D.  tal.  dos.  No.  3.   S.   istdl. 
1  Pulver. 


1848.  Bf 

Res.  Jalap.  0,1 
Hydr.  chlor.  0,05 
Sacch.  0,5. 

M.  f.  pulv.   D.  tal.  dos.  No.  5. 
1  Pulver. 


S.  28tdl. 


1849.  IV 

Res.  Jalap. 
Extr.  Aloes 
Sapon.  medic.  ana  1,0 
M.  f.  ope  Mncil.  Gummi  Arab.  q  s.  pilulae 
No.  20.    Consp.  Lycop.    D.  S.   Morgens 
und  Abends  1-3  Stück. 


1850. 


Res.  Jalap. 
Extr.  Scillae 
Extr.  Gratiol.  ana  2,0. 
M.   f.   pilul.  No.  50.    Consp.  Cinnamom. 
D.  S.    3 mal  täglich  1-3  Stück. 


ResiM  Jalapae  praeparata.  Präparirtes  Jalapenharz.  [Ent- 
schälte  gequetschte  süsse  Mandeln  und  Jalapenharz  ana  zur  Masse  verrieben.  —  Ein 
unzweckmässiges  Präparat,  insofern  die  Mandeln  bald  ranzig  werden.] 

Innerlich:  wie  das  vorige,  aber  in  doppelter  Dosis. 

Resiaa  Mastiehe  s.  Mastix. 

Resiaa  PiRi.  Resina  Pini  burgundica.  Resina  alba  s.  flava  s.  com- 
munis. Burgundy-Pitch.  Dried-Pitch.  Poix  de  Bourgogne.  Burgundi- 
sches  Harz.  Weisses  Harz.  [Durch  Kochen  des  Terpenthins  mit  Wasser  ge- 
wonnen. —  Ist  in  verschiedene  Harze  zerlegbar,  deren  Unterschiede  jedoch  ohne 
practischo  Bedeutung.  —  IfiOfi  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen  [gegen  Hautkrank- 
heiten und  Schleimflüsse,  namentlich  Gonorrhoe.  —  Selten]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [üngt.  Res.  Pini],  Pflastern  [rein  oder 
(3  Th.)  mit  Wachs,  Talg  oder  Oel  (1-2  Th.),  je  nach  der  zu  erzielenden  Consistonz, 
zusammengeschmolzen.  —  Die  Verhältnisse  namentlich  des  Oels  zum  Harz,  wechseln 
je  nach  der  atmosphärischen  Temperatur,  und  ist  im  Winter  oft  die  doppelte  Quan- 
tität erforderlich.  —  In  den  Apotheken  findet  man  meist  die  für  die  Jahreszeit 
passende  Pflastermasse,  auf  Leinwand  gestrichen,  vorräthig],  zu  Räucherungen 

^Bf  1844-1850.  -^fr* 


5n8  Resinae  Scaramoniae. 


[rein  oder  mit  aromatischen  Harzen:  Myrrhe,  Weihrauch  u.  s.  w.,  auf  heissem 
Eisenblech  im  Zimmer  des  Kranken  abgedampft  —  bei  Phthisis,  chronischem  Lun- 
gencatarrh]. 

RfsiM  ScamMtHiae  s.  Scammomi.      [Spirituoser  Aaszug  aus  der  Rad. 
Scaramoniae,  gleich  der  Resina  Jalapae  bereitet.  —  10,0  60  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1  mehrmals  täglich  als  Reizmittel;  zu  0,15 
bis  0,3  [und  darüber]  in  mehrere  Dosen  vertheilt,  rasch  hintereinander, 
als  Drasticum ;  in  Pulver  [mit  einhüllendem  Vehikel],  in  Pillen,  in  Emul- 
sion. [Die  Ph.  Brit.  enthält  eine  Mixtura  Scammonii,  bestehend  aus  einer 
Emulsion  von  0  25  Res.  Scamm.  in  60,0  Milch,  namentlich  für  die  Kinderpraxis, 
V2  EsslöfTel  bis  zur  ganzen  Dosis  auf  einmal  zu  nehmen.  —  Aus  dieser  Resina  kann 
man  auch,  wie  aus  der  Resina  Jalapae,  und  nach  denselben  Verhältnissen  eine 
Seife,  Sapo  Scammoniae  bilden,  welche  in  einigen  neueren  Arkanen  eine  Rolle 
spielen  soll.] 
1851.  Bf 


1852.  I^ 

Res.  Scammon.  1,5 

Extr.  Gratiol.  2,5. 
M.  f.  pil.  80.    Consp.  Lycop.   D.  S.   Mor- 
gens und  Abends  2-5  Pillen. 


Res.  Scammom.  2,0 
Extr.  Rhei  comp. 
Pulv.  Rad.  Rbei  ana  4,0 
Extr.  Strychn.  spirit.  0.25. 
M.  f.  pilul.   100.     Consp.  Lycop.     D.  S. 
Morgens  und  Abends  2-5  Pillen. 

ResiM  TacaMahaca.    Tacamahaca.    Tacamahakharz.    [Von  Calo- 
phyllum  Inophyllum  oder  Amyris  tomentosa.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 
Aeussorlich:  zu  Pflastern  und  Räucherungen. 

Rfsina  Thapsiae  gai^aiicae«  [Aus  der  Thapsia  garganica,  einer  in 
Algier  häufig  vorkomiiienden  Umbellifere,  gewonnenes  März,  welches  als  Epispasticum 
wirkt  und  starkes  Erythem  mit  sehr  intensiver  Miliaria-Eruption  hervorruft.] 

Aeusserlich:  als  epispastisches  Pflaster  [Sparadrap  de  Thapsia 
von  ReboNÜeau]. 

Rcsiia  Vcratri  viridis«  [Früher  auch  als  amerikanisches  Veratum  be- 
zeichnet.   Ein  etwas  modificirtes  Extract  aus  der  Radix  Veratri  viridis.] 

Innerlich:  als  Antipyreticum,  meist  zu  0,01  [bis  höchst  0,02!]  pro 
dosi,  von  Kocher  namentlich  gegen  Pneumonie,  auch  von  Stoehr  mit  Er- 
folg versucht. 

Aeusserlich:  zur  subcutanen  Injection  (Stodir). 

ResineOMOM«  Resineon.  [DesUllatlonsproduct  des  Theeröls  bei  148^  C. 
—  Aetherisches,  im  frischen  Zustande  farbloses  Gel.  —  10,0  etwa  50  PL] 

Aeusserlich:  in  Substanz  gegen  chronische  Exantheme  (Kleinbus), 
in  Salben  [mit  8  Adeps:  Unguentum  Resineoni  nach  WNuderlieh.] 

ReSOrclMOM  porOM  crystallisataM.  Resorcin.  [Ursprünglich  von 
HUsiweti  und  Barth  aus  gewissen  Harzen,  später  auf  syn^ietischem  Wege  aus  Benzol 
und  seinen  Derivaten  dargestellt.  Schöne  weisse  Krystalle,  leicht  in  Wasser  und  Al- 
kohol löslich.  —  Dem  Resorcin  werden  antifebrile  (Mehtiieiii^  Brieger)  und  antisep- 
tische Eigenschaften  (Andeer^  Brieger)  zugeschrieben  und  ist  es  in  dieser  Indication 
practisch  verwerthet  und  namentlich  von  J.  Andeer  für  eine  grosse  Reihe  hierher  ge- 
höriger Zustände :  Magen-  und  Darmgährungen ,  Blasenleiden ,  Eiterungen,  syphiliti- 
schen AfTectionon  u.  s.  f.  mit  grosser  Emphase  angepriesen  worden.  Nach  Brieger 
ist  der  Erfolg  des  Mittels  sowohl,  was  seine  antifebrile  als  seine  antiseptische  Wirk- 
samkeit betriflFt,  ganz  unsicher  und  dasselbe  besser  durch  bewährte  Präparate  zu  er- 

a^   Bf  1851-1852.  Digitizedby^OOgie 


Rhizoma  Filiois.  569 


setzen,  zumal  grössere  Gaben  leicht  heftige  Intoxicationserscheinungen,  Schüttelfröste, 
Delirien,  Collaps  bewirken.  In  ähnlichem  Sinne  sprechen  sich  P.  fiittmii^  Hiller, 
Leydei  und  fioltdamier  aus.  —  1,0  15  Pf.] 

Innerlich:  in  Gaben  von  1,5-2,0  Gr.  in  Pulvern,  Oblat(ni.  [Bei 
Pneumonie,  Pleuritis,  Phthisis,  Typhus  und  Intermittens  angewandt. 

Aeusserlich:  in  2-5proc.  Lösung,  in  Salbenform. 

'^'RliizoMa  CalaMi.  Sweet  Flag.  Acore  vrai.  Calmuswurzel. 
[Von  Acorus  Calamus.  —  Bestandtheile :  ätherisches  Gel  und  bitterer  Extractivstoff. 
—  100.0  decorticat.  s.  mundat.  subt.  pulv.  oder  conc.  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  in  Latwergen, 
im  Infusum,  in  spirituöser  oder  weiniger  Maceration  [5,0-15,0  auf  100,0], 
als  Confectio  Calami. 

Aeusserlich:  als  Kaumittel  [bei  Zahnschmerz,  Halitus  ex  ore],  Zahn- 
pulver, Streupulver,  zu  Waschungen  und  Bädern  [ein  Aufguss  von 
V'j-l  Pfand  auf  2  Liter  Wasser  dem  Bade  zugesetzt]. 


1853.  Bf 

Rhiz.  Calami  2,0  - 

inf.  An.  ferv.  q.  s. 
ad  Col.  100,0 

in  qua  solve 
Gummi  Arab.  4,0 
Sacchari  8,0. 
D.S.  2stdl.  ITheelöflfel.  [Bei Verdauungs- 
schwäche  und   asthenischem   Durchfall 
der  Kinder.]  Wandt. 


1854.  Bf 

Rhiz.  Calami 
Rad.  Angelic.  ana  12,0 
Inf.  Aq.  ferv.  q.  s. 
ad  Col.  200,0 

cui  adde 
Aether.  2,5 

Syr.  Aurant.  Cort.  30,0 
D.  S.    Stdl.   1  Esslöffel.     [Bei  schwacher 
Verdauung.]  Biohter. 


1856.  Bf 

Rhiz.  Caricis 

Rad.  Bardan. 

Rad.  Sapon.  ana  50,0 

Fol.  Senn. 

Magnes.  sulf.  ana  25,0. 
M.  f.  ^pec.     D.  S.   [I  Esslöffel  voU  mit 
2  Tassen  heissen  Wassers  aufzubrühen.] 


RhizoMa  Caricis«  Radix  Caricis  arenariae  s.  Sarsaparillae  Ger- 
raanicae.  Laiche  de  sable.  Riedgraswurzel.  Deutsche  Sarsaparille. 
Rothe  Quecke.     [Bestandtheil:  harziger  Extractivstoff.  —  100,0  conc.  40  Pf.] 

Innerlich:  zu  30,0-60,0  pro  die,  in  Abkochung,  in  Species. 

1855.  Bf 

Rhiz.  Caricis  30,0 

coque  c.  Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  Col.  250,0 

sub.  finem  coct.  a<lde 
Fol.  Senn.  10,0 
Fruct.  Carvi  5,0. 
D.  S.   Die  Hälfte  des  Morgens  im  Bett  zu 
trinken,  die  andere  Hälfte  im  Laufe  des 
Tages  zu  verbrauchen. 

RUzOMa  Chiiae«  Rad.  Chinae.  Rad.  Chinae  nodosae  Orientalis. 
Squine,  Esquine.  Chinawurzel.  Pockenwurzel.  [Von  Smilax  China.  — 
Bestandtheil:  harziger  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  5  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [5,0-15,0  auf  100,0],  zu  Species. 

RhizOMa  CorcUMae«  Rad.  Curcumae.  Turmericroot.  Kurkuma- 
wurzel. Gelbwurzel.  [Von  Curcuma  longa.  —  Enthält  ätherisches  Oel  und 
gelben  Farbstoff.  —  10,0  gross,  pulv.  5  Pf.] 

Innerlich:  nicht  mehr  im  Gebrauch. 

Aeusserlich:  zuweilen  zum  Färben  von  Salben  [zur  Bereitung  eines 
Reagenspapiers,  welches  durch  Allcalien  braunroth  gefärbt  wird]. 

'^'Rllizoma  Filieis.  Radix  Filicis.  Fern -male.  Fougere  male. 
Farnwurzel.     Farnkrautwurzel.     Wurmfarnwurzel.     [Von  Aspidium  Filix 


570 


Rbixoma  Galangae. 


mas.  —  Eothalt  ätherisches  Oel  und  Weichharz.  —  10,0  non  decorL  sabt.  polr. 
5  Pf.  —  Das  Schälen  der  Wurzel  giebt  den  aas  ihr  bereiteten  Präparaten  zwar  ein 
mehr  sauberes  Ansehen,  beeinträchtigt  aber  deren  Wirksamkeit,  da  sie,  von  der  Schale 
entblösst;  sehr  bald  rertrocknet  and  dann  an  therapeutischer  Kraft  dem  frischen  Prä- 
parate wesentlich  nachsteht,  wohingegen  die  ongeschälte  Wurzel  sich  lange  Zeit  hin- 
durch grün,  frisch  und  aromatisch  riechend  erhält.] 

Innerlich:  zu  12,0  bis  20,0,  im  Pulver  oder  in  Latwerge,  in 
Schüttelmixtur,  im  Decoct  [30,0-60,0  auf  100,0.  —  Die  methodischen 
Bandwurmkuren  laufen  im  wesentlichen  darauf  hinaus,  dass  man  sie  zu  einer  Zeit 
unternimmt,  wo  Bandwurmglieder  abgehen,  oder  man  durch  eine  Vorbereitungskar 
den  Abgang  Ton  Wurmgliedem  bewirkt  hat,  und  dass  man  eine  grosse  Dosis  des 
Mittels  oder  mehrere  kleinere  in  kurzen  Intenrallen  nehmen  lässt,  denen  man  dann 
ein  Abführmittel  nachschickt.  Man  giebt  z.  B.  des  Morgens  nüchtern,  oder  nachdem 
eine  Tasse  stark  Tersüsster  schwarzer  Kaffee  getrunken ,  3  Dosen  Pulv.  Rhiz.  Filic. 
von  je  4,0  in  Zwischenräumen  von  *  ^  Stunde  und  lässt  dann  eine  Stunde  nach  der 
letzten  Dosis  einen  EssIöfTel  Ol.  Ricini  nehmen  und  damit  halbstündlich  fortfahren, 
bis  reichlicher  Stuhlgang  erfolgt  ist.  üifer'sche  Methode:  Abends  leichte  Brodsuppe, 
Klystier,  Morgens  nüchtern  Pulv.  Rhiz.  Filic.  8,0  in  Aqua  150,0  als  Haustus,  zwei 
Stunden  später  ein  Bolus  aus  Scammon.,  Gutti  und  Calomel  ana  0.75.  —  W^ltdielM 
lässt  nach  dem  Einnehmen  des  Farnkrautwurzel-Pulvers  OL  Jecoris  und  eine  Solution 
aus  Bittersalz  nehmen.  Derartige  Variationen  sind  von  den  verschiedenen  Practikem 
unendlich  erdacht  worden,  und  jeder  hat  die  seinige,  mit  der  Innehaltung  ihrer  scni- 
pulösen  Diät-  und  Dosen- Bestimmung,  als  die  einzig  zuverlässige  erachtet,  während 
es  im  allgemeinen  nur  darauf  ankommt,  die  rechte  Zeit  der  Kur  zu  treffen,  um  einen 
Erfolg  zu  sichern.] 


1857.  I^ 

Pulv.  Rhiz.  Filic.  12,0-15,0 
Aq.  Meliss.  100,0 
Syr.  simpl. 

Muc.  Gununi  Arab.  ana  15,0. 
M.  f.  haustus.    D.  S.   Abends  zu  nehmen, 
am  anderen  Morgen  3  Esslöffel  Ol.  Ricini. 

Mmjot, 

1858.  Bf 

Rhiz.  Filic.  30,0 
Cort.  Rad.  Granat.  15,0 
coq.  c.  Aq.  comm.  q.  s. ' 
ad  Col.  2oO,0. 
D.  S.    In  2  -  3  Portionen  Morgens  nüchtern 
zu  verbrauchen. 


1859. 


M.  f. 


Rhiz.  Filic.  mar.  15,0-20,0 
Sacchar.  albi  5,0 
Elaeosacch.  Citr.  1,5. 
p.    S.    No.  1. 


Acid.  citr.  5,0 
Sacch.  alb.  55,0. 
M.  Div.  i.  p.  aeq.  8.   S.  No.  2. 

[Pulver  1  in  3  gleiche  Theile  getheilt 
Abends  um  6-8-10  Uhr  mit  der  Losung 
eines  Pulvers  von  No.  2  in  Vi  I^itcr  Wasser 
oder  Zuckerwasser  zu  nehmen.] 

Medicat  taenifuga. 


^Rllizoma  Galaigae.  Rad.  Galangae  minoris.  Galgantwurzel. 
[Stammpflanze:  Alpinia  officinarum.  —  Enthält  ätherisches  Oel  und  scharfes  Harz. 
—  10,0  conc.  und^gross.  pulv.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,2  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Morsellen, 
Macerationen,  im  Infusum  [3,0-8,0  auf  100,0], 

1860.  Bf  \  Sem.  Myristicae  ana  4,0. 

I   C.  C.  MDS. 
20,0  !  Species  pro  Morsulis. 

[Von  diesen  Species  kommen  15,0  mit 
etwa  80,0  geschnittenen  süssen  Mandeln, 
30,0  Confectio  Camis  Citri  und  2  Pfund 
Zucker  1.  a.  zur  Morsellen masse  (Morsuli 
imperatorii,  Magen-Ä 
Digitized  by^ 


Caryophyll.  8,0 

Cort.  Cass.  Cinnam 

Rhiz.  Zingib.  15,0 

Rhiz.  Galang. 

Macidis 

Fruct.  Cardamom.  min 

Bf  1857-1860. 


-Morsellei^l 
by  V^OOg 


le 


Rhizoma  Veratri.  571 


ad  Col.  150,0 
adde 
Syr.  Aurant.  Cort.  25,0 
Spir.  aeth.  nitr.  2,5. 
D.  S.    3 -4 mal  täglich  1  Esslöffel. 


1861.  Kf 

Rhiz.  Galangae  12,0 
Rhiz.  Zingiberis 
Cort.  Aurant.  ana  2,5 

inf. 
Aq.  feirid.  q.  s. 

^Rhizoma  Gramilis.  Radix  vel  Stolones  Graminis.  Quitsch-grass- 
root,  Racine  de  chiendent.  Queckenwurzel.  Gras-,  Pädenwurzel.  [Von 
Triticum  repens.  —  Enthält  Zucker  und  freie  Kleesäure.  —  100,0  conc.  20  Pf.] 

Innerlich:  in  Abkochung  [50,0-100,0  auf  1-2  Pfund  im  Laufe  des 
Tages],  als  geschraacksverbessernder  Zusatz  zu  Species,  als  Succus 
recens  [oder  vielmehr  als  mit  Wasser  bereiteter  Auszug  nach  Art  der  Presssäfte, 
da  das  Auspressen  der  Wurzel  keinen  Saft  erß:iebt]. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [selten]. 

^Rhizoma  Iill|ieratoriae.  Radix  Imperatoriae  s.  Ostruthii.  Mei- 
sterwurzel. [Von  Imperatoria  Ostruthium  s.  Peucedanum  Ostruthiura.  —  Ent- 
hält Harz  und  ätherisches  Oel.  —  100,0  gross,  pulv.  45  Pf.] 

.    Innerlich:    zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  im  Pulver,  Electua- 
rium,  Infusum  [4,0-12,0  auf  100,0].     Obsolet. 

^Rhizoma  Iridis«  Radix  Iridis  (s.  Ireos)  Florentinae.  Veilchen- 
wurzel. [Enthält  ein  wohlriechendes,  etwas  reizendes  Harz  und  Stärkemehl.  — 
10,0  conc.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0,  selten  für  sich  als  Arzneimittel,  fast  ledig- 
lich als  Zusatz  zu  anderen  Pulvern,  Species,  zum  Conspergiren  der 
Pillen  gebraucht. 

Aeusserlich:  als  Kaumittel,  als  Zusatz  zu  Zahn-,  Schnupf-, 
Wasch-  und  Räucherpulvern,  zu  Zahnlatwergen,  Seifen  u.  s.  w. 

^Rhizoma  Tormeatillae.  Radix  Tormentillae.  Tormentillwurzel. 
Blutwurzel.  [Von  Potentilla  Tormentilla.  —  Enthält  vorzugsweise  Gerbsäure.  — 
100,0  conc.  und  gross,  pulv.  40  Pf.,  subt.  pulv.  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [selten],  im 
Decoct  [5,0-20,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Streupulver,  im  Decoct  zu  adstringirenden 
Mund-  und  Gurgelwässern,  Umschlägen,  Injectionen. 

^RhizoMa  Veratri.  Radix  Hellebori  albi.  Weisse  Nieswurzel. 
Weisse  Germerwurzel.  [Von  Veratrum  album.  —  Enthält  Veratri n  (s.  dieses) 
und  Jervin;  das  letztgenannte  Alkaloid,  das  bisher  nicht  zur  therapeutischen  An- 
wendung gekommen,  zeichnet  sich  namentlich  durch  die  Unlöslichkeit  seines  schwefel- 
sauren Salzes  aus,  weshalb  man  ihm  auch  den  Namen  Phytobaryum  gegeben  hat. 
—  10,0  conc.  und  gross,  pulv.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.]  Cave:  Gerbsäure,  oxy- 
dirende  Metallsalze. 

Innerlich:  zu  0,03-0,05-0,15,  vorsichtig  bis  zu  0,3  pro  dosi  stei- 
gend [ad  0,3  pro  dosi,  ad  1,2  pro  die!],  in  Pulvern,  Pillen,  weingeist- 
haltiger  Maceration,  Infusum  oder  Decoct  [0,3-1,0  auf  100,0.  —Macht 
man  die  Abkochung  mit  einem  Zusätze  von  Essig,  so  erhöht  man  die  Wirksamkeit 
derselben  dadurch;  dass  leichter  lösliches  essigsaures  Veratrin  erzeugt  wird]. 

Aeusserlich:  zu  Schnupfpulvern  [ausserordentlich  stark  reizend; 
0,05-0,1  pur  bei  Asphyktischen  in  die  Nase  geblasen;  zum  öfteren  Gebrauche  Mi- 
schungen von  1  Th.  Rhiz.  Veratri  mit  5  Th.  Zucker,  Rhiz.  Irid.,  Amylum  u.  s.  w.], 

Digitizedi:||^^j361,  ^98 


572 


Rhizoma  Veratris  viridis. 


als  Streupulver  [0,05-0,15  zum  Offenhalten  von  künstlichen  Wundflächen],  im 
Infusum,  Decoct,  in  spirituöser  oder  saurer  Maceration,  als 
Waschwasser,  Umschlag,  zu  Salben  [1  Th.  Pulver  zu  5-10  Th.  Fett]. 


1862.  IV 

Rhiz.  Veratri  0,5 

coque  cum 
Aceü 
Aq.  dest.  ana  50,0 

Colat  adde 
Syr.  simpl.  25,0. 
D.  S.   2-dstdL  1  EsslöffeL    [Bei  Manie.] 


1863.  Bf 

Decoct.  Rhiz.  Veratri  (25,0)  .^OOjO 
Tinct.  Capsici  10,0. 


MDS.   Morgans  und  Abends  die  leidenden 
Stellen  damit  zu  waschen. 
[Bei  chronischen  Exanthemen.] 


1?64.  ^ 

Rhiz.  Veratri  4,0 
Kalii  nitr.  0,5 
Solfnr.  depur. 
Sapon.  nigri  ana  12,0 
Adipis  suilli  36,0. 
M.  f.  unguentum.     D. 
Unfsuentum  Veratri  sulfuratui 
[Englische  Krätzsalbe.] 


Rhiztma  Veratri  viridis.  Radix  Veratri  viridis.  [Von  Veratrum 
viride.]  Die  aus  dieser  Droge  gewonnenen  Präparate  [vergl.  Extractum 
Veratr.  viridis,  Resina  Veratri  viridis,  Tinctura  Veratri  viridis]  werden  in  neuester 
Zeit  von  Itcher^  Sttchr^  iMlIer^  Thayer  u.  a.  vielfach  verwendet 

*Rlliz«llia  Zedoariae.  Radix  Zedoariae.  Zittwerwurzel.  [Von 
Carcuma  Zedoaria.  —  Enthält  kamphorartig  riechendes  ätherisches  Oel,  resinösen, 
bitteren  Extractiv.stoff,  Schleim.  —  10.0  conc.  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Electuarien, 
Morsellen,  im  Aufguss  oder  in  spirituöser  Maceration  [5,0-10,0 
auf  100,0]. 

'^'Rhizoma  Zilgiberis.  Radix  Zingibcris.  Zingiber  album.  Ginger- 
root,  Racine  de  Gingembre,  Amome  des  Indes.  Ingwer.  Ingwerwurzel. 
[Von  Zingiber  ofOcinale.  —  Mildes  aromatisches  ätherisches  Oel  und  scharfer  resinö- 
ser  Extractivstoff.  —  10,0  conc.  und  gross,  pulv.  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Pillen,  Lat- 
wergen, Morsellen,  Trochisci,  wässeriger  oder  spirituöser  Macera- 
tion [5,0-20,0  auf  100,0],  Confection  [die  in  Indien  selbst  aus  den  frischen 
Wurzeln  bereitet  wird]. 

Aeusserlich:  als  Kaumittel  [bei  Zungenlähmung,  als  speicheltreiben- 
des Mittel,  gegen  Halitus  et  ore],  Rubefaciens  [das  Pulver  mit  starkem  Weingeist 
gemischt],  im  Infusum  [10,0-15,0  auf  100,0]  zu  Mund-  und  Gurgel- 
wässern, Zahntincturen. 

1865.  Bf 

Rhiz.  Zingib.  .^g- 

Natr.  bicarb.  ana  0,5.  ^     '   „. .     ^.  „.l    ,  t  ^ 

M.  f.  pulvis.     Disp.  tal.  dos.  No.  10.    S.  ^J^'  ^"^f'^j  ^'^ 

Taglich  2-3  Pulver.  infSnde 

Aq.  ferv.  q.  s. 
ad  Colat.  150,0 
cui  adde 
Syr.  Aurant.  Gort.  50,0. 
D.  S.  Stdl.  einen  kleinen  Esslöffel. 


1866.  Bf 

Rhiz.  Zingib. 

Aluminis  ana  1,0 

Mellis  25,0. 
M.  f.  electuarium,     D.  S.   Theelöffelweise 
zu  nehmen. 

■V  I^  1862-1867. 


Digitized  by  CjOOQIC 


Saccharum  aluminatam. 


573 


1869. 


Rhiz.  Zingib.  25,0 

infonde 
Aq.  ferv.  q.  s. 

ad  Colat.  250,0 

cui  refrigerat.  adde 
Tinct.  Capsici  annui  1,0. 
Gurgelwasser. 


1868.  Bf 

Rhiz.  Zingib.  conc.  15,0 
Rhiz.  Galangae 
Cort.  Aorant.  expulp. 
Gort  Gbin.  fusc.  ana  5,0 

macera  cum 
Spir.  dil.  150,0 
Aq.  fönt.  100,0 

per  nycbthemeron.  p.    « 

Cola  et  filtra.    D.  S.  3  mal  täglich  1  Ess-      ^*  ^• 
löffel  voll. 

^Rotolae  Meithae  piperitae.  Pfefferminzplätzchen.  [Zu  200 Tb. 

Rotul.  Saccbari  1  Tb.  Gl.  Menibae  uud  2  Tb.  Spiritus.  —  10,0  10  Pf.] 

Rotolae  SaeeharL  Zuckerplätzchen.  [Zur  Bereitung  der  obenge- 
nannten Rotulae  Menibae,  sowie  zur  Verabreicbung  vieler  anderen  ätberiscben  Gele, 
wie  z.  B.  Gl.  Calami,  Gl.  Cbamom.,  Gl.  Salviae  u.  s.  w.  Bei  \ler  Bereitung  von  Ro- 
tulis mit  einem  sebr  streng  riecbenden  oder  farbigen  Gele  tbut  man  am  besten  die 
erforderlicbe  Quantität  des  Gels  auf  feines  Filtrirpapier  zu  tröpfeln,  dieses  in  die 
Flascbe  zu  stecken,  in  welcber  sieb  die  Rotulae  befinden,  und  nun  zu  scbütteln.] 

Sabadilliiom«  Sabadillin.  Eines  der  drei  in  den  Fractus  •  Saba- 
dillae  enthaltenen  Alkaloide  Veratrin,  Sabadillin  und  Sabatrin,  welch' 
letzteres  übrigens  noch  keineswegs  zweifellos  ist. 

SabbatlMim»  Sabbatin.  Das  Alkaloid  aus  der  in  Florida  einhei- 
mischen Sabbatia  Eliotii,  welches  angeblich  stark  antipyretische  und  anti- 
typische Eigenschaften  hat  und  als  Chininsurrogat  verwandt  werden  soll. 

Saecharolatam  LieheMIS  Islaidici.  [Ein  hellgelbes  Pulver,  welcbes 
dargestellt  wird,  indem  man  aus  16  Tb.  Lieb.  Islandicus  zwei  Mal  mit  140  Tb.  Wasser 
Gelatinen  kocbt,  die  Decocte  vermischt,  eine  Zeit  lang  absetzen  lässt  und  auf  70  Tb. 
abdampft,  dann  64  Tb.  Spiritus  zusetzt,  den  geronnenen  Sobleim  abcolirt,  den- 
selben mit  11  Tb.  Zucker  versetzt  und  dies  Gemisch  im  Dampfapparat  zur  Trockniss 
abdampft.  —  1  Tb.  dieses  Pulvers  giebt  mit  3  Tb.  beissen  Wassers  eine  nicbt  un- 
angenebm  schmeckende,  aber  theure  Gallerte,  da  10,0  etwa  50  Pf.  kosten.  —  2  Tb. 
des  Saccbarolats  mit  t  Tb.  Gummi  Arab.  stellen  das  Pulvis  pectoralisTrossii 
dar.  —  Vergl.  femer  die  officinelle  Gelatina  Lieb.  Island,  saccb.  sicca,  welcbe  diesem 
Präparat  äbnlicb,  aber  vorzuzieben  ist.] 

^Saccharom«  Saccharum  album.  Sugar,  Sucre.  Zucker,  Rohr- 
zucker. [Saccharum  albissim um  ist  eine  überflussige  Bezeicbnung,  da  stets 
sebr  weisser  Zucker  verwendet  wird.  —  100,0  subt.  pulv.  60  Pf.] 

Innerlich:  als  Vehikel  und  Geschmacks-Corrigens  einer  Menge  von 
Arzneiforraen;  als  Antidotum  bei  Vergiftungen  durch  Metallsalze,  Aetz- 
laugen,  Mineralsäuren  [Zuckerwasser  in  grossen  Quantitäten]. 

Aeusserlich:  als  Vehikel  für  Augen-,  Schnupf-,  Schlund-  und 
Kehlkopfpulver,  als  Augenmittel  [Bepinselungen  mit  concentrirten  Zucker- 
lösungen bei  solcben  Entzündungen  oder  Verdunkelungen  der  Cornea,  welcbe  durcb 
in  das  Auge  eingedrungenen  Kalk  bervorgerufen  worden:  fi^sselin],  zu  Kly stieren 
[Clysmata  von  Zuckerwasser  mit  Milch  ana  bei  Neugeborenen]. 

Saccharmi  alnmiMtaill«     Alaunzucker.     [Alaun  mit  Zucker  ana]. 
Innerlich  und  äusserlich:  wie  Alaun,  in  doppelter  Dosis. 


^'^1868-1869. 


574  Saccharam  Lactis. 


^Sacektroi  Laetis«  Milchzucker.  Schottenzucker.  [Durch  Ver- 
dampfen von  Molke  gewonnen.  —  Schwer  in  Wasser  löslich.  —  10,0  subt.  pok.  15  Pf.] 

Innerlich:  als  mildes  Aperiens  in  Dosen  von  10-20  Gnn.  in  warmer 
Milch  gelöst  nüchtern  zu  trinken  (Tinifce),  als  Constituens  für  pulver- 
fbrmige  Arzneien,  wobei  er  vor  Rohrzucker  den  grossen  Vorzug  hat,  die 
Arzneien  stets  trocken  zu  halten  und  sogar  die  unmittelbare  Dispensation 
geringer  Quantitäten  flüssiger  Arzneien  in  Pulver  zu  gestatten.  Besonders 
zu  geringen  Quantitäten  unlöslichen  Pulvers,  wie  z.  B.  Calomel,  ist  Milch- 
zucker ein  viel  zweckmässigerer  Zusatz  alsSaccharum  album,  weil  er 
sich  schwerer  löst  als  letzteres,  und  deshalb  beim  Anrühren  mit  Wasser 
nicht  das  unlösliche  Pulver,  auf  dessen  Wirkung  es  ja  allein  ankommt, 
sich  zu  Boden  senkt  und  im  Löffel  zurückbleibt.  —  [Eine  Lösung  von  Milch- 
zacker  in  Wasser  mit  Zusatz  Ton  Rohrzucker  und  etwas  Kochsalz  wurde  früher  als 
Ersatzmittel  der  Molken  ^besonders  auf  Reisen)  verwendet;  jetzt  kann  man  sich  ver- 
mittelst der  Molken-Essenz  und  Molken-Paslillen  überall  so  bequem  Molken  bereiten, 
dass  ein  Ersatzmittel  derselben  überflussig  ist.] 

Saga|ieiMM  4e|iarataM«  Gummi-resina  Sagapenum.  Gereinigter 
Sagapen.  [Von  Ferula  Persica  (?).  Pul  verförmig,  aromatisch  riechend.  —  10,0 
etwa  10  Pf] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  in  Pillen. 

8ag#«  Grana  Sago.  Sago.  [Stärke  aus  dem  Marke  verschiedener  Palmen- 
stämme, namentlich  von  Sagus  Rumphii  s.  farinifcra,  meistens  aber  ein  Kunstprodukt 
aus  der  Weizen-  oder  Kartoffelstärke.  —  10,0  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  als  Diäteticum  in  Fleischbrühe,  Milch,  Weinsuppe 
u.  s.  W.  [in  welche  die  Sagokörner  erst,  nachdem  sie  vom  Feuer  entfernt  ist,  ge- 
than  werden  müssen,  wenn  sie  aufquellen  und  nicht  zerkochen  sollen.] 

*^l  CartlilWM  faetitiu«  Künstliches  Karlsbader  Salz.  [Natr. 
sulf.  sicc.  44,  Kai.  sulf.  2,  Natr.  chlorat.  18,  Natr.  bicarbonic.  36  werden  in  fein  zer- 
pulvertem  Zustande  gemischt.  6  Grm.  des  Salzes  in  1  Liter  Wasser  gelöst  geben  ein 
dem  Karlsbader  ähnliches  Wasser.  —  100,0  45  Pf.,  crystallis.  20  Pf.] 

Sal  MarillUü«  Seesalz.  Als  Zusatz  zu  Bädern.  [1-3-5  Kilo  und 
mehr  auf  1  Vollbad.  —  200,0  15  Pf.] 

Sal  Theraiarai  Cartliieise.    Karlsbader  Salz.    [Besteht  im 

wesentlichen  aus  schwefelsaurem  Natron  mit  etwas  kohlensaurem  Natron  nnd  Ghlor- 
natrium.  Das  natürliche  (in  Oesterreich  früher  officinelle),  in  Karlsbad  selbst  be- 
reitete und  von  der  Brunnen  -  Direction  in  Schachteln  von  etwa  400,0  für  6  Mark 
(Recepturpreis :  10,0  30  Pf.)  verkaufte,  besitzt  nicht  nur  keine  Vorzüge  vor  dem 
künstlichen,  sondern  besteht  nach  den  Untersuchungen  ItrMek's  nur  aus  Glauber- 
salz. In  neuester  Zeit  wird  von  der  Brunnen-Direction  ein  unter  besonderen  Vorsichts- 
massregeln gewonnenes  Abdampfungsproduct  des  Sprudels  auf  den  Markt  gebracht, 
welches  nach  der  Analyse  von  E.  Ladwig  alle  Bestandtheile  des  Wassers  enthätt.  — 
100,0  20  Pf. 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  mehrmals  täglich,  als  Abführmittel  zu  2,5 
bis  10,0  und  mehr,  meist  in  wässeriger  Lösung  [1-2  Theelöffel  auf  ein 
Weinglas  heissen  Wassers],  auch  als  Zusatz  zu  anderen  Mineralwässern,  um 
die  abfuhrende  Wirkung  derselben  zu  erhöhen. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [1-3  Theelöffel  zum  Clysma]. 

SaliciliaM.    Salicina.    Sali  ein.    Weidenbitter.    [Ein  chemisch  indiffe- 

Digitized  by  V^OOQIC 


Santoninum.  575 


renter,  nadel-  und  blattförmig  krystallisirender  luftbeständiger  Körper,  von  intensiv 
bitterem  Geschmack,  in  kaltem  Wasser  und  Alkohol  ziemlich,  in  heissem  Wasser  und 
Alkohol  sehr  leicht,  in  Aether  gar  nicht  löslich.  —  1,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0-6,0  und  selbst  mehr,  auf  einmal  oder  refracta 
dosi,  in  Pulver,  Pillen,  Mixturen  [bei  Wechselfiebern  4,0-12,0  während 
der  Apyrexie,  dem  Chinin  an  Sicherheit  und  Schnelligkeit  der  Wirkung  bei  weitem 
nachstehend  und  durch  die  viel  grössere  Quantität  der  erforderlichen  Dosis  auch  keine 
ökonomischen  Vortheile  darbietend;  —  bei  atonischer  Dyspepsie,  ßlennorrhöen  der 
Athemorgane,  Fluor  albus,  beim  Keuchhusten.  —  In  neuester  Zeit  von  Hteltgti  gegen 
acuten  Gelenkrheumatismus,  sowie  auch  gegen  chronischen  Rheumatismus;  von  Se- 
nator als  Ersatz  der  Salicylsäure,  überall  wo  diese  indicirt  ist,  zu  2,5-6,0  empfohlen. 
IHaelagtB  lässt  1,5  Grm.  stündlich  nehmen,  bis  30  Grm.  verbraucht  sind,  von  da  ab 
2-3  stündlich,  bis  wieder  30  Grm.  genommen,  und  dann  3  Mal  täglich  8- 10  Tage  hin- 
durch. —  Zuweilen  dürfte  das  Salicin  seine  Anwendung  zur  Verfälschung  des  Chinins 
finden,  welche  man  am  leichtesten  durch  Prüfung  mit  concentirter  Schwefelsäure  er- 
kennt, wobei  das  Salicin  eine  intensiv  rothe  Färbung  ergiebt]. 


1870.  ^ 
Salicini  1,0 
Sart.  stib.  0,0r. 
Sacch.  4.0. 

M.  f.  pulvis.   Div.  in  10  part.  aeq.    D.  S. 
2stdl  1  Pulver.    [Rei  Intermittens.] 
Stegmayer. 

1871.  I^ 
Salicini  0,5 
Gummi  Arab.  6,0 
Saccbari  4,0. 

V.  f.  pulv.  Div.  in  8  part.  aeq.  D.  S. 
Stdl.  1  Pulver.  [Bei  chronischer  Diar- 
rhoe.] Bloom. 


1872.  I^ 

Salicini  1,0 
Extr.  Absinthii  q.  s. 
ut  f.  l.  a.  pilülae  No.  6.     D.  S.    VjStdl. 
2  Pillen.    [Bei  Intermittens.] 

Bouohardat. 


1873.  Bf 

Salicini  5,0 
solve  in 
Aq.  destill. 
Spir.  Oryzae  ana  25,0 
Elaeosacch.  Menth,  pip.  10,0. 
D.  S.   Morgens  und  Abends  die  Hälfte  zu 
nehmen.    [Als  Antifebrile.] 


Saidaraca«  Sandarach.  [Von  Callitris  quadrivalis.  —  10,0  subt.  pulv. 
20  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Zahnkitt  [Sandaraca  und  Mastix  ana  ist  das  Exple- 
mentum  ad  dentes  der  früheren  Pli.  Aistr.]  und  Räucherungen  [bei  rheu- 
matischen Affectionen]. 

Saiguis  Draconis  s.  Besina  Draconis. 

*SaitOlinaM«  San  tonin.  [Chemisch  indifTerenter  Stoff  aus  den  Flores 
Cinae,  eher  sogar  mit  den  Eigenschaften  einer  schwachen  Säure  versehen,  als  mit 
denen  eines  Alkaloids.  —  Farblose,  bitlere  Krystalltafeln,  welche  luftbeständig  sind, 
aber  am  Lichte  gelb  werden.  —  Sehr  schwer  in  Wasser,  in  44  Tb.  Weingeist,  4  Th. 
Chloroform,  sowie  in  Aether,  ätherischen  und  fetten  Oelen  löslich.  —  Das  Santonin 
in  Substanz  ist  fast  geschmacklos,  wohingegen  die  Solutionen  intensiv  bitteren  Ge- 
schmack haben.  —  1,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,05-0,1  2-3  Mal  täglich  [ad  0,1  pro  dosi,  ad  0,5 
pro  diel  —  die  grösseren  Dosen  sind  nicht  ungefährlich,  da  von  mehreren  Autoren 
Santonin r Vergiftungen  beobachtet  wurden],  in  Pulver,  Pillen  selten,  am 
besten  in  Trochiscon  [zu  0,05  und  0,025;  gegen  durch  Askariden  hervorge- 
brachte Wurmbeschwerden  der  Kinder,  drei  Tage  hindurch  Morgens  und  Abends  ein 
Santoninpiätzchen  zu  0,05  oder  0,025,  am  vierten  Tage  ein  Abführmittel.  —  Zuweilen 
treten  beim  Gebrauche  des  Santonins  anscheinend  ikterische  Symptome:  Xanthopsiej 

Digitizedby  V^OC"^ 
I5i  1870-1873.  ^ 


57G 


Sapones. 


gelbe  Färbung  der  Haut  und  der  Gonjunciiva,  orange  Färbung  des  Harns,  der  die 
Wäsche  stark  tingirt.  ein ;  diese  Erscheinungen  gehen  jedoch  bald  ohne  weitere  Folgen 
vorüber.  —  Gegen  Intermittens  ist  Santonin,  wie  eben  alle  anderen  bitteren  Stoffe, 
ebenfalls  versucht  und  empfohlen  worden,  ohne  sich  jedoch  zu  bewähren.  —  Als 
Antidota  gegen  Santonin- Vergiftung,  namentlich  gegen  die  bei  denselben 
auftretenden  Krämpfe,  empfehlen  liu  und  P,  Beeker  Chloroform-  oder  Aetherinhala- 
tionen,  und  wo  nöthig,  auch  Einleitung  der  künstlichen  Athmung,  ausserdem  nach 
der  älteren  Methode  Laxantien  und  Emetica]. 

Aeusserlich:  im  Clysma  zu  versuchen  [etwa  zu  0,05-0,1  in  50,0-100,0 
Wasser  oder  schleimigem  Vehikel],  desgleichen  im  Suppositorium. 


1874.  Bf 

Santonini  0,6 
Tragacanth.  0,06. 
Sacchari  2,5. 
F.  cum  Aq.  commun.  q.  s.  massa,  e  qua 
formentur  Trochisci  No.  10.   D.  S.  Mor- 
gens und  Abends  1-2  Plätzchen. 
Trochisci  anthelminthici 
Form.  mtkg.  BeroL  in  ui.  paup. 


1875.  ^ 

Santonini  1,0 
Resin.  Jalap.  0,05 
Fast.  Cacao  9,0 
M.  f.  trochisci  No.   10.     D.  S.    Morgens 
nüchtern  ein  Stück  zu  nehmen. 

Ooiohon. 


1876.  ^ 

Santonini  1,5 

Sem.  Strychn.  pulv.  0,3 

Asae  foetid.  2,0. 
M.    f.   pilul.   No.  30.     Obducant.    Mucil. 


Gummi  Arab.  et  Amylo  sacch.  D.  S. 
3 mal  täglich  vor  dem  E.ssen  1-2  Pillen 
zu  nehmen.    [Ausserdem  Abführmittel.] 

Wurmpillen. 

S.   IB.  Biohter. 


1877.  I^ 

Santonini  0,2-0,5 
Ol.  Ricini  50,0. 
MDS.    Kinderlöffelweise  bis  zur  Wirkung, 
selbst  mehrere  Tage  hindurch  zu  neh- 
men.   [Bei  Acariden.] 

Küolienmeiiter. 


1878. 


Bf 


Santonini  0,5! 
Ol.  Ricini  25,0 
Syr.  Rub.  Idaei  50,0 
Chloroformü  1,0. 
MDS.    Umgeschüttelt,   Abends   1-2  Ess- 
löffel.   [Bei  Oxyuris  und  Ascaridcn.] 
Mosler. 


Sa|l0nes«  Seifen.  Unter  diesem  Namen  versteht  man  in  der  Pharmacie 
salzartige  Verbindungen  eines  Fettes  [nur  bei  einigen  Seifen  wird  die  Stelle  des 
fetten  Oeles  durch  ein  Harz  vertreten,  so  z.  B.  Sapo  guajacinus]  mit  einer  Base 
[hauptsächlich  einer  alkalischen;  die  analogen  Blei- Verbindungen  bezeichnet  man  als 
Emplastrum].  Meistens  umfasst  die  Seife  sämmtliche  Bestaüdtheile  des 
Fettes,  also  auch  das  in  den  meisten  Fetten  vorkommende  Glycerin, 
welches  streng  genommen,  nicht  zur  Seife  gehört  und  in  derselben  nicht 
chemisch  gebunden,  sondern  nur  suspendirt  ist;  in  der  Sapo  med ic. 
Ph.  Cerm.  ist  das  Glycerin,  rationeller  Weise,  nicht  vorhanden.  In  den 
verschiedenen  arzneilichen  Seifen  sind  die  betreffenden  Arzneimittel  der 
Seifenmasse  zwar  nur  mechanisch  beigemengt,  nichtsdestoweniger  ist  diese 
Form  eine  sehr  zweckmässige,  um  die  Arzneistoffe  in  innige  Berührung  mit 
der  Haut  [oder  der  Schleimhaut]  zu  bringen  und  ihre  Absorption  zu  beför- 
dern. —  Die  Seifen  sind  in  wenig  Wasser  löslich,  während  sie  durch  einen 
grossen  üeberschuss  desselben  in  ein  alkalisches,  lösliches  und  in  ein  saures, 
unlösliches  Salz  zerlegt  werden,  in  warmem  Alkohol  sind  die  Seifen 
sämmtlich  löslich,  in  kaltem  Alkohol  gelatiniren  diejenigen,  deren  Fett 
stearinhaltig  ist  [Talg-  und  Schmalzseifen].  —  Die  Natron- Seifen  lassen 
sich  trocknen  und  in  diesem  Zustande  pulvern;  die  Kali-Seifen  [Creme, 

gtr   Bf   1874-1878.  Digitizedby^OOgie 


Sapo  Cocos.  577 


Sapo  viridis]  trocknen  nie  aus,  die  Ammoniak-Seifen  [Linimente]  zersetzen 
sich  bei  Zutritt  der  Luft  sehr  bald. 

Innerlich  kommen  Seifen  nur  in  Pillenform  in  Anwendung,  und 
zwar  haben  sie  schon  entweder  Pillenconsistenz  oder  erlangen  dieselbe 
durch  wenige  Tropfen  Alkohol  oder  Wasser.  —  Alle  anderen  Formen 
sind  theils  widrig,  theils  chemisch  unzulässig. 

Aeusserlich  verordnet  man  Seifen  in  Pulvern  [Waschpulvern,  Zu- 
satz zu  Niesepulvern],  zu  Pflastern  [etwa  I  auf  10-20  Pflastermasse,  die  dadurch 
in  der  Gonsistenz  wenig  verändert,  aber  eigenthümlich  schlüpfrig  wird  —  bei  stärke- 
rem Zusatz  von  Seifen  wird  die  Masse  bröcklich],  zu  Salben  [die  Kali-Seifen 
haben  Salbenconsistenz,  die  Ammoniak-Seifen  lassen  sich  mit  Salbengrundlagen  in 
beliebigen  Verhältnissen  mischen,  die  Natron-Seifen  werden  mit  1-2  Th.  Oel  oder 
3-4  Th.  Adeps  suillus  zur  Salbenconsistenz  gebracht],  zu  Linimenten  [Natron- 
Seifen  mit  Wasser,  Spiritus  oder  Oel,  in  verschiedenen  Verhältnissen,  je  nach  der 
beabsichtigten  Gonsistenz],  zu  Suppositorien  [nur  feste  Seifen],  zu  Kly- 
stieren,  Waschungen,  Bädern.  Alle  im  Folgenden  angeführten  Seifen 
werden  in  der  Slmti'schen  Apotheke  selbst  dargestellt. 

Sa|IO  Acidi  fUrbolici«  [l  Acid.  carbol.  mit  10  Sapo,  lässt  sich  sehr  gut 
mischen  und  in  Seifenstückchen  formen.]  Ist  ein  sehr  zweckmässiges  Desinfec- 
tions- Waschmittel. 

Sa|l#  aMygdalinns«  [Eine  aus  kaustischem  Natron  und  Süssmandel-Oei 
bereitete  Seife.] 

Sapt  artMatiCMS  pro  balnet.  [Sapo  hisp^n.  alb.  4,  Amyl.  2,  Pulv. 
Rhiz.  Irid.  1,  Ol.  Bergamott.,  Citri  und  Lavandul.  zusammen  * 'g  und  Balsam.  Peruv. 
Vöo«  ~  Grob  pulverförmige  Substanz.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Zu  Bädern  und  Waschungen. 

Sa|l#  Balsam  PerM?iaili.  Ferubalsamseife.  [Cocosseife  mit  Peru- 
balsam gemischt,  100:1.-1  Stück  =  50  Pf.] 

Zu  Waschungen  bei  Hautausschlägen,  Krätze. 

Sapo  beiZOiCMS«  Benzoeseife.  [Ol.  Cocos,  Sebi  bovini,  Liq.  Natr. 
caust.  ana  30,0,  Res.  Benzoß  in  Alcoh.  solut.  12,0.] 

Als  Waschmittel  bei  chronischen  Exanthemen. 

Sapt  brOMatuS.  Bromseife.  [8  Th.  Sapo  mit  1  Th.  Bromkalium.  — 
1  Stück  =  50,0  30  Pf.] 

Als  Waschmittel  bei  chronischen  Exanthemen. 

Sa|io  boraiatas.    Boraxseife.    [4:30.  —  l  Stück  =  25  Pf.] 

Sapt  faMphoratvs«  Kampherseife.  [Aus  8  Th.  Sap«  pulv.  und 
1  Th.  Kampher.  —  1  Stück  50,0  etwa  30  Pf.] 

Waschmittel  zur  stärkeren  Erregung  der  Hautthätigkeit. 

Sapo  cMtratuS«  Chlors'oife.  [l  Th.  Calcar.  chlor,  subt.  pulv.  mit 
8  Th.  Sapo  pulv.  —  1  Stück  von  50,0  etwa  30  Pf.] 

Waschmittel,  welches  zweckmässig  zur  Desinfectign  der  Hände  nach 
Sectionen  zu  verwenden. 

Sapo  Cocos«  Cocosseife.  [Natronseife  mit  Cocosöl.  —  Schäumt  sehr 
stark;  deshalb  besonders  zu  Bädern  sehr  beliebt.  —  10,0  etwa  8  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Sapo  deitifricias«     Zahnseife.     Odontine.    [Magnesia  carb.,  llhiz. 

Ewald  und  Slmoiif  Arxnelverordmingslehre.   10.  Aufl.  Digitize<j'jDy K^jOOQ IC 


578  Sapo  domesticas. 


Iridis,  Talcum,  Sapo  medic.  ana  mit  Ol.  Menth,  pip.,  Syr.  Saccbar.  q.  s.  ot  f.  massa, 
der  man  nach  Belieben  einen  (arbenden  Stoff  zusetzt.] 

Als  Zahnreinigangsmittel  [sehr  angenehm]. 

8a|l#  dtMesticw«  Hausseife.  [Eine  weisse  Natron-Talgseife,  welche 
aber  ihrer  eigonthömlichen  Bereitung  stets  einen  kleinen  Gehalt  Ton  Kali  veidankt, 
der  ihre  grössere  Schlüpfrigkeit  bedingt;  sie  ist  ziemlich  frei  von  Glycerin.  —  10,0  ras. 
5  Pf.,  snbt.  puW.  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Waschungen,  Bädern,  Klystieren  [3,0-150 
in  kochendem  Wasser  gelöst],  in  Substanz  als  Stuhlzäpfchen,  geschabt 
und  mit  dem  Wasser  zur  dicken  Paste  angerührt  als  Umschlag  bei 
Verbrennungen  und  Erfrierungen,  —  zu  Pflastern,  Salben.  —  [Bey- 
feMer  behandelt  die  Scabies  mit  weisser  Seife,  indem  er  2  Mal  taglich  ein  Seifenbad 
nehmen  und  die  afficirten  Stellen  mit  gesättigter  Seifenlösnng  einreiben  lässt,  eine 
Methode,  die  wegen  der  zur  Heilnng  erforderlichen  langen  Zeit  höchstens  noch  bei 
sehr  sensiblen  Personen  oder  bei  kleinen  Kindern  in  Anwendung  zu  bringen  sein  dürfte.] 

Sa|l#  Clyeeruii.  [6  Th.  Olyccrin  zu  30  Th.  Seife.  —  1  Stack  von  50,0 
etwa  30  Pf.]  Die  im  Kleinverkauf  vorkommenden  Glycerinseifen  enthalten 
häufig  kein  Glycerin,  weshalb  der  Arzt  gut  thnt,  Glycerinseifen  nur  aus 
reuommirten  Apotheken  resp.  Fabriken  zu  beziehen. 

Sa|i#  Hi8|NiMicMS  albis  s.  Sapo  oleaceus. 

*Sa|l#  jala|lilM8«  Jalapenseife.  Jalapenharzseife.  [Res.  Jalapae 
und  Sapo  medic.  ana  4  in  Spir.  dil.  8  Th.  erweicht  und  im  Wasserbade  auf  9  Th. 
abgedampft.  —  10,0  60  Pf.] 

Innerlich:  als  Reizmittel  zu  0,1-0,3,  als  Purgans  zu  0,3-2,0  mehr- 
mals täglich,  in  Pillen  [rein  oder  mit  anderen  drastischen  Mitteln,  wie  Galome), 
Aloe  u.  s.  w.  verbunden,  z.  B.  die  Pil.  purgantes  fort.  Pk.  ptBp-  (vergl.  diese)]. 

Sapt  jtdatMS«  Jodseife.  [1  Th.  Kalium  jodatum  mit  8  Th.  Sap.  pulv. 
und  etwas  ätherischem  Oel.  —  1  Stück  50,0  etwa  40  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Wasch-  und  Bademittel  bei  scrophulösen  Af- 
fectionen,  Hautausschlägen. 

Sapo  jodato-br#Mat#-8iUkratii&  Jod-Brom-Schwefelseife. 
Seife  zur  Herstellung  künstlicher  Aachener  Bäder.  [Eine  Kaliseife, 
welcher  auf  16  Th.  1  Th.  Calcaria  sulfurata,  Vj  Kalium  jodatum  und  */^  Kalium 
bromatum  zugesetzt  ist.  —  Eine  Flasche  von  200,0,  welche  für  ein  Vollbad  ausreicht, 
etwa  75  Pf.] 

Sapt  jo4at#-salfw*atM8  s.  sulfurato-jodatus.  Jodschwefelseife, 
[8  Th.  Sapo  mit  V2  Th.  Kai.  jodat.  und  1  Th.  Calcar.  sulfurata.  —  1  Stnck  you 
50,0  etwa  40  Pf.] 

Waschmittel  bei  scrophulösen  Hautausschlägen,  auch  gegen 
syphilitische  Hauta£fectionen.  [Man  reibt  Abends  die  afficirten  Partien  mit 
der  Seife  ein,  ohne  sie  darauf  abzuwaschen;  erst  am  anderen  Morgen  reinigt  man 
mit  einem  warmen  Mandel kleie- Au fguss  die  Haut:  t.  lebra]. 

*Sapo  kaliiw,    Kaliseife. 

Aus  Kalilauge,  Leinöl  und  Weingeist  bereitet. 

Von  bräunlich-gelber,  durchsichtiger,  weicher  BeschaflFenheit.  Sie  ist 
stets  zu  dispensiren,  wenn  nicht  ausdrücklich  Sapo  kalinus  venalis  ver- 
ordnet wird.    [100,0  60  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  gegen  Krätze,  Psoriasis,  Eom\ 

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Sapo  kalinus  venalis.  579 


Sa|IO  kalilMS  alblS«  Weisse  Kaliseife.  Crgme.  [Eine  in  Con- 
sistenz  und  chemischer  Beschaffenheit  der  vorigen  analoge  Verbindung,  die  aber, 
durch  die  Reinheit  des  angewandten  Fettes  wie  der  Lauge,  eine  viel  elegantere 
äussere  Form  darbietet.  Sie  hat  die  Consistenz  einer  etwas  weichen  Seife  und  lässt 
sich  nach  Belieben  durch  Zusatz  von  ätherischen  Oelen  in  beliebiger  Weise  parfü- 
miren;  meist  geschieht  dies  durch  Ol.  Amygdal.  aethereum  (Cr^me  d'Amandes 
am ö res,  ein  sehr  beliebtes  Toiletten-Waschmittel).  —  10,0  etwa  8  Pf.] 

Aeusserlich:  mit  Vortlieil  als  Krätzmittel  bei  wohlhabenden 
Personen  statt  der  höchst  unangenelimen  grünen  Seife  zu  verwenden  und 
mit  Bals.  Peruvian.  oder  Styrax  liquid,  zu  verbinden,  aber  durch  den 
Peruanischen  Balsam  vollständig  verdrängt. 

1879.  Bf 

Sap.  kalini  albi  100,0 
Sulf.  dep.  15;0 
Liq.  Kali  caust.  10,0 
Ol.  Amygdal.  aeth. 
Ol.  de  Cedro  ana  0,4. 
D.  S.  3  mal  täglich  die  afficirten  Stellen  einzureiben. 

*SaDO  kaliiMS  yenalis«  Sapo  viridis  s.  niger  s.  Sapo  kalinus  niger. 
Sapo  kalinus  Ph.  Awtr.  Schmierseife.  Grüne  Seife.  [Käufliches  Präparat 
aus  den  schlechtesten  Fettsorten,  sogar  aus  Thran  mit  Kalilauge  bereitet.  —  Schmie- 
rige Salbenconsistenz.  —  100,0  30  Pf.] 

Aeusserlich:  rein  oder  mit  Schwefel,  Salpeter,  Zinkvitriol  und  an- 
deren Substanzen  als  Krätzmittel  in  Gebrauch.  [Die  antipsorische  Wirk- 
samkeit der  grünen  Seife  bezieht  sich  nicht  auf  die  directe  Einwirkung  derselben  auf 
die  Krätzmilbe,  sondern  auf  Zerslörung  der  in  der  Epidermis  befindlichen  Gänge,  wie 
dies  KiekeMiielster's  Versuche  bis  zur  Evidenz  darthun.  —  Während  des  Gebrauches 
der  grünen  Seife  erzeugt  sich  eine  ziemlich  starke,  oft  auch  von  Fieber  begleitete 
Hautentzündung,  welcher  später  Desquamation  folgt.  —  Die  der  schwarzen  Seife  oft 
beigemengten  Medicamente  bezwecken  entweder  eine  Unterstützung  der  ätzenden 
Wirkung  der  Seife,  so  z.  B.  Zincum  sulfuricum,  Rbiz.  Veratri,  oder  sie  üben  eine 
rein  mechanische  Action,  wirken  auf  die  Milbe,  nach  Kfiehenwelster's  treffendem 
Ausdruck,  wie  der  Kamm  auf  die  Laus,  so  namentlich  der  Schwefel  und  der  Bim- 
stein.  Die  Schmierseife,  früher  nur  zu  Krätzkuren  und  bei  chronischen  Hautaus- 
schlägen verwandt,  ist  in  letzter  Zeit  als  ausgezeichnetes  Resorptionsraittel  von  Ka- 
pesser bei  scrophulösen  Drüsentumoren,  bei  exsudativen  Processen  der  Phthisiker  etc. 
empfohlen  und  ihre  Wirkung  von  vielen  Seiten  bestätigt  worden.  Senator  hat  sie 
auch  bei  anderen  Exsudaten,  so  bei  Pleuritis,  Peritonitis,  Pericarditis  mit  Erfolg  ver- 
wendet und  stellt  sie  den  Quecksilber-  und  Jodeinreibungen  gleich.  Selbstverständ- 
lich kann  man  eben  so  gut  Sap.  kalinus  verwenden.  —  Mandel-  bis  wallnussgross 
täglich,  oder  2  Mal  wöchentlich  grössere  Quantitäten  einzureiben  und  womöglich  nach 
der  Einreibung  ein  Bad  zu  nehmen.] 

Von  den  in  der  vorigen  Auflage  der  Arzneiverordnungslehre  weit- 
läufig auseinandergesetzten  Krätzkuren  mit  Schmierseife  führen  wir  nur 
die  besonders  gelobte  Bariiy'sche  Methode  an.  Der  Gebrauch  des  Peru- 
balsams gegen  Krätze  ist  jetzt  ein  so  allgemeiner  und  stellt  sich  durch 
die  Kürze  der  Behandlang  selbst  öiconomisch  so  wenig  theurer,  dass  wir 
von  der  detailirten  Beschreibung,  die  nicht  einmal  ein  besonderes  histori- 
sches Interesse  hat,  weil  sich  die  Kuren  untereinander  doch  sehr  ähnlich 

37* 

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580  Sapo  Kreosoti. 


sehen.  Abstand  nehmen.  Die  Hauptsache  ist  immer,  dass  die  Kleidung 
des  Kranken  in  einem  Desinfectionsraum  oder  sonst  wie  bei  einer  Tem- 
peratur von  70-80®  gründlich  desinficirt  werde. 

■trty'sche  Methode.  Der  Kranke  wird  über  den  ganzen  Körper  eine 
halbe  Stunde  hindurch  mit  schwarzer  Seife  eingerieben,  darauf  in  warmem 
Bade  eine  Stunde  hindurch  frottirt,  endlich  mit  Idlmerieli'scher  (oder  viel- 
mehr Allbert^scher  Salbe  [Salf.  dep.  2,  Kalii  carbon.  crud.  1,  Adip.  suilli  8]  eine 
halbe  Stunde  eingerieben  und  ist  dann  als  geheilt  zu  betrachten.  Diese 
Kur,  eine  der  schnellsten,  welche  bisher  in  Vorschlag  gebracht  worden, 
hat  in  Belgien  ziemlich  allgemeine  Verbreitung  gefunden  und  ist  dort 
mit  einer  unwesentlichen  Modification  (Ylemlieki'sche  Kur)  auch  in  den 
Militairlazarethen  aingeführt. 

Sa|i#  Kreosoti.    Vergl.  Kreosotum.    ^  1201. 
*Sa|IO  Medieatas«  Sapo  medicinalis  Pk.  Aaitr.  Medicinische  Seife. 
[Aas  Natronlauge,  Schweineschmalz,  Olivenöl,  Kochsalz,  Natriamcarbonat,  Weingeist 
und  Wasser  hergestellt.  —  Die  auf  diese  Weise  gebildete  Seife  ist  vollständig  neatral 
und  frei  von  Glycerin.  —  Trocken,  pulverisirbar.  —  10,0  palv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  ausschliesslich  in  Pillen  [wenige  Tropfen  Spi- 
ritus oder  Qammischleim  geben  der  Seife  Pillenconsistenz],  rein  oder  in  Verbin- 
dung mit  auflösenden,  abführenden,  alterirenden  Substanzen. 

Aeusserlich.  wie  Sapo  Hispanicus,  mit  dem  Vorzuge,  dass  sie 
bei  der  Anwendung  zu  Injectionen,  Suppositorien  u.  s.  w.  niemals 
ätzend  wirkt. 

1880.  Vf 

Rad.  Rhei  pulv. 
Sapon.  medic.  ana  4,0 

F.  ope 
Mucil.  Gummi  Arab.  gutt.  nonnullis. 
Pilul.  No.  60.    Consp.  Ljrcop.    D.  S.  3 mal  täglich  2-4  Stück. 

Sa|l#  NeIHs«  Honigseife.  [1  Th.  Honig  mit  16  Th.  Seife.  —  1  Stück 
50,0  etwa  20  Pf.] 

Angenehmes  Waschmittel,  namentlich  bei  brüchiger,  rauher  Epi- 
dermis zu  empfehlen. 

Sa|IO  Merfnrialis«  Merkurseife.  Savon  napolitain  du  Docteur 
Vineeat.  [Ein  französisches  Präparat,  welches  auf  20  Gr.  Seife  4  Gr.  reines  Queck- 
silber micToscopisch  fein  zertheilt  enthält.] 

Anwendung:    an  Stelle  des  Unguentum  cinereum  zu  Schmierkuren. 

Sa|l#  lapllttlieMS.     Naphtolseife.     [l :  10.    1  Stück  =  50  Pf.] 

Von  Kaposi  und  lensehd  bei  Psoriasis,  Eczem,  Intertrigo  u.  s.  f.  em- 
pfohlen und  vielfach  in  Anwendung  gezogen. 

Sa|io  BaphtolicMS  saUkratus.    Naphtol-Schwefelseife.    [i  Naphtoi, 

4  Kai.  sulforat.  auf  100  Sapo.  —  1  Stück  =  50  Pf.] 

Sapo  tleaeeas«  Sapo  Hispanicus  albus  s.  Venetus  Ph.  Aistr.  s.  Ali- 
cantinus  s.  Marsiliensis.  Spanische,  venetianische  u.  s.  w.  Seife. 
Oelseife.  [Seife  aus  Natron  und  Provenceröl,  die  ähnlich,  wie  Sapo  domesticus, 
etwas  Kali  enthält  und  dadurch  etwas  schlüpfrig  ist.  —  10.0  ras.  5  Pf.,  pulv.  10  Pf.] 

Aeusserlich:  überall  wie  Sapo  domesticus  zu  verwendea;  nur  bei 
Solutionen  in  weingeistigen  Flüssigkeiten  ist  Sapo  oleaceus  vorzuziehen, 
da  sie  mit  kaltem  Alkohol  nicht  gelatinirt,  wie  dies  die  Talgseifen  thun. 

■•*  ^   ^^^-  Digitizedby^OOgie 


Scammonium  Halepense.  581 


Sa|IO  Olei  Jeeoris«  Lobcrthransoifc.  [Ol.  Jecoiis  mit  Liq.  Katri 
caust.  verseift.  —  1  Stück  50,0  etwa  20  Pf.l 

Als  Waschmittel  bei  scrophulösen  Exanthemen  [weder  angenehm, 
noch  besonders  heilkräftig]. 

Sa|IO  piceiS«  Theerseife.  [Ans  l  Oleum  Rasci  (ßirkentheer)  mit 
16  Sapo  pulrer.  — .  Hat  einen  stark  juchtenartigen  Geruch.  —  1  Stück  50,0 
etwa  20  Pf.] 

Als  Waschmittel  bei  Exanthemen. 

Sapo  Picis  Pli.  Anstr.  wird  aus  1  Pix  liquida  mit  7  Sapo  venet. 
bereitet. 

Sa|l#  PlMicis«  Bimsteinseife.  [1  Lap.  Pumicis  pulv.  mit  8  Sapo 
pulv.  —  1  Stück  50,0  etwa  15  Pf.]. 

Energisches  Reinigungsmittel  der  Haut  [von  t.  flcbra  und  Käehea- 
meister^  etwa  mit  Zusatz  von  Ol.  Anisi  oder  Kosmarini,  gegen  Krätze  empfohlen]. 

Sapt  salicylieilS.     Salicylseife.     [l  :  100.  —  l  Stuck  =  50  Pf.] 
Als  Desinfectionsseife. 

Sap#  S^bacras«  Talgseife.  [Aus  Hammel-  oder  Rindertalg  mit  Liq. 
Jfatri  caust.  —  10,0  pulv.  etwa  10  Pf.] 

Sehr  gut  zur  Bereitung  von  Opodeldoc  und  anderen  analogen  Prä- 
paraten zu  verwenden,  da  die  Talgseife  in  Spiritus  am  stärksten  gela- 
tinirt.  —  Ebenso  die  Sapo  e  Butyro,  Butterseife  [aus  ausgewaschener 
und  zerlassener  Butter  mit  Liq.  Natri  caust.],  welche  diese  Eigenschaft  ihrem 
starken  Stearingehalte  verdankt. 

Sapo  SllfiratllS«  Schwefelseife,  [l  Calcium  snlfuratum  mit  10  Sapo 
pulv.  —  1  Stück  50,0  etwa  25  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Waschmittel  bei  chronischen  Exanthemen, 
Prurigo. 

Eine  ähnliche  Seife,  aus  Kalium  sulfuratum  in  denselben  Verhält- 
nissen bereitet,  zersetet  sich  leichter.  —  Sapo  sulfuratus  Ph.  A»tr.  wird 
aus  Sapo  venet.  70,  Sulfur.  sublimat.  10,  ßergamott.  1  dargestellt. 

Sa|l#  Tanim«  Tanninseife.  [1  Tannin  mit  16  Sapo  pulv.  —  1  Stück 
50,0  etwa  25  Pf.] 

Als  Waschmittel  bei  Erfrierungen,  relaxirten  Zuständen  der  Haut 
[Hand-  und  FussTSchweissen,  Intertrigo],  bei  Pruritus  pudendorum. 

Sa|lO  terebilthiliatlis  Balsamum  vitae  externum.  Terpenthinöl- 
seife.  [Sapo  hispan.  pulv.  und  Ol.  Terebinth.  ana  6,  Kalii  carbon.  dep.  1.  — 
Salbenconsistenz.  —  10,0  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  und  Waschungen. 

8a|IO  tliyMOlicMS,    Thymolseife.     [l :  100.  -  l  Stück  =  50  Pf.] 

"^^Satvratioiies  siehe  den  allgemeinen  Theil  p.  38.  Wenn  Saturatio 
ohne  Angabe  der  Bestandtheile  verordnet  wird,  so  ist  nach  der  Ph,  Gern. 
ed.  II  darunter  Potio  Riveri  zu  verstehen. 

SraMMtlillM  Halefieise«  Diagrydion.  Diacrydium.  Aleppisches 
Scammonium.  [Der  eingetrocknete,  resinöse  Milchsaft  aus  den  Wurzeln  von 
Convolvulus  Scammonia.  —  Eine  geringere  Sorte  ist  das  französische  und  das  Smyr- 
naer  Scammonium.  —  In  Wasser  theilweise,  mit  grüner,  trüber  Färbung,  in  Alkohol 

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5S2  Scillitinum. 


thcilweise  klar  löslich.  —  Bestand theilo:  Harz,  Gummi,  Extractivstoffe.  —  Das  Dia- 
crydiom  bezeichnete  ehemals  ein  auf  verschiedeno  Art  hergestelltes  Präparat  des 
Scammoniam,  z.  ß.  Scammoniam  mit  Mandeln,  Scammonium  mit  schwefligsaaren 
Dämpfen  durchzogen  u.  s.  w.);  jetzt,  wo  keines  dieser  Präparate  mehr  in  den  Offi- 
cinen  heimisch,  darf  man  Diacrydium  als  synonym  mit  Scammonium  ansehen.  —  1,0 
subt.  pul?,  etwa  20  Pf.] 

Innerliich:  zu  0,05-0,15  mchrraals  täglich,  als  Reizmittel;  zu  0,3 
bis  0,6  [und  darüber]  in  melirere  Dosen  vertheilt,  rasch  hintereinander, 
als  Drasticura;  in  Pulver  [mit  einhüllendem  Vehikel],  in  Pillen,  in  Emul- 
sion. [Die  Ph.  Bril.  enthält  noch  eine  Confectio  Scammoniae,  bestehend  aus 
2  Scammonium,  1  Ingwer,  1  Honig,  2  Syrup  mit  Zusatz  von  Ol.  Carvi  und  Ol.  Ca- 
ryoph.  —  Man  wird  jetzt  für  gewöhnlich  die  officinelle  Resina  Scammoniae  (vergl. 
diese)  vor  dem  Scammonium  vorziehen]. 


1881.  l^ 

Scammom.  Halep. 

Sapon.  Jalapin.  ana  3,0« 
M.  f.  pil.  No.  30.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
Abends  1-3  Pillen  zu  nehmen. 


1882.  Bf 

Scammom.  Halep.  0,5 

Lact,  vaoclni  100,0 

Aq.  Laurocerasi  5,0 

Sacchari  10,0. 
MDS.  Esslöffelweise  zu  nehmen.   FUnohe. 


ScillitlNM«  [Ein  durch  Extraction  mit  Alkohol  aus  dem  frischen  Bnlb. 
Scillae  zu  gewinnender  Extractivstoflf,  welchem  von  einigen  die  harntreibende  Wirkung 
der  Scilla  beigelegt  wird.  Nach  luemtM  ist  das  Scillitin  ein  Gemenge  von  variabler 
Zusammensetzung,  wahrscheinlich  wenig  mehr  als  ein  gereinigtes  Scillaextract  von 
ganz  unzuverlässiger  Wirkung.  Nenestens  hat  IHerek  aus  der  Meerzwiebel  noch  drei 
weitere  Körper  isolirt:  Sei Ui  toxi n,  ein  amorphes  (zum  Theil  kry stallin isches)  gelb- 
lich braunes  Pulver,  unlöslich  in  Wasser  und  Aether,  löslich  in  Alkohol,  von  äusserst 
bitterem  Geschmack,  etwas  kratzend  im  Munde  und  zum  Erbrechen  reizend,  Scilli- 
picrin,  eine  amorphe  gelblich  weisse  Substanz  von  nicht  sehr  bitterem  Geschmack, 
in  Wasser  löslich,  Sei  Hin,  ein  krystallisirbares  Glycosid,  weisslich  gelbes  Pulver 
von  süsslichem  Geschmack.  Allen  drei  Körpern  ist  die  diuretische  Wirkung  gemein- 
sam. —  0,1  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,02-0,03,  in  Pillen. 

1883.  Bf 

SciUitini  0,06 
Ol.  Crotonis  0,15 
Gutti  1,0 
Scammonii 
Acid.  tart.  ana  0,6 
Succ.  Allii  rec.  q.  s. 
ut  f.  pil.  24.    Consp.  Lycop.    D.  S.  Täglich  4  Pillen  auf  einmal 
zu  nehmen.  Hersbers. 

ScoparillUü«  Scoparin.  [Der  krystallinische  Farbstoff  von  Sparüum  sco- 
parium,  diuretisch  wirkend.  —  0,1  etwa  25  Pf.] 

[üeber  die  Dosirung  dieses  neuen  Präparates  fehlt  es  noch  an  Angaben.] 

"^'SeblM  •YÜe«  Hammeltalg.  [Weisses,  festes,  bei  ungefähr  47 <*  klar 
schmelzendes  Fett  des  Ovis  Aries.  Von  Apotheker  üllelek  in  Hamburg  als  Constituens 
für  Pflaster,  für  die  er  in  der  Berl.  kl.  Wochenschr.  1881.  No.  21,  p.  297,  eine  ganze 
Reihe  von  Vorschriften  giebt,  wieder  eingeführt.  —  10,0  tabulat  10  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Gerat,  pur  oder  gemischt  mit  Wachs  und  Oel, 
als  Constituens  zu  Salben  [ünguentum  basilicum],  zu  Pflastern,  Seifen, 
Stuhlzäpfchen. 

am-  B,  1881-1883.  Di„izedby^oogie 


Seeale  cornutum. 


583 


1884.  Bf 

Sebi  ovüia  p.  V. 

Adipis  suilli 

Empl.  plambic.  solidi  ana  p.  Ü. 

Colliquat.  et  ad  congelat.  f.  refrigeratis 
adde 
Extr.  Belladonnae  p.  I. 
ope  Aquae,  Spirit.  et  Glycer.  ana,  p.  aeq.  mixt.  f.  cmplastrum. 
Steatinum  Belladonnae. 

S^bllM  C^ryilWM«  Hirschtalg.  [Von  ziemlich  fester  Consistenz  und 
gelblicher  Farbe.] 

Aeusserlich:  als  beliebtes  Volksmittel  gegen  wunde  Lippen,  rauhe 
Hände  u.  s.  w.  [in  der  Regel  von  den  Apothekern  durch  das  vorige  ersetzt]. 

♦Secale  CtraatnM«  Clavus  secalinus.  Ergota  Ph.  Brlt,  Spermoedia 
Pli.  NwT.  Gymnomycetes.  Ergot  of  rye.  Ergot,  Seigle  ergotö.  Mutter- 
korn. [Abnorme  Bildung  des  Roggenkorns,  durch  Ansetzen  eines  Pilzes  (Claviceps 
purpurea).  —  Bestandtheile :  Ergotin  (s.  Extractum  Secal.  cornutum  aquosum  utid 
spirituosura  p.  301),  fettes  Oel,  Harz,  Gummi,  Stärkemehl.  Wenn  man  das  ge- 
pulverte Seeale  comnt.  mit  Benzin  behandelt,  so  wird  das  fette  Oel  ausgezogen  und 
es  resultirt  ein  bedeutend  haltbareres  Präparat.  Die  Ph.  Gern.  ed.  II  sagt:  gepul- 
vertes Mutterkorn  soll  nur  nach  völliger  Erschöpfung  mit  Aether  zur  Verwendung 
kommen.  —  Sine  Oleo  subt.  pulv.  10,0  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,5-1,0  2-3  Mal  täglich  [ad  1,0  pro  dosil  ad  5.0 
pro  diel]  bei  chronischen  Krankheiten,  in  Zwischenräumen  von  10  bis 
15  Minuten  als  wehenbeförderndes  Mittel  (s.  aber  unter  Extr.  secal.  cor- 
nut.)  und  bei  inneren  Blutungen,  namentlich  üterinblutungen  und  Hae- 
moptoe,  in  neuester  Zeit  auch  gegen  Purpura  (Heuoeh)  und  gegen  Blasen- 
lähmung (*•*)  niit  Erfolg  angewandt.  —  In  Pulver  [in  charta  cerata], 
Pillen,  Schüttelraixturen,  im  Infusum  oder  Decoct  [von  2,0-6,0 
auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [bei  Blutungen],  im  Infusum  [3,0 
bis  8,0  auf  100,0]  als  Kly stier  [zur  Beförderung  der  Wehen],  als  Injection 
[zur  Stillung  von  Blutungen], 


1885.  H 

Secal.  comuti  0,5 
Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,05. 
M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  4  in  chart. 
cer.    S.   Alle  10-15  Minuten  1  Pulver 
event.  in  Kamillenthee  zu  nehmen. 
[  Wehenbefordemd .] 


1886.  I^ 

Secal.  cornuti 

Ferr.  oxydat.  fuso.  ana  4,0 

Camph.  trit  0,25 

Fruct.  Vanillae  1,2. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  20  part.  aeq. 
Meißens  und  Abends   1    Pulver. 


D.  S. 
[Bei 
chronischer  Blennorrhoe.]     Lasowsky. 


1887.  Bf 

Secal.  comuti  pulv.  4,0 

Opii  0,25 

Extr.  Cascar.  q.  s. 
ut  f.  pilul.  50.     Consp.  Cinnam. 


D.  S. 


3 mal   täglich   3-5  Stück.     [Bei  chro- 
nischer Metrorrhagie.] 

1888.  I^ 

Secal.  comuti  pulv.  2,5 

Fol.  Digit.  0,6 

Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut   f.   pil.  20.     Consp.  Lycopod.     D.  S. 
4-8  Pillen   täglich.     [Bei  Hämoptysis 
und  Metrorrhagie.]  Oarrlöre. 

1889.  Bf 

Secal.  cornuti  5,0 
Cort.  Cinnam.  Cass.  2,5 

infunde 
Aq.  ferv.  q.  s. 

ad  Colat.  150,0  ' 

in  qua  solve 
Tart.  borax.  10,0 
Syr.  Cinnam.  25,0. 
MDS.     l-2stdl.    l   Esslöffel.     [Bei   chro- 
nischen Mutterblutungen,  Incontinentia 
urinae  durch  Blasenlähmung.] 

L^  1884-1889.  ^^t^ 


584 


fernen  Amygdali  araarum. 


1890.  IV 

Secal.  comuti  5,0! 
Fol.  Digital.  0,5. 

Infunde 
Aq.  ferv.  q.  s. 

ad  Colat.  150,0 
Acidi  sulfarici  dilut.  5,0 
S>T.  Cinnam.  25,0. 
MDS.   Stdl.  1  Esslöffel.    [Bei  Haemoptysis 
und  anderen  Blatungen.] 


1891.  ^ 

Inf.  Secal.  comuti  (e  5,0)  150,0 
in  quo  solve 

Plumbi  acet.  0,5 

Sacch.  10,0. 
MDS.  2  stdl.  1  Esslöffel.   [Bei  Haemoptoe.] 


1892.  Kf 

Inf.  Secal.  cornuti  (e  5,0)  150,0! 

Gummi  Arab.  5,0 

Extr.  Cannb.  ind.  0,15 

S>T.  simpl.  a0,0. 
MDS.     Vjstdl.    1   Esslöffel.     [Bei   acuter 
Metrorrhagie.] 


1893. 


^ 


Secal.  comuti  pulv.  4,0. 
Boracis  2,0 
Aq.  Cinnam.  60,0 
Syr.  Cinnam.  80,0. 
D.  S.    VfStdl.  umgcschüttelt,  1  Esslöffel. 
[Zur  Wehenbeforderung.]         Bi^by. 


SeMen  Amygdali  aMaraM  s.  Amygdalae  amarae. 

SeMei  AMygdali  dalce  s.  Amygdalae  dalces. 

S^Mra  Alda^.  Andasamen.  [Von  Anda  brasiliensis  s.  Gomesii.  — 
Enthalten  fettes  Oel  und  scharfen  Extractivstoff.] 

Innerlich:  die  Samen  gepulvert  und  das  daraus  gepresstc  Oel 
(Oleum  Andae)  als  Abführmittel  (in  Brasilien)  gebraucht, 

SeMei  Anisi  s.  Fructus  Anisi. 

SeMei  Ayeiae  excortieatiM.    Fructus  Avenae.    Grits.    Gruau. 

Hafergrütze.  [Von  Avena  sativa.  —  Bestandtheile:  Kleber,  Stärkemehl,  Zucker 
und  ein  eigenthümlicher  (von  Hitsf  herllek  der  Vanille  ähnlich  gefundener)  Riechstoff. 

—  100,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  schleimigen  Decocten  [5,0-10,0  auf  100,0] ,  entweder 
für  sich  als  Getränk  [bei  Brechdurchfällen  der  Kinder  oft  als  einzige 
Nahrung  zu  empfehlen]  oder  als  Vehikel  scharfer  Stoffe,  mineralischer  Säuren. 

Aeusserlich:  im  Dccoct  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  In- 
jectionen,  Klystieren;  zu  Kataplasmen  [der  am  häufigsten  zu  diesem 
Zwecke  gebrauchte  Stoff). 

SeMfl  Sehe!«  Nuces  Beben.  Balani  Myrepsicae.  Behennüsse. 
[Von  Moringa  pterygosperma.  —  Enthält  ein  geruch-  und  geschmackloses,  dick- 
flüssiges, weisses  Oel:  Oleum  Beben,  welches  schwach  abführend  wirkt.] 

SeMei  Cacao«  Nuclei  s.  Fabae  Cacao.  Cacaobohnen.  [Von  Theo- 
broma  Cacao.  —  Festes,  fettes  Oel,  Riechstoff  und  eine  stickstoffhaltige,  krystallisir- 
bare  Substanz,  Theobromin,  welche  dem  The'i'n  und  Coffein  (vergL  diese)  identisch. 

—  Durch  Rösten  werden  die  Cacaobohnen  von  der  sie  eng  umgebenden  Hülle  befreit, 
und  wird  das  Aroma,  je  länger  man  das  Rösten  fortsetzt,  um  so  empyreumatischer 
und  bitterer.  —  30,0  tost,  und  cont.  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zum  diätetischen  Gebrauche  als  Decoct  [15,0  Sem.  Cac. 
tost.  pulv.  auf  100,0-200,0,  oder  etwa  1  Esslöffel  auf  1  Tasse  —  häufig  als  Surrogat 
für  Kaffee  empfohlen,  vor  welchem  das  Cacaogetränk  den  Vorzug  besitzt,  durch  seinen 
Oel-  und  Schleimgehalt  besser  auf  die  Ernährung  einzuwirken,  ohne  gleichzeitig, 
wenn  es  nämlich  aus  nur  milde  gerösteten  Samen  bereitet  wird,  stark  zu  excitiron], 
als  Pasta  Cacao  [vergl.  diese],  Chokolade  [enthülste  Samen,  zermalmt  und 
zum  Brei  geformt;  die  Chokolade  kann  mit  Zucker,  Gewürzen,  präparirtem  Gersten- 
mehl, isländischem  Moospulver  u.  s.  w.  nach  Belieben  versetzt  werden  und  wird,  je 

flV  ^   1890-1893.  Digitizedby^OOgie 


Semen  Colchici.  585 


nach  der  Natur  dieser  Mischung,  zu  verschiedenen  Heilzwecken  empfohlen.  —  Das 
Kacahout  des  Ära b es  besteht  aus  2  Th.  Chokolade  mit  1  Th.  Stärkemehl  und 
einem  geringen  Zusätze  von  Vanille]. 

SeMei  Carao  ei|iressilM«  Semen  Gacao  ab  Oleo  liberatum  pulvc- 
ratum.  Gesundheits-Chokolade.  Eine  Cacaomasse,  aus  welcher  das 
fette  Oel  durch  Pressen  möglichst  entfernt  worden;  sie  hat  den  Vorzug, 
die  Verdauung  weniger  zu  belästigen;  sie  eignet  sich  auch  als  sehr  zweck- 
mässiges Constituens  für  Pillen  und  Pulver. 

SeMen  Camabis  s.  Fructus  Cannabis. 

SeMen  Carvi  s.  Fructus  Carvi. 

SeMei  CatafiMtiae  Majoris.  Sem.  Ricini.  Purgirkörner.  [Von 
Ricinus  communis.  —  Enthalten  das  Oleum  Ricini.  —  Nach  einigen  Autoren  soll  das 
abführende  Princip  der  Sem.  Cataputiae  in  einem  harzigen  Stoffe  enthalten  sein,  der 
sich  in  den  Samenhüllen  vorfindet,  und  von  dem  ein  kleiner  Theil  beim  Auspressen 
des  Oleum  Ricini  durch  dasselbe  aufgelöst  wird.  Aus  demselben  Grunde  dürfte  ein 
alkoholisches  Extract  der  Samenhüllen  sich  als  wirksames  Abführmittel  erweisen.  — 
10,0  etwa  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.l 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  als  Laxans  [sollen  viel  heftiger  wirken,  als  die 
entsprechende  Quantität  Oleum  Ricini],  in  Emulsion  [2,0-6,0  auf  100,0]. 

SeMen  Catafiatiae  Miioris.  Springkrautsamen.  [Von  Euphorbia 
Lathyris.  —  Enthält  das  als  Abführmittel  in  Frankreich  nicht  unbekannte  Ol.  Cata- 
putiae; wird  dieses  durch  Pression  gewonnen,  so  ist  es  milder  als  die  Samen  selbst, 
was  wahrscheinlich  auf  einem  ähnlichen  Grunde  beruht,  wie  beim  Ol.  Ricini.  —  Das 
durch  Extraction  mit  Alkohol  oder  Kochen  bereitete  Ol.  Cataputiae  soll  sehr  drastisch 
wirken.] 

Innerlich:  wenig  versucht. 

S^Mra  C^dron«  [Samen  eines  in  Central-Amerika  wachsenden  Baumes, 
Simaba  Cedron,  welche  einen  dem  Quassia-Bitter  ähnlichen  BitterstofT  enthalten  und 
gegen  Intermittens  zwar  mit  einigem  Erfolge  angewendet  worden  sind,  aber  vor  dem 
Chinin  weder  in  Bezug  auf  die  Sicherheit  der  Wirkung,  noch  auf  den  Preis  Vor- 
theile  bieten.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  pro  die,  in  Pulvern  oder  Pillen. 

SeMei  Ciiae  s.  Flores  Cinae. 

SeMen  Ctcctgllidii  s.  Fructus  Mezerei. 

SeMei  Coffeae.  Fabae  Coffeae  Arabicae.  Kaffeebohnen.  [10,0 
pulv.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  gestossene  [ungeröstete]  Kaffeebohnen,  theelöffelweiso 
mit  heissem  Wasser  übergössen  und  als  Schütteltrank  genommen,  gegen 
Cephalalgie. 

"^SeMei  Colchici«  Zeitlosensamen.  [Von  Colchicum  auctumnale.  — 
Enthält  Colchicin  (vergl.  Bulbus  Colchici).  —  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  wie  Bulbus  Colchici,  aber  in  um  etwa  Vs  geringerer 
Dosis  zu  0,08-0,15-0,25  in  Pulver,  Pillen,  Infusum  [die  Wirksamkeit 
des  Semen  ist  wegen  der  constanteren  Beschaffenheit  und  grösseren  Haltbarkeit  des« 
selben  sicherer  und  stärker  als  die  des  Bulbus]. 

Digitized  by  CjOOQIC 


586  Semen  Conii  raaculati. 


Sem»  CoMÜ  Maculati  s.  Cicutae  terrcstris.  Fructus  Conii  maculati. 
Schierlingssamen.     [Hauptbestandtheil:  Coniin  und  fettes  Oel.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,2  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Pillen, 
Emulsion  [0,5-1,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  narcotischen  Kataplasmen. 

Semei  Coriandri  s.  Fructus  Coriandri. 

SeMM  ClCUMeris.  Gurkensamen.  [Von  Cucumis  sntiva.  —Schleim. 
—  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  die  wässerige  Maceration  als  Waschmittel  gegen 
Sommersprossen. 

Semei  Cacarbitae«  Semen  Peponis.  Semences  de  CoUebasse. 
Kürbissamen.     [Von  Curcurbita  Pepo.] 

Innerlich:  in  neuerer  Zeit  als  Wurmmittel  in  Vorschlag  gebracht 
[30,0-60,0  pro  dosi.  —  GIrard  empfiehlt  gegen  Bandwurm  100  Stück  Semen  geschält 
und  mit  Zucker  verrieben,  auf  einmal  zu  nehmen.  Soll  eine  sehr  angenehme  Dar- 
reichungsweise, namentlich  in  der  Kinderpraxis,  sein,  und  der  Wurm  soll  schmerzlos 
abgehen.    Indess  scheint  die  Kur  keine  sehr  zuvorlässige  zu  sein]. 

SeMei  Cydoiiae«  Quince-seeds.  Semences  de  Going.  Quitten- 
kerne. [Von  Cydonia  vulgaris.  —  Schleim,  welcher  in  der  Epidermis  der  Samen 
sitzt.  —  10,0  30  Pf.] 

Zur  Bereitung  des  Mucilago  Cydoniae,  welcher  aus  den  unzerstosse- 
nen  Samen  durch  mehrstündige  Maceration  gewonnen  wird. 

SeMfl  Digitalis«     Fingerhutsamen.     [Digitalinhaltig.] 
Innerlich:  wie  Fol.  Digitalis  [violleicht  in  etwas  geringerer  Dosis,  weil 
constanter  in  der  Zusammensetzung]. 

SfMen  Erncae  s.  Sinapis  albae,  s.  citrinae.  White  Mustard,  Mou- 
tarde  blanche.  Weisser  oder  gelber  Senf.  [Von  Eruca  sativa.  —  üeber 
die  Bestandtheilo  vergl.  Semen  Sinapis.  —  10,0  gross,  pulv.  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  pro  dosi  [etwa  2  Mal  täglich,  Morgens  und  Abends], 
am  besten  die  zerquetschten  Samen  [bei  Hämorrhoidalbeschwerden  und  Nei- 
gung zu  Flatulenz]. 

*SeMei  Faenigraeci«  Bockshornsamen.  Griechisch-Heusamen. 
[Von  Trigonella  Faenum  Graecum.  —  Schleim  und  riechendes  Harz.  —  100,0  gross, 
pulv.  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  im  Pulver  und  zu  Species. 

1894.  Hl 

Sem.  Faenugraeci 
Fol.  Sennae  ana  15,0 
Tartari  dep. 
Sacch.  ana  30,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  3  mal  täglich  1  Theelöffel  voll.    [Bei  Hämorrhoidal- 
beschwerden.] Angelstein. 

Semen  Foeiicnli  s.  Fructus  Foeniculi. 

Semeii  Hordei  excorticatnin«  Hordeum  perlatum  s.  mundatum. 
Fructus  Hordei  excort.  Barley-pearl.  Orge  mondöe  s.  perlee.  Gersten- 
oder Perlgraupen.  [Von  Hordeum  vulgare.  —  Starkemehl,  Zucker,  Gummi, 
Kleber.  —  10,0  etwa  5  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [5,0-20,0  auf  100,0  (Barley-water,  Eau  d'Orge) 

g^  J^  1894.  Digitizedby^OOgie 


Semen  Myristicae. 


587 


meist  als  Vehikel  anderer  Arzneien],    als  schleimiges  Getränk  [3-4  EsslöfTel 
mit  1  Liter  Wasser  abgekocht]. 

Aeusserlich:  als  Vehikel  für  Mund-  und  Gurgelwässer,  Kly- 
stiere,  Injectionen. 

SeMei  Hyoscyan«  Bilsenkrautsamen.  [Von  Hyoscyam.  niger.  — 
Hyoscyamin  und  fettes  Oel.  —  10,0  10  Pf.,  subt.  puW.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,1-0,2  mehrmals  täglich,  im  Pulver,  in  Pillen, 
in  Emulsionen  [0,3-1,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Räucherungen  [bei  Zahnweh:  Bilsenkrautsamen  1  Th. 
mit  gepulvertem  Bernstein  4  Th.  auf  Kohlen  gestreut  und  die  Dämpfe  mittelst  eines 
Trichters  in  den  Mund  geleitet]. 

1895. 


Sera.  Hyosc.  pulv.  1,0 
Fruct.  Anisi  pulv.  2,5 
Extr.  Pimpinell.  4,0. 
M.  f.  pil.  50.     Consp.  pulv.  Rhiz.  Ind. 
D.  S.  Stdl.  2-4  Pillen. 


189G.  ^ 

Sem.  Hyoscyami  0,5 
Sem.  Papaveris  15,0 
P.  c.  Aq.  fönt.  q. 
Emulsio  150,0 


D.  S. 
1897. 


cni  adde 
Syr.  Papaveris  25,0. 
Stdl.  1  Esslöflfel. 


Sem.  Hyoscyami  1,2 
Amygd.  dulc.  8,0 
Aq.  comm.  q.  s. 
ad  Colat.  180,0. 

Emulsio  Sem.  Hyoscyami 
des  früheren  Cod.  med.  Hamb. 


*SeMei  Lili«  Common  flax-seed,  Linseed.  Grains  de  Lin.  Lein- 
samen.    [Von  Linum  usitatissimum.  —  Fettes  Oel,  Schleim.  —  100.0  20  Pf.] 

Innerlich:  im  Decoct  [als  Tisane,  meist  im  Hause  des  Kranken  bereitet, 
wo  man  1  Loth  (ungestossonen)  Samen  mit  6  Tassen  Wasser  auf  3  bis  4  Tassen 
einkocht]. 

Aeusserlich:  im  Decoct  [5,0-10,0  auf  100,0]  zu  Gurgelwässern, 
Klystioren,  Injectionen;  zu  Kataplasmen  [die  gröblich  gepulverten 
Samen  (Farina  Sem.  Lini)  mit  kochendem  Wasser  angebrüht  —  wohlfeiler  durch  Pla- 
centa  Sem.  Lini  (vergl.  diese)  zu  ersetzen,  die  überdies  den  Vortheil  hat,  dass  sie  die 
Bettwäsche  nicht  durch  Fettflecke  verunreinigt  und  den  Kranken  nicht  durch  den 
widrigen  Oelgeruch  so  stark  belästigt.  —  Cataplasma  Lini  Ph.  Brit.  wird  aus 
8  Farina  Sem.  Lini,  1  Ol.  Oliv,  und  20  Aq.  bullient.  bereitet]. 

1898.  I^ 

Decoct.  Sem.  Lini  (e  15,0)  200,0 
Aq.  Amygdal.  amar.  10,0. 
MDS.    2  stdl.  1  Esslöflfel. 
[Bei  Gonorrhoe.] 

SeMei  Lyeo|iodii  s.  Lycopodium. 

SeMei  NeloilMM«  Melonensamen.  [Von  Cucumis  Melo.  —  Schleim, 
Amylum,  fettes  Gel.]     Wie  Semen  Curcurbitae. 

"^^SoMei  Nyristifae«  Nuces  moschatae.  Nutmegs.  Muscades.  Mus- 
katnuss.  [Von  Myristica  fragrans.  —  Enthalten  ätherisches  und  fettes  Oel,  Gerb- 
stoff. —  10,0  subt.  pulv.  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen, 
Emulsion. 

Aeusserlich:  zu  Zahnfleischlatwergen,  aromatischen  Um- 
schlägen u.  s.  w.  [stets  durch  billigere  Aromatica  zu  ersetzen]. 

^f  %95-1898.  -«f 


588  Semen  Nipellae. 


ll);)0.  Bf 

Sem.  Myrist. 

Fruct.  Gardamom.  min.  ana  4,0 
Gort.  Aurant.  8,0 
Elaeosacch.  Citri  12,0. 
M.  f.  pulvis.     D.  S.   Theelöffelweisc    mit 
Wein  zu  nehmen. 

Oestarlen. 


1899.  Bf 

Sem.  Myrist. 
Fruct.  Laur.  tost. 
Corn.  Gen-,  ust.  ana  15,0 
Rad.  Liquir.  pulv.  90,0. 
M.  f.  pulv.  D.S.  2-3mal  täglich  1  Theelöffcl. 
Pulv.  Nuc.  mosch.  comp.  s.  anti- 
scrophulosus  Goelisii. 

SeMfl  Nigellae.     Schwarzkümmel.     [Von  Nigella  sativa.  ~  Aethe- 
risches Oel.  —  10,0  gross,  pulv.  etwa  10  Pf.] 
Innerlich:  wie  Fructus  Carvi. 

SfMei  Oryzae.  Fruclus  Oryzae.  Rice.  Riz.  Reis.  [Von  Oryza 
sativa.  —  Amylum.] 

Innerlich:  in  Abkochung,  als  schleimiges,  nährendes  Getränk 
[25,0-50,0  auf  1  Pfund  Wasser],  zumal  bei  Diarrhoe  sehr  zweckmässig. 

Aeusserlich:  in  Abkochung  zum  Klystier,  fein  gepulvert  [Po udre 
de  riz],  als  Streupulver  auf  wunde  Hautstellen. 

SeMei  Paeoiiae«  Pfingstrosensamen.  [Von  Paoonia  officinalis.  — 
30,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  wie  Rad.  Paeoniae. 

Aeusserlich:  [Im  Volke  in  Form  von  Hals-  und  Armbändern  angelegt,  um 
den  Kindern  das  Zahnen  zu  erleichtern!]. 

*SeÄei  Paiiayeris  (albi  s.  sativi  s.  hortensis).  Papaver.  Poppy- 
seed.  Sömences  de  Pavot.  Mohnsamen.  Maisamen.  Weisser  Mohn. 
[Von  Papaver  somniferum.  —  Fettes  Oel;  kein  Morphium.  —  100,0  40  Pf.]" 

Innerlich:  in  Emulsion  [5,0-15,0  auf  100,0].  —  Will  man  den  nar- 
kotischen Gehalt  der  Capit.  Papaveris  der  Emulsion  einverleiben,  so  ver- 
schreibe man  nicht  eine  Emuls.  e  Sem.  Papaveris  cum  Capit.,  sondern 
lasse  die  Capita  abkochen  und  mit  der  Colatur  die  Emulsio  Seminum 
bereiten.  Jedenfalls  aber  ist  es  vorzuziehen,  wo  man  eine  narkotische 
Wirkung  erzielen  will,  dieselbe  durch  ein  seinem  Gehalte  nach  gekanntes 
mid  eine  bestimmte  Dosirung  zulassendes  Medicament  [Extractum  oder  Tinc- 
tura  Opii]  herbeizufuhren. 

Aeusserlich:  zu  Kataplasmen  [selten],  in  Emulsion  als  Gur- 
gelwasser, zur  Injection  [z.  B.  bei  schmerzhafter  Gonorrhoe]. 

SeMei  Phellandrii  s.  Fructus  Phellandrii. 

SeMei  Physostigmatis  veieiosi  s.  Faba  Galabarica. 

Semei  Psyllii  s.  Pulicariae.     Flohsamen.     [Von  Plantago  Psyllium. 

—  Enthält  Schleim,  welcher  in  der  äusseren  Hülle  sitzt  und  durch  Schütteln  mit 
kaltem  Wasser  extrahirt  wird.  ■—  3,0  macht  100,0-150,0  kalten  Wassers  schleimig. 

—  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  wie  Quittenschleim. 

SeMei  (Inercas.  Giandes  Quercus.  Acorus.  Trefles,  Chcncs. 
Eicheln.  [Von  Quercus  robur.  —  Gerbsäure.  —  10,0  cont.  et  excort.  etwa  4  Pf.] 
Zur  Bereitung  des  folgenden  Präparates  und  der  Aq.  Fruct.  Quercus. 

SeMei  (laercns  tostlM«  Giandes  Quercus  tostae.  Eichelkaffee. 
[Gerbsäure  und  empyreumatisches  Oel.  —  100,0  gi-oss.  pulv.  20  Pf] 

Innerlich:  als  Abkochung  [V2  Esslöffel  auf  1  Tasse],  in  der  Regel 
noch  mit  Zusatz  von  etwas  Kaffee. 

a^*  Bf  1899-1900.  Digitizedby^OOgie 


Semen  Sinapis.  589 


SeiNeM  Seealis.  Fructus  Seealis.  Rye.  Seigle.  Roggen.  [Von 
Secale  cereale.] 

Innerlich:  in  Abkochung  als  Nährmittel,  ferner  geröstet  als 
[nährendes]  Surrogat  für  Kaffee. 

Aeusserlich:  zu  trocknen  Uraschlägen  [Kissen  mit  ganzem  oder  ge- 
schrotonem  Roggen  bei  Erysipelas.  Rheumatismas  u.  s.  w.  aufgelegt]  oder  als  Pul- 
ver zum  Aufstreuen. 

'^SemeM  SlMapis«  Common-mustard.  Moutarde  noire.  Schwarzer 
Senf.  [Von  Brassica  nigra.  —  Das  ätherische  Senföl,  welches  allein  dem  Semen 
Sinapis  seine  therapeutische  Bedeutung  giebt,  ist  in  demselben  nicht  präexistent, 
sondern  wird  erst  bei  Gegenwart  von  Wasser  durch  Spaltung  der  in  dem  Samen  an 
Kalium  gebundenen  Myronsäure  (myronsaures  Kalium,  Sinigrin)  gebildet,  durch 
einen  ähnlichen  Process  wie  das  Bittermandelöl  aus  dem  Emulsin  und  Amygdalin  in 
Gegenwart  von  Wasser.  Im  Senf  nimmt  das  Myrosin  die  dem  Emulsin  analoge  Stelle 
des  Fermentes  ein;  welcher  Körper  dem  Amygdalin  analog  wirkt,  wird  verschieden- 
artig angegeben.  Unter  dem  Einfluss  dieses  Ferments  zerfällt  die  Myronsäure  in 
ätherisches  Senföl,  Traubenzucker  und  saures  Kaliumsulfat.  Das  Myrosin  ist  im 
schwarzen  wie  im  weissen  Senf  enthalten,  dagegen  hat  letzterer  an  Stelle  des  myron- 
sauren  Kaliums  ein  anderes  Glycosid,  das  Sinaibin,  welches  sich  analog  jenem 
spaltet  und  das  Sinalbinsenföi  liefert.  Letzteres  ist  eine  nicht  flüchtige,  ölartige, 
auf  der  Haut  blasenziehende  Flüssigkeit.  Mit  Wasser  verrieben  bleibt  der  weisse  Senf 
daher  geruchlos  und  giebt  bei  der  Destillation  kein  ätherisches  Oel,  schmeckt  aber 
brennend  scharf,  wenn  auch  etwas  weniger  als  der  schwarze  Senf,  so  dass  er  für  die 
therapeutischen  Zwecke  nicht  mit  Semen  Sinapis  gleichgestellt  werden  kann.  — 
100,0  30  Pf.,  gross,  pulv.  45  Pf.,  subt.  pulv.  90  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  etwa  [etwa  V^-a  Theelöifel]  2-3  Mal  täglich, 
in  Substanz  oder  im  Pulver,  im  Aufguss  [2,0-10,0  auf  100,0  mit  Aqua 
tepida  (40^  C),  nicht  mit  Aq.  fervid.  zu  verordnen],  in  Maceration  [mit  Wasser, 
schwachem  Alkohol,  Bier  oder  Wein  —  5,0-15,0  auf  100,0],  in  Molken  [25,0  bis 
50,0  auf  500,0  Milch].  Als  Eraeticum  [wo  man  eine  schnelle  Wirkung,  z.  B.  bei 
narkotischen  Vergiftungen,  erzielen  will]  hat  man  den  Senf  im  Pulver  und 
Aufguss  in  grossen  Dosen  [1  Esslödel  voll  in  1  Tasse  Wasser,  oder  ein  Infusum 
von  15,0  auf  300,0-400,0  auf  2  Mal  zu  nehmen]  in  Anwendung  gebracht;  es 
ist  dies  jedoch  eine  Application,  deren  Gefährlichkeit  gar  leicht  grösser 
ist,  als  das  zu  bekämpfende  Uebel,  da  so  grosse  Mengen  ätherischen 
Senfbls  in  den  Magen  gebraclit,  eine  schwere  Gastritis  hervorrufen 
können. 

Aeusserlich:  im  Infusum  [ebenfalls  mit  lauwarmem  Wasser;  4,0-12,0 
auf  100,0],  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  zu  Umschlägen  [sollen  diese 
als  Rubefaciens  wirken,  so  muss  das  Infusum  stärker  gemacht  werden,  etwa  15,0  bis 
25,0  auf  100,0],  zu  Bädern  [der  gröblich  gestossene  Senf  wird  am  besten  ohne 
weiteres  dem  Badewasser  zugesetzt,  dessen  Temperatur  in  der  Regel  die  zur  Bildung 
desSenföls  entsprechende  ist;  —  zu  einem  allgemeinen  Bade  nimmt  man  100,0 
bis  250,0,  zu  einem  localen  (Hand-  oder  Fuss-)  Bade  50,0-120,0],  zu  Sinapis- 
meh  [Senfteigon,  Senfpflastern.  Diese  bereitet  man  am  besten,  indem  man  kurz  vor 
dem  Auflegen  das  Senfmehl  mit  lauwarmem  Wasser  zum  steifen  Brei  anrührt  und 
diesen  auf  Leder  oder  Leinen  gestrichen  so  auflegt,  dass  er  von  der  Haut  durch  ein 
Stück  Mousselin  oder  feine  Gaze  getrennt  wird.  —  Das  bei  manchen  Drogisten  ver- 
käufliche sogenannte  englische  Senfmehl  ist  in  der  Regel  mit  spanischem  Pfeffer  ver- 

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590 


Semen  Sinapis  Sareptense. 


fälscht  und  zu  Sinapismen  nicht  zu  gebrauchen.  —  Die  Wirkung  des  Sinapismus 
durch  Liq.  Ammon.  caust.,  Essig  u.  dergl.  verstärken  zu  wollen,  ist  unrichtig,  da 
man  durch  derartige  Zusätze  das  entgegengesetzte  erzielt.  —  Die  Zeit,  in  welcher  die 
Wirkung  eines  Sinapismus  eintritt,  ist  verschieden  je  nach  der  Empfindlichkeit  der 
Haut  und  variirt  von  5  Hinuten  bis  zu  3  Viertelstunden.  —  Nach  Entfernung  des 
Senfteiges  Abwaschen  der  gerötheten  Haut  mit  Milch  oder  warmem  Wasser],  zu 
Kataplasraen  [vergl.  die  Keraiirschen  Kataplasmen  bei  Bulb.  Alii  Cepae;  vergl. 
ferner  Charta  sinapisata,  Senfpapier  S.  221.  —  Die  Pli.  Irit  enthält  ein  Cata- 
plasma  Sinapis,  bereitet  aus  Sem.  Sinapis  pulv.  und  Sem.  Lini  pulv.  ana  1  mit 
4  siedendem  Wasser]. 


1901.  ^ 

Sem.  Sinapis  10,0 
Fruct.  Juniperi  20,0. 
M.  f.  pulv.  gross.  D.  S.  Einen  halben 
Tbeelöffel  des  Abends  in  ein  Glas 
weissen  Weines  zu  schütten  und  diesen 
des  Moigens  abzuseihen  und  nüchtern 
zu  trinken. 


1902. 


I^ 


Sem.  Sinapis  cont.  30,0 
Yini  Gallici  albi  350,0 

digere  leni  cal.  per  nychthem. 
Ck)laturae  adde 
Spir.  Angelic.  comp.  00,0. 
D.  S.    Mundwasser;   umgeschuttelt,  auch 
täglich  3-4  mal  innerlich  1  EssloffeL 
[Bei  Zungenlähmung.}        Thileniai. 


SeiNeM  SiMapis  SarepteMse.  Semen  Sinapis  rossicae.  Sarep la- 
sen f.  [In  der  Hernhuter  Stiftung  Sarepta  wird  ein  Senf  gebaut,  dessen  Mehl  im 
Handel  vorkommt,  und  welches  sich  von  dem  Mehl  des  gewöhnlichen  schwarzen  Senfs 
dadurch  unterscheidet,  dass  es  fast  doppelt  so  stark  an  ölbildenden  Bestandtheilen 
ist  und  dabei  die  Farbe  des  Sem.  Erucae  zeigt.  Meist  nur  für  culinarische  Zwecke 
benutzt,  doch  dürfte  sich  dies  Präparat,  wenn  stets  von  gleicher  Güte  zu  haben,  ge- 
wiss medicinisch  verworthen  lassen.] 

SeiNeM  Stapllidis  agriae  s.  Pedicularis.  Staves-acreseod.  S^raences 
de  Staphysaigre.  Läuse körner.  [Von  Delphinium  Staphis  agria.  —  EnlhäK 
Delphin  in,  ein  scharfes,  dem  Yeratrin  ähnliches  Alkaloid.  —  10,0  gross,  pulv. 
etwa  10  Pf.] 

Nur  äusserlich:  als  Streupulver  [vorsichtig],  in  Salben  [die  ent- 
weder durch  Vermischung  des  Pulvers  mit  Feit  oder  durch  Digestion  beider  Substanzen 
und  nachheriges  Filtriren  bereitet  werden.  —  In  neuerer  Zeit  von  BtHrgilgM^H  gegen 
Krätze  lebhaft  empfohlen],  im  De  CO  et  [10,0-15,0  auf  100,0]. 


1903.  I^ 

Sem.  Staphid.  agr.  8,0 
Ungi  Hydrarg.  einer.  4,0 
Ungt  eerei  30,0. 

M.  f.  unguentum.    D. 

Unguentum  contra  Pediculos. 


1904.  ^ 

Sem.  Staphid.  agr.  12,0 
Adip.  suiU.  20,0. 


Digere  per  nych themer.,  filtra.    D.  S.  Zum 
Einreiben.    [Gegen  Scabies.] 

Ungt.  Staphid.  agriae. 


1905.  ^ 

Pulv.  Sem.  Staphidis  agriae 

Pulv.  Sem.  Sabadill.  ana  15,0 

Fuliginis  2,0 

Ol.  Oliv.  q.  s. 
ut  f.  liniment.    D.    [Bei  Krätze.] 

Defeni. 


SeiNei  StraMOMÜ«    Stechapfelsamen.    [Von  Datura  Stramonium. — 
Enthält  Daturin  und  fettes  Oel.  —  10,0  5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,25,  in  Pulvern,  Pillen. 
Aeusserlich:  zu  Räucherungen  [wie  Semen  Hyoscyami]   und  Bei* 
mischungen  zu  Streupulvern  [gegen  Kopf  Ungeziefer]. 

iV-  I^   1901-1905.  Digitizedby  Google 


Serum  Lactis.  591 


190C.  ^ 

Sem.  Stramon.  pulv. 
Fol.  Beilad. 

Chinini  hydrochlor.  ana  1,0 
Succi  Liquirit.  q.  s. 
ut  f.  pil.  .'»0.    D.  S.  2  mal  tägl.  2-3  Stück  (vorsichtig  bis  auf  5  und  0  steigend). 
[Bei  Prosopalgie.]  Oeiterlen. 

*SeiNei  StryellML  Nux  voraica.  ßrechnuss.  Krähenauge.  [Von 
Strychnos  Nux  vomica.  —  Hauptbestandthoile:  2  Alkaloide:  Strjchnin  und  Brucin 
(Caniramin).  —  10,0  gross,  pulv.  5  Pf.,  subt.  10  Pf.] 

Innerlich:  [sehr  selten]  zu  0,03-0,05-0,1,  allraälig  steigend  [ad  0,11 
pro  dosi,  ad  0,2  pro  diel],  2-3  Mal  täglich,  in  Pulvern,  Pillen,  Decocten 
[0,2-0,6  auf  100,0],  Maceration  mit  Essig  [letztere  beide  Formen  ganz  un- 
zweckmässig, wie  überhaupt  die  Anwendung  des  Sem.  Strychn.  durch  die  der  viel 
sichereren  Präparate  und  Alkaloide  fast  ganz  verdräpgt  ist]. 

SeiNfM  Tritich  Fructus  Tritici.  Wheat.  Proment.  Weizen.  [Von 
Tritici  var.  Species.  —  Enthält  Amylum,  Zucker,  Kleber,  Spuren  fetten  Oels.]  Wie 
Sem.  Seealis. 

SeraiN  Lactis«  Serum  Lactis  commune.  Molken.  Unter  diesem 
Namen  führte  die  f  li.  fiena.  ed.  I.  nur  die  Molken  auf,  die  aus  1  Th.  Liq. 
seriparus  und  200  Th.  Milch  bereitet  werden.    [500,0  50  P(.] 

Eine  bequemere  und  billigere  Molkenbereitung  gewähren  die  Molken- 
pastillen [Trochisci  seripari],  deren  jede  0,3  Acid.  tartaric.  enthält  und 
auf  V4  Liter  Milch  berechnet  ist.  Die  Pastillen  werden  in  die  eben  auf- 
kochende Milch  geworfen,  worauf  sich  alsbald  der  Käse  abscheidet  und 
mittelst  Durchseihens  durch  ein  leinenes  Tuch  von  der  Molke  trennen 
lässt  [Eine  Schachtel  mit  36  Stück  Trochisci  seripari  kostet  100  Pf.  —  Vergl. 
femer  den  allgemeinen  Theil  S.  51.] 

Die  f li.  Aistr.  lässt  —  in  wenig  zweckmässiger  Weise  —  die  Molken 
aus  100  kochender  Milch  und  1  Acetum  bereiten,  darauf  die  Colatur  mit 
zu  Schaum  geschlagenem  Hühnereiweiss  mischen,  noch  einmal  aufkochen 
und  coliren,  sodann  Magnesia  carbonica  q.  s.  zur  Neutralisation  der  Säure 
hinzufügen  und  endlich  filtriren.  Wird  Serum  Lactis  acidum  verlangt, 
so  unterbleibt  der  Zusatz  von  Magnesia  carbonica. 

Der  innerliche  Gebrauch  der  Molken  erfolgt  in  der  Regel  kur- 
mässig  und  zwar  meist  der  Art,  dass  des  Morgens  2,  3  bis  6  Becher, 
deren  jeder  100,0-150,0  lauwarmer  Molke  enthält,  in  Zwischenräumen 
von  einer  Viertelstunde  und  unter  massiger  Bewegung  getrunken  werden. 
[Kranke,  welchen  jede  Aufregung  untersagt  werden  muss,  oder  deren  Kräftezustand 
keine  Bewegung  erlaubt,  oder  bei  denen  man  die  Beförderung  der  Hautthätigkeit  zu 
einem  besonders  zu  berücksichtigenden  Heilzwecke  macht,  trinken  die  Molke  im  Bett; 
jedoch  darf  man  bei  dieser  Darreichung  nie  die  Quantität  von  3  Bechern  übersteigen. 
—  Bewirkt  die  Molke,  was  nicht  selten  ist,  Verstopfung,  so  lässt  man  sie  entweder 
mit  Tamarindenmus  bereiten ,  oder  versetzt  sie  mit  Milchzucker  (Traibe),  oder  ver- 
ordnet abführende  Mineralwässer  dabei;  wo  sie  im  Gegentheil  heftige  Diarrhoe  her- 
vorruft, da  giebt  man  aromatische  Wässer  (Aq.  Cinnamomi),  styptische  Substanzen 
(namentlich  Alaun),  bittere  Extracte  (Extr.  Cascarillae)  und  ähnliche  Substanzen  als 
Corrigens  dieser  Wirkung.  —  Sehr  häufig  verbindet  man  den  methodischen  Gebrauch 
der  Molken  mit  dem  der  Mineralbrunnen  und  der  Kräutersäfte,  wobei  önlwed^r  die 


592  Serum  Lactis  aoidam. 


Mischung  jedes  Wal  vor  dem  Gebrauche  geschieht,  oder  —  was  Selten  —  bewJe 
Flüssigkeiten  alterairend  getrunken  werden.] 

Aeusserlich:  werden  Molken  zu  Kly stieren  verordnet  [sehr  selten] 
und  zwar  in  geringer  Quantität,  ferner  zu  Bädern  [rein  oder  mit  Wasser 
oder  Soele  u.  s.  w.  gemischt;  eine  Applicationsweise ,  die  in  der  Regel  wegen  ihrer 
Kostspieligkeit  nur  wenigen  zugänglich  ist].  Auch  Gurgelwässer  aus  Molke 
werden  zuweilen  bei  chronischen  Entzündungszustärideh  des  Schlundes  ver- 
ordnet; bei  manchen  Krank heit<^zuständen  der  Nasenschleimhaut  will  man 
vom  Aufschnupfen  der  Molke  Vortheil  gesehen  haben. 

SeraiN  Laetis  aeidHIN.  Saure  Molken.  [Dargi»teUt  aus  l  Tfi:  Tar- 
tarus und  100  Th.  Milch;  sind  schwach  trübe,  mild  säuerlich  schmeckend*  — 
1  Pfund  70  Pf.] 

Innerlich:  wie  die  vorigen. 

Serim  Laetis  aliMiMtam«    Alaunmolken.    [100  Th.  Milch  mit 

1  Th.  Alaunpulrer  gekocht  und  filtrirt,  oder  bequemer  durch  Trochisci  seripari  alu- 
minati  dargestellt;  eine  Pastille  auf  V4  Liter  Milch.  —  500,0  70  Pf.] 

Innerlich:  meist  in  halb  so  grosser  Dosis  wie  die  gewShiilichen 
Molken. 

Aeusserlich:  zu  Injectionen,  zum  Aufschnupfen  durch  die 
Nase  [bei  relaxirten  Zuständen  der  Schleimhaut]. 

SerniN  Laetis  Martiatam«  Eisenmolken.  [Am  sichersten  durch 
Bereitnng  mit  Trochisci  seripari  martiati  (s.  diese).] 

Innerlich:  wie  Serum  Lactis  aluminatum  [in  den  frühesten  Stadien  der 
Phthisis,  namentlich  in  Verbindung  mit  anämischen  Zuständen]. 

Serum  Laetis  tamariHdiiatiUi«    Tamarinden-Molken.    [iTh. 

Pulpa  Tamarind.  auf  25  kochende  Milch,  colirt  und  fHtrirt,  oder  durch  Troohisoi 
seripari  tamarindinati  —  1  Pastille  auf  V4  Liter  Milch  —  dargestellt.  —  Diese  Molke 
soll  immer  sauer  sein,  wonach  auch  die  obigen  Verhältnisse  gewählt  sind.  —  500,0 
85  Pf.] 

Innerlich:  becherweise,  wie  Serum  Lactis. 

Aeusserlich:  zu  Klystieren. 

Siliqna  dnleis  s.  Fructus  Ceratoniae. 

Siliqna  hirsnta«  Cowhage.  [Schoten  von  Dolichos  pruriens.  —  Dies^ben 
sind  mit  borstigen  Haaren  besetzt:  Stizolobium,  welche  innerlich  in  Form  von  Lat- 
wergen früher  als  Mittel  gegen  Spulwürmer,  äusserllch  in  Salben  als  Hautreb- 
mittel (Unguentum  urens  von  BUiIb:  1  auf  6  Fett)  verwendet  wurden.] 

SiMapisMES*  Senfteig.  [Mischung  von  Sem.  Sinapis  pulv.  und  Wasser 
zu  gleichen  Theilen.  —  Soll  stets  nur  für  die  Dispensation  bereitet  werden,  indem  ein 
längeres  Vorräthighalten  wegen  der  Flüchtigkeit  des  Senföls  nicht  anzurathen.] 

Nur  äusserlich:  zur  Bereitung  der  Senfpflaster. 

Solaaimm*  Solanin.  [KrystalHsirbares  Alkaloid  von  kratzendem  Ge- 
schmack und  ziemlich  stark  narkotischer  Einwirkung,  welches  hauptsächlich  aus  den 
Keimen  von  Solanum  tuberosum  und  den  Beeren  von  Solanum  nigrum  und  Dulcamara, 
sowie  auch  aus  den  Stipitos  Dulcamarae  gewonnen  wird.  —  Heim  Erwärmen  mit  ver- 
dünnter Schwefel-,  Salz-  oder  Oxalsäure  spaltet  sich  das  Solanin  in  Glykose  und  So- 
lanidin,  welches  bei  weiterer  Einwirkung  der  Säure  wiederum  in  %wt\  anderd  Alka-^ 
loide,  Solacinin  und  modificirtes  Solanidin  zerfällt.    Nach  Th.  iMfMaiH's  und 

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Spccies  ad  Calaplasma. 


BaliuiHya^s  Versuchen  an  Thieren  wirkt  das  Solan  in  lähmend  auf  die  Nervencentra, 
es  setzt,  ohne  Hypnose  za  erregen,  die  Sensibilität  herab  nnd  macht  die  Zahl  der 
Herzschläge  und  der  Athmung,  sowie  die  Körpertemperatur  sinken.  Aehnlich  auf  die 
Respiration  und  Circulation,  jedoch  schwächer,  wirkt  Solanidin :  TL  iHseiulHil  und 
BalnaBya.  —  0,1  etwa  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,01-0,03  2-3  Mal  täglich  [FrMHillcr  reichte,  des 
Versuchs  halber,  Solanin  in  der  Dosis  von  0,05-0,25;  hypnotische  Wirkung  trat  hier- 
nach nicht  ein.  Sonst  ist  das  Miltel  in  der  Therapie  bisher  noch  nicht  vorwerthet. 
Als  Dilatativum  iridis  wirkt  das  Solanin  nicht]. 

Solntio  AmmOMÜ  arseMlcici  Bietti.  [l  Th.  Ammonhim  arsenicicum 
in  480  Wasser  gelöst.] 

Innerlich:  zu  0,5-0,75  [10-15  Tropfen]  2-3  Mal  täglich  [von  Biett 
statt  der  Ftwier'schen  Solution  gegen  Hautkrankheiten  angewendet,  von  anderen  er- 
folglos befunden.  Der  Erfolg  dieses  Präparates  durfte  auch  wegen  der  hohen  Zersetz- 
lichkeit  des  arseniksauren  Ammoniaks  sehr  unzweckmässig  sein,  da  man  nie  des  eigent- 
lichen Arzneigehaltes  der  verordneten  Mischung  sicher  ist]. 

Sohtio  arseMiealis  Fowleri  s.  Liq.  Kalii  arsenicosi. 

Solstio  CarMlS.  Fleischlösung.  [Nach  J.  R^senthal  und  Leabe  lässt 
sich  Fleisch  durch  folgende  Methode  in  eine  dem  Pepton  nahestehende  Eiweissfliissig- 
keit,  wie  sie  sonst  erst  durch  die  Einwirkung  des  Magensaftes  auf  die  genossenen 
Eiweissstoffe  erzeugt  wird,  verwandeln.  1000  Gr.  von  Fett  und  Knochen  ganz  freien 
Rindfleisches  werden  fein  zerhackt,  in  einen  Thon-  oder  Porzellantopf  gebracht  und 
mit  1000  Gr.  Wasser  und  20,0  Acid.  hydrochlor.  pur.  angesetzt.  Das  Porzellan gefass 
wird  hierauf  in  einen  Papin'schen  Topf  gestellt,  mit  einem  fest  schliessendem  Deckel 
zugedeckt  nnd  zunächst  10-15  Stunden  gekocht  (während  der  ersten  Stunden  unter 
zeitweiligem  Umrühren).  Nach  genannter  Zeit  nimmt  man  die  Masse  aus  dem  Topf 
und  zerreibt  sie  im  Mörser,  bis  die  Masse  emnlsionsaHig  aussieht.  Hierauf  wird  sie 
noch  15-20  Stunden  lang  gekocht,  ohne  dass  der  Deckel  des  Papia'schen  Topfes  ge- 
lüftet wird,  dann  wie  eine  Saturation  bis  fast  zur  Neutralisation  mit  Natr.  carb.  pur. 
versetzt  und  endlich  bis  zur  Breiconsistenz  eingedampft,  in  4  Portionen  (a  250  Fleisch 
abgetheilt  und  in  Büchsen  verabreicht.]  Diese  Fleischlösung  bildet  eine  Emul- 
sion, welche  ohne  des  verdauenden  Magensaftes  zu  bedürfen,  sofort  ro- 
sorbirt  werden  kann.  Sie  empfiehlt  sich  deshalb  nach  Lenbe  und  J.  R^sea- 
tlial  bei  den  verschiedensten  acuten  und  chronischen  Magenerkrankun- 
gen, bei  denen  die  Secretion  von  Pepsin  und  die  Bereitung  eines  normalen 
Magensaftes  gestört  ist,  als  das  vorzüglichste  Ernährungsmittel.  Das 
Mittel  lässt  sich  auch  in  trockener  Form  darstellen  und  als  Pulver  verab- 
reichen. 

SparteiMUlN    snlfsricHIN.     Schwefelsaures    Spartein.     [Das  Älkaloid 
von  Sarothamnus  Scoparius,  Ktek.    Diuretisch  wirkend.     1,0  180  Pf.] 
Innerlich:  noch  nicht  genügend  geprüft. 

♦Specics.  Theegemische.  Die  zur  Bereitung  von  Species  zu 
verwendenden  Substanzen  müssen  durch  Schneiden,  Raspeln  oder  Stossen 
möglichst  gleicliförmig  zerkleinert  werden.  Das  beim  Zerkleinern  ent- 
stehende feine  Pulver  ist  zu  entfernen. 

Speeies  ad  CataplasMa  s.  Species  emoUientes.   [Die  Species  ad  Cata- 

plasma  f  li.  hII.  bestehen  aus  Semen  Lini  und  Furfur  Triiici  ana.  —  10,0  etwa  4  Pf.] 

Ewald  und  Simon,  Ar/noiverordnungslelire.    10.  Aufl.  Digitizecftl^  VjjOOQI^ 


594  Species  ad  Encma. 


Speeies  ad  KMMa  s.  pro  Clysmate.  Clyster-herbs.  [Fol.  Allh.  4, 
Flor.  Cbamom.  2.  Sem.  Lini  1.] 

Zu  einem  Klystier  das  Infusum  von  5,0-15,0  auf  100,0, 
Speeies  ad  EmtmtL  eiNollieis  Kaempf  i«    [Rad.  Aitb.  4,  Fol.  Maivae, 

Herb.  Yerbasci,  Flor.  Cbamom.  ana  3,  Sem.  Foeni  Graeci  1.] 

Species  ad  RtteiNa  Tiseerale  Kaeinpf  i.    [Rad.  Taraxaci,  Rad.  Vaier., 

Rad.  Graminis,  Herb.  Taraxaci,  Herb.  Marrubii  alb.,  Flor.  Cbamom.  ana.] 

Species  ad  ForneMtini«     [Strobin  Lupuli,  Flor.  Chamom.,  Lavand.,  Fol. 

Rosmarini,  Herb.  Serpyll.  ana.] 

Aeusserlich:  im  Infusum  von  5,0-15,0  auf  100,0,  zu  Fomen- 

tationen. 

Species  ad  GargarisMa«  [Fol.  Altb.,  Flor.  Sambuci,  Flor.  Malvae  vulgär, 
ana.  —  100,0  80  Pf.] 

Infusum  von  5,0-15,0  auf  100,0  zum  Gurgelwasser. 

Species  ad  Gargarisma  adstriageas«    [Rad.  Bistortae,  Rad.  Tormen- 

till.,  Cort.  Fruct.  Granat,  ana.] 

Species  ad  lafasniN  pectorale  s.  Spec.  pectorales. 

Species  ad  InfEsaiN  pectorale  Richten.  Riekur'scher  (Haller- 
scher)  Brust-  und  Blutreinigungsthee.  [Lign.  Sassafras  12,  Herb.  Ba- 
silici,  Herb.  Betonic,  Herb.  Hyssopi,  Herb.  Veronic,  Fol.  Meliss.  ana  8,  Rad.  Cbinae, 
Rad.  Liquir.,  Rad.  Polypod.  ana  6,  Cort.  Fruct.  Citri  4,  Cort.  Cass.  ligneae  2,  Fruct. 
Anisi  vulg.,  Fruct.  Foenic.  ana  ].] 

Species  ad  loagam  TitaiN«  [Alocs  so,  Holet.  Laricis,  Rad.  Rhei,  Rbiz. 
Zedoar.,  Rad.  Gentianae,  Rbiz.  Galangae,  Myrrbae,  Electuar.  tberiac.  ana  8,  Croci  6.] 

Innerlich:  in  Maceration  mit  Branntwein  [1  Theelöffel  auf  V4  Liter]. 

Species  ad  snffendviN  s.  pro  fiimo.  Pulvis  fümalis.  Räucher- 
pulver. Räucherspecies.  [Oliban.,  Res.  Benzoe,  Succin.  ana  3,  Flor.  Lavandnl.  1.] 

Species  ad  Saff eadam  Pk.  hH.     [Succin.  und  Oliban.  ana.] 

Species  Althaeae  Ph.  Aastr.  [Fol.  Alth.  20,  Rad.  Alth.  10,0,  Rad.  Liquir. 
5,  Flor.  Malv.  vulg.  2.] 

Species  aaiaricaates  Ph.  Aistr.  [Herb.  Absintb.,  Centaur.,  Cort.  Aurant. 
ana  8,  Fol.  Trifol.  fibr.,  Rbiz.  Calaini  aromatici,  Rad.  Gent,  ana  4,  Cort.  Cinnam.  1.] 

*Species  aromaticae«  Loco  Specierum  pro  Cucupha.  Gewürz- 
hafte  Kräuter.  [Fol.  Menth,  pip.,  Herb.  Serpylli,  Herba  Thymi,  Flor.  Lavand. 
ana  2,  Caryopbyll.,  Cubebar.  ana  L  —  100,0  100  Pf.  —  Die  Species  aromaticae  der 
f  li.  flenn,  ed.  I.  bestanden  ans  Fol.  Menth,  pip.,  Fol.  Rosmarini,  Herb.  Serpylli,  Herb. 
Majoranae,  Flor.  Lavandulae  ana  2,  Caryopbyll.,  Cubeb.  ana  1,  die  der  Pk.  AhsIt. 
bestehen  aus  Herb.  Origani,  Fol.  Salviae,  Menth,  crisp.,  Flor.  Lavand.  ana,  concisa 
misce.  —  Species  aromaticae  pro  cataplasmate  Ph.  Aistr.  enthalten  dieselben 
Kräuter  mit  der  Vorschrift:  redige  in  pulverem  grossum.] 

Innerlich:  [selten]  im  Aufguss  10,0-20,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  trockenen  Umschlägen  und  Kräuterkissen, 
im  Infusum  [5,0-15.0  auf  100,0]  zu  Bähungen,  Umschlägen;  in  spirituöser 
oder  weiniger  Maceration,  zu  Bädern  [V3-I  Pfund  pro  balneo]. 

Species  becUcae  s.  pectorales  P«nü.  mag.  in  ms.  ptip.  [Rad.  Althaeae, 
Fol.  Farfarae  ana  4,  Rad,  Liquir.  2.  Fruct.  Anisi  vulg.  cont.  1  ] 

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Species  Lignorum.  595 


Species  dinretieae  des  früheren  fki.  meil.  lanib.  [Rad.  Ononidis, 
Summitat.  Genist.  ana  16,  Fruct.  Juniperi  8,  Sem.  Petroselini,  Fruct.  Anisi  ana  3.] 

Species  dinretieae  F«rM.  nag.  in  ms.  paip.  [Rad.  Levist..  Ononid.  spin., 
Liquir..  Flor.  Stoechad.  citr.,  Pmot.  Janip.  ana.] 

^Species  emoUieMtes«  Species  ad  Cataplasma.  Farine  ^rooUiente. 
Erweichende  Kräuter.  [Fol.  Malvae,  Fol.  Althaeae,  Herb.  Meliloti,  Sem. 
Lini,  Flor.  Chamomillae  vulg;.  ana  partes  aequales,  zum  gröblichen  Pulver  gemischt. 

—  100,0  50  Pf.  —  Die  f  li.  Aistr.  bezeichnet  diese  Species,  wenn  die  zu  ihr  gehöri- 
gen Krauter  nur  zerschnitten  sind,  als  Species  emollientes,  sobald  die  Mischung 
dagegen  grob  gepulvert  ist,  als  Species  emollientes  pro  cataplasmate.] 

Aeusserlich:  mit  heisser  Milch  oder  Wasser  zum  Kataplasma 
angerührt. 

Species  febrifilgae*  Fieberthee.  [Unter  diesem  Namen  wird  in  eini- 
gen Berliner  Ofßcinen  folgende  von  WelgerslieiM  angegebene  Mischung  geführt: 
Herb.  Trifol.  fibr.  6,  Herb.  Absinth.  3,  Cort.  Salicis,  Rad.  Liqnir.  ana  2,  Fruct,  Anisi 
stellat.  1.] 

Innerlich:  2-3  EsslöfiFel  mit  V4  Liter  Wasser  gekocht,  täglich  zu 
verbrauchen  [in  der  Apyrexie  oder  in  der  Reconvalescenz  nach  Wechselfieber]. 

Speeies  Hierae  pierae  s.  Aloe. 

'^Species  laxaMtes«  Species  laxantes  St.  Germain.  St.  Germain- 
Thee.  Abführender  Thee.  [Fol.  Sennae  16,  Flor.  Sambuci  10,  Fruct.  Foeni- 
cul.,  Anis,  ana  5,  Tart.  dep.  4.  —  10,0  15  Pf.  —  Die  f  li.  Aistr.  giebt  folgende  Vor- 
schrift: Fol.  Sennae  sine  resina  7,  Flor.  Tiliae  4,  Fruct.  Foenicul.  2,  Tart.  dep.  1.  — 
10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  als  beliebtes  Abführmittel  [1  Theelöffel  mit  1  Tasse  Wasser 
infundirt.] 

*  Speeies  Li^orniN«  Species  ad  Decoctum  Lignorum.  Especes 
sudorifiques.  Holzthee.  [Ligni  Guajac.  rasp.  5,  Rad.  Ononidis3,  Rad.  Liquir. 
mund.,  Ligni  Sassafras  ana  1.  —  100,0  45  Pf.  —  Die  Spec.  lignor.  der  früheren  Aus- 
gabe der  Ph.  Aistr.  enthielten  statt  der  Rad.  Ononidis:  Rad.  Sarsaparill.,  Lign.  San- 
talinum  und  Lign.  Juniperi.  Auch  die  in  Frankreich  gebräuchlichen  Especes  sudo- 
rifiques enthalten  Rad.  Sarsaparill.  —  Die  Species  ad  Decoctum  Lignorum 
Pk.  Hill,  bestehen  aus  Lign.  Guajac.  rasp.,  Rhiz.  Graminis  ana  4,  Rad.  Liquir.  1. 

—  10,0  etwa  5  Pf.  —  Die  Spec.  ad  Decoctum  Lignorum  Pk.  paip.  aus  Rad.  Bardan., 
Caric.  aren.,  Lapathi  acnti,  Saponar.,  Liquir.,  Lign.  Guajac.,  Sassafr.,  Stipit.Dulcam., 
Fruct.  Foenic.  ana.  —  10,0  etwa  5  Pf.  —  Die  Species  Lignorum  Pli.  lelf.  be- 
stehen aus  Ligni  Gnajaci  10,  Ligni  Juniperi  20,  Lign.  Santal.,  Lign.  Sassafras,  ana 
10,  Fruct  Anisi  et  Foeniculi  ana  1,  Rad.  Liquir.  8.] 

Innerlich:  zu  25,0-60,0  pro  die  in  Abkochung  zu  verbrauchen 
[2  EsslöfTel  mit  6  Tassen  auf  4  Tassen  einzukochen.  —  Meist  setzt  man  diesen  Spe- 
cies, die  an  und  für  sich  nicht  abführen,  noch  Fol.  Sennae  hinzu]. 

1907.  Bf 

Spec.  ad  Dec.  Lignor.  100,0 
Fol.  Senn.  conc.  15,0 
Fruct.  Cardam.  min.  2,0. 
M.  f.  species.    D.  S.  2  EsslöfFel  voll  mit  einem  Liter  Wasser  auf  */4  Liter 
einzukochen,  davon  die  Hälfte  des  Morgens  warm,  die  andere  Hälfte 
kalt  im  Laufe  des  Tages  zu  trinken. 

38* 

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596  Species  narcoticae. 


Species  larcotieae  des  früheren  C«il.  neil.  lank.  [Herb.  Bellad.,  Herb. 
Conii,  Herb.  Hjoscyam.,  Flor,  Chamom.  gross,  mod.  puk.  ana.] 

Species  lerruiae  F^m.  mag.  in  m.  paip.  [Fol.  Menth,  piper.,  Rad.  Ya- 
lerianae  ana.] 

*Specie8  pectorales«  Species  ad  infusum  pectorale.  Pectoral-tea. 
Especes  böchiques.  Brustthee.  [Rad.  Alth.  8,  Rad.  Liquir.  mund.  3,  Rhiz. 
Irid.  florent.  1,  Fol.  Farfar.  4,  Flor.  Verbasci,  Fruct.  Anisi  stellati  ana  2.  —  100,0 
80  Pf.  —  Die  Species  ad  Infusaro  pectorale  Pli.  mü.  bestehen  ans  Bad.  Alth., 
Fol.  Farf.  ana  4,  Rad.  Liquir.  2,  Fmct.  Anisi  vulg.  1.  —  Species  pectorales 
Ph.  panp.:  Flor.  Verbasci,  Sambuci,  Fol.  Farfar.,  Rad.  Liqnir.,  Alth.  ana  4,  Rhiz. 
Irid.  flor.,  Fmct.  Foenic.  ana  3.  — Species  pectorales  Ph.  fiali.^  Species  bechicae, 
Species  quatuor.  florum!  Flor.  Rhoead.,  Malv.,  Stoecbad.,  Farfar.  ana.  Non  concisa 
misceantur.  —  Vergl.  ferner  Spec.  ad  Infos,  pectorale  demnlcens,  resohens  und 
Richteri  S.  594.] 

Innerlich:  im  Aufguss,  1  Esslöffel  zu  1-2  Tassen. 

Species  pectorales  cum  Frnctibns«  Species  ad  Infusum  pecto- 
rale c.  Fructibus  s.  Viennonses.  Species  pectorales  Ph.  Aislrj  Brustthee 
mit  Früchten.  [Species  pectorales  16,  Fruct.  Geraten.  6,  Hordei  excorticat.  4, 
Caricae  3.  —  100,0  70  Pf.  —  Die  Vorschrift  der  Pli.  Aistr.  enthält :  Fol.  Althaeae, 
Rad.  Liquirit.,  Alth.,  Ilordei  perlat.,  Siliq.  dulc,  Caricae  ana  10,  Flor.  Verbasci, 
Flor.  Malvae,  Flor.  Papav.,  Rhoead.,  Semen  Anisi  stell,  ana  1.] 

Innerlich:  wie  Species  pectorales. 

Species  pro  balneo  der  früheren  Ph.  laaa.  Badekräuter.  [Flor. 
Chamom.,  Lavand.,  Fol.  Menth,  crisp..  Herb.  Rosmar.,  Serpylli,  Rad.  Calami  ana.] 

Zu  Bädern  [V3-I  Pfund  zum  Vollbade]. 

Species  pro  Thea  HelTCtica  Ph.  «all.  Th6  suisse.  Schweizer 
Thee.  Faltrank.  [Herb.  Absinth.,  Betonic,  Teuer.,  Hyssop.,  Heder.  terrestr., 
Millefol,  Origan.,  Vincae,  Rosmarini  u.  s.  w.] 

Ein  schwach  aromatischer,  schleimiger  Thee. 

Species  resolreMtes«    Zertheilende  Species.    [Fol.  Meiiss.,  Herb. 

Origan.  Yulg.  ana  3,  Flor.  Chamomill.  vulg.,  Flor.  Lavandul,  Flor.  Sambuci  ana  1. 
—  10,0  etwa  10  Pf.  —  Die  Species  aromaticae  Ph.  AMtr.  (s.  oben)  werden  von 
dieser  gleichfalls  als  Species  resolventes  bezeichnet.  —  Die  Species  resolventes 
Ph.  mH.  bestehen  aus  Herb.  Absinth.,  Fol.  Menth,  crisp.  ana  2,  Flor.  Sambuci,  Flor. 
Chamom.  ana  1.  — •  100,0  etwa  80  Pf.  —  Die  Species  rosolventes  fk.  paap.  aus 
Rad.  Taraxaci,  Rad.  Saponariae,  Rad.  Graminis,  Rad.  Rubiae  tinctor.,  Herb.  Fumariae 
und  Summitates  Millefolil  ana.] 

Aeusserlich:  zu  trocknen  und  [im  Infusum]  feuchten  Umschlägen. 

Spiritss,  Spiritus  Vini.  Alcohol.  Alcohol  Vini.  Weingeist.  Unter 
dem  generellen  Namen  Weingeist  bezeichnet  man  sowohl  den  jetzt  im 
Handel  vorkommenden  Spiritus  Solani  tuberosi  [Kartoffelspiritos],  wie 
den  Spiritus  Frumenti  [Getreidespiritus,  Kornspiritus*)],  am  seltensten 
einen  wirklichen  Spiritus  Vini,  d.  h.  aus  Wein  bereiteten  Spiritus. 
[Der  in  Rede  stehende  KartofTelspiritus  enthält  immer  das  übelriechende  Fuselöl  der 

•)  Nicht  zu  verwechseln  mit  dem  früher  als  Spiritus  Frumenti  officinellen 
Präparate,  welches  aus  Spir.  dilut.  und  Wasser  ana  gemischt  wurde.  Dieses  Prä- 
parat (Kombranntwein)  wird  noch  jetzt,  wo  Spiritus  Frumenti  verordnet  wird, 
vom  Apotheker  angewendet  und  ex  tempore  gemischt  (100,0  etwa  20  Pf.) 


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Spiritus  absolutus.  597 


Kartoflfeln,  während  der  Getreidespirilus  durch  seinen  Gehalt  an  Getreiderusolöl 
wenigstens  nicht  unangenehm,  der  Spiritus  Vini  Gallici  (Sprit,  Weingeist,  Franz- 
branntwein. —  100,0  35  Pf.)  hingegen  gerade  durch  das  Weinfuselöl  (Oenanthäther) 
in  hohem  Grade  angenehm  riecht.  Diese  letztere  Eigenschaft,  auf  gleicher  Bedingung 
beruhend, ist  auch  dem  Spiritus  Oryzae  (Arrac),  dem  Spiritus  Sacchari  (Rum), 
dem  Spiritus  Cydoniorum  (Cognac)  eigen.] 

Officinell  sind  nach  der  fh.  fierw.  nur  die  folgenden  beiden  Sorten: 

*SpiritH8«  Spiritus  Vini  rectificatissimus.  Spiritus  (Vini)  concen- 
tratus  Pli.  Anstr.  Alcohol  Vini.  Weingeist.  Höchst  rectificirter  Wein- 
geist. [Spec.  Gew.  0,830-0,834.  —  Einem  Gehalt  von  91,2-90,0  Volumprocenten  oder 
87,2-85,6  Gewichtsprocenten  Alkohol  entsprechend.  —  Frei  von  Fuselöl.  —  100,0 
35  Pf.] 

'*'Spirita8  dilntns«  Spiritus  Vini  rectificatus.  Spiritus  Vini  dilutus 
Pli.  Ai8tr.  Verdünnter  Weingeist.  Verdünnter  Spiritus.  [7  Th.  Spiritus 
mit  3  Th.  Aq.  dest.  gemischt.  —  Spec.  Gew.  0,892-0,896.  —  Gehalt  an  Alkohol  67,5 
bis  69,1  Volamprocente  oder  59,8-61,5  Gewichtsprocente.  —  100,0  30  Pf.] 

Nicht  officiell  sind: 

Spiritus  alcoholisatus  s.  Spiritus  Vini  alcoholisatus.  Alkoholi- 
sirter  Weingeist  [4  Spiritus  \^erclen  mit  1  Kali  causticum  siecum  24  Stunden 
in  einem  verschlossenen  Gefässe  stehen  gelassen  und  dann  rectificirt.  —  Spec.  Gew. 
0,810-0,813.  —  Gehalt  an  Alkohol  circa  95  pCt.] 

SpiritSS  absolutus.  Alcohol  absolutus.  [Zur  Bereitung  des  absoluten 
Alkohols  wird  der  Spiritus  über  noch  stärker  hygroskopischen  Körpern ,  namentlich 
Chlorcalcium  oder  frisch  gebranntem  Kalk,  rectificirt.  —  10,0  5  Pf.] 

Innerlich  kommen  von  den  eben  angeführten  verschiedenen  Wein- 
geistsorten Spir.  dilut.  oder  die  ihm  an  Alkoholgehalt  ziemlich  gleich- 
stehenden Rum,  Cognac,  Franzbranntwein,  Arrac  zur  Anwendung,  und 
zwar  in  der  Dosis  von  V2-2  Theelöffel  mehrmals  täglich,  pur,  auf  Zucker 
oder  mit  Wasser  verdünnt.  [Alkohol  in  Form  von  Brandy  (Cognac)  oder  sehr 
alkoholreicher  sog.  schwerer  Weine,  wie  Malaga,  Port,  Xeros,  Chios  u.  s.  f.  event. 
noch  mit  Spiritus  versetzt,  wird  in  den  letzten  Jahren  viel  in  fieberhaften  Krankheiten 
angewandt  (Methode  von  T«ilil).  Auch  ist  der  Alkohol  sowohl  innerlich  als  local  gegen 
Diphtherie  gerühmt  aber  nicht  bewährt  gefunden  worden.  Die  neueren  physiologi- 
schen Untersuchungen  (Um,  ■•nvier)  lehren  übrigens,  dass  der  Alkohol  nicht,  wie 
man  gewöhnlich  annahm,  die  Temperatur  steigere,  sondern  sie  gerade  herabsetze.] 
Ausserdem  bedient  man  sich  des  Spiritus  dilutus  als  Lösungsmittel 
für  eine  Menge  arzneilicher  Substanzen,  namentlich  resinöser  Stoffe,  äthe- 
rischer Oele;  als  Menstruum  für  Alkaloide  uud  Metallsalze  ist  der  Spi- 
ritus zweckmässiger. 

Aeusserlich  wird  ebenfalls  vorzugsweise  der  Spiritus  dilutus  ge- 
braucht, und  zwar  als  Zusatz  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  Zahn- 
Tincturen,  Einspritzungen  [1  mit  3-5  und  mehr  Wasser  verdünnt.  — 
t.  B.  Wefcer  empfiehlt  Injectionen  von  reinem  Spiritus  ins  Ohr  bei  Otitis  externa, 
Ohrjucken  und  mangelhafter  Ohrschmalzsecretion],  Pinselungen  [namentlich  der 
Fauces  bei  Diphtheritis],  Augen  wässern  [5,0-25,0  auf  100,0  als  Augenbähungen; 
Spir.  Vini  Gallici  rein  oder  mit  Wasser  ana  verdünnt,  in  der  Hand  verrieben  und  die 
sich  entwickelnden  Spiritusdämpfe  in's  Auge  geleitet],  Waschungen  [Spir.  Vini 
Gallici  mit  abgeknistertem  Kochsalz  als  beliebtes  Volkmittel],  Einreibungen,  Um- 

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508  Spiritus  aethereus. 


schlagen  [Nehton  wendet  Umschläge  von  Spiritus  alcoholis.  als  Abortivmittel 
gegen  Furunkel  an.  —  IHankall-lall  lässt  Compressen  mit  Spiritus  in  verschiedenem 
Grade  verdünnt,  bei  Phthisis  pulmonutai  in  den  ersten  Stadien  längere  2^it  hindurch 
auf  der  Brust  tragen],  zu  Bädern  [2-4  Pfund  Spir.  dilut.  zum  Bade],  zu  Dampf- 
bädern [man  lässt  Spiritus  unter  dem  umhüllten  Sitze  des  Kranken  verbrennen, 
sei  jedoch  mit  dieser  sehr  gefährlichen  Procedur  äusserst  vorsichtig;  gerathener  ist 
es,  den  Spiritus  in  einer  Blechflasche,  mehrere  Fuss  vom  Kranken  entfernt,  zu  er- 
virärmen  und  die  Dämpfe  mittelst  einer  Kautschukröhre  an  den  betreffenden  Theil  zu 
leiten],  zu  Schnellmoxen  [Leinwand  oder  Löschpapier  mit  Spiritus  befeuchtet 
und  auf  der  reizenden  Stelle  abgebrannt];  endlich  auch  zu  parenchymatösen 
Injectionen  in  Strumen  empfohlen  (Sek walbe),  indess  zuweilen  gefahr- 
voll (BlUrttk). 

*Spiritl8  aethereis«  Spir.  Aetheris  Pk.  Aistr.  Spir.  sulfurato- 
aethereus.  Spir.  Vitrioli  dulcis.  Liquor  anodynus  mineralis  Hoffmanni. 
Ether  sulfuriquc  alcoolisö.  Aetherweingeist.  Schwefeläthergeist.  Hoff- 
mann's  Tropfen  Liquor.  [1  Aether,  3  Weingeist.  —  Spec.  Gew.  0  807-0,811. 
—  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  pure  in  Tropfen  [10-30 
Tropfen ,  auf  Zucker  getröpfelt  oder  in  Theo  oder  Zuckerwasser] ,  als  Zusatz  zu 
Tropfen,  Linctus,  Mixturen  [1,0-6,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Riechmittel  [bei  Ohnmächten,  heftigen  Anfällen  von 
Dyspnoe  u.  s.  w.  wie  Aether],  Einreibungen,  Eintröpfelungen  [zur  Er- 
zeugung künstlicher  Kälte,  Auftröpfelungen  in  die  Herzgrube  bei  Asphyxia  neonato- 
rum], Klystieren  [2,0-5,0  zum  Clysma,  in  einem  schleimigen  Vehiicel],  zu  sub- 
cutanen Injectionen  als  Excitans  bei  Typhus:  liber  [vergl.  oben  S.  83]. 

Spiritw  aethereus  eamplioratas  des  früheren  Mi.  mti.  Imk. 

[1  Campher  auf  Spir.  aether.] 

Spiritu  Aetheris  aeetiei«  Spir.  acetico-aethereus.  Liquor  ano- 
dynus vegetabilis  Westendorfii.  Essigäthel-geist.  [Aether  acet.  1, 
Spiritus  3.] 

Innerlich:  wie  Spiritus  aethereus. 

Spiritus  Aetheris  ehlorati.  Spir.  chlorato-aethereus.  Spir.  mu- 
riatico-aethereus.  Spir.  Salis  dulcis.  Chloräther.  Salzäthergeist.  Ver- 
sQsster  Salzgeist.  [Durch  Destillation  von  Salzsäure,  Alkohol  und  Braunstein  ge- 
wonnen und  über  Calcaria  usU  rectificirt.  —  Spec.  Gew.  0,838-0,842.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  wie  Spir.  aether.     [Oft  als  Zusatz  zu  diuretischen  Mixturen.] 

Aeusserlich:  zu  rinselsäften  und  Gurgelwässern  [bei  aphtösen 
und  anginösen  Affectionen  (3,0-10,0  auf  100,0)]. 

*Spiritu  Aetheris  nitrosi«  Spir.  nitroso- aethereus.  Spir.  Aeth. 
nitrici.  Spir.  nitrico- aethereus.  Spir.  Nitri  dulcis.  Esprit  de  Nitre 
dulcifiö.  Versüsster  Salpetergeist.  Salpeteräthergeist.  [Aus  12  Sal- 
petersäure und  48  Weingeist  destiliirt  und  über  Magn.  usta  rectificirt.  Klare,  farblose 
oder  gelbliche  Flüssigkeit,  von  angenehmem  ätherischem  Geruch,  süsslichem  brennen- 
den Geschmack,  völlig  flüchtig,  mit  Wasser  klar  mischbar.  —  Spec.  Gew.  0,840  bis 
0,850.  —  10,0  25  Pf.] 

Innerlich:  wie  der  vorige. 

Spiritu  AiMmtnii  eanstiei  Dzradii  s.  Liquor.  Ammon.  caust.  spirit. 

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Spiritus  camplioraius. 


500 


Spiritw  aiNmoMiate-aetliereMs  Clmici«   [Spir.  MontLae,  Serpyiu,  Uos- 

marini,  Lavandalae  sna  4,  Mixt,  oleoso-balsam.  1,  Liq.  AmmoD.  anis  2.] 
Aeusserlich:  zu  Einreibungen. 
Spiritus  ammoMiato-terebiitluMatas  CliBiei«  [Liq.  Ammon.  caust.  2, 

Ol.  Terebinth.  2,  Spir.  Menth.  9.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen. 

'«'Spiritus  Asgelieae  coMpositis«     Loeo  Spir.  theriacalis.    [liad. 

Angelio.  16,  Rad.  Valer.  und  Fruct.  Juniperi  4  mit  Spir.  75  und  Wasser  125  mace- 
rirt  und  dann  100  überdestillirt;  im  Destillat  Cnmpher  2  gelöst.  Klare,  farblose 
Flüssiglteit.    Spec.  Gew.  0,89-0,90.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  0,5-2,0,  als  Zusatz  zu  excitirenden  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Mundwässern,  Einreibungen,  als  Zusatz  zu 
Bädern. 

Spiritus  aroMaticns  s.  Spir.  Melissae  compositus. 

Spiritus  Calaiui.  Calmus-Spiritus.  [Von  1  llhiz.  Calam'i  mit  Spir. 
und  Wasser  ana  3  auf  4  abdestillirt.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  1,5-3,0  [30-60  Tropfen]. 

Aeusserlich:  vorzugsweise  als  Zusatz  zu  Bädern  [60,0-120,0  auf 
ein  Bad]. 

^Spiritus  eaiuplioratus«  Alcool  camphrc.  Campherspiritus. 
[1  Campher  in  7  Spir.,  2  Wasser  zugefügt  und  filtrirt.  Klare,  farblose  Flüssigkeit 
von  starkem  Geruch  und  Geschmack  nach  Campher  und  Weingeist.  Spec.  Gew.  0,885 
bis  0,889.  —  100,0  40  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  am  besten  pur  in  Tropfen 
[zu  10-30  Tropfen],  seltener  in  Mixturen  [mit  Syrup  oder  Macilag.  Gummi  Arab. 
Yerdünnnungen  mit  Wasser  (wie  z.  B.  in  I^  2140  sind  unzulässig,  da  sie  den  Cam- 
pher ausscheiden.] 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  zuln- 
jectionen  [5,0-15,0  auf  100,0,  wobei  aber  immer  zu  beachten,  dass  durch  die 
Dilution  der  Campher  niedergeschlagen  wird  und  das  Medicament  nur  umgeschüttelt 
angewendet  werden  darf],  als  Ohr&iittel  [Campher-Spiritus  auf  Baumwolle  ge- 
tröpfelt und  in's  Ohr  gebracht;  Campher  in  Substanz  und  Ol.  Camphor.  werden 
häufiger  zu  diesem  Zwecke  angewandt],  als  Verbandmittel  [bei  Geschwüren], 
zu  Waschungen  und  Einreibungen  [pur  oder  mit  anderem  aromatischen 
Spiritus  vermischt  —  bei  asthenischen  Entzündungen,  Frostbeulen,  Kupferflecken  im 
Gesicht,  bei  rheumatischen  Neuralgien,  Lähmungen  u.  s.  w.],  als  Augenmittel 
[Bähungen  und  Waschungen  mit  einer  Dilution  von  1,0-2,0  auf  25,0]. 


1908.  ^ 

Spir.  camphor.  10,0 
S}T.  Zingib.  50,0 

MDS    Stdl.  1  Theelöffel. 


1909. 


Decoct.  Sem.  Lini  180,0 

cui  adde 
Spir.  camphor.  12,0 
Sacch.  alb.  8,0 


Gummi  Arab.  2,0. 
D.  S.   2  stdl.  1  Esslöffel.     [Bei  schmerz- 
haften Tripper-Ercctionen.] 

Fr.  J.  Behrend. 


1910.  IV 

Spir.  camphor.  50,0 
in  qua  solve 

Acidi  tannici  5,0. 
S.    Zum  Einreiben  bei  Frostbeulen. 


DigiHel908-1910. 


r.oo 


Spiritus  cnmphorato^rocatus. 


1911.  Bf 

Spir.  camphor.  60,0 
Liq.  AmmoD.  caust 
Liq.  Ammon.  carbon.  pyro-oleosi 

ana  15,0 
Ol.  Janip.  e  Ligno 
Ol.  Succini  ana  4,0. 
Zur  Einreibung. 
Spiritus  antiparalyticus 
Fh.  Dan. 


MDS. 


1912. 


^ 


MDS. 


Spir.  camphor. 

Spir.  Joniper.  ana  30,0 

Acct.  ScilL  15,0. 

Laawarm  mittebt  Comprcssen  zu 
appliciren.  [Bei  Cephalhaematoma  neo- 
natorum.] 


1913.  Bf 

Spir.  campbor.  10,0 
Sulf.  praecip.  15,0 
Aq.  Calcar.   100,0. 
MDS.    Umgescbuttelt  als  Waschvasser. 
[Bei  sogenannter  Rupfemase.] 

1914.  Bf 

Spir.  camphor. 
Tinct.  Mvrrb.  ana  15,0 
Bals.  Peruv.  5,0. 
MDS.  Auf  die  wunden  HantstelJen  aufzo- 
streichen.    [Bei  Decubitus.] 


10,0 


Becker. 


1915.  i^ 

Spir.  campbor.  50,0 
Liq.  Amon.  caust.  spir. 
Ol.  Lign.  Junip.  3,0. 

MDS.  Zum  Einreiben.     [Bei  Lähmungen.] 

SpiritW  CMipIlOrtte-CrtCatMS«  [l  Tinct.  Croci  mit  12  Spir.  camph. 
—  Das  Präparat  des  früheren  fod.  med.  Iimk  schrieb  Yor:  10  Tropfen  Tinct.  Croci 
auf  30,0  Spir.  Camphor.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [bei  Kolik;  als  Frostjnitt«l]. 

SpiritlS  Carri  Pk.  Aastr.     [Wie  Spiritus  Anisi.] 

*8piritH8  €#ellletriae«  Alcolat  de  Cochlearia.  Löffelkraut- 
spiritus. [8  Ilerb.  Cochleariae  mit  Spir.  und  Wasser  ana  3  übergössen  and  4 
abdestillirt.  Farblose,  klare  Flüssigkeit  ?on  eigenthümlichem  Gerüche  und  brennend 
scharfem  Geschmacke,    Spec.  Gew.  0,908-0,918.  —  100,0  80  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  2,0-4,0  mehrmals  taglich. 

Aeusserlich:  zu  Zahnfleisch-Tincturen,  rein  oder  in  Ver- 
dünnung mit  Wasser  [oder  vermischt  mit  balsamischen,  harzigen,  aromatischen 
Substanzen],  als  Zusatz  zu  [antiscorbutischcn]  Mund-  und  Gurgelwässern. 


191C.  I^ 

Spir.  Cochleariae  25,0 
Ol.  Menth,  pip   0,1 
Tinct.  Myrrh.  5,0. 

MDS.    Zahnfleisch-Tinctur. 


1917.  IV 

Spir.  Cochleariae  50,0 

Infus.  Fol.  Salviae  (e  25,0)  200,0. 
D.  S.   Gurgelwasser. 


SpiritlS  COf  nil6H8*  [Liq.  Ammon.  caust.  48,  Spir.  Lavandul.  und  Rosmar. 
ana  72,  Aerug.  pulv.  1.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Umschlägen  und  Waschungen  [bei  asthenischen 
Entzündungen,  Paralysen  —  selten  in  Gebrauch], 

Spiritu  CoMÜ«  Schierlingsspiritus.  [4  zerschnittenes,  frisches, 
blühendes  Schierlingskraut  mit  Spir.  und  Wasser  ana  3  Übergossen  und  4  abdestillirt. 
—  10,0  etwa  10  Pf.l 

Nur  äusserlich:  zu  Umschlägen  und  Waschungen  [als  örtliches 
Sedatifuml. 

'*'SpiritH8  dilstHS«  Spiritus  vini  rectificatus.  Verdünnter  Wein- 
geist. Eine  Mischung  aus  7  Thl.  Weingeist  und  3  Thl.  Wasser,  Spee. 
Gew.  0,892-0,896.     [Siehe  Spiritus.  —  100,0  30  Pf.] 

Spiritw  Ferri  cMorati  aetliereis  s.  Tinct.  Ferri  chlorati  aetherea. 

*  SpiritHS  Formiearnm.  Ameisenspiritus.  Mieren  -  Spiritus. 
[Spiritus  70,  Aq.  26,  Acid.  formic.  4.  Spec.  Gew.  0,894-0,898.  Farblose,  klare 
Flüssigkeit  von  saurer  Reaction.  —  10,0  5  Pf.] 

iV"   Bf  1911-1917.  Digitizedby  Google 


Spiritus  Melissae.  601 


Innerlich:  [selten]  zu  1,0-3,0  [^-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 
Aeusserlich:    zu  Waschungen   und   Einreibungen.     [Beliebtes 
Volksmittel.] 

Spiritus  FrameBti  s.  Spiritus. 

"^SpiritlS  JuMiperi«  Wachholderspiritus.  [Fruct.  Junip.  contus. 
5,  Spirit.  Aquae  ana  15  durch  24  Stunden  macerirt  und  20  Th.  abdestiilirt.  Spec. 
Gew.  0,895-0,905.  —  10,0  5  Pf.]. 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich,  pur  oder 
als  Zusatz  zu  [diuretischen]  Mixturen.      , 

Aeusserlich:  zu  Umschlägen,  Waschungen  und  Einreibungen. 


1918.  Rf 

Spir.  Junipcri  25,0 
Tinct.  Scill.  kaiin.  5,0. 

MDS.   3-4mal  täglich  20-30  Tropfen. 


1919.  I^ 

Spir.  Jnniperi 

Aceti  Scill.  ana  50,0. 

D.  S.    Zum  Einreiben.     [Bei  Oedema  pe- 
dum.]  Wendt. 

Spiritus  Kreosoti«    Kreosotspiritus,    [l  Kreosot  in  3  Spiritus  gelöst.] 
Aeusserlich:  als  Blutstillungsmittel. 

*Spirite8  LaTafldnlae«  Lavendelspiritus.  [Wie  Spiritus  Juniperi 
bereitet.  —  100,0 '60  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Waschungen,  Einreibungen. 

SpiritlS  LaTlMdalae  COMpOSitas«  [96  Spir.  Lavandulae,  24  Spir.  Kos- 
marini  mit  Cortex  Cinnam.  Cass. ,  Sem.  Mjristicae  und  Lign.  Santalini  ana  1 ,  zwei 
Tage  hindurch  digerirt  und  dann  filtrirt.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  2,0-4,0  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  als  Riechmittel,  zu  Einreibungen  und  Wa- 
schungen. 

Eine  elegantere  Composition  bilden  die  von  den  Parfumeurs  unter 
dem  Namen  Eau  de  Lavande  bereiteten  verschiedenen  Mischungen. 
Eine  solche,  in  zweckmässiger  Form  combinirt,  ist  folgende: 

1920.  Bf 

Ol.  Lavandulae  20,0 

Ol.  Bergamott.  5,0 

Tinct.  Moschi  1,5 

Spir.  dilut.  500,0. 
D.  Eau  de  Lavande. 

Spiritus  Masticllis  cOMpositES«  Spiritus  matricalis.  Mastixspiri- 
tus. [Mastix,  Myrrhe,  Weihrauch  ana  1  mit  18  Spiritus  und  6  Wasser  macerirt 
und  18  abdestiilirt.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  1,0-1,5  [20-30  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  zu  Zahnfleischtincturen,  Waschungen,  Ein- 
reibungen, als  Zusatz  zu  Bädern. 

SpiritlS  Melissae*  Melissengeist.  [Wie  Spiritus  Juniperi  bereitet. 
—  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  [  Vj-^  Theelöflfel]  mehrmals  täglich  [von  St  larlin 
bei  Urticaria  gegeben]. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  Waschungen  [als  Praventivmittel 
gegen  Decubitus:  ülagenilie]. 

IV  1918-1920,         ^ 


602 


Spiritus  Mclissac  composilus. 


1921. 


I* 


Spir.  Meliss.  G0,0 
Camphor. 

Liq.  Ammon.  caust.  ana  7,5 
Tinct.  Opii  simpl.  15,0. 
MDS.   Morgens  und  Abends  1   Theelöffel 
voll  in  den  leidenden  Theil  einzureiben 
und  denselben  dann  mit  Watte  zu  be- 
decken.   [Bei  Rheumatismus  chronicus.] 

Lebert. 


1922.  I^ 

Spir.  Meliss.  100,0 

Spir.  Lavandul.  25,0 

Spir.  camphor.  3,0 

Spir.  Aeth.  nitr.  2,0 

Ol.  Rosae  0,1. 
D.  S.   Augenspiritus. 

Pagensteoher. 


*Spiritl8  Nelissae  C0IN|l«8itls«  Spirit.  aromaticus  Ph.  Aistr.  Aqua 
vel  Spir.  Carmelitorum.  Carmelitergcist.  [Fol.  Meliss.  14,  Cort.  Citri  12, 
Sem.  Myrist.  6,  Cort.  Cinnam.  Cass.  und  Caryophyll.  ana  3  werden  mit  150  Spiritus 
und  250  Wasser  übergössen  und  200  davon  abdestillii*t.  —  Klare,  farblose  Flüssigkeit 
von  gewürzhaftem  Geruch  und  Geschmach.  Spec.  Gew.  0,900,91.  —  10,0  10  Pf.  — 
Die  Pk«  6erH.  ed.  I  hatte  noch  6  Th.  Fructus  Coriandri.  Die  früheren  Pk.  Bar.  und 
Wirltenik.  bezeichneten  als  Spir.  Meliss.  compos.  ähnliche  Präparate  wie  das  gegen- 
wärtige der  Pk.  Sem.  Ausserdem  bezeichnete  die  Pk.  Bar.  noch  als  Spir.  aromaticus 
eine  Auflösung  von  Ol.  Bergamottae,  Ol.  de  Cedro  ana  6,  Ol.  Lavandul.  3,  Ol.  Flor. 
Aurant.  4  in  Spir.  dilut.  576.  —  Die  Pk.  WirttcMk.  hatte  gleichfalls  einen  Spir. 
aromaticus,  bestehend  in  einem  geistig  wässerigen  Destillat  aus  Ingwer,  Calmus, 
Rad.  Zedoariae  u.  a.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  meist  pure  [20-40  Tropfen  auf  Zucker  getröpfelt]. 

Aeusserlich:  zu  Waschungen,  Einreibungen  und  als  Riech- 
mittel. 

Spiritus  NeBthae  crispae  AlglitHS«  Englische  Krauseminz- 
ossen z.  Krauseminzspiritus.  [OL  Menthae  crispae  1  in  Spiritus  9  gelöst.  — 
10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-1,5  mehrmals  täglich,  pur  [20-30  Tropfen]  oder 
als  Zusatz  zu  Mixturen  [5,0-10,0  auf  100,0]. 

"^Spiritus  INeitliae  |iiperitae.  Spiritus  Menthae  piperitae  Anglicus. 
Pfefferminzspiritus.  Englische  PfefiFcrminzessenz.  [Ol.  Menth,  piper.  1 
in  Spiritus  9  gelöst.  —  Klar,  farblos  von  kräftigem  Pfefferminzgeruch.  Spec.  (jew. 
0,836-0,840.  —  10,0  30  Pf.] 

Innerlich:  wie  der  vorige. 

Spiritus  NlMdereri«     [Vergl.  Liq.  Ammonü  acetici.] 

Spiritus  Rosae«    [I  OI.  Rosae  in  150  Spiritus.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 
Aeusserlich:    als  Riechmittel,  zu  Waschungen  und  Einrei- 
bungen. 

Spiritus  RoSUiariui«    [Wie  Spir.  Juniperl  bereitet.  —  100,0  55  Pf.] 
Aeusserlich:  wie  der  vorige. 

^Spiritus  sapouatus«  Liniment  savonneux.  Teinture  de  Savon. 
Seifenspiritus.  [Ol.  Olivaram  60,  Kali  caust.  Liq.  70,  Spirit.  300,  Aq.  170 
werden  auf  dem  Wasserbade  verseift.  —  Klare,  gelbe,  alkalisch  reagirende,  beim 
Schütteln  mit  Wasser  stark  schäumende  Flüssigkeit.  Spec.  Gew.  0,925-0,935.  —  Die 
alte  Vorschrift  war  Sap.  oleac.  ros.  und  Aq.  ros.  ana  2,  Spirit.  3.  —  100,0  60  Pf. 
—  Spiritus  saponattts  Ph.  Aastr.  wird  bereitet  aus  Sapo  venet.  125,  Spir.  750,  Ol. 
Lavandul.  2,  Aq.  dest.  250.  —  Spiritus  Saponis  kalinus,  alkalischer  Seifengeist 
nach  r.  lekrt  besteht  aus  2  Th.  Sapo  viridis  gelöst  in  1  Spiritus  mit  Zusatz  von 

■^  Bf  1921-1922.  Digitizedby^OOgie 


Spoiigia  comprcssae.  603 


Spir.  Lavandul.  1  zu  der  filtrirten  Lösung.  —  Der  im  Sclltclit'schen  Appendix  auf- 
geführte Spiritus  saponatus  Nauroanni  bestand  aus  einer  Auflösung  Von  Seife 
und  Campber  in  schwach  aromatischem  Spiritus.] 

Aeusserlich:  zu  Waschungen  [besonders  bei  Psoriasis  der  behaarten 
Kopfhaut  und  des  Gesichts],  Einreibungen,  als  Zusatz  zu  Bädern. 

1923.  lif 

Spir.  sapon.  120,0 
Tinct.  Calami  30,0 
Mixt,  oleoso-balsam.  10,0. 
MDS.   Bade-Spiritus.     [Die  Hälfte  dieser  Quantität  dem  Bade  zuzusetzen.] 

Spiritus  Serpylli«  Quendelspiritus.  [Wie  Spir.  Juniperi  bereitet. — 
100,0  55  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Mund- und  Gurgelwässern,  zu  Ein- 
reibungen, Waschungen,  als  Badespiritus. 

^Spiritus  SlMapis«  Senfspiritus.  [Auflösung  von  1  Th.  Oleum  Sinapis 
in  49  Th.  Spiritus.  —  Klar,  farblos,  nach  Senföl  riechend.  Spec.  Gew.  0,833-0,837. 
—  10,0  10  Pf.]    Cave:  wie  bei  Oleum  Sinapis. 

Innerlich:  [sehr  selten]  zu  0,1-0,5  [2-10  Tropfen]  in  einhüllenden 
Flüssigkeiten  [I.  E.  Riehter  empfiehlt  kunstlichen  Rettigsyrup,  bestehend 
aus  1  Tropfen  Senfspiritus  in  150,0  weissen  Syrup,  theelöffelweise  gegen  Catarrhe 
der  Respirationsorgane.] 

Aeusserlich:  als  schnell  wirkendes  [und  reinliches]  Rubefaciens; 
man  schüttet  10-30  Tropfen  auf  Löschpapier  und  legt  dieses,  am  besten 
von  einem  Stück  Wachstaffet  bedeckt,  auf. 

Spirit«9  Viii  s.  Spiritus. 

Spiritus  Viii  Arac.  Spiritus  Oryzae.  Arac.  [S.  Spiritus.  —  10.0 
15  Pf.] 

^Spiritus  Viii  €#niac«  Spiritus  Cydoniarum.  ^  Cognac.  Cognac. 
Destillationsproduct  des  Weins.  Klare,  gelbe  Flüssigkeit  von  angenehmem 
geistigem  Geruch  und  Geschmack.  Der  Gehalt  an  Alkohol  sei  46  bis 
50  Gcwichtsproc.    Spec.  Gew.  0,920-0,924.    [Siehe  Spiritus.  —  10,0  15  Pf.] 

Spiritu  Viii  Gallici.  Franzbranntwein.  Sprit.  [S.  Spiritus.  — 
100,0  60  Pf.] 

SpOMfiae  carbolisatae«  Carbolschwämme.  [Mit  Carbolsäure  getränkte 
Wachsschwämme.  —  1  Stück  75  Pf.] 

Aeusserlich:  wie  Spongiae  gummatae. 

Sp#Mfiae  ee ratae«  Eponge  pr6paree  ä  la  cire.  Wachsschwämmo. 
[Mit  geschmolzenem  Wachs  durchzogene  und  vom  Ueberschuss  desselben  durch 
Pressen  befreite  Badeschwämme.  —  1,0  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zum  Verband. 

SpoMgia  eompressae.  Spongia  pressa  Pk.  Aistr.  Spongia  prae- 
parata.  Eponge  prepar6e  ä  la  ficelle.  Pressschwämme.  [Cylinderförmige 
Stacke  Ton  Badeschwamm,  welche  mit  Bindfaden  umwunden  und  stark  zusammen- 
geschnürt sind.  —  10,0  15  Pf.] 

Aeusserlich:  wie  die  vorigen;  femer  in  Form  von  Stäbchen,  Ba- 
cilli  Spongiae  compressae,  zum  Einführen  in  den  Cervix  uteri  be- 
hufs Erweiterung  desselben. 

Digitiz^  1923.  "^Ö^ 


604  Spongiae  ^mmatae. 


Sp#Mgiae  ganMatte.  Gummirte  Schwämme,  [[n  längliche  Stacke 
geschnittene  Schwämme,  in  Macilago  Gummi  getränkt,  mit  Bindfaden  wie  die  Spon- 
giae  compressae  nmwickelt,  getrocknet,  und  der  Bindfaden  auf  Sandpapier  abge- 
schliffen. Diese  Schwämme  werden  ron  Hari«i  Si«s  als  besonders  zweckmässig  zar 
Einführung  in  den  Cerricalkanal  empfohlen ,  quellen  auf  und  wirken  schwach  dila- 
tirend.  —  1,0  etwa  20  Pf.] 

Sp#B^ae  nariMet  Meerschwämme.  Badeschwämme.  [10,0  etwa 
10  FL] 

Zu  chirurgischen  Zwecken. 

üeber  die  innerliche  Anwendung  der  Spongia  usta  vei^l.  Carbo 
Spongiae. 

StauVM  bieUtratan.  Spiritus  fumans  Libavii.  Zinnchlorid. 
[Eine  wasserhelle  schwere  Flüssigkeit,  welche  der  Luft  ausgesetzt,  dichte  weisse  Nebel 
ausstosst.  —  Zur  medicamentösen  Anwendung  nicht  gebräuchlich.] 

StaMHVn  chltratnn*  Zinnchlorür.  [Weiss  krystallinisch,  in  Wasser 
(unter  Zusatz  einiger  Tropfen  Salzsäure)  löslich.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,005-0,01-0,03  mehrmals  täglich,  in  Pillen  oder 
Solution  [gegen  Epilepsie  und  andere  Neurosen,  gegen  Bandwurm  u.  s.  w.  vor- 
geschlagen, ferner  als  Gegengift  gegen  Sublimatvergiftung]. 

Aeusserlich:  in  wässeriger  Solution  [0,1-0,2  auf  100,0:  gegen 
Eczema]. 

Stauvn  netallievM  |iraeei|iitatHM.    Präcipitirtes  Zinn.   [Aus 

einer  Lösung  von  Zinnchlorür  durch  hineingetauchtes  Zink  präcipitirt.  —  1,0  etwa 
15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  mehrmals  täglich,  in  Pulver,  Pillen, 
Latwergen. 

Staaavn  Mydatvn.    Zinnoxyd.    Zinnasche.    [Unlöslich.] 

Innerlich:  [obsolet]  früher  in  Verbindung  mit  Antimonoxyd  als 
Antihecticum  Poteri  s.  Bezoardicum  joviale  in  Gebrauch. 

Staaavn  raspatUM  s.  limatum.  Rasura  s.  Limatura  Stanni.  Tin- 
filings.  Limailles  aetain.  Zinnfeile.  [Grob  geraspeltes  Zinn,  welches  wahr- 
scheinlich durch  die  scharfkantigen  Ecken  der  einzelnen  Zinnstückchen  mechanisch 
reizend  auf  die  Darmwand  wirkt.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-8,0  pro  dosi,  in  Pulver  [unzweckmässig],  in  Lat- 
wergen [bei  deren  Mischung  der  Apotheker  darauf  zu  achten  hat,  dass  er  die 
Limatura  mit  dem  fertig  gebildeten  Electuarium  nur  mit  Hülfe  eines  Glasstabes,  nicht 
eines  Pistills,  vorsichtig  zu  mischen  habe,  um  die  scharfen  Kanten  des  Zinns  nicht 
umzubiegen]. 


1925.  ^ 

Stanni  rasp.  15|0 

Flor,  anae  8,0 

Eitr.  Absinth.  4,0 

Meli.  q.  s. 
ut  f.  electuarium.     D.  S.  Taglich  2  bis 
3  Theelöffel.  Hiinly. 


1924.  i;. 

Stanni  rasp.  10,0 

Rhiz.  Filicis 

Gort.  Rad.  Granat,  ana  15,0 

Syr.  Rhamni  cathart. 

Meli,  depur.  ana  25,0. 
M.  1.  a.  f.  electuarium.    D.  S.  Stdl.  1  Thee- 
löffel  voll. 

Stibi«-Hali  ttrtarieun  s.  Tartarus  stibiatus. 

StibiVM«    Antimonium  raetallicum.     Antimon.     Spiessglanzmetall 
[Früherhin  zur  Anfertigung  von  Bechern  gebraucht,  in  denen  man  Wein  eine  Nacbt 

B9^  IV  1924-1925.  Digitizedby^OOglC 


Stibium  sulfuratam  aurantiacum.  605 

hindurch  stehen  liess,  nm  demselben  eine  emetische  Eigenschaft  zu  verleihen  (Po- 
cula  Tomitoria).  Zu  gleichem  Gebrauche  wurden  kleine  Spiessglanzkugeln 
(Pilulae  aeternae)  verwendet;  ja  man  ging  in  weiser  Oeconomie  so  weit,  diese 
Kugeln  innerlich  zu  geben,  und,  nachdem  sie  bei  ihrem  Durchgange  durch  den  Darm- 
kanal ihre  Wirkung  gethan  hatten ,  sie  wieder  für  weiteren  Verbrauch  zu  sammeln  I] 

Das  in  fein  zertheiltem  Zustande,  unter  dem  Namen  Stibium  pu- 
rum laevigatum  [10,0  etwa  10  Pf.]  vorkommende  metallische  Antimon 
kommt  kaum  zur  medicamentösen  Verwendung. 

Stibivn  arsMieosuiil«    Arsenigsaures  Antimonoxyd. 

Innerlich:  0,0005-0,001-0,002  2-3  Mal  täglich.  Das  Mittel  wurde 
zuerst  von  PapiUaid^  namentlich  gegen  Herzkrankheiten  sehr  gerühmt.  ' 
[PapiUaad  reicht  dies  Mittel  in  Form  kleiner  Körnchen,  die  er,  um  den  Kranken  den 
Arsenikgehalt  zu  verbergen,  Granula  Antimonii  nennt,  und  von  denen  jedes 
Körnchen  V2  Milligramm  Stib.  ars.  enthält.  Von  diesen  Körnchen  reicht  er  Morgens 
und  Abends  je  2  Stück,  also  0,001  pro  dosi.  Das  Mittel  soll  sehr  lange  ohne  Schaden 
ununterbrochen  gebraucht  werden  können.]  Auch  Isiiard  empfiehlt  das  Mittel 
als  ein  sehr  schätzenswerthes  Arsenikpräparat  bei  vielen  Neurosen,  Herz- 
und  Hautkrankheiten,  namentlich  aber  bei  Asthma  und  Emphysema  pul- 
monum. [Er  reicht  0,001-0,01,  bei  heftigen  Anfällen  selbst  bis  0,021  pro  die,  in 
der  Regel  aber  nur  0,002-0,003  oder  4  6  Granula  Antimonii  Papillaud  täglich, 
bei  Asthma  gleichzeitig  Rauchen  von  Arsenik- Cigarren  (vergl.  Natr.  arsenicos.)]. 
Neuerlich  ist  das  Mittel  auch  von  Joobert  nützlich  befunden  worden;  in 
Deutschland  wurde  es  von  Le  TIsear  geprüft. 

Stibiun  eUoratnm  (eoneretum)  Ph.  Aastr.  Ghloretum  Antimonii. 
Chlorantimon. 

Nur  äusserlich:  als  Aetzmittel  [statt  dessen  meist  Liquor  Stibii  chlo- 
rati  (vergl.  diesen)]. 

Stibivn  ehloratun  solutun  s.  Liq.  Stibii  chlorati. 

Stibiun  jodatun*  Joduretum  Antimonii.  Jodantimon.  [Durch 
Erhitzung  von  gleichen  Theilen  Antimon  und  Jod  bereitet;  braunröthlicbe  Blältchen, 
die  sich  sehr  leicht  zersetzen.] 

Innerlich:  zu  0,005-0,01-0,015  mehrmals  täglich,  in  Pulver  [gegen 
chronischen  Bronchialcatarrh  —  höchst  unzweckmässig,  da  das  Mittel  sich  schnell 
zersetzt]. 

Aeusserlich:  in  Salbenform  [1  auf  5-10  Fett:  als  Pustelsalbe]. 

Stibium  OXydatUMt  Oxydum  stibicum.  Antimonoxyd.  [Aus  dem 
Algarothpulver  durch  Digestion  mit  Soda  bereitet.] 

Nur  zur  Bereitung  des  Tartar.  stibiat.  verwendet. 

Stibivm  oxydatum  albvm.    Vergl.  Kali  stibicum. 

'^Stibium  sulfuratam  aurantiaeun.  Antimonium  sulfuratum  rh. 
Brlt.  Antimonii  oxysulfuretum.  Antimonii  sulfuretum  aureum  s.  prae- 
cipitatum.  Sulfur  stibiatum  aurantiacum.  Sulfur  auratum  Antimonii. 
Sulfidum  stibicum.  Oxydum  Stibii  hydrosulfuratum  aurantiacum.  Sulfu- 
rated  Antimony.  Soufre  dore  d'Antimoine.  Goldschwefel.  Antimon- 
sulfid. [Fünffach.]  Schwefelspiessglanz.  [10,0  15  Pf.  —  Unlöslich.]  Cave: 
alle  Metallsalze  [nur  Calomel  darf  als  sanctionirte  Ausnahme  gelten,  doch  geht 
auch  in  den  PliMMer'schen  Pulvern  und  ähnlichen  Compositionen,  bei  der  Anwesen- 
heit von  Feuchtigkeit,  schnell  Zersetzung  vor  sich,  weshalb  die  mit  Chokolade  be- 

,  Digitized  by  ^OOQIC 


ß06 


Stibium  sulfnratam  aurantiaoam. 


reiteion  Trochisci  Plummeri  (ana 0,015)  als  die  einzige  Form  gelten  dürften,  In  der 
diese  Zersetzung  verhütet  ist],  Säuren  [selbst  saure  Syrupe],  Salzbilder,  Al- 
kalien etc.  etc.  —  Der  Goldschwefel  darf  bei  seiner  leichten  Zersetzlich- 
keit  nur  mit  möglichst  einfachen  Vehikeln  verordnet  werden. 

Innerlich:  zu  0,015-0,05-0,1-0,2  2-3  Mal  taglich,  in  Pulvern, 
Pillen,  Trochisci  [zu  0,03  —  als  itrei'sche  Brustpastillen,  Trochisci  pec- 
torales  Barez,  bekannt],  in  Bissen,  Electuarien  [immer  nur  auf  kurze  Zeit 
zu  verordnen  und  am  kühlen  Orte  zu  bewahren],  m  Linctus. 

19l6.  IV 


Stibii  sulf.  aurant.  0,1 
Past.  Cacao  pulv.  0,5 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  10.    D.  S. 
3m.al  täglich  1  Pulver. 


1927. 


^ 


Stibii  sulf.  aurant.  0,03 
Pulv.  Ipecac.  opiat, 
Sacch.  albi  ana  0,3. 
M.  f.   pulv.      Disp.   tal.  dos.  No.  6. 
Morgens  und  Abends  1  Pulver. 

1928.  Bf 

Stibii  sulf.  aurant.  0,03 

Ammon.  chlor. 

Sacch.  albi  ana  0,5. 
M.  f.  pulv.     Disp.  tal.  dos.    No.  10. 
2stdl.  1  Pulvor. 


1929.  Bf 

Stibii  sulf.  aurant.  0,5 

Acidi  benzoici  0,3 

Sacch.  albi  5,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part.  aeq. 
2-3stdl.  1  Pulver. 


D.S. 


1930. 


^ 


Stibii  sulf.  aurant.  0,5 

Opii  0,3 

Camph.  trit.  2,0 

Kali  nitr.  dep.  5,0. 
M.  f.  pulv.  Div.  in  10  part.  aeq.  D.  in 
Chart,  cer.  S.  3-4  mal  täglich  1  Pulver. 
[Als  Expectorans  im  späteren  Stadium 
fieberhafter  Bronchialkatarrhe,  wenn  der 
Husten  sehr  angreifend  und  der  Auswurf 
mühsam  ist.]  Jahn. 

1931.  i; 

Stibii  sulf.  aurant. 

Extr.  Aconiti  sicci  ana  0,03 

Sacch.  Lactis  0,5. 
M.  f.  pulvis.     Disp.  tal.  dos.   No.  G.    S. 
3  mal  täglich  1  Pulver. 


1932. 


Stibii  sulf.  aurant. 
Camph.  trit.  ana  0,5 
Sulf.  depur. 
Sacch.  albi  ana  8,0. 

I^  1926-1937. 


M  f.  pulv.  Div.  in  4  jwirt,  aeq.  D.  in 
Chart,  cer.  S.  2-4  mal  taglich  ein  halbes 
Pulver  in  Fliederthee. 

Pulvis  diaphoreticus 
Ph.  paup. 


1933.  IV 

Stibii  sulf.  aurant  0,25 
Morph,  muriat.  0,06 
Succ.  Liquirit.  2,5. 
M.  f.  pilul.  No.  25.    Obd.  Collod.    D.  S. 
2stdl.  1  Pille.     [Bei  beginnendem  Ka- 
tarrh, mit  starkem  Reiz  der  Bronchial- 
schlcimbaut.]  Jacobson. 


1934.  ^t 

Stibii  sulf.  aurant. 
Extr.  Scill.  ana  1,0 
Ammoniaci  4,0. 
F.  ope  Mucil.  Gummi  Arab.  pil.  No.  30. 
Consp.  Pulv.  Rad.  Liquir.    D.  S.  l-2stdl. 
1-3  Pillen. 


1935.  IV 

Stibii  sulf.  aurant.  1,5 
Opii  puri  0,5 
Sem.  Cacao  expressi  4,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pilul.  No.  50.     Consp.   Past.  Cacao 
pulv.    D.  S.  3  mal  täglich  2  Pillen  zu 
nehmen. 


1936.  Bf 

Stibii  sulf.  aurant  0,2 
Extr.  Opii  0,3 
Extr.  Liquir.  2,0 
Sacchar.  alb.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  20.    Consp.  Sacchar.    D.  S. 
Bei  Husten  und  stockendem  Schleim  im 
Munde  zerfliessen  zu  lassen. 
Lösende  Hustenpillen. 

H.  E.  Biohter. 


1937.  Bf 

Stibii  sulf.  aurant.  0,6 

Resin.  Guajaci 

Extr.  Dulcamar.  ana  4,0. 
F.  pil.  No.  40.     Consp.  Lycopod.     D.  S. 
2stdl.  2-4  Pillen. 


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Google 


Stipites  Dulcamarae. 


607 


1938.  IV 

Stibii  sulf.  aurant. 

Sulf.  praec.  ana  2,0 

Extr.  Flor.  Arnic.  4,0. 
F.  pil.  No.  60.    Consp.  Pulv.  Rhiz.  Calami. 
D.  S.  Stdl.  1-2  Stuck. 


1939. 


Stibii  salf.  aorant.  0,25 

Inf.  Rad.  Ipecac.  (e  0,8)  100,0 


Syr.  Foenic.  25,0. 
MDS.  Gut  nrageschüttelt,  1-2  stdl.  1  Ess- 
löflfel.  

1940.  IV 

Stibii  salf.  aurant. 

Extr.  Hyoscyami  ana  0,2 

Syr.  AUh. 

Aq.  Foenic.  ana  25,0. 
M.  f.  linctus.    D.  S.  Umgeschuttelt,  stdl. 
1  Theelöffel  voll. 


Stibiun  salfaratun  eradun.    Antimonium  crudum.    Schwcfel- 

spiessglanz.     [Nur  in  der  Thierbeilkunde  und  zur  Bereitung  der  nachfolgenden 
Präparate  gebraucht.  —  100,0  50  Pf.] 

'^Stibiun  snlfuratan  aigrun.  Stibium  sulfuratum  laevigatum.  Sul- 
furetum  Stibii  nigrum.  Antimonium  nigrum  Pli.  Irit  Loco  Antimonii 
crudi.  Black  Antimony.  Spiessglanz.  Fein  zerriebenes  Schwefelspiess- 
glanz.  [100,0  30  Pf.  —  Unlöslich.]  Cave :  starke  Säuren  sowie  caustische 
und  kohlensaure  Alkalien. 

Innerlich:  zu  0,30,5-1,0  2-3  Mal  täglich,  in  Pulvern,  Pillen, 
Trochisci  [zu  0,18  vorrathig]. 

[Das  in  den  britischen  Pharmakopoen  enthaltene  Pulvis  Jamesii,  Pulvis 
antimonialis,  James  Powder,  Antimonial  Powder  ist  eine  Calcaria  phosphorico- 
stibiata,  bereitet  durch  Glühen  von  1  Th.  Stibium  sulfuratum  laevigatum  mit  Cornu 
Cervi  rasp.  2  Th.  Dieses  in  England  sehr  beliebte  Mittel  wird  zu  0,1-0,4  in  Pulver, 
Pillen,  Bissen  gegeben  (vorzugsweise  als  Diaphoreticum).] 


1942.  Bf 

Stibii  sulf.  laevig.  8,0 
Resin.  Guajaci 
Fol.  Senn,  ana  15,0 
Elaeosacch.  Foenic.  12,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  FrQh  und  Abends  einen 
Theclöflfel  voll. 

F.  J.  Bohrend. 


1941.  IV 

Stibii  sulf.  laevig.  2,0 
Magn.  carbon.  0,3 
Gort.  Ginnam.  Cass.  0,25 
Sacch.  albi  2,0. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  10.    D.  S. 
Früh  und  Abends  ein  halbes  Pulver. 
Pulvis  antimonialis 
Ph.  paup. 

Stibivn  svlfuratun  rabean  s.  rubrum.  Sulfur  stibiatum  rubrum. 
Kermes  minerale.  Sulfuretum  Stibii  rubrum.  Oxydura  Stibii  hydro- 
sulfutatum.  Pulvis  Carthusianorum.  Stibium  sulfuratum  cum  Oxydo 
stibico.  Mineralkermes.  Karthäuser  Pulver.  Rothes  [dreifach]  Schwcfel- 
spiessplanz.     [1,0  5  Pf.] 

Gabe  und  Form  wie  beim  Stibium  sulfuratum  aurantiacum,  wirkt 
aber  leichter  brechenerregend  als  dieses,  und  wird  deshalb  die  Dosis  in 
der  Regel  etwas  kleiner  ergriffen:  0,01-0,1. 

Stincns  narinUSt  [Eine  Eidechsenart,  welche,  getrocknet  und  gepulvert, 
als  Aphrodisiacum  gilt.] 

Sti|lites  s.  Petioli  Cerasorun.  Kirschenstiele.  [Von  Prunus  Ge- 
rasus. —  Enthalten  viel  Gerbstoff.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  in  Abkochung  [30,0  auf  '/a  Liter,  im  Volke  gegen  Diarrhoe 
oft  gebraucht]. 

Sti|lites  Dttleamarae.  Bitter-sweet,  Woody  Kight-shade,  Tiges  de 
Douce-amere.     Bittersüssstengel.     [Von  Solanum  Dnlcamara.  —  Enthalten 

If  1938-1942.  ^Ml 


G08  Stipites  Lonicenie  brachipodae. 

einen  bittersüssen  Extractivstoff,  Picroglycyon,  und  eine  sehr  geringe  Menge  von 
Solanin.  —  100,0  conc.  30  Pf.,  10,0  subt.  pulv.  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  [und  darüber]  mehrmals  täglich,  in  Pulver, 
Latwerge,  Infusum  oder  Decoct  [5,0-20,0  auf  100,0],  als  Species. 

Aeusserlich:  in  Abkochung  [10,0-25,0  auf  100,0]  zu  Waschungen 
und  Umschlägen. 


1943.  Bf 

Stib.  Dalcam. 
Herb.  Jaceae  ana  30,0 
Fol.  Sennae  15,0 
Tart  dep.  10,0. 
C.  C.  M.  f.  species.    D.  S.  1  Esslöfifel  mit 
3  Tassen  Wasser  auf  2  Tassen  abzu- 
kochen;  Morgens  und  Abends  1  Tasse 
voll  zu  trinken. 

[Bei  chronischen  Exanthemen] 

1944.  I^ 
Stip.  Dulcam.  25,0 
Spec.  pectoral.  50,0. 


M.  f.  spec.    D.  S.  1  Essloffel  mit  4  Tassen 
Wasser  auf  2  Tassen  abzukochen. 
[Bei  chronischem  Katarrh.] 


1945.  Bf 

Stip.  Dulcam. 
Ligni  Sassafras 
Rxul.  Sarsaparill. 
Rad.  Liquir.  ana  25,0 
Fruct.  Foenic.  10,0. 
C.  G.  M.  f.  species.    D.  S.  2  EsslSffel  mit 
2  Pfund  Wasser  auf   1  Pfund   einzu- 
kochen, tassenweise  zu  verbrauchen. 
[Bei  Gicht,  Lues.] 

Sti|iite8  LoBieerae  braehy|»odae  s.  Flor.  Lonicerae. 

Stonaekiis  Titriiavs  eisiecatu.  Getrockneter  Kälberlab. 
[10,0  etwa  60  Pf.] 

Zur  Bereitung  der  Molken  [unzweckmässig;  vergl.  Serum  Lactis]. 

StranMivn  nitratun.  Salpetrisirtes  Stramonium.  [Fol. 
Stramonii  mit  concentrirter  S&lpeterlösung  getrankt  und  getrocknet.  Am  besten 
fügt  man  noch  andere  Blätter  hinzu,  welche  mehr  Salpeterlösung  imbibiren,  k.  B. 
Fol.  Nicotianae.] 

Aeusserlich:  zum  Räuchern  bei  Asthma,  gleich  dem  Salpeter- 
papier [vergl.  Charta  nitrata]  zu  verwenden.  [Man  zündet  1-3  Theelöffel  des 
Mittels,  auf  einem  Teller  zusammengehäuft,  an,  wobei  dasselbe,  weisse  Dämpfe  ent- 
wickelnd, verglimmt.] 

Strobili Lil|lBlit  Strobili  Humuli.  Lupulus.  Hops.  Hubion.  Hopfen. 
[Turiones  von  Humulus  Lupulus,  deren  bautförmige  Schuppen  mit  Lupilin  (vergl. 
dieses)  überzogen  sind;  in  den  Turiones  selbst  ist  ein  ätherisches  Oel  und  ein  bitterer 
Extractivstoff  enthalten.  —  10,0  conc.  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  in  Pulver  [unzweckmässig],  im  Infusum 
[4,0-12,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Kataplasmen  [zerschnittener  Hopfen  mit  Hafergrütze 
oder  Leinsamen  zu  Breiumschlägen],  im  Infusum  zur  Fomentation;  zum 
Anfüllen  von  Kopfkissen  [als  schlafmachendes  (?)  Mittel]. 

StryehnuiVM.  Strychninum  purum.  Strychnina.  Strychnin.  [Alka- 
loid  aus  der  Strychnos  Nux  vomica,  der  Faba  St.  Ingnatii,  dem  Cortex  Angusturae 
spuriae  u.  s.  w.  —  Kristallinisch,  von  intensiv  bitterem  Geschmack,  unlöslich  in 
Wasser,  schwer  löslich  in  rectilioirtem  Weingeist.  Bildet  mit  Säuren  Salze.  —  0,1 
5  Pf.]    Cave:  Gerbsäure,  Metallsalze,  Salzbilder. 

Innerlich:  zu  0,003-0,005-0,01  2  Mal  täglich  [ad  0,01  pro  dosi,  ad 
0,02  pro  die!  —  Die  fh.  Aistr.  schreibt  vor  als  Maximaldosis  0,007  pro  dosi!  0,02 
pro  die!  Dagegen  wird  das  Mittel  von  manchen  Autoren  sogar  bis  zu  0,015  pro  dosi 
gegeben,  wobei  sicherlich  grosse  Vorsicht  geboten  ist,  zumal  wegen  der  cumolativen 

i9^   Bf   1943-1945.  Digitized  by^OOglC 


Strychninum  flitricum  609 


Wirkung;  übrigens  selten  gebraucht,  statt  seiner  die  löslichen  Strychninsalze],  in 
Pulvern,  Pillen,  Lösungen  in  Glycerin  (Stibclrtii),  in  Spiritus  dilu- 
tus  oder  in  Sauren  [bei  welchen  letzteren  ein  lösliches  Strychninsalz  gebildet  wird, 
dessen  Dosirung  auf  diese  Weise  aber  leicht  ungenau  ausfallt]. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen,  enderraatisch  [0,006-0,01  1  bis 
2  Mal  täglich]  im  Pulver  oder  in  Salben  [unzweckmässig,  weil  die  Dosis  beim 
Gebrauch  meist  nicht  genau  innegehalten  wird]. 

Stryduinim  aeetiei«.  Acetas  Strychnii.  Essigsaures  Strych- 
nin.  [Weisses,  in  Wasser,  besondei-s  bei  Zusatz  einiger  Tropfen  Essigsäure,  leicht 
lösliches  Pulver,  welches  immer  nach  Essigsäure  riecht  und  somit  in  seiner  Zusammen- 
setzung inconstant  zu  sein  scheint,  ein  Umstand,  welcher  der  genauen  Dosirung  hin- 
derlich sein  dürae.  —  0,1  etwa  10  Pf.] 

Gabe  und  Form  der  Anwendung  wie  bei  Strychninum  nitricura. 

Strydniinam  eitrieum.    Citronensaures  Strychnin. 

Innerlich:  wie  Strychninum  nitricum.  [Von  leek  und  anderen  ameri- 
kanischen Aerzten  in  Form  eines  Elixir  Cinchona.  Iron  and  Strychnia,  wel- 
ches in  einem  Theelöffel  etwa  0,06  Chinaalkaloide ,  0,12  Ferrum  eitrieum  und  0,01 
Strychnin.  eitrieum  enthalten  soll,  gegen  Neuralgien,  diphtheritische  Lähmungen  u.  a. 
empfohlen.] 

StryduiiBun  hydroelilorievM  s.  hydrochloratum   s.   muriaticum. 
Murias  Strychnii.     Salzsaures  Strychnin.     [Leicht  in  Wasser  löslich.] 
Gabe  und  Form  wie  bei  Strychninum  nitricum. 

Stryduumn  hydroj^dieUMt  Hydrojodas  Strychnii.  Jodwasser- 
stoffsaures Strychnin.     [Schwerlöslich] 

Gabe  und  Form  wie  bei  Strychninum  nitricum. 

^Strychninam  nitricviil.  Strychninum  nitricum.  Strychnina  nitrica. 
Nitras  Strychnii  s.  strychnicus.  Salpetersaures  Strychnin.  [In  90  Th. 
kaltem  Wasser,  in  70  Th.  Weingeist.  3  Th.  siedenden  Wassers  und  5  Th.  siedenden 
Weingeistes  löslich.  —  Intensiv  bitter,  wie  alle  übrigen  Strychninsalze.  —  0,1  5  Pf.] 
Cav6:  wie  bei  Strychninum  purum  und  alkalische  Zusätze.  Als  trefflich 
wirkendes  Antidot  bei  Strychninvergiftung  wird  von  Prileaix  die  Combi- 
nation  von  Bromkalium  (15)  und  Chloral  (4)  in  Lösung  auf  einmal  zu 
nehmen,  dann  noch  einmal  15  und  während  der  nächsten  12  Stunden 
30  Grm.  Bromkalium  vertheilt  zu  nehmen,  gerühmt. 

Innerlich:  zu  0,003-0,006-0,01  [ad  0,01  pro  dosi,  ad  0,02  pro  diel  — 
Die  Pli.  Aastr.  sehreibt  vor  ad  0,007  pro  dosi,  ad  0,02  pro  die],  in  Pulvern, 
Pillen,  Soluti[onen  inlWasser,  Alkohol. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  in  Salben,  in  öliger  Lösung 
[0,1-0,5  auf  10,0  Fett];  endermatisch  [0,006-0,01];  zu  hypodermatischen 
Injectionen  [gegen  Lähmungen,  namentlich  gegen  Facialislähmungen  (Ctirtj), 
bei  Lähmungen  nach  Diphtherie  (Ewald),  bei  Schreibekrampf  (Biaiiehi^  Aanandale), 
bei  Tabes  (Anfangsdosis  0,001-0,006  steigend,  de  CereiiTille),  Aphonia  paralytica 
(Waldeibarg),  Enuresis  und  Blasenlähmung  (B«is,  Kelp,  in  die  Sacralgegend  injicirt), 
ferner  auch  gegen  Amaurosis  (Vreiniaeaa^  SaeMaai,  Spaeth)  mit  Erfolg  angewandt; 
bei  Delirium  alcoholic.  mit  0,005  pro  dosi  beginnend,  nöthigenfalls  2-3  Mal  in  24  Stun- 
den, von  LaUii  sehr  gerühmt;  endlich  gegen  Chloral-  und  Chloroform -Vergiftung 
(t.  Uebreleh)  zu  versuchen.    Dosirung  vergl.  S.  83].     Zur  Einblasung  in  die 

Ewald  und  8imon,  AnnelverordiiuiigHlehre.    10.  Aufl.  DiaitizSSbv  V^jOOQ  IC 


610  Strychninnm  solfuricnm. 


Trommelhöhle  durch  die  Tuba  Eustachii  bei  nervösem  Ohrentönea  em- 
pfiehlt inner  sehr  verdünnte  Lösungen  von  Strychninum  nitricum. 

1»<6-  IV  1      *^^'      O*  ?  NU.      AAC 

Strychnini  nitr.  0,05  I  Stryclm.  mtr.  0,05 

solve  in  !  ^P"*'  ^^'  ^^»^• 

Aq.  ferv.  q.  s.  '  !>•  S-  «mal  taglich  20-30  Tropfen  «i  neh- 

adde  "^^"^  ^"^^^  ^^  ^'^  ^  Tropfen  «u  steigen. 

Extr.  Liqnir. 

Pulr.  Rad.  Liquir.  ana  ?,0. 
F.  piL  No.  25.     Consp.  Cass.  Cinnamom 
D.  S.  Moigens  und  Abends  2-3  Stück. 


1948.  IV 

Stiychn.  nitr.  0,2 
Glycerini  10,0. 

D.  S.   In  die  Schlafengegend  einzureiben. 

StryehliiBVM  salfkriauiL  Sulfas  Strychnü.  —  Schwefelsaures 
Strychnin.  [Leichter  löslich  als  das  Torige  —  sonst  demselben  analog.  —  0,1 
etwa  5  Pf.] 

Dosis  und  Form  wie  bei  Strychninum  nitricum. 

Styrai  CalaMitt«  Balsamus  Styracis  Calamitae.  [Aller  Wahrschein- 
lichkeit nach  ein  Kunstprodnct,  bereitet  durch  Zusammenkneten  Ton  Mahagoni-Säge- 
sp&nen  mit  schlechtem  flussigen  Storax.  —  10,0  etwa  5  Pf.,  pul?.  10  Pf.] 

Fast  nur  noch  als  Räuchermittel  benutzt  [vergL  auch  Massa  Pilu- 
lamm  e  Cynoglosso]. 

'^Styrtl  Ul|wdu«  Ambra  liquida.  Liquid  ambar.  Balsamum  Sto- 
racis.  Storax.  Flüssiger  Storax.  [Unter  diesem  Namen  kommt  der  aus- 
gepresste  Saft  von  Liquidambar  orienlalis  vor.  —  Enthält  Zimmtsäure  nnd  giebt,  mit 
rauchender  Salpetersaure  behandelt,  Bittermandelöl.  —  Dicke  Balsam-Consistenz.  — 
10,0  90  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  taglich,  in  Pillen,  Bissen  oder 
alkoholischer  Lösung. 

Aeusserlich:  in  Salben  [vergl.  Unguent  Styracis.  —  In  neuerer  Zeit 
hat  f.  PAttan  den  Styrax  als  eines  der  wirksamsten  Kr&tzmittel  erprobt.  Er  lässt 
eine  Verbindung  aus  30,0  Styrax  mit  60,0  Ol.  01i?ar.  in  zwei  Portionen  einreiben, 
nachdem  der  Kranke  ein  warmes  Bad  genommen!  die  Einreibung  erfolgt  über  den 
ganzen  Körper  mit  Ausnahme  des  Kopfes.  Dies  Verfahren  hat  vor  der  Einreibung  mit 
Perubalsam  den  Vorzug,  dass  es  billiger  zu  stehen  kommt  und  die  Wäsche  nicht  ruinirt, 
mithin  für  die  Armen-  und  Hospitalpraxis  erhebliche  Vortheile  darbietet.] 
1949.  IV 


Styracis  liquidi 
Ol.  Papav.  ana  25,0. 
MDS.  Aeusserlich. 

Linimentum  contra  Scabiem. 
Wonderlioh. 


1950.  I^ 

Styracis  liquidi 

Bals.  Perayian.  ana  30,0. 

MDS.    Zum   Einreiben.     [Gegen  Scabies, 
besonders  bei  Kindern.]       t.  Hebra. 


1951.  IV 

Styracis  liquidi  30,0 
Sebi  bovini 
Ol.  Cocos  ana  15,0 
Liq.  Kali  caost.  22,5 
Calef.  f.  1.  a.  Sapo 

cui  adde 
Baisami  Peravian.  2,0. 
D.    Gegen  Scabies  wirksam. 
Styraxseife. 

▲uapitm. 


SveeinUL  Elcctrum.  Ambra  flava.  Bernstein.  [10,0  cont.  5  Pf., 
subt.  pulT.  10  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [mit  aromatischen  oder  anderen  harzigen 
Substanzen],  zu  Räucherungen  [bei  Rheumatismus  u.  s.  w.] 

Sneei   reerates«     Frische   KräutersäTte.     Eine   grosse  Anzahl 

iV"  IV  1946-1951.  DigitizedbyV^OOgie 


Succi  recentes.  611 


der  arzneilich  vcrwe^ideten  Pflanzen  kommt  zu  den  sogenannten  Frühlings- 
oder Kräutersaft-Kuren  der  Art  in  Gebrauch,  dass  der  frisch  ausgopresste 
Saft  der  betreffenden,  im  Frühjahr  besonders  salzhaltigen  Pflanzen  nach 
bestimmter  Kurmethodik,  entweder  rein  oder  mit  Molken,  Mineralwässern, 
Fleischbrühe  getrunken  wird.  Die  frischen,  möglichst  jungen  Pflanzen 
werden  am  besten  mit  hölzernem  Pistill  im  steinernen  Mörser  zerkleinert 
und  zwischen  Leine  wand  ausgepresst:  der  Presssaft  wird,  wo  es  nöthig, 
colirt,  am  kühlen  Orte  bis  zur  Anwendung  aufbewahrt  und  unmittelbar 
vor  derselben  mit  den  beabsichtigten  Zusätzen  versehen.  —  Die  gemein- 
samen Bestandtheile  aller  Presssäfte  sind:  Zucker,  Schleim,  Eiweiss, 
Amylum,  Chlorophyll,  Salze  und  Wasser,  zu  denen,  je  nach  der  Natur 
der  verwendeten  Pflanzen,  bittere  Extractivstoffe,  Harze,  aromatische  Sub- 
stanzen, ätherische  Oele,  Alkaloide  [meist  nur  in  höchst  geringer  Menge],  vege- 
tabilische Säuren  kommen.  —  Nach  ihrem  Gehalte  an  wirksamen  Stoffen 
zerfallen  die  Presssäfte  in  folgende  Abtheilungen: 

1)  Süsse  Säfte  [Succ.  Rad.  Graminis,  Dauci,  Pastinacae]. 

2)  Bittere  Säfte  [mit  mehr  oder  weniger  Gehalt  von  Bitterstoff  und  äthe- 
rischen Oelen.  —  Succ.  Herb.  Taraxaci,  Millefolii,  Fumariae,  Cichorei,  Centaurii, 
Trifolii  fibrin.,  Absinthii]. 

3)  Salzige  Säfte  [Succ.  Pepon.,  Melon-,  Spinaciae  olerac,  Betae  vulgaris, 
Urticae  dioic.  und  urent.,  Beccabungae,  Parietariae  officinaiis.] 

4)  Aethorisch-ölige  Säfte  [Succ.  Tanacoti  vulgaris,  Petroselini,  Apii 
graveol.]. 

5)  Aetherisch-ölige  scharfe  [antiscorbutische]  Säfte  [Succ.  Coch- 
lear.,  Kasturtii,  Rutae,  Armoraceae,  AUii  sativi  undCepae,  Pyrethri,  Tropaeoli  major.]. 

6)  Scharfe  Säfte  [Succ.  Chelidonü,  Gratiolae,  Calendulae,  Sedi  acris.] 

7)  Narkotische  Säfte  [Succ.  Cicutae  virosae,  Conii  maculati,  Digitalis, 
Palsatillae,  Solani  Dulcamarae]. 

8)  Säuerlich-adstringirende  Säfte  [Succ.  Semperviri,  Rumicis  ace- 
tosae,  Nummulariae,  Pampinorum  vitis  vinifer.]. 

Die  Dosis  dieser  Säfte  variirt  nach  deren  arzneilichem  Gehalte;  die 
ad  7  genannten  Säfte  werden  zu  5-10  Tropfen,  vorsichtig  steigend  ge- 
geben; die  scharfen  [ad  6]  zu  2,0-5,0-8,0  [vergl.  Herb.  Chelidon.];  die  übri- 
gen zu  25,0-50,0-100,0-200,0. 

Die  Kräutersäfte  werden  früh,  meist  nüchtern  genommen;  der  Kranke 
mache  sich  darauf  massige  Bewegung  und  frühstücke  erst  ^/j-l  Stunde 
später.  Diät  beim  Gebrauche  des  Kräutersaftes  möglichst  einfach  und 
reizlos.  Wo  noch  eine  Nachmittags -Dosis  genommen  werden  soll,  da 
geschehe  dies  4-5  Stunden  nach  dem  um  12-1  Uhr  zu  nehmenden  Mittag- 
essen, auch  nach  der  zweiten  Dosis  ist  eine  massige  Bewegung  vorgschrie- 
ben.    [10,0  etwa  8  Pf.] 

In  neuerer  Zeit  vielfach  zur  Anwendung  kommend  ist  der  sogenannte 
Reichenhaller  Kräutersaft,  Succus  Herbarum  saccharatus,  bestehend 
aus  frisch  gepresstem  Kräutersafte,  in  welchem  bei  einer  -f-  40  ^  C.  nicht 
übersteigenden  Temperatur  ein  gleiches  Gewicht  an  Zucker  aufgelöst  wor- 
den ist.  Das  so  gewonnene  Product  lässt  sich  einige  Monate  hindurch  [bei 
gehöriger  Vorsicht]  conserviren,  so  dass  man  bis  in  den  Winter  hinein  im 
Stande  ist,  Kräutersaft-Kuren  fortzusetzen. 

Digitiz^;^V^OOQlC 


m 


Südens  Clin. 


Wir   lassen   hier   eine  Anzahl  von  Formeln  für  den  Gebrauch  der 


frischen  Eräutersafte  folgen. 

1952*  Bf 

Succi  rec.  Herb.  Tarax.  50,0-200,0. 
D.  S.  Mit  Pfefferminzthce  des  Morgens  zu 
nehmen.    [Bei  Darmverschlei  raung.] 


1957.  F^ 

Saeci  Millefolii  100,0 
D.  S.   Früh  und  Abends  mit  Zucker  zu 

nehmen.      [Gegen    Hämorrhoidal  -    und 

Menstrualleiden.] 


1953.  I^ 

Succi  Absinth.  CiO.O. 
D.  S.  Morgens  zu  nehmen.    [Gegen  Atonie 
des  Darmkanals.] 


1 9.-18. 


D.  S. 


Succi  Centaur. 

,      Trifol.  fibr.  ana  50,0. 
[Bei  Chlorose.] 


1954.  IV 

Succi  Absinth,  rec. 
«      Dauc.  rec.  ana  50,0. 
MDS.  Morgens  zu  nehmen. 
[Gegen  Helminthiasis.] 


1955.  Bf 

Succi  Cercfolii 
«      Nasturtii 
^      Millefolii  ana  30,0. 
MDS.  Morgens  mit  einer  Tasse  Fleischbrühe 
zu  trinken.    [Bei  atonischer  Verdauungs- 
schwäche.] 


1956.  Bf 

Succi  Marubii  albi  60,0. 
D.  S.  Morgens  mit  Honig  zu  nehmen. 
[Bei  Phthisis  und  chronischem  Katarrh.] 


1959.  Bf 
Succi  Plantag. 

n     Beccabungae 
.,     Allii  Cepac 
.,     Petrosel.  ana  15,0. 
MDS.    Morgens  und  Abends  eine  Portion 
mit  Rheinwein  zu  nehmen. 
[Bei  Hydrops.] 

1960.  Bf 

Succi  Sedi  acris 

Tropaeoli  ana  50,0 
MDS.    Morgens    und    Abends    mit   etwas 
Citronensaft  zu  nehmen. 
[Bei  Hydrops.] 


1961.  Bf 

Succi  Rumicis 
Cochlear. 
«     Nasturtii 
„     Tropaeoli  ana  30,0. 
MDS.   Morgens  mit  Roth  wein  zu  nehmen. 
[Bei  Scorbut.] 

SvCfM  i;itri*  Lemon-jaice.  Suc  s.  Jus  de  Citron.  [Der  ausgepresste 
Saft  der  Früchte  von  Citrus  Limonura.  —  Hauptbestandthoil :  Citronensaure.  —  Der 
ehemals  nicht  selten  angewandte,  in  Italien  bereitete  Citronensaft,  Succus  Citri 
Italicus,  wird  jetzt  nicht  mehr  in  der  Pharmacie  gebraucht,  sondern  immer  der 
Succus  recens  expressus.  Um  diesem  die  nothwendige  Klarheit  zu  geben,  wird  er 
in  der  Regel  erst  gelinde  erwärmt  und  dann  filtrirt.  —  Der  Saft  einer  Citrone  (etwa 
20,0-25,0)  20-30  Pf.] 

Innerlich:  theo-  bis  esslöflfel weise  [frerlcks  empfiehlt  bei  Catarrh  der 
Gallenwege  taglich  50,0-100,0  Citronensaft.  —  Von  €«hei  ist  gegen  Hydrops  eine 
Citronenkur  empfohlen  worden,  welche  bei  sehr  massiger  Diät  in  der  zweistünd- 
lich wiederholten  Darreichung  eines  Esslöffels  Citronensaft  besteht;  alle  anderen  Ge- 
tränke sind  dabei  proscribirt] ,  zu  Saturationen  [vergl.  S.  38]  und  Brause- 
mischungen,  zu  Mixturen  [selten],  zu  Molken  [vergl.  Serum  Lactis]. 
[Auf  Wiiderlieh^s  Klinik  ist  unter  dem  Namen  Succus  Citri  artificialis  fol- 
gende Mixtur  in  Gebrauch:  I^  Acid.  citr.,  Succ.  Pom.  acid.  ana  10,0,  Gummi  Arab. 
1,0,  Tinct.  Aurant.  Cort.  0,5,  Aq.  destill.  80,0.    MDS.  Im  Getränk  zu  nehmen.] 

Aeusserlich:  zu  Mund*-  uud  Gurgelwässern,  zum  Touchiren 
des  Pharynx  und  der  Tonsillen  [bei  Diphtheritis  in  leichten  Formen],  zu  £in- 
reibuQgon  [als  Pruservativmittel  gegen  Decubitus],  als  Wasclimittel  [gegen 

P^    Bf   1962- 19C1.  DigitizedbyVjiOOgie 


Succus  Liquiniiac.  (»13 


Chloasma,  Perniones],  Zusatz  zu  Pomaden  [als  Haarw uchsbeförderungsmittel], 
zu  Salben  [mit  Fett  q.  s.]. 

1962.  Bf 

Suoci  Citri  15,0 
Vini  Mosel!.  120,0 
Aq.  Coloniensis  10,0. 
MDS.   Mit  einem  weichen  Schwämme  auf  die  Kopfhaut  zu  bringen. 
[Gegen  das  Ausfallen  der  Haare  nach  T)-phus  und  anderen 
erschöpfenden  Krankheiten.] 

Saeeus  gastricu  s.  Pepsin. 

'^Saeeas  JaBi|ieri  iasiiissatas.  Extr.  Juniperi.  Roob  Juniperi 
fh.  Aistr.  et  lel?.  Wacbholdermus.  Eingedickter  Wacbboldersaft. 
[Aus  den  reifen  Beeren  von  Juniperus  communis.  1  Th.  frischer  Fruct.  Juniper.  zer- 
quetscht mit  4  Th.  heissen  Wasser  Übergossen,  abgepresst  und  zum  dünnen  Extract 
eingedampft.  —  Trübe  löslich.  —  100,0  50  Pf.] 

Innerlich:  rein,  tbeelöffelweise;  als  Zusatz  zu  diuretischen  Mix- 
turen [15,0-25,0  auf  100,0-150,0]  und  Latwergen. 

1963.  Kf 

Inf.  Fruct.  Juniperi  (e  8,0)  200,0 
Succ.  Juniperi  inspiss.  20,0. 
MDS.   '/fStdl.  1  Essldffel.    [Bei  chronischer  Bronchitis.] 

T.  Skod». 

'^Sveevs  Liqviritiae«  Extractum  Glycyrrhizae  crudum.  Lakriz. 
Ungereinigter  Süssholz-  oder  Lakritzensaft.  [Durch  Auskochen  und  Pressen 
der  Wurzeln  von  Glycyrrhiza  glabra.  —  100,0  80  Pf.]  , 

Nur  zur  Darstellung  des  folgenden  Präparates. 

'^Sveens  Lil|mritiae  de|lliratlis«  Extractum  Glycyrrhizae  depura- 
trra.  Refined  Liquorice.  Jus  de  Reglisse.  Gereinigter  Lakriz.  Ge- 
reinigter Süssholz-  oder  Lakritzensaft.  [Der  Succus  cnidus  wird  mit  kaltem 
Wasser  erschöpft  und  die  Flüssigkeiten  im  Wasserbade  bis  zu  dicker  Extract- Con- 
sistenz  eingedampft.  —  1,0  5  Pf.,  subt.  pulv.  10,0  30  Pf.  —  Der  Succus  Liqui- 
ritiae  depuratus  in  bacillis  wird  durch  Extraction  des  Succus  crudns  mittelst 
heissen  Wassers  dargestellt;  der  so  erhaltene  Succus  ist  nicht  so  rein,  aber  auch  nicht 
so  hygroskopisch,  als  der  mit  kaltem  Wasser  gereinigte,  wodurch  die  Stangen  ihre 
Form  beibehalten  können.  —  10,0  Succ.  depur.  in  bacillis  15  Pf.] 

Innerlich:  ohne  Dosenbeschränkung;  rein  [in  bacillisl,  in  Trochisci 
[Trochisci  bechici],  als  Constituens  für  Pillen  und  Bissen  [man  meide  dieses 
Constituens  jedoch  in  den  Fällen,  wo  die  anderweitigen  Bestandtheile  der  Pillenmasse 
viel  Flüssigkeit  enthalten  oder  Neigung  haben,  Feuchtigkeit  anzuziehen;  für  solche 
Fälle  bediene  man  sich  lieber  des  Pulv.  Kad.  Liquirit],  zu  Lösungen  und  Mix- 
turen [3,0-5,0  auf  100,0.  —  Ziemlich  das  beste  —  obgleich  nicht,  wie  man  gewöhn- 
lich glaubt,  das  billigste  —  Corrigens  für  salinische  Arzneimittel]. 

Succus  Liquiritiae  dep.  bildet  den  Hauptbestandtheil  vieler  im  Publi- 
kum beliebten  »Hustenmittel«,  so  der  Trochisci  bechici,  Brust-  oder 
Sternkuchen  [Gummi  Arab.  1,  Rhiz.  Irid.,  Rad.  Liquirit.,  Fruct.  Anisi  vulgär., 
Fruct.  Foenic.  pulv.  ana  2,  Succ.  Liquir.  dep.  6,  Sacch.  alb.  54  mit  Gummi  Traga- 
canth.  q.  s.  zur  Masse,  aus  der  Trochisci  pondere  0  5  geformt  werden],  der  !■{•- 
sehen  Masse  [Rad.  Liquir.  dep.  2,  Sacch.  3,  Mucil.  Tragacanth.  q.  s.  (zu  Stangen 
ausgerollt)],   des  Cachou  [Succh.  Liquir.   dep.  pulv.  30,0,    Ol.  Anisi  0,5  mit 

^'f  ^5962-1963.  ^^m 


(\H  Succus  pancreaticas. 


Qummischleim  q.  s.  zur  Masse  geformt  und  in  stricknadeldicke  Stangelchen  aas- 
gerollt],  des  Cachou  di  Bologna  [Pastilles  poar  les  tamenrs,  eines  in 
Frankreich  beliebten  Präparates,  bestehend  ans  8  Sacc.  Liqoir.  und  1  PuIt.  Caryo- 
phyll.,  in  kleine  ?ersilbcKe  Plättchen  geformt],  der  Tablettes  pectorales 
[vergl.  Ammon.  chlor.],  des  Elixir  e  Succo  Liquiritiae  u.  s.  w.  u.  s.  w. 

1964.  Vf  1965 

Succ.  Liquir.  dep.  10,0 


Aq.  dest.  30,0. 
D.  S. 

Liquor  s.  Solutio  Succi  Liquiritiae. 
[Diese  Form  wird  meist  als  Zusatz  zu 
flüssigen  Arzneien  (10,0-20,0  auf  100,0) 
angewendet.] 


Succ.  Liquir.  crud.  100,0 

coque  cum 
Aq.  fönt.  q.  s. 
ad  CoL  200,0 
cui  refrig.  adde 
Spirit.  4,0. 

Extr.  GlycTrrh.  sei.  conc  s.  Solutio 
Succi  Liquir.  concentr.  Ph.  mil. 


Svecu  paiereatic«.    S.  Pancreatinum. 

SneCM  Stnbnei  iM|lis8«t«8.  Extr.  Sambaci.  Roob  Sambuci  fh. 
Aiitr.  et  lelf.  Fliedermas.  [Aus  den  Beeren  von  Sambucus  nigra.  — Von 
der  Consistenz  eines  dicken  Extractes.  Etwas  trübe  löslich.  —  10,0  10  Pf.  (meist 
das  käufliche  und  viel  billigere  genommen ;  dasselbe  sieht  schwarz  aus,  während  das 
oflicinelle  von  bläulicher  Farbe  ist;  in  der  Wirkung  beider  ist  kein  Unterschied.  — 
10,0  laPf.] 

Innerlich:  rein,,  theelöffelweise;  als  Zusatz  zu  diaphoretischen 
Mixturen  [25,0-50,0  auf  100,0-150,0]  und  Latwergen. 

SnlAir  s.  Sulfur  depuratum  und  sublimatum. 

SttUar  eitrinVM  s.  in  baculis.  Brim-stone.  Gelber  oder  Stangen- 
schwefel.    [10,0  gross,  pulv.  etwa  3  Pf.] 

Wird  nicht  mehr  angewendet,  ausser  zu  den  jetzt  fast  verlassenen 
Räucherungen  im  Cal^'schen  Raucherkasten;  statt  seiner  das  jeizt 
billigere  Sulfur  sublimatum  [vergl.  dieses]. 

^SulAir  deiiuratnill.  Sulfur  sublimatum  Pk.  Aastr.  Sulfur  lotum 
Ph.  ielf.  Flores  sulfuris  loti.  Sulfur  sublimatum  lotum.  Whashed  sul- 
phur.  Soufre  sublime.  Gereinigter  Schwefel.  Gewaschene  oder 
gereinigte  Schwefelblumen.  [Sehr  feines  Pulver.  100  Th.  gesiebten  sublimirten 
Schwefel  mit  70  Th.  Wasser  und  10  Th.  Ammoniak  durchgerührt,  getrocknet  und 
durch  ein  Sieb  gerieben.  —  10,0  5  Pf.]  Der  Schwefel  verträgt  sich  mit  allen 
bekannten  Arzneimitteln,  ausgenommen  die  ätzenden  Alkalien,  in  denen 
er  sich  aUmälig  löst,  und  vielleicht  auch  die  Haloide. 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  mehrmals  täglich,  bei  beabsichtigter  schnellerer 
Abfuhrwirkung  zu  3,0-8,0.  —  In  Pulver  [meist  mit  Zusatz  von  Resolventien 
und  Carminativen],  Trochiscen  [zu  0,18  vorräthig],  in  Pillen  [schlecht,  wegen 
der  zu  kleinen,  in  dieser  Form  unterzubringenden  Dosis],  in  Bissen,  Latwergen 
[Sulfur  mit  Honig  ana;  ülargaeritte  empfiehlt  diese  Latwerge  in  Bouillon  darzu- 
reichen], Schüttelmixturen  [schlecht,  weil  sich  das  Schwefolpulver  leicht  zu- 
sammenballt und  dann  durch  Schütteln  nicht  mehr  zu  vertheilen  ist.] 

Aeusserlich:  in  Salben  [1  auf  2-5  Fett],  in  Waschwässern,  zu 
Räucherungen  [meist  nimmt  man  das  Sulfur  sublimatum],  als  Schlund- 
und  Kehlkopfpulver,  zu  Gurgelungen  [in  Emulsion  von  1.0-2,0  auf  100,0, 
gegen  Diphtheritis  und  als  Prophylacticum  gegen  dieselbe:  Litl]. 

B^*  IJt  1964-1965.  DigitizedbyVjOOgie 


Sulfur  jodatum. 


615 


196G.  hf 

Sulf.  dep. 

Tart.  dep.  ana  15,0 

Tab.  Jalap. 

Pruct.  Carvi  pulv.  ana  10,0. 

H.  f.  palT.   D.  in  scatula.   S.  Morgens  und 

Abends  einen  kleinen  Theelöffel  toII. 


1967. 


1968.  Bf 

Sulf.  dep. 

Tart.  dep.  ana  25,0 

Rhiz.  Calami 

Rhii.  Zingib.  ana  5,0. 
M.  f.  pulvis.  D.  in  scatula. 
1  Theelöffel. 


1969. 


1971. 


^ 


1972. 


Sulf.  dep.  10,0 
Extr.  Gratiol.  3,0 
Rhiz.  Irid.  pulv.  5,0 


R 

Sulf.  dep. 
Res.  Guajaci 

Magnes.  sulf.  sicc.  ana  15,0 
Elaeosacch.  Foenic.  10,0. 
M.  f.  pulv.   D.  in  scatula.   S.  Morgens  und 
Abends  1  Theelöffel. 


S.  Abends 


Sulf.  dep. 

Tart.  dep. 

Elaeosacch.  Anisi  ana  0,6 

Magnes.  ust  0,3. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  6.    D.  in 
Chart,  cerat.     S.   Abends  1  Pulver  in 
Oblate  zu  nehmen.     [Abführmittel  bei 
Hämorrhoiden.]  Lebert. 


1970.  Hf 

Sulf.  dep.  0,6 
Pulv.  Rad.  Ipecac.  0,25 
Sacch.  albi  5,0. 
F.  pulv.    Div.  in  8  part  aeq.    D.  S.  3  mal 
täglich    1    Pulver.      [Bei   Keuchhusten 
kleiner  Kinder.]  O.  J.  Meyer. 


Sulf.  dep.  0,1-0,2 

Stib.  sulf.  aurant.  0,015 

Sacch.  Lact.  0,5. 
M.  f.  pulvis.    Disp.  tal.  dos.  No.  8.    S. 
2stdl.  1  Pulver.    [Bei  Bronchialkatarrh 
der  Kinder.] 


Extr.  Tarax.  liquid,  q.  s. 
ut  f.  boli  No.  25.     Consp.  Gass.    D.  S. 
Täglich  1-3  Stück  zu  nehmen. 


1973.  Rf 

Sulf.  dep. 

Natr.  tart.  pulv.  ana  10,0 

Fol.  Senn.  5,0 

Fruct.  Cardamom.  2,5 

Syr.  Rhamni  cath.  q.  s. 
ut  f.  electuarium  spissum.    D.  S.  Meißens 
und  Abends  1  Theelöffel. 


1974. 


IV 


Sulf.  dep.  25,0 

Ammon.  chlor. 

Pulv.  Rad.  Liquir.  ana  5,0 

Syr.  Menth,  crisp.  q.  s. 
ut  f.  ftlectuarium.    D.  S.   2-3  mal  täglich 
1  Theelöffel.    [Bei  chronischem  Katarrh 
der  Respirationsorgane.] 


1975.  Rr 

Sulf.  dep.  20,0 
Kalii  tart.  5,0 
Sjr.  Aurant  (Jort.  20,0. 
MDS.   Theelöffelweise  zu  nehmen. 

Confectio  sulfuris 
Ph.  Brit. 


1976.  Rf 

Sulf.  dep.  10,0 
Ol.  Cocos  50,0 
Ol.  Rosae  0,25. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Zur  Einreibung 
der  afficirten  Stellen. 
[Elegante  Krätzsalbe.] 


1977.  Bf      » 

Sulf.  dep.  2,0 
Camphorao  1,0 
Unguent.  lenieni  30,0 

M.  f.  unguentum.    [Krätzsalbe.] 


Hardy. 


1978.  Bf 

Sulf.  dep.  1,0 
Camph.  c.  paux. 
Ol.  Oüvar.  trit.  0,6 
Ungt.  rosati  15,0. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Augensalbe, 
[Gegen  Psorophthalmie.] 

Allen. 


Svlfur  jodatan.  Joduretum  sulfuris.  Jodschwefel.  [Durch  Zu- 
sammenschmelzen von  1  Schwefelblumen  und  4  Jod.  —  Krystallinisohe ,  schwarz- 
graue, metallisch  glänzende ,  unlösliche ,  aber  leicht  zersetzliche  Masse ,  die ,  wenn 
man  überhaupt  davon  Gebrauch  machen  will,  stets  frisch  bereitet  werden  muss.  — 
1,0  10  Pf.] 

üBf  1966-^78.  ^<if 


(;i(> 


Sulfur  praecipitatum. 


luuerlich:  zu  0,03-0,1  mehrmals  täglich  in  Pillen  [worin  es  sich 
aber,  gleichviel  welches  Vehikel  man  anwende,  stets  zersetzt]. 

Aeusserlich:  in  Salben  [2-3  Th.  auf  25  Fett  —  bei  Eczema  chron., 
sqnamösen  nnd  tuberculösen  Hautkrankheiten  —  das  Mittel  ist  jedenfalls  wegen 
seiner  ausserordentlichen  Zersetzlichkeit  auch  für  die  äussere  Anwendung  ganz  nn- 
zweckmässig]. 

*Slllfiir  meeimtatnm.  Lac  Sulfuris.  Milk  of  sulphur.  Magistero 
de  Soufre.  Scnwefeimilch.  Gefällter  Schwefel.  [Gelblich  weisses,  äussent 
feines  Pulver,  noch  feiner  als  Sulfur  depuratum.  —  10,0  10  Pf.  —  Cave:  kaustische 
Alkalien  und  Metallsalze,  mit  welchen  letzteren  sich  der  Schwefel  in  dieser  Form 
immer  zu  einem  geringen,  aber  merklichen  Tbeile  verbindet,  indem  der  geballte 
Schwefel  stets  von  einer  Spur  von  Schwefelwasserstoff  begleitet  ist.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,5;  wo  stärkere  Abfuhrwirkung  beabsichtigt 
wird,  zu  0,5-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  Pillen,  Latwergen, 
Schüttelmixturen  [schlecht,  da  sich  der  Schwefel  oft  fest  an  den  Boden  der 
Flasche  ansetzt]. 

Aeusserlich:  zu  Waschungen  [namentlich  cosmetischen ;  hierhergehört 
das  KmserfeM'sche  Waschwasser,  welches  aus  1  Campher,  2  Gummi,  12  Sulfur 
praecipitatum  und  %  Aq.  Calc.  und  Aq.  Rosae  ana  besteht.  —  Hier  wird  die  Ver- 
bindung der  kaustischen  Substanz  (Aq.  Calc.)  mit  dem  Schwefel  beabsichtigt]. 

1979.  Bf  I    1983.  I^ 

Sulf.  praecipit.  10,0  '  Sulf.  praecip. 
Magn.  carbon.  Spir.  dilut 
Pulv.  Rad.  Rhei                                 \  Aq.  dest  ana  15,0. 
Blaeosacch.  Foenic.  ana  5,0                 F.  pasta.   D.  S.  Abends  die  kranken  Stellen 
M.  f.  pulvis.    D.  in  scatula.    S.  2-3 mal   ]       zu  bestreichen.    [Bei  Sycosis,  nachdem 
einen  kleinen  Theelöflfel  voll.                   1       die  kranken  Barthaare  ausgezogen  wor- 
I       den;  am  Morgen  wird  die  Paste  abge- 
nommen und  die  Stelle  mit  Sapo  viridis 
eingerieben.]  t.  Hebrs. 

1984.  ^ 

Sulf.  praecip. 

Glycerini 

Spir.  saponat.  ana  10,0. 

MDS.  Abends  aufgestrichen  (wie  im  vorigen 
Recepte).  v.  Hebra. 


1980.  H* 

Sulf.  praecip.  10,0 

Tart.  dep.  20,0 

Magnes.  carbon.  ^,0 

Sacch.  10,0 

Ol.  Foenic.  0,4. 
M.  f.  pulv.     D. 

Pulvis  sulfuris  comp.  Clinici. 


1981.  Bf 

Sulf.  praeotp. 

Fol.  Senn,  ana  10,0 

Magn.  sulf.  sicc.  20,0 

Natr.  bicarb.  5,0 

Ol.  Macidis  0,15. 
M.  f.  pulv.    D.  in  vitro.    S.  Morgens  und 
Abends  1  Theelöffel. 


1982.  Bf 

Sulf.  praecip.  3,0 

Spirit. 

Aq.  fönt  ana  25,0 

Aq.  Laurocerasi  3,0. 
MDS.    Aeusserlich.     [Gegen  Sycosis.] 


1985. 


IV  1979-1986. 


R- 

Sulf.  praecip. 
Glycerini 
Spir.  dil. 
Kalii  carb. 
Aetheris  ana  10,0. 
MDS.  Abends  mittelst  Pinsel  aufzutragen 
und  des  Morgens  wegzuwaschen. 

[Bei  manchen  Hautkrankheiten,  na- 
mentlich Comedonen.]  v.  Hebra. 

1986.  I^ 

Sulf.  praecip.  25,0 
Aoidi  acet.  q.  s. 
ut  f.  pasta  moUis.    D.  S.  Aeusserlich  auf- 
zulegen.   [Gegen  Epheliden,<iCloasma.] 
J.  Neumann. 
Digitized  by^OOQlC 


Summitatcs  Sabinae. 


617 


"^Svlflir  sablinatlUd.  Sulfur.  Flores  sulfuris.  Subliracd  sulphur. 
Souffre  sublime.  Schwefel.  Schwefelsublimat.  Schwefelblumen.  Rohe 
Schwefelblüthe.  [Feines  Pulver,  dem  eine  Spur  von  schwefliger  Säure  anhaftet. 
—  100,0  15  Pf.] 

Nur  zum  äusserlichen  Gebrauche  in  Salben  [1  Th.  auf  3-10  Th. 
Fett  oder  schwarzer  Seife],  zu  Räucherungen. 


1987.  IV 

Sulf.  subl. 

Kalii  carb.  crudi  ana  15,0 

Adipis  suilli  120,0. 

F.  unguentum.    D.  Krätzsalbe. 


1988.  Py 

Sulf.  subl. 

Zinci  sulf. 

Fruct.  Lauri  ana  15,0 

Ol.  Lauri  q.  s. 
ut  f.  unguentum.    D. 

Jasser'sche  Krätzsalbe. 


1989.  1^ 

Sulf.  subl.  25,0 

Ammon.  chlor.  3,0 

Adipis  suilli  50,0. 
F.  unguentum.    D. 

Hufeland'sche  Krätzsalbe. 


1992.  F!f 
Sulf.  subl. 

Sapon.  virid.  ana  25,0 
Rhiz.  Veratri  5,0 
Kali  nitr.  2,5 
Adipis  suilli  50,0. 
M.  f.  unguentum.    D. 

Unguentum  antipsoricum. 

1993.  1^ 
Sulf.  subl. 

Zinci  sulf,  sicc.  et  pulv.  ana  7,5 
Adipis  suilli  30,0. 
F.  unguentum.    D. 

Unguentum  sulfuratum  compos. 
Ph,  Bor.  Ed.  V. 


1990.  H! 

Sulf.  subl. 

Picis  liquid,  ana  30,0 
Cretae  alb.  pulv.  20,0 
Sapon.  virid. 
Adipis  suilli  ana  60,0 
M.  f.  unguentum.    D. 

Unguentum  sulfuratum  Ph.  Austr. 
seu  Unguentum  ad  Scabiem. 


1994.  Bf 

Sulf.  subl.  15,0 

Adipis  suilli  30,0. 
F.  unguentum.    D. 

Unguentum  sulfuratum  simplex. 
Ph.  Bor.  Ed.  V. 


1991. 


Sulf.  subl. 
Zinci  sulf.  ana  8,0 
Ungt.  simpl.  60,0. 
F.  unguentum.    D. 

Unguentum  sulfuratum  der 
früheren  Ph.  Austr. 


1995.  Bf 
Sulf.  subl.  15,0 
Sapon.  virid.  30,0 
Aq.  comm.  ferv.  90,0. 

F.  ungt.  molle.    D. 

Unguentum  sulfuratum  s.  Unguentum 
ad  Scabiem  Ph.  mil. 
[Ueber  noch  andere  Formeln  zu  Krätz- 
salben vergl.  Sapo  viridis.] 

1996.  Bf 
Sulf.  subl.  15,0 
Olei  Fagi 
Cretae  ana  10,0 
Sapon.  virid.  30,0 
Spir.  dil.  70,0. 

M.  D.  T.  Hebra's  Krätztinctur. 

^SuMMitates  Sabinae.  Herba  s.  Frondes  s.  Turiones  Sabinae. 
Savine-tops.  Herbe  de  Sabinier.  Sabinakraut.  Sadebaumspitzen.  [Von 
Juniperus  Sabina.  —  Harz,  scharfes  ätherisches  Oel.  —  10,0  conc.  5  Pf.,  gross,  pulv. 
5  Pf.,  subt.  pulv.  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  [ad  1,0  pro  dosi!  ad  2,0  pro  die!]  mehrmals  täg- 
lich, in  Pulver  [unzweckmässig,  weil  das  länger  bewahrte  Pulver  den  Gehalt  an 
ätherischem  Oel  vollständig  verliert],  in  Conscrve  [schlecht,  wegen  des  üblen 
Geschmackes  und  der  ungenauen  Dosimng],  in  Pillen,  im  Aufguss  [2,0-8,0 
auf  100,0]. 

^  1987-1996.  ^l*^ 


618  Suppositoria. 


Aeusserlich:  als  Streupalver,  in  Salben  [Vermischang  des  Palvers 
(so  z.  B.  die  ■•ratsche  Salbe  gegen  Condylome :  Pulv.  Summitates  Sabinae  und  Fett 
ana)  oder  des  frischen  Pflanzensaftes  oder  eines  Spirituosen  Auszuges  mit  Fett],  als 
Infusum  [5,0-10,0  auf  100,0],  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  Ein- 
spritzungen [bei  Vaginitis,  Gonorrh.  secund.,  Fistelgescbwüren] ,  Umschlä- 


gen, Verbandwässern. 

1697.  IV 

Summit.  Sabin,  pulv.  3,0 

Extr.  Aloes  2,0 

Extr.  Taraxaci  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100.    Consp.  Cinnam.    D.  S. 
3 mal  täglich  4-5  Pillen. 


1998.  IV 

Summit.  Sabin,  pulv. 
Ferr.  pulv.  ana  4,0 


1999.  IV 

Summit.  Sabin. 

Cort  Chin.  fusc.  gr.  pulv.  ana  15,0 

infunde  Aq.  ferv.  q.  s.  ad 
Col.  200,0  addc 
Syr.  Cinnam.  25,0. 
MDS.  2stdl.  1  EssldffeL    [Gegen  atonische 
Uterinblutung.]  Kopp. 


2000.  IV 

Inf.  Summ.  Sabin,  (e  25,0)  200,0 

Extr.  Öentianae  q.  s.  Jx.l^'J'fci^''^^'' 

ut   f.   pil.   No.  100.     Consp.  Cinnamom.  ^?h  Vw 


D.  S.  3  mal  taglich  3-5  Pillen,  allmalig 
steigend. 


Sacch.  albi  25,0. 
D.  S.  3  mal  taglich  1  Essloffel. 
[Bei  Amenorriioe  ex  torpore  uteri.] 

Kopp. 


8«|ipMitoria  des  früheren  t%i.  mti.  Ia«b.  [Alofo  pulv.  3,  Natr.  chlor., 
Sapon.  venet.  ana  6,  Amyl.  32.  M.  F.  ope  Meli.  crud.  q.  s.  massa  ad  suppositor. 
formand.  apta.] 

SvpfMitorit  e  Batyrt  Caea«.  Stuhlzäpfchen.' 
Diese  sehr  zweckmässige  Form  von  Stuhlzäpfchen  (in  derselben  Weise 
kann  man  auch  Vaginal-Zäpfchen  oder  -Kugeln  bereiten)  gestattet  den  Zu- 
satz medicameutöser  Substanzen,  wie  Extractura  Beilad.,  Morph,  u.  s.  w., 
indem  man  dieselben  dem  im  Erstarren  begriffenen  Oleum  Cacao  zusetzt 
und  dann  das  Gemisch  in  Formen  giesst.  [Man  hat  dieselben  auch  nur  aus 
Cacao,  mit  einer  Höhlung  im  Innern  zur  Aufnahme  des  Medicamentes,  bereitet.  Dies 
ist  jedenfalls  meist  unzweckmässig,  weil  derart  die  ganze  Menge  des  Medicamentes  auf 
einmal  mit  der  betreffenden  Schleimhaut  in  Berührung  und  zur  Resorption  kommt.] 

'^SynillL  Syrupe.  Dieselben  werden,  sofern  nicht  ein  anderes 
Verfahren  vorgeschrieben  ist,  in  der  Weise  dargestellt,  dass  man  den 
Zucker  nach  den  angegebenen  Verhältnissen  in  Wasser  oder  den  betreffen- 
den Flüssigkeiten  in  gelinder  Wärme  auflöst  uud  den  Syrup  einmal  auf- 
kocht.    Jeder  Syrup,  mit  Ausnahme  des  Mandelsyrups,  muss  klar  sein. 

*Syra|ias  Altkaeae.  Ei  bisch  syrup.  Altheesaft.  [10  Radix  Al- 
thaeae  mit  5  Weingeist  und  250  Wasser  3  Stunden  macerirt.  200  Th.  der  Colatur 
mit  300  Th.  Zucker  geben  500  Syrup.  —  Schwach  gelblich,  klar,  Ton  etwas  dickerer 
Consistenz.  als  die  anderen  Syrupe.  —  10,0  5  Pf.]  Bei  höherer  atmosphärischer 
Temperatur  wird  der  Syrupus  Althaeae  leicht  sauer  und  wirkt  dann  zer- 
setzend auf  viele  Substanzen;  besonders  hüte  man  sich,  eine  Mischung 
von  Stibium  sulfuratum  aurantiacum  mit  Syr.  AJth.  auf  längere  Zeit  zu 
verordnen. 

Innerlich:  rein,  theelöffel weise  [ab  £xpectorans,  namentlich  für  Kinder], 
als  Zusatz  zu  calmirenden  und  expectorirenden  Arzneien.     ^ 

i^*  J>  1997-2000.  DigitizedbyV^OOgle 


Syrupus  Baisami  Tolutani.  619 


2001.  ^ 

Syr.  Alth.  50,0 

Oxymell.  Scill.  5,0 

Aq.  Foenic.  25,0. 
MDS.   Stdl.  1  Theelöffel. 

„Brustsaft"  für  Kinder. 

'^'Syrapas  Amygdalaraill.  Syrupus  amygdalinus  Fb.  Aistr.  s.  emul- 
sivus.  Sirop  d'Orgeat.  Mandelsyrup.  Orgeadenextract.  [5  süsse,  1  bittere 
Mandeln  mit  12  Wasser  und  1  Aq.  Flor.  Naphae  zu  13  Colatur  emulgirt,  darin  20 
Zucker  aufgelöst.  —  Wässerige  Mixturen  weiss  färbend.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:   rein  oder  mit  Wasser  verdünnt  [als  Ersatzmittel  für  die 
Mandel-Emulsion],  oder  mit  Oel  subigirt,  als  Schüttelmixtur  [nicht  be- 
sonders zweckmässig]. 
2002.  R 


2003.  ^ 

Syr.  Amygd.  50,0 

Mucil.  Gummi  Arab. 

Aq.  Amygdal.  amar.  dil. 

Aq.  dest.  ana  25,0. 
MDS.  (wie  im  vorigen  Recept). 


Syr.  Amygd.  50,0 
Syr.  simpl.  25,0 
Aq.  flor.  Aurant.  50,0 
Aq.  dest.  100,0. 
MDS.    1-2  Esslöffel   zu   einem  Weinglase 
Wasser,  als  Getränk.    [Orgeade.] 

SyrnpUS  Alisi«     Anissyrup.     [Anis  l  mit  Aq.  fervid.  6  infundirt  in  5 
der  filtrirten  Colatur  9  Zucker  gelöst.  —  10,0  etwa  10  Pf.]  • 
Als  Zusatz  zu  expectorirenden  Arzneien. 

Syrapns  aBtiscorbaticHS  Ph.  fitU.  Sirop  de  raifort  compos6.  [Frische 
Herb.  Cochlear.,  Nasturtii  und  Rad.  Armor.  ana  20,  Trifolii  8,  Cass.  Cinnam.  1, 
Fruct.  Aurant.  2,  Vini  alb.  80,  Sacchari  100.] 

Syrapns  AsparagL  Sirop  de  Pointes  d'Asperge.  Spargelsyrup. 
[Der  Succus  recens  der  Turiones  Asparagi  wird  durch  Aufkochen  geklärt  und  mit 
dem  doppelten  Gewicht  Zucker  versetzt.  10,0  etwa  10  Pf.] 

Als  Zusatz  zu  diuretischen  Arzneien,  auch  wohl  pur  [als  Diureticum] 
zu  2-4-6  Esslöifel  pro  die. 

'^'Syrapas  Aaraatii  Corticis.  Syrupus  Gorticis  Aurantiorum.  Pom- 
meranzenschalensyrup.  [5  Flaved.  Aurant  Cort.  mit  45  Vin.  generös,  alb. 
2  Tage  hindurch  macerirt  und  in  40  der  Colatur  60  Zucker  aufgelöst.  —  Gelbbraun. 
Angenehm  bitterlich.  —  10,0  15  Pf.] 

Als  beliebter  Zusatz  zu  bitteren  und  aromatischen  Mixturen,  als 
Zusate  zum  Getränk,  z    B.  zu  Soda-  oder  Selterwasser. 

'^'Syrapas  Auraatii  Flonun  s.  Naphae  (Loco  Syrupi  Capillor.  Ve- 
neris).  Orangenblüthensyrup.  [60  Zucker  mit  20  Wasser  aufgekocht  und 
der  erkälteten  Lösung  20  Aq.  Flor.  Aurant.  zugesetzt.  —  Klar,  weiss,  von  sehr  an- 
genehmem Geruch  und  Geschmack.  —  10,0  10  Pf.] 

Oft  gebrauchtes  Corrigons;  als  Zusatz  zum  Getränk. 

Syrapns  Balsami  Peraviaii«  Syrupus  balsamicus.  Perubalsam- 
syru|p.  [1  Bals.  Peruv.  mit  11  Aq.  ferv.  digerirt  und  in  10  der  abgegossenen  und 
filtrirten  Flüssigkeit  18  Zucker  aufgelöst.  —  Klar,  gelblich.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  als  Zusatz  zu  expectorirenden  Arzneimittels,  als  Con- 
stituens  von  Latwergen. 

Syrapas  Balsami  TolntaiL  [Nach  dem  früheren  C«d.  ned.  Itnli.: 
1  Tinct.  Bals.  Tolutani  in  24  Syrup;  nach  der  Ph«  leh.  analog  dem  Syrup.  Bals. 
Peruv.  bereitet.]    Vergl.  Balsam.  Tolutan.  ^^  , 

^2001-2003.0«^ 


6*20  Synipus  Berberidum. 


SyrajIM  Berberidm«  Berberitzensyrop.  [Bereitoog  trie  l>ei  Syr. 
Cerasor.  —  Saaerlich,  schwach  roth.  —  10,0  etwa  10  Pf.) 

Ms  Zusatz  ZQ  kühlenden  und  abfahrenden  Arzneien  [wird  dnrch  Al- 
kalien blau  gefärbt]. 

Syri|iw  Calctriae  jiktsiilitricte-kciicae.  Kalklactophosphat- 

syrup.    [2  Calc.  lactic.  in  60  Aq.  gelöst,  dazu  7  Acid.  phosphoric,  filtririiiBd  130 
Sacch.  zar  Colatur:  lager]. 

Innerlich:  theelöffel weise  pur  (besonders  bei  Ernähranglcrankheiten  im 
Kindesalter,  in  specie  bei  Rachitis,  Scrofulose,  phtbisischem  Habitus]. 

SyrHjlW  CapilUrm  Veaeris  Ph.  Aistr.  Sirop  capillaire.  Frauen- 
haars yrup.  [Aus  einem  Infusum  der  Herba  Capillor.  Veneris,  dem  Aq.  Flor. 
Aurant.  und  Zucker  zugesetzt  wird.] 

Rein  oder  als  Zusatz  zu  expectorirenden  Arzneien  [Da  der  Capillär- 
syrup  in  unseren  Officinen  selten  vorrathig,  so  wird,  wenn  man  ihn  verordnet,  in  der 
Rege),  unbeschadet  der  Wirkung,  Syr.  Aurant.  Flor,  gegeben  —  eine  Substituirung, 
welche  durch  die  Pharmakopoe  gebilligt  ist.] 

Syra|iiis  Capitm  Papayeris  s.  Syr.  Papaveris. 

Syni|lǤ  Cateeka.     [Extr.  Catechu  7,  Aq.  64,  Syr.  simp).  500.] 
Innerlich:  30,0-60,0,  pur,  oder  als  Zusatz  zu  adstringirenden  Mix- 
turen oder  zu  Tisaneu. 

*SyiiqiǤ  Ceras#niM  s.  Cerasi.  Kirschensyrup.  Kirschsaft 
[Geras,  acid.  mit  den  Kernen  zerstossen,  1.  a.  geklärt,  35  des  filtrirten  Saftes  geben 
mit  G5  Zucker  100  Syrup.  —  Intens!?  purpurroth;  im  frischen  Zustande  schwach  nach 
Blausäure  riechend.  —  10,0  10  Pf.] 

Als  Zusatz  zu  säuerlichen  und  abfuhrenden  Arzneien;  zum  Getränk 
mit  Wasser. 

Syripas  Chan^Millae«     Kamillensyrup.     [3  Flor.  Chamom.  mit 

15  Aq.  dest.  buUientis  Übergossen  und  in  10  Filtrat  18  Zucker  aufgelöst.  —  Hell- 
braun. —  10,0  10  Pf.] 

Als  Zusatz  zu  krampfstillenden  Mixturen. 

Syrajias  Chuiae«  Ghinasyrup.  [4  Gort.  Chinae  fusc,  1  Gort.  Ginnam. 
Gass.  mit  ^  Vin.  gall.  rubr.  digerirt,  in  17  des  Filtrats  32  Zucker  gelöst.  —  Roth- 
braun; bitter  aromatisch  schmeckend.  —  10,0  20  Pf.  —  Die  Ph.  lelf.  bereitet  den 
Syr.  Ghinae  aus  Extr.  Ghin.  frig.  par.  1  mit  2  Vin.  Malac.  und  47  Syr.  simpl.] 

Als  Stomachicum  und  Tonicum  rein  theelöffel  weise,  oder  als  Zusatz 
zu  derartigen  Arzneien. 

Syni|ia8  CicIltrU  cm  Rke«.  [Fol.  Gichor.,  Rad.  Gichor.  ana  30,0,  Rad. 
Rhei  120,0,  Kali  carb.  2,0  mit  Aq.  comm.  ferv.  2100,0  infundirt  und  in  1400,0  Go- 
latur  6  Pfund  Zucker  aufgelöst.  —  Rothbraun.] 

Als  Abführmittel  und  Resolvens  rein  theelöffel  weise,  oder  als  Zu- 
satz zu  derartigen  Mixturen. 

*Synip«8  CuüiaMtMi.  Zimmtsyrup.  [Gort  Ginnam.  Gass.  gross, 
pulv.  10  werden  mit  50  Aq.  Ginnam.  macerirt  und  zu  40  Filtrat  60  Zucker  gegeben, 
—  Braun.  —  10,0  10  Pf.] 

Als  Zusatz  zu  bittere  und  aromatischen  Mixturen. 

Sympis  Citri  s.  Syrupus  Succi  Citri. 

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Syrupus  Perri  oxydati  solubiüs.  621 


Sympus  MMMUlis  s.  hoUandicuä.  Treade.  Gemeiner  Syrup. 
Melasse.     [Braun,  von  ziemlich  dickflüssiger  Consistenz.  —  10,0  etwa  5  Pf.] 

Meist  nur  in  der  Annenpraxis  verwendet  [in  der  Kinderpraxis  oft  den 
feineren^Syrupen  vorzuziehen]. 

Syrapus  Corticis  Anraiitii  s.  Syrapus  Aurantii  Oorticis. 

Syrapns  Croci«  Safransyrup.  [1  Crocus  mit  24  Vin.  generös,  alb. 
36  Stunden  macerirt  und  in  22  Filtrat  36  Zucker  gelöst.  —  Intensiv  safranfarben ; 
idie  Farbe  bleicht  aber  im  Lichte  aus.  —  10,0  20  Pf.] 

Als  Zusatz  zu  emmenagogen  Arzneien;  Kindern  zuweilen  als  calmi- 
rendes  Mittel  theelöffelweise. 

Syrapus  ferratas  s.  Ferri  carbonici.  Eisencarbonatsyrup. 
[1  Mass.  Pilul.  Ferri  carb.  mit  4  Aq.  dest.  zerrieben  und  40  Syr.  simplex  gemischt. 

—  Braungrün;  tintenartig  schmeckend.  —  90  Theile  enthalten  1  kohlensaures  Eisen- 
oxydul. —  10,0  10  Pf]    Cavc:  Säuren,  namentlich  Gerbsäure. 

Am  besten  rein,  esslöffelweise  [schwaches,  in  der  Kinderpraxis  nicht  un- 
zweckmässiges Präparat.] 

*  Syrapns  Ferri  jodatL    Jod  eisen  syrup.    [20Ferr.  puiv.,  4iJod 

werden  in  einer  Flasche  mit  300  Aq.  dest.  übergössen,  filtrirt,  die  durch  spontane 
Erwärmung  noch  warme  Flüssigkeit  nebst  destillirtem  Wasser  zum  Auswaschen  des 
Filters  auf  650  Sacch.  optime  pulv.  gegossen,  und  auf  1000  abgedampft.  Der  so  er- 
haltene, anfangs  farblose,  später  gelbliche  Syrup  wird  auf  kleine  Flaschen  abgefüllt. 

—  Von  tintenartigem  Geschmack.  —  100  Theile  dieses  Syrups  enthalten  5  Jodeisen; 
früher  war  dies  Präparat  5  Mal  so  stark,  weshalb  vor  dessen  zu  kühner  Anwendung 
stets  gewarnt  werden  mnsste.  —  Der  gleichnamige  Syrup  der  Ph.  lelv.  ist  noch  um 
das  fünffache  schwächer,  er  enthält  nur  1  pGt.  Ferrum  jodatum,  deshalb  in  fünf- 
facher Dosis  zu  verordnen.]  Cave:  Gerbsäure  [weshalb  z.  B.  die  nicht  selten  ge- 
wählte Verbindung  mit  Syr.  Aurant.  Gort,  und  ähnlichen  Mitteln  unzweokmässig.  — 
10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0-6,0  mehrmals  täglich,  am  besten  in  Vor- 
bindung mit  Syrupus  simplex. 

2004.  Bf 

Syr.  Perri  jodati  15,0 
„     simpl.  50,0 

Aetheris  acet.  1,0. 
MDS.  3  mal  täglich  Vt-1  EsslofTel  voll. 

Sympus  Ferri  lactico-pkosplitriei.  Eisenlactophosphatsyrup. 
[Ferri  lact.  4,5  solve  leni  calore  in  Acid.  phosphorici  10,0,  Syrupi  simpl.  85,0.  Tum 
admisce  Syrupi  simpl.  400,0,  Elaeosacch.  Citri.  2,0.  200  Theile  dieses  Syraps  ent- 
halten 1  Ferrum  phosphoricum  siccum  theils  in  Acidum  lacticum,  theils  in  Acidum 
phosphoricum  gelöst:  lager.] 

Innerlich:  theelöffelweise  pure. 

*** Syrapus  Ferri  Mydati  8«liiMlis.    Eisensyrup.    [Eine  Mischung 

von  gleichen  Theilen  Eisenzucker.  Wasser  und  weissen  Syrups.  100  Th.  dieses  Sy- 
rups entsprechen  1  Th.  Eisen.  —  10,0  10  Pf.]  Ein  nicht  unangenehm  schmecken- 
des, aber  freilich  auch  nur  sehr  schwaches  Eisenpräparat,  welches  aber 
den  Vortheil  besitzt  auch  von  angegriffenen  Verdauungsorganon  gut  ver- 
tragen zu  werden. 

Digitize|^b\2^P^iij.C 


6^2  Syrupus  Plorum  Aurantii. 


Innerlich:  zu  1,5-10,0  [V«  Theelöffel  bis  zu  1  Tbeelöffel]  und  mehr 
[namentlich  bei  Arsenilcvergiftung  nur  grosse  Dosen]  3-6  Mal  täglich.  Nur  rein 
zu  verwenden. 

Syiiipas  Fkram  Anraitii  s.  Syr.  Aurant.  Flor. 

Synipas  FteBicilli.  Fenchelsyrup.  [Wie  Syrupus  Anisi.  —  10,0 
10  Pf.] 

Zusatz  zu  expectorirenden  und  carminativen  Arzneien. 

Syrupus  Ftlioram  Jnglandis.  Wallnussblättersyrup.  [Wie 
Syr.  Aurant.  Cort.  bereitet.  —  Hellbraun.] 

Rein  als  Antiscrophulosum:  thee-  bis  esslöflfel weise. 

Syrapns  Glycyrrhiiae  s.  Syr.  Liquiritiae. 

Syrapas  Grildeliae  roblistae«  [Von  einer  in  Callfornien  wachsenden 
Asteroidee,  der  Grind,  rob.,  enthält  der  Kelch  einen  balsamischen  Milchsaft,  der  als 
Expectorans  wirken  soll.  Der  daraus  dargestellte  Syrup  wird  von  OiblitMS  gegen 
Asthma  empfohlen.] 

Syrspns  gUMmtSHS.  Syr.  Gummi  Mimosae.  Sirop  de  Gromme. 
Gummisyrup.  [1  Th.  Mucilago  Gummi  mit  3  Th.  Syrupus  simplex  gemischt. 
—  Schwach  trübe.  —  10,0  10  Fi,] 

Rein  theelöffelweise  als  Expectorans  und  Calmans  [bei  inflammatori- 
schen Reizungen  der  Gastro -Intestinal -Schleimhaut];  als  Zusatz  zu  derartigea 
Arzneien. 

^Syrapns  Ipecacnaihae«  Ipccacuanhasyrup.  Brechwurzclsyrup. 
[Rad.  Ipecacuanhae  1  mit  Aq.  40  und  Spirit.  dilut.  5  macerirt  und  in  40  Filtrat 
60  Zucker  aufgelöst.  —  Gelblich.  ~  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  rein  oder  als  Zusatz  zu  emetischen,  antispastischen,  styp- 
tischen  und  expectorirenden  Arzneien. 

2005.  Bf 

Syr.  Ipecac.  10,0 
^     Althaeae  20,0. 
.  MDS.   Theelöffelweise. 

(Syrupus  pectoralis.) 

Wundorlioh. 

Syrapas  Kermesinns«  Eermessyrup.  [Enthält  Cochenille,  Kali 
carbon.  und  Alaun.]     Kaum  mehr  gebräuchlich. 

Syrapas  Lactacae  s.  LactucarU  Ph.  «all.  [l  Extr.  Lact,  vires,  in 
8  Wasser  gelöst  und  24  Syr.  Saccbar.  zugesetzt.  Statt  dieses  gewöhnlichen  Syr. 
Lactucae  wird  In  Frankreich  gegenwärtig  viel  häufiger  der  Syr.  Lactucao  nach  Ailier- 
gier  benutzt  (Lactucar.  gall.  0,15,  Sacch.  1000,0,  Aq.  destill.  500,0,  Aq.  Flor.  Aurant. 
20,0).l 

Innerlich:  zu  1-2  Theelöflfeln  mehrmals  taglich. 

Syrapas  Licheois  IslaidicL     Isländisch-Moossymp.    [Decoct 

Liehen.  Island.  (1  :  8),  stark  mit  Zucker  versüsst.  —  Ein  schlechtes  Präparat  von  un- 
appetitlichem Ansehen,  widrig- bitterem  Geschmack,  welches  zudem  leicht  verdirbt.] 

'^'Syrapas  Liqairitae«  Syrupus  Glycyrrhizae.  Mel  Liquiritiae.  Süss- 
holzwurzelsyrup.  Lakritzensyrup.  [Rad.  Liquir.  20  und  Liq.  Ammon.  caust 
10  mit  Aq.  destill.  100  macerirt,  aufgekocht,  bis  auf  10  abgedampft,  mit  10  Spir.  ver- 
setzt und  durch  Zusatz  von  weissem  Syrup  auf  100  gebracht.  —  Braun.  —  10,0  15  Pf.] 

Als  Zusatz  zu  expectorirenden  Arzneien. 

g^    1^2005.  '  Digitizedby^OOgie 


Syrapns  Hhamni  catharticae.  62ä 


Syrapus  Haiti«  Halzsyrup.  [Extr.  Malti,  aus  hellem  Malz  dargestellt 
(vergl.  Extr.  Malti  und  Maltum  Hordei)  mit  dem  zehnfachen  Syr.  simpl.  —  Dieser 
Syrupus  Malti  mit  10  Theilen  Malagawein  giebt  das  Malzelixir,  Elixir  Malti:  IKl- 
qMesHel.] 

Innerlich:  thee-  bis  esslöflfelweise.  [Das  Elixir:  1  Esslöffel  bis  zu  einem 
Weinglas  voll.] 

*Syrapas  Hannae«  Hannasyrup.  Mannasaft.  [10  Manna  mit  40 
Wasser  und  50  Zucker.  —  Gelblich.  —  Dieser  Syrup  hat  die  grosse  Unannehmlich- 
keit, bei  etwas  niedriger  Temperatur  fest  zu  werden.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  theelöflFei weise  als  Abfuhrmittel  in  der  Kinderpraxis  und 
als  Zusatz  zu  abführenden  Mixturen. 

'^'Syrapas  Heathae.  Pfefferminzsyrup.  [lO  Th.  Fol.  Menth,  piper. 
conc,  5  Th.  Spiritus  mit  50  Wasser  einen  Tag  macerirt,  40  Th.  der  Colatur  mit  60 
Zucker  zu  100  Syrup.  —  10,0  10  Pf.] 

Syrupus  INori  s.  Mororum  Pk.  Aistr.  Maulbeersyrup.  [Wie  Syr. 
Cerasi.  —  Dunkelrroth.  —  10,0  10  Pf.] 

Zusatz  zu  säuerlichen  Arzneien;  Constituens  von  Pinselsäften. 

SyrapilS  Harphiai«  [Morph,  hydrochlor.  1  in  Aq.  dest.  100  gelöst  und  mit 
1900  Syr.  simpl.  versetzt;  20,0  enthalten  0,01  Morphium.  —•  Von  bitterlichem  Ge- 
schmack.]    Cave:  wie  bei  Morphinum  acet. 

Innerlich:  in  der  Kinderpraxis  1-4  Theelöffel  [0,002-0,008  Morphin] 
pur  oder  als  Zusatz  zu  calmirenden  Mixturen  [10,0-20,0  auf  100,0]. 

Syrapns  apiatas«  Opiumsyrup.  [Elxtr.  Opü  l  in  etwas  Vin.  generös, 
alb.  gelöst  und  mit  1000  Syr.  simpl.  gemischt;  1.0  enthält  0,001  Opü.  —  10,0  10  Pf.] 

1  Thee-  bis  1  Esslöffel  voll  [0,004-0,015  Extr.  Opü]  und  mehr  pro  dosi 
mehrere  Mal  täglich. 

^Syrapus  Papaveris«  Syrupus  Capltum  Papaveris.  Syrupus  Dia- 
codii.  Mohnsyrup.  {10  Th.  Frnct.  papav.  concis.,  5  Th.  Spiritus,  50  Wasser 
digerirt,  35  der  Colatur  geben  mit  65  Zucker  100  Syrup.  Die  frühere  Vorschrift 
lautete:  Fruct.  Papaver,  Fruct.  Ceratoniae  ana  3,  Rad.  Liquirit.  mund.  2  mit  Aq. 
fervid.  infundirt  und  das  Infusum  bis  auf  15  Filtrat  eingedampft,  worin  25  Zucker 
aufgelöst  werden.  —  Syr.  Diacodii  Fh.  Aistr.  besteht  aus  Capit.  Pap.  50,  Rad. 
Liquir.  25,  Aq.  ferv.  350,  in  colatura  250  werden  400  Sacch.  gelöst.  —  Braunlich 
gelb.  —  10,0  10  Pf.] 

Rein,  als  schwaches  Narcoticum  [namentlich  bei  Kindern],  theelöffel- 
weise,  als  Zusatz  zu  sedirenden  Arzneien. 

Syrapus  Pkytolaceae.  Kermesbeerensyrup.  [Aus  den  Beeren  von 
Phytolacca  decandra.  —  Schön  dunkelroth.] 

Wie  Syrupus  Cerasi  [wohl  nur  als  färbender  Zusatz]. 

Syrapus  Pamoram  acidularUM.  Apfelsyrup.  [Wie  Syrupus  Ce- 
rasi bereitet.] 

Als  Zusatz  zu  säuerlichen  Arzneien. 

'«'Syrapus  Rkanni  eatliartieae.  Syr.  Spinae  cervinae.  Syr.  do- 
mesticus  [ein  sehr  übel  gewählter  Name ,  indem  er  leicht  zu  Verwechselungen  mit 
Syrupus  communis  Anlass  giebt].  Kreuzdornbeerensyrup.  [Aus  frischen, 
reifen  Fruct.  Rhamni  cathart.  wie  Syr.  Cerasi  bereitet.  —  Violettroth;  von  bitter- 
lichem Geschmack.  —  10,0  10  Pf.] 

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624  Syrupas  Rhci. 


Reiu  als  Abführmittel  zu  1-4  Esslöifeln,  als  Zusatz  zu  drastischen 
Mixturen  [10,0-20,0  auf  100,0].  In  der  Kinderpraxis  1,0-2,0  [20  bis 
50  Tropfen], 

'^'SyrailllS  Rhei.  Rhabarbersyrup.  Rhabarbersaft  [lORad.  Rhei, 
2  Cort.  Cinnam.  Cass  ,  1  Kali  carb.  mit  100  Wasser  macerirt  und  in  80  Colatur  120 
Zucker  aufgelöst.  —  Schön  braunroth,  stark  nach  Rhabarber  schmeckend.  —  10,0 
10  Pf.]  Cave:  Zusatz  von  Sauren,  mit  denen  der  Rhabarbersyrap  wegen 
seines  Gehaltes  an  kohlensaurem  Kali  aufbraust. 

Theelöffelweise  als  Abfiihrmittel  fiir  Kinder;  als  Zusatz  zu  abfuhren- 
den Mixturen. 

SynipHS  Rhei  CQM  HaiUlI«  [Ans  gleichen  Theilen  Syr.  Sennae  cum 
Manna  und  Syr.  Rhei  zusammengesetzt.] 

Wie  der  vorige. 

Syrapas  Rh^ead^s  s.  Papaveris  rubri.  Klatschrosensyrup. 
[12  Flor.  Rhoeados  recent.  mit  20  Wasser  digerirt  und  in  20  des  Fillrals  36  Zucker 
aufgelöst.  —  Schön  roth.  —  10,0  10  Pf.] 

Hauptsachlich  zum  Färben  der  Arzneien. 

SyrnpHS  RiMm  fh.  Aistr.  Johannisbeersyrup.  [Aus  rothen 
Johannisbeeren  wie  Syrupus  Cerasi  bereitet.  —  Blassroth,  schwach  säuerlich.  — 
10,0  10  Pf.] 

Zusatz  zu  säuerlichen  Arzneien. 

Syrnpns  R^sae  rabrae«   Rosensyrup.   [2  Flor.  Ros.  rubr.  mit  7  Aq. 

fervid.  infundirt  und  in  5  des  Filtrats  9  Zucker  aufgelöst.  —  Schwach  nach  Rosen 
riechend,  braunroth.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Selten  verordnet. 

Syrupus  RnM  frnticosi«  Brombeersyrup.  [Wie  Syrupus  Cei-asi 
bereitet.  —  Braunroth,  von  nicht  angenehmem  Geschmack.  —  Obsolet.] 

i'Synipas  RnM  Idaei.  Himbeersyrup.  Himbeersaft.  [Wie  Syr. 
Cerasorum  bereitet.  —  Schön  roth  von  sehr  angenehmem  Geschmack  und  Geruch.  — 
Wird,  wie  fast  alle  übrigen  rothen  Syrupe,  durch  Zusatz  von  Alkalien  blau  gefärbt. 

—  10,0  10  Pf.] 

Beliebter  Zusatz  zu  vielen  Arzneien;  als  Zusatz  zum  Getränk 
[namentlich  mit  Selters-  oder  Sodawasser.] 

Syrapas  Sambaei«    Fliedersyrup.    [Aus  den  Beeren  von  Samb.  nigr. 

—  Wie  Syr.  Cerasi  bereitet.] 

Syrapas  Saiitatis  Beraliieosis«    Berliner  Gesundheitssyrup. 

[4  Rhiz.  Irid.,  2  Rad.  Gent.  rubr.  und  Herb.  Mercurialis,  1  Fol.  Anchus.  und  Fol. 
Borraginis  mit  28  Vin.  gall.  alb.  6  Tage  hindurch  macerirt,  dem  Filtrat  36  Mel  dep. 
zugesetzt  und  das  Gemisch  auf  96  eingedampft.  —  Braun,  schwach  aromatisch 
riechend,  von  bittersüssem  Geschmack.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Gegen  Verdauungsbeschwerden  aller  Art  oft  als  Volksraittel  ge- 
braucht; zu  2-4  EsslöfFel  pro  die. 

Syrapas  Sarstparillae  MBip#sita8.  [Rad.  Sarsap.  24,  Lign.  Guajaci, 
Ligni  Sassafras,  Rhiz.  Chinae  ana  16,  Cort.  Chinae  fusc.  8,  Fruct.  Anisi  3  mit  Aq. 
fervid.  250  übergössen  und  in  80  der  filtrirten  Colatur  130  Zucker  aufgelöst.  — 
Dunkelbraun.  —  100,0  110  Pf.] 

Innerlich:    pur  thee-  bis  esslöffol weise    oder    als  Zusatz  zu  anti- 

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Syrupus  Zingiberis.  625 


syphilitischen  oder  antiscrofulösen  Mittel.     [Das  Präparat  ist  ähnlich  dem  in 
Frankreich  gebräuchlichen  Sjrr.  Laffectear,  de  Cuisinier  und  sndorifiqne  anzuwenden.] 

Syrapns  Scillae«  Meerzwiebelsyrup.  [Acetum  Scillae  12,  Saccb. 
16.  —  Andere  Pharmakopoen,  z.  B.  die  frühere  Pk.  UtBM.,  lassen  Gort  Giniiam.  Cass. 
und  Rhiz.  Zingiberis  ana  1  mit  18  Acet.  Scill.  digeriren  und  der  Colatur  30  Zucker 
zusetzen.] 

Syrapns  Scillae  confiositiis  Ph.  Anerlean.  Compound  Honey  of 
Squill.  Hive  Syrup.  Zusammengesetzter  Meerzwiebelsyrup.  [Bulb. 
Scill.  und  Rad.  Senegae  ana  120,0  zur  Colatur  von  1  Liter  gekocht,  darin  4  Pfund 
Zucker  und  3,0  Tart.  stib.  gelöst.  —  10,0  enthalten  0,01  Tart.  stib.] 

Ein  in  Nordamerika  ausserordentlich  beliebtes  Hustenmittel,  nament- 
lich dort  in  der  Kinderpraxis  viel  gebraucht;  in  Mixturen  von  15,0-30,0 
auf  100,0  Aq.  Foenic.  oder  Syr.  Alth.,  stündlich  1-2  Theelöffel. 

^Syrupus  Seiegae.  Sesegasyrup.  [Rad.  Senegae  5  mit  Aq.  com- 
munis 45  und  Spiritus  5,  zwei  Tage  hindurch  macerirt  und  in  40  Filtrat  60  Zucker 
gelöst.  —  Gelblich.  —  10,0  10  Pf.] 

Zusatz  zu  expectorirenden  Arzneien. 

•Syrupus  ScBiae«  Sennasyrup.  [Fol.  Sennae  concis.  10,  Fract.  Foenic. 
1,  Spirit.  5,  Aq.  45,  werden  20  Minuten  digerirt  und  35  Th.  der  Colatur  mit  65  Th. 
Zucker  versetzt.    Braun.  —  10,0  10  Pf.] 

Syrapns  ScBBae  cum  Hauiia«  Syrupus  Mannae  compositus  Ph.  leh. 
Syr.  Sennae  mannatus.  Syr.  Mannae  Fk.  ■•!.  ed.  lU.  Syr.  tmannatus 
Pk.  Aistr.  Eine  Mischung  aus  gleichen  Theilen  Syrup.  Sennae  und  Syrup. 
Mannae.  [Die  frühere  Vorschrift  lautete:  Fol.  Sennae  10,  Pruct.  Foeniculi  1  mit 
Aq.  fenr.  50  Übergossen,  Manna  15  gelöst,  colirt  und  in  55  Colatur  Sacch.  50  gelöst. 
—  Braun,  von  nicht  angenehmem  Geschmack.  —  10,0  10  Pf.] 

Als  Abführmittel  in  der  Kinderpraxis  [theelöffelweise] ,  als  Zusatz  zu 
abführenden  Mixturen. 

'«'Syrupus  simplex  s.  Sacchari  S.  albus.  [60  Saccharum  in  40  Aq.  com- 
munis gelöst.  —  10,0  5  Pf.] 

Syrupus  Spinae  cervinae  s.  Syr.  Rhamni  catharticae. 

Syrupus   Succi   Citri.    Syrupus  Acetositatis  Citri  Pk.  Aastr.     Ci- 

tronensaftsyrup.  Limonadenextract.  [5  geklärter  Succ.  Citri  rec.  mit  9 
Zucker.  —  Schwach  gelblich;  angenehm  säuerlich.  —  10,0  15  Pf.  —  Syrupus  Citri 
Pk.  lelf.  besteht  aus  Acid.  citr.  4,0,  Syr.  simpl.  240,0,  Ol.  Citr.  Gutt.  1.] 

Als  Corrigens  vieler  Arzneimittel  [aber  wegen  des  theuren  Preises  doch 
nicht  freigebig  zu  verwenden];  zum  Getränk  mit  Wasser  oder  Selterwasser. 

Syrupus  Violarum.  Veilchensyrup.  [2  Flor.  Viol.  recent.  (da  Viol. 
odorata  in  solchen  Mengen  nur  in  wenigen  Gegenden  anzuschaffen  sein  möchte,  so 
wird  sich  der  Apotheker  wohl  häufig  mit  Viol.  canina  oder  tricolor  helfen  müssen, 
was  übrigens  gleichgültig,  da  hier  nicht  der  Geruch,  sondern  die  Farbe  das  wesent- 
lichste des  Präparates  ist)  mit  6  Aq.  fervid.  infundirt  und  in  5  Filtrat  9  Zucker  ge- 
löst. —  Schön  blau  (durch  Alkalien  grün  gefärbt).  —  10,0  15  Pf.] 

Als  blau  färbender  Zusatz  zu  Arzneien. 

Syrupus  Zingiberis«  Ingwersyrup.  [Aus  den  Rhiz.  Zingiberis  wie 
Syr.  Menth,  crisp.  bereitet.  —  Schwach  braun,  scharf  aromatisch  schmeckend.  — 
10,0  10  Pf.] 

Ewald  und  8  i  m o n ,  Aniieiverordnungslehre.    10.  Aufl.  DiaitizölCbv  CjOOQIC 


626  Talcum. 

Sehr  zweckmässiges  Corrigens,  namentlich  für  bittere  Arzneien;  als 
Constitaens  von  Latwergen,  als  Zosatz  zum  Getr&nk  [mit  Wasser,  Sel- 
ters- oder  Sodawasser]. 

*TalcQMt  Talk.  Gepulverter  Talk.  [Kieselsaure  Magnesia;  feines, 
weich  und  fettig  anzufühlendes,  perlmutterglänzendes  Palrer.  —  100,0  25  Pf.] 

Innerlich:  als  zweckmässiges  Conspergens  für  Pillen,  die  eine  be- 
sonders grosse  Neigung  haben,  zusammen  zu  kleben. 

Aeusserlich:  als  Streupulver  [bei  Intertrigo;  neaerlichst  auch  gegen 
Verbrennungen  von  tajta  sehr  gerühmt,  es  soll  rasch  den  Schmerz  beseitigen 
und  gute  Granulationen  erzeugen],  als  Zusatz  zu  vielen  kosmetischen  Mitteln. 

TaMarildi  s.  Fmctus  Tamarindorum. 

Tartarus  amM^liatls«  Ammonio-Kali-tartaricum.  Tartarus  solu- 
bilis  ammoniacalis.  Tartrate  of  Potassa  and  Ammonia.  Tartre  soluble 
s.  ammoniacal.  Ammoniakweinstein.  Weinsteinsalmiak.  [An  der  Luft 
zerfliesslich  and  durch  den  dabei  stattfindenden  Verlust  an  Ammoniak  in  schwer  lös- 
lichen Tartarus  umgewandelt.  —  10,0  etwa  20  Pf.]  Sehr  zersetzliches  Präparat, 
deshalb  rein  [oder  besser  gar  nicht]  zu  verordnen. 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern  [unzweck- 
massig]  oder  in  Solutionen  [10,0-25,0  auf  100,0]. 

i'Ttrtaru  ll^niatlS«  Kali  tartaricum  boraxatum.  Kali  bitartari- 
cum  cum  Natro  biboracico.  Borax  tartarasitus.  Cremor  Tartari  solubilis 
s.  boraxatus.  Natriura-Kalium-Boryltartrat.  Borax  Weinstein.  [2  Th. 
Borax  in  20  Wasser  gelöst,  5  Th.  Tart.  depur.  zugesetzt  und  zum  Pulver  vertrocknet. 
Zerfliessliches,  in  gleicher  Quantität  Wasser  vollständig  lösliches  Pulver.  —  10,0 
20  Pf.]  Cave:  Sauren,  Salze  der  Alkalien,  alkalische  Erden  und  Metalle. 
Verordnung  in  Pulverform.  [Bei  dem  Iheuren  Preise  des  Tartaros  boraxatus, 
welcher  allerdings  durch  seine  Bereitung  bedingt  ist,  kann  man  demselben  füglich, 
wenigstens  in  der  Praxis  für  Unbemittelte,  eine  eztemporirte  Mischung  von  2  Th. 
Tart.  depur.  mit  1  Th.  Borax  substituiren.  Es  hat  diese  Mischung  auch  noch  den 
Vortheil,  dass  sie  sich  als  Palver  dispensiren  lasst,  welches  im  Hause  des  Kranken 
in  beliebigem  Getränke  gelöst  werden  kann.  Eine  derartige  Vorschrift  s.  unter  Tar- 
tarus depnratus.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0-2,0  mehrmals  taglich  als  Abfuhroiittel  25,0 
bis  40,0  in  3-4  Portionen  und  kurzen  Zwischenräumen  zu  verbrauchen; 
in  Solutionen,  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Verbandwässern  [4,0  auf  100,0,  bei  oarcinomatösen 
Geschwüren  von  Käst  empfohlen]. 


2006.  Bf 

Tart.  boraxati  25,0 

solve  in 
Aq.  dest.  200,0 

adde 
Tinct.  Croci  10,0 
Syr.  Cinnam.  25,0. 
MDS.    l-28tdl.  l  Esslöffel. 


2007. 


Tart.  boraxati  25,0 

solve  in 
Infus.  SecaL  comuti  (e  5,0)  150,0 


Syr.  simpL  25,0 
Spir.  Aetil.  nitr.  5,0. 
MDS.    l-2stdl.  1  Esslöffel. 


200S.  I^ 

Tart.  boraxati  30,0 

solve  in 
Aq.  dest.  150,0 
Aq.  Laurocerasi  8,0 
Syr.  simpl.  30,0. 
MDS.   28tdl.   l  Esslöffel.     [Bei   schmert- 
haften  Menstruationsbeschwerden.] 

Btuoh. 


I^  2006-2008.  Digitized  by  ^OOglC 


Tartaros  depuratus. 


627 


2009.  Bf 

Tart  boiaxati  15,0 

solve  in 
Infus.  Bulb.  Sein,  (e  1,5)  150,0 
Syr.  Asparagi  25,0. 
MDS.    l-2stdL  1  Esslöffel. 
[Als  Diureticum.] 


3010.  Bf 

Tart.  boraxati  25,0 

solve  in 
Inf.  Fol.  Digit.  (e  1,0)  120,0 

adde 
Syr.  simpl.  30,0 
Spir.  aeth.  1,0. 
D.  S.    2stdL  1  Esslöffel. 


^Tartarus  depnratas«  Kali  bitartaricum  depuratatn.  Cremor  Tar- 
tari.  Kali  tartaricum  acidum  depuratum.  Kalium  hydro-tartaricum  Ph. 
Awtr.  Bitartras  kalicus  cum  Aqua  depuratus.  Hydro -Kali  tartaricum. 
Crystalli  Tartan.  Tartrate  acide  de  Potasse.  CrSme  de  Tartre.  Bi-* 
tartrate  of  potash,  Cream  of  tartar.  Weinstein.  Gereinigter  oder 
krystallisirter  Weinstein.  Weinsteinrahm.  Saures  weinsteinsaures  Kali. 
Saures  Kaliumtartrat.  [In  kaltem  Wasser  sehr  schwer,  in  heissem  etwas  leichter 
löslich.  —  10,0  subt.  pulv.  15  Pf.]  Cave:  alkalische  Substanzen  und  Metallsalze. 

Innerlich:  zu  150-2,5  mehrmals  täglich;  als  Abfuhrmittel  2,0-8,0 
mehrmals  wiederholt.  In  Pulvern;  in  Brausepulvern  [deren  Brausefähig- 
keit nur  eine  sehr  geringe,  namentlich  wenn,  wie  dies  im  Pulv.  aerophor.  Ph.  ptajp. 
4er  Fall,  Magnesia  carbonica  zugesetzt  wird.  Aach  der  Vorzug  des  billigeren  Preises 
oder  einer  gleichzeitig  zu  erzielenden  Abiährwirkung  kann  den  Brausepulvern  aus 
Tatarus  depuratus  nicht  zuerkannt  werden].  Bissen,  Latwergen,  Schiittel- 
mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Zahnpulvern  [weniger  rathsam  als  alkalische  Sub- 
stanzen], Zahnlatwergen,  Augenpulvern;  auch  zu  Bädern  wurde 
früher  Tartarus  crudus  pulveratus  [30,0  30  Pf.]  verordnet  [60,0-120,0 
pro 

2011. 


Tart.  dep.  2.^0 
Elaeosacch.  Citri  10,0. 
D.  in  scatula.    S.  2  mal  tagl.  1  Theel5ffel 
voll  mit  einem  Glase  Zuekerwasser. 


Pulv.  Rhiz.  Zingib.  2,5 
Pulv.  Tamarindor.  50,0. 
M.  f.  electuarium.     D.  S.    1-2  Theelöffel 
mehrmals  täglich. 


2012.  Bf 

Tart.  dep.  20,0 
Boraois  10,0 
Elaeosacch.  Cinnam.  2,0 
Sacoh.  20,0. 
M.  f.  pulv.     D.  S.  3  mal  täglich  1  Thee- 
löffel in  Zuckerwasser  oder  in  Melissen- 
thee  zu  nehmen. 

(Vergl.  Tart.  boraxatus.) 


D 


2013, 


Tart.  dep.  25,0 

Gort.  Fruct.Aurantexpulp.  pulv.  3,0 

Rad.  Rhei  pulv.  6,0 

Sacch.  50,0 
f.  pulv.    D.  S.  Theeloffelweise. 
Pulvis  digestivus  Kannenwurf ii. 


2014.  Bf 

Tart.  dep.  25,0 
Fol.  Senn.  pulv.  5,0 


2015.  Bf 

Tart  dep.  10,0 
Sacch.  albi  40,0 

solve  in 
Aq.  dest.  fervid.  600,0. 
S.    Zum  Getränk. 
[In  dieser  Mischung  schlägt  sich  nach 
dem  Erkalten  der  Weinstein  zum  grossen 
Theil  kristallinisch  an  den  Wandungen  des 
Gefässes  nieder,  weshalb  dieselbe  den  Namen 
Aqua  crystallina  erhalten  hat.] 

2016.  Bf 

Tart.  dep.  pulv.  5,0 

solve  in 
Aq.  dest.  bullient.  440,0 

adde 
Syr.  Rub.  Idaei  40,0. 
D.  S.   Stdl.  eine  kleine  Tasse. 

Solutio  Tartan  depurati 

s.  Decoctum  Crystallorum 

der  früheren  Ph.  Hann. 

40* 

if^r  2009-^16. 


628 


Tartaros  ferratus. 


Tartarus  ferratas.  Ferro-Kali  tartaricum.  Ferrum  Kalio-tartaricum. 
Kalium  ferro-tartaricum  Pk.  A^str.  Kali  ferro-tartaricum.  Kali  tartaricum 
ferratum.  Tartarus  ferruginosus  s.  martiatus.  Tartras  Lixiviae  et  Ferri. 
Tartras  ferrico-potassicus.  Globuli  Tartari  martiati  pulverati.  Ferrum 
tartarisatum.  Loco  Globulorum  martialium.  Kaliumeisentar-trat. 
Weinsteinsaures  Eisenoxydkali.  Eisenweinstein.  [Etwas  hygroskopisch.  ~ 
100,0  80Pf.  —  Die  früher  gebräuchlichen  Globuli  martiales  bestanden  aas  diesem 
Präparat,  welches  durch  Mucilago  Gummi  Mimosae  in  Pillenconsistenz  gebracht  und 
zu  Kugeln  von  30,0-60,0  Gewicht  geformt  war.] 

Zu  Bädern  [30,0-120,0  mit  100,0  Wasser  gekocht  und  dem  Bade  bei- 
gemischt]. 

Tartaros  ferratus  paras.  Ferro-Kali  tartaricum  purum.  Tartarus 
martiatus  purus.  Ferrum  tartarisatum  purum.  Ferrum  potabile  Wil- 
lisii.  Mars  solubilis.  Reines  Kaliuraeisentartrat.  Reines  wein- 
steinsaures Eisenoxydkali.  Reiner  Eisenweinstein.  [Ziemlich  stark  hygro- 
skopisch. —  10,0  etwa  20  Pf.]  Leicht  löslich.  Cave:  Säuren,  saure  und 
basische  Salze,  Metallsalze,  Schwefelverbindungen. 

Innerlich:  zu  0,3-0,6  mehrmals  täglich,  in  Solutionen  [nicht  un- 
zweckmässig in  kohlensaurem  Wasser,  als  künstliches  Stahlwasser],  weniger  zweck- 
mässig in  Pulvern  oder  Pillen. 

Aeusserlich:  zu  Verbänden  [2,0  zu  100,0  Aq.  bei  Schanker  empfohlen; 
dittselbe  Flüssigkeit  zugleich  innerlich  esslöffelweise :  Uenry  lehrend]. 

2017.  I^ 

Tart.  ferrat.  puri  6,0 
Succ.  Liquir.  dep.  3,0 
Mucil.  Gummi  Arab.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Cinnam.     D.  S.  8 mal  taglich  1-4  Pillen. 
[Bei  Chlorose.]  Iiebert. 

^Tartarus  Batrtnatas«  Natro-Kali  tartaricum.  Kali  natronato- 
tartaricum.  Sal  polychrestum  Seignetti.  Tartras  kalico-natricus  c.  Aqua. 
Kali  tartaricum  natronatum.  Sal  Rochellense.  Kaliumnatriumtartrat 
Natronweinstein.  Seignette-  oder  Rochellersalz.  [Leicht  löslich.  —  100,0 
10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.]  Cave:  Säuren,  sogar  Fruchtsyrupe,  Metall-  und 
Erdsalze. 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  zweistündlich;  als  Abführmittel  15,0-50,0  in 
mehrere  Portionen  vertheilt,  in  Pulver,  Latwerge,  Solution  [grössere 
Dosen  lassen  sich  gut  in  ungesalzener  Fleischbrühe  nehmen.  —  Dieses  leicht  zersetc- 
liche,  sehr  viel  Wasser  enthaltende  Salz  ist  stets  mit  Yortheil  durch  das  constantere 
und  wasserfreie  Natrium  tartaricum  (vergl.  dieses)  zu  ersetzen]. 

2018.  Bf 

Tart.  natron.  50,0 

Natr.  bicarb. 

Sulf.  praecip.  ana  10,0 

Sacch.  25,0 

Ol.  Citri  0,1. 
M.  f.  pulv.     D.  in  scatula.      S.    3-4  mal 
täglich  1  Theelöffel. 

^Tartarus  stibiatas«  Stibio-Kali  tartaricum.  Tartarus  emoticus. 
Kalium  stibio- tartaricum  Ph.  Austr.  Kali  stibiato-tartaricum.  Tartras 
kalico-stibiatus.  Antimonium  potassio-tartaricum.  Antimonium  tartara- 
tum  Pfc.  Irlt.    Tartarated  s.  Emetic  Antimony.    Emötique.    Tartre  stibic. 

8^  I?r  2017-2019.  DigitizedbyV^OOQie* 


2019. 


D.  S, 


15,0 


Tart.  natron. 

solve  in 
Inf.  Fol.  Sennae  100,0  e  5,0 

adde 
Syr.  Rhei  25,0. 
l-2stdl.  1  EsslöffeL 


Tartarus  stibiatus.  629 


Brechweiüstein.  Antimonylkaliumtartrat.  Weinsteinsaures  Antiraon- 
kali.  Spiessglanzweinstein.  [10,0  20  Pf.  —  Löslich  in  17  Tii,  kalten,  in  3  Th. 
heissen  Wassers,  in  Weingeist  und  Aether  unlöslich.]  Cave:  Säuren,  Haloide, 
Schwefelmetalle,  Alkaloide  [Verbindungen  von  Chinin  mit  Breohweinstein  sind 
oder  waren  zwar  bei  Wechselfieber  vielfach  gebräuchlich,  sind  aber  chemisch  unzu- 
lässig], basische  Verbindungen  [wie  Seifen  u.  s.  w.J  und  Aqua  communis. 
Man  verordne  den  Brech Weinstein  immer  nur  in  Verbindung  mit  neutralen 
Substanzen;  der  Zusatz  von  Fruchtsyrupen  zur  Lösung  des  Tartarus  sti- 
biatus, der  von  manchen  ihres  Säuregehaltes  wegen  perhorrescirt  wird, 
hat  keine  zersetzende  Einwirkung  auf  das  Mittel,  bedingt  aber  oft  eine 
überraschende  Farben  Veränderung;  so  wird  z.  B.  Syrupus  Rubi  Idaei 
durch  Brechweinstein  violett,  Syrupus  Violarum  grün. 

Innerlich:  zu  0,005-0,01-0,03-0,05-0,1-0,2  [ad  0,2  pro  dosi!  ad  0,5 
pro  die!].  Die  kleineren  Dosen,  0,005-0,008-0,01-0,02  mehrere  Male  täg- 
lich, dienen  als  Expectorantia,  Resolventia,  Diaphoretica,  Stomachica;  die 
mittleren  Dosen,  0,01-0,02-0,03,  1-2 stündlich,  als  Nauseosa,  oft  schon 
als  Emetica;  die  grösseren  Dosen,  0,02-0,03  [die  gewöhnliche  Dosis  des  Brech- 
mittels 2-4  Mal  alle  10-15  Minuten]  -0,05-0,1  als  Emetica.  Nur  in  seltenen 
Fällen,  z.  B.  bei  Geisteskrankheiten,  Delirium  tremens,  Tetanus,  Ver- 
giftungen, greift  man  zu  noch  grösseren  Dosen,  0,1-0,15-0,2!  In  Pul- 
vern, Pillen  [selten ,  meistens  nur  hei  der  sogenannten  Ekelkur] ,  Trochisci 
[zu  0,007-0,03-0,06,  Trochisci  vomitorii,  vergl.  Rad.  Ipecacuanhae],  Solutio- 
nen [0,03-0,05-0,1-0,2  auf  100,0],  zum  Schütteltrank  [meist  mit  Pulv.  Rad. 
Ipecacuanhae]. 

üeber  die  Anwendung  des  Tartarus  stibiatus  als  Brechmittel  ver- 
gleiche Rad.  Ipecacuanhae;  Tartarus  stib.  allein  als  Emeticum  zu  geben 
dürfte  nur  in  den  Fällen  gerathen  sein,  wo  man  neben  der  emetischen 
Wirkung  noch  eine  kathartische  beabsichtigt.  [Nicht  selten  erzeugt  das  Mittel 
eine  Hyperemesis,  welche  bei  längerer  Dauer  gefahrbringend  für  den  Kranken 
werden  kann ;  man  beseitigt  diese  in  milderen  Fällen  durch  Darreichung  von  kohlen- 
säarehaltigen  Getränken,  Citronensaft,  einer  Tasse  schwarzen  .Kaffee  u.  s.  w. ;  wo 
dies  nicht  ausreicht,  gebe  man  Nervina  (Aether,  Tinct.  Castorei)  oder  Narcotica  (Tinct. 
Opii  croc. ,  Solution  von  Morphinum);  Eis,  in  pillenförmige  Stücke  verkleinert  und 
verschluckt,  event.  mit  wenigen  Tropfen  Chloroform  aufgeträufelt,  bewirkt  oft  augen- 
blickliche Beseitigung  des  bis  dahin  unstillbaren  Erbrechens.  In  verzweifelten  Fällen 
dürfte  eine  Lösung  von  Acidum  tannicum  zu  versuchen  sein.] 

Aeusserlich:  zu  Injectionen  [in  die  Harnröhre,  zur  Hervorrufung  eines 
unterdrückten  Trippers  0,1-0,2  auf  100,0;  zur  Erzeugung  adhäsiver  Entzündungen 
in  Fistelgeschwüren  u.  s.  w.:  0,5-1,0  auf  100,0],  zu  Klystieren  [0.1-0,3  auf 
100,0-150,0,  meist  mit  Zusatz  von  0.3-1,0  Tinct.  Opii;  soll  durch  diese  Applications- 
weise  Erbrechen  hervorgerufen  werden,  wie  man  es  z.  B.  bei  Trismus  oder  bei  An- 
wesenheit fremder  Körper  im  Schlünde  oder  in  der  Speiseröhre  beabsichtigt,  so  gebe 
man  das  Clysma  von  0,3-1,0  auf  100,0-150,0],  zur  Injection  in  die  Venen 
[0,05-0,25  auf  50,0-100,0  lauwarmen  Wassers],  zur  Inj  ec tion  in  Balggeschwülste 
[t.  KrtlTt-EbiBg,  vergl.  S.  84],  zu  Augenwässern  [Augentropf wässer:  0,01-0,06 
auf  10,0;  Pinselwässer  (bei  Hornhautflecken):  0,03-0,2  auf  10,0],  Verband  wäs- 
sern, Umschlägen  [0,05-1,0  auf  100,0],  Waschwässern  [0,5-2,0  auf 
100,0],  zu  epispastischen  Einreibungen  [concentrirte  Lösungen  von  1,0  auf 
25.0  in  dieser  Weise  z.  B.  gegen  Muttermäler  empfohlen;  in  neuerer  Zeit  hat  Bebtiige 

Digitized  by^OOQlC 


630 


Tartarus  siibiaius. 


solche  concentrirte  Lösangen  mittelst  einer  Lancette  eingeimpft].  Als  Streu- 
pulvern [bei  fungosen  Geschworen  —  selten],  Aetzpaste  [mit  Wasser  zum 
dännen  Teige  angerührt,  gegen  callöse  Oeschwursrander] ,  Suppositorium  [5.0 
bis  10,0  Ol.  Cacao  mit  0,1-0,3  Tartarus  stib.],  zu  Saloen  [zur  gelinden  Reizung: 
0,1-0,3-0,5  auf  10,0  Fett;  zur  stärkeren  Reizung  und  Pustelbildung  0,5-1,0-2,0  auf 
10,0  Fett  (vergl.  Ungt.  Tart  stib.).  —  Nur  in  den  schwächsten  Verhältnissen  ist  es 
möglich,  den  Brech Weinstein  in  Lösung  unt«r  die  Salbe  zu  mischen I  bei  grösseren 
Mengen  rührt  man  denselben  erst  mit  Wasser  zur  dünnen  Paste  an,  die  dann  mit  der 
Salbengrundlage  verrieben  wird],  zu  Augensaiben  [0,03-0,15  auf  10,0],  zu 
Pflastern  [1,0-3,0  auf  10,0  Pflastermasse,  meist  mit  Gerat.  Resin.  Burgond.;  man 
streut  entweder  das  Pulrer  auf  das  fertig  gestrichene  Pflaster,  oder  man  bedient  sich 
des  bei  den  Salben  erwähnten  Verfahrens].  Im  allgemeinen  sei  man  bei  der 
Anwendung  des  Brech  Weinstein  auA  in  äusserer  Form  vorsichtig,  da 
derselbe,  in  zu  grosser  Menge  angewendet,  leicht  toxische  Symptome 
hervorruift,  *da  ferner  die  durch  Brechweinstein  erzeugten  Pusteln  und 
ExGoriationen  schwer  heilen,  meist  sehr  schmerzhafter  Natur  sind  und  in 
der  Regel  tiefe  Narben  hinterlassen. 

Zwischenraumen  von  10*15  Minuten  zu 
Tart.  stib.  0,005  verbrauchen. 

Ammon.  chlor.  0,5  Pulvis  emeticus 

Succ.  Liquir.  dep.  1,0.  Form,  maffistr.  in  usam  paup. 

M.  f.  pulv.    Di^.  tal.  dos.  No.  10.    D.  S. 
38tdl.  1  Pulver. 
[Als  Expectorans  und  Eesolvens.] 


2021. 


^ 


Tart.  stib.  0,006 

Hydrarg.  chlo.'ut.  mit.  0,05 

Pol.  Digital,  pulv.  0,1 

Sae<^.  Laotis  0,5. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  6.    D.  S. 
3  mal  täglich  1  Pulver.    [Bei  entzünd- 
lichen   Krankheiten    der   Respirations- 
Organe. 


2022.  Bf 

Tart.  stib.  0,03 
Rad.  Ipccac.  pulv.  1,0 
Amyli  0,5. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  4.    D.  S. 
Alle  10  Minuten  1  Pulver,  bis  genügendes 
Erbrechen  erfolgt  ist. 


2023.  Hf 

Tart.  stib.  0,18 
„      dep.  1,0. 
MDS.    Auf  2-3  mal   zu  geben,   bis   Er- 
brechen erfolgt. 

Pulvis  e  Tartaro  stibiato  s. 
emeticus  Fh.  mil. 


2024.  Bf 

Tart.  stib.  0,12 

Pulv.  Rad.  Ipecac.  2,0. 
M.  f.  pulvis.     D.  S.   In  4  Portionen  in 

S9^  Bf  2020-2028. 


2025.  Bf 

Tart  stib.  0,1 
Tart.  dep. 

Resin.  Gusgaci  ana  8,0. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  12  part.  aeq. 
Täglich  3-4 mal  1  Pulver. 
[Bei  Arthritis.] 


D.S. 


2026. 


Tart.  stib.  0,2 
Camph.  trit  0,6 
Gummi  Arab. 
*  Saooh.  ana  3,0. 

M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part.  aeq.    D.  in 
Chart,  cer.    S.  2stdl.  1  Pulver. 
[Als  kräftiges  Diaphoreticum.] 

C.  J.  Meyer. 


2027.  Bf 

Tart.  stib.  0,25 
Extr.  Aloes  4,0. 
M.  f.  pil.  No.  60.    Consp.  Lycoj^    D.  S. 
3 mal  täglich  2-3  Pillen, 
[Bei  Geisteskrankheiten.] 

Schröder  van  der  Kolk. 


2028.  I^ 

Tart.  stib.  0,1 

Gutti  0,2 

Pulv.  Fol.  Sennae 

Extr.  Taraxaci  ana  1,5. 
M.  f.  pil,  No.  20.    Consp.  Lycop. 
3 mal  täglich  1-3  Pillen. 

Digitized  by^OOQ IC 


D.  a 


Tcrcbinlbina. 


f;31 


2020.  i;^ 

Tart.  stib.  0,05 
AmmoD.  chlor.  5,0 
Extr.  HyosoTami  0,5 
Soco.  Liquir.  dep.  10,0 
Aq.  dest.  200,0. 
MDS.   2stdl.   1  Esslöffel.     [Bei   heftigem 
Bronchial-  und  Laryngeal- Katarrtl  mit 
erschwerter  Expectoration.] 

2030.  1^ 

Tart  stib.  0,1 

solve  in 
Decoct.  Alth.  (e  10,0)  150,0 
Syr.  Amygdal.  25,0. 
D.  S.    l-2stdL  1  Esslöffel. 
[Bei  Pneumonie.] 


2031.  Bf 

Tart.  stib.  0,025 
Tart.  dep.  30,0 
Aq.  dest.  1000,0 
Sacch.  60,0. 
Weinglasweise  zu  trinken. 

M6decin6  de  Napol6on. 
Oorrisart. 


MDS. 


Bf 

Tart  stib.  0,05 
Magnes.  solfuric.  50,0 
Aq.  dest  200,0 
Syr.  Rhamni  cathart.  25,0. 
D.  S.   2stdl.  1  Esslöffel.     [Kräftiges  Ab- 
führmittel, namentlich  bei  Gehimaffec- 
tionen.]  Vogt. 

2033.  I^ 

Tart.  stib.  0,18 
Aq.  dest  60,0. 
D.  S.   "Astdl.  1  Esslöffel. 

Solutio  Tartari  stibiati  s. 
Aqna  emetica  Ph.  mil. 


2034. 


Tart.  stib.  0,36 
Aq.  dest.  60,0 
Syr.  Alth.  15,0. 
Potio  emetica  simplex  Clinici. 


2035.  iV 

Tart.  stib.  0,15 

Oxymell.  Scill.  20,0 

Aq.  dest.  40,0. 
MDS.  V4stdl.  1  Esslöffel  bis  zu  3  maliger 
Brechwirkung. 


2036.  I^ 

Tart.  stib.  1,0 

solve  in 
Glycerini  25,0. 
D.  S.   Täglich  auf  die  Haut  des  Nackens 
aufzupinseln.    [Zur  Hervorrufung  eines 
starken  Hautreizes.] 


2037. 


Tart.  stib.  0,25 
solve  in 

Inf.  Flor.  Amicae  (e  25,0)  300,0. 

Zu  8  Klystieren.  [Bei  Apoplexie, 
nach  Beseitigung  der  entzündlichen  Ge- 
himsymptome.] 


D.  S. 


2038.  Bf 

Tart.  stib.  1,0 

Extr.  Hyoscyami  2,0 

Adipis  suilli  10,0. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Täglich  1  Bohne 
gross  einzureiben. 


2039.  Bf 

Tart  stib.  1,0 
Empl.  Galban.  croc.  8,0. 
M.  f.  empl.     D.  S.   Auf  Leder  gestrichen 
aufgelegt   und   bis    zur  Pustelbildung 
liegen  gelassen.    [Bei  Naevus.] 

Oumming. 

2040.  Bf 
Tereb.  6,0 
Ammoniac.  12,0 
Sebi  bovini 

Cerae  flavac  ana  1,5 

Leni  calore  liquefact.  adde 
Tart.  stib.  pulv.  2,0. 
Ext  supra  cbartam.    D.  Papierpflaster. 
[Bei  Neuralgien  ete.] 

Oesterlen. 


'*'TerebiBtlliM«  Terebinthina  communis.  Turpentine.  T6r6benthine. 
Gemeiner  Terpenthin.  [Von  Pinus,  Pinaster,  Pinus  Laricis  und  anderen 
Abietineen.  —  Ein,  wie  alle  Balsame,  aus  ätherischem  Oel  und  Harz  bestehendes 
Gemisch,  welches  theils  freiwillig,  theils  durch  Einschnitte  in  die  Rinde  der  betreffen- 
den Bäume  ausfliesst.  Enthält  70-85  pCt.  Harz  und  15-30  pCt.  Terpenthinöl.  Ziem- 
lich dickflüssig.  —  10,0  6  Pf.] 

Innerlicli  wird  diese  Sorte  niemals  gegeben.  [S.  Terebinthina  laricina]. 

Aeusserlich:  in  Substanz  [auf  Papier  oder  Leder  gestrichen],  als 
Pflaster,  als  Constituens  zu  Pflastern  [mit  gleichen  Theilen  eines  Harzes, 

lI^  2029-2040.  «^VC 


632 


Terebinthina  cocta. 


z.  B.  Resina  Pini,  Colophonium  und  Wachs  oder  Talg]  und  Salben  [1,0  Terpen- 
thin  mit  3,0-4,0  Fett]. 


2041.  B, 

Tereb. 

Resin.  Colophon. 

Resin.  Pin.  bürg. 

Gerae  flavae  ana  10,0 

M.  f.  empl.  ext.  snpra  corinm. 

[Antirbcnmat.  Pflaster.] 

▲•oherfton. 


D. 


Leni  calore  liqnatis 
adde 
Baisami  Peraviani  5,0. 
F.  nnguent.     D.  Yerbandsalbe  l>ei  atoni- 
sehen  Geschwüren. 


2043.  Bf 

Tereb. 

Ol.  Petrae  Ital. 

Gerae  flavae  ana  10,0 
M.  f.  1.  a.  Hnguentom. 


D.  S.  Frostsalbe. 


[Rückstand   der 


2042.  Bf 

Tereb.  20,0 
Cerae  flavae  10,0 

Terebintkina   coeta.     Gekochter  Terpenthin. 

Terpenthinöl-Destillation;  harte,  gelbliche  Masse.  —  10,0  5  Pf.] 
Innerlich:  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen. 
Aeusserlich:  als  blutstillendes  Pulver  [mit  Gummi  oder  Alaun 

ana],  als  Pflasterconstituens. 

TereMntkina  laricina  s.  Laricis  s.  Veneta.  Venetianischer 
Terpenthin.  Lärchenterpenthin.  [Von  Larix  decidua.  —  Dünnflüssiger  und 
klarer  als  der  gemeine  Terpenthin.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,3-1,0  mehrmals  täglich,  in  Pillen,  Bissen,  Lat- 
wergen, Emulsion.  [Bei  Diphtheritis  hat  Itsse  grosse  Dosen  von  Terpenthin 
und  zwar  8  Gr.  bei  2-7  jährigen,  12-15  Gr.  bei  älteren  Kindern  auf  einmal  mit  Nach- 
trinken von  einer  Tasse  Milch  gegeben.  Er  will  keinerlei  Schaden  wohl  aber  schnelle 
Abstossang  der  Membranen  und  Besserung  der  allgemeinen  Krankheitserscheinungen 
gesehen  haben.] 

Aeusserlich:  zu  Injectionen  [1,0-4,0  auf  100,0,  durch  Gummi  emul- 
girt],  Klystieren  [4,0-8,0  ad  clysma],  Pflastern,  Salben  [wie  Terebinth.], 
Linimenten  [mit  Vitell.  ovor.  ana]. 


2044.  I^ 

Tereb.  laric. 
Ammoniaci  ana  4,0 
Pulv.  Fruct.  Juniper.  8,0 

M.  f.  pil.  No.  60.     Consp.  Cort.  Cinnam. 
D.  S.  3stdl.  3-5  Pillen. 


2045. 


^ 


Tereb.  laric.  8,0 
Bulb.  Scill.   1,5 
Magn.  sulf.  sicc. 
Rad.  Alth.  pulv.  ana  5,0 
Meli.  crud.  q.  s. 
ut  f.  boli  No.  25.    Consp.  Cinnam.   D.  S. 
3  mal  täglich  1  Bissen. 


2046.  I^ 

Tereb.  laric.  10,0 

Pulv.  Cort.  Chin.  fusc.  15,0 

Syr.  Zingib.  q.  s. 
ut  f.   electuarium.      D.  S.    3  mal   täglich 
1  Esslöflfel  voll. 

i^  I^  2041-2049. 


2047. 


Bf 


Tereb.  laric.  4,0 
Vitell.  ovi  unius 
Aq.  Cinnam.  vings.  120,0 
Syr.  simpL  15,0 
Aeth.  acet.  8,0. 
M.  f.  emulsio.    D.  S.  3  mal  täglich  2  Ess- 
löffel.   Oenterlen. 

2048.  Bf 
Tereb.  laric. 
Gummi  Arab.  ana  8,0 

f.  c. 
Inf.  Flor.  Chamom.  120,0 
Emulsio. 
D.  S.  Zum  Klystier.    [Bei  Askariden,  bei 
Opium -Narkose,   zur  Beförderung   der 
Wehenthätigkeit.  ] 

2049.  Bf 

Tereb.  laric.  15,0 
Vitell.  ovi  unius. 
F.  liniment.    D.  S.  Zum  Umschlag.    [Bei 
Drüsenverhärtungen,  scrophulösen  Kno- 
chenauf treibungen.]  Pitsohafl. 


Digitized  by  VorOOQlC 


Thymolum. 


633 


2050.  I^r 

Tereb.  laric.  120,0 
Cerae  flavae  30,0 
Ol.  Tereb.  15,0. 
M.  I.  a.  f.  ungt.    D.  S.  Zum  Verbände, 
ßalsamam  Frabmii. 
[10,0  etwa  15  Pf.] 


2051. 


D.  S. 


Tereb.  laric. 

Ol.  Olivar.  ana  150,0 

Cerae  flavae  100,0 

leni  cal.  liquat.  tingantur 
Rad.  Alkann.  25,0 

CJol.  et  semirefrig.  admisce 
Bals.  Peruviani  6,0. 
Verbandsalbe. 

Balsamum  Locatelli. 
[10,0  etwa  20  Pf.] 


2052.  Bf 

Tereb.  laric. 

Ol.  Olivar.  ana  12,0 

Croci  subt.  pulv.  1,0. 

F.  liniment.    D.  S.  Frostsalbe. 
[Bei  exulcerirten  Pemionen.] 


Iiarrej. 


2053. 


Tereb.  laric. 
Ol.  Lauri  ana  25,0 
Resin.  Elemi  50,0 
Picis  alb.  200,0. 
M.  f.  l.  a.  empL    D. 

Emplatre  agglutinatif  oa  d^ Andre 
Delacrois. 


Thebainam«  Thebain,  ein  Alkaloid  des  Opiums.  [Wurde  physio- 
logisch vielfach  geprüft  (Claide  lemtH^  Valek  u.  a.),  ohne  gleichmässige  Resultate 
zu  ergeben.  Auch  therapeutisch  wurde  es  versucht,  sowohl  innerlich  als  zur  sub- 
cutanen Inj  ection  (FrtBnnller^Leiilesdorf),  aber  die  bisherigen  Resultate  konnten 
zu  einer  allgemeinen  Verwendung  des  Mittels  bis  jetzt  nicht  ermuntern.]  Dosis : 
0,015-0,05-0,1  und  mehr.     [Froiimäller  gab  es  bis  0,36.] 

^Thymolnm«  Acidum  thymicum.  Thymol.  Thymiancampher.  Thy- 
miansäure.  [Farblose,  tafelförmige  Krystalle,  aus  dem  Oleum  Thymi  gewonnen, 
schwer  in  Wasser  (1100  Th.),  leicht  in  Weingeist,  Aether  und  wässerigen  Alkalien 
löslich.]  Wurde  zuerst  von  Paqiet^  unter  gleichen  Indicationen ,  wie  die 
Carbolsäure,  besonders  als  vorzügliches  Desinficiens  zu  Verbänden, 
ferner  auch  hei  Zahncaries  zum  Tödten  blossliegender  Nerven,  endlich 
zum  Aetzen  kleiner  Excrescenzen,  bei  Prurigo,  Eczem  u.  a.  empfohlen. 
Die  bedeutende  desinficirende  Wirkung  des  Thymols  ist  in  neuester  Zeit 
von  L.  lewin  und  Ifc.  lusentHn  bestätigt,  und  von  beiden  wird  dasselbe 
als  Verbandmittel  an  Stelle  der  Carbol-  und  Salicylsäure  vorgeschlagen 
[1,0  zu  1000,0  Aqua].  Auch  innerlich  empfiehlt  L.  lewl«  das  Mittel  bei 
abnormen  Gährungsvorgängen  im  Magen  mit  Dilatation  desselben,  bei 
Diphtheritis,  Blennorrhöen  u.  a.,  und  zwar  zu  0,05-0,01  pro  dosi  [in 
wässeriger  Lösung:  0,05-0,1  ad  100,0,  mehrmals  täglich  1  Esslöffel].  Bill  reichte 
dasselbe  auf  Wuiiilerlieh's  Klinik  in  weit  höheren  Dosen,  zu  2,0-4,0,  als 
Antifebrile  und  bei  Gelenkrheumatismus,  fand  es  aber  weniger  sicher 
wirkend  als  Salicylsäure.  Zu  2,0-10,0  ist  das  Thymol  in  6  Fällen  von 
Anchylostoma  von  Itziolt  mit  Erfolg  auf  einmal  gereicht  worden.  Man 
giebt  dasselbe  als  Pulver  in  Oblaten.  Auch  in  spirituöser  und  al- 
kalischer Lösung,  sowie  in  Emulsion  kann  das  Mittel  gereicht  wer- 
den.   [1,0  15  Pf.] 


2054.  Bf 

Thymoli  0,05-0,1 

solve  in 
Aq.  dest.  100,0 
Aq.  Flor.  Aurant.  50,0. 
MDS.   Mehrmals  taglich  1  Esslöffel. 

Ii.  Iiewin. 


2055.  Bf 

Thymoli  1,0 
solve  in 
Spir.  Menth,  pip.  Angl.  20,0. 
D.  S.  Mehrmals  täglich  20-50  Tropfen  zu 
nehmen. 


I^  2050-2055. 


Je 


6.'54  Tincturac. 


2056.  IV 

Thymoli  2,0 
Ol.  Olivar.  4,0 
Gummi  Axab.  2,0 
Aq.  dest.  60,0. 
F.  emalsio.   D.  S.  Auf  einmal  zu  nehmen 
(oder  essloffelweise). 

Emulsio  Thymoli. 

Wimderiioli. 


Natr.  bonc  20,0 
Glycerini  35,0 
Aq.  camphor.  70,0 
Aq.  picis  200,0. 
D.  S.  Zu  Inhalationen.    [Bei  Angina  diph- 
theritica.]  Wanoa. 


2059.  Hf 

Thymoli  0,1 


2057.  IV  i  Glycerini  10,0 

Thymoli  0  3-0  5  ^^'  ^^***  '^A 

Chin.  bisuifur  2,0-4,0  ^'  S-  Waschmittel.    [Bei  Prurigo.] 

Kalii  ohiorat  10,0  |  <>•  8^««* 

Glycerini  70,0 
Spir.  frumenti  250,0. 

MDS.   l-28tdL  1  Theelöffel.    [Bei  Angina 
diphtheritica.]  Warren. 


2060.  IV 

Thymoli   1,0-1,5 

Ol.  Olivar.  ad.  100,0. 
D.  S.  Zum  Verbände.    [Bei  eisudirendem 


2058.  IV  frischem  Eczem,  bei  firysipelas.] 

Thymoli  0,5-0,7  I  Lassar. 

*Tilctwae«  Tincturen.  Die  Tincturen  werden,  wenn  nicht  ein 
anderes  Verfahren  vorgeschrieben  ist,  in  der  Weise  bereitet,  dass  die 
feingeschnittenen  oder  gröblich  gepulverten  Substanzen  mit  der  zum  Aus- 
ziehen dienenden  Flüssigkeit  übergössen  und  in  einer  verschlossenen 
Flasche  an  einem  schattigen  Orte  bei  ungefähr  15  •  unter  öfterem  üm- 
schütteln  eine  Woche  macerirt  werden.  Alsdann  wird  die  Flüssigkeit 
durch  Coliren  und,  erforderlichen  Falls  durch  Auspressen  von  dem  nicht 
gelösten  Rückstande  getrennt  und  nach  dem  Absetzen  filtrirt  Die  Tinc- 
turen müssen  klar  abgegeben  werden.  —  Im  Allgemeinen  werden  die 
Arzneikörper  mit  Spiritus  dilutus  ausgezogen,  nach  der  Pfc.  flem.  ed.  I 
meist  im  Verhältniss  von  1  :  5.     [Vergl.  Essenliae,  S.  275.] 

Eine  allgemeine  Dosirung  der  Tincturen  lässt  sich  auch  annähernd 
nicht  feststellen,  da  das  Verhältniss  der  in  denselben  aufgelösten  Arznei- 
substanzen zu  sehr  variirt.  Jedenfalls  dürfte  aber  stets  bei  der  Verord- 
nung von  Tincturen  zu  berücksichtigen  sein,  dass  das  Vehikel  der  meisten 
dieser  Präparate  kein  gleichgültiges  ist,  und  deshalb  die  volle  Dosis 
einer  Arzneisubstanz  in  der  Tinctur  schwerlich  gegeben  werden  kann, 
ohne  auch  gleichzeitig  Alkoholwirkungen  hervorzurufen. 

Meistens  giebt  man  die  Tincturen  in  Tropfenform  [durchschnittlich 
wird  1,0=20  Tropfen  berechnet],  rein  [auf  Zucker,  in  schleimigem  Vehikel,  in 
Wein];  als  Zusatz  zu  Mixturen  [wobei  meist  eine  Trübung  entsteht.  —  Bei 
differenteren  Tincturen  wähle  man  diese  Form  nicht,  weil  eine  ungleichmässige  Yer- 
theilung  der  sich  ausscheidenden  Arzneipartikel  stattfinden  dürfte].  Als  Zusatz  zu 
festeren  Arzneiformen  [Pillen,  Electuarienl^kommen  Tincturen  selten  in  An- 
wendung: nur  die  sehr  arzneikräftigen  rräparate  dieser  Art,  von  denen 
wenige  Tropfen  als  Einzelgabe  hinreichen,  werden  zuweilen  in  Pulver- 
form [etwa  0,1-0.2  mit  0,5-1,0  Sacch.  Lactis  verrieben]  verordnet. 

^Tiictlirt  AbsutkiL  Wermuttinctur.  [Von  Artemisia  Absinth.  — 
1  des  geschnittenen  Krautes  mit  5  Spirit.  dilnt.  8  Tage  unter  öfterem  Umschülteln 
macerirt,  dann  ausgepresst  und  filtrirt.  —  Dunkelbräunlich -grün,  sehr  bitter.  — 
10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  20-60  Tropfen  mehrmals  täglich. 

■9^  I^  2056-2060.  DigitizedbyVjOOglC 


Tinclura  Aloes  composita.  635 


Tiictlira  Absilthii  COnp.  Th.  Aistr.  [Herb.  Absinth.  10,  Flaved. 
Cort.  Aurant.  4,  Rhiz.  Calami  und  Rad.  Gentian.  ana  2,  Gort.  Cinnam.  Cass.  1 
mit  100  Spirit.]  ' 

Eine  componirte  Absinthtinctur,  bei  deren  Extraction  auch  Kalium 
carbonicum  angewendet  wird,  kam  früher  unter  dem  Namen  Tinctura 
Absinthii  alkalina  [lietter's  Magentropfen]  vor. 

^TlMCtlira  Aeraiti.  Eisenhuttinctur.  [1  Tubera  Aconiti  conc.  mit 
10  Spir.  dil.  —  Braungelb.  —  10  0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,5-1,0  mehrmals  taglich  [ad  0,5  pro  dosi I  ad  2,0 
pro  die!  —  Die  Fli.  Aistr.  führt  ein  stärkeres  Präparat  (1  Tab.  Acon.  sicc.  mit  5 
Spiritus),  hat  aber  jetzt  dieselben  Maximaldosen  wie  die  Ph.  flemit  ed.  II,  während 
die  ed.  I  die  bezüglichen  Dosen  von  1,0  und  4,0  vorschrieb],  in  Tropfen  [5-10-20 
(I)  Tropfen]. 

TiMCtira  Aeaiiti  aeilla.  [30,0  Herb.  Aconiti  mit  2,0  Acidum  sulfuricum 
und  240,0  Spirit.  dilut.  —  10,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  2-6  Tropfen. 

Twetara  AcOMiti  aetherea«  A etherische  Eisenhuttinctur. 
[1  Tub.  Aconit,  mit  Spirit.  aether.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  5-15  Tropfen. 

2061.  I?j 

Tinct.  Aconit,  aeth. 

«      Guajaci  ammoniat. 
Yini  stibiat.  ana  10,0. 
MDS.   3  mal  täglich  10-20  Tropfen. 
[Bei  chronischem  Rheumatismus.]  Otann. 

Tiietara  AeOMiti  t  SneC«  reerate«  [Gleiche  Theile  des  frisch  aus- 
gepresstea  Saftes  von  Herb.  Aconit.  Napell.  und  Spiritus  gemischt  und  fiitrirt.  — 
10,0  etwa  10  Pf.l 

Innerlich:  3-10  Tropfen  mehrmals  täglich. 

'^inetlirt  AloCs.  Aloetinctur.  [l  Alog  mit  5  Spiritus.  Dunkelgrün- 
lich braun,  sehr  bitter.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  5-30  Tropfen  [nur  als  Digestiv-  und  Reizmittel,  da  zur 
Abfahrgabe  eine  zu  grosse  Quantität  Alkohol  dem  Organismus  mitzugeführt  werden 
müsstel. 

Äeusserlich:  als  Zusatz  zu  stark  abführenden  Klystieren  [2,0 
bis  6,0  zum  Klystier],  zu  stark  reizenden  Augenpinselwässern  [0.5-1,0 
auf  10,0],  als  Zusatz  zu  Verbandwässern  [2,0-6,0  zu  100,0]. 


2062.  Kf 

Tinct.  Aloes 

Groci  ana  10,0 
n      Castorei  Canad.  1,5. 
D.  S.  3  mal  täglich  10-15  Tropfen. 
[Bei  Amenorrhoe.] 


2063.  Bf 

Tinct.  Aloes  15,0 
Aq.  dest.  120,0. 
D.  S.   Zur  Einspritzung. 

[Bei  hartnäckiger  Gonorrhoe.] 

Qamberini. 


^Tiietara  AloSs  e^nposita.  Loco  Elixirii  ad  iongam  vitam.  Zu- 
sammengesetzte Aloetinctur.  Lebenselixir.  [Aloe  6,  Rad.  Gentianae, 
Rad.  Rhei,  Rhiz.  Zedoariae  und  Crocus  ana  1,  Spirit.  dilut.  200.  —  Gelblich  roth- 
braun. —  10,0  15  Pf.  —  Aehnliche  Präparate  werden  von  Laboranten  und  Arkanisten 
unter  diversen  Namen  als  Panaceen  debitirt,  so  z.  B.  das  Augsburger  Lebenselixir, 
die  Svbberger'schen  Tropfen  u.  s.  w.l 

Innerlich:  zu  V2-I  Theelöffel  mehrmals  täglich.  r^^^^T^ 

^  ^  DigitizedbyV^OOgle 

IV  2061-2063.  '^ 


636  Tinctura  amara. 


^TlMCtlira  amara.  Tinct.  stomachica.  Bittere  Tinctur.  Magen- 
tropfen. [Herb.  Cent.,  Rad.  Gent,  ana  3,  Cort.  Aurant.  2,  Fruct.  Aurant.  iramat., 
Rhiz.  Zedoar.  ana  1  mit  50  Spiritus  dilatus  macerirt.  —  Qrünlich  braun,  aromatisch, 
bitter,  gewürzhaft.  —  10,0  15  Pf.  —  Die  Ph.  Aistr.  hat  folgende  Vorschrift:  Fol. 
Trifol.  fibr..  Herb.  Cent.,  Rad.  Gentianae,  Cort.  Aurant.  ana  2,  Natr.  carb.  1,  Aq. 
Cinnamomi  spirit.  100,  digere  per  triduum,  exprime  et  filtra.] 

Innerlich:  zu  20-60  Tropfen  mehrmals  täglich. 

Tiiietara  Ambrae  (aetherea).  Ambratinctur.  [i  Ambra  gris.  mit 

48  Spir.  aether.  —  1,0  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  10-30  Tropfen,  rein  oder  als  Zusatz  zu  anderen 
Mixturen. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Mundwässern  und  Zahntropfen 
[will  man  jedoch  in  derartigen  Mischungen  den  Ambrageruch  haben,  so  thut  man 
besser,  das  fertige  Medicament  mit  Ambra  in  Substanz  zu  digeriren,  statt  die  Ambra- 
tinctur zuzusetzen,  weil  aus  dieser  die  Ambra  sich  niederschlägt]. 

Tiaetara  Ambrae  cum  Noseho.  Tinct.  Ambrae  moschata.  [3  Ambra, 

1  Moschus  mit  146  Spirit.  aether.  macerirt.  —  Jedenfalls  besser  als  die  frühere  Vor- 
schrift, nach  welcher  Tinct.  Ambrae  und  Tinct.  Moschi  ana  zusammengesetzt  wurden. 
—  1,0  35  Pf.] 

Innerlich:  wie  die  vorige. 

2064.  Kf 

Tinct.  Ambrae  c.  Moscho  20,0 
„      Digit.  aeth.  10,0. 
MDS.   Täglich  3 mal   12-15  Tropfen,   bei 
asthmatischen  Anfällen  mit  der  Dosis 


auf  20-25  zu  steigen.  [Bei  Asthma  durch 
hyperämische  Stasen  der  Lungen.] 

Bergson. 


2065.  I^ 

Tinct.  Arabr.  c.  Moscho  2,5 
Aq.  Flor.  Aurant.  45,0 
Syr.  Papav.  15,0. 
MDS.   Vjstdl.  1  Theelöffel  voll. 
[Bei  Trismus  neonatorum.] 

Sehneider. 


'''Tinetara  Araieae«  Amicatinctur.  Wohlverleihblüthentinctur. 
[Flor.  Arnic.  1  mit  10  Spirit.  dilut.  —  Bräunlich  gelb.  —  10,0  10  Pf.  —  Die  Tinct. 
Arnicae  fh.  Anstr.  wird  bereitet:  Radix  6,  Folia  3,  Flores  1  der  Amica,  in  getrock- 
netem Zustande,  werden  mit  50  Spiritus  dilutus  einige  Tage  digerirt,  ausgepresst 
und  filtrirt.] 

Innerlich:  zu  10-30  Tropfen. 

Aeusserlich:  in  neuerer  Zeit  [hauptsächlich  durch  Anregung  der  Homöo- 
pathen, die  aber  viel  öfter  von  der  Tinct.  Arnicae  e  Succo  recente  Gebrauch  machen] 
als  Mittel  gegen  Verletzungön  aller  Art  sehr  beliebt,  und  zwar  rein  auf 
leichte  Wunden  oder  Quetschungen  getröpfelt  oder  zu  Umschlägen  [in 
beliebigen  Verhältnissen  mit  Konibranntwein,  Bleiwasser  oder  Wasser  gemischt],  zu 
Einreibungen  [bei  Neuralgien,  Lähmungen  traumatischen  Ursprungs  u.  s.  w.]. 

Tinetara   Arnicae  aromatiea.     Aromatische  Amicatinctur. 

[Von  VelioMX  ile  Strlgnte  empfohlen:  Digestion  von  Bacc.  Lauri  15,0,  Flor.  Arnicae 
25,0,  Flor.  Lavendulae,  ChamomiUae,  Thym.,  Meliss.,  Salv.  ana  10,0  mit  Spiritus 
dilutus  1000,0.  Soll  als  anregendes  Mittel  zu  Einreibungen  verwendet  werden, 
namentlich  bei  Kindern,  Greisen  und  Anämischen.] 

Tinetara  Arnieae  e  Radiee«  [Wie  Tinctura  Cascarlllae.  -  1,0  etwa 
20  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  Tinct.  Arnicae. 

Tinetnra  Arnieae  e  Snee«  reeente.    Tinctura  Arnicae  Plantae 

tßf  ^  2064-2065.  DigitizedbyV^OOglC 


Tinctura  Asae  foetidae. 


637 


totius.  [Das  frische,  blühende  Kraut  mit  der  Wurzel  im  steinernen  Mörser  zer- 
quetscht und  der  ausgepresste  Saft  mit  gleichen  Theilen  Spiritus  gemischt.  —  10,0 
etwa  10  Pf.] 

Aeusserlich:  wie  die  vorige. 

"^Tinctara  aromatica«  Essence  c6phalique.  Ge  würztropfen.  Aro- 
matische Tinctur.  [Cort.  Cinnam.  Cass.  5,  Rhiz.  Zingiberis  2,  Fruct.  Cardam. 
min.,  Caryoph..  Rhiz.  Galang.  ana  1  mit  50  Spirit.  dilut.  —  Braunroth,  kräftig  ge- 
würzhaft. —  10,0  20  Pf.  —  Die  Tinctura  aromatica  fh.  ftmp.  hat  folgende 
Vorschrift:  Rhiz.  Calami,  Rad.  Angelicae.  Rhiz.  Zingiberis,  Helena,  Herb.  Menth, 
pip.,  Fruct.  Anisi  ana  8,  Caryophyll.  und  Cass.  ana  4,  Pip.  nigr.  3  mit  48  Spir.  dil. 
macerirt  und  3  Ol.  Anisi  zugesetzt.  Letztere  ist  ein  zu  complicirtes  Präparat,  das 
wohl  auch  kaum  den  Yortheil  des  billigeren  Preises  für  sich  haben  dürfte.] 

Innerlich:  zu  20-60  Tropfen  mehrmals  täglich. 

2066.  Kf 

Tinct.  aromat.  60,0 

Mixtur,  oleoso-bals.  12,0 

Aeth.  acet.  6,0 

Ol.  Calam.  0,25. 
MDS.   VjStdl.  20  Tropfen. 

Sohäfer'sche  Cholera-Tropfen. 

Tinctura  aromatica  acida«  Loco  Elixirü  Yitrioli  Mynsichti  s. 
anglicani.  Saure  Gewürztropfen.  Blynslcht'sches  Elixir.  [Wie  die  Tinc- 
tura aromatica  bereitet,  nur  dass  dem  Spiritus  vor  der  Maceration  2  Acidum  sulfuri- 
cum  zugesetzt  werden.  —  10,0  20  Pf.  —  Die  Tinctura  aromatica  acida  Ph. 
|itap.  ist  ein  Gemisch  aus  30  Tinctura  aromatica  rh.  ptip.  und  1  Acidum  sulfuri- 
cum;  sie  ist  stets  trübe.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich;  in  Tropfen  [10-30  Tropfen, 
stets  im  schleimigen  Vehikel  zu  nehmen],  als  Zusatz  zu  Mixturen,  zum  Ge- 
tränk [10-30  Tropfen  in  einem  Glase  Zuckerwasser]. 

TilCtara  ArtcmisiaC  t  Railice«  [5  geschnittene  Rad.  Artemis,  mit 
Wasser  und  Spiritus  ana  12  drei  Tage  digerirt.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-8,0  4-5  Mal  täglich  [von  RtileMteher  als  „Gehirn- 
mittel** gegen  Epilepsie  empfohlen]. 

^Tiictura  Äsae  foctillac«  Asanttinctur.  [1  Asa  foetida  mit  5  Spir. 
—  Gelblich  braunroth.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  20-60  Tropfen  mehrmals  täglich,  rein  oder  in  Ver- 
bindung mit  anderen  Nervinis,  als  Zusatz  zu  Mixturen  [1,0-3,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  als  Riechmittel  [nur  für  hysterische  Geruchs -Abbera- 
tionen], als  Zusatz  zu  Klystieren  [2,0-8,0],  zu  Verbandwässern  [bei 
CariesJ. 


2067.  I^ 

Tinct.  Asae  foet.  10,0 

Gast.  Canad. 
Aether.  ana  5,0 
Tinct.  Opii  croc.  2,5. 
MDS.    2-3mal  täglich  15-20  Tropfen. 
Liquor  antispasticus  Benardi. 


20()S. 


MDS. 


Tinct.  Asae  foet.  20,0 

Aeth.  10,0. 

4  mal  täglich  20  Tropfen. 


2069.  I^ 

Tinct.  Asae  foet. 

Valer.  ana  10,0 
Spir.  aeth.  5,0. 
3stdl.  20-30  Tropfen. 


MDS. 
2070. 


^ 


Tinct.  Asae  foet  15,0 

„       Opii  croc. 
Aetheris  ana  5,0. 
MDS.    2- 3 mal  täglich  15-20  Tropfen. 
▼.  Ziemtten. 

IV  2066-2070. 


638  Tinctura  Asae  foetidae  ammoniata. 

2071.  I( 

Inf.  Flor.  Chamom.  120,0 
CHI  refngerat.  adde 

Tinct.  Asae  foet.  5,0. 
D.  S.   Zum  Klystier. 

Tiietiira  Asae  f#etiilae  aHmM#Miata  s.  volatilis.    [i  As.  foet  mit 

4  Liq.  Ammon.  vinos.] 

Innerlich:  zu  20-30  Tropfen  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  als  Riechmittel. 

^Tiictera  AaraatiL  Tinctura  Aurantü  Corticis.  Pomeranzen- 
tinctur.  Pomeranzenschalentinctur.  [Aas  Cort.  Fruct.  Aurant.  expulp.  wie 
Tinct.  Absinthii.    Röthlich-gelbbraun.  —  10,0  20  F.] 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  in  Tropfen  [20-80  Tropfen]  nnd  beliebter 
Zusatz  zu  stomachischen  Mixturen. 

Tiactvra  Aaraatii  Corticis  reeeatis.  [Aas  frischen  Pomeranzen- 
schalen, mit  Franzbranntwein  angesetzt.] 

Innerlich:  wie  die  vorige,  aber  angenehmer  von  Geschmack;  zur 
Aromatisirung  des  Weins  [als  sogenannte  Essentia  episcopalis]  häufig  in 
Anwendung  gebracht. 

Tiactara  Aaraatii  Fractas*  [Ans  zerstossenen  trockenen  unreifen  Pome- 
ranzen wie  Tinct.  Absinth,  bereitet.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  wie  die  vorige. 

Tiactara  BalsaaÜ  Pcrayiaai.  [l  Balsamum  Penivianam  auf  6  Spiritus. 
—  10,0  etwa  25  Pf.] 

Meist  ausser  lieh:  als  Zusatz  zu  Pomaden,  Haarwässern  und  ande- 
ren Cosmeticis. 

Tiactara  Baisami  Tolataai.   [Wie  die  vorige  bereitet.  —  lO.aetwa  20Pf.] 

Aeusserlich:  wie  die  vorige. 

Tiactara  Barilaaac.    Klettenwurzeltinctur.    [5  Rad.  Bard.  mit 

24  Spirit.  dilut.  8  Tage  macerirt  u.  s.  w.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 
Aeusserlich:  zu  Haarwässern. 
Tiactara  BeUailaaaae.   Belladonnatinctur.   [5  Th.  frischer  Bella- 

donnablätter  werden  im  Steinmörser  zerstossen,  mit  6  Th.  Spiritus  Übergossen,  ma- 
cerirt, aosgepresst  und  filtrirt.  —  10,0  10  Pf.  —  Diese  Tinctur  ersetzt  die  fraher 
gebränchliche ,  aber  stärkere  Tinctura  Belladonnae  e  Succo  recente,  sowie 
die  Tinctura  Belladonnae  ex  Herba  siccata.  £rstere  wurde  wie  die  Tinct 
Aconiti  e  Succo  recente,  letztere  aus  1  getrockneter  Fol.  Beilad.  mit  12  Spiritus  di- 
lutus  bereitet] 

Innerlich:  zu  0,25-0,5-1,0  [ad  1,0  pro  dosi,  ad  4,0  pro  diel]  in 
Tropfen  [5-10-20  (I)  Tropfen],  in  Pulver  [mit  Milchzucker  angerieben]  oder 
in  Pastillen  [vergl.  ^  2073]. 

Aeusserlich:  zu  Injectionen,  Kl y stieren  [1,0-3.0  auf  100,0-150,0], 
zum  Einreiben  des  Körpers  bei  Nachtsch weissen  der  Phthisiker  [2  Th. 
Tinct  mit  2  Th.  Branntwein]. 


2072.  IV 

Tinct  Beilad.  1,0 
Aq.  dest.  120,0. 
MDS.  l-2stdl.  1  Esslöflfel.    [Als  Abortiv- 
mittel  bei   beginnender  Angina  catar- 
rhalis.]  Fopper. 


2073.  Bf 

Trochiscor.  Saechar*  No.  12 

quer,  qnisque  humectetur 
Tinct  Beilad.  0,1. 
Po8t  exsiceat     D.  in  vitro.     S.  2-3stdl. 
1-3  Pastillen.    [Bei  Keuchhusten.] 


IV  2071-2073.  Digitizedby^OOgie 


Tinctura  Bucco.  689 


TlMCtara  BellailoMMe  acidla.     [wie  Tinct.  Aconit  acida.] 

Innerlich:  zu  2-5  Tropfen. 

TiMCtwt  Bdlail^uae  t  Radlice.  Tinct.  Belladonnae  Ph.  Aistr. 
[Wie  Tinctura  Cascarillae  bereitet.] 

Innerlich:  zu  2-5-10  Tropfen  mehrmals  täglich.  [Die  Ph,  Aistr. 
schreibt  für  ihr  Präpvrat  vor:  ad  1,0  pro  dosi,  ad  4,0  pro  diel] 

^TlMCtara  BeilOiS.  Benzoetinctur.  [Wie  Tinct.  AloSs.  —  Röthlich 
braungelb.  —  10,0  15  Pf.] 

Nur  äusserlich  zu  cosmetischen  Waschw&ssern  [so  viel  Tinctur 
dem  Waschwasser  zugesetzt,  dass  dasselbe  eine  milchartige  Färbung  erhält],  zum 
Aufstreichen  auf  excoriirte  Hautstellen,  wunde  Brustwarzen  u.  s.  w.,  zu 
Räucherspiritus. 


2074.  IV 

Tinct  Benzoes  10,0 
Aq.  Ros.  150,0. 
MDS.    1  £sslö£f6l  voll  dem  Waschwasser 
zugesetzt. 

Lac  virginis. 

2075.  IV 

Amygd.  dnlc.  80,0 
Aq.  Aurant.  Flor.  60,0 
Aq.  Rosae  250,0. 

F.  emulsio,  cui  adde 


Ammonii  chlor.  4,0 
Tinct.  Benzoes  8,0. 
MDS.  Zu  Waschungen.  Hermann. 


2076.  IV 

Tinct  BenzoSs  50,0 

Acid.  acet  2,0 

Ol.  Caryoph. 

Ol.  Cassiae  ana  3,0 

Ol.  Bergamott 

OL  Lavandul.  ana  5,0. 
MDS.   Raucher-Essenz. 


Tinctura  Beutts  comp^sita.  Balsamum  Commendatoris  s.  Per- 
sium  s.  traumaticum.  Friar's  Balsam.  Baume  de  Commandeur.  Com- 
mandeur-  oder  Wundbalsam.  Jerusalemer  Balsam.  [Resin.  Benzoes  9, 
Aloe  1,  Babam.  Peruvian.  2,  Spiritus  73  8  Tage  macerirt  u.  s.  w.  —  10,0  etwa 

20  pn 

Innerlich:  zu  5-20  Tropfen  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  vorzugsweise  als  Wundwasser,  bei  atonischen  Ge- 
schwüren, Brandverletzungen,  Erfrierungen,  Quetschungen.  Zu  Einrei- 
bungen pur,  auf  excoriirte  Stellen  als  Umschlag  mit  4  Wasser  verdünnt. 

In  der  früheren  Ph.  Aistr.  wurde  die  Bezeichnung  Balsamum  vul- 
nerarium  commendatoris  einer  Tinctura  balsamica  beigelegt,  welche 
Aloe,  Bals.  Peruv.,  Myrrh.,  Oliban.,  Styrax,  Crocos,  aber  keine  Benzoe 
enthielt. 

TilCtera^  bfMarilica«  [Rad.  Angellcae,  Carlinae,  Helenii,  Dictamni  albi 
ana  16,  Myrrhae  12,  Croci  4,  Opii  3,  Spiritus  640  macerirt  u.  s.  w.  —  10,0  etwa 
20  Pf.  —  Eine  ebenso  obsolete  Mischung,  wie  die  Tinct.  alexipharmaca,  aber  noch 
verwerflicher  als  diese,  da  sie  noch  Opium,  und  zwar  in  2,0  0,01  enthält.] 

Tiietara  Bryoiiae«  Zaunrübentinctur.  [Wie  Tinctura  Absinthii 
bereitet.  —  10.0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  20-40  Tropfen  [als  Antarthriticum,  als  Reizmittel  bei  ha- 
bitueller Obstruction.]  Von  Uwtre  zu  1,0  pro  die  im  katarrhalischen  Sta- 
dium des  Keuchhustens  empfohlen. 

TinctHra  BaC€#  s.  Diosma  crenatae.  [Wie  Tinctura  Absinthii.  —  10,0 
etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  20-60  Tropfen  [als  Diureticum]. 

Aeusserlich:   in  Salbenform  [1,0-5,0  auf  10,0]  als  Zertheilungs- 


640  Tinctura  Bursae  Pastoris  Rademacheri. 


mittel  lymphatischer  Geschwülste  in  Anwendung  gebracht  [auch  das  Oleum 
Bucco  aethereum  ward  zu  diesem  Zwecke  empfohlen,  ohne  jedoch  irgend  welche 
Wirkung  zu  äussern.] 

Tinetiira  Barsae  Pastoris  RademaeherL    [Aus  Herb.  Bars.  Pastor. 

wie  Tinct.  Belladonnae  bereitet.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  30  Tropfen  4-6  Mal  taglich  [von  RtileMaclier  als  Mittel 

für  die  Urinwerkzeuge,  namentlich  gegen  Kierensand  empfohlen]. 

TlMCtvra  CailCaf  •    [Aus  der  Radix  Cai'ncae  wie  Tinctura  Absinthii  bereitet.] 
Innerlich:  zu  10-20  Tropfen  mehrmals  täglich;  als  Zusatz  zu  diu- 

retischen  Mixturen  [2,0-6,0  auf  100,0]. 

Tiietva  Caladlii  Segawi«  [Aus  Caladium  soguinum  wie  Tinct.  Bella- 
donnae bereitet.  —  10,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:   zu  2-4  Tropfen  mehrmals  täglich. 

*TiMetlira  Calami.  Calmustinctur.  [Wie  Tinct.  Absinthii.  -  Braun- 
lich-gelb. —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  mehrmals  täglich  pure  [V2-I  Theelöffel]  und 
namentlich  als  Zusatz  zu  magenstärkenden,  nervinen  und  anderen  Mix- 
turen. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Mund-  und  Gurgelwässern,  zu 
Zahnt^incturen  u.  s.  w. 

Tiietara  Calami  Composita.  [Calam.  3,  Zedoaria,  Zingiberis  ana  1, 
Fruct.  Aurant.  immat.  2  mit  36  Spirit.  dilut.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  wie  die  vorige. 

Tiietiira  Camphwae  eonposita  Ph.  Brit  Tinctura  Camphorae  c. 
Opio.  Tinctura  Opii  camphorata.  Compound  Tincture  of  Camphor.  Zu- 
sammengesetzte (opiumhaltige)  Camphertinctur.  [Opium,  Acid. 
benzoic.  ana  4,  Camphorae,  Ol.  Anisi  ana  3,  Spirit.  dilut.  960.  —  Diese  Tinctur  ist 
unserer  Tinct.  Opii  benzoic.  ähnlich,  jedoch  weniger  reich  an  Opium,  Anisöl,  Cam- 
pher und  namentlich  an  Benzoe.] 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  rein  [20  Tropfen  bis  1  Theelöflfel,  oder  als  Zusatz 
zu  Mixturen.  —  Linctus  Papaveris  nach  lltekeuie  besteht  aus  gleichen  Theilen 
Tinct.  Camphor.  comp. ,  Syr.  Papaveris  und  Syr.  Balsam.  Tolut. ,  theelöffelweise  zu 
nehmen.  —  Mixtura  Scillae  composita  nach  Uteketiie:  Tinct.  Camph.  compos. 
4,0,  Oxymell.  Scillae  3,0,  Vin.  Ipecac.  1,0,  Aqua  100,0;  2  Esslöffel  pro  dosi.] 

^TiMctva  Cauabis  iidicae  (ex  Extracto  parata).  Indisch-Hanf- 
tinctur.  Hachischtinctur.  [1  Th.  Extr.  Cannab.  Ind.  mit  19  Spiritus.  — 
Dunkelgrün.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  4-10-20  Tropfen  als  Narcoticum;  gegen  Metrorrhagie 
4-6  Tropfen  halbstündlich  [nur  rein  oder  in  weiterer  Verdünnung  mit  Spiritus 
zu  verordnen,  da  bei  jedem  anderen  Zusätze,  selbst  dem  einer  mit  schwächerem  Al- 
kohol bereiteten  Tinctur,  das  harzige  Extract  sich  niederschlägt]. 

TiMctva  Cauabis  indieae  ex  Herlia«    [i  Th.  Herb,  mit  2  Th.  Spi- 
ritus extrahirt.  —  Schwächer  grün,  als  die  vorige.  —  10,0  40  Pf.] 
Innerlich:  zu  6-30  Tropfen  [wie  die  vorige  zu  verordnen.] 

*Tinetlira  Cantharidui.  Tinct.  Cantharidum  spirituosa.  Spanisch- 
fliegentinctur.  Cantharidentinctur.  [1  zerstossene  Canthariden,  10  Spiritus. 
—  Griinlich-gelb.  —  10,0  15  Pf.] 

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Tinctura  Cantharidum. 


641 


Innerlich:  0,1-0,3-0,5  [ad  0,5  pro  dosi,  ad  1,5  pro  dielj;  in  einzelnen 
Fällen  [namentlich  als  Präventivmittel  gegen  Hydrophobie]  vorsichtig  steigend 
bis  zu  0,6-0,8  (!!)  mehrmals  täglich,  stet^  in  stark  einhüllendem  Ve- 
hikel, in  Pulver  mit  Saccharum  Lactis,  in  Tropfen  [3-5-10!  Tropfen.  — 
Sowohl  Pulver  als  Tropfen  in  grösseren  Quantitäten  Zuckerwasser,  Haferschleim  u.dgl.], 
besser  in  Emulsion  oder  schleimigem  Decoct. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  anodynen  Zahn  mittein  [jetzt  nur  selten 
in  Anwendung  gebracht];  zu  Injectionen  [in  Fisteln  oder  Fistelgeschwüre,  2,0 
bis  10,0  auf  100,0] ,  zu  Einreibungen,  Linimenten,  Salben,  Poma- 
den [zu  Haarpomaden,  Haarwasser  und  Haarölen  gegen  Alopecie,  Calvities  prae- 
matura und  überhaupt  gegen  das  Ausfallen  der  Haare  besonders  viel  und  nach  zahl- 
reichen verschiedenen  Vorschriften  (s.  unten)  angewendet;  ob  mit  Erfolg  ist  mehr  als 
zweifelhaft.] 


2077.  Bf 

Tinct.  Cantharid.  0,1 
Sacch.  Lactis  0,5. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  6.  in  chart. 
cer.    S.  2  mal  täglich  1  Pulver. 


2078. 


MDS. 


Tinct.  Cantharid.  1,0 
Decoct.  Hord.  excort.  150,0 
Syr.  Amygd.  50,0. 
2-3stdl.  1  Esslöffel. 


2079.  I^ 

Tinct.  Cantharid.  2,5 

Spir.  Aeth.  nitr.  10,0. 
MDS.  3  mal  taglich  6-12  Tropfen  in  einem 
Glase  Zuckerwasser  zu  nehmen. 


2080.  Bf 

Tinct.  Cantharid.  10,0 
Ol.  Croton.  0,5 
Ol.  Ricini  50,0. 

MDS.    Zur  Einreibung. 
[Bei  Paralysis.] 


2081. 


MDS. 


Tinct.  Cantharid.  10,0 
Ol.  Terebinth.  150,0. 
Zur  Einreibung. 


2082.  I^ 

Tinct.  Cantharid.  6,0 
Aq.  Coloniensis  50,0 
Ol.  Rosmarini 
Ol.  Lavandul.  ana  10,0. 
MDS.   Haarwasser.     (Mit    einem    kleinen 
f  lanelllappen,  der  mit  dieser  Flüssigkeit 
befeuchtet,  wird  die  behaarte  Kopfhaut 
sanft  gerieben.) 
[Gegen  Alopecie.] 

Wilson. 


2083. 


I* 


Tinct  Cantharid.  10,0 

Spir.  Sinap.  0,5 

Spiritus  50,0 

Ol.  Lavandul. 

Ol.  Amygd.  amar.  aeth. 

Ol.  Rosae 

Ol.  Neroli  ana  0,25. 
MDS.   Einen  Tag  um  den  anderen  einen 
Theelöffel  voU  mit  einem  Schwämmchen 
in  die  Kopfhaut  einzureiben.   [Bei  Aus- 
fallen der  Haare.]  Spenttein. 


2084. 


MDS. 


Tinct.  Cantharid. 
OL  Ricini  50,0 
Ol.  Jasmini  5,0 
Ol.  Neroli  0,5. 
HaarÖl. 


5,0 


2085.  Bf 

Tinct.  Cantharid.  5,0 
Ungt.  Rosmar.  comp.  100,0. 

F.  unguentum.     D.  S.   Zur  Einreibung. 


2086.  Bf 

Tinct.  Cantharid. 
Ungt.  Rosmar.  ana  3,0 
MeduU.  bovis  25,0. 
P.  unguent.  D.  S.  Zur  Einreibung.  Abends 
den  Kopf  damit  einzureiben,   nachdem 
derselbe  zuvor  mit  Salzwasser  gewaschen. 
CasenaTe. 


2087.  Bf 

Medull.  bovin.  50,0 

Bals.  Peruv. 

Succ.  Citri 

Tinct.  Cantharid. 

Extr.  Chinae  ana  3,0 

Ol.  Rosae 

Ol.  Amygd.  aether.  ana  0,25. 
MDS.  Haarpom^e.    [Gegen  Alopecie.] 


Ewald  und  Simon    Arxneiverordiiungslohre.    10.  Aufl. 


41 


\^\\^Qd%T^^(^f^la^ 


642  Tinctura  Cantbaridum  acetica. 


Tiietira  CutfutrillHm  acetiet«  [Eine  dorch  Maceration  von  Cantha- 
riden  2  mit  Essigsaure  2V2  ^^^  Spiritus  IV2  dargestellte  Tinctur.] 

Tinetara  Caitharillvil  aetherea«     [l  Canth.  in  2  Aether  macerirt.] 

^Tiictara  Capsiei«     Spanischpfeffertinctur.     [1  Caps.  ann.  mit 
10  Spiritus.  -~  Röthlich-gelb.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich,  in  stark 
einhüllendem  Vehikel,  als  Zusatz  zu  excitirenden  Mixturen  [3,0-10,0  auf 
100,0]. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [1,0-10,0  auf  100,0], 
zu  Einreibungen  [meist  mit  anderen  scharfen  Tincturen,  reizenden  Linimenten 
u.  s.  w.  verbunden],  als  Zusatz  zu  anodynen  Zahnpillen  und  Zahnlat- 
wergen. 

2089.  lif 


2088.  Bf 

Tinct  Caps,  annui  10,0 
Inf.  Fol.  Salviae  200,0 
Spir.  Aeth.  chlor.  2,5. 

MDS.   Gurgelwasser. 


Tinct.  Caps,  annui  10,0 
Spir.  Camph.  100,0 
Mixtura  oleoso-bals.  25,0. 
MDS.  Zum  Einreiben.  [Gegen  Frostbeulen.] 


TlMCtva  CarilailOlli.  [5  Card.  mim.  mit  25  Spiritus  dilutus  8  Tage  lang 
macerirt.] 

Innerlich:  zu  20-30  Tropfen  mehrmals  täglich. 

Tiietara  Cardlamomi  composita  Ph.  Und.    [Cardam.  cont.,  Fruct. 

Carvf,  Coccionell.  ana  10,0,  Cort.  Cinnam.  Cass.  20,0,  Passul.  major,  a  Seminib.  libe- 
rat.  150,0,  Spir.  dil.  2000,0.    Macera  per  sept.  dies,  exprime  et  filtr.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  pur  [20-60  Tropfen]  oder  in  Mixtur  [5,0-10,0 
auf  100,0],  als  wirksames  Stomachicum  von  Üriesiiiger  geschätzt. 

Timetara  Cardliii  Nariae  Railemaeheri.    Frauendistelsamen- 

tinctur.    [Un zerquetschte  Sem.  Card.  Mariae  mit  gleichen  Theilen  Spiritus  und 
Wasser  8  Tage  hindurch  digerirt,  gepresst  und  filtrirt.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  15-30  Tropfen  4-6  Mal  täglich  [als  „Milz-  und  Leber- 
mittel **  und  gegen  durch  Milz-  und  Leberkrankheit  entstandene  Brust-  und  Uterin- 
beschwerden, z.  B.  Hacmoptoe,  Menstruatio  difficilis  u.  s.  w.,  von  lUdeMtfher  em- 
pfohlen]. 

Twetlira  earminatiTa  s.  Zedoariae  composita  s.  Tinct.  Wedelii. 
Blähungstreibende  Tropfen.  [Rhiz.  Zedoariae  16,  Rhiz.  Calami,  Galangae 
ana  8,  Flor.  Chamom.  Roman.,  Fruct.  Anisi  vulg.,  Fruct.  Carvi  ana  4,  Caryoph., 
Fruct.  Lauri  ana  3,  Macid.  2,  Cort.  Fruct.  Aurant.  expulp.  1,  Spiritus  und  Aq. 
Menth,  piper.  ana  100,  8  Tage  hindurch  macerirt,  ausgepresst  und  filtrirt  und  7  Th. 
dieser  Tinctur  bei  der  Dispensation  stets  1  Th.  Spirit.  Aether.  nitrosi  zugesetzt.  — 
10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  20-60  Tropfen  mehrmals  täglich. 

Tiietura  Caryophyllatae«     [Wie  Tinctura  Absinthü.  —  10,0  20  Pf.] 
Innerlich:  zu  30-60  Tropfen  mehrmals  täglich. 

Tiietva  Caryophylli.  Gewürznelkentinctur.  [Wie  Tinct.  Absinth. 
—  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  20-60  Tropfen  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Zahnfleischlatwergen  und  Zahn- 
tropfen. 

PT'   ^  2088-2089.  DigitizedbyV^OOglC 


Tinctura  Catechu.  643 


Tiietlira  CaseariUte«  Cascarillentinctur.  [Wie  Tinct.  Abslnthii. 
—  10,0  15  Pf.] 

lunerlich:  zu  1,5-3,0  mehrmals  täglich  pure  [30-60  Tropfen],  als 
Zusatz  zu  magenstärkenden,  styptischen  und  ähnlichen  Mixturen. 

^TlBCtara  Castord«     Bibergeiltinctur.     [1  Castor.  Canad.  mit  10. 
Spiritus  macerirt.  —  1,0  5  Pf.]    Die  Ph.  ISerM.  ed.  IL  kennt  nur  Castoreum 
von  Castor.  americanus   gleichbedeutend   mit  Canadensis  und    in  Folge 
dessen  auch  nur  eine  Tinctura  Castorei  aus  diesem  Castoreum,   so  dass 
das  Präparat  T.  Castorei  Sibirici  fortfällt. 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]. 

Aeusserlich:  als  Riechmittel,  zu  Augenwässern  [3,0  auf  100,0 
Inf.  Flor.  Chamomillae  bei  Blepharospasmus],  Ohrentropfen',  Klystieren 
[1,0-4,0  auf  ein  Klystier]. 

2090.  IV  1   20qi  T^ 

Tinct.  Castorei  ^"^*-  t,„.+   r«w   ^n 

^       Onf  ;rn!!f   fo       '  .  ^^'  ^^'  Valct.  120,0  (e  15,0) 

,       Opn  crocat.  5,0.  |  g^^   nu««.«^    ofif\ 

Tiietara  Castorei  aetherea«    Aetherische  Bibergeiltinctur. 

[1  Gast.  Canad.  mit  6  Spir.  aeth.  8  Tage  macerirt.  —  10,0  35  Pf.] 
Innerlich:  wie  die  vorige. 

Tiaetvra  Castorei  Sibirici«  Sibirisch-Bibergeiltinctur.  [ICast. 
Sib.  mit  10  Spiritus  macerirt.  —  1,0  50  Pf.] 

Innerlich:  0,5-1,0  [10-20  Tropfen]  1-4-6  Mal  täglich,  rein  oder 
mit  anderen  Nervinis  vermischt. 


2092.  IV 

Tinct.  Castor.  Sib.  3,0 
„       aromat.  10,0. 
D.  S.    3  mal  täglich  30  Tropfen. 


2093.  Bf 

Tinct.  Castor.  Sib.  2,0 
Asae  foet.  4,0 
Vitell.  ovi  unius. 

F.  cum 
Inf.  Flor.  Chamom.  120,0 
Emalsio. 
D.  S.   Zum  Klystier. 

Tiietva  Castorei  Sibirici  aetherea.  [i  Cast.  Sib.  mit  9  Spirit.  aeth. 

8  Tage  macerirt.  —  1,0  50  Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:    wie  die  vorige  zu  geben. 

*Tinctara  Catechn.     Catechutinctur.     [Wie  Tinct.  Absinthil.  —  10,0 
10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  rein  oder  als  Zusatz  zu  ad- 
stringirenden,  styptischen  Arzneien  [5,0-20,0  auf  100,0]. 

Aeusserlich:  rein  zur  Bepinselung  des  Zahnfleisches  [bei  scorbuti- 
scher  Affection  desselben],  bei  Mundgeschwüren;  verdünnt  zu  Mund-  und 
Gurgelwässern,  Pinselsäften,  Inj ectionen  [2,0-8,0 auf  100,0],  Kly- 
stieren, Verbandwässern. 

41* 
^  2090-2093. 


644  Tinctura  Chamo niillae. 


2094.  Bf 

Tinot.  Catechu  10,0 

Aq.  Menth,  pip.  lf>0,0. 
MDS.    Mundwasser;   ein  Esslöffel  voll   in 
einem   Glase   Wasser    zum    Ausspillen 


2096.  Bf 

Tinct.  Catechu  10,0 
Myrrhae  5,0 
Mixt,  oleoso-bals.  5,0 
Spir.  dil.  50,0. 


des  Mundes.  ]  MDS.    Zabntropfen. 


2095.  Bf  2097.  Bf 

Tinct.  Catechu  4,0  Tinct.  Catechu  15,0 

Ol.  Caryophyll.  1,0.  i  Dec.  Cort.  Quercus  (e  15,0)  200,0. 

M.  D.  ]  MDS.  Verbandwasser.   [Bei  schlaffen,  leicht 

Hofhnann*scher  Zahnbalsam.  i       blutenden  Geschwüren.] 

TilCtwa  Cham^nillae  Ph.  Anstr.  [l  Flor.  Chamomillae  mit  5  Spiritus 
dilutna.] 

Innerlich:  zu  10-60  Tropfen,  rein  oder  als  Zusatz  zu  krampf- 
stillenden  Arzneien. 

TiMctara  CheliiloMii  Railemacheri«    Schöllkrauttinctur.    [wie 

Tinct.  Belladonnae.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  [als  «Lebermittel''  Ton  RtileMteher]  zu  5-20  Tropfen  3  bis 
4  Mal  täglich. 

Wie  verschwommen  die  Vorstellungen  RtileMteker's  gewesen  sind 
und  wie  seine  Mittel  componirt  waren,  dürften  die  folgenden  zwei  aus 
diesem  Grunde  herübergenommenen  Recepte  darthun: 


2098.  I^ 

Tinct.  Chelidonii  1,0 
Gummi  Arab.  25,0 
Ol.  Papaveris  10,0 
Aq.  dest.  200,0. 
Stdl. 


2099.  Bf 

Tinct.  Chelidonii  3,0 
Liq.  Calcii  chlor.  50,0. 
MDS.    15  Tropfen  in  einer  halben  Tasse 
Wasser  5  mal  täglich. 
MDS.   Stdl.  1  Essloffel.  '  [Bei  acuten  und  chronischen  Leber- 

[Bei  «consensuellen  Durchfallen,  auf  i       leiden    mit    «eigenthümlicher    Magen- 
Urleiden  der  Leber  beruhend**.]  ■       Affection**.] 

Bademaoher.       I  Bademaoher. 

"^TlMCtera  ChlMe.  Tinctura  Chinae  simplex.  Chinatinctur. 
Einfache  Chinatinctur.  [Aus  Cort.  Chinae  wie  Tinct.  Absinthii  bereitet.  —  10,0 
20  Pf.  —  Die  Ph.  Irit.  enthält  noch  eine  Tinctura  Quiniae  s.  Tinct.  Chinini,  be- 
stehend ans  einer  Lösung  von  Chininum  sulfuricum  1  in  Tinct.  Anrant.  Cort.  60.] 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  [20  Tropfen  bis  zu  einem  Theelöffel]. 

«Tiietera  Chiiae  eoil|IMita  s.  Elixir.  roborans  Whyttii.  Zu- 
sammengesetzte Chinatinctur.  Whytt'sches  Magenelixir.  [Cort. 
Chin.  6,  Rad.  Gent,  rubr.,  Cort.  Aurant.  expulp.  ana  2,  Cort.  Cinnara.  Cass.  1,  Spi- 
ritus dilutus  50,  8  Tage  digerirt.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-5,0  mehrmals  ti^lich;  am  besten  in  Tropfen 
[20-100  Tropfen  rein  oder  mit  Weinl  zu  nehmen  oder  als  Zusatz  zu  roboriren- 
den  Mixturen  [5,0-30,0  ad  100,0]. 

Tiietera  CUiae  COnpOSita  yillOSt«    [Cort.  Cbin.  4,  Cort.  Aurant.,  Rad. 
Gentian.  ana  iVj^  ^i"-  Wisp.  de  Xeres  48,  14  Tage  raacerirt.] 
Innerlich:  theelöffel  weise. 

TiMctvra  ChiMe  Huhani  s.  crocata  s.  Elixir  alexipharmacum 
Huxhami.  Huxham'sches  Magenelixir.  [Cort.  Chin.  24,  Cort.  Fruct. 
Aurant.  expulp.  6,  Rad.  Serpent.  virg.  5,  Croci  2,  Coccionell.  1,  Spirit.  dilut.  285, 
8  Tage  macerirt.  —  10,0  20  Pf.] 

Pr*   I^  2094-2099.  DigitizedbyGOOglC 


Tinctura  Colchici.  fi45 


Innerlich:  wie  die  vorige. 

"^TiMCtara  ChiMoillini  s.  Chinioidei.  Chinoi'dintinctur.  Pilatus- 
tropfen. Schwarze  Fiebertropfen.  [10  Chinoidin  in  85  Spiritus  dilut.  und 
5  Th.  Acid.  hydrochlor.  gelöst.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  theelöffel weise  [meist  mit  schwarzem  Kaffee  —  durch  den  Zu- 
satz von  Acid.  hydrochlor.  ist  die  Fällung  des  Chinoidins  bei  der  Vermischung  der 
Tinctur  mit  wässerigen  Substanzen  verhindert]. 

TlMCtura  Cinae«  Zittwertinctur.  [Wie  Tinctura  Absinthii  bereitet. 
—  Enthält  allerdings  das  Santonin,  aber  auch  sämmtlicbes  Weicbharz  der  Zittwer- 
samen,  und  deshalb  widrig  zu  nehmen;  auch  müsste  man  die  Dosis,  um  anthelmin- 
thisch  zu  wirken,  so  hoch  greifen,  dass  das  Präparat  wenigstens  für  die  Kinderpraxis, 
vollständig  unbrauchbar  sich  erweist.] 

^Tinctvra  CinnamOHi«  Zimmttinctur.  [Aus  Gort.  Cinnam.  Cass. 
wie  Tinct.  Absinthii  bereitet.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrncials  täglich,  als  Styp- 
ticum  bei  Metrorrhagie   V^-l stündlich  [meist  rein  zu  nehmen]. 

Aeusserlich:  als  Zusatz  zu  Mundwässern,  Zahntincturen, 
Zahnfleisch-Latwergen. 

2100.  IJr  !       Mahlzeit)  ein  Pulver  mit  Wein  zu  neh- 

Tinct.  Cinnam.  10,0 

Acidi  phosphor.  5,0 

Mucil.  Salep.  50,0. 
MDS.  Wlstdl.  1  Theelöffel  voll  in  einer 


men.    [Gegen  Vomitus  gravidarum.] 
Iiami. 

2102.  Bf 

TCcci*7!,X'^oclT.«"«Ul!!l*"  '""'''                 Extr.  Secal.  comut.  aquos.  2,0 
Tasse  Zuckerwasser  zu  nehmen.  m^.    n- «e  a  ^  * 


lUai  jx^^^r^r^hn^^i  '  '  Tiuct.  Ciunam.  25,0. 

[Bei  Metrorrhagie.]  ;  j^jj^g    ^^^^^^  ^^  ^^^^^^^^ 

2101.            R'  I  2103.            ^ 

Tinct.  Cinnam.  0,2  Dec.  Rad.  Batanh.  (e  15,0)  200,0 

Pulv.  Rad.  Colombo  0,6.  .                   cui  refrig.  adde 

M.  f.  pulvis.    Disp.  tal.  dos.  No.  12.  S.   |              Tinct.  Cinnam.  15,0. 

3-4 mal  täglich   (eine  Stunde  vor  der  |  D.  S.   VjStdl.  1  Esslöffel  voll. 

Tmetura  Cinnamomi  aeati.    Aechte  Zimmttinctur.    [Aus  Cinn. 

acut,  wie  Tinct.  Absinthii  bereitet.  —  10,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  wie  die  vorige,  angenehmer  schmeckend,  aber  an  Wir- 
kung sie  nicht  übertreffend. 

TiMctura  CoccioMllae  Rademaeheri.    Cocheuilletinctur.    [i 

Coccionella  mit  12  Spiritus  dilutus  3  Tage  lang  digerirt,  gepresst,  filtrirt.  —  10,0 
20  Pf.] 

Von  .4berle  wird  eine  Tinctura  Coccionellac  ammoniata  em- 
pfohlen, welche  aus  Coccionella,  Liq.  Ammon.  caust.  ana  1  und  Spirit. 
dilut.  14  besteht  und  zu  5  Tropfen  Morgens  und  Abends  gegen  Keuch- 
husten empfohlen  wird. 

Tiiietara  Cofl^ini  eomposita.  Zusammengesetzte  Coffeintinctur. 
[Thea  Pecco  200,  Coffein.  5,0,  Spirit.  750,  Aq.  1000]. 

Bei  Neuralgie,  Hemicranie  zu  15-20  Tropfen  empfohlen. 

*TiMCt«ra  Colehiei.  Tinct.  Seminis  Colchici.  Colchicumtinctur. 
Zeitlosentinctur.  [Wie  Tinct.  Aconiti  bereitet.  Von  gelber  Farbe  und  bitterem 
Geschmack.  —  10,0  10  Pf.  —  Die  frühere  Fh.  ItM.  bezeichnete  Vinum  Colchici 
als  Tinct.  Colchici.]  ^ 

IV  2100-2103.  -^Üf^ 


646  Tinctura  Colchici. 


Innerlich:  zu  0,5-l,0"2,0  mehrmals  täglich  [ad  2,0prodosi,  ad  6.0 
pro  die!],  in  Tropfen  [10-20-40  Tropfen],  in  Mixturen. 

2104.  IV  !  Tinot.  Opii  croc.  2,0. 

Tinct.  Colchici  1  MDS.    3-4  mal  täglich  15-30  Tropfen. 

,      Guajaci  ana  12,0.  I  

MDS.  3  mal  täglich  30-40  Tropfen.    [Bei  1  2106.  i^ 

chron.  Rheamatismus.]  Blatio«*  i  Tinct.  Colchici 

Liq.  Ammon.  anis.  ana  10,0 

2105.  ^  I  Tinct.  Digit  5,0. 

Tinct.  Colchici  10,0  1   MDS.   4  mal  täglich  20-30  Tropfen.     [Bei 

„      Aconit!  3,0  '       Hydrops.]  Oesterlen. 

Tinetlira  Colchici  acilla«  [l  Sem.  Colchici,  lO  Spirlt.  dilnt.,  1  Acid. 
acetic.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2.0  [10-40  Tropfen]  mehrmals  täglich  (zu  2,0  pro 
dosi!  6,0  pro  die!) 

2107.  IV 

Tinct.  Colchici  acid. 

Aloes  ana  10,0. 
MDS.   3  mal  täglich  10-15  Tropfen. 

[Bei  chronischem  Rheumatismus  mit  Darmleiden.] 

Tiictnra  Colchici  e  Bvlho.    Zeitlosenwurzeltinctur.    [4  der 

frischen  Wurzel,  zerstossen,  mit  6  Spiritus  dilut.  Übergossen,  macerirt  u.  s.  w.  — 
10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich  [enthält  viel 
weniger  Colchicin,  als  die  officinelle  aus  dem  Samen  bereitete  Tinct.  Colchici,  kann 
deshalb  auch  füglich  in  giösseren  Dosen  gegeben  werden]. 

210S.  Bf 

Tinct.  Colchici  e  Bulbo 

Kalii  jodati  ana  4,0 

Syr.  quinque  Radicnm  200,0. 
MDS.   3 mal  täglich  1  Essloffel. 

Bioord^s  Syrupus  antirheumaticus. 

'^Tiictura  Colocyithillis.  Coloquinthentinctur.  [Wie  Tinctur. 
Cantharidum.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,5-1,0  [ad  1,0  pro  dosi,  ad  3,0  pro  die!]  in  Tro- 
pfen [5-10-20!  Tropfen  in  Verdünnung  oder  schleimigem  Vehikel],  als  Zusatz  zu 
diuretischen  und  drastischen  Mixturen.  [Nach  einer  Angabe  von  Tieker  soll 
die  Tinct.  Coiocynth.  mit  Wasser  so  weit  vermischt,  dass  der  Geschmack  leidlich 
bitter  ist,  theelöffel weise  genommen,  besser  als  Morphium  zur  Beseitigung  heftiger 
peristalt.  Schmerzen  wirkenj 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  in  Form  von  Salben  [1,0  mit  4,0 
bis  5,0  Fett]  oder  Linimenten  [1,0  mit  2  0-5,0  fettem  Gell,  zur  Zertheilung 
von  Geschwülsten,  zur  Hervornifung  diuretischer  oder  drastischer  Ärznei- 
wirkung. 


2109.  Pv 

Tinct.  Coiocynth.  5,0 
„      Croci  10,0. 
MDS.    3  mal  täglich  10  Tropfen. 
[Bei  Retentio  mensium.] 


21 10.  I^ 

Tinct.  Coiocynth. 

Scillae  ana  2,5 
„       Res.  Guajaci  15,0. 
P^  Bf  2104-2111.  DigitizedbyV^OOgie 


iMDS.   3 -4 mal  taglich  20  Tropfen.     [Als 
Diurcticum.] 


2111.  Bf 

Tinct.  Coiocynth. 
„      Strychn.  ana  5,0 
Pyrethri  10,0. 
MDS.    4  mal  täglich  30  Tropfen  zu  einer 
Tasse  Thee  zu  nehmen.    [Bei  Paralysen 
der  unteren  Extremitäten.]        Vogt. 


Tinctura  Digitalis.  647 


Tinetara  Coloeynthidis  Radenacheri.    [Semen  Coiocyntb.  a  Puip. 

liberat.  5,  Spirit.  dilut.  24;  4  Tage  lang  digerirt,  ausgepresst  und  filtrirt.  —  10,0 
etwa  20  Pf.] 

Viel  schwächer  als  die  vorige,  darum  in  bedeutend  grösseren  Dosen. 

Tiaetura  Colombo.   Colombotinctur.    [Wie  Tinct.  Absinthü  bereitet. 

—  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,5-3,0  [30-60  Tropfen]  rein  oder  als  Zusatz  zu  styp- 
tischen  Mixturen. 

Tinetara  Conii.  Schierlingstinctur.  [Frische  Herba  Conii  ge- 
quetscht, mit  gleichem  Gewichtstheil  Spiritus  Übergossen.  4  Tage  macerirt  und  filtrirt. 

—  10,0  etwa  15  Pf. 

Innerlich:  zu  0,25-0,5-1,0  [5-10-20  Tropfen]. 

Tinctura  Conii  acida*  [Aus  den  Semina  Conii  wie  Tinctura  Aconiti  acida 
dargestellt] 

Innerlich:  zu  0,1-0,25-0,5  [2-5-10  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tinetara  Contrayeryae.  [wie  Tinctura  Absinthü  bereitet.  —  10,0 
etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tinetara  Cortieis  adstringentis.  [Wie  Tinctura  Absinthü  bereitet.  ^ 
10,0  etwa  20  Pf  ] 

Innerlich:  zu  4,0-8,0  [1-2  Theelöflfel]  mehrmals  täglich. 
Tinetara  Cortieis  Aaraatii  s.  Tinctura  Aurantü  cortieis. 

Tinetara  Coto«     Cototinctur.     [Aus  der  Gort.  Coto  wie  Tinct.  Absynthii. 

—  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  20-50  Tropfen  mehrmals  täglich  bei  diarrhoischen 
Zuständen,  bei  Cholera  (loli). 

'^'Tinetara  Croei#  Safrantinctur.  [Wie  Tinct.  Aconiti.  Von  dunkel 
pomeranzengelber  Farbe.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-1,5  [20-30  Tropfen];  als  Zusatz  zu  emmenagogon 
Arzneien  [5,0-10,0  ad  100,0]. 

Tinetara  Cabebaram.  Cubebontinctur.  [Wie  Tinct.  Absinthü.  — 
10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen  wohl  nur  als  carminatives  oder  Ver- 
dauung anregendes  Mittel;  gegen  Tripper  schwerlich  in  Anwendung  zu  bringen,  da 
die  Tropfen  in  viel  zu  grosser  Dosis  gegeben  werden  müssten]. 

Tinetara  Capri  aeetiei«  RtdeMteher's  Kupfertinctur.   [Cupr.  acet. 

1  in  Aq.  dest.  55  gelöst  und  Acid.  acet.  dilut.  1  und  Spir.  23  zugesetzt.  —  100  Th. 
enthalten  Va  Th.  Cupr.  oxydat.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,75  [5-15  Tropfen]  l-2stündlich. 

^Tiaetara  Digitalis.   Fingerhut tinctur.    [Wie  Tinctura  Belladonnae, 

—  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0-2,0  [ad  1,5  pro  dosil  ad  5,0  pro  die!  —  Die  rh. 
Anstr.  schreibt  für  ihr  Präparat,  das  aus  1  Fol.  Digit.  sicc.  mit  5  Spirit.  gewonnen 
wird,  vor:  ad  1,0  pro  dosi,  ad  4,0  pro  diel]  mehrmals  täglich:  pur  [10-20-40! 
Tropfen]  oder  in  Verbindung  mit  anderen,  namentlich  harntreibenden  Mitteln. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [in  den  Unterleib  oder  die  Innenfläche 
der  Schenkel;  gegen  Hydrops],  und  zu  Bähungen  [4,0  auf  Va  Li^^r  heissen 

Digitized  by  VorOOQlC 


648  Tinctura  Digitalis  acida. 


Wassers  zu  Compressen,  oder  Auftröpfeln  von  Tinct.  Digital,  auf  feuchte  Compressen 
als  resorptionbeförderndes  Mittel  gegen  Mastitis,  Orchitis,  Erysipelas,  Hydrocele  u.  a. 
von  Royst^B  Vtirbtnk  empfohlen]. 


2112.  ^ 

Tinct.  Digital.  2,5 
Aq.  Lauroceras.  7,5. 
MDS.    3  mal  täglich  15  Tropfen. 

[Gegen  die  Herzpalpitationen  bei  Herz- 
krankheiten und  Pericarditis.] 

Oppolser. 


2113.  1^ 

Tinct.  Digitalis 

Sein,  kaiin.  ana  10,0. 
MDS.  3  mal  taglich  20  Tropfen. 


2114.  IV 

Tinct.  Digitalis 

Colchici  ana  10,0 
Spir.  Aeth.  nitr.  1,5 
MDS.   Morgens  und  Abends  20  Tropfen. 
[Bei  Brustwassersucht.] 

▼.  HUdenbrand. 

2115.  IV 
Tinct.  Digitalis  4,0 
Oxymeli.  SciU.  30,0 
Inf.  Rad.  Levistici  120,0. 

MDS.    2stdl.  1  Essloffel. 

Potio  diuretica. 

Tiietiira  Digitalis  aeiila.  Saure  Fingerhuttinctur.  [wie  Tinct. 
Aconiti  acida  bereitet.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,5-0,75  [5-10-15  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tiietara  Digitalis  aetherea«  A etherische  Fingerhuttinctur. 
[1  Fol.  Digit.  mit  10  Spir.  aether.  macerirt.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,5-1,0  mehrmals  täglich  [ad  1,0  pro  dosi,  ad  3,0 
pro  die!]  in  Tropfen  [5-10-20  Tropfen]  oder  in  Mixturen. 

Tiietara  Eucalypti  globnli«  [Fol.  Eucalypti  globuU  rec  wie  zur  Tinct. 
Belladonnae  behandelt.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-8,0  mehrmals  täglich,  am  besten  rein  [zu  V2-I 
bis  2  Theelöffeln]  oder  in  Mixturen,  gegen  Intermittens,  auch  gegen  Gan- 
graena  pulmonum  empfohlen  (Baei|noj),  desgleichen  in  manchen  Fällen 
von  Phthisis  pulmonum,  Bronchectasie  und  Bronchitis  putrida  als  Anti- 
febrile und  Antiblenorrhoicum  von  VtlileiikMrg  nicht  ohne  Nutzen  gefun- 
den ,    [Vergl.  Fol.  Eucalypti  globuli.] 

Tinctvra  Enphorbii.  Euphorbiumtinctur.  [Wie  Tinctura  Cantha- 
ridum.  —  100,0  100  Pf.] 

Nur  äusserlich:  als  Reizmittel  für  atonische,  cariöse  u.  a.  Ge- 
schwüre: Charpie  mit  Euphorbiumtinctur  betröpfelt,  aufgelegt;  auf  die 
Haut  gepinselt:  zur  Vertreibung  von  Warzen. 

'^'TiMetura  Ferri  aeetiei  aetherea.  Spirit.  acetico-aethereus  mar- 
tiatus.  Tinct.  Martis  Klaprothi.  Aetherische  Eisenacetattinctur. 
Aetherische  essigsaure  Eisentinctur.  KItppretk's  Eisentinctur.  [Liq.  Ferri 
acetici  80,  Spir.  12,  Aether.  acet.  8,  zusammengemischt.  100  Th.  enthalten  4  Th. 
Eisen.  —  Spec.  Gewicht  1,044-1,046.  —  10.0  15  Pf.]  Cave:  wie  bei  Liquor 
Ferri  acetici. 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich:  am  besten 
rein  oder  mit  einfachem  Syrup. 

Tiietura  Ferri  aeetiei  Baiieiiaeheri.  [4  Th.  Liq.  ferr.  acet.  werden 

bei  einer  25®  C.  nicht  übersteigenden  Temperatur  auf  einen  Theil  eingedampft, 
dieser  wird  mit  30  Th.  Wasser  gemischt  und  so  lange  macerirt ,  bis  die  Flüssigkeit 
vollständig  klar  geworden;  dann  werden  10  Th.  Spiritus  zugesetzt.  Nach  zwei 
Wochen  wird  die  Flüssigkeit  flltrirt  und  der  auf  dem  Filtrum  bleibende  Rückstand 

aV   ^  2112-2115.  DigitizedbyV^OOgie 


Tinctura  Ferri  pomata.  r>40 


mit  einem  Gemisch  aos  *%  Wasser  und  ^/^  Spiritus  so  lange  ausgewaschen,  bis  das 
Gewicht  der  Flüssigkeit  30  erreicht.  —  Klar,  bräunlich.  100  Th.  enthalten  V^  Th. 
Eisenoicyd.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,5-3,0  [30-60  Tropfen]  mehrmals  täglich;  als  Antidot 
gegen  Arsenikvergiftung  in  viel  grösseren  Dosen,  mit  Wasser  verdünnt. 

2116.  1^ 

Tinct.  Ferri  acet.  Radem.  25,0 

Aq.  dest.  200,0 

Gummi  Arab.  25,0. 
MDS.   Stdl.  1  Esslöffel  voll. 

Bademaoher. 

Tinctura  Ferri  ammoniata.  Aroph  Paracelsi.  Tinct.  Martis 
aperitiva.  Eisensalmiaktinctur.  [1  Ammon.  chlor,  ferrat.  in  4  Spiritus 
gelöst.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tinctura  Ferri  chlorati  s.  Ferri  muriatici  oxydulati.  Eisen- 
chlorürtinctur.  [Fern  chlorati  rec.  parati  25,  Spir.  dilut.  225,  Acidi  hydro- 
chlorici  1  filtrirt.  —  Klar  gelblich  grün.  —  10,0  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

2117.  Bf 

Tinct.  Ferri  chlorat.  5,0-10,0 
Liq.  Ammonii  acet.  100,0. 
MDS.  2-3stdI.  1-2  Theelöflfel  (in  Gerstenschleim,  Fliederthee  u.  dgl.). 
[Im  Beginn  entzündlicher  Krankheiten,  zumal  Diphtherie,  Scharlach, 
Erysipelas,  Typhus,  auch  bei  Morbus  Brightii;  wirkt  zugleich  tonisirend 
und  diaphoretisch.]  BelL 

"^Tinctiira  Ferri  chlorati  aetherea.  Spiritus  Ferri  chlorati  aethe- 
reus.  Spiritus  Ferri  sesquichlorati  aethereus  Ph.  A«str.  Spiritus  sulfurico- 
aethereus  ferruginosus.  Liq.  anodynus  martiatus.  Spiritus  aethereus  ferra- 
tus.  Loco  Tincturae  tonico-nervinae  Bestuscheffii  s.  aureae  Lamotti. 
A etherische  Chloreise ntinctur.  Eisenhaltiger  Schwefelätherspiritus. 
legtMscheff'sche  Nerventinctur.  Umttte'sche  Goldtropfen.  [1  Liquor  Ferr. 
sesquichlor.,  2  Aether  und  7  Weingeist  werden  in  gut  verkorkter  Flasche  so  lange 
dem  Lichte  ausgesetzt,  bis  die  Flüssigkeit  farblos  geworden,  und  dann  wieder  an 
einem  dunklen  Orte  aufbewahrt,  bis  sie  gelb  geworden.  —  Spec.  Gew.  0,885-0,840. 
—  Enthält  1  Th.  Eisen  (in  der  Verbindung  des  Eisenchlorür- Chlorids)  auf  100  Th.; 
ausserdem  Aether  und  Weingeist.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  rein  [10-30  Tropfen]  oder 
mit  Zusatz  aromatischer  Wässer,  [einfachen]  Syrups  oder  weissen  Weins 
oder  in  anderen  Mixturen. 


2119.  Bf 

Tinct.  Ferri  chlor,  aeth. 

Aq.  Ginnam.  ana  2^fi. 
MDS.  3  mal  täglich  1  Thcelöffel  in  einem 
Spitzglase  Ungarwein  zu  nehmen. 


2118.  Bf 

Tinct.  Ferri  chlor,  aeth.  7,5 
Aq.  Menth,  pip 
Syr.  simpl.  ana  30,0. 
MDS.    2 -3 stdl.  1  fheelöffel  voll. 

[Gegen  Diphtheritis.]        Heinr.  Sachs. 
(Vergl.  noch  Bf  1117.) 

^Tinctvra  Ferri  pomata.  Tinct.  Malatis  Ferri  Pk.  Awstr.  Aepfel- 
saure  Eisentinctur.  [Extr.  Ferri  pom.  1  in  9  Aq.  Cinnam.  —  Schwarzbraun. 
—  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich.  ^ 

%  2116-2119,    ^^ 


r»50  Tinctura  Fcrri  sesquichlorati. 


Statt  der  Tinctura  Ferri  pomata  hat  man  in  quittenreichen  Gegenden 
als  entsprechendes  Präparat  die  Tinctura  Ferri  cydoniata,  weichein 
gleicher  Weise  bereitet  und  gebraucht  wird  [Vergl.  Extr.  Ferri  pomati]. 

2120.  Bf 

Tinct.  Ferri  pomat.  20,0 
Digitalis  10,0. 
MDS.  3 mal  taglich  15-30  Tropfen.    [Bei  Klappenkrankheiten  des  Herzens.] 

Lebart. 

Tinctura  Ferri  sesqnichltrti  s.  perchloridi  s.  muriatici  oxydati. 
Eisenchloridtinctur.  [üeber  die  Bereitung  derselben  geben  die  Pharmakopoen 
verschiedener  Länder  abweichende  Vorschriften,  deren  Unterschiede  auf  den  Vei; 
schiedenheiten  der  Eisenchloridpräparate  beruhen.  Mit  dem  Liquor  Ferri  sesquichlo- 
rati lässt  sich  eine  entsprechende  Tinctnr  durch  Mischung  von  1  desselben  mit  3  Spir. 
dilutus  ex  tempore  bereiten.  Eine  solche  Tinctur  würde  innerlich  zu  1,0-3,0  (20 
bis  60  Tropfen)  mehrmals  täglich  zu  dosiren  sein.] 

Tinctwa  Ferri  tartarici.  Tinct.  Martis  Ludovici  s.  Martis  aperi- 
tiva  Glauberi.  Weinsteinsaure  Eisentinctur.  Utlwlg's  Eisentropfen. 
[Fern  sulfur.  und  Kalii  bitart.  ana  1  in  12  Wasser  zur  Mellaj^oconsistenz  eingekocht, 
der  Rückstand  mit  12  Spir.  vini  gallic.  gemischt  und  filtrirt.] 

Innerlich:  zu  0,5-3,0  [10-60  Tropfen]. 

Eine  Lösung  von  1  Extr.  Hellebori  in  16  dieser  Tinctur  bildet  die 
Tinct.  Ferri  helleborata,  die  ebenso  obsolet  ist,  wie  die  Tinctura 
Fern  tartarici. 

Tinctara  Foenienli  eomposita.    [24  Fruct.  Foenic.  mit  96  Spir.  diiut. 

digerirt  und  auspresst  und  1  Ol.  Foenic.  darin  aufgelöst.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  als  Carminativum. 
Aeuss.erlich:  als  Zusatz  zu  Augenwässern. 

Tinctura  Formifamni«  Ameisentinctur.  [2  Th.  frisch  gesammelte 
und  zerquetschte  Ameisen  und  3  Th.  Spiritus.  —  Unterscheidet  sich  wesentlich  von 
dem  Spiritus  Formicarum,  welcher  ein  geistig-wässeriges  Destillat  ist.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Aeusserlich:  zu  Waschungen  und  Einreibungen. 

Tinctvra  frvet«  Aarantii  inmatari«  Tinctur  der  unreifen  Pomme- 
ranzen.     [10,0  15  Pf.] 

Tinctvra  Fnngoram  Cynosbati.  Rosenschwammtinctur.  [Wie 
Tinct.  Absinthii.  —  Rothbraun.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,5-2,0  [30-40  Tropfen]  l-3stündlich  [von  lUtleMtclicr 
gegen  Krankheiten  der  Hamorgane  empfohlen  —  in  neuester  Zeit  auch  von  Tk.  Cle- 
meis  gegen  Blasenleiden  bewährt  gefunden.  —  Der  letztere  schreibt  die  Wirkung 
einerseits  dem  grossen  Tanningehalt  des  Fungus  Cynosbati,  andererseits  einem  von 
dem  im  Fungus  vorhandenen  Insekt  herrühi^nden.  dem  Cantharidin  ähnlichen  scharfen 
Stoffe  zu]. 

2121.  Bf  I  2122.  1^ 

Tinct.  Fung.  Cynosb.  30,0  Tinct.  Fung.  Cynosp.  30,0 

Aq.  dest.  210,0  !  Ol.  Papaveris  210,0. 

Mucil.  Gtimmi  Arab    26,0.  '  MDS.    Essloffelweise. 

MDS.   Stdl.  1  Esslöifel.  1         [Bei  Strangurie.] 

Bademaoher.       |  Bademaoher. 

■^   I^  2120-2122.  DigitizedbyV^OOgie 


Tinctura  Guajaci.  651 


Tinctvra  Galangae.  Galganttinctur.  [Wie  Tinctura  Absinthü. — 
10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,5-3,0  [30-60  Tropfen,]  mehrmals  täglich. 

Tinctura  GalbanL  Mutterharztinctur.  [Wie  Tinct.  Aloes  bereitet. 
—  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen.  —  Obsolet]. 

'i' Tinctura  Gallarnm.  Galläpfeltinctur.  [l  Gallae  turclcae  mit  5 Spir. 
dilut.  macerirt  und  liltrirt.  Stark  gerbsäurehaltig.  Gelbbraun,  herbe.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,75-2,0  [15-40  Tropfen]  mehrmals  täglich  [bei  Vergif- 
tungen durch  Alkaloide  in  grösseren  Dosen]. 

Aeusserlich:  zu  Injektionen  [4,0-6,0  auf  100,0],  zum  Bepinseln 
leicht  blutender,  atonischer  Geschwüre,  zu  Einreibungen  [bei  Frostbeulen]. 

2123.  l(f 

Tinct.  Gall.  10,0 

Decoct.  Rad.  Colombo  150,0 

Syr.  Cinnam.  40,0.  * 

MDS.   Stdl.  1  Essloffel. 


2124.  Bf 

Tinct.  Gallar. 

Spir.  Camph.  ana  50,0. 
MDS.    Prostspiritus. 


[Bei  chronischer  Diarrhoe.] 

Tinctura  Gelsemii  sempenlrentis«   Gelsemiumtinctur.  [i  Gei- 

semium  zu  5  Spiritus.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-1,0  [5-20-30  Tropfen]  mehrmals  täglich  [von  Wlck- 
ham  Legg  bei  cariösem  Zahnschmerz  sehr  wirksam  befunden,  desgleichen  von  Maekey 
und  Stwyer  bei  in  Zusammenhang  mit  cariösen  Zähnen  stehender  Trigeminus- Neu- 
ralgie, ferner  auch  bei  anderen  Neuralgien  von  Jnrasz^  in  einem  Fall  von  Supraorbital- 
Neuralgie  von  Waldenbarg^  während  d.  Berger  eine  Dosis  von  5-20  Tropfen  für  ganz 
wirkungslos  erklärt  und  von  grösseren  Dosen  mehr  toxische  Symptome  als  Besserung 
der  Neuralgien  beobachtet  hat.] 

'^'Tinctara  Gentianae.  Enziantinctur.  [Wie  Tinctura  Absinthii.  — 
10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich  pure  oder 
als  Zusatz  zu  den  meisten  „bitteren  und  magenstärkenden <*  Tropfen  und 
Mixturen. 

Tinctura  Gentianae  anmoniacalis  rk.  Call.  Elixir  antiscrophuleux. 

[Rad.  Gent.  4,  Ammon.  carbon.  1  mit  Spiritus  120  8  Tage  lang  digerirt,  colirt  und 
gepresst.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-100  Tropfen.] 

Das  Elixir  antiscrophuleux  Peyrilhe  enthält  statt  des  kohlen- 
sauren Ammoniaks  kohlensaures  Natron. 

Tinctnra  Gentianae  composita  Pb.  Irit.  [Rad.  Gent.  6,  Cort.  Aurant. 

3,  Cardamom.  1  mit  Spiritus  dilutus  72.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]. 

Tinctura  Gratiolae.  Gottesgnadenkrauttinctur.  [Wie  Tinct. 
Belladonnae.  —  Obsolet.] 

Tinctnra  Gnajaci«  Tinctura  Resinae  Guajaci.  Tinctura  Guajaci 
simplex.  Guajakharz-  oder  Guajaktinctur.  [Aus  Res.  Guajaci  wie  Tinct. 
Aloes  bereitet.  —  Verändert  mit  Alkalien  und  Säuren ,  namentlich  oxygenreichen, 
ihre  ursprünglich  schmutzig  olivengrüne  Farbe  in  rerschiedenor  Weise.  Zur  Prüfung 
auf  Blutfarbstoff  im  Harn  werden  im  Reagensglas  gleiche  Volumen  Guajactinctur  und 

DigÜ5?^123-2124.  '^^ik 


652  Tinctura  Guajaci  aramoniata. 

Terpenthinöl  bis  zur  EmulsioDsbildnng  geschüttelt  and  dann  der  Harn  vorsichtig  zu- 
gesetzt, so  dass  er  zu  Boden  sinkt.  Enthält  der  Urin  Blut,  so  zeigt  das  ausfallende 
Harz  mehr  oder  weniger  intensiv  bl%ue  Färbung.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich,  rein  oder 
in  Verbindung  mit  anderen,  namentlich  antirheumatischen  Mixturen. 

Tinctvra  Gvajaci  amn^Miata  s.  volatilis.  Flüchtige  oder  am- 
moniakalische  Guajaktinctur.  [Res.  Guajaci  pulv.  3,  Spiritus  10,  Liq. 
Ammon.  caust.  5,  macerirt  und  filtrirt.  —  10,0  15  Pf.]     Cave:  Säuren. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  mehrmals  täglich,  pur  [10-30  Tropfen  meist  mit 
schleimigem  Vehikel]  oder  in  Mixtur  [3,0-10,0  auf  100,0], 

2125.  Kf 

Tinct.  Guajaci  ammoniata  15,0 
^       Opii  croc.  5,0. 
MDS.   3  mal  täglich  20-30  Tropfen  in  Haferschleim  zu  nehmen. 

TlHCtvra  Gvajaei  LiglL    G  u  ajak  holz  tinct  ur.    [)^ie  Tinct.  Cascar. 

—  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]. 

Statt  dieser  Tinctur,  deren  Gehalt  an  Harz  häufig  variirt,  wähle  man 
stets  die  constantere  Tinctura  Guajaci. 

Tinctvra  Hellebori  albi  s.  Tinctura  Veratri. 

TiMtira  Hellebwi  yiridis  s.  nigri.  Niesswurztinctur.  [Wie 
Tinct.  Aconiti.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

2126.  IV 

Tinct.  Hellebori  virid.  10,0 
Spir.  Juniperi  20,0. 
MDS.   3  mal  täglich  30  Tropfen.     [Als  Emraenagogum.] 

Tinctvra  HyMCyani.  Bilsenkrauttinctur.  [Wie  Tinctura  DigiUHs. 
10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich. 
Aeusserlich:  als  Augentropfwasser  [1,0  mit  2,0-5,0  Aq.  des!.] 

Tinctwa  HyOSCyami  acida.  [wie  Tinct.  Acon.  acida.]. 
Innerlich:  zu  0,25-0,5  [5-10  Tropfen]  mehrmals  taglich. 

Tinetara  Jalapae«   Jalappcnwurzeltinctur.    [Wie  Tinct.  Absinthii. 

—  10,0  etwa  30  Pf.]. 

Innerlich:  zu  1,0-2,0  [20-40  Tropfen]  mehrmals  täglich. 
Da  diese  Tinctur  in  ihrem  Harzgehalte  bedeutend  variirt,  so  wählt 
man  statt  ihrer  die  Tinctura  Resinae  Jalapae  [vergl.  diese]. 

Tinctura  Ignatii  s.  Fabae  Ignatii.  Ignazbohnentinctur.  [5  Fabae 
St.  Ignatii  mit  Spiritus  und  Wasser  ana  123  Tage  lang  digerirt.  —  10.0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  [sehr  yorsichtig]  zu  0,05-0,15  [1-3  Tropfen]  mehrmals  täg- 
lich [gegen  Lahmungen,  Krämpfe]. 

Tinetara  Ignatii  aeida«     [wie  Tinct.  Aconiti  acida.] 
Innerlich:  wie  die  vorige. 

^Tinctura  Jodi«  Jod  tinctur.  [l  Jod  in  10  Spiritus  gelöst;  nach  der 
Ph.  Aistr.  1:16,  nach  der  Ph.  lelf.  1:9,  nach  der  Ph.  Irit.  1:40  mit  V3  Jodkalium. 

■V  ^  2125-2126.  Digitizedby Google 


Tinctura  Jodi.  653 


Spec.  Gew.  0,895-0,898.  —  Die  meisteu  Autoren  halten  es  für  unzulässig,  die  Jod- 
tinotnr  auf  längere  Zeit  vorräthig  zu  halten,  da  in  derselben,  namentlich  durch  Zu- 
tritt von  Licht,  noch  nicht  näher  definirte  Verbindungen  des  Jods  mit  Theilen  des 
Alkohols  (Jodäther,  Jodoform?)  entstehen  sollen.  —  10,0  10  Pf,]  Cave:  Ver- 
dünnung mit  wässerigen  Substanzen  [wobei  sich  das  Jod  niederschlägt  —  aus- 
genommen hiervon  sind  Lösungen  von  Jodsalzen],  Metallsalze. 

Innerlich:  [jetzt  nur  selten  noch  zur  Anwendung  kommend]  zu  0,1-0,2-03 
[ad  0.2  pro  dosi,  ad  1,0  pro  diel]  mehrmals  täglich,  in  Tropfen  [2-4-6  Tro- 
pfen, am  besten  in  einhüllendem  Vehikel:  Traganthschleim  oder  Syrop]. 

Aeusserlich:  zur  Einpinselung  der  Haut  [eine  in  neuerer  Zeit 
ausserordentlich  verbreitete  Methode  zur  Behandlung  entzündlicher  Producte  im  sub-  ' 
cutanen  Zellgewebe,  in  den  Drüsen,  bei  Degeneration  der  Haut  (Lupus  u.  s.  w.),  bei 
Hospitalbrand,  gegen  Perniones,  Erysipelas,  bei  Croup  (oft  wiederholte  ßepinselung 
der  Kehlkopfgegend),  bei  Pleuritis,  Pericarditis ,  Peritonitis,  Rheumatismus,  Ischias 
u.  s.  w. ,  zur  abortiven  Behandlung  des  Panaritium,  gegen  scrophulöse  Photophobie 
(dieselbe  soll  nach  1-2 maliger  Einpinselung  von  Jodtinctur  in  die  Augenbrauen  und 
Lider  alsbald  verschwinden),  zur  abortiven  Behandlung  der  Blatterpusteln;  von  eini- 
gen Praktikern  wurde  gegen  Drüsengeschwülste  Tinctura  Jodi  mit  Collodium  8  ange- 
wendet, in  der  Absicht,  neben  der  resolvirenden  Wirkung  des  Jod  die  comprimirende 
des  Collodium  zu  benutzen,  jedoch  soll  die  Application  dieser  Mischung  die  heftigsten 
Schmerzen  hervorgerufen  haben],  zur  Bepinselung  der  Tonsillen,  des  Pha- 
rynx und  der  Nasenschleimhaut  [bei  Hypertrophia  tonsill. ,  Pharyngitis  follicu- 
laris und  granulosa,  manchen  Formen  von  chronischer  Coryza  ist  die  Bepinselung  der 
afficirten  Partien  mit  Jodtinctur  (entweder  rein  oder  mit  Glycerin  ana)  oft  das  vorzüg- 
lichste Mittel  und  hat  sich  in  vielen  Fällen  bewährt:  Waldenbwrg],  zur  Bepinse- 
lung der  Vagina  und  der  Urethra  [bei  Prolapsus  uteri:  in  Zwischenräumen 
von  drei  Tagen  wird  das  Gewölbe  der  Vagina  mit  einer  Mischung  von  Tinctura  Jodi 
und  Spiritus  dilutus  ana,  später  im  Verhältniss  von  2:1,  bestrichen;  ausserdem  wer- 
den Vaginaldouchen  mit  Wasser  von  circa  20^  gebraucht;  anfangs  auch  horizontale 
Lage  behalten.  Durch  diese  Methode  will  Aidreeff  Heilung  erzielt  haben],  zu  Um- 
schlägen [1-5-8  auf  25  Aq.  dest.:  zur  Zertheilung  von  Bubonen,  Periostosen 
u.  s.  w.],  zu  Mund-  und  Gurgel  wässern  [bei  Stomatitis  und  Angina  mer- 
curialis  oder  syphiiit ,  sowie  als  Prophylacticum  der  Sali vation],  zu  Einspritzun- 
gen [rein  oder  mit  2-5-10  Aq.  dest.,  viel  besser  mit  schwacher  Solutio  Kalii  jodati 
verdünnt,  bei  Hydrocele,  Fisteigeschwären,  nach  der  Punctio  Ovarii,  in  Abscess-  etc. 
Höhlen  u.  s.  w.,  in  neuester  Zeit  zur  Zertheilung  von  Drüsengeschwülsten,  zumal 
Struma  von  Licke  mit  Erfolg  versucht:  5  Tropfen  bis  zu  einer  vollen  Pravaz' sehen 
Spritze  der  unverdünnten  Tinctur  werden  in  die  Geschwulst  injicirt  —  S.  84],  zu 
Bädern  [selten  gebraucht,  zweckmässiger  Jodkali -Lösung  hierzu  zu  benutzen], 
zu  Ohrtropfen,  zu  Augenbähungen  [0,5-1,0  auf  100,0].  —  Zu  Inha- 
lationen werden  Cigarettes  jodees  angewendet;  am  einfachsten  be- 
nutzt man  ein  gläsernes  Inhalationsröhrchen,  welches  man  loso  mit  Watte 
füllt,  worauf  man  einige  Tropfen  Jodtinctur  tröpfelt  [vergl.  ferner  Pitrry's 
Methode  S.  394]. 

2127.  1^  I  MDS.    Esslöffelweise    in   einem   Tage    zu 

Tinct.  Jodi  0,5  |       verbrauchen. 

Aq.  Melissae  120,0  j  [Bei  Albuminurie.] 

Syr.  Aurant.  Cort.  30,0.  |  Llsbonne. 

Digitized  t|^V2127.  .^H 


654 


Tinctura  Jodi  decolorata. 


2128.  Bf 

Tinct.  Jodi  gtt.  V. 

Aq.  dest.  120,0 

Syr.  simpl.  30,0. 
MDS.   Stdl.  1  Esslöffel. 

[Zur  Coupirung  der  reinen  croupösen 
Pneumonie,  wenn  innerhalb  der  ersten 
24-36  Stunden  nach  dem  Schüttelfrost 
angewandt.]  Sohwan. 

2129.  Bf 
Tinct.  Jodi 

Gallar.  ana  10,0. 
MDS.   Zum  Bei'inseln  der  äusseren  Haut 
2-4-fimal  täglich. 
[Bei  Entzündungen  in  der  Nähe,  z.  B. 
der  Drüsen,  Muskeln,   Knochen,  Gelenke 
u.  s.  w.  dringend  empfohlen.] 

▼.  Sigmund. 


solve  in 
Tinct.  Jodi 
Glycerini  ana  25,0. 
D.  S.    Zum    Touchiren    der    Zunge    und 
anderer  Schleimhäute    bei   Eczem    und 
Erosionen  derselben. 

Wsldenborg. 


2132. 


2130. 


^ 


Tinct.  Jodi  10,0 
Jodi  0,5 

Tinct.  Gallar.  5,0. 
MDS.  Zum  Bepinseln  weicher  Condylome, 
hierauf  Aufstreuen  eines  ätzenden  Pul- 
vers, z.  B.  des  in  Bf  539. 

▼.  Sigmund. 


2131. 


I* 


1* 

Tinct.  Jodi 

Acid.  carbol.  ana  10,0. 
MDS.  Watte  damit  getränkt  in  den  hohlen 
Zahn  zu  legen.   [Bei  Zahnschmerz  durch 
Erkrankung  der  Zahnpulpe.] 

lu  HoU&nder. 


2133.  I^ 

Tinct.  Jodi 

Acid.  tannic.  ana  40,0 

Glycerini  150,0. 
Fiat  solut.  filtr. 
S.   Zu  6-8  Wochen  dauernder  Tamponade 


der  Vaginalportion. 


Chiron. 


2134. 


Acid.  tannici  50,0 

Aq.  dest  500,0 

Tinct.  Jodi  25,0. 
MDS.  Zum  Ausspritzen,  Waschen  und  Ver- 
binden von  Wunden,  zur  Verhütung  der 
Eiterin  fection.  Boinet. 


Acid.  carbolici  5,0 

Die  Tinctura  Jodi  aetherea  (Aether  Jodi),  welche  von  Jltgentlic 
empfohlen  worden,  besteht  aus  1  Jod  in  15  Aether  aufgelöst;  sie  ist 
ohne  Vorzüge  vor  der  gewöhnlichen  Tinctur,  vieiraehr  ungenauer  in  der 
Dosirung  als  diese,  da  durch  die  schnelle  Verflüchtigung  des  Aethers  diis 
Mengeverhältniss  des  aufgelösten  Jod  bald  ein  viel  stärkeres  wird,  als 
ursprünglich  beabsichtigt. 

üeber  die  von  Titti  empfohlene  Tinct.  Jodi  chloroformata  vergl. 
Jod.  Beide  ebengenannten  rräparate  dürften  nur  da  anzuwenden  sein, 
wo  man  durch  Inhalation  eine  schnellere  Jodwirkung  erzielen  will. 

Die  von  Bemme  für  den  äusseren  Gebrauch  bei  Entzündungen  u.  s.  w. 
empfohlene  stärkere  Jodtinctur  besteht  aus  1  Jod  in  8  Alkohol  ab- 
solutus. 

Tmetvra  Jodi  decolorata.   Farblose  Jodtinctur.    [Jod,  Natrium 

subsulfarosum  und  Aq.  dest.  ana  10  werden  bis  zur  Auflösung  digerirt,  Liq.  Ammonii 
canst.  16  zugesetzt,  umgeschüttelt  und  Spiritus  75  hinzugefügt.  Die  ganze  Mischung 
lässt  man  drei  Tage  stehen  und  filtrirt  dann  die  wasserhelle  Flüssigkeit.  Dass  diese 
Flüssigkeit  nicht  hinsichtlich  der  Wirksamkeit  mit  der  Jodtinctur,  wie  man  nach  ihrem 
Namen  schliessen  sollte,  zu  vergleichen,  dürfte  jedem  Sachverständigen  einleuchten. 
Sie  enthält  neben  Jod-Amm  n.  und  Jod-Natr.,  wie  der  Geruch  erkennen  lässt,  Spuren 
von  Jodäther,  scheint  aber  in  immerwährender  Decomposition  begriflFen  zu  sein,  da 
sie,  wenn  sie  einige  Wochen  still  gestanden  hat,  einen  Bodensatz  erkennen  lässt.  — 
10,0  15  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  und  Umschlägen.  ^ 

g^   Bf  2128-2134.  DigitizedbyV^OOglC 


Tinotura  Lobeliae  aetherea. 


655 


"^Tinctvra  IpecacnaMhae.  Ipecacuanhatinctur.  Brechwurzel- 
tinctur.     [Wie  Tinct.  Aconiti.    Von  röthlich- braungelber  Farbe.  —  10,0  15  Pf.] 

Inn ertlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen  —  selten  in  so  grosser  Dosis,  um 
Brechen  zu  erregen,  vielmehr  als  Zusatz  zu  styptischen,  expectorirenden  und  anti- 
spasmodischen  Arzneien.] 

Tinetara  Ipeeaenanhae  aeida«    [Wie  Tinct.  Acon.  acida.] 
Innerlich:  zu  0,5-1,5  [5-15  Tropfen]. 

Tinetnra  kalina«  Tinctura  Antimonii  acris  (!).  Tinctura  Salis 
Tartari.  Aetzkalitinctur.  [Kali  caust.  1  mit  6  Spir.  vini  alcohol.  4  Tage 
hindurch  digerirt.  —  10,0  etwa  20  Pf.]  Cave:  Säuren,  Salze,  langes  Aufbe- 
wahren. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich,  am  besten 
rein,  in  schleimigem  Vehikel. 

Tinetara  Kino.    Kinotinctur.    [Wie  Tinct.  Aioes.  --  10,0  15  Pf.] 
Innerlich  und  äusserlich:  wie  Tinct.  Catechu. 

Tinctura  Laccae«  Lacktinctur.  [Laccae  in  granis  pulv.  2,  Aluminis  1, 
Aq.  dest.  14,  eine  halbe  Stunde  digerirt  und  der  halb  erkalteten  Colatur  12  Aq.  Rosar. 
und  Aq.  Salviae  ana  4  zugesetzt  und  filtrirt.  —  Klar  augenehm  roth.  —  10,0  etwa 
15  Pf.] 

Als  färbender  Zusatz  zu  Zahntincturen  [die  aber  keinen  starken  re- 
sinösen  Gehalt  haben  dürfen,  da  dieser  durch  den  wässerigen  Zusatz  niedergeschlagen 
werden  wurde]. 

Tinetnra  Levistici«  Liebstöckeltinctur.  [Wie  Tinctura  Absinthü. 
—  10,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  3,0-4,0  [etwa  1  Theelöffel  voll]  mehrmals  täglich  [als 
Diureticum]. 

Tinetnra  Ligni  Santalini.  Sandelholztinctur.  [Aus  grob  gepul- 
vertem Lignum  Santaiinum  wie  Tinct.  Absinthü  bereitet.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Als  färbender  Zusatz  zu  Mund-  und  Zahn  wässern,  Zahntinc- 
turen u.  s.  w. 

"^nctnra  Lobeliae.  Lobeliatinctur.  [Wie  Tinct.  Aconiti  (in  der 
Ffc.  Austr.  1:5).    Von  braungrüner  Farbe.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  ad  1,0  pro  dosi!  ad  5,0  pro 
die!  mehrmals  täglich  [bei  asthmatischen  Anfallen  in  öfter  wiederholten  Dosen]. 

2137.  R 


2135.  I^f 

Tinct.  Lobeliae  5,0 
Aq.  Laurocerasi  15,0. 
MDS.  Stdl.  10-15  Tropfen.     [Bei  Asthma 
und  organischem  Herzleiden.] 

Oppolser. 


2136.  Hr 

linct.  Lobeliae 

Digital,  ana  5,0 
Aq.  Laurocerasi  10,0. 
MDS.  Stdl.  25  Tropfen.    [Wie  im  vorigen 
Recept.]  ▼.  Bamberger. 


Tinct.  Lobeliae  3,0 

Syr.  Senegae  50,0. 
MDS.    3 stdl.  1  Theelöffel. 

[Expectorans  nach  entzündlichen  Ka- 
tarrhen bei  Kindern.] 


2138.  Bf 

Tinct.  Lobeliae 
Aeth.  acet.  ana  5,0. 

MDS.    V,stdl.  15-20  Tropfen. 
[Bei  nervösem  Asthma.] 


Tinctura  Lobeliae  aetherea,   [i  mit  8  Spir.  aether.] 
Innerlich:  wie  die  vorige,  aber  in  etwas  kleineren  Dosen. 

iBf  2135- 2  ik. 


666  Tinctura  Lupuli  Strobilorum. 

Tiictvra  Lnpvli  Strobiloriun.    Hopfentinctur.    [i  auf  6  Spiritus 

dilutus.] 

Innerlich:  zu  1,0-2,5  [20-50  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tinctura  LapnlinL  Lupulintinctur.  Hopfenmehltinctur.  [1  Lu- 
pulin  mit  2  Spiritus  macerirt,  ausgepresst  und  so  viel  Spiritus  zu^setzt,  dass  das 
Totalgewicht  der  Flüssigkeit  8  beträgt.] 

Innerlich:  zu  0,75-1,5  [15-30  Tropfen]  mehrmals  täglich  [als  Ano- 
dynum,  Antaphrodisiacum]. 

Tinctura  Macidis«  Muskatblüthentinctur.  [Wie  Tinctura  Aloes. 
—  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,5-3,0  [30-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tinctura  Nentliac  crispae.    Erauseminztinctur.    [Wie  Tinctura 

Absinthii.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,5-3,0  [30-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tinctura  Menthae  piperitae«  P  f e  f f e  r  m  i  n  z  t  i  n  c  t  u  r.   [wie  'Hnctura 

Absintbii.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  wie  die  vorige. 

*Tinctura  Mtschi«  Moschustinctur.  Bisamtinctur.  [1  Mosebus 
in  Spirit.  dilut.  und  Wasser  ana  25  macerirt,  dann  filtrirt.  Von  rötblicb brauner  Farbe 
und  durchdringendem  Mosebusgeruch.  — ^  1,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3  0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich,  meist  in 
Verbindung  mit  anderen  flüchtig  erregenden  Substanzen,  als  Zusatz  zu 
Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Ohrtropfen;  zu  Räucherspiritus. 

2139  R  :  ^*^^-  ^ 

Ti«nf   unc^.»,.-  ^n  I  Tinct.  Moschi 

Tinct.  Moscni  5,0  /\  ••  v        -  r  a 

Aq.  Flor.  Aurant.  |  ^   ^^P"  ?^^^^^^^-  ^"*  '^^^ 

S^.  simpl.  ana  15,0.  Syr   Balsami  Peruv. 

MDS.    Stdl.  einen  kleinen  Theeloffel.  |  ^^^^    sm\.  i  ^LlT^^^^ 

Tinctura  Nyristicae«    Tinct.  Sem.  Mvrist.    Tinct.  Nucura  raoscha- 
tarura.     Muskatnusstinctur.     [Wie  Tinot.  Absinth.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 
Innerlich:  zu  2,0-3,0  [40-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

^Tinctura  Myrrhae.  Myrrhentinctur.  [Wie  Tinctura  Aloes.  — 
10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  1,0-2,0  [20-40  Tropfen]. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [2,0-10,0  auf  100,0, 
am  besten  in  einer  schwach  Spirituosen  Mischung,  in  der  sich  das  Myrrhenharz  besser 
aufgelöst  erhält],  Pinselsäften  [1,0-3,0  auf  10,0  Mel  rosatum],  als  Zahn- 
tropfen [mit  Tinct.  Opii,  ätherischen  Gelen,  geringen  Zusatz  von  Phosphorsaure 
(llrsch)],  zu  Zahnfleischtincturen  und  Latwergen,  Injectionen 
[1,0-10,0  auf  100,0],  Verbandwässern  [3,0-15,0  auf  100,0],  zur  Aufpinse- 
lung  auf  schlaffe  oder  jauchige  Geschwüre  (pure),  zu  Salben  [1,0  auf 
3,0-10,0]  und  Linimenten. 

2141.  IV 

Tinct.  Myrrhae 

Spir.  Cochlear.  ana  25,0 

Inf.  Fol.  Salviae  150,0. 
MDS.    Mundwasser. 

1^  Bf  2139-2141.  DigitizedbyCjOOglC 


Tinctura  Opii  bcnzoica. 


657 


2142.  IV 

Tinct.  Myrrhae 

Kino  ana  10,0 
Mellis  rosati  80,0. 
MDS.    Zum  Auspinseln   des  Mundes   bei 
scorbutischer  Beschaflfenheit  der  Mund- 
schleimhaut und  des  Zahnfleisches. 


2143.  Bf 

Tinct.  Myrrhae  10,0 

Olei  Caryophyll. 

Tinct.  Opii  ana  1,5. 
MDS.  Auf  Watte  getröpfelt  in  den  hohlen 
Zahn. 


2144.  IV 

Tinct.  Myrrhae 

Chlorofonnii  ana  5,0. 
MDS.   Zum  Einreiben  des  Zahnfleisches. 
[Bei  Zahnschmerz.] 


2145. 


Tinct.  Myrrhae  5,0 
Opii 


Air  min  is  ana  2,5 
Aq.  fönt.  200,0. 
MDS.  Zur  Einspritzung.    [Bei  chronischer 
Blennorrhoe  der  Harnröhre.] 


2140.  IV 

Tinct.  Myrrhae  10,0 

Acidi  phosphor.  0,5 

Aq.  fönt.  200,0. 
MDS.    Zur   Einspritzung.      [Bei    cariösen 
Geschwüren.] 


2147.  IV 
Tinct.  Myrrhae 

Aq.  Calcis  ana  25,0. 
MDS.  Verbandwasser.    [Bei  scorbutischen 
Geschwuren,  Caro  luxurians  etc.] 

2148.  IV 

Tinct  Myrrhae  10,0 
Ungt.  basil.  40,0. 
M.  f.  unguentum.    D.  S.  Zum  Verbände. 

Butt. 


Tinctvra  Myrrkae  composita.    Tinct.  gingivalis.    Zahntinctur. 

[Myrrha,  Catechu  ana  1,  Bals.  Peruv.  Vsj  Spir.  Cochlear.  6,  digerirt  und  filtrirt.] 

Aeusserlich:  wie  die  vorige,  besonders  zu  Zahntropfen  und 
Zahnfleischtincturen. 

Tinetara  j^icotianae«  Tabaktinctur.  [Aus  Fol.  Nlcotianae  rust. 
recent.  wie  Tinct.  Belladonna.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-1,5  [5-30  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

2149.  IV 

Tinct.  Nicot.  4,0 
Spir.  Aeth.  nitr.  2,0. 
MDS.   2stdl.  10-20  Tropfen.     [Bei  spastischer  Ischurie.] 

Tinetara  Nne«m  yomicarm  s.  Tinct.  Strychni. 

Tinctura  Opii  ammoniata  Ph.  N^rr.   Ammoniakhaltige  Opium- 

tinctur.  [Opium  9,  Sapo  alicant.  3,  Crocus,  Sem.  Myristic.  ana  1  in  Spir.  Ammon. 
Dzondü  45  8  Tage  macerirt,  dann  colirt  und  filtrirt  und  das  Filtrat  durch  Znsatz  von 
Spir.  Ammon.  Dzondii  wieder  auf  45  Gewichtstheilo  gebracht  —  5  Theile  enthalten 
das  Lösliche  aus  1  Opium;  die  Tinctur  ist  also  doppelt  so  stark  als  unsere  Tinctura 
Opii  simpl.  und  crocata.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,25-0,5-0,75!  [1-5-10-15  Tropfen]  in  schleimiger 
Lösung. 

*  Tinctura  Opii  benzoiea.  Tinct.  Meconii  benzoica.  Elixir  pare- 
goricum.  Benzoesäurehaltige  Opiumtinctur.  Besänftigendes  Elixir. 
[Opii  pulv.  1,  Acid.  benzoYci  4,  Caniph.  2,  Ol.  Anisi  1,  Spiritus  dilutns  192.  —  200 
Th.  enthalten  1  Th.  Opium.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  2-4  Mal  täglich,  rein  [20-60  Tropfen]  oder 
in  einem  Syrup,  oder  in  sonstiger  Mixtur.  —  Für  Kinder,  denen  manche 
Aerzte  dieses  Opiumpräparat,  obgleich  mit  Unrecht,  ausschliesslich  zu  re- 
serviren  pflegen:  5-20  Tropfen. 

Ewald  und  Simon,  Arznei vcrordntingsichre.    10.  Aufl.  ^O 


658 


Tinctura  Opii  camphorata. 


2150.  I^ 

Tinct.  Opii  benzoic.  10,0 

Syr.  Alth.  50,0 
MDS.   3stdl.  1  Theelöflfel. 

[Bei  heftigen  Bronchial-Kalarrhen  mit 
erschwerter  Expcctoration.] 


2151.  Bf 

Tinct.  Opii  benzoTc.  20,0 
Aq.  Amygd.  amar.  10,0 
Syr.  Althaeae 
«     Scnegae  ana  25,0. 
MDS.  2stdl.  1  Theelöffel.    [Bei  quälendem 
Husten  mit  erschwerter  Expcctoration,  na- 
mentlich im  letzten  Stadium  der  Phthisis.] 

Tiictwa  Opii  canplitrata  s.  Tinct.  Camphorae  composita. 

^Tivctura  Opii  crtcata«  Laudanum  liquidum  Sydenhami.  Tinc- 
tura  Meconii  crocata.  Vinum  paregoricum.  Vinum  Opii  aroraaticum. 
Safranhai tige  Opiumtinctur.  Flüssiges  (Sydeahan'sches)  Laudanum. 
[Opii  pulv.  30,  Croci  10,  Caryophyll.,  Cort.  Cinnam.  Cass.  ana  2,  Spirit.  dilut.,  Aq. 
destill,  ana  150.  —  Spec.  Gew.  0,980-0,984.  —  10  Th.  enthalten  das  lösliche  aas 
1  Theil  Opium  oder  annähernd  0,1  Morphin  (also  1,0  d.  h.  20  Tropfen  =^0,1  Opium). 
—  Die  Tinctnr  der  österreichischen  Pharmakopoe  enthält  weder  Zimmt  noch  Kelken 
und  wird  mit  Aq.  Cinnamomi  spirit.  gemacht.)  —  Von  dunkelgelbrother  Farbe,  in 
der  Verdünnung  rein  gelb.    Von  bitterem  Geschmack.  —  1,0  5  Pf.] 

Innerlich:  0,1-0,5-1,0-1,5  [ad  1,5  pro  dosi!  ad  5,0  pro  diel]  in  Tropfen 
[2-10-20-301  Tropfen]  und  als  Zusatz  zu  Mixturen.  Die  kleineren  Dosen, 
2-5-10  Tropfen  wirken  als  Sedativa  und  Antispasmodica,  auch  als  Styp- 
tica  bei  Diarrhöen;  hypnotisirend  [bei  Erwachsenen]  wirken  nur  grössere 
Dosen,  10-20  Tropfen,  und  wo  Gewöhnung  an  Opium  vorhanden  ist,  noch 
viel  grössere  Gaben  20-30  Tropfen  und  mehr. 

Aeusserlich:  zu  Zahntropfen,  Augenwässern  [zu  Augenfomen- 
tationen:  1,0-6,0  auf  100;  zu  Augentropfwässern :  rein,  oder  besser  mit  l-2Th.  Aq. 
dest.  verdünnt],  Klystieren  [vorsichtig;  3-5-10-20  Tropfen  ad  Clysma,  am 
besten  in  Stärkelösung],  Augensalben  und  anderen  Salben  [1,0-5,0  auf 
25,0],  Linimenten. 


2152.  Bf 

Tinct.  Opii  croc. 

^      Secal.  comuti  ana  5,0 
Cinnam.   10,0. 
MDS.  Stdl.  10-20  Tropfen. 
[Oegen  Metrorrhagie.] 


2153.  Bf 

Tinct.  Opii  croc. 
Aetheris 

Liq.  ammon.  anisat.  ana 
Aq.  Amygd.  amar.  20,0. 
MDS.  Stdl.  einen  halben  bis  ganzen  Thee- 
loifel.    [Ge^en  Stickanfälle  bei  Lungen- 
Emphysem.]  Lebart. 


10,0 


2165.  Bf 

Tinct.  Opii  croc.  5,0 

„      amar.  10,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,25. 
MDS.    2stdl.  10-15  Tropfen. 
[Wie  beim  vorigen.] 


2156. 


I* 


2154.  Bf 

Tinct.  Opii  croc.  2,0 

^      aromatica  8,0 

Cinnam.  5n,0. 

MDS.   Vi-lstdl.  einen  kleinen  Theelöffel   i 

voll.     [Bei  Diarrhoe  —  bei  Prodromen   j 

der   Cholera    öfter   wiederholt   und   in   , 

grösseren  Dosen.]  I 

BV  ^  2150-2157. 


Tinct  Opii  croc.  0,0 
Vini  Ipecac.  4,0 
Tinct.  Valer.  aeth.  12,0 
Ol.  Menth,  pip.  1,0. 
15-25  Tropfen   in  Pfefferminzthee 
zu  nehmen. 

Loreni'sche  Cholera-Tropfen. 


MDS. 


2157.  I^ 

Tinct.  Opii  croc.  2,0 

Castor.  Canad.  5,0 
„      Valer.  aeth.  10,0. 
MDS.    3-4 mal  Uglich  10-20  Tropfen. 
[Bei  hysterischen  Beschwenlcn.] 


Digitized  by  CjOOQIC 


Tinctura  Opii  simplex. 


659 


2158.  Bf 

OL  Amygd.  10,0 
Gummi  Arab.  5,0 

F.  cum 
Aq.  Foenic.  100,0 
Emulsio 
cui  adde 
Tinct.  Opii  croc.  1,0 
Syr.  simpl.  25,0. 
D.  S.    l-2stdl.  1  Esslöflfel. 

2159.  IV 

Tinct.  Opii  croc. 
Spir.  Aeth. 

Ol.  Menth,  pip.  ana  2,0. 
MDS.  Stark  umgesohüttelt  auf  Baumwolle 
zu  tröpfeln  und  in  den  hohlen  Zahn  zu 
bringen,  auch  etwas  davon  in  die  Backen 
einzureiben. 

Doberaner  Zahntropfen. 


2160.  H- 

Tinct.  Opii  croc.  0,5 

Aq.  Rosae  100,0. 
MDS.  Augenwasser.    [Gegen  catarrhalische 
Ophthalmie.]  Berendt. 


2161. 


MDS. 


Tinct.  Opii  croc. 

Aq.  Bosae 

Mucil.  Cydon.  ana  2,0. 

4  mal  täglich  einige  Tropfen   lau- 


warm in's  Auge  zu  tröpfeln.     Vogt. 


2162.  Bf 

Tinct.  Opii  croc. 
Aq.  Sambuci  ana  5,0. 
MDS.  2  mal  täglich  in  die  Augenlidspalte 
einzustreichen.] 

[Bei  Ophthalmoblennorrhoea  neonat.] 
V.  Ifiemeyer. 


2163.  Bf 

Tinct.  Opii  croc.  0,3 

Aq.  Chamom.  120,0. 
MDS.   Erwärmt  und  mit  einem  EsslÖffel 
Leinöl  vermischt  zum  Klystier. 


2164.  Bf 

Tinct.  Opii  croc.  3,0 
Linim.  ammon.  camph.  25,0. 
M.  f.  linimentum.     D.  S.    4  mal   täglich 
1  Theelöffel   voll  in   die  Magengegend 
einzureiben.    [Bei  Gastrodynie.] 

▼.  Hildenbrand. 

*Tinctvra  Opii  sinplei.  Tiuctura  thebai'ca.  Tinct.  auodyn.  sim- 
plex. Tinctura  Meconii.  Tinctura  Eccardi.  Einfache  Opiumtinctur. 
[Opii  pulv.  1 ,  Spirit.  dilut.  und  Aq.  destill,  ana  5.  —  Von  röthl ichbrauner  Farbe. 
—  Spec.  Gew.  0,974-0,978.  —  10  Th.  enthalten  das  lösliche  aus  l  Th.  Opium.  — 
10,0  30  Pf.] 

Innerlich:  in  denselben  Abstufungen  der  Dosis  wie  Tinctura  Opii 
crocata  [ad  1,5  pro  dosil  ad  5,0  pro  diel]  rein  oder  in  Mixturen. 

Aeusserlich:  alt  Zusatz  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [0,5-2,0 
auflOOjO],  Zahntropfen,  Pinselsäften,  Klystieren,  Augenwässern, 
Augensalben,  Salben,  Linimenten  in  denselben  Dosenverhältnissen 
wie  Tinctura  Opii  crocata  [Linimentum  Opii  Ph.  Irll.  besteht  aus  gleichen 
Theilen  Tinct.  Opii  simpl.  und  Linim.  saponat.  camph.];  zu  Injectionen  [für 
die  Urethra  1,0-8,0  auf  100,0;  für  die  Vagina  2,0-12,0  auf  100,0],  zu  Verband- 
wässern [2,0-6,0  auf  100,0],  zu  Inhalationen  in  zerstäubter  Form  [Dosis 
vergl.  S.  100]  oder  in  Cigarettes  opiac6es  [Tabaksblätter  werden  mit  Tinc- 
tura Opii  besprengt  und  dann  zur  Einlage  von  Cigarren  oder  Clgaretten  verarbeitet.] 

2165.  Bf 

Tinct.  Opii  sirapl.  hft  MDS. 

Vini  stibiat.  15,0. 


MDS    l-2stdl.  15  Tropfen. 
[Bei  Dysenteria  rheumatica.] 


Monro. 


Aq.  Cinnam.  100,0. 
2-;Jstdl.  1  Esslöffel. 


2100.  Bf 

Tinct.  Opii  simpl.  1,0 
Aether.  acet.  5,0 


21 G7.  Bf 

Tinct.  Opii  simpl. 
^      Valerian.  acth. 
aromat.  ana  10,0 
Ol.  Menth,  pip.  1,0. 
MDS.    «jstdl.  15-30  Tropfen. 


[Bei  Cholera -Diarrhoe.] 


42* 


Hauok. 


Di|jfiz2158-21G7. 


660 


Tinotnra  Opii  simplex. 


2168. 


MOS. 


^ 


1.0 


Tinct.  Opii  simpl. 
Vini  Ipecac.  3,0 
Tinct.  Valeriwi.  »cth.  20,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,15. 
20-30  Tropfen  mehnnals  taglich. 
Tinctura  anticholerica, 
Choleratropfen. 
Wanderlioh. 


2169.  Bf 

Tinct.  Opii  simpl.  5,0 

„      Cinnam. 
Mixtur,  sulf.  acid.  ana  10,0. 
MDS.    28tandl.  20-25  Tropfen  in  Hafer- 
schleim. 

[Bei  asthenischer  Metrorrhagie.] 

2170.  Bf 

Tinct.  Opii  simpl. 
Acid.  sulf.  dilut  ana  2,5 
SjT.  common.  20,0 
Aq.  dest.  30,0. 
MDS.   Mehrmals  taglich  1  Theelöffel  voll. 
[Gegen  Hosten.] 

Linetos  commonis.    Pharmac.  of 
the  Hospital  for  Diseases  of  the  Throat. 
Maokeniie. 

2171.  I^ 

Tinct.  Opii  simpl.  0,5 
Spir.  Aeth.  nitr.  2,0 
Aq.  Flor.  Aorant.  100,0. 
D.  S.   2stdl.   1   Esslöffel.     [Gegen  Nach- 


Aq.  Cinnam.  vin.  50,0. 
MDS.    l-2stdl.  1  Esslöffel  voll  zu  nehmen. 
[Bei  catarrhalischer  Diarrhoe.] 


2175.  Bf 

Tinct.  Opii  simpl.  2,5 
Aq.  Menth,  pip.  150,0. 

MDS.    Mundwasser. 


2176.  1^ 

Tinct.  Opii  simpl. 

Plumbi  acet.  ana  0,5 

Aq.  dest  100,0. 
D.  S.    Zum  Klystier.     [Bei  Ruhr.] 

Iiebert. 


2177. 


Bf 


Tinct.  Opii  simpl.  5,0 
Camph.  trit  0,5 
Mucil.  Gummi  Arab. 
MelL  depur.  ana  15,0. 
f.  4inctus.    D.  S.  Pinselsaft 


2178.  H 

Tinct.  Opii  simpl.  5,0 
üngt.  Hydrarg.  ein.  25,0. 

M.  f.  unguentum.    D.  S.  Zum  Einreiben. 


wehen.] 


Vonney. 


2179. 


MDS. 


Tinct  Opii  simpl. 
Spir.  Aeth.  chlor,  ana  10,0 
Bals.  Peruv.  2,5. 
Umgeschuttelt  zum  Einreiben. 


2172. 


[Bei  Frostbeulen.] 


Hentohel. 


Tinct  Opii  simpl.  4,0 
Acidi  sulfur.  dilut.  8,0 
Aq.  Amygd.  amar.  diiut.  200,0 
Syr.  Rubi  Idaei  60,r». 
MDS.  2stdl.  1  Esslöflfel  voll  in  Haferschleim 
zu  nehmen. 

[Bei  colliquativen  Schweissen.] 

G.  A.  Biohter. 


2180. 


Bf 


MDS. 


Tinct  Opii  simpl. 
Liq.  ammon.  caust  ana  4,0 
Mixt  oleoso-balsam.  15,0 
Spir.  Angel,  comp.  60,0. 
Zum  Einreiben. 


[Krampfstillendes  Liniment] 


Weadt. 


2173.  Bf 

Ol.  Ricini  30,0 
Gummi  Arab.  10,0 

F.  cum 
Aq.  dest.  q.  s. 
Emuls.  150,0 
cui  adde 
Syr.  Scnnae  25,0 
Tinct  Opii  simpl.  1,5. 
D.  S.    l-2stdl.  1  Esslöffel. 
[Bei  Colica  saturnina] 

2174.  IV 

Tinct.  Opii  simpl.  2,0 
Mucil.  Salep.  100,0 

aar  Bf  2168-2182. 


2181.  IV 

Tinct  Opii  simpl.  2,0 
Zinci  sulfurici  0,2 
Aq.  Laurocer.  12,0 
Aq.  dest  60,0. 

MDS.    Lauwarm  einzuspritzen. 
[Sei  chronischer  Gonorrhoe.] 


Bust 


2182.  IV 

Tinct.  Opii  simpl.  15,0 

Aq.  Calcis  250,0. 
MDS.   Zur  Einspritzung. 

[Bei  chronischer  Leucorrhoe.] 

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Tinctura  Pyrethri.  661 


2183.  Bf  I  2184..  I^ 

Tinct.  Opii  simpl.  5,0  Natrii  chlorati  5,0 

Hydrarg.  chlor.  2,5  ;  Aq.  dest.  500,0 

Aq.  Calcis  150,0.  Tinct.  Opii  simpl.  2,5. 

MDS.  Umgeschuttelt  zum  Verbandwasser.  \  MDS.  Zur  Inhalation  in  zerstäubter  Form. 

[Bei  schlaffen  Schankergeschwüren.]  |         [Bei  Asthma.] 

Tmetvra  Opii  rinOSa«     [Opium  2,  Vin.  Malac.  16,  Spir.  dihit.  4,  8  Ta^e 
digerirt.  —  Ebenso  stark  wie  die  Tinct.  Opii  simpl.  und  croc] 
Innerlich:  wie  Tinctura  Opii  crocata. 

*Tilict«ra  Pimpinellae.  Bibemelltiuctur.  Pimpernelltinctur. 
[Wie  Tinctura  Absinthii.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  mehrmals  täglich  in  Tropfen  [20-60  Tropfen 
pur  auf  Zucker  als  Abortivmittel  gegen  beginnende  Angina  catarrhalis],  als  Zhsatz 
zu  [anticatarrhalischen  u.  s.  w.]  Mixturen. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [10,0-20.0  auf  100,0], 
Pinselsäften. 

2185.           Bf  I  2187.           Bf 

Tinct,  Pimpin.  15,0  j  Tinct.  Pimpin.  5,0 

Syr.  Alth.  50,0.  ;  Oxymell.  Scill. 

MDS.   Theelöffelweise.  Syr.  Alth.  ana  20,0 

[Gegen  catan*halische  Beschwerden.]  |  MDS.    Theelöffelweise,    langsam    zu   vcr- 

I  schlucken.    [Gegen  ehren.  Laryngitis.] 

BelL 


2186.  Bf  j   oiQQ  p 

Tinct.  Pimpin.  ^*^^*   ^.     .\.      .      ,.,, 

Vini  stibiat   ana  10,0.  !  J'^'^^  P*"?P^"-  /^'^^ 

MDS.   Stdl.  15-30  Tropfen.  ^^-  ^\"*yg^-  ^*^*^'  .^. 

rWie  beim  vorigen  f  ^>'^*  ^°*^'ß^   *°^  ^^'^' 

Lwie  Deim  vor'gen.j  ^^g     Umgeschüttelt,    theeloflFelweise    zu 

verbrauchen.     [Wie  beim  vorigen.] 

Tinctura  Pini  conposita«  Loco  Tinct.  Lignorum.  Fichten- 
sprossentinctur.  Holztinctur.  [Turlones  Pini  conc.  3,  Lign.  Guajaci  rasp.  2, 
Lign.  Sassafr.,  Fruct.  Junip.  ana  1.  Spir.  dilut,  36.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich  [als  Antiscro- 
phulosum,  Diureticum  u.  s.  w.]. 

Die  Tinctura  Lignorum  der  früheren  Edit.  Ph.  Awslr.  bestand  aus 
Ligni  Guajaci,  Sassafr.,  Junip.,  Santal.  rubr.  ana  1  auf  Spiritus  dilutus 
16.  —   Sie  wird  innerlich  wie  die  vorige  gebraucht. 

Tinctvra  Piperis  nigri.     Pfeffertinctur.     [Wie  Tinct.  Absinth.] 
Innerlich:    zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]   mehrmals  täglich  [Volksmittel 
gegen  Intermittens]. 

Tinctura  Pnlsatillae  (e  SVCCO  recente)«  ]\Yi6  Tinctura  ßelladonnao. 
—  10,0  conc.  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,75  [5-15  Tropfen]  mehrmals  täglich  [von  Bltili^ 
gegen  Zahnschmerz  empfohlen]. 

2189.         '  i;: 

Tinct.  Pulsat.  0,15 
Sacch.  Lactis  1,0. 
M.  f.  pulvis.    Disp.  tal.  dos.  No.  5.    S.  Stdl.  1  Pulver. 

Tiietura  Pyretkri.  Bertramswurzeltinctur.  [Wie  Tinctura  Ab- 
sinthii. —  10,0  20  Pf.] 

'Bf  21S3-2189.  ^^Ht 


662  Tinctura  Quassiac. 


Innerlich:  [selten]  zu  0,25-0,75  [5-15  Tropfen]  mehrmals  täglich 
[bei  Lähmungen.] 

Aeusserlicih:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [2,0-4,0  auf  100,0], 
zu  Zahntropfen. 

2190.  \<f 

Tinct.  Pyrethri 

^      Opii  simpl. 
Ol.  Caryophyll.  ana  3,0 

in  quibus  solve 
Camph.  2,0. 
D.  S.  Auf  Watte  getröpfelt,  in  den  hohlen  2jahn  zu  bringen. 

Tinctvra  ^Vassiae  (e  Ligno).  [Aus  Lign.  Quassiae  wie  Tinctura  Ab- 
sinthii  bereitet.  --  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-1,5  [20-30  Tropfen  3-4  Mal  taglich. 

2191.  Bf 

Tinct.  Quassiae  40,0 
^      Aurant.  Gort.  10,0. 
MDS.  Am  schmerzfreien  Tage  2-3  mal  im  Laufe  des  Vormittags  1  TheelöflFel  voll 
in  einem  Glase  Wasser  zu  nehmen.    [Bei  Cephalaca  nervosa.] 

Brerard  und  Wolff. 

Tinetvra  (liebracht*  Quebrachotinctur.  [Von  Quebracho  claro. 
Man  hat  diese  Tinctur  in  verschiedenen  Formen  bereitet.  PeiltUt  extrahirte  10,0 
Gort.  Quebracho  pulv.  mit  100  Alkohol,  verdampfte  zur  Trockne  und  löste  in  20  Wasser. 
Eine  andere  Vorschrift  von  Rtsentlial  ist:  Quebracho  cort.  Spirit.  2,  inf.  p.  hör.  24, 
Vin.  alb.  16;  von  Bvrgts:  Qnebr.  cort.  1,  Spirit.  5,  macer.  p.  dies  8.  —  PeutUt 
legt  Werth  darauf,  dass  seine  Tinctur  nur  die  in  Wasser  und  Alkohol  gleichzeitig 
löslichen  ExtractivstoflTe  enthält.  —  Siehe  Cortex  Qnebracho.    10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  thcelöffehveise  rein  mehrmals  des  Tages,  in  sclileimigen 
Vehikeln,  in  Syrupen  [bei  Asthma  bronchiale]. 

'^'Tinctvra  Ratankiae.  Ratanhiatinctur.  [Wie  Tinctura  Absinthü. 
—  Dunkel-weinroth.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-1,5  [20-30  Tropfen]  mehrmals  tüglich. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [5,0-20,0  auf  100,0], 
zum  Bepinseln  des  Zahnfleisches  und  der  Pharvnxschleimhaut  [pure]. 

2192.  H- 
Tinct.  Ratanh. 

Cinnäm.  ana  10,0 
Aoidi  phospbor.  2,5. 
MDS.    l-2stdl.  20-30  Tropfen  in  Haferschleim. 

Tinctvra  Ratankiae  saccharata.  Zuckerhaltige  Ratanhia- 
tinctur.   [2  Rad.  Ratanh.,  1  Sacch.  tost.,  4  Aq.  dest.,  6  Spirit.  dilut.  —  10,0  15 Pf.] 

Innerlich  und  äusserlich:  wie  die  vorige. 

Tinctvra  Resinae  Gnajaci  s.  Tinctura  Guajaci. 

Tinctura  Resinae  Jalapae«  Tinctura  Jalapae  e  Kesina.  Jalapen- 
harztinctur.    [Aus  Res.  Jalapae  wie  Tinct.  Cantharid.  —  10.0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich,  am  besten 
rein  oder  mit  einem  Syrup  gemischt  [bei  wässerigen  Verdünnungen  schlägt 
sich  das  Harz  nieder]. 

2193.  IV 

Tinct.  Resin.  Jalap.  10,0 
Syr.  Rhoeados  90,0. 
MDS.   TJieelöffelweise  zu  verbrauchen. 
[Eine  im  Volke  als  „Blutreinigungs-Tropfen**  beliebte  Mise! 

«r-   i  2190-2193.  Digitizedbyi^ 


Tinctura  Rhci  vinosa. 


6<^3 


"^Tinetvra  Rhei  aqvosa.  lufubum  Ilhei  kaliaüm.  Auima  Rhei. 
Wässerige  Rhabarbertinctur.  [Rad.  Rhei  100,  ßora^  und  Kalü  carbon. 
pur.  ana  10,  Aq.  dest.  ebuUiens  900  werden  V4  Stunde  bei  Seite  gestellt,  Spiritus 
90  zugefügt,  1  Stunde  in  Ruhe  gelassen,  colirt  und  auf  850  Th.  der  Colatur  Aq.  Cinna- 
momi  150  zugesetzt.  —  Dunkel-rothbraun.  —  Die  Tinctura  Rhei  aquosa  Ph.Amtr., 
welche  mit  Natrium  carbonicum  präparirt  wird,  enthält  nur  etwa  lialb  so  viel  Rha- 
barber, als  die  der  Ph.  Germ.  —  10,0  10  Pf.]  Cavo:  Eisensalze,  Araraoniak- 
Präparate  und  Säuren. 

Innerlich:  zu  2,0-1 '2,0  [V2-l-3  Theelöffel]  mehrmals  ti'iglich  [als  Di- 
gestivmittel und  Tonicum],  zu  15,0-60,0  [1-4  EsslöfTel]  als  Abführmittel  [theuer 
und  unzuverlässig  in  der  Wirkung,  obschon  beim  Publikum  ziemlich  beliebt.] 


2194.  TV 

Tinct.  Rhei  aquos. 
n      Zingiberis 

amar.  ana  10,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,2b. 
MDS.    2stdl.  30  Tropfen. 
[Als  Digestivum.] 


2195.  H' 

Tinct.  Rhci  aquos. 
Syr.  Aurant.  Cort.  ana  25,0. 
MDS.   4  mal  täglich  l  TheelöflFcl. 
[Als  Stomachioum.] 

2196.  Bf 

Tinct.  Rhci  aquos.  4r»,0 
Mellag.  Graminis  30,0. 
MDS.   Den  Tag  über  zu  verbrauchen. 
[Bei  Icterus  catarrhalis.]        ▼.  Qietl. 


2197.  Bf 

Mann,  elect.  20,0 

solve  in 
Aq.  Poenic.  60,0 


Tinct.  Rhei  aquos.  20,0. 
D.  S.    StdI.  1  Esslöflfel. 
[Als  Abführmittel  für  ein  2jährf  Kind.] 


2198.  Bf 

Tinct.  Rhei  aquos.  15,0 
Magnes.  carb.  5,0 
Aq.  Foenic.  30,0. 
MDS.  Umgeschüttelt,  2-3stdl.  1  Theelöflfel. 

2199.  Bf 

Tinct.  Rhei  aquos.  30,0 
Extr.  Chinae  fusc. 
Aq.  Ginnam.  spir.  ana  5,0. 
MDS.  Früh  und  Abends  1  Theelöffel  voll 
in  aromatischem  Thee. 

[Bei  Scrophulosis.]  Tode.  • 


2200. 


Kalü  carb.  dep.  3,0 

Aceti  Vini  q.  s.  ad  perf.  satur.  100,0 

cui  adde 
Tinct.  Rhei  aquos. 
Syr.  Rhei  ana  25,0. 
S.   Stdl.  1  Esslöffel. 


Tinctvra  Rkei  spiritaosa  s.  Tinctura  Rhei  amara.  Bittere  oder 
spirituöse  Rhabarbertinctur.  [Rad.  Rhei  11.  Rad.  Gentian.  3,  Rad.  Ser- 
pent.  Virgin.  1,  Spirit.  dilut.  190.  —  10,0  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  [VVl  Theelöffel]  raehrmal'S  täglich  als  Sto- 
machicum. 

Aehnlich  zusammengesetzt  ist  die  Tinct.  Rhei  comp,  der  früheren 
Pb.  laM. 

*Tinetnra  Rhei  vinosa.  Tinctura  Rhci  dulcis.  Vinum  Rhei.  Loco 
Tincturae  Rhei  Darelii.  Weinige  Rhabarbertinctur.  [Rad.  Rhei  8, 
Cort.  Fruct.  Aurant.  expulp.  2,  Fruct.  Cardara.  minor.  I,  Vin.  Xerens  100,  8  Tage 
digerirt,  ausgepresst  und  der  siebente  Theil  Sacch.  alb.  zugesetzt.  —  Gelbbraun.  — 
100  25  Pf.]  Cave:  Eisenpräparate  [obschon  eine  Mischung  von  Tinct.  Ferri 
pomati  mit  Tinct.  Rhei  vinosa  ana  eine  bei  vielen  Praktikern ,  nach  dem  Vorgange 
Barei*s  beliebte  Verordnung  gQ^en  Rachitis  und  andere  cachectische  Krankheiten  des 
kindlichen  Alters  bildet;  in  solchen  Mischungen  erzeugt  sich  gerbsaures  Eisen,  welches 
dem  Medicamente  ein  tintenartiges  Ansehen  verleiht]. 

Innerlich:  zu  2,0-10,0  [V2-I  Theelöffel  und  mehr]  mehrmals  taglich 

LIV  2194-2200.  "^B 


6fi4  Tinctura  roborans. 


[als  Stomachicum  und  Tonicum:  nie  als  Abführmittel,  weil  hiei'zu  die  nothwendi«^e 
Dosis  Rheum  mit  zu  grossen  Ga'ben  Gewürzen  und  Wein  genommen  werden  müsste.] 

2202.  ^ 

2201.  IV  Tinct.  Rhei  vinos.  25,0 

Tinct.  Rhei  vinos.  ,       Calami  15,0 

Elix.  Aurant.  comp,  ana  25,0  |  „      Aloes  10,0. 

MDS.    2-3mal  täglich  1  Theelöflfel  voll.         MDS.    3stdl.  1  Theelöffel. 

[Bei  chronischer  Gastro-Enteritis.] 

Tiietwa  rdberaiS  Ph.  ptip.  [Rad.  Gentlan.  2,  Rad.  Caryophyll.  1' .,. 
Cort.  Quere.  2,  Cort.  Aurant.  V  ,,  Spiritus  dilutus  16,  Aq.  Menth,  piper.  8,  raacerirt 
und  colirt.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  [V2-I  Theelöffel]  mehrraals  täglich. 

Tiietwa  rdberaas  Martialis  f  h.  ptip.  [4  Th.  der  vorigen  Tmctur 
mit  1  Th.  Tinctura  Ferri  pomati.  —  Eine  unzweckmässige,  tintenartige  Mischung.  — 
10,0  etwa  15  Pf.] 

Innerlicn:  wie  die  vorige. 

Tmetwa  lUsmariaL     Kosmariutinctur.     [wie  Tinctura  Absinthü. 

—  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tmetira  Rlbiae.  Krapptinctur.  [wie  Tinctura  Absinthü.  —  10,0 
etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  [selten]  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 
Aeusserlich:  zuweilen  als  färbender  Zusatz. 

Tiietara  Sabadillae.     Sabadilltinctur.     [wie  Tinctura  Absinthü. 

—  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,15-0,3-0,5  (!)  [3-5-10  Tropfen  —  wegen  des  starken 
Veratringehaltes  mit  Vorsicht  zu  gebrauchen  —  bei  Neuralgien  empfohlen], 

Aeusserlich:  als  Rubefaciens,  zur  Einreibung  [gegen  die  Kratze: 
2-4  Mal  täglich  mittelst  einer  in  die  Tinctur  getauchten  Compresse  die  behafteten 
Theile  einzureiben:  die  Heilung  soll  in  5-8  Tagen  erfolgen:  Btirgiigntn]. 

Tiaetiira  Sabadillae  aeida.    [Wie  Tinct.  Acon.  acida.] 
Innerlich:  mit  noch  grösserer  Vorsicht  als  die  vorige. 

Tiietlira  Sabiiae.  Sadebaumtinctur.  [Wie  Tinct.  Absinthü.  — 
10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich;  als  Zusatz 
zu  emmenagogen  und  diuretischen  Arzneien. 

Aeusserlich:  zum  Bestreichen  von  Condylomen. 

Tiietnra  saliia  Halensis.  Hallesche  Salztropfen.  [Rad.Genüan., 

Cort.  Aurant.  expulp.  ana  1,  Kalii  carbon.  pur.  4,  Aq.  destill,  ferv.  11,  nach  dem  Er- 
kalten ausgepresst  und  der  13  betragenden  Colatur  5  Spiritus  dilutus  zugesetzt,  filtrirt. 

—  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

TilCtwa  Sarsa^arillae«    [Wie  Tinct.  Absinthü.  ->  10,0  etwa  30  Pf.] 
Innerlich:  zu  2,0-4,0  [V2-I  Thedöffel]  mehrmals  täglich   [selten  im 
Gebrauch.] 

^Tiietlira  Scillae.  Meerzwiebeltinctur.  [Aus  Bulb.  Scill.  wie  Tinct. 
Absinthü.  —  Gelb.  —  10,0  15  Pf.] 

■^  I^  2201-2203.  Digitizedby Google 


Tinctura  stomachica  Lentini.  665 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  [10-20  Tropfen]  mehrmals  täglich. 
Aeusserlich:  zu  Einreibungen  und  Umschlägen  [bei  Hydrocele]. 


2203.  IV 

Tinct.  Scillae  15,0 
CJolchici  10,0 
„       Guajaci  25,0. 
MDS.    3stdl.  30  Tropfen,  auf  Zucker  zu 
nehmen. 


2204.  Bf 

Tinct.  Scillae 

n       Digitalis 
Ol.  campbor.  ana  15,0. 
MDS.   Umgeschuttelt,    tagüch   1-2  Thec- 
loffel  in  die  Nierengegend  einzureiben. 
[Bei  Hydrops.]        v       Ohrtttlson. 


Tinetiira  Scillae  kalina.  Kalihaltige  Meerzwiebeltinctur. 
[Bulb.  Scill.  8,  Kali  causticum  fusum  1,  Spirit.  dilut.  50.  —  10,0  15  Pf.]  Cave: 
Säuren,  Alkaloide. 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  mehrmals  täglich,  rein  [10-20  Tropfen]  oder 
in  Verbindung  mit  aromatischen  Tincturen. 

Tinetara  SeerdiL  Lachenknoblauchtinctur.  [Wie  Tinct.  Absintbü. 
~  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich  [selten]. 

Tinetara  Seealis  eerntttL  Mutterkomtinctur.  [Wie  Tinct.  Aconiti. 

—  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0-1,5  [10-20-30  Tropfen]  in  Zwischenräumen  von 
einer  Viertel-  bis  halben  Stunde  als  wehentreibendes  Mittel  [in  Frankreich 
nicht  selten  in  Gebrauch:  Liqueur  obstätricale  de  Debourze],  in  derselben 
Dosis  mehrmals  täglich  gegen  Metrorrhagie  [oft  in  Verbindung  mit  Tinctura 
Cinnamomi]  und  andere  Blutungen. 

Tinetara  Semiiiis  Celeliiei  s.  Tinctura  Colchici. 

Tinetnra  Seminis  Stryehni  s.  Tinctura  Strychni. 

Tinetnra  Senegae.    Senegatinctur.    [Wie  Tinct.  Absinthü.  —  10,0 

etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,5-2,0  [30-40  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tinetura  Sennae.  Sennatinctur.  [Wie  Tinct  Absinthü.  —  10.0  etwa 
20  Pf.  —  Die  Ph.  Irlt.  enthält  eine  Tinct.  Sennae,  bereitet  aus  Senna5,  Fruct.  Carvi, 
Fruct.  Coriandr.  ana  1,  Passul.  maj,  4,  Spirit.  dilut.  40.  Die  Dosis  dieser  Tinctur 
ist  1  Thee-  bis  EsslöfTel.] 

Innerlich:  zu  2,0-4,0  [V2-I  Theelöflfel]  mehrmals  täglich  [als  Reiz- 
mittel. Zur  vollen  Abführung  bedürfte  es  bedeutender  Quantitäten,  etwa  30,0  bis 
G0,0;  darum  nur  als  Zusatz  zu  anderen  Abführmitteln,  etwa  5,0-15,0  auf  eine  Mixtur 
von  100,0]. 

Tiietara  Spilanthis  eempesita«  Tinctura  Paraguay -Roux.  Zu- 
sammengesetzte Parakressentinctur.  Paratinctur.  [Getrocknete  Herb. 
Spilanthi  und  Rad.  Pyrethri  ana  2  mit  Spir.  dil.  10  digerirt.  —  10,0  35  Pf.] 

Aeusserlich:  als  Zahnschmerzmittel  viel  im  Gebrauch  [einige 
Tropfen  der  Tinctur  werden  auf  Watte  applicirt  und  in  den  hohlen  Zahn  gesteckt, 
oder  man  bepinselt  das  Zahnfleisch  der  schmerzenden  Stelle,  oder  man  wendet  ein 
Mundwasser  aus  1  Theelöffel  der  Tinctur  in  einem  Weinglase  Wasser  an.] 

Tiietara  Staphydis  agriae  aeida«    [Wie  Tinct.  Aconiti  acida.] 
Aeusserlich:  [bei  Scabies]  zur  Einreibung  empfohlen. 

Tinetnra  Stomaelliea  Lentini«    [Rhiz  Calami,  Galang.,  Zedoariae,  Rad. 

iV  2203-2204.  ^«Wl^ 


666  Tinctura  Stramonii. 


Gentian  ,  Herb.  Card,  bened.  ana  12,  Cort.  Aurant.  virid.  8,  Had.  Rhei  6,  Cardam. 
min.  3,  Coccion.  2,  Spirit.  dilat.  430  acht  Tage  digerirt.] 
Innerlich:  zu  2,0-4,0  [Vi-l  Theelöffel]. 

Tinetnra  StrameniL    Stechapfelsameutinctur.    [Aus  Sem.  Stra- 

mon.  wie  Tinct.  Aconiti.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,25-0,5-1,0  [5-10-201  Tropfen]  mehrmals  täglich  [ad 
1,0  pro  dosi,  ad  3,0  pro  diel]. 

Aeusserlich:  zu  Augenbähungen  [1,0  auf  25,0  Aq.  dest.  bei  Oph- 
thalmie mit  grosser  Empfindiichiteit  des  Auges,  Lichtscheu],  zu  Einreibungen 
an  schmerzhaften  Theilen. 

22J6.  IV 

aaciji  T>  Tinct.  Stramonii 

^'  rr-    ^%^       ••  o  -  .-    *'erri  acet.  Radem.  ana  4,0 

Tmct.  Stramoni,  2,-,  ^^^^^  ^^^   3^  0 

Aq.  Laurocerasi  10,0.  .^    ..    a^^^ri  ' 

MDS.   8mal  täglich  2ü-3ü  Tropfen.  |  ^^    &TÄL.     [ßoi  heftigem 

I       Kopfschmerz.]  Bademaoher. 

Tiietnra  Stramdnii  aeida«     [Wie  Tinct.  Aconiti  acida.] 
Innerlich:  zu  0,1-0,2-0,3  [2-4-6  Tropfen].* 

'^'Tiietira  Stryeliai.  Tinctura  Seminis  Strychni.  Tinctura  Nucis 
vomicae.  Strychnossaraentinctur.  Brechnuss-  oder  Krähenaugen- 
tinctur.  [1  Sem.  Strychni  mit  Spirit.  dilut.  10.  —  Gelb,  sehr  bitter.  —  10,0  10  Pf. 
—  Die  Tinct.  Sem.  Strychn.  Ph.  ptip.  wurde  aus  1  Sem.  Strychn.  mit  4  Spiritus 
und  2  Wasser  bereitet.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,3-0,5  [2-6-10!  Tropfen]  mehrmals  täglich  [ad  1,0 
pro  dosi!  ad  2,0  pro  die!]. 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  [bei  localem Rheumatismus,  nachfcade- 
■aeher  in  Verbindung  mit  Spir.  Sapon.  ana;  femer  zur  Einreibung  des  Rückens  bei 
Bleikolik  von  Serres  empfohlen.] 

2207.  I^r  1 

Tinct.  Strychni  3,0  ,   2209.            1^ 

n       Opii  crocat.  2,0  ^j^^^   Strychni 

«      Rhei  vinos.  15,0.  ^iq.  Bismuti  ana  15,0. 

MDS.  3stdl.  30  Tropfen.    [Bei  Diarrhoe.]  ^.^^     ,  ^.     ,..«.  ,  „  ,      ,,..,.. 

'          *-                     -•  MDS.    1  Theelöffel  3-4 mal  täglich. 

2208.  H'  [Bei  Nausea  und  Erbrechen  der  Schwan- 
Tinct  Strychni  10,0                            geren. 

Castor.  Canad.  10,0.  Smith. 

MDS.    5-6 mal  täglich  30 C)  Tropfen. 

Tiaetara  Stryelini  aeida  s.  Tinctura  Seminis  Strychni  acida,  s. 
Tinctura  Nucum  vomicamm  acida.  Saure  Brechnusstinctur.  [Wie 
Tinctura  Aconiti  acida.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,3  [2-6  Tropfen]  mehrmals  taglich. 

Tinetlira  Stryeluu  attherea  s.  Tinctura  Seminis  Strychni  aetherea 
s.  Tinctura  Nucum  vomicarum  aetherea.  [1  zu  10  Spiritus  aethereus.  — 
10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,2-0,5  [5-15  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

MDS.  l-2stdl.  10  Tropfen  in  Pfeflferminz- 
thee  zu  nehmen. 
[Bei  Prodromen  der  Cholera.] 


2210.  Bf 

Tinct.  Strychn.  aeth. 
,      Opii  croc.  ana  5,0. 

■1^  Bf  2205-2210.  DigitizedbyVorOOglC 


Tinctura  Valcrianae.  667 


2-2  n.  R-  '  Ol.  Menth,  pip.  1,0. 

Tinct.  Str}'chn.  aeth.  2,0  I  MDS.  Stdl.  20-40  Tropfen  in  Pfeflferminz- 

Valer.  aeth.  6,0  |       thee  zu  nehmen. 

Arnic.  8,0  j  [Bei  Cholera.] 

„       Opii  simpl,  2,5  |  Swenias. 

Tinetnra  Sneeini«  Bemsteintinctur.  [i  mit  4  Spirit.  Vini  aicohoiis.] 
Innerlich,  zu  0,5-1,0  [10-20  Tropfen]  mehrmals  täglich  [obsolet]. 

Tinetara  SaMblllL  Sumbaltinctur.  [Aas  der  Rad.  Sambnl.  wie 
l'inct.  Absinthii.  —  10,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0-1,5  [10-20-30  Tropfen]  3-4stüadlich  [gegen 
Choleia,  Krampfbeschwerden  u.  s.  w.,  etwa-  wie  die  Tinct.  Moschi]. 

Tiietlira  Smnbllli  aetherea«    [l  Rad.  SambuU  mit  8  Spirit.  aethereas.] 

Innerlich:  wie  die  vorige. 

Tinetnra  Taxi  baecatae.  Eibenbaumtinctur.  [Wie  Tinct.  Absinthii. 
^  10,0  etwa  20  Pf.] 

Tinetara  Thajae.  Tinctura  Thujae  occidentalis  e  Succo  recente. 
Lebensbaumtinctur.     [Wie  Tinetara  Belladonnae.  —  10,0  10  Pf.] 

Aeusserlich:  zum  Bepinseln  flacher  Condylome  oder  zum  Ver- 
bände derselben  [mit  der  Tinctar  angefeuchtete  Charpiebauschchen  auf  die  Con- 
dylome zu  lege»]. 

Tinetara  Thajae  ex  Herba  siecata.    [Wie  Tinct.  Absinthü.  —  io,o 

etwa  20  Pf.] 

Aeusserlich:  wie  die  vorige. 

Tinetara  Tdxieddendri.     [Wie  Tinct  Belladonnae.  —  10,0  20  Pf.] 
Innerlich:  zu  0,2-0,5-1,0  [4-10-20!  Tropfen]  mehrmals  täglich  [ad  1,0 
pro  dosi,  ad  3,0  pro  die!]  besonders  gegea*«Lähmungen  empfohlen. 
Aeusserlich:  zu  Einreibungen. 

2212.  ^ 

Tinct.  Toxicodendri 

Mixt,  oleoso-balsam.  ana  25,0 

Tinct.  Cantharid.  2,5. 
MDS.    Zur  Einreibung.     [Bei  Paralysen.] 

Tinetara  Trifdlii  fibrini.  Fieberkleetinctur.  [Wie  Tinct.  Absinthii. 
—  10  0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  [20-60  Tropfen]  mehrmals  täglich. 
Tinetara  llrtieae  (e  Saeee  reeente)«    [Wie  Tinct.  Belladonnae.  — 

10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen  —  als  Diureticum,  Emmenagogum]. 

^Tinetara  Valerianae«  ßaldriantinctur.  [Wie  Tinct.  Absinthii.  — 
Röthlich  braun.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-3,0  mehrmals  täglich  [rein  (20-60  Tropfen),  oder  in 
Verbindung  mit  anderen  Nervinis]. 

2213.  1^  2214.  ^ 

Tinct.  Valerian. 
Mixt.  sulf.  acid.  ana  10,0. 

MDS.   2stdl.    10-20  Tropfen   in  Zucker-  rr--  4.   n  ••    •      i    ia 

■racöo-  „„  «^i,«,n«  1  Tinct.  Opii  simpl.  1,0. 

tenVeS  nervosa]  '  »DS.  3mal  tägUcb  15-2a  Tropfen  in  Ka- 


Tinct.  Valerian. 

Castor.  Canad. 
Liq.  Ammon.  succin.  ana  3,0 


O.  J.  Meyer,    r 


668  Tinctura  Valerianae  aetherea. 


2215.  \\  \  22  n,  \\ 


Tinct  Valerian.  25,0 

in  qua  solve 
Gamph.  1,0. 
D.  S.    Mehrmals  täglich  30-40  Tropfen. 
[Wie  oben.] 


2216.  IV 

Tinct.  Valerian. 

Ipecac.  ana  10,0. 


Tinct.  Valerian. 
Elix.  Aurant.  compos.  ana  15,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,2. 
MDS.   3  mal  taglich  einen  kleinen  Thec- 
löffel  voll. 


2218.  I{f 

Tinct.  Valerian.  30,0 
Spir.  aether.  4,0. 

MDS.   3 mal  tätlich  20  Tropfen.  ^^f:   ^'^■*^  tropfen  mehmals  tägUeh. 

_-  _     _  '       Liquor  analepticus  Nosoeomii. 

i  Caritatis. 

^Tiietiira  Valeriuae  aetkerea«  Aetherische  Baldriantinctur. 

[1  zu  5  Spirit.  aether.  —  Gelb.  —  10,0  15  Pf.] 
Innerlich:  wie  die  vorige. 

Tinetura  Valerianae  ammeiiiata.  [i  Rad.  Vaier.,  4  Spir.  diiut.,  2  Liq. 

Ammon.  caust.  —  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

Tinetira  Vanillae,     [l  VaniUa  mit  5  Spirit.  dilut.  —  1,0  10  Pf.] 
Innerlich:  zu  1,0-3,0  mehrmals  täglich  [als  angenehmes,  aber  theures 
Corrigens  —  mit  Tinct.  Forr.  acet.  aether.  gegen  Bleiclisuclit  gegeben,  wobei  aber 
die  Tinctura  Vanillae  ihren  angenehmen  Geschmack  einbüsst,  ohne  die  Wirkung  des 
Eisens  zu  erhöhen.] 

Aeusserlich:  als  wohlschmeckender  und  angenehm  riechender  Zu- 
satz zu  Mundwässern  und  Zahntincturen. 

'^'Tiietlira  Veratri«  Tinctura  Hellebori  albi.  Nieswurzeltinctur. 
Weisse  Niesewurztinctur.  [Wie  Äinctura  Aconiti.  — -  Dunkel  röthlich  braun.  — 
100,0  100  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,15-0,3-0,5  [3-6-10  Tropfen]  mehrmals  täglich,  in 
Pulver  [mit  Sacch.  Lactis]  oder  in  schleimigem  Vehikel. 

Aeusserlich:  pure,  zum  Bestreichen  von  Chloasmaflecken. 

Tinctura  Veratri  TiridiSt  [Von  Veratrum  viride.  —  Diese  in  neuerer 
Zeit  von  amerikanischen  Aerzten  fast  als  Specificura  gegen  Pneumonie.  Pleuritis, 
Rheumatismus,  Herzkrankheiten  empfohlene  Tinctur  wirkt  in  der  That  nur  durch 
ihren  ziemlich  reichen  Veratringehalt  und  zwar  als  örtliches  Acre  und  als  ein  die 
Pulsfrequenz  deutlich  herabsetzendes  Mittel,  ohne  sich  wesentlich  von  den  anderen 
veratrinhaltigen  Präparaten  zu  unterscheiden.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,25-0,5  [2-5-10  Tropfen]  drei-  bis  vierstündlich  in 
schleimigem  Vehikel  [bis  zur  Reduction  der  Pulsfrequenz]. 

Tinetnra  Virgae  anreae  RadeMaeheri.    Goldruthentinctur. 

[Wie  Tinct.  Belladonnae.  —  10,0  etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,5  [30  Tropfen]  mehrmals  täglich  [bei  Nierenleiden, 
Enuresis]. 

*Tinetara  Zingiberis.  Ingwertinctur.  [Wie  Tinct.  Absinthü.  — 
Braungelb.  -  10,0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,75-1,5  [15-30  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

2219.  IV  1  Tinct.  aromat.  10,0. 

Tinct.  Zingiberis  MDS.   Choleratropfen.    2-3stündl.  20-30 


Opii  simpl.  ana  5,0  |       Tropfen  zu  nehmen.    ^     r^Ar?fti*' 

Bf  2215-2219. 


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Trochisci.  *  669 


"^Tragacantlia.  Gummi  Tragacanthac.  Adragaiith.  Traganth.  [Von 
Ästragalusarten.  —  Hauptbestandtheil :  Pilanzenschleim.  —  1.0  subt.  pnlv.  5  Pf.] 
Cave:  starke  Mineralsäuren,  Gerbsäure. 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  mehrmals  täglich  [selten  für  sich  als  Medicament 
verwendet  (gegen  Diarrhoe),  meist  als  einhüllender  Zusatz  zu  anderen  Arzneien],  im 
Pulver  [schwer  zu  nehmen,  da  es  auf  der  Zunge  anklebt],  in  Lösung  [1  Th. 
Tragacantha  entspricht  etwa  12  Tb.  Gummi  Arab.,  so  dass  1  Th.  etwa  36  Macil. 
Gummi  Arab.  ersetzt;  wählt  man  diese  Verordnungsweise,  so  wird  dadurch  zwar  ein 
Vortheil  im  Preise  erzielt  (was  J.  lüejer  in  seiner  f  h.  teetntniea  mit  Recht  hervor- 
hebt), jedoch  stets  auf  Kosten  des  eleganten  Aussehens  der  Arznei,  da  Traganth- 
lösungen  stets  trübe  und  krümelig  erscheinen].  Als  Emulgens  [nach  den  eben 
genannten  Verhältnissen  zu  verordnen,  also  etwa  1  Traganth  auf  25  Gel].  Als  Con- 
stituens  für  Pillen  [schlecht],  in  Trochisci  [häufig  angewendet]. 

Aeusserlich:  zu  Klysticren  [selten  (1,0-2,5  auf  100,0)]. 

TramnatieinilM«  Traumaticin.  [GutU-Percha  in  so  viel  Chloroform 
gelöst,  dass  sich  eine  schwach  syrupsdicke  Flüssigkeit  erzeugt,  welche  aufgestrichen, 
eine  durchsichtige,  geschmeidige  Membran  bildet;  diese  unterscheidet  sich  von  der 
nach  Verdunstung  des  Collodiums  zurückbleibenden  durch  ihre  viel  grössere  Biegsam- 
keit und  durch  den  Mangel  jeder  Contraction ;  auch  ist  die  Application  des  Trauma- 
ticins  in  der  Regel  viel  weniger  schmerzhaft  als  die  des  Collodiums.  Dahingegen  ist 
die  Consistenz  der  Traumaticin membran  und  ihre  Adhäsion  an  der  Epidermis  viel 
geringer  als  bei  der  Collodiummembran ,  so  dass  derartige  Verbände  viel  häufiger 
wiederholt  werden  müssen.  —  10,0  etwa  60  Pf  ] 

Aeusserlich:  gegen  schuppige  Hautkrankheiten,  Erosionen,  Ver- 
brennungen, Frostbeulen  [dem  Collodium  vorzuziehen;  dahingegen  weniger  als 
dieses  leistend,  wo  es  sich  gleichzeitig  um  Anwendung  eines  gleichmässigen  Druckes 
handelt,  so  z.  B.  bei  Erysipelas  u.  a.].  —  Die  Anwendung  des  Traumaticins 
wird  durch  die  sogenannten  Traumaticinbestecke  [Fläschchen  mit  Traumaticin, 
in  deren  genau  schliessendfim  Glasstöpsel  ein  Haarpinsel  so  eingelassen,  dass  er  immer 
in  der  Flüssigkeit  badet]  wesentlich  erleichtert.  Zu  componirteren  Appli- 
cationen,  wie  sie  beim  Collodium  gebräuchlich  sind,  eignet  sich  das  Trau- 
maticin nicht,  da  es  durch  die  meisten  Beimischungen,  namentlich  durch 
die  Tinctura  Jodi,  zu  einer  elastischen,  festen  Masse  erstarrt.. 

Tri|lolytnM«  Tripolith.  Dreifach-Stein.  [Eine  ausCalcium  undSilicium 
nebst  kleinen  Mengen  von  Eisenoxydul  bestehende  demGyps  ähnliche  Substanz,  welche 
ein  graues  Pulver  darstellt  und  ganz  wie  Gyps  verwendet  wird.  Die  Vortheile  des- 
selben sind  nach  v.  LaHgenbeck  t  1)  Der  Tripolith  ist  weniger  hygroscopisch  als  Gyps, 
2)  er  ist  leichter,  3)  er  erhärtet  schneller,  4)  er  ist  billiger  wie  Gyps.] 

TreehiseK  Pastilli.  Lozenges.  Tablettes.  Pastillen,  [üeber  die 
Bereitung  u.  s.  w.  vergl.  S.  26].  Die  nach  der  Ph.  fleriii.  officinellen  Pastillen 
sollen  ein  Gramm  wiegen. 

Die  in  den  meisten  preussischen  [namentlich  in  allen  Berliner]  Apotheken 
vorräthig  gehaltenen  medicamentösen  Pastillen  sind  folgende: 

Trochisci   Acidi  citrici.    [0,0G.  —  Zuckermasse.  —  1  Dutz.  20 Pf.  — 
Als  Erfrischungsmittel  (Limonaden-Pastillen)  sehr  beliebt.] 
Acidi  tannici.    [0,03.  —  Zuckermasse.  —  1  Dute.  40  Pf.] 
Aconitini.    [0,001.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  (U)  Pf.J 

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610  Trochisci. 


^Trochisci    Aluminia.    [0,015.  —  Zuckermasse.  —  1  Duti.  30  Pf.] 

antatrophici.    [Calc.  phosph.  0,18,  Calc.  carbon.  0,11,  Fem 
red.  0,3.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dute.  60  Pf.] 
antirachitici.     [Rheum  0,06,  Ferri  red.  0,03.  —  Choko- 
ladenmasse. —  1  Dute.  60  Pf.] 

Argentinitrici.  [0,01.— Chokoladenmasse.— IDutz.  60 Pf.] 
Atropini  sulfurici.  [0,0005.  —  Chokoladenmasse.  — 
1  Dutz.  60  Pf.] 

Atropini  valcrianici.  [0,0005.  —  Chokoladenmasse.  — 
1  Dute.  60  Pf.] 

Baisami  Tolutan.  [0,07.  —  Zacker.  —  1  Datz.  20  Pf.] 
bachici.  Brustküchelchen.  Sternküchelchen. 
[Gummi  Arab.  2,  Rhiz.  Irid.,  Rad.  Liquirit. ,  Fruct.  Foenicul, 
Anis.  Tulg.  ana  4,  Succ.  Liquirit.  12,  Sacch.  alb.  pul?.  108,  Tra- 
gacanth,  q.  s.  Daraus  Trochisci  von  0,5  geformt.  —  Eine  durch 
die  neueren  einfacheren  und  wirksameren  Trochisci  ziemlich  ver- 
drängte Form.  —  60  Stück  etwa  40  Pf.] 
Bismuti  carbonici.  [0,3.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz. 
90  Pf.] 

Bismuti  subnitrici.  [0,06.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz. 
40  Pf.] 

Calcariae  chloratae.  [0,06.  —  Chokoladenmasse.  — 1  Dutz. 
40  Pf.] 

Calcariae  phosphoricae.    [0,12  und  0,3.  —  Chokoladen- 
oder  Zuckermasse.  —  1  Dutz.  30  und  40  Pf.] 
Carbonis  Belioci.     [1,5.  —  Die  Kohle  nur  durch  Traganth 
gebunden.  —  1  Schachtel  mit  35  Stück  120  Pf.] 
Carbonis    vegetabilis.     [0,25.  —  Chokoladenmasse.  — 
1  Dutz.  30  Pf.] 

Castorei.  [Cast.  pul?.  1,  Sacch.  alb.  16,  Mucil.  Tragacanlh. 
q.  s.  at  f.  trochisci  0,2.  —  Eine  sehr  übel  gewählte  Form  für 
Darreichung  des  Castoreum,  welche  auch  nur  wenig  Anklang  fin- 
den konnte.] 

Chinini  sulfuric.    [0,03  und  0,06.  —  Chokoladenmasse.  — 
1  Dutz.  40  und  60  Pf.] 
Chinini  tannici.    [0,06.  —  Chokoladen- oder  Zuckermasse. 

—  1  Dute.  60  Pf.] 

Cinchonini  sulfar.    [0,03  und  0,06.  —  Chokoladenmasse. 

—  1  Dutz.  25  und  40  Pf.] 

Coccionellae.     [0,02  und  0,06.   —  Chokoladenmasse.  — 

1  Dutz.  30  Pf.] 

Coffein i.     [0,06.  —  Zucker.  —  1  Dutz.  100  Pf.] 

contra  tussim  convuls.    [Acid.  benzoYc.  und  tannic.  ana 

0,007.  —  Zucker.  —  1  Dutz.  60  Pf.] 

Daturini.    [0,0005.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  120  Pf.] 

Digitalini.    [0,0005.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  <iO  Pf.] 

expectorantes.     [Extr.  Hyoscyami  et  Stib.  sulfur.  aur.   ana 

0,03.  —  Zucker.  —  1  Dutz.  40  Pf.] 

Extracti  Cannabis  Indicae.   [0,06.  —  Chokoladenmasse. 

—  1  Dutz.  80  Pf.l  .     i-ii-irnr> 

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Trochisci.  671 


Trochisci   Extr.  Secal.  com.  aquos.  s   Ei^otini  aquos.    [0,06. 

—  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  60  Pf.] 

Extr.  Secal.  cornuti  spirit.  s.  Ergotini  spirit.   [0,015. 

—  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  60  Pf.] 

Ferri  carbon.  saccharati.    [0,03,  0.06,  0,12  und  0,25. 

—  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  40  und  60  Pf.] 

Ferri  jodati  saccharati.  [0,12  und  0,25. —  Choholaden- 
masse.  —  1  Dutz.  40  und  60  Pf.] 

Ferri  lactici.  [0,06.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  40  Pf.] 
Ferri  oxydat.  fusci.    [0^06  und 0,25.  —  Chokoladenmasse. 

—  1  Dutz.  30  und  40  Pf.] 

Ferri  pulverati.  [0,12.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz. 
30  Pf.] 

Ferri  pyrophosphorici  oxydati.  [0,12.  —Chokoladen- 
masse. —  1  Dutz.  50  Pf  ] 

Ferri  reducti.  [0,06  und  0,12.  —  Chokoladenmasse.  ■— 
1  Dutz.  40  und  60  Pf.] 

Ferri  sulfurici.    [0,06.  —  Chokoladenm.  —  1  Dutz.  30  Pf.] 
Hydrargyri  chlor.    [0,03.  —  Zucker.  —  1  DuU.  20  Pf.] 
Hydrarg.    chlor,    et   Stibii    sulf.    aarant.      Tro- 
chisci Plummer i.    [ana  0,015.  —  Chokoladenm.  —  1  Dutz: 
30  Pf.] 
Hydrarg.   et  Stib.   sulfurat.    [0,18.  —  Choladenmasse. 

—  1  Dutz.  40  Pf.] 

Hydrarg.  jodati  iiavi.  [0,015.  —  Chokoladenmasse. — 
1  Dutz.  30  Pf.] 

Hydrarg.  sulfurati  nigri.  [0,18.  —  Zucker.  —  1  Dutz. 
30  Pf.] 

Ipecahuanhae  (ex  Infuso).  [Infus.  Rad.  Ipecac.  10,0  e  2,0 
mit  Saccharum  q.  s.  ad  400,0  zu  400  Pastillen,  so  dass  jede  Pa- 
stille das  Solubile  aus  0,005  Rad.  Ipecac.  enthält.  —  5  Stück 
10  Pf.]  1-3  Stück  mehrmals  täglich  als  Expectorans. 
Ipecacuanh.  e  Pulv.  [0,007.  —  Zucker.  —  1  Dutz.  20  Pf. 
Die  Trochisci  Ipecacuanhae  Ph.  Aisir.  enthalten  0,005  Pulv. 
Rad.  Ipecacuanhae.] 

Kalii  chlorici.    [0,2.  --  Zuckerraasse.  —  1  Dutz.  20  Pf.] 
Kalii  jodati.    [0,25.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  60 Pf.] 
Lithii  carbonici.    [0,08.  —  Zucker.  —  1  Dutz.  60  Pf.] 
Magnesiae  carbonicae.    [0,18  und  0,36.  —  Chokoladen- 
masse. —  1  Dutz.  30  Pf.] 

Magnesiae  ustae.  [0,1.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz. 
36  Pf.  —  Ausser  diesem  officinellen  Präparate  sind  auch  Pastillen 
und  Tabletten  (vergl.  p.  26)  mit  1,0  Magnesia  usta  in  vielen  Apo- 
theken vorrathig.  —  5  Stück  15  Pf.] 
Morphin!  acet.  [0,005.  —  Zucker.  —  5  Stuck  20  Pf] 
Morphini  acet.  [0,005]  et  Stib.  sulf.  aar.  [0,015.]  — 
Zucker.  —  1  Dulz.  40  Pf.] 

Natrii  bicarbon.  Trochisci  Sodae.  [Die  officinellen  Tro- 
chisci enthalten  0,1  Natr.  bicarb.  und  Zucker.  —  5  Stück  10  Pf. 


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672  Trochisci. 


—  Ausserdem  sind  meist  vorrathig  Pastillen  mit  0,3  Natr.  bi- 
carb.,  ferner  Trochisci  de  Vichy,  Trochisci  Bilinensis 
etEmsenses  nach  der  Analyse  der  Originale.] 
Trochisci    Opii.    [0,007.  —  Chokoladenmass«.  —  1  Dutz.  30  Pf.] 

Pastae  Guarauae  s.  Paulliniae.  [0,3.  —  Chokoladen- 
masse.  —  1  Dutz.  40  Pf. 

pectorales.  [Morph,  acet.  0,001,  Inf.  Ipecac.  e  0,015.  — 
Zucker.  —  1  Datz.  30  Pf.] 

Picrotoxini.  [0,003.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  60  Pf.] 
Rh  ei.  [0.18.  —  Sowohl  in  Zucker,  als  in  Chokolade.  —  1  Dutz. 
30  Pf.] 

Santonini.  [Enthalten  je  0,025.  —  Chokoladenmasse.  — 
5  Stück  20  Pf.  —  Ausser  diesem  officinellen  Präparat  sind  in 
vielen  Apotheken  noch  Pastillen  zu  0,05  und  0,1  (!)  Santonin 
vorrathig.] 

Santonini  albuminati.  [3,0  Santonin  mit  185,0  Zucker 
und  dem  Albumen  Ton  2  Eiern  gemischt  und  1.  a.  zu  100  Tro- 
chisci geformt,  deren  jeder  0,03  Santonin  enthält.  —  1  Stück 
3  Pf.,  zu  0,06  5  Pf.,  zu  0,12  (!)  8  Pf.] 

Selters.    [Acid.  tart.  und  Natr.  bicarb.  mit  Zucker  zur  festen 
Masse  gepresst  —  1  Schachtel  mit  24  Stück  75  Pf.] 
seripari  [simplices,  aluminati  et  tamarindinati.  —  1  Schachtel 
mit  36  Stück  100  Pf.] 

seripari  martiati  s.  ferruginosi  [jede  Pastille  enthält 
0,12  Ferrum  acet.  oxydat.  sicc,  wovon  circa  0.1  sich  in  der 
daraus  bereiteten  Molke  (V4  Liter)  wiederfindet.  —  1  Schachtel 
mit  36  Stück  150  Pf.] 

Stibii  sulfurati  aurant.  [0,015.  —  Zucker.  —  1  Dutz. 
20  Pf.] 

Stibii  sulfurati  aurant.  [0,015]  et  Pulv.  Ipecac. 
[0,007.  —  Zucker.  —  1  Dutz.  30  Pf.] 

Stib.  sulfurati  nigri.  [0,18.  —  Chokoladenmasse.  — 
1  Dutz.  30  Pf.] 

Sulfuris  depur.    [0,18.  —  Zucker.  —  1  Dutz.  30  Pf.] 
Sulfuris  praecip.    [0,18.  —  Zucker.  —  1  Dutz.  30  Pf.] 
Tartari  stibiati.     [0,007  und  0,06.  —  Chokoladenmasse. 

—  1  Dutz.  30  Pf.] 

vomitorii.     [Rad.  Ipecac.  0,6,  Tart.  stib.  0,03.  —  Choko- 
ladenmasse. —  1  Dutz.  60  Pf.] 
vomitorii  mitioris.    [Rad.  Ipecac.  0,3,  Tart.  stib.  0,015. 

—  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  40  Pf.] 

vomitorii   ex  Emetino    colorato  [0,015]  et  Tart. 
stib.    [0,03.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  120  Pf.] 
Zinci  oxydati.  [0,03.  —  Chokoladenmasse.  —  1  Dutz.  30Pf ] 
Zingiberis.    [0,12.  --  Zucker.  —  1  Dutz.  ;30  Pf.] 

^Tabera  AeenitL  Radix  Aconiti  s.  Napelli.  Eisenhutknollen. 
Sturmhutknollen.  [Die  Wurzelknollen  des  Aconitum  Napellus.  —  10,0  conc.  5  Pf., 
subt.  pulv.  10  Pf.] 


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Tubera  Jalapae. 


673 


Innerlich:  zu  0,03-0,05-0,1-0,15  [ad  0.1  pro  dosil  ad  0,5  pro  diel]  in 
Pulvern,  Pillen. 

Aeusserlich:  im  Infusum  oder  in  Maceration  zu  Umschlägen, 
Einreibungen  [die  Ph.  Brit.  enthält  ein  Linimentum  Aconiti,  bereitet  aus 
einem  Macerationsaufguss  der  Tubera  Aconiti  mit  V20  Campher],  Klystieren. 

Tubera  s.  Radix  Ari  s.  Aronis.  Wake-Robin-Root.  Aronswurzel. 
[Von  Amm  maculatum.  —  Hauptbestandtheile :  Amylum  und  ein  scharfes  Princip, 
welches  aber  beim  Trocknen  vollständig  zu  Grande  geht,  so  dass  die  in  den  Officinen 
yorräthige  Wurzel  in  die  Rei))e  der  amylumhaltigen  Substanzen  zu  setzen  ist.  —  10,0 
conc.  etwa  10  Pf.,  subt.  pulv.  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-2,0  mehrmals  täglich,  im  Pulver. 

Aus  der  Wurzel  dieser  Arumart,  sowie  aus  der  von  Arum  esculen- 
tum,  A.  Calocasia  u.  a.,  wird  der  unter  dem  Namen  Portlandsago 
bekannte  NahrungsstofF  dargestellt. 


2220. 


M 


Tab.  Ari  60,0 
Natri  carb.  dep.  sicc.  8,0 
Cort.  Cinnam.  acut.  pulv.  12,0 
Lap.  cancr.  praep.  1.^,0 
Rhiz.  Calami 

Rad.  Pimpinell.  ana  30,0. 
f.  pulvis.    D.  S.  Theelöflfelweise. 
Pulvis  stomacbicus  Birkmanni 
s.  Pulvis  Ari  compositus. 


2221. 


Tub.  Ari 
Rad.  Gentianae 
Rhiz.  Calami  ana  30,0 
Rhiz.  Zingiberis 
Cort.  Aurant. 
Kalii  tartarici  ana  15,0 
Ol.  Carvi  2,0. 
M.  f.  pulvis.    D.  S.  Theelöflfelweise. 

Pulvis  stomachicus  Ph.  paup. 

"^Tubera  Jalapae«  Radix  Jalapae,  s.  Jalappae,  s.  Mechoacannae 
nigrae.  Jalapenknollen.  Purgirwurzel.  [Von  Ipomoea  Purga.  —  Bestand- 
theile:  Harz  (abführendes),  ExtractivstolTe .  Amylum.  —  10,0  gr,  pulv.  15  Pf.,  subt. 
pulv.  20  Pf.] 

-  Innerlich:  als  Reizmittel  zu  0,05-0,15-0,3  mehrmals  täglich,  als 
gelindes  Purgans  zu  0,3-0,5,  als  starkes  Drasticum  zu  0,5-2,0  auf  ein- 
mal oder  in  getheilten  und  in  kurzen  Intervallen  gegebenen  Dosen,  bei 
Kindern  0,1-0,3  als  Abführmittel,  in  Pulver  [rein  oder  mit  aromatischen 
Pflanzenpulvem  oder  einem  Oelzucker],  in  Pillen,  Bissen,  Latwergen. 


2222.  Bf 

Pulv.  Tub.  Jalap.  0,3 
Hydr.  chlorat.  0,1 
Pulv.  Macidis  0,25. 
M.  f.  pulvis.     Disp.   tal.  dos.  No.  4.     S. 
Morgens  1  Pulver.     [Abführmittel.] 

2223.  Bf 

Pulv.  Tub.  Jalap.  0,5 
Pulv.  aerophori  1,0. 
M.  f.  pulv.    D.  S.  Auf  einmal  zu  nehmen. 

2224.  Bf 

Tub.  Jalap.  pulv.  2,0 
Kalii  sulfuric.  pulv.  1,2. 
MDS.   Auf  einmal  zu  nehmen. 

Pulvis  purgans  s.  Pulv.  Jalapae 
cum  Kalio  sulfuric.  Ph.  mil. 


22-^5. 


^ 


Pulv.  Tub.  Jalap. 
Tartar.  dep. 

Bwftld  und  Simon,  Arznelverordnungslehre.    10.  Aufl. 


Elaeosacch.  Foenic.  ana  8,0. 
Div.  in  6  part  aeq.    D.  S.  1  Pulver  auf 
einmal  zu  nehmen. 

Pulvis  purgans  Ph.  paup. 


2226. 


M 


Pulv.  Tub.  Jalap.  10,0 
Pulv.  Rad.  Rhei 
Elaeosacch.  Citri  ana  5,0 
Tart.  dep. 

Sulf.  depur.  ana  20,0. 
f.  pulv.     D.  S.  8  mal  läglich  1  Thee- 
löffel.     [Hämorrhoidalpulver.] 


2227.  I^ 

Pulv.  Tub.  Jalap.  5,0 

Extr.  Aloes  1,0 

Gutti  0,5 

Extr.  Graminis  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  50.    Consp.  Lyeop. 
4  mal  täglich  2  Pillen. 


D.  S. 


674  Tubera  Salep. 


2228.  Bf 

Pulv.  Tub.  Jalap. 

Pulv.  Rad.  Rhei  ana  4,0 

Natr.  sulfurie.  siooi  8,0 

Syrapi  Rhamni  cath.  q.  s. 
ut  f.  boU  10.    Consp.  Cinnamom.    D.  S. 
2  mal  täglich  1  Stück  zu  nehmen. 


2229.  Bf 

Pulv.  Tab.  Jalap. 

Pol.  Sennae  pulv. 

Tart.  dep.  ana  5,0 

Meli,  crudi  q.  s. 
ut  f.  electuar.     D.  S.  Theeloffel weise  zu 
nehmen. 


'«"Tubera  Stlep«  Radix  Salep.  Salep.  Salepwurzel.  [Von  ver- 
schiedenen Orchideen  des  Orients  und  Deutschlands,  die  einheimische  (schlechtere) 
von  Orchis  mascula  und  morio.  —  Enthalt  Schleim  und  Amjlum.  —  10,0  subt.  pulv. 
20  Pf.] 

Innerlich:  zu  4,0-10,0  pro  die,  im  Pulver  [selten],  als  Mucilago 
[vergl.  diese],  entweder  für  sich  oder  als  Vehikel  anderer  Arzneien.  [Meist 
lässt  man  den  Salepschleim  im  Hanse  des  Kranken  bereiten ,  und  zwar  in  der  Art, 
dass  man  einen  TheelöfTel  Saleppulver  mit  etwas  kaltem  Wasser  anrührt  und  dann 
mit  zwei  Tassen  heissen  Wassers  oder  heisser  Fleischbrühe  oder  Milch  übergiesst; 
auch  wird  der  Salepschleim  mit  Rothwein,  Gewürzen,  Zucker  ad  libitum  versetzt.  — 
Ein  Decoctom  Salep  (0,25-1,0  äd  100,0)  zu  verordnen,  wie  dies  zuweilen  geschieht, 
ist  unzweckmässig,  weil  die  Abkochung  ein  schlechteres  Aussehen  hat  und  theurer 
ist  als  Mucilago  Salep,  vor  welcher  sie,  in  Bezug  auf  die  Wirksamkeit,  keine  weiteren 
Vorzüge  besitzt.  —  Die  Ge-latina  Salep  ist  ein  Decoct  von  1,0  auf  circa  50,0  und 
tragt  die  eben  berührten  Mängel  gleichfalls  an  sich.] 

Aeusserlich:  zu  Klystieren  [2.0  mit  etwas  kaltem  und  dann  100,0  bis 
120,0  heissen  Wassers  angerührt]. 

TnHiea  braetearia«  Goldschlägerhäutchen.  [Seröse  Haut  vom 
unteren  Grimmdarmtheile  des  Rindviehs.  ^  Eine  dünne,  durchsichtige  und  feste 
Membran,  welche  sich  ganz  vorzüglich  dazu  eignet,  erodirte  Theile  zu  bedecken,  und 
als  Verbandmittel  und  impermeable  Pflasterunterlage  (namentlich  mit  Ichtbyocolla) 
mit  grossem  Vortheile  angewendet  wird.  —  Ein  in  dieser  Weise  bereitetes  englisches 
Pflaster  ist  fast  unsichtbar  und  gewährt  den  Vortheii,  den  Zustand  der  Verletzung 
stets  beobachten  zu  können,  ohne  das  Pflaster  zu  entfernen.] 

Tnridies  Pili«  Gemmae  Pini.  Bougeons  de  Sapin.  Pichten- 
sprossen.  [Die  jungen  Blattknospen  von  Pinus-  (und  zuweilen  auch  fälschlicher 
Weise,  obgleich  mit  derselben  Wirkung,  von  Abies«)  Arten.  —  Hauptbestandtheile: 
Harz  und  ätherisches  Oel.  —  10,0  conc.  5  Pf.] 

Innerlich:  im  Infusum  [von  5,0-30,0  auf  100,0  als  Diureticum]. 

Aeusserlich:  im  Infusum  [15,0  ad  200,0],  zu  Inhalatione^n  [bei 
Gangraena  pulmonum:  tpptber]. 

^üngaenta«  Salben.  Alle  Salben  müssen  eine  gleichmässige  Be- 
schaffenheit haben,  dürfen  nicht  ranzig  riechen,  noch  Schimraelbildung 
zeigen.     [Vergl.  den  Abschnitt  ,, Salbe"  im  allgem.  Theil  p.  59.] 

üagneitu  aere.   Scharfe  Salbe.    Hufsalbe.   [Gera  flava  I5,  Coio- 

phonium  30,  Terebinthina  60,  Adeps  250,  Cantharides  subt.  pulv.  50,  Euphorb.  subt. 
pulv.  10.  —  10,0  15  Pf.  —  Die  frühere  Ph.  flenii.  bezeichnete  als  Ungt.  acre  eine 
Salbe,  enthaltend  Hydrarg.  bichlor.,  Cantharid.,  Liq.  Stibii  chlor,  ana  1,  Unguentum 
basilicum  4.] 

Ilngientlim  ad  featieillos.  Fontanellsalbe.  [Ol.  OHvar.  lO,  Ger. 
flav.  6,  Canthar.  6,  Euphorb.  1.  —  10,0  etwa  30  Pf.] 

S^  Bf  2228-2229.  DigitizedbyGoOgle 


Ungucntum  Cantharidura.  '  675 


lIlgientaM  ad  vesieatdrium  Nm.  nag.  in  is.  map.  [l  Sammit.  Sa- 
binae  sabt.  palv.  mit  3  UDgt.  basil.  gemisoht.] 

llngnentum  ardmatieum  Ph.  Aastr.  s.  Unguent.  nervinum.  [Herb. 
Absinthii  125,  Spirit.  dilut.  250,  Axung.  1000,  Gera  flava.  250,  Ol.  Lauri  125,  Ol. 
Juniperi,  Ol.  Menth,  crisp.,  OL  Rosmarin.,  Ol.  Lavandulae  ana  10.] 

In  betreff  des  bei  uns  üblichen  ünguentum  nervinum  vergl.  Unguen- 
tum  Rosmarini  compositum. 

'*'llngaeiitiim  basiliemii«    Königssalbe.    [Ol.  Oiivär.  45,  Gera  flav., 

Colophon.,  Seb.  oviL  ana  15,  Terebinth.  10.   Von  gelbbrauner  Farbe.  —  10,0  10  Pf.] 
Häufig  für  sich  oder  als  Salbengrundlage  für   andere^    namentlich 
reizende  Arzneistoffe  benutzt. 

Das  sog.  ünguentum  basilicum  nigrum  enthält  ausser  den  ge- 
nannten Bestandtheilen  noch  SchiflFspech. 

Das  Ünguentum  basilicum  fuscum  Ph.  (Sali,  enthält  auf  3  üngt. 
basilicum  nigr.  noch  1  Hydrarg.  oxydat.  rubr.  praep. 

llngaentam  Belladennae«  Belladounasalbe.  [l  Extracfum  Beiu- 
donnae  mit  9  üngt.  cereum.]     Soll  nur  zur  Dispensation  bereitet  werden. 

Als  Einreibung  und  Verbandsalbe  [bei  spastischen  and  neuralgischen 
AfTectionen;  bei  Tenesmus:  Radeaiaeher.] 


2230.  IV 

üngt.  Beilad. 

üngt.  Hydr.  einer,  ana  5,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.   Zur  Einreibung. 
[Bei  Ischuria  spastica.] 


2231.  IV 

Extr.  Strychn.  spir.  0,3 

Ungt.  Bellad.  10,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.  Zur  Einreibung.    [Bei 
Prolapsus  recti  durch  Hämorrhoiden.] 


llngneitmi  calamiiaris  RadeMaeherL    Galmeisalbe.    [Adeps 

48,  Gera  flav.  12  zusammen  geschmolzen,  Lap.  calam.,  Bol.  armen.,  Plumb.  oxydat. 

und  Plumb.  carbon.  ana  8  damit  vermischt  und  Gamph.  trit.  1  zugesetzt.  —  10,0 

etwa  20  Pf.] 

Als  Yerbandsalbe  bei  chronischen  Fussgeschwüren  (ktdenaelier.) 
rngnentmii  Calendniae  Flernm.    [Flor.  Gaiend.  i  mit  Aq.  fönt,  caiid. 

q.  s.  befeuchtet  und  zerquetscht  und  mit  6  Butyr.  recens  bei  gelindem  Feuer  bis  zur 
Verflüchtigung  der  Feuchtigkeit  gekocht,  ausgepresst  und  colirt.] 

Als  Verbandmittel  bei  Krebsgeschwüren  [vergl.  Flor.  Galendulae]. 

^Ilnraeitiiiii  Caitharidiim  s.  irritans,  s.  epispasticum  s.  Lyttae. 
Spaniscnfliegensalbe.  Reizsalbe.  [12  grob  gestossene  Ganthariden  mit 
18  Ol.  provinc.  10  Stunden  digerirt,  das  Oel  ausgepi-esst  und  flitrirt.  Aus  7  Tbl.  des 
Filtrats  wurde  mit  3  Thl.  gelben  Wachses  die  Salbe  bereitet.  Gelb.  —  10,0  30  Pf.  — 
Ein  viel  billigeres  Ünguentum  Gantharidum  lässt  sich  durch  einfache  Verreibung  der 
Ganthariden  mit  Fett  in  verscttedenen  Verhältnissen  1,0  auf  4,0-8,0  darstellen,  so 
z.  B.  das  Ünguentum  epispasticum  Hufelandii  (1:9  Adeps).  Rist  Hess  zu- 
vreilen  ein  Ünguentum  causticum  anwenden,  welches  aus  Gantharidenpulver  2,5, 
Sublimat  und  Tart.  stib.  ana  2,0  und  Fett  5,0  bestand,  und  welches  i9k  eine  Aetzpaste 
zur  Hervorrufung  künstlicher  Geschwüre  benutzt  wurde.  —  Die  englische  und  ameri- 
kanische Pharmakopoe  stellen  das  Ünguentum  Gantharidum  durch  Vermischung  eines 
concentrirten  Ganthariden-Decoctes  mit  Ünguentum  basilicum  dar.  Das  Ungt.  Ganth. 
nigr.  des  früheren  C«il.  ned.  lanb.  bestand  aus  1  Pulv.  Ganth.  mit  7  Ungt.  basi- 
licum. —  Die  Ph.  Aistr.  führt  merkwürdiger  Weise  kein  Unguent.  Gantharidum  auf.] 

43* 
Bf  2230-22?!.  "Wdc 


676  Unguentam  cereum. 

Grösstentheils  als  Verbandsalbe  zum  Offenhalten  von  Yesicatorstellen, 
zur  Beförderung  der  Suppuration  bei  verdächtigen  Bisswunden  u.  s.  w., 
selten  als  epispastische  Einreibung. 

"^lIlgientllM  eereilM«  Loco  Unguenti  sinaplieis.  Wachssalbe. 
[Cer.  ila?.  3,  Ol.  provinc.  7.  —  Gelb.  —  10,0  15  Pf.] 

Als  Salbengrundlage. 

"^ÜM^entni  Cerissae«  ünguentum  Plumbi  hydrico-carbonici.  Un- 
guentum  album  simplex.  Onguent  blanc  de  Rhazfe.  Bleiweisssalbe. 
[Zu  bereiten  aus  3  Tbl.  Cerussa  und  Z.  Tbl.  Paraffinsalbe.  Eine  sehr  weisse  Salbe.  — 
10,0  15  Pf.] 

'«'Ilil^eitnm  Cerissae  cuiplldrataM«  Ünguentum  Plumbi  hydrico- 
carbonici  camphoratum  s.  Ungt.  album  caraphoratum.  Campferhaltige 
Bleiweisssalbe.  Bleiweisssalbe  mit  Kampfer.  [5  Camph.  auf  95  Ungt. 
Cerussae.  —  Weiss,  nach  Camphor  riechend.  —  10,0  20  Pf.] 

Vorzugsweise  als  Einreibung  uud  Verbandmittel  bei  Frostbeulen. 

lIllgtteiltMn  CdniK  Schierlings  salbe.  [Wie  Ungt.  Belladonoae.  — 
Soll  nur  zur  Dispensation  bereitet  werden.] 

Zur  Einreibung  bei  neuralgischen  Affectionen,  zum  Verbände  bei  Ma- 
stitis und  schmerzhaften,  carcinomatösen  Geschwüren. 

lIlgaentDlii  contra  Pedieillds  der  ehemaligen  Ph.  lann.  [Sem.  Staph. 
agr.,  Sapon.  dornest,  ana  2,  Rhii.  Veratri  1,  Ol.  Lauri  6,  Ungt.  Hydrarg.  einer,  cum 
Terebinth.  12,  Axung.  27.] 

Ulgaeitmil  eorresivirn  s.  escharoticum  Clinici.  [Sublimat  12.0, 
Gummi  Mimos.  1,2,  Aq.  dest.  1,0.  —  Eine  Aetzpaste,  die  unrichtiger  Weise  mit  dem 
Namen  einer  Salbe  belegt  wird.] 

'*'lllg«eitu  diaellTldm  Ünguentum  diachylon  Hebrae.  Diachy- 
lonsalbe.  lebrt'sche  Bleisalbe.  [Aus  5  Tbl.  Bleipflaster,  welches  vom  Gly- 
cerin  und  Wasser  befreit  ist  und  5  Tbl.  ÖliTenöI  bereitet.  —  Fast  weisse  Salbe.  — 
10,0  15  Pf.l 

Bei  Hyperhidrosis  der  Füsse,  gegen  nässende  Eczeme,  Acne,  Men- 
tagra,  Impetiga  etc. 

Ullgtteitlilll  Digitalis.  Fingerhutsalbe.  [Wie  Ungt.  Belladonnae. 
—  Soll  nur  zur  Dispensation  bereitet  werden.] 

Als  Verbandmittel  bei  Entzündungen  drüsiger  Organe,  namentlich 
Mastitis  und  Parotitis. 

HBgientaM  Digitalis  ex  Herba  receite.    [Wie  Ungt.  Burs.  Past  — 

10,0  etwa  20  Pf.] 

lilgneitum  Elemi.  Balsamum  Arcaei.  Elemisalbe.  [Kleml,  Tereb. 
laric,  Seb.  und  Ädeps  ana  zusammen  geschmolzen.  —  10,0  15  Pf.] 

Als  Verbandsalbe. 

Ilttgaentiim  exsiecaiis«  Austrocknende  Salbe.  [Ol.  Olir.  85, 
Gera  fla?.  20  zusammengeschmolzen  und  Bol.  Arm. ,  Lap.  calam.  und  Plumb.  oxyd. 
ana  8  dazugemiscbt,  und  der  halb  erkalteten  Salbe  fein  mit  Oel  zerriebener  Kampfer 
1  zugesetzt.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Als  Verbandmittel  alter  (Jeschwüre. 

Illgaeitni  iavilM«  Ünguentum  Resinae  Pini.  Loco  Unguenti 
Althaeae.     Gelbe  Salbe.    Althcesalbc.    [Adcps  500,  Kad.  Cnrcum.  10,  Ger. 

Digitized  by  VorOOQlC 


ünguentum  Hydrargyri  cincrum.  677 

flav.  und  Res.  Piu.  burgund.  ana  30  zugesetzt  und  colut.  —  10,0  15  Pf.  —  Das 
frühere  Ünguentum  Althaeae  bestand  ans  einem  sohleimigen  Decoct  von  Althä- 
Wurzel,  Leinsamen  und  etwas  Rad.  Curcum.,  welchem  Fett  und  Waehs  zugesetzt 
wurden.] 

Iinnentan  fnseun  s.  Ünguentum  universale.  Ungt.  Matris.  Ungt. 
Minii  aaustum.  Ic  linind'sche  Uni  versalsalbe.  Muttersalbe.  Onguent 
de  la  mere.  [1  Minium  mit  2  Ol.  Olivar.  so  lange  gekocht,  bis  die  Mischung  eine 
schwarzbraune  Farbe  angenommen  hat,  und  96  der  halb  erkalteten  Salbe  2  mit  Oel 
verriebenem  Kampfer  zugesetzt.  —  Eine  grosse  Anzahl  von  Salben,  welche  unter  den 
verschiedensten  Namen  als  Arkana  feilgeboten  werden,  besteht  aus  obiger^  nur  in  den 
Quantitäts- Verhältnissen  mannigfach  variirter  Mischung,  so  z.  B.  die  Universal- 
salbe  des  Halleschen  Waisenhauses  u.  a  m.] 

Als  Zertheilungs-,  Zug-  und  Heilsalbe  im  Publicum  sehr  beliebt. 

'^Ilngnentam  Glyeerini«   Gl}  cerinsalbe.    [i  Tbl.  Trogacanth.  puiv., 

5  Thl.  Spiritus  und  50  Glycerin  auf  dem  Dampfbad  zu  einer  weissen»  durchscheinen- 
den, gleichmässigen  Salbe  gebracht.  Bildet  eine  butterweiche  Masse,  die  sich  mit 
der  grössten  Leichtigkeit  verreiben  lässt,  gänzlich  geruchfrei  und  chemisch  indifferent 
ist,  von  der  Temperatur  keine  Veränderung  der  Consistenz  erleidet,  sich  lange  Zeit 
hält  und  selbst  von  der  empfindlichsten  Haut  ohne  Beschwerde  ertragen  wird.  Yergl. 
den  allgem.  Theil  p.  59.  —  10,0  20  Pf.] 

Aeusserlich:  als  reizmildernder  Verband  [bei  entzündlichen  Geschwü- 
ren, Dermatosen,  zur  Verhütung  von  Variola-Narben  u.  s.  w.],  als  Salben-Coösti- 
tuens  [bei  der  Verordnung  löslicher  Salze  und  Extracte  mit  Ungt.  Glycerini  nehme 
man  von  denselben  etwa  nur  die  Hälfte  der  gewöhnlichen  Dosis],  zu  Augensalben 
[A.  T.  firafe  empfahl  namentlich  das  Ungt.  Hydr.  praec.  rabri  in  der  Zusammen- 
setzung von  0,1  Hydr.  praec.  mbr.  (statt  sonst  0,2)  auf  8,0  Ungt.  Glyoerini,  femer 
Salben  m\jL  Cupr.  snlf.,  Plumb.  acet. ,  Lap.  infem.  (bei  Neigung  zu  Conjunctivae 
Schwellung,  Granulationen:  Einstreichen  der  entsprechenden  Glycerin  salben  statt  der 
Augentropfwässer),  Atropin  (die  Atropinsalbe  gewährt  eine  grössere  Sicherheit  gegen 
Missbrauch  als  das  Augentropfwässer)]. 

Illgneiltuill  Hamborgeise«     Hamburger  Salbe.     [Oleum  Cacao  1 
mit  Ol.  Amygdal.  2,0  (im  Sommer)  oder  3,0  (im  Winter).] 
Zu  Augensalben  und  Verbänden. 

'*'|j||gneiitaM  Hydrargyri  albun«  Ünguentum  Hydrargyri  praeci- 
pitati  albi.  Ünguentum  Hydrargyri  amidato-bichlorati.  ünguentum  mer- 
curiale  album  Werlhofii.  ünguentum  mundificans  Zelleri.  Weisse 
Quecksilbersalbe.  Weisse  Präcipitatsalbe.  [1  Hydrarg.  praecipit.  alb. 
auf  9  Paraffinsalbe.  —  Eine  weisse  Salbe.  —  10,0  15  Pf.] 

Zur  Einreibung  und  als  Verbandsalbe  [bei  Krätze,  bei  Gutta  rosa- 
cea,  Schanker,  Flechten  etc.] 

Iligneitiim  Hydrargyri  anidato-bieUdrati  s.  Ungt.  Hydr^g. 
album. 

"^TogoentaM  Hydrargyri  eiiereum  s.  coeruleum  s.  Neapolitanum. 
Unguent.  mercuriale.  üngt.  Hydrargyri  Pfc.  Aistr.  Mercurial  ointment. 
Pommade  mercurielle.  Graue  Quecksilbersalbe.  Ol-aue  Salbe.  Pran- 
zosensalbe.  [Adip.  suill.  13,  Seb.  oyil.  7  bei  gelinder  Wärme  zusammengescbmolzen. 
Von  dem  erkalteten  Gemisch  werden  3  Thl.  mit  10  Thl.  Hydrarg.  in  einer  eisernen 

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678  Unguentum  Hydrai-gyri  cinsreum. 

Schale  verrieben,  so  dass  immer  nur  kleine  Mengen  Metall  zugesetzt  und  bis  zum 
Versobwinden  yerrieben  werden.  Schliesslich  wird  der  Rest  der  Fettmischang  zuge- 
setzt und  aafs  Genaueste  gemischt.  3  Qrm.  der  Salbe  müssen  nach  der  Entfernung 
des  Fettes  mit  Aether  nahezu  1  Grm.  Quecksilber  aufweisen.  Bläulichgraue  Salbe, 
in  welcher  Quecksilberkfigelchen  mit  blossem  Auge  nicht  zu  erkennen  sind.  —  Die 
Ph.  Aistr.  schreibt  vor:  Hydrarg.  2  mit  Sebi  ovilL,  Axung.  Porci  ana  1  zu  verreiben 
und  Axung.  Pore.  2  hinzuzusetzen.  —  10,0  20  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  und  Verbänden  a)  zur  Erzie- 
lung örtlicher  Heilzwecke  [eine  Linse  bis  eine  Bohne  gross  mehrmals  taglich] 
bei  Drüsen-Entzündungen  [Mastitis,  Parotitis  —  bei  letzterer  vorsichtig!],  bei 
inneren  Entzündungen,  wie  Croup,  Pneumonie,  Pleuritis,  Peritonitis  [4  bis 
6  Mal  täglich  mit  2,0-4,0  Quecksilber  einzureiben]^  bei  Panaritium,  Pseudoerysi- 
pelas,  bei  verschiedenen  Hautausschlägen  u  s.  w.  —  Nordamerikanische 
Aerzte  empfehlen  neuerdings  Application  von  grauer  Salbe  bei  Variola, 
namentlich  um  die  im  Gesichte  vorhandenen  Pocken  abortiv  zu  machen 
und  entstellende  Narben  zu  vermeiden.  —  Zur  Vertreibung  von  Epizoen 

8 Filzläusen].  —  Die  auch  bei  örtlicher  Einreibung  nicht  selten  drohenden 
efahren  sind:  Erzeugung  einer  erythematösen  Entzündung  [zu  welcher 
manche  Personen  besonders  stark  disponirt  sind]  und  Eintritt  der  Salivation, 
die  zuweilen  schon  nach  Minimalquantitäten  erfolgt.  Man  sei  deshalb  in 
jedem  Falle,  wo  man  Quecksilber  einreiben  lässt,  sehr  vorsichtig,  achte 
namentlich  auf  das  erste,  die  Salivation  verkündende  Symptom,  den  Ha- 
litus  mercurialis  und  die  Beschaffenheit  des  Zahnfleisches,  und  lasse,  so- 
bald diese  verdächtigen  Prodrome  eintreten,  die  Einreibungen  aussetzen  und 
geeignete  Topica  [säuerliche  oder  adstringirende  Mundwässer,  Kalium  chloricam, 
Jodkalium  u.  s.  w.]  brauchen.  Besser  noch  thut  man,  jede  Inunctionscur 
von  vornherein  mit  dem  Gebrauch  adstringirender  resp.  tonisirender  Mund- 
wässer (Alaun,  Kalium  chloricum,  Myrrhen,  Chinin  etc.)  zu  verbinden. 
Die  graue  SaJbe  wird  häufig  mit  anderen  Stoffen  verbunden,  wobei 
man  entweder  beabsichtigt,  ihre  Wirkung  zu  erhöhen,  oder  ihren  toxi- 
schen Einfluss  auf  den  Organismus  zu  beschränken,  oder  endlich  die 
Salbe  zum  Vehikel  für  die  Wirkung  eines  anderen  noch  differenteren 
Stoffes  zu  machen.  Die  Wirkung  der  Salbe  wird  gesteigert  durch  Zu- 
sätze von  Sublimat  [0,05-0,1  auf  25,0],  rothem  Präcipität  u.  s.  w.,  durch 
Verbindung  mit  Jod  und  Jodkalium  [vergl.  Jod],  wobei  sehr  oft  eine  dem 
Heilzwecke  sehr  hinderliche,  bedeutende  örtliche  Irritation  entsteht,  durch 
Verbindungen  mit  Terpenthin,  Campher  [1,0  auf  10,0-20,0  Salbe] ,  Liquor 
Ammon.  caust.  [1,0  auf  5,0  Salbe]  u.  s.  w.  —  Eine  Milderung  der  Wir- 
kung wird  erzielt  durch  Abschwächung  der  Salbe  [Vermischung  mit  anderen 
Salben,  Ol.  Hyoscyami  infus,  u.  s.  w.  in  beliebigen  Verhältnissen],  durch  Zusätze 
von  Opium  [1,0-3,0  anf  25,0  Salbe].  Als  Vehikel  und  Adjuvans  wird  die 
graue  Salbe  benutzt  bei  der  Anwendung  des  Opiums  und  seiner  Alka- 
loide,  der  Belladonna  [1,0  Extr.  Beilad.  mit  5,0-10,0  üngt.  einer.],  des  Vera- 
trins^  der  Scilla  [1,0  Pulv.  Bulb.  Scillae  mit  2,0  Ungt.  einer,  zur  diuretischen 
Einreibung]. 

b)  Zur  Erzielung  allgemeiner  Wirkungen.  In  der  Regel  handelt 
es  sich  hier  um  Beseitigung  der  secundären  Syphilis,  seltener  um  Be- 
kämpfung anderer  Krankheiten  [Pneumonie,  Group,  Diphtherie,  Hepatitis,  Peri- 
tonitis, Metritis  puerperalis,  Tetanua^  Hydrophobie].     Der  Zweck  dieser  Ein- 

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Unguentum  Hydrai'gyri  cinereum.  679 


reiburigen  ist  die  möglichst  schnelle  Hervornifung  einer  allgemeinen 
Quecksilberintoxication,  die  man  entweder  bis  zu  den  Prodromen  des 
Speichelflusses  oder  bis  zu  diesem  selbst  in  seiner  vollen  Ausdehnung 
steigert.  Die  für  diesen  Zweck  zu  verbrauchenden  Quantitäten  variireu 
je  nach  der  Methode  und  Dauer  der  Kur,  wie  nach  der  Empfänglichkeit 
des  Individuums.  —  Bei  entzündlichen  Krankheiten  genügt  es  meistens, 
nebst  anderer  allgemeiner  Antiphlogose,  2-3  Mal  täglich  2,0-8,0  Queck- 
silbersalbe einzureiben  und  bei  den  Vorboten  der  Salivation  aufzuhören. 

Am  meisten  wird  die  graue  Salbe  zu  der  sog.  Schmierkur  bei  Sy- 
philis verwendet.  Wenn  irgendwo  so  hat  sich  hierbei  noch  ein  grosser 
rheil  von  Charlatanismus  und  Köhlerglauben  in  die  neue  Zeit  hinüber- 
gezogen. Die  Sublimateinspritzungen  Lewia^s,  die  ambulante  Schmierkur 
wie  sie  heutzutage  vielfach  mit  bestem  Erfolge  angewendet  wird,  zeigen, 
dass  es  einzig  darauf  ankommt,  eine  gewisse  Menge  Quecksilber  in  die 
Circulation  einzuführen  und  die  Kräfte  des  Patienten  möglichst  zu  er- 
halten, nicht  aber  denselben  durch  Laxantien,  Hungerdiät,  Zimmer- 
arrest etc.  etc.  zu  quälen  und  in  seiner  Constititution  zu  schwächen, 
wodurch  gerade  eine  der  Hauptindicationen,  nämlich  die,  einen  möglichst 
ausgiebigen  Stoffwechsel  und  damit  eine  möglichst  rasche  und  gleich- 
massige  üeberführung  des  Quecksilbers  in  resp.  an  die  Organe  statt 
unterstützt  viel  mehr  erschwert  und  verlangsamt  wird.  Diese  sog.  am- 
bulante Schmierkur  besteht  darin,  dass  man  die  Patienten  täglich  mit 
einer  bestimmten  Quantität  grauer  Salbe  (in  der  Regel  5-7  Gr.)  in  ab- 
wechselnder Reihenfolge  die  Glieder,  Rumpf  und  Rücken  einreiben  lässt, 
das  eingeriebene  Glied  mit  Flanellbinden  umwickelt  und  nun  dem  Pat. 
bei  massiger  aber  kräftiger  Nahrung  volle  Freiheit  der  Bewegung  ge- 
stattet. Am  Morgen  nach  der  ersten  Einreibung  wird  ein  Vollbad,  wo- 
möglich mit  anschliessender  Massage,  genommen,  zur  zweiten  Einreibung 
geschritten  u.  s.  f.  Diese  Cur  wird  bis  zum  Verschwinden  der  Erschei- 
nungen fortgesetzt  (s.  unten). 

Wenn  wir  in  Folgendem  die  Vorschriften  aus  der  vorigen  Ausgabe 
dieses  Werkes  betreffs  der  sog.  grossen  Schmierkur  wieder  abdrucken, 
so  geschieht  dies  nur  in  gewissermassen  historischem  Interesse,  keines- 
wegs halten  wir  diese  Zusammenstellung  von  theils  unnützen,  theils 
widersinnigen  Ueberresten  einer  längst  überwundenen  medicinischen  Epoche 
in  der  Arznei  Verordnung  des,  heutigen  Arztes  für  nöthig,  geschweige  denn 
werthvoU  oder  empfehlenswerth. 

Bei  der  kleinen  Schmierkur  (s.  unten)  lässt  man  es  nur  zu  Prodromen 
der  Salivation  kommen.  Es  werden  nach  mehrtägiger  Vorbereitung  des 
Kranken  [lauwaVme  Bäder,  Aufenthalt  im  warmem  Zimmer,  knappe  Diät]  täglich 
oder  einen  Tag  um  den  anderen  3,0-8,0-10,0  üngt.  einer,  eingerieben  und 
zwar  meistens  in  die  Beine  [nach  Rieord  in  die  Achselgegend,  nachdem  die 
Ifaare  abrasirt  worden].  Während  der  Kur  knappe  Diät  [weisses  Flefsch, 
Bouillon,  Weissbrod  in  geringen  Quantitäten],  unausgesetzter  Aufenthalt  im 
warmem  Zimmer  [IG^R.];  ein  Tag  um  den  andern  ein  warmes  Bad, 
Gebrauch  eines  abführenden  Holzthees.  —  Stellen  sich  erythematöse  Ent- 
zündungen an  den  Einrcibungss teilen  ein,  so  wechselt  man  mit  dem  Orte 
der  Inunction;  Wechsel  der  Wäsche  ist,  unter  Beobachtung  der  nothwen- 
digen  Vorsicht,  gestattet.    Dauer  der  Kur  in  der  Regel  15-30  Tage, 

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r>80  ünguentum  Hydrargyri  cinereum. 


Grosse  Schmierkur,  Eist-Uirrlcr'sche  Liunctious-  und  Ent- 
ziehungskur. [Dieselbe  theilt  sieb  in  die  Yorbereitangskar,  Haaptkur  und  Nachkur. 
Die  Vorbereitungskur  dauert  8-12  Tage  und  wird  mit  einem  Abführmittel  eröflFnet: 
während  dieser  Kur  täglloh  ein  warmes  Bad,  reizlose  Diät,  Aufenthalt  im  warmen 
Zimmer;  zum  Schluss  dieser  Kur  ein  Abführmittel.  Am  14.  Tage  Beginn  der  eigent- 
lichen Kur.  Zu  jeder  Einreibung  werden  8,0  üngt.  einer,  eingerieben,  am  1.  Tage 
in  die  Unterschenkel,  am  3.  in  die  Oberschenkel,  am  6.  in  die  Arme,  am  8.  in  den 
Kücken,  am  10.  in  die  Unterschenkel,  am  12.  in  die  Oberschenkel,  am  14.  in  die 
Arme,  am  16.  in  den  Kücken,  am  17.  gelindes  Abführmittel,  am  18.  Einreibung  in 
die  Unterschenkel,  am  21.  gelindes  Abführmittel,  am  22.  Einreibung  in  die  Arme, 
am  23.  Abführmittel,  am  24.  Einreibung  in  den  Kücken,  am  25.  Abführmittel.  Am 
26.  ein  Reinigungsbad;  zum  ersten  Mal  während  der  Hauptkur  erfolgender  Wechsel 
der  Wäsche  und  des  Zimmers.  Die  ersten  7  Einreibungen  werden  des  Morgens ,  die 
5  letzten  spät  Abends  gemacht.  —  Die  Krisis  erfolgt  in  der  Regel  am  16.  Tage  der 
Kur  und  macht  sich  durch  bedeutende  Darm-.  Harn-  und  Schweissentleerungen  gel- 
tend; der  Speicheliluss  tritt  meist  nach  der  3.  oder  4.  Einreibung  ein  und  erreicht 
zuweilen  eine  so  bedeutende  Hölie,  dass  er  das  Aussetzen  der  Kur  um  ein  paar  Tage 
oder  deren  gänzliches  Abbrechen  erfordert.  Während  der  Salivation  sorge  man 
dafür,  dass  der  Kranke  öfter  den  Mund  mit  warmem  Wasser  oder  einem  leichten 
aromatischen  Infusum  ausspült.  Die  ganze  Kurzeit  hindurch  strengste  Diät,  Hüten 
des  nicht  einmal  zu  lüftenden  Zimmers,  welches  immer  in  einer  Temperatur  von  16 
bis  17  °  R.  erhalten  worden  muss.  Waschen  und  Wäschewechsel  ist  dem  Kranken 
nicht  gestattet.  ^Nachdem  die  Hauptkur  beendet,  sorgt  man  während  der  Nachkur 
dafür,  dass  alle  Functionen  in  normaler  Thätigkeit  erhalten  werden  und  der  Kranke 
durch  eine  leicht  ernährende  Diät  die  verlorene  Kraft  wieder  gewinne.  —  Diese  all- 
gemeinen Bestimmungen  erleiden  oft  unter  den  obwaltenden  individuellen  Verhält- 
nissen wesentliche  Abänderungen;  so  muss  man  namentlich  in  dringenden  Fällen 
nicht  selten  die  Vorbereitungskur  abkürzen  und  sie  auf  4-6  Tage  beschränken, 
innerhalb  deren  je  einen  Tag  gebadet  und  den  andern  purgirt  wird.  —  Die  grosse 
Inunctionskur  verdient  statt  der  ihr  früher  gegebenen  Bezeichnung:  „le  grand  re- 
roede**,  viel  eher  eher  die  „la  gi*ande  torture**  und  wird  gegenwärtig  mit  Recht 
nicht  mehr  angewendet.] 

Die  sog.  kleine  oder  ?.  Slg«««il'sche  Kur,  welche  wesentlich  durch 
die  Initiative  des  aufgeklärten  Wiener  Syphilidologen  zur  weiteren  Ver- 
breitung gelangt  ist,  geben  wir  in  Folgendem  in  der  Weise  wie  sie  zu- 
erst von  t.  UeMssea  in  W^iesbaden  und  jetzt  wohl  in  allen  Anstalten  etc. 
mit  Erfolg  angewendet  ist. 

1)  Allgemeines.  [Man  giebt  mittlere  Mengen  Hg.,  die  jedoch  natürlich 
sofort  verkleinert  werden,  sobald  die  Intoxication  irgendwie  bedenklich  wird.  Dabei 
sucht  man  den  Gesammtstoffwechsel  durch  gute  Ernährung,  reichliche  Bewegung, 
Bäder  etc.  möglichst  in  die  Höhe  zu  treiben. 

Wenn  irgend  möglich  werden  die  Pat.  durch  einen  Mann  geschmiert;  derselbe 
bedient  sich  dazu  gläserner,  nach  Art  der  Farbenreiber  geformter  Instrumente.  Bei 
Primärinfectionen  wird  das  Auftreten  der  Roseola  nicht  abgewartet.] 

2)  Specielles.  [Des  Morgens  früh  aufstehen  und  einen  leicht  abfüh- 
renden* Brunnen  trinken.  Spaziergang  mit  nachfolgendem  guten  Frühstück  (Eier  und 
Fleisch).  2  Stunden  vor  Tisch  warmes  Vollbad,  in  dem  sich  der  Pat.  die  Salbe  leicht 
abwäscht.  Im  Bade  Massage  am  ganzen  Körper  unter  warmem  Wasserstrahl  (durch 
einen^  Masseur).     Nach  dem  Bade  ins  Bett  und  womöglich  schwitzen.     Kräftiges 


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Unguentum  Hydrargj'ri  cinereum.  681 


Miltagbrod  mit  1  Glas  Sherry  und  Blor  oder  Wein.  Bewegung  im  Freien  bis  zum 
Abendbrot.  Einschmieraqg  durch  den  Masseur,  der  15  Minuten  lang  reibt.  Täglich 
4  Gr.,  der  Reihe  nach  in  ünterschenhel ,  Oberschenkel,  Arme,  Rücken.  Die  gerie- 
benen Theile  werden  in  Flanellbinden  eingebunden  und  bleiben  so  bis  zum  Bade  am 
nRchsten  Tage.    Früh  zu  Bett. 

Ausserdem  alle  Nachmittage  1  Liter  Milch,  gegen  Ende  der  Kur  Dampfbäder 
mit  nachfolgendem  Schwitzen  im  Bett  in  der  Badeanstalt. 

Grösste  Reinlichkeit  in  Betreff  des  Mundes.  Nach  jeder  Mahlzeit  Zähne  putzen, 
Zahnstochern  und  mit  Kalium  chloric.  ausspülen  und  Gurgeln.  Wenn  das  Zahnfleisch 
schon  etwas  mehr  afficirt  ist,  wird  mit  einer  Myrrhentinctur  mit  einem  kleinen  Pinsel 
jede  einzelne  Zahnlücke  ansgepinselt.  Vor  dem  Schlafengehen  noch  einmal  Mund 
ausspülen. 

Täglich  mindestens  1  Mal  Stuhlgang,  wofür  der  Brunnen  und  die  Milch 
schon  sorgt. 

Bei  jedem  folgenden  Schübe  wird  dann  —  also  auch  bei  der  ersten  Roseola  — 
Jodkalium  gegeben  und  die  Kur  etwas  abgeschwächt  wiederholt.] 

f.  SlgMMMil  selbst  schrieb  nur  Einreibungen  von  1,5-2,5  Gr.  der  grauen 
Salbe  vor.  »Die  Diät  während  der  Kur  sei  zwar  reizlos  und  auf  die 
nothwendigsten  Nahrungsmittel  beschränkt,  jedoch  stets  darauf  berechnet, 
den  Kranken  nicht  zu  sehr  zu  schwächen.  Weissbrod,  weiches  Rindfleisch, 
Geflügel,  leichte  Gemüse,  gekochtes  Obst,  Milch,  leichte  Mehlspeisen, 
schwacher  Thee  sind  in  massigen  Quantitäten  gestattet.  Tabakrauchen 
ist  vollständig  untersagt.  Während  der  ganzen  Kur  brauche  der  Kranke 
sehr  häufig  Mundwasser  mit  adstringirenden  Stofi'en,  Tannin,  Alaun  oder 
mit  Kalium  chloric.  u.  dergl.  Wo  Mund-  und  Rachengeschwüre  vorhanden 
sind,  Mundwasser  aus  Sublimat  [0,1  auf  300,0]  oder  unterchlorigsaurem 
Natron  [Liq.  Natrii  chlorati  6,0-12,0  auf  300,0].  Die  Zähne  müssen  3  Mal  täg- 
lich mit  einer  Bürste  und  Kohlenpulver  sorgfaltig  gereinigt  werden.  — 
Die  günstigste  Jahreszeit  für  die  Einreibungskur  ist  der  Frühling  und  der 
Sommer.  Wird  sie  im  Winter  veranstaltet,  so  hüte  man  den  Kranken 
nach  Beendigung  der  Kur  sorgfaltig  vor  der  Einwirkung  der  rauhen 
Witterung«. 

Als  weitere  örtliche  Anwendungen  der  grauen  Quecksilbersalbe  sind 
noch  folgende  zu  bezeichnen:  Einbringung  des  ünguentum  cinereum  mittelst 
Bougies  aus  zusammengerollter  Leine  wand  in  die  Harnröhre  [bei  Tripper, 
Piae«f],  Application  als  Pessarium  [mit  weissem  Wachs  ana  zu  Vaginal- 
kugeln geformt,  bei  entzündlichen  Krankheiten  des  Cervix  uteri;  SinpsM],  als 
Suppositorium  [2,5  mit  Ol.  Cacao  5,0  gegen  Aski^riden:  ?.  lllileiilirtMil ;  besser 
aus  1  Ungt.  Hydrarg.  mit  3  Sapo  domestic.  pulv.  geknetet  und  ausgerollt]. 

Das  von  Lcliert  seiner  Zeit  empfohlene  Einlegen  von  Suppositorien 
aus  grauer  Salbe  [ünguent.  einer.  0,1-0  3,  Ol.  Cacao,  Cer.  alb.  ana  0,78]  zur 
Allgemeinbehandlung  der  Syphilis  ist  jetzt  durch  die  subcutanen 
Quecksilberinjectionen  gänzlich  überholt. 

2233.  I^ 

Opii   puri    (cum   pauxillo    Aq.   in 
pultem  redacti)  1,0 


2*232.  Bf 

Ungt.  flydr.  einer.  30,0 

Cale.  ustae  8,0 

Ammonii  chlor. 

Sulf.  depur.  ana  4,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.  Zur  Einreibung. 

Oaienare. 


Ungt.  Hydr.  einer.  8,0. 
M.  f.  ungt.     D.  S.  2stdl.   1  Erbse   gross 
um^s  Auge  einzureiben.    [Bei  gichtischen 
und  syphilitischen  Enochensi^hmerzen  der 
Orbita?]  Benedict. 

DB|iti??32-2233.  -^^ 


682  Ungucntam  Hydrargyri  ciuereum  cum  Terebinthina. 

2234.  I^  2236.  1^ 


Opii  pari  1,0 

Extr.  Hyoscyami  2,0 

redige  c.  Aq.   comm.    pauxillo 
in  pultem  et  adde 
UDgt  Hydr.  einer.  12,0. 
D.   S.    Angensalbe.      [Bei    Photophobie, 
Ophthalmia  syphilitica.]       t.  Orftf«. 


Ungt.  Hydr.  einer 
Xiq.  Ammonii  caust. 
Linim.  Gamphorae*)  ana  10,0. 
f.  linimentam. 
Linimentam  Hydrargyri  Ph.  Brit. 


2237.  I^ 

Ungt.  Hydr.  einer.  0,2-0,5-1,0 
Ol.  Cacao 

Cerae  alb.  ana  3,0. 
M.  divid.  in  part.  aeq.  No.  4.    Ferment. 
Supi>ositoria    longitud.    4    Gentimeter. 
D.  S.  Abends  1  Stück  ernzalegen. 
[Bei  allgemeiner  Lues.] 


2235.  B^ 

Hydr.  bichlor.  0,12 
Opii  puri  0,6 
Ungt.  Hydr.  einer.  8,0. 
M.  f.  ungt.     D.  S.  Abends  vor  Schlafen- 
gehen I  Erbse  gross  in  die  Schläfen-  und 
Stimgegend  einzureiben.      Jüngken.       |  Lebert. 

ÜMgieitiM  Hydrargyri  diereiM  cum  TereliiitluM.    [4Qaeck. 

Silber  mit  2Terebinth.  comman.  unter  Zusetzen  von  Ol.  Tcrebinth.  in  einem  eisernen 
Kessj^mit  hölzernem  Pistill  so  lange  zerrieben,  bis  mit  massig  starker  Lupe  keine 
Quecksilberkngelchen  mehr  wahrzunehmen,  mit  16  Adeps  suill.  vermischt.  Bläulich 
aschgraue  Salbe.] 

IIlgneitaM  Hydrargyri  citrinM.  Balsamum  mercurialc.  Gelbe 
Quecksilbersalbe.  [1  Quecksilber  mit  2  Acid.  nitric.  in  der  Wärme  gelöst,  zu 
der  noch  warmen  Flüssigkeit  allmälig  12  geschmolzenes  Schweineschmalz  zugesetzt, 
und  in  Papierkapseln  ausgegossen.  —  Ceratconsistonz.  —  Gelb,  aber  mit  der  Zeit 
durch  Reduction  des  Quecksilbers,  zumal  an  den  Rändern,  grau  werdend.  —  10.0 
etwa  20  Pf.] 

Als  Einreibung  [bei  Krätze]  und  Verbandsalbe  [ziemlich  ätzend  — 
obsolet]. 

2238.  I^ 

Ungt.  Hydr.  citrini  30,0 
Hydr.  oxydati  rubr.  1,2 
Adipis  suilli  15,0. 
M.  f.  ungt.    D.  S.   Zum  Einreiben.     [Bei  Pruritus  pudendorum.] 

Plenck'scho  Salbe. 

"^dlgieitlM  Hydrargyri  nilmiM.  Unguentum  Hydrargyri  oxydati 
rabrum.  Balsamum  ophthalmicim)  mbrum.  Rothe  Quecksilbersalbe. 
Rothe  Präcipitatsalbe.    [Hydr.  oxyd.  rubr.  1,  Parafflnsalbe  9.  —  10,0  20  Pf.] 

Als  Verbandsalbe  [bei  schlecht  eiternden  Geschwüren] «  als  Angen- 
salbe  dürfte  diese  Mischung  viel  zu  stark  sein.  Siehe  Ungt.  Ophthal- 
micum. 

UlgneitlM  Hyoscyami.  Bilsenkrautsalbe.  [Wie  Ungt.  Bella- 
donnae.    Soll  nur  zur  Dispensation  bereitet  werden.] 

Vlgieitiui  Jodi  fMIMsitaM  des  irüheren  C«d.  mti.  Imb.  Un- 
guentum Kali  hydrojodici  jodatum.     [Jodi  L  Kali  jod.  2,  Adip.  32.] 

Uigieitui  JiNli  RaileMaclieri.  RtdeMeher's  Jodsalbe,  [i  Jod 
mit  etwas  Spiritus  verrieben,  19  Adeps.]  Ein  sehr  leicht  zersetzliches  Prä- 
parat, das  jedes  Mal  vor  der  Dispensation  frisch  bereitet  werden  soll. 

*)  Linim.  Camphorae  Ph.  Brit.  besteht  aus  I  Campher  und  4  Ol.  Oliv. 
99^   Bß  2234-2238.  Digitizedby^OOglC 


Unguentum  Majoranae.  B83 

Als  Einreibung  und  Verbandsalbe  bei  Drüsengeschwülsten,  na- 
mentlich bei  chronischer  Parotitis. 

^HineitlM  Kalii  jodati.  Ointment  of  Jodide  of  potassium.  Pom- 
made  ä  la  Jodure  de  Potasse.  Kaliumjodidsalbe.  Jodkaliumsalbe. 
[20  Kai.  jodat.  in  10  Aq.  dest.  und  170  Paraffinsalbe  zugesetzt.  —  Diese  von  der 
Ph.  fienn.  II.  gegebene  Vorschrift  ist  ungenügend,  weil  die  Jödkaliumlösung  mit  dem 
Vaselin  keine  Salbe  giebt.  Es  ist  nöthig,  auf  die  angegebenen  Mengen  eine  Messer- 
spitze Sapo  medicat.  zuzusetzen,  um  das  Ausschwitzen  des  Wassers  und  das  Krümlig- 
werden zu  vermeiden.  —  So  lange  die  Salbe  noch  mit  Fett  bereitet  wurde ,  suchte 
man  durch  Zusatz  von  Natrium  subsulfuros.  dem  Verderben,  resp.  Rothwerden  der 
Jodkalisalbe  vorzubeugen.  —  Eine  weisse  Salbe.  —  10,0  20  Pf.] 

Als  Einreibung  und  Verbandsalbe  [namentlich  zur  Vertheilung  von 
Drüsengeschwülsten,  1  Linse  bis  1  Bohne  gross  2-3  Maltäglich  einzureiben;  oft  noch 
durch  einen  Zusatz  von  Jod  (0,1-0,5  auf  10,0}  verstärkt]. 

2230.  I^ 

Ungt.  Kalii  jodati 

Linimeuti  ammoniat.-camphor.  ana  10,0. 
M.  f.  linimentum.    D.  S.  Morgens  und  Abends  einzureiben.    [Bei  Drüsen- 
Schwellungen  sehr  wirksam.]  BummeL 

(/■gientUM  Kreosot!«  [Der  frühere  C«il.  Med.  Imb.  schrieb  vor:  1  Kreosot 
zu  16  Adeps.  —  Das  Ungt.  KreosotiPh.  irll.  enthält  1  auf  8.] 

'^rngientall  lenieis«  Creme  Celeste,  Pommade  ä  la  creme.  Gold- 
Greara.  [Cerae  alb.  4,  Cetacei  5,  Ol.  Amygdal.  32  im  Wasserbade  geschmolzen 
und  16  Aqua  und  auf  50,0  je  einen  Tropfen  Ol.  Rosae  darunter  gemischt.  —  Weisse, 
weiche  Salbe.  —  10,0  20  Pf.] 

Diese  Mischung,  die  zwar  eine  nicht  unangenehme  Salbe  giebt,  ist 
jedoch  keineswegs  eine  Nachbildung  des  englischen  Gold- Cream  [vergl. 
Ol.  Cocos]. 

Aehnlich  das  Ungt.  emolliens  Fli.  Aasir.;  Unguentum  Getacei 
s.  Adipocerae  s.  Spermat.  der  früheren  Fh.  Bav.  und  da^Ungt.  Ge- 
rae  comp.  s.  Ungt.  alb.  Londinense  des  früheren  Cod.  Med.  tumk. 

VmgUtmiMM  LiMriae.  Leinkrautsalbe.  [Herb.  Linariae  2  mit  Spi- 
ritus 1  besprengt  lässt  n^an  einige  Stunden  stehen  und  digerirt  dann  mit  Adeps  10 
so  lange  im  Wasserbade,  bis  der  Spiritus  verflogen,  worauf  man  die  Mischung  colirt. 

—  10,0  20  Pf.] 

Als  erweichende  und  schmerzstillende  Salbe  [namentlich  bei  entzündeten, 
schmerzhaften  Hämorrhoidalknoten]. 

ÜMgieitwn  Hacidis.  Pomade  divine.  [Macis  8  mit  48  Rindermark  ge- 
kocht, colirt,  ausgepresst  und  1  Ol.  Macidis  zugesetzt.] 

Zur  Einreibung  des  Leibes  bei  krampfhafter  Affection,  als  Haar- 
pomade bei  Alopecie. 

(Ilgmtui  Hajoruae»  Butyrum  Majoranae.  Majoran-  oder 
Mairansalbe.     Majoran-  oder  Mairanbutter.     [Wie  Ungt.  Linariae  bereitet. 

—  10,0  20  Pf.] 

Als  Einreibung  [bei  Kolikschmerzen  der  Kinder;  Bestreichen  der  Nase  oder 
der  Nasenlöcher  bei  Stockschnupfen]. 

Digitizeljf  2239. 


684  Ungutfntum  Mezerei. 


1  ■gieitim  INezereh  Ungt.  opispasticum  s.  rubefaciens.  Poiumade 
de  sain-bois.  Seidelbastsalbe.  [Exlr.  Mezerei  1,  Ungt.  cer.  9.  —  Soll  nur 
zur  Dispensation  bereitet  werden.] 

Als  Rubefaciens. 

Ilgneitim  Myrrhae.  Myrrhensalbe.  [Liq.  Mynhae  5,  Liq.  Kai 
carbon.  gutt.  20,  ünguent.  basiiic.  30,0.] 

(Ingientiim  NapktoliciM  ß.    Naphtolsalbe.    [i  /:;-NAphtoi  eu  2o 

Vaselin.] 

llngneHtim  OpktkalMiciM.  ÄUgensalbc.  [OI.  Amygdal.  30,  Gera 
flava  19,  Hydrarg.  oxyd.  rubr.  1.  —  Entspricht  dem  Ungt.  Hydr.  rubr.  der  frühe- 
ren fli.  lor.  —  10,0  30  Pf.  —  Das  üngt.  ophthalniicum  Ph.  pai|i.  enthält  1  auf 
30  Butyr.  reo.  insulsura.l 

Hauptsächlich  als  Augensalbe,  auch  zum  Verbinden  von  Geschwürea. 

(lagneituM  opkthalMiciim  compositum.  Unguentum  ophtha!- 
micum  St.  Yrcs.  Zusammengesetzte  rothe  Augensalbe.  [Adeps  140, 
Gera  flava  24,  Hydrarg.  oxydat.  nibr.  15,  Zinc.  oxydat.  6,  Gamphora  5,  Ol.  Amygdal. 
10.  —  10,0  20  Pf.] 

(InneBtum  Opiatim.     [l  Extr.  Opü  mit  l  Wasser  und  18  yngt.  cor.] 
Soll  nur  zur  Dispensation  bereitet  werden. 

rngUfHtnm  oxygenatlim.  Oxygenirte  Salbe,  Aly^n's  Salbe. 
[3  Acid.  nitr.  mit  50  Adeps  so  lange  erhitzt,  bis  die  Mischung  nicht  mehr  verändernd 
auf  blaues  Lakmuspapier  einwirkt,  dann  in  Papierkapseln  ausgegossen.  -7-  Gerat-Gon- 
sistenz.  —  Besteht  aus  Zersotzungsproducten  .der  Einwirkung  der  Salpetersäure  mit 
Fett.  —  10,0  25  Pf.] 

Zur  Einreibung  bei  chronischen  Exanthemen. 

"^('nraeHtum  ParafilHi.  Unguentum  Vaselini.  Vaselin.  Paraffin- 
salbe. Vaselinsalbe.  [Festes  Paraffin  1,  flüssiges  Paraffin  4.  Soll  bei  35-45® 
schmelzen.  Mikroskopisch  von  feinem  krystallinischem  Gefüge.  —  Weiss,  durch- 
scheinend. —  10,0  10  Pf.] 

Bestes  •Salbenconstitucns  und  allen  anderen  wo  irgend  möglich  vor- 
zuziehen.    Cavc:  wässrige  Salz-  und  Extractlösungen. 

^Ungientam  Pllimbi  s.  plumbicum,  s.  satuminum.  Unguentum 
nutritum.  Bleisalbe.  [Liq.  Plumbi  subacet.  8,  Adeps  suillus  92  vorsichtig 
zusammengeschmolzen.  —  10,0  10  Pf.  —  Ebenfalls  eine  schlechte  Vorschrift,  weil  die 
so  bereitete  Salbe  schnell  gelb  und  ranzig  und  bei  Sommertemperatur  zu  dünnflüssig 
wird.  Auch  hier  ist  die  Paraffinsalbe  dem  Fett  vorauziehen,  wo  dann  der  Liq.  Plumbi 
subacet.  etwas  einzuengen  ist.] 

(IngneHtam  Plumki  acetici  Ph.  A«str.    Ungt.  Lithargyri.   [6  Plumb. 

acet.  in  20  Wasser  gelöst  und  100  Ger.  alb.  und  300  Adeps  zugesetzt.] 

(IngueHtiim  Plnmbi  kyilrico-carboHici  s.  Ungt.  Cerussae. 

'^'Unneiitum  Plumbi  taBiiici.  Unguentum  ad  Decubitum.  Tannin- 
blei salbe.  Gerbsaure  Bleisalbe.  [Acid.  tannic.  1,  Liq.  Plumbi  subacet.  2  zum 
gleich  massigen  Brei  zerrieben  und  mit  Adeps  suill.  17  zur  Salbe  verarbeitet.  —  Nur 
zur  Dispensation  zu  bereiten.] 

IIlgieHtum^  plumbicum  s.  satuminum  rh.  mII.  [1  Acet.  plumb.  mit 
12  Ungt.  simpl.] 

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Unguentum  Tartari  stibiati.  685 

(Iiij^ieiitnm  iK^madmum  rh.  A«str.  s.  rosatum.   [Cer.  aib.  50,  Axung. 

porc.  200,  Aq.  Rosar.  q.  s  ,  Ol.  Bergamott.,  Ol.  Caryophyll.  ana  1.] 

Eine  durch  ihren  Geruch  nicht  sehr  erapfehlenswerthe  Mischung. 

UngUfBtiim  Populi  s.  populeuro.  Pappelsalbe.  Pappelpomade. 
[ÄQS  GemiRae  Populi  mit  Adeps  2  gelinde  gekocht.  —  Das  Ungt.  Populi  (^d.  mei. 
■•■b.  enthielt  noch  Hyoscyamus.  —  10,0  15  Pf.] 

Kühlende  Verband^salbe. 

(IngUfBtim  rOSatUM  [zuweilen  auch  als  Ungt.  pomadinum  bezeichnet]. 
Rosensalbe.  Rosenpomade.  [Adeps  50,  Cer.  alb.  10  zusammengeschmolzen 
und  der  halb  erkalteteten  Masse  Aq.  Rosar.  5  zugesetzt.  -~  10,0  15  Pf.] 

Als  Verbandsalbe  und  als  Vehikel  für  andere  [namentlich  Augen-]  Salben. 

'^rnneHtam  Rosmarini  compositum.*  Ungt.  nervinum.  Baume 
nerval.  Kosmarinsalbe.  Nervensalbe.  [Adeps  16,  Seb.  8,  Cer.  flav.  und 
Ol.  Myristicae  ana  2  zusammen  geschmolzen  und  der  halb  erkalteten  Masse  Ol.  Ros- 
marini und  Ol.  Juniperi  ana  1  zugesetzt.  —  Das  Ungt.  laurinum  s.  nervinum 
PI.  la?.  enthielt  kein  Ol.  Rosmarini.  —  Gelbliche  Salbe.  —  10,0  20  Pf.  —  Für  das 
gleichnamige  Unguentum  Htm.  Mgistr.  i«  osmm  pMperiM  werden  Seb.  ovill.  und 
Adeps  ana  4  geschmolzen  und,  nachdem  sie  halb  erkaltet  mit  Ol.  Rosmarini  und  Liq. 
Ammonii  caust.  ana  1  gemischt.  —  Für  das  gleiohbenannte  Präparat  der  Ph.  Mit. 
werden  Cer.  flav.  2,  Adeps  6  zusammen  geschmolzen  und  der  halb  erkalteten  Masse 
Oleum  Kosmarini  und  Ammon.  carbon.  ana  zugesetzt.  —  Ueber  das  in  Oesterreich 
als  Unguentum  nervinum  bezeichnete  Präparat  vergl   Ungt.  aromat.  ffc.  Aistr.] 

Als  reizende  Verbandsalbe  und  als  Einreibung. 

rnguentnm  Sabadillae  Ph.  Aastr.  Ungt.  contra  Pediculos,  Ungt.  ad 
Pithyriasin.  Läusesalbe.  Capuzinersalbe.  [25  Sem.  Sabad.,  100  Ungt. 
simpl.  und  1  Ol.  Lavandulae.] 

^l'llgaeHtam  SablBae.  Sab  inasalbe.  Sadebaumsalbe.  [Wie  Ungt. 
Belladonnae  bereitet.  —  Braune  Salbe.  —  10,0  40  Pf.] 

Als  Verbandsalbe  [bei  Condylomen]. 

l'HgUfBtum  Salicis  Ph.  pa«p.  Weidensalbe.  [Der  Saft  frischer 
Weidenblätter  mit  Fett  q.  s.  gemischt.] 

Als  Verbandraittel  bei  scorbutischen  und  gangränösen  Geschwüren. 

IttgneHtUM  Saturni  cum  ZiHCO  Clinici.  [Unguentum  plumbionm  8, 
Zincum  oxydat.  alb.  1.] 

littgneiltim  simplex  Ph.  lor.  Ed.  Y.  Einfache  Salbe.  [4  Fett,  1 
^Yachs,  1  Aq.  dest.  (Das  Ungt.  simpl.  Ph.  mü.  und  der  P«m.  nag.  \m  M.  paap. 
ist  ebenso  zusammengesetzt.  —  Das  Unguentum  simplex  Ph.  Aastr.  besteht  aus 
1  Gera  alba  und  4  Adeps.] 

rnglCBtum  Styracis«  Unguentum  de  Styrace.  Styrax-  oder 
Storaxsalbe.  [Styrax  liquid.,  Elemi,.  Cer.  flav.,  Res.  Pin.  burgundicae  ana  2, 
Ol.  Olivar.  3  zusammen  geschmolzen  und  colirt.  —  10,0  etwa  15  Pf.] 

Als  Verbändsalbe  [bei  schlaffen  Geschwüren,  Frostbeulen]. 

rngnentum  SUlfuratum  COmpOSitUM.  [Sulfur  und  Zinc.  sulfur.  ana  1, 
Adeps  8.  —  10,0  10  Pf.] 

Zur  Einreibung,  namentlich  gegen  Scabies. 

llHgUentUM  Snlfuratum  siMplex.     [Sulfur  depur.  1,  Adeps  2.] 
Zur  Einreibung,  wie  die  vorige. 


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686  tinguentum  Tercbinthinae. 


^lIlgieHtuM  Tartari  stiUati.  Unguentum  Stibio-Kali  tartarici. 
Ungt.  stibiatum.  Unguentum  Autenriethii  Pfc.  Avstr.  Brech wein- 
steinsalbe. Pockensalbe.  [Die  Benennung  A«te«rieth*sche  Reizsalbe  ist  zu 
meiden,  weil  sie  leicht  zu  Verwechselungen  mit  dem  Cataplasma  ad  Decubitum 
Autenriethii  Anlass  geben  kann.  —  2  Tart.  stib.  mit  8  Vaselln.  — Weiss.  — 
10,0  20  Pf.]  * 

Als  heftig  wirkende  Reizsalbe,  zur  Erzeugung  von  Pusteln  [1  Erbse 
bis  1  Bohne  gross  2  Mal  taglich,  bis  zum  Erscheinen  von  Pusteln^  einzureiben;  ein 
schmerzhaftes  und  bei  empfindlichen  Subjecten  zu  meidendos  Verfahren  —  vergl. 
Tartarus  stibiatus.] 

*IIaneHtm  TereUatUaae   s.   terebinthinatum.     Terpenthin- 

salbe.     [Terebinth.,  Gera  flava  und  Ol.  Terebinthina  ana  part.  aeq.  gelinde  zu- 
sammen geschmolzeu.  —  Gelb.  —  10,0  10  Pf.] 

Weiche  Salbe,  hauptsächlich  bei  Frostschäden  zum  Verband  benutzt 
Auch  als  Vehikel  fiir  andere  Stoffe. 

IJagaeatiM  Terebiatlüttae  MmiK^sitam.  Ungt.  dlgestivum.  Zu- 
sammengesetzte Terpenthinsalbe.  [Terebinth.  laricina  32,  Vitell.  Ovo- 
rum  4,  Myrrha  und  Aloe  ana  1,  Ol.  Oliv.  8.  Sehr  dünne  Consistenz,  i^eshalb  vor 
dem  Gebrauch  stets  umzurühren,  da  Aloe  und  Myrrhe  sich  sonst  zum  Theil  absetzen. 
—  10,0  15  Pf.] 

Als  Verbandsalbe  und  als  Vehikel  für  andere  Stoffe. 


2240.  B^ 

Ungt.  Tereb.  comp. 
Styrac.  liquidae  aua  13,0. 
M.  f.  ungt.    D. 

Unguentum  digestivum  fortius 
s.  Digestif.  anim6  Fh.  GftU. 


2241.  Vf 

Ungt.  Tereb.  oomp. 

Ungt.  cinerei  ana  15,0." 
M.  D. 

Unguent.  digestiv,  hydrargjnrosum 
8.  Digestif.  mercuriel  Ph.  GhüL 


llagveatm  Veratri  des  früheren  C«d.  Med.  Jbmk.  Veratrinsalbe. 
[Veratrini  1,  Adipis  suilli  120.] 

(IlgieHtam  Veratri  Sllfiratum.  Unguent.  Hellebori  sulfuratum. 
Englische  Krätzsalbe.     [S.  Rhizoma  Veratri.] 

(IngaeHtum  Tesicans  Tegetaliile.    Ungt.  Mezerei  cum  Euphorbio. 

[Ein  öliges  Digest  von  Cort.  Mezerei,  welchem  Wachs  und  Euphorb.  beigemischt  ist] 

'^Ilagaeatum  Ziaci  s.  de  Nihilo.  Zinksalbe.  [Zinc.  oxydatum  cra- 
dum  1  mit  9  Adeps  suill.  —  Weiss.  —  10,0  10  Pf.] 

Als  häufig  gebrauchte  [kühlende  und  heilende]  Verbandsalbe. 

llrM«  Harnstoff.  [Farblose,  krystallinische  Substanz,  geruchlos^  von 
bitterlich  kühlendem  Geschmack ,  leicht  in  Wasser  und  Weingeist  löslich.  —  Durch 
alkalische  und  saure  Stoffe  wird  sie  leicht  in  Kohlensäure  und  Ammoniak  zersetzt. 
—  1,0  etwa  30  Pf.] 

DrM  aitriea«  Salpetersaurer  Harnstoff.  [Verbindung  des  Harn- 
stoffs mit  Salpetersäure.]    Schwerer  löslich  als  der  vorige.    [1,0  etwa  25  Pf.] 

Vanilla  saeekarata.  Vanillenzucker,  [l  VaniUe  möglichst  klein 
geschnitten,  wird  mit  9  Zucker  zerstampft  und  dadurch  ein  grünliches,  nach  Vanille 
riechendes  und  schmeckendes  Pulver  erzielt.  —  1,0  10  Pf.] 

Als  Zusatz  zu  fade  schmeckenden  Pulvern.. 

Vaailliram«  Acidum  vanillicum.  Vanillin.  Vanillacampher.  Va- 
nillasäure.    [Farblose  Prismen,  stark  nach  Vanille  riechend,  leicht  löslich  in  heissem 

g^   Bf  2240-2241.  Digitized  by^OOQ IC 


Veratrinum.  6ft7 


Wasser,  Alkohol  und  Aetber.  —  Ist  geeignet,  die  Vanille,  welche  zuweilen  Vergiftungen 
veranlasst,  zu  ersetzen.  Therapeutisch  an  Stelle  des  vorigen  Präparates  wird  ein 
Saccharum  vanillinatum,  bestehend  aus  1  Vanillin  mit  100  Saccharum  em- 
pfohlen, theils  für  sich  als  Nervinum  und  Stimulans,  theils  als  Zusatz  zu  Mixturen: 
0,5  ad  100,0-200,0.] 

Vaselmam.    Vaseline.     Siehe  UnguQ||^udl!fParaffini. 

^VeratriBUm.  Veratrium.  Veratria.  Veratrina.  Veratrin.  [Nicht 
krystallinisches  Alkaloid  aus  Rhiz.  Veratri  und  den  Sem.  Sabadiilae,  von  heftig  rei- 
zender Einwirkung  auf  diä  Mund-,  Schlund-,  und  Kasenschleimhaut.  Leicht  in  Al- 
kohol, Chloroform,  weniger  in  Aetber  und  verdünnten  Säuren  lösUcb,  in  Wasser 
unlöslich.  —  0,1  5  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,0015-0,003-0,005  2-3  Mal  täglich  [ad  0,005  pro  dosi, 
ad  0,02  pro  diel];  in  Pillen  [am  besten,  weil  in  dieser  Form  der  Hustenreiz  und 
das  Brennen  im  Schlünde  venjiieden  wird];  in  Trochisci  [zu  0,0015  vorräthig]; 
Pulver  und  alkoholische  Lösungen  sind  nicht  zweckmässig,  weil  sie 
sehr  schwierig  zu  nehmen  sind.  [In  neuerer  Zeit  bat  Araa  dem  Veratrin  eine 
grosse  Rolle  in  der  Behandlung  acutet  entzündlicher  Krankheiten,  namentlich  des 
Rheumatismus  und  der  Pneumonie,  zugewiesen  und  sich  dabei  besonders  auf  die 
pulsvermindernde  Eigenschaft  des  Mittels  gestützt.  Beobachtungen  deutscher  Autoren, 
namentlich  von  van  Prag  und  Leabaseher,  ergaben,  dass  das  Veratrin  allerdings  diese 
pulsvermindernde  Eigenschaft  besitzt,  der  therapeutischen  Verwerthung  derselben 
aber  die  ausserordentlich  leicht  auftretenden  toxischen  Wirkungen  des  Mittels  im 
Wege  stehen.  Von  Ytgt^  Blerwer^  K«eher^  Selts,  LieberMelster  bei  Pneumonie  als 
Antipyreticum  mit  einem  gewissen  Erfolg  angewandt.  —  UeberMflster  giebt  bei 
starkem  Fieber  Pillen  mit  0,005  (!)  Veratrin,  stündlich  eine,  bis  starke  Uebelkeit  oder 
Erbrechen  erfolgt,  wozu  gewöhnlich  4-G  Pillen  genügen.] 

Aeusserlich:  zu  Einreibungen  und  zwar  in  alkoholischer  Lö- 
sung p),l-0^5  auf  10,0],  in  Salben  [in  demselben  Verhältniss  —  solche  Einrei- 
bungen wetden  vielfach  gegen  neuralgische  und  spasmodUche  Leiden  naroetitlich 
Zahnschmerz,  Angina  pectoris,  Rheumatismus  chronicus,  bei  Lähmungen,  Herzkrank- 
heiten ,  Amaurose  und  Photophobie  (in  die  Augengegend  mit  grosser  Vorsicht  einzu- 
reiben) u.  s.  w.  gebraucht],  auch  zur  subcutanen  Injectionon  von  l»- 
fargae^  M%,  A.  Ealeütarg^  Pegaltai  u.  a  versucht  [in  sehr  verdünnter  Lösung, 
Dosis  vergl.  S.  83.  Die  bisherigen  Erfolge  sind  wonig  ermunternd;  Schmerzen  und 
Reizung  sind  nach  i«U  sehr  gross,  nach  A.  EuleMbarg  geringer  als  man  a  priori 
erwarten  möchte]. 


2242.  R 

Veratrini 

Extr.  Opii  ana  0,06 

Gummi  Arab.  q,.  s. 
ut  f.  pil.  20.    Obduc.  Argont.  foliat.     S. 
1-3 mal  täglich  1  Pille.  Aran. 


2243.  I^ 

Veratrini  0,00 
Gummi  Arab.  4,0 
Syr.  simpl.  q.  s. 
ut  f.  pil.  20.     Obduc.  Argent.  foliat.    S. 
3  mal  täglich  1  Pille. 

Magendie. 


2244.  lS(f 

Veratrini  0,15 
Rad.  Liquir.  pulv. 
Succi  Liquir.  ana  1,5. 
.  M.  f.  pilul.  No.  30.    Consp.  Lycop.    D.  S.  * 
2-3stdl.  1  Pille. 

Pilulae  Veratrini. 

Wonderlioh. 


2245.  I^ 

Veratrini  0,1 
Cbloro  forma  10,0. 
D.  S.   Zur  Einreibung  auf  die  Wange. 
[Bei  S^nschmerzT) 


i*,|f^T^<g<?«5le 


68S  Vinum. 

2246.            ft  '  2248.            Bf 

Veratrini  0,5  '              Veratrini  0,3 
Chloroformii  10,0                                             Kalii  jodati  1,2 

Spiritus  50,0.  |              Ungt.  cerei  15,0. 

MDS.    Zum  Einreiben.  i  MDS.    Zum  Einreiben. 

[Bei  Nervenschmerzen.]  !         [Bei  chronischem  Rheumatismus.] 


Veratrinspiritus. 

H.  B.  Richter. 


2249. 


2247.  I^  Veratrini  0,1-0,2 

Veratrini  0,15  Ungt.  Glycerini   10,0. 

Morph,  acet.  0,1  l   M.    f.    unguentum.     D.    S.     Erbsen-   bis 

Ungt.  cerei  10,0.  |       bohncngross  einzureiben. 

MDS.    Zur  Einreibung  auf  die  Wange.  i  

[Bei  Zahnschmerz.] 

'^VilUI«  Wein.  Die  jeder  Weinart,  ohne  Rücksicht  auf  ihren  Neben- 
gehalt, eigenen  Bestandtheile  sind:  Alkohol  [von  3-20  pCt.],  Oenanth- 
äther  [welcher  zum  grösseren  Theile  das  Bouquet  bedingt],  saure  weinsteinsaure 
Salze,  Gerbstoff,  Wasser;  zu  diesen  kommen,  je  nach  der  Natur  des 
Weins:  Farbstoffe,  Essigsäure,  Zucker,  Kohlensäure. 

Die  Pli.  Äenn.  ed.  II  bemerkt  unter  Vinum  nur:  „Deutsche  und  aus- 
ländische, weisse  und  rothe,  namentlich  auch  süsse  Weine  aus  dem  Saft 
der  Weintrauben.^*     Vorräthig  sind  in  den  Officinen  meistens: 

YImm  geaer^uiM  alban.     Edler  Weiss  wein.     [100,0  65  Pf.] 

YiMM  geaerMaM  nibraM.  Edler  Rothwein.  [100,0  80  Pf.  —  Da 
die  Pharmakopoe  nichts  näheres  über  diese  Weine  angiebt,  dürfte  wohl  dem  Apo* 
theker  frei  gelassen  sein,  guten  deutschen  oder  französischen  AVein  zu  verwenden, 
wodurch  freilich  ziemlich  leicht  eine  Verschiedenheit  der  Präparate  entstehen  kann, 
und  dürfte  sich  wohl  eine  genauere  Angabe  verlohnt  haben.  —  Vinum  Rhenanum, 
Rheinwein,  hat  einen  von  6-12  pCt.  variirenden  Alkoholgehalt,  enthält  ausserdem 
Zucker  und  ein  angenehm  starkes  Aroma.  Vinum  Mosellae,  Moselwein,  ver- 
hält sich  wie  verdünnter  Rheinwein.  Vinum  Gallicum  album,  weisser  Franz- 
wein, hat  etwa  8-10  pCt.  Alkohol,  ist  säuerlich.  Vinum  Gallicum  rubrum, 
rother  Franzwein,  enthält  bei  gleichem  Alkoholgehalt  noch  viel  GerbstofT;  desgl. 
der  rothe  Rheinwein.] 

YiMM  ■«■garie»  Takayeiise.  Toka}'er.  [12-15  pCt.  Alkohol,  viel 
Zucker,  sehr  angenehmes  Aroma.  —  100,0  etwa  110  Pf*] 

Yi««ni  ladeirense.  Madeira.  [15-20  pCt.  Alkohol  (der  starke  Alkohol- 
gehalt wird  meist  durch  künstliche  Mischung  bedingt),  Zucker,  brauner  Farbstoff, 
ziemlich  starkes  Aroma,  das  aber  hier  mehr  vom  Alkohol  als  vom  Oenanthäther  ab- 
hängt. —  100,0  etwa  80  Pf.] 

VlaaM  flalaeeMse.  Malagawein.  [10-12  pCt.  Alkohol,  viel  Zucker,  brauner 
Farbstoff,  wenig  Aroma.  —  100,0  etwa  65  Pf.] 

YinvM  XereMse.  Xereswein.  [Enthält  etwa  15  pCt.  Alkohol.  —  100,0 
80  Pf.] 

Ausser  diesen  Sorten  kommen  noch  zur  pharraaceutischen  Anwendung: 
Vinum  Lusitanicum  rubrum,  Portwein,    dem  Madeira  nahe- 
stehend.   —    Vinum   Capense,    Capwein    [verschiedene  süsse  und  herbe 
Sorten,  die  ersteren  dem  Ungarwein,  die  letzteren  dem  Madeira  ähnlich].   —  Vi- 
num Burgundicum    album    et    rubrum.     Beide  stark  alkoholhaltig 

B^  !>  2246-224?.  DigitizedbyV^OOglC 


Vinum  Bulbi  Colchici.  G89 


zuckerreicher  als  die  Bordeauxweine.  —  Vinum  Campaniense,  Cham- 
pagner [unter  diesem  CollectiTnamen  fasst  man  alle  Brauseweine  —  von  Cliquot 
bis  zum  Grüneberger  Mousseux  —  zusammen] ,  charakteristisch  durch  starken 
Zucker-  und  Kohlensäuregehalt,  während  der  Gehalt  an  Alkohol  meist 
nur  gering  ist. 

Innerlich  kommt  der  Wein  zur  diätetischen  und  therapeutischen  An- 
wendung, und  zwar  theelöflFel weise  [die  edleren,  aikoholreichen  Sorten]  bis 
esslöfifel-  oder  gläserweise  [als  Excitans,  Analepticum  (2-3 stündlich  1  Esslöffel 
Wein,  namentlich  bei  Diphtherie,  Typhus,  Septicämie;  Champagner  bei  Cholera:  V2 
bis  1  stündlich  1  Glas);  Tonicum  (RtMberg's  kräftigstes  Mittel  gegen  Rachitis  und 
andere  kachektischo  Zustände  der  Kinder  ist  Vinum  Tokayense,  theelöffelweise  mehr- 
mals täglich;  französischer  Rothwein  gegen  Chlorosen,  s.  w.);  Stypticom  (Rothwein, 
namentlich  mit  Zimmet  erhitzt  [Glühwein],  bei  Diarrhoe)].  Nicht  minder  häufig 
ist  die  Anwendung  des  Weins  als  Vehikel  für  andere  Arzneien,  und 
zwar  für  die  pulverformige,  mit  denen  man  eine  Schüttelmixtur  cxtem- 
poriren  lässt  [Cubebenpulver  mit  Rothwein,  Chinapulver  mit  Rothwein  (s.  China- 
wein)], für  Tropfen  [Tinct.Chinae,  Elix.  Aurant.  comp.,  Camphora,  Eisentincturen 
(bei  denen  man  aber  Weisswein  wählen  muss)].  Nicht  selten  verwendet  man  den 
Wein  als  Digestions-  und  Macerationsmittel  für  bittere  und  aromatische 
Stoffe;  man  thut  hier  wohl  daran,  diese  letzteren  als  Species  zu  ver- 
ordnen und  die  Extraction  mit  Wein  im  Hause  des  Kranken  vollziehen 
zu  lassen.  —  Zur  Bereitung  derartiger  eisenhaltiger  Arzneien  sind  Weine 
mit  prävalirender  Säure,  namentlich  Rheinweine,  vorzuziehen.  —  Meistens 
macht  man  Macerationen  [2-8  Tage],  seltener  Digestionen  [diese  jedoch  nur 
an  massig  warmen  Orten  oder  in  der  Sonne]. 

Aeusserlich:  als  Mund-  und  (jurgelwasser  [öfteres  Ausspülen  des 
Mundes  mit  Roth  wein,  dem  man  noch  Acidum  tannicum  zusetzen  kann,  bei  scorbuti- 
schen  Zuständen],  Injectionen  [Rothwein  pure  oder  als  Vehikel  von  Tannin  bei 
Gonorrhoe;  Rothwein  mit  Wasser  verdünnt  nach  der  Operation  der  Hydrocele;  Port- 
wein nach  der  Function  des  Hydrops  Ovarii  (sehr  heftig  wirkend  und  darum  wieder 
aufgegeben],  zu  Kly stieren  [Araii  empfiehlt  Klystiere  aus  Wein  bei  Dyspepsie 
und  Chlorose  —  SinpstM  wendet  bei  erschöpfenden  Metrorrhagien  post  partum  Kly- 
stiere aus  Portwein  an],  zu  Einreibungen,  Waschungen,  Bädern  [rein 
oder  ipit  aromatischen  Substanzen  und  Wasser  vermischt  —  zu  diesen  Applicationen 
wählt  man  die  billigeren  Landweine],  zu  Umschlägen  [bei  Quetschungen ,  bei 
Cephalhaematoma  neonatorum  Umschläge  von  erwärmtem  Rotbwein;  als  Stypticum 
bei  leichteren  Blutungen] ,. zu  Kataplasmen  [Semmelkrame  mit  Rothwein  oder 
Portwein  zum  Kataplasma  angerührt,  gegen  gangränöse  AfTectionen],  zu  Dampf- 
bädern [mit  Vorsicht  anzuwenden,  da  leicht  die  Dampfschicht,  wenn  sie  mit  der 
Flamme  in  Berührung  kommt,  sich  entzündet]. 

Vinum  aromatifum.  Gewürz  wein.  Aromatischer  Wein.  [Eine 
Maceration  von  2  Th.  Spec.  arom.  mit  16  Th.  Vin.  generös,  rubr.,  dem  noch  5  Aq. 
vulner.  spirituosa  zugesetzt  werden.  —  10,0  20  Pf.  —  Vinum  aromat.  Fl.  ••?., 
Sturmfeder-  oder  Kräuterwein,  besteht  aus  e»ner  Maceration  von  9  Spec.  arom.,  IFlor. 
Rhoead.  in  108  Vini  alb.  mit  Zusatz  von  8  Spirit.  dilut.] 

Meist  äusserlich:  als  Umschlag  bei  torpiden  und  gangränösen 
Geschwüren,  als  Stypticum  bei  Blutungen. 

Yiini  Bnlbi  Colchici«  [1  frische  Bulb.  Colchici  zerschnitten  und  mit  2 
Vinum  Xerense  8  Tage  hindurch  macerirt.  —  10,0  20  Pf.  —  Vergl.  Vinum  Colchici.] 

Bwuld  und  Simon,  ArzneWerordnungslehre.    10.  Aufl.  .   ..    aa     ■       OOÖIP 

igi  iz       y  ^ 


G90  Vintim  okinphoratum. 


Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich. 

"«"ViNm  eampkoratnn.  Camp fe rwein.  [Camphor.  trit.  and  Spiritus 
ana  1,  Mucilago  Gammi  Arab.  3  und  45  Yin.  generös,  alb.  gemischt.  —  Eine  trübe, 
weissliche  Flüssigkeit.  —  10.0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  1-2  Theelöffel  l-2ständlich  [bei  der  Cholera  öfter  in 
Gebrauch.] 

Aeusserlich:  zum  Umschlag  [über  torpide  Geschwüre,  bei  Ruptura 
Perinaei  oder  sonstigen  Verletzungen  der  Genitalien  bei  der  Geburt:  SehUler]. 

'^Vinim  Chiiae.  Vin  de  Quinquina.  Ghinawein.  [100  Tinct.  Chinae, 
100  Glycerin  und  300  Vinum  Xerens.  gemischt  und  nach  dreiwöchentlichem  Stehen 
liltrirt.  —  Vergl.  ferner  S.  223  Vin.  Quinii  und  ^  570.  Vinum  Chinae  et  Valerianae. 
—  Klar,  braunroth.  —  10,0  20  Pf.  —  Während  diese  Weine  bis  zu  20pCt.  Glycerin 
enthalten,  hat  der  in  Simonis  Apotheke  bereitete  nur  2.5  pCt.] 

Innerlich:  ein  bis  mehrere  Mal  täglich  ein  Spitzglas  voll  zu  nehmen. 

YiHnm  Chinae  ferrosun«    Eisen-Ghinawein.    [Wie  der  vorige  mit 

2  pCt.  eines  löslichen  Eisensalzes.  —  10,0  20  Pf.] 

'^'Yittail  ColclücL  Vinum  Seminis  Colchici.  Colchicumwein. 
[1  Sem.  Colchici  mit  10  Vinum  Xerense.  —  Klar,  gelbbraun.  —  10,0  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0-2,0  [10-20-401  Tropfen]  mehrmals  täglich  [ad 
2.0  pro  dosil  ad  6,0  pro  die!]. 


2250.  IV 

Vini  Colchici  12,0 
Tinct.  Opii  croc.  2,0. 

MDS.   3-4stdl.  10-30  Tropfen. 

[Bei  Rheumatismus.] 

Vinum  Colchici  opiatum. 
Bisenmann. 


2251.  ^ 

Vini  Colchici  8,0 
in  quo  solve 
Extr.  Aconiti  0,3. 

D.  S.   3 mal  täglich  10-20  Tropfen. 


2252.  Bf 

Vini  Colchici 

Vini  Ipecac.  ana  4,0 

Dcc.  Rad.  Alth.  (e  8,0)  200,0. 

D.S.  l-2stdl.  l  Esslöffel.  [Bei  arthritischen 
Uustenbesoh  werden.]     Weatherheftd. 


2253.  I^ 

Vini  Colchici 

Tinct.  Lign.  Guajaci  ana  10,0. 
MDS.   2stdl.  20  Tropfen. 

[Diese  Mischung  färbt  sich  bei  der  Be- 
reitung vorübergehend  intensiv  blau;  dies 
beruht  aber  nicht  auf  einer  Veränderung 
des  Colchicins,  sondern  auf  der  Einwirkung 
der  Protein -Substanz  des  Semen  auf  das 
Guajakharz.] 

Viiui  ferratnm  s.  ferruginosum  s.  martiatum  s.  chalybeatum. 
Eisenwein.  Stahlwein.  [Eisendraht  2,  Cort.  Cinnam.  Cass.  cont.«  1,  Vinum 
Rhenan.  24,  4  Tage  digerirt  und  filtrirt.  —  Schwach  trübe,  bräunlich.  —  10,0 
etwa  20  Pf.] 

Innerlich:  zu  1  Theelöfiel  bis  1  Weinglas  2  Mal  täglich  [bei  Chlorose]. 

VilUM  Geitiaiae  Ph.  «all.  Enzian  wein.  [3  Rad.  Gentianae,  6  Spir. 
dilut.  und  100  Vin.  Xerens.  8  Tage  macerirt.] 

'*'Yinam  IpeeacuaBhae«  Tinctura  Ipecacuanhae  vinosa.  Ipeca- 
cuanhawein.  Brechwurzelwein.  [1  Rad.  Ipecacuanhae  mit  10  Vin.  Xerense 
8  Tage  macerirt,  ausgepresst  und  filtrirt.  —  Klar,  gelbbraun  lieh.  —  10,0  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich  [Bestandtheil 
der  Loreus'schen  Choleratropfen;  s.  Tinct.  Opii  croc] 

Aeusserlich:  zu  Inhalationen  [bei  Bronchialcatarrhen  mit  Dyspnoe 
von  lüarrell  empfohlen  und  zwar  täglich  2,0-8,0  mit  1-2  Theilen  Wasser  verdünnt. 

g^   Bf  2250-2253.  DigitizedbyV^OOglC 


Yiridinam.  691 


Vorzuziehen ,  wenn  man  überhaupt  damit  weitere  Versuche  machen  will ,  wäre  wohl 
eine  viel  grössere  Verdünnung,  etwa  mit  dem  10-20 fachen  Wasser.] 

VilUI  malicam«  Apfelwein.  [Ein  durch  Gährung  aus  dem  Safte  der 
zerquetschten  Aepfel  erhaltenes  saures  Getränk,  welches  in  neuerer  Zeit  als  Panac6e 
empfohlen  worden  ist  und  als  gelindes  Abführmittel  und  Diureticum  wirkt]. 

'^Viium  Pepsili.  Vinum  pepticum.  Essen tia  Pepslni.  Pepsinwein. 
[Pepsini  50  werden  mit  50  Th.  Glycerin  und  50  Th.  Wasser  gemischt  und  in  einer 
weiten  Flasche  mit  1845  Th.  Vinum  generosum  album  und  5  Th.  Acid.  hydrochloric. 
Übergossen,  tüchtig  durchgeschüttelt  und  6  Tage  macerirt  und  filtrirt.  In  Simonis 
Apotheke  wicd  derselbe  mit  Vin.  Xerens.  ohne  Glycerin  bereitet.  —  Klar  gelblich.  — 
10,0  20  Pf.] 

Rein,  thee-  bis  esslöffel weise  nach  der  Mahlzeit,  zur  Beförderung 
der  Verdauung. 

Vinm  Scillae«  Meerzwiebelwein.  [1  Bulb.  Scillae  mit  6  Vinum 
Xerense  8  Tage  macerirt.  —  10,0  etwa  25  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen  als  Diureticum]. 

VilHM  Semae«   Sennawein.   [Fol.  Sennae  sine  Res.  15,  Sem.  Goriandri, 
Sem.  Foen.  ana  1,  Passul.  major.  12,  Vin.  Xerense  120.] 
Innerlich:  esslöffel-  bis  weinglasweise. 

"^ Vinum  stibiatum.  Vinum  Stibio-Kali  tartarici.  Vinum  stibiato- 
tartaricum  Pfc.  Aistr  Vinum  emeticum.  Vinum  Antimonii  (Huxhami), 
Loco  Aquae  benedictae  Rulandi.  Brechwein.  Spiessglanzwein.  [Tar- 
tari  stibiat.  1,  Vinum  Xerense  250.  —  Braungelb.  —  10,0  10  Pf. 

Innerlich:  zu  0,5-1,5  [10-30  Tropfen]  mehrmals  täglich,  als  Diapho- 
reticum,  Expectorans  u.  s.  w.;  zur  emetischen  Wirkung  15,0-40,0  [zuweilen 
mit  Oxymel  Scillae  und  Pulv.  Rad.  Ipecac.  meist  aber  unvermischt  von  fünf  zu  fünf 
Minuten  einen  kleinen  Esslöffel  voll.  —  Bei  Kindern  giebt  man  Vin.  stibiatum  thee- 
löffelweise,  alle  10  Minuten]. 


2254.  I^ 

Vini  stibiat. 

Oxymell.  Scill.  ana  15,0. 
MDS.   Alle   10  Minuten   1  Theelöffel  voll 
bis  zu  mehrmaliger  Wükung 
[Brechmittel  für  ein  Kind.] 


2256.  I^ 

Vini  stibiat.  1,5 

Tinct.  Opii  benzoic.  0,75 

Ipecac.  0,V5 
Emuls.  Amygd.  30,0. 
MDS.    4stdl.  1  Kinderlöffel. 

[Bei  Keuchhusten.    Für  ein  1  jähriges 
Kind  berechnet.] 


2255.  R 

Vini  stibiat.  20,0 

Syr.  Ipecac.  5,0.  !   "'""  --'--"""••J  _ 

MDS.  Stdl.  10  Tropfen.  [Bei  Keuchhusten.]  ^®"- 

Burdaoh.         I 

ViridlBUl«  Viridin.  [BvIUek  fand  im  Verairum  viride  zwei  Alkaloide: 
Viridin,  in  Aether  löslich,  und  Veratroidin,  in  Aether  unlöslich.  WmiI  machte 
mit  diesen  beiden  Stoffen  Experimente.  Veratroidin  wirkt  dem  Veratrin  ähnlich, 
aber  viel  schwächer.  Viridin  soll  die  sedativen  Wirkungen  des  Veratrins,  aber 
nicht  dessen  emetokathartischen  besitzen.  WmiI  empfiehlt  dieses  letztere  Mittel  des- 
halb, nach  Versuchen  an  sich  selbst,  zu  0,01  stündlich,  in  allmälig  steigender  Dosis, 
bis  zur  gewünschten  Wirkung.  Untersuchungen  an  Kranken  fehlen  noch.  —  Bei 
etwaigen  Intoxicationen  mit  Viridin  empfiehlt  Wtod  ruhige  horizontale  Lage,  reichlich 
Brandy  und  Ammoniak,  Opium,  oder  vielleicht  noch  besser  Atropin  oder  Strychnin.] 

44*       . 
LIV  2254-2256. 


692 


Viscum  album. 


Viseum  allllM«  Stipites  Visci.  Mistle-toe.  Gui  de  chdne.  Mistel. 
[Schmarotzerpflanzen,  welche  aaf  den  moisten  unserer  Waldbäame  vorkommt.  —  Ent- 
hält harzige  Stoffe  und  Schleim.  —  10,0  conc.  etwa  5  Pf.,  subt.  pulv.  8  Pf.] 

Innerlich:  zu  1,0-4,0  mehrmals  täglich,  in  Pulvern,  in  Schüttel- 
mixturen, im  Aufguss  oder  in  Abkochung  [5,0-15,0  auf  100,0]. 

2258.  R 


MDS. 


Visci  alb.  puk. 

Magnes.  carb. 

Rad.  Paeon.  pulv.  ana  15,0 

Rhiz.  Iridis  pulv.  7,5 

Fol.  Auri  concis.  Lamell.  3. 

3  mal  täglich  1  Messerspitze. 

Pulvis  Visci  compositus 
der  früheren  Ph.  Hsnxi. 


2257.  Bf 

Visci  albi  20,0 
Rad.  Paeon. 

Conch.  praep.  ana  10,0. 
M.  f.  pulvis.    D.  S.  3  mal  täglich  1  Theo 
löflfel  voll. 

Pulvis  antiepilepticus. 
[Früher  officinell.] 

In  Gegenden,  wo  Eichenwälder  vorkommen,  braucht  man  statt  des 
Viscum  album  das  Viscum  quercinum  s.  quemum  s.  verum  s.  Lo- 
ranthus  Europaeus  in  derselben  Weise  wie  das  Viscum  album. 

Vitellim  OTi  s.  Ova  gallinacea. 

XylollUB«  Xylol.  [Product  der  fractionirten  Destillation  der  Oele  des  Stein- 
kohlen theeres.  Klare,  wasserhelle,  stark  lichtbrechende  Flüssigkeit,  von  eigenthütnlich 
aromatischem  Geruch  und  Geschmack.  —  10,0  etwa  30  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,5-1,0  in  Tropfen  [10-15-20  Tropfen  pure  in  Wasser 
oder  Wein]  oder  in  schleimigen  oder  aromatischen  Mixturen.  [Dieses  Mittel 
wurde  von  Zolier  in  die  Therapie  eingeführt  und  namentlich  gegen  Pocken  empfohlen. 
Es  soll,  frühzeitig  gereicht,  eine  schnelle  Coagnlation  des  Pustelinhalts  bewirken  und 
dadurch  die  Gefahren,  welche  im  Decrustationsstadium  bei  umfangreichen  Ent- 
blössungen  der  Cutis  durch  den  Eintritt  von  Pyämie  gesetzt  werden,  vermindern. 
Das  Mittel  kann  auch  bei  solchen  AfTectionen,  welche  bedeutendere  Eiterungen  der 
Haut,  besonders  nach  umfangreicher  Abstossung  der  Epidermis,  veranlassen,  wie  Ver- 
brennungen, Pemphigus  etc.  vortheilhaft  angewandt  werden.  Von  Barktrt^  LleiiteM- 
stero  u.  a.  wurde  das  Mittel  gleichfalls  bei  Pocken  geprüft  und  eine  günstige  Ein- 
wirkung desselben  auf  schnelle  Heilung  der  Efflorescenzen  der  Rachenschleimhaut, 
Abkürzung  der  secnndären  Eiterung,  Verminderung  des  starken  Geruchs  etc.  beob- 
achtet.   Auch  dieses  Mittel  hat,  wie  so  viele  andere,  nur  ein  Eintagsdasein  erlebt.] 

2259.  R 


10,0 


Zülier. 


2260. 


MDS. 


Xyloli  puri  0,5-1,0 
Aq.  Foeniculi  30,0 
Vin.  Malac.  60,0 
Syr.  Menth,  pip.  30,0. 
Stdl.  1  EsslöflFel  voll. 


[Für  Kinder,  bei  Pocken.] 


Barkart. 


Zibeth.     [Von  Viverra  Zibetha.  —  Moschusartig  riechend.  — 


Xyloli  puri  4,0-6,0 
Aq.  Foenicul. 
Vini  Xerens.  ana  50,0 
Mucilag.  Gummi  Arab. 
Syr.  simpl.  40,0 
Ol.  Menth,  pip.  0,15. 
MDS.    l-2stdl    1  Essloffel. 
[Bei  Variola.] 

Zibethoi 

0,1  etwa  15  Pf.] 

Innerlich:  ehemals  wie  Moschus  gebraucht. 

^ZlBCam  aceticum«  Acetas  Zinci.  Zinkacetat.  Essigsaures  Zink- 
oxyd. [Weisse,  perlnnitlerglänzende  Krystalle,  von  schwachem  Essiggeruch  und 
und  herb-süsslichem  Metallgeschmack.  —  Leicht  in  Wasser  löslich.  —  10,0  15  Pf.] 
Cave:  stärkere  Säuren,  Alkalien,  Schwefelverbindungen. 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,25  2-3  Mal  täglich,  in  Pillen  oder  Lö- 

B^  IV  2257-22Ö0.  Digitizedby^OOgie 


Zincum  chloratum. 


693 


SUDg  [yon  lUileniacher's  Schülern  in  grossen  Dosen  gegen  Delirium  tremens  warm 
empfohlen,  Ton  6«liliiii  gegen  Veitstanz.]  0,5-1,2  pro  dosi,  als  Brechmittel. 
Aeusserlich:  zu  Augenwässern  [0,01-0,03  auf  10.0],  zu  Gurgel- 
wässern [0,5-1,0  auf  100,0  bei  Angina:  Rtdewalil],  zu  Injectionen  [in  den 
äusseren  Gehörgang:  2,0-4,0  auf  100,0;  in  die  Urethra:  0.25-1,0  auf  100,0],  zu 
Verbandwässern  [3,0-5,0  auf  100,0,  bei  syphilitischen  Geschwüren],  zu 
Wasch  wässern  [1,0-2,0  auf  100,0  Aqua  Rosae,  als  Mittel  gegen  Sommersprossen 
beliebt.] 


2261.  IV 

Zinci  acet.  1,2 
Asae  foetid.  2,0 
Extr.  Valerian.  q.  s. 
ut  f.  pil.  30.    Consp.  Pulv.  Cort.  Cinnam. 
D.  S.  2 -3 mal  täjäjlich  2-3  Pillen. 
[Bei  Epilepsie.]  Biohter. 


2262. 


2263. 


^ 


Zinci  acet.  4,0 

solve  in 
Aq.  Chamom.  250,0 

adde 
Tinct.  Opii  croc.  4,0 
Acidi  pyro-lignosi  1,2. 
Zu  Einspritzungen  in  den  äusseren 
Gehörgang. 
[Bei  catarrhalischer  und  scrophulöser 
Otorrhoe.] 

Llnoke. 


MDS. 


Zinci  acet.  6,0 
Succ.  Liquirit.  q.  s. 
ut  f.  pil.  30.    Consp.  Lycop.    D.  S.  Stdl. 
1-2  Pillen.  [Bei  Gehirnleiden,  Erysipelas 
capitis,  Neuralgien.]      Bademacher. 

^Zincuil  chloratum«  Zincum  muriaticum  Zincum  oxydatum  hydro- 
chloratum.  Chloretura  s.  Murias  s.  Chloridum  Zinci.  Butyrum  Zinci. 
Zinkchlorid.  Chlorzink.  Salzsaures  Zinkoxyd.  [Zerfliesslich.  in  Weingeist 
und  Wasser  leicht  löslich,  scharf  ätzend,  von  stark  adstringirendem  Geschmack;  mit 
Eiweiss  schwer  lösliche  Verbindungen  bildend.  —  10.0  15  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,003-0,006-0,01-0.015  mehrmals  täglich,  in  wässe- 
riger  oder  ätherischer  Lösung  [welcher  in  der  Regel  zum  Zinkchlorid  die  Hälfte 
Salzsäure  zugesetzt  wird,  wodurch  sich  das  Präparat,  dessen  Lpsung  sonst  opalisirt, 
klar  löst],  in  Pillen  [unzweckmässig,  da  die  meisten  Constiluentia  mit  dem  Mittel 
unlösliche  Verbindungen  eingehen].  —  Von  laMcke  gegen  primäre  und  secun- 
däre  Syphilis,  Scrophulosis,  carcinomatöse  Affectionen,  hartnäckige  chro- 
nische Exantheme,  gegen  Epilepsie  und  Veitstanz  empfohlen. 

Aeusserlich:  in  Substanz  als  Zahnschmerzmittel  [das  unver- 
dünnte, zerflossene  Zinkchlorid  mit  einem  Malerpinsel  in  den  hohlen  schmerzenden 
Zahn  gebracht:  Lefi&enr],  zu  Aetzstiften  [?.  Bmiis  empfiehlt  als  Aetzmiitel 
Chlorzink  in  Form  kleiner  Stängelchen,  Zinkstift  oder  Lapis  zincicus.  Da  diese 
Stifte  leicht  zerfliessen,  so  räth  er  Zusatz  von  Chlorkalium  (etwa  1  auf  l-2Chiorzink 
und  einer  kleinen  Menge  Salpeter  (etwa  0,5-1,0  auf  10,0).  Zu  dem  gleichen  Zwecke 
empfiehlt  Koboer  Chlorzinkstäbchen,  in  denen  zum  Chlorzink  Salpeter  in  ver- 
schiedenen Verhältnissen  —  die  am  meisten  ätzenden  Stifte  enthalten  nur  ^  5  Sal- 
peter, die  milderen  Vj,  V^2  his  zu  gleichen  Theilen  mit  Chlozink  —  zugemischt  ist. 
Diese  Mischung  —  zu  der  Köbaer  zuweilen  auch  noch  Morphium  hydrochloricum  Vio 
zusetzt  —  lässt  sich  ähnlich  wie  Argentum  nitricum  in  Stangen  giessen ,  und  wenn 
man  diese,  etwa  durch  Umhüllung  mit  Stanniol,  vor  dem  Anziehen  von  Feuchtigkeit 
schützt,  sehr  zweckmässig  zum  Aetzen  verwenden],  als  Aetzpaste  [von  Caiiqiiolii 
in  vier  Intensitätsgraden  empfohlen:  1)  Cblorzink  mit  Mehl  (oder  besser  mit  Pulv. 
Rad.  Althaeae^  ana;  2)  Chlorzink  1,  Mehl  2;  3)  Chlorzink  1,  Mehl  3;  4)  Chlorzink 
und  Liquor  Stibii  chlor,  ana  1,  Mehl  lV2'i  diese  Pasten  werden  3-4  Linien  dick  auf- 
getragen, ätzen  stark  in  die  Tiefe  (nach  CaMqvtin  1  - 1 V2  Zoll,  nach  laoeke  nur  3  Li- 

%  2261-2263. 


694 


Zincum  chloratum. 


nien ;  nach  SIgMHid  die  Paste  No.  1  bei  von  der  Oberhaut  entblössten  Theilen  doppelt 
80  tief,  als  die  Paste  dick  ist,  bei  mit  der  Oberhaut  bedeckten  Theilen  kaum  so  tief, 
als  sie  dick  ist.  —  Meist  wird  bei  der  Bereitung  der  Paste  Aq.  dest.  q.  s.  zugesetzt 
Neuerlichst  empfiehlt  Nayet^  um  die  Paste  in  passender  Weise  zu  längerem  Gebrauche 
herzustellen,  den  Zusatz  von  Zinkoxyd,  und  zwar  specieli  folgendes  Verfahren :  8  Chlor- 
zink  wird  mit  6  oder  7  Mehl  bei  100  ^  0.  getrocknet  und  dann  Zincum  oxydatum  1 
oder  2  mit  Wasser  ana  zugesetzt.  Diese  Masse  soll  sich  hart  erhalten  und  nicht  zer- 
fliessen.  —  Ckelim  benutzte  eine  Aetzpaste  aus  einer  concentfirteren  Lösung  von 
Zincum  chloratum  mit  Asbest.  —  Die  Aetzung  mit  Chlorzink  wird  bei  Krebsgeschwü- 
ren, Hospitalbrand,  Fungus  baematodes,  Telangiektasie,  zur  Eröffnung  scrophulöser 
und  syphilitischer  Drüsenanschwellungen  gebraucht.  Die  Paste  bleibt  5-6  Tage  lie- 
gen, und  es  zeigt  sich  dann  meist  nach  dem  Abstossen  des  Aetzschorfes  eine  reine 
Geschwürsfläche  (vergl.  Laidtlf's  Aetzpaste  unter  Aurum  chloratum)],  als  des- 
inficirendes  Verbandwasser  [0.1-0,3  auf  25,0  meist  mit  Zusatz  von  1-2 
Tropfen  Salzsäure,  gegen  primäre  und  secundäre  syphilitische  und  andere  inveterirte 
Geschwüre,  namentlich  gegen  Hospitalbrand],  zum  Wasch wasser  [0.3-0,6  auf 
100.0  Wasser  mit  0.25  Salzsäure,  bei  Krätze;  bei  anderen  chronischen  Exanthemen 
meist  nur  0,2  auf  100.0],  zum  Augenwasser  [0,05  auf  100,0;  zur  Einspritzung 
bei  Conjunctivitis  gonorrhoica],  zu  Injectionen  in  die  Urethra  [0,2-0,5  auf 
100,0  gegen  Gonorrhoea  secundaria],  auch  zu  subcutanen  Injectionen,  um 
Neubildungen,  z.  B.  Strumen,  Balggeschwülste  u.  a.  zu  zerstören,  neuer- 
lichst versucht  [1 :  10,  3-9  Injectionen  in  Intervallen  von  5-7  Tagen.  Kiemais 
soll  Abscessbildung  eingetreten  sein],  zu  Pinselungen  des  Pharynx  und 
Larynx  [0,1-1,0  auf  25,0],  zu  Salben  [1,0  auf  8,0-10,0  meist  mit  Zusatz  von 
^^2  Salzsäure,  bei  syphilitischen  Bubonen  täglich  2-3  Mal  eine  Bohne  gross  einzu- 
reiben, bis  die  Haut  erythematös  wird,  dann  einige  Tage  ausgesetzt;  auch  bei  chro- 
nischen Exanthemen,  Krätze]. 

Der  Liquor  antisepticus  s.  desinficiens  Burnetti,  zur  Des- 
infection  von  Krankenzimmern  u.  s.  w.  gebraucht,  besteht  aus  einer  sehr 
concentrirten  Auflösung  des  Zinc.  chlor.  [1  Th.]  und  Wasser  [2  Th.] 


2264.  Q 

Zinci  chlorat.  0,1 

solve  in 
Aq.  dest.  120,0 

adde 
Acidi  hydrochlor.  0,15. 
D.  S.   3stdl.  1  Esslöffel 


Hanoke. 


2265. 


^ 


Zinci  chlorat.  0,1 

solve  in 
^etheris  12,0. 
D.  S.  Täglich  3-4mal  6  Tropfen  mit  Zucker- 
wasser zu   nehmen.      [Gegen  veraltete 
Neurosen.]  Hufeland. 


2266.  B, 

Zinci  chlorat.  0,5 
Exir.  Alo6s  2,5 

solve  in 
Aq.  dest.  120,0. 

Zum  Verbände.     [Gegen  atonische 
Vogt. 


2267.  I^ 

Zinci  ohiorat.  0,3 
Aq.  dest  30,0 
D.  S.  Zum  Reinigen  des  Hundes  mittelst 
einer  weichen  Börste.     [Bei  Stomatitis 
mercurialis.]  Vunn. 


2268,  IV 

Zinci  chlorat.  2,0-4,0 

Morph,  muriat.  4,0 

Atrop.  sulf.  1,0 

Glycer.  60,0 

Aq.  dest.  480,0. 
D.  S.  Zur  2  maligen  Injection  am  Tage. 
[Bei  Gonorrhoe.]  I<ambert. 


2269. 


IV 


D.  S. 


scrophulösc  Gösch w&re.] 
m^  IV  2264-2269. 


Zinci  chlorat.  0,05 

Aq.  dest.  H>0,0 

Tinct.  Opii  croc.  1,2. 
D.  S.   Augenwasser. 

[Zur  Einspritzung  in  das  Auge  bei 
Conjunctivitis  gonorrhoica.] 

Digitized  by^OOQ  IC 


Zincum  jodatum.  695 


[Diese  Paste  soll  sich  vor  der   ein- 
fachen Canquoin 'sehen  Paste   dadurch 
auszeichnen,  dass  sie  leicht  knetbar,  nicht 
klebrig  ist  und  nicht  schnell  hart  wird] 
Meniöre. 


2270.  I^ 

Zinci  chlorat.  5,0 

Farin.  Trit.  10,0 

Glycerin.  2,0. 
M.  f.  pasta. 

Ziaewn  eyaiatan**^  Zincum  cyanatum  sine  Ferro.  Zincum  hydro- 
cyanicum.  Cyanuretum  zincicum.  Cyanzink.  Blausaures  Zinkoxyd. 
[Weisses,  schwach  nach  Blausäure  riechendes,  in  Wasser,  Weingeist  und  Aether  un- 
lösliches Pulver.  —  1,0  etwa  10  Pf]     Cave:  Säuren  und  saure  Salze. 

Innerlich:  zu  0.005-0,01-0,015  [vorsichtig  bis  zu  0,03  steigend]  2-4 
Mal  täglich  in  Pulver  oder  Pillen  [gegen  Epilepsie,  Keuchhasten,  Magen- 
krampf, als  Palliativmiitel  zur  Stillung  des  Erbrechens  bei  Carcinoma  ventriculi,  als 
schmerzstillendes  Mittel  bei  anderen  carcinomatösen  Leiden]. 

Aeusserlich:  zu  Augensalben  [0,1  auf  10,0],  Collyrien  [höchst 
unzweckmässig,  da  das  Mittel,  trotz  des  Zusatzes  von  Gummi  sich  präcipitirt]. 

2271.  Bf 

Zinci  cyan.  (!)  0,05 
Elaeosacch.  Chamom. 
Sacch.  Lactis  ana  2,5. 
M.  f.  pulv.    Div.  in  10  part.  aeq.    D.  in  Chart,  cerat.    S.  Stdl.  1  Pulver. 
[Bei  heftiger  Gastrodynie,  bei  Carcinoma  ventriculi.] 

Zmeom  femcyaiatiun*  Zinco- Ferrum  cyanatum.  Zincum  ferro- 
hydrocyanicum.  Cyanuretum  ferro-zincicum  Zincum  zooticum**).  Zink- 
eisencyanür.  Eisencyanür-Zinkoxyd.  Eisencyansaures  Zinkoxyd.  Ferro- 
cyanzink.    [Weiss,  geschmacklos,  in  Wasser  unlöslich.  —  10,0  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,03-0,1-0,15  mehrmals  täglich,  in  Pulver  oder 
Pillen  [als  Alterans,  Antispasmodicum,  gegen  Gastrodynie  u.  s.  w.  im  Gebrauch. 
Die  Blausäure-Wirkung  dieses  Präparates  ist  kaum  in  Anschlag  zu  bringen.] 

Aeusserlich:  zu  Augenwässern  [0,5  mit  25,0  Wasser  verrieben]. 

2272.  Itf 

Zinci  ferrocyanati  0,03 

Magnes.  ust.  0,25 

Cort.  Cinnam.  Cass.  0,2. 

M.  f.  pulv.    D.  tal.  dos.  No.  8.    S.  4  stdl.  1  Pulver. 

[Gegen  nervöses  Magenleiden.]  Hennig. 

ZiBCHin  jodatum.  Joduretum  Zinci.  J  o  d  z  i  nk.  [Weisse  krystallinische 
Salzroasse,  an  der  Luft  zerfliosslich,  von  stark  styptischem,  metallischem  Geschmack. 
—  1,0  etwa  15  Pf.]     Cave:  Säuren  und  saure  Salze. 

Aeusserlich:  als  Aetzmittel  in  concentrirter  Lösung  [1,0  auf 
2,0-5,0],  als  Zertheilungsmittel  für  scrophulöse  Geschwülste  in  Solu- 
tion [von  0,2-0,6  auf  10,0]  oder  in  Salbenform  [1,0  auf  8,0-10,0  Fett],  zu 
Injectionen  [0,2  auf  100,0],  zu  Augenwässern  [0.15  auf  1000:  PrtHtet 
bei  Ophthalmia  scrophulosa]. 

Die  von  Btuehtrilat  vorgeschlagene  Combination  des  Jodzink  mit  Mor- 
phin (Jodure  de  Zinc  et  de  Morphine)  oder  Strychnin  (Jodure  de 

•)  Laut  Ministerial -Verfügung  vom  10.  März  1844  ist  bei  jeder  innerlichen  oder 
äu.sserlichen  Verordnung  dieses  Präparates,  zum  Zeichen,  dass  man  dasselbe  und  nicht 
das  Zincum  ferrocyanatum  zu  geben  beabsichtige,  ein  (!)  hinzuzufügen. 

•*)  Die  Bezeichnung:  Zincum  zooticum  gilt  in  den  Preussischen  Officinen  laut 
Ministerial -Rescript  vom  10.  März  1844  nur  für  dieses  Präparat,  niemais  für  das 
Zincum  cyanatum. 

Di|5liz???9K2?0O^ 


696  Zincum  Incticum. 


Zinc  et  de  Strycbnine)  ist  eine  pharmaceutische  Spielerei,  welche  in 
Bezug  auf  ihren  therapeutischen  Werth  etwa  mit  den  Sublimat-Alkaloiden 
in  gleiche  Reihe  zu  stellen  ist. 

Zmcum  laetievn.  Zinklactat.  Milchsaures  Zink.  [Weisse  kiy- 
stallinisohe,  glänzende,  in  Wasser  ziemlich  leicht,  in  Alkohol  wenig  lösliche  Substanz. 
—  1,0  5  Pf.]    Cave:  wie  bei  Zincum  aceticum. 

Innerlich:  zu  0,03-0,06  mehrmals  täglich  [ad  0,06  pro  dosi,  ad  0,3 
pro  die!  —  viel  grössere  Dosen:  0,1-0,3,  selbst  bis  0,6  (!I)  waren  bisher  angewandt 
worden]  in  Pulvern,  Pillen  oder  schleimigen  Mixturen.  [Das  Mittel 
wurde  in  neuerer  Zeit  Ton  lliekaeUs^  RerpU  u.  a.  als  milde  wirkendes  und  am  leich- 
testen erträgliches  Zinkpraparat  in  Vorschlag  gebracht;  von  A.  f.  firtfe  gegen  heftige 
Hyperästhesien  des  Bulbus,  spastische  Affectionen  der  Augenmuskeln  angewendet.] 

^Zwcmil  nydatam*  Zincum  oxydatum  purum.  Oxydum  zincicum. 
Zinci  oxydum.  Zinkoxyd.  Zinkkalk.  [In  Wasser,  Alkohol  und  Aether  un- 
löslich. —  10,0  15  Pf.]    Cave:  Säuren. 

Innerlich:  zu  0,005-0,2-0,4  [nach  einzelnen  neueren  Autoren  in  viel 
grösseren  Gaben  zu  reichen,  s.  I^  2276.]  mehrmals  taglich  in  Pulvern,  Pillen, 
Trochisci  [zu 0,03],  Schüttelmixturen  [höchstunzweckmässig.-— Zinkoxyd, 
bisher  besonders  gegen  chronische  Neurosen,  namentlich  Epilepsie  und  Chorea  in  Ge- 
brauch, wurde  in  neuester  Zeit  von  Willians  auch  gegen  die  Nachtschweisse  der 
Phthisiker,  zu  0.12-0,18  Abends,  empfohlen,  ferner  von  Braklnrtdge,  finUer^  C^nsin 
gegen  Diarrhoe  und  Erbrechen  der  Kinder,  sowie  gegen  die  Reflexkrämpfe  während 
der  Dentition,  zu  0,06  3stdl.  gerühmt] 

Aeusserlich:  zu  Streupulvern  [bei  Intertrigo,  wunden  Brustwarzen, 
Afterfissuren  u.  s.  w.],  zu  Augenpulvern  [mit  1,0-5,0  Zucker  vermischt],  zum 
Einblasen  in  den  Kehlkopf  [pure  oder  mit  Alaun  oder  Tannin  ana:  lieber], 
zu  Salben  [1,0-3,0  auf  10,0],  zu  Augensalben  [0,5-2,0  auf  10,0],  zu  Li- 
nimenten, zu  Augenwässern  [0.2-1,0  auf  25,0  als  Augenbähung;  man  setzt 
"in  der  Regel  dieser  Schuttelmixtur  noch  etwas  Gummischleim  hinzu]. 

Für  die  äusserliche  Anwendung  war  früher  eine  Anzahl  von  Präpa- 
raten gebräuchlich,  die  sämmtlich  ei«  mehr  oder  weniger  unreines  Zink- 
oxyd enthielten,  und  welche  jetzt  durch  das  in  Rede  stehende  Präparat, 
welches  man  durchgängig  für  die  äussere  und  innere  Application  zu 
wählen  hat,  verdrängt  werden.  Hierher  gehören:  1)  das  officinelle 
Zincum  oxydatum  venale  [siehe  dieses];  2)  Nihilum  album  s.  Pom- 
pholyx,  enthält  neben  der  Verunreinigung  durch  metallisches  Zink  meist 
auch  noch  Kieselsäure;  3)  Tutia  praeparata  s.  Cadmium  fornacum 
[eine  vorzüglich  in  Aegypten  (darum  Tutia  Alexandria)  sich  vorfindende  Erde,  aus 
Zinkoxyd,  Thonerde  etc.  bestehend]. 


2273.  Bf 

Zinci  oxyd.  0,12 

Rad.  Rhei 

Magn.  carb.  ana  0,3 

Ol.  Cubeb.  aeth.  0,05. 
M.  f.  pulvis.     Disp.  tal.  dos.  No.  12.    S. 
3  mal  täglich  1  Pulver.       Freriohs. 


2274.  R' 

Zinci  oxyd.  0,1 
Pulv.  Fol.  Digit.  0,03 
Magncs.  carbon. 


Sacch.  alb.  ana  0,3. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  10.    D.  S. 
l-2stdl.  1  Pulver. 


2275.  I^ 

Zinci  oxyd.  2,0 
Fol.  Bellad.  pulv.  1,0 
Herb.  Artemis.  20,0 
Ol    Macidis.  0,5. 
M.  f.  pulvis.     Div.  in   part.  aeq.  No.  20. 
D.  S.  Morgens  und  Abends  I  Pulver  zu 
nehmen. 


^  2273-2275.  Digitized  by GoOgk 


Zilie  um  oxydatum. 


(^97 


2276.  I^ 

Zinci  oxyd.  3,5 
Natr.  bicarb.  0,5. 
M.  f.  pulv.    Div  in  part.  aeq.  No.  4.    S. 
Sstdl.  1  Polver.     [Bei  Diarrhoe.] 

Cousin. 


2277.  IV 

Zinci  oxyd.  0,12 
Opii  puri  0,03 
Acid.  tart.  0,3 
Natr.  bicarb.  0,5 
Elaeosacch.  Macidis  0,8. 
M.  f.  puiv.    Disp.  tal.  dos.  No.  8.    D.  ad 
Chart,  cer.    S.  Stdl.  1  Pulver. 
[Bei  Cholera.]  Bothamel 


2278.  IV 

Zinci  oxyd.  0,06 

(allmälig  auf  0,3  steigend) 
Extr.  Hyoscyami  0,06 
Rad.  Valer.  2,0 
Ol.  Valer.  0,05. 
M.  f.  pulv.    Disp.  tal.  dos.  No.  10.    D.  in 
Chart,  cer.    S.  3  mal  täglich  1  Pulver. 
Pulvis  antepilepticus. 


2279.  IV 

Zinci  oxyd.  5,0 
Extr.  Bellad.  2,0 
Extr.  Valer.  5,0 
Pulv.  Rad.  Valer.  q.  s. 
ut  f.  pil.  No.  100.     Consp.  Pulv.  Rhiz. 
Iridis.     D.  S.  3  mal  taglich  2  Pillen. 
[Bei  Epilepsie,  Chorea.] 


2280.  IV 

Zinci  oxyd.  1,2 
Pulv.  Rad.  Valer.  2,0 
Castor.  Sibir.  0,25 
Extr.  Valerian.  q.  s. 
nt  f.  pil.  20.     Consp.  Lycopod.     D.  S.  In 
einem  Tage  zu  verbrauchen. 
[Gegen  Epilepsie  längere  Zeit  fortge- 
braucht; nebenbei  aromatische  Bäder  und 
eine  Fontanelle  am  Arm.] 

Dupuytren. 


2281.  IV 

Zinci  oxyd. 
Extr.  Valerian. 
Asae  foet.  ana  6,0. 
M.  f.  pil.    100.    Consp.  Lycopod.     D.  S. 
2  mal  täglich  2-6  Pillen.    [Bei  Chorea.] 
Lebert. 


2282. 


Zinci  oxyd. 
Extr.  Stramohii 
Extr.  Opii  ana  1,0. 


M.  f.  pilul.  60.     Consp.  Lycopod.    D.  S. 
Täglich  1-8  Pillen  zu  verbrauchen. 
[Gegen  Neuralgia  facialis.] 

Trousseau. 

2283.  IV 

Zinci  oxyd.  5,0 
Camphorae 

Extr.  Bellad.  ana  3,0. 
M.  f.  1.  a.  pil.  100.    Consp.  Lycop.    D.  S. 
Morgens  und  Abends  l  Pille  zu  nehmen. 
[Gegen  Epilepsie.]  B6oamler. 

2284.  IV 
Zinci  oxyd. 
Magnes.  carb.  ana  5,0 
Amyli  20,<», 

M.  f.  pulvis.     D.  S.   Streupulver.     [Bei 
nässenden  Exanthemen,  Intertrigo  u.  s.  w.] 

2285.  IV 

Zinci  oxyd.  2,0 
Camphorae  0,5 
Amyli  30,0. 
M.  f.  pulvis.     D.  S.  Zum  Aufstreuen. 
[Bei  Pruritus  pudendorum] 

Caaenave. 

2286.  IV 

Zinci  oxyd.  1,0 
Sulfur.  Sublimat. 
Tinct.  Opii  croc.  ana  0,5 
Ol.  Amygal.  8,0 
Adipis  suill.  25,0. 
M.  f.  unguentum. 

Unguentum  contra  pruriginem, 
Allbert. 

2287.  IV 
Zinci  oxydat. 
Tinct.  Benzoes 
Glycerini 
Cetacei 

Ol.  Amygdal.  ana  10,0. 
M.  f.  unguentum. 

[Bei  verschiedenen  Hautkrankheiten.] 
Wilson. 

2288.  IV 
Zinci  oxyd. 
Lycopod.  ana  1,0 
Ungt.  rosati  15,0. 

M.  f.  unguentum.    D.  S.  Zur  Einreibung. 
[Bei  wunden  Brustwarzen,  Excoriationen, 
herpetischen  Ausschlägen  u.  s.  w.] 

Hufeland. 

2-289.  IV 

Acid.  salicyl.  2,0 
Zinci  oxydat. 
Amyl.  ana  25,0 
Vaselin.  50,0. 
M.  f.  pasta.     [Bei  chronischem  Eczem,  wo 
Salben  schwer  applicirbar  sind.] 

Henoch.    j 


69S 


Zincum  oxydatom  crodam. 


2290.  ^ 

Zinci  oxyd.  1,0 
Opii  puri  0,2 
Ungt.  rosati  15,0. 
MDS.  Oefters  täglich  eine  Linse  gross  auf 
den  Rand  der  Augenlider  za  streichen. 
Oonradi. 


2291. 


Zinci  oxyd.  2,0 
AloSs  subt.  pulv. 
Hydrarg.  chlor,  ana  0,1 


Butyri  recent.  insalsi  12,0. 
M.  exactissime.      D.  S.   3-4  mal   taglich 
eine  Erbse  gross  in^s  Auge  za  bringen. 
[Gegen  Ophthalmia  scropholosa.] 
Boarpa. 


2292. 


M.  D. 


Zinci  oxyd.  1,0 

Aq.  Foenienl. 

Aq.  Rosae  ana  100,0. 

Aqua  ophthalmica  Garitatis. 


*liMtum  •lydatam  enid«iii.  Zincum  oxydatam  venale.  Flores 
Zinci.  Lana  philosophica.  Zincum  oxydatum  sicco  modo  paratum.  Rohes 
Zinkoxyd.  Zinkblumen.  Zinkweiss.  Käufliches  Zinkoxyd.  [10,0  5  Pf.] 
Nur  zu  Salben  und  ähnlichen  Präparaten  für  den  äusseren  Gebrauch 
zu  verordnen. 

Zwenm  permaM^iieviii.    Zinkpermanganat.    [1,0  20  Pf.] 

Ziicni  pllMpll^ratalll«  Phosphorzink  [nicht  abgekärzi  Zinc.  phosph. 
zu  schreiben,  da  sonst  mit  dem  folgenden  verwechselt].  In  neuester  Zeit  von 
Vtgier  und  Cviier  empfohlen.  Soll  hauptsächlich  Phosphorwirkung  äussern, 
indem  im  Magen  durch  die  Säure  Phosphorwasserstoff  [durch  das  knoblanoh- 
artige  Aufstossen  zu  erkennen]  gebildet  wird,  und  soll  deshalb  überall  dort 
indicirt  sein,  wo  man  sonst  Phosphor  reicht.  Die  Zinkwirkung  soll  we- 
niger in  Betracht  kommen.     [1,0  etwa  50  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,005-0,008  in  Pulvern  oder  Pillen  [TktmpMH 
rühmt  das  Mittel  gegen  Neuralgien,  fiaenan  ile  Hissy  gegen  Tremor  mercnrialis  und 
chronische  Arsenik  Vergiftung;  letzterer  giebt  es  in  Pillen  zu  je  0,004,  mit  2  Pillen 
pro  die  beginnend,  auf  6  steigend  ] 

2293.  Bf 

Zinci  phosphorati  pulv.  0,8 
Pulv.  Rad.  Liquir.  1,3 
Syr.  gummosi  0,9. 
M.  f.  pil.  No.  100.    Obduc.  Argento.    D. 
S.  Mehrere  Male  täglich  I  Pille  zu  neh- 
men.    [Jede   dieser  Pillen   soll  0,001 
Phosphor  an  Wirkung  gleichkommen.] 
Vigier  und  Ounier. 

ZilcOHl  pllMpllwieKlll.  Zinkphosphat.  Phosphorsaures  Zink- 
oxyd. [Weisses,  in  Wassser  unlösliches,  in  Phosphorsäure  lösliches  Pulver.  —  1,0 
etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,1-0,25  3-4  Mal  taglich  in  Phosphorsäure  gelöst 
[von  Barnei  in  neuerer  Zeit  als  ausserordentlich  wirksam  gegen  £pilepsie  und  alle 
anderen  Nervenkrankheiten  empfohlen,  bei  denen  „durch  ihre  erschöpfende  Wirkung* 
ein  grosser  Verlust  an  Phosphor  in  der  Gehirn masse  stattfindet]. 

limemm  salicylieKlii*    Zinks alicylat.    Salicylsaures  Zinkoxyd. 
Aeusserlich:  ähnlich  dem  folgenden  Präparat  zu  versuchen.    [1,0 
10  Pf.] 

i'ZiBraiii  ralfoearb^licim.  Zinc.  sulphophenylicum.  Zinksulfo- 
phenolat.     Carbolschwefelsaures  Zinkoxyd.    Phenylschwefelsaures  Zink- 

flW"  Bf  2290-2294.  Digitizedby^OOgie 


2294.  Bf 

Zinci  phosphorati  pulv.  0,4 
Amyli  5,0. 
M.  f.  pulvis.     Div.  in  dos.  aeq.  No.  50. 
D.  S.  Mehrmals  taglich  1  Pulver. 

Viffier  und  Ounier. 


Zincam  sulfuricum.  699 


Oxyd.     [Ein  Doppelsnlz  aus  carbolsaurem  und  schwefelsaurem  Zinkoxyd.    Farblose, 
durchsichtige,  an  der  Luft  leicht  verwitternde  Säulen  oder  Tafeln.  —  1,0  5  Pf.] 

Aeusserlich:  zu  Verbänden  und  Umschlägen  [1 :  100-200  Aq. 
dest.  gelöst.  —  in  neuester  Zeit  Ton  Wm4  statt  der  Carbolsäure  empfohlen,  auch 
von  Barilelcliei  geprüft,  soll  weniger  auf  das  Allgemeinbefinden  toxisch  einwirken, 
als  dies  zuweilen  beim  einfachen  List  er  ^  sehen  Verbände  (vergl.  Acid.  carbolic.)  ge- 
schieht]. Zu  Injectionen  in  die  Urethra  [etwa  0.05-0,5-1,0  auf  100,0]  und 
Vagina  [etwa  0,1-1,0  auf  100,0]  bei  Gonorrhoe  und  Blennorrhagie  empfohlen. 
[Vergl.  noch  I(r  484:  Collodium  antephelidicum]. 

'*'ZiB€ilHi  sulfiiricun.  Vitriolum  Zinci  s.  album  purum.  Sulfas 
zincicus  cum  Aqua.  Zinksulfat.  Schwefelsaures  Zinkoxyd.  Zinkvitriol. 
Weisser  oder  Brechvitriol  Weisser  Augenstein.  Gallitzenstein.  [In  Wasser 
leicht,  in  Alkohol  nicht  löslich.  —  10,0  5  Pf]  Cave:  Alkalien  und  deren  Ver- 
bindungen mit  Schwefel,  Phosphorsäure  und  Fetten,  Bleioxyd-  und  Erd- 
salzen [mit  sanctionirten  Ausnahmen,  namentlich  Plumbum  aceticum],  Gerbsäure. 

Innerlich:  als  Nauseosum  und  Alterans  zu  0,006-0,01-0,03-0,06 
[ad  0,1  pro  dosil]  mehrmals  täglich,  als  Brechmittel  zu  0,3-0,5-1,0-1,2 
[ad  1,2  pro  emetico  in  refracta  dosü]  mehrmals  in  getheilter  Dosis  nach  je  fünf 
Minuten  [namentlich  bei  narkotischen  Vergiftungen],  in  Pulver,  Pillen, 
Lösung. 

Aeusserlich:  zu  Mund-  und  Gurgelwässern  [0,1-0,5  auf  100.0], 
zu  Inhalationen  in  zerstäubter  Lösung  [Weber:  vergl.  p.  100],  zu  Pinsel- 
säften [0,1-0,2  auf  10,0],  Schnupfpulvern  [rein  oder  vermischt  gegen  über- 
mfissiges  Nasenbluten,  bei  Schleimhautpolypen],  Kehlkopfspulvern  [1,0  auf 
5,0-30,0  Zucker],  Augenpulvern  [1,0  auf  5,0  Zucker],  Injectionen  [in  die 
Urethra:  0,2-1,5  auf  100,0;  in  die  Vagina:  0,5-2,5  auf  100,0],  Tropfwässern 
[0.1-0,5  auf  25,0],  Pinselwässern  [0,3-1,0  auf  25,0],  Yerbandwässern 
[1,0-2,5  auf  100,0],  styptischen  Fomentationen  [3,0  10,0  auf  100,0] ,  Wa- 
schungen [2,0-2,5  auf  100,0.  —  Zincum  sulfuricum  und  Alaun  ana  in  einem 
Tiegel  roth  geglüht,  dann  pnlverisirt  und  davon  1,0-4^0  in  500,0  Wasser  gelöst  und 
filtrirt,  soll  nach  den  Empfehlungen  französischer  Autoren  specifisch  gegen  Pruritus 
ani  und  vulvae  wirken],  Bädern  [\\'2  Pfund  rohen  Zinkvitriols  zu  einem  Bade, 
als  Abhärtungsmittel  der  Haut;  auch  zu  Fussbädern  gegen  schwitzende  und  zum 
Wundwerden  disponirte  Füsse  von  Wlikler  empfohlen],  Salben  [0,5-1,0  auf  10,0 
Fett],  Augensalben  [0,1-1,0  auf  10,0]. 


2295.  H 

Zinci  sulfuric.  0,1 
Elaeosacch.  Chamom.  5,0. 
M.  f.  pulvis.     Div.  in  10  part.  aequales. 
D.  in  Chart,  cer.  S.  Morgens  und  Abends 
1  Pulver. 


2296.  IV 

Zinci  sulfuric.  1,2 
Terebinth.  laric. 
Extr.  Calami  ana  6,0 
l^lv.  Rhiz.  Calami  q.  s. 
ut  f.  pilul.  No.  100.    Consp.  Rhiz.  Iridis. 
D.  S.  Täglich  3-4  mal  8  (!)  Stück. 
[Gegen  Nachtripper.] 

Hacker. 


2297.  IV 

Zinci  sulfuric.  0,05-0,1-0,15 

Aq.  dest.  100,0 

Syr.  Althaeae  20,0. 
MDS.  2stdl.  1  Theelöffel. 
[Bei  Keuchhusten.] 


2298.  IV 

Zinci  sulfuric.  0,2-0,25 
Aq.  dest.  180,0. 
MDS.   4  mal  taglich  */,  Esslöffel. 
[Bei  Gastralgie.] 


^  2295-2298. 


700 


Zineum  tannicum. 


2299.  Bf 

Zinei  sulfuric.  0,15 

solve  in 
Aq.  dest.  100,0 

adde 
Macil.  Gummi  Arab.  12,0 
Tinct.  Opii  simpl.  0,5 
SjT.  simpl.  15,0. 
MDS.   Den  Tag  über  in  3  Portionen  zn 
verbrauchen.    [Gegen  Enteritis.] 

Baumg&rtner. 


2300.  Bf 

Zinci  sulfuric.  0,3-0,6 
Extr.  Opii  aquos   0,4 
Pulv.  Gummi  Arab.  10,0 
Aq.  dest.  150,0. 
MDS.  Zum  Einspritzen.  [Bei  Nacbtripper.] 

Vogt. 

2301.  B, 

Zinci  sulfuric.  1,0 

solve  in 
Aq.  dest.  200,0 

adde 
Tinct.  Opii  simpl.  2,5. 
D.  S.  Zur  Injection.    [Bei  Nachtripper.] 


2302. 


IV 


Zinci  sulfuric. 

Plumbi  acet.  ana  2,0 

Ammon.  chlor. 

Alum.  crudi  ana  1,0 

Aq.  Rosae  10(),0. 
MDS.  Umgeschüttelt,  3  mal  täglich  einzu- 
spritzen. [Bei  Nachtripper.  —  Diese 
Formel,  so  unchemisch  sie  ist,  wird  doch 
sehr  häufig,  und  zwar  mit  Nutzen,  ge- 
braucht.] 


2303.  Bf 

Zinci  sulfuric.  0,3 
solve  in 

Aq.  Opii  8,0. 
D.  S.    1-2  mal   täglich    mehrere  Tropfen 


in's  Auge  zu  spritzen. 


Jüngken. 


23)4.  Bf 

Zinci  sulfuric.  0,5 
Aq.  dest.  150,0. 
D.  S.    Augenwasser,   mittelst  Compressen 
auf  das  Auge  zu  bringen. 


2305. 


^ 


Zinci  sulfuric.  0,2 
Aq.  dest.  12,0 
Mucil.  Gummi  4,0 
Tinct.  Opii  croo.  2,0. 
MDS.    1-2 mal   täglich    mehrere   Tropfen 
einzutröpfeln.    [Gegen  torpide  Ophthal- 
mie und  Ophthalmo-Blennorrhoej 

.     T.  Gr&f*. 


2306. 


^ 


Zinci  sulfuric.  0,06-0,12 
Aq.  dest.  15,0 
Liq.  Myrrhae  4,0. 
D.  S.   Umgeschüttelt,   einige  Tropfen   in 
den   vorher  gereinigten  Gehörgang   zu 
bringen  und  diesen  dann  durch  Watte 
zu  verstopfen.  [Bei  atonischer  Otorrhoe.] 

Vogk 


2307. 


Zinci  sulfuric   0,25 

solve  in 
Glycerini  50,0. 
S.  Charpie  damit  getränkt  aufzulegen. 
[Bei  Eczema  auriculae.] 

Jos.  Gruber. 


2308.  Bf 

Zinci  sulfuric.  3,0 

Cupr.  sulfuric.  1,0 

Camphor.  in 

Spir.  s.  q.  solut  0,5 

Croci  0,25 

Aq.  dest.  700,0. 
Macera  per  48  horas,  filtra,  serva  in  vase 
bene  clause. 
[Ein  in  Frankreich  bei  Verstauchungen, 
fötider  Eiterung  u.  s.  w.  unter  den  Namen 
Aq.  Sancti  Johannis,  Eau  de  Saint- 
Jean  vielgebrauchtes  Verbandwasser.] 


2309. 


D. 


Zinci  sulfuric. 
Aluminis  crudi  ana  1,5 

solve  in 
Aq.  dest.  100,0. 


!         [Zu  Einspritzungen  bei  Uterinblutun- 
I   gen,  zum  Verbände  blutender  Flächen.] 
Aqua  Batanea. 


Zmeum  tainif um.  Gerbsaures  Zinkoxyd.  [Gelblich-grünes  Pulver, 
von  slyptischem  Geschmack,  unlöslich  in  Wasser  und  Alkohol.  —  1,0  etwa  10  Pf.] 

Innerlich:  zu  0,05-0,1-0,2,  in  Pulver  oder  Pillen  [als  Stypticum 
und  Adstringens  empfohlen.  —  Unter  dem  Kamen  ßarnit-Salt  als  untrügliches 
Mittel  gegen  Gonorrhoe  angepriesen]. 

Aeusserlich:   als  Augenwasser. 

S0^   Bf  2299-2309.  DigitizedbyVjOOgIC 


Zincum  valerianicaro. 


701 


2310.  Bf 

Ziaci  tannici  0,1 
•     Aq.  dest.  150,0 

Mucil.  Gummi  Arab.  12,0. 

D.  S.  Augenwasser.     fBei  chronischem  Conjunctival-Katarrh  mit 

eitrigem  Secret.]  Bonnewyn. 

Ziieam  Taleriaiieam.  Valerianas  zincicus  s.  Zinci.  Valerianate 
de  Zinc.  Zinkvalerianat.  Baldriansaures  Zinkoxyd.  [Weisse,  perlmutter- 
glänzende Schuppen,  schwer  in  kaltem,  leichter  in  warmem  Wasser,  leicht  in  Alkohol 
und  ätherischen  Oelen  löslich;  stark  nach  Baldrian  riechend;  von  unangenehmem  Ge- 
schmack. —  10,0  55  Pf.]     Cave:  stärkere  Säuren,  Alkalien. 

Innerlich:  zu  0,03-0,06  mehrmals  täglich  [ad  0,06  pro  dosi,  ad  0,3 
pro  die!  —  Viel  grössere  Dosen,  bis  zu  0,2,  waren  bisher  gebräuchlich],  in  Pul- 
vern, Pillen,  selten  in  Lösung  [gegen  Neuralgien  und  Krämpfe,  namentlich 
gegen  Neiiralgia  facialis,  Hemicranio  und  Gastralgie,  auch  gegen  Epilepsie  vielfach 
empfohlen]. 

Aeusserlich:  als  Augenwasser  [0,05-0,1  auf  25,0]. 


2311.  IV 

Zinci  valerian.  0,05 
Rhiz.  Calami  0,3 
Sacch.  alb.  0,5 
M.  f.  pulvis.     Disp.  tal.  dos.  No.  12. 
S.  Morgens  und  Abends  1  Pulver. 


I   2314.  IV 

I  Zinci  valer.  6,0  (!) 

Extr.  Aloes  2,5 
Eitr.  Liquir.  q.  s. 
ut  f.  pil.  90.    Consp.  Lycop.    D.  S.  3  mal 
täglich  1-3  Pillen. 


2312. 


IV 

Zinci  valerian.  3,0 
Rad.  Valerian.  pulv.  6,0 
Tragacanth.  q.  s. 
ut  f.  pilul.   No.   100.     Consp.  Lycopod. 
D.  S.  3 mal  täglich  1-2  Pillen. 


FreriohB. 


1815. 


2313. 


IV 

Zinci  valer.  1,5  (!) 
Extr.  Hyosc. 
Extr.  Opii  ana  0,25 
Extr.  Althaeae  q.  s. 
ut  f.  pilul.  25.     Consp.  Pulv.  Rhiz.  Irid. 
D.  S.    Am   1.  Tage  3stdl.   2-3  Stück; 
an  den  4  folgenden  Tagen  je  1  Pille. 
[Bei  Gesichts-Neuralgien. J 

Toumi6. 


Zinci  valer.  1,0 
Extr.  Belladonn.  0,1 
Extr.  Chinae 
Extr.  Gentian.  ana  1,0. 
M.  f.  pil.   20.     Obduc.  Argento. 
Morgens  und  Abends  2  Pillen. 
[Bei  Neuralgien.] 


D.  S. 


Devay. 


2316.  IV 

Zinci  valerian.  0,1 
Aq.  dest.  120,0 
Syr.  simpl.  30,0. 

MDS.    Vtstdl.  1  Esslöffcl. 


Devay. 


IV  2310-2316. 


^e 


I. 

Register  der  Mittel  und  Präparate. 


[Die  mit  einem  x  bezeichneten  Zahlen  beziehen  sich  auf  die  Nummern  der  Recepte; 
die  Abkürzung  Ext.  deutet  auf  den  äusserlichen  Gebrauch  des  Mittels.] 


A. 

Aachener  Bader,  kunstliche 

578. 
Abfuhr-Utwerge  266. 

—  Mittel,  Kreissig's  392. 

—  Mus  266. 

—  Pillen,    Anders on's 
X  877. 

Cauvin's  x  876. 

Stahl's  X  573. 

Abkochung  48. 
Abkürzungen  4. 
Abreibung  68. 
Abrotani  flerba  358. 
Absinthii  Extractum  277. 

—  Herba  358. 

—  Oleum  aethereum  483. 

—  —  coctum  483. 

—  —  infusum  483. 

—  —  terebinthinatum  483. 

—  Tinctura  634. 
Aeacia  Catcchu  217. 

—  Senegal  356. 
Aeaciae  Fiores  321. 

—  Gummi  356. 

—  Mucilago  464. 
Acstal  119,  264. 
Acetas  aethylicus  153. 

—  Ammonii  liq.  430. 

—  Argillae  157. 

—  Baryi  191. 

—  cupric.  c.  Aqua  257. 

—  Ferri  liq.  436. 

—  Hydrargyri  372 

—  hydrargyrosus  372. 

—  kalicus  399. 

—  Lixiviae  399. 

—  morphicus  459. 

—  natricus  468. 


Acetas  natricus  c.  Aqua  468. 

—  Plumbi  529. 
basicus  liq.  443. 

—  Potassae  399. 

—  Sodae  468. 

—  Strychnü  609. 

—  Zinci  692. 
Acetate  d*Alumine  157. 

—  of  Aluminium  157. 

—  of  Copper  257. 

—  de  Cuivre  257. 

—  de  fer  310. 

—  de  Plomb  530. 

—  de  Potasse  399. 

—  of  Lead  530. 
Potash  399. 

—  de  Soude  468. 

—  of  Soda  468. 
Acetic.  Acid.  124. 
Acetine  125. 
Aceton  119. 

—  englisches  119. 
Acetonum  119. 
Acetonyl-Oxyd  119. 
Acetosellae  Sal  401. 
Acetositatis    Citri    Syrupus 

625. 
Acetum  120. 

—  antisepticum  120. 

—  aromatieum  120. 

—  Berolinense  120 

—  bezoardicum  120 

—  camphoratum  120. 

—  Cantharidum  120 

—  Capsici  annui  120. 

—  carbolicum  59. 

—  cardiacum  120. 

—  Coleb  ici  120. 

—  conoentratum  121,  125. 

—  concentratissimum  124. 

—  destillatum  121. 


Acetum  Digitalis  121. 
-^  glaciale  124 

—  Ligni  crudum  121. 

—  Lignorum  cmpyreumati- 
cum  crudum  121. 

rectificatum  122. 

—  Opii  121. 

—  pestilentiale   120. 

—  phenylicum  x  .'>9. 

—  plumbicum  121. 

—  Plumbi  dilut.  177. 

—  prophylacticum  120. 

—  purum  120,  121. 

—  pyro  -  lignosura    crudum 
121. 

rectificatum  122. 

—  quatuor  latronum  120. 

—  radicale  124. 

—  Rosae  12'?. 

—  Rubi  Idaei  122. 

—  Rutae  122. 

—  Sabadillae  123. 

—  Saturni  443. 

—  seilt  iticum  123. 

—  Scillae  123. 

—  Vini  120 
Acetylsäure  124. 
Achillea  millef.   226  »"t  366, 

499. 
Acida  123. 
Acide  ac6tique  124. 

—  ars6nieux  125. 

—  benzoique  127. 

—  chlorhydrique  135. 

—  chromique  133, 

—  citrique  134. 

—  formique  134. 

—  hydrocyanique  136. 

—  lactique  137. 

—  nitrique  137. 

—  phenique  129.       ^ 
Digitized  by  ^OOQIC 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


703 


Acide  phosphorique  140. 

—  pyroligneux  121. 

—  salicylique  142. 

—  suifhydrique  174. 

—  sulfareux  147. 

—  salfarique  146. 
alcoolis6  458. 

—  tannique  148. 

—  tartrique  150. 

—  Tal6riaDiqu6  150. 
Acidom  acelicum  124. 

aromaticum  124. 

aromatico-campbora- 

tarn  124. 

bicbloratam  125. 

cbloratum  125. 

—  —  concentratum  seu  pu- 
rum 124. 

—  —  crystallisatum  124. 

dilutum  121,  125. 

purum  121. 

tricbloratum  125. 

—  arsenicicum  125. 

—  arsenicosum  125. 

—  benzoicinn  127. 

—  boracicum  128. 

—  boricum  128. 

—  borussicum  136. 

—  carbazoticum  141. 

—  carbolicum  129. 

—  copamcum  565. 

—  crudum  liquefactura  cry- 
stallisatum  129. 

Acidi   carbolici    Gargarisma 

X  70. 

Sapo  576. 

Acidum    carbon.    gasiforme 

849. 

—  cbloro-nitrosum  133. 

—  ebromicum  133. 

—  chrysopbauicum  134. 

—  Citri  134. 

—  citricum  crystall.  134. 

—  compositum    Reitzii 
139. 

—  copaivicum  565. 

—  oressotinicum  134. 

—  formicicum  134. 

—  formylicum  134. 

—  gallioum  135. 

—  gallo-tanDicum  148. 

—  bydrobromicum  dilutum 
135. 

—  hydrocbloratum  135. 

crudum  136. 

dilutum  136. 

—  bydrocbloricum   135. 

dilutum  purum   136. 

Acidi  hydrocblorici  Mixtura 

457. 
Acidum  hydrocyanatum  136. 

—  bydrocyaiiicum  136. 


Acidum  bydrothionicum  ga- 
siforme 350. 

—  bydrotbionicum  liquidum 
174. 

—  lacticuro  137. 

—  Lactis  137. 

—  muriaticum  135. 

crudum  136. 

oxygeoatum  171. 

gasiforme  350. 

—  nitricum  137. 

crudum  140. 

dilutum  140. 

fumans  140. 

—  nitrico-bydrochloratum 
133. 

muriaticum  133. 

—  —  uitricum  140. 

—  oleinicum  140. 

—  oxalicum  140. 

—  phenylicum  129. 

—  phosphoricum  140. 
glaciale  141. 

—  —  siccum  141. 

—  picricum   141. 

—  picrinicum  141. 

—  picronitricum  141. 

—  pyrogallicum  142. 

—  pyrolignosum    crudum 
121. 

rectificatura  121, 142. 

—  pyroxylioum  crud.  121. 
rectificatura  122. 

—  salicylicum  142. 

—  Salis  communis  135. 

culinaris  135. 

mariui  135. 

—  sclerotioicum  145. 

—  scytodephicum  148. 

—  silicicum  145. 

—  subcarbonicum  140. 

—  succinicum  146. 

—  sulfocarbonicum  146. 

—  sulfuricum  146, 

concentratum  purum 

146. 

crudum  146. 

Anglicanum  146. 

dilutum  147. 

fumans  147. 

Nordhusiense  147. 

purum  146. 

rectificatura  146. 

spirituosum  147. 

—  sulfurosum  147. 

—  sulphuricums.  sulfuricum 

—  tannicum  148. 

—  Tartari  150. 

—  tartaricum  150. 

—  thymicum  633. 

— •  valerianicum  150. 

—  vanillicum  686. 


Acidum  zooticum  136. 
Acipenser  Huso  240. 

—  Sturio  240 

—  stel  latus  240. 
Ackermennige  359. 
Aconiti  Extractum  277. 

—  Essentia  275. 

—  Herba  3.58. 

—  Linimentum  Ph.  irlt.  673. 

—  Radix  672. 

—  Tinctura  635. 

—  Tubera  672. 
Aconitin,  Aconitina,  Aconi- 

tinum  150. 

Acore  vrai  669. 

Acori  Extractum  281. 

Acorns  588. 

Acorus  Calamus  488,  569. 

Actea  raceraosa  545. 

Adaiisonia-Blätter  328. 

Adelheidsbrunnen ,  künstli- 
cher X  1441. 

Adeps  suillus  151. 

Adianthi  aurei  Herba  359. 

Adianthum  Capillus  Veneria 
360. 

Adipocera  cetosa  220. 

Adjuvans  4. 

Adraganth  669. 

Aepfel,  unreife,  saure  534. 

Aeris  viridis  Plores  257. 

Aeruginis  Ceratum  219. 

—  Flores  257. 

—  Linimentum  429. 

—  Oxyrael  429. 
Aerugo  151. 

—  crystallisata  257. 
Aesculin  253. 

Aesculus  Uippocastan.  253, 

344. 
Aether  151. 
Aether  aceticus  153. 

—  amylicus  nitrosus  153. 

—  anaestheticus  153. 

—  Butyli  153. 

—  butyricus  153. 

—  cantharidatus  153. 

—  chinicus  153. 

—  Cupri  258. 

—  depuratus  151. 

—  jodatus  153. 

—  Jodi  654. 

—  lignosus  119. 

—  Methyleni  154. 

—  methylicus  154. 

—  Petrolei  154. 

—  phosphoratus  154. 

—  piceo-carophoratus  xl648 

—  sulfuricus  151. 

—  Vitrioli  151. 
Aether- Gallerte  152. 

—  Pericn  152.  j 

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704 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Aether-Weingeist  598. 
Aetherinum  chloratum  154. 
Aetberis  Spiritus  598. 
Aethiops  antiroonialis  383. 

—  martialis  316. 

—  mineralis  388. 

—  vegetabilis  347. 
Aetbusa  Meum  553. 
Aetbyl-Aetber  151. 

—  AceUt  153. 

—  Bromür  154. 

—  Cblorür  154. 

—  Natron  468. 
Aethylendiäthyläther  264. 
Aetbylenum  bromatum  154. 

—  chloratum  154. 
Aethyliden-Chlorid  154. 

—  Milchsäure  137. 
Aethylidenum    bichloraium 

154. 
Aetz  •  Ammoniakflüssigkeit 

432. 
spirituöse  434. 

—  —  weingeistige  435. 
Aetz  -  Kali,     geschmolzenes 

398. 

trockenes  399. 

Flüssigkeit  439. 

Lauge  439. 

Tinctur  655. 

Aetz-Kalk  204. 
Aetz -Mittel  87. 

—  Filbos'scbes  204. 

Klage'sches  204. 

Londoner  x  1264. 

Wiener  204. 

Aetz-Natron,  trocknes  473. 

Flüssigkeit  442. 

Lauge  442. 

Aetz-Pasten  66. 

Canquoin's    693. 

X  2270. 
Landolfi's  202. 

—  —  Londoner  x  1264. 
Wiener  204. 

—  Saiten  236. 

—  Sonden  236. 

—  Stein  398. 

—  Stifte  54,  693. 
Affium  282. 
Agarici  Resina  565. 
Agaricum  348. 
Agaricus  albus  348. 

—  Chirurgorum  348. 

—  quercinus  348. 
Agathis  alba  565. 
Agrimonia  Eupatorium  359 
Agrimoniae  Herba  359. 
Agrimony  359. 
Ahlbeeren  346. 
Ahlkermesbeercn  346. 


Ablkirscben-Rinde  253. 
Aigrerooine  359. 
Ail  199. 
Alant-Extraet  292. 

—  Wurzel  547. 
Alaun  156. 

~  gebrannter  157. 

—  gemeiner  156. 

—  reiner  158. 

—  roher  156. 

—  Erde  157. 

essigsaure  157. 

—  Molken  52.  592. 

—  Zucker  573. 
Aibumen  Ovi  515. 
Aleali  volatile  159,  432. 
Alcan na- Wurzel  539. 
Alceae  Flores  325. 

A  Ichemi  llae  Herba  359. 
Alcobol  596. 

—  Aceti  124. 

—  absolutus  597. 

—  Martis  317. 

—  Sulfuris  215. 

—  sulfuricus  458. 

—  Vini  596.  597. 
Alcool  campbr6  599. 

—  sulfurique  458. 
Alcoolat  de  Cochl6aria  600. 

—  vulneraire  178. 
Alcornocco-Rinde  245. 
Alder  bucktboru-bark  250. 
AlcmbrothSalz  438. 

—  unlösliches  410. 
Algarotbpuiver  445. 
Albandal  342. 
Alkali  causticum  399. 

—  minerale  471. 

—  minerale  causticum  473. 

—  vegetabile  aeratum  404. 

—  volatile  159.  432. 

—  siccum  159. 
Alkanna- Wurzel  539. 
Alkekengi  Baccae  340. 
Alkermesbeeren  346. 
Alkolen  240. 

Allermanns- Harnisch  564. 
Allii  Cepae  Bulbi  199. 

—  sativi  Bulbi  199. 

Radix  199. 

AI  Ispice  340. 

Allium  victoriale  564. 

Almonds  164. 

—  Husks  of  348. 

—  milk  164. 

—  oil  483. 

Alni  nigrae  Cortex  250. 
Aloe  156. 

—  Barbadensis  156. 

—  capensis  155. 

—  ferox  155. 


Aloe  lingua  155. 
-—  lucida  155. 

—  socotorina  155. 

—  Elixir,  saures  267. 

—  Extract  277. 

—  Pillen  525. 

eisenhaltige  525. 

—  spicata  155.  ^ 

—  Tinctur  635. 

-—  —  zusammengesetzte 
635. 

—  vulgaris  155. 

Alogs  Decoctum  corop.x  167. 

—  Extractum  277. 

—  Acido  sulf.  correct  278. 

—  Vinum  comp,  x  168. 
Aloin  156. 

Alpenrosenblätter  336. 
Alpina  officinarum  570 
Althacaofficinalis321.  328. 

—  rosea  325. 
Althaeae  Flores  321. 

—  Folia  328. 

—  Pasta  518. 

—  Radix  539. 

—  Species  594. 

—  Syrupus  618. 

—  Unguentura  676. 
AI thee- Kraut  328. 

—  Paste  518. 

—  Saft  618. 

—  Salbe  676. 

—  Wurzel  539. 

—  AI  um  crude  156. 

—  burnt  s.  dried  157. 
Altschaden  Wasser  17^. 
Alumen  156. 

—  calcinatum  157. 

—  crudum  156. 

—  draconisatum  157. 

—  kinosatum  157. 

—  saccharatum  156. 

—  spongiosum  157. 

—  ustum  157. 
Aluminae    aceticae    Liquor 

430. 
Aluminium  aceticum  157. 

—  chloratum  158. 

—  hydratum  158. 

—  oxydatum  158. 

—  purum  158. 

—  solutum  430. 

—  sulfuricum  158. 
Aluminiumac6tatlÖsung430. 
Aluminium-Chlorid  158. 

—  Hydrat  158. 

—  Sulfat  158. 

—  Hydroxyd  158. 
Alun  blanc  156. 

—  brül6  s.  calcin^  157. 
Amadou  348. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


706 


Aman  des  a  mores  164. 

—  douces  164. 
Amber-Kraut  365. 
Ambra  flava  610. 

—  liquida  610. 
Ambra-Tinctur  636. 
Ambroisie  de  Mexique  361. 
Ambrose  361. 

Ameisen,  rothe  339. 

—  Bader  71. 

—  Saure  134.  339. 

—  Spiritus  600. 

—  Tinctur  6öO. 
Ammenpulver  x  845.  x  130*2. 
Ammoniaacetioa  liquida  430. 

—  carbonica  159. 

liquida  431, 

pyrooleosa  160. 

—  bydrocbloriea  160. 

—  phqsphorica  163. 

—  pura  liquida  432. 

—  succinica  liquida  434. 
Ammoniac  158 
Ammoniacum  158. 

—  carbonicum  159. 

—  pyro  oleosum  160. 

—  depuratum  158. 

—  ferrico-citricum  312. 

—  hydrochloratum  160. 
ferratum   161. 

—  cupro-sulfuricum  260 
AmmoniaciEmplastrum  209. 

—  s.  a.  Ammonium. 
Ammoniak  s.  Ammonium. 

—  baldriansaures  163. 

—  boracitsaures  196. 

—  citronensaures  162. 

—  barnsaures  163. 

—  kohlensaures  159.  160. 
brenzliges  160. 

—  phosphorsaures  163. 

—  pikrinsaures  163. 

—  salpetersaures  168. 

—  schwefelsaures  163. 

—  weinsteinsaures  163. 

—  Eisen-Chlorid  162, 

—  Flü.ssigkeit,  ätzende  432. 
anishaltige  431. 

—  —  arseniksaure  593. 

benzoesaure  431. 

bernsteinsaure  434. 

—  —  brenzlich-kohlcn- 
saure  432. 

essigsaure  430. 

kohlensaure  431. 

—  Gas  350. 

—  Gummi  158.' 

Harz,  persisches  158. 

—  Kupfer,     schwefelsaures 
260. 

—  Liniment  429. 


Ammoniak-Milch  158. 

—  Pflaster  269. 

—  Salbe,  GondT^t'sche 
X  1246. 

—  Wasser,  kolensaures  159. 
doppeltkohlensaures 

168. 

—  Weinstein  626. 
Ammoniated  Copper  260. 

—  Iron  162. 

—  Mercury  388. 
Ammonio-citrate  of  iron  312. 
Ammonio-Chlorid   of  Silver 

178.^ 
Ammonio  •  Kali     tartaricum 

626. 
Ammonium  aceticum  solut. 

430. 

—  arsenicum  solut  593. 

—  benzoicum  solutum  431. 

—  bromatum  159. 

—  bromid  159. 

—  carbonat  159. 

—  carbonicum  159. 

siccum  159. 

solutum  431. 

pyro- oleosum  160. 

liquidum  432. 

solutum  432. 

—  causticum  gasi  forme  350. 
solutum  432. 

—  —  solutum  spirit.  434. 
vinosum  435. 

—  chloratum  160. 

crudum  161. 

ferratum   162. 

—  Chlorid  160. 

—  citrat  162. 

—  citricum  162. 

—  cuprio-sulfuricum  260. 

—  Eisenchlorid  162. 

—  ferrico-citricum  312. 

—  hydrochloratum  s.  hy- 
drochloricum  depuratum 
160. 

ferratum   161. 

—  hydrojodicum  162. 

—  hydrosulfufatumsol.434. 

—  hydroihionicum  sol.  434. 

—  jodatum  162. 

ferruginosum  161. 

martiatum  161. 

—  Nitrat  163. 

—  nitricum  163. 

—  Pho.sphat  163. 

—  phosphoricum  163. 

—  picrinicura  seu  picronitri- 
cum  163. 

—  solutum  anisatum  431. 
aromaticum  431. 

—  subcarbonicum  159. 


Swald  nud  Simon,  Arznei verordnongtlehre.    10.  Aafl. 


Ammonium  succinicum  pyro- 

oleosum  434. 
solutum  434. 

—  sulftit  163. 

—  sulfuricum  163. 

—  tartaricum  163. 

—  Tartrat  163. 

—  Urat  163. 

—  uricum  163. 

—  valerianicum  163. 
Amome  des  Indes  572. 
Amomi  Semen  340. 
Amomum  Paradisi  356. 
Amydon  166. 
Amygdalao  amarae  164. 

—  duices  164. 
Amygdalarum   amar.   Aqua 

169. 

diluta  169. 

Oleum  aeth.  484. 

—  Emulsio   composita  274. 

—  Farina  348. 

—  Furfur  161,  348. 

—  Oleum  483. 

—  Syrupus  619. 
Amygdalinum  165. 
Amyl,  Nitrate  of  153. 
Amylenum  nitrosum  153. 
Amylium  nitrosum  153. 
Amylnitrit  153. 
Amylsäure  150. 

Amyli  Nitcas  153. 
Amylium  nitrosum  165. 
Amylum   165. 

—  jodatum  165. 

—  Marantae  165. 

—  Tritici  166. 
Amylum  Klystiere  109. 

—  Mucilago  464. 
Amyris  tomentosa  568, 
Anacahuite-Üolz  426. 
Anacardium    occidentale 

216. 

—  Orientale  216. 
Anacyclus  offioinarum  555. 
Anagallidis  fierba  359. 
Anagallis  arvensis  359. 
Auamirta  Cocculus  342,  524. 
Andae  Semen  584. 
Andorn  365. 

Anemone  hepatica  367. 

—  pratensis  367. 
Anemonin  367. 
Anethi  Herba  359. 

—  Oleum  485. 

—  Semen  340. 
Anethum  Foeniculum  343. 

—  graveolens    340,     359, 
485. 

Angelicae  Extractum  278. 

—  Radix  540. 

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706 


Register  der  Mittel  and  Präparate. 


Angelicae  Spiritas  598. 
Angrecum  fragrans  332. 
Angustura-Bitter  245. 

—  Rinde  245. 

Anilin,  scbwefelsaores  166. 
Anima  Rhei  663. 
Animal  cbarcoal  318. 
Anime  565. 
Anis  340. 

—  Oel  485. 

geschwefeltes  485. 

Anise  etoil6  oa  Badiane  340. 

—  indian  340. 

—  secd  340. 
Anisi  Aqua  169. 

—  Oleum  485. 
sulfaratam  485. 

—  Semen  340. 

—  stellati  Oleum  485. 
Semen  340. 

—  Syrupus  619. 
Anodjnum  x  454. 
Antarthritic  Powder,  Port- 

land's  X  1723. 
Anthemidis  Flores  322. 

—  Oleum  489. 
Anthemis  nobilis  322. 
Anthos,    Folia,  Oleum  etc. 

s.  Rosroarini  Folia  etc. 
Anthracites  166. 
Antbracokali  167. 

—  sulfuratum  167. 
Antbriscus  Cerefolium  361. 
Antidotum    Arseniei     167, 

437,  447. 

Antibccticum  Poteri  604. 

Antiberpetic  Capsules  527. 

Antibydropin  196. 

Antimon^Kali,  weinsteinsau- 
res 629. 

—  Oxyd  605. 

arsenigsaures  605. 

—  Sulfid  605. 

—  Wasserstoffgas  352. 
Antiroonial  Powder  607. 
Antimonii  Butyrum  444. 

—  Granula  605. 

—  Hepar  415. 

—  Oxysulfuretum  605. 

—  Sulfuretum  aureum  s. 
praccipitatum  605. 

—  Tinctura  Jacobii  444. 

—  —  acris  655. 

—  Vinum  691. 
Antimonium  crudum  607. 

—  diapboreticum    ablutum 
415 

—  metallicum  604. 

—  nigrum  Pb.  Brit.  607. 

—  potassio-tartarieum  628. 

—  sulfuratum  605. 


Antimonium  tartaratum  628. 

—  s.  a.  Stibium. 
Antimony  tartarated  627. 
Antimonyl  -  Kaliumtartrat 

629. 
Antipbthisio  Capsules  119 
Antiseptie  Powder  x  1544. 

—  Tincture  x  1545. 
Antopbylli  217. 
Apfel-Syrup  623. 

—  Wein  691. 
Apiol  167. 

Apinm  Petroselinum  366. 

502,  554. 
Apocyni  cannabini  Radix 

541. 

—  androsaemifolüRad.  541. 
Apomorpbia  167. 
Apomorpbin  167. 

—  Hydrocblorat  167. 

—  salzsaures  167. 
Apomorpbinum  bydrocblo- 

ricum  167. 
Aporetin  556. 
Apozema  purgans  391. 
Aqua  Ammonii  bicarbonici 

159,  168. 

—  Amygdalarum  amararum 
169. 

*—  diluta  169. 

--  Anisi   169. 

—  antibysterica  173. 

—  antimiasmatica  Koeob- 
lini  169,  435. 

composita  436. 

—  aromatica  169. 
spirituosa  169. 

—  Asae  foeiidae  170. 
coropo«.  170,  173. 

—  Batanea  x  2309. 

—  Beisseri  435. 

—  benedictaRulandi  691. 

—  Binelli  174 

—  bromata  198. 

—  caerulea  170. 

—  Calarai  170. 

—  Calcariae  170. 

bicarbonicae  204. 

ustae  170. 

—  Calcis  170. 

—  Caropborae  170. 

—  carbolisata  171. 

—  carbonica  171. 
febrifuga  223. 

—  Carmelitarum  602. 

—  carminativa  regia  171. 
Simplex  171, 

—  Canri   171 

—  Cahcarillae  171. 

—  Castorei  171. 

Rademaeberi  171. 


Aqua  cephalea  169. 

—  Cerasorum  169,  171. 

amygdalata  169, 171. 

nigrorum  171. 

—  cbalybeata  e  ferro  citrico 
X  735. 

—  Cbamomillae  171. 
oonoentrata  171. 

—  cbloraU  171. 

—  Cblori  171. 

—  Cinnamomi  simpl.  172. 
spirit.  8.  vinos.  138, 

172. 

—  Citri  172. 

—  Coehleariae  173. 

—  coelestis  170.- 

—  coerulea  170. 

—  Coloniensis  178. 

—  crystallina  x  2015. 

—  destillata  173.     . 

—  Embryonum  169. 

—  emetica  Fb.  ■!!•  x  8033. 

—  Eupbrasiae  173. 

—  Fern  pyro-pbosphorid 
317. 

—  Florum  Aurantii  173. 

—  -—  Naphae  173. 

—  FoenicuU  173, 

—  foetida  antibysterica  178. 
Pragensis  173. 

—  fortis  140. 

—  Fructuum  Quercos  Ra- 
demaeberi 178. 

~  glandis  173. 

—  Goulardi  177. 

—  bämostatica  x  1261. 

—  bepatioa  174. 

—  buminica  174. 

—  Hungarica  177. 

—  Hvdrogenii  byperoxydati 
390 

—  bydrojodica  394 

—  bydrosulfurata  174. 

—  bydrotbionica  174. 

—  Hyssopi  174. 

—  Javelli  441. 

—  Juniperi  174. 

—  Rreosoti  174. 

—  Lauro-Cerasi  174. 

—  Lavandulae  174. 

—  laxativa  yiennen5(is  391. 

—  Litbii  carbonioi  445. 

—  Luciae  x  1241. 

—  Magnesiaecarbonicael74, 
448. 

-  Melissae  174. 
concbntrata  175. 

—  Mentbae  crispae  175. 

piperitae  175. 

spirituosa   s.   vi- 

nosa  175. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


707 


Aqaa  nigra  176. 

—  Nicotianae  Radema- 
cheri  175. 

—  Nucum  vomicar.  Rade- 
macberi  175. 

—  ophthalmica  Caritatis 
X  2292. 

—  ophthalmica    Conrad i 
X  920. 

nigra  Grafii  x  963. 

saturnia  PL  Pin^ 

X  1291. 

—  Opü  175. 

—  Orientalis  x  931. 

—  oxygenata  175. 

—  oxymuriatica  171,  175. 

—  ozonisata   175,  351. 

—  Persicae  Folia  175. 

—  Petroselini  175. 

—  phagedaenica  17.'>. 

decolor  176,  438. 

lutea  175. 

nigra  176 

Rustii  176x962. 

—  Picis  176. 

—  Plumbi  s.  plumbic^  176. 
Goulardi  177. 

—  Pragensis  173. 

—  Quassiae   177. 

—  Rabelii  458. 

—  regis  133. 

—  Rosae  s.  Rosarum  177. 

—  Rosmarini  compos.    177. 

—  Rubi  Idaei  177. 
conct-ntrata  177. 

—  Rutae  177. 

—  Salviae  177. 
concentrata  177. 

—  Sambuci  177. 
eoncentrata  177. 

—  Sancti  Johann is  x  2308. 

—  saphirina  170. 

—  saturuina  176. 

—  sciopetaria  458 

—  Sedlitzensis  artificialis 
450. 

—  Selterana  jodata  x  1129. 

—  Sodae  470. 

—  stibiata  177. 

—  sulfurato-stibiata  207. 

—  sulfurosa  147. 

—  Tiliae  177. 

concentrata  178. 

—  Valerianae  178. " 

—  vegeto - mineralis    Gou- 
lardi 177. 

—  vulneraria  Krantzii 
178. 

spirituosa  s.  vinosa 

178. 
cum  Alcohole  178. 


Aqua  Thedeni  178,  458. 
Aquila  alba  379. 
Arabisches  Gummi  356. 
Araroba-Pulver  236,  537. 
Arbutus  ünedo  305. 
Arcanum  dupUcatum  416. 
Archangel ica  offlcinalis  540. 
Arctostaphylos  Uvae  Ursi 

339. 
Argent  vif  372,  382. 
Argentum    chlorato-ammo- 

niatum  178. 

—  chloratum    Badema- 
cheri  178. 

—  cyanatum  178. 

—  foliatum  178. 

—  jodatum  178. 

—  nitricum  179. 

crystallisatum  178. 

0.  Argento  chlorato 

181. 

c.  Kalio  nitrico  179. 

fusum  179. 

—  oxydatum  181. 

—  purum  181. 
Argilla  181. 

—  acetica  157. 

—  ferruginea  rubra  181. 

—  pura  158. 

—  rubra  181. 
Ari  Radix  673. 
Arillus  Myristicae  446. 
Aristolochia  rotunda  544. 
Aristo lochiae  serpentariae 

Radix  561. 
Armbader  69. 
Armoise  541. 
Armoraciae  Cerevisia  x  1706. 

—  Radix  541. 

Arn  ica  montana  321 ,    359, 

486,  542. 
Arnicae  Extractum  278. 

—  Flores  321. 

—  Herba  359. 

—  Oleum  486. 

—  Radix  542. 

—  Tinctura  636. 
Arnicin  321,  542. 
Aromatische  Bäder  71. 

—  Pflaster  269. 

—  Pulver  587. 
Aronswurzel  673. 
Aroph  Paracelsi  649. 

Ar  quebusade  T  h  e  d  e  n  s  458. 

—  weisse  178. 
Arrao  597,  603. 
Arracanischer  Hanf  356. 
ArrSie  boeuf  553. 
Arrow  root  165. 
Arsenias  Sodae  468. 
Arsäniate  de  soude  468. 


Arsenic,   Chlorphosphide  of 

522. 
Arsenici  Antidotum  1 67, 437, 

447. 
Arsenicum  album  125. 

—  citrinum  182. 

—  flavum  182. 

—  jodatum  182. 

—  sulfuratum  182. 
Arsenigsäureanhydrid  125. 
Arsenige  Säure  125. 
Gegengift  ders.   167, 

487,  447. 
Arsenik -Cigarren  126,  400. 

—  Flüssigkeit, 

Biett's  593. 

Glemens'sche  440. 

Donovan's  182. 

Fowler's  440. 

Pearson's  442. 

—  Jodür  182. 

—  weisser  125. 
Arsenious  acid  125. 
Arsenitate  of  sodium  468. 
Arsönite  de  potasse  399. 

—  of  potassium  399. 
Arsen  Trioxyd  125. 
Artanthe  elongata  334. 
Artemisia  Abrotanum  358. 

—  Absinthium  358,  634. 

—  maritima  323. 

—  vulgaris  359,  542. 
Artemisiae  Extractum  279. 

—  Herba  359. 

—  Radix  542. 

—  Tinctura  637. 

—  Vablianae  Extr.  284. 

Flores  323. 

Arthantes  Folia  334. 
Artischocke,  wilde  545. 
Arum  Calocasia  673. 

—  esculentum  673. 

—  maculata  673. 
Arvalenta  165. 

Arznei  Verordnung,      münd- 
liche 3. 

—  schriftliche  3. 

—  Formen  14. 
Asa  dulcis  193. 

—  foetida  182. 
depurata  182. 

Asae  foetidae  Aqua  170,  173. 

Emplastrum  271. 

Pilulae  182. 

PL  inlK  X  245. 

Tinctura  637,  638. 

Asant,   stinkender,  s.    Asa 

foetida. 
Asara  bock  root  543. 
Asari  Radix  543. 
Asarin  543. 

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.708 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Asaram  Europacam  543. 
Asclepias  gigantea  553. 

—  pseudosarsa  553. 

—  vincetoxicum  565. 
Asb-leaves  332. 
Asiatische  Pillen  125. 
Asparagi  Radix  543. 

—  Syrupus  619. 
Asparagi  num  184,  548. 
Asparamid  LS4. 
Asperge  s.  Asparagus. 
Asperuiae  odoratae  Essentia 

275. 

—  Herba  366. 
Asphalt- Oel  486. 
Aspidium  Athamanticum 

662. 

—  filix  569. 
Aspidosperma  Quebracho 

254. 
Aspidosperminum  184. 
Aspleniura  scolopendr.  368. 
Astacus  fluviatilis  425. 
Asthmapapicr  221. 
Astragali  Radix  543. 
Asteri  raonlani  Herba  359. 
AtbamantaOreoselinum  366. 
Atropa  Belladonna  184,  328, 

543. 
Atropin  184. 

—  baldriansaures  185. 

—  Gelatine  185. 

—  salicylsaures  184. 

—  schwefelsaures  184. 

—  Papier  184. 
Atropinae  Sulfas  184. 
Atropin  um,    Atropium  184. 

543. 

—  salicylat  184. 

—  salicylicum  184, 

—  sulfuricum  184. 

—  valerianicum  185. 
Attar  of  Roses  503. 
Attich beeren  343. 
Aufguss  46. 
Augen-Bäder  86. 

—  Bähungen  85. 
-—  Douchen  86. 

Augen  -  Essenz,    Romers- 
hausen*s  275. 

—  Salbe  b6,  684. 
rothe  684. 

—  —  Jan  in 'sehe  x  1009. 

—  Stein  257. 
weisser  699. 

—  Streupulver  87. 

—  Tropf  Wasser  85, 146,  265. 

—  Waschungen  85. 

—  Wasser  85. 
Angentrost  362. 
Aun6e,  racine  de  547. 


Aurantii  Cortex  251. 

—  Corticis  Oleum  486. 

Extractum  279. 

Syrupus  619. 

Tinctura  638. 

—  Plores  322. 

—  Florum  Aqua  173. 

Oleum  486. 

S>rupus  619. 

—  Folia  328. 

—  Fructus  340. 
Tinctura  638. 

—  Malicorum  251. 

—  Pericarpium  251. 

—  Poma  340. 
Auripigment  182. 

Auro  -  Natrium   chloratum 

186 
Aurum  chloratum  186 

—  —  c.   Acido   hydrochlo- 
rato  186. 

—  cyanatum  187. 

—  foliatum  187. 

—  jodatum  187. 

—  muriaticum    natronatum 
186. 

—  natronato-chloratura  186. 
-^  —  muriaticum  186. 

—  oxydatum  187. 

—  praecipitatum    purum 
187. 

Austernschalen ,    präparirte 

243. 
Avcnae  Semen  584. 
Avens  common- root  545. 
Arornin  2.^0. 
Axonge  151. 
Axungia  mincralis  187. 

—  Porci   151. 
Aza^irachtae  Indicae    Folia 

328 
Azot-Gas  350. 

—  Säure  137. 
Azotate  de  Potasse  411. 

B. 

Baccae  Alkekengi  340. 

—  Berberidis  340. 

—  Cubebae  256. 

—  Ebuli  343. 

—  Juniperi  187,  344. 

—  Lauri  345. 

—  Mezerei  345. 

—  Mori  345. 

—  Myrtillorum  345. 

—  Phytolaccae  346. 

—  Ribis  nigri  346. 
rubri  346. 

—  Rubi  Idaei  346. 

—  Sambuoi  345. 


Baccae  Spinae  cervinae  346. 
Bachbungenkraut  359. 
Bacilla  gelatinosa  352. 
Bacilii  29. 

—  medicamentosi  105. 

—  uterini  109. 

~  Liquiritiae  187. 

—  Spongiaecompressae603. 
Bactyrilobium  Fistula  217, 
Baculus  cupri  suifurici  259. 
Bade- Kräuter  596. 

—  Schwämme  604. 

—  Seife  X  214. 

—  Spiegel  107. 

—  Spiritus  X  1923. 
Badiani  Semen  340. 
Bäder  69. 

—  aromatische  71. 

—  gerbstoflfhaltige  72. 

—  kohlensäurehaltigo  72. 

—  medicamentose  71. 

—  moussircnde  72. 

—  Penn^s'sche  498. 

—  permanente  70. 

—  römische  76. 

—  trockne  55. 

—  türkische  76. 
Bähung  66. 
Bärentrauben- Blätter  339. 

—  Extract  305. 
Bärlapp- Kraut  365. 

—  Samen  446. 
Bärwurzel  553. 
Bahia-Pulver  236. 
Baies  de  Geni^vre  344. 

Laurier  345. 

Myrtille  345. 

Nerprun  346. 

Ba'ns  a  Thydroföre  73. 
Balani  Myrepsicae  584. 
Balaustia  323. 
Baldrian- Ex ti-act  305. 

—  Oel  511. 

—  Säure  150. 

—  Tinctur  667,  668. 

—  Wasser  178. 

—  Wurzel  562. 

Ballotae  lanatae  Herba  359. 
Balm  of  Canada  187. 
Gilead  tree  191. 

—  leaves  334. 

—  mint- leaves  335. 

—  of  nutmeg  190. 
Balnea  s.  Bäder. 
Balneum  totale  69. 

—  topicum  69. 

—  vaporis  74. 

Balsam,  blutstillender  War- 
ren's  x   130. 

—  Canadischer   187. 

—  Jerusalemer  639. 

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Register  der  Mittel  and  Präparate. 


700 


Balsam,  Indischer  190. 

—  Pariser  190. 

—  Peruvianischer  190. 

—  St.  John  Longsxl568. 

—  Tolutanischer  191. 
Balsamca  Myrrba  465. 
Baisam  od  endron  Ebrenberg. 

8.  Myrrbae  465,  499. 
Baisamum  Arcaei  676. 

—  Canadense  187. 

—  Commendatoris  689. 

—  Copabu  187. 

—  Capaiba  187. 

—  Copaivae  187. 

Gelatina  188. 

Oleum  486. 

Resina  565. 

siccum  190. 

solidificatum  188. 

—  de  Mecca  190. 

—  de  Tolu  191. 

—  Embryonum  169. 

—  Frabmii  x  2050. 

—  Friari  639. 

—  haemostaticum    War- 
renii  x  130. 

—  Indicum  nigrum  190. 

—  Locatelli  x  2051. 

—  mercuriale  682. 

—  moscbatura  500. 

—  Nucistae  190,  219. 

—  ophthalmicum   rubrum 
682. 

—  Opodeldoo  430. 

—  Parisiense   190. 

—  Persium  639. 

—  Peruvianum  190. 

Sapo  577. 

Syrupus  619. 

Tinctura  638. 

—  Rulandi  510. 

—  St.  John  Long  x  1568. 

—  Storacis  610. 

—  Styracis  Calamitae  610. 

—  Sulfuris  Simplex  498. 
Rulandi  510. 

—  —  terebintbianum    510. 

—  Tolutanum  191. 

Syrupus  619. 

Tinctura  638. 

Trochisci  670. 

—  traumalioum  639. 

—  Vitae  externum  581. 

—  —  Hoffmanni  457. 
Ph.  paup.  457. 

—  vulnerarium  Commenda- 
toris 639. 

Balsam nüsse  345. 
Bandwurmöl ,     Cbabert's 

489. 
Bapenna-Lamp  Oil  503. 


Barbad  os-Tar  501. 
Barbatimao-Rinde  245. 
Barberries  340. 
Bardanae  Extractum  279. 

—  Oleum  543. 

—  Radix  543. 

—  Tinctura  638. 
Bar6gin  73. 
Barilia  472. 
Barley-meal  306. 

—  pearl  586. 

—  water  586. 
Bamit-Salt  700. 
Barosma  crenata  329. 
Baryta  acetica  191. 

—  carbonica  191. 

—  hydrojodica  192. 

—  muriatica  191. 

—  nitrica  191. 
Baryterde,  essigsaure  191. 

—  kohlensaure  191. 

—  salpetersaure  191. 

—  Salzsäure   l91. 
Baryum  chloratum  191. 

—  jodatum  192. 
Basilici  Hcrba  359. 
Basilicum  359. 

—  Salbe  675. 
Basis  4. 

Baume  de  Canada  187. 

Commandeur  639. 

Copahu  187. 

—  d'Inde  blanc   187. 
sec  191. 

—  de  Muscade  190,  219. 

—  de  Perou  noir  190. 

—  nerval  685. 
Baumwachs  218. 
Baumwolle  356. 

—  jodirte  395. 
Bay  berries  345. 
Bdellatomie  371. 
Beans  306. 
Bearberry-leavea  339. 
Bebeerinum  192. 

—  hydrochloratum  192. 

—  purum  192. 

—  sulfuricum  192. 
Bebeeru  Cortex  192. 
Beccabungae  Herba  359. 
Beer  Yeast  310. 
Bees-wax  218. 

Beever  217. 
Beben -Nüsse  584. 
ßeifuss-Extract  279. 

—  Kraut  359. 

—  Wurzel  542. 

Extract  279. 

ätherisches  279. 

Belladonna  root  543. 


Belladonnae     Emplastrum 
269. 

—  Essentia  275. 

—  Extractum  279. 

—  Folia  328. 

—  Liquor  cyanicos  x  586. 

—  Radix  543. 

—  Steatinum  x  1884. 

—  Tinctura  638,  689. 

—  ünguentum  675. 
Bellidis  Flores  322. 
Bellis  perennis  322. 
Bengal  cutch  217. 
Benjoin  193. 
B6uoite,  racine  de  545. 
Benz6ne  192. 
Benzinum  192,  498. 
Btnzoate  de  soade  469. 

—  of  sodium  469. 
Benzoe  193. 

—  Blumen  127. 

—  Harz  193. 

—  Säure  127. 

—  Seife  577. 

—  Tinctur  639 
Benzoes  Flores  127. 

—  Sal  acidum  127. 
Benzoic  acid  127. 
Benzoin  193. 
Benzole  192. 
Benzolen  501 
Berberidis  Baccae  340. 

—  Syrupus  620 
Berber  in  um  193. 
Berberis  vulgaris  193,  340. 
Berberitzen- Beeren  340. 

—  Syrup  620. 
Berg- Aster  359. 

—  Hop'en  365. 

—  Naphta  501. 

—  Oel  501. 

—  Petersilie  366. 
Bergamott-Ot)l  486. 
Bernstein  610. 

—  Oel  506. 

—  Säure  146. 

—  Salz  146. 

—  Tinctur  667. 
Bertramswurzel  555. 

—  Tinctur  661. 
Berufungskraut  362. 
Beta-Chinin  230. 
Betae  Oleum  502. 
Betulae  Oleum  empyr.  504. 
Bevergernsche  Erde  181. 
Bezoardicum  joviale  604. 
Bezoarwurzel  546. 
BiDergeil  217. 

—  Canadischcr  217. 

—  Russischer  217. 

—  Sibirischer  217. 

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710 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Bibergeil -Tinctnren  G43. 

—  Wasser  171. 
Bibemell-Tinctnr  661. 

—  Wurzel  654. 
Bibirin  192. 

Bibromide  of  mercury  372. 
Bicarbonas  kalicus  c.  Aqua 
400. 

—  natricus  cum  Aqua  469. 

—  Potassae  400. 

—  Sodae  469. 
Bicarbonate  de  cbaux  204. 

—  de  potasse  400. 

—  de  soude  469. 

—  of  sodium  469. 

—  of  Lime  204. 

Potash  400. 

BichloretumHydrargyri  373. 
Bichloride  of  Metbylene  456. 
Bicblorure  de  Meroure  373. 
Biebroroas  Potassae  400. 
Bicbromate  de  potasse  400. 

—  of  potassium  400. 
Bienensaugblütben  325. 
Bier-Hefe  310. 

Bile  of  oz  309. 
Biliner  Pastillen  672. 
Billberries  345. 
Bilsenkraut-Blätter  864. 

—  Extract  292. 

—  Oel  494. 

—  Pflaster  272. 

—  Salbe  682. 

—  Samen  586. 
Oel  494. 

—  Tinctur  652. 
Bimstein  425. 

—  Seife  580,  x  1207. 
Binsenwurzel  552. 
Birken-Oel  504. 

—  Theer  504. 
Birtb-wortb  561. 
Bisam  463. 

Bismutum  bromatom  193. 

—  bydrico-nitricum  194. 

—  hydrocblorat  s.   oxyrou- 
riaticum  194. 

—  laoticum    orvstallisatum 
194. 

—  nitricum  crystall.  194, 
praecipitatum  194. 

—  salicylicum  194. 

—  subcarbonicum   194. 

—  subnitricum  194. 

—  tannicum  195 

—  trisnitricum  194. 

—  vaierianicum  195. 
Bissen  24. 

Bistortae  Radix  544. 
Bisulfas  kalicus  401. 
Bisulfuret  of  mercur}*  3S9. 


Bisulfuretum    Hydrargyri 

389. 
Bitartras  kalicus  627. 
Bitartrate  of  potasb  627. 
Bitter,  Welter's  141. 
Bitter  Almonds  164. 
Bitter,  Cucumber  342. 

—  Sweet  607. 
Bittere  Tropfen  636. 
Bittererde  s.  Magnesia. 
Bitterholz,  Surinam isches 

428. 
Bitterklee  339. 

—  Extract  305. 

—  Tinctur  676. 
Bittermandel-Oel  484. 

—  Wasser  169. 
Bittersalt  450. 
Bittersalz  450. 
Bittersu.ss-Extract  288. 

—  Stengel  607. 
Bitter-sweet  007. 
Bitterwasser ,    kohlensaures 

450. 

—  Meyer'sches  450. 
Black  Antimony  607. 
Black- cherry  water  171. 

—  cohosh  545. 

—  draught  x  1322. 

—  drops  121. 

—  lead  356. 

—  oxyde  of  Mercury  387. 

—  sul füret  of  Mercury  388. 

—  snackervat  545. 

—  wash  176. 

Blanc  de  Balaine  220. 

Plomb  220. 

Blankenheimer  Tbee  363. 
Blasen  pflaster,  verschiedene 

269-271. 
Blaseiitang  347. 
Blatta  Orientalis  196. 
Blatt-Gold  187. 

—  Silber  178. 
Blauholz  427. 
Blausäure  136. 
B16,  farine  de  308. 
Blei,  Acetat  580,  532. 

—  Bougies  219. 

—  Chlorid  532. 

—  Essig  443. 

—  Extract  443. 

—  Glätte  44.'). 

—  Jodid  532. 

—  Kerzen  219. 

—  metallisches  533. 

—  Oxyd  445. 

essigsaures  530. 

gerbsaures  533. 

kohlensaures  532. 

oxalsaures  533. 


Blei  -  Oxyd ,    salpetersaures 

533. 
salzsanres  532. 

—  Pflaster  272. 
einfaches  273. 

—  Salbe  676. 
Hebra's  676. 

—  Wasser  177. 

—  Watte  177. 

Pflaster  271. 

Salbe  676,  684. 

Blei- Weiss- Salbe,    oampher- 

haltige  676. 

—  Zucker  530. 

—  —  Losung  443. 
Bleichflüssigkeit,  Javelle- 

sche  441. 

—  Labarraqne'sche  442. 
Bleichkalk  202. 

Blessed  thistle-leaves  360. 
Blistering  Fly  212. 

—  Paper  212. 
~  Pflaster  269. 
Blue-bottle  323. 

—  Pills  383. 

—  stone  259. 

—  Vitriol  259. 
Bluet,  fleurs  de  323. 
Blutegel  370. 

—  künstliche  371. 
Blut-Extract  i300. 

—  Holz  427. 

—  Laugensalz,  gelbes  409. 

—  Reinigungsthee  594. 

—  Reinigungspillen,    Mor- 
rison'sche  358. 

—  Reinigungstropfeax2193. 

—  Stein  315. 

—  Wurzel  558,  571. 

Canadische  558. 

Bockshorn-Samen  586. 
Bogota  Rinde  249. 
Bohnen,  weisse  306. 
Bois  de  Brasil  427. 

Campeche  427. 

Santal  rouge  428. 

Sassafras  429. 

Surinam  428. 

Bol  Blanc  181. 
Boletus  cervinus  196. 

—  igniarius  348. 

—  Laricis  348. 
praeparatus  348. 

—  purgans  348. 

—  Salici  348. 

—  suaveolens  348. 
Boli  24. 

Bollen  199. 
Bolus  alba  181. 

—  Armena  181. 

—  Turoica  181. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


711 


Bolus,  rotber  181. 

—  türkischer  181. 

—  weisser  181. 
Bonplandia  trifoliata  245. 
Boracit  196. 

—  Salmiak  196. 

—  Wasser,      kohlensaures* 
citronensaures  196. 

Boracites  196. 
Boras  natricus  196. 
Borate  of  Soda  196. 
Borax  196. 
Borax  depurata  196. 

—  Säure  128. 

—  Seife  577. 

—  Sodae  196. 

—  lartarisatus  626. 

—  Weinstein  626. 

—  veneta  196. 
Borraginis  Flores  322. 
Borretschblutben  322. 
Borsäure  121. 
Bosweilia  papyrifera  511. 
Botryos  Mfxicana  361. 
Bou-Thee  338. 
Bougies  10.5,  108,  219. 
Bouillon- Bäder  71. 

—  Klystiere  123. 

—  Tafeln  352. 

Bouillon   blanc,    fleurs    de 

327. 

herbe  de  369. 

Bonles  Barögiennes  207,479. 

352. 

—  de  Nancy  416. 
Bourgeons  de  Sapin  674. 
Bousserolle,     feuilles    de 

339. 
Bowdigia  virpiloides  245. 
Bracbiiuvium  69. 
Brai  liquide  527. 

—  sec.  529. 

Bran  of  wbeaton  349. 
Brandy  597. 
ßrasilienboiz  427. 
Brasil  wood  427 
Brassica  nigia  505,  589. 
Bras.Hicae  rapae  Radix  544. 
Braunkohlen  Oel  492. 
Braunstein  4.53. 
Brause  Bädtr  69 

—  Pulver449.536f.xl309. 
abführende-»  449,536. 

—  —  englisches  537. 

—  Magnesia  449 
Brayera  antht^lminthica  324. 

—  Floreh324 
Breehna.sse  591 
Brecbnuss-Extract ,  wässeri- 
ges 303. 

wein  geistiges  304. 


BrechnussTincturen  666. 
Brechpastillen  672. 
Brech-Vitriol  699. 

—  Wein  691. 

—  Weinstein  629. 

Salbe  686. 

Brechwurzel  549. 

—  Extract  293. 

—  Syrup  622. 

—  Tinctur  655. 

—  Wein  690. 
Breiumschlag  64. 
Brennkraut  361. 
Brenn- Nessel  369. 

Tinctur  667. 

Brenz- Essiggeist  119. 
Brim-stone  614 
British  Oil  x  1543. 
Brodkohle  214. 
Brom  198. 

—  Aethyl  154. 

—  Ammonium  159. 

—  Arsenik- Lösung  440. 

—  Campher  2 11.  ^ 

—  Eisen  311. 
->  Kalium  401. 

—  Lithium  445. 

—  Natrium  471. 

—  Quecksilber,     doppelt 
372. 

einfach  378. 

—  Seife  577. 
Bromal  Hydrat  198 
Bromalum  hydratum  198. 
Brombeer-Syrup  624. 
Bromide  of  Poia.ssium  401. 

Camphor  211. 

Brominum  198. 
Bromium  198. . 

—  chloratum  199. 
Bromkalium  401 
Bromnatrium  471. 
Bromoformium  198. 
Bromum  198. 

—  chloratum  199. 
Bromure  de  camphre  211. 
— -  de  Potassium  401, 
Bromuretum  Potassae  401. 

—  Natrii471. 

Brom  wasserst  offsäure,     ver- 

dünntr-  135 
Broom-flowers  326. 

—  tops  368. 
Broux  de  noix  251. 
Brown- red  31  >. 

—  EUsin  243 
Bruchkraut  363. 
Bruchpflaster  273. 
Brucin  199,591. 
Brucinum  seu  Bmcium  199. 

—  nitricum  199. 


Brucinum  sulfuricum  199. 
Brunnen-Kresse  366. 
Brust-Beeren  420. 

—  Gigarren,      Espio'sche 
328,  338. 

—  Elixir  268. 

—  KriLuter,     Lieber 'sehe 
363. 

—  Kugelcheo  613,  670. 

—  Pastillen,     Barez'sche 
606. 

Graefe'sche  519 

—  Pulver,    Kurella'sches 
593. 

—  Saft  X  2001. 

—  Thee  594,  596 

mit  Früchten  596. 

Bryoniae  Es.sentia  275. 

—  Radix  544 

—  Tinotura  639. 
Bucco- Extract  290. 

—  Blätter  329. 
Bucco-Extractum  290. 

—  Folia  329. 

—  Tinctura  639. 
Buchen  Theer  527. 
Buchu  s.  Bucco. 
Buck-bean  3.^9. 
Buckthornberries  346. 
Bulbus  Allii  Cepae  199. 
saiivi  199. 

—  Colchici  200. 
Vinura  689. 

—  Scillae  200. 
Burdock- root  543 
Burgundy  Pitch  567. 
Burnt  sponge  214. 
Bursae  pastoris  lierba  359. 
•—  Tinctura  640. 

Butter  202 
Butter  Aether  153. 
^  Milch  422. 

—  Seife  581. 

Butyli  chloralum  hydratum 
200 

—  chloratum  Crotonis  200. 
Butylchloralhydrat  200 
Butyrum  Antimonii  445 

—  Cacao  486. 

—  ifisulaum  202. 

—  Majoraiia-  683 

—  Nucisue  500 

—  vaccinum  202. 

—  Zinci  693 
Buxinsulfat  202. 
Buxinum  sulfuricum  202 
Buxus  sempervirens  202 


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712 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


c. 

Cabaret,  raciiie  de  543. 
Cabarro-Rinde  245. 
Cabinette,  pneumatische  102. 
Cabob-China  249. 
Cacao-Bohnen  584. 

—  Butter  486. 

—  Entölte  518. 

—  Masse  518. 

—  Oel  486. 

—  Schalen,  gerostete  245. 
Cachoo  217,  613. 
Cachou  di  Bologna  614. 
Cactus  opuntia  202. 
Cacumina  Scoparii  868. 
CaieOel  49l 
Cadmium  fornacum  696. 

—  schwefelsaures  202. 

—  sulfat  202. 

—  sulfuricum  202. 
Caepae  Radix  199. 
Caesalpinia  echinata  427. 
Cajcput-Oel  487. 

rectificirtes  487. 

Cainca-Saure  544. 
Caincae  Radix  544. 
CaTncae  Tinctura  640. 
Caincin  544. 
Calabar  Bean  306. 
CaiabarBohne  274,  306. 

—  Extract  288. 
Calabarin  274. 

Caladii  seguini  Tinctura  640. 
Calami  Aqua  170. 

—  Confectio  659. 

—  Extractum  281. 

—  Oleum  488. 

—  Rhizoma  569. 

—  Spiritus  599. 

—  Tinctura  640. 
Calamina  425. 
Calcaria  animalis  243. 

—  bicarbonica  204. 

—  carbonica  praecip.  204. 

—  caustica  204. 

—  chinovica  205. 

—  chlorata  202. 

—  chlorhydrophosphorica 
206. 

—  cblorinica  202. 

—  extincta  204. 

—  hydrojodica  205 

—  hypochlorosa  202. 

—  hypophosphorosa  478. 

—  lactica  206. 

—  muriatica  205. 

—  oxy muriatica  202. 

—  phosphorica  (bibasica)  ex 
ossibus  206. 


Calcaria  jihospboricae  .lacti- 
cae  Syrupus  620. 

—  phosphorico-stibiata607. 

—  saccharata  203. 

—  soluta  170. 

—  subphosphorosa  206. 

—  sulfo-carbolica  207. 
~  sulfurata  207. 

—  sulfurato-stibiata  207 

—  sulfurica    crystall.    nat. 
208. 

usta  208. 

—  tribasica  206. 

—  usta  204. 
Calcariae  Aquae  170. 

—  Hydrochloras  205. 
Calcartripae  Flores  322. 
Caicincd  Magnesia  446. 
Calcis  Aqua   170. 

—  Carbonaspraecipitata204. 

—  Hepar  2ü7. 

—  Linimentum  430. 

—  Murias  205. 
— ^Oleum  205. 

—  Phosphas  206. 

—  Sulfuretum  207. 
Calciumbicarbonat  204. 

—  bicarbonicum  204. 

—  carbonat  204. 

—  carboi\icum  purum   204. 

—  —  nalivum  255. 

—  chinovicum  205 

—  chloratum  205. 

crudum  205. 

crystallisatum  205. 

—  hypochlorosum  202. 

—  jodatum  205. 

—  lactat  206. 

—  lacticum  206. 

—  oxydatum  204. 

—  praecipitatum  204. 

—  oxysulfuratum  207. 

—  Phosphat  206. 
rohes  206. 

—  phospholacticum  orystal- 
lis.  solub.  206. 

—  phosphoricum  206. 
crudum  206. 

—  Schwefel  207. 

—  subphosphoricum  206. 

—  sulfooarbolicum  207. 

—  sulfuratum  207. 

—  sulfurato-stibiatum  207. 

—  sulfuricum  ustum  208. 
Calendulae  Extractum  281. 

—  Flores  322. 

—  Herba359. 

—  Liquor  322. 

—  Unguentum  675. 
Calisaya-Extract  284. 

—  Rinde  248. 


CalisayaTinctur  644. 
Callitris  quadrivalis  575. 
Calmus  s.  Kalmus. 
Galomel  379. 
Calomelas  379. 

—  vapore  paratum  382. 
Calopbyllum  Inophylluro568 
Calotropias  gigantea  553. 
Calx  Antimonii  cum  sulfure 

207. 

—  caustica  204. 

—  extincU  204. 

—  pura  204. 

—  Viva  204. 
Cambogia  357. 
Campecheholz  427. 

—  Extract  294. 
Campher  208. 

—  carbolisirter  211. 

—  Essig  120. 

—  Liniment  429. 

—  Oel  48S. 

—  Seife  577. 

—  Spiritus  599. 

—  Tinctur  640. 

—  Wasser  170. 

—  Wein  690. 
Caraphor  208. 
Camphora  208 

—  bromata  211. 

—  carbolisata  211. 

—  officinarum  208. 

—  trita  208. 
Camphorae  Acetum  120. 

—  Aqua  170. 

—  c.  Magnesia  Mixtura  457. 

—  Oleum  488. 

—  Sapo  577. 

—  Spiritus  208,  599. 

—  Tinctura  comp.  640. 

—  Vinum  690. 
Camphre  208 

—  ph6nique  211. 
Canada-Balm  187. 
Canada- Balsam  187. 
Cancer  fluviatilis  425. 
Candelae  fumales  76. 
Canehl,  weisse  255. 
Canella  alba  255. 
Canella  de  la  Chine  249. 

—  d*Inde  249. 

—  Orientale  249. 
Caniraminum  199,  591. 
Cannabin,  gerbsaures  211. 
Cannabinum  lannicum  211. 
Cannabis  Indicae  Extr.  281. 
Herba  360. 

Tinctura  640. 

-—  sativae  Herba  360. 

Semen  340. 

Canthariden  212. 

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Register  der  Mittel  unrl  Präparate. 


713 


Cantbariden-Aether  153. 

—  Campher  213. 

—  Collodium  243. 

—  Rssig  120 

—  Oel  212,  488. 

—  Papier  212. 

—  Pflaster  269. 

—  Salbe  675. 

—  Tinctur  640,  641. 
Cantbaridinam  213. 
Cantharidom      Emplastram 

Angl.  271. 

Lübeckii  270. 

ordinariura  269. 

Pariense  270. 

perpetuum  270. 

—  Tinctnra  640.  641. 

—  Unguentum  675. 
Caontcbouc  565. 
Cap-Alo6  155. 

Capi Ilaire  de  Canada  359. 

Montpellier  360. 

Capillorum  Veneris  Herba  s. 

Frondes  360. 

Syrupus  619,  620. 

Capita  Papaveris  345. 
Capitum    Papaveris    Extrac- 

tum  282. 

Syrupus  623. 

Capsici  annui  Acetum  120. 

Extractum  282. 

Fructus  841. 

Tinctara  642. 

Capsicin  341. 
Capsicol  341. 
Capsicum  annunm  341. 

—  frutescens  341. 
Capsulae  amylaceae  18,  213. 

—  gelatinosae  25,  213. 

—  operculatae  18,  213. 

—  Papaveris  213,  345. 

—  Physalidis  340. 
Capsules    antiphtbisiques 

119. 

—  gelatineuses  25,  213. 

au  Copabu  188. 

au  Copabu  avec  Pep- 
sine et  Bismuthe  188. 

—  de  Pavot  345. 
Matico  334. 

—  vaginales  108. 
Capuziner-Salbe  685. 
Capwein  688. 
Caragabeen  216. 

—  Gelatina  353. 
Carara- Water  204. 
Caraway-seed  341. 
Garbo  animalis  213. 

—  Belloci  214. 

—  Carnis  213. 

—  Ligni  depur.  213. 


Carbo  Ligni  pulveratus  213. 
~  mineralis  356. 

—  ossium  213. 

—  panis  214. 

—  Populi  214. 

—  praeparatus  213. 
— -  purus  213 

—  Spongiae  214. 

—  vegetabilis  213. 
Carbolated  Campbor  211. 

—  Glycerin  130. 
Carbolic.  acid.  129. 
Carbol-Kampfer  211. 

—  Säure  129. 

crystallisirte  129. 

rohe  133. 

verflüssigte  133. 

Vergiftung  130. 

Wasser  171. 

Carbolschwämme  603. 
Carbon  v6g6tal  213. 
Carbonas    Ammoniae   alkal. 
159. 

—  ammonicus  159. 
Liquor  431. 

—  Baryi   191. 

—  Bismuthi  194. 

—  Calcis  204. 

—  Cupri  258. 

—  kalicus   e   ein.    clavell. 
405. 

crudus  405. 

purus  s.   e  Tartaro 

404. 

—  Lixiviae  405. 

—  magnesicus  447. 

—  Manganesii  452. 

—  natricus  471. 

—  —  depuiatus  472. 

—  Plumbi  532 

—  Potassae  404. 

—  Sodae  alcalescens  471. 

exsiccata  472. 

Carbonate      d'Ammoniaque 

159. 

—  of  Ammonium  159. 

—  de  chaux  204. 
Potasse  404. 

—  of  Lead  532. 
Lime  204. 

—  de  Lithine  445. 

—  of  Lithia  445. 
Magnesium  447. 

—  de  soude  471. 

—  of  soda  471. 
Carbonated  Lime  water  204. 
Carboneum  bichloratum  215. 

—  chloratum  215,  234. 

—  sulfuratum  215. 

—  trieb  loratum  215. 
Carboxylsäure  140. 


Carburetura  Sulfuris  215. 
Cardamom  seeds  341. 
Cardamomen,  kleine  341. 
Cardamom  um    Malabar.     8. 

minus  341. 
Cardamomi  Tinctura  642. 
Cardobenedicten  -  Extract 
282. 

—  Kraut  260. 
Cardoleum  216. 

—  pruriens  216. 

—  vesicans  216. 
Cardopatiae  Radix  545. 
Cardui  bencdicti  Extractum 

300. 

Folia  329. 

Herba  860 

—  Mariae  Semen  341. 
Semium    Tinctura 

642. 
Carica  papaya  517. 
Caricae  216. 

Caricis  arenariae  Radix  569. 
Carlinae  Radix  545. 
Carmeliter-Geist  602. 
Carmin  216,  237. 
Carnis  Carbo  213. 

—  Extractum  283. 

—  Solutio  593. 

Caroba  342. 

Carolina  Jasmine  290. 

Carotin  546. 

Carotte  546. 

Carpini  betuli  Folia  329. 

Carrageen  216. 

—  Gelatina  353. 
Carrara- water  204. 
Carrot-rot  546. 
Carrouge  342. 
Carthäuser  Pulver  607. 
Cartbami  Flores  322. 
Carum  Cavi  341,  488. 
Carvi  Aqua  185. 

—  Fructus  341. 

—  Oleum  488. 

—  Romani  Semen  341. 

—  Semen  341. 

—  Spiritus  600. 
Caryophyllatae  Radix  545. 

—  Tinctura  642. 
Caryophylli  217. 

—  Tinctura  642. 
Caryopbyllorum  Oleum  489. 

—  Tinctura  642. 
Caryophyllus    aromaticus 

217,  489. 
Cascarilla  245. 

—  bark  245 
Cascarillae  Aqua  171. 

—  Cortcx  245.     ^ 

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714 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Cascarillae  Extraotam  283. 

—  Oleum  489. 

—  Tinctura  643. 
Gassawa-Mehl  165. 
Cassia  acutifolia  336. 

—  angustifolia  836. 

—  carophyllata  217. 

—  cinDamomea  249. 

—  en  bitons  217. 

—  Fistula  217. 

—  lignea  246. 
Cassiae  Flores  322. 

—  ciDDamomeae  Oleom  490 

—  Pulpa  535. 
Cassien-Mark  535. 

—  Rinde  246. 
Castaneae  vescae  Extractum 

283. 

Polia  329. 

Castor  217. 

—  Oel  503. 
Gastorei  Aqua  171. 

—  Tinctura  643. 
Castoreum  217. 

—  Americanum  217. 

—  Anglicum  217. 

—  Canadense  217. 

—  Sibiricum  217. 
Castorin  217 
Cataplasma  64. 

—  ad  decubitum  538. 

—  Conii  Pk.  Irlt  x  883. 

—  e  Carbone  x  388. 

—  Fermenti  310 

—  Kerndlianum  199. 

—  Lini  587. 

—  Sinapis  590. 
Cataplasme  instantan6  417. 
Cataputiae  majoris  Semen 

585. 

—  minoris  Oleum  489. 

Semina  585. 

Cateohu  217. 

—  Extractum  283. 

—  Gerbsaure  218. 

—  Syrupus  620. 

—  Tinctura  643. 
Catbartinsaure  250,  337. 
Cathartocarpus  Fistula  217. 
Caustic  Potash,  fused  398. 
Causticum  aethiopicum  146. 

—  antirooniale  445. 

—  sulfurioo-crocatum  146. 
Caustique  sulfo-safraii6  146. 
Cauterium  potentiale  398. 

mitius  204. 

Cavadilla  346. 
Cayenne-Pfeffer  341. 
Cedriae  Oleum  502. 
Cedron-Samen  585. 


Cedro-Oel  490. 
Celandine-tops  361. 
Celotripis    giganteae    Radix 

553. 
Centaurea  Cyanus  323. 
Centaur6e  petite  360. 
Centaurei  minoris  Extractum 

283. 

Herba  360. 

Centaury-tops  360. 
Cepae  Radix  199.. 
CepbaSlinum  268. 
CepbaSlis  Ipecacuanha  549. 
Gera  alba  218. 

—  arborea  218. 

—  flava  218. 

—  Japonica  219. 

—  viridis  219. 
Cerae  Oleum  4S9. 
Cerasus  acida  342. 
Cerasorum  Aqua  169,  171. 

—  Stipitei  607. 

—  Syrupus  620. 
Cerata  62,  219. 
Geraten iae  Fructus  342. 
Gerat-Salbe  683. 
Geratum  ad  labium  flavum 

219. 
—  rubrum  219. 

—  Aeruginis  219. 

—  Getacei  219. 

albam  219. 

rubrum  219. 

—  citrin  um  219. 

—  fuscum  219. 

—  Galeni  219. 

—  labiale  album  219. 

—  Myristicae  190.  219. 

—  Picis  219. 

—  Resinae  burgondioao 
219. 

Pini  219. 

—  rubrum  219. 

—  Saturni  684. 
Gerefolii  H^rba  361. 
Gereoli  dilatatorii  105,  219. 

—  exploratorii  105,  219. 

—  medic&ti  105. 

—  Plumbi  219. 

—  satumini  219. 

—  simplices  219. 
Geresin  187. 
Gerevisia    Armoraoiae 

X  1706. 
Gerevisiae  Fermentum  310. 
Gerefeuil  361. 
Gerit,  oxalsaures  220. 

—  salpetersaures  219. 
Gerium  nitricum  219. 

—  oxalicum  220. 


Ger-Nitrat  219. 

Gerussa  220. 

Gerussae  Emplastmm  271. 

—  —  rubrum  271. 

—  Uttguentum  676. 
Getaoei  Geratum  219. 

—  Unguentum  683. 
Getaceum  220. 

—  praeparatum  220. 

—  saccharatum  220. 

—  tritum  220. 
Getin  220. 
Getraria  425. 

—  Islandica  425. 
Getrarin  425. 
Gevadilla  346. 
Ghabert's  Oel  489. 
Gbaeropbylli  Herba  361. 
Gbalk  Mixture  457. 

—  prepared  243,  255. 
Gbamomile  322. 

—  common  322. 

—  romaine  322. 
Gbamomiilae  Aqua  171. 

—  Extractum  283. 

—  Flores  322. 

—  Oleum  489. 

—  Romanae  Flores  322. 

—  Syrupus  620. 

—  Tinctura  644. 
Gbampagner  689. 
Gbandu  512. 
Gbanvre  340. 

—  indien  360. 
Gbarbon  animal  213. 

—  sulfur6  215. 

—  v6g6tal  213. 
Gharcoal  213. 

Gbardon   b^ni,   feailles    de 

360. 
Gbarpi«".,  engliscbe  856. 

—  scbwarze  180. 

Gbarta    antartbritica     221, 
529. 

—  antirheomatica  221. 

—  cerata  17.  220. 

—  dentata  16. 

—  epispastica  Ph.  irlt  212. 

—  laevigata  16. 

—  nitrata  220,  411. 

—  niirosa  220. 

—  oleosa  221. 

-  resinosa  221,  529. 

—  sinapisata  221. 

—  vesicatoria  221. 
Gbaux  204. 

—  Ghorbydrophosphate   de 
221. 

—  de  Bismuthe  194. 
Ghelidoine  361. 


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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


715 


Cbelidooii  Extractum  284. 

—  Herba  861. 

—  Radix  545. 

—  Tinctura  644. 
Cb6ne,  6corce  de  269. 
ebenes  588. 
Cbenevis  340. 
Cbenopodii    ambrosioidis 

Herba  361. 

—  olidi  Herba  361. 

—  valyariae  Herba  361. 
Cberry-lanrel  leaves  334. 
Cbervil  361. 
Gbicor^e,  berbe  de  361. 

—  raoine  de  545. 
Cbien-dent,  racine  de  571. 
Cbili-Salpeter  476. 
Cbilly-Pepper  341. 
Cbimopbilla  umbellata  367. 
CbiDa  bicolor  249. 

—  brasiliensis  249. 

—  Caraibea  249. 

—  Calisaya  248. 

—  Coto  249. 

—  Cusco  249. 

—  de  Bogota  249. 

—  dura  249. 

—  fibrosa  249. 

—  flava  249. 

—  fusca  248. 

—  grisea  248. 

—  Huanoco  248. 

—  Loxa  248 

—  nova  249. 

—  pallida  249. 

—  Para  249. 

—  Peraviana  falsa  249. 

—  Piton  249. 

—  regia  248.   * 

—  rabra  248. 

—  Santa-F6  249. 
Cbina-Aether  153. 

—  Cbocolade  247. 

—  Extract  284. 

—  Kaffee  247 

—  Pomade  x  613. 

—  Rinde  246,  braune  248. 
rothe  248. 

8.  a.  Cbina  u.  Cortex 

Ghinae. 

—  Wein  690. 

—  Wurzel  569. 
Ghinae  Extraotum  284. 

—  Radix  569 

—  Syrupus  620. 

—  Tincturae  644. 

—  Vinum  690. 

Gbinchonin ,    brorosaures 
237. 

—  salssaures  237. 


Gbinchonin ,   schwefelsaures 

237. 
Ghincboninum  237. 
-—  bromatum  237. 

—  muraticum  237. 

—  sulfurioum  237. 
Chinchonium  237. 
Chinidin  221,  237. 

—  borsaures  221. 

—  gerbsaures  222. 

—  salioylsaures  221. 

—  salzsaures  221. 

—  schwefelsaures  221. 
Ghinidinum  sulfurioum  221. 

—  boricum  221. 

—  hydrocbloricum  221. 

—  muriaticum  221. 

—  salicylicum  221. 

—  tannicum  222. 
Chinin  222. 

—  amorphes  230. 

—  antimonsaures  226. 

—  arseniksaures  223. 

—  baldriansaures  230. 

—  bisulfat  223. 

—  blausaures  225. 

—  bromwasserstoffsaures 
224. 

—  carbolsaures  223. 

—  chinasaures  224. 

—  oitronensaures  224. 

—  essigsaures  223. 

—  gerbsaures  229. 

—  milchsaures  225. 

—  phosphorsaures  226. 

—  salicylsaures  226. 

—  salzsaures  224. 

—  saures  salzsaures  223. 
schwefelsaures  223. 

—  schwefelsaures,    basisch 

226. 
zweifach  223. 

—  Schwefel  -weinsteinsaures 
229. 

—  weinsteinsaures  230. 

—  zweifach  bromwasserstoff- 
saures 224. 

Ghinin-Bromhydrat  224. 

—  Wein  X  426. 

—  Zucker  222. 
Chinina  s.  Chininum. 
Cbininum  222. 

—  aceticum  223. 

—  arsenicicum  223. 

—  bihydrocbloricum  223. 

—  bimuriatioum  carbamida- 
tum  223. 

—  bisulfuricum  223. 

—  carbolicum  223. 

—  chinicum  224. 

—  citricum  224. 


Chininum    dibydrobromati- 
cum  224. 

—  ferro- citricum  224. 

—  ferro-bydrocyanic  224. 

—  hydrobromicum  224. 

—  hydrocbloricum  224. 
amorphum  225. 

—  hydrocyanicum  225. 

—  hydrojodicum  225. 

—  lacticum  225. 

—  muriaticum  224. 

—  nitricum  226. 

—  phosphoricum  226. 

—  purum  222. 

—  salicylicum  226. 

—  stibicum  226. 

—  sulfurico-tartaricum  229. 

—  sulfurioum  226. 

aoidura  223. 

neutrale  223. 

—  tannicum  229. 

—  tartaricum  230. 

—  valerianioum  230. 
Chinioideum ,      Chinioidea, 

Chinioidinum    s.   Chinoi- 

dinum. 
Chinium  s.  Chininum. 
Chinoidin  23l>. 
Chinoidinum  230. 

—  aceticum  231. 

—  citricum  231. 

—  hydrocbloricum  231. 

—  sulfurioum  231. 

—  tannicum  231. 

—  Tinctura  645. 
Cbinolinum  231. 

—  bisulfuricum  231. 

—  muriaticum  231. 

—  tannicum  231. 

—  tartaricum  231. 
Chinovasaure  205. 
Chiococca  anguifuga  8.  race- 

mosa  544. 
Chlor  350 

—  Aether  598. 

—  Aethyl  154. 

—  Ammonium  160. 

—  Antimon  605. 

—  Baryum  191. 

—  Blei  532. 

—  Brom  199. 

-  Calcium  205. 

—  Eisentinctur  649. 

—  Elayl  154. 

—  Flüssigkeit  171. 

—  Gas  350. 

—  Gold  186. 
Natrium  186. 

—  Kalium  406. 

—  Kalk  202. 

—  Kohlenstoff  215. 

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7in 


Register  der  Mitlel  and  Präparate. 


Chlor-Kohlenwasserstoff  154. 

—  Kupfer  258. 

—  Lösung  171. 

—  Magnesium  449. 

—  Methylen  456. 

—  Natrium  473. 

—  Platin  529. 

—  Raucherungen  347. 

—  Seife  577. 

—  Stibiumflussigkeit  445. 

—  Wasser  171. 

—  Wasserstoflfsaure  136. 
rohe  136. 

verdünnte  136. 

—  Zink  693. 

—  Zinkstäbchen  693. 
Chloral  231. 

—  Hydrat  231. 

—  perl6  232. 
Chlorali  Hydras  231. 
Ghloralum  158. 

—  Crotonis  200. 

—  hydratum  231. 

crystailisatum  231. 

Chloras    kalicus    depuratus 

407. 

—  Potassae  407. 
Chlorate  de  Potasse  407. 

—  of  Potash  407. 
Chlore  liquide  171. 
Chloretum  Ammonicum  160. 

—  Antimonii  605. 

—  Argenti  178. 

—  Aun  186. 

natronatum  186. 

—  Baryi  cum  aqua  191. 

—  Bromii  199. 

—  Calcariae  202. 

—  Calcii  205. 

—  Fern  311. 

—  Hydrargyri  379. 

—  Natrii  473. 

—  Plumbi  532. 

—  Zinci  693. 

Chlorhydras  morphicus  460. 
Chlorhydrate  d'Ammouiaque 

160. 

—  de  Morphine  460. 
Chlorhydrophosphate  de 

chaux  206. 
Chloride  of  Calcium  205. 

gold  186. 

Potassium  406 

Chloridum  Plumbi  532. 

—  Sodii  473. 

—  Zinci  693. 
Chlorina  liquida  171. 
Chlorinatcd  Lime  202. 
Chlorine- watcr  171. 
Chlorkalium  406. 
Chloroaurate  of  Sodium  186. 


Chlorodyne  233. 
Chloroform  234. 

—  Essig  X  455. 

—  Opodeldoc  x  459. 
Chlorometbylen  456. 
Chlorphosphide    of    arsenic 

522. 
Chlorum  Calcariae  202. 

—  gasi  forme  350. 

—  in  Aqua  171. 

—  solutura  171. 
Chlorure  de  Calcium  205. 

—  d'öthyleneperchior6215. 

—  d'or  186. 

et  de  Sodium  186. 

—  de  Potasse  406. 
Chloruretum  potassicura  406. 
Chlorwasserstoffsäure  135. 

—  rohe  136. 
Chocolade  518,  584. 
Chocolat  de  sant6  518. 
Choieratropfen,  Ewenius- 

sehe  X  2211. 

—  Hauck'sche  x  2167. 

—  Lorenz'sche  x  2156. 

—  Schaefer'sche  x  2066 

—  Wunderlich'sche 
X  2168. 

Chordae  causticac  236. 
Christpalm-Oel  503. 
Christwurzel  548. 
Chromas  potassae  408. 
Chromic  acid  133. 
Chrom-Moxen  408. 

—  Säure  133. 
Anhydrid  133. 

—  Trioxyd  133. 
Chr>'sop hansäure  134,  556. 
Chrysarobin  134,  236. 
Churrus  282,  360. 
Cibotium  glaucescens  519. 
CibruUin  243. 

Cichorei  Herba  361. 

—  Radix  545. 

—  Syrupus  620. 
Cicutae  Emplastrum  271. 

—  Kssentia  275. 

—  Herba  361. 

—  Semen  586. 

—  terrestris  Extractum  286. 
Herba  362. 

Semen  586. 

Cicutinum  243. 

Cigarettes  antispasmod.  338. 

—  ars6nicales  400,  468. 

—  camphr6es  101,  208. 

—  d'Espic  328,  338. 

—  jod6es  653 

—  opiac6es  513,  659. 
Cigarren,  medicamentöse  102. 
Gigue  grande,  herbe  de  362. 


Cimicifugae  recemosae  Rad. 

545. 
Cimicifugin  545. 
Cinae  Extract.  aetber.  284. 
spirituosum  285. 

—  Flor^s  323. 

—  Oleum  490. 

—  Semen  323. 

—  Tinctura  645. 
Cinchonae  flavae  Cortex  248. 

—  rubrae  Cortex  248. 
Cinöhonidin  237. 
Cinchonin  237. 
Cineres  clavellati  405. 

depurati  406. 

Cinnabaris  389. 
Cinnamom-bark  249. 

—  -wood  429. 
Cinnamomi  Aqua  172. 

—  Oleum  490. 

—  Pulvis  coraposit.  537. 

—  Syrupus  620. 

—  Tincturae  645. 
Cinnamomum  acutum  249. 

—  Ceylonense  246,  249. 

—  Indicuni  249. 
Cire  blanche  218. 

—  jaune  218. 
Cisampelin  554. 
Cisampelos  Pareira  554. 
Citras  Ammonii  162. 
~  Chinii  224. 

—  Ferri  oxydati  311. 

—  magnesicus  449. 

—  Potassae  408. 

Citrate   de   fer   ammoniacal 
312. 

—  de  Magn^sie  449. 

—  of  iron  311. 

—  of  Magnesium  449. 
Citri  Acidum  134. 

—  Aqua  172. 

—  Cortex  251. 

—  Fructus  342. 

—  Oleum  490. 

—  Succus  612. 

—  Syrupus  625. 
Citric  acid  134. 
Citronen  342. 

—  Kur  612. 

—  Melissen  Oel  499. 

—  Oel  490. 

—  Säure  133. 

—  Saft  612. 

—  Schalen  251. 
Wasser  172. 

—  Syrup  625. 
Citrons  342. 

Citrullus  Colocynthis  342. 
Citrus  amara  322. 

—  Aurantium  322. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


717 


Citrus  Limetla  486. 

—  Limonum  251,  342,  490. 

—  vulgaris  251,  328,  340. 
Claviceps  purpurea  583. 
Clavus  secalinns  583. 
Clematidis  Herba  361. 
Clous  de  Girofles  217. 
Clove-Pepper  340. 

Clüves  217. 
Clysma  HO. 

—  cum  Rheo  557. 
Clysmata  evacuantia  110. 

—  medicata  HO. 

—  nutrientia  111. 
ClysopoBipe  112. 
Clyster-herbs  594. 
Cnicus  benedictus  360. 
Coal-tar  528. 

—  saponatum  528,  529. 

—  sapoDin6  529. 
Coca  165. 

—  Blätter  329. 
Cocain  330. 
Coocionella  237,  645. 
Coccionellae  Tinetura  645. 
Cocognidii  Semen  345. 
Cocculi  Indici  342. 

—  Fructus  342. 
Cocculin  342,  524. 
Coccus  cacti  237. 
Cochenille  237. 

—  Tinctur  645. 
Cocbineal  237. 
Cocbtearia  armoracia  541. 

—  officinalis361. 
Cocbleariae  Aqua  173. 

—  Herba  361. 

—  Spiritus  600. 
Cocos-Oel  490. 

—  Seife  577. 

Cocqueliquot,  fleurs  de  326. 
Cocquelucbon  358. 
Codeinum  238. 

—  hydrocbloricum  238. 

—  sulfuricum  238. 
Codia  345. 
Cod-liver-oil  494. 
Cölnisches  Wasser  173. 
Coffeae  Extractum  285. 

—  Semen  585. 
Coffein  238. 

—  citronensaures  239. 

—  Pastillen  670. 
Coffeinum  233. 

—  citricum  239. 

—  hydrobromatum  239. 

—  Natro-benzoicum  239. 

—  —  cinamylicum  239. 
salicylicum  239. 

—  Tinetura  645. 
Cognac  597,  603. 


Coing,  s6roence  de  586. 
Coins  343. 
Colchicein  240. 
Colcbici  Acctum  120. 

—  Bulbus  200. 

—  Extractum  285. 

—  Oxymel  515. 

—  Radix  200. 

—  Semen  585. 

—  Tinetura  645. 

—  Vinum  690. 
Colchicin  239,  585. 
Colchicum  auctumnale  200, 

239,  585. 
Cold  Cream  683,  491  x  1507. 
Colic  root  541. 
Coliren  44. 
Co  IIa  animalis  352. 

—  piscium  240. 
Colle  352. 

—  de  poisson  240. 
Coilebasse,  semence  de  586. 
Collodion    6lastique    ricin6 

X  481. 
Coilodium  64,  240. 

—  antephelidicum  x  484. 

—  cantbaridatum  242. 

—  causticum  242. 

—  cinereum  241. 

—  corrosivum  242. 

—  diachylosum  241. 

—  elainico-plumbicum  241. 

—  elasticum  242. 

—  escbarot^cum  242. 

—  flexile  242. 

—  mercuriale  x  482. 

—  morphinatum  x  483. 

—  odontalgicum  242. 

—  saturninam  241. 
Coilodium- Bestecke  241. 

—  Pflaster  241. 
Colloid  420. 
Collutoria  94. 
Cotiyrium  85. 

—  adstringens  luteum  242. 
Colocyntbidis  Extractum285. 

—  Fructus  342. 
praeparati  342. 

—  Tincturae  646,  647. 
Colocynthin  243. 
Colocynthirium   purissimum 

243. 
Colombo  Extractum  286. 

—  Radix  545. 

—  Root  545. 

—  Tinetura  647. 
Colophonium  213. 
Coloquinthen.  s.  Colocynthis. 
Coltsfood  leaves  332. 
Columbin  545. 
Commandeur-Balsam  639. 


Common- tensy  369. 

—  chamomile  322. 

—  dandelion  369. 

—  flax  seed  587. 

—  hemlock  362. 

—  mustard  589. 

—  Salt  473. 

Compound  liniment  of  mu- 
stard X  1562. 

—  pill  of  Hemlock  x  628. 

—  Syrup  of  hypophosphite 
522. 

— -  Honey  of  squill  625. 

—  tincture  of  camphor  640. 
Compte  güuttes  34. 
Concbae  praeparatae  243. 
Conchinum   tannicum    neu- 
trale 222. 

Condurango-Holz  250. 

—  Kinde  250. 

—  fluid  extract  of  250. 
Confectiones  29. 
Confectio  Calami  569. 

—  Opii  Ph.  Brit  x  1603. 

—  Piperis  526. 

—  Rosae  525. 

—  Scamraoniae  582. 

—  Sennae  337. 

—  Sulfuris  X  1975. 
Congo-Tbee  338. 
Conicinum  243. 

Conii  Emplastrum  ammonia- 
catum  271. 

—  Essen lia  275. 

—  Extractum  286. 

—  Herba  361. 

—  Semen  586. 

—  Spiritus  t:00. 

—  Tinetura  647. 

—  Unguentum  676. 
Coniin  243,  361,  586. 

—  bromwasserstoffsaures 
244. 

—  hydrobromat  244. 
Coniinum  243. 

—  hydrobromicum  244. 
Conium  maculatum243,  361. 
Conserva  31. 

Consolida  saracenica  370. 
Consolidae  roajoris  Rad.  546. 

—  regalis  Flores  322. 
Conspergiien  der  Pillen  22. 
Constituens  4. 
Contrayerrae  Radix  546. 

—  Germanicae  Radix  565. 

—  Tinetura  647. 
Convallariae  Flores  323. 
ConvolvulusScammonia  560, 

581. 
Conyzae  Herba  362. 
Copahu  187. 

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718 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Copaiba  187. 
Copatva-Balsam  187. 

—  Han  190,  565. 

—  Saure  565. 
Ck>pper,  acetate  of  257. 

—  ammoniated  260. 

—  subacetate  of  151. 
Coqaerets  8.  Froctus  Alke- 

keogi  840. 
Coqoes  de  Le?ant  342. 
Corallia  rubra  244. 
Coriander  seed  343. 
Coriandri  Oleum  491. 

—  Semen  348. 
Coriandrum  sativum  343. 
CoriDthen  517.  ' 

Com  Exsürpators  566. 

—  flowers  323. 

Come  de  Gerf  toum6e  244. 
Gomel-Kirsohe  340. 
Gorai  masculae  Fruct.  840. 
Comu  Cervi  raspatum  206, 

244. 
uatum    album    206, 

245. 

nigrum  213. 

Liquor   suocinatus 

434. 

Oleum  485. 

rectificatum  485. 

Spiritus  rectif.  432. 

sucoinatus  434. 

Corrigens  4. 

Corsican  Moss  358. 

Cortex    adstringens    Brasi- 

liensis  245. 
Tinctura  647. 

—  Alcomocoo  245. 
Hispanicus  245. 

—  Alni  nigrae  250. 

—  Angusturae  245. 

—  —  ferrugineus  245. 

spurius  245. 

f  crae  245 

—  Aurantiorum  251. 

—  —  expulpatus  251. 

—  Aurantii  Oleum  486. 

Extractum  279. 

Syrupus  619. 

Tinciura  638. 

—  Barbatimao  245. 

—  Bebeeru  192. 

—  Cabarro  245. 

—  Cacao  tostus  245. 
-^  caryophjl latus  217. 

—  Cascarillae  245. 

—  Cassiae  ligneae  245. 

—  Cbinae  246. 

' Calisayae  248. 

fuscus  248. 

officinalis  248. 


Corlex  Cbinae  regius  248. 
ruber  248. 

—  Cinchonae  flavae  248. 
rubrae  248. 

—  Cinnamomi  249. 

Cassiae  249. 

Zeylanici  249. 

Cbinensis  249. 

—  Citri  Oleum  490. 

—  Condurango  2b0, 

—  Coto  249. 

—  Condurango  250. 

—  Frangulae  250. 

—  Fructus  Aurantii  251. 

Extractum  279. 

Curassaviensis251. 

Citri  251. 

Granati  251. 

Juglandis  251. 

—  Geoffreae  Surinam.  252. 

—  Granatorum  251,  252. 

—  Hippocastani  253. 

—  Ingae  245. 

—  Juglandis  viridis  251. 

—  Ligni  Sassafras  253. 

—  Mezerei  253. 

—  Nttcum  Juglandis  viridis 
251. 

Extractum  296. 

— -  Pcruvianus  248. 

—  Pomorum  Aurantii  250. 

—  Pruni  Padi  253. 

—  Quassiae  253. 

—  Quebracbo  254. 

—  Quere  US  254. 

—  Radicis  Oranati  252, 254. 
Extractum  287. 

—  Rhamni  frangulae  250. 

—  Salicis  254. 

—  Sambuci  interior  255. 

—  Simaburae  255. 

—  Ulmi  interior  255. 

—  Viburni  pruni folii  255. 

—  Winteranus  spurius  255. 
Cor)-dalidis  Radix  546. 
Coryzarium  x  1242. 

Coto  Cortex  249,  255. 

—  Tinctura  647. 
Cotoin  249,  255. 
Coton  356. 

—  jod6  395. 
Cottonwool  356. 
Coumarin  257,  274,  325. 
CoubarilUarz  565. 
Couperose  vert.  320. 
Court- Pfllastcr  266. 
Cousso  324. 

Cowbage  592. 
Cowslip  326. 
Craie  pr^par6e  255. 
Crayon  de  mine  356. 


Cravons  au  Nitrate  d'Argent 

179. 
Creame  of  tartre  627. 
Crebs-eyes  425. 
Crime  579. 

—  Celeste  683. 

—  d'Amandes  am^res  579. 

—  de  Tartr»  627. 
Cremor  Tartari  627. 

boraxatus  626. 

solubilis  626. 

Creosot  s.  Kreosot. 
Cressotin  Saure  134. 
Cresson  366. 

Creta  alba  praeparata  855. 
Crctae  Mixtura  457,  x  524. 

—  Trocbisci  x  525. 
Cristal  de  sui  347. 
Croci  Syrupus  621. 

—  Tinctura  647. 
Crocus  256. 

—  Martis  adstringens  315. 
aperitivus  816. 

—  sativus  256. 

—  Satumi  456. 

Croton  Eluteria  256,  489. 

—  Tiglium  356,  491. 
Croton-Cbloral  200. 

—  Oel  491. 

englisches  494. 

—  Samen  358. 
Crown  Bark  248. 
Crystal  min6ral  411. 

—  de  Suie  347. 
Crystalli  Tartari  627. 
Cubebae  256. 
Cubebarum  Extractum  287. 

—  Fructus  256. 

—  Oleum  492. 

—  Piper  256 

—  Tinctura  647. 
Cubeben  256. 

—  Saure  256. 

—  Oel  256,  492. 
Cubeb6n  256. 
Cubcbin  256. 
Cubebs  256. 
Cucumber,  bitter  342. 
Cucumeres  257. 
Cucumeris  Semen  586. 

—  Succus  reoens  expr.  257. 
Cucumis  Colocyntbis  342. 

—  saiiva  586. 

—  Melo  587. 
Cucurbita  Pepo  586. 
Cucurbitae  Semen  586. 
Cuivre,  Acetate  de  257. 
Cumarin  257,  274,  325. 
Cumin  seed  343. 
Cumini  Oleum  492. 

—  Semen  334. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


719 


Gaminum  cyminum  492. 
Cnpri  acetioi  Tinotura  647. 

—  Aether  258. 

—  SQlfas  359. 
Ciipro-Ammonia  hydrochlo- 

rica  liquida  435. 

aulfarica260. 

Gopram  aceticum  257. 

—  alnminatum  257. 

—  ammoniaoale  260. 

—  bicbloratum  258. 

—  carboDioum  258. 

—  chloratum  258. 

ammoniacale  soltttum 

485. 
—  —   ooDoentratum 

485. 
0.  Hydrargyro  sol. 

eoncentr.  und  dilut  436. 

—  hydro-carbonioum  258. 

—  jodatum  258 

—  muriaticum  258. 

—  nitricum  258. 

—  oxydatum  nigprum  259. 

—  subaceticum  151. 

—  subcarbonicum  258. 

—  sulfocarbolicum  259. 

—  sulfurico  -  ammoniatum 
260. 

—  sulfuricum  259. 

ammoniatum  2G0. 

erudum  261. 

purum  259. 

venale  261. 

Cura^ao-Scbalen  251. 
Curants  346. 

Curare  261. 

Curarin,  salisaures  262. 

—  schwefelsaurea  262. 
Curarinum  hydrochlor.  262. 

—  sulfuricum  262. 
Curcuma  anRUstifolia  166. 

—  longa  569. 

—  Zedoaria  572. 
Curcumae  Radix  569. 
Curled-mint  leaves  335. 
CurranU  346. 

Cusco- Rinde  249. 
Cusparia  245. 
Cusparin  245. 
Cutsch  218. 
Guttle  fish  bone515. 
Cyan  Eisen  Kalium  409. 
Zink  695. 

—  Gold  187 
~  Kalium  408. 

—  Quecksilber  382. 

—  Silber  178. 

—  Wasserstoffsaure  136. 

—  Zink  695 
Gyani  Flores  323. 


Cyanide  of  mercury  382. 

potash  408. 

Cyanure  double   de  fer  hy- 
drat6  313. 

—  de  Mercure  382. 

Potassium  408.    . 

— ferrugineux  409. 

Cyanure  tum  ferro  •  zincicum 

695. 

—  Kalii  408. 
et  Ferri  409. 

—  Zinci  695. 

Cybotium  glaucesoens  519. 
Cydoniorum  Fructus  343. 

—  Mucilago  464. 

—  Semen  586. 

—  Spiritus  603. 
Cymini  Semen  343. 
Cynoglossi,  Massa  Pilulatum 

454. 

—  Radix  546. 
Cynosbati  Fungorum  Tinc- 

tura  605. 

—  Semen  343. 
Cytisin  542. 

D. 

Daotyli  262. 

Daemonorops  Draco  565. 
Daggat  504. 
Dammara  alba  565. 
Damnarbarz  565. 
Dampf- Bader  74,  107. 

—  Inhalations-Apparatc  98. 
Damson  mountaiu  255. 
Dandelion  common  369. 

—  Herbe  de  369. 
Daphne  Mezereum  258,  345. 
Daphnin  253. 

Datteln  262. 
DaturaStramonium262,  338, 

590. 
Daturinum  262,  338. 
Dauci  Extractum  287. 

—  Radix  546. 

—  Succus  287. 
Deadly  Night-shade  328. 
Decantiren  44. 
Deckelkapseln  18,  25,  213 
Decocta  48. 

Decoction  44. 
Deoocto-Infusum  49. 
DecActum    album    Syden- 
hami  x  490. 

—  Aloe  coropo.<utum  x  167 

—  Althaeae  Ph.  oill.  x  1702. 

—  Chinae  c.  Acido  muria- 
tico  X  507. 

factitium    Ph.    paii 

249. 


Decoctum  Crystallorum  Ph. 
■•■■.  X  2016. 

—  Haiti  Ph.  nU.  x  1328. 

—  Pollini  262. 

—  Sarsae  compos.  Ph.  Irlt 
X  1798. 

—  Sarsasparillae     composi- 
tum fortius  262. 

— mitius  263. 

concentratum  268. 

—  Scoparii  368. 

—  Tuberum  Salep  48. 

—  Zittmanni  262. 
Delpbininum  263,  590. 

—  tartaricum  263. 
Delphinium  consolida  322. 

—  Staphysagria  263,  590. 
Dental  succedaneum  x  99. 
Deodorisant  Powder  x  1545. 

—  Tinctura  x  1544. 
Desinfections  -  Fl  ussigkeit, 

Süvern'scbe  529. 
Rimmel'scbe 

X  1552. 
— -  Losung,  Burnett' sehe 

694. 

—  Pulver,    Corne- De- 
mo au  x'sches  528. 

Skinner'sches 

X  1544.  X  1545. 
Deuto-jodure  de  Mercure  378. 
Deutojoduretum    Uydragyri 

378. 
Devils-bit  368. 

—  Dung  182. 
Dextrinum  263. 
Diachylon  Pflaster  272. 

—  Salbe  676. 
Diacodii  Syrupus  623. 
Diacrydium  581. 
Diaetbylacetal  264. 
Diagrydion  581. 
Diapbaenix  264. 
Diatragacanthae  Spec.  538. 
Dichloressigsäure  125. 
Dichopsis  Gutta  521. 
Dictamni  Radix  546. 
Digestif  anim6  x  2240. 

—  mercuriel  x  2241. 
Digestion  44. 
Digestions- Aufguss  46,  49. 

—  Decoot  49. 

Digitale   pourpr6e ,    feuilles 

de  349. 
DigitaleTo  264. 
Digttalin  264. 
Digitalinum  264,  330. 

—  crystailisatum  264. 

—  depuratum  264. 

—  germanicum  264. 
Digitalis  Acetum  121. 

Digitized  by  VoiOOQIC 


720 


Register  der  Mittel  and  Präparate. 


Digitalis  Essentia  275. 

—  Kxtractum  288. 

—  Folia  330. 

—  purporea  264,  330. 

—  Semen  586. 

—  Tinctura  647,  648. 

—  Unguentum  676. 

Pfc.  H«p.  330. 

DigitoniD  204. 
Digitoxin  264. 

Dill  359,  340. 

—  Oel  485. 

—  Samen  340. 
Dimethylaoetal  264. 
Diosmae  orenatae  Extractum 

290. 
Folia  829. 

—  Tinctura  639. 
DippeTs  Oel  485. 
Diptamwarzel  546. 
Dipterocarpos  trinervis  493. 
Distilled  water  173. 

Dita  265. 
Ditainum  265. 
Dobbcraner   Zabntropfen 

X  2159. 
Dolichos  pruriens  592. 
Dompte   Venin,    racine    de 

565. 
D  0  n  d  va  n*8che  Solution  1 82. 
Doppelt    Brom  •  Quecksilber 

372. 
Dorema  Ammoniacum    158. 
Dorscb-Leberthran  494. 
Dorstenia  brdsiliensis.   546. 
Dosten,  Cretisober  366. 

—  gemeiner  366. 

Douce  amöre,  tiges  de  607. 
Doucbe  ascendante  106. 
Douche  Bad  69. 
Dower'scbes  Pulver  538. 
Dracbenbiut  565. 
Draco  mitigatus  379. 
Draconis  Regina  565. 
Dragiren  23. 
.Drciblatt-Extract  305. 
Dreifach    Cblorkoblenstoff 

215. 
Dried  Pitch  567. 
Drosera  rotundifolia  367. 
Duboisia  myoporoides    265. 
Duboisinum  265. 

—  bromatum  265. 

—  sulfuricum  265. 
Dulcamarae  Extract.  288. 

—  Stipites  607. 
Durande'scbes  Mittel  X 159. 
Dutcb  Liquid  154. 

Dwale  328. 


E. 

Earth-moss  365,  446. 

Eau  d*acide  sulfhydrique  174 

—  de  Cologne  173. 

— desinficirendex69. 

—  destill6  173. 

—  de  Laurier-Cerise  174. 

Goudron  176. 

Javelle  441. 

k  base  de  Soude 

442. 

Labarraque  442. 

Lavande  x  1920. 

Luce  X  1241. 

—  d'Orge  586. 

—  de  St.  Jean  x  2308. 

—  Figaro  533. 

—  magn^sienne  449. 

—  phaged^nique  175. 

—  r^gale  133. 

—  Sib^rienne  x  1541. 
Eberraute  358. 
Ebeiwurzel  545. 
Ebuli  Baccae  343. 
Ebur  ustum  213. 
Ecailles  d'Huitres  243. 
Echises  soholaris  265 
Ecorce  de  Bourgere  250. 

—  du   Bois   amer  de  Suri- 
nana  253. 

—  de  Cascarille  245. 

—  de  Citron  251. 

Chßne  254. 

Garou  253. 

—  de  Granate  251. 

—  de  Marronier  d*Indes  253. 

—  d'Orange  251. 

—  d'Orme  254. 

—  de  Säule  254. 
Edinburger  Heftpflaster  269. 
Effervescent  powder  536. 
Egel,  deutscher  370. 

—  ungarischer  370. 
Eggs  515. 
Ehrenpreis  369. 

Eiben baum-Extract  305. 

—  Tinctur  €67. 
Eibenblätter  369. 
Eibisch-Biuthen  321. 

—  Kraut  328. 

—  Paste  518. 

—  Syrup  618. 

—  Wurzel  539. 
Eichelkaffee  588. 
Eicheln  5S8. 

—  Wasser  173. 
Eichen-Extract  298. 

—  Rindet  254. 
Eier  515. 


Eier-Oel  500. 

Einpinselungen  in  die  Nase 
88. 

das  Ohr  91. 

Einspritzungen  u.  Eintropfe- 
lungen in  das  Ohr  90,  91. 

Binwickelungen ,  nasse  67. 

Eis-Essig  124. 

Eisen  310  ff. 

—  apfelsaures  289,  649. 

—  baldriansaures  321. 

—  gepulvertes  317. 

—  gerbsaures  321. 

—  reducirtes  318. 

Eisen  -  Alaun ,  ammoniaka- 
lischer  320. 

—  Albuminat,  flüssiges  310. 

—  Bäder  71. 

kohlensaure  71. 

moussirende  72. 

—  Bromid  311. 

—  Carbonat-Syrup  621. 

—  Chinawein  690. 

—  Chlorid  318. 

Losung  437. 

Tinctur  650. 

—  Chlorur  31 K  436. 

Losung  436. 

Tinctur  649. 

—  Chocoiade  318. 
Pastillen  318. 

—  CyanürCyanid  313. 
Zinkoxyd  695. 

—  Dragees  318. 

—  Extract,  apfelsaures  289. 

—  Feile  317. 

—  Flüssigkeit,    essigsaure 
436. 

—  Jodid- Lösung  438. 

—  Jodür  318. 

gezuckertes  313. 

Syrup  621. 

—  Kali,  blausaures  409. 

—  Lactophosphat  -  Syrup 
621. 

—  Leberthran  496. 

—  Magnesia,  citroncnsaure, 
aufbrausende  312. 

—  Molke  592. 

—  Oxy Chlorid  436. 
Eisen-Oxyd  315. 

—  —  Ammonium,  citronen- 
saures  312. 

braunes  315. 

—  schwefelsaures 

320. 
brenz-phosphorsaures 

317. 

citronensaurcs  312, 

essigsaures,  flüssiges 

436. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


721 


Eisen-Oxyd- Hydrat  315. 
trocknes  310. 

—  —  gerbsaures  321. 
jodsaures  314. 

—  —  pbosphorsaares    316. 
pyro  -  phosphorsanres 

317. 

rothes  315. 

salzsaures,    flüssiges 

437. 

schwefelsaures,  flüssi- 
ges 438. 

—  ^-  weinsteinsaares    321. 

—  Oxyd-Hydrat  315. 
Flüssigkeit  437.  . 

—  Oxyd -Kali,    blausaures 
408. 

weinsteinsaures 

628. 

—  —  Lösung,   essigsaure 
436. 

—  Oxyd-Natron,  pyrophos- 
phorsaures  477. 

—  Oxyd-Saccharatsjrup 
314. 

lösliches  315. 

Eisen- Oxydul,  arseniksaures 
310. 

blausaures  313. 

kohlensaures,    ge- 
zuckertes 311. 

milchsaures  314. 

phosphorsaures    316. 

salpetersaures,  flüssi- 
ges 436. 

—  —  salzsaures  311. 

— flüssiges  437. 

schwarzes  316. 

schwefelsaures  319. 

—  —  —  entwässertes  320. 
Eisen-Oxydul-Oxyd  316. 
blausaures  312. 

—  —  —  kohlensaures,  ge- 
zuckertes 311. 

—  Sesquichlorid  318. 
Eisen-Pastillen  671. 

—  Pillen,  Vallet'sche  455. 

—  Pulver  817. 

—  Salmiak  162. 
Tinclur  649. 

—  Syrup  621. 

—  Tincturen  648,  649,  650. 

—  Vitriol,  roher  320. 

—  —  gereinigter  319. 
grüner  320. 

—  Wein  690. 

—  Weinstein  628. 

reiner  628. 

— -  Zucker  315. 
Eisenhart  369. 
Eisenhut  358. 


Eisenhut-Exiract  277. 
trocknes  277. 

—  Knollen  672. 

—  Kraut  369. 

—  Tinctur  635. 
Eisenkraut  369. 
Eisessig  124. 
Elaeosaochara  265. 
Elaterinum  266. 
Etaylum  chloratum   154. 
Elaylchlorür  154. 
Eider  flowers  326. 
Elektrische  Bäder  74. 
Electrum  610. 
Electuarium  29. 

—  anodynum  266. 

—  anthelmintbicum  Hufe- 
landii  266. 

Ph.  H«P-  562. 

Störkii  266. 

—  aromaticum  266. 
cum  Opio  266. 

—  dentifricium  92,  x  10, 

X  502,    X  609,   X  1205, 
X  1206. 

—  diaphaenix  264. 

—  e  Senna  266,  336. 

—  eccoproticum  266. 

—  febrifugum  x  505. 

—  gingivale  93. 

—  lenitivum  266. 
Wintheri  266. 

—  opiatum  266. 

—  stomachicum  266. 

—  Theriaca  266. 
Elecumpane-root  547. 
Elemi  266. 

—  Harz  266. 

—  Unguentum  676. 
Elettaria  Cardamomum  341. 
Elisabethiner  Kugeln  x  376. 
Elixir  acidum  Halleri  458. 

—  adlongamyitam267.635. 

—  alexipharmacum     Hux- 
hami  644. 

—  aloStico-febrifug.   x  427. 

—  amarum  267. 

—  —  concentratum  267. 
ordinarium  267. 

—  ammoniacale  opiat.  267. 

—  antiscrophuleux  651. 

—  Aurantii  comp.  267. 

—  Cinchona  609. 
--  cordiale  267. 

—  de  Gar  US  267. 

—  longae  vitae  267. 

—  Malti  623. 

—  paregoricum  657. 

—  peotorale  267,  268. 
Hufelandii  267. 

—  proprietatis  acidum  267. 


Bwald  oimI  Simon,  Arsnelferordnongslehre.    10.  Aufl. 


Elixir  cum  Rheo  268. 

Paracelsi  267. 

sine  acido  267. 

Elixir  regis  Daniae  268. 

—  Ringelmanni  268. 

—  roborans  Whyttii  644. 

—  saures  458. 

—  Stoughton  X  169. 

—  e  Succo  Liquir.  268,  614. 

—  viscerale  Ph.  paap   268. 
Hoffmani  267,268. 

—  VitrioliMynsichti637. 
Elm-Bark  255. 
Elutriatio  15. 

Emanateur  hygi6nique  528. 
Embrocatio    frigida  Ph.  mll. 

161. 
Emetic  Antimony  628. 
Emeticomorphin  167. 
Emetinum  264. 

—  coloratum  293. 

—  impurum  293. 

—  purum  268. 
Em6tique  628. 
Emodin  556. 
Emplastrum  56. 

—  ad  Clavos  pedum  268. 

—  ad  fonticulus  268. 

—  adhaesivum  268. 

Anglicum  58,  268. 

cum  Oleo  lini  269. 

Edinburgense  269. 

—  —  flavum  268.. 

—  album  coctum  271. 

—  Ammoniaci  269. 

—  Anglicanum  268. 

—  antarthriticum  269.' 
Helgoland  x  349. 

—  aromaticum  269. 

—  Asae  foetidae  271. 

—  basilicum  269. 

—  Belladonnae  269. 

—  calaminaris  271. 

—  Cantharidum  269. 

Anglicum  271. 

Drouoti  273. 

Luebecki  270. 

—  —  ordinarium  269. 

—  —  Parisiense  270. 

—  —  perpetuum  270. 
Ph.  paap   270. 

—  —  sericeum  271, 

—  cephalicuro  273. 

—  Cerussae  271. 
rubrum  271. 

—  Cicutae  271. 

—  citrinum  219. 

—  CoUodii  241. 

—  Coniiammoniacatum271. 

—  consolidans  271. 

—  contra  tineam  271. 

46 

Digitized  by  V^OOQIC 


722 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Emplastrum  de  Cicuta  271. 

—  de  Galbano  crocat.  271. 

—  Diachylon  comp.  272. 
Simplex  272. 

—  diaphoreticum    Myn- 
sichtii  271. 

—  Drouoti  273. 

—  emolliens  219. 

—  Euphorbii  270. 

—  Everi  168. 

—  foetidum  271. 

—  Fuliginis  x  855. 

—  fuscum  271. 

camphoratum  271. 

—  Galbani  crocatum  271. 

—  griseum  271. 

—  flamburgense  271. 

—  Hydrargyri  272. 

—  Hyoscyami  272. 

—  Janiui  270. 

—  Jodato-saponatum  272. 

—  irritans  272. 

—  Lithargyri  comp.  272. 

c.  Colophonio  268. 

molle  272. 

—  —  Simplex  272. 

—  Matris  fuscum  271. 
album  272. 

—  Meliloti  273. 

—  —  cum  Opio  X  565. 

—  mercuriale  272. 

—  Mezerei  cantharid.  273. 

—  Minii  rubrum  273. 
adustum  271. 

—  narcoticum  273. 

—  nigrum  271. 

—  noricum  271. 

—  odontalgicum  273. 

—  opiatum  273. 

—  oxycroceum  273. 

—  piceum  273. 

—  —  irritans  273. 

—  —  nigrum  269. 

—  Picis  irritans  273. 
liquidae  273. 

—  Plumbi  compositum  272. 

bydrico-carbon.  271. 

jodidi  PL  Brtt.  532. 

molle  272. 

Simplex  272. 

—  resolvens  271. 
--  saponatum  273. 

—  Schmuckeri  271. 

—  sericcum  271. 

—  Spermatis  Ceti  219. 

—  Stibio-Kali  tartarici  273. 

—  stomachicum  269. 

—  sulfuratum  273. 

—  triapharmacum  271. 

—  Tartari  stibiati  273. 

—  universale  271. 


Emplastrum    vesicatorium 
Drouoti  273. 

Janini  27«. 

ordinarium  269. 

perpetuum  270. 

sericeum  271. 

—  Zinci  274. 

—  Zuellichauense  271. 
Emplatre  agglutinat.  x  2053. 

—  diacbylon  k  base  de  Zink 
274. 

Emser  Pastillen  672. 
Emulsin  164. 
Emulsio  40. 

—  Amygdalarum  composita 

—  amygdalina  164. 
campborata  x  362. 

—  communis  Pk.  mll.   164, 
274. 

—  oleosa  274. 

—  Papaveris  274. 

—  Papulae  x  281. 

—  Semin.  Hyoscyami  x  1807. 

—  Thymoli  x  2056. 
Emulsion  de  Goudron   176. 

v6g6tale  176. 

Encathisma  69. 

Encens  511. 

Endermatische  Methode  77. 
Endoscop  105. 
Enema  110. 
Engelsüss  555. 
Engel  Wurzel  541. 
Englisch  Gewürz  340. 

—  Pflaster  268. 

—  Salz  450. 
English  Lint  356. 

—  Odontine  x  460. 
Enulae  Extractum  292. 

—  Radix  547. 
Enveloppes  m^dicamenteuses 

s.  Deckelkapseln. 
Enzian-Extract  290. 

—  Tinctur  651. 

—  Wein  690. 

—  Wurzel  547. 
Epheu-Harz  357. 
Epitbemata  66. 

Eponge  pr6par6e  k  la  cire 
603. 

ä  la  ficelle  603. 

Epsom-Salz  450. 
Epurge,  huile  d'  499. 
Equiseti  Herba  362. 
Erdbeerkraut  362. 
Erde,  Bevemgemsche  181. 

—  Japanische  217. 
Erdrauch  362. 
Erdschierling  362. 
Ergot  of  rye  583. 
Ergota  583. 


Ergotininum  274. 
Ergotinum  274,  301. 

—  dialysatum  301. 

—  impurum  301. 
ErnährungspuWer  für  Kinder 

306-308,309. 
Erucae  Semen  586. 
Ervalenta  165. 
Erygeron  Conyza  362. 
Erythrea  Centaureum  360. 
Erythroretin  556. 
Erytroxylon  Coca  329. 
Eschen-Blätter  332. 

—  Manna  453. 
•Escherwurzel  546. 
Eserinum  274. 

—  chloricum  275. 

—  hydrobromicum  275. 

—  salicylicum  275. 

—  sulfuricum  274. 
Espfeces  b^chiques  596. 

—  sudorifiques  595. 
Espic-Cigaretten  328. 
Esprit  de  Nitre  dulcifie  598. 

—  pyro-acetique  119. 
Esquine  596. 
Essence  275,  482. 

—  c6phalic  637. 
Essentia  275. 

—  Aconiti  275. 

—  antiphthisica    Lobe- 
thalii  474. 

—  Asperulae  odoratae  275. 

—  Belladonnae  275. 

—  Bryoniae  275. 

—  Cicutae  275. 

—  Digitalis  275. 
--  episcopalis  698. 

—  fumalis  x  2076. 

—  Hydrocotyles  548. 

—  Hyoscyami  275. 

—  Lactucae  virosae  275. 

—  Matrisylvae  275. 

—  Menthae  piperitae  Angl. 
602. 

'-  ophthalmica    Romers- 
hausen  275. 

—  Pepsini  691. 

—  Rhamni  Prangulae  250. 

—  Rhois  toxicodendri  275. 

—  Sarsaparillae  275. 

—  seripara  444. 

—  Stramonii  275. 

—  Terebinthinae  506. 
Essig  120. 

—  reiner  121. 

—  Aether  153. 
Geist  598. 

—  Alkohol  124. 

—  concentrirter  125. 

—  Geist  119. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


723 


Essig-Klystiere  112. 

—  Säure  124. 

einfach,  zweifach,  drei- 
fach gechlorte  125. 

—  —  gewürzte  124. 
verdünnte  125. 

—  Salmiak  430. 
Essloffel  12. 

Etain,  Limaiile  de  604. 
Ether  151. 

—  of  Methylene  154. 

—  sulfurique  alcoolis6  598 
Ethyi^ne  perch1or6  215. 
Eucalypti  Folia  332. 

—  Oleum  493. 

—  Tinctura  332,  648. 

—  Vinum  332. 
Eucalyptoium  276,  332. 
Eupatorin  333. 
Euphorbia     Lathyris     489, 

585. 

—  resinifera  276. 
Kuphorbien-Harz  276. 
Euphorbii  Emplastrum  270. 

—  Tinctura  648. 
Euphorbium  276. 
Euphrasiae  Aqua  173. 

—  Herba  362. 
Evergreen  369. 
Everiasting  flowers  327. 
Excipiens  4. 
Excipienda  60. 
Explementum  ad  dentes  575, 

696,  s.  a.  Zahnkitt. 
Eztract  of  Gelscmine  290. 

—  of  Condurango  250. 

—  of  Indian  Hemp  281. 
Extractc  20,  276. 
Extractions-Forraen  44. 
Extractum  Absinthii  277. 

—  Aconiti  277. 

—  —  pulveratum  277. 
siccum  277. 

—  Acori  281. 

—  Aloes  277. 

Acid.suif.correct.  278 

—  Angelicae  278. 

—  antidysentericum  290. 

—  Arbuti  305. 

—  Amicae  278. 
Florum  278. 

—  Artemisiae  279. 

aethereum  279. 

Vahlianae  284. 

—  Aurantii  Corticis  279. 

—  Bardanae  279. 

—  Belladonnae  279. 
~  —  siccum  279. 

—  Calabar  288. 

—  Calami  281. 

—  Caleiidnlae  281. 


Extractum  Calisayae  284. 

—  Calumbae  286. 

—  Cannabis  Indicae  281. 

—  Capitum  Papaveris  282. 

—  Capsici  annui  282. 

—  Cardui  benedicti  282. 

—  Carnis  Lieb  ig  283. 

—  Cascarillae  283. 

—  Castaneae  vescae  283. 

—  Catechu  283. 

—  catholicum  299. 

—  Centaurei  minoris  283. 

—  Chamomillae  vulg.  283. 

—  Chelidonii  284. 

—  Chinae  284. 

aquosum  284. 

frigide  paratum  284. 

—  —  regiae  284. 
spirituosum  284. 

—  Cicutae  286. 

—  Cinae  284. 

—  —  aethereum  284. 
spirituosum  284. 

—  CofFeae  spirituosum  284. 

—  Colchici  acidum  e  Semi- 
nibus 285. 

—  Colocynthidis  285. 

—  —  compositum  285. 
Londinense  285. 

—  Colombo  286. 

— -  Conii  maculati  286. 

—  Corticis  Aurantii  279. 
Nucum    Jnglandis 

287. 

Radicis  Granat.  287. 

aethereum  287. 

spirit.  287. 

—  Cubebarum  287. 

aethereum  287. 

spirituosum  287. 

—  Dauci  287. 

—  Digitalis  288. 

—  —  siccum  288. 

—  Diosmae  crenatae  290. 

—  Dulcamarae  288. 

—  Enulae  292. 

—  Fabae  Calabaricae  288. 

—  Ferri  cydoniati  289. 

—  —  pomatum  289. 

—  Filicis  289. 

aethereum  289. 

Maris  289. 

—  Florum   Artemisae  Vah- 
lianae 284. 

—  Foliorum  Bucco  290. 
Juglandis  290. 

—  Frangulae  299. 

—  fructuum  Juglandis  296. 

—  Fuliginis  ?  855. 

—  Garciniae  mongostanae 
290. 


Extractum   Gelsemini  liqui- 
dum 290. 

—  Gentianae  290. 

—  Glycirrhizaecrudum  613. 

depuratum  613. 

in  bacillis  613. 

e  Radice  295. 

—  —  solutum  X  1965. 

—  Graminis  291. 
liquidum  291. 

—  Granati  287. 

—  Gratiolae  291. 

—  Grindeliae  robustae  291. 

—  haemostaticum  Bonjean 
301. 

—  Helenii  292. 

—  Hellebori  nigri  292. 
viridis  292. 

—  Hyoscyami  292. 

Foliorum  292. 

e  Seminibus  293. 

siccum  293. 

—  Jalapae  spirituosum  567. 

—  Ipecacuanhae  293. 

—  Iridis  Florentinae  aquo- 
sum 294. 

—  Juniperi  613. 

—  Kosso  325. 

—  Lactis  423. 

--  Lactucae  vires.  294. 

—  Lanae  Pini  silvestr.  294. 

—  Levistici  294. 

—  Ligni  Campechiani  294. 

Guajaci  295. 

Quassiae  298. 

—  Liquiritiae  295. 

—  Lobeliae  295. 

—  Lupuli  295. 

—  Malatis  ferri  289. 

—  Malti  295. 

chinatum  295. 

c.  Calcario  hypophos- 

phorosa  295. 

—  —  ferratum  295. 

jodatum  295. 

siccum  296. 

—  Marrubii  296. 

—  Martis  cum  succo  Pomo- 
rum  289. 

—  Meconii  297. 

—  Mezerei  aethereum  296. 

—  —  spirituosum  296. 

—  Millefolii  296. 

—  Myrrhae  296. 

—  Nicotianae  296. 

Rademacheri  296. 

—  Nucum  Juglandis  296. 
spirituosum  304. 

—  Oleae  Europaeae  297. 

—  Opii  297. 

sine  Narcotino  298. 

46*  T 

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724 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Extractum  Osmundae  regalis 
298. 

—  panchymagogum  299. 

—  Papaveris  282. 

—  Pbysostigmatis  venenosi 
288. 

—  Pimpinellae  298. 

—  Polygalae  amarae  298. 

—  Pulsatillae  298. 

—  PuDicae  Granati  287. 

—  Quassiae  298. 

—  Quercos  298. 

—  Ratanhae  299. 

—  Rbamni  frangnlae  299. 

—  Rhei  299. 

compositum  299. 

—  Rubiae  tinctorum  300. 

—  Ratae  300. 

—  Sabadillae  300. 

—  Sabinae  300. 

—  Salicis  300. 

—  Salviae  300. 

—  Sambuci  614. 

—  Sanguinis  300. 

—  Santonici  284. 

—  Saponariae  e  Radice  300 

—  Sarsaparillae  300. 

—  Saturni  443. 

—  Scillae  300. 

—  Seealis  cornuti  aquosum 
301. 

bispurificatum301. 

—  Seminis  Strychni  aquos. 
303. 

spirituosum  303. 

—  Senegae  302. 

—  Sennae  302. 

—  siccum  276. 

—  Simarubae  aquos  303. 

—  —  spirituosum  304. 

—  Solani  furiosi  279. 

—  Stramonii  303. 

—  —  e  Seminifcus  303. 

—  Strychni  304. 

—  —  aquosum  303. 

—  —  spirituosum  303. 

—  Tanaceti  304. 

—  Taraxaci  304. 

—  —  liquidum  305. 

—  Taxi  baccatae  305. 

—  Tormentillae  305. 

—  Toxicodendri  305. 

—  Trifolii  305. 

—  Turionum  Pini  305. 

—  Uvae  ursi  305. 

—  Valerianae  305. 

—  Veratri  viridis  306. 

—  Vitis  Pampinorum  306. 
Extrait  alcoolique  de  Quin- 

quina  a  la  chaux  222. 

—  du  chauvre  de  Tlndes  281. 


F. 

Faba  alba  306. 

—  Caoao  584. 

—  Calabarica  306. 
Extractum  .288. 

—  Coffeae  585. 

—  Picburim  306. 

—  Semen  306. 

—  Ignatii  Tinctura  652. 
Färberrötbe  558. 

—  Extract  300. 
Faham-Blätter  332. 
Fallkraut  359. 
Faltrank  596. 

Farado- galvanisches  Bad  74. 
Farfarae  Flores  323. 

—  Folia  332. 

Farina  Amygdalarum  348. 
~  Fabarum  306. 

—  Hordei  306. 
praeparata  306. 

—  lactea  pro  infant.  306. 

—  leguminosa  307. 

—  nutriens  pro  inf.  308. 

—  Seealis  308. 

—  Seminum  Lini  587. 

—  Tritici  309. 
Farine  ^molliente  595. 

—  de  B16  308. 

Froment  309. 

Orge  306. 

Seigle  308. 

Famextract  289. 
Famkraut- Wurzel  569. 

Extract  289. 

Faulbaum-Extract  299. 

—  Rinde  250. 

—  Rinden-Extract  299. 
Federbarz  565. 
Feigen,  getrocknete  216. 
Feldkümmel  368. 

—  Oel  505. 
Fei  Tauri  309. 

depuratum  sicc.  309. 

inspissatum  310. 

Fenchel  -  Essenz ,  Romers- 
hausen's  275. 

—  Holz  429. 
Oel  505. 

—  Honig -Extract,   seh  lesi- 
scher 455. 

—  Oel  493. 

—  Samen  343. 
~  Syrup  622. 

—  Tinctur  650. 

—  Wasser  173. 
Fennelseeds  343. 
F6nouiI,  s6mence  de  343. 
Fer  reduit  par  Thydrog^ne 

318. 


Fer  taonique  321. 

—  tartrique  321. 
Fermentationis  Oleum  493. 
Fermentoleum  493. 
Fermentum   Cerevisiae  310. 
Fem -male  569. 
Fcmambukholz  427. 

Fern  acetici  Liquor  436 
Tinctura  648. 

—  carbonici  Pilulac  525. 
Sympus  621. 

—  chlorati  Liq.  486. 

Tinctura  649. 

aetherea  648. 

—  Chloretum  311. 

—  cydoniati  Extr.  289. 

—  jodati  Syrupus  621. 
Tinctura  650. 

—  jodidi    Pilul.     Pfc.    Irit 
740. 

—  Joduretum  313. 

—  lactico-phosphorici  Syru- 
pus 621. 

—  Limatura  317. 

—  Mixtara  composita  457. 

—  muriatici    oxydati    Liq. 
437. 

Tinctura  649. 

oxydulati  Liq.  436. 

Tinctura  649. 

—  nitrici  oxydati  Liq.  437. 

—  oxydati  Citras  312. 

—  oxydati-hydrati  Liq.  437. 

acetici  Liq.  436. 

solubilis  Sympus  621. 

—  pomati  Extractum  289. 
Tinctura  649. 

—  Pyrophosphas   et  Sodae 
477. 

—  pyrophosphor.  Aqua  317. 

—  sesquichlorati  Liq.  437. 
Tinctura  650. 

—  sesquijodati  Liq.  438. 

—  tartarici  Tinctura  650. 

—  Tinct.  ammoniata  649. 
Ferro- Ammonia  oitrica  312. 
^  hydrochlorata  161. 

—  Carbonat,      gezuckertes 
311. 

—  Cyanide  of  iron  313. 
of  Potassium  409. 

—  Cyanzink  695. 

—  Kali  tartaricum  628. 
— purum  628. 

—  Kalium  cyanatum  409. 

—  Natriumpyrophosphat 
477. 

—  sulfat  319. 

entwässertes  320. 

Ferro  lactat  314. 

Ferrum  aceticum  siccum  310. 


Digitized  by  VoiOOQlC 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


725 


Ferram  acetioam    liqaidom 
436. 

—  siccum  310. 
solutum  436. 

—  albuminatumsicoamSlO 

—  ammoniacale  162. 

—  ammoniatum  162. 

—  arsenicicum  oxydul.  310. 

—  borussioam  312. 

—  bromatom  311. 

—  carboDioum  sacoharatum 
311. 

—  obloratum  311. 
liquidam  436. 

—  —  oxydatum  318. 

—  —  solutum  436. 

—  oitrioum  311. 

—  —  ammoniatum  312. 

—  —  cum  Ammoniaco  312. 

Cbininocitric.312. 

— effervescens  312. 

— Magnesia  312. 

oxydatum  311. 

—  —  cyanatum  312. 

—  et  Natrium  pyrophospho- 
ficum  477. 

—  hydrico-acet.  in  Aq.  437. 
cyanioum  312. 

—  hydricum  315. 
in  Aqua  437. 

—  bydrooyanicum  312. 

—  Hydrogenio     reductum 
318. 

—  bydrojodicum     oxydula- 
tum  313. 

-—  jodatum  313. 

—  saccharatum  313. 

—  jodicum  oxydatum  314. 

—  Kalio-tartaricum  628. 

—  lactioum  314. 

—  muriaticnm  oxydat  318. 
solutum  437. 

—  —  oxydulatum  311. 
Liquor  436. 

—  nitric.   oxydat.  sol.  436. 

—  oxydato-oxydulat  316. 

—  oxydat  acet.  liqu.  436. 
dialysatum  334. 

—  oxydatum  fusc.  316. 

—  —  hydratum  315. 

—  —  hydrato-acetic.  437. 
bydrioum     in    Aqua 

437. 

rubrum  315. 

— nativum  315. 

~   —  saocharat.  sol  üb.  314. 

—  oxydul.  lacticum. 
nigrum  316. 

—  peptonatum  siccum  316. 

—  phospboric.  316. 
oxydatum  316. 


Ferrum  pbospboric.  oxydat. - 

oxydul.  316. 
— c.    Natro    nitrico 

316. 

—  pomatum  289. 

—  potabile  Willisii  628. 
~  pulveratum  317. 

—  pyro-pbosphoricum  317. 
cum  Ammoniaco  ci- 

trico  317. 
oxydulatum  317. 

—  reductum  318. 

—  sesquicbloratum  crystal- 
lisatum  318. 

liquidum  437. 

solutum  437. 

—  sesquijodatum  sol.  438. 
liquidum  438. 

—  sulfuratum  319. 

—  sulfuricnm  319. 

calcinatum  320. 

crystallisatum  319. 

crudum  320. 

oxydatum    ammonia- 
tum 320. 

Oxydulatum  319. 

purum  319. 

siccum  320. 

—  sulfuricum  venale  320. 

—  tannicum  321. 

—  tartaricum  321. 

—  tartarisatum  628. 
purum  628. 

—  valerianicum  321. 

—  zooticum  313. 
Ferula  Persica  574. 
Fett,  solidificirtes  33. 

—  Wolle  56,  425. 
Feuerscbwamm  328. 
Feuilles  d'Or  187. 

—  de  Bousserolle  339. 

—  de  Chardon  b^ni  360 

—  de  Digitale  pourpr^e  330. 

—  de  Fr^ne  332. 

—  de  Guimauve  328. 

—  de  Jusquiame  364. 

—  de  Haux  333. 

—  de  Laurier-C^rise  334. 

—  de  Mauve  334 

—  de  Menianthe  339. 

—  de  Noix  333. 

—  de  Pomme   6pineuse  ou 
de  Stramoine  338. 

—  de  S6n6  336. 

—  de  Stramoine  338. 

—  de  Vinaigrier  339. 
Feves  306. 

—  de  Calabar  306. 
Feytonia  x  460. 
Ficbtennadel-Bäder  71. 

—  Oel  502. 


Fichten-Sprossen  674. 

—  —  Extract  305. 
Tinctur  661. 

—  Theer  527. 
Ficus  Carica  216. 

Fieber^ Aether,  Zoernlaib- 
scher  154. 

—  Klee  339. 

Extract  305. 

Tinctur  667. 

—  Latwerge  x  503. 

—  Mittel  ßaud'scbes  409. 

—  Rinde,  graue  245. 

—  Thee  595. 

—  Tropfen,  schwarze  645. 

Warburg's    x  427. 

Fiel  de  boeuf  309. 

Figs  216. 

Figues  216. 

Filicis  Extractum  289. 

—  Oleum  289. 

—  Radix  569. 
Filtration  44. 
Fingerhut- Essig  121. 

—  Blätter  330. 

—  Extract  288. 

—  Kraut  330. 

—  Salbe  676. 

—  Samen  586. 

—  Tincturen  647. 
Fire  Boletus  348. 
Fischbein,  weisses  515. 
Fischleim  240. 
Fishglue  240. 
Flächen  masse  12. 
Flake,  white  220. 
Flammula  Jovis  361. 
Flatterrosen  326. 
Flax  seed  587. 

—  weed  365. 

Flavedo  Cort.  Aurant.  251. 
Fleisch  •  Extract ,   L  i  e  b  i  g '  s 
283. 

—  Kohle  213. 

—  Losung  593. 
Fleurs  d'Achi116e  326. 

—  de  Bluet  323. 

—  de  Bouillon  blanc  327. 

—  do  Chamomille  322. 

—  de  Cocqueliquot  326. 

—  de  Gen6t  326. 

—  de  Grenadier  323. 

—  de  Guimauve  321. 

—  de  Lavande  325. 

—  de  Mauve  325. 

—  de  Muscade  446. 

—  d'Orange  322. 

—  d'Ortie  blanche  347. 

—  de  Passerose  325. 

—  de  Perce-neige  323. 

—  de  Pivoine  326. 

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726 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Fleurs  de  Primevöre  326. 

—  de  Sureau  326. 

—  de  Tanaisie  327. 

—  de  Tiileul  327. 

—  de  Violette  de  Mars  328. 

—  de  X6raQtb6mum  327. 

—  martiales    ammoniacales 
162. 

Flieder-Blumen  326. 

—  Mus  614. 

—  Syrup  624. 

—  Wasser  177. 

concentrirtes  177. 

Floh  Kraut  367. 

—  Samen  588. 
Flores  Acaciae  321. 

—  Aeris  viridis  257. 

—  Aeruginis  257. 

—  Althaeae  321. 

—  Anthemidis  322. 

—  Anlhos  336. 

—  Arnicae  321. 
Extractum  278. 

—  Artemisae  Vahlianae  323. 
Extractum  284. 

—  Aurantii  322. 

Aqua  173. 

Oleum  486. 

Syrupus  619. 

—  Balautiorum  323. 

—  Beilidis  322. 

—  Benzoes  127. 

—  Borraginis  322. 

—  Brayerae   anthelminthic. 
324. 

—  Calcartripae  322. 

—  Calendulae  322. 

—  Carthami  322. 

—  Cassiae  322. 

—  Chamomillae  Rom.  322. 
vulgaris  322. 

—  Cinae  323. 

—  Consolidae  regalis  322. 

—  Convallariae  maj.  323. 

—  Cyani  323. 

—  Farfarae  323. 

—  Genistae  326. 

—  Granati  323. 

—  Grindeliae  robostae  324. 

—  Koso  s.  Kusso  324. 

—  Lamii  325. 

—  Lavandulae  325. 

—  Lilii  convalii  323. 

—  Liliorum  alborum  325. 

—  Lonicerae    brachypodae 
325. 

-—  Malvae  arbor.  325. 

Alceae  325. 

hortensis  325. 

rubrae  325. 

silvestris  325. 


Flores  Malvae  vulgaris  325. 

—  Meliloti  325. 

—  Millefolii  326. 

—  Naphae  322. 
Oleum  486. 

—  Paeoniae  326. 

—  Paralyseos  326. 

—  Primuiae  veris  326. 

—  Pyrethri  rosei  326. 

—  Rboeados  326. 

—  Rosarum  incariiat  326. 
rubrarum  326. 

—  Salis  Ammoniaci  simpli- 
ces  160. 

martiales  161. 

—  Sambuci  326. 
Pulvis  comp.  535. 

—  Spartii  scoparii  327. 

—  Spicae  325. 

—  Spilanthis  olerac.  327. 

—  Stoechados  Arab.  327. 
citrini  327. 

—  Sulfuris  614,  617. 
loti  614. 

—  Tanaceti  327. 

—  Tiliae  327. 

—  Trifolii  albi  327. 

—  ürticae  327. 

—  Verbasci  327. 

—  Violarum  328. 

—  Viridis  aeris  357. 

—  Zinci  699. 
Flüchtige  Salbe  429. 
Flüchtiges  Liniment  429. 

kampherhalt  429. 

Flüssige  Salbe  63. 
Flüssigkeit Ri  mmersxl552. 
Fluid  Extract  284. 

of  GeUemine  290. 

Foeni  Graeoi  Semen  586. 
Foeniculi  Aqua  173. 

—  Oleum  493. 

—  Semen  343. 

—  Syrupus  622. 

—  aquatici  Semen  345. 

—  Romani  Semen  344. 

—  Tinctura  650. 
Foeniculum  capillaoeum  343, 

493. 

—  dulce  344. 

Foie  de  soufre  alcaline  415. 

calcaire  207. 

Folia   Adansoniae   digitatae 
328. 

—  Althaeae  328. 

—  Anthos  336. 

—  Aurantii  328. 

—  Azadirachtae  Indic.  328. 

—  Belladonnae  328. 

—  Bucco  329. 
Extractum  290. 


Folia  Buchu  329. 

—  Card  uibenedicti  329,360. 

—  Carpini  betuli  329. 

—  Castaneae  vescae  329. 

—  Cicutae  terrestris  362. 

—  Coca  329. 

—  Conü  maculati  362. 

—  Digitalis  330. 

—  Diosmae  crenatae  329. 

—  Eucalypti  globuli  332. 

—  Faham  332. 

—  Farfarae  332. 

—  Fraxini  332. 

—  Guaco  333. 

—  Jaborandi  333. 

—  llicis  aquifolii  333. 

—  —  Paraguayensis  333. 

—  Juglandis  333. 

Extractum  290. 

Syrupus  622. 

—  Lauri  334. 

—  Laurocerasi  334. 

—  Malvae  334. 

—  Matieo  334. 

—  Melissae  citratae  334. 

—  Mentbae  crispae  335'. 
piperitae  335. 

—  Micaniae  Guaco  333. 

—  Millefolii  366. 

—  Nicotiani  rust  335. 
Tabaci  335. 

—  Plantaginis  majoris  336. 

—  Rhododendri  chrys.  336. 

—  Rosmarini  336. 

—  Rutae  336. 

—  Salviae  336. 

—  Sennae  336. 

sine  resina  338. 

Spiritu  extracta  338. 

—  Stramonii  338. 

—  Theae  338. 

—  Toxicodendri  339. 

—  Trifolii  fibrini  339. 

—  üvae  ursi  339. 

—  Xanthii  spinosi  339. 
Fomenta  sicca  55. 
Fomentatio  66. 
Fomentationes  Scbmuckeri 

66,  411. 
Fomentum  66. 
Fontanell-Kugeln  212,  253. 

—  Papier  219. 

—  Pflaster  268. 

—  Salbe  674. 
Formamid -Quecksilber  383. 
Formic  acid  134. 
Formicae  rufae  339. 
Formicarum  Spiritus  600. 

—  Tinctura  650.* 
Formula  magistralis  4. 

—  officinalis  4. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


727 


Formyl-Chlorid  234. 

—  Säure  134. 
Formylum  cbloratam  234. 

—  jodatum  392. 

—  perchloratum  234. 
Fötus  66. 
Fougere  male  569. 
Fourmis  339. 
Foxglove  leaves  330. 
Fragariae  Herba  362. 
Framboises  346. 
Fraogulae  Cortex  250. 

Extractum  299. 

Franzbranntwein  597,  603. 
Franzosen  Holz  427. 

—  Salbe  677. 
Franzwein  688. 
Frauendistel-Samen  341. 

Tinctur  642. 

Frauen-Eis  208. 

—  Haar  360. 
Syrup  620. 

—  Mantel  359. 
Fraxini  Folia  332. 
Fraxinus  excelsior  332. 

—  Ornus  453. 
Freisamkraut  370. 
FrSnes,  feuilles  de  332. 
Froment  591. 

—  farine  de  309. 
Frondes  Sabinae  617. 

—  Capilii  Veneris  Pfc.  Aastr. 
360. 

—  Taxi  369. 
Froschlaich-Pflaster  271. 
Frost- Salbe  x  65,  Ru  st 'sehe 

X  282. 

Wählerische  x  753. 

Frostschutzpomade  153. 

—  Spiritus  X  2124. 

—  Wasser,  Rusfsches  138. 
Fructus  Alkekengi  340. 

—  Amomi  340. 

—  Anethi  340. 

—  Anisi  stellati  340. 

—  Aurantii  Cortex  251. 
Tinctura  638,  650. 

—  —  Curassaviensis  Cortex 
251. 

immatori  340. 

—  Avenae  584. 

—  Berberidis  340. 

—  Cannabis  340. 

—  Capsici  annui  282. 

—  Cardamomi  minoris  341. 

—  Cardui  Mariae  341. 

—  Cassiae  Fistulae  217 

—  Carvi  341. 
Romani  343. 

—  Cerasi  aoidae  342. 
— siccati  342. 


Fructus  Ceratoniae  342. 

—  Cicutae  terrestris  586. 

—  Citri  342. 
Cortex  251. 

—  Cocculi  342. 

—  Colocynthidis  342. 
praeparati  342. 

—  Conii  maculati  586. 

—  Coriandri  343. 

—  Corni  masculae  340. 

—  Cubebae  256. 

—  Cumini  343. 

—  Cydoniorum  343. 

—  Cymini  343. 

—  Cynobasti  343. 
--  Ebuli  343. 

—  Foeniculi  343. 

—  Granati  Cortex  259. 

—  Hippocastani  344. 
tosti  344. 

—  Hordei  exoorticati  586. 

—  Juglandis  Cortex  251. 
Extractum  296. 

—  Juniperi  344. 

—  Lauri  345. 

—  Mezerei  345. 

—  Mororum  345. 

—  Myrobalani  345. 

—  Myrtilli  345. 

—  Oryzae  588. 

-  Papaveris  345. 

—  Petroselini  345. 

—  Phellandri  345. 

—  Phytolaccae  346. 

—  Piperis  nigri  526. 

—  Rhamni  catharticae  346. 

—  Ribis  nigri  346. 
rubri  346. 

—  Rubi  Idaei  346. 

—  Sabadillae  346. 

—  Sambuci  346. 

—  Seealis  589. 

—  Tamarindorum  535. 

—  Terminaliae  345. 

—  Tritici  591. 

—  Vanillae  346. 
Fruits  d*Anis  vert  340. 

—  de  Carvi  341. 

Cognassier  343. 

Coriandre  343. 

Curain  343. 

Frumenii  Spiritus  596. 
Fuchsin  347. 

Fucus  crispus  216. 

—  Irlandicus  216. 

—  vesiculosus  347. 
Fuligo  splendens  347. 

—  Extract  x  855. 

—  Tinct  X  854. 
Fumariae  Herba  362. 

—  bulbosae  Rad.  546. 


Fumeterre  362. 
Pumigationes  76. 

—  Chlori  347. 

—  Guyton- Morveauia- 
nae  347. 

— ^- nitricae  Smythianae 
348. 

—  oxymuriaticae  347,  348. 

—  sulfurosae  348. 
Fumitory  tops  362. 
Fungorum  Cynosbati  Tinct. 

650. 
Fungus  Chirurgorum  348. 

—  igniarius  348. 

—  Laricis  348,  565. 

—  Salicis  348. 

Furfur  Amygdalarum  348. 

—  Tritici  349. 

Fused  caustic  Potash  398. 
Fusel-Oel  493. 
Fussbäder  69,  133. 

G. 

Gadi  Oleum  494. 
Gadus  Morrhua  494. 
Gänseblümchen  322. 
Galactozyme  422. 
Galangae  Radix  570. 

—  Tinctura  651. 
Galbanum  349. 
Galbani  Bmplastrum  271. 

—  Oleum  493. 

—  Tinctura  651. 
Galeopsidis  Herba  363. 
Galgant-Tinctur  651. 

—  Wurzel  570. 
Galipea  officinalis  245. 
Galläpfel  349. 

—  aleppische  349. 

—  Säure  135. 

—  Tinctur  651. 

Gallae  Halepenses  seu  Tur- 

cicae  349. 
Gallarum  Sal  essent.  135. 

—  Tinct.  651. 
Galle  309. 

—  Noix  de  349. 
Gallensaures  Natron  309. 
Gallert- Kapseln  213. 

—  Tafeln  25. 
Gallerte  31. 
Gallitzenstein  699. 
Gallnuts  349. 
Gallussäure  135. 
Galmei  425. 

—  Salbe  675. 
Gamboge  357. 

—  Compound  pill  of  x  875. 
Ganzbad  69. 

Garance,  racine  de  558. 

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728 


Register  der  Mittel  nnd  Präparate. 


Garcinia  Morella  357. 

—  Mongostana  290. 

Extractnm  290. 

Garden-Sage  336. 
Gargarisma  Acidi  acetici  124. 

—  —  carbolici  x  70. 
nitrici  86. 

—  Boracis  x  314. 
Gargarismata  94. 
Gargarisma  acidi  tannici  forte 

X  145. 
Garlic  199. 
Garou  253. 
Garten-Lattigsaft  424. 

—  Schnecken  358. 

—  Thymian  369. 

Gas  Acidi  carbonici  349. 

muriatici  oxygenati 

350. 

—  Ammonii  caust.  350. 

—  azoticum  350. 

—  Chlori  350. 

—  hydrosulfuratum  350. 

—  hydrothionicum  350. 

—  Inhalationen  102. 

—  kohlensaures  349. 

—  Nitrogenii  350. 
oxydulatum  350. 

—  nitrogenos.  350. 

—  Oxygenii  351. 

—  Stibii  hydrogenati  352. 
Gas-Bäder  75. 
Gashaltige  Bäder  73. 
Gas-Douche  107.J 
Gasölen  510. 

Gayao  427. 
Gazeol  352. 
Gegengift      der     arsenigen 

Säure  167. 
Geigenharz  243. 
Gelatina  31,  352. 

—  medicata  in  lamellis  25. 

—  animalis  352. 

—  Baisami  Copaivae  188. 

—  Caragheen  353. 

—  Cornu  Cervi  x  492. 

—  Lichenis   Islandioi   858, 
X  1209. 

pulverata  353. 

saccharata    sicca 

353. 

—  Liquiritiae    pellucidae 
353. 

—  Olei  Jecoris  496. 
Ricini  503. 

—  Salep  674. 

—  tabu  lata  352. 
Gelatinekapseln  25. 

—  Kerzen  352. 
Gelatiniren  23. 
Gelbwurzel  569. 


Gelminsäure  290. 
Gelsemini  Extractum  290. 

—  Tinctura  651. 
Gelseminin  290. 
Gelsemium    semper?irens 

290. 
Gemmae  Pini  674. 

—  Populi  353. 
Gen^t,  fleurs  de  326. 

—  herbe  de  368. 
Geni^vre,  baies  de  344. 
Genistae  Flores  327. 

—  Herba  368. 
Gentiana  lutea  547. 

—  pannonica  547. 

—  punitata  547. 

—  purpurea  547. 
Gentianae  Extract.  290. 

—  Infusum  comp.  Pk.  Irlt. 
X  1725. 

—  Radix  546. 

—  Tinct.  651. 

—  Vinum  Pk.  «all.  690. 
Gentiana- Bitter  547. 
Gentianit  547. 
Gentian  root  546. 
Genueser  Oel  500. 
Geoffiroyen- Rinde  253 
Gerbsäure  148. 
Gerbstoffhaltige  Bäder  72. 
Germerwurzel  571. 
Gersten- Graupen  586. 

—  Malz  452. 

—  Mehl,  präparirtes  306. 
Gesundheits-Chokolade  585. 
--  Syrup,  Berliner  624. 
Getreide- Spiritus  596. 

—  Fuselöl  596. 
Geum  urbanum  545. 
Gewichte  6. 
Gewichtsmenge  5. 
Gewürz-Essig  120. 

—  englisch  340. 

—  Nägelein  217. 

—  Nelken  217. 
Tinotur  642. 

—  Pulver  537. 

—  Tropfen  637. 
saure  637. 

—  Wein  689. 

Gichir  Papier  221,  629. 

—  Pflaster  269. 

Helgoländer  x  349. 

—  Rübe  544. 

—  Rosenwurzel  554. 
Gift-Lattig  364. 

Extract  294. 

Saft  424. 

—  Sumach- Blätter  339. 

Extract  305. 

Tinct.  667. 


Gift-Wurzel  546,  565. 

deutsche  565. 

Gimgembre,  racine  de  572. 
Ginger- root  572. 
Ginseng- Wurzel  547. 
Ginsterblumen  327. 
Girofles  217. 
Glacies  Mariae  208. 
Gladiolus  paluster  568. 
Glandes  Quercus  588. 

tostae  588. 

Glandis  Aqua  173. 
Glandulae  Lupuli  353. 

—  Rottlerae  417. 
Glanzruss  347. 
Glaskraut  366. 
Glaubersalz  479. 

—  getrocknetes  479. 
Gleohoma  hederacea  363. 
Glimmer  208. 

Globuli  martiales  628. 

—  Baisami  Copairae  G  r  a  e  - 
fii  X  268. 

—  Rhei  tomati  556. 

—  sulfurati  207. 

—  Tartari  martiati  628. 
Glonoin  481. 

Glouteron,  racine  de  543. 
Glue  352. 

Gluten  352. 
Glycelaeum  355. 
Glyc^r6  355. 

—  de  Jodure  de  Potassium 
355. 

—  de  Goudron  355,  x  1647. 

—  d*Extrait  de  Belladonne 
355. 

—  de  Soufre  355. 

—  de  Tannin  355. 
Glycerin-Salbe  677. 

—  Seife  578. 
Glycerinum  354. 

—  Acidi  carbolici  355. 
gallici  355. 

—  Amyli  355, 

—  Boracis  355. 

—  nitrosum  356. 

—  sulfurosum  355. 
Glyc6rol6  calcaire  anesth6- 

tique  X  226. 
Glyc4rol6s  355. 
Glycocoll  Quecksilber  383. 
Glyconium  355. 
Glycion  553. 
Glycyrrhiza  glabra  552. 

—  glandulifera  553. 
Glycyrrhizae  Extr.  613. 

—  Pasta  518. 

—  Pulvis  compositus  539. 

—  Radix  552. 

—  Succus  613. 

Digitized  by  V^OOQIC 


Re((ister  der  Mittel  and  Präparate. 


729 


Glycyrrhizae  Sympos  622. 
Glycjrrhizin^  553.' 
Gnapbalium  arenarium  327. 
GDidii  GraDa  345. 
Goa-Polver  134,  236. 
Götterstein  257. 
Gold-Chlorid  186. 
Natron  186. 

—  Haar  359. 

—  Niederschlag  187. 

—  Oxyd  187. 

—  Rathe  370. 

—  Ruthen- Tinctor  668. 

—  Schlägerhäutchen  674. 

—  Schwefel  605. 

—  Trichlorid  186. 

—  Tropfen,  Lamotte'sche 
649. 

Goldy  locks  359. 
Gomme  ammoniaqae  158. 

—  d'Arabie  358. 

—  goutte  357. 

—  Pate  de  518. 

—  Sirop  de  357,  622. 
Gonolnbos  Condurango  250. 
Gossypli  Lana  356. 
Gossypium  356. 

—  fulminans  356. 

—  jodatum  395. 

—  satuminnm  177. 

—  haemostaticum  437. 
Gottesgnadenkraut  363. 

—  Extract  291. 

—  Tinctur  651. 
Gottesgnadenwurzel  547. 
Gottesurtheil-Bohne  306. 
Goudron  527. 

—  Bau  de  176. 

—  Emulsion  de  176. 

—  Liqueur     de    concentr6 
176. 

—  Solution  alcaline  176. 

—  glyc^rin^  x  1647. 
Goudronni^re  528. 
Goulard's  Wasser  177. 
Grains  de  Lin  587. 

—  de  Tilly  356. 

—  de  vie  X  166. 
Graisse  157. 
Graminis  Extr.  291. 

—  Mellago  291. 

—  Radix  571. 
Grammgewicht  7. 
Grana  Artes  343. 

—  Cocculi  342. 

—  Gnidii  345. 

—  Paradisi  356. 

—  Sago  574. 

—  Tiglii  356. 
Granatäpfel-Schalen  251. 

—  Blüthen  323. 


Granate  tree  bark  251. 
Granati  Cortex  251,  252. 

—  Flores  323. 
Granatill-Oel  491. 
Granat-Rinde  252. 

—  Rinden  Extract  287. 
Granula  Antimonii  605 
Granules  de  Digitaline  265. 

Dioscoride  x  19. 

Graphit  356. 

Graphites  depuratus  356. 

—  elutriatus  356. 
Gras  Wurzel  571. 
Gratiolae  Extractum  291. 

—  Herba  363. 

—  Radix  547. 

—  Tinctura  651. 
Graubraunstein-Erz  453. 
Gray  Lotron  176. 
Green  Vitriol  320. 
Grenadier,  fleurs  de  323. 
Griechisch-Heusamen  586. 
Grieswurzel  554. 
Grindeliae  robustae  Extrac- 
tum 291. 

Flores  324. 

Syrupus  622. 

Grindsalbe,  Alibert's2l4. 

Grindwurzel  552. 

Grits  584. 

Groseilles  346. 

Ground-Ivy  363. 

Gruau  584. 

Grünspan  151. 

—  krystallisirter  257. 

—  Liniment  429. 

—  Sauerhonig  429. 

—  Wachs  219. 
Guacin  333. 

Guaco  Folia  et  Stipites  333 

—  Tinctura  333. 
Guajaci  Extractum  295. 

—  Lignum  427. 

—  Resina  566. 

—  Tinctura  651,  652. 
Guajacin  427,  566 
Guajak-Harz  427,  566. 

—  Holz  427. 
Extract  295. 

—  Säure  566. 
Guarana-Paste  518. 
Guaraninum  238,  518. 
Gui  de  ebene  693. 
Guimauve,  fleurs  de  321. 

—  pate  de  518. 

—  racine  de  539. 
Guindr6'schesSalzxl462. 
Gum  arabic  356. 

Gummi  Acaciae  356. 

—  Ammoniacum  158. 

—  Anime  565. 


Gummi  Arabicum  356. 

—  Mucilago  464. 

—  Gambogiae  357. 

—  elasticum  565. 

—  electum  356. 

—  Elemi  266. 

—  Galbani  349. 

—  Guajaci  566. 

—  Guttae  357. 

—  Harze  20. 

—  Hederae  357. 

—  Kino  417. 

—  Laccae  423. 

—  Lack  423. 

—  Mimosae  356. 

—  Myrrhae  465. 

—  Syrupus   622. 

—  Tragacanthae  669. 
Gummi -Paste  518. 

—  Pflaster  272. 

—  Pulver  538. 

Gummi- resina  Ammoniacum 
158. 

—  —  Anime  565. 

Asa  foetida  182. 

-  —  —  depurata  182. 

Galbanum  349. 

Gutti  357. 

—  —  Myrrha  465. 
Olibanum  511. 

—  —  Sagapenum  574. 

—  Schleim  464. 

—  Syrup  622. 
Gummigutt  357. 
Gundermann  363. 
Gurgel  Wässer  137. 
Guijun-Oel  493. 
Gurken  257. 

—  Samen  586. 
Gutta-Percha  357. 

—  Papier  521. 
Guttae  31. 

—  antasthmatic4te  x  710. 

—  antodontalgicae  94 

—  ophthalmicae  85. 
Gutti  357. 
Gymnomycetes  583. 
Gyps,  gebrannter  208. 
Gypsum  ustum  208. 

H. 

Haar -Färbungsmittel  445. 

—  Oel  X  1538,  X  2082  bis 
X  2087. 

—  Pomade  190,  257.  x  285, 
X  613. 

—  Wasser  x  1344,  x  2082 
bis  X  2087. 

Hachisch  282,  360. 

—  Tinctur  640. 

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730 


Register  der  Mittel  nnd  Präparate. 


HaematoxyloQ     Campechia- 

nam  427. 
Haematoxjlin  427. 
Haemopis  Sanguisorba  370. 
Haemorrhoidalpulver  X  2226. 
Hafergrütze  584. 
Hafermehl,    Knorr'sches 

308. 

—  Weibezahn'sches308. 
Hagebutten  Samen  343. 
Hagenia  Abyssinica  324. 
Hainbuchenblätter  329. 
Halbbad  69. 

Halitus  101. 

Haller'sches    Sauer    147, 
458. 

Hallesche  Satztropfen  664. 

Hallesches    Waisenhaus- 
Pflaster  271. 

Hamburger  Salbe  677. 

Hamburger    Universal- 
pflaster 271. 

Hammeltalg  582. 

Handbad  69. 

Handpomade  x  1478,  x  1480 

Hanf,  arracanischer  356. 

—  indischer  360. 
Hanf-Extract,  Indisches  281. 

—  Kraut,  Indisches  360. 

—  Samen  340. 

—  Tinctur,  Indische  640. 
Haricots  306. 
Harlemer  Oel  498. 
Harnstoff  686. 

—  salpetersaurer  686. 
Hartall  389. 
Hartshorn  244. 

Harz,  Burgundisches  567. 

—  trocknes  20. 

—  weisses  567. 
Haschisch  282,  360. 

—  Tinctur  640 
Haselnuss-Oel  499. 
Haselwort  543. 
Haselwurzel  543. 
Hauhechelwurzel  553. 
Hauptmittel  4. 
Hauptpflaster  273. 
Hausen  blase  240. 
Hauslauch  368. 
Hausseife  578. 
Haustus  37. 

—  antilyssus  456. 
Haysan-Thee  338. 
Heart's-ease  370. 
Hedera  357. 

Hederae  terristris  Herba  363. 
Hedge-Hyssop  363. 
Heftpflaster  268. 
Heidelbeeren  345. 
Heilige-Geist' Wurzel  541. 


Heil-Pflaster  271. 
Helenii  Extractum  292. 

—  Radix  547. 
Helenin  548. 
Helgoländer    Gichtpflaster 

X  349. 
Helices  pomatiae  358. 
Hellebore  root  548. 
Helleborein  548. 
Helleborin  548. 
Helleborus  alb.  s.  Yeratrum 

album. 
Helleboh  nigri  Radix  548. 

—  viridis  Extr.  292. 
Radix  548. 

Tinctura  652,  668. 

—  Unguentum  686. 
Helminthochcrtos  358. 
Hemidesmus  Indiens  553. 
Hemlock  common  or  spotted 

362. 

—  Compound  pill  of  x  628. 

—  Poultic6  X  883. 
Hemp,  indian  360. 
Hemp-seed  340. 
Henbane  leaves  364. 
Henri  Magnesia  447. 
Hepar  Antimonii  415. 

—  Calcis  207. 

—  Sulfuris  calcareum  207. 

kalinum  415. 

pro  balneo  416. 

Herb-Bennet-root  545. 
Uerba  Abrotani  358. 

—  Absinthii  358. 

—  Aconiti  358. 

—  Adianthi  aurei  359. 
Pfc.  Anttr.  360. 

—  Agrimoniae  359. 

—  Alchemillae  359. 

—  Anagallidis  359. 

—  Anethi  359. 

—  Amicae  359. 

—  Artemisiae  359. 

—  Asteri  montani  359. 

—  Ballotae  lanatae  359. 

—  Basilici  359. 

—  Beccabungae  359. 

I  —  Botryos  Mexicanae  361. 
;  —  Bursae  Pastoris  359. 
I  —  Calendulae  359. 
I  —  Cannabis  Indicae  359. 

I sativae  359. 

1  —  Capillorum  Veneris  360 

—  Cardui  benedicti  360. 

I  —  Centaurei  minoris  360. 

—  Cerefolii  361. 

—  Chaerophylli  silv.  361. 

—  Chelidonii  majoris  361. 

—  Ghenopodii  ambros.  361. 
olidi  361. 


Herba  Ghenopodii  vulvariae 
361. 

—  Ghimophilae  umbell.  367. 

—  Cichorei  361. 

—  Cicutae  terrestris  361. 
virosae  362. 

—  Clematidis  erectae  361. 

—  Cochleariae  361. 

—  Conii  maculati  362. 

—  Gonsolidae  sarac.  370. 

—  Gonyzae  362. 

—  Droserae  rotundifol.  367. 

—  Equiseti  362. 

—  Euphrasiae  362. 

—  Flammulae  Jovis  361. 

—  Fragariae  362. 
~  Fumariae  362. 

—  Galeopsidis  363. 

—  Genistae  368. 

—  Gratiolae  363. 

—  Hederae  terrestris  363. 

—  Hemiariae  363. 

— -  Hydrocotyles  asiaticae 
363. 

—  Hyoscyami  364. 

—  Hyperici  364. 

—  Hyssopi  364. 

—  Jaceae  370. 

—  Lactucae  virosae  364. 

—  Ledi  palustris  364. 

—  Linariae  365. 

—  Lobeliae  365. 

—  Lycopodii  365. 

—  Majoranae  365. 

—  Mari  veri  365. 

—  Marrubii  365. 

—  Matricariae  365. 

—  Matrisylvae  366. 

—  Medicaginis  sativae  366. 

—  Meliloti  325. 

—  Meliloti  citrini  366. 

—  Menthae  Pulegii  367. 

—  Millefolii  366. 

—  Nasturtii  aquatici  366. 

—  Oreoselini  366. 

—  Origani  cretici  366. 
vulgaris  366. 

—  Parietariae  366. 

—  Parthenii  365. 

—  Petroselini  366. 

—  Polygalae  amarae  366. 
vulgaris  367. 

—  Pulegii  367. 

—  Pulmonariae  367. 

—  Pulsatillae  367. 

—  Pyrolae  rotundifol.  367. 
umbellatae  367. 

—  Rorellae  367. 

—  Rosmarini  sylvestr.  364. 

—  Sabinae  617. 

—  Saponariae  368. 

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Register  der  Mittel  uod  Präparate. 


731 


Herba  Saturejae  368. 

—  Scabiosae  368. 

—  Scandicis  cerefolii  361. 

—  Scolopendrii  368. 

—  Scordii  368. 

—  Sedi  acris  s.  minoris  368. 

—  Scmper?ivi  tectorum368. 

—  Serpylli  368. 

—  Sideritidis  362. 

—  Spart ii  scoparii  368. 

—  Spigeliae  368. 

—  Spilanthis  368. 
oleraceae  368. 

—  Tanaceti  369. 

—  Taraxaci  369. 

—  Taxi  369. 

—  Thymi  369. 

—  Urticae  369. 

—  Valerianae  celticae  369. 

—  Verbasci  369. 

—  Verbenae  369. 

—  Veronicae  369. 

—  Vincae  pervincae  369. 

—  Violae  tricoloris  370. 

—  Virgae  aureae  370. 

—  Virgaoreae  370. 
Herbe  a  pauvre  homme  363. 
Herbe  d*Absinthe  358. 

—  de  Chicoree  361. 

—  de  Gigue  grande  362. 

—  de  Cresson  366. 

—  de  Dandelion  369. 

—  de  Fumeterre  362. 

—  de  Genet  368. 

—  de  Laitue  364. 

—  de  Lierre  terrestre  363. 

—  de  Linaire  365. 

—  de  Maijolaine  365. 

—  de  M6lisse  334. 

—  de  Mcnthe  cr6pue  et 
friä6e  335. 

—  de  Menthe  poivröe  335. 

—  de  Pissenlit  369. 

—  de  Plantain  336. 

—  de  Rosmarin  336. 

—  de  Rue  336. 

--  de  Sabinier  617. 

—  de  Sauge  336. 
~  de  Tabac  385. 

—  de  Tanaisie  369. 

—  de  Thym  sauvage  368. 

—  de  Tussilage  332. 

—  de  Violet  370. 
Herniariae  glabra  363. 
Heusamen  586. 
Hexenmehl  446. 
Himbeeren  346. 
Himbeer-Es«ig  122. 

—  Syrup  624 

—  Wasser  177. 

conoentrirtes  177. 


Hing  182. 

Hippocastani  Cortex  253. 

—  Fructus  344. 
tosti  344. 

—  Oleum  493. 
Hirschbrunst   196. 
üirschhom  244. 

—  gebranntes,  weisses  245. 

—  geraspei tes  244. 

—  Geist,  bernsteinsaurer 
434. 

rectificirter  432. 

—  Gel6e  X  492. 

—  Oel  485. 

—  Salz  159. 

—  —  brenzliches  160. 
Hirschtalg  583. 
Hirschzunge  368. 
Hirtentäschchen  359. 
Hirudines  370. 

—  artificiales  371. 
Hirundinariae  Radix  565. 
Hive-Syrup  625. 
Höckertang  347. 
Höllenöl  494. 
Höllenstein  179. 
Hoffmann's  Tropfen  598. 
Hog's  leard  151. 
Hohlmasse  10. 
Hohlzahn  363. 
Holländische  Flüssigkeit  154 
HoUunder-Beeren  346. 

—  Blüthen  326. 

—  Mus  614. 

—  Wasser  177. 

—  —  concentrirtes  177. 
flolly  leaves  333. 

Ho  ly- Water  173. 
Holz- Essig  121. 
rectificirter  122 

—  Kohle,  gepulverte  213. 
--  —  gereinigte  213. 

—  Säure,  rohe  121. 
rectificirte  122. 

—  Thee  595. 

—  Theer  527. 

—  Tinctur  661. 
Homatropin  371. 
Homatropinum  371. 

—  hydrobromicum  372. 

—  sulfuricum  372. 
Boney  455. 

—  of  Squille,  Compound 
625. 

Honig  455. 

—  abgeschäumter  455. 

—  gereinigter  455. 
~  Seife  580. 
Hönra  330. 
Hopfen  608. 

—  spanischer  366. 


Hopfen-Bitter  353. 

—  Extract  295. 

—  Mehl  353. 
Tinctur  656. 

—  Oel,  spanisches  500. 

—  Staub  353. 

—  Tinctur  656. 
Bops  608. 

Hordeum  mundatum  586. 

—  perlatum  586. 

—  vulgare  586. 
Hordei  Parina  306. 

—  Maltum  452. 

—  Semen  586. 
Hore-hound  365. 
Börse- chesnuts  344. 

—  heel-root  547. 

—  radish-root  541. 
Houblon  608. 
House-leek  368. 
Houx,  feuilles  de  333. 
Huanoco-Rinde  248. 
Hubion  608. 
Hühneraugen  -  Pflaster   219. 

268. 

—  Rust'sches  x  158. 
Hühner  Darm  359. 

—  Eier  515. 
HuflaUig-Blätter  332. 

—  Blüthen  323. 
Hufsalbe  674. 

Huile  d'amendes  483. 

—  balsamique  x  294. 

—  de  Croton  491. 

—  Millepertues  494. 

—  d'Epurge  499. 

—  de  Morrhue  494. 

—  de  Ricine  503. 

—  de  Th^rebenthine  506. 
Huitres,  öcailles  de  243. 
Humulus  Lupulus  353,  608. 
Hundszungen -Wurzel  546. 
Husks  of  almond  348. 
Hustenpillen  x  1936. 
Hustenstangen  187. 
Hydrargyri  Emplastr.  272. 

—  Bichloretum  372. 

—  Bisulfuretum  389. 

—  Chloretum  379. 

—  Deuterojoduretum  377. 

—  Jodidum  rubrum  377. 

—  jodati  Pilulae  x  982. 

—  Liniraentum   Pfc.   Irit. 
x  2236. 

—  Nitras  384. 

—  Oxydulum  nitrico-ammo- 
niatum  387. 

—  Oxydum  385. 

—  Perchloridura  372. 

—  Protojoduretum  383. 
--  Subchloridum  379. 

Digitized  by  V^OOQIC 


732 


Register  der  Mittel  and  Präparate. 


Hj-drargyri  Salfas  389. 

—  llDguentum  677. 
Hydrargyram  372. 

—  aceticum  oxydatum  372. 
oxydulatum  372. 

—  ainidato-bichloratum388. 
— UDgaentum  677. 

—  ammoniato-muriat.  388. 

—  ammoniatam  388. 

—  ammonio-ohloridom  388 

—  bibromatam  372. 

—  bicbloratum  372. 

—  bicbloratum      ammonia- 
tum  388. 

—  —  corrosiTum  372. 
-^ solutum  438. 

—  bicyanatum  377. 

—  bijodatum  377. 

—  bisulfaratum  389. 

—  Borassioum  382. 

—  bromatam  378. 
solubile  372. 

—  cbinicum  oxydulatum 
378. 

—  chloratum  379. 

vapore  parat  um  382. 

—  cum  Greta  383. 

—  cyanatum  382. 

—  depuratum  382. 

—  et  Stibium  sulfur.  383 

—  extiDctum  383. 

—  ferratum  383. 

—  formamidatum    solutum 
383. 

—  glycocholatum  383. 

—  hydrocyanicum  382. 

—  jodatum  383. 
flavum  383. 

—  muriaticum  conosivum 
372. 

— solutum  438. 

mite  397. 

—  nitricum  oxydatum  384. 

Liquor  438. 

—  solutum  438. 

oxydulatum  385. 

liquinum  439. 

Liquor  439. 

—  oleinicum  385. 
cum  Morpbino  385. 

—  oxydat.  385. 

—  —  rubrum  385. 

—  —  via  humida  parat  um 
387. 

—  oxydulatum  nigrum  387. 

—  —  nitricum  385. 
crystallisatum  385. 

—  —  nitrico-ammoniatum 
387. 

—  perbromatum  372. 

—  perchloridum  372. 


Hydrargyrum    peijodatum 

377. 
cum  Kalio  jodato   x 

940. 

—  phosphoricum  oxydatum 
387. 

oxydulatum  387. 

—  praecipitatum  alb.  388. 

Unguentum  677. 

rubrum  385. 

—  —  —  Unguentum  682. 

—  saccharatum  383. 

—  stibiato-sulfuratum  383. 

—  subjodatum  383. 

—  subsulfuricum  389. 

—  sulfuratum  antimonia- 
tum  383. 

nigrum  388. 

rubrum  389. 

factitium  389. 

—  sulfuricum  basicum  389. 

—  zooticnm  382. 
Hydras  Bromali  198. 

—  Chlorali  231. 

—  ferricus  315. 

—  kalicus  399. 
fusus  398. 

—  —  magnesicus  447. 
~  natricus  442,  473. 
Hydrastinum  390. 
Hydrastis  Ganadensis  390. 
Hydrate  de  Chloral  231. 

—  of  Ghloral  231. 
Uydrobromas  Potassae  401. 

—  Sodae  471. 
Hydrocarbonate  de  Magn6sie 

447. 
Hydrocarbonsäure  134. 
Hydrochinonum  390. 
Hydrochloras  ammoniacus 

162. 
cum  Sesquichloreto 

Ferri  162. 

—  Galcariae  205. 

—  Ghinii  224. 

—  Gupri  258. 

—  Morphini  460. 

—  Potassae  406. 

—  Sodae  473. 

—  Strychnini  609. 
Hydrocotyles   Asiat.    Herba 

363. 

Radix  548. 

Hydrocyanas  morphicus  463. 

—  Potassae  408. 

—  Zinci  695. 
Hydrocyanic  acid  136. 
Hydrogenium     hyperoxyda- 

tum  390. 
Hydrogenii  hyperoxydati 
Aqua  390. 


Hydrojodas  kalicus  409. 

—  Potassae  409. 

—  Sodae  475. 

—  Strychnini  609. 
Hydrokali  carbonicum   400. 

—  tartaricum  627. 
Hyirolat  173. 
flydromel  455. 
Hydrothionsaure  350. 
flygrin  330. 

Uyoscyami  Emplastrum  272. 

—  Essentia  275. 

—  Extractum  292. 

—  Oleum  494. 

—  Semen  586. 

—  Tinctura  652. 

—  Unguentum  682. 
Hyoscyamin  391,  586. 
Hyoscyamus  niger  364,  391, 

586. 
Hyoscyn  391. 
Hyperici  Herba  364. 

—  Oleum  494. 
Hypericum  perforatum  494. 
Hyperoxydum    manganicum 

453. 
Hypochlorid  of  sodium  474. 
flypochlorite  de  chaux  202. 
Hypodermatische    Injection 

80. 
Hypophosphite   of  Calcium 

206. 

—  of  Sodium  478. 
Hyposulphis  Potassae  415. 

—  Maguesiae  450. 

—  Natri  478. 
Hyposulfite  de  soude  478. 

—  de  sodium  478. 
Hyssopi  Aqua  174. 

—  Herba  364. 

—  Oleum  494. 
Hyssopus  officin.  364,  494. 


Jaborandi  Folia  333. 
Jaborandin  333. 
Jaceae  Herba  870. 
Jalapae  albae  Radix  553. 
Jalapen-Harz  567. 

—  präparirtes  567. 

—  Knollen  673. 

—  Pillen  526. 

—  Seife  578. 

—  Tinctur  662. 
Jalappae  Extractum  567. 

—  Pilulae  526. 

—  Radix  673. 

—  Resina  567. 
praeparata  567. 

—  Tinctura  652,  662. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


733 


James  Powder  607. 
Jan  in 'sehe  Pillen  454. 
Japanische  Erde  218. 
Japanisches  Wachs  219. 
Japon-earth  217. 
Jasmin- Oel  494. 
Jatamansi  561. 
Jateorrhiza  Golumbo  545. 
Jatropha  curcas  494. 
Oleum  494. 

—  Manihot  166. 
Java  peper  256. 
Iceland -moos  425. 
Ichthyocolla  240. 
Icosaadra  Gutti  357. 
Jecoris  Aselli  Oleum  494. 

ferratum  496. 

jodatum  496 

Jerusalemer  Balsam  639. 
Jervin  571. 

Jesuit's  bark  248. 
Jesuiten-Thee  361. 
Ignatii  Tinctura  652. 
Hex  Paraguayensis  333. 
Ilicin  333. 
Iliois  Folia  333. 
lUicium  anisatum  340. 
Immortellen  327. 
Impfung  von  Arzneimitteln 

79. 
Imperatoriae  Radix  571. 
Impluvium  69. 
Incense  511. 
Inoessus  69. 
Indian  Hemp  360. 

—  Tobacco  365. 
Indioum  391. 
Indigo  391. 
Indischer  Pfeffer  341. 
Indischhanf-Extract  281. 

—  Tinctur  640. 
Infusion  44. 
Infuso-Decoctum  50. 
Infusum  46. 

—  Angelicae  Ph.  nüL  541. 

—  Digitalis  Ft  m.  mag.  x  81 1 . 

—  frigide  paratum  44. 

—  Gentianae     compositum 
Ph.  Irtt  X  1725. 

—  laxativum  391. 
Ph.  Autr.  391. 

—  Rhei  kalinum  663. 
Pfc,  Anstr.  392. 

—  Sennae  compositum  392. 
Ptrn.  mag   392. 

—  Sennae  comp.   s.   laxan.s 
Pk.  nU.  391. 

regale  392. 

—  Yaleriaaae    compositum 
Clinici  x  1825. 

Inga- Rinde  245. 


Ingwer  572. 

—  Oel  511. 

—  Syrup625. 

—  Tinctur  668. 
Inhalation  von  Dämpfen  98, 

101. 

—  von  Gasen  101. 

—  von  zerstäubten  Flüssig- 
keiten 98. 

Inhalations- Röhren  101. 

—  Medicamente  99,  100. 

—  Apparate  98. 
lojectio  Matico  334. 
Injection,  subcutane  80. 

—  in  die  Blase  und  Harn- 
röhre 103,  104. 

—  in    seröse    Höhlen    und 
Cysten  115. 

—  in  die  Vagina  106. 

—  in  die  Venen  114. 
Innere  Mittel  14. 
Insecten- Pulver ,   persisches 

326. 
Insessus  69. 
Instillationes  85. 
Insufflationsapparat  89. 
Inula  Helenium  547. 

—  squarosa  359. 
Inulin  547. 
Inunctionskur  678  ff. 
Jod  394. 

—  Aether  153. 

—  Aethyl  153. 

—  Ammonium  162. 

—  Antimon  605. 

—  Arsenik  182. 

—  Bäder  72. 

—  Baryum  192. 

—  Blei  532. 

Pflastermull  532. 

■—  Brom-Schwefelseife  578. 

—  Calcium  205. 

—  Cigarren  394. 

—  Eisen  313. 

Leberthran  496. 

Syrup  621. 

Leberfs  x  1131. 

Tinctur  650. 

—  Gold  187. 

—  Glycerin  x  1037. 

—  Kalium  409. 

Bäder  72. 

Salbe  683. 

-  Kupfer  258. 

—  Leberthran  496. 

—  Lösung,  kaustische, 
Richter's  x  1037. 

LugoTs  X  1040. 

—  Natrium  475. 

—  Oel  496. 

—  Quecksilber,  einfach  384. 


Jod-Quecksilber,  zweifach378 

—  Räucherkerzchen  394. 

—  Salbe  682. 

—  Schwefel  615. 

—  Schwefelseife  578. 

—  Seife  578. 
Pflaster  272. 

—  Silber  178. 

—  Stärkemehl  165. 

—  Tinctur  652,  653. 

—  Was.serstoff-Aether   158. 

—  Zink  695. 

Jodetum  hydrargyrosum383. 
Jodide,  green  of  Mercury  383. 

—  of  Arsenic  182. 

—  Iron  313. 

—  of  lead  532. 

—  of  potassinm  409. 

—  Sodium  475. 

—  Solution  of  394. 
Jodidum  Potassii  409. 
~  Plumbi  532. 
Jodina  394. 

Jodoform,  Jodoformium  392. 
Jodohydrargyrate  dePotasse 

X  940. 
Jodom^tre  Danger  394. 
Jodum  394. 
Jodure  d'Arsöuic  182. 

—  de  fer  313. 
—-  soude  475. 

—  plomb  532. 

—  de  Potasse  409. 

Zinc  et  de  Morphine 

695. 
— —  Strychnine 

695. 
Joduretum  Ammonii  162. 

—  Amyli  165. 

—  Antimonii  605. 

—  Arsenici  182. 

—  Calcii  205. 

—  Fern  313. 

—  Hydrargyri  382. 

—  kalicum  409. 

—  Natrii475. 

—  Plumbi  532. 

—  Stibii  605. 

—  Sulfuris  615. 

—  Zinci  695. 

cum  Morphine  695. 

Johannes-Schlüssel  326. 
Johannisbeeren  346. 
Johannisbeer-Syrup  624. 
Johannisbrod  342. 
Johanniskraut  364. 

—  Oel  494. 

Johanniswurzel-Extract  289. 
Ipecacuanhae  Extractum  293. 

—  Pulvis  opiatus  538. 

—  Radix  549. 

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734 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Ipecacuanhae  Syrupas  622. 

—  Tinctura  655. 

—  Trodiisci  671. 

—  Vinum  690. 
Ipomoea  pargans  673. 

—  turpethum  562. 
Iridis  Floren t.  Radix  571. 

Extractum  294. 

Irländisches  Moos  216,  425, 

426. 
IroD,  ammoniated  162. 

—  and  Strychnia  609. 

—  filings  317. 

—  Scale  of  316. 
Irrigation,  permanente  107. 
Isinglass  240. 
Isländisches  Moos  425,  426. 

Chokolade  518. 

Symp  622. 

Isonandra  Gutta  357. 
Judenkirsche  340. 
Juglandis  Folia  333. 

Extractum  290. 

Syrupus  622. 

—  Nuces  immat.  482. 

Extractum  296. 

Oleum  496. 

Putamina251. 

—  Roob  237. 
Juglandium  Cortex  251. 

—  Extractum  287,  496. 
Juglans  regia  251,  333. 
Jujubae  397. 

Jujubes,  P&te  de  397,  519 
Julep  37 
Junci  Radix  552. 
Juniper-berries  344. 
Juniperi  Baccae  344. 

—  Lignum  427. 

—  Olea  497. 

—  Spiritus  600. 

—  Succus  613. 
Juniperus  cadina  497. 

—  communis  344,  427,  497. 

—  Oxycedrus  497. 

—  Sabina  504,  617. 
Jus  de  CitroD  612. 

R^glisse  613. 

Jusquiame,  feuilles  de  364. 
Jute  356. 

Ivaranchusae  Radix  552. 
Ivory-blak  213. 


Kaddigbeer-Oel  497. 
Kade-Oel,  empyreumatiscbes 

497. 
Kälber-Kropf  361. 
—  Lab  608. 
Kaffee-Bohnen  585. 


Kaffee-Extract  285. 
Kairio,  salzsaures  397. 
Kairinum  muriaticum  397. 
Kaiser- Thee  338. 
Kali,  antimonsanres  415. 

—  arseniksaures  399. 

—  blausaures  408. 

—  carbonic.  pur.  404. 
e  Tartaro  404. 

—  cbloricum  407. 

—  chlorsaures  407. 

—  chromicum  flav.  408. 

—  citroneneaures  408. 

—  doppelt  cbromsaures  400. 

—  einftbch  chi"omsaures  408. 

—  essigsaures  399,  439. 

—  ferro-borussicum  409. 

—  ferruginoso-hydrocyanic. 
409. 

—  hydrobromicum  401. 

—  hydrochloricum  406. 

—  hydrojodicum  409. 

—  hypermanganic.    crystal- 
lisat.  413. 

—  hyposulfurosum  415. 

—  jodwasserstoffsaures  409. 

—  kieselsaures  414. 

—  kohlensaures,  rohes  405. 
gereinigtes  404,  406. 

—  muriaticum  406. 

—  —  üxygenat.  depuratum 
407. 

—  nitricum  411. 

—  nitroxanthicum  414. 

—  oxymanganicum  413. 

—  oxymuriaticum   depurat. 
407. 

—  oxalsaures  401. 

—  salpetersaures  411. 

—  salzsaures  406. 

—  schwefelsaures,  gereinig- 
tes 416. 

saures  401. 

—  schwefligsaures  417. 

—  stibio-tartaricum  628. 

—  subcarbonicum  404. 

—  sulfuricum  416. 

—  tartaricum  417. 

—  übermangansaures  418. 

—  untersch  wefligsaures  415. 

—  weinsteinsaures  417. 

—  —  saures  627. 

—  zooticum  409. 
Kalium  aceticum  399. 

liquidum  439. 

solutum  439. 

—  Alaun  156. 

—  arsenicoso-bromat.  400. 

—  arsenicosum  399. 
solutum  440. 

—  bicarbonicum  400. 


Kalium  bicarbonicum  purum 
400. 

—  bichromicum  400. 

—  bioxalicum  401. 

—  bisulfuricum  401. 

—  bitartaricumcrudum626. 
depuratum  627. 

—  —  cum  Natro  biboracieo 
626. 

—  bromatum  401. 

—  cantharidensaurcs  270. 

—  carbonicum  404. 

acidum  400. 

crudum  405. 

—  —  depuratum  404,  405. 

—  carbonicum   e  cineribns 
clavellatis  405. 

purum  400. 

liquidum  s.solut  441. 

—  caustici  Liquor  399. 

—  causticum  fusum  398. 
liquidum  439. 

~  --  siccum  399. 

—  chlorati  Liquor  441. 

—  chloratum  406. 

—  chloricum  406. 

—  chromicum  acidum  400. 
flavum  408. 

neutrale  408. 

—  citricum  408. 

—  ferrato-tartaricom  628. 

—  ferro-borussicum  408. 
cyanatum  409. 

—  hydricum  fusum  398. 
siccum  399. 

—  —  solutum  439. 

—  hydrocyanicum  408. 

—  hydro tartaricum  627. 

—  hvpochlorosum    solutum 
441. 

—  jodatum  409. 

—  natronato  -  tartaricum 
628. 

--  nitricum  411. 

—  oxalicum  401. 

—  oxymanganicum  418. 

—  permanganicum  413. 

—  picricum  414. 

—  picronitricum  414. 

—  salicylicum  414. 

—  silicicum  414. 

—  stibiato- tartaricum  628. 

—  stibicum  415. 

—  subsulfurosum  415. 

-  sulfurato  stibiatum  415. 

—  sulfuratum  415. 
ad  balneum  416. 

—  sulfuricum  416. 

acidum  401. 

depuratum  416. 

—  snlfurosum  417. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


735 


Kalium  tartaricnm  417. 

boraxatum  626. 

ferratum  628. 

Mixtura  x  1181. 

Datronatom  628. 

—  —  neutrum  417. 
Kalium  899. 

—  Alnminiumsulfat  156. 

—  Aluminium,   schwefel- 
saures 156. 

—  Bicarbonat  400. 

—  Biohromat  400. 

—  Bisulfat  401. 

—  Bromid  401. 

—  Carbonat  404,  441. 

—  Chlorid  406. 

—  Chlorat  407. 

—  Citrat408. 

—  Cyanat  408. 

—  cyanogenatum  408. 

—  Eisentartrat  628. 
reines  628. 

—  bydricum  398. 

—  Hydroxjd  398. 

—  hydro-oxydatum  398. 

—  Hyposulfit  415. 

—  Jodid  409. 

Unguentum  683. 

—  Metall  399. 

—  Monochromat  408. 

—  Natrium-Tartrat  628. 

—  Nitrat  411. 

—  Oxalat  401. 

—  Oxydhydrat  399. 

—  Permanganat  413. 

—  Picrin,  salpetersaures  414 

—  Picronitrat  414. 

—  Salicylat  414. 

—  salicylsaures  414. 

—  Silicat  414. 

—  Stibiat  415. 

—  Sulfat  416. 

—  Sulfit  417. 

—  Supermanganat  413. 

—  Tartrat  417,  627. 
Kali-Lauge,  ätzende  439. 

—  Losung,  essigsaure  439, 
kohlensaure  499. 

—  Seife  578.  — schwarze  579 
weisse  599. 

Kalk  204. 

—  crystallisirter  phosphor- 
milcbsaurer  206. 

—  gebrannter  204. 

—  gelöschter  204. 

—  milchsaurer  206. 

—  präcipitirter  kohlensaurer 
204. 

—  phosphorsanrer  206. 

—  salzsaurer  205. 

—  schwefelsaurer  207. 


Kalk,  ungelöschter  204. 

—  unterphosphorigsaurer 
206. 

—  unterchlorigsaurer  202. 
Kalk-  Erde,  chinovasaure  205. 

—  doppeltkohlensaure  204. 

—  phosphorsaure  206. 
neutrale  206. 

—  sulfocarbolsaure  207. 

—  Lactophosphat-Syrup 
620. 

—  Lösung  170. 

—  Schwefelleber  207. 

—  Wasser  170. 
Kalmus- Extract  281. 

—  Gel  488. 

~  Spiritus  599. 

—  Tinctur  640. 

—  Wurzel  569. 
Kamala  417. 
Kamillen-Blumen  322. 

—  Extract  283. 

—  Oele  489,  490. 

—  Römische  322. 

—  Syrup  620. 

—  Tinctur  644. 

—  Wasser  171. 
Kampfer  s.  Campher. 
Kaneel,  weisser  255. 
Kanne  11. 

Kap- Aloe  155. 
Karavanen-Thee  338. 
Kardol  176. 

Karlsbader  Salz,  künstliches 
574. 

—  natürliches  574. 
Surrogat  x  .1461. 

—  Wasser,  künstliches 
X  1468. 

Karmelitergeist  602. 
Karthäuser-Palver  607. 
KartofPelspiritus  596. 
Kastanien-Blätter  329. 

—  Extract  283. 

—  Gel  493. 
Kataplasma,  KerndTsohes 

199. 

—  perfectum  417. 

—  instantan6  417. 
Katarrhpillen  H  a  g  e  r^s  x  402. 
Katharthin  336. 

—  Säure  337. 
Kathartogensäure  337. 
Kathartomannit  337. 
Katzenkäse  334. 
Katzenpfötchen  327. 
Kaumittel  96. 
Kehlkopfspulver  97. 
Kelp  472. 

Kerbel  361. 

—  wilder  361. 


Kermes-Beeren  346. 

Syrup  622,  623. 

Kermes  minerale  607. 

K  e  r  n  d  r  sehe    Cataplasmen 

65,  199. 
Kerosolen  501. 
Kerzen  105. 
Kiefernadel-Gei  502. 
Kieselsäure  145. 
Kinderlöffel  12. 
Kindermehl  306,  307,  308. 

—  von:     Eztractfabrik 
(Braunschweig)  307. 

—  von  Faust  und  Schu- 
ster 306. 

—  Göttinger  306,  307, 3o8. 
— •  Giffeyu.  Schiele 306. 

—  Hartenstein  (Legumi- 
nose)  3ü7,  308. 

—  Knorr  308. 

—  P.  Liebe  306,  307. 

—  Löfflund  308. 

—  Nestl6  306,  307. 

—  Starker  und  Pobnda 
306. 

—  Timpe306,  308. 

—  Wahl  307. 

—  Weibezahn  308. 
Kinderpulver  306,  307. 

—  Hufeland*schesxl3ö4. 

—  Rosenstein's  x  1303. 

—  Ribke'sches  539. 
Kino  417. 

—  Tinctur  655. 
Kirschen,  getrocknete,  saure 

342. 

—  saure  342. 

—  Syrup  620. 

—  Stiele  607. 

—  Wasser  69,  171. 
Kirschlorbeer-Blätter  334. 

—  Gel  497. 

—  Wasser  174. 
Klatschrosen  326. 

—  Syrup  624.' 
Klauenöi  501. 
Klebe-Aether  240. 

—  Pflaster  268. 
Klee,  weisser  327, 

—  Säure  140. 

—  Salz  401. 
Kleie  349. 
Kleienbäder  72. 
Klettenwurzel  543. 

—  Extract  279. 

—  Gel  543. 

—  Tinctur  638. 
Klystiere  110. 

—  Kämpf 'sehe  562,  x  878, 
X  1811. 

—  Spritzen  112. 

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736 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Knoblauob  199. 
Knochen ,    weiss    gebrannte 
206. 

—  geraspelte  206. 

—  Kohle  213. 
Kochsalz  473. 

—  Bäder  moussirende  72. 
Kockelskomer  342. 
Koni((8-China-Rinde  248. 

—  Fanm-Extract  298. 
Wurzel  545. 

—  Pflaster  269. 

—  Salbe  675. 

—  Wasser  133. 
Kohle  213  ff. 
Kohlensäure  349. 
Koblensäurehaltige  Bäder  72. 
Kohlensaure  Eisenbäder  71. 
Kohlensaures  Gas  349. 

—  Wasser  171. 
Kohlenstickstoff-Kali  414. 

Säure  141. 

Kolombo-Extract  286. 

—  Tinctur  647. 

—  Wurzel  545. 
Koloquinten  342. 

—  präparirte  342. 

—  Extract  285. 

—  Tinctur  646,  647. 
Koralle  244. 
Koriander-Samen  343. 
Korkeichen-Rinde  254. 
Kornblume  323. 
Komspiritus  596. 
Kossei'n  325. 

Koso  oder  Kousso  324. 

—  Blüthen  324. 

—  Extract  325. 

—  flores  324. 

—  Harz  325. 
Koussin  325,  418. 
Kosinum  325,  418. 
Krähenaugen  591. 

—  Extract,  wässeriges  303. 
weingeistiges  304. 

—  Tincturen  666. 
Kiätz-Salbe  576  ff. 

—  —  englische  686. 

—  Mittel  X  1987,  x  1995. 

—  Tinctur  x  1996. 
Kräuter,    Le    Roy 'sehe 

X  1324. 

—  erweichende  595. 

—  gewürzhafte  594. 

—  Liqueur  155. 
~  Saft  53. 

Reichenhaller  611. 

versüsster  611. 

—  Säcke  55. 

—  Säfte,  frische  611. 

—  Wein  689. 


Kräuter- Zucker  31. 
Kraft-Brühen  244,  352. 

—  Gries,  Timpes  303. 

—  Mehl  166. 

—  Suppenmehl  307. 
Krameria-Säure  555. 
Krameria  triandra  555. 
Krappwurzel  558. 

—  Tinctur  664. 
Krauseminzen- Blätter  335. 

—  Essenz  602. 

—  Oel  499. 

terpentinhaltiges  499. 

—  Spiritus  602. 

—  Syrup  623. 

—  Tinctur  656. 
-  Wasser  175. 

Krebs-Augen  425. 

—  Steine  425. 
Kreide,  weisse  255. 
Kreosot-Salbe  683. 

—  Seife  X  1201. 

—  Spiritus  600.  X  1192. 

—  Wasser  64. 
Kreosoti  Aqua  174. 

—  Sapo  X  1201. 

—  Spiritus  600,  X  1192. 

—  Unguentum  683. 
Kreosotum  418. 

—  solutum  174. 
Kreuzblumen,  bittere  366. 

—  deutsche  367. 

—  Extract,  bitteres  298. 
Kreuzdombeeren  346. 

—  Syrup  623. 
Kropfbalsam  x  1097. 
Krummhqlzol  502. 
Krummkiefemadel-Oel  502. 
Küchenschelle  367. 

—  Extract  298. 

—  Tinctur  661. 
Kümmel  341. 

—  Oel  488. 

—  römischer  343. 
Kürbissamen  586. 
Kugel-Thee  338. 
Kuhmilch  420. 
Kumys,  künstlicher  422. 
Kupfer  Acetat  basisches  151. 

—  Alaun  257. 

-—  Ammonium  260. 

—  Chlorid  258. 

—  Jodür  258. 

—  Oxyd  259. 

Ammoniak,  schwefel- 
saures 260. 

Kupfer  -  Oxyd ,  essigsaures 
neutrales  257. 

kohlensaures  258. 

salpetersaures  258. 

salzsaures  258. 


Kupfer,    Schwefel  -  carbol-- 

saures  259. 
schwefelsaures  259. 

—  Oxydulhydrat,     basisch 
essigsaures  151. 

—  Salmiak  260. 
Flüssigkeit  435. 

—  Sulfat  259. 

—  Tinctur  647. 

—  Vitriol,  reiner  259. 

roher  261. 

Kurkuma-Wurzel  569. 
Kusso  s.  Kusso. 
KussTn  325. 
Kussinum    crystallisatum 

325. 
Kwosein  325. 

L. 

Lab- Essenz  51,  444. 
Lac  ebutyratum  422. 

—  fermentans  equinum  422. 

—  Magnesiae  x  1300. 

—  Sulfuris  616. 

—  vaccinum  420. 
condensatum  423. 

—  Virginis  x  2074. 
Lacca  in  granis  423. 

—  in  tabulis  424. 
Laccae  Gummi  423. 

—  Tinct  423,  655. 
Lachen-Knoblauch  368. 

Tinctur  665. 

Lactas  magnesiae  450. 

—  Natrii  475. 
Lactate  de  chaux  206. 

—  de  fer  314. 

—  of  Calcium  206. 

—  of  iron  314. 
Lactic  acid  127. 
Laotin  422. 
Lactis  acidum  137. 

—  Extr.  423. 

—  Saccharum  574. 

—  Serum  51,  591. 

—  Syrupus  amygdal.  622. 
Lacto-Pepsin  x  1624. 
Lactuca  sativa  424. 

—  virosa  424. 
Lactucae  Extr.  294. 

—  Essentia  275. 

—  flerba  364. 

—  Syrupus  622. 
Lactucarium      Germanicum 

424. 

—  Gallicum  424. 

—  genuinum  424 

—  Optimum  424. 

—  sativum  424. 

—  virosum  424. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


737 


Lactucasäare  424. 
Lactaoin,  Lactuoiaum  424. 
Lactacopikrin  424. 
Längenmasse  12. 
Lärchen-Sohwamm  348. 

Harz  565. 

Terpentin  632. 

Läuse-Körner  590. 

—  Salbe  685,  x  1903. 

—  Samen,    mexikanischer 
346. 

Laiche  de  Sable  569. 
Lait  de  Poule  515. 
Laitue,  herbe  de  364. 
Lakritzen-Extract  295. 

—  Saft  613. 

ungereinigter  613. 

—  Syrup  622. 
Lamii  Flores  325. 
Laminaria  Cloustoni  424. 

—  digitata  424. 

—  Stiele  424. 
Lamium  album  325. 
Lammblut-Transfusion   115. 
Lampblack  347. 

Lana  camphorata  209. 

—  Gossypii  356. 

—  philosophica  698. 

—  pinguis  425. 

Lanae   Pini    sylvestris   £i- 
tractum  294. 

Oleum  502. 

Landolfi's  Aetzpaste  186. 
Lapathi  acuti  Radix  552. 
Lapides  Cancrorum  425. 
Lapis  Galaminaris  425. 

—  caustious    Chirurgorum 
398. 

—  divin  US  257. 

—  haematites  315. 

—  infemalis  179. 

—  mitigatus  179. 

—  ophtbalmicus    Yvesii 
257. 

—  Pumex  s.  Pumicis  425. 

—  specularis  208. 

—  zincicus  693. 
Lappa  tomentosa  543. 
Lard  151. 

—  benzoated  469. 
Larix  deoidua  632. 
Laricis  Fungus  348. 

—  Boletus  348. 
Latschcn-Oel  502. 
Lattich- Opium  424. 
Latwerge  29. 
Laubenfuss  359. 
Laudannm  511. 

—  liquidum    Sydenhami 
658. 

Laugenbäder  72. 


Laugensalz,  flüchtiges  159. 
Laurel,  Water  of  174. 
Lauri  Baccae  345. 

—  Folia  334. 

—  Oleum  497. 
Laurus  camphora  208. 

—  nobilis  334. 

—  Sassafras  253,  504. 
Lavande,  fleurs  de  325. 
Lavandula  officinalis  325. 

—  Spica  498. 
Lavandulae  Aqua  174. 

—  Flores  325. 

—  Oleum  497. 

—  Spiritus  601. 
Lavendel  s.  Lavendula. 
Lavender-flowers  325. 
Lead  533. 

—  water  176. 
Leard  151. 

Leaves  of  Small  Garden  Sage 
336. 

Lebens  -  Balsam,    Hoff- 
mann'scher  457. 

Lebens-Elixir  267,  635. 

Augsburger  267,  635. 

Lebens -Pillen    Beizer 's 
X  166. 

Lebensbaum -Tinctur  667. 

Leberkraut  367. 

Leberthran  494. 

—  eisenhaltiger  496. 
~  Gel6e  496. 

—  jodirter  496. 

—  künstlicher  495. 

—  solidificirter  496. 

—  Seife  581. 
Lecksaft  43. 
Lederzucker,  brauner  519. 

—  weisser  518. 

Ledi  palustris  Herba  364. 
Leeches  370. 
Leguminose  307. 
Leim,  thierischor  352. 

—  Bäder  72. 
Leinkraut  365. 
Salbe  683. 

—  Kuchen  529. 

—  Oel  498. 

geschwefeltes  498. 

—  Samen  587. 
Lemons  342. 

—  Oil  of  490. 
Lemon- Juice  612. 

—  Peel  251. 
Leontodon  Taraxacum  369, 

561. 
Leonurus  lanatus  359. 
Le  Roi'scheKräuter  X  1324. 
Lessive  des  Savonniers  442. 
Lettace-Opium  424. 


Ewald  and  Simon,  Arznei verorduungslehre.    10.  Aufl. 


Levistici  Extr.  294. 

—  Radix  552. 

—  Tinctura  655. 
Levure.  de  bi^re  310. 
Liehen  Garrageen  216. 

—  Islandicus  425. 

—  —  ab  amaritie  liberatum 
426. 

Gelatina  353,  x  1209. 

saccharata    sicca 

353. 
kucilago  X  1208. 

—  —  Saccharolatum  573. 
Syrupus  622. 

—  parietinus  426. 

—  pulmonarius  426. 

—  pyxidatus  425. 

—  rangiferinus  426. 
Lichenin  425. 
Licorice-root  552. 
Licto  330. 
Liebstöckel  Extract  294. 

—  Tinctur  655. 

—  Wurzel  552. 
Lierre  terrestre  363. 
Lignorum  Species  595. 

—  Tinctura  661. 
Lignum  Anacahuite  426. 

—  benedictum  427. 

—  brasiliense  427. 

—  Campechianum  427. 
Extaract  294. 

—  Condurango  250. 

—  Fernambuco  427. 

—  Guajaci  427. 

Extractum  295. 

Tinct.  651,  652. 

—  Juniperi  427. 

—  Quassiae  427. 

Surinamensis  427. 

Extr.  298. 

—  sanctum  427. 

—  Santalinum  rubrum  428. 

violaceum  429. 

Tinct.  655. 

—  Sassafras  429. 
Cortex  243. 

—  Vitae  427. 

Ligusticum  Levisticum  552. 
Lilien-Blumen  325. 

—  Oel  498. 

Lilii  Gonvallii  Flores  325. 
Liiiorum  Flores  325. 

—  Oleum  498. 
LimaQons  358. 
Limailles  d'Etain  604. 

—  de  fer  pr6par6e  ou  por- 
phyris^e  317. 

Limatura  Fern  317. 

—  Martis  alcoholisata  317. 
praeparata  317. 

47  T 

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738 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Limatura  Stanni  604. 
Lime  204. 

—  Bicarbonate  of  204. 

—  Phosphate  of  206. 

—  Potash  399. 

—  Water  204. 
Limonade  purgatire  au  ci- 

trate  de  Magn6sie   449, 
534. 

—  schwefelsaure  x   129. 
LimonadenExtract  625. 

—  Pastillen  669. 

—  Palver  x  153,  539. 
Limonis  Oleum  490. 
Lin,  Grains  de  587. 
Linariae  Herba  365. 

—  Unguentum  683. 
Linctus  43. 

—  communis  x  2170. 

—  eraeticus  Pfc  ^np.  x  1761. 

—  Papaveris  640. 
Linden-Blüthen  327. 
Wasser  177. 

—  • concentrirtes  1 78. 

Linden-treeblossum  327. 
Lini  Oleum  498. 

inspissatum  498. 

—  —  sulfuratum  498. 

—  Semen  587. 

—  Seminis  Placenta  529. 
Liniment  63. 

—  flüchtiges  429. 

campherhaltiges  429. 

—  Stokes'sches  x  1566. 

—  savonneux.  602. 
Linimentum  Aeruginis  429. 

—  Aconiti  Pfc.  Irlt  673. 

—  ammoniato-camphoratum 
429. 

pbosphoratum  x  1642 

—  ammoniacatum  s.  ammo- 
niatum  429. 

—  antichloricum  x  91. 

—  Belladonnae  Ph.  Irlt.  544. 

—  bromatum     Priegeri 
x323. 

—  Calcis  430. 

—  Chloroformii  234. 

—  contra  Combustiones  F. 
mag.  430. 

—  contra  Scabiem    x   1950. 

—  Crotonis  Pfc.  Irlt  x  1518. 

—  e  Vitello  ovorum  515. 

—  Hydrargyri  x  2236. 

—  Jodi  X  1053. 

—  Opii  Ph  Irlt.  659. 

—  resolvens  x   1501. 

—  saponato-ammoniat.  430. 

caraphoratum  430. 

—    c.    Aelh.    acet. 

430. 


Linimentum  saponato-cam- 
phoratum  liquidum  430. 

—  Sedativum    Ricordi 
X  456. 

—  Sinapis   compositum  Pfc 
Irlt   X  562. 

—  Terebinthinae    Pfc.    Irlt. 
X  1569. 

aceticum    Pfc.    Irlt« 

X  1570. 

—  terebinthinatum  430. 

—  volatile  429. 

—  camphoratum  429. 
Linsecd  587. 

Lint,  english  356. 

Lippen -Pomade  219,  x  1488 

—  rothe  219. 

—  weisse  219. 
Liquamen  Hyrrbae  296. 
Liqueur  antiseptique  (Pen- 

nes)  130. 

—  ars6nicale  de  fowler  440. 

—  de  Cailloux  414. 
Goudrou  concentr6  et 

titr^  176. 
Labarraque  442. 

—  jodoars6nicale  de  Dono- 
van  182. 

—  obstötricale    de    De- 
bourze  665. 

Liquidambar  610. 

—  Orientale  610. 
Liquiritiae  Bacilli  187. 

—  Extractum  295. 

—  Gelatina  353. 

—  Pasta  518. 

—  pellucidae  Gelatina  353. 

—  Pulvis  compositus  539. 
crocatus  539. 

—  Radix  552 

—  Succus  613. 

—  Syrupus  622. 
Liquor  598. 

—  Acetatis  Ammoniaci  430. 
Ferri  436  f. 

Kalii  439. 

—  acidusHalleriPfc.Aii8tr. 
458. 

—  ad  Serum  Lactis  paran- 
444. 

—  Aluminii  acetici  430. 

—  Ammonii  acetici  430. 
anisati  431. 

—  —  aromatico  -  aethereus 
X  1255. 

—  —   aromaticus    431, 
X  1254, 

—  —  benzoici  431. 

carbonici  431. 

pyro-oleosi  432. 

caustici  432. 


Liquor    Ammonii    caustici 
alcohol.  434,  436. 

—  spirituosos     434, 

598. 

—  Ammonii    hydrochlorati 
cuprati  435. 

hydrosulfur.  434. 

—  —  hydrothion.  434. 

—  —  oleoso-arom.  x  1254. 

succinici  434. 

aethereus  x  1248. 

sulfurat.  434. 

vinosos  435. 

—  analepticus  x  2218 

—  anodynus  martiatus  649. 
mineralis  Hoff- 

manni  598. 

—  terebinthin.  x  1589. 
vegetabilis  598. 

—  antarthriticus  Elleri 
X  1248. 

Pottii  147. 

St  Marie  x  1249. 

—  anterethicus   Hufelan- 
dii  X  224. 

—  antimiasmaticus  K  o  e  ch  • 
lini  435. 

—  anliscrophulosus      Nie- 
roanni  x  336. 

—  antisepticus     Burnetti 
694. 

—  antispasticus     Benardi 
X  2067. 

—  Argenti  chlorato-ammo- 
niati  Koppii   178. 

—  arsenicalis  Bietti    593. 

Fowleri  440. 

Pearsoni  442. 

—  Arsenici   hydrojodati   et 
Hydrargyri  182. 

—  Auri  nitr.-muriat.  186. 

—  Belladonae    cyanicus 
X  586. 

—  Bcllostii  439. 

—  Bismuthi  et  Ammoniaci 
citratus  435. 

—  Calendulas  322. 

—  Carbonatis  Ammon.  431. 
c.  Oleo  empyrcu- 

matico  432. 
kalici  441. 

—  Chloreti  ferrici  437. 
ferrosi  436. 

—  —  stibici  445. 

—  Chlori  17K 

—  Cinchonae  bisulL  x  423. 

—  conservator  Jacob  sonii 
408. 

—  Comu  Cervi  succin.  434. 

—  corrosivus  435. 
camphoratos  x  924. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


739 


Liquor  Cupri   ammon.-mur. 

435. 
— hydrochlorati435. 

—  desinficiens     Burnetti 
694. 

—  digestivus     Boerhavii 
439. 

—  discutiens  Ph.  mlL    120. 

—  Donovani  182. 

—  Ferri  acetici  436. 

chlorati  436. 

muriat.  oxydati  437. 

oxychlorati  436. 

oxydulati  436. 

nitrici  436. 

oxydati  hydrati  437. 

—  —  oxy  dato -hydrato- ace- 
tici 437. 

sesquichlorati  437. 

—  —  sesquijodati  438. 
sulfurici  oxydati  438. 

—  fumans  Beguini  434. 
Boylii  434. 

—  Gowlandii  x  929. 

—  haemostaticus   Hannen 
X  705. 

Pagliari  193. 

—  Hollandicus  154. 

—  Hydrargyri    bichlorati 
corrosivi  176,  438. 

cum    Calcaria 

usta  175. 
chlorati    mitis    cum 

Calcaria  usta  176. 
muriatici    corrosivi 

438. 

nitrici  oxydati  438. 

oxydulati  439. 

—  Hydratis  kalici  439. 
natrici  442. 

—  Hydrojodatis    Arsenici 
et  Hydrargyri  182. 

—  hydrosulfuratus  pro  bal- 
neo  X  347. 

—  Jodi  Pk.  Brit  394. 

—  Kali  acetici  439. 

arsenicosi  440. 

carbonici  441. 

caustici  439. 

chlorati  441. 

hydrici  439. 

hypochlorosi  441. 

—  merourialis    PL  Aostr. 
438. 

—  Morphini  acetici  x  1356. 

—  —  hydrochlorici    PL 
Ltii.  X  1356,  X  1369. 

—  Myrrhae  296. 

—  Natri  arsenicici  442. 

—  Natri    arsenici    Pear- 
sonii  442. 


Liquor  Natri  carbolici   442. 

caustici  442. 

chlorati  442. 

hydrici  442. 

—  —  hypochlorosi  442. 
nitriciRademacheri 

476,  X  1446. 

—  —  silicici  443. 

—  nervinus  Bangii  x  358. 
Peerbomii  x  1108. 

—  Nitratis    hydrargyrosi 
439. 

—  oleosus  Salvii   x  1254. 

—  Opii  aceticus  121. 
sedativus  121. 

—  papillaris  443. 

—  pectoralis  Nosoc.  Carit. 
X  657. 

—  Plumbi  acet.  443. 

Ph.mll.  X  1671. 

— basici  443. 

hydri CO  -  acetici 

443. 

subacetici  443. 

Potassae  441. 

—  pyro-aceticusdepur.  119. 
tartaricus  444. 

—  Salis  Tartari  441. 

—  —  Saponis  stibiati  444. 

—  Schobelti  316. 

—  seriparus  51,  444. 

—  Stibii  chlorati  s.  muria- 
tici 445. 

—  stypticus  Loofii  437. 
Pagliari  193. 

—  Subacetatis  Plumbi  443. 

—  Succi  Liquiritiae  x  1964. 

—  Succinatis  Ammonii  434. 

—  sulfurico-aethereus  con- 
stringens  Schönbeinii 
240. 

—  Terrae  foliatae  Tartari 
439. 

Liquorice,  refined.  613. 

—  root  553. 
Liter  11. 
Lithanthracis  Oleum  498. 

—  Resina  528. 
Lithanthraco-Kali  167. 
Lithargyri  Emplastrum  272. 

—  Ünguentum  684. 
Lithargyrum  445. 
Lithion,  citrunensaures  446. 

—  kohlensaures  445. 

—  salicylsaures  446. 

—  Wasser,    kohlensaures 
445. 

Lithium  benzoicum  446. 

—  bromatum  446. 

—  carbonicum  445. 
Aqua  445. 


Lithium  citricum  446. 

—  jodatum  446. 

—  salicylicum  446. 
Lithonthriptische    Tropfen 

Palmieri's  17G. 
Litus  95. 

Liveche,  racine  de  552. 
Liver  of  sulfur  415. 
Liverwort  425. 
Lixivia  s.  Kali. 
Lixivium  causticum  439. 

—  Sodae  442. 
Lobeliae  Extr.  295. 

—  Herba  365. 

—  Tinctura  655. 
Lobelien-Kraut  365. 

—  Tinctur  655. 
Lobeliin  365. 
Local-Bad  69. 
Löffelkraut  361. 

—  Spiritus  600. 

—  Wasser  173. 
Löwenzahn  369,  562. 

—  Extract  304. 

—  Honig  305. 

—  Wurzel  562. 
Logwood  427. 
London  pasta  473. 
Long  pepper  526. 
Lonicerae  brachypodae  Flo- 

res  325. 
Lopez- Wurzel  553. 
Loranthus  Europaeus  692. 
Lorbeer-Blätter  334. 

—  Oel  497. 

ätherisches  497. 

Lorbeeren  345. 
Lotio  67. 

—  carbolica  x  53. 

—  rubra  simplex  x  931. 

Lotion  d*acetate  de  Plomb 
176. 

—  gray  176. 
Loxa-Rinde  248. 
Lozenges  669. 

Ludus  Paracelsi  196. 
Lunar  caustic  179. 
Lung-wort  367. 
Lungen-Kraut  367. 

—  Moos  367. 
Lupuli  Extr.  295. 

—  Glandulae  353. 

—  Strobili  608. 

—  Tinct.  656. 
Lupulinum  353. 

—  depnratum  353. 
Lupulinsäure  353. 
Lupuliresin  353. 
Lupulus  608. 

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740 


Refi:i.ster  der  Mittel  and  Präparate. 


Lupulitum  353. 
Lustgas  350. 
Luzernklee  366. 
Lycopodium  446. 

—  clavatum  365. 

—  Uerba  365. 

—  Semen  446. 
Lyttae  ünguentum  675. 

M. 

Masse  10. 
Macawsat  490. 
Mace  446. 
Maceration  44. 
Macerations-Aufguss  44. 

—  Infus  49. 

—  Decoct  49. 
Macis  446. 

—  Oleum  498. 

—  Tinctura  656. 

—  Ünguentum  683. 
Macropiper  526. 
Macroti  545. 
Madar-Wurzel  553. 
Madder,  root  of  558. 
Madeira  688. 

Magen -Elixir,     Huxham'- 

scbes  644. 
Hoffmann'sches 

267. 
Whytfsches  644. 

—  Morsellen  x  1860. 

—  Pflaster  269. 

—  —  Klepperbein'sches 
500,  X  1536. 

—  Tropfen,    Biester's 
635. 

bittere  636. 

Magistere  de  Soufre  616. 
Magisterium  Bismuthi  194. 
Magistery   of  Bismutb    194. 
Magnesia  446. 

—  alba  447. 

—  anglica  447. 

—  baldriansaure  452. 

—  borcitronensaure  196. 

—  borocitrica  196. 

—  caicinata  447. 

—  carbonica  447. 

—  —  hydrooxydat.  447. 
Iota  448. 

Aqua  174,  447. 

—  —  compressa  447. 

—  caustica  446. 

—  citrica  449. 

eifervescens  449,  534. 

in  lamellis  447. 

—  citronensaure  449. 

—  gebrannte  446. 

—  Hyposulfit  450. 


Magnesia  hydrica  447. 

—  hydrico-carbonica  447. 

—  hydro-silicica  449. 

—  lactica  450. 

—  milch  saure  450. 

—  Muriae  447. 

—  muriatica  449. 

—  phosphorica  450. 

—  phosphorsaure  450. 

—  pura  446. 

—  Salis  amari  447. 

—  Salzsäure  449. 

—  schwefelsaure  451. 
trockene  451. 

—  schwefligsaure  451. 

—  Silicat-Hydrat  449. 

—  subsulfurosa   seu    hypo- 
sulfurosa  450. 

—  Sulfit  451. 

--  sulf urica  450. 

bis  depurata  450. 

sicca  451. 

—  sulfurosa  451. 

—  tartarica  452. 

—  unterschwefligsaure  450. 

—  usta  446. 

—  —  in  Aqua  447. 

—  —  compressa    Henrici 
447. 

Trochisci  671. 

—  valerianica  452. 

—  weisse  447. 

—  weinsteinsaure  452. 
Magnesia-Milch  x  1300. 

—  Pastillen  446. 

—  Silicat-Hydrat  449. 

—  unterschweflligsaure  450. 

—  Wasser,  doppelt  kohlen- 
saures 174,  446. 

Magn^sie  blanche  447. 

—  calciu6e  445. 

—  dense  ou  lourde  447. 
Magnesium    Ph.  Aostr.   s. 

Magnesia. 

—  Carbonat  447. 

—  chloratum  449. 

—  Citrat  449. 

—  hydro-oxydatum  447. 

—  Hyposulfit  450. 

—  Lactat  450. 

—  Oxyd  446. 

—  Phosphat  450. 

—  Sulfat  450. 

entwässertes  451. 

—  Sulfit  451. 

—  Tartrat  452. 

—  Valerianat  452. 
Mai-Blumen  323. 

—  Samen  588. 

—  Trank  366. 
Essenz  275. 


Mai- Würmer  456. 

—  Uly  323. 
Maiden-hair  360. 
Majoran  365. 

—  Butter  683. 
Majoranae  Herba  365. 

—  Oleum  499. 

—  Ünguentum  683. 
Malabarische    Cardamomen 

341. 
Malagawein  688. 
Malaleuca  Cajeputi  487. 
Malatis  Ferri  Extractum  289. 

Tintura  649. 

Malaxiren  57. 
Malicorum  251. 

—  Aurantii  251. 
Mallotus  philippinensis  417. 
Mallow  flowers  325. 

—  leaves  834. 
Malti  Extractum  295. 

chinatum  295. 

cum   Calcaria    hypo- 

phosphorosa  295. 

ferratum  295. 

jodatum  295. 

siccum  296. 

—  Decoctum  Ph.  nül.  x  1328. 

—  Elixir  623. 

—  Syrupus  623. 
MaltO'Leguminose  308. 
Maltum  Hordei  452. 
Mal?a    rotundifolia    s.    vul- 

gaiis  325,  334. 
Malvae  Flores  325,  334. 

—  Folia  334. 
Malven-Blüthen  325,  334. 
Malz  452. 

—  Bader  72. 

—  Elixir  623. 

—  Extract  295. 

—  —  eisenhaltiges  295. 

jodhaltiges  295. 

mit  Kalk  295. 

trocknes  296. 

—  Syrup  623. 
Mandeln,  bittere  164. 

—  süsse  164. 
Mandel-Creme  579. 

—  Kleie  348. 

—  Milch  164. 

—  Oel  483. 

—  Seife  577. 

—  Syrup  619. 

—  Wasser,  bitteres  169. 
Manganas  Potassae  413. 
Manganesium  452. 

—  vitrarionim  453. 
Manganesii  Carbonas  452. 

—  Sulfas  453. 
Mangan- Chlor ür  452. 

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Rejrister  der  Mittel  und  Präparate. 


741 


Mangan  -  Oxydul ,     kohlen- 
saures 452. 

—  Oxydul,    schwefelsaures 
453. 

—  Sulfat  453. 

—  Superoxyd  453, 
Mangannm  bioxydatum  453. 

—  carbonicum  oxydul.  452. 
— -  chloratum  452. 

—  hyperoxydatum  453. 
nat.  453. 

'—  muriaticum  oxydul.  452. 

—  oxydatum  nativom  453. 

—  sulfuricum  453. 

oxydulatum  453- 

Manihot   166. 
Maniluvium  69. 
Manna  453. 

—  calabrina  453. 

—  canellata  453. 

—  cannulata  453. 

—  communis  453. 

—  Geracina  453. 

—  pinguis  453. 

—  purissima  453. 

—  Rhabarbersaft  624. 

—  Saft  623. 

—  Syrup  623,  625. 

—  tabulata  453. 

—  Zucker  453. 
Mannit  453,  454. 
Marantha  arundinacea    165. 

—  Indica  165. 
Marble  s.  Marbre  454. 
Marcasita  alba  194. 
March  Rosemary  364. 
Mari  veri  flerba  365. 
Marienglas  208. 
Marigold  359. 
Mariennessel  365. 
Marjolaine,  herbe  de  365. 
Marjoram  365. 

—  common  366. 
Marmor  ustum  454. 
Marens  des  Indes  344. 
Marrubii  Extractum  296. 

—  Herba  365 
Mars  solubilis  628. 
Marsdenia  cundurango  250. 
Marsh-mallow  flowers  321. 
root  539. 

Martis  Extractum    c.   Succo 
Pomorum  249. 

—  Alcohol  317. 

—  Lipoatura  alcohol.  317. 
praeparata  317. 

—  Vitriolum319. 
Massa  Hugonis  613. 

—  Pilularum   e  Cynoglosso 
454. 

—  —  Janini  454. 


Massa  Pilularum  Ruf  fi  454. 

Valleti  455. 

Massicot  445. 
Masticatoria  96. 
Mastiche  455. 

—  Spiritus  600. 
■—  syrian  365. 
Mastix  455. 
Matico  Folia  334. 
Matricaire  365. 

Matricaria  Ghamomilla  322. 
Matricariae  Herba  365. 
Matrisylvae  Essentia  275. 

—  Herba  366. 
Mauerpfeffer  368. 
Maulbeeren  345. 

—  Syrup  623. 
Mau^e,  fleurs  de  325 
May  flowers  323. 

—  lily  323. 
Mecca-Balsam  190. 
Mechoacaneae  alb.  Rad.  553. 

—  nigrae  Radix  673. 
Meconinum  455. 
Meconium511. 

—  Extractum  297. 

—  Tinctura  657. 
M6decinedeNapol6on  x  2031. 
Medicaginis   sativae  Herba 

366. 
Medicatio  taenifuga  x  1859. 
Medication  bromojodur6e 

X  1081. 

—  impermeable  241. 
Medicinal- Gewichte  6. 
Medulla  bovis  455. 

—  ossium   praeparata   62. 
455. 

Meer-Rettig  541. 
Bier  x  1706. 

—  Schaum  450. 

—  Schwämme  604. 

—  Zwiebeln  200. 

—  Zwiebel-Essig  123. 
Extract  300. 

—  —  Sauerhonig  515. 

Syrup  625. 

Tinctur  664. 

Wein  691. 

Mehl  306  ff. 

Mei  Radix  553. 
Meiran  365. 

—  Oel  498. 
Meisterwurzel  571. 
Mekonin  455. 

Mel  455. 

—  depuratum  455. 

—  despumatum  455. 

—  Liquiritae  622. 

—  rosatum  455. 

—  Sapo  580. 


Melaleuca  Cajepiiti  487. 
Melampodii  Radix  548. 
Melange  desinficient  528. 
Melasse  621. 
Melde,  stinkende  361. 
Meliloti  Eraplastrum  273. 
cum  Opio  X  565. 

—  Flores  325. 

—  Herba  366. 
Melissa  officinali.s  499. 
Melissae  Aqua  174. 

—  —  concentrata  175. 

—  Folia  334. 

—  Oleum  499. 

—  Spiritus  601. 
Melissen-Blätter  334. 

—  Oel  499. 

—  Geist  601. 
einfacher  601. 

—  Wasser  174. 

concentrirtes  175. 

Mellago  Graminis  291. 

—  Taraxaci  305. 
Mellite  simple  455. 

—  de  Roses  456. 
Meloes  majales  454. 

—  conditae  456. 
Melonum  Semen  587, 
Mcnispermum  Cocculus  342. 
Menispermin  524. 
Mennige  457. 

—  Pflaster,  gebranntes  273. 

rothes  273.    . 

Menstruum  5. 

Mensura  10. 

Menthae  crispae  Aqua   175. 

Folia  335 

Oleum  499. 

Spiritus  602. 

Syrupus  623. 

—  Tinctura  656. 

—  piperitae  Aqua  175. 

spirituosa  175. 

Folia  335. 

Oleum  499. 

Rotulae  573. 

Spiritus  602. 

Syrupus  623. 

Tinctura  656. 

Mentha  pulegium  347. 
Menthe  crepn6  335. 

—  frisee  335. 

—  poivre  335. 
Menyanthes  trifoliata  339. 
Mercure  372,  382. 

—  cyanure  de  382. 

—  de  vie  388. 

—  Deuto-jodure  de  378. 

—  doux  379. 
a  vapeur  382. 

—  perbrom6  372. 

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742 


Register  der  Mittel  and  Praparate. 


Mercure    Protochloruro    de 
379. 

—  016atc  de  385. 

—  Protojodore  de  383. 

—  Protonitrate  de  385. 
Mercurial  ointment  677. 

—  Pflaster  272. 

—  Salbe  677. 
Mercuriammonium-Chlorid 

388. 
Mcrcurii  Subjodidum  383. 
Mercurius  acetatus  372. 

—  dulcis379. 

—  gummosus  405. 

—  jodatus  flavus  383. 

ruber  378. 

viridis  383. 

—  nitrosus  439. 

—  phosphoratus    Fuchsii 
387. 

—  phospbor.  Schaefferi 
387. 

—  praecipitatus  albus  388. 
flavus  389. 

ruber  385. 

—  solubilis  Hahne  mann i 
387. 

—  sublimatus  corrosiv.  372 
vivus  372,  382. 

•Mercury  372,  382. 

—  Cyanite  of  382. 

—  Oleate  of  385. 

—  Perchloride  of  373. 

—  red  Jodide  of  378. 

—  Subchloride  of  379. 

—  Red  oxyde  of  385. 

—  green  Jodide  of  383. 

—  with  Chalk  383. 
Merkurseife  580. 
Messerspitze  11,  17. 
Metamorphinum  456. 

—  hydrochloricum  456. 
Methode  dialytique  443,469. 
Methodus  endermatica  77. 
Methyläther  154. 
Methylchlorür  456. 
Methylenchlorid  456. 
Methylene,    Bichloride  of 

456. 
Methylenum    bicbloratum 

456. 
Methylum  chloratum  456. 
Meu  Radix  553. 
Meuni  athamanticum  553. 
Mezerei  Baccae  345. 

—  Cortex  253. 

—  Emplastrum  273. 

—  Extractum  296. 

—  Unguentum  684. 
Mica  Panis  456. 
Micania  Guaco  333. 


Miel  455. 

—  rosat  456. 

—  sirop  de  455. 
Mieren- Spiritus  600. 
Milch  420. 

—  condensirte  423. 

—  Extract  423. 

—  Kur  420. 

—  Mehl  306. 

—  Salz  422 

—  Säure  137. 

—  Zucker  574. 

Säure  137. 

Milfoil  326. 

Milk  of  sulphur  616. 

—  Wort  366. 
Millefolii  Extr.  296. 

—  Flores  326. 

—  Folia  366. 

—  Herba366. 

—  Oleum  499. 
Millepertuis,  huile  de  494. 
Mimosa  Cochliocarpa  245. 
Mimosae  Gummi  356. 
Mimosen-Schleim  464. 
Mineralfett  187. 
Mineral- Kermes  607. 
Mineralsäure-Bäder  72. 
Minii   Emplastrum    rubrum 

273. 
adastum  271. 

—  ünguentum  677. 
Minium  457. 
Mirabilis  longiflora  553. 
Mires  339. 

Miscella  pro  Calcio  oxysul- 

furato  207. 
Mischung  36. 
Mistel  692. 
Mistletoe  692. 
Mixtur,  schwefelsaure  458. 
Mixtura  36. 

—  acida  Ph.  lull.  x  1350. 

—  Acidihydrochlorici  Ftr«. 
mag.  457. 

—  agitanda  42. 

—  anaesthetica  x  457. 

—  Anglica  x  1322. 

—  antepileptica  Buch- 
holzi  X  1711. 

—  antifebrilis  Firm.  uig. 
457. 

—  antihectica  Griffithii 
457,  X  772. 

—  camphorata  457. 

—  —  cum  Magnesia  457. 

—  contra  morsum  canis 
rabidi  456. 

—  Cretae  457,   x  524. 

—  diuretica  Lond.  Hosp. 
form.  X  1067. 


Mixtura   diuretica   fortior 

X  1267. 
mitior  x  1266. 

—  excitans  fortis  Pk. 
457. 

mitis  Pfc.  ^p.  457. 

—  Fern  comp.  457,  x  772. 
~  Gentianae  Pk.  Irlt. 

X  1725. 

—  gummosa  357,  457. 

—  hydragoga  Pfc.  pup.  457. 

—  Kali  tartarici  x  1181. 
■—  media  42. 

—  Natri  nitrici   Ftm.  mig. 
457. 

sulfuric.  Ph.  bU.  457. 

—  nitrosa  Ph.  mU.  457, 
X  1150. 

Fora.   BMg    457. 

X  1151. 

—  Olei     Terebinthinae 
X  1593. 

—  Oleoso  balsamica  457. 

—  opiata  X  1610. 

—  oxalico-martialis    Gam- 
berini  x  774. 

—  purgans  Ph.  all.  457. 

—  pyro-tartarica  458. 

— camphorata  453. 

—  Salis  Ammoniaci  Ptm. 
ntg.  458. 

—  saponato-odorata  458. 

—  Saponis  terebinth.  458. 

—  Scammonii  Ph.  irlt  568. 

—  schwefelsaure  458. 

—  Scillae  cnmposita  640. 

—  Simplex  458. 

—  solvens  x  195. 

Firm.  nag.  458. 

stibiata  x  197,  P«rai. 

mag.  458. 
Ph.  Bil.  458. 

—  Stokesii  x  1368. 

—  stomachica  x  1726. 

—  sulf urica  acida  147,  458. 

—  vulneraria  acida  178,457. 
458. 

Mixture  Compound  of  Iron 

457. 
Moelle  de  boeuf  455. 
Möhre  546. 

—  Saft  287. 

geläuterter  287. 

Mohn-Blumen  326. 

—  Emulsion  164. 

—  Köpfe  345. 
Extract  282. 

—  Oel  501. 

—  Saft  s.  Opium. 

—  Samen  588. 
--  Syrup  623. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


743 


Mohn-Syrup,  rother  624, 
Mohr,  miDeralischer  388. 
Mohrrübe  546. 
Mohrrüben- Saft  287. 
Molken  51  ff.,  591  f. 

—  Essenz  444. 

—  Essig  51. 

—  Pastillen  60,  591,  672. 

—  saure  51. 
Molucca  grains  356. 
Momordica  Elatcrium  266. 
Momordicin  266. 

Monks  hood  358. 
Monobromcampher  211. 
Monochloressigsäure  125. 
MonoCyanwasserstoff  136.' 
Monooxybenzol  129. 
Monothionige  Säure  147. 
Moorbäder  71. 
Moos,  Irländisches  216. 

—  Isländisches  425,  426. 
Moos  -  Gallerte ,    Irländische 

353. 
Isländische  353. 

—  Stärke  426. 
Morelle  furieuse  328. 
Moringa  Pterigosperma  584. 
Mororum  Fructus  345. 

—  Syrnpus  623. 
Morphina,  Morphin,  Morphi- 
um s.  Morphinum. 

Morphinum  459. 

—  Acetat  459. 

—  aceticnm  459. 

—  —  Trochisci  pectorales 
X  1355. 

Liquor  x  1356. 

--  baldriansaures  463. 

—  blausaures  463. 

—  Citrat460. 

—  citricum  460. 

—  citronensaures  460. 

—  essigsaures  459. 

—  Hydrochlorat  460. 

—  hydrochloricum  460. 

—  Liquor  x  1369. 

—  hydrocyanicum  463. 

—  muriaticum  460. 

—  salzsaures  460. 

—  schwefelsaures  463. 

—  Solutio   Magendie 
X  1357. 

—  Sulfat  468. 

—  sulfuricum  463. 

—  Suppositoria  Pk.  irtt 
X  1374. 

—  Syrupus  623  x  1367. 

—  valerianicum  463. 
Morrhuae  Oleum  494. 
Morrow  of  bones  455. 


Morshmallow  leaves  328. 
Morsellen  28. 
Morsuli  28. 

—  Antimoniales  Kunkelii 
463. 

—  imperatorii  x  1860. 
Morthooth  259. 
Morus  nigra  345. 
Moschus  463. 

—  artificialis  506. 

—  Chinensis  vel  Tibetaiius 
vel  Sibiriens  vel  Tonqui- 
nensis  463. 

—  Tinctur  656. 

—  Wurzel  561. 
Moselwein  688. 
Moos,  corsican  358. 
Mother  of  Thyme  368. 
Motherwort  365. 
Mottenkraut  361. 
Mouches  d*Espagne  212. 

—  de  Milan  x  381. 
Mousse  de  Corse  358. 

—  de  Mer  358. 
Moussirende  Bäder  72. 
Moutarde  blanche  586. 

—  noire  589. 
Moxae  chromatae  408. 

—  therebinthinatae  507. 
Mucilage  de  Gomme  464. 

—  of  gum  arabic  464. 
Mucilago    Amyli   PL   irit 

464. 

—  Acaciae  464. 

—  Cydoniae  Seminum  464. 

—  Gummi  Arabici  464. 

—  Lichenis    Islandicus 
X  1208. 

—  Mimosae  464. 

—  Salep  465. 

—  Tragacanthae  465. 
Mudar- Wurzel  553. 
Mudarin  553. 
Muguet  de  bois  366. 
Mulberries  345. 
Mundwässer  94,  137. 
Müres  345. 

Murias  Auri  et  Sodae    186. 

—  Baryi  191. 

—  Calcis  205. 

—  China  224. 

—  Cupri  258. 

—  Ferri  ammoniacalis  162. 

—  morphicus  460. 

—  Sodae  473. 

—  Stibii  solutus  445. 

—  Strychnii  609. 

—  Zinci  693. 

Muriate  of  Ammonia  160. 
iron  311. 


Muriate  of  Morphium  460. 
Muriatic  acid  135. 
Murides  198. 
Muse  463. 

Muscade,  fleurs  de  446. 
Muscades  587. 
Muscae  Uispanicae  212. 
Muscat- Balsam    190,    219, 
498. 

—  Blüthe  446. 

Oel  498. 

Tinctur  656. 

—  Butter  500. 
-—  Nüsse  587. 

Oel  500. 

Tinctur  656. 

Muse  US  Carrageen  216. 
Musk  463. 

Mustard,  common  589. 

—  Liniment     of    Ph.    Brlt. 
X  1562. 

—  white  586. 

—  Paper  341. 

Mutter- Harz    s.    Galbanum 
349. 

Oel  493. 

Tinctur  651. 

—  Korn  583. 

Extract,     wässeriges 

301. 
Tinctur  665. 

—  Kraut  365. 

—  Kümmel  343. 
Oel  492. 

—  —  Samen  343. 

—  Nelken  271. 

—  Pflaster  271. 

schwarzes  271. 

weisses  272. 

—  Salbe  677. 

—  Zäpfchen  108. 
Mutterlaugenbäder  72. 
Mydriatica  85. 
Myotica  85. 

Myrepsicae  Balani  584. 
M3rristica  fragans  446,  498, 

587. 

Semen  587. 

Tinctura  656. 

—  Oleum  500. 
Myrobalani    Fructus    345, 

465. 
Myrobalanus  chebulae  345. 
Myronsäure  589. 
Myrosin  589. 
Myroxylon  Pereira  190. 
Myrrha  465. 
Myrrhae  Extractum  269. 

—  Liquamen  296. 

—  Liquor  296. 


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744 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Myrrhae  Oleum  499. 
per  deliqnium  259. 

—  Tinctura  650. 

—  Ungoentura  684. 
Myrtiliorum  Baccae  345. 
Myrtus  Pimenta  340. 


Nabelkraut  367. 
Nachtkraut  366. 
Nannasi  Radix  553. 
Napel  358. 
Napelli  Radix  672. 
Naphae  Aqua  173. 

—  Flores  322. 

—  Oleum  486. 

—  Syrupus  619. 
Naphtha  Acetici  153. 

—  vegetabilis  153. 

—  Vitrioli  151. 
Naphtbalinum  466. 
Naphtolum  ß  467. 

—  Salbe  684. 

—  Seife  580. 

—  Schwefelseife  580. 
Narcaphte  245. 
NarceYnum  467. 
Narcotinum  468. 
Nasenbougie  x  55. 
Nasendoucbe  88. 
Nasse  Umschläge  66- 

—  Ein  Wickelungen  67. 
Nasturtii  Herba  366. 
Natrium  468. 

—  Acetat  468. 

—  Aethyl  468. 

—  Arsenicat  468. 

—  Benzoat  469. 

—  Bicarbonat  469. 

—  Bitartrat  471. 

—  Borat  196. 

—  Bromid  471. 

—  Carbonat,  neutrales  471, 
472. 

—  Chlorat  474. 

—  Chlorid  473. 

—  Ferricitriphosphat  317. 

—  Goldchlorid  186. 

—  Hydrat  473. 

—  Hydroxyd  473. 

—  Hypophosphit  478. 

—  Hyposulfit  478. 

—  Jodid  475. 

— -  Kalium-Boryltartrat626. 

—  Lactat  475. 

—  Nitrat  476. 

—  Phosphat  476. 


Natrium-Pyrophosphat  477. 

—  Salicylat  477. 

—  Silicat  443. 

—  Sulfat  479. 

entwässertes  479. 

—  Sulfit  481. 

—  Sulfocarbolat  479. 

—  Tartrat  481. 
Natrium  aceticum  468. 
siccum  468. 

—  aethylatum  siccum  468. 

—  arsenicicum  468. 
solutum  442. 

—  benzoicum  469. 

—  biboracicum  196. 

—  bicarbonicum  469. 
Trochisci  470,  671. 

—  boracicum  196. 

—  bitartaricum  471. 

—  bromatum  471. 

—  carbonicum  crudum  472. 

crystallisat.  471. 

depuratum  siccum 

472. 

—  causticum  siccum  473. 
Liquor  442. 

—  chloratum  473. 

—  chloricum  474. 

—  choleinicum  309. 

—  hydro-carbonicum  469. 

—  hypermanganicnm  475. 

—  hypophosphorosum  478. 

—  jodatum  475. 

—  lacticum  475. 

—  nitricum  476. 

Liquor  x  1446. 

Mixtura  457. 

—  phosphoricum  476. 

—  pyrophosphoricum  477. 

—  —  ferratum  477. 

—  salicylicum  477. 

—  santonicum  478. 

—  subphosphorosum  478. 

—  subsulfurosum  478. 
Syrupus  x  1459. 

—  sulfocarbolicum  479. 

—  sulfuratum  479. 

—  sulfuricum  479. 

dilapsum  479. 

siccum  479. 

—  sulfuricum  Mixtura  457. 

—  sulfurosum  481. 

—  tartaricum  481. 

—  thiosulfuricum  478. 
Natro-Kali  tartaricum  628. 
Natrokrene  470. 

Natron     s.    Natrium     und 
Natrum. 

—  Aetzlauge  442. 

—  Hydrat  473. 


Natron-Metall  468. 

—  Wasserglas  443. 

—  Weinstein  628. 

zweifach  borsaures  mit 

Wasser  196. 
Natrum  bisulfurosum  481. 

—  carbolicum  471. 
Liquor  442. 

—  carbonicum     aoidulam 
469. 

depuratum  471. 

dilapsum  472. 

purum  471. 

—  chloratum  liq.  442. 

—  hydricum  442. 

siccum  473. 

solutum  442. 

—  hydrobromicum  471. 
--  hydroohloricum  473. 

—  hydrojodicnm  475. 

—  hypochlorosi   Liquor 
442. 

—  hyposulfurosum  478. 

—  muriaticnm  473. 
hyperoiygenatum 

474. 

—  oxymuriaticum  474. 

—  silicicum  443. 

—  subcarbonioum  471. 
Navet  544. 
Nelken-Oel  489. 

—  Pfeffer  340. 

—  Wurzel  545. 

—  Zimmt  217. 
Neroli-Oel  486. 
Nerprun,  baies  de  346. 
Nervcn-Salbe  685. 

—  Thee,   Heimischer 
X  817. 

Hufeland*  scher 

X  1831. 

—  Tinctur,  Bes tusche ff- 
sche  649. 

Nessel-Blumen  346. 

—  Bluthen,  taube  325. 

—  Kraut  369. 
Nettle  369. 

—  flowers  327. 
Niccolum  sulfuricum  481. 
Nickeloxyd ,    schwelelsaures 

481. 
Nicotianae  Aqua  175. 

—  Extractum  296. 

—  Folia  335. 

—  Tinctura  659. 
Nicotiana  tabac.  335. 
Nicotianin  335. 
Nicotin  335,  481. 
Niese-Pulver  89. 

—  Wurzel,  grüoe  548. 


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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


745 


Niese-Worzel-Extract  292. 

Tinotur  652,  668. 

grüne  548. 

weisse  571. 

Nigellae  Semen  588. 
Nightshade,  deadly  328. 

—  Woody  607. 
Nihilum  albam  696. 
Ninsi  Radix  547. 

Nitras  ammonicus  c.  Oxydo 
hydrargyroso  387. 

—  Ammonii  163. 

—  Amyli  153. 

—  Argenti  179. 

—  Baryi  191. 

—  Hydrargyri  384. 

—  hydrargyrosus  385. 

—  kalicas  411. 

—  natricus  476. 

—  plumbicns  533. 

—  Potassae  411. 

—  Sodae  476. 

—  Strychnii  609. 

Nitrate  d'Argent  crystallis6 
179. 

—  de  Mercure  384. 

—  de  Soude  476. 

—  of  Mercury  384. 

—  of  Potash  411. 

—  of  Silver  179. 

—  of  Sodium  476. 
Nitre,  Sei  de  411. 

—  dulcifi6,  esprit  de  598. 
Nitric  acid  137. 

Nitri  Spiritus  acidas  137. 

dulcis  598. 

Nitrite  of  Amyl  153. 
Nitrogenium  350. 

—  oxydulatnm  350. 
Nitroglycerin  356,  481. 
Nitromuriatic  acid  133. 
Nitmm  Chilense  476. 

—  crudum  411. 

—  cabicum  476. 

—  depuratum  411. 

—  flammans  163. 

—  rhomboidale  476. 

—  tabulatnm  411. 
Nizza- Oel  500. 
Noix  d'Acajou  232. 

—  de  Galle  349. 

—  feuilles  de  333. 
Nuces  Beben  584. 

—  catharticac  494. 

—  Juglandis    immaturae 
482. 

CJortex  251. 

Extractum  296. 

Oleum  496. 

—  moschatae  587. 


Nuces    moschatae    Oleum 

500. 
Pulvis  compositus 

X  1899. 
Tinctura  656. 

—  vomicae  591. 

Aqua  175. 

Extractum  304. 

Tinctura  656. 

Nucis  avallaneae  Oleum  499. 
Nucistae  Balsam  um  190. 

—  Butyrum  500. 

—  Oleum  500. 
Nuclei  Cacao  584. 
Nümbergei  Pflaster  271. 
Nussblätter  333. 

—  Extract  296. 

—  Syrup  622. 
Nuss-Oel  500. 

—  Schalen-Extract  287. 
Nutmegs  587. 

Nux  Tomica  591. 


Oak-apples  349. 

—  Bark  254 
Obducation  22. 
Cblatae  482. 
Oblatenkapseln  18.  213. 
Ochsen  -  B1  ut ,    eingedicktes 

300. 

—  Galle  309.  310. 

—  Mark  455. 

—  Pfotenfett  501. 
Ociroum  basilicum  359. 
Oculi  Cancrorum  425. 

—  Populi  353. 
Oder-Mennige  359. 
Odontine  499.  577. 

—  englische  x  460. 
Oel,  Haarlemer  498. 
Gel-Emulsion  274. 

—  Gallerte  33. 

—  Papier  221. 

—  Saure  140. 

—  Seife  580. 

—  Süss  354. 

—  Zucker  265.  354. 
Oele,  ätherische  482. 

—  fette  483. 

—  flüchtige  482. 

—  gekochte  483. 

—  ozonisirte  352. 
Oenanth-Aether  597. 
Oenanthe  Phellandrium  345. 
Oeuf  de  Poule  515. 
Ohr-Pillen  92. 


Ohr -Pillen,     Pintcr'sche 
208. 

—  Salben  91. 
Oignons  199. 

—  de  mer  200. 
Oil  of  Lemon  490. 

Turpentine  506. 

Ointment  of  Jodide  of  po- 

tassium  683. 
Olea  aetherea  482. 

—  cocta  483. 

—  essentialia  482. 

—  expressa  483. 

—  infusa  483. 

—  pinguina  483. 

—  europea  500. 

Oleae  europaeae  Extractum 

297. 
016ate  de  Mercure  385. 

et  de  Morphine  385. 

Oleate  of  mercury  385. 
Oleum  Absinthii  aethereum 

483. 

coct.  s.  infus.  483. 

terebinthinatum  483. 

—  Amygdalarum  483. 
aethereum  484. 

—  Andae  584. 

—  Anethi  485. 

—  an i  male  aethereum  485. 

—  animale  crudum  485. 

Dipelli  485. 

foetidum  485. 

—  Anisi  485. 

—  —  Stellati  485. 

—  — -  sulfuratum  485.. 

—  anthelminticum  Gha- 
berti  489. 

—  Anthemidis  489. 

—  Anthos  503. 

—  Arnicae  e  Floribus  486. 

—  —  e  Radice  486. 

—  Asphalti  aethereum  486. 

—  Aurantii  Corticis  486. 

—  —  Florum  486. 

—  Baisami  Copaivae  aethe- 
reum 486. 

—  Bardanae  543. 

—  Batavorum    aethereum 
154. 

—  Beben  584. 

—  Bergamottae  486. 

—  Betae  502. 

—  Betulae  empyreum  504. 

—  Bucco  aethereum  640. 

—  Cacao  486. 

—  cadinum  497. 

—  Cajeputi  487. 
rectificatum  487. 

—  Calami  488. 

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746 


Re(?ister  der  Mittel  und  Präparate. 


OJeum  Calcis  205. 

—  camphoratum   208.  488. 

—  cantharidatum  212. 

—  Carvi  488. 

—  Caryophyllorura  489. 

—  Cascarillae  489. 

—  Cassiae  Ginnamomi  490. 

—  Castoris  503. 

—  Cataputiac  minoris  489. 
585. 

—  Cedri  490. 

—  Cedriae  502. 

—  Cerae  489. 

—  Chaberti  489. 

—  Chamomillae   aethereum 
489. 

citratum  489. 

—  —  coctum  490. 

—  —  infusum  490. 

—  —  purum  489. 

Simplex  489. 

terebinthinatum  490. 

—  Cinae  490. 

—  Cinnamomi  Cassiae  490. 

—  —  Zeylanici  490. 

—  Citri  Corticis  490. 

—  Cocos  490. 

—  Copaivae  486. 

—  Coriandri  491. 
■—  Comu  Cervi  513. 

—  —  rectificatum  485. 

—  Corticis  Citri  490. 

—  Crotonis  491. 

—  —  Anglicum  494. 

—  —  Tiglii  Pk.  Aastr.  491. 

—  Cubebae  492. 

—  Eucalypti  493 

—  Euphorbiae  Lathvridis 
489. 

—  Fermentationis  493. 

—  Filicis  raaris  289. 

—  Florum  Naphae  486. 
Aurantii  486. 

—  Foeniculi  493. 

—  Gadi  494. 

—  Galbani  493. 

—  Gurjun  493. 

—  Harlemenfje  498. 

—  flippocastani  493. 

—  Hyoscyami     s.     coctum 
494. 

ex    Oleo    Amygdala- 

rum  494. 

—  Hyperici  coctum  494. 

—  Hyssopi  494. 

—  Jasmini  494. 

—  Jatropbae  Curcadis  494. 
~  Jecoris  Aselli  494. 

ferratura  496. 

Gelatina  496. 

jodatum  496. 


Oleum  Jecoris  jodatum  ferra- 

tum  496. 
solidificatum  496. 

—  infernale  494. 

—  Juglandis  Nucum  496. 

—  Juniperi  (e  Fruct.)  497. 

e  Ligno  497. 

oxycedri  s.  empyreu- 

maticum  497. 

—  Lanae   Pini  sylvestris 
502. 

—  Lauri  s.  laurinum  497. 

—  —  aethereum  497. 

—  —  expressum  497. 
unguinosum  497. 

—  Lauro-Cerasi  497. 

—  Lavandulae  498. 

—  Liliorum  498. 

—  Limonis  490. 

—  Lini  498. 

—  —  inspissatum  498. 
sulfaratum  498. 

—  Lithanthracis  498. 

—  Macidis  498. 

—  Majoranae  499. 

—  Martis     per    deliquium 
437. 

—  Melissae  499. 

—  Menthae  crispae  499. 
—   terebinthinatum 

499. 
piperitae  499. 

—  Millefolii  499. 

—  Morrhuae  494. 

—  Myristicae  500. 

—  Myrrhae  499. 

—  —  per  deliquium  296. 

—  Naphae  486. 

—  Nucis  avellaneae  499. 

—  —  moschatae  500. 

—  Nucis tae  500. 

—  Olivarum  500. 

—  Origani  Cretici  500. 

—  Ovorum  500. 

—  oxygenatum  138. 

—  Palmae  501. 
Christi  501. 

—  —  liquidum  503. 

—  Papaveris  501. 

—  Pedum  Tauri  501. 

—  Petrae  501. 

—  Petroselini  502. 

—  phosphoratum  502. 

—  Picis  liquidum  502. 

—  Pini  rubrum  502. 

—  —  aethereum  502. 
Pomilionis  502. 

—  Piperis  502. 

—  provinciale  500. 

—  pyro-animale  485. 


Oleum  pyro-animale  depu- 
ratum  485 

—  —  carbonicum  492. 

—  Rapae  502. 

—  Rhodii  Ligni  503. 

—  Ricini  503. 

—  —  artificiale  491. 
Gelatina  503. 

—  —  solidificatum  503. 

—  Rosae  503. 

—  Rosmari  ni  503. 

—  Rusci  504. 

—  —  aethereum  504. 
betulini  504. 

—  Rutae  503. 

—  Sabinae  504. 

—  Salis  136. 

—  Salviae  505. 

—  Santali  citrini  505. 

—  Sassafras  505. 

—  Serpylli  505. 

—  Sinapis  505. 

—  Succini  crudum  506. 

—  —  rectificatum  506. 

—  Tanaceti  506. 

—  Tartari    per     deliquium 
441. 

—  Terebinthinae  506. 

—  —  ozonisatum  510. 

—  —  rectificatum  509. 

—  —  sulfnratum  510. 

—  Tiglii  491. 

—  Thymi  511. 

— -  Valerianae  511. 

—  VitrioU  146,  147. 

—  —  Anglicum  146. 
depuratum  146. 

—  Zingiberis  511. 
Olfactorium    anticatarrhoi- 

cum  X  1242. 
Olibanum  511. 
Oliven-Oel  500, 
Onguent  blanc  de  Rhazes 

676. 

—  de  la  mere  677. 

Laurier  497. 

Onions  199. 
Ononidis  Radix  553. 
Operment  182. 
Opian  468. 
Opianyl  455. 

OpÜ  Acetum  121. 

—  Aqua  175. 

—  Confectio  x  1603. 

—  Extractum  297. 

~  —  sine  Narcotino  298, 
317. 

—  Linimentum  659. 

—  Pilulae  Ph.  ■!!.  x  1604. 
— -  Pulvis    composittts    Ph. 

irit    X  1603. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


747 


Opii  Pulvis  tannatus  x  1598. 
Opii  Syrupas  623. 

—  Tinct.  657—661. 

—  —  camphorata  640. 

—  Vinum  658. 
Opium  511. 

— -  Cigarrcn  513. 

—  Essig  121. 

—  indigene  282. 

—  Pflaster  273. 

—  smyrnaceum  511. 

—  Syrup  623. 

—  Tinctur  657  ff. 

campherhaltige  640. 

—  Wasser  175. 
Opobalsam  191. 
Opodeldoc  430. 

—  flüssiger  430. 
Orange-Peel  251. 

—  flowers  322. 
Orangen  340. 

—  Blätter  346. 

—  Biüthen  339. 

Gel  486. 

Syrup  619. 

Wasser  173. 

—  Schalen  251. 

Oel  486. 

Syrup  619. 

Tinctur  638. 

Orcanette,  racine  de  539. 
Orcbidis  Radix  674. 
Ordeal  Bean    of   Calabar 

306. 
Oreoselini  Herba  366. 
Orge,  farine  de  306. 

—  eau  de  586. 

—  mond6e  586. 

—  perl6e  586. 
Orgeade  x  2002  x  2003. 
Orgeaden- Extract  619. 
Orgeat  164. 

—  Sirop  de  619. 
Origanum  Creticum  366. 

Oleum  500. 

Herba  366. 

--  Majorana  365,  499. 

—  vulgare  366. 
Orpiment  182. 
Ortho-Oxybenzoesäure  142. 
Orthophosphorsäure  140. 
Ortie  369. 

Oryza  sativa  588. 
Oryzae  Semen  588. 

—  Spiritus  596. 
Os  dö  Siöche  515. 
Os  Sepiae  515. 
Osmundae    regalis    Extrac- 

tum  298. 

Radix  554. 

Ossa  usta  alba  206.  245. 


Ossium  Garbo  213. 
Ostindisches  Pflanzenpapier 

387. 
Ostracodermata  praeparata 

243. 
Ostruthii  Radix  571. 
Oublies  482. 
Ova  gallinacea  515. 
Ovorum  Oleum  500. 
Oxalas  acidus  Potassae  4pl. 

—  Plumbi  533. 
Oxalium  401. 
Oxalsäure  140. 
Oxycrat  102. 
Oxycroceum-Pflaster  273. 
Oxyde  arsönieux  125. 

—  rouge  de  fer  315. 
de  Mercure  385. 

—  noire  de  Mercure  387. 

—  of  lead  445. 
Oxydulum    Hydrargyri    ni- 

trico-ammon.  387. 

—  hydrargyrosum  387. 
Oxyd  am  aethylicum  151. 

—  Aluroinii  158. 

—  Arsenici  album  125. 

—  calcicum  204. 

—  Cupri  259. 

—  Ferri  315. 

—  Hydrargyri  385. 

—  magnesicum  446. 

—  plumbicum  rubrum  457. 
semifusum  445. 

—  stibicum  605. 

—  Stibii  605. 

hydrosulfurat.  607. 

—  —  hydrosulfuricum  605. 

—  Zinci  696. 

Oxygenirte  Salbe  138.  684. 
Oxygenium  351. 

Oxykrat  102. 
Oxylapatbi  Radix  552. 
Oxymel  Aegyptiacum  429. 

—  Aeruginis  429. 

—  Colchici  515. 

—  Scillae  515. 
~  Simplex  516. 
Oxysulfuretum  Antimonii 

605. 
Oyster-Shells  243. 
Ozon  351. 

—  Aether  391. 
Ozonirtes  Oel  372. 

—  Wasser  190. 
Ozymum  basilicum  359. 


P. 

Päden-Wurzel  571. 
Paeoniae  Flores  326. 


Paeoniae  Radix  554. 

—  Semen  588. 
Palmae  Oleum  501. 
liquidum  503. 

—  Christi  Oleum  503. 
Palm-Butter  501. 

—  Oel  501. 
Pampinorum  vitis  Extractum 

306. 
Panacea  mercurialis  379. 
Panax  Ginseng  547. 

—  quinquefolia  547. 
Pancreatinum  516. 
Panis  Garbo  214. 

—  eucharisticus  482. 
Pankreaspulver,  künstliches 

516. 
Pannawurzel  562. 
Papain  517. 
Papajinum  517. 
Papaver  588. 

—  Rhoeas  326. 

—  somniferum  345,  501, 
511,  588. 

Papaverinum  517. 
Papaveris  Gapita  345. 

—  Gapitum  Extractum  282. 

—  Emulsio  274. 

—  Oleum  501. 

—  Semen  588. 

—  Syrupus  623. 

—  rubri  Syrupus  624. 
Papayotinum  517. 
Papier  chimique  221. 

—  nitr^  220. 
Pappel-Knospen  353. 

—  Kohle  214. 

—  Kraut  334. 

—  Pomade  685. 

—  Rosen  325. 

—  Salbe  685. 
Para-Rinde  249. 

—  Tinctur  665. 
Paradies- Kömer  356. 
Paraffin  517. 

—  Oel  187. 

—  Salbe  684. 
Paraffinum  liquidum  517. 

—  sülidum  517. 
Paraguay  Roux  665. 

—  Thee  333. 
Parakresse  368. 

—  Tinctur  665. 
Paralyseos  Flores  326. 
Pareirae  bravae  Rad.  554. 
Parelein  558. 

Paridsin  249. 
Parietariae  Herba  366. 
Pariglin  558. 
Pariser  Pflaster  270. 
Parmelia  parietina  134,  426 

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748 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Parsley  366. 

—  root  554. 
Parthenii  Herba  365. 
Passerose,  fleurs  de  325. 
Passulae  majores  517. 

—  minores  517. 
Pasta  29,  65. 

—  Abboti  X  27. 

—  Altheae  518. 

—  Cacao  518. 

c.  Lichene  Island  ico 

425,  518. 
sine  Oleo  518. 

—  caustica  Viennensis  204. 

—  dentifricia  dura  Ph.  Aostr. 
518. 

mollis  Pfc.  Aoitr.  518. 

—  depilatoria  x  243. 

—  escharotica  Viennensis 
398. 

—  —  Londinensis   x  1264. 

—  flava  518. 

—  Glycyrrhizae  518. 

—  Guarana  518. 

—  gummosa  518. 

albuminate  Ph.  Aaslr. 

518. 

—  Liquiritae  518. 

flava  518. 

Pasten  65. 
Pastillen  26,  96. 
Pastilles  de  Belloc  214. 

—  d*Em6tine  pectorales 
X  665. 

—  pour  les  fumeurs  614. 

—  purgatives  a  la  Magnesie 
calcin6e  446. 

Pastilli  s.  Trochisci. 
Pate  de  Gomme  arabique 
518. 

Guimauve  518. 

Naph6  d'Arabie  519. 

—  de  R6glisse  519. 

—  Georg6  518. 

—  pectorale  de  Jujubes  397, 
519. 

—  Reignault  519. 
Pätes  alimentaires  au  pyro- 

pbosphate  de  Fer  317. 
Patience,  racine  de  552. 
Paullinia  518. 

—  sorbilis  238,  518. 

—  Curara  261. 

Pavot,  Capsules  de  345. 

—  s^mences  de  588. 
Pearl-ash  405. 

—  white  194. 
Pecco-Thee  338. 
Pech,  schwarzes  529. 

—  Pflaster  269. 


Pectoral-tea  596. 
Pedicularis  Semen  590. 
Pediluvium  69. 
Pedum  Tauri  Oleum  501. 
Pegu-Catechu  218. 
Pelletierinum  sulfurioum 
519. 

—  tannicum  519. 
Pellitory  of  spain  555. 
Pelosin  202,  554. 
Pelty-mullen  flowers  327. 
Penghawar-Yambee  519. 
Penny  royal  367. 
Pensle  sauvage  370. 
Peponis  Semen  586. 

—  Succus  611. 
Pepper  526. 

—  tailed  256. 

—  wort  386. 

—  white  526. 

—  long  526. 
Peppermint  leaves  335. 
Pepsini  Essentia  691. 

—  Vinum  691. 
Pepsinum  519. 

—  granulatum  519. 

—  solubile  519. 
Pepton-Eisen  316. 

—  Essenz  x  1632. 
Pepton  um  siccura  521. 
Peptum  pultiforme  521. 
Peracetate  of  iron  310. 
Perce  neige,  fleurs  de  323. 
Percha  lameliata  521. 
Perchloride  of  mercury  373. 
Perchloridum  Hydrargyri 

373. 
Perchlormethylchlorür  215. 
Perchlorure  de  fer  crystallis6 

318. 
Pericarpium  Aurantii  251. 
Perles  d'Ether  152. 
Perl- Graupen  586. 

—  Moos  216. 

—  Salz  476. 

—  Tang  216. 

—  Thee  338. 

Permanganas  Potassae  413. 
Permanganate  of  potash  413. 
Peroxyde  de  fer  brun  315. 

—  of  iron  315. 
Persea  sanguinea  217. 
Persicae    Foliorum    Aqua 

175. 
Persii  366. 

—  racine  de  554. 
Persisches  Insektenpulver 

326. 
Peru-Balsam  190. 
schwarzer  190. 


Peru-Balsam-Seife  577. 

Syrup  619. 

Peruvian  balra  190. 

—  Bark  red  248. 

yellow  248. 

Pervenche  369. 
Pessaria  medicata  107. 
Pestessig  120. 
Petasitidis  Radix  554. 
Petersilien-Kraut  366. 

—  Gel  502. 

—  Samen  345. 

—  Wasser  175. 

—  Wurzel  554. 
Peterskraut  366. 
Petioli  Cerasorum  617. 
Petrae  Oleum  501. 
Petroleum  501. 

—  Aether  154. 
Petroselini  Aqua  175. 

—  Fructus  345. 

—  Herba  366. 

—  Oleum  502. 
--  Radix  554. 

—  Semen  345. 
Petroselinum  sativum  345. 
Petty-whine-root  553. 
Pencedanum   Osthrntium 

571. 
Pfeffer  526. 

—  geschwänzter  256. 

—  indischer  341. 

—  langer  526. 

—  schwarzer  526. 

—  spanischer  341. 

—  weisser  526. 

—  Kraut  368. 

—  Gel  502. 

—  Tinctur  661. 
Pfefferminz- Blätter  335. 

—  Essenz  602. 

—  Oel  499. 

—  Plätzchen  573. 

—  Spiritus  602. 

—  Syrup  623. 

—  Tinctur  656. 

—  Wasser  175. 

weingeistiges  175. 

Pfeilgift  261. 
Pfeilwurz  Stärke  165. 
Pferdeigel  370. 
Pfingstrosen-Samen  588. 

—  Wurzel  554. 
Pfirsich  -  Blätter  -  Wasser 

175. 
Pflanzen-Papier,  ostindisches 
357. 

—  Wachs,   Japanisch.   219. 
Pflaster  s.  Emplastrum. 

—  graues  272. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


749 


Pflaster-Mullpräparate  58. 
Pflaumeomus  535. 
Pfriemenkraut  368. 
Pfundgewicht  7. 
Phaeoretin  556. 
PhaseoH  Semen  306. 
Phellandrii  Semen  345. 
Pbellandrium  aquaticum 

345. 
Phenol  129. 

—  Säure  129. 
Phenyloxyd-Hydrat   129. 
Phenylsäure   129. 
Phlorrhizinum  521. 
Phoenix  daclylifera  262. 
Phosphas  Ammoniaci   163. 

—  Calcis  206. 

—  Chinii  226. 

—  ferricus  316. 

—  ferrosus  316. 

—  magnesicus  450. 

—  natricus  476. 

—  Sodae  476. 

—  Zinci  698. 
Phosphate  de  chaux  206. 

—  ferroso-ferriquo  316. 

—  de  Soude  476. 

—  of  Lime  206. 

—  of  Sodium  476. 
Phosphor  522. 

—  Aether  154. 

—  Oel  502. 

—  Pillen  X  1633. 

—  Säure  140. 

—  —  wasserfreie,  trockene 

—  Zink  698. 

Phosphorhaitiger  Aether  154. 
Phosphori  Oleum  502. 

—  Spiritus  522. 
Phosphoric  acid  140. 
Phosphorus  522. 
Physalis  Alkekengi  340. 
Physostigma  venenosum 

288,  306. 

Extractum  288. 

Fabae  306. 

Physostigmin  274,  306. 

—  salicylsaures  275,  524. 

—  schwefelsaures  274. 
Physostigminum  sulfuricuro 

274. 

—  salicylicum  275,  524. 
Phytobaryum  571. 
Phytolaccae  Baccae  346. 

—  Syrupus  623. 
Pichurim-Bohnen  306. 
Picis  Ceratum  219. 

—  Emplastrum  273. 

—  liquidae  Oleum  502. 
Picraena  excelsa  428. 


Picrinsalpetersaures  Kali 

414. 
Picrinsäure  141. 
Picroglycion  608. 
Picrotoxinum  524. 
Pied  de  Loup  365. 
Pierre  a  cautere  398. 

—  divine  257. 

—  infernale  179. 
Pigmentum  Indicum  391. 
Pilatus-Tropfen  645. 
Pillen,  Verordnungsweise  19. 
Pilocarpin,  salzsaures  524. 
Pilocarpin hydrochlorat  524. 
Pilocarpinum  hydrochlori- 

cum  524. 
Pilocarpus  pinnatus  333. 
Pilulae  aeternae  605. 

—  adstringentes  Ph.  j^ap. 
525. 

—  Aloes  Socotrini  525. 

Barbadens.  525. 

et  Aiae  foetidae  525. 

—  aloeticae  ferratae  525. 

—  alterant.  Clinici  x   907. 

—  Andersonii  x  877. 

—  antarthriticae  albae 
X  618. 

—  aperientes  525. 

—  aperitivae  Stahlii 
X  573. 

—  Armenienses   190. 

—  Asae  foetidae  gelatinös. 
182. 

Pfc.  mtl.  X  245. 

—  Asiaticae  125,  553. 

—  becchicae  Heimii 
X  1605. 

—  Blancardi  313. 

—  Blaudii  x  768. 

—  Cauvini  x  876. 

—  calmantes  Ricordi 
X  1364. 

—  Cambogiae    compos.   Ph. 
•rlt  X  875. 

—  cephalicae  x  843. 

—  Chinini  c.  Ferro  sesqui- 
chlorato  x  429. 

—  coeruleae  383. 

—  Conii  compositae  x  628. 

—  Colocynthidis    et    Hyos- 
cyami  Pk.  Brlt.  x  842. 

—  contra  obstructionera  Ha- 
lenses  x  694. 

—  Corlieu  x  1416. 

—  Dzondii  x  904. 

—  e  Pulsatilla  nigricanti 
Clinici  x  683. 

—  —  Mercurio  sublim.  Pfc. 
mil.  X  907. 


Pilulae  emmenagogae  x  575. 

—  ferratae  Valleti  455. 
Blaudii  x  768. 

— -  Ferri  oarbonici  525. 

—  —  jodati  Blancardi 
313. 

jodidi  Ph.  Brlt  x  740. 

—  Guajaci  Ph.  nll.  x  1842. 

—  haemostaticae  x  697. 
Schlesieri  x  1510. 

—  Hydrargyri  383. 
jodati  X  982. 

—  Jalapae  526. 

—  Janini  454. 

—  Italicae  x  165. 
nigrae  525. 

—  Kaempfii  x  771. 

—  laxantes  526. 
Cauvini  x  876. 

—  Lucae  x  1521. 

--  Machiarelli  x  1400. 

—  majores  Firm.  mig.  526. 
Hoffmanni   x  910. 

—  MercuriisublimatiPh.aill. 
X  907. 

—  mirabiles    Lucae 
X  1521. 

—  Morrisonii  358. 

—  Nucum  vom.  cathart. 
X  716. 

—  odontalgicae  94,  526. 

—  Opii  Ph.  mtl.  X  1604. 

—  Phosphori  (Wunder- 
lich) X  1635. 

—  Plumbi  c.  Opio  Ph.  Brlt. 
X  1660. 

—  Protojodureti    Mercurii 
opiati  Cid.  Clill.  x  981. 

—  Pulsatilla  nigricanti 
X  683. 

—  purgantes  526. 

fortes  Ph.  j^^ap.  526. 

mites  PL  j^op.  526. 

—  Rhei  praescript  Anglic. 
X  1786. 

—  Ruffii  155,454. 

—  sedativae    Ph.    Moi. 
X  €51. 

—  tragacanthatae    ex  Asa 
foetida  182. 

—  Valleti  455. 

—  Veratrini  x  2224.     ' 
Piment  340. 
Pimpinella   Anisum   340, 

485. 

—  Saxifraga  554. 
Pimpinellae  Extractum  298. 

—  Radix  554. 

—  Tinctura  661. 
Pin  US  australis  506. 


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750 


Register  der  Mittel  nnd  Präparate. 


Pinus  balsamea  187. 

—  pinaster  631. 

—  Pamilio  502. 

—  silvestris  631. 

—  Taeda  506. 

Pini  Pomilionis  Oleum  502. 

—  rubri  Oleum  502. 

—  Resina  567. 

—  Tinctura  661. 

—  Turiones  674. 

Extractum  305. 

Pinselsaft  95. 

Piper  album  526. 

—  «audatum  256. 

—  Cayenuense  341. 

—  cubebae  256. 

—  Hispanicum  341. 

—  Indicum  341. 

—  Jamaicense  340. 

—  longum  526. 

—  nigrum  502,  526. 
Piperinum  526. 
Piperis  Confectio  526. 

—  Fructus  526. 

—  Oleum  502. 

—  Spadices  526. 

—  Tinctura  661. 
Pipperridges  340. 
Piss-a-bed  369. 
Pisse-en-lit  369. 
Pistacia  Lentiscas  455. 
Pitch  529. 
Pitbecolobium  Auaremotomo 

245. 
Piton-Rinde  249. 
Pivoine,  fleurs  de  326. 

—  racine  de  554. 
Pix  liquida  527. 
Oleum  502. 

—  Litbanthracis  528. 

—  navalis  529. 

—  ni^ra,  solida  529. 

—  sutorum  529. 
Placenta  Seminum  Lini  529. 
Plätzchen  26. 
Plantaginis  Folia  336. 

—  Radix  554. 
Plantago  Psyllium  588. 
Plantain  leaves  336. 
Platin-Chlorid- Natrium  529. 
Platin- Oxyd,  salzsaurcs  529. 
Piatino -Natrium  chloratum 

529. 
Platin  um  chloratum  529. 
Plomb  533. 
Plumbago  356. 
Plumbi  Acetas  529. 

—  acetici  Liquor  443. 
Pfc.  mll.  X  1671. 

—  Aqua  176. 

—  Cereoli  219. 


Plumbi  Chloridum  532. 

—  diacetici  Solutio  443. 

—  Emplastrum  272. 

—  —  compositum  272. 

molle  272. 

Simplex  272. 

—  Jodidum  532. 

—  subacetici  Liquor  443. 

—  Suppositpria  530. 

—  Unguentum  684. 
Plumbum  aceticum  529. 

bas.  sol.  443. 

crndum  532. 

solut  443.  X  1671. 

dilut.  176. 

—  carbonicum  220,  532. 

—  chloratum  532. 

—  hydrico- aceticum  solut. 
443. 

—  hydrico-carbonicum  220. 

—  byperoxydatum    rubrum 
Pk.  Aottr.  457. 

—  jodatum  532^ 

—  metallicura  533. 

—  muriaticum  532. 

—  nitricum  533. 

—  oxalicum  533. 

—  oxydatum  445. 
fuscum  445. 

—  saccbaricum  533. 

—  subaceticum  liquid.  443. 

—  sulfnratum  533. 

—  tannicum  pultiforme  533. 
siccum  533. 

—  unguentum  685. 
Pneumatische  Gabinete  und 

Apparate  102,  103. 
Po  da  Babia  236. 
Po  de  Goa  236. 
Pock-wood  427. 
Pocken-Holz  427. 
Pocken-Salbe  686. 

—  Wurzel  569. 
Pocula  vomitoria  605. 
Podophyllin  534. 
Podophyllotoxinum  534. 
Podophyllum  peltatum  534. 
Pod's-Pepper  341. 

Poh  di  Bahia  s.  Baia  236. 
Poivre  blanc  526. 

—  de  Guin6e  341. 

—  long  526. 

Poix  de  Bourgogne  567. 

—  noire  529. 
Poley  367. 

Pollen  Lycopodii  446. 
Pollenin  446. 

PoUin'sches  Decoct.  262. 
Polygala  Senega  560. 
Polygalae    amarae    Extract. 
298. 


Polygalae  amarae  Herba  366. 
Radix  555. 

—  Senegae  Radix  560. 

—  vulgaris  Herba  367. 
Polygale  de  Virginie  560. 
Polygalin  560. 
Polygonum  Bistorta  544. 
Polypodii  Radix  555. 
Polyporus  fomentarius  348. 

—  officinalis  348. 
Polysulfuretnm    potassicum 

415. 
Polytrichum  commune  359. 
Poma  Aurantii  340. 

—  immatura  acidula  534. 
Pomade  s.  Haarpomade. 
Pomade  ä  la  creme  683. 

—  a  la  jodure  de  potasse 
683. 

—  antiherp^tique  x  968. 

—  divine  683. 

—  de  sain  bois  684. 

—  de  Bareges  x  1460. 

—  fondante,     Ricord's 
X  592. 

—  mercurielle  677. 

—  oxygenirte    Alyou's 
138. 

Poraatum  antherpet.  x  968. 
Pome-granate  bark  251. 
Pomegranate-blossom  323. 
Pomeranzen,  unreife  340. 

—  Blätter  328. 

—  Blüthen  339. 

Oel  486. 

Syrup  619. 

Wasser  173. 

—  Elixir  267. 

—  Früchte  340. 

—  Schalen  251. 

Elixir  267. 

Extract  279. 

Oel  486. 

Syrup  619. 

Tinclur  647. 

Pomme  6pineus6,  feuilles  de 

338. 
Pomorum  acidulorum  Syru- 

pus  623. 
Pompholyx  696. 
Ponce  425. 
Poppy-heads  345. 

flowers  326. 

Poppy-seed  588. 
Populi  Garbo  214. 

—  Gemmae  353. 

—  Oculi  353. 

—  Turiones  353. 

—  Unguentum  ,685. 
Portland-Sago  673. 

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Register  der  Mittel  and  PriLparate. 


751 


Portland's   anthartritic 

Powder  x  1723. 
Portwein  688. 
Potash  bicarbonate  of  400. 

—  fused  398. 

—  Nitrate  of  411. 

—  Yellow  Prussate  of  409. 
Potassa  s.  Kali. 

Potasse   caust.    a  la  chaux 
399. 

liquide  439. 

Potentilla  Tormentilla  571. 
Potio  alominosa  x  175. 

—  antiphlogistica  x  1152. 

—  Choparti  x  272. 

—  diuretica  x  2115. 

—  emetica   simplex    Clinici 
x  2034. 

—  laxans  391. 

—  Magnesiae  citricae  effer- 
vescens  Ph.  Aattr.  534. 

—  nigra  Anglorum  x  1322. 

—  Riveri  534.  x  1104. 
Potion  purgative  391. 
Pottasche  405. 

Potus    antathrophic.is    Ph. 

paop.  515. 
Poudre  de  liz  588. 

—  nutrimentive  519. 
X  1627—1628. 

—  uniquo  de  Godernaux 
379. 

Pooliot  367. 

Powdi'e  Compound  of  Opium 

X  1603. 
Präcipitat,  rotbes  385. 

—  weisses  388. 

—  Salbe,  rothe  682. 

weisse  677.  . 

Praescriptio  medica  3. 
Prager  Wasser  170. 
Prepared  chalk  108,  255. 
Pressschwämme  603. 
Priessnitz'sche  Binden  66. 
Prime-vere,  fleurs  de  326. 
Primulae  FloreS  326. 
Propylaminum  535. 
Protocarbonate  de  fer  sucr6 

311. 
Protochlorure  de  fer  311. 

—  de  Mercure  379. 
Protojodure  de  Mercure  383. 
Protojoduretum    Hydrargyri 

383. 
Protophospbate  of  iron  316. 
Protonitrate  de  Mercure  384. 
Provencer-Oel  500. 
Prunellae  Sal  428. 
Pruni  Padi  Cortex   253. 
Prunorum  Pulpa  535. 
Prunus  Cerasus  607. 


Prunus  Lauro-Cerasus  334. 

—  spinosa  321. 

Prussias  Potassae  flava  409. 
Psyllii  Semen  588. 
PterocarpusMarsupicum417. 

—  San  talin  US  428. 
Ptisane  50. 

--  blutreinigende  829. 

—  regalis  392. 
Pulegii  Herba  367. 
Pulicariae  Semen  588. 
Pulmonaire  367. 
Pulmonariae  Herba  367. 
Pulpa  Cassiae  217,  535. 

—  Prunorum  535. 

—  Tamarindorum  535. 

—  —  depuratum  535 
Pulsatillae  Extractum  298. 

—  Herba  367. 

—  nigricantes  Pilulae  x683. 

—  Tinctura  661. 
Pulsatillen-Kampher  367. 
Pulver  15. 

—  Verordnungsweise  16. 
Pulverisation  97  flf. 
Pulverisationsapparftte  86. 
Pulvinaria  medicata  55. 
Pulvis  ad  Erysipelas  535. 
Limonadam  539. 

—  adspersorius  55. 
ophthalraicus  87. 

—  aerophorus  536. 

Anglicus  537. 

Clinici  536. 

Hufelandii  536. 

—  —  laxans  536. 

martial.  537.   x  727, 

X  728. 
Ph.  paop.  446. 

—  —  nitratus  x  1147. 

—  —  Seydlitzensis 
537. 

—  alterans     Plummeri 
X  948. 

—  antacidus    et    temperans 
X  1145. 

Ribkii  539. 

Vogleri  x  1307. 

—  antarthricus   Portland 
X  1723. 

—  antatropbicus    Ph.    Map. 
X  759. 

—  antepilepticus  x  2278. 

Baldingeri  x  1298. 

ftagolo  X  1818. 

—  antimonialis  607. 
Ph.  piap.  X  1941. 

—  antiph logist.    Ph.  paap. 
X  1149. 

—  antiscrophui.     Goelisii 
X  1899. 


Pulvis  antiscroph.  Graefii 
X  947. 

—  antisepticus  Skinneri 
X  1544,  X  1545. 

—  antispasmodicus  x  394. 
ruber  539. 

—  Araroba  134,  537. 

—  Ari  comp,  x  2220. 

—  aromaticus  537. 

—  arsenicalis  Cosmi  538. 

—  Carthusianorum  607. 

—  Chinae  factit.  Ph.  Map. 
249. 

—  Cinnamomi  compositus 
537. 

—  collutorius  68. 

—  contra  Cimices  326, 
Simulationes  x  1222. 

—  Cosmi  538. 

—  dentifricius92.  x82,  x92, 
X  292,  X  470,  X  1225, 
X  1226,  X  1315,  X  1618. 

albus  Ph.  Aaitr.  538. 

—  —  —  camph.  538. 

—  —  Anglicus  204. 

flessiixl226,xl618. 

Hufelandi  x  1225. 

—  —  niger  538. 

Ph.  Aastr.  538. 

ruber  538. 

Welperi  x  387. 

—  desinfieiens  Corne-De- 
meaux  2Ö8,  528. 

Skinneri  x  1544, 

X  1545. 

—  diaphoreticus    Graefii 
X  351. 

Ph.  paap.  X  1932. 

—  digestivus  x  1176,  x  1737. 
Kannenwurfii 

X  2013. 

—  diureticusBrerae  x800. 
Ph.  piap.  X  324,  x  325. 

—  Doweri  538. 

—  ecphraticus    Sellii 
X  1781. 

Firm.  oiig.  X  2024. 

Pk  lull.  X  2023. 

—  effervescens  536. 

—  effervescens   laxans   537. 

—  emeticus  Ph.  mtl.  x  2023. 
Firm.  mag.  Berti. 

X  2024. 

—  errhinus  89,  x  896. 

—  escharoticus  Viennensis 
398. 

—  febrifugus  Ph.  mtl.  505. 

—  Florum  Sambuci  comp. 
535. 

—  fumalis  594. 

—  galactopoeus  x  845. 

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752 


Register  der  Mittel  und  Praparate. 


Palvis  galactopoeus  Rosen- 
steinii  x  1302. 

—  Glycyrrhiz.  comp.  539. 
crocatus  539. 

—  gummosus  538. 

—  haeraostaticus  55,    243, 
X  538,  X  776. 

—  Jalapae  c.  Kalio  sulf.  Pk. 
nU.  X  2224. 

—  Jamesii  607. 

—  infantum   Hensleri 
X  1306. 

Hufelandii  x  1305. 

Ribkii  539. 

—  inspersorius    ophtbalmi- 
cus  87. 

—  Ipecacaanhae  c.  Tartaro 
stib.  Pk.  bU.  X  1743. 

coropos.  538. 

desodorat  549. 

opiatos  538. 

—  laxans  Ftrai.  aag.  !■  Man 
IMtap.  539. 

—  lenivitus    tartarisatas 
X  1779. 

—  Liquirit.  comp.  539. 
crocatas  539. 

—  Magnesiae    compositos 
X  1306. 

efiFcrvescens  x  154. 

0.  Rheo  539. 

—  Nucis   moschatae  comp. 
567,  X  1899. 

—  nutriens  306,  307. 

—  Opii  compositus  Pk.  irlt. 
X  1603. 

tannatus  (Wunder- 
lich) x  1598. 

—  pectoralis    Kurellae 
539. 

Trossii  573. 

Wedelii  x  32. 

—  Plummer!  605,  x  948. 

—  pro  infantibus  539. 

—  puerorum   liufelandii 
X  1304. 

—  —  Rosensteinii 
X  1303. 

—  purgans  Pk.  all.  x  2224. 
Ph.  paip.  X  2225. 

—  purificans  Pk.   j^up. 
X  1838. 

—  refrigerans  539,  x  153. 

—  Rhei  compos.  Pk.  inll. 
X  1175. 

Pk.  Brit.   X  1780. 

tartarisatus  x  1779. 

—  salicylicus  c.  Taico  539. 

—  Scillae  c.  Natro  carbon. 
X  325. 

—  stemutatorius  89,  x  895. 


Pulvis   stomachicus    Birk- 
manni  x  2220. 

—  —  Pk.  iH^ap.  X  2221. 

—  stypticus  55,  243,  x  538. 
X  776. 

—  Sulfuris    comp.    Clin. 
X  1980. 

—  Tartan  stibiati   Pk.  nll. 
X  2023. 

—  temperans  539,  x  1145. 
ruber  539. 

—  Visci  comp,  x  2258. 
Pumex  425. 
Pumice-stone  425. 
Punica  Granatum  251,  252. 
Punicae  Granati  Extractum 

287. 
Punicin  252. 
Purging  Cassia  217. 

—  Salt  450. 
Purgir-Körner  585. 

—  Wurzel  673. 
Purple  violet  328. 
Putamina  Nuc.  Jugl.  251. 
Pyrethri  Radix  555. 

—  Tinctura  661. 

—  rosei  Plores  326. 

—  Pyrethrin  555. 
Pyrethrum  Caucasicum  326. 

—  Parthenium  365. 
Pyroacotic  Spirit  119. 
Pyrogallus.säure  142. 
Pyroiae  rotundifoliae  Herba 

367. 

—  umbellatae  Herba  367. 
Pyroligneus  acid  121. 
Pyrophosphas  ferric.  317. 

oitnco-ammoniac.317. 

et  Sodae  477. 

Pyrophosphate  de  for  317. 
Pyrophosphate  of  iron  317. 
Pyroschwefelsäure  147. 
Pyrus  Cydoniae  343. 


Quart  11. 

Quassia  amara  253.  428. 
Quassia  bark  253. 
Quassia-Becher  428. 

—  Bitter  253. 

—  Holz,  surinamisches  428. 

—  Rinde  253. 
Quassia  wood  428. 
Quassiae  Aqua  177. 

—  Cortex  253. 

—  Extractum  298. 

—  Lignum  428. 
Extr.  298. 


Quassiae  Tinctura  662. 
Quassin  253. 
Quebracho  claro  254. 

—  Colorado  254. 

—  Rinde  254. 

—  Tinctur  662. 
Quecke,  rothe  569. 
Quecken-Extract  290. 

—  Honig  291. 

—  Wurzel  571. 
Quecksilber  372. 

—  auf  losliches    (H  ahne- 
mann) 387. 

—  gereinigtes  382. 

—  versüsstes  379. 
Quecksilber- Albuminat  374, 

x  909. 

—  Amid   mit   Quecksilber- 
Chlorid  388. 

—  Bibromid  372. 

—  Bicyanat  377. 

—  Bromür  378. 

—  Chlorid  373. 

—  Chlorür  379. 

—  Cyanid  382. 

—  durch     Dampf     bereitet 
382. 

—  Jodid  378. 

—  Jodür  383. 

—  Oxyd  385. 

blausaures  383. 

—  —  essigsaures  372. 
flüssiges    salpeter- 
saures 438. 

gelbes  387. 

olsaures  385. 

mit  Morphin  385. 

—  —  phosphorsaures  387. 

pi^parirtes  387. 

rothes  385. 

—  —  salpetersaures  384, 

—  —  basisch  -  schirefelsau- 
res  389. 

—  Oxydul -Ammoniak,  sal- 
petersaures 387. 

chinasaures  379. 

essigsaures  372. 

Flüssigkeit,  salpeter- 
saure 439. 

phosporsaures  387. 

salpetcrsaures  385. 

flussiges  439. 

salzsaures,  mildes379. 

schwarzes  387. 

—  Pflaster  272. 

—  Pracipitat,  rothes  385. 
weisses  388. 

—  Raucherungen  77. 

—  Salbe,  gelbe  682. 

graue  677. 

rothe  682. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


753 


Quecksilber  -  Salbe ,     weisse 

677. 
Quendel  36S. 

—  römischer  369, 
Quendel-Oel  505. 

—  Spiritus  603. 
Quercus  Cortex  254. 

—  Extractum  298. 

—  Glandes  588. 

—  marin  a  347. 

—  robur  425. 

—  Semen  588. 
Quicksilver  372,  382. 
Quincc  apples  343. 

—  seeds  586. 
Quinia  pura  222. 
Quinin,  Quinium  s.  Chinium. 
Quinine  brüte  222. 

—  de  Labarraque  222. 
Quinium  222. 

Quinii  Vinum  223. 
Quinquina  royal  248. 

—  gris  248. 

—  rouge  248. 
Quitch-grass-root  571. 
Qaitten-Aepfel  343. 

—  Kerne  586. 

—  Schleim  464. 

IL 

Racahout  des  Arabes    165, 

585. 
Racine  d*Angelique  540. 

—  d'Armoise  541,  542. 

—  d'Asperge  543. 

—  d'Aun6e  547. 

—  de  Belladonne  543. 

B^noitc  545. 

Cabaret  543. 

Chicoree  sauvage  545. 

Chiendent  571. 

Dompte  Venin  565. 

—  d'Ell6boro  a  üeures  ver- 
tes  548. 

—  de  Garance  558. 

—  —  Gingembre  572. 

Glouteron  543. 

Guimanve  539. 

Liveche  552. 

Orcanette  539. 

Patience  552. 

Persii  554. 

Pivoine  554. 

—  —  Polygale  de  Virginie 
560. 

Raifort  sauvage  541. 

Rhubarbe  556. 

R^glisse  553. 

Radical-Essig  124. 
Radix  Aconiti  672. 


Radix  Alcannae  539. 

—  Allii  199. 

—  Althaeae  539. 

—  Angel icae  541. 

—  Apocyni  cannab.  541. 

—  —  androsaemifolii  541. 

—  Ari  673. 

—  Armoraciae  541. 

—  Amicae  542. 
Extractum  278. 

—  Artemisiae  542. 

—  Asari  543. 

—  Asclepiadis  565. 

—  Asparagi  543. 

—  Astragali  exscApi  543. 

—  Bardanae  543. 

—  Belladonnae  543. 

—  Bistortae  544. 

—  Brassicae  rapae  544. 

—  Bryoniae  544. 

—  Cainanae  544. 

—  Caincae  544. 

—  Calami  569. 

—  Cardopathiae  545. 

—  Caricis  arenariae  569. 

—  Carlinae  545. 

—  Caryophyllatae  545. 

—  Celotropis  giganteae  553. 

—  Cepae  199. 

—  Chelidonii  545. 

—  Chinae  569. 

nodosae  Orientalis  569. 

—  Cichorei  545. 

—  Cimicifugae    racemosae 
545. 

—  Colchici  200. 

—  Colombo  545. 

—  Colobrina  544,  546. 

—  Gonsolidae  majoris  546. 

—  Contrayervae  546. 
Germanicae  565. 

—  Corydalidis  bulbos.  546. 

—  Curcumae  569. 

—  Cynoglossi  546. 

—  Dauci  546. 

—  Dictamni  546. 

—  Enulae  547. 

—  Filicis  569. 

—  Fumariae  bulbosae  546. 

—  Galangae  570. 

—  Gentianae  546. 

—  Ginseng  547. 

—  Glycyrrhizae  echin.  553. 
• glabrae  552. 

—  —  Hispanicae  552. 
Russicae  553. 

—  Graminis  571. 

—  Granatorum  252. 

—  Gratiolae  547. 

—  Helena  547. 

—  flellebori  albi  571. 


Radix  Hellebori  nigri  548. 
viridis  548. 

—  Hirundinariae  565. 

—  Hydrocotyles    asiaticae 
548. 

—  Jalapae  673. 
albae  553. 

—  Imperatoriae  571. 

—  Inulae  547. 

— -  Ipecacuanhae  269,  549. 

—  Iridis  Florentinae  571. 

—  Junci  552. 

—  Ivaranchusae  552. 

—  Lapathi  acuti  552. 

—  Levistici  552. 

—  Liquiritiao  552. 

—  —  mundata  552. 

—  Lopez  553. 

—  Madar  553. 

— -  Mechocannae  alb.  553. 
nigrae  673. 

—  MeT  553. 

—  Melampodii  548. 

—  Meu  553. 

—  Mudar  553. 

—  Nannasi  553. 

—  Napelli  672. 

—  Ninsi  547. 

—  Ononidis  spinosae  553. 

—  Osmundae  regalis  554. 

—  Ostruthi  571. 

—  Oxylapathi  552. 

—  Paeoniae  554. 

—  Panna  562. 

—  Pareirae  bravae  554. 

—  Petasitidis  554. 

—  Petroselini  554. 

—  Pimpine llae  554. 

—  Plantaginis  555. 

—  Polygalae  amarae  555. 

—  Polypodii  555. 

—  Pyrethri  555. 

—  Rapae  sativae  544. 

—  Raphani  541. 

—  Ratanhae  555. 
—  Rhabarbari  556. 

—  Rhei  556. 

rhapontici  558. 

—  Rubiae  558. 

-^  Rumicis  acuti  552. 

—  Salep  674. 

~  Sanguinariae    Canadens. 
558. 

—  Saponariae  albae  558. 
rubrae  558. 

—  Sarsae  558. 

—  Sarsaparillae  558. 
Germanicae  569. 

—  Scammoniae  560. 

—  Scillae  200. 

—  Senegae  560. 


Ewald  und  Simon,  Arziieiverordnungslehre.    tO.  Aafl. 


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754 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Radix  Serpentariae  Brasil ien- 
sis  544. 

—  —  Virginianiae  561. 

—  —  vulgaris  544. 

—  Smilacis  Surinam.  553 

—  Spiraeae  ulraariae  561. 

—  Squillae  200. 

—  Sumbul  561. 

—  Symphyti  546. 

—  Taraxaci  562. 
cum  Herba  562. 

—  Tormentillae  571. 

—  Turpethi  562. 

—  Uncomo  562. 

—  Valerianae  562. 

—  Veratri  albi  571. 
viridis  572. 

—  Vetiveriae  552. 

—  Victoriaiis  longa  564. 
rotunda  564. 

—  Vincetoxici  565. 

—  Violae  565. 

—  Zcdoariae  572. 

—  Zingiberis  572. 
Raucher- Essenz  x  2076. 

—  Kasten,  Gal 6s 'scher  75. 

—  Kerzchen  76. 

—  Species  s.  Pulvis  furaalis. 
Räucherungen  76,  101. 

—  chlorsaure  347. 

—  Guy  ton  -  Morveau- 
sche  347. 

—  salpetersaure  348. 

—  salzsaure  347. 

—  schwefligsaure  348. 

—  trockene  101. 
Rafraichisseur  98. 
Rahmgemenge  422. 

—  conserve  422. 
Raifort  sauvage  541. 

—  sirop  de  619. 
Rainfarrn- Blumen  327. 

—  Extract  304. 

—  Kraut  369. 

—  Oel  506. 

Rapae  sativae  Rad.  544. 

—  Oleum  502. 

Raphani  rusticani  Rad.  541. 
Raps-Oel  502. 
Rasp-bcrries  346. 
Rasura  Ligni  Guajaci  427. 

—  Stanni  604. 
Ratanhiae  Extractura  299. 

—  Radix  555. 

—  Tinctura  662. 
Äattlcroot  545. 
Raummasse  10. 
Rauschgelb  182. 
Rauten-Blätter  336. 

—  Essig  122. 

—  Extract  300. 


Rauten-Oel  504. 

—  Was5  ;r  177. 
Recept  4. 

Red  Jodide  of  mercury  378. 

—  oxyde  of  iron  315. 
of  mercury  385. 

—  peruvian  bark  248. 

—  Sandal-wood  428. 
Reduced  iron  318. 
Refined  Liqaorice  613. 
Regenbad  69. 
Reglisse,  braune  519. 

—  weisse  518. 
Reglisse,  jus  de  613. 

—  päte  de  519. 

—  racine  de  553. 
Reichenhaller   Kräutersaft 

611. 
Reinfam-Extract  304. 
Reis  588. 
Reisblei  356. 
Reiterirung  6. 
Reizsalbe  675. 

—  Authenrieth'sche686. 
Resin,  brown  243. 

Resina  Agarici  albi  565. 

—  alba  567. 

—  Anirae  565. 

—  Baisami  Copaivae  565. 

—  Benzoes  193. 

—  Burgundic.  567. 
Ceratum  219. 

—  communis  567. 

—  GopaVvao  190. 

—  Dammar  565. 

—  Draconis  565. 

—  elastica  565. 

—  Elemi  266, 

—  empyreumat.  liquid.  527. 

—  —  Lithanthracis  528. 
solida  529. 

—  flava  567. 

—  Guajaci  566. 

Tinctura  651,  652. 

—  Jalapae  567. 

praep.  567. 

Tinctura  662. 

—  Kamalae  417. 

—  Kousso  325. 

—  Masticho  455. 

-—  Pini  burgundica  567. 

Ceratum  219. 

ünguentum  676. 

—  Scammonii  568. 

—  Tacamabacae  568. 

—  Thapsiae  Garganic.  568. 

—  Veratri  viridis  568. 
Resineonum  568. 
Resorcin  568. 
Resorcinum  purum  crystalli- 

satum  568. 


Rettigsyrup,  künstlicher  603. 
Revalenta  165. 
Rhabarber-Extract  299. 

zusammengesetztes 

299. 

—  Pillen  X  1783. 

—  Syrup  624. 

—  Tincturcn  663,  664. 

—  Wein  663. 

—  Wurzel  556,  558. 
Rhamni  cathartici  Srrup. 

623. 
Fructus  350. 

—  firangul.  Cortex  250. 

Essentia  250. 

Extractum  299. 

Rhamno-Xanthin  250. 
Rhamnus  cathartica  346. 
Rhei  Anima  663. 

—  Extractum  299. 

—  Infusum  kalinum  663. 

—  Radix  556,  558, 
-  Syrupus  624. 

c.  Manna  624. 

—  Tincturae  663,  664. 

—  rhapontici  Rad.  558. 

—  Vinum  663. 
Rheinwein  688. 
Rhigolen  501. 
Rhizoma  Calami  569. 

—  Caricis  569. 

—  Chinae  569. 

—  Ourcumae  569. 

—  Pilicis  569. 

—  Galangae  570. 

—  Graminis  571. 

—  Imperatoriae  571. 

—  Iridis  Floren t.  571. 

—  Podophylli  534. 

—  Sarsaparillae  Germanicae 
569. 

—  Tormentillae  571. 

—  Veratri  571. 
viridis  572. 

—  Zedoariae  572. 

—  Zingiberis  572. 
Rhizopbloium  521. 
Rhodii  Oleum  503. 
Rhododendri  Folia  336. 
Rhoeados  Flores  326. 

—  Syrupus  624. 

Rhois  toxicodendri  Essentia 

275. 
Rhubarb,  Compound  Powder 

of  Ffc.  ■rlt  X  1780. 

—  racine  de  556. 
Rhubarb  root  586. 

Rhus  Toxicodendrum  339. 

—  succed  219. 

Ribis  nigri  Baccae  346. 

—  rubri  Baccae  346. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


755 


Ribis  rubri  Svrupus  624. 

Rice  588. 

Ricinus  communis  503. 

—  Oel  503. 
Gelee  503. 

—  Samen  585. 
Riechsalz  90,  x  189. 

—  englisches  350. 
Riedgras-Wurzel  569. 
Rindermark  455. 

—  Talg  583. 
Ringelblumen  322. 

—  Extract  281. 

—  Kraut  359. 
Ritterspom-Blüthen  322. 
Riz  588. 

--  poudre  de  588. 
Rob  s.  Roob. 
Rocheller  Salz  628. 
Rockoil  501. 
Römische  Bäder  76. 

—  Kümmel  343. 
Roggen  589. 

—  Mehl  308. 
Rohrzucker  573. 
Roob  Dauci  287. 

—  de  Carotte  287. 

—  Juglandis  287. 

—  Juniperi  613. 

—  Laffecteur  x  1794,  x  1795. 

—  Sambuci  614. 
Root  s.  Radix. 
Rorellae  Herba  367. 
Rosa  oanina  343. 

—  centifolia  326. 
-—  gallica  326. 

—  moschata  503. 
Rosae  Acetum  122. 

—  Aqua  177. 

—  Confectio  525. 

—  Flores  326. 

—  Mel  456. 

—  Oleum  503. 

—  Spiritus  602. 

—  Syrupus  624. 
Rosemallow  325. 
Rosen-Blätter  326. 

—  Essig  122. 

—  Holz-Ocl  503. 

—  Honig  456. 

—  Oel  503. 

—  Pomade  685. 

—  Pulver  535. 

—  Salbe  685. 

—  Schwamm-Tinctur  650. 

—  Spiritus  602. 

—  Syrup  624. 

—  Wasser  177. 
Rosinen  517. 
Rosmarin»  wilder  364. 

—  Blätter  336. 


Rosmarin-Oel  503. 

—  Salbe  685. 

—  Spiritus  602. 

—  Tinctur  664. 

—  Wasser  177. 
Rosraarini  Aqua  comp.  177. 

—  Folia  336. 

—  Oleum  503. 

—  Spiritus  602. 
■—  Tinctura  664. 

—  ünguentum  685. 

—  sylvestris  Herba  364. 
Rosskastanie  344. 

—  geröstete  344. 

—  Rinde  253. 

Extract  283. 

Rossmary-leaves  336. 
Rothe-Backen-Pillen  771. 
Rothwein  688. 
Rottlerin  417. 
Rotulae  28. 

—  Menthae  pip.  573. 

—  Sacchari  573. 

Rubiae  tinctorum  Extr.  300. 
Radix  558. 

—  Tinctura  664. 

Rubi  fruticosi  Syrupus  624. 

—  Idaei  Acetum  122. 

Aqua  177. 

concentrata  177. 

Baccae  346. 

Syrupus  624. 

Rue  leaves  336. 

—  herbe  de  336. 
Rübe,  weisse  544. 
Rüb-Oel  502. 
Rüster-Rinde  255. 
Ruff'sche  Pillen  155,  454. 
Ruhr-Rinde  255. 

—  Rinden-Extract  303. 

—  Wurzel  549. 
Rum  596. 
Rumicin  552. 

Rumicis   acetosae   Succus 
611. 

—  acuti  Radix  552. 
Rusci  Oleum  504. 

aethereum  504. 

Rusma  Turcor.  x  243. 
Ruta  graveolens  336,  504. 
Rutae  Acetum  122. 

—  Aqua  177. 

—  Extractum  300. 

—  Folia  336. 

—  Oleum  504. 
Rye  589. 

—  Ergot  of  583. 

—  meal  3ü8. 


s. 

Sabadilla  officinalis  346. 
Sabadillae  Acetum  123. 

—  Extractum  300. 

—  Semen  346. 

—  Tinctura  664. 

—  ünguentum  685. 
Sabadillinum  573. 
Sabadill-Essig  123. 

—  Säure  346. 

—  Samen  346. 
Sabbatia  Eliotii  573. 
Sabbatinum  573. 
Sabinae  Extr.  300. 

—  Herba  617. 

—  Oleum  504. 

— -  Summitates  617. 

—  Tinctura  664. 

—  ünguentum  685. 
Sabinier,  herbe  de  617. 
Sacchari  Rotulae  573. 

—  Spiritus  597. 
Saccharola  Chinini  222. 
Saccharolatum    Liehen.    Isl. 

573. 
Saccharum  573. 
--  album  573. 

—  aluminatum  573. 

—  LactJs  574. 

—  Saturni  529. 
solut.  443. 

—  vanillinatum  687. 
Sacculi  medicati  55. 
Sadebaum  617. 

—  Extract  300. 

—  Oel  504. 

—  Salbe  685. 

—  Spitzen  617. 

—  Tinctur  664. 
Säuren  s.  Acida, 
Saflor  322. 
Safran  256. 

—  Syrup  621. 

—  Tinctur  647. 
Sagapenum  depuratum  574. 
Sago  574. 

Segus  Rumphii  574. 
Sain  doux  151. 
Saint-Germain-Thee  595. 
Sal  Acetosellae  401. 

—  Alembrothi  438. 
insolubile  388. 

—  Alkali  volatile  159. 

—  amarum  450. 

Solut.  Henry  X  1320, 

—  Ammoniaci   boracit  196. 
martiatum  162. 

—  Anglicum  450. 

—  Benzoes  acidum  127. 

—  catharticum  479. 

48*  T 

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756 


Register  der  Mittel  and  Präparate. 


Sal  culinare  473. 

—  de  Rosne  468. 

—  Epsomense  450. 

—  essen tiale  (fallar.  135. 
Tartari  150. 

—  fcbrifagum  Sylvii  406. 

—  fossile  473. 

—  Gemmae  473. 

—  Gaindr6  x  1462. 

—  marinum  473,  574. 

—  mirabile  Glauberi  479. 

—  —  perlatum  476. 
~  Nitri  411. 

—  odoratum  90. 

—  polychrestum  Glaseri 
416,  479. 

Glauberi  479. 

Seignetti  628. 

—  Prunellae  411. 

—  Rocbellense  628. 

—  Saidschitzense  450. 

—  secretum  Glauberi  163. 

—  Sedativum    Hombergii 
126. 

—  Sedlitzense  450. 

—  Seignetti  628. 

—  Sodae  471,  472. 

—  Succini  depuratum   146. 

—  Tartari  404. 

—  —  crystaliisatum  400. 

essen  tiale  150. 

Tinctura  655. 

—  Thermarum  Carol.  574. 

—  volatile  Ammoniaci  159. 

Comu  Cervi  160. 

Vitrioli  narcot   128. 

Salbe  59,  674. 

—  austrocknende  676. 

—  Alyon's  684. 

—  Autenrieth's  686. 

—  Cyrillo-Hufeland- 
sche  X  935. 

—  einfache  676,  685. 

—  flüchtige  429. 

—  flüssige  63. 

—  gelbe  676. 

—  Gräfe-Guthrie'sche 
X  238. 

—  graue  677. 

--  Hamburger  677. 

—  Legrand'sehe  271. 

—  Mulle  61. 

—  oxygenirte  684. 

—  Plenck'sche  x  2238. 

—  Roneali 'sehe  x  1442. 

—  scharfe  674. 

—  verstärkte  weisse  x  937. 
Salbei  s.  Salvia. 
Salep-Schleim  465. 

—  Wurzel  674. 
Salicina  574. 


Salicinum  254,  574. 
Salicis  Boletus  348. 

—  Cortex  254. 

—  Extractum  300. 

—  Fungus  348. 

—  Unguentum  685. 
Salicyl  142. 

— •  Säure  142. 

—  Seife  581. 

—  Streupulver  539. 
Salicylate  de  soude  477. 

—  of  sodium  477. 
Salicylic  acid  142. 
Salicylsaures  Natron  505. 
Salix  fragilis  254. 

—  pentandra  254. 

—  purpurea  254. 
Sallow-Bark  254. 
Salmiak  160. 

—  Geist  432. 

anisöihaltiger  431. 

gewürzter  431. 

kohlensaurer  431. 

Mixturen  x  198. 

weiniger  485. 

—  Pastillen  160. 

—  Spiritus  432. 
Salpeter,  gereinigter  411. 

—  cubischer  476. 

—  Aethergeist  598. 

—  Geist,  versüsster  598. 

—  Papier  220. 

—  Säure  137. 

rauchende  140. 

reine  137. 

rohe  140. 

solidificirte  138. 

Salpötre  411. 
Salpetrigsäure-  Amy  läther 

153. 
Salpetrigsaures  Amyl  153. 
Salsaparillae  Radix  558. 
Salsapein  550. 
Salt,  white  473. 
Salvei-Blätter  336. 
Salviae  Aqua  177. 
concentrata  177. 

—  Extractum  300. 

—  Folia  336. 

—  Oleum  505. 
Salz  s.  Sal. 

—  Carlsbader  574,  x  1461. 

—  englisches  450. 

—  Guindrö'sches  x  1462. 

—  de  Rosne'sches  468. 

—  Saidschitzer  450. 

—  Sedlitzor  450. 

—  Stassfurter  73. 
Salz-Aether  154. 
schwerer  154. 


Salz-Aether- Geist  598. 

—  Bäder  72. 

—  Geist,  versüsster  598. 

—  Säure  135. 

rohe  136. 

verdünnte  136. 

—  Tropfen,  Hallesche  664. 
Sambuci  Aqua  177. 
concentrata  177. 

—  Baccae  346. 

—  Cortex  255. 

—  Extractum  614. 

—  Flores  326. 

Pulv.  compos.  535. 

—  Succus  614. 

—  Syrupus  624. 
Sambucus  Ebulus  343. 

—  nigra  255,  326,  346. 
Sandal  wood  red  428. 
Sandaraca  575. 
Sandelholz,  rothes  428. 

—  Tinctur  655. 
Sandruhr-Kraut  327. 
Sangsue  370. 
Sanguinariae  Canad.  Rad. 

558. 
Sanguinarin  558. 
Sanguinis  Extractum  300. 
Sanguis  bovinus  inspissatos 

300. 

—  Draconis  565. 
Sanguisuga  medicinalis  370. 

—  officinalis  370. 
Santa-F^-Rinde  249. 
Santal  rouge,  bois  de  428. 
Santali  citrini  Oleum  504. 

—  Lignam  428. 
Santalin  428. 
Santonici  Extractum  284. 

—  Semen  323. 
Santonin,  Santoninum  575. 

—  Natron  478. 

—  Trochisci  672. 
Sapin,  bourgeons  de  674. 
Sapo  576. 

—  Acidi  carbolici  577. 

—  alicantinus  580. 

—  amygdalinus  577. 

—  aromaticus  pro  balneo 
577,  X  214. 

—  Baisami  Peruviani  577. 

—  benzoicus  577. 
~  boraxatus  577. 

—  bromatus  577. 

—  Butyri  581. 

~  camphoratus  577. 

—  chloratus  577. 

—  Cocos  577. 

—  dcntifricius  92,  577. 

—  desinficiens  (Pineas) 
414. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


757 


Sapo  domestious  578. 

—  Glycerini  578. 

—  Hispanicns  albus  580. 

—  jalapious  578. 

—  jodato-bromat-salfurat. 
578. 

salforatos  578. 

—  jodatus  578. 

—  kalinus  578. 

albus  579. 

niger  579. 

—  Kreosoti  x  1201. 

—  Marseliensis  580. 

—  medicatus  68,  580. 

—  roedicinalis  580. 

—  Mellis  580. 

—  mercurialis  580. 

—  napbtolicus  580. 
sulfuratus  580. 

—  Diger  579. 

—  oleaceus  580. 

—  Olei  Jecoris  581. 

—  piceus  581. 

—  Pumicis  581. 

—  salicylicus  581. 

—  sebaceus  581. 

—  sulfurato- jodatus  578. 

—  sulfuratus  581,  x  1172. 

—  Tannini  148,  581. 

—  terebintbinatus  581. 
Mixtura  458. 

—  thymolicus  581. 

—  Venetus  580. 

—  viridis  579. 
Saponaire  368. 
Saponaria  368. 

—  Ext»^t  300. 
Saponariae  Herba  368. 

—  Radix  558. 
Sarepta-Senf  590. 
Sariette  368. 
Sarotbamnus  scoparius  327, 

593. 

Sarsae  Radix  558. 

Sarsaparillae  Deooot  (star- 
kes, sobwacbes,  ooncen- 
trirtes)  262,  263. 

—  Essentia  275. 

—  Extractum  300. 

—  Radix  558. 

—  Syrupus  624. 

—  —  compositus  624, 
X  1795. 

—  Tinctura  664. 
Sarsaparille,  deutsche  569. 
Sarsaparillenwurzel,  deut- 

scbe  558. 

—  ostindische  553. 
Sarsawurzel  558. 
Sassafras- Holz  429. 
Oel  504. 


Sassafras-Rinde  253. 
Sassaparilla  s.  Sarsaparilla. 
Sassolin  196. 
Saturatio  38,  581. 

—  diuretioa  x  11. 
Saturejao  Herba  368. 
Satumi  Acetum  443. 

—  Crocus  456. 

—  Extractum  443. 

—  Saccbarum  depur.  529. 

solutnm  443. 

Sauerdombeeren  340. 
Sauerbonig  516. 
Sauerstoff-Gas  351. 

—  Wasser  175. 
Sauge,  berbe  de  336. 
Säule,  6corce  de  254. 
Säuren  123. 

Savon  napolitain  du  Docteur 
Vincent  x  580. 

—  Teinture  de  692. 
Savonniers,  Lessive  de  442. 
Scabieuse  368. 
Scabiosae  Herba  368. 
Scale  of  iron  316. 
Scammoniae  Confectio  582. 
Soammonium  Halepense  581. 

—  Mixtura  568. 

—  Radix  560. 

—  Resina  568. 

—  Sapo  568. 
Scandicis  cerefolii  Herba 

361. 
Scbaben  196. 
Scbacbtelbalm  362. 
Scbacbtelpulver  7. 
Scbafgarben-Blumen  326. 

—  Blätter  326. 

—  Extraot  296. 

—  Kraut  366. 

—  Oel  499. 
Scbarlacb-Wurm  237. 
Scbeidewasser  140. 
Schellack  424. 
Scbierlings-Extract  286. 

—  Kraut  362. 

—  Pflaster  271. 

—  Salbe  676. 

—  Samen  586. 

—  Spiritus  600. 

—  Tinctur  647. 
Schiessbaumwolle  356. 
Scbiffspecb  529. 
Schillerstoff  253. 
Schläfen-Salbe  87. 
Schlagwasser  169. 
Schlammbäder  71. 
Schlangen-Holz- Wurzel  546. 

—  Wurzel,  virginische  561. 
Scbleben-Blütben  321. 
Schlemmen  15. 


Schlüssel-Blumen  326. 
Schmalz  151. 
Schmier-Seife  579. 
Schneerosen-Blätter  336. 
Schnupf-Pulver  89,  x  896. 
Schöllkraut  361. 

—  Extract  284. 

—  Tinctur  644. 

—  Wurzel  545. 
Schottenzucker  574. 
Scbüttelmixtur  42. 
Schusswasser ,      T  h  e  d  e  n '  s 

458. 
Schuster-Pech  529. 
Schwämme,  gummirte  604. 
Schwalbenwurzel  565. 
Scbwammkohle  214. 
Schwanz-Pfeffer  256. 
Schwarz-Kümmel  588. 

—  Wurzel  546. 
Schwarze  Tropfen  121. 
Schwefel,  gefällter  616. 

—  gelber  614. 

—  gereinigter  614. 
Scbwefel-Aether  161. 

Spiritus  598. 

—  eisenhaltig  649. 

—  Alkohol  215. 

—  Antimon,  3facbea  607. 
5faches  605. 

—  Arsenik  182. 
gelber  182. 

—  Bäder  72. 

—  Balsam  498. 

terpentbinhaltiger 

510. 

—  Blei  533. 

—  Blüthe  614,  617. 

—  Blumen  614,  617. 

—  Calcium  207. 

—  Dioxyd  147. 

—  Eisen  319. 

—  Jod-Seife  578. 

—  Kalium  415. 

—  Kohlenstoff  215. 

—  Leber  415. 

—  Milcb  616. 

—  Natrium  479. 

—  Quecksilber,  rothes  389. 
schwarzes  388. 

—  Säure,  concentrirte  146. 

englische  146. 

gereinigte  146. 

concentrirte  146. 

Nordhäuser  147. 

rauchende  147. 

rohe  146. 

verdünnte  147. 

—  Seife  581,  x  1172. 

—  Spiessglanz  605,  607. 
gelber  605. 

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758 


Register  der  Mittel  und  Piüparate. 


Seh  wefel-Spiessglanz- Queck- 
silber 383. 
rother  607. 

—  Sublimat  617. 

—  Wasserstoff-Ammoniak, 
flüssiges  434. 

Gas  350. 

Wasser  174. 

Schweflige  Säure  147. 
Schwefligsaures  Kali  417. 

—  Magnesia  451. 

—  Natron  481. 
Schweine-Fett  151. 

—  Schmalz  151. 
Schweiss- Wurzel  554. 
Schweizer-Thee  596. 
Schwererde,  salzsaure  191. 
Schwindel-Komer  256. 
Scilla  maritima  200. 
Scillae  Acetum  123. 

—  Bulbus  200. 

—  Extractum  300. 

—  Mixtura  comp.  640. 

—  Oxymel  515. 

—  Radix  200. 

—  Syrupus  625. 

—  —  comp.  625. 

—  Tinctura  664. 

—  Unguentum  200. 

—  Vinum  691. 
Scillin  582. 
Scillipicrin  582. 
Scillitin  200,  582. 
Scillitoxin  582. 
Sclerotinsäure  145. 
Scolopendrii  Herba  368. 
Scoparin  327,  368,  582. 
Scordii  Herba  368. 

—  Tinctura  665. 
Scorodosma  foetidum  182. 
Scurvy-grass  361. 
Sebum  cervinum  583. 

—  ovile  582. 
Seeale  cereale  589. 

—  cornutum  583. 
Extractum  aquos. 

301. 

bispurificat.  301. 

Tinctura  665. 

Seealis  Farina  308. 

—  Semen  589. 
Seche,  Os  de  515. 
Sedative  Salt  128. 
Sedi  acris  Herba  368. 
See-Eiche  347. 

—  Moos  216. 

—  Salz  73,  574. 
Seidelbast-Extract  296. 

—  Pflaster  273. 

—  Rinde  253. 

—  Salbe  684. 


Seidlitz-Powder  537. 
Seifen  s.  Sapones. 

—  Bäder  73. 

—  Balsam  430. 

—  Klystiere  112. 

—  Kraut  368. 

—  Pflaster  273. 

—  Spiritus  602. 

—  Wurzel  558. 

Extract  300. 

Seigle  589. 

—  ergot6  583. 

—  farine  de  308. 
Seignette  Salz  628. 

Sei  de  Guindr6  x   1462. 

—  de  Nitre  411. 

—  marin  473. 

—  v6g6tal  417. 

—  volatile  de  succin  146. 
Selters  Pastillen  672. 
Semen  Amomi  340. 

—  Amygdali  amarum  164. 
dulce  164. 

—  Andae  584. 

—  Anethi  340. 

—  Anisi  stellati  340. 
vulgaris  340. 

—  Avonae  excort.  584. 

—  Badiani  340. 

—  Beben  584. 

—  Cacao  584. 

—  —  expressum     seu    ab 
Oleo  liberatum  585. 

—  Cannabis  340. 

—  Capsici  annui  341. 

—  Cardui  Mariae  341. 

—  Carvi  341. 
Romani  343. 

—  Cataputiae  majoris  585. 

—  —  minoris  585. 

—  Cedron  585. 

—  Cicutae  terrestris  586. 

—  Cinae  Halepense  vel  Le- 
vanticum  323. 

—  Coccognidii  345. 

—  Cocculi  342. 

—  Coffeae  585. 

—  Coceognidis  345. 

—  Colchici  585. 

—  —  Tinctura  645. 

—  —  Vinum  690. 

—  Colocynthidis  342. 

—  Conii  maculati  586. 

—  Contra  323. 

—  Coriandri  343. 

—  Cucumeris  586. 

—  Cucurbitae  586. 

—  Cumini  343. 

—  Cydoniae  586. 

—  Cymini  343. 

—  Cynosbati  643. 


Semen  Digitalis  586. 

—  Erucae  586. 

—  Fabarum  306. 

—  Foeni  Graeoi  586. 

—  Foeniculi  343. 

—  —  aquatici  345. 
Romani  344. 

—  Hordei  excort.  586. 

—  Hyoscyami  587. 

—  Lini  587. 
Placenta  529. 

—  Lycopodii  446. 

—  Melonum  587. 

—  Myristicae  587. 
Tinctura  656. 

—  Nigellae  588. 

—  Or}^zae  588. 

—  Paeoniae  588. 
— •  Papaveris  588. 

—  Pedicularis  590. 

—  Peponis  586. 

—  Petroselini  345. 

—  Phaseoli  306. 

—  Phellandrii  345. 

—  Physostigmatis  venenosi 
306. 

—  Pichurim  306. 

—  Psyllii  588. 

—  Pulicariae  588. 

—  Quercus  588. 

—  Rinici  585. 

—  Sabadillae  346. 

—  Santonici  323. 

—  Seealis  589. 

—  Sinapis  albae  s.  citri aae 
586. 

nigrae  589. 

rossicae  590. 

Sareptense  590. 

—  Staphidis  agriae  590. 

—  Stramonii  590. 

—  Strychni  591. 

Extractum  304. 

Tinctura  666. 

--  Tritici  591. 

S^mence    contre     les     vers 
323. 

—  de  Collebasse  586. 
Going  586. 

—  de  F6nouil  343. 
Pavot  588. 

—  de  Staphysaigre  590. 
S6menoine  323. 
Semicapium  69. 
Semmelkrume  456. 
Sempervivi  teotonim  Herba 

368. 
Senegae  Extractum  302* 

—  Radix  560. 

—  Syrupus  625. 

—  Tinctura  665. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


759 


Senegin  560. 

Senf,  schwarzer  589. 

—  weisser  586. 
Senf-Bäder  73. 

—  Oel  505. 

—  Papier  221,  341. 

—  Spiritus  603. 

—  Teig  592. 

Sennae   Confectio   Fh.  Brit. 
337. 

—  Electuarium  266. 

—  Extractum  303. 
•—  Folia  336. 

—  Infusum  414. 

—  Ieaves336. 

—  Syropus  625. 

—  Tinctara  665. 

—  Vinam  691. 

comp.  Pfc.  Sued.  x  833. 

Sennes  -  Blätter,     Alexan- 
driner oder  Tripolilaner 
336. 

Sepiae  Ossa  515. 

Sericum  vesicans  271. 

Serpentariae    Brasiliensis 
Rad.  543. 

-—  Virginian.  Radix  561. 

—  vulgaris  544. 
Serpolet  368. 
Serpylli  Herba  368. 

—  Oleum  504. 

—  Spiritus  603. 
Serum  Lactis  51,  591. 

acidum  51,  592. 

aluminatum  52,  592. 

commune  591. 

dulcificatum  52. 

martiatum  53,  592. 

—  —  tamarindinatum  52, 
592. 

tartarisatum  52. 

vinosum  52. 

—  —  vitriolatum  52. 
Sesquicarbonas    ammonicus 

159. 
Sesquichloride  of  iron  318. 
Seydlitz  Powder  537. 
Shells  243. 

Shining  lampblack  347. 
Siam  Gntti  357. 
Siegmars-Wurzel  564. 
Signatur  5. 

Silber,  metallisches  181. 
Silber-Balsam  510. 

—  Nitrat  179. 

—  Oxyd  181. 

—  —  salpetersaures    178, 
179. 

—  Salmiak  178. 

—  Salpeter  178. 

—  of  Soda  443. 


Silicate  de  potasse  414. 

—  of  potassium  414. 

—  de  Soude  443. 

—  of  Soda  443. 
Siliqua  dulcis  342. 

—  hirsuta  592. 
Silybum  marianum  341. 
Simaba  Oedron  585. 
Simaruba  officinalis  255. 
Simarubae  Oortex  255. 

—  Extractum  303. 
Sinaibin  589. 

—  Senföl589. 
Sinapis  Oleum  505. 

—  albae  Semen  586. 

—  Linimentum    comp.   Ffc. 
Brit  X  1562. 

—  nigrae  Semen  589. 

—  Sareptensis  Semen  590. 

—  Spiritus  603. 
Sinapismus  74,  592. 
Sinngrün  369. 
Siphonia  elastica  565. 
Sirop  au  Copahu  (Puohe) 

X  671. 

—  capillaire  360,  620. 

—  d*Asperge  543,  619. 

—  du  Baume  de  Tolu  191. 

—  de  Boyveau-Laffe- 
cteur  X  1795. 

—  de  Cod6ine  238, 

—  de  Cuisinier  625. 

—  de  Digitaline  264. 

—  de  Gomme  357,  622. 
Henry    Mure    au 

bromure    de   potassium 
402. 

—  de  Miel  455. 

—  d'Orgeat  619. 

—  de    Pointes    d'Asperges 
619. 

—  de  Raifort  compos6  619. 

—  de  Sarsapareille  compos6 
624. 

—  sudorifique  665. 
Sitzbäder  69,  107. 
Sitzbadewanne,    Sack 'sehe 

107. 
Slippery-elm-bark  257. 
Small  Garden-Sage,  Leaves 

of  336. 
Smelling  Salt  159. 
Smilaoin  558. 
Smilacis  Surinamensis  Rad. 

553. 
Smilax  China  569. 
Smyma-Opium  511. 
Snails  358. 
Snake-root  544,  560. 

virginian  560. 

Soap- wort  368. 


Soda  471,  472. 

—  caustica  473. 

—  cruda  472. 

—  dilapsa  476. 

—  getrocknete  472. 

—  phosphorata  476. 

—  Powder  537. 

—  reine  472. 

—  vitriolata  479. 
Soda-Schwefelleber  479. 

—  Wasser  470. 
Sodae  Arsenias  468. 

—  Bicarbonas  469. 

—  Boras  196. 

-—  Carbonas  471. 
exsiccata  472. 

—  Lixivium  442. 

—  Murias  473. 

—  Nitras476. 

—  Phosphas  476. 

—  Sulfas  479. 

Sodii  Chloridum  473. 

Solanicin  592. 

Solanidin  592. 

Solanin  592. 

Solanum  Dulcamara  607. 

Solani  furiosi  Extractum  279. 

—  tuberosi  Spiritus  596. 
Solidago  virgaurea  370. 
Solidificirte  Fette  33. 
Soiutio   Ammonii  arsenicici 

Bietti  593. 

—  arsenicalis  440. 

—  Arsenici  hydrojodati   et 
Hydrargyri  182. 

Devergie  x  20. 

Fowieri  440. 

Pearsoni  442. 

—  Calcii  sulfurati  stib.  207. 
oxysulfurati  207. 

—  Camis  593. 

—  Donovani  182. 

—  Fowieri  440. 

~   Freibergii  x  924. 

—  Jodi  caustica  x  1040. 
pro  usu  externo  x  1038. 

—  ' intern,  x  1029. 

rubefaciens  x  1039. 

—  Kala  arsenicosi   bromat. 
440. 

—  Magnesiae     bisulfurosae 
451. 

—  Morphii    Magendie 
X  1357. 

—  Natri     nitrici     Rade- 
macheri  x  1446. 

—  Plumbi  diacetici  443. 

—  Salis    amari    Henry 
X  1320. 

—  Succi  Liquiritiae  x  1964, 
X  1965. 

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760 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Solutio  Tartari  dep.  x  2016. 
stib.  Ffc.  Bll.  X  2033. 

—  Vlemingkx  207. 
Solution  36. 

—  alcaline    concentr^e    de 
Goudron  176. 

Solution  of  Chloride  of  Anti- 

mony  445. 
iron  437. 

—  deperchloruredefer  437. 

—  of  Jodide  of  iron  438. 

—  of  Jodine  394. 

—  of   nitrate    of   mercury 
439. 

—  of  persulfide  of  iron  438. 
the    perchloride    of 

mercury  438. 

—  of  potassa  439. 

—  of  Soda  442. 
Son  d'Amandes  348. 

—  de  froment  349. 
Sonden,     Liebreicb'sche 

236. 
Sonnenthau  367. 
Soolbader  73. 
Sore-throat-Selt  411. 
Sonde,  Ars^niate  de  468. 

—  Sousborate  de  196. 

—  caustique  liquide  442. 

—  de  Commerce  472. 
Soufre  s.  Sulfur. 
Sousborate  de  Soude  196. 
Sousnitrate  de  Bismuth  194. 
Spadices  Piperis  long!  526. 
Spain  Pellitory  of  555. 
Spanische  Fliegen  212. 
Aether  153. 

Essig  120. 

Oel  488. 

Pflaster,     Drouot- 

scbes  273. 

— gewohnliches  269. 

immerwährendes 

270. 

Janin'sches  270. 

Lübeck'sches 

270. 

Englisches  271. 

Pariser  270. 

Salbe  675. 

Tinctur  640,641,642. 

Spanischer  Hopfen  366. 

—  Oel  500. 

—  Pfeffer  314. 

—  Essig  120. 

Extract  282. 

Tinctur  642. 

Spanish  fly  212. 
Sparadrap  219. 

—  commun  272. 

—  de  Colle  de  poisson  268. 


Sparadrap  de  Tbapsia  568. 

—  de  Vigo  272 

—  v6sicant  269. 
Spargel  543. 

—  Syrup  619. 

—  Wurzel  543 
Spartein  327,  368. 
Sparteinum  sulfuricum  593. 
Spartii  Flores  327. 

—  scopari  Herba  368. 
Spartium  scopari  um  582. 
Species  14,  593. 

—  ad  Cataplasma  593. 

Decoctum  Lign.  596. 

Enema  594. 

—  —  —  emolliens  Kaem- 
pfii  594. 

viscerale  Kaem- 

pfii594 

—  ad  Fomentum  594. 
Gargarisma  594. 

—  —  —  adstringens  594. 

—  —  Infus  um  pector.  596. 

c.  Fruct.  596. 

—  — Viennensis596. 

Richteri594. 

longam  vitam  594. 

—  —  suffiendum  594. 

—  Althjieae  594. 

—  amarae  Pb.  pto^  x  835. 

—  araaricantes  594. 

—  aromaticae  596. 
pro  Cataplasmate 

PL  Aottr.  594. 

—  bechicae  594. 

—  Diatragacanthae  538. 

—  diureticae  594. 
Wunderlich's 

X  1764. 

—  eraollientes  595. 

—  febrifugae  595. 

—  Hierae  picrae  155. 

—  laxantes  St.  Germ.  595. 
Schrammi  x  832. 

—  Lignorum  595. 

—  narcoticae  596. 

-—  nenrinae  Hemii   x  817. 

Hufelandi  x  1831. 

Fern.  mtg.  596. 

—  pectorales  594,  596. 
c.  Fructibus  596. 

—  pro  Balneo  596. 

Cataplasmate  593. 

Clysroate  594. 

Cucupha  594. 

Fumo  594. 

Morsulis   X  1860. 

Tbea  helvetica  596. 

Ffc.  paap.  334. 

purgantes  PL  paap. 

X  1463. 


Species  resolventes  596. 

—  zertheilende  596. 
Speck-Einreibungen  500. 
Speise- Oel  500. 
Sperma  Ceti  220. 
Kmplastrum  219. 

—  —  Unguentum  219. 
Sperme  de  ßaleine  220. 
Spermoedia  583. 
Sphaerococcus  crispus    216. 
Spicae  Flores  325. 

—  Oleum  498. 
Spiek-Oel  498. 
Spierstauden- Wurzel  561. 
Spiessglanz  604.  607. 

—  Butter  445. 

—  Mohr  383. 

—  Schwefel-Kalk  207. 
Leber  415.      . 

—  Seifenflüssigkeit  444. 

—  Wein  691. 

—  Weinstein  629. 
Spigelia  Mar>iandica  368. 

Herba  368. 

Spike  325. 

—  Oel  498. 
Spilanthin  327. 
Spilanthis  olerac.  Flor.  327. 
Herba  368 

Tinctura  665. 

Spinaciae  Succus  611. 
Spinae  ceninae  Baccae  346. 

Syrupus  623. 

Spireae  ulmariae  Rad.  561. 
Spiritus  596,  597. 

—  absolutus  597. 

—  acetico-aethereus  598. 
648. 

—  aethereus  598. 

camphorat  598. 

ferratus  649. 

—  Aelheris  598. 

acetici  598, 

chlorati  598. 

—  —  nitrosi  598. 

—  alcoholisatus  597. 

—  Amroon.  caust.  Dzondii 
434,  598. 

—  ammoniato  aether.  599. 

—  —  terebinthinatus   599. 

—  Angel icae  comp.  598. 

—  antiparalyticus  x  1911. 

—  aromaticus  602. 

—  Calami  599. 

—  camphorato-crocat.  600. 

—  camphoratus  208,  599. 

—  Carraelitarum  602. 

—  Carvi  600. 

—  causticus  Dzondii  434. 

—  chlorato-aethereus  598. 

—  Cochleariae  600. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


761 


Spiritus  coeruleus  600. 

—  Conii  600 

—  Cornu  cervi  rectif.    432 
succinat.  434. 

—  Cydoniarum  597,  603. 

—  dilutus  597,  600. 

—  Ferri  chlorati    aethereus 
649. 

—  —  sesquichlor.   aether. 
649. 

—  Formicarum  600. 

—  Frumenti  596. 

—  fumalis  x  2340. 

—  fumans  Glauberi    135. 

—  fumans  Libavii  604. 

—  Juniperi  601. 

—  Kreosoti  600,  x  1192. 

—  Lavandulae  601. 

—  —  compositus  601. 

—  Mastichis  comp.  601. 

—  matricalis  601. 

—  Molissae  comp.  602. 
Simplex  601. 

—  Menthae  crispae  602. 

—  —  piperitae  602. 

—  Minderer!  430. 

—  muriatico-aethcr.  598. 

—  Nitri  137. 
acidus  137. 

— crudus  140. 

—  —  dulcis  598. 

—  —  fumans  140. 

—  nitrico-aether.  598. 

—  nitroso-aetbereus  598. 

—  ophthalmicus  Himly 
489. 

—  Oryzae  603. 

—  phosphoratus  522. 

—  pyro-acet.  depur.  119. 

—  Rosae  602. 

—  Rosmarini  602. 
--  Saccbari  597. 

—  Salis  136. 
acidus  135. 

—  —  Ammon.  aquos.  431. 

—  anlsatus  431. 

aromaticus  431. 

—  -—  —  causticus  432. 
dulcis  598. 

— vinosus  435. 

dulcis  598. 

—  —  fumans  Glauberi 
135. 

—  saponato-kallnus  602. 

—  saponatus  602. 
Nauraanni  603. 

—  Saccbari  597. 

—  Serpylli  603. 

—  Sinapis  603. 

—  Solani  tuberosi  596. 

—  sulfurico-acidus  458. 


Spiritus  sulfurico  -  aethereus 
598. 

—  sulfurico  aethereus   fer- 
ruginosus  649. 

—  Sulfuris  Beguini  434. 

—  Tartari  444. 

—  Terebinthinac  506. 

—  theriacalis  599. 

—  Vini  596. 

—  —  Arac  603. 

absolutus  597. 

alcoholisatus  597. 

Cognac  603. 

concentratus  597. 

dilutus  596. 

Gallici  603. 

LuUiani  119. 

rectificatissimus  597. 

rectificatus  597.  600. 

—  Vitrioli  147. 

dulcis  598. 

Spirsäure  142. 
Spitzklette  339. 
Spodium  213. 
Sponge,  burnt  214. 
Spongia  marina  tosta  214. 
Spongiae  carbolisatae  603. 

—  ceratae  603. 

—  compressae  603. 

—  gummatae  604. 

—  marinae  604. 
tostae  214. 

— -  praeparatae  603. 

—  pressae  603. 

—  ustae  214. 
Spongiopiline  66. 
Spoon-wort  361. 
Spray-producer  152. 
Springkraut-Samen  585. 
Sprit  597. 

Spritz- Bäder  69. 
Spurge-Olive-Bark  253. 
Squill  200. 
Squilla  s.  Scilla. 
Squine  569. 
Stäbchen  29. 
Stängelchen  29. 
Stärke  165,  166. 

—  Klystiere  109. 

—  Mehl  166. 

Stahl- Wasser,  künstl.  628. 

—  Pillen  X  747. 

—  Wein  690. 
Stangen -Schwefel  614. 
Stannum  bichloratum  604. 

—  chloratum  604. 

—  limatum  604. 

—  mctallicumpraecipitatum 
604. 

—  oxydatum604. 

—  raspatum  604. 


Staphidis  agriae  Sem.  590. 
Tinctura  665. 

—  —  ünguent.  x  1904. 
Staphysaigre ,    S6mence    de 

590. 
Staranise  340. 
Starch  166. 
Stassfurter  Salz  73. 
Stassfurtit  196. 
Stavesacre-seed  590. 
Staye-wood  255. 
Steatinum  Belladonnae 

X  1084. 
Stechapfel-Blätter  338. 

Cigarren  338. 

Extract  303. 

—  Samen  590. 

Tinctur  666. 

Stechpalmen-Blätter  333. 
Stein-Klee  325. 

Kraut  366. 

—  Kohle  166. 

—  Kohlen-Kali  167. 

Oel  498. 

Theer  528. 

—  Oel  501. 

—  Salz  473. 
Stercus  Diaboli  182. 
Stern-Anis  340. 

Kügelchen  613,  670. 

Oel  485. 

Stibii  Murias  solut  445. 

—  Oxydum   hydrosulfur. 
605. 

Stibio-Calcium  sulfurat.  207. 

—  Kali  tartaricum  628. 

tartarici  Empl.  273. 

Ungnent.  686. 

Venum  691. 

Stibium  604. 

—  arsenicosum  605. 

—  chloratum  605. 
Solu  tum  445,  605. 

—  hydrogenatum  352. 

—  jodatum  605. 
album  415. 

—  oxydatum  605. 
album  605. 

—  purum  laevigat  605. 

—  sulfurat.  aurantiac.  605. 

—  —  cum  Oxydo  stibico 
607. 

crudum  607. 

—  —  laevigatum  607. 

—  —  nigrum  607. 

rubeum  607. 

rubrum  607. 

Stichkorner  341. 
Stickstoff-Gas  350. 

—  —    Einathmungen, 
Trentlers  102,  350. 

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762 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Siickstoff-Pentoxyd  137. 
Sticla  pulmonacea  367. 
Stiefmüttereben  370. 
Stincus  marinus  607. 
Stink- Asant  182. 

Pflaster  271. 

Wasser  170. 

zusammgesetzt, 

173. 
Stipites  Gerasorum  607. 

—  Dulcamarae  607. 

—  Grindeliae  robostae  324. 

—  Gaaco  333. 

—  Jaborandi  333. 

—  Lonicerae  325. 

—  Visci  692. 
Stirnsalbe  87. 

—  Graefe's  xl006. 
Stockrosen  325. 
Stoechados  Flores  327. 
Stolones  Graminis  571. 
Stomachus  vitulinus   exsic- 

catus  608. 
Storax,  flussiger  610. 
Stramonii  Extractum  303, 

330. 

—  Essentia  275. 

—  Folia  338. 
~  Semen  590. 

—  Tinctura  666. 
Stramonium  nitratum  608. 

—  Cigarren  338. 
Streupulver  55,  446. 
Strobili  HuraiU  608. 

—  Lupili  608. 

Tinctura  656. 

Strohblumen  327. 
StrycbniExtractum  303,304. 

—  Semen  591. 

—  Tincturae  666. 
Strychnin  s.  Strychiünum. 
Strychninum  591,  608. 

—  aceticum  609. 

—  citricum  609. 

—  hydrochloricum  609. 

—  hydrojodicum  609. 

—  muriaticum  609. 

—  nitricum  609. 

—  purum  608. 

—  sulfuricum  610. 
Strychnium  s.  Strychoinum. 
Strycbnodendron  Barbati- 

mao  245. 
Strycbnos  Oolubrina  546. 

—  Nux  vomica  591.  . 

—  Samenextract  304. 
Stuhlzäpfchen  113,  618. 
Sturmhutknollen  672. 
Styptic-Colloid  241. 
Styrax  Benzoin  193. 

—  Calamita  610. 


Styrax  liquidus  610. 

—  Salbe  685. 

—  Seife  X  1951. 
Subacetate  of  Copper  151. 
Subcarbonas  Bismuthi    194. 

—  Cupri  274. 

j  Subchloride  of  mercury  379 
Subcutane  Injection  80. 
Subjodidum  Merourii  383. 
Sublimat  373. 

—  Alkaloide  373. 

—  Bader  73. 

—  Collodium  x  923. 

—  flüssiges  438. 
Sublim6  corrosif  373 
Sublimed  sulphur  617. 
Subnitras  Bismuthi  194. 
Subnitrate  of  Bismutb  194. 
Substitution,  parenchyma- 
töse nach  Luton  84. 

Suc  d'Aloes  155. 

Succi  Citri  Syrupus  625. 

—  recentes  610. 
Succinatis  ammoniaci  Liquor 

434. 
Succini  Acidum  146. 

—  Oleum  506. 

—  Sal  depuratum  146. 

—  Tinctura  667. 
Succinic  acid  146. 
Succi  nsäure  146. 
Succinum  610. 
Succory  361. 

—  root  545. 
Succus  Citri  612. 

artificialis  612. 

Italicus  612. 

—  Dauci  inspissatus  287. 

recens  610. 

venalis  287. 

—  gastricus  519. 

—  Glycyrrhizae  613. 

—  Herbae  urticae  369. 

—  Herbarum  53. 
saccharatus  611. 

—  Juniperi  inspiss.  613. 

—  Liquiritiae  613. 

depuratus  613. 

in  baccillis  613. 

—  pancreaticus  516. 

—  Peponis  611. 

—  Rumicis  acetosae  611. 

—  Sambuci  inspiss.  614. 

—  thebaicus  511. 
Sucre  573. 
Süssholz  552.  553. 

—  Extract  295. 

—  Paste  519. 

—  Saft  613. 

—  Syrup  622. 

—  Wurzel  552. 


Süssholz-Zucker  553. 
Süssmandel-Oel  484. 
Suffitus  101. 
Sugar  573. 

—  carbonate  of  iron  311. 
Suie,  crystal  de  347. 
Sulfas  Aluminiae  et  Lixiviae 

c.  Aqua  156. 

—  —  anhyder  157. 

—  aluminico-kalicus  157. 
— c.  Aqua  156. 

—  Cadmii  202. 

—  Chinii  223. 

—  Cinchonii  237. 

—  Cupri  259. 

—  cupric.  c.  Aqua  259. 
ammoniacalis  260. 

—  ferrosus  cum  Aqua  319. 

—  Hydrargyri  389. 

—  kalicus  416. 

—  magnesicus  450. 
-—  Mangan esii  453. 

—  morphious  463, 

—  natricus  479. 

—  Potassae  416. 

—  Quiniae  226. 

—  Sodae  479. 

!  —  Strychnii  610. 
,  —  Zinci  699. 
I  Sulfate  of  Atropia  184. 
!  —  d'Atropino  184. 
j  —  de  Cuivre  259. 

—  de  Magnesie  450. 

,  —  de  Manganese  453. 

—  of  Manganese  453. 

—  de  Mercure  rouge  389. 
--  of  Morphia  463. 

—  de  Quininc  226. 
iron  319. 

--  of  Quinia  226. 

—  de  Potasse  416. 

—  de  Soude  479. 

—  of  Sodium  479. 
Sulfidum  carbonicum  215. 

—  Natrii  479. 

—  stibicum  605. 
Sulfis  Potassae  417. 

—  Magnesiae  451. 

—  Natrii  481. 

Sulfite    sulfur6e    de    soude 
478. 

—  of  sodium  481. 
SulfO'tartras  Chinii  229. 
Sulfur  617. 

—  au  rat  um  605. 
liquid.  444. 

—  citrinam  614. 

—  depuratum  614. 

—  in  baculis  614. 

—  jodatum  614. 

—  Liver  of  415. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


li^'d 


Sulfur  lotum  614. 

—  praecipitatum  616. 

—  stibiatum  aurantiacum 
605. 

rubrum  607. 

—  sublimatum  614.  617. 
lotum  614. 

—  vegetabile  446. 
Sulfurated  antimony  605. 
Sulfure  de  Morphine  463. 

—  jaune  d'ars6nic  182. 
Sulfuret  of  calcium  207. 

carbon  215. 

Sulfuretted  water  174. 
Sulfure  tum  Calcis  207. 

—  Antimonii  aureum    605. 

—  Hydrargyri  388. 
stibiatum  383. 

—  Natrii  479. 

—  Stibii  c.  Hydrarg.  383. 

—  —  nigrum  607. 

rubrum  607. 

Sulfuric  acid  146. 
Sulfuris  Alcohol  215. 

—  Balsamum  simplex  498. 

—  —  terebinthinatum  510. 

—  Carburetum  215. 

—  Confectio  x  1975. 
~  Flores  614.  617. 

—  Hepar  kaiin  um  415. 

—  Joduretum  615. 

—  Lac  616. 
Sulfurous  acid  147. 

Sulz  berger 'sehe  Tropfen 

267. 
Sumach  s.  Giftsumach. 
Sumbul-Tinctur  667. 

—  Wurzel  561. 
Summitates  Melioti  366. 

—  Millefolii  326. 

—  Sabinae  617. 
Sumpfporst  364. 
Superfusio  69. 
Suppositoria  113.  618. 

—  e  Butyro  Cacao  618. 

—  Morphiae  Pfc.  Irit.  X  1374. 

—  Plumbi     composita    Ffc. 
Irit.  580. 

—  vaginalia  108. 
Suppositorinm    antispasmo- 

dioum  X  395. 
Sureau,  fleurs  de  326. 
Suressig  51. 
Surinam-Holz  428. 
Sweet  Almonds  164. 

—  flag  569. 

—  violet  328. 
Symphj-ti  Radix  546. 
Syrian  mastiche  365. 
Syrop  s.  Sirop. 
Syrupe  618. 


Syrupus   Acetositatis    Citri 
625. 

—  albus  625. 

—  Althaeae  619. 

—  Aiiygdalarum  619. 

—  Anisi  619. 

—  antiphthisicus  355. 

—  antirheumaticus  Ri- 
cordi  X  2108. 

—  antiscorbuticus  Pfc.  itll. 
619. 

—  Asparagi  619. 

—  Aurantii  Corticis  619. 
Florum  619. 

—  Balsarai  Peruviani  619. 
Tolutani  191.  619. 

—  balsamicus  619. 

—  Berberidum  620. 

—  Calcariae  phosphorico- 
lacticae  620. 

—  Capillorum  Veneris  360. 
619.  620. 

—  Capitum  Papaveris  623. 

—  Catechu  620. 

—  Cerasi  620. 

—  Chamomillae  620. 

—  Chinae  620. 

—  Chinii  citrici  acid.  224. 

—  Cichorei  c.  Rhei  620. 

—  Cinnamomi  620. 

—  Citri  625. 

—  Codeini  238. 

—  communis  621. 

—  Corticum  Aurantii    619. 

—  Croci  621. 

—  Diacodii  623. 

—  domesticus  623. 

—  emulsivus  619. 

—  ferratus  621.  x  1644. 

—  Ferri  carbonici  621. 

—  —  jodati  621. 

—  —  lactico-phosphorici 
621. 

—  —  oxydatisolubilis  621. 

—  Florum  Aurantii  619. 

—  Foeniculi  622. 

—  Folior.  Juglandis  622. 

—  Glycyrrhiza©  622. 

—  Grindeliae  robustae  622. 

—  Gummi  Mimosae  622. 

—  Hollandicus  621. 

—  Ipecacuanhae  622. 

—  Juglandis  Foliorum  622. 

—  Kalii  jodati  x  1130. 

—  Kermesinus  622. 

—  Lactucae  622. 

—  Lichenis  Islandici  622. 

—  Liquiritiae  622. 

—  Malti  623. 

—  Mannae  623. 

—  —  compositus  625. 


Syrupus  Menthae  623. 

—  Mori  623. 

—  Morphini  623  x  1367. 

—  Naphae  619. 

—  Natri  subsulf.  x  1459. 

—  opiatus  623. 

—  Papaveris  623. 
rubri  624. 

—  pectoralis  x  2005. 

—  Pepsini  x  1630. 

—  Phytolaccae  623. 

—  Pomorum  acidulorum 
623. 

— -  Rhamni  catarthici  623. 

—  Rhei  624. 

—  —  c.  Manna  624. 

—  Rhoeados  624. 

—  Ribium  624. 

—  Rosae  rubrae  624. 

—  Rubi  fructicosi  624. 

—  —  Idaei  624. 

—  Saecharl  625. 

—  Sambuci  624. 

—  Sanitatis  Berolin.  624. 

—  Sarsaparillae  comp.  624. 
X  1795. 

—  Scillae  625. 

—  —  comp.  625. 

—  Senegae  625. 

-—  Sennae  c.  Manna  625. 

—  simplex  625. 

—  Spinae  cervinae  623. 
---  Succi  Citri  625. 

—  Violarum  625. 

—  Zingiberis  625. 


Tabac,  herbe  de  335. 
Tabacco,  Indian  365. 
Tabacco-leaves  335. 
Tabak-Blättcr  335. 

—  Campher  335. 

—  Extraot  296.  335. 

—  Tinctur  657. 

—  Wasser  175. 
Tabakrauchklystiere  113. 
Tabernacula  28. 
Tabletten  26.  669. 

—  pectorales  160.  614. 

—  d'Em^tine  vomitives 
X  666. 

Tacamahaca  568. 
Tafel-Bouillon  352. 

—  Zog  219. 
Taffetas  ceratus  220. 

—  epispast.  Americ.  273. 
Gilberti  212. 

—  vesicant  271. 
Tailed  pepper  256. 
Talcum  626. 

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764 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Talg  583. 

—  Seife  581. 

Talk,  gepulverter  626. 

—  Erde  s.  Magnesia. 
Tamarinden  535. 

—  Molken  52.  592. 

—  Mus  585. 
Tampico  166. 
Tampons  106. 
Tanaceti  Extractum  304. 

—  Flores  327. 

—  Herba  369. 

—  Oleum  306. 
Tanaisie,  fleurs  de  327. 

—  herbe  de  369. 
Tanoate  of  iron  321. 
Tannic  acid  148. 
Tannin  148. 

—  Bäder  72. 

—  Glycerolat  148. 

—  Seife  581. 

—  Stifte  108.  148. 
Tanningensäure  218. 
Tansey  flowers  327. 
Tapioca  166. 

Tar  527. 

—  Water  176. 
Tarakanah  196. 
Taraxaci  Extractum  304. 

—  —  liquidum  305. 

—  Herba  369. 

—  Mellago  304. 

—  Radix  562. 

c.  Herba  562. 

Tartarated  Antimony  628. 

—  iron  321. 
Tartari  Acidum  150. 

—  Sal  404. 

crystallisatum  400. 

—  —  essentiale  150. 
•—  Spiritus  444. 

—  stibiati  Emplastr.  273. 
Unguentum  686. 

—  Terra  foliata  399. 
Tartaric  acid  150. 
Tartarus  ammoniatns  626. 

—  boraxatus  626. 

—  depuratus  627. 

—  emeticus  628. 

—  ferratus  628. 
purus  628. 

—  ferruginosus  628. 

—  martiatus  628. 

—  natronatus  628. 

—  solubilis  ammoniac.  626. 

—  stibiatus  628. 

Emplastrum  273. 

Unguentum  686. 

—  tartarisatus  417. 

—  vitriolatus  acidus  401. 
depuratus  416. 


Tartras  Ammonii  163. 

—  ferrico-potassicns  628. 
--  kalico-natric.  628. 
stibicus  628. 

—  kalicus  417.         * 

—  Lixiviae  et  Fern  628. 

—  magnesicus  452. 

—  natricus  481. 
Tartrate  of  Potash  417. 

—  acide  de  Potasse  627. 
and  Ammonia  626. 

—  neutre  de  Potasse  417. 

—  de  Soude  481. 

—  of  sodium  481. 
Tartre  ammoniacal  626. 

—  soluble  626. 

—  stibi6  .628. 
Tassenkopf  12. 
Tasteless  purging  Salt  476. 
Taumel körner  342. 
Tausendgüldenkraut  360. 

—  Extract  283. 

Taxi  baccatae  Extr.  305. 

Frondes  869. 

Herba  369. 

Tinctura  667. 

Teinture  de  Savon  602. 
Tela  Serica  vesicatoria  271. 
Tensy  369. 
Terebinthina  631. 

—  cocta  632. 

—  communis  631. 

—  laricina  632. 

—  veneta  632. 
Terebinthinae  Oleum  506. 

—  Linimentum  aceticum 
Ph.  Irit  X  1570. 

—  Mixtura  x  1593. 

—  Spiritus  506.  509. 

—  Unguentum  686. 
Terebenthine  631. 
Terminalia  Bellerica  465. 
Terminaliae  fructus  345. 
Terpenthin  631. 

—  gekochter  632. 

—  Liniment  430. 

—  venetianischer  632. 

—  Oel  506. 

gereinigtes  509. 

geschwefeltes  510. 

ozonisirtes  510. 

—  Salbe  686. 

—  Seife  581. 

—  Spiritus  507,  509. 
Terra  Aluminis  158. 

—  foliata  Tartari  399. 

Liquor  439. 

crystallisata  468. 

—  haemostatica  Beverngen- 
sis  181. 

—  Japonica  217. 


I  Terra  Lemnia  181. 
--  ponderosa  salita  191. 

—  Salis  amari  440. 

—  sigillata  alba  181. 
Terre  foli^e  mcrcuriellc  372. 
Tetrachlorid  of  Garbon  215. 
Teucrium  Marum  365. 

—  Scordium368. 
Teufels- Abbiss  368. 

—  Dreck  182. 
Thapsia  garganica  568. 
Thea  Chinensis  338. 

—  Helvetica  596. 

—  viridis  338. 
Theae  Folia  338. 
Th6  de  ßourbon  332. 

—  suisse  596. 
Thebainum  633. 
Thee  338. 

—  abführender  595. 

—  Blankenheimer  363. 

—  grüner  338. 

—  Schramm'scher  x  832. 
--  schwarzer  338. 

—  Schweizer  596. 
Theegemische  593. 
Theeloffel  11. 
Theer  527,  528. 

—  Oel  502. 

—  Pomade  504. 

—  Salbe,  flüssige  x  1529. 

—  Seife  581. 

—  —  flüssige  X  1553. 

—  Wasser  176. 
Theinum  238,  338. 
Theobroma  Gacao  486,  5S4. 
Theobrominum  238,  584. 
Theriaca  Andromachi  266. 
Theriak  266. 
Thier-Kohle  213. 

—  Leim  352. 

—  Oel,  ätherisches  485. 
Thiosinamin  505. 
Thistle-leaves  360. 
Thlaspi  bursae  pastoris  359. 
Thon,  weisser  181. 
Tbonerde  157,  158. 

—  essigsaure  157. 
gelöste  430. 

—  Hydrat  158. 

—  reine  158. 

—  schwefelsaure  158. 
Thomapple  leaves  338. 
Thridace  424. 
Thridacium  424. 
Thridax  424. 

Thujae  occident.  Tinct.  667. 
Thus  511. 
Thym  sauvage  369. 
Thyme,  mother  of  368. 
Thymi  Herba  368. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


765 


Thymi  Oleum  511. 
Thymian  368,  369. 

—  Kampher  633. 

—  Oel  511. 

—  Saure  633. 
Thymolum  633. 

—  Seife  581. 

Thymus Serpyllum  368,  505. 

—  vulgaris  511. 
Ticunasgift  261. 

Tiges  de  Douce-amaire  607. 
Tiglü  Grana  356. 

—  Oleum  491. 
Tiliae  Aqua  177. 
concentrata  178. 

—  Flores  327. 
Tilleul,  fleurs  de  327. 
Tilly  Körner  356. 

—  Oel  498. 
Tin-Filings  604. 
Tincal  196. 
Tincturae  634. 

—  f(Trtes  275. 

—  radicales  275. 
Tinctura  Absinthii  634. 
alkalina  635. 

—  —  comp.  635. 

—  Aconiti  635. 

»cida  635. 

aetherea  635. 

e  Succo  recente  635. 

—  Aloes  635. 

oomposita  267,  635. 

—  amara636. 

—  Ambrae  636. 
c  Moscho  636. 

—  anodyna  simplex  659. 

—  anticholerica  x  2168. 

—  antifebriiis  x  427. 

—  antimiasmatica  Koeoh- 
lini  435. 

comp.  435. 

—  Antimonii  acris  655. 

—  —  Jacobi  444. 

—  antiseptica  S kinner i 
X  1544. 

—  Amicae  e  Floribus  636. 

e  Radice  636. 

e  Succo  rec.  636. 

Plantae  totius  636. 

—  aromatica  637. 

—  aromatico-aoida  637. 

—  Artemisiae  637. 

—  Asae  foetidae  637. 

— ammoniata  638. 

—  Aurantii  Corticis  638. 
Fructus  638. 

—  aurea  Lamottii  649. 

—  Baisami  Peruv.  688. 
Tolutani  638. 

—  Bardanae688. 


Tinctura  Belladonnae  638. 
acida  639. 

—  —  ex  Herba  rec.  638. 

sicc.  638. 

e  Radice  639. 

—  Benzoes  639. 

-—  —  composita  639. 

—  bezoardica  639. 

—  Bryoniae  639. 

—  Bucco  639. 

—  Bursae  pastoris  640. 

—  Caincae  640. 

—  Caladii  seguini  640. 

—  Calami  640. 
composita  640. 

—  Camphorae  comp.  640. 

—  —  c.  Opii  640. 

—  Cannabis  Ind.  640. 

—  —  ex  Herba  640. 

—  Cantharidum  640. 

—  —  acetica  642. 
aetherea  642. 

—  —  spirituosa  640. 

—  Capsici  annui  642. 

—  Cardamomi  642. 
comp.  Ph.  liMi.  642. 

—  Cardui  Mariae  642. 

—  carminativa  642. 

—  Caryophyllatae  642. 

—  Caryophyllorum  642. 

—  Cascarillae  642. 

—  Castorei  643. 

—  —  aetherea  643. 

—  —  Sibirici  643. 

— aetherea  643. 

—  Catechu  643. 

—  Chamomillae  644. 

—  Chelidonii  644. 

—  Chinae  comp.  644. 

—  —  crocata  644. 

—  —  Huxhami  644. 

—  simplex  644. 

—  —  vinosa  644. 

—  Chinini  644. 

—  Chinioidini  645. 

—  Cinao  645. 

—  Cinnamomi  645. 
acuti  645. 

—  Coccionellae  645. 
ammoniata  645. 

—  Ooffeini  comp.  645. 

—  Colchici  645. 

acida  646. 

e  Bulbo  646. 

Seminis  645. 

—  Colocynthidis  646. 
Rademacheri  647. 

—  Colombo  647. 

—  Conii  647. 
acida  647. 

—  Contrayervae  647. 


Tinctura  Cort.  adstringentis 

647. 
Aurantii  647. 

—  Coto  647. 

—  Croci  647. 

—  Cubebarum  647. 

—  Cupri  acetici  647. 

—  desinficiens     Skinneri 
X  1544. 

—  Digitalis  647. 
acida  648. 

—  —  aetherea  648. 

—  Diosmae  crenatae  639. 

—  diuretica  PLpanp.  x  1527. 

—  Eccardi  659. 

—  Eucalypti  648. 

—  Euphorbii  648. 

—  Fabae  Ignatii  652. 

—  Ferri  acet  aeth.  648. 
Rademacheri 

648. 

ammoniat.  649. 

chlorati  649. 

— aetherea  649. 

—  —  cydoniati  650. 

helleborata  650. 

jodati  650. 

muriat.  649,  650. 

perchloridi  650. 

pomati  649. 

sesquichior  650. 

—  —  tartarici  650. 

—  Foeniculi  comp.  650. 

—  Formicarum  650. 

—  Fruct.  Aurantii  650. 

—  Fungorum  Cynosb.  650. 

—  Galangae  651. 

—  Galbani  651. 

—  Gallarum  651. 
-—  Gelsemini  651. 

—  Gentianae  651. 

ammoniacalis  651. 

composita  651. 

—  gingivalis  93,  657. 

—  Gratiolae  651. 

—  Guaco  333. 

—  Guajaci  Resinae  651. 

ammoniat.  652. 

Ligni  652. 

—  Hellebori  albi  668. 
nigri  652. 

—  —  viridis  652. 

—  Helvetii  258. 

—  Hyoscyami  652. 
acida  652. 

—  Jalapae  652. 
e  Resina  662. 

—  Ignatii  652. 

—  Jodi  652. 

aetherea  654. 

chloroformata  654. 

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766 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


TincturaJodidecolorata  654. 

—  —  fortior  654. 

—  Ipecacuanhae  655. 

—  --  acida  655. 

—  —  vinosa  690. 

—  kalina  655. 

—  Kino  655. 

—  Laccae  424,  655. 

—  Levistici  655. 

—  Ligni  Santalini  655. 

—  Lignornm  66  h 

—  Lobeliae  655. 

—  Lupuli  Strobilorum  656. 

—  Lupulini  656. 

—  Macidis  656. 

—  Malatis  Ferri  649. 

—  Martis  aperit  649. 

Glauberi  650. 

Klaprothi  648. 

Ludovici  650. 

—  Meconii  659. 

benzoYca  657. 

crocata  658. 

—  Menthae  crispae  656. 
piperitae  656. 

—  mineralis  Fowleri  440. 

—  Moschi  656. 

ammoniata  x  1394. 

—  Myristioae  656. 

—  Myrrhae  656. 
composita  657. 

—  Nicotianae  657. 

—  Nucum  moschat  656. 
vomicar.  666. 

—  Opii  bcnzoica  657. 

ammoniata  657. 

'  camphorata  640. 

crocata  658. 

—  —  nigra  121. 

—  —  Simplex  669. 

—  —  vinosa  661. 

—  Paraguay-roux  665. 

—  Pimpinellae  661. 

—  Pini  composita  661. 

—  Piperis  nigri  661. 

—  Pulsatillae  661. 

—  Pyrethri  661. 

—  Qoassiae  662. 

—  Quebracho  662. 

—  Quiniae  Pk  Irit.  644. 

—  Ratanhae  662. 

—  —  sacobarata  662. 

—  Rresinae  Guajaci  651. 

—  —  Jalapae  662. 

—  Bhamni  frangulae  x  514. 

—  Rhei  amara  663. 
aquosa  663. 

—  —  Darelii  664. 

dulcis663. 

spirituosa  663. 

vinosa  663. 


Tinctura  roborans  664. 

—  —  martialis  664. 

—  Rosmarini  664. 

—  Rubiae  664. 

—  Sabadillae  664. 

—  Sabinae  664. 

—  salina  Halensis  664. 

—  Salis  Tartari  655. 
-—  Sarsaparillae  664. 

—  Scillae  664. 
kalina  665. 

—  Scordii  665. 

—  Seealis  cornuti  665# 

—  Sedativa   Magen  die 
X  1357. 

—  Sem.  Colchici  645. 

aeida  646. 

Myristioae  656. 

Strychni  666. 

acida  666. 

aeth.  666. 

—-  Senegae  665 

—  Sennae  665. 

—  Spilanthis  comp.  665. 

—  Stapbidis  agriae  665. 

—  stomachica  636. 
Lentini  665. 

—  Stramonii  666. 
acida  666. 

—  Strycbni  666. 

acida  666. 

aetherea  666. 

—  Succini  667. 

—  Sumbuli  667. 
aetherea  667. 

—  Taxi  baccatae  667. 

—  thebaica  659. 

—  Thujae  667. 

—  tonico-nervina   Bestu- 
scheffii  649. 

—  Toxicodendri  667. 

—  Trifolii  fibrini  667. 

—  Tuberum  Jalapae  652. 

—  Urticae  667. 

—  Valerianae  667. 

—  —  aetherea  668. 

—  —  ammon.  668. 

—  Vanillae  686. 

—  Veratri  668. 

—  —  viridis  668. 

—  Virgae     aureae    Rade- 
macheri  668. 

—  volatilis  638. 

—  Wedclii  642. 

—  Zedoariae  comp.  642. 

—  Zingiberis  668. 
Tinfilings  604. 
Tisane  s.  Ptisane. 
Tobacco  indian  365. 

—  leaves  335. 
Todten-Blumen  322. 


Todlen-Myrlhe  369. 
Tokayer  688. 
Tollkirschen-Blätter  428. 

—  Extract  279. 

—  Tinctur  638. 

—  Wurzel  543. 
Tolu-Balsam  191. 
Tormentillae  Extr.  305. 

—  Radix  571. 
Touch-wood  348. 
Toxicodendri  Extr.  305. 

—  Folia  339. 

—  Tinctura  667. 
Tragacantha  669. 
Traganth  669. 

—  Schleim  466. 

—  Wurzel  543. 
Transfusion  von  Blut  114. 
Traubenkraut  361. 
Traumaticin  64,  669. 
Treacle  621. 

Trefles  588. 
Trifolii  Extr.  305. 

—  Flores327. 

—  Folia  339. 

—  Tinctura  667. 
Trigonella  Foenum  Graecum 

586. 
Trihydrophospbat  140. 
Trimethylaminum  535. 
Tripolith  669. 
Tripolithum  669. 
Trisnitras  Bismuthi  194. 
Tritici  Amylum  166. 

—  Farina  309. 

—  Furfur  349. 

—  Semen  591. 
Triticum  repens  571. 

—  vulgare  Villars  166. 
Trochisoi  26,  669. 

—  Acidi  benzoici  127. 

citrici  669. 

tannici  669. 

—  Aconitini  669. 

—  Alhandal  342. 

—  Altbaeae  540. 

—  Aluminis  670. 

—  antatrophici  670,  x  344. 

—  anthelmintici    F.    na^ 
719.  X  1874. 

—  antirachitici  670. 

—  Atropini  sulfurici  670. 
valerianici  670. 

—  Argenti  nitrici  670. 

—  Baisami  Tolutani  670. 

—  bechici  613. 

—  Belloci  670. 

—  Bilinensis  672. 

—  Bismuthi  carbon.  670. 
subnitrici  670. 

—  Boracis  197, 

Digitized  by  VoiOOQIC 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


767 


Trochisci  Caleariae  chloratae 

670. 
-—  Carbonis  Bei  loci  670. 
vegetabilis  670. 

—  Castorei  670. 

—  Cbinini  sulfurici  670. 
tannici  222. 

—  Cinchonini  sulfurici  670. 
■—  Coccionellae  670. 

—  Coffeiui  670. 

—  contra  Tussim    convuls. 
670. 

•—  Cretae  x  525. 

—  Datnrini  670. 

—  Digitalini  670. 

—  Emsenses  672. 

—  expectorantes  670. 

—  Extr.  Cannabis  Ind.  670. 
Secal.  cornut.  671. 

—  Fern  carbon.  saccb.  671. 

jodat  saccb.  671. 

Jactici  671. 

oxydat.  fusoi  671. 

pulverati  671. 

pyropbospbor.     oxy- 

dat.  671. 

reducti  671. 

sulfurici  671. 

—  Hydrargyri  cblorat.  671. 

—  —    et    Stibii    sulfurati 
671. 

jodat  flavi  671. 

—  —  sulfurat.  nigr.  671. 

—  Ipecacuanhae  M9. 
e  Pulv.  671. 

—  Kalii  cblorioi  671. 
jodati  671. 

—  Krameriae  299. 

—  Litbii  carbon.  671. 

—  Magnesiae  carbon.  671. 
iistae  671. 

—  Morpbini  aoet.  671. 

— et  Stibii  sulfurat. 

aurant.  671. 

—  Natrii  bicarb.  470,  671. 

—  Opii  672. 

—  Pastae  Gnaranae  672. 

—  PauUiniae  672. 

—  pectorales  672. 
Barez  605. 

—  —  Morpbini    c.    Ipecac 
X  1355. 

—  Picrotoxini  672. 

—  Plummeri  606. 

—  Rhei  672. 

—  Saccbari  27. 

—  Santonini  672. 
albuminati  672. 

—  sedativi  297. 

—  Selters  672. 

—  seripari  53,  591,  672. 


Trocbisci  seripari  aluminati 

53. 
ferruginosi  53,  672. 

—  siraplices  53. 

—  tamarindinati  53. 

—  Sodae  470,  671. 

—  Stibii    sulfurat.    aurant. 
672. 

et  Pulv.  Ipecac. 

672. 
nigri  672. 

—  Sulfuris  dep.  672. 
praecip.  672. 

—  Tartari  stibiat.  672. 

—  Vichy  672. 

—  vomitorii  549,  672. 

—  Zinci  oxydati  672. 

—  Zingiberis  672. 
Tropaeoli  Succhs  611. 
Tropfen  5,  11,  33. 

—  aromatische  637. 

—  bittere  636. 

—  blähungstreibende  642. 

—  Fowler*scbe  440. 

—  Hoffmann'scbe  598. 

—  lithontripti<»che ,    Pal- 
mieri's  176. 

—  schwarze  121. 

—  Sulzberger'sche  267, 
635. 

Tropfenzähler,    Saleron- 

scher  84. 
True  Frankincense  511. 
Tschinseng  547. 
Tubera  Aconiti  672. 

—  Ari  673. 

—  Jalapae  673. 
Tinctura  652. 

—  Moechoacannae  673. 

—  Salep  674. 
Tueloup  358. 
Türkische  Bäder  76. 
Tunica  bractearia  674. 
Turbithwurzel  562. 
Turiones  Asparagi  543. 

—  Pini  674. 

Extractum  305. 

—  Populi  353. 

—  Sabinae  617. 
Turraeric-root  569. 
Tumip  544. 
Turpenthine  631. 

—  oil  of506. 
Turpethi  Radix  562. 
Turpethum  minerale  389. 
Turps  506. 

Tussilage,  herbe  de  332. 
Tussilago  Farfara  323. 

—  Petasitis  554. 
Tutia  praeparata  696. 


u. 

Uebergiessung  69. 

üeberzuckerungen  29. 

Ulraen-Rinde  255. 

Ulmi  Cortex  255. 

Ulmus  campestris  255. 

Umschläge,  nasse  66. 

— •  fertige  417. 
j  —  trockne  55. 
I  Umschlagspecies  593. 
I  Uncomoco- Wurzel  562. 
,  Unguenta  59,  647. 

ünguentum  acre  674,  x  937. 

—  ad  Decubitum  684. 

— Antenriethii 

633. 

—  ad  Fonticulos  674. 

—  ad     Frontem     Graefii 
X  1006. 

—  ad  Pityriasin  685. 

—  ad  Scabiem  s.  Unguent. 
antipsoricum. 

—  ad  Vesicatoriam  675. 

—  Adipocerae  Cetosae  219, 
683. 

—  album  camphoratum  676. 

—  —  Londinense  683. 
Simplex  676. 

—  Althaeae  676. 

—  antipsoricum  x  1990, 
X  1992,  X  1995. 

Alibert  580. 

Anglicum  686,  X  1864. 

Helmerich  580. 

Hufelandii  x  1989. 

Jasseri  x  1988. 

Pfc.  Austr.  X  1991. 

Pfc.  mll.  X  1995. 

—  Argenti  nitrici  x  238. 

—  aromaticum  675. 

—  Authenriethii  686. 

—  basilicum  675. 

—  Belladonnae  675. 

—  Calaminaris  675. 

—  Calendnlae  675. 

—  Cantharidum  675. 

—  causticum  Rustii  675. 

—  Cerae  compositum  683. 

—  cereum  676. 

—  Cerussae  676. 

camphoratum  676. 

— •  Cetacei  219,  682. 

—  cinereum  677. 

—  coeruleum  677. 

—  Conii  676. 

—  contra  alopeclam  et  fis- 
suram  capillorum  x  432. 

Scabiem  s.  Unguenta 

antipsorica. 
Pediculos  676,  X  1903. 

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768 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Unguentum  contra  Prurigi- 
nem,  Alibert  x  2286. 
corrosivum  676. 

—  de  Nihilo  686. 

—  de  Styrace  685. 

—  Diachylon  Hebrae  676. 

—  digestivum  686. 
fortius  X  2240. 

—  —  hydrarg}' ros.  2241. 

—  Digitalis  676. 
Pfc.  H>P-  330. 

—  Elemi  676. 

—  emolliens  683. 

—  epispasticum  675,  684. 

—  —  Hufelandii  675. 
FL  |Miop.  212. 

—  escharoticum  Clin.  676. 

—  exsiccans  676. 

—  flavam  676. 

—  fuscum  219. 

piccatum  x  1651. 

—  Glycerini  59,  677. 

—  Guthrianum  x  238. 

—  Hamburgense  677. 

—  Hellebori  solfurat.  686. 

—  Hydrargyri  albam  677. 
amidato  -  bichlorati 

677. 

amidato  -  bichlorati 

narcotic.     Graeffii 
X  1006. 

—  —    bijodati     rubri    Pfc 
Und.  X  945. 

cinereum  677. 

— cum  Terebinthina 

682. 

—  —-  citrinum  682. 

oxydati  rubri  682. 

Pagen- 
stecher 387. 

—  —  praecipitati  albi  677. 

—  — narcoticum 

X  1006. 

—  Hydrargyri    praecipitati 
rubri  682. 

rubrum  682. 

—  Hyoscyami  682. 

—  Jodi  682. 

Rademacheri  682. 

—  irritans  675. 

—  Kalii  jodati  683. 

—  Kreosoti  683. 

—  laurinum  685. 

—  leniens  683. 

—  Linariae  683. 

—  Lithargyri  684. 

—  Lyttae  675. 

—  Macidis  682. 

—  Majoranae  683. 

—  Matris  677. 

—  melanicum  146. 


Unguentum  mercuriale  677. 

album    Werlhofii 

677. 

—  Mezerei  684. 

cum  Euphorbia  686 

—  Minii  adustum  677. 

—  mundificans     Zelleri 
677. 

—  Myrrhae  684. 

—  naphtholicum  684. 

—  Neapolitanum  677. 

—  nervinum  685,  x  1247. 

—  nigrum  675. 

—  nutritum  684. 

—  ophthalmicum  86.  684. 
compositum  684. 

—  —  Janini  x  1009. 

Juengkenii  x  995. 

Pfc.  H«P-  684. 

Richteri  x  996. 

St  Yves  684. 

—  opiatum  684. 

—  oxygenatum  138,  684. 

—  Paraffini  59,  684. 

—  Plenkii  x  2238. 

—  Plumbi  684. 

—  —  acetici  684. 

—  —  hydrico  -  carbonici 
676. 

— —  camphoratum 

676 

jodati  Pfc.  l.  X  1678. 

Pfc.  mU.  684. 

—  —  tannici  684. 

—  pomadinum  s.  pomatum 
62,  685. 

—  populeum  685. 

—  Resinae  Pini  676. 

—  Resineoni  568. 

—  Roncalli  x  1442. 

—  rosatum  685. 

—  Rosmarini  comp.  685. 

—  rubefaciens  684. 

—  Sabadillae  685. 

—  Sabinae  685. 

—  Salicis  685. 

—  saturninum  684. 
Pfc.  mU.  684. 

—  Scillae  Pfc.  ^op.  200. 

—  Simplex  676,  685. 

—  Spermatis  Ceti  219,  683. 

—  Staphidis  agriae  x  1904. 

—  stibiatum  686. 

—  Stibii  Pfc.  H«P-  686. 

—  Stibio-Kali  Tartarici  686. 

—  Styracis  686. 

—  sulfuratumxl990,x  1991, 

X  1995. 

—  sulfuratum   simplex  685 
X  1994. 

—  —  composit.  685  x  1993. 


Unguentum  sulfuratum  Pfc. 

mll.  X  1996. 
Pfc.  Autr.  X  1993. 

—  Tartari  stibiati  686. 

—  terebinthinatum  686. 

—  universale  677. 

—  urens  592. 

—  Vaselini  684. 

—  Veratri  sulfuratum  686. 
K  1864. 

—  Veratrini  686. 

—  vesicans  vegetabile  253. 
686. 

—  Werlhofii  677. 

—  Zelleri*677. 

—  Zinci  686. 
Üniversal-Pflaster  271. 

—  Salbe,    Le  Grand 'sehe 
677. 

—  —  des  Dal  leschen  Wai- 
senhauses 677. 

Unterstützungsmittel  4. 
Unzengewicht  7. 
Urari  261. 
Uras  Ammonii  163. 
Urea  686. 

—  nitrica  686i 
Urticae  flores  327. 

—  Herba369. 

—  Tinctura  667. 
Urtica  dioica  327. 

—  urens  327. 
Uterus-Douche  106. 

—  Katheter  109. 
Uvae  Corinthiacae  517. 

—  Passae  517. 

--  Ursi  Extractum  305. 
Folia  339. 


Vaccinium  Myrtillus  345. 
Vaginal-Kugeln  108. 

—  Schwämme  106. 
Valeriana  Celtica  369. 

—  officinalis  511,  562. 
Valerianae  Aqua  178. 

—  Celticae  Herba  369. 

—  Extractum  305. 

—  Oleum  511. 

—  Radix  562. 

—  Tinctura  667. 
Valerianas  Ammonii  163. 

—  Atropini  185. 

—  Bismuthi  195. 

—  Chinii  230. 

—  Ferri  321. 

—  magnesicus  452. 

—  morphicus  463. 

—  Zinci  701. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


769 


Yal6rianate    d'Ammoniaque 
Pierlot  X  721. 

—  d'Atropine  185. 

—  de  fer  321. 

—  de  Zinc  701. 

—  of  iron  321. 
Valerianic  acid  150. 

Va  11  et'sche  Pillen  455, 525. 
Vanilla  686. 

—  Campber  686. 

—  planifolia  346. 

—  saccbarata  346,  686. 
Vanillae  Fructus  346. 

—  Tinctura  686. 
Vanillen-Zucker  687. 
Vanillinum  686. 
Vaselin  59. 

—  Oel  187. 

—  Salbe  684. 
Veilchen  328. 

—  Syrup  625. 

—  Wurzel  565,  571. 
Vellarin  548. 
Venetianischer     Terpentbin 

632. 
Veratri  Radix  571. 

—  Tinctura  668. 

—  ünguentum  686. 
Veratrin,  Veratrinum  687. 

—  Salbe  686.  » 
Veratrium  s.  Veratrin. 
Veratroidin  691. 
Veratnim  album  571. 

—  viride  306,  668. 

Rxtractum  306. 

Resina  568. 

Rhizoma  571,  572. 

Verbasci  Flores  327. 

—  Herba369. 
Verbascum  tbapsif.  327. 
Verbenae  Herba  369. 
Verdauungssto£f  519. 
Verd-de-gris  151. 
Verdigris  151. 
Veronica  Beccabunga  359. 
Veronicae  Herba  359,  369. 
Verordnung,  mündliche  3. 

—  schrifiliche  3. 
Vesicatoria  volantia  270. 
Vetiveria  odorata  552. 
Vetivert  552. 

Viburni  Cortcx  255. 
Vichy-Pastillen  672. 
Victoriaiis  Radix  564. 
Vierräuberessig  120. 
Vin  picrique  142. 

—  de  Quinquina  690. 
Vinaigre  120. 

—  des  quatre  voleurs   120. 

—  scilliiique  123. 
Vinaigrier,  feuUles  de  339. 


Vincae  pervincae  Herba  369. 
Vincetoxici  Radix  565. 
Vinegar  120. 
Vinegar  of  squill  123. 
Vinum  688. 

—  Aloes  compositum  x  168. 

—  AntJmonii  691. 

—  aromaticum  689. 

—  Bulbi  Colchici  689. 

—  Burgundicum  688. 

—  Campaniense  689. 

—  camphoratum  690. 

—  Capense  688. 

—  chalybeatum  690. 

—  Chinae  690. 
ferrosum  690. 

—  —  et  Valerianae  690. 

—  Colchici  e  Semine  690. 
e  Bulbo  689. 

—  —  opiatum  x  2250. 

—  diureticum  x  812. 

—  emeticum  691. 

—  Eucalypti  332. 

—  ferratum  690. 
chinicum  312. 

—  ferro  salicylicnm  x  108. 

—  Gallicum  album  688. 
rubrum  688. 

—  generosum  album  688. 
rubrum  688. 

—  Gentianae  690. 

—  Ginseng  547. 

—  Hungaricum     Tocayense 
688. 

—  Ipecacuanhae  690. 

—  Lusitanicum  688. 
— -  Madeirense  688. 

—  Malacense  688. 

—  malicum  691. 

—  raartiatum  690. 

—  Mosellae  688. 

—  Opii  aromaticum  658. 

—  paregoricum  658. 

—  Pepsini  691. 

—  pepticum  691. 

—  picricum   142. 

—  Quinii  223 

—  Rhei  663. 

—  Rhenanum  688. 

—  Scillae  691, 

—  Sennae  691. 

—  —  compositum  x  833. 

—  stibiatum  691. 

—  Tokayense  688. 

—  Xerense  6>8. 

Vini  Spiritus  596,  597. 
Violae  Flores  328. 

—  Radix  565. 

—  Syrupus  625. 

—  tricoloris  Herba  370. 
Violet,  herbe  de  370. 


Violette  de  Mars,  fleurs  de 

328 
Violin  328,  565. 
Virgae  aureae  Herba  370. 

Tinctura  668. 

Virginian  snake-root  561. 
Viride  Aeris  151. 
Viridin  691. 
Visceral   Klystiere     x    878, 

X  1811. 
Viscum  album  692. 

—  aucuparium  498. 

—  quernum  692. 
Vitae  Lignum  427. 
VitellumOvi  515. 
coctum  515. 

Vitis  PampinorumExtractum 
306. 

Succus  611. 

Vitriol  146. 

—  blue  259. 

—  de  fer  319. 

—  grüner  320. 

—  Oel,  Nordhäuser  147. 

—  Säuie  146. 

—  vert  320. 

—  weisser  699. 

Vitrioli  Spiritus  dulcis  598. 
Vitriolum  album  699. 

—  de  Cupro  261. 

—  Martis  319,  320. 

—  Zinci  699. 
Viverra  Zibetha  692. 
Voice  lozenges  127. 
Vollbad  69. 

—  permanentes  70. 


w. 

Wachholder-Beeren  344. 
Oel  497. 

—  Holz  427. 
Oel  497. 

—  Mus  613. 

—  Saft,  eingedickter  613. 

—  Spiritus  600. 

—  Wasser  171. 
Wachs,  gelbes  218. 

—  grünes  219. 

—  japanisches  219. 

—  weisses  218. 

—  Oel  489. 

—  Papier  17,  220. 

—  Pflaster  219. 

gelbes  219. 

rothes  219. 

—  Salbe  59,  219,  676. 
weisse  219. 

—  Schwämme  603. 
Wake  Robin-root  673. 


Ewald  uml  Simon,  Antnelverordnungslohre.    10.  Anfl. 


49 


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770 


Register  der  Mittel  und  Präparate. 


Waldmeister  366. 

—  Essenz  275. 
Waldwolle  56. 

—  Extract  294. 

—  Oel  502. 
WuUnuss,  unreife  482.   ' 

—  Blätter  333. 

Extract  297. 

Svrup  622. 

—  Extract  290. 

—  Schalen,  grüne  251. 
Wallnut-leaves  333. 
Wallrath  220. 

—  Pflaster  219. 

—  präparirter  220. 

—  Zucker  220. 
Waschpulver  68. 
Waschungen  67,  107. 
Waschwasser ,     Kummer- 

fcld'schcs  616. 
Wasser,  Cölnisches  173. 

—  destillirtes  173. 

—  gewöhnliches  173. 

—  Goulard'sches  177. 

—  Karlsbader,    kunstliches 
574  X  1461. 

—  kohlensaures  171 

—  phagedänisches  175. 

—  Prager  170,  173. 

—  schwarzes  176. 
Wasser-Fenchel  345. 

—  Glas  414. 

—  Schierling  361. 
Wasserbäder,  permanente  70. 
W^asserstoff-Chlorid  135. 

—  Bisulfat  147. 

—  Sulfat  146. 

—  Superoxyd  390. 
Water- Cresses  366. 

—  Uemlock  361. 

—  of  Laurel  174. 
Watte  356. 
Wax  218. 

Way-bread-leaves  336. 
Wegebreit-Blätter  836. 

—  Wurzel  555. 
Wegerich-Blätter  336. 
Wegwart-Wurzel  545. 
Weiden-Bitter  574. 

—  Extract  300. 

—  Rinde  254. 
Extract  300. 

—  Salbe  685. 

—  Schwamm  348. 
Weihrauch  511. 
Wein  s.  Vinum. 

—  Essig  120. 

—  Fuselöl  596. 

—  Geist  596,  597,  600. 

—  Glas  12. 

—  Klystiere  112. 


,  Wcin-Mölke  52. 

—  Reben-Extract  306. 

—  Säure  150. 

—  Sprit  5%. 

—  Trauben-Extraet  306. 
Weinbergs-Schnecken  358. 

I  Weinstein,   gereinigter  oder 
krystallisirter  627. 

—  Flüssigkeit .     brenzUche 
444. 

j  —  Rahm  627. 
'  —  Säure  150. 
'  —  Salmiak  626. 

Weisswein  688. 

Weizen  591. 

—  Kleie  349. 

—  Mehl  309. 

—  Stärke  166. 

i  Welter'sches  bitter  141. 
.  Wermuth-Extract  277. 

—  Kraut  358. 

—  Oel,  ätherisches  483. 
gekochtes  483. 

—  Tinctur  634. 
Whashed  sulfur  614. 
Wheat  591. 
Wheaten-flour  309. 
Wheaton,  Bran  of  349. 
White  boles  181. 

—  flake  220. 

—  horehound  36.V 

—  lead  220. 

—  lime-potash  399. 

—  mustard  586. 

—  pepper  526. 

—  Salt  473. 

—  wash   177. 

—  wax  218. 
Whiting  255. 
Whortleberry-leaves  839. 
Wiener  Aetzpaste  204. 

—  Trank  391. 
Wild  lettuce  364. 
Willom-Bark  254. 
Windflower  367. 
Wintergrün  367,  369. 

—  rundblätteriges  367. 
Wismutnitrat,  basisches  194. 
Wismutoxyd,  baldriansaures 

195. 

—  basisch  -  salpetersaures 
194. 

—  gebranntes  193. 

—  gerbsaures  195. 

—  kohlensaures  194. 

—  krystallisirtes  milchsau- 
res 194. 

—  neutrales   salpetersaures 
194. 

—  salicylsaures  194. 

—  salzsaures  194. 


I  Wismutvalerianat   195. 

Wohlverleih-Blüthen  321. 
I  —  Extract  278. 
I  —  Kraut  359. 
'  -  Oel  486. 

--  Tir.ctur  636 
.  —  Wurzel  542. 
I  Wolfsbane  358. 

Wolfstrapp  359. 

Wollkraut  369. 

Wollblumen  327. 

Wood  Oil  493. 

—  roof  366. 

:  Woody  nightshade  607. 

Wool-blade  369. 

Woorara  261. 

Worm  Bark  252. 
'  -  ~  wood  358. 
,  Wortleberry  leaves  339. 

Würfel-Salpeter  476. 

Wund- Balsam  639. 

—  Wasser,  weisses  178. 

—  —  Theden's  4hS. 
Wunder- Pillen,  Lucas 'sehe 

X  1521. 

—  Salz  479. 
Wunderbaum- Oel  503. 
Wurm-Farrn  Wurzel  569. 

—  Gras  368. 
Wurzel  571. 

—  Kuchen  672. 
— ■  Latwerge  266. 

—  Moos  358. 

—  Pillen,  Richter's 
X  1876. 

—  Samen  323. 


Xanthii  spinosi  Folia  339. 
Xanthogen  215. 
Xeranthemum  327. 
Xereswein  688. 
Xylo-styptic-Elher  241. 
Xylocassia  246. 
Xyloidin  241. 
Xylol,  Xylolum  692. 


Yarrow  326. 

Yeast  poultice  Ph.  Brlt.  310. 

Yellow  Cinchona  248. 

—  Jasmine  290. 

~  Peruvian  Bark  248. 

—  Prussate  of  Potash  409. 

—  wash   175. 

—  wax  218. 

Yeux  d'Ecr^visses  425. 
Yews-tops  369. 
Ysop-Kraut  364. 

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Register  der  Mittel  und  Präparate. 


771 


Ysop-  Oel  4y4. 

—  Wasser  174. 

z. 

Zahn-Balsam,    Hoff  mann 
scher  x  2095. 

—  -  Brandtropfen  x  68. 
--  Collodium  242. 

—  Kitt  X  1343. 

—  Latwerge  s.  Elcctuarium 
dcntifricium. 

—  Mittel  92. 

—  Paste  X  99. 

ätzende,  Abbot's 

X  27. 

—  Pillen  94,  526. 

—  Pulver  s.  Pulvis  denti- 
l'ricius. 

—  Seife  92,  577. 

—  Tinctur  93,  657,  x  1227. 
X  1431. 

—  Tropfen  94,     x  1617, 
X  1769,  X  2096. 

—  Blace's  152. 

—  —  Dobberaner  x  2159. 
Zahnschmerz-Pillen  526. 
Zaun-Rübe  544. 

Tinctur  639. 

Zedoariae  Radix  572. 

—  Tinctura  642. 
Zeitlosen- Essig  120. 

—  Extract  285. 

—  Samen  585. 

Extract,  saures  285. 

—  Sauerhonig  515. 

—  Tincturen  645,  646. 
--  Wein  690. 

—  Wurzel  200. 

Extract,  saures  285. 

—  Tinctur  646. 
Zeltchen  28. 
Zibebae  517. 
Zibethum  692. 
Zimmt  249. 

—  ächter  249. 

—  chinesischer  249. 

—  weisser  255. 
Zimmt-Bluthen  322. 

—  Cassie  249. 
Oel  490. 

—  Oel  490. 

—  Syrup  620. 

—  Tinctur  645. 


Zimrat -Wasser  172. 

weingeistiges  172. 

Zinci  Butyrum  693. 

—  Chloridum  693. 

—  Emplastrum  274. 

—  Flores  698. 

—  Murias  693. 

—  Oxydum  696. 

—  Vitriolum  699. 

—  ünguentum  686. 
Zinco  -  Ferrum     cyanatum 

695. 
Zincum  aceticum  692. 

—  chloratum  693. 

—  cyanatum  695. 

—  —  sine  Ferro  695. 
-  ferro-cyanatum  695. 

—  ferrohydrocyanicum  695. 

—  hydrocyanicum  695. 

—  jodatum  695. 

—  lacticura  696. 

—  muriaticum  693. 

—  oxydatum  696. 

crudum  698. 

venale  696,  698. 

—  —  hydrochloratum  693. 
sicco    modo  paratum 

698. 

—  permanganic.  698. 

—  phosphoratum  698. 

—  phosphoricum  698. 

—  salicylicum  698. 

—  sulfo  carbolicum  698. 

—  sulfo-phenylicum  698. 

—  sulfuricum  699. 
venale  699. 

—  tannicum  700. 

—  valerianicum  701. 

—  zooticum  695. 
Zingiber  officinale  511,  572. 
Zingiberis  Oleum  511. 

—  Radix  572. 

—  Syrupus  625. 

—  Tinctura  668. 
Zink-Acetat  692. 

—  Blende  425. 

—  Blumen  698. 

—  Chlorid  693. 

—  Eisen-Cyanur  695. 

—  Kalk  696. 

—  Lactat  696. 

—  Oxyd  696. 

—  —  baldriansaures  701. 
blausaures  695. 


Zink  -  Oxyd ,  carbolschwefel- 

saures   698. 
eisencyansaures  695. 

—  —  essigsaures  692. 

—  —  gerbsaures  700. 

milchsaures  696. 

phenylschwefelsaures 

698. 

phosphorsaures   698. 

rohes  698. 

~  —  salicylsaures  698. 

—  —  salzsaures  693. 

--  —  schwefel-carbolsaures 
698. 

—  —  schwefelsaures  699. 

—  Permanganat  698. 

—  Phosphat  698. 

—  Pflaster  274. 

—  Salbe  686. 

—  Salicylat  698. 

—  Stift  793. 

—  Sulfat  699. 

—  Sulfophenolat  698. 

—  Valerianat  701. 

—  Vitriol  699. 

—  Weiss  698. 
Zinn-Asche  604. 

—  Chlorid  604. 

—  Chlorür  604. 

—  Feile  604. 

—  Oxyd  604. 

—  präcipitirtes  604. 
Zinnober  389. 

—  Cigarren  389. 
Zittmann'sches  Decoct, 

starkes  262. 

schwaches  263. 

Zittwer-Blüthen  323. 

—  Extract  284. 

—  Oel  490. 

—  Samen  323. 

—  Tinctur  645. 

—  Wurzel  572. 

Tinctur  645. 

Zizyphus  vulgaris  397. 
Zollgewicht  7. 
Zucker  573. 

—  Kügelchcn  28. 

—  Plätzchen  573. 
Zullichauer  Pflaster  271. 
Zugpflaster  270. 
Zweifach  Chlorkohlenstoff 

215. 
Zwiebeln  199. 


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n. 

Register  der  Autoren. 


Abarbanell,  Frost  x  147. 

—  Laryngitis  chronica  354. 
Abbot,  Zahnpaste  x  27. 

—  Neuralgien  143. 
Abel  528. 

Aberle,  Keuchhusten  645. 

—  Tinctura  Coccionellae  645. 
Abramowsky,  270. 
Ackermann,  Arthritis  x  1575. 
Adamkiewicz,  521. 
Adanson,  Intermittens  328. 
Adrian,  176,  x  1647. 

A 1  b  an  i ,  Malariafieber  202. 
Albers,  Cholera  x  184. 

—  Coca  329,  830. 
Albrecht,   155. 
Alibert,  Bandwarm  x  1549. 

—  Grindsalbe  214. 

—  Kratze  580,  x  1017. 

—  Prurigo  X  2286. 

Allen,  Psorophthalmie  x  1978. 
AUisiardi  294. 

Almen,  Gelatinae  medicatae  26.  85,  538. 
Altstädter,  Mastitis  286. 
Alvarenga,  Erysipel  415. 

—  Pneumonie  535. 

Alyon,  Unguentum  oxygenat  138,  684. 
V.    Ammon,    Augen  -  Entzündung    277, 
X  1360. 

—  Blepharospasmus  x  795. 
Amussat,    fiämorrhoidal  -  Geschwiilste 

204. 
Anciaux,  Erysipelas  x  870. 
Andant,  Phosphorvergiftung  509. 
Andeer  568. 
Anderson,  Abführpillen  x  877. 

—  Malaria  x  1032. 

Andre  ff,  Prolapsus  uteri  653. 
Angelstein,  Cholera  x  227. 

—  Hämorrhoiden  x  1894. 


Angelstein,  Rheumatismus  x  367. 

—  Wechselfieber  x  405. 
Annuschat,  Angin,  diphtherit.  382. 
Annandale,  Schreibekrampf  609. 
Anstie,  Amenorrhoe  160. 

—  Bleikolik  x  466. 

—  Chlorose  689. 

—  Rheumatismus  und  Pneumonie  r  2242. 

—  Veratrinmischung  687. 
d'Arcet,  Trochisci  400. 
Aren,  J.,  Eucalytolum  276. 
.Arnal,  Uterusaffectionen  x  700 
V.  Arnim,  Decubitus  x  479. 

—  Sassaparillen- Essenz  275. 
Asche rson,  Badespiritus  48$. 

—  Porrigo  X  927. 

—  Rheumatismus  x  2041. 
Atfield,  Chrysarobin  336. 
Aubergier  623. 

Auerbach,  acidum  lacticum  137. 
Aufrecht,  Erysipelas  129. 
August  in,  Dysurie  x  819. 

Mc.  Auliffe,  Febris  pemic«  algid.  224. 

—  Hämorrhoidalfluss  x  595. 
Auspitz,  Kreosotseife  x  1201. 

—  Lupus  X  1041. 

—  Stryraxseife  x  1951. 
Autenrieth,  Cataplasma  ad  decubitum 

533. 

—  Unguentum  Tartari  stibiati  686. 
Awenarius,  Rheumatismus  535,  x  1 689. 
Ayre,  Cholera  379. 

Ayrer,  Astbma  324. 

B. 

Bacher,  Hydrops  x  649. 
Badt,  J.,  Cholera  x  2219. 
Balz,  Gelenkrheumatismus  633. 
V.  Bärensprung, 

—  Quecksilber- Albuminat  373,  374. 

—  Syphilis  x  909. 

Bailey,  Gelenkrheumatismus  545. 

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Register  der  Autoren. 


773 


Balfourl37. 

Baidinger,  Epilepsie  x  1298. 
Balmanya,  Solanin  593. 
Baltz,  Tripper  x  1159. 
V.    Bamberger,    Quecksilberalbuminal- 
losung  subcutan  83. 

—  Appetitlosigkeit  x  608. 

—  Astbma  /  2186. 

—  Coryza  407. 

—  Darmblutung  x  1260. 

—  Diarrhoe  x  671. 

—  Haemoptoe  x  1565. 

—  Mastodynie  x  625. 

—  Phosphorvergiftung  258. 

—  Quecksilber-Albuminat  374. 

—  Typhus  336. 

Bang,  Liquor  nervinus  /  358. 
Barbaglia,  Malariafiebcr  202. 
Barclay,  Zungenkrebs  134. 
Bardeleben  128,  Anästheticum  155. 

—  Chloralhydrat  231. 

—  Gelenkentzündungen  232. 

—  Verbandmittel  442,  471. 

—  Zincum  sulfocarbol.  699. 
Barden  he  wer,  Bleikolik  525. 
Bare  IIa,  Intermittens  229. 
Barez,  Brustpastillen  606. 

—  Pulvis  purificans  x  1839. 

—  Rachitis  663. 
Barnay  467. 
Barnes,  Epilepsie  698. 

—  Anaesthesio  351. 

Bartella,  athritische  Entzündung  234. 
Barth  568. 

—  Krätze  192. 

Barth ez,  Meningitis  x  1513. 

—  Chorea  x  681. 
Bartholow,  Tic  douloureux  235. 

—  Asthma  291. 
Barton,  Intermittens  x  17. 
Baschin,  Leberthran  494. 
Batterbury  227. 
Battley,  Liquor  sedativus  121. 
Batty,  Krebs  146. 

—  Diabetes  414. 
Baud,  Fiebermittel  409. 
Baudens,  Bruch-Einklbmmung  474. 
Baum  gär  tn  er,  Enteritis  x  2299. 

—  Lungen-Enlzüiidung  234. 
Bauer,  Meningitis  392. 
Baur,  Phthisis  163. 
Bayes,  Hämoptoe  x   146. 

—  Relaxation  der  Schleimhäute  x  146. 
Bayran,  Blennorrhagie  x  269. 
Bazin,  Drüsengeschwulst  x  1680. 
Beasley,  Dyspepsie  x  341. 

—  Porrigo  x  1334. 

—  Stomachicum  x  168. 

—  Zahnschmerz  x  681, 
Beard  239. 

Beaufort,  Keuchhusten  402,  x  1093. 
Beaumetz  235. 


B6champ,  Mmorrhagie  318,  319. 
Beck,  Kolik  232. 

—  Neuralgie  609. 

Becker,   0.    A.,    119.     Neuralgie    und 
Rheumatismus  x  1,  x  2. 

—  Gicht  1.96. 

—  Nierensteine  196. 

—  Chinin,  tanicum  230. 
Becker,  Lungen- Affectionen  366. 

—  Bandwurm  357. 

—  Cephalaematoma  neonater,  x  1912. 
Becker,  P,  Santonin Vergiftung  576. 
Becker,  Milchconservirung  421. 
Beckler522. 

Becquerel,  Tanninstifte  108,  148. 

—  Metrorrhagie  148. 

—  Gicht  X  419. 
Bedall,  Koussin'.325. 
Beer,  Bdellatomie  371. 
Bcguin,  Spiritus  Sulfuris  434. 
B6hier  467. 

Bohrend,  Fr.  J.,  x  1942. 

—  Tripper  170.    x  1909. 

—  H.,  Syphilis  628. 
Behrends,  Herzklopfen  x  204. 
Beisser,  Aqua  435. 

Bell  X  2117. 

—  D.,  chron.  Stuhl  Verstopfung  x  164. 
Bellencontre,  Cholera  507. 
Bellini  379. 

Belloc,  Kehlkopfpulver  259. 

—  Kohlcnpastillen  214,  670. 
Bellost,  Liquor  439. 
Belzeri,  Lebenspillen  x  166. 
Benard,  Liquor  antispasticos  x  2067. 
Beneke,  Atrophie  206. 

—  Leguminose  307. 

Benedict,  Orbita-Schmerzen  x  2233. 

—  Epilepsie  261,  x  1083. 

—  Pannus  x  994. 

Bennigsen,  Empl.  antarthrit.  269. 
B6ral  312.    /  736. 

—  Reconvalescenz  nach  Intermittens  312. 
Berends,  Aphthen  x  310. 

— -  Amenorrhoe  x  779. 

—  Blutungen  x  1708. 

—  Darm-Entzündung  255. 

—  Diarrhoe  x  1708. 

—  Excitens  x  1389. 

—  Expectorans  x  779. 

—  Lungenlähmung  x  29. 

—  Ophthalmia  catarrhalis  x  2160. 

—  Soodbrennen  x  1312. 
Berenger-F6rand,  Bandwurm  /  1621. 
Berg,   Ergotinum    dialysatum  ad  injeo- 

tionem  82,  245,  290. 

—  Syphilis  x  989. 

Berger,  290.     Hemicranie  153. 

—  Crotonchloral  201. 

—  Tinctura  Gelscmini  651. 

I   Bergson,  Asthma  x  251,  x  2064. 

I   —  Inhalations-Apparat  98.  j 

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774 


Register  der  Autoren. 


Herkart,  Cortex  Quebracho  254. 
Berkeley,  Herpes  527. 

—  -  Syphilis  385. 

Bernard,  Gl.,  238,  402,  467,  46S,  633. 
Bernatzik  222,  223,  226,  230. 

—  Acidum  copaivicum  565.     . 

—  Cbininum  carbolicura  223. 

—  Chinin  hypodermatisch  222,   /  410. 

—  Chinioidinum  hydrochloricum  231. 

—  Intermiltens  x  413. 

—  Neuralgie  x  589. 

—  Morphin  in  Chloroform lösung  234. 

—  Migräne  x  473. 

—  Tripper  256. 

Bern  dt,  Diabetes  x  451. 

Berrik,  Variolapusteln  235. 

Borthier,  künstlicher  Schlaf  281. 

Berthold,  Arsenik  Vergiftung  437. 

Berthole  104. 

Bertling  421. 

Bertrand,  Knochenaffection  206. 

—  Neuralgie  461. 

Bestuscheff,    Tinctura    tonico-nervina 

649. 
Bette Ibeim,  Bandwurm  252. 
Bezold,  Einblasungen  von  Borsäure  91. 
Bianchi,  Schreibekrampf  609. 
V.  Bibra  329. 
Bickel,  Keuchhusten  227. 
Biedert,  pneumalischer  Apparat  103. 

—  Rahmgemenge  422. 
Biermer,  Asthma  232. 

—  Croup  170. 

—  Pneumonie  687. 
Biester,  Magentropfen  635. 
Biett,  Arsen iksolution  593. 

—  Flechten  389,  x  1003. 

—  Harnröhren- Geschwüre  x  679. 

—  Haut- Ausschläge  310,  319,  593. 
—-  Herpes  excedens  182. 

—  Pilulae  Hydrarg.  jod.  x  980. 

—  scrophulöse  Geschwülste  192. 

—  Scrophulosis  mit  Syphilis  x  939. 

—  Tinea  capitis  x  973. 
Bigelow,  Tetanus  233. 
Billroth,  Struma  598. 

—  Plexiforme  Angiome  140. 

—  Wunden  x  1665. 
Binswanger,  Hämorrhoiden  250. 
Binz,  209,  224,  493,  597. 

—  Cbininum  hydrochloricum  224,  227. 

—  Chinoidin  230. 

—  Eucalyptolum  276. 

—  Heufieber  143. 

—  Keuchhusten  227,  228,  /  406. 

—  Santoninvergiftung  576. 
Birch,  Hypochondrie  351,  352. 
Birkmann,  Pulvis  stomachicus  >  2220 
Bizzozen,  Chorea  203. 

Blace,  Zahnschmerzen  152. 

B lache,  Stomatitis  mercurialis  407. 

Black,  Geschwüre  152. 


Black  well   x  1020. 
Black  wo  od,  Hämorrhois  130. 
Blancard,  Eisenpillen  313. 
Blascher  329. 
Blasius,  Lupus  x  944. 

—  Rheumatismus  /  2104. 

—  Syphilis  x  989. 
Blaud,  Kisenpillen   x  768. 
Blazin,  ünguentum  urens  592. 
Bligh,  Tripper  402. 

Bliss,  Krebs  250. 

—  Keene^Co.,  Cort.  Condurango  250. 
Blöd  ig,  Keratitis  361. 

—  rheumatischer  Zahnschmerz  661. 
Bloom,  Diarrhoe  /  1871. 
Bodard,  Scrophulosis  332. 
Boehm,  Apomorphin  168. 
Boell,  Hemicranie  211. 
Boetticher  475. 

—  Acidum  lacticum  137. 
Bogomolow,  Hydrops  196. 
Boileau,  Lepra  363. 

—  Cephalalgie  x  1371. 
Boelz  647. 

Boerhave  439,  x  170. 
Böttger,  infioirte  Wunden  413. 

—  Geschwüre  413. 
Boileau,  Kopfschmerz  /  1371. 

—  Lepra  363. 
Boinet  x  2134. 

Bois,  Blasenlähmuug  609. 

—  Veratrinmischung  687. 
Bonjean,  Ergotin  274,  301. 

—  Kxtractum  haemostaticum  301. 

—  Mahode  dialytique  443,  469. 
Bonnafont,  Orchitis  240. 
Bonnewyn,  Conjunctivis  x  2310. 
Borgien,  Erysipelas  507. 
Bories.  Uelminthiasis  343. 
Bosc  143. 

Bosse,  Diphtheritis  ,509,  632. 
Botkin.  172,  196,  270. 

—  Asthma  351. 

—  Cholera  x  407. 
Bottoni  129. 

Bouchardat  /  510,  /  732,  /  733. 

—  Angina  x  374. 

—  Asiatische  Pillen  x   18. 

-  Bronchitis  x  280. 
foetida  x   1187. 

—  chronische    Hautausschläge    x    1168, 

X  1460. 

—  Donovan'sche  Solution  182. 

—  Gastralgic   <  467. 

—  Huile  balsamique  ^^  294. 

—  Intcrmittcns  x   1872. 

-  Jodure  de  Zinc  et  de  Morphine  ou  de 

Strychnine  695. 

—  -  Morrison'sche  Pillen  358. 

—  Pennes'sche  Bäder  504. 
--  Phthisis  418. 


Pilulae  asiaticae 

Dil  ■■ 


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Rejfister  der  Autoren. 


775 


Bouchardat,  Pomade  de  Barege  y~  1460. 

—  Quinium  223. 

—  Reizhusten  x  676. 

—  Roob  Laffecteur  x  1796. 

—  Suppositorium  antispasmodicum  x  395. 

—  Sirop  de  Baume  de  Tolu  191. 
Bouchut,  Chorea  275,  517. 

—  Spulwürmer  x  786,  x  787. 

—  Nephritis  347. 

Boudin,  Arsenik- Cigarren  126. 

—  Chinin-Suppositorien  x  428. 
Bouilhon  378. 

Boujou  443. 

Bourdon,  Rheumatismus  468. 

—  Diarrhoea  infantum  550. 
Bourguignon,  Krätze  590,  664. 
Bourneville,  Dyspnoe  211. 
Boutelle  290. 

Bouvier  597. 

Boyer  392. 

Boyle,  Liquor  fumans  434. 

Boyveau  Laffecteur,  Roob  de  x  1794, 

X  1795. 
Bozemann-Pritsch,  Catheter  109. 
Bozzola633. 

Braconnot,  Intermittens  414. 
Bradley,    Subcutane    lojectionen    von 

Carbolsäure  84. 
Brakenridge,  Hydrops  239. 

—  Diarrhoe  696. 
Brand  70,  Schnupfen  432. 
Brandes,  Zahnschmerz  x  1769. 
Braun  432,  Cbinoidin  231. 

—  Eclampsia  parturientium  127. 

—  Puerperalfieber  223. 

—  UterusSpritze  109. 
Bremer,  Bandwurm  489. 

—  Intermittens  x  522. 

V.  Brenner,  Metritis  puerperal is  x  1076. 
Brera,  Amenorrhoe  432. 
~  Bandwurm  x  1590. 

—  Chlorose  x  755. 

—  Diarrhoe  x  1738. 

--  Pulvis  diureticus  x  800. 

—  Rachitis  450. 

—  Wurmreiz  x  1550. 
Breslau,  (jeschwülste  162. 
Bretonneau,  Vesicator  x  382. 
Brettner  549. 

Brian,  Gicht  x  1415. 
Brieger,  Chinolin  231. 

—  flydrochinon  390. 

—  Resorcin  568. 
Brinton  198. 
Britton,  Chorea  232. 
Broadbent,  subcutane  Injectiouen  von 

Essigsäure  84,  124. 

—  Eczem  522. 

Brockmann,  Hämorrhoiden  250. 
Brookes,  Gesichts-Neuralgie  x  157. 
Browne,  Epilepsie  153. 
Brown-S^quard  402. 


Brown-Sequard,  Epilepsie  159,  x  1084. 

—  Paraplegie  x  1033. 

v.  Bruns,  Aetzung  der  Tonsillen  133. 

—  Zinkstifte  693. 

Brun,  Podophyllin  534,  x  1686,  x  1688. 
Brunton,  Angina  pectoris  153. 
Bruyne,  Gangraena  senilis  x  226. 
Buchanan,  Otorrhoe  x  5. 
Buchheim,  491,  49.5,  556. 
Buchner  426,  x  767. 

—  Lactucin  424. 

—  Phosphorvergiftung  x  1300. 
Buchholz,  Mixtura  antepileptica  X  1711. 
Buckler,  Gicht  x  209. 

Bucquoy,  Gangraena  pulmonum  648. 
Budberg,  Bronchitis  238. 
Budd,  Gastralgie  x  1182. 
Bulkley,  Frost  129. 

—  Verbrennungen  129. 
BuUock  691. 

BuAsen,  Arsenikvergiftung  437. 
Burdach,  Epilepsie  542. 

—  Keuchhusten  x  2255. 

—  Prosopalgie  x  1263. 
Burgos  662. 

Burin  de  Buisson,   Keuchhusten  352. 
Burkart,  Variola  692,  x  2260. 

—  Diarrhoe  249,  255. 
Burnett,  Desinfectiousmittel  694. 
Burow,  Fussgeschwure  158. 

—  Krebs  407. 

—  Tetanus  261. 

Burr,  Typhus  und  Scharlach  279. 
Busch  184,  Augenentzündung  234. 

—  Dysmenorrhoe  x  2008. 

—  Osteomalacie  522. 

—  Tetanus  261. 

Buss,  AcidUm  cressolinicum  134. 

—  acuter  Gelenkrheumatismus  142,   143. 
— -  Darmcatarrh  143. 

—  Typhus  142. 
Butler  572. 

c. 

Cadet,  Cholera  388. 

Caben,  Pieyriasis  capitis   x  970. 

Calvert  130. 

Camerer,  Neuralgie  297. 

Candela  y  Sanchez,  Tripper  407. 

Canqoin,  Aetzpaste  693. 

Mc.  Caokiu  422. 

Carlotti,  Vinum  Eucalypti  332. 

Carmichael,  Lupus  310. 

—  Iritis  X  1582. 
Carriere,  Hämoptysis  1888. 

—  Phthisis  422. 
Caspari  495. 

Casper,  Tinea  capitis  x   1439. 
Cauvin,  Abfuhrpillen  x  876. 
Caventou  544. 
Cazenave,  Alopecic  x  2086.^  j 

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776 


Register  der  Autoren. 


Cazenave,    Hautausschläge ,    scbu pp i ge 
810,  319,  526. 

—  Pruritus  pudendorum  x  2285. 

—  Syphilis  x  2232. 

Cazin  327,  Hämorrhagien  369. 
de  Cerenville.  Tabes  609. 
Chabert,  Bandwurm-Oel  489. 
Chabrely,  Incontinentia  urinae   x  286. 
de  Champeau  237. 
Champouillon,  Blennorrhoe  443. 
Channing,  Phthisis  x  940. 
Charcot,  Tabes  dorsalis  x  231. 
Chartroule,  Jodcigarren  394. 
Chat  in  204,  Scrophulosis  850,  866. 
Chauffard,  Derivans  395. 
Ghaussier,  Croup  x  1170. 
Chelius,  Aetzpaste  694. 
Chiron,  Tamponade  der  Vagina  x  2133. 
Chevalier,  Mundwasser  x  338. 

—  Rheumatismus  x   1516. 
Chicoyne,  Atonie  des  Magf^ns  x  303. 
Chiene,  Prurigo  128. 
Cholmeley,  Amenorrhoe  160. 
Chodzko  350,  Pustula  maligna  204. 
Chomel,  Cholera  473. 

Chopart,  Potio  antigonorrhoica  x  272. 
Choulant  x  1692,  Krampfhusten  x  809. 
Chouppe,  Diarrhoea  infantum  550. 
Chrestien,  Einreibung  343. 
Christison  461,  542,   Hydrops  x  2204. 
Churchill,  Phthisis  478. 
Chwosteck,   Puerperalfieber  und  Inter- 

mittens  231. 
Clapham,  Seekrankheit  153. 
Clark,  Ozaena  129. 

—  Pilulae  Rhei  x  1768. 
Clarus  Hämoptysis  x  1451. 

—  J.,  Jodeisen-Pillen  x  739. 
Scabies  326. 

Cl ander,  Tinctura  Fuliginis  x  854. 
Cleaver,  Angina  x  50. 
Clemens,  Blasenleiden  650. 

—  Brom-Arsenik-Lösung  440. 

—  Cholera  258. 

—  Coca  330. 

—  Diphtheritis  x  322. 
Clerk,  Tripper  x  276. 
Cloez  332. 

Close,  Keuchhusten  329. 
Clostermeyer,  Zahnschmerz  414. 
Clous  ton,  GeistesKrankheiten  x  1095. 
Clover  351. 
Clymer,  Bromnatrium  471. 

—  Jodoform-Collodium  x  1027. 
Coesfeld,  Teleangiektasie  242. 
Coghill,  Chloroform- Asphyxie  153. 
Cohen,  Citronenkur  612. 
Colignon,  Kropfbalsam  x  1097. 
Colin,  Angina  pectoris  431. 
Colledani,  Asthma  spastic.  559. 
Collier,  Chlorose  383. 

Co  1  Im  an  n,  Schanker  124. 


Colombat,  Leukorrhoe  x  278. 
C  0  m  i  n  a t  i ,  CoUodium  morphinat  x  483. 
Conolly,  Geisteskrankheiten  282. 
Conradi,  Aqua  ophthalmica  x  920. 

—  chronische  Exantheme  x  1110. 

—  Unguentum  ophthalmicum  x  2290. 
Cooper,  Astley,  Aetzsalbe  x  24. 

Gonorrhoea  secundaria  x  887. 

Cooper,  H.,  Jodkalium  gegen  Consta  tu- 

tionelle  Krankheiten  409. 
Copland,  Zahnschmerz  x  1617. 
Corbel-Lagneau,  Syphilis  x  983. 
Corne,  Melange  desinficient  528. 
Corlieu's  Pillen  x  1416. 

—  Demcaux's  Pulver  208. 
Corneliani,  chronische  Exantheme 

X  1198. 
van  derCorput,  Bleivergiftung x  1687. 
Corvisart,  M6decine  de  Napol6on  x  2081. 

—  Pepsin  519. 

—  Poudres  nntrimentives  x  1627—1628. 

—  Scorbut  X  1707. 

—  Syrupus  Pepsini  x  1630. 
Cosme*s  Pulver  538. 

Co  tterau,  Blut- und  Schleimflüsse  X  135. 

—  Phthisis  172. 

—  Syphilis  x  1677. 
Courty,  Facialislähmung  609. 
Cousin,  Cholera  infantum  696.  x  2276. 
Coutinho,  Diaphoreticum  333. 

C  rieh  ton,  Epilepsie  153. 
Cullingworth  377,  382. 
C  u  m  m  i  n  g ,  Naevus  x  2039. 
Cunier  698  x  2293  x  2294. 

—  Augen-Entzündung  234. 
Cuis inier,  Sirop  de  625. 
Curling,  Mastdarm-Geschwüre  462. 
Curschmann's  Respirator  101. 
Cyrillo-Hufeland'sche  Salbe  x  935. 
Czerny,  Lymphosarcom  440.  441. 


Dachauer,  x  857. 

Da  Costa,  Myalgie  185'. 

Damaschino,  Ischias  180. 

Dannecy  x  1579. 

Darelii,  Tinctura  Rhei  663. 

Daubitz 'scher  Krauter- Liqueur  155. 

Daude,  354. 

Davesi,  Diarrhoe  x  1599. 

—  Pleuritis  x  326. 

Davis,  Keuchhusten  283. 

Davy,  Gelenkrheumatismus  270. 

Day,  Diabetes  391. 

Debeney,  Tripper  179. 

Debouge,  Naevus  629. 

Debourze,  Liqueur  obste tricale  665. 

Debout,  467.  Intermittens  x  1574. 

Decaisne,  317.  Hysterie  471. 

Defens,  Krätze  x  1905. 

D  e  l  a  c  r  0  i  s ,  Emplatre  agglntinatifx  2^3. 


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Register  der  Autoren. 


777 


Delcomin^te,  215. 
Delfrayss6,  Lumbago  x  1572. 
Delioux,  Bronchial-Catarrh  x  1594. 

—  Dysenterie  x  1143. 

—  Intermiltens  234. 

—  Laryngitis  511. 

—  Mundaffectionen  x  1405. 

—  Neuralgie  499. 

—  Ohrensausen  152. 

—  Tinctura  Arnicae  aromatica  G36. 
Delorm,  Nach tsch weisse  der  Phthisiker 

167. 
Delpech,  Cantharidenpflaster  270. 

—  Derivans  395. 
Delvaux,  Askariden  227. 
Demarquay,  175. 

—  Brand  351.  352.  392. 

—  Carcinom  392.  x  1166. 

—  Chloralhydrat  231. 

—  Phthisis  324. 

—  Sauerstoffwasser  175. 

—  Tetanus  461. 

—  Vaginitis  x  871. 

Demeaux,  M6lange  d^sinficient  528. 
Demme,  Tetanus  261. 

—  Tinctura  Jodi  654. 

Deneffe  233.  Delirium  tremens  211. 

Denovan  125. 

Descbamps,  Scropbulosis  332. 

Deschewoff  423. 

Desormeaux,  Derivans  395. 

Devay,  Neuralgien  x  2315.  x  2316. 

Devergie,  Solutio  arsenicalis  x  20. 

Devreux,  Trochisccn  von  Borax  197. 

De  war,  Diphtherie  148. 

Dickinson  x  60. 

Diday,  Neuralgie  x  591. 

Dieffenbach,  Zinnober-Cigarren  389. 

Dietl,  Typbus  x  422. 

Dietrich,  Heftpflasterverband  140. 

Dippel's  Oel  485. 

Dittel  196. 

Docbmann,  347. 

Doe,  Subcutane  Injectionen  von  Chloro- 
form 235. 

Doenitz,  Ferr.  albumin.  liquid.  310. 

Döbereiner  319. 

Döring,  Seekrankheit  232. 

Donath,  Chinolin  231. 

Donovan  182.  Exantheme,  chronische 
X  242. 

—  Solutio  arsenicalis  182. 
Dorvault,  Agrypnia  senilis  x  450. 

—  Ausfallen  der  Haare  296. 
Dougall,  Ozaena,  Gonorrhoe  134. 
Dower's  Pulver  538. 

—  Solut  acid.  sclerotinici  82. 
Dragendorff  337.  274.  301. 

—  Solutio  acid.  sclerotinici  82. 
Dräsche,  Kpilepsie  166.  261. 
Drosdorf  270. 

Prouot's  Pflaster  273. 


Dublanc  282. 

Duchek231. 

Duchesne-Duparc,  Adiposis  347. 

Duclos,  Impotenz  x  715. 

Duflos  198.  Arsenikvergiftung  437. 

Dujardin-Beaumetz  163. 

—  Rheumatismus  525. 

V.  Dumreicher, Wasserglasverband 415. 
Dupasquier,  Phthisis  313.  x  1408. 
Duplessis,  Schwefelkohlenstoff  215. 
Dupuytren,  Aetzpaste  x  23. 

—  Epilepsie  x  2280. 

—  Fissura  ani  x  1674. 

—  Fistula  ani  x  597. 

—  Haarpomade  x  613. 

—  Analepticum  x  352. 
Durand,  Intermittens  253. 

Du  ran  de,  Gallensteine  x  159.  x  1532. 
Du  ran t,  Dysenterie  553. 
Dusquend  274. 
Dusquesnel  295.  452.  623. 
Duval,  Trichiasis  207.  Tripper  493. 
Dyes  166.  172. 

Dzondi,  Spiritus  Ammonii  caustici  434. 
598. 

—  Sublimatkur  374.  375. 

E. 

Ebers,  Knochengeschwulste  x  1057. 
Ebstein,  Diabetes  129.  x  47. 

—  Chinin  hydrochlor.  amorphum  225. 
Eccard,  Tinctura  659. 
Eckardt,  Intermittens  247. 

Edel  129. 

Edlefsen,  261.  x  548. 

—  Encephalitis  402. 
Edwards,  Callusbildung  206. 
Egaa,  Asthma  291. 

Egg  er,  Eau  Figaro  533. 

Eguisier*s  Irrigateur  112. 

Eich  borst,  Jaborandi  333. 

Eich  mann,  Induration  der  Brustdruse] 

394. 
Eisenmann,   Yinum    Colchici    opiatum 

X  2250. 
Ell  er,  Liquor  antarthriticus  x  1248. 
Emery,  Exantheme,  chron.  466. 
Engesser,  Pankreaspulver  516. 
Epen  stein,  Alopecie  x  2083. 
Erlenmeyer  445. 

—  Narcein  467. 

—  subcutane  Injection  von  Nicotin  83. 

—  Asthma  243.  244. 
Ernst,  Diphtheritis  X  1089. 
Eschenburg,  Extractum  fabae  Calaba- 

ricae  bei  Trismus  neon.  82. 
Esmarch,  Chloroform- Asphyxie  234. 
von  der  Espt  545. 
Eulenburg,  A.,   subcutane  Injectionen 

83.  244.  268.  302.  461.  687. 

—  Butylchloralhydr&t  202.    ,     ^^^.^ 

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778 


Register  der  Autoren. 


Kulenburg,  Ueinicraiiie   133. 

—  Narcein  467. 

—  Nervenleiden  441. 

—  Transfusion  115. 

—  Tremor  441.  x  1277. 

—  Tussis  convulsiva  301. 
Ever,  Pflastermasse  158. 
Kverard,  Kopfschmerz  x  2191. 
Ewald  175.  227. 

—  Bandwurm  252.  289. 

—  Chloroform  234. 

—  Clysmata  nutrientia  111. 

—  Durchfälle  chronische  233. 

—  Dyspepsie  516.  x  80.  x  1622. 

—  Gallensteinkolik  534.  x  1685. 

—  Injection  von  Blut  in  die  Bauchhöhle 

115. 

—  Lähmung  nach  Diphtherie  609. 

—  Magengährung  174.  214.   218.   232. 

X  285.  X  445. 

—  Magengeschwür  x  308. 

—  Nephritis  347. 
~  Pneumonie  168. 

—  Rachitis  346. 

—  Schwächezustände  nach  Fiebern  x  497. 

—  Stenocardie  etc.  211. 

—  Stuhlzäpfchen  x  1491. 

—  Typhus  142  x  110. 
Ewenius.  Cholera  x  211. 

F. 

Fabbry  152. 

Fairland,  Intermittens  163. 

Falk,  Gicht  445. 

—  Thebain  633. 
Mc.  Fallk  X  1030. 

Farn h am,  Chlorodyne  283. 

Faure,  Enuresis  x  584. 

Faust,  Kindermehl  306.  307. 

Fehr,  Arthritis  incipiens  x  1286. 

Feller,  Amenorrhoe  x  1396. 

Fellow,   Compound  syrup  of  hypophos- 

phite  522. 
F6r6ol,  epileptische  Aura  168. 

—  Tic  douloureux  x  546. 
Ferraud,  Tenesmus  402. 
Ficiuus  241. 

Fieber,  Inhalationen  227.  696.  699. 
Filehne,  Kairinum  muriaticum  397. 
Fi l hos,  Aetzmittel  204. 
Finzclberg,  Pepsin  519. 
Fischer,  Chalazion  x  1140. 

—  Natrum  salicylioum  477. 

—  Naphthalinum  466. 

—  Ophthalmoblennorrhoca  neonatorum 

X  1007. 

—  Rachen geschwure  311. 

F  1  a  s  h  a  r ,  Spray-Bestäubungen  67. 

Fleck  127. 

Fleischmann,  Bleikolik  234. 

—  Keuchhusten  283. 


F lückiger,  Pelosin  202. 
Förster,  Diphtherie  435. 
Formey,  acute  Exantheme 


1600. 


Lungen-Erethismus  x  1451. 

Metrorrhagie  x  203. 

Nach  wehen  x  2171. 
orn6  232. 
oster  496. 

othergill  522.  x  620 
ountain,  Galactorrhoe  x  593. 
ourcras,  Gangraena  senilis  352. 
-  -  455. 


ournie,  Chloroform  Essig 

owler,  Arseniksolution  440. 

ox,  Chrysophansäure  351. 

'  Anästhesie  134. 

rahm*s  Balsam  x  2050. 

raignaud,  combinirte  Morphium-  und 

Atropininjectionea  81. 
ränkel,  B.,  Schanker  442. 

-  —  Nasenrachencatarrh  227. 

Injection  fester  Stoffe  in  die  Ton- 
sillen 96. 

-  —  Insufflationsapparat  89. 

-  —  Pneumatischer  Apparat  103. 
Tripper  442. 

-  —  Jod-lnjectionen  in  hypertrophische 

Tonsillen  84,  95. 
räntzel,    acuter    Gelenkrheumatismus 
270. 

-  Phthisis  418. 

-  Urticaria  184. 

-  Seh  weisse,  hectische  184,  265,  x  259. 

-  Vomitus  gravidarum  220. 
rancesconi,  Cholera  388. 
rank,  P.,  Intermittens  x  509. 

-  Pulvis  aerophorus  martiatus  x  727  u. 

X  728. 
raser,  Calabarbohnen  306. 
•  Eserinum  274. 

-  Strychnin Vergiftung  288. 
raude,  Aspidosperminum  184. 
r6d6rique,  Nasenpolypen  400. 
reer,  Askariden  170. 
reiberg,  Condyloma  lata  x  924. 

Waschmittel  x  1061. 
r6mineau,  Amaurosis  609. 
remy,  Syrupus  antiphthisicus  x  872. 
rerichs,  Cardol  216. 

—  Abführpillen  x  572. 

—  Cardialgie  x  207. 

—  Catarrh  der  Gallenwege  612. 

— Respirations-Organe  x  655. 

—  —  —  Blase  und  der  Nieren  136. 

—  Chloroform-Einreibung  x  458. 

—  -  Chorea  x  603. 

—  Decubitus  x  375. 

—  Digestionsstörungen  192. 

—  Hydrops  x  818. 

—  Icterus  X  83,  x  1465. 

—  Liquor  Belladonnae  x  587, 

—  Magengeschwür,  chronisches  x  232. 
Morbus  Brightii  x  133.    /-y/-^^ 


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Register  der  Autoren. 


779 


Frerichs,  Neuralgie  164. 

—  Opium  mit  Nervinis  512. 

—  Pilulae  tonicae  x  202. 

—  Sedativum  x  865. 

—  Spasmi  x  2273,  x  2314. 

—  Urämie  127. 

—  Verbandsalbe  x  287. 
Fricke,  Syphilis  x  239. 
Friedmann,  Stickstoffinhaiationcn  350. 
Friedreich,  Trichiniasis  168. 

—  Cystitis  142. 

—  Empyem  144. 

—  Erbrechen  der  Schwangeren  402. 
Friedrich,  Stomacaoe  x  1034. 
Friese,  Ferrum  albumin.  liquid.  310. 

—  Rachitis  522. 
Fronmüller,  Aloin  156. 
--  Bronchitis  168. 

—  Hypnotica  211,  243,  281,    282,    360. 

424,  456,  512,  517,  593,  633, 
x  601,  X  604. 

—  Lupulin  353. 

—  Meconium  455. 

—  Morphin,  citricura  460. 

—  Narcein  467. 

—  Narcotin  468. 

—  Rheumatismus   x  604. 

~  Schweisse  der  Phthisiker  372. 
Fuchs,  Prosopalgie  x  749. 

—  Phthisis  x  1184. 

—  Retentio  meusium  x  1556. 
Fuckel,  Cardialgie  153. 
Fürbringcr  x   107,  x  108. 

—  Bronchitis  putrida  143. 

—  Cystitis  142. 

—  Darmcatarrh  142. 

—  Diarrhoe  142,  x  107,  x   108. 

—  Krätze  466. 
Fürst,  Me Iritis  355. 
Fürstenheim  103. 

Füller,  Digestionsstorung  x  844. 

6. 

Gädeke,  Coca  330. 

Gales,  Räucherungen  75,  348,  389,  614. 
Galezowsky,  ?]serin.   sulfur.  subcutan. 
275. 

—  Keratitis  550. 

Gall,  Blasencatarrh  x  266. 
Gamberini,  Intermittens  x  774. 
-■  Syphilis  162,  x  207. 

—  Tripper  x  2063. 
Gamgee  158. 
Gannal,  Phthisis  172. 
Garraud,  Durchfall  446,  450. 
Garraway,  Menorrhagie  507. 
Garrod,  Gicht  445. 
Garus,  Elixir  de  267. 
Gaspary,  Quetschungen  x  478. 
Gatti  477. 

Gau  Ion,  Knochen- Affectioncn  206. 


Gebel,  Cholera  x  223. 
Gee,  Apomorphin  168. 
Gendrin,  Bleikolik  x  129,  x  173. 
Gerhardt  327.  Pneumonie  230. 
Gerson,  Hospital brand  138. 
Gesellius,  Lammblut- Transfusion  115. 
Gherini,  Tetanus  261. 
Gibbons,  Asthma  291,  324,  622. 
Gibert  167.  Syphiliden  x  940. 
Gieseler,  Catarrh  160. 

—  Cholagogum  515. 

—  Inhalation  von  Salmiak  160. 
V.  Gietl,  Icterus  x  2196. 

—  Diarrhoe  249. 
Giffey,  Kindermehl  306. 
Gilbert,  Taffetas  epispasticus  212. 
Gillespie,  Chlorose  311. 
Gimbert,  Eucalyptolum  276. 

—  Phthisis  418. 
Girard,  Bandwurm  586. 
Glaser,  Sal  polychrestum  416. 
Glauber  Salz  479. 

—  Spiritus  fumans  135. 

—  Tinctura  Martis  aperitiva  650. 
Glover,  Struma  392. 

Gnanck,  Geisteskrankheiten  391,  x  1018. 
Gobbin,  Chorea  693. 
Godefroy,  Chloroformmischung  234. 
Gölis,  Icterus  neonatorum  x  1470. 

—  Meningitis  x  801. 

—  Scrophulosis  x  1899. 

G  off  in,  Frostbeulen  x  1573. 

Goldi^ng  Bird,  Keuchhusten  x   175. 

Golgi  115. 

Goltdammer  569.  Typhus  142. 

Goltstein  351. 

Gondret,  Ammoniaksalbe  x  1246. 

Goolden,  Icterus  x  1336. 

Gordon  Price,  Amylnitrit  153. 

Gosselin,  Hornhauttrübungen  573. 

Gottstein  170. 

Gottwald,  Diphtherie  198. 

Goulard's  Wasser  177. 

Gouzee  414. 

Gowers  402. 

Gowland's  Liquor  x  929. 

Gräfe,  Brustpastillen  519. 

V.  Gräfe,  Abführpillen  x  161. 

—  Amaurose  x  899,  x  900,  x  1244. 

—  antiphlogistische  Mixtur  /  1153. 

—  Aqua  Ophthal  mica  nigra  x  963. 

—  A tropin  sulfur.  184. 

—  Brustpastillen  519. 

—  Cataract  x  900. 

—  Mydriasis  185. 

—  Ophthalmia  syphilitica  x  2234. 

—  Photophobie  x  1614,  x  2234. 

—  Pulvis  antiscrophulosus  x  947. 
diaphoreticus  x  351. 

—  Retinitis  x  659. 

—  Tripper  x  268. 
V.  Gräfe,  A. 


•  -'"«Ä^/Tb^^ö^gie 


780 


Renfister  der  Autoren. 


V.  Gräfe,  A.,  Aloe  x  161.  1 

—  —  Amblyopie  x  1244. 

Blennorrhoe   der  Augenlider  259,   ' 

X  2305. 

—  —  Blutegel,  kunstliche  371.  j 

Calabarbohne  306.  | 

Cholera  441,  x  141.  i 

Diphtheritis  172. 

Erweiterung  der  Pupille  185,  262,   ' 

x  262. 

Hyperästhesie  des  Bulbus  696. 

Iritis  X  1354. 

Iritis  syphilitica  x  941. 

Stirnsalbe  x  1006. 

—  —  Terpenthinmoxen  507. 

Verengerung  d.  Pupille  288,  x  636. 

Unguentum  Glycerini  677. 

Gräfe-Guthrie'sche  Salbe  x  238. 
Gratiolet,  M6lange  desinficient  529. 
Graves,  Cholera  x  1659. 

—  Diarrhoe,  chronische  436. 

—  Hydrops  x  1161. 

—  Ischias  X  1358. 

—  Phthisis  X  1568. 

—  Schlaflosigkeit  x  1358. 

—  Schweisse,  hektische  x  425. 
Green,  Angina  follicularis  x  1197. 

—  Chloasma  x  88. 

—  Schlaflosigkeit  x  1384. 
Greenhalgh,  Carcinom  392. 

—  jodirte  Baumwolle  395. 
Greve  425. 

Griesinger,  Eisenpräparat  318,  x  761. 

—  Stomaohioum  642 

Griffith,  Mixtura  antihectica  457.  x  772. 

Grille,  Exantheme  x  1333. 

Grob,  422. 

Groves,  Glycelaeum  355. 

Gruber,  £cz«m  x  2307. 

Gruppe  265,  290. 

G  übler  265.  Acidum  copaivicum  565. 

—  Bronchialcatarrh  332. 

—  Chininum  hydrobromicum  82,  224. 

—  Cholera  infantum  696. 

—  Erbrechen  Hysterischer  224. 

—  Eucalyptolum  276. 

—  Jaborandi  333. 

—  Rheumatismus  468. 

—  Typhus  142. 

Guenau    de    Mussy,    Anschwellungen 
der  Mamma  210. 

—  chronische  Gelenkentzündung  x  1142, 

X  1413. 

—  chron.  Rheumatismus  468. 

—  Conjunctivitis  550. 

—  Galactorrhoe  x  738. 

—  Mixtura  anaesthctica  x  457. 

—  Na.senschleimhaut     als     Resorptions- 

organ 90. 

—  scrophulose  Drilsenanschwellungen 

X  200. 

—  Tremor  mercurialis  698. 


Gu6nau  de  Mussy,  Zinkpflaster  274. 
Gu6rin,  Keratitis  pannosa  433. 
Güterbock,  Jodoform  392. 
Guglielmi,  Cholera  312. 
Guichard,  Cantharidenpflaster  270. 
Guichon,  Trochisci  Santonini  x  1875. 
Guillot,  Zahnschmerz  x  1362. 
Guindr6*sches  Salz  x  1462. 
Gumprecht,  Ernährungsmittel  für  Kin- 
der 546. 

—  Hämorrhoiden  250,  x  512,  x  513. 

—  Keuchhusten  x  667. 
Guthrie's  Salbe  x  238. 
Guttmann,  Hemicranie  153,  469,   569. 

—  Georg,  Diphtheritis  525. 
Guyon  395.  Cortex  Quebracho  254. 

—  Verbrennungen  626. 
Gnyot,  Eczem  x  1530. 

—  Lapis  mitigatus  179. 

—  Liqueur  de  Goudron  176. 

—  Schweisse,  hectische  206. 
Guyton-Morveau's   Räucherung  348. 

350. 

H. 

Haijerkorn,  Gonorrhoe  228,  x  431. 
Hacker,  Nachtripper  x  2296. 
Hagen,  Angina  faucium  129. 

—  Laryngitis  acuta  129. 

—  Neuralgie  239. 

—  Pneumonia  crouposa  129. 
Hagen  bach,  Keuchhusten  227,  230. 
Hager,  301,  355,  620,  621. 

—  Aqua  haemostatica  x  1261. 

—  Bandwurm  259,  x  534. 

—  Chininpräparate  222. 

—  Chinin,  c.  ferro  sesquichl.  x  429. 

—  Hemicranie  x  401. 

—  Katarrhpillen  x  402. 

—  Nasenrachencatarrh  227. 

—  Rothbackenpillen  x  751. 

—  Schnupfen  432,  x  1242. 
Hahnemann,  Mercurius  solubilib  387. 
Haiford,  Schlangenbiss  433. 
Haller,  Elixir  acidum  458. 
Hammond,  Chorea  440. 

Hancke,  Aetzpaste  693. 

—  Exantheme  693,  x  2264. 

—  Pruritus  pudendorum  x   1048. 
Hankel,  Saturation  x  208. 
Hannay  550. 

Hannen,  Chlorose  452,  /  1335. 

—  Drüsenanschwellung  394. 

—  Gastralgie  194. 

—  Hämorrhagie  x  705. 

—  Hemicranie  239,  x  474. 

—  Pneumonie  352. 
Hanow,  Dipthrrie  142. 
Hardy,  Kiätze  579,  x  1977. 

—  Cholera  382. 
Hargens,  Bandwarm  x 


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V^ogle 


Register  der  Autoren. 


781 


Harnack,  574.  Eserinum  274,  275. 

Hartenstein,  Leguminose  207. 

Hart  mann,  Guromibali  für  den  Gebor- 

gang  91. 
Hartshorne,  Neuralgie  x  452. 
Hasse,  Diabetes  x  702. 

—  Transfusionsapparat  114,  115. 
Hastings,  Pbtbisis  119. 
Hauck,  Cbolera  x  2167. 

~  Entzündung  der  Genitalien  x  680. 
Haussmann.  Tripper  632. 

—  Pbtbisis  527. 

—  VagiDitis  258. 

Haus  ton,  Hämorrhoidalvorfälle  140. 
Hautz  72,  X  1457. 
He  adle y,  Angina  gangraenosa  x  840. 
V.  Hebra,  70,  x  21. 

—  Aqua  Orientalis  x  930. 

—  Eczem  527,  x  1265. 

—  Epbeliden  x  1002. 

—  Exantheme,  cbroniscbe  129, 182,  x  283, 
527,  578,  X  1265. 

—-  Frostbeulen  89. 

—  Herpes  zoster  x  565. 

—  Krätze  581,  x  1950,  x  1996. 

—  Lieben  974. 

—  Lupus  X   1049. 

—  Pityriasis  versicolor  x  1199. 

—  Prurigo  X  974. 

—  Psoriasis  527,  x  15,  x  16,  x  974,  x  1529. 

—  Seborrboe  x  160. 

—  Spiritus  saponato-kalinus  602. 

—  Sycosis  X  1983,  x  1984. 

—  Tbeerpräparat  x  1553. 

—  Unguentum  diacbylon  676. 

—  Verbrennungen  70. 
Hegar  103,  112. 

Heiberg,  Cbloroform- Asphyxie  234. 

Hei  den  reich,  Hernien  554. 

Heim,  Abführmittel  x  557,  x  1551,  x  1830. 

—  Brennen  im  Munde  170. 

—  Comedones  456. 

—  Diarrhoea  atonica  x  1607. 

—  Gicht  X  1294. 

—  Hysterie  x  246. 

— •  Krampfhusten  x  652. 

—  Pilulae  bechicae  x  1605. 

—  Pyrosis  x  383. 

—  Rheumatismus  x  1294. 

—  Species  nervinae  x  817. 

—  Tinea  capitis  x  1004. 
Heine  124,  x  542. 
Heinlcin  477. 
Helfer  129 

Heller,  Oedema  scroti  205. 
Helmenstreitt,  Knod.   v.,  Neuralgie 

407. 
Helmerich,  Krätze  580. 
Helmholtz,  Heufieber  227. 
Henderson,  Tripper  505. 
Henning,  nervöse  Magenleiden  x  2272. 

—  Oleum  Jecoris  ferratum  496. 


Henoch,    Purpura   baemorrhagica    583, 
X  701. 

—  Eczema  chronicum  x  2289. 
Henry,  Solutio  Salis  amari  x  1320. 
Henscbel,  Frostbeulen  x  2179. 

He nsl er,    Pulvis  Magnesiae  compositus 

X  1306. 
Hermann,  L.,  351,  x  2075. 
Herpin,  Stomatitis  mercurialis  407. 

—  Zincum  lacticum  696. 
Herrensohwand,  Bandwurm  357. 
Hertzog  239. 

Herzberg,  Ophthalmia  neonatorum  203. 

--  Scillitin  x  1883. 

Hesse,  Zahnpulver,  rotbes  x  1226. 

—  weisses  x  1618. 
Heubner,  Keuchhusten  x  408. 
Heurteloup,  künstliche  Blutegel  371. 
Heyfelder,  Kratze  578. 

—  rheumat  Gelenkaffectionen  240.* 

—  Syphilis  x  1075. 
Heymann,  Alaunsalbe  x  178. 

V.  Hildenbrand,  Asoariden  681. 
~  Gastrodynie  x  2164. 

—  Fibromyoma  uteri  301,   x  707. 

—  Hydrothorax  x  2114. 

—  Schlaflosigkeit  x  1203. 

—  Stomacace  214. 

Hill,  Blasenreizung  290,  x  644. 
Hiller  568. 

—  Aloin  156. 

—  Hernia  incarcerata  x  1615. 

—  Intermittens  142. 
Himly,  Acetum  Scillae  123. 

—  Bandwurm  x  1925. 

—  Colocynthinum  purissimum  243. 

—  Hornhautflecken  x  1106. 

—  Spiritus  ophthalmicus  489. 
Hinkeldeyn  542. 

Hinter  berger,  Sublimat- Alkaloide  373. 

Hirsch,  Zahn  tropfen  656. 

Hitzig,  Tripper  203. 

Hlasiwetz  568. 

Hoffmann,  Elixir  viscerale  267, 

—  Lebensbalsam  457. 

—  Liquor  anodynus  598. 
■—  Pbtbisis  X  1395. 

—  Pilulae  majores  x  908. 

—  Zahnbalsam  x  2095. 
Hoffmeier  407. 

Hofmokl,  Wasserglasverband  415. 
Holländer,  Chloromethylen  456. 

—  Zahuschroerz  x  2132. 
Homberg*8  Sal  Sedativum  128. 
HomoUe,  Digitaline  264. 

—  Intermittens  167. 
Honigberger  79. 
Hooper  351. 
Hooxmann  230. 
Hoppe,  Mangansalbe  453. 
Hörn,  Condylome  618. 

—.  Lähmungen  x  782.  ^^  ^ 

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?82 


Register  der  Autoren. 


Hörn,  Leucorrhoe  281. 

—  Liquor  pectoralis  x  657. 

—  PneumoDie  x  30. 

—  Typhös  X  782. 
UoskiDS,  Lithiasis  533. 
Hottot  277. 
Hubert,  Lepra  363. 
Hübler  240. 

Hueter,  arterielle  Transfusion  115. 

—  Erysipelas  129. 

—  Injection  von  Carbolsäure   in  entzün- 
dete Organe  130. 

—  Paraffin  verband  517. 

—  subcut.  Inject,  von  Carbolsäure  84. 
Huette,  Lungen  leiden  153. 
Hufeland,   wunde  Brustwarzen  x  2288. 

—  Brustwassersucht  >  668. 

—  Decoctum  Caragheen  x  393. 

—  Electuar.  anthelminthieum  266. 

—  Elixir  pectorale  267. 

—  Herpes  x  2288. 

—  Hydrops  scarlatinosus  x  958. 

—  Krataex  1989. 

—  Liquor  anterethicus  x  224. 
Baryi  chlorati  x  288, 

—  —  Belladonnae  cyanicus  x  586. 

—  Metallvergiftung,  chronische  x  348. 

—  -Neurose  x  2265. 

—  Phthisis  X  398. 

—  Pulvis  aerophorus  536. 
errhinus  x  896. 

—  —  infantum  1305. 
puerorum  x  1304. 

—  —  sternutatorius  x  896. 

—  Scropheln  x  729. 

—  Species  nervinae  x  1831. 

—  Strangurie  x  1296.  x  1297. 

—  Syphilis  x  935. 

—  Unguentum  epispasticum  675. 
~  Zahnpulver  x  1225. 
Hugo*sche  Masse  613. 
Huguier,  Hemicranie  866. 
Hulke,  Krebs  250. 

Hunt,  Typhus  129. 
Hunter    x   1390,    Präventiv   gegen   Sy- 
philis X  926. 

—  Scorbut  X  503. 
Husemann,  Anästhetica  215. 

—  Cytisin  542. 

—  Helleborin  548. 

—  Soillitin  582. 

—  Solanin  592. 

—  Thymol  633. 

Huss,  Alooholismus  chronicus  493. 
-—  Pneumonie  x  1583. 
Hutchinson,  Lupus  x  25. 

—  Lotio  carbolica  x  53. 

—  Pityriasis  versicolor  x  1199. 

—  Schweisse,  hectische  134. 
Huxham,  Magen-Elixir  644. 

—  Vinum  stibiatum  691. 


j. 

Jacobi,  Tinctura  Antimonii  444. 
Jacobson,  Bronchialkatarrh  x  1933. 

—  Liquor  conscrvator  408. 
Jaccoud  354. 

—  Phthisis  X  873. 

Jäger,  Conjunctival- Wucherungen  492. 
Jaffe,   Chininum  bimuriaticum  carbami- 

datum  223. 
Jagielski,  Phthisis  422. 
Jakubowitz,  Jodinjcction  in  hypertroph. 

Tonsillen  84,  95,  409. 
Jahn,  Catarrhus  chronicus  x  1930. 

—  Guajakharz  566. 

—  Hämoptysis  x  1661. 
James,  Pulvis  607. 
Jandours  321. 
Janin,  Augensalbe  x  1009. 

—  Massa  pilularnm  454. 

—  Zugpflaster  270. 

J arisch,  Chrysophansäure  134. 

—  Pyrogallussäure  142. 
Jasser,  Ki^tzsalbe  x  1988. 
Jastrowitz,  Chloralhydrat  231,  232. 

X  443. 
Ja  volle,  Bleichflüssigkeit  441. 
Jeannel  176,  315.  x  275. 
Jenlis,  Eclampsie  153. 
Jessier,  Intermittens  129. 
Jevelt,  Antophrodisiacum  143. 
Im ra ermann,  Typhus  142. 
Jobert,  Drüsenvereiternngen  x  748. 

—  Hämorrhoiden  204. 

—  Coryza  scrophulosa  x  965. 
Jobst,  Cotoin  249,  255. 
Jochbeim,  Gas  Nitrogensi  350. 
Jonas  421. 

—  Brechdurchfall  x  1188. 
Jones,  Herzfehler  153. 

—  Asthma  153. 

—  Spasmus  glottidis  153. 
Jongh,  Leberthran  494. 
Joret,  Wechselfieber  167. 
Joubert,  605. 

Jpavic,  Hyperaesthesie  232. 
Jsnard,  Asthma  469. 

—  Neurosen  605. 

Jüngken,  Augenkrankheiten,  schmerz- 
hafte 512. 

—  Augensalbe  x  995,  x  2235. 

—  Augentropfen  x  2303. 

—  Conjunctivitis  chronica  x  921,  x  1293. 
~  Hornhautfleeke  x  964. 
Jürgensen  70. 

Jung,  Neuralgia  supraorbitalis  x  136 1. 
Jurasz,  Bronchitis  168,  x  216,  x  217. 

—  Neuralgie  290,  651. 


i 


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Register  der  Autoren. 


783 


Kaczorowski,  Injection  von  Blut  in  die 
Bauchhöhle  115. 

—  Menorrhagie  301,  507. 
Kämmerer,  Cornealtrübung  409. 
Kämpf,  Chlorose  x  771. 

—  Visceral-Klystiere  562,  x  878.  xl811. 
Kannenwurt,  Pulvis  digesüvus  x  2013. 
Kap  eil  er,  Gelenkleiden  443. 
Kapesscr,  Drüsentumoren  579. 
Kaposi,  Hautkrankheiten  129. 

—  Krätze  467,  x  1409. 
Kaprianow,  Hydrops  196. 
Keller,  harnsaure  Diathese  469. 

—  Intermittens  332. 
Kelp,  Blasenläbmung  609. 
Kennedy,  Gastralgie  392. 

—  Syphilis  392. 

Kern,  Hämor;hagien  des  Uterus  153. 
KerndTs  Cataplasmen  65,  199. 
Kern  er,  Diarrhoe  205. 

—  Chinioideum  230. 

—  Chinin,  hydrochloric.  amorph  um  225. 
Kerr,  Obstipation  279. 

Kieter,  Cholera  561. 

Kinkead,  Pepsin  520. 

Kissel,  Zungenläbmung  361. 

Klaproth,  Eisentinctur  648. 

Klebs  301,  469. 

Klein  174. 

Klein h ans,  Exantheme,  ohron.  568. 

Klepper bein,  Magenpflaster  x  1536. 

Kletschinsky  394. 

Klingelhöfer,  Intermittens  129. 

—  Pustula  maligna  129. 
Kluge,  Aetzpaste  204. 

—  Saugfähigkeit  der  Blutegel  370. 
Knopp,  Kopfschmerz  183. 
Knorr,  Hafermehl  308. 

Koch,  R.  130. 

—  Keuchhusten  x  437. 

Kocher,  Veratrum -Präparate  568,  572, 

687. 
Kock,  Sarothamnus  Scoparius  593. 
Köbner,   Subc.  Injectionen    von  Chinin 

82,  225. 

—  Aetzstift  693. 

Köchliu,  Aqua  antimiasmatica  169,  435. 

—  Liquor  auiimiasmaticus  435. 
--  Scorbut  X  84. 

Köhler,  H.,  Arsenikvergiftung  316. 

—  Cumarin  257. 

—  Eucalyptolum  276. 

—  Natrium  salicylicum  477. 

—  Nieren-  und  Blasenleiden  196,  x  309. 

—  -  Phosphorvergiftung  507,  509,  x  1564. 

—  R,  X  189,  X  1784. 

—  —  Phthisis  X  672. 
Köhnhorn,    Nachtschweisse   der  Phthi- 

siker  143,  x  115. 


Kolreuter,   Eclampsia  infantum  x  579. 

Königstein  275. 

Kohn,  Aloin  156. 

Kolbe,  Acidum  cressotinicum  134. 

—  Acidum  salicylicum  142. 

—  Fussschweisse  143. 

K  Oman  OS,  Ruhr  345,465. 
Koner,  Abführmittel  x   1317. 
Konopleff,  Ruhr  x  1514,  x  1515. 
Kopp,  Amenorrhoe  x  1999. 
— .  Äscariden  x  917,  x  961. 

—  Bubo  X  183. 

—  Chorea  178. 

—  Crusta  lactea  x  1011. 

—  Exantheme,  chronische  x  1012. 

—  Expectorans  x  1741. 

—  Hämorrhoiden  x  961. 

~  Liq.  Argen ti  chlorato-ammon.  178. 

—  Metrorrhagie  x  2000. 

—  Rheumatismus  x  932. 

—  Uebelkeit  ohne  Sordes  x  299. 
K  orczynski  356. 

Kor  tum,  Drüsenverhärtungen  x  1169. 
Kostoff,  Hydrophobie  339. 
Kraemer,  Croton-Chloral  200. 
V.  Krafft-Ebing,  Balgeschwülste  84, 

629.  *i 

Kramer,  nervöses  Ohren  tönen  609. 
Krantz,  Aqua  vulneraria  178. 
Kraus,  Gallensteine  x  1532. 
Krause,  Vomitus  gravidarum  x  1189. 
Krebel,  Krebs  140* 

—  Neuralgie  der  ünterleibsnerven  238. 
Krell,  Krebs  139. 

—  Gelenkrheumatismus  453. 
Kreyssig,  Abführmittel  392. 

K  rock  er,  Aceton-Inhalationen  119. 
Kromeyer  424. 

Kronecker,  Transfusion  mit  indifferen- 
ten Flüssigkeiten  115. 
Krowoczynski  377. 
Krüsi-Altherr,  BruchpSaster  273. 
KruUe  528. 

Kubly,  Karthartinsäure  250,  337. 
Küchenmeister,  Äscariden  x  1877. 

—  Bandwurm  253. 

—  Croup  170. 

—  Dickdarmcatarrh  170. 

—  Diphtheritis  x  1280,   x  1281,  x  1427. 

—  Insectenstiche  414. 

—  Krätze  485,  504,  579,  581,  x  1207. 

—  Syphilitische  Mundgesohwüre  170. 
Kühne,  Pancreatin  516. 
Kummerfeld,  Waschwasser  616. 
Kunkel,  Morsuli  antimoniales  463. 
Kunz,  422. 

Kunze,  Gelenkrheumatismus  130. 

—  Epilepsie  261. 
Kurella,  Brustpulver  539. 
Kussmaul,  Empyem  174,  479. 

—  Bandwurm  252. 


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784 


RecfiBter  der  Aatoren. 


L. 

Labarraqae,  Bleiohflüssigkeit  442. 

—  Extrait  alcoolique  de  Quinin  222. 
Labb6  235. 

Laborde,  Keachhusten  x  1411. 
La  Camera,  Intermittens  226. 
Lachambre  xl579. 
de  Lacerda,  SohlangeDbisse 413. 
Ladenburg,  Duboisinam 265. 

—  Hyoscyn  391. 

Lafargae,   Impfung   von  MedicamenteD 
79. 

—  VeratriniDJectioD  687. 
Laffectear,  Roob  de   x  1794,  x  1795. 
Lamberg,  Mustard-paper 341. 
Lambert,  Kratxe  192,  x  291. 

—  Tripper  x  2268. 

—  S6ron,  313,  x  1036. 

Lami,  Vomitus  gravidarum  x  2101. 

Lomotte,  Tinctara  aurea  649. 

La  öderer,  Acetnm  Capsioi  anDoi  120. 

—  Creosot-Emalsson  418. 
Lande is,  Transfusion  115. 
Landolfi.  Aetzpasie  445. 

—  Krebs  186. 

i^Lang,  Chrysophaüsaure  134. 
Lange,  Hämaturie  x  703. 
V.  Langenbeok, Anastheticum  155, 231, 
232,  234. 

—  Aneurysmen  301,  x  707. 

—  Blutungen  437.   . 

—  Delirium  tremens  232. 

—  Hydrocele  234. 

—  Hypnoticum  231,  232. 
~  Teleangiectasie  140. 

—  Tripolith  669. 

—  Trismus  232. 

Lange nbeck,  M.,   Impfungen    ?on  Me- 
dicamenten 79. 
Langerhans,  Lepra  418. 
Langlebert,  394. 
Laquer,  Cortex  Quebracho  254. 

—  Eserin.  sulfur.  subcutan  275. 
Larmande  x  1526. 

Larrey,  exulceiirte  Pemiones  x  2052. 
Lassar,  Alopecie  525. 

—  Eczemsalbe  x  120. 

—  Frostsalbe  x  65. 

—  Hautjucken  129.  x  62. 

—  Pytiriasis  und  Kopfeczem  x  58. 

—  Subcutane  Quecksilberinjection  83. 

—  Sycosis  und  Acne  x  121. 

—  Tripper   x  1026. 

—  Ulcus  moUe  x  117. 

Latour,  M6dication  impermeable  241. 

X  481. 
Laveran  223. 
L  a  w  a  r  e ,  Keuchhusten  639. 
Lawson  148. 

—  Manie  211. 
Lawson  Tait  154,  517. 


Lay,  Obstipation  x  957.  x  1645. 
Lazowsky,  Blennorrhoe  x  1886. 
Lebert  316,  Abfuhrmittel  449,  x  1969. 

—  Acne  X  856. 

—  Amenorrhoe  x  1556. 

—  Asthma  x  2153. 

—  Brausepulver  537. 

—  Chlorose  x  769,  /  2017. 

—  Chorea  x  2281. 

—  Diabetes  x  47. 

—  Diarrhoe,  colliquative  x  1722. 
der  Kinder  x  1216. 

—  Extr.  Opii  zur  subcutanen  Injeetion  82. 

—  Gangrän  x  1196. 

—  Hamopt}sis  x  699,  x  810,  x  1259. 

—  Hämorrhoiden  x  1969. 

—  Herzkrankheiten  x  2120. 

—  Hysterie  x  2090. 

—  Jodeisen-Synip  x  1131. 

—  Krämpfe,  hysterische  x  1275,  x   1385, 

X  2090. 

—  Oleum  Jecoris  jodatum  496. 

—  Photophobie  x  316. 

—  Phthisis  X  773. 

—  Pneumuniapotatorum  160,432,  x  1583. 

—  Pruritus  vulvae  x  916. 

—  Rheumatismus  x   1128,  x   1921. 

—  Ruhr  X  2176. 

—  Scropbulosis  x  614,  x  1840,  x  1841. 

—  Syphilis  681,  x  2237. 

—  Tinctura  Moschi  ammoniata  x  1394. 
Ledere,  Collodium  mercuriale  x  482. 
Lee,  Hydrops  239,  Syphilis  379. 
Legrand,  Pflaster  271. 

—  Salbe  677. 
Legrout  240. 

Leb  mann,  Cholera  441. 

—  Gastro-Intestinaloatarrh  166. 

—  Syphilis  x  264. 
Leidcsdorf  633. 
Leistikow,  Gonorrhoe  373. 
Leiter*scbe  Spritze  80. 

Lelievre,   Cataplasmes  instantan^    65, 

66,  417. 
Lemaire  529. 

—  Acetum  carbolicum  x  59. 
Lender,  Sauerstofif-Inhalationen  351. 

—  Sauerstoffwasser  175. 
Lenox  Brown  522. 
Lentin,  Gicht  x  911. 

—  Tinctura  stomachica  665. 
Leo,  Pneumonie  535. 

Leon,  Abhärtung  der  Brustwarzen  x  1683. 

Lepage  174. 

Lupine,  Rheumatismus  549. 

Leras  477. 

Leriche,  Neuralgie  x  1581. 

Lo  Roi'sche  Kräuter  x  1324. 

Lessing,  Gicht  x  356.  x  911. 

Letheby,  Phosphorvergiftung  509. 

Letzerich,  Diphtherie  142.  170.  x  1414. 

—  Keuchhusten  228. 

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Register  der  Autoren. 


785 


Leube,  Clysmata  nutrientia  111,  516. 

—  Solutio  carnis  593. 
Leabascher,  Yeratrin Wirkung  687. 
Leuw,  de,  Hebetudo  Tisus  x  1346. 
Levis,  Hydrocele  129. 

Levis eur,  Stibium  arsenicosum  605.^ 

—  Zahnschmerz  693. 
Levschin  423. 
Levy,  Epilepsie  445. 

Lewin,  6.,  Inbalations- Apparat  98. 

~  —  Polypöse  Excrescenzen  der  Laryn- 

geal- Seh  leimhau  l  133. 
Psoriasis  441. 

—  —  Injectionen,  subcutane  von  Subli- 

mat 83,  374,  679. 

—  von  Hydrarg.  chin.  379. 

Injection  fester  Arzneimittel  in  die 

Tonsillen  96. 

—  Syphilis  525. 

—  L.,  Thymol  633.  x  2054. 
Leyden  569.  Abführpillen  x  574. 

—  Epilepsie  x  1079. 

—  Gangraena  pulmonum  129. 

—  Hautkrankheiten  x  1649. 

—  Herzfehler  x  553. 

—  Phthisis  X  1211. 

—  Pilocarpinvergiftung  569. 
Lichtheim  569. 
L'H6ritier,  Lithiasis  x  1453. 
Lichtenstern,  Pocken  308.  692. 
Liebe,  Kindermehl  306. 
Lieber,  Brustkräuter  363. 
Liebermeister,  70,   Abdominaltyphus 

142,  227. 

—  Pneumonie  687. 
v.  Liebig,  J.  544. 

—  Kinderpulver  309. 
Liebreich,  R.,  Aetzsonden  236. 

—  0.,  Acid.  acet.  trichloratum  125. 
Aethyliden-Chlorid  154. 

Andidot  gegen  Chloral-  u.  Chloro- 
form 233,  609. 

Butylchloral  200  x  335. 

Chloralhydrat  231,  332,  233. 

X  439.  X  440.  X  442.  x  444. 

Hydrargyr.  formidat.  solut.  383. 

Pepsin  355,  520. 

Sauerstoffwasser  175. 

Limousin,  Capsulae  amylaceae  18. 

Lincke,  Abführmittel  x  1174. 

—  Otorrhoe  202.  x  2263. 
Lincoln,  Schanker  392. 
Lindemann  393. 
Lin6  467. 
Lionville  261. 
Lippert,  ßubonen  443. 
Lisbonne,  Albuminurie  x  2177. 
Lisfranc,  Tumor  albus  x  289. 
Lister,  AsepticmuU  129. 

—  Bor-8albcn  128. 

—  Wunden- Ausspritzung  x  54. 

—  Verbandmitlei  130,  211.  x  38,  x  56. 

KwRld  und  Simon,  Anneiverordnungslebre. 


Lister,  Verbandsalbe  x  57. 

—  Zerstäubungsapparat  95,  98. 
Little,  Phthisis  incipiens  x  1050. 

—  Chloroforra-Asphyxie  234. 
Lobethal,  Essentia  antiphthisica  474 
Locatelli*scher  Balsam  x  2051. 
Lochner,  Keuchhusten  193. 
Lockstädt,  Canthariden-Emulsion  x380. 

—  Frostbeulen  x  371. 

—  Intermittens  x  1482. 
Löfflund,  Kindernahrung  308. 
Löwer,  Pneumonie  535. 
Löwig  119. 

Löwy,  Intermittens  x  438. 
L  0  h  r  i  s  c  h ,  Jaborandi  333. 
Long,  Pepsin  520. 

—  St.  John,  Balsam  x  1568. 
Lof,  Liquor  stypticus  437. 
Lorent,  Asthma  234,  244. 
Lorenz,  Cholera-Tropfen  x  2156. 
Lorinser,  332. 

Lossen  330. 

Louis,  Exantheme  409. 

Louvrier,  Scbmierkur  680. 

Lubetzky  152. 

Lucae,  Mittelohrcatarrhe  232. 

Lucas,  Wunderpillen  x   1521. 

Ludwig  424,  574. 

—  Eisentinctur  650. 

L  ücke.  Parenchymatöse  Jod-Injection  84. 

—  Erysipelas  507. 

—  Struma  653. 

L  ü  d  e  c  k  e ,  Mineralsäure- Vergiftung 

X  1301. 
Lüdeke,  Zahnpulver  137. 
Luer'sche  Spritze  80. 
Lugol,  Scrophulosis  x  1029.  x  1038. 

X  1039.  X  1040.  X  1051. 

—  Tumor  albus  x  1052.  x  1055. 
Luithlen,  Diphtherie  196.  x  320. 
Lunier,  Medication  bromo-jodure6e 

x  1081. 
L  u  1 1 0  n ,  parenchymatöse  Substitution  84. 

—  Abführmittel  450. 

—  Delirium  alcoholicum  609. 

—  Ischias  180. 
Lutz,  Diphtheritis  614. 
Lutze,  ßandwurmkur  289. 
Lyons  x  363. 


M. 


Maass,  Verbandflüssigkeit  158. 
Mac  Dowell  314. 
Mac-Ghie,  Charta  oleosa  221. 
Machiavelli's  Pillen  x  1400. 
Macke,  Collodium  corrosivam  242. 
Macewan,  Acuter  Gelenkrheumat.   469. 
Mackey,  Neuralgie  651. 
Mackenzie  297,  299,  570,  640. 
—  Angina  124.  x  14  a,  x  70,  x  86,  x  314.  j 
10.  Aufl.  Digi^d  by  ^OOglC 


786 


Register  der  Autoren. 


Macken zie,  Haemorrhagien  <  145. 

—  Heiserkeit  127. 

—  Hypertrophie  der  Tonsillen  473.  r  70. 

/  86. 

—  Linctus  communis  >.  2170. 

—  Struma  437. 

—  Trochisci  sedatiri  297. 
Krameria  299. 

—  Verstopfung  x  716. 
Mackintosch,    Hypertrophie    der  Ton- 
sillen 137. 

Mackwan  127. 
Maclagan  575. 

—  Kucalyptolum  276. 
Maclean,  Astbma  332. 

—  Eucalyptolum  276. 
Magendie,  Aether  Jodi  654. 

—  Brechmittel  559.  x  666. 

—  Chinin- Wein  426. 

—  Decubitus  601. 

—  Lähmungen  199. 

—  Lösungsmittel  für  Concremente  137. 

—  Odontalgie  x  1767. 

—  Pastilles  d*6m6tino  pectorales  x  665. 

—  Tinctura  Jodi  aetberea  654. 

—  Tinctura  Sedativa  x  1357. 

—  Veratrin-Pillen  x  2243. 
Malcolm  x  1620. 
MalgaignCt  Callusbildung  206. 
Mal  rasten,  Hautausschläge  4%. 

—  Hydrops  x  1619. 
Maly  521. 

Man  dl,  Bronchitis  sicca  x  1195. 

—  Pharyngitis  x  1043. 
Mantegazza,  Coca-Gebrauch  329. 
Maragliano  475. 

Marcus,  Catarrhus  chron.  x  279. 
Margueritte,  Trochisci  sulfuris  614. 
Marie,  St.  x  988. 

—  Liq.  antartbriticus  x  1249. 
Marm6,  542,  548. 
Marquart  221. 
Marshall,  Condylome  133. 

—  Hydrargyrum  oleVnicum  387. 
Marsball-Hall,  Pbthisis  598. 
Martelli,  Asthma  441. 
Martenso  n  317. 

Martin,  A.,  83,  259,  378. 

—  Menorrhagie  301. 

—  Phlegmasia  alba  dolens  r  1179. 

—  Scheiden-Catarrh  x  541. 

—  Transfusion  114. 

Kousso  823. 

Urticaria  601. 

—  Uteruspistole  109. 
Marti  net,  Epilepsie  x  1239. 
Martius,  Koso  325. 
Matbieu,  Inbalations- Apparat  98. 
Mauthner,  Atrophie  3(K). 

—  Blepharospasmus  x  489. 
Maxwell,  Nasenpolypen  437. 
Mayer,  Carl,  Abführmittel  x  1299. 


May  et,  Aetzmittel  694. 

Mayor,  Bandwurm  x  1857. 

Mazzolini,  Malariafieber  202. 

Mc.  Clellan,  Delirium  tremens  234. 

M'  Do  well,  Scrophulose  314. 

Mecklenburg,  Hemeralopie  525. 

M6hu  395. 

Meigs,  Pruritus  vulvae  x  315. 

Meirieu,  Brausemischung  x  416. 

Meissner,  Enuresis  x  379. 

Mendel,  Acidum  lacticum  137. 

—  Hyoscjaminum  391. 
--  Natrium  lacticum  475. 
Meni^re,  x  2270. 
Menzel  84. 
Mercadier,  Scrophulose  206. 

V.  Mering,  Diaethylacetal  264.    x  551. 
Merck,  Aloin  156. 

—  Bebeerinum  purum  und  hvdrochlora- 

tnm  192. 

—  CoffeYnpräparate  239. 

—  Curarin  262. 

—  Eserinum  salicylicum  275. 

—  Kussinum  crystallisatum  325,  418. 
~  Podophyllotoxin  534. 

—  Scillin,  Scillipicrin,  Scillitoxin  582. 
Mettauer  541. 

Meyer,  C.  J.,  669.  Decubitus  r  6. 
Diaphoreticnm  x  2026. 

—  —  Intermittens  x  508. 

Intertrigo  x  6. 

Keuchhusten  x  1974. 

Krämpfe  x  2214. 

—  —  Leberthran  494. 
Scropheln  x  881. 

—  Heinrich,  kohlensaures  Bitterwasser 

450. 

—  Julius,  Bronchial- Catarrh  x    191. 

—  Lothar,  Natrium  lacticum  475. 

—  Moritz,  Intermittens  226. 
Meyer-Hüni,  Keuchhusten  184. 
Meynert,  Melancholie  153. 
Meyr,  Diarrhoea  infantum  518. 
Mialhe,  Lac  Magnesiae  x   1300. 

—  Metallvergiftung  319. 

Mi  all  X  448,  Anaestheticum  456. 

Michael,  Ohrensausen  153. 

Michaelis^  Neurosen  696. 

Mich^a  185. 

Michel  88. 

Mielck,  Salben-  und  Pflastermullprapa- 

rate  58,  582. 
Migule  265. 

Mikulicz,  Jodoform  392. 
Miliar,  Spasmus  glottidis  x  252. 
Milne  Edwards,  Callusbildung  206. 
Minich  481. 
Mitchell,  Bromlithium  445. 

—  Epilepsie  158. 
Mitscherlich  584. 

Moeli,  Natrium  salicylicum  477.  x  1456. 
Möhlcnfeld  347.  .     r^r^mo 

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Register  der  Autoren. 


787 


Mo  lese  hott,  Diabetes  392. 
M  (TD  n  er  et,  Magenleiden  194. 
Monro,  Dysenteria  rbeumatica  x  2165. 

—  Strychninvergiftung  288. 
Monti,  Krätze  129,  188,  x  449. 
Moore,  subcutane  Injectionen  von  Essig- 
säure 124. 

—  Scrophulose  344. 

—  Tripper  x  1675. 

Moreau,  Geisteskrankheiten  281. 

Moretin,  Gicht  x  1025. 

Moretti481. 

Morris,  Acne  rosacea  x  366. 

Morrison's  Pillen  358. 

V.  Mose t ig,  Jodoform  392. 

Mosler  112. 

—  Abdominaltyphus  227,  276. 

—  Bandwurm  x  520,  x  790,  x  791. 

—  Darmtrichinen  192. 

—  Hautsclerom  x  533. 

—  Helminthiasis  172.  x  1878. 

—  Injection  von  Blut  in  die  Bauchhöhle 

115. 

—  Intermittens  332. 

—  Magen- und  Darmausspülung  143,  144. 

—  Milztumor  84. 

—  Oxyur.  vermic.  193. 

Mouchon.  Syrupi  Natri  subsulfurosi 
X   1459. 

Moutard -Martin  235.  Phthisis  pulmo- 
num X  19. 

M'Rae,  Kolik  232. 

—  Micturatio  nocturna  232. 
Müller,  Spiritus  phosphoratus  522. 

—  E.,  Glycerin-Lymphe  355. 

—  J.;  373,  374.  X  910. 

—  Diabetes  129. 
Muguet  198. 

Munk,  H.,  Dysenterie  x  359. 
Murchison,  Typhus  x  45,  x  363,  x  424, 

X  1186,  X  1586. 
Murell  355. 
Murray,  Phthisis  394. 
Murrell,  Bronchialkatarrh  690. 
Mursinna,  torpide  Geschwüre  x  993. 
Mynsicht,  Elixir  637. 

—  Pflaster  271. 
Myrtle,  Phthisis  422. 

N. 

Nachtigall  479. 

Nagel  81. 

Namias,  Pneumonie  535. 

Nasse,  Scrophulosis  251,  333. 

Nativelle,  Digitalin  264. 

Naudin,  Gonorrhoe  x  1373. 

Naumann  495. 

—  Hydrops  225. 

—  Spiritus  saponatus  603. 
Naunyn  192. 

N^grier,  Scrophulosis  251,  333. 


Neild,  Chloroformvergiftung  433. 
Neisser  142. 
N61aton,  Furunkel  598. 

—  Pustula  maligna  334. 
Neligan,  Eczem  x  152.   . 
Nest  16,  Kinderpulver  306,  307. 
Neumann,  Epilepsie  und  Chorea  x  547. 

—  pemiciöses  Wechselfieber  x  414. 

—  Zahnschmerz  407. 

—  J.,  X  41.  X  52. 

—  —  Eczem  der  Nase  x  1489. 

—  —  Eczeme,  nässende  x  317. 
Epheliden  x  1986. 

Hautkrankheiten  129.  x  41. 

Lotio  rubra  simplex  x  931. 

Scabies  bei  Kindern  x  284. 

—  —  Chrysophansäure  134. 

Chrysarobin  237. 

Nicitin,  Sclerotinsäure  145. 
Nie  mann,  Nachtschweisse  x  823. 

—  Cocain  330. 

—  Liquor  antiscrophulosus  x  336. 
V.  Niemeyer,  Chlorose  x  768. 

—  Eisen pillen,  modif.  B  laud'sche  x  768. 

—  Ophthalmoblennorrhoea  neonat,  x  2162, 

—  Tripper  x  144. 
Nieszkowsky,  Schanker  392. 

Noei,  Rerorption  von  der  Nasenschleim- 
haut 90. 
Nützel  73. 

Nothnagel,  Aura  epileptica  474. 
Nüffer,  Bandwurm  570. 
Nunn,  Stomatitis  mercurialis  x  2267. 
Nunnely  215. 

—  Aethylenum  bromatura  154. 

—  Stuhlverstopfung  x  583. 
Nnssbaura,    combinirte    Atropin  -    und 

Morphium -Injectionen  81. 

—  Injectionen  von  Pepsin  84. 

—  künstliche  Anästhesie  234,  351,  456. 

—  Geschwülste  84,  180,  520. 

0. 

Oberlin  240,  259, 
O'Callaghan,  Tinea  capitis  x  237. 
Odier  175. 

Odille,  Typhus  x  390. 
Oesterlen  x  760,  1064. 

—  Abführmittel  x  1339. 

—  Amenorrhoe  x  378,  x  1399. 

—  Blepharospasmus  x  678,  x  796. 

—  Chlorose  x  1399. 

—  Diarrhoe  x  712,  x  717. 

—  Diureticum  x  329,  x  803. 

—  Expectorans  x  1401. 

—  Gastralgie  x  1121. 

—  Herzleiden,  chronische  x  802. 

—  Hydrops  x  2106. 

—  Keuchhusten  x  1240. 

—  Krampfhusten  x  891. 

—  Lähmungen  x  717. 

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788 


Register  der  Autoren. 


Oesterlen,  Metrorrhagie  x  GvSj,  x  703. 

—  Neuralgie  x  2040. 

—  Phlhisis  X   1663. 

—  Prosopalgie  x  1906. 

—  Ruhr  X  712. 

—  Stomachicum  x  1900. 

—  Terpenthin-Emulsion  x  2047. 

—  Tympanitis  x  577. 
Oetinger,  NarccYn  467. 

—  Bronchialcatarrh  xl410. 
Oettinger,  Cholera  x  164,  x  210. 
Offen  bürg,  Curareinjection  82,  261. 
Oltramarc,  Pertussis  x  42. 
Oppert,  syphilit.  Geschwüre  x  85,  x  90. 

—  Mundgeschwüre  85. 
Oppolzer,  Asthma  x  2135. 

—  Bronchialcatarrh  x  196. 

—  Bronchitis  capillaris  x  781. 

—  Cardialgie  x  298. 

—  Cholera  x  357. 

—  Crusta  lactea  x  971. 

—  Diarrhoe  x  131. 

—  Diphtheritis  x  1122. 

—  Eczema  x  971. 

—  Hämoptoe  509,  x  1258. 

—  Hämorrhagie  x  172. 

—  Halsentzündung  x  677. 

—  Herzkrankheiten  x  2112. 

—  Icterus  j(  676. 

—  Intermittens  x  500. 

—  Lungenbrand  674. 

—  Oedema  pulmonum  x  781,  x  808. 

—  Pericjirditis  x  849. 

—  Pneumonie,  tuberculöse  x  1663. 

—  Schwerhörigkeit  x  578. 
Or6  233. 

Orfila  512. 

Orsilla,  Singultus  525. 

Osann,  Keuchhusten  x  635. 

—  Rheumatismus  x  2061. 
Osborn,  Epistaxis  x  1331. 

—  Hämorrhagie  452. 
Oulmont,  Neuralgie  391. 
Ozanam  198. 

—  Anästhesie,  künstliche  349. 

—  Diphtheritis  x  321. 


Paetsch,  Caries  der  Zähne  129. 

Pagenstecher,  Augenspiritus  x  1922. 

—  Unguentum  ophthalmicum  387. 

Pagliari,  Liquor  stypticus  193. 

Palmesi  250. 

Palmieri,  lithontriptische  Tropfen  176. 

Palombo,  Intermittens  226. 

Panas,  Tripper  505. 

Panesi  425. 

Panum  115. 

Papillaud,  Herzkrankheiten  605. 

Paquet  633. 


I   Paracelsus,  Aroph  649. 
!   —  Ludus  196. 
I   —  Elixir  Proprietät is  267. 
1   Parisei  163. 

Parmentier,  Diarrhoe  >  675. 

Paschutin  407. 

Pascual,  Tripper  407. 

V.  Pastau,  Krätze  610. 

Pathault,  Chorea  211. 

—  Pollutionen  211. 

V.  Patruban,  Anästhetica  351,  456. 
Patton,  Pneumonie  159. 
Paul,  Cholera  x  1639. 

—  Eucalyptolum  276. 

—  Syphilis  272. 

—  Catarrhe  332. 

Pauli,  Harnverhaltung  383. 
Paulke  422. 

Pavesi,  Blasenlähmung  x  1474. 
Pavin,  Malariafieber  202. 
P6an,  Krebsknoten  517. 
PearsoD,  Hydrops  x  804. 

—  Liquor  arsenicalis  125,  442. 
P6cholier,  Typhus  418. 
Peerboom,  Liquor  nervinus  x   1108. 
P6gaitaz  687. 

Pelle  tan,  Drüsengeschwülste  x  985. 
Pelletier  544. 
Peltier  535. 
Penn^s,  Bäder  504. 

—  Liqueur  antiseptique  130. 
Pentzlin,  Krätze  527. 

Penzoldt,  Curareinjection  82,  162,333. 

—  Aspidospermin  184. 

—  Quebracho  Cortex  254,  662. 
Pepper,  W.,  Muskelrheumatismus  461. 

X  1382. 
Perco  84. 
Pereira  226. 

Perrens,  Jodeisen-Pillen  313. 
Perrin  213. 
Perrins  390. 
Perroud  152. 

—  Chorea  441. 

Personne,  Phosphorvergiftung  509. 

Peso  hier,  Bandwurm  642. 

Petersen  477. 

V.  Pettenkofer  320. 

Peyrilbe,  Elixir  antiscroph.  651. 

Pfeiffer  422. 

Pfeuffer,  Cholera  507. 

—  Intermittens  226. 

—  Extr.  filicis  289. 
Piacoff,  Tripper  681. 
Pick  237. 
Piemont  x  1132. 
Pierce,  Apomorphin  168. 

—  Krebs  250. 
Pierlot,  Epilepsie  x  721. 
Pierquin,  Bronchitis  191. 
Pignacca,  Intermittens  153. 
Pincus,  desinficirende  Seife  414, 

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Register  der  Autoren. 


789 


Pincus,  J.,  Alopecie  398,  406,  409,  470. 
Pinner,  Botyl-Chloral  200, 
Pinter,  Ohrenpillen  208. 
Pintschovius,  Lupus  x  66. 

—  Prurigo  x  61. 

—  Sycosis  X  63. 
Piorry,  Cholera  473. 
Piorry,  Phthisis  394. 

—  Knochenaffectionen  206. 
Pitha  356. 

Pitschaft,  Drüsen  Verhärtung  x  2049. 
Planche,  Abfuhrmittel  x  1882. 
Piazza,  Erysipelas  414. 
Pleischl  339. 
Plenck,  Condylomata  x  925. 

—  Mercurius  gummosus  383. 

—  Metrorrhagie  x  174. 

—  Pasta  depilatoria  x  243. 

—  Pruritus  pudendorura  x  2238. 

—  Zahnschmerzen  x  1768. 
Pletzer,  Asthma  243. 
Plummer,  Pulvis  alterans  605  x  948. 

—  Trochisci  605. 

Pobuda,  Malto-Leguminose  308. 

Podwyssotzky  534. 

Poggiale,  Gelenktumoren  x  1372. 

Polak,  Syphilis  77,  389.    x  1014,  1015. 

Pollard,  Syphilis  379. 

Polli,    Infecti«^nskrankheiten   415,    417, 

450,  451,  478,  481. 
Pollin's  Decoct  262. 
Polya,  Exantheme  167. 
Ponfick,  Lammblut- Transfusion  115. 

—  Injection  von  Blut  in  die  Bauchhöhle 

115. 
de  Pontine  495. 
Popoff,  172. 

Popper,  Angina  catarrhalis  x  2072. 
Portland,  antarthrit  Powder  x  1723. 
Poteri  Antihecticum  604. 
Pott,  Liquor  antarthriticus  147. 
v.  Praag,  Veratrinwirkung  687. 

—  chronische  Dermatosen  481. 
Pravaz,  Aneurysmen  und  Varices  437. 

—  Spritze  80. 

Preyer,  Acidum  lacticum  137. 

—  Curarin  262. 

—  Natrium  lacticum  475. 
Prideaux,  Strychninvergiftung  609, 
Prieger,  Kopfgrind,  bösartiger  x  1096. 

—  Linimentum  bromatum  x  323. 
Priessnitz'sche  Binden  66. 
Proutet,  Ophthalmia  scrophulosa  695. 
Prowse  402. 

Puche,  Knochen-Syphilis  x  940. 

—  Sirop  au  Capahu  x  271. 
Purdon,  Hämorrhoiden  393. 

-  Naevus  468. 

—  Schanker  392. 

-  Scrophulosis  392,  x  1023. 
Purjesz,  Jaborandi  333 


Quesneville,  Jod.stärke  165. 
Quevenne,  Digi talin  264. 

—  Per  reduit  par  Thydrogene  318. 
Quincke  477. 

I  "• 

I   Rabelli  Aqua  458. 

I   Rabow,  Abführpillen  x  574. 

I   —  Epilepsie  x  1079. 

'   —  Hautkrankheiten  x  1649. 

—  Herzfehler  x  553. 

—  Phthisis  X  1211. 
Rabnteau,  Anästheticum  198. 

—  Bau  magn6sienne  449. 

—  Jaborandi  333. 
Raciborski,  Badespiegel  107. 
Radecki  212. 
Rademacher  642. 

—  Aqua  Castorei  171. 

Fructuum  Quercus  173. 

Nicotianae  175. 

Nncum  vomicarum  175. 

Quassiae  177. 

—  Argen  tum  chloratum  178. 
"  Arsenikvergiftung  x  2116. 

—  Augenentzündung  365. 

—  Cholera  175. 

—  Diarrhoe  x  610,  x  2098. 
-  Delirium  tremens  693. 

—  Dysmenorrhoe  642. 

—  Epilepsie  637. 

—  El^sipelas  capitis  x  2262. 

—  Exantheme  472. 

—  Bztractum  Nicotianae  296. 

—  Fussgcschwüre,  chron.  675. 

—  Gallensteine  x  159. 

—  Gehimleiden  178,  x  2262. 

—  Geschwüre  205. 

—  Hämoptysis  341,  642. 

—  Hambesch werden  650,  x  2122. 

—  Kopfschmerz  x  2206. 

—  Leberleiden  175.  x  2098,  x  2099. 

—  Liquor  anod.  tereb.  x  1589. 

—  Magenleiden  x  2098. 

—  Magnesium  tartaricum  452 

—  Mastdarm  rühr  x  1446. 

—  Mastitis  x  634. 

—  Milzleiden  452,  642. 

—  Neuralgien  x  2262. 

—  Nierenleiden  370. 

—  Nierensand  640,  x  468. 

—  Parotitis  x  634. 

--  Retentio  Mensium  341. 

—  Rheumatismus  476,  666. 

—  Solutio  Natri  nitrici  x   1446. 

—  Strangurie  x  2122. 

—  Tenesmus  675. 

~  Tincturen  275.  C^r\nin]r> 

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790 


Register  der  Autoren. 


Rademacber,  Tinctura  Bursac  pastoris 
640. 

Cardui  Mariae  642. 

Chelidonii  644. 

—  —  Coccionellae  645. 

Colocynthidis  647. 

Cupri  647. 

Fern  acetici  648. 

—  —  Fangoram  Cynosbati  650. 
Virgae  aureae  668. 

—  Unguentum  Calaminaris  675. 
Jodi  682. 

—  Wurmmittel  259. 
Radius,  Amenorrhoe  x  163. 

—  Atonie  der  ünterleibsorgane  x  646. 
Ragolo,  Epilepsie  x  1816. 
Rambert,    Nasenscb leimhaut     als    Re- 

sorptioDsorgan  90. 
Ran,  Chordae  causticae  236. 
Raphael,  Pustula  maligna  334. 
Raquin,  Tripper  190. 
Raspail,  Cigarettes  campbr6es  208. 
Rat i er,  Phimose  x  1285. 
Rauchifuss  89. 
Ray  er,  Morbus  Brightii  368. 
ReboulleaUf  Sparadrap  de  Tbapsia  568. 
R6camier,  Cholera  499. 

—  Elixir  aloetico-febrifugum  x  427. 

—  Krebs  186. 

—  Epilepsie  x  2283. 
Regnault,  Ischias  244. 

Reich,  Tinct.  Rhamni  frangulae  x  514. 
Reil  238,  295. 

—  Abführmittel  x  1341. 

—  Heiserkeit  x  2186,  2187. 

—  jun.,  Herzklopfen,  nervöses  481. 
Reitz,  Krebs  139. 

Remak  270. 

—  Kohlenoxydgasvergiftung  301. 
Römer,  Scropheln  x  342. 

—  Knochenleiden,  syphilitische  x  1001. 

—  Vipembiss  x  1238. 
de  Renzi  347,  535. 

Reumont,  syphilitische  Dermatosen  134. 
R6veil,  Diphtherie  413. 

—  Soor  414. 
Reynal,  Krätze  192. 
Ribke,  Kinderpulver  539. 
de  Ricci  451. 

Richardson,  Aether  Methyleni  154. 

—  Aetzmittel  bei  Hämorrhois  etc.  468. 

—  Anästhesie,  künstliche  152,  235,  456. 

—  Compound  fluids  456. 

—  Diabetes  390. 

—  Eclampsia  parturient.  x  1090. 

—  Ozonäther  391. 

—  Spray-producer  152. 

—  Styptic-Colloid  241. 
Riebet  84. 

Richter,   Abführmittel  x  827,   x  1173, 
X  1310. 

—  Amaurose  432. 


Richter,  Augensalbe  x  996. 

—  Brustthee  594. 

—  Diaphoreticum  x  1601. 

—  Dyspepsie  x  623,  x  1854. 

—  Epilep.sie  x  1818,  2261. 

—  Geisteskrankheiten  391. 

—  Magensäure  x  1069. 
--  Metrorrhagie  x  1348. 

—  Nasencatarrh  x  1648. 

—  Schweisse,  coUiquative  /  128,  x  2172. 
*  -  Species  ad  infus,  pectorale  594. 

—  Verdauungssch wache  r.  18.54. 
Richter,  H.  E.,  72,  135,  219,  392,  470, 

X  69. 

—  Aether  piceo-camphoratus  /   164S. 

—  Bleiwatte  177. 

—  Chloroform-Opodeldoc  x  459. 

—  Collodium  diachylosura  241. 

—  Diphtherie  148. 

—  Dyspepsie  x  43. 

—  Emplastrum  jodato-saponatum  272. 

—  Gossypiura  haemostaticum  437. 

—  Guttae  antasthmaticac  x  710. 

—  Hautjucken  153. 

—  Hustenpillen  x  1936. 

—  Kropf  X  1136. 

—  Leberkrankheiten  x  626. 

—  Magengeschwür  x  302. 

~  Pilulae  haemostaticae  x  697. 

—  Resina  Kamalae  417. 

—  Rettigsyrup  603. 

—  Scharlach  148. 

—  Schweisse,  hectische  x  1558. 
~  Species  Seh  ramm  ii  x  832. 

—  Stahlpillen  x  747. 

—  Veratrinspiritus  x  2246. 

—  Wurmpillen  x  1876. 

—  Zahncaries  x  68. 

—  Zahnplombe  242. 

Richter,  Max,  Jodglycerin  x  1037. 
Ricord,  Aetzpaste  146. 

—  Bubonen  x  933,  x  1679. 

—  Capsules  au  Copahu  avec  Pepsina  et 

Bismuth  188. 

—  Catheter  a  double  courant  109. 

—  Condylomata  379,  x  987. 

—  -  Fluor  albus  x  140. 

—  Gummigeschwülste  x  1681. 

—  Hernien  x  598. 

—  Hodenentzündung  x  1682. 

—  Inunctionskur  679. 

—  Knochenschmerzen,  syphilit.  270. 

—  Linimentum  Sedativum  x  456. 

—  Pilulae  calmantes  x  1364. 

—  Pomade  fondante  x  592. 

—  Priapismus  x  354. 

—  Syphilis  313,  679.  x  942,  x  976,  >  97i», 

X  984. 

—  Syrupus  antirheumaticus  x  2108. 
Kalii  jodati  x  1130. 

—  Tripper   188.    x  140,    x  142,    x  305, 

X  353,  X  354,  X  373. 

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Register  der  Autoren. 


791 


Riecke,  Geschwülste  x  1138. 
Riegel,  Apo morphin  168. 

—  Condurango  250. 

—  Jaborandi  338. 

—  Injectionen  in  den  Uteras  109. 
Rieker  249,  256. 

R  i  e  m  s  l  a  g  h ,  Wirkung  d .  Bromkalium  402. 
Riess,  Typhus  70,  142,  477.  x  109. 
Rigby,  wehen  treibende  Mixtur  x  1893. 
Rilliet,  Meningitis  x  1513. 
Rimmel,   desinfiicirende  Flüssigkeit 

X  1552. 
Ringelmann's  Elixir  268. 
Ringer  207.    Strychninvergiftung  288. 
Ritter  422. 
Rivallie,  Krebs  138. 
Rive,  Intermittens  521. 
Riveri,  Polio  534.  x  1104. 
Robert,  Pollutiones  noctumae  x  355. 
Roberts  516. 

Robertson,  Calabarbohne  306. 
Robin  333. 
Robiquet  238. 
Rodanoff,  Diphtheritis  198. 
Rodewald,  Angina  693. 
Rohde,   subcutane  Injection   von  Acid. 

benzoicum  81,  127.  x  36. 

von  Campher  81,  209. 

V.  Rokitansky  469. 
Romberg,  Epilepsie  402. 

—  Hyperästhesie  181. 

—  Morbus  Brightü  313. 

—  Mundfaule  x  1115. 

—  Neuralgie  378. 

—  Prosopalagie  x  1274. 

—  Psoriasis  x  1272. 

—  Rachitis  689. 

—  Soor  X  1115. 

—  Spasmus  glottidis  x  228. 

—  Vertigo  x  1837. 
Romershausen,  Augen-Essenz  275. 
Roncalli's  Salbe  x  1442. 
Rosas,  Augenbähung  x  1290. 
Rosenbach,  Jaborandi  333. 
Rosenthal  215. 

—  M.,  subcut.  Injection  von  Extr.  fabae 

Calabarioae  82. 

—  Epilepsie  x  261. 

—  J.  662.  Compression  von  Medicamenten 

26,  447,  448. 

Helminthiasis  324. 

Solutio  Camis  693. 

Rosenstein,  Pulvis galactopoeus  x  1302. 

—  —  puerorum  x  1303. 

—  Siegm.,  Pyelitis,  Pyelo-Nephritis 

X  32. 
Rosne's,  de,  Salz  468. 
Rossbach  103,  168. 

—  Papayotin  517. 

R  0  s  s  i  g  n  0 1 ,  Photophobie  403. 
Rosznyay,  Chinidinum  tannicum  222. 
Roth,  Blasenlähmung  583. 


Roth,  Epistaxis  x  1658. 
Rothamel,  Cholera  x  2277. 
Rothe  x  46. 

Rot  he,  C.  G.,  Cholera  nostras  129,  x  48, 
X  49. 

—  Diphtheritis  x  72. 

—  Frostbeulen  x  64. 

Rothe,  Gangraena  pulmonum  129. 

—  Keuchhusten  129. 

—  Typhus  129. 

Rothmund,  schvrarze  Charpie  180. 
Rottenstein  154. 
Rottmann  250. 
Rottmanner  394. 
Rouland  x  1526. 

—  Surrogat  des  Leber thrans  x  1478. 
Roumier,  Räucherungen  x  1044. 
Roussel,  Transfusion  114. 
Routh  522. 

Roux,  Neuralgie  234. 
Royston  Fairbank,  Mastitis  648. 
Rozsyay,  Infectionskrankheiten  x  111. 
Rüben,  Menorrhagien  301. 
Rudioff,  Trichiniasis  x  290. 
Ruf f 'sehe  Pillen  155,  454. 
Rul-Ogez,  Angina  catarrhalis  x  1666. 
Ruland,  Bals.  sulf.  510. 

—  Aqua  benedicta  691. 
Rulle,  Bandwurm  414. 
Rumbold,   Jod  -  Injectionen    in   hyper- 
trophische Tonsillen  84. 

Rummel,  Drüsenschwellung  x  2239. 

—  Magendarmcatarrh  x  558. 
Ruppaner,  Mandel- Hypertrophie  473. 
Runge,  Gelenk  leiden  443. 
Ruspini,  Cholera  312. 

Rast,    Aqua   phagedaenica    nigra    176, 
X  962. 

—  Arthrocace  243. 

—  Augensalbe  x  1008. 

—  Bähungen  x  1284. 

—  Brand  x  363,  x  504. 

—  Caries  x  98,  x  365. 

—  Entzündung  x  1144. 

—  Frostbeulen  138,  172.  x  282,  x  560. 

—  Geschwüre,  scrophulöse  x  997. 
übelriechende  x  389,  x  504. 

—  Homhautgeschwüre  x  532. 

—  Hühneraugen  x  158. 

—  Krebs  360,  626.  x  599. 

—  Otorrhoe  x  1059. 

—  Parotitis  x  664. 
— -  Phimose  x  918. 

—  Schmierkur  680. 

—  Schwerhörigkeit  x  372. 

—  Tripper  x  2181. 

—  Tumor  albus  243. 

—  Unguentum  causticum  675. 

—  Verbandsalbe  x  2148. 


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792 


Register  der  Autoren. 


s. 

Sacerdote,  Cholera  x  1191. 
Sachs,  Curarin  262. 

—  Diphtheritis  x  2118. 
Sack 'sehe  Sitzbadewanne  107. 
Sa e mann,  Amaurosis  609. 
Sanger  525. 

Saint-Jean,  Bau  de  x  2308. 
Sainte-Marie  x  988. 
Sales-Girons,   Inhalationsapparat  98. 
Salkowsky,  Benzoesäure  127. 
Sallarich,  Intermittens  332. 
Salleron,  Tropfenzahler  34. 
Salter  335. 

Salvius,  Liquor  oleosus  x  1254. 
Samson,  Gelatine  discs  81. 
Sampson,  Diabetes  413. 
Sander,  W.,  Epilepsie  406. 
Sandras,  Lungen- Tubercu lose  x  851. 

—  Uterusleiden  x  1047. 
Samson,  Diarrhoe  207. 

—  Soor  479. 
Sanson  215. 
Saquet  317. 

Sauer,  künstliche  Anästhesie  351.' 
Saviard,  fungose  Geschwüre  x  1062. 
Sawyer,  Zahnschmerz  290,  651. 
Scaini,  Cholera  388. 
Scarpa,  chronische  Augen -Entzündung 

X  975,  X  2291. 
S Celles,  Diabetes  351. 
Schäfer,  Choleratropfen  x  2066. 
Schaffe r,  Atonie  des  Darms  288,  x  637. 
Schall  er,  Frostbeulen  437. 
Scherk  393. 

Schiele,  Kinderpulver  306. 
Schipulinsky,  Erätze  326. 
V.  Schleinitz  332. 

—  Bronchialcatarrh  493. 
Schlesier,  Hydrops  >  1510. 
Schliep,  Transfusion  114. 
Schmalz,  Frostbeulen  x  1054. 
Schmidt  357. 

--  (Dorpat)  256. 

Schmidtmüller,  Bandwurm  287. 
Schmiedeberg,  Digitalin  264. 
Schmucker,  Fomentationen  66,  411. 

—  Pflaster  271. 

Schneemann,  Speckeinreibungen  500. 
Schneider,  Apoplexie  x  1486. 

—  Asthma  494. 

—  Liquor  Calendulae  322. 

—  Trismus  neonatorum  x  2065. 
Schnitzler,  Pulverisateur  98. 

—  Phthisis  laryngis  530. 
Schobelt's  Liquor  316. 
Schöler  265. 

Schöller,   extraperitoneale  Exsudate 
X  1127. 

—  Ruptur  des  Dammes  690. 


Schöllcr,  V.,  Gehirnerweichung  498. 
Schömaon,  Blasenlähmung  x  718. 

—  Tripper  x  274. 

Schonbein,  Liquor  sulfuris  aether.  con- 

stringens  240. 
Schön  lein,  Entzündungen  x  1156. 

—  Hepatitis  chronica  x  92. 

—  Intermittens  x  404. 

—  Krätze  x  340. 

—  Miliaria  rheumatica  398. 

—  Milzhypertrophie  313. 

—  Rheumatismus  mit  Herzaflfectioueu 

X  805. 

—  Tenesmus  x  596. 

—  Typhus  171. 
Schöpff-MereV,  Krämpfe  kleiner  Kinder 

X  1695. 
Schottin  148,  355.  Dyspepsie  x  1440. 

—  Solutio  Magnesiae  bisulfurosae  451. 
Schräm m'scher  Thee  x  832. 
Schreier,  Metrorrhagie  x  1262. 

—  Placenta  praevia  437. 

Schröder    v.    d.    Kolk,    Geisteskrank- 
heiten X  2027. 
v.  Schrötter,  Coryza  x  919. 

—  Angina  phlegmonosa  461. 

V.  Schroff  200,  240,  268,  282,  329,  548, 

556. 
Sohubarth,  Condylome  x  992. 

—  Digestivum  x  1270. 

—  Scrophulosis  x  1011. 

Schüller,    Chloroform  -  Asphyxie    153, 

234. 
Schütz,  Diphtherie  198. 

—  Cort  Quebracho  254. 
Schuh,  Condylome  133. 
Schnitzen,  Diabetes  354. 
Schulz,  Oleum  Eucalypti  493 

—  Vertigo  nervosa  x  2213. 
Schuster,  Kinderpulver  306. 
Schwalbe,    subcutane    Injcctionen    bei 

Struma  84,  598. 

—  künstl.  Kumys  423. 
Schuster,  Gononboo  148. 
Schwanda,  inficirte  Wunden  413. 
Schwartz,  Prolapsus  ani  x  713. 
Schwarz,  Transfusion  115. 

—  Pneumonie  x  2128. 

Sc  hwarze,  eitrige  Mittelohrentündung  91. 

—  Verbrennungen  x   1287. 
Scott  133. 
Scudamore,  Gicht  x  4. 

—  Phthisis  394. 

See,  Angina  pectoris  431. 
Seiche,  Pustula  maligna  210. 
Seidler,  Keuchhusten  x  682. 
Seifert,  Chinolio  231,  289. 
S6guin,  Migräne  282.  /  1Ü88. 
Seitz,  chron.  Blasencatarrh  510. 

—  Pneumonie  687. 

Seile,  Pulvis  ecphracticus  x  1781. 
Semanas,  Intermittens  227. 

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Register  der  Autoren. 


793 


Semmelweiss,   Zerstörung  von  Conta- 

gien  172. 
Semon,     tuberculöse     Geschwüre    392. 

X  1028. 
Senator,  Gallerte  für  Fieberdiät  32. 

—  Gelenkrheumatismus    127,    130,    469, 

575. 

—  Intermittens  142. 

—  Salioin  575. 

Sense  man,   Brechdurchfall   der  Kinder 

194. 
Serre,  Bleikoiik  666. 

—  Syphilis  178. 
Seydeler,  Intermittens  129. 
Shapmann,  Spulwürmer  x  616. 
Shapter,  Hydrops  239. 
Shelby  505. 

Shoyer,  Eclampsia  parturientium  402. 
Sichel  355. 

Siebert,  Apomorphin  168. 
V.  Siebold,  Singultus  431. 
Siegen  x  1523. 

Siegle,  Inhalations- Apparat  98,  474. 
Siegmund  73,  74. 
Sieveking  422. 

V.  Sigmund,  83,  188.  282,  382.  x  225, 
X  726,  X  2129. 

—  Aetzmittel  259,  693. 

—  Condylome  x  87,  x  539,  x  922,  x  2130. 

—  Excoriationen  374. 

—  Geschwüre  x  1531. 

—  Mundwasser  x  67. 

—  Pilulae  Hydrarg.  jod.  x  982. 

—  Pollutionen  x  863,  x  864. 

—  Salbe,  weisse  x  937. 

—  Stomatitis  mercurialis  527.  x  67. 

—  Schmierkur  680. 

—  Syphilis  272.    x  905,    x  923,   x  924, 

X  937,  ;c.978,  X  1005,   x  1035. 

—  Tripper  127,  202.   x  143,  /  361,  x  528, 

X  634,  X  660. 
Simon,  C.  E.,  Abführendes  Brausepulver 
537. 

—  Eclampsia  infantum  x   1091. 

—  Hautkrankheiten  525. 

—  Prurigo  X  2059. 

—  Sapones  577. 

—  G.,  chron.  Gicht  x  1407. 

—  M.,  Zahnschmerz  234. 
Simonin  215. 
Simpson  215,  510. 

—  Darmcatarrh  220. 

—  Eclampsia  infantum  234. 

—  Gasdouche  107. 

—  intermittirende  Migräne  481. 

—  Metrorrhagie  689. 

—  Pepsin  519. 

—  üterusleidan  349,  681. 

—  Vomitus  gravidarum  219,  220. 
Sims  604. 

—  Injectionen  in  den  Uterus  109. 
Sin6,  Angina  tonsillar.  470. 


Skjelderup,  Stockschnupfen  x  966. 
Skinner,     Deodorisant    Tinctur    and 

Powder  x  1544,  x  1545. 
V.  Skoda,  Bronchitis  x  1963. 

—  Eclampsie  501. 

—  Epilepsie  x  261. 

—  Hämoptoe  171. 

—  Hydrops  x  695,  x  696,  x  884. 

—  Lungenbrand  507. 

—  Lungentnberculose  x  421. 

—  Paralyse  x  720. 

—  pleuritisches  Exsudat  x  848,  x  884. 
Sloan  424. 

Smith  215. 

—  Leberanschwellungen  x  903. 

—  Lumbago  152. 

—  Curtis,  Leukorrhoe  158. 

—  Lewis,  Chorea  441. 

—  Erbrechen  der  Schwangeren  x  2209. 
Snider,  Intermittens  163. 
Sobrier,  Coryza  chronica  x  304. 
Socquet,  Methode  dialytique  443,  469. 
Soltmann,  Aqua  Fern  phosphorici  317. 

—  Chorea  440.  x  1276. 

—  Milchconservirung  421. 
Soubeiran  609. 

Soulez,  Camphora  carbolisata  211. 

—  Subcut.  Injectionen  von  Chin.  hydro- 

brom.  82. 
Späth  609. 
Spencer  Wells,  künstliche  Anästhesie 

456. 
Spender,  J.  Kent,   Stuhlverstopfung 

X  577. 
Spooner,  Keuchhusten  x  1100. 
Springer  143. 
Squibb  495. 
Squire  237. 

Stack,  Syphilis  bei  Kindern  x  1000. 
Stahl,  Pilulae  aperitivae  x  573. 

—  Pulvis  antispasmodicus  ruber  539. 
Stahlberg,  Kumys  423. 

Stark,  acute  Exantheme  x  1231. 

—  Katarrhal-Besch werden  x  1338. 
Starker,  Malto-Leguminose  308. 
Startin,  Aetzmittel  439. 
Stegmayer,  Intermittens  x  1870. 
Stehberger,  Laryngitis  354. 
Stein,  Extract.  filicis  raaris  289. 
Steinauer,  Epilepsie,  Tabes  198.  x  318, 

X  319. 
Steinrück,  Prosopalgie  x  1715. 
Steinthal,  Leberleiden  x  722. 
Stempel,  Frost  152. 
Stenhouse  327. 
Stephanides,  Ruhr  143. 
Stephenson,  Diarrhoea  infantum  476. 
Stern,    Subcut.  Quecksilberiujection  83, 

374.  X  910,  X  934. 
Steven,  Pneumonie  159. 
Stevens,  Cholera  473. 


Kropf  160. 


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794 


Register  der  Autoren. 


Stich,  Picrotoxin  524. 
Stierlin,  Pneumonie  159. 
Stöhr  391,  568,  572. 
Störe k,  Wurmmittel  266. 
Stokes  172. 

—  Bronchitis  x  898,  x  1566. 

—  Liniment  x  1566. 

—  Mixtura  Morphini  x  1368. 
Stoughton,  Elixir  x  169. 

Strahl,  Abhärtung  der  Brustwarzen  ^859. 
Stricker,    acuter    Gelenkrheumatismus 

142.  X  101. 
Strohl  264. 

S trübe,  Intermittens  332. 
Struck  379. 
Struve,  moussirendes  Kcchsalzbad  72. 

—  Eisenleberthran  496. 
Stütz,  Tetanus  x  1101. 
Stutzer  307,  308. 

Suevern,  Desinfectionsmasse  429,  549. 
Sulzberger's  Tropfen  267,  635. 
Sundelin  14. 
— -  Asthma  x  669. 

—  Emeticum  x  1745. 

—  Ephelides  x  1107. 

—  Frostsalbe  x  1542. 

—  Magensäure  x  1102. 

—  Scorbut  310.   x  879. 
Sutton,  Alkolen  240. 
Swart  211. 
Sweny,  Syphilis  409. 

y.  Swiderski,  Menorrhagie  301. 

van  Swieten,  Asthma convulsivum  x  186. 

Sydenham,  Decootum  album  x  490. 

—  Laudanum  liquidum  658. 

—  Pilulae  antihystericae  x  250. 
Sylvius,  Sal  febrifugum  406. 


T. 

Tabari6,  pneumatischer  Apparat  102. 
Talke  185. 
Taube  129. 
Tauret  274,  519. 

Tavignot,  Lähmung  der  Augenmuskeln 
X  1641. 

—  Amenorrhoe  x  1634. 
Taylor  542,  Xerophthalmie  354. 
Teissier,  Chlorose  x  758. 
Teixidor  332. 

Tempesti,  Typhus  129. 
Thayer  306,  572. 
Theden,  Aqua  vulneraria  178,  458. 
Thielemann,  Cholera  561. 

—  Pustula  maligna  x  1571. 
Thierfelder,  Periostitis  syphilitica  409. 
Thiersch,  Tumoren  84,  180,  474,  520. 

—  Salicylsäure  142,  143, 
Thilenius,  Zungenlähmung  x  1902. 
Tholen,  Lymphosarcom  441. 

T  ho  mann,  Syphilis  392. 


Thompson,  Carcinom  522. 

—  Chrysarobin  134,  236,  537. 

—  Diarrhoe  194. 

—  Neuralgie  698. 
Thomson,  Krebs  182.  x  743. 

—  Oleum  Cocos  491. 

Thorn,  Acidum  copaivicum  565. 
Thorogwood,  Asthma  x  475. 
Tibaldi,  Malariafieber  202. 
Tilghman  545. 
Tilt,  Dysmenorrhoe  x  1613. 
Timpe,  Kindermehl  306,  308. 
T  i  1 0  n ,  Tinctura  Jodi  Chloroform.  394, 654. 
I   Todd  597. 
Tode,  Scrophulosis  x  2199. 
Topinard  504. 
Toropoff  226. 
Toscher  232. 
Tosi,  Dyspepsie  x  1630. 
Toulmoucbe  172. 
Tourni6,  Neuralgie  x  2313. 
Tourtual,  Keuchhusten  x  254. 

—  Knlmpfe  bei  Kindern  x  1250. 
Traube  574,  591.  x  1155. 

—  acuter  Gelenkrheumatismus  142,  270. 

X   101. 
Treulich,  Intermittens  x  51. 
Treutier,   Stickstoff- Inhalationen    102, 

350. 
Trideau  x  271. 
Trinius,  Lähmung  x  711. 
T  r  0  m  m  s  d  0  r  f  f ,  hect.  Nach  tscbweisse  565. 
T rösche l,  Mercurial-Speichelfluss  x  1042. 
Trossius,  Pulvis  pectoralis  573. 
Trousseau,  Asthma  x  1412. 

—  Cigarrettes  antispasmodiques  338. 
arsenicales  400,  468. 

—  Codein  238. 

—  Diarrhoe  450.  x  300,  x  959. 

—  Epilepsie  x  580. 

—  Erysipelas  x  370. 

—  Espic-Cigarren  328. 

—  Kehlkopfpulver  259. 

—  Lähmung  305. 

—  Neuralgien  x  709,  x  2282. 

—  Ozaena  385,  388. 

—  Paraplegie  305. 

—  Phthisis  469. 

—  Pruritus  vulvae  406. 

—  Verstopfung  x  619. 

—  Vinum  diureticum  x  812. 
Tschudi,  Coca  329,  524. 
Tucker  646. 

Tuckward,  Neuralgien  143, 
Türck,  locale  Anästhesie  235. 
Turnbull,  Chorea  166. 

—  Delphinum  tartaricum  263. 
~  Neuralgien  300.  x  571. 
Tuson,  Krebs  532. 

Tyrrel,  Stricturen  der  Harnröhre  279. 


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Register  der  Autoren. 


705 


V. 

Ullersperger  237,  332. 
Ulrich,  Delirium  Jemens  234. 
Ultzmann,    Pollutionen    und    Sperma- 

torrhoe  x  241. 
Ungcr,  Pulvis  anthacidus  x  1154 
Unna,  Salben-  und  Pflastermullpraparate 

58,  374,  532. 

—  Chloasma,  Ephelis  x  296. 

Ure,  Lithiasis  414,  445,  469.  x  35. 
Urner,  Teleangiectasie  125. 
Uterhart,  künstliche  Anästhesie  234. 
Uytterhoven,  Agrypnia  234. 

V. 

Valenti,  Strychnin Vergiftung  211. 

Valien  der,  epileptische  Anfalle  168. 

Vallet,  Eisenpilleu  455,  525. 

de  Valongen  125. 

Vaneedem,  Pruritus  pudendorum  x  463. 

Yarrentrapp,  Lungenentzündung  234. 

Yeiel,  chronische  Exantheme  466. 

—  Fussgeschwüre  270. 
Vella,  Tetanus  261. 
Velpeau  x  277,  x  1547. 

—  Caustique  sulfo-safran6  146. 

—  Granulationen   des  Collum  uteri   und 

Fluor  albus  122. 
Venot,  Tripper  305. 
Verardini,  Paraplegie  330.  x  799. 
Viguier,  Angina  pectoris  431. 
■—  Zincum  phosphoratum  698,    x  2293, 

X  2294. 
Villa te'sche  Lösung  x  542. 
Villemin,  Cholera  282. 
Vincent,  Syphilis  580.  x  1075. 
Vitali,  Malariafieber  202. 
V.  Vivenot,  Syphilis  206. 
Vlcminckx,  Krätze  580. 
Vogel,  Abführmittel  x  1340. 

—  Chloroformmischung  234. 

—  Colica  flatulenta  x  506. 

—  Diarrhoe  x  607. 

—  Febris  putrida  x  499. 

—  Ruhr  X  400. 

Vogel,  A.,  Spasmus  glottidis  208. 

—  F.,  449. 

Vogeler,  PTlvis  antacidus  x  13o7. 
Vogt,  Angina  x  176. 

—  Augenwasser  x  2161. 

~  Gehimaffectionen   x  2032. 

—  Geschwüre  x  2266. 

—  Hemia  incarcerata  x  797. 

—  Hydrops  x  1539. 

—  Klystier  x   1325. 

—  Magenkrampf  x'714. 
~-  Magensäurc   x  1311. 

—  Ohrtropfen   1497. 
--  Otorrhoe   r.  2306. 


Vogt,  Paralyse  x  2111. 

—  Pneumonie  687. 

—  Tripper  x  2300. 
Voisin  261,  402. 
Voit,  Gallerte  32,  352. 
Volquartz,  Diphtherie  /  1427. 
Vulpian  402,  Tabes  dorsalis  x  231. 

w. 

Wachsmuth,  Chloroforminhalation  234. 
Wagener  314. 

Wagner,    Lin.    sapon.-oamph.  c.   Aeih. 
430. 

—  Eczem  144,  x  118,  x  301. 
Wahl,  Kindermehl  307. 
Wahler,  Frostsalbe  x  753. 
Waidenburg  354,  355,  469. 

—  Aphonia  paralytica  609,  x  1243. 

—  Bronchiectasie,  Bronchitis  putrida  648, 

X  71,  X  230. 

—  Bronchitis  und  Emphysem  x  1576. 

—  Catarrh],  chronischer,  der  Athmungs- 

Organe  471. 

—  Coryza  88,  653,  x  312. 

—  Croup  170. 

—  Diphtheritis  170.  x  1117. 

—  Eczem  der  Schleimhäute  x  2130. 

—  Epistaxis  148. 

—  Uemicranie  x  472. 

—  Hypertrophie  der  Tonsillen  95,  653. 

—  Inhalations-Apparat  98. 

--  Injection  fester  Stoffe  in  die  Tonsillen 
96,  133. 

—  Laryngitis  und  Pharyngitis  oatarrhalis 

148,  403,  474,  x  312. 
syphilitica  379. 

—  Nasencatarrhe  88. 

—  Nasenpolypen  148. 

—  Ozaena  148,  x  116. 

—  Pharyngitis  follicularis  und  granulosa 

95,  471,  653,  x  149. 

—  Phthisis  laryngis  x  71,  x  1375,  x  1379, 

X  1477. 

pulmonum  648,  x  44,  x  71,  x  862, 

X  1557. 

—  pneumatischer  Apparat  103. 

—  Pulverisateur  95,  98,  99. 

—  Spasmus  glottidis  208. 

—  hec  tische  Seh  weisse  x  1557. 

—  Supraorbital-Ncuralgie  651. 

—  Ulcerationen  im  Pharynx  und  Larynx 

X  240. 
Walz  202,  Lactucin  424. 
Warburg,  Fiebertropfen  x  427. 
Ward,  Höllensteinlösung  x  236 
Waring-Curran  162. 

—  Diphtheritis  x  1045. 
Warner,  Scrophulose  392. 
Warren,  blutstillender  Balsam  x  130. 

—  Angina  diphtherica  x  2057,  x  2058. 

i   Watson  288.  .     r^r^ni^ 

Digitized  by  VjrOOQ  IC 


796 


Register  der  Autoren. 


Weatherhead,    arth ritischer   Husten 

x'2252. 
Weber,  Th.,  Nasendouche  88,  474. 

—  Favus  X  73. 

—  A.,  137,  Eserin.  sulfur.  subcutan  275. 

—  F.,  Uterus- Inj ectionen  109. 

—  Liel,  Otitis  externa  597. 
Wedel,  Tinctura  642. 

—  Pulvis  pectoralis  x  32. 
Wegner,    Knochenkrankheiten    522, 

X  1633. 
Wegscheider  407. 
Weibezahn,  Hafermehl  308. 
Weiger,  Anästheticum  153. 
Weigersheim,  Species  febrifug.    595. 
Weikart  565. 
Weinhold,  Syphilis  x  946. 
Weir,  Epilepsie  158. 
Weiss,  525. 
Weisspflug,   phagadänisohe  Geschwüre 

385. 
Weizenbul'sche  Mischung  307. 
Welle r,  Amaurosis  x  1498. 
Welper  213,  Zahnpulver  x  387. 
Weiteres  Bitter  141. 
Wen  dt,    Angina  scarlatinosa   x  1162, 

1232. 

—  Ascites  X  650. 

—  Diarrhoea  infantum  x  624,  x  1853. 

—  Keuchhusten  x  220,  x  1664. 

—  Krämpfe  x  1237,  x  2180. 

—  Oedema  pedum  x  1819. 

—  Scrophulosis  x  1058. 

—  Syphilis  x  990,  x  999. 

neonatorum  x  952,  x  998. 

Wenzel,  Tinea  capitis  x  821. 
Werl,  Phthisis  119. 

Werlhoff,   ünguentum   mercuriale  677. 
Wernich,  Brom  198. 

—  Ergotin  301,  x  698. 
Wertheim,  Alcaloid-Sublimat  373. 

—  Elisabethiner  Kugeln  x  376. 
Wertheimber,  Intertrigo  374. 
West,  Keuchhusten  x  220,  x  2256. 
Westendorf,  Liquor  anodynus  598. 
Westphal,  Chloralhydrat  231,  232. 
van  Wetter  232. 

Wetzlar,  Ozaena  x  1200. 
van  der  Weyde  319. 
Whidborne  x  447. 
White,  Cholagogum  515. 

—  -  Delirium  tremens  x  1085. 
--  Typhus  X  1587. 
Whytt,  China-Tinctur  644. 
Wickham  Legg,  Neuralgie  201,  290, 

651. 
Wiggers  208,  274,  301,  554. 
Wiglesworth,  Keuchhusten  184. 
Wilde,  Keuchhusten  x  1592. 
Wilkinson,   syphilitische  Excrescenzcu 

X  7. 
Wilks,  Hydrops  565. 


Will,  Keuchhusten  201. 

v.  Willebrand,  Typhus  x  1031. 

Williams,  Verstopfung  x  1591. 

—  Nach  tsch weisse  696. 
Willis,  Ferrum  potabile  628. 
Wilmot,  Diabetes  391. 
Wilson,  Alopecie  522,  x  2082. 

—  Hautkrankheiten  x  2287. 

—  Myalgie  185. 

—  Nach  tsch  weisse  184. 
Windeis chmidt,  Eclampsie  392. 
Wind I er,  Zerstäubungsapparat  98. 
Winigradow,  Epilepsie  166 
Win  kl  er,  Puss-Sch  weisse  699. 
Winternitz  70,  270. 
Winther,  Elect.  lenitivum  266. 
Withe,  Delirium  tremens  x  1085. 
Witte  159,  519. 

v.  Wittich  355,  520. 
Wittkowski,  Eserin  274. 
Wittstein  239,  249,  325. 

—  Metamorphin  456. 
Wittstock  545. 
Wchler,  Cocain  330. 

Wolf,  Emplastrum  Hydrargyri  jod.  x  986. 
Wolff  414,  445,  Asthma  x  1103. 

—  Bluthusten  x  272. 

—  Hvdrargyr.  glycocholat.  383. 

—  Intermittens  230,  414. 

—  Kopfschmerz  x  2191. 

—  Nachtschweisse  230. 

—  Pilulae  antarthrit.  x  618. 

—  Phthisis  X  1183. 

—  Theer- Pomade  504. 

—  (Bonn),  Hautausschläge  445,    x   1295. 
Wolffhügel,  Schweflige  Säure  148. 
Wolfsheim,  Bandwurm  570. 

—  Keuchhusten  x  673. 

Wood  80,  143,  152,  153,  461,  691,  699. 
-  Tetanus  153. 

—  Dysenterie  der  Tropen  x  1753. 
Workmann,  Metrorrhagie  530. 
Wormsley,  Gelseminsäure  290. 
W reden,  Mittelohrcatarrh  233. 
Wright,  Asthma  291. 
Wucherer,  Krätze  507. 
Wunderlich  x  112,   x  1771,  x   17S8. 

—  Cholera  x  2168. 

—  Clysma  cum  Rhco  557. 

—  Emulsio  Thymoli  x  2056. 

—  Intermittens  222. 

—  Krätze  x  1949. 

—  Mixtura  diuretica  x  1266,  /  1267. 
Olei  Terebinthinae  x  1593. 

Stokesii  x  1368. 

—  Pilulae  Phosphor!  x  1635. 
Veratrini  x  2244. 

—  Pulvis  Opii  tannatus  .<  1598. 

—  Species  diureticae  x  1764. 

—  Succus  Citri  artificialis  612. 

—  Syrupus  Morphini  x  1366. 

—  —  pectoralis  x  2005.  ^^^I^ 

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Register  der  Autoren. 


797 


Wunderlich,  Tabes  dorsalis  x  231. 

—  ünguentum  Glycerini  piceatura  x  1651. 

—  --  Resineoni  568. 

W  utzer,  Photophobia  scrophulosa  x  658. 

T. 

Yeo,  Crotonchloral  201,  x  334. 
Yves,  St,  Augensalbe  684. 
Yvon,  Abführmittel  x  1316. 

—  Schnupfenpulver  x  1383. 

z. 

Zeissl,  Blasencatarrh  x  889. 

—  Sycosis  X  1171. 

—  Syphilis  363,  x  1021. 


Zeissl,    Tripper  177,    x  273,   x  305, 

X  529,  X  602. 
Zell  er,  ünguentum  mercuriale  388,  677. 
V.  Ziemssen  70,  x  139,  x  2070. 

—  Hämoptysis  145. 

—  Ulcus  ventricuU  479. 
Ziemmssen,  0.,  Schmierkur  680. 
Zina  265. 

Zittmann's  Decoct  262,  263. 
Zörnlaib.  Fieber- Aether  154. 
Zuntz  351. 
Zülzer,  subcutane  Injection  von  Liquor 

Ammonii  anisati,  Spiritus  aethe- 

reus  83. 

—  Typhus  431,  598. 

—  Variola  692,  x  2259. 
Zweifel  301. 


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III. 

Therapeutisches  Register. 


[Die  Namen  hinter  den  Seitenzahlen  bedeuten  die  betr.  Mittel,  die  Namen  hinter  den 

Receptnummern  die  »Basen.] 


A. 

Abortus,  Neigung  zu  Kit.  169  (Aq.  aro- 
mat),  255  (Gort.  Vibnrni  trifolii). 

Acbselweisse  Kxt,  158  (Aluminium  ace- 
ticum). 

Acne  Ext.  207  (Calcium  sulfuratum),  676 
(Unguentum  diachylon  Hebrae).  x  121 
(Acid.  salicylic),  x  856  (Furfur  amyg- 
dal.),  X  930  (flydrargyr.  bichlorat). 

—  rosacea  Ext.  366  (Camphora). 

Adiposis  347  (Facus  vesiculosus). 

Agrypnia  231  (Chloralum  hydrat.),  234 
(Chloroformium) ,  282  (Extr.  Cannabis 
indicae),  424  (Lactucarium),  475 
(Natrium  lacticum).  x  439,  x  441, 
X  442  (Chloral.  hydrat.),  x  450  (Chloro 
formium},  x  1077— 1079  (Kalium  bro- 
matum),  x  1358  (Morphium  acetic), 
X  1384  (Morphium  sulfuric). 

Albuminuria  135  (Acid.  gallic).  x  2127 
Tinctura  Jodi).  Ext  351  (Gas  Oxy- 
genii). 

Alcoholismus  chronicus  493  (Ol.  fermen- 
tationis).  x  304  (Extr.  Strvchni). 

Alopecie  Ext.  296  (Extr.  Nicotianae),  398 
(Kali  caust.  fusum),  406  (Kalium  car- 
bonic.  depurat.),  410  (Kalium  jodat.), 
470  (Natrium  bicarbon.),  504  (Ol.  Sa- 
binae),  525  (Pilocarpin,  hydrochloric), 
543  (Rad.  Bardanae),  641  (Tinct.  Can- 
tharidum),  683  (Unguentum  Macidüs). 
X  432  (Chinin,  sulfur.),  x  1485  (Ol. 
amygdaL  aether.),  x  2082,  x  2083, 
X  2087  (Tinct  Cantharidum). 

Amaurose  Ext  x  899  (Herb.  Pulsati llae), 
432  (Liq.  Ammonii  caustici),  609 
(Strychnifi.  nitric),  687  (Veratrinura). 
Ext  X  1244  (Liq.  Ammonii  caustici), 
X  1498  (Ol.  Cajeputi  rectificat.),  x  1640 
(Phosphorus). 


Amblyopie  Ext.  x  1244  (Liq.  Amonii 
caust.). 

Amenorrhoe  160  (Ammon.  chlorat),  197 
(Borax),  215  (Carboneum  sulfurat), 
267  (Elixir  propriet.  Paracelsi),  313 
(Ferrum  jodat.),  361  (Herba  Cheno- 
podii  vulvariae),  Ext  432  (Liq.  Am- 
monii caust).  X  163  (Aloe),  x  378 
(Cantharides),  x  575  (Extr.  Aloes), 
X  618  (Extr.  Colchici),  x  649  (Extr. 
Hellebori),  x  755  (Ferrum  oxydalat. 
nigr.),  X  766  (Ferrum  sulfuricum), 
X  779  (Flor.  Arnicae),  x  1332  (Man- 
ganum  hyperoxydatum),  x  1396,  x  1399 
(Myrrha),  x  1554—1556  (Ol.  Sabinae). 
X  1634  (Phosphorus),  x  2000  (Summitat 
Sabinae),  x  2062  (Tinct  Aloes). 

Anaemie  224  (Chininum  ferrocitricam), 
246  (Cort  Chi;iae),  229  (Fol.  Coc4i), 
s.  a.  Chlorose. 

Anästhesie,  künstliche  Ext.  152  (Aether), 
154  (Aether  Methyleni),  200  (Butyli 
Chloral.  hydrat),  215  (Carboneum 
bichlorat),  215  (Carboneum  sulfurat), 
281  (Chloralum  hydrat),  234  (Chloro- 
formium), 264  (Diäthylacetal,  Dime- 
thylacetal),  351  (Gas  Nitrogenii  oxy- 
dulati),  456  (Methylenum  bichlorat), 
456  (Methylum  chlorat). 

—  lokale  152  (Aether),  154  (Aether  Me- 
thyleni), 154  (Aethylidenum  bromat 
und  chlorat),  154  (Aethylidenum  bi- 
chlorat), 204  (Calcium  carbon.  prae- 
cipitat).  215  (Carboneum  bichlorat.), 
233  (Chlorodyne),  235  (Chloroform.;, 
349  (Gas  acid.  carbon.).  x  1099  (Ka- 
lium bromat),  461  (Morphin,  hydro- 
chloric), 501  (Oleum  Petrae). 

Aneurysmen  Ext  301  (Extr.  Sccal.  cor- 
nut),  351  (Gas  Nitrogenii  oxydulati), 
437  (Liq.  fern  sesquichlorati).  Ext 
X  707  (Extr.  Secal.  cornut). 


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Therapeutisches  Register. 


799 


Angina  dipbtheritica  x  M  (Acid.  benz.), 
382  (Hydrarg.  cyanat).  /  2057,  x  2058 
(Thymolom). 

—  faucium  129  (Acid.  carbolic),  197 
(Acid.  boracic),  479  (Natrium  sulfo- 
carbol.),  580  (Plumbum  acetic),  661 
(Tinct.  Pimpinellae),  693  (Zinc.  acetic). 
X  2072  (Tinct.  Belladonnae).  Ext.  332 
(Fol.  Eucalypti),  598  (Spiritus  Aetheris 
chlorati).  x  14a  (Acid.  acet.  dilut), 
X  50  (Acid.  carbol.),  x  177  (Alumen), 
X  677  (Eitr.  Opii),  x  824  (Fol.  Salviae), 
X  1666  (Plumb.  acetic). 

—  follicularis  s.  Pharyngitis   follicularis. 

—  j;angränosa  x  374  (Camphora),   x  840 

(Fruct  Capsici  annui). 

—  membranacea  s.  Croap. 

—  phlegmonosa  Ext  461  (Morphin,  hy- 
droohloricum). 

—  scarlatinosa  x  50  (Acidum  carbol.), 
X  1162  (Kalium  nitricum),  x  1232 
(Liq.  Ammonii  acetici). 

—  syphilitica  Ext. '373  (flydrarg.  bi- 
chlorat),  378  (Hydrarg.  bijodal),  379 
(Hydrarg.  chlorat.),  653  (Tinct.  Jodi). 
X  86  (Acid.  nitric),  x  912  (Hydrarg. 
bichlorat.),  x  966  (Hydrarg.  chlorat.), 
X  1046  (Jodinhalationen),  x  1133  (Ka- 
lium jodat.). 

—  pectoris  Ext.  153  (Aether  amylicus 
nitrosus),  243  (Coniinum),  351  (Gas 
Nitrogenii  oxydulati),  3ö6  (Glycerin. 
nitrosum),  431  (Liq.  Ammon.  acetici), 
482  (Nitroglycerinum).  Ext.  687  (Ve- 
ratrinum). 

-—  tonsillaris  Ext.  470  (Natrium  bic«rb.), 
471  (Natrium  carbonic). 

Angiome  plexiforme  Ext.  140  (Acid. 
nitric). 

Anthrax  Ext.  129  (Acid.  carbol.),  204 
(Calcar.  carbon.  praecipit.),  240  (Col- 
lodium),  334  (Fol.  Inglandis),  350 
(Gas  acid.  carbon.),  x  1571  (Terebin- 
thinae). 

Antiseptica  130  (Acid.  carbol.),  127  (Acid. 
benzoic),  128  (Acid.  boric),  142  (Acid. 
salicylic),  198  (ßromum),  374  (Hy- 
drargyr.  bichlorat.),  413  (Kalium  per- 
manganicum),  466  (Naphthalinum), 
694  (Zinc.  chlorat.). 

Aphonie,  hysterische  x  1243  (Liq.  Am- 
monii canst.). 

—  paralytische  Ext.  609  (Strychnin.  ni- 
tric). 

Apoplexie  Ext.  x  2037  (Tartar.  stibiat.). 

Aphlhae  129  (Acid.  carbolic),  148  (Acid. 
^tannic),  197  (Borax),  479  (Natrium 
sulfocarbolic),  598  (Spiritus  Aetheris 
chlorati).  x  1115  (Kalium  chloricum), 
X  1452  (Natrium  phospboric).  Ext. 
152  (Aether),  181  (Argi IIa  rubra),  203 
(Calcar.  chlorat.),  407  (Kalium  chloric), 


414  (Kalium  permangaiiicum),  475  (Na- 
trium chloric),  544  fRadix  Brassicae 
Rapae). 

Apnoe  Ext.  351  (Gas  Oxygenii). 

Aponeurosen  -  Entzündung  Ext.  x  1615 
(Opium). 

Apoplexie  x  1486  (Ol.  Arnicae  e  floribus). 

Appetitlosigkeit  s.  Dyspepsie. 

Arsenikvergiftung  316  (Ferr.  oxyd.  sac- 
charat.  solubile),  437  (Liq.  ferri  oxy- 
dati),  437  Liq.  ferri  oxydato-hydrato- 
acetici;,  446  (Magnesia  usta),  447 
(Magnes.  usta  in  aqua),  649,  x  2116 
(Tinct.  ferri  acetic.  Rademacher i), 
698  (Zinc.  phosphoricum). 

Arthritis  s.  Gicht. 

Arthrocace  Ext.  243  (Colophonium). 

Ascariden  286  (Extr.  Cinae),  575  (Santo- 
ninum),  681  (üngt.  Hydrargyri  cine- 
reum).  x  616  (Extr.  Cinae),  x  786  bis 
789  (Flores  Cinae),  x  1457  (Natrium 
santonic),  x  1874,  x  1878  (Santoni- 
num).  Ext.  170.  (Aqua  calcis),  227 
(Chininum  sulfaricum),  326  (Flores 
Pyrethri  rosei),  346  (Fruotus  Saba- 
dillae),  363  (Herba  Gratiolae),  428 
(Lignum  Quassiae).  x  723  (Fei  tanri 
recens),  x  917  (Hydrargyr.  bichlorat.), 
X  961  (Hydrargyr.  chlorat),  x  2048 
(Terebinthin.  laricina). 

Ascites  X  650  (Extr.  Hellebori). 

Asomnie  s.  Agrypnia. 

Asphyxie  Ext  152  (AetherJ,  335  (Fol. 
Nicot),  571  (Rhizoma  Veratri),  598 
(Spirit.  aether  ). 

Asthma  168  (Apomorphinum),  175  (Aqua 
oxygenata),  232  (Chloral.  hydrat),  243 
(Coniinum),  254  (Cort.  Quebracho), 
276  (Eucalyptol.),  291  (Extractum 
Grindeliae  robustae),  335  (B'ol.  Nico- 
tian.),  338  (Fol.  Stramonii),  356  (Gly- 
cerin. nitrosum),  408  (Kalium  cyna- 
tum),  440  (Liq.  Kalii  arsenicosi),  494 
(Ol.  flyssopi),  513  (Opium),  524  (Pilo- 
carpinum  hydrochloric) ,  545  (Radix 
Cimicifugae),  6U8  (Stramonium  nitra- 
tum),  622  (Syrup.  Grindeliae  robustae), 
655  (Tinct  Lobeliae),  662  (Tinctura 
Quebracho).  x  186  (Ammon.  carbonic), 
X  251  (Asa  foetida),  x  451  (Chloro- 
formium),  x  475  (CoflFein.  citric), 
X  582  (Extr.  Belladonna),  x  669  (Extr. 
Lactucae  virosae),  x  710  (Extr.  Staram- 
monii),  x  809  (Fol.  Digit),  x  1103 
(Kalium  carbonic),  x  1412  (Natrium 
arsenicic),  x  2064  (Tinct  Ambrae  c 
Moscho),  X  2135,  x  2136,  x  2138 
(Tinct  Lobeliae).  Ext  158  (Amylium 
nitros.),  220  (Charta  nitraU),  234(Chlo- 
roformium),  243  (Coniinum),  276(Euca- 
lyptolum),  324  (Flores  et  Stipites 
Grindeliae  robust),  332  (Fol.  Euca- 
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800 


Therapeutisches  Register. 


lypti  giobuli),  360  (Gas  NitrogeDÜ), 
350  (Gas  Nitrofen,  oxydulat.),  351 
(Gas  Oxygenii),  352  (Gas  Stibii  hydro- 
genati),  360  (Uerb.  Cannab.  indic), 
364  (Herb.  Hyoscyami),  365  (Herb. 
LobeUae),  441  (Liq.  Kalii  arsenicosi), 
469  (Cigarettes  ars6nicales),  559  (Rad. 
Sr.rsapariilae),  604  (Stibiam  arsenicos). 
X  2184  (Tinct.  Opii  simpl.). 

Asthma  uraemicum  482  (Nilroglyce- 
rinam).  i 

Athem,  übelriechender  E  x  t.  202  (Calcaria 
ehlorata),  344  (Fruct.  Juniperi),  s.  a. 
Halitus  ex  ore. 

Athemorgane,  Krankheiten  derselben  482 
(Nitroglycerinum),  493  (Ol.  Hyoscyami), 
Ext.  129  (Acid.  carbolic),  174  (Aq. 
Kreosoti),  202  (Calcar.  chlorata),  276 
EucaJyptolum),  507  (Ol.  Terebinthin.), 
582  (Pix  liquida),  575  (Salicin),  674 
(Tariones  pini).  x  402  (Chinidin,  sul- 
tur.),  X  1741  (Rad.  Ipecac). 

Atonie  der  Unterleibsorgane  x  303  (ßis- 
mui  sabnitric),  x  637  (Bxtr.  fab.  Ca- 
labaricae),  x  646  (Extr.  Gratiolae), 
X  1953  (Succi  Absinth.). 

Atrophie  206  (Calcium  phosphor.),  296 
(Extr.  Malti),  300  (Extr.  Sanguinis). 
X  344,  345  ((Calcium  phosphor.), 
X  612  (Extr.  Chinae),  x  759  (Ferrum 
pulverat.). 

Augenkrankheiten  152  (Aether),  180  (Ar- 
gent  nitric),  504  (Ol.  Rosmarini).  Ext. 
513  (Opium).   X  235  (Argent.  nitric). 

Augenontzündung  s.  Ophthalmie. 

—  Schwäche  489  (Ol.  Caryophyllorum). 
Augen muskel Iah mung  Ext.  x  1641  (Phos- 

phorus). 

—  —  Spasmus  696  (Zinc.  lactic). 
Ausschlag  s.  Exantheme,  Hautausschlag. 


B. 

Balggeschwülste  Ext.  629  (Tartarus  sti- 
biatus),  694  (Zinc.  chloratum). 

Bandwurm  252  rCort  Granati),  289  (Extr. 
filicis),  324  (Flores  Granati),  324  (Flo- 
res  Koso),  363  (flerba  Graüolae),  414 
(Kalium  picronitricum),  417  (Kamala), 
418  (Kosinum  crystallisatum) ,  489 
(Oleum  Chaberti  contra  taeniam), 
509  (Terebinthin.),  519  (Pelletierin. 
sulfuric.  et  tannicum),  562  (Radix  Un- 
como),  569  (Rhizoma  filicis),  586  (Ser 
men  Cucurbitae),  604  (Stannum  chlo- 
ratum). X  518  —  X  520  (Cort  Gra- 
nati), X  642  (Extract.  fiücis),  x  790, 
X  791  (Flores  Koso),  x  1549  (Ol.  Ri- 
cini),  x  1590  (Ol.  Terebinth.  rectifi- 
cat.),  X  1621  (Pelletierin.  tannicum), 
X  1857  — X  1859  (Rhizoma  filicis). 


Belladonnavergiftung  275  (Eserinum  sulf.), 
288  (Extr.  fab.  Calabaricae). 

Bergkrankheit  x  436  (Chinoidinum). 

Bienenstiche  Ext.  414  (Kalium  silicicum), 
505  (Ol.  Sassafras). 

Bisswunden,  vergiftete,  Ext.  129  (Acid. 
carbolic),  398  (Kali  caustic.  fuscum), 
328  (Kalium),  561  (Rad.  Spiraeae  ul- 
mariae). 

Blasencatarrh  103,  290  (Extr.  Fol.  Bacco), 
332  (Fol.  Eucalypti),  363  (Herb.  Her- 
niariae),  561  (Rad.  Sumbul).  r  136 
(Acid.  tannic),  x  265  (Bals.  Copaiv.), 
X  889  (Herb.  Hemiariae)  x  893  (Herb. 
Hyoscyami).  Ext.  143  (Acid.  saUcyl.), 
176  (Aq.  picis),  180  (Argent  nitric), 
393  (Jodoform),  443  (Natrum  silicic), 
510  (Ol.  Terebinthin.  ozonisatum). 

Blasenkrampf  280  (Extr.  Belladonnae). 
Ext.  X  1612  (Opium). 

Blasen lähmung  Ext.  x  1474  (Nicotinum). 
609  (Strychnin.  nitric).  x  718  (Extr. 
Strychni),  583  und  x  1889  (Seeale 
comutum). 

Blasenleiden  196  (Boracites),  290  (Extr. 
Gelsemii),  327  (Flores  Stoecbados  citri- 
nae),  650  (Tinct.  fungorum  Cynosbati). 
Ext.  176  (Aqua  Picis),  180  (Argent. 
nitric).     Vergl.  auch  Cystitis. 

Blasensteine  s.  Lithiasis, 

Blausäurevergiftung  509  (Ol.  Terebinth. 
rectific). 

Bleikolik  234  (Chloroformium),  264  (Dia- 
phänix).  X  129  (Acid.  sulfur.  dilut), 
X  173  (Alumen)  x  1467  (Natrium  sul- 
furic) X  1687  (Podophyllinum),  x  2178 
(Tinct  Opü  Simplex).  Ext.  234  (Chlo- 
roformium), 525  (Pilocarpin,  hydro- 
chloric).   X  466  (Chloroformium). 

Bleivergiftung,  chronische  x  129  (Acid. 
sulf.  dilut). 

Blennorrhoea  palpebrarum  s.  Ophthalmo- 
blennorrhoe 

—  urethralis  s.  Tripper. 

—  vaginalis  s.  Leucorrhoe. 
Blepharoplegie   Ext    x  1244  (Liq.  Am- 

monii  caustici). 
Blepharospasmus  x  678  (Extr.  Opii).  Ext. 

244  (Coniinum),  643  (Tinct  Castorei). 

X  489  (Coniinum),  x  795  (Fol.  Bellad.). 
Bluthusten  s.  Hämoptysis. 
Blutungen  s.  Hämorrhagien. 
Bräune  s.  Croup. 
Brand  Ext    143  (Acid.   salicylic),    247 

(Cort.  Chin.),  276  (Eucalyptolum),  689 

(Vinum).  x  226  (Aq.  calcariae),  x  365 

(Camphora).    (Vergl.  auch  Geschwüre, 

brandige.) 
Brechdurchfall  129  (Acid.  carbolic),  166 

(Amyl.   Iritici),    194  (Bismutum  car- 

bon.,    ßismut    subnitric),   307  (Fa- 

rina  leguminosa). 

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Therapeutisches  Register. 


801 


Brech  Weinstein -Vergiftung  x  858  (Gallae). 

Bronchiectasie  648  (Tinct.  Eucalypti  glo- 
buli).  Ext.  143  (Acid.  salicylic),  x  71 
(Acid.  carbolic),  ^  230  (^q.  picis). 

Bronchien,  lokale  Behandlung  97. 

Bronchial-Catarrh  148  (Acid.  tannic),  160 
(Ammonium  chlorat.),  168  (Apomor- 
phinum),  191  (Balsam.  Tolutap.),  238 
(Codeinum),  267  (Elixir  pectorale),  291 
(Extr.  Grindeliae),  295  (Extr.  Malti), 
811  (Ferrum  bromat.),  324  (Flores  et 
Stipites  Grindeliae  robust.),  332  (Fol. 
Eucalypti),  467  (Narceinum),  473  (Na- 
trium chlorat),  493  (Oleum  Eucalypti), 
511  (Olibanum),  522  (Compound  Syrup 
of  hypophosphite),  549  (Rad.  Ipeca- 
cuanh.),  533  (Rad.  Mudar),  690  (Vi- 
num  Ipecacuanh.).  x  13(Acet.  Scillae), 
X  191  und  X  196  (Ammonium  chlo- 
ratum), X  205  (Ammonium  chlorat. 
ferrat),  x  217  — x  219  (Apomorphi- 
num  hydrochloricum),  279  (Balsam. 
Peruvian.),  x  627  (Extr.  Conii),  x  653 
(Extr.  Hyoscyami),  x  664,  x  665 
(Extr.  Ipecacuanhae),  x  779  (Flor.  Ar- 
nicae),  x  897,  x  898  (Herba  Poly- 
galae),  x  1186  (Kreosoturo),  x  1233 
bis  X  1235  (Liq.  Ammon.  anisat),  x  1353 
(Morphium  acetic),  x  1401  (Myrrha), 
X  1408  (Naphthalinum),  x  1410  (Nar- 
ceinum), X  1450  (Natrium  phosphoric), 
X  1606  (Opium),  x  1741,  x  1742,  x  1747 
(Rad.  Ipecac),  x  1926  —  x  1937  (Sti- 
bium  sulfuricuro  aurantiacum)  x  2020, 
X  2029  (Tartarus  stibiatus),  x  2150, 
X  2151  (Tinct  Opii  benzoVca).  Ext. 
148  (Acid.  tannic),  169  (Aq.  amygd. 
amar.),  172  (Aq.  chlorata),  176  (Aq. 
picis),  350  (Gas  Nitrogenii),  474  (Na- 
trium chlorat.).  x  1195  (Kreosotum), 
X  1566,  X  1576  (Ol.  Terebinthin.) 
Vergl.  femer  Catarrh  der  Respirations- 
organe. 

Bronchitis  blennorrhoica  u.  putrida  172 
(Aq.  chlorata),  174  (Aq.  Kreosoti),  176 
(Aq.  picis),  245  (Cort.  Alcomocco), 
276  (Eucalyptol.),  527,  528  (Pix  li- 
quida),  548  (Tinct  Eucalypti  globuii). 
X  13  (Acet  Scillae),  x  605  (Extr.  Cardui 
benedicti),  x  1187  (Kreosotum),  x  1397 
(Myrrha),  x  1963  (Succ.  Juniperi  in- 
spissatus).  Ext  129  (Acid.  carbolic), 
143  (Acid.  salicylic),  391  (Hydrogen. 
hypcroxydat),  507  (Ol.  Terebinthin.). 
X  71  (Acid.  carbolic),  x  230  (Aq.  picis). 

—  capillaris  x  781  (Flor.  Amicae).  Ext 
352  (Gas  Stibii  bydrogenati). 

—  infantum  x  956  (Hydrargyr.  chlorat.), 
X  1759  (Rad.  Ipecac),  x  1971  (Sulfur 
depuratum),  x  2137  (Tinct.  Lobeliae). 

Bruch- Einklemmung  Ext  152  (Aether), 
280  (Extr.   Belladonnae),   296  (Extr. 

^wald  and  Simon,  Annelvcrordnungslehre.    10.  Aafl, 


Nicotianae),  335  (Fol.  Nicotian.),  443 
(Liq.  Plumbi  subacetici),  474  (Natrium 
chlorat),  512  (Opium),  530  (Plumb. 
acetic),  543  (Rad.  Belladonnae),  554 
(Radix  Osmundae  regalis).  Ext.  x  598 
(Extr.  Belladonnae),  x  797  (Fol.  Bella- 

^  donn),  X  820  (Fol.  Nicotian.),  x  1289 
(Liq.  Plumbi  subacet),  x  1615  (Opium), 
X  1668  (Plumb.  acetic) 

Brustdrüsenschwellung  Ext  x  201  (Am- 
mon. chloratum),  x  986  (Hydrargyr. 
jodat)    Yergl.  auch  Mastitis. 

Brustwarzen,  Abhärtung  ders.  Ext  157 
(Alumen).  x  859  (Gallae),  x  1683 
(Plumb.  tannic  siccum). 

—  wunde  Ext  157  (Alumen),  190  (Bal- 
sam. Peruvian.),  240  (CoUodium),  474 
(Natrium  chlorat),  639  (Tinct  Ben- 
zoes),  696  (Zinc.  oxydat).  x  148  (Acid, 
tannic),  x  281  (Balsam.  Peruvian.), 
X  1673  (Plumb.  acetic),  x  2288  (Zinc 
oxyd.). 

Bubonen  Ext  199  (Bulbus  AUii  Cepae), 
443  (Liq.  Plumbi  subacetici),  533 
Plümb.  metallic),  653  (Tinct  Jodi), 
693  (Zinc  chloratum),  x  183  (Am- 
moniacum),  x  562  (Empl.  flydrargyri), 
933  (Hydrargyr.  bichlorat),  x  1679, 
X  1680,  X  1682  (Plumb.  jodat). 

c. 

Callusbildung,  Beschleunigung  derselben 

206  (Calcaria  phosphorica). 
Carbolsäure- Vergiftung    130   (Oele),   203 

(Calcaria  saccharata). 
Carbunkel  Ext  207  (Calcium  sulfurat). 

X  1571  (Ol.  Terebinthin.). 
Carcinoma  s.  Krebs. 

—  ventriculi  250  (Cort.  Condurango). 
Cardialgie  164  (Ammonium  valerianicum), 

194  (Bismut  carbonic),  234  (Chloro- 
formium),  329  (Fol.  Coca),  392  (Jodo- 
formium),  408  (Kalium  cyanatum), 
701  (Zinc  ralerianic).  x  298,  x  302, 
X  303  (Bismut  subnitrit),  x  307  (Bismut 
valerianic),  x  714  (Extr.  Strychni), 
X  585  (Extr.  Belladonnae),  x  793  (Fol. 
Belladonnae),  x  1184  (Kreosotum), 
X  2298  (Zinc  sulfuric).  Ext  153 
(Amylium  nitrosum).  x  2164  (Tinct 
Opii  simpl.),  vergL  a.  Gastrodynie. 
Caries  x  98  (Acid.  phosphoric  sicc),  Ext. 
X  365  (Camphora),  x  542  (Cupr.  sul- 
furic). 

—  der  Zähne  s.  Zahn- Caries. 
Caro  luxurians  Ext  157  (Alumen  ustum), 

259  (Cuprum  sulfuric). 

Cataract  Ext   x  900  (Herb.  Pulsatillae). 

Catarrh  der  Respirationsorgane  172  (Aq. 
chlorata),  176  (Aq.  Picis),  257  (Cucu- 
meres),  276  (Eucalyptol  um),  603  (Spi- 
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Therapentisches  Register. 


ritu3  Sinapis).  x  27y  (BaUam.  l*cru- 
vian.),  ^  664  (Extr.  Ipecac),  x  852- 
(Fnict.  Phellandri),  x  1408  (Naphtha- 
linum),  X  1379  (Myrrha),  x  1763  (Rai. 
Ipecac),  y  1974  (Sulfar.  depurat), 
X  2021  (Tartar  stibiat.),  x  2186.  x  2187 
(Tinct.  Pimpinellae).  Ext  160  (Am- 
monium chlorat.),  172  (Aq.  chlorata), 
474  (Natrium  chlorat). 
Catarrh  der  Gallenwege  612  (Succus  Citri). 

—  des  Mittelohrs  Ext.  233  (Ghloralum 
hydratum). 

—  pituitöser  s.  Bronchitis  blennorrhoica. 

—  bei  Kindern  s.  Bronchitis  infantum. 
Ccphalhämatoma  neonatorum  Ext  x  1912 

(Spiritus  camphoratus),  689  (Vinum 
rubrum). 

Cephalalgie  183  (Asa  foetida),  211  (Cam- 
phora  bromat),  224  (Chininum  hydro- 
bromic),  392  (Jodoformium),  585 
(Semen  CoflFeae)  x  2191  (Tinct  Quas- 
siae),  X  2206  (Tinct  Stramonii),  vgl. 
a.  Hemicranie. 

Chloasma  Ext  257  (Cucumeres),  237 
(Chrysarobin),  668  (Tinct  Veratri). 
X  88  (Acid.  nitric),  x  296  (Bismut 
hydrochlorat) ,  x  1986  (Sulfur  prae- 
cipitat). 

Chloroform -Vergiftung  153,  234  (Amy- 
lium  nitros.),  233  (Str}'chninum),  433 
(Liq.  Ammonii  caustic),  Ext.  609 
(Strychnin.  nitric). 

Chlorose  206  (Calcium  phosphoric),  224 
(Chinin,  ferro-citric.) ,  310-321  (Fer- 
rumpräparate),  351  (Gas  Oxygenii), 
452  (Manganum  chloratum),  477  (Na- 
trium pyrophosphoric.  ferratum),  689 
(Vinum  rubrum),  x  163  (Aloe),  x  436 
(Chinoidinum),  x  752  (Ferrum  oxydat. 
fuscum),  X  755  (Ferrum  oxydulat  ni- 
grum),  X  745,  x  746  (Ferrum  lactic), 
X  766—769,  X  771  (Ferrum  sulfuric), 
X  758  (Ferrum  pulveratum),  x  1454, 
X  1455  (Natrium  pyrophosphoricum 
ferratum),  x  1958  (Succi  recentes), 
X  2017  (Tartarus  ferratus  purus). 

Cholera  129  (Acid.  carbolic.  crystallis.), 
164  (Ammonium  valerianic),  175  (Aq. 
Nicotiana  Rademacher i),  234  (Chlo- 
roformium),  282  (Extr.  Cannab.  indicae), 
312  (Ferrum  citricum  ammoniatum), 
332  (Folia  Eucalypti),  333  (Folia 
Guaco),  345  (Fructus  Myrobalani),  379 
Hydrargyrum  chloratum),  388  (Hy- 
drargyrum  sulfuratum  nigrum),  473 
(Natrium  chloratum),  499  (Ol.  Men- 
thao  piperit.),  552  (Rad.  Ivaranchusae), 
647  (Tinct  Coto),  689  (Vinum  Cam- 
paniense),  690  (Vinum  camphoratum). 
X  49  (Acid.  carbonicum  crystallis.), 
X  141  (Acid.  tannicum),  x  184  (Am- 
monium carbonicum),   x  210  (Ammo- 


nium valerianic),  /  223  (Aq.  amyg- 
dalarum  amarar.),  x  227  (Aq.  chlorat), 
X  357,  X  364  (Camphora),  x  407 
(Chinin,  hydrochloric.) ,  x  674  (Extr. 
Opii),  X  il91  (Kreosotum),  x  1420 
(Natr.  bicarbonic),  x  1597  (Opium), 
X  1639  (Phosphorus) ,  x  1659  (Plnm- 
bum  acetic),  x  2154,  x  2155,  x  2156 
(Tinct  Opii  croc),  x  2167,  x  2168 
(Tinct  Opii  simpl.),  x  2210,  x  2211 
(Tinct  Strychni  aetherea),  x  2219 
(Tinct.  Zingiberis),  x  2277  (Zinc.  oxy- 
dat). Ext  431  (Liq.  Ammonii  anis.), 
507  (Oleum  Terebinthinae),  541  (Sei. 
Fowleri),  550  (Rad.  Ipecac). 
Cholera  nostras  s.  Gastroenteritis. 
Chorda  venerea  354  (Camphora),  353  (Glan- 
dulae Lupuli),  402  (Kalium  bromat), 
X  1082  (Kalium  bromat),  vergL  auch 
Erectionen  und  Tripper. 
Chorea  152  (Aether),  166  (Anilin,  sulfur.), 
178  (Argentum  chlorato-ammoniat), 
198  (Bromalum  hydratum),  203  (Cal- 
caria  chlorata),  211  (Camphora  bro- 
mata),  232  (Chloralum  hydratum), 
275  (Bserin.  sulfuric.;,  288  (Extr.  fe- 
bae  Calabaric),  402  (Kalium  bro- 
mat.), 440  (Liq.  arsenicalis  Fowleri), 
471  (Natrium  bromat),  545  (Rad.  Ci- 
micifugae), 561  (Rad.  Sumbul),  693 
(Zinc.  acetic),  696  (Zinc.  oxydat). 
X  318,  X  319  (Bromalum  hydratum), 
X  581  (Extr.  Belladonnae),  x  603  (Extr. 
Cannabis  indic),  x  574  (Cuprum  sul- 
furico-ammoniat.) ,  x  636  (Extr.  fabae 
Calabar.),  x  1079—1092  (Kalium  bro- 
malum), X  1276  (Liq.  arsen.  Fowleri), 
X  2279,  X  2281  (Zinc  oxydat). 
Colica  232  (Chloral.  hydrat.),  234  (Chloro- 
form ium),  600  (Spiritus  camphorato- 
crocatusX  x  792  (Fol,  Aurantii),  x  1787- 
(Rad.  Rhei).  Ext  683  (Unguentum 
.  Majoranae). 

I   —  cholelithiatica  232  (Chloral.  hydrat), 

I         534  (Podophyllinum).  x  159  (Aether), 
X  1532  (Ol.  Macidis),    x  1685  (Podo- 

!         phyllinum).  Ext  234  (Chloroformium). 

j   —  flatulenta  x  506  (Cort.  Chinae). 

I   —  menstrualis  s.  Dysmenorrhoe. 

—  renalis  232  (Chloralum  hydrat). 

—  satumina  s.  Bleikolik. 

I   Colitis   Ext  496   (Ol.   jecoris).    x    1505 
i         (OL  Chamomillae  citrat). 
Comedonen  496  (Mel  depuratum).  x  1241 
(Eau  de  Luce),    x  1985  (Sulfar  prae- 
cipitatum). 
Concremente,  lithische  s.  Litbiasis. 
Condylome  Ext  125  (Acid.  arsenic),  133 
(Acid,  chronic),  259  (Cupr.  sulfuric), 
398  (Kalium  caustic  fusum),  379  (Hy- 
drargyr.  chlorat),  400  (Kalium  bicluro- 
micum),  438  (Liq.  Hydrargvri  nitrici 
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Therapeutisches  Register. 


803 


oxydati),  443  (Liq.  Plambi  subacetici), 
61*8  (Summitates  Sabinae),  G67  (Tinct. 
Thojae),  664  (Tinct.  Sabinae),  685 
(Unguent.  Sabinae).  x  7  (Acetum  pyro- 
lignosam  cradam),  x  87  (Acid.  nitri- 
cum),  X  539  (Cupram  sulfuricum), 
X  922—925  (Hydrargyr.  nitric.  oxydat.), 
X  992  (Hydrargyrum  oxydat.),  x  2130 
(Tinct  Jodi). 

Conjunctivalwucberungen  259  (Cuprum 
sulfaric),  492  (Ol.  Cubebae),  550  (Rad. 
Ipecac.). 

Conjunctivitis  Ext.  550  (Rad.  Ipecac.). 
X  921  (Hydragyr.  bichlorat.),  x  1293 
(Liq.  Plambi  subacetici),  x  2269  (Zinc. 
chlorat),  x  2310  (Zinc.  tannicum). 

—  gonorrhoica  Ext.  694  (Zinc.  chlorat.). 
X  2269  (Zinc.  chlorat),  x  2310  (Zinc. 
tannic),   s.  a.  Ophthalmoblennorrhoe. 

—  purulente  182  (Arsenic.  sulfurat),  400 
(Kalium  bichromic),  x  2310  (Zincum 
tannicam). 

Contagien,  Zerstörung  derselben  s.  Des- 
infectionsmittel. 

Contusionen  Ext  434  (Liq.  Ammonii 
caustici  spirituosi).  x  782  (Flores  Ar- 
nioae),  x  1283  (Liquor  Plumbi  sub- 
acetici). 

Convulsionen  s.  Krämpfe. 

Coryaa  Ext  170  (Aq.  calcariae),  332  (Fo- 
lia  Eucalypti),  407  (Kalium  chloric), 
433  (Liq.  Ammonii  caust),  471  (Na- 
trium carbonicum),  653  (Tinct  Jodi), 
683  (Unguent.  Majoranae).  x  304  (Bis- 
mut subnitricum),  x  919  (Hydrargyr. 
bichlorat),  x  965,  x  966  (Hydrargyr. 
chlorat),  x  1038,  x  1039  (Jodum), 
X  1648  (Pix  liquid.). 

Croup  168  (Apomorphinum),  x  321  (Bro- 
mum),  X  535,  x  537  (Caprum  sulfu- 
ricum),  x  1123  (Kalium  jodat).  x  1170 
(Kalium  sulfurat),  Ext  129  (Acid. 
carbolic),  170  (Aq.  calcariae),  198 
(Bromum),  354  (ülycerinum),  442 
(Liq.  Natri  caustici),  474  (Natrium 
chlorat),  653  (Jodum),  678  (Unguent 
Hydrargyri  cinereum).  x  1137  (Kalium 
jodat),  X  1280,  x  1281  (Liq.  Natrii 
caustici),  s.  a.  Diphtherie. 

Crusta  lactea  x  1011  (Hydrarg.  sulfuric. 
nigr.),  Ext  x  971  (Calomel). 

Cystitis  129  (Acid.  carbolic),  142  (Acid. 
salicylic),  176  (Aq.  picis),  203  (Cal- 
caria  chlorata).  x  102  (Acid.  salicylic). 
S.  a.  Blasencatarrh. 

D. 

Darm-Blutung  x  1260  (Liq.  Fern  sesqui- 
chlorati). 

—  Catarrh  142  (Acid.  salicylic),  170 
(Aq.  Calcariae),   516  (Pancrcatinum). 


X  102  (Acid.  salicylic),  x  558  (Elixir 
Aurantior.  composit),  x  2299  (Zinc. 
sulfuricum). 

Darm  -  Entzündung  x  255  (Asa  foetida), 
s.  a..  Colitis,  Gastroenteritis. 

—  Geschwüre  s.  Diarrhoe  durch  Darm- 
geschwüre. 

Decubitus  Ext  143 (Acid. salicylicum),  246 
(Cortex  Chinae),  533  (Cataplasma  ad 
Decubitum),  601  (Spiritus  Melissae), 
612  (Succus  Citri),  684  (üngt.  Plumbi 
tannici).  x  6  (Acetum  pyrolignosum 
crudum),  x  375  (Camphora),  x  479 
(Collodium),  x  1283  (Liq.  Plumbi  sub- 
acetici), X  1914  (Spiritus  camphora tus). 

Delirium  tremens  159  (Ammonium  bro- 
matum),  211  (Camphora  bromata),  232 
(Chlorat  hydrat),  234  (Chloroformium), 
402  (Kalium  bromat),  512  (Opium), 
545  (Rad.  Cimicifugae),  561  (Rad.  Sum- 
bul),  609  (Strychnin.  nitric),  693  (Zinc 
acetic).  x  440  (Chloralum  hydrat.), 
X  1085  (Kalium  bromat).  Ext  234 
(Chloroformium). 

Desinfectionsmittel  127  (Acid.  benzoicum), 
128  (Acid.  boricum),  130  (Acid.  car- 
bolicum),  347  und  348  (Fumigationes 
Chlori,  nitricae,  sulfurosae),  413  (Ka- 
lium permanganic),  528  (Pix  Lithan- 
thracis),  529  (Süvern'sche  Desinfec- 
tionsmasse),  694  (Zinc.  chlorat).  x  1 544, 
X  1545  (Ol.  Picis  liquidum),  x  1552 
(Ol.  Rosmarini). 

Diabetes  mellitus  129  (Acid.  carbolicum), 
135  (Acid.  gallicum),  146  (Acid.  sili- 
cicum),  174  (Aq.  Kreosoti),  354  (Gly- 
cerinum),  390  (Hydrogenium  hyper- 
oxydatum),  392  (Jodoform iu m) ,  413 
(Kalium  permanganicum),  414  (Kalium 
silicicum).  x  47  (Acid.  carbolicum), 
X  451  (Chloroformium),  x  702  (Extr. 
Seealis  cornuti).  Ext  351  (Gas  Oxy- 
genii). 

Diarrhoe  129  (Acid.  carbolic),  142  (Acid. 
salicylic).  158  (Aluminium  acetic), 
174  (Aq.  Kreosoti),  249  (Cortex  Coto), 
255  (Cotoin),  345  (Fructus  Myrtilli), 
415  (Ferrum  oxydat  dialysat),  432 
(Liq.  Ammonii  caustici),  450  (Magne- 
sium hydrico  -  silicic ) ,  468  (Natrium 
aceticum),  647  (Tinct  Coto),  669  (Tra- 
gacanth).  x  131  (Acid.  tannic),  x  493 
(Cort.  Cascarillae),  x  524  (Creta  alba 
praeparata),  x  607  (Extr.  Cascarillae), 
X  610  (Extr.  Calechu),  x  674  (Extr. 
Opii),  X  712  (Extr.  Strychni),  x  816 
(Folia  Melissae),  x  1429  (Natrium  car- 
bonic),  X  1738,  x  1751,  x  1752  (Rad. 
Ipecac),  X 1772  (Rad.  Ratanhae),  x2154 
(Tinctura  Opii  croc),  x  2174  (Tinct 
Strychni),  x  2276  (Zmc  oxydat).  Ext 
129  (Acid.  carbolic),  166  /Amylum 
Digitiz^  t^  VjrOOvlC 


804 


Therapeutisches  Register. 


tritici),  vergl.  a.  Darmcatai-rh,  Brech- 
durchfall, Choleradiarrhoe,  Gastro- 
enteritis. 
Diarrhoe,  atonische  /  1607  (Opium),  x  1719 
(Radix  Colorabo),  x  1738  (Rad.  Ipe- 
cac),  X  2123  (Tinct.  Gallarum). 

—  chronische  311  (Ferrum  bromat.),  553 
(Rad.  Lopez),  436  (Liq.  ferri  nitrici), 
345  (Fructus  Myrobalani),  443  (Liq. 
Natrii  silicici).  x  233  (Argent.  nitric), 
X  396  (Catechu),  x  675  (Extr.  Opii), 
X  1752  (Rad.  Ipecac),  x  2123  (Tinct. 
Gallar.). 

—  colliquative  195  (Bismut.  nitric),  550 
(Rad.  Ipecac).  >■  671  (Extr.  ligni 
Campcchiani),  x  1599  (Opium),  x  1657 
(Plumb.  acetic),  x  1722  (Rad.  Co- 
lombo),  X  1871  (Salicinum). 

—  consensuelle  bei  Leberleiden  x  2098, 
X  2099  (Tinctura  Chelidonii  Rade- 
macheri). 

—  der  Kinder  194  (Bismut.  nitric.  cry- 
stallis.),  207  (Calcium  sulfocarboUc), 
476  (Natrium  phosphoric),  584  (Semen 
Avenae),  696  (Zincum  oxydatum),  518 
(Pasta  Guarana),  x234  (Argent.  nitric), 
X  491  (Comu  Cervi  raspatum),  x  494 
(Gort.  Cascarillae),  x  954,  x  955  (Hy- 
drargyr.  chlorat.),  x  1216  (Lign.  Cam- 
pechian),  x  1422  (Natrium  bicarbon.), 
X  1853  (Rhizoma  Caiami). 

—  durch  Darmgeschwüre  332  (Folia  Euca- 
lypti). X  300  (Bismut.  subnitr.),  x  959 
(flydrargyr.  chlorat),  x  1215  (Lign. 
Campech  lau.). 

Digestionsstörungen  192  (Benzinum),  245 
(Cort.  Cascarillae),  250  (Cortex  Con- 
durango),  339  (Folia  Trifolii  fibrini), 
354  (Glycerinum),  470  (Natrium  bi- 
carb.),  473  (Natrium  chlorat),  516 
(Pancreatinum) ,  517  (Papayotinum), 
519  (Pepsin.),  575  (Salicinum),  593  (So- 
lutio  Carnis),  624  (Syr.  Sanitat  Bero- 
lin.),  689  (Vinum).  x  844  (Fruct  Co- 
riandri),  x  1737  (Rad.  Ipecac),  x  1777 
(Rad.  Rhei),  x  1853—1854  (Rhizoma 
Caiami),  x  2194  —  2195  (Tinct  Rhei 
aquosa).     Vergl.  auch  Dyspepsie. 

Diphtherie,  Diphtheritis  129  (Acid.  car- 
bolic),  142  (Acid.  salicylic),  148  (Acid. 
sulfurosum),  170  (Aq.  Calcariae),  172 
(Aqua  chlorata),  198  (Bromum),  311 
(Ferrum  bromat),  413  (Kalium  per- 
mangan.),  612  (Succus  Citri),  632  (Te- 
rebinthin.  larioin.),  633  (Thymolum), 
689  (Vinum).  x  320—322  (Bromum), 
X  1089  (Kalium  bromat),  x  1117  (Ka- 
lium chloric),  X  1123  (Kalium  jodat), 
X  1414  (Natrium  benzoic),  x  1427 
(Natrium  bicarb),  x  2117  (Tinct  Ferri 
chlorati),  x  2118  (Tinct  Ferri  chlo- 
rati  aetherea).   Ext   129  (Acid.  car- 


bolic),  138  (Acid.  chromic),  143  (Acid. 
salicylic),  170  (Aq.  Calcariae),  172 
(Aq.  chlorat),  351  (Gas  Oxygenii),  391 
(Hydrogen.  superoxydat.),  407  (Kalium 
chloric),  413  (Kalium  permanganicnm), 
437  (Liq.  Ferri  sesquiohlorat),  442 
(Liq.  Natrii  caustici),  517  (Papayoti- 
num), 525  (Pilocarpinum  hydrochlor), 
597  (Spirit  absolut.),  609  (Strrchnin. 
nitric),  614  (Sulfur  depurat),  678 
(ünguent.  Hydrargyri  einer.),  x  1054 
(Jodinhalationen),  x  1280—1281  (Liq. 
Natrii  caustici). 

Distorsionen  434  (Liq  Ammonii  CAUstici), 
spirituosi). 

Drüsen  -  Anschwellung  160  (Ammonium 
chlorat),  243  (Coniinum).  Ext  129 
(Acid.  boricum),  160  (Ammonium  chlo- 
ratum), 215  (Carbon,  sulfurat),  392 
(Jodoformium),  473  (Natrium  chlorat), 
532  (Plumbum  jodat),  579  (Sapo  ka- 
linus  venalis),  683  (ünguent  Jodi 
Rademach.),  683 (Ungt  Kalii  jodat), 
694  (Zinc  chlorat).  x  200  (Ammo- 
nium chlorat.),  x  563  (Empl.  Hydrar- 
gyri), X  592  (Extr.  Beilad onnae)/x  661 
(Extr.  Hyoscyami),  x  985  (HydrargjT. 
jodat),  X  1050  (Jodum),  x  1169  (Ka- 
lium sulfurat),  X  1680  (Plumbum  jo- 
datum), X  2239  (Ünguent  Kalii  jodati). 

—  Vereiterung  x  748  (Ferrum  lacticum). 

—  Verhärtung  160  (Ammonium  chlorat). 
Ext  X  564  (Empl.  Hydrargyri),  x  1169 
(Kalium  sulfurat),  x  2049  (Terebinth. 
laricin,). 

Dysenterie  s.  Ruhr. 

Dysmenorrhoe  311  (Ferr.  bromat.),  545 
(Rad.  Cimicifugae),  626  (Tartarus  bo- 
raxatus),  642  (Tinct.  Caxdui  Mariae), 
X  866  (Gland.  Lupuli),  x  1957  (Succi 
Millefolii).  Ext  x  92  (Acid.  nitric 
crudöm),  x  1613  (Opium). 

Dyspepsie,  135  (Acid.  hydrochloric),  142 
(Acid.  'salicylic),  175  (Aq.  oxygenata), 
204  (Calcium  bicarbonic),  220  (C^- 
rium  oxalic),  329  (Folia  Coca),  339 
(Folia  Trifolii  fibrin.),  390  (Hydra- 
stinum),  517  (Papayotinum),  519  (Pep- 
sinum),  575  (Salicinum),  642  (Tinct 
Cardamomi).  x  43  (Acid.  carbol.  cry- 
stallisat),  x  77  (Acid.  hydrochloric), 
x  80  (Acid.  lacticum),  x  341  (Calcium 
carbon.  praecipit),  x  384 — 385  (Carbo 
pulverat),  x  608  (Extr.  Cascarillae), 
X  835—836  (Folia  Trifolii  fibrini), 
X  1358  (Morphium  acetic),  x  1423 
(Natrium  bicarbonic ),  x  1440  (Natrium 
chlorat),  x  1622—1631  (Pepsinum), 
X  1782,  X  1789  (Rad.  Rhei),  x  1955 
(Succi  recentes). 

Dysphagie,  paralytische,  Ext  258  (Cortex 
Mezerei). 

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Therapeutisches  Register. 


805 


Dyspnoe  211  (Camphor.  bromat).  Ext 
162  (Äether),  390  (Hydrogeu.  hyper- 
oxydat),  598  (Spirit.  aethereus). 

Dysurie  /  819  (Fol.  Nicotian.). 

E- 

Eclampsia  infantum  392  (Jodoform ium). 
X  579  (Extr.  Artemisiae),  x  1091  (Ka- 
lium bromatum).  Ext.  234  (Chloro- 
formium),  501  (Oleum  Petrae  Italicum). 

—  parturientium  127  (Acid.  benzoicum), 
153  (Amylium  nitrosum),  232  (Chlo- 
ralum  hydrat.),  234  (Chloroformium), 
402  (Kalium  bromat.). 

Eczema  129  (Acid.  carbolicum).  Ext  128 
(Acid.  boric),  163  (Ammonium  uricum). 
466  (Naphthalin.),  467  (Naphtol  ß\ 
517  (Papayotinum),  522  (Phosphorus), 
527  (Pix  liquid.),  550  (Rad.  Ipecac), 
580  (Sapo  naphtolicos),  676  (ünguent 
diachyl.  Hebrae).  x  52  (Acid.  carbolic). 
X  114,  X  118,  X  120  (Acid.  salicylic), 
X  152  (Acid.  tannicum),  x  317  (Acid. 
boricum),  x  545  (Cuprum  sulfuricum), 
X  971  (Hydrarg.  chlorat),  x  1201  (Sapo 
Kreosoti),  x  1265  (Liq.  Kalii  cauätici), 
X  1530  (OL  Juniperi),  x  1676  (Plumb. 
acetic),  x  2307  (Zinc.  sulfuric). 

—  der  Mundschleimhaut  x  2131  (Tinct 
Jodi). 

—  der  Nase  x  1489  (Ol.  Cacao). 
Elephantiasis  553  (Raid.  Mudar). 
Emphysem    605    (Stibium    arsenicosum). 

Ext  441  (Liq.  Kalii  arsenicosi),  507 
(Ol.  Terebinthin.).  x  2153  (Tinct  Opii 
crocata). 

Empyem  Ext  144  (Acid.  salicylic),  174 
(Aq.  Kreosoti),  479  (Natrium  subsul- 
furosum). 

Enteritis  s.  Darmkatarrh  und  Diarrhoe. 

Enuresis  232  (Chloral.  hydrat),  290 
(Extract  Folior.  Bucco),  668  (Tinct 
Virgae  aureae).  x  379  (Cantharides), 
X  584  (Extr.  Belladonnae).  Ext  609 
(Strychnin.  nitric.) 

Ephelides  257  (Cucnmeres),  372  (Hydrarg. 
acetic.  oxydat),  541  (Rad.  Armoraciae), 
586  (Semen  Cucumeris),  693  (Zincum 
aceticum).  x  296  (Bismut  bydrochlo- 
ratum),  x  484  (CoUodium),  x  1002 
(Hydrarg.  praecipit  album),  x  1107 
(Kalium  carbon.  depur.),  x  1241  (Eau 
de  Luce),  x  1986  (Sulfur.  praecipitat.). 

Epilepsie  159  (Ammonium  bromat),  166 
(Anilin,  sulfuric),  168  (Apomorphin.), 
178  (Argont  chloratum  Rade m.),  261 
(Curare),  279  (Extr.  Artemisiae),  288 
(Extr.  Fabae  Calabaricae),  368  (Herba 
Sedi  acris),  391  (Indicum),  402  (Ka- 
lium bromatum),  445  (Lithium  bro- 
matum), 471  (Natrium  bromat),  511 


(Ol.  Valerian.),  522  (Phosphorus),  545 
(Elad.  Cimicifugae),  604  (Stannum  chlo- 
ratum), 637  (Tinct.  Artemisiae),  693 
(Zinc  chlorat),  695  (Zinc.  cyanat), 
696  (Zinc.  oxydat),  698  (Zinc  phos- 
phoricum), 701  (Zinc  valerianicum). 
X  261  (Atropin.  sulfuric),  x  318  und 
X  319  (Bromal.  hydrat),  x  547  (Cu- 
prum sulfuric),  X  548  (Curare),  x  580 
(Extr.  Belladonnae),  x  1077,  x  1078, 
X  1083,  X  1084,  X  1087  (Kalium  bro- 
matum), X  1112  (Kalium  chloratum), 
X  1239  (Liq.  Ammon.  caustici),  x  1711 
(Rad.  Artemisiae),  x  1817,  x  1818 
(Rad.  Valerianae),  x  2257,  x  2258 
(Viscum  album),  x  2261  (Zinc.  acetic), 
X  2278—2280,  x  2283  (Zinc  oxydat). 
Ext.  153  (Amylium  nitrosum),  261 
(Curare). 

Epistaxis  369  (Herba  Urticae).  x  1331 
(Mangan,  chloratum),  x  1658  (Plumb. 
aceticum).  Ext  148  (Acid.  tannicum), 
315  (Ferrum  oxydat  dialysat),  327 
(Flores  Urticae). 

Erbrechen  129  (Acid.  carbolic  crystallis.), 
148  (Acid.  tannic),  174  (Aq.  Kreosoti), 
194  (Bismut  carbonic),  234  (Chloro- 
formium), 304  (Extr.  Strychni),  422 
(Kumyss). 

—  der  Schwangeren  135  (Acid.  hydro- 
bromicum  dilut),  220  (Cerium  oxali- 
cum),  402  (Kalium  bromatum).  x  1189 
(Kreosotum),  x  2101  (Tinct  Cinna- 
momi),   X  2209  (Tinct  Strychni). 

Erectionen,  schmerzhafte  ^  373  (Cam- 
phora),  X  863  (Glandul.  Lupuli),  x  1909 
(Spirit  camphorat.).  Vgl.  auch  Chorda 
venerea  und  Tripper. 

Erfrierung  s.  Frost. 

Erosionen  212  (Cantharides),  669  (Trau- 
maticin.). 

Brysipelas  x  2261  (Zinc  acetic).  Ext 
129  (Acid.  carbolicum),  241  (CoUo- 
dium), 414  (Kalium  silicicum),  507 
(Oleum  Terebinthin.),  536  (Pulvis  ad 
Erysipelas),  589  (Semen  Sccalis),  648 
(Tinct  Digitalis),  653  (Tinct  Jodi). 
X  294  (Acid.  benzoicum),  x  481  (Col- 
lodium),  X  870  (Glycerinum),  x  2060 
(Thymolum),  x  2117  (Tinct  Ferri 
chlorati). 

Erythem,  Hervorrufung  eines  solchen  221 
(Charta  sinapisata),  541  (Rad.  Armo- 
raciae), 568  (Resina  Thapsiae  garga- 
nicae),  603  (Spiritus  Sinapis).  x  2036 
Tartarus  stibiatus). 

Exantheme,  chronische  s.  Hautausschläge. 

Excoriationen  240  (CoUodium),  515  (Lini- 
ment e  Vitello  ovorum),  639  (Tinct 
Benzoes).     x  2288  (Zinc.  oxydat). 

Excrescenzen  x  24  (Acid.  arsenicosum), 
x  967  (Hydrargyr.  chlorat.). 

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806 


Therapeutisches  Register. 


Excrescenzen ,  polypöse  133  (Äcid.  chro- 
micum). 

—  syphilitische  s.  Condylome. 

F. 

FacialislähmuDg  Ext.  609  (Strychninum 
nitricum).    S.  a.  Prosopalgie. 

Favus  Ext.  X  59  (Acid.  arsenicosum).  134, 
237,  X  73  (Chrysorabin.).  526  (Piper 
nigrum). 

Febris  recurrens  226  (Chinin,  sulfuric). 

Fieber,  gelbes  333  (Folia  Guaco). 

—  putrides  x  499  (Cort.  Chinae). 

—  ^phöses  s.  Typhus. 

Fissura  ani  696  (Zinc.  oxydai).  x  1674 
(Plumbum  acetic). 

Fisteln  Ext.  175  (Aq.  phagedaenica), 
259  (Cupr.  sulfur.),  332  (Folia  Euca- 
lypti), 334  (Folia  luglandis),  618 
(Summitates  Sabinae),  641  (Tinct. 
Cantharid.),  653  (Tinct.  Jodi).  x  542 
(Cupr.  sulfuric),  x  1038,  x  1039  (Jo- 
dum). 

Fistula  ani  x  597  (Extr.  Belladonnac). 

—  lacrimalis  236  (Chordae  causticae). 
Flatulenz  129  (Acid.  carbolic.  cr>-stallis.), 

586  (Semen  Erucae). 

Flechten  Ext.  389  (Hydrargyr.  sulfurat. 
rubrum),  472  (Natrium  carbonicum 
siccum),  402  (Kalium  bromat),  677 
(Unguent.  Hydrargyr.  alb.).  x  969 
(Hydrargyr.  chlorat.),  xl017  (Hydrarg. 
sulfuric.  basic). 

Fluor  albus  s.  Leucorrhoe. 

Fracturen  206  (Calcium  phosphoricum), 
523  (Phosphorus),  Ext.  264  (Dextri- 
num),  414  (Kalium  silicicum),  517 
(Parafinum). 

Frost  129  (Acid.  carbolic.  crystallis),  138 
(Acid.  nitricum),  148  (Acid.  tannicum), 
152  (Aether),  172  (Aq.  Coloniensis), 
240  (Collodium),  344  (Gossypium  jo- 
datum), 437  (Liq.  ferri  sesquichlorati), 
486  (Oleum  Asphalti  aethereum),  501 
(Oleum  Petrae  Italicum),  581  (Sapo 
Tannini),  594  (Rad.  Brassicae  Rapae), 
599  (Spirit.  camphoratus) ,  600  (Spi- 
rit.  camphorato-crocat.) ,  613  (Succus 
Citri),  651  (Tinct.  Gallarum),  653 
(Tinct.  Jodi),  669  (Traumaticin),  685 
(ünguent.  Styracis),  686  (Unguent 
Terebinthinae) ,  675  (ünguent.  Ce- 
russae).  x  64  (Acid.  carbolic),  x  89 
(Äcid.  nitric),  x  147,  x  151  (Acid. 
tannic),  x  178  (Alumen),  x  282  (Bals. 
Peruvian.),  x  368,  x  371  (Camphora), 
X  481  (Collodium),  x  560  (Emplastrum 
Galbani),  x  753  (Ferrum  oxydatum 
fusoum),  X  870  (Glycerinum),  x  1054, 
X  1055  (Jodum),  x  1502  (Oleum  cam- 
phoratum),   x  1540—1542  (Ol.  Petrae 


Italicum),  x  1573  (Oleum  Terebinth.), 
x  1910  (Spiritus  camphoratus),  x  2043 
(Terebinthina),  x  2052  (Terebinth.  lari- 
cina),  X  2089  (Tinct.  Capsici),  x  2179 
(Tinct  Opii  simpl.). 

Furunkel  Ext.  205  (Calcium  chlorat), 
207  (Calcium  sulfurat),  439  (Liquor 
Hydrarg.  nitrici  oxydati),  597  (Spirit. 
absolut). 

Fussgescbwüre  Ext.  122  (Acetnm  pyro- 
lignosum  crudum),  158  (Aluminium 
aceticum),  270  (Emplastrum  Cantha- 
rid.), 392  (Jodoformium),  538  (Plumb. 
metallicum),  550  (Rad.  Ipecac),  675 
Ung.  calamin.  Rad  e  mach  er  i).  x  118 
(Acid.  salicylic) 

Fusssch weisse  Ext  143  (Acid.  salicylic), 
158  (Aluminium  acetic),  581  (Sapo 
Tannini),  676  (üng.  diachyl.flebrae), 
699  (Zinc  sulfuric). 

G. 

Galaetorrhoe  Ext  x  593  (Extr.  Bella- 
donnac), X  738  (Ferrum  jodat). 

Gallensteine  232  (Chloralum  hydratum). 
X   159  (Aether),  x  1532  (Ol.  Macidis.). 

Gallensteinkolik  s.  Colica  oholelithiatica. 

Gangrän  s.  Brand. 

Gangraena  pulmonum  s.  Lungenbrand. 

Gastralgie  s.  Gastrodynie  und  Cardialgie. 

Gastricismus  s.  Digest ionsstörung  und 
Dyspepsie. 

Gastrodynie  175  (Aqua  oxygenata),  195 
(Bismut.  valerianic) ,  232  (ChloraL 
hydrat.),  392  (Jodoformium),  408  (Ka- 
lium cyanat),  701  (Zinc  valerianic). 
X  467  (Cinchonin.),  x  1121  (Kalium 
cyanatum),  x  1182  (Kreosotum),  x  2272 
(Zincum  ferro-cyanatum).  Ext  x  2164 
(Tinct.  Opii  crocata). 

Gastro-Enteritis  129  (Acid.  carbolic),  255 
(Cotoinum),  468  (Natrium  acetic),  695 
(Zincum  cyanatum,  Zincum  ferro-cya- 
natum\  x  48  (Acid.  carbolic),  x  558 
(Elixir  Aurant  compos ),  x  1429  (Na- 
trium carbonicum),  x  1790  (Rad.  Rhei), 
x  2202  (Tinct  Rhei  vinosa),  x  2271 
bis  2272  (Zinc.  cyanatum,  Zinc.  ferro- 
cyanatum).  Yergl.  auch  Brechdurch- 
fall, Digestionsstörung  und  Diarrhoe. 

Gebärmutter  s.  Uterus. 

—  Myome  301 ,  x  707  (Extract  Seealis 
comuti). 

Geburtstheile ,  Entzündung  ders.,  x  6S0 
(Extr.  Opii). 

Gehirnerweichung  498  (Oleum  Lithan- 
thracis). 

Gehimleiden  522  (Phosphorus),  x  2032 
(Tartarus  stibiatus). 

Geisteskrankheiten  211  (Cannabinum  tan- 
nicum),  281   (Extr.  Cannabis   indic), 


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Therapeutisches  Register. 


807 


329  (Folia  Coca),  391  (Hyoscyaminum), 
475  (Natrium  lacticum).  x  443  (Chlo- 
lalum  hydratum),  x  1018  (Qyoscyami- 
num),  X  1081  (Kalium  bromat),  x  1095 
(Kalium  bromat),  x  2027  (Tartarus  sti- 
biatus),  X  2262  (Zincum  acetic.)' 

GelenkanschwelluDgen ,  chronische,  Ext. 
453  (Mangan um  sulfuric.)  x  1372  (Mor- 
phium hydrochloricum),  x  1413  (Na- 
trium arseuicicum). 

Gelenkentzündung  232  (Chloral.  hydrai), 
443  (Natrium  silicic).  x  1142  (Kalium 
jodat.),  X  1413  (Natrium  arsenicicum). 

Gelenkrheumatismus,  acuter,  142  (Acid. 
salicy licum) ,  469  (Natrium  benzoTc), 
525  (Pilocarpinum  hydrochloricum), 
545  (Radix  Cimicifugae),  633  (Thymo- 
lum).  X  101,  X  102  (Acid.  salicylic), 
X  209  (Ammon.  phosphoric.) ,  x  1844 
(Resin.  Guajaci).  Ext.  130  (Acid.  car- 
bolic),  152  (Aether),  270  (Emplastrum 
cantharid.).  x  481  (CoUodium). 

Geschwülste  124  (Acidum  acetic),  125 
(Acidum  arsenicosnm),  137,  138  (Acid. 
nitricum),  162  (Ammonium  jodat.), 
180  (Argent.  nitric),  192  (Baryum 
jodat),  400  (Kalium  bichromic),  520 
(Pepsinum  [subcut.]),  532  (Plumbum 
chlorat).  x  1136,  x  1138,  x  1139  (Ka- 
lium jodat.),  X  1616  (Opium).  S.  auch 
die  einzelnen  Geschwülste. 

Geschwüre  Ext.  142  (Acid.  salicylic), 
148  (Acid.  tannic)>  155  (Aloe),  176 
Aq.  picis),  204  (Calcium  carbonic. 
praecipitat.) ,  192  (Baryum  chlorat.). 
212  (Canthandes),  241  (Collodium), 
297  (Extr.  Nuc.  Jugland),  315  (Ferr. 
oxydat.  dialysat.),  319  (Ferr.  sulfuric ), 
352  (Gas  Oxygenii),  354  (Glycerinum), 
395  (Jodum),  408  (Kalium  chromic), 
445  (Lithargyrum),  544  (Rad.  Bistor- 
tae),  599  (Spirit.  camphorat.),  651 
(Tinot.  Gallar.),  648  (Tinct.  Euphorbii), 
656  (Tinct.  Myrrhae),  677  (Unguent. 
Glycerini),  684  (Unguent.  ophthalmi- 
cum),  685  (Unguent.  Styracis),  690 
Yinum  aromatic,  Yinum  camphorat). 
X  973  (Hydrargyr.  oxydat),  x  1062 
(Kali  caustic.  fusum),  x  2097  (Tinct. 
(Catechu),  x  1402  — 1406  (Myrrha), 
X  2042  (Terebinthina). 

Geschwüre,  brandige  143,  144  (Acid.  sa- 
licylicum),  209  (Camphora),  213(Carbo 
animalis),  235  (Chloroformium) ,  336 
(Herba  Plantaginis  majoris),  439  (Li- 
quor Hydrargyri  nitrici  oxydati),  413 
(Kalium  permanganic),  474  (Natrium 
chloricum),  685  (Unguentum  Salicis). 
690  (Vinum).  x  389  (Garbo  Ligni  pul- 
veratus),  x  504  (Cort.  Chinae),  x  523 
(Gort.  Sieklicis),  x  1164  (Kalium  nitri- 
cum), X  1166  (Kalium  permanganic). 


X  1531  (Oleum  Juniperi).    Vergl.  auch 
Brand. 
Geschwüre,  carcinoraatöse  s.  Krebs. 

—  phagedänische  385  (Hydrargyr.  nitric 
oxydulat).  x  60  (Acid.  carbolic). 

—  scorbutische  s.  Scorbut 

—  scrophulöse  205  (Calcium  phosphori- 
cum), 334  (Folia  Juglandis),  378  (Hy- 
drargyr. bijodat),  392  (Jodoforraium), 
400  (Kalium  bichromic ).  x  397  (Hy- 
drargyr. oxydat.),  x  1135  (Kalium  jo- 
dat), X  2266  (Zinc  chloratum). 

—  syphilitische,  s.  Syphilis. 

Gicht  196  (Boracites),  215  (Carboneum 
sulfuratum),  226  (Chinin,  stibicum), 
240  (Colchicinum),  414  (Kalium  silici- 
cum),  543  (Rad.  Astragali),  552  (Rad. 
Ivaranchusae).  x  4  (Acetum  Colchici), 
X  209  (Ammonium  phosphoric),  x  349 
(Calcium  sulfurato-stibiatum),  x  356 
(Camphora),  x  419  (Chinin,  sulfuric ), 
X  570  (Extr.  Aconiti),  x  911  (Hydrar- 
gyr. bichlorat),  x  1025  (Jodoformium), 
X  1286  (Liq.  Plumbi  subacetic),  x  1407 
Naphthalin  um),  x  1415  (Natrium  ben- 
zoicum),  X  1945  (Stipites  Dulcamarae), 
X  2025  (Tartarus  stibiat).  Ext  234 
(Chloroformium),  269 (Emplastrum  ant- 
arthriticum) ,  497  (Oleum  Juniperi), 
502  (Oleum  Pini  aeihereum).  x  1522 
(Oleum  empyrheumat.),  x  1575  (Oleum 
Terebinthin.). 

Glaucoma  Ext  263  (Atropinum  sulfuric), 
•  274  (Eserinum). 

Glossitis  197  (Acid.  boric). 

Glossoplegie  s.  Zungenlähmung. 

Gonorrhoea  s.  Tripper. 

Gummigeschwülste  Ext  x  1681  (Plumb. 
jodat.). 

Gutta  rosacea  259  (Cuprum  sulfuric),  677 
(Unguent.  Hydrargyri  album). 

H. 

Haare,  Entfernung  derselben  529  (Pix 
navalis).   x  243  (Arsenicum  sulfurat). 

—  Färbung  derselben  482  (Nuces  jugland.), 
533  (Eau  figaro). 

Haarwuchs-Beförderungsmittel  Ext.  199 
(Bulbus  Allii  cepae),  276  (Eucalypto- 
lum),  296  (Extr.  Nicotian.),  503  (Ol. 
Ricini),  525  (Pilocarpinum),  613  (Succi 
Citri).  X  1962  (Succi  Citri),  s.  auch 
Alopecie. 

Hämaturie  x  704  (Extr.  Secal.  cornut.). 

Hämoptysis  135  (Acid.  gallicum),  145 
(Acid.  sclerotinic.) ,  307  (Extr.  Secal. 
cornut.),  327  (Flor,  urticae),  341 
(Fruct  Cardui  Mariae),  369  (Herba 
Urticae),  473  (Natrium  chlorat),  509 
(Ol.  Terebinthin.),  530  (Plumb.  acetic), 
583  (Seeale  cornut.),  642  (Tinct  Cardui 


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808 


Therapeutisches  Register. 


Mariac).  x  126,  x  130  (Aeid.  sulfuric 
dilut),  X  135  (Acid.  tannic),  x  171 
(Alumen),  x  272  (Potio  Choparti), 
X  697  (Extr.  Secal.  comut.),  x  810  (Fol. 
Digitalis),  x  1258,  x  1259  (Liq.  ferri 
sesquichlorati),  x  1451  (Natrium  phos- 
phoric),  X  1565  (Ol.  Terebinthinae), 
X  1890,  X  1891  (Seeale  coniutum). 
Ext.  145  (Aeidom  sclerotinum),  437 
(Liquor  ferri  sesquichlorati).  x  707 
(Extr.  Secal.  comutj. 

Hämorrhagie  148  (Acid.  tannicum),  158 
(Aluminium  acetic),  157  (Alumen 
ustum),  245  (Cort.  adstringens  brasi- 
liensis),  301  (Extr.  Seealis  comut.), 
315  (Ferrum  oxydat.  dialysat.,  Ferrum 
oxydat  rubrum),  318  (Ferrum  sesqui- 
chloratum),  322  (Liq.  Caleiidulae), 
324  (Flores  Granali),  369  (Herba  Ur- 
ticae),  452  (Manganum  chloratum). 
X  130  (Acid.  sulfuric.  dilut),  x  171 
(Alumen),  x  533  (Cuprum  sulfuric), 
X  1602  (Opium),  x  1957  (Succ.  Mille- 
folii).  X  2226  (Tub.  Jalapae).  Ext. 
166  (Amylum  triciti),  218  (Catechu), 
241  (Collodium),  319  (Ferrum  sesqui- 
chlorat.),  519  (Penghawar  Yambee). 
X  145,  X  146  (Acid.  tannic),  x  480 
(Collodium),  x  538  (Cuprum  sulfuric), 
X  707  (Extr.  Secal.  comut.),  x  776 
(Ferram  sulfuric ). 

Hämorrhoiden  130  (Acid.  carbolic),  250 
(Cort  frangulae),  256  (Cubebae),  327 
(Flores  ürticae),  354  (Glycerinum), 
498  (OL  Lini),  500  (Ol.  Olivarum),  586 
(Semen  Erucae).  x  595  (Extr.  Beilad.), 
/  860  (Gallae),  x  961  (Hydrargyr. 
chlorat.),  x  1657—1661  (Plumb.  acetic), 
X  1894  (Semen  foeni  graeci).  Ext.  130 
(Acid.  carbolic),  140  (Acid.  nitric), 
204  (Calcaria  usta),  393  (Jodoformium), 
468  (Natrium  aethylat.  siccum),  683 
(Unguentum  Linariae).  x  1292  (Liq. 
Piumbi  subacetici),  x  1969  (Sulfur  de- 
puratum). 

Hände,  aufgespmngene  x  1479,  x  1480 
(Ol.  Amygdalarum). 

Halitus  ex  ore  214  (Carbo  pulverat).  Ext. 
202  (Calcaria  chlorata),  346  (Fruct. 
Vanillae),  569  (Rhizoma  Calami).  x  338 
(Calcaria  chlorata). 

Hambeschwerden  552  (Rad.  Junci).  x  2122 
(Tinct.  fung.  Cynosbati).  Ext.  383 
(Hydrargyr.  viv.). 

Harnblase,  locale  Behandlung  104. 

Harnröhre,  locale  Behandlung  103. 

Harn  röhren  Schanker  354  (Glycerin.).  x  354 
(Camphora),  x  679  (Extr.  Opii). 

Harnsäure  Diathese  196  (Boracites),  414 
(Kalium  silicic),  445  (Lithium  car- 
bonic),  469  (Natrium  benzoic).  x  209 
(Ammonium  phosphoricum),  s.  a.  Gicht. 


üarnsteine  471  (Natrium  carbonic).  414 
(Kalium  silicic),  445  (Lithium  car- 
bonic). X  309  (Magnesia  boracitric), 
X  1433  (Natrium  carbonic). 

Harnverhaltung    s.     Harnbeschwerden, 
Ischurie. 

Hautausschläge,  chronische  129  (Acidum 
carbolic),  143  (Acid.  salicylic),  167 
(Anthracokali),  176  (Aq.  p'icis),  204 
(Calcium  carbonic.  praecipit.),  310 
(Ferrum  arsenicos.  oxydatum),  319 
(Ferrum  sulfurat.),  408  (Kalium  chro- 
mic  neutrale),  327  (Flores  Urticae), 
452  (Mangan,  chloratum),  469  (Natrium 
bonzoicum),  481  (Nicotinum),  502 
(Ol.  picis  liquid.),  553  (Rad.  Madar), 
665  (Stibium  arsenicos.),  693  (Zinc. 
chlorat.).  x  242  (Arsenic  jodat.),  x  620 
(Extractum  Colocynthidis) ,  x  1012 
(Hydrargyrum  sulfuratum  nigrum), 
V  1029  (Jodum),  x  1168  (Kalium  sul- 
furat.), X  1943  (Stipites  dulcamarae). 
Ext.  143,  144  (Acid.  salicylic),  152 
(Aether),  158  (Aluminium  hydrat), 
408  (Kalium  cyanat.),  415  (Kalium 
sulfurat.),  455  (Mel  depurat),  466 
(Naphthalinum),  479  (Natrium  sul- 
furat.), 497  (Ol.  Juniperi),  504  (Ol. 
Rusci),  524  (Picrotoxinum) ,  527  (Pix 
liquida),  568  (Resineonum),  578  (Sapo 
jodato-sulfurat.),  669  (Traumaticinum). 
x52,  X  59  (Acid.  carbolic),  x901  (Herba 
Violarum),  x  903  (Hydrarg.  bibromat.), 
X  1024  (Jodoformium),  x  1110  (Kalium 
carbon.  depurat),  x  1172  (Kalium 
sulfurat.  pro  balneo),  x  1198,  x  1201 
(Kreosotum),  /  1553  (Oleum  Rusci), 
X  1649  (Pix  liquida),  x  1863  (Rhi- 
zoma Veratri),  x  2287,  x  2288  (Zinc 
oxydai). 

—  syphilitische  s.  Syphilis. 

Hau^ucken  129  (Acid.  carbolic),  153 
(Aether  butyricus).  x  62  (Acid.  car- 
bolic), s.  a.  Prurigo  und  Pruritus. 

Hautkrankheiten  s.  Hautausschläge. 

Hautkrebs  s.  Krebs. 

Hautsclerom  x  533  (Cuprum  oxydat). 

Hebetudo  visus  x  1346  (Mixtura  oleoso- 
balsamica). 

Heiserkeit  s.  Laryngitis. 

Helminthiasis  172  (Aq.  chlorat),  178  (Ar- 
gent  chlorat  Radem.),  200  (Bulbus 
Allii  sativi),  259  (Cuprum  oxydat), 
276  (Eucalyptolum),  285  (Extr.  Cinae), 
281  (Extr.  Cannab.  indio.)*,  366  (Elec- 
tuar.  anthelminthic.  Hufelandi),  36S 
(Herba  Scordii,  Herba  Spin^eliae),  414 
(Kalium  picronitricum),  490  (Ol.  Cinae 
aethereum),  518  (Pasta  Gaarana),  575 
(Santoninum),  586  (Semen  Cucurbitae). 
X  616  (Extr.  Cinae),  x  765  (Ferrum 
sulfuricum),  X  949  (Hydrarg.  chlorat.), 


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Therapeutisches  Register. 


809 


X  1550  (Ol.  Ricini),  x  1815,  x  1834 
(Rad.  Valerian.),  x  1874,  x  1878  (San- 
toninam),  x  1954  (Succus  Absinthii). 
Ext.  343  (Fruct.  Colocynthid.) ,  497 
(Ol.  Juniperi),  vergl.  auch  Ascariden, 
Bandwurm,  Trichiniasis. 

Hemeralogie  Ext  525  (Pilocarpin,  hydro- 
chloricum). 

Hemicranie  153  (Aether  amylicus),  160 
(Ammonium  chlorat),  239  (Coffeinum), 
481  (Niccolum  sulfuric),  645  (Tinct. 
Coffein i  compos.),  701  (Zi|ic.  valerian.). 
X  401  (Chinidinum  sulfuric),  x  471 
bis  473  (Coff^^lnum),  x  474  (Coffeinum 
citric),  X  617  (Extr.  Coffeae),  x  866 
(Glandul.  Lupuli),  /  1087  (Kalium 
bromatum).  Ext.  153  (Amylium  ni- 
trosum). 

Hepatitis  x  951  (Hydrarg.  chlorat.).  Ext. 
133  (Acid.  chloro-nitrosum),  678  (Ung. 
Hydrargyri  cinereum).  x  92  (Acid. 
nitric.  crudum). 

Hernien  s.  Bruch. 

Herpes  Ext.  158  (Aluminium  aceticum), 
226  (Chinin,  stibicum).  x  2288  (Zinc. 
oxydat.).   Vgl.  auch  Hautausschläge. 

—  circinatus  237  (Chrysarobin). 

—  exedens  s.  Lupus. 

--  tonsurans  237  (Chrysarobin). 

—  Zoster  234,  235  (Chloroformium),  414 
(Kalium  silicic).  x  464  (Chloroform), 
481  (Collodium),  x  565  (Emplastrum 
Meliloti). 

Herzklopfen  s.  Palpitatio  cordis. 

Herzkrankheiten  153  (Amylinm  nitrosum), 
330  (Folia  Digitalis),  605  (Stibium 
arsenicosum),  668  (Tinctura  Veratris 
virid.),  687  (Veratrinum).  x  552,  x  553 
(Digitalinum),  x  802  (Folia  Digitalis), 
X  21 12  (Tinct  Digitalis),  x  2120  (Tinct 
Ferri  pomata),  x  2135  (Tinct.  Lobeliae). 
Ext  351  (Gas  Oxygenii). 

Heufieber  143  (Acid um  salicylicum),  227 
(Chinin,  susfuric),  335  (Fol.  Nicotian.). 

Hodengeschwulst  Ext  x  1682  (Plumb. 
jodat.). 

Hornhaut^Entzündnng  573  (.Saccharum). 

—  Geschwöre  x  582  (Cuprum  aluminat.). 

—  Trübungen  410  (Kalium  jodat),  490 
(Ol.  Citri),  500  (Ol.  Olivar.),  628(Tartar. 
stibiat).  /  943  (Hydrarg.  bijodat.), 
X  964  (Hydrarg.  chlorat),  /  1106  (Ka- 
lium carbonic). 

Hospitalbrand  Ext.  138  (Acid.  nitric), 
203  (Calcaria  chlorata),  276  (Euca- 
lyptolum),  653  (Tinct,  Jodi),  694  (Zinc. 
chlorat).  Vgl.  auch  Brand  und  Con- 
tagien. 

Hundswuth  129  (Acid.  carbolic),  234  (Chlo- 
roformium), 261  (Curare;. 

Hühneraugen  x  158  (Aerugo). 

Hydrocele  129  (Acid.  carbolic),  234  (Chlo- 


roformium), 474  (Natrium  chloratum), 
647  (Tinct  Digitalis),  653  (Tinct  Jodi). 
Hydrophobie  208  (Camphora),  339  (Folia 
Xanthii  spinosi),  512  (Opium),  561 
(Rad.Spiraeae),  641  (Tinct  Cantharid.), 
678  (ünguent.  Hydrargyri  ein.).  Vgl. 
auch  Bisswunden,  vergiftete. 
Hydrops  196  (Blattae  orientales),  239 
Coffein,  citric),  325  (Flores  Lonicerae 
brachypodae),  565  (Resin  Balsam.  Co- 
paTvae),  612  (Succus  Citri),  x  187 
(Ammon.  carbonic),  x  324  (Bulbus 
Scillae),  x  649  (Extr.  Hellebori),  x  695, 
696  (Extr.  Scillae),  x  800,  x  803,  x  804, 
X  812  (Folia  Digitalis),  x  818  (Folia 
Menthae  piperit),  x  884  (Herba  Equi- 
seti),  953  (Hydrarg.  chlorat),  x  1065 
(Kalium  acetic),  x  1 161  (Kalium  nitric), 
X  1221  (Lignum  Juniperi),  x  1266  bis 
X  1271  (Liquor  Kalii  acetici),  x  1619 
(Oxymel  Seil  lae),  x  1823  (Rad.  Valerian.), 

i         X  2106  (Tinct  Colchici),  x  2204  (Tinct 

!         Scillae).    Ext  497  (Oleum  Juniperi), 
500  (OL  Olivar.),  524   (Pilocarpinum 

j         hydrochloric),    647  (Tinct  Digitalis). 
X  1510  (Ol.  Crotonis),  x  1528  (Oleum 

i      *  Juniperi),  x  1539  (Ol.  Petrae  Italic), 
X  1580  (Ol.  Terebinthin.  rectificat). 

i    —  ovarii  500  (Oleum  Olivarum).    x  1959, 

I         X  1960  (Succi  recentes). 

!    —  scarlatinosus  x  187  (Ammon.  carbon.), 
X  953  (Hydrarg.  chlorat.),  x  1823  (Rad. 

I         Valerian.). 

I   Hydrothorax  x  668  (Extr.  Lactuc.  vires.), 

j         X  2114  (Tinct   Digitalis).     Ext   479 

I         (Natrium  subsulfurosum). 
Hyperästhesie  232  (Chloral.  hydrat),  243 

I         (Coniinum),  796  (Zinc  lactic).     Ext 

I         181    (Argilla),    215   (Carboneum    bi- 

;         chlorat),  532  (Plumb.  chlorat). 
Hyperemesis  s.  Erbrechen. 
Hjrpertrophia  tonsillarum   137  (Acid.  ni- 

tricum),  653  (Tinct  Jodi). 
Hypochondrie  330  (Folia  Coca),  351  (Gas 
Nitrogenii).  x  1081  (Kalium  bromat). 
Vgl.  auch  Geisteskrankheiten. 
Hysterie  183  (Asa  foetida),  211  (Camphora 
bromata),  215  (Carboneum  bichlorat.), 
224  (Chinin,  hydrobromic),  232  (Chlo- 
ralum  hydrat.),  329  (Fol.  Coca),  471 
(Natrium  bromat).  x  229  (Aq.  foetida 
antihysterica),  x  721  (Bxtr.  Valerian.), 
X  1203  (Lactucarium)  x  1275  (Solutio 
Fowleri),  1385  (Morphinum  sulfuri- 
cum),  X  2090  (Tinct.  Castorei),  x  2157 
(Tinct  Opii  crocata). 

I. 

Icterus  142  (Acidum  picrinicum),  309  (Fei 
tauri),  390  (Hydrogenium  hyperoxy- 
dat),  549  (Rad.  Ipecac).  /  88  {Acid. 
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810 


Therapeutisches  Reanster. 


nitricam),  /  576  (Eitr.  A.loes),  /  1336 
(Mangao.  sulfuricum),  x  1714  (Rad. 
Belladonnae),  x  2196  (Tinct.  Rhei). 

Icterus  neonatorum  x  M70  (Natrium  sulfu- 
ricum). 

Ileus  382  (Hydrargyruro  depurat.).  Ext. 
296  (Extr.  Nicotian.),  443  (Liq.  Plumbi 
subacetici). 

Impetigo  148  (Acid.  tannic),  163  (Am- 
monium uricum),  496  (Oleum  Jecor. 
aselli),  676  (ünguent.  diachyi.  He- 
brae).    Vergl.  auch  Hautausschläge. 

Impotenz  522  (Phosphorus).  x  745  (Extr. 
Strychni). 

Incontinentia  uriuae  510  (Ol.  Terebin- 
thinae  ozonisat.),  x  286  (Balsamum 
Tolut),  x  1889  (Seeale  comut.)  Vergl. 
auch  Enuresis. 

Intermittens  129  (Acid.  carbolic),  142 
(Acid.  salicylic),  153  (Araylium  ni- 
trosum),  167  (Apiolum),  192  (Bebee- 
rinum),  202  (Buxinum  sulfuricum), 
222  (Chinidin,  sulfuric),  224  (Chinin, 
hydrobromic),  225  (Chinin,  hydro- 
chloric),  226  (Chinin,  stibicum),  226 
(Chinin,  sulfur.),  229  (Chinin,  sulfu- 
rico-tartaricum),  231  (Chinoidinum), 
234  (Chloroformium),  237  (Cinchoni- 
num),  246  (Cort.  Chinae),  265  (Ditai- 
num),  275  (Eucalyptolum),  327  (Flo- 
res  Urticae),  328  (Fol.  Adansoniae 
digitat),  332  (Fol.  Eucalypti).  333 
(Fol.  Guaco),  390  (Hydrastinum),  392 
(Jodoformium),  414  (Kalium  picronitri- 
cum),  417  (Kalium  sulfurosum),  440 
Liq.  arsenic.  F o  w  1  eri),  442  (Liq. Natrii 
chlorati),  451  (Magnesium  sulfurosum), 
473  (Natrium  chlorat.)»  522  (Phos- 
phorus), 526  (Piper),  541  (Radix  Apo 
cyni  androsaemifolii),  545  (Rad.  Cimici- 
fugae), 555  (Rad.  Plantaginis) ,  569 
(Resorcinum) ,  575  (Salicinum),  585 
(Semen  C^dron),  648  (Tinct.  Euca- 
lypti globuli).  X  51  (Acid.  carbolic), 
X  403  (Chinin,  bromat.),  x  404  (Chi- 
nin, hydrochloric),  x  411--417  (Chi- 
nin, sulfuric),  X  430  (Chinin,  valeria- 
nic ),  X  438  (Chinolinum),  x  500,  x  509 
(Cortex  Chinae),  x  611  (Extr.  Chinae 
aquos.),  X  1031,  x  1032  (Jodum),  x  1273 
Liq.  Kalii  arsenicosi),  x  1870,  x  1872 
(Salicinum).  Ext.  153  (Aether  chini- 
cus),  227  (Chinin,  sulfuric),  247  (Cort. 
Chinae).  x  1574  (Ol.  Terebinthinae). 

Intertrigo  Ext.  148  (Acid.  tannicum),  158 
(Aluminium  hydral),  166  (Ämylum 
tritici),  374  (Hydrargyr.  bichlorat.), 
580  (Sapo  naphtolicus),  581  (Sapo 
Tannici) ,  626  (Talcum) ,  696  XZinc. 
chlorat).  x  6  (Acet  pyrolignos.  crud.), 
X  114  (Acid.  salicylic),  x  2284  (Zin- 
cum  oxydat.). 


Iritis  /  1354  (Morphium  aoetic).  Ext  509 
(Ol.  Terebinth.  rectificat.),  x  263  (Atro- 
pin.  sulfuric). 

—  syphilitica  509  (Ol. 'Terebinth.  recti- 
ficat). X  263  (Hydrargyr.  bijod.). 

Ischias  160  (Ammonium  chlorat).  x  60 
(Acid.  carbolic).  Ext  180  (Argen t. 
nitricum),  244  (Coniin.  hydrobromic), 
270  (Emplastr.  cantharid.),  653  (Tinct 
Jodi).     Vergl.  auch  Neuralgie. 

Ischurie  383  (Hydrargyr.  depurat).  x  2149 
(Tinct  Nicotian.),  x  2230  (ünguent. 
Belladonnae). 


K. 

Kehlkopf  s.  Larynx. 

Keratitis  361  (Herba  Cerefolii),  550  (Rad. 
Ipecac). 

Keuchhusten  129  (Acid.  carbolic),  142 
(Acid.  salicylic),  184  (Atropin.  sul- 
furic), 201  (Butyli  chlorat,  hydrat), 
228  (Chinin,  sulfuric),  231  (Chino- 
linum), 243  (Coniin um),  244  ((Coniin. 
hydrobromic),  283  (Extract  Casta- 
neae  vescae  liquid.),  291  (Extractum 
Grindcliae  robustae),  324  (Flores  et 
stipites  Grindel iae  robustae),  329  (Fol. 
Castaneae  vescae),  338  (Folia  Stram- 
monii),  402  (Kalium  bromatum),  467 
(Narceinum),  575  (Salicinum),  645 
(Tinct  Coccionellae  ammoniat.),  695 
(Zinc  cyanat).  x  31  (Acid.  benzoic), 
X  42  (Acid.  carbolic  ),  x  175  (Alumen), 
x  220  (Aq.  amygdal.  amarar),  x  406, 
X  408  (Chinin,  hydrochloric) ,  x  437 
(Chinolin.),  x  667  (Extract  Lactueae 
vires.),  x  673  (Extr.  Nicotianae),  x  682 
(Extract.  Pulsatillae),  x  1083,  x  1100 
(Kalium  bromat),  x  1240  (Liq.  Ammon. 
anisat),  x  1411  (Narceinum),  x  1592 
(Ol.  Terebinthinae  rectificat.),  x  1664 
(Plumb.  acetic),  x  1970  (Sulfur.  de- 
purat), X  2073  (Tinct  Belladonnae), 
X  2254,  X  2256  (Vin.  stibiat),  x  2297 
(Zinc.  sulfuric).  Ext  254  (Asafoetida). 

Knochen- Affectionen  206  (Calcium  phos- 
phoric),  522  (Phosphorus). 

—  Auftreibungen,  scrophulöse  453  (Man- 
gan, sulfuric).  X  2049  (Terebinthina 
larieiu.). 

syphilitische  s.  Syphilis. 

Kohlenoxydgasvergiftung  301  (Extr.  SecaL 
cornuti). 

Kopfschmerz  s.  Cephalalgie  und  Hemi- 
cranie. 

Kopfungeziefer  Ext  342  (Fruct  Cocculi), 
345  (Fruct  Petroselini),  346  (Fruct 
Sabadillae),  388  (Hydrarg.  praecipitat 
album),  524  (Picrotoxin.),  590  (Semen 
Stramonii),  685  (üngt  Sabadillae), 


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W 


Therapeutisches  Register. 


811 


Krämpfe  173  (Aq.  Coloniensis),  185  (Atro- 
pinum  sulfuric),  232  (Cbloral.  hydrat), 
234  (Chloroformium),  243  (Coniinum), 
402  (Kalium  bromat.),  405  (Kalium  car- 
bonic),  414  (Kalium  picronitric),  441 
(Liq.  Kalii  carbonici),  545  (Rad.  Cimi- 
cifufifae).  x  1102  (Kalium  carbonicum), 
1237  (Liq.  Amraonii  carbonici  pyro- 
oleosi),  X  1241  (Eau  de  Luce),  /  1250 
(Liq.  Aramonii  succinici),  x  1835  (Rad. 
Valerian.),  x  2214  (Tinct.  Valerian.). 

—  bei  Kindern  x  1393  (Moschus),  x  1695 
(Pulv.  Doweri). 

—  hysterische  s.  Hysterie. 

Krätze  129  (Acid.  carbolic),  142  (Acid. 
salicylic),  188  (Bals.  Copaivae),  190 
(Balsam.  Peruvian.),  192  (Benzinum), 
326  (Flores  Pyrethri  rosei).  335  (Fol. 
Nicotianae),  346  (Pructus  Sabadillae), 
501  (Ol.  Petrae  Italicum),  466  (Naph- 
thalin.), 467  (Naphtholum),  485  (Ol. 
Anisi),  504  (Ol.  Rosmarini),  507  (Ol. 
Terebinthinae),  527  (Pix  liquid.),  577 
(Sapo  Bals.  Peruvian  ),  578  (Sapo  do- 
mesticus),  578  (Sapo  kalinus),  579  (Sapo 
kalinus  albus,  Sapo  kalinus  venalis), 
580  (Hardy'sche  Krätzkur),  581  (Sapo 
pumicis),  590  (Semen  Staphidis  agriae), 
610  (Styrax  liquid.),  664  (Tinct.  Sa- 
badillae), 677  (üngt.  Hydrarg.  album), 
682  (ünguent.  Hydrarg.  citrin.),  685 
"(ünguent.  sulfurat.  coraposit.),  694 
(Zinc.  chloratum),  x  290  (Benzinum), 
X  340  (Oalcaria  chlorata),  x  1017  (Hy- 
drarg, sulfaric.  basic),  x  1207  (Sapo 
pumicis),  X  1333  (Mangan,  hyper- 
oxydat),  x  1409 (Naphtholum y5),  xl650 
(Pix  liquida),  x  1864  (Rhiz.  Veratri), 
X 1904,  X 1905  (Semen  Staphidis  agriae), 
/  1949-1951  (Styrax  liquid.),  x  1976, 
X  1977  (Sulfür  depurat.),  /  1987  bis 
X  1996  (Sulfur  Sublimat.). 

Krampfhusten  135  (Acid.  hydrobromicum 
dilut.).  X  222  (Aq.  Amygdal.  amarar.), 
y  652  (Extr.  Hyoscyami),  x  676  (Extr. 
Opii),  X  809  (Folia  Digitalis),  x  890, 
X  891,  X  894  (Herba  Hyoscyami),  x  1697 
(PulT.  Doweri),  x  1742  (Rad.  Ipecac.). 
Ext.  351  (Gas  Nitrogenii  oxydulat), 
517  (Papayotinum).  Vgl.  auch  Bron- 
chitis und  Keuchhusten. 

Krampfwehen  x  1740  (Rad.  Ipecac.).  Vgl. 
auch  Wehenschwäche. 

Krebs  146  (Acid.  silicicum).  182  (Arsenic. 
jodat.,  Arsenic.  sulfurat.),  186  (Aurum 
chlorat.),  250  (Cort  Condurango),  310 
(Ferrum  arsenicos.  oxydat.),  360  (Herba 
Calendulae),  392  (Jodoformium) ,  522 
(Phosphorus),  693  (Zinc.  chlorat),  695 
(Zinc.  cyanatum).  x  748  (Ferrum  jodat. 
saccharatum).  Ext.  124  (Acid.  acetic), 
139,  140  (Acid.  nitric),  180  (Ärgent. 


nitric),  241  (Collodium),  316  (Ferrum 
phosphoric.  oxydat),  368  (Herba  Sedi 
acris),  377  (Hydrarg.  bijodat.),  400 
(Kalium  bichromic),  407  (Kalium  chlo- 
ricum),  413  (Kalium  permanganicum), 
438  (Liq.  Hydrarg.  nitrici  oxydati), 
512  (Opium),  532  (Plumb.  chlorat), 
626  (Tartarus  boraxatus),  675  (üngt 
Calendul.  Florum),  676  (üngt.  Conii). 
X  23,  /  24  (Acid.  arsenicos.),  x  599 
(Extract  Calendulae),  xll66  (Kalium 
permanganicum .). 
Kropf  s.  Struma. 

Kupfernase  Ext.  x  1913  (Spir.  camphorat.), 
Kupfervergiftung  319  (Ferrum  sulfurat). 

L. 

Lähmung  215  (Carboneum  sulfurat),  305 
(Extr.  Toxicodendri),  313  (Ferr.  jodat. 
saccharat),  330  (Folia  Coca),  535 
(Propylaminum),  545  (Rad.  Ciraicifug.). 
X  711  (Extr.  Strychni  aquos.),  x  720 
(Extr.  Toxicodendri),  x  2111  (Tinct 
Colocynthidis).  Ext  497  (OL  Juniperi 
e  ligno),  598  (Spiritus  camphoratus), 
687  (Veratrinum).  x  60  (Acid.  car- 
bolic), X  1229  (Liniment,  ammoniat), 
X  1245  (Liq.  Ammonii  caust),  x  1543 
(Oleum  Petrae  italic).  x  1634  (Phos- 
phorus), X  1915  (Spirit  camphorat), 
X  2080  (Tinct  Cantharid.),  x  2212 
(Tinct.  Toxicodendri),  vergl.  a.  Para- 
plegie. 

—  nach  Diphtherie  609  (Strychnin.  ci- 
tric),  Ext.  609  (Strychnin.  nitricum). 

Larynx,  locale  Behandlung  97. 

Laryngitis  127  (Acid.  benzoic),  168  (Apo- 
morphinum),  354  (Glycerinum).  Eit 
129  (Acid.  carbolic),  148  (Acid.  tan- 
nicum),  511  (Olibanum).  x  33  (Acidum 
benzoic),  x  1028  (Jodoform.),  x  2186, 
X  2187  (Tinct.  Pimpinellae),  vergl.  a. 
Catarrh  der  Athmungsorgane. 

—  syphilitica  Ext.  373  (Hydrargyr.  bi- 
chlorat),  379  (Hydrargyr.  chlorat), 
378  (Hydrarg.  bijod.).  x  966  (Hydrarg. 
chlorat),  x  1046  (Jodum). 

Leber-Entzündang  s.  Hepatitis. 

—  Leiden  175  (Aq.  nuc.  vomic),  177 
(Aq.  Quassiae).  x  626  (Extr.  Conii), 
X  722  (Fei  tauri  reoens),  x  903  (By- 
drarg}T.  bibromat),  x  2098,  2099 
(Tinct  Chelidonii). 

Lepra  182  (Ammonium  jodat).  363  (Herba 
Hydrocotyl.  asiaticae),  553  (Rad.  Mu- 
dar),  Ext  466  (Naphthalin.),  548 
(Rad.  Hydrocotyl.  asiatic). 

Leucome  s.  Hornhaut-Trübungen. 

Leucorrhoe  281  (Extr.  Belladonnae),  311 
(Ferrum  bromat),  332  (Folia  Euca- 
lypti), 545  (Rad.  Cimicifugae),  575 
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812 


Therapeutisches  Register. 


(Salicin.).  /  278  (Balsam.  Copaiv.), 
X  1034  (Jodum).  Ext.  122  (Acetum 
Rosae),  129  (Acid.  carbolic),  158 
(Alumen  sulfuric),  254  (Cort  Quere), 
297  (Extr.  Opii),  443  (Liq,  Natrii  chlo- 
rati),  443  (Liq.  Natrii  silicici).  /  531 
(Cubebae),  x  1034  (Jodum),  x  2182 
(Tinct.  Opii  simpl.V 

Liehen  s.  FJecbten  und  Hautausschläge. 

Lichtscheu  s.  Photophobie. 

Lithiasis  137  (Acid.  laoticum),  176  (Aq 
picis),  196  (Boracites),  405  (Kalium 
carbouic),  441  (Liq.  Kalii  carbonici), 
445  (Lithium  carbonic),  510  (Oleum 
Terebinthin.  sulfuratum),  552  (Rad. 
Junci),  533  (PI.  oxalic),  554  (Rad. 
Pereirae).  x  35  (Acid.  benzoic),  ^  209 
(Ammonium  phosphoric),  x  1437  (Na- 
trium phosphoric).  Ext.  445  (Lithium 
carbonic).   ^  1453  (Natrium  carbonic). 

Lues  s.  Syphilis. 

Luftröhren  s.  Bronchien. 

Lumbago  Ext.  152  (Aether),  215  (Car- 
boneum  bichloi*at.).  x  1672  (Ol.  Tere- 
binthin.). 

Lungenaffeotionen  366  (HerbaMedicaginis), 
Ext.  133  (Aether  jodat.),  s.  a.  die 
einzelnen  Lungenkrankheiten. 

Lungenblutung  s.  Hämoptysis. 

Lungen brand  174  (Aq.  Kreosoti),  202 
(Caloaria  chlorat.),  486  (Tinct  Euca- 
lypti), Ext.  129  (Acid.  carbolic),  276 
(Eucalyptolum),  507  (Ol.  Terebinthin.), 
674  (Turiones  pini). 

Lungen- Entzündung  s.  Pneumonie. 

—  Lähmung  x  29  (Acid.  benzoic). 

—  Schwindsucht  s.  Phthisis. 

Lupus  134  (Acid.  chrysophanic),  182 
(Arsenic.  jodat.),  310  (Ferrum  arseni- 
cic.  oxydat.),  378  (Hydrargyr.  bijodat.), 
467  (Naphtol  ß),  468  (Natrium  aethy- 
lat.  sicc.).  X  52  (Acid.  carbolic),  x  66 
(Acid.  carbolic),  x  944  (Hydrargyr. 
bijodat),  X  1037,  x  1038,  x  1041, 
X  1049  (Jodum). 

Luxationen  414  (Kalium  silicic). 

Lymphosarcom  440  (Liq.  Kalii  arsenicosi). 

M. 

Magendarmcatarrh  s.  Brechdurchfall,  Diar- 
rhoe, Digestionsstörung,  Gastro-Ente- 
ritis. 

Magenjrährung  232  (Chloralum  hydrat.), 
407  (Kalium  chloric),  418  (Kreosotum), 
633  (Thymolum). 

Magen- Geschwür  x  232  (Argeut.  nitricum), 
X  302  (Bismut  subnitric),  x  308 
(Bismut  valerianic),  x  479  (Natrium 
sulfuric). 

Magenkrampf  s.  Cardialgie  u.  Gastrodynie. 

—  Krebs  s.  Carcinoma  ventriculi. 


Magen- Leiden,  chron.,  135  (Acid.  hydro- 
chloricum),  142  (Acid.  salicylic),  422 
(Lac  ebutyratum),  593  (Solutio  Carnis), 
633  (Thymolum).  x  303  (Bismut  sub- 
nitric), X  2099  (Tinct  Chelidonii). 
Vergl.  auch  Dyspepsie. 

—  —  nervöse  214  (Carbo  populi),  224 
Chinin,  hydrobromicum),  234  (Chloro- 
form.), 642  (Tinct  Cardamomi  com- 
posit.),  X  2272  (Zincum  ferrocyanat). 

—  Säure  204  (Calcium  bicarbonic).  x  310 
(Borax),  x  1069  (Kalium  bicarbon.), 
y  1311  (Magnesium  carbonic). 

—  Darmkatarrh  s.  Brechdurchfall,  Gastro- 
Enteritis. 

Malariafieber  s.  Inlermittens. 

Mandeln,  Hypertrophie  ders.,  s.  Hyper- 
trophie. 

Manie  211  (Campbora  bromat).  x  1081 
(Kalium  bromat.),  x  1862  (Rhizoma 
Veratri). 

Mastdarm,  lokale  Behandlung  109  ff. 

—  Geschwüre  E  x  t  235  (Chloroform.),  496 
(Oleum  Jecor.  aselli).  x  462  (Chloro- 
formium). 

—  Krebs  Ext  512  (Opium). 

—  Lähmung  x  718  (Extr.  Strychni). 
Mastitis  243  (Conünum).  Ext.  286  (Extr. 

Conii),  648  (Tinct,  Digitalis),  676  (ün- 
guent.  Conii),  676  (Unguent  Digitalis), 
678  (Unguent.  Hydrargyr.  einer.),  x  634 
(Extr.  Digitalis).  Vergl.  auch  Brust- 
drüsenschwellung. 

Mastodynie  x  628  (Extr.  Conii.) 

Melancholie  x  1081  (Kalium  bromat).  Ext 
153  (Amylium  nitros.).  Vergl.  auch 
Geisteskran  kheiten. 

Meningitis  392  (Jodoformium).  x801  (Folia 
Digitalis),  x  1513  (Ol.  Crotonis). 

Menostasie  s.  Retentio  mensium. 

Menstrualkolik  s.  Dysmenorrhoe. 

Mentagra  s.  Sycosis. 

Mercurial-Geschwüre  481  (Ol.  caraphorat). 
X  540  (Cuprum  sulfuric). 

—  Speichel  fluss  s.  Salivatio  mercurialis. 
Metallvergiftung  319  (Ferr.  sulfuric),  420 

(Lac  vaccinum),  446  (Magnesia  usta), 
474  (Natrium  chlorat).  x  348  (Cal- 
cium sulfur.  stibic).  VergL  auch  die 
verschiedenen  Vergiftungen. 
Metritis  puerperal is  509  (Oleum  Tere- 
binthin. rectificat).  x  1076  (Kalium 
bioxalic).  Ext  678  (Ungt  Hydrar- 
gyri  cinereum).  Vergl.  auch  Puerperal- 
fieber. 

—  chronica  Ext  301  (Extr.  Secal.  cor- 
nut),  354  (Glycerinum),  678  (Un- 
guent Hydrargyr.  einer.). 

Metrorrhagie  245  (Cortex  adstringens  bra- 
sil.),   301    (Extr.  Secal.  cornut),   507 
(Ol.  Terebinthin.),  510  (Ol.  Terebin- 
thin. ozonisat),   530  (Plumb.   aceU- 
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Therapeutisches  Register. 


S13 


cum),  583  (Seeale  coruut.)»  640  (Tinct. 
Cannabis  indic),  645  (Tinct.  Ginna- 
raomi),  665  (Tinct.  Seealis  comuti), 
689  (Vinum).  x  135  (Acid.  tannic), 
X  157  (Alumen),  x  203  (Ammonium 
chlorat.  ferratum),  x  685  (Extr.  Ra- 
tanhae),  x  703  (Extr.  Seeale  cornut), 
X  1262  (Liq.  Ferri  sesquichiorat.), 
X  1348  (Acid.  Hallen),  x  1506  (Ol. 
Cinnamomi),  x  1661  (Plumb.  acetic), 
X  1739,  X  1748  (Rad.  Ipecac),  x  1770 
(Rad.  Ratanhae),  x  1888,  x  1889, 
X  1893  (Secal.  cornut.),  x  1999  (Sumi- 
tates  Sabinae),  x  2100  (Tinct.  Cinna- 
momi),  X  2152  (Tinct.  Opii  simplex). 
Ext.  148  (Acid.  tannic),  185  (Atro- 
pinum  sulfuric),  314  (Ferrum  oxy- 
dat.  dialysat ),  507  (Ol.  Terebinthin.). 
X  2309  (Zinc.  sulfuric.) 

Mictnratio  nocturna  s.  Enuresis. 

Migräne  s.  Uemicraiiie. 

Milchmetastasen  x  1178  (Kalium  sulfurat.). 

Milchsecretion,  Beförderung  ders.,  344 
(Fruct  Foeniculi).  x  845  (Fruct.  Foeni- 
culi),  X  1302  (Magnesium  carbonic). 

Miliaria  rheumatica  Ext.  398  (Kali  caustic. 
fusum.) 

Milzbrand  129  (Acid.  caibolic),  350  (Gas 
acid.  carbonici.) 

Milz-HTpertrophie  162  (Ammonium  jodat), 
313  (Ferrum  jodat.  saccharat). 

—  Leiden  229  Chinin,  sulfurico  -  tartari- 
cum),  452  (Magnesium  tartaricum). 

Mineralsaure-Vergiftung  446  und  x  1301 
(Magnesia  usta),  447  (Magnesia  usta 
in  aqua),  573  (Saccharum). 

Mittelohr- Catarrhe  282  (Chloralum  hy- 
dratum). 

Morbus  Brightii  313  (Ferrum  jodat.  saccha- 
rat), 368  (Herba  SpartiiScoparii)  x  133 
(Acid.  tannic),  x  818  (Folia  Menthae 
piperit.),  x  2117  (Tinct.  Ferri  chlo- 
rati).  Vergl.  auch  Hydrops,  Nieren- 
leiden, Pyelitis. 

Morpiones  s.  Pediculi  pabis. 

Mundaffectionen  x  1404  (Myrrhae). 

Mundgeruch,  übler  s.  Halitus  exore. 

—  Geschwüre  Ext  170  (Aq.  Calcariae), 
203  (Calcaria  chlorat),  259  (Cuprum 
sulfuric),  297  (Extr.  Opii),  488  (Ol. 
camphorat),  643  (Tinct.  Catechu). 
X  1405  (Myrrha),  2130  (Tinct.  Jodi). 
Vergl.  auch  Mercurialgeschwüre,  Sto- 
matitis. 

—  syphilitische  s.  Syphilis. 
Muskelrheumatisrous  535  (Propylaminum). 

Ext.  461  (Morphium  hydrochloricum). 

X  1382  (Morphium  hydrochloricum). 
Muttermäler  s.  Naevus. 
Myalgie   160  (Ammonium  chlorat.),    185 

(Airopin.  sulfuric). 
Mydriasis  Ext.  185  (Atropinum  sulfuric), 


262  (Daturinum),  265  (Duboisinum), 
329  (Folia  Belladonnae) ,  543  (Rad. 
Belladonnae). '  x  288  und  x  636  (Extr. 
Fabae  Calabaricae). 
Mycosis  der  Scheide  Ext.  259  (Cuprum 
sulfuric). 

N. 

Nabelbrüche  556  (Rad.  Ratanhae). 

Nachtripper  s.  Tripper. 

Nachtsch  weisse  s.  Seh  weisse. 

Nachwehen  x  2171  (Tinct.  Opii  simpl.). 

Naevus  Ext.  398  (Kai.  caust.  fusum), 
434  (Liq.  corrosivus),  468  (Natrium 
aethylat.  siccum),  629  (Tartar.  stibiat«), 
648  (Tinct.  Euphorbii).  x  24  (Acid. 
arsenicos.),  x  2039  (Tartar.  stibiat), 
vgl.  a.  Teleangiectasie. 

Nasencatarrh  227  (Chinin,  sulfuric).  x  312 
(Borax),  s.  a.  Coryza. 

Nasenschleimhaut,  locale  Bohandlnng  88. 

Neoplasmata  s.  Geschwülste. 

Nephritis  s.  Morbus  Brightii. 

Nervenfieber  s.  Typhus. 

Nervenleiden  181  (Argent.  oxydat.),  442 
(Liq.  Natrii  arsenicici),  522  (Phospho- 
rus),  s.  a.  die  einzelnen  Nervenkrank- 
heiten. 

Neuralgia  facialis  s.  Prosopalgie  und  Fa- 
cialisneuralgie. 

—  supraorbitaüs  651  (Tinct.  Gelsemii). 
X  1361,  X  1376  (Morphium  hydro- 
chloric). 

Neuralgien  142,  143  (Acid.  salicylic),  151 
(Aconitin um)>  160  (Ammon.  chlorat.), 
164  (Ammon.  valerianic),  169  (Aq. 
amygd.  amar.),  185  (A tropin.  sulfuric), 
200  (Butyli  Chloral.  hydrat.),  215 
(Carboneum  bichlorat.),  224  (Chinin, 
hydrobromic),  232  (Chloral.  hydrat.), 
234  (Chloroformium),  238  (Codeinum;, 
239  (Coffeinum  citricum),  243  (Co- 
niinum),  260  (Cuprum  sulfurico-ammo- 
niaU),  288  (Extr.  fab.  Calabaric),  290 
(Extr.  GeUemii),  300  (Extr.  Sabadillae), 
391  (Hyoscyaminum),  407  (Kalium 
chloric),  408  (Kalium  cyanat),  414 
(Kalium  picronitricum),  440  (Liq.  ar- 
senic  Fowleri),  461  (Morphin,  hydro- 
chloric),  509  (Ol.  Terebinthin.  rccti- 
ficat),  510  (Ol.  Terebinthin.  ozonisat.), 
522  (Phosphorus),  609  (Strychnin. 
citric),  645  (Tinct.  Coffein,  compos.), 
651  (Tinct  Gelsemii),  698  (Zinc  phos- 
phoricum), 701  (Zinc  valerianic).  x  1 
(Acetonum),  x  222  (Aq.  amygdalar. 
amar.),  x  335  (Butyli  Chloral.  hydrat), 
X  567—569  (Extr.  Aconiii),  x  589 
(Extr.  Belladonnae),  x  709  (Extr. 
Strammon.),  x  1581  (OL  Terebinthin. 
rcctificat.),  x  2315  (Zinc  valerianic). 
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814 


Therapeutisches  Register. 


Kxt.  153  (Amylium  nitros.),  234 
(Chloroformium),  282  (Rxtr.  Cannabis 
indic),  296  (Extr.  Nicotian.),  263  (Del- 
phininum),  369  (Herb,  ürticae),  378 
(Hydrargyr.  bijodat.),  453  (Mangan, 
sulfur.),  474  (Natrium  chlorat),  485 
(Ol.  amygdal.  aroar.  aethereuro),  499 
(OL  Menthae  piperit.),  636  (Tinct. 
Amicae),  676  (ünguent.  Conii).  x  157 
( Aconitinum),  x  381  (Cantharides),  x  390 
(Carboneum  sulforat.),  x  571  (Extr. 
Aconiti),  x  591  (Extr.  Belladonnae), 
X  1361  (Morphium  acetic),  x  1484 
(Ol.  amygdal.  amar.),  x  1616  (Opium), 
x  2040  (Tartarus  stibiat.),  x  2246 
(Veratrinum),  x  2262  (Zinc.  acetic). 
Vergl.  a.  Hyperästhesien,  Prosopalgie, 
Ischias. 
Neuralgien,  intermittirende  224  (Chinin, 
hydrobromic.),  226  (Chinin,  sulfuric), 
230  (Chinin,  valerianic.),  297  (Extr. 
oleae  Europaeae),  522  (Phosphorus). 
X  749  (Ferrum  oxydat.  fuscam). 

—  rheumatische  s.  Rheumatismus. 
Neurosen  119  (Acetonum),  232  (Chloralum 

hydrat.).  282  (Extr.  Cannabis  ind.). 
Nierenleiden  176  (Aq.  picis),  347  (Fuchsi- 
num),  668  (Tinct  Virgae  aureae).  x  136 
(Acid.  tannicum),  x  1657  (Piumbum 
acetic).  Vergl,  a.  Hydrops,  Morbus 
Brightii. 

—  Sand  196  (Boracites),  640  (Tinct.  Bur- 
sae  Pastoris),  x  468  Coccionella). 

—  Steine  196  (Boracites),  s.  a.  Lithiasis. 
Nierensteinkolik   176   (Aqua  picLs),    232 

(Chloralum  hydrat),  s.  a.  Colica. 
Noma  Ext  475  (Natrium  chloric). 
Nymphomamie    361     (Herba    Chenopodii 

vulvariae). 

0. 

Oedeme  544  (Rad.  Bryoniae).  x  1575  (Ol. 
Terebinthinae).     Vergl.  a.  Hydrops. 

—  pedum  X  1916  (Spirit  Juniperi). 

—  pulmonum  781  (Flor.  Amicae).  x  808 
(Pol.  Digitalis). 

—  Scroti  205  (Calcium  chlorat.). 
Ohrenleiden    152    (Aether).     Vergl.  auch 

Otorrhoe. 

—  rheumatisches  487  (Ol.  Cajeputi),  488 
(OL  camphoratum).  x  1497  (Ol.  Caje- 
puti). 

—  Catarrh  233  (Chloralum  hydrat  cry- 
stallisat.). 

Ohrentonen,  nervöses  135  (Acid.  hydro- 
bromic. dilut),  153  (Amylium  nitro- 
sum),  609  (Strychnin.  nitric). 

Ophthalmie  234  (Chloroformium),  490 
(Ol.  Citri),  Ext  202  (Cadmium  sul- 
turicum),  203  (Calcaria  chlorata),  280 
(Extr.  Belladonnae),  365  (Herba  Lina- 


rjae),    543   (Had.    Belladonnae),    666 
(Tinctnra   Stramonii).     x    678    (Extr. 
Opii). 
Ophthalmia    arthritica   Ext    277    (Extr. 
Aconiti). 

—  catarrhalis  424  (Lactucarium).  x  2160, 
X  2161  (Tinct  Opii  crocat). 

—  chronica  x  678  (Extr.  OpiO-  ^  1038, 
X  1039  (Jodum). 

—  neonatorum  s.  Ophthal moblennorrhoea 
neonat. 

—  purulenta  s.  Ophthalmoblennorrhoea. 

—  rheumatica  408  (Kalium  chroroic.  neu« 
trale).  x  1360  (Morphium  aceticum). 

—  scrophulosa  Ext.  2ü2  (Cadmium  sul- 
furic), 334  (Fol.  Juglandis).  x  975 
(Hydrargyr.  ohiorat.),  x  1038,  x  1039, 
X  1051  (Jodum),  X  1134,  X  1135  (Ka- 
lium jodat).  X  2291  (Zinc  oxydat). 

—  syphilitica  Ext  x  2234  (ünguent  Hy- 
drargyr. ein.). 

Ophthalmoblennorrhoea  203  (Calcaria  chlo- 
rata),  259  (Cupr.  sulfuric),  290  (Extr. 
Fol.  jugland.).  x  2305  (Zinc.  sulfuric). 

—  neonatorum  Ext  203  (Calcaria  chlo- 
rata).  x  1007  (Hydrargyr.  praecipit 
album),   X  2162  (Tinct  Opii  crocata). 

Orbitalschmerzen  x   2233    (ünguent  Hy- 

drargyri  ein.).    Vergl.  a.  Neuralgie. 
Orchitis  Ext  234  (Chloroform),  240  (Col- 

lodium),  647  (Tincl.  Digitalis). 
Osteomalacie    146    (Acid.    silicic),    52i 

(Phosphorus). 
Otitis  597  (Spirit.  absolut.). 
Otorrhoea  catarrhalis  Ext  202  (Cadmium 

sulfuric).  X  2263  (Zinc.  acetic). 

—  purulenta  179  (Argent  nitric),  202 
(Cadmium  sulfuric).  x  5  (Acid.  pyro- 
lignosum  crnd),  x  1059  (Kali  caust 
fus.),  X  2306  (Zinc  sulYuric). 

Oxalsäure- Vergiftung  203  (Calcaria  sac- 
charata). 

Oxyuris  vermicularis  s.  Helmin thiasis. 

Ozaena  129  (Acid.  carbolic),  143  (Acid. 
salicylic),  158  (Alumin.  sulfuric),  386 
(Hydrargyr.  oxydat.),  388  (Hydrargyr. 
praecipit  album.),  413  (Kalium  per- 
manganic),  443  (Liq.  Natrii  silicici). 
X  116  (Acid.  salicylic),  x  1016  (Hy- 
drargyr. sulfuricum  basic),  x  1200 
(Kreosotum). 

—  syphilitica  389  (Zinnober- Cigarren). 


p. 

Palpitatio  cordis  402  (Kalium  bromat), 
481  (Nicotinum).  x  204  (Ammon.  chlo- 
rat. fprrat),  x  2112  (Tinct  DigiUlis). 

Panaritium  653  (Tinct  Jodi),  678  (ün- 
guent. Hydrargyr.  einer.),  851  (Fruct 
Phellandri). 

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Therapeutisolies  Register. 


815 


Pannus  432  (Liq.  Ammonii  caustici),  490 
rOl.  Citri).    X  994  (Hydrargyr.  oxyd.). 
Paralysis  s.  Lähmung. 

—  agitans  391  (Hyoscyaminum). 
Paraphimosis   Ext.   x    590    (Extr.  Bella- 

donnae). 
Paraplegie  390  (Folia  Coca).   x  799  (Fol. 

Coca),  X  1033  (Jodum). 
Parotitis  Ext.  676    (ünguent.   Digitalis). 

683   (ünguent.  Jodi    Radem.),    678 

(Unguent.  Hydrargyri    einer.),    x    634 

(Extr.  Digitalis). 
Parulis  Ext  471  (Natrium  bicarb.). 
Pediculi  capit.  s.  Kopfungeziefer. 

—  pubis  326  (Fol  Pyrethri),  414  (Ka- 
lium silicic),  678  (Unguent  Hydrar- 
gyri ein.).  X  928  (Hydrargyr.  bichlorat). 

Periostitis  syphilitica  409  (Kalium  jodat). 

Periostosen  653  (Tinct  Jodi). 

Peritonitis  241  (Collodium),  579  (Sapo 
kaiin.  venal.),  653  (Tinct  Jodi).  678 
(Unguent  Hydrargyri  ein.). 

Pernio  nes  s.  Frost. 

Pharyngitis  148  (Acid.  tannic.),  152 
(Aether),  227  (Chinin,  sulfuric),  407 
(Kai.  chloric),  354  (Glycerinum).  x  149 
(Acid.  tannic),  x  312  (B^rax),  x  1197 
(Kreosotum).  Vergl.  a.  Angina  fau- 
cium. 

—  follicularis  und  granulosa  471  (Na- 
trium carbonic),  474  (Natrium  chlo- 
rat),  511  (Olibanum),  653  (Tinct.  Jodi). 
X  149  (Acid.  tannic),  x  1043  (Jodum), 
X  1197  (Kreosotum). 

—  ulcerosa  x  240  (Argent.  nitric). 

—  syphilitica  s.  Angina  syphilitica. 
Pharynx,  looale  Behandlung  94. 
Phimosis  x  590  (Extr.  Belladonnae),  x  918 

(Hydrargyr.  bichlorat),   x  1285  (Liq. 

Plumbi  subacetici). 
Phlegmasia  alba  dolens    x  1197   (Kalium 

sulfuric). 
Phlegmone  129  (Acid.  carbolic). 
Phosphorvergiftung  258  (Cupr.  carbonic), 

507,  510  (Oleum  Terebinthin.).  x  1564 

(Ol.  Terebinthinae). 
Photophobia  Ext  234   (Chloroformium), 

280  (Extr.  Belladonnae),  361  (Herba 
Cerefolii),  403  (Kalium  bromat),  653 
(Tinct  Jodi),  687  (Veratrinum).  x  316 
(Borax),  x  658  (Extr.  Hyoscyami), 
X  1614  (Opium),  x  1135  (Kalium  jo- 
dat), X  2234  (Unguent  Hydrargyr. 
einer.). 

Phthisis  pulmonum  119  (Acetonum),  129 
(Acid.  carbolic),  142  (Acid.  salicylic), 
163  (Ammonium  uric),  203  (Calcaria 
chlorata),  176  (Äq.  picis),  227  (Chini- 
num    sulfuricum),    257    (Cucumeres), 

281  (Extr.  Cannabis  indic),  307 
(Farina  leguminosa),  313  (B'errum  jo- 
dat  saccharat),   368   (Herba  Scolo- 


pendri),  392  (Jodoform.),  394  (Jodum), 
418  (Kreosotum),  422  (Lac  ebuiyratnm, 
Kumyss),  478  (Natrium  subphospho- 
rosum),  479  (Natrium  sulfocarbolic), 
498  (Ol.  Lithanthracis),  515  (Ova  gal- 
linacea),  522  (Compound  syrup  of 
hypophosphite),  569  (Resorcinum), 
592  (Serum  lactis  martiatum),  648 
(Tinct  Eucalypti  globuli).  x  19  (Acid. 
arsenicosum) ,  x  44  (Acid.  carbolic), 
X  393  (Carragheen),  X  42^1  (Chinin, 
sulfuric),  X  672  (Extr.  Myrrhae),  x  773 
(Ferrum  sulfuric),  x  851  (Fruct  Phel- 
landri),  x  862  (Gelati na  Liehen,  islan- 
dici),  X  1210  (Liehen  islandic),  x  1283, 
X  1284  (Kreosotum),  x  1395  (Myr- 
rha),  X  1450  (Natrium  nitricum), 
X  1662—1663  (Plumbum  acetioum). 
Ext  172  (Aq.  chlorata),  276  (Euea- 
lyptolum),  350  (Gas  Oxygenii),  400 
(Arsenik  Cigarren),  468  ,(Cigarettes  ar- 
s6nicales),  496  (Ol.  jecor.  aselli),  50O 
(Ol.  Olivar.),  527  (Pix  liquida),  567 
(Resina  Pini),  598  (Spirit.  absolutus). 
X  71  u.  X  72  (Acid.  carbolic),  x  1050 
(Jodum),  X  1568  (Ol.  Terebinthin.). 

Phthisis  laryngis  530  (Plumb.  acetic). 
X  1375,  X  1379  (Morphium  hydro- 
chloric),  X  1477  (Ol.  Amygdalarum). 

Pityriasis  354  (Glycerinjim),  441  (Liq. 
Kalii  carbonici).  x  58  (Acid.  carboli- 
cum),  X  88  (Acid.  nitricum),  x  1199 
(Kreosotum). 

—  capitis  543  (Rad.  Bardanae).  x  970 
(Hydrargyr.  chlorat). 

—  versicolor  237  (Chrysarobin.). 
Placenta  praevia  437   (Liq.  Ferri  sesqui- 

chlorat). 

Plaques  muqueuses  s.  Condylome. 

Pleuritis  227  (Chinin,  sulfuric),  569  (Re- 
sorcinum). X  326  (ßulb.  Scillae),  x  848 
(Fruct  Juniperi),  x  884  (Herba  Equi- 
seti),  X  951  (Hydrargyr.  chlorat).  Ext. 
395  (Jodum),  579  (Sapo  kailinus  ve- 
nalis),  653  (Tinct.  Jodi),  678  (Unguent 
Hydrargyri  einer.),  x  481  (Collodium) 

Pneumonie  159  (Ammonium  carbonicum), 
160  (Ammonium  carbonic  pyro-oleo- 
sum),  168  (Apomorphinum),  227  (Chi- 
nin, sulfuric),  432  (Liq.  Ammonii  car^ 
bonici  pyro-oleosi),  öii5  (Propylami- 
num),  568  (Resina  Veratri),  569  (Re- 
sorcinum), 668  (Tinct  Veratri  viridis), 
687  (Veratrinum).  x  30  (Acid.  ben- 
zoic),  X  1583  (Ol.  Terebinthin.),  x  2030 
(Tartarus  stibiat),  x  2128  (Tinct  Jodi). 
Ext  234  (Chloroformium;,  350  (Gas 
Nitrogenii),  352  (Gas  Stibii  hydro- 
genati),  678  (Unguent  flydrarg.  einer.). 

PoUutiones  nocturnae  211  (Camphora  bro- 
mat), 232  (Chloratum  hydrat),  234 
(Chloroformium).  x  241  (Argent  nitric), 
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816 


Therapentisohes  Register. 


X  355  (Camphora),  x  863,  x  864  (Gland. 

Lapuli). 
Polypen  Kit.  400  (Kalium  bichromioum), 

437  (Liq.  Fern  sesqaichlorat.)* 
Porrigo  Ext.   x  929  (Uydrargyr.   bichlo- 

ratum),  x  1334  (Mangan,  hyperoxydat.). 
Priapismus  x  354  (Camphora). 
Prolapsus  ani  x  713  (Extr.  Strychni).  Ext 

243  (Colophonium),  315  (Ferrum  oxy- 

dat.  dialysat.).  x  2231  (Unguent.  Bella- 

donnao). 

—  uteri  Ext.  653  (Tinct  Jodi). 

—  vaginae  555  (Rad.  Ratanhao),  653  (Tinct. 
Jodi). 

Prosopalgie  201  (Butyli  Chloral.  hydrat,), 
260  (Guprum  sulfurico-ammoniat.),  46V 
(Narceinum),  701  (Zinc.  valerianic.). 
X  157  (Aconitinum) ,  x  750  (Ferrum 
oxydat.  fuscum),  x  546  (Cuprum  sul- 
furico-ammoniat), X  569  (Extr.  Aconiti), 
X  1263  (Liq.  Hydrargyri  bichlorati 
corrosivi),  x  1274  (Liq.  Fowleri),  x  1715 
Rad.  Belladonnac),  x  1906  (Semen  Stra- 
monii),  x  2313  (Zinc  yalerianic).  Ext. 
845  (Fructus  Mezerei).  Vergl.  auch 
Neuralgien. 

Prurigo  232  (Chloral.  hydrat).  Ext.  204 
(Calcaria  extincta),  392  (Jodoformium), 
467  (Na^hthol.^),  525  (Pilocarpinum 
hydrochlor.).  x  61  (Acid.  carbolic), 
X  974  (Hydrarg.  chlorat),  x  1201  (Sapo 
Kreosoti),  x  1652  (Pix  liquida),  x  2059 
(Thymolum),    x  2286  (Zinc.  oxydat). 

Pruritus  pudendorum  Ext.  128  (Acid 
boric),  136  (Acid.  hydrocyanic),  148 
(Acid.  tannic),  169  (Aq.  Amygdalar. 
amar.),  235  (Chloroformium),  406  (Ka- 
lium carbonic.  depurat.),  581  (Sapo 
Tannini),  699  (Zinc.  sulfuric).  x  315 
(Borax),  x463  (Chloroformium),  x  916 
(Hydrarg.  bichlorat),  x  1048  (Jodum), 
X  2238  (Ungt.  Hydrarg.  oitrini),  x  2285 
(Zinc.  oxydat). 

Pseudeerysipelas  678  (Unguent  Hydrarg. 

ein.)- 
Psoriasis  129  (Acid.  carbolic),  310  (Ferrum 
arsenicicum  oxydulat),  440  (Liq.  Kalii 
arsenicosi),  524  (Pilocarpin,  hydro- 
chloric).  X  15,  X  16  (Acid.  arsenicos.), 
X  1201  (Sapo  Kreosoti),  x  870  (Gly- 
cerinum),  x  1272  (Sol.  Fowleri).  Ext 
134  (Acid.  chrysopbanic),  136  (Acid. 
hydrocyanic),  142  (Acid.  pyrogallic), 
237  (Chrysarobin),  440  (Liquor  Kalii 
arsenicosi),  466  (Naphthalin),  467 
(Naphthol  fi)y  496  (Ol.  Jecoris  Aselli), 
525  (Pilocarpinum  hydrochloricum), 
527  (Pix  liquida),  603  (Spir.  saponat). 
X  41,  X  52  (Acid.  carbolic),  x  870 
(Glycerin.),  x  974  (Hydrarg.  chlorat), 
X  1529  (Oleum  Juniperi),  x  1653  (Pix 
liquida).    Vgl.  auch  Hautausschläge. 


Psorophthalmie  Ext  x  1978  (Sulfur  de-' 
purat). 

Puerperalfieber  172  (Aq.  chlorata),  223 
(Chinin,  carbolic),  226  (Chin. sulfuric), 
231  (Chinoidinum),  451  (Magnesia  sol- 
furosa).     X  1227  (Kalium  jodatum). 

Purpura  hämorrhagica  583  (Seeale  com ut.). 
X  701  (Extr.  Secal.  comut) 

Pustula  maligna  s.  Anthrax. 

Pyämie  226  (Chinin,  sulfuric),  417  (Ka- 
lium sulfuros.),  451  (Magnesium  sul- 
furosum). 

Pyelitis,  Pyelonephritis  x  132  (Acidum 
tannicum). 

Pyrosis  s.  Sodbrennen. 

Quetschungen  199  (Ammonium  chlorat.), 
453  (Mangan,  sulfuric),  474  (Natrium 
chlorat),  689  (Vinum).  x  199  (Am- 
monium  chlorat),  x  478  (CoUodium), 
X  783  (Flor.  Arnicae),  x  2308  (Zinc 
sulfuric). 

It 

Rachen  s.  Pharynx. 

Rachenentzundung  s.  Pharyngitis  und 
Angina. 

Rachitis  146  (Acid.  silicic),  206  (Calcium 
phosphoric),  207  (Calcium  sulfocar- 
bolicum),  258  (Cuprnm  bichloratum), 
316  (Ferrum  phosphoric),  450  (Magnes. 
phosphoric),  521  (Phosphorus) ,  620 
(Syr.  Calcariae  phosphoricae  -  laoticae), 
663  (Tinct  Rhei  rinos.),  689  (Vinum 
Tokayense).  x  346  (Calcium  sulfocar- 
bolicum). 

Recurrens  s.  Febris  recurrens. 

Reizhusten  s.  Krampfhusten. 

Respirationsorgane,  locale  Behandlung  97  ff. 

Retentio  mensium  341  (Fructus  (^rdui 
Mariae).  x  1081  (Kalium  bromatum), 
X  2109  (Tinct.  Colocynthid.).  fixt  369 
(Herba  Urticae).   x  1556  (Ol.  Sabinae). 

Retinitis  Ext  x  659  (Extr.  Hyoscyami). 

Rhachitis  s.  Rachitis. 

Rheumatismus  142  (Acid.  salicylic),  151 
(Atropinum  sulfuric),  215  (Carbon, 
sulfurat),  226  (Chinin,  stibiat),  226 
(Chinin,  sulfuric),  240  (Colehicinum), 
281  (Extr.  Cannab.  indic),  392  Jodo- 
formium),  393  (Jodum),  409  (Kalium 
jodat),  486  (Oleum  Asphalti),  541 
(Rad.  Apocyni  androsaemifolii),  552 
(Rad.  Ivaranchusae),  668  (Tinct  Veratri 
viridis),  687  (Veratrinum).  x  2  (Ace- 
tonum),  X  156  (Aconitinum) ,  x  805 
(Folia  Digitalis),  x  1253  (Liq.  Ammonii 
succinicij,  x  1413  (Natrium  arsenioic), 
X  1921  (Spirit  Melissae),  x  2061  (Tmct. 
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Therapeutisches  Regster. 


817 


Aconit!  aetherea),  /  2104  (Tinct.  Col- 
chici),  X  2105  (Tinct.  Golchici  acida), 
X  2108  (Syrup.  antirheumatic),  ^  2250 
(Vinura  Golchici).  Ext.  453  (Mangan, 
sulfuric),  474  (Natrium  nitric),  497 
(Oleum  Juniperi),  500  (Ol.  Olivarum), 
502  (Ol.  Pini  aethereum),  544  (Rad. 
Bryoniae),  549  (Rad.  Hydrocotyles 
Asiaticae),  580  (Sapo  naphtolicus), 
589  (Semen  Seealis),  687  (Veralrinum). 
X  367  (Camphora),  x  465  (Chloro- 
formium),  x  604  (Extr.  Cannab.  indic), 
X  932  (Hydrarg.  bichlorat.),  x  1025 
(Jodoformium) ,  x  1345  (Mixt,  oleoso- 
balsamica),  x  1499  (Oleum  Cajeputi), 
X  1516  (Ol.  Crotonis),  x  1543  (Oleum 
Petrae  Italic),  x  2248  (Veratrinum). 
Vergl.  a.  Gelenkrheumatismus. 

Rigidität  des  Muttermundes  315  (Ferrum 
oxydat.  dialysat). 

Ruhr  142,  143  (Acid.  salicylic),  202  (Cal- 
caria  chlorata),  290  (Extr.  Garciniae 
mongostan.),  328  (Folia  Adansoniae), 
332  (Folia  Eucalypti),  345  (Fruct.  Myro- 
balani),  354  (Glycerin.),  465  (Myro- 
balani),  549  (Rad.  Ipecac),  553  (Rad. 
Mudar),  555  (Rad.  Plantaginis).  x  102 
(Acid.  salicylic),  x  359  (Camphora), 
X  712  (Extr.  Strychni),  x  400  (Gera 
flava),  X  1426  (Natrium  carbonic), 
X  1445,  X  1446  (Natrium  nitricum), 
X  1696  (Pulv.  Dowcri),  x  1514,  x  1515 
(Ol.  Crotonis),  x  2165,  x  2176  (Tinct. 
Opii  Simplex),  x  1753,  x  2176  (Rad.  Ipe- 
cac). Ext.  443  (Liq.  Plumbi  subace- 
tici).  X  1143  (Kalium  jodat.),  x  1515 
(Ol.  Crotonis). 

Ruptura  perinaei  690  (Vinum  camphorat.). 

8. 

Sarcom  Ext.  124  (Acid.  acetic). 

Salivatio  mercurialis  407  (Kalium  chlori- 
cum).  Ext.  197  (Borax),  443  (Liq. 
Plumbi  subacetici),  527  (Pix  liquida), 
653  (Tinct.  Jodi).  x  540  (Cuprum  sul- 
furicum),  X  1042  (Jodum),  x  2267 
(Zilie,  chlorat.). 

San  tonin  Vergiftung  576  (Chloroform.). 

Satyriasis  353  (Glandul.  Lupuli),  402  (Ka- 
lium bromat). 

Schanker  Ext.  124  (Acid.  acetic),  142 
(Acid.  salicylic),  182  (Arsenic.  sulfu- 
rat.),  259  (Cuprum  sulfuric),  390 
(Hydrogenium  hyperoxydatum) ,  392 
(Jodoformium),  442  (Liq.  Natrii  chlo- 
rati),  628  (Tartarus  forrat  pur.),  677 
(Unguent  flydrarg.  alb.).  x  52  (Acid. 
carbolic),  x  1 1 7  (Acid.  salicylic),  x  544 
(Cuprum  sulfuric),  x  972  (üydrarg. 
chlorat),  x  2183  (Tinct.  Opii  simpl.). 
Vergl.  auch  Syphilis. 


Sohariach  148  (Acid.  sulfuros.),  279  (Extr. 
Belladonnae),  417 (Kalium  sulfurosum), 
451  (Magnesium  sulfurosum).  x  .187 
(Ammon.  carbonic),  x  2117  (Tinct. 
Ferri  chlorati).  Ext.  500  (Ol.  Olivar.), 
524  (Pilocarpin,  hydrochloric).  x  72 
(Acid.  carbolic). 

Scheidenkatarrh  s.  Leucorrhoe. 

Schlaflosigkeit  s.  Agrypnia. 

Schlaitgenbiss  333  (Pol.  Guaco).  x  1328 
(Liq.  Ammonii  caustici).  Ext.  129 
(Acid.  carbolic),  413  (Kalium  perman- 
ganic),  433  (Liq.  Ammonii  caustici). 
X  52  (Acid.  carbolic),  x  1241  (Eau 
de  Luoe). 

Schleimflüsse,  chron.  x  135  (Acid.  tannic). 
Vergl.  auch  Blennorrhoe,  Leukorrhoe. 

Seh  leim  hautpolypen  s.  Polypen. 

Schlundaffectionen  s.  Pharyngitis. 

Schnupfen  s.  Nasencatarrh ,  Coryza  und 
Ozaena. 

Schreibekrampf  Ext.  609  (Strychnin.  ni- 
tricum). 

Seh  weisse,  hektische  143  (Acid.  salicyli- 
cum),  167  (Apiolum),  184  (Atropinum 
sulfuricum),  206  (Calcium  phosphori- 
cum), 230  (Chininum  tannicum),  265 
(Duboisinum) ,  372  (Homatropin.  sul- 
furic), 390  (Hydrastinum),  565  (Re- 
sina  Agarici),  696  (Zinc.  oxydat.).  x  115 
(Acid.  salicylic),  x  128  (Acidum  sul- 
furic dilut.),  X  134  (Acid.  tannic), 
X  259—260  (Atropin.  sulfuric),  x  397 
(Gatechu),  x  425  (Chinin,  sulfuric), 
X  554  (Duboisinum),  x  600  (Extr. 
Cannab.  indic),  x  822  —  823  (Fol. 
Salviae),  x  2142  (Tinct.  Opii  simpl.). 
Ext.  638  (Tinct.  ßelladonn.).  x  6 
(Acetum  pyrolignosum  crudum). 

Schweisse  der  Füsse  s.  Fusssch weisse. 

Schwerhörigkeit  354  (Glycerinum).  x  372 
(Camphora),  x  578  (Extr.  Arnic  flor.), 
X  1496  (Ol.  Cajeputi  rectificat). 

Scorbut  329  (Folia  Coca),  359  (Herba 
Beccabungae).  x  84  (Acid.  nitricum), 
X  825  (Folia  Salviae),  x  879  (Herba 
Cochleariae),  x  1706—1707  (Rad.  Ar- 
moraciae),  x  1773  (Rad.  Ratanhae), 
X  1961  (Succi  recentes).  Ext.  140 
(Acid.  oxalic),  310  (Ferment.  Cere- 
visiae),  361  (Herba  Cochleariae).  x  503 
(Gort.  Chinae). 

Scorbutische  Geschwüre  140  (Acid.  oxali- 
cum),  310  (Ferment,  cerevisiae),  685 
(Unguent  Salicis),  x  1330  (Maltum 
Hordei),  x  1404  (Myrrha),  x  2142, 
X  2147  (Tinct.  Myrrhae). 

Scrophulosis  162  (Ammonium  chlorat.), 
192  (Baryum  jodat.),  206  (Calcium 
jodat),  206  (Calcium  phosphoric), 
258   (Cuprum  bichlorat),   251    (Gort. 


Ewald  and  Simon,  Arxneiverordnungslehre.    10.  Aufl, 


nuc.  juglandis),  ägL^^r^ÖC5^ie 


818 


Therapeutisches  Register. 


nosa),  313  (b'errum  jodat.),  314  (Ferr. 
jodat.  oxj'dat.),  332  (Folia  farfarae), 
333  (Folia  juglandis),  354  (Glycerin.), 
366  (Herba  Nasturtii  aquatici),  392 
(Jodoformium),  442  (Liq.  Natrii  chlo- 
rati),  532  (Plumbum  jodat.),  541 
(Rad.  Apocyni),  548  (Rad.  Hydroco- 
tyles  Asiatic),  693  (Zinc.  chlorat.). 
X  342  (Calciam  chlorat.),  x  014  (Extr. 
Chinac  frigide  paratum),  x  729  (Ferr. 
chlorat.),  x  880  (Herba  Conii),  x  1023 
(Jodoformium),  x  1029  (Jodum),  x  1058 
(Kali  caustic.  fusum),  1124  (Kaliam 
jodat).  Ext.  251  (Gort.  nuc.  Juglan- 
dis), 378  (Hydrargyr.  bijodat),  579 
(Sapo  kaiin.  venalis). 

ScrophulÖse  Geschwülste  192  (Baryum 
jodat.),  579  (Sapo  kalinus  venalis). 
X  1139  (Kalium  jodat.),  x  1442  (Na- 
trium chlorat). 

Seborrhoe  x  160  (Aether). 

Seekrankheit  153  (Amyliufti  nitros.),  232 
(Chioral.  hydrat). 

Septicämie  689  (Vinum),  Ext  851  (Gas 
Oxygenii). 

Singultus  525  (Pilocarpin,  hydrochloric). 

—  bei  Kindern  231  (Ghloral.  hydrat), 
431  (Liq.  ammonii  auis.). 

Soodbrennen  148  (Acid.  tannic),  220 
(Cerium  oxalic),  383  (Garbo  pulverat), 
X  524  (Greta  alb.  praeparat),  x  1312 
(Magnesia  carbonica). 

Sommersprossen  s.  Epheliden  u.  Ghloasma. 

Soor  8.  Aphthae. 

Spasmus  glottidis  153  (Amylium  nitro- 
sum).  X  228  (Aq.  foetid.  antihvsteric.), 
X  252  (Asa  foetida).  Ext  208  (Gam- 
phora). 

—  sphincteris  ani  402  (Kalium  bromat). 
Spermatorrhoe    x    241    (Argent    nitric), 

X  715  (Extr.  Strychni). 
Stenocardie  211  (Gannabinum  tannicum). 
Spulwürmer  s.  Ascariden. 
Stein besch werden  s.  Lithiasis. 
Stomacace  407  (Kalium  chloric).  x  1034 

(Jodum),   X  1115  (Kalium  chloricum). 

Kxt  203  (Calcar.  chlorata),  214  (Garbo 

pulverat). 
Stomatitis   407    (Kalium    chloric),   Ext 

152    (Aether),    332    (Fol.   Eucalypti). 

X  67  (Acid.  carbolic),  x  2180  (Tinct 

Jodi). 

—  mercurialis  s.  Salivatio  mercurialis. 
Strangurie  x  1296,  x  1297  (Lycopodium), 

X  2122  (Tinct  fung.  GynosbaU). 

Slricturen  der  Harnröhre  279  (Extr.  Bella- 
donnae),  383  (Hydrargyr.  depurat). 

Struma  160  (Ammonium  chlorat),  162 
(Ammonium  jodat ),  892  (Jodoformium), 
437  (Liq.  ferri  sesquichlorati) ,  598 
(Spiiit.  absolut),  653  (Tinct  Jodi), 
Ext.  215  (Carboneum  sulfurat),    694 


!         (Zinc  chlorat).   x  1097  (Kalium  bro- 
mat), X  1136,  X  1139  (Kalium  jodat). 

1         Yergl.  a.  scrophulöse  Geschwülste. 

.   Strychnin-Vergiftung  211  ((^mphor.  bro- 
mat), 234  (Ghloroformium),  288  (Extr. 

I  fabae  Calabaric),  261  (Gurare),  609 
(Kalium  bromat  c.  Ghloral.  hydrat.). 
Sublimat-Vergiftung  319  (Ferrum  sulfu- 
rat), 446  (Magnesia  usta),  604  (Stin- 
num  chlorat). 
Sycosis  Ext  237  (Ghrysarobin.),  676  (Un- 
guent  diachyL  Hebrae).  x  63  (Acid. 
carbolic),  x  121  (Acid.  salicylic), 
X  1171  (Kalium  sulfurat  pro  balneo), 
X  1982—1984  (Sulfur  praecipitat). 
Syphilis  162  (Ammonium  jodat),  178 
(Argent.  chlorat  Rade  mach  er  i),  178 
(Argentum  jodat),  181  (Argent  oxy- 
dat),  186  (Aurum  chlorat),  187 
(Aurum  jodat.),  187  (Aur.  oxydat), 
206  (Galcium  jodat),  213  (Ferrum  jo- 
dat saccharat.),  363  (Herba  Hemiar.), 
347  (Medicatio  Dzondi).  373  (Bydrar- 

fyr.  lichlorat),  392  (Jodoformium), 
79  (Hydrarg>'r.  chlorat),  409  (Kalium 
jodat),  532  (Plumbum  jodat),  543 
(Rad.  Astragali),  543  (Rad.  Bardanae), 
548  (Rad.  Hydrocotyl.  Asiatic),  693 
(Zinc.  chlorat).  x  264  (Auro-Natrium 
chlorat),  x  905—909  (Hydrargyr.  bi- 
chlorat),  x  939,  x  940  (Hydrargyr. 
bijodat),  X  946  (Hydrargyr.  chlorat), 
X  972  (Hydrargyr.  chlorat  vapore  pa- 
rat), X  984  (Hydrargyr.  jodat),  x  989 
bis  991  (Hydrargyr.  oxydulat  nigr.), 
X  1021  (Jodoformium),  x  1029,  x  1035 
(Jodum),  X  1075  (Kalium  bichromic), 
X  1122  (Kalium  jodat),  x  1945  (Sti- 
pit  Dulcamar.).  Ext  259  (Guprum 
sulfuric),  272  (Emplastrum  Hydrarg.), 
378  (Hydrargyr.  bijodat),  392  (Jodo- 
formium) ,  389  (Zinnober-Räucherun- 
gen),  525  (Pilocarpin,  hydrochloric), 
678  (üngt  Hydrargyri  einer.),  x  934, 
X  935,  X  937  (Hydrarg.  bichlorat), 
X  1013—  1015  (Zinnober  -  Rauche- 
rungen). 

—  Prophylacticum  gegen  x  926  (Hydrarg. 
bichlorat.). 

—  neonatorum  x  952  (Hydrarg.  chlo- 
rat), X  998  (Hydrargyr.  oxydulat  ni- 
grum),  X  1000  (Hydrarg.  phosphoric. 
oxydat.). 

Syphilitische  Exerescenzen  s.  Gondylome. 

~  Geschwüre  628  (Tartar.  ferrat  purns). 
X  940  (Hydrargyr.  bijodat).  Ext 
176  (Aq.  picis),  258  ((3uprum  sulfu- 
ric), 378  (Hydrargyr.  bijodat),  392 
(Jodoformium),  393  (Zinc.  aeetic). 
X  90  (Acid.  nitric),  x  239  (Argent 
nitric),    X    984    (Hydrargyr.   jodat), 


Therapeutisches  Register. 


810 


Syphilitische  Hautkrankheiten  134  (Aoid. 
chrysophanic),  272  (Empl.  Hydrarg.), 
385  (Hydrarg.  oleinic),  578  (Sapo  jo- 
dat  sulfurat).    S.  a.  Hautausschläge. 

—  Knochensohmerzen  270  (Emplastrum 
cantharidat.),  385  (Hydrarg.  nitric. 
oxydulat),  392  (Jodoformium),  409 
(Kalium  jodat.).  x  207  (Ammonium 
jodal),  X  940  (Hydrarg.  bijodat), 
X  1001  (Hydrarg.  phosphoric.  oxydu- 
lat.),  X  1057  (Jodum),  x  2233  (üngt. 
Hydrarg.  einer.). 

—  Mundgeschwüre  Ext.  170  (Aq.  calca- 
riae),  311  (Ferrum  chlorat.),  378  (Hy- 
drarg, bijod.),  452  (Mangan.  chIorat.\ 
X  85  (Acid.  nitr.),  x  915,  x  916  (Hy- 
drarg.  praecipitat.  album.).  S.  a.  An- 
gina syphilitica. 

—  Muskelschmerzen  207  (Ammonium  jo- 
datum). 

—  Pharyngitis  uud  Laryngitis  s.  Angina 
und  Laryngitis  syphilitica. 


Tabak  Vergiftung,  Prophylaxis,  Ext.  505 
(Ol.  Sassafras). 

Tabes  dorsalis  196  (Bromalum  hydrat), 
201  (Butyli  chloral.  hydrat.).  Ext. 
609  (Strychnin.  nitric).  x  231  (Ar- 
gent,  nitr.). 

Teleangiectasie  Ext.  125  (Acid.  arsenico- 
sum),  140  (Aoid.  nitric.  fumans),  239 
(Liq.  Hydrarg.  nitrici  oxydati),  442 
(Collodium  corrosivum),  694  (Zinc. 
chlorat).  X  148  (Acid.  tannic),  x  2039 
(Tartarus  stibiatus). 

Tenesmus  21 1  (Gamphora).  Ex  t.  392  (Jodo- 
formium), 675  (ünguent.  Belladonnae). 
X  596  (Extr.  Belladonnae),  x  660  (Extr. 
Hyoscyami). 

Tetanus  232  (Chloralum  hydratum),  261 
(Curare),  288  (Extr.  Fab.  Calabaric), 
335  (Fol.  Nicotian.),  402  (Kalium  bro- 
matum),  511  (Opium),  x  636  (Extr. 
Fab.  Calabanc),  x  1101  (Kalium  car- 
bonic).  Ext.  153  ( Amylium  nitrosum), 
461  (Morph,  hydrochloric.) ,  678  (ün- 
guent Hydrarg.  cinereum). 

—  neonatorum  x  2065  (Tinct.  Ambrae  c. 
Moscho). 

Tic  douloureux  Ext.  235  (Chloroformium). 

Tinea  capitis  204  (Calcaria  extincta),  335 
(Folia  Nicotianae),  408  (Kalium  chro- 
mic.  neutrale),  467  (Naphtol.  ß),  524 
(Picpotoxinum),  529  (Pix  navalis).  x  237 
(Argent.  nitric),  x  821  (Fol.  Nicotian.), 
X  973  (Hydrarg.  chlorat),  x  1004  (Hy- 
drarg.  praecipitat.  alb.),  x  1096  (Ka-. 
lium  bromat),  x  1109  (Kalium  car- 
bonic.    depurat),    x    1333    (Mangan. 


hyperoxydat.) ,  x  1439  (Natrium  car- 
bonia  sicc). 

Tremor  Ext.  391  (Hyoscyaminum). 

—  mercurialis  391  (Hyoscyaminum),  698 
(Zinc  phosphoric). 

Trichiasis  Ext.  207  (Calcium  sulfurato- 
stibiat). 

Trichiniasis  192  (Benzinum).  414  (Kalium 
picronitricum).  x  290  (Benzinura). 

Tripper  127  (Acid.  benzoicum),  129  (Acid. 
carbolic),  158  (Aluminium  aceticum), 
256  (Cubebae),  276  (Eucalyptolum), 
305  (Extr.  üvae  ursi),  311  (Ferrum 
bromatum),  334  (Folia  Matico),  402 
(Kalium  bromat),  493  (Ol.  Gurjun.), 
505  (Ol.  Salviae),  565  (Uesin.  Balsam. 
CopaTv.),  567  (Resina  Pini).  x  269, 
X  271,  X  272,  X  274—276  (Bals.  Co- 
paiV),  X  353,  x  354  (Camphora),  x  526 
bis  530  (Cubebae),  x  602  (Extr.  Canna- 
bis  indicae),  726  (Ferrum  bromat), 
X  663  (Extr.  Cubebar.),  x  686  (Extr. 
Ratanhae),  x  770  (Ferrum  sulfuric), 
X  837  (Folia  üvae  ursi),  x  838  (Fruct. 
Cannabis),  x  864  (Gland.  Lupuli),  x  1034 
(Jodum),  X  1158—1159  (Kali  nitric), 
X  1257  (Liq.  Ferri  acetici),  x  1500 
(Ol.  camphorat),  x  1520  (Ol.  Cubeb. 
nitric),  x  1578  (Ol.  Terebinthin.  recti- 
ficatum),  X  1701  (Rad.  Althaeae),  x  1898 
(Semen  Lini),  x  1909  (Spirit.  campho- 
ratus),  X  2296  (Zinc  sulfuric).  Ext 
134  (Acid.  chromicum),  138  (Acid.  ni- 
tricum),  148  (Acid.  tannic),  158  (Alu- 
minium acetic),  x  170  (Aq.  Calcariae), 
179  (Argent.  nitricum),  194  (Bismut. 
subnitric),  202  (Cadraium  sulfuric), 
203  (Calcaria  chlorata),  228  (Chinin, 
sulfuric),  258  (Cuprum  nitricum),  259 
(Caprum  sulfuricum),  297  (Extr.  Opii), 
319  (Ferrum  sulfuric),  332  (Folia 
Eucalypti),  333  (Ferrum  oxydat  dia- 
lysat),  334  (Fol.  Jugland.),  434  (Folia 
Matico),  354  (Glycerinum),  373  (Hy- 
drarg, bichlorat),  390  (Hydrochino- 
num),  393  (Jodoformium),  407  (Kalium 
chloricum),  442  (Liq.  Natrii  chlorati), 
443  (Liq.  Natrii  silicici),  493  (Ol.  Gur- 
jun.), 588  (Semen  Papaveris),  618 
(Sumitates  Sabinae),  681  (üngt.  Hy- 
drarg, cinereum),  689  (Vinum),  693 
(Zincum  sulfo-carbolicum),  699  (Zin- 
cum  sulfuric),  700  (Zinc.  tannic).  x  5 
(Acetum  pyrolignosum  crudum),  x  140 
bis  144  (Acid.  tannic),  x  177  (Alu- 
men),  x  275  —  276  (Bals.  CopaiVae), 
X  305—306  (Bismut  subnitric),  x  431 
(Chinin,  sulfuric),  594  (Extr.  Bella- 
donnae), X  775  (Ferrum  sulfuric),  x  861 
(Bacilli  gelatinosi),  x  1026  (Jodofor- 
mium), X  1337  (Morphium  hydrochlo- 
ricum),  X  1669,  x  1675  (Plumb.  ace- 

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820 


Therapeutisches  Register. 


ticum),  X  2063  (Tinct.  Aloes),  x  2145 
(Tinct.  Myrrhae),  x  2181  (Tinct.  Opii 
simpl.),  X  2268  (Zinc.  chlorat.),  x  2300 
bis  2302  (Zinc.  sulfaric). 

Tripper,  unterdrückter  629  (Tartarus  sti- 
biätus). 

Trisraus  s.  Tetanas. 

Tumor  albus  x  289  (Baryum  chlorat.). 
Ext.  129  (Acid.  carbolic),  243  (Colo- 
phonium).  x  1052,  x  1056  (Jodum). 

Tympanites  Ext.  x  1577  (Ol.  Terebin- 
thinae). 

Typhus  129  (Äcid.  carbolic),  142  (Acid. 
salicylic),  171  (Aq.  chlorata),  202 
(Calcaria  chlorata),  208  (Camphora), 
279  (Extr.  Bellad.),  390  (Hydrastinum), 
417  (Kalium  sulfuros.),  418  (Kreosot.), 
442  (Liq.  Natrii  chlorati),  451  (Ma- 
^esia  sulfurosa),  479  (Natrium  sulfo- 
carbolic),  509  (Ol.  Terebinthin.  recti- 
ficatum),  561  (Rad.  Sumbul),  569  (Re- 
sorcinura).  x  45—46  (Acid.  carbolic), 
X  104,  X  109,  X  110  (Acid.  salicylic), 
X  363  (Camphora),  x  390  (Carbo  po- 
puli),  X  409  (Chinin,  hydrochloric), 
X  422,  X  424  (Chinin,  sulfuric),  x  1031 
(Jodum),  X  1156  (Kreosotum),  x  1586, 
V  1587  (Ol.  Terebinthin.  rectificat.). 
Ext.  142  (Acid.  salicylic),  336  (Folia 
Rutae),  431  (Liq.  Ammonii  anis.). 

u. 

Uebelkeit  ohne  Sordes  x  299  (Bismut. 
subnitric). 

Ulcus  ventriculi.    Vergl.  Magenleiden. 

Unterleibsbeschwerden  x  689  (Extr.  Rliamni 
frangulae),  x  960  (Hydrarg.  chlorat.), 
X  1695  (Pulv.  Ipecac  opiat).  Vergl. 
auch  Atonie  der  Unterleibsorgane  und 
Verstopfung. 

Urämie  127  (Acid.  bcnzoic).  Ext.  127 
(Acid.  benzoYc). 

Urticaria  184  (Atropin.  sulfuric).  Ext. 
525  (Pilocarpin,  hydrochloric). 

Uterus -Affectionen  129  (Acid.  carbolic), 
153  (Amylfum  nitrosum),  171  (Aq. 
Castorei  Rademacheri),  255  (Cortex 
Viburni  prunifolii),  259  (Cuprum  sul- 
furic), 301  (Extr.  See  comuti),  349 
(Gas  acid.  carbonici),  393  (Jodofor- 
mium),  395  (Jodum).  x  882  (Herba 
Conii). 

V. 

Vaginalerkrankungen  129  (Acid.  carbolic). 

Vaginismus  Ext.  354  (Glycerinura). 

Vaginitis  258  (Cuprum  aluminat.),  259 
(Cuprum  sulfuricum),  493  (Ol.  Gur- 
jnn.),  618  (Sumitates  Sabinae).  x  541 
(Cuprum  sulfuric),  x871  (Glycerinum). 


Varices  Ext.  437 (Liq. Ferri sesquichlorati). 

Variola  328  (Fol.  Azadirachtae).  Ext.  235 
(Chloroformium) ,  653  (Tinct.  Jodi), 
678  (Hyoscyaminura),  692  (Xylolum). 

Veitstanz  s.  Chorea. 

Verbrennungen  129  (Acid.  carbolic),  170 
(Aq.  Calcariae),  203  (Calcaria  saccha- 
rata),  204  (Calcium  carbonic  praeci- 
pitat.),  240  (Collodinm),  368  (Herba 
Sedi  acris),  392  (Jod o form ium),  354 
(Glycerinum),  430  (Liniment,  calcis 
contra  combustionem) ,  473  (Natrium 
chlorat),  498  (Oleum  Lini),  515  (Ova 
jrallinacea),  544(Rad.  BrassicaeRapae), 
578  (Sapo  domesticus),  626  (Talcum), 
669  (Traumaticinum).  x  226  (Aq.  Cal- 
cariae), X  481  (Collodium),  x  1287 
(Liq.  Plumbi  subacetici).  x  1703  (Rad. 
Althaeae),  x  2117  (Tinct  Fern  chlo- 
rati). 

Verdauungsstörung  s.   Digestionsstorung, 

'    Dyspepsie. 

Vergiftungen  255  (Creta  alb.  praeparata), 
343  (Fruct  Colocynthidis) ,  441  (Liq, 
Kalii  carbonici),  486  (Ol.  Arnicae),  500 
(Ol.  Olivar.),  515  (Ova  gallinacea). 
X  1301  (Magnesia  usta).  VergL  auch 
die  einzelnen  Vergiftungen. 

Verstopfung  279  (Extr.  Belladonnae),  279 
(Extr.  Belladonnae),  379  (Hydrarg. 
chlorat),  391,  392  (Infus.  Sennae  com- 
posit),  416  (Kalium  sulfuric),  417 
(Kalium  tartaric),  446  —  452  (Magne- 
sium), 453  (Manna),  454  (Mannit),  476 
(Natrium  phosphoric),  489  (Ol.  Caje- 
puti  minor.),  503  (Ol.  Ricini),  526 
(Pilulae  Jalapae,  Pilul.  laxantes,  pur- 
gantes  fortes,  purgantes  roites),  534 
(Podophyllinum),  541  (Radix  Apocyni), 
544  (Rad.  Bryoniae),  548  (Rad.  Helle- 
bori),  565  (Resina  Agarici),  567  (Rad. 
Jalapae),  568  (Rad.  Scammonii),  574 
(Sacchar.  lactic),  574  (Sal  Thermar. 
Carolinens,),  578  CSapo  jalapinus),  582 
(Scammonium  Halepense),  584  (Semen 
Andae),  584  (Ol.  Beben),  585  (Semen 
Cataputiae),  595  (Species  laxantes),  664 
(Sulfnr  depurat),  623  (Syr.  Mannae), 
623  (Syr.  Rhamni  cathartic),  624  (Syr. 
Rhei),  626  (Tartar.  boraxat),  629  (Tar- 
tar.  depurat),  629  (Tartar.  natronat), 
647  (Tinct.  Colocynthid.),  663  (Tinct 
Rbei),  673  (Tuber.  Jalapae).  x  164 
(Aloe),  X  572—574  (Extr.  Aloes),  x  583 
(Extr.  Belladonnae),  x  619  (Extr.  Colo- 
cynthidis), X  690 ff.  (Extr.  Rhei),  x  693, 
X  694  (Extr.  Rhei  composit),  x  826 
bis  834  (Folia  Sennae),  x  957  (Hy- 
drargyr.  chlorat),  x  1300  (Magnesia 
usta),  X  1303—1314  (Magnesia  oarbo- 
nica),  X  1316—1325  (Magnes.  sulfuric), 
X  1337-1342  (Manna),   x  1449  (Na- 


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Therapeutisches  Register. 


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triura  phosphoric.),  x  1461  flF.  (Natrium 
sulfuric).  ^  1508  ff.  (Ol.  Crotonis), 
X  lo46— 1551  (Ol.Ricini).  x  1593  (Ol. 
Tanaceti),  x  1591  (Ol.  Terebinthin.), 
X  1645  (Pipcrinum),  x  1686  —  1689 
(Podophyllinum),  x  1690—1692  (Pulpa 
Tamarindor.X  x  1778,  x  1780,  x  1781, 
X  1783,  X  1786  (Rad.  Rhei),  x  1847 
bis  1850  (Resina  Jalapae),  x  1851  bis 
18.52  (Resina  Scammonii) ,  x  2197 
(Tinct.  Rhei  aquos.),  x  2222,  x  2224, 
X  2225  (Tiib.  Jalapae). 

Vertigo  nervosa  x  1837  (Resina  Gualaci), 
K  2213  (Tinct.  Valerian.). 

Vipernbiss  s.  Schlangenbiss. 

Vomitus  s.  Erbrechen. 


w. 

Warzen  Kxt.  125  (Acid.  arsenicos.),  133 
(Acid.  chromic),  135  (Acid.  hydro- 
chloric),  361  (Herba  Chelidonii),  398 
(Kali  caustic.  fusum),  434  (Liq.  corro- 
siv.),  437  (Liq.  Ferri  sesquichlorati), 
566  (Resina  elastica),  648  (Tinct. 
Kuphorbii). 

Wehenschwäche  197  (Borax),  301  (Extr. 
Secal.  cornut),  525  (Pilocarpin,  mu- 
riatic),  545  (Radix  Cimicifugae),  583 
(Seeale  cornut).  x  698  (Extr.  Secal. 
coTDuti),  X  1885,  X  1893  (Seeale  cor- 
nut), X  2048  (Terebinth.  laricina). 

Wehen,  schmerzhafte,  215  (Carboneum  bi- 
chloratum).  Yergl.  auch  Krampfwehen. 

Wespenstich  x  52  (Acid.  carbolic). 

Wunden  s.  Geschwüre. 


Xerophthalmie  354  (Glycerinum). 


z. 

Zahn-Caries  129  (Acid.  carbolic),  208 
(Camphora),  218  (Gera  flava),  419  (Ka- 
lium silicic),  651  (Tinct  Gelsemi  i 
sempervirent.).  x  27  (Acid.  arsenicos.), 
X  99  (Acid.  phosphoric.  sicc),  x  1343 
(Mastix). 

—  Geschwör  Ext  216  (Caricae),  515  (Li- 
niment e  vitello  ovor.),  518  (Passulae 
major,  et  minor.),  x  68  (Acid.  carbolic). 

—  Schmerz  Ext  152  (Aether),  208  (Cam- 
phora), 218  (Catechu),  234  (Chloro- 
formium),  290  (Extr.  Gelsemii  liquid.), 
297  (Extr.Opii),  316  (Liq.  Schobelti), 
364  (Herba  Hyogcyami),  407  (Kalium 
chloric),  418  (Kreosotum),  470  (Na- 
trium bicarbonic),  487  (Ol.  Cajeputi), 
498  (Ol.  Macidis),  502  (Ol.  phospho- 
rat),  506  (Ol.  Succini),  526  (Pilul. 
odoTitalgicae) ,  555  (Rad.  Pyrethri), 
569  (Rhizoma  Calami),  587  (Semen 
Hyoscyami),  667  (Tinct  Spilanthis), 
687  (Vei-atrinum),  693  (Zinc.  chlorat.). 
X  380  (Cantharides) ,  x  460,  x  461 
(Chloroformium),  x  680  (Extr.  Opii), 
X  1192-1194  (Kreosotum),  x  1362 
(Morphium  acetic),  x  1386  (Morphium 
sulfuric),  X  1495,  x  1496  (Ol.  Caje- 
puti rectificat),  x  1617  (Opium),  x  1767 
bis  1769  (Rad.  Pyrethri),  x  2132  (Tinct 
Jodi),  X  2144  (Tinct  Myrrhae),  x  2245, 
X  2247  (Veratrinum). 

Zahnfleischaffeotionen    Ext     294    (Extr. 

Ligni  Campechiani),  x  399  (Catechu). 
Zoster  s.  Herpes  Zoster. 
Zungengeschwiire    Ext    429    (Liniment 

Aeruginis),  x  2131  (Tinct  Jodi). 

—  Lähmung  361  (Herba  Chenopodii). 
X  1902  (Semen  Sinapis).  Ext  489 
(Ol.  Caryophyllorum),  526  (Piper),  572 
(Rhizoma  Zingiberis).  x  1560  (Ol.  Si- 
napis). 

Zungenkrebs  134  (Acid.  citric).  Vergl. 
auch  Krebs. 


G«draekt  bei  L.  Rchnmaeher  In  Berlin. 


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